E el- l- en- ter 16. di- den m- als die der po- 556 37), em ar- ind er- Er- Ju- inn ing Al- che der den nd- or- ast Ide is ga- Lu- Zu- id 2e its- ert. he- ada vor ück im- Ute us- mit nen sich lem der ine die im- ha- ebe aus ord te, nze der iter hm ert an- ten 011 hen a2 ein- alt- ann dn, ung 886 en- ichs rich valt er- Zu- eist ugs Jem akt ente und rr. nn- nals Ihr, alle vest nee ich- end Vest ne hri- Jem ze und Mo- ng- vId- ach och sich em er, lem um- les- hen bie- auf am. zen An- Im- on- em da- nen ent- Was nen nter eist hen ein ge- dine dine sich gt) um Mannheimer Morgen flerausgeber: Mannheimer Gros verlag. Druck druckerei Verlagsleitung: H. Bauser cheftedaktion: E. F. von Schliling: Dr. K. Ackermann; Politik: W Hertz Elehenrode: Wirtschaft: F. O. Weber: Feuilleton: D Gilles. K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(L. and]; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinskv: Chei v. D.: O. Gentner; stellv.: W Kirches. 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Oktober 1958 De Gaulle hält sich die Hände frei Amerikanisch-britisch- sowjetisches Abkommen über einen Versuchsstop für Paris nicht bindend New YO Tk. AP/dpa) Die jüngsten Erklärungen des französischen Abrüstungs- beauftragten Jules Moch vor dem Politischen Ausschuß der UNO haben in den west- lichen Hauptstädten erhebliches Aufsehen erregt und zu vielfältigen Spekulationen geführt. Moch hatte betont, daß sich Frankreich durch ein amerikanisch- britisch; sowjetisches Abkommen über die Einstellung der Atomwaffenversuche nicht gebun- den fühlen werde. Das hat in diplomatischen Kreisen der UNO zu Befürchtungen Anlaß gegeben, die Sowietunion könnte die französische Haltung möglicherweise zum Vorwand nehmen, die für den 31. Oktober geplante Genfer Atom-Konferenz zu sabo- tieren und ihre Atomversuche auch in Zukunft fortzusetzen. Auf jeden Fall bedeutet nach Auffassung von UNO- Delegierten die französische Erklärung eine Erschwerung der bevorstehenden Genfer Verhandlungen. Ein Abkommen zwischen Moskau, Lon- don und Washington, sagte Moch, sei„ein Text, der ohne Beteiligung Frankreichs entworfen und nicht auf es anwendbar ist.“ Die Beteiligung Frankreichs an einem Ver- suchsstop hänge von„Umständen“ ab, auf die er jetzt nicht näher eingehen wolle. Wei- ter sagte Moch, ein Abkommen über die Be- endigung der Atomwaffenversuche habe keine direkte Auswirkung auf den Frieden. Es sei„kein wirklicher Fortschritt, sondern ein Alibi.“ Worauf es ankomme, sei, daß die Atommächte von heute ihre Atomwaffen- lager nicht mehr vergrößerten, sondern sie verringerten. Nur unter dieser Bedingung könne Frankreich einen Verzicht auf Atom- waffen aussprechen. Nur dadurch werde auch der erste Schritt auf dem weiten Weg der Abrüstung getan. Solange ein solches Abkommen nicht bestehe, werde Frankreich auch Atomwaffen fordern und entspre- chende Versuche anstellen. Hierbei werde diese Versuche möglichst gefahrlos zu halten. Diese Erklärung Mochs war von dem sowjetischen Delegierten Sorin in der Weise gedeutet worden, daß Frankreich offenbar nicht beabsichtige, seinen Beitrag zur Be- seitigung der atomaren Bedrohung zu lei- sten oder konkrete Schritte auf dem Ge- biete der Abrüstung zu unternehmen. Man hat nunmehr in diplomatischen Kreisen in New Vork das Gefühl, daß Sowrjetischerseits Frankreichs Ansicht als Zeichen mangelnden guten Willens im ge- samten Westen an einem positiven Ausgang der Genfer Gespräche gewertet wird. In- zwischen setzten die Vertreter der kleineren Staaten ihre Bemühungen fort, die Groß- mächte noch vor dem Beginn der Konfe- renz in Genf zur Annahme einer Kompro- mißresolution über die Atomwaffenfrage zu Unden traf am Montag mit dem britischen Delegierten Noble zusammen, während der indische Verteidigungsminister Menon ge- trennte Besprechungen mit dem sowjetischen Vertreter Sorin und dem amerikanischen IUNO- Botschafter Lodge führte. Der Politische Ausschuß der UNO-Voll- bewegen. Der schwedische Außenminister versammlung, der die zweite Woche seiner Abrüstungsdebatte begann, hat sich jetzt mit sechs Resolutionsentwürfen zu diesem Thema zu beschäftigen, nachdem am Mon- tag auch Mexiko einen eigenen Vorschlag unterbreitete. Alle Entwürfe fordern Maß- nahmen der UNO- Vollversammlung zur Abrüstungsfrage und sind darüber hinaus darauf gerichtet, die Abrüstungsdebatte vor- anzutreiben. Westliche Vorbesprechungen in Washington (AP) Im amerikanischen Außenmini- sterium haben währenddessen die Vorbe- sbrechungen der westlichen Länder für die Genfer Sachverständigenkonferenz über die Möglichkeiten zur Verhinderung von Ueberraschungsangriffen(Ter- min 10. November) begonnen. Teilnehmer der Vorbesprechungen sind militärische, Wissenschaftliche und außenpolitische Fach- leute der USA, Großbritannien, Frankreichs, Italiens und Kanadas, von denen die ersten vier auch auf der Genfer Konferenz ver- treten sein werden. Der Osten wird Vertre- ter von ebenfalls vier Staaten, darunter der Sowjetunion nach Genf entsenden. Kern- punkt der Genfer Beratungen wird die Frage sein, welche Kontrollen notwendig sind, um die Gefahr von Ueberraschungs- angriffen zu bannen. Die Westmächte haben unter anderem drei Möglichkeiten von In- spektionszonen zur Debatte gestellt. Es sind: 1. Eine Inspektionszone, die ganz Ame- Proteststreik beim Saar-Rundfunk Die Belegschaft wendet sich gegen„unzulässige Einflüsse der Regierung“ Saarbrücken.(AP/dpa) Die Belegschaft des Saarländischen Rundfunks hat am Dienstag für eine Stunde die Arbeit aus Protest ge- gen eine„unzulässige Einmischung der Re- gierung in Sachen des Rundfunks“ nieder- gelegt. Dadurch ruhte der gesamte Sende- betrieb des Rundfunks in der Zeit von 16 bis 17 Uhr. Die Belegschaft entschloß sich zu dieser Protestaktion nach einer außer- ordentlichen Belegschaftsversammlung, an der rund 240 Angestellte des Saarländischen Rundfunks teilnahmen.(Siehe auch Seite 2) Wie der zweite Betriebsratsvorsitzende, Albert Arthur Müller, erklärte, galt die Ar- beitseinstellung als Proteststreik gegen, den Versuch der saarlämdischen Regierung, unzu- lässige Einflüsse auf die Entscheidung des Rundfunkrates und des Verwaltungsrates zu nehmen.“ In erster Linie habe sich der Pro- teststreix gegen den Chef der Staatskanzlei der saarländischen Regierung, Dr. Best, ge- richtet. Pr. Best habe am Montagnachmittag die Vorlage von Verträgen einzelner Ange- stellter des Saarländischen Rundfunks ver- langt, um sie seinerseits dem Ministerrat vorzulegen. Dies verstoße gegen das Rund- Tunkgesetz, da weder Verwaltungs- noch Rundfunkratsmitglieder irgendwelchen Wei- sungen unterlägen, sagte Müller. Als zweiten Streikgrund nannte der Sprecher des Betriebsrates das Verhalten des Oberregierungsrates Sartorius auf der letzten Sitzung des Rundfunkrates. Sarto- Tus habe Vorbehalte gegen die Wahl des stellvertretenden Intendanten geäußert und Ausdrücklich betont, daß er diese Vorbehalte im Namen des Ministerpräsidenten Egon 8 8(CDU) mache. Auch hier liege ein krasser Verstoß gegen das Rundfunkgesetz 1 nach dem jedes Mitglied des Rund- unkrates frei und nach seinem Gewissen Entscheidungen zu fällen habe. Schließlich sei der Streik als Protest ge- Sen die vom saarländischen Wirtschafts- 1 55 Dr. Schneider DPS) plötzlich ver- ügte Einstellung der Bauarbeiten am neuen Gebäude des Saarländischen Rundfunks auf Schloß Halberg zu werten. Eine solche Maß- nahme stelle die Existenz des Saarländischen Rundfunks in Frage. Müller betonte in seiner Erklärung:„Wir verlangen von der Landesregierung, daß Wir einen freien und unabhängigen Rund- funk betreiben können, und verwahren uns 2 8 5 von außen, der seine Ur- in jedem i i iti e 1 Fall in einem politischen „ Erklärung Müllers wurde über den 80 1 von Radio Saarbrücken verbreitet. ie klorer wurden um Verständnis für die einstündige Sendepause gebeten. Die Protestaktion war in einer am Mon- tagnachmittag kurzfristig einberufenen Be- triebsversammlung nahezu einstimmig be- schlossen worden. Nach Auskunft des Be- triebsrates wurden nur vier Stimmenthal- kungen gezählt. Der Rundfunkrat hatte am Montag den Programmdirektor Dr. Alexander Schum zum Stellvertreter des Intendanten Dr. Franz Mai gewählt. Bei dieser Wahl, so er- klärte der Betriebsrat, sei der Versuch ge- macht worden, das Wahlergebnis zu be- einflussen. Nach der Protestaktion beim Saarrund- funk hat der Minister für Arbeit und So- zialwesen, Hermann Trittelvitz, den Verwal- tungsrat, dessen Vorsitzender er ist, für Mittwoch einberufen, Auch der Rundfunkrat ist von seinem Vorsitzenden, dem Land- tagsabgeordneten Dr. Erwin Albrecht, für Donnerstag zu einer dringlichen Sitzung einberufen worden. rika, Kanada, Alaska, die Aleuten und die ganze Sowjetunion umfaßt, 2. eine im wesentlichen alle Gebiete nördlich des Polarkreises umfassende Zone, in der ganz Kanada, Teile der USA und der Sowjetunion liegen würden, und 3. eine Teile West- und Oteuropas um- fassende Zone, in der auch ein Teil der eu- ropäischen Sowjetunion liegen würde. Kroll nach Bonn Bonn.(gn.-Eigenbericht) Wie man am Dienstag in Bonn erfuhr, soll die neue deut- sche Note an die Sowietregierung über die Schaffung eines Viermächtegremiums zur Vorbereitung der Wiedervereinigung in den nächsten acht Tagen fertiggestellt und abge- sandt werden. Botschafter Kroll, der für An- fang kommender Woche zur Unterrichtung nach Bonn kommt, wird möglicherweise die- ses Dokument mit zurück nach Moskau neh- men und es dort Gromyko überreichen. Salan läßt Kriegsgefangene frei Paris.(dpa) Zehn von den französischen Truppen in Algerien im Kampf gefangen- genommene Mitglieder der algerischen Widerstandsorganisation FLN werden in den nächsten Tagen freigelassen werden. Diese überraschende Entscheidung ist von dem französischen General- Delegierten und Oberbefehlshaber der französischen Truppen in Algerien, General Raoul Salan, getroffen worden, nachdem die FLN am Montag vier französische Kriegsgefangene freigelassen hatte. Zum zweiten Male bei Chrustschow war am Dienstag der Vizepräsident und Kriegsminister der Vereinigten Arabischen Republik, Abdel Haim Amer, der sich zur Zeit zu einem Besuch in Moskau aufhält. Bereits am Montag katte Amer eine längere Aussprache mit dem sowjetischen Minister- prdsidenten. Der Moskau- Besuch des Arabers hat im Nahen Osten zu zahlreichen Spe- kulationen geführt. Man nimmt an, daß dlie Sobjetunion ihre Waffenlieferungen nach Kairo verstärkt. Unser Bild zeigt Chrustschow(links) und Amer(rechts) nach ihrer gestrigen Unterredung. Bild: dpa Die Stadt London ehrt den Bundes präsidenten Prächtiger Empfang in der Guild Hall Heuss erinnert an das Problem der Wiedervereinigung Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London. Mit der ganzen Pracht eines traditionellen Zeremoniells ehrte die Stadt London am Dienstag Bundespräsident Theodor Heuss. Eine Stunde lang stand der Verkehr im Zentrum der Achtmillionenstadt still, als der Bundespräsident in der Mittagsstunde mit der prächtigen Staatskarosse zu dem feierlichen Empfang durch den Londoner Oberbürgermeister in der Guild Hall fuhr. Dieser Empfang in der Keimzelle demokratischer Verwaltung war der glanzvolle Höhepunkt des Tages, an dessen prunkvollem Schauspiel die Bevölkerung sehr viel zahlreicher und aufge- schlossener teilnahm als am vorhergehenden Tag.(Ausführlicher Bericht im Innern dieser Ausgabe.) Wie bereits am Vortage war auch der zweite Tag des Staatsbesuches durch das Bestreben gekennzeichnet, die Konflikte der Vergangenheit zwischen Deutschland und Großbritannien zu überbrücken und mit diesem ersten Empfang eines deutschen Staatsoberhauptes nach 51 Jahren eine neue Vertrauensbasis herzustellen. „Wir können das Vergangene nicht un- geschehen machen“, sagte Heuss bei dem Empfang in der Guild Hall. Wenn ich jedoch nach diesen tragischen Ereignissen von ihrer Majestät der Königin eingeladen bin, ihr Land zu besuchen und wenn ich heute als ihr Gast in der Stadt London weilen darf, so sehe ich dies als Zeichen des Vertrauens an, das sich in den letzten Jahren zwischen uns wieder gebildet hat.“ Auch der Londoner Oberbürgermeister betonte in seiner An- sprache die Notwendigkeit, im entscheiden- den Kampf zur Erhaltung des Friedens fest zusammenzustehen. Bundespräsident Heuss hatte die Reihe seiner offiziellen Verpflichtungen am Diens- tagvormittag im sogenannten 1844er-Saal im Buckingham-Palast mit einem Empfang der Hochkommissare der britischen Common- wealth-Länder und dem Botschafter der Republik Irland begonnen. Anschließend empfing er im gleichen Saal die Chefs des Diplomatischen Korps. Besonderes Interesse erweckte die An- sprache des deutschen Staatsoberhauptes in der traditionsreichen Guild Hall. Theodor Heuss begann sie mit einem Rückblick auf seinen ersten Besuch in den gleichen Räumen. in denen er, wie er sagte, die Luft einer ehrwürdigen Geschichte eingeatmet habe, die noch lebende Gegenwart geblieben sei. Wört⸗ lich sagte er:„Ich stehe hier als der Vertreter des ganzen deutschen Volkes. Sie alle, im Westen und im Osten freuen sich des freund- lichen Empfanges, den ich erfahren durfte.“ Durch Jahrhunderte, so fuhr Heuss fort, Sei das Verhältnis zwischen unseren beiden Völkern ein friedsames Geben und Nehmen, im Geistigen, Technischen, Oekonomischen gewesen. Daß die beiden Völker sich nie mehr in der jähen Leidenschaft des Krieges gegen- überstehen dürfen und nicht mehr gegenüber stehen werden, darin sehe er den Sinn seines Besuches, und so deute er die Freundlichkeit, mit der man ihn empfange. Ausführlich kam der Bundespräsident auf die geschichtliche Symbolik des Guild- Hall-Raumes zu sprechen, dessen Geschichte etwa 900 Jahre zurückverfolgt werden kann. Heuss verglich dieses Symbol der Stadt- Zwiscsen Gesfern und Morgen Zu Ehren des plötzlich verstorbenen Prä- sidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Dr. Wintrich, ist für die nächste Woche in Bonn ein Staatsakt geplant. Vertreter des Parla- ments und der Regierung werden der Feier beiwohnen, in der die Verdienste des Ver- storbenen ihre Würdigung finden sollen. Bundesverteidigungsminister Strauß führte am Dienstag im Kaisersaal des kurfürstlichen Schlosses zu Koblenz als ersten wissen- schaftlichen Direktor der Bundeswehrschule für innere Führung, Prof. Dr. Gerhard Moe- bus, in sein Amt ein. Gegen eine Kaution von 80 000 Mark ist der unter dem Verdacht der schweren pas- siven Bestechung am 26. August verhaftete Generaldirektor der Bonner Stadtwerke, Dr. Arnold Wallraff, aus der Haft entlassen worden. Wallraff soll von Firmen Geschenke, darunter eine Waschmaschine und ein Fern- sehgerät, angenommen haben. Im Bundes wirtschaftsministerium hat am Dienstagmorgen ein Unbekannter vorge- sprochen, der vorgab, ein Beauftragter der Zonenregierung in Pankow für den Inter- zonenhandel zu sein. Ihm wurde vom Pfört- ner des Ministeriums mitgeteilt, daß für Ver- handlungen über den Interzonenhande! allein die Treuhandstelle in Berlin zustän- dig sei. Das Wirtschaftsministerium hat dar- über hinaus verlauten lassen, man sei dabei das Angebot des sowjetzonalen Außenhan- delsministers zu prüfen, wonach die Zone vier Millionen Tonnen Steinkohle, 200 000 Tonnen Walzmaterial, Chemikalien sowie . Schuhe und Textilien im Gesamtwert von 90 Millionen Mark abnehmen wolle. Rau hatte eine Gegenlieferung von Braunkohle, Weizen, Zucker und Schweinefleisch ange- boten. In der Sowjetzone festgenommen worden ist der an einer technischen Fachschule in Westberlin studierende 22jährige Bruno Krauße aus Fürth, wie die Westberliner Polizei erfahren hat. Krauße befand sich auf dem Rückweg von einer Besichtigungsreise zu einer Ingenieurschule der Deutschen Bundespost. Er wurde am 9. Oktober an dem Kontrollpunkt Marienborn in der Sowiet- zone aus einem nach Berlin fahrenden Reiseomnibus von Angehörigen des Amtes für Warenkontrolle herausgeholt und abge- führt Ueber den Grund ist nichts bekannt. Zugegeben hat der am 13. Oktober unter dem Verdacht des Konkursverbrechens und anderer Straftaten verhaftete frühere Ber- liner CDU-Abgeordnete Wilhelm John, jahrelang zu Unrecht den Titel eines Dipl.- Volkswirtes geführt zu haben. In einer Ver- nehmung gab er vor der Staatsanwaltschaft zu, daß er niemals ein Hochschulstudium ab- geschlossen habe. John ist auch geständig, falsche Angaben über seine Vermögensver- hältnisse gemacht zu haben, um Kredite von der Wobhnungsbaukreditanstalt zu erhalten. Bundeswirtschaftsminister Erhard ist am Dienstag zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in der südvietnamesischen Haupt- stadt Saigon eingetroffen, wo er von Außen- minister Vu Van Mau und Vizepräsident Ngoc Tho sowie Mitgliedern des in Saigon Akkredierten diplomatischen Korps begrüßt wurde. In feierlicher Zeremonie wurden am Dienstag die beiden ersten weiblichen Lords im Oberhaus eingeführt, das bisher nach alter Tradition Männern vorbehalten war. Der römische Aerzteverband hat in einer Sondersitzung beschlossen, gegen Pro- fessor Galeazzi-Lisi, den Leibarzt des ver- storbenen Papstes, ein Disziplinarverfahren zu eröffnen, durch das festgestellt werden soll, ob der Arzt seine beruflichen Ver- pflichtungen durch den Verkauf von Ar- tikeln über Papst Pius verletzt hat. Ein Umsturzversuch in Bolivien ist am Dienstagmorgen nach vierstündigen Stra- Benkämpfen in der bolivischen Hauptstadt von den Regierungstruppen niedergeschla- gen worden. Der Prozeß gegen Erich Koch, den frühe- ren ostpreußischen Gauleiter, wird nicht er- neut vertagt. Diese Entscheidung fällte das polnische Gericht am zweiten Verhandlungs- tag in Warschau. Der sowzetzonale Ausschuß für deutsche Einheit hat der Oeffentlichkeit in einer Pressekonferenz in Ostberlin eine neue Liste von Juristen übergeben, die mit einer an- geblichen nationalsozialistischen Vergangen- heit belastet heute wieder in der westdeut- schen Justiz tätig seien. Mit den bereits früher bekanntgegebenen Namen hat der Ausschuß nunmehr gegen 600 westdeutsche Juristen„Belastungsmaterial“ gesammelt. Staatlichkeit mit einer anderen Stadt, in der er 13 Jahre als Vertreter gemeindlicher Selbstverwaltung tätig war, mit Berlin. Die- ses Berlin sei jetzt ein Symbol für die tra- gische Paradoxie unserer Gegenwart.„Es ist Schwer“, so sagte Dr. Heuss,„den Wider- sinn zu verdeutlichen, daß mitten durch eine Riesenstadt eine Währungsgrenze geht, unterschiedliches Wirtschaftssystem, die PaBkontrolle und Gefährdungen und ein ewriger Zustrom unglücklicher Menschen, die aus der Gewaltherrschaft auf diese isolierte Inisel der Freiheit flüchten.“ Der Bundespräsident schloß seine beifäl- lig aufgenommene Ansprache mit den Wor- ten:„Die Gewinnung eines einheitlichen Deutschland mit dieser Hauptstadt Berlin ist keine Sache deutscher Sentimentalität, son- dern das Politikum einer inneren, seeli- schen und sachlichen Befriedung Europas, das in der Gemeinsamkeit der Vergangen- heit, aber auch in dem Willen zur mensch- lichen Freiheit, die hier Ursprung und Ent- kaltung besitzt, uns alle bindet.“ Am Abend gab der Bundespräsident in den Repräsentationsräumen der Deutschen Botschaft ein festliches Dinner für Königin Elisabeth und den Herzog von Edinburg. Ungarns früherer Diktator Rakosi ringt mit dem Tode Wien.(dpa) Der ehemalige stalinistische Diktator Ungarns, Matyas Rakosi, liegt in einem Sanatorium in einer sowjetischen Provinzstadt im Sterben. Dies wurde am Dienstag aus ungarischer diplomatischer Quelle in Wien bekannt. Der heute 66jährige Generalsekretär der Kommunistischen Par- tei Ungarns und Ministerpräsident von 1950 bis 1953 leidet seit Tagen an chronischen Blutdruckschwankungen. Die behandelnden sowjetischen Aerzte haben die Hoffnungen auf eine Genesung Rakosis bereits aufge- geben. Rakosi, der„ungarische Stalin“, be- findet sich seit Mitte 1956, seit der ungari- schen Revolution, im Asyl in der Sowiet- union. Er wurde am 18. Juli 1956 seines Po- stens als erster Sekretär der KP Ungarns enthoben. Seine Position galt schon seit der Verurteilung des Stalinkults und der Pro- pagierung der kollektiven Führung als er- schüttert. Die ungarischen Kommunisten haben über den ehemaligen Diktator des Landes, Matyas Rakosi, das gleiche Urteil ausge- sprochen wie Chrustschow zuletzt über Sta- lin: beide waren große Revolutionäre, hat- ten jedoch„einige Fehler“. Diese Ansicht wird in der neuesten Nummer des ideologi- schen Organs der Sozialistischen ungarischen Arbeiterpartei(KP),„Tarsadalmi Szemle“ (Gesellschaftliche Rundschau) vertreten. Das Blatt veröffentlicht die yon der Agitations- und Propagandaabteilung der KP zum 40, Gründungstag der Partei am 20. November aufgestellten Thesen, die die offizielle Par- teimeinung darstellen. Rakosi wird darin bei aller Würdigung seiner Verdienste für den Kommunismus der Vorwurf gemacht, er habe den Persönlichkeitskult unterstützt, die innere Freiheit der Partei zerstört und der b des Sozialismus schwere Schäden zu- gekfügb. N 5 2 8 N 8 n n 8 8 n 8 Selte 2 MORGEN Mittwoch, 22. Ochtober 1958/ Nr. 244 Paris will mitreden Das gesundende Frankreich des Generals de Gaulle verzichtet ebenso Wenig darauf, As Großmacht ernst genommen 2u Wie das morsche F eich der V tet hat. Daran läßt Wösische üstuns Vor dem Poli gehalten kelt in zwei g die Rede, die der frar beauftragte Jules Moc! Ausschuß der UNO 15. Nat, 8 1 1. Frankreich wird sich an ein Abkommen Über die Einstellung der Atomwaffenversuche, an dessen Ausarbeitung es selbst nicht be- teiligt gewesen ist, nicht e den fühlen; 2. Solange kein Abkommen existiert, das eine Garantie d r gibt, daß die Atom- mächte USA, Großbritannien und Sowiet- union ihre Bestände an Atomwaffen nicht Vergrößern, sondern abbauen, wird Frank- reich für sich selbst Atomw n fordern und entsprechende Versuche anstellen. Damit ist der erhoffte Erfolg der Konfe- renz über die Einstellung der Atomwaffen- Versuche, die am 31. Oktober in Genf zwi- schen den USA, Grohbritannien und der Sowjetunion beginnen soll, schon zehn Tage Vor dem ersten Verhandlungstag ernstlich in Frage gestellt. Alle Welt wird das bitter be- Klagen und es fehlt nicht an beredten Vor- Würfen gegenüber den Franzosen. Aber wer aAnklagt, sollte ehrlich versuchen, den Stand- punkt des anderen in den Motiven zu be- greifen. Man könnte die beiden Thesen der Rede von Jules Moch auch so formulieren: 1. Frankreich hat in allen bislang vor- handenen Gremien Sitz und Stimme, in denen die Großmächte die internationale Po- litik zu steuern versuchen. Frankreich wird nicht untätig zusehen, wenn jetzt auf dem Gebiet der Abrüstungspolitik von den USA, Großbritannien und der Sowjetunion Gre- mien gebildet werden, von denen es selbst ausgeschlossen bleibt. 2. Das entscheidende Problem für Frank- reich ist es nicht, die Atomversuche einzu- Stellen, sondern zu verhindern, daß der Machtvorsprung der drei Atommächte vor Frankreich sich noch vergrößert, indem die SA, Großbritannien und die Sowjetunion immer mehr Atomwaffen produzieren, wäh- 8 Frankreich auf Atomwaffen verzichten S01I. Natürlich offenbart sich hier ziemlich un- verblümt eine klar nationalbetonte Politik der Franzosen, und man kann sich leicht empören, daß die Bannung der Gefahren der radioaktiven Verseuchung Wichtiger sei als nationale Extrawürste und Großmacht- träume eines einzelnen Landes. Das ist und bleibt als moralisches Prinzip gewiß wahr. Aber in jenem Bereich, in dem leider Gottes immer noch das Kräfteverhältnis der Mächte zueinander entscheidender ist als das Gebot der Moral, spielt eine von Jules Moch nicht besonders angeführte Tatsache ihre Rolle: Frankreich hat zwar noch keinen Atomwaf- kenversuch ausgeführt, aber es besitzt be- 1 die Atombombe. Frankreich will als Atommacht respek- tlert werden. Das ist im Grunde genommen recht und billig, denn auch die drei anderen Großmächte beanspruchen mit größter Selbstverständlichkeit den Weltpolitischen Rang, den ihnen der Besitz der Atom- und Wasserstoffbombe einräumt. Es gibt keinen Grund, weshalb Frankreich zu der Konfe- renz über die Einstellung der Atomversuche nicht hinzugezogen werden sollte. 5 Aber sehr wahrscheinlich liegt der Regie- Tung in Paris noch weitaus mehr das Ziel am Herzen, eine weitere Aushöhlung der framösischen Großmachtposition dadurch, daß die anderen drei Mächte immer mehr und neue Atomwaffen stapeln, abzuwenden. Darin besteht eine außerordentliche Schwie- rigkeit für die vorgesehenen Gespräche in Genf. Diese Verhandlungen sind ja nur als ein erster, zu weiteren Maßnahmen auf- mumternder Schritt in Richtung auf die Ab- rüstung gedacht, während das genannte Ziel der französischen Regierung gleich das Haupt- und Kernstück aller Abrüstungspoli- tik vorwegnimmt. Prinzipiell kann man natürlich sagen, daß die Franzosen nichts Unmögliches verlangen, wenn überhaupt ein allseitiger, redlicher Abrüstungswille be- Steht. Doch das ist Theorie, während alle traurigen Erfahrungen des bisherigen Tau- ziehens um die Abrüstung für die Praxis Jehren, daß es eben doch unmöglich ist, das Abrüstungsproblem sozusagen aus seinem Zentrum heraus— also sofort durch einen vertraglich vereinbarten Abbau der Atom- bombenlager— zu lösen. Deshalb versucht man ja jetzt, sich vom Rande her zum Zen- trum vorzuarbeiten, indem man zunächst einmal eine Einstellung der Atomwaffen- Versuche verwirklichen möchte. Niemand kennt in diesem Falle den Un- terschied zwischen Theorie und Praxis besser Als Jules Moch, der all die Jahre an den gualvollen Abrüstungsverhandlungen teilge- nommen hat. Wenn er nun erklärt, Frank- eich werde solange Atomwaffen fordern und entsprechende Versuche anstellen, bis es ein Abkommen gibt, das den Abbau der Amerikanischen, britischen und russischen Atomwaffenbestände tatsächlich herbeiführt, darm sind dafür zwei Gründe denkbar: ent- Weder ist das eine Warnung an die drei Anderen Mächte, die Abrüstung nicht auf die lange Bank zu schieben, oder aber Frank- reich ist entschlossen, schon bald Atomver- suche aufzunehmen und ebenfalls Atom- bomben zu stapeln. Das erste wäre eine Druckausübung zur Beschleunigung der Ab- Tüstungsbemühungen und damit könnte man einverstanden sein. Das zweite hin- gegen wäre eine fatale Entwicklung, die Wohl damit enden müßte, daß jeder indu- Strialisierte Staat seine Atombomben produ- in Ziert. Ganz sicher erkennt Frankreich den. Atomklub der Amerikaner, Engländer uad Russen nicht als ein Gremium an, das die Weltpolitik fürderhin unter sich aushandeln dürfte; doch das muß nicht unbedingt be- deuten, daß in Paris schon die unwiderruf- liche Entscheidung gefallen wäre, diesen Atom-Dreier-Klub in seiner militärisch- strategischen Funktion zu sprengen. Denn noch ist die Abrüstung nicht auf immer und ewig zu Grabe getragen, noch ist Zeit zu einem vielleicht allerletzten Versuch. Wilfried Hertz-Eichenrode Die Rede Hagemanns in Ostberlin Der westdeutsche Universitätsprofessor identifizierte sich mit Wiedervereinigungsvorstellungen in Pankow Von unserem Korrespondenten Paul werner Berlin, 21. Oktober Die Zeitungen der Zone veröffentlichten am Dienstag in großer Aufmachung die Rede des von der CDU ausgeschlossenen Polliti- kers und Universitätsprofessors Dr. Walter Hagemann, die d r in Ostberlin gehalten r Direktor des Instituts für Publi- Zist in Münster, dessen Porträtaufnahme neben einem Bild von Ulbricht die erste Seite der digen Ausgabe des„Neuen Deutschland“ schmückt, äußerte auf dem Kongreß des sowjetzonalen Nationalrates, immer mehr Landsleute im Westen begrik- fen langsam, daß ein gesamtdeutsches Ge- spräch nicht länger aufgeschoben werden dürfe. Ohne Namen zu pennen, behauptete Hagemann, nach Veröffentlichungen der Ostpresse hätten Bundestagsabgeordnete verschiedener Parteien ihren kürzlichen Aufenthalt in Westberlin dazu benutzt, Ge- spräche mit maßgebenden Persönlichkeiten der DDR zu führen. Die Unruhe des Volkes über die Teilung Deutschlands habe in Bonn immer mehr zu inhaltsleeren Prokla- mationen geführt. Demgegenüber— auch das müssen wir feststellen“— seien von der DDR konkrete Vorschläge gemacht worden, die jedem Deutschen die Ernsthaftigkeit des Anliegens gezeigt hätten. Professor Hagemann, dessen Ausführun- gen wiederholt von starkem Beifall unter- brochen wurden, betonte, er spreche weder im Namen der CDU, noch als Katholik oder als Vertreter seiner Universität, sondern als Deutscher. Er gab zu, daß sich einige „sroße Fragen“ des politischen und mili- tärischen Status eines wiedervereinigten Deutschlands nur im Einverständnis mit 8 828 1 den vier Großmächten lösen liegen. Weil aber andererseits ein Friedensvertrag ohne gesamtdeutsche Zustimmung nicht denkbar Sei, schlug er— entsprechend den bekann- ten Forderungen Grotewohls— politische Kontakte auf verantwortlicher Ebene vor. Außerdem begrüßte er den Gedanken der Schaffung einer Konföderation, die nach seiner Meinung nicht unbedingt eine gegen- seitige Anerkennung zu bedeuten brauche. Die Identifizierung Hagemanns mit den ostdeutschen Vorstellungen einer Lösung der deutschen Frage, war nach den zum Schluß seiner Rede mit der Bitte um Be- antwortung an die Zonenregierung gerich- teten fünf Fragen nicht mehr zu übersehen. Die Fragen konnten lediglich als freund- liche Aufforderung an Herrn Ulbricht gel- ten, nochmals, was dieser dann auch tat, alte Platten neu aufzulegen. Außerdem gaben sie dem SED-Chef Gelegenheit, zu der(inzwischen aus Bonn dementierten) Feststellung, die Idee einer deutschen Kon- föderation stamme ursprünglich aus der „Bonner Küche“ und„von einem der CDU/ CSU nahestehenden, namhaften Mitglied der Bonner Regierung.“ Das Dementi aus Bonn Unser Bonner Korrespondent meldet zu diesem Komplex: Das Bundeskabinett hat am Dienstagnachmittag mit großem Nach- druck erklärt, daß kein Bundesminister„Ge- spräche oder gar Verhandlungen“ mit einem Vertreter des Zonenregimes geführt hat. Am Dienstagvormittag hatte sich der Bundes- kanzler in diese Sache eingeschaltet und den Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Konjunktur in EWG-Ländern gesichert Hallstein sprach in Straßburg vor dem Europäischen Parlament Von unserem Redaktions mitgl Straßburg, 21. Okt. Die Herbstsitzung des Europäischen Par- laments, die am Dienstag im Straßburger Europahaus begann, steht im Zeichen der. Rechenschaftsberichte, die die Präsidenten der Europäischen Behörden den Abgeord- neten vorzulegen haben. Professor Walter Hallstein, Präsident der Europäischen Wirt- schafts-Gemeinschaft(EWG), schilderte da- bei die wirtschaftliche Situation in den sechs EWG-Ländern. Nach Hallsteins Ansicht ist die gegenwärtige Konjunkturlage wesent- lich günstiger als im Frühjahr. Die Gefahr eines Nachlassens bestehe zur Stunde nicht mehr. Unter den Aufgaben, die der EWG-Kom- mission für die Zukunft gestellt sind, hob Hallstein besonders die folgenden Punkte hervor: 1. Weiterhin nach einer vorläufigen Regelung für die Angliederung einer Frei- Handelszone an die EWG zu suchen. 2. Die Entwicklungsländer durch entsprechende Preispolitik am wachsenden Wohlstand der Gemeinschaft teilnehmen zu lassen. 3. Auf ein schärferes Kartellrecht in den Ländern Belgien, Italien und Luxemburg zu dringen. 4. Die freie Konvertierbarkeit der Währun- gen zu fördern. 5. Weitere Vorarbeiten für eine gemeinsame Agrarpolitik zu leisten. 6. Mit den überseeischen Gebieten auf der Grundlage der Gleichheit(„Weder als ein Kolonialministerium noch als eine philan- tropische Gesellschaft“) zusammenzuarbei- terl. Der Jahresbericht der Atomgemeinschaft(Euratom) Europäischen wurde von regierung led Hans-Joachim Deckert Vizepräsident Medi in Vertretung des Prä- sidenten Armand vorgelegt. Er hob beson- ders die Zusammenarbeit zwischen Euratom und den USA hervor. Ein entsprechendes Abkommen werde in den nächsten Tagen unterzeichnet werden. Dieses Abkommen be- trifft den Bau von Atomreaktoren in den Ländern der Gemeinschaft, die 1963 oder spätestens 1965 eine Gesamtleistung von tau- send Megawatt erzeugen sollen. Die Kosten belaufen sich auf 350 Millionen Dollar. Die USA stellen 135 Millionen als zinsbegün- stigtes Darlehen zur Verfügung und tragen die Hälfte der Kosten für das Forschungs- programm. Ein ähnliches Abkommen ist nach Medis Angaben mit Großbritannien in Vorbereitung. Die britische Regierung habe bereits beschlossen, einen Vertreter bei Euratom zu akkreditieren. Ernst Lemmer, und anschließend den CDU/ CSU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Krone emp- fangen. Anschließend hat das Bundeskabinett im Rundspruchverfahren seine Stellung- nahme abgegeben. Der Vorsitzende des Gesamtdeutschen Ausschusses, der Berliner CDU-Abgeordnete Gradl, nannte die Erklärungen Ulbrichts einen neuen Versuch, zwischen Bonn und Pankow ein unmittelbares Gespräch in Gang zu bringen. Ulbricht habe einsehen müssen, daß politische Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und seinem Regime nicht zustandekämen. Deshalb versuche er offen- bar auf einem Umweg, eine Bahn zu den ersehnten Regierungsverhandlungen frei- zumachen. Dahinter stehe das Bemühen, die Wiederherstellung der deutschen Einheit aus der Viermächte- Verantwortung herauszu- lösen. Ulbricht wolle in Moskau den Eindruck erwecken, daß es Pankow doch noch gelingen könnte, die Bundesrepublik nachgiebig zu machen. Gradl betonte, daß an der Verantwortung der vier Mächte festgehalten werden müsse. Würde man sich auf politische Verhandlun- gen mit dem Zonenregime einlassen, so würde das faktisch die Anerkennung der sowzjeti- schen These deutscher Zweistaatlichkeit be- deuten. Neuer K Z- Prozeß hat in München begonnen München.(AP) Vor einem Schwurgericht in München begann am Dienstag der Prozeß gegen den 56jährigen ehemaligen Ss-Ober- sturmführer und KZ-Wachkompagnieführer Wilhelm Reischenbeck aus München, dem der Staatsanwalt 76 vollendete und fünfzig ver- suchte Morde vorwirft. Die Anklage be- schuldigt Reischenbeck, er und eine aus hundert SsS-Leuten bestehende Begleitmann- schaft hätten bei einem dreitägigen Fuß- marsch von 4000 Häftlingen vom Konzentra- tionslager Auschwitz II, Birkenau, nach dem KZ Mauthausen mindestens 40 Häftlinge er- schossen. Reischenbeck gab nach der An- Klageschrift seiner Mannschaft bei Abmarsch den Befehl, jeden zu erschießen, der die Marschkolonne verläßt. Reischenbeck soll die erschöpften Häftlinge durch Genickschüsse getötet haben. Später wurde der Angeklagte dem KZ-Lager Melk Donau zugeteilt. Als auch dieses Lager Anfang April 1945 geräumt Werden mußte, erhielt der„Transport- und Genickschuß-Experte“ den Auftrag, 2000 Häftlinge zum Lager Pbensee zu bringen. Auch dabei kam es zu Erschießgungen, wie später auch bei anderen Aktionen. Vor Ge- richt berief sich der Angeklagte auf Befehle. Hintergründe des„Saarfunk-Krieges“ Auseinandersetzung zwischen Intendanz und Regierung Von unserem Korrespondenten Günter Hahn Saarbrücken, 21. Oktober Ohne Vorankündigung unterbrach der Saarländische Rundfunk am Dienstag um 16 Uhr sein Programm. Ein Sprecher prote- stierte gegen die Einmischung der Landes- in die Angelegenheiten des Rundfunks. Vertreter der Saarregierung im Rundfunkrat hätten versucht, die am Vor- tage erfolgte Wahl des stellvertretenden In- tendanten zu beeinflussen. Während nämlich Gebhard Müller zum Kopf-Entwurf Es gibt noch immer keine Ruhe um Alt-Baden Von unserer Stuttgarter Redaktion 5 Stuttgart, 21. Oktober Ministerpräsident Dr. Müller schilderte am Dienstag vor der Landes pressekonferenz den Verlauf der Beratungen des Rechtsaus- schusses des Bundetages über den vom MdB Dr. Kopf(Freiburg) vertretenen Gesetzent- wurf zur Wiederherstellung des früheren Landes Baden. Müller bezeichnete dabei Meldungen als ungenau, in denen gesagt worden war, die Mehrheit des Ausschusses hätte sich den Argumenten von Dr. Kopf nicht verschließen können. Dr. Müller be- richtete, dag der Rechtsausschuß zunächst die Stellungnahme des Innenausschusses ab- warten wolle, bevor er endgültig zu dem Kopfschen Gesetzentwurf Stellung nehme und ihn dem Bundestag zur Entscheidung zuleite. Der Innenausschuß werde die Frage am 5. November in seinem(Müllers) Beisein behandeln. In einer ersten kurzen Diskus- sion im Rechtsausschuß habe ein hessischer Abgeordneter unter Hinweis auf die Länder- grenz- Situation in Hessen und Rheinland- Pfalz von der Bundesregierung die Vorlage eines die gesamte Bundesrepublik umfassen- den Neugliederungsgesetzes verlangt. Hier kündige sich an, sagte der Ministerpräsident, daß durch die Behandlung des Gesetzent- Wurfes von Dr. Kopf das Neugliederungs- problem mindestens auf den mittel-west- deutschen Raum ausgeweitet werde. Nach den Vorschlägen des Luther-Ausschusses Sei dort neben anderen Regelungen auch die Abtrennung von nordbadischem Gebiet von Baden- Württemberg vorgeschlagen worden. Das könne jetzt leicht aktuell werden. Viel- leicht ergebe sich dann der Zeitpunkt, an dem sich die Landesregierung und die Alt- badener gemeinsam für eine Erhaltung Nordbadens einsetzen müßten. Auf die Frage, wie sich die Landesregie- rung verhalten würde, falls der Bundestag sich für den Gesetzentwurf Dr. Kopfs ent- scheiden sollte, entgegnete der Ministerprä- sident:„Wenn die Regierung zu der Auf- fassung kommt, daß der Gesetzentwurf ver- fassungswidrig ist, wird sie es nicht vermei- den können, auch das letzte Mittel einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht zu ergreifen: denn eine so entscheidende Ange- legenheit wie die Auflösung eines Landes muß in einer rechtlich völlig einwandfreien Form erfolgen.“ Es könnten, fügte Dr. Mül- ler hinzu, übrigens auch andere Stellen in dieser Frage noch das Bundesverfassungs- gericht anrufen. a Im Rechtsausschuß wandte sich Dr. Mül- ler nach seiner Schilderung gegen die Argu- mentation von Dr. Kopf, im Landesteil Baden herrsche ein„Rechtsnotstand“, den der Gesetzgeber zu beseitigen habe. Die Alt- badener verschwiegen bewußt, daß das Bun- desverfassungsgericht die These, Baden sei durch den Abstimmungsmodus über- spielt worden, mit dem wichtigen Zusatz versehen habe, das Land Baden- Württemberg sei in demokratisch ver- kassungsmäßig einwandfreier Form ge- bildet worden. Beide Urteile des Bundes- verfassungsgerichts hätten das eindeutig festgestellt und damit breche die ganze Theorie des„Rechtsnotstandes“ zusammen. Im übrigen habe sich im Rechtsausschuß der Sprecher des Bundesinnen ministeriums, Min.-Rat Dr. Schäfer, weitgehend dem Standpunkt der Landesregierung angeschlos- sen und erklärt, der Gesetzentwurf sei in einer Reihe wichtiger Punkte verfassungs- widrig, deshalb müsse ihm die Bundesregie- rung entgegentreten. der Intendant des saarländischen Rund- funks, Dr. Mal, seinen Hauptabteilungsleiter „Aktuelles Wort“, Josef Viehöver, als Stell- vertreter benannt hatte, war mit 13 gegen 9 Stimmen Dr. Schum, der Programmdirek- tor des Saar-Rundfunks, gewählt worden. In einem an den saarländischen Mini- sterpräsidenten Reinert gerichteten Brief hat Dr. Mai erklärt, daß er zwar nicht jede Aeußerung des Betriebsrates billige, daß ihn aber einige Vorkommnisse mit ernster Sorge erfüllten. Mai spielte dabei auf Vorfälle an, die ihn bereits in der Vergangenheit des öfteren in Gegensatz zu dem Chef der Staatskanzlei, Dr. Best, gebracht hatten. Während dieser nämlich der Meinung war, daß Viehöver, der unter Böckler Presserefe- rent im DGB war, die Mehrheitsverhältnisse des Saarlandes zu wWwenig berücksichtige, be- stand Dr. Mai(CDU) darauf, sich bei der Beurteilung des Programms nur von rein sachlichen Erwägungen leiten zu lassen. Zu dem entscheidenden Bruch war es ge- kommen, als Wirtschaftsminister Dr. Schnei- der DPS) ebenfalls personelle Wünsche vor- getragen und dabei angedeutet haben soll, daß im Falle einer Weigerung der geplemte Neubau des saarländischen Rundfunks ge- Tährdet sei. Die Existenz des saarländischen Rundfunks, der im Augenblick über kein eigenes Studio verfügt, hängt nach Meinung von Dr. Mai aber wesentlich von diesem Neubau ab, zu dessen Errichtung die west- deutschen Rundfunkanstalten bereits einen erheblichen Zuschuß gegeben haben. In einer Presseerklärung der Regierung sind sowohl die Vorwürfe des Betriebsrates als auch die angebliche Einflußnahme des Wirtschaftsministers zurückgewiesen wor- den. Man habe, ss wurde betont, lediglich die eigenen Vertreter im Rundfunkrat ge- beten, den Standpunkt der Regierung zu ver- treten. Kritik an den Bonner Ministerien Das Gebot der Sparsamkeit wird nicht genügend beachtet Bonn, 21. Oktober Der Präsident des Bundesrechnungshofes, Dr. Guido Hertel, kritisiert in einer Denk- schrift zur Bundeshaushaltsrechnung, daß sich die Ressorts gegeneinander abkapselten und dadurch die Verwaltung des Bundes unwirtschaftlich machten. Nicht die Auf- gabenüberschneidung, sondern das Streben nach unbedingter Wahrung der Ressort- zuständigkeit stehe häufig einer wirtschaft- lichen und sinnvollen Lösung entgegen. Her- tel kordert eine grundsätzliche Reform des gegenwärtigen Beirats- und'Ausschußwesens bei den einzelnen Bundesministerien. Dr. Hertel kritisiert in seinem Bericht kerner, daß das Gebot der Sparsamkeit vor allem bei Reisen und bei der Benutzung von Kraftfahrzeugen nicht immer beachtet werde. Scharf kritisiert wird auch, daß Bun- desminister dem Aufsichtsrat oder Verwal- tungsrat von Unternehmen mit Bundes- beteiligung angehören. Der Präsident des Bundesrechnungshofes regt eine fremd- sprachliche Schulung der für den Auslands- dienst vorgesehenen Bundesbediensteten an und fordert die Bildung einer Zentralstelle, die die Zuwendungen für Wissenschaft und Forschung koordinieren solle. Hertel kriti- siert ferner, daß die deutschen diplomati- schen Vertreter im Ausland vielfach für die Einfuhr ihres persönlichen Bedarfs die üb- lichen Zölle zahlen müßten, während die ausländischen Diplomaten in der Bundes- republik zollfrei einführen dürften.(AP) N in Thailand gat Marschall Thanarat am 20. Oktober die Regie- Nach einem Staatsstreich rungsgewalt übernommen. Er löste Parteien und Parlament auf und hob die Verfassung auf. In Linkskreisen wurden zahlreicke Ver. kaftungen vorgenommen. Der Marschall(unser Bild) begründete die Machtübernahme mit einer„communistischen Bedrohung“. 5 Bild: dpa 3 Verhandlungen in Taipeh zwischen Dulles und Tschiang Kal-schek Taipeh.(AP) Der amerikanische Außen- minister Dulles hat am Dienstag in Taipeh seine Besprechungen mit dem national chinesischen Staatschef Tschiang Kai- schek begonnen, während Quemoy und andere nationalchinesische Küsteninseln den zweiten Tag unter Beschuß der kommunistischen Festlandbatterien lagen. Am Donnerstag wird Dulles voraussichtlich nach Washington zu- rückfliegen. Ein Assistent von Dulles erklärte Journalisten:„Mister Dulles ist nicht hierher gekommen, um irgendjemandem den Arm umzudrehen oder jemanden unter Druck zu Setzen.“ Dulles und Tschiang hätten lediglich die Absicht, eine„Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation“ vorzunehmen. r Acht Länder erinnern an die Wiedergutmachung Bonn.(AP) Von acht der elf Länder, die 1957 bei der Bundesregierung Wiedergut- machungsansprüche anmeldeten, sind in den letzten Tagen an die Bundesregierung Er- innerungsnoten und schreiben gerichtet Worden, verlautete aus dem Auswärtigen Amt. Bei den elf Ländern, die Forderungen angemeldet haben, handelt es sich um Bel- gien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italjen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Oesterreich und die Schweiz. Nur Italien, Oesterreich und die Schweiz haben keine Noten überreicht, da ihre Interessen von den anderen Ländern vertreten werden. am Mittwoch ver- gangener Woche hatte der norwegische Außenminister Lange vor dem norwegischen Parlament die Bundesregierung wegen ihrer Haltung in der Frage einer angemessenen Entschädigung für ehemals aus politischen Gründen von der früheren deutschen Reichs- regierung inhaftierte Norweger scharf kri- tisiert. Die Große Aktienrechtsreform liegt im Entwurf vor Bonn.(Eig. Bericht) Die„Große Aktien- rechtsreform“, an der das Bundesjustiz- ministerium schon seit Jahren arbeitet, soll noch in dieser Legislaturperiode Wirklich- keit werden. Bundesjustizminister Schäffer erläuterte am Dienstag vor der Presse in Bonn einen Referentenentwurf, der eine wesentliche Erweiterung der Aktionärs-Be- fugnisse vorsieht. Dadurch soll in breiten Kreisen der Bevölkerung das Interesse am Aktiensparen geweckt und der Kapital- markt belebt werden. Schäffer hofft, daß bis Mitte Februar die öffentliche Diskussion über den jetzt vorgelegten Entwurf abge- schlossen ist und die parlamentarische Be- ratung beginnen kann.(Ausführlicher Be- richt im Wirtschaftsteil.) Oertliche Bedrohung nicht unterschätzen, sagt die NATO Paris.(dpa) Verantwortliche westliche Militärs warnten am Montag davor, die im- mer noch anhaltende Bedrohung Westeuro- pas durch die Gefahr einer sowjetischen Aggression zu unterschätzen und deshalb mit den Verteidigungsanstrengungen nach- zulassen. Vor Pressevertretern wies der Oberbefehlshaber des NATO-Bereichs Mit teleuropa, General Valluy, darauf hin, dab die zwanzig in der Sowjetzone Deutschlands stehenden sowjetischen Divisionen eine stän- dige und unmittelbare Gefahr darstellten, Weil sie eine sehr hohe militärische Bereit- schaft aufwiesen und in ihren Bewegungen kaum zu kontrollieren seien. Zur Unter- stützung stünden hinter ihnen zwei in der Sowjetzone und in Polen stationierte Luft- armeen mit ungefähr 1500 Flugzeugen. In zehn bis zwölf Tagen könnten die Sowiets in ihrer Zone mindestens vierzig moderne Divisionen zum Angriff bereitstellen. Dazu kämen noch gut ausgerüstete und ausgebil- dete Divisionen und Luftstreitkräfte der Sa- tellitenstaaten. „Zellen“ für das Konklave Vatikanstadt.(dpa) Die„Zellen“, das heizt die kleinen Wohnungen von zwei 0d drei Zimmern, in denen die Kardinäle wäh⸗ rend des Konklaves im Vatikan wohnen werden, wurden am Dienstag während der Generalkongregation durch Los zugeteilt. 41 Purpurträger nahmen an der Kongregation teil. Die Zuteilung der, Zellen“ ist nicht end- gültig. Die Kardinäle können sich unterein- ander über einen Tausch einigen. 12 N en K. FN MMD AFN NN EN 3 88 „„ e 0 Nr. 26 nd hat Regie. dayteien Fassung ve Ver. (unser ne mit IId: dpa n schek Tuben Taipeh tional- i-schek andere Weiten bischen 8 Wird on zu- klärte nierher Arm uck zu diglich e der 15 g er, die ergut- in den ig Er- richtet irtigen ungen 1 Bel- Nland, „ die nd die id die Ht, da ndern ver- gische ischen ihrer senen ischen eichs- F kri- Orm ktien- ustiz- t, soll Klich- nhäffer se in eine S-Be- reiten e am pital- aB bis I8sion abge- Be- 1 45 tliche e im- euro- schen shalb nach- der Mit- das lands stän- Uten, ereit- ingen nter- der Luft- 1. In wiets lerne Dazu gebil- r Sa- e das wWäh⸗ hnen 1 der It. 41 ation end- rein- 1 Vr. 244 Mittwoch, 22. Oktober 1958 Weil alle Lehrer der Feierlichkeit des Tages Rechnung trugen, waren sie dunkel gekleidet. Sie wirkten also sehr groß, sehr dünn und sehr streng. Sie waren aber gar nicht streng, sondern sie drückten mir die Hand und gratulierten herzlich, weil ich soeben das Abitur bestanden hatte. Ich weinte verstohlen, denn eine ungute Ahnung gab mir ein, daß alles, was mich jetzt er- Wartete, schwieriger sein würde, als die dreizehn Schuljahre es gewesen waren, die hinter mir lagen. Hätte ich damals gewußt, daß ich die Schule in ihrer allerschwärzesten Form noch vor mir hatte— meine Tränen wären reichlicher geflossen! Als unser ältestes Kind eingeschult wurde, trug ich ihm, das seine Zuckertüte schleppte, die Mappe, ohne gewahr zu werden, daß ich eine symbolhafte Handlung vollzog. An jenem Tage trat ich nämlich in mein vier- zehntes Schuljahr ein Augenblicklich be- finde ich mich im zwanzigsten und trage meine Last längst auf beiden Schultern, weil unser jüngeres Kind auch schon in der vier- ten Grundschulklasse ist. Und weil es den Anschein hat, als besitze dieses Kind Eig- nung und Neigung zur akademischen Lauf- bahn, kann es geschehen, daß ich auch noch mein dreißigstes Schuljahr absolvieren werde. f Alles wäre viel leichter, wenn ich jeden Morgen mitgehen und meine Zeit neben den Kindern auf der Schulbank absitzen dürfte. Was ich durchmache, ist jedoch eine„Schule aus zweiter Hand“, eine Phantomschnile gleichsam, die erst nach der Heimkunft der Einder bei den Hausaufgaben reale Form armimmt. Ach, als ich ein Schulkind War, kannte ich die Pein des Ehrgeizes nicht. Ich verließ mich auf mein Naturtalent und genoß alle Lichtblicke im Schuldasein, weil mein Sinn für Humor frühzeitig entwickelt War. Seit ich meine zweite Schulzeit“ durch- stehe, bin ich fürchterlich ehrgeizig und sehr besorgt, daß nichts schiefgehe. Aber es geht immerfort etwas schief! Meine stereotype, stets vom gleichen Bangen durchzitterte Frage:„Wie war es? Habt ihr heute was gekonnt?“ ist den Kindern ebenso geläufig Wie lästig. Ihre Antworten sind entspre- chend unbestimmt und verdrossen. Oder sie sind so ausweichend und ablenkend, daß Mißtrauen mich beseelt. Nun vollzieht mein Schulbesuch sich durchaus nicht nur in der abstrakten Welt der Gefühle, sondern er nimmt immer dann konkrete Formen an, wenn die Schularbeiten fällig sind. Zu einer Zeit also, da jene Müt- ter, die nicht im zwanzigsten oder was weiß ich wievielten Schuljahr sind, die Strapazen ihres Vormittags durch ein friedvolles Mit- tagsschläfchen kompensieren. Wenn es Wenigstens so wäre, daß ich die Schularbei- ten aus dem Armel schüttelte, sie gleichsam mit der Linken erledigte! Aber so ist das nicht, sondern es tauchen immerfort Schwie- rigkeiten auf. Wenn ich behaupte, daß es sich bei dieser Verbform um ein Partizip des Per- fekts handele, bohrt meine Tochter mit Mrem Füller zornige Löcher in die Luft. „Das ist überhaupt kein Verb, sondern ein Zeitwort. Und Pert— wie heißt das? — habe ich noch nie gehört!“ Ich lerne also um, und ich lerne neu. Ich präge mir ein, daß mein liebes altes Partizp Perfekt jetzt „Mittelwort der Vergangenheit“ heißt und ers vom soundsovielten Schuljahr an ins Lateinische erhoben wird. Und das schlechte Gewissen! Da hat mein Kind einen Hausaufsatz verfaßt, der mir so dürr und trocken vorkommt wie Eichenlaub im November. Ich bin sofort mit Vorschlä- gen bei der Hand, die der Arbeit zu ein Wellig Frische und Farbigkeit verhelfen sol- len. Das Kind— ebenso unehrgeizig, wie ich es in seinem Alter war— fügt meine Tips gelangweilt jedoch wortgetreu ein. Be- denken erwachen und nagen an mir. Mein Stil hat sich doch wohl schon allzu weit von dem entfernt, was sich für einen Aufsatz gehört. Man wird die Mogelei merken, und ich bin blamiert. Sollte aber alles gufgehen, habe ich mich doch schwer gegen die Grund- Sätze der Kindererziehung vergangen. Expedition ins verbotene Land Drei englische Hausfrauen erforschten den Himalaja Der Abenteuergeist, den die Engländer in Mrem neuen elisabethanischen Zeitalter an den Teg legen, scheint durchaus nicht nur ein Charakteristikum von Wissenschaftlern und Forschern zu sein. Wie ließe sich sonst die großartige Leistung erklären, die drei britische Hausfrauen in den letzten Mona- ten vollbracht haben, als sie nach Indien fuh- ren und eine Himalajaexpedition unternah- men? Dieser Tage nun kehrten die Drei in die heimatlichen Gefilde zurück. Sie durch- querten Nordpakistan, fuhren über den be- Tühmten Chaiberpaß nach Afghanistan und via Iran, Ankara, Istanbul und Makedonien, Griechenland und Jugoslawien nach West- europa. Die rund 24 000 Kilometer lange Fahrt, die sie in einem Auto zurücklegten, scheint nicht allzuviel, wenn drei sich iris Chauffieren teilen— aber nur die Expedi- tlonsführerin besaß Erfahrung im Autofah- ren. Die anderen hatten ihre Fahrprüfung erst kurz vor Beginn ihres grogen Abenteuers abgelegt. Dieses große Abenteuer begann für die Drei am 5. Mai, als sie in ihrem Landrover England verließen und in genau 42 Tagen nech Delhi fuhren— fürwahr eine Leistung. Mit zwei Ladalkhi-Trägern und einigen Maul- tieren zur Beförderung der Lasten legten sie in einer Durchschnittshöhe von 4500 Metern im Himalajagebirge 480 Kilometer zu Fuß zurück, überquerten fünf hohe Gebirgs- passe und erklommen einen bisher unbesieg- ten Gipfel bei Phirtso La, der 4550 Meter hoch ist. Tapfer widerstanden sie den An- kechtungen der Höhenkrankheiten, Stürmen und grimmiger Kälte. Nach einem mehr als einstündigen Inter- view hatte ihnen der indische Ministerprä- eident Pandit Nehru die Erlaubnis erteilt, den wilden Gebirgsstaat Zaskar zu betreten, in dem weiße Frauen bis zur Stunde unbe- kannt waren. Zaskar ist einer der zwei Staaten, die die„innere Linie“ bilden, die Grenze zwischen Indien und Tibet; und seit Indien 1947 ein selbständiger Staat gewor- den ist, hat sich die indische Regierung Herzerwärmendes für kühle Herbsttage Eine Tasse Kaffee oder heißer Tee(der Abwechslung halber mal mit einem Schuß Rum)— das tut gut, wenn man an kühlen Herbsttagen fröstelnd nach Hause kommt! Alkoholisches wärmt noch besser. Hier einige Anregungen für kühle Tage. Würzwein: Man gibt in ein Gefäß ein halbes Pfund Zucker, eine halbe Stange Zimt, zwei Nelken, eine halbe Zitronen- schale, ein Stückchen Orangenschale und läßt alles zwei Stunden mit einem guten Viertel Wein zugedeckt ziehen. Nun nimmt man die Gewürze heraus, sgießt den rest- chen Wein hinzu und erhitzt, aber kocht nicht mehr auf. 5 Tee-Eierpunsch: Man kocht ein halbes Pfund Zucker mit einem Glas Wasser gut durch und gießt eine Tasse sehr schwarzen Tee, den Saft einer kleinen Zitrone und etwas Orangensaft hinzu. Ist die Flüssigkeit abgekühlt, gibt man sie durch ein Sieb und schlägt vier Eier hinein. Man schlägt weiter, bis die Masse steigt. Sie darf nicht kochen, da die Eier sonst gerinnen! Schnupfentröster: Wenn's im Hals kratzt und der Gaumen nach etwas Heigem lechzt, dann mischt man eine gewöhnliche heiße Zitronenlimonade, gibt aber zur Hälfte Grapefruitsaft hinein und pro Glas einen Schuß Kognak. Nicht zu süß nehmen! Weißer Glühwein: Man gibt 1 Pfund Zucker, zwei Nelken, eine halbe Zimtrinde, eine Zitronenspirale und eine Flasche Weiß- Wein zusammen, erhitzt dies vorsichtig und seiht es durch.(em.) standhaft geweigert, Ausländern oder Indern zu gestatten, diese Grenze zu überschreiten. Die drei Frauen gewannen auf ihrem Fußtreck viele wissenschaftliche Erkennt- nisse, die für Soziologen und Geographen von großem Wert sind. Sie füllten viele weiße Stellen auf den Karten, die es über dieses Gebiet gibt, aus und ergänzten das lücken- hafte Informationsmaterial über dieses„Ver- botene Land“. Als erste Frauen ohne männ- liche Begleiter fuhren sie beide Wege durch Zentralasien, als erste betraten sie die„ver- botenen Gebiete“ Rupshu und Zaskar und überquerten sie auf eigene Faust Afghani- stan. Sie sind die ersten Europäer, die Phirtso La bestiegen haben, die ersten Menschen, denen es geglückt ist, Packtiere über einen Paß zu führen, der auf der Landkarte als ein Paß bezeichnet ist, den man nur zu Fuß überqueren kann; sie sind weiter seit vielen Jahren die ersten Europäer, die einen grö- geren Gebirgszug des Himalaja in seiner vollen Breite überquert haben. Ihre Namen werden auf der Liste briti- scher Forscher und Entdecker eingetragen werden. Die Drei sind die 35jährige Anne Davies, die Frau eines Offlziers der Royal Air Force— sie ist Mutter von drei Söhnen, die jetzt 15, 14 und 5 Jahre alt sind—, die 26äh- rige Antonia Deacock, Frau eines Haupt- manns, die schon weite Fußmärsche im arktischen Norwegen und in Lappland unter- nommen hat, und Evelyn Sims, eine 25jäh- rige Hausfrau, die mit einem Fliegerleutnant verheiratet ist und in Wales, Schottland, Australien und Neuseeland ihre Kletter- Künste erprobt hatte.(BF) Schule aus zweiter Hand Schularbeiten werden nicht aus dem Aermel geschüttelt„Die Mutter lernt immer mit „Verlaß' dich auf mich“, sagte ich groß- sbrecherisch, als die Alteste mit Englisch be- gann.„In Sprachen bin ich firm.“ Sogleich machte das Kind die Probe aufs Exempel. Es verfolgte mich auf Schritt und Fritt und wollte wissen, was denn dieser Schrank, jener Teppich und der Fensterriegel auf Englisch heiße, Ich bestand ganz gut, bis ich in der Küche zu Fall kam.„Was heißt„Aus- gußscheuerpulver auf Englisch, Mutti?“— „Das weiß ich nicht.“—„Och, du willst Eng- lisch können und weißt nicht mal, was Aus- gußscheuerpulver heißt?“ Menchmal hebe ich auch den moralischen Zeigefinger. Immer lernt ihr so flüchtig, daß es gerade bis morgen reicht und übermorgen schon wieder vergessen ist. Was ich dagegen noch alles weiß. Ja, zu meiner Zeit wurde richtig gelernt!“ Vergebens warte ich auf eine Zustimmung. Die Kleine, die gerade ein saftiges Blumenbild austuscht, lächelt in sich hinein.„Na ja“, sagt sie.„Und was hast du davon? Bloß den Arger mit unseren Schul- Arbeiten.“ 5 Am schlimmsten sind jene Vormittage, an denen Arbeiten geschrieben werden. Von neun bis zehn soll ich den Daumen für Rech- nen drücken. Von elf bis zwölf schreibt die Große eine Biologiearbeit. Und von eins bis zwei kommt in Turnen der Barren“ dran, vor dem mein Kind sich fürchtet. Natürlich kann ich nicht immerfort Daumen drücken, Weil die Betten gemacht werden müssen. Und danach möchte ich schreiben, weil ich eine Idee habe, die mich gar nicht losläßt. Aber ich kann nicht schreiben, weil ich immerfort rechne, an die Atmungsweise der Amphibien denke und am Barren herum- turne. Ich mache mich daran, Säume aus ausgewachsenen Kleidern herauszulassen. „Wie war die Arbeit?“ frage ich gespannt, als meine Schulkinder nach Hause kommen. „Was für eine Arbeit? Ach so— Rechnen. Die ist auf übermorgen verschoben worden.“ Auch der Kampf mit dem Barren hat nicht stattgefunden.„Weil ich nämlich meine Turnsachen vergessen habe. Du hättest mich Aber auch an den Turnbeutel erinnern kön- nen. Kümmert deine Mutti sich denn gar nicht.. hat die Lehrerin gefragt.“ Nie zuvor habe ich mich so auf die Ferien gefreut wie jetzt, da ich im zwanzigsten Schuljahr bin. Ob jene, die den Kindern ihre Ferien einigermaßen reichlich zugemes- sen haben, dabei wohl auch ein wenig an die Mütter dachten? Irmgard Wolter Selle Baden-: Württemberg katte in diesem Jahr eine Rekordernte an Obst. Die Hausfrauen stel- len fest, daß damit auch die Preise gesunken sind. Aepfel und Birnen, Trauben und Nüsse sind so billig wie seit langem nicht. Endlich einmal kann man daran denken, einen schönen Vorrat an Aepfeln und Nüssen einzukellern. Foto: Hase — 2 Ein Drittel aller US-Arbeiter sind Frauen Aus dem„seltenen Luxusgeschöpf“ wurde eine siegreiche Konkurrentin des Mannes Die Sowjetunion besuchende Amerikaner wundern sich oft über die große Anzahl rus- sicher Frauen, die sie überall arbeiten sehen und vergleichen diese Beobachtung mit den Verhältnissen zu Hause, wWwo die Männer die Arbeit tun und die Frauen sich dem Fami- lienleben widmen. Tatsache ist jedoch, daß wohl in keinem Lande der Welt ein höherer Prozentsatz von Frauen im Erwerbsleben tätig ist, als in den Vereinigten Staaten. Eine gerade der Oeffentlichkeit übergebene Un- tersuchung des amerikanischen Arbeitsmini- sterium stellt überdies an Hand einwand- freier Statistiken fest, daß der Anteil der Frauen an den verschiedenen Berufen, und zwar von der Fabrik angefangen bis zum Laboratorium und kaufmännnischen Büro in den letzten Jahren stetig angewachsen sei und in den kommenden Jahren prozentual den Zuwachs männlicher Arbeitskräfte über- treffen werde. Zur Zeit beträgt die Gesamtzahl aller er- faßbaren Arbeiter und Angestellten in den USA rund 66 Millionen Menschen. Etwas mehr als ein Drittel davon sind Frauen und Mädchen. In fünf Jahren wird der Anteil weiblicher Arbeitskräfte aller Voraussicht nach mindestens zwei Fünftel betragen. Vielleicht in keinem andern Lande der Welt Wird die Arbeitskraft und geschäftliche In- telligenz der Frau so hoch geschätzt, wie in Amerika, wo es infolgedessen nicht nur überaus erfolgreiche und tatkräftige weib- liche Bankpräsidenten oder Polizeipräsiden- ten gibt, sondern wo zum Beispiel der Leh- rerberuf zumindest in den unteren und mitt- leren Schulklassen seit langem fast aus- schließlich in sehr kompetenten weiblichen Händen liegt. Die Bedeutung der Frau im Berufsleben ist so groß geworden, daß der Vizeminister des Arbeitsministeriums heute eine Frau ist, die sich lediglich mit Fragen und Problemen weiblicher Arbeiter ubnd Angestellten be- faßt, die ja immerhin eine Armee von über 22 Millionen darstellen. Diese Armee wird sich jährlich um mindestens eine Million vermehren. Ein großer Prozentsatz der Mäd- chen und Frauen wird in den freien Berufen tätig sein. Es zeigt sich jedoch immer stär- ker, daß Fabriken in steigendem Maße ge- lernte Arbeiterinnen und Spezialistinnen engagieren und in bestimmten Produktions- zweigen Frauen den Vorzug vor Männern „Ein Tasse Lee und die Limes! Von der Bostoner tea-party zum Fünf-Uhr-Tee zu den besinnlichen Getränken der Menschheit, die den Geist beleben aber nicht berauschen, die anregen ohne aufzuputschen, gehört das Nationalgetränk des Fernen Ostens, der Tee. Eine chinesische Legende berichtet, daß Kaiser Chinnung im Jahre 2737 vor Beginn unserer Zeitrechnung sich bereits an diesem aromatischen Getränk gelabt habe. Moderne Forscher nehmen als Ursprungs- land des Teestrauches Assam an, eine am Oberlauf des Brahmaputra an China angren- zende Provinz Hinterindiens. Von da aus kam er wahrscheinlich im 4. Jahrhundert n. Chr. nach China, wo er im Laufe des 6. und 7. Jahrhunderts allgemein gebräuchlich wurde: Für die Herren im Reich der Mitte ist der Tee weit mehr als nur ein Getränk, er ist eine nationale Institution, eine Welt- anschauung. In der„Loppreisung des Tees“ von Li-Chi-lai beißt es: Drei Dinge auf dieser Welt sind höchstens beklagenswert das Verderben bester Jugend durch falsche Erziehung, das Schänden bester Bilder durch gemeines Begaffen, und die Verschwendung besten Tees durch unsachgemäße Behand- lung.“ Erst Anfang des 17. Jahrhunderts, unge- kfähr gleichzeitig mit dem Kaffee, gelangte der Tee nach Europa. Die erste Sendung traf 1610 in Holland ein. Von da aus kam er nach England. Die Briten, die bis dahin dem „brother coffee“ gehuldigt hatten, fanden solchen Wohlgefallen an ihm, daß sie dem Türkentrank entsagten und den Tee 2 mmrem Leib- und Magengetränk erkoren. Heute noch gelten die britischen Inseln Als das klassische Land der Teetrinker mit einem Durchschnittsverbrauch von mehr als 2000 Tassen pro Kopf der Bevölkerung im Jahr, in dieser Leidenschaft nur von den Ostfriesen übertroffen, die der Statistik zu- folge mit etwa 3000 Tassen unangefochten an der Spitze liegen. Der englische Gelehrte Dr. Samuel Johnson(1709 bis 1784) ist als einer der berühmtesten„Teesüffel“ in die Annalen der Teegeschichte eingegangen; er schaffte 37 Tassen am Tag. In Deutschland wurde der Tee zunächst mit Mißtrauen auf- genommen; seine Gegner bezeichneten ihn verächtlich als„Heuwasser“. Liselotte von der Pfalz schrieb 1712 an die Raugräfin Luise:„mee kombt mir vor wie heu und mist, mein Gott, wie kann so was bitteres und stinkendes erfreuen. Was ich essen mögte, wär ein gut Kaltschal oder ein Bier- supp.“ Wer aber hätte gedacht, daß dieses harm- lose Getränk friedfertiger Leute imstande sein könnte, Stürme politischer Leidenschaf- ten heraufzubeschwören, die schließlich einen Krieg entfesselten? Als Nordamerika noch eine englische Kolonie war und die Tee-Einfuhr vom Mutterlande aus ohne Zu- stimmung der Einwohner mit einem hohen Zoll belegt wurde, wehrten sich die Kolo- nisten mit Haut und Haaren gegen diesen Eingriff in ihre Rechte. Da alle Beschwer- den fruchtlos blieben, schlichen am 16. De- zember in Boston eine Handvoll Männer ais Rothäute verkleidet auf die im Hafen lie- genden englischen Segler und Warfen die Teeballen ins Meer. Dies war der Auftakt zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Die Gepflogenheit, sich am Nachmittag zwanglos bei einer Tasse Tee zu treffen, der auch heute noch beliebte Fünf-Uhr-Tee, stammt aus dem Jahre 1840. Damals rich- tete die Herzogin von Bedford einen Tee- klatsch ein, der in Kreisen der Gesellschaft rasch zur Mode wurde. Wie stark der Tee mit den Lebensgewobnheiten der Briten verwurzelt ist, bezeugte auch die berühmte Queen Victoria, deren erste Bemerkung nach der Thronbesteigung gelautet baben soll: „Eine Tasse Tee und die„Times bitte!“ Japanische und chinesische Teesitten un- terliegen strengen Vorschriften, das Tee- zeremoniell ist eine Wissenschaft. Wie man den Tee aufgleßt und serviert, wie man den Tisch deckt und mit Blumen schmückt, wie man die Schalen hält und nachfüllt, sich ver- beugt, plaudert und trinkt, mit diesem, an die 3000 Regeln umfassenden Studium be- ginnen die Töchter des Fernen Ostens schon in frühester Jugend. Auf diesen feierlichen und umständlichen Kult können wir glück- licherweise verzichten, außerdem hätten wir in der Hast unserer Tage auch wohl kaum die Zeit dazu. Aber dennoch, wer die Vor- züge der goldiggelben Labsal genießen will, muß sich schon einiger Mühe unterziehen und den Tee mit Verstand und Liebe zube- reiten. Goldene Teeregeln: Jede Art von Metall ist ein Feind der aromatischen Blätter, Die Kanne sei aus Porzellan oder Ton. Vor dem Aufbrühen mit kochendem Wasser ausspü- len. In das erhitzte Gefäß gibt man nach altenglischer Regel einen Teelöffel Blätter pro Kopf und einen Löffel für die Kanne(bei sechs Tassen also sieben Löffel). In einem Topf, der nicht aus Aluminium sein und für keine anderen Zwecke benutzt werden darf, bereitet man das Teewasser, mit dem man, sobald es anfängt zu sieden(lange kochen des Wasser raubt dem Tee das Aroma), die Teeblätter überbrüht und zwar nur soweit, daß diese reichlich mit Wasser bedeckt sind. Nun wird die Kanne verschlossen, auch die Schnauze, und warmgestellt, am besten im Wasserbad. Erst wenn dieser Extrakt etwa vier Minuten gezogen hat, mit der notwen- digen Menge Wasser auffüllen.— Aus hauch- dünnen Porzellanschalen geschlürft, entfal- tet dann der fernöstliche Weisheitstrank den von allen Kennern gerühmten lieblichen Duft und das würzige Aroma,— Zufrieden- heit und Behagen um sich verbreitend. Gerhard Barth geben. So ist zum Beispiel ein erheblicher Prozentsatz des Aufsichtspersonals nicht nur in Büros, sondern auch in Betrieben in den Händen von Frauen, auch da, wo die Be- legschaft sich in der Mehrzahl oder aus- schließlich aus männlichen Arbeitern oder Angestellten zusammensetzt. Die maschinelle Entwicklung der Be- triebe, insbesondere der Zuwachs der soge- nannten„Automatisierung“, hilft den Frauen. Die Bedienung ist verhältnismägig einfach, vor allem was die rein physische Anstren- gung betrifft. So zeigt sich dern die Ten- denz gerade in den allermodernsten Betrie- ben und Büros, sich junger weiblicher Ar- beitskräfte zu bedienen. Es stellt sich wei⸗ terhin in diesem Zusammenhang heraus, daß weibliche Kräfte ihre technische oder kauf- männische Vorausbildung ernster und ge- wissenhafter ausführen, als ihre männlichen Kollegen. Auch diese Tatsache hift natur- 5 dem Siegeszug der Frau im Erwerbs- eben. Die historische Entwicklung der amerika- nüschen Frau ist ein faszinierendes Problem. Ursprünglich war sie im Vergleich zu den Einwanderern und Abenteurern, die nach dem neuen Kontinent zogen, so sehr in der Minderheit, daß sie als ein seltenes Luxus- geschöpf galt und demgemäß auf ein Piede- stal gehoben wurde. Von dem ist sie bis heute nicht heruntergestiegen. Aber jetzt übersteigt die Zahl der Frauen schon lange die der Männer, und das einstige Luxus- geschöpf hat sich mittlerweile zu einer sehr ernsthaften und offensichtlich siegreichen Konkurrenz des Mannes auf allen Gebieten des Lebens entwickelt. Und nicht wenige Leute sind davon überzeugt, daß, falls die gegenwärtige Entwicklung weitergeht, eines gar nicht fernen Tagen der Präsident der USA eine Frau sein wird Heinz Pol Kleine Weisheiten Ich habe einfach mehr Freude am Geben als am Empfangen in jeder Beziehung und nehme mich nicht wichtig, auch das Treiben des Haufens nicht, schäme mich nicht meiner Schwächen und Laster und nehme von Natur die Dinge mit Humor und Gleichmut hin. Einstein * Es ist besser, eine Gunst anmutig abzu- lehnen, als sie ungeschickt zu gewähren. Chesterfield * Wigbegierde ist sicherlich eine der Haupt- quellen der Lebensfreude, und je älter man wird, um so notwendiger wird es, sich die Wiß- begierde zu erhalten. In mittleren Jahren nimmt sie ab, und sowie man ein Nachlassen spürt, muß man gleich energisch dagegen an- kämpfen. Mackenzie * Wenn ich mein Leben überschaue, so finde ich, daß ich vielleicht die glücklichsten Stunden meines Lebens den Büchern verdanke. Die guten Bücher schenken uns ja immer und ver- langen nichts für sich: sie sprechen, wenn wir sie hören wollen, und schweigen, wenn wir müde sind; sie warten geduldig jahrelang auf uns und sind dann nicht verletzt, wenn wir sie endlich wieder zur Hand nehmen, sondern sind genau so freundlich spendend wie am ersten Tag. Wer Bücher hat, der kann doch nie ganz unglücklich sein: hat er doch die beste Gesellschaft, die es auf Erden gibt. Can Klar.: 2 —* *. Selbst mit geschlossenen Augen erkennen Sie Maso Klore Fleischsuppe gleich am kräffigen, herzheſten fleischgeschmech. feine Saucen und MAGGI K und langsam g und schmackhaſte Eintopfge- richte. Alle werden finden: Ihre Kochkunst lare Fleischsuppe zaubern die feinsten Gerichte auf den Tisch. Heute zum Beispiel ein Reisgericht: Bouillonreis, in MACO Klarer Fleischsuppe gekocht. MAGOI Klare Fleischsuppe nach Vorschrift zubereiten, den Reis hineingeben ar werden lassen. 0 Sie schmecken es beim ersten Löffel Uberzeugen Sie sich selbst! Probieren Sie MAG] Klare Fleischsuppe als herzhafte Grundlage für leckere Suppen. zartes Gemüse, * MANNHEIM Antwoch, 22. Ochtober 1956/ Nr, 155 * Nur die Augenfehler nehmen zu: S i d der Schulj d uter Gesun eitszustan Er Ulugen 5 Jug 1 Statistische Vergleiche mit der Zeit nach dem ersten Weltkrieg/ Was sagt das Körperbehinderten-Gesetz? nältr g rer Von Seit zu Zeit gehen mehr oder weniger alarmierende Meldungen über den Ge- Auf Grund des Körperbehindertengesetzes 85 undheitszustand der Schuljugend durch die Presse. Was laßt sich für die sechs- bis hat jeder Anspruch, wegen Körperbehinde- rat! achtsehnjährigen Schulkinder und Jugendlichen in Mannheim dazu sagen? Im allgemei- Tung behandelt zu werden und Anspruch Ack nen hat sich der Gesundheitszustand im Schuljahr 1956/57 gegenüber 1952/53 gebessert, auf Leistung durch den Landesfürsorgever- Wie aus statistischen Unterlagen des Staatliegen Gesundheitsamtes khervorgent. Ver- band. Das betrifft nicht nur die bereits Kör- 555 gleichszahlen aus früheren Jahren sind zwar außer denen des Schuljahres 1928/9 nicht perbehinderten, sondern auch die Kinder und W vorhanden, doch lassen sich schon bei dieser einen Gegenüberstellung von den nur eine Jugendlichen, die durch Körperbehinderung mun Generation auseinanderliegenden Untersuckhungsergebnissen interessante Feststellungen bedroht sind, wie das bei schwereren Fuß- walt treffen. deformierungen oder Haltungsfehlern der dem : g Fall sein kann. Die Hilf Staat— 5 Die Haltungsfehler scheinen zugenom- Prozent und im Jahr 1952/53 15,6 Prozent, 3 8 5 n Bene men zu haben— oder hat man heute nur stiegen aber bis 1956/7 geradezu sprung- ausbildungen in Spezlalheimen beispiels- Bun. zue Frükunssmethoden!— Im Jahre haft auf 22.8 Prozent an. Ob diese Zunahme weise im Wielandheim in Schlierbach Unter tach 1928/9 wurden Haltungsfehler bei 4,4 Pro- der Augendefekte nur auf eine zufällige 8 i 1 i 0 . Na 38 12 5 8 2 1 83 Obhut der orthopädischen Universitätsklinik erhõ zent der Schüler verzeichnet, 1952/53, rund Häufung zurückzuführen ist. oder ob die Hedederg) und kosteniese Bersteing tun 6258 25 Jahre später, stellte man diese Schäden steigende Tendenz anhält, müssen die den 1 8 in einem Vier sch 2 2 i dei 9,4 Prozent fest. Im Schuljahr 1956/7 Untersuchungen der nächsten Jahre zeigen.* 2 15 5 1 1 5 mit Der allgemeine Gesundheitszustand bei durch einen Fachorthopäden im Gesund- den der Schuljugend hat sich gegenüber den Vor- heitsamt gehalten, das auch Über alle weite- 558 jahren gebessert. Diese Schlußfolgerung las- 8 1 und Vergünstigungen unter- 1 g sen die Untersuchungsergebnisse des Ge- Fichtet. qu. 175 eee 1 sundheitsamtes zu, das regelmäßig 1 5 an acht es weſh und wunderbar. Schülerinnen und Schüler der I., 4. und 8. ichtige“ i Klassen, sowie der Quarten, n Richtige Deutschmeister 8 5 und tersucht und außerdem te 1 1 8 11 und Oberprimen un Su 5 3 1 heute im Rosengarten Mannheim, Paradeplatz 17.44 Uhr Bild: Pied 8 sogenannte Zwischenuntersuchungen mi 8 1 V: Fiedleg in d Hör- und Sehprüfungen durchführt. Wird n. n i weise ein Haltungsfehler, der ärztlicher Be- 5 55 8: Aus dem Polizeibericht: Junge Pkw- Diebe gefaßt tert. Je àbend die„Original Hoch- und Deutsch- 5 3 5 8 handlung bedarf, festgestellt, so erhalten die i 85 8 g Eine Polizeistreife entdeckte abends für 4 1 5 it meister-Kapelle“ unter Leitung von Julius 3 0 1 1 Eltern eine entsprechende Mitteilung mit Heimann au Der Streit um den alten gros Gutgläubiger Rentner der Nähe des Kreisweges IV in Neuostheim eine dem Untersuchungsergebnis:„. Im Inter- 5 255, auf einem Feldweg vier junge Leute 8 Ben Namen hatte beim Zaruba-Gastspiel ö. dar. die esse Ihres Kindes wird vorgeschlagen, als- auch in Mannheim seinen Niederschlag ge- Opfer eines Betrügers Unter eine 17jährige—, die in einem Opel Stac bald für eine geeignete ärztliche. Behand- funden Je FF 2 5 ittag Rekord saßen. Die vier wurden sofort fest 3 lung zu sorgen“. Für Eltern, Pflegeeltern und pelle Aire e nach dem ersten Welt- n üiterer dener uten 3 kae 5 genommen. Sie hatten nämlich den Wagen 2 n g 1 1 das l 2 8 5% der Karl-Benz- Straße von einem Ausländer in Ke iserslauter tohle d d Mit. Vormünder ist es wichtig, zu 5 krieg aufgelöste berühmte Militärkapelle Aae en 5 95 n ern 8 1 5 3 ee 11 Sach sie laut Gesetz verpflichtet sind, die„ihrer zurück. Der alte Dirigent Wacek hatte Ju- 25 Menn. e ee eee e Feudenheim einen igaretten- Automaten 5 Sorge anvertrauten Personen unverzüglich ljius Hermann, seinen Schüler und ersten SPrächies verschiedene Woudecken zu gün⸗ autsebrochen und ausgeraubt. Einer de 855 dem Arzt vorzustellen, wenn sie Anzeichen Konzertmeister, den Taktstock übergeben. stigen Preisen anbot, Der Mann begründete Jugendlichen konnte über die umliegendeg N einer Körperbehinderung wahrnehmen“. Das Die Originalität dieser F 11 sein Ausnahme- Angebot damit, daß er die Aecker entkommen, obwohl mehrere e Y 8 D gina t eser Kapelle wird auch 5 5 e 8 e 5 1 N Gesetz geht sogar so weit, Aerzten, Lehrern, von offizieller Seite anerkannt. Der öster- Stoffe nicht mehr über die Grenze mitneh- Schüsse auf ihn abgegeben wurden. Die e E 8 5 85 15 8 . Hebammen und Fürsorgern die Anzeige- reichische Bundeskanzler Julius Raab hat men wollte, um den hohen Zoll zu sparen. bestsenommenen hatten bereite in Zwel⸗ N pflicht gegenüber dem Gesundheitsamt auf- die Tournee unter sein Protektorat gestellt. In der Wohnung des Rentners breitete der.. gestohlen, den W zuerlegen, wenn diese feststellen sollten, daß Auf dem Programm des Konzerts stehen Händler zahlreiche Testilien aus, darunter 5 0 785 555 1 1„ e die„Sorgeverpflichteten“ ihrer Verpflichtung Wiener Melodien, Walzer und Märsche vier Wolldecken, dié er geschickt zusammen- Einer 15 Jungen enner und das Mädehen nicht nachkommen Mac legte. Anzugs-, Mantelstoffe und Bettwäsche. Waren bei der Polizei als vermißt gemeldet 5 Singen sie auf 9,1 Prozent zurück. Für Fuß- Die gesamten Textilien bot er dem Rentner Es 5585 55 5 i noch 1e deformierungen liegen aus dem Jahr 1928/29 5 für 1500 Mark an; schließlich ging er bis auf weitere Pkw. Diebstähle veri aben. keine Vergleichszahlen vor: 1952/53 wurden ES geschah bel Vigo: 900 Mark im Preis herunter. Da der alte 17 5 14„Ke Sie bei 19,1 Prozent der Schüler, 1956/57 je- Mann zögerte, fragte ihn der Verkäufer, ꝑin e 80 nachtz 5 doch nur noch bei 16,2 Prozent festgestellt. 9 22 0 2 22 0* 8 Wieviel Geld er insgesamt besitze. Als der 1 5 4 5— 3585 85 5 ö 5 Wegen seiner unsicheren Fahrweise auf der Der gesundheitliche Allgemeinzustand war 13 ähri er lief lötzlich In die Fahrbahn Gefragte die Summe von 500 Mark nannte, 5 5 8 1928/9 bei 17,8 Prozent der Schüler zu be- 1 8 8 P 5 55 War der andere dennoch zum Verkauf der N 5 5 e ee ansfanden, 1952/53 bei 17,1 Prozent(beide Richter forderte 4000 DM Kaution für tödlichen Verkehrsunfall Sachen bereit. Ahnungslos ging der alte sich und 19 8 vorläufig festgenommen Untersuchungsjahrgänge liegen etwa zehn 5 z Mann in sein Wohnzimmer, um das Geld zu Werden. Auf dem Wege zur Wache ergrift Jahre nach Kriegsende) 1956/57 war nur Sehr bedrückt kehrte dieser Tage eine ten Summe Antreten. Nachdem bekannt holen. Währenddessen nahm der Betrüger der junge Mann 108085 dle Flucht und di 1 noch bei 12,5 Prozent ein„schlechter All- Gruppe Heidelberger Studenten aus Spanien wurde, daß die Versicherung den Betrag den Anzugstoff vom Tisch und steckte ihn in erst stehen, nachdem zwei Warnschüsse ab- Semeinzustand“ zu verzeichnen. Dieser läßt zurück. Die Gruppe, die mit einem Kleinbus überweisen würde, durften die jungen Leute seinen Koffer. Wie sich später herausstellte, 2 5 f 5 5 2 5„ 5 a 8 3 Zurück blieb 15 g i g gegeben worden waren. Auf der Wache er⸗ sich jedoch heute nicht mehr überwiegend die iberische Halbinsel bereiste, hatte be- Spanien ver assen. Zurü deb nur ger fehlten außerdem zwei der vier gekauften klärte er, er habe das Moped von einem Un- n r 2 5 8 5 8 8 5 b 8 f 8 1 5 75— 323 4 17 2* 7 auf Unterernährung zurückführen, wie wir reits, von Portugal kommend, die Heimreise Kleinbus, den die Spanier als Sicherheit für Wolldecken, Die zurückgebliebene Ware war bekannten geliehen von Regierungs- Medizinalrat Dr. Rose vom angetreten 5 der kleinen spanischen den noch fälligen Betrag behielten. ganze 200 Mark wert, so daß der leichtgläu- 5 a 5 Staatlichen Gesundheitsamt erfuhren, son- Genen Ridenddelg bei Vigo das entsetz- dsh/ D. Pr bige Rentner um 300 Mark geschädigt wurde. Selbstmord vermutet 5 dern beruht mehr auf konstitutionelle Ver- lens e eee 8 Wohnung in Waldhof wurde ens anlagung. 35 5 7 1 2 95 jährige Frau bewußtlos aufgefunden. Sie sei Auffallend ist die erhebliche Zunahme e 5 uerts 1 5 Blick auf die Leinwand hatte offenbar einen Selbstmordversuch ehl Del„Brechungsfehlern der Augen.“ Sie be- bus. Plötzlich sprang ein 18jähriger huge in oinemasScope: de e g durch Einatmen von Leuchtgas unternom- ein 3 2 5 g 0 ö j 5 1 5. g Agik tolpatschiger Pech- 1 5 trugen zwar auch im Schuljahr 1928/9 17, Junge vom, Straßenrand, in die Fahrbahn,— K 8 aväg sk. ü din ce Al 3 men, Obwohl sie sofort in ein Krankenhaus hel r— ber Fahrer- bremste Sgkort, aer es War zu Saupe: eff u b b i den aan che ene, wess de tun, gebracht wurde, Kam jeder Nettungsvereuch. nei r spät. Der Junge würde tödlich verletzt. Schaubürg:„Duell im Mörgefigraüens 1307 eee e 18* spät, die e bereits 8— dier Mannheimer Brettl: Spanische Polizisten konnten später eine 30 Dieser Columbia-Farbflm scheint die 10. dr e 15 P Lac rene Transportes. 0, dee, bu Ausgezeichnetes Allerlei 1 n des Una e benden Attribute. die ihm in verschiedenen mal sind sie also Tanzmeister ein Berufs- Aschenputtel“, ein Märchen nach Brüdern vel schwindigkeit zur Zeit des Unfalls 5 Vorankündigungen zuerkannt wurden, nicht 8385 ö i 15 1 13 5 5 1. ein b 1 Nerd 70 kmh, nach anderen Angaben bedeutend zu rechtfertigen. Zwar sind die breitwandi- 8 0 275 108 Nan.„ dane Grimm, wird am 22. Olctober um 15.30 Ur nat . 1 D weniger gen. 1. hält, emde Wände einreisen zu müs- im Universum vom Märchenthésater Kur- 8 Eim erstklassiges Allerlei aus Varieté und f a C000 auszurukschen, pfalz“ aufgeführt 2 8 Kabarett bringt das„Metropol“ bis zum Wenige Stunden später standen die Stu- ten bersseskumten brärie kaseinierend, Häuser anzuzünden, sich Backsteine auf den 3555 1 31. Oktober 72800 Spitzenkräfte sind durchaus denten vor dem de der. V•˙ĩy t Kopf fallen zu lassen und im Omnibus Wohin gehen wir! 5 5 e 5 3 ische ˖ igo. D icht ent- Saloppierene ferde aubwol- Achterbe 9 2 ie di FF J(p ᷣ ß..... schieden gearteten Gebieten. Das e g rund 4000 DU) und der Fall ist erledigt. Dem ven Fin aber fehlt. ist Glaubwürdigkeit. wenig sie totzukriegen sind. ne„ Theater Nationaltheater Groges Haus 10.90 85 18t daher noch reichhaltiger, als Sewohnt. Referendar wurde noch angedeutet, daß er Van Heflin als Rancher Lee Hackett bemüht 8 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter der Luft“(Miete O. che P 5 notfalls auch von einer Schuld freigespro- sich zwar, sein verbissen- ernstes Gesicht bis Technisch hervorragend: 7 5 s e 5 Wahrlich ein Meister 85 8 8 f l in 2 Filmschluß zu wahren— es heißt, dies 8 7 ru a 2 T 2 1 8 5 f chen werden könnte, Allerdings sei dazu ein Zum W Bt. Serail“(Miete M blau, Halbgr. I, freier Ver. z 3 durch e 3 5 kompliziertes Verfahren erforderlich; die sei seine beste Rolle. Aber genau so, wie er Capitol:„Kampfflieger“ kauf); Studio-Sühns„Die Boten, 3 den indischen Zwergtauben zaubert„ Aeira“. ich der Unglücksfahrer, am Ende die falschen Illusionen über sei- 5. 20.15 Uhr:„Fisc. 5 iche f ln 5 ö te Studenten, namentlich der 8 8 9 Zwel Einheiten“ best das A1 hr:„Fischbecker Wandteppich“, Un, Ihre„orientalischen Illusionen“ könnten tat- 3 pall tel in Spa- nen Lieblingssohn begraben muß, so be- VV/Ü„̃„„„/ Ä P... ͤ achlich einem fernöstlichen Gaukler abge- müßten in diesem Pall monatelang in Sp 8 5 gewöhnliche dieses Kriegsfilms: Die Einheit 5. 1 9 E 5 nien auf den Prozeß warten. Mit der Stel- sräbt auch der Freund des Spitzenklasse- 8 1 i der Welt privat ö Kurpfalz). guckt sein. Schwierige Jongleur-Kunststücke Iung einer Kaution würde jedoch das Ver- Western manche vergebens gehegten Hoff- vom Kriegsgeschehen und der Welt privater onzerte: Musensaal 20.00 Uhr: Origin! macht sich ihre Kollegin„Dennina“ noch fan 3 ichtlichem W. berel- nungen. iu Konflikte, und die nahtlose Einheit von Hoch- und Deutschmeister Wien; Musik- schwerer, Weil sie dabei fortwährend im 15 15 3 8 85 5 3 8 a Regie. Kameraführung(Charles Clarke), bücherel, U 9, 1, 20.00 Uhr: Klavierabend mit 81 5 S 1 f. 0 7 1 1 12 5— 27 nken:„Die Brüder Karamasow 0 verdient ee Bensch t. einem Strafantrag absehen, falls er die 50 000 dings geht das in egen an e aut 1 5 Alster:„Väter und Söhne“; Schauburg:„Duel 5 trischen Kapriolen. Das— und die Tänzerin. e. Halte Be e Palast: sten der scllauspielerischen Intensität: Un im Morgengrauen“; Scala: Das Land des Re- dans Rente und ddlen Lavle, zu denen Vige unterskützte len pelt die Bemühun-„Dick und Doof als Tanzmeister“ feng den Hauptdarstellern wirkt mancher genpaumse; Palast:„Die Tanzmelsterez 10.00, 85 slch noch Hannelore König mit einem ras- 5 e ene e ee ee N blaß und unprofiliert. Nur May Britt füllt 11.80, 22.30 Uhr:„Ber Panther“; Alhambra 5 sigen Pango gesellt hat— sagt wiederum 1 N 8 5 5 e Oliver Hardy und Stan Laurel, alias den Rahmen ihrer Aufgabe darstellerisch„Der veruntreute Himmel“; Kamera:„Hyänen fen Georg Miller an, der sich vortrefflich auf sein 3 1 5 sparis 8 15 1 Stil 5 Dick und Doof, zieren die Leinwand nun ganz aus. Robert Wagner hingegen sprengt unter sich“; Kurbel:„Der sechste W Fa Publikum eingestellt hat und neue Witze und r un dalle nur damm Skrakr mer, schon 80 lange, daß ihr munterer Klamauk mit komödiantischem Elan fast den straf- pitol:„Kampfflieger“; Universum:„Der dit 4 a 5 8 g 5 l 5 5 1 5 85 i 5 g 5 Parodien mit bereits Gehörtem großartig Ae e der Geschädigte ausdrück- etwas Zeitloses an sich hat. Schließlich fen Rahmen der strengen Purcharbeitung; lionendieb“ g 12 vermischt. Auch die„Drei Fellows sind Wie- f i 5 kommt es auch gar nicht darauf an, in Welr aber er ist begabt genug, seine Vitalität Einem Tell unserer heutigen Aieende ha derum tüchtig dabei, wenn es gilt, den Der Marmheimer Referendar und seine chen Vermummungen die grotesken Kaprio-(und die seiner Rolle) in Zaum zu halten. liegt ein Prospekt der DRESDNER BAN R, 8b. zuspie 1 1 8 ing im- len der beiden serviert werden, hinter all Dabei mag wohl auch Regisseur Dick Po- ti 1 2. f 25 5 zum Tanz. und 9 3 3 5 5 JJV i 5 Ser ch Mannheim, P 2, 10—18, un immung zu erhalten. o reise schon vor dem Eintreffen der geforder- winzige mi 5 um ei. Denken Sie hitte hei nhrem nächsten Einkauij an MAGGI Klare Fleischsuppe- in der Packung mit dem weißen Rindsxoꝑſ. e Flle Sten SAU EE Lr. N88 acht f der kon- e bel amen rgriff blieb Mr. 244/ Mittwoch, 22. Oktober 1938 MANNHEIM Seite 3 2 Stadtrat Dr. Martini erläuterte Kommunalpolitik Lebt die Stadt Mannheim über ihre Ver- hältnisse oder kleidet sie sich entsprechend mrer„Kragenweite“? Diese Frage bildete den Hintergrund eines Vortrages, den Stadt- vat Dr. Martini im Restaurant„Deutsches Eck“ vor Mitgliedern und Freunden der CD Schwetzingerstadt-Oststadt hielt. Für die schwierige Situation, in der heute die Kom- munen um die Erfüllung ihrer Selbstver- waltungsaufgaben ringen müssen, erschien dem Redner in erster Linie die steuerliche Benackfteiligung bezeichnend. Während sich Bundes- und Ländersteuern um ein mehr- taches(im Vergleich zum Vorkriegsstand) erhöhten, hielten die Steuereinnahmen der Gemeinden, vor allem die Grundsteuer, nicht mit dieser Entwicklung Schritt. Allein für den Straßenbau, S0 berichtete der Redner, penötigen die bundesdeutschen Gemeinden und Städte 25 Milliarden, die nicht vorhan- den sind. Auswege könnten auf die Dauer nicht dadurch gefunden werden, daß Bund und Länder mit Geldern in die Bresche springen, sondern nur durch eine Aenderung in der Verteilung des Steueraufkommens. Im Rahmen seiner Ausführungen erläu- terte Dr. Martini auch die Gründe, die es für Mannheim unmöglich erscheinen lassen, einen Bürgerausschuß einzuführen. Durch die damit verbundene Verringerung des Stadtrates auf die Hälfte seiner Mitglieder wäre es den verbleibenden ehrenamtlichen Mitgliedern unmöglich, ihre Aufgaben in Sachkenntnis und ohne hoffnungslose Ab- hängigkeit von der Verwaltung in der bis- herigen Form zu erfüllen. ne. Märchenerzähler in U-Haft: „Promotion“ im italienischen Feldzug „Dr. Cannadelli“ führte Behörden jahrelang an der Nase herum Nunmehr Anklage wegen Betrugs Im Mannheimer Adreßbuch, Seite 95, Spalte 2, steht der Name Dr. Guido Canna- delli, nebst Adresse und Telefonnummer, und seine Tätigkeit läßt sich ebenfalls aus dem Adreßbuch(Jahrgang 1958) entnehmen: Der Akademiker leitete bislang einen Schuhvertrieb. Im Adreßbuch für 1959 wird er allerdings unter„T“ zu finden sein, mit dem Namen, unter dem ihn ein unbekannter Standesbeamter in das Ge- burtsregister der Stadt Mährisch-Neustadt— tschechisch Unicov— eintrug. Dort hieß Dr. Cannadelli nämlich schlicht und einfach Erich Theimer. Jener Erich Thei- mer, ein gelernter Friseur und einstmaliger Obergefreiter der deutschen Wehr- macht, verwandelte sich jedoch während des Krieges in einen Dr. phil. Guido Can- nadelli. Die Sache soll sich wie folgt abgespielt haben: Theimer lernte in Italien eine Ita- lienerin kennen, deren Freund, ein Arzt na- mens Cannadelli, bei den Partisanen im Verein mit Badoglios Armee gegen Deutsche und faschistische Divisionen kämpfte. Von dieser Italienerin will Theimer Papiere, die auf den Namen Cannadelli lauteten, bekom- men haben. ITheimer geriet in Italien in amerikanische Gefangenschaft, war dann in den USA und wurde schließlich auf deut- schem Boden(im Lager Babenhausen) ent- lassen. Die Entlassungspapiere waren auf Dr. Guido Cannadelli ausgestellt. In seinen Erzählungen ließ sich übrigens der solcher- maßen„promovierte“ Dr. phil. vom Ober- gefreiten zum Oberleutnant avancieren. Mit dem Dr. phil. hat es außerdem seine besondere Bewandtnis. Theimer alias Can- nadelli will in Prag promoviert haben. Das Thema seiner Dissertationsarbeit— so sagte er— hieß„Dante und die göttliche Komö- die“. Darob näher befragt, ließ er durch- blicken, daß er Philologe sei. Und als er nach seinem Doktorvater befragt wurde, kam prompt die naive Gegenfrage, ob es denn so etwas gebe. Doktorvater ist ein Kleine Chronik der großen Stadt Neckarstädter Kleingärtner keierten Herbstfest Der Kleingärtner Verein Mannheim- Neckarstadt E. V. führte im überfüllten „Kaisergarten“ in Anwesenheit des Be- Zirksgruppenvorsitzenden Martin Knapp Bis zu 30% bunger sind viele KANIERAS in unserer Gelegenheits abteilung, mit Garantie und bequeme ſeilzohſung PH OR A O 7, 5 Planken Telefon 2 68 44/43 sein traditionelles Herbstfest mit Alters- ehrung und Garten-Prämiierung durch. Nach einem kurzen Gruß nahm Vorsitzender Wil- helm Kolb die Ehrung von neun Kleingärt- nerveteranen der Jahrgänge 1881/2 vor, denen er die Ehrennadel des Landessiedler- bundes und zwei Flaschen Wein über- reichte. Vier Gartenfreunde erhielten außer einem Diplom ebenfalls kleine Beigaben, nachdem ihren Grundstücken das Prädikat „Schönster Garten“ zuerkannt worden war. Auch an Unterhaltung wurde gedacht: An- sager Armin Kremer stellte unter anderem die Mannheimer„Musikas“ vor, die auch zusammen mit Renate Hansen viel Beifall fanden. Renate Hansen trug außerdem noch charmant einige Lieder und Schlager zur Laute vor. Ein netter Sketch von Sepp! Groß und Seppel Walter trugen— ebenso wie die Kapelle Franz Kühner— zum Ge- lingen des Abends pei. Kr. Geflügelschau beim RGZV„PhöIx“ Ausstellungsleiter Walter Heiss hatte mit großer Sorgfalt seine Lokalschau des RGZV „Phönix“ Rheinau auf dem Pfingstberg zu- sammengestellt. Er zeigte eine reichhaltige Schau mit über 165 Geflügelnummern aus mehr als 25 Rassen und 24 Farbenschlägen, kerner acht Voliere prächtiger Ziervögel mit Fasanen, Mandarin-Enten und Tauben. Auch die seltenen Indischen Kämpfer und Ma- laien-Zwerge(von Edwin Hering), Nackt- hals, russische Orloff und holländische Weiß- hauben waren zu sehen. Bunte Sussex brach- ten Ludwig Schleich den Vereinssieger- titel und den neuen Gehrig-Pokal. Die schönsten Tiere der Schau zeigte Georg Knab mit seinen schwarzen Bratzwergen. Eduard Kupferschmitt Neckarau) und Emil Arnold(Worms) verliehen 18 Ehrenpreise und erkannten auf 30 sehr gut I, 28 sehr gut II und 30 sehr gut. Eine stattliche Tom- bola brachte schöne Preise. kr Geflügelprämiierung beim RGZV„Almen“ Ehrenvorsitzender und Leiter Jakob Rupp stellte in der Geflügelschau des RGZV „Almen“ im Volkshaus 105 Tiere aus acht Rassen, zwölf Schautauben und einige Wie- ner Tümmler vor. Weise Wyandotten- Zwerge, wuchtige Blausperber, schwarze Mi- norka und verschiedenfarbige Italiener stellten die interessanten Hauptstücke dar. Karl Ernst Neckarau) zeichnete Jakob Rupp für den besten Hahn(rebhuhnfarbener Ita- liener) und H. Butz für die beste Henne (Hamburger Silberlacc) aus. Neben zwölf Ehrenpreisen wurden mehr als 60 Noten „sehr gut“ verliehen. Das beste Gesamt- ergebnis erzielten Jakob Rupp mit 26 Punk- ten und Karl Lell mit 25 Punkten für ihre Italiener. Die Tombola enthielt als Preise viele wertvolle lebende Tiere. kr Großtauschtag für Briefmarkensammler Was wäre der„Tag der Briefmarke“ ohne den Mannheimer Großtauschtag des Postwertzeichen- Sammler- Vereins! Die Sammler und Sammlervereine von Mann- heim, Ludwigshafen und Umgebung sowie Nordbaden, Südhessen, Pfalz und Saarland sind eingeladen und treffen sich am Sonn- tag, dem 26. Oktober, ab 9.30 Uhr, im„Feld- schlög3!“, Käfertaler Straße 178. Wie der PSV (im Bund Deutscher Philatelisten) mitteilt, ist genügend Tauschmaterial vorhanden. Eine Quarzlampe steht zur Prüfung„ver- dächtiger“ Marken kostenlos zur Verfügung. Wie sich in den vergangenen Jahren die großen Sammler, aber auch Anfänger und Fortgeschrittene in großer Zahl einfanden, so kann man auch für diesmal eine gute Be- teiligung erwarten, de das Hobby des Briefmarkensammelns erlebt zur Zeit einen neuen Aufschwung. el. Hochschullehrer, der einem Studenten eine Dissertationsarbeit vermittelt und dabei auch Details mit ihm durchspricht.) Prag ist nun Hauptstadt der CSR. Als aber 1939 deutsche Truppen Böhmen und Mähren be- setzten, da wurden die Doktorarbeiten der Prager Universität auch an deutsche Univer- sitäten versandt. So läßt sich z. B. in Heidel- berg ohne weiteres nachprüfen, wer 1939 in Prag promovierte und wie der Titel der Doktorarbeit lautete. Unnötig zu sagen, daß den Rechercheuren der Polizei keine Dok- torarbeit des Theimer/ Cannadelli in die Hände fiel. Der„akademische“ Friseur tauchte nun nach dem Krieg in Mannheim auf. Zuletzt war er— wie gesagt— als Vertreter einer Schuhfirma tätig. Vor einigen Jahren hat er auch hier geheiratet. Dem Käfertaler Standesbeamten konnte er zwar keine Ge- Betriebsjubiläum der Firma A. Köstner& Sohn Die Mannheimer Steinwerkfirma August Köstner& Sohn feierte dieser Tage im Gasthaus„Badenia“ ihr 60. Betriebsjubiläum. In der Begrüßungsansprache an seine Mit- arbeiter skizzierte Firmenchef Georg Köst- ner, der Sohn des verstorbenen Gründers, die wechselvolle Geschichte der Firma von rer Gründung im Jahre 1898 bis zur Zer- störung des Werkplatzes am Ulmenweg und dessen Besetzung durch US-Einheiten. Ein Betriebsmitglied dankte der Leitung für die Einladung zu der Feierstunde und überreichte dem Chef ein kleines Geschenk. Anschlie- Bend verbrachten Betriebsleitung und Beleg- schaft einige Stunden in frohem Beisammen- sein. E Kraftfahrerverein teierte Geburtstag Der Kraftfahrverein Mannheim weilte als Gast in den Räumen des MRV„Ami- eitia.“ In seinen Willkommensworten wies Vorsitzender Karl Klenk auf den 51. Ge- burtstag des Vereins hin, der wieder als nette„Familienfeier“ gestaltet wurde. In bekannter Charme unterhielt Hans Kox, außerdem trugen die drei Teddys, Gulle- Gulle, Hansi Emmetz mit nett vorgetrage- nen Schlagern und schließlich die Mannhei- mer„Asse“ Maurer-Ziegler erheblich zum Steigern des Stimmungsbarometers bei. kr burtsurkunde vorlegen, aber er hatte dafür einen plausiblen Grund parat. Es kommt öfters vor, daß z. B. Vertriebene nicht über die nötigen Unterlagen verfügen. Die Stan- desämter können die Unterlagen auch nicht von den Heimatorten anfordern. In diesem Fall unterschreibt der Heiratslustige eine eidesstattliche Erklärung, daß alle seine An- gaben zur Person den Tatsachen entspre- chen. Ordnungsgemaß wurde auch der talsche Cannadelli belehrt, daß„wer vor einer zur Abnahme einer Versicherung an Eides Statt zuständigen Behörde eine solche Versicherung falsch abgibt oder unter Beru- kung auf eine solche Versicherung falsch aus- sagt,.. mit Gefängnis von einem Monat bis drei Jahren bestraft“ wird(8 156 StGB). Der einstige Friseur ließ sich einen Führer- schein auf den angenommenen Namen aus- stellen und unterzeichnete auch Verträge mit Dr. Cannadelli. Nun wird er demnächst vor Gericht erscheinen müssen. Amtsgerichtsrat Kostelnik:„Der Fall wurde auf November terminiert“. Es bleibt dann nicht nur bei einem Verstoß gegen den 8 156 StGB. Thei- mer alias Cannadelli werden nämlich Betrü- gereien vorgeworfen. In informierten Krei- sen spricht man von 70 000 DM. Geschädig- ter ist dabei die Schuhfabrik, für die der pseudo- akademische Vertreter tätig war. D. ER. Kunst aus Nepal im Reiß- Museum Von der Stadt Iserlohn hat nun das Reiß- Museum eine kleine Wanderausstellung von Kunstgegenständen aus Nepal übernom- men und zeigt sie im Rahmen seiner Völker- kundlichen Abteilung bis 10. November. Die einzelnen Stücke starnmen aus dem Besitz des augenblicklichen nepalesischen Königs Mahandra Shah, sind durch diplomatische Kontakte für Schauzwecke in Deutschland freigegeben worden und werden nach der Ausstellung in Mannheim wieder an ihren Ursprungsort zurückgesandt. Im einzelnen handelt es sich um Bronze- und Holzplasti- ken, Bildrollen und Handschriften aus- Schließlich religiösen oder kultischen Zwecks. Angeblich zwischen 400 und 800 Jahre alt sind die Handschriften in aus indischen Zeichen abgeleiteter Buchstabenschrift, läng- liche, aufeinandergelegte Blätter, die durch zwei Deckel aus Messing oder Holz zusam- mengehalten werden. Die Bildrollen bestehen aus Seide, Lei- nen oder Papier mit aufgemalten Göttern, Dämonen oder Heiligen; die Rundleisten aus Holz an der oberen und unteren Kante ermöglichen ein Zusammenrollen, was offen- bar wegen der leichteren Transportmög- lichkeit auf nomadische Ursprünge hinweist. Neben einer Oellampe als Kultgerät findet man unter den Bronzearbeiten religiöse Dar- stellungen buddhistischer, hinduistischer und lamaistischer Herkunft. Die Schau paßt sich ihrer Umgebung im Reiß-Museum harmo- nisch an; man hat sie in die Völkerkundlich entsprechende Atmosphäre gestellt. rr. Meisterliche Magierscherze im Mozartsaal Güsteabend der Ortsgruppe Ma-Lu-Hei des Magischen Zirkels Wo ist nur der Radio geblieben? fragten sich Sonntag abend zum Befremden Außen- stehender nicht wenige Besucher, die gegen halb elf aus dem Mozartsaal des Rosengar- tens strebten. Was aber tut ein Radioapparat im Mozartsaal? Sehr einfach: Wenn ihn Ma- gier in die Hände bekommen, verschwindet er. Magier oder, ganz nüchtern ausgedrückt, Meister in der Kunst der Sinnestäuschung Ahnungsloser, waren es nämlich, die an jenem Sonntag abend im Mozartsaal ihr Wesen trieben und dabei eine mehrhundert- köpfige Menge, der es an seriösen Häuptern von Amt und Würde nicht fehlte, in Stau- nen und kindlich frohes Entzücken versetz- ten. Anlaß dazu bot das imponierende Pro- gramm eines von der Gruppe Ma-Lu-Hei des Magischen Zirkels von Deutschland ver- anstalteten Gästeabends, dessen Gelingen den Gastgebern aus einem besonderen Grunde am Herzen lag: Die Gruppe Mann- heim-Ludwigshafen-Heidelberg, die ihre er- lesene Mitgliederschaft derzeitig an den Fingern von vier Händen herzählen kann, blickt in diesem Jahr auf ihr 30jähriges Bestehen zurück. Mit Ulrich Corr als Ansager(der auch auf diesem neutralen Posten vor dem Vorhang der Versuchung nicht widerstehen konnte, hin und wieder handgelenks ein eigenes Stückchen beizusteuern), mit dem unermüd- Terminkalender Filmelub Mannheim-Ludwigshafen: 22. Ok- tober, 20 Uhr, Amerikahaus,„Der fallende Stern“. Arbeitskreis„Film und Jugend“(Reihe B): Am 22. Oktober, um 18 Uhr, im Rex-Film- theater, am 23. Oktober, um 18 Uhr, im Re- gina- Filmtheater„Navajo“. Mannheimer Hausfrauen- Verband: 22. Ok- tober, 15 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 3, warenkundlicher Vortrag„Die fortschrittliche Hausfrau“. Ski-Club Mannheim 1906: 22. Oktober, 19.45 Uhr, Turnhalle Wohlgelegenschule, Sport für die Aelteren. Deutscher Naturkundeverein: 22. Oktober, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Ar- beits- und Kursabend(für Anfänger) der Mikrobiologischen Arbeitsgemeinschaft. Schwerhörigen verein: 22. Oktober, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule. Lange Röt- terstraße, Hörmittelberatung: 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ableseabend. Lutherkirche Nord: 22. Oktober, 20 Uhr, Ge- meindesaal der Lutherkirche, Vortrag von De- kan H. Schmidt,„Ehe heute in der Sicht des evangelischen Glaubens“. Kolpingsfamilie Mannheim-Zentral: Der für 22. Oktober geplante Familienabend fällt aus. Sprechstunden der CDU am 22. Oktober, von 17 bis 19 Uhr, in N 5, 2— Stadträtin Scherer und Stadträtin Lutz. Allianz- Konferenz: 22. Oktober, 15.30 Uhr, Trinitatis-Notkirche(Wartburg-Hospiz, F 4, 7), Vortrag„Freiheit zum Fortschritt“, 20 Uhr, Vortrag„Leben in der Gewißheit“(Past. Kem- ner und Sup. Quiring). CVIM: 22. Oktober Teilnahme Allianz-Gebetswoche. KKV Columbus: 22. Oktober, 20 Uhr, Reiß- Museum, Führung durch die völkerkundlichen Sammlungen. Abendakademie- Veranstaltungen am 22. Ok- tober: Wirtschaftshochschule, 18 Uhr,„Aktuelle Wirtschaftsfragen“(Prof. Dr. Schachtschabel); — Karl-Friedrich- Gymnasium, 19.30 Uhr, Abend- liche Gespräche für Verlobte und junge Eheleute— ‚Die Ehe aus der Sicht der Kirche“(Pfarrer Dorner und Pfarrer Lang);— E 2, 1, 20 Uhr,„Europas Grenzen im Streit der Jahrhunderte“(Dr. Kübler):— E 2, 1, 20 Uhr,„Aktuelle Rechtsfragen“ Dr. Syren); Käfertal, Eduard-Mörike-Bücherei,„Wie kinde ich menschliches Verständnis“(Dr. J. Schacht);— Tulla- Gymnasium, 18 Uhr, Vor- tragsreihe„Wälzlager und ihre Anwendung“. an der Wir gratulieren! Theodor Fritz, Mannheim Almenhof, Streuberstraße 32, vollendet das 90. Lebensjahr. Goldene Hochzeit haben die Ehe- leute Eduard Jungkind und Rosina geb. Scheu- rer, Mannheim-Almenhof, Karl-Traub-Str. 9. lichen Albert Roth am Flügel und unter der Regie von Gustav Hollenbach und Karl Heckmann rollte ein Programm ab, das es dem Betrachter leicht machte, dem Wunsch des Ansagers zu willfahren:„Laßt Euch die Illusion nicht rauben.. Da war Walter Tomek, der mit kleinen roten Bällen und bunten Tüchlein verblüffend manipulierend den Auftakt gab und fleißig aus dem Nichts heraus weißes Pulver streute. Hermann Lindner mit debütierendem Zauberlehrling Helma Meitinger ließ unter geheimnisvol- lem Papiergeraschel und Tütenknall eine schwanzzitternde weiße Maus verschwinden und wieder auftauchen. Heinz Verkoyen gar kam mit schwerem Gepäck auf die Bühne. Seine Geisteruhr schlug willig die Stunden, die man von ihr verlangte. Paul Gröber ab- solvierte nonchalant plaudernd den vielbe- staunten Trick silberne Ringe abwechselnd ineinanderzufügen und zu trennen, und Müllro mit Assistentin zauberte mit Spiel- karten, Röhren und Tüchern, bis es ihm ge- lang, eine kopfwackelnde weiße Taube in scheinbar leibliche Existenz zu locken. Hans Joachim Oehlmann(Ortszirkel Frankfurt a. M.) war der Mann, der einen ausgewach- senen Radioapparat mit zaubermächtigem Tuch umhüllte, in die Luft warf— und weg War er. Schattenspiele von eigenwilligem Reiz und skurrilem Humor zauberte Fritz Ickars auf die Leinwand, Willi Faster, der Präsident des Magischen Zirkels von Deutschland, steuerte einen Seiltrick bei, über dessen Erklärung einige Betrachter heute noch nachdenken. Nicht zuvergessen Meister Scheiffele selbst, der Vorsitzende der Gruppe Ma-Lu-Hei, der räumlichen Dimensionen spottend, aus kleinen Döschen große Bälle zog. Die Tipsy Brothers mit einer vor allem aus ihrer Situationskomik heraus wirkenden Nummer beschlossen das Programm. U Magierpräsident Bürgermeister Faster, Gebieter über insgesamt 800 Mitglieder aus 15 Staaten hatte, wie auch Otto Scheiffele, eingangs einige Worte an die Gäste gerich- tet und von Wollen und Wirken des Zir- kels berichtet, dessen Mitglieder als begei- sterte Amateure vor einem durchaus ern- sten Hintergrund arbeiten: Der wissen- schaftlichen Erforschung der Sinnestäu- schung. Unter den Gästen befand sich auch Mannheims Oberbürgermeister Dr. Reschke. War es Wirklichkeit oder war es Sinnes- täuschung— er sah zum Schluß ein wenig neidisch auf die Magier und besonders den Kollegen Faster. Angesichts der angespann- ten Finanzlage der Gemeinden wäre jedes Gemeindeoberhaupt froh, wenn es zaubern könnte. ne. ere eee, 7 ce, eee, eee, 2 2 Aue e WN Sumer, kund in de, 1 Auch WENN MAN ScHWEIGN Seite 8 AUS DEN E UWESIANDERN Mittwoch, 22. Ochtober 1958/ Nr. 240 rm, Keine Welthygiene ohne menschliche Solidarität Professor Dr. Eduard Wahl eröffnete erstes Seminar über internationale Gesundheitsfragen in Heidelberg Heidelberg. Der Vorsitzende der Deut- schen Gesellschaft für die Vereinten Natio- nen, der Heidelberger Universitätsprofessor und Bundestagsabgeordnete Dr. Eduard Wahl, eröffnete am Montag in Heidelberg un erstes Seminar über internationale Ge- sundheitsfragen, das von der Deutschen Ge- sellschaft für die Vereinten Nationen veran- staltet wird. An dem Seminar nehmen etwa 50 Aerzte aus dem Bundesgebiet und Gäste aus dem Ausland teil, Professor Wahl wies auf den großen humanitären Gedanken hin, der der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen zu Grunde liege. Ohne diesen Gedanken allgemein menschlicher Solidarität sei keine Welthygiene denkbar. Der Geschäftsführer der Gesundheits- kommission bei der Deutschen Gesellschaft Für die Vereinten Nationen, Professor Dr. H. J. Jussatz, Heidelberg, regte an, daß an jeder Universität Vorlesungen über die Ar- beit der UN-Weltgesundheitsorganisation abgehalten werden sollten, da über dieses Wichtige Gebiet noch weitgehend Unkennt- nis herrsche. Frau Dr. Maria Dälen, Medizinaldirek- torin im Bundesinnenministerium, unter- strich in einem Vortrag, daß der Beitrag der Bundesrepublik für die Weltgesundheits- organisation von 226 500 Dollar im Jahre 1951 auf 522 700 Dollar im Jahre 1958 gestiegen sel. Außerdem wurde ein einmaliger Beitrag zum Betriebsmittelfond im Jahre 1952 von 97 000 Dollar gegeben. Leider sei die Be- teiligung won deutschen Aerzten und ärzt- Uchem Hilfspersonal in der Weltgesundheits- organisation noch nicht dieser relativ hohen fnanziellen Beteiligung angemessen. Die Gründe lägen zum Teil auch an den deut- schen Verhältnissen selbst. Zum Beispiel Wüyden Sachverständige auf zwei Jahre von der Gesundheitsorganisation verpflichtet, ohne daß eine Sicherheit zur späteren Weiter- beschäftigung in Deutschland bestehe, Das Bundesinnenministerium könne keine Sicher- heit geben, zumal da die Exekutive auf dem Gebiet des öffentlichen Gesundheitswesens allein in den Händen der Lander liege. Wie Dr. Dälen weiter mitteilte, erhielten von 1951 bis 1958 114 deutsche Aerzte Sti- pendien. 480 ausländische Stipendiaten der Weltgesundheitsor ganisation besuchten wäh- rend dieser Zeit die Bundesrepublik Die Zahl der ausländischen Besucher, die an Fragen des deutschen Gesundheitswesens interessiert waren, ist von Jahr zu Jahr ge- wachsen. 1957 besuchten 80 ausländische offizielle Gäste die Bundesrepublik. In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es be- reits 50. Auf Anforderungen werden über die Ge- sumdheitsabteilung des Bundesinnenministe- riums und über das Auswärtige Amt Exper- ten in die Entwicklungsländer geschickt. Zum Beispiel reisten Fachleute für Kran- kenhausbau und Krankenhauseinrichtungen nach Aethiopien. Hier arbeiteten sie einen Plan für den Aufbau des äthiopischen Ge- sundheitswesens aus. Die Gesundheitsabteilung vermittelt fer- ner im Auswärtigen Amt auf eilige Anfra- gen prominente Aerzte für die Behandlung von Staatsoberhäuptern östlicher und afri- kanischer Länder. In Peru ist mit Zuschüs- sen der Bundesrepublik ein Tropeninstitut geplant, das mit dem deutschen Tropen- institut in Hamburg zusammenarbeiten soll. Die Weltgesundheitsorganisation der Ver- einten Nationen wurde im Juli 1948 gegrün- det. 1951 wurde die Bundesrepublik Mit- glied dieser inzwischen 88 Staaten umfas- senden Organisation. „Agenten“ wurden verprügelt Säckingen. Wegen gefährlicher Körper- verletzung verurteilte das Amtsgericht Säk- kingen sieben Angeklagte aus der Gemeinde Nolingen bei Rheinfelden zu Gefängnis zwi- schen fünf und zwei Monaten sowie zu Geld- strafen von 250 Mark. An Stelle der zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafen Das Winterflugprogramm der Lufthansa Mannigfache Verbesserungen, um Frankfurt/ Main. Wir machen einen außer- ordentlich großen Schritt nach vorn“, sagte der Sonderbeauftragte der Deutschen Luft- hansa, J. F. G. Grosser, als er dieser Tage in Frankfurt das Winterflug- Programm der Deutschen Lufthansa erläuterte. S0 nimmt ab 1. November die Lufthansa den planmäßigen Verkehr nach Kairo zu- nächst einmal— ab Januar 1959 voraussicht- uch zweimal wöchentlich— auf. Die Nord- Stlantik-Route wird künftig auch eine Luxusklasse unter der Bezeichnung„Sena- tor“ führen, die höchsten Ansprüchen ge- nigen wird. Die im Sommerflugplan voll- zogene Verlängerung eines ihrer Südatlan- tikkurse bis nach Santiago(Chile) hat sich erfolgreich angelassen, so daß die Lufthansa Künftig zweimal wöchentlich über die Anden nach Chile fliegen wird. Nach Rio de Janeiro und Sao Paulo bietet sie wöchentlich drei Verbindungen, die in Pool-Gemeinschaft mit den Südatlantikdiensten der Air France und Alitalia beflogen werden. Auch im Bereich der Europadienste bie- tet die Lufthansa im Winterflugplan man- nigfache Verbesserungen. Die Strecke Ham- burg Düsseldorf—Paris wird künftig täglich beflogen. Ab 30. November wird die Luft- hansa das erste ihrer neuen Viscount-8I4- Flugzeuge täglich auf der Strecke Frank. furt Rom einsetzen. Der Direktflug vom Main zum Tiber dauert zwei Stunden 40 Mi- nuten. Dreimal wöchentlich ist eine Zwi- schenlandung in München vorgesehen. Auch die zweite Viscount 814— insgesamt wird die Lufthansa bis zum Frühjahr 1989 neun dieser schnellen Fropeller-Turbinenflugzeuge auf den kontinentalen Hauptrouten in Dienst stellen— soll auf einer über Frankfurt führenden Route, und zwar auf der Strecke höchsten Ansprüchen zu genügen nach Madrid Lissabon, ab Januar 1959 ein- gesetzt werden. Frankfurt und Madrid liegen dann nur noch dreieinhalb Stunden vonein- ander entfernt. In diesem Zusammenhang ist es interes- sant, daß J. F. G. Grosser mehrere Monate in Südamerika war, um die Voraussetzun- gen für einen stärker zu erwartenden Frem- denverkehr nach diesem Gebiet, mit dem man schon im nächsten Jahr rechnet, zu schaffen. Wie ernst es die Lufthansa mit der Sicherheit und Bequemlichkeit ihrer Flug- gäste nimmt, zeigte auch die Uraufführung eines ausgezeichneten Werbefilms„Willkom- men an Bord“. kim. müssen die Verurteilten Beträge zwischen 250 und 350 Mark an den Verein für Gefan- genenfürsorge zahlen. Die Verurteilten hat- ten im vergangenen Sommer nachts in heim- tückischer Weise zwei Männer überfallen, sie mit Zaunlatten niedergeschlagen und dann liegen lassen. Zu dem Uebertfall war es g0— kommen, weil die beiden Männer, zwei Ost- deutsche, sich vorher im Vereinslokal der Angeklagten unaufgefordert an den Stamm- tisch gesetzt hatten, Es kam zu Hänseleien, und die Dorfbewohner regten sich auf, dab in ihrem Vereinslokal auf polnisch, franzö- sisch und italienisch Bemerkungen über sie gemacht würden, die sie nicht verstanden Insbesondere glaubten sie, es handle sich bei den beiden Fremden um Agenten einer kremden Macht. Obwohl die Polizei herbei geholt worden war und ein Beamter nach dem Ueberprüfen der Papiere der Fremden deutlich geäußert hatte, daß alles in bester Ordnung sei, kam es dann zu der Tat. Einer der Ueberfallenen befindet sich noch heute im Krankenhaus. 508. Billigheimer Purzelmarkt Bergzabern. Zum 508. Male wurde ge- stern das älteste pfälzische Volksfest, der sogenannte Billigheimer Purzelmarkt, ge- feiert. Trotz des zum Teil regnerischen Wet ters am Vormittag waren wieder mehrere tausend Besucher in das ehemals freie Reichsstädtchen gekommen. Neben den zahlreichen volkstümlichen Darbietungen und Wettbewerben beanspruchten die Pferderennen wieder das Hauptinteresse der Besucher. Einer der originellsten Wett- bewerbe dieses Volksfestes war das„Was- Sertragen für weibliche Personen“, bei dem Frauen und Mädchen mit geschürztem Rock, auf dem Kopf einen gefüllten Wasserkübel tragend, um die Wette liefen. Mit 100 Jahren noch auf Jagd Bad Kreuznach. Der älteste deutsche Waidmann und der einzige noch lebende kaiserliche Hegemeister Matthias Bollinger feierte in Seesbach(Kreis Kreuznach Rhein- pfalz) seinen 100. Geburtstag, Vergnügt saß er zusammen mit seinem 93 Jahre alten Kameraden aus der Militärzeit, Konsul Mar- quard Bödecker aus Hamburg, am Ehren- tisch in einem Gasthof und nahm die Glück- Wünsche entgegen. Oberlandforstmeister Dr. Heuell, der die Glückwünsche des Landwirt- schaftsministers überbrachte, gab dem Waid- mann zu seinem Wahlhirsch noch einen schweren Keiler zum Abschuß frei. Unter den Geschenken war die Verleihung der Ehrenbürgerrechte durch seine Heimatge- meinde eines der schönsten für den Jubilar. Bundespräsident Heuss ließ Bollinger ein Glückwunschschreiben und ein Bild mit eigenhändiger Widmung überreichen. Der Jubilar will in der kommenden Woche auf seinen Hirsch und auf den Keiler pirschen. Drachenfelsunglück in Kürze vor Gericht Ermittlungen werden vorläufig noch geheim gehalten Bonn. Im Zusammenhang mit der Kata- strophe am Drachenfels, bei der achtzehn Menschenleben zu beklagen sind und es 96 Verletzte gegeben hat, ist noch ein gericht liches Nachspiel zu erwarten. Wahrscheinlich werden demnächst sechs bis acht direkt oder indirekt Schuldige am Unglück auf eine Bonner Anklagebank kommen. Zum Kreis der Beschuldigten gehören Angehörige der „Bergbahnen im Siebengebirge“ sowie mög- licherweise Bedienstete der Dienstaufsichts- behörde. Ihnen werden Verletzung der Sicherheitspflicht sowie Transportgefähr- dung zum Vorwurf gemacht. Zu den wichtigsten Erhebungen, die gegenwärtig noch im Gange sind, zählt, wie von zuständiger Seite zu erfahren war, die Feststellung, ob und in welchem Umfang der Unglückszug des 14. September überbesetzt war. Die noch andauernde Ueberprüfung des Zuges bezieht sich auch auf technische Män- gel, die erst später von Sachverständigen er- kannt worden sind. Worauf sich diese Män- gel beziehen, wird im Augenblick angesichts der Ermittlungen noch geheim gehalten. Bemerkenswert ist jedoch, daß das zu- ständige Referat im Ministerium für Wirt- schaft und Verkehr in Düsseldorf mit der Untersuchung— offenbar wegen„Befangen- heit“— nicht mehr befaßt ist, sondern das gleiche Ministerium bei der Landesregierung von Niedersachsen in Hannover. Die Ermitt- lungen sollen sich nämlich auch auf das zu- ständige Referat des Ministeriums für Wirt- schaft und Verkehr in Düsseldorf erstrek- ken, wie am Dienstag in Hannover bekannt wurde. scho. Großfeuer bei Kreuznach Ein Großfeuer vernich- tete in der kleinen Ge- meinde Daun(Krs. Kreus- nach) drei Wohnhlluser, vier Scheunen und meh- rere Stallungen. Nachdem in der Nacht die Orts- feuerwehr einen Kamin- brand gelöscht hatte, schlu- gen drei Stunden später die Flammen aus der Scheune des Anwesens, Sie griſfen schnell auf die Nachbargebäude über und fanden in dem eng ge- bauten Viertel sowie in den gefilllten Speichern reiche Nahrung. Durch unermüdlichen Einsatz deutscher und amerikani- scher Wehren sowie der Bürgerschaft gelang es, die Tiere sowie Teile des Mobiliars zu retten. Man vermutet, daß der Brand, der fur eta 100 000 Mark Schaden verursachte, dureh Funkenflug beim Kaminbrand entstand. dpa-Bild . eee Neue Wege der Begegnung Jahres versammlung des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart. Das 1917 gegründete Institut für Auslandsbeziehungen(früher Deutsches Auslandsinstitut), das am 23. und 24. Oktober in Stuttgart seine Jahresversammlung ab- hält, sieht eine wichtige Aufgabe in der Kon- taktpflege mit den unabhängig gewordenen Völkern Asiens und Afrikas. Es hält die Ein- richtung eines Seminars in Stuttgart für notwendig, an dem sprachbegabte junge Deutsche unter Assistenz von farbigen Stu- denten und Praktikanten die Sprache und Idiome der farbigen Völker lernen können. In München ist mit den Hindi-Kursen am India-Institut bereits ein Anfang gemacht worden.„Wir müssen immer neue Wege der Begegnung mit anderen Völkern suchen“, sagte Dr. Franz Thierfelder, der General- sekretär des Auslandsinstituts. Zu den Plänen des Instituts, das mit fast allen Ländern der Erde, einschließlich den Staaten des Ostblocks, kulturelle Beziehun- gen unterhält, gehört die Einrichtung von „Länderzimmern“ im Institutsgebäude am Stuttgarter Charlottenplatz. In ihnen sollen sich Dozenten, Deutschlehrer, Lektoren und andere Interessenten vor längeren Auslands- aufenthalten mit geeigneten Hilfsmitteln, in die Atmosphäre des fremden Landes ein- kühlen und auf ihre speziellen Aufgaben in diesen Ländern vorbereiten können, Das In- stitut will auch stärker als bisher im Aus- land mit Schallplatten, Tonband, Rundfunk, Vorträgen, Kleinausstellungen, Lichtbildern, Deutschkursen und durch den Versand von Büchern und Schriften deutsche Kultur ver- mitteln. Im Inland gehört zu den Vorhaben des Instituts, das mit insgesamt 42 Angestellten und einem Jahresetat von nur 850 000 Mark (davon nur 275 000 Mark aus Bundesmitteln) wertvolle Beziehungen mit anderen Völkern und mit den Deutschen im Ausland vermit- telt, die Vorbereitung einer volkskundlichen Ausstellung über Jugoslawien, nachdem in diesem Jahr bei einer ähnlichen Ausstellung „Bulgarische Volkskunst auf dem Killesberg in Stuttgart 30 000 Besucher gezählt worden Waren. In den nächsten Monaten soll die in Baden- Württemberg gezeigte Ausstellung „Land und Leute“ auch in Düsseldorf, Duis- burg und Essen aufgebaut werden. Das In- stitut will in Zukunft eng mit dem Verband deutscher Volkshochschulen zusammenarbei- ten. In den Volkshochschulen der Provinz sollen in- und ausländische Redner des In- stituts Vorträge halten. An der Grenze 11 000 Reisende wurden abgewiesen Lörrach. In der diesjährigen Hauptreise- saison von Juli bis September mußten an der Hochrheingrenze zwischen Basel und Schaffhausen 11 200 Personen, die ins Bun- desgebiet einreisen wollten, wegen unzurei- chender oder fehlender Ausweise zurückge- wiesen werden. In der gleichen Zeit wurde gegen 507 Reisende wegen Zuwiderhandlun- gen gegen das Paßgesetz oder wegen Fäl- schung von Ausweisen Anzeige erstattet. Fast ein Viertel dieser Personen wurde vol. läufig festgenommen. Die deutschen Grenz. organe haben außerdem in den Monaten Juli, August und September 107 steckbrief- lich Gesuchte bei der Einreise angehalten und ihre Festnahme veranlaßt. Jugendlicher wurde zum Mörder Mainz. Vor der Jugendkammer des Main- zer Landgerichts hat sich zur Zeit der 21. jährige Arbeiter Friedrich Josef Brunner aus Böhmisch-Leipa(Tschechoslowakei) we⸗ gen Mordes zu verantworten. Wie der An- geklagte am ersten Verhandlungstag er- neut zugab, hat er in der Nacht zum 3. De- zember 1957 in Bechtolsheim(Kreis Alzey) die ledige 30 jährige Landwirtin Elise Kandel durch Messerstiche getötet, als sie ihn bei einem Einbruch in den Hühnerstall über raschte. Nach einem Diebstahl im Saar- gebiet, wo er eine Zeitlang bei einem Schau- steller arbeitete, Wollte der Angeklagte da- mals in die Fremdenlegion.„Weil mir das Geld fehlte, wollte ich Hühner stehlen und von dem Erlös dann die Fahrt nach Frank- reich bezahlen“, sagte Brunner in der Ver- handlung. Fumilienanseigen Bismarckstrage 64 Juliane Marianne- Elisabeth Die glückliche Geburt eines gesunden Tchterchens geben in dankbarer Freude bekannt. Beate Bornemann geb. Wittmann Dr. med. Kurt Bornemann Ludwigshafen 3. Rh., den 17. oktober 1888 Nafur hilft der Nofur Durch den Gehelt»on Meer- und Minerolselzen wirkt Selgin osmotisch quf des Zahnfleisch. Bitte, sprechen Sie mit ſhrem Zahnorzt öber , ZAHNPASTA femsehkauf leicht 3 5 12 2 ĩõ¹5(....,]]7«7«%«—Äꝙc ese zurg ruhe ocder zur Suppe 2. 2. Städtisches Krankenhaus. 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Oktober 1958 AUS DEN BUNDESI ANDERN S 1 Ende der„Südpfälzer Herbsttage“, die in Erntedank-Festzug mit Nike-Rakete Die pfälzische Landau. Schorsch, du kannschd sage, Was d willschd, er schmeckt halt doch wider, de Neie!“ Nach dieser von genüßlichem Schmunzeln begleiteten Vorrede floß über die Hälfte des federweißen Inhalts eines Schoppenglases durch die weingewohnte Felsstürze bei Kaub „„ sind Folgen alter Sünden Kaub. Die von überhängenden Felsmas- ger des Geisbergs bedrohten Anwohner der Blücherstrabe in Kaub können ruhiger schla- fen, seitdem Arbeiter dabei sind, den Schie- ferschutt auf den Felsnasen über den Dächern ihrer Häuser abzutragen. Die Siche- rungsarbeiten werden nach den letzten Fels- Stürzen bei Kaub auf Vorschlag des Geolo- gischen Landesamtes in Mainz vorgenom- men, das die Gefahren dadurch zu mindern hofkt. Landesgeologe Dr. Geib vertritt in einem Gutachten über den Felsabbruch in der Nacht zum 12. Oktober— als 25 Kubik- meter Fels in das Untergeschoß eines am Vortag wegen Baufälligkeit abgetragenen Stadt Landau feierte internationales Federweißen-Fest Kehle unseres Nachbarn. Aus seinen Worten läßt sich unschwer schließen, daß es nicht der erste Schoppen war, den er, wie die Pfälzer sagen,„ablaafe hot losse“, und es wird auch nicht der letzte gewesen sein. Zu einem zünftigen Federweißzenfest gehört halt so mancher zünftiger Rausch, Zur eventuell notwendigen Entschuldigung wäre anzufüh- ren, daß„jo ach nor äàmol im Johr Herbscht 5 Dieses Landauer Federweißenfest, das in der reizvollen südpfälzischen Gartenstadt erst seit ein paar Jahren gefeiert wird, und das am vergangenen Wochenende wieder stattfand, hat einen anheimelnd intimen Charakter. Mitten in der Stadt, auf dem ehemaligen Marktplatz, stehen im Rechteck geordnet, im Schlagschatten giebeliger Bür- gerhäuser, des Rathauses und der Stadtspar- kasse, kleine Zelte, in denen bei„frische EKeschte“, rostgebräunten Bratwürsten, her- bem Bauernbrot und dem Duft eines am Spieß brutzelnden Ochsen neuer, feder weißer Wein aus der nahen Umgebung zum Aus- schank kommt. In der Mitte des Platzes spielt vom Samstagabend bis in die ersten Stunden des Montags hinein fast ohne Un- Landau eine Woche lang mit besonderen Blumenschauen in den schönen Ausstellungs- gärten der Stadt und meist auch mit fest- lichen kulturellen Veranstaltungen gefeiert werden. So vereinigten sich am vergangenen Freitagabend schon viele kammermusika- lisch interessierte Landauer zu einem Gast- konzert des„Trio di Roma“, das— aus drei Professoren des römischen Konservatoriums di Santa Ceeilia bestehend— besten inter- nationalen Ruf genießt. Und vor einem für die ganze Pfalz repräsentativen Kreis von Ehrengästen wurde am Samstag ein pfäl- zischer Farb-Kulturfilm uraufgeführt, auf den wir noch einmal zu sprechen kommen Werden. wg Zwei Bundesbahnunfälle Drei Tote Hannover. Bei zwei schweren Unfällen auf Bundesbahnanlagen, die sich am Diens- tagvormittag fast gleichzeitig bei Baddek-⸗ kenstedt(Kreis Wolfenbüttel) und Nien-⸗ burg ereigneten, wurden drei Arbeiter ge- tötet und einer erheblich verletzt. Bei Baddeckenstedt schob eine Rangier- lokomotive einen Materialzug auf eine Baustelle, auf der 17 Arbeiter mit Preßluft- geräten Scliotter unter die Gleise stopften. Zwei Arbeiter wurden unter dem ersten Treppenturm der Hauses der Blücherstraße stürzten— die An-. 8 1 1 V ein dritter Arbeiter Madenburg bei sicht, daß die Ursache dazu in Vorgängen zu wenn für eine andere Geräuschkulisse ge- verſetzt, Der Lokführer hatte die Wink Landau suchen sei, die schon weiter zurückliegen. sorgt ist, wenn beispielsweise der marok- signale des Zugführers nieht bemerkt, der Bild: Alf Rapp Er fand, daß beim Bau von Wohnhäusern kanische Musikzug der in Landau stationſer- aut dem ersten Wagen stand.. 5 für Kauber Bergleute Anfang des 18. Jahr- ten französischen Einheiten oder gar enn; Aut dem Bahnkörper der Bundesbahn nunderts der Hang des engen Blüchertales amerſkanischer Soldatenchor— am Stadt- bei Nienburg-Langendamm wurde der Bau- „unterschnitten“ wurde, um ausreichend rand gibt es auch eine amerikanische Nike- arbeiter Otto Klenz aus Nienburg von einem Platz zu schaffen: Man haben den Fuß des Abschußbasis— auf ihre Art zum Gelingen Schienenbus überfahren und getötet, als er Hanges weggenommen und die Gefahr des des Festes beitragen wollen. Beim Landauer Pflasterarbeiten auf dem Bahnübergang der Bergrutsches noch durch den Bau von Kel- Federweißen-Fest verbrüdern sich nicht Bundesstraße 6 ausführte. Die Baufirma lern vergrößert. Im Berg entstanden darauf mehr nur Stadt- und Landbevölkerung, um hatte nicht rechtzeitig für die Aufstellung Lösungsklüfte“, die sich im Laufe der Jahre sich einmal im Jahr ewige Kundentreue zu eines Warnpostens gesorgt. immer mehr erweiterten. Per Berg rückte 1 17 5 205 5 langsam gegen die sich an ihn lehnenden gung mee enden Pram zern, Ba- 8 43 Häuser vor und übte schließlich einen 80„ Unsere Korrespondenten melden außerdem: 2 starken Druck darauf aus, daß sich heute l 5 ellung viele Giebel in die Straße neigen. Am stärk- 1 o 55 Zwel Lastzüge stießen zusammen in Würzburg mitteilte. Pater Dr. Eberhard Kind war in der Erziehungs- und Pflege- Duis- sten vorgerückt wurde das Obergeschoß des 147 8 5 5* 1 6 wurde 1893 in Ruhmspringe in der Diözese anstalt Scheuren bei Nassau untergebracht. . seitigenden Feder weißen fröhliche Urständ. Burdgert(Miedersachsen). Einen Toten 88 5 5 8 i 5 5 as In- Hauses 54, das zuletzt 1,40 Meter weit über a und drei Schwerverletzte forderte ein Hildesheim geboren und gründete im Jahre Die polizeilichen Suchaktionen sind einge- rband die Straße geneigt war und deshalb abge- Die Sternfahrt der Bauern und Winzer schwerer Verkehrsunfall auf der Landstraße 1927 dle erste Augustinerniederlassung in leitet. arbei- brochen werden rfßte. Dr. Geib stellte wei- aus den umliegenden Landttreisen, der bum- zwischen Elze und Berichof im niedersächsl den Vereinigten Staaten. Im Jahre 1983 rovinz ter fest, daß der Fels bis 1,50 Meter tief in—. 8 schen Kreis Burgdorf, Ein Lastzug war auf Furde er in Rom von den Vertretern der Brief gibt Aufschluß über Famillentrasödie JJJVJVJJVCVV%0V0CCVCCCCVCV%%%%%%%V%000CCCT—TVV—V— r.. daß hier früher 3 e e mittags in einem fröhlichen Festzug durch Tastzug' t.. 0. 5 e millentragödie in München-Laim am Wo- erkolgen werden, eren Zeitpunkt ni vor- dag Städtchen, bei dem in diesem Jahr die Zug fron zusammengestoßen. Anklage gegen Operationsschwestern chenende, bei der der 41jährige Versiche- 0 1 n fe Amerikaner sogar eine Original-Nike-Rakete Mord verdacht München. Der e Tod e rungskaufmann Werner Schult seine Frau, 8 dem Abtragen des Schieferschutts auf den.. Rendsburg. Auf einem Schuttabladeplatz. 3 ee 5 seine Schwiegermutter und anschließend sich reise- pelsnasen die Entfernung des aus dem Berg Früchten di 5 i in Rendsburg wurde am Montag die Leiche 1 5— selbst erschoß, scheint jetzt geklärt zu sein, en an leses reichen Landes beladenen g 23. Januar dieses Jahres in einer Münchener N N 5 und bereits gelösten Gesteins und die Trocken- Wagen um eine Jahrhundert-Wundergurlte des 21 jährigen Autoschlossers Walter Rathke Klinik wird ein gerichtliches Nachspiel ha- Die Ermittlungen der Münchener Kriminal- Bun- legung des Gebietes oberhalb der Berge, da- oder um einen Schwetzinger Riesenspargel 55 3 r 1 1 den. Unter der Anklage der fahrlässigen polizei haben ergeben, dag Schult seiner zurei- mit kein Wasser mehr in den Hang gelangen handeln. Dieses todverheißende Ding gar für. ng der Rends- Tötung werden sich am 11. November die Frau heftige Vorwürfe gemacht hatte, weil ickge. kann. Weitere Maßnahmen sollen nach Ab- den Wurm in dem saftig bunten Apfel dieses 1 ee der Verdacht, daß der peiden Operationsschwestern, die 51 Jahre diese sich nicht entschließen Konnte, mit ihm Wurde schluß dieser Arbeiten erwogen werden. Erntedankfestes zu halten—, auf diesen Ge- 13 11 106 er einem Verbrechen zum Opter alte Franziska Aſcher und die 25 jährige So- nach Hamburg 2u ziehen, wo er eine besser dlun- Omni A1 denken kam wohl kaum elner, Warum soll- Setamen dt. fle Schmelz, vor den Schranken des Münche- bezahlte Stelle hätte antreten können. Diese Fäl- mnibus wurde aufgesc litzt ten da die Trachtenkapellen nicht auch zwi- Oberhaupt des Augustinerordens gestorben er Landgerichts verantworten müssen. Die Vorwürfe stehen in einem Brief, den die tattet. Mosbach. Einem Omnibus der von Bun- Schendurch mal den River-Kwai-Marsch Würzburk. Das Oberhaupt des Augustiner- 1 5 5 hat jetzt den Eröffnungs- Kriminalpolizei gefunden hat. Die weiteren ber eee betriebenen plelen? ordeng, Pater Pr, Engelbert Eberhard. t am Beschluß e laben. Ermittlungen werden als sehr schwierig be- renz. e wurde auf der Bundes- programmatisch betrachtet ist das Feder- Montag im Würzburger Augustinerkloster Auf Lastzug geprallt: Zwei Tote zeichnet, da Schult sehr zurückgezogen naten dtraßte 202, bei der Ortseimtehrt Aclaster. weigen-Fest das schillernde schlußlicht am gestorben, wie das erzpischöfliche Ordinarist lebte, Bie Polizei bezeichnet die Tat des brief hausen, durch einen entgegenkommenden Limburg. Zwel Tote und zwei Schwer- Hoppelmörders als„Kurzschlufhandlung“ alten Lastzug die linke Seite aufgerissen. Der verletzte forderte in der Nacht zum Dienstag 8 Als„Rur a5 S Lastzug war auf der regennassen Straße 42 2 2 eim schwerer Verkehrsunfall auf dem berüch- 1 a ee, e eee aner Operation mit Herz-Lungen-Maschine en er Bert der Aten den„ er ich Lkw und Anhänger querstell 5. i 5 Frankfurt bei Limburg, Aus bisher nich nchen. In der am Montag gespielten Kaln⸗ und die eine Seite des aus Richtung Mosbach Aerzteteam führte erstmals Eingriff durch/ Hoffnung für Elke geklärter Ursache fuhr ein 32jähriger mit neunten Runde der Münchener Schach- 1 215 kommenden Busses aufgeschlitzt wurde. Wie 0: 5 5 5 seinem Personenauto auf einen in Richtung Mannschaftsweltmeisterschaft sicherten sich durch ein Wunder wurde niemand von den Berlin. In der Chirurgischen Klinik der die Kranke bestand. Es galt, dieses„Loch“ frankfurt fahrenden Lastzug auf. Bei dem die sowjetischen Titelverteidiger praktisch Aude 45 Omnibus-Insassen verletzt. Westberliner Freien Universität im Kren“ zwischen den beiden Herzkammern zu schlie- Aufprall wurde die 29 jährige Ehefraut des schon die neuerliche Wiederholung ihres we- 5 5 kenhaus Westend fand am Samstag zum ßen, wobei die Chirurgen direkt in das le- 3 ut der Stell 5 3 Der Fahrer nachgerade bereits gewohnten Siegs. Das An- Zwei Tote und zwei Verletzte erstenmal eine Operation unter Anwendung bende Herz hineingreifen mußten. Während 5 53 8 98 8 2. Lim. russische Grofpmelsferteam Aberkuhr die er- Trier. Zwei Tote und zwei Schwerver- der Herz-Lungenmaschine statt. Das Gerät dieser Zeit übernahm die Herz-Lundenc Ma- 5 5 3 5 3 3 1 h. Vertretung der Sowjetzone 3:0 bei einer De. Ietzte forderte ein Unfall bel Leinenhof am ist von Berlin in den Vereinigten Staaten schine die Funktionen von Herz und Lunge. Burger Rane deen ice Hängepartie, die auch noch den vierten 9 Ortseingang von Schweich. Ein mit vier Per- erworben warden. Da zur Aufflilhing der Maschine fremdes letzt wurden ein 51 jähriger und ein lune, Punkt bringen durtte. Die Juggslawen, die andel donen besetztes Auto schleuderte aus der ie die„Morgenpost“ am Montag meldet, Slut nötig ist, gaben 20 Berliner Blutspender Ser, beide aus Wiesbaden, die in dem Auto vorübergehend im Turnier geführt hatten, 1 de nd prallte gegen einen Saum, Dabei Fubernenne den schwierigen chirurgischen das erforderliche Alut. Bei der kleinen Elke des Ehepaares mitgetahren waren. Der Per- sind endgültig abgehängt und können nur . wurden alle vier Insassen. verletzt. Ein Eingriff gendeinsam einer der bedeutendsten dauerte die Operation von 10 Unr vormittags sonenwagen hatte sich bei dem Unfall unter noch den zweiten Platz belegen, da sie ge- 0 Aanriger Landwirt an a amerikanischen Herz-Chirurgen, Prof. Dr. I. bis 15.30 Uhr. Etwa 60 Minuten leng hing das den anhänger des Lastzuges geschoben und gen Spanien bisher nur einen halben Punkt . port ins Krankenhaus. Ein 18jänriger Mau V. Maloney, Los Angeles, und Chefarzt Prof. Leben der Patientin allein von der Maschine wurde völlig zertrümmert. holten und nur mit viel Glück äugerstenfalls 51 der. 5 8 1 Dr. Fritz Linder. Operiert wurde die 12jäh- ab. Die Operation gelang und, soweit bisher f unn Kind vermißt drel weitere aus ihren drei Hängepartien f rlag kurz nach seiner Einlieferung im rige Eike Sch., die an einem schweren ange- pekannt ist, bestent Hoffnung für Elke stummes zehnjähriges ver holen können. Die Mannschaft der Bundes- 5 Krankenhaus den Verletzungen. Der 21 jäh- porenen Herzfehler litt. Die Trernwand zwi- 8 85 1 wa 5 scheuren bei Nassau. Die zehn Jahre alte republik flel auf den sechsten Platz zurück, Vor rige Fahrer und ein 221 ähriger Beifahrer schen ihren beiden Herzammern war nicht Zu dem schweren Eingriff weren noch Hermine Sebek, die des Sprechens unkundig da sie gegen das Siesergruppenschlußlicht 0 kamen mit leichten Kopfverletzungen und vollständig geschlossen wie bei normalen mehrere Aerzte als Helfer für verschiedene ist und wle eine Sechsjährige aussieht, ist England nur ein 1:1 bei zwei Hängepartien Hautabschürfungen davon. Menschen so daß ständige Lebensgefahr für Funktionen hinzugezogen worden. seit dem 13. Oktober verschwunden. Das herausholte. N ee 22 6 4 Bluthochdruck, Schwindelgeföhl KalSER BORAx Eiuę 8 c Herxunruhe · Kreislaufstörungen · Arterienverkolkung en Kopfschmerz u. druck · Ohrenscusen · Schlaflosigkeit b Dagegen wirkt Antisklerosin. Millionen von Antiskleresin-Dregses gympathische Wenn mon hortes Wosser scheut 9 1 werden e e eee sie sind seit Johrzehnten in allen 0 wird Keiser Boron reingestreut Apotheken erhältlich. Anfisklexesin ist eine Wirkstoffkombination aus blofdrucksenkenden Heilpfſonzeg mit gufbevendem Mineral- salzgemisch, verstärkt durch cas chs Buchwelzen gewonnene wart volſe Medorùtfin, das die Adernwande vordem Bröchigwerden schö ft. ona. odd. Oi 260 Antisklerosin dure. D 12.50 Verbindung gwendord· Oos O 20 NMechfoHb Sue O 0 2- Zi.-Whg., Lift, 180/%500; Wünsch, Hzg., Imm. Nod. 5 Möbl. 2-Zl.-Wohnung m. Bad und Telefon, auch an amerik. Ehep., zu vermieten. Telefon 2 90 03. e 4 trocken, ca, 300 qm, Nahe Wasserturm sofort zu vermieten. Vermietungen Mietgesuche Leere u. möbl. Zim. sucht laufeng Kinderl., berufst. Ehep. gu. E. 1. 11, 5 5 Immob.-HUBER. Augusta-Anl. 19. spat. 1. u. e 428 515 Ettolg und Glück im Leben gel., Dringl.-Karte vorh., e bis; 1 100, DR. 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Ochtober 1958/ Nr. 244 Morgen früh eröffnet Morgen vormittag eröffnet in O7 an den Planken die Frankfurter Neckermann K. G. ihre Mannheimer Ver- kaufsstelle, die auf einer Fläche von rund 4000 Quadrat- metern in drei Geschossen fast das gesamte Sortiment des Versandhauses anbieten wird. Bauherr des imposanten Gebäudes, das sich zwischen Heidelberger Straße und Kunststraße erstreckt und in knapp sechseinhalb Monaten als eine der größten Mannheimer Baustellen emporwuchs, ist die„Deutscher Lloyd Lebensversicherung A. G.“ in München. Außer der Firma Josef Neckermann— die Base- ment, Erdgeschoß und erstes Obergeschoß als Verkaufs- räume belegt und im zweiten und dritten Obergeschoß Büro- und Personalräume untergebracht hat— enthält der An Neubau und Lieferung beteiligte Firmen: a Schneider Früher: FRANZZ HALK- Gegr. 1896 MANNHEIM, JUNGBUSCH STRASSE 26 FERNSPRECHER 214 34 Bau- u. Möbel- Schreinerei WERRSTNTTEN FUR INNENAUSBAU JEDER ART LADEN- UND ScHAUFENSTER-AUSBAU Schlosserei W. Haffelder Schweißerei GN Mannheim Weidenstraße 7, Tel. 4 24 65 SCHIFEERS SELDSCHñR&ANK U. TRESORBAU PpANZERTUREN, SEL DOSCHRANKE Mannheim-Industfriehefen Ausstellung O7,. Telefon 52122 Oberlichtaufbauten R. u. W. Spiegel Blechbearbeitung Sanitäre Anlagen- Badeeinrichtungen Ofen und Herde Mannheim Qu 7, 16(am Ring) Tel. 2 50 55 N in Mpnheirm 0 sechsgeschossige Sichtbeton-Skelettbau in den beiden letz- ten Stockwerken weitere Büros und verfügt im zur Kunst- straße liegenden Trakt über neun Zwei- und Dreizimmer- Wohnungen mit Küche und Bad. Die Mannheimer Architekten, Dipl.-Ing. Sepp Schäfer und Dipl.-Ing. Kurt Müller, unter deren umsichtiger Pla- nung und Bauleitung das neèue Geschäftshaus in einer Rekordzeit entstand, hatten mit zeitraubenden Schwierig- keiten zu kämpfen, da die angrenzenden Gebäude Meter für Meter bis in eine Tiefe von drei Meter unterfangen werden mußten. Nach der Enttrümmerung des Grund- stücks, dessen größte Bautiefe zwischen Planken und Kunststrage rund 75 Meter beträgt, wurden für Erdaushub An Neubau und Lieferung beteiligte Firmen: Ausführung der Heramischen Fassaden- Verkeldung sowie von Wand. ung nogenpianenarbellen August Renschler mannheim Böro-Lager: Schimperstreße 30-42, Tel.- S.-Nr. 5 4101 Unverbindliche Anfragen erbeten Ausführung von Dachdecker-Arbeiten JAKO B E CH N E R„. Gegründet 1925 Mannheim, Schwarzwaldstraße 9, Tel. 2 01 89 Dacharbeiten Isolierung Blitzschutz Mannheim, Rüdesheimer Str. 4 Telefon 7 61 12 — 17 1757 1 E Meisterbetrieb VORHANGSCHIENEN A L U FA EINPUTZScHIENEN AUSTCIEFERUNGSLAGER NORDBADEN- PFALZ: BAU-PIASTIc, MANNHEIM NS. A. ROsSSULEK K 4, 8 184. 227 83 Sechs Geschosse umfaßt der Neubau der„Deutscker Lloyd Lebens versicherung 46“ an den Mannheimer Planken, dessen größten Teil die neue Verkaufsstelle des Franefurter Versandhauses Josef Neckermann belegt kat. Die Mannheimer Architekten Sepp Schäfer und Kurt Müller sorgten für eine ausgewogene Fassade und modernste technische Ein- richtungen. Das Gebäude, das sich bis zur Kunststraße erstreckt, wurde in der Rekord- AUSFTUHRUNG SAMTLTICHER ROLLADEN UND JALOUSETTEN — AA MPELEER K.&. So ladlen Sabi MANNHEIM- Jungbuschstraße 20 Telefon 2 69 31 u. 2 69 32 zeit von knapp einem halben Jahr errichtet und enthält neben zahlreichen Büroräumen auch neun Wohnungen. Bild: Steiger HANS WFIST- HppENM HF Heinrichstraße 8— Telefon 2 24 Sanitäre Anlagen Be- und Entwässerung FRANZ GRUPP Spenglerei— Installation Mennheim 8 6, 36 Tel. 236 78 Ausführung der Spenglerarbeiten BRUDER SOL ZER Heizung und Löffung G. m. b. H. STUTTGART MONCHEN MANNHETN LUDWIGSHAFEN/ RH. FREIBURG/ BRS G. FRANKFURT/ M. Heizung, Lüftung, Wörmewirtscheft, Klimsenlogen, Strahlungshelzungen, Rohrleitungsbau Jeet MAI ER EI BEITIIK1IE 3B MANNHEIM-WALDHOF. Waldstr. 42 Ausführung von Malerarbeiten S ESRUN0O E710 MAILER MEISTER HEIDbEL BERG erf 208 s Fernruf 2 03 75 ucHARD WIRSCHANC 5 baukeramik grünstadt Aplenung der Steingulabrig örunstaul/ Plan H. KALAU VOM HOFFE KG Telefon 2445, 2446 Außenverkleidungen in gtoßformstigenplatten, Wendverkleidungen jeglicher Art, Säulen- und Thekenverkleidungen, Brunnenenlegen, keramische Wandbilder Fritz Bender Die Plettenerbeiten in der Großküche und den Restaurationsräumen führte aus OTTO SASSERT- ZxœFFHHAUSEN SpSzZialgeschäft für Wand- und Bodenplatten Fernruf Heidelberg 503 78 Putz— Stuck— Rabitz Heidelberg BU TO: e. Akademiestraße 2 Tel. 2 07 89 Lager: Mannheimer Straße 284 Tel. 2 77 13 Menmnheim- Neckarau HEHN& REINER STAHLBAU HA Ferhruf 82472 Die gesamte Dach- Isolierung einschl. der ferressè erfolgte mit FDAM GLAS Die stets trocken bleibende Zellgles- Isolierung Lubwosnalen/ in Hohenzollern Str. 116 Tel.-S8.-Nr. 69457 TAPETEN UND HNOLEUM von 0 7. 14 PLAN KEN 414 Nr 2%/ Mittwoch, 22. Oktober 1958 MORGER und diese Unterfangungsarbeiten allein 6300 Kubikmeter Erde bewegt. Ein paar Zahlen sollen Umfang und Größe des Neckermann-Hauses veranschau- Uchen, das einen umbauten Raum von 33 425 Kubikmeter umfaßt und pro Stockwerk 2500 Quadratmeter überbaute Fläche einschließt: 3800 Kubikmeter Beton und 320 Ton- nen Stahl wurden verwendet; für die Schaufensterfronten und Metallfenster wurden 1250 Quadratmeter Glas benötigt. Ein Tiefkeller von 500 Quadratmeter Größe nahm ein Versorgungszentrum mit eigener Trafostation, Klimaanlage, Pumpenanlagen und Heizräumen auf. Im Hof ver- fügt das Gebäude über eine Lkw.- Drehscheibe, die rationelles und raumsparendes Be- und Entladen ermöglicht. Die Fassade wurde geschmackvoll mit keramischen Platten verkleidet. Am 24. Februar fuhr der erste Bagger auf das Grundstück. Die ersten Betonarbeiten an den Fundamenten, für die wegen des tiefen Kellers eine Grundwasserabsenkung erforderlich war, begannen am 1. April. 1500 Kubikmeter altes Mauerwerk, hauptsäch- lich Ueberreste der alten Mannheimer Stadtmauer, mußten beseitigt werden. Architek- ten und Bauarbeiter betätigten sich als Amateur- Archäologen: Sie fanden ehrwürdige Kanonenkugeln, Tonpfeifen und andere„historische Erinnerungen“, bevor sie mit dem eigentlichen Bauen anfangen konnten. Das Versandhaus Neckermann hat die Vielzahl seiner Waren in der neuen Verkaufs- stelle übersichtlich gegliedert: Im weiträumigen Parterre sind die Kleinartikel, wie Trikotagen usw. untergebracht; Möbel, Fernseh-, Rundfunk- und Elektrogeräte befin- den sich im ersten Obergeschoß. Eine große Lebensmittel-Selbstbedienungsabteilung und ein wohlassortierter Erfrischungsraum schließen sich an. Leiter der Mannheimer Verkaufsstelle ist H. Oppermann. Für Mannheim mit seinem pfälzischen und Odenwälder Hinterland wird die neue Neckermann-Filiale ein neuer Anziehungspunkt werden. Die schon seit längerer Zeit in D 4, 1 eingerichtete Spezialverkaufsstelle für Elektrogeräte des Frankfurter Hauses bleibt daneben bestehen. Bei dem Neubau an den Planken handelt es sich um das 21. Haus der Neckermann-Außenorganisation in Westdeutschland, die ihr Herbst- und Winterangebot unter das beziehungsreiche Schlagwort„Noch größer, noch besser und 80 preisgünstig wie noch nie“ gestellt hat. In einem Werbebrief heißt es dazu:„Der nach dem modernsten Druckverfahren hergestellte Neckermann-Katalog wurde um 22 auf 340 Seiten und eine Beilage er- weltert, davon 208 Seiten im Vierfarbendruck. 19 Druckereien waren mit der Her- stellung dieser Katalog-Erstauflage von zunächst drei Millionen beschäftigt; dabei liefen 21 Rotations-Tiefdruck-Großmaschinen und mehrere Buchdruck- Rotations- maschinen. Tausende von Fachkräften waren monatelang tätig, um dem aus 24 For- men bestehenden Katalog vorzubereiten und rechtzeitig fertigzustellen. Dabei wurden 190 Waggons mit je 20 t Papier verbraucht. Wollte man all die einzelnen 513 Millio- nen Blätter aller Exemplare dieser Katalog- Erstauflage einschließlich der Beilagen aneinanderreihen, so ergäbe das eine Strecke von 158 073 Kilometern,— ein Band, das fast viermal um die Erde reichen würde. Das Sortiment des Kataloges entspricht dem einer Vielzahl spezialisierter, qualifizierter Fachgeschäfte. Es gibt kaum noch Artikel des täglichen wie des langlebigen Gebrauchs, die nicht darin erscheinen. In Hunderttausenden von Wohnungen stehen Fernseh- und Rundfunkgeräte, Wasch- maschinen, Staubsauger, Bügeleisen und viele andere Elektrogeräte aus der Frank- turter Versandzentrale. hr Name wurde zum Begriff als Handelsmarke; das ver- pflichtet zur Einhaltung eines hohen Qualitäts-Standards und zu peinlich genauer Kontrolle aller Geräte im Technischen Laboratorium. Die Handelsmarke„Necker mammn“ garantiert als eine Art Selbstverpflichtung ständig höchste Leistung für den Kunden.“ Mit dem eleganten und von der üblichen Fassade abweichenden neuen Geschäfts- haus in den Planken ist aber auch im Bild der Mannheimer Innenstadt wieder eine Lücke geschlossen worden, die noch immer an die Zerstörungen des Krieges erinnerte und dem Stadtbild der City an ihrer wichtigsten Straße trostlose Oede verlieh. Jetzt hat der gewaltige Komplex, auf dessen äußere Gestaltung von den beiden Architekten besondere Sorgfalt gelegt wurde, eine aufgelockerte und dennoch geschlossene neue Perspektive in der Hauptgeschäftsstraße geschaffen. Denn was für Düsseldorf die Königsallee ist, sind für Mannheim die Banken ung je mehr Fachgeschäfte, je mehr große Häuser ufd je mehr solide Firmen mit auf Qualität begründetem Angebot an diesen Planken stehen, desto gefestigter wird auch der Ruf Mannheims als einer Metropole des großen Einkaufs sein. Morgen früh, wenn sich die Glastüren in O7 öffnen, ist diese Metropole um ein neues Haus reicher geworden. 5 hwb ee— 2—— 9— ee. 3 * eee erte ee n eee eee e bee.„ ae, 5 r— eme an ee,— 2 eren menen ee e eee, N nee. 5 8 3 2 5 2 An Neubau und Lieferung beteiligte Firmen: pLANUNG UND BAULEHUNG DipL-IN G. ARCHHEKTEN S EPP SCHAEFER KURT MOLLER MANNHEIM, B 2, 4 TEL. 446 91 HOCHTIEF Akrikx ESET ScHAfr FOR HOcCH- UND TIEF BAUTEN vokNM. GEBR. HEIFM ANN MANNHEIM-. Otto-Beck Straße 32-34 Fernsprecher 42929 30 Ausführung der Erd-, Maurer-, Beton- u. Stahlbetonarbeiten wat me- u. Kütteschute-· Bolierungen im gesamien fleubau RHEIMKHOTLD& MAHLACMBNH WARMEH-KALITE- SCHALL SCHUTZ i Mannheim Augusta-Anlage 56 Tel. 4 07 68 Daß 0 f UEUTfAAE VER BA Nona am Donnerstag, Sem 23. Okt., vormittags o unr* MANNTIEIxN, an clen Planken, seine neue VERKAUF SSTELLE MORGEN Mittwoch, 22. Ochtober 1958/ Nr. 244 Zur Zeit der ersten Be- Siedlung des amerikani- schen Kontinents lebten seine Ureinwohner in Wigwams, Felsbehausun- gen oder primitiven Un- terhunften, wie diesen hier, das Jagdgerät immer in Reichweite. Die Indianer in den Vereinigten Staaten heute Von Glenn L. Emmons, Leiter des US- Bundesamtes für indianische Angelegenheiten im US-Innenministerium Leute aus allen Teilen der Welt, seien die in diplomatischer Mission in Washing- ton oder nur als Besucher, hegen gewöhn- ch ein starkes Interesse für den ameri- Kkanischer Indianer. Einige kennen die Er- zählungen von James oder William Prescott, einige mehr haben Longfellows„Hiawatha“ gelesen oder von romantischen Legenden gehört, die sich um einzelne Indianer wie Pocahontas, oder den Häuptling Sitting Bull gebildet haben. Der größte Teil jedoch dürfte seine Kenntnisse über die Indianer unseres Kontinents von den unzähligen Indianer- und Cowboy- Filmen Hollywoods herleiten. Der eine oder andere Film sind authen- Asche Nachschöpfungen des Lebens im ame- rikanischen Westen in der Mitte des vori gen Jahrhunderts, objektiv oft auch inso- tern, als sie erkennen lassen, daß nicht alle Weizen Siedler edel und tugendhaft und nicht alle Indianer ränkevoll und falsch sind. Aber sie wecken immer wieder den Eindruck, Amerikas Indianer liefen noch als halbnackte Wilde herum und lebten in Fenimore Cooper Wigwams. Diese Vorstellung ist falsch. Amerikas Indianerbevölkerung kleidet sich wie jedermann in den USA, fährt im Automobil, kauft in Supermarkets ein und kennt die„Wild- West- Story“ auch nur noch aus Geschichtsbüchern und dem Kino. In den USA leben heute an die 475 000 Menschen, die man normalerweise als In- dianer bezeichnen würde. Rund drei Vier- tel von ihnen unterstehen wahrscheinlich der Betreuung durch das Bundesamt für indianische Angelegenheiten in Washington (Bureau of Indian Affairs). Die Zahlen sind so ungenau, weil es einfach keine offi- zielle Definition eines Indianers gibt. Viele von ihnen haben Weiße geheiratet, die Ras- senmerkmale haben sich im Laufe der Zei- ten immer mehr verwischt. Außerdem be- steht für keinen Indianer eine Verpflich- tung in der Reservation zu leben; er ist (Seit 1924 offiziell) Bürger der Vereinigten Staaten und kann frei über seinen Wohn- ort entscheiden. Die Beziehungen der Bundesregierung zu den Indianern der USA ist je nach Stam- meszugehörigkeit, bestehenden Verträgen und Gesetzgebungen, nach Ort, Bodenbesitz, Herkunft und einer Reihe anderer Fak- toren verschieden. Für einen Indianer bei- Spielsweise, der im Osten der USA, in New Vork oder Boston lebt, ist Washington nicht zuständig, es sei denn, dieser Mann verfügt über Landbesitz im amerikanischen Westen. Aders liegt der Fall, wenn es sich um den Angehörigen einer isoliert gelege- nen Indianer-Reservation des Westens han- delt, die aus den jährlichen 150-Mill.-Dollar- konds der Bundesregierung für Erziehungs- Programme, Gesundheitsbetreuung der Be- völkerung und für Wirtschaftsbeihilfen lau- kend Zuschüsse erhält. 5 Sicher haben Sie auch von den Indianern gehört, die in den letzten Jahrzehnten mit- unter quasi über Nacht zu erheblichem Wohlstand gelangt sind, weil auf ihrem Grund und Boden Oel, Erdgas oder Uran entdeckt wurde. Die Navajos beispielsweise, einer der größten und lange Zeit auch einer der ärmsten Indianerstämme des Konti- nents, verfügen heute über ein Vermögen von 63 Millionen Dollar, das sie geschickt investiert haben und zum Aufbau ihrer In- dustrieunternehmen und ihres Schulwesens Verwerten. Der überwiegende Teil der in den Reservationen lebenden Stämme jedoch ist arm. Die steigende Geburtenzahl und die geringere Kindersterblichkkeit führen zu einer allmählichen Ueberbevölkerung der Reservate, die ihrerseits bald nicht mehr in der Lage sind, ihren Stammesbrüdern zu geben, was sie brauchen. Und hierin liegt nun, kurz gesagt, Amerikas„indianisches Problem“. Ver- stehen Sie mich richtig, es ist keine Frage des Sattwerdens. Amerika hat Brot für alle. Auch die meisten Indianer haben ein kleines Bareinkommen, entweder aus Lohn- zahlungen, Pachtentgelt oder haben Anteil am Stammesbesitz, so daß nur wenige auf die Wohlfahrtsunterstützungen der Regie- rung angewiesen sind. Das Problem liegt Vielmehr darin, daß— aus verschiedenen Gründen— der Lebensstandard des In- dianers hinter dem anderer Amerikaner hinterdrein hinkt. Zu lange vielleicht haben die Vereinig- ten Staaten sich als„der große weiße Vater der Indianer“ gefühlt und haben eine Politik betrieben, die die Indianer vom übrigen Amerika abschloß und so in ihnen das Gefühl der Gruppenabhängigkeit und Unselbständigkeit bestärkt. Dies mag vor Jahren richtig gewesen sein, um den Frie- den im Lande zu erhalten, heute jedoch ist sie völlig überholt. In Erkenntnis der Sachlage verabschie- dete der Kongreß im Jahre 1953 die soge- nannte House Concurrent Resolution 108, wonach die Treuhandverwaltung über die Indianer sobald wie möglich aufgehoben Werden sollte. Der Bund und die indiani- sche Bevölkerung arbeiten gemeinsam an diesem Ziele. Und so sieht unsere Arbeit aus: Am 10. August 1953 übernahm ich das Amt eines Commissioner of Indian Affairs. Da- mals waren es drei Hauptpunkte, die So- fortmaßnahmen erforderten: I. eine bessere Gesundheitsbetreuung der Bevölkerung; 2. bessere Schulen für alle indianischen Kin- der; 3. bessere wirtschaftliche Möglichkei- ten, damit die Indianer die ihnen von Gott gegebenen Talente und Fertigkeiten zur Hebung ihres Lebensstandards nutzen konnten. Nun, die Sorge der Gesundheitsbetreu- ung wurde dem Oeffentlichen Gesundheits- dienst der USA zugewiesen, Dieser baute Krankenhäuser und Kliniken, bildete Aerzte und Krankenpflegepersonal aus und unter- Wies die Bevölkerung in moderner Hygiene. Die 13 000 Navajokinder im schulpflich- tigen Alter erhielten Schulen, die für alle bislang nicht in ausreichendem Maße vor- handen waren, 1955 wurden Erwachsenen- bildungskurse eingerichtet, 1957 lief ein Berufsschulprogramm an, das Indianern kostenlos die Ausbildung in verschiedenen — handwerklichen Berufen an anerkannten Instituten ermöglicht, und groß ge Auf- klärungsarbeit wurde auf dem Gebiet der modernen Ackerbaukunde, der Bodenkon- sServierung, Irrigationstechnik und so weiter, geleitet. Aber nicht nur die Regierung bemüht sich um Verbesserung des Lebensstandards der Indianer, diese selbst tragen ihr Teil dazu bei. So haben diese beispielsweis eigenen Anstrengungen einen Hoc stipendienfonds geschaffen, der sich auf 500 000 Dollar beläuft, und der mit da- zu beitrug, daß im akademischen Jahr 1957%8 fast 4000 Angehörige eines In- dianerstammes eine Hochschule besuchen konnten. Zu all dem kommt natürlich, daß es eine ganze Reihe Indianer gibt, die sich wei- gern, den Ort, an dem sie aufgewachsen sind, zu verlassen. Um diesen zu helfen, hat das Bundesamt für indianische An- gelegenheiten ein übrigens getan und ver- sucht, Industrielle für die Ansiedlung von Industrieunternehmen und Fabriken in der Nähe von Reservationen zu interessieren. „Nun“, so wird mancher sagen,„schön, das tut ihr für die Indianer heute. Aber Wie ist es damit, was ihr ihnen in der Ver- gangenheit angetan habt? Wie ist das mit dem Landraub und den Vertragsbrüchen?“ Jeder ehrliche Amerikaner gibt das solches Unrecht im Zuge der Besiedlung des Kontinents passiert ist. Um einen Teil davon wieder gutzumachen, hat die ameri- kanische Regierung 1946 einen Sonderaus- schuß, die Indian Claims Commission, ein- gerichtet, die die einzelnen Fälle zu über- prüfen hat. Ueber 800 solche Anträge lie- gen vor, 125 davon war bis zum 4. Januar 1958 stattgegeben worden, für die eine Ent- schädigungssumme von 23 632 000 Dollar er- stattet wurde. Vor der Errichtung der Claims Commission konnten die Indianer ihre Ansprüche an die Regierung nur mit Genehmigung des Kongresses vorbringen. Dies bedeutete Jahre der Vorbereitung, bis ein Fall zur Verhandlung kam. Die Ergeb- nisse freilich waren oft recht beachtlich. So erhielten beispielsweise die Ute Bands in Utah und Colorado 1950 32 Millionen Dol- lar für Landabtretungen, die viele Jahre krüher gemacht wurden. Die Indian Claims Commission ist eine Art Rechtsbehörde, die völlig unabhängig vom Bureau of Indian Affairs arbeitet, so daß ich nicht allzu viel darüber sagen kann. Aber ich glaube soviel sagen zu können, daß keine andere Nation über ein solches Tribunal verfügt, dessen Aufgabe einzig und allein die ist, das Unrecht einer so fer- nen Vergangenheit richtig zu stellen. Wir im Bureau of Indian Affairs be- schäftigen uns mit der Gegenwart und der Zukunft. Wir arbeiten hin auf den Tag, da der Indianer, gebildet, gesund, selbständig und stolz auf sein amerikanisches Erbe, seinen rechtmäßigen Platz in den Reihen der Menschheit einnehmen wird. h C „„%%%„„„„„%„%%„„„„„„„„„ „ * Gefüllte Schinkentaschen 2 Birnen schälen, halbieren und Kernhaus entfernen. 10 Minuten in Zuckerwasser weichkochen, abkühlen lassen. Vier Scheiben gekochten Schinken mit je einer Scheibe pikantem Schnittkäse und 1 Birnenhälfte belegen zu Taschen zusammenklappen. Diese nacheinander in Mehl, mit Milch verquirltem Ei und Sem- melmehl panieren. In heißer Sanella 5 10 Min. rundherum goldbraun braten. Heiß servie- ren mit Toast und grünem Salat. 5* Rezepte für die berutstätige Hausfrau. Dieses Sanella-· Koch- buüchlein erhalten Sie gegen 60 Pfennig in Briefmarken von der Sanella· Kuche Koch mit Hamburg I, Postfach 800 e „„„0 JJ%J%V%S%%%0%0%0ÿhC0 d „„„%„%„%%„„ 0 Beim Kochen ist mir Sanella Unentbehrlich! 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So 8 in Dol- ahre eine ngig t, 80 ann. men, ches nig ker; be- der „ da ndig urbe, ihen en 5n- He mt, e cht. 47, erl. Nr. 244/ Mittwoch, 22. Oktober 1958 MORGEN Seite 11 Vpsilon- die Stadt ohne Autos Alles geht zu Fuß— fast alle wohnen in Hochhäusern der Verkehr hat ein„Bett“ „Die Form der heutigen Stadt ist der untrügliche Spiegel eines weit fortgeschrit- tenen Verfalls menschlicher Ordnung. Wie leere Zweckgehäuse starren ihre Bauten zum Himmel, kalt, monoton, ausdruckslos. Und in den an willkürlich zerstreute Eisen- bahnwaggons erinnernden Wohnblocksied- lungen taumelt der Mensch haltlos hin und her. Ihm fehlt das Beruhigende und Ber- gende des Raums.“ Ein Augsburger Archi- tekt, Thomas Wechs, zeichnet so das Bild der modernen Massenstadt voll Rauch, Ruh. Benzingasen und üblen Gerüchen, voll Lärm und Erschütterungen und durchtobt von einem niemals ruhenden, unendliche Opfer fordernden Verkehr.„Diesem Verkehr wird nicht nur die Landschaft, sondern auch die Gestalt alter ehrwürdiger Städte geopfert, ohne daß Gleichwertiges an die Stelleè des Preisgegebenen tritt.“ Von dieser trüben Darstellung hebt sich um so heller das Bild einer künftigen Stadt ab, wie es sich Wechs auf Grund von jahr- zehntelangen Ueberlegungen vorstellt. Er nennt seinen Vorschlag„Die Stadt Ypsilon“ und baut sie vor allem auf einer Lösung des Verkehrsproblems auf. Es ist die Stadt ohne Autos. Denn sie ist so angelegt, daß man kast überallhin schnell zu Fuß gelangen kann. Es ist auch die Stadt ohne Lärm, nur Flugzeuge surren in der Ferne. Ihr Mittel- punkt ist noch immer der Bahnhof, in den mit Atomkraft betriebene Züge geräuschlos und qualmfrei ein- und ausfahren. Gepäck und Post wechseln automatisch auf Hoch- gleisen von den Zügen zu den Ausfertigungs- stellen. Es gibt weder Signale noch Kon- trollsperren, an denen sich Menschen stauen. Rund um das Bahnhofsgelände gliedern sich Ministerien, Stadtverwaltung, Kongreßhal- len, Theater, Museen, Hotels, Ausstellungs- gelände und Festplatz, Banken, Versiche- rungen, Verwaltungsgebäude von Handel und Industrie und endlich das Hochschul- viertel. Flugplatz und Hafen sind in zehn oder fünfzehn Fußgängerminuten zu er- reichen. Verläßt man den Bahnhof, kreuzt man auf einer Brücke das„Verkehrsbett“, einen breiten Graben mit flachen Böschungen, der in einem Ring durch das Stadtgelände führt und Stadtbahn und Autoverkehr aufnimmt. Die Fahrbahn für die Autos ist in drei Bänder geteilt. Das äußere Band dient dem Fernverkehr, das mittlere dem normalen Stadtverkehr, das innere der Einfädelung und Verteilung des Stadtverkehrs. Für Mo- torräder sind eigene Fahrbahnen in die Böschungen des Verkehrsgrabens eingelas- sen, Die Mitte des Grabens ist der Stadt- bahn vorbehalten. Eine besondere Schnell- bahn dient, ein Stockwerk tiefer, der Ver- sorgung der Märkte, dem Handwerk, Post und Eisenbahn, der Feuerwehr und dem Sanitätsdienst. In die Anlage der Schnell- bahn sind auch die Kammern für Wasser-, Gas- und Elektrizitätsleitungen, Rohrpost und Telephon und darunter die Abwässer- kanäle eingebaut. Dadurch werden Repara- turen und Erweiterungen ohne Aufreißen der Straßen möglich. Der gesamte mechani- sierte Verkehr bleibt unterhalb des Fuß- gängerbereichs und stört daher den Fußgän- ger nicht. Wendebrücken mit hufeisenförmi- gen Rampen dienen der Ueberleitung in die entgegengesetzte Fahrtrichtung. Kreuzungen gibt es daher nicht, und der Verkehr bleibt ständig ohne Stockung. Man fährt rechts, zweigt rechts ab und überholt links— das ist die ganze Fahrregel. Auf keiner Straße ist Parken erlaubt, die Parkplätze befinden sich überwiegend in den Untergeschossen der Gebäude und damit in bequemer Nähe der Benutzer. Besondere„Verkehrszweige“ kühren dorthin.„Verkehrsäste“ leiten den Verkehr als Fernverkehrsstragen in die ent- kernteren Stadtteile und machen besondere Umgehungsstraßen überflüssig. Lastzüge und große Ueberlandkraftwagen parken außerhalb der Stadt in Autobahnhöfen. Wer in die Stadt gelangen will, benutzt die all- geméinen Verkehrsmittel. Im Norden der Stadt befinden sich die Großunternehmen der Industrie. Die Wohn- gebiete sind riesige Grünflächen. Die Men- schen der Stadt Lpsilon wohnen— und hier ist eine der problematischen Stellen der Pla- nung— meist in 12 bis 20geschossigen Hochhäusern, bis zu 2300 Personen in einem Block. Diese Wohnblöcke sind nach dem Ge- sichtspunkt der nächsten Entfernung zur Arbeitsstätte angelegt. Im äußersten Fall beträgt sie zu Fuß 30 Minuten. Es handelt sich dabei aber nicht um Turmbauten, son- dern um„Staffelwohnblöcke“. Jedes Stock- werk bildet eine Staffel mit Terrasse, die nach Art eines Dachgartens ausgebildet ist. So kommt ein Vorteil, den sonst nur die obersten Stockwerke von Hochhäusern hat- ten, allen Stockwerken zugute. In den Kopf- bauten der Staffelblöcke, die am Verkehrs- ring und an den Verkehrsästen liegen, be- finden sich die Büros der freien Berufe, Pensionen und Läden. Das ist jedoch nicht die einzige Wohnform. Es gibt auch Blöcke, an denen sich an Wohngängen Einfamilien- häuser aneinanderreihen und je nach Son- nenlage auch Wohnhöfe. Daran schließen sich Wohn- und bäuerliche Siedlungen wie auf dem Lande. Die Stadt Vpsilon ist in 25 Kleinstädte mit selbständiger Verwaltung aufgegliedert. Zu jeder dieser Kleinstädte gehören sechs Staffelblöcke, sechs bis acht Wohn- und bäuerliche Siedlungen, etwa drei Werkhöfe, ein Kaufhof, eine Schule, ein Krankenhaus, eine Sportanlage, eine Kirche, ein Saaſbau für Kino, Konzerte und gesellschaftliche Ver- anstaltungen. An das an einem Marktplatz gelegene Rathaus sind Post-, Bank- und Steuerstellen angeschlossen, oder sie sind in den Erdgeschossen der Staffelwohnblöcke untergebracht. Jede Kleinstadt ist architqk- tonisch von besonderer Art. ö Wechs läßt keinen Zweifel daran, daß seine Stadt Vpsilon vorerst nur eine Traum- stadt ist. Aber er glaubt, die Möglichkeit zu ihrer Verwirklichung bestehe durchaus.„Wer daran zweifelté, schreibt er in der Seins Pläne darstellenden Schrift„Die Stadt Vpsi- 1on“ Verlag Die Brigg, Augsburg),„möge sich erinnern, daß es unserer Zeit an küh- nen Unternehmungen nicht mangelt, Wie etwa dem heute durchaus für möglich ge- haltenen Flugunternehmen auf den Mond. Ich halte indessen die Wiederherstellung und Neuschöpfung der Ordnung unserer aus den Fugen geratenen Erde für vordring- licher als einen phantastischen Vorstoß in das außermenschliche All.“ Dr. Gerhard Weise Kabinenroller auf Zickzackkurs ... kam entgegen/ Was ist in solchem Fall zu tun? „Erkennt ein Kraftfahrer aus der Fahr- weise eines entgegenkommenden Fahrzeugs, daß dessen Fahrer betrunken ist, so hat er in der Regel seine Geschwindigkeit so herab- zusetzen, daß er jederzeit anhalten kann.“ In dem dieser Entscheidung des Bundes- gerichshofs zugrundeliegenden Fall war dem Fahrer eines Personenwagens auf der Land straße ein Kabinenroller entgegengekom- men. Obwohl er sah, daß dessen Fahrer Schlangenlinien fuhr, war er zunächst mit etwa 60 kmyh weitergefahren und hatte sein Tempo erst dann auf etwa 25 km/n vermin- dert, als der Rollerf, der seinen Zickzack- kurs weiterfuhr, direkt auf ihn zukam. Bei dem trotz eines Ausweichsversuchs unver- meidbaren Zusammenstoß war der Roller- fahrer, der einen Blutalkoholgehalt von 2,06 Promille hatte, getötet worden. Der Ver- sicherungsträger, der an die Hinterbliebenen Rente zahlt, hatte Schadenersatzklage gegen den Pkw-Fahrer eingereicht, da dieser durch sein Verhalten mitschuldig an dem tödlichen Unfall gewesen sei. Nach dem Urteil, mit dem der Klage stattgegeben wurde, hätte der Fahrer des Personen wagens der gefährlichen Verkehrs- lage schon früher Rechnung tragen müssen. Wenn er bereits auf größere Entfernung er- kannte, daß der Kabinenroller in Schlan- genlinien auf ihn zukam und dessen Fahrer höchstwahrscheinlich unter Alkohol stand, dann mußte er bei Anwendung der im Ver- kehr erforderlichen Sorgfalt seinen Wagen zum Halten bringen oder wenigstens seine Geschwindigkeit auf ein ganz geringes Maß herabsetzen. Auch die Berufung des Beklag- ten auf den sogenannten Vertrauensgrund- satz könne nicht durchgreifen, denn dessen Anwendung sei von vornherein ausgeschlos- sen, wenn die verkehrswidrige Fahrweise eines anderen Verkehrsteilnehmers und die dadurch bedingte Gefahrenlage rechtzeitig erkennbar ist. 5 Meat gentt die Preise auf der ganzen Linie! NE SC Af E Junior-Dose för 15-18 Tassen Bohnenkaffee FUR AlL 0 ergiebig ist. NES CAFE i* en kee 1 160 Dosenformate und Sorten senkt NESCAFE die Preise. Sie wissen ja, je nach Bedarf und Geldbeutel haben Sie bei NESCAFEE die Wahl: Junior- Dose, große Dose oder die 250 g- Dose. Und je nach Geschmack finden Sie 3 Sorten: NESCAFE, NESCAFEE TYP ESPRESSO und NESCAFE KOFFEEIN FREI. Was Sie auch wählen: jetzt kaufen Sie noch preiswerter und sparen noch mehr, weil NESCAFPE IVP ESPRESSO mit dem grönen Streifen Juniot: Dose NE S CAFE KOFFEINF REI „ben, DM 2 50 D 7 1 8 2 . N 50 gute Kaffeesorten Wie Columbia, Salvador, Santos sind im NESCA FE enthalten. Das richtige Rösten, vor allem aber das Mischen der Kaffeesorten im richtigen Verhältnis zueinander, geben dem Kaffee Charakter und Geschmack. Das weiſß jeder Kaffee- kenner.- Und Kaffeekenner sagen, ja zum NESCAFE. KOFFEINFERE! mit dem roten Etikett 7 . „ Seite 12 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Mittwoch, 22. Ochtober 1958/ Nr. 244 Periekte Mitbestimmung der Aktionäre? In den Jahren, in denen der am 12 Mai 1888 geborene Bundesjustizm Schäffer die Schulbank drückte, gab es in den deutschen Schulen die Noten 1— 8. Wer 8 hatte, war in dem betreffenden Fach durchgefallen. Soweit es die Chroniken vermelden und nach seinen eigenen Angaben hat Fritz Schäffer in der Schule niemals besonders schlechte Noten gehabt. Der Entwurf eines Gesetzes zur Aktienrechtsreform, den wir an anderer Stelle dieses Blattes veröffent- lichen, dieser Entwurf ist eine 8 für Schäffer auf Bilanzkunde. Passagen wie „Die Bildung von stillen Reserven ist nach dem Entwurf nur noch zulässig, wenn sie not- wendig ist, um die Lebens- und Widerstands- tähigkeit der Gesellschaft für die nächste Zu- kunft zu sichern“, sind ein Unding. Sehr oft ereignet es sich nämlich, daß die Unternehmensleitung über das eigentliche Ausmaß der stillen Reserven Auch nicht unterrichtet ist, weil sie„eben still drin sind“, Soweit diese stillen Reser- ven einer Unternehmensleitung bewußt sein müssen, spricht nichts dagegen, sie offen zu legen, denn stille Reserven brauchen ja keine geheimen Reserven zu sein. Damit soll nicht bestritten werden, daß eine Reform des Aktienrechtes bitter nötig 18t, jedoch darf man das Kind nicht mit dem Bad ausschütten und das Verhältnis zwi- schen Aktionären und Verwaltung zu einer Quelle mannigfaltiger nie ablassender Pro- zesse machen. Schließlich und endlich ist die Bundesrepublik ja auch nicht das einzige Land, in dem es Aktionäre gibt. Und was den Anreiz zum Erwerb von Aktien anbe- langt, wird der Bundesjustizminister mit dem Gesetzentwurf nicht einmal eine Katze Hinter dem Ofen hervorlocken. Maßgeblich 18t letztlich immer der Kurs, den eine Aktie erzielt. Wenn die Verwaltung Fehler macht, dann wird sie weder Dividende zahlen kön- nen, noch werden die Aktien ihres Unter- nehmens eine angemessene Kurshöhe er- reichen. Die Aktionäre werden dann schon von selbst aussteigen und sich lukrativeren Unternehmen zuwenden. Noch einmal zurück zu ausländischen Beispielen: Von den Prospekten, die die schweizerischen Gesellschaften auflegen, von der Oeffentlichkeitsarbeit der amerikani. schen und der englischen Aktiengesellschaf. ten kann man in Deutschland sehr viel ler- nen; wird man auch mit der Zeit viel ler- nen. Aber dazu bedarf es keines so verschro- benen Aktiengesetzes, in dem der Aktionär mit einer Reihe von Rechten ausgestattet wird, die nur auf dem Papier stehen wer⸗ den, denn gegenüber dem jetzigen Zustand bringt dieser Entwurf keine besonderen Vorteile. F. O. Weber Herbstlicher Auftrieb der heimischen Wirtschaft (SW) In der Entwicklung der industriel- len Produktion Baden- Württembergs haben sich mit Beginn des Herbstes wieder stärkere Auftriebskräfte bemerkbar gemacht, stellt das Wirtschaftsministerium in Stuttgart in seinem Bericht für den Monat September fest. Der arbeitstägliche Produktionsindex erhöhte sich gegenüber dem Monat August um 10,6 v. H. auf 22,3(1950= 100). Der An- stieg ist teils auf saisonbedingte, teils aber auch auf konjunkturelle Einflüsse zurückzu- führen. Das Produktionsniveau von Septem- ber 1957 wurde um rund eins v. H. über- schritten, im Durchschnitt der Monate Januar bis September wurde gegenüber dem glei- chen Zeitabschnitt des Vorjahres ein Pro- duktionszuwachs von 4,3 v. H. erzielt; im Vorjahr waren es in den Vergleichszeitràu- men 5,9 v. H. Marktberichte Mannheimer Obst- und Gemüũüse- Großmarkt ) Anfuhr normal und ausreichend, Absatz ur Gemüse Zufriedenstellend, für Obst schlep- pend, lediglich gut sortierte Qualitätsware ge- Tragt. Marktverlauf durch Regen stark beein- Aust. Es erzielten: Blumenkohl 30—70; Feuer- dohnen 25—30; Karotten 10—11; Kartoffeln 7,50—8; Kohlrabi Stück 8-9; Lauch 20—22; Petersilie Bd. 9; Rettiche Stück 810; dto. Bd. 14—16; Rotkohl 10—12; Sellerie mit Laub Stück 2030; Gew. 20235; Endtviensalat Stück 1016; Suppengrün 8—9; Kopfsalat Stück A 20—25; B 14—18; Schnittlauch Bd. 9—10; Spinat 18—16; Tomaten A 30—40; B 20 Dis 28; C 1518; Weigkohl 1012; Wirsing 1012; Zyuebeln 12—14; Pafeläpfel AT 45—55; A 30—40; Aepfel A 20—30; B 1018; Bananen Kiste 11—12; Dackelbirnen A I 35—43; A 20—30; B 14-18; Kasta- nien 18—22; Quitten 20-25; Weintrauben ausl. 40 bis 48; Walnüsse 90110; Zitronen Kiste 24—28; dto. Stück 1215. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt ii) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend, in Aepfel und Birnen immer noch langsam. Es erzlelten: Quitten 1724; Kastanien 17-20; Toma- ten 50—80 Durchmesser 20—29; 4050 Durchmesser 1—16; Stengenbohnen 23-26; Feuerbohnen 20 bis Vorhang auf zur„Großen Aktienrechtsreform“ Die Verwaltungen sollen Weniger, die Aktionäre mehr (eg) Die Befugnisse des Aktionärs gegen- über der Verwaltung einer Aktiengesellschaft sollen gestärkt werden, um auf diese Weise in breiten Kreisen der Bevölkerung ein Interesse für das Aktiensparen zu wecken. Das ist ein Grundgedanke der„Großen Aktienrechtsreformé, deren Referentenent- Wuytk jetzt im Bundesjustizministerium kertig- Sestellt worden ist. Bundesjustizminister Fritz Schäffer hofft, daß das neue Aktienrecht noch im Laufe dieser Legislaturperiode vom Parlament verabschiedet werden kann. Wohl die wichtigste Vorschrift der Aktien- rechtsreform, der das Justizministerium lang- jährige Vorarbeiten gewidmet hat, ist darin zu sehen, daß die Hauptversammlungen der Gesellschaften grundsätzlich selbst ent- scheiden sollen, was von einem einmal er- mittelten Jahresüberschuß zur Bildung von Rücklagen verwendet oder als Gewinn aus- Seschüttet werden soll. Die Verwaltung der Gesellschaft soll die Jahresbilanz nur noch soweit bindend feststellen können, als sie die Bewertung, die Abschreibungen, die Wertberichtigungen und die Rückstellungen vornimmt. Die Aktionäre indessen hätten künftig darüber zu befinden, welche Rück- lagen zur Investitions finanzierung gebildet werden sollen. Man will verhindern, daß nur noch Beträge als Gewinn ausgeschüttet wer- den, die im Interesse des Ansehens der Gesellschaft als Dividende unumgänglich er- achtet werden. Allerdings ist vorgesehen, daß der Ver- waltung durch Beschluß der Hauptversamm- lung in der Satzung die Ermächtigung erteilt werden kann, einen bestimmten Teil des Jahresüberschusses jährlich in Rücklage zu stellen, damit nicht auf jeder Hauptver- sammlung das Problem der Rücklagen neu aufgeworfen wird. Diese Ermächtigung soll erlöschen, wenn die freien Rücklagen sich auf 50 und mehr v. H. des Grundkapitals belaufen. Glaubt die Verwaltung, daß sie in einem Jahr über den ihr satzungsmäßig zu- gewiesenen Teil des Jahresüberschusses hinaus noch weitere Rücklagen benötigt, so bedarf es in jedem einzelnen Falle der Zu- stimmung der Aktionäre. Die Bildung von stillen Reserven ist nach dem Entwurf nur noch zulässig, wenn sie notwendig ist, um die Lebens- und Wider- standsfähigkeit der Gesellschaft für die nächste Zukunft zu sichern. Auch in diesem Umfang ist die Bildung stiller Reserven da- von abhängig, daß die Satzung sie erlaubt. Bei den Vorräten dürfen stille Rücklagen nur dann gebildet werden, wenn sie bei ver- nünftiger kaufmännischer Beurteilung er- forderlich sind, um Wertschwankungen aus- zugleichen. Damit werden Schätzungsreserven zugelassen, die willkürliche Unterbewertung von Vorräten dagegen verboten. Auch das sogenannte Depotstimmrecht der Banken soll neu gefaßt werden. Zur Zeit brauchen die Banken, bei denen ein Aktionär seine Papiere deponiert hat, nur bei Satzungsänderungen und beim Auftreten einer Opposition in der Hauptversammlung ihren Kunden zu befragen, in welchem Sinne sie das Stimmrecht für ihn ausüben sollen. Um die Behauptung, die großen Gesell- schaften würden nicht von den Aktionären, sondern allenfalls nur von den Banken kon- trolliert, künftig zu entkräften, will man vorschreiben, daß Banken in Zukunft Stimm- rechte für die Aktionäre nur noch dann aus- üben dürfen, wenn der Aktionär ihnen nach Einberufung der Hauptversammlung in Kenntnis der Tagesordnungspunkte die Voll- macht zur Ausübung des Stimmrechts erteilt hat. Die Banken haben ihm die Vorschläge der Verwaltung und einer etwaigen Opposi- tion sowie ihre eigenen Vorschläge mit- zuteilen. Der Aktionär gibt der Bank dann vom 21. Oktober 31; Blumenkohl 250-300 Durchmesser 35—40; 200 bis 7 Durchmesser 30-33; 150200 Durchmesser 23 is 30. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 293296 DM Blei in Kabeln 95— 96 D Aluminium für Leitzwecke 232—235 DPM Westdeutscher Zinnpreis 896904 DNœ Messing: MS 38 222—230 DPM Messing: MS 63 253—261 DM Freie Devisenkurse Geld RBrief 100 dänische Kronen 60,37 60,49 100 norwegische Kronen 58,37 38,49 100 schwedische Kronen 80,56 30,72 1 englisches Pfund 11,674 11,694 100 holländische Gulden 110,485 110, 705 100 belgische Francs 3,378 3,398 100 französische Francs 0,9924 0,9944 100 Schwelzer Franken 95,56 95,76 1000 italienische Lire 6,692 6,712 1 US-Dollar 4,1792 4, 1892 1 kanadischer Dollar 4,3165 4,3265 100 Schweizer Franken(fr.) 97,45 7,68 100 österreichische Schülling 16,124 16, 164 100 DM-W= 442,50 DM-O; 100 PM-O= 24 DM- W. a1 entweder ausdrückliche Weisung, wie sie sein Stimmrecht ausüben soll, oder erklärt sich mit den Vorschlägen der Bafik stillschwei⸗ gend einverstanden. Nach den Vorschlägen des Bundesjustiz- ministeriums soll künftig eine Person nur noch höchstens 15 Aufsichtsratssitze ver- schiedener Gesellschaften übernehmen dür- fen. Bisher konnte ein einzelner unter be- stimmten Voraussetzungen 20 und mehr Aufsichtsratssitze einnehmen. Das Aus- kunftsrecht des Aktionärs wird erweitert. Für die Frage, ob der Gesellschaft durch die Auskunftserteilung ein Nachteil droht und deshalb die Auskunft verweigert werden darf, soll nicht wie bisher das Ermessen des Vorstandes, sondern die objektive Sachlage maßgebend sein. Ueber die Berechtigung der Verweigerung entscheidet im Streitfall eine Spruchstelle. Bei Prozessen auf Auskunfts- erteilung und Anfechtungsprozessen wird der Streitwert erheblich herabgesetzt, um das Risiko des Aktionärs für den Prozegweg Zu verringern. Andererseits muß, um Querulan- ten in der Hauptversammlung abzuwehren, ein Auskunftsersuchen von zehn v. H. der Hauptversammlungsteilnehmer, mindestens aber von 25 Aktionären, unterstützt werden, um zugelassen zu sein. Der Referentenentwurf enthält auch be- sondere konzernrechtliche Vorschriften. Aus- drücklich wird hierzu im Justizministerium erklärt, es könne nicht Aufgabe einer Aktien- rechtsreform sein, Vorschriften gegen über- mäßige Machtzusammenballungen in der Wirtschaft zu erlassen. Dies sei vielmehr Sache einer besonderen, das Kartellgesetz ergänzenden Gesetzgebung. Das Aktiengesetz müsse jedoch den gesellschaftsrechtlichen Gefahren der Konzernbildung für Aktionäre und Gläubiger entgegentreten. Deshalb ist geplant, bei allen Konzernvorgängen den Abschluß von Gewinnabführungs-, Gewinn- gemeinschafts-, Betriebsüberlassungs- oder Betriebsführungsverträgen zu verlangen, dem eine qualifizierte Mehrheit der Hauptver- sammlung zustimmen muß. Das gilt auch für alle Verträge, durch die sich ene Aktien- gesellschaft in ihrer Geschäftsführung den Weisungen eines anderen Unternehmens unterwirft. 5 Gewinnabführungs- und Weisungsver- träge sollen die abhängige Gesellschaft inso- Weit schützen, als die beeinflussende Gesell- schaft sich zur Verlustübernahme und bei Ablauf der Verträge zu Sicherheitsleistungen gegenüber den Gläubigern zu verpflichten hat. Zum Schutz der freien Aktionäre müssen die Verträge überdies einen Ausgleich vor- Effektenbörse s bisher zusagen haben sehen, der, wenn der Aktionär in der Gesell- schaft verbleiben will, in einer angemessenen Dividende und, wenn er ausscheiden will, in einer Barabfindung zu bestehen hat. Werden keine Verträge abgeschlossen, so sind der Beeinflussende und der Verwaltungsträger Segenüber den Aktionären der abhängigen Gesellschaft zu Schadenersatz verpflichtet. Die herrschende Gesellschaft und die für sie handelnden Personen haften also ohne Weitere subjektive Voraussetzungen für jede Schadenszufügung. Es wird erwartet, dag diese scharfen Haftbestimmungen die Ver- Waltungsträger veranlassen, im eigenen Interesse die legalen Wege zu wählen und entweder Weisungsverträge abzuschließen oder von Weisungen abzusehen. Schließlich Sollen die Konzernobergesellschaften auch eine Komzernbilanz, eine Gewinn- und Ver- lustrechnung und einen Konzerngeschäfts- bericht aufstellen. Die sogenannten wechelseitigen Beteili- gungen will das Justiz ministerium ein- dämmen, indem solchen Beteiligungen, soweit sie beiderseits über 50 v. H. liegen, kein Stimmrecht mehr zugestanden wird. Macht die wechselseitige Beteiligung zwischen 20 und 50 v. H. aus, soll auf einen Abbau da- durch hingewirkt werden, daß den Gesell- schaften insoweit das Stimmrecht genommen wird, als sich die Beteiligungen décken. Auf dem Gebiet des Mitbestimmungsrechts, das im übrigen unangetastet bleibt, sieht der Entwurf ein Spruchverfahren zur Entschei- dung darüber vor, ob und nach welchen mit- bestimmungsrechtlichen Vorschriften Ver- treter oder Arbeitnehmer dem Aufsichtsrat anzugehören haben. Im Gründungsstadium einer Gesellschaft soll die Mitbestimmung der Arbeitnehmer erst vom zweiten Jahre an vorgeschrieben sein. Warenverkehr mit UdSSR S 011l überprüft werden (VWD) Vorausischtlich in der zweiten No- vemberhälfte werden in Bonn Gespräche zwischen der Bundesrepublik und der So- Wietunion stattfinden, in denen die Abwick⸗ lung des bisherigen Warenverkehrs über- prüft, beiderseitige Wünsche vorgetragen und erforderlichenfalls eine Korrektur der Warenliste vorgenommen werden soll. Der- artige Verhandlungen zwischen einer deut- schen und einer sowjetischen Delegation sind in dem langfristigen Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr zwischen beiden Ländern vom 25. April 1958 bereits vereinbart worden. Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 21. Oktober 1958 Zusammenfassung.(v. p) Geringes Angebot seitens des In- und Auslandes führte an den Westdeutschen Aktienmärkten zu einer uneinheitlichen, aber überwiegend leicht rückläufigen Kurs- bewegung. Bergbau- Pener Bergbau und Stahlwerke Südwestfalen auf und Stahl-Aktien bei ruhigerem Geschäft bis zu 1½ Punkten schwächer. Har- Gewinnmitnahmen bis zu 10 Punkten rückläufig. 18 Farben Nachfolgegesellschaften auf kleinere Abgaben für Schweizer Rechnung unter Schwan- kungen bis zu 3 Punkten gedrückt. Elektro- und ermäßigt. Banken fanden überwiegend zu letzten Kursen Aufnahme. Allgemeintendenz auf kleinere Kali-Aktien im Rahmen der Börsenschluß Rück- und Anlagekäufe der Investment- Gesellschaften gegenüber der Eröffnung freundlicher. An den Rentenmärkten setzte sich eine etwas widerstandsfähigere Verfassung 5 durch. Pfandbriefe kaum angeboten, Industriesnleihen teilweise bis zu einem halben Punkt erhönt. Aktien 20. 10 21 10. Aktien 20. 10. 21. 10 Aktien 20. 10. 21. 10. Ace 230 254 Mannesmann 1783, 170 Bergb. Neue Hoffg. 177 177 Adler werke. 49% 149 Metallges. 720 720 Gute Hoffnung 331 28 AEG— 4480 277 Rhein-Braunk. 415 410 Bet Ges. Ruhrort 277 277 Aschzell.] 90% 91 Rhein-Elektr. 266 268 MAN„ 4 277½ 270% Rheinstahl 233 231 BMW* 130 137 RWE 5 313 31³ eh. Hoesch AG: 5 Bemberg. 133 132 Salzdetfurtn 272 270 k. 139 138% Berger Tiefbau 27 ¾ 25 Schering 35 334% Hoeschwerke BBSUHHHVV e 373⸗ Schlossquellbrau. 370 J 370 1 5 5 Buderus 5 206 Schubert& Selzer—— 312 eh. Klöcknerw.: Chem. Albert 225 215 Schwartz Storch. 400 1 4. 9 Sone e e e eie moin,, 1 ene wwe.. 0 250 Daimler-Benz. 330 55 8„„ 220 2 Klöckner-Bergb 140 148 Deglissa 7 1 5 5. l. 1 75 r 0 359% Stahlw. Südwest. 460 47⁰ Dr ral!!!„— 260 Dt. Linoleum. 404 40 Ver. Stahlwerke 1,70 1,70 eh. ver. Stahlw.: Dt. Stenzeungs 55 Wintershall 310 30 Durlacher Hot 330 T. Zeig-Ikon 16 31¹⁴ Ot. Edelstanlwerk 266 205 Eichbaum-Werger 451 75 Zellstoff wWaldnof 144¼ 145¾ Dortm Hörder El. Licht& Kraft 179% 178% Bank Hüttenunion 146 144 Enzinger Union 282 285% anſcen Gelsenberg 147 146% Gebr. Fahr. 1471 147 Badische Bank 271 271 Bochum. Verein— 158 . Bayr. Hypothek Gugstahlw. Witt 400 400 „„ u. Wechsel-B K, 330 3301, Hamborn. Bergab 114% 112% 3535 12 commerzbank) 6% 0% Handelsunſon 330 20 BASF TD) 1 5 270 Commerz- Phönix Rheinrohr 188 186% Casella 128 u. Credit-BanEæ 203 203 Hüttenw. Slegerl. 25 2¹⁰ Tel i 27— Ppeutsche Bank) 9 Ruhrst. Hatting 252 252 n 246 246 Dt. Bank a 295% 205 Stahlw. Südwestf. 480 470 319 3138 Dresdner Bank) 10 10 Aug.-Thyssen-H. 181 170 Foldschmidt Dresdner Bank Ad 205 205 Erin-Bergbau 30⁰ 30⁰ Gritzner-Rayser 38 5 Pfalz. Hyp.-Bank 415 415 5 Srün& Bllkinger 12 11% Reichsbank-Ant. f, Investmentfonds Harp. Bersbau 2 448½ Rhein. Hyp.- Bank 338 33³ Halb Zement. 45 dego(Vorzug). 80/(80 Concentra. 137,20 130,70 Hoechster Farben 292½ f 2900, Bekafends 153,30 152,50 Holzmann 382ͤ̃ů[ 382 Montan- Nachf.: Fonda 3.20 Kein, schanzl.u B. 475 480 Eis,& Hütten w.; Fonds. 10440 163,80 Kuidbr 20 520 1 isenhutte 185 186 Fonda 128,.— 12770 Lahme yer 320 331 Stahlw. Bochum 142 141 Investa. 153,00 152,80 Lanz 4 92½[91 5 Tel. Electr. Doll.) 13,74 13,70 Linde's Eis.]328½½ 323 eh. GH: Unifonds 65,50 65,10 Ludw. Walzmühle 150 150 Hüttenw. Oberh.. I 187% f 185¼ Uscafonds 11,00 J 111,30 n RM-werte tiker e Maurginalie 4% Tisienaflse des Gefahr droht den Einwohnern Baden: Württembergs, Wenn Betifedern aus dem Ausland eingeführt Werden. Da eæistiert tatsâchlich eine in vete- rinarpolizeilichem Uebereifer geschaffene Ver. ordnung, wonach in ein einziges von zehn Wegtdeutschen Bundesländern keine Bettfedern eingeführt werden durſen. Es gilt zu beachten: Wicht weil vielleicht zuviel Bettfedern in unserer Heimat produ- ziert werden sondern weil es der Gesundheit badisch-wurttembergischer Hühner und Bett. benützer abträglich sein könnte, ist die Ein- fuhr von Bettfedern nickt gestattet. Diese Verordnung bestent schon seit eini- gen Jahren. Hoch lelingt nun das Lied vom braven Mann, der in Mannheim, befallen von seltenem zollamtlichem Diensteifer, diese Ver- ordnung kerausgrub, als eine Tonne Bett. federn per Rheinsckiſf hier anam.„Wird zoll- amtlich nicht abgenommen“. Nebenbei bemerkt, Baden- Württembergs Bettfedernverbraucker könnten im eigenen Land ihren Bedarf nicht voll decken. Wir sind also auf Einfuhren angewiesen. Dennoch ist es möglich, daſß nach jahrelangem Unbeacktetsein eine aufgestöberte Verordnung eine zollamt- liche Federnschlacht hervorruft. Keine Angst a ber Wachsamkeit Das war wohl der Tenor der diesjährigen Tagung des„Vereins für Sozialpolitik(Ge- sellschaft für Wirtschafts- und Sozial wissen- schaften)l. Keine Angst vor Inflation. Ja man nannte das Kind beim richtigen Namen. Das Wort„Inflation“ wurde in Baden-Baden mit großem Freimut und großer Offenheit aus- Sesprochen, obwohl es im allgemeinen als nicht gesellschaftsfähig gilt in deutschen Landen. N Die Gelehrten der Finanz- und Wirt- schaftswissenschaft, die in Baden-Baden zu- sammenkamen, sprachen weder von der vom ständigen Banknotendruck angefeuer- ten offenen Inflation, noch über die Preis- gestoppte Inflation, die uns der zweite Welt- krieg bescherte. Nein. Das vielberedte ma- gische Dreieck wurde wieder mal bespro- chen: Hier Vollheschäftigung und dort stei- gender Lebensstandard und stabile Preise. Es zeigte sich wieder einmal, daß die Theoretiker mehr wußten, als sie in der Praxis durchzuführen vermögen, und daß die Praktiker der Baden-Badener Tagung möglichst fern blieben. Sie haben wohl ge- dacht:„Wir Praktiker wissen zwar weniger als die Theoretiker, aber wir können mehr!“ Das ist der Schönheitsfehler. Aber einige Dinge, die in Baden-Baden zur Sprache kamen, waren auch für Prak- interessant. Besonders der Hinweis darauf, daß das oben beschriebene magische Dreieck kein Schreckgespenst mehr dar- stellt, sobald durch Kapitalbildung, durch Sparen, durch Konsumverzicht eine höhere Leistungskraft der Wirtschaft angestrebt Wird, was— auch bei Vollbeschäftigung und steigendem Lebensstandard— Preisstabili- tät gewährleistet. Achtung Anstatt hoffnungslos ergeben, das„kleine Unglück“ eines allmählichen Kaufkraft- schwundes in Kauf zu nehhnen, kann der Volkswirtschaftler mit dem ihm heute zur Verfügung stehenden Instrumentarium nicht nur den Ablauf der Konjunktur beeinflus- sen, sondern auch die Währungsstabilität aufrechterhalten. Den Gelehrten in Baden-Baden wird viel- fach der Vorwurf gemacht, sie hätten sich ins Abstrakte verloren, sie hätten wahre Modellfälle konstruiert für ihre Ueberlegun- gen. Das mag bis zu einem bestimmten Grad zutreffen. Aber konnten sie es anders tun? Die Wissenschaft ist ja nur ein Kompaß. An den Politikern liegt es, sich seiner richtig zu bedienen, denn Wirtschaftspolitik ist die Zu- sammenfassung zweier völlig gleichwertiger Begriffe, nämlich der Wirtschaft und der Politik. Tex Schlag ins Kontor der US-Zollgesetzgebung (VWD) Eine Entscheidung von unge- wöhnlich weittragender Bedeutung, die die gesamte amerikanische Zollgesetzgebung be- einflussen könmte, hat nach Ansicht des Bun- deswirtschaftsministeriums in Bonn der USA-Zollgerichtshof getroffen. Das Gericht hat in einem einstimmigen Urteil die Er- hebung von Schutzzöllen auf Fahrräder durch den Präsidenten gemäß Verfügung vom 18. August 1955 als ungültig erklärt. In der Begründung der Entscheidung wurde dargelegt, daß der Präsident die fest- gelegte Untersuchungsperiode von neun Mo- naten durch Anforderung eines zusätzlichen Berichtes überschritten habe. Vor allem aber habe er die Empfehlungen der Zolltarifkom- mission abgeändert, wozu er nach Auffas- surig des Gerichtshofes nicht berechtigt sel. EasUR.. SS Sch¹VàE LI. S Glarr n Rasieren Sie sich mit dem Vertiefungen. Werden, wie che abgeschnitten, wächst Barthaare wachsen in winzigen die Haare nur an der Oberflä- Bart zu schnell wieder nach! 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Sa⸗ fur dle ei get tec 900 d. ler ett ste do ric 13 ergs, führt vete- Ver. zehn dern eicht odu- dheit Bett- Ein- eini- vom von Ver- Zett. Zoll- ergs enen sind st es Sein umt- gen Ge- en- nan Das mit us als hen irt⸗ Zu- der ler- eis- elt- na- ro- tei- 2e. die der E ing ge- ger 1 jen ak- eis che ar- reh ere ebt md ili ins kt⸗ der ur cht 18— tät el· ich n- ad n? an 2u D er er ex e lie n- er ht 8 21. Nr. 244/ Mittwoch, 22. Oktober 1988 MORGEN Seite 18 — Unter der Lupe Weit stärker noch als früher wurde die große Aussprache des deutschen Sportparla- ments in Hamburg bestimmt von der Füh- rungskraft eines Mannes: Willi Daume. Erst „ Jahre alt war er, als man ihn in der stür- mischen Gründungssitzung 1950 in Hannover zum Präsidenten des Deutschen Sportbundes xurte. Die Uneinigkeit zwischen den Großen führte den damaligen Vorsitzenden des Deut- schen Handball-Bundes an diese Spitze. Der junge Dortmunder Industrielle wurde gewählt. weil er wirtschaftlich unabhängig war und keine Feinde Ratte, nicht zuletzt aber auch, da er den Machtvollen am„ungefährlichsten“ schien. Acht Jahre reichten Daume, um aus dem so hoffnungslos gestarteten DSB, beladen mit einer schweren Hypothek der Zwietracht, den großen Sachwalter des gesamten deutschen Sports zu machen, sich selbst jedoch zu einer persönlichkeit reifen zu lassen, die längst zchon zum gewichtigen Gespräckspartner selbst. für Bundespräsident Professor Heuss oder Bundeskanzler Dr. Adenduer wurde. An der Spitze von fünf Millionen Mitglie- dern ist Willi Daume heute der Kanzler des deutschen Sports— und, wenn es um dlie Sache geht, ein keineswegs bequemer Partner für von Brentano, Schröder oder Strauß. * Nachdem der Deutsche Schuimm- Verband die offene Wertung bei den Kunstschbimm- Meisterschaften anordnete, mußte bereist wäh- rend der zweiten Titelkämpfe die Erfahrung gemacht werden, daß eine solche Beurteilung technisch undurchführbar ist. Man ſcann nicht von den Zuschauern verlangen, daß sie sich nach jeder Uebung die Durchgabe von 20 Zah- len anhören. Die Verantwortlichen mussen sich etwas anderes einfallen lassen— außer: daß zle wieder verdeckt werten. Vielleicht ist es doch möglich, das in einer Zahl zwischen 1 und 10 zu sagen, was jetzt von fünf Kampf- richtern in je vier Noten ausgedrücht wird. Höchste und niedrigste Wertung fallen dabei weg, das Mittel der drei verbleibenden Beur- teilungen ergibt die Enduertung. Sicher gibt es Argumente gegen diesen Vorschlag, die aber nichts daran ändern, daß die einfachste Rege immer noch die beste ist. * Nicht erst seit seiner Pemiere in einer deut- schen Halle spricht man vom berühmten„Ten- nis- Circuit“ Jack Kramers als von einem „Tennis-Zirkus“. Diese eigenwillige Ueberset- zung von„Rundreise“ in„ cus“ stört ⁊war Boß Kramer, trißft aber ins Schwarze. Aller- dings bedeutet se eigentlich nichts Abfälliges: denn Zirkus ist ja nicht nur eine allabend- liche Schaustellung, sondern auch eine be- stimmte Kunstrichtung. Die Kunst der Tennis- profis nun besteht darin daß sie zu jeder Tageszeit und auf den verschiedenartigsten Spielflächen(Rasen, Asche, Zement, Beton, Korklinoleum, Parbett, Asphalt) ein erstklus- siges Programm bieten. Wenn man beispiels- weise den Unterschied zwischen Korklinoleum und Holz ſcennt, dann begreift man kaum, wie schnell sich die Gonzales& Co. binnen eines Tages umzustellen vermögen. Sie können es nur, weil jeder von ihnen die Schläge fast völlig perfekt beherrscht. Also„Zirkus“ im besten Sinne * Die Einweihung zweier neuer Kunsteisbah- nen im Süden(Kaufbeuren und Ravensburg) zeugt vom Unternehmungsgeist der dortigen Stadt vàter. Was sie schaſfen, das mußte ihren Kollegen an Rhein und Ruhr mit ihren bedeu- tenden wirtschaftlichen Möglichkeiten eigent- lick leich möglich sein. Den bereits 18 Bahnen in Suddeutschland stehen jedoch nur wenige im Westen gegenüber, die man an einer Hand abzählen kann; denn zu Köln, Düsseldorf, Krefeld und Dortmund kommt Ende Oktober lediglich noch Essen hinzu. Mehr„westliene“ Initiative würde nicht nur das Leistungsniveau im Oberliga-Eis hocken heben, sondern auch der sportlichen Betätigung breitester Bevölkerungsschichten zugute kom- men. Letzte Aufschlüsse gibt das B-Spiel: wid Preiss auch in Patris verleidigen? Herberger: Endgültige Aufstellung möglicherweise erst am Samstag Unter der Leitung von Bundestrainer Sepp Herberger und seines Assistenten Schorsch Gawliczek begann in der hessischen Bundes- sportschule in Frankfurt der Lehrgang des Die Elf gegen Oesterreich In der deutschen Elf zum Fußball-B-Spiel gegen Oesterreich am Mittwoch in Karlsruhe bilden Preiss und Barwenezik die Verteidi- gung.— Die deutsche Aufstellung: Sawitzki (VfB Stuttgart); Preiss(SV Waldhof), Bar- wenczik(SpVgg. Herten), Ruppenstein(Karls- ruher SC), Pyka(Westfalia Herne), Benthaus (Westfalia Herne); Koslowski(Schalke 04), Fäder(Hertha-BSC Berlin) oder KEnöfel (Spandauer SV), Waldner(VfB Stuttgart), Herrmann(Karlsruher Sc) und Grosser Bayern München). In der österreichischen Mannschaft kommt es zu einigen Veränderungen, da Hof und Knoll wegen Krankheit abgesagt haben. Die Gäste werden in folgender Aufstellung er- wartet: Szanwald; Kozic II, Hasenkopf; Os- Jandsky, Kollmann, Giesser; Horak, Reiter, Kappel, Hammerl, Skerlan. Mit Fontaine— ohne Kopa Frankreichs Auswahl steht fest In der französischen Elf zum Fußball- Länderspiel gegen Deutschland am Sonntag in Paris wird Kopa Real Madrid) endgültig fehlen. Dagegen ist Just Fontaine, der Re- kordtorschütze der Weltmeisterschaft 1958, einsatzbereit. Aus der französischen Elf, die im Spiel um den dritten Platz der WM in Schweden über Deutschland mit 6:3 erfolg- reich war, sind Kaelbel, Lerond, Penverne, Lafont, Marcel, Douis, Fontaine, Piantoni, Vincent(alle Reims) nominiert. Ersatzspieler sind Torwart Abbes(St. Etienne), Marche (Racing Paris) und Gisowski(Racing Paris). DFB für das Fußball-Länderspiel gegen Frankreich am Sonntag in Paris. Alle vor- gesehenen Spieler sind— mit Ausnahme von Torwart Sawitzki und Mittelläufer Rudi Hoffmann, die in Karlsruhe mit der B-Mann- schaft unter der Leitung von Helmut Schön auf die Mittwoch-Begegnung mit Oesterreich vorbereitet werden— vertreten. Von den Lehrgangsteilnehmern in Frankfurt muß der Kölner Verteidiger Stollenwerk heute aus beruflichen Gründen für einen Tag in seine Heimatstadt zurückkehren. Der starke Regen am Dienstagvormittag ließ kein Training im Freien zu. So trainierte die Mannschaft in der Halle, wobei die Ball- arbeit im Vordergrund stand. Das Training Wird in den nächsten Tagen fortgesetzt. Heute Nachmittag wird die deutsche Mannschaft die Fernseh- Uebertragung vom Länderspiel England UdssR in London verfolgen. Auf einer Pressekonferenz wies der Bun- destrainer darauf hin, daß die endgültige Aufstellung möglicherweise erst am Samstag in Paris erfolgen wird. Fraglich ist nach wie vor die Besetzung des linken Verteidiger- postens, für den neben Barwenczik(Herten) auch Preiß(Waldhof) und Dimmel(Karlsru- her S0) in Frage kommen. Letzte Aufschlüsse könnte das B-Spiel gegen Oesterreich am Mittwoch in Karlsruhe geben. Es scheint jedenfalls so zu sein, daß man sich nicht mit dem Gedanken trägt, Erhardt als Verteidiger einzusetzen und dafür Rudi Hoffmann Mit- telläufer spielen zu lassen. Da Mai durch eine Verletzung leicht behindert ist, könnte mög- licherweise auch Kördel zu seinem ersen Ein- satz in der Nationalmannschaft kommen. Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, daß Schmidt den Außenläuferposten übernimmt. In diesem Falle wären Geiger und Haller Halbstürmer. Nach dem B-Spiel am Mittwoch könnten einige dieser Fragen geklärt sein. 1.2.0 DER.MOREEN Fer Nr. Platrverem ein e beim Aue Gsstderein 8 Frankreich Länderspiel in Paris Deutschland 1 2 1 1 12 1 10 Saarbrück. 1 1 1/2 12 102 220 FV Speyer 1 1 1 1 1 1 ] Svptr. Saarbrück. 1 I 1/ 2 2 2 22 0/1 2 Worm. Worms 1 0 1 0 0 2 . Horst Emscher 2 0 0% 112110/ 2 0 2 Bor. M.-Gladb. I I 1 VII. Bochum 10 1/2112 21/22 2 Viktoria Köln 1 1 1 1 1 1 olstein Kiel 112/221[111/211 Altona 93 1 2 1 2 0 2 Cone. Hamburg 0 1 2/2 21112/2201 Bergedorf 85 1 2 1 2 1 0 8 Werder Bremen 1 1 1/0 1 10 1 2/2 2 1 Bremerhaven 93 1 1 I I 1 1 9 Tasmania 1900 fällt aus Viktoria 89 Berlin w. nicht gewertet 10 Wacker 04 Berl. 2 U 1/ 0 0 1111/1 2 0 Hertha BSC Berl. 0 1 1 2 1 2 11 sv Wiesbaden 1 0 2/2211 11/0 20 Stuttg. Kickers 1 2 0 0 2 2 12 Hanau 93 0 11/21 0[1 1 0/0 1 1 Hessen Kassel 1 0 1 2 0 2 a) Tip nach der MM- Tabelle b) de la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip Neue Parole in Moskau: Lussen wollen jetzt„ basitianisch“ spielen Viertes Länderspiel gegen England wird heute erste Aufschlüsse geben Im Londoner Wembley-Sbadion kommt es heute zur vierten Auflage des Fußball-Län- derspieles England— Sowjetunion innerhalb von sechs Monaten. Die erste Begegnung am 18. Mai in Moskau stand gang im Zeichen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 1958. Das Rückspiel stellt bereits wieder den ersten Schritt auf dem Wege nach Chile dar, wo in vier Jahren Weltmeister Brasilien seinen Ti- tel zu verteidigen hat. Zwischen diesen bei- den Treffen des russischen Bären und des britischen Löwen liegen die WM-, Schlach- ten“ von Schweden. Nach einem hinhalten- den 2:2 unterlagen die englischen Profis in der Wiederholung 0:1, nachdem die Moskauer Partie, die zuvor überschwenglich„Länder- kampf des Jahres“ bezeichnet worden war, England UdSSR im Fernsehen Das Deutsche Fernsehen überträgt heute nachmittag im Rahmen einer Eurovisions- Sendung aus dem Londoner Wembley-Sta- dion das Fußball-Länderspiel England gegen Sowjetunion. Beginn 15.30 Uhr: 5 ebenfalls remis(1:1) ausgegangen war. In der erst sechs Monate alten Geschichte der Fuß- bellkämpfe beider Länder behaupten die So- wWjets demnach gegenwärtig noch eine 4.3 Führung nach Toren. Auf der britischen Insel wird jedoch nicht daran gezweifelt, daß in Wembley die Gastgeber die Bilenz zu ihren Gunsten gestalten werden. Zu allzu großem Optimismus für die Tom- mies besteht aber nach dem lediglich käàmp- ferisch befriedigenden 3:3 gegen Nordirland in Dublin gar kein Anlaß. Trotz des Mißer- kolges in Schweden hielten die englischen Selektionäre bisher an ihren alten Praktiken fest. Immerhin wurde aber gegenüber dem Treffen in Dublin die englische Elf nun auf fünf Posten geändert. anders die Russen! Acht von den 14 in Schweden eingesetzten Spielern wurden kalt- gestellt, darunter solche bekannte Stars wie Jaschin. Netto, Simojan, Iwanow und Salni- kow. Mit einer Elf, in der fünf Moskauer Dynamo- Spieler die Abwehr bilden und in der nur Mittelstürmer Morosow(Zenti Lenin- grad) nicht aus der Metropole kam, glückte zu Beginn des Neueaufbaues in Prag gegen die Tschechoslowakei ein 2:1-Sieg. Des Spiel in Wembley wird darüber Auf- schluß geben, wie weit die Russen vorange- kommen sind, die brasilianische Spielweise zu kopieren. Das ist nämlich die neue Parole im sowjetischen Fußball, nachdem man die bittere Erfahrung gemacht hat, mit dem übertriebenen„power play“ allein noch keine Weltmeisterschaft gewinnen zu können. Bis zum Schluß der Weitmeisterschaften in Schweden hefteten sich sieben UdSSR- Funktionäre an die Fersen der Brasilianer, um das ganze Geheimnis ihres Erfolges er- gründen zu suchen. Ihre Ergebnisse werden nun mit der im Osten üblichen Entschieden heit ausgewertet und angewandt. Zuvor üb- ten die Nationaltrainer Katschalin und Jaku- schin fleißige Selbstkritik, indem sie sich vor- warfen, jungen Talenten zu wenig Chancen gegeben und trügerischen Statistiken zu große Beachtung geschenkt zu haben. Die russische Selbstsicherheit im Fußball beruhte in erster Linie auf der Bilanz der Spiele von 1954 bis 1958. Von 43 Länderkämp- ken waren 33 gewonnen worden, sieben ende- ten unentschieden, und nur drei gingen ver- loren. Aber nur elf dieser Spiele brachten die Sowjets müt international starken Gegnern zusammen. In Zukunft sollen nun weniger „Kaffespiele“, dafür umso mehr ernste Kraft- proben gegen erstklassige Kontrahenten vor- genommen werden. Arthur Ellis pfeift in Paris Als Schiedsrichter des achten Fußball- Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland am Sonntag in Paris wurde der Engländer Arthur Ellis verpflichtet. Ellis leitete zuletzt in Helsingborg Deutschlands Vorrundenspiel der Welt meisterschaft gegen die CSR(2:2) und pfiff zuvor die Spiele Deutschlands in Frankfurt gegen Spanien (2:0), gegen die Sowjetunion 1956 in Hanno- ver(1:2) und gegen Italien 1955 in Rom(1:2). BESTER DRCUTSCHER KUNSTFAHRER ist nach wie vor der Schwenninger Welt⸗ meister Heinz Pfeiffer. In Saarbrücken hatte er bei den Titelkämpfen des BDR allerdings in Stapf(Würzburg) und dem früheren So- wetzonenmeister Thum(jetzt Kasse) starke Konkurrenten, gegen die er sich nur knapp durchsetzen konnte. Unser Bild zeigt den Schwenninger alten und neuen Meister bei seiner Kür. dpa-Bild Zum ersten Male länger als zwei Jahre bei einem Verein: Jtainet tſelmuihi Schneider wird seßhatt Er verlängerte seinen Vertrag bei Südwestmeister FK Pirmasens bis 1962 Der Fußball-Oberligaerfolgstrainer Hel- muth Schneider Altnationalspieler des SV Waldhof hat seinen Vertrag beim Südwest- meister FK Pirmasens bis zum 30. Juni 1962 verlängert. Der heute 45jährige Trainer bleibt damit zum ersten Male in seiner Lauf- bahn länger als zwei Jahre bei einem Verein. Helmuth Schneider der beim Südwest- oberligisten Mainz 05 nach dem Krieg noch als àktiver Fußballer wirkte führte als Spielertrainer die SpVgg Fürth aus der zwei- ten Liga Süd zur Meisterschaft in der Ober- liga Süd und in die Endrundenspiele um die Deutsche Meisterschaft. Auch mit dem 1. FC Köln kam er anschließend im Westen zu Meisterehren während er dann mit dem FR Pirmasens hinter dem 1. FC Kaisers- lautern den Vizemeistertitel in Süd- west eroberte. Sein bisher stolzester Er- folg war die deutsche Meisterschaftsdoublette mit Borussia Dortmund in den Jahren 1956/57. In der vergangenen Saison löste er mit dem FK Pirmasens den 1. FC Kaiserslautern als Zweiter Tag des Reitturniers in Harrisburg: Alte drei deulschen Neitet blieben ſellertrei Equipe der Bundesrepublik führt in Mannschaftswertung klar vor Kanada Beim Internationalen Hallen-Reitturnier in Harrisburg/ Pennsylvanien gewann Deutsch- lands Equipe nach einem Ruhetag auch die zweite der insgesamt elf Sprungkonkurrenzen und führt nunmehr im Kampf um die Mann- schaftstrophäe klar mit 25 Punkten vor Ka- nada(13), Mexiko(11), den USA(6) und Kuba(0). In dieser zweiten Konkurrenz, in der es über einen 300 Meter langen Parcours und acht Hindernisse um die„Major General Milton G. Baker Trophy“ ging, blieben alle drei deutschen Reiter, Olympiasieger Wink- ler auf„Halla“, Europameister Fritz Thiede- mann auf„Retina“ und Alfons Lütke- West- hues auf„Ala“ fehlerfrei. Auf den Plätzen folgten Kanada mit vier, die USA mit acht, Mexiko mit 12 und Kuba mit 28 Fehlern. Mit diesem neuen Erfolg errang die deutsche Equipe 15 Pluspunkte zu den zehn am Sams- tag gewonnenen, als Thiedemann das Eröff- nungsspringen siegreich beendete. Das Reit- turnier endet am Samstag. ViR-Läuferreihe überragte Hockey: Kickers Stuttgart— VfR 1:1 Mit drei Mannschaften trat die Hockey- Abteilung des VfR Mannheim bei den Stutt- garter Kickers zu einem Clubkampf an. In der Begegnung der„Ersten“ kam es auch diesmal zu einem sehr schönen Spiel. Bester Mannschaftsteil beim VfR war erneut die Läuferreihe mit Kreher in der Mitte und den Gebrüdern Weiß. Kreher war es auch, der den VfR vor der Pause durch Verwandlung einer Strafecke in Führung brachte. Den Gastgebern gelang wenige Minuten nach dem Seitenwechsel der Ausgleich. In der Folge zogen die Mannheimer alle Register ihres Könnens und waren ihrem Gegner hoch 1 Beilagen hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staatlichen Zahlenlotto bei. überlegen, ohne aber diesen Vorteil in Toren ausdrücken zu können. Es blieb bei dem für Stuttgart recht schmeichelhaften 1:1.— Die AH des VfR landete einen 2:1-Sieg, während die Damen mit 2:0 Toren den Kickers- Spielerinnen den Sieg überlassen mußten. Abonnementsmeister im Südwesten ab. Auch in dieser Saison hat Helmuth Schneider mit seiner Mannschaft berechtigte Aussichten, den Südwestmeistertitel erfolgreich zu ver- teidigen. UdssSR- Mannschaft unerwünscht Der schweizerische Eishockeyverband soll sich nach einer Meldung der Genfer Zeitung „Tribune de Geneve“ entschlossen haben, russischen Eishockeyspielern die Teilnahme an einem internationalen Turnier in Genf im November zu verbieten. Das Blatt erklärte, das Verbot habe„überhaupt nichts mit Sport zu tun und sei für die Veranstalter äußerst bedauerlich und unangenehm“. Boxunfall durch Fahrlässigkeit? Der Marburger Oberstaatsanwalt hat eine Untersuchung eingeleitet, ob bei einem bes dauerlichen Boxunfall, der sich am Samstag an einem Kampfabend in Marburg ereignete, ein strafrechtliches Verschulden Dritter vor- liegt. Der Ex-Ungar Kelemen(Gießen) war im Schwergewichtskampf von dem West- kalenmeister Nicolai unmittelbar vor Run- denschluß schwer an der Kinnspitze getroffen worden und zu Beginn der nächsten Runde infolge Gehirnblutungen zusammengebrochen. Er war sofort operiert worden, ist aber immer noch ohne Bewußtsein. Die Aerzte bezeichnen seinen Zustand als sehr bedenklich. Kelemen hatte vor dem Kampf über Kopfschmerzen geklagt. Der Ringarzt konnte jedoch nichts feststellen und hatte es dem Amateurboxer selbst überlassen, ob er antreten wolle oder nicht. UNTER DIE LUPE nehmen Bundestrainer Sepp Herberger und Schorsch Gawliczek in der hessischen Bundessportschule Frankfurt das für das Pariser Länderspiel vor- gesehene Aufgebot. Da die schlechte Witterung kein Training im Freien gestattete, setzte Herberger am Dienstag zunächst Ballarbeit in der Halle auf das Programm. Das Training soll in den nächsten Tagen fortgesetzt werden. Unsere Bilder zeigen rechts den jungen Augsburger Haller und links Herberger mit Horst Szymaniak bei einem„Gespräch unter vier Augen“. Bilder: Gayer För Männer, die wissen Was gut ist: in Feinschnitt 50 9 5 FEIVScH Hf f O 1.25 5 elfe und Reinheit v. y ollmundig endet echt undd rein 2 N N 8 8 Seite 14 MORGEN Mittwoch, 22. Ochtober 1958/ Nr. 240 Do so viele kuufen muß es gut sein GROSSE WEITEN in den Spezial-Abteilungen MANNHEIM(a. d. Planken) und HEIDELBERG MODELLE in uns. Modell-Abt. am Paradeplatz mit Spez.-Abt. GROSSE WETTEN Heidelberg, Hauptstr. 30/2 mit Spez.-Abt. 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Oktober Stand der erste Tag des offiziellen Staatsbesuches des Bundespräsidenten in London ganz im Zeichen des höfischen Ze- remoniells der ältesten Monarchie der Welt so war der Höhepunkt am zweiten Tag der nicht minder feierliche und zeremonielle Empfang an der Stätte der ältesten demo- kratischen Verfassung der Welt. An dieser Klippe, dem feierlichen Akt in der Guild Hall, scheiterte der letzte Besuch eines deut- schen Staatsoberhauptes. Kaiser Wilhelm II. wurde hier für seine schnarrende, überheb- liche Rede kaum mit höflichem Beifall be- dacht und ansonsten in dem kathedralarti- gen Raum mit verletzendem Schweigen be- handelt. Wie anders war dagegen das Bild zu genau der gleichen Stunde in genau dem gleichen prunkvollen Raum 51 Jahre später. Der in schlichtem Schwarz gekleidete, mit dem ihm am Vortage von der Königin ver- Uiehenen Bath-Orden geschmückte Bundes- präsident erhielt für seine warmherzigen Worte herzliche Ovationen. Ueberhaupt hat sich die allgemeine Atmosphäre zugunsten des Bundespräsidenten noch weiter verbes- sert. Immer häufiger wurden ihm während des glanzvollen, bunten Zuges vom Buk- Der Bundespräsident fährt vom Buckingham-Falast zur Guild Hall Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Teils wolkig mit Aufheiterungen, teils hochnebel- artige Bewölkung. Im allgemeinen von ver- eimzelten Strichregen abgesehen nieder- Schlagsfrel. Nachmittagstemperaturen 11 bis 14 Grad, Frühtemperaturen in der Ebene 4 dis 8 Grad, im Odenwald und Bauland etwas niedriger und Gefahr leichter Bodenfröste. Schwache Winde aus nördlichen Richtungen. Vorherscge-HNarte För zz 10. 58- Uhr fois Als 000 5 Uebersicht: Das wetterbestimmende Hoch 0 der Biskaya nach dem Seeraum süd- 1291 Irland gezogen und entsendet einen 5 nach Skandinavien. Dieser wird nach 3 schwenken und uns Beruhigung dringen. Die Dauer dieser Beruhigung ist jedoch nicht abzusehen, da immer noch die 1 besteht, daß Störungen auf ihrem ese über die Ostsee nach dem Balkan auch bis zu uns ausgreifen. . Pegelstand am 21. Oktober 6 Maxau 486(13); Mannheim 333 12); Worms 252(16); Kaub 241(414). 1 Neckar: Plochingen 159(4.23); Gundels- Lim 220(13); Mannheim 340(. 26). kingham-Palast zur Londoner Guild Hall gestern mittag herzliche Kundgebungen zu- teil. Die Ansprache der Königin beim Staats- bankett zu Ehren von Professor Heuss am Montag bewirkte nicht zuletzt die nunmehr kreundlichere Haltung der englischen Presse gegenüber dem ersten Mann der Bundes- republik. Der Dienstag- Kommentar des Oppositionsblattes„Daily Herald“ mag stell- vertretend stehen für alle anderen Blätter, die in großer Aufmachung, in Bild und Wort über den Staatsbesuch berichten. Die ge- Bild: AP nannte Zeitung schließt ihren Leitartikel mit den Worten:„Wir reichen Professor Heuss unsere Hand. Mögen wir gemeinsam eine bessere Zukunft teilen.“ Die Sonne brach zaghaft hervor, als sich gestern pünktlich um zwölf Uhr Ortszeit der gleiche prunkvolle Zug wie am Vortag im Vorhof des Buckingham-Palastes in Be- wegung setzte und, umgeben von der könig- lichen Eskorte, der Garde- Kavallerie mit Standarte, mit wehenden Federbüschen auf silbernen Helmen, in prunkenden Brust- panzern über den scharlachroten Röcken, durch die Londoner City zur Guild Hall fuhr. Truppenteile aller englischen Waffengattun- gen mit ihren Musikkapellen bildeten auf dem langen Weg durch die Londoner Innen- stadt Spalier. Die Verwaltungszentrale der Londoner City ist nach schwerer Bomben- beschädigung im letzten Weltkrieg im alten Glanz wiederhergestellt worden. Der Fest- saal mit den Marmorfliesen, den schweren holzgetäfelten Wände, dem reichverzierten Deckengewölbe und den bunten gotischen Fenstern gleich fast einer alten Kathedrale. Obwohl die Londoner an derartige prunk- volle Schauspiele gewöhnt sind, säumten Zehntausende von Zuschauern die Straßen, als Bundespräsident Heuss und sein Gefolge in vier offenen Staatskarossen und vier Kraftwagen unter dem Pferdegetrappel und dem Waffenklirren seiner Eskorte vorüber- zog. Neben dem Bundespräsidenten saß im ersten Wagen der Oberstallmeister der Köni- gin, der Herzog von Beaufort, ihm gegenüber Vizeadmiral Sir Stephane Carlill, der dem Bundespräsidenten Speziell von der Königin zugeteilte Ehrenadjutant, und ein deutscher Dolmetscher. In den übrigen offenen Karos- sen, auf deren Rücksitz je zwei uniformierte Diener saßen, und in den nachfolgenden Kraftwagen befanden sich u. a. Außenmini- ster von Brentano, die übrigen Herren der Begleitung von Professor Heuss, der deutsche Botschafter in London und die Herren der englischen Ehrenbegleitung. Der Lordmajor, der Oberbürgermeister von London, empfing in herrlicher, mittel- alterlicher Robe aus Samt und Seide mit Spitzenkragen, mit Perücke und goldener Amtskette zusammen mit der Lady Majoress den Bundespräsidenten am Hauptportal der Guild Hall mit dem ganzen Prunk der er- sten Stadt des Commonwealth. Die vor der Guild Hall stehenden Wachen trugen die Uniformen der„ehrenwerten Artillerie- Kompagnie“ aus dem 17. Jahrhundert. Als der Lordmajor den Bundespräsidenten in den Bibliotheksaal geleitete, standen vor dem deutschen Gast auf einem Tisch Schwert und Zepter der City. Die mehrfar- bigen, pelzverbrämten Roben der städti- schen Würdenträger, die funkelnden Gold- ketten und die blitzenden Rüstungen zau- berten eine Atmosphäre großer historischer Zeiten des Mittelalters herbei. von denen die Tradition dieser feierlichen Empfänge herrührt. Fanfarenklänge ertönten, als Pro- fessor Heuss durch den von Wächtern in scharlachrot bewachten Eingang zur Biblio- thek schritt. Die Anwesenden erhoben sich und klatschten als der Bundespräsident unter den Klängen des Deutschlandliedes durch die Tür kam. Dann rief der Zere- monienmeister, dreimal mit seinem Stab auf den Boden aufschlagend:„Order! Order!“ Der Vertreter des Stadtparlaments gab die Tagesordnung der Festsitzung be- kannt. Danach verlas ein Sprecher die Will kommadresse des Lordmajors, der Stadt- räte und der Beigeordneten an den Bundes- präsidenten. Er rollte dann die auf Perga- ment geschriebene Adresse zusammen und übergab sie dem Lordmajor, der sie in einen silbernen Kasten legte, den er dem Bundespräsidenten übergab. Professor Heuss erwiderte in deutscher Sprache. Laut schallte seine sonore Stimme durch den Raum, als er von den alten Ban- den zwischen deutschen und englischen Handelsleuten, Seefahrern und Bürgern sprach, als er an seinen Besuch in der glei- chen Stadt im Jahre 1911 erinnerte, als man sich noch keinen ernsthaften Konflikt zwi- schen den beiden Völkern vorstellen konnte. Der Bundespräsident schloß seine von gro- Bem Beifall begleitete deutsche Ansprache mit dem Wunsch, daß sich Handel und per- sönliche Beziehungen zwischen den Bürgern der Stadt London und den deutschen Bür- gern zum gemeinsamen Wohle weiterent; wickeln mögen. Verstärkter Beifall brauste auf, als die Ansprache anschließend von einem Dolmet- scher in englischer Sprache wiedergegeben wurde. Heuss überreichte dem Lordmajor eine herrlich gearbeitete Silberschale als Geschenk. Der Sprecher der Ratsversamm- lung beantragte die wörtliche Aufnahme bei- der Willkommadressen in das Sitzungs- protokoll, was einstimmig angenommen Wurde. Im großen Festsaal der Guild Hall kand später ein Mittagessen für 850 geladene Gäste statt. Während dieses Essens hielt der Bundespräsident eine Rede, die in dem Wunsch nach freundschaftlicher Zusammen- arbeit zwischen beiden Völkern gipfelte. Unter großem Beifall gab der Lordmajor bekannt, daß ihm Theodor Heuss einen Scheck für Wohltätigkeitszwecke überreicht habe. Er sagte unter großer Heiterkeit:„Er hat mir den Scheck— um seine eigenen Worte zu gebrauchen— unter dem Tisch zugeschoben.“ Die Rückfahrt von der Guild Hall zum Buckingham-Palast erfolgte im Kraftwagen. Dabei hielt die Wagenkolonne vor der gro- gen Westtreppe der St.-Pauls-Kathedrale. In der Vorhalle vor dem Hauptportal wurde Professor Heuss vom Dean und den Mitglie- dern des Kapitels empfangen und in die Kathedrale geleitet. Nach einer kurzen An- sprache überreichte der Bundespräsident „im Auftrag des deutschen Volkes“ ein Kruzifix und zwei Leuchter aus dem 18. Jahr- hundert als„ein Unterpfand unseres auf- richtigen Willens, einträchtig mit dem briti- schen Volk für den Frieden in der Welt zu wirken“. Nach kurzer Rast in seinem Appartement im Schloß stattete der Bundespräsident am Nachmittag dem berühmten„Britischen Museum“ einen Besuch ab. In einstündigem Rundgang besichtigte Professor Heuss einige der zahllosen Kostbarkeiten und Schätze des im Jahre 1759 eröffneten größten Museums der Welt, das jedes Jahr von mehr als einer Million Besuchern und Studenten aus allen Ländern der Erde besucht wird und dessen Bibliothek allein über sieben Millionen Bünde zählt. Die Begleitung des Präsiden- ten mußte ihn immer wieder an die Zeit erinnern, sonst wäre das ganze Minuten- programm für den Rest des Tages durch- einandergeraten und der Präsident womög- lich als Gastgeber zu dem Festmahl zu spät gekommen, das er am Abend in der deut- schen Botschaft der Königin und ihrem Ge- mahl gab. Was sonst noch geschah. Zehn Millionen deutsche Touristen haben in der vergangenen Feriensaison die Nieder- lande besucht. Sie lagen damit an der Spitze der insgesamt 30 Millionen ausländischen Be- sucher, die nach Schätzungen der nieder- ländischen Fremdenverkehrsorganisation bis- her in diesem Jahr Holland aufsuchten. * Ein 57 Jahre alter Metallarbeiter hat am Montag durch einen Sprung von Are de Triomphe im Zentrum der französischen Haupttsadt seinem Leben ein Ende gesetzt. In der gleichen Weise hatte bereits— wie wir gestern meldeten— am Wochenende ein 19 Jahre altes spanisches Mädchen den Tod gefunden. Beide Selbstmorde geschahen in den Morgenstunden, in denen Scharen von Touristen zu dem berühmten Bauwerk strömen, um die Aussicht auf die Pracht- straße der Champs Elysees zu genießen. * Fin 28jähriger österreichischer Staatsan- gehöriger ist im Zentrum von Straßburg vor einem neuen, noch unbewohnten Gebäude tot aufgefunden worden. Es handelt sich um einen Sekretär, der der permanenten öster- reichischen Delegation beim Europarat ange- hören soll. Aus der Untersuchung geht her- vor, daß der junge Mann vom fünften oder sechsten Stockwerk auf die Straße gesprun- gen ist, wo er den Tod fand. * Der sowjetische Ministerpräsident Chrus- tschow hat in einer am Dienstag durch Radio Moskau verbreiteten Rede kürzlich vor Bauern im Gebiet von Kursk scharfe Maß- nahmen der Regierung gegen Betrunkene und Trinker angekündigt. Trunkenheit sei dem Sozialismus fremd und widerspreche zu- tiefst der sozialistischen Zeit und Ordnung, sagte der Ministerpräsident. Man könne nicht übersehen, daß es in der sowjetischen Gesell- schaft noch Trunkenbolde, Diebe und Schwindler gebe. Trunkenheit schädige nicht nur die Gesundheit eines Mannes, sie zerstöre außerdem das Familienleben und schädige die Gesellschaft. Die Regierung sei deshalb ge- genwärtig dabei, strengere Maßnahmen ge- gen Trunkenbolde auszuarbeiten. Die besondere Vote Elegantes Sackłkleid in modischem, einfarbigem Strukturge webe aus reiner Wolle. Raffiniert einfach in det Linienführung o 58. HERREAM-, DAMEN-, KIND ERKLEITDb UNS. MANNHEIM, AN DEN PlANKEN Zunlungserleichterung durch feAITu-Hredithüro im J. Stock unseres Hauses. Hundenkredithank, WII, Beumtenhanl MORGEN Mein lieber Gatte, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Kraus ist heute nacht im 71. Lebensjahre in Gottes Frieden eingegangen. R. i. P. Mannheim, den 21. Oktober 1958 Lameystraße 22 Namens aller Hinterbliebenen: Frau Juliane Kraus, geb. Hepp Beerdigung: Donnerstag, den 23. Hauptfriedhof Mannheim. Oktober 1958, 11 Uhr, im Nach schwerer Krankheit verschied heute unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Margarethe Botz wwe. im Alter von 75 Jahren. Mam. Waldhof, den 21. Oktober 1958 Wachtstraße 32, früher Spiegelfabrik In stiller Trauer: Die Kinder Beerdigung: Donnerstag, den 23. Oktober 19886, um 13 Uhr, im Friedhof Käfertal. N Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Norbert Anton Hoppe Ewigkeit abzurufen. Mhm. Sandhofen, den 22. Oktober 1988 es- Kolonte In tlefer Trauer: Elfriede Hoppe geb, Jung Familie Fritz Heid zowie alle Angehörigen Beerdigun hof Sandhofen. Statt Rarten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die überaus schönen Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn 5 Willi Schleh sagen Wir auf Dank. 5 Mannheim, den 22. Oktober 1958 Pflügersgrundstraße 40 diesem Wege allen unseren innigsten f Christina Schleh geb. Braun nebst Angehörigen Statt Karten Für die liebevollen Beweise der Anteilnahme an dem schmerz- lichen Verlust unserer lieben Entschlafenen, Frau Emilie Kleinhans agen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den B. Oktober 1888 Bremtanostraße 29 Im Namen aller Hinterbliebenen: Josef Kleinhans am 20. Oktober 1988, im Alter von 54 Jahren, zu sich in die Kinder: Christa, Jürgen u. Manfred g: Donnerstag, den 28. Oktober 1988, 14 Uhr, im Fried- Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 19. Oktober 1958 der per- sönlich haftende Gesellschafter und Seniorchef unserer Gesellschaft, Herr Albert Steigenberger Generalkonsul der Republik Panama im 69. Lebensjahr. Mit Zähigkeit, Tatkraft und großem Weitblick führte er unser Unter- nehmen zu seiner heutigen Größe und Bedeutung. Es war sein Lebenswerk. In tiefer Trauer nehmen wir von einer Persönlichkeit Abschied, die mit ihrer Schaffenskraft und ihren menschlichen Werten für alle Freunde und Mitarbeiter Vorbild war. Die großen Verdienste des Verstorbenen sind uns höchste Verpflichtung, sein Werk in seinem Sinne fortzuführen. * Frankfurt/ Main, den 20. Oktober 1958 Aufsichtsrat, Geschäftsleitung und Belegschaft der A. Steigenberger Hotelgesellschaft K. G. a. A. Die Beisetzung eindet am Donnerstag, dem 28. oktober 1888, um u Uhr, im Frankfurter Hauptfriedhof statt. i Unsere liebe treusorgende Mutter, Sctwiegermutter, Oma und Tante, Sophie Böltz Wwe. geb. Hörauf wurde heute im Alter von 79 Jahren von ihrem schweren, mit großer Geduld ertragenen Leiden, erlöst. nheim, den 21. Oktober 1958 In tlefer Trauer! Paula Kirchgässer geb. Büöltz Ferdinand Peter und Frau Marianne geb. Böltz Alfred Studer und Frau Lina geb. Böltz Enkelkinder; Brigitte, Heide, 85 Inge, Oorni und Sonja Zeuerbestattung: Donnerstag, den 23. Oktober 1988, um 13.48 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Hundescheren Selon Beringer Lassen Sie Ihre Haut Schönheit trinken Skin Dew föhrt Ihrer Hout quf biologischem Wege feuchtigkeit zu. Sie können die glattende und belebende Wirkung im Spiegel beobachten. Sein Dew ist jeder Habt zu- träglich und ideal geeignet ols fagescreme und Make-up- Unterlage. Nlzzei- parfümerle 0 6, 4. 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Feickert, Johannes, Karl-Benz-Straße 28. 8 Friedhof Käfertal Müller, Karl, Enzianstraße 7 Friedhof Neckarau Jehle, Fritz, Brentanostraße 2 Mitgeteillt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewihr Meine innigstgeliebte Frau, unser gutes Mutterle, oma und Schwester, Frau Anna Korwan VII. 9. 77 X 20. 10. 58 ist nach einem erfüllten Leben heimgegangen. 8 Waldenbuch Mannheim „den 20. Oktober 1988 Cari Friedrich NTorwan, Bdhauer Franz Schrode und Frau Trudel geb. Korwran Dipl.-Ing. Karl- Fr. Korwan, Architekt und Frau Elly geb. Hodel Die Enkelkinder: Christa, Peter, Andi und Verena Die Beisetzung findet m Donnerstag, dem 2. Oktober 1088, 14 Uhr, in neuen rriedhog in Waldenbuch statt. Gott der Allmächtige rief heute nach kurzer schwerer Krankheit meinen liebevollen Mann und stets treusorgenden Vater, unseren ge- liebten Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herrn Emil Huber Verwaltungsdirektor im Alter von 54 Jahren, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, zu sich in die ewige Heimat. Bruchs al Schloßraum 17 „den 21. Oktober 1958 Mannheim Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Erna Huber mit Tochter Christel Ludwig R. Huber, Pfarrkurat Beisetzung: Freitag, den 24. Oktober 1938, 14 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 8 Durch einen tragischen Unfall verstarb unser Junge Rolf im Alter von 18 Jahren. Mannheim, den 19. Oktober 1958 Langstraße 6 Foamillen-Anæeigen Im M= In tlefer Trauer: Familie Ludwig Maßholder Feuerbestattung: Donnerstag, den 23. Oktober 1938, 13 Uhr, im Krematorium Mannheim. a bon bielen gelesen Vervielfältigungen: Lingott, U 4, 12. 5 Damenröcke und Mäntel enger weiter länger- kürzer Kleiderpflege Schmitt, L. 14, 17. Einzel- Möbel Kleiderschränke in allen Größen u. Preisen ab DM ,. 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Ochtober 1958/ Nr. 244 Raummosik und Leitlinien Ein neues Stöck von Pierre Boulez bei den Dongdoeschinger Mosiktagen Das Innere der Donaueschinger Festhalle — auch jetzt wieder Schauplatz der Donau- eschinger Musiktage für zeitgenössische Ton- kunst— hat sich verändert. Inmitten des Saals sind Podien für drei Orchester auf- gebaut, eingeschlossen von Stuhlreihen in Variabler Gruppierung. An den Wänden. auch von der Decke, hängen Lautsprecher, Vierundachtzig insgesamt. Und seitlich auf der Bühne steht das neue Achtspur- Magnetofon, das eigens für das elektronische Versuchsstudio beim Südwestfunk gebaut Wurde. Dort montierte der Komponist Pierre Boulez Teile seiner„Poésie pour pouvoir“ Gach einer Dichtung von Henri Michau:), jene Abschnitte nämlich, in denen er elektro- nische Klänge und eine mittels Bandmanipu- lation oder Halleffekte verfremdete Sprech- stimme benutzt. Weitere Partien des Werks sind traditionellen Klangträgern in avant- gardistischer Behandlung anvertraut: den erwähnten drei Orchestern. Was Boulez hier anstrebt, ist eine Synthese des technischen Klangs mit dem herkömmlichen, dazu die Einbeziehung des Raums in den kompositori- schen Plan. Die Musik wird losgelöst von einem festen Ort: sie kreist und wandert, sie ist allgegenwärtig. Dem unvoreingenomme- nen Hörer bedeutete die Uraufführung der „Poesie“ weniger eine Zumutung als die Er- füllung eines alten Traums; schließlich ist schon in der Renaissance, auch bei Berlioz, Aehnliches versucht worden. Der weitere Ausbau dieses Wegs läßt unabsehbare Be- reicherungen des Hörsinns denken: zumal wenn Komponisten vom Feingefühl eines Boulez am Werk sind. Seine Sensibilität zeigt sich nicht nur in der differenzierten Klangabschattierung, mehr noch in den sub- til! geformten Uebergängen zwischen Elek- tronik und Orchester. Kein Zweifel— hier tun sich neue Horizonte auf. Mag auch der provokatorische Anspruch der„Poésie pour pouvoir“ geringer sein als in den„Gruppen für drei Orchester“ von Karlheinz Stockhausen— Boulez übertrifft den Kölner Kollegen in der rein künstleri- Nichts zu lachen Karikoturen-Ausstellung in london Der einstige Ministerpräsident der Arbei- terregierung, Lord Attlee, eröffnete in Lon- don in Gegenwart zahlreicher Diplomaten die „Erste Internationale Karikaturen-Ausstel- kung“. Ihr bezeichnend- aggressiver Titel lau- tet:„Die große Herausforderung“, und sie bringt auf engstem Raum 277 politische Karikaturen von diesseits und 178 von jen- seits des Eisernen Vorhanges. Wenn Humor die einzige Medizin gegen Terror und Gewalt ist, wie es der Förderer dieser Ausstellung, Lord Boothby, ausdrückt, so ist von diesem für unsere Zeit so unentbehrlichen Heilmit- tel nichts in der Ueberfülle der ohne Aus- nahme gescheiten und gekonnten Zeitpor- träts zu spüren. Vielmehr ist diese Ausstel- lung die beste Demonstration dafür, daß wir in einem Zeitalter der Humorlosigkeit leben. Was sie als nachhaltigsten Eindruck vermit- telt ist Ekel, nämlich über die ewig-gleiche Darstellung der ewig- gleichen Themen. Man wollte umfassend sein und überlud die Schau mit einer Flut thematisch und darstellerisch ähnlicher Themen. Nicht genug damit, traf man eine so willkürliche Auswahl, daß die besten Karikaturisten aus Amerika, Eng- land, Deutschland und Frankreich fast völlig fehlen, während völlig unbekannte— wer kennt schon die Mitarbeiter des„Bonner Mittwochdienstes“ und der„Tarantel-Press“? — über Gebühr und in großer Zahl heraus- gestellt werden. Man hat der Ausstellung unter dem Motto:„Wie uns die anderen sehen“ eine Sonderschau von Karikaturen aus dem sowjetischen Machtbereich beige- fügt. Und es war ein Erlebnis für westliche Betrachter, auf einer Karikatur nicht den sowjetischen Außenminister Gromyko, son- dern den USA-Außenminister John Foster Dulles als„Njet“-Sager abgebildet zu sehen. Ungewollt hat diese, übrigens nicht sehr wit⸗ zige, Karikatur der ganzen Ausstellung das Leitmotiv gegeben: ob in Ost oder West— das Problem, mit dem sich, der„Kolumnist der Feder“ herumzuschlagen hat, ist die Langweiligkeit der gleichen Aussage unter verschiedenen Vorzeichen. Die Ausstellung belegt eines mit Nachdruck: in unserer ern- sten Zeit gibt es nichts zu lachen, auch nicht bei den internationalen Karikaturisten. Dr. W. G. Krug schen Nervigkeit um ein beträchtliches. Man hatte leichte Möglichkeit zum Vergleich, denn auch die„Gruppen“ Stockhausens stan- den auf dem Programm. Dieses Werk ist ebenfalls ein Beispiel für Raumkomposition. Drei Orchester musizieren an getrennten Plätzen, die Strukturen des einen wecken Echos von anderswo; was links begonnen wird, setzt sich rechts oder in der Mitte fort, es entwickelt sich ein vielsträhniges Gewebe von Klangbewegungen und Klangbegegnun- Sen, phantasievoll im Einzelnen, bedeutend im Gesamten. Uebrigens zeigt sich bei Stockhausen wie bei Boulez gleichermaßen die Abkehr von den bisherigen europäischen Kritikern der Form. An die Stelle fester Glieder sind be- wegliche Strukturen getreten. Damit aber ndert sich das Zeitgefühl beim Hören grundlegend. Das kommt nicht von hier und heute. In dieser Beziehung haben schon der frühe Schönberg und der späte Debussy das musikalische Denken revolutioniert. Man hat dies selten in der Praxis so deutlich er- lebt wie bei diesem Donaueschinger Musik- fest. Debussys„Jeux“ und die„Fünf Orche- sterstücke“ Opus 16 von Schönberg— phäno- menale Wiedergaben durch Hans Rosbaud und das Südwestfunkorchester— besaßen eine durchaus legitime Funktion in diesem Rahmen. Nicht das Neue an sich ist allein Wichtig, auch nicht die Sensation, wohl aber das Aufzeigen von geistig-künstlerischen Leitlinien. Sie können untergründige Ver- bindungen schaffen, wo- Außere Diskrepanz der Stile herrscht. Den Beweis brachte nicht nur das erste Orchesterkonzert(Schönberg, Debussy, Stockhausen), sondern auch die Kammermusik-Matinee des Juilliard-Quar- tetts. Da spannten sich Fäden vom dritten Bartok-Quartett zu den Miniaturen Anton Weberns, und das mittlere der drei Stra- Winsky- Stücke offenbarte überraschend „Punktuelle“ Züge. Der Höhepunkt dieses Konzerts lag bei Webern. Seine hochdiffe- renzierte Klangwelt fand eine Verwirk⸗ lichung, deren Reizsamkeit kaum zu über- treffen sein wird. Das Publikum? Etliche junge Leute, pfei- tend und zischend, versuchten bei Boulez ein Komponist und ſnterpret: Pierre Boulez und Hans Rosbaud Bei den Donaueschinger Musiktugen für zeitgenössische Tonkunst wurde ein neues Werk des französischen Komponisten Pierre Boulez uraufgeführt:„Poéèsie pour pouvoir“.(Steke unseren Bericht auf dieser Seite.) Unser Bild zeigt bei einer Besprechung— rechts Pierre Boulez und— links— Hans Rosbauud, den Chefdirigenten des Südwestfunkorche- ters Baden-Baden; beide haben die Uraufführung des Stüches, das für zwei Orchester und eine(von vier Technikern bediente) elektronische Apparatur geschrieben ist, geleitet Skandälchen anzuzetteln. Es mißlang gründ- lich. Denn die meisten Hörer hatten die Lek- tion verstanden, die Webern und Schönberg gaben. Ihre Kompositionen hatten als fester „klassischer“ Besitz jenseits aller Diskussion gewirkt. Man erkannte, daß die Bahnen von heute schon seit einem halben Jahrhundert beschritten sind, und wurde beinahe bestürzt gewahr, wie sehr die Hörgrenzen sich gerade in jüngster Zeit erweitert haben. Darum lag im einhelligen Publikumserfolg Stockhau- sens, in der kaum eingeschränkten Anerken- Foto: telefunkenbild/Schapowalow nung für Boulez die Bereitschaft, sich von den„Jungen“ in die Zukunft des Klang- raums(oder des Raumklangs) führen zu las- sen. Daneben galt einmütige Bewunderung dem unübertrefflich spielenden Südwest- funkorchester; es war unter den nicht minder bequbelten Dirigenten Hans Rosbaud, Pierre Beulez und Karlheinz Stockhausen der ge- keirmten Schwierigkeiten bravourös Herr ge- worden. Unter den Applaudierenden, foto- umblitzt, Igor Strawinsky, der prominenteste der Gäste. Josef Häusler Selbstanalyse einer beröhmten Existentiqlistin Simone de Becuvoirs Autobiographie unter dem Titel„Memoiren eines jungen Mädchens“ Noch hängt an ein paar Mauern von Paris in verwaschenen Fetzen das Manifest, in dem eine Reihe von Persönlichkeiten aus dem geistigen Leben Frankreichs die Wäh- lerschaft aufgefordert hatten, zur de Gaulle- schen Verfassung„Nein“ zu sagen. Man weiß, wie gering ihr Echo war. Unter den Signaturen fehlte, neben dem Namen Sar- tres, natürlich auch nicht der seiner unzer- trennlichen Freundin Simone de Beauvoir. Dieser Tage begegnete ich ihr wieder im Gallimard-Verlag, wo sie mit ihrem emsig trippelnden Schritt, das hochgesteckte Haar unter einer Art Turban verhüllt, ein schwe- res Bücherpaket abholte: die Autoren-Exem- plare ihres soeben erschienenen neuen Wer- kes„Memoires d'une jeune fille rangée“, Die Literaturkritik hat sich, auf der Jagd nach Sensationen und prickelnden Enthül- lungen, sofort mit Heißhunger auf diese Autobiographie gestürzt, und wenn bisher erst sehr wenige Berichte darüber erschie- nen sind, so weil es geraume Zeit nimmt, das umfangreiche Buch gründlich durchzu- lesen. Der Titel läßt sich schlecht wörtlich übersetzen und will hier eigentlich besagen: „Erinnerungen eines jungen Mädchens, das seine innere Ordnung gefunden hat.“ Die spätere Muse des Existentialismus schildert darin, mit einer Genauigkeit, die nichts zu wünschen übrig läßt— geradezu als hätte sie von ihrer Geburt an Tagebuch geführt— den eigenen Werdegang bis zum 21. Lebensjahr, der Epoche ihres philosophi- schen Staatsexamens. In dieser methodischen Selbstdarstellung einer fast zu intelligenten Frau, die sich ohne falsche Scham und ohne Konzessionen über ihre Jugend beugt, wird der aufmerksame Leser wenig Anlaß zum Skandal finden und noch weniger zweideu- tige Erotik; nichts von dem, was der Volks- mund der Zügellosigkeit einer Generation zuschreibt, die, wie Simone de Beauvoir, im Stadtviertel von Saint-Germain-des-Prés und vom Montparnasse aufgewachsen ist. Trotzdem, oder besser gesagt, gerade des- halb, verdient das Buch in mehr als einer Hinsicht große Beachtung. Nichts wirklich Außergewöhnliches stößt ihr in ihren jungen Jahren zu, aber sie zeichnet von sich selbst, von ihrem Milieu, vom Elternhaus, von Leh- rern und Freunden ein so präzises Porträt, daß daraus das Portrait einer spezifischen Schicht wird, im Konflikt mit der die junge Simone nicht ohne Dramen und Trauer zur Freiheit findet, zu ihrem„Nein“ an eine Ge- sellschaft, deren Tabus sie mit wachen Sin- nen zu durchschauen gelernt hat. Alles, was die Vollkommenheit ihrer Romane und Theaterstücke einschränkt: die Infrospektion, die Neigung zum Professoralen, ihr Mangel an schöpferischer Phantasie, ja an echter Feminität, scheint ihr in den„Memoiren“ zum Vorteil zu gereichen. Tochter eines freidenkenden, aber ultra- patriotischen Vaters, der trotz seines Hangs zum Theaterspielen höchsten Wert darauf legt, zur„vornehmen Welt“ gezählt zu wer- den, und einer konformistisch-bigotten Mut- ter verbringt die junge Simone ihre Schul- zeit in einem katholischen Institut der Rue Jacob. Die Studien fallen ihr leicht, und von früh an ist, wie sie selbst sagt, die große Affäre ihres Lebens die Lektüre. Als Kind schon hat sie das Bedürfnis zu lehren und findet dafür in ihrer kleinen Schwester, der späteren Malerin Helene de Beauvoir, ein dankbares Objekt. Als Kind auch schon de- kretiert sie, sich nie verheiraten zu wollen. Mit fünfzehn Jahren gibt sie, auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen, die prompte Ant- Wort:„Ein berühmter Autor werden.“ Aber ihr glänzender Intellekt— sie hat das Ge- hirn eines Mannes, sagt der Vater von ihr— sucht, mehr oder weniger bewußt, Kompen- sationen im Gedanken an Selbst-Aufopfe- rung. Eine Zeitlang, bevor sie ihre religiöse Krise durchgemacht hät, findet ihr einge- standener Hochmut Befriedigung in der Idee, sich später zur Karmeliterin zu machen. Bei dieser scharfen Denkerin, die „keine bequemen Arrangements mit dem Himmel“ eingehen will, führt in der Puber- tät der innere Weg, über die Mystik und den Zusammenprall mit den Vorurteilen der Um- welt, zur Verleugnung von Gott, zur Er- kenntnis ihrer Sterblichkeit und ihres ab- soluten Alleinseins. Trotz der Attraktion alles Gefährlichen und der Flucht in eine schillernde Nacht- Existenz der Bars, scheint auch die Zwanzig- jährige nicht von einer gewissen Prüderie, von der ihr eingefleischten Moral loszukom- men. Zwei groge sentimentale Lieben durch- ziehen ihr Jung-Mädchen-Leben, die zu einem Vetter, der als Clochard endet, und zu einer bewunderten Freundin Zaza, mit deren Tod die Autorin lange geglaubt hat, ihre Freiheit bezahlt zu haben. Und Sartre, wird man fragen? Simone de Beauvoir, die ihre Freunde in der„Ecole Normale“, der Hochschule, aus der sich die künftigen Professoren rekrutieren, ihres kon- struktiven Fleißes wegen den„Biber“ nann- ten, wird nach dem Abgang eines Kamera- den, von dem 23jährigen Studenten Sartre, dem brillantesten der Schule,„in die Hand genommen“. Das Bild, das sie von ihm zeich- net, ist nicht nur sehr schmeichelhaft: es verrät auch die neidische Bewunderung eines ganz unkonventionellen Lebensstils, der ihr selbst noch abgeht. In einem Zirkel, in dem alle intelligent sind, ist er der Intelligenteste von allen.„Er verachtete die Routinen und die Hierarchien“— schreibt sie—,„die Kar- rieren, die Rechte und die Pflichten, den ganzen Ernst des Lebens“.. und weiter; „er würde nirgends Wurzeln schlagen, sich mit keinem Besitz belasten; nicht um sich nutzlos disponibel zu bewahren, sondern um von allem Zeugnis abzulegen.“ Simone de Beauvoir sagt nicht mehr von ihren weiteren Beziehungen zu Sartre. Die „Memoiren eines jungen Mädchens“ lassen die Zukunft offen. H. v. R. „Blue Jecns“ Deutsche Erstaufföhrung in Berlin Blue Jeans sind jene blauen engen Ho- sen, die zur Uniform der Halbstarken ge hören. Und„Blue Jeans“ ist der Titel eines Stückes, dessen deutsche Erstaufführung in der Westberliner„tribüne“ in Szene ging. Die Autoren, James Leo Herlihy und Wil- liam Noble, machen sich anheischig, das Halbstarken-Problem gestaltet zu naben. Davon, freilich, kann keine Rede sein; Sie haben es zwar angetippt, aber nicht zu Ende gedacht. Dies geschieht: Jung-Arthur leidet. Woran alle Jugendlichen gelitten haben. leiden und immer leiden werden, nämlich an der spießigen Atmosphäre seines Eltern- hauses. Unter der traulichen Lampe im Wohnzimmer fühlt er sich unbehaglich. Da- her hat er sich im Keller ein Domizil einge- richtet— hier ist er Mensch, hier darf er's sein. Er pokert mit einem Freunde, er trinkt Bier, er raucht, er gibt an. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft teilt seine Einsamkeit, empfängt ein Kind von ihm und läßt es abtreiben. Um die Arzt-Rechnung zu bezah- len, läßt Arthur einen väterlichen Scheck kälschen. Das rüttelt den Vater auf. Er geht in sich und beschließt, sich künftig mehr um seinen gefährdeten Sohn zu kümmern. Man sieht schon: Max Halbes„Jugend“ minus Herlihy und Noble, dazu ein bißchen Paragraph 218 und viel amerikanische Good- will- Philosophie. Man muß nur miteinander reden, dann ist alles halb so schlimm. Hand- Werklich ist das nicht ungeschickt gemacht, und die Uebersetzerin Maria Teichs hat den Halbwüchsigen auf den Mund geschaut so reden sie wirklich, wie sie da auf der Bühne reden, und manchmal noch ganz an- ders. Daß die Inszenierung Ilo von Jankos sehr zögernd in Fluß geriet, lag am Stück daß das Stück von der Mitte an fast span- nend wirkte, lag dagegen am Regisseur. Brigitte Grothum servierte ein paar bezau- bernde Töne störrischer Empfindsamkeit, Ernst Jacobi vermochte sich mit der Zen- tralfigur völlig zu identiflzieren. Hübsch auch der trockene, unpathetisch-kamerad- schaftliche Humor, den Konstantin Paloff in die Inszenierung einbrachte. Das Hübscheste war allerdings Erich Grandeits Bühnenbild, ein atmosphärehaltiges kleines Meisterstück. chen ingeniöser Raumaufteilung. Das Pu- blikum nahm noch in der zehnten Auffüh- rung alles für bare Münze und applaudierte Schr. Hellmut Kotschenreuther Kultur-Chronik Vertreter des Nationaltheaters, der Abend- akademie und der Volkshochschule, der Jugend- bühne im Nationaltheater und der Theater- gemeinde für das Nationaltheater haben ein- leitende Besprechungen über den Plan geführt, ihre Einführungs veranstaltungen zu Vorstel- lungen im Nationaltheater Mannheim ab Ja- nuar kommenden Jahres zu koordinieren. Vor- gesehen sind zunächst für den Zeitraum des ersten Kalendervierteljahres 1959 gemeinsame Einführungsmatineen an Sonntagen zu den Premieren„Der Raub der Lukretia“ von Ben- jamin Britten,„Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart und„Der lebende Leichnam“ von Tolstoi. Sie sollen in der Kunsthalle statt- finden und kostenlos zugänglich sein. Ver- anstalter soll das Nationaltheater sein; die anderen Institutionen und Organisationen sol- len unter Verzicht auf eigene Unternehmungen gleicher Art ihren Anhängerkreis dafür ge- winnen. r Ernst Poettgen, seit Beginn dieser Saison Oberspielleiter der Oper am Mannheimer Na- tionaltheater, inszeniert in diesen Wochen als Gast am Teatro Colon in Buenos Aires. Seine „Fidelio“- Einstudierung mit Sir Thomas Beecham als musikalischem Leiter— fand ein sehr starkes Echo auch in der argentinischen Presse(„... eine dem Außerordentlichen des Werkes wohl wie selten gerecht werdende In- terpretation.. ohne Zweifel beste Aufführung der Spielzeit.. eine ungewöhnlich klare, kon- sequente Konzeption..). Auf Grund dieses nachhaltigen Erfolges wurde Ernst Poettgen eingeladen, in Buenos Aires auch noch den „Konsul“ von Gian Carlo Menotti und den „Wozzeck“ von Alban Berg zu inszenieren. In der Mannheimer Kunsthalle beginnt am Mittwoch, 22. Oktober, 20 Uhr, die Vortrags- reihe der Kunsthalle und des Freien Bundes „Deutsche Realisten— von Menzel bis Corinth“ mit einem Lichtbildervortrag von Dr. C. Wei- ler, Direktor der Gemäldegalerie Wiesbaden, über Adolph von Menzel. Die Mannheimer Gedok lädt zu einem Kam- mermusikabend für Freitag, 24. Oktober, 20 Uhr, ins Studio Heckel, Mannheim-Feuden- heim, Am Bogen 6 ein. Doris Rothmund und Rita Laugs(Klavier) sowie Ilse Hannibal(Alt) tragen Werke von Claude Débussy und Robert Schumann vor. ANTONIA RIDGE: Die Neide nach Franbireich Deutsch von Helmut Bode 6. Fortsetzung Wie es schien, hatte mein Vater durch das Fegefeuer einer ganzen Woche gehen müssen, um zwei Briefe zu schreiben, an Alexandrine und an seinen Vater. Alexan- Arine antwortete postwendend, offensicht- lich entzückt über die Nachricht. In Abwe- senheit meines Vaters hatte die Liebe auch sie überwältigt, und zwar durch einen Spa- nier, einen äußerst romantischen Senor, der in Marokko Pferde züchtete. Und nun konnte sie mit erleichtertem Herzen ihrem glühenden spanischen Verehrer das Jawort geben. Sie wünschte meinem Vater mit sei- ner englischen Miss alles Glück auf der Welt, und sie selbst würde für immer seine Alte Spielkameradin und Freundin Alexan- drine bleiben. Doch die Feder von Großvater Durand Ratte bestimmt das Papier versengt, auf dem er meinem Vater antwortete. „Komm sofort zurück!“ schnaubte er. „Alexandrine wird diesen Spanier satt be- kommen, und Du wirst Deine Schuldigkeit tun und dieses englische Mädchen verges- sen. Hast Du denn Deinen gesunden Men- schenverstand verloren? Hast Du vergessen, was Alexandrine für eine hübsche Mitgift besitzt, sicher in Staatsobligationen ange- legt? Erinnere Dich, wie sie kochen kann! Willst Du diesem Spanier erlauben, ein so begehrenswertes Eheweib abzuschleppen?“ Aber der Spanier heiratete Alexandrine, und mein Vater heiratete meine Mutter, und von diesem Tage an empfing er keine Zeile, kein Wort mehr von seiner Familie. Ja, was noch trauriger war: alle seine Briefe ka- men ungeöffnet zurück. Natürlich war er sehr bestürzt darüber“, sagte Tante Kate.„Aber er und deine Mut- ter waren sehr glücklich miteinander. Sieh, hier sind sie an ihrem Hochzeitstag.“ Sie drehte das Blatt um, und da waren sie, mein Vater und meine Mutter. Selbst jetzt weiß ich nicht, ob ich beim Betrachten dieses Photos weinen oder lachen Soll. Mein Vater bemühte sich eifrig, seiner englischen Braut zu gefallen, und so ging er los und kaufte sich den denkbar verrückte sten Hochzeitsanzug, aus dickem Tweed, rich- tig jockeimäßig kariert, mit vier großen auf- gesetzten Taschen, festem Gürtel, Knicker- bockers, die genau unterm Knie aufhörten, dicken wollenen Sportstrümpfen und derben Schnürstiefeln. Und in der einen Hand hielt er eine große flache Tweedmütze. Tante Kate sagte, daß er sich, so ausstaf- kiert, wie ein richtiger John Bull fühlte. Meine Mutter hingegen sah sehr elegant aus. Sie trug eine langes Samtkleid, mit Zahlreichen Reihen Silberborte garniert, eine lange Federboa um den Hals und dazu einen Winzigen steifen Hut mit einem großen Veil- chenstrauß, der über den Rand hinaushing. Aber all das vergesse ich immer, wenn ich in ihre Gesichter blicke. Es liegt etwas über ihnen, das mich stets den Atem anhal- ten läßt. Sie sehen so jung, 80 glücklich, 80 sehr verliebt aus. Ich weiß, ich war ein Kind, ls ich dieses Photo zuerst sah, aber selbst damals wußte ich, daß meine unbekannten Eltern glücklich, strahlend glücklich gewesen Waren. Und während ich sie immer wieder an- schaute, hörte ich Tante Kate sagen:„Nun, mein Liebes, ich fürchte, das ist alles.“ So war es. Der Rest des großen dicken Albums war leer, Tante Kate brauchte mir's nicht zu sagen, ich wußte, daß Vater und Mutter alle diese schönen, glänzenden Sei- ten, alle diese leeren Ausschnitte hatten fül- len wollen, aber es war ihnen keine Zeit ge- blieben, nicht einmal für ein Photo von mir. „Tante Kate“, sagte ich,„wie starben sie?“ „Ein Unfall“, sagte Tante Kate und er- zählte mir, wie sie in dem Jahr, in dem ich geboren war, für die Weihnachtsfeiertage nach London hinauffuhr, um mich anzu- schauen. Eines Abends sagte mein Vater kreuzfidel!„Wir wollen ein wenig Heu machen, solange die Sonne scheint. Tante Kate ist da und schaut nach unserer kleinen Dorothée, so wollen wir uns diese Weih- nachtsrevue ansehen.“ Sie kamen nicht mehr heim. Ein schreck- licher Straßgenunfall. Sie spazierten Hand in Hand dahin, als es geschah. „So nahm ich dich mit nach Hause“, sagte Tante Kate.„Was sollte ich sonst tun? Und ich schrieb an deinen Großvater Durand im Café-Restaurant des Monuments de Nimes, aber der Brief kam zurück: hierorts unbe- kannt. Ich schrieb an den britischen Konsul. Ich schickte ihm Geld und bat, Anzeigen in den Lokalblättern aufzugeben. Aber niemand antwortete. Oh, ich tat, was ich konnte. Ich wollte sichergehen, daß ich's richtig machte, wenn ich dich behielt, obwohl ich mich nicht von dir trennen wollte. Der Himmel weiß, warum, denn damals warst du nur ein klei- nes Plag, wecktest die arme Mrs. Penny und mich beim ersten Hahnenschrei und brülltest allen Nachbarn zu, daß wir dich verhungern liegen.“ Tante Kate lachte, aber in ihren gütigen blauen Augen standen Tränen. „Dorothy“, sagte sie, ich hab' dir das alles früher nicht erzählt. Ich dachte. es sei am besten, damit zu warten, bis du fragtest. Aber manchmal drückte es mich. Ich meinte dann, ich müßte mit dir sprechen, und hielt es für verkehrt, daß du nicht einmal wußtest, wie deine Mutter aussah.“ „Aber ich wußte es ja, Tante Kate“, sagte ich.„Ich wußte es. Sie sah natürlich genau so aus wie du.“ Tante Kate putzte sich sehr kräftig die Nase.„Nun“, sagte sie,„das ist so ungefähr das Netteste, was man mir je gesagt hat.“ Sie küßte mich, und ohne ein weiteres Wort deckte sie die Glut im Kamin zu und schob das Schutzgitter davor. Wir löschten das Gas und gingen hinauf ins Bett. Und unter dem Arm trug ich mein Familien- album. Das Porzellanhäuschen Ich erinnere mich, irgendwo gelesen zu haben, daß die Erinnerung das Vergangene vergoldet. Aber ich bin dessen nicht so sicher. Meine Erinnerung wirft zum Bei- spiel niemals einen goldenen Schimmer über die Jahre, die ich in der höheren Schule ver- brachte, oder auf den ruhmlosen Weg. auf dem ich mich so dahinschleppte, ohne je in irgendeiner Art die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Immer schob ich mich bei allem in die sichere, unauffällige Mitte, vom Hockey und Ballspiel bis zu den Schlußprü- fungen. Ausgenommen im Französischen. Ich schuftete, um die Erste im Französischen zu bleiben. Tante Kate sagte sogar oft, wenn ich mich nicht vorsähe, könnte ich schließlich al- les im Französischen, bis auf das Sprechen natürlich. Aber so lernten wir es damals eben, Als ob es eine tote Sprache wäre, mit einer schweren schriftlichen Schlußprüfung als Abschluß. Das Sprechenlernen war also nichts als Zeitvergeudung. Aber insgeheim bedeutete mir Franzö- sisch mehr als das. Viel mehr. Auch gab es da ja noch mein Familienalbum. Jeden Abend sag ich im Bett und betrachtete alle meine Photos von neuem. Selbst jetzt könnte ich Ihnen jede Einzelheit, jeden Knopf, jedes Band beschreiben. Und während ich 80 schaute, schlüpfte ich in eine seltsame, selbstgeschaffene Welt. Ich begann damit, jeder Photographie der Reihe nach ein höf- liches„Bonjour“ zu sagen, aber selbstver- ständlich nur flüsternd. Ich wollte nicht. daß Tante Kate oder Mrs. Penny ein großes Mädchen wie mich Selbstgespräche führen hörten. 0 Und ich bildete mir ein, daß sie alle ant- worteten:„Ah, bonjour, Dorothée, bonjour!“ Dann versuchte ich, etwas mehr von mei- nem Französisch an ihnen auszuprobieren. „Ecoutezé, sagte ich,„éecoutez, sil vous plait.“ Und ich tat so, als ob sie alle mit dem größten Vergnügen lauschten, wenn ich mein neuestes französisches Verb oder etwas an- deres, das ich an diesem Abend als Haus- aufgabe gelernt hatte, herunterrasselte. Han- delte es sich aber um etwas sehr Schwieriges oder schrecklich Langweiliges, dann wendete ich mich immer der Photographie von Groß- vater Durand zu, der an seinem kleinen Tisch vor dem Café-Restàurant des Monuments de Nimes sag und sich's wohlsein lieg, und sagte alles vor ihm auf. Begeistert über diese gelehrte Heldentat, schwenkte mein Großvater seinen Strohhut und rief:„Ah, bravo, bravo, Dorothée, bravo!“ Ich verbuchte diesen glänzenden Sieg für mich und sagte:„Eeoutez, grandpeère, es macht dir doch jetzt nichts mehr aus, nicht wahr?— Daß mein Vater meine Mutter hei- ratete und nicht die Alexondrine, meine ich.“ Fortsetzung folgt) Deutsche Rechte bei Franz Ehrenwirth Verlag KG München unt. d. Titel,, Reise durchs Familienalbum“ . ANY OZ. 2 r. 7TTCCCCCT0TCVC0