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Gilles, K. Heinz; Loka; les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soszlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.; O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad Bank. sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Mr. 80 616, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743 — 4 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-6. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 UN zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr eee 13. Jahrgang/ Nr. 208/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 10. September 1958 Ansatzpunkt zur Wieder vereinigung Späte Verwirklichung eines Bunde Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung hat am Dienstag den Vertretern der vier Großmächte in Bonn eine Note zur Deutschlandfrage übermittelt, in der die Bildung eines stän- digen Vier-Mächte- Gremiums gefordert wird, das gemeinsame Vorschläge zur deut- schen Wieder vereinigung erarbeiten soll. Die Bundesregierung hat damit einem entsprechenden Beschluß des Bundestages vom 2. Juli dieses Jahres entsprochen. Die Note der Bundesregierung war seit langem fertiggestellt. Die Ubermittlung verzögerte sich jedoch, weil die Bundesregierung einen günstigen Zeitpunkt abwarten wollte, den sie während der Nahost-Krise für nicht gegeben hielt. Die deutsche Note beschränkt sich dar- auf, die Anregung des Bundestages wei- terzugeben und enthält weder weiter- gehende Erläuterungen, noch bringt sie das Problem des Flüchtlingsstroms aus der So- wietzone zur Sprache, wie man in unter- richteten Kreisen eine Zeitlang angenom- men hatte. Sie wurde von dem Leiter der politischen Abteilung im Auswärtigen Amt, Ministerialdirektor Dr. Dittmann, an die stellvertretenden Botschafter der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion so- wie an Botschafter Seydoux(Frankreich) überreicht. Der Auftrag des Bundestages ging davon aus, daß das geforderte Vier- Mächte- Gremium mindestens den Rang einer Botschafterkonferenz haben solle, die entweder auf einer künftigen Gipfelkonfe- renz oder aber auch unabhängig davon be- rufen werden müsse,„um die Wiederher- stellung der deutschen Einheit zu fördern“. Im Pressedienst der CDU heißt es dazu, die Initiative zur Schaffung eines solchen Gremiums gehe auf die günstigen Erfahrun- gen zurück, die man z. B. in der österrei- chischen und in der Triester Frage mit der- artigen Institutionen gemacht habe. Bun- destag und Bundesregierung sähen in dem Vorschlag einen Ansatzpunkt für einen we. sentlichen Beitrag zur Lösung der deutschen Frage“. Sie seien sich darüber im klaren, daß auch ein voller Erfolg des Vorschlages nur den Auftakt zu vielleicht schweren und langwierigen Verhandlungen bedeuten wünle Das Fragezeichen liege aber bei der Jowjefumon, da man unterstellen dürfe. dag die drei Westmächte den deutschen Vorschlag unterstützen würden. Während die Anregung des Bundestages die Parteien seinerzeit in der Hitze des nordrhein- westfälischen Wahlkampfes un- erwartet zusammengeführt hatte, war die Verwirklichung Anlaß zu Differenzen. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer kritisierte die Verzögerung von 69 Tagen, wodurch es der Sowietzonenregierung ermöglicht worden sei, ihrerseits die Bildung einer Viermächte- kommission vorzuschlagen. Der deutsche Schritt werde schließlich auch durch die Form der Ueberreichung abgewertet, da er durch einen Ministerialdirektor nur an die Geschäftsträger der Botschaften und nicht durch den Außenminister persönlich über- mittelt worden sei. Kein neuer Kontrollrat (dpa) Der deutschen Initiative liegen fol- gende Ueberlegungen zugrunde: 1. Der Arbeitsauftrag für das Vier- Mächte- Gremium wurde allgemein gehalten, um die Möglichkeit zu reinen Grundsatz- Formulie- rungen zu geben. 8 i 2. Das Vier-Mächte-Gremium bedeute nicht die Wiedereinrichtung des früheren alli- ierten Kontrollrats. Es ist aber eine Arbeits- gruppe, die als verantwortliches Gremium zu Gesprächen über die Deutschlandfrage zur Verfügung steht. 3. Das Gremium würde auch die Möglich- keit erhalten, sich über die deutsche Auffas- sung zu unterrichten. Will die Sowjetunion dabei auch Sachverständige der Sowjetzone hören, bedeutet das nach Bonner Auffassung keine Anerkennung der Pankower Regierung. Seit dem Zerfall des alliierten Kontrollrats im März 1948 gibt es praktisch in Deutsch- land kein Gremium mehr, des sich systema- tisch und stetig mit der Erörterung der deut- schen Frage beschäftigt. Auch auf internatio- nalen Knoferenzen ist es seitdem nicht gelun- gen, eine Einrichtung zu bilden, die sich mit der Ausführung bestimmter Entscheidungen der Gesprächspartner von Ost und West hätte befassen können. Flugzeugabstürze über USA und Japan Spokane(Washington/ US),(dpa). Zwei Fernbomber des àmerikanischen Strategi- schen Bomberkommandos sind am Montag- Hammarskjöld und Bunche in Beirut Vorläufig keine Aussöhnung zwischen Nasser und König Hussein Amman.(AP) Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammerskjöld, hat am Dienstag seinen zweiten Besuch in Jordanien abgeschlossen und ist nach der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen, um seme Besprechungen zur Befriedigung des Nahen Ostens dort fortzusetzen. Wie aus diplomatischer Quelle verlautet, gelang es ihm jedoch nicht, eine Beilegung des Kon- flikts zwischen König Hussein von Jordanien und dem Präsidenten der Vereinigten Ara- bischen Republik, Nasser, zu erreichen. Der Generalsekretär soll zwar im Hinblick auf das zu erwartende Endergebnis seiner Nah- Ostmission noch immer optimistisch sein, doch besteht kaum ein Zweifel daran, daß man in Amman recht enttäuscht ist. Ein gut informierter Diplomat sprach da- von, dag die Bestrebungen zur Lösung des Nahostproblems nunmehr in eine Sackgasse geraten seien, da sich Nasser weigere, die von jordanischer Seite als erforderlich be- trachteten Zusicherungen über eine Nicht- einmischung Kairos in innere jordanische Angelegenheiten zu geben. Unterdessen erklärte in Washington der amerikanische Außenminister Dulles, die gegenwärtige Lage in Libanon erlaube unter Umständen eine gewisse Verringerung der in jenem Lande stationierten amerikani- schen Streitkräfte, ein völliger Abzug dieser Truppen wäre hingegen verfrüht. Der Stell- Vertreter Hammerskjöld. Ralph J. Bunche, kam am Dienstag in Beirut an, um mit dem Generalsekretär nach dessen Eintreffen in der libanesischen Hauptstadt über die Lage im Nahen Osten zu beraten. Schlappe der Republikaner bei Kongreßwahlen in Maine Washington.(AP) Die Anfang November in den Vereinigten Staaten stattfindenden Wahlen zum amerikanischen Kongreß sind am Montag mit einem Sieg der Demokraten dem Bundesstaat Maine eingeleitet wor- den. Zum erstenmal seit 47 Jahren gelang es einem Demokraten, einen der beiden Se- natssitze des Staates, die bisher stets von Republikanern besetzt waren, zu gewinnen. Der bisherige demokratische Gouverneur, Edmund Muskie, siegte mit einem Vor- Sprung von 30 000 Stimmen über den repu- blikanischen Senator Payne. Insgesamt konnten die Demokraten in Maine vier der fünf zur Wahl stehenden Posten, darunter Wieder den des Gouverneurs, besetzen. Die Kongreß und Gouverneurswahlen in Maine kinden jeweils zwel Monate vor den allge- meinen Kongreßwahlen statt, weil die Wet⸗ terverhältnisse im November der Bevölke- rung in Maine die Abhaltung von Wahlen sehr erschweren. Zu dem Wahlsieg der Demokraten er- klärte der Pressechef Präsident Eisenhowers, Hagerty, in Newport vor Journalisten, er könne zu dem Wahlausgang nichts anderes sagen, als daß die Republikaner eine Nie- derlage erlitten hätten. Auf eine Frage nach der Reaktion Eisenhowers sagte Hagerty, der Präsident bedauere die Niederlage des republikanischen Kandidaten. Im übrigen sei auch Eisenhower der Ansicht, daß die Republikanische Partei geschlagen worden sei und es keinen Sinn habe, diese Tatsache zu verheimlichen. Die Wahlen in Maine wer- den als Barometer für den Ausgang der No- vemberwahlen gewertet. Ihr Ausgang hat den Hoffnungen der Republikaner, die Mehrheit im Senat wiederzugewinnen, einen schweren Schlag versetzt. stagsbeschlusses: Bonner Deutschland-Note an die Großmächte abend über dem Staat Washington im Nord- westen der USA zusammengestoßen und brennend abgestürzt. Die schweren Düsen maschinen wollten auf dem Flugstützpunkt Fairchild landen, als sie in etwa 500 Meter Höhe zusammenprallten. Bei der Explosion wurden die Trümmer beider Maschinen über ein weites Gebiet verstreut. Zwölf Besat- zungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben, vier wurden schwer verletzt. Ueber den Bergen südwestlich von Tokio ist am gestrigen Dienstag auch ein viermotoriges Transportflugzeug einer Char- ter gesellschaft abgestürzt, das amerikanische Militärfracht an Bord hatte. Alle acht In- Sassen, darunter zwei Kuriere, wurden nach bisherigen Meldungen getötet. Noch zehn kleine Versuche Las Vegas.(AP) Die vor kurzem von der amerikanischen Atomenergiekommission an- gekündigten zehn letzten Atomvesuche in diesem Jahr werden voraussichtlich am 15. September auf dem Versuchsgelände in Las Vegas mit einer Zündung einer an einem Ballon aufgehängten Kernwaffe beginnen. Eine andere Explosion erfolgt auf einem 15 m hohen Turm. Mehrere Versuche werden unter Tage veranstaltet. Keiner der Sprengkörper soll 20 Kilotonnen übersteigen. Das„Gespräch soll nach einer längeren Pause wieder aufgenommen werden: Amerika und China haben sich bekanntlich bereiterklärt, miteinander zu verhandeln. Der amerikaniscke Botschafter in Warschau, Jacob Beam(rechts), uur bereits am Montag bei seinem chinesischen Kolle- gen in der polnischen Hauptstadt, Wang Ping- nan, um den ersten Kontakt herzustellen. Ueber diese Unterredung wurde nichts bekanntgegeben.(Vgl. untenstekenden Bericht.) Bilder: AP der Giganten“ Dulles bietet Peking„gewisse Konzessionen“ an Als Voraussetzung nennt der Außenminister den Verzicht auf Gewaltanwendung in der Formosa-Straße Washington.(AP) Die Vereinigten Staaten haben am Dienstag ihre Bereitschaft zu erkennen gegeben, der Volksrepublik China gewisse Konzessionen zu machen, falls Peking auf Gewaltanwendung verzichte. Außenminister Dulles erklärte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, ein Gewaltverzicht der chinesischen Kommunisten würde die Lage ändern und gewisse Folgen haben, über die er jedoch im voraus noch nicht sprechen könne, da sie die Rechte des verbündeten Nationalchinas berührten. Dulles unterstrich, daß er nicht mit einem Krieg rechne und gab— wie vor ihm bereits Präsident Eisenhower— der Hoff- nung Ausdruck, daß die geplanten amerika- nisch- chinesischen Botschafterbesprechungen in Warschau zu einer Beruhigung der Lage und schließlich zu einem Modus vivendi führen werden. Er teilte in diesem Zusam- menhang mit, daß der amerikanische Bot- schafter in Warschau, Jacob Beam, am Dienstag bereits mit seinem kommunisti- schen chinesischen Kollegen Wang Ping- nan ersten Kontakt aufgenommen habe, ohne einen Zeitpunkt für den Verhandlungsbe- ginn festzulegen. Die Vereinigten Staaten würden in den bevorstehenden Botschafter- besprechungen eine Uebereinstimmung in einem ganz bestimmten Rahmen anstreben und nicht, wie in den vergangenen frucht- losen Gesprächen nach allgemeinen Gesichts- punkten. Auf die Frage, ob die Vereinigten Staaten im Zuge ihrer angedeuteten Konzessions- bereitschaft der nationalchinesischen Regie- rung gegebenenfalls eine Räumung der nationalchinesischen Küsteninseln empfehlen würden, erwiderte Dulles ausweichend, die amerikanische Regierung könne das künftige Schicksal dieser Inseln nicht aushandeln, da sie Nationalchina gehörten. Ein glaubhafter Gewaltverzicht Pekings werde aber ein „neues Element“ darstellen. Im übrigen habe sich Präsident Eisenhower noch nicht un- widerruflich für eine Verteidigung der Küsteninseln entschieden, doch könne im Falle eines kommunistischen Handstreichs mit einer aktiven Beteiligung der amerika- nischen Streitkräfte an der Verteidigung dieser Inseln gerechnet werden. Präsident Eisenhower hatte am Montag- Abend in einer ersten Stellungnahme zu der jüngsten an ihn gerichteten Botschaft des sowjetischen Ministerpräsidenten Chrust- schow e erklärt, nicht die amerikanische Re- gierung, sondern die„unprovozierte militä- rische Aktion der chinesischen Kommuni- sten“ habe im Fernen Osten eine Kriegs- gefahr herauf beschworen. Er hoffe sehr, so betonte Eisenhower, daß die chinesischen Kommunisten nicht, wie seinerzeit in Ko- rea, ihre territorialen Ambitionen gewalt⸗ sam durchzusetzen versuchten. Eisenhower gab zu bedenken, daß jede Gewaltanwen- dung„die Grundfesten der Weltordnung er- schüttern“ würde und sprache die Erwar- tung aus, daß sich die Lage im Fernen Osten nach der Wiederaufnahme der chine- sisch- amerikanischen Botschafterbesprechun- gen beruhigen werde. Die sowjetische Regierung hat den Be- schluß der Regierung der chinesischen Volks- republik zur Kenntnis genommen, daß die Breite der Hoheitsgewässer des kommunisti- sen Chinas auf zwölf Seemeilen ausgedehnt wird, und daß ohne Genehmigung der Regie- rung der chinesischen Volksrepublik See- schiffe militärischen Charakters in diese Ho- heitsgewässer nicht einfahren und ausländi- sche Flugzeuge in den Luftraum über diesen Gewässern nicht einfliegen dürfen. Die so- Wjetische Regierung versicherte, sie werde diesen Beschluß voll und ganz respektieren. Noch deutlicher als Nationalchina hat sich die südkoreanische Regierung am Dienstag gegen direkte amerikanisch- chinesische Be- sprechungen über die Lage im Fernen Osten gewandt. Ein südkoreanischer Regierungspre- cher ersuchte die Vereinigten Staaten, ihre Entscheidung über die Aufnahme solcher Ge- spräche noch eimal zu überprüfen. Der Ministerpräsident Kambodschas, Prinz Sihanuk, der kürzlich von einem dreiwöchi- gen Aufenthalt in China zurückkehrte, hat am Dienstag in Hongkong erklärt, daß die Chine- sen die Küsteninseln Quemoy und Matsu jetzt und„Formosa später“ zu besetzen beabsich- tigen. Diese Versicherung sei ihm während seines Besuches in Peking mit Nachdruck ge- geben worden. Streit um die Hoheitsgewässer vor die UNO Einigung der nordischen Länder/ Auch England einverstanden Kopenhagen.(AP) Die Außenminister von vier nordeuropäischen Staaten und der isländische Botschafter Thor Thors haben sich am Dienstag in Kopenhagen dafür aus- gesprochen, die strittige Frage der Hoheits- Zwischen Gesfern und Morgen Zurückgezogen hat der CSU-Kandidat im Wahlkreis Traunstein, der ehemalige SD- Angehörige Leonhard Schmucker aus Ruh- polding, seine Kandidatur zum Bayerischen Landtag. Er faßteée diesen Beschluß nach einer Besprechung mit dem CSU-Bezirks- Vorsitzenden Alois Hundhammer. Als Grund nannte er eine„wahrscheinlich zu erwar- tende ungesunde parteiinterne Zusammen- arbeit im Landtag“. Ein„von besonderer Seite“ geschriebener Artikel zum 60. Geburtstag von Hans Globke, Staatssekretär im Bundeskanzler- amt, der im Pressedienst der CDU veröffent- licht wurde, würdigt den Jubilar„vor allem als einen Mann der Pflicht“. Mit dieser For- mel werde man seinem Charakter und sei- ner Leistung am besten gerecht. Ein Strafverfahren wegen Beleidigung des SPD-Vorsitzenden Erich Ollenhauer hat das Bonner Schöffengericht gegen Paul Wil- helm Wenger, den Bonner Korrespondenten des„Rheinischen Merkur“, eröffnet. In einem Artikel in der Ausgabe vom 12. Juli hatte Wenger den SPD- Vorsitzenden be- zichtigt, daß er die Freiheit der osteuropä- ischen Völker verraten und politisch un- ehrenhaft gehandelt habe. Von einem„Volksnotstand“ in der Bun- desrepublik spricht eine Dokumentation des Ostberliner Ausschusses für deutsche Ein- heit. Der dem Ausschuß angehörende SED- Funktionär Adolf Deter behauptete in einer fast einstündigen Erklärung vor Pressever- tretern, in der Bundesrepublik hätten Ver- brechen, Terror und Sittenverfall die Ober- hand gewonnen. Der Buckingham Palast gab das Programm für den Staatsbesuch von Bundespräsident Heuss in London bekannt. Nach alter Tradi- tion wird für den am 20. Oktober beginnen- den Besuch das bei diesen Gelegenheiten übliche glanzvolle Zeremoniell der Monarchie aufgeboten. Zum ersten Mal seit einem hal- ben Jahrhundert kommt ein deutsches Staats- oberhaupt wieder zu einem offiziellen Staats- besuch nach London. Zum Programm gehö- ren: Ein Staatsbankett der Königin, ein Empfang des Diplomatischen Korps, ein Empfang durch den Ober bürgermeister, ein Besuch des britischen Museums, eine Fahrt nach Oxford und ein festlicher Empfang der Regierung für etwa 800 Gäste. Oesterreich will sich darum bemühen, daß die nächste Weltausstellung im Jahre 1968 in Wien stattfindet. Dies geht aus einem Be- schluß hervor, den die österreichische Regie- rung gefaßt hat. Die sowjetische Regierung hat für die 13. Tagung der UNO- Vollversammlung, die am 16. September in New Vork beginnt, eine von Auhßenminister Gromyko geleitete Delegation ernannt. Der Delegation gehören an: Der Stellvertreter des Außenministers, Sorin, als stellvertretender Leiter der Delegation, der Minister für Sozialfürsorge der russischen Föderation Murawjewa, der ständige UNO- Vertreter der Sowjetunion Sobolew und das Mitglied des Kollegiums des Außenministe- riums Zarapkin. Nach dem Erfolg der bisherigen Raketen- forschung verfolgt Großbritannien neèue Pläne. Der britische Rüstungsminister Au- brey Jones teilte mit, daß die Forschungs- rakete„Black knight“ bei dem Versuch in Australien in der vergangenen Woche etwa eine Höhe von 460 Kilometern erreicht hat. Mit einer Zwei-Stufen-Ausführung dieser Rakete hoffe man, über 2000 Kilometer in den Weltraum vorstoßen zu können. Groß- britannien sei jedoch nicht vor Ende 1959 zur Entsendung eines Erdsatelliten in der Lage. Die erste für die britischen Streitkräfte bestimmte amerikanische Mittelstreckenra- kete vom Typ„Thor“ ist, wie das Verteidi- gungsministerium in London bestätigte, vor Wenigen Tagen in Großbritannien eingetrof- ken. In allernächster Zeit werden weitere Raketen dieses Typs erwartet. Die erste Einheit der britischen Luftwaffe, die mit den ballistischen Raketen ausgerüstet wird. ist in den vergangenen Monaten aufgestellt und zum großen Teil in den USA ausgebildet worden. Die USA haben die Sowjetunion in einer neuen Note aufgefordert, die amerikanische Note vom 31. Juli zu beantworten, in der die Vereinigten Staaten Beratungen über „technische Fragen einer Sicherung gegen die Möglichkeit eines Uberraschungsangriffs“ für Anfang Oktober in Genf vorgeschlagen hatten. gewässer- und Fischereigrenzen im Rahmen der Vereinten Nationen zu lösen. Island hat sich damit offenbar dem Standpunkt Groß- britanniens angeschlossen, dessen Minister für Landwirtschaft und Fischerei, John Hare, die isländische Regierung am gleichen Tage aufgefordert hatte, ihre Ansprüche be- züglich der Fischereigrenzen einer zweiten internationalen Seerechtskonferenz vorzu- tragen, über deren Abhaltung die Vereinten Nationen in Kürze entscheiden würden. Hare betonte, die britische Regierung wie die Fisch-Industrie seien an einem weiteren guten Verhältnis zu Island interessiert. Man bitte britischerseits lediglich um Ver- ständnis für die eigenen Ansichten und Not- wendigkeiten. Großbritannien verlange nicht, daß Island von seiner Ueberzeugung abgehe, es könne die Hoheitsgewässer auf zwölf Meilen ausdehnen. Das gleiche Verständnis müsse Island jedoch auch England ent- gegenbringen. Wie Hare betonte, denkt man in London bis zur Entscheidung der Streit- frage durch die Seerechtskonferenz an ein vorläufiges Abkommen zwischen Island und Großbritannien, in dem nach Möglichkeit beiden Partnern Gerechtigkeit widerfahren Soll. Für ihr Vorgehen bei der bevorstehen- den UNO- Vollversammlung vereinbarten die nordischen Außenminister bei ihrer Konferenz am Montag und Dienstag in Ko- penhagen auch auf anderen Gebieten einen Generalnenner. Das Kommuniqué, das am Dienstag nach dem Abschluß der Koordina- tionsbesprechungen veröffentlicht wurde, stellt fest, daß die nordischen Länder in der Abrüstungsfrage wie bisher bereit seien, „alle realistischen Versuche, zu konkreten Ergebnissen zu kommen“, zu unterstützen. Die Außenminister waren weiterhin der Auffassung, daß es unter den gegenwärtigen Verhältnissen am zweckmäßigsten sei, die Abrüstungsbestrebungen darauf abzustel- len, Lösungen stufenweise zu erzielen. Seide 2 MORGEN Mittwoch, 10. September 1958/ Nr. 205 Mittwoch, 10. September 1958 Atombomben für alle? Diese Fragestellung mag im Moment etwas Erschreckendes an sich haben. Trotz- dem ist es notwendig, sich mit dieser Frage zu beschäftigen und sich darüber hinaus mit der Möglichkeit vertraut zu machen, daß Alle Staaten dieser Erde ab sofort Atom- bomben herstellen können. Am Montag hat mämlich die französische Delegation auf der Atomkonferenz in Genf, wie in dieser Zei- tung am gestrigen Dienstag zu lesen War, Mre Geheimpläne zur Gewinnung des radio- Aktiven Urans 235 auf einer Pressekonferenz Ifkentlich bekanntgegeben. Dem Beispiel der Franzosen folgten, wie aus Genf weiter mit- geteilt wurde, auch die Bundesrepublik und Holland. Auch sie legten technische Berichte über die Gewinnung von Uran 235 vor. Zwar war bisher die Konstruktion einer Atombombe schon allgemein bekannt, aber man wußte noch nicht überall, wie das Uran 235 gewonnen werden kann, das einer Atom- bombe erst die spezifische Wirkung verleiht. 1 Nun also wissen es alle. Ja, die Franzo- sen haben sich sogar bereit erklärt, flx und kertige Anlagen zur Abtrennung des Uran- Isotops 235, das im Verhältnis 1:140 im na- türlichen Uran vorkommt, unter gewissen Bedingungen zu verkaufen. Noch ist der Umgang mit den Atomen und die Herstel- lung der aus ihnen zu gewinnenden Ener- gien— seien diese zum Heil oder zur Ver- Uichtung des Menschen bestimmt ein außerordentlich kostspieliger Zeitvertreib. Das mag im Augenblick, wenn auch ein schwacher, aber doch noch ein gewisser Trost sein. Bedenkt man nämlich, daß in unsrer gestrigen Zeitung über die Nachricht aus Genf, um die es hier geht, ein Bild ver- öfkentlicht war, das den Präsidenten der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, beim Rundgang durch eine Fabrik zeigt, die als erste auf ägyptischem Boden Artillerie- granaten herstellt, so könnte man sagen: Von der Frage der Finanzierung her gesehen ist es eben doch noch ein weiter“ Weg von der Produktion normaler Artilleriegrana- ten bis zu Geschossen oder Bomben mit Atomsprengsätzen, Ganz abgesehen von le- bensstandardfördernden, Volkswirtschaft lichen Aufgaben, die aufstrebende Länder in reichem Maße zu erfüllen haben. Jedes dieser Länder hat auf seine Art einen Assuandamm zu bauen, um die Existenz auf eigenen Füßen zu sichern. Dennoch muß man der Nachricht aus Genf eine wesentliche politische Bedeutung beimessen. Die Vormachtstellung der Atom- mächte USA, England und Rußland ist, Wenigstens theoretisch, gebrochen. Und dies Jag ohne Zweikel in Frankreichs Absicht. Ob ès nun allerdings noch einen Sinn hat, daß sich am 31. Oktober die genannten drei Atommächte unter sich allein auf eine Ein- Stellung ihrer Atomversuche einigen, mag küglich bezweifelt werden. Der Weg der Ent- wicklung auch hier auf die sowieso Zur Zeit schon überlastete UNO. vg 8 Weist Fernöstliches Aergernis Das Schwergewicht der Formosa-Krise Hat sich in den letzten Tagen— trotz allen FKriegslärms— von dem militärischen auf das politische Gebiet verlagert, nachdem Rot- china und die USA verhandlungsbereit zu sein scheinen. Diese Entwicklung ist überall mit Erleichterung aufgenommen worden. Nur das Formosa- Regime selbst ist aus Gründen, die man zwar verstehen, aber Wohl kaum berücksichtigen kann, über das Run anhebende politische Palaver erschrok- Ken, wohl wissend, daß seine Insel-Existenz Als ein Stein dauernden Anstoßes eigentlich niemandem in der Welt recht behagt. Während die von Rotchina begonnenen Schießereien in der Formosa- Straße weiter- gehen, versucht man also aufs neue, einen Modus vivendi für eine dauerhafte Ent- Schärfung des ärgerlichen Krisenherdes zu kinden, ohne sich wie bisher in eine der zahlreichen Sackgassen rettungslos zu ver- rennen. Es ist dabei, nur zu natürlich, dag zunächst einmal Forderungen gestellt wer- den. So verlangt Chrustschow in seiner Note an Eisenhower den Abzug der ameri- kanischen Streitkräfte aus dem Formosa- Gebiet und aus Formosa selbst, eine Zu- mutung, die die USA weit von sich weisen. Denn wie auch Moskau von sich sagt, daß es seine Verbündeten nicht im Stiche läßt, so kann auch Eisenhower seine Vertrag- lichen Bindungen nicht ohne weiteres bre chen. Weitaus schwieriger ist das Problem der zwischen Formosa und dem Festland liegenden Inseln, über deren Zugehörigkeit — Festland oder Formosa— selbst die west- lichen Alliierten uneins sind. Dennoch Hat sich Washington kürzlich zum ersten Male Praktisch auf eine Verteidigung der Inseln testgelegt. Dieses gefährliche Versprechen mußte geradezu auf Kritik stoßen, zumal der strategische Wert der Inseln für das fernöstliche Verteidigungssystem der USA äuherst umstritten ist, vor allem aber, weil Tschiang Kai-scheck— vielleicht sogar auf einen Wink interessierter Kreise in Washing ton ein ganzes Drittel seiner Truppen auf diese Inseln postiert hat, um auf diese Weise dem amerikanischen Präsidenten eine Garantie-Erklärung regelrecht abzupressen. Es ist verständlich, daß eine solche Situation, dię nur wenig Möglichkeiten für einen ehrenvollen Rückzug offen läßt, die ameri- kanische Oeffentlichkeit erschreckt hat. Alles deutet darauf hin, daß Washington dus dieser unbehaglichen Zwangslage 80 schnell wie möglich heraus will. So hat Dull les gestern den chinesischen Kommunisten Vage umschriebene Konzessionen angedeutet, falls sie auf Gewaltanwendung in Zukunft verzichten. Der amerikanischen Regierung liegt auch daran, eine Einschaltung der UNO wenn möglich zu vermeiden. Wenn sich nämlich erst die Weltorganisation mit dem Konflikt befaßt— und es hat allerdings den Anschein, als ob dies geschehen würde— Wird zwangsläufig wieder die Frage der UNO-Vertretung Chinas und damit das Pro- blem der Anerkennung überhaupt zur Sprache kommen, ein Schreckgespenst, vor dem sich die amerikanische Regierung des- halb besonders fürchtet, weil Großbritannien sich möglicherweise für Rotchina ausspre- chen könnte. Damit aber stünden die USA allein. Hei. Sinn und Schicksal der Elite in der Gemeinschaft Bundestagspräsident Gerstenmaier beim Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie Von unserem Redaktions mitglied Werner Gilles Trier, 9. September Im Mittelpunkt der Veranstaltungen aus Anlaß der Jahres versammlung des Kultur- Kreises im Bundesverband der Deutschen Industrie, einer Mäzenatenvereinigung, die sich die Unterstützung kultureller Aufgaben und insbesondere die Förderung des künst- lerischen Nachwuchses zur Aufgabe gemacht hat, stand ein Vortrag des Bundestagspräsi- denten Dr. Eugen Gerstenmaier. In An- wesenheit des Bundespräsidenten, Professor Theodor Heuss, sprach er am Dienstag in der wWiedererrichteten Irminenkirche in Trier über„Sinn und Schicksal der Elfte in der Gemeinschaft“ und knüpfte dabei an die Denkschriften des Generalobersten Ludwig Beck und die Ereignisse des 20. Juli 1944 an, den letzten Versuch einer Elite, in einem Aufstand gegen die Machthaber den Zusam- menbruch des Reiches abzuwenden. Wenn Beck damals schrieb, daß es ein Mangel an Größe und Erkenntnis seiner Aufgabe sei, Wenn ein Soldat in höchster Stellung seine Pflicht nur in dem begrenzten Rab nen sei- ner militärischen Aufgaben sehe, ohne sich der höchsten Verantwortung vor dem ge- samten Volk bewußt zu werden, so sei Sas von exemplarischer Gültigkeit; denn auch die sogenannte Fachelite sei mit ihrem fach- lichen Wissen und Können keineswegs nur zu maximaler und optimaler Fachleistung verpflichtet, sondern trage darüber hinaus eine unmittelbare Verantwortung für das Ganze, in dem sie steht und wirkt. „Das Wesentliche der Elite“, so fuhr Dr. Gerstenmaier fort,„beruht auf der Einheit von Charakter und Leistung, von Mannes- mut und Tatkraft, von der Leidenschaft zur Sache und jenem Distanzgefühl, das nach der Darstellung von Max Weber die Vorausset- zung dafür ist, mit innerer Legitimität die Politik als Beruf auszuüben.“ Die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz gebe keines- Wegs die Verschiedenheit der Begabungen, der Leistungen, der Urteils- und Entschei- dungsfähigkeit und der moralischen Qualität auf. Wo das ignoriert werde, seien unsin- Hände wieder an die Hosennaht Minister Strauß hat eine neue Bundeswehr-Grußordnung erlassen * Bonn, 9. September Bei der Bundeswehr wird es künftig wie⸗ der heißen: Hände an die Hosennaht. Bun- desverteidigungsminister Strauß hat am Dienstag in einem Erlaß angeordnet, daß Wieder zackiger strammgestanden und ge- Srüht werden soll. Beim Strammstehen lie- Ben die Soldaten bisher die Arme in natür- licher Haltung herabhängen. Der Hand- rücken zeigte nach vorne. Die Finger waren leicht gekrümmt. Diese Handstellung, die auch mancher einnimmt, der Trinkgeld er- Wartet, führte im Soldaten-Jargon bald zu der Bezeichnung„Trinkgeldgriff,“ 5 Damit ist es nun Vorbel. Jetzt müssefl dle Hände wieder geschlossen mit Handrücken nach außen an die Oberschenkel äligelegt werden. Auch beim Grüßen soll es künftig wieder zackiger zugehen. Bisher hatte der Soldat, wenn er keine Kopfbedeckung trug im Gehen durch leichtes Neigen des Kopfes. im Stehen durch Stillstehen zu grüßen, jetzt muß er auch ohne Kopfbedeckung durch Anlegen der rechten Hand an den Kopf die Ehrenbezeigung erweisen. Kampfanzug und Schlafsack verbessert Die Bundeswehr plant die Einführung eines neuen Kampfanzugs. Dieser wird aus Feldbluse, Feldhose und einer dreiviertel- langen Feldjacke mit Kapuze bestehen. Diese Kapuze kann über den Stahlhelm ge- zogen werden, so daß das lästige Hinein- regnen in den Nacken den Soldaten in Zu- kunft nicht mehr ärgern wird. Die Feld- jacke besteht aus einem wasserabweisen⸗ den Baumwollstoff, Feldbluse und Feldhose aus einem lodenähnlichen wasserabstoßgen- den Stoff. Wegen der Atmungsaktivität ist der Kampfanzug nicht mehr Wasserdicht. Für den Winter gibt es noch ein einknöpf- bares Futter für die Feldjacke. liche Fortschritte Auch der Schlafsack, der den Soldaten bis- her viel Kummer gemacht hat, soll geändert Werden. Geplant ist eine Marschdecke in Schlafsackform aus besserem Material als bis- her. Außerdem laufen Versuche mit einem Koppeltragegerät, da der Infanterist immer mehr aufgepackt bekommt. Entsprechend der neuen Waffenentwicklung hat der Soldat statt einer Gasmaske eine ABC-Schutzmaske mit Plane und einem Dosimeter, an dem jederzeit die Atomverseuchung abgelesen werden kann. Während der kommenden Herbstmanöver werden bereits einige Soldaten die neuen Kampfanzüge tragen. Die Ausrüstung des Heeres mit den Grund- waffen hat seit den letzten Manövern erheb- gemacht. Mit dem FN- Sturmgewehr ist das Heer durchweg ausge- rüstet und große Teile der Truppe haben be- reits das MG 42, das das bisher gebräuchliche amerikanische Maschinengewehr ersetzen soll. Die Ausrüstung mit Mörsern— ein leichter Mörser von 81 mm und ein schwerer Mörser von 120 mm bezeichnet man im Verteidi- Zgungsministerium als befriedigend. Für den Panzernahkampf soll der Infante- List einen Schiegbecher auf das Sturmgewehr bekommen, mit dem besondere Panzermuni- tion verschossen werden kann. In der Erpro- bung befindet sich eine verbesserte deutsche Panzerfaust, die als modernstes Panzernah- bekämpfungsmittel der westlichen Welt be- zeichnet Wird. Sie durchschlägt auf 200 Meter jeden bekannten Panzer. Großes Gewicht legt man überdies auf die drahtgesteuerten Pan- zerbekämpfungs-Granaten, die allerdings noch nicht truppenreif sind. Bei der Artillerie ist man besonders an der Entwicklung von Feldraketenwerfern interes- siert. Gegenwärtig verfügt die Bundeswehr über 105 und 155-mm-Haubitzen, zum Peil auf Panzerselbstfahrlafette.(AP/dpa) nige und gefährliche Folgen unvermeidlich. Die moderne Industrie- Gesellschaft brauche ein denkbar exaktes Verhältnis zur indivi- duellen und kollektiven Leistung, und sie be- dürfe in hohem Maße der weiterführenden produktiven Spitzenleistung. Der Wettbe- werb sei eine harte Tatsache und werde es bleiben, Erstklassige Leistungen aber seien weit öfter der Ertrag außergewöhnlicher Ar- beitsenergie und Arbeitsdisziplin als der eines Genieblitzes. Darum bestehe das Pri- vileg einer Wirtschaftselite in keiner Weise in dem Anspruch auf ein leichtes Leben, im Gegenteil sei der Begriff der Askese auf die Elite bezogen aktueller als der des Privilegs. Auch die Fachelite sei Elite nur insoweit, als sie in ihrer Leistung und mit ihrer Leistung das Menschsein nicht reduziere, sondern sei- ner Entfaltung und Vollendung diene. Anknüpfend an Walther Rathenaus Wort„Mechanisierung ist die Antwort der Menschheit auf die Zahl“, befaßte sich der Bundestagspräsident mit der inneren Selbst- entfremdung und Vereinsamung der Men- schen unseres Massenzeitalters. Auch in unserer Leistungsgesellschaft sei es möglich, den Leistungsanspruch und das Recht auf menschliche Lebensgestaltung in ein Veh nünftiges Maß zueinander zu bringen. Die Familie und ein eigener Kreis seien auch heute noch durchaus wirksame Schutzfor- men gegen die Verme Elite-Leistung, zu der Schicht im 8 0„Es ist eine die Sanze geistige 8 und nicht nur sie aufgerufen ist, Vorbilder und Beispiele zu setzen, sagte Dr. Gerstenmaier.„Wir brauchen den kleinen Kreis, der keiner me- chanisierten Organisation bedarf. Ich sehe nicht, wie wir anders zu der lebendigen Re. konstruierung unserer Gesellschaft gelan- gen können. Die mechanisierte Großorgani. sation taugt dazu nicht.“ 8 1 38 Eugen Gerstenmaiers Bekenntnis Zur Notwendigkeit einer Elite befaßte sich aus- führlich auch mit den Parlamentarischen Systemen und Gepflogenheiten.„Ich glaube nicht, daß man sagen kann, daß die Füh- rungsauslese innerhalb der Parteien auf der Ebene der Vorstandsorgane ausschließlich nach Elite- Gesichtspunkten durchgeführt wird, sagte er. Im Parlament wie in den Parteien sei eine organisatorische auf Voll- ständigkeit gehende Darstellung der jewei- ligen Elite beziehungsweise der Wirksamen Führungsenergien selten oder nie möglich. Alle diese Organisationen und Institutionen bedürften, wenn sie zu fruchtbarer Arbeit kommen wollten, der führenden Mitarbeit von Männern und Frauen, deren klärendes und entscheidendes Wort 80 viel Gewicht habe, daß gemeinsam getragene Entschei- dungen zustande kämen. Hartnäckige Lohnverhandlungen in Sicht Die zur Zeit gültigen Tarifabkommen laufen zum Jahresende ab Von unserer Bo Bonn, im September Wenn Bundesregierung und Bundestag in den nächsten Wochen wieder auf vollen Touren arbeiten, werden sie ihre besondere Aufmerksamkeit einer rage zuwenden müssen, die schon vor dem Sommerurlaub „kochte“: dem Gewerkschaftsproblem. Eine besondere Seite dieses Komplexes drängt jetzt schon in den Vordergrund, nämlich die Lohnbewegung. Noch vor einigen Wo- chen meldete das Bundesarbeits ministerium, die Lohnbewegung habe ihren Höhepunkt überschritten. Gleichzeitig hieß es aber, daß die Tarifverhandlungen langwieriger und hartnäckiger als in den letzten Jahren ge- Worden seien. Inzwischen liegen Informationen und Meldungen aus dem Bereich der deutschen und internationalen Gewerkschaften vor, die eine energischere Lohnpolitik fordern. Der Vorstand des„Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften“ setzt sich in seinem jüngst beschlossenen Programm sehr entschieden für Lohnerhöhungen ein, die eine ausrei- chende Kaufkraft sichern und gewisse Pro- duktionssteigerungen auslösen sollen. Aus deutscher Sicht betrachtet heißt das, daß DGB und Industriegewerkschaften in den nächsten Monaten ihre bislang geübte Zu- rückhaltung aufgeben und mit neuen Wün schen, auch nach Arbeitszeitverkürzung, an die Arbeitgeber herantreten wollen. Zum 31. Dezember laufen die Lohnvereinbarun- gen für nicht weniger als fünf bis sechs Millionen Beschäftigter im Bundesgebiet aus. Die Tarifvereinbarungen im Steinkoh- lenbergbau sind vom 1. Januar des nächsten Jahres ab monatlich kündbar. In der Me- tallindustrie(außer Bayern), im Baugewerbe und in der Bekleidungsindustrie sind die Abmachungen bis zum Ende des Jahres gültig. 5 Für die innere Ordnung in der Bundes- republik, für den sozialen Frieden und für den weiteren Aufschwung der westdeut- schen Wirtschaft wird sehr viel davon ab- hängen, in welcher Form neue Abmachun- gen getroffen und mit welcher Höhe der Tarife die Gewerkschaften sich zufrieden- geben werden, Nimmt man die letzte Sta- tistik des Deutschen Industrie- Instituts über die Preis- und Lohnentwicklungen, dann sollte es eigentlich möglich sein, das bisher sehr niedrige Ausmaß von Streiks in der Bundesrepublik einzuhalten. Nach den vor- liegenden Zahlen blieben die Preise im ersten Vierteljahr 1958 entweder stabil oder Waren leicht rückläufig. Das gilt in erster nner Redaktien Linie für die Erzeugerpreise landwirtschaft. licher und industrieller Produkte. Lebens- haltungskosten und Einzelhandelspreise folg ten dieser Entwicklung noch nicht. Sie lagen im Juli 1958 um 2,8 Prozent bzw. um 1.7 Prozent über der Vorjahreshöhe. Aller- dings zeigte sich in den letzten zehn Jahren, daß die Verbraucherpreise dem Wiederhol- ten Auf und Ab der Erzeugerpreise stets in einem gewissen zeitlichen Abstand nach- pendelten. Nur noch ein Präsident beim Deutschen Bauernverband Bonn.(dpa) Beim Deutschen Bauernver- band wird es künftig an Stelle von bisher drei nur noch einen Verbandspräsidenten geben. Wie am Dienstag aus informierten Kreisen verlautet, haben sich die Präsiden- ten der Landesverbände bei ihren Beratun- Sen in Bonn noch nicht über alle Punkte der Satzungsänderung geeinigt. Ungeklärt ist noch, ob der Präsident als Abgeordneter dem Parlament angehören darf und ob er zugleich Präsident eines regionalen Bauern- verbandes sein kann. Die geplanten Sat- Zzungsänderungen müssen in der im Oktober 1958 stattfindenden Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes von drei- Viertel aller Stimmen genehmigt werden, Einfuhrbeschränkungen gefordert Der Deutsche Bauernverband forderte am Dienstag in Bonn Einfuhrbeschränkungen für Käse und Vollmilchpulver. Durch die Dumpingeinfuhr von Käse sei der Milchaus- zahlungspreis der Molkereien im süddeut- schen Raum um 25 Prozent zurückgegangen. Pakistans Regierungschef verhandelt mit Nehru in Neu Delhi 255 Neu Delhi.(dpa) Zu Gesprächen über Grenzstreitigkeiten traf der pakistanische Ministerpräsident Firozæ Khan Noon am Dienstag in der indischen Hauptstadt ein. Ministerpräsident Nehru begrüßte ihn auf dem Flughafen von Neu Delhi. Andere The- men der Gespräche der beiden Regierungs- chefs werden möglicherweise die Aufteilung des Indus-Wassers zwischen den beiden Län- dern und vielleicht sogar der seit zehn Jah- ren schwelende Streit über Kaschmir sein. Noon erklärte bei der Ankunft, er hoffe, die Gespräche würden zu einer befriedigenden Regelung führen. Damit sind zum erstenmal seit Mai 1955 wWũieder Regierungschefs von Indien und Pakistan zusammengetroffen Mit der Kernfusion aut du und du Eindrücke von der atomwissenschaftlichen Ausstellung von 21 Nationen in Genf Von unserem Redaktions mitglied Wilfried Hertz Eichenrode Genf, 9. September Noch einige Tage lang beherbergt Genf das Atomzeitalter unter einem Dach. Aus- geschlossen sind allein die kriegerischen Entgleisungen der neuen Energiequelle Atom. Das Dach steht auf leichten Holzwän- den im Gelände des Palastes der Vereinten Nationen. mit Wasser, um die Wärmeeinwirkung der freundlich strahlenden Spätsommersonne in erträglichen Grenzen zu halten; denn in dem 165 Meter langen und 50 Meter breiten Holzbau stauen sich die Besucher in der Wis senschaftlichen Ausstellung, die, von 21 Regierungen zusammengetragen, von der NO im Rahmen der großen Genfer Atom- Konferenz gezeigt wird. Fast alle Besucher sind zunächst einiger- mahgen fassungslos: Da summt und brummt, Knistert und knastert es, Birnen leuchten in allen Farben auf, Funken sprühen und arm dicke Feuer zungen glühen. Offenbar besteht das Atomzeitalter aus einer unentwirrbaren Ansammlung von Drähten, Schläuchen und Röhren, von wuchtigen Stahlblöcken, Prüf- Uhren, Druckknöpfen und Schalthebeln. Mit al dem treiben unerkennbare Kräfte ihr geheimnisvolles Wesen. Das Atomzeitalter ist ungemein sauber. Nirgends entsteht sicht- Barer Abfall, nirgends sieht man einen Oel- fleck. Vom allerneuesten Atomreaktor bis zum Modell einer Kuh, in dem radioaktive Leit- Aisgtope anschaulich machen, wie sicher in Leber, Pansen und Drüsen die Milch bildet, Abt es in dieser Ausstellung mehr zu sehen, As man in drei oder vier Tagen aufnehmen Rahm, Am kompliziertesten ist der Wirrwarr der Apparaturen hinter jenem dunklen Vor- Hang, der im amerikanischen Ausstellungs- teil die Gegenwart von der Zukunft trennt. 1 Gegenwart, das sind die Reaktoren für Mehrere Fontänen berieseln es Kernspaltung. Die Zukunft ist die Kern- fusion. Aber so furchtbar kompliziert ist das Ganze garnicht. Fragen wir einmal Fräulein Ellen. Wahrscheinlich heißt die junge Dame an- ders, aber Ellen würde gut zu ihr passen. Die sehr entgegenkommende amerikanische Re- Sierung hat sie angestellt, damit sie deutschen Besuchern in deren Landessprache erklärt, Wes im Allerheiligsten hinter dem dunklen Vorhang alles aufgebaut worden ist. Ellen und das Atomzeitalter haben sympathische Parallelen: Beide sind herzerfrischend jung und ohne jedes sonderliche make-up. Beide geben sich in Genf zwanglos und unproblema- tisch. Ellen trägt das mittelblonde Haar in einer strengen Linksrolle am Hinterkopf, und es zeigt sich bald, daß sie mit der Kernfusion auf du und du steht. 7 Für die gesamte Grundlagenforschung be- nötigt Ellen nur ihre beiden Fäuste und zwei, drei Sätze.„Wissen Sie, Was Kernfusion ist?“ fragt sie. Zwei leichte Atome prallen mit gro- Ber Wucht aufeinander“— sie schlägt demon- strierend ihre Fäuste zusammen— und ver- schmelzen. Dabei wird viel Energie frei. Man nimmt dazu Wasserstoffatome“. Das ist alles. Den Leuten in der Gruppe, die Ellen führt, genügt das vollauf. Sicher weiß niemand in er Gruppe etwas von dem erstaunlichen Steckbrief des Wasserstoffatoms: es wiegt 0,000 000 000 000 000 000 000 00167 Gramm; Durchmesser 1/1 000 000 00 em; füllt man einen Würkel mit zehn Zentimeter Seiten- länge kompakt mit der Kernsubstanz des Wasserstoffatoms, dann wiegt dieser Würfel 400 Milliarden Tonnen.. Ellen macht ihren Zuhörern klar, daß die Zähmung der Kernfusion unerhörte techni- sche Probleme aufwirft. Worauf es ankommt, zählt sie an den Fingern ihrer linken Hand Auf: 1. Erzeugung einer Zone jonisierten Deu- terium-Geses, auch Plasma genannt ODeute- rium Wasserstoff- Isotop, das mit Sauer- stoff das„schwere Wasser“ bildet und aus den Ozeanen gewonnen werden kann); 2. Stabili- tät dieser Zone; 3. Erhitzung des in der Zone gebundenen Gases; 4. Ausschaltung von Ver- Unreinigungen, die eine Abkühlung des er- hitzten Gases bewirken. Ellen läßt den Besu- chern keine Zeit, sich dessen bewußt zu wer- den, daß sie nichts begreifen. Sie komplimen- tiert ihre Gäste ebenso gewandt wie charmant durch den Vorhang und dort stehen sie erst einmal mit ihrem katastrophalen Mangel an technischem Sachverstand im Dunkeln. Dann leuchtet kupferfarbenes Licht auf. Man sieht ein rohrartiges Skelett in de Form einer etwa zwei Meter langen Ach „Das ist das Modell eines kleinen sigure eight-Stellarators“, sagt Ellen. Die Acht i- eine geschlossene Ringröhre, in der Neop- lichtbahnen das Plasma markieren. Außen um die Röhre herum bilden sich kreis- förmige Rippen. Sie nehmen starke elek- trische Ströme auf und erzeugen so ein Magnetfeld, welches das Plasma wie in einer Flasche zusammenhält. So entsteht die Zone ionisierten Gases(Ionen elektrisch ge- ladene Atome, Atomgruppen, Moleküle oder Molekülgruppen; Ionisation Vorgang der Bildung von Ionen). Die lone wird durch das magnetische Feld zugleich stabil ge- Halten. 5 Das Licht geht an., Ellen sagt:„Das Wich- tigste an diesem Modell kann man nicht sehen: es ist die magnetische Flasche.“ Sie sagt es S0, als handele es sich um nichts aufsehenerregenderes als etwa um Büb⸗ chens Schoppenflasche aus Jenaer Glas. Die Besucher dagegen erregt die unsichtbare Flasche. Ellen erklärt: Ja— das ist so: um eine Kernfusion mit lohnender Energieaus- beute zu erhalten, muß man das Plasma auf 100 Millionen Grad erhitzen, Bei dieser Temperatur würde jeder Behälter aus Werk stoff schmelzen. Das Glas muß aber in einer stabilen Zone zusammengehalten werden. Man versucht, das mit magnetischen Feldern zu machen. In diesem Stellarator wird das Glas allerdings nur auf 500 000 Grad er- Hitzt.“ „500 000 Grad Hitze?“ „Das ist sehr wenig“, sagt Ellen,„wenn man 100 Millionen Grad braucht. Auch die Sonne hat dagegen wenig Temperatur, an der Oberfläche durchweg 6000 Grad. Die Fixsterne haben im Innern zwischen 15 und 50 Millionen Grad.“ Immerhin ist die von der Sonne ausgestrahlte Energie so ge- Waltig, das man jeden fünften Tag eine Anthrazitkugel von der Größe unserer Erde Verheizen müßte, wenn man die gleiche Leistung erreichen wollte. Einige Schritte weiter ist der„sigure- eight-Stellarator“ im Original aufgebaut. Er wurde im Jahre 1955 von der Princeton- miversität(New Jersey, USA) für For- Hungszwecke errichtet. Der Stahlkoloß auf dern steht in behäbiger Ruhe da. Wer es cht weiß, ahnt nichts von den mehreren Runderttausend Grad Hitze, die sein Inneres tür ein paar tausendstel Sekunden durch- glühen. Die Zuordnung seiner verschiedenen Teile wirkt wahllos wie bei einem Phanta- siegebilde, das ein Junge aus einem Metall- baukasten gebastelt hat,. Doch die„unsiclit- bare Flasche“ funktioniert einwandfrei. Dann und wann leuchtet in den fünf großen Augen der Prüfgeräte grünes Licht auf. Man sleht dann für eine halbe Sekunde eine Fie- berkurve, Es ist die Kurve eines gebändig- ten Fiebers. 15 Ellen führt ihre Gruppe an merkwürdig gestalteten Apparaten vorbei. Sie alle die- nen dazu, eine Lösung für die gleichen Pro- bleme zu finden wie der sigure-eight- Stella rator. Immer handelt es sich darum, eine Zone jonisierten Gases zu erzeugen, diese Zone stabil zu halten, das Gas auf hehe Temperaturen zu erhitzen und Verunreini- gungen auszuschalten. Das Glanzstück ist dabei das Scylla-Gerät des Wissenschaft- lichen Instituts Los Alamos Neu Mexiko). „Nehmen Sie es nicht wie eine Religion, Was ich jetzt sage“, beugt Ellen vor, aber die Scylla-Maschine ist ungefähr so: Ihr Herz ist eine kleine Spule von 7,5 Zenti⸗ meter Durchmesser. Sie wird plötzlich mit einer Gruppe von Hochspannungskondensa- toren verbunden. Man erreicht eine Tempe- ratur bis zu 13 Millionen Grad.“ Dem Be- sucher-Laien fällt es schwer, einzusehen, weshalb um eine Spule von 7,5 Zentimeter Durchmesser eine so umfangreiche Appara- tur herumgebaut werden muß. Die Konden- satoren umstehen den vorderen Aufbau im Halbkreis wie eine Versammlung von Kra- ken. Ihre Fangarme werden durch dicke Ka- beltaue gebildet, die später, über eine Me- talleiste schon nebeneinander gelegt, in den Vorderen Aufbau einmünden. Ellen verzichtet darauf, besonders zu erwähnen, daß die Amerikaner mit den 13 Millionen Grad Hitze, die diese Maschine entwickelt und händigt, den Russen und Engländern um ein gutes Stück voraus sind— das hat sich längst herumgesprochen. Aber 13 Millionen Grad sind noch keine 100 Millionen Grad. „Es wird noch Jahre dauern“, sagt Ellen, „bis alle Probleme gemeistert sind und das erste Kernfusions-Kraftwerk gebaut Wer- den kann. Ich glaube bestimmt, daß wir schon auf dem Wege sind, es zu schaffen. Hoffentlich haben Sie ein wenig verstanden, Worum es dabei geht.“ Ellen lacht, sagt Auf Wiedersehen und entschwindet im Gewühl. Die Besucher eilen aufatmend zum Aus- gang. Wahrscheinlich haben sie von allem noch weniger als ein wenig verstanden, aber Selbst das hat angestrengt. Sie sind nicht 80 ausdauernd wie die Negerin, die, in lange, umhangähnliche Gewänder gehüllt und einen blauen Turban auf dem Kopf, ihr Gesicht an jede Scheibe preßt. Ihre Augen spiegeln weder Verwunderung noch Erstau- nen. Sie Will nur alles ganz genau wissen. Sie hat eine ganz naive Neugier. Die meisten mitteleuropäischen Besucher sind nicht so neugierig. Sie lassen das Atomzeitalter über sich ergehen, Die Ausstellung in Genf hat ihnen klargemacht, daß sie mit dem Atom bereits unter einem Dach leben. Nr Gl Kii st. gel mi! tig. der VOI WII WU uns Ser seil gur nic dar et auc nich Sch. den Wa! auf fah sche Noc gen reg er Unt inn mai die blei Mis lich hin Kin nati ter nick der Zu her bis ren Selk in von Raf ver ein geb blü aue das Wie inn nac tal Zur dar WO in We Wis boz Exf där jet⸗ ind dar art lan Sch des Sch die Lise Sch in der del der ste ode Aus die da H. W. Nr. 208 t St eine Seistige zur sie eispiele .„Wir er me- h sehe en Re. gelan- Organi. is zur m aus- rischen glaube i auf der lieglich geführt in den k Voll- jewei- samen 6 glich. tionen Arbeit tarbeit rendes ewicht tschei⸗ ht schaft. bens e folg. lagen 2 um Aller- ahren, erhol- ets in nach- nver- bisher lenten ierten siden- batun- unkte eklärt neter ob er luern- Sat- tober mlung drei- len. te am gen 1 die Haus- deut- ngen. f i über lische am Ein. auf The- ings- Hung Län- Jah- Sein. „ die nden 5 Nr. 208/ Mittwoch, 10. September 1958 — fade q Streiche werden rasch vergessen Kleines Strafgericht für kindliche Tricks und Schliche Eltern müssen sich wohl oder übel die Gloriole zulegen, immer fette und liebe Kinder gewesen zu sein, die ihren Eltern stets Freude bereiteten. Großeltern müssen gelegentlich herangezogen werden, um dies mit mildem Lächeln kopfnickend zu bestä- tigen. Was sie auch mit Ueberzeugung tun, denn viele Streiche ihrer Kinder haben sie schon wieder vergessen, oder aber niemals von ihnen vernommen, weil die Kinder ge- schickt und erfolgreich verfuhren. Wenn wir bedenken, wieviel Torheiten Wir als Kinder begingen, die nicht entdeckt wurden, so können wir nur beklommen auf unsere eigenen Kinder blicken: wieviel un- serer Begabung wird auf sie übergegangen sein? Ein Kind will eben allerlei Vergnü- gungen ausprobieren, deren Ausgang ihm nicht sicher genug erscheint, um die Eltern daran teilhaben zu lassen, Es will nicht nur etwaigen Strafen entgehen, sondern es will guch seine Eltern schonen: sie sollen sich nicht aufregen! Denn ihre Aufregung er- scheint dem Kinde grundlos, Ein Junge, der den abendlichen Kinobesuch seiner Eltern wahrnahm, um noch einmal aus dem Bett aufzustehen und zwei Stunden lang Rad zu fahren, wird sich noch nach 20 Jahren scheuen, dies seiner Mutter zu bekennen: Noch nachträglich werden ihr alle damali- gen Kinobesuche durch entsetzliche Auf- regung vergällt sein. Auch„‚Schmu“-Groschen, durch später erworbene juristische Kenntnisse als glatte Unterschlagung erwiesen, werden in der Er- innerung zur Schmach. Scharfsichtig forscht man deshalb bei den eigenen Kindern, wo die vielen Groschen für Hefte und Federn bleiben, gleichzeitig bemüht, ihnen kein Mißtrauen zu zeigen, weil sie dies womög- lich erst auf den Lasterweg des„Schmu“ hinweisen könnte. Daß man solche Verfehlungen selbst als Kind einmal begangen hat, verschweigt man natürlich. Erschrocken hört deshalb die Mut- ter bei Tisch, wie der Vater heiter erzählt, als Schuljunge habe er das tägliche Fahrgeld nicht für die Straßenbahn ausgegeben, son- dern er sei gelaufen und habe sich dafür Zuckerschnecken gekauft.„Ja, aber als es herauskam“, fällt die Mutter streng ein, „bist du doch furchtbar verhauen worden!“ Und der Vater beeilt sich, hinzuzusetzen: „Natürlich! Ganz furchtbar.“ Wenn man seine Kinder nicht zu noch größge- rem Scharfsinn anspornen will, als man selbst besaß, dann übe man Zurückhaltung in Entdeckungen. Man hat größeren Nutzen von seinen Kenntnissen, wenn man die Raffinessen seiner Kinder nur beobachtend verfolgt, solange sie harmlos bleiben. In einem Augenblick einzugreifen, an dem dies geboten erscheint, wirkt dann um so ver- blüffender. Offenbar aber ist auch das modernste und auch das pädagogischste Elternpaar nicht davor sicher, von seinen Kindern hin und wieder betrogen zu werden.„Und das bei Das interessiert die Frau Die Bundesvorsitzende des Deutschen Frauenrings, Bertha Middelhauve, hat be- dauert, daß in die neue Landesregierung von Nordrhein-Westfalen kein weiblicher Minister berufen wurde. In einem Schreiben an den nordrhein-westlischen Ministerpräsi- denten Dr. Franz Meyers hat sie darum ge- beten, zumindest in die noch offenen höheren Stellen weibliche Staatssekretäre oder Mini- sterialdirigenten zu berufen In dem Schrei- ben heißt es, der Prozentsatz der weiblichen Wähler habe sehr hoch gelegen, und mög- licherweise seien es gerade die Frauen ge- wesen, die der CDU ihre absolute Mehrheit errungen hätten. Bertha Middelhauve er- innert daran, daß die Frauenverbände auch nach der letzten Bundestagswahl aus Ent- täuschung protestiert hätten, als keine Frau zum Minister ernannt wurde. Daraufhin sei d zum Minister ernannt wurde., Daraufhin sei dann ein weiblicher Staatssekretär eingesetzt worden Der Deutsche Frauenring hoffe, daß in Nordrhein- Westfalen ähnlich verfahren werde. * Aufforderungen an die Hausfrauen, ge- wisse Waren wegen überhöhter Preise zu boykottieren, haben selten den gewünschten Erfolg. Zu dieser Erkenntnis kam auch die dänische Hausfrauenorganisation. Sie will jetzt den Preiswucher, besonders bei den industriellen Produkten des täglichen Be- darfs, bei Lebensmitteln und Marken- artikeln, anders bekämpfen. Auf ihr Ver- langen wurde von der Regierung ein„Aus- schuß zum Studium und zur Bekämpfung des„Preiswuchers“ gebildet. Dieser Aus- schuß soll eine Gesetzesvorlage ausarbeiten, die für die genannten Waren eine„mora- lische Preisbindung“ vorsieht. Ein Wirt- schaftsgericht soll angerufen werden, wenn in Zweifelsfällen keine Einigung erzielt wer- den kann. * In England haben die Gesundheitsbehör- den die Möglichkeit, aber nicht die Pflicht, den Hausfrauen, falls nötig, Hilfskräfte zu stellen. Die Gegenwart einer schwangeren oder im Wochenbett liegenden Frau in einem aushalt wird als besonderer Grund für die Gewährung einer Hilfskraft anerkannt. Für diesen Dienst werden Gebühren erhoben, die aber in Härtefällen ermäßigt oder erlassen werden können. * Eine weibliche Polizeitruppe, die als Sit- tenpolizei eingesetzt werden soll, wird jétzt in Italien zusammengestellt. Junge Mädchen Teil der Mitglieder stellen. * Das Bundeswohnungsministerium schätzt. daß jährlich Millionenbeträge für zusätzliche Heizungskosten alisgegeben werden müssen, Weil viele Neubauten den Erfordernissen des Wärmeschutzes micht entsprechen. uns!“ jammert mancher,„wo wir doch 80 moderne Eltern sind und unsere Kinder doch wirklich Vertrauen zu uns haben kön- nen!“ Das aber ist es eben: Die Kinder wol- len nicht durchaus nur und immer Ver- trauen zu ihren Eltern haben. Sie sind mit einem festen Reglement einverstanden, das sie ab und zu durchbrechen möchten. Je großzügiger das Reglement, desto weitrei- chender manchmal die Ueberschreitungen. Deshalb geht nichts über ein Elternhaus, das nicht scheut, gewisse erprobte Klein- lichkeiten in der Erziehung anzuwenden, selbst wenn dies bei den Kindern häufigere kleine Vergehen hervorruft. Seinen kleinen Bestand an Heimlichkei- ten aber braucht jedes Kind, und es liegt an seiner natürlichen Entwicklung, sich mit kleinen Listen uns gegenüber behaupten zu wollen. Eltern steht daher eine gewisse Großmut an: Tricks und Schliche, bei denen man seine Kinder ertappt, macht man bes- ser nicht zum Gegenstand eines großen Strafgèrichtes, sondern nur eines kleinen. Und wenn man sehr weise ist, dann trifft man keine so überaus strengen Gegenvor- kehrungen, daß der kindliche Scharfsinn in Zukunft auf raffiniertere Auswege sinnt, die man dann womöglich nicht entdeckt. Annemarie Weber Das laß ich mir patentieren! Erfinderische Frauen setzen praktische Einfälle in die Wirklichkeit um Frauen sind unter den amtlich fegistrier- ten Erfindern nur schwach vertreten. Genau gesagt: ein Prozent beträgt die verschwin- dende Minderheit. Kaum verwunderlich, denn nur in Romanen und Filmen steht gleich der reiche Fabrikant parat, der neue Ideen in klingende Münze umsetzt. Die rauhe Wirklichkeit kassiert erst einmal, und dann ist es sehr fraglich, ob sich das Ge- schäft lohnt. Sparsame Hausfrauen weigern sich, jahrelang ihr Geistesgut durch Geld vor Nachahmung zu schützen, um schließ- lich doch keinen Hersteller aufzutreiben. Aber, was erfinden Frauen eigentlich? Nicht welterschütternde Dinge, sondern jene kleinen, praktischen Sachen des All- tags, die das Leben angenehm erleichtern. Frau D. hatte wegen ihrer Kinder stets viel einzukaufen. Wohin mit der Geldbörse? Mal lag sie unter den Krautköpfen, mal zwischen den Mehl- und Zuckertüten, Das Problem ließ sich durch einen Handschuh lösen, der eine kleine Tasche mit einem Reißverschluß bekam. Noch als 84jährige probierte Frau D. im Altersheim Neues, hauptsächlich auf dem Gebiet der Schuhherstellung. Rund ein Dut- zend eigene Patente wertete die alte Dame aus und ist besonders stolz darauf, mit ihren Erfindungen die eigene Familie über zwei Kriege und Notzeiten hinweggebracht zu haben. Wenn die Motten munter fliegen, wan- dern alle gefährdeten Kleidungsstücke in eine riesige, mit einem Bügel versehene Tüte. Dieser einfache, wirksame Schutz wurde schon vor über dreißig Jahren von Mia H. zum Patent angemeldet. Damals wies man sie ab mit dem Bemerken, jedes Haus- haltungsbuch empfehle feste Tüten gegen die gefräßigen Tierchen. Auf das Neuartige — den Bügel— ging man nicht ein. Als Frau M. mit zäher Beharrlichkeit die An- meldung später durchdrückte, stellte sie ent- setzt fest, daß nicht weniger als sechzig Leute ihre Idee verwirklicht hatten. Nur nieteten sie den Bügel immer wieder anders an. Seither ist die Erfinderin vorsichtig. Je- des Wort will genau überlegt sein, alle nur irgendwie denkbaren Ausführungen müssen besonders geschützt werden. Ihr kluger Kopf und ihre geschickten Hände brachten weitere künfzig Patente heraus, darunter einen Liegestuhl, der sich so weit zusammenklap- pen läßt, daß er in einer Aktentasche Platz findet, eine Faltverdunkelung, ein zweiräd- riger Handwagen, der— zerlegt— in einen Rucksack paßt. Ihr Spezialgebiet sind viele hübsche Kartons in Handtaschenform für Konfekt und andere gute Dinge.„Schlager“ Während der Notzeit waren Schuhe aus Holzteilen und alten Stoffresten mit einer Brandsohle aus Leichtmetall. Das Geheimnis ihres Erfolges?—„Man soll niemals etwas erfinden, was man nicht selbst fabrizieren kann“, meint Frau H. Daran dachte wohl auch Käthe Kruse, als sie ihren Kindern Puppen bastelte, weil sie kein anderes Spielzeug kaufen konnte. Daß sie damit Weltberühmtheit errang, bleibt eine Ausnahme. Immer wieder sind es Alltagstücken, die den Erfindergeist der Frau wachrufen. Lauf- maschenfeste Strickmaschinen, automatische Bratenberieseler, ein Verfahren, das jede Seife schwimmfähig macht, ein Tubenver- schluß, der nicht abgeschraubt zu werden braucht, ein Herd mit einer Einrichtung zur Erwärmung von Bügeleisen und tausend an- dere Dinge warten auf finanzkräftige Fabri- kanten. Es War eine fürsorgliche Gattin, die sich nicht länger mit den Mucken der männ- lichen Garderobe herumschlagen wollte und kurzerhand den Kragenknopf erfand. Auch die Taxameteruhr an Kraftdroschken er- grübelte ein weibliches Gehirn. Patente der Frauen entstehen selten dort, wo Ueberfluß herrscht— sie werden meist aus der Sparsamkeit geboren. Wie- viel Erfindergeist tatsächlich in den Frauen steckt, läßt sich amtlich jedoch nicht ermes- sen, denn so manche Familienmutter verein- facht mit selbst erdachten Kniffen den Ihren das Dasein, ohne jemals Lorbeeren dafür zu ernten. Ein anerkennendes Lächeln genügt ihr schon. Ingenieurschule für Frauen Seit über 30 Jahren gibt es in Frankreich unter dem Namen„Ecole Polytechmique Fé- minine“ eine weibliche Ingenieurschule. Sie arbeitet mit öffentlicher Unterstützung auf privater Grundlage und erhielt unlängst ein eigenes Gebäude, das übrigens mit finanziel- 12er Hilfe der staatlichen Elektrizitätswerke in Sceaux, einem Vorort von Paris, errich- tet wurde. 1957/58 wurden in der Schule rund 120 weibliche Ingenieure ausgebildet, gegen nur 25 bis 30 vor dem Kriege und 60 bis 70 in den Jahren 1950 bis 1952. Auf theoretischem Gebiet bleibt die weib- liche Ingenieurschule hinter den technischen Hochschulen Frankreichs zurück. Ihr Schwer- gewicht liegt bei der Elektronik, der Kern- physik und der Aerodynamik. Damit kon- zentriert sie sich! also auf die modernsten Zweige der Technik. Für ehemalige Schüle- rinnen werden regelmäßig Ergänzungskurse veranstaltet, damit sie sich mit den letzten technischen Errungenschaften vertraut ma- chen können. Das nach dem Abschluß- examen erteilte Diplom ist staatlich an- erkannt. Techniker privater Firmen oder von Fachministerien stellen das Lehrper- sonal. Die weiblichen Ingenieure werden von der Industrie schon vor Beendigung ihrer Examen wegengagiert mit einem monat- lichen Anfangsgehalt von 700 bis 800 DM. 60 Prozent der Absolventinnen gehen in die Flugzeugindustrie unter besonderer Berück- sichtigung der Studienbüros. Augenblicklich gibt es in Frankreich etwa 2000 aktive weib- liche Ingenieure. Die Schiefertafel wird gewaschen Foto: Alwin Tölle Modetip für große Weiten Vertikale Linien und asymmetrische Schnitte machen schlank Die Mode für die starke Dame hat feste Gesetze. Da gibt es bestimmte Dinge, die einfach nicht gehen und andere, die immer richtig sind. Es müßte danach gar nicht 80 schwierig sein, die starke Dame hübsch an- zuziehen. Aber da ist die Mode, die immer wieder mit neuen Vorschlägen aufs Glatteis lockt. Und da ist die große Selbstüber- schätzung, der leider viele Frauen zum Opfer fallen. Sie können nicht glauben, daß sie nicht mehr so schlank sind wie mit Achtzehn und daß dem Rechnung getragen werden muß., Dabei kann eine gut angezogene, stär- kere Dame doch auch gut und modisch aus- sehen. Die Harmonie der Gesamterscheinung ist das Entscheidende! Kurz zusammengefaßt, worüber sich die stärkere Dame klar sein muß: zunächst über ihre Maße! Locker messen, nicht mogeln, nichts abstreichen. Erbittern auch die gar nicht freundlichen Zahlen, so muß man ihnen doch Rechnung tragen. Ein locker gearbeite- tes Kleid macht schlanker als ein enges. Des- halb ist die derzeitige Mode der„befreiten Linie“ in vieler Hinsicht auch für stärkere Damen gut verwendbar. Sie demonstriert außerdem, daß gar kein Gürtel oder Gürtel- andeutungen die Figur strecken. Auch Nach- teile kann man an ihr studieren, nämlich, daß die Kürze verkürzt, daß Aermellosigkeit Makkaronikochen ist eine Runst Das Grundrezept der„Pasta asciutta“ läßt viele Kombinationen zu Was für Chinesen, Japaner und Inder der Reis, für Mitteleuropäer die Kartoffel, ist für die Italiener die„pasta asciutta“, näm- lich das Volksnahrungsmittel schlechthin. Unter dem Sammelbegriff„pasta“ versteht man südlich der Alpen nicht nur Makkaroni und Spaghetti, sondern auch alle anderen Arten von Teigwaren. Gleich der fernöst- lichen Reistafel, nach der die Grundzuberei- tung des Reises stets dieselbe ist— die Zahl der Verbindungsmöglichkeiten jedoch schier unerschöpflich—, gibt es auch nur eine an- erkannte Regel für die richtige Herstellung der italienischen„pasta“, mit der sich dann viele Soßen, fast alle Arten von Fleisch und Gemüsen, sowie auch Eier und nicht zu ver- gessen Käse— abwechslungsreich kombinie- ren lassen. Die Herkunft der italienischen Leib- und Magenspeise verliert sich im Dunkel der Ge- schichte. Angeblich sollen die Chinesen schon vor einigen tausend Jahren verstan- den haben, eine Art Nudeln, allerdings aus Reismehl, herzustellen. Einer verliebten schlitzäugigen Köchin, die das leckere Ge- beimmnis einem Begleiter Marco Polos ver- raten haben soll, verdanke Europa diese Be- reicherung des abendländischen Speisezettels. Während nun die Italiener neidlos zugeben, weder das Schießpulver noch die Atom- bombe erfunden zu haben, so sind sie doch keineswegs geneigt, den Ruhm, ihre Natio- halspeise erfunden zu haben, an die gelben Herren des Reiches der Mitte abzutreten. Als Kronzeugen lassen sie dann Walther von der Vogelweide, auf den sie sonst nicht gut zu sprechen sind, sowie Dante, Boccaccio und den heiligen Eremiten Guglielmo aufmar- schieren, aus deren literarischen Zeuęgnis- sen hervorgehe, daß man schon im 12, Jahr- hundert n. Chr. in Italien Spaghetti gekannt habe. Allerdings galt die pasta“ damals und noch einige Jahrhunderte lang als Luxusspeise vornehmer Kreise. Erst, als man sie fabrikmäßig herstellen konnte, sind sie zum Volksnahrungsmittel geworden. Heute verzehrt man in Italien pro Kopf der Bevölkerung 300 kg im Jahr von der gelieb- ten„pasta“, in weitem Abstand folgen dann erst die Amerikaner mit einem Durch- schnittsverbrauch von 70 kg. Teigwaren, zu einem weichen, unappe: titlichen schleimigen Brei verkocht, haben mit der vielgepriesenen italienischen Leib- speise nichts zu tun. Die erste Bedingung für eine gute„pasta“ ist sehr, schr viel Was- ser, damit es beim Einschütten der Teig- waren nicht zu sehr abkühlt und die sich lösende Stärke nicht haften bleibt. Zweitens muß das Wasser, an dem natürlich das Salz nicht fehlen darf, richtig sprudeln und dann, nach dem Einschütten, flott weiterkochen. Nicht vergessen, ab und zu umzurühren, da Teigwaren leicht am Boden ansetzen. Koch- dauer etwa 15 bis 18 Minuten, jedoch nicht strikt nach der Uhr kochen, sondern das Gar- werden durch einzelne Proben überwachen. Makkaroni werden„al dente“ gekocht, d. h., sie sollen zwar weich sein, aber noch einen festen Kern haben und den Zähnen leichten Widerstand entgegensetzen. Dann mit kal- tem Wasser abschrecken und auf einen Durchschlag zum Abtropfen geben. In einer flachen Kasserole, in der man vorher eine angemessene Menge Butter geschmolzen hat warm machen und gut durchschwenken Nach neapolitanischer Art zieht man nun mit der Gabel reichlich geriebenen Parme- sankäse unter und reicht eine nach unten- stehendem Rezept zubereitete Tomatensoße dazu. Kartoffeln mit dem Messer zu schneiden Spargel anders als mit der Gabel und den Fingern zum Munde zu führen, gilt bei uns vicht gerade als Zeichen guter Tischsitten. Ebenso stilwidrig wäre es für den Italiener, Spaghetti, auch nicht die längsten, mit dem Messer zu zerteilen. Der perfekte„pasta- Esser hebt mit der Gabel aus dem ver- schlungenen Haufen ein Bündel heraus, schiebt mit der linken Hand den Löffel unter und spult, mit der rechten Hand die Gabel drehend, die langen Fäden zu einem dicken Knauel auf, den er dann gelassen in den Mund schiebt. Um der Verlegenheit unge- übter Spaghetti-Esser abzuhelfen, hat nun der Kanadier Philippe Pich aus Quebeck eine rotierende Gabel erfunden, in deren Griff ein kleines Rädchen angebracht ist. Dreht man dieses mit dem Daumen, so wik- keln sich die widerspenstigen Spaghettis zu einem geordneten Gefüge um die Gabelzin- ken. Diese, beim amerikanischen Patentamt angemeldete Erfindung ist eine frohe Bot- schaft für alle Spaghetti-Liebhaber, die sich bisher nicht getrauten, mit den bekannten Werkzeugen gegen die unentwirrbar ver- schlungene Masse anzugehen. Um jedoch die Gabel zum Munde zu führen, bleiben wir voraussichtlich auch weiterhin auf die menschliche Muskelkraft angewiesen. Rezept für eine neapolitanische Tomaten- Soße: Eine große Zwiebel, eine Knoblauchzehe, zwei Karotten, etwas Sellerie, Petersilie, Ba- silikum, eine Handvoll ganz klein geschnit- tener Speckwürfel, 100 Gramm Hackfleisch, eineinhalb Pfund Tomaten(oder zwei Eg- löffel Tomatenmark), Pfeffer, Salz. Kräuter und Gemüse werden feingewiegt und zusammen mit Speck und Fleisch in Oel oder Schweinefett langsam angeröstet. Dann gibt man die geschälten, in Stücke ge- schnittenen Tomaten bzw. das Mark dazu, auch Salz und Pfeffer, und läßt alles etwa eine Stunde langsam durchkochen. Bei Ver- wendung von Tomatenmark gibt man noch ein bis zwei Löffel Fleischbrühe dazu. Gerhard Barth bei starkem Oberarm nicht gut aussieht und daß bei kurzem und breiten Hals der Nacken- ausschnitt vermieden werden muß. Doch zurück zu allgemein gültiges, modisch unabhängigen Spielregeln für die stärkere Dame. Jede vertikale Betonung ist für sie von Vorteil. Man achte beim Maschen bild eines Strickkleides, bei der Struktur eines Stoffes und selbstverständlich bei ge- mustertem Material darauf. Kommt auch nur in schwächster Andeutung die Senkrechte zum Ausdruck, sind schon einige Zentimeter „minus“ gewonnen. Umgekehrt wirkt sich die unscheinbarste Querrippe unvorteilhaft aus. Senkrecht betonte Verschlüsse und Nähte, senkrechte Tascheneinschnitte sind gut, flache Plissees und schmale Faltenbah- nen können günstig sein; doch vermeide man allzuviel Stoff. Verdeckt er vielleicht auch Ungewünschtes, so läßt er doch ande- rerseits den Körper schwer erscheinen. Große Kragen und langhaarige Pelze tun das gleiche. Schon große Knöpfe und Clips sind gefährlich. Mit asymmetrischen Schnittlösungen geht die starke Dame einen Kompromiß ein, der ihr nur zum Vorteil gereicht. Gewickelte Vor- derteile, schräge Verschlüsse lenken von der Breite der tatsächlichen Front ab, schräge Raffungen lockern und gliedern auf. Es läßt sich also eine ganze Menge tun für die starke Dame. Hauptsache, sie kennt sich selbst und berücksichtigt die nicht mehr syuphidenhaf- ten Formen. I. B. Alle Mittel erlaubt Den jungen Amerikanerinnen wird drin- gend ans Herz gelegt, doch recht bald zu heiraten und diesen wichtigen Entschluß nicht länger hinauszuschieben. Denn— 80 erklärt Theodore H. Silbert, der Chef eines Großunternehmens für Haushalts- und Woh- nungseinrichtungen mit entwaffnender Offen- herzigkeit— in den nächsten Jahren werde das Heiraten erheblich teurer kommen. Seine wirtschaftliche Prognose mag nun wohl zutreffen. Aber damit ist den unver- heirateten Amerikanerinnen wenig geholfen. Denn zum Heiraten gehören bekanntlich zwei, und zur Zeit entfallen in den USA auf vier ledige Mädchen im heiratsfähigen Alter nur drei Junggesellen. Um heiratslustigen Mäd- chen bei ihrer Jagd nach dem Ehemann be- Bilflich zu sein, haben nun 16 Sachver- ständige, darunter ein Eheberater, eine Hausfrau und eine Air-Hostess, über dieses Thema in New Vork eine öffentliche Dikus- sion durchgeführt und sind zu folgenden „Ratschlägen“ gekommen: Erzählen Sie allen Ihren Freunden, daß Sie auf der Jagd nach einem Mann sind, und machen Sie daraus kein Geheimnis! Setzen Sie sich im Autobus, in der Eisen- bahn oder im Flugzeug grundsätzlich immer neben einen Mann und nie neben eine Frau! Seien Sie nett zu allen Menschen, mit denen Sie zusammenkommen; denn man kann nie wissen, ob sie nicht vielleicht einen Bruder oder Sohn haben, der für Sie in Frage kommt. Wenn Ihre Mutter dick ist, so sagen Sie Ihrem Verehrer, daß sie nach Ihrem Vater geraten sind; wenn Ihr Vater auch dick ist, sagen Sie, sie seien ein angenommenes Kind! Ofkenbar haben sich die New Vorker Ehe. Experten an das alte Sprichwort erinnert, daß im Krieg wie in der Liebe alle Mittel erlaubt sind. cpr Seide 4 MANNHEIM Mittwoch, 10. September 1958/ Nr. 205 „MM-Besuch in Düsseldorf bei Prof. Dr. Derra: Problematische moderne Herzchirurgie(II) Kirklin hat in Amerika, Crafoord in Europa die größten Erfahrungen mit der Herz-Lungen-Maschine Von Lokalredakteur Heinz Schneekloth Ein Besuch der neuen Chirurgischen Klinik und Medizinischen Akademie der Städtischen Krankenanstalten Düsseldorf ist auf jeden Fall ein außerordentliches Erlebnis. Am Rande der rheinischen Weltstadt gelegen, präsentieren sich dem Be- sucher diese Krankenhäuser in einer riesigen parkähnlichen Anlage— auf einem Gesamtareal, das etwa fünf- bis achtmal so groß ist wie das des Städtischen Kran- kenhauses Mannheim— als Bauten, die den unmittelbaren Eindruck erwecken: Hier müssen Menschen gesund werden! Prunkstück im hinteren Teil des Ge- ländes ist die neue Chirurgische Klinik, die mit einem Gesamtkostenaufwand von rund 20 Millionen Mark erstellt und am 20. Juni 1958 feierlich eingeweiht wurde. Ihr Direktor ist der bekannte deutsche Herz-Lungen- Spezialist Prof. Dr. Derra. Ihn suchte der„MM“ im Anschluß an Prof. Dr. Zenker, Marburg, ebenfalls wegen des kleinen, schwer herzkranken Mannheimers Günther Ebert auf. Das Interview verlief— wie, das Gespräch zu Marburg— in aufgeschlossener, von Seiten des Professors höchst hilfsbereiter Weise und brachte insofern bemerkenswerte Auf- schlüsse, als Prof. Dr. Derra sich in einigen allgemeinen Punkten über die Opera- tionsmöglichkeiten mit der Herz-Lungen-Maschine— bei viel Zuversicht— doch auch recht kritisch àußerte. Da Prof. Dr. Derra, wie Prof. Dr. Zenker am Vortage, durch länger dauernde Opera- tionen festgehalten war, hatte der Besu- cher Muße, die neue Klinik zu besichtigen. Wissenschaftler, Aerzte und Politiker aus aller Welt zählen zu den täglichen Besu- chern. Ein Stab von zehn Studenten steht als „Führerpersonal“ zur Verfügung, um diese Aufgabe zu bewältigen. Vor allem die aus- ländischen Gäste wollen sehen, wie eine ulmütig schaut die Mutti zu: PRE wäscht dus wieder weiß— im Nu! N 1% hochmoderne chirurgische Klinik gebaut und angelegt werden muß. In aller Kürze: Es ist neidlos anzuerkennen, daß Düsseldorf hier Bewundernswertes geleistet hat Allerdings mit erheblicher Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, ein Faktor, der kür Mannheim— vor allem was die Situation von Krankenhäusern(die Zu- Schüsse für Neubauten) betrifft— im Lande Baden- Württemberg weniger erfreulich aus- sieht! Drei Herzen täglich. Prof. Dr. Derra, wie Zenker ein Münch- ner und mit 56 Jahren gleichaltrig mit dem Marburger Professor, gilt ebenfalls als her- Vorragender Herzspezialist. Wir operieren drei Herzen täglich— vornehmlich in der Hypothermie— und wir haben ausgezeich- nete Erfolge“, antwortete er auf unsere ein- leitende Frage nach seinen Erfahrungen. Die Hypothermie ist das Verfahren der Un- terkühhung, die man allgemein auf 29 bis 30 Grad beschränkt und die sich am besten für Eingriffe eignet, die innerhalb von sechs bis sieben Minuten durchführbar sind. (Anm.: Es ist klar, daß ein Operateur, der in 80 kurzer Zeit einen entscheidenden Herzeingriff ausführt, eine„begnadete Hand“ haben muß.) 270 mal Unterkühlverfahren Prof. Dr. Derra hat nach seinen eigenen Angaben 270 Fälle nach diesem Verfahren Operiert, wobei die Sterblichkeit der Pa- tienten nur null bis sechs Prozent betrug, ein zweifellos ganz hervorragendes Ergeb- nis! Operiert hat Prof. Dr. Derra so risiko- Prof. Dr. Derra, Düsseldorf reiche Fälle wie schwere Vorhofscheide- wand- Defekte, Lungenschlagaderklappen- Verengungen und auch die Kombina- tion aus dieser valvulären Pulmonal- stenose“ mit„Vorhofseptumdefekten“, ein ebenfalls schwierig- abnormer Herzfehler, der die Bezeichnung„Fallotsche Trilogie“ trägt. Beide Professoren, Zenker und Derra, bezeichnen die Unterkühlung, entweder in Form der Oberflächen- Unterkühlung oder der Blutkühlung, in der Hand eines erfahre- nen Operateurs und Anästesisten als ethen heute schon recht sicheren Eingriff. Weil dieser Eingriff im Herzen zeitlich höchst begrenzt ist(sechs bis sieben Minuten), ist eine genaue Diagnose außerordentlich wichtig. Wie steht es nun mit der Herz-Lungen- Maschine? Welche Chancen hat unser klei- ner Patient Günther Ebert? Prof. Dr. Derra verwies uns, wie Zenker in Marburg, auf Kir Klin in Amerika. Dieser Mann hat zweifellos mit seinem Aerztestab die größ- ten Erfahrungen. Er hat schon 300 bis 400 Fälle operiert— allerdings besitzen wir keine detaillierten Statistiken, wie sie aus- gegangen sind und welche Herzfehler sie betrafen.“ Prof. Derra, der ebenfalls mit Kirklin in engstem Erfahrungsaustausch steht— auch er hatte lange Monate zwei Assistenten an der Mayo-Klinik in Ro- Kritische Darlegungen Solch kritische Darlegungen eines bedeu- tenden Herzspezialisten wiederzugeben, mag notwendig sein, nachdem eine sensations- gierige Boulevard-Presse, unterstützt von in die gleiche Kerbe schlagenden IIlustrierten, die Dinge so dargestellt hat, daß sich eine höchst primitive Meinung folgender Art bil- den konnte: Auf nach Amerika, dort Opera- tion— und schon blüht neues Leben auf Selbstverständlich sollen kritische Außerun- Sen menschliche Hoffnungen nicht trüben. Dieser Meinung ist auch Prof. Dr. Derra, der im weiteren Verlauf unseres Gesprächs die gestern von uns veröffentlichten Vorschläge Prof. Dr. Zenkers als„völlig richtig“ bezeichnete. Die Vorschläge lauteten: Er- holungsurlaub für Günther, um ihn zu krät- tigen; anschließend neues Erheben aller notwendigen Befunde in einer Klinik; dann Entscheidung, ob und wo am besten opera- tiver Eingriff gewagt werden kann.) Wie Prof. Dr. Zenker gegebenenfalls be- reit ist, eine Empfehlung an Kirklin(US) zu geben, ist Prof. Dr. Derra bereit, eine solche Empfehlung für Prof. Dr. Crafoord in Stockholm auszustellen. Mit diesein schwedischen Mediziner steht Derra in eng- stem Erfahrungsaustausch. Er sagte:„Ora- foord hat bisher, nach seinen eigenen An- gaben, 17 Fälle mit der von ihm weiterent- wickelten Gibbonschen Herz-Lungen-Ma- schine operiert. 14 Fälle sind gut ausgegan- gen; nur drei Patienten überlebten nicht“ Prof. Dr. Derra hat bisher selbst— ob- wohl er 270 Herzeingriffe im Unterkühlver- fahren ausführte— mit der Herz-Lungen- Maschine noch keinen Menschen operiert. Er Drachen- Olympiade chester/ USA, hat mit dem Amerikaner anläßlich des 75. Deutschen Chirurgen-Tages im Frühjahr in München ausgedehnte Dis- Kussionen über operative Möglichkeiten mit der Herz-Lungen-Maschine geführt. Den Kern dieser wissenschaftlichen Aus- einandersetzungen schildert uns der Profes- sor wie folgt(daienhafte Wiedergabe): Ent- scheidend ist die Ausdehnung der die Lun- genschlagader einengenden Membrane. Ist die Einengung kurz, sind gute Operations- möglichkeiten gegeben; ist der Kanal je- doch lang, wird ein Spalten des Herzmus- kels und das Einsetzen eines Kunststoff- blättchens notwendig. Auch wenn die Lun- genschlagader zu klein ist, wird der ope- rative Eingriff höchst schwierig und wie- derum das Einsetzen eines Kunststeffblätt- chens notwendig. Dieses Blättchen heilt zwar an, aber eventuell und vermutlich heilt und wächst es nicht ein. Deshalb meine persönliche Meinung: Außerordent- Iich schwierige Eingriffe in das Herz, die mit der Herz-Lungen-Maschine wohl mög- lich sind, werden uns, ähnlich wie die Ein- griffe nach der Blalock-Taussigschen Ope- rationsmethode gewisse Rückschläge brin- gen. Wir müssen jedenfalls damit rechnen. Dies ist die Problematik einer Methode, die noch in ihren Anfängen steckt. Ich würde mich unendlich freuen, wenn ich mich geirrt haben sollte. Kirklin hat mir jedenfalls in München gesagt, er sei nicht gerade unglücklich, wenn wir ihm nicht allzu viele Fälle komplizierter Herzfehler, wie zum Beispiel Atrio- Ventrikular-Kanal, Fallotsche Tetralogie oder gar Pentalogie nach Amerika schicken“ menschliche Hoffnungen ist seit zwei Jahren mit einem Team im Versuch, jedoch ist ihm die Maschine, mit der er arbeitet, noch nicht sicher genug. Er Wartet die Aufstellung einer sogenannten „großen Herz-Lungen-Maschine“(nach dem Eirklinschen Prinzip mit elektronischer Steuerung) in Düsseldorf ab. Es wird die dritte Maschine dieser Art sein, die in der ganzen Welt aufgestellt wird, die erste in Europa überhaupt. Sie kostet einschließlich der zusätzlchen Apparaturen rund 350 000 DM. Die Aufstellung erfolgt im Oktober die- ses Jahres. Sechs Monate später, so hofft der deutsche Herzspezialist, wird es auch in Düsseldorf so weit sein, daß nach ausgedehn- ten Versuchen komplizierte Eingriffe mit Vorzüglichem Erfolg am menschlichen Her- zen ausgeführt werden können. Dieser Operationssaa — 1 ist nur einer von sechs hochmodernen Operationssälen in der neuen Chirurgischen Klinik und Medizinischen Akademie der Städtischen Krankenanstalten Düsseldorf. Der gewaltige Neubau, den wir gestern im Bild vorstellten, und der rund 20 Millionen Mark gekostet hat, ist eine der modernsten chirurgischen Kliniken Europas. Der Operationssaal im Bild hat eine glä⸗ serne Zuschauerkuppel für die Studenten der Medizinischen Akademie., In die Opera- tionslampe ist eine Fernsekkamera eingebaut. Sie ermöglicht Uebertragung schwieriger Operationen in Großaufnahme auf Bildschirme, die sick im großen Hörsaal der Medizin- studenten befinden. Bild: Conti-Press Oüsseldorf Kleine Chronik der großen Stadt 9 Mehr Fernschreiber für die Schutzpolizei Um eine raschere und weniger fehler- hafte Nachrichtenübermittlung innerhalb der Schutzpolizei zu garantieren, sollen die vier Mannheimer Großhreviere im kommenden Jahr mit Fernschreibern ausgestattet wer- den. Das soll die erste Maßnahme auf dem Gebiet der Modernisierung der Nachrichten- übermittlung bei der Polizei sein, kündigte Polizeirat Riese, Leiter der Mannheimer Schutzpolizei, an. Innerhalb der gesamten Mannheimer Polizei gebe es einen einzigen Fernschreiber, der im Polizeipräsidium stehe. im Norden der Stadt . Ciccolella: Etwas für deutsch- amerikanische Beziehungen tun Oberst R. G. Ciccolella sagte kürzlich: „Was die deutsch- amerikanischen Beziehun- gen anbetrifft, so glaube ich, daß festliche Diners nicht gerade das richtige sind; wir müssen irgend etwas finden, das die Leute anspricht.“ Nunmehr hat man im Haupt- quartier des 13. Infanterie- Regiments aus- getüfftelt, was den deutsch- amerikanischen Beziehungen am einträglichsten sein könnte: Am kommenden Samstag wird nördlich Neu- Schönau(zwischen Schönau und den Coleman-Kasernen) ein Wettbewerb im Drachensteigen stattfinden. Teilnehmer sind Jugendliche aus Waldhof, Sandhofen, Gar- tenstadt, Schönau und Blumenau, also aus den nördlichen Vororten Mannheims. Das 13. Infanterie-Regiment hat in der vergangenen Woche 100 Soldaten eingesetzt, um zwischen Autobahn und Schönau- Nord einen Schuttabladeplatz für den Wettbewerb herrichten zu lassen. Es gibt zwei Klassen: Einmal Jugendliche bis zu 14 Jahren, dann Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Aus der Regimentskasse werden die Preise bezahlt. Drei Preise für jede Gruppe und einen sie- benten Preis für den außergewöhnlichsten Drachen. Im einzelnen handelt es sich um folgende Preise: Erstens um Modellflugzeuge im Gesamtwert von 160 Mark, zweitens um Fußbälle im Wert von je 80 Mark und„last not least“ um eine Federball- Ausrüstung. Für das außergewöhnlichste Modell wurde eine Armbanduhr bereitgestellt. Geprüft wird erstens: Wie hoch fliegt der Drachen, zweitens fliegt der Drachen bestän- dig(steady) und drittens ist die Kontrolle in Ordnung? Oberst Ciecolella, der seit einiger Zeit Kommandeur des 13. Infanterie- Regiments ist, meinte, es sei mithin die schwierigste Aufgabe für seine Soldaten, die Kinder zu überwachen. Zu diesem außergewöhnlichen Wettbe- Werb haben die Amerikaner Offizielle der Stadt eingeladen. Sie sollen als Schiedsrich- ter fungieren. Für alle Teilnehmer am Wett- bewerb wird übrigens kein Startgeld ver- langt. Auch die Zuschauer brauchen keinen Eintritt zu zahlen. Man rechnet mit 150 bis 200 Teilnehmern. Geworben wurde bisher nur in den Schulen der nördlichen Stadtteile, Falls es nun am nächsten Samstag regnen sollte, so wird das Drachenturnier um acht Tage verschoben. Br. Die neue Herbstmode stellte sich vor Gutbesuchte, gediegene Vorführung im Kaufhaus Hansa „Bestseller der Herbstmode“, hieß die Devise, unter die das Kaufhaus Hansa die Kollektion gestellt hatte, die fünf Tage lang im Erfrischungsraum über den Laufsteg de- flliert. Untermalt von leisen Schlagerklängen der e. k.-Combo präsentierte Conferencier Fred-Egon Kohn die neuen Stücke. Fast durch- weg zeichnete sich das Gebotene durch Mäßi- gung der viel diskutierten internationalen Modelinie aus. Der zweiteilige Tagesdreh aus weitem Teddy-Rock und Pulli oder loser Bluse erhielt neben den kleinen und an- sSpruchsvolleren Kostümen die größte Zu- stimmung. Die Taille ist meist an der„richtigen“ Stelle leicht angedeutet, selten nach oben, nie nach der Hüfte verschoben. Auf die Accessoirs zu den hellbraunen, grauen und groß karierten Tageskleidern wird große Sorgfalt verwendet. Hochhackige Schuhe, hohe Velourhüte in Topf- oder Sektkorken Form, große Taschen und Handschuhe in Schwarz, Lavendel, Gras- oder Olivgrün zeigen die Tendenz des kommenden Winters: das Damenhafte hat Vorrang. Und die Herren— sie werden viel an- thrazitgrau tragen, enge Hosen ohne Auf- schlag, lose geknotete, bunte Krawatten und eine Weste. Hier hieß der Vorschlag: gelb. Schlichte Nachmittagskleider aus dem kost- bar Wirkenden Azetat-Brokat-Gewebe auf- fallend anspruchsvolle Mäntel, ein exclusiv asy metrisch geschnittenes Abendgewand und ein reizendes Braulkleid— vorne kurz und hinten lang— rundeten die Vorführung ab. Keine exzentrischen Spielereien, aber Praktische Vorschläge, die für Eva und Adam jeder Altersstufe gültig sein können, das war bezweckt und wurde offensichtlich erreicht. J. B. Die Telefonleitung, das gebräuchlichste Nachrichtennetz, sei zu stark belastet; beim Telefonieren komme es immer wieder zu fehlerhaften Uebermittlungen, besonders von Namen oder Zahlen. Polizeirat Riese hofft, daß der Gemeinde- rat die Anschaffung von vier Fernschreibern genehmigt. Dann könnten die Großgreviere I (Marktplatz), IV(Neckarau), VIII(Neckar- stadt- West) und XI(Sandhofen) diese Ge- räte erhalten.* Petrijünger feierten beim Angelfischer verein Der Angelfischerverein Mannheim- Innen- stadt veranstaltete sein alljährliches Preis- fischen wieder am Neckar; außer 30 Mit- gliedern nahmen auch 13 Gastfischer teil. Mit einem Böllerschuß begann und endete das große Angeln. Das Resultat: Es wurden 45 Pfund Weigßfische erbeutet. Im renovier- ten Saal des„Sängerheims“(früher Fashold) wurde dann die Preisverteilung vorgenom- men. Vorsitzender Karl Gaberdiel begrüßte besonders den Verbandsvorsitzenden Philipp Müller, der seinerseits dem großen Förderer und Alterspräàsidenten Karl Gottmann an- läglich seines 76. Geburtstages die silberne Ehrennadel des VdsF neben einer Urkunde und einer Vereins-Ehrengabe überreichte. Bei der Preisverteilung erhielt Julius Esche den Sieger-Pokal, die silberne und bronzene Plakette verdienten sich H. van den Berg und Anton Gemming. Die kleine goldene Plakette gewann Kurt Heck als Vierter, während bei der Jugend P. Götzinger und Peter Willberg in der Siegerliste standen. Eine Tombola und Darbietungen des Trios Bopp beschlossen den Abend. Kr. Anmeldungen Gewerbeschule I vom 10. bis 20. September Die Anmeldungen zu den Fachschulen für Maschinenbau und Elektrotechnik können vom 10. bis 20. September 1958, zwischen 7.30 und 18.00 Uhr(samstags 7.30 bis 12.00 Uhr), in der Kanzlei der Gewerbeschule I, Mann- heim, C 6, Zimmer 18, vorgenommen wer- den. Bei der Anmeldung sind beglaubigte Abschriften oder Photokopien des letzten Berufsschulzeugnisses sowie des Gesellen- oder Facharbeiterbriefes abzugeben. Zur gleichen Zeit können die Anmeldungen zu den Meistervorbereitungskursen für Maschi- nenbauer, Kraftfahrzeughandwerker und verwandte Berufe und für das Elektrohand- Werk vorgenommen werden. Nähere Aus- kunft erteilt das Sekretariat. Evangelischer Basar in Feudenheim Die von Pfarrer Steinmann geleitete evan- gelische Gemeinde Johanneskirche-Ost in Feudenheim plant die Errichtung eines ge- räumigen Gemeindehauses in der Eberbacher Straße; gleichzeitig sollen ein neuzeitlicher Kindergarten und zwei Jugendräume ange- gliedert werden. Nachdem nun das Gelände zur Verfügung steht, veranstaltet die Ge- meinde von Samstag bis Montag einen Basar, dessen Erlös dem Neubau zugute kom- men soll. Wochenlang haben sich Männer und Frauen um die Vorbereitungen bemüht. Im Schwesternhaus und im„Badischen Hof-“ herrschte ein erfreulicher Andrang von Feu- denheimern beider Konfessionen. Neben einer stattlichen, durch Spenden ermöglichten Gabenverlosung wurde in beiden Häusern ein gutgehender Wirtschaftsbetrieb durchge- führt und kür die Jugend ein Kasperl-Thea- ter eingerichtet. Die vier Feudenheimer Ge- sangvereine, der Kirchenchor und der HHC „Gut Klang“ sorgten für Unterhaltung. Heute veranstalten die Jugendkreise einen Ge- meindeabend, zu dem die Feudenheimer ein- geladen sind. Das Bundesverdienstkreuz am Band wurde der Prokuristin der Drogerie Lud- wWig& Schütthelm, Elsa Pretsch, für 50- jährige Tätigkeit bei ihrer Firma verliehen. Die Verleihung nahm Ohberregierungsrat Kaiser, Karlsruhe, in ihrer Heidelberger Wohnung vor. f Filmspiegel Alhambra:„Ist Mama nicht fabelhaft!“ Wieder so ein richtiger, prächtiger Luise- Ulrich-Film: Die symphatische Hauptdar- stellerin bestimmt auch diesmal die liebens- Würdige Atmosphäre dieser heiteren, unbe- schwerten Familien-Story. Obwohl schon oft in ähnlichen Rollen zu sehen, bringt sie doch erneut eigene Nuancen als moderne Frau mit mütterlichen, aber auch durchaus frau- lichen Gefühlen. Dabei paßt sie sich vorzüg- lich dem Ensemble an, und drückt ihre Mit- spieler nicht etwa„an die Wand“. So wissen auch neben Paul Klinger und Fita Benkhoff die jüngeren Darsteller gut zu gefallen: In- grid Ernest, Lore Hartling, Gunnar Möller Charles Brauer und Harald Martens. Regis- seur Peter Beauvais sorgte dafür, daß alle Szenen gleich locker und flüssig 9 0 4% es hünbll, ul, Bisher noch nie veröffentlichte Einzel- heiten öber dus Privatleben und den Charakter Withelms II. lesen sie den neuen großen Tutsachen- bericht öber den letzten deutschen Ki- ser. Kaufen sie noch heute die neueste Wohin gehen wir? Mittwoch, 1 0. September Filme: Planken: Das Mädchen Rosemarie“ Alster:„Wild ist der Wind“; Schauburg: Im Zeichen des Bösen“; Scala:„Bonjour Tri- stessel; Palast:„Küsse, die töten“; 10.00. 11.50, 22.30 Uhr:„Zur Hölle und zurück“; Alhambra: „Ist Mama nicht fabelhaft?“,; Universum. „Taiga“; Kamera:„Immer wenn das Licht ausgeht“; Kurbel:„Drei Uhr nachts Capitol:„Tödliche Tiefen“. Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Lese- probe„Vor uns die Hölle“ der Franfurter Illustrierten bei. 1 Nr. 206 Sssälen ischen Nn wir e der 2 glib⸗ pera- eriger diæin- dorf läusern urchge⸗ I-Thea- ler Ge- r HHC . Heute n Ge- ler ein- kr Band e Lud- für 50⸗ rliehen. Ungsrat berger haft! Luise- uptdar- liebens- „ unbe⸗ hon ot zie doch Frau s krau- vorzüg⸗ re Mit- Wissen enkhoff en: In- Möller, Regis- ab; alle heinen. Sto ee eee — 0 N einzel- den ichen n K di- euveste Ar. 208/ Mittwoch, 10. September 1938 MANNHEIM Eur Nach den neuesten tiermedizinischen For- schungen sind neben Papageien und Wellen- sittichen auch verwilderte Tauben Ueberträ- ger der auf Menschen ansteckend wirkenden Papageienkrankheit. Diese Tatsache wurde auf der jüngsten Versammlung des Tierschutz- vereins Mannheim bekanntgegeben und mit einer Warnung an die einheimische Bevölke- rung verbunden. Es sei durchaus möglich, so wurde betont, daß sich unter den vielen in Mannheim frei lebenden Tauben infizierte fiere befinden, die sich zu einer Gefahr für die Einwohnerschaft auswirken können. Vorsitzender Oskar Riester teilte die wis- senschaftlichen Tatsachen mit: Hiernach wurden Taubenbestände festgestellt, die zu 710 Prozent mit der Papageienkrankheit be- haftet waren. Auch äußerlich gesund aus- SENOUSSI auch Filter 9 IN V . I 2 2 sehende Tiere können den Virus der Papa- geienkrankheit(Ornithose) mitschleppen. Ein französischer Mediziner führt 16 Prozent der ihm bekanntgewordenen Fälle von schwerer Lungenentzündung bei Menschen auf Orni- those- Infektionen zurück. Die Ansteckung ruft beim Menschen nach zehn bis vierzehn Tagen eine nicht typische Tauben übertragen Papageienkrankheit Tierschutzverein warnt vor Fütterung auf Fensterbänken Lungenentzündung und typhusartige Erschei- nungen hervor. Sie erfolgt oft durch winzige Schleimtröpfchen aus den Nasenöffnungen kranker Tiere, durch eingetrockneten Feder- staub oder Vogelkot, der durch Flügelschläge aufgewirbelt wird und so auf die menschli- chen Nasenschleimhäute gelangt. Der Mann- heimer Bevölkerung wurde angeraten, jede direkte Berührung mit wild lebenden Tau- ben zu umgehen und die Tiere nur auf öf- fentlichen Plätzen, nicht aber auf Fenster- bänken oder an ähnlichen Stellen zu füttern. Ein zweites Thema von öffentlichem Inter- esse betraf das Recht von Jagdpächtern, wil- dernde Hunde zu erschießen. In diesem Zu- sammenhang sind dem Tierschutzverein An- drohungen von Jagdpächtern und Texte von Warnschildern aus der unmittelbaren Um- gebung von Mannheim mitgeteilt worden, deren Inhalt nicht mit den einschlägigen ge- setzlichen Bestimmungen harmonieren, Vor- sitzender Riester erklärte hierzu, niemand sei dazu gezwungen, seinen Hund im Wald an der Leine zu führen, wenn sich das Tier ständig unter seiner Kontrolle befinde. Im übrigen wurde eine hierzu abgegebene Er- klärung des Deutschen Jagdschutzverbandes begrüßt, in der es heißt, daß die Jagdpäch- ter die gesetzlichen Handhaben milde aus- legen sollten. Bestimmte Hunderassen kämen als Wilderer überhaupt nicht in Betracht. Von der Schußwaffe solle erst Gebrauch ge- macht werden, wenn das betreffende Tier der Rasse nach als gefährlich für das Wild erkannt und beim Wildern angetroffen wor- den sei. mann Halbwüchsiger knackte 26 Automaten Die Mutter weinte bei der Urteilsverkündung/ Ein Jahr Gefängnis Eugen gehört zu den Halbwüchsigen, die in den ersten Nachkriegsjahren ohne den in EKriegsgefangenschaft festgehaltenen Vater erzogen wurden, mit schlechten Fil- men und abenteuerlichen Literaten Freund- schaft schlossen und dann gemeinschaftlich zu Terror und Raub auszogen. Der gelernte Schlosser ohne Gesellenprüfung, der in der Schule wie in der Lehre niemals unange- nehm aufgefallen war, hatte sich, als er 20 Jahre wurde, zum Automatenknacker- Spezialisten entwickelt. Zweimal schon kam er mit dem Gesetz in Konflikt; beim drit- ten Male trieb er es besonders schlimm. Ungefähr ein halbes Jahr lang knackte er zusammen mit„Kollegen“ in Mannheim und Umgebung am laufenden Band Auto- maten. Die Burschen waren in der Regel motorisiert, stets mit einem Bolzenschneider und Handschuhen ausgerüstet und„brüte- ten“ jeden Einbruch vorher bis ins einzelne aus. Wenn die abmontierten und ausgeraub- ten Automaten lästig waren, wurden sie kurzerhand in den Neckar geworfen. Das „kassierte“ Geld finanzierte dann jeweils schöne Stunden, meist in Spielklubs. Eugen war geständig. Er„bereute“ seine Schandtaten, mußte sich aber vom Staats- anwalt und vom Gerichtsvorsitzenden sagen lassen, daß er ein„hartgesottener Bursche“ sei, der mit einer seltenen Kaltschnäuzig- keit und Skrupellosigkeit 26mal durch schweren Automatendiebstahl straffällig wurde. Das Urteil, ein Jahr Gefängnis, nahm er in Gegenwart seiner weinenden Mutter lässig an. 5* Vorort Neckarau baut Ehrenmal Sieben Entwürfe werden ausgestellt Neckarau ist mit 30 000 Einwohnern der größte Vorort Mannheims. Auf dem dorti- gen Friedhof stand bei Feierstunden zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege bis- her nur das provisorische Ehrenmal des Reichsbundes zur Verfügung. Jetzt nahm sich die Interessengemeinschaft Neckarauer Vereine— der 32 Vereine aller Art ange- schlossen sind— der Sache an und bat die ansässigen Architekten und Künstler um einen kostenlosen Entwurf für ein würdiges Denkmal. Daraufhin gingen sieben Entwürfe ein. Ihre Hersteller— vier entwarf Architekt Emil Spickert, zwei Bildhauer Hermann Ernst und ein Vorschlag stammt von Archi- tekt H. Wölfle— gaben sich große Mühe, das zu treffen, was den Neckarauern ein solches Denkmal bedeuten soll. Alle Ent- würfe werden vom 10. bis 17. September im „Modehaus Schuhmacher“ in der Friedrich- 72 2 verläßt dieser Tage den Fracht für Eire Mannkeimer Hafen. Die Heinkel-Werke, u. d. Hersteller der Kabinen- roller, verlegen diesen Zweig ihrer Produktion nach der grünen Insel, nach Irland. Die Mann- heimer Speditionsfirmua Imper wurde beauf- tragt, die Lieferungen von 138 Unterlieferanten im gesamten Bundesgebiet zu koordinieren. Augenblicklich wird in Mannheim die gesamte Einrichtung des Speyerer Werks verladen. Be- stimmungsort ist Dundalł in Eire(40 km nörd- lich Dublin). Die deutschen Kunden werden also unftig Kabinenxoller aus Irland beziehen. Am Dienstag wurde nun mittels des Goliath- Krans eine sogenannte Tafelschere(Gerät zum Vorschneiden der Karosserien) verladen. Das Gewicht der zweifellos„gewichtigen“ Kiste be- trug 24 500 ſeg. Die Fracht wird in Rotterdam wieder umgeschlagen. Teile des Werkes, u. d. Brenn-, Spritz- und Trocken kammern sowie Fließband und Schweiß- Straße sind bereits Freireligiöse Gemeinde Mannheim: 10. Sep- tember, 20 Uhr, Lokal„Wilder Mann“, Schwet- zingen, Mannheimer Straße 35, Vortrag von Landesprediger Dr, Schlötermann,„Wunder- glaube— einst und jetzt“. Klub der Köche: Am 10. September um 15 Uhr Kinderfest, um 22 Uhr Versammlung (mit Frauen); beide Veranstaltungen im Ruder- club 1875, Rheinpromenade 15. Schwerhörigenverein: 10. September, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule, Hörmit- telberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ab- leseabend. a KKV Columbus: 10. September, 20 Uhr, „Alter Eichbaum“, Bismarckplatz 9-11, Stamm- tisch(Clubabend). Kolpingsfamilie: 10. September, 20 Uhr, unterwegs nack Irland. 5 Kolpinghaus, Diskussion über das Thema D. Pr./ Bild: Steiger„Todesstrafe“. straße ausgestellt, damit die Bürger sich ein eigenes Urteil bilden können. Ihre Meinung zu den Entwürfen können sie, kurz gefaßt, auf einem Zettel dort abgeben. Die Ansicht der Einwohner wird die Interessengemein- schaft Neckarauer Vereine berücksichtigen, Wenn sie sich für einen der Vorschläge ent- scheidet. Das neue Denkmal soll dort aufgestellt werden, wo sich die Bevölkerung auch vis- her auf dem Neckarauer Friedhof zu den Totengedenkfeiern versammelte. Die Mittel für das neue Ehrenmal sollen durch freiwillige Spenden aufgebracht wer- den. Die einzelnen Entwürfe differieren zwischen 8 000 und 17 000 Mark. Die Erlaub- nis zu einer Haussammlung wurde bereits erteilt. Die Sammler werden in der Zeit vom I. bis zum 15. Oktober bei den Nek- karauern vorsprechen. Sto Terminkalender ARKB„Solidarität“ Mannheim: 10. Septem- ber, 20 Uhr,„Braustübl“, U 5, 1, Versamm- lung. Mannheimer Hausfrauenverband: 10. Sep- tember, 15 Uhr, Bootshaus Mannheimer Ruder- Club, Rheinpromenade,„Beginn der Winter- arbeit“. Deutsch-Amerikanisches Institut: 10. und 17. September, 15 Uhr, Kulturhaus Ludwigs- hafen,„Herkunft und Wesen des Jazz“(ge- schlossene Veranstaltungen); Leitung: Alfons M. Dauer. Deutscher Naturkundeverein: 10. September, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Arbeitsabend der Mikrobiologischen Arbeits- gemeinschaft. Wir gratulieren! Georg Klee, Mannheim, Hainbuchenweg 59, wird 65 Jahre alt. Die Geleise auf der neuen Straßenbahnrampe im Schloßgarten sind montiert. Sie wurden mit Zementmörtel, dem ein neuartiges Quellmittel zur Erzie- lung großer Dichtigkeit beigemengt wurde, untergossen und unterstopft. Jetzt mussen die Masten für die Oberleitung gesetzt und das Geländer für den seitlichen Fußgängerweg angebracht werden. Wie bereits angekündigt, sollen Ende September die ersten Straßen- bahnen über die neue Rampe hinauffahren. Die Anscklüsse vor dem Schloß und am Brückenkopf werden fur diesen Tag schon vorbereitet. Bild: Bohnert& Neusch fahrer auf die Straße. Der Motorradfahrer erlitt eine Gehirnerschütterung und eine Oberschenkelfraktur; sein Beifahrer kam mit Körperprellungen davon.— Zu einem wei- teren Zusammenstoß kam es, als auf der Bismarckstraße ein Pxw mit einem in die Straße einbiegenden Fahrzeug zusammen- prallte und gegen einen Baum und einen parkenden Pkw geschleudert wurde. Das parkende Fahrzeug stieß gegen zwei andere, ebenfalls parkende Wagen, so daß ein Sach- schaden von etwa 4000 DM. entstand. Per- sonen kamen nicht zu Schaden Aus dem Polizeibericht: Ein Kinderverderber im August-Bebel-Park Ein Unbekannter sprach im August- Bebel-Park in Neckarau ein zehnjähriges Mädchen an und bat es, ihm beim Suchen eines Schlüssels behilflich zu sein. Nach kurzer Zeit setzte er sich mit dem Kinde auf eine Bank und versuchte, es sich mit Geld und unsittlichen Redensarten für sein schmutziges Vorhaben gefügig zu machen. Schließlich wurde das Mädchen unruhig und lief nach Hause, wo es von dem Vorfall er- zählte. Der Unbekannte hatte inzwischen das Weite gesucht. Plötzlicher Tod Eine Frau beobachtete im Niederfeld- gebiet, wie ein alter Mann aus einem Gartengrundstück herauskam, sein Motor- rad anzutreten versuchte und dabei plötz- Sturz vom Dach In Seckenheim stürzte aus bisher unge- klärten Gründen ein 37jähriger Dachdecker Für Urla ub, Sport u. Reise „ bfong-speial 80 1 lich lautlos zu Boden sank. Die Feststellun-[ 1 8 gen an Ort und Stelle ergaben, daß es sich 1 vVLß 8 um einen 69jährigen, seit langem herzleiden- den Rentner handelte, der vermutlich einem Herzschlag erlegen ist. I bvbeaueme Teilzahlung Al Mennheim, O 7, 5 Pleinken bei Ausbesserungsarbeiten vom Dach eines Hauses in der Hauptstraße und zog sich ernste Verletzungen zu. Die Polizei erhielt von dem Unfall erst verspätet Kenntnis. Zwei Zusammenstöße Ein Motorradfahrer setzte auf der Feu- denheimer Straße trotz verengter Fahrbahn zum Ueberholen eines Fahrzeuges an. Da- bei stieß er mit einem entgegenkommenden PkwW zusammen und stürzte mit seinem Bei- Ist deis nicht ein herrliches Gefühl? zu spüren, welche Sicherheit die ungewöhnliche Leistungs- reserve von ESSO EXTRA mit sich bringt zu hören, wie Weich und glatt der Motor mit ESSO EXTRA arbeite, ohne je zu klopfen zu sehen, wie viele kilometer mehr ein Tank voll ESSO EXTRA ergibt kurz,„neue Motforkräfte“ zu erleben“ und dazu immer wieder: die sachkundige und freundliche Bedienung an der ESSO Station! o unc zwar ohne besondere Einstellung des Mofors. ESSO EXTRA Kraftgeladen · Klopfimmun · Kcilometerreich 90 1 5 N 8 Seite 8 N 8 D E. N B U ND E 8 LA N D E R N Mittwoch, 10. September 1958/ Nr. 200 5 n 2 2.. 72 7 bestehen und könne weiterhin bei ausströ- III 1 75 1 4 1 4. 2„ r 8 5 223 3 5 80 ie 1 E. 2 90 3 28 1. A Giftfreies Leuchtgas nicht gefragt? mendem Gas vor Explostonsgefahren Illegales Waffenlager entdeckt warnen.— Vierhundert Menscken sterben jährlich durch Gasunfälle Für die werke in der Bundesrepublik Schwunghafter Handel mit Maschinenpistolen und Karabiner ist eine E tung des Leuchtgases ange- 5. N Hamburg. Vierhundert Menschen kom- liche Wirkung, die beim Einatmen des Gases sichts der starken Konkurrenz der Elektri- Bergzabern. Das Amtsgericht Landau hat vorzunehmen, denn die Schützen, die sicher men jährlich in der Bundesrepublik durch durch die Verbindung des Kohlenoxyds mit zitätswerke vor allem ein wirtschaftliches am Dienstag zwei 30 J Ar- auch wilderten stellten eine große Geh Gasunfälle ums Leben. Ihr Tod könnte ver- dem Hämoglobin des Blutes entsteht, wird Froblem. Sie erklären, die Entgiftung des beiter aus Völkersweller und Stein i s kür alle Wanderer, Filz- und Beerensucher hindert werden, wenn das Leuchtgas ent- dadurch praktisch ausgeschlossen Gases werde Millionen kosten und könne Bergzabern Haftbefehl wegen illegalen Waf- dar. Siktet würde. Technisch ist dies heute kein Problem mehr, aber die damit verbundenen Kosten sind beträchtlich. Die schweizerische osten durch die Ausschaltung von finanziert werden. Die Industrie, die ein der Gendarmerie im pfälzischen Grenzk Autobahn Frankfurt— Nür erg Stadt Basel hat jetzt jedoch eine Groß- tungen gerechtfertigt würden, Sie wichtiger Abnehmer sei, habe aber kein In- Bergzabern vorausgegangen, wobei es Tauberbischofsheim, Am Montag. enlage zur Entgiftung des Leuchtgases ein- auf hin, daß sich die Baseler Be- teresse an entgiftetem und dadurch teurerem herausstellte, daß die beiden Männer ein 7 525 85 Bal e enam 8 8 ADe 1 erste 35 geweiht, und in der Bundesrepublik ist eine Diskussion darüber entbrannt, ob es wirt- schaftlich vertretbar sei, dem Schweizer Bei- spiel zu folgen, Die von einem deutschen Unternehmen m Basel errichtete Anlage ist nicht die erste rer Art. Kleinere Entgiftungsanlagen wur- den vor dem letzten Kriege bereits in den deutschen Städten Hameln und Nordhausen eine Zeit lang betrieben. Das Verfahren wird als verhältnismäßig einfach bezeichnet. Man wandelt das äußerst giftige Kohlenoxyd m Kohlendioxyd um, so daß der Kohlen- oxydgehalt des Gases von elf bis zwölf Pro- zent auf ein Prozent zurückgeht. Die töd- des Die Befürworter einer Entgiftung völkerung bei einer Abstimmung mit großer Mehrheit für die Anlage entschied, obwohl sie eine Erhöhung des Gegpreises um einen bis anderthalb Pfennige pro Kubikmeter und eine geringe Erhöhung der Gaszähler- miete bedingt. Sie betonen, daß der Kanton Basel zu dem 5,1-Millionen-Franken-Projekt zwei Millionen Franken mit dem ausdrück- verri rt. Im übrigen kämen heute weit versteckt. den. Mit der Fertigstellung des Teilstö lichen Bemerken zuschoß, das Werk diene mehr Menschen durch Verkehrsunfälle als Bei den ersten Vernehmungen gaben die wird bis 1960 Lore Zu 41 Teilstüch wegen der verminderten Unfallgefahr der durch Gasunfälle ums Leben. peiden Arbeiter zu, einen regelrechten Waf⸗ 1 Sac 5 9 55 Vr N Zelt. allgemeinen Volksgesundheit. Uberdies ver- JJ) ̃ ⁵ ß ĩ ĩ ĩ ß2Jßn2! mindere sich bei dem entgifteten Gas auch die Korrosionsgefahr der Leitungen und die Verstopfung der Brennerdüsen. Der dem Leuchtgas eigentümliche Geruch aber bleibe nur durch eine Erhöhung des Preises um vier Pfen e pro Kubikmeter ei bis Gas, und ein besonderes Gasnetz für die Haushalte könne schon aus finanziellen Gründen nicht gelegt werden. Eine Preis- erhöhung lasse das Gas außerdem im Wett- bewerb mit dem elektrischen Strom ins Hin- tertreffen geraten, und die Explosionsgefahr Werde durch die Entgiftung ohnehin nicht sicht der Gaswerke die Weiterentwicklung der Sicherheitsvorrichtungen an den Gas- geräten, Dieser Weg, so betonen sie, werde schon seit langem mit Erfolg beschritten. Streit um ein Stück Brot . ing Bluttat voraus/ Kendziorra gab Raubmord zu Frankfurt. Der 25jährige Heinz Kend- Zlorra aus Frankfurt hat nach anfänglichem Leugnen gestanden, am vergangenen Sams- tag den 38 jährigen Hausmeister Fritz Falke im Helzungskeller des Frankfurter Rieder- Wwald- Krankenhauses durch vier Schläge auf den Kopf mit einem Vorschlaghammer habe dann mit einem Vorschlaghammer auf den noch im Bett liegenden Falke ein- geschlagen, der bereits wieder am Ein- schlafen war. Danach habe er seinem Opfer die Geldbörse mit acht Mark Inhalt weg- genommen, die Armbanduhr vom Hand- gelenk gezogen, kurz darauf den Heizungs- itzes und Wilddieberei erlassen. Dem Haftbefehl waren intensſve Ermittlungen großes Waffenlager unterhielten und über Dutzende von Schußwaffen, darunter Ma- schinenpistolen, Karabiner. Pistolen und Luftgewehren verfügten. Die Waffen, die zum größten Teil aus Beständ der ehe- maligen deutschen Wehrmact stammten, waren in Häusern, Gärten und im Wald stole verlangten und erhielten sie um 100 Mark. Die Waffenbezieher stammen aus allen Kreisen, von angehenden Fremden- legionären bis zu gutsitujerten Bürgermei- stersöhnen, Die Untersuchungen über den Waffenhandel sind noch im Gange, zumal die Vermutung besteht, daß auch notori- sche Gesetzesbrecher sich über dieses ille- gale Waffenlager mit Schußwaffen„ver- sorgten“. Die Festgenommenen gestanden auch, gewildert und dabei einen Rehbock und ein trächtiges Stück Rehwild erlegt zu haben. In diesem Zusammenhang wurde am Dienstag aus Jägerkreisen bekannt, daß sich in den Wäldern am Haardtrand in den letz- ten Wochen die Fälle von Wilddiebereien Baubeginn: beiten für das etwa ge durch badisches Gebiet der Autobahn Frank. kurt—Nürndere önnen, Als erstes Vor- haben soll die 1 brücke bei Bettingen in Angriff genommen werden. Mehrere Bun- des- und Landesstraßen müssen Wegen des Autobahnbaus verlegt oder überbrückt wer. acht Kilometer lar führende Te schen Frankfurt und Würzburg bestehen. Das Autobahnamt Baden- Württemberg hat bereits vor einigen Tagen für den Bau des Autobahnteilstückes eine Zweigstelle in Wertheim eingerichtet, Es ist vorgesehen zwischen Dertingen und Eist einen Aufohoi und gegebenenfalls ein Verteilerkreuz anzu- legen, falls an dieser Stelle einmal die ge- plante Autobahn Stuttgart Würzburg ein. mündet, die über Fulda zur Autobahn Frankfurt Göttingen weitergeführt werden soll. Da jedoch die Linienführung von Heil. bronn aus durch den hohenlohischen Raum noch umstritten ist, liegen für dieses Pro- jekt noch keine genauen Pläne vor, Orthopädenkongreß eröffnet Tübingen. Bei der Eröffnung der 46, Ta- . 0 40 getötet zu haben. keller verlassen und sich mit Falkes Fahr- häuften. Zahlreiche Rehe seien verendet gung der Deutschen Orthopädischen Gesell- Ab Freitag:„Gastlicher Süden Falke war am Samstag tot aufgefunden rad davongemacht. aufgefunden worden, nachdem sie mit schaft in der Aula der Tübinger Universität Stuttgart. Am Freitag, dem 12. September worden. Außer einem Alteren Fahrrad fehl- einem Kleinkalibergewehr ängeschossen überreichte am Mittwoch der baden-Würt. Wird Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller auf dem Stuttgarter Ausstellungsgelände ten eine Armbanduhr und vermutlich auch ein Geldbetrag aus seinem Besitz. Kend- Seit Mai hat Kendziorra nach seinen Angaben keinen festen Wohnsitz mehr ge- worden seien. Auffallend sei auch, daß viele Wegesperrschilder in den Wäldern von Ku- tembergische Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller dem gegenwärtigen Präsidenten der „Killesberg“ eine der bedeutendsten süd- zlorra war dabel beobachtet worden, wie habt. Anfang August lernte er den Hausmei- geln durchlöchert seien. Anscheinend seien Gesellschaft, Professor Dr. Lothar Kreuz dez deutschen Fachausstellungen der Nach- er, Fahrrad und Armbanduhr zum Verkauf ster kennen, der ihn mehrmals in seiner diese Schilder als Zielscheibe benutzt wor- Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik kKrlegszeit, die Internationale Schau für anbot, Notunterkunft im Krankenhauskeller Auf den. Die Schilder wiesen oft bis zu einem Deutschland. Die Auszeichnung Wär ihm an- 18 das Hotel- und Gaststättengewerbe der Kendziorra stellte sich— wie wir be- dem Fußboden vor seinem Bett übernach- Dutzend Durchschüsse auf. Es wäre an der läßzlich seines 70. Geburtstages vom Bundes. k. Länder Bayern, Baden-Württemberg und richteten— am Montagmorgen in Stuttgart ten lieg. Zeit, wurde betont, verstärkte Kontrollen präsidenten verliehen Wordlen. An dem Kon. g Hessen, unter dem einladenden Motto der Polizei, nachdem er in den Zeitungen rel, der bis zum Freitag dauert, nehmen* „Gastlicher Süden“ eröffnen. Die Veranstal- gelesen hatte, daß man nach ihm fahndete. Fi ch d 7 h E 13 nde d e ee e Sowzet 95 5 5 ter rechnen mit sehr regem Besuch nicht nur Zunächst bestritt er jede Beteiligung an dem O 4. der S zone so- de Z itt er) Sung 18 Amp er Suchen neue angp atze 7 aus mehreren ausländischen Staaten, l dem ganzen europäischen Ausland. Schoen Die erste Vernehmung Kendzlorras in Zum ersten Male seit Bestehen der deutschen Hochseefischerei arunter auch Ungarn und Polen, tell,. Stzt egen zahlreiche Anmeldungen aus den k 1 f 1 15 33 0 ndern, aber auch von Hotelfach- 12875. 5 FF Bremerhaven. Sechs deutsche Fisch- Drei andere Schiffe sollen demnächst zur 5 Modernste Düsenjäger 1 leuten aus den skandinavischen Ländern, ziorra erzählte den Kriminalbeamten, daß dampfer und Motortrawler suchen zur Zeit Suchfahrt auslaufen. Die Reisen der Fisch- Kaiserslautern. Die Vorbereitungen mr se aus Spanien und sogar aus Warschau vor. er zum ersten Male schon am Donnerstag zum ersten Male seit Bestehen der deutschen dampfer dauern jeweils etwa 35 Tage. Umrüstung der in Europa stationierten Al-. f Die Ausstellung, die großzügig angelegt und vergangener Woche mit Falke wegen eines Hochseefischereien nach neuen Fangplätzen Es ist vorgesehen, gleichzeitig festzustel- wetter- und Abkfanggeschwader der ameri- FI mit mehreren Sonderschauen bereichert wor- Fahrrades Streit gehabt habe. tür die aus 210 Schiffen bestehende Hochsee len, wie weit Klimatische und hydrologische kanischen Luftstreitkräfte haben jetzt be. ei den ist, soll Fachleuten und Laien einen um- 1.. 5 Hschereiflotte. Als erster Dampfer kehrte in Aenderungen im Herbst die Verhältnisse auf gonnen, Sie sehen die Ablösung der Düsen- Ur ien in und unde, hatte ihn verdächtigt, er ha e donn diesen Tagen„Henry Everling“ aus grön- den Fanggründen beeinflussen. Das Such- jäger vom Typ F 86 D durch den 1000-Mel.. möglichkeiten des für den gesamten Frem- ein Fahrrad weggenommen. Am Samstag ländischen Gewässern zurück. Der Hambur- programm Wurde vor allem infolge der Aus- len-Allwetterjäger F 102 A vor, Dies er-. hi denverkehr Süddeutschlands so lebens- morgen sei es gegen fünf Uhr erneut zu ger Fischdampfer„Zephyros“ und der Bre- dehnung der isländischen Hoheitsgewässer klärte ein Vertreter der amerikanischen ne wichtigen Hotel- und Gaststättengewerbes Meinungsverschiedenheiten gekommen, 2¹⁸ merhavener Trawler„Saarbrücken sind am von vier auf zwölf Seemeilen erforderlich. Flugzeuginustrie am Dienstag in Kaiser- de eien Alle bis heute Bekannten Möglich- Falke behauptete, Kendziorra habe sein Sonntag ue nkegz um Westlich und öst- Auch die deutsche Hochscefischerei hat hier- lautern. Nach seinen Angaben soll die aut A keiten der Rationalisierung der Betriebe, Brot aufgegessen. Kendziorra sagte aus, er lich Grönlands neue Fischgründe zu suchen. durch wertvolle Fangplätze verloren. dem Flugplatz Bitburg beheimatete 55. P. aber auch für seine Majestät den Gast er- Staffel als erste Einheit in Europa die N fundenen technischen Neuerungen werden Unsere Korrespondenten melden auhgerdem 2 neuen Maschinen erhalten. Die F 102 A ist 4. auf der vom 12. bis 21. September geöffneten 8 5. ein Düsenflugzeug mit Dreiecksfläche Und Kk. Ausstellung zu finden sein tz. Alle verunglückten Bergleute geborgen beobachtet. Arbeiter eines am Rhein bei von Getreide begraben worden und er- V 3 3 55 3 Polizeigewerkschaft F Duisburg. Auf der Schachtanlage„Fritz Amöneburg gelegenen Werkes bemerkten stickt. gebracht Werden. A 1 die 115 m Düsseldorf. Die„Gewerkschaft der Poli- zei“ hat am Dienstag Bundesverteidigungs- Thyssen 2/5“ in Duisburg-Hamborn sind alle acht am Samstag nach einem Strebbruch verschütteten Bergleute geborgen worden. das Fischsterben, als die Kühlwasserzuflüsse für die Turbinen mit toten Fischen verstopft wurden. Das Staatliche Chemische Unter- Raubüberfall auf der Autobahn Wiesbaden. Auf einem Parkplatz an der Autobahn Frankfurt— Köln schine sechs gelenkte Raketen vom Typ „Falke“ mit sich. 5 5 5 ede eine minister Strauß wegen seiner Haltung ge- Als Letzter wurde in der Nacht zum Diens- suchungsamt entnahm darauf zwischen der allein fahrende Fra 3 f 5 K 5 eine 8. 8 5 ns nung 1 1 Z 1 8 2 u das Opfer eines jugend- b 0 genüber dem Bonner Polizeibeamten Hahl- tag der 18jährige kroatische Bergmann Ivan Mainmündung und der Fundstelle der toten Iſchen Straßenrkubers 0 9 Steinschlag blockiert Grenzstraße baum und seiner Vorwürfe gegen die nord- Rojnica tot aufgefunden und in den Morgen- Fische Wasserproben, um die Ursache des Polizei De e d Garmisch- Partenkirchen. Ein Steinschlag rhein- westfälische Polizei scharf kritisiert. stunden zu Tage gebracht. Damit hat das Fischsterbens festzustellen. Ueber das Un- e deen in er in eee eee blockierte die Grenzstraße Linderhof— Plan- Es sei unverantwortlich, wenn ein Repräsen- Grubenunglüce drei Todesopfer gefordert tersuchungsergebnis ist noch nients bekannt. wagen in der Nahe von Medenbach Main- ee zwischen Bayern und Firol, die bis auff tant der demokratischen Regierung aus Ver- Stadtangestellte unterschlägt 52 000 DM Beamte des chemischen Untersuchungsamtes Taunus-Kreis) und wurde dort von einem Weiteres für den Verkehr gesperrt jit 45 Argerung die bisher unbestritten saubere 5 5 5 5 glauben jedoch, daß der Urheber, der die etwa 21 jährigen Mann Überfall 5 Starke Gewittergüsse hatten auf einer Breite m. Faltung der Polizei ohne jedes Maß in Njürnberg. Die Zweite Große Straftam- schädlichen Abwässer in den Rhein gelei- die e 5 3 2 8 von etwa 30 Metern eine Gesteinswand ge- lu Zweifel ziehe. mer des Nürnberger Landgerichtes hat die tet hat, mit Sicherheit ermittelt werden und davonlief Die lte ca ra ndte lockert. Im Verlauf von mehreren Stundn la 5 41 jährige ehemalige Sekretärin bei der Stadt kann mund da vonniek. Dis Polizei leitete sofort eine Waren rund 100 Kubikmeter Felsen auf d N Fast zwei Millionen Mark Schaden Nürnberg, Charlotte Grewe, wegen fortge- 5 1 Grogfahndung ein. Straße gestürzt 5 de 85 g 5 e, 8 Kind flel in Getreidesilo 5 g g Straße Zestürzt. Müllheim. Die Hagelkatastrophe am 11. setzter Unterschlagung im Amt zu drei Jah- 5 a Blitz schlug in Funkstation 5 R August hat im Landkreis Müllheim Schäden ren Gefängnis und 1000 DM Geldstrafe ver- Bamberg. Auf tragische Weise kam ein Lüneburg. Bei den Manövern, die zur Zeit Anklage gegen Säuglingsschwestern B. von rund zwei Millionen Mark angerichtet. urteilt. Die Angestellte hatte von 1952 bis Siebenjähriger Junge ums Leben, der im La- in der Lüneburger Heide von kanadischen Stuttgart. Die Verhandlung gegen zuel ein an den Reben, an Getreide“, Obst- ihre Haftung f ergangenen Jahr gerhaus der kleinen Gemeinde Burgebrac ruppen veranstaltet werden, gab es durch Rongregationsschwes t. Allei ben, 5 2¹ rer Verhaftung im vergangene h d Klei 8 9 inde B b ich 25 1 a taltet d 5 5 durch Kongregatlonsschwestern der St. Anna-Kl. ö 12 und Tabakkulturen belaufen sich nach An- rund 52 00 DM städtischer Gelder unter-(Kreis Bamberg) auf einem Getreidesilo Blitzschlag sieben Verletzte, Als sich ein nik in Stuttgart-Bad Cannstatt wird Vora. 5 gaben des Land wirtschaftsamtes die Schä- schlagen und teilweise für sich verbraucht. spielte. Wie die bayerische Landpolizei mit- schweres Gewitter über dem Landkreis Sol- sichtlich im Oktober vor dem Schöffengericht. den auf rund 1,8 Millionen Mark, Nach einer. 85 teilte, flel der Junge durch den Trichter der tau entlud, schlug ein Blitz in den Antennen- Bad Cannstatt stattfinden. Die Stuttgarter 5 Erhebung des Landratsamtes verursachte Neues Fischsterben bei Amöneburg Füllmaschine, die gerade den Silo mit Ge- mast einer Funkstation und drang in die Staatsanwaltschaft hat jetzt gegen die bei- la das Unwetter an kommunalem Eigentum Wiesbaden. Bei Wiesbaden- Amöneburg treide auffüllte. Als man das Verschwinden Kopfhörer von sieben Soldaten. Nach An- den Schwestern Anklage beim Schöffen⸗ de Schäden in Höhe von 111 650 Mark und an wurde am Montag innerhalb von acht Tagen des Kleinen merkte und ihn suchte, war es Saben des kanadischen Presseoffiziers sind gericht wegen fahrlässiger Tötung in zwel 90 privaten Gebäuden von 20 740 Mark. ein zweites Massensterben von Rheinfischen bereits zu spät: Er war im randvollen Silo die Verletzungen nicht schwerer Natur. Fällen und Körperverletzung erhoben. be . 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Aalde- rings„Sturz“ blieb indes nicht die einzige Uber- raschung, denn nur in drei Klassen konnten sich die Vorjahresmei- ster erneut durchset- zen.— Unser Bild zeigt die drei Besten der Schwergewichtsklasse: Iinks Titelverteidiger Aaldering, in der Mitte der neue Meister Hup- fer, rechts Kolle(Kas- sel). dpa-Bild Blick über die Fußball-Oberligen: fur ein Vorfaliresmeistet an dlet Spitze 2u finden Zehn Mannschaften sind noch ohne Niederlage/ Schon 1,3 Millionen Zuschauer nach vier Spieltagen Schon nach vier Spieltagen lohnt es sich, die Tabelle der Oberligen einmal näher zu betrachten. Dabei fällt auf, daß von den vorzährigen regionalen Meistern nur einer — der FK Pirmasens— den ersten Platz hält. Am weitesten zurück liegt der deutsche Meister Schalke 04, der im Westen auf dem neunten Platz rangiert. Auch Südmeister Karlsruher SC, sowie der Meister der Berliner Stadtliga, Tennis Borussia(beide Platz Nr. 8), haben sich nicht gerade mit Ruhm bedeckt. Aber das derzeitige Zurückhängen will noch nicht viel besagen. Bis zum April nächsten Jahres wird sich noch manches ändern. Von den 76 Oberliga- Vereinen sind nur noch drei übrig geblieben, die keinen Minus- punkt hinnehmen mußten: FK Pirmasens, Spandauer SV, Tasmania Berlin, wobei die Berliner Vereine sogar schon einen Spieltag mehr hinter sich brachten. Darüber hinaus erfreuen sich noch sieben weitere Mannschaf- ten des Rufes, in dieser Saison unbesiegt zu sein: Kickers Ofkenbach, VfR Frankenthal, Borussia Dortmund, Westfalla Herne(), For- tune Düsseldorf, 1. FC Köln und Bremerha- ven 93. Dabei sind Offenbach und 1. FC Köln mit je 2, Bremerhaven mit 3 Minuspunkten aus Remispartien belastet. Die Bilanz der Erfolglosen weist noch eine recht stattliche Zahl von Vereinen aus. Da sind eimal vier, die überhaupt noch keinen Punkt ergatterten: nämlich der FSV Frank- furt, Saar 05 Saarbrücken, Viktoria Köln und der STV Horst. Dazu kommt nahezu ein Dut- zend Mannschaften, die noch keinen Sieg fei- ern konnten. Darunter befinden sich promi- nente Clubs wie VfB Stuttgart, Duisburger Frankreich ist um diese beiden Fahrer zu beneiden: Heroen wie Drallseile: iolere und Rousseau Deutschland ging in Reims leer aus— aber„Potz“ und Marsell errangen sich die Achtung der Fachwelt Wenn man später noch von den Bahn- radweltmeisterschaften 1958 spricht, verdan- ken diese das allein den sportlichen Leistun- gen der Fahrer. Ueber viele Handlungen der Uel- Kommissare aber deckt man besser den Mantel des Schweigens. 35 000 Zuschauer auf den endlich voll besetzten Rängen sorgten nur am Schlußtag für einen glänzenden Rahmen, Zuschauer, deren beispielhafter Objektivität man anmerkte, dag sie im „Mekka des Radsports“ ihr kritisches Auge seit Jahrzehnten schulen konnten. Von den fünf Titeln bei den Männern flelen zwei an Frankreich(Riviere und Rousseau) und je einer an Itallen(Gasparella), England(Shei) und die Schweiz Bucher). Deutschland ging, wie man erwarten durfte, leer aus. Immer- hin aber verdienten sich Fliegermeister Wer- ner Potzernheim und Karlheinz Marsell bei den Stehern durch ihren Kampfgeist die Achtung der Fachleute aus aller Welt. Potzernheim scheiterte einmal mehr an sei- nen Nerven. Marsell, mit 22 Jahren der Jüngste unter allen Stehern, hat die Zu- kunft noch vor Mit Roger Riviere und Michel Rousseau stellten die gastgebenden Franzosen nicht nur die meisten, sondern auch die heraus- r sich. Hamburg erster Gegner Badens Tischtennis-Deutschlandpokal ausgelost Die Auslosung für den Tischtennis- Deutschlandpokal, an dem in diesem Jahr die Auswahlmannschaften der Sowjetzone nicht teilnehmen, ergab folgende Einte.. lung: Gruppe 1: Bayern, Pfalz und Saar- land, Gruppe 2: Berlin, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Gruppe 3: West- deutschland, Südbaden, Württemberg und Rheinhessen, Gruppe 4: Hessen, Hamburg, Baden. Für die erste Runde, die am 11. und 12. Oktober ausgetragen wird, haben der Pokalverteidiger Bayern und sein letzter Finalgegner Hessen Freilos gezogen. Die ersten Paarungen lauten: Pfalz gegen Saar- land, Berlin gegen Schleswig-Holstein, Nie- dersachsen gegen Bremen, Westdeutschland gegen Südbaden, Württemberg gegen Rhein- hessen und Hamburg gegen Baden. ragenden Träger des Regenbogentrikots bei den Bahnfahrern. Beide sind 22 Jahre alt, beide aber schon Könner höchsten Grades, selbstbewußt und voller Vertrauen auf die eigene Kraft Rousseau und Ri- viere— man kann sie als die beiden großen „R“ der Franzosen ansprechen in Anleh- mung an die beiden groben„R“(Kübler und Koblet) vor eini- gen Jahren in der Schweiz. Sie besitzen Nerven wie Draht- seile. Aus diesem Holz sind wahre Weltmei- Ster geschnitzt. Man- chen mag ihre Art überheblich erschei- 5 5 nen. Kann man es 8. aber einem wirk- lichen Könner in 80 zungen übeln, daß er nur an sich selbst glaubt? Von beiden behaup- tete man vor der Weltmeisterschaft, daß sie nicht in Form seien. Beide mußten im Verlauf dieser Saison empfindliche Niederlagen einstek- ken. Während die Fachwelt den im Vorjahr meteorhaft am Radsportzenith aufgetauchten Rievilere schon auf dem absteigenden Ast wähnte, wies man bei Rousseau, dem Amateurweltmeister 1956/ 57, darauf hin, daß bei den Profis eben doch ein anderer Wind wehe. Beide überzeugten die Skeptiker in einer Art, die die begei- sterten Massen von ihren Sitzplätzen auf- springen lieg. Und das nicht nur, weil es sich um ihre eigenen Landsleute handelte. Frankreich ist wirklich um Rousseau und Reviere zu beneiden. 1 5 5 Jahren Ver- . 2 Roger Riviere 1954 auf der Piste am Wuppertaler Zoo mischte bei der Weltmeisterschaft der Ste- her urplötzlich ein Fahrer kräftig mit, des- sen Name bis dahin kaum einer kannte: Guillermo Timoner. Ein Jahr später wu de der kleine Spanier in Mailand Weltmeister. 1956 in Kopenhagen löste ihn der Australier French ab. 1957 in Lüttich siegte der Belgier de Paepe, aber die wirklich besten Teilneh- mer dieses Endlaufes um das Regenbogen trikot waren Timoner und Verschüren. Schon damals wurden Meinungen laut, daß Timoner von seinem Schrittmacher(ö) van Ingelheim um das Regenbogentrikot gebracht worden sei. Ueberraschend aber blieb die Trennung aus. 1956 in Peris galt Timoner nach dem Vorlauf bereits als haushoher Fa- vorit. Bis zum 50. Kilometer— also genau der Hälfte der Endlaufdistanz— sah es auch so aus, als könne keiner den Spanier ge- fährden. Dann ließ er sich(oder besser sein Schrittmacher van Ingelheim) in einen völ- lig unnützen Kampf ein und scheiterte. Noch fataler sah es weitere 28 km später aus. Ven Ingelheim merkte bei einem Angriff auf den führenden Bucher nicht, daß sein Schützling schon längst nicht mehr an der Rolle lag. Damit war das Rennen endgültig entschie- den, Soll man wirklich glauben, daß Timoner zweimal am Schrittmacher scheiterte? Ein Glück nur, daß mit Walter Bucher ein Fah- rer Weltmeister wurde, dessen Können über jeden Zweifel erhaben ist Gerard Doppelsieger in Bretten Die Beteiligung des Mannheimer Reiter- vereins an Turnieren der näheren und wei- teren Umgebung ist weiterhin erfreulich rege. Erstmals nach längerer Pause ging jetzt wieder Helmut Gerard beim stark besetzten internationalen Turnier in Ulm an den Start. Für ihn gab es mit Cutta und Gabelinde ebenso hohe Placierunngen, wie für die Equipe, die den Verein in Zweibrücken ver- trat. Hier belegte Michael Himmelsbach ge- gen die Spitzenreiter der Pfalz in einem M-Jagdspringen den dritten Platz, während im Mannschafts wettbewerb Gerd Bolzau auf Abraxas, Peppi Greiner auf Woglinde und Michael Himmelsbach auf Querkopf Vierte wurden. Einen feinen Doppelsieg errang außerdem Helmut Gerard beim Brettener Turnier im Jagdspringen der Klasse M, dem wertvollsten Wettbewerb der Veranstaltung. SV, VfL Osnabrück, St. Pauli Hamburg, Vik- toria 89 Berlin und Union 06 Berlin. Die Duisburger haben wenigstens schon drei Zäh- ler aus Unentschieden, ebenso wie der Neu- ng Mönchen/ Gladbach. Es ist auffällig, daß sich unter den bisher weniger erfolgreichen Vereinen nur einzelne Neulinge befinden, wie STV Horst und Wei- senau. Im Süden belegten Ulm 46 und SV Waldhof die Plätze sechs und zehn, im Nor- den liegen Bergedorf 95(Platz neun) und VfV Hildesheim(Platz 13) wider Erwarten gut, da diese Vereine ja aus der Amateur- klasse unmittelbar in die Vertrags- Oberliga einzogen. Im Südwesten stießen die Sport- freunde Saarbrücken durch ihren 2:0-Sieg gegen 1. FC Kaiserslautern auf Rang elf vor, während Mönchen/ Gladbach im Westen mit 3:5 Punkten mit dem 10. Platz gewiß zufrie- den sein kann. Die höchste Trefferausbeute verzeichnet der 1. FC Saarbrücken(18:8), nachdem den Malstattern am Samstag ein 12:1-Sieg gegen Saar 05 gelang. Gewiß ist ein solches Ergeb- nis eine Ausnahme und wohl mit der schwa- chen Form des Gegners zu erklären. Mehr Respekt verdienen die 16:6 Treffer des FS Bayern München im Süden. Trainer Patek fand offenbar das richtige Rezept für die Rothosen in der Flügelbesetzung Großer- Hahn. Die wenigsten Gegentore mußten hinneh- men: Kickers Offenbach(je), Eintracht Frankfurt, VfR Frankenthal, Hamburger SC und VfL Wolfsburg(je 2). Wenige Gegen- tore garantieren stets ein gutes Torverhält- nis und„kompensieren“ eventuell eigene schwache Schußleistungen. So sicherten sich Kickers Offenbach und Borussia Dortmund jeweils den ersten Rang, obwohl sie selbst nur fünf Treffer schossen. Eine runde Sache ist das Konto des SV Sodingen, das 4 Spiele, 4:4 Tore und 4:4 Punkte aufweist. Bei den bisher bestrittenen 157 Meister- schaftsspielen der Oberligen und der Berli- ner Stadtliga wurden insgesamt 1 346 000 Zu- schauer gezählt, davon entfallen auf West 468 000, auf Süd 387 000, Nord 232 000, Süd- west 147 000 und Berlin 112 000. Im Westen beträgt der durchschnittliche Besuch 14 000 Zuschauer, im Süden etwa 12 000, während die übrigen Ligen wesentlich niedrigere Zif- kern erreichen. Den bisherigen Zuschauer- rekord erreichte Dortmund mit 40 000 beim Spiel gegen 1. FC Köln. Mehr als einen Titel verlor Roland Lortz Mag es noch so hart gewesen sein, vor eigenem Publikum au verlieren— Roland Lortz hätte es uissen müssen, daß ge- rade die Haltung in der Niederlage erst den wahren Sportler ausmacht. Als sein Bezwinger Alfred Hintz ausmacht. Als sein Gewicktkebermeistersckaften auf dem Sie- gespodest stand und ihn die Mißfallens- kundgebungen der Zuschauer umtobten, weil er„ihren“ Lortz geschlagen hatte, da ware schon der Glückwunsch des Besieg- ten an den Sieger ausreichend gewesen, die Wogen des Lokalpatriotismus zu glät- ten. Der gerade 2Ijährige Lortz aber æam erst auf das Podium, um dem sieben Jahre älteren Kameraden die Hand zu druchen, als er erkannte, daß er sonst seine Welt- meisterschaftsteilnahme aufs Spiel setzen würde. In diesen langen Minuten des Zögerns hat Lortz jedoch mehr verloren als Titel und Rekord. Vielleicht wird er das einmal verstehen, wenn er so alt ist wie sein Sportłkamerad Hint. Saison-Ausklang bringt Lichtblick: HSli geit in den Wagen- Nennspoti ein Für das Eifelrennen haben Neckarsulmer offizielles Werksteam gemeldet Nach dem enttäuschenden und unglück- lichen Verlauf der internationalen und nationalen Wagensportsaison bringt der Ab- schluß am 5. Oktober einen ersten Licht- blick, der bei etwas Verständnis der Indu- strie und einem schnellen Erfassen der Si- tuation durch die Gremien des Motorsports durchaus eine neue Aera im Automobilsport einleiten könnte. Die Neckarsulmer NSU- Werke, deren große Erfolge in den Motorrad- Weltmeisterschaften vor wenigen Jahren ebense unvergessen sind wie der große Re- kordsegen 1956 auf den Bonneville Salt Flats, haben nämlich für das ADAC-Eifel- rennen am 5. Oktober auf der Südschleife des Nürburgrings erstmals seit vier Jahren wieder eine offizielle Werksmannschaft nominiert, die im Rennen der Serientouren- wagen bis 750 cem(Sonderwertung bis 600 cem) mit drei oder vier„NSU-Prinz“-Wagen starten wird. Naturgemäß dürften die Nek- karsulmer für diese Premiere eine Reihe von Spitzenfahrern verpflichten, so daß neben den Aspekten aus weiterer Sicht auch die Veranstaltung auf dem Nürburgring beson- ders positiv beeinflußt werden dürfte. Es ist sogar damit zu rechnen, daß NSU noch in einer weiteren bekannten Kraftfahr- zeug-Firma eine ernsthafte Konkurrenz er- hält, die für das nächste Jahr einige Hoff- nungen erweckt. Olympia 1960 ohne Rotchina Das Internationale Olympische Komitee hat am Montag allen Sportverbänden in der Welt mitgeteilt, daß die Volksrepublik China nicht an den Olympischen Spielen 1960 in Rom teilnehmen könne. Dieser Be- schluß des IOK ist eine Folge des vor ein- ger Zeit erfolgten Austritts des Olympischen Komitees der Volksrepublik aus dem IOK. Ohne Schäfer und Cieslarczyk Rechter Flügel Grosser— Hahn Zwei Absagen hat es für das heutige Prüfungsspiel der Nationalelf gegen For- tuna Düsseldorf gegeben. Auf ärztlichen Rat müssen Hans Schäfer, der sich ein Abszeß am Oberschenkel zugezogen hat, und Hans Cieslarezyk, der seit einigen Wochen an einer Leistenzerrung laboriert, ausset- zen, Die Mannschaft des DFB wurde des- halb umgebaut und spielt mit: Tilkowski; Stollenwerk, Juskowiak; Werner, Erhardt, Nuber; Grosser, Hahn, Uwe Seeler,&. Schmidt, Rahn. Der rechte Flügel Grosser Hahn von Bayern München hatte in den bisherigen Vereinsspielen wesentlichen An. teil an dem Abschneiden des letzten deut- schen Pokalsiegers. Haller wird nach der Pause zum Zuge kommen. Hans Zierold darf starten FINA revidierte ihre Entscheidung Der Internationale Schwimmverband (FINA) hat auf seinem Kongreß in Wien im„Fall Zierold“, des aus Leipzig in die Bundesrepublik geflüchteten Weltklasse schwimmers, klare Stellung bezogen. Es wurde endgültig entschieden, daß Schwim- mer, die von der Sowjetzone in die Bundes- republik oder umgekehrt von der Bundes- republik in die Sowjetzone wechseln, auf Olympischen Spielen starten dürfen, wenn der Wechsel mindestens drei Monate vorher stattgefunden hat. Seite 8 MORGEN Mittwoch, 10. September 1958/ Nr. 200 1 Besser wohnen! Wôstentot macht es quch ihnen leicht. Aus den ungezähſten Spar- und Tülgungsbeittögen dieset gtößten deutschen dauspotetgemeinschoft welden 2. A. arbeitstäglich über J00 Eigenheime mitfinonziem. Ein roscher Entschluß lohnt sich. Stellenungebote l Sie gewinnen nam- lich dis zu einem holden Jahr Zeit, wenn Sie bel Wô- stenrot vor dem 30. Sept. mit dem gau- sporen anfangen. Beratung Reden den Ainsen erhoſten sie für ihre. Bouspot- deitröge Wonnungsbovprämien dis 400 DM im Jaht oder weitgehenden Steuernachlaß. 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Er gel„heilfroh“, daß er wieder heraus sei, sagte er nachher. * Durch einen Kugelblitz ist am 8. Septem- per in ener Möbelfabrik in Straßburg-Neu- dorf ein Großfeuer verursacht worden, durch das erhebliche Teile des Betriebes samt Maschinen und Holzvorräten vernichtet wurden. Während die Flammen 30 Meter . Müssen wir wegen der Technisierung„gefährlich“ leben? Die Arbeitsunfall-Kurve steigt sehr/ Grund: Der Mensch versagt/ Gegen Leichtsinn gibt es nur wenig Schutz Kein Zweifel: die fortschreitende Techni- sierung spart Zeit und Kratt, erleichtert un- ser Leben und bringt unzählige Annehmlich- keiten; aber zwingt sie uns zuch dazu,„ge- fährlich“ zu leben? Es sind nicht nur die Zahlen der Ver- kehrsopfer, die uns immer wieder danach fragen lassen. Der Verkehr ist nur ein klei- ner Ausschnitt aus unserer technischen Welt. Unfallmöglichkeiten lauern auch in Fabriken und Werkstätten. 2,6 Millionen Arbeits- unfälle, Wege-Unfälle und Berufserkran- kungen registriert die Statistik der Unfall- Versicherung für das Jahr 1957, das ist eine Million mehr als im Jahre 1951 und eine Steigerung von 5,2 Prozent gegenüber dem Jahr 1956. Allerdings hatte auch die Zahl der Versicherten infolge des erhöhten Beschäfti- einem Jahr über 2600 Unfälle mit Leitern registrierte, so spricht das dafür, daß sich Unfälle häufig dort ereignen, wo am wenig- sten mit ihnen gerechnet wird. Die Unfallverhütung ist eine der Haupt- aufgaben der Berufsgenossenschaften. Ihre generellen und speziellen Vorschriften, ihre Richtlinien und Merkblätter für den Um- i Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagfrüh: Nach ört- lichem Frühnebel in den Niederungen über- wiegend heiter, trocken, mit Tageserwär- mung teilweise über 25 Grad. Nacht schon frisch mit Abkühlung bis gegen 10 Grad. gang mit Maschinen und Materialien ver- mitteln j ils den neuesten technischen und wWissenschaftlichen Erfahrungsstand. Ihre strikte Anwendung und Beachtung, die lau- kend durch die technischen Aufsichtsbeamten der Berufsgenossenschaften überprüft wird, können bestimmte Unfälle verhüten helfen. Die ahl der unvorhergesehenen Unfälle, Wenn eine Kette reißt, ein Behälter platzt oder ein Maschinenteil abbricht, ist nach wie Vor relativ klein. Ueber drei Viertel aller Arbeitsunfälle in den Betrieben entstehen auf Grund unsachgemäßen Verhaltens und trotz bestehender Schutzvorschriften. Es ist Vor allem der, Mensch, der versagt, und zwar Weniger aus Mangel an Wissen und Können als aus psysischen und charakterlichen Ur- sachen in seiner Person. Auch die tadellos Allerlei Unglaubliches Berufliche Ehrlichkeit Die Vereinigung französischer Apotheker hielt kürzlich in Vichy ihre Jahresversamm- jung mit anschließendem Bankett ab. Der Vorsitzende weigerte sich entschieden, als man ihn aufforderte, sein Glas zu erheben und einen Toast auf die Gesundheit der Teilnehmer auszubringen:„Ein seines Be- rufes würdiger Apotheker“, so erklärte er, „kann nicht auf die Gesundheit von irgend jemandem trinken, ohne sich der Heuchelei schuldig zu machen!“. * Lobenswerte Einsicht Ein Sträfling, der wegen eines Raub überfalls auf einen Taxi- Chauffeur im Ge- kängnis vom Jackson(Michigan) eine längere Strafe abzusitzen hatte, lehnte den Vor- schlag ab, auf Bedingung entlassen zu wer- den, um eine Stellung als Rennpferd-Trai- hoch aus dem Dach schlugen, explodierten gungsstandes von Jahr zu Jahr zugenommen. Schwach windig. Sirigerichtete Fabrik befreit nicht von der ner mit einem Gehalt von 500 Dollar pro ehr in den Fabrikräumen mehrere Lackbehälter. Bei 26,3 Millionen Versicherten entfiel in 5 Pflicht zur Umsicht und Vorsicht. Gegen Woche antreten zu können. Der Mann, einst-⸗ Mehrere Feuerwehrleute wurden durch den Jahre 1957 auf je zehn ein Unfall oder eine Vorhersdge-Harte 8 Leichtsinn, Fahrlässigkeit und Gedanken- mals ein bekannter Jockei, erklärte der Ge- Luftdruck der Explosionen umgeworfen. Ein Berufserkrankung. Glücklicherweise ist die 5 hr. losigkeit gibt es nur wenig Schutz. kängnisver waltung:„Lieber bleibe ich noch 2875 Arbeiter wurde gegen eine Mauer geschleu- Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle nicht in 5 Impulsivität und Ungeduld stellen die für ein paar Monate im Gefängnis, denn an Fest- suchen eine derartige Menge von Plankton eigentlichen Arbeitsunfälle erkennen, und r 185 5 11777 5. Schwestern Hazel und Catherine hinterlasse 1. testgestellt, daß ihm die Ernährung auf 8 75 ist kein Zufall. Die chemische Industrie 0 5 8 ich nichts, denn sie waren begeisterte An- 1a lange Zeit hinaus gesichert erscheine. In ist in der Automatisierung des Produktions- Bäufig genug eine Rolle spielt hängerinnen des Präsidenten Roosevelt. Die 12, 151, Tiefen zwischen 1 800 und 2 700 Meter sei prozesses am weitesten Vorgeschritten, und 5 5 5 g 5 g Steuern, die dieser eingeführt hat, haben on 4 12 Ul, das Plankton so dicht gewesen, daß es die die Automatisierung verringert die unmittel- 4— Die Unfallverhütung gehört heute mit zu noch weit mehr verschluckt als den Teil der — Scheinwerfer des Bathyscaphs nicht durch- bare Gefährdung der Arbeitskräfte. Daß sie. den wichtigsten Aufgaben einer Betriebs- Erbschaft, den ich den beiden zugedacht vertrag dringen konnten. f dafür größere nervliche Belastungen zur. organisation und große Betriebe haben dafür hatte!“ D), 20* Folge hat, sei nur am Rande erwähnt. All-.. 6 besondere Sicherheitsingenieure, denn Unfälle 5 1 n erbeten 8. ö inje gemein liegen die größten Gefahrenduellen„„ kosten Unsummen: Im Jahre 1957 kosteten Begreifli 1 Ade o h ee e sie einschließlich des Arbeitsausfalls und des An einer Telefonzelle in Liverpool hing Güterverkehr wieder aufgenommen. Die oder an Arbeitsmaschinen, ja selbst im Um- Pegelstand vom 9. September materiellen Schadens rund zwei Miitistcen kürzlich längere Zeit ein Schild mit folgen- sole Strecke war Mitte August im italienisch- gang mit einfachem Gerät wie etwa Leitern. Rhein: Maxau 429(2); Mannheim 273 Mark. Die Gesundheit der verunglückten der Inschrift:„Bitte nicht warten! Ich höre nag. Geb, Schweizerischen Grenzgebiet auf einer Länge Wenn zum Beispiel die Berufsgenossenschaft(); Worms 195(unv.); Caub 192(5). Arbeitnehmer aper ist oft auch mit hohen gerade meiner Freundin zul“ Alle Männer, un OH. von 150 Metern durch einen Erdrutsch ver- der Feinmechanik und der Elektroindustrie Neckar: Plochingen 112(C); Gundels- Kosten nicht wiederherzustellen. die vorbeikamen, fanden das sehr begreif- Straße u schüttet worden. der Feinmechanik und Elektrotechnik in heim 160(2); Mannheim 274(2). Marcus Unheim lich und außerordentlich höflich el. 5 u. 5 Nimm Dit Zeit- und dreh Dit eine naturteine Zigarette qus Mein lieber, treusorgender Mann, mein guter Vater, Schwie- gervater und Opa, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Der Herr über Leben und Tod nahm heute meinen geliebten Mann, meinen „ Kel 4 then Phili Black herzensguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn fkInscgultt, mid- Woörzig, 1 PP bekömmlich 50 g nor OM 1.25 . V 21. 9. 1095 X 8. 9. 1958 August Blatz Kor- Tabak kdingen d. N. lin ist von seinem schweren Leiden erlöst worden. Dipl.-Kaufmann sich als Mannheim Pfingstberg, den 9. September 1958. 5 5 55 l 5 5 evtl. als sommerstraße 22. im Alter von 56 Jahren, wohlversehen, zu sich in die Ewigkeit. Verkäufe In In stIIIer Trauer: Mannheim, den 8. September 1958 Intlefer Trauer: ö Schrift, Elise Black geb. Dauth Schimperstraße 14. Hedwig Blatz geb. Weihrauch 8. a 5 3 1 5 Schönes Brennholz, gemischt Hart-. 1 4 Günter Black und Frau Magda geb. Tomini Hubert Blatz Ble Belerr rel maus e Etr. 20 mögl. Y 95 Enkelkind und Anverwandte Eugen Platz bone sans* UI 81 li 0 . 925 N 1 5 5 955 3„ 1 5 85 ae ee Erle l En 10 Ieses a ö Feuerbestattung: Donnerstag, 11. September 1938, 13.45 Uhr, 5* N nua Blatz 8 Neues Modell-Küche, 200 2 2 5 4 2 1 9% Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim. 5 Otto Weihrauch Nußbatim, N 630. 251 1505 Schönheitsbad für 3 Wir bitten von Beileidsbesuchen und Kranzspenden abzusehen. 5 5 5 Seeberger, 8 3, 15. 4 0 Beerdigung: Donnerstag, 11. September 1958. 11 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Ih 75 d Fi 7 1. Seelenamt: Donnerstag, 11. September 1958, 6.30 Uhr, Herz-Jesu-Kirche Mannheim. Rundschiff T IU en üße 5 Schranke Schötten Sie eine Handvoll sduer- 4. N Nähmoschine stoffholtiges Saltrat in Warmes Am 6. September 1938 verschied unerwartet nach kurzer Krank- 0 Wasser. Dahinein tauchen Si heit meine gute Kameradin on* 55 Füße. Sofort dringt das mil- 1 ige Wasser in die Poren ein, 23 2 Stück, Mannheim 5 1 Pig Käthe Stapf. B 1 tt ngen ee Aabe v. S7, 15 lockert und entspannt die Füße e, Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, meinen tiefgefuhiten estkättunge und erfrischt die Haut. Die Hüh- Seb. 0 Dank zu sagen, für die überaus große Anteilnahme und die in Mannheim IE O ER I ACK E N neraugen werden erweicht und vielen Beweise der Liebe durch Schrift, sowie die herrlichen 2 1 f ff 2 im Alter von 75 Jahren. Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben gSBrech, kaennheim. Qu 1. 1. lassen sich dung leichter enffer 1 dert und leicht verletzt. Wegen der zu- nehmenden Gefahr konnte die Feuerwehr den Brand nur noch von außen bekämpfen. Es gelang ihr jedoch, das Feuer nach zwei- stündiger Löscharbeit zu lokalisieren, E Der framzösische Fregattenkapitän Geor- ges Houot, der mit seinem„Bathyscaph“ in den vergangenen Monaten an der japani- schen Küste in noch nie zuvor erreichte Tiefen getaucht ist, sagte jetzt in Toulon Frankreich), die Menschheit werde nicht verhungern. Er habe bei seinen Tauchver- gleichem Maße gestiegen, sondern gegenüber 8162 im Jahr 1949 auf 7579 im Jahre 1957 zurückgegangen. Rund zehn Prozent der Infälle ereig- neten sich auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg. Von den Arbeitsunfällen im engeren Sinne aber entfielen die Mehrzahl auf den Bereich der 36 gewerblichen Berufs- genossenschaften und rund 300 000 auf die Landwirtschaft. Innerhalb der gewerblichen Wirtschaft ist der Anteil der einzelnen Wirt- schaftszweige an der Gesamtzahl der Unfälle sehr unterschiedlich. So läßt zum Beispiel die chemische Industrie eine fallende Kurve der größten Unsicherheitsfaktoren dar. So Sibt es Menschen mit einer ausgesprochenen „Unfallneigungé, denen immer wieder etwas zustöbht. Wer einige kleinere Unfälle gehabt hat, ist auch der Gefahr eines größeren aus- gesetzt. Um die Sicherheit wiederherzustel- len, ist oft eine Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz zu empfehlen. Ueberhaupt ist die seelische Verfassung des Berufstätigen beim Zustandekommen von Unfällen von Wachsender Bedeutung. Es ist kein Zufall, daß die meisten Wegeunfälle auf dem Weg zur Arbeit und nicht auf dem Heimweg ge- schehen. Unlust und Widerwille sind noch ich fühle mich noch nicht reif für die Frei- heit. Ich würde sicher wieder in schlechte Gesellschaft geraten und rückfällig werden!“ Als seine Strafzeit abgelaufen war, nahm er eine bescheidene Stelle als Schreibmaschi- nen- Mechaniker an, obgleich ihm der gut bezahlte Posten freigehalten worden war. Er schien ihm zu gefährlich. Logische Folge Im Alter von 84 Jahren verstarb in Philadelphia(USA) ein Advokat, in dessen Testament es wie folgt hieß:„Meinen Waldfrieden 44. Stille statt. Statt Karten! Entschlafenen, Herrn Mannheim, den 8. September 1958 K 4, 19. Statt Karten! geb. Männer mit herzlichen Dank. Stadtpfarrers Dr. Roth. Man nheim- Gartenstadt, den 10. September 1958 In tiefer Trauer: Ferdinand Schmitt Die Bestattung fand auf Wunsch der Verstorbenen in aller Für die vielen Beweise herzlicher Antellnahme in Wort und Schrift sowie die Überaus schönen Kranz- und Blu- menspenden bei dem schmerzlichen Verlust unseres lieben Alfons Grünzinger sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir der Direktion, den Arbeits- kollegen und dem Betriebsrat der Fa Heinrich Lanz AG., dem Bayern- und Edelweiß-Verein für den ehrenden Nach- rut, Herrn Dr. Müller, den Hausbewohnern, und allen, die dem verstorbenen das letzte Geleit gaben. Frau Margarete Grünzinger und Angehörige Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem schmerzlichen Verlust meiner lieben Gattin, Frau durch Karten, Kranz- und Blumenspenden sagen wir hier- Besonders danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Entschlafenen, Herrn Westring 27. bezeigte Anteilnahme. 4 Ernst Kriege Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Weber für die trösten- den Gebete, Herrn Dr. Klingen für seine ärztl. Betreuung und Schwester Maternitas für die liebevolle Pflege. Dank der Geschäftsleitung und den Arbeitskameraden der Fa. C. F. Boehringer& Soehne, den Herren Chemikern, Herrn Betriebsrat Beck, der Biochemischen Abt. Tutzing, der Sterbe- kasse und dem Dynamidonwerk für die ehrenden Nachrufe. Dank seinen Schulkameraden und Freunden, der lieben Nach- barschaft, und allen, die unserem in Gott ruhenden Entschla- fenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim- Gartenstadt, den 10. September 1958. Herzlichen Dank für alle unserer lieben Entschlafenen, Frau + Anna Memmesheimer erwiesene Liebe und für die uns in unserem schweren Leid Man nheim-Almenhof, den 10, September 1958 Ludwig-Frank- Straße 28. Herzlichen K 1 Frau Hedwig Kriege und Angehörige geb. Mayer Die trauernden Hinterbliebenen: Mittwoch, 10. Sept. 1958 Hauptfriedhof Himmelstein, Maria, Meerwiesenstraße 23. Auras, Margot, Schwarzwaldstraße 5. Gross, Waldhofstrage 2 Gassert, Gottlob, Landteilstrage 6 Friedhof Neckarau Lordan, Karoline, Mönchwörthstr. 188 Schmidt, Heinrich, N'feldweg IV, Nr. 20 Friedhof Feudenheim Hildenbrand, Maria, Brunnenstraße 20 Friedhof Seckenheim Kopp, Anna, Bühler Straße 2 Mitgeteilt von der Friedhofver- Waltung der Stadt Mannheim. Fir Nünmeschinen 1. nen. Unangenehme Schweigge- ruch wird vermieden. lhre Füße Zeit. splikskl in Riesenauswahl Spezialhaus Jost, 8 2, 4 föhlen sich„Wie befreit“. Saltrat in allen Apotheken u. 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Wie die Pressestelle der Landesregierung in Fiel dazu mitteilte, brachte von Hassel bei dem Gespräch mit Stinnes seine Sorge über die Entlassungen zum Ausdruck. Er habe in Ge- Sprächen mit dem Bundeswirtschafts- und dem Bundesfinanzminister bereits auf die Schwie- rigkeiten in der metallverarbeitenden Industrie Schleswig-Holsteins hingewiesen * Es will einem einfach nicht in den Kopf hinein, daß in— von Rekordzahlen in punk o Beschäftigung, gekennzeichneten— Zeit- läuften wegen vorübergehender vereinzelter Betriebsstillegungen oder Verbrauchsschwan- kungen, von denen dann wenige hundert Arbeiter betroffen werden, Alarm geschla- Sen wird. Diese Dinge müssen real und nüchtern betrachtet werden. Herr Hugo Stinnes wirbt mit mehr oder weniger ele- Santem Hinweis auf die vor der Entlassung stehenden Beschäftigten um— die Kassen seines Betriebes füllende— Aufträge. Das ist eine ungesunde Werbung. Denn entweder bekommt er dann Aufträge um jeden Preis, nur damit die Betriebsein- schränkung verhindert wird, oder es wird gar nicht auf den Preis geschaut, um diese Aufträge zu erhalten. Der Begriff„Preis“ erheischt in diesem Falle Erläuterung. Er drückt sich nicht nur in Mark und Pfennig aus, die für Diesel- lokomotiven und Schiffsmotoren bezahlt Werden, sondern auch darin, daß aus soge- nannten beschäftigungspolitischen Gründen Wieder mal ein Stückchen Marktwirtschaft auf geopfert würde. Es ist allgemein bekannt, daß die Unter- nehmen, die große Schiffsmotoren herstellen oder Dieselloks, gegenwärtig auf der Schat- tenseite der Konjunktur stehen. Das hängt mit den sinkenden Frachtraten und mit dem anscheinend erreichten Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage in punkto Laderaum zusammen. Es hängt allerdings auch damit zusammen, daß kurz zuvor— nämlich als noch die Frachtsätze auf astronomische Hö- hen kletterten— eine gewisse konjunktu- relle Ueberhitzung zur Erweiterung der Mo- torenbaukapazitäten beitrug. Da der Transportbedarf stetig weiter Wächst, werden die Kapazitätsvorsprünge in absehbarer Zeit eingeholt sein und die Lage wird sich normalisieren. Wenn aber jetzt Wie gesagt, aus beschäftigungspolitischen Gründen— die Nachfrage weiter geschürt Wird, dann entstehen neuerdings Ueberkapa- Zitäten; und dereinst wird das dicke Ende, nämlich die Beschäftigungslosigkeit, doch kommen. Nur ausgeprägter und schmerzhaf- ter, weil in grölgerem Maße. Egosunn Seit Mai keine Löhne dann Konkurs Dem Säckinger Textilunternehmer Berbe- rich AG ist die Puste ausgegangen. Das un- modern eingerichtete ehemalige Familienun- ternehmen erwies sich als nicht mehr konkur- renzfähig und war der jetzigen Marktlage überhaupt nicht gewachsen. Am 8. September wurde das Konkursverfahren auf Beschluß des Amtsgerichtes Säckingen eröffnet. Interessant an dem Fall ist, daß dieses nicht mehr lebensfähige Unternehmen auch nicht verstand zu sterben. Wie aus gutunter- richteten Kreisen verlautet, hatte es im Mai aufgehört, Löhne an die Belegschaft auszu- zahlen. Das ging soweit, daß ein Großteil der betroffenen, Arbeiter und Angestellten in einem Schweigemarsch vor die Fabrik und das Landratsamt zog und mit Transparenten Wegen der rückständigen Lohnzahlung prote- Stierte. Bereits vorher war aus Belegschafts- kreisen der Konkursantrag gestellt worden. Des Ergebnis: Vor Eröffnung des Kon- kursverfahrens konnte noch ein Teil der Lohn- forderungen ausgezahlt werden. Reichsbank-Liquidation vor dem Bundestag (VWD) Der Gesetzentwurf über die Liquidation der Deutschen Reichsbank und der Deutschen Golddiskontbank, den der Bundesrat im Juni bereits im ersten Durch- gang behandelte, wurde jetzt von der Bun- desregierung dem Bundestag vorgelegt. In einer Stellungnahme erklärt die Bundes- regierung, daß die Anderungsvorschläge des Bundesrates darauf hinauslaufen, die Reichs- bankrestmasse mit einem Liquidationswert von schätzungsweise 370 Mill. DM nicht dem Bund, sondern den Ländern zuzuführen. Dies hält die Bundesregierung aus recht- lichen und tatsächlichen Gründen für un- gerechtfertigt. Bei der Dezentralisation der Reichsbank sei nur eine Auseinandersetzung zwischen ihr und ihrem Nachfolgesystem vorbehalten Worden. Der Auseinandersetzungsanspruch des Nachfolgesystems stehe jedoch, nachdem der Bund zusätzlich zu seiner eigenen Aus- Sleichslast gegenüber der ehemaligen Bank deutscher Länder auch die Ausgleichslast der Länder gegenüber den Landeszentral- banken übernommen habe, ausschließlich dem Bund zu. 5 Billige Semmeln gerichtlich bestätigt Der Brotfabrikant Alfred Krohe in Mün- chen-Pasing darf auch weiterhin seine Sem meln zu sechs Pfennig statt zum üblichen Preis von sieben Pfennig je Stück abgeben. Der„Semmelkrieg“, der seit März dieses Jahres im Gange ist und weit über Mün- chen hinaus Aufsehen erregt hat, wurde am 9. September nach über fünfstündiger Ver- handlung durch ein Urteil der Kammer für Handelssachen beim Landgericht München vorerst beendet, das die Fortführung der aus Bäckerkreisen gegen Krohe unternom- menen Kampfmahnahmen bei Strafandro- hung verbietet. Die Angriffe gegen Krohe aus Kreisen seiner Berufskollegen spielten sich jenseits der Sphäre des erlaubten Wettbewerbs ab. Krohe wurde fortlaufend denunziert und mußte deswegen von Polizeiorganen über- prüft werden. Der Anwalt des Fabrikanten hatte dar- aufhin Antrag auf eine Einstweilige Ver- fügung gestellt. Das Gericht untersagte den fünf Antragsgegnern— unter ihnen den beiden Oberbäckermeistern der Innungen München und Dachau— die Angestellten in dem Kroheschen Betrieb abzuwerben oder innen anderweitige Angebote zu machen. Ein zweistündiger Versuch des Gerichtsvor- sitzenden, beide Parteien zu einem Vergleich zu bewegen und auf diese Weise die Angele- genheit aus den Niederungen des Dschungels herauszuhalten, ist an Krohe gescheitert. Er wollte unter allen Umständen einen Urteils- spruch haben. Amerikanische Kohle steuerlich verteuern (eg) Die Einfuhr amerikanischer Kohle wird sich verteuern, weil das Bundesfinanz- ministerium das Berechnungsverfahren bei der Umsatzausgleichsteuer für Steinkohle aus den USA ändern will. Wie aus Regie- rungskreisen verlautet, steht diese Aende- rung nicht im Zusammenhang mit den Be- mühungen der Bundesregierung, die Ab- satzchancen des heimischen Steinkohlen- bergbaus zu verbessern. Vielmehr sprächen rein rechtliche Gründe für eine Erhöhung der Umsatzausgleichsteuer, weil nach dem Grundsatz der gleichen Behandlung sich andernfalls einige Mitgliedsländer des All- gemeinen Handels- und Zahlungsabkom- mens(GATT) über eine Diskriminierung be- schweren könnten. Seit einigen Jahren wird bei der Ein- fuhr amerikanischer Kohle für die Berech- nung der Umsatzausgleichsteuer nicht der Rechnungswert(Kaufpreis einschließlich Frachtkosten), sondern ein Durchschnitts- Wert von 60 DM je t zugrundegelegt. Jetzt Soll dieser Durchschnittswert auf 75 DM an- geboten, den Importeuren aber die Möglich- keit eingeräumt werden, an Stelle dieses Durchschnittswertes den Rechnungswert bei der Versteuerung zugrunde zu legen, falls dieser für sie günstiger ist. In der Praxis dürkte das bedeuten, daß sich die Umsatz- ausgleichsteuer für amerikanische Stein- kohle in der Regel von bisher 2,40 auf 3 DM je t erhöht. Chancen zum Aufstieg erschließen Arbeitgeber sollen Begabte fördern (eg) Die Bundes vereinigung der Arbeit- geberverbände hat jetzt alle Unternehmer in der Bundesrepublik zu einer aktiven Mit- arbeit an der Förderung begabten Nach- Wuchses aufgefordert, die als eine bedeut- same gesellschaftspolitische Aufgabe be- zeichnet wird. In einer Empfehlung des Aus- schusses für Nachwuchs- und Jugendarbeit der Arbeitgebervereinigung heißt es, die Unternehmer seien in besonderem Maße zur Mitwirkung bei der Begabtenförderung be- rufen, weil die überwiegende Zahl aller Jugendlichen in ihren Betrieben als Lelir- linge, Volontäre, Praktikanten, Jungarbeiter oder Angestellte arbeiten. In der Empfehlung der Bundesvereini- Sung heißt es, daß bei der Begabtenförde- rung nicht ausschließlich von betriebspoli- tischen Ueberlegungen ausgegangen werden dürfe. Begabte junge Arbeitnehmer müßten auch dann gefördert werden, wenn im Be- trieb keine Aufstiegschancen bestünden. Auch Risikobereitschaft, Initiative und Ver- antwortungsfreude der Jugendlichen selbst müßten erhalten und gestärkt werden. Im einzelnen wird vorgeschlagen, in grö- Beren Betrieben eine leitende Persönlichkeit mit der Auslese und Förderung begabter Jugendlicher zu beauftragen und mit den Leitern von Jugendwohnheimen und mit Eimrichtungen der Jugendsozialarbeit sowi2 mit den Jugendorganisationen eng zusam- menzuarbeiten. Die Unternehmer sollten auch Hilfen für den Aufstieg Begabter durch die Versetzung an andere Arbeitsplätze, durch Vortragsreihen, Fachkurse und die Einrichtungen von Werksbüchereien leisten. Schließlich müßten sie sich zu einer mate- riellen Unterstützung entschließen, die auch überbetrieblichen Förderungseinrichtungen zugute kommen könnte. Der Besuch von Volkshochschulkursen und Sozialhochschulkursen sollte durch eine bessere Einteilung der Arbeitszeit erleich- „Ueberholungs-Träume“ und Interzonenhandels-Beschwerden In Pankow denkt man halt anders als in Bonn Der stellvertretende sowjetzonale Mini- Sterpräsident Heinrich Rau erklärte am 9. September auf einer internationalen Pressekonferenz anläßlich der Leipziger Herbstmesse, die sowjietzonale Wirtschaft habe ihre Hauptaufgabe, den Pro-Kopf-Ver- brauch in der Bundesrepublik bis 1961. zu erreichen und zu überholen auf dem Lebens- mittelsektor teilweise bereits heute erfüllt. In der Sowjetzone würden heute bereits pro Kopf 40 v. H. mehr Butter sowie 20 v. H. mehr Zucker und Fleisch verbraucht als in der Bundesrepublik. Hingegen werde in der Sowjetzone weniger Obst gegessen als in der Bundesrepublik, und auch der Verbrauch an Tee, Kaffee und Kakao sei geringer. Der„Ueberholungsplan“ der sowietzona- len Wirtschaft erstrecke sich auf alle Le- bensmittel und Konsumgüter von Schuhen bis zu Fernsehempfängern. Allerdings werde die Kraftfahrzeugpfoduktion noch unbe- stimmte Zeit benötigen, um die westdeut- sche Erzeugung einzuholen, sagte Rau. Er gab zu, daß die sowijetzonale Industrie in der Vergangenheit nicht immer rechtzeitig mit den benötigten Materialien durch die Vorlieferanten versorgt worden sei. So habe beispielsweise die Textilindustrie ihr vor- jähriges Plansoll erst Anfang dieses Jahres erfüllen können, Rau sagte, in der Land- wirtschaft habe sich die Produktionsüber- legenheit der„volkseigenen Güter“ gegen- über den privaten Bauernhöfen eindeutig er- wiesen, die volkseigene land wirtschaftliche Erzeugung liege rund 30 v. H. höher als die private. Der Stellvertreter des sowWjetzonalen Han- dels ministeriums Gerhard Weiß. äußerte Be- schuldigungen gegen die Bundesregierung, diese hindere westdeutsche Wirtschaftskreise an einer Ausweitung des völlig unbefriedi- genden Interzonenhandels. Im Interzonen- handel sei in den ersten sieben Monaten des Jahres 1958 ein Umsatz von 895 Mill. Ver- rechnungseinheiten(1 VE I DM-W/DM-O) erreicht worden, was gegenüber dem ent- sprechenden Vorjahreszeitraum eine Steige- rung um fast 20 v. H. bedeute. Diese Steige- rung sei ausschließlich auf erhöhte Bezüge der Sowjetzone zurückzuführen, während die Bezüge der Bundesrepublik aus der So- Wjetzone nicht gestiegen seien. 5 (Tex) Soweit die Agenturmeldungen über die Ausführungen Raus und seines Staats- Sekretärs. Falls in der Sowjetzone tatsäch- lich 40 v. H. mehr Butter und 20 v. H. mehr Zucker und Fleisch pro Kopf der Bevölke- K URZ NACHRICHTEN Gärtner wollen direkt verkaufen (wo) Eine Tendenz der Klein- und Mittel- betriebe des Gartenbaus, ihre Erzeugnisse unter Ausschaltung des Groß- und Einzelhan- dels direkt an den Verbraucher zu bringen und eigene Geschäfte einzurichten, sei deutlich er- kennbar, erklärte der Geschäftsführer des Lan- desverbandes Gartenbau Schleswig- Holstein, Nowara, in Neumünster. Die Handelsspannen für alle Gartenbauerzeugnisse lägen gegen- wärtig in der Bundesrepublik bei rund 50 v. H. des Endverbraucherpreises und würden aller Wahr scheinlichkeit nach noch weiter steigen. Werkzeugmaschinenfabrik wird„amerikanise 8 (Ap) Die Werkzeusmaschinenfabrik Gmbf, Göppingen/ Württemberg, ist von der ameri- kanischen Excello- Corporation, Detroit, ge- kauft worden, wie die amerikanische Firma mitteilte. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Göppinger Firma stellt Vor allem Dreh- bänke, Hobelbänke und Webstühle her. Milcherzeugung auf Höchststand (Ap) Die Kuhmilchproduktion im Bundes- gebiet hat nach Mitteilung des Bundesernäh- rungs ministeriums im Wirtschaftsjahr 1957%/58 mit 17,8 Mill. t ihren höchsten Nachkriegsstand erreicht. Im gleichen Zeitraum wurden in der Bundesrepublik und Westberlin pro Kopf an- nähernd 4,4 kg Käse verzehrt, das sind 100 g mehr als im Vorjahr. Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dkr. 60,425 60,345 100 nkr. 38,41 58,53 100 skr. 30,81 30,97 1 engl. Pfund 11,695 11,705 100 hfl. 110,615 110,835 100 bfrs. 8,404 8,424 100 ffrs. 0,9947 0,9967 100 sfrs. 95,745 95,945 1000 italienische Lire 6,72 6,74 1 US-Dollar 4,1644 4,1944 1 kanadischer Dollar 4,2765 4,2865 100 sfrs(frei) 1 97,665 97,865 100 Oesterreich. Schill. 16,133 16,173 100 DMW= 44 DM O; 100 ¶ůUůM O 24,13 DM W. NE-Metalle Elektrolyvtkupfer für Leitzwecke 254,50—257,50 DM Blei in Kabeln 36,00— 39,00 DN Aluminium für Leitzwecke 232,00 235,00 DM Westdeutscher Zinnpreis 877.00—886,00 DM Messing 190,00—197,00 DM 216,00 224,00 DM MS 59 MS 63 rung verbraucht werden, dann werden sich die Folgen dieèser einseitigen Ernährung bei der Bevölkerung bald einstellen. In West- deutschland erreichte der Verbrauch dieser Ernährungsgüter bei weitgehend gegebenen Auswahlmöglichkeiten zwischen anderen Er- nährungsütern bereits einen Höhepunkt, der von den Aerzten scheel betrachtet wird. Man weiß allerdings nicht, woher Rau seine sta- tistischen Unterlagen bezieht. Bekanntlich verstehen die Leute in der„Zone“, alle Dinge auf den Kopf zu stellen und selbst die Stati- stiken so zu gestalten, daß sie ohne Rücksicht auf Wahrheitsgehalt, propagandistisch wir- kend, das Plansoll der Partei erfüllen. So besehen werden die Bewohner Mit- teldeutschlands noch lange darauf zu warten haben, daß sie der„UVeberholungsplan“ auch entsprechend ernährt. Was Rauh von der Produktionsüberlegen- heit der volkseigenen Betriebe gegenübei den Bauernhöfen, sagte, mag stimmen. Es bezieht sich aber auf die Verhältnisse in Mitteldeutschland, in denen bäuerlicher Privatbesitz von Staat und Partei so arg bedrängt wird, daß er weniger abwirft, als die bevorzugten volkseigenen Güter. In der Frage des Interzonenhandels scheinen die Beherrscher der Sowjetzone ihre Machtbefugnis mit der der Bundesre- gierung zu verwechseln. Bonn kann— im Gegensatz zu Pankow— westdeutsche Wirt- schaftskreise nicht daran hindern, im Rah- Effektenbörse Frankfurt a. M., 9. * men der Einkaufsmöglichkeiten, die das In- terzonenhandelsabkommen bietet, einzukau- fen. Bonn kann aber auch niemanden be- fehlen, solche Einkäufe zu tätigen. Daß westdeutsche Firmen nicht gerne drüben einkaufen“, wird andere Gründe haben. Vielleicht sind die Lieferzeiten daran schuld, oder die Qualitäten. Wer in den Kreisen herumhört, die am Interzonenhandel beteiligt sind, der weiß, daß Beides Ursache der Zurückhaltung im Einkauf ist. Dazu kommt die Schwierigkeit bei der Ersatzteil- beschaffung. Wer darauf gefaßt sein muß, auf Ersatzteile für eine Maschine etwa mo- natelang warten zu müssen, der wird beim Einkauf sehr vorsichtig sein und Maschinen den Vorzug geben, bei denen er mit promp- ter Ersatzteilbelieferung rechnen kann. Wer legt auch gerne seinen Betrieb wegen feh- lender Ersatzteile still, 5 i 8 e e e eee da e. Wie die Dinge sich wirklich abspielen, beweist eine Meldung aus Leipzig: Im Rah- men des Interzonenhandels haben westdeut- sche Geschäftsleute an den ersten beiden Tagen der Leipziger Herbstmesse Waren für zwei Mill. VE bei den Außenhandelsstellen der Sowjetzone bestellt. Wahrscheinlich hät- ten sie mehr bestellt, wenn.(siehe oben). Diese im Laufe zweier Messetage erzielten zwei Mill. VE entprechen etwa einem ein- stündigen Umsatz auf der Hannoverschen Messe. COMMERZ. UND CREDIT-RANR Aktiengesellschaft Filiale Mannheim September 1958 Zusammenfassung.(VWD) An den westdeutschen Aktienmärkten setzte sich die Aufwärtsbewe⸗ gung fort. Bei teilweise lebhafteren Umsätzen an fast allen Märkten erneut Kursbesserungen. Im Vordergrund Montane und Bergbauaktien mit Kurssteigerungen bis zu fünf Punkten, Stahlwerke Südwestfalen verzeichneten einen Kursgewinn von über fünfzehn Punkten. fanden außerdem Hüttenwerk Oberhausen und Stärkere Beachtung Handelsunion. IG-Farbennachfolge gesellschaften konnten dagegen ihre Tageshöchstkurse nicht immer voll behaupten und schlossen bis au einein- halb Punkten höher. Von Versorgungspapieren RWE und Deutsche Contigas mehrprozentige Kurs- besserungen. Textil- 1 Schwankungen gut behauptet. Banken nicht ganz und Zellstoffwerte freundlicher, Kali- und Elektroaktien unter kleinen einheitlich. Börsenschluß gegenüber der Eröff- nung wesentlich ruhiger. An den Rentenmärkten zogen verschiedene Länderanleihen und Pfand- briefe erneut bis zu einem Punkt an. Industrieanleihen dagegen tendierten nicht ganz einheitlich. Ak tlen 8.9. 99. Aktien 8. 9. 9. 9. Ak tlen 8. 9. 9. 9. . 190% 190 Mannesmann 172% 175 Bergb. Neue Hoffg. 175 178 ale r 5 5 144 150 Metallges. 5 8 705 70⁵ Gute Hoffnung 336 33⁰ re, 254 25%[Rhein-Braunk. 375 380 Bet Ges. Ruhrort 283 283 %% 2 5 5„ 134% 155 RN„„ 20, 2 e 197 1 Bemberg. 285 131 S. 5 5 75 Hoeschwerke 1 141 Berger Tiefbau 25 200 Schering 27 BBC. 331 335 Schlossquellbrau. 310 T1310 eh. Rlöcknerw.: Buderus 5 0 schupert& Salzer 288 292 Klee dem aide: 2, 2% eaarte Stade,„, i igerne rern 5. 27% Conti Gummi. 33 35 Seilind Wolft ee, eee e,, Daimler-Benz 70⁴ 712 Stemens 236 0 Stan 8 20 280 Degussa 356 359% Sinner 2 337 340 W. Demag 20⁴ 267/[Südzucker 224% 2715 Dt. Erdöl! 5 220 222%⁰ VDM 8 15 5 5 eh. Ver. Stahlw.: i Dt. Linoleum 5 25„ 9 1 Bo 234 Ot. Steinzeug 2 2 Wintersnall 5 5 IJ e een El Licht& Kraf 2 78 7 Enzinger Union 257 200 e 335 205 Bochum Lereim 8 5 ZJebr Fahr——. 9 e 5 17 5 45 s Farben Liqu 8„ 328 331 e 1 324 55 507, 54% Commerzbankh 8 5 Phönix Rheinrohr 180 182 F 55 8— 73 Commerz- Hüttenw. Siegerl. 190 1909 Caselles 8 16 u. Credit-Bank 275 275 Niederrh. Hütte 0 5 barbent Bayer 487„% peutsche Bank) 9 7. 9% Kuhrst. Hattms 230 230 belamünle 1. 22% 290, Dt Bank a8 270 280[Stahiw, Südwestt. 202 280 Felten& Guill. 5„ 22%½%½. Presdner Bank 10 T Aug.-Thyssen-H. 174% 170% Foldschmidt 33 3 Dresdner Banka 270 277 Erin-Bergbau 300 30⁰ Eritzver-RKayser 8 4% Paz Ryp-Bank 350 300 gran e anemeen 15 1% Reichsbank-ant 1 50 lavestmentfonds Harp. Bergbau 15 5 Rhein Hyp Rank 90 Hdbl Zement 370 75 Dego b 81 81½[Concentrs 128,90 129,90 Hoechster Farben 201½¼ 04 ¼: Deka fonds,„ 144,0 145,30 kfolZ mD. 374 25 Montan- Nachf.: Fondax/õ 13,70 127,50 lein. Schanzll u. B 32 92 Eis.& flütten w.: Fondis 3 1225 . 472 T 4731 ütt 1770 180 Fondra,„„ Lahmever 200 300 Stsennütte. 138% 140 Investe. 145,0 140,0 F 9⁰ 90 Stahlwe Bochum. Tel. Electr. Moll.) 1135 1500 Linde's Eis 312 21 eh. Gig: Unnonds 15 62„50 Ludw Walzmühle 125 Hütten w. Obern. 179% 18% Uscafonds„„ 1 100,90 J 107,30 )= RM- werte tert Werden. In der Zeit vor der Ablegun von Prüfungen könne auch ein unbezahlter Urlaub nützlich sein. Ferner wäre für be. gabte Jugendliche, die Fach- und Hochschu- len besuchen, die Zusage der Weiterbeschä, tigung in den Semesterferien angebracht. Die Betriebe sollten auch an die Ergänzun staatlicher Stipendien durch eigene Mittel denken. Ziel der Bemühungen um die För- derung Begabter sollte es sein, eine Vielzahl von Möglichkeiten zu schaffen, die der lebendigen Entwicklung freien Raum lassen: Chancen zum Aufstieg erschließen, Fortpil. dungswege aufzeigen und Mittel bereit. stellen. Nach der Kohle der Käse Einfuhrsperre gefordert (eg) Das Gesamtpräsidium des Deutschen Bauernverbandes hat am 9. September die Bundesregierung aufgefordert, die Käseein- fuhren und die Einführen von Vollmilchpul. ver zu entlibepalisieren, so daß dann nur noch begrenzte Kontingente von ausländischem Käse und Vollmilchpulver in die Bundesrepu. blik hereinkommen würden.„Genauso Wie bel der Kohle die Entliberalisierung möglich Wär, ist sie auch auf diesem landwärtschaftlichen Gebiet möglich und hier um 80 dringender als die Landwirtschaft seit der Währungsre. korm keine Reserven ansammeln konnte, son- dern stets eine ungenügende Rentabilität auf. Wies“, heißt es in einer Entschließung des Präsidiums. Zur Begründung der von ihm verlangten „Volks wirtschaftlich gebotenen Maßnehme“ weist der Bauernverband darauf hin, daß bevor aus Holland und Dänemark Käse zu Dumping-Preisen eingeführt wurde der Emmentaler Käse bester Qualität 3,90 bis 4.— DM je kg gekostet habe. Später sei der Preis auf 2,85 bis 2,90 DM je kg gesunken und habe sich jetzt nur auf 3,05 erhöht. Der Milch. auszahlungspreis der Molkereien sei daher im süddeutschen Raum um 25 v. H. gesunken und liege zum Beispiel im Allgäu um Sechs bis acht Dpf. je kg unter dem des Vorjahres. Die Einfuhr von Vollmilchpulver sei von 600 b aut 11 000 t emporgeschnellt. Gerade die Grün- landbetriebe, deren Ertragslage nach Anga- ben des Grünen Berichtes am Wenigsten be⸗ friedige, seien durch die Dumping- Einfuhren am stärksten betroffen. Daimler-Benz in's US-Geschäit To eingestiegen Die Daimler Benz A. G., Untertürkheim, Wird der vor kurzem von der amerikanischen Studebaker-Packard Corporation gegründe- ten„Mercedes-Benz Sales Incorporation“ einen Sieben-Millionen-Dollar-Kredit in Form von Mercedes-Benz- Kraftfahrzeugen und Ersatzteilen zur Verfügung stellen. Dies geht aus dem Schreiben des Präsidenten der Studebaker- Packard Corp., Harold Churchill, ö f an die Aktionäre der Gesellschaft hervor. Danach wird die Daimler Benz Ad für sechs Mill. Dollar(etwa 25,2 Mill. DMͤ) Kraft- fahrzeuge und für eine Million Dollar(etwa 4, Mill. DW) Ersatzteile liefern, deren Be- zahlung in mehreren Raten erfolgen soll. Die„Mercedes-Benz Incorporation“ ist eine Tochtergesellschaft der Studebaker- Packard Corporation. Die Tochtergesellschaft befaßt sich ausschließlich mit dem Vertrieb und dem Kundendienst der Mercedes-Benz Pkw und Lkw in den Vereinigten Staaten. Diese Meldung verdeutlicht die Absichten und eingeschätzten Chancen von Daimler- Benz in den USA. Der oben angekündigte Lieferkredit ist kurzfristig gedacht; er er- streckt sich auf wenige Monate und soll die Finanzierung des Weges vom Importeur zum Endabnehmer ermöglichen. Bei einem Ge- samtkreditvolumen von etwa 30 Mill. Dil ist also damit zu rechnen, daß— für den Anfang— mit einem Jahresabsatz von un- gefähr 100 Mill. DM gerechnet wird. Ein ganz schöner Anfang. Marktberichte om 9. September Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VVD) Bei mittlerer Anfuhr zufriedenstellen- der, vereinzelt guter Absatz. Qualitätsware ge- tragt und rasch geräumt. Es erzielten: Blumen- Kohl 30—45, Stangenbohnen 33-40, Buschbohnen 90 bis 35, Feuerbohnen 2330, Schlangengurken A 40 bis 50, B 25—35, Salatgurken 15—20, Salater 3-14 Einleger 1422, Karotten 10-12, Kartoffeln 58, Kohlrapi St. 9—10, Petersilie Bd. 8-9, Rettiche st. 8.9, ckto. Bd. 910, Rotkohl 1214, Endiviensalat St. 3—12, Suppengrün 3—9, Kopfsalat A 1820, B 12—16, Schnittlauch Bd. 8-9, Spinat 1320, Toma- ten& 35—40, B 2634, C 1625, Weigkohl 1012, Wirsing 10—12, Zwiebeln 1416, Aepfel A 2330, B 1624, Bananen Kiste 1314, Birnen A 30-5, B 20—28, Pfirsiche A 5070, B 3545, Weintrauben Ausl. 46—55, Zitronen Kiste 36-40, dto. St. 1610, Zwetschgen 1620, Spätzwetschgen 24—30. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (D) Bei großer Anfuhr schleppender Absatz für Blumenkohl, Feuerbohnen, aber auch für Aepfel und Birnen. Zwetschgen Absatz normal. Es erzielten: Pfirsiche A 4570, B 25—42, Spätzwetsch- gen 20—24, Wangenheimer Ausfall 10—12, Bühler Ausfall 10—12, Kepfel HKL. A 15-25, F 1015, C 6—10, Birnen Gute Luise HKL B 16-22, Williams Christ HKI. B 1725, Gellerts HKL, A 2328, B 15 bis 22, Ausfall 12—13, Doppelte Philipps HKL B 1115, Tomaten 4050 CO, HKI. B 20-22, 50 bis bo cb, HKL. A 25—26, B 23.25, C 1014, Ausfall 5—7, Stangenbohnen 1423, Wollbohnen 13-15, Blumenkohl 150200 O, Stck. 1622, 200250 0 Stck. 23—23, 250—300, Stck. 30—40, Kohlrabi Stck. 10, Sellerie mit Laub 2030, ohne Laub 2530, Porree 20-30. weinnheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Normale Anfuhren, Absatz für Hlrnen und Zwetschgen normal, keine Nachfrage nach Aepteln und Birnen geringer Gualität. Preise ſe ½ kg: Späte Hauszwetschgen 18-26, von Wangen“ heim 7-15, Pfirsiche A 4568, B 2544, Brombeeren B 35066, Aepfel ohne Nachfrage, Birnen Doppelte Philipps B 12-14, Gellertsbutterbirnen B 16-47 Wiener Kongreß B 1315, Birnen C ohne Nach- trage, Tomaten A 25-26, B 16—19, C 12—15. — Gleich zum Aufstehen ein Glas Massa Ju- 2 das entschlackt den Körper! 1 1 CCC ö dent bus Nr. 20h blegung Dezahlter kür be. ochschu. beschäf. Sebracht. Sänzung L Mittel die För- Vielzahl die der lassen: Fortbil- bereit. Se 8 Lutschen aber die Läseein⸗ Ulchpul- nur noch idischem desrepu. O wie bel lich War, Atlichen gender, bungsre- ate, Son- ität aut. ung des rlangten nahme“ „dab Küsse zu — der 3,90 bis Sei der ken und r Milch- aher im ken und echs bis res. Die 00 haut Grün- Anga- ten be⸗ nfuhren chäft Kheim, Nischen zründe- ration“ dit in zeugen N. Dies ten der f urchill, hervor. ir sechs Kraft- r(etwa en Be- Soll. n“ ist baker- schaft ertrieb S-Benz taaten. sichten aimler- indigte er er- 5011 die ur zum m Ge- II. DM ür den on un- d. Ein t 18tellen- are ge- Zlumen- ihnen 90 en A 40 er 814, 1 7½—5, iche St. jensalat 620, Toma- 1 1012, lrnen e nach else e angen- beeren oppelte 16—22, Ar 208/ Mittwoch, 10. September 1988 1 5 MORGEN Selte 11 aa, Ni, ein haar S Smart F 2. Woche! AMHANMBR Telefon 2 50 25 piANKER 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 13.30, 16, 18.30, 21 Nadja Filler- Peter van Eyck Luise Ullrich— Paul Klinger Das Mädchen Rosemarie“(16)»Ist Mama nicht fabelhaft?“(12) AsTER Tel. 2 02 02. 2. woche INIVUERSUNM Less fon 2 33 85 13.13, 15.30, 18.00, 20.30 15.30, 18.00, 20.30 Anna Magnani, anthony duinn„AI GA(12) WILD IST DER WIND“(16) Do. 21.00 Bühne: Marika Rökk Telefon 4 03 96 Prädikat:„besonders wertvoll“ Telefon 2 02 33 Dl KAMERA 13.45, 16, 18.15, 20.30 Scausuns 4 en en mmer wenn. llcht ausgentue, charlton Heston 8 Leigh ICHEN des BUSEN“(18 ——— DIE KURBEI K 2 Tel. 2 55 55 Telefon 2 04 44 14.30, 16.30, 18.43, 21 Scala 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr 3 Uhr nachts. 725(15) Deborah Kerr, David Niven(189) 7 5 BONOUR TRISTESSE CS-Fbf. caplrol e Meßgpl. Ruf 31136 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Clark Gable— Burt Lancaster Palas! f „Zur Hölle und zurück“ 23- Tödliche Tiefen Großfllm Cinemascope-Farbfilm Letzt. Tag! 14, 16, 18.10 u. 20.20 „Küsse, die töten— Eva, ein Mädchen aus Baumholder“(18) J 1, 6, Breite Str. 10.00, 11.50 und 22.30 (18) 0= Freigegeben ad Jahren % Die Heilige und ihr Marr MARIK A RUOKRK K Grete Weiser Walter Müller Die tau meiner q tume 20.30 Mit Rosen fängt die Liebe an dz Nachrk Def caslRif o, Lalrplelb. Mauer Augartenstraße 38 Sasa FEEII 18.30 20.48 LEELIL Heute bis einschl. Donnerstag jeweils 20.00 Uhr DENHEIN mit een 7 15 19 Der Kommandeur Gregory Peck Jr Heute bis einschl. Donnerstag, jeweils 20.30 Uhr ENHEIAIL Cinemasc.-Farbflilm Tele Anestesla a Terfd Bergman Telefon 7 17 28 EHM Heute 18.30 und 21.00 Uhr letztmals Marika Rökk Paul Hubschmid Maske in Blau Nulie u. Erholung im Odenwald zum herabgesetzten. Vollpensionspreis von N 7.50 finden Sie ab sofort in der Privatpenslon Naus BufriR- Robern uber Mosbach/Odenw., Telefon Fahrenbach 2 92. Schön gelegen: Berge- Wälder- Wiesen- Bäche. Nette Zi. m. fl. W. Beste Verpfleg. Abseits v. Verk. 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Auskunft erteilt der Verkehrsverein am Bahnhof. Fahrplan: Mannheim Hbt* ab 3.01 Uhr an 21.49 Uhr Mhm.- Waldhof ab 8.14 Uhr an 21.23 Uhr Frankfurt/M. Hf an 9.27 Uhr ab 20.17 Uhr Frankfurt/M. Hbt ab 9.43 Uhr an 20.02 Uhr Kronberg/ Taunus an 10.21 Uhr ab 19.36 Uhr Fahrpreis ab Mannheim und zurück: 8.— DM. Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bun- desbahn und bei den DER- Reisebüros N I, 1 u. O 7, 11. 5 ———— Messedvs weise: Die am Linlenvefkeht noch Berlin beteiligten Omnibosgeseſlschaften gewähren bei Votlage des Messecuswelses, def in den fillalen des Deutschen Reise- bötos(OER) zum Preise von 5. DM erhält- lich ist, einen etWa 25% igen Nachlaß för die Hin- und Röckfahft. Murse fte Qucirtlerbestellungen: gs un es 2 n. Betlin-Chaflottenburg 2, Fosqnenstragse 7/8. 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September 1958/ Nr. 200 Erste Reihe ganz links/ Von Ficherd Nils Am Sonntag, 14. September, eröffnet das Mannheimer Nationaltheater seine neue Spielzeit. Im Kleinen Haus wird an diesem Tag— Beginn 20 Uhr die Komödie„Jean“ von Ladislaus Bush-Fekete gespielt, deren Einstudierung durch Raoul A ter noch kurz vor den Theaterferien he m. Im Gro- Ben Haus gehen ab 17.30 Uhr ie Meister- singer von Nürnberg“ in Hans Schülers Inszenierung über die Bühne; es dirigiert Professor Herbert Albert. Zur Premieren- besetzung kommt neu— und künftig als Ständig Gast in Mannheim—, Wolfgang Winds sen in der Rolle Walther von Stol- Zinss hinzu— Um unsere Leser wieder mit der Welt des Theaters vertraut zu machen, bringen wir nachstehend eine heitere Ge- schichte von Richard Nilius. Der Teufel hat seine Hand im Spiel ge- Habt, und jetzt im Theater sitze ich in der allerersten Reihe ganz links. Die erste Reihe ist in diesem Haus direkt an der Bühne: kein Zwischenraum, kein Gang zum Durch- Sehen, nichts. Ein Mann mit ein Wenig län- Seren Armen könnte unschwer die Haupt- darstellerin ein bißchen in der Kniekehle Kitzeln; freilich tut ein Gentleman so was micht, denn manche Damen haben das nicht gern, kaum im Privatleben, geschweige denn Auf der Bühne. Zuerst freue ich mich, denn ich bin für dieses eine Mal dem Mann mit dem grogen Kopf entronnen. Der Mann mit dem großen Kopf ist mein ständiger Theaterbegleiter; einer unter so vielen Leuten im Saal hat den größten Kopf, und gerade dieser eine sitzt Stets vor mir. Heute nicht! Heute sitzt der Mann mit dem großen Kopf irgendwo weit hinten und hindert jemand anderen àm Zu- schauen. Da geht auch schon der Vorhang auf. Die Hauptdarstellerin sitzt in einem schlichten Bürgerzimmer an einem Tisch und liest ein Buch. An ihrer rechten Wade, knapp zwei Handbreit über dem Knöchel, hat sie einen blauen Fleck. Der blaue Fleck ist ganz klein. Auf der Straße zum Beispiel würde man ihn kaum sehen, abgesehen davon, daß man auf der Straße einer fremden Dame auf die Wa- den nicht so genau schauen darf. Aber hier ist die Wade quasi direkt vor meinen Augen Ausgebreitet. Jetzt kommt ein Mann auf die Bühne. Er schildert der Dame in bewegten Worten seine Liebe zu ihr sowie seinen ar- gen Kummer über die das Stück tragende Tatsache, daß sie mit einem anderen, einem fremden Herrn, verheiratet sei. Aber bevor der Bedauernswerte das alles sagt, habe ich schon gesehen, daß sein linker Absatz ein ganz klein wenig abgetreten ist: nicht mehr arg für die zweite Reihe, aber deutlich zu sehen für ein scharfes Auge in der ersten. Ich habe, ganz auf linksaußen sitzend, rela- tives Glück. Die dramatischen Geschehnisse entwickeln sich vorzugsweise auf der linken Hälfte der Bühne. Geschähe das alles auf der rechten, dann müßte ich, um alles recht beobachten zu können, die Fertigkeit des So- genannten Wendehalses haben, von dem es in meinem Lexikon heißt, daß er ein sing- drosselgroßer und rindenfarbiger Specht Vogel mit seltsamen Halsverrenkungen sei. Nun bevölkert sich die Bühne in flottem Tempo mit allerlei Leuten. Die meisten, die So nach und nach hinzukommen, kann ich von meinem Platz aus voraussehen, zumindest Alle, die von rechts aus der ersten Kulisse kommen, in die ich als einziger Zuscheuer des heutigen Abends einen tadellosen Blick habe. Während die beiden Ehebrecher sich Auf einer breiten Couch tummeln und dar- über räsonieren, ob nicht am Ende der Ehe- mann dazukommen und die Reise nach Rom nur vorgeschützt sein könnte, während der Mann auf der fremden Couch bei diesem Gedanken deutliche Zeichen des Mißbeha- gens kundgibt, jedoch von der Dame die bin- dende Versicherung erhält, ihr Gemahl sei ganz gewiß in Rom— während dies alles in dramatischer Wucht ausgehandelt wird, Sehe ich, wie der Betrogene schon in der Ku- Usse steht und auf seinen Auftritt wartet. Er klopft ein imaginäres Stäubchen von sei- nem Rockaufschlag, befingert kritisch seinen Krawattenknoten und bemüht sich nach Kräften, jenes zornige Gesicht zu machen, das er gleich so bitter nötig haben wird. Ich bin somit auf meinem außerordent- lichen Platz in der Lage eines Menschen, der in die Zukunft blicken kann. Ich sehe aber guch, wie die betörende Scheinwelt des Theaters auf aparte Weise sich mit der har- ten Wirklichkeit vermählt: hinter dem ge- hörnten Ehemann steht unbeweglichen Ge- Sichts ein behelmter Feuerwehrmann und Schwindler erst tut der einschlägigen Vorschrift Genüge. Ich berausche mich bei dem Gedanken, wie das Wohl wäre, wenn auf Grund einer phan- tastischen Verwirrung aller Gemüter jetzt an Stelle des Ehemanns der Feuerwehrlei zornbebend auf die Bühne spränge und die beiden Elenden mit einem wieselflink Abge- Protzten Schlauch flott und tüchtig anspritzte. Der Ehemann in der Kulisse hält unge- rührt meinem Blick stand, ja, er treibt seine Nonchalance so weit, mir sogar ein wenig Zzuzuzwinkern. Tausend Leute, denkt er sich, faßt unser Theater. Einer davon sieht mich. Das ist ein Prozentsatz, der gar nicht ins Gewicht fällt, eine quantité négligeable, die niemand weiter hineintreiben wird in die Kulissen, wo die Luft vielleicht schlecht und Stickig ist. Das Stichwort fällt, der Ehemann stürzt Auf die Szené. Wilde und harte Worte wer- den rücksichtslos gewechselt. Die Dame, im ungewissen, wer der Bessere sei, wirft sich ratlos bald dem einen, bald dem anderen an die bereitwillig dargebotene Brust. Ein Revolver blitzt auf, ein Krach erschüttert das Haus bis hinauf auf die Galerie; der Hausfreund, obgleich arg getroffen, reißt ein Messer ans Tageslicht und bohrt es seinem Mörder ins Gekröse. Jetzt steht die Dame da und hat keinen von beiden. Kein Wunder, daß sie zu den Giftpillen greift, die zwang- los auf dem Regal liegen. Das Auditorium ist ergriffen. Kunststück: ihm blieben alle Details erspart. Ich hinge- gen habe gesehen, wie die Klinge des Thea- termessers sich sofort in das Innere des Hefts zurückzog, als die Spitze den Körper des zu Erstechenden auch nur berührte. Ich habe gesehen, wẽie der Erschossene quer über die Bühne auf den sauberen Teppich fiel, ob- Wohl die staubigen Bretter viel logischer ge- Wesen wären. Aber schließlich spielen beim Theater die meisten Herren in den eigenen Anzügen. Das Stück ist aus. Vom Beifall angelockt Wie die Mücken vom Licht kommen die Dar- steller spontan heraus, um sich zu verbeugen. Wirklich spontan? Ich weiß es besser: von meinem Platz aus sehe ich einen Herrn in der Kulisse stehen, der eifrig auf einen Zet- tel blickt und nach genau festgelegter Reihenfolge die Schauspieler zum Verbeugen auf die Bühne treibt. Wie schön wird es sein, wenn ich näch- stens wieder hinter dem Herrn mit dem gro- Ben Kopf sitze! (Copyright by Joseph Kalmer, London) Lore-Lino Schmidt: Brücke im Hafen Die Mannheimer Malerin Lore- Lind Schmidt Rat in diesen Wochen an der alljährlichen Sommeraademie Oskar Kokoschka in Salzburg teilgenommen und wurde von ihm mit einem kleinen Preis ausgezeichnet Agitprop- Theater in Ostberlin Zur Uraufführung der beiden Stöcke„Der Lohndröcker“ und„Die Korrektor“ Seit ihrer letzten Kulturkonferenz kämpft die SED um den Sieg dessen, was sie als „Sozialismus auf der Bühne“ bezeichnet. Wie dieser Sieg sich ausnähme, zeigte aufs deut- lichste die Uraufführung der Stücke„Der Lohndrücker“ und„Die Korrektur“, die Günter Hauk— wie schon kurz gemeldet im Ostberliner Maxim-Gorki-Theater mit aller erdenklichen Präzision und Typen- genauigkeit nach Piscatorschen Regie- Mustern in Szene gesetzt hatte. Der Autor der Stücke heißt Heiner Müller, seine Hel- ferin Inge Müller. Beider Absicht ist es offenbar, den„Sozialismus“ Ulbrichtscher Prägung bühnentauglich zu machen. Die Handlung spielt in der Sowjetzone in den Jahren 1949/50: das Bier ist dünn, das Essen mager, der Tabak fast so schlecht wie die Stimmung der Arbeiter im volkseigenen Ein Hochsommerschwank Fritz Eckhardts„Ihr Bräutigam“ im Wiener Theater in der Josefstadt urdufgeföhrt Ein rechter Hochsommerschwank, dieses sogenannte Lustspiel„Ihr Bräutigam“, mit dessen Uraufführung das Theater in der Josefstadt die Saison eröffnet, oder besser gesagt, die Sommersaison verspätet be- schließt Leider ist aber dieser Schwank auch eines der schwächsten Produkte des sonst so lie- benswürdig schmissigen Veranstalters von Rendezvous(Rendezvous in Wien und Mos kau), Fritz Eckhardt. Hier geht es um eine charmante Mama und Großmama, verwit- wet, die einen ebenso charmanten Witwer zu ehelichen wünscht. Ihre drei keineswegs charmanten Söhne(Rechtsanwalt, Bank- direktor und Modehausbesitzer) wehren sich dagegen mit Macht; zum einen aus der Sorge, daß Mama einem Heiratsschwindler in die Hände falle, zum anderen und vor allem der gefährdeten Erbschaft wegen, Die Söhne machen auf die Vorstrafen des Heiratsschwindlers aufmerksam, während der Bezichtigte über Beweise verfügt, daß die Söhne nur zufällig noch nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerieten. Die schöne Mama wird von der Fülle der Beweisstücke teils erdrückt, teils von ihren Gefühlen hin- und hergerissen. Schließlich tritt ein Krimi- nalbeamter auf, der den angeblichen Heirats- verhaftet, dann ihn aber Wieder laufen läßt, weil die Söhne ihn be- stechen aus Angst, daß im Zuge der Er- hebungen unliebsam auch über ihr Vor- leben manches ans Tageslicht gezerrt werden önnte. Doch wird auch der Bestochene ver- haftet, nicht wegen der Bestechung, die er kurz zuvor noch bestens in den Modeunter- nehmungen des einen der Herren angelegt Bat, sondern weil er der mit dem Bräutigam gleichnamige, gesuchte Heiratsschwindler ist. „Ihr Bräutigam“ aber entpuppt sich als Hof rat bei der Polizei und damit als allzu respektierbar von den ein wenig anrüchigen Söhnen, die nun allen Grund haben, sich mit der Hochzeit einverstanden zu erklären. Der Einfall ist dürftig, auch gewaltsam kon- struiert und recht undelikat, voll forelerter Schwanksituationen und gröbster Unwahr- scheinlichkeiten, Vermutlich glaubte man in den Liebes- und Lebenswirren dreier Generationen(auch der Enkel der Braut und die Tochter des Bräutigams finden sich) den geeigneten Stoff für ein Tourneestück um das reife Brautpaar gefunden zu haben. Von Hannes Tannert, dem Intendanten des Baden-Badener Theaters, als Gast schmissig und voll Tempo inszeniert, spielt Christl Mardayn bezaubernd die heirats- lustige, von dem Bräutigam hin- und von den Söhnen hergerissene Witwe. Willy Bir- gel nimmt sich der zwielichtigen Erscheinung dieses Pere noble, der am Schluß in makel- loser Hofratswürde erstrahlt, mit Noblesse und Eleganz an. Gegen die drei Söhne(Bosse, Hebenstreith und Wieland) ist nur einzu- wenden, daß man ihnen diese charmante, jugendliche Mama nicht glauben kann, auch wenn gesagt wird, daß sie als Sechzehn- jährige heiratete. Der Autor in der Rolle des eigentlichen, ehemaligen Heiratsschwind- lers, der jetzt nur von spärlicher Gelegen- heitsarbeit leben muß, verteidigt sein Stück so gut er kann. Ferner schwirrt, bereits vom Autor unprofiliert gezeichnete, Jugend her- um, von der Ursula Schult als sitzengelas- sene Braut noch am ehesten Interesse zu erwecken vermag.— Lauer Beifall. Elisabeth Freundlich Betrieb. Einer nur ist immun gegen den all- gemeinen Mißmut: Balke, der Lohndrücker, der die Norm bis zu 400 Prozent übererfüllt. Das trägt ihm die Achtung des Partei- Sekretärs und die Verachtung der Kollegen ein. Aber Balke bleibt stark, wie das sozialistische Gesetz es befiehlt. Zum guten Ende sind Plan und Soll erfüllt, die reniten- ten Kollegen bekehrt, die Funktionäre zu- frieden— der Sozialismus hat eine Produk- tionsschlacht gewonnen. 5 Begabung kann man Müller, der ein rie- siges Ensemble, in dem sich nur wenige Figuren individualisieren, ins Treffen schickt, keinesfalls absprechen; er sagt kein Wort zuviel und beherrscht die Kunst, eine Situation mit einem Minimum an Mitteln bildkräftig zu schildern. Manche Szenen haben eine graue, mürrische Poesie, die ihren Effekt schon deshalb nicht verfehlt, weil Müller den Arbeitern Mitteldeutsch- lands sehr genau aufs Maul geschaut hat: im Programmheft, das als antiwestliche Hetzbroschüre aufgezäumt ist, steht nicht umsonst vermerkt, daß Hans Garbe, Natio- malpreisträger und„Held der Arbeit“, fach- liche Konsultation geleistet, und daß der VEB Elektrokohle, Berlin-Lichtenberg, die betriebstechnische Beratung übernommen habe, Schade nur, daß Müller die Ausdrucks- weise und Gewohnheiten der Parteisekretäre nicht ebensd genau studiert hat. Wären sie 80 menschlich, vernünftig und tolerant, wie er sie seinem geduldigen Publikum vorführt, dann hätte es keinen 17. Juni gegeben. Schlimm wird es, wenn Müller zu denken und die Widersprüchlichkeiten des Systems Zzu erklären versucht. Als einer der Arbeiter auf der Bühne fragt, weshalb im kapitalisti- schen Amerika die Arbeiter in eigenen Wagen zur Fabrik kämen, während es in der sozialistischen DDR am Notwendigsten fehle, wird ihm als ernstgemeinte Antwort die absurde Gegenfrage zuteil, wem denn die amerikanischen Arbeiter gehörten. Spä- testens von da an ist keine Diskussion mehr möglich. Hier wird das Stück so hanebüchen Wie das nachfolgende Lehrstück„Die Kor- rektur“, das auf der Bühne vorexerziert, wie ein linientreuer Brigadfer zu verfahren habe, um aus seiner Arbeiter-Brigade die höchstmögliche Arbeitsleistung heraus- zuschinden, ohne daß es dabei zu Protesten kommt. Dramaturgie und Argumentation des Stückes könnten allenfalls einem schwachsinnigen Stoßgbrigadier einiges Inter- esse abnötigen. Das Publikum applaudierte offensichtlich den Schauspielern, denen man nun allerdings eine gewisse Anteilnahme nicht versagen konnte. Hellmut Kotschenreuther eine Kotur-Chronik Dichiter Manfred Hausmann, der boren wurde, wird heute 60 Jahre ade und Geborgenheit, Diesseitsfreude nd he Jen gläubigkeit sind dis ole seines dichterischen Werkes, das sich zurch hohe sprachliche Empfindsamkeit aus. zeichnet. Aus dem Kreis seiner Erzählungen nd Romane ist vor allem das Buch„Abel mit er Mundharmonika“ weltberühmt geworden; ein Schauspiel„Hafenbar“ wurde im April 954 im Mannheimer Nationaltheater urauf. zeführt. Staatsintendant Willy Duvoisin, der 46 Jahte ite Leiter des Münchener Theaters am Gärt. nerplatz, ist in Südbaden mit seinem Kraft. wagen tödlich verunglückt. Er kam von der Beerdigung seiner Mutter in Basel,. Dort Hatte er einst als Schauspieler seine künstlerische Laufbahn begonnen; später wurde er Ober- pielleiter der Operette am Basler Stadttheg. itete er das Theater am Gärt. erplatz in Mür„seine letzte dortige In. zenierung war die erfolgreiche Uraufführung von Mark Lothars Zauberoper„Rappelkopf vergleiche„Mannheimer Morgen“ vom 25. Au. ust). Dr. Siegfried hte lung vo (gtischer N. Der assel oslich, der bisher die Musik. remen leitete, ist als 1 tor nach Remscheid he. ruken worden. Die kommissarische Leitung der Hremischen Rundfunkabteilung hat der 3ʃ Tahre alte Hans Ludwig Hübner übernommen, Er leitete bisher das Ressort Oper, Oratorium, Orchester und Kammermusik. Eine UNESCO-Tagung für europäische Na- tionalbibliotheken wurde im Prunksaal der Oesterreichischen Nationalbibliothek in Wien durch den österreichischen Bundespräsidenten eröffnet. 41 Bibliotheks- Direktoren aus 33 europäischen Ländern und Beobachter aus Argentinien, dem Tran, Israel und den Ver- einigten Staaten werden bis 26. September in drei Arbeitskreisen die Aufgaben der National- bibliotheken in der internationalen Zusammen- arbeit besprechen. Der diesjährige Nationale. Bühnenpreis Ita. liens in Höhe von 500 000 Lire(etwa 3300 Marz), der den Namen der Adriastadt Riccione trägt, ist dem Schriftsteller und Dramatiker Paolo Levi für sein Stück„Lastrico d' Inferno“ (Höllenpflaster) verliehen worden. Das Mann. heimer Nationaltheater hat von Paolo Levi im Dezember 1955 das Schauspiel„Der Fall Pine- dus“ gespielt; außerdem sind auf deutschen Bühnen noch die Stücke„Der Weg ist dunkel“ und„Die steinernen Götter“ aufgeführt wor den. Das wiederaufgebaute E. T. A.- Hoffmann- Theater in Bamberg wird nach einer nur durch Behelfslösungen überbrückten Pause von mehr als 20 Jahren am 15. September wieder seine Pforten öffnen. Das aus dem inzwischen be- Wwährten„Kleinen Theater“ hervorgegangene Ensemble gibt aus diesem Anlaß eine Festpyor- führung von Shakespeares„Othello“. Erst nach Ueberwindung zahlreicher Widerstände ist es gelungen, die vier in Bamberg wirkenden Theaterorganisationen Christliche Kultur- gemeinde, Volksbühne, Bühnenvolksbund und Theaterverein— zu einer gemeinsamen Be- treuung des Hoffmann-Theaters zu veranlas. sen. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit hat sich bereits dadurch dokumentiert, daß in wenigen Wochen 2000 Theaterabonnenten ge- wonnen werden konnten. Wolfgang Altendorfs Schauspiel„Schleuse“ wird— nach der Fernsehsendung durch den Sender Freies Berlin im November vom Stadttheater Trier uraufgeführt werden. Die Inszenierung hat Lothar Michael Schmitt, der früher am Nationaltheater Mannheim tätis war. Das Zimmertheater Heidelberg eröffnet am 1. Oktober seine neue Spielzeit mit Tennessee Williams' Stück„Orpheus steigt herab“; die Inszenierung Bat als Gast Rick Traeger über nommen, der zuvor(mit Premierentermin 23. September) am Mannheimer National- theater die Komödie„Drei Mann auf einem Pferd“ von Abbott und Holm einstudiert, Das vom Heidelberger Zimmertheater für Septem- ber geplante Gastspiel von Albrecht Schönhals und Anneliese Born in Marc- Gilbert Sauva- jons„Bezaubernde Julia“ muß voraussichtlich bis Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres verschoben werden; die beiden Künstler, die mit den Proben schon begonnen hatten, haben vor einigen Tagen einen Autounfall erlitten, bei dem Albrecht Schönhals erheblich verletzt Wurde. 5 Die Galerie Kasper in Lausanne eröffnete internationale Ausstellung abstrakter Maler, in der je fünf französische, schweize⸗ rische, italienische, amerikanische und deutsche Künstler vertreten sind. Die Bundesrepublik wird dabei repräsentiert durch den Mann- heimer Maler Rudi Baerwind sowie durch Ritschl, Saul, Dahmen und Höhme. Die größte Kunst- und Buchauktion, die bis- her in Heidelberg stattgefunden hat, kündigt das Heidelberger Buch- und Kunstantiquariat Helmut Tenner an. Vom 8. bis 11. Oktober sol- len rund 4000 Stücke mit einem Schätzwert von 400 000 Mark versteigert werden, darunter Stwa 1 500 Bücher und Handschriften, 2 000 Ge. mälde, Zeichnungen und graphische Blätter und eine Sammlung von 504 Schweizer Landkarten, Stadtansjchten und ähnlichen Werken. SVLVIA GROTH: 2 lui Das unglaobſiche ſageboch des Mädchens Pony) Copytight by Franz Schneekluth verlag, Darmstadt 5 31. Fortsetzung Ich kneife Kellermann vor Begeisterung in den Arm. Sehen Sie, Ihr Stück hat ge- fallen. Sie sollten es wirklich mal bei einer richtigen Bühne einreichen. Vielleicht noch ein paar Szenen dazu schreiben, damit es ein bißchen länger wird, und vielleicht noch was Pikantes dazu, kann sein, es wird genom- men.“ „Meinen Sie?“ fragt er mich und sieht mich mit seinen hellen, ver wunderten Buben- augen ganz glücklich an. Wie nett er ist, und Wie jung. Ich habe direkt mütterliche Ge- fühle. „Klar“, sage ich.„Probieren Sie's mal. Sie haben wirklich Talent. Los, wir müssen noch mal raus.“ Feli verbeugt sich, als sei sie Maria Schell persönlich. Natürlich bildet sie sich ein, der ganze Erfolg sei nur ihr zu verdanken. Sie Hat einen Blumenstrauß im Arm. Auch Mar- git hat einen bekommen. Die sind von, Franz. So nette Einfälle hat er manchmal. Und dann kommt das Fest ziemlich rasch in Schwung. Erst stürzt sich alles auf das kalte Büfett, und dann geht die Tanzerei los Man merkt gar nicht, daß der Abend inzwi- schen reichlich kühl geworden ist. Die älteren Herrschaften verziehen sich ins Haus. Aber Wir legen so richtig 10s. Wie ich grade mit Dieter tanze, entdecke ich auf einmal Bork. Er ist also doch nicht Weg gegangen. Jetzt muß ich ihn erwischen, ehe die anderen ihn gesehen haben. In der nächsten Tanzpause pirsche ich mich in seine Nähe, und als die Musik wieder losgeht, komme ich„zufällig“ vorbei. „Nun, Herr Doktor“, frage ich,„wie ge- fällt Ihnen unser Fest?“ „Es ist großartig gelungen, Pony“, sagt er Und lacht dabei.„Das habt ihr wirklich fein gemacht.“ „Und wie hat Ihnen das Stück gefallen?“ „Eh. gut, sehr gut.“ 5 „Sie waren ja gar nicht da. Ich hab' Sie nicht gesehen.“ „Doch, natürlich war ich da. Ich stand ganz hinten, unter den Bäumen.“ „So?“ Da sehe ich Feli schon heranschwe⸗ ben. Auch sie hat Bork jetzt entdeckt. Na. nun nichts wie ran. „Tanzen Sie eigentlich nicht, Herr Dok- tor?“ „Aber klar doch. Wollen wir's mal ver- suchen?“ „Gern.“ Ich strahle ihn mit meinem be- „auberndsten Lächeln an, und an der ent- guschten Feli vorüber schleppe ich ihn zur Canz fläche. Er tanzt sehr gut, wirklich. Und es ist ein tolles Gefühl, seinen Arm um mich zu fühlen. Also schon außerordentlich toll. Ich kriege direkt Herzklopfen davon. Ich wußte ja, daß ich ihn liebe. Er ist bestimmt der schickste Mann, den ich kenne. Und alle gucken uns an, alle Mädels. Jetzt wird gleich der Sturm auf ihn losgehen. „Sie Werden nicht mehr viel Ruhe haben heute abend, Herr Doktor“, sage ich und schaue zu ihm auf, so verführerisch wie ich nur kann. Er seufzt ein bißchen.„Das fürchte ich auch. Ich kann nur hoffen, daß die jungen Damen es auf die Dauer doch vorziehen, mit den jungen Herren zu tanzen, Bei den modernen Tänzen kann ich sicher nicht so richtig mit.“ „Na, mit Ihnen würden die Mädels sicher auch gern Rheinländer tanzen.“ „So alt bin ich ja nun wieder auch noch Nicht“, sagt er vorwurfsvoll. 5 Ich werde ein bißchen rot. Das war ein schlimmer faux pas.„Das habe ich ja auch nur gesagt, um richtig herauszustellen, wie gern alle mit Ihnen tanzen mögen.“ „Ach so, dann geht's ja. Und mit wem muß ich alles tanzen? Ich meine, sogenannte Pflichttänze.“ „Ja.. ich überlege. Eben tanzt Mar- celle mit„Franz vorbei.„Mit den Lehrerin nen natürlich. Mit Mademoiselle Moreau zum Beispiel.“ Er dreht den Kopf und sieht den beiden nach.„Hm, ganz gern. Mit Fräulein Bayer auch?“ Ich kichere albern.„Natürlich. Ich weiß allerdings nicht, ob Wagner auch einen Fox trott geschrieben hat. Zu anderer Musik wird sie kaum zu bewegen sein.“ Er legt den Kopf zurück und lacht.„Du bist ein Frechdachs, Pony, was? Aber ein goldiger.“ Mir wird ganz heiß vor Glück. Und da ich sicher bin, daß die Mädels uns beobach- ten, hebt es mein Selbstbewußtsein ganz er- heblich, daß sie sehen, wie gut ich mich mit ihrem Abgott unterhalte. „Und mit eurer Chefin auch?“ „Mit der Fränze'?“ „Mit wem?“ „Mit Frau Franzen, meine ich. Ich glaube nicht, daß sie überhaupt tanzt. Kann ich mir auch gar nicht vorstellen.“ „Ich eigentlich auch nicht. Wie nennt ihr sie? Fränze!?“ „Ja, Franz, und Fränze so nennen wir die beiden.“ „Sehr treffend Und gar nicht mal so de- spektierlich. Habe ich eigentlich auch einen Spitznamen?“ Hier bricht die Musik ab, und ich werde einer Antwort enthoben. Hat er einen Spitz- namen? Nein, er hat keinen, Er ist der Mann Aller Träume. Aber ich werde mich hüten, ihm das zu sagen. Er könnte größgenwahn- sinnig werden. l 5 „Und wohin darf ich dich geleiten?“ fragt er feierlich, Er hat die Hand um meinen bloßen Arm gelegt, und das geht mir durch und durch. „Och“, sage ich verwirrt,„ich weiß nicht. Ich habe eigentlich keinen festen Platz hier. Vielleicht zur Bar?“ „Das ist eine Idee.“ 8 Aber natürlich bleiben wir nicht allein. Ich habe kaum einen winzigen Schluck aus meiner Brauseflasche genommen, da kom- men sie schon an. Feli als erste. „Schade“, seufze ich. Und er, sehr charmant, mit ganz eindring- lichem Blick:„Wirklich schade.“ Nur ist Feli da. Und die Musik setzt auch gerade ein.„Oh, Herr Doktor“, flötet sie und verdreht die Augen,„tanzen Sie auch mal mit mir? Und wie habe ich Ihnen gefallen?“ „Du warst fabelhaft, Feli, wirklich.“ EI lächelt mich noch einmal an, kneift das eine Auge zu und schiebt mit ihr ab. Na ja, er wird heute abend noch ein paar Pfund runterschwitzen, möchte ich annehmen. Immerhin, ich war die erste. Und daß zu- mindest Feli mir nicht den Rang abläuft, das Weiß ich. Die ist ihm bestimmt zu blöd. Ich bin nur neugierig, ob er mit Marcelle tanzen Wird. Und mit Valeska. Wo ist sie überhaupt' Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Ueberhaupt muß ich mich jetzt mal um die anderen kümmern, Margit, ihre Mutter, den kleinen Kellermann, mal sehen, was sie alle so treiben, Aber erst sollte ich vielleicht hin- aufgehen und meine Nase pudern, hat sie sicher nötig. Und plötzlich fällt mir Stephan Jorgen wieder ein. Es ist viertel nach zehn. Jeti ist er sicher schon in Riem, auf dem Flug- Platz. Vielleicht sitzen sie im Restaurant un trinken noch einen, er, seine Freunde, der Redakteur von seiner Zeitung, und das blonde Frauenzimmer natürlich. Ob er noch mal àn mich denkt? Ach nein, sicher nicht. So dumm bin ich nicht, mir das einzubilden. Es gibt nüchts, woran er denken müßte. Das wWar alles nur so. 0.. wie ein Hauch, Wie eine kleine Ahnung von irgend etwas, das sein könnte Und was kann ihm das schon sein. Aber ich. Für mich ist es anders. Mir ist es eine kleine Verheißung für das, was einmal kommen wird. Und das diese Verheißung nun Stephans Züge trägt das ist das Unvorhergesehene, die Ueber- raschung, die das Leben in diesen Dingen nun einmal bringt. Und ich freue mich auf dieses Leben, ja, ich freue mich darauf. Und in diesem Moment weil ich ganz bestimmt, ganz sicher, daß ich Stephan Jorgen einmal Wiedersehen werde. Und dann dann Wird etwas Wunderbares geschehen. Fortsetzung folg TCC