249 n 78 alter stor- latte. prog ami- bau men r bel beim ichte chen, agen tent· esser ichte der agen die eger von ganz „Ich den den ckte von ein- ich mit nich nich Ei be- gen kein rei- Ar- aach Wei- galt das sitt⸗ Er öni- 6 in man n- eus- er- phie cher den Sto- uto- den ra- Wie das zum rich An- zum rich lich be- ns- ali- zinn ter- mas SSE, be, Al- an- Asse en- ater dem aut⸗ ber rer Her die tel- sein les- ah- olos ge- ich ein rei- zeit, a EW. lte, 2U nes ar- eln vor at- thy gte Hie Or- een im- nen iSse mir lich ate, er- Herausgeber: Mannheimer Morgen verlatz. Druck: Mannheimer Grog- druckerei. Verlagsleitung: H. auser. chetfredaktion: E. FT. von Schilling; Dr. K. Ackermann: Politig: W. Hertz- Elchenrode: Wirtschaf: F. O. Weder; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. 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Oktober 1958 Johannes XXIII. neuer katholischer Oberhirte Das Kardinalsk ollegium bestimmte im elften Wahlgang den 76 jährigen Kardinal Roncalli aus Venedig zum 262 Papst Vatikanstadt.(AP/ dpa) Zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche ist am Dienstagnachmittag der 76 Jahre alte Patriarch von Venedig, Angelo Giuseppe Kardi- nal Roncalli, gewählt worden, der sich nach seiner Wahl den Namen Papst Johan- nes XXIII. beigelegt hat. Er tritt damit als 262. Papst die Nachfolge für den am 9. Oktober verstorbenen Papst Pius XII. an. Die Wahl des neuen Papstes erfolgte durch die in Rom versammelten 51 Kardinäle nach zehn erfolglosen Wahlgängen und einer Konklavedauer von rund 72 Stunden. Brausender Jubel stieg am Dienstag- abend aus der riesigen Menschenmenge auf dem Petersplatz auf, als der Kardinal- diakon Canali von einem Balkon des Petersdomes aus die Worte rief:„Ich verkünde Euch eine große Freude: Wir haben einen Etwa eine Stunde zuvor waren aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle vier kurze Rauchstößbe von unbestimmter Farbe aufgestiegen, die— wie schon bei vorheri- gen Rauchsignalen— die Menge in Unge- Wiszheit über den Wahlausgang ließen. Nach erregendem Warten flammten plötzlich Scheinwerfer auf und beleuchteten den Balkon, auf dem der neue Papst sich ge- wöhnlich zum erstenmal den Gläubigen Zeigt. Die ersten Jubelrufe brachen auf und wurden immer häufiger, als dann auch die Schweizer Garde des Vatikans und italieni- sche Polizei aufmarschierte. Als Kardinal Canali schließlich auf den Balkon trat und das Wahlergebnis verkün- dete, brach die Menge auf dem Petersplatz immer wieder in die Jubelrufe„Viva il Papa“ aus, in die sich das dröhnende Freu- dengeläut der schweren Glocken von St. Pe- ter mischte. Um 18.15 Uhr erschien der neue Papst selbst auf dem Balkon und gab seinen ersten Segen„Urbi et orbi“(der Stadt Rom und der Welt). Die Stimme des Pap- stes klang klar und kräftig über der plötz- lich verstummten Menge. Ein tausendstim- miges„Amen“ der Gläubigen antwortete ihm. Papst Johannes XXIII. wiederholte das Kreuzeszeichen noch mehrmals nach ver- schiedenen Seiten und zog sich dann wieder in den Petersdom zurück, während eine Karabinieri-Kapelle einen Triumphmarsch anstimmte. Die feierliche Krönung des neuen Papstes Wird voraussichtlich nach einer Woche erfolgen. Papst Johannes XXIII. wurde am 10. August 1904 zum Priester geweiht. Seine Ernennung zum Titular- Erzbischof von Areopolis erfolgte am 3. März 1925. Eine Krönung seiner diplomatischen Laufbahn war die Nuntiatur in Paris, die er im Ja- nuar 1945 übernahm. Am 12. Januar 1953 wurde Roncalli zum Kardinal und drei Tage später zum Patriarchen von Venedig ernannt, wo er als„Kardinal der Arbeiter“ galt.(Siehe auch Seite 2.) Der neugewählte Papst ist, wie dpa aus Rom erfährt, Träger des Großkreuzes des Bundesverdienstordens, Diese höchste Aus- Papst.“ zeichnung der Bundesrepublik Deutschland wurde ihm im Mai 1957 für die Verdienste verliehen, die er sich als Apostolischer Nun- tius in Paris in der Fürsorge um die deut- schen Kriegsgefangenen in Frankreich er- Worben hat. Eine Sonderstufe des Groß- Kreuzes ist ausländischen Staatsoberhäup- tern vorbehalten. Der Name Johannes ist der bisher am häufigsten verwendete Papstname. Es gab sogar schon einmal einen Papst Johan- nes XXIII. Dieser 1419 gestorbene Papst wird in der offiziellen Liste des päpstlichen Jahrbuches nicht gezählt. Er wurde am 29. Mai 1415 abgesetzt, bis 1418 inhaftiert und nach seiner Unterwerfung unter den neuen Papst Martin V. freigelassen. Er starb als Kardinalbischof von Tusculum und De- kan des heiligen Kollegiums. In der offi- ziellen Reihenfolge führt daher der neue Papst den Namen Johannes XXIII. Keine Vorschriften oder Gesetze zwingen den neugewählten Papst zur Annahme eines bestimmten Papstnamens. Er ist völlig frei in seiner Auswahl und kann sogar den eige- nen Namen weiterführen, was in der langen Papstgeschichte bis zum Jahre 1009 sogar üb- lich war. Bei näherer Betrachtung der vielen Papstnamen läßt sich unschwer feststellen, daß die Namensänderung jedoch zur Tradi- tion geworden ist. Die rund 260 Päpste, die den Stuhl Petri bestiegen haben, benutzten insgesamt nur 81 verschiedene Namen; die Gegenpäpste sind hierbei nicht berücksichtigt. Ihrer Herkunft nach waren es 105 Römer, 104 nicht aus Rom gebürtige Italiener, 15 Fran- zosen, neun Griechen, sieben Deutsche, sieben Asiaten, drei Afrikaner, drei Spanier, zwei Dalmatiner, ein Waliser, ein Thraker, ein Holländer, ein Engländer, ein Portugiese und ein Kreter. Der neugewählte Papst kann seine Na- menswahl motivieren, Eine Verpflichtung dazu besteht allerdings nicht. Der Papst setzt seinen Krönungstag selbst fest. Im allgemeinen liegt er etwa zehn Tage nach der Wahl, um die etwaige Entsendung von Sonderdelegationen aus befreundeten Steaten zu ermöglichen. Wahrscheinlich ist es, daß der Papst bald nach seiner Wahl eine Rundfunkbotschaft an die Welt richten wird. Wenn dies mehr eine Dank- und Gruß- botschaft ist, so wird das„Programm“ des neuen Pontifikats der Sitte nach in der ersten Enzyklika enthalten sein, die der Papst im allgemeinen in den ersten Monaten nach sei- ner Wahl erläßt. Der Papst kann ferner nach seiner Wahl die Mitglieder des päpstlichen Hofstaates im Amt bestätigen oder neu er- nennen. Die vatikanischen Würdenträger, de- ren Amt mit dem Tod seines Vorgängers er- joschen ist, muß er bestätigen oder neu er- nennen. Dazu gehören der Kardinalkämmerer (Kardinal Aloisi-Masella ist vou Kardinals- kollegium nur für die Zeit der Sedisvakanz gewählt worden) und der Kerdinalstaats- sekretär(dessen Amt Pius XII. selbst mit ausgefüllt hatte). Die Bestätigung der von sei- nem Vorgänger ernannten päpstlichen Ge- heimkämmerer in ihren verschiedenen Rän- gen ist üblich und mehr zu einer Formsache geworden. Wichtig ist dagegen die Erneue- rung der Beglaubigungsschreiben für die päpstlichen Nuntien, Internuntien und Dele- gaten. Glückwunschtelegramm des Bundespräsidenten Die Wahl des neuen Papstes hat in der ganzen katholischen Welt Jubel und Freude ausgelöst. Zu seinen Ehren läuteten überall die Glocken der katholischen Kirchen. Auch in Deutschland und Oesterreich erklangen die Glocken. Im Frankfurter Kaiserdom läu- tete eine halbe Stunde lang die„Gloriosa“. Die Nachricht von der Wahl wurde über die westdeutschen Rundfunksender zum Teil in Sondermeldungen verbreitet. Das Deutsche Fernsehen brachte eine Originalübertragung vom Petersplatz in Rom. Bundespräsident Heuss hat dem neuge- wählten Papst folgendes Glückwunschtele- Der Sozialbeirat löste sich auf Unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten über die Renten-Anpassung Von unserem Wirtschafts- Korrespondenten Ernst Georg Bonn. Bei der Abwicklung der im ver- Sangenen Jahr beschlossenen Rentenreform hat es jetzt eine schwerwiegende Panne ge- geben: del bei der Bundesregierung gebil- dete Sozialbeirat, der nach dem Gesetz jähr- lich ein Gutachten über die Möglichkeiten zur Anpassung der Altrenten an das gestie- gene Lohnniveau abgeben soll, hat seine Arbeit ergebnislos eingestellt und sich prak- tisch selbst aufgelöst. Acht Mitglieder des Beirates legten ihre Aemter nieder, um bei einer Neugestaltung dieses Gutachtergre- miums nicht im Wege zu stehen, In einem Schreiben an Bundesarbeitsminister Theo- dor Blank teilte der Vorsitzende des Bei- rates mit, es sei den Sachverständigen nicht gelungen, ein Gutachten abzuschließen, weil bei den Beratungen Meinungsverschieden- heiten aufgetreten seien, die nicht hätten überbrückt Werden können. Da keine Aus- sicht mehr bestanden habe, das Gutachten noch rechtzeitig bis zum Beginn der parla- mentarischen Beratungen über die Renten- anpassung vorzulegen, habe der Beirat seine Arbeit mit dem 27. Oktober eingestellt. Die Beiratsmitglieder hielten dieses Ergebnis für sehr unbefriedigend und seien der Meinung, daß einem besseren Resultat die Schwierig- keiten im Wege ständen, die sich aus der unterschiedlichen Auslegung einiger Bestim- mungen des Rentenreform-Gesetzes und vor allem aus der gruppenmäßigen Zusammen- setzung des Beirates ergaben, Im Sozialbei- rat waren bisher Beauftragte der Arbeit- Zeber und Arbeitnehmer praktisch pari- tätisch vertreten. In einem Mehrheitsbeschluß hatte der So- 2ialbeirat allerdings unlängst festgestellt, daß Segen eine Erhöhung der vor dem 1. Januar dieses Jahres fällig gewordenen Renten um 6, Prozent ab 1. Januar 1959, wie sie die Bundesregierung vorgeschlagen hat keine Volks wirtschaftlichen Bedenken bestünden. Auch die derzeitige finanzielle Lage der Rentenversicherungsträger gestatte eine solche Anpassung. Reform der Kriegsopferrenten Bonn.(AP) Nach den vorläufigen Plänen des Bundesarbeitsministeriums soll die Kriegsopferversorgung mit Beginn des näch- sten Haushaltjahres am 1. April 1959 verbes- sert werden. Wie verlautet, ist daran ge- dacht, vor allem den Kreisen, die bei der bisherigen Regelung von sozialen Abstieg bedroht sind, eine kräftige Hilfe angedeihen zu lassen. Dies gilt besonders für Krieger- Witwen, deren Männer den freien Berufen angehört hatten. Ferner sollen die Maß- nahmen zur Wiedereingliederung in das Berufsleben ausgebaut werden. Die Grund- rente, die jedes anerkannte Kriegsopfer er- hält, soll nach den Plänen des Ministeriums hingegen nicht allgemein erhöht werden. gramm übermittelt:„Zur Wahl Eurer Hei- ligkeit zum Oberhaupt der katholischen Kirche bitte ich Eure Heiligkeit meine herz- lichen persönlichen Glückwünsche und die des deutschen Volkes entgegenzunehmen. Möge Eurer Heiligkeit ein segenreiches Wir- ken für den inneren und äußeren Frieden in der Welt vergönnt sein.“ Namens des Klerus und der Gläubigen des Berliner Bistums hat der Bischof von Berlin, Dr. Julius Döpfner, ein Glückwunschtelegramm gesandt, in dem Papst Johannes gebeten wird,„unsere ehr- furchtsvollen Wünsche und Gebete für ein gottgesegnetes Pontifikat“ entgegen zu neh- men. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Nachricht von der Wahl des neuen Pap- stes sandte der österreichische Bundesprä- sident Dr. Adolf Schärf ein Telegramm Papst Johannes XXIII., in dem er seine und des österreichischen Volkes Glückwüllsche aus- sprach. Der französische Ministerpräsident de Gaulle sandte dem neugewählten Papst ein Telegramm mit folgendem Wortlaut:„Ich vereine meine Freude mit der der ganzen Christenheit und bitte Eure Heiligkeit die Huldigung meiner ergebensten Hochachtung entgegenzunehmen, Charles de Gaulle.“ In Spanien wurde die Wahl des neuen Papstes mit großer, echt südländiscner Freude auf- genommen.. PAPST JOHANNES XXIII. Exklusiv-Foto für den MM: Excelsior Bozem Die Freihandelszone ist in Gefahr Ernste Schwierigkeiten bei den Verhandlungen in Paris Paris.(AP) Ernste Meinungsverschieden- heiten zwischen Großbritannien und Frank- reich bei den gegenwärtigen Pariser Frei- handelsbesprechungen drohen der Realisie- rung des Projekts einer Europäischen Frei- handelszone schwerwiegende, wenn nicht gar unüberwindliche Hindernisse entgegen- zusetzen. Der„Maudling- Ausschuß“, der sich in Paris um eine Bereinigung der noch be- stehenden Kontroversen bemüht, erörterte am Dienstag eine Anregung seines Vorsit- zenden, des britischen Ministers Maudling, nach der die Konferenz in der französischen Hauptstadt so lange fortgesetzt werden soll, bis die dringendsten Probleme gelöst sind. Zwiscen Gesfern und Morgen Verteidigungsminister Strauß eröffnete in Hamburg- Blankenese in den Gebäuden des früheren Luftgaukommandos die von Bad Ems an die Elbe verlegte Führungs- akademie der Bundeswehr. Der Verwaltungs- und Wohnungsbau- ausschuß des Landtags hat sich in eingehen- den Beratungen mit einem CDU-Antrag be- faßt, der sich zum Ziel setzte, eine Reihe von notwendigen Sanierungsmaßnahmen im Krankenhauswesen in Baden- Württemberg anzuregen. Nunmehr liegt dem Landtag ein entsprechender Antrag vor, durch den die Landesregierung aufgefordert wird, dem Landtag Vorschläge zu machen, und dabei vor allem den Grundsatz zu beachten, daß die Krankenhäuser als öffentliche, gemein- nützige und private Anstalten unter Wah- rung ihrer Eigenständigkeit und Eigenver- antwortlichkeit aufrecht erhalten werden sollen. Als weiterer Grundsatz wird gefor- dert, darauf hinzuwirken, daß den Kranken- hausträgern die bei sparsamer Wirtschafts- kührung entstehenden Kosten vergütet wer- den. Ein letzter Versuch wird von CDU/CSU unternommen, um noch vor den Weih- nachtsferiey eine Wahl des Wehrbeauftrag- ten durchzuführen. Nachdem sich die Kan- didatur von Klaus von Bismarck zerschla- gen hat. wird nunmehr voraussichtlich der CDU-Abgeordnete Müller-Hermann vorge- schlagen werden. Müller-Hermann wird zu- nächst ab 17. November seine erste Re- serveübung beim Panzerregiment in Bremen ableisten. Müller-Hermann ist als Ober- leutnant einberufen worden, obwohl er zu Ende des Krieges nur den Rang eines Ober- Wachtmeisters hatte. Angefragt hat die SpD beim Bundestags- präsidenten, ob er die im Juni 1956 vom Obersten Sowiet an den Bundestag ergan- gene Einladung nach Moskau noch als gültig betrachte. Wie der SpD-Fraktionsgeschäfts- führer Dr. Mommer mitteilte, habe Dr. Ger- stenmaier erklärt, dag er die Einladung noch als existent betrachte. Zur richtigen Zeit müsse man auf sie zurückkommen und ihr Folge leisten. Das traditionsreiche Kampforgan der schwedischen Sozialdemokratie und Sprach- rohr der sozialdemokratischen Regierungen Schwedens,„Morgon-Tidningen“, erschien am Dienstag mit einer umfangreichen Ab- schiedsnummer zum letzten Mal. Die Zeitung stellt ihr Erscheinen aus wirtschaftlichen Gründen ein. Die Abonnenten des Blattes Wurden aufgefordert die im Besitz der Ge. Werkschaften befindliche„‚Stockholms-Tid- ningen“ zu abonnieren, Die Morgon-Tidnin- gen“ wurde 1885 unter dem Namen„Sozial- demokraten“ gegründet. Zu ihren Chef- redakteuren gehörten die Arbeiter führer und Ministerpräsidenten Hjalmar Pranting und Per Albin Hansson, Die Gewerkschaften, die seit Jahren das mit großen Verlusten er- scheinende Blatt subventioniert hatten, wol len sich jetzt ausschließlich auf die Heraus- gabe von ſStockholms-Tidningen“ und „Aftondbladet“ konzentrieren, Mit der Ein- stellung von„Morgon-Tidningen“ setzt sich ein Schrumpfungsprozeß der Stockholmer Presse fort. Bundeswirtschaftsminister Erhard wurde am Dienstag vom japanischen Kaiser Hiro- hito im Tokioter Kaiserpalast in Audienz empfangen. Der Empfang war durch beson- dere Herzlichkeit gekennzeichnet. Als neuer Botschafter Indiens machte Frau Vijaya Lakshmi Pandit, die Schwester des indischen Ministerpräsidenten Nehru, ih- ren Antrittsbesuch im spanischen Außenmini- sterium. Zum erstenmal in der Geschichte Spaniens ist eine Frau als Botschafter in die- sem Land akkreditiert worden. Fräsident Eisenhower hat dem neuen jugoslawischen Botschafter in Washington, Marko Nikezie, bei der Entgegennahme des Beglaubigungsschreibens der amerikanischen Unterstützung bei den Bemühungen Jugo- Slawiens versichert, sich von der ausländi- schen Vorherrschaft freizuhalten. Die chinesischen Kommunisten setzten am Dienstag die Beschießung der natienal- chinesischen Insel Quemoy fort. Damit haben sie ihre Zusage bisher nicht eingehal⸗ ten, an geraden Tagen Quemoy nicht zu be- schießen um eine Versorgung der Insel zu ermöglichen. Einige Beobachter befürchten für den Fall eines Scheiterns der Bemühungen um eine Freihandelszone sehr negative wirtschaft- liche und auch politische Auswirkungen. Während Frankreich die Ansicht vertritt, daß die Freihandelszone im wesentlichen eine Zoll-Union mit festen wirtschaftlichen Spielregeln sein sollte, die ihren Mitglied- staaten gegenüber der übrigen Welt eine Vorzugsstellung gewährt, wünscht Groß- pritannien ein Freihandelsgebiet als Schritt auf dem Wege zu einer internationalen Liberalisierung des Handels, weil es sich davon auf die Dauer allgemein größere Vor- teile verspricht. Das bedeutet aber, daß zwischen dem Freihandelsgebiet und der übrigen Welt keine Zollmauer bestünde. Ein Mitgliedstaat könnte beispielsweise beim Import gewisser Produkte niedrigere Zoll- sätze anwenden als seine Partner. Wäre das Produkt einmal im Freihandelsgebiet an- gelangt, so könnte es zollfrei in die Partner- staaten gebracht werden. Frankreich erstrebt Kontrollen für derartige Fälle, Großbritan- nien meint, dies Problem könne auf der Grundlage der„guten Nachbarschaft“ gelöst werden. Der französische Arbeitgeberrat hat sich unterdessen erneut gegen das Freihandels- projekt in seiner jetzigen Form gewandt. Der Rat ist der Meinung, daß der Gemein- same Europäische Markt keinen Erfolg haben und das Freihandelssystem selbst zu- sammenbrechen werde, wenn man sich nicht zu einer Revision der gegenwärtigen Pläne entschließe. Drei weitere Russen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet Stockholm.(Ap) Die Königlich-Schwe⸗ dische Akademie der Wissenschaften hat zwei weitere Nobel- Preise vergeben. Der diesjährige Preis für Physik ist an die Mos kauer Professoren Tscherenkow, Frank und Tamm verliehen worden. Den Nobel-Preis für Chemie erhielt der britische Biochemiker Professor Dr. Frederick Sanger(Cambridge). Drei amerikanische Wissenschaftler— die Doktoren Beadle, Tatum und Lederberg sing dem Vernehmen nach die aussichts- reichsten Kandidaten für den diesjährigen Nobel-Preis für Medizin und Physiologie. Auch diese drei sind Gelehrte, die Weltruf genießen. Vergleiche den Bericht im Innern dieser Ausgabe.) 8 8 7 8 . 8 8 8 Seite 2 MORGEN E dee! Mittwoch, 29. Oktober 1958/ Nr. 280 Mittwoch, 29. Oktober 1958 Johannes XXIII. Das Konklave hat im elften Wahlgang am Mittwochnachmittag eine Entscheidung Sekällt: Angelo Giuseppe Roncalli, Patriarch von Venedig, 76 Jahre alt, wurde zum Nach- Folger für Papst Pius XII. gewählt. Da ein Allgemein anerkannter Favorit nicht vor- handen War, scheinen die 51 Kardinäle den Weg des Kompromisses gegangen zu sein. Es wäre nicht zum ersten Male, daß ein Aus- oder Umweg eingeschlagen wurde. Offenbar waren die Bedenken gegen die jungen„papabili“(der jüngste, Kardinal Siri, ist immerhin schon 52) ebenso unüber- wWindlich wie die gegen einen ausländischen Kardinal im Hinblick darauf, daß der Papst ja nun einmal zugleich Bischof von Rom ist und bei den Römern Anklang finden muß. Vielleicht richteten sich die Bedenken auch gegen Kardinäle, die einen vom rö- Mischen abweichenden Ritus vertreten, Ihre Hervorhebung durch die Wahl zum Papst der römisch-katholischen Kirche wäre wohl doch nicht ganz selbstverständlich, Unüber- windlich mögen auch Bedenken gegen sehr in Betracht kommende Kandidaten gewesen sein, die dem Kollegium der Kardinäle nicht (oder noch nicht) angehören. Mit der Wahl des Kardinals Roncalli ge- Winnt„Rom“ Zeit. Die Kirche denkt und handelt in Zeitbegriffen, die von ungedul- digen Zeitgenossen, zu denen wir wohl so ziemlich alle gehören, nicht immer geteilt werden. Roms Uhren gehen anders. Der neue Papst wird das Kollegium der Kar- dinsle vervollständigen, das heißt, er wird die zur Zeit nicht vorhandenen Kardinäle Kreieren, so daß die Zahl 70 wieder erreicht wird. Beim nächsten Konklave wird die Zahl und die Zusammensetzung der Kar- dinale schon eine andere sein, auch werden die jungen papabili“ an Alter, Weisheit und Stärke zugenommen haben. Der neue Papst, der so Überraschend in Licht und Schatten seines großen Vorgängers Pius XII. gestellt wurde, kam am 25. No- vember 1881 in Sotto il monte(Bergamo) als Sohn einer bescheidenen Landarbeiterfamilie zur Welt. Er empfing 1904 die Priesterweihe, wurde im gleichen Jahr zum Doktor der Theologie promoviert und war bis 1914 Sek- retär des Bischofs von Bergamo und Lehrer am Priesterseminar. Nach dem Krieg war er mit Organisationsaufgaben betraut. Er leitste das Organisationskomitee für das Heilige Jahr 1925. Als Apostolischer Delegat Wirkte er in Bulgarien, später in Griechen- land, schließlich in der Türkei. Krönung seiner diplomatischen Laufbahn war die Nuntiatur in Paris(1944-52). Pius XII. er- nannte ihn am 12. Januar 1953 zum Kardinal und zum Patriarchen von Venedig. Roncalli unterstützte den linken Flügel der christ- lichen Demokraten und kam den Nenni- Sozialisten 1957 so freundlich entgegen, daß der Widerhall in der Oeffentlichkeit aus- gesprochen unfreundliche Seiten hatte Angeregt dureh die in seiner Pariser Zeit 31 von der framösischen Geistlichkeit emp- kangenen Impulse hat er von Anfang an in Venedig das Apostolat unter den Arbei- tern ausgebaut. In der Lagunenstadt wird er„Vater der Arbeiter“ genannt und wegen seiner gewinnenden menschenfreundlichen Klugheit geschätzt. Also ein für soziale Fragen aufgeschlossener, kein„integraler“ Papst. Papst Pius XII. hat zwar selbst oft betont, daß die Kirche in erster Linie seel- Sorgerische Aufgaben hat. Aber die Zeit stellt ihr im Osten Europas, in allen Teilen Asiens und Afrikas Aufgaben eigener Art, die riesengroß vor dem neuen Papst stehen. der den Namen Johann XXIII. angenommen hat und in seinem Wappen den Spruch: „Oboedientia et pax— Gehorsam und Frie- den“ führt. Diese Aufgaben lassen sich so formulieren: Ist die asiatische und afrika nische Welt im Kollegium der Kardinäle zu- reichend vertreten? Mit dieser Sorge allein legt sich eine gewaltige Last auf die Schul- tern des 77jährigen Oberhauptes der Kirche, die nur im tiefen Vertrauen darauf, daß sich Gottes Stärke an den Schwachen am ein- drucksvollsten zu erweisen pflegt, getragen werden kann. F. W. K. 8 Boris Pasternak Zugegeben, die Entscheidung des Nobel preis- Komitees, dem Dichter Boris Paster- nak den Preis für Literatur zu verleihen, ist auch bei uns im Westen nicht ohne Kritik geblieben. Zwar ist diese Ehrung nicht des- Halb angegriffen worden, weil Pasternak Sowietrusse ist, sondern weil dem Preis- Tichterkollegium unterstellt wird. es habe den Dichter nur deshalb geehrt, weil er in seinem jüngsten Buch harte Kritik am so- Wjetischen System geübt habe. Es sei, 80 Wollen die Kritiker wissen, die höchste An- erkennung für Verdienste um Frieden und Menschlichkeit in den makabren Sumpf der kalten Kriegsführung gezogen worden, und das ausgerechnet von Männern westlicher Gesinnung, die sich auf ihre Toleranz und Opjektivität so viel zugute täten. Es stimmt Krellich, daß Boris Pasternak bis zu seinem tionellen Roman„Dr. Schiwago“ bei Uns selbst Kennern der Literatur ein Wenig Bekannter war, und daß daher diese Ver- ung ziemlich unvermittelt auf uns zukam. 5 Adrein wäre uns auch der Dr. Schiwago unbekannt geblieben, passierte nicht dem russischen Staatsverlag ein peinliches Miß- geschick. Der Verlag hat nämlich die Nach- Arucklizenz des Werkes an das Ausland ver- Kauft, noch ehe die Staats- und Parteizensur dahinterkam, daß Pasternak ein Kuckucksei in das Sowjetnest gelegt hatte. Selbst im Automatenstaat kann es ja zuweilen ge- schehen, daß die Linke nicht weiß, was die Rechte tut, zumal wenn ein Volk angesichts der Chrustschowschen Begriffsverwirrung nicht mehr weiß, wohin es Hand und Fuß setzen soll. Natürlich ist nun in Moskau die Not groß. Einerseits wollen sich die Staatsver“ ant wortlichen nicht die Blöße geben, aller Welt den Eindruck zu ezwecken, daß die Sowjetunion für freie Geister ein Ge- kängnis sei. Das Pech dabei ist nur eben dies, daß dieser Dichter wiederum nicht ins kommunistische Schema kHineinpaßt, 80 wenig wie Maxim Gorki und Majakowski, 1 Vo, die beiden anderen Dichtergenies der sowje- tischen Aera. Und eben dies, daß auch Pasternak sich ausdrücklich als„Nichtkom- munist“ bekennt, hat den Zorn der kommu- nistischen Kulturbonzen zum Weißglühen gebracht. Pasternak wurde in diesen Tagen in aller Form aus der sowjetischen Schrift- stellergilde ausgestoßen und als Sowjetfeind gSebrandmarkt. Das bedeutet für den Dichter im eigentlichen Sinne den Scheiterhaufen. Denn es ist kein Unterschied, ob ein Goebbels die Werke unserer großen Zeitgenossen ver- brennen ließ und ihnen ein Berufsverbot erteilte oder ob nun der Staatsverlag als einzig zuständiges Unternehmen für zeit- genössische Schriftsteller sich in Zukunft Weigern wird, auch nur eine Zeile von Boris Pasternak zu drucken. Pasternak ist in Wahrheit in Rußland ob des Nobelpreises erledigt. Damit aber erweist sich die Sowjetgesell- schaft wieder einmal mehr als das, wofür sie nicht gelten will, nämlich als eine Zwangsgemeinschaft reaktionären Geistes, intoleranter Gesinnung und unmenschlicher Methodik. Im Grunde also ist sie genau der Widerspruch zu jener hochherzigen Gesin- nung, der wir die Nobelstiftung verdanken. Sie demonstriert mit der Brandmarkung des Dichters ihre Wesensfremdheit zu allem, Was wir mit abendländischer Kultur be- zeichnen, wobei ausdrücklich mit dem ewi- gen Mißbrauch dieser Vokabeln Verwahrung eingelegt sei. Es ist nun nicht länger wahr, daß die Sowjetideologie mit der deutschen Philosophie auch in ihrer marxistischen Prägung das Mindeste zu tun habe, Denn Was diese auszeichnet und kennzeichnet, ist das sokratische Wagnis des kritischen Gei- stes sowie eben jede Art von Wagnis im Menschlichen und nicht, wie die Barbaren meinen, im Unmenschlichen das Europäische ausmachen. Das Sowjetleben hat aber offen- sichtlich jeglicher Art von Wagnis abge- schworen. Es gibt nur noch vorgeschriebene Planung, Staatsgesinnung, Automatendasein. Ausdrücklich sei außerdem dies betont, daß Wir Rußland zu Europa zu rechnen haben. Tolstoi, Dostojewski, Maxim Gorki, das ist im Grunde abendländischer Besitz. So wie die wahre Sowietintelligenz, deren einer Pasternak ist, in westlichem Geiste noch heute Verwahrung einlegt gegen den wag⸗ mislosen Byzantinismus und die östliche Gleichgültigkeit allen Wesens. So verwundert der Bannstrahl der sowie- tischen Schriftstellergilde gegen Boris Pa- sternak eigentlich nicht. Freilich gab es eine Zeit, da wir in Westeuropa zu hoffen Wag ten, daß auch über Moskau jene Sonne gufginge, die uns im Westen scheint. Ueber dem Sarge Stalins, jenes Revolutionärs ge- gen den revolutionären Geist, schien sie sich endlich aus dem Gewölk zu wagen. Aber der Anblick war Trug. Wenn sich Chrust- schowy mit dem Gedanken getragen haben Sollte, endlich den Wagemut seiner Anbe- kohlenen zu stärken und einen Weg aus dem Staatskerker zu ebnen, der Aufstand in Posen, in Ungarn und in der Zone machten dem allen ein Ende. Dennoch bleibt eines unumstößlich: Der große kritische Geist lebt noch immer im russischen Volke. Ein Pasternak existiert nicht zufällig und setzt sich nicht zufällig durch. Je länger die, Entwicklung des russi- schen Gemeinwesens zur industriellen Ge- Sellschaft anhält, mit um so mehr Sicherheit wird sich sein Durchbruch zum europäischen Fühlen und Denken vollziehen und wird sich der Absolutismus jener Mächte zum Tode verurteilt sehen, der sich noch immer. sei es auch als„Aufklärungsdiktatur“, dem Kritischen Wagnis entgegenzustemmen ver- sucht. So wirkt die Verleinung des Nobel- Preises an Boris Pasternak, so zweideutig die Tatsache als solche auch ausgelegt wer- den könnte, doch wie ein suchender Leucht- strahl an einem dunklen Firmament. Sie erhellte die Nacht des Ostens und befreite die westliche Welt von dem Alpdruck der eigenen, einsamen, umstrittenen Freiheit. Dr. Karl Ackermann NATO- ein Bündnis Gleichberechtigter Eine Würdigung der Vorschläge de Gaulles aus Bonner Sicht Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 28. Oktober Man erzählt sich, NATO- Oberbefehls- haber Norstad habe vor wenigen Tagen auf einem Diner der Atlantischen Union in Paris Montaigne zitiert:„Wir stolpern am leich- testen auf ebenem Boden.“ Dieser lite- rarische Stoßseufzer des amerikanischen Militärs hat vielerlei Gründe, Aehnlich wie im November des vergangenen Jahres häu- ken sich im Rahmen des atlantischen Bünd- nisses die Schwierigkeiten. In dem selben Maße, in dem die Gefahr einer kriegerischen Verwicklung zurückzugehen scheint, werden die politischen Gegensätze der Allianz sicht- barer und zwar an einem Schnittpunkt, an dem in den westlichen Kabinetten in aller Ofkenheit von einem Umschwung innerhalb des Bündnisses die Rede ist. Der Sachverhalt ist ofkensichtlich: Auf der einen Seite ge- Währt der Pakt den 15 beteiligten Mächte Sicherheit und die Verteidigungskraft des Ganzen. Umgekehrt aber stellt er auch den einzelnen Mitgliedsstaat in einen so engen Zu- samenhang mit den anders gelagerten In- teressen der übrigen Partner, daß er— besonders dann, wenn es sich um eine kleinere Nation handelt— kaum in der Lage ist, genau zu kontrollieren, wohin die Fahrt geht. Dieses zwangsläufige Dilemma bestand seit dem ersten Tage. Patentrezepte zu sei- ner Lösung gibt es nicht. Kluge Fachleute meinen, hier liege eben jenes Risiko, das jedem politischen Handeln innewohne. Nichts- destoweniger trachten die Politiker danach, die darin enthaltene Last für ihre Völker zu erleichtern oder zu verlagern. Wenn auch das militärische Gefüge recht gut verzahnt in Gang kam, so lieg das Ringen um Kon- Sultation und Koordinierung der Außen- politik zu keinem Zeitpunkt nach. Die Vor- schläge reichten von einer Stabilisierung der Position des Generalsekretärs bis zur Bil- dung sogenannter„Ex klusiv-Klubs“, ohne daß bislang mehr dabei herausgekommen Wäre, als die bessere Fühlungnahme im Ständigen Rat. Sie hat sich tatsächlich in den Vergangenen zwölf Monaten gut bewährt, Wenn sie auch durch Einzelprobleme, wie etwa durch den Streit zwischen Türken und Etzel sparte 5,6 Griechen in der Zypern-Frage oder den isländischen Raid wegen der Fischereizone, häufig stark gehemmt wurde. Im Oktober dieses Jahres tauchte bei der Vorbereitung zu der vor weihnachtlichen Ministerratssitzung der NATO— gsnau so wie 1957 übrigens— wieder der Vorschlag einer Exklusiv-Klubs, eines Triumvirats der Großen auf. Vor einem Jahr starteten die Engländer, von den Amerikanern mehr gebremst als unterstützt, den gleichen Ballon, den jetzt de Gaulle hochschweben ließ. Die Argumente, mit denen der Vor- schlag des französischen Generals zu den Akten gelegt werden dürfte, bleiben die gleichen. Erste Voraussetzung einer Allianz ungleich starker, ungleich bewaffneter Na- tionen bleibt die uneingeschränkte Gleich- berechtigung. Wollte man das effektiv vor- handene Uebergewicht der gröberen Mit- glieder juristisch untermauern, dann bliebe von dem Atlantikrat in seiner heutigen Gestalt wohl kaum noch etwas übrig. Außer- dem würde die Stellung der übrigen euro- päischen Mächte gegenüber dem Atom- Club (SA, England, Frankreich) derart abgeson- dert werden, daß die gemeinsame Front der freien Völker in der weltweiten politischen Ausein andersetzung Schaden nehmen könnte. Gewisse Beobachtungen in Oslo oder in Kopenhagen stimmen gerade in diesem Punkt nachdenklich. Die ablehnende Reak- tionen aus fast allen Hauptstädten sollten De Gaulle schon gezeigt haben, daß dieser Weg nicht zum Ziele führt. Eines muß aber gesagt werden: mit der Ablehnung des Vorschlags, ein Dreier-Direk- torium in der NATO zu pilden und ähnlich der militärischen eine neue politische Spitze zu schaffen, ist es noch keineswegs getan. Man kann den drei Westmächten nur schwer das Recht absprechen, sich über Fragen gesondert zu konsultieren, die sie außerhalb des eigentlichen Geltungsbereichs der NATO wahrnehmen müssen. Tatsäch- lich hat es gewisse Vorteile für die kleine- ren Mächte, darunter auch die Bundesrepu- blik, wenn sie— wie im Suezkonflikt oder bei den Auseinandersetzungen im Libanon und in Jordanien— nicht in jeden Konflikt unmittelbar hineingezogen werden. Bei den Milliarden Mark Der neue Bundeshaushaltsplan ist kleiner als erwartet Von unserer Bonner Redaktien Bonn, 28. Oktober Der Entwurf für den Bundeshaushalts- plan 1959/0, den Bundesfinanzminister Etzel am heutigen Mittwoch dem Kabinett vorlegen Will, hat wider Erwarten nur ein Volumen von 39,1 Milliarden Mark und übersteigt den laufenden Etat(38,7 Milliar- den) nur unwesentlich. Mehranforderungen der Ressorts in Höhe von 5,6 Milliarden Mark wurden gestrichen. Damit dürfte es der Bundesregierung gelungen sein, Stéelier- erhöhungen im nächsten Jahr zu vermei- den. Der Bundestag wird den Haushalts- plan 1959/60 am 10. Dezember in erster Lesung behandeln. Die einzelnen Bundesministerien hatten Ursprünglich zahlreiche Mehranforderungen an den Haushalt beantragt. Bei Berück- sichtigung aller Ressortwünsche hätte sich ein Etatvolumen von 44,7 Milliarden Mark ergeben. Durch zähe Verhandlungen im Vorfeld der Haushaltsberatungen gelang es dem Bundesfinanzminister und seinen Ge- sprächspartnern, im Verteidigungshaushalt z wei Milliarden und im übrigen Bereich 3.5 Milliarden Mark einzusparen. Der Verteidi- Thronrede Königin Elisabeths II. Neue Sitzungsperiode des britischen Parlaments eröffnet Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London, 28. Oktober Mit der Verlesung der Thronrede der Königin Elisabeth II. von England begann heute die vierte Sitzungsperiode des 300. Parlaments seit Bestehen der ältesten Demo- kratie der Welt. Zum erstenmal nahmen über Rundfunk und Fernsehschirme Mil- lionen Menschen in allen Erdteilen an die- sem einmaligen prunkvollen Schauspiel teil, das in seinem zeremoniellen Ablauf auf ein halbes Jahrtausend zurückgeht.(Ausführ- licher Bericht im Innern des Blattes). In ihrer Thronrede gab die Königin einen Ueberblick über die legislative Arbeit der neuen Sitzungsperiode und die von ihrem Kabinett den beiden Häusern des Parla- ments vorzulegenden Gesetzentwürfe. Köni- gin Elisabeth begann die Verlesung der von der Regierung ausgearbeiteten Rede mit dem traditionellen Hinweis auf die engen Bande zu den Ländern und Völkern des Common- Wealth. Sie erwähnte ihren und des Prinzen Philip Staatsbesuch in Kanada im nächsten Sommer und ihren ersten Besuch in Ghana, im kommenden Herbst. Die Königin sprach sodann von den schweren Sorgen über die Entwicklung in Zypern. Königin Elisabeth II. Unterstrich die konstruktiven Taten der Re- gierung bei der Sicherung und Aufrecht- erhaltung des Friedens, die Mitarbeit Eng- Jands in der UNO, als Partner im NATO- Bündnis und bei anderen Regionalpakten Sowie die Bemühungen um die Beruhigung der Lage im Nahen Osten. Kurz ging sie in der Thronrede auch auf die am 31. Oktober in Genf beginnende Konferenz der Usa, Großbritanniens und der Sowjetunion über den Versuchsstop kür Kernwaffen ein und sprach darüber hinaus die Hoffnung daß es möglich sein werde, zu einem Ab- rüüstungsübereinkommen zu gelangen. Weiter sprach sie davon daß ihre Regierung neue internationale Besprechengen äper die Frage der Küstengewässer und der Fischereirechte plane. f Daf Ref der Thronrede zur Pärlements eröffnung war ausschließlich innenpolitischen und wirtschaftlichen Fragen gewidmet: Der aus, Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Voll- beschäftigung in England, der Ausweitung der Handelsbeziehungen mit Europa durch die Schaffung einer Freihandelszone, der Unterstützung kleinbäuerlicher Betriebe, der Verbesserung der Alterspensionen, der Förderung der höheren Schulen und ganz besonders der technischen Ausbildüngsmög- lichkeiten. Die Königin schloß mit dem Hin- Weis, daß die heutige Zeremonie erstmals von Millionen ihrer Untertanen im Com- monwealth und Menschen in anderen Län- dern verfolgt worden sei, sie sprach dabei die Hoffnung aus, daß dies zu einer allge- meinen Wiederbelebung der parlamentari- schen Gepflogenheiten und Traditionen bei- tragen werde. Sungshaushalt beläuft sich danach nur noch auf neun Milliarden gegenüber 10,8 Milliar- den im Vorjahr. Die Streichungen bei den Verteidigungskosten sollen jedoch so vor- Senommen worden sein, dag der plan- mäßige Aufbau der Bundeswehr in keiner Hinsicht gestört wird. Die Einnahmeseite des Entwurfs sieht ordentliche Einnahmen in Höhe von 34.2 Milliarden vor. Die verbleibenden 4,4 Mil- liarden Mark sollen durch Anleihen auf dem Kapitalmarkt, Kredite der Bundesbank und aus den Rüstungsrücklagen vergange- ner Jahre gedeckt werden. Der Entwurf des Bundesfinanzministers wird in Bonn allgemein begrüßt. Man un- terstreicht in Koalitionskreisen, daß es in diesem Jahre erstmals gelungen sei, den Haushaltsplan unter dem Niveau des Vor- jahres zu halten, wenn man die einmalige Saarhilfe(800 Millionen) von der gesamten Etatsumme abziehe. Keine außenpolitische Debatte Bonn.(gn-Eigenbericht) Die Vermutun- gen, daß es am heutigen Mittwoch im Bun- deèstag bei der ersten Beratung der deutsch- sowjetischen Abkommen vom 25. April 1958 zu einer außenpolitischen Debatte kommen würde, haben sich nicht bestätigt. Die Frak- tionen sind am Dienstag im Aeltestenrat übe reingekommen, die Erörterung im Bun- destag ausschließlich auf den materiellen Inhalt dieses Abkommens zu beschränken. Es handelt sich um die Abkommen über Fragen des Handels und der Seeschiffahrt und über den Konsularvertrag, die Sonder- botschafter Lahr in den langwierigen Ver- handlungen in Moskau zustandegebracht hat und mit denen auch eine Vereinbarung über die Repatriierung verbunden war. Vor Beginn der Tagesordnung wird es wahrscheinlich zu einer lebhaften Geschäfts- ordnungsdebatte kommen. Die Sozialdemo- karten wollen einen Gesetzentwurf über den Strahlenschutz und die Freien Demokraten einen Gesetzentwurf über die Atomverwen- dung auf die Tagesordnung haben. Ausge- dehnte Erörterungen wird es dann bei der zweiten und dritten Lesung des Lebens- mittelgesetzes geben. Die Geschichte mit den Leihwagen Sie ist auch eine Geschichte unerfreulicher Geschäftspraktiken Von unserem Mitarbeiter Carl Schoppen Bonn, 28. Oktober Es gibt in Bonn kaum einen Vorgang, der so viele Glossierungen im Gefolge hatte, wie die Leihwagen-Affäre des Ministeriälrats Kilb. Dennoch hat diese Affäre einen ernsten moralischen und strafbaren Hintergrund. Er- hebliche Vorwürfe richten sich gegen ein süd- westdeutsches Autowerk, das es auf Grund der Qualität seiner Erzeugnisse gar nicht nö- tig hat, den eigenen Ruf zu gefährden und Beamte und Angestellte des öffentlichen Dien- Stes zu verführen. Jene Firma hat Angehörige der Ministerialbürokratie, soweit sie für das Werk interessant waren, teils Leihwagen an- geboten und auch zur Verfügung gestellt, teils Fahrzeuge zu bevorzugten Preisen abgelassen. Begonnen haben die Verbindungen zu solchen FEeamten offenbar mit Bewirtungen, denen oft Kleinere, mittlere oder auch gröbere Ge- schenke gefolgt sein sollen, In einem Benner Bestechungsprozeh, dessen Beginn bereits im Dezember erwartet wird, werden voraus- Sichtlich die Praktiken zur Sprache kommen. Die Untersuchungen haben ergeben, daß die Bereitstellung von Leihwagen eine zwer elegante, aber für den Staat besonders ge- Tährliche Art der Bestechung ist, Die Firma hat ja jederzeit die Möglichkeit, einem„un- interessant“ werdenden Beamten den Leih- Wagen zu entziehen, was den Schluß nahe- legt, daß der betreffende Beamte darauf be- dacht sein müsse, dem Wohltäter„ständig ge- fällig“ zu sein— in kleinen, und wenn die Leihwagen wertvoll sind, wohl auch in gro- Ben Dingen. Was den Fall Kilb angeht, kann angesichts der noch schwebenden, offenbar aber zu Ende gehenden Ermittlungen jetzt nicht auf Einzel- heiten eingegangen werden, Sie dürften bald Gegenstand eines Strafverfahrens sein, das wohl auch jene Kreise einbeziehen wird, die Beamte in Versuchung und Gefahr gebracht Haben. Daß in Bonn der Leihwagenbazillus zumindest umgegangen ist, geht aus der Ant- Wort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage hervor., In dieser Antwort war gesagt worden, daß den Beam- ten der Bundesregierung der Empfang von Leihwagen grundsätzlich verboten worden sei und dag haltene Leihwagen zurückge- geben werden müßten. „ den mußte. Möglichkeiten der modernen Diplomatie und den engen persönlichen Kontakten der füh- renden Männer der Politik, scheint es aber überflu zu sein, den notwendigen Mei- ngsaustausch gesondert institutionell ver- zu wollen, wenn man dadurch den igen Partnern der Allianz auf die Füge t. Wer einem Bündnis angehört, will re- Spektiert sein. Er muß allerdings auch Lasten für die Gemeinschaft tragen, die aus dem nationalen Blickfeld heraus manchmal recht wenig ersprießlich erscheinen. So kön- nen, Amerikaner, Engländer und Franzosen kaum erwarten, daß Italiener, Deutsche oder Holländer zu einschneidenden Ent- scheidungen bereit sind, an deren Zustan- dekommen sie nicht mitgewirkt haben. Paris hat inzwischen den Plan, so wie er den Amerikanern und Engländern in Noten präsentiert wurde, schon gedämpft. In der offiziellen Sprachreglung wurde das„Direk- torium“, das die europäischen Diplomaten das„Triumvirat“ nennen, abschwächend in einen Arbeit b Umgeprägt. Etwa im Sinne des Vieèrer-Gremiums, das sich mit der Deutschlandfrage befaßt. Auf der De- zember-Tagung dürfte aber der von Gene- ralsekretär Spaak zu erwartende Vorschlag für eine verbesserte Konsultation unter den Partnern stärkeres Aufsehen erregen. Off- ziell hat die Bundesregierung von ihren Plänen noch nichts verlautbart. Inoffiziell nimmt man aber an, daß sie wieder, wWie 1957, in Richtung der verstärkten Konsul- tation und der Rationalisierung der Rü- stung durch Schwerpunkt-Programme vor- stoßen will. Krone wieder Vorsitzender der CDU-Fraktion Bonn.(gn-Eig. Ber.) In einer Wahlhand- lung, die vom Bundestagsabgeordneten Dr. Pferdmenges geleitet wurde, hat die Bun- destagsfraktion der CDU/CSU am Dienstag Dr. Heinrich Krone mit allen Stimmen bei neun Enthaltungen zum Vorsitzenden der Fraktion wiedergewählt. Auch die bisherigen Stellvertretenden Vorsitzenden Cillien, Hö- cherl, Frau Dr. Schwarzhaupt und Struve wurden in ihren Aemtern bestätigt. Für den verstorbenen Karl Arnold wurde der hes- sische Bundestagsabgeordnete Arndgen stell- vertretender Vorsitzender. Gleichfalls wie- dergewählt wurden die Vorsitzenden der Arbeitskreise. Es sind die Abgeordneten Kiesinger für den außenpolitischen Arbeits- Kreis, Schmücker für den Arbeitskreis Wirt- schaft, Horn für den Arbeitskreis Soziales, Dr. Weber(Koblenz) für den Arbeitskreis Recht und Dr. Dollinger für den Arbeits- Kreis Finanzen. Der übrige Vorstand blieb in seiner bis- herigen Besetzung. Lediglich der Abgeord- nete Heinz Scheppmann wurde neu in den Vorstand berufen, da ein Mitglied durch den Tod Karl Arnolds zusätzlich gewählt wer- Westberlin und quemoy sind Störenfriede, sagt Ulbricht Berlin.(we-Eigener Bericht) In einer „Wahlrede“ zu den Westberliner Parlaments- Wahlen am 7. Dezember behauptete SEP- Chef Walter Ulbricht vor rund 2500 angeb- lichen Westberlinern im Friedrichsstadt- palast, das gesamte Stadtgebiet einschließ- lich der drei Westsektoren liege auf dem Territorium der DDR und unterstehe ihrem Hoheitsbereich. Ulbricht bestritt die Auffas- sung, daß Berlin 1945 zu einer fünften Be- satzungszone erklärt worden sei, und vertrat den Standpunkt, die ehemalige Hauptstadt sei auch dann noch ein Bestandteil der So- Wjetzone geblieben, als sich die Truppen der Westmächte an der Besetzung Berlins be- teiligten. Auch die oberste Gewalt in Berlin Wäre niemals von der Viermächte-Komman- dantur ausgeübt Worden. Deren Aufgabe habe sich darauf beschränkt, Verwaltungs- maßnahmen wahrzunehmen. Der S- Sekretär äußerte sich in diesem Zusammen- hang zu einer Außerung des amerikanischen Außenministers Dulles und meinte, wie die Insel Quemoy in den Territorialgewässern Volkschinas läge und von General Tschiang- Kal-schek besetzt gehalten würde, gehöre auch Westberlin zur DDR und werde„öl- lig völker rechtswidrig“ vom Westen als Störenfried gegen die DDR benutzt. Schärfere Auslese für Kommunisten in Polen Warschau.(dpa) Die neuen Statuten der Kommunistischen Arbeiterpartei Polens ent- halten schärfere Bedingungen für die Auf- nahme neuer Mitglieder und ihre Tätigkeit. Die Aenderungen würden vom Zentral- komitee Mitte Oktober beschlossen und sol- len vom Parteikongreß im März nächsten Jahres bestätigt werden. Einleitend wird im neuen Entwurf als höchstes Gebot die Treue zum proletarischen Internationalismus be⸗ zeichnet. Von den Mitgliedern wird künftig nicht nur Loyalität zum Sozialismus, son- dern auch Uebereinstimmung mit den Zielen der Partei gefordert. Damit soll offensichtlich einer Fraktionsbildung in der Partei, wie sie in den vergangenen Jahren verschiedentlich auftrat, ein Riegel vorgeschoben werden. Es Wird den Mitgliedern ferner zur Pflicht ge- macht, in sozialen Organisationen, in denen auch Nichtkommunisten tätig sind, akti/ mitzuarbeiten, um den Willen der Partei- führung durchsetzen zu können. Das Mannheimer Schloß Wird beschleunigt ausgebaut Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Ministerrat von Baden- Württemberg nat beschlossen, den Wiederauftau der für den Verwaltungs- gsrichtshof im Mannheimer Schloß bestimm- ten Räume so zu beschleunigen, daß der Ver- Waltungsgerichtshof seine Arbeit in Mann- heim spätestens am 1. August 1959 aufnehmen kann. Bis dahin bleiben die Senate des Ver- Waltungsgerichtshofes und des Flurberein SUngsgerichtes in ihren alten Standorten. — Siehe auch Seite 12 J)‚o dd Jr. 230 tie und r füh- s aber i Mei- l ver- ch den Füße vill re- auch die aus nchmal o kön- nzosen dutsche Ent- ustan- n. Wie er Noten In der Direk- maten end in va im ch mit er De- Gene- schlag er den . Okfl- ihren Fflziell r, Wie onsul- r Rü- e vor- ler mand- en Dr. Bun- lenstag en bei n der lerigen 5 Ho · Struve ür den r hes- A stell- Wie n der meten rbeits- Wirt- Niales, tskreis beits- r bis- geord- in den ch den wer- einer nents- SED- ingeb- stadt- Mließg- dem ihrem uffas- n Be- ertrat 'tstadt er So- en der is be- Berlin aman- Ifgabe tungs- SED- amen- ischen ie die assern uang- gehöre „Völ⸗ n als terrat 15 den ungs⸗ imm- Ver- lann- amen Ver- eini- Nr. 280/ Mittwoch, 29. Oktober 1958 Zwoölfmal war es eine Frau Von Bertha von Suttner bis Gerti Cori/ Auch Selma Lagerlöf erhielt den Nobel-Preis „Die Stiftung des Nobel-Preises ist eine der großzügigsten und großartigsten priva- ten Gründungen, die die Weltgeschichte kennt.“ Mit diesen Worten erläuterte Bertha von Suttner dieses Vermächtnis des ihr noch persönlich bekannten schwedischen Indu- striellen und Wissenschaftlers Alfred Nobel, der die Zinsen seines Vermögens, das ihm die Erfindung des Dynamits eintrug, für die im Dienste der Menschheit beste Leistung eines jeden Jahres aussetzte. Die österreichi- sche Schriftstellerin war die erste Frau, der diese internationale Auszeichnung auf dem Gebiet der Friedensarbeit zuteil wurde. Ins- gesamt sind es 16 Frauen gewesen, die seit Einführung des Nobel-Preises damit ausge- zeichnet wurden. Bertha von Suttner war eine bedeutende Rednerin. Im Prag des österreichisch-unga- rischen k. u k. Staates 1843 geboren, wuchs sie zunächst im elterlichen Hause des Feld- marschalls Graf Kinskys auf. Ihre Mutter stammte aus der Familie des Dichters Theo- dor Körner, und ihr kämpferischer Geist wurde ihr geradezu mit in die Wiege gelegt. Mit 33 Jahren heiratete sie den Freiherrn von Suttner. Mit ihm zog sie sogar nach Tif- lis, Wo er als Kriegskorrespondent arbeitete. Später lebten sie auf Schloß Hermannsdorf in Niederösterreich. Berühmt aber wurde die Schriftstellerin erst mit 46 Jahren, als ihr Roman erschien:„Die Waffen nieder“. Damit begann Bertha von Suttner ihren Weg in und durch die internationalen Friedens- bewegungen. Danach nannte sie ihre von 1892 bis 1899 in Dresden herausgegebene Friedensrevue. Und das war es schließlich auch, was ihr 1905 den Nobel-Preis eintrug. In der Geschichte der Entwicklung und Verteilung des Nobel-Preises nimmt die un- erschrockene und trotz allen Charmes kampfesmutige Oesterreicherin auf jeden Fall bis zum heutigen Tage eine Sonderstel- lung ein. Und man darf ruhig sagen, daß sie und hre Arbeit eine Säule der gesamten Nobel-Bewegung geworden sind. Vom Baby bis zum Teenager Ein dekoratives Sonderheft„Unsere Kin- der“ bringt der Film und Frau- Verlag, Hamburg in diesen Tagen heraus. Auf 160 zum Teil mehrfarbig bedruckten Seiten er- hält der Leser mancherlei Tips und An- regungen für das Leben mit Kindern aller Altersstufen. Das geschmackvoll gestaltete Heft führt ihn, in die Welt der Spielzeug- läden und der Kinderzimmer, die alle mo- dern und abwaschbar und sehr vernünftig eingerichtet sind. Da gibt es„chice“ qung- mädchenzimmer, für die Siebzehnjährigen, „süße Sachen“ zum Anziehen für die Jüng- sten und mancherlei Dinge, die Mutter und Kind gleichermaßen interessieren. Auch ein kleiner Eltern-Knigge ist in diesem Heft enthalten und Papa erfährt, wie er es an- stellen muß, damit der Lärm aus dem Kin- derzimmer endlich gedämpft wird. Prak- tische Tips für ein gemeinsames Wochen- ende auf dem Lande oder im eigenen Haus, richtige Pflege am Krankenbett und eine Boutique für Kindersachen runden das Bild. Auf dem Gebiet der Preise, die das Nor- wegische Storthing für Verdienste um den Frieden ausschrieb, folgte auf Bertha von Suttner erst nach 26 Jahren wieder eine Frau. 1931 erhielt die amerikanische Sozial- Politikerin Jane Adams für ihre Siedlungs- und Wohlfahrtsarbeiten in und um Chikago die gleiche Auszeichnung zuerkannt. Auch sie war damals, als sie zur Entgegennahme dieser Ehrung in Oslo erschien, bereits eine alte Dame von 71 Jahren und ist vier Jahre später gestorben. Ihr pazifistischer Einfluß aber machte sich auch in Deutschland und England noch nach ihrem Tode bemerkbar. Eineinhalb Jahrzehnt und ein neuer, alles vernichtender Weltkrieg aber gingen ins Land, ehe kurz nach dem Waffenstillstand eine zweite Amerikanerin als dritte Frau so- zusagen zwischen den Kriegen mit dem Friedens-Nobel-Preis ausgezeichnet wurde. Gemeinsam mit dem Missionar John Raleigh Wott wurde er 1946 der vierundsechzigjäh- rigen Professorin für Geschichte und Sozio- logie Emily Green-Balch verliehen. Sie hatte sich mit ihren Arbeiten vor allem in den USA einen Namen geschaffen, Als Ehren- präsidentin der internationalen Frauen- bewegung für Frieden und Freiheit galt sie lange Zeit als federführend in allen Frie- densfragen ihres Landes. Trotz der fundamentalen Bedeutung die- ser Friedenspreise für Idee und Absicht ihres Stifters Alfred Nobel, gehören die auf- sehenerregendsten Auszeichnungen seiner Gründung in die Gebiete der Chemie und Physik, die eindeutig von der Familie Curie und ihren epochemachenden Entdeckungen beherrscht werden. Die zierlich-zähe Polin Maria Swerdlowska aus Warschau— spätere Madame Curie— hält hier sozusagen das Heft in die Hand. Im Bereich ihrer Wissen- schaft ist sie das, was Bertha von Suttner im Rahmen der Friedensbewegungen geworden War. Als Tochter eines Warschauer Lehrers wurde sie 1867 geboren. Ihre Studien führ- ten sie später an die wissenschaftlichen Fa- kultäten nach Paris. Und sie arbeitete auch im Labor der Schule für Physik und Chemie, an dem ihr späterer Mann Pierre Curie be- schäftigt war. Für die Entdeckung der Ele- mente Polonium und Radium erhielten beide mit Prof. Bequarel bereits 1903 den Nobel- Preis für Chemie zuerkannt. Und Marie Cu- rie wurde zur ersten Frau überhaupt, der diese Auszeichnung zuteil geworden ist. Nach dem Tode ihres Mannes verlieh man ihr 1911 den internationalen Lorbeer sogar zum zweiten Male, als es ihr allein gelungen War, das später so verhängnisvoll wirkende Radium rein zu gewinnen und darzustellen. Ein Jahr nach ihrem Tode, 1935, wurde die Stiftung Alfred Nobels auf demselben Ge- biete auch ihrer Tochter zuteil. Irene Joliot- Curie erhielt gemeinsam mit ihrem erst kürzlich verstorbenen Mann den Nobel-Preis für die Entdeckung der Möglichkeit, Neu- tronenkerne sichtbar zu machen. Die Phalanx der Literaturpreisträger der Nobelstiftung hat die meisten der bisher prämiierten Frauen zu verzeichnen, nämlich fünf an der Zahl. Auch Selma Lagerlöf war, als man ihr 1909 vor allem für ihren großen Roman„Gösta Berling“ den Nobel-Preis überreichte, bereits 53 Jahre. Von Beruf war sie Lehrerin, ehe sie mit ihrem ersten Werk „Gösta Berling“ mit 33 Jahren Weltruhm erlangte. Die Kette ihrer dichterischen Ar- beit gehört zu den längsten, die schriftstelle- risch tätige Frauen überhaupt je erreicht haben. Und es zählen dazu bereits so legen- där gewordene Bücher wie die„Christus- legende“ und„Nils Holgersons Reise mit den Wildgänsen“, wie„Charlotte Löwen- skold“ oder das in Deutschland am bekann- testen gewordene„Mädchen vom Moorhof“. 1914 wurde Selma Lagerlöf überdies als erste Frau Mitglied der Schwedischen Aka- demie, und heute gehört ihr Name zu den bekanntesten Begriffen ihrer nördlichen Hei- mat überhaupt. Der schwedischen Dichterin folgte als nächste Frau die Italienerin Grazia Deledda. Sie erhielt 1927 für ihre großen sardinischen Heimatromane, mit denen sie das beschei- dene und fleißige Leben ihrer Landsleute schildert, ebenfalls den Nobelpreis. Auch das nächste Jahr sah wieder eine Frau der Feder anläßlich der Nobel-Feier- lichkeiten in Stockholm. Diesmal galt die Ehrung der Norwegerin Sigrid Undset, vor allem für ihre Darstellungen nordischen Le- bens im Mittelalter. Sie erregte nicht nur mit mren weltberühmten Werken wie den Frauenromanen„qenny“,„Gymnadena“, „Ida Elisabeth“ und„Das getreue Eheweib“ Aufsehen, sondern auch mit ihrem eigenwil- ligen Lebenslauf. Es begann bei ihr bereits auf der Schule. Sie verließ sie vorzeitig und wurde Büroangestellte. In ihrer Freizeit schrieb sie die Romane, die ihr später Welt- ruhm eintrugen. Als sie 1949 starb, be- trauerte die norwegische Nation den Verlust einer ihrer„größten Frauengestalten“. Dann dauerte es zehn Jahre, ehe wieder eine Frau mit dem Nobel-Preis für Literatur ausgezeichnet wurde. 1938 war es die ame- rikanische Missionarstochter Pearl S. Buck, die heute wohl den größten Leserkreis der weiblichen literarischen Nobel-Preis-Träge- rinnen auf sich vereinigen dürfte. In der Verleihungsurkunde heißt es:„Für ihre rei- chen und wahrheitsgemäßen Darstellungen gegenwärtigen Lebens in China.“ Denn Pearl S. Buck, die mit ihrem bürgerlichen Namen Missis Richard heißt, sprach chine- sisch, ehe sie englisch lernte. Sie lebte teils in Asien, teils in Amerika, und ihre Bücher traten, in unzählige Sprachen übersetzt, die Reise um die Welt an. Der wohl bekannteste Roman„Ostwind, Westwind“ gehört ebenso dazu wie„Die gute Erde“,„Die Mutter“, „Die erste Frau“ und andere Darstellungen, die ganz wesentlich dazu beigetragen haben, auch für Wesen und Entwicklung des neuen China Verständnis zu finden. Weitaus unbekannter ist dagegen in Europa die Chilenin Gabriele Mistral geblie- ben, die als erster Literaturpreisträger nach dem 2. Weltkrieg für die Stiftung Alfred Nobels ausersehen wurde. Von ihr heißt es, daß sie den Preis„für die von mächtigem Mitgefühl getragene Lyrik erhält, die ihren Namen zu einem Symbol für die ganze lateinamerikanische Welt machte“. Und da- Der ländlich gedeckte Iisch Auf der Suche nach dem Originalen/ Holzbrettchen und Manchmal überfällt uns das Bedürfnis, in unsere Lebensgewohnheiten etwas Ori- ginales zu legen. Das betrifft, unter ande- rem, auch die Eßggewohnheiten, und auf Ausstellungen sieht man oft reizvolle Bei- spiele des besonders eigenwillig gedeckten Tisches. Dabei besticht das Ländlich-Ein- kache neuerdings das Auge, vielleicht des- halb, weil das„Feine“ und„Vornehme“ Gipfel hat, die am Ende nicht zu überbie- ten sind, während das Einfache viele Aus- Wege ins Persönliche und Originale hat. Ob man sich nun wirklich dabei für Bastmatten als Gedeckunterlagen entschei- det oder beim weißen Tischtuch bleibt, ist keine so wichtige Frage. Man sollte sich nur darüber klar sein, daß diese netten Bast- und Kunststoffdeckchen am besten auf eine Tischplatte aus unpoliertem Holz oder aus Kunststoff passen, weil nämlich Sonst der ungedeckte Teil des Tisches leicht leiden könnte. Die hübschesten und mun- tersten Gedeckunterlagen haben auf einem polierten Tisch nicht mehr ihren vollen Sinn. Das Foto zeigt nun einen einfachen, rich- tig zum„Scheuern“ gemachten Tisch, auf dem das Frühstücksgedeck ganz ohne Unter- lagen aufkommt. Ist das Geschirr so schön schwer und großzügig in der Form wie das hier gezeigte schwedische Keramik-Service, so ist der Eindruck einer ebenso praktischen Wie eigenwillig noblen Einfachheit erreicht. Um das Nobel-Einfache geht es ja mit sol- chen Gedecken. Vielleicht wohnt im Groß- Städter eine sentimentale Sehnsucht zum Ländlichen, vielleicht hat man sich auf Reisen oft entzückt an der unkonventionel- len Einfachheit ländlicher Gasthäuser. In vergangenen Zeiten hätte man da noch wunderbare Entdeckungen machen kön- nen, etwa den bäuerlichen Eßtisch, in dem die Teller als Vertiefungen ins Holz der Tischplatte eingelassen waren. Die Bäuerin kam mit dem Topf daher und füllte jedem die Suppe oder den Brei gleich in diese vertief te Holzkumme ein! Einleuchtend Praktisch, wenn auch wohl nicht sehr hygienisch! Freilich war auch das einst verbreitete bäuerliche Zusammenessen aus einer einzigen Schüssel nicht sehr hygie- nisch. Immerhin findet man es noch in der Schweiz, wo es aber nun in feinen Kreisen als Essen von besonderer Originalität statt- kindet, nämlich bei den Schweizer Fondues, jenem berühmten Käse Eintopfgerichten, die man zu mehreren aus einer Schüssel igt Die Beteiligung an solchem Fondue-Ge- lage geht nicht ohne Kunstfertigkeit ab, denn die Löffel mit dem fädenziehenden Warmen Käse müssen ohne Zwischenfall von der Schüssel zum Munde geführt wer- den. Okt gilt die Spielregel: Wer kleckert, muß eine Flasche Wein bezahlen! Wie immer nun der individuelle Ge- schmack beschaffen sei— der ländlich ge- deckte Tisch hat seine Reize: Einfache, handfeste Gläser in halbhohen Gestellen aus rustikalem Bastgeflecht, aus denen alles— Milch, Saft, Bier, Wein— getrun- ken werden kann, sind ebenso hübsch wie praktisch und sehen überdies auch„vor- nehm“ im ganz bürgerlichen Sinne aus. Zum Abendbrotgedeck statt der Teller Holzbretter zu legen, ist auf zulässige Weise originell, sieht gut aus— und ist prak- tisch. Mancher Hausherr wäre froh, wenn diese Neuerung in seinem Hause einge- führt würde, einmal, weil manches, wie zum Beispiel Schinken, sich am besten auf diesen flachen Holzbrettern schneiden läßt, zum anderen, weil Männer überhaupt das Appetitlich-Derbe lieben. Uebrigens müssen solche weiß gescheuer- ten Holzbretter nicht auf dem kahlen Tisch oder auf Bast liegen, sondern sie nehmen sich sehr gut auch auf weißem Tischtuch aus. In jedem Sinne sind sie also gesell- schaftsfähig und können auch verwendet werden, wenn man Gäste hat. Wobei viel mehr Menschen auf den Gedanken kom- men sollten, Gäste einmal in diesem länd- lichen Stil zu bewirten: Sie werden stau- Schwedisches Teeservice aus rotem Ton, Entwurf Astrid Anderberg. handfeste Gläser nen, welchen Effekt das macht. Allgemein lädt man ja heute mehr„nach dem Abend- brot“ ein, zu Häppchen und Würfelchen und Kekschen: Sehr hübsch, sehr schön, aber im Verhältnis zum Sinn der Sache doch meist recht teuer; außerdem werden die Menschen genötigt, zu ungewohnter Zeit Zusätzliches zu essen und also gegen mo- derne Gesundheitsregeln zu verstoßen. Warum also nicht zum Abendbrot einladen? Eine Dame, die sich vor der Notwendig- keit einer wichtigen Gastlichkeit sah, zer- brach sich eine Weile den Kopf nach etwas Originalem. Endlich rief sie erbittert:„Ich mache keine Häppchen mehr!“ Es gab Schinken auf FHolztellern in dicken Scheiben(wie man sie zu Hause alltags nicht bekommt!) und deliziös kräftig geräu- chert—, sieben Sorten Käse— nicht ge- schnitten, sondern in derben großen Stük- ken auf einer einfachen Platte—, daneben Eier und Paprikasalat, dazu Bier und Stein- häger. Das„Feinere“, als zartes, leichtes Nachspiel— Wein und Nüsse— gab es da- nach. Die Gäste langten gewaltig zu: das schönste Kompliment für die Gastgeber! Die Verführung zu nobler Ungezwun- genheit ist der Charme des ländlich ge- deckten Tisches. Annemarie Lorenzen Foto: Dallügge Seite 9 mit ist tatsächlich nicht zuviel gesagt. Denn in Südamerika ist die ehemalige Volksschul- lehrerin, spätere Hochschulprofessorin, schon zu Lebzeiten beinahe ein Mythos geworden. Ihren Namen tragen nicht nur zwei Schulen in Chile und die Volksbücherei ihrer Hei- matstadt Vicunia, sondern auch Schulen in Argentinien, Columbien, Guatemala, Mexiko und Equador. Und als sie im vorigen Jahr starb, trauerte— in heutiger Zeit höchst erstaunlich— um diese Frau, die Gedichte schrieb, ein ganzer Kontinent. Zwei Jahre nach der Dichterin aus Vicunia, 1947, wurde die bisher letzte Frau mit dem Nobel-Preis ausgezeichnet. Sie war, wie einst Bertha v. Suttner, eine gebürtige Deutsche aus Prag. Gemeinsam mit ihrem Mann erhielt die inzwischen Amerikanerin gewordene Aerztin Gerti Cori 1947 als bisher einzige Frau auf dem Gebiete der Medizin diese Auszeichnung für ihre Forschungs- ergebnisse in der Biochemie, die sie bereits in Wien begonnen hatte. Dorthin war sie nach ihrer Prager Heimat mit ihrem Mann an das Caroline-Kinderhospital gegangen, ehe sie, sechsundzwanzigjährig, nach den Staaten auswanderte, wo sie im vorigen Jahre auch gestorben ist. Von den 12 Frauen unter den 304 Preis- trägern, die im Laufe des letzten halben Jahrhunderts mit dem Nobel-Preis aus- gezeichnet wurden, ist heute nur noch die Dichterin Pearl S. Buck am Leben. Rosemarie Winter In feierlicher Zeremonie wurden die beiden ersten weiblichen Lords in das britische Oberhaus eingeführt. Unser Bild zeigt lin Wootton of Abinger, Professorin für Soziolo Baronin Foto: dpa ks: Baronin Swanborough, rechts gie an der Universität London. Wem gehören die Kinder! In der Frage des Sorgerechts für die Kinder hat sich nichts geändert Ein großer Teil des bürgerlichen Rechts ist durch die praktische Anwendung der ver- fassungsmäßigen Gleichberechtigung von Mann und Frau umgekrempelt worden. In einer Frage aber hat sich nichts geändert: Beim Problem des Sorgerechts für Kinder geschiedener Eltern. Gerade in diesem Punkt herrscht weitgehende Unkenntnis, die oft im Gerichtssaal sehr schmerzlich korrigiert wird.(„Die Buben gehören zum Vater, die Mädchen zur Mutter“, ist eine irrige Volks- regel, die man noch häufig hören kann), Der Unterhalt, die Wohnung, der Hausrat darüber können die früheren Ehegatten oft sachlich miteinander verhandeln. Bei der Frtge, wer über die Kinder verfügen darf, Frage, wer über die Kinder verfügen darf, Doch sorgt hier das Gericht dafür, daß diese Entscheidung so gefällt wird, daß nur das Interesse der Kinder ausschlaggebend ist. Das Vormundschaftsgericht bestimmt, welcher der früheren Ehegatten die Kinder zu sich nehmen, ihre Erziehung leiten und kür ihre übrigen Angelegenheiten sorgen soll. Es ist von großer Bedeutung für den Lebensweg eines Kindes, unter wessen Ein- fluß, in welcher Umgebung und unter wel- chen wirtschaftlichen Verhältnissen es auf- wächst. Die gesetzliche Bestimmung, daß dem schuldig geschiedenen Ehegatten das Sorgen- recht im Regelfall nicht übertragen werden soll, hat oft ein heftiges Für und Wider aus- gelöst. Maßgebend für diese Bestimmung ist die Erwägung, daß der Schuldige, der die Ehe zrstört hat, schlechter zur Erziehung geeignet erscheint. Ob dies wirklich der Fall ist, muß aber besonders geprüft werden. Nicht immer sind die Scheidungsgründe ein Maßstab für die erzieherische Eignung eines Elternteils. Nicht selten kommt es auch vor, daß beide Elternteile zur Erziehung der Kinder unge- eignet erscheinen. Dann kann das Vormund- schaftsgericht auch einer dritten Person- meist wird das ein Großelternteil oder ein sonstiger Verwandter sein, die Sorge- rechtspflege übertragen. Hat das Gericht seine Entscheidung ge- källt, und zum Beispiel das Sorgerecht der Mutter übertragen, dann erhebt sich die Frage: Hat der Vater nun kein Recht mehr und keinen Anspruch darauf, seine Kinder künftig noch zu sehen, zu besuchen oder von Zeit zu sich zu nehmen? Oft wird vom sorge- berechtigten Teil dieses Recht bestritten und versucht, ein Zusammentreffen zwischen den Kindern und dem anderen Elternteil zu ver- hindern. Das ist in der Regel nicht zulässig. Das„Verkehrsrecht“ ist ein dem nicht sorge- berechtigten Elternteil verbliebener Rest der elterlichen Gewalt. Grundsätzlich ist es Sache der geschiedenen Eheleute, sich über den Verkehr mit den Kindern selbst zu einigen, Ist eine solche Einigung nicht möglich, 80 kann die Vermittlung und Entscheidung des Vormundschaftsgerichts angerufen werden. Dieses regelt nach freiem Ermessen je nach Lage der Verhältnisse Art und Weise, Ort und Zeit des Zusammentreffens mit den Kin- dern. Das Verkehrsrecht kann nur in Aus- nahmefällen, die in schuldhaftem Verhalten ihren Grund haben, zeitweilig oder gänzlich ausgeschlossen werden. Häufig wird vom sorgebrechtigten Teil der Einwand erhoben, das Kind wolle nicht zum anderen Teil kommen. Dieser Einwand ist meist nicht stichhaltig, zudem ist der Wille des Kindes hier auch grundsätzlich nicht beachtlich. in der Rechtsprechung wird zum Teil sogar die Ansicht vertreten, daß derjenige Elternteil, bei dem sich das Kind befindet, verpflichtet ist, den gegenteiligen Willen des Kindes zu brechen. Etwas anderes wäre es natürlich, wenn ein größeres Kind aus stichhaltigen Gründen den persönlichen Verkehr mit Vater oder Mutter ablehnen würde. Zeitzünder im Keller Einmachen ist jetzt erst Ein gutes Obstjahr ist ein Segen des Him- mels und eine moralische Verpflichtung für die Hausfrau. Einmachen ist jetzt erste Bür- gerinnenpflicht. Und während wir durch Plakate und Zeitschriften an die beginnende Saison der großen und kleinen Feste erin- nert werden, betrachten wir schamrot die unverwischbaren Spuren des guten Obst- jahres an unseren Händen und geloben ihnen heimlich, aber entschlossen, daß sie es im nächsten Jahr besser haben sollen. 5 Mein Gott, so viel Obst! Es fing schon mit Erdbeeren und Kirschen an, mit Stachel- beeren und Johannisbeeren, mit Saft, Gelee und Vierfruchtmarmelade. Und nun kommt plötzlich noch der schier unversiegbare Strom von Falläpfeln aus Omas Garten, von Birnen mit leichten Druckstellen und Quitten mit Würmchen drin. Da besinnen wir uns auf halbverschüttete Physikkenntnisse und un- ternehmen es, den kostenlosen Segen zu Sterilisieren. Wie war das doch mit der Luft im Glas? Ja richtig, Hitze dehnt den Körper aus, also muß der Waschtopf her, die Gläser rein mit Wasser bis zur Halskrause und dann Ein- heizen. Eine vage Stunde läßt man kochen und sachte blubbern, dann nimmt man's raus und betet im stillen, daß der Kram nun dicht sein möge. Reines Zufallsglück. Und wäh- rend man die Familie wochenlang aus den mißglückten Pflaumengläsern verpflegt, sam- melt sich auf dem Kleiderschrank die Bat- terie der gelungenen Konserven, jede ein Zeugnis unserer beachtlichen hausfraulichen Fähigkeiten. Man kann auch Gelee kochen, wenn man es kann. Da steht man dann und rührt und rührt, gibt Gas und nimmt Gas weg, schüt- tet in banger Ratlosigkeit wahllos Zucker und Gelierpulver zu, macht viertelstündlich e„Bürgerinnenpflicht“ die berühmte„Gelierprobe“, um festzustel- len, daß das Zeug immer dünner und immer brauner wird. Im Geschmack wird es leicht sirupartig und erinnert nur noch entfernt an die Frucht, nach der es folgerichtig schmek- ken sollte Hausfrauen von explosiver Gemütsverfas- sung bevorzugen die unberechenbaren blauen Früchte, Heidelbeeren und Holunderbeeren. Sie fühlen sich in Flaschen, saftförmig oder als Kompott, am wohlsten. Irgendwann um die Weihnachtszeit kündet dann ein dumpfes „Wumm“ aus den Tiefen des Kellers, daß wieder einmal ein Zeitzünder abgelaufen ist. Will man unbeabsichtigte Gärungen verhin- dern, setzt man gleich Alkohol zu und macht einen Rumtopf. Mit seinen Früchten kann man eine ganze Kompanie sternhagelbetrun- ken machen.— Der Möglichkeiten sind viele. Und wenn am Ende alles schimmlig ist- dann hat natürlich der nasse Sommer die Schuld. Natürlich, wer denn sonst? H. Schwartau Britische Arbeitspsychologen haben mit Stoppuhren festgestellt, daß weibliche Büro- angestellte im Durchschnitt täglich eine volle Stunde ihrer Arbeitszeit mit Privat- unterhaltungen und Schönheitspflege ver- bringen. Es wird daher die Einstellung rei- ferer und möglichst verheirateter Damen empfohlen, die auf ihr Aeußeres nicht mehr soviel Wert legten und keine Männer- geschichten mehr im Kopf hätten. Eine Sekretärin der Büroarbeiter-Gewerkschaft stellte zu diesem Bericht die Frage, wie- viel Zeit eigentlich die männlichen Chefs mit Gesprächen über Fußball. Golf und an- deres vergeudeten. Das hatten die Exper- ten jedoch nicht festgestellt MANNHEIM cee Gemeinderat verabschiedete gestern die notwendigen Vorlagen: Bezirksbeiräte können die Arbeit aufnehmen Ihre Aufgabe: Bindeglied zwischen Vororten und Stadtverwaltung/ Werbereferat des Kulturreferenten Das Thema Bezirksbeiräte in den Vororten— seit einigen Monaten in der Dis- kussion und Vorbereitung— wurde gestern im Gemeinderat im Carl-Reiß-Museum, soweit es eben diesen organisatorischen und vorbereitenden Teil betraf, abgeschlos- sen. Die eingereichten Namenslisten für die Stadtbezirke Feudenheim, Friedrichs- feld, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen, Schönau, Seckenheim, Waldhof und Wallstadt wurden mit großer Mehrheit(zwei Enthaltungen) gut geheißen, und auch die Geschäftsordnung für die Bezirksbeiräte ging schließlich nach kurzer Diskus- sion und einem kleinen Abstimmungswirrwarr wegen einer Aenderung bei zwei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen mit Mehrheit über die Bühne. Nun wird sich also in der Praxis erweisen müssen, ob diese Bezirksbeiräte tatsächlich zu Nutz und Frommen ihrer Vororte wirken können. Das wird zweifellos nicht nur von den gewählten Persönlichkeiten, sondern auch von der Bereitschaft der ver- waltung und des Gemeinderats zur Zusammenarbeit abhängen. Abschließend hielt gestern im Carl-Reiß-Museum Stadtdirektor Dr. Andritzky ein Referat über die Mannheimer Kulturinstitutionen. 111 Bürger in jenen zehn Vororten, in denen Gemeindesekretariate bestehen, wer- den sich nun der gewiß nicht leichten Auf- gabe widmen, ein Bindeglied zwischen Vor- ortbevölkerung und Stadtverwaltung zu sein, Die Gewählten sind— entsprechend dem Die Mufti strahlt:„Net helfen dle!“ Wer PRk im Haus hat, strahlt wie sie! N Ne Pre wWwäscht wieder alſes weiß und rein Verteilerschlüssel der beschließenden Aus- schüsse(5 SPD, 4 CDU, 1 Mannheimer Liste, 1 FDP)— von den Parteien vorgeschlagen worden, wobei jedoch Parteimitgliedschaft nicht ausschlaggebend war. In der Geschäfts- ordnung für die Bezirksbeiräte heißt es, daß Vorsitzender jeweils der Oberbürgermeister oder ein von ihm beauftragter Stadtrat oder städt. Beamter ist. Die Amtszeit der Bezirks- beiräte verläuft parallel mit der halbierten Amtszeit der Gemeinderats-Mitglieder(drei Jahre). Um in den richtigen Turnus einzu- Lokalkommentar: Wert des Instruments bestimmen Bezirksbefräte Am Dienstag hat also der Gemeinderat auf Grund der Gemeindeordnung vom 25. Juli 1955 in zehn Vororten, in denen Ge- meindesekretariate bestehen, Bezirksbeiräte eingerichtet. Auf Vorschlag der Fraktionen wurden die Elferräte entsprechend dem für beschliegende Ausschüsse geltenden Schlüs- Sel 5:4:1:1 besetzt. Die Debatte über die Ge- Schäftsordnung war kurz, aber nicht ohne Dornen: Man vermißte in dem Entwurf eine Aufzählung der Rechte, da sie die Ueber- Schrift von 8 4(„Pflichten und Rechte“) ver- BHeigt. Man wollte auch(in S 2) genau fest- gelegt sehen, ob Bezirksbeiräte gehört wer- den können, sollen oder müssen, auch wann und von wem: von der Stadtverwaltung? Mit oder ohne Gemeinderat.. Der Oberbürgermeister schlug Ubernahme des Wortlauts von 8 76 Absatz 2 der Ge- meindeordnung vor:„Der Bezirksbeirat ist zu wichtigen Angelegenheiten, die den Ge- meindebezirk betreffen, zu hören...“ Als es Aber zur Abstimmung über die Vorlage kam, waren vielleicht einige Gemeinderäte„gei- stig weggetreten“, so daß nun die Formu- lierung der Aufgaben gilt, die der Entwurf unterbreitete: Der Bezirksbeirat hat die Aufgabe, die Stadtverwaltung in wichtigen Angelegenheiten, die den Stadtbezirk be- treffen, zu beraten.“ Seine Sitzungen wer- den in der Regel nicht öffentlich sein. Wenn ein Bedürfnis hierfür besteht, kann der Vorsitzende bestimmte Gegenstände in die öffentliche Sitzung verweisen. Der Vor- sitzende(der Ober bürgermeister, der sich durch einen seiner Stellvertreter oder ein Mitglied des Gemeinderats vertreten lassen kann) faßt das Ergebnis der Beratungen des Bezirksbelrats in einer Empfehlung an den Gemeinderat oder den Oberbürgermeister zusammen: Der Oberbürgermeister wird also Vielleicht einmal einen Brief erhalten, den er selbst verfaßt und unterschrieben hat. Aber die Bezirksbeiräte haben damit „Ir Instrument. Jedes Instrument ist 80 Viel wert wie der Bezirksbeirat, der es an- Wendet: Gute Bezirksbeiräte richten auch mit einem schwachen Instrument viel aus; Untzhigen Bezirksbeiräten könnte man das beste Instrument der Welt in die Hand Articken, sie würden doch nichts damit er- Teichen. Jetzt liegt es zunächst bei den Be- Arksbeiräten, Bürgerbewußtsein, Bürger- Sum und Bürgerverantwortung zu betätigen. F. W. K. schwenken, amtieren die nun Gewählten allerdings ein Jahr länger, nämlich vom 15. November 1958 bis zum Ablauf der näch- sten Wahlperiode des Gemeinderates. Diskussionen gab es um Paragraph 2 (Aufgaben des Bezirksbeſrates) und Para- graph 4(Pflichten und Rechte). Stadtrat Bartsch gefiel die Formulferung„ hat die Aufgabe, die Stadtverwaltung in wichtigen Angelegenheiten, die den Bezirk betreffen, zu beraten“, gar nicht und er meinte, das liefe darauf hinaus, daß diese Bürger einen Tiefbaudirektor Borelly oder sonst einen Fachmann beraten sollten, was aber nur schwer möglich sel. Anstelle von„Stadtver- waltung“ sollte es besser„Gemeinderat“ heißen. Die Stadträte Kaiser(CDU) und Starke(FDP) attackierten anschließend Para- graph 4, worin auf Paragraph 17 der Ge- meindeordnung Bezug genommen wird. Die- ser Paragraph, so meinten beide, enthalte aber lediglich die Pflichten eines Bezirksbei- rates. Wenn der Paragraph den Titel „Pflichten und Rechte“ trage, müßten auch die Rechte nach Paragraph 76, Absatz 2 der Gemeindeordnung hier verankert werden. Dieser Paragraph besage, daß der Bezirks- beirat„vor Entscheidungen zu hören“ sei. Scharf ins Zeug legte sich Starke:„Die Verwaltung unternimmt irgendwelche Dinge in den Vororten und bis der Bezirksbeirat dahinter kommt, ist das Kind längst in den Brunnen gefallen. Die Bevölkerung schimpft dann den unschuldigen Bezirksbeiräten das Fell voll.. Ergo sei es zweckmäßig, den Passus„Ist vor Entscheidungen zu hören“ in der Geschäftsordnung für die Bezirksbei- räte zu verankern. Es sah nach einem Ver- mittlungsvorschlag von OB Dr. Reschke ganz so aus, als würde die Kaiser-Starke- Ver- nunftsüberlegung zum Zuge kommen, ob- Wohl Dr. Bergdolt(CDU) gegen den Vor- schlag sprach, weil er befürchtete, die Rechte des Gemeinderats könnten beschnitten wer- den.(OB Dr. Reschke ganz trocken:„Aber das ist doch kein Beschneiden der Rechte, sondern nur eine Verfahrensverlangsamung.“) Es gab 18 Stimmen für den Antrag und nur zwei dagegen. Bei der Frage nach den Enthaltungen gingen etwa— es wurde nicht gezählt— acht bis zwölf Arme hoch(18 2 + 8/12 28/32; aber 48 Vertreter zählt der Stadtrat. Sollten also einige Herrschaften geschlafen haben!) Der OB zählte nun offen- bar alle Reststimmen als Enthaltungen und verkündete— da Enthaltungen den Nein- stimmen zugezählt werden—:„Antrag ab- gelehnt!“(Womit, um mit Stadtrat Starke zu sprechen, das erste Kind eventuell bereits in den Brunnen gefallen sein könnte.) Baufluchten in L 5/ Mannheims Kultureinrichtungen Der nächste Pagesordnungspunkt war den Bau- und Straßenfluchten in den Quadraten L 5 und L7 in der Innenstadt gewidmet, wo bekanntlich etliche Häuser im Zuge des neuen Rheinbrückenkopfes abgerissen werden müs- sen. Es lagen sechs Einsprüche von Haus- eigentümern vor, die jedoch alle abgewiesen wurden. Kein Einsprecher hatte die Notwen- digkeit einer neuen Verkehrsplanung im Ge- biet zwischen Rheinbrücke und Hauptbahn- hof und Lindenhof bestritten, jedoch waren etliche der Auffassung, es wären andere Pla- nungs möglichkeiten— die den Abbruch ihrer nach dem Krieg wieder aufgebauten Häuser nicht erfordert hätten— möglich gewesen. Hiergegen hob das Tiefbaureferat zusammen- fassend hervor, dag außer den zuständigen Planungssachverständigen der Stadtverwal- tung zwei anerkannte Gutachter— Prof. Dr- Ing. Leibbrand von der Technischen Hoch- schule Zürich und Prof. Otto Sill, Erster Bau- direktor der Stadt Hamburg— dargelegt ha- ben, daß eine bessere Lösung, als die vom Ge- meinderat am 18. Juni 1957 bereits gebilligte, nicht habe gefunden werden können. Letzter Tagesordnungspunkt: Dr. An- dritzky, Mannheims Kulturreferent, hielt dem hohen Haus jenen Werbevortrag über Mann- heims Kultureinrichtungen, den er schon 16mal vor Jugendgruppen in Vororten und Vereinen gehalten hat. Solches Bemuhen ver- dient Anerkennung, auch Dr. Andritzkys Standpunkt, daß für Kultur heutzutage— soll sie ein großes Publikum finden— unbedingt kräftig geworben werden muß. Schade viel- leicht nur, dag die rednerische Diktion des Referenten jene der Abgeklärtheit und abso- luten Sachlichkeit ist. Etwas mehr theoreti- sche Kraft pflegt die Werbewirkung gerade solcher Vorträge zu verstärken. Tadellose Farblichtbilder(von Robert Hauser) spannten dann den Bogen vom Theater über die Hoch- schule für Musik, die Schloßkirche, das Sta- mitz- Orchester, die Volks- und Musikbüche- rei, die Wirtschaftshochschule, die Volltshoch- schule bis zu Reiß-Museum und Kunsthalle mit ihren Schätzen und Kostbarkeiten, die Weltruf haben. Vor allem die Jugendbetreu- ung— die echte Kulturarbeit an der Jugend (Malstunden in der Kunsthalle, Bastelstun- den im Jugendheim Erlenhof usw) wurden nücht vergessen. „Macht regen Gabrauch!“, sagte er in sei- nen Vorträgen immer abschließend zu seinen Zuhörern, meinte Dr. Andritzky und ergänzte: „Darf ich auch Sie, meine Damen und Herren vom Gemeinderat, darum bitten!“ kloth Gestern: Mannheim Bild: Thomas hüllte sich in Nebel Aus dem Polizeibericht: Entkommene Betrügerin im Omnibus verhaftet Am 18. Oktober war— wie berichtet— eine 28jährige aus dem Gebäude der Mili tärpolizei in Mannheim geflüchtet. Sie hatte sich vorher, nachdem sie einen Betrug, einen Diebstahl und eine Urkundenfälschung be- Sangen hatte, nach Frankreich abgesetzt und dort als Frau eines amerikanischen Solda- ten ausgegeben. Die dortigen amerikani- schen Behörden stellten bei einer Rückfrage jedoch fest, daß ihre Angaben nicht der Wahrheit entsprachen. Sie wurde festge- nommen und nach Mannheim gebracht, wo sie ein zweites Mal entkam. Bei der Fahn- dung nach der Gesuchten gelang es nun, sie in einem Omnibus auf der Strecke Sand- hofen— Waldhof erneut festzunehmen. Vier Fälle von Hehlerei Wegen Hehlerei wurden bei der Polizei vier Personen angezeigt. Sie hatten von einem Mann, der in der Nähe der Straßen- kreuzung Augusta Anlage/ Werderstraße einen Pkw ausgeraubt hatte, einen Foto- apparat und Kleidungsstücke gekauft, ob- Wohl sie den Schleudérpreisen entnehmen konnten, daß es sich um Diebesgut handelte. Diebstahl verhindert Ein Wachmann vernahm nachts in Rheinau Scheibengeklirr und benachrich- Schritte gegen den Geist der Intoleranz Gesellschaft für Christlich-Jüdische Mitglieder der beiden christlichen Kon- fessionen, Angehörige der kleinen jüdischen Gemeinde Mannheims, Vertreter der Par- teien, der Gewerkschaften und der Stadt- verwaltung von Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Worms und Frankenthal trafen sich im Eichbaum-Staummhaus in P 5. Auf den hektographierten Einladungen war als wichtigster Tagesordnungspunkt vermerkt: „Beschlußfassung über die Gründung des Vereins„Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Rhein-Neckar“. Der Mann- heimer Rechtsanwalt Erwin Klingenfuß ge- stand in seiner kurzen Begrüßungsansprache, er sei etwas ängstlich gewesen. Er habe nicht geglaubt, daß die Aufrufe zur Grün- dung der Gesellschaft ein so großes Echo Oekonomische Probleme im Buch Jeremias Prof. August Marx hielt ersten Vortrag im Akademischen Winter Der Akademische Winter 1958/59 wurde am Montag in der Kunsthalle mit dem Vor- trag„Oekonomische Probleme in der Hei- ligen Schrift“ von Prof. Dr. August Marx, Rektor der Wirtschaftshochschule Mannheim, eröffnet. Professor Marx ging auf das Bild des Wirtschaftslebens ein, das sich im Buch Jeremias des Alten Testaments spiegelt. Es ist das Bild eines hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht, aber auch Gewerbe und Han- del treibenden Volkes, das zu Wohlstand ge- kommen ist, aber im Begehren nach Wohl- standsvermehrung von seinen geistigen Grundlagen abkommt, Treu und Glauben aufgibt, auch durch Irreführung, Täuschung und Betrug Begehrtes zu erlangen trachtet und damit auf die Dauer den Boden zerrüt- tet, auf dem es leben und sich behaupten kann. Jeremias folgt einem göttlichen Auftrag, diesem ganz dem Diesseits zugewandten Volke die fatale Enge seines Horzonts mit Vorstellungen, die aus seinem Alltagsleben geschöpft sind, zum Bewußtsein zu bringen: Gottgehorsam hat das Volk aus schluchten- reichen mageren Steppen in das frucht- gesegnete Gartenland geführt, in unbegreif- licher Undankbarkeit hat es aber Gehorsam und Gott vergessen. Es wird seinen Reich- tum an Gold, Silber, Weihrauch, Balsam, Häusern, Vieh und Feldfrüchten verlieren, werm es nicht zu Gott zurückfindet, genüg- sam wird, kraftvoll bleibt. Ein hinter Ge- Wwinn und Genuß herjagendes Volk wird weichlich und schließlich die bequeme Beute anderer. Das Volk hat sich von den Quellen lebendigen Wassers abgewandt und brüchige Zisternen dafür eingetauscht. Jeremias klagt: Nicht nur Bedürftige, die aus der Hand in den Mund leben, weichen, der Not gehorchend und der Versuchung an- heimfallend, von Ordnung und Gesetz ab. Die Wohlhabenden bedenken ebenso wenig das Ende, raffen hemmungslos notwendige, nützliche, angenehme und schmückende Güter. Jeremias drängt, Täuschung und Be- trug aufzugeben, das Wirtschaften in maß- volle Ordnung zu bringen, Jahwe die ihm zukommende Ehre zu erweisen, damit nicht am Ende der Mensch dastehe als ein Tor, ein betrogener Betrüger. Die Klagen des Jere- mias waren, menschlich gesprochen, vergeb- lich. Seine Geschichte aber sind nach 3000 Jahren noch lebendig, seine Sprache, die in erster Linie die Hirten, die verantwortlichen Führer anklagt, daß sie zuerst vom rechten Wege abgewichen und das gefährliche Bei- splel gaben, hat nichts von ihrer Glut und Gewalt eingebüßt. Einleitend begrüßte Oberbürgermeister Dr. Reschke das stattliche Publikum und dankte Stadtdirektor Dr. Andritzky für das Zustandekommen der Vortragsreihe, die in diesem Winter von Professoren der Univer- sität Saarbrücken und der Wirtschaftshoch- schule Mannheim getragen wird. F. W. Kk. Zusammenarbeit noch nicht perfekt finden würden. Klingenfuß, der in den letz- ten Wochen und Monaten ein ungeheures Pensum an vorbereitenden Arbeiten zu er- ledigen hatte, erklärte weiterhin, die Dis- kussion kirchlich- theologischer Fragen sei nicht Aufgabe der Gesellschaft. Wörtlich sagte er:„Wir wollen uns menschlichen Fra- gen zuwenden, wir wollen überwinden, Was in der Vergangenheit geschehen ist. Wir Wollen uns verstehen lernen bei Wahrung aller individuellen Eigenschaften.“ Der Generalsekretär des Deutschen Ko- ordinierungsrates für„Gesellschaften Christ- lich- Jüdischer Zusammenarbeit“, L. Gold- schmidt, mußte in letzter Minute sein Kommen absagen. An seiner Stelle verlas ein Mitglied des Koordinierungsrates, Ursula von Fehrentheil, eine Gruhbotschaft. Gold- schmidt gab darin seiner Freude über die geplante Gründung Ausdruck(Mannheim wird nunmehr Sitze der 23. Gesellschaft die- ser Art). Der Generalsekretär meinte, es sei charakteristisch, daß gerade in jüngster Zeit zahlreiche Gesellschaften dieser Art gegrün- det worden seien. Das beweise, daß eine zlelbewußte Versöhnungsarbeit nunmehr Wurzeln schlage, zum anderen würden Schritte unternommen, um dem immer noch lebendigem Geist der Intoleranz wirksam zu begegnen. Goldschmidt plädierte für eine Intensive Zusammenarbeit mit der Jugend und den Schulen. Gerade die Jugend müsse an die gewiß nicht bequemen Ereignisse unserer jüngsten Vergangenheit heran- geführt werden. Es solle ihr selbstverständ- lich werden, mit Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft harmonisch und friedlich zusammenzuleben. Die geplante Beschlußfassung über die Gründung blieb allerdings aus. Als Rechts- anwalt Klingenfuß den Satzungsentwurf verlas, meldeten Versammlungsteilnehmer formale Bedenken an. Dazu kam noch, daß u. a. Gewerkschafstsvertreter meinten, die Namensgebung„Christlich- Jüdisch“ könnte viele Menschen, die keiner der beiden Grup- pen angehörten, von einer Zusammenarbeit abhalten. Einmütig stimmte schlieglich die Versammlung einem Vorschlag zu, die Ab- stimmung über die Satzung vorläufig auszu- setzen. Rechtsanwalt Klingenfuß, OTV.- Sekretär Schmutz und das Vorstandsmitglied Mayer von der Jüdischen Gemeinde werden nun die endgültige Gründungs versammlung vor- bereiten. D. Pr. tigte die Polizei. Diese stellte nach ihrem Eintreffen fest, daß an einem Bürogebäude in der Mülheimer Straße eine Fensterschelbe eingeschlagen worden war. Bel der Durch- suchung sämtlicher Räume wurde der Ein. brecher in einem Schrank versteckt gefun- den und festgenommen. Unfall- Chronik Auf der Columbusstraße in Käfertal wurde abends ein 24jähriger Fußgänger von einem amerikanischen Pkw angefahren und verletzt. Im Krankenhaus wurde eine Beckenfraktur vermutet.— Ein Motorrad- fahrer beachtete auf der Kreuzung Nieder- feldstrage/ Im Lohr die Vorfahrt nicht und 55 7 Japanische LTM pS- KAMERA jetzt im Fachgeschäft erhältlich. Olympus 8 2 128 b 2635, Olympus S8 2 186. dx 333, Olympus- Weitwinkel Kamera 5 7. DM 345, 2 erhältlich bei: FfOTO-KAUFMANN, O 6, 4 Weiterer Bezugsquellennachweis öbet FO HO FL Gmb. Mepnbeim, D 3, 5 1 prallte mit einem Omnibus zusammen. Da- bei erlitt er eine Gehirnerschütterung. Auf der Luzenbergstraße löste sich am Fahr- rad eines Lehrmädchens die Verschraubung des Dynamos, so daß dieser in die Speichen des Vorderrades geriet. Das Mädchen stürzte und zog sich eine Gehirnerschütterung, eine Nasenbeinfraktur und Schädelprellungen zu. Wochenmarkt am Freitag Milchläden öffnen Samstag Weil Samstag, der 1. November,(Aller- heiligen) gesetzlicher Feiertag ist, wird der Wochenmarkt auf Freitag vorverlegt. Die Milchgeschäfte sind am Samstag von 8 bis 10 Uhr geöffnet. Alle übrigen Geschäfte sind an Allerheiligen geschlossen. 0 Durch ein Versehen wurde der jetzige Inhaber der Baufirma Anton Strobel, die am Samstag ihr 50 jährigen Bestehen feierte, in unserer Bildunterschrift vom 28. Oktober als„qubilar Anton Strobel“ bezeichnet. Es handelte sich jedoch um Bau-Ingenſeur Jo- hann Hiemenz, der die Urkunde der Hand- werkskammer von Präsident Sieber ent- gegennahm. Der Gründer der Firma ist be- reits 1953 verstorben. Wohin gehen wir! Mittwoch, 29. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„La Cenerentola“(Miete M rot, freler Verkauf); Kleines Haus 20.00 und 22.30 Uhr:„Der Besuch der alten Dame“(Miete NM blau, Halbgr. II, freier Verkauf); Studio-Bühne „Die Boten“, K 2, 22, 20 15 Uhr:„Der Fisch- becker Wandteppich“ Richard Konzerte: Mozartsaal 20.00 Uhr: Laugs spielt Werke von Johannes Brahms (Musikhochschule). 4 Filme: Planken:„Worüber man nicht spricht“ Alster:„Fortunella“; Schauburg:„Das Mädchen aus Hamburg“; Scala:„Traumstraße der Welt“ Palast:„Er ging an meiner Seite“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Der Tempelwürger von Bangkok“; Alhambra;„Vergiß mein nicht“; Universum: „Peter Voß, der Millionendieb“; Kamera:„Hito- Hito“; Kurbel:„Dem Satan singt man keine Lieder“; Capitol:„Kampfflieger“. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Die Schuhm ode in Herbst und Winter 1958/59 vom Schuhhaus RAS TER, Mannheim, Mittel- straße 28, bei. 8 DENKEN SIE DARAN! STAaDT SPARKASSE MANNHEIM Norgen ist WELTSPARTAGI 8 12 8⁰ H 2.. dn cd W da en 222„ 2028 Thomaz ihrem bäude chelbe Durch Ein- gefun- ikertal zänger ahren e eine orrad- leder- it und 1 5 5 4 er 55 . ichen ärzte eine n Zu. 8 ler- der bis sind 0 tzige die erte, ober 8 and- ent- Nr. 280/ Mittwoch, 29. Oktober 1958 MANNHEIM Ecke Speyerer/ Meerwiesenstrage: Neues Diakonissenkrankenhaus für 10 Millionen DM Die Architekten Dr. Schmechel und Schmucker planten neungeschossigen Bau/ Ende eines Provisoriums In einigen Tagen will der Vorstand des Dia konissen- Krankenhauses die Mannheimer presse einladen, um ste über einen geplanten Neubau in der Speyerer Straße zu unter- richten. Die Plune für das neue Diakonissenkrunkenhaus sind vor Wochen eingereicht worden, das sogenannte Baugenehmigungsverfahren ist nakezu abgeschlossen. Dazu wird seitens der Baudufsichtsbekörde erklärt:„Grundsätzlich gaben vir dem Projekt zuge- stimmt.“ Befragt über den möglichen Baubeginn für das neue Haus, erklärte Direktor Kurt Schmidt, dies sei eine Frage der endgültigen Genehmigung und der Finanzierung. Für 10 Millionen DM soll der neungeschossige Bau errichtet werden. Finanzielle Hilfe er- wartet Direßttor Schmidt seitens der stadt Mannheim, eine beträchtliche Summe erwartet man weiterhin vom Bund, in dessen Besitz die Lüttichkaserne ubergeht. Spater soll— 80 lleß sich vor einiger Zeit schon das Bundesverteidigungsministerium vermelden— die Kaserne für die Bundeswehr umgebaut werden. Das Diakonissen- Krankenhaus(Rechts- träger ist das Diakonissen-Mutterhaus) be- steht seit 75 Jahren. Ursprünglich in F 7, mußte es nach einer Bombennacht im Jahre 1943 nach Ladenburg verlegt werden, Wo es jahrelang in einer Schule notdürftig un- tergebracht war. Im Jahre 1949 erhielt das Krankenhaus in der Lüttichkaserne, die bis zu jenem Zeitpunkt von den amerikanischen Streitkräften beschlagnahmt war, ein neues Domizil. Die Lüttichkaserne war keine ideale Lösung. Dennoch mußten große Summen in- vestiert werden. 1953 kündigten die Ame rikaner überraschend(eine Wacheinheit sollte dort untergebracht werden), zogen aber die Kündigung später zurück. Seit 1954 aber„wurstelt“— so Direktor Schmidt der Vorstand an dem Projekt eines Kran- kenhaus-Neubaus. Die Stadt bot dazu ver- schiedene Grundstücke an. Ausgewählt wurde das Grundstück Ecke Speyerer und Meerwiesenstraße. Den Kleingärtnern, die dort nach Feierabend ihre Gärten bestellten, wurde bereits im letzten Jahr gekündigt. Unklar ist noch, ob die Stadt das Grundstück verkaufen möchte, oder ob sie es— 80 wünscht es der Vorstand— in Erbpacht gibt. Dem Krankenhaus in der Lüttichkaserne fehlte bisher der große„Aufenhaltsraum“ in Form eines Gartens. Den hat z. B. das Städtische Krankenhaus, auch das Heinrich- Lanz-Krankenhaus verfügt über einen klei- nen Park, während das Theresien-Kranken- haus auf seine günstige Lage am Luisenpark verweisen kann. Das Diakonissenkranken- haus kann nun, was gärtnerische Anlagen anbetrifft, auch großzügiger planen. „Wir wollen jedoch nicht aufwendig bauen“, erklärte Direktor Schmidt, der in den zurückliegenden Monaten Krankenhaus- neubauten in der Bundesrepublik besichtigt hatte. Pro Bett wurde ein Betrag von 40 000 Mark veranschlagt. 250 Betten sollen auf- gestellt werden. Augenblicklich verfügt das Dlakonissen-Krankenhaus über 190 Bet- ten. Die durschnittliche Belegungszahl schwankte in den letzten Jahren zwischen 96 und 97 Prozent. Zusammen mit dem Kran- kenhaus soll in der Speyerer Straße noch das Mutterhaus und ein Pfarrhaus erstehen. Die Verhandlungen, die der Vorstand des Krankenhauses mit dem Bundesverteidi- gungs ministerium in Sachen Lüttichkaserne kührte, traten übrigens 1956 in ein akutes Schlecht gemeint und schlecht gelungen: Es muß einmal darüber gesprochen werden Aufklärungs film„Worüber man nicht S riet in den Planken Die Neubach-Film und der Prisma-Film- verleih haben recht: Es muß einmal darüber gesprochen werden. Erstens über die Frag- würdigkeit der„Aufklärung“ junger Men- schen im Tagesprogramm der Lichtspiel- häuser; zweitens über die noch größere Frag- würdigkeit der klingenden Münze, die solche sorgsam auf sichere Zugkraft getrimmten Filme bringen sollen(und leider auch immer wieder bringen). Beides gehört eng zusam- men, wie die Endabrechnung ausweisen wird. 1* „Die Dinge, die das echte Mysterium des Lebens offenbaren“— das Wunder des kei- menden Lebens, die Geburt und schließlich die Gefahren, die bei der frevelnden Verbin- derung dieses gottgewollten Vorgangs dro- hen— stehen im Mittelpunkt eines abend- füllenden Films. Sein Untertitel heißt „Frauenarzt Dr. Brand greift ein“(wobei es unnötig zu sagen ist, daß Dr. Brand den Ein- griff, um den es geht, natürlich unterläßt). Es hat nach dem Kriege schon viele solcher Aufklärungsfilme gegeben;„Worüber man nicht spricht“ ist nicht besser und nicht schlechter als seine Vorgänger. Aber gut ist er nicht. Und das hängt wieder einmal an seiner unglücklichen, wenn auch beabsich- tigten Zweiteilung. Der biologisch- medizinische Teil ist klar, sauber und verdient in allen Ehren das Prä- dikat„aufklärend“. Die nach den ehernen Gesetzen des verlogenen, aber erfolgssicheren „teutschen Propplemfilmes“ darum herum- gerankte Spielhandlung bewegt sich in den ehrwürdigen erstarrten Klischees aus der erprobten Requisitenkammer bundesrepubli- kanischer Leinwand-Malereſen. Ueber den Tränengewässern schwebt Hedwig, die rühr- werktätige Altmeisterin gefälliger Schnulzen. Der herzig- männliche Priester, der bösartige Pädagogen-Vater und der gute Onkel Doktor sind natürlich mit von der Partie, die hier neben warnenden Zeigefinger fertigkeiten— um die schmerzlose Geburtsmethode des englischen Arztes Dick Read gespielt wird. Die Jugend, die aufgeklärt werden soll, wird diese Spielhandlung mit amüsiertem Gekicher zur Kenntnis nehmen, sich einige gefährliche Illusionen über Schmerzlosigkeit machen und hoffentlich einige noch gefähr- lichere Illusionen über lebensbedrohende „Hilfsbereitschaft“ kurpfuschender Subjekte verlieren. Aber dem von Produzent und Ver- leih auf die geschäftliche Moralfahne ge- schriebenen Zweck hätte man besser und ein- facher gerecht werden können: Ein Diskus- sionsfilm, wie es zum Beispiel Bernhard Wickis Film„Warum sind sie gegen uns?“ ist, wäre wesentlich wirksamer gewesen. Denn die ausgezeichneten und tatsächlich im besten Sinne des Begriffes aufklärenden medizini- schen Einzelheiten der verkitschten Frauen- arzt-Story wären das wert. Allerdings nicht unter dem allzu spürbaren Gesichtspunkt einer kommerziellen Auswertung, wie es hier geschehen ist. Die Frage, ob es überhaupt Aufgabe des Spielfilms ist, Probleme eines solchen The- menkreises unter Zuhilfenahme mehr oder weniger fotogener Säuglingsabteilungen, gutgewachsener Mädchen und onkelhafter Hauptdarsteller abzuhandeln, sei dahinge- stellt. Der junge Regisseur Wolfgang Glück jedenfalls, dem ein erschütternd dürftiges Drehbuch keine Möglichkeiten ließ, hat mit diesem Film kein Glück gehabt. Hans-Werner Beck Stadium. Im November 1956 sollte die end- gültige Entscheidung des Ministeriums über eine eventuelle Wiederverwendung der Kaserne fallen. Diese Ankündigung be- schleunigte die Planung für den Neubau. Mit der Planung wurden die Architekten Dr.-Ing. Schmechel(BDA) und Schmucker (BDA) beauftragt. Dr. Schmechel hatte schon beim Einzug in die Lüttichkaserne die Um- bauarbeiten geleitet. Fünf Grundstücke hatte die Stadt zur Wahl gestellt: Sie lagen bei Feudenheim, zwischen Neuostheim und Seckenheim, zwi- schen Käfertal und Waldhof, beim Herzogen- ried-Park und dann an der Speyerer Straße. Die meisten Grundstücke waren deshalb nicht diskutabel, weil die Lärm- und Ge- ruchsbelästigungen an diesen Plätzen das normale Maß überschritten, Das Diakonis- sen- Krankenhaus in der Lüttichkaserne ist ohnehin dem Industrielärm und dem Lärm rangierender Züge ausgesetzt. Dies sollte anders werden. Die Frage der Finanzierung dürfte in den nächsten Wochen geklärt werden Unter den Stellen, die Direktor Schmidt angehen möchte, befindet sich auch die Oberkirchenbehörde. Daß die Stadt sich einer finanziellen Hilfe nicht verschließen wird, dürfte klar sein: Die Steigerung der Bettenkapazität kommt auch der Verwaltung zugute und entbindet sie von Verpflichtungen. D. Iermine Filmveranstaltung im Jugendheim Erlenhof am 29. Oktober um 16 und 20 Uhr,„Lachen ohne Ende“. Städtische Musikbücherei, U 3, 1, 29. Okto- ber, 20 Uhr, Schallplatten-Abend; Thema: „Mittelalter und Renaissance in Frankreich“. Abendakademie: Der für 29. Oktober vorge- sehene Abend Sozialpathologie der Gegenwart „Schulquartier oder Nachbarschaft“ wird auf 3. Dezember verlegt.— Der Abend„Städte- planung und ziviler Machtbereich“ findet wie vorgesehen am 26. November, 20 Uhr, in E 2, 1, statt. Mannheimer Liste: 29. Oktober, 20 Uhr. „Alter Eichbaum“, Tattersallstr. 18, Sprech- stunde für Schwetzingerstadt— Stadtrat Se- rini. Deutscher Naturkundeverein: 29. Oktober, 19.30 Uhr, Arbeitsgemeinschaftsraum, E 2, I, Arbeitsabend der Botanischen Arbeitsgemein- schaft. Freunde der„Gefiederten Welt“ Feuden- heim: 29, Oktober, 20 15 Uhr,„Zum Schwanen“, Farblichtbildervortrag von Manfred Matzke über Vögel und Tiere Schwerhörigenverein Mannheim: 29. Okto- ber, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule. Lange Rötterstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ableseabend. Freundeskreis der Waldorfschul- Pädagogik und Die Kommenden: 29. Oktober, 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag des Malers Bernhard Eyb. Wien,„Das Wesen der Farben“— Physikalisch- künstlerische Betrachtungen mit Beispielen (2. Abend). Arbeitskreis Film und Jugend: Am 29. Ok- tober um 18 Uhr im Rex-Filmtheater, um 20.30 Uhr im Regina-Filmtheater, am 30. Okto- ber um 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen „Alibi“(Reihe A). Ski-Club Mannheim 1906: 29. Oktober, 19.45 Uhr, Turnhalle Wohlgelegenschule, Sport für Aeltere. KKV„Columbus“: 29. Oktober, 20 Uhr, Ka- pelle des Marienhauses, R 7, 12, Kreuzschiff- Abendmesse. Gch(Gesellschaft Deutscher Chemiker): 29. Oktober, 15 Uhr, Vortragssaal des Haupt- lab., Bau B 9 der BASF in Ludwigshafen, Vor- trag von Prof. Dr. Dr. G. Wittig, Heidelberg, „Ergebnisse und Probleme der organischen Anionochemie“. Kolpingsfamilie: 29. Oktober, 20 Uhr, Kol- pinghaus, Versammlung mit Vortrag von Rek- tor Haug,„Ist der Mensch unsterblich?“ Sprechstunden der CDU: 29. Oktober, 17 bis 19 Uhr, N 5, 2— Stadträtinnen Butz und Scherer. Wir gratulieren: Adolf Karcher, Mannheim- Neuhermsheim, Reiterweg 13, wird 77 Jahre alt. Das 80. Lebensjahr vollenden Lina Fick eisen, Mannheim- Rheinau, Dänischer Tisch 1, Elisabeth Stupp. Ladenburg, Scheffelstraße 15 (krüher Mannheim, Augartenstraße 91), und Otto Schneidenberger, Mannheim-Neckarau, Gießgenstraße 18. Kleiner Spaziergang in der sterbenden Natur Bild: Erich Jacob Blick auf die Leinwand Ohne Bezug zur Handlung: Kurbel:„Dem Satan singt man keine Lieder“ Der deutsche Titel ist so gesucht wie er Klingt, ohne jeden Bezug zur Handlung. Ein verbrecherischer Polizeibeamter bringt den perfekten Mord fertig und entgeht trotzdem nicht der irdischen Gerechtigkeit. Um diese Morallösung zu finden, muß sich allerdings die anfangs sehr logisch aufgebaute Hand- lung einen psychologischen Knacks gefallen lassen, der die Dinge etwas zu jäh auf dia Spitze und den Täter auf einen Hügel treibt, der zu seiner Richtstätte wird. Evelyn Keyes und Van Heflin schöpfen unter der straffen Regie von Joseph Losey alle realistischen Darstellungseffekte aus, um der harten Thematik folgen zu können. kim. Die Knef im Schlamm: Schauburg: „Das Mädchen aus Hamburg“ Aus dem„Sonnenstrahl“ eines fran- zösischen Kriegsgefangenen, einem blonden Mädchen mit blitzenden Augen, ist, als er sie über ein Jahrzehnt später wieder findet, eine Animierdame in einem Reeperbahn- Bums geworden, die sich allabendlich als Catcherin im Schlamm-Bassin produziert. Hildegard Knef spielt diese Rolle mit brü- chiger Stimme und maskenstarrem Gesicht. mrem marionettenhaften Gebaren nicht un- ähnlich benimmt sich ihr Partner Danie! Gelin in diesem deutsch- französisch besetz- ten Film. Wenn der Inhalt dennoch stark beeindruckt, so vor allem deshalb, weil Re- gisseur ves Allegret und Kameramann Armand Thirard durch den behutsamen Aufbau jeder Szene dem banalen Drehbuch einen Hauch wirklichen Geschehens mit- geben. Die Millionenstadt Hamburg aber zeigt sich ausschließlich als Kulisse für Unter- und Halbwelt, für Zöllner, Taxi- fahrer und Zuhälter. Sto Defir felebt alles: — Palast:„Er ging an meiner Seite“ Aus Filmberichten deutscher PKR-Männer sowie englischer, französischer und russischer Wochenschauleute bastelte die Defir GmbH eine fllmische Geschichte des Welfkriegs Nr II. Die dazu verwendeten Filmberichte sind angeblich im Bundesgebiet noch nicht gezeigt worden. Außer dem Aneinander- kleben der Filmstreifen machten sich die Produzenten jedoch nicht sonderliche Mühe. Im Stil eines PK-Mannes erläutert Sprecher Wilhelm Borchert die Ereignisse. Der 20. Juli wird dabei lediglich mit einem Satz kommentiert:„Major Remer vereitelte den Anschlag.“ Dann erscheint der Major auf der Leinwand und schnarrt eine kurze An- sprache herunter, in der von Endsieg und politischer Aufgabe die Rede ist. Befeuernd kommentiert an anderer Stelle Borchert die Atlantikschlacht:„Wir müssen die Dampfer versenken, jedes gesunkene Schiff reißt eine Lücke beim Feind.“ Unbefangene Zuschauer (die in den Kriegsjahren den„Völkischen Beobachter“ noch nicht lesen konnten) müs- sen schließlich der Meinung sein, der Krieg sei verloren gegangen, weil Hitler die Situation nicht mehr überblickte, weil Göring in Karinhall mit der Spielzeugeisen- bahn sich beschäftigte, und weil Guderian nicht in Moskau einrücken durfte. Schließlich bauten die Produzenten, einer Anregung Regisseurs Pewas folgend, die Wochenschau- aufnahmen in eine mehr als blasse Rahmen- handlung ein. D. E Im Streben nach Vollkommenheit Mantel solcher Eleganz gibt es bei ENGELHORN& STURM in vielen Formen. Man sieht's ihnen an, daß sie aus gutem Hause stammen! Herren-Mäntel mit EN GE LHORN— QUALITATEN aus Shetland und Flanell 98.— 135. 179. 198. EkKrxxeditscheck; im 1. Stock Das Bekleidungshaus in Mannheim seit 1890 Seite 6 me MORGEN 8— 3 1225 12 8555 5 11 2 eee Mittwoch, 29. Oktober 1956/ Nr. 20 Husum. Die Bewohner der nordfriesischen Halligen rüsten sich in diesen Tagen für den„Winterschlaf“. Tag für Tag bringen Boote alle die Dinge vom Festland auf die kleinen Inseln, die für ein Leben in Wochen- langer Abgeschiedenheit notwendig sind. Die Halligbewohner rechnen grundsätz- lich mit einem strengen Winter und der Ge- fahr, durch das Eis vom Festland abgeschnit- ten zu werden. Es hat schon Zeiten gegeben, da war Hallig Hooge 100 Tage lang ohne Verbindung zum Festland. Die Weihnachts- pakete von Verwandten im Binnenland tra- ken erst zu Ostern ein. So schlimm ist es heute allerdings meist nicht mehr, aber eine Zwei- bis vierwöchige Eisblockade ist auch jetzt keine Seltenheit. In den Vorratskammern der Hallighäuser stapeln sich die Lebensmittel. Der Kohlen- keller wird gefüllt, und selbstverständlich dürfen auch Medikamente nicht fehlen. Wichtig ist auch ein ausreichender Vorrat an Gasflaschen. Dieses Gas wird heute auf den Halligen nicht nur zum Kochen und Backen benutzt, sondern ersetzt zum Teil auch die altertümliche Petroleumlampe. Als einzige Hallig hat bisher nur Langeness elektrischen Strom. Selbstverständlich tut auch die Hallig- bäuerin das ihre, um den Vorratskeller zu füllen. Dazu gehören besonders die vollen „Porrentöpfe“. Das sind die Krüge mit klei- nen, schmackhaften Krabben, die die Hallig- bewohner nach eigenem uralten Hausverfah- Mainz.„Wissenschaftliche Scharlatane“ haben die Gefährdung der Menschheit durch radioaktive Schwebstoffe zu unrecht zu einer Panikmache über eine angeblich unmittelbar bevorstehende Katastrophe benutzt. Aller- dings werden die tatsächlichen Gefahren auf diesem Gebiet doch ständig größer. Durch die Atombombenversuche sind vor allem im letz- ten Jahr die Aerosolspitzen„relativ kräftig“ angestiegen. Mit diesen, durch Untersuchun- gen belegten Feststellungen leitete der Direk- tor des ersten Physikalischen Instituts der Mainzer Universität, Prof. Dr. Hans Klumb, am Dienstag die diesjährige„Arbeitstagung Schwebstofftechnik“ ein, an der zwei Tage lang Wissenschaftler und Praktiker aus bei- den Teilen Deutschlands und aus dem Aus- land teilnehmen. Wenn die Radioaktivität im Augenblick auch noch nicht„im akutesten Sinne gefährlich“ sei, so zwinge die Entwick- lung doch zu„schärfster Aufmerksamkeit“. Dabei dürfe nicht aus politischen Gründen „polemisiert und spekuliert“ werden. Nur die sachliche Prüfung und Beurteilung der Situation, für die der Bericht der wissen- schaftlichen Kommission der Vereinten Na- tionen vorbildlich sei, diene der Menschheit. Trotz vieler Ungewißheiten und zahlreicher noch offener Fragen bestehe die berechtigte Hoffnung, daß die bisherige atmosphärischie Verseuchung„noch nicht gefährlich“ Sei. In einem Bericht über Ergebnisse und Arbeiten seines Instituts teilte Prof. Klumb den Beginn von Versuchen mit, um experi- mentell die Richtigkeit der durch Unter- suchungen in England und an den Kanal- küsten entstandenen Vermutung zu prüfen, daß Aerosolwolken über der See erheblich geschwächt werden. Dagegen scheinen sie nach dieser Annahme bei Wanderungen über Land nur wenig an Wirkungskraft und damit Gefährlichkeit zu verlieren. Prof. Klumb forderte auch eine Auf- klärung der Bevölkerung über kerntech- nische Vorgänge. Deshalb wird bei der Tagung auch erstmals für die Oeffentlich- keit eine Ausstellung kerntechnischer Nach- weis- und Ueber wachungsgeräte gezeigt. Be- sonderes Interesse der Fachwelt und der Laien fand die vom Institut in Zusammen- arbeit mit einer großen Eismaschinenfabrik des Rhein-Main-Raumes entwickelte große Difkusions-Nebelkammer zur Sichtbarmach- ung von Kernprozessen, die für das deutsche Museum in München bestimmt ist. Nicht nur durch radioaktive Schwebstoffe, deren Erörterung diesmal im Mittelpunkt der Großfeuer in Kölner Mühlenlagerhaus 5 Köln. Schwere Schäden hat ein Großfeuer Angerichtet, das in dem über 20 Meter hohen Lagerhaus eines rechtsrheinischen Kölner Großmühlenbetriebes ausbrach und erst nach mehrstündigen Löschversuchen der mit zehn Schlauchleitungen arbeitenden Feuerwehr- kommandos eingedaämmt werden konnte. Nach ersten Schätzungen sind dem Brand drei obere Geschosse des fünfstöckigen Ge- bäudes, rund 1000 Tonnen Mehl und andere Getreideprodukte zum Opfer gefallen. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Theoretische Raketen-Kurse in Bremen Bremen. Der erste theoretische Ausbil- dungskursus, den die Deutsche Gesellschaft für Raketentechnik veranstaltet, wird am 12. November in Bremen beginnen. Während des Lehrgangs sollen die Mitglieder der Jugendgruppe der Gesellschaft, die im näch- sten Jahr Ingenieurschulen besuchen wollen, mit der Mathematik der Raketentechnik, der Berechnung der Schubkraft, der Flugbahn, der Strömungsverhältnisse und anderem vertraut gemacht werden. Als Lehrer wer- den Wissenschaftler und Ingenieure tätig sein. Gleiche Kurse sollen später auch bei den anderen Jugendgruppen der Raketen- gesellschaft im Bundesgebiet eingerichtet werden. Fühlbarer Personalmangel im Hotelgewerbe Berlin. Gäste deutscher Hotels und Gast- häuser müssen in Zukunft damit rechnen, daß sie nicht mehr zu jeder Tages- und Abendzeit warme Mahlzeiten bestellen kön- nen und daß auch die Auswahl der Spe'sen geringer wird als bisher. Die Notwendigkeit derartiger Einschränkungen begründete der Geschäftsführer der Fachgruppe Gaststätten, Dr. Willy Senf, anläßlich der Bundesfach schau des Hotel- und Gaststättengewerbes in Berlin mit dem immer stärker werdenden Personalmangel. Es sei zwar nicht an eine ren konservieren.„Dat ward vun Johr to Johr slechter“, meinen allerdings die Hal- ligfischer zu den Fangergebnissen. Sorgen bereitet während der Winter- monate eigentlich nur die Postzustellung. Solange es irgend möglich ist, fährt das Postboot noch einmal oder zweimal in der Woche, bis eine feste Eisdecke über dem Wattenmeer liegt. Einige der kleinen Eilande werden dann von den FHallig- Postboten zu Fuß aufgesucht. Die anderen aber müssen Warten, bis sich wieder ein Schiff seinen Weg durch das Eis bahnen kann. Bei einer gar zu lange anhaltenden Eis- blockade hoffen die Halligbewohner, daß, Wie bereits vor einigen Jahren, wieder ein Hubschrauber zur Postversorgung eingesetzt Zäher„Kampf“ — Die Halligen rüsten zum Winterschlaf Vorräte für die Eisblockade/ Hubschrauber stehen für Notfälle bereit wird. Der Kreis Husum hat bereits von dem auf der Insel Sylt stationierten britischen Fliegerhorst die Zusage erhalten, daß in Notfällen Hubschrauber zur Verfügung ge⸗ stellt werden. Sie sollen allerdings nur zu Wichtigen Kranken- oder Lebensmittel- transporten angefordert werden. So vollkommen wie in früheren Jahren werden die Halligen jetzt nicht mehr durch eine Eisblockade vom Festland abgeschnit- ten. Die Technik hat ihnen zwar noch nicht den elektrischen Strom gebracht, dafür aber hat jede Hallig ein Telefon. Das gibt den Bewohnern der Eilande auch in der winter lichen Abgeschiedenheit die Gewißheit, daß in Notfällen wenigstens über das Telefon die Verbindung mit dem Festland möglich ist. um alte Kanone Versicherungsdirektor„eroberte“ Geschütz US-Army gab nach Hof. Der Versicherungsdirektor Ernst Hick aus Hof wird am Donnerstag von der US-Armee eine 9, 3-em-Kanone bekommen. Hick erhält die Waffe allerdings nicht als Ge- schenk, sondern deshalb, weil er sich juristisch einwandfrei als deren Besitzer ausweisen konnte. Es bedurfte eines hartnäckigen Kampfes, den Amerikanern zu beweisen, daß das wert- volle alte Geschütz aus der Zeit um 1750 tat- sächlich Privatbesitz des Versicherungsdirek- „Die Bevölkerung soll klar sehen“ Professor Klumb: Radioaktive Gefahr auf das rechte Maß bringen Tagung steht, sind die Menschen gefährdet. Auch die Luftverpestung durch Verkehrs- abgase und Industrie-Aerosole wird immer schlimmer. Prof. Klumb forderte vor allem die Prüfung des Problems der Abgase bei Kraftfahrzeugen, insbesondere bei schweren Lastkraftwagen, deren Zahl und damit Ge- fährlichkeit ständig zunehme. Bei der Un- schädlichmachung der Industrie- Aerosole dürfe man über die Großbetriebe nicht die stark dezentralisierten Fertigungsbetriebe in Siedlungsgebieten übersehen, deren Zahl ebenfalls ständig zunehme. tors ist und nicht zum Inventar der von der US-Army nach Kriegsende übernommenen Gneisenau-Kaserne bei Ansbech gehörte. Hick, während des Krieges Oberstleutnant, hatte die Kanone 1940 dort aufstellen lassen, nachdem er sie von dem damaligen deutschen Botschafter in Japan, Dr. Voretzsch, zum Ge- schenk erhalten hatte. Sein Plan, das Geschütz nach Kriegsende mit nach Hause zu nehmen, schlug zunächst fehl, da die Kanone von nun an die Gl's mit kräftigen Böllerschüssen an den Zapfenstreich erinnern mußte. Viele Monate lang führte Hick einen Papierkrieg mit höchsten Militär- dienststellen. Der Kommandant der Gnei- senau- Kaserne(jetzt Barton-Kaserne) in Ans bach, das US-Hauptquartier in Heidelberg, der amerikanische Botschafter in der Bun- des republik, David K. Bruce, und schließlich sogar das Armeeministerium in Washington mußten sich mit der alten Kanone beschäfti- ten, die einmal auf Schloß Colmberg in Mit- telfranken gestanden hatte. Hicks Zähigkeit verhalf ihm jetzt zu sei- nem Recht. Das US-Hauptquartier teilte ihm mit, daß er seine Kanone am Donnerstag in Ansbach abholen könne. Hick will das Ge- schütz seiner Heimatstadt Hof schenken. Der Sternhimmel im November Bis auf 15 Grad rückt im November die Sonne an den Winterpunkt her- an. Ende des Monats beträgt die Mittagshöhe der Sonne nur noch 18½ Grad. Nördlich vom 50. Breitengrad liegt der Tagesbogen der Sonne sogar noch flacher über dem Horizont. Der lichte Tag verkürzt sich auf rund 8½ Stunden. Am Sternenhimmel bringt der frühe Abend im 0 Westen noch die unter- gehenden Sommerstern- 125 10 2. 5 bilder, die Leyer mit ikndapus„„ Steinboc, 5 1.*„ begasus 0 Wega, den Schwan mit 8 8. eee, Deneb und den Adler mit 5 8„ 7. Atair. Sogar Orion er- 75 14 hebt sich vor Mitternacht bereits in voller Größe über dem Horizont. Von den Planeten ist nur der Mars in guter Beobach- tungsstellung. Der rote Planet kommt am 16. No- vember in Opposition zur Sonne, das heißt, daß er von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang be- obachtet werden kann. Einige Tage vor der Oppositionsstellung erreicht der Mars den erdnächsten Punkt seiner Bahn. Am 8. No- vember wird der Mars„nur“ 73 Millionen Kilometer von uns entfernt sein. Als weitaus hellster Stern wird er auch dem unbefangen- sten Betrachter des Nachthimmels auffallen. Die kleine Sterngruppe unmittelbar neben dem Mars ist das Siebengestirn. Merkur im Unsere Korrespondenten melden außerdem: generelle Regelung gedacht, doch habe die Fachgruppe den einzelnen Unternehmen Empfehlungen zugeleitet, um die Betriebe trotz des Personalmangels weiterführen zu können. Rund 21 Millionen Geschenkpakete Braunschweig. Rund 21 Millionen Ge- schenkpakete und 10 Millionen Geschenk- Päckchen wurden im Jahre 1957 aus dem Bundesgebiet nach Mitteldeutschland ver- schickt. Der Arbeitskreis der caritativen Vereinigungen im Bundesgebiet hat die Be- völkerung gebeten, die Pakethilfe für die Bewohner der Sowjetzone in den kommen- den Wintermonaten zu Verstärken. Einbrecher erschoß sich selbst Köln. Ohne das Bewußtsein Wiedererlangt zu haben, ist in einem Kölner Krankenhaus ein noch nicht indentifizierter Einbrecher ge- Storben, der sich— auf frischer Tat von der Polizei ertappt und in die Enge getrieben— eine Pistolenkugel in den Kopf gejagt hatte. Zurück ins Mittelalter Rothenburg o. d. T. Zurück zu mittel- alterlicher Romantik lautet die neue Arz- nei, deren sich vom nächsten Jahr an Mana- Serkranke bedienen können. Der Kurort wird Rothenburg ob der Tauber sein, wo man gegenwärtig emsig dabei ist, uralte Ge- mächer in den Türmen der mittelalterlichen Stadtmauer wohnlich— allerdings im Sinne des Mittelalters— auszubauen. Weit ent- fernt von der Zivilisation des 20. Jahrhun- derts werden jene Leute, denen die Arbeit hinter schweren eichenen Schreibtischen und das Sitzen hinter dem Steuer großer Stra- genkreuzer gesundheitlich geschadet hat eben wie vor 500 Jahren: ohne elektrisches Licht. ohne Gas und ohne Wasserleitung. Gekocht wird an einem offenen Herd, und das Wasser muß wie vor fünf Jahrhunder- Delphin * Antirutnecid 8 N uassermunn FDA HAur * Skorpion, Venus in der Waage, Jupiter eben- falls in der Waage und Saturn im Schlangen- träger stehen im Helligkeitsbereich der Sonne und können nicht beobachtet werden. Der Phasenwechsel des Mondes beginnt am 4, mit dem letzten Viertel im Sternbild Krebs. Am 11. ist Neumond im Sternbild Waage. Erstes Viertel ist am 18. im Sternbild Wasser- mann. Vollmond am 26. November im Stern- bild Stier. Straße geholt werden. Man wird keineswegs wie ein Hotelgast behandelt, wenn man als managerkranker Romantiker in die Rothen- burger Turmverliege einzieht. Man erhält einen Schlüssel zu seinem Gelaß und ist für mehrere Wochen oder gar Monate„Turm- besitzer“ auf Zeit“. Jugendkrawalle auch in Hamburg Hamburg. Auch die Vorstellung des amerikanischen„Rock'n'Roll-Köngis“ Zill Haley in der Hamburger Ernst-Merck-Halle endete im tobenden Lärm eines Teils der erhitzten jugendlichen Zuschauer. Einsatz- kommandos der Hamburger Polizei, die ge- gen Tausende von tobenden Jugendlichen vorgingen, säuberten schließlich die Halle, Zusammen mit berittener Polizei vertrie- ben sie die Jugendlichen aus der näheren Umgebung. Eine Vierzehnjährige„gestand“ Hamburg. Ein 14jähriges Mädchen hat am Montag„gestanden“, durch unbedachtes Spiel am Sonntag in der Nähe von Barsbüttel auf der Autobahn Hamburg-Lübeck einen schwe- ren Verkehrsunfall verursacht zu haben, der — wie wir berichteten— ein Todesopfer und drei Schwerverletzte forderte. Das 14 Jahre alte Schulkind hatte eine etwa zehn Zenti- meter breite und mit einem Holzstück be- Schwerte weiße Papierschlange auf die Fahr- bahn hängen lassen. Einige andere Kinder sa- hen ihr bei dem verhängnisvollen Treiben zu. Unter Mordverdacht verhaftet Hamburg. Die Hamburger Kriminalpoli- zel hat den im gesamten Bundesgebiet steck brieflich wegen Raubmordes gesuchten 22jäh- rigen Gelegenheitsarbeiter Friedrich Wilhelm Müller aus Bielefeld verhaftet. Müller steht unter dem Verdacht, am 12. Oktober in Biele- eld den 44jährigen Heizer Erwin Siegert durch Messerstiche getötet und beraubt zu ha- ten mit einem Eimer am Brunnen auf der ben 14 eee 8 0 9 JJ ˙ A ᷣͤN;N]⅛˙ 3 ̃. Nr. 250 on dem tischen daß in ng ge- nur zu mittel- Jahren durch schnit- h nicht ir aber bt den inter- it, dag kon die n ist. on der menen chörte. utnant, lassen, itschen m Ge- gsende mächst L's mit streich führte lilitär- Gnei- n Ans- elberg, Bun- iehlich ington chäfti⸗ n Mit- u sei- te ihm tag in is Ge- ben- gen- zonne Der m 4., rebs. aage. Sser- tern- wegs 4 Als hen- rhält t kür urm- des Bill Jalle der Satz- ge chen alle trie- eren tam Spiel aul We der und ahre mti- be- Mr- Sa- Zu. ooli- ck- Jah- elm teht ele- gert Nr. 250/ Mittwoch, 29. Oktober 1958 AUS DEN BU WDESLANDERN Seite 7 Dänischer Zoll unterhält„Schnaps-Kundendienst“ Feuerwasser kann ein Jahr lang deponiert werden/ Früher: Austrinken oder vernichten! Flensburg. Zöllner sind nicht nur pflicht- getreue Staatsbeamte, sondern auch mitfüh- jende Menschen. Das beweist der jetzt vom dänischen Zoll eingerichtete„Schnaps-Kun- dendienst“, der aus dem Verständnis der Grenzbeamten für die Schwächen ihrer Mit- menschen, insbesondere— wenn es sich um Skandinavier handelt— für deren Vorliebe nach hochprozentigen Getränken, resultiert. Früher gab es den braven dänischen Zöll- nern am Hauptgrenzübergang Kupfermühle“ Krusau bei Flensburg jedesmal einen Stich ins Herz, wenn sie anordnen mußten, daß ihre Landsleute den von einem Besuch in Flens- burg mitgebrachten Schnaps statt durch die durstige Kehle auf den Erdboden schütten mußten. Da in Dänemark der Alkohol etwa dreimal so teuer ist wie in der Bundesrepu- blik, decken die über die Grenze kommenden Baden- Württemberg in Wort und Zahl Stuttgart. Das Innenministerium Baden- Württemberg hat als Beilage zum gemein- samen Amtsblatt das Heft„Baden-Würt- temberg in Wort und Zahl“ herausgegeben. Diese Schrift knüpft an landeskundliche Veröffentlichungen über die früheren Län- der Baden und Württemberg an und ist in seiner übersichtlichen Form als Lehrstoff für Gemeinschaftskunde an Schulen aller Stufen sehr geeignet. Im Abschnitt Staats- gebiet sind Fläche und Gernzen, die Ober- flächengestaltung, Wasserläufe und Seen, die geologischen und klimatischen Verhält- nisse, die land- und forst wirtschaftlichen Wirtschaftsräume, die Industriegebiete und dle Verwaltungsbezirke behandelt. Anschlie- Bend folgt ein Ueberblick über die wichtig- sten geschichtlichen Ereignisse. Dann wer- den Bevölkerungsstand und-bewegung zeit- lich und regional ausführlich betrachtet. Der Abschnitt Wirtschaftsleben enthält das Wichtigste aus der Land- und Forstwirt- schaft, der Industrie, dem Handwerk, dem Baugewerbe und dem Handel sowie Aus- führungen über das Sozialprodukt als Er- gebnis der wirtschaftlichen Tätigkeit im Lande. Kurz gefaßbe Darstellungen über den Verkehr, das Bildungswesen sowie über die staatlichen und kommunalen Finanzen Schlieben sich an. Zahlreiche Schaubilder und statistische Uebersichten sind einge- streut, außerdem ist eine Verwaltungskarte eingefügt. Im Rahmen der bearbeiteten Themen vermittelt die Schrift Kenntnisse und gibt Aufschlüsse über das Bundesland, die der Verwaltung und der Wirtschaft sowie vie- len Staatsbürgern von Wert sein werden. Es karm von der Versandstelle des Gemein- samen Amtsblatts in Stuttgart-S, Dorotheen- straße 6, bezogen werden. 2 Wieviele Verbrechen an Kindern? Stuttgart. Die vor kurzem von dem Hil- desheimep Oberstaatsanwaltschaft Kleffel in Wolfsburg bekanntgegebene Statistik, nach der im letzten Jahr 16 278 Fälle von Unzucht an Kindern und 300 Kindermorde im Bun- desgebiet festgestellt wurden, hat den Göp- pinger CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Lud wig Heieck veranlaßt, im Landtag eine Kleine Anfrage dazu einzubringen. Dr. Heieck Will von der Landesregierung wissen, in welchem Umfange sich diese Statistik auf unser Land bezieht, und ob von einem An- steigen dieser Verbrechen in Baden-Würt- temberg gesprochen werden kann. Fischsterben im Altrhein Rüsselsheim. Ein einziger Fischfriedhof ist seit Sonntag der Altrhein bei Ginsheim von der Mündung bis zu dem fünf Kilo- meter entfernten Treburer Steindamm. Tau- sende toter und sterbender Fische treiben auf der Wasseroberfläche. Am Montagmor- gen wurden Hechte und Karpfen bis zu 20 Pfund Gewicht aufgefunden. Die ersten Ermittlungen Haben ergeben, daß etwa 500 Zentner Fische vergiftet wurden. Die Ur- sache des Fischsterbens ist noch nicht be- kannt. Mit einem schwimmenden Laborato- rium waren Staatssekretär Dr. Tröscher vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Forsten, Vertreter des Regierungsprä- sidiums Darmstadt, des Staatlichen Wasser- untersuchungsamtes, der Kriminalinspek- tion und des Wasser- und Schiffahrtsamtes Mainz auf dem Altrhein unermüdlich tätig, um das Wasser zu analysieren, dessen Sauer- stoffgehalt nur noch 0,5 bis ein Milligramm Pro Liter beträgt. Die Fische sind erst bei drei Milligramm pro Liter lebensfähig. 5 Dänen in der Rumstadt Flensburg stets erst einmal ihren„akuten Bedarf“ an Alkohol und versuchen dann noch, ein„flüssiges Anden- ken“ in Form einiger Flaschen mit nach Hause zu nehmen. Die dänische Zollverordnung schreibt aber vor, daß nur derjenige dänische Staatsbürger, der sich mindesten 72 Stunden im Ausland aufgehalten hat, je einen Liter Schnaps und Wein zollfrei einführen darf. Wer die 72 Stunden Auslandsaufenthalt nicht nachweisen kann oder mehr als die zugelas- sene Menge mitbringt, muß eine Einfuhr- gebühr bezahlen, deren Höhe allen Appetit auf Alkoholisches vergehen läßt. Die dänischen Zollbeamten mußten also bisher ihre Landsleute vor die Wahl stellen: Entweder die Zollgebühr zu zahlen, den mit- gebrachten Alkoholvorrat an Ort und Stelle zu konsumieren oder das kostbare„Feuer- wasser“ in den„Staub der Straße“ zu schüt- ten. In der Regel haben die„Heimkehrer“ ihr Geld ausgegeben und sind nicht in der Lage, den Zoll zu bezahlen. Manche, die vor diese Wahl gestellt wurden, handelten nach der De- vise:„Lieber den Magen verrenken, als dem Staat was schenken“. Der Erfolg war dann oft, daß der Unfallwagen der Flensburger Feuer- wehr zur Grenze gerufen werden mußte, um die„Verzweiflungstrinker“ wegen akuter Al- koholvergiftung ins Krankenhaus zu bringen. Nun hat sich an höchster Stelle der däni- schen Zollverwaltung die Erkenntnis durch- gesetzt, daß es so nicht weitergehen kann. Es wurde eine weitaus„humanere“ Regelung eingeführt. Danach können diejenigen Reisen- den, die die Zollgebühr für den mitgebrachten Schnaps nicht sofort entrichten können, ihre Flaschen im dänischen Zollamt Krusau zur Aufbewahrung aufgeben. Jede dieser Fla- schen wird mit einem Etikett beklebt, auf dem Name und Einreisetag des„Einlieferers“ vermerkt sind, und in einem besonderen Raum unter Verschluß genommen. Der Eigen- tümer der Flasche hat nun die Wahl, inner- halb eines Jahres die fällige Zollgebühr zu entrichten und seinen Schnaps auszulösen, oder, falls er im Laufe eines Jahres wieder in die Bundesrepublik fährt, sich für die Reise nach Süden sein„Feuerwasser“ wieder aus- händigen zu lassen. Entscheidet er sich für die letzte Methode— und das tun die meisten—, braucht er weder beim dänischen noch beim deutschen Zoll eine Gebühr zu entrichten. Die Flaschen, die nach Ablauf eines Jahres nicht Polizei kam in eingelöst oder abgeholt worden sind, werden an das Hauptzollamt in Aalborg gesandt und von dort aus als zoll- und steuerfreie Transit- Ware an Schiffer verkauft. Diese neue Form des„Schnaps-RKunden- dienstes“ der dänischen Zollverwaltung er- freut sich größter Beliebtheit. Ein Beweis da- für sind die mehr als 3000 Flaschen mit bun- desdeutschem Alkohol, die zur Zeit beim Zoll- amt in Krusau unter Verschluß liegen und darauf warten, entweder ausgelöst oder wie- der in ihr Ursprungsland zurückgebracht zu werden. Weihnachtsmarkt vom 4.-7. November Heidelberg. Der unter der Patenschaft des Heidelberger deutsch- amerikanischen Frauen-Clubs stehende alljährliche Weih- nachtsmarkt zur Förderung örtlicher wohl- tätiger Einrichtungen findeten zum 7. Male in der Heidelberger Stadthalle vm 4. bis 7. November statt. Bei einem Angebot der besten Waren von über 40 deutschen Firmen bietet dieser Markt den Besuchern die Mög- lichkeit, ihre gesamten Weihnachtseinkäufe unter einem Dach zu tätigen. Die Erträge früherer Weihnachtsmärkte sind der Nücht- Iingshilfe, der Errichtung städtischer Kin- derspielplätze, örtlichen Universitäts- und Austauschstudenten sowie dem Langenzell Altersheim in Heidelberg zugeflossen. Opa Bimbam wird der 75jäkrige Bergrat d. D. Alfred Drissen aus Rechlinghausen von seinen Enkel lindern genannt. Seit 25 Jahren sammelt der ehemalige Bergrat Glocken aus aller Welt, von denen das wohl älteste Stück aus dem Jahre Ià70 stammt. „Flugzeugstau“ auf Rhein-Main Herbstnebel behinderte Flug-, Schiffs- und Autoverkehr Frankfurt. Dichter Herbstnebel hat in der Nacht zum Dienstag und teilweise auch noch am Dienstagvormittag den Flugverkehr zwi- schen einigen europaischen Flughäfen, ins- besondere von und nach Frankfurt, stark behindert. Auf dem Frankfurter Rhein- Main-Flughafen stauten sich àm Dienstag die Maschinen zahlreicher Luftlinien, deren Weiterflug durch eine tief herabhängende Nebelbank verhindert worden war. Nach Mitteilung der Frankfurter Flug- hafenleitung starteten am Dienstagvormittag von zwölf planmäßigen Abflügen nur drei Maschinen. Ebensoviele Landungen fielen wegen des Nebels aus. Einige bereits auf dem Flug nach Frankfurt befindliche Ma- schinen wurden auf nebelfreie Flughäfen letzter Minute Furchtbare Familientragödie gerade noch verhindert Frankfurt/ Main. In letzter Minute verhin- derte die Polizei in Frankfurt eine blutige Familientragödie. Eine Frau hatte aus der Wohnung eines 32jährigen Kochs angstvolle Hilfeschreie gehört und die Polizei alarmiert, Als die Beamten nach vergeblichen Auf- forderungen, zu öffnen, die Tür eindrückten, flog ihnen ein großes Fleischermesser ent- gegen und verletzte einen der Polizisten an der Hand. Vier weitere Messer und eine Schlachtergabel lagen auf einem Tisch bereit und zwei Messer nebst Wetzstein hielt der Koch in der Hand. Mit vorgehaltener Pistole mußte er gezwungen werden, die Messer fallen zu lassen und die Wohnung zu ver- lassen. Die 36jährige Ehefrau des Kochs lag mit Handtüchern und Draht gefesselt und aus Mund und Nase blutend auf dem Boden des Schlafzimmers und gab kaum noch Lebens- zeichen von sich. Auch die beiden Kinder des Ehepaars, Jungen im Alter von eineinhalb und drei Jahren, waren an Händen und Füßen gefesselt und an eine Bettstatt ange- bunden. Fast zehn Minuten brauchten die Beamten, um die straff angezogenen Fesseln zu lösen. Mit vier Rippenbrüchen, Blutergüs- sen und einer Schädelprellung wurde die Frau in die Universitätsklinik eingeliefert. Die Kinder wurden von der Rettungswache inn ein Kifderheim gebracht. Der rabiate Ehemann wurde in Haft ge- nommen und nach einer amtsärztlichen Un- tersuchung in eine Nervenklinik eingewiesen. umgeleitet, während andere Flüge nach Frankfurt teilweise um einige Stunden ver- schoben wurden. Vor allem der Flugverkehr aus den Ostblockstaaten, aus dem Orient und Italien war von diesen Einschränkungen betroffen. Erst in den Mittagsstunden lich- tete sich der Nebel. Der Flugbetrieb konnte zu diesem Zeitpunkt wieder in vollem Um- fang aufgenommen werden. Auf den übrigen innerdeutschen Flug- häfen konnte der über Nacht teilweise wegen Nebels unterbrochene oder beein- trächtigte Flugverkehr bereits am Dienstag- morgen wieder voll aufgenommen werden. Unfälle wurden nicht gemeldet. Der Schiffs- und Fährenverkehr auf dem Rhein im Gebiet von Bad Godesberg und Königswinter war in den Morgenstunden teilweise durch den starken Nebel unter- brochen worden. Auf den Zufahrten zu den Rheinbrücken bildeten sich lange Autoschlan- gen. Ebenso war der Verkehr auf den Auto- bahnen im Rhein-Main-Gebiet sehr er- schwert. Pfalz erwartet Rekord-Weinernte Neustadt/ Weinstraße. Die Pfalz erwartet in diesem Herbst eine der reichsten Weinern- ten der letzten hundert Jahre. Nach einer Schätzung des Statistischen Landesamtes dürften von 14 700 ha Rebfläche rund 1,16 Mil- lionen Hektoliter Most gekeltert werden. Die Millionengrenze ist in der Pfalz in den letz- ten hundert Jahren nur dreimal überschritten worden. Schrankenwärter holte Zigaretten Unglück bei Neu-Isenburg grob fahrlässig verschuldet Darmstadt. Den schweren Unfall am Bahnübergang Neu-Isenburg, bei dem in der vergangenen Woche drei Menschen getötet und zwei Autos völlig zertrümmert wurden, hat nach den jetzt abgeschlossenen Ermitt- stündlich 36 Millionen Additionen „Welturaufführung“ eines Elektronengehirns in Hamburg Hamburg. Eine, Welturaufführung“ nannte das Vorstandsmitglied der Dresdner Bank Fritz Rudorf am Dienstag die Inbetriebnahme eines völlig neuartigen Elektronengehirns durch die Dresdner Bank in Hamburg. Durch die Anlage, die Registraturarbeiten von größtem Ausmaß übernehmen wird, werde je- doch kein Beschäftigter seinen Arbeitsplatz verlieren. Der Kaufpreis der Anlage beträgt 1,5 Millionen Mark. Das Roboterhirn besitzt ein Mammut-Ge- dächtnis, des Millionen in Informationen auf winzigstem Raum zusammenfaßgt und für den Abruf in jedem Moment bereithält. Die Re- chenanlage kann stündlich bis zu 27 000 Loch- karten verarbeiten, rund 36 Millionen Addi- tionen oder Subtraktionen vornehmen und bis 1300 Anschläge in der Sekunde schreiben. Die Inbetriebnehme der Anlage hat, wie Vertre- ter der Bank mitteilten, umfangreiche orga- nisatorische Vorbereitungen und betriebliche Umschichtungen erfordert, mit denen bereits vor eineinhalb Jahren begonnen wurde. Die freiwerdenden Arbeitskräfte sind für an- dere Aufgaben(bei Neugründung von Filia- len) und zum Ausgleich der Arbeitszeitver- Kürzung eingesetzt worden. lungen der Staatsanwaltschaft Darmstadt der 30 Jahre alte Schrankenwärter Karl- Heinz Bockholt fahrlässig verschuldet. Bock- holt wird sich in Kürze vor dem Darmstädter Landgericht wegen fahrlässiger Tötung und Eisenbahn- Transportgefährdung zu verant- worten haben. Die Untersuchungen der Staatsanwalt- schaft haben ergeben, daß der Schranken Wärter seinen Posten unmittelbar vor der Durchfahrt der drei gemeldeten Züge vor- schriftswidrig verlassen hat. Bockholt war, nachdem er die Schranken geschlossen hatte, nach dem Bahnhof Neu-Isenburg gegangen, um sich dort Zigaretten zu kaufen. Dabei glaubte er die Durchfahrt der drei gemel- deten Züge gehört zu haben, woraufhin er die Schranken nach seiner Rückkehr wieder öffnete. Es waren jedoch nur zwei Züge durchgefahren. Als er das Nahen des Eil- zuges aus Darmstadt hörte, schloß er die Schranken erneut, konnte jedoch das Unglück nicht mehr verhindern, da die Kraftfahrzeug- kolonnen sich bereits in Bewegung gesetzt hatten. AP-Bild Rettung für Schloßruine Zweibrücken. Dem drohenden Verfall der Ruine des 1945 zerstörten Zweibrücker Schlosses wird Einhalt geboten. Der Zwei- brücker Landtagsabgeordnete Max Schuler gab bekannt, eine endgültige Entscheidung über die Erhaltung der Ruine sei in Bonn bei einer Besprechung des rheinland-pfälzi- schen Kultusministers Dr. Orth im Ministe- rium für gesamtdeutsche Fragen gefallen. Die Vertreter beider Ministerien seien über- eingekommen, je die Hälfte der Kosten für die Konservierung der Ruine zu übernehmen und die Mittel sofort zu Verfügung zu stel- jen. Schuler hofft, daß die Arbeiten noch vor Eintritt des Winters zu Ende geführt wer⸗ den können. Das von 1720 bis 1725 erbaute Schloß gilt auch als Ruine noch als be- deutendes und wertvolles Zeugnis des Barock. Heiligrock- Plakatwettbewerb Trier. Der Wettbewerb für den Entwurf eines Plakates und einer Pilgerplakette für die Heiligrock-Wallfahrt im Sommer näch- sten Jahres nach Trier ist nach Mitteilung von Bistumskonservator Prof. Dr. Thoma jetzt entschieden worden, ohne daß jedoch ein erster Preis für einen der 101 Plaket- tenentwürfe vergeben wurde. Den zweiten Preis(1500 Mark) erhielten der Graphiker Klaus Mattes aus Salmrohr im Kreis Witt⸗ lich und Walter Rospert aus Berus Kreis Saarlouis. Andere Entwürfe wurden ange- kauft. Für das Pilgerabzeichen gingen 157 Entwürfe ein. Den ersten Preis mit 2000 Mark erhielt Michael Trierweiler aus Trier. Der zweite Preis wurde nicht vergeben, doch wurden auch hier zwei Entwürfe angekauft. 35 000 Mark Unfallschaden Pforzheim. Ein auf der einen Wagenseite völlig aufgerissener Möbeltransportwagen einer Pforzheimer Firma und ein ziemlich beschädigter Lastwagen blockierten die Nagoldtalstraße unweit des Wasserwerks Huchenfeld zwischen Pforzheim und Unter- reichenbach im Kreis Calw. Für den Möbel- wagen wurde ein Totalschaden mit rund 35 000 Mark aufgenommen, Der Schaden an dem Lastwagen beträgt rund 1530 Mark. Der Möbelwagen war infolge hoher Ge- schwindigkeit in einer Kurve zu weit zur Straßenmitte gekommen. Der entgegenkom- mende Lastwagen konnte zwar etwas nach rechts ausweichen, vermochte aber den Zu- sammenstoß nicht zu verhindern. Der Möbel- Wagenfahrer erlitt innere Verletzungen. Notlandung auf der Autobahn Stuttgart. Auf der Autobahn in der Nahe der Ausfahrt Stuttgart- Südwest mußte ein amerikanischer Hubschrauber wegen Ben- zinmangels notlanden. Die deutsche Ver- kehrspolizei leitete den Verkehr um das Fahrzeug herum, bis es etwa 40 Minuten später wieder starten konnte. Amerikanische Militärpolizei hatte rasch Benzin besorgt. Bei dem Zwischenfall gab es weder Per- sonen- noch Sachschaden. Der Markenkraffstoff Super She enthält eine an Platinkontakfen mit besonderer Wirkungskraft veredelte Benzinkomponente sehr hoher Klopffestigkeit und als einziges Benzin- Benzol- Gemisch den Wirkstoff l. C. A. nach dem Deutschen Bundespatent Nr. 885480. J. C. A. Ind macht alle Kräfte frei. sorgt dabei för runden Motorlauf Ha froll unc senne MORGEN Mittwoch, 29. Oktober 1958/ Nr. 250 Sehr blamabel „Wenn mir einer der Herren sagen kann, Was Sie nun eigentlich wollen, dann werde ich e noch einige weitere Stunden kier aushalten.“ Diesen Sate sprach Oberbürgermeister Dr. Reschke am 17. Oktober 1957 bei einer Zu- sammenkunft mit dem Sportkreis Mannheim, der um eine Aussprache mit dem Stadtober- haupt gebeten hatte, ohne sich allerdings dar- uder im klaren gewesen zu sein, was er Über- Raupt von ihm wollte. Es war damals eine sehr peinliche Situation für die Männer des Sportkreises und man hätte annehmen sollen, daß ihnen ein derartiger Lapsus nicht ein zwei- tesmal unterläuft. Aber Mannheims Sportfünrung hat nichts hinzugelernt. Das sei einmal in aller Entsckie- denheit gesagt. Die Sitzung am Montagabend mit Bürgermeister Krause, den Stadträten Maier und Esser, sowie den Vertretern der Vereine beweist diese Feststellung. Esser traf den Nagel auf den Kopf, als er sagte:„Sie verlangen vom Gemeinderat(der ja schließlich das letzte Wort zum Thema Rennwiesen spre- chen muß) mehr sportliche Erkenntnisse, als Sie selbst haben sollten.“ Mit anderen Worten: Die Stadtrate konnten aus dieser Sitzung nichts mitnehmen. Gar nichts! Als Ruhmesblatt wird das Protokoll dieser Zusammenkunft nickt in die Annalen des Sport- kreises Mannheim eingeken. Sie war nicht nur eine Zumutung, sie war eine Blamage! Es sei dem Kreis Mannheim im Badischen Sportbund nickt unterstellt, in den letzten Jahren nur geschlafen zu haben. Aber er ruhte sich offenbar aus und erholte sich von den Strapazen, die nötig waren, um am 12. No- vember 1956 mit einer Resolution an die Oeffentlichkeit treten zu können, die besagt, das Mannkeims Sportler gegen eine Rück- gabe des freigewordenen Rennwiesengeländes an den Rennverein aufs schärfste protestieren. Damals wandten sich die Vereinsvertreter auch gegen den Bau eines Pflunzenschauhauses. Der Erfolg: Die TB Germanid mußte ihren Platz verlassen, wurde Bußjäger-Verdrängter. Wer aber nun angenommen hatte, daß auch der Kreis den Wert derartiger Resolutionen er- kannt hätte, sah sich getäuscht. Dem Sport- kreis jedock genügte sie. Die Initiative ergriff die Gegenseite, sie machte Pläne und Vor- schläge und hat sehr bestimmte Vorstellungen von der Zukunft der Rennwiesen. Ohne jede Konzeption, okne die geringste Vorbereitung— wenn man von Schmetzers Be- grühßungsmanuskript absieht— erschien aber der Sportxreis Mannheim. Vorsitzender Emil Schmetzer ging von dem Standpunkt aus, erst die Meinung der Stadtverwaltung kennenler- nen zu müssen, außerdem könne er nickt über die Köpfe der Vereinsvertreter hinweg be- stimmen. Naturlich darf er das nicht. Aber er ist doch der gewählte Vertreter der Vereine. Und deswegen hätte man von ihm erwarten mussen, daß er einen Plan des Sportkreises zur Diskussion stellt, wie dieser sick die Lösung der Rennwiesenfrage vorstellt. Das um so mehr, nachdem die Vereine schon bei der Jahres- hauptversammlung in Ladenburg vergeblich auf konherete Vorschläge warteten— jd es so- gar erst einer sehr deutlichen Erklärung aus der Versammlung(Fußball- Kreisfachwart Har- tung) bedurfte, um den Stein wieder ins Rol- len und die Versammlung am Montag über- haupt zustande zu bringen. Bürgermeister Krause blieb es vorbehalten, den Vereinsvertretern Klarheit 2u verschaffen, nachdem der Kreisvorsitzende dazu nicht in der Lage war. Auf eine einfache Formel ge- bracht, bestehen drei Möglienkeiten: Die Renn- wiese wird entweder wieder Rennplatz, sie bleibt Golfplatz oder sie wird zu einem Volks- park, einem Sport- und Erholungszentrum, bei dem an die Erweiterung des Oberen Luisenparkes und die Anlage eines Tiergeheges gedacht ist. Die Frage nach einer weiteren Möglichkeit, das Rennwiesenproblem zu lösen — sie wäre Angelegenheit des Sportkreises ge- wesen— blieb unbeantwortet, weil man sich einfach keine Gedanken darüber machte, son- dern abwartete und die Sacke an sich heran- kommen ließ. In der Debatte machten die Redner feinen Hehl aus ihrer Enttäuschung. Wer will, kann die Diskussionsbeiträge sogar als Migtrauensvotum werten. Außerdem trat ganz klar zutage, was dem Sport kreis fehlt: Eine Persönlichkeit, die weiß, was sie will. Dock diesen Zustand zu ändern, ist Sache der Vereine, Sie schimpfen zwar jetat dock in Ladenburg dokumentierten sie mit der Wie derwahl des Kreisausschusses ihre Zufrieden- Reit. Der Golfklub aber kann sick ins Fäustcken lachen: Mit diesem Sportkreis als Kontrakenten hat er die Gewißheit, daß mit einer Kündigung seines leise, still und heimlich abgeschlossenen Vertrags in nächster Zeit nicht zu rechnen ist. Kurt Grein „„ Endlich ein Schritt vorwärts: Sportlereis arbeitei Plan fi Nennuiesengeslallung aus Grundforderung ist nach wie vor Aufteilung des Geländes an Sportvereine und Schuljugend Endlich! Endlich ein Beschluß, der die Mannheimer Sportvereine im Bestreben, die Rennwiesenfrage in ihrem Interesse zu lösen, auch in der Praxis einen wesentlichen Schritt voranbringt: In einer Zusammenkunft von etwa 70 Vereinsvertretern am Mon- tagabend im„Eichbaum- Stammhaus“, bei der auch einige Stadträte sowie Bürger- meister Krause und Oberamtmann Adler vom Sportreferat anwesend waren, billigte man den Antrag, ein Redaktionskollegium mit der Ausarbeitung von Vorschlägen zu beauftragen. Der Verwaltung und den Ausschüssen wird damit bei der Vorbereitung der Vorlagen und dem Gemeinderat bei der Beratung über das„Schicksal“ der Renn- Wiesen neben den detaillierten Plänen von Golfclub und Rennverein auch ein Ent- wurf des Sportkreises über die Aufteilung der 28 Hektar Gelände vorliegen. Darüber, wie sich der Sportkreis eine solche Aufteilung vorstellt, war man sich bisher bei den Vereinen, bei der Verwaltung — und wohl auch beim Kreisvorstand selbst — völlig im unklaren. Der BSB hatte wohl Ende 1956 eine Resolution gefaßt und bei der diesjährigen Generalversammlung nach- drücklich wiederholt, daß er auf einer Auf- teilung zugunsten der sporttreibenden Vereine und der Schuljugend bestehe, dabei beschränkte man sich jedoch bisher auf Andeutungen, mit denen sich in der Praxis Wenig anfangen läßt. Ehe es zum Beschluß der Ausarbeitung eigener Vorschläge kam, bedurfte es fast dreistündiger Diskussionen. In ihnen wurde Viel ge- und zerredet, daneben aber auch Wertvolle Beiträge gebracht, um zunächst überhaupt einmal den Vereinsvertretern den ganzen Komplex von Problemen zu erläutern. 5 Kreisvorsitzender Schmetzer skizzierte einleitend noch einmal die Lage der Mann- 1.2.0: DERMO R GEN.-G Nr. Platzverein e N 0 5 Gastverein 4 b c t stuttgart 2 2 2/1101 10% 2 12 vfR Mannheim 1 0 2 1 1 2 2 sv Waldhof 22 2/0 0 010 1/1 1 0 Bayern München 1 0 1 2 1 1 3 Kick. Oftenbach 1 1 1/0 1 12 0/ 2 1 Karlsruher S0 I I 1 0 1 1 4 Schweinfurt 05 0 1 0/2 2 0111/12 1 1. Fe Nürnbers I 2 1 2 0 2 5 Bor. Dortmund 0 0 2/2 2 21 11/1 2 1 Westfalia Herne 1 1 0 2 1 2 16 Alem. Aachen 22 1/1 2 20 1 0/ 0 0 1 Schalke 04 2 0 1 0 0 2 nw Oberhausen 1 2 2/1 2 22 2 0%/0 1 0 1. FC Köln 2 U 1 2 2 1 s il. Osnabrück 12 2/0 2 11 0/ 2 2 flannover 96 1 1 2 1 1 0 9 Vit. 89 Berlin 02/2 1 011 17/1 2 0 Hertha BSC Bin. 1 2 1 2 0 1 10 Tus Neuendorf 1 21/ 2 2 21 1 1/0 1 0 Phön. Ludwissh. 0 2 1 1 1 0 11 F speyer 10 2/20 2211/1 1 2 Bor. Neunkirch. I I 2 1 1 2 12 1. FC Saarbrück. 1 I I/ 1 2 2[O 2 1/2 1 0 Eintracht Trier I 1 1 1 1 1 2) Tip nach der MM-Tabelle b) Hans Schäfer, 1. FC Köln c) Reportertip heimer Sportler sowie der Schuljugend und hob darauf ab, daß der Rennverein die Mög- lichkeit habe, sich in Seckenheim eine voll- wertige Anlage zu erstellen, während die Sportvereine innerhalb des Stadtkreises so gut wie kein Gelände mehr zur Verfügung haben, auf dem sie sich ausdehnen und ihren vielfältigen Aufgaben gerecht werden könn- ten. Insbesondere stellte Schmetzer auch die Notwendigkeit heraus, Anlagen für die Schuljugend zu erstellen. Für weitere Dis- kKkussionensgrundlagen sorgte der Vertreter des Rennvereins, der bei der Erörterung seines„Kompromigvorschlages“ zunächst auf das„moralische Recht“ des jahrzehnte- langen Pächters abhob und dann vor allem die finanzielle Seite eines Ausbaues der Seckenheimer Bahn den Kosten der Erstel- lung einer Mehrzweckanlage auf den Renn- wiesen gegenüberstellte. Danach erfordert eine Erweiterung der Rennbahn Seckenheim einen Aufwand von rund drei bis vier Mil- lionen Mark, während man in die Renn- wiesen bei Berücksichtigung der Wünsche des Rennvereins nur etwa ein Viertel dieser Summe— einschließlich der Eigenleistung der Interessentengruppe investieren müßte. Dabei würden sowohl MRV„Ami- eitia“ als auch der TSV 1846(letzterer mit insgesamt rund 48 000 Quadratmeter) zu- kriedengestellt und außerdem bliebe inner- halb der Rennbahn ein Gelände von eben- falls rund 40 000 Quadratmetern, das der Schuljugend vorbehalten sein soll. Nach Bürgermeister Krause sieht die Stadtverwaltung mit diesem Kompromig- vorschlag des Rennvereins und all den Ge- danken, die im Laufe der ja nun schon seit Jahren geführten Diskussion entwickelt wurden, drei Möglichkeiten einer Lösung: 1. Vorschlag des Rennvereins, wobei Reiterverein, TSV 46, Amicitia und Schul- jugend berücksichtigt werden, jedoch nicht Golfclub und sonstige Wünsche; 2. Beibehaltung des Geländes als Golf- platz, wobei auch der Reiterverein ‚unter- gebracht“ werden könnte und im Westen auherdem eine kleine Fläche für sonstige Projekte zur Verfügung stehen würde, jedoch keine Möglichkeiten für Rennen und son- stige Wünsche; 3. Verwendung der Rennwiesen als reines Sport- und Erholungszentrum, weder Golf- noch Turfsportanlagen, dafür jedoch Gelände für den Reiterverein, sowie für alle anderen Interessenten, an deren Spitze der jetzt ins Stadion„evakuierte“ TB Germania steht. Unabhängig von der Entscheidung des Gemeinderats über die Rennwiesen selbst könnte in allen drei Fällen Gelände für TSV 46 und MRV„Amicitia“ schon vorher abgetrennt werden, so daß also die For- derungen dieser beiden Vereine ebenso wie die des Reitervereins in jedem Falle befrie- digt würden. Bürgermeister Krauses detaillierte Dar- stellung der bisher vorliegenden„Pläne“ war das Stichwort für Dr. Klingens präzise Frage, welche Vorschläge der Sportkreis zu machen habe. Schmetzers Entgegnung, dag der Vorstand schließlich nicht über die Stim- men der Vereine hinweg habe bestimmen können, andererseits man bisher vergeblich gouf konkrete Stellungnahmen der Mitglieder gewartet habe und im übrigen zunächst die Wünsche der Stadtverwaltung(Schulsport) bekannt sein müßten, brachte nicht nur die Vereinsvertreter in Harnisch, auch Stadtrat Maier äàuberte aus seiner Sicht Befremden über die bisherige Passivität des Sport- kreises und empfahl nachdrücklich, eben- falls konkrete Vorschläge zu unterbreiten, um dem Gemeinderat Unterlagen für einen echten Kompromiß in die Hand zu geben. Willi Aspenleiter wies zwar darauf hin, daß der Vorstand ja mit Krauses„Vorschlag 3“ sympathisiere, das war indes gar zu offen- sichtlich nur ein Versuch, die Wogen nicht allzuhoch gehen zu lassen. Als Erlösung empfand man es schließlich, daß Helmut Gudzent, Geschäftsführender Vorstand des VfR, den Antrag einbrachte, ein Gremium mit der Plan-Ausarbeitung der Wünsche des Sports zu beauftragen. Mit einer Gegen- stimme und einer Enthaltung wurde dem Vorschlag zugestimmt. Schade, daß über dieser Diskussion die Zeit schon so weit fortgeschritten und die Aufnahmefähigkeit der Vereinsvertreter 80 erschöpft war, daß die übrigen Punkte der Tagesordnung im Gallopp durchgegangen werden mußten. Willi Aspenleiter schnitt die Frage der Sporthalle an, mußte jedoch zusehen, wie ein Großteil der Zuhörer be- reits aufbrach und auf Zwischenrufe zum Ende kommen, noch ehe er zum Kern der Sache vorgedrungen war. Emil Schmetzer wird gut daran tun, dieses Problem bei der nächsten Sitzung noch einmal vorzubringen, dabei jedoch die Tagesordnung so knapp zu halten, daß es auch entsprechend seiner Wichtigkeit und Dringlichkeit erörtert wer- den kann. 5 W. 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E 1 son- reines Golf. elände deren tzt ins teht. g des Selbst le für vorher For- o Wie efrie- räzise eis Zu „ dag Stim- mmen eblich lieder St die Sport) ur die adtrat emden Sport- eben- eiten, einen zeben. , daß ag 30 offen- nicht ösung elmut d des mium e des egen- dem n die d die er 80 e der ingen chnitt edoch r be- zum 1 der letzer i der ngen, mapp einer Wer- Trill Nr. 250 Mittwoch, 29. Oktober 1958 MORGEN Seite 9 UM DEN INDUSTRIEPOKAL geht es am Wochenende im Mannheimer Eisstadion. Auch beim dritten Turnier um die wert- volle, im Vorjahr vom Mannheimer ERC durch den Sensationssieg über Milano ge- wonnene Trophäe hat der gastgebende Ver- ein Mannschaften verpflichtet, die im euro- päischen Eishockey einen guten Namen haben: Aus der Schweiz kommt wieder der Zürcher SC, aus Skandinavien der schwe- dische Vizemeister AIK skelleftea. Nach dem Austragungsmodus jeder gegen jeden stehen sich am Freitag MERC und Zürcher Sc, am Samstag Zürich und Skelleftea und am Sonntag als Höhepunkt und Abschluß MERC und Skelleftea gegenüber. Selbst Ningels Rücktritt bedeutet keine allzugroße Lücke: Nolleunstlauf ernte Frücliie der flachiouchspflege Drei Weltmeistertitel in Bologna sind das Verdienst der Vereine und ihrer Trainer Als in den Abendstunden des 26. Oktober im lichtüberfluteten„Pallazzo dello Sport“ von Bologna die Rollkunstlauf-Weltmeisterschaften beendet wurden, konnte die deutsche Mannschaft den wertvollen Pokal für die erfolgreichste Nation zum fünften Male entgegennehmen. Die Trophäe hat für weitere zwei Jahre ihr Domizil in Frank- furt. Deutschlands Vorherrschaft blieb unangetastet, wobei man es nicht einmal als störend empfand, daß England mit dem Gewinn des Tanztitels durch Pat und Sydney Cooper einen völligen Triumph wie etwa 1956 in Barcelona verhinderte. Der deutsche Rollsport-Bund darf mit der Ausbeute, drei Weltmeisterschaften durch die 15jährige Marika Kilius, den einige Monate älteren Karl-Heinz Losch und die hohen Favoriten Rita Blumenberg/ Werner Mensching hoch zufrieden sein. Dabei stimmte der Auftakt in Bologna gar nicht zufrieden. Das gestörte(ohnehin zu knappe) Training steigerte die Nervosi- tät, und wie konsterniert mußten die Läufer und Läuferinnen sein, als sie beim Pflicht- lauftraining durch einen holländischen Kampfrichter darauf aufmerksam gemacht wurden, daß ein Teil der von ihnen geprob- ten Figuren schon seit einiger Zeit bei Welt- titelkämpfen außer Kurs gesetzt waren. Daß die Streichung einiger Figuren beim letzten Kongreß des Rollsport- Weltverbandes un- bekannt war, geht zu Lasten eines DRB- Delegierten, der diese Anderung— aus Ver- gehlichkeit?— einfach unterschlagen hatte. Dank schuldet der DRB bei seiner nun schon fast ein Jahrzehnt währenden Vor- herrschaft nicht zuletzt den Trainern in den Vereinen und den Verbänden. Der Aus- spruch, daß beste sei als Lehrer gerade gut genug, wurde vielfach bewiesen durch die Verpflichtung einstiger Spitzenkräfte und zum Teil ehrenamtlicher Trainer wie Irma Fischlein in Hannover, Marga Schäfer in Bremen, Helene Kienzle in Stuttgart, Jenny Mosler in Frankfurt, Lothar Müller(bevor Neue Saison- Bestleistung: Ul- eber in Nordbaden one Konkutten⁊ Auch Altmeister Weinheim mit über 400 Pfund Differenz geschlagen Daß der VfL Neckarau die nach wie vor unbestritten beste badische Gewichtheber- Staffel stellt, bewies er erneut beim letz- ten Vorrundenkampf der nordbadischen Gewichtheber-Oberliga gegen den seither ebenfalls noch unbesiegten Altmeister AC 92 Weinheim. Die Neckarauer mit Wohl- fahrt(510 Pfund), Winkler(550), Graß(610), Huser(675), Peter(680). Kotter(640) und Harant(595 Pfund) schafften mit 4260 Pfund die absolute Bestleistung der Saison. Die Weinheimer vermochten nicht Schritt zu hal- ten, obgleich auch sie beachtliche Dreikampf. leistungen bewältigten: Fritz 485 Pfund, Heinzelbecker 505, Jutzi 570, Schopp 570, „Club!-Ruderer scheffelten 35 Siege: Dane an Vorstand, Helfe, und Cllern Eindrucksvolle Ehrung und Meisterschaftsfeier zum Abschluß der Saison Beispielhaft gestaltete der Mannheimer Ruderclub die Siegerehrung für seine Renn- ruderer. Nicht die 35 Siege der Rennsaison 1958 standen dabei im Vordergrund, sondern alle die, die den Ruderern erst das Siegen ermöglichten: Ruderwart Siegfried Grossel- finger, Jugendwart Alfons Konrad, die Eltern und die vielen Helfer, welche in uneigen- nütziger Weise dazu beigetragen haben, das große Programm des Jahres 1958 reibungs- los zu bewältigen. Die Instruktoren Armin Geist, Fritz Matori, Werner Berberich und Walter Wieczorek werden sich über die Anerkennung seitens der Aktiven und des Vorsitzenden ganz besonders gefreut haben. Darüber hinaus berührte besonders ange- nehm, daß die Aktiven den Abend im wesentlichen selbst bestritten. Krönung des Ehrungsaktes war die Dankrede von Paul Wittich, der in diesem Jahr mit seinem Kameraden Schultz besonders erfolgreich war. Der nun nach Regensburg zurückkeh- rende Rennruderer drückte seiner Club- führung, den Eltern und den Instruktoren den Dank aller Rennruderer einfach und doch so eindrucksvoll aus, daß er ebenso herz- lichen Beifall fand wie die aktiven Ruderer Wolfgang Schömbs(Klavier) und Dieter Spieß(Gesang) für ihre sehr guten Vorträge. Die 35 Siege des Club wurden auf 16 Regatten erzielt; 14 Siege entfallen dabei auf die Jungruderer und 21 Siege auf die Junngmannen, Junſoren unc Senioren. Im übrigen blieb es Paul Wittich vorbehalten, nach 50jähriger Unterbrechung in diesem Jahr wieder einen Sieg im Skiff für den Club zu erringen. Mit dem gemeinsam ge- sungenen Flaggenlied des„Club“ wurde die Ehrung abgeschlossen. tz. Kuhn 700, Rath 575 und Müller 395 Pfund. Daß mit 3800 Pfund ihre Gesamtleistung so niedrig blieb ist darauf zurückzuführen, daß ihr Schwergewichtler Müller mit 250 Pfund beim Stoßen dreimal versagte. Mit 1350: beim Stoßen dreimal versagte. Mit 1350:1235 Pfund beim Drücken, mit 1265:1225 Pfund beim Reißen und 1645:1340 Pfund beim Stoßen gingen alle drei Disziplinen an die Neckarauer, die damit nicht nur den Halbzeitmeistertitel errangen, sondern auch auf dem besten Wege sind ihren Titel er- folgreich zu verteidigen, Beim Vorkampf der beiden Reservemannschaften gab es eben- falls einen sicheren VfL-Sieg. KSV 1884 Mannheim baute seine Mann- schaft zu der wichtigen Auswärtsbegegnung mit KSV Mühlburg vorteilhaft um und hol- ten sich in der Karlsruher Vorstadt ihren ersten Saisonsieg. Zwar stand der KRSV-Er- folg bei der Gleichwertigkeit beider Staffeln Bungert wechselte zu RW Berlin Wilhelm Bungert bisher TC Grün-Weiß Mannheim) hat sich beim Tennisklub Rot- Weiß Berlin angemeldet, bei dem bereits mit Peter Scholl und Rupert Huber zwei Deut- sche Davispokalmannschaftsmitglieder spie- len. Wilhelm Bungert wird in Berlin studieren. lange Zeit in Frage, doch bei der Endab- rechnung hieß es 3930 Pfund für die Mann- heimer gegenüber 3905 Pfund der gast- gebenden Mühlburger.— Bei der dritten Be- gegnung blieb RSV Durlach mit mageren 3840 Pfund beim Vizemeister SV Germania Obrigheim siegreich, der mit vielfachem Er- Satz über 3775 Pfund nicht hinauskam. Beste Einzelheber waren dabei mit je 655 Pfund Herkel(O) und Hüttich(D). 11 er zum Berufssport wechselte) oder Karl Waldeck in Dortmund. So wie früher bei Baran/ Falk, Waldeck, Irma Fischlein, Lotte Cadenbach, Dr. Frei- mut Stein oder Knake/ Koch, so hinterließ auch der Verlust von Franz Ningel keine Allzu große Lücke. Aber nicht Manfred Schnelldorfer, in dem man auf Grund seiner internationalen Erfahrung den Nachfolger des kleinen Frankfurters erblickte, sondern der Heilbronner Karl-Heinz Losch trat das Erbe an. Der 16jährige Gymnasiast hat als Jugendmeister von 1957 eine geradezu un- wahrscheinliche sportliche Karriere im Laufe weniger Monate mit dem Höhepunkt des Gewinns der Weltmeisterschaft hinter sich. Dabei ist es kein Geheimnis, daß seine Pflicht— bei der Jugend verständlic Alles andere denn ausgereift ist. Losch war in Bologna der deutsche Volltreffer! Diese Feststellung bedeutet keine Schmä- lerung der Leistungen von Marika Kilius, deren große sportliche Liebe nach wie vor dem Paarlauf auf dem Eis gehört, und von Rita Blumenberg Werner Mensching. Un- zweifelhaft liegt die größte Reife der deut- schen Weltmeister bei dem Paar aus Han- nover. Aber auch sie wissen aus eigener Anschauung, wie schwer es ist, schon auf der nationalen Ebene die Vorrangstellung zu behaupten. Deutschlands Rollkunstlaufsport erntet heute die Früchte der Nachwuchsarbeit, die uns international weiterhin die Zukunft sichern wird. 2 scholz- Wohlers am 7. lanuar Das lange Rätselraten um den Kampf zwischen Mittelgewichts- Europameister Gu- stav Scholz und seinem offiziellen Heraus- forderer Hans Werner Wohlers Hamburg) scheint beendet zu sein. Die Begegnung soll am 7. Januar im Berliner Sportpalast aus- getragen werden, mit dessen Leitung der Vertrag für diesen Kampftag bereits unter- zeichnet ist. Veranstalter sind der Franzose Benaim und Scholz-Manager Fritz Gretz- schel, die bei der Oeffnung der Gebote mit einer Gesamtbörse von 65 000 DM von der Europäischen Box-Union den Zuschlag er- hielten. Benaim/ Gretzschel sollen die Ver- anstalter Göttert/ Englert um 2500 PM über- boten haben. Die Deutschlandhalle in Ber- lin kam als Austragungsort trotz des grö- geren Fassungsvermögens nicht in Frage, da man eine zu hohe Miete verlangte. Ritter gegen de Bolster Im Hauptkampf des am 8. November in der Schwarzwaldhalle stattfindenden dritten Karlsruher Berufsboxkampfabends stehen sich im Schwergewicht der Mannheimer Uli Ritter und der belgische Ranglisten- boxer de Bolster gegenüber. Der frühere Europameister der Amateure, Herbert Schil- ing, Frankfurt, trifft auf den Belgier Aime Mathys. Auch der Konstanzer Karl Wagner hat mit Franz Nevens einen Belgier zum Gegner. VIiR-Busse nach Stuttgart Zum Punktspiel beim VfB Stuttgart setzt der VfR Mannheim am Sonntag Sonder- omnibusse ein, in denen Mitglieder und An- hänger die Elf der Rasenspieler begleiten können. Anmeldungen: Friedrichsfelder Straße 38(Tel. 4 11 82). Ringerstaffel des ASV im Pech: Ein Punkei entschied ꝛ2ugunsten Friesenheims ESV 84 setzte Siegeszug in der Ringer-Oberliga gegen Hemsbach fort Große Spannung lag über der Begegnung der Ringer-Gruppenliga Südwest zwischen dem Tabellenzweiten KSC Friesenheim und dem etwas vom Pech verfolgten ASV Feu- denheim. Die AsSV-Acht hätte zumindest einen Teilerfolg verdient gehabt, mußte sich aber knapp mit 8:9 Punkten geschlagen geben.„Fliege“ Beyerer ASV) erzielte ein- leitend einen entscheidenden Erfolg, dem dann die Friesenheimer Kempf und M. Lud- Wig zwei Punktsiege folgen ließen. Diese Ein- Punkt-Führung(4:3) retteten die Ludwigs- hafener Vorstädter über den gesamten Kampf, denn ab dem Leichtgewicht trennte man sich nur noch Unentschieden und zwar Götz und K. Ludwig, Höfer und Schedler, Rüd und Deutsch, Vogler und Gößner, sowie Brugger und Maier. KSV 1884 Mannheim setzte seinen Sieges- zug in der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Landesliga fort. Die glänzend dis- ponierten Mannheimer standen vor der nicht leichten Auswärtsaufgabe beim KSV Hemsbach. Sie lösten sie mit Bravour. Drei prächtige Fallsiege von Hettel, Schlafhäuser und Weber, einen Punktsieg von Mai und zwei Unentschieden von Steinle und Münch ergaben für die KSV- Staffel einen völlig verdienten 13:9-Erfolg. Die Mannheimer festigten damit die Führung, da der Tabel- lenzweite ASV Eppelheim pausierte. Eben falls 13:9 endete auch der Heidelberger Lokalkampf zwischen ASV und Ac Rohr- bach. Den Führungskampf in der Mannheim Heidelberger Ringer-Kreisklasse entschied der Landesliga-Absteiger KSV 56 Schwet⸗ zingen beim seither ebenfalls noch un- geschlagenen Ac Neulußheim knapp mit 11:9 Punkten für sich. AV Schwetzingen triumphierte gegen RSC Schönau mit 16:6 Punkten und sorgte damit für Schwetzingens Doppelerfolg. In der Reserverunde der nordbadischen Ringer-Oberliga gab es keine nennenswerte Veränderungen. Durch einen 24:0-Erfolg über SpVgg Germania Karlsruhe blieb RSC Eiche Sandhofen weiterhin unangefochtener Tabellenführer. Auf den zweiten Platz schob sich wieder der KSV Schriesheim, der bei der Sg Kirchheim mit 12:10 Punkten er- folgreich war, während die dritte Position von Germania Ziegelhausen eingenommen wird. ASV Ladenburg wurde in Ziegelhau- sen hoch mit 21:3 Punkten abgefertigt. Uber- raschend unterlag SRC Viernheim beim RSV Deutsche Eiche Oestringen mit 9:10 Punkten. Die SpVgg Ketsch war mit 13:10 Punkten beim VfK 08 Oftersheim siegreich. ede tausſttau is begeistert ——— Wenn sle nur einmal KalSER Der Kaiser Boron mocht sogleich dos Badewasser fein und Weich Stondore Dose O 2.60 NaHν ,t O I. BORA Uber 100 Schreibmaschinen Sen Rundschiff⸗ holz Brennholz, gemischt Hart- liefert frei Haus je Ztr. 3.80 begehrenswert: Er leistet viel und koste Wenig. Als Kombinations- Staubsauger Setäten S gchnelt spielend bewältigt. 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Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme durch Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Alfred Köchle sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank dem Herrn Prediger Willer sowie dem Herrn Vertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim und all denen, die ihm das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 29. Oktober 1958 Karl-Traub-Straße 11 Frau Gertrud Köchle Wwe. geb. Bäuerle und Angehörige Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Maria Schatz geb. Fischer sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Roder, den Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses Abt. M 2, Herrn Dr. Eschwey, der Direktion und Belegschaft der Firma Mannheimer Milchzentrale, den Hausbewohnern und all denen, die ihr das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 29. Oktober 1958 Pflügersgrundstraße 14 Josef Schatz u. Angehörige Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 29. Oktober 1958 Hauptfriedhof Tscheschskey, Georgi, Heinr.-Lanz-Straße 22 Martin, Martin, Edenkobener Straße 6. Rau, Anna Mathilde, Heidelberg(früher L 7, 70 Fell, Maria, genannt Schwester GERANA, A 2, 3-7 Krematorlum Baeumler, Eugenie, Waldparkstraße 8 Lorenz, Valentin, Rheinaustraße 1 Heller, Friedrich, Gontardstraße 11 Bauer, Leonhard, Waldhofstraße 833. Friedhof Käfertal Kurt, Rudolph, Lindenstraße 33 Friedhof Sandhofen Kirsch, Josef, Obergasse 20 1 1 14.30 Mitgeteillt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewihr Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau geb. Hörauf Vikar Bayer, Herrn den Hausbewohnern letzte Geleit gaben. Mannheim, den C8, 6 29. Oktober 1958 Sophie Böltz wwe. sagen wir auf diesem Wege unseren ingigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Gütle und Schwester Mina für die liebevolle Pflege, sowie allen denen, die unserer lieben Verstorbenen das Die Kinder und Angehörigen Familien- neigen DD N on Dielen gelesen N 0% 9 r 8 2 Schöner in einer Minbte MINUTE MAKE Uf ist das ideale Make-up für die berufstätige Frou: ein ctemehaltiger Kompoktpuder auf Seidenbosis, der zugleich pflegt und verschönt. In 7 lebensvollen Farb- tönen für jeden Typ OM 45 Peirfümerie Treusch Paradeplatz— Hauptpost Nizze- Parfümerie O 6, 4. of 2 31 58 Salon Beringer Forfomerien Polasthofel u. Hauptbahnhof. Ruf 2 13 86 Akezien-Drogerie Helmut Roßnagel Mhm.-Neckarqu, Schulstraße 83 Vollmer, Parfümerien- Kosmetik Mannheim, O 7, 4 u. R I, 7 OrrDEN leichtmetall- Jalousien in 17 modernen farben IPFLEN feiefon 269 31-2 69 32 Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Groß- vater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Herr Paul Mehnert iat im Alter von 79 Jahren nach kurzer Krankheit für im- mer von uns gegangen. Mannheim, 27. 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Ergebnisse von Tierversuchen stützen Virustheorie/ Geduldige Kleinarbeit der Wissenschaftler 1155 beten hat den diesjährigen Nobelpreis für Hern Frant und Tamm geliefert die aut f ˖ 1 i 1 6 hen Oeffentlichen Gesundheitsdienstes, ge- lität schaften hat den dies Sen PRE Grund der klassischen Maxwellschen Glei- Die Ergebnisse umfangreicher Unter- einmal in den menschlichen Körper gelangt schen Oeften.. deit 5 8 dl chemie am Dienstag dem britischen Wissen- g N 5 g 3 5 5 sind, sich mit größter Geschwindigkeit aus- leistet wird. In geduldiger Kleinarbeit be 8 5 1 5 chungen eine Theorie zu diesem Phänomen suchungen am Krebsforschungsinstitut des 15 8 1 8 85 d 5 5 5 4 1 hne schaftler Dr. Frederick Sanger für seine ausarbeiteten 4 175 5 85 f i breiten und vermehren, ist anzunehmen, mühen sich die Wissenschaftler darum, l 5 1 e die die Deutung aller wesent- amerikanischen Oeffentlichen Gesundheits-. g„ N b bses, einer der grausg Arbeiten über die Eiweiß-Stoffe, besonders 1j Ihnli 1 3 0 5 ö 2 daß die Krebsviren— falls es sie als Kate- Ursachen des Krebses, einer nur 1 lichen ähnlichen Erscheinungen enthält und dienst. thesd b a. 555 25 j g 5 Erforschung der Struktur des Insu- a 8 f jenstes in Bethesda(Maryland) über die gar pt Halt 335„ Or- sten Geißeln der Menschheit, auf den 8 für die Erfor 8. Auslösung von Krebs lassen die Möglich- ne bt mk ne dq. 51 hen dabei 5 ins, verliehen. perimente wurde. Eine detaillierte Theorie n s lassen die Möslich- ganismen sind und nur dem Menschen ge- Grund zu kommen, und sie 8e 25 Sanger, der am 13. August 1918 als zwei- wurde vor zwei Jahren von Tamm ver- keit durchaus zu, daß Viren als Ursache fänrlich werden, der auf Grund einer be- Hunderte von 5 1 der e 71 ter Sohn eines Landarztes in Rendcomb zffentlicht. dieser Krankheit in Betracht kommen. In stimmten Konstitution besonders empfind- doch der eine oder andere zum 8 1„ Tamm, der 1895 geboren wurde, ist seit 1 e befaßte lich auf sie reagiert. N. Haseltins vierte an der Universitas id Se, an 1933 korrespondierendes Mitglied der sowje- sich der ysiologe W. Ray Bryan mit einer 1 j j Copyright 1956 by The Washington deren biochemischem Institut er seitdem tischen Akademie der Wissenschaften und Virusart, die bei Hühnern Krebs— das so- 5„%—ñ— Sost Company. arbeitet. 1947 war er für kurze Zeit am seit 1934 an deren physikalischem Institut genannte Roussche Sarkom— hervorruft. 3 1 o Biochemischen Institut der schwedischen angestellt. Professor Frank, geboren 1908, Der Wissenschaftler weist in seinem viel 3 3 CCC 8 Universität Upsala tätig. ist ebenfalls korrespondierendes Mitglied diskutierten Bericht über diese Experimente 84515 5 85 7750 nien die er 18. Nachdem sich Sanger zunächst mit dem der Akademie der Wissenschaften und am darauf hin, daß das Hühnerkrebsvirus als Viren nicht mehr extrahiert werden können. Wetterbericht Umsatz von Aminosäuren im Organismus Institut für Physik seit 1934 angestellt. Seit die direkte Ursache, ls nicht nur als das Dies bedeutet nan Apeicht Bryan 5 beschäftigt hatte, widmete er sich später 1944 ist er Professor der Universität in auslösende Moment, für das Entstehen der f mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim ausschließlich der Erforschung der Eiweiß- Moskau. n ene, hervorgerufenen Tumore keine derartigen Aussichten bis Donnerstagabend: In der Stoffe, vor allem des Insulins, wobei er an Der Tscherenkow-Effekt hat Bedeutung nis berechtige zu dem Schluß. daß auch Viren mehr enthlelien, Sondern 18 r r. bene Welter bin, die Arbeiten des Cambridger Biochemikers für alle Probleme, die die Bewegung hoch- andere Krebsarten durch bestimmte Viren fennen, daß die heute üblichen Verfahren e e gebietsweise auffei sen, 10 A. C. Chibnall anknüpfte. Es gelang Sanger energiereicher Partikel durch eine Materie auf die gleiche Weise hervorgerufen werden zur Isolierung von Viren und Viruspar- Hochnebel, nur gebietswe„ nachzuweisen, daß die Insulin-Moleküle zwei betreffen. Er ist besonders in den allerletz- Können. tikeln nicht ausreichen, in lebende Astens Fechten in ee ,, verschiedene Säure-Ketten, die A- und B- ten Jahren von fundamentaler Bedeutung Die jüngsten Untersuchungen auf diesem aus solchen Tumoren zu extrahieren. Nebel. Von örtlichen Nebelnässen abgesehen alls Kette, enthalten, die mit Schwefelatomen für das Sichtbarmachen von schnellen ge- Gebiet lassen vermuten, daß die einzelnen niederschlagsfrei. Recht unterschiedliche ahll verbunden sind. Dadurch ermöglichte er es, ladenen Partikeln und für die Bestimmung Spezies— also auch der Mensch— stets nur Bei der Erörterung der Krebsursachen Nachmittagstemperaturen. Im Nebel sechs die genaue Lage für jede einzelne der 21 von deren Geschwindigkeit und Energie ge- gegen ganz bestimmte Krebserreger emp- wird von den Gegnern der Virustheorie be- pis acht, außerhalb elf bis 14 Grad. Ebenso 5 Aminosäuren in der A-Kette und der worden. Der Tscherenkow-Effekt führte 1955 findlich sind, da beispielsweise Viren, die hauptet, daß sich aus Krebsgeschwülsten, die Frühtemperaturen im Nebel zwei bis — 30 Aminosäuren in der B-Kette festzustellen in Berkeley zur Entdeckung der sogenannten bei Tieren Krebs hervorrufen, sich bei an- wenn diese durch Viren hervorgerufen fünf Grad, nur örtlich leichter Bodenfrost, und die Schwefelverbindungen zu bestim- Anti- Protonen. Für die Erforschung der kos- deren Lebewesen als völlig harmlos erwei- würden, auch eine genügende Menge dieser 5 e null Grad, In Oden was 1 f mischen Strahlungen hat der Tscherenkow- 5 15 daß ich bei der- Viren extrahieren jassen müsse; sie sehen ube 885 5 85 2 men, die diese beiden Ketten zusammen 1 sen. Sie zeigen ferner, daß es sich bei der J 3 1 110 Bier 18e leichter Frost. Schwys Balten Effekt ebenfalls neue Wege geöffnet. artigen Viren— falls sie auch beim Men- es als einen Beweis für die Unrichtigkeit Bau and Sebietsweise lei 1 5 Die Bedeutung von Sangers Forschung Die drei Forscher hatten auf der Grund- schen tatsächlich als Krebserreger in Frage 5 1 an, 3 5 1 1 cher Wind aus wechselnden Richtungen. icht darauf beschränkt, daß es ihm ge- lage dieses Effektes ein neues und außer- kommen— höchstwahrscheinlich um Stämme Beispiel des Rousschen Sar koms W.. Uebersicht: Das Hoch über Mitteleuropa ö 1555 985 genauen Aufbau des Insulin- ordentlich wirksames Gerät zur Registrie- handelt, die von den bekannten Erregern Bryan jedoch diese Behauptung. Er Meist schwächt sich zwar weiter ab, ist aber noch Moleküls festzustellen und dabei die Arbei- rung kosmischer Strahlen entwickelt, der akuter Infektionskrankheiten wie Kinder- darauf hin, daß es sich bei den künstlich unverändert wetterbestimmend. In der ten der britischen Chemie- Nobelpreisträger sogenannten Tscherenkow-Messer, mit dem lähmung, Mumps oder der gewöhnlichen hervorgerufenen Tumoren um echte Krebs- Rheinebene bleibt die gestern wieder ge- A. J. B. Martin und R. L. M. Synge weiter- auch der seit dem 15. Mai um die Erde krei- Erkältung völlig verschieden sind. Während geschwülste bandelte, an denen die Ver- bildete nebelerfüllte Bodenschicht erhalten. zuführen. Insulin ist ein Eiweiß- Stoff und sende Sputnik III ausgestattet worden ist. die Viren aus dieser Kategorie, sobald sie suchtstiere schließlich zugrunde singen. S gehört damit zu derjenigen Gruppe von Aus den Untersuchungen Bryans geht Se Substanzen, die als Träger von Lebens- W 1 h b h ker ner hervor, daß iter den in onnenuntergang: 17. 8 prozessen angesehen werden. Eiweiß-Stoffe As Sonst noc ges An. ir lenk liesen e e 1 je k liziertesten und geheimnis- ö 1 j 1 4181 Vorhersage Narfte o eiten Bestandteile der Natur 18 spielen Der erste schwere Herbstnebel hat am Moman habe ihn geschlagen und getreten, i För 5 5 45 8 in allen biologischen Geschehen eine Haupt- Montagabend den Verkehr in der britischen weil er sich beim Antreten bewegte, um eine 9 80 becher es beispielsweise bl. rolle. Zu ihnen gehören viele Hormone, alle 2 beinahe zum Erliegen gebracht. Fliege aus dem Gesicht zu scheuchen. e e 5 ie Nebelwand war entlang der Themse f 7 Gosch. nieren dien und 10m ine ie kk. Besonders dicht, Pie Eröftrung des direrten wel Negerselstlisde eic ven einem Ger Ae eder ideen beser fru mp —.— heiten hervorrufen und Antikörper, die den Flugdienstes awischen Hondon und Venezueie vicat in F irmirehem(4 labemep ud Gecände kindlichen Rasse bereits die Schädigung 5 T. 50571 menschlichen Organismus gegen Infektionen wurde kurz vor dem Start der Maschine ab-„% 5 4420 B80 hervorrief. Sofern sich diese Feststellung 1820 enstr. 27 schützen. In allen Geweben des Körpers, in Sesagt. Dichter Nebel herrschte auch südlich 5 i 5 auch auf Krebs beim Menschen anwenden Muskeln, Nerven und in der Haut befinden der britischen Hauptstadt bis nahe an die ee e. 5 1 5 läßt, würde sie die durch viele Beispiele sich Eiweiß-Stoffe als ein funktioneller Be- Kanalhäfen. 515. 18 25 sta 8* 9 belegte Theorie erhärten, daß Krebs bis zu 5, standteil. 5 5 1 a 1 5 1 8 8 einem gewissen Grade anlagebedingt ist.. t Kür Sangers Methode und Resultate haben Der Lokomotivführer eines Güterzuges platz 7 F 55 1 8 88 5 5 e e eee e 1 0d. einen Weg geöffnet, im einzelnen den Auf- brach auf einer Strecke im österreichischen. nehmen mussen. Die beiden 5 Gleichzeitig zeisten die Experimen be 1 schr. bau vieler dieser Stoffe festzustellen. Damit Bundesland Burgenland mit schweren Kopf- chen hatten am 26. Dezember letzten Jah- Bryans mit Ueberdosen des Virusertrakts. 52a 8 wurde eines der größten Probleme der verletzungen im Führerstand seiner Lok bes e e bekolet nachdem die Möslicnkeiten auf, die für eine Krebs- 80 010 5 Ou H „ Chemie grundsätzlich gelöst. Viele Forscher 5 Zwei Ja Hatt ige àuf die Kirche eines der Geistlichen ein bildung auch dann bestehen, wenn auf 5 ene 5„] 0 d 1 der Konstitution beziehungsweise e e e enge haben begonen, Sangers Methoden auf die Rebhühner gezielt, aber den Zug getroffen ombenanschlag verübt worden war. e Grund er on 8 S 5 5 5 1 Mumer S„ den S S Verteidigung hat gegen die Urteile Berufung eines offensichtlichen Schutzes durch ge- 6. J)); eingelegt wisse Erbanlagen nicht damit gerechnet Poris 8 gesucht. bene ung winter, urnenntnisss besinnen zur nächsten Station zu bringen, von uo auf n 5 wird. Nach Ansicht Bryans müßten weitere N . Veil bereits sich abzuzeichnen. der Lokführer in ein Krankenhaus gebracht Lebenslauf und Leistungen von 2500 be- Experimente mit kleinen Dosen krebserzeu- werden mußte. Die beiden Jäger sind von 3 8 5 N emikern hat in USA H. C. Leh- gender Viren schließlich auch endgültig be, Nobelpreis für Physik„%% ³˙‚6] 8 1 8 gelen deres 5 8 5 5 u jeti i 0 8 öpfe- der auslösen r st. X e T kür sowjetische Wissenschaftler Zur Einbringung der Ernte stehen nach 1 55 Künftige Forschungen auf diesem Gebiet TFF; 01 1 2 J.. mgl. Der Nobelpreis für Physik wurde von der einer Meldung der rumänischen Zeitung von 30 018 34 ren liegt 5 dürften Aufschluß über hormonale, gene- 0182 S ee N F„ eee een 9 3 n nicht 5 a 3 N 1.„ e ee.. 3 an die sowWjetische om wissenschaftler Güterwagen der Eisenba er fügung. 11 Tebsblldung 10 8 2 8 8 Dr. Pawel e Professor Ilja Wegen d e N 125 1 1 17588 5 5 eigentliche Problem bei 211 diesen Forschun- O windstill Nordwind A Gstind 3.2 Frank und Professor Igor Tamm für die komme die Ernte auf den Feldern. eee 1215 1 5 r G. 5 1 5 gen liegt darin, daß die Ergebnisse der e 80 80885 2 Entdeckung und Deutung des sogenanmten 5 F 5 Tierversuche nicht einfach auf die Human-. 1 alb bedecht Tscherenkow-Effektes verliehen Arti 1 f 377 5 f i medizin zu übertragen sind und am Men- Südwind O Westwine 1 5 8 5 Gegenwärtig leben in Spanien mehr als großstädtischen Warenhaus mit den neue- 5 fandlliehen SG Emin 40 km n It oder Der Tscherenkow-Effekt ist eine eigen- 8000 Deutsche, die damit nach den 17 000 sten Artikeln einzudecken. Die Züge halten schen die N 1 555 n 3 Wolkig bedeckt zesucht artige bläuliche Lichterscheinung. die bei Portugiesen die zweitstärkste Ausländer- an den verschiedenen Bahnhöfen längere Gründen nicht durchgeführt w 5% d. Verl Unterwasserreaktoren(Schwimmbadreak- gruppe in Spanien sind. Die große Zahl Zeit, damit auch die Bauern aus den Dörfern Allen künftigen Feststellungen über 55 en toren) auftritt. Er entsteht, wenn Licht von der in Spanien stationierten amerikani- ger Umgebung einkaufen können. Da sich vi ee e be 1 5 e 1 einem Elektron oder anderen Partikel aus- schen Soldaten ist in dieser Aufstellung dieses„ambulante Warenhaus“ als großer 3 15 18 n e e e ce nin der Hene A 1 A gestrahlt wird. das sich durch ein Medium allerdings nicht berücksichtigt. Erfolg erwiesen hat, soll es in regelmäßigen 1 5 gegen die„explosiven“ A aorusiỹο J))JVVVVGCCTCCCCCTCT0CCCCCT N 3 Zeitabständen aufs neue seine Runde Viren, die Erreger akuter Infektionskrank- D werme ane Cuftstrsmung Ber als die Lichtgeschwindigkeit in dem Der 28jährige amerikanische Ober- machen. eiten bereits wirksame Impfstoffe und 3 5 88890„ S Medium ist. Igor Tamm hat die Partikel auf feldwebel Charles Moman muß sich derzeit* Gegenmittel gefunden. Sofern sich einma! S ee eee ie Setter Hof- der Genfer Atomkonferenz 1958 mit einem vor einem amerikanischen Militärgericht in Die in letzter Zeit durchgeführten Unter- auch Viren, die beim Menschen die Bildung 3 1 Düsenflugzeug verglichen, das die Schall- Fort Jackson(Südkarolina) wegen„dikta- suchungen auf Grönland über vorhandene krebsiger Zellen bewirken, isolieren und, Niederschiagsgebiet Nr. mauer durchbricht und den Lichtschein mit torischer und sadistischer Gewaltanwen- Kohlenlager haben ergeben, daß dort noch als Krankheitsträger identifizieren lassen, Luftdruck in Millibar. Temp. in C Grad den Schallwellen beim Durchbruchsknall. dung“ verantworten. Zeugen berichteten, mindestens 35 Mill. t abbaufähiger Kohle ist auch die Chance gegeben, eben diese E Hoch. T. — Tscherenkow leitete seine Entdeckung Moman habe einem Soldaten eine Schlinge liegen. Das geht aus einer Erklärung des Organismen zum Schutz von Männern und ein, als er 1932 für seine Promotion unter um den Hals gelegt, das Seil über einen Ast Kopenhagener Grönlandministeriums hervor. Frauen vor Krebs zu verwenden. der Leitung des berühmten Physikers War- geworfen und daran gezogen, als ob er seine*. f Pegelstand vom 28. Oktober wilow die Lumineszenz der reinen Flüssig- Drohung, den Rekruten aufzuhängen, in die Ein Großbrand im Gebiet von Hong- Die Virusuntersuchungen sind nur ein Rhein: Maxau 481(O10), Mannheim 341 keiten unter der Einwirkung von Gamma- Tat umsetzen wolle. Zu den Spezialitäten kong vernichtete am Sonntagabend 250 schmaler Sektor der umfangreichen Krebs-(ic) 9 264(6) Caub 264(46) strahlen untersuchte. Tscherenkow, der 1940 des Feldwebels gehörte es angeblich, den Holzhütten und machte 2000 Menschen ob- forschungsarbeit, die im Nationalen Krebs- 5 5:: seinen Doktor machte, ist seit 1936 am In- Soldaten Küchenabfälle ins Gesicht zu wer- dachlos. Vier Personen wurden verletzt. forschungsinstitut, einer der sieben Sroßen Neckar: Plochingen 123(2), Gundelsheim 1 5 stitut für Physik am der sowjetischen Aka- fen. Ein Soldat berichtete im Zeugenstand, 79 350ʃf 1 wissenschaftlichen Anstalten des amerikani- 170(1, Mannheim 342(20). W — i eie 1 1 8 r belm 5 e Ceschaſtsanseigen Ih K hk 1 2 M ASG! 0 Te Kochkunst un . 12 QAZe zu ollen Mohleiten! V Schnelltransporte rel 226. de deiut achten Hausa Z. B.(J) zu Nebengerichten: Als Knusper- Bröõcłchen auf Joghurt, Süßspeisen, Obstscſote gestreut!- Uberhoupt: werden aufgearbeitet Matratzen und neu angefertigt. ERTEL, R 3, 5 à, Tel. 207 71 Umzugs-Dlens Mittelstr. 52 Tel. 5 13 92 KLARE FIEISCHSUPPE zeiubern die feinsten Gerichte qduf den Tisch! Des gute echte Knäckebröc aus Schwetlen Naturreines Roggen · Vollkornbrot von kôstli- chem Duft und Wohlgeschmock. Nach alten schwedischen Bauernrezepten mit entrahmter Milch Misélkbröd) bzw. mit klarem Quellwasser und Hefe(Knöckebröd) behutsam gebacken. 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Oktober Beim feierlichen Staatsakt zur Eröffnung des britischen Parlaments wurde am Diens- tag mit einer alten, geheiligten Tradition ge- brochen. Es nahmen nämlich gestern an die- sem seit 400 bis 500 Jahren in gleichem Prunkvollen Glanz vor sich gehenden Zeremoniell nicht nur die drei Säulen der englischen parlamentarischen Demokratie, der Souverän, die Lords des Oberhauses und die Abgeordneten des Unterhauses teil, son- dern es war eine geradezu revolutionäre Neuerung, daß über Radio und Fernsehen Millionen Engländer und Angehörige der Commonwealth-Länder in allen fünf Erd- teilen das Ereignis mitverfolgen konnten. Ueber Eurovision wurde das farbenprächtige Schauspiel auch den Fernsehteilnehmern in der Bundesrepublik und in vielen Ländern Westeuropas übermittelt. g Lange, erregte Auseinandersetzungen wa- Ten vorausgegangen, bis man sich zu diesem Fortschritt entschloß, und es war gerade der Führer der oppositionellen Arbeiterpartei, Hughes Gaitskell, der sich gegen das Ab- gehen von der bisherigen Tradition sträubte. Mit dem Argument, dag„mrer Majestät höchst huldreiche Ansprache an die beiden Häuser des Parlaments“ ja gar nicht von ihr selbst stamme, sondern das Manuskript von rem Kabinett zusammengestellt worden sei und nichts anderes enthalte als die künf- tige Regierungspolitik, erklärte sich die Opposition zuerst gegen die öffentliche Ubertragung. Die Ansprache könne, so hieß es weiter, von den Hörern und Zuschauern als eine unzulässige Einmischung des Souveräns in die Parteipolitik mihßverstan- den werden. Um dies zu vermeiden, hat man auf Veranlassung der Regierung den öffent- lichen Ubertragungen zwei kurze Vorlesun- gen über Verfassungsfragen vorausgeschickt. Sie gipfelten in der Feststellung, die Königin mische sich nicht in Parteipolitik ein, wenn sie re Thronrede verlese; diese sei in Wirk- lichkeit nichts anderes als die Ankündigung der von der Regierung geplanten gesetz- geberischen Arbeiten in der neuen Legislatur- periode. Den ängstlichen Wächtern des Par- laments über seine Rechte war damit Ge- nüge getan, gleichzeitig war der Öffentlich- keit wieder einmal mit Nachdruck nahe- gebracht worden, wie streng auf die Gewal- tenteilung in England geachtet wird. In diesem Zusammenhang soll einmal wieder an die Stellung der Krone in Eng- land und damit ihrer jetzigen Trägerin, der Königin Elisabeth II., im politischen Leben Großbritanniens und als— wie ihr weiterer offizieller Titel lautet—„Oberhaupt des Commonwealth“ erinnert werden. Als Fak- tor der Gesetzgebung ist ihre Rolle völlig unbedeutend, da sie sich niemals weigern dürfte, ein vom Parlament angenommenes Gesetz zu unterschreiben. Daß das Parla- ment erst mit der Arbeit beginnen darf, nachdem die Königin es zu einer gemein- samen Sitzung zusammengerufen hat, ist eine ebensolche Formsache wie die Berufung und Entlassung„Ihrer Majestät Regierung“ durch sie persönlich. Dagegen wäre es ver- kehrt, ihr jeden Einfluß sowohl auf die innere wie die äußere Politik des Landes Abzustreiten. Elisabeth hat dies durch ihre betonte Wärme beim Empfang des deutschen Bundespräsidenten erst kürzlich bewiesen. Nach den ungeschriebenen Spielregeln der englischen Politik steht die Krone über den Parteien und über dem Tagesstreit. Selbst der linksradikalste Abgeordnete wird die Stellung des Souveräns unangetastet lassen und der sozialistischste Abgeordnete wird sich mit Freuden und tiefer Befriedigung von der Königin adeln und damit in die oberste Gesellschaftsschicht einreihen lassen. Wenn man die Stellung der englischen Königin auf einen einfachen Nenner brin- gen will, muß man sagen: Sie hat weder verfassungsrechtliche noch Regierungsbefug- nisse, aber nichts in diesem Lande geschieht ohne ihr Wissen und gegen ihren Willen. Bei der nur mehr losen Zusammensetzung des britischen Weltreiches ist die Person der Königin heute rein verfassungsmäßig das einzige Bindeglied zwischen den gleich- berechtigten Mitgliedstaaten, obwohl einige — wie Indien, Pakistan und Ceylon— aus- gesprochene Republiken sind. Sie erkennen Größter Versuchsreaktor in Betrieb Feier in Geesthacht/ Balke verspricht Bundesfinanzhilfen Geesthacht(Elbe).(dpa) Der größte Atom- versuchsreaktor Deutschlands wurde am Dienstagnachmittag in Geesthacht südöstlich Hamburgs, wenige Kilometer von der Zonen- grenze entfernt, seiner Bestimmung über- geben. Der Reaktor dient zur Erforschung der friedlichen Ausnutzung der Atom- energie, insbesondere der Entwicklung eines Atomantriebs für Handelschiffe. An der Feier nahmen etwa 800 Ehrengäste aus allen Teilen der Bundesrepublik teil, darunter Bundesatomminister Balke, der frühere Atomminister und jetzige Bundesverteidi- gungsminister Strauß, der schleswig-hol- steinische Ministerpräsident von Hassel, der Hamburger Bürgermeister Brauer und der DU- Bundestagsabgeordnete Fürst Bis- Mmarck. Minister Balke sagte in seiner Fest- ansprache, es gebe weder ein Atom- noch Raketenzeitalter, sondern nur ein„Zeitalter der Menschen.“ Die ungeheuren technischen Fortschritte der Gegenwart sollten den Menschen nicht zum Größenwahn, sondern zur Bescheidenheit führen. Balke lobte die kruchtbare Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Wirtschaft beim Bau des Reaktors Geesthacht. Auch in Zukunft müsse die Atomwirtschaft eine Sache der Privat- Alisnutzung der wirtschaft bleiben; die öffentliche Hand sollte sich auf Zuschüsse und Darlehen be- schränken. Balke teilte mit, daß die nächste Rate aus Bundesmitteln für die Kernenergle- Gesellschaft Hamburg in Höhe von 1,6 Mil- lionen Mark bewilligt worden sei. Auch für die großen Aufgaben bei der Entwicklung von Atomschiffsantrieben sagte der Minister die finanzielle Mithilfe des Bundes zu. Ohne ernenergie könne der deutsche Schiffbau nicht konkurrenzfähig Bleiben. Balke sprach die Hoffnung aus, daß Bundesrat und Bundestag möglichst bald das Bundesatomgesetz verabschieden. Durch einen Druck auf den roten Knopf an der Reaktorwand setzte der schleswig- Holsteinische Ministerpräsident von Hassel den Reaktor in Betrieb. Aus den Laut- sprechern tönte das langsame Ticken der Geigerzähler, die anzeigten, daß der Neu- tronenfluß im Reaktor in Gang gekommen War. Vier Minuten später konnte der„Haus- herr des Reaktors, der Kieler Physiker Prof. Erich Bagge, unter dem Beifall der Gäste verkünden, daß das kritische Experiment ge- lungen sei. Bald darauf fuhr der Reaktor mit konstanter Leistung. die Königin nicht als Monarchin an, son- dern symbolisch als Oberhaupt des Welt- reichverbandes. Zwischen den Mitgliedern des Commonwealth besteht keine Gemein- samkeit der Religion, der Kultur, der Sprache oder Rasse, und selbst die Gemein- samkeit der Rechts- und Regierungsform schwindet langsam dahin. Während von den Australiern und Neuseeländern die Königin noch immer als Haupt des Empire gefeiert wird, ist sie für die Bewohner von Ceylon und Ghana nur noch ein Symbol lockerer Zusammengehörigkeit. Ohne die Krone gäbe es kein Commonwealth. Elisabeth II. ist die einzige einigende Klammer um sie alle. In zwei Jahren Unabhängigkeit für Nigeria London.(dpa) Nigeria wird in zwei Jah- ren seine Unabhängigkeit erhalten und ein neues Mitglied im Commonwealth werden. Ueber die letzten noch offenen Einzelheiten einer Verfassung ist auf einer am Montag beendeten Konferenz Einigung erzielt wor- den. Als Tag der Unabhängigkeit wurde der 1. Oktober 1960 vereinbart, nachdem sich der April als zu früh für die Uebernahme der Verwaltung herausgestellt hatte. Die Ver- treter der verschiedenen Regionalregierun- gen und der Zentralregierung Nigerias kamen überein, daß Nordnigeria am 15. März 1959 die Selbstregierung erhalten soll. Ost- und Westregion haben bereits seit einiger Zeit Selbstregierung. Miß bildungen bei Säuglingen nehmen in Nordbaden ab Karlsruhe.(Eigener Bericht) Im Bereich des Regierungspräsidiums Nordbaden ist keine Zunahme, sondern eine Abnahme der angeborenen Mißbildungen bei Säuglingen festzustellen. Diese Antwort gab der Leiter der medizinischen Abteilung der Inneren Verwaltung des Regierungspräsidiums, Medizinalrat Dr. Dörner, am Dienstag auf die Frage unseres Korrespondenten, zu wel- chen Beobachtungen das Regierungspräsi- dium im Rahmen der Umfrage über eventuelle Mißbildungen bei Säuglingen, die auf die Einwirkung radioaktiver Strahlen zurückzuführen wären, gekommen sei. Be- reits in der Ausgabe des„Mannheimer Mor- gen“ vom 25. Oktober war im Lokalteil ge- meldet worden, dag auch in Mannheim die Mißbildungen bei Säuglingen nicht zugenom- men haben. Nach Auskunft des Regierungs- präsidiums hat es sich bei den Feststellun- gen der Medizinalabteilung der Inneren Ver- waltung um eine interne Umfrage gehandelt. Deshalb könnten die Einzelheiten des Be- richtes, den das Regierungspräsidium àn die Landesregierung in Stuttgart sendet, bekanntgegeben werden. Aerzte gegen Selbstbeteiligung Köln.(AP) Die Spitzenverbände der Aerzteschaft in der Bundesrepublik haben am Dienstag„starke Bedenken“ gegen wesentliche Teile der von Bundesarbeits- minister Blank vorgelegten Vorschläge zur Reform der sozialen Krankenversicherung geltend gemacht. In einer von der Bundes- Arztekammer(Köln) veröffentlichten Stel- lungnahme wandten sie sich vor allem ge- gen die vorgesehene Art der Selbstbetei- ligung der Versicherten an den Arztkosten Diese sei„nicht geignet, die Selbstverant- wortung der Versicherten zu fördern“. micht Königin Elisabeth fährt zur Parlamentseröffnung Bild: Ap Tiefe Enttäuschung über Moskau London zu der sowjetischen Ablehnung eines Versuchsstops London, 28. Oktober „Tiefe Enttäuschung“ über die Haltung der Sowjetunion in der Frage einer einjäh- rigen Einstellung von Kernwaffen versuchen nach dem 31. Oktober dieses Jahres brachte am Dienstag das britische Auhen ministerium in einer amtlichen Stellungnahme zum Aus- druck. Es heißt darin, London habe der so- Wietischen Regierung niemals das bindende Versprechen abverlangt, ihre Kernwaffen- versuche nach dem 31. Oktober für ein Jahr einzustellen.„Wir haben unsere Absicht er- läutert, die Versuche ein Jahr lang auszu- setzen, falls die Sowjetunion in dieser Periode ebenfalls auf Tests verzichtet.“ Das britische Außenministerium äußerte die Hoffnung, daß die Sowjetunion ihren Standpunkt einer Revision unterziehen und nach Beginn der Genfer Verhandlungen über die Aussetzung von Kernversuchen keine derartigen Experimente mehr durchführen Wende,„Selbstverständlich ist es für uns eine Enttäuschung, dag die Sowjetunion nicht freiwillig, so wie wir es getan haben, die Versuche für ein Jahr aussetzten will.“ Ein Sprecher des britischen Außenmini- steriums wies darauf hin, daß Großgbritan- nien und die Vereinigten Staaten sich freie Hand vorbehielten, ihre Kernwaffenver- suche auch nach dem 31. Oktober wieder aufzunehmen, falls die Sowjetunion ihrer- seits die Versuchsserie fortsetze. Der stellvertretende sowjetische Außen- minister Sorin hatte am Montag vor dem politischen Ausschuß der Vollversammlung der Vereinten Nationen den Vorschlag der Westmächte abgelehnt, der auf eine Ein- stellung aller Kernwaffen versuche ab 31. Oktober für die Dauer eines Jahres ab- zielte. Sorin betonte, wie früher schon Außenminister Gromyko, die UdssR müsse ihre Versuche so lange fortsetzen, bis sie die Zahl der Explosionen erreicht habe, die die Westmächte seit dem 31. März ausgelöst hätten, als die Sowjetunion ihre Kernwaf⸗ fenversuche vorübergehend eingestellt habe. Sorin deutete aber an, daß die Sowiet- union trotz ihrer Haltung an den für Frei- tag vorgesehenen Verhandlungen in Gent teilnehmen wird. Er sagte, seine Regierung werde„auf jede mögliche Weise“ zu einem Erfolg dieser Konferenz über die Errichtung eines wirksamen Kontrollsystems beitragen. In London begannen am Dienstag britisch- amerikanische Vorbesprechungen über die am 31. Oktober beginnende Genfer Kon- ferenz, deren Ziel ein Abkommen mit der Sowjetunion über die Einstellung der Atom- versuche ist. Leiter der britischen Delegation ist Ger Staatsminister im Außenministerium David Ormsby-Gore, Die amerikanische De- legation führt Botschafter Wadsworth. Er flog am Dienstag zu den Vorbesprechungen nach London, von wo er nach Genf weiter- fliegen wird.(AP/ dpa) Hagemann nicht im Präsidium des„Büros der Dritten Kraft“ Münster.(dpa) Der Direktor des publizi- stischen Instituts der Universität Münster, Professor Dr. Walter Hagemann, erklärte, daß er die Wahl in das 18köpfige Präsidium des am 26. Oktober in Heidelberg gegründe- ten„Büros der Dritten Kraft“ nicht annehme. Erst aus der Zeitung habe er erfahren, daß er diesem Präsidium angehören soll. Präsidial- mitglied ist unter anderem Dr. Otto Strasser. 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Gleichzeitig wies die Firma die Behauptung des Deutschen Ge- Werkschaftsbundes, die Mannesmann AG beabsichtige mit der Umstellung eine unge- heure Konzentration wirtschaftlicher Macht. als nicht den Tatsachen entsprechend zu- Diese Zurückweisung ist in einem Tele- gramm der Mannesmann Ad an den Bun- deskanzler enthalten. Die Mannesmann AG erklärt, es sei lediglich beschlossen worden, „den Konzern zu entschachteln“ und dabei die vor kurzem beschlossenen Umwand- Jungsgesetze anzuwenden. Durch die jetzt beschlossenen organisatorischen Maßnahmen Werde der Konzern nicht ausgeweitet. Dem Beschluß liege die Ueberzeugung zu Grunde, daß die Umwandlung gleichermaßen dem Interesse des Unternehmens, seiner Arbeit- nehmer und seiner Aktionäre diene. Sparsame Bundesbürger S Parten 20 Md. DM (VWD) Die Spareinlagen bei den Spar- kassen beliefen sich am 31. Juli 1958 pro Kopf der Bevölkerung im Bundesgebiet auf rund 400 DM. Wie der Präsident des Hes- sischen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Wagenbach, am 27. Oktober vor der Presse mitteilte, haben sich die Spareinlagen pro Kopf der Bevölkerung damit gegenüber 1957 um 43 und gegenüber 1956 um rund 98 DM erhöht. Die durchschnittlichen Einlagen je Kassenbuch beliefen sich am 31. Juli auf 830 DM, das waren 61 DM mehr als im ver- gangenen Jahr und bedeutet gegenüber 1953 eine Verdoppelung. Mitte 1958 wurden bei den 855 öffent- Uchen Sparkassen der Bundesrepublik mit ihren rund 8400 Zweig- und Annahmestellen insgesamt 24,5 Mill. Sparkassenbücher und 4,5 Mill. Spargirokonten geführt. Von dem Gesamteinlagenbestand von rund 30 Md. DM entfielen etwa zwei Drittel auf die Spar- einlagen. Anläßlich des bevorstehenden Weltspar- tags, der von den Sparkassen am 30. Oktober 1958 zum 34. Male begangen wird, sagte Wagenbach, daß sich die Ausleihungen der Sparkassen der Bundesrepublik Mitte dieses Jahres auf 21,3 Md. DM beliefen. Davon seien allein Kredite für 7,8 Md. DM für den Wohnungsbau und 4,5 Md. DM an Hand- Werk, Gewerbe und Industrie gegeben wor- den. Im vergangenen Jahr wurden am Weltspartag bei den Sparkassen im Bundes- gebiet Sparbeträge in Höhe von 128 Mill. DM eingezahlt und 67 000 neue Sparkonten er- öfknet. Abgabesätze am Geldmarkt Wurden ermäßigt (VWD) Die Deutsche Bundesbank hat mit Wirkung vom 28. Oktober die Abgabesäàtze für Geldmarktpreise um durchweg /s v. H. ermä- Bigt. Im einzelnen wurden die Sätze für Schatzwechsel des Bundes und der Bundes- bahn mit einer Laufzeit von 60 bis 90 Tagen von 2 ½ auf 2 é und mit einer Laufzeit von 30 bis 59 Tagen von 2% auf 2 ½ v. H. er- mäßzigt. Daneben wurden die Abgabesätze für un- verzinsliche Schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost mit einer Laufzeit von sechs Monaten von 2% auf 28, mit einjähriger Laufzeit von 3 auf 2 ¼, mit eineinhalbjähriger Laufzeit von 3% auf 3 und mit zweijähriger Laufzeit von 3% auf 3 ½¼ v. H. gesenkt. Ferner wurden die Sätze für Vorratsstellenwechsel mit einer Laufzeit von 60 bis 90 Tagen von 28 auf 2 ½ und mit einer Laufzeit von 30 bis 59 Tagen von 2 ½ Auf 2/ v. H. herabgesetzt. Nur Rationalisierung kann die Textilindustrie stärken Hilfe durch langfristige ERP-Kredite und Handels vereinbarungen (eg) Die westdeutsche Textilindustrie soll ein Rationalisierungsprogramm ausarbeiten, um ihre Absatzschwierigkeiten zu über- Winden und im Bereich des Europäischen Gemeinsamen Marktes dauerhaft konkur- renzfähig zu bleiben. Dafür will sich der CDU-Bundestagsabgeordnete und Beklei- dungsfabrikant Dr. Curt Becker einsetzen, um damit die Voraussetzung zur Hergabe von langfristigen ERP- Krediten für die Tex- tilindustrie zu schaffen. Becker, der zusam- men mit anderen Abgeordneten der Regie- rungskoalition eine Unterredung mit Staats- sekretär Dr. Westrick und maßgebenden Beamten des Bundeswirtschafts ministeriums hatte, erklärte am 28. Oktober vor Journa- listen in Bonn, der Textilindustrie müßten ERP-Kredite über mindestens 100 Mill. DM zur Verfügung gestellt werden, ohne daß deren Zinsen durch Aufstockung von Kapi- talmarktmitteln verteuert werden. Man wolle keinen Mischzins, sondern den Ori- Sinalzins für ERP-Gelder von drei v. H. Entsprechende Verhandlungen mit Bundes- schatzminister Dr. Lindrath sind bereits eingeleitet worden. Noch immer wachsen die Kohlenhalden Viele Ratschläge, aber keine Rezepte (VWD) Mit 23,15 Mill. t haben die Hal- denbestände der Zechen der Montan-Union bereits am 12. Oktober den Stand über- Schritten, mit dem die Kohlenexperten der Regierungen und der Hohen Behörde erst Für das Jahresende 1958 rechneten. In der Woche vom 5. zum 12. Oktober haben die Haldenbestände insgesamt um 320 000 t zu- genommen gegenüber 360 000 t in der ersten Oktober- und 290 000 t in der letzten Sep- tember- Woche. Dabei haben sich die Bestände in der Bumdesrepublik wieder um 100 000 t gegen- über nur 50 000 t in der Vorwoche auf 7,65 Mill. t erhöht. Auch in Frankreich sind die Haldenbestände um rund 100 000 t auf 7,4 Mill. t gestiegen, während in Belgien mit 6,4 Mill. t eine Zunahme um über 100 000 t fest- zustellen ist. Nur in Italien und den Nieder- landen war ein geringer Rückgang zu ver- zeichnen. K Das Deutsche Iridustrieinstitut, Köln, Stellte— laut AP— am 28. Oktober in einer Erklärung fest, die Lage im westdeutschen Steinkohlenbergbau sei trotz der vor zwei Monaten zwischen Bergbau und Bundeswirt- schafts ministerium beschlossenen Maßnah- men durch weiteres Anwachsen der Halden und Ausweitung der Feierschichten gekenn- zeichnet. Wenn der Kohlenverbrauch in Zu- kunft nicht zunehme und der„ungleiche Wettbewerb“ mit den übrigen Energie- trägern anhalte, müßten sich die verantwort- Uchen Stellen„Maßnahmen überlegen, die eine wirkliche Besserung der derzeitigen angespannten Verhältnisse versprechen.“ Die Gesamtzahl der Feierschichten ist nach Darstellung des Instituts in den letzten beiden Monaten auf 1,72 Mill. gestiegen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Arbeiter unter Tage von 332 400 auf 329 600 verringert. Wenn auch die Anfang September ein- geleiteten Maßnahmen zur Verminderung der Haldenbestände und der Feierschichten „keine kurzfristige Wirkung“ hätten erzie- len können, so sei dadurch doch ein Kurs- wechsel der deutschen Kchlepolitik hervor- gerufen worden, erklärt das Industrieinstitut Weiter. Dieser Kurswechsel habe sowohl in der Bundesrepublik wie auch in der Hohen Behörde der Montan-Union„neue Aktivität ausgelöst“, wobei es allerdings in der Hohen Behörde noch zu keinen endgültigen Be- schlüssen gekommen sei. Inzwischen verlautete von der Industrie- gewerkschaft Bergbau erneut, daß sie sich mit allen Mitteln gegen eine Schließung unrentabler Zechen zur Wehr setzt. Einer dpa-Meldung zufolge, hat der zweite Vor- sitzende der IG Bergbau, Fritz Dahlmann, in Bochum erklärt, vorübergehende Schlie- Bungen seien nicht möglich, weil sie im vorhinein eine Wiederinbetriebnahme für alle Zukunft ausschlössen. Der Unternehmensverband und die Bun- desregierung seien nach Ansicht von Dahl- mann für die gegenwärtige Krise verant- wortlich. Die IG Bergbau lehne jegliche Verantwortung für diese falsche Bergbau- Politik ab, die die Existenz hunderttausen- der Bergleute aufs Spiel setze. Die Gewerk- schaft sei nur danm bereit, eine Mitverant- wortung zu tragen, wenn man sie maß geb- lich daran beteiligte. Hauptbedingung für die Kreditgewährung soll sein, daß veraltete Textilmaschinen aus dem Produktionsprozeß herausgenommen und verschrottet werden. Investitionskredite, die zu einer Kapazitätsausweitung führen, dürften nicht beansprucht werden. Im Bun- deswirtschaftsministerium wird für denk- bar gehalten, daß die Textilindustrie beim Bundeskartellamt in Berlin ein Rationalisie- rungskartell beantragt. Der Textilwirtschaft geht es zur Zeit in einzelnen Bereichen schlechter als dem Stein- kohlenbergbau. Diese Ansicht hat Staats- sekretär Dr. Westrick im Gespräch mit den Bundestagsabgeordneten geäußert und zu- gesagt, daß die Bundesrepublik um Abhilfe bemüht sein werde. Wie Ministerialdirektor Dr. Langer den Journalisten erläuterte, sind unterdessen folgende Maßnahmen eingelei- tet worden: 1. Die Strickgarnexporteure in Hongkong sollen ersucht werden, ein sogenanntes Selbstbeschränkungsabkommen zu treffen, um dadurch ihre Lieferungen in die Bun- desrepublik ähnlich wie die nach England freiwillig zu drosseln. 2. Regierungsverhandlungen mit Belgien sollen zu einer Abschwächung des Konkur- renzdrucks belgischer Möbelstoffproduzenten auf die heimischen Hersteller führen. 3. Entweder in zweiseitigen Verhand- lungen mit Paris oder auf dem Weg über die EWG- Kommission will die Bundesregie- rung gegen das Marktverhalten der fran- 2z6sischen Kammgarnspinnereien intervenie. ren, das nach ihrer Auffassung möglicher- Weise einer wettbewerbsverfälschenden Maßnahme gleichzusetzen ist, die nach dem EWG-Vertrag unzulässig wäre. 4. Die Imporfkontingente für Baumwolle aus Japan und Indien werden zunächst bis Ende Juni 1959 nicht erhöht. Die Mitglieder des allgemeinen Handels- und Zahlungsab- kommens(GATT) sollen gebeten werden, für diese Einfuhren weiterhin eine Global- kontingentierung zuzulassen. Die Wollgewebeindustrie wird sich aller- dings damit abfinden müssen, daß die italienische Konkurrenz von Staats wegen nicht abgeschwächt werden kann. Die Bun- desregierung sieht sich nicht in der Lage, hier Zollerhöhungen oder Importbeschrän- kungen vorzunehmen. Die Arbeitgeber der Textilwirtschaft dürften bei kommenden Tarifverhandlungen darauf bedacht sein, daß keine neuen Lohnerhöhungen und vor allem keine weitere Arbeitszeitverkürzung zugebilligt werden. Dr. Langer teilte mit, daß die Umsätze der Textilindustrie im ersten Halbjahr 1938 gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres von 1,4 auf 6,9 Md. DM zurückgegangen sind, der Produktionsindex sank von 167 auf 158 Punkte(1950= 100). Der Auftragseingang verminderte sich in den ersten acht Mona- ten 1958 um 19,5 v. H., wobei die Kamm- garnspinnereien mit einem Minus von 49.3 V. H., die Streichgarnspinnereien mit einem Minus von 39,2 v. H. und die Tuch- und Kleiderstoffwebereien mit einem Minus von 29 V. H. am stärksten betroffen waren. Reeder sprechen von„Flaute“ in def Seeschiffahrt (Schm.) Am 27. Oktober begann in Mün- chen der 4. Deutsche Reedertag. Er steht unter dem Motto„Seeschiffahrt-Partner des Außenhandels“. Auf einer Pressekonferenz sbrach der Vorsitzende des Reederverbandes, Thomas Entz, offen von einer„Flaute“, bei- nahe schon von einer Krise in der Seeschiff. fahrt. Auf der ganzen Welt liegen zur Zeit nach seinen Angaben etwa 1200 Schiffe mit insgesamt 8 Mill. t auf. Die deutsche Han- delsschiffahrt kommt dabei mit nur 135 000 Tons aufliegenden Schiffraum bei vier Mill. Tons insgesamt noch recht gut weg. Die Reeder beklagten sich besonders über das Ueberhandnehmen von Flaggendiskri- minierungen, das heißt, daß einige Länder Einfuhren von der Benützung nationaler Schiffe abhängig machen und für auslän- dische Schiffe u. a. höhere Hafenliegege- bühren fordern. Rund 45 Länder hätten in letzter Zeit benachteiligende Praktiken ange- Wandt, und in der gleichen Zeit seien in 50 Handelverträge entsprechende Klauseln über die Schiffahrt aufgenommen worden. Die deutschen Reeder fordern von der Bundesregierung, daß sie sich um den Ab- bau der benachteiligenden Maßnahmen an- derer Länder bemüht und die freie Konkur- renz der deutschen Schiffe sichert. Die deutschen Reeder finden, daß ihr An. teil an der Beförderung des deutschen Außenhandels mit 35 v. H. viel zu niedrig liegt. Immer wieder wird aber betont, daß man keineswegs daran denke die Bundes- regierung zu einer Einschränkung der freien Wirtschaft in diesem Punkt aufzufordern. Am Rand wurde noch vermerkt, daß die Sowjetzonenhandelsflotte zur Zeit noch unter der 100 000 Tons-Grenze rangiere, sie ver- mutlich aber in nächster Zeit überschreiten werde. Zwiespältige Sprache im Sozialbericht Die Begriffe müssen wieder geklärt werden (KO In der für die Zukunft so bedeut- samen Frage der Entwicklung der Renten- Versicherungen bedarf es gerade jetzt einer Klärung der Begriffe und Tatsachen, um zu verhindern, daß zwischen den wirtschaft- lichen Möglichkeiten der Versicherungen und den Erwartungen der Oeffentlichkeit ein Zwiespalt entsteht. Gewisse Widersprüche in dem von der Bundesregierung veröffent- lichten Sozialbericht sind geeignet, die Un- sicherheit in der Beurteilung der Rentenver- sicherung zu verstärken. Der Sozialbericht schlägt den gesetzgebenden Körperschaften eine Erhöhung der laufenden Renten um 6,1 v. H. vor und betont, daß dieser Vor- schlag, der jährlich etwa 710 Mill. DM Mehrkosten verursachen wird, mit der Stel- lungnahme des Sozialbeirates im wesent- lichen übereinstimme. Weiterhin wird im Sozialbericht gesagt, diese Erhöhung sei „ohne Gefährdung der Finanzlage“ der Ren- benversicherungen möglich. Gleichzeitig be- An der Schwelle des neuen Rückblick auf den alten Haushalt Bug get politiker entziffern ministerielle Buchhaltung Am 19. August 1958 schloß der Bundes- rechnungshof die Uberprüfung der Bundes- haushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1955 ab. Das Ergebnis dieser Uberprüfung ist auf 369 Seiten niedergelegt worden. Be- merkenswert ist gleich am Anfang die Fest- stellung zwischen„Ist“ und„Soll“-Zahlen. Nach dem Bundeshaushaltsplan 1955 be- trug das Einnahmen Ausgaben Miliarden DM Haushalts-, Soll“ 26,52 26,52 Hinzu treten übernommene Haushatsreste 1,24 „Soll“-Schätzung 26,32 27, 76 Nach der Bundeshaushalts Rechnung 1938 betragen 28,90 25,83 Hinzu treten Haushaltsreste 5,64 Haushalts-Ist“ 1955 28,90 31,47 Gegenüber der Summe der„Soll“-Beträge und der aus dem Rechnungsjahr 1954 über- nommenen Haushaltsreste betragen die Mehreinnahmen 2,38 Md. D Mehrausgaben 3,71 Md. DM Fehlbetrag 1,33 Md. DM Der Bundesrechnungshof stellt schließlich fest, daß durch Uebertragungs- und Rech- nungstricks ein scheinbarer Fehlbetrag er- zielt wurde, während bei gerechter Würdi- Sung und Verbuchung aller Positionen ein Veberschußbetrag von 2,72 Md. DM eigent- lich hätte verbucht werden müssen. Diese 2,72 Md. DM hätten zur Verminderung des Anleihebedarfes oder zur Schuldentilgung zur Verfügung gestanden. Sie sind aber nicht zur Verfügung ge- standen, weil Fritz Schäffers Finanzakroba- tik dem Juliusturm zustrebte. Ein ordent- licher Kaufmann, der solche Rechnung vor- legt, würde im günstigsten Falle der Bllanz- Verschleierung angeklagt werden. Aber Mi- nister kommen ja von der parlamentari- schen Ebene und sind daher von Hause aus immun. Außerdem wehren sie sich immer noch mit dem Leitsatz, der einmal die vor- getäuschte Basis des tausendjährigen Rei- ches sein sollte:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“. Was dem Finanzminister nutzt, ist jedoch„kein Eigennutz“, Es Sei denn, es schadet dem Volk, dann ist es„gemein- nützig“. Allerhand Geschichten liest man in die- sem Rechenschaftsbericht. Der Herr Bun- desfinanzminister hat hier 30 Mill. DM, dort 30 Mill. DM. aus öffentlichen Kassenmitteln als Festgeld zu einem Zinssatz von drei v. H. bei Banken angelegt und daran die Bedin- gung geknüpft, daß die Bank einem Land ein Darlehen in gleicher Höhe und zu glei- chen Bedingungen auf Schatzanweisungs- basis gewähre. Das hielt der Bundesrech- numgshof für bedenklich, denn diese beiden Anlagen wurden als Kassenbestand weiter- geführt, obwohl die Kreditlimitierung bis zum Jahre 1958 ausgedehnt worden ist. Der vorgelegte Rechnungsbericht liest sich wie ein spannender Roman. Vom Stand- punkt eines Zeitungsschreibers aus gesehen, kann er als Fortsetzungsroman gebracht werden. Gerade jetzt als Fortsetzungsroman, weil die erste Runde der neuen Haushalts- beratungen sich dem Ende zuneigt. Der Bundesfinanzminister hat den neuen Haus- haltsentwurf(1959/60) soweit fertiggestellt, daß er dem Bundeskabinett am 29. Oktober zur Verabschiedung vorgelegt werden kann. Im Anschluß daran haben dann die gesetz- gebenden Körperschaften Bundestag und Bundesrat) das Wort. e 5 Die Leistung des Bundesfinenzministe- riums und seiner Haushaltsabteilung ist diesmal um so bemerkenswerter, als es doch galt, die Attacken der verschiedenen Ressorts in ebenso verbittertem wie zähem Kleinkrieg abzuwehren. Aus dem Hause Etzel ist vorläu- fig nicht zu erfahren, welche Erfolge konkret erzielt wurden. Jedenfalls scheint es so zu sein, daß das Gesamtvolumen des neuen Bun- deshaushaltes nicht mehr wesentlich über den gegenwärtigen Haushalt hinaus erhöht wird. Die ominöse 40-Milliarden-DM- Grenze soll sogar(um etwa 100 Mill. D) unterschritten worden sein. Und das ist eine Wucht, denn bei Beginn des Kampfes mit den einzelnen Res- sorts waren Mehren forderungen von 3,5 bis 4,7 Md. DM Gesprächsstoff der Gutinformier- ten. Demgemäß hätte der Bundeshaushalt mit Einnahmen und Ausgaben das Volumen von 43 Md. DM überschritten. Mieweit die Verminderung des Bundes- auf wandes nur optisch— also scheinbar ist, und wie weit sie wirklich als Verminde- rung aufgefaßt werden darf, das werden die nächsten Wochen zeigen. Wer daran interes- siert ist, der mag aber auch in den nächsten Wochen stets aus dem sehr lehrreichen Prü- fungsbericht des Bundesrechnungshofes ler- nen, welcher Handlungen Finanzminister fa- hig sind. F. O. Weber tont der Sozialbericht an anderer Stelle aber, daß„im gegenwärtigen Zeitpunkt Entschlie- Hungen über eine Erhöhung der Leistungen aus Renten versicherungen im Hinblick auf die Auswirkungen in der Zukunft mit großer Vorsicht getroffen werden sollten. Die jetat vorliegenden Unterlagen lassen erkennen, daß eine alljährliche Anpassung nicht erfol- gen kann, ohne daß Maßnahmen zur Ver- besserung der Finanzlage der Rentenver- sicherungen notwendig werden.(Vgl.„M“ vom 28. Oktober:„Reform der sozialen Reformierung ist nötig“.) Diese Besorgnis wird durch die von der Bundesregierung im Sozialbericht veröffent- lichten Zahlen noch vertieft. Im Jahr 1956 betrug der Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben in der Arbeiterversicherung 1,5 Md. DM(Angestellten versicherung 730 Mill. DW), im Jahr 1957 waren es 1,4 Md. DM(351 Mill. DMW), im Jahr 1958 hin- gegen dürfte der Ueberschuß in der Renten- Versicherung der Arbeiter auf 365 Mill. DM, zund-in der Angestelltenversicherung auf 243 Mill. DM zusammenschrumpfen. Die Berechnungen über die Auswirkung von Rentenerhöhungen können sich nicht auf ein Jahr beschränken, sie müssen einen größeren Zeitraum umfassen. Der Sozial- bericht trägt dieser Notwendigkeit Rechnung und stellt eine Vorausschätzung der Ein- nahmen und Ausgaben der Rentenversiche- rungen bis 1966, dem letzten Jahr des ersten zehnjähzigen. Deckungsabschnittes auf. Bei aller Vorsicht, die man bezüglich der Unter- lagen für die künftige Entwicklung walten lassen muß, ergibt sich dennoch ein recht ungünstiges Bild der Finanzlage der Ver- sicherungen. Der Sozialbericht kommt zum Schluß, daß der finanzielle Spielraum für eine unterbrochene jährliche Anpassung der Renten bis zum Jahr 1966 nicht gesichert erscheint. Aus dieser Feststellung ergibt sich die Konsequenz, daß in absehbarer Zeit die Beiträge zur Sozialversicherung erhöht oder daß die entstehenden Lücken durch Steuer- mittel gedeckt werden müssen, was beides gleich bedenklich wäre. Es bleibt unverständlich, wie der Sozial- bericht nach dieser Darstellung der finan- ziellen Lage der Renten versicherungen und mach seinen Warnungen vor übereilten Ent- schlüssen dennoch eine 6, Iprozentige An- passung der Renten vorschlagen kann. Alle Beschlüsse über Rentenanpassungen, die nicht von den volks wirtschaftlichen Daten und den finanziellen Gegebenheiten aus- gehen, bringen den Rentnern keine Vorteile. Sie führen vielmehr zu wirtschaftlichen Störungen und neuen Belastungen, die von der Gesamtheit— also auch den Rentnern selbst— getragen werden müssen. EIN Kanten! große Zeitersparnis! und exakt! Ein wertvoller Elektro-Basierer für Sie denn er hat den großen, wirkungs; vollen Remington- Scherkopf Besonders großer Scherkopf... 8 rasierende Besonders wirkungsvolle Schnittleistung.. Der Gesichtsform angepaßter Remington- Scher- kopf für angenehme und leichte Rasur! 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DM Abschreibungen mit einem gegenüber dem Vorjahr unveränderten Ge- winn von 0,84 Mill. DM, der sich um den Vortrag auf 1,23 Mill. DM erhöht. Hieraus wird auf Beschluß der Hauptversammlung vom 28. Oktober, in der das Grundkapital von 7,00 Mill. DM(Großaktionär ist die Rheinelektra Mannheim) fast vollständig vertreten war, wie in den Vorjahren 12 v. H. Dividende ausgeschüttet. Nach dem Vorstandsbericht hatte die Ge- sellschaft im Berichtsjahr wiederum eine rege Nachfrage nach ihren vollautomatisier- ten Druckmaschinen, darunter auch nach dem neu herausgebrachten Zylinderauto- maten 38 mal 52 em zu verzeichnen. Die Ge- sellschaft konnte im laufenden Geschäfts- jahr die Umsätze weiter erhöhen. Dies trat besonders bei dem Exportanteil in Erschei- nung. In den Werken Heidelberg, Wiesloch und Geislingen widmet die Verwaltung der fortschreitenden Rationalisierung weiterhin ständige Aufmerksamkeit. Die Gesellschaft beschäftigt zur Zeit über 3600 Mitarbeiter. In der Bilanz zum 31. Dezember 1957 steht bei mit 33,56(10,42) Mill. DM erheblich höheren Zugängen und den bereits genann- ten Abschreibungen das Anlagevermögen entsprechend höher mit 31,47(18,19) zu Buch. Das Umlaufvermögen, worin unter anderen erhöht auf 9,29(6,36) Mill. DM Vorräte und 4,44(4,01) Mill. DM. Warenforderungen ent- halten sind, wird mit 15,75(12,69) Mill. DM ausgewiesen. Andererseits sind die Verbind- lichkeiten gestiegen auf 30,43(14,92) Mill. DM, darunter 5,38(7,04) Mill. DM Waren- schulden und neu 20,00 Darlehensschulden. Die Rückstellungen wurden leicht auf 5,97 (5,10) Mill. DM erhöht, davon 5,78(4,92) Mill. DM für Altersversorgung. Unverändert blie- ben die Rücklagen mit 2,40 Mill. DM und das Grundkapital mit 7,00 Mill. DM. Erin Bergbau AG bewies ihre Sonderstellung (VWD) Ueber eine weiter günstige Ent- Wicklung berichtet die Erin Bergbau AG, Castrop-Rauxel, für das am 31. März be- endete Geschäftsjahr 1957/58. Durch Vergrö- gerung der Belegschaft, Steigerung der Schichtleistung sowie durch Rationalisierung konnte der Förderausfall durch zusätzliche acht Ruhetage nicht nur ausgeglichen, son- dern die Förderung um 0,3 v. H. auf 1,22 Mill. t erhöht werden(die Förderung im gesamten Ruhrgebiet ist im gleichen Zeit- raum um 1,2 v. H. zurückgegangen). Durch die Wiederinbetriebnahme der erneuerten Koksofenbatterie I stieg die Kokserzeugung von 0,6 auf 0,83 Mill. t. Im laufenden Ge- schäftsjahr sind bis Ende August trotz Ein- legens von acht Feierschichten Haldenbe- stände von 74 000 t Koks entstanden. Starke Belastungen durch Lohn- und Gehalts- erhöhungen sowie soziale Leistungen konn- ten nicht ausgeglichen werden. Der Umsatz ist im Berichtsjahr von 83,8 auf 100,2 Mill. DM gestiegen. Die Erin Bergbau AG, oft„schwarzer Diamant“ genannt, nimmt unter den Gru- KURZ NACHRICHTEN Stahlpreise bleiben in Bewegung (WD) Das niederländische Walzstahlver- kaufskontor hat jetzt im Anschluß an Preis- senkungen von drei belgischen Stahlgesell- schaften ebenfalls den Preis für Mittel- und Grobbleche in Thomasgüte auf 100 Dollar und in SM-Güte auf 112 Dollar je t ermäßigt. Bei Berücksichtigung der Steuerrückvergütung sind diese belgischen und niederländischen Preise für Grob- und Mittelbleche jetzt die niedrigsten in der Montanunion. Keine„Gleitende Arbeitswoche“ mehr (dpa) Die Gleitende Arbeitswoche ist in den Stahl- und Walzwerken von Nordrhein-West- falen beseitigt worden. 18 Siemens-Martin- und Eloktrostahlwerke besaßen eine Ausnahmege- Freie Devisenkurse vom 28. Oktober Geld Brief 100 dän. Kronen 60,2 60,54 100 norw. Kronen 56,405 36,525 100 schwed. Kronen 30,70 80,86 1 engl. Pfund 11,682 11,702 100 hol. Gulden 110,53 110,75 100 belg. Franes 8,373 8,393 100 franz, Frances 0,9930 0,9950 100 Schweizer Franken 95,57 95,77 1000 ital. Lire 6,691 6,711 1 U)̃S-Dollar 4,1790 4, 1890 1 kanad. Dollar 4,3138 4,3235 100 Schweizer Fr.(frei) 97,35 97,55 100 österr. Schilling 16,126 16,166 100 DM-W= 440,— DM-O; 100 DM-O= 24, 13 DM- W NE-Metalle Hlektrolytkupfer für Leitzwecke 295,78—298,75 P Blei in Kabeln 93-94 DM Aluminium gur Leitzwecke 232235 DNA Westdeutscher Zinnpreis 895—904 DM Messing: Ms 38 220-227 DM Messing: MS 63 250—258 DM nehmigung. Wie verlängert, Stunden unterbrochen. neun Sonntage. Philadelphia, lichen sechs ben des Ruhrreviers wegen der günstigen Förderverhältnisse eine Sonderstellung ein. Der Bericht ist daher bemerkenswert opti- mistisch gehalten. Es ist der erste Jahres- bericht einer Gesellschaft aus dem Bereich der Gelsenkirchener Bergwerks AG für 1957/58. Nach den vorläufigen Berichten konnte außer Erin nur die GBAG-Kohlen- tochter, Graf Moltke, die Förderung im Ge- schäftsjahr 1957/58 erhöhen, während im GBAG-Bereich insgesamt ein Rückgang der Förderung von 19,88 auf 19,42 Mill. t ein- getreten ist. Auch im GBAG-Bereich kann man von einer Sonderstellung der Erin Berg- bau sprechen. Die Erin steht im Organverhältnis zur GBAG und zur August Thyssen- Hütte (ATT). Nach dem Organvertrag haben die freien Erin-Aktionäre, auf die etwa 3,4 Mill. DM des Kapitals von 23 Mill. DM entfallen, vereinbarungsgemäß bereits im August die- ses Jahres die doppelte GBAG-Dividende, also 16 v. H., erhalten.— Der anteilige Ge- winn für 195½/58 geht an die ATH, während die GBAGd am Gewinn erst ab 1958/59 partizipiert. Effektenbörse Die OEEC winkt mit dem Zaunpfahl Bundesrepublik soll mehr Agrarprodukte einführen (AP) Die Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit(OEEC) hat in ihrem am 28. Oktober veröffentlichten Jahresbericht über die wirtschaftliche Situa- tion in der Bundesrepublik eine Erhöhung der Einfuhr landwirtschaftlicher Produkte empfohlen, um dadurch einen teilweisen Ab- bau des deutschen Kreditüberhanges zu er- reichen. In dem Bericht wird ausgeführt, daß bis- her keinerlei Anzeichen für eine Verringe- rung des deutschen EKreditüberhanges sicht- bar geworden seien, obwohl die Produktions- zahlen der Bundesrepublik auf dem ausge- sprochen hohen Stand der vergangenen Jahre stehengeblieben seien. Obwohl der Umfang der Einfuhren im ersten Halbjahr 1958 eine höhere Steigerung aufzuweisen habe als der- jenige der Ausfuhren, habe doch der Export- überschuß zugenommen. Dies ist dem Bericht zufolge auf das Nachlassen der Preise für ausländische Rohstoffe zurückzuführen, das Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 28. Oktober 1958 (Vp) Zusammenfassung. Nach der hausseartigen Aufwärtsbewegung des Vortages war das An- gebot an den Aktienmärkten am Dienstag flüssiger. Die Nachfrage dagegen weiterhin ziemlich rege, so daß sich größtenteils neue Kursbefestigungen einstellten, die sich im allgemeinen jedoch in engen Grenzen hielten. Im vordergrund des Geschehens standen erneut einige Spezialwerte mit über- durchschnittlichen Gewinnen. Daimler, Kali chemie, Deutsche Conti Gas, Philipp Holzmann und Deutsche Linoleum verzeichneten Kurssteigerungen von 10 bis zu 30 Punkten. Elektro-Werte und 18-Farben-Nachfolgegesellschaften nach uneinheitlicher Eröffnung im Verlauf auf einsetzende Nach- frage seitens des Auslandes und der Investment-Gesellschaften leicht anziehend. Bergbau- u. Stahl- aktien blieben etwas im Hintergrund und wiesen eine uneinheitliche Kursentwicklung auf. geren Kursschwankungen unterlagen Stahlwerke Grö- Südwestfalen. Großbankwerte auf stärkere Nach- frage auf erhöhter Basis zugeteilt. Rentenmärkte auf Grund des überaus flüssigen Geldmarktes freundlich. Die Kursgestaltung blieb bei ruhigem Geschäft jedoch nicht ganz einheitlich. zwei v. H. geblieben. Aktien 27. 10. 28. 10. AK tien 27. 10. 28. 10. Aktien 27. 10. 28. 10. Arbeitsminister Ernst in Düsseldorf mitteilte, hat er die Ausnahme vom Aci 290 285 Mannesmann 180% 178 Bergb. Neue Hoffg. 177 177 Verbot der Sonntagsarbeit zwar bis 30. 4. 1959 Adler werke. 150 1³⁰ Metallges. 1 7³⁵ 725 Guts donn 58 5575 die Sonntagsarbeit aber nur im 5 5„ 290% 2075 5. 7 7 Bet Ges. Ruhrort 277 277 „unumgänglich notwendigen Umfang“ zuge- Mac—2* 7 ½ ie 44 AG: 1 n WVVVV'¶ g 314 Rheinstagl! 244 244% eh. Hoesch AG: lassen. Die Arbeit wird in den Walzenstrafen BMW 141 VC 33⁵ N 141 141 dieser Werke künftig an Sonntag für acht Bem berg. 4130 137 salzdetfurtn. 285 285 Hoesech werds l Mindestens dreizehn Berger Tiefbau. 260 200 Schering 381 383 25. Sonntage im Jahr müssen arbeitsfrei sein. Bei BBS. 4280 385 Schlossquenbrau. 380 380 T eh. Klöcknerw.: der Gleitenden Arbeitswoche waren es nur S. 55 7 5 8 5 297 Klöckner-Werke 156 154½ ex. Er. Wartz 170 1 1 158 5 Klöckn. Humb. D. 5 290 T deen, e eee ee e eee Diskonterhöhung in USA macht die Runde D. 307 4⁰⁰ Sinner 273 e 5 (VWD) Der Federal Reserve Board der UsA Sem as 30s 34 Südzucker. 37 375 pat ain 2. Seide der Dünen en i r ,, lanta eine Erhöhung des Diskontsatzes von Pt. Se 3 5 ee e 1 3 Ot. Edelstanlwerk 265 27⁰ bisher zwei auf 2½ v. H. genehmigt. Bereits Durlacher Hof: 265 85 Zelß- Keen 317 55 Bortm Hörder am 23. Oktober hatten die Reserve Banken in Eichbaum-Werger 449 Zellstoff Waldnof 150% 150 Hüttenunlion. 145% 143 Richmond, St. Louis, Minnea- El. Licht& Kraft 103 19% B Gelsenberg. 140% 148½ polis und Dallas ihre Diskontsätze im gleichen Enzinger Union 315 1 220 R anken Bochum. Verein. 170 107¼ Ausmaß heraufgesetzt. Dagegen sind die rest- Gebr. Fanr. 15⁰ 1 5. 0 275 285 eee 2 1.* 5 7 5. f— m* 5 Mitgliedsbanken des Bundes- 18 farben Liqu. u. Wechsel-Bk. 1 3⁴⁶ Handelsuhion 332 348½ reservesystems noch bei dem alten Satz von Ant.-Sch.) 85 12 Commerzbank) 65/ 6% Phönix Rheinrohr 190 187½ BAS TW) 289 ſcommerz- Hüttenw. Siegerl. 248 47 Casella 4392— u. Gredit-Ban 3 1 Ratenkäufe ohne staatliche Kontrolle Farbenf. Bayer.— 8 Deutsche N 2 0 2.— 55 (VWD) Die für Abzahlungsgeschäfte in Groß- 5 255 5 Dt. Bank AG. 308 315 R[Aug.-Thyssen-H. 181½¼ 180 britannien noch bestehenden Kontrollbestim- Goldschmidt 335 350 Bresdner Bank) 8 r eee eee mungen werden nach Mitteilung des britischen 1 138 Oresdner Bank ad 305 315 R . Gritzner-Kayser 13 138 5 415 Handelsministeriums mit Wirkung vom 29. Ok- Grün& Bilfinger 200 290. 8. 55„„ n en tober aufgehoben. Das Ministerium begründet Harp. Bergbau 120 125 Rhein. Hyp.-Bank 336 340 Adifonds. 8 103,70— diese Manahme mit der Lage am britischen Helb. Zement 400 400 Dego(Vorzug) 790 79/[ Concentra 143.20 142,50 Geldmarkt und den günstigeren Kreditbedin- foechster Farben 3 400 45 Dekafonds 160,0 161,60 gungen, die jetzt eine Beseifigung der noch be- i 1 75* 3 Mantan-Waenfa Fondaak 1220 2 stehenden Kontrolle für Abzahlungsgeschäfte Knorr n. 75 510 T.„ ee ond::: 4 1 0 ermöglichen würden. Damit steht die Verein- Lahmever 345 345 Eisenhütte. 209 205 5 2 4160,90 164,40 barung der Anzahlung und der Laufzeit eints Enz:% o, tam, Sgchum. 142 14% fel. Electr. Boll) 13% 13,0 Abzahlungsgeschäfts jetzt völlig im Belieben inde's Eis 5 350 R eh. Gn: Uniftonds. 68,5068, 80 der Vertragspartner. Bereits am 16. September Ludw. Walzmüme—Hüttenw. Obern.. 187% J 165 Uscafonds.„ 1 110,50 J 110, 10 hatte das Ministerium die Kontrollbestim- mungen für Ratenkäufe erheblich gelockert. 5 )= RM-Werte sich zugunsten der Bundesrepublik ausge- wirkt hat. Der Jahresbericht enthält ferner eine Empfehlung an die Bundesrepublik, den Im- port land wirtschaftlicher Güter durch eine größere Liberalisierung oder andere geeig- nete Maßnahmen zu steigern, Es bestehe nur wenig Zweifel darüber, daß mit einer Er- weiterung des Handels anderer Länder auf dem deutschen Markt zu rechnen ist, falls die Bundesrepublik die geltenden Beschrän- kungen für die Einfuhr land wirtschaftlicher Produkte teilweise abbaue. Der„geringe Industrieproduktionsan- stieg“ seit 1957 ist der OEEC zufolge auf ein Nachlassen der festen Investierungen und einem wesentlichen Anstieg privater Spar- einlagen zuzuschreiben. Seit Beginn des Sommers scheint, wie in dem Jahresbericht ausgeführt wurde, neuerlich ein leichter Anstieg der Produktion eingetreten zu sein. Der Grund dafür sei in einer Erhöhung des inländischen Bedarfs zu suchen. In der glei- chen Zeit sei aber die Nachfrage nach deut- schen Erzeugnissen im Ausland, die den hohen Produktionsstand vor allem im letzten Jahr in der Hauptsache herbeigeführt hat, zurückgegangen. Auch der Eingang auslän- discher Aufträge entwickle sich seit Mai 1957 rückläufig. in dem OEEC-Bericht wird ferner betont, es sei verfrüht, darüber zu entscheiden, ob die Produktion der Bundesrepublik einen ernsthaften Aufschwung zu erwarten hat oder nicht. Einige Zweifel bestünden in der Frage, ob das Anwachsen der Investierun- gen, das im Juni begonnen zu haben scheine, ohne Unterstützung weiterer Elemente kon- tinuierlich bleiben werde, Marktberichte vom 26. Oktober Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt IId) Anfuhr in Kernobst reichlich, in Ge- müse normal, Absatz zufriedenstellend, vereinzelt schleppend.— Es erzielten: Blumenkohl 40175; Feuerbohnen 25—30; Karotten 10—11; Kartoffeln 8/9; Kohlrabi St. 8—10; Lauch 20—22; Petersilie Bd. 8—9; Rettiche St. 10-14, dto, Bd. 1416; Rosen- Kohl 40—45; Rotkohl 10—12; Rote Beete 9—10; Sel- lerie mit Laub St. 20—30, dto. Gewicht 20-22; Endiviensalat St. 10—15; Feldsalat geputzt 110120, dto. ungeputzt 80—90; Suppengrün 8—9; Kopf- Salat St. A 20—24, B 14—18; Schnittlauch 10—11; Spinat 15—18; Tomaten A 30-335, B 20—23, C 10186; Weigkohl 10—12; Wirsing 10—12; Zwiebeln 1216; Tafeläpfel AI 43—55, A 35—40; Apfel A 20-30, B 10—19; Bananen Kiste 11—12; Pafelbirnen AT 30—40, A 20—28, B 12—18; Kastanien 20—22; Quitten 20—25; Weintrauben ausl. 55-60; Walnüsse 100 bis 120; Zitronen Kiste 26-30, dto. St. 1415. Handschuhsheimer Obst- und Gemiise- Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz normal, Es erziel- ten: Apfel A 10—25, B 6—9; Ananas Renette 1523; Berleps 15—25; Cox Orange A 323, B 2532; Goldparmäne A 17—25, B 12—16; Ribston Pepping A 15—22, B 10—14; Boskoep A 13—17, B 10—12; Landsberger Renette 10—16; Croncels 8—12; Ge- Würzluiken 10—13; Jakob Lebel 9—12; Kaiser Wil- helm 12-16; Rheinischer Winterrambour 912; Birnen A 12—23, B 6—11; Gräfin von Paris 10—14; Madame Verté 11—16; Alexander Lukas 17-25; Präsident Drouard 8—12; Pastorenbirnen 9—11; Quitten 15—22; Kopfsalat St. 12—18; Endiviensalet St. 8—12; Tomaten 40—50. 10, 50-60 cb 17-20; Stangenbohnen 20-25; Feuerbohnen 20-25; Weis kohl 8-10; Rotkohl 8; Wirsing 10—12; Blumenkohl St. 150—200 O 3035, 200—250 0 35—40, 250300 40—45; Rosenkohl 45; Sellerie 2025; Sellerie St. 1525; Porree 12—20; Zwiebeln 10—11. 8 SIEMENS Mit dem Bilddirigent Spielend leichte Einstellung des Fernsehbiſdes: Taste drücken, Knopf dtehen und schon zeigt die elektronische feinsbstimmung g die beste Biſdeinsteſſung. 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Da hier Weder von einer Jugendsünde noch von einem Ladenhüter aus der Nachlaßschub- lade des hochbedeutenden tschechischen Komponisten die Rede sein kann, da es sich Vielmehr um ein Opus handelt, das ihm wie kaum eines am Herzen lag, bedurfte es schon einer besonderen Ironie des Schicksals, es So lange von der Bühne fernzuhalten. Das TLebensschifflein dieses Werkes wurde nicht flott, weil es mit allzu persönlichem Schick- Sal befrachtet war. Ihr Schöpfer hatte es als musikalischen Schlüsselroman getreu nach der Wirklichkeit kopiert. Er war zu aufrich- tig, zu befangen in seinem Selbstbekenntnis, um auch noch den strukturellen Anforde- rungen des Bühnengeschehens gerecht zu Werden. Während der Sommerferien des Jahres 1903 nämlich hatte Janacek in dem mondä- nen mährischen Kurbad Luthaschowitz Ka- mila Urvalkova, die attraktive Gattin eines Forstverwalters, kennengelernt. Sie hatte zum, der um den Tod seiner Tochter trauerte, drei rote Rosen gesandt und alsbald die Ge- schichte ihres Lebens anvertraut: Frau Ka- mila war mit einem Komponisten verlobt gewesen, hatte aber auf Wunsch der Eltern schließlich einen vermögenderen Mann ge- heiratet. Der verlassene Musiker rächte sich. indem er die einstige Braut in einem 1897 unter dem Titel„Kamila“ in Prag urauf- geführten Operneinakter als eine treulos flatterhafte Kokette bloßstellte. Der rasch entflammte Janacek gelobte der schönen Frau, sie als Heldin einer neuen Oper zu rehabilitieren. Er hielt sein Versprechen, doch schon während der Arbeit erlosch sein Persönliches Interesse an seiner Heldin so Weit, daß er sich nicht darauf beschränkte, Aus einem Negativ das positive Bild abzu- ziehen. Er sublimierte die schwarz-weiße Schau, indem er sich selbst mehr und mehr in die Rolle des Komponisten hineinfühlte. Man hat niemals erfahren, ob der Prager Operndirigent Celansky, der die Partitur zur Uraufführung anforderte, sich darin wieder- erkannt und sie deshalb sieben Jahre lang Ausgeschlossen. Pasternak nicht mehr„Sowietschriftsteller“ Noch immer steht der neue Literatur- Nobelpreisträger Boris Pasternak im Mittel- punkt weltweiten Interesses und heftiger Streitgespräche in seinem russischen Hei- Mmatland. Die hohe Auszeichnung scheint tragische Folgen für den Schriftsteller zu haben: Aus Moskau kommt die Nachricht, daß er aus dem sowjetischen Schriftsteller- verband ausgeschlossen und ihm gleichzeitig der Titel„Sowjetischer Schriftsteller“, des- sen er unwürdig sei, aberkannt worden ist. Sein Ausschluß erfolge, so heißt es, wegen seines„politischen und moralischen Nieder- gallges, seines Verrates am sowietischen Volk, an der Sache des Sozialismus, des Friedens und des Fortschritts, bezahlt mit einem Nobelpreis zur Verstärkung des kal- ten Krieges“. Boris Pasternak selbst weiß noch immer nicht, ob er an der Verleihung des Preises in Stockholm am 10. Dezember teilnehmen darf. Er will nur dann fahren, wenn er auch wieder zurückkehren kann, Wie sein Romanheld Dr. Schiwago möchte er seinen Lebensabend in der Heimat ver- bringen. Inzwischen haben auch die Schweden in eindeutiger Weise auf die Angriffe gegen den von ihnen gewählten Nobelpreisträger reagiert: Dr. Anders Oesterling, der Sekretär der Schwedischen Akademie, blieb mit zwei anderen Akademiemitgliedern osten- tativ der feierlichen Uebergabe des Lenin- Preises an den schwedischen Autor Artur Lundkvist fern. In London wiederum begeg- net man dem Nobelpreisträger auf andere Weise; dort wird im Puschkin-Club eine Ausstellung von Gemälden und Zeichnun- gen Leonid Pasternaks, des Vaters des Nobelpreisträgers, gezeigt. Unter diesen Bildern— darunter einem Porträt Lenins — kinden naturgemäß die Bildnisse des jungen Boris Pasternak besonderes Inter- S 08 „Mami, weißt do, Was Liebe ist?“ Leos Janaceks Oper„Schicksal“ in Stöttgart urgufgeföhrt in einer Schublade begraben hat. In ihrer damaligen Form war sie ohnedies kaum auf die Bühne zu bringen. Jetzt hat der Stuttgarter Musikschrift- steller Kurt Honolka, erfolgreicher Schatz- Sräber in den Gefilden vergessener Opern- bartituren, eine deutsche Fassung geschaf- ken, die ohne schmerzhafte Eingriffe in das Original das dramaturgisch so verhängnis- voll ins Stottern geratene Selbstbekenntnis in einen geschlossenen dramatischen Bogen Sbannt. Honolka verfolgte dabei einen Weg, den Janacek schon selbst beschritten hatte: er konzentrierte das Libretto auf die Haupt- kabel, hielt die Diktion nüchterner, balan- cierte die dramatischen Akzente aus und er- reichte durch nur vier, allerdings grundle- gende Umstellungen und vier Wiederholun- gen geschlossener Perioden, das Geschehen als Rückblende organisch in eine abrundende Rahmenhandlung einzubetten. Selbst in die- ser gestrafften, dramaturgisch äußerst ge- schickt behandelten Neufassung läßt das Libretto in seiner ungenierten Rührseligkeit kreilich noch manches zu wünschen übrig. Ueber die Grenzen des Erträglichen hinaus trippelt in aller Naivität die kleine Tochter der Heldin, wenn sie die dramatische Aus- einandersetzung der Eltern—„Fatum! Fa- tum!“ entringt es sich ihren Kehlen— mit der Frage„Mami, weißt du, was Liebe ist?“ unterbricht. Janacek hat auch diese Frage, selbst den Tonfall des fragenden Kindes nach dem eigenen Erlebnis notiert, er hatte sogar geplant, sie zum Titel der Oper zu machen. Die Kinderszene gilt als Keimzelle der ganzen Oper. Dies Kind aber ist so sehr ein Kind seiner Zeit, daß das Mitgefühl, an dem es aus Leibeskräften rüttelt, sich heute zu Mordgelüsten verdichtet. Janaceks Musik weist indessen in ihrer verschwenderischen Fülle an melodischen Erfindungen, in ihrer eigenwillig fluktuie- renden Rhythmik sowie in der meisterhaften Handhabung der Orchesterpalette solche Schönheiten auf, daß man das Verdienst des Bearbeiters, sie endlich der Opernbühne er- schlossen zu haben, kaum hoch genug schät- zen kann. Leider kam sie in der Stuttgarter Uraufführung unter der etwas lautstarken, nicht allzu differenzierten musikalischen Leitung Hans Schwiegers, des Dirigenten des Philharmonic Orchestra von Kansas City, nicht voll zur Entfaltung. Peter Stanchinas Inszenierung in den in ihrer Herbststim- mung teils sehr reizvollen, teils etwas zu drahtigen Bühnenbildern Leni Bauer-Eesys verstand sich auf das mondäne Milieu des Kurorts wie auf die Trostlosigkeit der Künstlerklause— den Chorszenen der Rahmenhandlung, vor allem aber dem Unglückskind, das wohlweislich zuletzt in Trauerkleidern erscheint, stand auch der Re- Sisseur etwas ratlos gegenüber. Die Haupt- partien waren mit der innig getönten Mila Lore Wissmanns, mit Josef Traxel als dis- kretem Komponisten, mit Paula Brivkalne als Milas Mutter und dem stimmlich und musikalisch hochbegabten Sanger Fritz Wun⸗ derlichs vorzüglich besetzt. Die Premieren- gäste, von weither zu dem bedeutsamen Er- eignis herbeigereist, sparten nicht mit Bravo- rufen und freundlichen Ovationen. Susanne Ulrici 85 5 Leos Jandceks„Schicksa in der Stoftgarter Staatsoper Die vor rund fünfzig Jahren entstandene Oper„Schicksal“ von Leos Jandcek erlebte erst jetzt ihre Uraufführung: fast gleichzeitig sowohl in Brünn als auch in der Stuttgarter Staatsoper. Unser Bild zeigt aus der Stuttgarter Aufführung ein Sgenenfoto im mähri- schen Kurbad Luthaschowitz.(Siehe duch unseren Bericht auf dieser Seite.) Jonge Mannheimer in Karlsruhe zu Gast dpa-Foto 0 Ein interessantes Konzert mit zeitgenössischer Musik Zwei Geigen, Bratsche und Klavier; dies War das Instrumentarium eines vormittäg- lichen Kammerkonzerts in der Karlsruher Musikhochschule. Die Matinee galt— als Glied eines von Direktor Gerhard Nestler mit Eifer und Spürsinn betreuten Zyklus— der Neuen Musik im allgemeinen, Im be- sonderen war die Veranstaltung jungen Mannheimer Künstlern gewidmet. Sie ver- traten das kulturelle Gesicht ihrer Stadt so- wohl schöpferisch wie reproduktiv; beides mit außerordentlichem Niveau. Zunächst das Schöpferische. Wolfgang Ludewig, der Kompositionsschüler von Fort- ner, Varése und Leibowitz, wurde von dem Pianisten Helmut Vogel zunächst mit der „Sonatine Nr. 2 für Klavier“(1948) vorge- stellt. Drei Sätze in knapper Form und un- aufdringlicher Sprache, ohne alles Zuviel, mit sorgfältiger Ziselierung von Harmonik und Melodik im Mittelsatz, mit kapriziösen Rhythnien und tänzerischer Grazie beim Finale. Sicherer eigener Standpunkt auf der Basis der„älteren Generation“ zeitgenössi- scher Musik. Doch kann die hier bezogene Position aus der heutigen Sicht nur mehr als Ausgangspunkt gelten. Davon gab das sechs Jahre später geschriebene Trio für zwei Vio- linen und Bratsche Kunde. Hier ist der Komponist zum vollen Bewußtsein seiner Selbst gelangt. Das einsätzige, in klarer Drei- teiligkeit gegliederte Stück zeigt sicherstes, Vollkommen instrumentalgerechtes Hand- Werk. Es gestattet flüssige Verarbeitung des persönlich profilierten Themenmaterials und läßt das musikfrohe, temperamentvolle Na- Hans Vogts„De profundis“ Der Berliner Rids-Kammerchor sang in der Matthäuskirche Mannheim- Neckarau Der Berliner Rias- Kammerchor, der seit vier Jahren von Günther Arndt geleitet wird, kam auf einer Tournee durch die Bun- desrepublik auch nach Mannheim, um in der Neckarauer Matthäus-Kirche Werke älterer und neuerer Komponisten zu singen. Im ersten Teil des Programms fand man neben den Namen Euca Marenzio, Henry Purcell und Heinrich Schütz auch den Namen des Mannheimer Komponisten Hans Vogt, dessen Kantate„De profundis“ von dem Rias-Kam- merchor vor einigen Tagen in Stuttgart ur- und jetzt in Mannheim erstaufgeführt wurde. Arbeiten Hans Vogts gerechnet werden. Sie fesselt durch ihre klare formale Anlage, die Dichte und Aussagekraft der stark poly- tonalen, im flüssigen kontrapunktischen Stil geschriebenen Satzstruktur, die immer pla- stisch und bewegt, kongenial den lateinischen Text musikalisch deutet. Mit Ausnahme des Leipziger Thomanerchores unter Kurt Tho- Die Kantate muß zu den besten mas gibt es heute wohl kaum noch einen Chor in Deutschland, der diesem gewichtigen, an die Ausführenden hohe Anforderungen stellenden Werk Vogts soviel Glanz und Strahlkraft verleihen kann, wie es der Rias- Kammerchor dank der schönen, vortrefflich geschulten Stimmen seiner 34 Sänger und Sängerinnen vermochte. Nach den wohl- klingenden A-cappella-Chören Anton Bruck- ners und zwei recht trockenen, vierstimmi- gen Sätzen von Hugo Wolf wurde die„Geist- liche Abendmusik“ mit Johann Sebastian Bachs ‚Singet dem Herrn“ beendet. Aucli dieses Werk mit den glanzvollen Fugen„Die Einder Zions“ und„Alles was Odem hat“ wurde von dem Rias- Kammerchor mit einer prachtvollen Virtuosität dargeboten. Jede einzelne Stimme in dem fast instrumental gehaltenen Chorsatz war zu hören. Alles kam profiliert und mit sauberer Intonation. Es war ein atemberaubender Jubel, ein un- vergeßliches Erlebnis. 1g. turell Ludewigs voll zur Entfaltung kommen. Auch der Wagnischarakter stößt weiter nach Vorn: Zusammenschau zwölftöniger Erfah- rungen mit der Angriffslust Hindemithscher Kammermusiken auf einer Stufe, die Eige- 15 mit spontaner Ueberzeugungskraft sagen äht. Nicht minder interessant war die Be- Segnung mit vier Klavierstücken von Hel- mut Vogel. Auch hier gibt es Leitbilder. Der Anfang des„Ostinato“ läßt mit den Verzie- Tungsfiguren der Oberstimmen an übersetz- ten Barock denken, bald aber kommen jazz- hafte Elemente ins Spiel. Die von da bezo- genen rhythmischen wie klanglichen Schär- ken durchziehen in mannigfacher Weise große Teile des gesamten Zyklus, und späte- stens in der„Tristessa“ wird der Hörer ge- Wahr, daß Helmut Vogels künstlerische Nei- sungen auch vom Impressionismus bestimmt Sind. So wenig wie bei Ludewig ist hier von Epigonismus zu reden. Die vier Klavier- stücke sind unmittelbare Persönlichkeits- äuherung mit expressionistischem Grundzug, großflächig, aber mit Sinn für das Einzelne konzipiert, überdies pianistisch virtuos ge- Setzt. Nun zur Wiedergabe. Werner Offner und Dieter Vorholz(Violine), Werner Brunst Viola) und Hehnut Vogel(Klavier) waren den Mannheimer Kompositionen hervor- ragende Interpreten. Aber nicht nur ihnen: das sechsteilige Programm enthielt noch „internationale Namen“. Begleitet von Hel- mut Vogel spielte Werner Offner die teil- weise an einen geschärften Reger gemah- nende zweite Violinsonate Honeggers, und Dieter Vorholz das geistvolle„Duo Concer- tante“ von Strawinsky. Außerdem hörte man Kreneks Geigen-Solosonate Dieter Vorholz). Die Wiedergaben waren nicht nur technisch makellos, sondern auch dem jeweiligen Stil vollkommen angemessen, Der Bratscher Werner Brunst zeigte sich im Ludewig-Trio seinen Streicherkollegen als gleichwertiger Partner. Auf Helmut Vogel(Klavier) lag die Hauptlast an Arbeit. Sein hochpräzises und musikalisches Spiel— wie auch die Quali- täten der anderen Künstler— fand ein nach- haltiges Echo. Josef Häusler Der deutsche Komponist Hans Werner Henze hat von Gian Carlo Menotti den Auf- trag erhalten, Heinrich von Kleists„Prinz Friedrich von Homburg“ in Musik zu setzen. Das Drama soll bei den nächstjährigen„Fest- spielen zweier Welten“ unter der Regie von Luchino Visconti in Spoleto uraufgeführt wer- den. Der amerikanische Komponist italieni- scher Herkunft Gian Carlo Menotti ist der Initiator der Festspiele in Spoleto, die unter Mitwirkung amerikanischer und europäischer Künstler der Jugend beider Erdteile Gelegen- heit geben sollen, sich und die beiden Kultur- welten kennenzulernen. Form als Verkaufsargument? Der deutsche Werkbund in Konstanz Die lange Reihe der diesjährigen Tagun. gen in Konstanz beschloß der Deutsche Werkbund. Am vergangenen Wochenende führte diese über die Grenzen der Bundes- republik hinaus sehr angesehene Vereini- gung im historischen Ratssaal des Konstan- zer Rathauses Arbeitssitzungen und am Samstagnachmittag eine öffentliche Ver. sammlung ihrer Mitglieder aus Baden- Württemberg durch, bei der Professor Dr. Wilhelm Braun-Feldweg von der Hoch- schule für Bildende Künste in Berlin einen Vortrag über die Frage„Form als Verkaufs- argument?“ hielt. Zuvor begrüßte Bürgermeister Alfred Diesbach die zahlreich erschienenen Mit- glieder und Gäste im Namen der Stadt Kon- stanz und Professor Dr. Haupt, der Präsi- dent der Vereinigung, gab einen kurzen Ueberblick über Aufgaben und Ziele des bereits 1907 gegründeten Deutschen Werk- bundes, zu dessen Mitarbeitern auch Dr. Theodor Heuss eine Zeitlang gehörte, aus dessen Mitte die berühmten Bauhäuser von Weimar und Dessau erwachsen sind und dessen Weltaufgeschlossenheit und Vorwärts. streben sich stets erneut erweise. Der Deutsche Werkbund sei keine Inter- essenor ganisation, von deren Wirken die Mitglieder sich materielle Vorteile erhoffen könnten, sondern eine Vereinigung von Kunsthandwerkern, Architekten, Persönlich- keiten der Wirtschaft, der Industrie und des öflentlichen Lebens, die damit einen„Sam- melpunkt für alle schaffen wollten, die ge- Werbliche Arbeit für ein Stück allgemeiner Kulturarbeit ansehen“. Denn:„Es ist nicht nur unanständig, sondern auch dumm, seiner Hände Arbeit lieblos und auf den Schein hin zu machen.“ Diesen Bemühungen um die Veredelung der Form sei der Erfolg nicht versagt ge- blieben. So sei der Werkbund maßgeblich im„Rat für Formgebung“ tätig und würde vor allen größeren deutschen Ausstellungen konsultiert. Auch an der Ausgestaltung des deutschen Pavillons auf der Brüsseler Welt- ausstellung habe der Bund beratend mit- gewirkt. Dem klaren, sauberen Denken und der Veredelung des menschlichen Lebens überhaupt gälten die Bemühungen des Deutschen Werkbundes in erster Linie. Professor Braun-Feldweg führte, wie er es àusdrückte, mit seinem Vortrag mitten hinein in die Unbequemlichkeiten des Le- bens, die den Menschen in seiner Arbeit be- lästigen, bedrehen oder gar in Frage stellen An Hand einer ganzen Reihe von Lichtbil- dern befaßte er sich mit den Schwierigkei- ten der Formgebung bei technischen Serien- produkten und plädierte für die Gleich- berechtigung des Formgestalters mit dem Techniker. Auf Grund der gezeigten Bei- spiele sprach er jedoch pessimistisch von der guten Form als einem ebensolchen Ver. kaufsargument.. Die Form, so betonte der Redner, sel hier nicht zweckfrei wie für den Künstler, sondern an den Verbrauch und die Nutzung eng gebunden, und es sei die Frage, wie weit ihr künstlerischer Charakter von der wirt- schaftlichen Forderung abhängig gemacht werde, Sie müsse aufpassen, nicht über die Fallstricke der sogenannten Verkaufsargu- mente im Kampf um den Kunden zu stür- zen, Die Masse der Käufer sei nicht bereit, über eine gewisse Grenze hinaus zu folgen, und die öffentliche Unterstützung der gu- ten Form sei leider nur schwach entwickelt, Die originale und zukünftige Form bleibe in Deutschland meist so lange vom Markt ausgeschlossen, bis sie durch Nachempfun- denes von außen her bekannt würde, Ganz im Gegensatz zu den skandinavischen Län- dern, die in der guten Formgebung weit an der Spitze lägen. Es sei jedoch nicht so wich- tig, zu entscheiden, ob der Publikums- geschmack von Natur aus gut oder schlecht sei, sondern auf welche Weise man auf die- sen Geschmack positiv einwirken könne. Deshalb dürften die Formgestalter keines- falls in der Isollerung verharren. Es gälte schloß Professor Braun-Feldweg seine bei- källig aufgenommenen Ausführungen, nicht vor dem Geschmack der breiten Masse 2 kapitulieren, sondern eine gewisse Rang- ordnung der Formwerte anzuerkennen und so die Produktion langsam zu veredeln. Größtes Augenmerk müsse auf die Ausbil- dung des formgestaltenden Nachwuchses ge- legt und die Berufsschulen zu einer neuen, konsequenten Formgestaltung hingeführt werden. Verschwommenheit sei äußerst ge- fährlich. Nur klare und saubere Grenzen zwischen den Dingen verbürgten die edle Form. Dr. Hanns H. Fritze . rromA RID: Die Neide nach Franlereich Deutsch von Helmut Bode 12 Fortsetzung Sonderbarerweise zeigte sich's wirklich, aber nicht so, wie ich gedacht hatte. Als ich an meinem letzten Schultag die Klasse betrat. waren sie alle da, saßen auf ren Plätzen und warteten auf mich. „Nanus, sagte ich ganz verblüfft,„ihr seid ja heute recht früh.“ „Ja“, antworteten sie zustimmend, dreh- en sich um und winkten Patricia Bingle Haft zu. Sie trat vor und sagte:„Bitte, 16 Durand, wir dachten, Sie hätten das Tn, zur Erinnerung an uns.“ Und sie über- eichte mir eine große Photographie. Als ich sie annahm, wurde mir's ganz eig vor Scham. An jenem Nachmittag, ge- gau an dem Nachmittag, als ich mich so Über sie geärgert hatte, weil sie Zettel um- laufen ließen, hatten sie sich die Haare ge- kämmt und fein gemacht und waren zu einem Berufsphotographen gegangen, um dieses Bild aufnehmen zu lassen., Für mich. Für mich! Hier, über einer Ecke stand, mit roter Tinte geschrieben:„Miß Durand in Liebe zugeeignet von der Klasse le.“ Und auf die Rückseite hatten alle ihren Namen geschrieben. Aber das war noch nicht alles. June Smith trat vor und häufte noch mehr glühende Kohlen auf mein Haupt. Sie über- reichte mir ein großes Päckchen, das in rosa Geschenkpapier gewickelt und mit Silber- kordel verschnürt war. „Bitte, Miß Durand“, sagte sie,„wir alle Hoffen, daß Sie schöne Ferien in Frankreich haben und immer glücklich sein werden und. und ach ja, bitte nehmen Sie das doch von uns allen an, von der ganzen Klasse le, mit allen guten und herzlichen Wünschen.“ Sie eilte zu ihrem Platz zurück, und alle klatschten. Und ich stand da, in der einen Hand das Photo, in der andern das rosa Päckchen. „Machen Sie's doch auf!“ drängten sie. So öffnete ich das Päckchen. Darin war ein sehr hübscher Taschentuchbehälter aus hellrosa Satin, mit einer Rosette aus himmelblauem Band geschmückt. Drinnen lagen sechs rosa Taschentücher, mit einem großen blauen„D- bestickt. Und unter dem Taschentuchbehälter fand ich eine große Schokoladendose, eine sehr große, durchaus nicht alltägliche. Ihr Deckel War ein gerahmtes Bild, mit richtigem Rah- men und Glas— Dante, der Beatrice begeg- net. Weiß der Himmel, was sie für die Dose bezahlt haben oder wie viele Schokoladen- gutscheine sie dafür opfern mußten. Sie muß tatsächlich so teuer gewesen sein, daß sie lange, viel zu lange in einem Laden ge- standen hatte, denn als ich sie abends öffnete— und Gott sei Dank, ich tat es nicht vor ihren Augen—, da war jedes Schoko- ladeplätzchen weiß von Schimmel. Ich kann's nicht erklären, aber das rührte mich noch mehr. Und als ich an diesem Abend zu Bett ging, war mir's glücklicher zumute als seit vielen langen Jahren. Die Abreise Jetzt muß ich lachen, wenn ich daran denke, wie ich nach Frankreich fuhr. Es War beinahe komisch. Alle waren 80 überzeugt, daß ich„herumstöbern und meinen Geist bilden“ würde, und ich wurde mit guten Adressen, vornehmlich in stillen Kathedra- jenstädten, überhäuft,„Das wird Ihnen rest los gefallen“, erklärte man.„Hübsches Lokal, speziell für englische Besucher, ohne Pferde- fleisch und dergleichen, und nur zehn Minu- ten vom Rathaus entfernt, vierzehntes Jahr- hundert, wissen Sie, und gegenüber ist eine Teestube, wo Sie eine gute Tasse Tee be- kommen können.“ Und ich steckte die Adresse in die Tasche und sagte:„Vielen Dank dafür.“ Ich fühlte mich ganz schuldbewußt, weil ich keine Nei- gung und Begeisterung verspürte, mir alle Sehens würdigkeiten so gründlich anzu- schauen, wie man es offensichtlich von mir erwartete. Dann schrieb ich an Mr. Stevens, Unseren Hausbesitzer, mit dem wir immer sehr gut ausgekommen waren, und fragte, ob sein Neffe immer noch auf der Suche nach einem Haus sei, da ich für eine Weile nach Frankreich reisen wolle. Als ich abends aus der Schule kam, warteten sie alle vor der Tür auf mich, Mr. Stevens, sein Neffe und dessen Frau. Gegen acht Uhr hatten wir alles geord- net. Der junge Mr. Stevens und seine Frau waren nicht nur gern bereit, das Haus zu übernehmen, sie tanzten sogar vor Ver- gnügen, als sich ihnen Gelegenheit bot, den größten Teil der Einrichtung zu kaufen, so altmodisch sie war. Es wurde auch verein- bart, daß ich ein Zimmer möbliert behalten dürfte, das die junge Mrs. Stevens sauber- halten und lüften würde, derweil ich weg War. „Nur daß ich weiß, wo ich schlafen kann, wenn ich zurückkomme. aber nur solange, bis ich mich dann umgesehen habe“, ver- sicherte ich ihnen. „Aber wir würden Sie sehr gern be- halten“, rief die junge Mrs. Stevens,„nichit wahr, Bert?“ 5 Bert sagte ja, und ich meinte, wir würden später schon sehen. Ich glaube, sie merkten nicht einmal, wie nebelhaft mir meine Zukunft war, denn sie selbst steckten Voll von rosigen Zukunfts- Plänen. Sie rannten treppauf und treppab, schauten sich begeistert jedes Zimmer, jeden Schrank an. Ihre Augen leuchteten bei dem Gedanken, daß sie ein Häuschen für sich, ein eigenes Heim haben würden. Und die junge Mrs. Stevens kam zurückgelaufen, nachdem ich die Gartentür hinter ihnen ge- schlossen hatte.„Miss Durand“, sagte sie, „ich muß es Ihnen einfach gestehen. Es wird himmlisch für uns sein, wirklich. Sehen Sie, wir wußten weder ein noch aus. Wir zahlen ein Vermögen für die zwei möblierten Räume, und wir wagten's denen nicht zu sagen, dag wir was Kleines erwarten, und jetzt, ach. Und sie schlang ihre Arme um mich und küßte mich. Vier Wochen später bestieg ich mit zwei funkelnagelneuen Koffern, einem großen grünen und einem kleinen braunen, ein Taxi und trat meine Frankreichreise an. Aber der Wind stand nicht günstig für mich. Im Gegenteil, er brauste und pfiff recht be- unruhigend durch die Straßen. Und ich saß im Zug nach Dover und dachte:„Na, Dorothy Durand, du bist mir schon eine! Wo hast du deinen gesunden Menschenverstand gelas- sen? Du hast keine Pläne gemacht, keine Fahrkarten bestellt und sitzt hier und fühlst dich ganz wohl in deiner eigenen Gesell- schaft.“ 5 Und so war's. Da saß ich, und eine warme, ungeduldige Erregung stieg in mir auf. Fast war mir zumute wie damals als Kind. als ich dasaß und Mrs. Pennys Porzellanhäus- chen anschaute und ganz sicher war, daß etwas Wundesbares geschehen würde. Ich mußte nur lange genug warten. Und warum nicht, fragte ich mich. Hatte ich nicht in jedem Frühling zugehört. wie die Klasse le den Dichter Wordsworth auf- sagte, der einst„einsam wie eine Wolke“ ge- wandert und dabei sehr froh geworden war! Nun, ich stand im Begriff, durch Frankreich zu wandern und einen Schatz französischer Erinnerungen zu sammeln, der in den kom- menden Jahren jenes„innere Auge“ würde aufleuchten lassen, welches, wie der Dichter schwor,„der Einsamkeit Wonne“ ist. Und ich, hoffte, dag er recht hätte, denn ich sah eine Fülle von Einsamkeit vor mir und keine Wonne in der Nähe. Ueberdies war es seht unwahrscheinlich, dag ich mir noch einm einen so langen Urlaub würde leisten kön- nen, um herumzuwandern, wo ich mochte. Dann blickte ich hinauf zu den beiden neuen Koffern im Gepäcknetz, und mein eines Ich entschuldigte sich beim andern.] räumte ein, daß ich bei einiger Klugheit dies und jenes eingepackt hätte, was ich später Wahrscheinlich brauchen würde. So hingegen befand sich dort, in dem großen grünen Kof- ker, mein Familienalbum.— Jawohl, mein großes, schweres Familienalbum, gar nicht 2 reden von der großen Schokoladendose mit Dante und seiner Beatrice auf dem gewich⸗ tigen gerahmten Deckelbild. Die Schokolade hatte ich herausgeräumt und die Dose mi Strümpfen vollgestopft. Und das war noch nicht alles! Dort oben, in dem praktischen kleinen braunen Koffer, befand sich unter meinem hellrosa Taschen- tuchbehälter, in einen dicken Wollschal ge- Wickelt, ein anderer merkwürdiger Reisebe, gleiter— das Porzellanhäuschen, das Bil aus Deutschland mitgebracht und Mrs. Penn) mir geschenkt hatte. 4 „Und komisch genug wirst du aussehen“ fuhr mein vernünftiges Ich fort,„wenn einem von diesen gründlichen Zollbeamtes gegenüberstehst und er das alles herauskram und in Reih und Glied auf seinem Tisch at- baut. Das wird lustig sein, nicht wahr?“ (Fortsetzung folg . Kr eee 2 S 22 Den. rr 1 F