Jr. 248 ourna. Jahren dt La Zeraud re de n Prix durch Groß. er als g der 8“ zum ladigte wan Haft Eskrist rs Al. Auto- mand- uktion Manu- er die nder rt von ꝛovens wird Würfe Som- Mark, ttfried r* in einer „Ber- eaters cheine e da- eater“ ellten ichtet, ceinis nmen. eines a und twür⸗ Oper, muß, n, die il aus s und eines erden Zim- u des schrift „Der in. Er s un- 1 Be- erung ndern lb ist r Be- chkeit dst. et kür beiten alle g bis hloß- der imer schka gabte Kon- lann- Dussy. ebus- nysti- tücke e D- arbot, lang- turen kältig Iwin- B die Raum ussys rt, 80 emd- arme dem durch das schen Detail teilte Auch hielt lügel acht von ings- 1 g. Lleo- arich am imer der ver- ubli- be- chen pera ann- liges ober inen daß iner da- ter- an', kort. mit Och ken, Sie und mp- bei am ren 80 enn ler- dine au- und de- nlig lem ine er ck ten, hy; 11g1 der 0 K im Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schiiling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz: Loka-⸗ les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chei s. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank., Dresdner Bank. städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank. sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen Rh., Nr. 26 743 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, 1, 6-8. Telefon- Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: onatl. 3,50 DM zuzügl. 80 Pf. Trägerl. Postbez. 3,30 DN zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,30 0. zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,30 DM. Er- scheint tägl. auß sonntags. Zur zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.; R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bet Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh, Ge- walt keine Rückerstatt d. Bezugspr Für un verlangte Manuskripte keine Gewähr 13. Jahrgang/ Nr. 249/ 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges, m. b. H. Mannheim. am Marktplatz Dienstag, 28. Oktober 1958 De Gaulle stößt auf Widerstand Bonn: Vorschlag eines NATO- Direktoriums ist„einer unter vielen“ Von unserer Bonner Redaktien Bonn. Die Bundesregierung hat am Montag zu erkennen gegeben, daß sie den französischen Vorschlag zur Bildung einer NATO- Führungsspitze mit den USA, Groß- britannien und Frankreich nur als„einen Vorschlag unter vielen“ zur Verbesserung der politischen Konsultation innerhalb der atlantischen Gemeinschaft betrachtet. Sie hat darüberhinaus angekündigt, daß sie auf der Dezember-Tagung des NATO-Mini- sterrates in Paris eigene Vorschläge unterbreiten wird, die noch geheimgehalten wer- den. Bei einem kurzen Besuch des Direktors im französischen Außenministerium, Joxe, der eine Zeitlang Botschafter in Bonn war, ergab sich eine erste Gelegenheit, in einem Gespräch mit Staatssekretär van darzulegen. Wie Bundespressechef von Eckardt sagte, ist seit einem Jahr eine Diskussion im Gange, wie innerhalb der NATO die poli- tische Willensbildung aktiviert werden könne. Dazu seien mehrere Vorschläge, u. a. von Frankreich, gemacht worden. Sie alle zusammen werden auf der kommenden Ministerratstagung in Paris zur Debatte stehen. Ob Vorschläge gemacht würden, die die gesamte politische Konzeption verbessern könnten, stehe auf einem anderen Blatt. Nach Ansicht der Bundesregierung spricht gegen den französischen Vorschlag, daß bis- her der Kreis von interessierten NATO- Staaten, die ein bestimmtes Problem zu er“ Scherpenberg den deutschen Standpunkt örtern hatten, ständig wechselte. Man zwei- felt demnach daran, daß eine feste Einrich- tung, wie sie das Direktorium sein würde, zur Verbesserung der Konsultation bei- tragen würde. Bevor eine endgültige Stel- lungnahme abgegeben wird, sollen noch zweiseitige Kontakte mit anderen Partner- staaten aufgenommen werden.(Siehe auch Seite 2.). Auch die Niederlande Den Haag.(AP) Die niederländische Re- gierung hat am Sonntag bereits durchblicken lassen, daß sie jeden Vorschlag für die Ein- setzung eines amerikanisch-britisch-fran- Erhard kritisiert japanisches Dumping Deutliche Worte des Bundeswirtschaftsministers bei seinem Besuch in Tokio Tokio.(A P/ dpa) Bundes wirtschaftsminister Ludwig Erhard, der gegenwärtig zu einem einwöchigen Besuch in Japan weilt, erklärte am Montag auf einer Pressekonferenz in Tokio, der Preis der für Westeuropa be- stimmten japanischen Exportartikel sei zu niedrig, was zu Besorgnissen auf den west- europäischen Märkten geführt habe. Ein fairer wirtschaftlicher Wettbewerb sei zu begrüßen, doch müsse ehrlich ausgesprochen werden, daß der japanische Wettbewerb nicht kair sei. Die Preise der japanischen Waren bildeten ein weit größeres Hindernis für eine Ausfuhrexpansion Japans als die Klagen über eine„Ueberschwemmung“ über- seeischer Märkte mit japanischen Erzeugnis- sen. Als Ursache für die niedrigen Preise jener Artikel nannte Erhard die niedrigen Löhne in Japan. Professor Erhard erklärte ferner, er wisse, daß einige deutsche Indu- strieerzeugnisse in Japan nachgemacht und zum direkten Wettbewerb mit der Bundes- republik benutzt würden. Er werde darüber mit japanischen Stellen sprechen. Die Passivität der japanischen Bilanz im Handelsverkehr mit der Bundesrepublik führte Professor Erhard auf den hohen japa- nischen Einfuhrbedarf an Nahrungsmitteln und Rohstoffen zurück. Er sagte eine sorg- fältige Prüfung dieser Frage zu. Erhard wies darauf hin, die Tatsache, daß Japan gleichzeitig in zwei Marktsystemen als Konkurrent der westlichen Wirtschaft auf- tritt, sei noch ungenügend berücksichtigt. Japan wolle die hohen Preisgebiete der west- lichen Welt und gleichzeitig die niedrigen Preisgebiete vor allem in Südostasien belie- fern. Der Glaube, daß Konkurrenzfähigkeit in Südostasien nur durch niedrige Preise möglich ist, sei aber durch die steigenden Exporterfolge der deutschen Wirtschaft in diesem Gebiet widerlegt worden. Erhard empfahl nachdrücklich einen„besseren An- gleich der Produktionskosten und der Preise zwischen Japan und den westlichen Län- dern“, Er erklärte, seine Eindrücke in Japan seien höchst positiv, vor allem bezüglich des zukünftigen Fortschritts des japanischen Wiederaufbaus. Erhard betonte, daß die japanischen Be- kürchtungen vor dem Gemeinsamen Markt unberechtigt seien, weil auch bei einer zehn- prozentigen Senkung der Zölle japanische Waren noch immer wesentlich billiger wären. Japanische Waren auf dritten Märkten wür- den nicht betroffen, weil Waren aus dem europäischen Markt auf diesen dritten Märk- ten unverändert angeboten würden. Am heutigen Dienstag wird der Bundes- wirtschaftsminister von Kaiser Hifohito in Audienz empfangen. Anschließend erhält er das Ehrenbürgerrecht von Tokio. Am Montag war Erhard zu Gast beim japanischen Mini- ster präsidenten Kishi und bei Außenmini- ster Fujiyama. Außerdem hatte er eine Be- sprechung mit dem ebenfalls in Tokio wei- lenden amerikanischen Finanzminister Robert B. Anderson. s Wadsworth auf dem Wege nach Genf Der amerikanische Chefdelegierte hofft auf ein Abkommen mit Moskau New Tork.(dpa) Der Leiter der amerika- nischen Delegation bei den Verhandlungen über eine Einstellung der Atomwaffenver- suche, die am kommenden Freitag in Genf beginnen sollen, James Wadsworth, verließ Montag New Vork zur Reise nach Genf. Vor dem Abflug gab er der Hoffnung Ausdruck, daß ein Abkommen mit der Sowjetunion auf der Grundlage der Einstellung der Atomversuche für jeweils ein Jahr erzielt wird. Auf diese Weise könnte vielleicht eine dauernde Einstellung der Versuche herbei- geführt werden. Vertreter der USA, Kanadas, Frankreichs, Italiens und Großbritanniens, die in der amerikanischen Hauptstadt zu vorbereiten- den Besprechungen über Mittel und Wege zum Schutz vor Ueberraschungsangriffen zu- Sammengetroffen waren, haben eine fünf- tägige Konferenz beendet. Ziel der Be- sprechungen war eine Ueberprüfung der technischen Probleme, die auf der geplanten Genfer Konferenz mit Vertretern des So- Wietblocks über die Verringerung der Mög- lichkeit von Ueberraschungsangriffen zur Sprache kommen können. Diese Konferenz soll am 10. November beginnen. Zypern-Verhandlungen Spaaks mit Macmillan London.(AP) NATO- Generalsekretär Paul Henri Spaak ist am Montag in London zu einem Gespräch mit Premierminister Macmillan und Außenminister Selwyn Lloyd Zzusammengetroffen, in dessen Mittelpunkt die ablehnende Haltung der griechischen Re- Sierung in der Frage einer Zypernkonferenz und der Plan Athens, die Zypernfrage vor die Vereinten Nationen zu bringen, stand. Spaak bemüht sich seit Wochen, das Zypern- Problem durch eine gemeinsame Konferenz von Vertretern Großbritanniens, Griechen- lands und der Türkei einer Lösung näher zu bringen. Während London und Ankara dem Plane Spaaks bereits zugestimmt haben, be- 20g die griechische Regierung am Wochen- ende eine ablehnende Position und stellte neue Bedingungen als Voraussetzung für derartige Gespräche. Londoner Diplomaten deuteten an, die britische Regierung sei von der Art und dem Inhalt der griechischen Erklärung verärgert. In Pariser NATO- Kreisen werden den Aussichten, daß es trotz der negativen Antwort Athens doch noch zu einer Konferenz kommen könnte, nur sehr geringe Chancen eingeräumt. zösischen politischen Direktoriums für die Nordatlantikpaktorganisation ablehnen Werde. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte dazu, es könne noch keine amtliche Stellungnahme ausgegeben werden. Andere Regierungskreise wandten sich jedoch ein- mütig gegen jede Störung des Gleichgewichts in der NATO und erklärten, die Einsetzung des vorgeschlagenen politischen Direktoriums Würde im Widerspruch zu den Bestrebungen für die Erringung der europaischen Einheit stehen. .. und Norwegen sind dagegen Oslo.(dpa) Der norwegische Außen- minister Halward Lange erklärte am Mon- tag vor dem norwegischen Storting, Nor- Wegen könne General de Gaulles Vorschlag für ein politisches Direktorium in der NATO nicht akzeptieren. Er sagte, alle Mitglieder mühten die Möglichkeit haben, an der Tätigkeit sämtlicher politischer ratgebender Institutionen der NATO teilzunehmen und in ihnen ihre Ansichten zu vertreten. Sowjetunion lehnt ab New Tork.(AP) Die Sowjetunion hat am Montag im Politischen Ausschuß der Voll- versammlung den britisch- amerikanischen Vorschlag abgelehnt, die Atomwaffenver- suche am 31. Oktober für ein Jahr einzu- stellen. Der stellvertretende sowjetische Außenminister Sorin begründete die Ableh- nung damit, daß die Sowjetunion bei einer Versuchseinstellung der westlichen Atom- mächte ihre Versuche noch solange fortset- zen müsse, bis sie die Zahl der Versuche er- reicht habe, die die USA und Großbritan- nien seit 31. März unternommen hätten. Walter von Molo gestorben Mannheim.(Eigener Bericht) Der Erxzäh- ler und Dramatiker Walter von Molo starb am Montag im Alter von 78 Jahren in Sei- nem Haus bei Murnau am Staffelsee an den Folgen einer Grippe. Walter von Molo ist besonders durch seine großen historischen Romane(über Schiller, den Prinzen Eugen und König Friedrich) bekannt geworden. (Siehe auch unseren Nachruf auf Seite 16.) In greifbarer Nähe zu liegen scheint das chinesische Festland, wenn man von den Bunkern der national- chinesischen Insel Tatan(unser Bild) nach Westen blickt. Die Entfernung beträgt nur 2500 Meter. Tatan, ein winziges, 0,79 Quadratkilometer großes Eiland zwischen dem Fest- land und Quemopy, ist von Granaten völlig umgepflügt. Gestern lagen die nationalckhine: sischen Inseln wieder unter leichtem Beschuß. Rotchina will angeblich nur noch an un, geraden Wochentagen schießen, offenbar ein taktischer Schachzug im Nervenkrieg. Bild: Keystone Der DGB erwägt Verfassungsklage Protest gegen die neue Arbeitszeitregelung für Bundesbeamte Von unzerer Bonnet Redaktion Bonn. Im Deutschen Gewerkschaftsbund werden zur Zeit Ueberlegungen angestellt, beim Bundesverfassungsgericht eine Normen- Kkontrollklage anzustrengen, wenn die Bun- desregierung die neue Arbeitszeitregelung für Bundesbeamte in der bisherigen Form Einführung der 45-Stunden-Woche, aber fünfstündige Arbeit an Samstagen) durch- führen sollte. Diese Mitteilung machte am Montag in Bonn das DGB- Vorstandsmitglied Reuter. Schwierige Papst-Wahl in Rom Kardinäle noch nicht einig/ Acht Wahlgänge ohne Ergebnis Vatikanstadt.(AP/ dpa) Den in Rom ver- sammelten Kardinälen der katholischen Kir- che ist es bis Montagabend nach zwei Kon- klave-Tagen und acht Wahlgängen noch nicht gelungen, einen neuen Papst als Nachfolger für Pius XII. zu wählen. Auch em Montag- Abend stieg— zum viertenmal— schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf, um der Außenwelt anzuzeigen, daß unter den 51 versammelten Kardinälen noch nicht die erforderliche Stimmenzahl von 35 Stimmen für die Person des neuen Papstes gefunden werden konnte. Rund 200 000 Ein- heimische und Touristen, die sich erwar- tungsvoll auf dem Petersplatz eingefunden hatten, um als erste dem neuen Papst huldi- gen zu können, gingen kurz darauf wieder enttäuscht nach Hause. Der durch die Verbrennung der Stimmzet- tel entstehende Rauch war am Montagnach- mittag eindeutig schwarz, nachdem am Vor- mittag und am Sonntag wegen der zweifel haften Rauchfärbung mehrfach allgemeine Verwirrung entstanden war und viele bereits in Jubelrufe über die vermeintliche geglückte Wahl ausgebrochen waren. Auf dem Dach des nördlichen Colonnaden- arms waren am Montag wiederum zahlreiche Vertreter des beim Heiligen Stuhl akkredi- tierten Diplomatischen Korps versammelt, unter ihnen auch der deutsche Vatikanbot- schafter, Graf Rudolf Strachwitz; auf der süd- lichen Colonnade sind die Kabinen der Rund- Funksprecher. Auf dem Platz selbst waren rund 100 Teleobjektive auf die Sixtinische Kapelle gerichtet, um den historischen Augen- blick der weißen„Fumata“ in allen Einzel- heiten festzuhalten. Die im Konklave versammelten Kardinäle, die bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu wählen, offenbar Schwierigkeiten haben, Werden am heutigen Dienstag je zwei weitere Wahlgänge am Vormittag und am Nachmittag durchführen. Die Kardinäle dürfen auf Grund der Bestimmungen das Konklave nicht eher verlassen, bis sie sich über den neuen Papst geeinigt haben. Zischen Gesfern und Morgen Erzbischof Kardinal Joseph Frings(Köln) hat sich, wie am Montag bekannt wurde, einige Tage vor Beginn des Konklaves bei einem Sturz eine leichte Rückgratverletzung zugezogen. Die Verletzung ist jedoch, so ver- sichert man, nicht ernster Natur, und der Kardinal bedarf im Konklave keines ärzt- lichen Beistandes. Der Deutsche Beamtenbund hat jetzt 575 000 Mitglieder. Der Verband der ver- drängten Beamten, Angestellten und Arbei- ter des öffentlichen Dienstes(Verbaost) hat mit seinen 15 000 Mitgliedern beschlossen, sich dem Beamtenbund anzuschließen. Die Insel Quemoy ist am Montag von chinesischen Küstenbatterien mit einem leichten Artilleriefeuer belegt worden. Zu einem offiziellen Besuch hält sich der sowjetische Botschafter Smirnow gegen- Wärtig im Land Bremen auf. Der Botschafter lud den Präsidenten des Bremer Senats, Bür- germeister Wilhelm Kaisen, zu einem Besuch der Sowjetunion ein. Kaisen hat die Ein- ladung angenommen. Smirnow erklärte auf einem Senatsempfang, die Sowjetunion wolle in den nächsten Jahren in der chemischen Industrie im Werte von rund 100 Milliarden Mark investieren. Einen Teil dieser Anlagen und der technischen Ausrüstungen könne die westdeutsche Wirtschaft liefern. Gleichlautende Telegramme schickte der Arbeitsausschuß„Kampf dem Atomtod“ an Präsident Eisenhower, Premierminister Mac- millan und Ministerpräsident Chrustschowp aus Anlaß der am 31. Oktober beginnenden neuen Genfer Konferenz. Darin werden die drei Staatsmänner gebeten,„alles daranzu- setzen, um zu einer befriedigenden Lösung zu kommen und die Menschheit zu befreien von dem Albdruck, der allein schon in der Fortsetzung der Versuchsexplosionen zu- nehmende Gefährdung von Gesundheit und Leben aller bedeutet“. „An die Kette legen“ will man die Bun- destagsabgeordneten der CDU/CSU. mr Frak- tionsvorstand ist übereingekommen, daß die Abgeordneten nicht mehr ins Ausland reisen Sollen, ohne sich vorher mit der Fraktion und dem Bundestagspräsidenten ins Benehmen gesetzt zu haben. Irak und die Sowiezonenrepublik haben in Bagdad ein Handelsabkommen abgeschlos- sen. Ein gleichzeitig/unterzeichnetes Protokoll sieht die Errichtung von Handelsbüros in beiden Ländern vor. Der frühere Gauleiter in Ostpreußen und Reichskommissar in der Ukraine, Erich Koch, erklärte am Montag zum Abschluß seines Plädoyers, er sei eines Freispruches und einer Anerkennung seiner Tätigkeit als Gauleiter sicher. Er habe stets menschlich gehandelt. Koch wird die Schuld an dem Tod von 72 000 Polen und 160 0000 Juden zur Last gelegt. In einer Zuschrift an das Londoner Mas- senblatt„Daily Mirror“ wendet sich der frühere britische Deutschlandminister Lord Pakenham(Labour Party) gegen einen deutschfeindlichen Artikel, den der Kom- mentator„Cassandra“ während des Besuches von Bundespräsident Heuss in dem Blatt veröffentlicht hatte. Lord Pakenham sagt über die Deutschen:„Niemand, der fair urteilt, kann ihre großen moralischen und materiellen Bemühungen bestreiten, seit dem Ende des Krieges wiedergutzumachen.“ Außenminister Popovic ist in Begleitung mehrer Regierungbeamter des jugoslawischen Außenministeriums zu einem dreitägigen Besuch Grgßbritanniens aus Belgrad abge- reist. Das Oberkommando der Streitkräfte der Vereinten Nationen in Südkorea hat die Forderung Nordkoreas abgelehnt, die UNO- Truppen aus dem Süden des geteilten Lan- des zurückzuziehen, nachdem alle chinesi- schen Einheiten Nordkorea geräumt hätten. 800 Negerinnen wurden am Montag in Johannesburg verhaftet, weil sie gegen die Ausgabe von Kennkarten für farbige Frauen Protestierten. Die Ausgabe der Kennkarte ist Teil der Rassentrennungspolitik der süd- Afrikanischen Regierung. Damit sind seit dem Beginn des Protestfeldzuges der Neger- frauen insgesamt 1700 Negerinnen verhaf- tet worden. Die amerikanische Armee hat in einer Studie festgestellt, daß die Einführung neuer Waffen kein Ersatz für die Mannschafts- stärke sei, sondern lediglich ein Mittel zur Erhöhung der Schlagkraft der vorhandenen Truppen. In der Studie heißt es, es sei töricht, die Verminderung der Mannschafts- stärke aufgrund erhöhter Feuerkraft zu be- schliegen. Wie erwartet, häufen sich in Bonn die Proteste gegen die vom Bundeskabinett in der vergangenen Woche beschlossene Ver- ordnung. Wie Reuter vor der Presse sagte, Werde zwar theoretisch die 45- Stunden- Woche eingeführt, durch Zwangspausen“ werde diese Verbesserung aber praktisch aufgehoben. Unter Zwangspausen verstand Reuter die Mittagspause, die inn Zukunft 45 Minuten anstatt bisher 30 Minuten dauern und auf die Arbeitszeit nicht angerechnet Wird. Reuter machte der Bundesregierung fol- gende Vorwürfe: 1. Man könne nicht ein- fach von oben herab bestimmen, wie die Arbeitszeit geregelt werde; 2. die Bundes- regierung habe einen Beschluß gefaßt, ohne mit den Standesvertretungen darüber zu sprechen und ohne die Mitwirkung der Ver- waltungsräte zu berücksichtigen; 3. durch die jetzt vorgesehene Regelung werde der freie Samstag für die Beamten ausgeschlossen, den man bisher wenigstens alle 14 Tage gehapt habe. Man könne den Beamten nicht etwas vorenthalten, was in der Industrie üblich ist. Insgesamt vier Verhaftungen im Spionagefall Ludwig Karlsruhe.(AP/ Eigenbericht) Die Bun- desanwaltschaft in Karlsruhe hat am Mon- tag nach zweiwöchigem Stillschweigen zum Fall des am 10. Oktober verhafteten Kapi- tänleutnants der Bundesmarine Horst Lud- Wwig bekanntgegeben, daß Ludwig und wei⸗ tere drei Personen dringend verdächtigt werden, für den sowjetischen militärischen Nachrichtendienst gearbeitet zu haben. In der Bekanntgabe der Bundesanwaltschaft heißt es:„Die vom Generalbundesanwalt veranlagten polizeilichen Ermittlungen in der Sache Ludwig haben einen gewissen Abschluß erreicht. Deshalb kann jetzt fol- gendes mitgeteilt werden: Es befinden sich vier Personen in Haft, und zwar der 33. jährige Kapitänleutnant Horst Ludwig Selbst, seine Schwester, die 35jährige Hanni Jaeger, und ihr Ehemann, der 30jährige Werner Jaeger, sowie der 32jährige Ober- maat der Bundesmarine Fritz Briese meister. Eine weitere Person, die sich zeit- weilig in Haft befand, ist auf freien Fuß gesetzt worden. Der Kreis der Beschuldig- ten scheint damit geschlossen zu sein, 80 daß mit einer Ausweitung nicht mehr zu rechnen ist. Auf Grund erheblichen Beweis- materials besteht der dringende Verdacht, daß die genannten vier Beschuldigten im Dienste des sowjetrussischen Nachrichten- dienstes gestanden haben. Ihre Aufträge be- zogen sich vorwiegend auf militärische An- gelegenheiten, hatten aber auch politischen Nachrichtendienst zum Gegenstand. Es be- stehen Anhaltspunkte dafür, daß Umfang und Bedeutung der gelieferten Nachrichten sich in beschränkten Grenzen gehalten ha- ben. Kapitänleutnant Ludwig befand sich vorübergehend zur Ausbildung in den USA.“ 22 Bergleute eingeschlossen Bishop(Virginia).(AP) Durch ein Gruben- unglück bisher nicht erkannter Art sind am Montagmorgen in einem Stollen einer Roh- lengrube in Bishop an der Grenze der ame- rikanischen Bundesstaaten Virginia und Westvirginia 22 Bergleute eingeschlossen worden, Das Ausmaß des Unglücks und das Schicksal der Eingeschlossenen konnten bis- her nicht festgestellt werden, da die Ver- bindung mit der Unglücksstelle unterbrochen ist. Wie die Grubenleitung mitteilte, konn- ten sich 166 andere Bergleute unverletzt aus der Grube retten. rd n N 8 5 8 . MORGEN 7 25 Dienstag, 28. Oktober 1958 Nr. 2 eee 28. Oktober 1958 Sozialreform in Moll In Bonn wird das Rad der Sozialreform mit Kraft und Entschlossenheit weiter ge- dreht. Die Referenten präsentieren ihre Entwürfe, die Sozialexperten des Parlaments feilen an ihren Anträgen, und die Inter- essemverbände schlagen die Trommeln zum Streite. Wieder wird ein großer Fortschritt der sozialen Sicherheit angekündigt. Aber diesmal ist die Begleitmusik anders als vor eineinhalb Jahren, als bei der Rentenreform die Fanfarentöne so laut und optimistisch tönten, daß die Befürchtungen der spar- samen Hausväter nur noch schwach und undeutlich zu hören waren. Jetzt klingt es sehr nach Moll. Denn es sind keine Mil- liarden mehr übrig, die als goldener Ueber- raschungssegen an die Mühseligen und Be- ladenen verteilt werden könnten. Es kann nur noch dann gegeben werden, wenn ande- ren etwas genommen wird. Umschichtung lautet das Motto bei der Neuordnung der Unfallrenten und bei der neugeplanten Krankenversicherung. Denen, die wirklich Not leiden, soll besser als bisher geholfen werden, zu Lasten der anderen, denen der Sozial gesinnte Vater Staat bisher ein nicht immer verdientes Nebeneinkommen be- scherte. 5 Im Zeichen der neuen Selbstbeschränkung wird die Oeffentlichkeit behutsam darauf vorbereitet, daß die vielgerühmte und viel- umstrittene Lohnfortzahlung im Krankheits- falle nicht mehr in alter Großzügigkeit Wweiterbetrieben werden kann. Was beson- nene Leute damals prophezeiten, daß näm- lich jede global gewährte soziale Sicherung den Mißbrauch provoziert, hat sich inzwi- schen erwiesen. Wenn nun versucht wird, den Migbrauch zu erschweren, müßte dies den ungeteilten Beifall aller wirklich Be- dürftigen finden. Niemand kann etwas da- gegen sagen, wenn in Zukunft der groteske Fall ausgeschlossen werden soll, daß Krank- feiern mehr einbringt als Arbeiten. Die Berechnung des Lohnausfalls soll deshalb im Zukunft nach Arbeitstagen und nicht fach Kalendertagen erfolgen, und obendrein sol- len bestimmte Zuschläge nicht mehr mit- gerechnet werden. Anders ist es bei einer dritten Sparmaß- nahme, die im Bundesarbeitsministerium er- Wogen wird. Nach dem jetzt vorgelegten Vorentwurf soll künftig in keinem Falle für die ersten beiden Tage einer Krankheit, die sogenannten„Karenztage“, Lohnausgleich gewährt werden. Bisher wurden diese bei- den Tage vergütet, wenn die Krankheit län- ger als zwei Wochen dauerte, womit der Gewissenskonflikt heraufbeschworen wurde, ob man am vierzehnten oder erst am fünf- zehnten Tage wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren sollte. Es läßt sich unschwer voraussagen, daß Bundesarbeitsminister Blank und seine Mitarbeiter mit ihrem Re- fermplan in ein Wespennest gestochen ha- ben. Die Karenztage werden demnächst im Bundestag wieder zum Brennpunkt der So- Zialschlacht werden. Es ist aber zu erwarten, daß die Dinge beim Namen genannt werden: Es geht um einige hundert Millionen Mark, die hier eingespart werden sollen, um dort Verwendet zu werden, wo sie dringender ge- braucht werden. de Duttweilers Husarenritt Es ist kaum zu glauben und dennoch ist es wahr: das Schweizer Volk hat es am Wochenende„wuchtig“(wie die„Neue Zür- cher Zeitung“ schreibt), das heißt mit fast Zweidrittelmehrheit abgelehnt, eine Herab- setzung der Arbeitszeit auf 44 Wochenstun- den verfassungsmäßig einzuführen. Messer- Scharf gedacht, könnte man folgern, die Schweizer arbeiteten herzlich gerne je län- ger um so lieber. Aber so einfach ist die Sache nicht— im Gegenteil. Man kommt ihr nur auf den Grund, wenn man gewohnte Vorstellungen mit dem umgekehrten Vor- Leichen versieht. Denn die Initiative auf verfassungsmäßige Dekretierung der 44 Stunden-Woche kam nicht etwa von den Sozialisten oder von den Gewerkschaften. Sie wurde vielmehr mit unerhörtem Propa- ganda-Trommelfeuer von der bürgerlichen Gruppe der„Unabhängigen“ verfochten und der Wortführer war niemand anders als Gottlieb Duttweiler, der Erfinder der in- zwischen in eine Genossenschaft umgewan- delten Migrosläden. Gottlieb Duttweiler, der unlängst erst in Berlin vor tausend euro- päischen Managern als Gleicher zu Gleichen gesprochen hat, erschien also auf der schweizerischen politischen Arena plötzlich Als massiver Vorkämpfer für die Belange der Arbeiter, und die Gewerkschaften und Sozialisten hatten ihre helle Not, den Ar- beitern klarzumachen, weshalb sie zu Duttweilers Sozial politischem Husarenritt nein sagen sollten, obwohl es sich doch um eine Herabsetzung der Arbeitszeit handelte. Das Schweizervolkx hat den komplizierten Sachverhalt am Ende doch durchschaut und Verstanden. Natürlich hat es nicht im Prin- Lip die Herabsetzung der Arbeitszeit ab- gelehnt. Abgelehnt hat es aber den Vorschlag der„Unabhängigen“ die bisher geübte Praxis, Verkürzungen der Arbeitszeit auf dem Wege über Vereinbarungen der Tarif- partner der Situation jedes Wirtschafts- Zweiges anzupassen, durch das starre und deswegen wirtschaftlich unhandliche Regle- ment einer Verfassungsänderung zu ersetzen. Erstaunlich bleibt, daß die verteufelte Dem- agogie, die das Duttweiler-Experiment sich trägt, die große Mehrheit des Schwei- zervolks weder verwirrt noch beeindruckt hat. Gewiß, den Schweizern geht es ausge- zeichnet. Ihre Arbeiter gehören zu den am besten gestellten in Europa, Aber sagt man Nicht: volle Bäuche machen die Gedanken träge? Die Schweizer stehen nicht im Ruf, viel von leeren Bäuchen zu halten, aber das zitierte Sprichwort brauchen sie auf sich nicht zu beziehen, Das Referendum vom Wochenende beweist, daß mit ihrem Wohl- stand auch ihre Einsichten gewachsen sind. Ihbe Entscheidung bezeugt volks wirtschaft- lichen Sachverstand. whe 1 De Gaulle meldet Sonderwünsche an Er erstrebt eine wesentliche Verstärkung der Stellung Frankreichs innerhalb der NATO Noch sind die Forderungen, Geheimnisses umgeben. Von unserem Korrespondenten mit denen General de Gaulle die Großmachtstellung Frank- reichs innerhalb der Führungsspitze der NATO zu verankern sucht, von den Schleiern des Da der französische Minister präsident offenbar eine prinzipielle Umgestaltung der NATO- Spitze wünscht, handelt es sich um eine politisch sehr bedeut- same Angelegenheit, Wir haben deshalb unsere Korrespondenten in Paris und London gebeten, unseren Lesern zu berichten, was sie darüber in Erfahrung bringen konnten. Paris, 27. Oktober Die französische Initiative zu einer Neu- organisation der Spitze des Atlantikbünd- nisses ist in Paris der breiteren Oeffentlich- keit erst durch die Publikation in einer deut- schen Zeitung bekanntgeworden, von der hier vielfach angenommen wird, sie sei von Bonner Stellen mehr oder minder direkt in- spiriert worden. Die fast ausschließliche Auf- merksamkeit, mit der man in Frankreich die Entwicklung des Algerien-Problems verfolgt, hat diese Angelegenheit gegenüber dem fast beleidigenden scharfen Nein, das die alge- rische Exilregierung in Kairo überraschen- derweise den Verhandlungsvorschlägen Ge- neral de Gaulles entgegengestellt hat, sehr in den Hintergrund treten lassen. Soweit man die Dinge hier absehen kann, hat General de Gaulle schon vor mehreren Wochen an die Vereinigten Staaten und Eng- land Denkschriften gerichtet, in denen er eine Umorganisierung der NATO-Leitung vor- schlägt, die den politischen und militärischen Verpflichtungen der Bündnisteilnehmer auch außerhalb des in den Nordatlantikpakt einbe- zogenen Gebiets Rechnung tragen soll. Frank- reichs Wunsch nach größerer Berücksichti- gung seiner Belange und Interessen in der politischen Führung des Westens ist ja einer der Hauptpunkte des Programms von de Gaulle. Die Wiederherstellung der Staats- autorität im Inland, die Zurückdrängung des Einflusses der europäischen Extremisten in Algerien, die gemäßigten Vorschläge zur Bei- legung des algerischen Konflikts sind, nur Teilelemente einer Generallinie, welche die Wiederherstellung der Bedeutung Frank- reichs in der Weltpolitik zum Inhalt hat. Nach Die Redaktion Begriffen von vielen politischen Beobachtern sind diese Ziele heute nicht mehr ganz zeit- gemäh; andere sind hingegen der Meinung, de es de Gaulle gelingen kann, sie wieder zeitgemäß zu machen. Gerade die Fesselung der besten militärischen und wirtschaftlichen Kräfte Frankreichs in Algerien ist aber eine der Hauptschwierigkeiten, die sich noch im- mer einer solchen Politik entgegenstellen In ihrer Antwort auf de Gaulles Memoran- dum scheinen die Engländer und Amerika- ner auch in verschleierter Form auf diese Hemmnisse einer Neubestimmung des fran- 26sischen Einflusses in der NATO hinge wie- sen zu haben. De Gaulle hat sowohl Bundes- kanzler Dr. Adenauer wie dem italienischen Ministerpräsidenten Fanfani bei ihren Be- suchen in Frankreich seine Absichten mehr oder minder genau auseinandergesetzt. Wie anzunehmen, stößt der Sonderanspruch Frankreichs bei den übrigen europäischen Mächten auf wenig Gegenliebe. Und Ameri- kaner und Engländer haben hinhaltend ge- antwortet und nur die Notwendigkeit einer besseren Organisierung der NATO-Spitze zugegeben. Die Amerikaner mit ihren welt- weiten Verpflichtungen sind wohl kaum be- reit, sich auf eine ständige gemeinsame Ent- scheidungsspitze festzulegen. Aber man muß andererseits damit rechnen, daß es de Gaulle mit seiner Forderung auch auf diesem Ge- biet ebenso ernst ist, wie mit dem Eintritt in den Atomklub, und daß er nicht vor eigenwilligen Initiativen zurückschrecken wird, wenn man ihm nicht entgegenkommt. Die an und für, sich guten und ruhigen deutsch- französischen Beziehungen sind in diesen Tagen ohnehin durch die Entschei- dung der deutschen Luftwaffe zugunsten eines amerikanischen Flugzeugtyps und gegen das französische Mystère-Flugzeug be- lastet, eine Entscheidung, die man hier in offiziellen Kreisen mit der Bemerkung kom- mentiert, die Bundesrepublik, die so gerne von Europa spreche, habe wenig euro- päische Solidarität gezeigt. Wenn man im Ausland von den ursprüng- lichen Befürchtungen, de Gaulle werde mit den Sowjets anbändeln wollen, inzwischen abgekommen ist, muß man doch weiterhin de Gaulles festen Willen, Frankreichs natio- nale Stellung in der Welt wieder aufzurich- ten, als eine Konstante der neuen politischen Stabilität Frankreichs sehr ernst nehmen. Joseph Rovan Kühle Zurückhaltung in London London, 27. Oktober Ist die Kritik Feldmarschall Montgome- rys an dem NATO-Hauptduartier, die er Ende vergangener Woche auf einem Treffen alter Nordafrika-Kämpfer ausgesprochen hat, mit den jetzt bekannt werdenden For- derungen des französischen Staatschefs de Gaulle nach einer Umgestaltung der NATO synchronisiert gewesen? So fragt man sich Rapacki vier Tage in Oslo Gesprächsthema ist der Plan für eine atomwaffenfreie Zone in Europa Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Der polnische Außenminister Adam Rapacki ist am Montagnachmittag zu einem viertägigen offiziellen Besuch in der norwegischen Haupt- stadt Oslo eingetroffen. Rapacki wurde von dem norwegischen Außenminister Lange be- grüßt, der kurz zuvor im Parlament erklärt hatte, man solle den Rapacki-Plan für eine atomwaffenfreie Zone in Europa ruhen lassen, bis bei den Genfer Expertenbesprechungen Einigung über Methode zur Verhütung von Ubperraschungsangriffen erzielt und danach ent- sprechende politische Abkommen getroffen seien.(AP) Oslo, im Oktober Rapackl Kommt Auf Einladung der nor- Wegischen Regterunig nach Oslo; er Wird Während seines Aufenhaltes Gespräche mit Norwegens Kußenminister Halvard Lange führen, Der Inhalt dieser Gespräche läßt sich ohne große Spekulationen voraussagen. Ra- Packi wird mit Lange über jene Pläne kon- kereiren, die seinen Namen in den Mittel- punkt einer weltweiten Diskussion stellten: Die atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa und ein militärisch„verdünnter“ Sektor als erste Schritte zu einer allgemeinen Entspan- nung und Abrüstung. Diese Vorschläge des polnischen Außenministers liefen sich all- mählich leer an der Skepsis, dem Mißtrauen und den Gegenforderungen des Westens. Aber einstimmig war diese Ablehnung nicht. In den skandinavischen Ländern lösten die Vorschläge eine ungewöhnliche außenpoli- tische Einmütigkeit aus, die von dem so- Wiet freundlichen Finnland über das neutrale Schweden bis zu den beiden NATO-Staaten Dänemark und Norwegen reichte. Die Re- glerungen der nordischen Länder betonten verschiedentlich ihre positive Einstellung zu den Plänen Rapackis; sie empfahlen ihre genaue Prüfung. Somit trifft der B01 e Außenminister bei seinem Besuch in Oslo auf unvorein- genommene Gesprächspartner. Norwegen hat sich ja— wie Dänemark auch— bisher noch immer das Recht vorbehalten, ab und zu aus der Reihe der NATO-Staaten zu tanzen. Die politischen Richtlinien des Atlantikpaktes standen für die sozialdemokratische Regie- rung in Oslo nie im Range von Axiomen. Sie hatte im Verein mit den übrigen skan- dinavischen Regierungen nie die Möglich- keit außer acht gelassen, daß gerade den peripheren und kleinen Nationen eine be- deutsame Rolle als Friedensstifter und -Vermittler zufallen kann. Die freundschaft- lichen Beziehungen zu Jugoslawien und die Staatsbesuche der nordischen Ministerpräsi- denten bei Tito sind augenfällig, ebenso die Kontakte mit Nehru. Hier bildete sich eine ideelle Front der Außenseiter, und trotz seiner eindeutigen Stellung innerhalb des Ostblocks wird auch Polen zumindest als potentieller Außenseiter eingeschätzt. Rapacki muß nicht befürchten, daß Hal- vard Lange ihn als Sendboten Moskaus ab- tut. Hätte es für die Norweger noch eines Beweises bedurft, daß Polen über einer Ent- spannung der Weltlage zu einem freieren Verhältnis zu der UdssR kommen möchte, so hat der ehemalige UNO- Generalsekretär Tryve Lie diesen Beweis nun erbracht. Lie schildert in seinen Memoiren, die kürzlich in Norwegen erschienen sind, daß der so- genannte Rapacki-Plan ein altes polnisches Anliegen ist. Schon während des Krieges fürchtete die polnische Exilregierung in London, daß Polen von dem sowjetischen Giganten erdrückt werden müsse. Die einzige Garantie für ein souveränes Polen sei die entmilitarisierte Zone in Mitteleuropa, er- klärte man schon damals. Es läßt sich also vorhersagen, welche Motive den polnischen Außenminister nach Norwegen treiben, aber man wagt natürlich schwerlich eine Prophezeihung, wie weit sich Norwegens Regierung für die polnischen Pläne engagieren wird. Vermutlich bleibt es bei einer Solidaritätserklärung für eine atomwaffenfreie Zone. llosenheit in zuständigen Kreisen Londons, ohne vor- läufig eine Antwort darauf zu wissen. Im Hinblick auf die plötzlich aufflam- mende Kritik an der NATO-Führung wird der Besuch des Generalsekretärs, Paul Henri Spaak, in London nicht so sehr mit der leidi- gen Zypernfrage in Zusammenhang gebracht. als vielmehr mit General de Gaulles Forde- rung nach Umgestaltung der NATO-Spitze. Obwohl auch in England Einzelheiten über de Gaulles Forderungen noch nicht bekannt wurden und die zuständigen Stellen striktes Schweigen bewahren, äubern die englischen Blätter keinen Zweifel daran, daß es sich um einen von de Gaulle und dem britischen Feldmarschall, der sieben Jahre lang stell- vertretender NATO-Chef war, vorher abge- sprochenen Schritt handele. General de Gaulles Forderungen nach verstärkter politischer Mitbestimmung Frankreichs in der NATO werden von der englischen Presse scharf abgelehnt. Unter anderem soll de Gaulle die Einsetzung eines politischen Triumvirats, bestehend aus den USA, England und Frankreich, verlangt haben, bei dem de Gaulle selbst als Sprecher kür die übrigen europäischen Partner auf- treten würde. De Gaulle soll weiterhin, ebenso wie Feldmarschall Montgomery, ver- langt haben, daß Frankreich in der NAT O- Führung eine weit größere Rolle als bisher zugebilligt erhält und mit dem NATO- Ober- befehl betraut wird Gleichzeitig soll er im Gegensatz zur bisher allgemeinen Ge- Iii der NATO Verlangt haben, daß Frankreich die direkte Kontrolfe über das französische NATO- Kontingent ausüben soll. Schließlich soll de Gaulle gefordert ha- ben, die Standing-Group des NATO-Rats von Washington nach Paris zu verlegen. Sollte diese letztere Forderung zutreffen, so meint der„Manchester Guardian“ in einem Leitartikel, dann wäre das gleichbedeutend mit einem allmählichen Desinteressement der USA an Westeuropa. Gerade weil es un- bedingt notwendig sei, daß Amerika weiter- hin seinen vollen Anteil an der westeuro- päischen Verteidigung beitrage, dürfe in die- ser Hinsicht an der bisherigen Aufgaben- und Gewaltenteilung innerhalb der NATO nichts geändert Werden. Dr. Werner G. Krug Führungswechsel in Pakistan Karatschi.(dpa) Der Staatspräsident von Pakistan, Iskander Mirza, hat sich entschlos- sen, die Macht im Staate an den neuen Mi- nisterpräsidenten, General Ayub Khan, zu übergeben. Mirza teilte am Montagabend mit, er habe sich entschlossen,„beiseitezu- treten und alle Macht an Ayub Khan zu übergeben“. Chinas neueste Errungenschaft: Volkskommunen Durchschnittlich 7000 Familien leben als Kollektiv unter dem Befehl der Partei Von unserem Korrespondenten Christian Roll Hongkong, Ende Oktober Die Volksrepublik China befindet sich in einer neuen sozialen Umwälzung, die das Bild des Landes von Grund auf ändern soll. Sie nimmt alle Kräfte in Anspruch. Die Ge- nossenschaften sind durch die Volkskom- munen abgelöst worden, die einen Bezirk mit durchschnittlich 7000 Familien Bauern, Kaufleute, Handwerker, Lehrer, Beamte usw.) unter zentralisierter Leitung darstel- len. Mit dieser gesellschaftlichen Umformung ist China einen Schritt weiter auf dem Wege zum„echten“ Kommunismus gegangen, der, wenn er erfolgreich verläuft, das Paradies auf Erden schaffen soll. Peking gab bekannt, daß Chinas Bauern in einer ständigen Revolution gehalten werden müßten, um die Rückkehr zum Kapitalismus unmöglich zu machen. Durch diese soziale Neugestaltung soll der Individualismus restlos ausgemerzt und die Kollektive Lebensform endgültig angenom- men werden Es gibt in den Volkskommunen ein ge- meinsames Vermögen, gemeinsame Es- Täume, gemeinsame Kindererziehung, ge- meinsame Vergnügen und gemeinsame Gräber. Für die Zukunft sind auch gemein- same Wohnungen vorgesehen, sobald die Kasse den Abbruch der alten Familien- häuser rechtfertigt. Die Kinder werden nicht mehr von ihren Eltern, sondern von den Kommimen erzogen, und die Alten wer- den in„Heimen des Glückes“ ihren Lebens- Abend Pei leichter Arbeit und ohne Sorgen verbringen. Neben gemeinsamen Küchen gibt es auch gemeinsame Nähsäle, womit nun— laut Peking die chinesischen Frauen von aller Hausarbeit befreit sind und sich gänzlich einer„produktiven“ Arbeit widmen können. Dies geht natürlich auf Kosten des Fa- milienlebens, das in China zu existieren auf- gehört hat. Die alte Gesellschaftsstruktur, die jahrtausendelang auf der Familie ba- sierte, soll offensichtlich gänzlich zerstört Werden. Den Volkskommunen steht das lokale Parteikomitee vor. Allein die Partei hat das Recht, Entscheidungen zu fällen und Befehle zu erlassen,. Die Volkskommunen geben den chinesischen Kommunisten Ge- legenheit, die Kontrolle über die Massen zu verstärken. Den Bauern ist in den Kommunen auch das kleine Stück Land, das sie in den Ge- nossenschaften noch als Eigentum besitzen durften, weggenommen worden. Sie bekom- men auch nicht mehr die üblichen Rationen von Reis und Getreide zur Deckung ihres Eigenbedarfes, sondern Karten, gegen die sie in den gemeinschaftlichen Eßsglen Speisen erhalten. Für die Bauern wie auch für alle anderen Berufe sind bestimmte Löhne fest- gesetzt worden, von denen 20 Prozent für rämien“ von den Kommunen einbehalten Werden, Die Prämien sind für jene Kom- munemitglieder bestimmt, die sich bei der Arbeit ausgezeichnet und sich auch sonst nichts zu schulden kommen lassen haben. Ehemalige Konterrevolutionäre und Reaktio- näre sind gezwungen. in den Kommunen zu arbeiten, allerdings ohne die Rechte eines Mitgliedes zu besitzen. Es ist aufschlußreich, die in sechs Folgen erschienene Artikelserie„Lobrede zu den Volkskommunen“ von K'ang Lao zu lesen. Der erste Artikel trägt den Titel„Fommu— nen, in denen alle Soldaten sind“. Er beginnt wie folgt:„Vielleicht soll ich mit der Sache der Militarisierung beginnen. Weil Vorsit- zender Mao örtliche Militarisierungsmaßnah- men empfohlen hatte, die aus allen Mitglie- dern Soldaten machen sollen, und weil er die im Gefolge einer Militarisierung nicht ausbleibende Steigerung der Arbeitskraft und Produktionsleistung hervorgehoben hatte, entschloß sich der Staat, Waffen an alle Mitglieder der Volkskommunen, in denen alle Soldaten sind, zu verteilen!“ Der Akzent dürfte hier jedoch weniger auf der militärischen Ausbildung als auf der militä- rischen Disziplin liegen, die zu einer Steige- rung der Arbeitsleistung und Produktion beitragen soll. Chinas Massen, die seit jeher ein hartes Leben geführt haben, werden nunmehr in den Kommunen aufgefordert, noch mehr als bisher zu arbeiten. Kang ao verriet in seinen Artikeln auch, daß die gemeinsamen Küchen und Speisesäle, in denen die Mahlzeiten schnell eingenommen werden, die tägliche Arbeits- zeit jedes einzelnen um drei Stunden erhöht haben. Die gemeinsamen Küchen sollen aller- dings auch durch äußerste Sparsamkeit der immer wieder auftauchenden Nahrungs- mittelknappheit abhelfen. Ein Loblied singt Kang Vao im„Jen Min Jih Pao“ auch den Eindergärten, die die Kinder als ihr wahres Elternhaus betrachten würden. In den Volks- kommunen ist eine strikte Arbeitsdisziplin eingeführt worden. Wie Reisende aus China zu berichten wissen, haben die Volkskommunen unter den Massen wenig Anklang gefunden. Die Begum Gestern mittag winkten ein paar Dutzend Leute auf der Heidelberger Hauptstraße einem dunkelgrünen Rolls Royce mit dem Zeichen CD(Corps Diplomatidue) hinterher, dem ein Wagen der staatlichen Polizei be- deutungsvoll voranfuhr. Ueberall, wo der hintere der beiden Wagen anhält oder abfährt, finden sich wohl einige Men- schen, die winken. In den nächsten Tagen wird sich dieses Bild in den Städten Heidelberg, Mannheim und Lud- Wigshafen, in Schwetzingen und in kleineren Orten des Neckartals noch einige Male wie- derholen. Man winkt der freundlich eine schöne Frau, über die man soviel in IIlustrierten gelesen hat, die man von Bildern aus Bayreuth, Salzburg, Paris und Cannes und von allen Rennplätzen der Welt kennt, und die in der Nüchternheit unserer Tage etwas von der Vorstellung eines modernen Märchens verkörpert. Die Witwe Aga Khans, des Multimillionärs und Renmnstallbesitzers, der als vormaliges Ober- haupt der schiitischen Ismaelitensekte mehr- mals in Platin und Gold aufgewogen wurde, hat für sechs Tage in Heidelberg Wohnung genommen. Ein alter Bekannter von ihr, der Professor Haas-Heye, der nach einem be- Wegten Leben als Professor im Mode- und Kostümfach über die Stationen Berlin, Paris und London im Alter wieder in seine ober- rheinische Heimat zurückgekehrt ist, hat die Begum in unsere Gegend eingeladen. Er ist zusammen mit dem Baron Dirgardt aus dem Rheinland und dessen Gemahlin die ständige Begleitung der französischen Schönheits- königin des Jahres 1930. Der verstorbene Aga Khan verlien seiner schönen jungen Frau die Würde einer Begum, einer— wie der Brockhaus sagt— indischen Fürstin. Der Baron Dirgardt sprach jedoch gestern mittag bei dem Empfang durch den Oberbürgermei. ster der Stadt Heidelberg im Kurpfälzischen Museum, als er im Namen der Begum für die Willkommensworte, das Buch„Heidel- berger Romantik“ von Lohmeyer und die Bewirtung mit einem Wermut dankte, stets von der Prinzessin. Die Begum selbst— ob nun Fürstin oder Prinzessin— stand dabei und lächelte, lächelte zugetan, wenn ihr je- mand vorgestellt wurde, freundlich, wenn jemand im Vorbeigehen sich verbeugte, und interessiert beim kurzen Rundgang durch die Räume des Museums, Die Frage nach der Bedeutung dieser Frau ist müßig. Der Zau- per des Weiblichen ist nicht wägbar. Aber es hat eine gewisse Bedeutung, wenn die Begum am 27. Oktober in Heidelberg sagte,„das Klima hier ist ganz ähnlich dem Klima an der Cote d'Azur“. Und wenn sie gar am Mittwochabend im Mannheimer National- theater erklären sollte:„dies ist ein schönes Haus und hier wird gut Theater gespielt“, dann sind wohl auch wir ein wenig stolz.— Damit sei nichts gesagt gegen den, der es trotzdem nicht sein will! vg London wartet gespannt auf die Freihandelszone London,(dpa) Mit groger Spannung wird in London die Entscheidung der sechs Staaten des Gemeinsamen Marktes über die briti- schen Forderungen zur Freihandelszone er- Wartet. Bei Beobachtern in London herrscht der Eindruck vor, daß der entscheidende Punkt in den Auseinandersetzungen erreicht worden ist. In politischen Kreisen wird die Möglichkeit einer„europäischen Gipfelkonfe- renz“ erörtert, auf der die Regierungschefs selbst den Versuch machen sollen, das Auf- brechen einer tiefen Kluft im westlichen La- ger zu verhindern. Amtliche Stellen äußern sich jedoch nicht zu einer solchen Möglichkeit. Britische Presseberichte aus Paris glauben teststellen zu können, daß sich die französi- sche Haltung verhärtet hat, nachdem Groß- britannien Frankreich bisher nicht die erwar- tete Unterstützung bei dem Versuch gewährt Hat, eine größere Rolle in der NATO zu spie- len und in den Klub der Atommächte einzu- ziehen. e Moskau spricht nicht mit Bonn über Wiedervereinigung Bonn.(dpa) Der Botschafter der Bundes- republik in Moskau, Dr. Hans Kroll, berich- tete am Montag Bundesaußenminister von Brentano über sein letztes Gespräch mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko. Er bestätigte die Einzelheiten, die Bundes- Kanzler Adenauer auf Grund des schrift- lichen Berichts aus Moskau bereits am Sonn- tagabend in einer Wahlkundgebung in Augs- burg bekanntgegeben hatte. Gromyko hat danach erklärt, daß die Sowjetunion nicht bereit sel, mit der Bundesregierung über die Wiedervereinigung zu sprechen, Das Ge- spräch Krolls mit dem sowjetischen Außen- minister ist demnach ebenso verlaufen, wie die Unterhaltung des Bundeskanzlers mit dem sowjetischen Botschafter Smirnow. Immer weniger Konfirmanden in der Sowietzone Berlin.(dpa) Der evangelische Bischof von Berlin, D. Dr. Otto Dibelius, wies am Sonntag in Berlin besonders eindringlich auf den ständig Wachsenden Druck hin, der au christliche Eltern und Kinder in der Sowiet- zone im Zusammenhang mit der atheistischen Jugendweihe ausgeübt wird. In einer Fest- versammlung zur 93. Hauptversammlung des Gustay-Adolf- Werkes gab der Bischof in del überfüllten Schöneberger Apostel-Paulus- Kirche bekannt, daß in einer Stadt,„gar nicht weit von Berlin“ mit 20 000 Einwoh- nern, in der 200 Schulabgänger zu konflr- mieren wären, im kommenden Frühjahr von den drei Pfarrern des Ortes nur noch drei Kinder zur Konfirmation, geleitet werden würden. Die Eltern der übrigen evangelischen Kinder hätten nicht mehr den Mut und die Kraft, dem Druck zu widerstehen, mit dem die Teilnahme der Kinder an der Jugend- wWasihe gefordert werde.„Das steht einzig da in der ganzen Welt“ sagte der Bischof. Er unterstrich, daß sich durch die verän- derten Verhältnisse auch Bedeutung un Aufgabenstellung des Gustav-Adolf- Werkes, das die evangelischen Minderheiten inmitten Andersgläubiger betreut, geändert 1 Weitere Nachrichten Seite 12 egum. Man grüßt, CCC 2 e. Ee r tn e: 2 nenne a. eder rech-a e 31 „. 1 end age lem ner, be- der der len- sten den ud ren vie- rüßt, man man Aris der heit ung Die und ber- ehr- rde, lung der be- und aris ber- die ist dem dige eits⸗ Frau der ittag mei. chen kür idel- die Stets ob labei je · venn und 1 die der Zau- er es gum „das a an am al- önes ielt“, r es 8 wird aten driti- er- rscht ende eicht 1 die mfe- chefs Auf- La- Bern Reit. uben 2681 troß⸗ War- rährt spie- nzu- nn rdes- rich- von mit y ko. des- lrikt⸗ onn- ugs- hat nicht 1 die Ge- Ben- wie mit en schof l h Auf r auf Wjet⸗ schen Fest- g des n der ulus- „dL Woh- nfir- von drei rden schen J die dem end- inzig chof. rän- un rkes, litten en. Nr. 249/ Dienstag, 28. Oktober 1958 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Einen Diamanten im Werte von 30 000 pfund(etwa 348 000 DM) haben in der Nacht zum Samstag mehrere Einbrecher aus dem Safe einer Diamantenschleiferei in Johan- nesburg geraubt. Die Räuber waren zu- nächst in die Privatwohnung des Besitzers John Vermey eingedrungen, hatten ihn und seine Ehefrau gefesselt, und dann die Büro- schlüssel und die Kode-Einstellung des Safe gefordert. Zwei der Gangster bewachten das Ehepaar, während die übrigen zum Büro der Firma fuhren. Von dort aus riefen sie noch einmal die Privatwohnung an, um von Ver- mey weitere Informationen über das Schloß des Tresors zu erhalten. Nach einiger Zeit kehrten sie zurück, holten die beiden Wäch- ter wieder ab und entkamen mit der kost- baren Beute. * Bei einem Autobusunglück in Tel Aviv sind am Sonntagabend sieben Menschen ge- tötet und 25 weitere verletzt worden. Der Bus war von einer Brücke in ein ausge- trocknetes Flußbett gestürzt. * Von den 3000 Flüchtlingen, die Holland nach der Ungarn-Revolution im Jahre 1956 aufgenommen hat, sind im Laufe der Zeit 443 in ihr Vaterland zurückgekehrt. Die meisten der Heimkehrer hatten Heimweh oder kehrten zu ihren Familien zurück. die auf ihre Unterstützung angewiesen sind. * Ein„Mirage III“-Flugzeug mit einem „Snecma Atar 9-Reaktor hat bei einem Versuchsflug die doppelte Schallgeschwin- digkeit erreicht. Dieses Ergebnis wurde ohne Zündung der Zusatzrakete erreicht. Bei dem Flugzeug handelte es sich nicht um einen Prototyp, sondern um ein Flugzeug der normalen Seriener zeugung. Das„Mi- rage III“-Flugzeug kann sowohl als Abfang- jäger als auch als Jagdbomber und für An- griffe auf Bodenziele verwendet werden. * Dem am vorigen Donnerstag über Eschau Elsaß) tödlich abgestürzten französischen Düsenjägerpiloten Leutnant Roger Salmon wurde das Kreuz, der Ehrenlegion ver- liehen. Diese nachträgliche Ehrung wurde vorgenommen, weil die Untersuchungen in- zwischen ergeben haben, daß der Pilot sein Leben geopfert hat, um eine Katastrophe zu vermeiden. Nach dem Untersuchungs- ergebnis war an der Maschine des jungen Leutnants während des Fluges ein Motor- defekt aufgetreten. Auf dem Funkwege er- hielt der Pilot die Aufforderung.„auszu- steigen.“ Da er jedoch befürchtete, daß die Maschine auf Wohnhäuser stürzten könnte, blieb er am Steuer und versuchte, freies Feld zu erreichen. Als er dann den Schleu- dersitz betätigte, öffnete sich nicht mehr der Fallschirm. Die Maschine selbst schlug hundert Meter von der Gemeindeschule Eschau entfernt am Boden auf und explo- dierte. * Die amerikanische Luftfahrtgesellschaft PAA hat in der Nacht zum Montag den Flugdienst mit Düsen-Passagierflugzeugen vom Typ Boeing 707 zwischen New Vork und Paris aufgenommen. Zwanzig Minuten nach Mitternacht(MEZ) verließ das erste Düsen-Passagierflugzeug auf dieser Strecke mit 111 Passagieren und einer zehnköpfigen Besatzung den Flughafen von New Vork. * 102 Personen sind in diesem Jahr in den österreichischen Alpen ums Leben ge- kommen. 3050 Touristen wurden bei Bergunfällen verletzt, wie der Oesterreichi- sche Alpenrettungsdienst mitteilte. Von Mai 1945 bis zum September 1958 sind 1226 Menschen Opfer der Berge geworden. * Die für Mitte November vorgesehene Verkehrsübergabe zweier weiterer Teil- strecken der Autobahn von der deutschen Grenze nach Wien muß wegen der schlech- ten Wetterlage der vergangenen zwei Wo- chen auf Anfang Dezember verschoben werden, gab das österreichische Bundes- ministerium für Handel und Wiederaufbau bekannt. * Die Distriktskommissare Washingtons haben verfügt, daß Polizisten und Feuer- wehrleute nicht befördert werden dürfen, wenn sie das für ihre Größe und ihr Alter kestgelegte Normalgewicht um 10 Pfund überschreiten. Die Verfügung wurde erlas- sen, nachdem einige Kongreßabgeordnete sich über die Bäuche der Polizisten un Feuerwehrleute erregt hatten. g Vizepräsident Chu Teh— ein chinesischer Jules Verne Kühnes Zukunftsbild: Bohrtürme, rauchende Schornsteine, Wälder, Felder In der Wüste Gobi wurde kürzlich ein besonderes Ereignis gefeiert. Einem einst öden Gebiet, in dem noch vor drei Jahren nur ein einsamer Jäger zu Hause war, wurde das Stadtrecht verliehen. 40 000 Menschen wohnen heute hier. Ihre Stadt heißt Kara- mai. Sie ist im Begriff, das Oelzentrum der Volksrepublik China zu werden. Karamai ist nur ein Beispiel für die Ent- schlossenheit Pekings, den menschenarmen, unerschlossenen Nordwesten des Landes in ein blühendes Gebiet zu verwandeln. Hoher Besuch aus Peking unterstrich in diesen Tagen den Wunsch der kommunistischen Regierung, aus ihrer größten Provinz ein neues Zentrum der Industrie und auch der Landwirtschaft zu machen. Marschall Chu Teh, stellvertretender Staatspräsident und Oberbefehlshaber der kommunistischen Streitkräfte, entwarf vor den Mitgliedern der parlamentarischen Vertretung dieses Gebietes ein kühnes Zukunftsbild, in dem Bohrtürme, rauchende Schornsteine, große Wälder, üppige Felder und fette Viehherden im Vordergrund standen. Dieses Programm ist für einen Land- strich aufgestellt worden, der jetzt noch zum größten Teil von nomadisierenden Stämmen bewohnt wird, weitgehend von Steppe oder gar Wüstensand bedeckt und zwischen rie- sigen Bergketten mitten in Zentralasien ein- geschlossen ist: Sinkiang, so groß wie Deutschland, Frankreich und Großbritan- nien zusammen. Nur zehn Prozent seiner viereinhalb Millionen Einwohner sind Chi- nesen. Die anderen sind Angehörige der verschiedensten Stämme, zumeist moham- medanischer Turkmenen. Aber auch Mon- golen, Kirgisen, Kasachen leben in diesem oft umkämpften Landstrich, der erst seit neun Jahren wieder fest in chinesischer Hand ist. Im Jahre 1955 erhielt Sinkiang mit Rück- sicht auf die in ihm bunt zusammengewür- kelten Nationalitäten den Rang einer auto- nomen Provinz. Als autonome„Uigurische Region“ galt es für Peking seitdem als Musterbeispiel für die Lösung der Nationa- litätenfrage. Allerdings wurde dieser Glaube im letzten Frühsommer schwer erschüttert. Simkiang ist offenbar auch heute noch nicht bereit, fremde Herrschaft— und für seine Volksstämme sind die Chinesen Fremde— zu ertragen. Es gab, wie es im Parteichine- sisch hieß,„gegen revolutionäre Unruhen“. Man sprach von„reaktionären Tendenzen“, „kleinen Cliquen“,„Rechtsabweichlern“ und „Parteifeinden“. Tatsächlich jedoch scheinen sich Gruppen von Peking nicht allzu freund- lich gesonnenen Parteianhängern mit nationalbewußten Einwohnern der„Uigu- rischen Region“ zusammengetan zu Haben. Wie weit ihre Bestrebungen gediehen waren, bevor die Sache platzte, blieb der Außen- welt unbekannt. Pekings Zeitungen berich- teten lediglich, man habe versucht, Sinkiang — viie schon vor 90 Jahren— zu einem unabhängigen Staat zu machen und auch schon Verbindung zu„imperialistischen Kräften“ in der Außenwelt aufgenommen. Umfangreiche Säuberungen setzten ein. Jetzt jedoch scheint Peking den unruhigen Geistern im Nordwesten wenigstens äuher- lich vergeben zu haben. Vizepräsident Chu Teh erwähnte bei seiner Rundreise durch das Land die Vorfälle nicht. Er sprach viel- mehr vom großen Erfolg der Selbstverwal- tung in dieser Region. Offenbar ist man in der kommunistischen Führung bereit, zu vergessen, da man Sinkiang für die hoch- fliegenden Pläne zur Produktionsausweitung des ganzen Landes, zum Vorstoß auf den Platz der dritten grogen Industriemacht der Welt braucht. Auf eine Politik der Besänftigung scheint auch die Erklärung Chu Tehs hinzudeuten, es müßten bald viel mehr Industrien ge- schaffen werden, die den Wunsch nach Kon- sumgütern befriedigten. Daneben aber müsse das Schwergewicht weiter auf der Eisen- und Stahlindustrie liegen. Sie sollten die Ausgangsbasis für die Gründung weiterver- arbeitender Betriebe, vor allem von Maschi- nenfabriken bilden, die wiederum die not- und Viehherden in der Wüste Gobi wendige Mechanisierung der Landwirtschaft ermöglichen sollen. Solche Industrien werden nicht von ungefähr aus dem Boden ge- stampf. Eingehende Forschungen, die von den Kommunisten mit Hochdruck vorange- trieben wurden, haben bewiesen, daß Sin- kiang mehr aufzuweisen hat als Sand und Berge. Hier gibt es Uran und Erdöl, Kohle und Eisen, Wolfram und Zinn, zum Teil so- gar in sehr leicht abzubauenden Lagern. Voraussetzung für ihre Gewinnung ist allerdings die verkehrsmäßige Erschließung des Landes. Einheiten der chinesischen Armee haben in den letzten Jahren schon erste Arbeiten geleistet. Der wichtigste Schritt ist der Anschluß Sinkiangs an das innerchinesische Eisenbahnnetz. Von Lant- schou in der Provinz Kansu wird bereits eine 1330 Kilometer lange Strecke bis nach Hami im Osten von Sinkiang vorgetrieben. 1150 Kilometer sind fertig, auf 900 Kilo- metern davon rollt bereits der Verkehr. Von Hami soll die Strecke schließlich über Urumtschi bis mach Semipalatinsk in der Sowjetunion führen. Gleichzeitig aber will man die Wüste zum Blühen bringen. In Sinkiang sollen durch Bewässerungsmaßnahmen und die anlage von Schutzwaldstreifen, um die weitere Versteppung zu verhindern, 6,6 Mil- lionen Hektar Land fruchtbar gemacht wer- den. Getreide, Baumwolle, Oelfrüchte und Obst sollen von hier künftig nach Osten geliefert werden. Die erste Baumwollsen- dung ging bereits ab. Der Viehbestand soll von jetzt 20 Millionen auf 100 Millionen Stück gebracht werden, um Sinkiang auch den Export von Wolle und Fleisch zu er- möglichen. Voraussetzung ist allerdings die Anzapfung der unterirdischen Ströme und die Nutzung des schmelzenden Schnees von den Bergen, um das Land zu bewässern. Dann sind auch die Möglichkeiten geschaf- fen, die Bevölkerung Sinkiangs von jetzt rund fünf Millionen Menschen zu verdrei- fachen. W. Joergens Wieviel Divisionen hat Mao Tse-tung? Rotchinas Kampfkraft/ Größte Stärke: Anspruchslosigkeit der Soldaten Nach westlichen Informationen befinden sich zur Instruktion der rotchinesischen Massenheere noch immer etwa 40 000 so- Wjetische Ausbilder in den Garnisonen des Reichs der Mitte, und auch der Politik- unterricht auf den chinesischen Offiziers- schulen sowie in sämtlichen Truppenteilen wird von sowjetischen Offlzieren erteilt. Im Jahre 1955 wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Seither werden jähr- lich fast eine halbe Million Mann eingezogen. Die Dienstzeit beträgt bei der Infanterie drei Jahre, vier bei den Fliegern und fünf in der Marine. Auf dem Papier gebietet Peking über 200 Heeresdivisionen von je 10 000 Mann, also eine Gesamtstärke der Landstreitkräfte von etwa zwei Millionen Soldaten. In der In den Feuerpausen des zeitweilig von den Rotchinesen wiedererößfneten Bombarde- ments auf die nationalchinesische Insel lich Granaten aus den Nach schub schiffen entladen. Quemoy werden dort von den Soldaten unermud- Keystone-Bild Praxis aber dürften die Divisionen erheblich schwächer sein, so daß die Korps, die jeweils aus drei Divisionen gebildet werden, nur in Ausnahmefällen eine Kopfstärke von 20 000 Mann überschreiten. Die Bewaffnung ist teils sowjetischen, teils japanischen und teils amerikanischen Ursprungs. Doch ist das Oberkommando seit langem bestrebt, eine Vereinheitlichung der Bewaffnung zu er- reichen. Die ausgebildeten Reserven des chinesischen Heeres werden auf sechs Mil- lionen Mann geschätzt. Zudem werden in den Provinzen ortsgebundene Milizen nach Art der sowjetzonalen Bezirkskampfgruppen geschult, die etwa zehn Millionen Mann erreichen sollen. Während über die rotchinesische Flug- waffe nur höchst lückenhafte Nachrichten vorliegen, die besagen, daß der ältere Sowjet-Düsenjäger Mig 17(China soll deren 2500 besitzen) das modernste Flugzeug von Maos Luftstreitkräften ist, weiß man über die Marine recht gut Bescheid. Neben dem schweren Kreuzer„Kaganowitsch“ dürften sich fünf Zerstörer eines älteren sowjetischen Typs im Einsatz befinden. Zehn Fregatten, einige Korvetten und etwa 50 Minensucher sind ebenfalls bekannt. Darüber hinaus ver- kügt Peking etwa über 100 moderne Schnell- boote, 230 Flußkampf- und Patroillenboote und 40 Landungsfahrzeuge. Nach dem Urteil der Sachverständigen liegt die Stärke der chinesischen Streitmacht in der für westliche Begriffe unvorstell- baren Genügsamkeit, Zähigkeit und Stra- pazierfähigkeit ihrer Soldaten. Außerdem verfügt China über ein praktisch- unerschöpf- liches Menschenreservoir. Die Tatsache, daß der Prozentsatz der Analphabeten in der Truppe ungewöhnlich hoch ist, hindert eine Ausbildung an komplizierten Waffen und Geräten. Die Bemühungen Pekings, die 40 000 Zeichen umfassende chinesische Schrift durch ein Latein-Alphabet mit etwa 32 Buch- staben zu ersetzen, sind nicht zuletzt militärisch begründet. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: In den Früh- und Morgenstunden stark dunstig, gebietsweise Nebel oder Hochnebel. Sonst heiter bis leicht bewölkt. Trocken. Tages- temperaturen elf bis nahe 15 Grad. Früh- temperaturen in der Ebene eins bis vier Grad. Oertlich Bodenfrost. In Odenwald und Bauland auch stellenweise leichter Frost. Schwacher Wind aus Südost bis Süd. Uebersicht: Das Hoch über dem Festland wandert unter leichter Abschwächung nach Ost-Südost, bleibt aber vorerst für uns noch wetter bestimmend. Sonnenaufgang: 7.07 Uhr. Sonnenuntergang: 17.12 Uhr. 7 Vorhersage-Horte för 22.10.38-+7 Uhr. n 8 2* 8 I 5 5 525 : 1 une ga 2 N N Bols. Alois T S 28 Pegelstand vom 27. Oktober Rhein: Maxau 491(15); Mannheim 357 (17); Worms 270 67); Caub 280(21). Neckar: Plochingen 125(6); Gundels- heim 171(—2); Mannheim 362(18). Zusammenstöße in der Luft sollen verhindert werden Der Generaldirektor der Internationalen Luftverkehrs-Organisation GAT), Sir Wil- liam FHildred(Großbritannien), appellierte am Montag in Neu Delhi an die Regierun- gen der Mitgliedstaaten, die militärische und zivile Luftverkehrskontrolle zu koor- dinieren, um künftig Zusammenstöße in der Luft zu verhindern. Hildred, der auf der 14. Generalver- sammlung der IATA den Jahresbericht vor- legte, betonte, daß sich mit der Einführung von Düsenverkehrsmaschinen die Flug- geschwindigkeiten verdoppelten. darüber hinaus würden Düsenpassagierflugzeuge in Flughöhen fliegen, die bisher fast unange- kochten Militärflugzeugen vorbehalten Waren. Deshalb bestünde die dringende Notwendig- keit einer Luftverkehrskontrolle, die zu je- der Zeit, bei jedem Wetter und für alle Flugzeuge Sicherheit gewährleiste. Hildred erklärte, Düsenverkehrsflug- zeuge würden immer mehr an Bedeutung gewinnen und könnten zu einer Verbilli- gung des Lufttransportes führen. Es sei zwar nicht mit Sicherheit zu übersehen, ob sich Düsenflugzeuge im Verkehr billiger stellen würden, doch bedeuteten sie einen entscheidenden technischen Fortschritt, der zur Verbilligung der Kosten führen könnte. Außerdem würden Düsenflugzeuge auch im Gütertransport künftig eine immer größere Rolle spielen. Auf der IAT A-Tagung sollen die Ent- wicklung des Luftverkehrs im vergangenen Jahr und die Pläne für das kommende Jahr besprochen werden. Hauptgegenstand die- ser Konferenz wird die Indienststellung von Düsenverkehrsflugzeugen sein und die Frage, ob die Flugpreise bei der Beför- derung mit Düsenflugzeugen erhöht werden sollen. Auf einer vorangegangenen Konfe- renz der Luftverkehrs- Gesellschaften in Cannes konnte darüber keine Einigung er- zielt werden. Auch auf dieser Konferenz wird darüber keine endgültige Entschei- dung erwartet. Was wir sahen: Der neue Mensch? Vor zwei Jahren, am 23. Oktober 1956, begann der ungarische Aufstand, dessen dramatische Ereignisse in der ganzen west- lichen Welt eine Welle von Mitgefühl, Em- Pörung und FHilfsbereitschaft auslösten. Der Aufschrei eines gequälten Volkes, das sich gegen seine Peiniger erhob, fand ein mil- lionenfaches Echo, doch niemand wagte den entscheidenden Schritt, der mit Sicherheit Krieg bedeutet hätte. Damals wurde der Frieden mit dem Blut der Geopferten er- kauft, aber was zurückblieb. waren Trauer und Scham. Denn es gibt auch im Leben der Völker Situationen, in denen die zwin- genden Entschlüsse der Vernunft nicht mit dem allgemeinen sittlichen Bewußtsein übereinstimmen. Daran wurden wir erinnert, als der Sen- der Freies Berlin zum Gedenken an die Toten und als Mahnung für die Lebenden einen Filmbericht zeigte, der— von un- garischen Flüchtlingen zusammengestellt und kommentiert— Dokumente zur Geschichte Ungarns brachte und das politische und kulturelle Schicksal einer Nation verdeut- lichte, die seit den Türkenkriegen als Vor- Posten des christlichen Abendlandes für Europa Wache hielt gegen die immerwäh- rende Prohung des Ostens. Einer Nation, die mit Stolz die Namen seiner Könige, Helden und Dichter nennt, die für die Frei- heit kämpften und starben. Eines dieser Lieder aus dem Revolutions- Jahr 1848, von Maria Schell schlicht und eindringlich gesprochen, war das Vorwort Zu einer Bilderfolge aus jenen Herbsttagen Vor zwei Jahren, die wir an Bildschirmen und Lautsprechern miterlebt hatten. Noch einmal sahen wir die Straßen Budapests, erfüllt von demonstrierenden Massen. S0 fing es an, friedlich und ohne Waffen. Bis die ersten Schüsse fielen, die sowjetischen Panzer rollten und die Gefallenen, Zivi- listen wie Soldaten, auf dem Pflaster lagen. Bis die gleichen Straßen dieser einst so lebenslustigen Stadt wie leergefegt waren und hinter zerstörten Hausfassaden sich das Grauen einnistete. Noch einmal sahen Wir den Opfergang der führenden Männer, die als Parlamentäre das russische Hauptquar- tier betraten und nie mehr zurückkamen, und noch einmal hörten wir jenen erschüt- ternden Hilferuf des letzten Freiheitssen- ders: SOS.. die Hoffnung schwindet, das Licht erlischt.. rettet uns, rettet unsere Seelen.. Gott sei uns und Ungarn gnädig! Dann herrschte Schweigen. Es war das Schweigen des Todes. Und wie Tränen rann der Novemberregen auf eine ungarische Freiheitsfahne, aus deren Mitte das ver- haßte Sowjetemblem, Sichel und Hammer, herausgerissen war. 5 Vorher hatte man beim Sender Freies Berlin„Die Bürger von Calais“ gespielt, ein Bühnenstück von Georg Kaiser, das 1917 in Frankfurt am Main uraufgeführt wor- den war. Die Anregung dazu hatte das be- rühmte Denkmal von Auguste Rodin gege- ben, das an eine Episode aus dem Hun- dertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich gemahnt, als Calais durch die Tat seiner Bürger vor dem Untergang ge- rettet wurde. Der König von England hatte die belagerte Stadt zur Uebergabe aufge- fordert und Schonung versprochen, wenn sechs Bürger im Büßergewand mit dem Stadtschlüssel zur Hinrichtung ausgeliefert würden. Aber es finden sich sieben Män- ner, die bereit sind, diesen schweren Weg zu gehen, damit der Hafen, ihrer aller Werk, nicht durch sinnlosen Kampf zer- stört werde und die Stadt weiterleben kann. Da keiner zurücktreten will, soll das Los entscheiden. Doch Eustache de Saint Pierre, der als erster die Notwendigkeit dieses Opfers begriff, ist ihnen auch am Morgen der Uebergabe schon vorausgegan- gen, indem er Selbstmord beging. Die Sechs aber werden begnadigt, weil dem König ein Sohn geschenkt wurde. Doch der Tod des Eustache war nicht umsonst, denn in dieser Nacht, als der freiwillig aus dem Leben schied, war mit diesem Entschluß„der neue Mensch“ geboren, wie ihn die Dichter des Expressionismus sahen, die nach dem ersten Weltkrieg den Aufbruch in das kom- mende Zeitalter einer neuen Humanität verkündeten. Die an eine bessere Zukunft, an ein höheres, reineres Menschentum glaubten. Wir wissen heute, daß dieser schöne Glaube trog und daß der„neue Mensch“ ein Traum und eine unerfüllte Sehnsucht blieb. Immer muß er, wenn er seine Stimme erhebt, an den Mächten der Finsternis scheitern und in den Kerkern der Gewalt zugrunde gehen. So lehrte es auch das tra- gische Beispiel des ungarischen Volksauf- standes. Und dennoch vermeinte man etwas von der Möglichkeit seiner Existenz zu spüren, als in einem Eurovisionbeitrag aus Paris das Festkonzert zum Tag der Ver- einten Nationen übertragen wurde: mit alt- indischer Musik und dem„Doppelkonzert für zwei Violinen mit Kammerorchester“ von Johann Sebastian Bach, gespielt von Fehudi Menuhin und David Oistrach. E. P. Modernes Gesundheitswesen Schulmahlzeiten von Kindern hergestellt In zahlreichen Schulen Trinidads, einer dem Festland Südamerikas vorgelagerten Insel Westindiens, gibt es einen Lehrplan, nach dem die Kinder in frühem Alter mit der Landarbeit beginnen. Es wird ihnen gelehrt, wie sie Gemüse bauen sollen, und der Groß- teil des Ertrages dieser Schulgärten wird entweder für die Herstellung von Schulmahl- zeiten(Schulspeisungen) verwendet oder den Schülern nach Hause mitgegeben. Die Mäd- chen erhalten an einer zentralen Stelle eine Spezialausbildung in der Essenzubereitung. In den Volksschulen sind wöchentlich 30 Mi- nuten für die konzentrierte Behandlung von Gesundheitsfragen vorgesehen, entweder in Form von praktischer Arbeit oder von Vor- trägen. In den höheren Schulen können die Kinder im Rahmen eines Wahlfaches Unter- richt über Gesundheitserziehung erhalten. Diese Mitteilungen machte Miss Bally auf einem vom Bundesausschuß für gesundheit- liche Volksbelehrung durchgeführten inter- nationalen Seminar. Orthopädische Schuhe Der orthopädische Schuh ist wie ein Ap- parat oder Medikament ein Mittel des Arztes, um bestimmte Behandlungserfolge zu er- reichen. Diese Feststellung traf Dr. med. K. A. Lechten, Göttingen, auf einer Jahrestagung ehemaliger Schüler der Deutschen Schuh- macher-Fachschule. Dr. Lechten hält es für notwendig, daß vor einer Anfertigung solcher Schuhe durch den Orthopädie- Schuhmacher von einem sachverständigen Arzt klare An- gaben gemacht werden, damit die Herstel- lung unter Berücksichtigung der individuel- len medizinischen Empfehlungen erfolgen kann. Denn die wichtigste Aufgabe eines orthopädischen Schuhes ist, wie Dr. Lechten in der„Deutschen Schuhmacher-Zeitung“ schreibt, nicht die Wiederherstellung der Form, sondern die der Funktion des Fußes, d. h. man muß trotz vorhandener Mißbildun- gen oder Bewegungsstörungen möglichst be- schwerdefrei gehen können. In manchen Fal- len, z. B. bei Fußstümpfen, kann es zweck- mäßiger sein, zunächst zur Verbesserung der Funktion eine Operation durchzuführen, als ausgeklügelte Schuhformen und Einbettun- gen zu entwickeln. Aehnlich ist es mit der Korrektur eines Ballenhohlfugßes, die allein durch orthopädische Schuhe kaum möglich ist. Müllwerker im Auspuffqualm Bei den Fahrzeugen der Müllabfuhr kann manchmal beobachtet werden, daß die Bei- fahrer, die die Tonnen einzukippen haben, im starken Benzindunst arbeiten müssen, Da der Motor ununterbrochen läuft und durch dag jeweilige Anfahren starken Auspuff qualm erzeugt wird, sind die Müllwerker ge- zwungen, diese Abgase einzuatmen. In einer Zuschrift an den Deutschen Medizinischen Informationsdienst wird vorgeschlagen, die entsprechenden Fahrzeuge mit einem Aus- puffrohr zu versehen, das die Abgase nach oben oder jedenfalls nicht in den Arbeits- bereich der Müllwerker ableitet. MANNHEIM Nr. 249/ Dienstag, 28. Oktober 1988 Die Stadion-Iribüne Monnheimer wird jetzt endlich überdacht: In diesen Tagen begann die Stahlbaufirma Gebrüder Knauer mit den Arbeiten, die dem Stadion ein„freundlicheres Gesicht“ und mehr witterungsgeschützte Pldtze geben werden. Bild: Bohnert& Neusch Es gilt, Verwaltungsgrenzen zu erweichen Ausklang der Tagung des Verbandes für Wohnungswesen und Raumordnung Die„Raumverantwortung“ stellte die am Samstag zu Ende gegangene Tagung des „Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung“(23. bis 25. Oktober) in den Brennpunkt ihrer Ueber- legungen. Die Tagung war dem„gemeindenachbar- lichen Planen“ gewidmet, berücksichtigte also von Anfang an, daß mehrere an dieser „Raumverantwortung“ beteiligt sind. Fügt man dazu den erschwerenden Sachverhalt, daß die benachbarten Gemeinden in ver- schiedenen Kreisen, Bezirken und Ländern egen, wie in Mannheim an der Neckar- mündung, dann wird„Raumverantwortung“ eine höchst komplizierte Angelegenheit für alle Beteiligten. Wer Folgerungen daraus „Vergiß mein nicht'“ hofft Tagliavini Ferruccio Tagliavini ist ein Begriff. Frei- lich kein Markenbegriſf für Eiernudeln oder Erfrischungsgetränke, auch kein Qualitäts- begrißf, wie etwa Spaghetti bolognese oder Pasta asciutta. Ferruccio Tagliavini ist, vor alle min außereuropäischen Ländern, ein ge- feierter Opernstar und jüngst ging die Kunde von ihm, er habe mit seiner belcanto- Stimme das Erbe Giglis angetreten. Was lag näher, als mit dem Gigli-Erben Tagliavini ein Remake des einst von tausenden begeistert beweinten Filmerfolges„Vergig mein nicht“ zu drehen. Inzwischen kann man über den Film Frei- lich nur noch weinen Eines Tages vertauschte Rudolf Schoch die Rolle des Radames mit der des fröhlichen Wan- dersmannes und zog mit den Schöneberger Sängerknaben über die Leinwand. Kammer- Mannheims großes Spezialhaus BSHRO TO SCHNMATLEFITN DROIEKTION Beqdbeme feil zahlung;„ P 4 0 R A on.— Planken sängerin Erika Köth tat sich mit Schlager sänger Willy Hagard zusammen und vertausckte die Felsenreitschule und die Salzburger Fest- spiele mit den Ateliers in München-Geisel- gasteig, um eine Schnulze zu drehen. Ferruc- oo Tagliavini kam nun von der Metropolitan Opera New Vork auf die Bühne der Alhum- bra- Lichtspiele. Sie alle, Rudolf Schock, Erika Köth und Ferruccio Tagliavini sind dabei reizende Menschen und bedeutende Künstler geblieben. Das bewies nun wieder einmal Ferruccio Tag- lavini in den südländisch dekorierten Rdumen des Milano. Ein liebenswürdiger Künstler, der bei einer Tasse Kaffee und einem Obsttört- chen angeregt zu plaudern verstand, in jeder Geste den Italiener verratend und mit keiner Miene den gefeierten Star. So zog er, vor die Reklumemaschine der Filmgewaltigen gespannt, durch fünf Städte der Bundesrepublik, ehe ihn eine Konzerttournee nach Skandinavien ruft. Im November wird er dann noch einmal zurückkommen, freilich nicht, um weiterhin in Kinos aufzutreten, son- dern um sich auch dem deutschen Publikum auf dem Fonzertpodium vorzustellen. Der Künstler erhofft sich von diesem Intermezzo. daß es ihn auch in Deutschland bekannt- macken möge und die Filmleute werden an der Resonanz dieses Abstechers spuren, ob es sich lohnt, weitere Filmpläne mit dem ge- feierten Tenor zu verwirklichen. So blieb fur alle Beteiligten die Frage offen, ob Fim- und Buhnenauftritt zusammen zu bewirken ver- mögen, was der Filmtitel erhofft:„Vergiß mein nicht Der Tenor Tagliavini hätte es verdient. Schie. ziehen will, findet im Nachbarland zwar Nachbarn, die zu einem Handeln im gegen- seitigen Interesse durchaus bereit wären, aber die Verwaltungsgrenzen liegen wie eiserne Vorhänge dazwischen. Die Referen- ten haben wechselseitige Verflechtungen und Abhängigkeiten hervorgehoben und umsichtig dargetan, wie sehr es das wohl- verstandene eigene Interesse gebietet, mit den Nachbarn Hand in Hand zu gehen, auf ein Handeln zu verzichten, als ob man allein auf einer Insel wäre., Das ist alles ganz aus- gezeichnet, wird aber die bestehenden harten Verwaltungsgrenzen nicht erweichen. r * Die Referenten der Tagung haben Raum- verantwortung nur„unten“, auf der Ge- meindeebene, angesprochen, sie haben der Raumverantwortung„oben“ das Gewissen nicht geschärft. Gerade das muß aber ge- schehen, wenn die Raumordnung unten Er- kolg haben soll. Selbstverständlich sollen die unten denen oben behilflich sein zu begrei- fen, daß ihr Verharren das Unrecht prolon- giert und die Organisation eines Lebens- und Wirtschaftszentrums zu optimaler Lei- stung verhindert. Wenn das auch„oben“ begriffen ist, könnte„Raumverantwortung“ realisiert werden. f. W. K. Kleine Chronik Bezirksbeiräte in Vororten heute im Gemeinderat Der Mannheimer Gemeinderat befaßt sich am 28. Oktober, 15.30 Uhr, im Reiß-Museum, mit der Einrichtung von Bezirksbeiräten in den Vororten und ihrer personellen Zusam- mensetzung, außerdem wird eine Geschäfts- ordnung für die Bezirksbeiräte beraten. Stadtdirektor Dr. Andritzky referiert an- schließend über die Mannheimer Kultur- arbeit im Lichtbild. 0 Brückenschlag über den Rhein in Stuttgarter Sicht In Stuttgart und am Rhein besteht er- freuliche Uebereinstimmung darüber, dag ein einziger Rheinübergang zwischen Mann- heim-Ludwigshafen nicht genügt. Aber im einzelnen gehen die Auffassungen hier und in Stuttgart auseinander, wie die dem Land- tag gemachten Vorschläge von Innenminister Viktor Renner beweisen: Die Entlastung der Brücke Mannheim-Ludwigshafen soll eine südliche Umgehungsstraße leisten; es sei ge- dacht, den hierfür erforderlichen Rheinüber- gang zwischen Neckarau und Altrip zu suchen. In Mannheim hat man mehr an eine Nordbrücke gedacht, darauf Rücksicht ge- nommen und dafür Vorbereitungen getrof- ken, diese Brücke ohne Schwierigkeit an einen leistungsfähig ausgebauten Verkehrs- knoten(Rheinstraße Ring) anzuschlie- Ben. Davon wurde dem Landtag in der ver- flossenen Woche leider nichts vorgetragen, was in Mannheim nicht unbeachtet bleiben sollte. Wer Brücken über den Rhein schlägt, muß auch an den Brückenschlag Mannheim- Stuttgart(und umgekehrt) denken, f. w. k. Glück in der Südfunklotterie für Weieker/ Göbel Simsalabim! sagte Fortuna bei der zweiten öffentlichen Auslosung der Süd- kunklotterie, schwang ihren Zauberstab und bescherte Marienne Weicker in Sandhofen den Großen Reisepreis. Eigentlich hätte sie genausogut„Salam aleikum“ murmeln kön- nen, damit sich die glückliche Gewinnerin an den arabischen Gruß gewöhnt. den sie auf ihrer Märchenfahrt im Orient hören wird. Auf dem Programm steht nämlich eine luxuriöse Flugreise nach Agypten mit 14 Tage Aufenthalt im weltberühmten Kur- Rundgespräch der Frauenverbände: Ueber Schule, Bildungswege, Muse und Muße Fachleute diskutierten Erziehungsnöte und-fragen/„Nicht die Schule, die Eltern überfordern die Kinder“ Warum haben unsere Schulen so viele Erziehungsnöte? Warum gibt es in den höhe- ren Schulen so viele Versager? Um diese Fragen reiste ein Rundgespräch, zu dem der Club berufstätiger Frauen gemeinsam mit dem Frauenring eingeladen hatte. Um den Diskussionstisch saßen Fachleute der verschiedensten Erfahrungsbereicke: Volkssckul- lehrerin Ruth Rauthe, Studienrätin Melitta Hinkelmann, Direktorin Anne Dolch von der Frauenfachschule, Dipl.-Ing. Herta Tielsch als Statistikerin, Dr. Fuchs als Kunst- erzieher, Dr. Erny von der Abendakademie und Dr. Schraml von der Städtischen Er- ziekungsberatungsstelle. Den Standpunkt der Mütter vertraten Gisela Becker und Dr. Wiltrud Thimme. Georgie Parschalk, die tätiger Frauen, leitete das Gespräch. Da sind die durch Schulraumnot und Leh- rermangel überfüllten Klassen. Da ist die Be- rufstätigkeit der Mütter, die die Erziehung ih- rer Kinder oft auf die Schule abladen. Wäh- rend, wie in dem Gespräch betont wurde, die Volksschule sich um musische Auflockerung bemüht, ist die höhere Schule rein auf Wis- sens vermittlung als Vorbereitung für das Stu- dium ausgerichtet. In solchem„Zwecktun“ sah Dr. Fuchs eine verhängnisvolle Beschrän- kung, denn das Leben verlange Handlungen, die keineswegs zweckmäßig, aber notwendig sind, also„eine Not wenden und dadurch er- J6sen“. Zweckmäßigkeit sei nicht identisch mit Zielstrebigkeit. Wenn zum Ausdruck drän- gende Regungen keine Lösungsmöglichkeit fänden, wirkten sie sich nachteilig für die Zwecktätigkeit aus. Man müsse den Mut ha- ben, Unterrichtsstoff über Bord zu werfen. Daß die Schülerinnen oft erst nach prakti- Vorsitzende des Mannheimer Clubs berufs- scher Bewährung und musischer Betätigung den Zugang zu den bisher verschlossenen gei- stigen Fächern finden, darüber berichtete Anne Dolch. Dr. Schraml nannte es einen „katastrophalen Fehler“, daß in vielen Bun- desländern für den höheren Lehrberuf in Phi- losophie statt in Pädagogik geprüft werde. Die Mütter des Rundgesprächs verlangten, del der Staat, dem jeder„höhere Schüler“ monatlich auf 110 DM zu stehen komme, auch den musisch ausgerichteten Privatschulen ent- sprechenden Zuschuß gebe.„Es bleibt den Müttern der nicht ganz aussichtslose Weg, zu Hause mit den Kindern sich entsprechend zu betätigen“, warf Dr. Erny in die Klage-De- batte über das höhere Schulsystem ein. Was geschieht mit den Versagern der Gymnasien? Sie machen nicht etwa den „zweiten Bildungsweg“, nämlich das Abitur im Abendgymnasium, sondern finden in den Ein neues Feuerwehr-Uebungsjahr begann Jubilarehrung und Feierstunde bei der Freiwilligen Feuerwehr Im fahnengeschmückten großen Saal der evangelischen Kirchengemeinde Neckarau ehrte am Sonntag die Mannheimer Feuer- Wehr in einer Feierstunde die Jubilar-Mit- glieder der Freiwilligen Feuerwehr. Nach einleitenden musikalischen Darbietungen des Neckarauer Gemeindeorchesters und der „Sängerhalle Germania“ Neckarau hob Branddirektor Dr. Magnus in einer kurzen Ansprache die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr hervor. Er bezeichnete ihre Ar- beit als ein von Nächstenliebe getragenes Unterfangen. Der Entschluß, etwas im Inter- esse der Gemeinschaft zu tun, bedeute zwar zeitweise den Verzicht auf die eigene Frei- heit, er sei aber andererseits auch aufs engste mit dem Begriff von der Freiheit verknüpft, die es zu erhalten gelte. Die Zahl der ernsthaften Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr sei geringer geworden, so daß heute hauptsächlich Ubungen im Vorder- grund stünden. Auch 1958 wurden zahlreiche junge Mitglieder ausgebildet und Altmitglie- der mit den Fortschritten in der Feuer- Löschtechnik vertraut gemacht; etwa 10 000 Stunden wurden für Sicherheitswachen im Nationaltheater, im Rosengarten, bei Zirkus- gastspielen und Sportveranstaltungen auk⸗ gewendet. Dr. Magnus begrüßte als Vertreter der Stadt Ersten Bürgermeister Trumpfheller und Polizeipräsident Dr. Leiber und dankte den Mitgestaltern der Feier, die das neue Uebungsjahr einleitete. Polizeipräsident Dr. Leiber ehrte anschlie- gend ira Auftrag des Innenministers, des Regierungspräsidenten und der Stadt Mann- heim acht Jubilare. Urkunden und Aus- zeichnungen erhielten: Brandmeister Bürger und Löschmeister Haas(40 Jahre im Dienst), die Oberfeuerwehrmänner Fucke, Büchert, Kühnlein, Gries und Löschmeister Dietz(für 25 Jahre) und Oberfeuerwehrmann Stöger (tür 12 Jahre). Auch Dr. Leiber betonte die Wichtigkeit bürgerschaftlicher Mithilfe. Die Arbeit der Feuerwehr könne nicht allein durch beamtete Kräfte erfolgen. Die Feier klang aus mit dem zweiten Teil eines Concerto grosso von Händel.-ju- VdK kxitisiert Arbeitsminister Blank Nee Kriegshinterbliebene wollen keine Fürsorgeempfänger sein Die Hinterbliebenentagung des Verban- des der Kriegsbeschädigten, Kriegshinter- bliebenen und Sozialrentner Deutschlands (VdK), Geschäftsstelle Mannheim, stand am Wochenende im Zeichen der Empörung ge- gen die Ausführungen des Bundesministers für Arbeit und Sozialaufgaben, Theodor Blank. In Blanks Stellungnahme zu einer Großen Anfrage der SPD im Bundestag glaubt man eine Diffamierung zu erkennen, die auf eine Gleichstellung der Kriegshinter- bliebenen mit„Fürsorgeempfängern“ hin- auslaufe. Der VdK-Vorstand verweist in der großen Stadt ort Luxor.„Im Preis inbegriffen“ sind zahl- reiche Ausflüge nach Kairo, zu den Pyrami- den und nach Karnak, dem„hunderttorigen Theben“ des Altertums. Natürlich ist auch ein Besuch der Sphinx vorgesehen. Glück in der Südfunklotterie hatte auch Franz Göbel in Kirschgartshausen bei Mann- heim. Er gewann eine Freifahrkarte I. Klasse für 1000 Kilometer mit der Bundesbahn. Verkehrsarbeitsgemeinschaft tagt nicht im Oktober Die 8. Tagung der Verkehrsarbeitsge- meinschaft Heidelberg-Mannheim-Ludwigs- hafen sollte am 29. Oktober im Sitzungs- sgal des Reißmuseums stattfinden. Mit Rücksicht auf die Erkrankung von Dr. Leins, Stuttgart, Leiter des Autobahnamtes Baden- Württemberg, und von Stadtbaudirektor Borelly wurde die Tagung auf einen späte- ren Zeitpunkt verschoben. 0 Plakaten und Druckschriften auf die Ehren- schuld, die von der Gesamtheit des Volkes gegenüber den Kriegshinterbliebenen abge- leistet werden müsse. Im Sinne einer solchen Regelung hält der Vdk seine Forderungen bereit, die Karl Halm im Anschluß an ein Referat des Mann- heimer Arztes Dr. Karl Müller vortrug. Das Referat hielt sich an das für 1958 vorge- sehene Hauptthema der VdKk-Arbeit:„Die Frau zwischen 40 und 50 Jahren.“ Davon ausgehend, daß sich in unserer Zeit die Kriegerwitwen des vergangenen Kriegs mit dem„gefährdeten Alter“ aus- einanderzusetzen haben, will man die Be- treuung dieses Kreises in den Vordergrund der Verbandsarbeit stellen. Dr. Müller ver- Wies auf die Notwendigkeit, das Problem nicht nur aus der physischen Situation anzu- gehen. In mindestens gleichem Maße handle es sich um psychische und soziologische Schwierigkeiten. Daraus ergebe sich die„Marschrichtung“ einer Betreuungsarbeit, für die in der Dis- kussion auch schon weitgehend praktische Wege erwogen wurden. Es gehe darum, die Angst vor der gesundheitlichen Beeinträch- tigung und dem„Alterungsprozeß“ zu besei- tigen, zugleich aber auch um Maßnahmen gegen die Vereinsamung, die oft genug die Körperliche Umstellung begleite. Schon die Beschäftigung mit neuen Aufgaben, wurde mehrfach betont, könne da Wunder wirken, Wie ernst den Frauen diese Dinge sind. zeigte sich in der regen Diskussion, die über das Interesse an der gemeinsamen Be- mühung keinen Zweifel lieg. bum „Verlaßt das Handwerk nicht schon morgen“ Obermeister Peter Sickinger sprach 52 Elektro-Gesellen frei Im oberen Saal des„Eichbaum- Stamm- hauses“ traten am Samstagnachmittag zwei- undfünfzig festlich gekleidete junge Männer vor die Vertreter der Handwerkskammer, der Innungen des Stadt- und Landkreises und der Prüfungs kommission, um im Beisein ihrer Eltern und Lehrmeister von ihrem Obermeister durch Handschlag den Gesellen- brief entgegenzunehmen, den sie sich in drei Jahren sauer verdient hatten: Es Waren 41 Elektroinstallateure, fünf Elektromaschi- nenbauer, zwei Elektromechaniker und vier Radio- und Fernsehtechniker. An sieben jungen Leute, die besonders gute Leistungen gezeigt hatten, überreichte Obermeister Peter Sickinger Urkunden und Buchpreise. Neun Elektroinstallateure, ein Maschinenbauer und ein Mechaniker hatten die Prüfungen im Spätjahr nicht bestanden) Die bedeutsame Stunde im Leben der jungen Menschen erläuterte der Obermeister in seiner Freisprechungsrede.„Jetzt beginnt erst das Lernen“, rief er den neuen Gesellen zu,„denn der hat sich zu hoch eingeschätzt, der glaubt, mit dem Gesellenbrief auch schon Geselle zu sein“. Zum Wissen und Können müsse jetzt das Wollen kommen, um der- einst Meister zu werden:„Nutzt die Zeit aus, solange ihr noch jung seid“, meinte der Ober- meister,„denn im Alter ist es meistens zu spät“ Eindringlich aber warnte er die neuen Gesellen, das Handwerk zu früh zu ver- lassen. Für eine spätere gute Position sei es wichtig, erst einmal ein tüchtiger Geselle zu werden. Musikalische Darbietungen des Kammer- duos Ingeborg Jöck/ Georg Fischer und zwei Filme(„Streiflichter aus den Berliner Osram- Werken“ und„Strom für Europa“) rundeten das Programm der familiar gehaltenen Innungs-Feier ab. Sto. Weltmeister Les Pedros in der Wochenschau r Wochenschau„Blick in die Welt“, ei Mannheimer Filmtheatern läuft, 1 das Mannheimer Mund- a-Weltmeister-Trio„Les Pedros“ igen Solo- Weltmeister Peter zu schen, Die n Spielen ein Ständchen zum Abschied des Kurzstrecken kers Heinz Fütterer in der Sportschule Schöneck bei Karlsruhe. Die prominenten Vertreter des Mannheimer Harmonikaklubs „Harmonie“, die am 4. Oktober am Lago Magg ore den ersehnten Titel eroberten, ch am 29, November mit einem werden 5 Konzert ihres Vereins im Mozartsaal vor- stellen. hwWE Fachschulen Aufnahme, in der Frauenfach- und Haushaltsschule oder in der Berufs- und Handelsschule, wo sie, wie versichert wurde, nach ihrer Ausbildungszeit weggehen„wie warme Semmeln“. „Nicht die Schule, sondern die Eltern über- fordern aus einem falschen Leistungsprinzip heraus die Kinder“, wandte in der allgemei- nen Diskussion die Lehrerin eines Mädchen- gymnasiums energisch ein. Die Kinder wür- den auf einen ihnen nicht gemäßen Bildungs- und Lebensweg gezwungen. Aus der Mig- stimmung der schlechten Schüler entstehe dann die üble Stimmung der ganzen Klesse. In aller Munde die neue FERNSEH- Stunde. die Spezial- Ausgabe der großen Ruondfonk-Jllustrierten HOREN und SEHEN mit dem qgusföhrlichen Fernsehprogftammteil, vielen Bildberichten, Romon und Modeteil. hr Zeitschriftenhänd- ler liefert quch hnen jeden Mittwoch neu die EERNSEH-Strunde Dr. Schraml: Es zeichne sich die Entwicklung ab, daß in vielen Berufen allmählich auf das Abitur verzichtet werde, und daß mehr und mehr Eltern ihre Ansprüche hinsichtlich der Berufsausbildung ihrer Kinder zurück- schraubten. Solche Veränderungen im Bil- dungideal tragen sich auf dem Rücken einer Generation aus. Im Rundgespräch wurde das aufgelockerte Schulsystem in den angelsächsischen Ländern anerkennend erwähnt. Sie habe, so erzählte Kay Alvarado, vor ein paar Moneten in Ame- rika einer Erziehungsdebatte beigewohnt: Zu Wenig Lehrer, aber zuviel Muse und Muße für die Kinder.„In jedem Land spricht man über dasselbe“! Ak Schaffe un singe: Derschäfers Schorsch Wird heute 70 Präsident der Mannheimer„Liederhalle“ seit 25 Jahren, Vorsitzender des Vereins Creditreform, zweiter Vorsitzender des Mannheimer Verkehrsvereins, VfR-Mitglied seit 1903 und Aeltestenrat, vielfaches Ehren- mitglied und Gründer, Teilhaber und Ge- schäftsführer der„Fafuma“ GmbH: Das sind nur einige der Titel, Ehrenämter und Funk- tionen des Mannes der heute in der Wespin- straße 10, seinen Siebzigsten feiert. Georg Schäfer heißt er mit bürgerlichem Namen. Seine Freunde— und er hat deren viele!- sprechen nur vom Schäfers Schorsch. Der Schorsch ist mit seinen 70 Jahren der jüngste von den Schäfers-Buwe. Bruder Charles, der vor wenigen Jahren starb, war ein bekannter Rennruderer beim MRC, Bruder Dottl ist ein legendäres Original, Bruder August war lange Zeit Vorstand der „Süngerhalle“, und Schorsch Schäfer selbst kann sich ebenfalls nicht über Mangel an Popularität beklagen. Von seiner Mutter, einer Tochter des Altmannheimer Getreide- großhändlers Johann Ficks, hat er den trockenen Humor geerbt, der ihm lange Zeit Vize als und Elferrats-Reformer beim „Feuerio“ zugute kam.(„Ih hab' die alte Köpp naus und neue nei.“) Wenn er Anek doten erzählt, bleibt kein Auge trocken. Der Sproß der alten Bürgersfamilie wollte ursprünglich Drogist werden, war mit 21 Jahren Einkaufschef der Firma Grün- zweig. Hartmann, war 1924 ein Jahr über m„Großen Teich“ in Pittsburg und gründete 1925 in der Backstube vom Bäcker Schanz das erste Mannheimer Geschäft für Steinholzfußböden, Estriche und wasser- dichte Isolierungen, dessen Chef er noch heute trotz seines jetzt biblisch gewordenen Alters ist. So viel unermüdlicher Fleiß Georg Schä- fer beruflich auszeichnet, so viel Idealismus steckte er auch in die Arbeit seiner„Lieder- halle“. Er gehört ihr seit 1912 an und wurde acht Jahre später in den Vorstand und 1933 zum Präsidenten gewählt. Nach dem Kriege begann der Schäfers Schorsch mit dem Wiederaufbau des Vereins. 1946 waren es 300 Sänger. Heute sind es 600 geworden ohne die„Jungliederhalle“, deren 45 be- geisterte Sänger Schäfers ganzer Stolz sind. Er liebt seine„Buwe“, und sie hängen an ihrem Präsidenten, der das Nachwuchs- problem mit Liebe, Beispielhaftigkeit und unermüdlicher Arbeit gelöst hat, über das heute so viele Vereine klagen. „Wie ein Fels in der Brandung“, schrieben wir zu seinem 65. Geburtstag. Pran hat sich nichts geändert, auch wenn der Schäfers Schorsch„jetzt nimmer so oft so arg frieh hämkummt“, wie uns seine tapfere und ver- ständnisvolle Frau Ria aufatmend Ver- sicherte.„Schaffe un singe“ ist sein Wahl- spruch jetzt 70 Jahre lang geblieben. Heute abend werden ihn seine Sänger im E baum- Stammhaus das verdiente Ständchen bringen. nb „ erer re.. „„ 3 TCC E e ach- und rde, „Wie ber- zip mei- hen- wür- ngs- Mig- tehe asse. al- ten hen ten, ind- neu lung das und der ück⸗ Bil- diner derte dern ählte me- 15 duße man Ak alle“ reins des glied ren- Ge- sind unk- spin- eorg men. e!— hren uder War MRC, zinal, 1 der elbst an Itter, eide- den Zeit beim alte nek⸗ rollte mit rün⸗ Jahr und icker für sser- noch enen cha zmus der- urde 1933 riege dem n Es N be⸗ Sind. an ichs- und das eben sich äfers krieh ver- ver- Fahl- leute dich chen h-] Nr. 249/ Dienstag, 28. Oktober 1958 MANNHEIM Seite 3 Getragen vom Fleiß der Mitarbeiter Baugeschäft Anton Strobel Unzählige Glück- und Segenswünsche konnte Bau- Ingenieur Johann Hiemenz am Samstagabend im„Badischen Hof“ in Feu- denheim entgegennehmen: Die Firma seines Schwiegervaters, das Baugeschäft Anton Strobel, das er 1953 nach dem Tode des Gründers übernahm, feierte hier sein 50jäh- riges Bestehen. Anlaß zum Feiern sei aber eigentlich die Verpflichtung zur Dankbarkeit gewesen, be- tonte er in seiner kurzen Festansprache. Die Firma sei in all den schweren und guten Jahren stets von der Treue und vom Fleiß Mrer Mitarbeiter getragen worden. Ihnen an diesem Abend zu danken, sei ihm ein echtes Bedürfnis, besonders deshalb, weil es vorher Handwerkskammer präsident Stieber und Jubi- lar Anton Strobel. Bild: Fokina Wohin gehen wir! Dienstag, 28. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Rigoletto“(Th.-G. Nr. 6361-7420); Kleines Haus 20.00 bis etwa 22.30 Uhr:„Emilia Galotti“(Miete J, Halbgr. I, Th.-G. Gr. J, freier Verkauf). Konzerte: Katholische Kirche, Schönau, 20.00 Uhr: Es singt der Rias- Kammerchor Berlin. Filme: Planken:„Worüber man nicht spricht“; Alster:„Fortunella“; Schauburg:„Das Mädchen aus Hamburg“; Scala:„Traumstraße der Welt“; Palast:„Er ging an meiner Seite“; Alhambra:„Vergiß mein nicht“; Universum: „Peter Voß, der Millionendieb“; Kamera:„Hito- Hito“; Kurbel:„Dem Satan singt man keine Lieder“; Capitol:„Kampfflieger“. * Wir gratulieren! Emma Gall, Mannheim, Untermühlaustraße 94, und Wilhelm Queren- gässer, Mannheim, Beethovenstraße 22, werden 60 Jahre alt. Josef Kaiser, Mannheim, T 3, 6, begeht den 70. Geburtstag. Luise Schmidt, Mannheim, H 7, 19, vollendet das 77. Lebens- jahr. Auguste Roßmann, Mannheim-Neckarau, Neckarauer Waldweg 16, kann den 86. Geburts- tag feiern. Silberne Hochzeit haben die Ehe- leute Eugen Brand und Anna geb. Müller, Mannheim-Käfertal, Wormser Straße 7. feierte 50 jähriges Bestehen nicht üblich war, die Betriebs-Jubilare zu ehren. Das wurde nunmehr nachgeholt und die treuesten Arbeiter und Angestellten der 37köpfigen Belegschaft erhielten Urkunden und Geldgeschenke. Unter den Gratulanten, die Geschenke und Blumen überbrachten, war auch der Präsident der Handwerkskammer, Robert Sieber. Er überreichte die Urkunde der Kammer und übermittelte die Gratulation der Bau-Gewerbe-Innung und der Bau- Gewerkschaft Nordbaden. Die Betriebs- angehörigen, ihre Frauen und viele ehe- malige„Strobel“-Lehrlinge, die an diesem Abend zu Gast waren, wurden nach dem offiziellen Teil und einem opulenten Fest- mahl von den„Drei Freddies“ mit Tanz- weisen und von„Groasser-Mairon“ mit Zauberei und magischen Spielereien unter- halten. Sto Pfälzer Abend beim MGV Concordia Zu einem Pfälzer Abend hatte der MGV Concordia in den Bonifatius-Saal eingela- den. Vorsitzender Richard Würtz begrüßte unter den Ehrengästen Md. Kurt Angst- mann und Stadtrat Fritz Esser. Erschienen war auch eine große Abordnung des be- fkreundeten MGV Gartenstadt. Pfälzer Lie- der in ansprechende Chorsatze gebracht und von K. Rummler dirigiert wurden beifällig aufgenommen. Ihnen folgten Beiträge von Walter Sohn und Klaus Armbruster sowie den High Boys. Die Ansage hatte Bruno Frey übernommen. Weitere Vorträge steuerte Willi Elsishans(Baß) bei. Schließ- lich spielte die Kapelle Franz Kühner zum Tanz auf. kr AWO baut Wohnheim Baubeginn im Frühjahr Der Bau eines Arbeiterwohnheimes war der wichtigste Punkt einer Delegierten-Ver- sammlung des Ortsausschusses Marmheim der Arbeiter- Wohlfahrt. Geschäftsführer und Stadtrat Fritz Esser erläuterte das Projekt. Das Haus soll in der Gegend Karl-Benz- Murgstraße entstehen. Mit dem Bau soll schon im Frühjahr begonnen werden. Ein- und Zweibettzimmer mit fließendem Warm- und Kaltwasser sollen 96 Arbeiter aufneh- men. Ein Saal im Erdgeschoß ist als Ge- meinschaftsraum gedacht, soll aber auch Vereinen und Organisationen zur Ver- fügung stehen. In Bälde will die AWo auch wieder die Hauspflege aufnehmen, die sich schon vor 1933 bewährte. Die Hauspflege soll kranke Hausfrauen entlasten oder vorübergehend (in Sanatorien) abwesenden Müttern helfen. Ein Seminar soll Mädchen„bilden“. Die Kurse— Themen sind u. a. modernes Woh- nen, Kosmetik, gutes Benehmen, Erziehung und Entwicklung des Kindes— im Jugend- heim Erlenhof beginnen am 4. November und werden jeden Dienstag und Freitag von 19 bis 21 Uhr fortgesetzt. Sie sind unentgelt- lich und für jedes junge Mädchen zugängig. Anmeldungen hierzu nimmt die Geschäfts- stelle der AWO(Renzstraße 11 bis 13) ent- gegen. Hh Goldene Hochzeit. Heute feiert ein be- kannter Mannheimer Bürger, Dr. Hans Wer- ner, Seniorchef der Lackfabrik INO-Werner, und seine Frau Hertha geb. Hetschingk, Mannheim, U 6, 11, das Fest der Goldenen Hochzeit. Erst kürzlich gedachte der MM“ Dr. Werners, als er seinen 80. Geburtstag feierte. Eindrucksvolle Verfeinerung der Volksmusik „Kurpfalz 1932“ und Ausleseorchester boten Auhergewöhnliches Harmonikakonzerte unter Leitung von Siegfried Weber sind verdienten Erfolgs von vornherein sicher. Weber verwendet bemer- kenswert viel Fleiß auf seine Lehr- und Vorbereitungsarbeit und versteht auch, die Mitarbeit seiner Schüler und Mitspieler an- zuregen. Wieviel solche Hingabe an das Hobby bewerkstelligen kann, bewies wieder das Herbstkonzert seines„Stammvereins“, des Harmonika-Clubs„Kurpfalz 1932“ Mann- heim. Es begann mit Originalkompositionen für Harmonika-Orchester von Hugo Herrmann und Hermann Zilcher. Ebenso wie die stän- dige technische Weiterentwicklung der In- strumente erstaunt den Zuhörer von Mal zu Mal das Ausmaß, in dem der„Sprachraum“ der Harmonika kompositorisch erschlossen wird. Wenn zudem auch die Bearbeitungen konzertanter Musik immer mehr Vielfalt und Verfeinerung gewinnen, ergibt sich schon vom flüchtigen Hören ein Eindruck, der sich weit vom schlechtrenomierten „Harmonika-Schrumm-Schrumm“ abhebt. Das hat Weber erkannt: Er strebt schon beim Musizieren mit dem Nachwuchs des Vereins im II. Orchester den„neuen Klang“ an. Da kann er vom Dirigentenpult her ge- stalten, sich ausfeilender Feinarbeit bedie- nen. Auch das einfachste Stück belebt er und bringt es zu starker Wirkung. Etwas mehr Ausgeglichenheit der Tempi würde allerdings das Bild noch verschönern. Man merkte das bei den Walzern(Oskar Straus“„Walzertraum“ mit dem„Kurpfalz“ Orchester, Theo Mackebens„Münchner G, schichten“ mit seiner Spieler-Elite), aber auch beim Solovortrag von Weber-Bruder Karl-Heinz auf der Harmonetta und bei dessen Chromonika-Trio. Dieses Trio wurde Der Hoffaktor Lemle Moses und seine Stiftung Erinnerungen an einen Wohltäter der jüdischen Gemeinde Bestünde in Mannheim noch die israeli- tische Gemeinde in ihrer früheren Stärke und Zusammensetzung, hätte sie am 25. Oktober den Tag festlich begangen an dem vor 25 0 Jahren die Lemle-Moses-Klaus ihrer Be- stimmung übergeben wurde. Unter„Klaus“ versteht man eine kleinere Lehr- und Bet- stätte, die neben der Hauptsynagoge mehr als Schule denn zu gottesdienstlichen Zwecken diente. Wer aber war Lemle Moses? Auf dem alten Judenfriedhof in F 7 stand früher ein Grabstein mit dem Namen Lemle Moses Reinganum. Die Juden hatten bis vor etwa 150 Jahren keine eigentlichen Familien- namen, und dieser Lemle Moses war einfach nach seinem Geburtsort Rheingönheim be- nannt, ein Verfahren, nach dem sehr viele Juden zu ihren erblichen Familiennamen ge- kommen sind. Lemle Moses kam um 1680 erstmals nach Mannheim; als die Stadt von den Franzosen zerstört wurde, floh er nach Heidelberg. 1699 pachtete er u. a. das kur- pfälzische Salzmonopol und führte für den Kurfürsten eine Reihe großer Geldgeschäfte urch. Während die Juden sonst vom öffent- lichen Leben ausgeschlossen und von der „Gesellschaft“ zurückgestoßen waren, nahmen die Hof- und Milizfaktoren eine bevorzugte Sonderstellung ein, aber nur, weil man sie brauchte. Die zahlreichen Lieferungsgeschäfte in bewegten Zeiten, auch das damals sich ent- Wickelnde Bank- und Wechselwesen hatten die Heranziehung jüdischer Geschäftsleute dem Kurfürsten und seiner Regierung not- wendig gemacht. Besonderes Vertrauen genoß Lemle Moses, sonst hätte man ihn nicht be- auftragt, 1703 in Wien die Subsidien in Emp- kang zu nehmen, die das Heilige Römische Reich damals an Kurpfalz zahlte— 400 000 Gulden jährlich! Lemle Moses war tüchtig und— nutzte seine weitreichenden Verbindungen. Er wurde zur wichtigsten finanziellen Stütze des Kur- kfürsten in dessen ständiger Geldnot. Man lohnte seine Verdienste mit der Ernennung zum Obermilizfaktor und bewilligte ihm Steuerfreiheit für seinen liegenschaftlichen Besitz. Die Gunst des Kurfürsten nutzte die- ser tüchtige und sicher auch menschlich her- vorragende Mann zum Vorteil seiner Glau- bensgenossen. Beim Kurfürsten erwirkte er Konzessionen für die Mannheimer Juden, unter Johann Wilhelm wie unter Karl Philipp, ein Zeichen dafür, wie angesehen Lemle Moses bei Hof war. Einige stattliche Häuser in der Unterstadt kündeten von seiner Wohl- habenheit. 1712 erhielt er die obere Mühlau für jährlich 500 Gulden Zins in Erbpacht, dazu noch die einstige Bonadiesinsel, an die heute nur noch ein Straßenname erinnert. Durch rationelle Viehzucht und Weidewirt- schaft brachte auch diese Unternehmung loh- nenden Ertrag. Als 1720 der Kurfürst Karl Philipp seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim verlegte und mit dem Bau des Schlosses begann, war es Lemle Moses, der das von Emmanuel Oppenheimer erbaute große Eckhaus in R 1, 1,(später Casino) an- kaufte und dem Landesherrn als Interims- wohung zur Verfügung stellte. Es war zu jener Zeit das einzige repräsentable Gebäude in Mannheim. Kein Wunder, daß Lemle Moses viele Neider hatte, selbst in den Reihen der jüdischen Gemeinde. Durch kurfürstliches Reskript von 1706 er- hielt Lemle Moses die Erlaubnis zur Errich- tung einer Klaus, die im Herbst 1708 als Klaus-Synagoge feierlich eingeweiht wurde. Nach der Stiftungsurkunde wurden für den Religions- und hebräischen Unterricht der israelitischen Jugend, insbesondere für die Tal- mudstudien drei Präzeptoren mit je 100 Gul- den Jahresgehalt angestellt. Der Kurfürst hatte bestimmt, daß diese Klaus nicht der Gemeinde und dem Rabbiner unterstehen sollte und sie ihre„Lehr- und Schul-Exer- zitien frei und ungehindert“ halten dürfe. Lemle Moses starb 1724 kinderlos. In Sei- nem Testament bedachte er die hauptsächlich zur Heranbildung jüdischer Theologen be- stimmte Anstalt mit 100 000 Gulden und er- nannte seinen Neffen, den Hof- und Miliz- faktor Moses Mayer, zum Klausdirektor. Die Mittel für die Unterhaltung wurden vor allem durch die Renten der Häuser des Stifters aufgebracht. 1887838 entstand genau an der Stelle der alten Klaus in F I, gegenüber dem jetzigen Kaufhaus Hansa, ein ansehnlicher Neubau— auffallend durch orientalisch be- einflußte Stilelemente—, von dem der Krieg nur Trümmer übrig ließ, wie auch die Lemle- Moses- Klausstiftung vom zwölfjährigen Reich kassiert wurde. Ahnungslos hatte Lemle Moses in sei- nem Testament geschrieben:„Ich weiß, daß das Ende von allen Menschen der Tod ist, und bin zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Lebzeiten der Menschen nichts als Narr- und Eitelkeit sind und vorbeifliegen, wie der Schatten eines Vogels.“ W. N. Weitere Lokalnachrichten Seite 8 zu einer ausgezeichneten Schau-Darbietung ausgearbeitet, bei der der musikalische An- spruch freilich ein wenig zu kurz kommt. Besondere Attraktion des Konzerts War die Vorstellung des Orchesters der Harmo- nikaschule Weber. Dreizehn Spieler, die besten aus mehreren Vereinen, hat Weber zu einem Elite- Klangkörper zusammenge- stellt. Die damit ermöglichte Steigerung der musikalischen Beweglichkeit und technischen „Strapazier fähigkeit“ stellte der Dirigent in anspruchsvollen, bis ins kleinste ausgefeil- ten Werken heraus. Der Erfolg konnte nicht ausbleiben: Das ohnehin beifallsfreudige Publikum steigerte sich zu begeisterten Ovationen. bum Aus dem Polizeibericht: Zwei Unbekannte raubten 27 jährigen aus Auf der Neckarvorlandstraße wurde mit- ten in der Nacht ein 27 jähriger Mann aus Luzenberg von drei Unbekannten nieder- geschlagen. Die Täter entrissen ihm seine Brieftasche mit 30 Mark und raubten seine Personalpapiere, eine Armbanduhr und einen Ring. Der Ueberfallene wurde im Gesicht verletzt. Er hatte zuvor in einer Gastwirt- schaft im Jungbuschgebiet einen jungen Mann kennengelernt und war mit ihm zusam- men in die Richtung seiner Wohnung ge- laufen. Nach dem plötzlichen Ueberfall rief der Mann um Hilfe, woraufhin die Wege- lagerer verschwanden; eigenartigerweise hatte sich auch sein unbekannter Begleiter entfernt. Unsportliche Schüsse Während des Fußballspiels eines Vorort- vereins kam es am Sonntag unter den Zu- schauern zu einem Zwischenfall: Ein junger Mann gab aus einer Gaspistole mehrere Schüsse auf auswärtige Fußballanhänger ab, bei denen glücklicherweise niemand getroffen wurde. Offenbar hatte dem„Fanatiker“ der Verlauf des Spieles nicht zugesagt. Die Polizei brachte ihn und einige andere junge Leute, die sich an der anschließenden Aus- einandersetzung beteiligt hatten, zur Wache. Zwei Gaspistolen und ein Messer konnten sichergestellt werden. Diebstahl verhindert Ein 22jähriger schlug nachts die Fenster- scheibe eines Geschäftes in Schönau ein und drang in die Ladenräume ein. Ein Zeuge hatte den Einbrecher beobachtet und ver- ständigte die Polizei, die den jungen Mann in einem Versteck aufstöberte und festnahm. Er stand gerade im Begriff, mit der ans Fen- ster transportierten Ladenkasse zu ver- schwinden. Rücksichtslos Keine Bedenken hatte ein 40jähriger An- gestellter, seinen Wagen trotz Entziehung der Fahrerlaubnis weiter zu benutzen. Das stellte sich heraus, als er in der Goethestraße in be- trunkenem Zustand auf eine Halteinsel fuhr. Straßenpassanten versuchten, ihn festzuhal- ten, was ihnen jedoch nicht gelang. Der Fahrer konnte später in seiner Wohnung vorläufig festgenommen werden, nachdem das Kenn- zeichen seines Wagens der Polizei mitgeteilt worden war. Sein vor dem Hause parkendes Fahrzeug wurde sichergestellt. Unfall beim Ueberqueren Beim Ueberschreiten der Luzenbergstraße wurde ein 41jähriger Mann von einem Motor- roller erfaßt und zu Boden geschleudert. Mit einer Gehirnerschütterung und Kopfplatz- wunden wurde er ins Krankenhaus gebracht. 1 Generdfionen för Generdtio nen IEPPICHE f Nur för 8 Tage ist vor unseren Läden ein Beuz aun errichtet. Der Verkauf geht trotzdem ungehindert weiter. 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Nichts könnte die Tiefe der Wandlung unseres Lebensgefühls stärker dokumen- tieren als die Begeisterung, mit der die unter dem Motto„Ein Erntetag“ stehenden Chor- und Instrumentalkompositionen der zeit- genössischen Komponisten Karl Marx, Paul Zoll, Bruno Stürmer, Franz Philipp und Her- mann Neuling von den Chören des Hessischen Sängerbundes unter der Leitung von Hans Reinhard und Wilhelm Koerppen, einem Bläserensemble des Wiesbadener Konzert- orchesters und der Tanzgruppe Hans von der Aue gesungen, gespielt und getanzt wurden. Heinz Laube vom Hessischen Staatsschau- spielhaus Wiesbaden sprach die verbinden- den Texte von Agnes Berg und das Publikum belebte die Vortragsfolge mit alten Volks- Uedern. Es gab keine Zuhörer sondern nur Be- teiligte. Diese Chorfeier zeigte aber auch zu- gleich, daß der Deutsche Sängerbund sein Ziel erreicht hat, durch die Tagung geschmack bildend im Sinne des Kulturprogramms zu wirken, das kritische Ohr der Teilnehmer zu schulen und den Chorleitern neue Anregung zu geben. Sie bestätigte, daß die neue Chor- musik des 20. Jahrhunderts mit ihrer flüs- sigen Vielstimmigkeit den traditionsgeheilig- ten Stil der Männergesangvereine erschüttert und in die Ferne des„altmodischen“ gerückt Hat. Den Komponisten Ernst Pepping, Hugo Herrmann, Hugo Distler, Armin Knab, Wal- ter Rein, Hans Lang, Kurt Ligmann und Willy Sendt, ihnen allen, auch denen, deren Namen hier nicht erwähnt werden, dankt man die große Wirkung in die Breite, die auch deshalb 80 erfolgreich sein konnte, weil sie aus der Praxis, dem Umgang mit dem Chor, heraus- gewachsen sind und nie diese Fühlung auf- gegeben haben. In ihren Werken fühlt der Sänger das Gemeinsame in der Tonsprache, das uns mit Ehescheidungen noch immer sehr zahlreich Stuttgart. Noch immer gehen wesentlich mehr Ehen in die Brüche als vor dem letz- ten Krieg. Nach der neuesten Statistik kom- men in Baden- Württemberg auf 10 000 Ein- wohner 7,3 Ehescheidungen gegenüber 4,8 vor dem Krieg. Im letzten qahr wurden durch das Urteil der Gerichte 5354 Ehen aufgelöst. Zwei Drittel der geschiedenen Ehen hatten zehn Jahre nicht überdauert. Eheleute im Alter von 30 bis 35 Jahren waren am stärk- sten an den Scheidungsprozessen beteiligt. Nach dem Bericht des Statistischen Landes- amtes hängt in den einzelnen Orten die Scheidungshäufigkeit weitgehend mit der Größe der Gemeinde zusammen. In den Städten gehen im Verhältnis zur Einwohner- zahl Viel mehr Ehen auseinander als in den kleinen Gemeinden. Beispielsweise kamen auf 10 000 Einwohner in Stuttgart 10,2 Ehe- scheidungen, in Mannheim 13,0, in Karls- ruhe 7,9, in Freiburg 8,3, in Ulm 6,7, in Ell- Wangen 4,5, in Rottweil 4,8 und in Ravens- burg 4,3. In den Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern betrug die Scheidungshäu- Figkeit nur 2,9. Auch die Religionszugehörigkeit ist mit- entscheidend. So wurden weniger katho- Usche als evangelische Ehen geschieden. 37,8 Prozent der gerichtlich aufgelösten Ehen waren kinderlos geblieben. Etwa ein Drittel der Geschiedenen haben nur ein Kind. Die meisten Scheidungsurteile(84,6 Pro- zent) wurden im letzten Jahr nach Para- graph 43 des Ehegesetzes„wegen anderer Eheverfehlungen“ ausgesprochen. Wegen Ehebruchs allein wurden nur 203(3,8 Pro- zent) Ehen geschieden. In nahezu zwei Drit- tel der Fälle sprachen die Richter den Mann und nur in 17 Prozent die Frau für allein schuldig. Während bis zum Jahr 1949 nach die Ehescheidungsklage meist vom Mann er- hoben worden war, stellten die Frauen von 1950 an einen von Jahr zu Jahr steigenden Anteil an den Scheidungsanträgen. Im letz- ten Jahr waren 65,5 Prozent aller Schei- dungsklagen von Frauen eingereicht worden. der Vorbachschen Zeit verbindet. So umfaßte das Programm der achten Sängerbundeswoche in Wiesbaden Chorwerke aus drei Jahrhun- derten. Heinrich Schütz„98. Psalm“ stand neben der„Festlichen Hymne“ des 1905 ge- borenen Fberhard Ludwig Wittmer und die romantische„Suite für Chor und Streich- orchester“ Richard Wickenhausers(1867 bis 1937) neben Carl Orffs„Sunt lacrimae rerum“. Ein Konzert vermittelte Werke der ausländi- schen Komponisten Darius Milhaud(,121. Psalm“), Zoltan Kodaly(„Die Ruine“) und Alexander Borodin(„Serenade“).„Jugend sang für Jugend“ Lieder von Jens Rohwer, Walter Rein, Hans Lang und Peter Seeger, ja selbst den Namen des„Vaters der Zwölf- tonmusik“ Arnold Schönberg und den seines Schülers Hans Erich Apostels fand man in dem mit Bildern der Komponisten illustrier- ten Programmheft der Sängerbundeswoche. Es war eine gewaltige Schau. Drei Tage wetteiferten 3000 Sänger und Sängerinnen miteinander. Sie gaben unter der Leitung ihrer Chorleiter ihr Bestes und vermittelten das Bild eines regen Musiklebens in Deutsch- land, das in der Musizierfreudigkeit des Vol- kes tief verwurzelt ist. Ihre Darbietungen sind über jedes Lob erhaben; dies zeigten vor Allem die beiden letzten Konzerte im Wies- badener Kurhaus. Die Melsunger Musikan- tengilde trug mit reiner Intonation die humorigen„Buschmadrigale“ von Fritz Roth- schuh und das ätherisch schöne„Engelskon- zert“ von Hajo Kelling vor. Der Männer- gesangverein„Schubertbund“, Wuppertal, unter Heinz Keller erinnerte an Ludwig Heß „Abends, wann der Regen fällt“, das sich an die Chorwerke Anton Weberns anlehnt und brachte die„Lebenspflichtigen“ des schwä⸗ bischen Komponisten Hugo Herrmann. Hanne Elfert-Marten, Homburg, hatte in der Kom- position von Ludwig Heß den Solopart über- nommen und wurde ihm bei intelligenter Stimmführung vortrefflich gerecht. Zwei eigenwillige, stark profilierte Werke, Fried- rich Frischenschlagers„Das feurige Männ- lein“ und die„Sechs Chorduette“ des Schwei- zers Willy Burkhard gestalteten das siebte Konzert recht abwechslungsreich und be- Wiesen die hohe Kultur des Männergesang- vereins„Teutonia“, Frankfurt. Gewißz, es war keine„Woche mit neuer Musik“, bei der problematische oder gar avantgardistische Kompositionen wie etwa die Kantaten des jungen Italieners Luigi Nono, zur Diskussion gestellt wurden, son- dern eine Arbeitstagung, die in erster Linie einen Querschnitt durch die zeitgenössische Chorliteratur vermittelte, soweit sie durch leichte Ausführbarkeit und leichte Verständ- lichkeit der Aussage für die Laienchöre in Frage kommen. Wolfgang Ludewig Mord am Steuer vor Gericht Den Tatzeugen mit dem Auto getötet und geflüchtet München. Vor dem Schwurgericht beim Landgericht München II begann am Montag ein in der Kriminalgeschichte seltener Mord- prozeg. Angeklagt ist der 25 Jahre alte Elektromechaniker Anton Renner aus Neuried im Kreis Fürstenfeldbruck, dem neben fahr- lässiger Körperverletzung und fahrlässiger Verkehrsgefährdung auch Mord und„beson- ders starke Fahrerflucht“ zur Last gelegt wird. Renner wird beschuldigt, am 10. Novem- ber 1957 gegen 23 Uhr in Fürstenfeldbruck den Rentner Franz Rötzer auf brutalste Weise als Zeugen seines fahrlässigen Ver- haltens als Kraftfahrer umgebracht zu haben. Nach polizeilichen und staatsanwaltlichen Ermittlungen überfuhr Renner in Folge überhöhter Geschwindigkeit und Trunken- heit am Steuer den Rentner, wendete dann seinen Wagen und fuhr bereits beim Zu- rückstoßen mit mindestens zwei Rädern über den Verletzten. Dann schaltete er seine Scheinwerfer ab, überfuhr erneut den nun- mehr schon erheblich Verletzten und schleifte ihn— im Vorderachsgestänge ein- geklemmt— mehr als 35 Meter mit. Erst danach löste sich der Körper vom Fahrzeug, das abermals mit allen vier Rädern über Rötzer hinwegging. Nach der Tat flüchtete der Angeklagte mit erhöhter Geschwindig- keit. Zu Hause versuchte er, mit einem nas- sen Lappen die Blutspuren am Fahrgestell zu beseitigen, Sein Opfer starb wenige Tage später an schweren inneren Verletzungen im Krankenhaus. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Auf unbeschranktem Bahnübergang Neunburg vorm Wald(Oberpfalz). An einem unbeschrankten Bahnübergang in Zangenstein(Oberpfalz) stieg eine rück- Wärtsfahrende Lokomotive mit einem mit drei Personen besetzten Auto zusammen. Das Auto wurde völlig zertrümmert, die drei Insassen erlitten zum Teil schwere Ver- letzungen. Fahrverbot für 91 jährigen Kraftfahrer Siegburg. Der vermutlich älteste Kraft- fahrer der Bundesrepublik, der 91jährige Johann Herchenbach aus Hermerath(Sieg- kreis), darf keinen Kraftwagen mehr steu- ern. Das entschied das Schöffengericht in Siegburg. Herchenbach war an einem Unfall beteiligt, bei dem seine Frau schwer verletzt und sein Wagen völlig zerstört wurde. Es War sein erster Unfall. Nur einmal, vor 50 Jahren, erhielt er ein Strafmandat wegen „Rasens durch eine geschlossene Ortschaft“. Schmunzelnd meinte der alte Herr:„Ich fuhr damals mit 18 Sachen.“ Die Schuldfrage an seinem ersten Unfall konnte das Gericht nicht klären. Das Verfahren wurde deshalb mit dem Ziel der Einstellung vertagt. Obwohl Der verschiedentlich in Verkehrsunfälle verwickelte und bereits zweimal wegen Verkehrsdelikten vorbestrafte Angeklagte hat 1953 bei einem Unfall sein rechtes Bein eingebüßt. Er hat nach anfänglichem Leug- nen im Ermittlungsverfahren später zuge- geben, Rötzer überfahren und dann die Flucht ergriffen zu haben. Dagegen bestritt er von Anfang an entschieden, den Verletz- ten nach dem Unfall in Tötungsabsicht über- fahren zu haben. Manipulationen mit Foto und Mikroskop Schneiderprozeß: Die Versicherungen mußten zahlen Bonn. Im Prozeß gegen den ehemaligen Chefpsychologen der Bundeswehr, Robert Schneider, mußte die Verhandlung einmal für 20 Minuten unterbrochen werden, da es Schneider im Gerichtssaal übel wurde. Schnei- der sagte, ihm sei seit zwei Tagen so„Kol- lapsig“. Ein Arzt, der im Prozeß als Sachver- ständiger fungiert, meinte, Schneider habe vermutlich eine Grippe. Eingehend kam am Samstag noch einmal der Versicherungsbetrug in Belgien zur Spra- che. Schneider war im April 1954 nach Brüs- sel gefahren, wo er angeblich in einer Klinik, deren Name und Lage ihm entfallen war, Ver- suche mit Mikroskopen und Fotoapparaten machen wollte. Auf der Reise nach Brüssel waren ihm jedoch fünf Koffer mit den wert- vollen Geräten, für die er später von einer Versicherung 15 000 Mark Entschädigung er- hielt, angeblich gestohlen worden. Dem Gericht lag der Schriftwechsel des Angeklagten mit einer Hamburger Firma vor, bei der Schneider 1953 einen gebrauchten Fotoapparat für 750 Mark auf Teilzahlung ge- kauft hatte. Wenige Tage vor der Brüssel- Reise hatte Schneider der Firma mütgeteilt, er habe den Kaufvertrag über den Apparat verloren und um eine Bescheinigung gebeten, auf der aber kein Preis angegeben werden sollte. Für den Apparat und angebliches Zu- behör soll Schneider später von der Versiche- rung 6000 Mark erhalten haben. Heiterkeit erregte es, als die Verteidigung dem Gericht einige Anfragen von Aerzten und Wissenschaftlern vorlegte, die Schneider um die Uebersendung eines von ihm verfaß- ten Aufsatzes baten.„Ich möchte noch anfüh- ren“, sagte der Verteidiger,„daß einige Arzte Dr. Schneider mit Professor anreden, was für die Güte des Artikels spricht“. Aus Schneiders Wiener Zeit nach dem Kriege lagen dem Ge- richt Studienbücher der Wiener Universität vor, die zeigten, daß er acht Semester lang Jupa studiert hatte. Zur gleichen Zeit war er „Präsident der österreichischen Gesellschaft für praktische Psychologie“. Die Gesellschaft Harte Brotkruste— beste Zahnbürste 92 v. H. der Bewohner der Bundesrepublik an Zahnfäule erkrankt Bad Salzuflen. Auf dem zu Ehren des und Kieferheilnkunde an der Universität Altmeisters der deutschen Zahnheilkunde in Breslau war und heute in Köln tätig ist, Bad Salzuflen veranstalteten Euler-Tag“ wurde mitgeteilt, daß 92 Prozent „Hermann- wurde in diesem Jahr 80 Jahre alt. Auf einer Pressekonferenz zum Ab- der Bewohner der Bundesrepublik an Zahn- schluß der zweitätigen Veranstaltung, an fäule(Karies) erkrankt seien. In der Stein- der rund 500 Zahnärzte aus der Bundesrepu- zeit waren nach den Forschungsergebnissen blik teinnahmen, wurde mitgeteilt, daß sich von Professor Euler(Köln) nur zwei Prozent die Zahnwissenschaftler augenblicklich mii der Menschen davon betroffen. Der Wissen- der Prüfung neuer Bohrgeräte befassen die schaftler führt die starke Zunahme der eine möglichst schmerzlose Zahnbehandlung Zahnfäule im letzten Jahrhundert vor allem ermöglichen sollen. Der sogenannte„Turbi- auf die Veränderungen in der Ernährung nenbohrer“ sei aber noch nicht praxisreif, da zurück. die wissenschaftliche Grundlage für eine er- Er sagte auf der Tagung, die menschliche folgreiche Anwendung noch nicht ausrei- Kost sei heute zu weich und enthalte zu chend erarbeitet sei. Es sei aber damit zu wenig Aufbaustoffe. Die beste Zahnbürste rechnen, daß in etwa vier bis fünf Jahren sei eine harte Brotkruste. Professor Euler,„irgendetwas neues“ als Ersatz für den ge- der frühere Ordinarius für Zahn-, Mund- fürchteten Zahnbohrer geschaffen sein werde. Herchenbach 60 Jahre unfallfrei gefahren ist und die höchste Auszeichnung der Bun- desverkehrswacht trägt, verfügte das Ge- richt, daß„auf Grund seines Alters“ sein Führerschein eingezogen werden soll.„Es War für mich kein leichter Entschluß“, sagte der Richter und wies auf die vorbildliche Autofahrzeit des Angeklagten hin. Herzinfarkt durch Rauchen? Münster. Eine der wesentlichsten Ursachen für den Herzinfarkt ist unter anderem das Rauchen. Dies erklärte Professor Dr. Lik- kint Dresden) auf der Fachkonferenz zur Erforschung der Tabakgefahren in Münster. Nichtraucher erkrankten in der Regel erst 10 bis 20 Jahre später an Herzinfarkten als Raucher. Unter heißem Kartoffelbrei begraben Kassel. Mehrere Stunden lang mußte ein 50jähriger land wirtschaftlicher Arbeiter auf dem Gut Neuenrode im hessischen Kreis Witzenhausen unter einem Berg heißen Kartoffelbreies zubringen, bis er bewußtlos und mit lebensgefährlichen Verletzungen von Göttinger und Witzenhausener Feuer- wehrleuten befreit wurde. Nach Mitteilun- gen der Polizei war ein schwer mit ge- dämpften Kartoffeln beladener Wagen bei der Anfahrt dem Silo zu nahe gekommen, hatte eine Mauer eingedrückt und war schließlich umgekippt. Steinmassen und Kartoffelbrei rutschten auf den vor dem Silo stehenden Arbeiter. Jetzt sieben Todesopfer Niedermarsberg. Die Zahl der Todesopfer beim Kohlenoxyd-Unglück in der Landesheil- anstalt Niedermarsberg(Kr. Brilon/ Westf.) in der Nacht zum 23. Oktober hat sich am Wo- chenende von fünf auf sieben erhöht. Wie die Polizei am Montag mitteilte, befinden sich die übrigen neun Patientinnen, die in dem glei- chen Schlafraum der Anstalt gelegen hatten, jetzt außer Lebensgefahr. Die Nachforschun- gen der Kriminalpolizei ergaben, daß das Kohlenoxydgas, das die sieben Patientinnen getötet hatte, vermutlich aus den Decken- durchbrüchen eines stillgelegten Kamins ge- strömt war, der von der Räàucherkammer durch die einzelnen Räume der Heilanstalt führte. Die Polizei betonte, der Kamin sei of- fenbar an der Innenseite schadhaft gewesen, so daß das Pflegepersonal die Lücken in dem Gemäuer nicht von außen habe sehen können. hatte Schneider selbst in Wien gegründet. Auch eine Zeitschrift für praktische Psychologie hatte er als Doppel-Doktor und Präsident herausgegeben. Die Verhandlung wird am Donnerstag fort- gesetzt. Einbruch in Raiffeisenkasse Neustadt. Fast 6000 Mark haben Unbe- kannte am Wochenende aus dem Geldschrank der Raiffeisenkasse in Lachen-Speyerdorf (Kreis Neustadt/ Weinstraße) gestohlen. Nach Ermittlungen der Kreisgendarmerie haben die Täter den Tresor im Kassenraum mit Spezial- Werkzeugen aufgebrochen. Fußspuren und Fingerabdrücke konnten von der Polizei gesi- chert werden. Vermutlich haben die Einbre- cher ein schweres Motorrad mit Beiwagen zur SENOUSS auch Filter —— Tl. An- und Abfahrt benutzt. Der Einbruch in Lachen-Speyerdorf ist bereits der zehnte, der seit Anfang 1957 in der Pfalz verübt worden ist. Brandursache geklärt Idar Oberstein. Die Ursache des Groß- brandes, der am Donnerstag im Aluminium- werk Rudolf Fißler in Idar Oberstein aus- brach, konnte geklärt werden. Nach den Ermittlungen waren glühende Stoffasern aug einem Polierautomaten in einen Exhaustor gelangt und hatten dahinter in einem Rohr eine fettige Oelkruste in Brand gesetzt. Durch die Hitze fingen in der Nähe stehende Holzregale mit Fertigwaren Feuer. Trotz Einsatzes mehrerer Löschzüge brannte das Großlager bis auf die Grundmauern nieder. Hierbei entstand Sachschaden von über 300 000 Mark. Doppelmörder auf freiem Fuß München. Der vor zehn Jahren wegen Mordes an einem amerikanischen und einem deutschen Kriminalbeamten von einem ame- rikanischen Militärgericht zum Tode verur- teilte und später zu lebenslänglichem Zucht- haus begnadigte Dresdener Wilfried Helm ist jetzt auf Empfehlung des deutsch- ame- rikanischen Gnadenausschuß aus dem Zucht- haus Straubing entlassen worden. Helm war im Jahre 1948 von dem amerikanischen Ge- richt für schuldig befunden worden, im Mal desselben Jahres den amerikanischen Kri- minalbeamten Walter E. Snyder und dessen deutschen Kollegen Franz Eichinger im Auto auf der Fahrt von Rüdesheim nach München kaltblütig erschossen zu haben. Nach der Begnadigung durch den damaligen amerikanischen Militärgouverneur, General Lueius D. Clay, war Helms lebenslängliche Strafe auf 15 Jahre reduziert worden, von denen er zehn Jahre verbüßt hat. Wie die Münchener Justizpressestelle am Montag mitteilte, wurden ihm die restlichen fünt Jahre mit Bewährungsfrist vorläufig er- lassen. Spuren führen nach Frankreich Nürnberg. Die Nürnberger Sonderkom- mission zur Aufklärung der Nürnberger Serienmorde hat jetzt ihre Ermittlungen auf Frankreich ausgedehnt, nachdem sich herausgestellt hat, daß der ehemalige Frem- denlegionär Otto Rudorff, der nach seiner Verhaftung am 10. Oktober Selbstmord be- gangen hatte, mit der Pariser Unterwelt in Verbindung gestanden haben dürfte. Die Sonderkommission fahndet auch nach der dreiköpfigen Bayreuther Familie Neu- pert, die seit einiger Zeit spurlos verschwun- den ist. Der Bayreuther Mechaniker Hein- rich Neupert könnte als ehemaliger Kom- plice Rudorffs in Frage kommen. Längste Spannbetonbrücke Baden-Baden. Für die längste, fugenlose Spannbetonbrücke Deutschlands wurde das Richtfest gefeiert. Sie überbrückt als Teil- stück des Autobahnzubringers nach Baden- Baden das Oostal, ist 4189 Meter lang und kostete 4,5 Millionen Mark. Zaubern Sie den Süden auf Ihren Tisch! Navioli- ein Gericht für Feinschmecker Aus der reichen Küche des sonnigen Südens stammt das Rezept für schmackhafte Ravioli, die berühmte italienische Spezialität: Kleine Eierteigtaschen werden mit Fleischpastete ge- füllt und in feiner Tomatensoße serviert. MAGGI Eier- Ravioli werden aus Eiern, Weizen grieß, zartem Fleisch, sonnengereiften Tomaten, Olivenöl, Zwiebeln und feinen Gewürzen nach italienischem Originalrezept zubereitet. Sie sind bereits tafelfertig in der Dose! Mit MAGCI Eier-Ravioli haben Sie jederzeit ein besonders delikates und komplettes Essen auf dem Tisch. Eine wundervolle Abrundung für jedes MAGGI Eier-Ravioli- Gericht ist ein der Jahreszeit entsprechender Salat. Ihrer Kochkunst bleibt es überlassen, MAG Eiet-Ravioli immer wieder anders zu servieren: 1. In einet Auflaufform überbacken. 2. Mit geriebenem Parmesankäse odet mit Speckscheiben und gehackter Zwiebel. 3. Mit Sardellen- kreuzen auf Eischeiben, 4. Mit geriebenem Pumpernickel und Meerrettich. 3/10 Dose DM 1,15 2/3 Dose DM 1,95 I Dose DM 2,75 aus allerbesten natiirlichen Zutaten 249 p Auch logie ident kort- Inbe- wank dorf Nach n die zial und gesi- abre- n zur J Tl. N ich in e, der orden rroß- ium- aus- den aug Uustor Rohr Setzt. zende Trotz das leder. über 5 vegen inem ame- erur- ucht⸗ Helm ame- ucht⸗ 1 War Ge- Mal Kri- essen iin nach aben. ligen meral zliche „von e die ontag fünk 1 ET ö h kom- erger ngen sich rem- einer d be- t in nach Neu- wun- Tein- Tom- nlose das Teil- iden- und Nr. 249/ Dienstag, 28. Oktober 1958 AUS DEN BUNDESLAND ERN Seite 7 Seenotdienst geht auf Sturmflut-Position Wunder der Technik auf See: Rettungskreuzer jetzt vollautomatisch Hamburg. Der Inspekteur des deutschen Seenot- Rettungsdienstes, der auf allen Welt- meeren gefahrene Kapitän John Schumacher. steigt in Cuxhaven zufrieden von Bord des Rettungskreuzers„Ruhr-Stahl“. Wenn es in den nächsten Monaten nicht zu einem aus- gesprochenen Katastrophenwinter kommt, ist vor der deatschen Küste nicht allzuviel u befürchten. Noch nie in den letzten 100 Jahren war die deutsche SoS-Abwehr 80 gut organisiert und ausgerüstet wie im Augenblick. Die Kreuzer und seegehenden Boote stehen bereits auf Sturmflut-Position und alle Küstenwachen an der Ost- und Nordsee sind voll besetzt. Der Seenotdienst, wie ihn die„Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger“ jetzt im 93. Jahr betreibt und dabei im Jah- resdurchschnitt 350 Menschen aus Seenot befreit, kann mit Fug und Recht von sich behaupten, auf der Höhe der Zeit zu sein. „Wir haben keine Mühe und kein Geld ge- scheut“, sagt auf einer Inspektionsfahrt in der Deutschen Bucht Kapitän Schumacher, „um mit unseren Booten technisch an der Spitze zu liegen.“ Die„Ruhr-Stahl“ das Non-plus- ultra an Schiffsautomation und zugleich einer der modernsten Rettungskreuzer, taucht dabei den Bug tief in die aufgewühlte See. Der an ein U-Boot erinnernde Turm des mit knapp 40 km Stundengeschwindigkeit dahin- brausenden Schiffes schwankt wie eine Schaukel und die Gischtspritzer sprühen bis an die oberen Deckaufbauten. Aber trotzdem gibt der Kreuzer selbst der seeungewohnten Landratte das Gefühl, auf sicherem Boden zu stehen.„Die Fachleute aller seefahrenden Nationen haben sich schon nach diesem Kreuzer erkundigt und ihn bestaunt“, ver- sichert Kapitän Schumacher.„Und alle waren sie verblüfft über die Leistungen dieses klei- nen Bootes, das wir in diesem Winter zum ersten Male voll einsetzen.“ Der Rettungskreuzer„Ruhr-Stahl“, ein hochseefähiges Schnellboot, das rund eine Million DM gekostet hat und das in seiner Klasse noch für lange Zeit den Geschwin- digkeits-Weltrekord halten dürfte, wurde mit freiwilligen Spenden aus dem ganzen Bundesgebiet finanziert. Der Kreuzer, der auch im stärksten Sturm und bei wildester See weder kentert noch sinkt, kann trotz seiner Länge von nur 23 Metern die Besat- zungen normalgroßer Seeschiffe bei Seenot an Bord nehmen. Dabei hat die„Ruhr-Stahl“, angefangen bei der kompletten Lazarett- ausrüstung bis zum Perlon-Sprungtuch über das Vorderdeck und einem Motor-Tochter- boot, das 300 Meilen auf dem Meer operie- ren kann ohne aufzutanken, alles an Bord, Was auch auf Ozeanriesen nicht fehlen darf. Die Funkausrüstung des Rettungskreuzers kann sich mit der jedes Tankers messen. Und die Navigationsgeräte, einschließlich der Radaranlage, sind auf keinem Frachter besser und trotzdem hat die Ruhr-Stahl“ nur vier Mann Besatzung(davon immer einer dienstfrei). Wenn nun auf dem Kreuzer Not an Mann ist, werden die drei Schiffsantriebsmaschi- nen, Radar und alle sonstigen Geräte auf Vollautomatik geschaltet und was es noch nie auf einem Hochseeschiff gegeben hat, ge- schieht; ein Mann allein bedient jetzt das ganze Schiff. Sobald an irgendeiner Anlage ein Mangel aufzutreten droht, schaltet die Automatik, noch ehe es zum Defekt gekom- men ist, den betreffenden Maschinen- oder Geräteteil selbständig ab. Doch selbst unter den schwierigsten Umständen bleibt ein Teil des Schiffsbetriebs unter allen Umständen Solange arbeitsfähig, bis sich ein Mann der Besatzung wieder als Maschinist betätigen kann. Wenigstens eine Schraube(von drei) dreht sich immer, damit der Kreuzer auch im Sturm, bei Havarie und bei Einmann- Schal- tung, manövrierfähig bleibt. Von Emden über Cuxhaven und entlang der schleswig- holsteinischen Westküste bis an die dänische Südgrenze operieren von jetzt an ständig vier Seenot-Rettungskreuzer und bis 15 seegehende und Strandmotor- boote. Alle Boote werden von 17 Stationen an der Nordsee und sechs Stationen an der Ostsee betreut. Dazu kommen noch Einsatz- stellen für Raketenapparate, Seenot-Funk- stellen und Seenotwachen. Insgesamt stehen damit in der stürmischen Jahreszeit, die bis zum Frühjahr anhält, ständig etwa 250 Frei- willige und rund 30 festbesoldete Kräfte im Küstenbereich der Bundesrepublik für den Fall zur Verfügung, daß auf See ein Schiff Hilfe anfordert oder Sos funkt. „Das Problem, das die fortschreitenden Technisierung aufwirft: woher genügend Fachleute für die Millionen-Boote nehmen? Sie sind so teuer und kompliziert, daß man diese Schiffe nicht mehr nur Freiwil- ligen anvertrauen kann“, sagte in der Bre- mer Zentrale Kapitän Berber-Credner vom Rettungsdienst-Vorstand. In dieser Zentrale laufen, vor großen Seekarten, über Funk die Seenot-Meldungen zusammen und von hier aus werden bei Schiffsunfällen die Kreuzer und Boote angesetzt.„Noch vor wenigen Jahren kamen wir mit etwa 1000 Freiwil- ligen aus. Soviele Männer brauchten wir, um die damals weniger komplizierten Boote be- setzen zu können. Aber heute gehört eben zu jedem Rettungskreuzer eine komplette und festangestellte Mannschaft, die ihr Boo kennt und die Maschinen ständig pflegt. Da- zu kommt, daß jeder Mann von der Besat- Zung Steuermann, Funker und Maschinist in einer Person und selbstverständlich noch Arzthelfer und Seenot-Rettungsmann sein muß. Solche Alleskönner mit langjähriger Spezialausbildung gibt es eben leider nicht im Ueberfluß.“ Der deutsche Seenot-Rettungsdienst, diese vorbildliche Hilfsorganisation, wird aus- schließlich aus freiwilligen Spenden und ebenso freiwillig geleisteten Beiträgen aus der Schiffahrt finanziert. Mit diesen Gel- dern werden die Kreuzer, Boote und Funk- stationen gebaut und die Besatzungen be- zahlt. „Wenn die Männer keine Idealisten Wären, würden sie nicht bei uns fahren“, erklärt Kapitän Schumacher.„Denn unsere Gehälter sind„trotz aller geforderten See- lahrerpatente, klein. Und jedesmal, went. ein Boot Einsatz fährt, wird das Leben der Besatzung aufs Spiel gesetzt und dafür gibt es keine Prämie, sondern nur ein schlich- tes Dankeschön.“ Ernst Weger Duell mit Scheren Worms. Aus Eifersucht gerieten in der Nacht zum Montag vor einem Lokal in der Wormser Innenstadt ein 19jähriges und ein 22 jähriges Mädchen wegen eines amerika- nischen Soldaten in Streit. Die beiden Riva- linnen gingen, wie die Wormser Kriminal- polizei mitteilte, mit Scheren aufeinander los. Bevor man die eifersüchtigen Amazonen trennen konnte, brachten sie sich mehrere Stichwunden bei. SOS-Kreuzer„Ruhr-Stahl“ im Einsatz Dieses Schiſf ist das modernste des Deutschen Seenotdienstes und kostete rund eine Million Mark. Schwere Schlägerei zwischen Jugendlichen Ein Toter, sechs Verletzte in Schwerte/ Krawall um Bill Haley in Berlin Schwerte(Landkreis Iserlohn). Einen Toten, einen Schwer- und fünf Leicht- verletzte forderte am Samstagabend eine schwere Schlägerei zwischen Jugendlichen aus Iserlohn und Schwerte auf dem Schwer- ter Markt. Die Jugendlichen aus Iserlohn gehörten der sogenannten Schwarzjacken- Bande und die aus Schwerte der„Panther- bande an. Beide Banden liegen seit längerer Zeit in Fehde. Die Schlägerei brach während der Herbst- kirmes auf dem Schwerter Markt aus. Die Jugendlichen gingen mit Messern, Kabel- enden und mit Wasserschläuchen, die durch Stahleinlagen verstärkt waren, aufeinander los. Dabei wurde ein 17jähriger aus Iser- lohn durch zwei Messerstiche ins Herz ge- tötet. Sein 19 Jahre alter Bruder wurde Kinder verursachten Autobahn- Unglüdc Geführliches Spiel mit einem Papierband: Ein Toter, drei Schwerverletzte Barsbüttel/ Schleswig-Holstein. Ein schwe- res Autobahnunglück, das einen Toten und drei lebensgefährlich Verletzte forderte, ver- ursachten am Sonntagnachmittag auf der Lübecker Autobahn bei Barsbüttel im Kreis Stormarn spielende Kinder. Die Kinder hat- ten ein etwa sieben Zentimeter breites, lan- ges weiges Band von der Barsbütteler Auto- bahnbrücke auf die Fahrbahn wehen lassen, an der wahrscheinlich auch ein Holzstück hing. Als ein Hamburger Personenwagen mit hohem Tempo unter der Brücke durchtfuhr, versuchte der Fahrer, ein 39 Jahre alter Hamburger Augenarzt, dem auf die Fahr- bahn flatternden Band auszuweichen. Dabei verlor er die Kontrolle über seinen Wagen. Das Fahrzeug raste 180 Meter auf dem Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen ent- lang und flog dann wie ein Geschoß über die rechte Fahrbahn hinweg auf einen Acker. Nachdem der Wagen mehrere Zäune durch- brochen und sich viermal überschlagen hatte, landete er völlig zertrümmert etwa 250 Meter hinter der Brücke auf einer Koppel. Der Vater des Wagenführers, ein 78jäh- riger Hamburger Arzt, erlag kurz nach sei- ner Einlieferung ins Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Seine jährige Ehe- frau wurde so schwer verletzt, daß die Arzte an ihrem Aufkommen zweifeln, Auch der Augenarzt und seine Bhefrau sind schwer verletzt worden. Die Polizei hat die Fahn- dung nach den Kindern aufgenommen. schwer verletat und mußte mit Stichverlet- zungen am Oberarm und an der Schulter sowie erheblichen Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ein 18jähriger und ein 17jähriger, gleichfalls aus Iserlohn, erlitten leichtere Stichverletzungen. Von den Mitgliedern der Schwerter„Pan- therbande“ wurden drei leicht verletzt. Die schwere Schlägerei wurde von etwa 250 bis 300 Kirmesbesuchern beobachtet. Für die Polizei war es deshalb sehr schwer, die Ermittlungen zu führen. Vier Jugendliche aus Schwerte wurden inzwischen festgenom- men. Bei einem Jugendlichen fand die Polizei ein großes Messer. Zu einem heftigen Halbstarken-Krawall, der erst nach stundenlangem Einsatz von zwei verstärkten Kommandos der Schutz- Polizei beendet werden konnte, kam es am Sonntag im Westberliner Sportpalast bei einem Auftreten des amerikanischen Rock- and-Roll-Stars Bill Haley. Vier Polizisten wurden verletzt, 18 Jugendliche festgenom- men. Im Sportpalast wurden Bühnen- dekorationen, ein Konzertflügel, Schein- werfer, Stuhlreihen, Mikrophone und Laut- sprecher wahllos zertrümmert. Der Gesamt- schaden wird von der Sportpalast-Direktion auf rund 30 000 DM beziffert. Bill Haley und das deutsche Tanzorchester Kurt Edelhagen mußten ihre Darbietungen abbrechen und von der Bühne flüchten. 5 Ein Toter, zwei Schwerverletzte Trier. Ein frontaler Zusammenstoß von zwei Motorrädern hat in der Nacht zum Montag in Ruwer im Kreis Trier ein Todes- opfer und zwei Schwerverletzte gefordert. Der eine der beiden Motorradfahrer wurde so schwer verletzt, daß er am Montagmor- gen starb. Bild: Weger Massenkarambolage auf der Autobahn Rastatt. Zu einer Massenkarambolage kam es am Montagvormittag wegen Nebels auf der Autobahnstrecke Rastatt— Karls- ruhe. Kurz hinter Rastatt stießen zwei Per- sonenkraftwagen beim Ueberholen zusam- men. Unmittelbar darauf prallten sieben weitere Fahrzeuge auf die verunglückten Wagen auf. Dabei wurden drei Personen 80 schwer verletzt, daß sie in das Rastatter Krankenhaus gebracht werden mußten. Ein Teil der Fahrzeuge wurde schwer beschädigt. Die Höhe des Sachschadens steht noch niclit fest. Mordprozeß gegen US-Gefreiten Kaiserslautern. Vor dem Hauptmilitär- gericht in Kaiserslautern begann am Mon- tag der Prozeß gegen den 24jährigen US- Gefreiten Mekinley Hill vom 583. Sanitäts- bataillon des amerikanischen Armeehospi- tals in Landstuhl, der beschuldigt wird, am 17. März dieses Jahres die 31jährige Haus- gehilfin Margarete Lindenthal ermordet zu haben. Hill soll seine damalige Freundin in einer Landstuhler Bar so schwer geschlagen und mit einem noch unbekannten stumpfen Gegenstand mißhandelt haben, daß sie knapp 24 Stunden später im Landstuhler Krankenhaus starb. Kirchliche Gewänder gestohlen Mainz. Aus einem in der Mainzer Alt- stadt abgestellten Personenwagen haben un- bekannte Diebe einen sroßen Koffer mit kirchlichen Gewändern und anderen Para? menten im Werte von fast 10 000 Mark ent- wendet. Die Diebe müssen jedoch offensicht- lich keinerlei Verwendung für ihre Beute gehabt haben, denn die Polizei fand den auf gebrochenen und demolierten Koffer am Wochenende in den Anlagen eines Ehren- mals in Mainz wieder. Bei der Durchsicht ergab sich, daß nur zwei Spezialkleider- bügel fehlten. 8 VAS Von geschickten Frauenhänden freundlich angerichtet, schenkt die herzhaft Baturfrische Velva noch mehr Freude am Essen. im Üblichen /- Pfund- Würfel N oder in der praktischen Zwillingspackung. Ein Brot, das noc wie einst nach Holzrauci schmeclet: Von alters her erhält das Schwarzwälder Landbrot seinen herb-wUrzigen Geschmack durch den Rauch des Holzes, mit dem der Steinofen angehęizt wird. Manchmal findet man in der kräftigen Kruste sogar noch kleine Stückchen Holzkohle. Schwarzwälder Landbrot gehört zu den herzhaften Genüssen dieser Landschaft — wie der Schwarzwälder Schinken und das Schwarzwälder Kirschwasser, das bei keiner Vesper fehlt. E——«HV ê 2 bb E rn eee, ee, eee, wee, dene Das tägliche Brot KRAF TS mit frischer Velva genießen Zu allem Kräftigen und Deftigen gehört auch Velva, die Delikateſp-Margarine mit dem herzhaft naturſrischen Geschmack. Nur einmal probieren, und Ihre Familie wird überrascht sein! Velva, in allen Bestandteilen pasteurisiert, ist immer frisch bei lhrem Kaufmann erhältlich. Denn Tag für Tag sorgt die eingespielte K RAF T- Frischdienst- Organisation dafür, daß Sie Velva garantiert frisch auf den Tisch bekommen. VIVA extra für's Brot Zelte 8 MANNHEIM Dienstag, 28. Oktober 1958/ Nr. 249 Kakao- Schlacht mit Berliner Kindern Zu Gast in Mannheim/ Torten-Bankett in der Frauenfachschule Was wissen Berliner Jungen von Mann- heim? Nichts von Kurfürst Karl Theodor oder dem Nationaltheater, dem Hafen oder dem Wasserturm. Aber daß der VfR einmal Deutscher Fußballmeister war, das wissen sie. Und noch mehr! Als ein städtischer Ver- treter den ins Viktor-Lenel-Stift eingelade- nen Berliner Kindern von den Leistungen Mannheimer Sportler erzählte, um die Gast- geberstadt ins bestmögliche Licht zu rücken, da mußte er sich eine Kritik gefallen lassen: Er hatte Edgar Basel, den Olympiazweiten im Leichtgewicht, vergessen. Bald darauf wußten die Berliner Kinder noch besser Bescheid über Mannheim. Sie verbringen gerade— fünfundzwanzig auf Einladung der Stadt Mannheim, fünfund- dreißig auf Kosten Berlins, drei durch eine Stiftung des Mannheimer Bundes der Ber- liner und dazu noch einige Kinder aus Sin- gen— einen sechswöchigen Kuraufenthalt in Neckargemünd. Ein paar Tage vor ihrer Ab- reise lud die Stadtverwaltung die 72 zu einer Odenwald- und Stadtrundfahrt ein: Ueber Gaiberg auf den Königstuhl, zum Heidelber- ger Schloß und rundherum in Mannheim zum Hafen und zum Schloß, zum National- theater und zum Wasserturm. Etwas reise- blaß kamen sie dann um 16 Uhr mit ihrer Betreuerin, Heimleiterin Hilde Schellbach, in der Frauenfachschule an, wo weißgedeckte, blumengeschmückte und kuchenbeladene Tafeln auf sie warteten. Direktorin Dolch, die mit ihren Schülerinnen das Beisammen- sein liebevoll vorbereitet hatte, gab mit mrem Willkommensgruß den ersehnten Start zur Torten- und Kakao- Schlacht. Die Backen glühten.„Hab alles aufgeges- sen!“ frohlockte nach einer Rekordzeit ein Dreikäsehoch, der mit seinem Mund kaum über die Tischkante reichte; nur im Gesicht fanden sich noch Spuren seiner„sportlichen Leistung“.„Berliner Jungen, die sind rich- tig“, beteuerten die Kinder, merklich vom Kakao angeregt. Dennoch hörten sie manier- lich den kurzen Ansprachen zu: Es sprachen Stadtrat Esser, der die Grüße und Wünsche des Oberbürgermeisters überbrachte, und Dr. Chlebowsky vom Bund der Berliner. Ein Junge dankte für die Gastfreundschaft der Stadt Mannheim, die jährlich fünfzig Frei- plätze für Berliner Kinder im Viktor-Lenel- Stift zur Verfügung stellt. ak Kegler-Verein Waldhof Wählte wieder A. Kretzler Die Keglerinnen und Kegler vom Kegler- Verein Waldhof wählten auf ihrer Jahres- hauptversammlung wiederum Anton Kretz- ler als ihren ersten Vorsitzenden. Auch der übrige Vorstand blieb erhalten. Zweiter Vorsitzender: Hans Bacher; Schriftführer: Martin Sippel; Kassierer: Karl Wieder; Sportwart: Hermann Barezykowski und Sportwartin: Margot Sippel. Zuvor gaben die einzelnen Funktionäre einen kurzen Jahres- rückblick über ihre Ressorts. Den Berichten war die gesunde sportliche und finanzielle Grundlage zu entnehmen. 0 Stimmungsvolle Rheinauer Geburtstagsfeier Der Rassegeflügelzuchtverein„Phönix“ bestand 30 Jahre Der als stärkster Verein im Landesverband für Rassegeflügelzucht anerkannte RGZV „Phönix“ Rheinau beging in einer eindrucks- vollen Geburtstagsfeier im überfüllten Ver- einsheim sein 30. Wiegenfest. Marktsteine der Vereinsgeschichte sind die Erfolge bei der Weltausstellung 1936(Leipzig), der Ge- winn vieler Pokale und Ehrenpreise und nicht zuletzt die siegreiche Heimholung ver- schiedener„Bänder“ von Hannover oder der „Nationalen Schau“. Im August 1949 erfolgte die Fusion mit dem KZ Pfingstberg. Seither standen 19 783 Quadratmeter Gelände zur Verfügung, auf dem in Gemeinschaftsarbeit ein schmuckes Vereinsheim entstand. Dieses muß nun ge- räumt werden, doch hofft man auf eine glück- liche Lösung auch dieser Frage. Gesellschaft lich haben sich die„Fhönixler“ einen guten Ruf geschaffen, und die lokalen Schauen mit ihren Pokalkämpfen sind weitere Höhe- punkte des Vereinslebens. Einen skizuenhaften Abriß der Vereinsge- schichte gab Vorsitzender Fritz Weber nach seinem Gruß an Ehrengäste und Vertreter befreundeter Vereine. Kreisvorsitzender E. Reuther verband mit seinem Glückwunsch die Verleihung der silbernen Ehrennadel für acht Mitglieder. Darüber hinaus erhielt Ge- org Rnab die goldene Bundesehrennadel für seine großen Zuchterfolge. Friedrich Bührer, Heinrich Klug, H. Lenhard, H. Lauer, H. Lex, K. Münch und Heinrich Odenwald wurden mit der goldenen Ehrennadel des LV ausge- zeichnet. Nach dem Glückwunsch von Stadtrat Sel- zer konnte Vorsitzender Weber erstmals die goldene Vereinsehrennadel an die Grün- dungsmitglieder Hasenöhrl, Kaiser, Lang und Viertler überreichen und 16 weitere ver- diente Mitglieder mit der gleichen Auszeich- nung in Silber bedenken. Mit einem Unterhaltungsprogramm unter Leitung von Vergnügungswart Hartel klang die große Geburtstagsfeier bei den Klängen der Kapelle Senn aus. Kr 20 Omnibusse rollten auf die Ludwigshöhe „Fahrt ins Blaue“ beendete Rekord-Reisejahr/ Ueber 100 fuhren mit Tag für Tag rollten während der Reise- zeit die zehn Omnibusse mit dem blau- Weiß-roten Wappen und der Wolfsangel für die Mannheimer Ommnibus-Verkehrsgesell- schaft zu bekannten Ausflugszielen oder brachten Urlauber an beliebte Ferienorte der Bundesrepublik, der Schweiz, Itallens oder Oesterreichs. Auf diesen Fahrten und Reisen freundeten sich vieler der Teilneh- mer miteinander an. Um diese Bekannt- schaften wieder aufzufrischen lädt die Ge- sellschaft alljährlich zu einer„Saison-Ab- schlußfahrt ins Blaue“ ein. Am Sonntag staffelten sich 20 Omnibusse, um über 700 erwartungsvoll gestimmte Aus- flügler aus Mannheim, Heidelberg, Ludwigs- hafen, Weinheim und benachbarten Orten an den ihnen unbekannten Zielort zu bringen. Auf Umwegen näherte sich der Konvoi der „Südwesthalle“ auf der Ludwigshöhe bei Edenkoben, in deren repräsentativen Saal namhafte Künstler ein heiteres Zweieinhalb- stunden- Programm und parkettgängige Ge- schirrwagen Kuchen, Kaffee, Wein, Bier und andere Spezialitäten aus Büfett und Küche servierten. Auf der Bühne fanden die Bänkelsänger und sitzenden Boogie-Tänzer Maurer-Ziegler den meisten Anklang beim Publikum, Ihr bewährtes Repertoire hatten sie wie immer um einige Tages- Aktualitäten erweitert, die zugleich ihre„Feuertaufe“ für die unerbittlich nahende Karnevals-Kampagne bestanden. Als Ansager fungierte der Frankfurter Steuer- Inspektor und Büttenredner Max Jaa. Hei- ner Matthes brachte Komik auf Rädern und unter umgekehrten Namen als„Settham“ lustige Kapriolen auf dem Drahtseil. Um vieles verbessert erwarb sich das„Robana“ Ballett Beifall und Alexander Hildebrand, der deutsche Reisende in Paris betreut, plau. derte gefällig über die Stadt an der Seine. Dazu und später zum Tanz spielte die Kapelle W. Wernecke exakt, und flott. Den Teilneh- mern gefiel es gut, so gut, daß die Mehrzahl erst mit den letzten Bussen die Rückfahrt antrat, etliche davon mit der Aussicht. bald wieder auf einem der Plätze zu sitzen: Sie hatten in der Reise- Tombola(Hauptgewinn eine vier zehntägige Reise nach Hollersbach in Oesterreich mit Vollpension) gewonnen. Sto IJermine Farbfilme„Wedelwalzer auf Ski“,„Skilauf mit und ohne Bart“ und Ski-Modenschau am 29. Oktober um 20 Uhr im Musensaal; Ver- anstalter: Firma Engelhorn& Sturm. Der Rias Kammerchor Berlin singt am 28. Oktober um 20 Uhr in der katholischen Kirche in Mannheim- Schönau. Abendakademie-Veranstaltung am 28. Okto- ber: Wohnberatungsstelle, Friedrichsplatz 3, 20 Uhr,„Baurecht und Baufinanzierung“(Arb. Gem. Bauen und Wohnen/ Dr. J. Wünsche). Freundeskreis der Waldorfschul- Pädagogik und Die Kommenden: 28. Oktober, 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag des Malers Bernhard Eyb, Wien,„Das Wesen der Farben“, physikalisch- künstlerische Betrachtungen mit Beispielen (1. Abend). Verein für Naturkunde: 28. Oktober, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Vortrag von Prof. Dr. Rau, Heidelberg,„Vegetationsbilder aus den Anden“(mit Farblichtbildern). Ski-Club Mannheim 1906: 28. November, 19 Uhr, Schwimmen im FHerschelbad, 19.30 Uhr, Sport für Aktive in der Turnhalle der Tulla- schule. Aus odEMMODELL PROGRAMM ee, 1 8 MIT ENGELHORN-QOUALITATEN Eid al jede Frau anziehend“ kleidet. 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Dietrich blieb ungeschlagen Jugoslawiens Ringer gewannen in der norditalienischen Stadt Udine das Vier- Länder-Turnier im griechisch- römischen Stil mit 28 Punkten vor der deutschen Mann- schaft, die mit 26 Punkten den zweiten Platz vor Italien(23) und Oesterreich(8) belegte. Von den deutschen Teilnehmern behaupte ten sich der Halbschwergewichtler Gansert und der Olympiazweite Wilfried Dietrich (Schifferstadt) bis zum Schluß ungeschlagen. Das 2:2 gegen Frankreich stimmt optimistisch: Fand werberget Hasis für die„tt bon morgen Die Sensation in Paris war das Mittelfeldspiel mit Szymaniak/ Schmidt als Triebfedern Nicht oft nach einem Länderspiel, in dem es keinen deutschen Sieg gab, hatten die deutschen Fußballfreunde soviel Anlaß zur wirklichen Zufriedenheit wie nach dem Treffen in Paris. Selbst wenn man die vorher einschränkenden französischen Pressestimmen berücksichtigt, die augenblicklich keineswegs mit ihrer National- mannschaft einverstanden sind und es erst recht nicht nach der Begegnung im Stade Colombes waren. Eine Tatsache bleibt: Frankreich war bei der Weltmeisterschaft vor wenigen Monaten in Schweden die stärkste europäische Nation. Dabei ist keineswegs die eindrucksvolle Leistung der Schweden zu übersehen. Dreimal verlor die deutsche Mannschaft seit der Wiederaufnahme der Beziehungen zum französischen Fußball sang- und klanglos. 1952 gab es im Stade Colombes ein peinliches Debakel, als wir nach allen Regeln der Fußballkunst ausgespielt wurden. Im gleichen Stadion be- dachten diesmal 60 000 Franzosen die deutsche Leistung mit ehrlich- freundlichem Beifall. Traumziel eines jeden Landes ist eine Nationalmannschaft, deren Leistung auf der spielerischen Ebene basiert, in der perfekte Technik ebenso selbstverständlich ist wie beste körperliche Verfassung.„Wir müssen spielen, wenn wir in der Zukunft im Welt- fußball mitsprechen wollen“, war ein Satz, den Bundestrainer Sepp Herberger oft und Glatter 10:6-Sieg über Sandhofen: Polizei schütelte schärtsten Verfolge: ab Staffelsieg des TSV 46 in der Handball-B- Klasse kaum noch gefährdet Die Mannheimer Polizei konnte in der Handball- Kreisklasse die SpVgg Sandhofen in einem interessanten Spiel verdient 10:6 schlagen und damit die alleinige Tabellen- führung übernehmen, da auch 64 Schwetzin- gen in Heddesheim gegen den ATB mit 4:7 den Kürzeren zog. Nun haben die Polizisten wieder zwei Punkte Vorsprung und können den weiteren Spielen mit Ruhe entgegen- sehen. Oberflockenbach war beim TV Rheinau erwartungsgemäß nicht gefährdet und ge- warn sicher 13:5. Sc Pfingstberg kam mit dem gleichen Ergebnis etwas überraschend Stufenbarren gab Ausschlag Deutsche Turnerinnen besiegten Holland Mit einem geringen Unterschied von nur 9,8 Punkten gewannen die deutschen Turne- rinnen in Winterswijk(Holland) den ersten Kunstturnländerkampf der Frauen gegen eine Riege der Niederlande. Die deutschen Turnerinnen siegten mit 231,45:230,65 Punk- ten. Die Entscheidung zugunsten Deutsch- lands flel am Stufenbarren. Hier turnte die deutsche Riege mit 47:45,65 Punkten wesent- lich besser als die Holländerinnen. Im Pferd- springen kamen beide Riegen auf je 46,35 Punkte. Die übrigen Uebungen wurden von den Holländerinnen knapp gewonnen, und zWar: Schwebebalken: 45,80:45,65, Gym- nastik: 46, 40:46, 20, Ringe: 46,50: 46,30. Beste EHinzelturnerinnen waren die Hollän- Geri Riek Leibbrand und die deutsche Meisterin Rosi Fottner mit je 47,75 Punkten. Thea Nocke(Deutschland) wurde mit 46, 60 Dritte. Beide Riegen boten sehr gute und ausgeglichene Leistungen, bei denen die Hol- länderinnen insgesamt etwas besser geflelen. zu seinem zweiten Sieg, leidtragender war die Mannheimer SG. Gästesiege gab es in Altlußheim, wo sich Viernheim mit 12:6 durchsetzte, und in Feudenheim, wo 1788 Plankstadt einen klaren 14:8-Erfolg errang. In der B-Klasse bewies der Tabellenfüh- rer SV 50 Ladenburg durch sein 7:7-Unent- schieden in Leutershausen gegen die Reserve der Sd erneut sein Können. Lützelsachsen gewann den Kampf gegen den Tabellendrit- ten Neckarhausen zwar 8:6, doch dürfte die Steigerung nun zu spät sein. Mit 10:5 setzte sich TSV Sandhofen gegen TSV Schönau und mit 10:6 Schriesheim gegen TG Heddes- heim durch.— In der Staffel II ist am Sieg des TSV 1846, der diesmal Neulußheim mit 12:5 das Nachsehen gab, kaum mehr zu rüt- teln. Sc Käfertal hatte viel Mühe, um die Reserve von 98 Seckenheim mit 5:4 nieder- zuhalten. Einen Kantersieg feierte die MTG mit 17:8 über die Post. Nach ausgegliche- nem Spiel behauptete sich 07 Seckenheim knapp mit 9:6 über die TSG Rheinau. warnend aussprach. Der 26. Oktober könnte der Grundstock zu einer solchen Mannschaft gewesen sein. In dem Wort„könnte“ liegt die vorsorglich-warnende Einschränkung. Wäre Frankreich in Paris zur mittelfeld- beherrschenden Mannschaft geworden, man hätte das als keine Ueberraschung gewertet. Die Sensation liegt in der Tatsache, daß die neu formierte deutsche Elf nicht durch ihren kämpferischen Elan zu dem mehr als ver- dienten Unentschieden kam, sondern im Mit. telfeld streckenweise Klassefußball demon- strierte, wie wir ihn selten so eindruckvoll sahen. Herbergers Griff nach Aki Schmidt als rechten Läufer zahlte sich aus. Der junge Dortmunder machte kein Hehl daraus, daß er am liebsten stürmt. Er zeigte aber ein so perfektes Spiel als Außfßenläufer, daß endlich das richtige Gegenstück zu Horst Szymaniak gefunden ist. Beide bildeten ein Außenläufer- Paar, von dem alles ausströmte, was eine Mannschaft braucht, um in der Leistung vom spielerischen her zu wachsen. Ob Helmut Haller oder Rolf Geiger, beide sind jung. Sie brauchen noch einige Erfah- rung. Geiger muß körperlich noch an sich arbeiten. Beide aber zeigten Leistungen, daß man nur den Wunsch haben kann, daß sie „nicht vom Teppich rutschen“ und so selbst eine Laufbahn zerstören, die angesichts ihrer Jugend einfach alles für die Zukunft erwar- ten läßt. In ihnen hat Uwe Seeler zwei im Alter zu ihm passende Nebenleute, die es ihm auch gestatten, einmal selbst zu führen. Das Arbeitspensum des Hamburgers war großartig, es war in der letzten Steigerung von dem Wunsch getragen, mannschaftsdien- lich zu sein. So trat— ohne Nachteil für die Mannschaft— etwas zurück, was sonst See- lers große Stärke ist: der unverwüstliche Drang, selbst Tore zu schießen. Werbe veranstaltung beim HTV 46: U- Boxer be geiseren in Heidelberg Den besten Kampf des Abends lieferte Mittelgewichtler Ernst Keller Die junge Box-Abteilung des Heidelber- ger TV 46 veranstaltete in der Klingenteich- Turnhalle einen sportlich auf sehr hohem Ni- veau stehenden ergleichskampf, um, den Boxsport in Heidelberg wieder populärer zu machen. Die Gastgeber stellten eine Staffel, die aus Soldaten der amerikanischen Armee und Mingolsheimer Kämpfern gebildet war. Wie stell mein Verein! Handball- Bezirksklasse TG Laudenbach 21 17 0 4 188134 34:8 99 Seckenheim 20 15 2 3 206138 22:9 VfL Neckarau 20 12 1 7 168:136 2515 TV Hemsbach 21 11 1 9 141162 219 TV Brühl 20 10 2 8 161:159 22:18 SG Hohensachsen 22 10 2 10 158:161 22.22 VfR Mannheim 20 10 19 1380:162 21.19 62 Weinheim 22 10 0 12 148:148 20.24 9 Weinheim 20 8 2 11 163.187 18:24 SV Waldhof 22 7 4 11 181:194 1826 SVIIvesheim 22 4 2 16 168:228 10:34 TV Friedrichsfeld 21 3 117 175:283 7235 Kreisklasse A Polizei Sv 19 14 1 4 203:107 29:9 SpVgg Sandhofen 19 13 1 5 181:149 27711 64 Schwetzingen 18 12 1 5 147111 2511 TV Oberflockenbach 19 12 1 6 163:131 25:13 TSV Viernheim 17 11 0 6 151:126 22:12 TSG Plankstadt 19 9 2 8 142:142 20:18 ATB Heddesheim VV... S Mannheim 18 83 2 8 189 135 1818 Bad. Feudenheim 19 8 0 11 160:179 16:22 TV Rheinau 16 6 0 10 115:139 12.20 Tus Weinheim 18 4 1 13 116:180 927 TV Altlußheim 18 2 2 14 112:177 6:30 SC Pfingstberg 16 2 1 13 116181 5.7 Kreisklasse B: Staffel I SV 50 Ladenburg 18 15 1 e TSV Lützelsachsen 18 14 1 3 167:100 29:7 TSV Sandhofen 18 1 i i +* Neckarhausen 17 10 1 6 109:109 21:13 TV Schriesheim VVV TG Heddesheim 18 7 0 11 922 TV Waldhof i SV Wallstadt 16 1 Fort. Schönau 1% SS Leutershausen 1b 17 4 2 12 68:51 10:26 TSV Schönau ee Staffel II TSV 1846 Mannheim 16 15 0 1 172.101 302 Sc Käfertal 16 14 0 2 1382:114 28:4 MTG Mannheim 15 11 0 4 17/12 22.8 TB Reilingen 14 7 1 6 103.99 1513 07 Seckenheim 13 6 1 6 9192 1313 Germ. Neulußheim 14 6 1 7 134:126 13:15 TSV Neckarau 15ͤ ih e 9 Post Mannheim VVV TSG Rheinau 15 3 0 12 84144 6.24 99 Seckenheim 1b 45 2 1 12 109 186 Ringer-Gruppenliga Südwest VfK Schifferstadt 7 7 0 0 924.44 14.0 KSC Friesenheim 7 5 2 310. KSV Wiesental„ e ee SV 89 Brötzingen 6 4 0 2 68:47 8:4 ASV 1888 Mainz 6 VfL Thaleischweiler 7 3 0 4 6969 68 ASV Feudenheim 7 3 0 4 66268 618 ASV Lampertheim„ 2 0 6666 0 ASV Pirmasens 7 2 0 5 4992 410 ASV Germ. Bruchsal 7 0 1 6 42102 1718 Oberliga Nordbaden VfK 08 Oftersheim 8.„ 0 e e RSC Eiche Sandhofen 8 5 1 2 94769 11:5 SRC Viernheim 8 3 0 2 9266 10:6 Ac Germ. Ziegelhausen 8 4 1 3 84:81 97 S8 Kirchheim 8 4 0 4 90.77 8.8 KSV D. Eiche Oestring. 8 4 0 4 69:90 8:8 Spvgg Ketsch 5 3 0 5 82 610 SpVgg Germ. Karlsruhe 8 3 0 5 18782 6210 KSV Schriesheim 8 3 0 789 6110 ASV Ladenburg% Landesliga— Gruppe Nord KSV 1884 Mannheim 8 7 1 0 104:59 15:1 ASV Eppelheim 7 6 0 1 97:46 12:2 ASV Heidelberg FF:... KSV Hemsbach se RSC Laudenbach 8 4 1 3 83:88 9 7 AV Fort. Reilingen 8 3 1 4 17195 70 KSV Sulzbach 8 3 0 5 80:89 6:10 AC Germ. Rohrbach 83 2 1 5 3093 5711 Spygg Niederliebersb. 7 1 0 6 56:92 212 SpVgg Fort. Edingen 6 0 0 6 41:86 012 Kreisklasse KSV 56 Schwetzingen 6 6 0 0 98:35 12:0 Ac Neulußheim 33 KSV Malsch 3 ˙ RSC Hockenheim 5 AV Schwetzingen) 8 SG Brühl 6 1 0 5 49-85 210 RSC Schönau eee 210 HSV Hockenheim B ee Toto-Quoten Zwölfer- Wette: 1. R.(elf Richtige): 6 261 DM; 2. R.: 339 DM; 3. R. 36,80 DM.— Zehner-Wette: 1. R.(neun Richtige): 963 DM; 2. R.: 55,70 DM; 3. R.: 6,40 DM.— Auswahlwette: 1. R.(sechs Richtige): 8 600 DM; 2. R.: 90 DM; 3. R.: 7,20 DM Lottoquoten: Klasse 1(fünf Treffer und Zu- satzzahl): 198 00 DM; Klasse 2: 6 000 DM; Klasse 3: 70 DM; Klasse 4: 3,50 DM. Der KSV hatte sich infolge Verletzung und Krankheit einiger Kämpfer durch Boxer der Kampfgemeinschaft VfR/ TSV Neckarau ver- Stärkt, Rauer, Fischer und Posch blieben je- doch ohne Gegner. Im Pedergewicht zeigte sich Engelhardt (KSV) stark verbessert und zwang Ihrig in der dritten Runde nach schweren Treffern zur Aufgabe. Krause(Neckarau) sicherte sich im Endspurt den Punktsieg über Ortmann(Min- golsheim). Auch Pazinski(KSW) lieferte gegen Shirer(US-Army) einen sehr guten Kampf. Nach zwei ausgeglichenen Runden mußte der Amerikaner bis neun zu Boden und seinem Gegner beide Punkte überlassen. Höhepunkt des Abends war die Mittelge- wichtsbegegnung Ernst Keller(KSV)- Lang. Der farbige Amerikaner, ein ausgezeichneter Techniker, der seine Größe und Reichweite geschickt ausnützte, demonstrierte großarti- ges Boxen. Der Mannheimer zeigte indes kei- nen Respekt und blieb nichts schuldig. Das mit großem Beifall ausgesprochene Unent- schieden entsprach den beiderseitigen Lei- stungen. Der talentierte Neckarauer Bordt mußte gegen Schweinfurt(Mingolsheim) seine erste K. 0O.-Niederlage hinnehmen. Nach gu- tem Start stand der Mannheimer plötzlich Völlig offen an den Seilen, Schweinfurt nutzte die Chance und zwang seinen Gegner mit einer schnellen Rechten für die Zeit auf den Boden. Schade, daß Hans Tilkowski dieses erste dumme Tor passierte. Aber er ist Herken- rath„in der Luft“ überlegen. Seine Art des Herauslaufens ist sehr geschickt. Tilkowski müßte nach Paris unsere Nr 1 sein, so, wie er es 1957 schon einmal war, um dann vor- übergehend wieder leicht in den Hintergrund zu geraten, weil für Herkenrath und auch für Kwiatkowski die Erfahrung sprach. An diesem Tage im Stade Colombes war im deutschen Spiel soviel Gold zu sehen, daß die aus der Verlegenheit geborene Lösung mit Hans Bauer in Kauf genommen wurde. Ob der bärenstarke Erhardt als Klasse-Stop- per, der immer zuverlässige Stollenwerk, diese Spieler sind neben Rahn und Szyma- niak Korsettstangen, wie sie sich Sepp Her- berger nicht besser wünschen könnte. Es wer schade, daß der junge Cieslarczyk einen Tag erwischte, an dem ihm viel zu wenig gelang. Cieslarczyk wird die schwere Aufgabe zu- fallen, so an sich zu arbeiten, daß er nach Paris hoffentlich nur vorübergehend außer Kurs gerät. H. Körfer Usterreicher beginnen Training Der österreichische Teamchef Kar! Decker hat für Mittwoch folgenden Kader zu einem ersten gemeinsamen Training für das bevor- stehende Länderspiel gegen Deutschland ins Wiener Stadion einberufen: Torleute: Engel maier(Simmering) und Gartner(Austria). Verteidiger: Kozich II(Vienna), Hasenkopf (Sc), Halla Rapid) und Oslansky(S0), der auch als Läufer eingesetzt werden kann. Läu⸗- fer: Kollmann(Wacker), Hanappi(Rapid), Koller(Vienne), Gießer Rapid) und Koslicek I (Wacker), der auch als Stürmer eingesetzt werden kann. Stürmer: Horak, Knoll, Hot (alle SC), Buzek(Vienna), Skerlan(Sc), Kos- licek II(Wacker), Reiter(Rapid), Schleger (Austria), Körner II Rapid) und Kaltenbrun- ner(Wiener AC). Handball-Nachwuchs unterlag Mannheims Handballjugend trug in Karls ruhe Auswahlspiele gegen den Kreis Karls- ruhe aus. Ueberraschend setzte sich dabei die Jugend der Gastgeber durch, die der Mann- heimer A-Vertretung mit 18:5 und der B- Jugend 14:13 das Nachsehen gab. Für ein Trostpflaster sorgte dann Mannheims Weib liche Jugend, die einen 12:1-Sieg feiern konnte, während Mannheims Frauen nur unentschieden 3:3 spielten. Glücklicher, wenn auch verdienter Sieg in Weinheim: N Welseh rettete /- Vorsprung iiber die Zeii In der Handball-Bezirksklasse hinterließ Friedrichsfeld guten Eindruck TV Friedrichsfeld- TG Laudenbach 11:13 Der TV Friedrichsfeld hat seine erfolg- reiche Mannschaft verjüngt. Dies mußte am Vorsonntag die TSG 62 Weinheim anerken- nen und dies zwang am letzten Oktober- wochenende auch die TG Laudenbach zur Hergabe ihres ganzen Könnens. In dieser Begegnung hatte man durchaus nicht den Eindruck, daß es sich um eine Auseinander- setzung des Tabellenersten mit dem Tabel- jenletzten handelte. Friedrichsfeld hatte einen guten Start, führte bald 2:0 und Wenig später 3:1, konnte den Ausgleich aber nicht verhindern und auch nicht die Gäste- führung mit 6:3. Bei der Pause hieß es 8:6. Nach dem Wechsel wurden die Hausherren Wieder etwas überlegener, schafften den 10:10-Ausgleich und anschließend die 11.10 Führung, die aber auch wieder verloren ging. Ueber 11:11 gewannen die Gäste durch Tore von Neuthinger(7), Keil(3), Bausch (2) und Ehret nur sehr knapp 13:11. Für Friedrichsfeld waren Rohr(4), Manges(3), Grigarcek(2), Schulz und Heil erfolgreich. SV llvesheim— SV Waldhof 7:7 Fair und spannend bis zur letzten Minute verlief die Begegnung in Ilvesheim, wobei man das Remis als einen Erfolg der Platz- herren werten darf, die in Torwart Heller ihren besten Mann hatten. Auch beim Gast lag die Stärke in der Hintermannschaft mit Scheffler als Schlußmann. Das Spiel begann mit einer Ueberraschung, denn schon nach wenigen Minuten hieß es 5:1 für den Gast,“ Ilvesheim kam bis zur Pause durch gutes türmerspiel auf 4:6 heran. In den zweiten 30 Minuten waren sich beide Mannschaften ebenbürtig. Ilvesheim konnte ausgleichen und gar eine 7:6-Führung herauswerfen, die erst in vorletzter Spielminute verloren ging. Das 7:7 entspricht den beiderseits gezeigten Leistungen. Velser(3), Schuster und Wagner waren für Ilvesheim erfolgreich. 99 Seckenheim— 86 Hohensachsen 10:6 So deutlich wie das Spielergebnis ver- muten läßt, war die Seckenheimer Ueber- legenheit gegen die Sd Hohensachsen nicht, doch waren die Hausherren in der Aus- nutzung der gebotenen Torgelegenheiten geschickter und auch glücklicher. Hohen- Sachsens Hintermannschaft ließ dem Secken- heimer Innentrio zu viel Spielraum. Die Einheimischen hatten schon früh eine 2:0 Führung herausgeholt, die der Gast vergeb- lich aufzuholen versuchte. Die Bergsträßler kamen zwar auf 1:2 und 2:3 heran, lagen aber bis zum Wechsel mit 3:5 im Rückstand. Der zweite Durchgang zeigte etwa das gleiche Bild. Seckenheim blieb Herr der Lage und siegte durch Tore von Vetter(6), Scelag(2), Keller und Eder mit 10:6. Für Oppaus Turner im Finale: Bantz und Diekhut noch unerreieht Mit dem Titelverteidiger TSV Stuttgart- Münster(Kurrle, Theo und Erich Wied, Schweizer, Weiß), der Kölner Turnerschaft 1843(Bantz, Dickhut, Willerscheid, Schmitz, Winter), Tbd. Oppau(Fürst, Enenkel, Jakoby, Wallich, Herrmann) und TK Hannover(Stal- schus, Weiß, Moser, Kurtz, Vogt) qualiflzier- ten sich in Leinfelden, Hilden, Oppau und Oldenburg erwartungsgemäß die Favoriten für das Finale in der Deutschen Kunstturn- meisterschaft der Fünferriegen, das am 9. November in Kassel stattfindet. Zu kãmp- fen hatte dabei nur der Hannoversche Turn- klub, der erst am letzten Gerät den Kieler Tbd. lediglich mit 0,35 Punkten Vorsprung abfing, während die übrigen Gruppensieger vor allem dank ihrer herausragenden Natio- nalturner ganz klar gewannen. Am sichersten war der Sieg der Kölner Turnerschaft mit über 13 Punkten vor der Irle-Riege von Kla- feld-Geisweid(224,60:211,10 P.), die höchste Punktzahl erreichte Oppau mit 225.30. Ihr Spitzenturner Philipp Fürst schnitt auch mit 57,90 P. am besten ab, den stärksten Eindruck jedoch hinterließen die für die Kölner Tur- nerschaft antretenden Altmeister Bantz (57,80, 9,90 am Reck als Tagesbestnotel) und Dickhut(57, 20), die erneut bewiesen, daß sie im Kür-Sechskampf nach wie vor in Deutsch- land absolute Spitzenklasse sind. In der Gruppe I ließ die junge Oppauer Riege, die sich an den dritten Platz hinter Stuttgart-Münster und Köln vorschob, auch München 60 keine Chance. Der Tbd. gewann außer dem Reck jedes Gerät, stellte mit Zwölfkampfmeister Fürst(57,90) den besten Einzelturner(Barren 9,80) und brachte En- enkel(56, 20) und Jakoby(55,50) noch auf den dritten und vierten Rang hinter dem Münch- ner Lohmann(56,40). Rastatt flel durch die Verletzung von Herbert Schmitt stark zurück, Worms konnte nie eine Rolle spielen. Hohensachsen waren Laudenklos(2), Koch (3) und Dreffs erfolgreich. 62 Weinheim— VfR Mannheim 3:6 An der Bergstraße lieferten sich 62 Wein- heim und der VfR ein gutes, schnelles und vor allem auch ein faires Spiel, das die Mannheimer vielleicht etwas glücklich aber nicht unverdient mit 6:5 für sich entschei- den konnten. Die Platzherren waren durch Moll in Führung gegangen, die aber Curth ausgleichen konnte. Bischoff sorgte dann für die Mannheimer Führung, die erneut Moll ausglich. Auch die 3:2-Führung Mannheims durch Roberts glichen die Bergsträßler, diesmal durch Hoffmann wieder aus, so daß es mit 3:3 in die Pause ging. Nach dem Wechsel blieben sich die Mannschaften ebenbürtig. Knappenschneider und Strauß für Weinheim, Bischoff(2) für Mannheim warfen die Treffer zum 5:5. Fünf Minuten vor Schluß konnte Bischoff aber- mals den VfR in Führung bringen und die- sen Vorsprung rettete in erster Linie Welsch im VfR-Tor über die Zeit. Musterschüler wurde Weltmeister: „Springerkönig“ K.-H. Losch Deutschland stellt Weiterhin die be- sten Rollkunstläu- fer der Welt. Dafür sorgte am Wochen- ende auch der 16. jährige Heilbron- ner Oberschüler Karl-Heinz Losch, als er sich in Bo- logna den Weltmei- stertitel vor Mene- gotto(Italien) und Manfred Schnell- dorfer Deutschl.) erkämpfte. Der bis- her international kaum hervorgetre- tene Heilbronner wurde damit Nach- folger des in Bo- logna nicht gestar- teten Franz Ningel (Frankfurt). Karl- Heinz Losch ist seit 1954„aktiv“. Zum Rollkunstlauf kam er durch seine Schwe- stern. Sie nahmen ihren„kleinen Bruder“ mit auf die Rollschuhbahn und weckten sein Interesse. Schnell wurde der hoch- talentierte Junge wettkampfreif. Der ge- bürtige Böcking r wurde 1956 erstmals deutscher Jugendmeister. Diesen Titel verteidigte er 1957 und 1958 erfolgreich. In der Meisterklasse belegte er in diesem Jahr hinter Scdwelldorfer den zweiten Platz. Besessen trainierte der Heilbron- ner weiter, bis un in Bologna seine große Stunde„ lug. Was ihn vor den anderen auszeichnet, sind seine Sprünge, der Spitzname ‚Springerkönig“ kommt nicht von ungefähr. Nach dem Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft übte Karl-Heinz täglich drei bis vier Stunden an seiner Pflicht und wurde dabei beson- ders von seiner Schwester Siegrid unter- stützt. Immer wieder mußte sie seine Sprünge, Figuren und Pirouetten kriti- sieren und korrigieren, bis alles„saß“ undd er jetzt in Bologna vor allem durch seine großartigen Sprünge Weltmeister Wurde. Dabei hat er die Schule keines- wegs versfumt. Erst kamen die Schul- arbeiten. Sie hatten auf jeden Fall Vor- rang. Auf dem Heilbronner Justinus Kerner-Gymnasium gehört Karl-Heinz zu den Besten und bekam bisher in jeder Klasse eine Belobigung. In Reife und Reinheit vollen N reifbraunes Bſaſiguſ N volles, rundes Naturaroma & echt und rein det 0 50 9 FEINSCHNIUTT 9.4.25 Ein Feinschnitt för Männer, die Wissen „,s gut ist NVA naturrein n 8 8 2 8 MORGEN danke ich herzlichst. Am 22. d. M. entschlief nach schwerem Leiden meine lebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Oma, Schwie- germutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marie Ellissen geb. Wolfgang im 74. Lebensjahr. Ihrem Wunsch gemäß haben wir sie in aller Stille bestattet. Wir danken herzlich für die uns erwiesene Antéll- nahme. Besonderen Dank den Herren Aerzten und Schwestern Gertrud und Ruth im Diakonissenkranken- haus sowie Herrn Dr. W. Schneider. Mannheim, den 28. Oktober 1958 In stiller Trauer: Hubert Ellissen im Ida-Seipio-Heim Friedrich Bohrmann u. Frau Adelheid g geb. Ellissen Wilhelm P. Lang u. Frau Edeltrud geb. Ellissen Heinrich Stumpf u. Frau Lotte geb. Ellissen und 6 Enkelkinder Nach langer, schwerer Krankheit ist unser Mitarbeiter, Adolf Kurepkat im Alter von 60 Jahren verschieden. Ueber 35 Jahre hat der Verstorbene im Dienste unserer Firma gestanden. Wir verlieren mit ihm einen Mit- arbeiter, der sich durch Treue, Gewissenhaftigkeit und unermüdlichen Pflichteifer auszeichnete. Sein lauterer Charakter und sein kameradschaftlicher Geist haben ihn unser Vertrauen und die Achtung Aller erwerben lassen. Wir bedauern seinen Heimgang aufs tiefste und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim, den 27. Oktober 1958 Geschäftsleitung und Belegschaft der FRANZ HANIEL& CIE. Gmb fl. Zweigniederlassung Mannheim Einäscherung: Dienstag, 28. Okt., Hauptfriedhof Mannheim. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Valentin Lorenz hat nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren am 25. Oktober 1958 für immer seine Augen geschlossen. Mannheim, den 28. Oktober 1958 Rheinaustraße 1 In stiller Trauer: Berta Lorenz geb. Leppert Andy Rutsky u. Frau Helene geb. Lorenz(USA) Artur Lorenz u. Familie Bad Godesberg 1 Betty Lorenz u. Sohn Artur 5 Mannheim Feuerbestattung: Mittwoch, 29. Okt., 14.00 Uhr Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. 5 Am Samstag verschied nach längerem Leiden unser lieber Vater und Großvater, Herr Martin Martin im Alter von nahezu 77 Jahren. Mhm.- Käfertal, den 27. Oktober 1958 Edenkobener Straße 6 In tiefer Trauer: Otto Martin u. Frau Marla geb. Schuh Else Olbert geb. Martin Thekla Waltzer geb. Martin und Enkelkinder Helga u. Rudi Beisetzung: Mittwoch, 29. Okt., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach kurzer schwerer Krankheit hat Gott, für uns alle plötzlich und unerwartet, am 25. Oktober 1958 meinen lieben Mann, unse- ren guten Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, Herrn Georg Muley im Alter von nahezu 65 Jahren zu sich genommen. Mhm.- Neckarau, den 28. Oktober 1958 Maxstraße 6 In tiefer Trauer: Frau Hermine Muley geb. Weichseldorfer und alle Anverwandten Beerdigung: Dienstag, 28. Oktober, 14.00 Uhr Friedhof Neckarau. Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme, die mir beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Hermann Fehr durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurde, Ganz besonders danke ich Herrn Stadtpfarrer Dorner für die trostreichen Worte, der Bestattungshilfe der Firma Brown, Boveri Sie, der Abtlg. MF 2, Meister Steffan, dem Gesangverein „Lyra“ den Herren Kerzten und den schwestern des Städt. Kran- Kenhauses, Station M 14 und allen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 28. Oktober 1958 Langstrage 21a Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Else Fehr Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, meinen tiefgefühlten Dank zu sagen für die überaus große Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Alois Krug besonders für die tröstenden Gebete, die liebevolle Pflege, den erhebenden Gesang, die vielen Beweise der Liebe durch Schrift sowie Kranz- und Blumenspenden und allen, die unserem in Gott ruhenden Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Sie alle waren mir Trost in meinem tiefen Leid. Mannheim, den 27. Oktober 1958 Bürgermeister-Fuchs-Straße 71 Maria Krug u. alle Angehörigen Dle Beerdigung findet am Mittwoch, dem 29. Oktober 1958, um 14.30 Uhr im Haupt- Gott der Herr rief unsere liebe Mitschwester Schwester Gerana nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 56 Jahren und im 34. Jahre ihrer hl. Profeß zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Der Convent St.-Hedwig-Klinik friedhof Mannheim statt. Requiem: Am Mittwoch, dem 29. Oktober 1958, um 7.00 Uhr in der Jesuitenkirche. der Schwestern des Allerheiligsten Heilandes Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Leonhard Bauer am Samstag von langem schwerem Leiden erlöst wurde. Mannheim, den 25. Oktober 1958 Waldhofstraße 83 Statt Karten In dem durften die durch Wort, Schrift, Blumen und Kränze und Begleitung zur letzten Ruhestätte zum Ausdruck gebrach Besonderen Dank Herrn Dr. Zimmermann, den Herren Krankenhauses der Abtlg. M 14, dem Stadtschul- amt, dem Kollegium der Wilhelm-Wundt-Schule, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, den ehemaligen Klassenkameraden, seinen ge- liebten Pfarrern Hollerbach u. Dr. Roth sowie den Haus- bewohn Mannheim, den 28. Oktober 1958 Brentanostraße 23 8 die zahlrei gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Margarethe Botz wwe. sagen wir Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rupp, Herrn Dr. Zapf, Schwester allen denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.- Waldhof, den 28. Oktober 1958 Wachtstraße 32 sagen wir Ganz besonders danken wir Herrn Pfarrer Adler für die trostreichen Worte am Grabe sowie dem Frauenkreis der Markuskirche. Mannheim, den 28. Oktober 1958 Speyerer Straße 11 und 17 Für die liebevollen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem schmerzlichen Verlust unseres lieben Jungen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Schlötermann für seine trostreichen Worte. Mannheim, den 28. Oktober 1938 Langstraſe 6 Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie für Für die vielen Bewelse der Teilnshme beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau. Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Mum. Schönau, den 28. Oktober 1958 Kattowitzer Zeile 37 Feuerbestattung: Mittwoch, 29. Oktober, 15.30 Uhr im Krematorium Mannheim. schweren Leid, das uns betroffen hat, wir so viel herzliche Teilnahme erfahren, t wurde. Aerzten und den Schwestern des Städt. Buben der Klasse 8a, den Herren hochw. ern. eee Marianne Jehle geb. Grasberger Die trauernden Hinterbliebenen FAMILIEN- ANZEIGEN i m MM“ 77 5 von vielen gelesen! Bestattungen in Mannheim 0 5 Dienstag, 28. Oktober 1958 28 8 Hauptfriedhof Hoffmann, Alwine, Weberstraße 7 Klein, Marie, Gartenfeldstraße 59 Ginkel Ludwig, Zellerstraße 69. Horr, Elise, Rheindammstraße 12 Frey, Elisabeth, Melchiorstrage 11. Zeit 9.30 10.15 10.45 11.30 13.30 Krematorium Kurepkat, Adolf, Augartenstraße 22. Grohe, Friedrich, Burgstraße 42 33 Weigand, Dina, Langstraße 49 13.00 14.00 Zugluft macht fußkele Wenn kalte Außenluft durch Tör- und Fensterritzen ins Zim- mer dringt, donn bildet sich dicht ober dem Fußboden selbst im got geheizten Zim- mer- stets eine Zone kalter Loft. Fußkalte Zimmer ober sind ungemötlich. 14.30 Friedhof Neckarau Muley, Georg, Maxstraße 66„ 14.00 Friedhof Sandhofen Helm, Margaretha, Sonnenstraße 10 14.00 Friedhof Seckenheim Baumgartner, Adolf, Freiburger Straße 14. 14.00 Friedhof Friedrichsfeld Maaß, Philipp, Wallonenstraße 45. an Töten und Fenstern schützt vor Zugluft und Kälte. Dieser Dichtungsstreifen qus Schaum- stoff klebt von selbst und braucht weder genagelt noch angefeuchtet zu werden. Sie erhalten ſescmoll in verschie- denen Stärken und Breiten in der rot-· blauen Packung. 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) Resche Hilfe bei Erkältung: Nehmen Sie beim Zubettgehen 1 bis 2 EBlöffel Klosterfrau Melissengeist in einer Tasse 5 heißem Zuckerwasser oder Tee. Das tut rasch spürbar wohl und hilft meist schon über Nacht! Halten Sie den echten Klosterfrau Melissengeist stets griffbereit— und nutzen Sie ihn auch gegen andere Alltagsbeschwerden von Kopf, Herz, Magen und Nerven! Amtsgericht Mannheim (Für dle Angaben in() keine Gewähr) und Angehörige NXXXXXXXTXXXNTXXNNNTNTXXxNX Wer nich des Glöck des Schenkens kennt, der het zur Ehe kein Talent! „Bring Ihr was Süßes mit von HUSSELI/ chen Kranz- und Blumenspenden bei Heim- allen unseren herzlichen Dank. Gertrud, der Fa. Südd. Kabelwerke und fabrikfrisch Die trauernden Hinterbliebenen erstklassig R NRX XX XXX RNNXNNXXNXNN NX NN NX NN NX NNNN NN Elisabeth Frank allen hiermit unseren tilefempfundenen Dank. 180 g-Beufel eisöbl bein leben [Mannheim u 1, 2-3 NXXXNXXNXXXXXXNXXNTXNTXINXX Original Lübecter MARIIPANK-KARTOffelx 25 Neuelntragungen: A 3596— 23. 10. 1958 Eugen Blatz in Mannheim(Handels vertretungen in elektrotechnischen Schaltgeräten und Großhandel in Elektrokarren- reifen, S 6, 36). Inhaber ist Eugen Ferdinand Blatz, Handelsvertreter in Mannheim. A 3597— 23. 10. 1953 Elefanten-Apotheke Ferdinand stamm in Mann- heim Lameystrage 19). Inhaber ist Ferdinand Friedrich Stamm, Apo- theker in Mannheim. A 35983— 23. 10. 1958 Hansa- Drogerie Walter Erle in Mannheim(Ein- zelhandel mit Drogen und Fotoartikeln, Zeppelinstraße 47). Inhaber ist Walter Georg Erle, Drogist in Mannheim. B 1099— 22. 10. 1958 North American van Lines Europe, Speditions- gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(L 13, 9). Der Gesell- schaftsvertrag ist am 5. März 1956 und 13. Juni 1956 abgeschlossen. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 24. Juni 1958 ist der Gesell- schaftsvertrag in 88 2(Sitz) und 17 Ziffer 3(Ort der Gesellschafterver- sammlung) geändert. Gegenstand des Unternehmens ist: Uebernahme und Durchführung von Möbel- und sonstigen Gerätetransporten, inner- halb Deutschlands, Europas und sonstigen Ländern, sowie nach und von diesen Ländern. Das Stammkapital beträgt 20 000,— DM. Geschäfts- führer ist Direktor George Melvin Me Clintie, Colonel der Reserve in Schwetzingen, sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Ge- sellschaft durch einen Geschäftsführer vertreten. Der sitz der Gesell- schaft ist nach Mannheim verlegt. Gesamtprokura mit einem weiteren Prokuristen haben Margarete Knoll geb. Schwarz, Nußloch, Geoffrey C., Sutton, Heidelberg und William Arthur Knight, Verona. Die Prokura von Wolfgang M. Grosse ist erloschen. Veränderungen: B 36— 24. 10. 1953 Rheinische Treuhand- Gesellschaft Aktiengesell- schaft in Mannheim(p 7,). Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 5. August 1938 ist die Satzung in 5 19(ordentliche Hauptversamm. lung) und 8 26 Vorlage des Geschäftsberichts und Jahresabschlusses) geändert. CXXXXXXXXXXXXLXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXMXX Karl Frank Familie Willi Frank Heidelberg Anlage 30 one ERRTE d g fachinsimur lur Sehuernbrie Dr. Lehmann- Greum Mannheim N 7. 13—15 mittw. 14—18 Uhr Tel. 2 42 78 E 142— 23. 10. 1958 Math, Stinnes Gesellschaft mit beschränkter Haf · tung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Mülheim-Ruhr(Sophien, straße 17). Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 20. Mal 1958 ist der Gesellschaftsvertrag in den 88 3, 4, 6 und 7 geändert und im gonzen neu gefast. 8 11 wurde gestrichen. Der bisher stellvertretende Geschäftsführer Dr. Hans Gaul ist zum ordentlichen Geschäftsführer bestellt. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Der Kohlenhandel, die Reederei, Fracht- und Schleppschiffahrt sowie verwandte Betriebe. Die Gesellschaft ist befugt zu allen Rechtsgeschäften, welche unmittel- bar oder auch nur mittelbar mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mülheim-Ruhr ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 192/58 bekanntgemacht. Elise Deana Die trauernden Hinterbliebenen: Willi Schuster und Angehörige Rolf Familie Ludwig Massholder Ich kann wieder singen »Meine Vollprothese machte mir große Schwierigkeiten und fiel beim Sprechen oder Singen öfter plötzlich heraus. Durch Ihre Kukident- Haft- Creme sitzt sie abso- lot fest. ſch kann Wieder sprechen, singen und lachen, ohne befürchten zu müssen, die Prothese zu verlieren. a So schreiben uns viele Zahnprothesenträger. Wenn Sie eden Morgen 3 Tupfer Kokident-Haft- Creme quftrugen, sitzt Ihre pro- these stundenlang fest. Eine Probetube kostet I DM, die zweieinhalbfachen Inhalt 1,80 DM, Kokident-Haft-Pulver in der praktischen Blech- streudose 1,50 DM. roße ſube mit dem Zur selbsttätigen Reinigung, ohne Börste und ohne Möhe, haben Millionen Zahnprothesenträger das echfe Kukident-Reinigungs-FPulver zur größen Zufriedenheit b wie natürliche, Wenn Sie Kukident gebrauchen. Eine Packung Kukident- Reinigungs- pulver kostet 1,50 DM. 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Oktober 1958 MORGEN Seite 11 Die Kunstschanze im Bahnhofsgetriebe Mönsters freie Könstlergemeinschaft eröffnet neue Räume Vor bald vierzig Jahren gründeten sechs Maler, Bildhauer und Graphiker in Münster die freie Künstlergemeinschaft„Schanze“. „Frei wollten wir sein von allem Herkömm- lichen“, schrieb anläßlich ihres Zehnjahres- jubiläums der damalige„Kanzler“ Friedrich Liel,„von Stil und Richtung der in Dingen der Kunst versumpften Vorkriegsepoche, aber auch frei von äußerem Einfluß und Willen der Masse: frei der einzelne wie die Gemeinschaft. Wirtschaftsinteressen banden uns nicht, Förderung freien Schaffens— aus dem Zeitgeist geboren— war allein unser Ziel. So gruben wir eine Schanze zur Ver- teidigung gegen alles, was unserem Wesen und Wollen zuwider.“ Jetzt haben die Mitglieder dieser Künst- lergemeinschaft eine neue Schanze gebaut: mitten in Lärm und Hast der Gegenwart, an Koltur-Chronik Der vor allem durch sein Erstlingswerk„Das vergessene Dorf“ bekanntgewordene Schrift- steller Theodor Kröger ist, wie erst jetzt be- kannt wird, am 24. Oktober im Alter von 61 Jahren in Klosters-Platz bei Davos gestorben. Kröger, der 1897 in St. Petersburg(dem heuti- gen Leningrad) geboren wurde, war während des ersten Weltkrieges in Sibirien interniert. Zwischen den beiden Kriegen lebte er in Deutschland. Nach 1945 ging er, um eine Tuber- kulose auszuheilen, in die Schweiz und ver- brachte seine letzten Lebensjahre in einem Blockhaus in der Nähe von Davos. Schon Krögers erstes Buch„Das vergessene Dorf“ wurde ein Bestseller. Es erreichte eine Auf- lage von 1,5 Millionen Exemplaren und wurde in 14 Sprachen übersetzt. Dieser Erfolg bahnte Krögers späteren Werken„Heimat am Don“, „Brest-Litowsk“,„Der Schutzengel“,„Kleine Madonna“,„Schatten der Seelen“ und„Sturm über dem Himalaja“ den Weg. Stettin soll eine Universität erhalten. Nach einer Meldung des polnischen Rundfunks wird außer anderen Baudenkmälern auch das„ehe- malige Piastenschloß“, das während des Krieges 2rstört wurde, wieder aufgebaut. Es soll Sitz der geplanten Universität werden. Damit würde Stettin nach Breslau die zweite deutsche Groß- stadt in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten sein, in der eine polnische Univer- sität besteht. Metalldrucke, Collagen, Materialbilder und ähnliches von Rolf Nesch, René Hinds, Heinz E. Hirscher, Hermann Glöckner, Louise Rösler und Fritz Harnest werden vom 26. Oktober bis zum 23. November in der Staatlichen Kunst- halle Baden-Baden dargeboten. Die Galerie Gallwitz zeigt vom 25. Oktober bis Ende November in Karlsruhe eine Aus- stellung mit Bildern, Graphik und Teppichen des ungarischen Künstlers Fery Varga. Varga studierte in Paris und lebt seit 1940 in Cagnes- sur-Mer. Seine erste große Kollektivausstel- lung in Deutschland zeigte der Kölnische Kunstverein 1957. einen Brennpunkt modernen Verkehrs— in das zweite Stockwerk des vierhundert Meter langen Neubaues des Hauptbahnhofs Mün- ster„gruben“ sie eine Schanze für die Kunst. Genauer gesagt: sie eröffneten im Empfangsgebäude des Bahnhofs ihre neuen, 300 Quadratmeter großen Ausstellungs- räume. Zur Eröffnung zeigen sie bis zum 14. November einen Querschnitt von„Sschan- zen“-Arbeiten aus vier Jahrzehnten. 185 Ge- mälde, Plastiken, Graphiken, Architektur- photos und kunstgewerbliche Arbeiten be- legen das„Programm“ dieser Künstlerge- meinschaft: nicht programmatisch zu sein. Die„Schanzer“ haben sich nie auf eine Stilrichtung festgelegt, sie suchten auch Ver- bindung mit den anderen Künsten. In den ersten Jahren gesellten sich Schriftsteller, Schauspieler, Architekten, Journalisten, Tän- zer zu den Malern, Bildhauern und Graphi- kern. Ende der zwanziger Jahre schränkte sich der Kreis ein: nur die bildenden Künst- ler und die Architekten blieben in der „Schanze“. Heute nun will man zurück zur Ganzheit: jeder Künstlerisch- geistig Schõöp- ferische oder„nur“ Interessierte ist wieder willkommen, denn der Helfer beim„Schan- zenbau“ zur Verteidigung der Kunst gegen die technische Perfektion und Seelenlosigkeit unserer Tage kann es nicht genug geben. Die neuen Räume der„Schanze“ im Bahn- hof Münster sollen deshalb auch anderen Künstlern und anderen Künsten geöffnet sein; außer eigenen Ausstellungen werden die Arbeiten von Nichtmitgliedern und von fremden Künstlervereinigungen gezeigt, lite- rarische und musikalische Veranstaltungen sollen in den lichten Räumen Platz finden. Das von Claus Wernert geleitete„Theater im kleinen Raum“, eine tüchtige Privat- bühne, die schon manchen guten Erfolg auch auherhalb Münsters auf ausgedehnten Gast- Spielreisen bis in die Schweiz buchen konnte, hat bei der„Schanze“ jetzt endlich eine Hei- mat gefunden. Abends, wenn die Galerie ge- schlossen ist, verwandeln sich zwei der drei Ausstellungsräume, die Bühne wird vorge- zogen, und vor hundert Zuschauern beginnt die Vorstellung. Als Eröffnungsinszenierung Wagte sich das tapfere Ensemble an Eugene O'Neills„Eines langen Tages Reise in die Nacht“ und zeigte respektables schauspie- lerisches Niveau— wenn die Stückwahl auch nicht ganz glücklich war. Nach den vielen schönen Reden des Eröffnungstages, nach Ausstellungsbesichtigung und Fest- essen und vor Beginn des Balles in den „Schanzen“-Räumen hätte ein kürzeres und liebenswürdigeres Stück mehr Anklang ge- funden. In der Ausstellung(die noch in vielen anderen Städten gezeigt werden soll) fallen von den neueren Arbeiten ungegenständliche Kompositionen von Emil Schumacher(der in diesen Tagen in die Ehrung des Guggen- heim-Preises einbezogen wurde), von Paul Werth und Franz Stephan Klopietz beson- ders auf. So verschieden die malerischen Temperamente dieser drei Künstler sind— gemeinsam ist ihren Bildern der tiefe Stim- mungsgehalt und die malerische Sauberkeit. Arnold Schlicks Tierplastiken, zwei schöne Portraits des 1957 verstorbenen Bildhauers Hermann Kissenkoetter, die an Kubin er- innernden, hintergründigen Zeichnungen Albert Stuwes wird man nicht vergessen. Die Jury strebte offenbar mehr eine Gesamt- schau der„Schanze“ als den Nachweis des Entwicklungsweges ihrer Mitglieder an. So ist, möchten wir meinen, etwas unglücklich juriert worden, denn die„Schanze“ hat ja nie einen bestimmten Stil bevorzugt— was durchaus kein Schaden ist—, ihre Mitglie- der aber haben sich durchweg im Lauf der Jahrzehnte künstlerisch stark gewandelt. Da hätte man von manchem„Schanzer“ lieber eine alte und eine neuere Arbeit nebenein- ander gesehen als nur Heutiges oder nur Gestriges. So schön zum Beispiel Paul Werths neue„abstrakte“ Bilder sind— aber statt ihrer drei hätte eines hier genügt, und als zweites wäre eine seiner Straßenszenen, die vor Jahren seinen Ruf als Maler begründe- ten, am Platze gewesen. Umgekehrt der Fall“ Hermann Kissenkoetter: es werden drei Arbeiten von 1929/30 gezeigt— zwei davon wären besser durch spätere Werke des Verstorbenen ersetzt worden, damit sich kein falsches Bild seines Schaffens festsetzt. Daß eine Künstlervereinigung eigene Ausstellungsräume besitzt, sie anderen künstlerischen Zwecken zur Verfügung stellt und somit ein Kulturzentrum errichtet, ist eine Novität, der andernorts nachgeeifert werden sollte. Ob sich noch eine Bundes- bahndirektion als Hausherr der schönen Künste finden läßt? Sonja Luyken Liebe qof longer leitung „Spiels zu zweit“ von William Gibson an den Städtischen Böhnen Frankfort Deutsche Erstaufführung des Der Bundespostminister wird mit der Auswahl dieses Stückes, das im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Frankfurt (Main) zur deutschen Erstaufführung kam, gewihglich zufrieden sein: selten einmal in einem Theaterstück wurde ausgiebiger und nachdringlicher für die Benützung des Fernsprechapparates geworben. Das(simul- tane) Bühnenbild zeigt zwei Zimmer, nur zwei Darsteller spielen überhaupt mit, und so bleibt bereits aus dramaturgischen Er- wägungen nicht viel anderes übrig, als daß die beiden unentwegt miteinander tele- fonieren. Wie sie schon beim Wählen zögern oder schwungvoll die Scheibe durchziehen, wie sie sich beim Abnehmen des Hörers ver- halten oder sich begierig auf den Apparat stürzen, wie sie mit dem ersten Wort war- ten oder sogar gleich abhängen, wenn der andere sich meldet, wie sie ein anderes Mal sich gleich ihre Liebe gestehen oder plötz- lich wieder den Hörer abhängen, wenn ein Mihverständnis aufkam, wie sie dann nachdenklich den Apparat beäugen und das ganze Spielchen von neuem beginnen darf— das alles zieht sich so über weite Akte hin- Weg. Leider ist es nicht ganz realistisch durchgeführt, denn von den sich daraus er- gebenden Telefonrechnungen ist nie die Rede. Manchmal besuchen sie sich auch wech- selseitig in ihren möblierten Zimmern. Da geht jedoch gewöhnlich das Licht aus, wenn es gerade spannend werden könnte, und darum ist es für den Zuschauer eben doch nicht so spannend wie die Telefoniererei. Man erfährt aus diesen Gesprächen, daß der Mann sich scheiden lassen will und nun einen Trost sucht. Natürlich erzählt er der Frau, wie unglücklich er in seiner Ehe ge- Wesen sei, womit er dann auch die altbe- Währten Wirkungen erzielt. Daß seine Part- nerin leidend ist und sich so gern weiter- bilden will, weckt in ihm seinerseits Mit- leid, doch als er schließlich dahinterkommt, Was für ein Flittchen sie ist, zieht er sich mit nicht sonderlichem Geschick aus der Affäre. Im Programmheft kann man dazu nachlesen, daß es hier ‚um den Verlust der Liebe in unserer Zeit“ geht und daß das vom Autor so überstrapazierte Telefon das „Symbol der Vereinsamung und Verein- zelung des modernen Menschen in den gro- Ben Städten“ sei. Das vielfache Abhängen des Hörers wird schließlich mit der„ab- handengekommenen Spontaneität in den Beziehungen der Geschlechter zueinander“ und den„Kontaktstörungen in einer Zeit der sozialen Atomisierung“ erläutert. Das Stück, von William Gibson geschrie- ben, hieß am Broadway„Two for the See- saw“ und wurde mit Henry Fonda gespielt. Bei den letzten Berliner Festwochen sollte es als„Zwei für die Wippe“ mit Ingrid Andree und Viktor de Kowa herauskom- men, wurde aber abgesagt. Nun gab man es in Frankfurt als„Spiel zu zweit“ und beschäftigte unter der Regie von Karl Vibach die beiden Darsteller Elisabeth Wie- demann und Ullrich Haupt für volle zwei- einhalb Stunden; auch die Firma, die die Telefonanlage zur Verfügung gestellt hatte, wurde im Programmheft namentlich ge- nannt. Man hätte in den wohltemperierten Schlußapplaus hinein doch auch noch ein paarmal das Telefon zum Dank klingeln lassen sollen, schließlich hatte es ja den wesentlichsten Anteil an diesem Abend ge- habt. USE. Mosik am Sonntag Konzerte Mannheimer Kirchengemeinden Die„Stille Stunde“ in der Mannheimer Konkordienkirche ist für die Freunde der Kirchenmusik schon zu einem guten Begriff geworden. Auch dieses Mal hatte man ein reichhaltiges, mit spürbarer Sorgfalt ausge- Wähltes Programm zusammengestellt, das mit der von Manfred Höfler formsicher wie- dergegebenen schmuckreichen Toccata und Fuge D-Dur von Buxtehude begann. Höfler War dann auch der Interpret der viel ge- spielten Fantasie und Fuge e-Moll von Johann Sebastian Bach, der im dorischen Stil aufgebauten Toccata von Scarlatti sowie der eindrucksvollen Pastorale E-Dur von César Franck— ein Interpret mit musikantischem Einfühlungsvermögen. Der Bassist Gustav Hiller(Von Hans Schmidt an der Orgel empfindsam begleitet) stellte sich zunächst mit dem Psalm„Ich liege und schlafe“ von Schütz vor, brachte dann die Kantate„Von den himmlischen Freuden“ von Johann Rosenmüller und außerdem schließlich die geistlichen Konzerte von Lodovico da Via- dana„Cantemus Domino“ und„O Jesu“. Gustav Hiller, das bewies er auch hier wie- der, hat ein schönes Stimmaterial, das er sicher einzusetzen weiß und dem er die innige Wärme beseelter Gestaltung beige- sellt. Mit drei Choralvorspielen und dem ersten Satz des Orgelkonzerts über die Weise „Es sungen drei Engel“ von Micheelsen(wie- dergegeben von Manfred Höfler) fand dann dieses ausgezeichnete Kirchenkonzert seinen Abschluß. * Das neue Gemeindehaus der Westpfarrei Mannheim-Feudenheim hat für die kom- mende Wintersaison in regelmäßiger Folge Abendmusiken vorgesehen. Die erste Ver- anstaltung war der Kammermusik zugedacht und begann mit der Aria Sebaldina mit acht Variationen von Pachelbel. Eine keineswegs leichte Aufgabe für den Cembalisten Gunther Morche, um die der Musiker sich jedoch mit großem Ernst bemühte und die er auch sau- ber löste. Ein bißchen unsicher wirkten da- gegen die Flötistin Ilse Frank und der Gei- ger Karl Wohlgemuth bei ihrer nicht ganz exakten Wiedergabe der Triosonate c-Moll für Blockflöte, Violine und Cembalo von Telemann. In der Solokantate für Sopran, Violine, Cello continuo und Cembalo„Singet dem Herrn“ von Buxtehude sang Lotte Zehm- Hauck ihren Part mit gewinnend schlichtem Ausdruck, wobei sie in guter Beweglichkeit von einer Instrumentalgruppe begleitet wurde. Außerdem gab sie nach der Sonate c-Moll für Altblockflöte und Cembalo von Loeillet die innige deutsche Arie„Meine Seele hört im Sehen“ von Händel und ver- lieh, mit größerer Sicherheit als beim ersten Vortrag, dieser Komposition die ihr eigene Atmosphäre. Karl Wohlgemuth, Violine, und Gunther Morche, Cembalo, begleiteten Lotte Zehm-Hauck. Bei der abschließenden D- Dur-Sonate für Violine und Cembalo von Händel gefiel besonders der trefflich wieder- gegebene Affettuoso-Satz. 8p. 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Machui bis zu Dr. Otto Strasser und seiner Deutsch- Sozialen Union, mit Einschluß solcher Grüpp- chen wie der Nationalen Partei Deutschlands, einer Gesamtdeutschen Union, einer Volks- sozialen Bewegung Deutschlands, einer Gruppe„Zusammen!“, abgesplitterter Ver- triebenensprecher und des Zentralen Aus- schusses der Landbevölkerung zum Schutze gegen die Atombewaffnung. Das europäische Element war aktiv nur durch einen Elsasser von der Europa-Bewegung, einen Oester- reicher und einen in Schweden naturalisier- ten Deutschen vertreten. Albert Schweitzer hatte den Ehrenvorsitz telegrafisch abgelehnt, der angekündigte frü- here jugoslawische UNO- Delegierte, Dr. Ales Bebler aus Belgrad, war nicht gekommen. Einige Begrüßungsbotschaften waren beacht- lich, so von der indischen Botschaft in Bonn und von einer Gruppe deutscher Fremden- legionäre in Algerien. Andere hingegen, wie etwa die von Maurice Bardèche, konnten für den Kongreß ebensowenig kreditfördernd Wirken wie die Absicht, von den sechs bisher freigebliebenen Plätzen im Präsidium des zuguterletzt gegründeten„Büros der Dritten Kraft“ einige freizuhalten für bekannter- maßen rechtsradikale Persönlichkeiten. Die Organisatoren deutsch- arabischer Hilfs- maßnahmen zeigten sich recht mobil. Eine Sympathie-Erklärung wünscht den Algeriern Erfolg für ihren Kampf. Auf die gleiche Ebene hatte sich zwei Tage zuvor in Mann- heim der Sozialistische Deutsche Studenten- bund mit seiner Algerlen- Resolution begeben. Peinlichkeiten, Lächerliches, geschwollen formulierte Eifersüchteleien und plausible Argumente wechselten sich in munterer Folge ab, wobei Otto Strasser als hervor- stechendste Figur und wirkungsvollster Red- ner auffiel, wenn er sich auch allzu ideenreich und von schauspielerischer Wandlungsfähig- keit gebärdete und ein Mitglied des Präsi- diums, dem er zusammen mit dem— ab- wesenden— Professor für Publizistik, Dr. Walter Hagemann aus Münster, und anderen angehört, ihn als„zwielichtige Persönlichkeit“ ansprach. Immerhin fand ein Redner Beifall, der die ideologischen Gegensätze zwischen Ost und West mit einem„Solidarismus“ überwinden wollte, in dem sich die soziale Frage von selbst lösen würde, das Eigentum ein Lehen darstellte, und das Ganze als „föderalistisch ausgerichtete Demokratie auf berufsständischer Grundlage“ mit Brechung der Zinsknechtschaft funktionieren sollte. Jemand wollte ein„weißes Bandung“ grün- den, jemand anderes wandelte das gute alte Europa zu„Neuropa“. Mit entwaffnender Ar- gumentation plädierte ein Präsidialmitglied für die unbewaffnete Neutralität. Er meinte, die Russen seien auch Menschen, zu Migß- trauen bestehe keine Berechtigung, eine un- bewaffnete dritte Kraft in Europa würde sie längst zum Abzug aus Osteuropa bewegt haben. Außerdem sollten die unbewaffneten Neutralen den Atommächten wirtschaftliche Konkurrenz machen und sie dadurch zur Ab- rüstung zwingen. Dann folgte die übliche Aufzählung der mehr oder weniger neutralen Staaten, deren Beispiele nicht auf Deutsch- land passen. Im Schutze der NATO ließ sich diese Neutralität trefflich predigen. Das Schicksal der Tschechoslowakei und Ungarns blieb unerwähnt. Strasser legte demgegenüber dar, daß politische Möglichkeiten für eine Neutralität nur beständen, wenn diese bewaffnet sei. Im übrigen wärmte er den Isolationismus wie- der auf, für den er früher in amerikanischen Wahlkämpfen als Propagandist einer Gruppe der republikanischen Partei eingetreten ist, und forderte den Rückzug der USA aus Europa und Asien. Mit seinen Resolutions- anträgen setzte Strasser sich dann bei der Mehrheit des Kongresses durch. Darin schlug er vor:„Die Wiedervereinigung Deutschlands soll durch eine von den vier Besatzungs- mächten anzuordnende und zu überwachende Volksbefragung in beiden Teilen Deutsch- lands und in Berlin vorbereitet werden“, wo- bei an die Abstimmenden nur die Frage nach der Wiedervereinigung auf der Basis der von ihm propagierten Neutralität gestellt werden soll. In einer zweiten Entschließung wird diese Neutralität als der einzige Weg be- zeichnet, um Europa aus der Abhängigkeit der Machtblöcke herauszulösen und es einig und frei zu machen. Die Tür zur NATO wurde für Spanien weit geöffnet Madrid.(dpa) Für Spanien ist die Tür zur NATO weiter geöffnet worden. Heeresmini- sber Barroso kehrte von einem fast drei- wöchigen Besuch aus den USA zurück, wo er über die dringend notwendige Moderni- sierung der spanischen Streitkräfte verhan- delt hat. Er kam nicht mit leeren Händen: In Kürze sollen nach dem Vorbild der ame- rikanischen„Pentomic“- Verbände drei moto- risierte, neuzeitlich bewaffnete Infanterie- divisionen sowie zwei entsprechend ausge- rüstete Gebirgsjägerbrigaden aufgestellt werden. Den USA erscheint die baldige Anpassung der spanischen Armee an den Ausrüstungs- und Ausbildungsstandard der europäischen NATO-Staaten unerläßlich. Sie wollen Spa- nien gern dabei helfen und neue Waffen liekern. Außerdem wächst das Interesse der USA an ihren hervorragend ausgebauten Stützpunkten auf spanischem Gebiet umso- mehr, als der endgültige Verzicht auf die Luftbasen in Marokko— man spricht von einer letzten Frist von fünf Jahren— uner- bittlich näher rückt. Sieg der Hausfrauen beim Lebensmittelgesetz Bonn.(gn-Eigen-Bericht) Die Lebens- mittelpackungen müssen in Zukunft höchst- wahrscheinlich doch mit einer genauen In- haltsangabe versehen sein. Die entspre- chende Vorschrift des Lebensmittelgesetzes, das in dieser Woche vom Bundestag in zwei- ter und dritter Lesung behandelt wird, soll sich bei den fraktionellen Besprechungen der letzten Tage endgültig durchgesetzt haben. Damit hätten die Hausfrauen im Bundestag einen heiß erkämpften Sieg er- rungen. Die Kennzeichnungspflicht war im ursprünglichen Regierungsentwurf enthal- ten, im zuständigen Ausschuß jedoch nur mit einer Zufallsmehrheit angenommen worden. Die Malaise mit Malachias Von den Weissagungen des irischen Erzbischofs über 111 Päpste Mannheim, im Oktober Die Kritik hat die We gungen des alachias zerpflückt. Die W 1 111 kurze Ns 2 Kk der 111 letzten P von Cölestin II. Sie werden, wie gesagt, dem hl. Malachias, Erzbischof in Irland(f 1148), zug zrieben. Sie wurden aber erst 1395 gedruckt und sollen der Pro- paganda für einen bestimmten Kardinal gedient haben. Mit diesem Vorwurf, der we- der zu beweisen, noch zu widerlegen ist, verlieren die Charakteristiken der Päpste vor 1595 an Interesse: hinterher ist das Pro- phezeien keine Kunst. Aber die späteren Päpste konnte der Verfasser nicht kennen. Gehen seine Charakteristiken an dem ge- schichtlichen Sachverhalt vorbei? Pius VI.(1775— 1799) wird apostolus— apostolischer Wanderer“ nannt. Er machte 1782 eine vergebliche Bitt- fahrt nach Wien, um Josef II. zu erwei- chen. 1798 ließ Napoleon I. den Achtzigjäh- rigen gefangennehm und über die Alpen nach Valence bringen, wo er im August 1799 starb. Das Pontiflkat seines Nachfolgers Pius VII. ist mit„Aquila rapax— räube- rischer Adler“ bezeichnet. Der Adler war das Wappentier Napoleons, der 1809 den Kirchenstaat raubte und Pius VII. gefangen nach Frankreich verschleppte. Das Stichwort „Crux de eruxe— Kreuz vom Kreuze“ auf Pius IX.(184678) ist treffend: Er mußte fliehen und verlor den Kirchenstaat an das Haus Savoyen, das ein Kreuz im Wappen führt:„Kreuz vom Kreuze“. Die Bezeich- nung„Lumen in coelo— ein Licht am Him- mel“ für Leo XIII.(1876-1903) übertrifft das schöne preisende Gedicht, das der (durchaus nicht„päpstliche“) Stefan George diesem Papst gewidmet hat. Auf den re- formeifrigen Pius X. paßt die Prägung„Ig- nis ardens— heftiges Feuer“. Dle Kenn- zeichnung für Benedikt XV.(1914—22)„Re- ligio depopulata— Religion ohne Volk“ Ist von eigenartigem Tiefsinn, wenn man den Kriegsausbruch 1914 bedenkt, das Schicksal der päpstlichen Friedensbemühungen, die mit Ausbruch der russischen Revolution 1917 einsetzenden Religionsverfolgungen. Das Stichwort„Fides intrepida— uner- schrockener Glaube“ paßt auf Pius XI., der sich weder durch Bolschewismus, noch Fa- schismus oder Nationalsozialismus, weder risti (1143) bis zum Weltende. „Peregrinus 55 Religionsverfolgungen in in Spanien einschüchtern lieg. durch Mexiko, noch stor angelicus— engel XII. wurde allgemein „5 so daß sogar der 10 die einer„Fälschung“ haltung aufgab und sich te, der auch in der XII. vorkommt. Unternehmens zu vergessen. Der fragwürdige Ursprung hebt indessen die „Leistung“ im einzelnen nicht auf. Die Vor- aussage, der kommende Papst werde„pastor et nauta— Hirte und Seemann oder Steuer- mann“ sein, ist freilich so allgemein, daß sie auf jeden Papst paßt, auch wenn er nicht aus einer Seefahrerfamilie stammt und nichts Maritimes in seinem Wappen führt. Der Unbekannte in der Maske des hl. Malachias bezeichnet die folgenden Ponti- flkate„Flos florum— Blume der Blumen“, „De medietate lunae— vom halben Mond“, „De labore solis- von der Verfinsterung der Sonne“;„De gloria olivae— vom Ruhme des Oelbaumes“. Dann schließt er mit„Petrus II. Romanus“ die Reihe der Päpste. Die Erwar- tung des nahe bevorstehenden Weltendes teilt der Unbekannte mit Geistern, die im vollen Lichte stehen und von der Geschichte widerlegt wurden. Das Volk von Rom soll in den letzten Wochen im Ernst und im Scher gesagt haben: Wählt keinen alten Papst, sonst kommt das Weltende bald. Kein Papst hat bisher den Namen des Apostels Petrus angenommen, wohl aus Scheu, Vergleiche zwischen den beiden Na- mensträgern herauszufordern. Scheu vor dem Ausklang der Weissagung hätte den Päpsten schlecht angestanden, da sie die Verheißung ihres Stifters haben, daß seine Kirche, dle auf Petrus, den Fels, gebaut ist, von der Hölle nicht überwunden wird. F. W. k. Zu internen Beratungen traten in Bonn die Sprecher der ost- und südostdeutschen Lands mannschaften und die Vorsitzenden der Landesverbände des Bundes der ver- triebenen Deutschen zusammen. Es soll der Versuch unternommen werden, die ins Stocken geratene Fusion der Vertriebenen. Organisationen voranzutreiben. — GIVE AN SRE NME l 8* Heilt, pflegt und — * 2 1 Fumilienunseigen sten Dank. Allen lieben Bekannten, die mir anläßlich meines 80. Geburts- tages Glück- u. Segenswünsche sandten, meinen allerherzlich- Frau Rosine Weiß Mannheim, Mittelstraße 89 0 4, r Dipl., OPTIKER igt für ire dugengläser! Telefon 2 97 78 5 on den Planken 0 Spezlalabteilung: Unslehtbare Augengläser Llefterent aller Krankenkasse — Damensabon V. H 7, 33 Ehmann 24 moderne Arbeitsplätze Kaltwellen kompl. ab DM J. 8d. Hacgrfätben ab VM 8,80 Voöſer Huſten hartnäckiger Katarrh. Asthma. 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Neueste Nachrichten, Karlsruhe vom 26. 9. 1958 4 5 5 ö 5 Wovon ein Aufklärungsfiim sonst nicht spricht ond AB HEUTE 13³⁰ 16⁰⁰ 18³⁰ 21⁰⁰ 1 ee 1 zum dem Film:„Worüber man nicht spricht“ Der„beste 0 g der 5 5 1 N e 1 5 5 Aufklärungsfilm, den man in Karlsruhe bisher gesehen e deg(freigegeben ab 18 Jahren) Te Hg gn fg. tl eſ, 85 Hat“, ist dieser Film in einer Diskussion mit Aerzten, as II 5 8 5 5 5 Geistlichen, Lehrern, Juristen und Fürsorgerinnen, die Wär- 5 dieser Tage im Pali stattfand, genannt worden des——————— e—————— e im 5 5„ 2 2 9 5 chte va, Nui, ein haue Sade mee. 911 in%%. 5 cherz N a i. sonst SEH is Ku EIN FILM UBER DIE 0 Telefon 2 31 23 Telefon 2 50 25 5 m ˙ ĩ. ˙J‚:. 5.. f des PIANME 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 ALHAMBRA 13.30, 16, 16.30, 21 5 5 ö dun Mans Söhner, Ante Geert„vrnciss MEN vc hr. 0 ENTSCHEDENDSTEN EREIONISSE„%%«‚ö;ũ ro; Na- Worüber 1 nicht spricht(18) F. Tagliavini Sab. 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Oktober 1958/ Nr. 249 Keine ernstlichen Sorgen um die Konjunktur (VWD) In Westeuropa dürfte sich der leichte konjunkturelle Rückgang vorläufig noch fortsetzen. Jedoch ist eine Beschleuni- gung und ein tiefer Einbruch in das gegen- Wärtige Beschäftigungsniveau nicht zu er- Warten. Zu diesem Ergebnis kommt das Hamburgische Welt Wirtschafts- Archiv HW WI) in seinem Bericht zur Konjunktur- lage der Weltwirtschaft im Frühherbst 1958. Damit wird in Westeuropa in den nächsten Monaten der leichte Kontraktionsprozeß noch anhalten. Im großen und ganzen zeigt daher der neueste Konjunkturbericht des HWWA ein beruhigendes Bild, welches zu keinerlei ernst- lichen Sorgen Anlaß gibt. Dies gilt vor allem auch für den Arbeitsmarkt. In der Bundes- republik, Italien und Dänemark ist von einer Ueberbeschäftigung zu sprechen, während in Allen anderen Ländern mehr oder weniger Vollbeschäftigung herrscht. Zur Konjunktur- lage der Weltwirtschaft wird vom HWWA im einzelnen erklärt, daß sich in den USA früher Als erwartet ein ziemlich rascher konjunk- tureller Wiederanstieg durchgesetzt hat. In Westeuropa haben sich dagegen bei zusam- menfassender Betrachtung die Anzeichen für eine Stagnation(Stillstand) verstärkt. Die Weltindustrieproduktion hat im drit- ten Quartal 1958 erstmalig wieder konjunk- turell zugenommen, da die Abschwächung in Westeuropa durch die Wiederbelebung in den USA überkompensiert wurde. Die In- Vestitionstätigkeit dürfte in den USA ihren konjunkturellen Tiefstand etwa erreicht haben. In Westeuropa ist ihr Wachstum prak- tisch zum Stillstand gekommen. Mannheimer Leben Zufriedene Aktionäre Einstimmig billigte die Aktionärshaupt- versammlung der Mannheimer Lebensver- sicherungsgesellschaft Ac den vorgelegten Geschäftsbericht, die Bilanz und die Ge- winn- und Verlustrechnung für das Jahr 1957(vergl. MM 18. Oktober:„Mannheimer Leben überschritt Viertelmilliarden-Grenze“). Aus den Ausführungen Generaldirektor Bothes ging hervor, daß das laufende Ge- schäftsjahr(1958) nicht die Ergebnisse brin- gen könne, die in der gleichen Zeit des Jah- res 1957 zu verzeichnen waren. Der Grund liege in der Hauptsache in der Einmaligkeit der Bestandsvergrößerung der Gesellschaft durch die befreiende Lebensversicherung in Verbindung mit der Sozialreform. Ein Ver- Sleich des Neugeschäftes 1958 mit der Ent- wicklung der ersten neun Monate des Jahres 1956 ergibt allerdings eine 40% ige Steige- rung des Neugeschäftes. Die Aktionärshauptversammlung be- schloß antragsgemäß Ausschüttung einer zehnprozentigen Dividende. Reform der sozialen Reformierung ist nötig Uebertreiben des Aufwandes wirkt sich unsozial aus Das Bundeskabinett billigte am 15. Oktober den Entwurf zum„Ersten Gesetz über die Anpassung der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung“. Demnach sollen die Renten, die vor dem 31. Dezember 1957 festgesetzt wurden, ab 1. Januar 1959 um 6,1 Pro- zent erhöht werden.(Vergl. MM“ vom 16. Oktober, Seite 1.) Gleichzeitig ist auch be- absichtigt, das Kindergeld von 30 DM auf 40 DM zu erhöhen.(Vergl.„MM“ vom 16. Okto- ber.) Ein weiteres heißes Eisen wird vom Bundesarbeitsministerium für die parlamen- tarische Verarbeitung intensiv vorbereitet: die Reform der gesetzlichen Krankenversiche- rung Cvergl.„MM“ vom 27. Oktober). Allein die obenerwähnte„Rentenanpas- sung“ und die Kindergelderhöhung dürften jährlich 904 Mill. DM kosten, wovon 710 Mill. DM auf die„Renten verbesserung“ 194 Mill. DM auf die Kindergelderhöhung entfallen. Bei der Frage,„wer das bezahlen soll?“, wollen wir uns nicht aufhalten. Da deutet jede der beteiligten Interessengrup- pen jeweils auf die andere und ruft laut- hals:„Die da, die sollen nur blechen.“ Immer hübsch der Reihe nach: Zunächst ist es nötig, sich mit der oben erwähnten 6,1 prozentigen Erhöhung bestimmter Renten auseinanderzusetzen. Das Versicherungs- neuregelungsgesetz vom 23. Februar 1957 bestimmt: „Die Anpassung der Altersrente hat der wirtschaftlichen TLeistungsfähigkeit und der Produktivität sowie den Veränderungen des Volkseinkommens je Erwerbstätigen Rechnung zu tragen“(5 1272/2). Bis Ende September hatte der sogenannte Sozialbeirat ein Gutachten abzugeben, ob überhaupt und in welchem Ausmaße irgend- welche, aus der gesetzlichen Rentenversiche- rung fließenden Renten zu erhöhen seien. Diese Frist hielt der Sozialbeirat nicht ein. Von der Bundesregierung gemahnt, wurde schließlich der 6, Iprozentige Erhöhungsvor- schlag gemacht. Interessant ist, daß sich die Herren des Sozialbeirates erst jetzt und nachdrücklich die Köpfe über die Begrün- dung dieses Vorschlages zerbrechen. Es wäre nicht auszudenken, wenn dem Sozialbeirat keine geeignete Begründung für seinen, eine bestimmte Rentnergruppe be- vorzugenden Vorschlag einflele. In einem solchen Falle wäre nicht nur der Sozial- beirat, sondern auch die Bundesregierung und der interministerielle Sozialausschuß im Kabinett blamiert. Daß eine solche Bla- mage droht, geht bereits aus dem vorhin zitierten Abschnitt des S 1272/2 hervor. Der Sozialbeirat hat sich nämlich bei seinem 6,- Prozent-Vorschlag lediglich nach einem Ge- sichtspunkt gerichtet und nicht alle drei maßgeblichen Faktoren für die Rentenneu- festsetzung erwogen. Sündhaft teuere Lohnfortzahlung ist zu verlockend Patient ist in diesem Falle das soziale Versicherungswesen, Operateure mögen die Gesetzgeber sein, und die mit der Rechnung Bedrohten das sind wohl die vom sozialen Versicherungswesen betreuten Personen- kreise. Das obige Beispiel gilt nicht nur für die gesetzliche Renten versicherung, sondern auch für den ganzen Bereich der sozialen Kranken versicherung. Das Bundesafbeitsministerium ist sich noch nicht ganz klar darüber, welche end- gültigen Vorschläge dem Bundestag unter- breitet werden. Noch viel unklarer ist, welche Haltung der Bundestag einnehmen wird. Der jetzige Bundesarbeitsminister hat die Offent- lichkeitsarbeit des Ministeriums stärker ein- geschaltet, als dies jemals in der Aera Storeh der Fall war. Die Informationsgespräche mit der Presse dienen Theodor Blank dazu, das Echo kennenzulernen, das die Vorschläge seines Ministeriums herausfordert. Bereits diese Methode allein ist für Blank und seine Tätigkeit sehr wichtig. Es wird allerdings in Kauf genommen werden müssen, daß Blank mindestens scheinbar hie und da„um- fällt“; von seinen ursprünglichen Vor- schlägen nicht viel übrig bleibt. Bonn will der Textilindustrie helfen Von Einfuhrbe schränkungen ist indes kaum die Rede (eg) Die Bundesregierung ist bemüht, Mittel und Wege zu finden, um der Textil- Wirtschaft ihre schwierige Lage überwinden staat der zu helfen. Beamte des Bundes wirtschafts- Ministeriums haben darüber am 27. Oktober mit Bundestagsabgeordneten der Regierungs- koalition diskutiert. Der neue Leiter der Kkonj unkturpolitischen Abteilung im Bundes- wirtschafts ministerium, Ministerialdirektor Dr. Wolfram Langer, wies jedoch gleichzeitig vor der Presse darauf hin, daß die Frage besonderer Einfuhrbeschränkungen für Tex- tilien sehr vorsichtig geprüft werden müsse, zumal das Wirtschaftskabinett der Bundes- regierung eine auf Importbeschränkungen Ab gestellte Wirtschaftspolitik ausdrücklich Abgelehnt habe. Die Tatsache, daß in der Zeit von Januar bis September dieses Jahres ein Außen- handelsüberschuß von insgesamt 4,2 Md. DM erzielt wurde, verpflichte die Bundesregie- rung zu diesem vorsichtigen Verhalten. Während die Importe in diesem Zeitraum wertmäßig um zwei v. H. abgesunken seien, habe die Ausfuhr im Gegensatz zu anderen Landern noch einmal um 2,6 v. H. zugenom- men, wobei allerdings Preissteigerungen eine gewisse Rolle gespielt hätten. Sehr ernst- Freie Devisenkurse vom 27. Oktober Geld Brief 100 dan. Kronen 60,375 60,495 100 norw. Kronen 58,38 58,50 100 schwed. Kronen 80,65 80,81 1 engl. Pfund 11,677 11,897 100 holl. Gulden 110,505 110,725 100 belg. Francs 8,374 8,394 100 franz. Franes 0,9929 0,9949 100 Schweizer Franken 95,56 95, 76 1000 ital. Lire 6,691 6, 711 1 US-Dollar 4,1790 4,1890 1 kanad. Dollar 4,3090 4,3190 100 Schweizer Fr.(frei) 97,37 97,57 100 österr. Schilling 16,125 16, 165 100 DM-W= 440,— DM-O; 100 DM-O= 24, 13 DPM. W haft werde allerdings im Bundes wirtschafts- ministerium geprüft, ob nicht ein Mitglied- staat der Europäischen Wirtschaftsgemein- schaft Ech auf dem Textilsektor eine Exportförderung besonderer Art betreibt, die nach Artikel 91 des EWG-Vertrages als wettbewerbsverfälschende Maßnahme an- zusehen und als unzulässig zu betrachten Sei. Möglicherweise werde Bonn die EW G- Kommission ersuchen, gegen diese Wettbe- werbsverfälschung einzuschreiten. Dr. Langer betonte, daß es außer Ein- kuhrbeschränkungen auch noch andere Maß- nahmen gebe, um der Textilindustrie unter die Arme zu greifen. Es seien in diesem Wirtschaftsbereich noch erhebliche Ratio- nmalisierungs möglichkeiten vorhanden, zu deren Finanzierung gegebenenfalls der Bund auf das ERP- Sondervermögen zurück- greifen könnte. Schließlich könne festgestellt werden, daß es der Textilindustrie bei der derzeitig guten Gesamfkonjunktur leichter Fallen werde, ihre Absatzschwierigkeiten zu überwinden, als wenn die allgemeine Wirt- schaftsentwicklung negativ beurteilt werden müßte. In der Zeit von Januar bis Septem- ber habe die Textilindustrie immerhin einen Produktionsrückgang von sechs v. H. gegen- über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu verzeichnen gehabt. Nach den Worten Dr. Langers hat der befristete Einfuhrstop für Amerika-Kohle zugunsten des heimischen Steinkohlenberg- baus viel dazu beigetragen, daß die Frage der Einfuhrbeschränkungen für Textilien jetzt so lebhaft diskutiert werde. Tatsächlich hätten die Kchleimporte insgesamt im August nur noch ein Volumen von 1, 34 Mill. Tonnen erreicht, während sie sich im glei- chen Monat des Vorjahres auf 2,03 Mill. f beliefen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden 10,9 Mill. t Kohle importiert, in der Vergleichszeit des Vorjahres 14, 137 Millionen Tonnen. Der Bundesarbeitsminister hat auf dem Gebiet des Krankenversicherungswesens zwei mathematische Faustregeln entwickelt: 1. Je ein Prozent(vom Einkommen ge- rechnet) des Beitragsaufkommens wiegt etwa 300 Mill. DM. 2. Ein Tag zusätzlicher Krankmeldung kostet 100 Mill. DM. Die letzte Faustregel spielt bei der Beurteilung der Karenztage eine große Rolle. Infolge des gewerkschaftlichen Druckes und der allen Parlamentariern angeborenen Bereitwilligkeit— von ihnen nicht selbst verdiente— Steuergelder zu verstreuen, hat sich der Bundestag im Vorjahr zum so- genannten Lohnfortzahlungsgesetz breit- schlagen lassen. Dann kam die Grippewelle, und die Gesamtausgaben der Ortskranken- kassen stiegen um 23 v. H., während die Gesamteinnahmen sich um 20 v. H. erhöhten. Das endgültige Ergebnis für 1957 steht noch aus. Für die vorangegangenen Jahre ergibt sich folgendes Vergleichsbild: 1954 1956 in 1000 D Beträge 3 872 568 4 801 429 sonstige Einnahmen 90 892 121 036 Einnahmen insgesamt 3 963 460 4 922 466 Krankenhilfe 3 286 736 4223 972 Wochenhilfe 188 225 229 934 Sterbegeld 66 628 91 333 Verwaltungskosten 246 885 309 308 sonstige Ausgaben 67 002 77 303 Ausgaben insgesamt 3855 47% 8 351 f zan! Betrag zan Betrag der Kassen der Kassen Einnahmen 1556 125 926 986 79 381 Uberschuß der Ausgaben 502 17 94⁴ 1079 88 767 Beiträge je Mitglied 193,05 220,66 Leistungsausgaben je Mitglied(ohne Verwalt.-Kosten) 173,74 206,88 Der Bundesarbeitsminister will nun der gesetzlichen Krankenversicherung einige— bisher nicht gehabte— Reizlichter aufsetzen und findet dennoch warme Verteidigungs- worte für die weiter beizubehaltenden Ka- renztage. An anderer Stelle dieses Blattes und auch in der gestrigen Ausgabe wurden diese Pläne bereits geschildert. Es ergibt sich jedoch eine Frage, auf die Leute aus dem Bundesarbeits- ministerium auch nicht Antwort wissen: Was geschieht sowohl in der sozialen Kranken- versicherung als auch in der gesetalichen Ren- ten versicherung, wenn sich in erheblichem Umfange die Zahl der Beitragszahler vermin- dert? Das braucht nicht nur echte Arbeits- losigkeit zu sein. Auch in der Vollbeschäfti- gung kann sich eine Verlagerung der einzel- nen Berufsgruppen ergeben. Dann müßte also — für die ausbleibenden Beitragszahler— Väterchen Staat einspringen; das heißt der Steuerzahler. Die Mehrheit der Steuerzahler gehört und wird immer zu den Pflichtversi- cherten gehören. Und da liegt der Hund begraben. Der so- ziale Besitzstand erfreut sich der mächtigen Unterstützung jener, die im Namen des arbei- tenden Menschen zwar alle zusätzlichen Ver- günstigungen annehmen, sich aber nichts ab- handeln lassen gegen das, was schon ein- mal eingeführt ist. Deshalb ist eine Reform der sozialen Reformierung dringend nötig. Zwischengeschaltet: Die volks wirtschaftliche Produktivität lag nämlich 1957, gemessen an der Entwicklung des realen Nettosozialprodukts für Erwerbstätige, nur um knapp 2 v. H. hö- her als 1956; 1958 dürfte die Zuwachsrate noch geringer sein, wie auch das Volkseinkommen je Erwerbstätigen voraussichtlich nur eine Zunahme von etwa 4 v. H. aufweisen wird. Die Gefahren einer dieses Maß übersteigen- den Renten- und Kindergelderhöhung liegen auf der Hand: sie führen zwangsläufig zu einem Deflzit der Rentenversicherungen, falls nicht eine Verminderung der Leistung oder erneute Beitragserhöhung in Kauf genommen wer- den soll. Das Deutsche Industrie-Institut Köln, das die Oeffentlichkeitsarbeit der unternehmeri- schen Wirtschaft wahrnimmt, unkt bereits: Die Renten- und Kindergelderhöhung könnte Schrittmacher für andere Mehrausgaben in dem geschlossenen Zirkel der Lohn-Renten- Spirale sein. Letztlich müsse man die Kriegs- opfer, die Pensionäre und dergleichen und so fort auch berücksichtigen. Das ist vielleicht eine akute Gefahr, je- doch sie wiegt gering. Es muß doch in diesem Zusammenhang auch die Tatsache erörtert werden, daß mit der Rentenerhöhung auch eine gewisse Kaufkraftverlagerung stattfin- det. In welcher Weise— darüber entscheidet die Art der Deckung, die für diese Rentener- höhung angewandt wird. Sollten die Kosten dafür allein der unternehmerischen Wirt- schaft aufgebürdet werden, dann heißt dies, daß auf der einen Seite zusätzlich 904 Mill. D- Mark aus dem Portemonnaies der Kleinver- braucher auf den Markt zustogen. Diese 904 Mill. DM werden aber im Investitionsbereich Fehlen. Noch eine andere Möglichkeit ist vorhan- den: Arbeitnehmer und Unternehmer würden durch die Erhöhung der Beitragszahlung dazu angehalten, die Rentenerhöhung zu finanzie- ren. Anstrengungen werden ja bereits dazu gemgcht, indem von Bonn aus verlautet, es würde unausweichlich sein, die Beiträge zur gesetzlichen Renten versicherung um eine Kleinigkeit— d. h. um 2. v. H.— von bishe- rigen 14 v. H. auf 16 v. H. anzuheben. In Bonn werden alle diese Dinge etwas auf die leichte Schulter genommen. Die Opposi- tion und die Gewerkschaften freuen sich dar- über, daß es gelungen ist, die Bundesregie- rung und deren parlamentarischen Freunde in eine wohlverdiente Verlegenheit gebracht zu haben. In Regierungskreisen wird darauf gebaut, daß die Sache nicht so schlimm sein könne. Allerdings gibt es auch in Regierungs- Kreisen Zweifler und Spötter. Auf die Frage, Wes er von den Dingen halte, meinte ein CDU- Parlamentarier:„Na ja, Sie kennen wohl die Geschichte von dem unversicherten Patien- ten. Schon auf dem Operationstisch festge- schnallt, frug ihn der Arzt, ob er die Opera- tion bezahlen könnte, wenn er sie für nötig hielte. Der Patient erwiderte: Würden Sie die Operation für nötig halten, wenn ich sie nicht bezahlen kann?“ Fabrikant Wilhelm Berg wird 70 Jahre alt Fabrikant Oberingenieur Wilhelm Berg, In- haber und Chef der Fabrik Elektrischer Appa- rate Wilnelm Berg, Mannheim, wird am 28. Oktober 70 Jahre alt. Energie, Schaffens- freude und Anpassungsfähigkeit, verbunden mit dem Spürsinn des Kaufmannes— das sind die Lebenselemente dieses Unternehmers. Un- ter schuierigsten Verhältnissen baute Wilkelm Berg nach dem zweiten Welt hrieg seine Fabrik duf. Aus kleinen Anfängen entwickelte sich unter seiner Leitung eine wirtschaftlich ge- sunde Firma, die sich mit der Fertigung von Industrie- Steckvorricktungen, Schalt geräten und Verteilungsanlagen befaßt. Ein gutes Jahr für die Landwirtschaft (VWD) Die Landwirtschaft der Bundes- republik konnte im Grünen-Plan-Jahr 1958 beträchtliche Mehreinnahmen erzielen. Wie das Bundesernährungsministerium am 27. Ok- tober bestätigt, gehen diese Mehreinnahmen noch um einige hundert Millionen über die Höhe der Verkaufserlöse des Vorjahres hin- aus. Besonders starke Mehrerlöse konnten die Landwirte infolge der gestiegenen Milch- anlieferung und der guten Rinderpreise er- reichen. Bei den Schweinen wurden die Mindererlöse durch die größere Menge der zur Ablieferung gelangten Schweine aus- geglichen. Nach Mitteilung des Ministeriums ist da- mit zu rechnen, daß Bund sernährungsmini- ster Lübke Ende des Jalires erstmals einen positiven Bericht über die Lage der deut- schen Landwirtschaft geben kann. Dabei wird darauf verwiesen, daß auch beim Ver- gleichslohn im vergangenen Jahr eine leichte Steigerung zugunsten der Landwirtschaft zu verzeichnen war, da der Lohnabstand zwi- schen dem gewerblichen Lohn und dem Lohnanspruch des Landwirts kleiner gewor- den sei. Daneben seien die Kostensteigerun- gen für die Landwirtschaft insgesamt ge- sehen nicht so hoch gewesen wie das in den vorhergegangenen Jahren der Fall gewesen Sei. Argentinischer Großauftrag für Argentinien (VWD) Die August-Thyssen-Hütte AG (ATE) hat jetzt den Abschluß eines Vertrags mit der argentinischen Regierung über die Lieferung von Eisen- und Stahlerzeugnissen nach Argentinien im Werte von 650 Mill. Schweizer Franken bestätigt. Nach einer Meldung aus Buenos Aires ist der Liefer- kontrakxt am Wochenende zwischen Ver- tretern der argentinischen Regierung und einer Produzentengruppe aus der Montan- union unterzeichnet worden, an deren Spitze die August-Thyssen-Hütte AG., Duis- burg, steht. Die Schweizerische Bankgesell- schaft wurde in die finanzielle Abwicklung des Vertrags eingeschaltet, der Argentinien die Deckung eines Jahresbedarfs an Eisen- und Stahlerzeugnissen ermöglicht. Süddeutsche Wirtschaft wurde nicht vergessen f Bei öffentlichen Aufträgen gerecht berücksichtigt (tz) In einer gründlichen Untersuchung weist das Wirtschaftsministerium Baden- Württemberg nach, daß der Landesteil Süd- baden— entgegen anderslautenden Darstel- lungen— in den letzten Jahren bei der Ver- teilung öffentlicher Aufträge gut und gerecht berücksichtigt worden ist. So wurden die für den Straßenbau im Bereich von Südbaden ausgegebenen Mittel von 17,5 Mill. DM im Jahre 1952 auf 44,4 Mill. DM im Jahr 1956, also um über 150 v. H., und damit am stärk- sten von allen Landesteilen erhöht. Erfah- rungsgemäß ist im Straßenbau sowohl be- züglich der Materiallieferung, als auch der Bauausführung das örtliche Baugewerbe stark eingeschaltet. Aus den stark erhöhten Investitionen für den Straßenbau ist daher dem Baugewerbe von Südbaden ein erheb- liches Auftragsvolumen zugeflossen. Der Bundesbahn hat das Land Baden- Württemberg seit 1952 Darlehen in Höhe von 42,5 Mill. DM mit der Verpflichtung zur Ver- kügung gestellt, hieraus zusätzlich Aufträge an Firmen des Landes zu erteilen. 14,6 v. H. davon entflelen auf Südbaden, das nur einen einschlägigen Fertigungsbetrieb besitzt. Im Rahmen der Bahnelektriflzierung erhielt die südbadische Wirtschaft Liefer- und Montage- aufträge im Werte von 12,2 Mill. DM, obwohl in diesem Landesteile Firmen für elektrische Bahnausrüstung kaum vorhanden sind. Bisher wurden vom Bundesverteidigungs- ministerium an Firmen in Baden-Württem- berg für rund 449 Mill. DM Aufträge erteilt. Die Beteiligung der Landesteile richtete sich nach der dort vorhandenen Industrie. Der Anteil Südbadens an den nach Baden-Würt⸗ temberg geflossenen Verteidigungsaufträgen betrug in der holzverarbeitenden Industrie 42,3 V. H., in der Bekleidungsindustrie 34,5 V. H., der Textilindustrie 22,8 v. H., in der Schuh- und Lederindustrie 22,6 v. H. und in der Eisen- und Blechwarenindustrie 12,8 v. H. Dabei ist stets zu bedenken, daß von allen im Lande Baden- Württemberg be- schäftigten Menschen 16 v. H. im Landesteil Südbaden arbeiten. Von den Beschaffungen für die staatliche Polizei entfielen in den letzten Jahren 41, V. H. auf Nordwürttemberg, 11,6 v. H. auf Nordbaden und 14,5 v. H. auf Südbaden. Das hängt damit zusammen, daß wesentliche Teile des notwendigen Materials in Südbaden nicht erhältlich sind oder sich wegen der guten Beschäftigungslage z. B. in der Textil- industrie Bundeswehraufträge) nur wenige Firmen an den Ausschreibungen beteiligten. Zusammenfassend stellt das Wirtschafts- ministerium fest: Die seit Jahren planmäßig betriebene Förderung der südbadischen Wirt- schaft auf dem Gebiete der öffentlichen Auf- träge ist demnach nicht ohne Erfolg geblieben, auch wenn sich das nicht immer zahlenmäßig nachweisen läßt. Es wird jedoch nie möglich ͥõÜ˙⁵³è[1.:.%⏑ ⁵ lil... d ꝛ. 8 ö Sein, alle Gewerbezweige daran zu beteiligen oder die Hoffnungen jedes einzelnen Bewer- bers zu erfüllen. Auch können öffentliche Aufträge allein auf die Dauer keine Grund- lage für eine gedeihliche Entwicklung eines Unternehmens beten. Vom Lande aber wird nichts unterlassen, was einer gerechten Be- teiligung der Wirtschaft von Südbaden an öffentlichen Aufträgen dienlich sein kann. Susie denkt:„Wos konn ich tun, um nach Menschenort zu roh'n?“ Susi schnurrt behaglich:-H h²e gehlfuber Weil sie keine Decke hat, nimmt sie sich ein Zeifungsblaft. Jo, f O MIKA. Housschobe sind sehr beliebt. Wer sie einmal getragen hat, verlangt sie immer Wieder. Sie sind molligwarm, sehr behaglich, und: das issen alle ROMIK A- Hausschuhe haſten longe. Von Susi sieht man nun nichts mehr, nur der Schwanz schlägt hin und her. e, 2 Win 70 4 Doch geföllt's ihr gor nicht gut, als sie in der Zeitung ruht. — — eee, Sie läßt Zeitung Zeitung sein- schlöff in Frouchens Hausschuh ein. IKN Nur in& OMEA-Schühen Wird die wörmehaſtende Hirutex-Elastiksohle verarbeitet. Darum achten Sie bitte auf die eingewebte RO MIKA-GUTEMARKE Der gute Fachhandel führt ROMIKA-Schöhe Dolly Damen- Housschuh mit erstklossigem Samt. Oberteil, Trikotfutter, O MIEA. Colibri. Elastiksohle. Ausführung: bordecux, bernstein, blob Größen: 3.8 DM 10,50 Dieser Schuh wird guch für Mädchen gefertigt, Ausführung: bernstein, bordegun Großen: 30. 35 UM 9,50 Gert Wormer Domen- Hausschuh mit etstklos. zigem Duyetine- Oberteil, Wollfriesfutter, Hinter- kappe, RO MIKA. FElastiksohle. Austöhrung: zimt/ mit Ozelot, sond/ mit Ozelot, schwotz/ mit Krimmer, bordegux/ mit Krimmer Grögen: 35. 42 BÿM 12,90 24 des- 1958 Wie Ok- men die hin- mten ilch er- die der Alls- da- nini inen leut- ) abei Ver- ichte kt zu Zwi- dem Wor- run- 86= den esen 0 A trags die issen Mill. einer fer- Ver- und tan- eren uis- Sell lung nien sen- Nr. 249/ Dienstag, 28. Oktober 1958 MORGEN Habenzinsen- Problem bald gelöst? (VWD) Nachdem die Beratungen des Zentralen Kreditausschusses am 17. Septem- ber in Köln und die Sitzung des Sonder- ausschusses Bankenaufsicht am 25. des glei- chen Monats in Berlin zu keiner Einigung in der Frage der weiteren Herabsetzung der Zinsen für Termin- und Spareinlagen und der Beseitigung unechter Spareinlagen ge- führt haben, werden sich die beiden Gremien in Kürze erneut mit diesen Problemen be- fassen. Bereits am 30. Oktober wird der Zentrale Kreditausschuß, dem die fünf Spitzenverbände des westdeutschen Banken- gewerbes angehören, in Bonn zusammen- treten, um, nachdem sich dem Vernehmen nach die bisher divergierenden Auffassun- gen zwischen Sparkassen und Kxreditinsti- tuten weitgehend angenähert haben, nun- mehr einen gemeinsamen Vorschlag für die Neuregelung der Habenzinsen und die Be- seitigung der unechten Spareinlagen zu erarbeiten. Die Sitzung des Sonderausschusses Ban- kenaufsicht ist für den 13. und 14. November anberaumt. Durchaus möglich ist es, daß diesmal ein Kompromiß in der Habenzins- Frage insofern zustande kommt, als man sich auf eine Beibehaltung der Zinssätze für ge- setzliche Spareinlagen und eine Reduzierung der Zinsen für die sogenannten Jahres- spareinlagen, d. h. die Spareinlagen mit vereinbarten Kündigungsfristen von zwölf Monaten und darüber, um je ½ auf 4 und 3 v. H. einigt sowie auf eine entsprechende Herabsetzung der Zinsen für Termineinla- gen. Der Motorisierung voraus eilt der Bau von Tankstellen (ch) Was in unterrichteten Kreisen schon längst vermutet wurde, ist jetzt von einer Stelle, die es eigentlich wissen müßte, auch offiziell ausgesprochen worden. Es gibt bei uns zuviel Tankstellen! Das jetzt vorhan- dene Tankstellennetz wäre ausreichend, um einen Bedarf zu decken, der sich erst dann einstellen wird, wenn Kraftfahrzeugverkehr und Kraftfahrzeugbestände einen wesent- lich größeren Umfang haben werden als heutzutage. Es liegen in diesem Fall zwar keine direkten Fehlin vestitionen, wohl aber zeitlich allzustark vorgezogene Voraus- Investitionen vor, die ihre Entstehung wahr- scheinlich der Tatsache verdanken, daß die Oelkonzerne Gewinne unterbringen und sich Abschreibungscbjekte für solche Ge- winne sichern wollten. Der diesjährige, in Wien stattgefundene Kongreß des„Internationalen Bureaus für Kraftfahrzeughandel und»reparaturen“ stellte nämlich fest, das sich die flacher werdende Motorisierungskurve insbesondere in Oesterreich, in der Bundesrepublik und in der Schweiz auf die wirtschaftliche Si- tuation der Tankstellen ungünstig auswirkt, „da in diesen Ländern das Tankstellennetz üperbesetzt ist“. Es wurde daher vor Fehl- investitionen in dieser Sparte gewarnt. Wieviel Tankstellen es eigentlich im Bundesgebiet gibt, darüber fehlen amtliche Statistiken. Die Esso AG berichtete bei- spielsweise Mitte vorigen Jahres, daß ihr Tankstellennetz 4600 Stationen umfaßt. Die Zahl der freien, also außerhalb der Kon- zernnetze befindlichen Tankstellen wurde ge- gen Erde des Vorjahres auf 2000 geschätzt. Die jetzt erschienenen detaillierten Ergeb- nisse der Umsatzsteuerstatistik für 1956 führen unter dem Gewerbezweig„Tank- stellen(ohne Garagen)“ insgesamt 5376 Un- ternehmungen mit 380 Mill. DM Gesamtum- satz auf. Dabei handelt es sich um Schwer- punktbetriebe, nicht etwa um Anhängsel an- derer Betriebe wie Garagen, Gasthöfe. Hand- Werks- und Einzelhandelsbetriebe. Zu die- sen Schwerpunktbetrieben gehören die freien Tankstellen sowie solche Konzern- tankstellen, die in selbständiger Rechts- korm geführt werden oder verpachtet sind. K U RZ N AN HRICHTEN Aegyptische Staatsanleihe soll Produktion steigern (VWD) Die Auflage einer neuen ägyptischen Staatsanleihe in Höhe von 13 Mill. ägyptische Pfund, die zur Steigerung der Produktion ver- wendet werden soll, wurde dem Schatzminister durch Staatsdekret genehmigt. Die Anleihe wird ab 1. November mit einem Zinssatz von drei v. H. aufgelegt. Sie ist in zehn Jahren rückzahlbar, die Regierung behält sich jedoch das Recht vor, sie in sieben Jahren zu amor- tisieren. Oesterreichs Bekenntnis zur Freihandelszone (WD) Die österreichische Regierung hat sich zur europäischen Freihandelszone bekannt, erklärte der österreichische Bundeskanzler Raab in Beantwortung einer parlamentari- schen Anfrage, warum Oesterreich der Euro- 5 Wirtschaftsgemeinschaft(EWG) fern- eibe. Maßgebend für die Haltung Oesterreichs seien, betonte Raab, Erwägungen wirtschafts- politischer Nützlichkeit“. Obwohl Oesterreich gegenwärtig einen Großteil seines Waren- und Zahlungsverkehrs mit den EWG-Ländern ab- wickele, habe es starke geographisch und tra- ditionell bedingte Interessen an der Auswei- tung seiner Wirtschaftsbeziehungen zu den Ländern des Ostens und zu außereuropäischen Staaten. Diese Beziehungen wolle Oesterreich nach Möglichkeit unabhängig von bindenden und einschränkenden Verpflichtung frei pfle- gen und entwickeln. Effektenbörse Frankfurt a. M., Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Okt. 44,5044, 90; inl. Roggen Okt. 40,50—40,90 Weizenmehl Type 405 67,7069, Type 997 60,1561, 10, Type 1150 53,1559, 10, Type 59,70—61; Brotmehl Type 1600 54,706; Roggenmenl Type 997 60,1561, 10, Type 1150 53,1559, 10, Type 1370 56,15 57,10; Braugerste 44—45,50; Futtergerste Inl. 3737,50; Sortiergerste 33-36, dto. ausländische nicht not.; Futterweizen 40,50; Inlandshafer zu Badische Bank, Filiale Mannheim 27. Oktober 1958 (VWD) Zusammenfassung. Die Aufwärtsbewegung setzte sich an den westdeutschen Aktien- märkten bei lebhaften Umsätzen verstärkt fort. Die Kauf welle stieß auf sehr enge Märkte. Zahlreiche Spezialpapiere verzeichneten Kursgewinne von 20 Punkten und darüber. Am IG-Farbenmarkt führ- ten größere Käufe der Investmentgesellschaften und des benachbarten Auslandes zu einer hausse- artigen Aufwärtsbewegung. Bei recht beachtlichen Umsätzen wurden hier Kursgewinne bis zu 10 Punkten erzielt. Bergbau- und Stahlwerte nah wärtsbewegung teil, Stahlwerke süd westfalen, di men dagegen nur zum Teil an der kräftigen Auf- e zu Beginn der Börse die 600-Grenze überschrit- ten, mußten gegen Börsenschluß einen großen Teil ihres Tagesgewinns wieder hergeben. Kali-Aktien und Elektrowerte im Rahmen der Allgemeintendenz erhöht, Großbankwerte bis zu 10 Punkten nöher im Handel. Börsenschluß trotz vereinzelter Gewinnmitnahmen sehr widerstandsfähig. An den Rentenmärkten blieben Pfandbriefe zu letzten Kursen gesucht, Industrieanleihen dagegen vereinzelt bis zu einem halben Punkt erhöht. Aktien 24. 10 27. 10. Aktien 24. 10, 27. 10. Aktien 24. 10. 27. 10. 9 77 8* 15 12 e 180 180% e 55 0 Adler werke 14 1 etallges 11735 735 ute Hoftnun. AES 4287 ¾ 290% Ahein-Braunk. 410 Bet Ges. Ruhrort— 277 Aschzell] 95 97% Rhein-FElektr. 273 280 T 127555— 44 2097¼½ 314 n„4 236/ 244 eh. Hoesch AG: M—— J 13 ˙⅝ 141 R VVV 33⁰ 1 141 141 Bemberg: 134 12 fsalzdetfurtn. 27% 28 foeschwerkks Berger Tiefbau. 200 260 Schering 4 362½ 38] 8. Saen e ee e eee * uber alzer 320 1 Chem. albert. 2% schwarte Storch. 400 r 400 f cen Hub D. 8(185 Conti Gummi. 34% 38 seilind. Wolff 125 e 1% Daimler-Benz. 900 912 1* 39 ˙%% 34% Stahlw. Südwestt. 5 Degussa 389 inner 25 2. 5 R 287 5 Südzucker. 370 372 Dt. Era!„% i DXM 5 eh. ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 421 Ver. Stahlwerke. 1,70 1,70 aft 20 25[Wintershall 319 ½ 317 55 e 55 205 1— Zeig-Ikon 310„ El Lacht e ler 1%% eiten elapot 149 150% V 5 0 1 218 3 7 Enzinger Union 295 313 1 Banken Bochum. Verein 1648 170 Gebr. Fahr. e 5 8 271 275 Gußstahlw. Witt 403 403 K 1 5 Bayr. Hypothek- Hamborn. Bergb 113% 115 i 5 121 u. Wechsel-Bk. 235¼ 341 Handelsunion 25 334 352 8 9 5 8 155 8%% commerzbank) 65/8 6% Phönix Rhelnrohr 189/190 G iin Hüttenw. Siegerl. 225 248 Parent B 200 u. Credit-Benk 207% 303 Ruhrst. Hatting— Feldmühie 25% s Deutsche Wan) 9 Istahlw. Südwestt. 530 25 Felten& Guill. 250 454 Dt. Bank ad 30% 308 Aug.-Thyssen-H. 181% 181 ¼ 5 53555 5 Dresdner Bank) 10 2 Erin- Bergbau 305 30⁰ Goldschmidt 322 355 5 1 8 er 138 138 Dresdner Banka 301 Srün& Bilfinger 27 200 ela. 92. Investmentfonds 124½ 7 Siehsbank-Ant. 7 2 5 Hens a 450% 1 Rhein, Hyp.-Bank 337 336 Adifonds 102,10 J 103,70 Hoechster Farben 298½!“310 Dego(Vorzug). 805%(79%ę Concentra 3 189.5 Holzmann 5 3661 389 Montan- Nachf.: e 3 147,0 152720 Rar ee„ fxis.& Hütten w.: Fondis. 168, 174,20 Lahme yer 355 31 Eiern ütke 190 12. 1300 15950 3 0 97% Stahlw. Bochum 140 142 finvesta m e. 1 2 , 7 565 Tel. Electr. Ooll.) 13,66 13,3 Linde's Eis 1 333½ 52 eh. GHH: Set eee 66,80 68,50 Ludw. Walzmühle J 150— Hüttenw. Oberh.. 188 187%½% Uscafonds 110,80 J 110,50 1)= RM-Werte vom 27. Oktober Futterzwecken 35—36, dto. für Industriezwecke nicht not.; Auslandshafer nicht not.; Mais 40,50 bis 43; Weizenkleie prompt 23,2523, 75, dto. per Nov. Dez. 23,2323, 75; Roggenkleie 20,2520, 75; Weizenbollmehl 24,2523; Weizen-Nachmehl 32,50 bis 37,50; Rapsschrot 21; Sojaschrot 35,50; Erdnuß- schrot 36; Palmkernschrot 31 Kokosschrot 35; Leinschrot 35; Hühnerkörnerfutter 4444,50; Lege- mehl 4445,50; Malzkeime 22,50; Biertreber 1819; Trogkenschnitzel 1717,75; Dorschmehl 76—61; Fischmehl 70—75; Speisekartoffeln 7,2575; Wie- serheu lose 8; Luzeèerneheu lose 10,5011; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,60 3,80, dto. drahtgepreßt 4,805; Hafer-Gerstenstroh 3, 203,40. Sämtliche Mehlpreise verstehen sich mit minus 1.— DM Monatsabschlag. Allgemeine Tendenz: ruhig bis stetig. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnittspreise per 100 kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk. Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 113 Ochsen; 291 Bullen; 129 Kiihe; 147 Färsen; insgesamt 685 Stück Großvieh; 186 Kälber; 2554 Schweine; 22 Schafe. Preise je ½ kg Lebendge wicht: Ochsen A 110117, B 104 bis 110; Bullen A 118127, B 110119; Kühe A 92105, B 8395, C 74—80; Färsen A 108-120, B 102110; Kälber Sonderklasse 200—215, A 177190, B 160 bis 174, C 148—158, D 140; Schweine A 137141, BI 138 bis 142, B II 138—145, C 135145, D 135—144, E 128 bis 133; Sauen G1 125—132, G II 120-124; Lämmer, Hemmel A 388-95; Schafe A 7. Marktverlauf: Großvien in allen Gattungen mittel, kleiner Uber- stand. Kälber schleppend, bei nachgebenden Prei- sen geräumt. Schweine anfangs belebt, später ab- flauend, Uberstand. Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 3 Ochsen; 56 Bullen; 61 Kühe; 62 Färsen; insgesamt 184 Stück Großvieh; 135 Käl- ber; 766 Schweine; 13 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen nicht notiert; Bullen A 117 bis 124; Kühe B 38—100, B 79-69; Färsen A 113 bis 123, B 106-114; Kälber A 185-200, B 170-184, C 160 pis 168, D 140—157; Schweine nicht notiert; Schafe nicht notiert. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Große Anfuhr in Apfel und Birnen, Absatz langsam, in Gemüse Anfuhr und Absatz normal, bis auf Sellerie und Lauch(Uberstände). Es erzielten: Apfel A 10—25, B 6—9; Ananas Renette 153—23; Berleps 15—26; Cox Orange A 32 bis 45, B 25—32; Goldparmäne A 17-25, B 12—16; Ribston Pepping A 15—22, B 10—14; Boskoop A 13 bis 17, B 10—12; Landsberger Renette 10—16; Cron- cels 8—12; Gewürzluiken 10—13; Jakob Lebel 9—12; Kaiser Wilhelm 12—16; Rheinischer Winterrambour 9—12; Birnen A 12—23, B 6—11; Gräfin von Paris 10—14; Madame Verté 11—16; Alexander Lukas 17-253; Präsident Drouard 9—12; Pastorenbirne 9—11; Quitten 15—22; Kopfsalat St. 1218; Endi- viensalat St. 8—12; Tomaten 50-60 mm G 1720, dto. 40-50 mm O 10; Stangenbohnen 20-25; Feuer- bohnen 20—25; Weißgskohl 8—10; Rotkohl 8; Wirsing 10—12; Blumenkohl St. 250-300 mm G 40-45, 200 bis 250 mm G 35—40, 150—200 mm S 30-35; Rosen- kohl 45; Sellerie 20—25; Sellerie Stück 18-25; Lauch 12—20; Zwiebeln 10—11. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 290,50 293,50 PM Blei in Kabeln 94—95 DM Aluminium für Leitzwecke 232—235 DM Westdeutscher Zinnpreis 897906 DMT Messing: Ms 58 220-227 PM Messing: Ms 63 250—258 DM Geräte sofort cuslieferbbrl Haltestelle Tattersqall ACHTUNG! der Preis: Teilzahlung möglich! LEITUNG: R. SolKA E777 ACHTUNG! Endlich auch in Deulschtand! DER GLGAS OFEN OHNE KAMIN“ I SCHWEIZER DEUTSCHEHWERTARBR EH BUN DESPATENT) 2 Systeme in einem Ofen! Intensive Infrastrahlung durch rein kupferne Parabole und thermische Luft- umwälzung. Die modernste Heizung der Gegenwart. Keine kalten Ecken, keine kalten Fußböden, kinder- leicht zu bedienen, leicht transportabel, in jedem Raum aufstellbar. Heizungskosten nur Pfennige pro Stunde Vorführung von Dienstag, 28. Okt., bis Freitag, 31. Okt., täglich von 10 Uhr bis ladenschluß Mannheim- Gasthof Alter Eichbaum Un wahrscheinlich Bläschen und schmerzhafte Risse zwischen Zehen verursccht der schötzt zuverlässi Stellenangebote je Fusspilz. 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Die- Ses Stück wird was Furchtbares“, klagte Wagner in einem Brief an seine Isolde, Mat- hilde Wesendonck, bekannte gleichzeitig aber auch in schöner Selbsteinschätzung:„O, es wird tief und schön.. So etwas habe ich denn doch noch nicht gemacht; ich gehe auch ganz in dieser Musik auf. Ich lebe ewig in ihr, und mit mir. Philosophische Ab- Handlungen ohne Zahl sind über den„Tri- Stan“ geschrieben worden, über den roman- tisch eingefärbten christlichen Erlösungsge- danken, der später im„Parsifal“ seine ganz Vergeistigte Form finden sollte. Denn nicht das Leben, nicht der Tag bringt die Erfül- lung des höchsten Verlangens, allein die Nacht und ihr uralter, mystischer Bote, der Tod, trägt die Vereinigung der Liebenden in sich.„O sink' hernieder, Nacht der Liebe, Sib Vergessen, daß ich lebe, nimm mich auf in deinen Schoß, löse von der Welt mich Jos Fin traurig Lied“, erinnert sich Hans Sachs in den„Meistersingern“. * In der Neueinstudierung dieses Werkes Für das Wagner-Repertoire des Mannhei- mer Nationaltheaters schreiten Hans Schü- ler als Regisseur und Paul Walter als Büh- nenbildner den Weg vom Tag in die Nacht mit einer bezwingenden Folgerichtigkeit ab. Ganz realistisch und hell ausgeleuchtet steht da zuerst das Schiff, mit dem Tristan seinem König Marke die Braut Isolde zuführt, doch schon beim Liebestrank dringen dunkle Schatten ins Bild, umhüllt ein violett-röt- liches Licht die Liebenden. Und von nun an wird die Szene von Bild zu Bild abstrakter, Weitet sich der Himmel ins Unendliche, wer- den Tristan und Isolde immer stärker los- gelöst von aller Dinglichkeit. Den zweiten Akt beleben noch ein paar stilisierte Bäume, der dritte jedoch ist kahl, leeres Mauerwerk vor dem All, das in wandelnden Farben gleichsam das Leben in sich auf- saugt. Alle drei Bilder sind überdies aus einem erkennbar bleibenden Kreis geschnit- ten, der dies Spiel zusammenhält und zu einem schicksalsträchtigen Symbol wird. Es ist das eine großartige Konzeption, zumal auch Hans Schüler Zug um Zug die anfängliche Psychologische Detaillierung des Schauspie- Ierischen fallen läßt und zum Mysterium vorstößt. Ein bißchen zu plump und allzu vordergründig ist die Szene geraten, da Brangäne den schwarzen Todestrank mit. dem leuchtend roten Liebestrank ver- tauscht, und es haften auch während des ersten Aktes der Isolde mimisch und gestisch einige Züge des Weibchenhaften an, die in dieser Gestalt vom Werk her kaum ver- Wurzelt sind. Doch bleiben dies Einzelheiten, die die große Linie, den gedanklichen Ueber- bau nur unwesentlich stören. Herbert Albert am Dirigentenpult des ganz gelöst und mit prachtvoller Klang- Kultur spielenden Nationaltheater-Orchesters verströmt den vollen Zauber der„Tristan“- Partitur. Der seidenweiche Glanz des Pia- Nissimos in den ersten Takten der Ouver- türe ist schon gleich ein beglückender Auf- takt, Merkmal einer Interpretation, die In- tensität mit Geistigkeit verbindet, Aus- druckskraft mit Formbewußtsein.„Meine Feinste und tiefste Kunst möchte ich jetzt die Kunst des Uebergangs nennen“, schrieb Wagner, und Professor Albert macht dieses Wort sinnkällig, zur Richtschnur seiner mu- sikalischen Gestaltung. Alles ‚Schroffe und Jahe“ ist, wie es der Komponist haben Wollte, vermieden, die Musik kommt aus dem Unendlichen und strebt nach ihm hin. Eins greift ins andere, mit wundersamen Schattierungen versehen, reich an Farb- Werten, erfüllt vom Geheimnis des Schöpfe- rischen. Doch nicht nur im Szenischen und Orche- Stralen, auch in der Besetzung stellt sich die Mannheimer Oper mit dieser Aufführung auf ein imponierendes Niveau. Wolfgang Windgassen ist der zur Zeit wohl beste deut- sche Tristan. Die ruhige, in jedem Ansatz spürbare Sicherheit seines Singens, der Warme, im Grunde weich modellierte Glanz seiner Stimme schaffen sofort eine unmit- telbare, stark berührende Beziehung zu ihm und zu der Gestalt, die er verkörpert. Am Premierenabend schien er sich im zwei- ten Akt ein wenig zurückzuhalten; die Fie- berfantasien des dritten Bildes fordern ja eine äußerste physische Anstrengung, und hier bot Windgassen denn auch eine schlechthin einzigartige künstlerische Lei- stung. Als Isolde hat Elisabeth Thoma die Wandlung vom racheschnaubenden Weibe zur leidenschaftlichen Liebenden zu vollziehen; sie spielt dabei zunächst alle Regungen des Herzens aus, zu sehr sogar in manchen De- tails, was aber, wie gesagt, vermutlich auf das Konto des Regisseurs zu buchen ist. Mit der Fülle und Strahlkraft ihres dramatischen Soprans zeichnet sie auch musikalisch die eminente seelische Spannung nach, die in dieser Gestalt schwingt. Man mag, wiederum im zweiten Akt, ein gewisses Nachlassen des stimmlichen Volumens registrieren, im Ex- pressiven hält Elisabeth Thoma die Partie bis zur Ekstase des Liebestodes bewun- dernswert durch. Von beiden, von Elisabeth Thoma wie von Wolfgang Windgassen, durfte man, nach allem, was man bislang von ihnen sah und börte, eine so eindrucksvolle Durch- dringung ihrer Rollen erwarten. Die große Ueberraschung dagegen ist die neu enga- gierte Altistin Gertrude Schretter-Petersik. Das ist eine herrliche Brangäne! Wie wun⸗ derbar klingt ihr Mahnruf durch die Won- neschauer der Nacht! So leuchtend und voll und die Verzauberung vollkommen machend durch das Medium der Stimme. In diesen Augenblick der Verzückung, des„Nie- Wieder-Erwachens wahnlos holdbewußten Wunschs“, bricht König Marke, der Be- trogene, der mehr um Tristans verlorene Treue als um Isoldes Tugend Klagende: Fred Dalberg gibt dieser undankbaren Rolle menschliche Kontur und stimmliche Souve- ränität. Für den Kurwenal hat Willibald Vohla die sympathische, warmherzige An- hänglichkeit des Tristan ganz ergebenen Mannes im Spiel wie im Musikalischen. Das Isoldes Liebestrank Ein Szenenfoto aus dem ersten Akt der Mannheimer Neueinstudierung von Richard Wag- ners„Tristan und Isolde“: links Elisabeth Thoma als Isolde, rechts Wolfgang Windgassen als Tristan, im Hintergrund Gertrude Schretter-Petersik als Brangäne:(Siehe auch unse- ren Bericht auf dieser Seite.). Lied des jungen Seemanns stimmt Dermot Troy mit makellos reinem Tenor an, Walter Martin ist der verräterische Melot, Karl Bern- höft der Hirte; die Stimme des Steuermanns kommt von Hans Rößling. Dazu— im ersten Akt— der Chor, von Joachim Popelka vor- bereitet. * Das Mannheimer Premierenpublikum ap- plaudierte, nach einigen Sekunden der Er- griffenheit, mit sichtlicher Begeisterung. Foto: Bohnert& Neusch Richard Wagners„Tristan und Isolde“ steht nunmehr in einer hervorragenden Wieder- gabe im Spielplan des Nationaltheaters Mannheim und widerlegt damit die Zweifel seines Schöpfers:„Ich fürchte, die Oper wird verboten— falls durch schlechte Aufführung nicht das Ganze parodiert wird—: nur mittelmäßige Aufführungen können mich ret- ten! Vollständig gute mussen die Leute ver- rückt machen,— ich kann mir's nicht anders denken. Kurt Heinz Wirbel um die Auszeichnung Boris Pasternaks Die„Frawda“ bezeichnet den neben Nobelpreisträger als Unkraut in der lichten kommunistischen Gesellschaft Das Organ des sowjetischen Schriftsteller verbandes„Literaturnaja Gaseta“ hat jetzt Qualität zwangsläufig einen Schatten auf das Signal zum Angriff auf Boris Pasternak gegeben. Mit allen Mitteln des geschrie- benen und gesprochenen Wortes wird der 68 jährige Träger des diesjährigen Literatur- Nobelpreises„fertig gemacht“. Von den bis- her geäußerten Vorwürfen sind dies die schwerwiegendsten:„Judas, der für 30 Sil- berlinge sein Vaterland verkaufte“ und „Köder auf dem verrosteten Angelhaken der antisowjetischen Propaganda“. Man gibt Pasternak zu verstehen, daß er der Verach- tung seines Volkes preisgegeben sei und ein „unrühmliches Ende“ auf ihn warte. Diese Kampagne wurde jetzt von der „Prawda“ fortgesetzt. Am Schluß eines Drei- spaltenartikels heißt es:„Wenn bei Paster- nak auch nur ein Funken sowjetischer Würde übrig geblieben wäre, wenn in ihm das Ge- wissen eines Schriftstellers und das Gefühl dafür, was er seinem Volk schuldig ist, leben würde, dann hätte er die für ihn als Schrift- steller erniedrigende Auszeichnung! zurück- gewiesen. Aber das aufgeblasene Selbst- bewußtsein des beleidigten und verärgerten Spießers hat in der Seele Pasternaks keine Spur von sowjetischer Würde und Patriotis- mus belassen. In seiner ganzen Tätigkeit be- weist Pasternak, daß er in unserem soziali- stischen und von dem Pathos des Aufbaues einer lichten kommunistischen Gesellschaft erfüllten Lande lediglich Unkraut ist.“ Auch im Westen hat es neben vielen zu- stimmenden Aeußerungen zu der Wahl des Nobelpreiskollegiums nicht an Kritik ge- fehlt. Den Vogel dabei haben wohl die „Basler Nachrichten“ abgeschossen, die zu der reichlich makabren Feststellung kom- men, daß man nicht übersehen könne, daß Pasternak„trotz seiner angeblich regime- feindlichen Einstellung von Stalin nicht wie andere Autoren ähnlicher Observanz umge- bracht, daß er nach der Stalin-Aera offiziell ausgezeichnet wurde, und daß sich schließ- lich auch der notorische Scharfmacher Ehren- burg in den höchsten Tönen über ihn ge- Außert hat. So peinlich ihm dies alles auch gewesen sein mag, so bleibt er eben doch gewollt oder ungewollt mit dem Sowjet- system verbunden, was bei aller hohen das dichterische Werk wirft. Zweifellos wer- den die Sowjets die Ehrung ihres Dichters weidlich und schamlos propagandistisch aus- schlachten— auch dafür kann der(aller- dings marxistisch orientierte) Dichter nichts.“ Die unabhängige Brüsseler Zeitung„Lan- terne“ dagegen wendet sich am Montag in scharfer Form gegen die Moskauer Presse- angriffe auf den neuen sowjetischen Nobel- preisträger Boris Pasternak. Unter dem Titel „Von Moskau exkommuniziert“ schreibt das Blatt:„Pasternak wird jetzt von den Feder- knechten des Kreml als mittelmäßiger Dich- ter hingestellt. Er würde von ihnen als lite- rarisches Genie betrachtet, hätte er sich zum Lobredner der Diktatoren der UdSSR und des wirtschaftlichen und politischen Systems gemacht, das sie ihrem Volk aufgezwungen haben. Er hat sich geweigert, seinen kriti- schen Geist, seine Urteilskraft und seine Menschenwürde aufzugeben, und das sind Dinge, die man in dem Imperium, wo Chrust- schow und seine Clique mächtiger und ab- soluter als die Zaren herrschen, nicht ver- zeiht. Die Sowjetunion hat an der Brüs- seler Weltausstellung teilgenommen. Sie hat sich zu dem Ausstellungsthema der Bilanz für eine menschlichere Welt! bekannt. Die Haltung der Diktatoren der UdssR und der Funktionäre ihrer Presse zu Pasternak be- weist schlagend, daß sich das Sowietregime zynisch über die Freiheit und Rechte des Menschen, über die demokratischen Prin- zipien und über die menschlichen Pflichten lustig macht.“ AP/dpa Mannheimer Joseph-Hads-IJage Ein Veranstaltungs-Zyklus zum gchtzigsten Geburtstag des Komponisten Der in München lebende Komponist Jo- seph Haas wird am 19. März 1959 achtzig Jahre alt. Aus diesem Anlaß werden in Mannheim— quasi als Vorfeier— vom 14. bis 16. November von den Gesangvereinen „Liedertafel“ und„Liederhalle“ zusammen mit der Städtischen Hochschule für Musik und Theater“ und der Mannheimer Gruppe des„Verbandes deutscher Tonkünstler und. Musiklehrer“ Joseph-Haas-Tage veranstal- tet, bei denen Kammermusik sowie weltliche und geistliche Chorwerke des Komponisten aufgeführt werden. Joseph Haas wird selbst nach Mannheim kommen und nach einem Empfang bei der Stadt Mannheim am Frei- tag, 14. November, 20 Uhr, in der Kunsthalle die Tage mit dem Vortrag„Ueber die innere Berufung zum Künstlertum“ eröffnen. Am Samstag, 15. November, ist die Einweihung der„Joseph-Haas- Stube“ im Gesellschafts- haus der Mannheimer„Liedertafel“ vor- gesehen, Joseph Haas spricht dabei„Ueber die Sinngebung und Zielsetzung in meinem Kunstschaffen“ und ein Frauen- und gemischter Chor der Mannheimer Lieder- tafel singt die„Hymne an den Frohsinn“ und die Kantate„Lob der Musik“. Am selben Tag findet dann abends in der Kunsthalle ein Kammerkonzert mit Werken von Joseph Haas statt. Else Landmann, Isolde Wasser- mann(Klavier), Maria Eigler-Fendt(So- pran), Karl Rinn, Max Adam(Klavier) sowie Frofessor Richard Lauschmann(Oboe) tragen die„Sonate für Klavier“, Opus 61, Nr. 1, die „Bagatellen“ Opus 23, die„Sonate für Horn und Klavier“ Opus 29 und Lieder vor. Höhe- punkt und Abschluß der Joseph-Haas-Tage bildet die Mannheimer Erstaufführung des Oratoriums„Die Seligen“ unter Musik- direktor Max Adam am Sonntag, 16. Novem- ber, 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens. Außer den Solisten Cläre Faßbender-Luz (Sopran) und Hans Günther Grimm Gari- ton) wirken bei dieser Aufführung der ge- mischte und Frauen-Chor der„Liedertafel“, der Männerchor der„Liederhalle“, der Mäd- chenchor der Feudenheimschule und das Pfalzorchester mit. 1g. Das Berliner Kaberett„Die Stachelschweine“ sucht zeitbezügliche Einakter und Kurzszenen für zwei bis acht Personen. Die Dauer der Stücke soll zwanzig Minuten nicht überschrei- ten Anfragen und Einsendungen können ge- richtet werden an„Die Stachelschweine“, Ber- lin W 30, Rankestraße 9. an Automobilen“). Walter von Molo Zum ode des großen Erzählers Am Montagmittag ist im Alter von 78 Jahren der Erzähler und Dramatiker Walter von Molo in seinem Haus in Murnau gestor- ben, wo er seit 1934 seinen Wohnsitz hatte. In Sternberg in Mähren wurde er als Sproß einer alten schwäbischen Reichsritter fami- lie geboren, studierte in Wien Maschinenbau und Elektrotechnik und legte sein Examen als Diplomingenieur ab. Als Angestellter bel Siemens& Falske in Berlin und beim österreichischen Patentamt Veröffentlichte er seine ersten Bücher, schmale Bändchen die sich noch ganz mit technischen Fragen beschäftigten(„Wie mache ich eine Patent- anmeldung“ und„Geschwindigkeitsmesser f Das Schreiben machte ihm Spaß, und so war der Schritt von der Fachliteratur zu Studentenerinnerungen nicht weit, die unter dem Titel„Als ich die bunte Mütze trug“ auch einen Verleger kanden. In einem Selbstporträt hat Walter von Molo Seschildert, wie er allmählich ganz von der Literatur gepackt wurde:„Ich schrieb abends von 8 bis 9 Uhr und an den Feiertagen einen Roman und schickte den nach Berlin an einen Verleger, der druckte dieses Buch, das bis 1933 eine Auflage von einer halben Million erreicht hatte. Auf ein- mal war ich in der Oeffentlichkeit; doch ich lachte die Menschen aus, die mich nun mit anderen Augen ansehen wollten und mich für eine Begabung hielten. Ich wollte mich doch nur neben meinem Beamtenberuf ein wenig geistig beschäftigen, mich davor be- wahren, daß ich so wie meine Kollegen würde; ich wollte kein ‚Spießbürger', kein zengherziger Bürokrat' werden. Zu„schrei- ben“ hatte ich begonnen, um an mir zu ar- beiten, in einer Art Selbstunterricht, nach höchst eigenem Verfahren suchte ich wei⸗ ter zu lernen. Nie dachte ich an anderes.“ Walter von Molos besondere Liebe galt den großen Männern, die sich gegen das Schicksal auflehnten und mit großem sitt- lichem Ernst das Leben bezwangen. Er schrieb über Christus, Kleist und die Köni- Sin Luise. Sein zwischen 1912 und 1916 in vier Teilen erschienener Schiller-Roman wurde sein erster großer Erfolg. Ungewöhn⸗ lich starkes Echo fand auch die Fridericus- Trilogie, die in den Jahren 1916 bis 1921 er- schien. Ein Lutherroman, eine Biographie Friedrich Lists unter dem Titel„Ein Deutscher ohne Deutschland“ und ein Roman um den Prinzen Eugen runden die Reihe seiner histo- rischen Romane ab. Außerdem hat er auto- biographische Schriften, gesammelte Reden und Aufsätze, Lyrisches und historische Dra- men, die dieselben Probleme behandeln wie seine Romane, veröffentlicht. So gehört das Drama„Der Infant der Menschheit“ zum Schiller-Roman, das Volksstück„Friedrich Staps“ zur„Luise“, das übermütige romen- tische Lustspiel„Till Lausebums“ zum „Bobenmatz“; auch„Fridericus“,„Friedrich List“ und„Prinz Eugen“ sind nachträglich Aue verfilmt oder als Hörspiel be- AT eitet worden. 1957 erschien sein Lebens- bericht„Sso wunderbar ist das Leben“. Der Schriftsteller, dessen Arbeiten ideali- stischer Schwung und Wirklichkeitssinn auszeichnen, war Präsident der Dichter- Akademie in Berlin, der seinerzeit Thomas Mann, Heinrich Mann, Hermann Hesse, Franz Werfel, Ricarda Huch, Max Halbe, Eduard Stucken, Bernhard Kellermann, Al- fred Doeblin und Wilhelm von Scholz an- gehörten. Er ist der Gründer der„Klasse Literatur“ in der Akademie für Wissen- schaft und Literatur in Mainz, die ihn später zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Außerdem ist er Ehrenpräsident der Vereinigten Deut- schen Schriftstellerverbände und Inhaber der Goethemedaille gewesen. Als früherer Vorsitzender des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller hat er sich wiederholt für die Wirtschaftlichen Belange seiner Schriftstel- ler-Kollegen eingesetzt; bekannt wurde sein Schriftwechsel in dieser Frage mit Bundes- präsident Theodor Heuss vor einigen Jah- ren.“ Zum 70. Geburtstag Walter von Molos hatte August Winnig das schöne Wort ge- funden:„Er war ja gar kein Literat, wie ich gedacht hatte, er war viel mehr, er war ein christlicher Bekenner, ein Mann, der schrei- ben muß, weil er sich nicht nur von der Zeit, sondern zugleich von Gott gerufen fühlt.“ ew. ANTONIA RIDE: Die Neide nach Franlereich Deutsch von Helmut Bode 11. Fortsetzung So vergingen die Jahre, unsichere Frie- densjahre und dunkle Kriegsjahre, in denen Tante Kate Seestrümpfe strickte, als ob sie allein für die Ausstattung der gesamten bri- tischen Flotte verantwortlich wäre. Von Zeit zu Zeit versuchte sie erneut, mich zu einer Faubsreise ohne sie zu überreden, aber allmählich gab sie den Kampf auf. Dann wechselte die Zentralschule ihren Namen und wurde eine moderne höhere Schule, aber meine Arbeit blieb jahrein, Jahraus dieselbe. Ich unterrichtete eine Klasse le nach der anderen. Zuweilen ent- schuldigte sich Mig Clarkson deshalb bei- nahe und schloß mit ein paar besänftigenden Und höflichen Worten über meine Art, die Kinder voranzubringen, mit einem: Nie- mand sonst versteht sich so gut auf sie“ und anderen erfreulichen Lobesworten. Die bittere Wahrheit aber hieß selbstverständ- lich, daß niemend sonst im Lehrerkollegium diesen Posten haben wollte. Die Kinder, die in die Klasse le gingen, kamen in diese Klasse, weil man sie nicht für klug genug hielt, in eine andere zu gehen. Ich aber konnte nie vergessen, daß man auch mich immer für ein stumpksinniges Kind ohne Phantasie gehalten hatte und ich vermute, das Half Tatsächlich zog ich sehr viel heim liches Vergnügen aus meinen eigenen kleinen Aufzeichnungen über Kinder, die mit elf Jahren als 1c eingestuft wurden und genau so gut wie alle anderen waren, wenn sie die Schule verließen, manchmal sogar noch besser. Ich will jedoch nicht so tun, als ob ich mir nicht von Zeit zu Zeit ein herzhaftes Stönnen erlaubt und erklärt hätte, ich wünschte mir das Glück, Kinder anvertraut zu bekommen, die sich praktisch selbst unterrichtèten. Aber ganz ehrlich gesagt, glaube ich nicht, daß ich Sie lieber gehabt hätte. Es erschien mir immer als ein grau- samer Unfug, ein Kind zu tadeln, Weil es keinen Sinn für Buchweisheit besaß— Was etwa genau so freundlich und intelligent war, wie wenn man es gescholten hätte, weil es glattes Haar oder blaue Augen besaß. Ich kann jedoch nicht behaupten, daß ich ernsthaft an die Zukunft gedacht hätte. Sie mögen sagen, was Sie wollen, die meisten unter uns haben doch herzlich wenig Zeit oder Neigung, sich hinzusetzen und dar- über nachzudenken, was das Leben uns an- tut. Wir treiben es einfach so weiter. So wenigstens stand es mit mir, bis zu einem gewissen Morgen— es war der 21. Dezember und bitter kalt. Ich ging mit einer frühen Tasse Tee in Tante Kates Zim- mer. Sie saß aufrecht im Bett, in dem war- men blauen Schlafrock, den ich ihr zum Ge- burtstag geschenkt hatte, von drei Kissen gestützt— sie mochte immer gern drei—, ihr Strickzeug in den Händen. a Tot. Sie war tot. Meine Tante Kate war tot. Und es War so geschehen, wie sie sich's immer gewünscht hatte, still und leise. Sie hatte die Ferse einer Socke für Mrs. Pennys Bill in Angriff genommen. e Und auf dem Tisch neben ihr lagen die Geschenkpäckchen, die sie für Weihnachten zurechtgemacht hatte, alle verschnürt und mit der Aufschrift versehen. 5 Als der Tag kam, an dem ich meine ge- wöhnliche Arbeit wieder aufnehmen mußte, kehrte ich spät von der Schule nach Hause zurück— ich war noch dageblieben, um einige Zeugnisse auszuarbeiten. Ich schloß auf, zündete mit einem Streichholz das Feuer an und rückte den Kessel für eine Tasse Tee auf den Herd. Ich grübelte be- drückt darüber nach, ob das Haus nun immer so sein würde— so leer, so frostig. Und ich lief hinauf, um mir eine Wolljacke zu holen. Als ich meine Schlafzimmertür öffnete, flutete das Mondlicht durch das Fenster und traf genau auf das Porzellanhäuschen, das Mrs. Penny mir gegeben hatte, und auf mein Familienalbum. Und wenn Sie jemals erfahren haben, wWas es heißt, sich verzweifelt müde, einsam und unglücklich zu fühlen, dann werden Sie Wissen, wie man mit beiden Händen nach jedem Andenken greift, das Wärme und Trost spendet. Ich saß auf meinem Bett das Licht hatte ich nicht angedreht—, und die langen Jahre liefen nach rückwärts ab, und ich erlebte jenen Abend wieder— den Abend, an dem mir Tante Kate das Album gegeben hatte, Ich glaubte, ihre liebe, sanfte Stimme, ihr warmes, gütiges Lachen zu hören. Und plötzlich wußte ich, was ich tun würde. Ich weiß nicht, ob ich es dachte oder laut aussprach.„Ich werde nach Frankreich fahren“, hörte ich mich sagen.„Ja, natürlich werd“ ich nach Frankreich fahren.“ Ieh nahm mein Familienalbum auf, und es öffnete sich bei der Photographie, die meine Eltern an ihrem Hochzeitstag zeigte. Sie erinnern sich vielleicht: ich versuchte, Ihnen zu schildern, wie glücklich sie aus- sahen. i Nun, in jener Mondnacht schienen sie zu strahlen. Und ich zog, wunderlich getröstet, meine Wolljacke an und ging hinunter, Die Küche war voller Dampf, und der Kessel tanzte, weißglühend und leer, auf dem Herd. Zum Monatsende reichte ich meine Ent- lassung ein. Ich kündigte mit einer Frist von zwei Monaten, weil ich wußte, daß Miß Clarkson gern soviel Spielraum haben würde, um eine andere erfahrene Lehrerin zu finden. Aber starr vor Ueberraschung gab sie mir zu verstehen, daß ich mich nicht nur recht absonderlich benahm, sondern auch noch ausgesprochen rücksichtslos ihre Stundenpläne so umzuwerfen, und das nach dreiund zwanzigjähriger ungetrübter Harmo- nie zwischen uns! Sonst aber nahm es jedermann als selbst- verständlich hin, daß ich vernünftig genug War, einmal lange Ferien zu machen und dabei mein Französisch zu verbessern. Ich vermute, daß auch Miß Clarkson sich lang- sam auf diesen Gedankengang einstellte, denn eines Nachmittags sagte sie:„Oh, Miß Durand. können Sie mir annähernd sagen, wann Sie zurückzukommen gedenken?“ „Nein“, sagte ich.„Ich fürchte, nein. Es hängt davon ab, wie lange mein Geld reicht“ „Schön“, sagte sie, ganz heiter und ver- zeihend,„wenn Sie zurückkommen— und ich kann einfach nicht glauben, daß Sie nicht zurückkommen werden, nach all diesen Jahren—, dann muß ich wirklich versuchen, Ihnen Dispens von der Klasse le zu geben. Ich hoffe, ich werde es einrichten können, daß Sie in der ganzen Schule Unterricht in französischer Literatur und Konversation geben werden.“ f Und sie strahlte mich an, als ob sie mir die ganze Welt und den Himmel noch dazu versprochen hätte. Darum hatte ich nicht das Herz, ihr mehr zu sagen als ein:„Vielen Dank, Mig Clarkson. Das würde hübsch Sein.“ Ich kam mir wie eine Schwindlerin vor, aber wie hätte ich ihr, und ausgerechnet r, erklären können, daß ich keine Pläne, absolut keine Pläne hatte, daß ich när- rischer weise gar keine Pläne schmieden Wollte, daß ich keinerlei feste Vorstellungen davon hatte, was ich in Frankreich tun würde, und noch weniger, was ich tun wollte, wenn ich zurückkehren mußte. Alle anderen schienen jedoch genau 2zu wissen, was ich tun würde. So zum Beispiel hörte ich, als ich eines Nachmittags an meinem Pult saß und dar- auf wartete, daß die Klasse le von ihrem wöchentlichen Kochunterricht eintrudeln Würde, zwei ältere Mädchen draußen vor meinem offenen Fenster miteinander schwat⸗ 20h. „Stell dir vor, die gute alte Dorothy Durand will nach Frankreich fahren“, sagte die eine.„Ausgerechnet nach Frankreich!“ „Oh, ich kann sie mir ganz genau vor- stellen“, sagte die andere,„wie sie in Museen und anderen Sehenswürdigkeiten herum: stöbert ung ihren Geist bildet. Das machen sie immer.“ In diesem Augenblick strömte die Klasse 10 herein. Und ich weiß nicht, was mit mir War, ich vermute, daß ich mich unpäßlich kühlte. Was die Sache noch schlimmer machte, war, daß an jenem Nachmittag ein über- trieben reger Zettelaustausch stattfand. „Sei nicht so gemein! Du hast gesagt, ich könnte zwischen Pir und June stehen. Du weißt, daß Du's gesagt hast.“—„Leih mir Deinen Kamm.“—„Macht's Dir was aus, Deine drei Extra-Groschen Pat zu geben?“ und andere rätselhafte Botschaften fing ich auf. Ich dachte, daß ich mich da nun seit September mit ihnen abgerackert hätte, und sie könnten gar nicht weniger Interesse, weniger Sorgfalt zeigen. Und ich begann, erbittert an all die langen gahre zu denken, in denen ich mich mit einer 1e nach der anderen abgeplagt hatte.„Nun ja“, dachte ich,„es wird sich zeigen, es wird sich alles zeigen Fortsetzung folgt) SG eren