Nr. 280 — berg mz von treiche“ rg. Von infällen hwingt⸗ ark be- 1 Phan- N schil- Die an- fflohand lie zün- Wantel- Bühne mfäng⸗ rte und 1 heite- manten gte, der vei Lie- n glän- ersten Selbst „ Hedi Kocks, William uf des n sicher Zwei ad eine ler ein- ten die len be- S0 dag en. len be- lek, der r sorg- lie Ein- feinen ber das elegant 1g. Max J. e mälde- „ ist in nung in storben. der be- er alt- Malerei, Funde entfällt röffent⸗ „in das grierte, relwerk is 19340, Lebens. m nach hen an er mit opmann Samm- ahm er das in n Rang tor der vichtige eratur- ckholm etrusse nt. Mit und in 1e Aus- Schrift- 1 Vers- zächlich „ Rilke etreten. äubiger Inter- zei, wie in der Unter- Doktor Fischer ational- BASF er ein ssantes m auch anze Ingari- ler her zes Mal 3e und Zyklus e apar- bitter h ihre Alt und zeigten Roger ernste, Themen chtigen George en Pia- en ent- en sich n den eltung. mmung likums. W. L. — zer lie- in dem apiere. sen als kolgter, Zuver- hinaus. e ihm chland, machte ränze“ un be- ch nun er ihm te Rob, er dem trank, chtigen Arzent- r den folgt) Herausgeber: Mannhelimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. auser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Elchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Fpeuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet Land]; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sorlales: F. A. Simon: Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 30 016, Ludwigshafen Rh., Nr. 26 743 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, B 1, 68. Telefon- Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 2 68. 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Der Führer der griechisch- zypriotischen Unabhängigkeitsbewegung, Erzbischof Makarios, hat sich am Montag in Athen bereit erklärt, einer siebenjährigen Uebergangsperiode der„Selbstverwaltung“ Zyperns zuzustimmen, bevor sein Plan für eine Unabhängigkeit der Insel verwirklicht wird. Makarios, der von einer„letzten Konzession“ sprach, hat damit eine neue Note in die Auseinandersetzungen um die Zypernfrage gebracht. Seine Erklärung wird in London als positives Zeichen dafür gewertet, daß es doch noch— sozusagen in allerletzter Minute— möglich sein könnte, zu einem Kompromiß auf politischer Ebene, zumindest aber zu einer Beruhigung der Lage auf der Insel selbst zu gelangen. Wenn auch der Sprecher des Foreign Office am Montag jede Stellungnahme zu den am Nachmittag wieder aufgenommenen Zypernbesprechungen im Pariser NATO- Hauptquartier ablehnte, so verhehlt man in London doch nicht die Hoffnung, wenigstens zu einer Einstellung der Terrorakte auf Zy- pern zu gelangen. Man läßt hier keinen Zwei- fel daran, daß nur das geistliche Oberhaupt der griechischen Zyprioten, also Erzbischof Makarios, eine solche Wendung herbeiführen könnte. Der Erzbischof dampfte allzu große Er- Wartungen in die NATO- Beratungen, indem er erklärte, die jüngsten Aeußerungen des britischen Ministerpräsidenten und des bri- tischen Außenministers seien kein gutes Omen für die NATO- Bemühungen. Er fügte hinzu, er sei bereit, an jeder Konferenz teil- zunehmen, von der man eine Lösung der Zypernfrage erwarten könne. Die Frage, ob er zu einem Appell zur Einstellung der Ter- rorakte auf Zypern bereit sei, beantwortete er zustimmend, fügte allerdings hinzu, daß die britische Politik ihn in solchen Bemühun- gen nicht unterstütze. Wenn die Bemühungen der NATO scheiterten, werde die griechische Regierung sich an die UNO wenden. Britisches Vorgehen„unlogisch“ (dpa) Ueber seine Zustimmung zu einer slebenjährigen Uebergangsperiode sagte Ma- karios, er glaube, daß eine Einigung über die Regierungsform während der Zwischen- periode nicht schwierig sei. Die Auslands- beziehungen sowie die Verteidigung und die Sicherheit Zyperns könnten während dieser Zeit in britischen Händen verbleiben. Das „unlogische Bestehen“ der britischen Regie- rung auf ihrem unannehmbaren Plan be- weise, daß sie nicht von dem guten Willen beseelt sei, eine gerechte Zypernlösung zu Hnden. Es sei offenbar das Ziel der britischen Regierung, die griechischen Zyprer nach Ab- lauf der sieben Jahre vor die Wahl zu stellen, entweder ein Kondominium, das das britische Verbleiben auf der Insel sichere, oder eine territoriale Teilung anzunehmen. Makarios sagte, sein Plan für ein unabhängiges Zypern Sei eine große Konzession. Für weitere Zu- Zeskändnisse von zyprischer Seite bestehe nun kein Spielraum mehr. Auch Averoff konzessionsbereit Der griechische Außenminister Averoff er- klärte am Montag in Athen, Griechenland sei in der Zypernfrage bis an die äußerste Grenze der Zugeständnisse gegangen, während„von der anderen Seite“ keine Konzessionen ge- macht worden seien. Averoff sagte, Griechen- land stimme einer Zypernregelung entweder auf der Grundlage der Errichtung eines un- abhängigen zyprischen Staates oder durch eine Zwischenlösung in Form einer Selbst- regierung, die die endgültige Zukunft offen- lasse, zu. Griechenland werde jedoch niemals der türkischen Forderung nach gleichen Rech- ten für beide Bevölkerungsteile nachgeben, die der türkischen Minderheit ein Vetorecht einräume. Der Befreiungskampf auf Zypern werde fortgesetzt und könne schwere Rück- wirkungen auf die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland haben. Der Außenminister sagte, Griechenland werde unter bestimmten Voraussetzungen jede Vermittlung in der Zypern-Frage an- nehmen, auch eine solche der deutschen Bun- desregierung, da die griechisch- deutschen Be- ziehungen ausgezeichnet seien. Amerika ist mit dem„Pionier“ zufrieden Außergewöhnlicher Erfolg vom wissenschaftlichen Standpunkt aus Washington.(dpa) Die amerikanische Mondrakete„Pionier“ ist nicht an ihr Ziel gelangt sondern ist am Montag um 0.50 Uhr MEZ wieder in die Erdatmosphäre einge- taucht und über dem südlichen Pazifik ver- glüht. Die Rakete hatt eine Gesamthöhe von rund 128 000 Kilometern erreicht und damit ein Drittel des Weges zum Mond zurückge- legt. Der Versuch wird dennoch vom wissen- schaftlichen Standpunkt aus als ein außer- gewöhnlicher Erfolg betrachtet, mit dem ein neues Kapitel in der Geschichte der Erobe- rung des Weltraums begann. In Washington wurde daher nur geringe Enttäuschung dar- über geäußert, daß die Rakete ihr Ziel nicht erreichte. Von vornherein wurden die Aus- sichten hierfür von allen Stellen als gering bezeichnet, besonders da schon frühzeitig be- kannt wurde, daß ihre Flugbahn um einige Grade vom vorgeschriebenen Kurs abwich. Der Chef der Abteilung kür ballistische Raketen der amerikanischen Luftwaffe, Ge- neralmajor Bernard Schriever, erklärte, man sel Zwar etwas enttäuscht, daß die Rakete nicht den ganzen Weg zurücklegte, aber vom wissenschaftlichen und technischen Stand- punkt sei der Flug als eine große Errungen- schaft zu werten. Die amerikanische Luft- Waffe wird vermutlich Anfang November ihren nächsten Versuch unternehmen. Nach Aussage des Präsidenten der raumtechni- schen Laboratorien, Dr. Louis Dunn, erreichte die Rakete nicht die erforderliche Geschwin- digkeit von 10,6 Kilometer in der Sekunde, sondern nur eine Geschwindigkeit von 10,3 Kilometer. Dieser Unterschied habe mit zu der Kursänderung um etwa 3½ Grad beige- tragen. Die amerikanische Armee hat vom USA- Verteidigungsministerium die Erlaubnis er- halten, zwei Versuchsraketen zum Mond zu Erste Atomraketen für die Bundeswehr Lieferung in drei bis vier Wochen/ Die Sprengköpfe sind aus Beton Von unserer Bonner Redaktlen 5 Bonn. In etwa drei bis vier Wochen WIII 185 Bundeswehr auf deutschem Boden mit 5 Ausbildung von Soldaten an sogenann- 1 Mehrzweck- Raketen beginnen. Diese 8 affen können auch mit einem atomaren V e eingesetzt werden. Aus den 3 Staaten werden zwei bewegliche Hotlut amnden mit 24 Raketen des Typs 5 onest John“ und acht Uebungsköpfe aus eton geliefert. Mit dieser Mitteilung ant- 3 am Montag ein Sprecher des Ver- 0 idigungsministeriums auf eine Behauptung 445 FDP-Fraktionsvorsitzenden Dr. Mende, 18 nach seinen Informationen vor Ende 900 auf dem Gebiet der atomaren Aus- N der Bundeswehr keine unabänder- 4 Tatsachen geschaffen würden. Wie 5 Sprecher des Ministeriums weiter er- ärte, würde man bei einem Abrüstungs- abkommen auf den alten Stand zurück- Sehen. Es sei aber unmöglich, jetzt schon zu erklären, daß die Bundesrepublik auf die atomare Ausrüstung verzichte. Bei den Raketen vom Typ„Honest John“ handelt es sich um taktische Raketen für die Unmittelbare Unterstützung der Erdtruppen Mit einer Reichweite von 28 Kilometer. Die Ausbildung soll durch amerikanische Spezia- listen erfolgen. Sie dauert sechs bis neun Mo- hate. Insgesamt sollen zwei Prozent aller Bundeswehrsoldaten mit der Verwendung 5 Mehrzweckwaffen vertraut gemacht wer- 5 Außer der„Honest John“-Rakete hat die undeswehr noch Matador-Raketen mit einer Reichweite von 800 Kilometer bestellt. Die gerd e en diesen Geschossen dauert an- . Jahre. Sie soll ausschließlich in den Soncentsten Staaten erfolgen. Weitere 200 oldaten Werden en Nike-Raketen ausgebil- det, die für die Flugabwehr bestimmt sind und die in ihren Endstufen ebenfalls als Mehrzweckwaffen gedacht sind. Am Montag konnte noch nicht geklärt werden, wann die Bestellungen aufgegeben worden sind und unter welchem Titel insbesondere die Honest- John-Raketen im Etat des Verteidigungs- ministeriums zu finden sind. Ausdrücklich wurde von dem Sprecher des Verteidigungs- ministeriums hervorgehoben, daß zunächst nur Uebungseinheiten aufgestellt würden und daß die Verfügungsgewalt über die ato- maren Sprengköpfe beim NATO-Oberkom- mando liege. schicken. Mit dem ersten Versuch wird im Januar gerechnet. In allen Berichten und Aeußerungen führender amerikanischer Wissenschaftler wird unterstrichen, daß die von der Rakete gefunkten wissenschaftlichen Daten aus den bisher niemals zuvor erforschten Gebieten des Weltraums von größter Bedeutung für die weitere Weltraumforschung sind. Auch auf dem Rückflug zur Erde funkten die Sen- der der, Rakete noch wertvolle Informatio- nen, déren wissenschaftliche Auswertung noch eine beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen wird. Als erstes erkennbares Ergeb- nis wird verzeichnet, daß die tödliche Strah- lung im Weltraum in einer Höhe von etwa 10 000 Kilometer am stärksten ist und dann Allmählich abnimmt. In etwa 100 000 Kilo- meter Höhe ist sie nur so stark wie etwa in 4000 Kilometer Höhe über dem Erdboden. Diese Erkenntnis wird für die Planung be- mannter Füge zum Mond für außerordent- lich bedeutungsvoll gehalten. Mit 2,2 Grad Celsius war die gemessene Temperatur nied- riger als ex wartet. Dadurch funktionierten einige Instrumente nicht wie geplant urid verzeichneten anscheinend nicht genau den Aufschlag von Meteoritenstaub. Stimmengewinne der belgischen Christlich- Sozialen Brüssel.(dpa) Die Christlich-soziale bel- gische Regierungspartei ist nach den bisher vorliegenden Auszählungen der Gewinner der am Sonntag in Belgien abgehaltenen Ge- meindewahlen, die in völliger Ruhe verlaufen sind. Das Resultat der Parlamentswahlen vom 1. Juni dieses Jahres, das die Christlich- Sozialen nach vierjähriger sozialistisch-libe- raler Mehrheit wieder an die Regierung brachte, hat sich im allgemeinen bestätigt, obwohl hier nur die großen Stadtgemeinden mit einem Drittel der Wählerstimmen zum Vergleich herangezogen werden können. Ge- genüber den letzten Gemeindewahlen von 1952, die einen Linksruck ergeben hatten, konnte die Christlich-soziale Partei einen an- sehnlichen Stimmengewinn verbuchen, der etwa sechs Prozent beträgt. Ihr Vorsprung geht hauptsächlich auf Kosten der Liberalen, die rund fünf Prozent ihrer Gemeinderats- stimmen einbüßten und als der eigentliche Verlierer dieser Wahlen angesehen werden. Die Sozialisten als Hauptoppositionspartei, bei denen sich Gewinne und Verluste aus- gleichen, haben ihre Position im großen und ganzen halten können. Dagegen wurden die noch verbliebenen Kommunisten fast völlig aufgerieben. An der Bahre Pius“ XII. gesetzt. nahmen in den letzten beiden Tagen Hunderttausende von ſcatholischen Gläubigen aus aller Welt Abschied von ihrem Oberhirten. Der Leichnam des Papstes war im Mittelschig des pPetersdoms(unser Bild) aufgebahrt. Gestern wurde der Heilige Vater feierlich bei- Bild: dpa Feierliche Beisetzung des Papstes 21 Kardinäle begleiteten Pius XII. zu seiner letzten Ruhestätte Vatikanstadt.(AP/ dpa) Die sterbliche Hülle Papst Pius XII. ist am Montagnachmittag bei- gesetzt worden. Während die Strahlen eines durchsonnten Herbstnachmittages, der über der Ewigen Stadt lag, durch die hohen Fenster des St.-Peters-Domes flelen und den Hochaltar in eine Krone von Licht hüllten, begannen in der größten Kirche der Welt die jahrhundertealten Beisetzungsfeierlich- keiten, deren Beginn vom dröhnenden Frau- ergeläut der„Campanone“ angekündigt wur- de. Im Beisein der in Rom anwesenden Kardinàle, des beim Heiligen Stuhl akkredi- tierten Diplomatischen Korps, des Dom- kapitels von St. Peter und der Familie Pa- celli wurde der Leichnam des Papstes im Chor der Petersbasilika eingesargt und in der Unterkirche beigesetzt. In feierlichem Zug, im Scheine brennender Kerzen, trugen 16 Sediarier die Leiche auf einer roten Bahre— rot ist die Trauerfarbe der Päpste— von ihrem bisherigen Platz Zwischen Gesfern und Morgen Am heutigen Dienstag kommt es zu der langer warteten Begegnung zwischen Bun- deskanzler Dr. Adenauer und dem so- Wjetischen Botschafter in Bonn, Smirnow. Ueber den Themenkreis wurde offiziell nichts bekanntgegeben. Er umfaßt jedoch nach den vorliegenden Informationen den gesamten Komplex der deutsch- sowjetischen Beziehun- gen. Dr. Adenauer hatte in Berlin davon ge- sprochen, daß er Smirnow erneut auf die unerträglichen Verhältnisse in der so- wjetischen Zone aufmerksam machen wolle. Es wird auch für möglich gehalten, daß der Bundeskanzler erkunden will, wie die so- Wietische Reaktion auf eine Normalisierung der Beziehungen der Bundesrepublik zu den Ostblock-Ländern sein würde. Bestätigt hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Verhaftung des 34 Jahre alten Kapitänleutnants Horst Ludwig. Der An- gehörige der Marinefliegergruppe, der sich durch unberechtigten Besitz von Unterlagen landesverräterischer Beziehungen verdäch- tig gemacht hat, ist auf Grund eines Haft- befehls des Ermittlungsrichters des Bundes- gerichtshofes in Untersuchungshaft. Zusam- men mit ihm wurde seine Verlobte, die Schottin June Gilbert, festgenommen. Auf dem Flugplatz Tempelhof wurde der bisherige Berliner CDU-Abgeordnete Wil- helm John, der vor einer Woche nach An- meldung des Konkurses ins Ausland ge- flohen war, festgenommen. Gegen John war nach Mitteilung des Chefs der Berliner Kri- minalpolizei von drei Gläubigern Anzeige wegen Betruges erstattet worden. Die fristlose Entlassung des bisher beim deutschen Generalkonsul in New Lork an- gestellten Konsuls Hans von Saucken hat Bundesaußenminister von Brentano ange- ordnet. Saucken wird vorgeworfen, einen aus Oesterreich stammenden amerikanischen Journalisten Dritten gegenüber als„Dreck- jude“ bezeichnet zu haben. Gekündigt hat der Beyerische Rundfunk dem Leiter des Landfunks, Wolf Dietrich von Tucher-Simmelsdorf. Tucher-Simmels- dorf soll von Interessenten für Reporta- gen Geld angenommen haben. Tucher wird außerdem vorgeworfen, er habe während des Hitler-Regimes in Polen dem Sicherheits- dienst angehört. In der Zonengrenzstadt Coburg fanden am Wochenende die westdeutschen Feiern anläßlich des 400 jährigen Bestehens der Universität Jena statt. Hauptredner waren der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, und der ehemalige Jenaer Universitätsprofessor Dr. Erwin Mieskes. Zum viertenmal in der letzten Zeit hat ein jüngerer Minister in Macmillans Regie- rung seinen Posten wegen zu geringer Be- zahlung zur Verfügung gestellt. Im letzten, jetzt bekanntgewordenen Fall handelt es sich um Lord Maneroft, einem von Mac- millans hervorragenden Sprechern im Ober- haus, der jetzt seinen Posten als Minister ohne Geschäftsbereich aufgab, weil er von dem Jahresgehalt von 3000 Pfund oder rund 36 000 DM seine siebenköpfige Familie nicht ernähren könne. Die künftigen Weizenimporte der Bun- desrepublik aus Kanada wurden von Bun- desernährungsminister Lübke und dem zu einem eintägigen Besuch in Bonn eingetrof- tenen kanadischen Handels- und Industrie- minister Gordon Churchill besprochen. Ein- zelheiten wurden nicht bekannt. Eine sensationelle Wendung ist in dem vor einem südafrikanischen Sondergericht in Pretoria verhandelten Hochverratsprozeß gegen 91 Angeklagte eingetreten. Per Ver- treter des Generalstaatsanwalts, der ehe- malige Justizminister Oswald Pirow, zog nach mehrstündiger Begründung die gesamte Anklage zurück. Unter dem Druck der Argu- mente der Verteidigung hatte Pirow zunächst die Zurückziehung des größten Teils des vor- gelegten Beweismaterials angeboten, um den Prozeß zu verkürzen. Es erscheint fraglich, ob sich die Generalstaatsanwaltschaft zu einer Wiederaufnahme des Prozesses nach Ausarbeitung einer neuen Anklage entschlie- Ben wird. In Jugoslawien eingetroffen ist der indo- nesische Ministerpräsident Djuanda am Mon- tag zu einem zehntägigen offlziellen Besuch Jugoslawiens. Bei seinen Ankunft in Bel- grad wurde er von dem jugoslawischen Vize- präsidenten Kardelj begrüßt. vor der mit roten und weißen Nelken ge- schmückten Confessio in den Chor. Hinter der Bahre folgten in Zweierreihen 21 Kardinäle, unter ihnen der Erzbischof von München- Freising, Kardinal Joseph Wendel, und die Mitglieder des päpstlichen Hofstaats. Im Chor hatten bereits das Domkapitel und, auf einer Ehrentribüne zur rechten, das Diplomatische Korps Platz genommen, dar- unter der deutsche Vatikanpotschafter Graf Rudolf Strachwitz. Gegenüber saßen die Mit- glieder der italienischen Regierung und die geladenen Ehrengäste. Unter dem Gesang des „Misere mei, deus, secundum misericordiam tuam“ der„Cappella Giulia“ wurde die Bahre zunächst vor den unter der Gloriole sitzen- den Kardinäle abgesetzt. Nach dem„Mise- rere“ erteilte der Sakristan Pius XII., der belgische Monsignore Cansisius van Lierde, der auch als Offiziant fungierte, die erste Absolution. Unter dem Gesang des Chores wurde der Leichnam in den mit roter Atlasseide aus- geschlagenen Zypressensarg gebettet. Gesicht und Füße deckten weiße Tücher. Dann er- hoben sich die Kardinäle von ihren Thron- sitzen und schritten, angeführt von dem ehr- würdigen Kardinaldekan, Kardinal Eugene Tisserant, zum Sarge, um ein letztesmal ihren toten Papst zu grüßen. Später trat Monsignore Nicoal Metta an den Sarg und verlas die Sterbeurkunde und einen kurzen Lebenslauf des Verstorbenen. Das Dokument wurde zusammen mit einem kleinen Sand- Sdck, der die zu Lebzeiten des Papstes ge- prägten vatikanischen Münzen enthielt, in den Sarg gelegt, der von Mitgliedern des päpstlichen Hofes versiegelt wurde. Unter dem Gesang des Chores wurde der Zypres- sensarg in den bleiernen gestellt, der wie- derum von dem dritten, dem Eichensarg, aufgenommen wurde. Während die Riesen- glocke von St. Peter erneut einsetzte und den Christen Roms die Beisetzung ihres Bischofs bekanntgab, trug man den toten Papst wie 143 Tiaraträger vor ihm hinab in die Kryp- ten unter dem Petersdom. Niemöller-Erinnerung an Pius XII. Frankfurt.(epd) In einem ökumenischen Gedenkgottesdienst, der am Dienstag in London für den verstorbenen Ehrenpräsi- denten des Weltrates der Kirchen, Bischof Bell, stattfindet, wird Kirchenpräsident Niemöller auf Bitte von Frau Bell auch den verstorbenen Papst Pius XII. in die Fürbitte einschließen. Niemöller erinnerte daran, daß der Papst ihm während seiner KZ-Haft in Dachau ein silbernes Kruzifix überreichen lieg, das einzige Geschenk, das er, Niemöl- ler, damals aus dem KZ seiner bald darauf gestorbenen Tochter habe zur Konfirmation geben können. MORGEN Dienstag, 14. Oktober 1958/ Nr. 287 Dienstag, 14. Oktober 1958 Wettlauf mit dem Rubel „Willkommen in Indien, Doktor Ludwig Erhard!“— So lautete gestern eine Uber- schrift in einer 20seitigen Beilage der Zei- tung„Hindustan Standard“ in Neu Delhi. Die Popularität unseres Bundeswirtschafts- ministers im Ausland wetteifert nachgerade mit dem bislang unbestrittenen Ruhm der Fumhelden und-heldinnen, den Massen- idolen unserer Zeit. Die Sympathie, die Ludwig Erhard entgegengebracht wird, hat freilich ein anderes Motiv. Filmsterne bieten IUusionen, Wirtschaftsminister reicher Län- der hingegen bieten das Gegenteil davon: Geld. Ludwig Erhard hat soeben den offlziellen Teil seines Indien-Besuches beendet. Burma, IRailand, Vietnam, Korea, Japan, Ceylon und Pakistan rüsten jetzt, den Mann mit der Aura des Wirtschaftswunders zu empfangen. Es wird überall so ziemlich das gleiche sein, Was er zu hören bekommt: Gebt uns Kre- dite und kauft uns unseren Reis, unser Zinn, unser Gummi ab! Und jedesmal wird sich die ganze Doppelbödigkeit der Wirtschafts- hilfen an unentwickelte Länder aufs neue zeigen. Doch bei jedem Schritt, den Erhard tut, wird ihn die Politik begleiten. Denn mit geschäftlichen Usancen allein ist dies Prob- lem nicht zu beurteilen. Entscheidend ist hier nicht die Rentabilität einer Kapital- anlage. Ausschlaggebend ist die menschliche Not, die es in den meisten Ländern Asiens zu lindern gibt, und die politische Dring- Uchkeit, die schnell zu handeln gebietet, ehe diese Länder in das Einflußgebiet des rol- lenden Rubels geraten. Sowjetrußland ist jederzeit bereit, Kredit zu geben, freilich zu einem Zinssatz, der nicht in Prozentsätzen des Kapitals, sondern in Prozentsätzen der politischen Abhängigkeit berechnet wird. Wir wollen uns der Bitterkeit enthalten, cke man darüber empfinden könnte, daß der Geruch der politischen Abhängigkeit im Falle des Dollars weit öfter und stärker empfunden wird, als im Falle des Rubels. Gerade asiatische Nasen sind darin recht einseitig ausgerichtet. Es hat einzig Sinn, sich mit den Gegebenheiten abzufinden. Und das bedeutet, einen Weg zu suchen, wie man Asien für den Westen retten kann, ohne gleichzeitig Mißtrauen zu wecken. Das Beispiel Indien hat gezeigt, daß es diesen Weg gibt, Fest steht, daß zweiseitige Wirtschafts- hilfen überholt sind. Sie sind notwendiger- weise unerfreulich für beide Seiten: für den Schuldner, weil die Bindung zu starr und, besonders für Rohstoffländer, zu riskant ist; kür den Gläubiger, weil die Kontrolle über die sinnvolle Investierung des aus- geliehenen Kapitals zu schwierig ist, und weil das ungezügelte Treiben der Schnorrer vor allen Türen es unmöglich macht, eine Wirklich gut„gezielte“ Hilfsaktion für die Entwiekfungsländer durchzuführen. Viel zweckmäßiger sind Gemeinschaftshilfen mehrerer Lander Die beste, vernünftigste und klarste Lösung aber ist die Wirtschaftshilfe durch die Weltbank. Die Kapitalerhöhung dieses Instituts, die in der vergangenen Woche in Neu Delhi im Grundsatz beschlos- sen wurde, kann der Grundstein zu einer neuen Ara der Beziehungen zwischen Roh- stoff- und Industrieländern sein. Die Weltbank, die durch diesen vielbeach- teten Entschluß wieder in die Schlagzeilen rückte, war zusammen mit ihrem Schwester institut, dem Weltwährungsfonds, fast der Vergessenheit anheimgefallen. Dabei war sie eine vorausschauende Gründung gewesen, die 1944 durch die Verträge von Bretton Woods zu dem Zweck geschaffen worden war, das nach Kriegsende zu erwartende Elend zu beheben, die Industrialisierung zu Fördern und den Welthandel wieder in seine marktgesetzlichen Rechte einzusetzen. Wäh- rend der Weltwährungsfonds mit seinen neun Milliarden Dollar Kapital dazu dienen Ss0ll, als eine Art Schnellhilfe vorübergehende Zahlungsbilanzschwierigkeiten bei seinen 61 Mitgliedsländern auszugleichen, hat die Weltbank die Aufgabe,„den Wiederaufbau und die Entwicklung der Gebiete der Mit- glieder zu unterstützen“. Der Grund dafür, dag dieses Ziel bislang in bescheidenem Um- Fang erreicht wurde, liegt in den beschränk- ten Mitteln der Weltbank. Sie hat zwar no- minell ein Grundkapital von zehn Milliarden Dollar, aber davon sind 80 Prozent lediglich „Garantiesumme“, die nur dann von den Mitgliedsländern angefordert werden kann, wenn die Bank illiquide ist. Von den rest- chen 20 Prozent besteht wiederum nur der zehnte Teil in Gold. Man ersieht daraus, daß auch die vorgesehene Aufstockung des Ka- pitals um 50 Prozent nicht ausreichen kann, um den Investitionshunger aufstrebender Gebiete zu stillen. Aber es ist immerhin ein Anfang gemacht und es ist eine Institution gestärkt worden, die durch die Tatsache, daß Tast alle wichtigen Länder außerhalb des Ostblocks Mitglieder sind, außer Verdacht steht, ein„imnperialistisches“ Instrument des Kalten Krieges zu sein. Zu den Leistungen der Weltbank können noch die Anstrengun- gen der zusätzlich geplanten Internationalen Entwicklungsbank und die Hilfe der priva- ten Wirtschaft treten. Was die Bereitschaft der Bundesrepublik angeht, an dem großen und teuren Gemein- schaftswerk des Westens mitzuwirken, so kanm auf beachtliche Zahlen verwiesen wer- den. In den letzten Jahren hat die Bundes- regierung den Entwicklungsländern 8,5 Mil- liarden Mark zur Verfügung gestellt. Zu- sätzliche Finanzierungshilfen wurden in Höhe von sieben Milliarden Mark gegeben, In Kürze werden wir unsere Weltbankquote, die zur Zeit 330 Millionen Dollar beträgt, mindestens um die Hälfte erhöhen. Aehnlich wird mit unserer Quote im Weltwährungs- fonds verfahren werden, die sich augenblick- lich ebenfalls auf 330 Millionen Dollar be- läuft. Das ist für ein Land, das selbst noch vor nicht langer Zeit„Entwicklungsgebiet“ war, genug, um das im Ausland umlaufende Gerede von unserem Geiz eindeutig zu widerlegen. Hans-Joachim Deckert Geht es dem dritten Wahlsieg entgegen? Die Delegierten des Parteitages der englischen Konservativen kehrten voller Selbstbewußtsein nach Hause zurück Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London, 13. Oktober Die Minister, die Abgeordneten und die 4000 Delegierten sind vom Parteitag der Konservativen in dem westenglischen Seebad Blackpool wieder in ihre Heimatorte zurück- gekehrt. Die Hoffnung und die Zuversicht in den neuen Wahlschlager„Patriotismus und Prosperität“ haben sie mit nach Hause ge- bracht. Macmillan ist heute der gefeierte Führer einer zur Zeit einigen und sehr selbstsiche- ren Partei, der angesehene Chef eines gut funktionierenden Kabinetts, das inzwischen auf nahezu allen Gebieten der Regierungs- arbeit auf erstaunliche Leistungen und Er- folge zurückblicken darf. Einigkeit und Ziel- strebigkeit sind unter Macmillans ausge- wogener Führung wieder in die Reihen seiner Partei und vor allem in ihre Spitze zurückgekehrt. Ihr Schlachtruf„Roll-Call kor Victory“, also„Appell für den Sieg“, ist eine zündende Parole für den Wahlkampf. Jedermann in England ist schon heute felsen- fest davon überzeugt, daß der Sieg der Kon- Servativen bei den im Frühjahr stattfinden- den Unterhauswahlen nicht mehr zu verhin- dern sein wird. Nur eine unvorhergesehene Zunahme der Arbeitslosigkeit im kommen- den Winter oder ein nicht wahrscheinlicher außenpolitische Fehlschlag vom Ausmaß des Suez-Abenteuers könnte die Stimmung der britischen Wähler noch ändern. Jeder der Delegierten begann seine Aus- führungen mit den Worten„Meine Lords, meine Ladies, meine Herren“. Diese drei- geteilte Anrede hatte auf diesem Parteitag ihre sehr reale Bedeutung. Unter den 4000 Delegierten waren die bei den Konservativen bisher vorherrschenden beiden Kategorien, die etwas protzigen„Colonel Blimps“ und die Viktorianisch gekleideten und sich ebenso benehmenden, reichen älteren Damen zah- lenmäßig auffallend zurückgegangen. An ihrer Stelle beherrschte sehr viel qugend bei- derlei Geschlechts das bunte Bild des Partei- tages von Blackpool. Man sah erstaunlich viele Männer in billigen Konfektionsanzügen und ohne die traditionelle Tory-Kleidung Zehn Jahre Arbeit für die Verständigung Festtage des Deutsch-Französischen Instituts in Ludwigsburg Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz Eichhöfer Stuttgart, 13. Oktober Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeierlich- keiten, die anläßlich des zehnjährigen Be- stehens des Deutsch-Französischen Instituts Ludwigsburg stattfanden, standen ein Fest- akt und ein Empfang der baden-württember- gischen Landesregierung im Ludwigsburger Schloß. Die Festansprachen hielten André Siegfried von der Academie Française über Europas Rolle in der westlichen Zivilisation und in der Welt und Professor Carlo Schmid, der Präsident des Instituts, über„Phasen der Entwicklung des Menschenbildes in der euro- päischen Geistesgeschichte“. An der Spitze der prominenten Gäste sah man Bundespräsident Heuss, den französi- schen Botschafter in Bonn, Francois Seydoux und Landtagspräsident Dr. Carl Neinhaus. Die Stuttgarter Regierung war durch Justiz- minister Dr. Wolfgang Haußmann vertreten, der die besten Jubiläumswünsche des Kabi- netts überbrachte. Botschafter Seydoux wür- digte die Bedeutung des Instituts in herz- lichen Worten. Das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich verglich der Botschafter mit einer alten Ehe, in der es zwar auch schlechte Erinnerungen gebe, 5 jedoch immerhin besser, als gar eine. In einem Gespräch mit dem Süddeutschen Rundfunk sagte Carlo Schmid, eines der größten Dinge, die uns die letzten Jahre ge- schenkt hätten, scheine ihm zu sein, daß es zwischen Frankreich und Deutschland Situa- tionen dieser Art, wie sie eineinhalb Jahr- hunderte das Zusammenleben vergiftet hät- ten, nicht mehr gebe. Heute jedoch bestehe die Gefahr, daß beide Völker sich so gleich- gültig gegenüberstünden dag sie sich ats lauter Spannungslosigkeit nicht einmal mehr über den Zaun hinweg unterhielten. Schmid bedauerte, diese Entwicklung und sagte, einer der Gründe, warum er sich dem Ludwigs- burger Institut zur Verfügung gestellt habe, sei der, daß eine Form des Verkehrs mitein- ander gefunden werden müsse, die den natür- lichen Spannungszustand unterhalte und an- reichere. a Feste Geschwindigkeitsgrenze fordert Baden-Württemberg in Bonn Stuttgart.(Tr.-Eig. Bericht) Unter Vor- sitz von Innenminister Renner tagte in Freudenstadt der Landesverkehrsbeirat Ba- den- Württemberg und beriet über die Aus- wirkungen der vor einem Jahr in der Bun- desrepublik eingeführten Geschwindigkeits- begrenzungen. An den Fachreferaten betei- ligten sich die führenden Beamten der Stra- Benbau- und Straßenverkehrsabteilung des Innen ministeriums, ferner Aerzte, Juristen und Polizeibeamte. Mit großer Mehrheit wurde eine Entschließung angenommen, in der sich der Verkehrsbeirat, nach den Er- kahrungen mit der bisherigen Geschwindig- keitsbegrenzung, für die Einführung einer festen Geschwindigkeitsgrenze auch außer- halb geschlossener Ortschaften ausspricht. Nur so könne unter den gegebenen Stra- Ben- und Verkehrsverhältnissen die mit der zunehmenden Motorisierung steigende Ge- fährdung der Verkehrsteilnehmer gemindert Werden. Innenminister Renner äußerte dazu, es sei kaum anzunehmen, daß sich andere Bundesländer dieser Entschließung entge- genstellen würden. Daß vieles für die Einführung einer Ge- schwindigkeitsgrenze spricht, wird durch die Feststellung des Statistischen Landes- amtes von Baden- Württemberg erhärtet, daß in der Zeit von September 1957 bis August 1958 in diesem Land 48 670 Menschen bei Verkehrsunfällen verunglückten, in dem vorangegangenen Jahr, also vor Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung, dagegen 49 440 Personen. Gegenüber 1956/7 ist die Zahl der Verunglückten also um 11,3 Pro- zent zurückgegangen. Die Zahl der Ver- kehrstoten hat sich in Südwestdeutschland um 337 auf 1610, die der Schwerverletzten um 2230 auf 18 515, die der Leichtverletzten um 3600 auf 28 540 reduziert. (gestreifte Hose und schwarzes Jackett), und es waren erstaunlich viel kleine Angestellte und sogar Gewerkschaftsvertreter unter den Delegierten. Für den deutschen Beobachter— als oflfi- zieller Parteitagsgast war der CDU-Bundes- tagsabgeordnete Raban Graf Adelmann er- schienen— War folgendes auffallend: in der Bundesrepublik sind Parteitage Angelegen- heiten der Männer. Unter den Delegierten der britischen Konservativen in Blackpool sah man zur Hälfte weibliche Abgeordnete. Und noch etwas Entscheidendes ergibt sich beim Vergleich deutscher und englischer Parteitage: die deutschen sind allein und ausschließlich der Arbeit gewidmet und den Grundsatzfragen. Die englischen— und die vorausgegangenen Kongresse der Liberalen und der Labour Party machten darin keine Ausnahme— sind nicht nur Tagungen ern- ster Arbeit, sondern gleichen fast noch mehr einer großen Familienfeier, welche die Par- teiführung mit dem Fußvolk aus den Wahl- kreisen mehr oder weniger fröhlich vereint. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen, wie der Festball, die Parties, die Trinkgelage und die Festessen, gehören ebenso zu einem eng- lischen Parteikongreßß wie die Reden und die Resolutionen. In Blackpool konnte man glauben, einem ununterbrochenen Jahrmarkttrubel beizu- Wohnen. Trotz der vorgeschrittenen Jahres- zeit, trotz orkanartiger Stürme und dem gegen die Uferfront anbrandenden Gischt der Irischen See dauert im größten Volksbad der britischen Insel die Saison noch bis zum Monatsende an. Die acht Kilometer lange Uferfront erstrahlte jeden Abend im Schein von zwei Millionen Kerzen in den kitschig- sten Farben. In den Hotels und Vergnügungs- stätten gaben die Urlauber, nicht die Partei- tags-Delegierten den Ton an. Die Parteitags- gebäude wetteiferten in ihrer reichlich deko- rativen Aufmachung mit Geschäftshäusern und Vergnügungsetablissements. Das ist alles keineswegs herabsetzend ge- meint. Vielmehr präsentiert sich auf diese Art ein Wesenszug des englischen Lebens, das auch wichtigsten Dingen der Politik nicht den alleinigen Vorrang einräumt. Dieser Parteitag der Konservativen war der letzte vor den Wahlen. Seine Bedeutung erhielt er durch den nun folgenden Versuch, der Kon- servativen Partei zum dritten Male hinter- einander zum Siege und der von dieser Partei gebildeten Regierung zur Fortführung ihrer bisher so erfolgreichen Arbeit zu verhelfen. Attacke gegen den Titoismus aus Sofia Scharfes Kommuniqué nach den bulgarisch-sowjetzonalen Gesprächen Vop unserem Korrespondenten Paul Werner : Berlin, 13. Oktober Die heftige anti- jugoslawische Tendenz des Kommuniquéès über die am Wochenaus- gang beendeten Besprechungen zwischen so- Wjetzenalen und bulgariscnen Regierungs- und Parteidelegationen in Sofia erhält ihre Bedeutung im Zusammenhang mit anderen Ereignissen. Vor zwei Wochen war eine bul- garische Regierungs- und Parteidelegation in Peking zu Gast und hat von dort neue Anregungen für eine verstärkte Kampagne gegen den Titoismus und Jugoslawien mit nach Hause gebracht. Außerdem haben die Besprechungen demonstrativ zu einer Zeit stattgefunden, in der gerade zwischen Bel- grad und Sofia ein unerfreulicher Noten- Krieg im Gange ist. Auch Albanien attak- kierte Tito in letzer Zeit wiederholt und unterstützte kräftig territoriale Forderungen Bulgariens an Jugoslawien, indem es gleich- zeitig eigene Ansprüche auf Grenzberichti- gungen geltend machte. Es besteht die Möglichkeit, daß im Rah- men dieses Kleinkrieges in Sofia versucht wurde, die DDR noch fester in die stalini- stische Fronde gegen den, wie es in dem Kommuniqué heißt,„modernen Revisionis- mus“ jugoslawischer Prägung einzufügen. Innerhalb der anti- jugoslawischen Allianz, die von Peking über Sofia, Tirana(Albanien) und Prag bis nach Ostberlin reicht, scheint die Regierung in Pankow seit dem Bruch Chrustschows mit Tito ohnehin eine immer stärker werdende Position einzunehmen. Es War zum Beispiel Ulbricht, der in der letzten Ausgabe der in Prag erscheinenden neuen Zeitschrift des internationalen Kommunis- mus Jugoslawien ohne mittelbaren Grund Scharf Aligriff ünd eine entsprechende Reak- tion der Belgrader„Politika“ und des Mar- Schalls Tité Heräusforderte. Wahrscheinlich sind es nur die Bedenken der Regierung Grotewohl, Tito könnte einmal verärgert die mühevoll zustandegekommenen diplo- matischen Beziehungen mit Pankow wie- der abbrechen, die sie bisher daran hinder- ten, noch deutlicher ihre Abneigung gegen das Regime in Jugoslawien zum Ausdruck zu bringen. Indirekt richtet sich das Kommuniqué auch gegen Polen, das zusammen mit Jugo- slawien vor allem in der DDR für die Aus- breitung revisionistischer Tendenzen in eini- gen Ostblock-Ländern verantwortlich ge- macht wird. Es ist nicht bekannt, welche Verhandlungsthemen dem bevorstehenden Besuch des polnischen Parteichefs, Gomulka, in Moskau zugrunde liegen. Will man aber der von Peking geführten anti-jugoslawi- schen Kampagne einige politische Bedeu- tung beimessen, dürfte das Ergebnis der Besprechungen in Sofia auch als Anréegung an den Genossen Chrustschow aufgefaßt werden, seinem polnischen Gesprächspart- ner die Zähne zu zeigen. Pankow zeigt sich weder geneigt, den jugoslawischen, noch den polnischen„besonderen Weg“ zum Sozialis- mus zu akzeptieren. Grausigster Prozeß der Nachkriegszeit in Bonn Der Vorsitzende des Schwurgerichtes hofft, die Zeugenvernehmungen noch vor Weihnachten beenden zu können Von unserem Mitarbeiter Carl Schopen . Bonn, 13. Oktober In Bonn hat am Montag vor dem Schwur- gericht der grausigste Prozeß der Nachkriegs- zeit begonnen. Vor den Gechworenen stehen der ehemalige Rapportführer des Konzentra- tionslagers Sachsenhausen, der ehemalige SS-Hauptscharführer Gustav Sorge, und der frühere Blockführer des Straflagers, SS- Hauptscharführer a. D. Wilhelm Schubert. Was in der Zeit von 1935 bis 1942 im Lager Sachsenhausen und zeitweise in Esterwegen an Abscheulichkeiten geschah, wird in den nächsten Wochen und Monaten im Saal 113 im Bonner Gerichtsgebäude noch einmal auf- gerollt werden. Den beiden Angeklagten wird die Ermordung von mehr als 11 000 Menschen vorgeworfen. Nach den Ermittlungen hatte sich ihre Mordlust insbesondere auf Juden, Politiker und Angehörige der Intelligenz ge- richtet. Während Sorge in einem etwas abgetra- genen Anzug erschien und scheu aus den Augen unter der niedrigen Stirn umher- blickte, nahm Schubert im neuen braunen Anzug interessiert Notiz von allem, was um ihn geschah. Sorge hatte in der Vorunter- suchung fast alles zugegeben, was ihm zum Vorwurf gemacht wird. Schubert weist da- gegen jede strafbare Handlung weit von sich, Schuberts Sprache, so konnte man bei seiner Vernehmung feststellen, erscheint zeitfremd. Man glaubte, bei ihm sei die Uhr 1944 stehen geblieben. 5 Vorgeworfen wird Sorge Mord en zwei Häftlingen in Esterwegen, an 22 namentlich bekannten und an weiteren 99 unbekannten in Sachsenhausen. Hinzu kommt die Ermor- dung einer großen, nicht mehr feststellbaren Zahl von Juden in der„Kristallnacht“ vom 9. November 1938. Schließlich werden ihm noch viele Fälle des Mordversuches zur Last gelegt. Schubert wird Mord an 14 namentlich Be- kannten und 57 namentlich nicht Bekannten sowie Mordversuch in acht Fällen vorgewor- fen. Beiden gemeinsam wird zur Last gelegt, sie hätten neun namentlich bekannte Persön- lichkeiten des politischen Lebens und 33 wie- derum nicht namentlich bekannte Häftlinge „vorsätzlich, heimtückisch und aus niederen Beweggründen“ ermordet. Außerdem sollen beide en der Genickschußaktion beteiligt ge- Wesen sein, bei der 10 800 sowjetische Kriegs- gefangene mit Hilfe einer raffiniert ausge- klügelten Mordmaschine erschossen worden sind. Zu den gemordeten politischen Persön- lichkeiten gehörten ein ehemaliger Zentrums- politiker namens Dr. Schmittmann aus Köln, der„Vorwärts“- Chefredakteur Erdmann aus Berlin und der Ankläger im Prozeß gegen die Dollfug-Mörder, Staatsanwalt Tuppy aus Wien. Ueber drei Monate wird dieser Prozeß dauern. Das Gericht hat anstatt sechs acht Geschworene und vier anstatt drei Berufs- richter berufen. Auch die Staatsanwaltschaft hat zwei Sitzungsvertreter entsandt. Den Vorsitz führt der aus dem Schneider- Prozeß bekannte Landgerichtsdirektor Schröder. 180 Zeugen sollen im Verlauf der Beweis- aufnahme gehört werden. Der Vorsitzende glaubt, daß die Zeugenvernehmung noch vor Weihnachten beendet werden kann. Sorge, der als erster vernommen wurde, War bei den Häftlingen unter dem Namen „Eiserner Gustav“ gefürchtet, Er stammt aus Oberschlesien. Als die Eltern 1919 die Hei- mat verlassen mußten, blieb der achtjährige Gustav zurück, damit der Besitz erhalten wurde. Aber auch er wurde später als Deut- scher angesehen und mußte verschwinden. Das war 1930. Er begab sich nach Osnabrück, wurde dort 1931 Mitglied der NSDAP und SS-Mann.„Mein Vorbild war mein, Onkel aus Breslau“, sagte Sorge. Jener Onkel war schon 1928 Ortsgruppenleiter der Partei in Breslau. Nach Kriegsende tauchte er bei sei- nen Eltern unter. 1946 holte ihn in Fla- mersheim bei Bonn die britische Militär- polizei ab und lieferte ihn den Russen àus. Die Sowjets verurteilten ihn, Schubert und 14 andere KZ-Schergen zu lebenslanger Zwangsarbeit. 1956 kehrte er als„Nicht- Ammnestierter“ aus sowjetischer Haft zurück. Seine Freiheit dauerte bis zum 7. Februar. Da standen Kriminalbeamte an der Tür in Flamersheim und nahmen ihn fest. Schubert gab vor Gericht einige über- raschende Erklärungen in einer sonderbaren Sprache ab. Schubert war in amerikanische Gefangenschaft geraten. Er entfloh und ver- barg sich in Leipzig. Auf der Straße er- kannte ihn ein ehemaliger Häftling aus Sachsenhausen, der ihn bei den Russen an- zeigte. Schubert erklärt dazu:„Ein ehema- liger KZler hat mich bei den Russen denun- ziert. Die haben mir dann einen Schaupro- zeg gemacht.“ Landgerichtsdirektor Schröder ermahnte Schubert:„Na, na, seien sie mal etwas vorsichtiger.“ Schubert sagte dann, er habe nach der Verurteilung im Sachsenhau- sen- Prozeß die Sowjets schriftlich um die Vollstreckung der Todesstrafe an ihm gebe- ten,. Dorauf habe ihm ein NKWD- Offizier erklärt:„Sie müssen mit Blut und Schweiß wieder gutmachen, was Sie verbrochen haben.“ — Fahrt zum Mond Die Menschheit hört langsam auf, sich zu wundern. Sie beginnt sich daran zu gewöh- nen, daß alle paar Wochen eine neue wis- senschaftlich- technische Sensation dicke Schlagzeiten macht. So wird jetzt der grandioseste Fehlschlag aller Zeiten nicht mehr mit jenem leidenschaftlichen Interesse zur Kenntnis genommen, das der erste Sputnik noch auf sich zu ziehen vermocht hatte. Und doch wird vielleicht eines Tages aus der historischen Perspektive festgestellt Werden, dag der zweite nicht geglückte Mondraketen- Versuch der Amerikaner mehr dazu beigetragen hat, die Sternenwelt den Menschen greifbar nahe zu bringen, als alle Sputniks und Explorer zusammen. Deshalb sagten wir, es handele sich um den grandio- sesten Fehlschlag aller Zeiten. Wie wenig dazu gehört, die Raketen- mondfahrt mißglücken zu lassen, hat der „Pionier“ erwiesen. Eine relativ kleine Min- derleistung in der Anfangsgeschwindigkeit beim Start— statt 10,6 Kilometer pro Se- kunde erreichte„Pionier“ nur 10,3 Kilo- meter— genügte, um die Rakete umkehren zu lassen, als sie mit 128 000 Kilometern ge- rade erst ein Drittel der Entfernung zwi- schen Erde und Mond zurückgelegt hatte. Gemessen an dem Ziel, sind das 128 000 Kilometer. Und doch: welch einen gewaltigen Erfolg bedeuten diese 128 000 Kilometer Weltraumfahrt! Sie hat den Wis- senschaftlern Aufschluß über viele Rätsel der Sternengefilde gegeben und den Tech- nikern gezeigt, wo sie etwas besser machen müssen. Die nächsten Mondraketen der Amerikaner stehen schon bereit. Nicht weniger erstaunlich als die wissen- schaftlich-technische Leistung ist die Un- bekümmertheit, mit der die Amerikaner vor der Weltöffentlichkeit Fehlschlag auf Fehl- schlag riskieren. Sie sind deshalb schon weidlich verspottet worden. Die Russen bringen den Mut zum öffentlich eingestan- denen Mißerfolg nicht auf. Sie können sich das wohl nicht leisten. Irgendwie imponiert die Unbefangenheit, mit der die Amerikaner sich aus dem Gelächter der Schadenfrohen nichts machen. Sie mögen sich sagen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Whe Finanzminister Dr. Nowack ist zurückgetreten Mainz.(ri. Eig. Ber.) Der Finanzminister von Rheinland-Pfalz, Dr. Wilhelm Nowack (FDP), der sich vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß zu verantworten hatte, ist zurückgetreten. Ministerpräsident Altmeier gab auf der Plenarsitzung des Landtags am Montag bekannt, daß er dem Rücktrittsgesuch Dr. Nowacks vom 24. Sep- 1 am vergangenen Freitag entsprochen abe. Zu Beginn der Sitzung hatte der Vor- sitzende des Untersuchungsausschusses, der CDU-Landtagsabgeordnete Max Schuler, das Ergebnis des nach vier Monaten beendeten Verfahrens mitgeteilt. Der Ausschuß stellt fest, daß Dr. Nowack zwar persönliche Vor- teile durch seine Stellung als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Schnellpressenfabrik Frankenthal widerfahren seien, daß ihm je- doch der Vorwurf ehrenrührigen Verhaltens nicht zu machen sei. Die Wahrnehmung die- ser Vorteile habe keine Schädigung des Ban- des mit sich gebracht. So weit„Beeinträch- tigungen“ von wirtschaftlichen Interessen des Landes Rheinland-Pfalz erfolgt sein Sollten, seien diese in der Zwischenzeit aus- geglichen worden. Der Ausschuß vertritt nach den Angaben Schulers die Auffassung, daß die Annahme von Geschenken der Frankenthaler Firma vom Rechnungshof mit Recht beanstandet worden sei, obwohl solche Geschenke in der Wirtschaft nicht ungewöhnlich, ja vielmehr üblich seien. Dr. Nowack sei jedoch nicht zu widerlegen gewesen, daß er bei der An- nahme der Geschenke von ihrer Zulässigkeit überzeugt war. Auch der Erwerb von Aktien der Firma durch Dr. Nowack als Aufsichts- ratsvorsitzender sei vom Ausschuß beanstan- det worden. Ferner wird in dem Bericht fest- gestellt, daß die Interessen des Landes ver- letzt worden seien durch die Mitwirkung Dr. Nowacks als Vertreter des Landes in den Hauptversammlungen bei den Beschlüssen, die Kapitalertragsteuer für die Minderheits- Aktionäre auf die Gesellschaft zu überneh- men. Der Ausschuß sei jedoch der Ueber- zeugung, daß Dr. Nowack die Möglichkeit einer Interessenkollision nicht erkannt habe. Die Abgabe von 50 C00-Mark-Nominalaktien aus dem Besitz des Landes zur Verfügung der Gesellschaft habe der Ausschuß für un- zulässig gehalten. Hferbei seien zwingende Vorschriften der Reichshaushaltsordnung nicht beachtet worden. Der Bericht des Ausschußvorsitzenden wurde bei einer Reihe von Stimmenthaltun- gen der CDU und SPD vom Landtag gebilligt. Dr. Nowack, der seit Mitte August beurlaubt ist, nahm an der Landtagssitzung nicht teil. Wie die Landespressestelle zusätzlich mit- teilte, hat der Ministerpräsident dem aus- scheidenden Finanzminister Dank und Aner- kennung für die dem Land Rheinland-Pfalz in einer nahezu achtjährigen Ministertätig- keit geleisteten Dienste ausgesprochen. Neue Klimaverschlechterung im Verhältnis zwischen CDU und SPD Bonn.(n- Eigener Bericht) Nach Auffas- sung der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion ist die Koordinierung der technischen Kontakte mit der Sowjetzone eine Angelegenheit der Bundesregierung. Im Anschluß an eine Sit- zung des Fraktionsvorstandes teilte der Vor- sitzende, Dr. Krone, mit, daß man den sozial- demokratischen Antrag auf Errichtung eines „Amtes für innerdeutsche Regelungen“ auf das Schärfste ablehne. Er stelle einen erneu- ten Versuch der Manipulation mit der Ver- fassung dar. Auch ein Vorschlag des Frak- tionsvorsitzenden der FDP, Dr. Mende, sich vermittelnd in den Streit zwischen SPD und CDU einzuschalten, wurde von den Christ- lichen Demokraten zurückgewiesen. 5 Otkenbar läßt sich die„Berliner Einigkeit“ in Bonn nicht fortsetzen. Die Christlichen Demokraten sehen in dem sozialdemokrati- schen Vorstoß, ein„Amt für innerdeutsche Regelung“ zu schaffen, auf der einen Seite den Versuch einer Migtrauenserklärung ge- genüber der Regierung Adenauer, auf der anderen Seite eine gewisse Neigung, durch die Hintertür doch zu Kontakten mit Pankow zu kommen. 15— Weitere Berichte siehe Seite 13 „ür“ ö ich zu Wöh⸗- Wis- dicke der nicht resse erste mocht Tages Sstellt lückte mehr t den S Alle shalb indio- deten- t der Min- igkeit o Se- Kilo- ehren n ge- 2 i- hatte. „ur“. einen 28 000 Wis- Rätsel Tech- achen der sen- Un- r vor Fehl- schon ussen stan- sich niert zaner ohen Wer Whe k üster Wack schen orten ident des dem Sep- chen Vor- der „ das deten stellt Vor- nder abrik n je- tens die: N= räch- ssen Sein aus- aben Mme irma uudet 1 der mehr at zu An- gkeit Kktien chts- stan- fest- Ver- kung den ssen, leits- neh- ber- keit abe. ktien gung un- ende nung nden tun- igt. aubt teil. mit- Alls- mer- ofalz ätig⸗ 9 1 ffas- 1 ist akte Ger Sit- Vor- zial- ines auf neu- Ver- rak- sich und rist- geit“ chen rati- sche seite ger der urch KOW¶ — ö Nr. 287/ Dienstag, 14. Oktober 19388 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Bel dem Schiffsunglück nördlich der Phi- Üppinen-Insel Cebu, dem in der Nacht zum Sonntag das 17 Tonnen große Motorschiff „Prinzess Madrilejos“ zum Opfer gefallen ist, sind wahrscheinlich mehr als 75 Menschen ertrunken. Die„Prinzess Madrilejos“, die im Höchstfalle 52 Personen an Bord nehmen dürfte, war mit mehr als 200 Passagieren, die sich auf der Rückreise von einer„Fiesta“ auf einer benachbarten Insel befanden, bei stürmischer See leck geworden und am Sonn- tagfrüh um zwei Uhr gesunken. * Der ehemalige amerikanische Soldat Wayne Powers, der während des zweiten Weltkrie- ges in Frankreich desertierte und bis zu sei- ner Entdeckung im Sommer dieses Jahres 14 Jahre lang verborgen bei seiner französischen Freundin lebte, ist nach seiner Entlassung aus dem amerikanischen Militärgefängnis zu seiner„Familie“ nach Mont d'Origny Frank- reich) zurückgekehrt. Er beabsichtige, seine freundin sobald als möglich zu heiraten, er- klärte Powers den Journalisten. Außerdem wolle er die französische Staatsangehörig- keit beantragen und sich nach einer Arbeit als Automechaniker oder Chauffeur umsehen. 8 Der wegen Mordes zum Tode verurteilte jährige Donald Ferguson Forbes, der vor einigen Tagen in einem Gefängnis in Edin- purgh(Schottland) die 22 Jahre alte Mar- garet MeLean geheiratet hatte und am 16. Oktober hingerichtet werden sollte, ist zu lebenslänglichem Gefängnis begnadigt wor- den. * Die 62jährige Elsie Riesely aus Arlington Virginia) streckte ihren 63jährigen Gatten William mit vier Schüssen nieder. Er War nicht mit dem Platz einverstanden gewesen, den sie im Garten für die Anpflanzung von Geranien bestimmt hatte. * Der Zuchthausinsasse Aaron Walter Bur- gett ist tot in der Bucht von San Franzisko aufgefunden worden, nachdem er versucht hatte, mit Schwimmfüßen und einem Kunst- stoffsack von der Zuchthausinsel Alcatraz zum Festland zu schwimmen. Von den 18 Sträklingen, die bisher die Flucht von der Insel versucht haben, sind fünf erschossen worden, zwei werden vermißt, und die übri- gen wurden wieder gefaßt. * Ein aufsehenerregender Mordfall hat sich im der amerikanischen Stadt Omaha (Nebraska) ereignet. Der 16jährige William Leslie Arnold hat der Polizei gestanden, daß er am 27. September seine beiden Eltern er- schossen habe, nachdem seine Mutter ihm während einer Auseinandersetzung verboten habe, mit dem Wagen der Familie mit seiner Freundin zum Kino zu fahren. Der jugend- liche Täter führte die Polizei in den Garten des Hauses, wo er seine Eltern in der Nacht nach der Tat in einem Blumenbeet begraben hatte. * Bef dem Versuch, einen wildgewordenen Bullen wieder einzufangen, sind zwei Far- mer auf einem Bauerngehöft in der Nähe der Ortschaft Olympia im amerikanischen Bundesstaat Washington ums Leben gekom- men. Das Tier war aus seiner Koppel ausge- brochen und in den Hof der Farm gestürmt. Als der 89 Jahre alte Farmer Joseph Wickie und sein 38 Jahre alter Sohn den Bullen ein- zufangen versuchten, griff er sie an und schleuderte beide mit einer solchen Wucht gegen eine Mauer, daß beide auf der Stelle tot waren. * Der Stammsitz der Familie Bismarck in Schönhausen an der Elbe ist, wie der CDU- Bundestagsabgeordnete Fürst Otto von Bis- marck in Friedrichsruh bei Hamburg mit- teilte, auf Befehl der Pankower Machthaber gesprengt worden. Von dem Gebäude ist nur noch der Eckturm übriggeblieben. Die Pan- kower Machthaber begründeten ihren Sprengbefehl mit dem Vorwand, im Hause sei Schwamm. Die Bevölkerung aber habe, sagte Fürst Bismarck, kein Verständnis für diese kadenscheinige Begründung. Sie sehe in der Sprengung einen erneuten Beweis da- für, daß die Sowjetzonen-Behörden bewußt alles zerstören, was Tradition in sich berge. Kanadas Ort Churchill hofft auf Unterwasser-Frachter Nordpolfahrt der amerikanischen Atom-U-Boote erschließt neue Perspektiven/ Wird Manitoba„Küstenprovinz“? Der Traum der zentralkanadischen Pro- vinz Manitoba, durch den Ausbau des Hafens Churchill an der Hudson Bay eine atlan- tische„Küstenprovinz“ mit direkten Schiff- kahrtsverbindungen nach Europa zü wer- den, hat jetzt durch die Nordpolfahrt der beiden Atomunterseeboote„Nautilus“ und „Skate“ neuen Auftrieb erhalten. Die Hudson Bay Route Association, die seit Jahren um den Ausbau des Hafens Churchill kämpft, gab dieser Tage bekannt, eine englische Firma untersuche jetzt die Möglichkeit, einen 80 000 Tonnen großen Untersee-Erzfrachter zu bauen, der Eisenerz aus der Hudson Bay nach Großbritannien befördern soll. Der Einsatz von Unterseeschiffen würde das große Problem des Hafens Churchill überwinden; die nur knapp zweieinhalb Monate währende eisfreie Saison in der Hudson- Straße(Anfang August bis Mitte Oktober). Sonst hat Churchill alle Möglich- keiten, ein Ueberseehafen zu werden. Es ist durch eine 900 Meilen(rund 1 400 km) lange Eisenbahnlinie mit der Provinzhauptstadt Winnipeg verbunden und verfügt über Ver- ladeanlagen und Getreidesilos. Die„Bay Association“ weist unermüd- lich auf die Vorteile der Benutzung des Hafens Churchill hin. Die Entfernungen zu allen Häfen Europas könnten erheblich ver- kürzt werden. Bis aber der Einsatz von Untersee- Frachtern tatsächlich möglich wird— und das scheint noch lange zu dauern— fordern die Mitglieder der Bay Association von der Regierung bereits den Bau von neuen Weizenspeichern in Churchill, um die Lager- kapazität von fünf auf 7,5 Millionen Bushels zu erhöhen, ferner den Einsatz von Eis- brechern und den verstärkten Bau von Leuchttürmen, um die Schiffahrtssaison durch die Hudson- Straße zu verlängern. Der Hafen Churchill hat einige Bedeu- tung als Weizenexporthafen. Im vergangenen Jahr wurden dort 48 Schiffe geladen, die insgesamt 17 Millionen Bushel Weizen ex- portierten. Verglichen mit den drei Millionen Bushels des Jahres 1946 ist das eine be- trächtliche Zunahme. An Importen aber kommt so gut wie nichts in Churchill an. Der Ort Churchill beherbergt eine Gruppe von Eskimos, einige Handelsposten, einen größeren Stützpunkt der kanadischen Armee, in dem die Soldaten für die arktische Kriegs- kührung geschult werden, eine Raketenver- suchsstation der amerikanischen Luftwaffe und einige Hotels für Touristen, die mit den Eskimos auf Walfang gehen wollen. Der Ort liegt nördlich der Baumgrenze und die Landschaft rundherum ist felsig und öde. Von den„Träumern“ der Hudson Bay Route Association abgesehen, gibt es über die Zukunft Churchills als Hafen zweierlei Meinung. Die eine Gruppe weist darauf hin, daß im nächsten Jahr der St. Lorenz-See- weg kertiggestellt sein wird. Für Winnipeg und den bewohnten südlichen Teil der Prärieprovinzen wird dann die knapp 400 Meilen(rund 640 km) von Winnipeg entfernt liegende Doppelstadt Fort William/ Port Arthur der nächste„Küstenhafen“ sein, dem — so sagen sie— unbedingt der Vorzug vor Churchill gegeben werden müsse. Von anderer Seite heißt es, daß die Förde- rung der Bodenschätze um die Hudson Bay eines Tages die Schiffahrt in diesem arkti- schen Gewässer stark aufleben lassen werde. Ob in diesem Falle aber Churchill profi- tieren wird, scheint doch zweifelhaft. Soll- ten Eisenerze oder Bundmetalle von der Hudson Bay an die Ostküste der USA oder nach Europa transportiert werden, so wird man sicherlich nicht auf einen bereits be- stehenden Hafen zurückgreifen, sondern in der Nähe des betreffenden Bergwerks nach Bedarf Verladeanlagen errichten. Mit Inter- esse haben die Churchill-Förderer davon Kenntnis genommen, daß sich die Provinz Ontario mit Plänen für einen Hafen in Moosonee, im südlichen Zipfel der Hudson Bay, beschäftigt. Noch ist das alles jedoch Zukunftsmusik und niemand weiß, was da- von Wirklichkeit werden kann. Im Notfall ißt man die arktischen Mäuse roh Deutsche Piloten lernen in Kanada die Was macht man, wenn man mitten über der menschenleeren Einsamkeit Nordkana- das sein Flugzeug verlassen muß? Die 25 Angehörigen der deutschen Luftwaffe, die auf dem Flugplatz Gimli nördlich von Win- nipeg zu Düsenjägerpiloten ausgebildet wer- den, lassen sich derzeit diese Frage beant- worten. Die meisten der jungen Deutschen haben sich freiwillig zu diesem„Lehrgang im Ueberleben“,„Survival Course“, gemeldet. Eine außerordentlich kuhne wie auch ästhetisch wirkende Konstruktion brachte dem finnischen Architekten Viljo Rewell bei der Teilnahme an einem Wettbewerb um den besten Entwurf für eine Stadthalle in Toronto den ersten Preis.— Un- ser dpa-Bild zeigt das Modell der geplanten Stadthalle von Toronto mit den beiden schalen artigen Hauptgebäuden, deren rechtes 100 Meter hock werden soll. Der Rats- Saal(Mitte) erhielt seines flachen Aussehens wegen bereits den Namen „Auster“. „Kunst des Ueberlebens“/ Notausrüstung ist ein Meisterwerk der Packkunst Mit dem Lastwagen werden sie in ein ein- sames Stück Waldland gebracht und müssen sich nun dort vier Tage lang von Notratio- nen(500 Kalorien pro Tag) und selbstgefan- genen Hasen, Eichhörnchen und Fischen er- nähren. Sie lernen auch, welche Kräuter man essen kann. Im Ernstfall sähe die Sache folgender- maßen aus: Ein Hebeldruck sprengt die Plexiglaskuppel ihres Jagdflugzeugs. Ein Knopfdruck schleudert sie mitsamt ihrem Sitz und ihrer Notausrüstung, auf der sie Während des Fluges sitzen, aus dem Flug- zeug. Der Pilot, für einige Augenblicke be- wußtlos, erlangt rechtzeitig, wieder das Be- wuhtsein und löst seinen Fallschirm aus. Landet der Pilot im Wasser, bläst er zu- nächst die Schwimmweste mit Kohlenoxyd auf. In den Taschen der Schwimmweste be- findet sich ein gelber Farbstoff, mit dem er das Wasser färben karn, um die Suchflug- zeuge auf sich zu lenken. Für die Nacht hat er eine kleine Stoffkappe, die auf seinem Kopf eine Signallampe aufleuchten läßt. Die- ses Licht wird von einer durch Wasser aktivierte Batterie betrieben. Für den Atlan- tikeinsatz haben die Flieger sogar ein Mit- tel, das Haie abwehrt. Die Notausrüstung ist ein Meisterwerk der Packkunst. In einem Zelttuchkissen von 35X* 23XK 18 em befinden sich: ein Schlauchboot, ein Funkgerät, eine Verbandstasche, ein Kompaß, eine Axt, zwei Fackeln, Streich- hölzer, ein Signalspiegel, Angelhaken, Na- deln und Faden zum Nähen von Tuch- schuhen aus dem Stoff des Fallschirms, Schlingendraht, Sonnenbrille, ein Fischnetz, Insektenmittel, Hautschutzmittel gegen den Sonnenbrand und Tabletten zum Feuer- ammachen. Im Winter wird das Schlauch- boot durch einen Schlafsack ersetzt(die Seen sind dann zugefroren), und es werden noch Wollstrümpfe und Handschuhe hinzugefügt. Außerdem enthält das Paket noch Ver- pflegung für sieben Tage. Am ersten Tage darf er nichts essen. Vom zweiten bis fünften Tag lebt er dann von sehr kalorienreichen Geleebonbons, aus denen er sich auch eine Suppe kochen kann, und Zwieback. Seine Ration enthält außerdem Pulverkaffee und Vitamintabletten. Diese Ration erhält ihn dann kräftig genug, um auch noch den sech- sten und siebenten Tag zu überleben, falls die Suchflugzeuge ihn bis dahin nicht gefun- den haben. Die„Kunst des Ueberlebens“ besteht aber darin, sich mit eigenen Mitteln Ver- pflegung zu beschaffen. Die Nadelwälder des mittleren Nordens sind zumeist reich an Tieren und Beeren, aber auch die Tundra der Subarktis ernährt den tüchtigen Piloten noch. Im„Survival Course“ lernt er, daß er Fisch notfalls auch roh essen kann, wie er Hasen und Eichhörnchen mit der Schlinge kängt und wie er sie zubereiten muß. Sogar arktische Flechten und Mäuse sind eßbar, die Mäuse notfalls roh. Einer der Ausbilder in Gimli sagte, es geschehe glücklicherweise nur selten, daß Piloten über dem Nordgebiet„aẽssteigen“ müßten, aber es sei trotzdem gut, sich so gründlich auf einen Notfall vorzubereiten. Klaus E. Neumann Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute zu- nächst meist bedeckt und zeitweise Regen. Später auch wieder auflockernde Bewölkung. Nachmittagstemperaturen 16 bis 17 Grad. In der Nacht zu Mittwoch nur teilweise klar, örtlich Bildung von Nebel oder Hochnebel. Tiefstwerte 7 bis 10 Grad. Am Mittwoch Wolkig mit Aufheiterungen, nicht regen- sicher. Tagestemperaturen nur wenig ge- ändert. Mäßiger Wind zwischen Süd und Südwest. Uebersicht: Ein neues Tief zieht Schottland nach Osten und unterhält auch weiterhin die Zufuhr maritimer Luft nach Mitteleuropa, In die West-Südwest-Strö- mung eingelagerte Störungen gestalten unser Wetter weiterhin veränder lz Sonnenaufgang: 6.44 Uhr. Sonnenuntergang: 17.39 Uhr. über Vorhersqge-Karte für.. 8-Z Uhr. 585 900 loool. 8 0 10 2 Mannheim Peiris lerod W 245—— Pegelstand vom 13. Oktober Rhein: Maxau 408(1), Mannheim 247 (+3), Worms 167(3), Caub 174 2). Neckar: Plochingen 113(3), Gundels- heim 160(—1), Mannheim 243(+ 3). Amurlachs mit US-Markierung gefangen Ein Amurlachs mit einem an der Rücken- flosse befestigten kleinen Täfelchen, das die Aufschrift„Seattle/ USA 19 202“ trägt, wurde im Fernen Osten am nördlichen Eingang der Amur-Mündung gefangen. Nach Mitteilung der sowjetischen Nachrichten-Agentur TASS sind damit zum drittenmal in den Sachalin- Gewässern Amur-Lachse mit amerikanischer Markierung gefischt worden. f Nach den gemeinsamen Forschungen amerikanischer und sowjetischer Ichthyolo- gen können jetzt die weiten Wanderungen des Amur-Lachses verfolgt werden. Danach wandert der Junglachs aus dem Fluß Amur in das Ochotskische Meer durch die Wasser- straßen zwischen den Inseln der Kurillen in den Pazifischen Ozean bis zur Nordwestküste Amerikas. Dort wachsen die Jungfische her- an, kehren aber in der Laichzeit in den Amur zurück, um dort in den gleichen Ge- wässern, in denen sie sich selber aus der Fischbrut entwickelt haben, zu laichen. Auch im sowjetischen Fernen Osten hat man in diesem Jahr damit begonnen, die Lachse zu markieren a Auf Sachalin und den Kurillen gibt es 24 Fischzucht- Anstalten, in denen jedes Jahr Lachse künstlich ausgebrütet und in den Ozean ausgesetzt werden. Man benutzt auf diese Weise die Rückwanderung der Fische in die Flüsse, in denen sie aus den Fisch- eiern ausgeschlüpft waren, für die Vermeh- rung der Lachsbestände. In den nächsten Jahren sollen in neun neuen Zuchtanstalten im Laufe einer Saison aus zehn Millionen Fischeiern Junglachse gezogen werden. Was wir sahen: Moderner Stil und klassischer Versager Okt, allzu oft ist William Shakespeare schon als Fernsehautor bemüht worden— man erinnerte sich nur an den Zyklus der sechs Komödien beim Sender Freies Ber- lin— und gar mancher Regisseur, der nach dem Ruhmeslorbeer solcher Klassiker-In- Szenierungen griff, hat sein hochgestecktes Ziel nicht erreicht. Lag es an Shakespeare, der für seine vielgestaltigen Lust- und Trauerspiele größere räumliche und gei- stige Dimensionen und für seine unsterb- lichen Verse bessere Sprecher verlangt, als sie das Fernsehen bieten konnte? Oder lag es nur an den Regisseuren, die über einer Fülle von Nebensächlichkeiten das Wich- tigste vergaßen? Wie dem auch sei: hütet euch vor dem Riesen Shakespeare, denn er gab dem Theater, was des Theaters ist, aber seine Stücke, und seien sie noch so werkgetreu„bearbeitet“, sprengen den Rahmen des Bildschirms. Diese Erfahrung hielt den Bayerischen Rundfunk jedoch nicht davon ab, ausge- rechnet„Othello“ in der ungewohnten Uebersetzung des Grafen Baudissin her- auszubringen. Mit großem Aufwand an Bauten und Kostümen, aber mit kleiner Darstellergarnitur, die es gerade in den Hauptrollen an Format(und Textsicher- heit) fehlen ließ. Was aber dieses blutrün- stige Eifersuchtsdrama vollends unerträg- lich machte, waren einige krasse Regie- fehler Franz Josef Wilds, der die Auffüh- rung mit überflüssigen Gängen, stummen Soloszenen und verlangsamten Reaktionen im Zeitlupenstil zerdehnte. Dazwischen gab es wieder Bilder und Töne von bestechen- der Prägnanz, doch alles in allem war die- ser„Othello“ eine dreistündige Strapaze, und wer gar vor Jahren den grandiosen englischen Film mit Orson Welles gesehen hatte, konnte hier nur, erschüttert von so mittelmäbigem Theater, die Bühnenleichen zählen und darauf still einen Kognak trin- ken. Der Himmel bewahre uns vor den Klassikern, wenn nichts anderes dabei her- auskommt als ein pompös garniertes Bil- dungsfutter und breitgewalzte Langeweile. Was Theater im Fernsehen sein kann, wenn man bescheidenere und gemäßere Stoffe wählt, um sie vor der Kamera zu intensivster Wirkung zu verwandeln, zeigte der Hessische Rundfunk in dem Schauspiel von Aldous Huxley„Das Lächeln der Gio- conda“. Es war eines dieser raffiniert ge- konnten englischen Gesellschaftsstücke mit kriminalistischem Einschlag, ein Genre, das unsere Autoren vernachlässigen oder einfach nicht beherrschen. Aldous Huxley gibt, seiner literarischen Bedeutung ent- sprechend, mehr, als nur einen unterhalt- samen Reißer. Es ist die psychologische Studie einer Giftmörderin, Janet Spence, die aus vermeintlich erwiderter Leiden- schaft zu einem verheirateten Mann, Henry Hutton, dessen ungeliebte Frau aus dem Weg räumt, um so den„Geliebten“ für sich zu gewinnen. Als sie erkennen muß, daß sie sich in Huttons Gefühlen getäuscht und ihm nur eine glückliche Ehe mit seiner kleinen Freundin Doris Mead ermöglicht hat, schlägt ihre Liebe in rasenden Haß um, und sie tut alles, um den wegen Gift- mord Angeklagten an den Galgen zu brin- gen. Hutton scheint verloren, doch dem Arzt Dr. Libbard gelingt es, durch einen Trick die Mörderin in letzter Minute zu überführen. Diese spannende Handlung, an- gefüllt mit einem hochexplosiven Gemisch seelischer Belastungen, wurde von Regis- seur Michael Kehlmann zu einem Kammer- spiel von atemberaubender Intensität ver- dichtet. Neben Karl John, der als Hutton zwar nicht ganz dem Charakter seiner Rolle entsprach, sah man den noblen Walter Rilla als Arzt, die überraschend wand- lungsfähige Hertha Staal mit einer groß- artig durchgezeichneten Darstellung der Doris und, als interessanteste Leistung, die Janet von Inge Langen: eine Mörderin in allen Stadien geistiger Zerrüttung. Weniger nervenzerreibende Dramatik, aber genug menschliche und juristische Pro- bleme, die den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute fesseln konnten, bot „Die Beklagte“, ein Schauspiel von Elmer Rice, das John Olden beim Nord- und Westdeutschen Rundfunkverband insze- nierte. Auch hier erlebte man in der Ge- schichte eines hübschen Zigarettenmäd- chens, das unter peinlich- sensationellen Um- ständen ein Millionenvermögen erbt, eine perfekte Aufführung im besten Fernseh- Stil. Mit den Filmstars Sonja Ziemann und Dieter Borsche, die erstmals eine Fern- sehrolle spielten, mit Heinz Drache, Mar- lene Riphan, Ruth Hausmeister Heinz Klevenow und Hans Leibelt hatte dieses gescheite und differenzierte amerikanische Milieustück eine blendende Besetzung ge- kunden, die mit jeder großen Bühne kon- kurrieren konnte. E. P. Modernes Gesundheitswesen Patient über Verkehrsgefahren unterrichten Immer wieder fragen Patienten ihre be- handelnden Aerzte um Rat, wie sie es mit dem Führen von Kraftfahrzeugen halten sollen. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen eine Einschränkung der psychischen oder körper- lichen Leistungsfähigkeit zeitweise oder dauernd empfehlungswert erscheinen läßt, nicht zu fahren. Es gibt aber auch zahlreiche Menschen, bei denen die Behinderung nicht So stark ist, daß sie bei genügender Vorsicht und ausreichender Verantwortungsbewußt- sein nicht doch ein Kraftfahrzeug führen können, ohne daß die Gefahr einer erhöhten Unfallgefährdung gegeben ist. Jedoch ist eine genaue Unterrichtung durch den Arzt notwendig, die dieser auch von sich aus geben sollte, beispielsweise wenn er Medikamente verordnet, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. In einem Kürzlich bekannt gewordenen Fall, war eine Kraftfahrerin nach einer Star-Operation nicht genügend belehrt worden, inwieweit sie mit einer Starbrille zum Autofahren noch genügend sehtüchtig ist. Es kam zu einem Unfall.— Der Deutsche Forschungsring für Verkehrsmedizin in der Deutschen Gesell- schaft für Unfallheilkunde, Versicherungs-, Versorgungs- und Verkehrsmedizin hat bereits zahlreiche derartige Erfahrungs- berichte und Untersuchungsergebnisse ge- sammelt. Aerzte und Verkehrssachver- ständige, die an diesen Unterlagen inter- esslert sind, werden gebeten, sich mit dem Forschungsring, Bad Godesberg, Plit- tersdorferstr. 93, in Verbindung zu setzen. Gegenmittel bei Medikamenten- Neben wirkung en Bei bestimmten Medikamenten besteht unter Umständen die Gefahr von uner- wünschten Nebenwirkungen, Diese können vom Arzt im allgemeinen rasch beherrscht werden, wenn er die geeigneten Gegenmitte kennt. Leider sind diese Gegenmittel auf den üblichen Medikamentenpackungen oder den einliegenden Gebrauchsanweisungen nicht verzeichnet, so daß für den Arzt oft kostbare Zeit vergeht, bis er— eventuell erst nach Befragung von Sachverständigen— heraus- bekommt, welche Teilsubstanz des ver- ordneten Medikamentes die toxische Wir- kung auslöste und mit welchem„Antidot“ sie zu bekämpfen ist. Nun stehen zwar auf vielen Medikamen- tenpackungen, leider keinesfalls auf allen, die Inhaltsstoffe als chemische Formel ver- zeichnet. Dr. med. S. Reubekeul, Bayreuth, Weist allerdings in den„Aerztlichen Mittei- jungen“ 31/1958 darauf hin, daß diese„Phar- mazeutischen Bendwurmformeln“ für den praktischen Arzt oft schwer zu beurteilen Sind. Er schlägt daher der Pharmazeutischen Industrie vor, grundsätzlich bei allen oral zu verabreichenden Drogen einen grundsätz- lichen Aufdruck mit Angabe der Gegenmit- tel anzubringen(z. B. Trinken von Milch, be- stimmte Injektionen, Magenspülung, Infu- sion etwa mit Nacl oder Glucose usw.). Hysterie Eine Krankheit mit der Bezeichnung Hy- sterie gibt es nicht. Dies stellt Prof. B. Dukor von der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel in der„Deutschen Medizinischen Wo- chenschrift“ fest. Wenn überhaupt, so würde nur noch das Eigenschaftswort„hysterisch“ gebraucht. Hiermit kennzeichned man die Unechtheit einer Reaktion oder einer Per- sönlichkeit. Hysterisch reagieren können auch durchaus unhysterische Persönlichkei- ten. Man denkt jedoch auch an Psychopathen und Neurotiker, die„anstatt sich mit den ihnen gegebenen Anlagen und Lebensmög- lichkeiten zu bescheiden, das Bedürfnis haben, vor sich und anderen mehr zu schei- nen, als sie sind, und mehr zu erleben, als sie erlebensfähig sind“. Charakeristisch ist somit für diese Menschengruppe die„Gel- tungssucht“. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 14. Oktober 1958/ Nr. 27 . 5 Tiefbaudirektor Borelly im„Rampenlicht“: scherenschnitt eröffnete Brückenauffahrt Seit gestern rollt der Verkehr über die erste kreuzungsfreie Rampe zur Rheinbrücke nach Ludwigshafen Gestern, um 12.15 Uhr, zerschnitt Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke ein weißes Band und gab damit eine neue Auffahrt vom Eisstadion zur Rheinbrücke rei, auf der von nun an— bis zur Fertigstellung der zweiten Brückenlängshälfte — der Verkehr fluten wird. Die Vollendung des gesamten Straßen-Schnecken- nudel-Geschlinges wird noch Jahre dauern. Deshalb wird eine feierliche Eröffnung des Gesamtproſektes nicht möglich sein. Stück für Stück muß es unter dem Druck eines gewaltigen Verkehrsstromes gebaut und angeschlossen werden. Das gestern eröffnete Teilstück ist auf dem Wege zur Verkehrsentflechtung ein Markstein, denn mit ihm wird zum ersten Male die„Kreuzungskfreiheit“ praktiziert: Die neue Rampe führt unter dem acht Tage vorher eingeweihten Straßenbahnbauwerk hindurch, so daß der Kraftverkehr die Schienen nicht mehr niveaugleich über- queren muß. Stadträte, Dezernatsleiter der Verwaltung und Vertreter der Bau- firmen waren zur Uebergabe der neuen Rampe erschienen. Ehe der OB seinen „Scherenschnitt“ ausführte, umriß Tiefbaudirektor Borelly in wenigen Sätzen den gegenwärtigen Stand der Arbeiten auf dem Rheinbrückenkopf. Drei Bäumchen rechts und drei Bäumchen Unks der Fahrbahn, dazwischen das glatt- gebügelte weiße Band und Blumenkästen vor dem Geländer der Straßenbahnauffahrt — das war der bescheidene äußere Eröff- nungsrahmen. Die Arbeiten an der neuen Auffahrt waren bereits am Wochenende fer- tig. Für die Verkehrsübergabe, die wir in unserer Samstagausgabe meldeten, war der Sonntagnachmittag festgesetzt. In letzter Minute wurde jedoch— ohne rechtzeitige Benachrichtigung der Presse— der Termin verschoben, damit Mannheims Oberbürger⸗ meister durch eine kurze Ansprache dem wichtigen Akt das gewichtige offizielle Ge- Präge verleihen konnte. Dr. Reschke benutzte die Gelegenheit, den Planern vom Tiefbauamt, allen voran Direk- tor Wolfgang Borelly, für die aufopfernde, nepvenaufreibende Arbeit in den letzten Wochen und Monaten zu danken— für die Arbeit an den Reißbrettern und für die Vor- träge in den Ausschüssen und im Gemeinde- rat. Vor allem nach der letzten Diskussion im Gemeinderat— die sicher noch lange nicht die letzte gewesen sei— sei es wichtig, sich zu diesem Projekt zu bekennen. In dieser Diskussion habe er den Ausdruck von einem allgemeinen, Unbehagen geprägt, einem Unbehagen über die kaum noch Über- sehbare Kompliziertheit, über die finan- ziellen Lasten und die tiefen Eingriffe in das Land verkauft Grundstücke an Mannheim Es geht um die Verkehrsplanung rund um das Schloß Finanzminister Dr. Karl Frank hat den Landtag in Stuttgart um Genehmigung für eine Reihe von Grundstücksveräußerungen in Mannheim gebeten,. Der Bau der neuen Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen, schreibt der Minister in der Begründung, er- fordere neue Verkehrsführungen im Raume des Mannheimer Rhein-Brückenkopfes. Der Anschluß des Brückenkopfes an das Mann- heimer Straßennetz zwinge insbesondere zu zahlreichen Grundstücks veränderungen rund um das landeseigene Schloß, das unmittel- bar östlich an den Brückenkopf angrenzt. In Verhandlungen zwischen dem Land und der Stadt Mannheim, heißt es weiter, wurde eine Lösung erarbeitet, die sowohl den städtebaulichen und verkehrstechnischen Be- dürknissen der Stadt wie dem Interesse des Landes an der Werterhaltung seines Grund- besitzes dient. Das Land Baden- Württemberg gibt fol- gende Grundstücke ab, die für die neuen Verkehrsführungen in Mannheim benötigt werden: 1. eine Teilfläche des Schloßgartens mit etwa 79 350 qm. Es handelt sich hier um Wege und Parkanlagen, die trotz ihrer zen- tralen Lage nicht als Baugelände angesehen Werden können. Infolgedessen wurde ein Preis von 5 DM pro qm= 396 750 DM ver- einbart, der dem vollen Werte der Grund- Stücksteile im Sinne der Reichshaushalts- ordnung entspricht. 2. Teilflächen der landeseigenen Grund- Stlicke beiderseits des Parkringes mit etwa 7800 qm. Auf diesen Grundstücken stehen die Gebäude Parkring 6, 8 b, 9, 14, 16 und 10, die im Zuge der Verkehrsneuordnung ab- gerissen werden müssen. Die Mieter der *. Am 14. Mal Nuntius Pacelli in Mannheim Papst Pius XII, weilte im Jahre 1927 als Nuntius Pacelli zu einem kurzen Aufenthalt in Mannheim. In der Abend- ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“ vom 14. Mai 1927 stand darüber folgender Bericht: „Schon lange vor zwölf Unr mittags katte zich eine große, erwartungsvolle Menge, die der Ankunft des Nuntzus harrte, auf dem Flugplatz in Neuostheim eingefunden. Jeder Blickte zum Horizont, um das Flugzeug mit den hohen Gästen zuerst zu erspdhen. Die Kapelle des Flugplatz- Casinos verhürzte durch sehneidige Märsche die Zeit der gespannten Erwartung. Zweimal landeten Flieger— aber jedes Mal wurde die Menge enttduscht, denn einer kam aus dem schönen Schwabenland und der andere noch weiter Rer. Endlich, nach einer Stunde kam der große Vogel aus Ber- Un. Ein kurzes Kreisen, ein wenig Stoppen, und das Flugzeug landete glatt auf Mannhei⸗ mer Boden. Dem Flugzeug entstiegen der Finanzminister Dr. Köhler, Ministerialrat Fronker, der Nuntius Pacelli und seine zwei Begleiter, Die Herren wurden vom Freiburger Fræbischof Dr. Burger und Prälat Bauer emp- fangen und auf das herelichste begrüßt. Die Herren fuhren alsdann in mehreren Autos nach der Jesuitenkirche, wo der Nuntius Pa- gelli den apostolischen Segen erteilte. Im An- schluß daran fuhren die Herren in das Park- Rotel. Das dreimotorige Junfersche Ganzmetall- Hugszeug D looo startete heute vormittag 9.7 Uhr in Berlin und landete hier um 1.03 Uhr. Wie der Führer, Herr Bauerhin, uns mitteilte, verlief die Fahrt glatt bis auf ein kleines Sehneegestòber, das im Thüringer Walde ge- ringe Hemmungen verursachte. Um 4 Unr fuhr das vom Reichsministerium gestellte Flugzeug Weiter, um die Herren nach Freiburg zur Hundertjahrfeier des Erzbistums zu bringen.“ 0 Wohnungen und Geschäftsräume in diesen Gebäuden müssen— wie bereits mehrfach berichtet— auf Kosten der Stadt Mann- heim anderweitig untergebracht werden. Für den Grund und Boden wurde ein Preis von 40 DM pro qm 312 000 DM, für die Ge- bäude eine Entschädigung von 366 O00 DM vereinbart. Der Grundstückspreis entspricht dem Verkehrswert, die Entschädigung für die Gebäude dem Ertragswert, Auch hier ist die Reichshaushaltungsordnung beachtet. 3. Das Land gibt weiterhin Teile des zur Bismarkstraße gewandten Vorgeländes des Schlosses mit etwa 4300 qm, Für diese Grundstücksteile wurde ein qm-Preis von 30 DM= 131 400 DM vereinbart, Dieser Preis ist angemessen, da es sich zwar um Gelände innerhalb der Baulinie, nicht aber um selbständig nutzbares Bauland handelt. Die Geländeverluste des Landes, schreibt Dr. Frank an den Landtag, werden dadurch ausgeglichen, daß die Stadt Mannheim dem Land die für seine Bauvorhaben in Mann- heim erforderlichen Grundstücke, ebenfalls zu angemessenen Preisen, übereignet. Treffz alte Stadtbild.„Sie haben uns manchmal redlich gequält und wir haben uns manch- mal geärgert, aber dann haben Sie präzis alle Pläne ausgeführt“, gestand Dr. Reschke offen und lockte damit manches Schmunzeln auf die Gesichter der Stadträte und Tech- niker. „Die Arbeit geht weiter, die Kritik am Vorhaben wird ebenfalls weitergehen; wir können sie uns nicht ersparen, aber wir können dann auch hoffen, daß dieses Werk vor er kommenden Generation Bestand hat“ Nach diesen Worten ergriff der Ober- bürgermeister die blitzende Schere, die Her- bert Lidy(vom Hauptamt) in einer Leder- scheide bereit hielt und teilte das Band. Lächelnd überließ er jedoch den Stadträten den Vortritt,„damit es nicht immer heißt, wir von der Verwaltung nehmen dem Ge- meinderat alles vorweg“, Zu Fuß schritt die Schar der Ehrengäste den neuen, proviso- rischen Fahrbahnbelag hinan, bis zum Brückenkopf. Mit einer Handbewegung und einem schrillen Pfiff wurde die Polſzei unten verständigt. Die Autoschlange wurde ab- gestoppt. Der Verkehr auf der alten Park- ringrampe, die 96 Jahre lang brav ihren Dienst versehen hatte, tröpfelte aus, mit weißen Polizeihandschuhen wurde der Kraftfahrerstrom in sein neues Bett geleitet, in dem er nun für ein Weilchen— etwa ein Jahr lang— ungehindert verlaufen wird. Bei der Einweihung der neuen Rampe nahmen die Stadträte einmal wieder die Ge. legenheit wahr, zu versuchen, einen Ueber- blick über das gesamte Rheinbrückenprojekt zu erhalten. Aus den Gesprächen wurde deutlich, daß viele sich auch heute— nach- dem sie längst ihr Jawert zu dem Projekt gegeben haben— auf Anhieb immer noch nicht genau wissen, welche Rampe hinauf und hinunter und wo was unten drunter durchführt, Es wurde klar, wie schwer es auch dann für die Fachleute sein muß, ihre Pläne Laien verständlich zu machen, wenn sie schon das jetzt Gestalt gewinnende System an Ort und Stelle nur mit Mühe überschauen können. Der zukünftige Fortgang der Arbeiten in wenigen Worten; Die neue Rampe vom Eisstadion zur Rheinbrücke dient jetzt als Aufkfahrtsrampe. Sie wird jedoch später ein- mal— wenn die zweite Rheinbrückenhälfte fertig ist— Abfahrtsrampe zum Parkring. Die alte Parkringrampe wird abgerissen, An ihre Stelle treten Auffahrten vom Parkring und von der, Südtangente,. Die gegenwärtig benutzte Abfahrtsrampe zwischen Schloß und Bundesbahn wird bis November durch eine neue, in ihren Grundzügen schon fast fertige Rampe ersetzt. Wenn die Bismarck Straſſe wieder in ihrer ganzen Breite benutz- bar ist, wird diese neue Abfahrt angeschlos- sen, Während dieser UVebergangszeit muß die gestern eröffnete Rampe als Auf- und Ab- fahrt dienen, Kommt noch jemand mit? MacBarchet Wechsel im Vorstand und Aufsichtsrat Gartenstadt- Genossenschaft wählte Alfred Merz zum Vorsitzenden Nachdem Landrat a. D. Ernst Becherer elf Jahre lang den Vorsitz im Aufsichtsrat der Gartenstadt- Genossenschaft führte, wählte der Aufsichtsrat in der letzten gemeinsamen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung mit Rücksicht auf das hohe Alter und den an- gegriffenen Gesundheitszustand des Land- rats nun Oberbaurat Alfred Merz zum neuen Vorsitzenden, In der konstituierenden Sitzung brachte Oberbaurat Merz die Freude der an- Wesenden Vorstands- und Aufsichtsratsmit- glieder darüber zum Ausdruck, daß Hrnst Becherer seine Kenntnisse und Fähigkeiten auch weiterhin der Genossenschaft zur Ver- fügung ſ stellen wird. Unter dem Vorsitz Ernst Becherers konnte die Gartenstadt- Genossenschaft nicht nur den zu 73 Prozent zerstörten Wohnungsbestand der Vorkriegszeit wieder aufbauen, sondern darüber hinaus eine ansehnliche Neubau- tätigkeit entwickeln. Schlieglich brachte Ernst Becherer auch den Anschluß der Baugenossen- schaft„Volksgemeinschaft“ an die Garten- stadt- Genossenschaft zuwege. Mit den jetzt im Rohbau fertiggestellten Wohneinheiten an der Nürburgstraßle besitzt die Genossenschaft in Mannheim 1534 wohn- einheiten. Die Genossenschaft beabsichtigt sich aktiv auch in den nächsten Jahren an der Wohnversorgung der Mannheimer Bevölke- rung zu beteiligen, hat aber augenblicklich mangels geeignetem Baugelände noch kein festumrissenes Bauprogramm für das kom- mende Jahr. eee OB Reschke und Direktor Borelly(rechts) auf der Rampe Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Unfallverletzungen führten zum Tode Ende September hatte ein 41jähriger Lak- kiermeister auf dem Gelände des Mann- heimer Hauptbahnhofs im Kleinfeldgebiet einen Berufsunfall. Er hatte an einer Bau- maschine auf einem offenen Eisenbahnwag- Son eine Farbbeschädigung ausbessern wol- len, war dabei mit der elektrischen Fahr- leitung in Berührung gekommen und hatte schwere Brandwunden erlitten. Der Ver- letzte ist jetzt in der Universitätsklinik Marburg gestorben. Diebstahl in der Wirtschaft Ein Pfälzer geriet in einer Wirtschaft in elne peinliche Situation, als er seine Zeche bezahlen wollte und einen 50-Mark-Schein vermigte. Die Polizei richtete ihren Dieb- stahlsverdacht gegen eine am Tische sit- zende Frau, bei der der gesuchte Geldschein auch gefunden wurde. Endstation Schotterhaufen Ein Personenwagen, der wahrscheinlich eine Rechtskurve zu schnell genommen hatte, stieß beim Kirschgartshäuser Hof mit einem entgegenkommenden VW- Kombi- Wägen zusammen, kam dadurch von der Fahrbahn ab und kippte auf einen Schotter⸗ haufen, Drei Personen wurden bei dem Zu- sammenstoß leicht verletzt. Der Sachschaden beträgt etwa 3500 Mark. Der Bock war los Ganz plötzlich wurde ein Bock einer friedlich auf der Neckarwiese grasenden Schafherde wild und sprang den Schäfer an. Der Mann stürzte den Abhang zur Neckar- wiese hinunter und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Vermutlich erlitt er eine Gehirnerschütterung. Die Herde wurde big zum Eintreffen des Eigentümers von der Po. lizei gehütet. Veberfall auf Radfahrerin Im Schutze der Dunkelheit riß ein un- bekannter Bursche eine Angestellte vom Fahrrad, die auf einem östlich der Riedbahn bei der Schönau verlaufenden Waldweg nach Hause fahren wollte. Zum Glück kamen drei junge Männer vorbei, die die Hilferufe der Frau hörten und sie befreiten, Der Mann konnte unerkannt fliehen. Mannheimer schneidern für Beachlane Karlheinz Dorn beim Internationalen Modekongreß in Athen Ein graumelierter Herr in un wahrschein- lich gut sitzendem Anzug öffnete Jour- nalisten die Tür: Karlheinz Dorn hatte zu einer Pressekonferenz gebeten, um über den achten internationalen Schneiderkongreß in Athen zu berichten, bei dem er unter den deutschen Teilnehmern das Mannheimer Schneiderhandwerk vertrat. Der Kongreß dient dazu, die Erfahrungen und Neuschöp- kungen der Schneider aus vielen Nationen auszutauschen und einander vorzuführen. Den Höhepunkt bildete eine große Moden- schau, bei der die beteiligten Nationen— in diesem Jahr neun europkische und Japan — ihre Beiträge vor Leuten wie Greta Garbo und Onassis vorführten. Karlheinz Dorn vertrat Mannheim dabei mit einem Diplomatenanzug: Schwarzer Cut, graue Weste und gestreifte Hose. Empfänge beim Oberbürgermeister, Kranznieder- legung am Grabmal des Unbekannten Sol- daten, Abend veranstaltungen, Tagungen und dann die Anreise per Schiff von Venedig standen auf dem Programm. Zu den Modellen anderer Länder meinte Meister Dorn, daß sich die oft von Klima und Mentalität bestimmten Moden kaum uneingeschränkt auf unsere Breiten über- tragen lassen. Die Engländer bringen zur Zeit die Trapez-Linie: Eng in der Taille, glockenform über der Hüfte, den deutschen Schuld, Haß, Mord und Liebe(Film des Monats) Die Auferstehung des Fedor M. Dostojewski Zu Richard Brooks„Die Brüder Karamasow“ in den„Planken“ Welch ein Wagnis(und immer wieder ein Wagnis), Fedor Michailowitsch Dostojewski 1821-1881) zu verfilmen] Denn es wird im- mer unmöglich sein, sein zwischen Nihilis-⸗ mus und religiöser Erlösung stehendes Werk, sein Inferno des Zweifels, seine wider- sprüchlichen Seelenknäuel— an denen Sig- mund Freud viel Freud' hatte— und seine qualvoll-tiefpsychologische Vielschichtigkeit Kkongenial auf die Leinwand zu transponie- ren. Des großen Russen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielender, zum Koloß entarteter letzter Roman„Die Brüder Kara- masow“ über den grauenhaften Zerfall einet vatermordenden Sippe war,„filmisch“ ge- sehen, vielleicht das untauglichste Objekt eines solchen Unterfanges. Und dennoch darf der Kritiker frohlocken: So, wie es hier ge- schehen ist, bleibt von der rationalistisch- romantischen Mystik des zwischen Gefühls- dämmerung und Geistesklarheit, Tod und Wahnsinn, Traum und Wirklichkeit leben- den Titanen genügend übrig, um Dostojewski noch erkennen zu können. Das ist mehr, als erwartet werden durfte. Und deshalb ist das Hollywood- Wagnis des Regisseurs und Drehbuchautors Richard Brocks gelungen. * Für das Publikum von heute ist dieser Farbfilm gedreht, der sich weise auf die wesentlichsten und optisch wirksamsten Handlungselemente des Mammutromans be- schränkte. Mit zielbewußt und durchdacht eingesetzten filmischen Mitteln, mit hin- reiſzender Schauspielkunst, mit diffusen und doch plastischen Farben sind im leiden- schaftlichen Ablauf Szenen zeitloser mensch- licher Prototypen von bezwingender Ein- dringlichkeit entstanden, die zweieinhalb Stunden Laufzeit zu einem faszinierenden Erlebnis machen. * Haß und Liebe sind die Triebkräfte in diesem breitangelegten Epos von Schuld ung Stiühne um einen psychologisch motivierten Vatermord, Wie sie sich auf der Filmlein- Wand offenbaren, gehört zu den suptilsten Leistungen von Regie und Darstellung. Das brüderliche Dreigestirn Dimitrij arbarische Leidenschact), Aljosha(Heiligkeit) und Iwan (Geist) kämpet bewußt und unbewußt, ge- gen den„Bögen Alten“, der in dröhnender Vitalität, zwischen Geiz und Begierde, sei- nen Söhnen das Leben zur sadistischen Hölle macht. Der attraktive vul Brynner, dessen Glatze maskuline Sinnlichkeit ausstrahlt, ge- staltet seinen Dimitrij mit hintergründiger Geschmeidigkeit. Lee J. Cobb(„Die 12 Ge- schworenen“) spielt meisterlich den lebens- tollen, dämonischen Wüstling. Richard Base- hart ist ein überzeugender, anarchistischer Intellektueller, der zum geistigen Vatermör- ——— der wird(allerdings nur, wenn man den Ro- mam kennt). Und Albert Salmi brilliert in der Paraderolle des halbirren Epileptikers Smerdjakow als pathologisch-infantiler Cha- rakterspleler. Erfreulich, zu sehen: Maria Schell, das eingefroren lächelnde Film- Seelchen, Ist auf dem besten Weg, als triebhaft, durchtriebene Gruschenka ihre süßliche Leidens- Schablone mit exaltiertem Sinnen- Charme zu sprengen. Und Claire Bloom gibt mit ihrer diszipli- nierten Bosheit eine grandiose Studie. * Fast so gewaltig wie der Roman ist auch der Film. Die Führungsrolle, die die rus- sische Literatur im ausgehenden 49. Jahr- hundert für kurze Zeit in der Welt übernahm, kelert Auferstehung in Zelluloid. Wie Tol stols„Auferstehung“, die bald in Mannheim laufen wird, und wie„Der Spieler“,„Der Idiot“ oder„Krieg und Frieden“, Die Bus- sen werden wieder modern, Bester und glän- zendster Beweis:„Die Brüder Karamasow“, Auch dieser Film ist lang und breit(wie wir Kürzlich schrieben), aber hier ist seine Breite gut, und seine Länge langweilt nicht. Daß ausgerechnet die Amerikaner jenes Epos von Schuld und Sühne mit Erfolg auf die Leinwand brachten, ist sehr fair. Sie dürfen zum gemütspbewegenden, östlichen Flair das Lob in Anspruch nehmen, einen Dostojewski verfilmt zu haben, dem man beruhigt und begeistert das Prädikat eines außergewöhnlichen Films geben darf. Hans-Werner Beck Zimmermannshosen-Stil,. Griechenland da- Segen bevorzugt das schulterbetonte, weite Jackett, während Italiens modischer Stil das lange, leicht taillierte Jackett in den Vorder- grund stellt. Unberührt von diesen Nulancen bleibt der klassische Stil, unauffällig und untade⸗ lig, der nicht verrät, ob er von„vorgestern oder von heute“ stammt. Er hat den großen Vorzug, etwaige Wölbungen ia der Bauch- Zegend diskret zu verdecken. Mit einem solchen Anzug habte sich Karl- heinz Dorn drei Tage vor dem Athener Kon- Schneider K. H. Dorn im Cut greß auf dem Deutschen Schneidertag n München eine Goldmedaille geholt. Als Re- Präsentant des deutschen Schneiderhand- Werks hatte die„Arbeitsgemeinschaft für das Deutsche Schneiderhandwerk“ Vertre- ter aus München, Stuttgart, Pforzheim und Mannheim nach Athen entsandt. Die Erfah- rungen und Eindrücke, die Schneider Dorn hier gesammelt hat, wird er nun, wie In- nungsobermeister Karl! Wickersheimer be- tonte, als Modewart für Baden den Kolle- gen dieses Raums zukommen lassen. hifa PALMOLIVYE-RASIERCREME schont ihre Hauf und pflegt sie zugleich PAL MollvE- RASIERWASS ER Klihſt in Sekunden, erfrischt für Stunden DM 180 275 40 Nr. 287/ Dienstag, 14, Oktober 1958 MANNHEIM Selte 3 Bedeutende Entlastung für die Verwaltung Arbeitstagung der Versicherten-Aeltesten in der Kunsthalle Ueber 40 Versicherten-Aelteste aus Mann- heim, Umgebung und der Pfalz waren am Montag in der Kunsthalle zu einer Arbeits- tagung zusammengekommen. Eingeladen hatte die Bundesversicherungs-Anstalt für Angestellte, kurz BFA genannt. Die BFA (Sitz Westberlin) hat augenblicklich ein Experten-Team auf Reisen geschickt, um die 1200 Versicherten-Aeltesten in der Bundes- republik und in Westberlin in 20 Tagungen mit einschlägigen und komplizierten Fragen der Angestellten- und Rentenversicherung vertraut zu machen. Die Versicherten- Aeltesten sind bekanntlich von den Ver- sicherten gewählt; nominiert wurden sie von der DAG, vom DGB, vom DHV und der VWA, Als ehrenamtliche Mitarbeiter sollen terhin die Versicherten in Fragen der An- gestellten versicherung beraten. Helmut Schultze, Verwaltungsrat und Lei- ter der BFA- Arbeitstagung, erklärte, die Versicherten-Aeltesten hätten sich in den vergangenen Jahren ausgezeichnet bewährt. Sie stellten für die Verwaltung heute eine bedeutende Entlastung dar. In der Selbstverwaltung der BFA sind ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter tä- tig. Für die Versicherten-Aeltesten gibt es also keine Entschädigung(ausgenommen be- stimmte Aufwendungen, die nachgewiesen Werden müssen). 5 An Hand umfangreicher Formulare wur- den am Montag in mehreren Referaten Fach- fragen erörtert. Die Diskussionen waren meist sehr lebhaft, Gäste der Tagung mach ten dabei die Feststellung, daß die Spaltung Deutschlands sich auch in Fragen der Ver- sicherung auswirkt. Flüchtlinge aus Mittel- deutschland können nämlich nicht immer Unterlagen über Beschäftigung und Beitrag- zahlungen vorweisen. Erklärte einer der Re- ferenten:„Falls der Versicherte einverstan- den ist, daß wir nachfragen, so können wir dies beim früheren Arbeitgeber tun. Aus- kunft bekommen wir meistens.“ Helmut Schultze ergänzte:„Die Anfragen erfolgen über die BFA, selbstverständlich geben wir die bundes republikanische Adresse des Ver- sicherten nicht preis. Allgemein klappt dieser offiziöse Kontakt. Wir bekommen höchstens mal so eine dumme Randbemerkung wie: „Kämpft für den Frieden“ zu lesen. DP. Pr. sie den Versicherten beim Ausfüllen der 2 3 2 Rentenanträge behilflich sein, sie sollen wei- Bessere Leistungen als Im Vorjahr Siegerehrung zum DHV-Berufs wettkampf im Eichbaum- Stammhaus 7 3 66 8 1. Der DHV Deutscher Handels- und Indu- bestätigt, daß sie anerkennenswerte Lei- 3 12 8 ase g strieangestellten-Verband) ehrte die Sieger stungen vollbracht hätten. Der Salon„Luise“, den der Mannheimer des diesjährigen Berufswettkampfes im Ebenfalls mit 92 Punkten siegte in der 5 Figaro H. Kögel in diesem Jahr in 8 1, 10 er-„Eichbaum-stammhaus“, Den Sinn des Wett- Klasse III Rolf Kreß vor Horst Lotz und N öffnete, wurde nun an Kögels langjährigen kampfes unterstrich Gauvorsteher W. Tu- Udo Welser. In der Klasse IV reichten Sieg- Angestellten Hermann Wolfram— der dem schick:„Die Jugend gibt sich Mühe, beruf- fried Stankus 62 Punkte zum Sieg. b mit alten Geschäft des Meisters seit 25 Jahren lich vorwärtszukommen, und beteiligt sich Gauvorsteher Tuschick war aber weniger mbi⸗ angehört— verpachtet, Das Geschäft ist deshalb besonders gern an den berufsför- von den erreichten Punkten begeistert, son- der modern eingerichtet und verfügt über 21 dernden Maßnahmen des DHV.“ dern lobte die Bereitschaft der jungen Men- 1 Arbeitsplätze. 99 Gegenüber dem Vorjahr waren wesentlich schen überhaupt, die sich freiwillig prüfen Au- 1 5 i. r lassen. aden e 5„„ 1 1. zweiten Jahr) hatte sich besonders ange- Das bei den Mundharmonika: Meltfest- strengt und stellte elf von insgesamt 20 spielen in Italien mit zwei Weltmeistertiteln Preistra g l einer(Quartett und auf der Harmonetta) erfolg- 5 nden reich gewesene Mannheimer Mundharmonika- als 3 e e r an. Quartett„Les Pedros“ und Solo- Weltmeister nannte W. Tuschick In der Less l ckar- Peter Stürzl treten heute abend, gegen 19 Uhr, Marianne Moliter 85 Punkte) vor Heidi Au- aus im Deutschen Fernsehen auf. Sie werden in berger(75 Punkte); in der Klasse II Ingrid eine der Abendschau vom Süddeutschen Rundfunk Mütsch(92 Punkte) vor Klaus Steidle, Peter n bis Stuttgart nach einem Interview zu sehen und Meisenzahl und Hermann Schleich. Zehn Po- zu hören sein. f- anderen Teilnehmern dieser Klasse wurde 2 Terminkalender une Club der Köche: 14. Oktober, 22 Uhr, Monats- reihe über die Offenbarung; Referent: Ger. vom versammlung in der„Alten Münze“(P 7, I). linger bahn V. d. K.— Ortsgruppe Schwetzingerstadt- Wir gratulieren! Rosa Brixle, Zweibrücken/ ach Oststadt-Neuostheim-Neuhermsheim: 14. Okto- Pfalz(früher Mannheim, Augartenstraße 32) 8* ber, 20 Uhr,„Goldener Hecht“, Schwetzinger- wurde 84 Jahre; Mathilde Naumann, Mann- 5 g 5 traße 149, Mitglieder versammlung. heilm-Käfertal, Reiherstraße 54, begeht den N 4 2 geht es zum letzten Male in den Vergnügungstrubel der 8 5 7 2 1 it kei 1 Mit Wucht im„Blitz Mannheimer Oktobermesse, deren Schausteller sich heute 335 3 5 5 15 e, abend, 21.30 Uhr, mit einem großen Brilluntfeuerwerh von ihren Gästen verabschieden 5 1* G 5 Neck 7 14 N Frank, Mannheim-Feudenheim, Andreas-Hofer- und ihnen für ihren zahlreichen Besuch danken wollen. Bild: Schindler 4. K., n enn f Straße 21 und die Eheleute Wilhelm Erb und 8 Uhr, 3„ Monatsversamm- Maris geb. Mandel, Viernheim, Kirschenstr. 112 ung und Li erVortrag.(krüher Wasserstraße 12); das Fest der Golde- d 17 br 0 r den gg g 5 gtsät h tr vod Pfei ee beef en de een e cenie 3 14 NF:; sollen besonders an Hand tatsächlicher Stadträtin Schere. Elisabeth Kissel, Mannheim- Feudenheim. Stãdtebau mit Hindernissen städtebaulicher Situationen in Mannheim****VVVV 1 14 Oktober, 20 Uhr, Ge eee in der Volkshochschule und Ludwigshafen aufgezeigt werden. Wenn Menden„. Wohi h ir 7 da- n d 5 meindehaus, Augartenstr. 26, Vortrag von Dr. Ohin gehen wir it Unter dem Titel„Sozialpäthologie der 98 Jon Dr, W. Jacob und Dr. H. P. Bahrdt theol. R. Knierim, Heidelberg, Der christliche 5. 1 5 e e de de Mennnel⸗ geleiteten Arbeitsgemeinschaft dieses Vor- Osterslaube und das Todesgeschehen“. 5 3 Ad 14.1! 50 — eee e eee haben einigermaßen gelingt, müßte eine Abendakademie- Veranstaltungen am 14. Ok- 55 15 1 1 8 3 e 8 D L AVO anſcert in Neuostheim. Das 50 m 8 modernen Städtebau, Diesmal mit den Hin- 9 des modernen Bauens(und der mo- tober: Volksbücherel. U 8, J. 20 Uhr, era freier Verkauf).„* lange Prall- Luftschiff wirdt dernissen, die einer Anwendung der spezi- 3 Baugesinnung) das Ergebnis sein. 12 8 Ile Sein 3 und sein ee 1 Konzerte: Musensaal 20 Uhr: 1. Akademie- Magenbitter für eine Weltfirma. Die Riesen- Asch modernen Methoden entgegenstehen gie Reihe der Leranstaltungen beginnt 5 5 75 2.— en Konzert; Deutsch-Amerlkanisches Institut 19.30 zigarre ist mit 3600 Kubiſmeter Wasserstoff ung Theorie und Praxis oft so erstslnlich Prof. Dr. F. Metz Freiburg) am 15. Oktober, de 19 103 15 7 5„Wir 3 55 Uhr: Aus der Geschichte der Metropolitan gefüllt, Von 2wei 148-PS-Motoren getrieben 1 a 19.30 Uhr, in der Kunsthalle mit einem Vor- Handpuppenepiele“,(Ilse Pflanz—. Faduatee Opera„Manon Lescaut“(2). 4 ächli 5 auseinanderfallen lassen. An drei Abenden Mörike-Bücherei, Käfertal, Veilchenstraße, 20„ fährt es gemächlien durch den Luftraum: werden die rechtlichen, wirtschaftlichen und kommunalpolitischen Schwierigkeiten, die sich im Alltag als unüberwindlich erwiesen haben, beleuchtet. Diese Schwierigkeiten Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Die rutschfeste Patentdose“ der Firma ERDAL G. m. b. H., Mainz, bei. trag über das Thema„Süddeutsche Städte- bilder und ihre Entstehungsprinzipien“. Die folgenden Zusammenkünfte befassen sich mit den ganz der Gegenwart zugewandten Themen, Schulquartier oder Nachbarschaft?“ und„Städteplanung und ziviler Machtbe- reich“, Das Thema„Hindernisse im Städte- bau“ wird auch auf einer„Blendlaternen“- Veranstaltung beleuchtet. —0— Uhr, Lichtbildervortrag„Die Mannheimer Vor- orte und die Entwicklung Mannheims“(Dr. J. Hahn);— Kath. Gemeindesaal, Pfingstberg, 20 Uhr, Farblichtbildervortrag„Im Eis des hohen Nordens“(Vitalis Pantenburg). Städt., Institut für Erziehung und Unter- richt: 14. Oktober, 18 bis 20 Uhr, Vortragssaal, Einführung in höhere Mathematik und Geo- metrie(Günther Au). CVIM: 14. Oktober, Beginn einer Abend- Filme: Planken:„Die Brüder Karamasow“; Alster:„Väter und Söhne“; Schauburg:„Zeit zu leben und Zeit zu sterben“; Scala„Das Land des Regenbaums“; Palast:„Kommissar Maigret stellt eine Falle“; 10.00, 11.50, 23.15 Uhr: „Für Recht und Gesetz“; Alhambra:„Der ver- untreute Himmel“; Universum:„Immer die Radfahrer“; Kamera:„So enden sie alle“; Kur- bel:„Feuer im Blut“; Capitol:„Cowboy“. Sonstiges Städt. Sparkasse, Paradeplatz, 8.00 bis 16.00 Uhr: Münzenausstellung. Reisedurckschnitt 70, Spitze 100 mist. Es wurde in Amerika gebaut und diente während des Krieges als Küstenwacksckiff. 1956 kam es über den Teich und gehört jetzt der Frankfur- ter„Avo“, die sich mit Luftwerbung beschäf⸗ tigt. In Neuostheim wird das Luftschiff meh- rere Nächte liegen bleiben, am Tag fährt es im Umkreis von 100 em seine Route über den Ortschaften. Sto/ Bild: Steiger Mannheim, 0 6, 5 Planken Telefon 2 12 97 4. Sommersprossen: 3 5 Zuviel oder zuwenig Magensäure! Kosmetik- Wagner In beiden Fällen heiten Apotheker Vetters Ullus-Kapseln, verstärkt mit Acamylo- phenin. Sie wirken säureregulierend, krampflösend, schmerzbefreiend und entzün- dungsheilend. Bei Sodbrennen, Magenkrämpfen, Schleimhautentzündungen, aber auch hei chronischen Magenbeschwerden ist es selten zu spät für eine hilfebringende Kur ohne strenge Diät und ohne Arbeitsunterbrechung. KRurpackung DM 6.—, klei- nere Packungen schon ab DM 1.45 in Apotheken. 43 FERNVSEHENI53 Nur die ersten Marken! 40, Monatsrate einschl. Anzahlg. (Kein Münzeinwurß Handelsregister Amtsgericht Mannheim Für die Angaben in() keine Gewähr!) Neueintragungen: A 3590— 6, 10. 1959 Heinrich Faller in Mannheim(Handels vertretungen Diese Zuban Zigarette ist in Haus- und Küchengeräten, Rheinau, Karlsruher Straße 12). Inhaber ist Heinrich Faller, Handelsvertreter in Mannheim. 5 A 3591— 10. 19, 1958 Heinrich Sundermever Zweigniederlassung Mann- heim in Mannheim, Zweigniederlassung der Firma Heinrich Sundermeyer mit Hauptniederlassung Duisburg,.(Spedition, Mineralöl-Transporte, Neckarau, Neckarauer Straße 35-37). Inhaber ist Heinrich Sundermeyer, Kaufmann in Duisburg. A 3592— 10. 10. 1953 Kurt Schneider in Mannheim Handels vertretungen der Maschinen- und Kesselindustrie, Kniebisstraße 13). Inhaber ist Kurt Ernst Schneider, Ingenieur in Mannheim. A 3393— 10. 10. 1959 Elektrohaus Caxroli Inhaberin Lini Roßbach, Filiale Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung der Firma Elektro- haus Caroli Inhaberin Lini Roßbach mit Hauptniederlassung Raunheim (Main).(Einzelhandel mit Elektro- und Radioartikeln, N 5, 14). Inhaber ist Lini Roßbach, Kauffrau in Rüsselsheim(Main). B 109— 10, 10, 1933 Textil- verkauf Gesellschaft mit beschränkter RADIO-HEURLING OHG Ring(Ecke Collinistraße) mild und füllig zugleich! 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Juli 1958 abgeschlossen, Gegenstand des Unternehmens ist: Die Er- richtung und der Betrieb von Textil-Reinigungsgnstalten, Das Stamm- Kapital beträgt 20 000,— DOM. Geschäftsführer ist Anneliese Dillmann, g m Ein preiswerter Faltwagen Kaufmann in Mannheim. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird Sporwagenfeſf hierzu 29.75 die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäfts- Re- 5 führer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten, Als nicht ein- and Luxus, Felfwagen mit kKugellager⸗ getragen wird bekanntgemacht; Oeffentliche Bekanntmachungen der . rädern, Regendecke mit Fenster, Gesellschaft werden nur im Bundesanzeiger oder einem Nachfolgeorgan eleg. 5* erlassen, 7 8k Veppel- Staßstenge 118. Veränderungen: un A 1352— 10. 10, 19689 Dr. Curt Tilmann in Mannheim( 7, 19). Offene rah⸗ Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 19583 begonnen. Dorn Niels Tillmann, Buchhändler in Mannheim, ist in das Geschäft als per- In- sönlich haftender Gesellschafter eingetreten, be- A 2751— 10. 10. 1989 Eckert& Falke KG Zweigniederlassung Mann- 11 heim in Mannheim, Hauptsitz: Hannover,(Rheinkaistraße 16a). Der per- Gus sönlich haftende Gesellschafter Hugo Eckert ist aus der Gesellschaft aus- hifa geschieden, f 8 „**0b Die Fintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hannover ist Die neus italienische Form, leſeht zusammenlegbar. erfogt und im Bundesanzeiger Nr, 164 bekanntgemacht. B 383— 7. 10. 1958 Eisengesellschaft Mannheim mit heschränkter Haf- tung in Mannheim,(0 2, 20) Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen hat Albert Schlachter in Mannheim. B 705— 10. 10, 1953 Merkur Kühlhaus Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Güterhallenstrage 27-31). Josef Linnemann ist nicht mehr Geschäftsführer. Magdalena Linnemann geb. Mandel Witwe, Kaufmann in Mannheim ist zum Hauptgeschäftsführer bestellt. 1 Nur führende Markenfabrikate Mags Das gioße Fachgeschäft— Seſt 1894 tudwigshafen Prinzregentenstraße 62 (ischen Hauptbehnhef und BA8f) Halfestelle Linie 3 Erloschen: A 2914— 10. 10. 1936 Bach's Liköre Erwin Bach, Destillerie in Mann- heim. Die Firma ist erloschen, A 3412— 10. 10, 1959 Deutsche Beech-Nut Vvertriebsgesellschaft E. Beck & Dahms in Mannheim. Der Sitz ist nach Dambroich verlegt. Selte 6 AUS DEN BUNWDESLANDERN Dienstag, 14. Oktober 1958/ Nr. 7 Kaplsruhe — A an VVV eee eee eee eee ee———— Der Verlauf der Trasse mit ihren Anschlußleitungen. Die unterstrichenen Städte sind Mitglieder des Zweckverbandes Bodenseewasserversorgung. Nicht als„zorniger Ankläger“ „. Soll der Staatsanwalt auftreten/ Thema: Weisungsbefugnis Heilbronn. Bei der Einsetzung des neuen. Leiters der Staatsanwaltschaft Heilbronn, Oberstaatsanwalt Dr. Lorenz, Stuttgart, be- tonte am Wochenende Ministerialdirektor Müller vom baden-württembergischen Justiz- ministerium, der Staatsanwalt dürfe nicht nur einseitig Vertreter der Anklage sein, es gehöre auch zu seinen wesentlichen Auf- gaben, entlastende Umstände zu ermitteln. Der Staatsanwalt solle unter keinen Umstän- den ein zorniger Ankläger sein, denn im Mittelpunkt. seiner Tätigkeit stehe der Mensch. Der Ministerialdirektor erklärte, daß die Diskussion um die Weisungsbefugnis, der der Staatsanwalt unterliege, überhitzt worden sei. Die Justizverwaltung sei bemüht, Dei Weisungen in Einzelsachen größtmögliche Zurückhaltung zu üben. Ein besonderes An- Uegen des Justiz ministeriums sei es, die be- stehende Gleichheit in der Besoldung und in den Beförderungsmöglichkeiten bei Richter und Staatsanwalt zu erhalten und damit einen Laufbahnwechsel weiterhin zu ge- Währleisten.. Auch Generalstaatsanwalt Erich Nellmann betonte zum Thema der Weisungsbefugnis, daß niemand einem Staatsanwalt, der An- Klage erheben oder einen Haftbefehl bean- tragen wolle, in den Arm falle. Er verwies auf die kürzliche Festnahme eines hohen Ministerialbeamten in Bonn. Der Staats- anwalt, der den Haftbefehl beantragt habe, habe zweifellos ein hohes Maß innerer Un- Abhängigkeit bewiesen. Der Generalstaatsanwalt setzte sich dafür ein, daß sowohl Staatsanwälte wie Richter im Umgang mit Laien jede Art von„beruf- lichem Hochmut“ vermeiden. Sein besonde- res Anliegen sei eine Beschleunigung der Strafverfahren. Entsprechende Bemühungen hätten aber noch keine wesentlichen Fort- schritte gezeitigt. Strafverfahren, die„ver- schimmeln“, hätten aber nach seiner Mei- nung keinen Wert mehr. Der neue Heilbronner Oberstaatsanwalt, der die zweitgrößte Staatsanwaltschaft des Landes leitet, war bisher bei der Stuttgarter Stgatsanwaltschaft für die Ermittlung von Wirtschaftsvergehen und Großbetrügereien zuständig. 215 m hoher Turm für Bundesgartenschau Dortmund. Mit einem rund 215 m hohen Aussichtsturm, einem rotierenden Café in 130 Meter Höhe und einer Gesamtfläche von 73 Hektar soll die Bundesgartenschau 1959 in Dortmund Gestaltung und Ausmaß aller bisherigen Ausstellungen dieser Art über- treffen. Europas größtes Fernwasserwerk in Betrieb Durch 308 km Leitungsrohr fließt das klare Bodenseewasser bis nach Bietigheim Stuttgart. Einige Dutzend Honoratioren Aus Staat, Gemeinden und Wirtschaft wer- den sich am 16. Oktober in den Maschinen- hallen des Seepumpwerks Sipplingen zu- sSammenfinden, um Zeuge der Inbetrieb- nahme der 308 km langen Bodensee-Fern- Wasserleitung zu sein, die bis jetzt 27 Ge- meinden und vier Wasserversorgungsgrup- pen mit dem Ueberlinger See in 60 m Tiefe entnommenem frischem Wasser versorgen Wird. 2160 Liter pro Sekunde oder 190 000 cbm, jährlich also rund 70 Millionen ebm Wasser, saugen und drücken die Pumpen und Turbinen in die bis zu 1,30 m dik- ken Rohrleitungen aus Stahl und Spann- beton, speichern es in Sammelbecken bis zu 30 000 ebm Fassungsvermögen, schicken es — immer unterirdisch— über Berg und Tal bis zur Landeshauptstadt Stuttgart und weit darüber hinaus nach Bietigheim am Neckar. Stuttgart hat von nun an also eine Was- serleitung zum Bodensee, eine im Gegensatz zu den römischen Aquaedukten unterirdi- sche Wasserleitung, die in Europa ihresglei- chen sucht. Lediglich die 220 km lange Harz- Wasser versorgung, die bis Bremen reicht, weist ähnliche Dimensionen auf, hat aber nur 60 cm dicke Leitungsrohre. Wenn die Stuttgarter, die Tübinger, die Reutlinger und die Einwohner vieler ande- rer schwäbischer und einiger badischer Ge- meinden künftig in ihre Badewannen stei- Sen, umspült sie das Wasser des Bodensees. Bier, Kaffee und Tee werden ihnen besser schmecken als bisher, denn das Wasser, das aus den Hahnen strömt, wird klares, edles Naß, wird Gletscherwasser aus den Tiefen des Ueberlinger Sees, des reinsten Teiles des rheindurchflossenen Bodensees sein. Der nördlichste Sammelbehälter des Bodensee wassers ist der wuchtige 85 mal 50 m groge und 7,50 m tiefe Hochbehälter Stuttgart-Rohr, 520 m hoch über Stuttgarts Dächern, im Walde versteckt gelegen. Von dort aus können die Wassermassen in ste- tem Gefälle hinunter ins weite Tal fließen, in die Hauptstadt, nach Ludwigsburg, Leon- berg, ins Neckartal nach Eßlingen, nach Bietigheim. Wer von diesem großen Wasserreservoir aus vor Jahresfrist entlang der Leitungs- strecke nach Sipplingen zum See fuhr, sah an den Straßen entlang Arbeiter wie Wühl⸗ mäuse dickbäuchige Rohre in die Erde ver- senken, sah in weiten Abständen kleine und größere Bauwerke teils eigenwilliger Kon- struktion entstehen und war hier und da nicht erfreut über den robusten Eingriff in die Landschaft. Wer heute die gleiche Strecke fährt, wird zumeist vergeblich nach das Landschaftsbild verschandelnden Narben suchen. Nur an wenigen Stellen deuten schmale Waldschneisen oder frisch gepflügte schmale Ackerstreifen darauf hin, dag dort die Rohre liegen, daß in zwei Meter Tiefe das Wasser des Bodensees fließt, geschützt im Schoße der Erde, im Sommer kühl, im Winter gegen Frost gesichert. Friedliche Betonbunker Ferner liegen längs des Wegs viele Pump- Werke und sieben Wasserbehälter. In ihrer geduckten Bauart, in ihrem Tarnbewuchs muten sie an wie Betonbunker auf fried- lichen Hügeln, denn der Vergleich zu den Bauten des einstigen Westwalls drängt sich Auf. Vier Betriebsstellen dienen als Kom- mandostände, in denen Ingenieure tätig sind. In den 19 Streckenschieberhäuschen aber arbeitet keine Menschenseele. Hier stoppt ein elektrisch auslösbarer Schieber den Wasserstrom im Gefahrenfall, wenn irgendwo auf der langen Strecke einmal ein Leitungsrohr brechen sollte. Von außen muten diese Bauten mit ihren roten Zie- geldächern und ihrer stets der Umwelt an- gepaßten Fassade wie Bauernkaten an. Sie stehen übrigens, wie die meisten Verwal- tungsbauten des Unternehmens noch teil- weise im Rohbau. Termin für die offizielle Einweihung der Fernwasserleitung ist näm- lich erst der Mai des nächsten Jahres. Die jetzt erfolgende Inbetriebnahme geschieht aus rechnerischen Gründen. Die Kalkula- toren des Zweckverbandes, voran der kauf- männische Direktor Kreutz, wissen, daß sie den Winter über jeden Tag teuer bezahlen müßten, wenn die Gemeinden das Wasser erst nach Beendigung des letzten Pinsel- striches an den Verwaltungsbauten abneh- men würden. Außerdem geht es nicht an, das frische Bodenseewasser im Oktober 1958 bis vor die Tore Stuttgarts zu pumpen und der Bevölkerung zuzumuten, noch einen Winter lang Wasser aus verschmutzten Flüssen trinken zu müssen. Auch die vielen angeschlossenen Gemeinden würden sich dagegen wehren, denn der technische Direk- tor der Bodensee- Wasserversorgung, Dr. Schmidt, hat analysiert, daß in Württem- berg- Hohenzollern von über 2000 Wasser- proben 70 Prozent hygienisch beanstandet werden müßten. Diesem Dilemma soll nun die Fernwas- serleitung, vor nicht langer Zeit als Phanta- sieprodukt belächelt, ein Ende bereiten. Die Technik hat sich die Wassermassen des „Schwäbischen Meeres“ vom badischen Ufer aus nutzbar gemacht, hat sie in Stahl und Stahlbetonleitungen gezwungen und jagt sie schon heute mit 1700 Litern pro Sekunde zunächst 300 Meter hoch und dann 3,4 Kilo- meter weit auf den Sipplinger Berg. Das Herz des großen Werkes Dort hat man das Herzstück der tech- nischen Groß leistung in den Wald hinein- gebettet: einen Rohwasserbehälter für 30 000 ebm Wasser, eine Filteranlage mit 12 weiten Becken, die in eine 140 m lange, unter einem gewölbten Dach ruhende Halle eingebaut sind, und einen 20 000 ebm Wasser kassenden Reinwasserbehälter. Maschinen- hallen liegen da, in denen die starken Pum- pen ihr monotones Lied singen, Montage- hallen und flache Verwaltungsbauten sieht man. In diesem von Tannendickicht umrahm- ten Pump- und Filterwerk werden die Was- sermassen gebändigt, auf gespeichert, gefiltert und schwach mit einer so geringen Menge Chlor durchsetzt, daß sie schon nach wenigen Kilometern vom Wasser selbst aufgezehrt und nicht mehr spürbar sein wird. Hier auf dem Sipplinger Berge oberhalb des Sees, von wWwo aus man einen berauschend schönen Ausblick auf die majestätische Alpenwelt genießt, werden die Wasser der langwierigen Prozedur des Filterns unter- worfen, gereinigt, wo es kaum etwas zu reinigen gibt, denn das aus 60 m Tiefe kom- mende Naß birgt höchstens noch Spuren von Plankton. Muten die auf der über 300 km langen Strecke verteilten Wasserbehälter und Pump- Werke wie friedliche Bunker an, so macht diese auf den Berg und in den Berg gebaute Hauptanlage gar den Eindruck eines moder- nen Festungsbauwerkes, in dessen unter- irdischem Labyrinth von Gängen, Rohrstol- len, Kammern, Schalt- und Pumpstationen, Stollenbauwerken und von einem Netz von meterdicken Rohren durchzogenen Räume der Besucher sich wie in den Herzkammern eines Industriewerkes vorkommt. Bodensee Stuttgart in 30 Stunden So ist es auch, denn hier werden die 2160 Liter pro Sekunde in Richtung Nordwesten, zunächst in den 23 km entfernten 20 000 ebm fassenden 750 m hoch gelegenen Liptinger SENOUSSI auch Filter IN N . Scheitelbehälter gepumpt. Mit einer solchen Geschwindigkeit treibt das Wasser vom Bo- densee fort, daß es innerhalb von 30 Stunden in Stuttgart ankommt.„Während Sie ein- undzwanzig sagen, sind zehn Badewannen voll Seewasser geflossen“, erläutert 2 Schmidt und fügt hinzu, das mache dem Ueberlinger See gar nichts aus. Der Boden- see enthalte 50 Milliarden ebm Wasser, da- von der Ueberlinger Teil 5 Milliarden cbm. Wenn der Wasserverband ihn überdache und alle seine Zuflüsse abriegele, würde der See erst in 1000 Jahren leergepumpt sein. So verblüffend diese Zahlen sind, der technische Leiter der Mammutwasserleitung Wartet noch mit weiteren auf: 110 000 cbm Beton hat er für sein Werk verbaut, 40 600 Tonnen Rohre und 15 b00 ebm Zement. 1,8 Millionen Kubikmeter Erde wurden bewegt. Einschließlich der Behälter faßt die Boden- Seewasserleitung 300 000 ebm Wasser, da- von fließen 125 000 ebm in dem Leitungs- System, und zwar gleichmäßig kühl mit 5 bis 7 Grad Celsius. Dieses köstliche Naß wird übrigens recht teuer sein, zumindest all die Jahre hindurch, die vergehen werden, bis sich die Anlagen bezahlt gemacht haben werden. Die Gesamt- baukosten liegen bei 215 Millionen DM. Die Finanzierung geschieht wie folgt: Eigenver- mögensumlage des Verbandes 43 Mill. DM, Förderung des Landes Baden- Württemberg 71 Mill. DM(davon 45 Mill. DM Zuschüsse und 26 Mill. DM Darlehen) und 101 Mill. DM Fremdmittel, von denen bisher 724 Mill. DM aufgenommen wurden. Die noch fehlenden 28,6 Mill. DM hofft der Verband von der Bundesanstalt für Arbeitslosenver- mittlung, von der Angestellten versicherung und vom Bunde zu erhalten. Trotz eines sehr niedrigen Zinssatzes für die aufgenommenen Darlehen und Zuschüsse des Landes müs- sen jährlich rund 10 Millionen DM Tilgungs- raten gezahlt werden. Die durch Vertrag zur Abnahme eines gewissen Quantums Wasser verpflichteten Gemeinden Pro Kubikmeter Wasser zwischen 50 und 60 Pf zu zahlen haben. Welchen Preis die Ver- braucher leisten müssen, bestimmen dann die Gemeinderäte. Die Stuttgarter haben voraussichtlich 70 bis 90 Pf für das gute Bo- denseewasser zu zahlen. Und dennoch: das Sipplinger Wasser ist schon so gut wie ausverkauft; die Bauher- ren denken an Erweiterungsanlagen, die hier und da schon vorgesehen sind. Fritz Treffz-Eichhöfer Seit 6000 Jahren gibt es Brot! Bereits die Agypter sollen den Sauerteig erfunden haben. Noch heute wird das Roggenbrot nach diesem Verfahren gebacken. Viele Bäcker — — werden ö —— * 10 bereiten ihren Sauerteig wie in alten Zeiten aus dem Grundsauer, der seit Menschengedenken jeweils vom Vortage aufbewahrt wird. Auch das hier abgebildete 8 N . 0 7 Von geschickten Frauenhänden nett zubereitet: Hübsch dekoriert, schenkt die herzhaft natur- frische Velva Ihnen noch mehr Freude am Essen. 8 KRAFTS Odenwälder Steinofenbrot ist nach alter Art gebacken. W cler hechud genießen Zu allem Kräftigen und Deftigen gehört auch Velva, die Delikateſß-Mar- garine mit dem herzhaft naturfrischen Geschmack. Nur einmal probieren, und Ihre Familie wird überrascht sein! Sie erhalten Velva immer frisch bei Ihrem Kaufmann. Denn Tag für Tag sorgt die eingespielte KRAFT Frisch- dienst- Organisation dafür, daß Sie Velva jederzeit garantiert frisch auf den Tisch bekommen. * Im Üblichen ½ Pfund-Würfel oder in der praktischen Zwillingspackung. Nr. 237/ Dienstag, 14. Oktober 1958 AUS DEN BUNDESLAND ERN DRR: Kein Vermißter wird abgeschrieben Suchdienst hat noch große Aufgaben/ Täglich 90 positive Ergebnisse Bonn. In Anwesenheit von Bundestags- präsident Gerstenmaier, Alterpräsidentin Elisabeth Lüders, Bundes vertriebenenmini- ster Oberländer und zahlreichen weiteren Vertretern des politischen Lebens eröffnete der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Heinrich Weitz, am Montag in der Wandel- halle des Bundeshauses in Bonn eine Aus- stellung, die Aufschluß über die umfangreiche Arbeit und die noch zu bewältigenden Auf- gaben der Suchdienststellen in der Bundes- republik gibt. Weitz und Oberländer beton- ten, daß es bei Bereitstellung der erforder- lichen Mittel noch etwa vier Jahre dauern werde, bis die Suchdienststellen ihre großen Nachforschungsaktionen abschließen können. Es müsse alles getan werden, um die An- gehörigen von der quälenden Ungewißheit zu befreien. Mittels einprägsamer Fotos und Statisti- ken wird in der Ausstellung darauf hinge- wiesen, daß noch fast fünf Millionen Schick- sale ihrer Aufklärung harren. 14 000 Kinder suchen ihre Eltern. 3,2 Millionen Zivil- personen werden noch vermißt. 140 000 Fa- milienangehörige leben getrennt und warten auf ihre Zusammenführung. 118 000 Kriegs- gefangene sind verschollen und 1,2 Millionen frühere Wehrmachtsangehörige sind noch immer vermißt. Daß die Suchdienstarbeit 13 Jahre nach Kriegsende noch sinnvoll ist, bezeugte DRK- Präsident Weitz mit dem Hin- Weis, daß in jedem Monat 400 Kinder wieder mit ihren Eltern zusammengeführt werden können und an jedem Tage 90 positive Nach- forschungsergebnisse, die völlige Aufklärung über einen Fall bringen, registriert werden. Die Suchdienstarbeit müsse aber, so be- tonte der Suchdienstleiter des DRK, Dr. Wag- ner, rasch abgeschlossen werden. Das erfor- dere die Verpflichtung gegenüber den An- gehörigen der Vermißten, aber auch die Rücksicht auf die Suchdienstorganisationen, deren ehrenamtliche Helfer unablässig mühe- volle Arbeit leisteten. Die Tätigkeit dieser Helfer beim DRK und beim kirchlichen Suchdienst sowie die Hilfe der Vertriebenenorganisationen würdigte auch Bundesvertriebenenminister Oberlän- der. Der Leiter des kirchlichen Suchdienstes, Rektor Franz Müller, betonte, es gelte, eine millionenfache Not zu beheben. Die Auf- klärung der Vermißtenschicksale sei noch lange nicht beendet. Beim kirchlichen Such- dienst lägen noch 750 000 unerledigte Such- anträge, und in jedem Monat kämen 25 000 bis 30 000 neue Anträge hinzu. Seit Januar dieses Jahres gibt das DRK regelmäßig Vermißten-Bildlisten heraus. Bis- her sind 41 Bände— das ist ein Drittel des Gesamtwerkes— erschienen. Das DRK weist darauf hin, daß mit diesen Bildlisten der Richtete sich Nürnberger Mörder selbst? Neunundvierzigjähriger nahm bei Verhaftung Zyankali/ Dringender Verdacht Nürnberg. Der 49jährige kaufmännische Angestellte Otto Rudorf aus Feucht bei Nürnberg, der sich am Samstag auf dem Weg ins Polizeipräsidium in einem Polizei- fahrzeug durch Einnehmen von Zyankali vergiftete, steht unter dem dringenden Ver- dacht, mit dem„Mörder von Nürnberg“ identisch zu sein, nach dem seit nahezu einem Vierteljahr gefahndet wird. Wie Oberstaatsanwalt Dr. Fritz Kühn am Montag mitteilte, war Rudorf bereits ein- schlägig vorbestraft. Neuerdings waren ihm mehrere Betrügereien zur Last gelegt wor- den. In seinem Besitz wurde eine Pistole gefunden. Der Verdacht, daß er der Mörder Neidenbachs und der Witwe Wiggen ge⸗ wesen sein könnte, wird dadurch bestärkt, daß Rudorf ein Kraftfahrzeug besaß und in unmittelbarer Nähe der Autobahn wohnte. Der 36jährige Diplomlandwirt Mathias Neidenbach und die 64jährige Witwe Elisa- beth Wiggen, waren in der Umgebung von Feucht, jeweils nahe der Autobahn, durch Kopfschüsse getötet aufgefunden worden. Nach der Ueberprüfung von nahezu 1500 Hinweisen aus der Bevölkerung nimmt die Kriminalpolizei nun an, daß sich der Mörder seinem Opfer Neidenbach unter dem Vor- wand näherte, ihn an einem Wirtschafts- unternehmen in oder bei Lauf oder Hers- bruck, das etwa 25 Kilometer ostwärts von Nürnberg liegt, in Form einer stillen Teil- haberschaft zu beteiligen. Die Polizei hält es für möglich, daß der Mörder als Makler oder Steuerberater auftrat. 5 Jegliche weiteren Auskünfte wurden von der Sonderkommission mit dem Hinweis auf die noch laufenden Ermittlungen abgelehnt. Die Bamten sind überzeugt, daß die beiden Morde nach den bisherigen Ermittlungen von zwei Männern begangen wurden, so daß selbst wenn Rudorf an der Tat beteiligt war. sich noch immer ein Mittäter in Freiheit befindet. Unsere Korrespondenten melden dugßerdem: Kind stürzte aus fahrendem Zug Aschaffenburg. Ein neunjähriger engli- scher Schüler ist in der Nähe von Aschaf- fenburg aus einem fahrenden D-Zug ge- stürzt und auf der Stelle getötet worden. Der Junge hat vermutlich die Waggontür mit der Toilettentür verwechselt. Er flel aus dem etwa 90 Stundenkilometer fahrenden Zug auf das Gegengleis und erlitt einen töd- lichen Schädelbruch. Todesopfer bei Segelflugzeug-Absturz Bad Neustadt/ Saale. Beim Absturz eines Segelflugzeugs fand ein Segelflieger den Tod. Kurz nach dem Auisklinken hatte sich von der mit einer Schleppwinde gestarteten„Rhön- Lerche“ ein Tragfläche gelöst. Aus etwa 350 Meter Höhe stürzte der Segler ab. Der 30 jährige Ingenieur Werner Richter aus Salz im Landkreis Bad Neustadt war sofort tot. Fabrikant wollte seine Fabrik einäschern Selb(Oberfranken), Der 36 jährige Fapri⸗ kant Hermann Zeidler aus Selb sitzt seit Freitagnachmittag im Hofer Gefängnis. Er hatte versucht, die Fabrikräume seiner Firma„Elektra“ in Schütt und Asche zu legen oder in die Luft zu sprengen. Die letzte umfassende Versuch gemacht wird, Vermißtenschicksale aufzuklären. Es richtet daher an alle Heimkehrer die Bitte, die Bild- liste ihrer früheren Einheit durchzusehen und den DRK-Helfern alles mitzuteilen, was sie über Schicksal und Verbleib der abgebildeten Kameraden wissen. Das DRK will die zehn Millionen Heim- kehrerbefragungen, die im Zusammenhang mit den Bildlisten vorgenommen werden sol- len, in den nächsten drei Jahren abschließen. Es bittet daher um die Unterstützung der örtlichen Behörden und versichert den An- gehörigen der vermißten Soldaten, daß kein Vermißter vergessen sei oder gar„abgeschrie- ben“ werde. Die Repatriierung von Deutschen aus der Sowjetunion erfüllt nach Mitteilung des DRK noch nicht die Erwartungen. Es zeige sich aber, daß sich die Regierungsverhandlungen zwischen Bonn und Moskau und die Verein- barungen zwischen den beiden Rotkreuz- gesellschaften auszuwirken begännen. Von Januar bis September dieses Jahres seien 2047 Personen aus der Sowjetunion repatriiert worden. Motorrad gegen Kombiwagen Zwei Tote und vier Schwerverletzte Schwäbisch-Hall. Zwei Tote und vier Schwerverletzte forderte in den späten Abendstunden des Sonntags ein Verkehrs- unfall auf der Bundesstraße 14 bei Buben- orbis. Ein 24 Jahre alter Motorradfahrer fuhr in voller Fahrt auf einen Kombiwagen auf, der aus einer Seitenstraße kommend in die Bundesstraße einbiegen wollte. Das Mo- torrad bohrte sich in den Kombi-Wagen hinein. Dabei wurden der Motorradfahrer und ein im Wagen sitzendes fünfjähriges Kind sofort getötet. Die 18 jährige Sozius- fahrerin erlitt einen Schädelbasisbruch. Der Fahrer des Kombiwagens, ein Handwerks- meister aus Bubenorbis, seine Ehefrau und ein anderes Kind wurden ebenfalls schwer verletzt. Ein drittes Kind, das in dem Kombi- Wagen saß, kam mit geringfügigen Verletzun- gen davon. Feuerwehr konnte rechtzeitig eingreifen. Zeidler gestand, daß er mit der Brandstif- tung 26 000 Mark von seiner Feuerversiche- rung erschwindeln wollte. Er habe 20 000 Mark Schulden und außerdem als Haupt- kassierer der Feuerwehr-Sterbekasse 4000 Mark unterschlagen. antennen „Mondhupser“ heißt er Neustadt/ Weinstraße. Die erste amerika- nische Weltraumrakete, die inzwischen auf ihrem geplanten Flug zum Mond vom Kurs abgewichen ist, hat nicht nur das Interesse der Wissenchaftler, sondern auch der Wein trinker ausgelöst. Als„Mondhupser“ soll deshalb der 1958er den in- und ausländischen Weinfreunden kredenzt werden. Auf diesen Namen hat ihn die 24 Jahre alte deutsche Weinkönigin Rosemarie Schreck aus der kränkischen Rotweinstadt Klingenberg(Main! in Neustadt getauft. Rund 1500 der fast 3000 Besucher des Deutschen Weinlesefestes in Neustadt hatten sich in geheimer Wahl für diesen weinfröhlichen Taufnamen entschie- den und ihm den Vorrang vor dem außer- dem vorgeschlagenen„Grenzenlosen“ und dem„Wochenendler“ gegeben. Schneiders abenteu ... Wurden fortgesetzt/ Verteidiger Bonn. Am zehnten Tage des Prozesses gegen den einstigen„Chefpsychologen“ der Bundeswehr, Robert Schneider, versuchte das Bonner Langericht zu klären, ob Schnei- der bei Kriegsende überhaupt ein ärztliches Examen betanden hat. Eine Sachbearbeite- rin der Gesundheitsabteilung im bayerischen Innenministerium sagte aus, Schneider habe am 1. April 1945 von ihr selbst eine Notbe- stallung erhalten. Im Wintersemester 1944/45 hätten Studenten die Notbestallung auch ohne Prüfung erhalten können, wenn sie neun Semester hinter sich hatten. Die Zeugin entsann sich mit Sicherheit darauf, daß der Urteilsvermerk„sehr gut“, der in Schneiders Notbestallung zu lesen ist, seinerzeit gestrichen worden sei. Sie konnte sich an Schneider noch genau erinnern, weil er damals eine„abenteuerliche Geschichte“ zum Besten gegeben habe. Schneider habe nämlich erzählt, er sei zwischen Würzburg und München aus einem Fiesler Storch ge- fallen und dann zu Fuß nach München wei- ter marschiert. Der Angeklagte meinte dazu, es könne sich dabei nur um eine„Erinne- rungsverschiebung“ der Zeugin handeln. Schneider wurde auf zahlreiche Wider- sprüche in seinen Aussagen und Zeugnissen hingewiesen. Er versuchte sie mit Irrtümern zu erklären. „Warum sagen sie uns immer nur die halbe Wahrheit?“ fragte der Vorsitzende. Darauf entgegnete Schneider:„Durch meine Dummheit habe ich schon in Wien 13 Monate schweren Kerker erhalten.“ Verteidiger und Staatsanwalt stellten eine Fülle von neuen Beweisanträgen. Wenn das Gericht ihnen stattgibt, müßten mehr als zehn Zeugen neu geladen werden, Der Staatsanwalt will unter anderem ermitteln, ob die philosophische Doktorarbeit Schnei- ders nicht das geistige Eigentum eines ande- ren Studenten ist. Beim Gericht laufen stän- 85 000 Mark Versorgung erschwindelt Bonn. Zu viereinhalb Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust wegen Urkun- denfälschung und Betrugs verurteilte die Erste Große Strafkammer des Bonner Land- gerichts nach zehntägiger Verhandlung den Bonner Rechtsanwalt Dr. Klaus Gasteiger. Das Gericht hielt es für erwiesen, daß sich Gasteiger durch raffiniert gefälschte Urkun- den Versorgungsbezüge als Oberregierungs- rat a. D. in Höhe von 85 O00 DM auszahlen und als politisch Verfolgter anerkennen ließ, wofür er eine Haftentschädigung von 3750 DM und eine Ausbildungsentschädi- gung von 5000 DM erhielt. Schwere Schlägerei Helmstedt. Zu einer schweren Schlägerei zwischen etwa 20 amerikanischen Soldaten und rund 100 deutschen Zivilisten kam es in der Zonengrenzstadt Helmstedt. Die „Schlacht“, die auf beiden Seiten mehrere Verletzte forderte, entstand aus bisher nicht geklärten Gründen in einer Helmstedter Gaststätte im Zentrüm der Stadt und wurde auf der Straße fortgesetzt. Die amerikani- schen Soldaten zogen sich schließlich in ein Helmstedter Hotel zurück, in dem sie seit Monaten untergebracht sind. erliche Geschichten und Staatsanwalt stellten Anträge dig Zuschriften ein, die neue wichtige Aus- sagen über Schneider enthalten. Das Gericht vertagte sich auf Samstag, den 18. Oktober. 100 000 sahen den Winzerfestzug Neustadt/ Weinstraße. Rund 100 000 Be- sucher waren am Sonntag mit Sonderzügen, Omnibussen und Privatwagen nach Neustadt gekommen, um einen der größten deutschen Winzerfestzüge mitzuerleben, der farben- prächtiger denn je durch die mit Erntekro- nen, Girlanden und Fahnen geschmückten — S W.aoschen, Abfrottieren und donn —— — — mal — U S VNorepudun S Von morgens bis abends kõrperfrisch i Straßen der pfälzischen Weinmetropole zog. Der Festzug war einer der Höhepunkte des zehntägigen deutschen Weinlesefestes, das gestern mit einem Heimatabend ausklang. Zwei Unfälle: 6 Tote auf der Autobahn Hannover/ Augsburg. Drei Tote und drei Schwerverletzte forderte ein Verkehrsunfall auf der Autobahn München Augsburg bei Odelzhausen im Landkreis Freidberg. Ein von einem Zivilamerikaner gesteuerter Per- sonenkraftwagen geriet beim Bremsen auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern, raste über den Mittelstreifen und prallte auf der Gegenbahn mit voller Wucht gegen einen aus Richtung München kommenden Perso- nenwagen. Die drei Insassen dieses Wagens, ein 39 jähriger und seine Schwiegereltern, fanden dabei den Tod. Das Fahrzeug des Amerikaners, der mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingelie- fert wurde, rammte anschließend noch zwei Autos. Auch die beiden Insassen des ersten dieser beiden Wagen wurden schwer verletzt. Ebenfalls drei Todesopfer und einen Schwerverletzten forderte ein Verkehrsunfall auf der Autobahn bei Bad Nenndorf. Ein mit vier Personen besetzter Pxw aus Hamm fuhr in Richtung Hannover auf den Anhänger eines Lastzuges aus Hamburg auf. Ein In- sasse des Pxw wurde auf der Stelle getötet. Der 17jährige Fahrer des Wagens und eine dritte Insassin starben später im Kranken- haus. 8 Universität Heidelberg ehrt Professor Dr. Otto Heinrich Warburg Heidelberg. Die medizinische Fakultät der Universität Heidelberg verlieh dem Direk- tor des Max-Planck-Institutes für Zellphy- siologie in Berlin-Dahlem, Professor Dr. Otto Heinrich Warburg, anläßlich seines 75. Geburtstages am 8. Oktober 1958 dis Würde eines Pr. med. h. e. Professor Pf, Warburg erhielt 1931 den Nobelpreis fiir Medizin und Träger des Friedens-Pour-le- mérite; er gilt heute als einer der be- deutendsten Forscher auf dem Gebiet der Physiologie und Biochemie. E. Neue leckerbissen Wick ase in der handlichen Packung! 7 Das letzte Mal! möchten Sie quf den Tisch zaubern? Bequem und einfach wird die Zube- ſeitung abwechslungs- reicher Speisen durch die ö neue Alexqanderwerk- ö Köchenmaschine. For- dern Sie bitte Prospekt an. Standard. Ausführung mit Mixer und Röhr- werk nur OM 297,— ru hirt. reiht schneidet schnitzelt passiert püriert mahlt miæt prukt. Vorführung von Dienstag, den 14. Okt., bis Samstag, den 18. Okt., täglich 15.00 und 18.00 Uhr. 10.00 Uhr Beratungsdienst bei garten das große Spezialhaus für Glas, Porzellan, Haushaltwaren und Kunstgewerbe p 5, 11/13 Mennheim (Planken) . 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Oktober 1958 ILORGEN Unentschieden beim Leichtathletik-Länderkampf in Warschau: Tielfoto bewahrte Pol en vor einer Niederlage Großartig kämpfende deutsche Mannschaft verzeichnete mit 110:110 Punkten prächtigen Abschluß der Saison Dr. Denz, der Präsident des Deutschen Leichtathletik- Verbandes, lobte den hervor- ragenden Kampfgeist der deutschen Mann- schaft:„Dieses Unentschieden ist ein großer Erfolg für uns, den wir nach der Papierform kaum erwarten durften. Mit etwas Glück hät- ten wir vielleicht sogar gewonnen.“ Doppelerfolg im Kugelstoßen Polnische Fachleute hatten vor dem Kampf der Kugelstoßer wahre Wunderdinge von ih- rem Rekordmann Sosgornik berichtet. Der Wettkampf selbst stand dann jedoch klar im Zeichen der deutschen Ueberlegenheit, wobei besonders der 24 jährige Dortmunder Karl- heinz Wegmann durch eine ganz hervorra- gende Form bestach. Wegmann steigerte sich nach einem etwas verunglückten ersten Ver- such(16,87 m) über 17,03 auf die persönlichen Bestleistungen von 17,18 m, 17,32 m und zu- letzt sogar auf 17,49 m! Das Publikum, das sonst mit Beifalls- zußerungen gegen deutsche Leistungen sehr sparsam umging, bedachte den Dortmunder mit lebhaftem Applaus. Auch der deutsche Rekordmenn Lingnau(Hannover) hatte eine anmlich gleichmäßige Serie: zweimal 17,25 m sowie 17,04 und 17,00 m. Dagegen fielen die Polen Sosgornik(16,94 m) und RwiatkowWski (16,42 m) deutlich ab. Dieser Doppelsieg zu Beginn des zweiten Tages brachte Deutsch- land 63:58 in Führung. Wenige Minuten später dehnte sich der deutsche Vorsprung durch den klaren Sieg des Rekordlers Helmut Janz über 400 m Hür- den in 52,2 und durch den dritten Rang des Stuttgarters Hoß(53,1) hinter Polens Meister Kotlinski(53,0) weiter aus. Neues Pfeifkonzert für Schmidt Als man am Lautsprecher die vier 1500 Meter-Läufer vorstellte, wurde der deutsche 900-m-Meister Paul Schmidt wegen seines leichten Zusammenstoßes mit dem Polen Makomaski vom Vortage über 800 m vom Publikum in wenig sportlicher Weise wieder- um mit einem Pfeifkonzert empfangen, das Während des ganzen Laufes anhielt und auch die Siegerehrung„untermalte“. Die beiden Polen Orywal und Jochmann übernahmen sofort nach dem Start die Führung. Mit Zwischenzeiten von 57,7(400 m), 1:58, 2(800), 2:29,0(1000) und 2:58,5(1200 m) schien eine Welt-Rekordzeit in der Luft zu liegen. Erst nach Passieren der 1200-m-Marke ergriffen die deutschen Läufer die Initiative. Schmidt griff Orywal an und bog als erster Läufer in die Zielkurve. Auch Brenner kam an Orywal vorbei, doch Jochmann hielt taktisch ge- schickt Anschluß an die beiden spurtenden Deutschen, während Orywal zurückflel. Ein- gangs der Zielgeraden hatte Schmidt sechs bis acht Meter Vorsprung, doch Jochmann flog förmlich an ihn heran. Zu spät erkannte Schmidt die Gefahr. Beide Läufer stürzten sich fast gleichzeitig ins Ziel. Das Zielgericht konnte keine Entscheidung fällen. Es mußte das Zielfoto konsultiert werden, Nach meh- reren Minuten bangen Wartens kam der Richterspruch: erster Jochmann in 3:42,5 vor Schmidt in der gleichen Zeit(deutsche Jah- resbestzeit von Herrmann und Reinagel ein- gestellt). Brenner wurde in der persönlichen Vorsprung beendet. Deutschland und Polen sind die stärksten Leichtathletik-Länder Europas des Jahres! Nach einem großartigen Ringen um jede Zehntelsekunde und jeden Zenti- meter trennten sich die beiden Ländermannschaften in Warschau mit einem lei- stungsgerechten Unentschieden von 110:110 Punkten. Auf deutscher Seite erwiesen sich vor allem das Duo im Kugelstoßen Wegmann und Lingnau mit 17,49 bzw. 17,25 m, der 400-m-Hürdenläufer Janz(52,2), die 200-m-Läufer Germar und Lauer mit 21,3 und 21,4 sowie der Hochsprungmeister Theo Püll mit 2,06 m als wertvolle Punktesammler. Der deutsche 800-m-Meister Paul Schmidt erzielte nach einem packenden Endkampf mit dem Polen Jochmann die deutsche 1500-m-Jahresbestzeit von 3:42,5 Minuten. Die Entscheidung dieses Wettbewerbs fiel erst durch Zielfilm, der einen hauchdünnen Vorsprung für den Polen ergab. Dieses Zielfoto brachte, wie der spätere Ablauf der Wettbewerbe ergab, die Entscheidung. Im Falle eines Sieges durch Paul Schmidt hätte Deutschland den Länderkampf mit zwei Punkten Bestzeit von 3:44,0 Dritter, während Orywal völlig resignierte und in 3:51 den letzten Platz belegte. Schenk erreichte fast 75 m Die Polen hatten mit einem sicheren Dop- pelerfolg im Speerwerfen gerechnet, zumal Heiner Will durch eine leichte Verletzung im Rücken stark gehandicapt zur Konkur- renz erschien. Die Ueberraschung brachte jedoch der 22jährige Leverkusener Hans Schenk, der auch hier im Kampf mit den polnischen Weltklassewerfern seine Ruhe nicht verlor und seine Beständigkeit durch einen Wurf von 74.99 Meter unterstrich. Dank der erfreulichen Nervenstärke dieses hoff- nungsvollen Wurftalents konnte die deut- sche Mannschaft statt des errechneten 3:82 Punktstandes eine 4:7- Wertung notieren. Püll verlor die Ruhe nicht In der Zielkurve hatte man die Hoch- sprunganlage nach dem anhaltenden Regen am Vormittag mit Benzin abbrennen lassen, um eine halbwegs trockene Absprunganlage zu schaffen. Der junge Peter Riebensahm aus Bremerhaven scheiterte erwartungsgemäß als erster an 1,95 m. 2,00 m waren dann auch für den polnischen Rekordler Fabrykowski zu viel, Lewandowski und Püll meisterten 2,03 m jeweils im ersten Versuch, und dann lag die Latte auf 2,06 m. Lewandowski schei- terte. Theo Püll verlor jedoch die Ruhe nicht. Obwohl das Publikum unsportlich genug war, ihn während der Konzentration zum Sprung durch ständiges Pfeifen zu stören, nahm der Viersener diese Höhe. An 2,08 m scheiterte er dann, weil es zu dunkel geworden war. Im Stabhochsprung gab es den erwarteten polnischen Doppelsieg durch Wazny(4, 30 m) und Krzesinski(4, 20 m) vor dem jungen Solinger Lehnertz(4, 10 m) und dem Koblen- zer Drumm(4, 0 m). Dieser Punktverlust war von vornherein einkalkuliert, ebenso der Sieg über 3000-m- Hindernis durch Polens Weltklasseläufer Krzyskowiak in ausgezeich- neten 8:41,0 Minuten. Hier sicherte Ludwig Müller dank einer klugen Taktik Wertvolle Punkte als zweiter in 8:57,38 Minuten. Der Weseler hielt sich geschickt hinter dem zwei- ten Polen Zbikowski und löste sich zwei Runden vor Schluß von dem Polen. Thumm machte anfangs den Fehler, dem starken Anfanigstempo von Krzyskowiak folgen zu wollen und ließ im zweiten Teil des Rennens stark nach. Noch immer hofften die Polen auf einen Erfolg. Eine Chance dazu war die 4-mal-400- EINE UNNGTIGE NIEpDERLACGE mußte der VfR im Schlagerspiel der 1. Liga Süd auf dem Bieberer Berg hinnehmen. Die Rasenspieler hatten in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, operierten variabler und einfallsreicher, waren gefährlicher vor dem Tor— und mußten trotzdem den Führungstreffer des Spitzenreiters hinnehmen, als Schreck auf dem nassen Boden ausrutschte und der Weg für Berti Kraus frei war. Mit dem ebenso„unnötigen“ 2:0 durch Nuber Mitte der zweiten Halbzeit war das Spiel dann entschieden. Torwart Weitz, der auf unserem Bild über Kaulmann hin- weg den Ball ins Feld zurückfaustet, verhinderte eine höhere Niederlage, als er einen von Nuber geschossenen Elfmeter hielt. a dpa-Bild Meter-Staffel, aber die vier deutschen Lau- fer machten alle polnischen Erwägungen zunichte. Sie gewannen in 3:10,2 Minuten klar. Der Wolfsburger Kaiser übergab als erster mit drei bis vier Metern Vorsprung vor Bozek, Meister Kaufmann dehnte auf künf oder sechs Metern gegen Mach aus. Selbst Makomaski konnte gegen den zuletzt etwas müden Adam kaum Boden gutmachen. so daß Haas die Staffel leicht vor Swatow⸗ ski nach Hause lief. Nun lag die deutsche Mannschaft mit fünf Punkten in Führung doch noch stand der 10 000-m-Lauf aus, der dann den erwar- teten polnischen Doppelerfolg und damit zu- gleich den unentschiedenen Endstand in die- sem Länderkampf brachte. Ozog und Chro- mik erreichten je 29:33,8 Minuten, das Ziel- Gericht setzte Ozog auf den ersten Rang. Hinter den beiden Polen bot Herbert Schade eine großartige kämpferische Leistung, als er sich in seinem letzten Länderkampf sei- nen eigenen Wunsch erfüllte und mit 29:48, 6 Minuten noch einmal klar unter 30 Minuten blieb. Xaver Höger lief 30:19, und erreichte nur den vierten Rang. BESTER MITTEL STRECKLER DES DLV ist nach wie vor der Hördener Paul Schmidt. Nach seinem großartigen Spurtsieg über 800 m am ersten Tage des War- schauer Leichtathletik- Länderkampfes hätte er gestern fast erneut für eine Sensation gesorgt, als er bei seinem dies- jährigen ersten Start über 1500 m noch in der Zielgeraden einen Vor- sprung von 10 m hatte. Auf der Linie mußte sich der Deutsche jedoch von Jochmann Polen) ab- fangen lassen und durch Zielfoto- Entscheid mit dem zweiten Platz be- gnügen. Kleiner Trost: Seine Zeit von 3:42,55 er- reichte bisher noch kein Mittelstreckler im DLV Gebiet.— Unser Bild zeigt P. Schmidt(links) beim 800- m- Lauf. Keystone-Bild H. G. Winklers erster Sieg in Amerika: flit alla und Sonnenglanz ſeklerſtei Im Kampf um das„Blaue Band“ führt nach drei Prüfungen Thiedemann Nach den beiden Erfolgen Fritz Thiede- manns in den ersten Springkonkurrenzen des CHI in Washington holte sich Hans Günter Winkler den ersten Sieg in Amerika., als er das Zweipferdespringen am dritten Pag vor erneut ausverkauften Rängen ge- Wann. Mit seiner bewährten Stute Halla und Sonnenglanz blieb der Olympiasieger als einziger Teilnehmer auch im Stechen fehler- frei. Den zweiten Platz belegte August Lütke-Westhues mit Ala und Flagrant bei vier Fehlerpunkten vor dem mexikanischen Generalssohn Humberto Mariles, dem auf Chihuahua und Jarocha bei dem recht schwierigen Parcours elf Fehler unterlie- fen. Fritz Thiedemann hatte diesmal etwas Schwierigkeiten mit seinen Pferden Gode- wind und Retina, die offenbar unter der klimatischen Umstellung litten. So mußte sich der Europa- Champion bei zwölf Feh- fern den vierten Platz mit dem mexikani- schen Leutnant Roberto Winals teilen. Im Kampf um das„Blaue Band“, zu dem die sechs internationalen Spring wettbewerbe des Turniers in Washington gewertet wer- den, führt nach drei Prüfungen immer noch Thiedemann mit 17 Punkten. Winkler rückte jedoch mit 14 Punkten auf. Die weitere Pla- cierung: 3. Lütke-Westhues 8 P., 4. Mariles 4 P., 5. Winals 2 P., 6. Schridde 1 P. Westphal forderte Johansson Ueber den Bund Deutscher Berufsboxer hat Manager Reinhold Tomfort für seinen Schützling Albert Westphal eine Heraus- forderung an Schwedens Europameister Ingemar Johansson gerichtet. Gleichzeitig bewarb sich Uwe Janssen um einen Titel- kampf mit dem deutschen Halbschwerge- wichtsmeister Erich Schoeppner. Süddeutscher Springertag Sämtliche Vorjahressieger sind beim 3. Süddeutschen Springertag über das Wo- chenende im Karlsruher Tullabad unter den 42. Teilnehmern am Start. Für die 12 Wett- kämpfe der verschiedenen Klassen wurden 47 Meldungen abgegeben. Als erfolgreichster Verein erwartet man wieder den TSV 46 Mannheim, der mit Bärbel Urban u. a. eine Teilnehmerin der diesjährigen Budapester Europameisterschaften aufbieten kann. Neben ihr richtet sich das Hauptinteresse auf den Münchener Turmspringer Anton Mann und den Saarländer Erhard Wäldchen(SV Ott- weiler) als Süddeutscher Meister vom Brett. Auch in Warschau: Mannschaftsgeist Die deutsche Leichtathletikmann- schaft ist zu einem Favoritenschreck geworden. Für sie ist die Papierform nur das Signal, im tatsächlichen Kampf Mann gegen Mann mehr einzusetzen und Punkte zu erkämpfen, die man ihr vorher nicht zugetraut hatte. Am Abend nach dem ersten Tag des Länderkamp- fes gegen Polen waren es die Aktiven, die in einer Mannschaftsbesprechung unter sich berieten, wie die Favoriten rolle der Gastgeber doch noch beschnit- ten werden könnte oder wie wenig- stens ein knappes Ergebnis herauszu- holen sei. Die Harmonie im deutschen Aufgebot hat das Gefühl der kamerad- schaftlichen Verbundenheit gestärkt. In Augsburg trat Herbert Schade zurück, um Ludwig Müller die größere Chance zu geben. In Warschau opferte der zunge Berliner Klaus Ostach seinen Platz über 1500 m für Paul Schmidt. Wer den Erfolg sucht, muß etwas ris- kieren.— Man hat den sensatio- nellen Sieg der deutschen Fußball- Nationalmannschaft bei der Fußball- Weltmeisterschaft 1954 auf den„Geist von Spiez“ zurückgeführt. Dafür gibt es bei den Leichtathleten eine Parallele: „Den Geist von Stockholm Warschau im Spiegel der Zahlen Ergebnisse der zweiten Tages: Kugel- stoßen: 1. Wegmann(D) 17,49 m. 2. Lingnau (D) 17,24 m, 3. Sosgornik(P) 16,94 m, 4. Kwiat- kowski(P) 16,42 m; 400 m Hürden: 1. Janz (D) 52,2 Sekunden, 2. Kotlinski(P) 53,0, 3. Hoß (D) 53,1, 4. Janiak(P) 55,6; 150 0 m: 1. Joch- mann(P) 3:42,5 Min., 2. Schmidt(D) 3:42,5, 3. Brenner(D) 3:44, 0, 4. Orywal(P) 3:51,0; 200 m: 1. Germar(D) 21,3 Sek., 2. Lauer(D) 21,4, 3. Foik P) 21,8, 4. Schmidt(P) 22,2; 3000 m Hin- nernis: 1. Krzyszkowiak(P) 8:41,00 Min., 2. Müller(D) 8:57,8, 3. Zbikowski(P) 903,6, 4. Thumm(D) 9:16,83; Hochsprung: 1. Puell (D) 2,06 m, 2. Lewandowski(P) 2,03 m. 3. Fa- brykowski(P) 1,95 m, 4. Riebensahm(D) 1,90 m; 10000 m: 1. Ozog(P) 29:33, Minuten, 2. Chromik(P) 29:33,8, 3. Schade(D) 29:48,6, 4. Höger(D) 30:19, 2; Speerwerfen: 1. Sidlo (P) 78,44 m, 2. Schenk D) 74,99 m, 3. Kopyto (P) 70,43 m, 4. Will(D) 69,53 m; Vier mal 400 m: 1. Deutschland(Kaiser. Kaufmann, Adam, Haas) 3:10,2 Minuten, 2. Polen 311,4; Stabhochsprung: 1. Wazny P) 4,30 m, 2. Krzesinski(P) 4,20 m, 3. Lehnertz(D) 4, 10 m, 4. Drumm(D) 4,00 m. B-Auswahl überrannt Im Rahmen des Eishockey-Lehrgangs in Zweibrücken trug eine deutsche B-Auswahl gegen die RCAF-„Flyers“ ein Probespiel aus, das die Kanadier auf Grund einer geschlos- senen Leistung im ersten Drittel mit 7:3(5:1, 1:0, 1:2) gewannen. Schubert, Mayrhans (beide Füssen) und Schnaitberger Bad Tölz) schossen die Tore der Deutschen. d' Agata entthront Neuer Box- Europameister im Bantam- gewicht wurde der aus Sardinien stammende Piero Rollo, der vor 30 000 Zuschauern in Cagliari Seinen taubstummen italienischen Landsmann Mario d' Agata über 15 Runden nach Punkten schlug. Exweltmeister d' Agata lag bei der Hälfte der Distanz noch nach Punkten in Führung. Dann aber kamen seine beidhändigen Serien nicht mehr genau genug, und in den letzten Runden war sein jüngerer Gegner entscheidend stärker. Rollo, der auch den italienischen Titel hält, hofft nunmehr auf eine Begegnung mit Frankreichs Welt⸗ meister Alphonse Halimi. DEUTSCHLANDS DOPPELSIEG UBER 100 m war einer der Höhepunkte am ersten Tage des mit Spannung erwarteten Warschauer Leichtathletik-Länderkampfes. Wie- der einmal entschied dabei Manfred Germars Spurtkraft auf den letzten Metern. Bis 80 m führte der unverwüstliche Heinz Fütterer, dann aber zog der Kölner(Vorn) leicht vorbei und gewann in 10,7 Sek. leicht mit einer Zehntelsekunde Vorsprung. Die beiden Polen endeten klar abgeschlagen. dpa-Bild .. DARAUF FEN EN Seite 10 MORGEN Dlenstag, 14. Oktober 1958/ Nr. 237 Glatter 16: 7-Sieg über 09 Weinheim: Waldhof Stürmer nüteten jede Lücke Handball-Bezirksklasse: VfR gewann Revanche gegen den VfL Neckarau SV Waldhof— 09 Weinheim 16:7 Weinheim mußte beim SV Waldhof ohne Guldner antreten und hatte besonders in der Hintermannschaft, einschließlich des Torwarts, erhebliche Schwächen. Waldhof Verstand es vorzüglich, die Mängel seines 58— ius“ hatte nicht ausgeschlafen Nationalverteidiger Erich quskowiak wurde von einem Düsseldorfer Verkehrs-Schöffen- gericht wegen Uebertretung der Straßen- verkehrszulassungsordnung durch Trunken- heit am Steuer zu drei Wochen Haft mit Bewährungsfrist und 300 DPM Geldbuße ver. urteilt. Der 32jährige Fortuna-Spieler hatte am 4. August 1957 mit seinem Personen- Wagen einen Unfall. Die Blutuntersuchung hatte 1,28 Promille Alkohol ergeben. Nach Sachverständigengutachten mußte Jusko- Wiak, der nach eigenen Angaben nur drei Stunden geschlafen hatte, im Anschluß an ein Flutlichtspiel mindestens zehn Glas Bier und fünf Schnäpse getrunken haben Frankreich rechnet mit Kopa Frankreich erwartet sicher die Mitwir- kung von Raymond Kopa im Länderspiel Segen Deutschland am 26. Oktober im Stade de Colombes. Der Optimismus stützt sich auf eine Aeußerung des Präsidenten von Real Madrid, M Bernabeu, der erklärt hat, daß er künftig Kopa auch dann freigeben würde, Wenn Real ein Meisterschaftsspiel habe, falls der französische Fußballverband einen der- artigen Wunsch aussprechen sollte. Aller- dings schränkte er auf Spiele um den Europa-Pokal der Nationen, gleichbedeutend mit der Europameisterschaft, ein. Trotzdem Sagt man in Paris:„Bernabeu, dem u. à. die Sroße Plakette der französischen Fußball- Liga überreicht wurde, wird— weil der Gegner Deutschland heißt— nicht nein sagen. Gegners zu nützen. Schon beim Wechsel führten die Blau- Schwarzen, bei denen be- sonders Haller auffiel, mit 7:3 und erhöhte diesen Vorsprung bis zum Schlußpfiff auf 16.7, wobei Piffkowski, Leins, Haller und Hoffmann die erfolgreichsten Torschützen Wären. Bei den Gästen verdiente sich Ehret die beste Note. VfR Mannheim— VfL Neckarau 9:4 Beide Mannschaften mußten zu dieser Begegnung mit Ersatz antreten, wobei bei Neckarau Amann und Rösinger, beim VfR Duda fehlten. Der rutschige Boden bereitete erhebliche Schwierigkeiten, mit denen aller- dings die Rasenspieler wesentlich besser fer- tig wurden. Schon beim Wechsel führte VfR verdient 4:0. Als nach der Pause Neckarau rasch auf 2:4 stellte, sah es nach einer Neu- auflage der Vorrundenbegegnung aus, in der VfL beim Wechsel auch mit vier Toren im Rückstand lag und dann doch noch klar siegte. Diesmal war der VfR jedoch auf der Hut und siegte verdiente 9:4, nachdem der Gast über 2:5 nochmals auf 4:6 herangekom- men war. Bischoff(4), Wörmer, W. Hochhaus und C. Curth sowie Voit waren für den VfR, Hofmann, Rothmer und Magler für Nek- karau erfolgreich. SV Ilvesheim— 99 Seckenheim 10:17 Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Ilvesheim war im Feld durch- aus ebenbürtig. Der Schlußmann hatte je- doch einen rabenschwarzen Tag erwischt. Die 99er konnten diesmal trotz des klaren Sieges nicht überzeugen. Ihr Spiel war gal¹z auf Vetter zugeschnitten. Die Platzherren lagen schon bei der Pause mit 6:11 zurück und mußten auch die zweite Hälfte an den Gast abgeben. Schuster(5), Velser(2), Feuer- stein(2) und Gries waren die Torschützen des Unterlegenen; Vetter mit neun Treffern der erfolgreichste Spieler der Seckenheimer. Nordbadische Ringer-Landesliga: Lppelheim und SU mit klatem Vorsprung Dezimierte Staffel der SpVgg Fortuna Edingen setzt vorläufig aus Nach dem sechsten Kampftag in der nordbadischen Ringer-Landesliga hat es den Anschein, als würde der Ausreig versuch der beiden ungeschlagenen Spitzenreiter ASV Eppelheim und KSV 1884 Mannheim gelin- Sen, denn fünf bzw. vier Punkte trennen diese beiden schon von der starken Verfol- gergruppe. Den imponierendsten Auswärts- Sieg holte sich der Tabellenzweite KSV 1884 Mannheim mit 14:6 Punkten beim RSV Sulzbach. Die Tabellenführung blieb beim ASV Eppelheim, der Laudenbach mit 15:7 Punkten schlug. Da zudem Laudenbachs Fliegengewichtler Uebergewicht und der Mittelgewichtler Untergewicht hatte, wird für die Eppelheimer sogar ein 24:0-Sieg in der Tabelle verbucht. Neben dem ASV Eppelheim glänzte der Oberliga-Absteiger ASV Heidelberg, der sich beim KSV Hems- bach Überraschend und sicher mit 14:6 Punk- ten durchsetzte. AC Germania Rohrbach zeigte sich in Niederliebersbach von seiner besten Seite und brachte durch einen ver- dienten 1279-Erfolg völlig unerwartet beide Punkte unter Dach und Fach. Zu seinem er- sten Sieg kam Av Fortuna Reilingen auf eigener Matte mit 15:6-Punkten gegen den Tabellenletzten Fortuna Edingen. Die Edin- Ser, die durch zahlreiche Verletzungen im Augenblick nicht in der Lage sind, eine Staf- kel zu stellen, werden vorerst mit den Punktekämpfen aussetzen. In der Oberliga-Reserverunde verteidigte RSC Eiche Sandhofen seine führende Posi- tion durch einen sicheren 16:5-Heimerfolg gegen KSV Schriesheim. Dicht auf den Fer- sen bleibt die Sd Kirchheim den Sandhofe- nern. Allerdings hatten die Heidelberger Vorstädter Mühe, um vor eigenem Publikum gegen ASV Ladenburg zu einem dünnen 10:9-Erfolg zu kommen. Nur Sandhofen und Kirchheim sind noch ungeschlagen. Wäh- rend SRC Viernheim beim VfR 08 Ofters- heim zu einem sehr bemerkenswerten 12:9 Erfolg gelangte, trennten sich Ac Germania Ziegelhausen und die SvVgg. Ketsch 12:12. Diesen Teilerfolg schafften die Ketscher mit fkünk Ringern! Mit 24:0 Punkten bekam Oestringen gegen SpVgg. Germania Karls- ruhe einen weiteren Sieg gutgeschrieben. Australien gewann Stichkampf bei der Mannschafts-Golfweltmeisterschaft Die erste Mannschafts-Weltmeisterschaft der Golf-Amateure, die auf dem berühmten Platz von St. Andrews(Schottland) ausge- tragen wurde, holte sich am Montag die australische Mannschaft in einem Stichkampf über 18 Löcher mit insgesamt 222 Schlägen gegen die USA, die 224 Schläge benötigten. Das Stechen war notwendig geworden, nach- dem beide Teams nach vier Runden mit je 918 Schlägen für 72 Löcher gleichauf geblieben Waren. Für die Australier, die die von Präsi- dent Eisenhower gestiftete Trophäe entführ- ten, wurden Teamkapitän Stevens, Devlin und Toogood als die drei besten gewertet. Devlin war mit einer 72 Par) Bester, Stevens und Toogood kamen auf je 75. Bei den Ameri- kanern wurden der Meister Coe, Bester mit einer 73 sowie Patton(75) und Dr. Taylor(76) gewertet. Die nächste Mennschefts-Weltmeister- schaft der Amateure, die jetzt alle zwei Jahre stattfinden soll, wird voraussichtlich im Jahre 1960 in Merion(Pennsylvanien) ausgetragen. — In der Handball- Kreisklasse: Schritlmacherdlienste fur den Poli sei- Tabellenführer hat jetzt zwei Punkte Vorsprung/ SV 50 führt in B-Klasse Obwohl die Mannheimer Polizei in der Handball- Kreisklasse spielfrei war, konnte sie ihre Führung ausbauen, da zwei der schärfsten Widersacher Punkte einbüßten. Für die Ueberraschung sorgte der ATB Hed- desheim, der den TV Oberflockenbach auf dessen Gelände mit 7:4 bezwang. Etwas nach vorn schieben konnte sich TV 64 Schwetzin- gen, der der auf dem zweiten Platz liegenden SpVgg. Sandhofen mit 7:3 das Nachsehen gab. Ueberraschend kommt auch der klare 14:5 Erfolg der Sd über den TV Altlußheim. Badenia Feudenheim bezog ebenfalls eine nicht ganz erwartete 6:10-Niederlage durch den TV Rheinau, der sich in der Tabelle je- doch nicht vorschieben konnte. In der Staffel I der B-Klasse gab es einen Führungswechsel, da der TSV Lützelsachsen trotz des Platzvorteils SV 50 Ladenburg mit Wie steht mein Verein? Handballbezirksklasse TG Laudenbach 19 15 0 4 168:120 30:8 99 Seckenheim 18 13 2 3 1386:123 28:8 VfL Neckarau 190 11 1 nen TV Brühl 18 10 2 6 134144 22:14 TV Hemsbach 19 10 18 lian 1 62 Weinheim 20 10 0 10 137:130 20:20 Sg Hohensachsen 20 9 2 9 141149 20:20 VfR Mannheim 19 9 1 9 174:157 19:19 9 Weinheim n e SV Waldhof 20 7 8 10 170% 1728 SV Ilvesheim 21 4 1 16 161:221 9:33 TV Friedrichsfeld 19 2 1 16 152:214 5:33 Kreisklasse A Polizei SV 17 13 1 3 150:126 27:7 SpVgg Sandhofen 17 12 1 4 166:182 25:9 64 Schwetzingen 16 11 1 4 139:101 23:9 TVOberflockenbach 17 11 1 5 150.120 23:11 TSV Viernheim 15 10 0 8 132:111 20:10 TSG Plankstadt 17 8 2 7 128.130 18:16 Sd Mannheim Gf ATB Heddesheim 14 6 2 6 121:119 14:14 Bad. Feudenheim 17 7 0 10 143:160 14:20 TV Rheinau 1 6 0 9 110126 1288 Tus Weinheim Z TV Altlußheim 17 2 2 13 106:168 6:28 Sœ Pfingstberg U Kreisklasse B, Staffel I SV 50 Ladenburg 16 14 0 2 161:64 28:4 TSV Läützelsachsen 16 13 1 2 155:88 27:5 TV Neckarhausen 1 108.101 2111 TSV Sandhofen 17 10 1 6 118:96 21:13 TV Schriesheim d TG Heddesheim 16 7 0 9 81:106 14:18 TV Waldhof JJ Fortuna Schönau 16 5 1 10 105:124 1121 SV Wallstadt 15 4 1 10 96:133 921 SG Leutersh. 1b 1 T 12 62:34 9:25 TSV Schönau 15 2 0 13 60:174 4:26 Staffel II TSV 1846 Mannh. 13 13 0 1 152:90 28.2 SC Käfertal 14 12 0 2 167:107 244 MTG Mannheim 13 10 0 3 154:112 20:6 TB Reilingen 14 1 10898 1813 Germ. Neulußheim 13 6 1 6 129:114 13:13 07 Seckenheim Z TSV Neckarau VV Post Mannheim 14 7 10 dnn 721 TSG Rheinau 14 30, 11 78:13. 6722. 98 Seckenheim 1b 4 2 1 li nnn 32 Tischtennis Verbands klasse TV Viernheim 4 4 0 0 36:11 8:0 Tus Sandhofen! SC Käfertal 4 3 0 2 TV Waldhof 4. 3 0 1 28:24 6˙2 TSG 78 Heidelberg II 4 2 1 1 gag 38 TTC Weinheim 4 Post SV Pforzheim e FC Friedrichsfeld 4 1 0 8 1081 8 Mannheimer T8 4 0 0 4 19:36 98 4 0 0 4 436 058 TSV Handschuhsheim Ringer-Gruppenliga Südwest VfK Schifferstadt hh 19.0 SV 98 Brötzingen 4 3 0 1 0 6:2 VfL Thaleischweiler 5 3 0 W 5844 614 KSC Friesenheim 5 3 0 2 48:46 64 KSV Wiesental 5 2 1 2 267 3.5 ASV 1888 Mainz s ASV Feudenheim ne ASV Pirmasens 5 2 0 3 40:56 4:6 ASV Lampertheim 5 r Ks 28 ASV Germ. Bruchsal 5 0 1 4 34:70 19 Ringer-Oberliga Nordbaden VfK 08 Oftersheim 6 5 0 1 64.59 10.2 RSC Eiche Sandhofen FFFFFTET SRC Viernheim 6 4 0 2 70:50 8:4 AC Germ. Ziegelhausen 6 3 1 2 65:60 75 Sg Kirchheim C KSV D. E. Oestringen 6 3 0 3 51:63 6˙6 Spygg Germ. Karlsruhe 6 2 0 4 39:60 48 SpVgg Ketsch 6 2 0 4 58:67 4:8 KSV Schriesheim 6 2 0 4 54:67 48 ASV Ladenburg 6 1 0 5 46:74 2:10 Ringer-Oberliga— Reserven RSC Eiche Sandhofen 8 5 1 9 11 SG Kirchheim 6 1 2 i102 AC Germ. Ziegelhausen 6 3 2 1 91:51 38.4 KSV Schriesheim 4 2 79062 874 SRC Viernheim 330 SpVgg Ketsch 2 1 3 825 577 KSV D. E. Oestringen 8 2 0 1 863 48 VfK 08 Oftersheim 6 2 0 4 68:66 4.8 ASV Ladenburg 6 1 1 4 66:68 3:9 SpVgg Germ Karlsruhe 6 0 0 6 0.144 0:12 Ringer-Landesliga ASV Eppelheim 6 6 0 0 88:35 12:0 KSV 1884 Mannheim 6 5 1 90 809 111 ASV Heidelberg B r KSV Hemsbach J RSC Laudenbach 6 3 0 2 60:69 75 KSV Sulzbach 6 3 0 3 68:60 66 AC Germ. Rohrbach 6 2 1 3 63:66 37 AV Fort. Reilingen 6 1 1 4 45:80 3:9 SpVgg Niederliebersb. 6 1 0 5 49:79 210 SpVgg Fort. Edingen VVV Ringer- Kreisklasse KSV 56 Schwetzingen 4 4 0 0 72:19 8:0 AC Neulußheim 4 4 0 0 63:28 8:0 RSC Hockenheim 4 80 1 44.49 6˙2 KSV Malsch 4 2 4387 358 A Schwetzingen e RSC Schqnau 4 1 0 3 32:59 26 SG Brühl 4 0 0 4 27:63 08 HSV Hockenheim 4 0 0 4 25:64 08 Gewichtheber- Oberliga VfL Neckarau 3 3 0 0 12415 Pfd. 6:0 AC 92 Weinheim 3 3 0 0 12170 Pfd. 6:0 SV Germ. Obrigheim 1 0 0 1 3993 Pfd. 0.2 ESV 1884 Mannheim 1 0 0 1 33870 Pfd. 0.2 KSV Durlach„ Einigkeit Mühlburg 2 0 0 2 7795 Pfd. 0:4 6-9 unterlag. Der 9:6-Erfolg Neckarhausens beim TSV Sandhofen entspricht nicht ganz den Erwartungen. In der Staffel II ließ sich der TSV 1846 auch durch den TB Reilingen nicht aus dem Konzept bringen; der Gast unterlag 4:7. SC Käfertal wahrte seine Chancen durch einen 7:1-Erfolg bei 07 Sek- kenheim. Die Post errang mit 9:9 bei 98 Sek. kenheim einen Achtungserfolg, während der TSV Neckarau in Rheinau bei der TSd mit 7:10 den Kürzeren zog. Bei den Frauen verzichtete Neulußheim in letzter Minute auf sein Pokalspiel gegen VIER II, während die Reserven des TSV 1846 dem TSV Schönau mit 1:3 das Nachsehen gaben Nur Viernheim ungeschlagen Am vierten Spieltag gab es in der nord- badischen TT-Landesliga einige große Uber. raschungen: TV Waldhof behielt gegen Tus Sandhofen mit 9:6 die Oberhand, während der Sc Käfertal den TTC Weinheim knapp mit 9:7 das Nachsehen gab. Weiter im Kom. men ist die zweite Mannschaft der TSG 78 Heidelberg, die den Lokalrivalen TS Hand- schuhsheim mit 9:1 überfuhr. Der TV Fried- richsfeld buchte mit 9:4 gegen die Mrd seinen ersten Sieg, während Spitzenreiter Viernheim weiterhin ungeschlagen nach einem 9:3-Erfolg über den Postsportverein Pforzheim die Tabelle anführt. Nach Viern- heim liegen punktgleich die drei Mann- heimer Vorortvereine Sandhofen, Käfertal und Waldhof auf den nächsten Plätzen. Totoquoten Zwölferwette: 1. R.: 253 301 DM; 2. R.: 4 020 DM; 3. R.: 259 DM.— Zehnerwette: 1. R.(neun Richtige): 936 DM; 2. R.: 64 DM; 3. R.: 8,90 DM. — Neunerwette: 1. R.: 7 000 DM; 2. R.: 200 DRM; 3. R.: 19,50 DM.— Sechs aus 28: I. R.;: 3 500 DM,; 2. R.: 37 DM; 3. R.: 2,60 DM.— Achterwette: 1. R.: 18 DM; 2. R.: 1,80 DM. Lottoquoten: Klasse 1: 300 000 DM; Klasse 2 (fünft Treffer und Zusatzzahl): 40 000 DM; Klasse 2(fünf Treffer): 2 500 DM; Klasse 3: 45 DM; Klasse 4: 2,85 DM. Spanisches Angebot: Eine neue, Ente“! Es gab helle Aufregung. In einem Kölner Hotel sollten ein französischer Vermittler und ein offizieller Mann eines deutschen Fußballvereins über die„Auslieferung“ eines 22jährigen Abwehrspielers aus dem deutschen Weltmeisterschafts-Aufgebot an Atle- tico Madrid verhandeln. Vermittler wie Vereinsvertreter dementierten empört. In der Tat: Es wäre schwer verständ- lich, wenn gerade jetzt über den Trans- fer des betreffenden Spielers verhan- delt würde. Der Mann steht unter Ver- trag, und sein Klub braucht ihn, wenn das Ziel, die oberste Spielklasse näm- lich, wieder erreicht werden soll. Ist das spanische Angebot deshalb über- haupt ernst zu nehmen? Schon einmal, im Mai—Juni, schwirrten Gerüchte. Doch schon damals erwies sich Atletico Madrids Angebot an Horst Szymaniak und den Wuppertaler SV lediglich als — fette„Ente“. N 5 2 Dein fler: Wi. ee de min fron⸗ Hein lonf 0 A U Nur in Apotheken DM 1.75 Bewöhrt bei Husten, Heiserkeit, Zlasen, Beulen, Schwielen u. 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Während der Mini- ster meint, daß es das Verantwortungs- pewußtsein der Versicherten stärken und einen Rückgang der Krankmeldungen fördern würde, wenn beispielsweise für jede ein- zelne ärztliche Leistung vom Versicherten selbst im Normalfall eine Pauschale von 1,50 D-Mark gezahlt werden müßte, meint der DGB, dies widerspreche allen Erfordernissen der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge. Man könne nicht auf der einen Seite von den Arbeitnehmern erwarten, daß sie rechtzeitig zum Arzt gehen, wenn man ihnen anderer- seits zusätzliche finanzielle Lasten aufbürde. Auch der Plan, den Arbeitern für die ersten zwei sogenannten Karenztage einer Krankheit nicht mehr nachträglich Kranken- geld zu zahlen wenn die Krankheit länger als zwei Wochen dauert, sei für die Gewerk- schaften nicht akzeptabel. Zwar sei zuzu- geben, daß die jetzige Regelung einen An- reiz biete, der Arbeit über die notwendige Zeit hinaus fern zu bleiben, jedoch KFönne dieser Schönheitsfehler des Krankenversiche- rungsrechts besser dadurch behoben werden, daß man die beiden Karenztage überhaupt streiche. In Gewerkschaftskreisen wird er- klärt, daß man die finanzielle Lage der Krankenkassen wesentlich verbessern und auf eine Kostenbeteiligung der Versicherten verzichten könnte, wenn ebenso wie bei den Angestellten auch bei den Arbeitern nicht mehr die Kassen, sondern die Arbeitgeber für die ersten sechs Wochen einer Krankheit den Lohn weiterbezahlen müßten. Farbwerke Hoechst AG hat große Investitions-Pläne (ck) In den einzelnen Produktionszweigen der Farbwerke Hoechst AG, vorm. Lucius & Brüning, sind die Kapazitäten voll aus- genutzt. Da sie teilweise nicht mehr aus- reichen, ist beabsichtigt, auf verschiedenen Herstellungsgebieten Erweiterungen vorzu- nehmen. Wie Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Karl Winnacker bei einem Ueberblick über die Geschäftsentwicklung des Unter- nehmens in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres mitteilte, hat der Auf- sichtsrat am 9. Oktober das Investitions- programm für 1959 in Höhe von rund 200 Mill. DM genehmigt. Neben Investitionen kür neue Forschungsgebiete sollen weitere Rationalisierungs- und Modernisierungs- Maßnahmen in bestehenden Anlagen durch- geführt werden. Die Zuwachsrate des Geschäftsjahres 1958 liegt— soweit bisher zu erkennen ist — deutlich über der der übrigen deutschen chemischen Industrie(4 v. H.) und noch stärker über der der Gesamtindustrie(etwa 2,5 V. H.). Der Inlandsanteil des Umsatzes von Hoechst hat sich dabei vergrößert, mit Ausnahme bei Farbstoffen, bei denen sich der Rückgang in der Textilindustrie be- merkbar machte. Ein Ausgleich wird da- durch ermöglicht, daß sich in anderen Spar- ten neue Produkte gut eingeführt haben. Obwohl seit Beginn des Jahres ein starker Importdruck fühlbar wurde, sieht die Un- ternehmensleitung mit Optimismus in die Zukunft. Das Jahresergebnis 1958 wird dem Vernehmen nach erneut besser ausfallen wie das vergangene. Für die Entwicklung auf dem Atomgebiet hält Prof. Winnacker vor allem ein Atom- gesetz für dringend notwendig. Es soll die finanziellen Probleme als Voraussetzung für den Bau von Reaktoren lösen. Allein aus privaten Mitteln seien Reaktoren nicht zu erstellen. Preußag als Testfall für Volksaktien Kapitalerhöhung über Teilprivatisjerunz (eg) Als erster Schritt zur Ausgabe von „Volksaktien“ wird die Teilprivatisierung der Preußischen Bergwerks- und Hütten-AG (Preußag) bis Ende dieses Jahres in die Wege geleitet sein. Das sagen zuständige Regie- rungskreise in Bonn voraus. Im Gegensatz zu der Privatisierung des Volkswagenwerkes und der Howaldts-Werft in Hamburg bedarf die Kapitalaufstockung bei der Preußag — die mit der Ausgabe von kleingestückel- ten Aktien verbunden sein soll— nicht der Zustimmung des Parlaments. Die Pręußag befindet sich nämlich nur mittelbar über Es geht um die„Einkaufsmetropole“ Mannheim Der Familiene Wenn es gegossen hätte in Strömen, ge- hagelt oder wenn stürmisches Wetter ge- wesen wäre, dann wäre daraus— trotz allem was nachher gesagt wird— ein Fehl- schlag geworden. Aber des sonntäglichen Wetters anfängliche Ungunst wandelte sich im Laufe des Tages, und siehe da, der Ver- such lohnte sich. Mannheimer Einzelhändler hatten sich— nicht allgemein verbindlich für alle und für jeden— entschlossen, ein Ventil für den zurückgestauten Bedarf an „Familieneinkäufen“ zu schaffen. Die Herbst- messe gab den äußeren Rahmen, und der Straßen belebte Fülle bewies, daß Mann- heim nach wie vor Einkaufsmetropole für ein Einzugsgebiet ist, das weit in die Pfalz, nach Hessen und Nordbaden hineinragt. Man sah Autos aus Kaiserslautern, aus Neustadt (Weinstraße), aus Landau und auch die Bergstraße war stark vertreten. Per Stadtkämmerer kann sich freuen, denn der Sonntagnachmittagsverkauf wird auch seine Einnahmen beeinflussen. Die Sache muß sich allerdings erst richtig ein- spielen, denn es handelt sich ja um eine Korrektur der durch Gesetz beschränkten Einkaufsmöglichkeit; besonders des auf einen Samstag im Monat beschränkten Fa- milieneinkaufs. Daß es sich um ein echtes Verbraucheranliegen handelt, wird wohl heute jeder, der das sonntägliche Mann- heimer Stadtbild am 12. Oktober aufmerk- sam betrachtete, nicht bestreiten(vergl. auch„MM“ vom 13. Oktober, Seite 3„Vierter Verkaufssonntag recht erfolgreich“). Dabei ist es keineswegs so, daß alle Geschäfte öffnen müssen; es ist auch kein Schönheitsfehler, wenn gerade die Großbetriebe das Geschäft des Tages machten. Die von auswärts zum Familieneinkauf hereinströmende Kund- schaft war ja offenbar im vorhinein nicht gewillt, Einkaufsmöglichkeiten in den Rand- gebieten aufzustöbern, sondern ballte sich in der Stadtmitte zusammen und gab dort je- nen Geschäften den Vorzug, die als Groß- betrieb, am meisten Personal beschäftigend, größtes Sortiment anzubieten haben. inkauf hat sich Das ist der soziale Effekt dieser rein wirt- schaftlichen Angelegenheit, denn Einzel- handelsverkäufer leben nun einmal vom Verkauf der Ware, die sie namens ihrer Arbeitgeber feilbieten. Wie gesagt, das Anliegen war, Mann- nheims Stellung als Einkaufsmetropole für eine bis eineinhalb Millionen Verbraucher nicht zusammenschrumpfen zu lassen. Die- ser Teil des Anliegens ist gelungen. Arbeitstechnisch war die Sache weniger einfach, denn jene Kaufleute, die sonntags ire Läden zwischen 13 und 18 Uhr öffneten, hatten sich zu 50prozentigen Zuschlagszah- jungen für ihr Personal verpflichtet und außerdem zur schichtweisen Freigabe eines wochentäglichen Halbtages. Um diese Mehr- kosten hereinzubekommen, mußte entspre- chender Umsatz gemacht werden. Und er wurde durchwegs erzielt. Die die Regel be- stätigenden Ausnahmen blieben auch hier nicht aus; in der Zukunft wird sich entschei- den, ob es mangelnde Wettbewerbsfähigkeit dieses oder jenes Unternehmens war, oder ob diese oder jene Spezialgeschäfte besser auf Beteiligung an dem verkaufsoffenen Herbstmessensonntag verzichten. Da wird die Lage des Geschäftes und die Verkaufs- branche entscheidend sein und andere Dinge. Irgendwie werden sich brauchbare Regeln schon einspielen. Eine interessante Einzelheit: Einige Schuh- geschäfte stiegen nur mit Unbehagen in die Herbstmesse-Sonntagsaktion ein. Sie sind jetzt angenehm überrascht davon, wie sehr sie die Wünsche ihrer Kunden unterschätzt haben, Es gehört zu den merkwürdigen Be- sonderheiten unseres heutigen Wirtschafts- lebens, daß der Schuheinkauf doch noch„Fa- milieninteresse“ hat. Natürlich hätte auf die Ladenöffnung am Herbstmessesonntag auch verzichtet werden können. Die Gewerkschaften setzten sich stark für diesen Verzicht ein. Es ist aber sehr fraglich, ob sowohl den Verbrauchern als auch den Einzelhandels angestellten damit ge- als echtes Anliegen erwiesen dient wäre. Gewiß, die Verbraucher können sich unter Umständen des Angebotes des Handels am flachen Lande bedienen. Das ist heute schon möglich. Entsteht doch fast in jedem Dorf schon ein„Warenhaus“. Aber ist dann die richtige Auswahlmöglichkeit noch gegeben? Richtig betrachtet besteht doch die Auswahl erst dann, wenn das An- gebot einiger Konkurrenten verglichen wer- den kann. Andere Frage: Was soll eigentlich mit den Einzelhandels angestellten geschehen, die bei schrumpfendem Absatz der Groß- stadtläden überflüssig werden? Soweit noch keine familiäre Bindung besteht, mag die Möglichkeit gegeben sein, diese Angestellten in den neu entstandenen Läden am flachen Lande unterzubringen. Schlimmer ist es aber für die Einzelhandelsangestellten, die in der großstädtischen Einkaufsmetropole familiär verwurzelt sind. Sie zur Stadtflucht zu ver- anlassen einer bloßen Prestigefrage wegen, ist wenig sinnvoll. In diesem Zusammenhang wird auch jetzt schon zu bedenken sein, wie die vor- weihnachtliche Verkaufsregelung gestaltet werden wird. Die im Ladenschlußgesetz ver- ankerte Beschränkung auf zwei Verkaufs- offene Sonntage ist eine Strapaze sowohl für die sich drängelnde und stoßgende und schie- bende Verbrauchermasse, als auch für die dann überbeanspruchten Einzelhandels- angestellten. Weihnachtseinkäufe sind nun einmal Familieneinkäufe. Der Baden-Würt- tembergische Arbeitsminister Hohlwegler (SPD) hat bereits einige brauchbare Vor- schläge für den Bundesrat vorbereitet, die noch in diesem Monat behandelt werden sollen. Es dreht sich hauptsächlich darum, weder die Verkäufer zu überstrapazieren, noch den ins Gedränge gebrachten Ver- braucher von der Einkaufsmöglichkeit abzu- halten. Hoffentlich fällt bald eine fach- gerechte Entscheidung, damit es nicht wieder Funktionären gelingt, eine Staatsaktion daraus zu machen, die dann politisch zu- rechtgeschneidert wird, anstatt sinnvoll ge- regelt zu werden. F. O. Weber die Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks AG im Bundesbesitz. Die Vorarbeiten im Bundesschatzministerium sind soweit voran- geschritten, daß mit einem baldigen Beschluſ des Bundeskabinetts gerechnet werden kann. Bundesschatzminister Dr. Lindrath will das Stammkapital der Preußag von 75 Mill. DM um 30 Mill. auf 105 Mill. DM aufstocken. Er scheint sich entschieden zu haben, die neuen Aktien nicht an ein Konsortium von Interessenten aus dem Kreis der Banken und der Industrie zu vergeben, sondern sie in kleinen Stücken auf den Markt zu brin- gen, wobei der Nennwert der eimzelnen Aktie bis auf 100 DM herabgesetzt sein dürfte. Zum erstenmal würde damit ein grö- eres Unternehmen zu 28 v. H. von der öfkentlichen Hand in Privateigentum über- gehen und auch für den„kleinen Mann“ zugänglich sein. Dabei soll jedoch streng darüber gewacht werden, daß diese Aktien gegenüber anderen Wertpapieren nicht diskriminiert erscheinen. Sie müssen als normale Inhaberaktien an der Börse handelbar bleiben, ohne daß man etwa durch die Einführung eines Sozial- rabatts die einkommenschwächeren Bevöl- kerungskreise beim Erwerb bevorzugt. Die Antwort auf die Frage, welche Kreise den neuen Preußagaktien Interesse entgegen- bringen, wird ein Test für die Chancen zur Privatisierung des Volkswagenwerkes mit breiter Eigentumsstreuung sein. Wahrschein- lich werden die Papiere bei allen Banken und Sparkassen erhältlich sein. Gekräftigter Kapitalmarkt ließ viele Bau wünsche reifen (VWD) Der Wohnungsbau im Ruhrgebiet hat im dritten Quartal 1938 erstmals die Bautätigkeit der gewerblichen Wirtschaft überholt, teilt die Handwerkskammer Dort- mund mit. Bisher haben die gewerblichen Bauten im Revier immer an der Spitze der Bautätigkeit gelegen. Aus der guten Be- schäftigungslage der Bauwirtschaft kann nach Ansicht der Kammer gefolgert werden, daß in diesem Jahr der Stand der Hoch- konjunktur des Jahres 1956 nicht nur er- reicht sondern zum Teil noch überschritten werde. 5 Die unangenehmen Begleiterscheinungen des Jahres 1956, die in der Bauwirtschaft zu einer gewissen Ueberhitzung geführt haben, hätten sich in diesem Jahr nicht gezeigt. Die auberordentliche Bautätigkeit sei im wesent- lichen auf die Lockerung des Kapitalmarktes zurückzuführen, die viele Bauwünsche zum Zuge kommen ließ. Eine Reihe von Bauunternehmen konnte Aufträge wegen Arbeitermangels nicht an- nehmen, meldet die Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie in Nordrhein- Westfalen. In diesem Jahr seien erstmals auch Hilfs- arbeiter knapp geworden. el 2 59 14 8 FE EN in großer Aus wohl von 5 40 Pfeiffer 8 N. f rea. N Dipl. OPTIKER Wen. At für Ihre Hugengläser! O 4, 5 on gen Planken Telefon 237 78 [Spezialabtellung: Unsichtbare Augenglzser — Stellenungebote Lieferant aller Krankenkassen 4 Wir suchen: 4 Spengler- Installateure Putz- u. Spülfrau per sof. gesucht. Vorzustellen zwischen 9 u. 16 Uhr. Plankencafèe Kossenhaschen, P 4. Lohnender 1 Spengler-Installateur- Wäscherei sucht: Vorarbeiter güglerinnen G. u. H. Efflert, Mhm.-Gartenstadt Manglerinnen Langer Schlag 38, Tel. 5 91 68. presserinnen sucht Wir suchen für unsere Trans- kormatorenwickelei einen sowie well. Hilfskräfte Adr. einzus. unt. K 38367 i. Verl. Ingenieur od. Iechniker der die Fähigkeit besitzt, diese Abteilung selbständig zu leiten. 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Just zur gleichen Zeit erklärte der Mini- sterrat der Montanunion, er sei ebenso wie die Hohe Behörde der Ansicht, dag eine Krisenlage zur Zeit nicht erklärt werden könne, und die eingegangenen Einfuhrver- Pflichtungen nach Möglichkeit respektiert Werden sollen. Es wurde festgestellt, daß die Lage am Kohlemarkt(der Montanunion) durch a) ein Uebermaß an Einfuhrkohle b) einen Rückgang des Verbrauches, o) einen Rückgang der Ausfuhr, d) Vordringen von Heizöl gekennzeichnet sei. Die sich in den einzelnen Revieren anhäufenden Kohlenlagerbestände der Zechen seien die Gegenseite dieser Er- scheinung. Zwischengeschaltet: Festgestellt wurde, daß in den vergangenen zwei Jahren etwa 12 Mill. t Kohle mehr eingeführt wurden, Als der Bedarf in der Montanunion betrug. Die Kohleausfuhr dürfte sich 1958 auf etwa 4 Mill. t belaufen; die Ausfuhr von Stein- Rohlenkoks dagegen auf 2,8 Mill. t. Ver- gleichsweise betrug die Kohleausfuhr Koks ausfuhr 1957 5,1 Mill. t 3,8 Mill. t 1955 10 Mill. t 5,3 Mill. t Die Steinkohlenbestände haben bei den Verbrauchern Ende Juni(dem letzten fest- stellbaren Stichtag) 21,4 Mill. t, d. h. 10 Mill. t mehr als während der Absatzschwierigkeiten al n: um eine neue Arbeitszeitverkürzung nicht allzu langer Zeit von derselben Seite, die jetzt Einfuurstop fordert, Einschränkung der Kohleausfuhr und Belebung der Kohle- einfuhr gefordert wurde. Es ist zwar populär, sein Mäntelchen stets nach dem Winde zu hängen, aber im wirtschaftlichen Bereich geht das nicht immer. Außerdem, was wäre schon damit erzielt, Wenn es uns gelänge, die Kohleeinfuhr ab- zustoppen? Die Ausfuhr der übrigen gewerb⸗ lichen Wirtschaft würde darunter notleiden, denn handelspolitische Repressalien(Vergel- tungsmaßnahmen) des Auslandes Wären un- vermeidlich. Den Brocken müssen wir schon hinunter- schlucken, auch wenn festkontrahierte ca. 18 Mill. t Steinkohle innerhalb der nächsten 18 bis 24 Monate aufgenommen werden müssen. Schließlich trifft der Stop der Kohle- einfuhren nur einen Teil des Problems, denn es erhebt sich die Frage, was mit dem Konkurrenten Heizöl geschehen soll. Es wurde wiederholt in den Spalten die- ses Wirtschaftsteils dargelegt, daß das Kohle- Problem eine Frage des Preises ist. Solange die deutsche Kchle die billigste am west- europäischen Markt War, war keine Bange um Kohleabnehmer; im Gegenteil: man ent- schloß sich sogar gegen Einfuhr teurer aus- ländischer Kohle. Durch Aybeitszeitverkür- Sollen die Dinge wirklich soweit gedei- hen, daß mit dieser Taktik der Bergbau end- gültig sozialisierungsreif wird? Es ist egal, Wie man das Kind benennen mag, Gemein- schaftseigentum, verstaatlichte oder sozieli- sierte Zechen; irgendwo muß ein Schluß- Punkt gesetzt Werden, möglicherweise können dann die Steuerzahler für die Zeche berap- pen, die hier in blindem Vertrauen auf eine ungewisse Zukunft gemacht wird. 5 In diesem Zusammenhang ist interessant, daß die SpD an die Bundesregierung erneut die Frage richtet, was sie zu tun gedenke, um das Problem der Feierschichten im Ruhr- bergbau zu lösen. Ein Sprecher des SPD- Vorstandes erklärte zu dem sowijetzonalen Angebot(vergl. MM vom 8. Oktober„Rauhe Angebote zum Abbau der Kohlenhalden“), in einem Sonderabkommen des laufenden Inter- Zzohenhandels sofort vier Mill. t Steinkohle aus der Bundesrepublik abzunehmen:„Zwei- kfellos enthält dieser Vorschlag propagandi- stische Elemente, die abzulehnen sind.“ Grundsätzlich erhebe sich aber dabei die Effektenbörse Frage, ob der Interzonenhandel auf lange Sicht nach rein kaufmännischen Gesichts- Punkten vollzogen werden soll, oder ob man darin nicht ein Mittel zur Verklammerung der beiden Teile Deutschlands sehen solle, das dazu dienen könne, die Lage der Men- schen in der Zone zu erleichtern. Die Sp befürwortet den letzteren Standpunkt. Das hört sich alles gut und schön an. Pan- kow bekommt für 320 Mill. DM- West vier Mill. t Kohle quasi geschenkt. vielleicht verbessert es etwas die Lage der Menschen im Ulbricht-Staat. Dann wird es Herr Ulbricht als seinen Erfolg verbuchen und weiter gegen Bonn zu Felde ziehen. Mög- lich aber auch, daß Pankow mit diesen vier Mill. t Schulden abträgt bzw. Verpflichtungen erfüllt, die es gegenüber anderen Oststaaten übernommen hat, ohne daß die Lage der Menschen in der Sowjetzone um ein Deut besser wird. Mit einer solchen„Verklam- merung“ haben wir nicht einmal erreicht. daß es unseren Brüdern und Schwestern im Osten besser geht. Wir erreichen lediglich, daß die Herren Rau, Ulbricht und Grote- wohl noch rauhere Töne uns gegenüber an- schlagen. Egosum Dresdner Bank AG, Mannheim Frankfurt a. M., 13. Oktober 1958 (VoD) Zusammenfassung. Fortgesetzte Aufwärt Stärker beachtet waren I8-Farbennachfolgegesells kündigung eines guten Jahresergebnisses für 1938 tanden im allgemeinen bis zu 1772 Punkten höher sprunghafte Aufwärtsbewegung fort und wurden an sbewegung an den westdeutschen Aktienmärkten. chaften, offenbar im Zusammenhang mit der An- bei Farbwerke Hoechst. Bergbau- u. Stahlaktien Aufnahme. Stahlwerke südwestfalen setzten ihre mehreren Börsen mit 455 bezahlt. Nach Er- ledigung der ersten Kaufaufträge kam es an den Hauptmärkten zu Gewinnmitnahmen, so daß die Tageshöchstkurse nicht immer voll behauptet werden konnten. Vereinigte Glanzstoff auf höhere Dividendenerwartungen stärker beachtet. Motorenaktlen unter Bevorzugung von Daimler etwas fester. Elektro- und Kaliaktien nur geringfügig verändert bei uneinheitlicher Tahrtsanteile gut behauptet. Hapag wurden an der Hanseatischen Grundhaltung. Schiff- Wertpapierbörse mit 107(plus) 1954 erreicht. Die Steinkohlenbestände der Zzung, Lohnforderungen und durch technische bezahlt. Festverzinsliche Papiere bei kleinen Umsätzen nur geringfügig verändert. Zechen seien bis Ende September 1958 auf Umstände ist die deutsche Kohle immer teu- Aktien 10.10 13 10. Aktien 10. 10. 13. 10. Ak tlen 10. 10. 13. 10. 22,5 MiII. t gestiegen(1954: 15,5 Mill. t). er geworden. So teuer, daß sie jetzt nicht zu 8 5 In diesem Zusammenhange gewinnen Gu- Renee gehandelt werden kann. Im 5 8 55 e 50 115 termuths Darstellungen einen höchst eigen- leichen Moment will allerdings die 18 8 3 5 S kfulses 420 720 ute Hoffnung„ 1 5 a 5 FFF 284[Mein-Braunk t Ruhrort tümlichen Charakter. Abgesehen davon, dag Bergbau wegen neuerlicher Arbeitszeitver- Schzen 90, 955 Bbein-Fleketr. 8 222 251„ 82 laufende Abschlüsse von Einfuhrkohle nur Kürzung unter Tage verhandeln, was zur 5 55 1105 270 N tant 340 240 i 5 unter Vertragsbruch abgestoppt werden kön- Verbilligung der Kohle nicht beitragen 8 5 85 3 65 5* 277 17 eh. Hoesch AG: 7 nen, darf ja nicht vergessen werden, daß vor dürfte. BBG Tlerbau 256(253½ Schering 2 356 300 Hoeschwerke 143% WCG“ Ses du era. 350 350 7 Buderus 3 5 8 KURZ NACHRICHTEN Seele%, e een, i e e, ser.. g t 339. 20 Seilind.. 8 0 Bundesreserve für Nahrungsmittel(00 Mill. Dyü) zur Modernislerung verschiede- 5 1— 8. N 8 302 302% Elockn. Humb. D. 23 255 D) Eine Bundesreserve für Nahrungs- ner französischer Wasserwege nachsuchen, teilt Degussa 380 38³ Sn 80 3 151 15⁰ mittel beabsichtigt die Bundesregierung anzu- das Transport- und Verkehrsministerlum mit. Demag 278 277 Südzucker 373 371[Stahlw. Südwestt. 420 4⁵⁰ legen. Eingelagert werden sollen u. a. 10 000 t U. a. soll der Nordkanal fertiggestellt und die Pt. Erdö! 20 ½¼ 240 S 270 Reis, 8 000 t Hülsenfrüchte, und gewisse Men- Seine zwischen Rouen und Montereau für den 5 S 410 u[Ver. Stahlwerke. 1,0 1,70 eh. ver. Stahlw.: en an Oelkuchen zu Futterzwecken. Die An- Schiffsverkehr verbessert werden. neun, 0 200[Wintershall 431% 315 ute tätigt die Einfuhr- und Vorratsstelle für. Burtscher ker: 300 7 00 7 Zeig-Ikon 297 30⁵ Dt. Edelstahlwerk 26% 263 Getreide Jalt den ersten Ausschreibungen ist Belsien soll die Karten aufdecken Al. Laenge Kras 1 164 e Walch e fi Aüttenunion 140% 149 N 5 3 8 2* 5 8 4 in Kürze zu rechnen, da die Käufe noch Wäh-) Die Hohe Behörde hat den belgischen Enzinger Union 280 20 Banken 2 o[Selkenders.. 4 144½/ 144% rend des laufenden Haushaltsjahres getätigt Wirtschaftsminister aufgefordert, das Sanie- Gebr. Fahr. 145 145 Badische Bank 285 27 Bochum, Verein 103 166 werden müssen. rungsprogramm für den belgisch rgb 18 Farben Liqu. Bayr. Hx pothek.- Gußstahlw. Witt. 397 2⁰³ Se Prog 3 gelsischen Bergbau, Ant.-Sch. 9 125 u. Wechsel- BR. 342 343 Hamborn. Bergb. 115 115¼ Australien sucht englisches Kapital die Angaben über dle hierzu erforderlichen BARF 427%„“ cgommerzbanie) 6 7 6 ½% Handelsunion 330 335 N 5 Subventionen und über diejenigen Kchlemen- 700 Phönix Rheinrohr 192% 192. D) Der australische Premierminister f 1 Casell 386 f 387 1 5 30 U l N g mierminie sen, auf die diese Subventionen angewendet Casella u. Credit-Banle 293 205 Hüttenw. Siegerl. 238 230 Robert Menzies kündigte die Auflegung einer werden sollen, der Hohen Behörde vor dem Farbeng. Bayer 284% 487 Deutsche Bank) 9% 9 /e Ruhrst. Hatting 200 200 2 2 8„ 14 4. Zustralischen Anleihe über 15 Mill. Pfund Ster- i 1 r 8 a f. 10. November 1938 einzureichen, Die Hohe Be- Felten& Gulli 236 2301 ank AG 297 Stahlw. Südwestf. 420 450 Uns am britischen Kapitalmarkt an. Die mit hörde betont, daß die Subventionſerung einzel- Goldschmidt 320 4, Dresdner Bent) 70 0% grit Barben 4% fe, Türk v. H. verzinsliche Anleihe soll durch ver- 1 g 8. a 3 Dresdner Bankad 207 299 Erin- Bergbau ner Grenzzechen des belgischen Bergbaus nach Gritzner-Kayser 138 7 138 T 8 3⁰³ 305 muutttung des Zankhauses R, Nlvisen and Com- der am 10. Februar 1986 zu Ende gegangenen Grün& Blifinger 20 287 Pals. Aup.-Banle 413 415 pany am 15. Oktober zum Zeichnungskurs von Debergangszeit nur noch mit Zustimmung des Harp. Bergbau 115 116 ä 341 5 Investmentfonds 98. H. in London aufgelegt werden. 5 Ministerrat erfolgen darf. Hierzu müßten dem Helb. Zement 435 234% Dese(Vorzug). 80% 30% Concentra. 138,40 139,99 i. 3. 291 204 Menzies sagte, es handele sich bei dieser Rat jedoch chtzeit 3—— Hoechster Farben 0 155780 Dede ae eine Laufzeit die zum Jahre 1976 reicht werden. die Unterlagen einsen Raman 380 392 Montan. Nachf.: Venda. 480 158, haben wird. um die erste seit fast 30 Jahren, 5 5 3 B. 400 40 bis.& Hütten w.: Fonds 165,00 167,20 die von der australischen Regierung für Ent- NE-Metalle 58. 0 4% ente 13% iss Fonda. 128,90 125,10 Wiecklungszwecke in Großbritannien aufgenom- Hektrolyticupter fur Leitzwecke 23, 78291, 78 PU 5 3 328% Stahlw. Bochum 143 14% Investa 155,20 155,0 men werde Blei in Kabeln n l indess s. 34, 47 e e . Aluminjum für Leitzweck indes Eis. 4341 34% eh. GHH: Unitondds 60,20 60,50 Frankreich bemüht sich um Weltbank-Kredit Westdeutscher Zinnprels 9 8 Ludw. Walzmühle 150 150 Hüttenw. Oberh.. 191 190% Uscafonds.„ 110,20 111, 10 o) Die französische Regierung wird bei Messing: Ns 38 215—222 DM Messing: Ms 62 245.253 DPM h= RM-Werte der Weltbank um einen Kredit von 30 Md. Ffrs. — Marktberichte vom 13. Oktober Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VD) Inl. Weizen 44,5044, 90 Iinl. Roggen 40,50—40,90 Weizenmehl Type 405 67,70—69, dto, Type 550 64,7066, dto. Type 612 61,7063, dto Type 1050 59,7061; Brotmehl Type 1600 54,7056 Roggenmehl Type 997 60,1561, 10, dto. Type 997 58,15—59,10, dto. Type 1370 36,1557, 10 abzügllen 1.— DM Monatsabschlag; Braugerste 44—44,25; Fut. tergerste inl. 36,50—37, dto, Sortiergerste 34,7536; Futterweizen 40, 75; Inlandshafer zu Futterzwecken 34,50—36, dto. für Industriezwecke nicht notiert; Auslandshafer nicht notiert; Mais 40,5043; Wel zenkleie prompt 2222,50, dto. per Nov. Dez. 22 bis 22,50 Roggenkleie 138,75 19,50; W zenbollmehl 22,7523, 75; Welzen-Nachmehl 33-3) apsgcarot 20; Sojaschrot 3535,50; Erdnußsch Palm. Kkernschrot 30,50; RKokosschrot 35; Leinschrot 34 bis 34,50; Hühnerkörnerfutter 4444, 50; Legemehl 4444,50? Malzkeime 22; Biertreber 18; Trocken- schnitzel 1717,73; Dorschmehl 76-81; Fischmehl 66,50—77; Speisekartoffeln je 30 kg 6,50—7; Wie. senheu 8; Luzerneheu 10,5011; Weizen- und Rog. genstroh bindfadengepreßt 3,60 3,80, dto. draht. gepreßt 4,80—5; Hafer-Gerstenstroh 3, 203,40.— Allgemeine Tendenz: vorwiegend stetig. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnitts. Preise per 100 kg, bei Waggonbezug prompte Lie. ferung ab Werk, Mühle, Nordsee- bzw. Verlade- station. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: Ochsen 142; Bullen 355; Kühe 104; Färsen 146; Großvieh insgesamt 747; Kälber 225; Schweine 2677. Preise je ½ Kg Lebend- gewicht: Ochsen A 115—1183; Bullen A 118—127, B 108—118; Kühe A 92—109, B 86—96, C 72—86; Far. sen A 114123, B 93—114; Kälber SKI. 205213 A 185—200, B 172—182, C 160—170; Schweine A 137 bis 148, B I 142—147, B II 122—148, C 140148, D 136 bis 147, E 130142; Sauen G1 125—135, G II 110118. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mittel, kleiner Ueberstand: Auktionsbullen erzielten höhere Preise; Kälber mittel, gegen Marktschlug abflauend, kleiner Ueberstand; a gegen Marktschluf abflauend, Ueberstand. Heidelberger schlachtviehmarkt (VV) Auftrieb: Ochsen 27; Bullen 97; Kühe 833 Färsen 33; Großvieh insgesamt 192; Kälber 120 Schweine 726; Lämmer, Hammel und Schafe 11. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 116—126; Bullen A 116-124, B 110—117; Kühe B 90—100, C 80. bis 88; Färsen A 116—123, B 108115; Kälber A 105 bis 200, B 170184, C 160164, D 140150; Schweine B II 140—148, C 140—143, D 1381455; Sauen G1 124 bis 120; Lämmer, Hammel und Schafe A 95—100. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mittel, kleiner Ueberstand: Kälber mittel, geräumt; Schweine langsam, großer VUeberstand; Schafe ohne Tendenz. Handschuhsheimer Obst- und Gemũse-Groffmarkt Wo) Bei sehr groger Anfuhr in Apfeln lang- samer Absatz, für Birnen wenig Interesse. Gemüse-anfuhr und Absatz mittelmäßig. Es er- zielten: Apfel A 1120, B 710; Goxs Orange AI 35—45, A 29—33; Geheimrat Oldenburg 16-23; Goldparmänen A I 20-32, A 15—20, B 9—14; Lands- bergerrenette 12—16; Croncels 10—14; Birnen A 15—30, B 713; Alexander Luxas 22—30; Bosecs Flaschenbirnen 18-30; Vereins Bezhantsbirnen 30; Kochbirnen ohne Interesse; Quitten 17-23; Kasta- nien 25—28; Kopfsalat Stück 12—18; Endiviensalat Stück 10—12; Tomaten 50—60 O 30—33, 40—50 0 17 bis 22; Feuerbohnen 24—27; Rotkohl 8; Wirsing 12; Blumenkohl Stück 2350-300 O 40-30, 200230 0 Stück 30—45, 130-200 O. Stück 2340; Sellerie ohne Laub 20-25; Sellerie Stück 20-30; ZwW²ebeln 11. Freie Devisenkurse Geld Brie 100 dan. Kronen 60,41 60,53 100 norw. Kronen 58,40 58,52 100 schwed, Kronen 80,588 30,743 1 engl. Pfund 11,677 11,697 100 holl. Gulden 110,515 110,733 100 belg. Franes 8,377 8,397 8 100 franz. Frances 0,9926 0,9946 100 Schweizer Franken 93,633 95,833 1000 ital. Lire 6,669 6,709 1 US-Dollar 4,1792 4, 1892 1 kanad. Dollar 4,306 4,316 100 Schweizer Fr.(frei) 9741 97,61 100 österr. Schilling 16,123 16,163 100 DM-W Sr 440,— DM-O; 100 DM-O= 24, 13 DM- W Machen Sie es doch duch 30 Sonnen Sie sich diese kleine, Wohl. Verdiente Koffeepause öfters. Dann geh Ihnen die Hausdrbeit leichter von der Hond. VO. Kaffee fropagemohlen“ ist schnell Zubereitef. Die gleichmäßige Feinstkör- nung macht ihn hervorragend filterfähig und ergiebiger als öblich gemahlenen affee. „VOX koffee tropagemahlen“ enthält. Wirklich alles, Was ein Bohnenkaffee an Aromo und Genuß bieten kann. 15 noch qromatischer noch ergiebiger noch genußreicher UUI-KR 3 en Küchenbüfett u. 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Der tunesische Dele- gierte Al Schatti, der bereits am Wochen- ende mitgeteilt hatte, daß sein Land bei den weiteren Liga- Zusammenkünften der ge- genwärtigen Sitzungsperiode nicht mehr vertreten sein werde, ist am Montagmorgen über Rom nach Tunis abgeflogen. Die restlichen Liga- Staaten faßten am Montag in einer Resolution den Beschluß, die„gegen die Vereinigte Arabische Repu- plik oder andere Mitgliedstaaten gerichteten Beschuldigungen Tunesiens“ aus dem Proto- koll zu streichen. Die Streichung kommt einem Mißtrauensantrag gegen Tunesien und einer Rüge gleich. Die Delegierten der acht anwesenden Mitgliedstaaten kritisier- ten die Haltung der tunesischen Delegation auf einer Versammlung, die Tunesien als neuen Mitgliedstaat der Liga habe begrü- Ben wollen. Die Spannungen in der Araberliga gehen oftensichtlich tiefer, als es der Zwischenfall zwischen Tunesien und der Arabischen Re- publik auf der Ligasitzung am Samstag an- deutete. Die anti- tunesische Propaganda Kairos in Rundfunk und Presse wurde auf- fallend schnell aufgenommen, und die Mig- stimmung gegen den tunesischen Staats- präsidenten Bourguiba scheint nach An- sicht politischer Beobachter seit längerem „angestaut“ gewesen zu sein. Die Aeuße- rung des tunesischen Delegierten Schatti bei seiner Antrittsrede in der Araberliga, daß diese Organisation von einigen Ländern be- herrscht werde und von einem bestimmten Land Befehle entgegennehme, brachte offen- sichtlich den bisher in Kairo zurückgehal- tenen Groll gegenüber der tunesischen Poli- tik zum Ausbruch. Am Wochenende sagte Schatti ganz offen, der Hintergrund sei der, daß einige Araberstaaten nach Osten ten- dierten, während Tunesien sich dem Westen verbunden fühle. Politische Beobachter schen in diesen Spannungen das Signal für einen beginnenden Machtkampf innerhalb der Araberliga. Inzwischen sind Vermittlungs- bemühungen im Gange. Keine Einwände Moskaus gegen ein Kontrollsystem Moskau.(dpa) Die sowietische UNO-Dele- gation hat in einer am Montag in Moskau veröffentlichten Erklärung betont, daß die Sowjetregierung keine Einwände gegen die Errichtung eines internationalen Kontroll- systems und eine internationale Inspektion auf dem Gebiet der Sowjetunion für den Fall der Einstellung der Atomwaffen ver- sucht habe. In der Erklärung heißt es, die Sowjetregierung habe im Gegensatz zu den USA, Großbritannien und Frankreich allen Schlußfolgerungen der Genfer Sachverstän- digenkonferenz über eine Kontrolle der Ein- stellung der Atomwaffenversuche zuge- stimmt. Wenn jetzt in der amerikanischen Presse erklärt werde, die Sowjetunion wolle keine Kontrolle, dann ziele das nur darauf ab, die Oeffentlichkeit irrezuführen und die Tatsache zu verhüllen, daß die amerika nische Regierung keine sofortige, bedin- gungslose und ständige Einstellung der Atomwaffenversuche wünsche. Regierung in Prag beschwert sich über„Revanche- Propaganda“ Prag.(AP) Die Tschechoslowakei hat am Montag den Vorwurf erhoben, daß die Ver- triebenen verbände in der Bundesrepublik in den letzten Wochen mit Unterstützung der Bundesregierung eine verstärkte Revanche- Propaganda betrieben hätten, um das deut- sche Volk psychologisch auf neue Kriegs- abenteuer vorzubereiten. In einer Erklärung des tschechoslowakischen Außen ministeriums wurde betont, daß die Tschechoslowakei nicht gleichgültig gegenüber einer solchen Ent- wicklung bleiben könne, die zu einer weite- ren Verschlechterung der Lage in Europa und zu einer Gefährdung des Friedens führen könne. In der Erklärung, die von dem stell- vertretenden tschechoslowakischen Außen- minister Hajek auf einer Pressekonferenz in Prag verlesen wurde, wird eine Reihe von Heimattreffen in der Bundesrepublik ange- führt, auf denen die Redner— darunter auch Mitglieder der Bundesregierung und der Bundeskanzler— sich für eine Revision der deutschen Ostgrenzen und für die Rückkehr der Vertriebenen in die alte Heimat ausge- sprochen hätten. Auch von verschiedenen Soldaten- und SsS-Angehörigen- Verbänden würde diese Propaganda betrieben. Polnische Pläne sollen die Umsiedlung erschweren Bonn.(dpa) Aus den bei Bonner zustän- digen Stellen vorliegenden Informationen geht hervor, daß Polen vermutlich zum Jah- resende eine Umstellung des Umsiedlungs- verfahrens plant. Mean nimmt an, daß man künftig die Wünsche nach Aussiedlung auf Grund eines alten polnischen Auswande- rungsgesetzes behandeln wird, was das Ver- fahren erschweren und die Gestellung der Transportzüge und des Umsiedlerhotels in Stetten beenden würde. In Bonn glaubt man, daß es in den nächsten Monaten zu Gesprä- chen zwischen den beiden Rot-Kreuz-Gesell- schaften kommen wird, um die möglichen Auswirkungen der Verfahrensumstellung zu beraten. Bonn weiterhin optimistisch über die Freihandelszone Bonn.(eg Eigener Bericht) Der Optimis- mus der Bonner Regierungsstellen, es werde schon zum 1. Januar nächsten Jahres als Vorgriff auf die Freihandelszone eine zehn- prozentige Zollsenkung und eine Erhöhung der Einfuhrkontingente unter den Ländern des Europaischen Wirtschaftsrates(OEEC) vereinbart werden können, hält weiter an. Auch die Aeußerungen des französischen Außenministers Couve de Murville vor dem Europarat in Straßburg, wonach Frankreich in das Projekt der Freihandelszone nicht Hals über Kopf hineinstürzen, sondern nur Schritt für Schritt über diesen Plan ver- handeln könne, hat diesen Optimismus nicht beeinträchtigt. Bundespressechef Felix von Eckardt er- klärte hierzu am Montag, man werde die Bemerkungen Couve de Murvilles zunächst gründlich und im Zusammenhang prüfen müssen, bevor man dazu Stellung nehmen könne. Unterrichtete Kreise fügten hinzu, es gebe nach dem Ergebnis der Brüsseler Mi- nisterratskonferenz der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft, in der sich nach deut- scher Darstellung die Regierungen der sechs Länder des Gemeinsamen Marktes über ihre Haltung zur Freihandelszone einig geworden sind, keine Anhaltspunkte, über den Fort- gang entsprechender Verhandlungen im 80 genannten Maudling-Ausschuß àm 23. Ok- tober dieses Jahres in Paris besorgt zu sein. Fumilienunseigen Gott der Herr hat am 11. Oktober 1958 unsere liebe Mutter, Frau Klara Kemmer geb. Geißler im 82. Lebensjahre von dieser Welt abberufen. Nach langer Leidenszeit hat Er sie, gestärkt mit den cnadenmitteln unserer heiligen Kirche, heimgeholt an den Ort der Erquickung, des Lichtes und des Friedens. Mh m.- Almenhof, den 14. Oktober 1958 Goeggstr, 7 und Aug.-Bebel-Str. 110 In tiefer Trauer: Albert Müller u. Frau Irmgard geb. Kemmer Josef Kemmer u. Frau Elisabeth geb. Hense die Enkel: Irmtraud, Wolfgang, Bernhard, Ursula, Christof Dorothea, Maria u. Benedikta Beerdigung: Mittwoch, 15. Okt., 10.45 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 1. Seelenamt: Montag, 20. Okt., 6.15 Uhr 1. d. Liebfrauenkirche. Plötzlich. und für uns alle unerwartet verschied am Sormtag, 12. Oktober, meine geliebte Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Rosa Kannegießer geb. Abel im Alter von 71 Jahren. Mannheim, den 14. Oktober 1958 Karl-Benz-Straße 38 In stiller Trauer: Karl Kannegießer sen. Karl Kannegießer jun. und Frau Maria geb. Volk Karlheinz Kannegießer Beerdigung: Mittwoch, 15. Oktober, um 9.30 Uhr im Haupt- friedhof Mannheim. Am 10. Oktober 1958 hat Gott meinen lieben Sohn, unseren guten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Wilhelm Greunig im Alter von 50 Jahren plötzlich und unerwartet zu sich gerufen. Mhm.- Neckarau, den 14. Oktober 1958 Rheingoldstraße 60 In stiller Trauer: Agnes Greunig Wwe. geb. Neuhaus seine Kinder und Angehörigen Beerdigung am Mittwoch, 15. Oktober, um 14.00 Uhr im Friedhof Neckarau. Beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres her- zensguten Vaters, Großvaters, Urgroßvaters und Onkels, Herrn Karl Schaßberger Metzger und Wirt erhielten wir viele Beweise seiner Wertschätzung und des Mitgefühls. Für alle Anteilnahme in Wort, Schrift und Kranzspenden sowie für die Beteiligung an der Trauerfeier ein herzliches Vergelt's Gott. Mh m.- Lindenhof, den 14. Oktober 1958 Meeräckerplatz 4 Im Namen aller Angehörigen: Margaretha Schaßberger Hedwig Zuber geb. Schaßberger Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verschied am Montagfrün mein lieber Mann, Bruder, Schwager und ene Karl Ringhof im Alter von fast 63 Jahren. Mh m.-FTeudenheim, den 13. Oktober 1958 Pfalzstraße 12 In tiefer Trauer: Anna Ringhof und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 15. Okt., 14.00 Uhr Friedhof Feudenheim Für die überaus herzliche Anteilnahme durch Wort und Schrift sowie die schönen Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Tochter Annemarie sagen wir innigen Dank. Mh m. Neckarau, den 14. Oktober 1958 Friedhofstraße 30 Familie Alois Selwitschka und Angehörige Plötzlich und unerwartet verstarb am 13. Oktober 19586 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Wilhelm Seefisch Landwirt im Alter von nahezu 386 Jahren. Mh m. Käfertal, den 14. Oktober 1958 Kometenweg 24 trüher Wüstewaltersdorf(Schlesien) In tiefer Trauer: Marie Seefisch geb. Rosenberg die Sönne Wilhelm, Heinrich u. Martin Sowyie alle An verwandten Beerdigung: Donnerstag, 16. Okt., 11.30 Uhr Friedhof Käfertal. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme durch Schrift, Kranz- und Blumenspenden sowie letzterwiesenes Geleit beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Julius Olbert sagen wir allen unseren innigsten Dank. Mannheim, im Oktober 1958 Böckstraße 9 In stiller Trauer: Ida Olbert und Familie Unerwartet und allzu frün verschied am Sonntagmorgen meine liebe Frau, meine treusorgende Mutter und Oma, Schwieger- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Grönert geb. Falkner im Alter von beinahe 54 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Ludwig Grönert und alle Angehörigen Beisetzung: ittwoch, 18. Okt,, 10.15 Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Dienstag, 14. Oktober 1958 Hauptfriedhof Zeit Huber, Anton, Mittelstraße ĩ2222 9.30 Kaupa, Christina, Eisenlohrplatz:: 10.00 Knab, Luise, Mittelstraße 48.% ͤͤ Rüggeberg, Eugen, U 6, 2000 11.15 Decker, Elisabeth, Seckenheimer Straße 110 13.00 Krematorium Krieger, Berta, Waldhofstrage 192 13.43 Friedhof Käfertal Reis, Gustav, Enzianstraße 12 14.30 Richter, Erna, Rüdesheimer Straße 44 15.00 Friedhof Friedrichsfeld Stetzler, Wilhelm, Main-Neckarbahnstraße 32 13.00 Völker, Anna Friederike, Flamländerstraße 13 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim ohne Gewähr FAMILIEN- ANZEIGEN im „MM“ von Vielen gelesen b HURCENATE d fachinsmul für schwernörige 5 Dr. Lehmann Greum Heidelberg Mannheim Anlage 30 N 7. 13—15 mittw. 14—18 Uhr Tel. 2 42 78 Waschmaschinen Wie nach Maß- För jeden Haushalt, in jeder Preislage. Von der Standard. Waschmaschine bis zur Miele- Vollautomatic- unbbertroffen. 2 5 Mannhelm Mittelstraße 20 Tel. 5 10 70 Kaufgesuche suche gebr. 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Seite 14 MORGEN Dienstag, 14. Oktober 1958/ Nr. 257 Ein Herkoles des Pinsels von Roland Dorgeles Der Maler Maurice de Vlaminck, vor einem halb Jahrhundert bereits weltberühmt als inder der revolutior n fkran- n Richtung des„Fauvismus“, ist in Heim in Rueil südwestlich von Paris im Alter von 382 Jahren gestorben. Vlaminck liebte nicht den Montmartre. Ständig rollte er der ganzen Hauptstadt und dem offiziellen Kunstbetrieb. Ihm gefiel Ses nur auf dem Lande, vor allem an den Ufern der Seine, inmitten der Flußfischer. Wenn er gelegentlich nach Paris kam, gab es Stets ein Freßgelage, das bis zum Morgen dauerte. Er aß für vier, machte einen Krach Wie zehn, trank aber weder einen Propfen Schnaps noch Wein; und dann kehrte er wie- der in sein Nest draußen vor Paris zurück, mißmutig für acht Tage. Im Kreise der Klügler, die nur mit dem Verstande arbei- teten, fühlte er sich unbehaglich, In allem Wär er ein Gegensatz zu Picasso. Der Spa- mier klügelte über seiner Malerei; bei ihm gab es keinen Bleistiftstrich, keinen Farb- Auftrag, der nicht vorher überlegt war. Vla- minck hingegen malte instinktiv, so wie man sich prügelt, wie man ißt. Er verwandte die unvermischte Farbe: Veroneser Grün, Preu- Bisch Blau, Chromgelb und Zinnoberròôt. Das Grün und das Gelb für den Himmel natür- lich, und das Rot für den Rasen. Den Be- Wohnern von Chatou, die ihn in Gesellschaft seines Freundes Derain am Flußufer am Werke sahen, verschlug es angesichts solcher Schmiererei den Atem; da aber die beiden Spaßgzvögel von gleichem Wuchs waren, mit Rücken so breit wie eine Truhe, hielten sie mit ihren Bemerkungen zurück. Dieser vierschrötige Rotfuchs war indes- sen nicht bestrebt, den Sonderling zu spie- jen. Nein. Er malte. wie seine Natur es ihm eingab. Von all den Künstlern, in deren Kreis er sich bewegte, war er ohne Zweifel derjenige, der am meisten gekämpft hatte. Und hierbei handelt es sich nicht um eine bloße Redensart: auf den Jahrmärkten Spielte er vor den Buden der Ringkämpfer den Helfer. Auf dem Podium standen in eier Reihe die Athleten und warteten auf die Herausforderungen. Mit gekreuzten Ar- men, aufgezwirbeltem Schnurrbart und die Brust besät mit Siegesmedaillen. „Nur hereinspaziert, meine Herrschaften!“ rief der alte Champion in seinen Trichter. „War wagt eine Herausforderung?“ „Ich!“ brüllte Vlaminck mitten aus der Menge.—„Mit wem wollen Sie kämpfen?“ — Mit Raoul!“—„Ohol! Vorsicht, mein Junge! Er wird nicht sanft mit Ihnen um- Springen. Er ist nämlich der künftige Europameister „Das ist mir gleich! Mich kann er nicht bange machen!“ Von seinem Mut begeistert, drängten sich die Gaffer in die Bude, in der Hoffnung, einem erbitterten Kampf beizuwohnen. Am Anfang kamen sie auf ihre Kosten. Der rot- haarige Amateur, den erhaltenen Weisun- gen folgend, stürzte sich auf seinen Gegner Und schlang ihm die Arme um den Leib, an- gefeuert von den Rufen der Sportbegeister- ten, die für ihre sechs Sou etwas sehen woll- ten. Da aber die Vorführungen sich nicht lIzusehr in die Länge ziehen durften, lieg sich Vlaminck nach einigen Minuten erbit- terter oder auf jeden Fall gut gespielter Koltur-Chronik Die„Künstlergilde“, der Verband der heimat- vertriebenen Kulturschaffenden mit dem Sitz in Eglingen, hat am Freitag bei der Eröffnung der zehnten„EgBlinger Begegnung“ ihren ost- deutschen Schrifttumspreis dem baltendeut- schen Schriftsteller Edzard Schaper, Brig (Schweiz), verliehen. Der Preis ist mit 3000 Mark dotiert. Norbert Vorreiter, der bei dem Speyerer Domorganisten Ludwig Dörr studierte, gab in der St.-Josef-Kirche, Mannbeim-Lindenhof, ein Orgelkonzert. In einem dem Schaffen Johann Sebastian Bachs und Max Regers ge- widmeten Programm gewann man das Bild eines jungen, ungewöhnlich begabten Organi- sten, der alle technischen Probleme mühelos meistert, eine subtile Klangphantasie und das Gefühl für richtige Tempi besitzt. Die sehr auf- gelockerten, farbig registrierten und dadurch ungemein plastischen Wiedergaben der Werke Bachs(„Phantasie und Fuge“ g-Moll,„Trio- Sonate Es-Dur“ und„Toccata, Adagio und Fuge“, C-Dur) waren Beweise seines ursprüng- Uüichen und hervorragend geschulten Talents. Mit der Choral- Phantasie Max Regers„Wie schön leucht' uns der Morgenstern“ beendete Norbert Vorreiter den Abend. Auch dieses igantische, technisch heikle Variationswerk interpretierte er, seine wohl etwas alters- schwache Orgel fast überfordernd, mit beherr- schender Spielkunst und Ausdeutungsgabe, 80 daß es in seiner ganzen, mannigfaltigen Schön- heit erklang. 1 g. Gegenwehr in die Höhe heben und in einem vollendeten Schwung niederwerfen, so dag er mit den Schultern den Boden berührte. Nach der dritten Niederlage empfing er dann Seine zehn Franken. Leider war nicht jede Woche ein Jahrmarkt, oder aber er fand am jenseitigen Ende von Paris statt. Deshalb beteiligte sich unser Aller weltschampion bei den Radrennen oder den Rudermeisterschaften. Als er an einem Sonntag bei den Regatten von Chatou über alle seine Gegner den Sieg davongetragen hatte, erhielt er als Belohnung eine Sieges- statue von Samothrake aus imitierter Bronze, Seitdem erkundigte er sich, bevor er teilnahm, ob die Preise auch in Geld bestün- den.„Denn meine Gören werden von Blecn nicht satt.“ Um seine Sprößlinge zu ernähren, verließ er sich indessen nicht nur auf seine Muskeln. Zur gegebenen Stunde war er auch Musiker. Wöhrend der Weltausstellung mimte Er, in roter Weste, in einem großen Restaurant den Zigeuner; in der Nachbarschaft gab er Vio- linstunden. Seine Talente machten hierbei nicht halt: er war auch Schriftsteller. Nach- einander hatte er drei Romane mit verlok- kenden Titeln veröffentlicht. Und was noch unglaublicher ist: ihm war es Sogar gelungen, sein Honorar zu bekommen, und zwar von einem Verleger, der keinem einzigen seiner Autoren auch nur einen Heller zahlte. 3 hatte er ihm gesagt, seine Hände, die schwer Waren wie Bärenpratzen, auf den Tisch legend,„wenn Sie kein Geld herausrücken, schmeiße ich Sie samt Ihrem Sessel zum Fenster hinaus.“ Der Verleger hatte darauf unverzüglich das Wohlbegründete der For- derung eingesehen. Trotz allem gelang es diesem Herkules des Pinsels nicht, sein Auskommen zu fin- den. Denn ihrer waren fünf Esser, er mit seiner Frau und seinen drei Töchtern. Und alle erfreuten sich eines guten Appetits. MWenn er abends zu Fuß auf der Landstraße heimkehrte, denn ihm fehlten die paar Sou für die Straßenbahn, sann er darüber nach, Wie es ihm wohl gelänge, mit einem Kunst- händler einen Vertrag abzuschließen. Bis jetzt war ihm nur ein einziger Verkauf 8e lungen: eine Landschaft. die er bei den„Un- 18 8 Bonns neue Beethovenhalle Wächst heran Im September kommenden Jahres soll der Neubau der Bonner Beethovenhalle(den wir hier mit Blick vom Rhein zeigen) mit dem XXII. Beethoven-Fest eingeweiht werden, zu dem prominente Künstler des In- und Auslandes eingeladen worden sind. Fraglich ist da- bei allerdings, ob zu diesem Zeitpunet schon alle Räume der Halle fertig sein werden, da die zu ihrer Vollendung notwendigen eineinkalb Millionen Mark noch fehlen.(Siene auch unseren Aufsatz auf dieser Seite.) abhängigen“ ausgestellt hatte. Ueber diesen Verkauf war er derart erfreut, daß er sich auf dem Ausstellungsbüro nach dem Namen des Erwerbers erkundigte, um ihm zu dan- ken. Bei dieser Gelegenheit erfuhr er, dag dieser Mann von Geschmack eigens von Le Havre hergekommen war, um im Salon die Zwei häßlichsten Bilder auszuwählen, in der Absicht, sie seinem Schwiegersohn zu schen- ken. Seine Wahl war auf VMaminck und Derain gefallen. Weit davon entfernt, sich zu erzürnen, hatten die beiden Kolosse aus voller Kehle dpa-Foto gelacht. Heute machte man sich über sie lustig; doch später würde man sie als Vor- läufer einer neuen Malerei ehren. Bis es so- Weit wäre, zog der große Rothaarige lieber den Riemen enger, als daß er geleckte Bilder malte, um den Kunden zu gefallen. Eigen- sinnig fuhr er fort, die Ebenen von Nan- terre zu malen, die schwarz asphaltierten Straßen und die vom Winde gebeugten Bäume. Das war unverkäuflich? Um 50 schlimmer für die Kunstliebhaber. Deutsch von Wilhelm Maria Lüsberg) Internationale Prominenz för die Beethovenholle im September kommenden Jahres soll Bonns neuerbabtes Konzerthaus eröffnet Werden Die provisorische Bundeshauptstadt Bonn errichtet zur Zeit unweit des Rheinufers, mitten im neuerstehenden Altstadtviertel, einen ihrer repräsentativsten und— außer- lich— unkonventionellsten Neubauten: eine riesige Beton-Schildkröte, deren gebogener Rücken in der fahlen Oktobersonne rotgol- den zu leuchten beginnt. Die langsam ihrer Fertigstellung entgegensehende neue Bonner Beethovenhalle bekommt jetzt ein kupfer- nes Dach. Die Stadtväter firmieren diesen Bau, den die Musik- und Beethovenliebhaber jahrelang als Ersatz für die alte Halle ge- fordert hatten, immer deutlicher als„Kon- greßzhalle“, deren Gastronomie dieser Tage in Riesenanzeigen überlokaler Zeitungen einem Pächter angetragen wird. Außer geld- bringenden Kongressen aber wird das Musische Platz haben. So bereitet man schon jetzt die musika- lische Einweihung des neuen Kulturzentrums am Rhein vor, wenn sie auch erst im Sep- tember des kommenden Jahres stattfinden kann. Allerdings ist noch fraglich, ob bis dahin der game Bau vollendet sein wird. Es fehlen nämlich eineinhalb Millionen Mark, um die jetzt fälligen Anschlußauf- träge für die Studios und den Rammer- musiksaal vergeben zu können. In dieser Frage wird mit dem Kultusminister des Landes Nordrhein- Westfalen verhandelt, da der dafür in Aussicht genommene Geld- geber, der Westdeutsche Rundfunk, auf dem Standpunkt steht, daß seine Ueberschuß- mittel nur für laufende Leistungen, nicht aber für Investitionen verwendet werden können. Wenn sich in dieser Frage binnen kurzem keine Einigung erzielen läßt, wird die Bonner Beethovenhalle bei ihrer Er- öfknung nur als Torso— ohne die Studios also und den Kammermusiksaal— zu sehen sein. Nach der schon zitierten Anzeige will man in jedem Falle„weltweites“ Konzert- leben pflegen und hat sich daher für die Einweihungsfeierlichkeiten auf das„Kura- torium Beethovenhalle“ besonnen, das vor einigen Jahren unter der Protektion des Bundespräsidenten aus den berühmtesten Musikern aus aller Welt gegründet worden ist. Die Mitglieder dieses Kuratoriums will man als Solisten und Dirigenten für das XXII. Beethoven-Fest einspannen, mit dem die Beethovenhalle eröffnet werden soll. Went alles klappt, wird also eine inter- nationale Dirigentenprominenz mit dem Orchester der Stadt Bonn sämtliche Sinfo- nien Beethovens aufführen, ausgenommen allerdings die Neunte, deren Wiedergabe von Solisten, Chor und Sinfonikern des Westdeutschen Rundfunks als Abschlußkon- zert bestritten wird. So sollen also im Sep- tember 1959 unter anderem Ernest Anser- met, Eduard van Beinum, Joseph Keilberth, Otto Klemperer und Bruno Walter nach Bonn kommen. Für den hochoffiziellen Fest- akt denkt man an Paul Hindemith und Bonns Ehrenbürgerin Elly Ney, für die Instrumen- talkonzertè dagegen an Claudio Arrau, Wil- helm Backhaus, Andor Foldes, vehudi Menuhin und Wolfgang Schmeiderhan, die ebenfalls alle auf der Liste des Kuratoriums stehen und zum größten Teil bereits in Bonn gastiert haben. Sie sollen außerdem für eine Reihe von Kammerkonzerten gewonnen werden. Bonns kleine, aber unter dem im Ausland immer wieder gefeierten jungen 4 musikalischen Leiter Peter Maag intensiv arbeitende Oper steuert zu diesem Fest den „Fidelio“ bei, während die Bonner Chöre sich zur„Missa solemnis“ vereinen werden. Zehn Jubeltage hindurch will Bonn die Beethovenstadt schlechthin sein. Die alte, an einer Stelle unweit des neuen Bauwerks gelegene Beethovenhalle wurde übrigens anläßlich des ersten(dann zur Tradition gewordenen) Beethovenfestes als Provisorium aus Holz mit Steinfassade er- richtet und war berühmt für ihre äußer- liche Häßlichkeit, aber auch für eine er- staunlich gute Akustik. Der alte Bau auf der Brückenstraße sank im Krieg in Schutt und Asche. Die großartige Akustik der alten Halle war es auch, die aus dem Provisorium eine Dauereinrichtung werden lieg. Londo- ner Architekten kamen sogar einst nach Bonn, um die häßliche Halle haargenau in London nachzubauen, weil man hoffte, so auch die akustischen Vorzüge mit einfangen zu können. Dem Vernehmen nach soll der Versuch mißglückt sein. London hat in- zwischen längst seine Festival-Hall, und Bonn wird bald seine neue Beethovenhalle haben. H Ein junges Talent Molinabend Elaine Weldons im Deufsch- Amerikanischen Institut Mannheim Amerika ist reich an jungen Talenten. Die Amerika-Häuser in aller Welt sind ihr Tummelfeld. In Mannheim machte Elaine Weldon Station, eine 19 jährige Geigerin aus New Vork, früh zur Meisterschaft gereift. Ein wenig robust noch ist ihre zupackende Art, sich die Werke, die sie Vorträgt, unter- tan zu machen. Doch das kann sich ab- schleifen bei dieser Technik, die in Rufweite der Vollkommenheit steht. Doppelgriff-, Passagen- und Arpeggiospiel, wildes Akkord- Pizzikato, Flageolett— alles kommt korrekt und stimmt, wird eingebettet in eine Ange- borene Musizierlaune. Kaum ein prominen- ter Geiger wagt es, die„gegen die Geige geschriebene“ Fuge aus Bachs Solosonate in S-Moll in solchem Tempo ablaufen zu las- Sen. Freilich steckt die im ganzen sympa- thische Unbekümmertheit der Künstlerin noch einige Grenzen. Beethoven(Sonate c-Moll, Op. 30) müßte sie schon ein Wenig behutsamer, im Aufwand reduzierter spie- len. Wie sie es tat, klang es fast nach Brahms. Die Barockmeister Vivaldi) und die Bravourstückchen(Kroll, Gershwin, Wie- niamwski) entsprechen ihrem augenblicklichen Entwicklungsstadium eher. Den singenden, aristokratischen Ton, den sie in ausgespro- chen kantablen Piecen entwickelte(Glasu- now, Rave), bringt sie nicht immer dort auf, wðo er unter anderen Ausdrucksmitteln zu fungieren hat. Doch sie ist 19 Jahre alt! Mühelos eroberte sie sich ihr Publikum und Wurde erst nach zwei Zugaben entlassen. Ihrem Begleiter, Professor Kurt Rapf, wurde Sleichfalls herzlich applaudiert. br. — Tenners Herbstauktion Altes und Neves in Heidelberg Hervorstechend waren auf der Herbst- auktion bei Helmut Tenner in Heidelberg bel den Antiquitäten die fortdauernde Konjunk. tur für dekorative Graphik, und zwar für schöne Blätter so gut wie für Darstellungen ohne nennenswerten künstlerischen Rang, und bei der modernen Graphik das Kauf- interesse der jüngeren Generation und der benachbarten Museen. Diese bauen jetzt kleine moderne Abteilungen auf, wobei Sie zum Teil auf Graphik angewiesen bleiben und Heidelberg als Beispiel dienen kann. Tenner kommt diesem Interesse durch ein von Jahr zu Jahr umfangreicheres Angebot von moderner Kunst entgegen. Auf seiner bisher größten Auktion bot er vom Mittwoch bis Samstag außerdem besonders viele wert- volle Bücher, Autographen, Handschriften, Landkarten, Städteansichten, Berufsdarstel- lungen, Graphik, Gemälde und Handzeich- nungen an. Bei teilweise anziehenden Prei- sen wurde flott gekauft, das wenigste Zing zurück. Jedoch fanden sich auch vorteilhafte Angebote, namentlich für die Interessenten aus der Schweiz, die sich am Samstag an der Versteigerung von 500 Nummern„Helvetica“ beteiligten und dabei durchweg sehr günstig Abschnitten. Merian stand hoch im Kurs. Eine nahezu vollständige Reihe seiner Topographien Sing für gut 13 000 Mark nach Paris. Mit rund 11000 Mark erzielte ein Lutherbrief den Zweithöchsten Preis. Eine Buchkassette des 15. Jahrhunderts erreichte mehr als das Dop- pelte des Schätzpreises von 2400 Mark. Die schönen natur wissenschaftlichen Bilderwerke des 18. Jahrhunderts, die später zumeist blattweise weiterverkauft werden, gingen ebenfalls gut ab. Bei den landschaftlichen Motiven wetteiferten die Liebhaber gut- erhaltener Karten des Rheinlands und der Kurpfalz. Abbildungen von Heidelberg kamen trotz des reichen Angebotes auf beträchtliche Preise, etwa mit 920 Mark für die seltene komplette Folge der sieben kolorierten Kup- terstiche von Haldenwang und anderen nach Graimberg, oder zum gleichen Preis die „Voyage Pittoresque“ von J. J. Meyer mit zehn kolorierten Aquatinta-Blättern. Für Darstellungen aus Mannheim, wo das Ange- bot ohnehin geringer ist, herrschte lebhafte Nachfrage, zum Teil wurden hier die Schätz- Preise erheblich überschritten. Sonst waren aus dem Südwesten noch Landkarten von Schwaben und Motive aus Stuttgart, Tübin- gen, Ludwigsburg und Ulm besonders ge- Tragt. Bei der Graphik alter Meister, die früher von mittleren Sammlern bevorzugt wurde, zeigten sich die Käufer wählerisch. Einzelne Sehr schöne Blätter, so ein kleiner Kupfer- stich von Schongauer und Einzelblätter von Lucas Cranach d. A., Dürer und Rembrandt wurden gut bezahlt, andere dafür Weniger gut; zwei wertvolle Blätter von Dürer und Rembrandt mit Museumsrang gingen zurück. Unter den Meistern des 18. Jahrhunderts fan- den Chodowiecki und Goya mittleres Inter- esse; der stets recht dekorative Ridinger aus Augsburg wurde gut bezahlt. Werke des 19. Jahrhunderts lösten beim Publikum kein Temperament aus. Für Hans Thoma lag ein Sammelauftrag auf sämtliche angebotenen Blätter vor. Toulouse-Lautrec war vorteil- haft zu haben. Gute Preise ergaben sich für Heinrich Campendonck, frühe und seltene Holzschnitte von Erich Heckel, sowie für Corinth, frühe Blätter von Feininger und Kandinsky, soziale Maler wie George Grosz, Zille und Käthe Kollwitz und ferner für Franz Marc, Marini, Matisse, Moore, Miro, Utrillo. Bei Chagall entbrannte ein lebhafter Kampf um die sehr Schönen Farblithos. Dagegen blieben Barlach, Beckmann, Baumeister, Klee, Hofer, Pech- stein, Leger, Picasso, Rouault, von Ausnah- men abgesehen, im Preise etwas beschei⸗ dener. br. In der Reihe der ro-ro-ro-Taschenbücher ist jetzt abermals ein Roman von Colette er- schienen, der den Titel„Claudine erwacht“ trägt. Dazu kommen von dem amerikanischen Humoristen James Thurber eine erstmals in Deutsch vorgelegte, von ihm selbst illustrierte Geschichtensammlung„So spricht der Hund“ und der Roman„Sonnenstadt ohne Sterne“ von Erskine Caldwell. Im Monographien-Zyklus sind jetzt„Macchiavelli“ und„Büchner“ in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten ver- treten. In„rowohlts deutscher enzyklopädie“ behandelt Hans Achinger das Thema„Sozial- politik als Gesellschaftspolitik“; Johann Hui- zinga schreibt über„Europäischer Humanis- mus: Erasmus“, SVLVIA G ROTH: daa Au gin uml Das ungſaubſiche lagebuch des Mödchens pony Copy tigt dy Franz schneeklotn Vetlog, Dotmstod! 3 1 60. Fortsetzung Alles sing gut. Und daß in einem kleinen Ort in der Nähe von Dresden noch eine Frau Arendt lebte und zwei Kinder, daran hatte der„Franz“ überhaupt nicht mehr gedacht. Das interessierte ihn einfach nicht. Und vielleicht wäre nie etwas herausge- kommen, und der„Franz“ wäre hochbetagt als verdienter Schulmeister gestorben, wenn nicht Valeska nach„Franzenshöh“ gekom- men wäre. Und wenn nicht Valeskas Mutter in einem kleinen Ort bei Dresden gewohnt und sich dort mit einer Frau Arendt ange- freundet hätte, die in die Fabrik arbeiten Sing, um ihre beiden Kinder zu ernähren, und nebenbei noch die alte Frau ein wenig betreute, die im Flur nebenan hauste. So Valeska schien zuerst gar nicht mehr an diese Frau Arendt und an deren toten Mann gedacht zu haben. Auch das Bild, das Frau Arendt ihr gezeigt hatte, schien sie nicht richtig angesehen zu haben. Wann sie plötz- lich Verdacht schöpfte, das wird man nie mehr erfahren. Aber sie schrieb an Frau Arendt, ihr doch mal ein Bild des Mannes zu chicken, Und als sie das Bild in den Händen hielt, auf dem der„Franz“ zwar noch 15 Jahre jünger war, aber doch deutlich erkennbar er selbst, da wußte sie Bescheid. Den Brief, in dem das Bild war, hatte sie bei Lotti vorgefunden, als sie das letztemal in München war. Und als sie am nächsten Tag mit dem„Franz“ zusammen nach Starn- berg zurückfuhr, hatte sie es ihm gezeigt und gefragt, ob er sie nicht doch fest anstel- len wolle. In diesem Falle würde sie das Bild zerreigen. Und der„Franz“ hatte es versprochen. Aber Valeska war leichtsinnig gewesen. Sie hatte nicht erkannt, daß dies Kein leicht- fertiger Tanz mehr war, als den sie das Le- ben immer angesehen hatte. Für den„Franz“ stand zuviel auf dem Spiel. Und darum mußte Valeska sterben „Und Professor Rog?“ frage ich erregt den Kommissar.„Warum denn er? Er hatte doch bis jetzt geschwiegen.“ „Roß war wöhl geneigt, den Betrug des Arendt zu decken. Aber nicht einen Mord. Und er wußte, daß Arendt der Mörder War.“ „Wieso wußte er es? Hatte Valeska ihm 7 dem Bild erzählt? Oder der„Franz sel- er?“ „Nein, er wußte es des Giftes wegen.“ „Wegen des Giftes?“ „Das Gift, diese seltsame unbekannte Mischung, stammte noch aus der Gefängnis- Zeit. Damals war ein Apotheker unter den Häftlingen, der hatte das Zeug mitgebracht und einigen guten Freunden zugesteckt. Für den Fall, daß es einmal unerträglich würde. Er hatte das Gift selbst gemixt, das Rezept war sein Geheimnis. Daß es wirksam war, haben wir ja gesehen. Und Roß wußte, daß Arendt davon noch etwas aufbewahrte. Zwei Tabletten übrigens nur. Wenn er noch eine dritte gehabt hätte, sagte Arendt, so hätte er sie selbst genommen. Es wäre besser ge- Wesen, er hätte die zweite genommen.“ „Ja, wirklich, dann lebte der arme Pro- fessor Roß noch.“ a „Er hatte Arendt damals nach dem Mit- tagessen zur Rede gestellt, und der hatte ihm versprochen, die Wahrheit zu sagen und die anderen zu entlasten. Während sie dar- über sprachen, kam die Frau ins Zimmer, die Fränze, wie du sie nennst. Arendt be- nützte dies als Vorwand, das Zimmer zu ver- lassen, um sie außer Hörweite zu bringen, wie er Roß nachher sagte, als er zurück- kehrte. Doch diese Zeit hatte ihm genügt, um das Gift in die Weinflasche in Professor Roß Zimmer zu tun. Der alte Mann war so harmlos, sonst hätte er sich sagen müssen, daß, wer schon einen Mord riskiert hat, auch noch einen zweiten durchführt. Ja, so war das.“ »Und der Franz. war also gar kein Leh- rer?“ vergewissere ich mich nochmal. „Keine Spur. Er arbeitete in einem Wa- 1 1 8 Früher, ehe er auf die schiefe Bahn Amn.“ 5 „Das ist ja das tollste“, sage ich.„Des- Wegen wußte er das auch nicht von Elisabeth und Leicester.“ „Was wußte er nicht?“ „Na ja, überhaupt. Gar nichts wußte er. Sein Unterricht war ja immer sehr komisch. Wir haben eigentlich immer nur gelesen oder 50. Und Fehler hat er fast nie verbessert. Ich verwechsle nämlich manchmal das“ und „daß, das hat er nie angestrichen. Manchmal hab' ich es selber dann entdeckt und hab' mich sehr darüber gewundert.“ „Hm. Da habt ihr wohl überhaupt nichts gelernt, was?“ „Ne, es geht. Dafür waren die anderen Lehrer ja ganz tüchtig. Aber auf die Gesich- ter meiner Eltern freue ich mich, wenn ich denen das erzählen werde. Mensch, die wer- den vielleicht staunen. Stinkfeines Pensionat, alles Töchter aus guter Familie. Und der 7 3 ILINSER NEUER ROMAN: Die Nelde najch Franlereich eise durchs Familienalbum) von Antonia Ridge BEGINNT MORGEN 5 Direktor war ein Verbrecher. Haben Sie so- Was schon mal erlebt?“ „Nee“, sagt Kommissar Linckmann.„80 Was hab' ich auch noch nicht erlebt.“ Wir nehmen dann sehr herzlichen Ab- schied, und ich verspreche, ihn bestimmt zu besuchen, wenn ich wieder mal nach Mün- chen komme. Nun bin ich also wieder zu Hause, wor- über die Meinen nur mäßig begeistert sind. Immerhin gelang es Herrn Federmann, in Düsseldorf noch eine Schule aufzutreiben, die mich genommen hat. Hilft eben alles nichts, die Schule muß ich erst hinter mich bringen. Und jetzt will ich wirklich mal fleißig sein, bloß damit ich endlich die ewige Lernerei loswerde. Und dann fängt endlich das rich- tige Leben an. In den Ferien war ich bei Tante Dora auf dem Land. Das ist meine Patentante, ich mag sie ganz gern. War ja ziemlich still dort, tat aber meinen Nerven gut. Penn irgendwie aufgeregt hat mich das Ganze schon. Und ich mußte auch schon viel darüber nachdenken. Von Ina bekam ich einen Brief, und von Margit auch, und Pat schrieb aus England. Nur von Stephan habe ich nie etwas gehört. Das ist eine Gemeinheit! Er hatte es mir fest versprochen. An die„Fränze“ hahe ich mal geschrie- ben. Ich wußte ja zwar nicht recht was. Hab' halt so ein bißchen rumpalavert. Ich dachte, es kreut sie vielleicht. 5 Ja, und damit ist die Geschichte aus. — ENDE Hera verls druck chet Dr.! Eiche Feuf! les:! Kom Son: H. K stell Banz Bad. Man Mr. b 18.0 Ko Wa. Spr der ker