Jr. 230 ente NZ Tagun. dutsche enende undes. ereini- stan- id am Ver. Baden- or Dr. Hoch- einen kaufs- Alfred 1 Mit- t Kon- Präsi- kurzen de des Werk- ch Dr. te, aus er von d und Wärts. Inter- en die hoffen g von önlich- icht nur seiner Schein delung t ge- geblich Würde lungen ng des Welt- d mit- D und Lebens n des e. Wie er mitten es Le- eit be- stellen. ichtbil⸗ rigkei- Serien- Gleich- it dem n Bei- h von N Ver. er, sel instler, utzung ie weit Wirt- emacht der die Fsargu- 1 Stür⸗ bereit, folgen, er gu- vickelt. bleibe Markt npfun- ö Ganz n Län- veit an Wich- ikums- chlecht uf die- könne. keines- gälte, 1e bei- „ nicht se Zu Rang- en und redeln. Ausbil- ses ge- neuen, geführt rst ge- renzen e edle Fritze ä— n War? Akreich sischer 1 kom- würde Dichter Ind ich ah eine keine 28 Sehr einmal n kön- te. beiden mein TN. Ich eit dies später ngegen n Ko- „mein icht 2 se mit ewich⸗ Kolade se mit . oben, Koffer, ischen- Wal ge- eisebe⸗ a8 Bill Penn) sehen“ nn du damten kramt n auf- 94 folg Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. ackermann; Polltis: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weder; Feufnleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- less H. Sehneekloth. H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch: Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank. Bad. Bank. sàmtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 80 918. Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743 Mannh Sine! 60 8 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, B I,. Telefon-Sammel-Nr. 2 40 81; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Es geht darum, den Verbraucher stärker als bisher vor den Gefahren schädlicher Zusätze in den gebräuchlichen Lebensmitteln zu schützen. Bei einzelnen Problemen, vor allem bei der Kennzeichnungspflicht, waren die Meinungen bei den Abgeordneten derartig geteilt, daß die ursprünglich vorgesehene dritte Lesung und endgültige Verabschiedung verschoben Wurde. Nach dem jetzigen Stand ist die Kennzeichnung von Fremdstoffen zwingend vorgeschrieben. Das neue Lebensmittelgesetz enthält nach der zweiten Lesung folgende Hauptbestim- mungen: 1. Fremde Stoffe dürfen bei der Her- stellung, der Gewinnung und der Zuberei- tung von Lebensmitteln nur zugesetzt wer- den, wenn dies ausdrücklich vom Staate erlaubt ist. 2. Dasselbe gilt für die Behandlung der Lebensmittel mit ionisierenden und ultra- violetten Strahlen. 3. Wer diesen Bestimmungen zuwider- emdelt, wird mit Gefängnis und Geldstrafe, oder mit einer dieser Strafen bestraft. 4. Der Zusatz von Fremdstoffen muß beim Verkauf von Lebensmitteln kenntlich ge- macht werden. 5. Es ist Verboten, lebenden Tieren Stoffe mit östrogener oder thyreostatischer Wir- kung(Hormone beziehungsweise die Schild- drüsenfunktion hemmende Stoffe) einzu- pflanzen oder einzuspritzen, um die Beschaf- kenheit des Fleisches oder den Fleisch- oder Fettansatz zu beeinflussen. 6. Auch aus dem Ausland eingeführte Lebensmittel müssen den Anforderunoen des verschärften Gesetzes entsprechen. 7. Im Bundesinnenministerium wird ein Lebensmittelbuch angelegt, das die Beurtei- lungsmerkmale hinsichtlich der Zusammen- setzung und der Eigenschaften einzelner Lebensmittel enthält. Die lebhafte Debatte bewegte sich vor- nehmlich um das Problem der Beeinflussung lebender Tiere durch künstliche Stoffe und um die Pflicht, die Zusammensetzung der Lebensmittel künftig kenntlich zu machen. In der letzten Frage war das Plenum in zwei fast gleich starke Gruppen geteilt: Die SPD, FDP, DP und ein Teil der CDU woll- ten die Kennzeichnungspflicht generell ein- geführt wissen, während der übrige Teil der CDU/CSU, vor allem die CSU, hier nur eine Mißbrauchsregelung in Form einer Kann- Vorschrift befürwortete. Der Ausschugent- wurf sah vor, daß auch die Verfütterung von Hormonstoffen an lebende Tiere verboten werden sollte. Mit knapper Mehrheit ent- schied der Bundestag, daß dieses Verbot sich nur auf Einspritzungen und Einpflanzungen bezieht. Der Abstimmung war eine leiden- schaftliche Diskussion vorausgegangen, in der die„grüne Front der Bauern“ sich ener- gisch gegen das Verfütterungsverbot wandte. Bundesamt für Bevölkerungsschutz Mit der Errichtung eines Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz erklärten sich alle Fraktionen des Bundestages einverstanden. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde in Zweiter und dritter Lesung verabschiedet. Friedensappell des neuen Papstes „Warum Vernichtungs- und Todesmittel?“ Erste Ernennungen Vatikanstadt.(dpa) In einem Appell für den Frieden, die Einigkeit zwischen den Nationen und die Gerechtigkeit für alle Volksschichten wandte sich der neue Papst Johannes XXIII. am Mitwoch in einer zwölf Minuten dauernden Rundfunkansprache zum ersten Male an die katholischen Gläubigen der ganzen Welt. Kurze Zeit später verkün- dete der Sprecher des vatikanischen Rund- kunks, daß das Pontifikat des neuen Papstes begonnen habe. Die Glocken des Peters- domes begannen zu läuten. Ihr Gelaut wurde von allen anderen Kirchen Roms aufgenom- men. Von überallher treffen laufend Glück wunschbotschaften in der Vatikanstadt ein. In seinem Friedensappell richtete der Papst an die Regierungschefs aller Völker die Frage:„Warum werden nicht Streit und Zwietracht endlich in gerechter Weise bei- gelegt? Warum werden Menschenverstand und der Reichtum der Völker viel häufiger zur Herstellung von Waffen— unheilvoller Vernichtungs- und Todesmittel— verwandt, anstatt sie zur Hebung des Wohlergehens aller Volksschichten, besonders der mittel- losen, zu verwenden?“ Der Papst forderte Die Huldigungen der Kardinäle nahm der neue Hapst Johannes XXIII. entgegen. Hier neigt er sich, auf dem Thronsessel sitzend, Monsignore dell Acquas entgegen. Bild: dpa die Staatsmänner auf, auf die Stimmen ihrer Völker zu hören, die keine ungeheuerlichen Kriegswaffen, sondern den Frieden forderten. Der Papst hat wenige Stunden nach der Beendigung des Konklaves eine Entschei- dung über die Besetzung des wichtigsten aller päpstlichen Kemter getroffen. Er be- stätigte Monsignore Domenico Tardini in semem Amt als Pro- Staatssekretär und über- trug ihm die Leitung des ganzen Staats- Sekretariats. In kirchlichen Kreisen wird da- mit gerechnet, daß Tardini bei dem nächsten Konsistorium den Kardinalspurpur erhalten und zum Kardinalstaatssekretär aufrücken wird. Dieses Amt hatte Papst Pius XII. nach dem Tode des Kardinal- Staatssekretärs Maglione nicht mehr besetzt. Solange wurde das Amt von den beiden Monsignori Angelo dell' Acqua und Tardini gemeinsam verwal- tet. Unmittelbar nach seiner Wahl hat Papst Johannes außerdem— einem alten Brauch entsprechend— Konklavesekretär Mon- signore Alberto di Jorio zum Kardinal er- nannt, indem er ihm sein rotes Kardinals- käppchen aufsetzte. Die Wahl muß noch im Konsistorium bestätigt werden. Papst Johan- nes ordnete außerdem die Wiederaufnahme der vom Papst Pius XII. abgeschafften soge- nannten„Tabellenaudienzen“ an. Das sind Privataudienzen, in denen die Kardinäle und Prälaten der Kurie, die Präfekten, Sekre- täre und Assessoren der Kongregationen und die Chefs der sonstigen vatikanischen Aemter regelmäßig über die Vorgänge ihres Amts- bereiches berichten und Entscheidungen des Papstes einholen. Allgemein herrscht der Eindruck vor, daß schon in naher Zukunft ein Konsistorium stattfindet und neue Kar- dinäle kreiert werden. Im Kardinalskolle- gium gibt es zur Zeit 17 Vakanzen. Papstkrönung am Dienstag. Vatikanstadt.(AP) Aus Vatikankreisen verlautete am Mittwochabend, daß die Krö- nung des neuen Papstes am Dienstag, dem 4. November, erfolgen werde. Das Amt übernimmt die bisher von den Bun- desanstalten für zivilen Luftschutz und Tech- nisches Hilfswerk wahrgenommenen Aufga- ben. Dadurch soll eine einheitliche Luftschutz- planung ermöglicht werden. Das Amt hat wei- ter die Aufgabe, leitende Luftschutzkräfte auszubilden und die Bevölkerung über die Schutzmaßnahmen aufzuklären. In der De- batte wehrte sich Staatssekretär Ritter von Lex gegen Vorwürfe der Sozialdemokraten und der Freien Demokraten, die Bundesregie- rung habe auf diesem Gebiet in 5unverant- wortlicher Weise“ versagt. Auf dem vordring- lichsten Gebiet, der Einrichtung eines Warn- systems, habe die Bundesregierung ein abso- lut gutes Gewissen, Im nächsten Jahre wür- den alle Warnämter errichtet sein. Der Auf- bau des Luftschutzhilfsdienstes von rund 200 000 Mann, der aut freiwilliger Basis er- Folgen soll, werde zwar gehemmt durch die Ansprüche der Bundeswehr und des Bundes- grenzschutzes. Die neue Novelle zum Wehr- dienstgesetz werde aber eine Erleichterung schaffen, da jeder vom Wehrdienst so lange befreit werde, als er im Luftschutzhilfsdienst tätig sei. Deutsch- sowjetische Verträge begrüßt Die Zustimmungsgesetze zu den deutsch- sowjetischen Schiffahrts- und KHKonsular- abkommen durchliefen den Bundestag in er- ster Lesung, ohne eine lange und scharfe De- batte auszulösen. Sprecher der Bunderegie- rung, der CDV/ CS ͤ und SPD begrüßten das Vertragswerk als wichtige Etappe in der Ent- Wicklung der deutsch- sowjetischen Beziehun- gen. Bundesaußenminister von Brentano un- terstrich die politische Bedeutung der Ab- kommen, in denen der gute Wille des deut- schen Volkes dokumentiert werde. Kein Apotheker ohne Zulassung (AP) Alle Fraktionen stimmten bei der Beratung eines von Abgeordneten der CDU SU, der FDP und der DP eingebrachten Initiativentwurkes für ein Apothekengesetz darin überein, daß der Beruf des Apothekers zulassungspflichtig sein müsse, der bisherige Konzessionszwang jedoch entsprechend einem Urteil des Bundesverfassungsgerich- tes wegzufallen habe. Meinungsverschieden- heiten zwischen den Befürwortern des Ent- wurfes und der SPD darüber, ob die Neu- ordnung des Apothekenwesens durch ein eigenes Apothekengesetz oder im Rahmen des Arzneimittelgesetzes geregelt werden solle. Der Initiativentwurf wurde an die zuständigen Ausschüsse überwiesen. Außerdem verabschiedete der Bundestag ein Gesetz zum Haager Uebereinkommen über den Zivilprozeß und ein Gesetz zur Ausführung dieses Uebereinkommens, bil- ligte eine Aenderung des Soldatengesetzes, hob das Gesetz über die Einschränkung der Verwendung von Maschinen in der Zigar- renindustrie auf und verabschiedete Aende- rungen des Viehzählungsgesetzes und ein Gesetz über Bodennutzungserhebungen und Ernteberichterstattung. Alle diese Beschlüsse erfolgten einstimmig. Wieviel Atombomben gibt es? New Vork.(AP) Das amerikanische Ma- gazin„Time“ schätzt den Vorrat der Sowjet- union an Kernwaffen auf 3000, den der Vereinigten Staaten auf das Dreifache. Die Zeitschrift meint dazu, es komme gar nicht so sehr auf den Umfang der Kernwaffenvor- räte an. Die Parität sei schon hergestellt, Wenn jedes Land genügend Kernwaffen be- sitze, um das andere zu zerstören. Aug in Aug sitzen sich am Moskauer Verhandlungstisch Ministerpräsident Chrustschou und der pol- nische Purteisekretur Gomulka gegenüber. Ueber die Verhandlungen, die die polnische Delegation im Kreml führt, wurde nichts bekannt.— Unser Bild zeigt auf der linken Seite (von vorn) Chrustschow, Staatspräsident Woroschilow und den stellvertretenden Minister- prãsidenten Mikojan. Auf der rechten Seite des Tisckes erkennt man(von vorn) Gomulka, Staat sprdsident Zawad i und Ministerprasident Cyrankiewiecz. Bild: dpa Pasternak verzichtet auf den Nobelpreis Offensichtlich unter Druck/ Aufforderung zum„Abgang aus unserer Mitte“ Stockholm.(AP/dpa) Der sowjetische Schriftsteller Boris Pasternak hat sich offen- sichtlich dem Druck, dem er seit der Verlei- hung des Nobelpreises in der Sowjetunion ausgesetzt war, gebeugt und am Mittwoch in einem Telegramm die Annahme des Preises Abgelehnt. Gleichzeitig hat ein Funktionär in Moskau verlangt, Pasternak solle Rußland verlassen. In einem Telegramm an den ständigen Se- kretär der Schwedischen Akademie, Dr. Oster- ling, erklärt der Schriftsteller: „Angesichts des Sinnes, den die Gesell- schaft, zu der ich gehöre, dieser Auszeichnung beilegt, muß ich auf den unvexdienten Preis, der mir verliehen worden ist, verzichten. Neh- men Sie bitte meine freiwillige Ablehnung nicht übel. Pasternak.“ Noch am Samstag hatte Pasternak ein Tele- gramm an die Schwedische Akademie ge- richtet, das folgenden Wortlaut hat: „Unsäglich dankbar, gerührt, stolz, er- staunt, beschämt.“ Die sowjetische Presse und der Moskauer Rundfunk hatten am Mittwoch die Verleihung der Nobelpreise an die drei sowjetischen Phy- siker Tamm, Tscherenkow und Frank zum Anlaß genommen, die Angriffe auf Pasternak fortzusetzen. Während für die Verleihung des Preises an die drei Physiker die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeiten maßgebend gewesen sei, erklärte die parteiamtliche „Prawda“, hätten im Falle Pasternak„defini- tiv reaktionäre politische Absichten die Ent- scheidung der Schwedischen Akademie beein- flußt.“ Weitere sowjetische Blätter veröffentlich- ten am Mittwoch die Erklärung, daß Paster- nak aus dem sowjetischen Schriftstellerver- bend ausgeschlossen worden sei. Die„Ronso- molskaja Prawda“ brachte eine Karikatur, die Pasternak auf seinem Buch„Dr. Schi- wago“ sitzend zeigt, wie er mit einer Hand in der trüben Brühe des kalten Krieges rührt, während er mit der anderen den„Dollar“ Segen des Nobelpreises entgegennimmt. Zwischen Gesfern und Morgen Das Bundeskabinett hat den Bundeshaus- halt für das Rechnungsjahr 1959/60 verab- schiedet. Einzelheiten wurden nicht mitge- teilt. Es verlautete jedoch, daß das Kabinett, das unter Vorsitz von Bundeskanzler Ade- nauer tagte, noch Aenderungen vorgenom- men habe. Zur Beseitigung der Wohnungsnot der Studenten will Wohnungsbauminister Lücke aus Mitteln seines Sonderfonds für soziale Härtefälle beitragen. Das ist das Ergebnis einer Aussprache, die am Wochenende zwi- schen dem Präsidenten der westdeutschen Rektorenkonferenz, Professor Dr. Jahrreiss, und dem Minister in Bad Godesberg statt- fand Lücke will zugleich gemeinsam mit den Ländern und den Hochschulorganisatio- nen ein mehrjähriges Programm zur Schaf- kung der 32 000 Wohnplätze für Studenten erarbeiten, die nach Angaben von Professor Jahrreiss zur Zeit noch fehlen. Grundsätzlich abgelehnt hat der Haupt- vorstand der Deutschen Angestellten- Gewerk- schaft DAC) die bei der Reform der Kran- kenversicherung vom Sozialkabinett geplante Selbstbeteiligung der Versicherten an den Kosten der Krankenpflege und Krankenhilfe. Bundespressechef von Eckhardt ist zu einem fünftägigen offiziellen Besuch in der Türkei eingetroffen. Eine sowjetische Wirtschaftsdelegation wird in Kürze in die Bundesrepublik kom- men und auch Hamburg besuchen, kündigte Sowjetbotschafter Smirnow bei einem Ge- spräch im Hamburger Rathaus mit den Bürgermeistern Brauer und Engelhard an. Smirnow hält sich augenblicklich zu einem offiziellen Besuch in der Hansestadt auf. Außenminister Rapacki(Polen) erklärte sich in Oslo zu einer Modifizierung seines Planes für eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa bereit. Rapacki sagte, Polen sei bereit, die engeren Beziehungen zwischen der Abrüstung atomarer und herkömmlicher Waffen in den Plan mehr zu berücksich- tigen. Er fügte jedoch hinzu, daß das den wesentlichen Inhalt seines Planes nicht ändern oder verzögern würde. „Die algerische Regierung verlangt nicht mehr die Anerkennung der Unabhängigkeit Algeriens als Vorbedingung für Verhand- lungen oder für eine Einigung“, erklärte ein Vertreter der algerischen Exilregierung bei der UNO dem New Vorker dpa- Korre- spondenten. Der Sprecher fügte hinzu, daß damit die Forderung nach Unabhängigkeit grundsätzlich nicht aufgegeben worden sei. „Reden wir darüber!“ meinte er. Die britischen Fallschirmiägertruppen haben Jordanien geräumt. Das letzte Flug- zeug der Evakuierungs-Luftbrücke nach Zypern startete am Mittwochnachmittag in der jordanischen Hauptstadt Amman. Die britischen Truppen waren Mitte Juli in Jordanien gelandet. nachdem König Hussein Großbritannien beim Ausbruch der Revolu- tion im Irak um Hilfe gebeten hatte. Außenminister Dulles bot in New Vork der UdssR einen Informations-Austausch über die gegenseitigen Verteidigungsmaßnah- men in der Arktis an. Dulles, der auf einem Essen zu Ehren des kanadischen Minister- präsidenten Diefenbaker sprach, sagte, die Sowietunion könne jederzeit, um nicht überrascht zu werden oder auf Grund einer falschen Einschätzung zu handeln, Informa- tionen über die amerikanisthen Vorkehrun- gen in der Arktis erhalten, vorausgesetzt, daß sie einem Austausch zustimme. Vorerst aufgegeben hat die NATO ihre Bemühungen, in der Zypernfrage als Ver- mittler aufzutreten. Ob die von NATO- Generalsekretär Spaak angeregte Zypern- konferenz zwischen Engländern, Griechen und Türken noch zustandekommt, erschien unterrichteten Kreisen in Paris demnach Sehr fraglich. Das Jahr 1960 wird das Geburtsjahr meh- rerer unabhängiger Staaten in Afrika sein. Am Dienstag unterrichtete Frankreich die Vereinten Nationen offiziell von seiner Ab- sicht, dem französischen Mandatsgebiet Ka- merun am 1. Januar 1960 die Unabhängigkeit zu gewähren. Erst am Wochenende war in London bekanntgegeben worden, daß Groß- britannien seiner Kamerun benachbarten Kolonie Nigeria zum 1. Oktober 1960 die Un- abhängigkeit geben will. Außerdem hat der Treuhandschaftsrat der UNO bereits Mitte Oktober die Aufhebung des französischen Mandates für die ehemalige deutsche Kolo- nie Togo für Anfang des gleichen Jahres gebilligt. Der Erste Sekretär der sowjetischen Ju- gendorganisation Komsomol, W. E. Semitsch- Zstnij, erklärte am Mittwoch im Moskauer Rundfunk, Pasternak solle die Sowjetunion verlassen, weil er„diejenigen besudelt Bat, durch deren Arbeit er lebt und atmet, er soll in sein kapitalistisches Paradies gehen“, sagte Semitschastnij.„Ich bin sicher, daß unsere Gesellschaft und unsere Regierung ihm keine Hindernisse in den Weg legen, sondern im Gegenteil der Ansicht sein werde, daß durch seinen Abgang aus unserer Mitte auf diess Weise die Luft sauberer werden wird.“ Pasternaks Haus unter Polizeibewachung Boris Pasternaks Haus in dem Schrift- stellerdorf Peredelkino bei Moskau ist am Mittwoch bereits unter polizeiliche Be- Wachung gestellt worden. Besucher werden nicht zugelassen. Man nimmt an, daß Paster- nak angedeutet worden ist, daß er beim Verlassen der Sowjetunion nicht mehr würde zurückkehren können. In diesem Dilemma habe er sich entschlossen, den Nobelpreis für Literatur abzulehnen. In seinem Heim hatte er in den letzten Tagen mehrere führende sowjetische Schriftsteller empfangen, die ihn, so glaubt man, veran- laßt haben, auf die Entgegennahme des Prei- ses in Stockholm zu verzichten. Polnische Schriftsteller gratulieren Der polnische Schriftstellerverband hat dem sowietischen Schriftsteller Boris Paster- nak zur Verleihung des Nobelpreises herz- lich gratuliert. Der erste Vorsitzende des Ver- bandes, Anton Slonimski, hatte das Tele- gramm gleich nach der Bekanntgabe der Aus- zeichnung am vergangenen Freitag abgesandt. Die polnischen Zeitungen veröffentlichten die Mitteilung zuerst ohne Kommentar, um dann später Auszüge aus den scharfen sowjetischen Stellungnahmen zu bringen. Physiker nach Stockholm? Die beiden Physiker Pawel Tscherenkow und Igor Tamm zeigten sich am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Moskau über die Verleihung des Nobelpreises sehr erfreut und ließen kaum einen Zweifel daran, daß sie die Auszeichnung in Stockholm persönlich ent- gegennehmen werden. Das gleiche gelte auch Tür IIza Frank, der zur Zeit seinen Urlaub auf der Krim verbringe. Keine Gebührenerhöhung bei der Bundespost Bonn.(gn-Eig. Ber.) In der Fragestunde des Bundestages teilte Bundespostminister Stücklen mit, daß die Ertragslage der Bun- despost„mit allergrößter Wahrscheinlich- keit“ gestatten werde, auf eine Gebühren- erhöhung zu verzichten. Nach seinen An- gaben wird das Defizit der Post in diesem Jahr noch 90 Millionen Mark, im kommenden Jahr nur noch 14 Millionen Mark betragen. Im Jahre 1960 wird die Bundespost bereits ohne Defizit arbeiten können. Stücklen erklärte weiter, im großen und gamzen werde es bei der am 1. Oktober des Jahres eingeführten einmaligen Postzustel- lung an Samstagen und Montagen bleiben. Die 45-Stunden-Woche zwinge dazu, 80 kostensparend wie möglich zu arbeiten, Daß man vor Jahrzehnten sogar vier Zustellun- gen täglich gehabt habe, sei kein Argument, denn inzwischen verlange man von der Post, daß sie nach kaufmännischen Ge- sichtspunkten wirtschaften solle. Eine An- regung des SPD-Abgeordneten Schmitt Vok- kenhausen), die Bundespost möge auch bei Ferngesprächen im Selbstwählverkehr eine Abrechnung einführen, lehnte Minister Stücklen ab. Wenn man das erreichen wolle, müßten Hunderte von Millionen Mark zu- sätzlich aufgewendet werden. Es bestehe außerdem die Möglichkeit, sich für zwei Mark monatlich einen Gebührenanzeiger von der Post zu leihen. 8 N 2 N r N n —— 8 E 8 MORGEN 3 0 Donnerstag, 30. Oktober 1958 Kontakte mit den Rebellen Die Geschichte der Verhandlungen und Kontakte, die zu dem Angebot General de Gaulles an die algerischen Rebellen und zu der scharfen Antwort der Exilregierung in Kairo auf dieses Angebot geführt haben, beginnt sich klarer abzuzeichnen. Seit dem Monat August sind zwischen de Gaulle und seinen nächsten Mitarbeitern, einigen Mini- Stern wie Guy Mollet und dem Minister für Kriegsopferversorgung Michelet, einerseits sowie führenden Mitgliedern der Exilregie- rung, wie Ministerpräsident Ferhat Abbas und Verteidigungsminister Bel Kassem, Fä- den gesponnen worden, deren hauptsächlich- Uchste Träger der ehemalige Präsident des algerischen Provinziallandtages, Fares, ein gemäßigter algerischer Nationalist, und der Französisierte Schriftsteller Amrouche, ein Kabyle, der seit Jahrzehnten in Paris lebt und dort in literarischen Kreisen wohlange- sehen ist, gewesen sind. In den letzten Ta- gen vor der Erklärung de Gaulles scheint Sich sogar ein wichtiges Mitglied seines Sta- bes, der Kabinettsdirektor Pompidou in Person, nach Tunis begeben zu haben, um dort die Mitglieder der Delegation in Emp- kang zu nehmen, die unter der Führung von Ferhat Abbas nach Paris kommen sollte. Die Kontakte scheinen seit Anfang August Lortgesetzt worden zu sein. Die verbind- chen und konzilianten Erklärungen von Ferhat Abbas noch vor der Pressekonferenz von de Gaulle waren, soweit man hier sehen kann, wohl zum Teil schon mit de Gaulle abgesprochen oder zumindest als Bereitschaftszeichen ausgemacht. Die poli- tische Bedeutung der Geste de Gaulles würde dadurch nur noch unterstrichen: zum erstenmal erklärte sich ein französischer Ra- glerungschef, und zwar einer, dessen per- sönliche Autorität unantastbar ist, bereit, mit den Vertretern der Rebellion nicht über eine bedingungslose Kapitulation, sonderen über einen Waffenstillstand und, wie de Gaulle sich ausdrückte, den Frieden der Mu- tigen zu verhandeln. Für die Rebellion war der Moment aller- dings entscheidend. Zum ersten Mal sind sie psychologisch in Algerien und vor der ganzen Welt in eine Verteidigungsstellung geraten, noch dazu militärisch geschwächt und die Terrorakte, die in Frankreich im September stattgefunden hatten, haben ihnen sogar die Migbilligung der Kommunisten eingetragen. Aber die Reise nach Paris ließ ihnen keine Rückzugsmöglichkeit offen. Die Friedens- sehnsucht in ganz Algerien ist auf beiden Seiten zu groß, die Nachricht von ihrer An- kunft in Paris, der französischen Hauptstadt, würde genügt haben, überall zu spontanen Waffenniederlegungen zu führen. De Gaulles Worte sind sicher, aber sie öffnen nur die Möglichkeit zur Rückkehr in die algerisch- französische Gemeinschaft und dann zu einer Weiterentwicklung über freie Wahlen, jedoch nicht zu palitischen Verhandlungen auf der Basis der ienberechtigung. 8 Die Zwischenhändler scheinen hier ein Mißgverständnis offen gelassen zu haben: Die Rebellen wollten eine Begegnung im neu- tralen Land, de Gaulle einen Empfang in Paris, der eine Anerkennung des Rates in Kairos als Exilregierung ausschloß. In den Erklärungen von de Gaulle wurde dann der Stolz der seit vier Jahren kämpfenden Re- pellen auf eine harte Probe gestelllt. Da war u. a. von weißen Fahnen die Rede, mit denen die Aufständischen in Algerien ihren Willen zu Verhandlungen ausdrücken sollten. Die weiße Fahne kann ja auch als Zeichen der Kapitulation gelten. Weiter war von einer ständigen Bindung an Frankreich die Rede. „De Gaulle spricht zu uns wie zu rebellie- renden französischen Bürgern“, sagten die Aufständischen,„‚und nicht wie zu krieg- Führenden algerischen Bürgern.“ Diese Mig verständnisse und unzureichenden Formu- lierungen scheinen den arten Flügel der Rebellen und das Mißtrauen der militäri- schen Kämpfer in Algerien gegen die Poli- tiker in Kairo verstärkt zu haben. Weiterhin fielen die Beratungen der Exilregierung, die immerhin drei Tase dauerten, mit dem Erfolg der ägyptischen Delegation in Moskau unter General Amer und mit dem bisher beispiellosen Engage- ment der Sowjets Aegypten gegenüber für den Bau des großen Staudammes von Assuan zusammen, die ohne Zweifel in Kairo eine Siegesstimmung erweckt hatten, die auf die Algerier ansteckend Wirkte. Trotzdem Sol das Angebot de Gaulles von der Exilregie- rung nur mit einer einzigen Stimme Mehr- heit abgelehnt worden sein. Und in einem zweiten Kommuniqué hat der Regierungs- rat der Rebellen, anscheinend des schlechten Eindrucks bewußt, den ihr fast beleidigend schroffer Ton auf internationaler Ebene er- zeugt hatte, sich zu Verhandlungen obne politische Vorbedingungen auf neutralem Boden weiterhin bereit gezeigt. Auch in Paris hat de Gaulle den Miß- kolg seines Angebots anscheinend nicht Tragisch genommen, Man hat hier den Ein- Aruck, daß die Kontakte weitergehen be- Zlehungsweise bereits neu angeknüpft wor- den sind, wahrscheinlich jetzt von Robat aus, Während gleichzeitig in Tunis der Verteidi- gungs minister der Exilregierung, Bel Kas- sem, gleichzeitig mit dem Führer der mar- rokkanischen Regierungspartei, Si Allal el Assi, eingetroffen ist. In beiden nordafri- kanischen Hauptstädten ist die diplomatische Tätigkeit äußerst rege. In den ganzen Kom- plex zwischen de Gauile und den Algeriern hat ohne Zweifel auch der Bruch zwischen Nasser und Bourguiba hineingewirkt, wäh- rend in Marokko gleichzeitig verschiedene kleinere Aufstände von einer gewissen Krisenlage zeugen. 5 De Gaulle hat ohne Zweifel die Absicht, die Rebellen im Schoß einer neuen Union zwi- schen Frankreich und Algerien sowie den un- abhängigen Staaten Tunesien und Marokko zu versöhnen, eine Entwricklung, die in Kairo natürlich als das vorläufige Ende des Pan- arabismus zumindest für seine Ausdehnung auf Nordafrika Mißfallen erregt. In der Um- gebung von de Gaulle zeigt man sich von einem erstaunlichen Optimismus, der viel- leicht nicht ganz ohne Grund ist. Joseph Rovan Paris) Kurzfristige Absage der CDU/CSU Interfraktionelle Besprechungen wegen fruchtlosen Verhandlungen im Auswärtigen Ausschuß verschoben Bonn, 29. Oktober Den Hoffnungen auf ein Zusammengehen der beiden großen Parteien in der Wieder- vereinigungspolitik ist in den letzten 24 Stunden wieder ein schwerer Schlag versetzt worden. Die CDU/CSU hat am Mittwoch kurzfristig eine für Mittwochmittag festge- setzte, interfraktionelle Besprechung abge- sagt und als Grund die schlechte Atmosphäre angegeben, die bei den Beratungen des Aus- wärtigen Ausschusses am Dienstagabend über die deutsche Note an Moskau ge- herrscht habe. Von den Sozialdemokraten waren die Darlegungen von Außenminister Brentano vor diesem Gremium als mißver- ständlich und negativ bezeichnet worden. Beide Parteien wollen die nächste Sitzung des Ausschusses am 6. November abwarten, ehe weitere Fühlungnahmen vereinbart wer- den. Auf dieser Sitzung wird dann wahr- scheinlich auch der deutsche Botschafter i Moskau, Dr. Kroll, referieren. d Die gereizte Stimmung im Auswärtigen Ausschuß hat nach der Darstellung von Sit- zungsteilnehmern verschiedene Ursachen. Allgemein— auch bei Abgeordneten der CDU/CSU— war erwartet worden, daß Brentano zumindest eine detaillierte Ueber- sicht über den Entwurf der Note an Moskau geben würde. Das Interesse der Abgeord- neten an diesem Entwurf ist deshalb beson- ders stark, weil die Anregung, daß die vier Großmächte ein Expertengremium für die Von unserer Bonner Redaktion Wiedervereinigung schaffen sollen, von einer Entschließung des Bundtestages ausgegangen War. Auhßenminister von Brentano beschränkte sich bei abend jedoch auf allgemeine Bemerkungen, Wobei er die Kritik an der Unverbindlich- keit seines Vortrages mit dem Satz beant- Wortete, der Auswärtige Ausschuß sei schließlich kein Redaktionsstab des Aus- wärtigen Amtes. Die nicht immer verbind- liche Form des Ministers verärgerte zunächst auch die christlich- demokratischen Abgeord- neten. Die Diskussion sachlicher Fragen ergab dabei durchaus nicht das Bild unüberbrück- barer Gegensätze. Die Bundesregierung hat zu erkennen gegeben, daß sie für das Vier- mächte-Gremium keine unerfüllbare Tages- ordnung wünscht, das heißt, die Behandlung eines Friedensvertrages soll nicht ausge- schlossen sein. Man möchte nur die Sicher- heit haben, daß auf jeden Fall über die Wiedervereinigung gesprochen wird. Die Ab- geordneten waren sich auch darüber einig, keine Einwendungen gegen die Hinzu- ziehung von technischen Beratern aus den beiden Teilen Deutschlands zu erheben. Nach den bisher vorliegenden Informationen soll die Note an Moskau äußerst verbindlich abgefaßt sein und jede Provokation sowie- tischer Empfindlichkeiten vermeiden. Der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses, der CDU-Abgeordnete Kurt Stuttgarter Regierung weiß von nichts Dementi zu einem im„Mannheimer Morgen“ erschienenen Artikel Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 29. Oktober Unter der Ueberschrift„Wird der Südwestfunk aufgelöst?“ brachte der „Mannheimer Morgen“ in seiner Ausgabe vom letzten Samstag einen Bericht seines Mainzer Korrespondenten, in dem dieser Bestrebungen der Landesregierung Rhein- Iand-Pfalz darstellte, die auf eine Auflösung des Senders in Baden-Baden abzielen sollen. Die Landesregierung von Baden-Württem- berg hat nunmehr die in dem Bericht aus Mainz enthaltenen Darstellungen aufs ent- schiedenste dementiert. In Stuttgart WIT d erklärt, es sei absolut unrichtig, daß die Regierung von Rheinland-Pfalz keinen Wert mehr auf die Verlängerung des im Jahre 1962 ablaufenden Staatsvertrages über den Südwestfunk lege. Im Gegenteil, 80 sagt man in Stuttgart, auf Anregung des Mini- sterpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Heter Altmeier, seien schon jetzt Gespräche zur Verlängerung dieses Staatsvertrages im Gange a 5 auer Im übrigen, Sei See, e e e der Landesregierung von Baden- Würktemberg nichts, bekannt davon, daß man in Mainz nach einer Auflösüng des Südwestfunks die Errichtung einer Rund- funkanstalt(eventuell in Saarbrücken— Die Redaktion) für den Gesamtraum Rhein- land-Pfalz-Saar anstrebe. Es seien über diese Frage auch keinerlei Gespräche zwi- schen der Stuttgarter und der Mainzer Re- gierung geführt worden. Auch über der- artige Gespräche seitens der Regierung Alt- meier mit der Regierung in Saarbrücken sei in Stuttgart nichts bekannt. Die Landes- regierung von Rheinland-Pfalz habe über- dies die in dem Artikel des„Mannheimer Morgen“ genannten Pläne zur Neuordnung der Rundfunkgrenzen im südwestdeutschen Raum bisher weder offiziell beschlossen noch irgendwelche Erklärungen dieser Art her- ausgegeben. Wien und Den Haag erhielten in Straßburg den Europa-Preis Straßburg.(dpa) In feierlicher Form hat der Präsident der Beratenden Versammlung des Europarates, Dehousse Gelgien), am Mittwoch den Stadtoberhäuptern von Wien und Den Haag den Europa-Preis 1958 über- reicht. Als Auftakt einer dreitägigen euro- päischen Kommunalkonferenz in Straßburg wurden damit die Verdienste der beiden Städte um den europäischen Gedanken un- terstrichen. Wien hat nach der Ungarn-Krise Tausende von Flüchtlingen aufgenommen. Die Stadt Den Haag ist als Sitz des Inter- 43 8 eee eee ub e e R nationalen Gerichtshofes zu einem Begriff für die Bemühungen um die friedliche Bei- legung, von Konflikten geworden. Der Preis bestent aus einer Trophäe, einer Medaille und einer symbolischen Schenkung von je 1200 Mark. Er wird jährlich zwei euro- päischen Städten verliehen. Bisherige Preis- träger sind Bordeaux, Turin, Puteaux (Frankreich), Offenbach/ Main, Coventry und Berlin. An der Kommunalkonferenz unter Vor- sitz von Bürgermeister Chaban- Delmas (Bordeaux) nehmen rund 140 Kommunal- politiker aus den 15 Staaten des Europarates teil. Die Schweiz, Finnland und Jugoslawien haben Beobachter entsandt. Die Delegierten vertreten über 100 000 europàische Städte und Gemeinden. Die 36köpfige deutsche Dele- gation wird von Bundeswohnungsbaumini- ster Paul Lücke geleitet. Hauptthema der Konferenz ist die Förderung des Europa- ankens durch die Rommunen. e seinen Ausführungen am Dienstag- Pariser Konferenz noch ei Georg Kiesinger, äußerte sich am Mittwoch- abend in einem Rundfunkvortrag zu dem Problem einer gemeinsamen Außenpolitik Und zu der sowjetischen Interpretation des deutschen Vorschlages für ein Viermächte- Gremium. Man sei in Moskau migverstan- den worden, wenn dort behauptet werde, die Arbeitsgruppe solle„für die Erörterung von Vorschlägen zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands“ gebildet werden. Der Vorschlag des Bundestages habe unmißver- ständlich das Ziel, daß die Kommission ge- meinsame Vorschläge erarbeiten solle, um die Wiederherstellung der Einheit zu för- dern. Im übrigen versuchte Kiesinger, Oel auf die Wogen zu gießen, indem er erklärte, auch im Auswärtigen Ausschuß sei die er- freuliche Tendenz der Parteien spürbar ge- wesen, in der Bemühung um das künftige Schicksal des ganzen Volkes nach einer ge- meinsamen Basis zu suchen, Da aber nichts verhängnisvoller wäre als eine gemeinsame falsche Politik, müßten die Parteien Position für Position daraufhin prüfen, ob und wo echte Gegensätze vorlägen und wo man sich im Eifer festgefahrener Bahnen in Schein- gegensätze verirrt habe. Gründe für seine Ablehnung teilt Klaus von Bismarck mit Bonn.(dpa) Der vom Verteidigungsaus- schuß für das Amt eines Wehrbeauftragten ausersehene Klaus von Bismarck hat die Gründe seiner Ablehnung einer Kandidatur für dieses Amt bekanntgegeben. Er sehe nur geringe Chancen für eine konstruktive Wahrnehmung des Amtes, heißt es in einem Brief Bismarcks an den Ausschußvorsitzens den Dr. Jäger, weil das Amt des Wehr- beauftragten sowohl mach dem Wortlaut des Gesetzes wie nach der Auslegung, die seine allgemeineren Formulierungen heute durch die Mehrheit des Parlaments erfahren, offenbar darauf beschränkt sei, Petitionen entgegenzunehmen und sie zu bearbeiten. Er sei zu der Ueberzeugung gekommen, schreibt Bismarck, daß die sehr unterschied- lichen Erwartungen, die sich innerhalb der Fraktionen mit der Funktion des Wehr- beauftragten verbinden, erschwerend seien. Von der Aufgabe her seien nach wie vor hohe Erwartungen berechtigt. Nach gründ- licher Ueberprüfung bezweifle er aber, ob die Voraussetzungen für die Erfüllung die- ser Erwartungen gegeben sind. Er sei des- halb nicht in der Lage, die ihm angetragene Kandidatur anzunehmen. 8 8 JJJSFFFFTFFCCCC 5 5 e e nmal gerettet Aber neue Verfahrensschwierigkeiten beim Thema Freihandelszone Paris, 29. Oktober Die Pariser Konferenz über die Europä- ische Freihandelszone wurde am Mittwoch durch einen Kompromiß vor dem Zusammen- bruch gerettet, doch ergaben sich gleichzeitig neue Verfahrensschwierigkeiten, die mög- licherweise neue Verzögerungen mit sich bringen werden. Der unter dem Vorsitz des britischen Generalzahlmeisters Maudling tagende Aus- schuß sollte am Mittwochmorgen über den Vorschlag Maudlings entscheiden, die Mini- sterbesprechungen bis zu einer Einigung fort- zusetzen. Die sechs Länder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erklärten sich im Grundsatz damit einverstanden, daß eine weitere Minister konferenz stattfindet und daß Anstrengungen unternommen werden, um die Freihandelszone zum 1. Januar in großen Zü- gen zu verwirklichen. Vorher müsse aber die Frage des Warenursprungs von den Fach- leuten der sechs Länder in Brüssel eingehend geprüft werden. Diese bereits teilweise vor- genommene Prüfung solle bis zum 31. De- zember abgeschlossen sein. Die sechs Länder Willigten darin ein, den Schlußtermin vorzu- verlegen, damit der Maudling-Ausschuß eine Möglichkeit erhalte, den gesamten Fragen- komplex bis zum 1. Januar zu erledigen. In der Umgebung des Maudling-Aus- schusses wird erklärt, daß immer noch die Möglichkeit bestehe, ein allgemeines Ueber- einkommen— allerdings ohne Vertragsunter- zeichnung— bis zum 1. Januar zu erzielen. Doch drohen durch die neue Verfahrens- regelung neue Schwierigkeiten. Die Fachleute der sechs EWG-Länder werden nur die Frage des Warenursprungs prüfen. Frankreich ist der Ansicht, daß alle in das Freihandelsgebiet gelangenden Waren einer rigorosen Kontrolle unterliegen müßten. Einige andere EWG- Mitglieder, insbesondere die Niederlande, sind der Ansicht, daß keine so strengen Kon- trollen erforderlich seien. Selbst wenn es den sechs gelingt, in dieser Frage zu einem ge- meinsamen Standpunkt zu gelangen, ergeben sich zwei weitere ernste Probleme, nämlich die Landwirtschaft und die Frage der vier Entwicklungsländer Griechenland, Türkei, Island und Irland. Frankreich macht sich bereit Das französische Kabinett hat am Mitt- woch den Minister für Finanzen und Wirt- schaft, Pinay, beauftragt, alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, damit die Wirtschaft Frankreichs ohne besondere Schwierigkeiten in den Gemeinsamen Markt einbezogen Wer- den kann. Pinay wird dazu ein Investitions- programm ausarbeiten.(AP/ dpa) Manöverbälle sind nicht Sache der Steuerzahler Bundesrechnungshof rügt mangelnde Sparsamkeit der Truppe/ Kostspieliges Porzellan beim Diplomatischen Dienst Von unserem Mitarbeiter Carl Schopen Bonn, 29. Oktober Der Bundesrechnungshof hat über die Haushaltsgebarung der Bundesregierung in einer Denkschrift, die am Mittwoch ver- öflentlicht wurde, eine Reihe kritischer Be- merkungen gemacht. So rügt der Bundes- rechnungshof allgemein, daß„die Kom- mandobehörden und die Truppenteile der Bundeswehr die Haushaltsmittel nicht immer mit der gebotenen Sparsamkeit be- Wirtschaften und oft nicht die Vorschriften beachten“. Die zuständigen Offlziere hätten nämlich keine ausreichenden Kenntnisse von Mren Aufgaben aut dem Gebiet der Truppen- haushalts wirtschaft. So hatten verschiedene Truppenteile, nur um keine Mittel verfallen zu lessen, im März 1957 besonders hohe Ausgaben getätigt und Vorräte angelegt, deren sie nicht bedurft hätten. In einem speziellen Fall habe eine Wehr- bereichsver waltung im März 1957 sechs Schneersumer gekauft, die Standortverwal- tungen zugewiesen worden seien. Einmal. so bemerkt der Bundesrechnungshof, sei für solche Beschaffungen das Amt in Koblenz zuständig, und zudem habe zu Ausgang des Winters kein dringender Bedarf an Schnee- räumern“ bestanden. Bei der allgemeinen Kritik zur Haushaltsführung der Bundes- wehr wird noch festgestellt:„Zuweilen lei- sten die Truppenteile Ausgaben, für die der Bundeshaushalt keine Mittel zur Verfügung stellt. So haben Truppenteile Manöverbälle Veranstaltet und Kosten dafür aus den Mit- teln bestritten, die für Uebungen bestimmt waren.“ 5 * Solche Eigenmächtigkeiten werden in dem Bericht noch an anderer Stelle gerügt, so anläßlich einer angeblichen Uebung, deren Teilnehmer schließlich auf der Automobil- ausstellung in Frankfurt landeten. Sech- zehn Offiziere und ein Feldwebel hatten sich auf eine viertägige, Reise in Dienstkraft- Wagen zum Zwecke der„taktischen und kraftfahrzeugtechnischen Weiterbildung“ be- geben. Am dritten Tag trafen sie auf der Automobilausstellung ein. Hätten sie für diese Fahrt keine Reisekosten liquidiert, Wäre der àabseitige Uebungszweck vielleicht gar nicht aufgefallen. Die Randbemerkung des Rechnungshofs hierzu:„Die Absicht, die Automobilausstellung zu besuchen, hätte sich auch bei Einsatz geringerer Mittel verwirk- lichen lassen: Dabei soll dahingestellt blei- ben, ob eine derartige Reise überhaupt zu rechtfertigen wäre.“ Auch das Auswärtige Amt muß einige Rügen einstecken. Der Bundesrechnungshof Weist darauf bin, daß„rein europäische Fragen in Uebersèe teilweise nur geringe Bedeutung haben und daher die kostspielige drahtlose Unterrichtung der überseeischen Vertretungen insoweit nicht erforderlich er- scheint.“ Weiter beanstandet er die Häufig- * keit der Dienstreisen, insbesondere mit Dienstkraftwagen, aus dem Ausland nach Bonn oder zum Besuch innerdeutscher Mes- sen und Ausstellungen, Die Dienstwohnun- gen einiger Botschafter und Gesandten seien mit besonders kostspieligem Tafelporzellan ausgestattet. Das dienstlich gebotene Mag der Repräsentation sei dabei erheblich über- schritten worden. Monatlich 60 bis 70 Millionen Mark für Militärbauten Bonn.(dpa) 60 bis 70 Millionen Mark monatlich gibt die Bundesbauverwaltung für Militärbauten aus, gab ein Sprecher des Bundesschatz ministeriums bekannt. Seit 1955 sind über 1600 militärische Bauvorhaben in Angriff genommen worden, 70 alte Kaser- nenanlagen sind bisher instandgesetzt wor- den. an nochmals 70 werde gegenwärtig noch gearbeitet und 20 andere würden zur Renovierung vorbereitet. 21 Kasernen sind neu gebaut worden, 23 andere befinden sich im Bau und 34 sind in der Planung. Für eine Kaserne, eine Bataillonsunterkunft, rechnet das Bundesschatzministerium mit 15 Millionen Mark Baukosten. Außer Kaser- nen wurden Flugplätze, Schießstandanlagen und Munitionsdepots gebaut. Fertig- gestellt wurden zwei Flugplätze. 15 werden gegenwärtig gebaut und 24 sollen erst noch begonnen werden., Teilweise werden aller- dings nur die Startbahnen verlängert. de Relder ermöglicht, Oftober. Die Aufgabe der bereits bestehenden 829758 Alljährlich wiederholt sich in Aegypten d „Wunder“, daß der Nil, mit seinem rund 600 Kilometern, längster Fluß der Welt, gerade u dem Zeitpunkt, wo die Ernte infolge der las. gen Trockenheit verloren zu gehen droht, große Wassermengen heranführt. In Athiopien ist dann nämlich die Regenzeit angebrochen, und das Wasser aus dem Gebirge speist den Strom. Dieser Periode, die die Bewässerung dauert von Juni bis und der geplanten Staudämme ist es, den Masserüberschuß uber einen längeren Zeit- raum zu verteilen. Man hat daher den Plan eines Riesendummes von funf Kilometer Länge 110 Meter Höhe und 1500 Meter Breite entuo fen, den sogenannten Assuan- Staudamm: mit seiner Hilfe soll ein gewaltiger Stausee ge. schaffen werden. Für dieses Projet haben dt Sowjets nunmehr eine Rubel-Hilfe von 4% Millionen und technische Hilfe versprochen. I Aegypten wurde inzwischen eine Oberkommis. sion für den Bau des Staudamms gebildet mit Vizepräsident Amer als Vorsitzenden. Dos Bauprojekt soll international ausgeschrieben werden. Neben japanischen interessieren sich auch deutsche Firmen für das Projelet. Vos einer deutschen Finanzhilfe weiß man 1 Bonn allerdings nichts. Totgeglaubte Bergleute in verschüttetem Stollen entdeckt Springhill Kanada).(dpa) Sechs Tage nac dem schweren Bergwerkunglück bei Spring- hill in der kanadischen Provinz Neuschott- land hat sich herausgestellt, daß mindestens 12 von 87 bereits totgeglaubten Bergleuten noch am Leben sind. Sie sollen sich in etwa 3900 Meter Entfernung vom Grubeneingang in einem Stollen befinden, der in der vel: gangenen Woche durch einen Erdstoß vel: schüttet wurde. Die Verbindung mit den Bergleuten wurde mit Hilfe eines Rohres vol 15 Zentimeter Durchmesser aufgenommen Ein Sprecher der Zeche von Springhill sagte dazu, möglicherweise befänden sich nod mehr Ueberlebende in der Erde. Die Uebel. lebenden sind durch eine 18 Meter stark Schicht aus Steinen und Geröll von det Außenwelt abgeschnitten. Ihren Rettern lie. gen sie durch das Rohr diese Nachricht au, kommen:„Hier sind zwölf von uns. Komm und holt uns.“ Man hofft, die Verschüttete! im Laufe des heutigen Donnerstag befreien können. Das schwere Unglück in Springhil dem tiefsten Stollen Nordamerikas, hatte ch am vergangenen Donnerstag ereignet. Von 10 Bergleuten konten 81 lebend, sechs nur no tot geborgen werden, 87 blieben zurück.. Schellenberg fordert automatische Rentenanpassung Bonn.(AP) Der Sozialexperte der 850 Professor Schellenberg, erklärte am Mit woch, der Rücktritt von acht der zehn M glieder des Sozialbeirates komme praktisd der Selbstauflösung gleich und zeige, daß 0 der Anpassung der Renten an die wt, schaftliche Entwicklung die gesetzlich fesl⸗ gelegte Methode praktisch nicht anwendbel sel. Die Spp habe den Sozialbeirat 1% vornherein abgelehnt, da er angesichts det Meinungsverschjiedenheiten über die 1 griffe Leistungs fähigkeit, Produktivität un Veränderung des Volkseinkommens vor eile unlösbare Aufgabe gestellt worden 8 Schellenberg forderte, daß aus dem Scher tern des Sozialbeirates unverzüglich die e sequenzen gezogen würden. Her Sorialben müsse aufgelöst und die Renten in Zukunf automatisch angepaßt werden. ; Siehe auch Seite 6 und Seite 14 — — — N D 1 D pten das rund 650 gerade 2 der lan. en droht, At hiopies gebyocheß, speist den wässerung Juni bis stehenden ges, deß ren Zeit- den Plan ter Länge, e entwor. amm; mit ausee ge- haben die von 400 rochen. I. r Eommis. bildet mit den. Das eschriebeß ieren gich jelet. Vos man i 1 eckt Tage nad i Spring- ſeuschott- indestens ergleuten h in etwa eingang der ver- stoß ver- mit den ohres von e nommen, ill sagte sich noch ie Ueber- er starke von det ꝛttern lie. nricht u. 8. Kommt schütteten efreien Springhil, hatte sich et. Von 11 nur noch rück. atische der S0 am Mf. zehn Mi- praktisc ge, daß in die wil, lich fes nwendbal, eirat vol ichts del die Be, vität unt 5 vor eile rden Se. em Schel die 8 7 zialbelt W Zukunl — te 14 Nr. 251/ Donnerstag, 30. Oktober 1958 MORGEN Seite 3 Europas Ernteertrag In Europa hat es in diesem Jahre mit Ausnahme der Sowjetunion, die wiederum große Erfolge der„Ernteschlacht“ meldete, keine Rekordernten gegeben. Der Ernteer- trag war im allgemeinen mäßig bis gut. Uber gute Ernteergebnisse beérichten neben der Sowjetunion Polen, Finnland, Griechenland, Italien und Spanien. Dagegen beeinträchtigte der nasse Sommer den Ernteertrag in Schwe- den, Dänemark, Großbritannien, den Nieder- landen und Frankreich. Jugoslawien hatte die dritte Mißernte seit Kriegsende. Ein verregnetes Frühjahr und ein Sommer ohne Niederschläge führten vor allem in Serbien, Mazedonien und Bosnien zu schlechten Getreide-, Hackfrucht- und Heu-Ernten. In der Bundesrepublik war die Ernte unterschiedlich. Einem sehr guten Obst- und Futterpflanzenertrag steht eine mittlere Getreide-, Gemüse- und Kartoffel- ernte gegenüber. Nach den Berichten der dpa-Korrespon- denten aus den Hauptstädten Europas ergibt sich folgendes Bild des Ernteertrages: Getreide: Mittelmäßig bis gut, vereinzelt sehr gut. Schweden: Wegen schlechter Witterung (viel Regen) unter Jahresdurchschnitt, nur Futtergetreide normal. Finnland: Roggen und Weizen qualitativ pesser, quantitativ geringer als im Vorjahr. Hafer besser. Dänemark: Mittleres Ergebnis— 95 Pro- zent der Vorjahresernte. Sowjetunion: Rekordernte des Jahres 1956 mit 3,3 Milliarden Pud(1 Pud= 16,3 kg), wird mindestens erreicht. Polen: Gute Ernte, Ertrag mit 13,5 Mill. Tonnen etwas höher als im Vorjahr. Jugoslawien: Mißernte in Serbien, Maze- donien und Bosnien. Der Brotkorb wird in diesem Winter höher gehängt. Einfuhren not- wendig. Großbritannien: Nur bei Gerste zufrie- denstellend, Sonst mäßig. Nasser Sommer be- einflußte Qualität. Niederlande: Schwere Regenfälle beein- kträchtigten Ernte. Hektarerträge 1 bis 4 Pro- zent niedriger als 1957. Frankreich: Weizenernte litt unter ver- regnetem August. Nur im Mittelmeergebiet normale Erträge. Da vergrößerte Anbauflä- chen, liegt Gesamtertrag etwas höher als 1957. Mais und Reis gut. Spanien: Gutes Getreidejahr mit Ueber- schüssen. Griechenland: Mit etwa 1,7 Mill. Tonnen guter Ertrag durch günstiges Wetter. Italien: Weizenernte mit 9,3 Millionen Tonnen sehr reichlich. Gute Ernten auch bei Reis, Hafer und Mais. Hackfrüchte zufriedenstellend. Finnland: Ergebnis entspricht der Vor- jahresernte. Schweden: Qualität mittelmäßig, Ertrag noch nicht zu übersehen. Dänemark: Ertrag wie im Vorjahr. Sowjetunion: Gute Kartoffelernte, sehr gute Zuckerrübenernte. Zuckerrüben-Ueber- schüsse werden als Viehfutter verwendet. Polen: Kartoffelernte wird auf 36 Millio- nen Doppelzentner geschätzt— 2,5 Prozent mehr als 1957. Jugoslawien: Zuckerrübenernte unter Durchschnitt. Großbritannien: Gute Kartoffelernte, doch teilweise Schwierigkeiten bei Lagerung in- folge Mehltau befürchtet. Zuckerrübenernte größer als im Vorjahr. Niederlande: Sehr zufriedenstellend.— 300 000 Tonnen Kartoffeln mehr als im Vor- jahr. Griechenland: Kartoffelernte niedriger als im Vorjahr, da Anbaueinschränkung.(1957 blieben die Bauern auf ihren Kartoffeln sitzen. Italien: Kartoffelernte normal, Zuckerer- trag bei Zuckerrüben mit 875 000 Tonnen et- Was geringer als 1957 und auch weniger als Eigenbedarf von 900 000 Tonnen. Obst: in jeder Menge Ebenso wie die Bundesrepublik hatten auch viele andere europäische Länder ein gutes Obstjahr. Zum Teil waren die Ernten Ausgezeichnet. Nur in Griechenland fiel der Ertrag etwas geringer als im Vorjahr aus. Der Obstertrag in den einzelnen Ländern: Reicher Ertrag der Weinberge 5 Spanien, Italien und Jugoslawien können in diesem Jahr über eine gute Weinernte berichten. In Frankreich konnte der Durch- schnitt der Jahre 1952/56 dagegen nicht er- reicht werden. a Nachfahren der Sklaven erobern Amerikas Großstädte Immer mehr schwarze Zuwanderer aus dem Süden/ Weiße Bevölkerung wandert in die teuren Vorstädte ab Seit im vorigen Herbst amerikanische Fallschirmjäger mit aufgepflanztem Bajonett vor der Oberschule von Little Rock im ame- rikanischen Staate Arkansas aufzogen, steht der Streit um die Rassentrennung im inner- politischen Bild der USA im Vordergrund. Little Rock war nur die eine Seite der Aus- einandersetzung im traditionell der Rassen- trennung huldigenden„tiefen Süden“. Eine vielleicht noch dramatischere Entwicklung jedoch zeigen die großen Städte im Nord- osten und Norden des Landes, in denen Rassenschranken eine bei weitem geringere oder gar keine Rolle mehr spielen. In diese Städte ergiebt sich ein stetig wachsender Strom von schwarzen Zuwanderern aus dem Süden. Die Nachfahren der Sklaven erobern den Norden, der ihre Vorfahren befreit hat. In New Vork wohnen fast 1,1 Millionen Neger— mehr als in irgend einer anderen Stadt der Welt. Jeder achte Einwohner zwi- schen East River und Hudson ist ein Neger. In der Bundeshauptstadt Washington wird in anderthalb Jahren jeder zweite Bürger der Stadt ein Neger sein. Hand in Hand da- mit geht die Flucht der weißen Bevölkerung aus den groben Städten in die Vororte. Zu- rück bleiben übervölkerte Neger-Viertel, in denen Elend und Verbrechen einander fin- den. In New Lork wie in Washington ergibt sich das gleiche Bild: die Höhe der Wohl- fahrtsausgaben klettert, und ebenso die Zahl der Verbrechen. In Washington machen die Neger zur Zeit 43 Prozent der Stadtbevöl- kerung aus. Auf ihr Konto kommen jedoch 77 Prozent aller schweren Verbrechen. In diesen Städten gibt es keine Rassen- schranken. In der Bundeshauptstadt sind sie vor einiger Zeit aufgehoben worden, auch an den Schulen. So sieht es offiziell aus. Tatsächlich jedoch sind die Trennlinien zwi- schen Weiß und Schwarz freiwillig oft schär- fer gezogen, als es ein Gesetz erzwingen könnte. Die Weißen, sozial meist besser ge- stellt als die Zuwanderer— überwiegend ehemalige Landarbeiter— aus dem Süden, können die Flucht in die teuren Vororte mit- machen. Sie haben dort ihre Parks, ihre Schwimmbäder, Kinos, Schulen, in denen kaum Neger anzutreffen sind. In der Innen- stadt gibt es schon heute Schulen, die dem Buchstaben nach Weißen und Farbigen in gleicher Weise offenstehen, wo aber prak- tisch fast nur noch schwarze Schüler zu fin- den sind. Die weißen Eltern, die noch in in- nerstädtischen Vierteln leben und es sich leisten können, schicken ihre Kinder auf Pri- vatschulen, die Weißen vorbehalten sind. So sind in Washington fast drei Viertel aller Kinder an den öffentlichen Schulen Neger. Gleichzeitig klagen die Stadtväter über die zunehmende Zahl von Zwischenfällen an den öffentlichen Schulen. In New Vork sind an einigen besonders gefährdeten Schulen Polizeiwachen aufgezogen. Hier kommt noch hinzu, daß ein fast ebenso großer Prozent- satz der Schüler der stetig wachsenden Gruppe von Portoricanern entstammt, die seit Jahren nach New Vork strömen und jetzt schon die Zahl von 600 000 erreicht haben. Einsichtige Persönlichkeiten sind sich darüber klar, daß es sich bei den wachsen- den Spannungen, bei der ganzen Umschich- tung in den großen Städten vielleicht gar nicht einmal so sehr um ein Problem der Hautfarbe, als vielmehr um ein soziales Problem handelt. Denn zwischen den Negern selbst bestehen mitunter größere Gegensätze als zwischen Schwarz und Weiß. Da ist die Gruppe„alteingesessener“ Neger, deren Vorfahren schon im Norden wohnten. Sie sind heute in den Fabriken und Aemtern zu wichtigen Posten aufgerückt, haben vielfach hervorragende Bildung erfahren, sie wirken in den Gemeindevertretungen mit und ha- ben einen Lebensstandard errungen, der dem der Weißen durchaus ebenbürtig ist. Mit ihrer Umgebung, in der sie seit langem hei- misch sind, verbindet sie weit mehr als mit den Zuwanderern aus dem Süden, die ohne Habe, ohne Ausbildung und ohne mensch- liche Bindungen in den von ihnen„erober- ten“ großen Städten verloren dastehen. Mit einer Trennung in schwarze und weiße Wohnbezirke ist es nicht getan, denn das würde die sozialen Gegensätze noch ver- schärfen. Darüber sind sich alle Einsichtigen einig. Politiker haben daher angeregt, in den Städten Schulen einzurichten, in denen die Zuwanderer aus dem Süden mit dem Stadt- leben vertraut gemacht werden sollen, um ihre Eingliederung zu erleichtern. f Hans Hagen Einwohner von Washington haben kein Stimmrecht Die Schöpfer der Verfassung wollten einen politisch neutralisierten Ort für den Sitz der Regierung Am 4. November wird in den Vereinigten Staaten gewählt. Der Wahlkampf ist in vol- lem Gange. Politiker reisen über Land, hal- ten Reden und schütteln unzähligen Leuten die Hand, aber um die Stimmen der Einwoh- ner Washingtons bemüht sich niemand. Es gibt sie nicht. ö Wenn man sich vorstellt, die Bürger Bonns dürften nicht wählen, ihre Stadt würde von Regierungskommissaren verwal- tet und der Bundestag übte nebenbei die Befugnisse des Stadtparlaments aus, erhält man ein ungefähres Bild von dem eigentüm- lichen Status der amerikanischen Bundes- hauptstadt. Die Washingtoner haben kein Wahlrecht, weil die Schöpfer der Verfassung den Sitz der Regierung politisch neutrali- sieren wollten. Sie dürfen nicht einmal in ihren eigenen städtischen Angelegenheiten selbst bestimmen. Alle Gewalt über den Dieser hugere Herr u ist der pensionierte britische Feldmarschall Viscount Montgomery. Er betritt hier das Postamt in Farnham(England), um seine wöchentliche Altersrente in Höhe von 29,20 DM abzuholen. Der jetzt 70jdhrige ehemalige stellvertretende VAT O- Oberbefehlshaber bekommt neben dieser Rente allerdings noch nom Heer eine Pension in Höhe von 30 O0 DM jährlich und durfte außerdem an seinen Memoiren schätzungs- weise eine Million DM verdienen. AP-Bild „District of Columbia“, wie die amtliche Ge- bietsbezeichnung lautet, liegt beim Bundes- parlament. Was dieses für die Stadt be- schließt, wird von drei„Commissioners“ aus- geführt, die der Präsident mit Zustimmung des Senats ernennt. Der Vorsitzende dieses Kollegiums—„President of the Board of Commissioners“ genannt— übt die zere- moniellen Funktionen eines Stadtoberhaup- tes aus. Die in Washington erhobenen ört- lichen Steuern wandern nicht etwa in den Stadtsäckel, sondern in die Kasse der Regie- rung. Der Kongreß bewilligt jedes Jahr für den städtischen Haushalt die Mittel, die er für erforderlich hält. Als das Washingtoner Stadtoberhaupt kürzlich London besuchte, sahen sich die dortigen Zeitungen genötigt, ihren Lesern zu erklären, warum dieser„Bürgermeister“ eigentlich gar keiner ist, und weshalb die Einwohner seiner Stadt kein Stimmrecht haben. Das entbehrte nicht einer pikanten Note— hatten doch die amerikanischen Ko- lonisten im 18. Jahrhundert die britische Herrschaft nicht zuletzt deshalb abgeschüt- telt, weil sie dem König Steuern zahlen mußten, ohne im englischen Parlament ver- treten zu sein.„Besteuerung ohne Vertre- tung ist Tyrannei“, war eine Kampflosunę der Kolonisten. Wollte man den Washingtonern ein Stimmrecht in nationalen Angelegenheiten geben, so müßte die Verfassung geändert werden. Eine begrenzte Selbstverwaltung könnten sie durch einfaches Gesetz erhalten, doch hat keiner der darauf abzielenden Pläne bisher die Zustimmung des Kongres- ses gefunden. Die mehr als 850 000 Ein- wohner des Districts of Columbia sind selbst geteilter Meinung. Viele leben nur vorüber- gehend in der Hauptstadt. Ihnen ist es gleich, ob Washington eine gewählte Stadt- verwaltung hat oder nicht. An den Kongreß- und Präsidentschaftswahlen können sich alle, die aus anderen Teilen des Landes hier- her kommen, ohnehin in ihrem Heimatstaat brieflich beteiligen. Andere Washingtoner weißer Hautfarbe fürchten, daß in einer ge- wählten Verwaltung die Neger dominieren würden! Hauptsächlich aus diesem Grunde sprachen sich bei einer inoffiziellen Abstim- mung vor elf Jahren 40 Prozent der weißen Teilnehmer gegen die Selbstverwaltung aus. Damals betrug der Bevölkerungsanteil der Neger 28 Prozent. Inzwischen ist er auf etwa 43 Prozent gestiegen, und die Schülerschaft der öffentlichen Grund- und Oberschulen besteht schon zu 74 Prozent aus Negern. K. H. Schwab Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist ge- schlossener Hochnebel, darunter trüb und dunstig. Oertlich in der Frühe auch Nebel. Nur nachmittags gebietsweise, später wahr- scheinlich auch verbreitet Aufreißen des Hochnebels. Von geringem Nässen des Nebels abgesehen niederschlagsfrei. Tages- temperaturen unter dem Hochnebel sechs bis acht Grad, außerhalb desselben um zwölf Grad. Fröhtempe n meist zwei bis fünk Grad. Nur in nel 0 aumen um null Grad und Bodenfrost, in Odenwald und Bauland auch leichter Frost. Ubersicht: Der hohe Druck hat sich lang- sam weiter nach Osten zurückgezogen, je- doch bleibt die südliche Strömung an seiner Westflanke so schwach, daß sie die Boden- schicht in der Rheinebene nicht völlig be- seitigen kann. Sonnenaufgang: 7.10 Uhr. Sonnenuntergang: 17.09 Uhr. Vorhersage-Narte 1 För 30.10.52- Uhr 7 10070 f. 0 1925 stoccholn 28 2 Pegelstand vom 29. Oktober Rhein: Maxau 473(8), Mannheim 329 (12), Worms 253(11), Caub 251(13). Neckar: Plochingen 121(2), Gundels- heim 175(5), Mannheim 333(9). Was sonst noch geschah 13 Tote und vier Verletzte hat eine Explo- sion in einem unteren Abbaustollen eines Kohlenbergwerkes in Summerville(Westvir- ginia) am Dienstag gefordert. Der Zustand von zwei Verletzten wird als ernst bezeichnet. Die Bergwerksleitung hat sich bisher noch nicht über die Ursachen des Unglücks ge- äußert. Es war das zweite Unglück innerhalb von zwei Tagen im Kohlenrevier von West- virginia. Am Montag waren 22 Bergleute durch eine Gesexplosion in einem etwas 150 Kilometer von Summerville entfernt gele- genen Bergwerk ums Leben gekommen. * Zu dem schweren Bergwerksunglück in Springhill in der kanadischen Provinz Neu- schottland hat Bundespräsident Heuss dem Generalgouverneur Vincent Masey telegra- fisch seine Anteilnahme ausgesprochen. In Springhill wurden am Donnerstag voriger Woche nach einem Erdstoß 174 Bergarbeiter unter Tage eingeschlossen. Von ihnen konn- ten bis zum Wochenende 81 lebend, 10 dage- gen nur noch tot geborgen werden. * Eine 32 Jahre alte Frau aus Englewood im amerikanischen Bundesstaat Colorado ist von einem siebenjährigen Jungen angeschossen und schwer verletzt worden, weil sie sich ge- weigert hatte, dem Jungen ihre Geldbörse zu geben. Wie die Frau der Polizei mitteilte, war der Junge plötzlich aufgetaucht, hatte einen Revolver auf sie gerichtet und gefor- dert:„Lasse die Geldbörse fallen, oder ich schieße!“ Sie habe das ganze für kindliches Spiel gehalten und sei die Stufen zu ihrem Haus heraufgegangen, ohne den Jungen zu beachten. Die Kugel des enttäuschten kleinen Räubers traf sie in den Rücken. * Nach 27 Jahren sind in der Nähe von Ca- bramurra, etwa 480 Kilometer westlich von Sydney(Australien) Wrackteile eines im März 1931 vermißten Flugzeuges, das sechs Flug- gäste und zwei Besatzungsmitglieder an Bord gehabt- hattè, aufgefunden worden. Ein Land allein könnte das nicht bezahlen CERN— die„Hohe Schule“ für Kernenergie- Spezialisten Wie ein prähistorischer Ringwall ragt die kKreiskörmige Erhebung, von 200 Metern Durchmesser aus der ebenen Rasenfläche in- mitten von Hallen und Gebäuden heraus. Unmittelbar an der französischen Grenze in der Nähe des Genfer Flughafens bei dem Schweizer Meyrin liegt dieses europäische, von 12 Nationen ins Leben gerufene Kern- korschungszentrum CERN. In dieser über- nationalen Forschungsanlage soll den ange- schlossenen Ländern— Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Holland, Italien, Jugoslawien, Norwegen, Schweden, Schweiz, Bundesrepublik Deutsch- land— die Durchführung von Forschungs- aufgaben an großen und kostspieligen, von einem einzelnen Land kaum zu beschaffen- den Apparaturen zur Erforschung von Teil- chen hoher Energie ermöglicht werden. Der Ringwall enthält in seinem Innern den unterirdischen Tunnel für den bei seiner Fertigstellung im nächsten oder übernäch- sten Jahr zunächst noch größten Zirkular- beschleuniger der Welt, das sogenannte Pro- tonen- Synchrotron für 25 Milliarden Elek- tronenvolt(Gew). Eine ähnliche Anlage ist in Brookhaven(USA) im Bau. In der UdSSR 9 man einen noch stärkeren Beschleu- iger. Solche Beschleunigungs-Maschinen dienen dazu, geladenen Teilchen wie Elektronen oder Protonen eine 80 hohe Geschwindigkeit zu geben, daß sie beim Auftreffen auf Atom- Erne Zerfalls- oder Umwandlungsprozesse Auslösen, aus denen sich— neben manchem anderen— Schlüsse auf die Zusammen- setzung und den Aufbau der Atomkerne, auf die Art und Größe der Bindungskräfte, auf Eigenschaften der Elementarteilchen und ihr Verhalten bei Zusammenstößen oder anderen Wechselwirkungen ziehen lassen. In den kleineren Geschwindigkeitsbereichen haben die in linearen und zirkularen Beschleuni- gern erzeugten Teilchen die Geschosse der kosmischen Höhenstrahlung abgelöst, wäh- rend man für die Untersuchungen mit sehr energiereichen Teilchen vorerst noch auf die Höhenstrahlung angewiesen bleibt. Bei CERN sind zwei Teilchenbeschleuni- ger vorgesehen: ein Zyklotron für 600 Mil- lionen Elekronenvolt(Me), das bereits seit über einem Jahr in Betrieb ist, und das groge Protonen- Synchrotron. Während sich das Zyklotron nur in gewissen Einzelheiten und in der Gröhe von einem normalen Zyklo- tron, wie es beispielsweise auch in Heidel- berg in Betrieb ist, unterscheidet, stellt das Synchrotron mit seinem Durchmesser von 200 Metern eine Spezialkonstruktion dar. Man betritt den unterirdischen Tunnel des Synchrotrons, der in Anlage und Ab- messungen etwa einem geräumigen Unter- grundbahntunnel gleicht, durch eine große Halle, die später den Linearbeschleuniger aufnehmen soll. Dieses Gerät bringt die Pro- tonen, die in einer engen Röhre im 200 Meter-Tunnel umlaufen sollen, auf eine beträchtliche Anfangsgeschwindigkeit und schießt sie dann tangential in die Ring- röhre ein, wo sie durch stufenweise Be- schleunigung in mehreren hunderttausend Umläufen— dabei legen sie Wege von etwa 300 000 Kilometer zurück— auf die hobe Endenergie von 25 Gey gebracht werden. (Zum Vergleich: die Entfernung Erde Mond beträgt etwa 380 000 Kilometer.) Feste Betonfundamente, auf mächtigen Unterlage- pfeilern tief auf dem Felsboden aufsitzend, tragen die schweren Ablenkmagnete, die wegen der Anwendung eines besonderen Fokussierungsprinzips nur verhältnismäßig wenig, nämlich insgesamt 4000 Tonnen wie- gen.(Zum Vergleich; das Gewicht einer modernen Schnellzugdampflokomotive liegt in der Größenordnung von 100 Tonnen; das Gewicht des Ringmagneten würde also unge- kähr dem Gewicht von 40 Lokomotiven ent- sprechen. Der russische Magnet in Dubno wiegt zum Beispiel 32 000 Tonnen.) Zwischen den Polen dieser aneinander- gereihten metergroßen Magnetblöcke wird die im Querschnitt ovale, etwa 8 auf 12 Zentimeter messende metallische Ringröhre mit 200 Meter Durchmesser montiert. An die Genauigkeit der Aufstellung dieser Magnete werden unwahrscheinlich hohe Anforderun- gen gestellt: die Toleranzen von Magnetblock zu Magnetblock betragen bei dem Ring- durchmesser von 200 Metern nur 0,1 Milli- meter! Für die Fundamentierung der Ma- gnetblöcke mußten besondere Vorkehrungen getroffen werden, um eventuell auftretende Erdbebenwellen oder andere, etwa durch starke Meeresbrandung an weit entfernten Küsten hervorgerufene minimale Verschie- bungen der festen Erdkruste zu dämpfen. Zur Erzielung dieser notwendigen großen Genauigkeit reichten die üblichen optischen Vermessungsmethoden nicht aus; man ver- wendet schließlich Drähte aus einer beson- deren Legierung, die sich bei Temperatur- schwankungen in ihrer Länge nicht ver- ändern, und griff damit auf mechanische Ver- messungsmethoden zurück. 5 Natürlich ist die Luft in dem großen Tun- nel sehr gut klimatisiert, da geringe Tempe- ratur veränderungen zu Verbiegungen der Röhre und damit zu einer Abweichung des sehr energiereichen Protonenstrahls von sei- ner Sollbahn im Inneren der engen Röhre und zu ihrer Zerstörung führen können. Der junge Forscher Professor Pr. Schmel- zer àus Heidelberg ist für den Aufbau des Synchrotron mit verantwortlich. Er wies in seinen Erklärungen noch auf zahlreiche andere unwartete Schwierigkeiten hin, deren Behebung jeweils eine eigene Forschungs- aufgabe darstellt, die aber sehr schnell ge- löst werden muß, soll sich der Bau der Ma- schine nicht um Monate oder Jahre ver- z6gern. Oft mußten schnelle Entschlüsse ge- faßt werden, wenn plötzlich neue Probleme auftraten. Eine ausgezeichnete Schule für junge Physiker! Dr. Karl Reger Europäer am Werk Industrie- Union sucht Kontakt z U Berufsverbänden 5 Die europäische Dachorganisation der Un- ternehmerverbände, die Union der In- dustrien der Europäischen Gemeinschaft, nervorgegangen aus der Union der Industrien der Schumanplanländer, will sich stärker Arbeitet in Brüssel. Gegenwärtig nimmt man Fühlung eUrO- päischen Berufsverbänden, die zum Teil recht gut organisiert sind. Es ist beabsichtigt, die Tätigkeit dieser gegenwärtig autonomen organisieren. Ihr Sekretariat auf mit den bereits bestehenden jetzt die erste internationale Untersuchung über die Warenverteilung in der Schuh- branche veröffentlicht. Diese 44 Seiten starke Broschüre(La Distribution dans le Seeteur de la Chaussure en Europe) befaßt sich mit der Struktur des Schuhhandels unter Be- rücksichtigung der selbständigen Einzelhan⸗ delsgeschäfte und der Filialpetriebe sowie der spezialisierten Verkaufsstellen. Sie ent- hält auch Angaben über den Personalbe- stand der spezialisierten Betriebe, die Ver- teilungskosten, das Preisfestsetzungssystem, die Berufsorganisation und die Bedeutung der Einkaufsgruppen. Die OEEC-Sachver- ständigen beschäftigten sich darin außerdem mit den wichtigsten Problemen dieser Bran- che, besonders mit der Vielfalt der Modelle, mit den saisonalen Schwankungen in der Nachfrage, dem Einfluß der Mode sowie der Produktivität. Berufsausbildung Auf Initiative der Europaischen Produk- 5 trale tre i in Paris 26. November Sachversts ner grür ion ub unigte B bildung von nicht izlerten Arbei- die beschle Aualilizierten und tern. Man wird sich vor allem mit der Orga- on und den technischen Fragen dieser erufsausbildung auf Grund nationaler Be- richte befassen, die von fast allen Mitglieds- privaten europäischen Verbände zu koordi- staaten der EPZ eingereicht werden, Die Be. nieren und mit Hilfe ihres organisatorischen deutung der Tagung Wird auch dadurch Apparates der Union der Industrien der unterstrichen, daß alle zuständigen inter Europzischen Gemeinschaft stärkeres Ge- nationalen Organisationen und Einrichtungen wicht bei den europäischen Einrichtungen Beobachter zu geben Schuhhandel unter Lupe Der Ausschuß für Leder ind Häute im internationalen hat bände. Europäischen Wirtschaftsrat(OEEC) entsenden, etwa das Genfer Komitee für Internationalen Bevölkerungs- austausch(CIME), die Montan-Union das Internationale Arbeitsamt und die großen kreien Gewerkschaftsver- 85 N 8 * 8— 5 n 8 8 3 8 n r 8 n n 8 MANNHEIM Donnerstag, 30. Oktober 1958/ Nr. 281 Lehrstellenwünsche konnten weitgehend erfüllt werden: 7000 jugendliche wählten sick einen Beruf Metallindustrie war auch 1958 am beliebtesten/ Handwerk und Einzelhandel mit Nachwuchssorgen „Die Technik zieht mit suggestiver Kraft die jungen Leute an; alles drängt zur Industrie!“ Dieser Satz, der die Berufsneigungen der jungen Mannheimer in den vergangenen Jahren charakterisiert, galt unverändert auch für die Jugendlichen, die 1958 im Rhein-Neckar-Raum vor der Berufswahl standen. Von mehr als 3000 jungen Menschen, trat fast die Hälfte ein Lehrverhältnis in der Metallindustrie und im Metallhandwerk an. Sie festigte damit weiterhin den Ruf Mannheims als „Metallstadt“, Den Vogel schoß die Metallindustrie ab: Bei den Maschinen- schlossern, Werkzeugmachern und Mechanikern konnten nicht nur alle Lehrstellen restlos besetzt werden, sondern viele Jugendliche mußten von der Berufsberatung tür andere Aufgabengebiete gewonnen werden, da die offenen Lehrstellen„aus- verkauft“ waren. Leidtragender dieser Entwicklung war das Handwerk, dessen Lehrstellen oft unbesetzt blieben. Verwaltungsrat Josef Beck, der Leiter der Be- rufsberatung im Mannheimer Arbeitsamt, freut sich daher über jeden„Berufs- rebellen“, der gegen den Strom der Zeit schwimmt und„im Handwerk berufliche Selbständigkeit und ökonomische Unabhängigkeit anstrebt“. Entgegen allen Erwartungen wurden 1958 un Mannheimer Raum mehr Jugendliche Gehn Prozent) aus den Schulen entlassen, als im Jahr zuvor. Der erste„geburtenschwache“ Jahrgang verläßt erst 1959 die Volksschulen. Fast 7000 Jungen und Mädchen standen im Ar- Ausländische Kameras warum! Die weltbekannte deutsche Kamera · Industrie bietet in allen Preislagen Spitzenerzeug- nisse, die in der ganzen Welt im Hinblick auf Preis und hervorragende Qualität Bewunderung und Anerkennung finden! Alle diese weltbekannten deutschen Erzeug- nisse von Asta Braun Kodak Leitz Minox Liesegang Voigtländer Zeiss Ikon usw. finden Sie in reichster Auswahl und zu bequemsten Zahlungspedingungen bei Mannheim NON N l Plenken Photokalser ci, 7 tereite straße) pPhoto-Neimann P 2, 1 Pfenken peitsamtsbezirk Mannheim und den angeglie- derten hessischen Gemeinden vor der Auf- gabe, sich für einen Beruf zu entscheiden. „Die Berufswünsche der jungen Leute konn- ten weitgehend erfüllt werden; Sorgen ma- chen nach wie vor nur das Handwerk und der Einzelhendel“, kennzeichnet Verwaltungsrat Beck die Situation. „Alles drängt zur sozialen Sicherheit. Es kehlen mir ein paar hundert begabte Volks- schiller, die über eine gute Hendwerkslehre Mren beruflichen Lebensweg gehen“, meint der Leiter der Berufsberatung und verweist auf die Verhältnisse in der Schweiz.„Dort ist der ganze Mittelstand, der sich noch weitge- hend auf Berufe des Handwerks gründet, Träger des wirtschaftlichen Lebens.“ Schluß- kfolgerung:„Die Zeit des Handwerks ist noch nicht um!“ Allerdings müsse die Oeffentlich- keit Kredite zur Verfügung stellen, damit die jungen Leute den Schritt zur Selbständigkeit tun können. „Die Lehrlingsausbildung in den Großbe- trieben ist gut; die Arbeitszeit ist angenehm geregelt!“ Diese Anschauung unter den Ju- gendlichen führte zu dem Riesenandrang in der Metallindustrie, so daß es in der Regel keine Schwierigkeiten bereitete, geeignete Lehrplätze zur Verfügung zu stellen, Im Handwerk erwiesen sich nur noch die Bau- schlosser und Kraftfahrzeughandwerker als attraktiv für den Nachwuchs; die offenen Lehrstellen konnten zum größten Teil besetzt werden. Aber in vielen anderen Sparten des Handwerks wird der Lehrlingsmangel immer bedrohlicher. Ueber die Zahl der 1958 offen gebliebenen Lehrplätze gibt es im Arbeitsamt keine genauen Unterlagen. Viele Meister sind es müde geworden, ihre freien Plätze noch anzumelden, nachdem sie jahrelang vergeb- lich auf Lehrlinge warteten. Von 78(gemeldeten) Bäckerlehrstellen konnten in diesem Jahre nur 28 besetzt wer- den. Für 56 gemeldete Metzgereilehrplätze meldeten sich nur 29 Interessenten. Das Nah- rungsmittelhandwerk lebt fast ohne Nach- wuchs. a In der kaufmännischen Branche dagegen konnten die Lehrstellenwünsche weitgehend berücksichtigt werden. In weit über 500 Lehr- stellen für Groß-, Außenhandels- und Indu- striekaufleute wurden junge Menschen ein- gewiesen. Nur der Speditionskaufmenn war — trotz guter Aussichten— nicht mehr viel gefragt. Auch der Einzelhandel hat Sorgen, denn die meisten Mädchen haben Sehnsucht nach dem Büro.„Aber Mannheim, das Ver- kaufszentrum für Nordbaden und die Pfalz, ist ohne die gute Verkäuferin nicht denkbar!“, kommentiert der Fachmann und erinnert daran, daß sogar die großen Warenhäuser von Nachwuchsschwierigkeiten nicht ver- schont blieben. Insgesamt wurden im letzten Jahr etwa 600 Mädchen als Verkäuferinnen im Einzelhandel untergebracht. Offen blieben rund 100 Stellen. Im weiblichen Handwerk übt immer noch der Beruf der Friseuse die größte Anziehungskraft aus. Summa summarum: Nicht nur in Mann- heim, sondern in der ganzen Bundesrepublik het der Lehrlingsmangel kritische Formen an- genommen. Nach den neuesten Feststellun- gen der Arbeitsämter bleiben auch nach der Unterbringung der letzten Schulentlassenen über 115 000 Lehrplätze in fast allen Wirt- schaftszweigen offen. Die Nachwuchssituation kenn daher als recht schwierig bezeichnet Werden. H. K. Umstrittener Wasserwerfer jetzt bestellt Kostenpunkt: 52 000 DM/ Jetzt 28 Funkstreifenwagen im Einsatz Das Wasserwerfer-Fahrzeug für die Poli- zei, dessen Anschaffung zwar vom Innen- ministerium Baden- Württemberg zur Auf- lage gemacht, vom Gemeinderat jedoch mehr- fach abgelehnt und erst bei den diesjährigen Etat-Beratungen knapp bewilligt wurde, ist min auch bestellt worden, nachdem der Technische Ausschuß unter drei vorlie- genden Angeboten das billigste aussuchte. War der Kostenvoranschlag der Polizei schon mehrfach gekürzt, mit 72 000, Mark in den Etatentwurf eingesetzt, mit 60 000,— Mark schließlich verabschiedet worden, so wird das Fahrzeug auf einem Daimler-Benz-Fahrge- stell jetzt sogar nur wenig mehr als 52 000,.— johannes Ill. saß bei Mannheim gefangen 2 8 W. 8 81 Erinnerungen an einen Paps f, „Papst“ Johannes XXIII. war vom Som- mer 1415 bis Anfang 1418 Gefangener der Burg Eichelsheim— die Eichelsheimer Straße auf dem Lindenhof erinnert heute noch an die langst verschwundene Burg. Sie war um die Mitte des 14. Jahrhunderts am Rhein als Zoll- Burg Eichelsheim— die Eichelsheimerstraße Schifke, etwa da erbaut worden, wo heute die Jugendherberge am Schnickenloch steht. Die Zollburg bei Mannheim war eine ergiebige Quelle für die pfälzische Finanzpolitik, die vornehmlich von der Ausbeutung von Handel und Verkehr lebte. Diese Burg durfte nicht verpfändet oder veräußert werden. Die pfäl- rische Finanzpolitik verpfändete zeitweilig so ziemlich alles, was nicht niet- und nagelfest War, aber sie wollte begreiflicherweise die Henne nicht schlachten, die ihr, wenn nicht goldene, so doch silberne Eier legte. In der Kirche waren durch das babylo- nische Exil der Päpste in Avignon, wo sie unter das Joch der französischen Könige kamen, unhaltbare Zustände entstanden. Papst Benedikt XIII. in Avignon wurde 1405 in Rom Papst Gregor XII. entgegengestellt. Das Konzil von Pisa setzte beide Päpste ab und wählte einen neuen, Alexander V. Sein Nachfolger wurde 1410 Balthasar Cossa aus Neapel, der sich Johann XXIII. nannte. Das Konzil von Konstanz, das der verderblichen Kirchenspaltung ein Ende bereiten sollte, zwang 1415 Johann XXIII., einen Mann von bewegter Vergangenheit, wie er nur in wirren Zeiten auf den päpstlichen Thron gelangen konnte, zum Verzicht. Drei Wochen später floh Balthasar Cossa aus Konstanz, um von Bur- gund oder Frankreich aus das Konzil zu be- kämpfen. König Sigismund ließ ihn zuerst in Schloß Gottlieben gefangen halten, dann vertraute er den abgesetzten Papst dem Pfalzgrafen Lud- wig an, der ihn zunächst nach Heidelberg, dann in die Burg Eichelsheim bringen ließ. In der Burg hatte der„Zollschreiber“ mit sei- nen Gehilfen und Zollknechten seinen Amts- den das Register nent führt sitz. In der Burg gab es eine der Jungfrau Maria und dem älteren Jakobus geweihte Burgkapelle, die von einem Kaplan betreut wurde., Der abgesetzte Papst wurde streng bewacht, aber doch mit Rücksicht und Respekt behandelt. In seinem abgelegenen Gewahr- sam mag der lebhafte Neapolitaner über den warnenden Zuruf„Sic transit gloria mundi so vergeht die Herrlichkeit der Welt“ nach- gedacht haben, der an jeden Papst auf dem Weg zum Thron gerichtet wird, während ein Stückchen Werg in Flammen aufgeht und zu Asche zerfällt. Pfalzgraf Ludwig berechnete 35 000 Gold- gulden Kosten für die Gefangenschaft. Erst nach Sicherstellung dieser hohen Summe ge- horchte er dem kaiserlichen Befehl und gab den Häftling frei. Balthasar Cossa wurde 1419 nach Italien geleitet, wo er noch im selben Jahr starb. Das Baptisterium in Florenz birgt sein Grabmal, das Donatello im Auftrag der Medici schuf, die seine Freunde waren. Der Name Johannes XXIII., den Balthasar Cossa in Verruf gebracht hat, wird im Register der Päpste nicht geführt. Der soeben gewählte Papst beruft sich auf Papst Johann XXII. (1316-34), der Sohn eines Flickschusters war und im Alter von 72 Jahren dle dreifache Krone empfing. Er war mit erstaunlicher Tatkraft begabt, persönlich anspruchslos, offen für die sozialen Nöte und die geistigen Strömungen der Zeit. Die Nachwelt hat in ihm ein großes Finanz- genie bewundert und verurteilt. Im Kampf gegen Ludwig den Bayer verwirrte sich die politische Ausein andersetzung mit der theo- logischen und religiösen. Marsilius von Padua und der Franziskaner Ockham leisteten dem gebannten Kaiser geistigen Beistand. Jo- Hannes XXII. verwarf Sätze des deutschen Mystikers Meister Eckhart und die Lehre des Marsilius, Ockham schloß er aus der Kirche aus. Aber ihre Gedanken blieben lebendig über den Grüften dieser Männer. Johannes XXII. starb 1334, 90 Jahre alt. F. W. K. Mark kosten. Es entspricht etwa dem Wasser- werfer, den Stuttgart bereits besitzt. Die Mannheimer Polizei, die sich bisher damit behalf, bei kritischen Situationen Feuerwehrschläuche an Hydranten enzu- schließen, ist der Hoffnung, daß die bloße An- wesenheit des Lastwagens mit aufgebautem Wasserbehälter, Pumpen und Strahlrohren genügen möge, um hitzige Gemüter zu beru- higen. Der Wagen soll schließlich auch zu al- len anderen Gelegenheiten verwendet wer- den, wo er von Nutzen sein kann, zum Mann- schaf tstransport etwa oder zur Wasserversor- güng bei Notfällen. Während dieses Fahrzeug erst in einigen Wochen eintreffen wird, erhöhte sich die Zahl der Mannheimer Funkstreifenwagen jetzt von 24 auf 28, nachdem fünf neue DKW ge- 3 Alte DKW Kauft werden konnten Sechs. ein Lew und zwei Kräder in den nächsten Tagen wieder a, mit dem Schätzpreis als Min-, destgebot— versteigert werden. Für Interes- senten sei bemerkt, daß alle Streifenwagen mindestens 100 000 km gefahren sind, manche sogar mehr als das Doppelte und daß bei den Funkstreifenwagen die Funkeinrichtung vor- her ausgebaut worden ist. S. Verkehrsregelung am Hauptfriedhof Um den überaus starken Besucher- verkehr zum Hauptfriedhof in der Zeit vom 31. Oktober bis einschließlich 3. November 1958 reibungslos zu gestalten, wird folgende Verkehrsregelung getroffen: Die Straße„Am Friedhof“ wird von der Röntgenstraße bis zum Eingang des Haupt- friedhofes für jeglichen Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Cheliusstraße wird von der Röntgenstraße bis zum Ludolf-Krehl-Platz (Eingang zum Krematorium) zur Einbahn- straße erklärt. Die Abfahrt der Fahrzeuge der Friedhofbesucher erfolgt ausschließlich durch die Ludolf-Krehl-Straße in Richtung Käfertaler Straße. Da in der Nähe des Hauptfriedhofs nur geringe Parkmöglichkeit besteht, wird empfohlen, Fahrzeuge auf dem neuen Meßplatz abzustellen. Wohin gehen wir! Donnerstag, 30. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 21,45 Uhr;„Wozzeck“(Miete E, Th.-G. E, freier Verkauf). Filme: Planken:„Worüber man nicht spricht“; Alster:„Fortunella“; Schauburg:„Das Mädchen aus Hamburg“; Seala:„Traumstraße der Welt“; Palast:„Er ging an meiner Seite“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr;„Die Tempelwürger von Bangkok“; Alhambra:„Vergiß mein nicht“; Universum:„Peter Voß, der Millionendieb“; Kamera:„Hito-Hito“; Kurbel:„Dem Satan singt man keine Lieder“; Capitol:„In Colorado ist der Teufel los“. luftsportbegeisterter am Neuostheimer Flugfeld und machen dem durch die Sperrung der Autobahn Mannheim Heidelberg ohnehin behinderten Verkehr ernste Schwierig- keiten. Vielleicht sollte die Polizei in Anbetracht der Wichtigkeit dieser überlasteten Mannheimer Ausfallstraße nach Osten(B 37) hier ein Park- und Halteverbot erlassen. Autoschlangen Zeppelin ist ja ganz schön, aber ein reibungsloser Verkehr ist wichtiger Pu- Fahrer stauen sich Abend für Abend Sid: Flecne; Aus dem Polizeibericht: Jugendliche Einbrecher stellten sich der Polizei Nachts wurde vermutlich mit einer Eisen- stange die Rückseite eines Verkaufskiosks an, der Brei 5 l 12 5 den er een 180 59 008 N 24855 retten und acht Riegel Schokolade im Werte von insgesamt 160% Mark mit. Später be- kamen sie offenbar Gewissensbisse, mel- deten sich auf der Polizeiwache und gaben den Diebstahl zu. Kabeldiebe geflüchtet Auf dem Arbeitsplatz des Landes- gefängnisses auf der Friesenheimer Insel versuchten mehrere Personen, dort la- gernde, abgebrannte Kupferkabel zu ent- wenden. Nach dem Warnschuß eines Ge- kangenenaufsehers flüchteten die Diebe und ließen ein Moped zurück. Eine Funkstreife konnte die Täter kurze Zeit darauf am Alt- rhein festnehmen. Diebin gefaßt Auf dem Friedhof hatte sich eine 45jäh- rige Frau mit einem älteren, alleinstehen- den Mann angefreundet und erreicht, daß er sie in seiner Wohnung aufnahm. Die Frau belohnte die Gastfreundschaft schlecht: Sie stahl dem Wohnungsinhaber in dessen Ab- wesenheit 500 Mark und verschwand. Die vorbestrafte Diebin wurde abends auf dem Luisenring erkannt und festgenommen. Plan mißlungen Ein 59jähriger Vertreter wurde wegen Betrugs und Urkundenfälschung angezeigt. Er hatte einen fingierten Teilzahlungsver- trag ausgestellt und mit einem falschen Na- men unterschrieben. Der Vertreter ver- suchte, sich auf diese Art eine Wasch- maschine zu verschaffen, die er günstig ver- kaufen wollte. Zusammenstoß Der Fahrer eines in Richtung Meßplatz fahrenden Pkws wollte auf der Mittel- straße einem aus der Laurentiusstrage her- auskommenden Fahrzeug ausweichen. Er ge- riet auf die Gegenfahrbahn und prallte mit einem entgegenkommenden Pkw zusammen, wobei er und seine Frau verletzt wurden und ein Sachschaden von etwa 2000 Mark entstand. Großß-Karamboôlage Gegen 7.30 Uhr stießen auf der Autobahn bei Kilometer 578,1 ein Pkw und ein Lkw zusammen., Ein weiterer Lñ²ãwW prallte gegen ein drittes Fahrzeug, so daß insgesamt ein Sachschaden von 8500 Mark entstand. Eine 5 Person wurde leicht verletzt. 65 Zwei Verkehrstote ieh Fuß gängerinnen liefen in PRxyY An der Kreuzung Weinheimer/ Laden- burger Straße in Käfertal lief gegen 16.30 Uhr eine Fußgängerin in die Fahrbahn eines amerikanischen Pkws. Sie wurde so schwer verletzt, daß sie im Krankenhaus verstarb. — In der Feudenheimer Hauptstraße(Höhe Hausnummer 119) rannte gegen 19.30 Uhr ebenfalls eine Fußgängerin in einen deut- schen Pkw. Das Unfallkommando mußte auch hier einen tödlichen Unfall eee 0 Zum Deltspurtug „Mensch! Die Finanzen sind malad! Wir kaufen, statt zu sparen Uns einen Fernsehapparat Im Raten-Zahl verfahren Des deutschen Wunders Standard- Ruhm Ist wert des hehren Zieles! Das Geld gehört in den Konsum! Wer spart, bringt sich um vieles!“ So sagen die, die den Ertrag Dem Umsatz einverleiben, Und dieserhalb zum Weltspartag Der Saldo Nullen schreiben. Der Klügere wählt— denn er denkt- Die zweite Variante, Und legt das Geld, das Überhäͤngt, Sich auf die hohe Kante. Da spart die Mutter, spart das Kind, Da sparen alte Knaben. Guthaben, die nicht spärlich sind, Sind meistens gut zu haben. Wer habend so sein Soll erfüllt, Darf bald nach Wohlstand linsen: Auf großem Fuße(drei Prozent.) Stehn dann am Schluß die Zinsen Max NIR — Zz Un Marokko-Ulsardinen ein appetitlich zarter Fisch! 4-6 Fische Inhalt „ Reines Schweineschmalz und als Brotaufstrich, solange der Vorrat reichtl A-Club-Dose, vorragender Aufschnitt! 1 Dose 3 10 Braten, Backen „„„ 500 g· Fleischgericht! kauff auch lebensmittel im Schweinelendchen Importware, ein her- kalter Argentinische Puten pfannenfertig ausge- nommen. Nehmen Sie Geflügel, das billige Probieren auch Sie: * puro-Kaffee den köstlichen Edel- 100 1 bohnen-Kaffeel 125 g 100 perlwein der prickelnde, kömmliche Wein! Weiß u. rot, 1-Liter- Flasche mit Glass be- 100 500 8 25 1 I NAA pAFAb ELA Jetzt billiger!! Kassler ganz zart und saftig 75 250 8 U Kamm-KNotelett zart und mager! 500 f 10 Lebensmittel unter ständiger Kontrolle eines Lebensmittel-Chemikers hend rung rig eten ssen. adler Mark tobahn 1 Lkw gegen nt ein „Eine P K Laden- 1 16.30 meines schwer rstarb. (Höhe O Uhr deut; ahm aK Nl Nr. 251/ Donnerstag, 30. Oktober 195g MANNHEIM 1 e Seite 5 Kriegsgräber-Opferwoche im November 3800 Kriegstote ruhen auf Mannheimer Friedhöfen Zivile Fliegeropfer werden auf Ehrenfelder umgebettet/ Ausländische Kriegstote haben gleiches Ruherecht Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.“ besteht seit nunmehr vierzig Jahren. Eine Kreisorganisation des Volksbundes, der deutsche Soldatengräber in 54 Län- dern ermittelt, in mühevoller Kleinarbeit die Zentralgräberkartei betreut unbekannte Gefallene identiſtetert und Soldatenfriedhöſe in würdige Ehrenstätten umwandelt, be- stet auch in Mannheim. Nun veranstaltet der Volſesbund in der Zeit vom 3. bis 9. No- vember eine Opferwocke. Der„MMô veröffentlichte bereits vor einigen Tagen dazu einen Aufruf des Regierungsprͤsidenten für Nordbaden. Die Gelder— das Innenministerium von Baden- Württemberg kat die Sammlung genehmigt— sollen ausschließlich für die Gestaltung von Ehrenfriedhöfen im In- und Ausland verwendet werden. Das Werk der Kriegsgräberfürsorge— so wollen es mit Recht die Initiatoren— soll von dem Opfer- willen und der Opferkraft des gangen Volkes mitgetragen werden. Daher die jährlich wiederkehrende Opferwoche. Ueber die Kriegsgräberfürsorge im lo- kalen Bereich stand Bürgermeister Leopold Graf Mannheimer Journalisten Rede und Antwort. In Mannheim verteilen sich die rund 3800 Kriegsgräber wie folgt: 900 Soldatengräber des ersten Weltkriegs, 900 Soldatengräber des zweiten Weltkriegs, 2000 zivile Fliegeropfer des zweiten Weltkriegs. Die Betreuung dieser Gräber obliegt(all- gemein ist die Sorge für Kriegsgräber im Kriegsgräbergesetz vom Jahre 1952 geregelt) der Friedhofsverwaltung und dem Garten- bauamt. Bürgermeister Graf erklärte u. a., der Kostenaufwand für ein Einzelgrab sei mit 150 DM zu veranschlagen. Hinzu kämen die Kosten für die Anlage. Es sei deshalb nicht verwunderlich, wenn die Gestaltung der Kriegsgräberanlagen nur schrittweise erfolgen kann. Die Ausgaben mußten auf mehrere Haushaltsjahre verteilt werden. Zum diesjährigen Volkstrauertag(16. No- vember) werden die Ausgestaltungsarbeiten insofern wenigstens beendet sein, als alle Ehrenfelder auf den Vorortfriedhöfen mit einheitlichen Ehrensteinen und in ihrer end- gültigen gärtnerischen Form angelegt sind. (Auf dem Seckenheimer Friedhof wurden 2. B. die Toten zweier Weltkriege, die bislang in zwei verschiedenen Feldern beigesetzt waren, zusammengebettet.) Mannheimer Bürger, die bei Luftangriffen getötet wurden, konnten übrigens erst ab April 1943 in gemeinsamen Ehrenfeldern be- stattet werden. Vor diesem Zeitpunkt waren sie in allgemeinen Reihengräberfeldern bei- gesetzt worden. Erst seit diesem Zeitpunkt sind zivile Fliegeropfer mit Soldaten gleich- gestellt. Nach den Paragraphen des Kriegs- gräbergesetzes sind auch sie als Kriegstote in die Ehrenfelder mit dauerndem Ruherecht einzubeziehen. So werden z. B. zivile Flie- geropfer, soweit sie im Hauptfriedhof bei- gesetzt sind, im Laufe dieses Winters in das Kriegsgräberfeld VII umgebettet. Damit wird diese Anlage aus 379 Einzelgräbern bestehen. Sie soll nach der Umbettung mit Gedenksteinen und gärtnerisch ausgestaltet Werden. Entsprechend dieser Maßnahme Werden die in den Vororten vereinzelt bei- gesetzten Ziviltoten demnächst in Ehren- felder umgebettet. In beiden Fällen ist die Maßnahme natürlich von der Zustimmung der Angehörigen abhängig. Uebrigens haben ausländische Gefallene, die auf Friedhöfen der Bundesrepublik bei- gesetzt sind, ebenfalls ein dauerndes Ruhe- recht. Sie erhalten ebenfalls bleibende Ge- denksteine. Die meisten Ausländer wurden allerdings auf Sammelfriedhöfe oder in ihre Heimat übergeführt. So wurden in diesem Jahr die in Mannheim beigesetzten 38 italienischen Kriegstoten auf einen Sonderfriedhof in Frankfurt übergeführt. Ebenso wurde die Ueberführung französischer(etwa 100) und englischer Gefangener(22) mittlerweile ab- geschlossen Lediglich fünf französische Kriegstote bleiben in Mannheim. Bis zum Jahr 1960 sollen auch die pol- nischen und russischen Kriegstoten auf die Ehrenfelder umgebettet werden. Sie waren ursprünglich im israelitischen Friedhof bei- gesetzt worden. Alle diese Vorhaben wurden gemeinsam mit dem„Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ erarbeitet. Bürgermeister Graf erwähnte noch, daß die Stadt bei den staatlichen Stellen bei allen Maßnahmen wohlwollende Zustimmung und finanzielle Unterstützung erfuhr. R Kurpfalz-Teller für„Liederhalle“. Präsident Zweistündige Gratulationscour für Geburtstagskind Georg Schäfer Seit 25 Jahren leitet Georg Schäfer die Geschicke der Mannheimer„Liederhalle“. An seinem 70. Geburtstag brachten ihm seine Sänger im„Eichbaum- Stammhaus“ das verdiente Ständchen. Unter den rund 300 Gästen waren auch alle seine Freunde, die er sich durch seine menschlichen Qualitäten und seine Verdienste als 2. Vorsitzender des Mannheimer Verkehrsverein, als jahrzehn- telanges VfR- Mitglied und Aeltestenrat, als Vize und Elferrat des„Feuerio“, als Ehren- mitglied vieler anderer Vereine oder in sei- nem Beruf erwarb. Die zweistündige Gratulationscour— während der sich der riesige Geschenktisch an der Stirnseite des Saales mit Präsenten Aller Art füllte— eröffnete„Liederhalle“- Vize Oskar Baumann. Er würdigte Georg Schäfer als den Mann, dem die Sänger viel zu verdanken haben. Georg Schäfer habe Zeit und Stunde weit über das übliche Maß hinaus zum Wohle des Vereins genutzt. Ech- ter Bürgersinn habe ihn immer beseelt, ebwas für das Gemeinwohl zu tun. Die Gratulation der Mannheimer Sän- ger überbrachte Kreisvorsitzender August Franz. Für den Verkehrsverein gratulierte Dr. A. Kulzinger. Die Glückwünsche der „Liedertafel“ formulierte Professor Dr Kon- rad Ott:„Lieber Schorsch, du warst stets Terminkalender Abendakademie- Veranstaltungen am 30. Ok- tober: E 2, 1, 20 Uhr,„Gutes Spielzeug— Wunsch der Kinder, Aufgabe der Eltern“(Pr. Ing. Pfänder, Darmstadt);— Sandhofen, Adal- bert-Stifter- Bücherei 20 Uhr,„Wege zum Kunstwerk“;— E 2, 1, 20 Uhr,„Aktuelle poli- tische Fragen“(Dr. Watzinger) Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 30. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Wahrheit und Wirklichkeit“(Dr. Brauch). Club„Graf Folke Bernadotte“— Inter- nationalen Kreis: 30. Oktober, 20 Uhr, D 4, 15. „Die politiscten Kräfte in der Bundesrepublik“ (Dr. W. Hertz). Deutscher Werkbund: 30. Oktober, 20 Uhr, Reiß-Museum, C 5, Vortrag„Entwicklungslinien in der englischen Architektur der Gegenwart“ Prof. M. Pattrick). Freireligiöse Gemeinde(Frauengruppe): 30. Oktober, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Leseabend und gemütliches Beisammensein. Sprechstunden der FDP am 31. Oktober von 16 bis 18.30 Uhr in D 3, 15— Beigeordneter i. R. Paul Riedel. CDU— Sozialpolitischer Ausschuß: 30. Ok- tober, 19.30 Uhr, Clubsaal„Wartburg-Hospiz“, F 4, 7-8, Versammlung. Thema: Warum haben so viel Arbeitnehmer das Vertrauen zur Kirche verloren?“; Sprecher: Pfarrer Willi Müller. CVJM: 30. Oktober, 19.30 Uhr,„Das Portrait des Monats“(Clubabend). DGB— Ortsausschuß Mannheim: 30. Okto- ber, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus,— in Ab- änderung des gedruckten Programmes— Vor- trag„Auswirkung der Steuerreform 1958 auf den Steuerabzug vom Arbeitslohn“; Sprecher: Obersteuerinspektor Klumpp. Ski-Club Mannheim 1906: 30. Oktober, 20 Uhr. Eichbaum- Stammhaus. Clubabend. MAc/ ADAC: 30. Oktober, 20 Uhr, Kunst- halle, Farblichtbildervortrag von Heinrich Lenz,„Isola d'Elba— Zauber und Schönheit einer Mittelmeer-Insel“. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 30. Oktober, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowjetzonenflücht- linge. Verein Merkur Nürnberg: 30. Oktober, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5(großer Saal), Farblichtbildervortrag von Lutz Heck. Mün- chen,„Viel Platz für wilde Tiere“. DGRR: 30. Oktober. 19.45 Uhr, Mädchen- gymnasium in Ludwigshafen,„Die Deformation eines Kontinuums“(Günther Au). Kleingärtnerverein Mahnheim-Ost: 30d Ok- tober, 19.30 Uhr,„Zähringer Löwe“, Mitglie- derversammlung mit Lichtbildervortrag. Wir gratulieren! Alfons Schmitt, Mannheim, Zellerstraßge 58, wird 70 Jahre alt. Den 75. Ge- burtstag begehen Valentin Eichel, Mannheim- Neckarau. Friedrichstraße 67, und Valentin Ludwig, Mannheim-Neckarau, Germaniastr. 56. ein treuer Schäfer deiner Sänger Feuerio- Präsident Rudolf Bommarius schloß in seine guten Wünsche auch die Frau des Geburtstagskindes ein. 5 Nach den Karnevalisten waren die Sport- ler an der Reihe: VfR- Präsident Dr. Schweit- zer lobte Georg Schäfers Weitsicht; ein Sprecher der„Kameradschaft der Alten im VfR“ brachte den Ehrenwimpel mit.„Fröh- lich-Pfalz“-Präside Carl Blepp gratulierte im Namen seines Ministeriums und seines Vereins. Es folgen Vertreter der Vereine „Credit-Reform“ Mannheim und Heidelberg und zahlreiche Stammtische. Von Sänger- bund Käfertal und„Teutonia“ Feudenheim erhielt das Geburtstagskind die goldene Ehrennadel. Allen, die ihm an diesem Abend gratu- lierten, dankte Georg Schäfer:„Daß Sie mich so gern hawwe, hätt ich nie gedacht.“ Am meisten habe er sich über den„Kurpfalz- Teller“ des Oberbürgermeisters gefreut. Der„Liederhalle“-Chor unter Musik- direktor Max Adam, die Kammermusiker der„Liedertafel“, Dr. Helmut Schreck(Vio- line), Frau Frank(Klavier), Wilhelm Rei- nich(Baß), Wolfgang Merz(Klavier), Werner Schneider(Tenor), Dr. Ludwig Roth, die Jung-Liederhalle und der„Feuerio“-Präside halfen mit, den Rest des Abends zu einem geselligen Fest zu machen. Sto Die Begum Aga Khan besuchte Ludwigshafen Nach dem Besuch der alten Universitäts- und Kulturstadt Heidelberg fuhr gestern vormittag die Begum Aga Khan in ihrem grünen Rolls Royce nach Ludwigshafen, wo sie auf eigenen Wunsch die BASF besich- tigte. Im Pavillon des Hochhauses, vor dem eine große Menge Neugieriger wartete, wurde der hohe Gast von Direktor Paul Hell herzlich willkommen geheißen. Die BASF, sagte er in seiner französisch gehal- tenen Begrüßung, wolle ihre Forschung in den Dienst der ganzen Menschheit stellen, und wünsche, daß die Beziehungen zur aus- ländischen Kundschaft ebenso dauerhaft sein mögen, wie die zur deutschen. Durch ein Spalier beifallklatschender, hauptsächlich weiblicher Angestellter begab sich dann die Begum zur Besichtigung einiger Anlagen. Anschließend war im 21. Stockwerk des Hochhauses die Mittagstafel gedeckt, an der u. à. auch Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke mit Gattin teilnahm. 0 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Mir geht's glänzend! Ihnen auch?“, der Firma Europharma G. m. b. H., Karlsruhe, bei. Die Begum Aga Khan suchsprogramm in Heidelberg, Sehensuwürdigkeiten bis dei deren Besuch die Herren des Protokolls in Heidel- berg sich noch nicht darüber einig waren, ob sie als Fürstin, Prinzessin oder schlicht Madame anzureden sei, war interessiert und neugierig umlagerter Mittelpunkt im Foyer des Nationaltheaters. Nack einem anstrengenden Be- das für die Fürstin vom obligatorischen Besuch aller zum Krankenhaus- und zum Kinderhort-Besuch, alles bereit kielt, gönnte sie sich im Mannheimer Nationaltheater zwei Stunden der Entspannung. Strahlend, wie sie die internationale Welt nun schon seit Jahren kennt, spendete sie der von bezaubernder Musikalität und Spiellaune getragenen Aufführung von Rossinis „La Cenerentola“ am Ende, zusammen mit einem von dem Ereignis des Theaterabends und dem Erscheinen der Begum gleichermaßen angeregten Publikum, hRerzlichen Beifall. Unser Bild zeigt die Begum, die von Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke willkommen geheißen und zu ihrem Platz geführt wurde, während sick zahlreiche Bürger an den Glaswänden des Nationaltheaters die Nasen platt drückten. Schie/ Bild: Bohnert und Neusch Amerikanischer Weihnachtsmarkt beginnt am Freitag Weihnachten steht bald vor der Tür. Da- mit ist für die in Mannheim stationierten Amerikaner der Zeitpunkt gekommen, sich jetzt schon nach Geschenken zum Versand in die Heimat umzusehen. Erstmals wird in der Sportarena von„Benjamin Franklin Village“ in Käfertal durch den Mannheimer Club der US-Offlziersfrauen ein großer Weihnachts- markt veranstaltet. 47 deutsche Firmen haben sich dafür gemeldet, die auf dieser Weih- nachtsmesse von Freitag, 31. Oktober, bis Sonntag, 2. November, ihre mannigfaltige Auswahl anbieten. Brigadegeneral Georg F. Speidel, der Nachfolger von General Mellnik, hat für diese „Christmas fair“ die Schutzherrschaft über- nommen. Einen vor weihnachtlichen Akzent erhält der Weihnachtsmarkt durch das ge- plante tägliche Erscheinen von Santa Claus (Nikolaus), der mit dem Hubschrauber landen und für die Jugend Ueberraschungen bringen wird. Die Organisation ist soweit gediehen, daß die für die USA bestimmten Weihnachts- geschenke an Ort und Stelle Ueberseever- packung erhalten und postalisch gleich apge- fertigt werden können. Kr Städte sollen Filme drehen SA gt Dr. Andritz ky Für eine stärkere Verwendung des Films in der städtischen Publizistik sprachen sich am Mittwoch in Bochum die Presseamtsleiter der Städte der Bundesrepublik und Berlins aus. Mannheims Stadtdirektor Dr. Andritzky sagte, durch bürgerkundliche Filme könnte es gelingen, die Kluft zwischen Publikum und Behörde zu überbrücken und das Vertrauen und Interesse der Bürgerschaft zu gewinnen. Dr. Andritzky warf vielen Städten vor,„sie seien filmfremd“. Daher gebe es viele lang- weilige und schlechte Filme, die eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Stadtpostkarten seien. Diese Filme wanderten dann in die Archive, ohne Archivwert zu haben. Stadt- porträts könnten interessant und künstlerisch gemacht werden. Allerdings dürfe dann nicht jeder Ressortleiter die Produzenten durch Sonderwünsche einengen. dp Frohen Herzens genießen s 837 Seite 6 MORGEN Donnerstag, 30. Oktober 1958/ Nr. 201 London, Ende Oktober In zwel Jahren, genauer am 1. Oktober 1960, tritt der volkreichste Staat des schwar- zen Afrikas in die Gemeinschaft der freien Völker ein, Das ist das Ergebnis der in Lon- don zu Ende gegangenen Verfassungskonfe- renz im Lancaster House, an der unter dem Vorsitz des englischen Kolonialministers Lennox-Boyd der Ministerpräsident der Nöderation von Nigeria und die Führer der Wer Regionalstaaten teilnahmen, Bei den teilweise außherordentlich schwierigen Be- ratungen und auch im Abschlußkommuniquéèé Wurde mit Nachdruck hervorgehoben, daß das nigerische Volk gewillt sel, auch nach erlangter Unabhängigkeit als freies und gleichberechtigtes Mitglied— ebenso wie Ghana— im Verband des britischen Com- Mmonwealth zu bleiben. Wenn Nigerien in zwei Jahren frei wird, Wird sich mit einem Schlag die Bevölke- rungszahl der noch unter englischer Herr- schaft lebenden Kolonialvölker halbieren. Mit einer Einwohnerzahl von 35 Millionen Menschen in einem Land von der Größe Frankreichs und Italiens zusammengenom- men, Wird Nigerlen in der Gemeinschaft der Commonwealthländer an vierter Stelle ste- en und zwar nach Großbritannien, Indien und Pakistan, Der Ministerpräsident des nigerischen Bundes, Alhadschi Abubakr Ta- fawa Balewa, sagte dieser Tage in einer Ansprache vor der Ausfandspresse, sein Land fühle sich jetzt schon als„Junior- partner des Commonwealth“ und begrüße jede Hilfe des Westens beim Ausbau der reichen wirtschaftlichen Möglichkeiten. Vol- ler Selbstbewußtsein sprach er von seinem großen Land, der verschiedenartigen Be- völkerung, seinen vielen Sprachen, Sitten und Gebräuchen. Selbst aus dem Norden des Landes mit seiner fast ausschließlich moham- medanischen Bevölkerung kommend, er- Wüähnt er die engen Bande, die diesen Landesteil mit dem Sudan und mit Saudi- Arabien verbinden, Nachdrücklich lehnte er die von gewisser Seite vorgeschlagene engere Anlehnung an den zweiten selbständigen Negerstaat Westafrikas, Ghana, mit der selbstbewußten Feststellung ab, verglichen mit der Größe Nigeriens sei Ghana nur ein Tokio, im Oktober Als Kind war sie einst eine Königin,— aber das ist schon lange her. Es war wie ein Traum. Vier qahre nur währte er, dann schied Mr König vom Thron und bald darauf aus dem Leben, Und die Königin wurde Witwe, noch bevor sie Frau geworden war. Königin- Witwe Lun war die Gemahlin des 27. Nach- kommen der Li-Dynastie und letzten Königs von Korea, King Sun Jong— den die Japaner 1910 mit der Annexion Koreas, das ihre erste Kolonie wurde, zur Abdankung zwangen. Als siebenjähriges Kind war sie auf den Thron gekommen, noch als Kind mußte sie inn wieder verlassen. Und dann hat die jetzt Ggjährige Frau ihr langes Leben in der Stille geführt, Ihr Gemahl war unter ungeklärten Umständen gestorben, Sein Bruder, der junge, begabte Prinz Lee, erhielt in Tokio eine japanische Erziehung, wurde mit einer Japanischen Prinzessin verheiratet und ver- schmolz mit seiner Familie im japanischen Hochadel. Als Korea 1945 seine Unabhängig- keit wiedererlangte, haben die neuen Macht- Haber Prinz Lee als„Verräter“ seines Volkes geächtet. Sein Besitz wurde verstaatlicht, seine koreanische Staatsangehörigkeit an- nulliert. Er wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Der einstigen Königin, die ihr Leben lang die Leiden und wenigen Freuden ihres Volkes geteilt hatte, erging es nicht viel besser. So- JIange die Japaner ihr eine Rente zahlten, lebte sie mit einem allmählich immer kleiner Werdenden Häuflein von Getreuen im Chang Duk-Palast im Herzen der Stadt Seoul. 1945 Winziger Fleck, und wenn es zu einem Zu- sammenschluß beider Länder kommen sollte, so nur in der Form, daß Ghana in Nigerien aufgehe. Die erfolgreich in London zu Ende ge- gangene Verfassungskonferenz, an der 180 Nigerianer aus allen Landesteilen teilnah- men, ist nur mit Mühe und nach vielen vorausgegangenen Fehlschlägen über die Runden gekommen. Dabei war es keines- wegs die„kolonialistische Halsstarrigkeit“ der Engländer, die den Weg zur Freiheit verbaute. Vielmehr ergab sich bei dieser wie bei früheren Konferenzen immer wieder das erstaunliche Bild, daß das britische Kolonial- amt die anwesenden Nigerianer förmlich auf den Weg zur Souveränität drängen mußte. So war denn aucli bis fast zum Schluß der vierwöchigen Konferenz das Endergebnis immer wieder durch die west- Afrikanischen Teilnehmer selbst in Frage ge- stellt. Nur die sichere Alternative, daß Un- einigkeit untereinander die Unabhängigkeit weiter hinausschieben würde, führte zum Kompromiß, zum Beispiel in der Frage der Neuschaffung von Bundesländern, der Auf- stellung und Kompetenzen der Bundespolizei sowie der Errichtung der Bundesbehörden. Die für Frühjahr nächsten Jahres bevorste- henden Wahlen und das Verlangen der Be- völkerung nach Unabhängigkeit um jeden Preis waren der beste Motor für die endliche Einigung. Die schwierigen Probleme für den neuen Staat beginnen dabei erst mit der erlangten Freiheit. Mit seinen 966 000 Quadratkilo- metern ist Nigerien, was die Bevölkerungs- zahl anbelangt, die größte noch übrig ge- bliebene Kolonie. Die Geburtswehen, die das Land seit Jahren durchmacht, sind ein Erbe der europäischen Kolonialpolitik. Zur Zeit der territorialen Expansion im vorigen Jahrhundert nahmen Briten, Franzosen, Portugiesen, Deutsche und Spanier afrika- nische Küstenstreifen in Besitz und stellten alles dahinter liegende Land unter ihre Herrschaft und ihren Schutz. Die Grenzen im Innern mußten notgedrungen unbestimmt bleiben, weil in jenen Jahren nur wenige Weiße dorthin vordrangen. Die eingeborene Bevölkerung an der Küste aber wurde durch die willkürliche Grenzziehung getrennt von ihren Stammesbrüdern zu beiden Seiten und Exkönigin mit 30 Dollar Monatsrente Als siebenjäbriges Kind kam Koreas ehemalige Monarchin auf den Thron Von unserem Korrespondenten Werner Crome wurde ihre Wohnung auf ein paar Kammern beschränkt und die japanischen Geheim- posten vor der Palastpforte durch koreani- sche ersetzt. Sie wartaten, wie zuvor die Ja- aner, vergeblich auf geheime Besucher, auf Oppositions- Politiker, von denen das Regime Syngman Rhees einen Putsch befürchtete, um die alte Frau aus der Vergessenheit wie- der auf den Thron zu bringen. Die erwarteten Besucher kamen nicht. Da- für kamen die nordkoreanischen Rommuni- sten, und sie befürchteten etwas Ahnliches wie vor ihnen Japaner und Südkoreaner. Sie vertrieben sie aus ihrem Haus. Sie quälten die alte Frau und zwangen sie zu niedriger Arbeit. Ihr alter Diener starb an der Folter, die ihm das Geheimnis ihrer vermeintlichen politischen Beziehungen und ihrer vermute- ten versteckten Schätze abpressen sollte. Damals schenkte ihr eine alte Bauersfrau einfache Kleider, mit denen sie unerkannt durch die kommunistischen Banden fliehen konnte, General MeaArthur ließ ihr dann ein kleines Haus bauen, im Bereich ihres altefi Palastes, der teils kriegszerstört, teils für Regierungsämter beschlagnahmt war, wäh- rend in seinem Park ein Zoo eingerichtet wurde. Die ehemalige Königin bezieht heute einen Ehrensold, eine Gnadenrente von 30 Dollar im Monat, zu der zwei alte Dienerinnen noch ein paar Dollar hinzuverdienen.„Ich will nichts mehr für mich“, sagte sie kürzlich den Gattinen der beiden obersten amerakanischen Kommandeure in Korea.„Ich möchte nur so- lange leben, daß ich mein Volk noch einmal frei und vereinigt sehe.“ Nigerien wird am 1. Oktober 1960 frei Das Land will als unabhängiger Staat Mitglied des Commonwealth bleiben Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug dafür zusammengekoppelt mit den rassisch und sprachlich völlig verschiedenen Ein- geborenenstämmen im Innern, mit denen sie nicht nur nichts gemein hatten, sondern mit denen sie in ewigen Stammeskriegen lagen In Nigerien wurden die Mohammedaner der heutigen Nordregion mit den heid- nischen und christlichen Stämmen im Süden zusammengezwungen, Die Haussa und Fu- lani des Nordens sind weit mehr den Arabern verwandt als den Negern. Der moham- medanische Norden mit seiner patriarcha- lischen Ordnung hält an einem viel konser- vativeren Regierungssystem fest, und sein unangefochtener Sprecher, der Sardauna von Sokota, sowie die über gewaltige Ter- ritorien noch souverän herrschenden Emire befürchten, daß sie mit dem Tage der nige- rischen Unabhängigkeit unter die Herr- schaft der unberechenbaren Politiker des Südens kommen werden. Doch auch der Süden ist alles andere als ein einheitliches Gebilde. Hier bestehen große Gegensätze zwischen den Vorubas, dem größten Stamm im westlichen Landes- teil, und den Ibos im östlichen Teil, mit dem wiederum die Völker in dem zu Nigerien geschlagenen britischen Mandatsteil von Kamerun so verfeindet sind, daß man „Southern Cameroons“, also den südlichen Teil Kameruns, als viertes Bundesland in die Föderation eingliedern mußte, zu der schließlich noch der aus der Westregion herausgetrennte, bundesunmittelbare Haupt- stadtbezirk Lagos gehört. In den beiden südlichen Regionen ist es neben dem Volks- tumsgegensatz ein Machtkampf zwischen den beiden mit Abstand bedeutendsten Poli- tikern Nigeriens im Gange: zwischen dem unstreitig populärsten und im Ausland be- kanntesten Nigerianer, Obafemi Awolowo, Mitglied des Voruba-Stammes, Führer der Aktionspartei und Ministerpräsident der Westregion, und dem millionenschweren Verleger Dr. Nnamdi Azikiwe, kurz„Zik“ genannt, vom Ibo- Stamm, Führer der NCNC-Partei und Ministerpräsident der Ostregion. Daß die großen Gegenspieler in Nigerien, die auch bei den Londoner Verhandlungen die Bühne bestimmten, sich nach langen Be- ratungen zusammenfanden zu einem Kom- promiß, daß sie das Wohl und die Freiheit des Ganzen höher stellten als die Konzes- sionen an einen oder mehrere der 250 Volks- stäüämme, das ist die große Bedeutung der jetzt zu Ende gegangenen Konferenz. Der Ministerpräsident des neuen Bundesstaates Nigerien hat in seiner schon erwähnten Londoner Rede hervorgehoben, daß sein Land auch weiterhin die Hilfe des weißen Mannes braucht und vom Westen die finan- ziellen und technischen Mittel zur Erschlie- Bung und 5 seiner 3 2u erhalten hofft. 3 8 NS Ale N a i N . i DN lac dee 5 Sanne ame, Di 8. Dise N i ono Sun 8 75 * 010. N 7 *— 205 J 112 * Seger 5 e 3 2 T 8 2 f 7 5 25 5 7 2 a 0. 4 n 3 8 HII. fai, b, Kg, dee, f 1 4 5 85 5. FFF eee f 3 3 2. WE e Fee,. 957 . 8 33 c eee,. 1 P Hue DRP- Parteitag im Salvator-Keller Arbeitsdienstjahr und Pflichtjahr sind im Programm vorgesehen Von unserem Korrespondenten Gerd Schmitt München, im Oktober „IJ war früher Biermadel im Bürgerbräu- keller. Aber dös muß i scho sag'n: die oiden Nazis ham vuimehr Bier trunka!“ Bei die- 8er Erklärung betrachtete die stämmige Kellnerin im Salvator-Keller in München enttäuscht die wenigen Maßkrüge, die auf den Tischen der Anhänger der Deutschen Reichspartei standen. Die DRP beendete im Salvatorkeller mit einer Großkundgebung ihren Parteitag in München. Die Salvator- Kellnerin konnte aber noch zufrieden sein. Am Vortag nämlich. Bei einer DRP-Dele- Sierten-Tagung im Hackerkeller hatte die Parteileitung sogar ein striktes Alkoholver- bot erlassen, Man war wohl der Ansicht, daß es für die Deleglerten genüge, sich an den Reden ihrer Führer zu berauschen, und in der Tat erwartete man, jeden Augenblick Würden aus dem tosenden Beifall Heilrufe aufbrausen, Daß es dazu nicht kam, be- gründete Partei-Manager Adolf von Thad- den auf eine entsprechende Frage hin mit „zielbewußter Erziehungsarbeit der Partei- führung“. Die Parteiführung— das sind unter an- derem der erste Vorsitzende Wilhelm Mein- berg, ehemals Stellvertretender Reichs- bauernführer und SS-Gruppenführer, der Regierungsrat zur Wiederverwendung Otto Heß und ähnliche Ueberbleibsel aus„gro- Ber Leit“. Auch ihr Vokabular stammt noch Koch bringt alle gegen sich auf Ungeschickte Verzögerungstaktik des ehemaligen Gauleiters vor Gericht Warschau, 29, Oktober Der Warschauer Eriegsverbrecher-Pro- zel gegen den früheren Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar der Uk- raine, Erich Koch, hat in den letzten beiden Tagen seinen ersten Höhepunkt erlebt, Der ehemalige Gauleiter, dem die Anklageschrift die Schuld an dem Tod von 72 000 Polen und 160 000 Juden zur Last legt, hatte neben ständigen Beteuerungen seiner Unschuld am Dienstag verlangt, daß Richter des Inter- nationalen Gerichtshofes in Den Haag zur Beurteilung der Frage hinzugezogen werden, ob Polen berechtigt sei, ihn vor Gericht zu stellen. Solange solle sich das Gericht ver- tagen. Außerdem, so erklärte er, habe er das Recht, sich durch deutsche Juristen vor Gericht vertreten zu lassen, Koch meinte, der polnische Gerichtshof, dem die inter- nationale Presse in den letzten Tagen abso- lute Sachlichkeit in der Prozeßführung be- stätigt hat, könne nicht in Dingen Recht sprechen, in denen seine Mitglieder selber Verstöße begangen hätten. Als Beispiele für solche angebliche Verstöße nannte Koch unter anderem die Austreibung Deutscher aus Polen, Vergehen gegen politische Häft⸗ linge und die Niederschlagung eines Auf- standes in der Ukraine. Diese Erklärungen Kochs, die von Be- obachtern des Prozesses als äußerst unge- schickt empfunden worden sind, haben die beiden Verteidiger des Angeklagten veran- laßt, sich von Koch— zum erstenmal— zu distanzieren. Die Rechtsanwälte, die Koch bisher in seiner Verteidigung unterstützt hatten, erklärten, nichts mit diesen An- trägen zu tun zu haben, nichts von ihnen gewußt zu haben und sie nicht zu billigen. Der Staatsanwalt wies am Mittwoch die An- träge Kochs in außergewöhnlich scharfer Form zurück und sagte:„Dieser schreckliche Menschenmörder, eln Mensch, den sein eige- nes Volk verflucht, vor dem er sich höchst- wahrscheinlich auch verantworten müßte, erlaubt sich, das moralische Recht Polens zu bestreiten, ihn vor Gericht zu stellen“. Der Staatsanwalt bezeichnete den Angeklag- ten als einen der größten Henker des polni- schen Volkes, der hochmütig und dreist auf- trete. Er nannte die Anträge Kochs„provo- katorisch und eine niederträchtige Zumutung für die polnischen Gerichtsbehörden“ Koch betreibe Verzögerungstaktik. Die Verteidi- gung erhob Einspruch gegen die Bezeichnung „Mörder“ und„Henker“, da Koch noch nicht verurteilt sei.(AP/ dpa) von daher: Da wurde von der„Kriegsschuld- lüge“, dem„Schanddiktat von Versailles“, den„Siegermächten“, von„Volksverrätern und Volksgemeinschaft“ gesprochen, Ja, meinte der zweite Vorsitzende, Heß, Bun- despräsident Heuss hätte bei seinem Eng- land-Besuch mit„eisenhartem, zumindest kleinem Dienstgesicht“ den Engländern sicher mehr imponiert als mit„jovialer Ge- mütlichkeit“. Da sagte Adolf von Thadden den Amerikanern, ihre„weltweiten Sorgen wären heute geringer, wenn sie uns im letz. ten Krieg in Ruhe gelassen hätten“,„Die USA unter Roosevelt stieß der einzigen Ar- mee, die in der Lage gewesen wäre, den Bolschewismus militärisch zu besiegen, den tödlichen Dolch in den Rücken.“ Noch mehr Beifall als solche Aeußerungen bekam nur noch ein Grußtelegramm des Brillanten- trägers Hans Ulrich Rudel,„zur Zeit Süd- amerika“, in dem er den„Kameraden“ viel Erfolg zu ihrem Parteitag wünschte. In München verabschiedete die DRP auch ihr Parteiprogramm.„Nach soviel Ausweg⸗ losigkeit und Zerfahrenheit ein beglücken des Ganzes“, wie Professor von Grünberg in seiner Begrüßungsrede sagte. Als wichtigste neue Institution schwebt der DRP eine „Reichsversammlung“ vor mit 50 000 bis 60 000 Mitgliedern. Sie soll alle sieben Jahre das Staatsoberhaupt wählen, Dann wird dieses auch die Züge eines wahren Volks- kfürsten“ der Deutschen fragen, überpartei- lich, vornehm und gerecht, ein würdiger Träger des Eids der Staatsdiener“, so erklärte sich Grünberg, Das Programm fordert über- dies das Arbeitsdienstjahr der männlichen und das Pflichtjahr der weiblichen Jugend als„Dienst am Volksganzen“. Die Teilnehmer an dem Parteitag kamen zu einem großen Teil aus Niedersachsen, Westfalen und auch aus Rheinland-Pfalz Es herrschte nicht die behäbige Atmosphäre sonstiger Parteitage. Es lag ein gehöriger Schuß Fanatismus in der Luft. Freilich auch Viel unfreiwillige Komik. Nach dem Deutsch- land-Lied, ganz zum Schluß des Parteitages, spielte die Kapelle noch, unterstützt von einem Trommlerkorps,„Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder ham.“ Und das hatte man sich ja schließlich denken können, Die Genfer Atomkonferenz kann am Freitag beginnen Genf.(dpa) Die Genfer Konferenz der Atommächte über eine Einstellung der Kernwaffenversuche kann am Freitag be- Sinnen. Die Teilnahme der Sowjetunion Ist trotz der starken Meinungsverschiedenhei- ten zwischen Ost und West in dieser Frage sicher. Drei Delegierte Moskaus trafen am Mittwochnachmittag auf dem Luftwege in Genf ein. Auch die amerikanische Delega- tion ist bereits am Konferenzort versam- melt, die Vertreter Großbritanniens kom- men am Donnerstag. 1 Französische küche in ihrem Haus! O lala madame · dieser„Pikante französische Salat“ ist ein Gedicht! Eine erfrischende Delikatesse, als Vorspeise, als kleiner Imbiß für lhre Gäste- stets und immer herzlich Willkommen. Und wohlbe- cömmlich obendrein. Ein Apfel, Essig, 0 Salz, Pfeffer, Räucherwurst, Schweizer Käse, von allem etwas, und dazu die berühmten„Birkel 7 Hühnchen“ Eler-Hörnle. Das sind Teigwaren, wie sie sein sollen: Kochfest, quellfähig, äußerst ergiebig, von hohem Eigehalt. Birkel bietet Bestes- immer etwas Neues, Das genaue Rezept steht auf der Birkel- Packung- also morgen probieren. „Pikanter französischer Salat“ aus, Sirkel 7 Hühnchen“ Eler-Hörnle Nr. 281 — schuld sailles“, rrätern n, Ja, „ Bun- n Eng- mindest ländern ler Ge- adden Sorgen m letz- 4 Zen Ar- re, den en, den h mehr am nur lanten- it Süd en“ viel P auch Ausweg ⸗ lücken; werg in chtigste P eine 000 bis n Jahre n Wird Volks- paxtei- ürdliger erklärte t über · mlichen Jugend kamen sachsen, d-Pfalz. osphäre höriger ch auch eutsch· eltages, tet von unseren Ind das können, nz nz der ng der tag be nion Ist denhei- r Frage fen am vege in Delega- yersam- 8 kom- 8, 25 Nr. 281/ Donnerstag, 30. Oktober 1958 AUS DEN BUNDESLAND ERN Sete 1 Schwerer Zusammenstoß im Nebel Personenzug rammte Straßenbahn Essen. Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Personenzug und einer Straßenbahn in dichtem Nebel sind am Mittwochmorgen bel Essen eine Schaffnerin und ein Fahrgast der Straßenbahn ums Leben gekommen und zwel weitere Fahrgäste schwer verletzt wor- den, Das Unglück ereignete sich, als der An- hänger der Straßenbahn beim Ueberqueren eines Bahnüberganges von der Lokomotive des Personenzuges Duisburg Dortmund er- faßt wurde. Nach Mitteilungen der Essener Polizei hatte der Straßenbahnzug vor der geschlos- genen Schranke auf das Freiwerden des Bahnüberganges gewartet. Als die Schranke eich hob, fuhr der Straßenbahnführer an und spürte nach seinen eigenen Aussagen durch ein Vibrieren an der Uebergangsstelle das Herannahen eines Zuges, Er habe sofort den Schalthebel auf volle Fahrt gestellt. je- doch nur noch den Triebwagen aus der Ge- fahrenzone bringen können. Der Anhänger des Straßenbahnzuges sei jedoch von dem Personenzug aus der Kupplung zum Motor- Zwei Tote, zwei Schwerverletzte wagen gerissen worden, Der Anhänger wurde nach Angaben der Polizei von der Lokomotive völlig aufgerissen. Der Trieb- Wagen blieb unbeschädigt. Von den Fahrgästen des Personenzuges, der seine Fahrt mit einer Verspätung von 43 Minuten kortsetzte, ist nach Mitteilungen der Bundesbahndirektion Essen niemand verletzt worden, Die polizeilichen Ermitt- lungen über die Unfallursache sind noch im Gange.„ Die Bundesbahndirektion Essen erklärte zu dem Unglück, der Schaffner des Straßen- bahnzuges sei nach einem Vertrag zwischen der Bundesbahn und der Straßenbahngesell schaft verpflichtet gewesen, auch bei ge- öfkneten Bahnschranken auszusteigen und zu prüfen, ob die Kreuzung frei war, Den Schrankenwärter habe die Direktion noch nicht vernehmen können, da die Polizei ihn sofort festgenommen habe. Denkmal für den Streichholz-Admiral Nordische Marinewochen 238 Jahre nach dem Mord am Tatort Hannover. Die Traditionsverbände der dänischen und norwegischen Marine bereiten gegenwärtig eine ungewöhnliche Totenehrung in Deutschland vor. Ein mehrere Tonnen schwerer Findling aus Drontheim(Norwegen) wird am 12. November in Gleidingen bei Hannover als Denkmal enthüllt. Diese post- hume Ovation, an der Marine-Ehrenwachen und Delegationen aus Kopenhagen, Oslo und Drontheim teilnehmen, gilt dem nordischen Nationalhelden und Vizeadmiral Peder af Tordenskjold. Der Seekrieger, in Deutschland als Streichholz-Admiral bekannt geworden, War vor 238 Jahren, am 12. November 1720, in Gleidingen erstochen worden. Der Tatort ließ sich erst in der jüngsten Zeit genau er- mitteln und deshalb war es auch nicht früher möglich gewesen, den Felsbrocken aufzu- stellen. Dänen und Norweger wußten seit Jahr- hunderten nur, daß ihr Nationalheld irgend- wo bei Hannover ums Leben gekommen war. Etwa vor zwei Jahren begann der hannover- sche Staatsarchivdirektor Prof. Dr. Schnath die näheren Todesumstände Tordenskjolds systematisch aufzuklären. Dabei fand der Wissenschaftler einige Akten in Sachen„Sau- ken und Duellieren“. Danach ließ sich bis ins einzelne nachweisen, daß der Admiral 1720 nach Hannover gekommen war und hier hin und wieder beim königlich hannoverschen Kammerpräsidenten Karten spielte. Bei einem dieser Spiele geriet Tordenskjold, der fünf Jahre zuvor die schwedische Kriegsflotte ver- nichtet hatte, mit einem schwedischen Ober- sten in Streit, der ihn dann auf der Gleidinger Wiese erstach. Admiral Donnerschild, wie Tordenskjold auf deutsch heißt, ist heute noch in Norwegen und Dänemark als historischer Seeheld 80 populär; wie Nelson in Großbritannien. In beiden Königreichen gibt es mehrere Tor- denskjold-Denkmale und in den Museen um- fangreiche Sammlungen. Diese Beliebtheit hat die geschäftstüchtige dänische Zünd- warenindustrie gewinnbringend ausgenützt. Die Streichholz-Haushaltsschachtel ‚die etwa fünfmal so groß ist wie die deutsche, wurde seit Jahren mit Tordenskjolds Porträt ge- schmückt. Schon wegen der Größe der Schach- tel werden seit Jahren die Streichhölzer von den ausländischen Touristen als preiswerte Souvenirs gekauft und damit indirekt auch Name und Ruhm des Admirals weltberühmt gemacht. Ernst Weger Glockenstreit in Bechtolsheim Mainz. Der Glockenstreit von Bechtols- heim im Kreis Alzey soll demnächst vor dem Bezirksverwaltungsgericht in Mainz weitergehen, da die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau inzwischen einen Ver- gleichsvorschlag der Bechtolsheimer Ge- meinde vertretung abgelehnt und eine Grundsatzentscheidung beantragt hat. Bei dem verwaltungsgerichtlichen Ver- fahren geht es um die Frage, wem bei Be- erdigungen von Personen in Bechtolsheim, die nicht einer der beiden christlichen Kon- fessionen angehört haben, das Recht zum Läuten der Kirchenglocken zusteht. Das Gotteshaus in der Gemeinde ist ein Simul- taneum, das heißt, eine Kirche, die sowohl der evangelischen als auch der katholischen Pfarrgemeinde für ihre Gottesdienste zur Verfügung steht. Die Kirchenglocken sind in einem alten Wehrturm neben der Kirche aufgehängt, wobei die bauliche Unterhaltung des Turmes Sache der politischen Gemeinde ist, die auch das Läuterecht für sich in An- Spruch nahm, nachdem sie vor einiger Zeit zwei neue Glocken als Ersatz für die im zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen ange- schafft hatte, Von den 1400 Einwohnern von Bechtols- heim gehören nur etwa 35 keiner der beiden Kirchen an. Die politische Gemeinde ver- langt, daß auch bei der Beisetzung von sol- chen konfessionslosen Einwohnern die Glok- ken geläutet werden müssen. Die evange- lische Kirche meint dagegen, daß das Läute- recht allein eine Angelegenheit der Kirche Sei.. In dem jetzt von der evangelischen Kirche abgelehnten Vergleichsvorschlag war unter anderem die Bildung eines Ausschusses empfohlen worden, der bei Beisetzungen auftretenden Unstimmigkeiten über das Läuterecht die letzte Entscheidung haben sollte. November Monat der Holzfäller Mit Allerheiligen, dem J. November, beginn im Schwarzwald und auf der Alb der Holzeinschlag der Gemeinden und privaten Waldbesitzer.„Erntezeit“ im Walde ist bis zum März. An steilen Hängen, wie man sie Überall im dSudwesten der Bundes- republik findet, lassen sich nur selten Maschinen ein- setzen, hier muß die Ar- beit noch immer wie in alten Zeiten mit der Hand- säge getan werden. Es ist eine harte und mitunter nickt ungefährlicke Arbeit. — Unser dpa-Bild zeigt Holzfäller von der Alb bei der Mittagsrast an einem wärmenden„Lagerfeuer“. Neun jahre Zuchthaus für Mord mit Auto „Autonarr“ wurde Mörder/ Verminderte Zurechnungsfähigkeit zugebilligt München. Der erste Mordprozeß der deutschen Kriminalgeschichte, in dem ein Auto die Rolle der Mordwaffe spielte, endete am Mittwoch in München mit einem un- erwarteten Urteil: Das Schwurgericht ver- urteilte den 26jährigen Automechaniker Anton Renner zu neun Jahren Zuchthaus Wegen fahrlässiger Körperverletzung, Stra- Benverkehrsgefährdung, Fahrerflucht in einem besonders schweren Fall und versuch- tern Mordes. Der Staatsanwalt hatte wegen Mordes zwölf Jahre Zuchthaus unter Zubil- ligung verminderter Zurechnungsfähigkeit durch Alkoholgenuß beantragt. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme sah sich jedoch das Gericht zu einer kom- plizierten juristischen Beurteilung gezwun- gen:„Leider wurde es für uns klar, daß der Angeklagte ein Mörder zumindest vom Standpunkt eines Schuldstrafrechtes aus ist“, sagte der Vorsitzende in der Urteils- begründung,„seine Verurteilung mußte da- her unter anderen rechtlichen Gesichts- punkten erfolgen.“ 5 Seine unselige Autoleidenschaft, seine esessene Hörigkeit gegenüber dem Motor habe den Angeklagten in seine Tat ge- trieben. Nur um seinen Führerschein nicht zu verlieren, habe er es in Kauf genommen, den Rentner Rötzer, den er angefahren hatte, noch zweimal zu überfahren, um ihn stumm zu machen. Renner war ein besessener Autonarr: Nachdem er bei einem Unfall schuldlos ein Bein verloren hatte, hatte er sich von dem erhaltenen Schmerzensgeld nacheinander drei Autos gekauft. Zur rechtlichen Würdigung teilte das Ge- richt die Tragödie in drei Akte auf: Zuerst fuhr Renner den Rentner an: Fahrlässige Körperverletzung in Tateinheit mit Straßenverkehrsgefährdung. Dann ent- schloß er sich zur Fahrerflucht und fuhr dabei über Rötzer: Fahrlässige Tötung in Tateinheit mit Verkehrsunfallflucht. Schlieg- lich sah er den Körper vor sich liegen, fuhr aber aus„krassem Egoismus“, um seine Flucht nicht aufzuhalten, über ihn hinweg. Da Rötzer an den Verletzungen des ersten Uberrollens starb: Nur versuchter Mord. Der Angeklagte saß während der Urteils- Verkündung weinend da. Er wird nie mehr seiner unseligen Leidenschaft für das Auto- fahren frönen können: Das Gericht sprach ihm die Fahrerlaubnis auf Lebenszeit ab. Gerd Schmitt Wieder ein Peiniger Anzeige des Wiener Auschwitz- Komitees Stuttgart. Die Stuttgarter Polizei hat den ehemaligen Ss-Unterscharführer Wilhelm Boger verhaftet, der verdächtigt wird, im Konzentrationslager Auschwitz Erausamkel- ten und Morde an Häftlingen begangen zu Haben. Wie die Stuttgarter Staatsanwalt⸗ schaft am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, liegt eine Anzeige des„Internationalen Auschwitz- Komitees“(Wien) vor, wonach Boger als Angehöriger der„politischen Ab- teilung“ von Auschwitz Häftlinge gefoltert und ermordet haben soll. Boger hatte nach dem Kriege unter seinem richtigen Namen in der Nähe von Stuttgart gelebt. Die Staatsanwaltschaft rechnet mit einer lang- wierigen Untersuchung dieses Falles. Geschäftsgeheimnisse verraten Zeuge und Angeklagter im Gerichtssaal verhaftet Stuttgart. Wegen Anstiftung zum Ge- heimnisverrat, erfolgloser Verleitung zum Geheimnisverrat und wegen fortgesetater gemeinschaftlicher Verwertung von Ver- ratenen Geschäftsgeheimnissen hat ein Stuttgarter Schöffengericht am Dienstag- abend einen 29 Jahre alten Ingenieur zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein zweiter gleichaltriger Ingenieur erhielt we- gen fortgesetzter gemeinschaftlicher Verwer⸗ tung von verratenen Geschäftsgeheimnissen zwei Monate Gefängnis, Strafaussetzung zur Bewährung wurde beiden noch nicht vor- bestraften Angeklagten aus Gründen des ökentlichen Interesses und der Abschreckung versagt. Nach der Urteilsbegründung erließ das Gericht gegen einen 17jährigen Zeugen sowie gegen den Hauptangeklagten Haft- befehl wegen vorsätzlicher, uneidlicher fal- scher Aussage bzw. Anstiftung dazu. Die beiden Angeklagten waren bis 1957 in einer Stuttgarter Fabrik für Hebezeuge als Konstruktionsingenieure beschäftigt. An- fang dieses Jahres gründeten sie ein eigenes Ingenieurbüro. Um„auf einfachem und schnellem Weg ins Geschäft zu kommen“, trat der Hauptangeklagte an einen 17Tjäh- rigen Lehrling der Fabrik heran und über- redete ihn, seinem Büro Kundenanschriften und Auftragsangebote der Fabrik gegen eine Provision von drei Prozent mitzuteilen, In der Hoffnung, sich dadurch Ersparnisse für den geplanten Besuch einer Ingenieurschule beschaffen zu können, willigte der Lehrling ein und verriet etwa zehn Anschriften und Angebote, die dann in dem Ingenieurbüro verwertet wurden. Nach einiger Zeit ver- suchte der Hauptangeklagte, einen 21jäh- rigen Detailkonstrukteur ebenfalls zur Preis- gabe von Kundenanschriften und Angeboten für Laufkräne zu gewinnen. Der Konstruk- teur benachrichtigte jedoch die Fabrik- leitung. Schranke nicht geschlossen! Stuttgart. An einem beschrankten Bahn- übergang bei der Deckerstraße in Stuttgart- Bad Cannstatt ist ein Güterzug mit einem Personenwagen aus Fellbach zusammenge- stoßen. Da der Güterzug erst im Anfahren war wurde der Personenwagen nur leicht beschädigt. Personen kamen nicht zu Schaden. Der Schrankenwärter, der die Schranke aus noch ungeklärten Gründen nicht geschlossen hatte, wurde sofort abge- löst. Für Düsen- Flugverkehr freigegeben München. Der Münchener Flughafen Riem ist jetzt für den modernen Flugverkehr ge- rüstet. Oberbürgermeister Wimmer übergab am Mittwoch die um 700 Meter auf 2600 Meter verlängerte Rollbahn ihrer Bestim- mung. Domkapitular Monsignore Thalham- mer weihte die 60 Meter breite Betonpiste. Wenige Minuten später startete eine fran- zösische Düsenverkehrsmaschine vom Typ „Caravelle“. Die neue Rollbahn hat 2,7 Mil- onen Mark gekostet. Bisher hatte München neben Stuttgart die kürzeste Rollbahn unter den westdeutschen Verkehrsflughäfen, Anstieg des Fremdenverkehrs Stuttgart. In den baden-württembergi⸗ schen Fremdenverkehrsgemeinden kann, nach vorläufigen Meldungen, im Sommer- halbjahr 1958 mit insgesamt 15 Millionen Fremdenübernachtungen gerechnet werden. Gegenüber dem Sommerhalbjahr 1957 er- gäbe sich danach eine erneute Steigerung um 4,7 Prozent. Die Zahl der Uebernach- tungen von Auslandsgästen blieb mit rund 1,5 Millionen auf der Vorjahreshöhe. des reinen Genusses, den eine gute Cigarette gewährt, ist an die Bedingung der natürlichen Mischung gebunden. f VON HGCHSTER REINHEIT feinster Naturprägung. Die Sortenbezeichnung ER 23 garantiert eine Mischung Seite 8 MORGEN Donnerstag, 30. Oktober 1958/ Nr. 281 Die automatische Kupplung im Winter Vorzüge überwiegen bei weitem geringfügige Nachteile Das Kupplungspedal, heute noch selbst- verständliches Bedienungselement der aller- meisten Autos, wird langsam aber sicher verschwinden. Bei den amerikanischen Wa- gen hat es infolge der überwiegenden Ver- Wendung vollautomatischer Kraftübertra- gungen schon Seltenheitswert, doch auch in den europäischen Fahrzeugen, die aus vie- len Gründen wohl noch geraume Zeit auf handgeschaltete Zahnradgetriebe angewie- sen bleiben, wird man wenigstens die Be- tätigung der Kupplung in zunehmendem Maße automatisieren und damit das Kupp- lungspedal unentbehrlich machen. Das kommt so sicher wie dereinst die Synchroni- sierung der Getriebe, denn wer erst einmal kennengelernt hat, Weise ein Kupplungsautomat das Autofah- ren— vor allem im Grohßstadtverkehr— erleichtert, der will bestimmt nicht mehr darauf verzichten. Nachdem in Frankreich und England langst die meisten Personenwagenmodelle mit automatischer Kupplung lieferbar sind, hat sie sich auch in Deutschland seit Jahres- trist gut eingeführt. Bei DKW, Ford, Opel und Mercedes-Benz beispielsweise werden mehr und mehr Wagen damit ausgerüstet. Manche Käufer freilich mißtrauen der, Ge- schichte noch etwas. Vor allem bestehen zu- weilen Bedenken, eine automatische Kupp- lung würde vielleicht unter den erschwerten Betriebsbedingungen, wie sie vornehmlich der Winter mit sich bringt, nicht befriedi- in welch angenehmer gend funktionieren. In der Tat sind solche Einwände durchaus logisch und verständ- lich, jedoch an Hand der praktischen Erfah- rungen leicht zu entkräften. Denken wir zunächst an den oft unver- meidlichen Kaltstart. Das Anlassen bei tie- ken Temperaturen wird durch eine automa- tische Kupplung sogar erleichtert, denn sie ist bei stehendem oder langsamlaufendem Motor stets gelöst. Zudem entfällt die beim Ausrücken der normalen Kupplung ent- stehende Reibung durch den teilweise vor- handenen Grafitring sowie durch den er- höhten Axialschub auf die Kurbelwellen- lager. Bei besonders starkem Frost ist man auch bei modernen Automobilen zuweilen darauf angewiesen, den Wagen am Berg an- rollen oder durch einen anderen anschlep- pen zu lassen, um den Motor in Betrieb zu setzen. Dies ist selbstverständlich auch bei einer automatischen Kupplung möglich, er- kordert aber vielleicht etwas mehr Einfüh- jungsvermögen des Fahrers als bei der her- kömmlichen Fußkupplung. Indes stehen diesem einzigen Punkt zuungunsten der Automatik so viele Vorzüge gegenüber, daß ihm ganz gewiß keine entscheidende Bedeu- tung zukommt.. Eine weitere Eigenart der automatischen Kupplung tritt vornehmlich im Winter in Erscheinung. Solange infolge eingeschalte- ter Startvorrichtung die Leerlaufdrehzahl des Motors etwas höher und somit über der Einkuppeldrehzahl der Fliehkraftkupplung i Ford 1959 Besonders auffallend am Ford 1959— er erscheint in 17 verschiedenen Modellen— ist seine schlichte, elegante Linie. Die Schöpfer seines Aeußeren haben viele Stilelemente des in den USA sehr beliebten Thunderbird übernommen. Bei den Motoren wurde der Hauptakzent auf starke Beschleunigung und Wirtschaftlickkeit gelegt. Ford 1959— schlichte Eleganz Motoren sparsamer— Getriebe vereinfacht— neuartiges Heizungssystem Klare Linie und wirtschaftliche Mo- toren— damit lassen sich die entscheiden- den Merkmale der neuen Modelle des Ford aus dem Hause der Ford Motor Company zusammenfassen, die in diesen Tagen der amerikanischen Oeffentlichkeit vorgestellt werden. Der Generaldirektor der Ford Di- vision, J. O. Wright, erklärte aus diesem Anlaß, die völlig neue Formgebung der Fahrzeuge entspräche dem Wunsch des Pu- blikums nach schlichter Eleganz. So schuf Ford einen neuen Typ, der viele Stil- elemente der sehr beliebten„Thunder- bird“ übernommen hat. Die neue Linie des Ford fällt am Heck am stärksten auf. Ueber dem Kofferraum Findet die ruhige große Fläche ihren Ab- schluß in einem kräftigen, sehr flach ge- zogenen Winkel, unter dem nur noch die für Ford so typischen großen runden Heck- leuchten einen abschließenden Akzent set- zen. Die Heckflossen der bisherigen Typen sind verschwunden. Die Chromverzierungen wichen einer einfachen seitenmodellieren- den Schmuckleiste. Allein die Front-Pano- ramascheibe wurde um weitere 29 Prozent vergrößert. Die Motoren wurden sparsamer im Ver- brauch. Das Fordomatic-Getriebe besitzt 105 Einzelteile weniger als seine Vorgänger. Der serienmäßige Hauptstrom-Oelfilter er- fordert nur noch alle 6500 km Oel wechsel. Ein neuartiges Heizungssystem macht die Luftanwärmung von der Wassertemperatur unabhängig. So bleibt die Temperatur auch bei wechselnden Geschwindigkeiten gleich. Die 1959-Ford-Serie kommt mit 17 verschie- denen Modellen auf den Markt. Kraftfahrzeug- Mosaik „Wenn vor dem Zeitpunkt des 1. Juli 1960 der Fahrzeughalter eines nach dem 1. Januar 1959 zugelassenen der Abmessungsverord- nung nicht mehr entsprechenden Fahrzeugs durch ein Gutachten eines anerkannten technischen Sachverständigen nachweist, daß das Fahrzeug noch verkehrs- und betriebs- sicher ist, dann soll im Einzelfall die Aus- lauffrist verlängert werden können“, soll laut ZAV die vom Leiter des Straßenver- kehrs im BVM, Dr. Lindner, in Aussicht ge- stellte Zusatzregelung für Lkw alter Bau- art lauten. * Die schweren Verletzungen, die Fahrer bei Unfällen durch das Lenkrad erlitten, führten schon seit geraumer Zeit zu Ver- suchen mit Sicherheitslenkrädern. General Motors entwickelte nun einen Oldsmobile ohne Lenkrad. An dessen Stelle tritt ein kleiner Knüppel in der Armlehne neben dem Fahrer, der schon durch geringe seitliche Ausschläge den Wagen in die betreffende Richtung reagieren läßt. Ob diese Konstruk- tion oder eine andere, die sich in der Ent- wicklung befindet, verwirklicht wird, steht noch nicht fest. * Untersuchungen deutscher und auslän- discher Verkehrsexperten lassen nach einem Bericht der Dunlop den Schluß zu, daß auf deutschen Straßen mit Abstand die höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten von Europa gefahren werden. Es folgen Oesterreich und Holland. Mit Abstand folgen Belgien und die Schweiz. Mittelplätze in in puncto Ge- schwindigkeit im Straßenverkehr nehmen Frankreich, Irland, Italien und England ein, während— nach dieser Aufstellung— die ansonsten so temperamentvollen Spanier und Portugiesen am langsamsten fahren. liegt, fängt der Wagen ein wenig zu„krie- chen“ an, wenn man mit bereits eingelegtem Gang noch im Stand verharren will. Um das zu vermeiden, genügt es, leicht auf die Bremse zu treten. Es ist dies allenfalls ein Wirklich belangloser Schönheitsfehler, der übrigens bei den meisten vollautomatischen Getrieben in weit stärkerem Maße und kei- neswegs nur während der Dauer der Choke- betätigung hingenommen werden muß. Auf Schnee, Glatteis oder auf schmieri- gem Lehm hat das Anfahren gern seine Tücken, ganz besonders natürlich auch an Steigungen. Gefühl hin, Gefühl her, der eine hat es, der andere nicht. Mit einer automati- schen Kupplung geht das jedenfalls ganz „reibungslos“. Dabei empfiehlt es sich, nicht mit dem ersten, sondern mit einem der bei- den oberen Gänge anzufahren, weil dann bei glatter Straße mit der automatischen Kupp- jung ein derart weiches und sicheres An- fahren erfolgt, wie es mit der normalen nie- mals möglich sein wird Ing. Werner Oswald Tips für die Winterfahrt Die im Vorjahr von der Continental he- rausgegebene und von Oberingenieur Georg Wanner(ADAC München) verfaßte Broschüre „Die winterliche Fahrpraxis“ hat bei Kraft- fahrern eine so starke Resonanz gefunden. dag die hohe Auflage sehr schnell vergriffen War. Auf Grund zahlreicher Anforderungen und Wünsche aus Kraftfahrerkreisen wurde diese Broschüre in einer Neuauflage heraus- gebracht, in der das Kapitel über Winterrei- fen neu gefaßt und mit den letzten Erkennt- nissen bereichert wurde, die sich aus den winterlichen Fahrprüfungen des Automobil- clubs der Schweiz und den ausführlichen Versuchen der Continental-Forschungsabtei- lung ergaben. Die nicht nur für den Neuling, sondern auch für die erfahrenen Routiniers unter den Kraftfahrern wertvollen Ratschläge, wie man auch in der kalten Jahreszeit sicher fahren kann, gipfeln in den folgenden„Fünf Tips für die Winter fahrt“: 1. Beim Anfahren bei Vereisung oder Schneeglätte wenig Gas, sonst drehen die Räder durch! 2. Vorsicht bei Erhöhung oder Verminde- rung der Geschwindigkeit, Glätte ist heim- tückisch! i 3. Keine scherfen und raschen Lenkaus- schläge, sie führen zum Schleudern! 4. Mit Gefühl bremsen. Glätte verlängert den Bremsweg, eit. Blockieren der Bremsen ist wegen Lebensgefahr unbedingt zu ver- meiden! 5. Rundherum winterfeste Reifen! Zu dem letzten Punkt, daß man rundhe- rum— d. h. also vierfach— bereift durch den Winter fahren soll, erklären Experten, dag nur so alle Räder die gleiche Bremskraft ha- ben, wodurch ein wirksamer Schutz gegen Schleudergefahr gegeben ist. Beim Bremsen des gewöhnlich auf der Hinterachse angetrie- benen Fahrzeuges verlagert sich, während der Bremsvorgeng auf alle vier Räder wirkt,. das Fahrzeuggewicht infolge der Trägheit sehr stark auf die Vorderachse, wodurch die Hinterachse entlastet wird. In diesem Zu- stand sorgen die Vorderräder für ein sicheres Abbremsen, was vor allem beim Fahren auf ebfallenden Straßen in verstärktem Mage zu- trifkt. Außerdem erleichtert die vierfache MsS- Bereifung das Anfahren im Schnee und an schneebedeckten Steigungen, weil ein seit- liches Abrutschen verhindert und besseres Heraus manövrieren aus Schneefurchen mög- lich wird. — Das Auto von übermorgen? Die amerikanischen Ford- Werke, die den Publikumsgeschmacſe mit sogenannten Traum- wagen zu testen pflegen zeigen hier den neuesten Entwurf ihrer Karosseriecunstler: das /- Modell des„E- 196 X, Dieses Auto von übermorgen kündigt sehr deutlich die Abkehr vom chrombeladenen Straßenſereuzer an und betont eine vorwiegend technische Note. Interessant ist die bis zu den äußeren Wagenkanten reichende Motorhaube, die den Mo- torraum gànzlich freigibt, und die nur von zwei hräftigen Seitenpfosten getragene Dach- konstruktion. Die starre Pontonform hat sich in flüssige Linien aufgelöst. Das Problem der Schmierung Automatische Zentralschmierung für Kraftfahrzeuge empfehlenswert Die bevorstehende Schlechtwetter-Jah- reszeit gibt dem Besitzer eines Kraftfahr- zeuges, sei es Pxw, LkW oder Omnibus, wie- der das Problem der richtigen Schmierung besonders auf, hängt doch hiervon nicht nur die Lebensdauer des Fahrzeuges ab, son- dern unter Umständen auch die Fahrsicher- heit. Die Vermehrung des Kraftfahrzeug- bestandes hat zu einer erheblichen Ueber- lasturig des Werkstatt-Betriebes geführt, so daß zeitraubende Wartestunden auch nicht gerade immer zur pünktlichen Einhaltung der erforderlichen Abschmierdienste er- muntern. Eine stärkere Automatisierung der kür die Erhaltung des Kraftfahrzeuges er- forderlichen Pflegemaßnahmen wirkt sich demzufolge für den Besitzer wie für die Werkstatt gleichermaßen günstig aus. Unter diesen Gesichtspunkten ist es kein Zufall, wenn in den Ländern mit starkem Kraftfahrverkehr, vor allem auch in USA, als besonderer Fortschritt der Einbau auto- matischer Zentral- Schmierungs- Anlagen empfohlen wird. Diese, früher fußbetätigten Anlagen, denen als einziges wirklich stichhaltiges Argument entgegengehalten werden konnte, daß sie störungsanfällig waren, wenn der Fahrer das Nachfüllen des Behälters oder das Betätigen der Fußpumpe vergaß, sind inzwischen zu einem Grad weiterentwickelt worden, der als schlechthin„Harrensicher“ bezeichnet werden kann. Neben der vervöll⸗ kommneten fußbetätigten Pumpe gibt es nun halbautomatische(elektrisch durch Druck- knopf betätigte) und sogar voll- automatische Anlagen. Bei letzteren erfolgt die Steuerung durch eine auf 50 Oder 100 km einstellbare In 25 Sekunden beschleunigt der neue„Sunbeam Rapier“ vom Start auf 120 emſ/st. Die Spitzengeschwindigheit dieses viersitzigen Sportwagens beträgt 160 mj/st; trotzdem liegt der Verbrauch der 1½- Liter-Ralley-Master-Maschine, die 74 PS leistet, nur bei 9,5 Liter. Das Vierganggetriebe mit zwei Schnellgängen für den dritten und vierten Gang bietet dem Fahrer sechs Vorwärtsgänge und gewährleistet jederzeit anpassungsfähige Beschleu- nigung. Vorrichtung vom Tachometer her, und eine am Armaturenbrett eingebaute Lampe zeigt nicht nur den ordnungsmäßigen Ablauf des Schmiertaktes an, sondern sie erinnert durch Aufleuchten auch rechtzeitig an das Nach- füllen des Oelbebälters. Wenn wir bedenken, daß die automat. sche Zentralschmierung an Werkzeugmaschi- nen, Textil-, Holzbearbeitungs- und zahl- reichen anderen Maschinen längst eine Se stverständlichkeit ist, dann erscheint es Hicht recht verständlich, weshalb gerade im Kraftfahrzeugbau diesen Anlagen so wenig Aufmerksamkeit zugewendet wird. Wenn die Industrie aus fabrikatorischen Gründen noch nicht zu einem generellen Einbau überge- gangen ist, so sollte sich der Kraftfahrzeug- halter doch einmal Gedanken über die hier für ihn möglichen Vorteile machen. Von Oktober bis März fährt man sparsamer Daß man mit im Herbst montierten Rei- fen sparsamer fährt und eine größere Kilo- meterleistung erzielt, dürfte für viele Kraft- fahrer eine überraschende Tatsache sein. Die Gründe für diese in ausführlichen Versuchs- fahrten gemachte Feststellung Continental-Reifenexperten wie folgt: Die Erwärmung des Reifens, welche zu einem stärkeren Abrieb der Gummi-Lauf;: fläche kührt, ist bei niedrigen Außentempe- raturen nicht so groß wie bei den höheren Wärmegraden während des Sommerhalb⸗ jahres. Die durchschnittliche Fahr geschwindigkeit liegt außerdem während des Winterhalbjah- res nicht so hoch wie in der wärmeren Jah- reszeit. Mit abnehmender Fahrgeschwindig- keit verringert sich auch der Abrieb, so z. B. beim Rückgang von 60 kmist auf 50 km)/st um weitere 20%. Die ersten Millimeter der Profiltiefe eines Reifens nutzen sich vergleichsweise stärker ab als die letzten Millimeter, da die Rippen des Profils bei voller Profiltiefe flexibler sind und damit einen stärkeren Abrieb aufweisen als bereits abgefahrene Profilrippen, welche untereinander eine kompaktere Einheit bil- den. Diesen Abriebtendenzen wirken aber im Winterhalbjahr die bereits oben festge- stellten stark abriebmildernden Einflüsse entgegen. Fahren ohne Batterie Wenn die Batterie ausfällt, weil man ver- gessen hat, sie aufzuladen oder weil sonst ein Defekt vorhanden ist, braucht man nicht gleich zu verzweifeln. Man kann auch ohne Batterie fahren! Hauptsache ist nur, daß es auf irgendeine Weise gelingt, den Motor an- zuwerfen, sei es bei alten Modellen mit der Andrehkurbel, sei es durch Anschieben des Wagens(mit eingelegtem ersten Gang) odet durch Drehen eines Hinterrades am hochge- bockten Wagen, wobei man den 3. oder 4. Gang einlegen sollte. Läuft der Motor erst mal, dann wird die Batterie durch die nun auch arbeitende Lichtmaschine wieder aufgeladen, Man muß sich nur hüten, den Motor zu frün wieder abzustellen, weil dann die Batterie noch nicht kräftig genug ist, den Anlasser und damit den Motor wieder in Gang zu bringen, — steis elegant bogelfaltenbestdndig angenehm leicht und luftig leicht zu pflegen Jortand knitterarm 87 164 = keg. W. immer in Form im Sommer köhl, im Winter Warm die Faser, die nichts bel nimmt Kleidung aus TREVIRA föhren: Anker-Kaufstätte, Am Paradeplatz Kcofthqaus Braun, K 1, 1-3 DEFAK A, Breite Straße Engelhorn& Storm, O 5, 1 Kcufhqus Honsc, E 1, 5-10 Sport und Mode Hiss, P 7, I, Planken Bekleidungshaus Keferle, K 1, 5 Knagge& peitz KG, O 6, 7 Hosen- Schmidt, Krug& Schmidt, Filiale Mannheim, P 7, 4 MASES Gmbh, P 4, 11-22 Marquis& Co., Hauptbahnhof, Westflügel Bekleidungshaus Melbert, 8 1, 1 Moclehcus Neugebaber Gmbff, An den Planken p. Seidel, Mhm.-Feudenhbeim, Talstraße 23 Kort Schubert, Mhm.- Sandhofen, Karlstraße 48 Modlehs. Schuhmacher, Mhm-Neckarqu, Friedrichstr. 3-5 Jextil-Etage Stiern, Schimperstfaße? Toni Scherger, Mhm.-Feudenheim, Hauptstraße 5 15 Kaofhaus Vetter, Turmhaus, N 7, 3-4 C.& A. Brenninkmeyer, Am Paradeplatz erklären .„„ ro „„ Ker„„„en„e 7q„„%ͥͥ d F 3 Nr. 251 raum- r das blehr Note. Mo- Dach- t ind eine be Zeigt lauf des t durch Nach- utomati⸗ maschi- d zahl- st eine eint es rade im o Wenig Venn die den noch überge⸗ ahrzeug- die hier 1 ten Rei- re Kilo- e Kraft- Sein. Die ersuchs- 125 elche 2 Ni-Lauf; tempe- höheren nerhalb⸗ indigkeit halbjah- ren Jah- awindig⸗ 1.80% 50 km/s fe eines stärker Rippen bler sind uf weisen „ Welche hèit bil- en aber festge- Einflüsse nan ver- sonst ein an nicht ich ohne „ daß es otor an- mit der ben des ng) oder hochge⸗ r 4. Gang erst mal, run auch kgeladen, zu früh Batterie isser und bringen. r erklären Mr. 251/ Donnerstag, 30. Oktober 1958 AUS DEN BUNDESLAND ERN Seite a Das Recht auf Gesundheit Dritter Kongreß der Zentrale für Volksgesundheit in Frankfurt eröffnet Frankfurt. Der dritte Kongreß der Zen- trale für Volksgesundheit vom 29. bis 31. Ok- tober in Frankfurt steht unter dem Motto „Gesundheitliche Selbstverantwortung“. Die Hauptthemen, von denen jedes ganztägig be- handelt wird, sind Freizeit in gesundheitlicher Selbstverantwortung, Unfallverhütung in Selbstverantwortung und Krankenversiche- rung in Selbstverantwortung. Die Festrede bei der Eröffnung hielt in der Johann- Wolf- gang-Goethe- Universität der Präsident der Zentrale, Professor Dr. Franz Klose(Kiel). Er kam dabei zu dem Schluß, eine recht- verstandene Gesundheitspolitik müsse es dem einzelnen Staatsbürger ermöglichen, in eige- ner Verantwortung für seine Gesundheit und ihre Erhaltung zu sorgen. Professor Klose erklärte bei der Diskus- slon um die Sozialreform, die Frage der Selbstverantwortung sei bisher verschiedent- lich nicht genügend beachtet worden. Diese persönliche Verantwortung aber müsse jede Sozialreform berücksichtigen, wenn ein Staat nicht zum Versorgungsstaat werden wolle. Es mute befremdend an, wenn der Bundesfinanz- minister die Einheit von Wirtschaft, Finanz- und Währungspolitik betone, ohne dabei die Gesundheitspolitik zu erwähnen. Und wenn das Kieler Manifest der CDU auf die Volks- gesundheit als einem tragenden Element der Sozialpolitik überhaupt nicht eingehe. Es sei eine von den Politikern oft verkannte Binsen- wahrheit, daß Wirtschaft und wirtschaftlicher Wohlstand sehr stark von der Volksgesund- heit abhingen. Die Volksgesundheit stelle das wertvollste Vermögen eines jeden Staates dar. „Leider hat die Einsicht, daß das Volks- ganze eine gesundheitliche, wirtschaftliche, kulturelle und ethische Einheit bildet, den Vätern des Bonner Grundgesetzes gefehlt“, sagte der Präsident der Zentrale,„sonst hätte man wohl das Recht auf Gesundheit unter die Grundrechte in der neuen Verfassung aufgenommen und dem Bund auf gesundheit- lichem und kulturellem Gebiet weitreichen- dere Kompetenzen eingeräumt.“ Es bleibe nur zu hoffen, daß weitsichtigere Staatsmänner und Politiker dieses Versäumnis bald nach- holten. Gesundheitspolitisches Denken müsse die ganze Wirtschaft, Erziehung, Kultur und Verwaltung durchdringen, denn nur so lasse sich ein Urteil über alle rückläufigen Planun- gen der Zukunft gewährleisten. Dabei falle der Aerzteschaft eine besonders hohe Auf- gabe zu. Der moderne Arzt müsse den Sinn seiner Lebensarbeit nicht nur in der Heilung Kranker sehen, sondern wie früher der alte Hausarzt, auch wieder in der Beratung und Betreuung der weit zahlreicheren gesunden Menschen. Das setze voraus, daß die Uni- versitäten den Medizinstudenten ein größeres Wissen zur praktischen Gesundheitspflege und der sozialen Hygiene vermittelten als bisher. Darüber hinaus sei aber die vor- nehmste Pflicht jedes einzelnen Staatsbürgers die Pflege seiner Gesundheit als Selbstver- antwortung und somit die Sicherung seiner Leistungsfähigkeit. Hier müsse die hygie- nische Volksbelehrung einsetzen. Professor Klose zitierte in diesem Zusammenhang den im siebzehnten Jahrhundert lebenden Tiroler Arzt Hippolyt Guarinonius„wenn jemand vor dem sechzigsten Jahr stirbt, so liegt eigene auf Bosheit oder Unwissenheit beruhende Vertilgung vor“. Die Zentrale für Volksgesundheitspflege ist der Auffassung, daß der einzelne unter Rückgriff auf die sogenannte kostenlose Hygiene, wie Luft, Wasser, Sauberkeit usw., geradezu eine Gesundheitspflicht habe. Bei der Bildung und Erziehung zur Gesundheits- pflege komme außer dem Elternhaus, den Schulen und Berufsschulen auch den Uni- versitäten und vor allem den Volkshoch- schulen eine bedeutende Rolle zu. Die Indu- strieunternehmen sollten prüfen, ob nicht Unsere Korrespondenten melden außerdem: Auch in Regensburg„tätig“ gewesen Nürnberg. Der Nürnberger Mörder Otto Rudorff und sein Komplize, der festgenom- mene 52jährige Hilfsarbeiter Richard Meyer, haben auch in Regensburg ihr Unwesen ge- trieben. Bei der Nürnberger Polizei-Sonder- kommission sind Hinweise eingegangen, aus denen hervorgeht, daß Rudorff als angeb- licher Amtmann einer Behörde Betrügereien in Regensburg begangen hat. Nach den Hin- weisen soll Meyer, der bisher jede Beteili- gung an den Verbrechen geleugnet hat, in der berühmten St.-Emmeram-Kirche von Regensburg eingebrochen und versucht haben, den Opferstock zu berauben. Da- gegen hat Rudorff und sein Komplize mit dem„Fall Neupert“ in Bayreuth nichts zu tun. Mordprozeß vor Jugendstrafkammer Saarbrücken. Vor der Jugendstrafkammer beim Landgericht Saarbrücken muß sich am 5. November der jetzt 21 Jahre alte Berg- arbeiter Aloys Groß aus Eppelborn im Kreis Ottweiler wegen Mordes verantworten. Groß wird beschuldigt, am 27. April 1957 die 19 Jahre alte Brunhilde Meyer aus Dirmin- gen im Kreis Ottweiler in einem Wald- gelände in der Nähe von Dirmingen ver- gewaltigt und dann erwürgt zu haben. Call-Girl-Ring in Hamburg liquidiert Hamburg. Das Hamburger Amtsgericht hat die 45 Jahre alte Luise King wegen fortgesetzter Kuppelei und Anstiftung zum Meineid zu zwei Jahren Gefängnis und dauernder Eidesunfähigkeit verurteilt. Die Angeklagte wurde für schuldig befunden, in auch in der Lehrlingsausbildung mehr Nachdruck auf die gesundheitliche Belehrung gelegt werden könne. Die Verkürzung der Arbeitszeit dürfe nicht zur Schwarzarbeit führen, und für die Freizeit in gesundheitlicher Selbstverant- wortung öffne sich noch ein sehr weites Feld fruchtbarer Bildungsarbeit, damit die Men- schen nicht, wie Carlo Schmid es nannte, „dem Fluch der Langeweile“ verfallen. Das verlängerte Wochenende sei keine Ideal- lösung. Einer Verkürzung der täglichen Ar- beitszeit müsse der Vorzug gegeben werden. Jede Neuordnung der sozialen Krankenver- sicherung dürfe dies gemeinsame Wirken der privaten und gesetzlichen Versicherung, nämlich die Selbstverantwortung und die Selbsthilfe nicht zerstören. Leider sei és im Wesen der heutigen sozialen Krankenver- sicherung begründet, daß der Versicherte aus materiellen Erwägungen mehr am Kranksein als am Gesundsein interessiert sei, weil er nur als Kranker etwas von sei- nen Versicherungsbeiträgen habe. Allein mit der Forderung nach Erziehung des Ge- sundheitsgewissens könne da keine Abhilfe geschaffen werden. Irmela Brender ihrer feudalen Wohnung an der Hamburger Außenalster einen typischen Call-Girl-Be- trieb unterhalten zu haben. Obwohl sie die- sen Vorwurf bis zuletzt bestritt, wurde sie auf Grund der Zeugenaussagen sowohl der Gäste ihres Hauses als auch der„Call-Girls“ selbst überführt. Die sechs 20 bis 28 Jahre alten Mädchen, die in bürgerlichen Berufen tätig waren, wurden bereits vor einiger Zeit abgeurteilt. Die Angeklagte hatte die Mäd- chen zu falschen Aussagen zu verleiten ver- Sucht. Neunzehnjähriger wegen Mordes vor Gericht Hamburg. Vor der Jugendstrafkammer des Hamburger Landgerichtes begann am Dienstag ein Prozeß gegen den 19 Jahre alten Schlachtergesellen Dieter Kutschke, der sich wegen Mordes und schweren Raubes zu verantworten hat. Er wird beschuldigt, am 15. August dieses Jahres einen 21jährigen Arbeitskollegen in seinem Zimmer durch mehrere Messerstiche getötet und anschlie- gend dessen Ersparnisse in Höhe von 1260 Mark geraubt zu haben. Zum zweitenmal„kassiert“ Frankfurt. Zum zweitenmal innerhalb eines Jahres hat sich der ungarische Berg- mann Josef Lapati erfolgreich als Abkömm- ling einer prominenten Magyarenfamilie ausgegeben und damit bei„Geschäftsfreun- den seiner Eltern“ in der Bundesrepublik nicht unerhebliche Summen kassiert. Ob- wohl bereits im April letzten Jahres die Nachricht von der Verhaftung des betrü- Serischen„Barons Georg Josef von Weiß“, und angeblichen Abkömmling des bekannten Sachverständige:„Aerztlicher Kunstfehler“ Aerztin wegen fahrlässiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt Bremen. Die 38 Jahre alte Assistenz- des Bremer Diakonissen-Kranken- hauses, Ruth Schmidt, wurde von einer Großen Strafkammer des Bremer Land- gerichts wegen fahrlässiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis mit zweijähriger Be- Währungsfrist verurteilt. Sie wurde für schuldig befunden, am 4. Oktober 1955 den Tod des 29 Jahre alten Werftschlossers Heinz Gartelmann aus Bremen verursacht zu haben. Der Patient war trotz seines gefüll- ten Magens narkotisiert und operiert wor- den. f Gartelmann hatte sich mit einem Stech- eisen den linken Zeigefinger verletzt. Kurz vor der Operation hatte er erhebliche Men- gen Hülsenfrüchte und Kartoffeln gegessen. Im Krankenhaus erhielt er eine Evipan- Narkose und, als diese nicht ausreichte, noch Lachgas. Während des Eingriffs mußte er sich übergeben und erstickte trotz der Arz früheren ungarischen Großindustriellen Manfred Weiß durch die Presse gegangen war, erlaubte er sich gleich nach seiner Strafverbüßung Mitte dieses Jahres beinahe die gleichen Gaunereien noch einmal. Im Vollrausch niedergestochen Frankfurt. Vor der Zweiten Großen Frankfurter Strafkammer hat am Dienstag der Prozeß gegen den 23 Jahre alten Hilfs- arbeiter Karl-Heinz Jost aus Mainz begon- nen, der am Nachmittag des 23. November vorigen Jahres in einem Frankfurter Män- ner wohnheim ohne jeden Grund den 32jäh- rigen Invaliden Rudolf Prochnow mit einem Küchenmesser erstach. Jost muß sich vor der Strafkammer und nicht vor dem Schwurge- richt verantworten, weil er die Tat im Voll- rausch beging und nach dem Sachverständi- gengutachten nicht mehr wußte, was er tat. Ihm wird deshalb nur vorgeworfen, sich durch übermäßigen Alkoholgenuß in einen die Zurechnungsfähigkeit völlig ausschlie- genden Vollrausch versetzt zu haben, obwohl er gewußt habe, daß er in diesem Zustand zu Gewalttätigkeiten neige. Das Gesetz sieht für eine im Vollrausch begangene Straftat als Höchststrafe fünf Jahre Gefängnis vor. Jugendtumulte auch in Essen Essen. Der amerikanische Rock'n Rollstar Bill Haley, dessen Gastspiele schon in Berlin und Hamburg von heftigen Tumulten seiner enthusiastischen Anhänger begleitet waren, trat am Mittwochabend in der neuen Essener Grugahalle auf, wobei es wiederum zu Zu- sammenstößen zwischen randalierenden Ju- gendlichen und Polizei kam. sofort eingeleiteten künstlichen Atmung an den Speiseresten. Die Arztin habe es unterlassen, den Patienten vor der Narkose zu fragen, wann, wieviel und was er gegessen habe, heißt es in der Urteilsbegründung. Eine derartige Be- fragung gehöre zu den anerkannten Regeln der medizinischen Wissenschaft. Die Arztin könne sich nicht darauf berufen, daß eine entsprechende Anweisung in der Klinik nicht bestanden habe.„Von einem Arzt wird nicht an Sorgfalt verlangt, was in einer solchen Anstalt üblich ist“, sagte der Gerichts- vorsitzende,„sondern wenn es um ein Men- schenleben geht, muß die größte Sorgfalt angewandt werden, die überhaupt möglich ist.“ Die Milde des Urteils wurde damit be- gründet, daß die Arztin sonst stets pflicht- treu, zuverlässig und gewissenhaft gearbeitet habe. Der Staatsanwalt hatte fünf Monate Ge- kängnis mit Bewährung beantragt. Dagegen hatte der Verteidiger auf Freispruch pla- diert. Die Arztin habe zwar gewußt, daß sie ein Risiko einging, aber àuch, daß die Wunde schnell versorgt werden mußte. Sie sei über- zeugt gewesen, ein etwaiges Erbrechen be- herrschen zu können. Mehrere der Sach- verständigen erklärten, der Arztin sei ein „ärztlicher Kunstfehler“ unterlaufen. Gefährliche Aerosole Mainz. Ueber besonders starke Belästi- gungen durch Industrie-Aerosole in ‚einer in einem engen Tal gelegenen Stadt mit zahlreichen Betrieben der Edelsteinindu- strie“ berichtete Professor Dr. Klumb. Durch Eloxieranlagen von Betrieben, die im all- gemeinen mit keinen Sicherheitsvorrichtun- gen gegen die Verbreitung gesundheitsge- fährdender Schwebstoffe versehen seien, würden Dämpfe abgeleitet, dadurch seien an verschiedenen Stellen der Stadt bereits Ver- ätzungsschäden verursacht worden. Unter ihrer Einwirkung begännen Bäume und andere Pflanzen abzusterben. Unter den Einwohnern sei eine Zunahme der Klagen über Erkrankungen der oberen Luftwege festzustellen. Die Gewerbeämter erklärten sich weitgehend als unzuständig. Die Indu- strie lehne die Einrichtung von keineswegs teuren Schutzanlagen ab. Sicherheitsvor- kehrungen seien unbedingt notwendig. Ob- wohl der Name der Stadt nicht genannt worden ist,. wird angenommen, daß es sich um Idar-Oberstein handelt. 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Hartmann zitiert die von Fachleuten vielfach vertretene Mei- nung, die Frau begehe in um so höherem Maße dieselben asozialen Handlungen wie der Mann, je mehr sie sich in ihrer sozialen Stellung dem Mann nähere oder ihn ersetze, und betont, gerade im Rahmen der Verkehrs- kriminalität scheine sich diese Ansicht zu be- stätigen. Die Frauen unter den Verkehrssün- dern wiesen jedenfalls häufig typisch männ- liche Charakterzüge auf, viele von ihnen seien selbständige und erfolgreiche Ge- schäftsinhaber und— was den Wert dieser Beobachtungen allerdings wieder einschränke — berufsmäßig viel mit ihren Wagen unter- Wegs. Exakte Feststellungen aber lassen sich nur mit Hilfe von Zahlen treffen. Hier aber sind die Schwierigkeiten erheblich. Denn die An- gabe, daß in Wien z. B. unter den rechtskräf- tig verurteilten Verkehrsteilnehmern eines Jahres 88,3 Prozent Männer, aber nur 11,7 Prozent Frauen sind, würde nur etwas besa- gen, wenn man wüßte, in welchem Umfang Frauen am motorisierten Verkehr teilneh- men. Das eben aber weiß man nicht, und Was sagt die Justiz? Ei Vorfahrtsfall im Sinne von 8 3152 Absatz 1 Ziff. 4 Std ist immer dann gege- ben, wenn im öffentlichen Straßenverkehr die Fehrlinien zweier Fahrzeuge(bei unverän- derter Fahrweise) zusammentreffen oder ge- Fährlich nahe kommen. Deshelb fällt darun- ter auch der Fall des Kreuzens des Gegen- verkehrs auf derselben Straße(5 8 Absatz 3 Satz 3 StVO. BGH, Beschl. v. 5. 2. 58— 4 StR 704/57—: NJW 1958, 678 * Es gibt keinen Erfahrungssatz, de Anga- ben Auhßenstehender(wie insbesondere auch von Fußgängern und Radfahrern) über die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs immer und ausnahmslos unzuverlässig seien; jede Ver- allgemeinerung ist verfehlt(im Anschluß an KG in VRS 8, 298).— Aus dem Sinn und Zweck der Vorschrift des 8 8 Absatz 3 StVO, der darin besteht, den fließenden Verkehr nicht zu behindern, folgt, daß es für denjeni- gen, der links einbiegen will, angebracht ist, sich möglichst frühzeitig nach links einzuord- nen, u. U. schon unmittelbar nach dem Passie- ren der letzten Kreuzung, die vor der beab- sichtigten Richtungsänderung liegt. KG, Urt. V. 17. 10. 57— 1 Ss 101/57—: VRS 14, 443. * Der Abstand, der beim Vorbeifahren an einem haltenden Fahrzeug einzuhalten ist, bemißt sich nach den Umständen des Einzel- falls. Enthält die Verkehrslage besondere ge- fahrerhöhende Umstände, so muß er ange- messen groß sein— Ein unter Alkoholemfluſs de stehender Fahrer eines Kraftfahrzeuges muß, auch wenn er nicht fehruntüchtig i. S. v.§ 2 StVZO und& 315a Abs. 1 Nr. 2 StG ist, mit Rücksicht auf die Beeinträchtigung seiner Reaktionsfähigkeit durch den Alkoholgenuß unabhängig von der konkreten Verkehrslage vorsichtiger und langsamer fahren als ein nüchterner Verkehrsteilnehmer, insbesondere bei Dunkelheit. OLG Hamburg, Urt. v. 6. 11. 57— 8s 131/57—: DAR 1958, 220 * Bei einem Verkehrsunfall darf weder ein Blutalkoholgehalt von 0,53 Promille, der die Fahrweise nicht nachhaltig beeinflußt hat, noch die Erwägung strafschärfend berück- sichtigt werden; daß es nur dem Zufall zu verdanken sei, daß keine schwerer wiegen den Folgen entstanden sind. OLG Hamm, Urt. V. 25. 2. 58— 3 Ss 53/58—: VRS 15,45 Selbst die Zählung der Führerscheine gäbe ein falsches Bild. Denn viele Frauen erwer- ben zwar einen Führerschein, ohne später selbst viel zu fahren. Hartmann ließ daher die Verkehrsteilnehmer einen Monat lang zählen. Er fand, daß nur 4,5 Prozent aller mo- toristerten Verkehrsteilnehmer Frauen sind. Derngegenüber wurden 3,3 Prozent Frauen verurteilt. Das bedeutet aber, daß sie an der Verkehrskriminalität relativ in fast gleichem Maße beteiligt sind wie die Männer. Niemand darf also sagen, Frauen verursachten beson- ders häufig Verkehrsunfälle.„ Dagegen sind— wieder an der Zahl der rechtskräftig Verurteilten gemessen— die Frauen als Fußgänger weit häufiger als die Männer Verkehrssünder. Auf 37 Männer kommen hier erstaunlicherweise 63 Frauen! Diese erhöhte Anfälligkeit dürfte darauf zu- rückzuführen sein, deß die Frauen ihr Tun und Lassen weniger unter Kontrolle halten als die Männer, daß sie ferner eine geringere Reaktionsfähigkeit als die Männer besitzen. Erstaunlich ist aber, daß sich diese Eigen- schaften nicht mehr auswirken, wenn die Frauen am Steuer sitzen. Doch offenbar fin- den sich bei den Frauen Rivalitäts- und Min- derwertigkeitskomplexe, die oft die Ursache von Unfällen sind, seltener vor als beim männlichen Geschlecht. Zudem werden ihre im Straßenverkehr negativen Eigenschaften dadurch weitgehend kompensiert, daß sie mangels eines inneren Verhältnisses zur Technik und zur Maschine zumeist etwes ängstlich und daher langsam fahren. Genau so wenig fundiert wie über die Frauen sind die Ansichten des schimpfenden Fußgängers über die kraftfahrende Jugend. Man kennt zwer Zahl und Alter der Ver- Kehrssünder, aber man weiß nicht, wie groß die Zahl der aktiven Kraftfahrer, die das Hauptkontingent der Verkehrssünder stellen in den einzelnen Altersgruppen ist. Man Kann daher auch nicht behaupten, daß eine be. stimmte Altersgruppe über durchschnittlich stark an den Verkehrsdelikten beteiligt ist, Wohl aber kann man das wieder für den Fuß. gänger. Und hier steht fest, daß die Zahl der Verkehrssünder mit dem Alter steigt. Schuld daran ist das Nachlassen der Wahrneh- mungs-, Reaktions- und Anpessungsfähig- keit. Hartmann zieht daraus folgende Schluß. kolgerungen:„Das bedeutet aber, daß das strafbare Verschulden in solchen Fällen ge- radezu als geringfügig bezeichnet werden muß und es als einfach nicht vertretbet scheint, mit allzu strengen Strafen vorzuge. hen. So gesehen ist der Verkehrssünder auch im allgemeinen kein verwerflicher Asozialer, als welcher er gerne hingestellt wird. Zu- gleich ergibt sich auch der stärkeren Beteili- Sung der höheren Altersgruppen an der Ver- kehrskriminalität, daß ab einer bestimmten Altersstufe alle Führerscheinbesitzer auf ihre Eignung, ein Kraftfahrzeug zu lenken, stän- dig überprüft werden sollten. Davon ist ein viel größerer Erfolg zu erwarten als von der strengsten gerichtlichen Bestrafung.“ Dr. Gerhard Weise Selbstmord als Unfallfolge Schadenersatzpflicht ist nicht auf organisch feststellbare Schäden beschränkt Im Jahre 1950 erlitt ein 43 jähriger Bau- unternehmer bei einem Verkehrsunfall eine mit einem Schädelbasisbruch verbundene Ge- hirnerschütterung. 1953 verübte er Selbst- mord. Danach geriet sein Baugeschäft in Kon- kurs. Seine Witwe und seine Eltern verlang- ten Ersatz des ihnen durch den Tod ihres Er- nähfers entgangenen Unterhalts. Das Ober- jandesgericht Celle hat aufgrund eines medi- zinischen Gutachtens, das die Hauptursache der zu dem Selbstmord führdenden reaktiven depressiven Verstimmung in der kritischen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens er- blickte und nur einen„zwar nicht teilursäch- lichen, aber doch teilmotivistischen“ Zusam- menhang mit dem Unfall annahm, die Klage abgewiesen. Der BGH.(Urt. v. 10. 6. 58— VI ZR 1207 57—: VRS 15, 161) hat diese Entscheidung nicht gebilligt. Er stellt folgende grundsätz- liche Erwägungen heraus: 5 Der Richter muß die Ausführungen des medizinischen Gutachters in jenem Bereich. die entscheidende Rechtsfrage des ursäch- lichen Zusammenhangs betrifft, kritisch wür- digen. Weil der Mediziner durchweg nicht von dem rechtlichen, sondern vom naturwis- senschaftlichen Ursachenbegriff ausgeht, muß sich das Gericht bewußt sein, daß es die Frage des ursächlichen Zusammenhangs in eigener Verantwortung zu entscheiden hat. Daher war zu berücksichtigen, daß die ursächliche Bedeutung der Verletzung für den Selbst- mord nicht isoliert nach dem organischen Be- fund zu bewerten war. Wurden die Verlet- zungsfolgen durch besondere, aber nicht ganz außerhalb aller Erfahrung liegende Umstän- de verschlimmert, so mußte auch diese Er- schwerung in Rechnung gestellt werden, weil es vom Standpunkt des Rechts ausreicht, daß jene Bedingung, für die der Schädiger verant- wortlich ist, eine Mitursache für den schädi- genden Erfolg gesetzt hat. Kraftverkehr erobert die dritte Dimension Experten planen Brückenstraßen/ Kein anderer Ausweg mehr 8 In den USA, in den bundesrepublikani- schen Großstädten, in London, Wien und Pa- Tis, überall die gleichen Sorgen Der Stadt- verkehr droht in sich zu ersticken. Unent- Wirrbare Verkehrsstauungen gehören zu den täglichen Sorgen der Polizei und Behörden. Alle Betroffenen und Beteiligten sind sich da- rüber einig, so kann es nicht weitergehen. Was ist zu tun? Deutsche Verkehrs-Experten erörtern zur Zeit Pläne für den Bau zweigeschossiger Autobahnen und Stadtschnell- Straßen. Der Weg in die Luft ist ihrer Meinung nach die einzige Möglichkeit, den zu erwartenden, be- ängstigend wachsenden Verkehrsstrom in flüssige Bahnen zu lenken. Sollten die Pla- nungen verwirklicht werden, so würden die ebenerdigen Straßen noch eine weitere, auf Stahlbeton-Stelzen stehende Fahrfläche in etwa 4,50 Meter Höhe über dem Erdboden erhalten. Der Bau derartiger Straßen dürfte nach der Ansicht der Experten keine grund- sätzlichen Schwierigkeiten bereiten. Durch die zweigeschossige Bauweise würden die Autobahnen— anstelle von vier— acht Rich- tungs- Fahrbahnen erhalten, von denen die vier unteren dem Lastwagen-Verkehr und die vier oberen dem Personenkraftwagen- Betrieb vorbehalten sein würden. Neben der enormen Platz-Ersparnis wür- de die Stelzen- Bauweise mit den darüberge- legten Beton-Fahrstraßen zudem wesentlich billiger sein als die Verbreiterung des bereits vorhandenen Stragen- Systems. Besonders in den Städten würden allein dadurch unwahr- scheinlich hohe Abbruch-Kosten erstehen. Aber auch die Verbreiterung der Autobahnen würde je 100 Kilometer eine Million Quadrat- meter, meist wertvollen Kulturbodens, erfor- dern. Verbilligend wäre ferner die Tatsache, daß keine umfangreichen Erdaufschüttungs- Arbeiten, wie sie beim Bau der Autobahnen meist unvermeidlich sind, notwendig wären. Schließlich würde auch der Bau von Brücken entfallen. Die sogenannten Brückenfahrbahnen sol- len eine Breite von insgesamt etwa 25,50 Me- tern haben und über übersichtliche An- schluß-Rampen von 36 Metern erreicht wer- den. Vor allem in den Städten sollen die Brückenstraßen ebenerdige Straßen möglichst, rechtwinkelig kreuzen, so daß durch die Plei- ler nur ein Minimum an Raum benötigt wird. Die Pfeilen werden zudem in der Mitte der Fahrfläche errichtet, der Pfeilerabstand von Pfeilergruppe zu Pfeilergruppe etwa 25 Meter betragen. Die Diskussionen um die neuen Brücken- Straßen sind noch nicht endgültig abgeschlossen. Es wird aber bereits ernsthaft erwogen, Brückenstraßen als Stadtschnell- Straßen in München zu bauen. K. H. F. Es war daher zu prüfen, ob nicht das Maß der unfallbedingten Beeinträchtigung der geistigen und seelischen Widerstandskraft deshalb höher einzuschätzen war, weil der Verletzte als verantwortlicher Leiter eines Unternehmens in einem den ganzen Einsatz seiner Kräfte er fordernden Existenzkampf stand und außerdem nur einen unzureichen- den und verspäteten Schadenersatz von der Versicherung des Schädigers erhielt. Ferner war zu beachten, daß die Schadensersatz- pflicht nicht auf organisch feststellbare Schä- den beschränkt sind, sondern auch jene, sich in einer Leistungsminderung auswirkenden Beeinträchtigungen zu entschädigen sind, die aus seelischer Reaktion auf den Unfall zu er- klären sind(von„Rentenneurose“ apgese- hen). Es bleibt daher zu prüfen, ob der Ver- letzte nicht als gesunder Mann der wirtschaft- lichen Schwierigkeiten, Herr geworden und es zu dem Selbstmordentschluß nicht gekom- men wäre. Einbiegen in Vorfahrtsstraße Wie hat sich ein Kraftfahrer, der nach links in eine bevorrechtigte Straße einbiegen will, zu verhalten, wenn ihm die Sicht durch dort haltende Fahrzeuge oder andere Gegen- stände versperrt ist? Zu dieser an den Kraftfahrer namentlich im Stadtverkehr immer wieder herantreten- den Frage, hatte ein Oberlandesgericht die Auffassung vertreten, daß der Wartepflichtige in solchem Fall nicht in die Vorfahrtsstraße hineinfahren dürfe. Falls er nicht warten wolle, bis die Sicht frei geworden sei, müsse er sich entweder durch eine zuverlässige Per- son einwinken lassen oder vom Einbiegen nach links Abstand nehmen. Diese Rechtsauffassung wird jedoch vom Verkehrsstrafsenat des Bundesgerichtshofes nicht geteilt. In einer jetzt vorliegenden Ent- scheidung hat der Senat vielmehr festgestellt, daß der Wartepflichtige, dem die Sicht ver- sperrt ist, so weit in die Vorfahrtsstraße hin- einfahren darf, bis er Einblick in sie gewinnt. Sieht er auf ihr von links Fahrzeuge heran- nahen, so hat er auf der Stelle anzuhalten. Die Karlsruher Richter sind der Ansicht, daß die Auffassung des Oberlandesgerichtes nicht durchführbare Anforderungen an den Einbieger stelle. Außerdem würden die vor- geschlagenen Hilfsmittel— warten oder Ein- weisen lassen— besonders im Großstadtver- kehr häufig versagen oder zu Verkehrsstok- kungen führen. Aktenzeichen 4 StrR 350/58. „Mit„Tausendfüßlern' geht's besser“ Hier ist ein guter, wenn auch bescheidener Anfang einer innerstädtischen Hochstraße. Dei Volksmund hat den etwa 800 Meter langen Straßenaug, der die neue Düsseldorfer Rhein- brüche mit der Innenstadt verbindet, wohlwollend„Tausendfüßler“ getauft. Diese moderne Straße nimmt den Fernverkehr reibungslos auf. Neben der Entlastung der Verkehrswege im Wohnviertel bietet die Säulenstraße erstaunlich viel Parherdum, der bisher nur bei Großhveranstaltungen ausgeschöpft wurde. Die Geschäftsviertel aber sind hoßhnungslos verstopft. vb-Foto Nr n N r D 8 Nr. 1 Ir 251 Donnerstag, 30. Oktober 1958 5 0 MORGEN 2 Seite 11 —— N 8 8 erölfinel heule in Küfertul e grog ie des ellen, A Kann ne be- Attlich igt ist. n Fuß. ml der Schuld arneh- Tähig⸗ chluß- 8 das en ge- verden retber rzuge- UHLMüLLE eröffnet heute 10.30 Uhr in 5 MANNHEIM-KRFER TAL · Auf dem send 48. felefon 7 66 0 Zlaler, 1. 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V.„Kurpfalz“ betreut, die in Viernheim ein modern geführtes Lebens- ERICH REI NolbD Malermeister mittellager unterhält. Die hiesige SPAR-Zentrale ging 1953 aus der alteingesessenen 20 M A N N f Lebensmittel-Großhandlung Hans Baier hervor. Heute arbeitet das Unternehmen mit N EI A1— Zellerstraße 9— Telefon 5 22 49 51 anderen der SpAR angeschlossenen Handelsvereinigungen zusammen, die in der KO Bundesrepublik über 12 000 selbständige Einzelhändler beliefern, beraten und auf a vielerlei Art unterstützen. Die SPAR-Zentrale. V.„Kurpfalz. in Viernheim leitet Oenerolverir., projektierung, Montoge- und Gorontie-Dienst des Heinzgünter Koschwitz, ein der neuen Zeit und ihren technischen Hilfsmätteln auf- FIG IDAlRkE- Werkes der Adam Opel AG., Rüsselsheim 5 5 geschlossener junger Kaufmann, der nach dem Tode Hans Baiers diesen verantwor-. 1 9„e 5 tungsvollen Posten zur Zufriedenheit aller mit ihm und seinem Unternehmen zu- dy. possoge, P) Mannheim gheinbeuserstt. 27.31 i 1 5 MANN EEG g sf sammenarbeitenden Einzelhändler ausfüllt. Sto Rof-S0.- r. 4 58 66 085 geg. g re 66 0 3 Lieferung der Markisenanlage 1 1 16 Für Mäntel DOs Te FRE 1 SA SONAR. OK./ NO in besonders iinstiger Termin Gerade in diesen Jagen können Sie sich die klaren Vorteile des großen Spezialhauses zunutze machen: kine breite, umfassend große Auswahl in Puß form, Dessin, Qudlität und Linienföhrung. 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Oktober beim Landerpokaluampf der nordbadischen Ama- teurbocer gegen Südbaden in Konstanz ereig- neten, sind bereinigt: Der Vorstand des BABV hat seine Austrittserklärung zurückgezogen Obwohl sich Nordbadens Vertretung als Titel- verteidiger keine Chancen mehr ausrechnen kann, Tabellenführer Württemberg einzuholen, wird sie die beiden noch ausstehenden Kämpfe austragen. Diesen Beschluß haben— das war der Eindruck von einer Besprechung mit dem BABV- Vorstand Funktiondre gefaßt, die Sportler geblieben sind:„Wir haben uns zu die. sem Schritt entschlossen, weil wir bisher mit den süddeutschen Landesverbänden reibungs- los zusammenarbeiteten und wir diese Zusam- menarbeit, die über den Länderpokcalwett- bewerb gleichzeitig eine Werbung für das Bomen ist, nicht in Gefahr bringen wollen!“ * Es sei kier nock einmal dargestellt, welcke Umstände zu der Kontroverse geführt katten: Schärfste Rivalen um den Gruppensieg waren erwartungsgemäß die Staffeln von Nordbaden und Württemberg. An jenem 4. Oktober fiel eine Vorentscheidung, denn Württemberg stand vor einem klaren Sieg über Bayern, während Nordbaden nur dann noch eine Möglichkeit hatte, den Konkurrenten au überflügeln, wenn es in Konstanz gegen Südbaden zu beiden Punleten reichte. Vor dem letzten Kampf führten die Nordbadener mit 1078, so daß die Schwer- gewientsbegegnung Ritter(Nordbaden) gegen Schweizer die Entscheidung bringen mußte. Daß sie zugunsten des Südbadeners ausfiel, quittierte selbst das Konstanzer Publikum mit einem Pfeifkongzert. Errechnet wurde Schwei- zers Sieg vom neutralen Delegierten Metzger und dem ebenfalls als Punletrichter fungieren- den ersten Vorsitzenden des gastgebenden Verbandes, Ruchaberle. Ringrichter war Christmann. Metzger und Christmann sind Württemberger.) Daràuf erklärte— nach Dar- stellung des amtlichen DABV-Organs Nord- badens Sportwart Ester wörtlich:„Wenn wir verlieren, dunn wollen wir richtig verlieren. So aber geht es nicht. Die Fortsetzung des Länder- turniers wird okne uns stattfinden.“ BABV- Vorsitzender Siegfried Beierlein teilte schließ- lien Turnierleiter Kübler den Austritt mit. * Was Nordbaden mit dem Austritt beaweckte, gent eindeutig aus einem Schreiben Esters— allerdings erst am 14. Oktober verfaßt— an Kübler hervor. Der Schritt war ein Protest ge- gen„bewußt falsche Urteile“. Er war vor allem aber ein Schuß vor den Bug eines Turnier- leiters, der sich den Vorwurf gefallen lassen muß, in diesem Wettbewerb nicht nur für den Konstanzer Kumpf bei der Einteilung des Kampfgerichts gedankenlos und ohne jedes Fin- gerspitzengefühl gehandelt zu haben. Im ubrigen verdient ein Wort im„Boæsport“ als Mahnung festgehalten zu werden:„Fehl- entscheidungen beginnen sich zu einem Krebs- schaden auszuwircen. Wie trügerisch ist die Veröffentlichung manchen Ergebnisses und Wie sportlich wertlos zugleich. Fehlentscheidungen sind der Tod des fair play.“ * Unerfreulich war auch, was sich in Konstanz nach dem Kumpf im Vorraum der Umfbleide- kabinen abspielte: Ringrichter Christmann diskutierte u. a. mit Aktiven und übte dabei auch Kritik an der Leistung des nordbadiscken Punktrichters Crusen. Als der hinzukom- mende Nordbadener mit seiner Meinung eben- falls nicht zurückhielt, war die Antwort— ein Faustschlag ins Gesicht! In Mannheim vurde ein unreifer, fehl- geleiteter Aktiver bei einer ähnlichen Entglei- sung gegenüber dem Schiedsrichter lebens- länglich gesperrt, ja, sogar mit einer Gefäng- nisstrafe belegt. Ein Unparteiischer, der die Diskussion mit einem Kollegen mit einem Faustschlag beendet, kat ebenfalls in heiner Sportart mehr etwas verloren. Auch nicht im Boꝶsport! W. Trill Im Heimspiel gegen Tabellenzweiten Bayern München: Nuf Waldhof-Abwelir rulit diesmat die Maupitasi Die Rasenspieler rechnen sich auch im Neckarstadion gegen VfB eine Chance aus KSC in Offenbach Die Kickers Offenbach haben die besten Aussichten, sich weiter an der Spitze der 1. Liga Süd zu behaupten. Sie haben am Sonntag den Titelverteidiger Karlsruher SC auf dem Bieberer Berg zu Gast und sind stark genug für einen weiteren doppelten Punktgewinn, da der KS von seiner Vorjahrsform weit entfernt ist und bisher nichts geboten hat, was für ihn eine Empfehlung sein könnte. Sehr schwer werden es von den Kickers- Verfolgern der FC Bayern München in Waldhof und der 1. FC Nürnberg in Schweinfurt haben. Die Münchner haben mit sieben Punkten aus vier Auswärts- spielen allerdings eine prächtige Auswärtsbilanz. Der VfR Mannheim gastiert im Neckar-Stadion beim VfB, wo bisher alle Besucher gewannen. Eintracht Frankfurt müßte sich gegen Aschaffenburg behaupten können, auch Fürth(gegen den FSV Frankfurt) und 1860 München(gegen BC Augsburg) sind in ihren Heimspielen Favo- riten. Das Spiel UIm 46— SSV Reutlingen Eintr. Frankfurt— Vikt. Aschaffenburg: Kickers Offenbach— Karlsruher Sc, SV Waldhof— Bayern München; Schweinfurt 05 gegen 1. FC Nürnberg; VfB Stuttgart gegen VfR Mannheim; Ulm 46— SSV Reutlingen; SpVgg Fürth— FSV Frankfurt; 1860 Mün- chen— BC Augsburg. Mit Bayern München stellt sich am Sonn- tag im Waldhof-Stadion eine Mannschaft vor, die in diesem Jahre zu den erfolgreichsten der süddeutschen Oberliga zählt. Bei erst einer Niederlage(2:4 gegen VfR Mannheim) blieben die Bayern bisher auswärts unge- schlagen und holten dabei dreimal sogar beide Zähler. Die Stärke der Münchener ist ihr jede Chance nutzender Angriff, mit 28 Treffern bisher sogar noch erfolgreicher als der des „Clubs“. Der SV Waldhof wird diesmal sein Spiel auf die Abwehr aufbauen müssen. In Läuferreihe und Sturm gab es zuletzt gegen FR Pirmasens durch die prachtvoll kämpfen- den Nachwuchskräfte so viele Lichtblicke, daß sich Trainer Medve vielleicht doch entschließt, dem einen oder anderen seiner Junioren eine Chance zu geben Das gleiche gilt für den VfR, der im Stutt- garter Neckarstadion auf den VfB trifft. Die Stuttgarter spielten bisher nicht die erwartet gute Rolle und krebsen am Tabellenende herum, nachdem es zuletzt auch in Augsburg nicht zum vollen Erfolg reichte. Auf eigenem Platz sind die Spieler um Geiger und Wald- ner noch immer ohne Sieg. Es wäre keine Ueberraschung, wenn sie es auch in der Be- gegnung mit den Mannheimern blieben, zu- ma! es für diese darum geht, den Platz in der Spitzengruppe zu halten. Nach den bisher gezeigten Leistungen wäre alles andere als ein Offenbacher Sieg über den Karlsruher SC eine große Ueberra- schung. Sicher wird der KSC am Gegner Wwächsen, aber die Kickers sind nun wochen lang so beständig und mannschaftlich so ge- schlossen, daß man sich einen„Fehltritt“ nicht Vorstellen kann. Der 1. FC Nürnberg hat in den letzten beiden Jahren kein Spiel gegen Schweinfurt 05 verloren. Auch diesmal darf man dem„Club“ eine gute Chance einräu- ist dagegen offen. men. Eintracht Frankfurt muß gegen Vikto- Lia Aschaffenburg ohne den erkrankten Sztani auskommen, kann aber auf Kreß zurückgrei- fen und sollte den Kampf gewinnen. Daß die SpVgg Fürth sich vom FSV Frank- furt überraschen läßt, ist kaum zu erwarten. Auch 1860 München müßte mit dem BC Augs- burg, der immer noch auf Biesinger verzich- ten muß, fertig werden. In Ulm dagegen hat der tüchtige SSV Reutlingen durchaus eine Erfolgschance, denn die Mannschaft hat spie- lerisch Format. Ritter boxt in Karlsruhe Veranstalter Willy Knörzer veranstaltet seinen nächsten Berufsbox-Kampftag am 8. November in der Karlsruher Schwarz- Waldhalle. Dabei kommen mit Uli Ritter (Mannheim), Karl Mildenberger(Kaiserslau- tern), Karl Wagner(Konstanz), Herbert Schilling Frankfurt) und Ernst Melchior (Freising) fünf ehemalige deutsche Amateur- meister zum Einsatz. Mildenberger bestreitet dabei nach seinem überaus erfolgreichen Debut den zweiten Profikampf. Als Gegner von Uli Ritter, der einen Titelkampf mit Meister Westphal anstrebt, wurde der Bel- gier de Bolster verpflichtet. Gastspiel beim heimstarken SV Wiesbaden: Amicitia wird schieren Stand haben Auch Spitzenquartett der 2. Liga Die 18 Vertragsspieler-Mannschaften der II. Liga Süd beenden am Sonntag das erste Drittel der Punktekämpfe der Saison 1958/59. In den bisherigen Begegnungen war der Kampf um die Spitze recht wechselvoll, und es ist zu erwarten, daß bei der Gleichwertig- keit einiger Mannschaften das scharfe Ren- nen um die zum Aufstieg berechtigten beiden ersten Plätze weiterhin anhalten wird. Was aber wird zunächst einmal der elfte Spieltag bringen? Während an der Spitze wohl kein großer Wechsel zu erwarten ist, besteht für Borussia Fulda und den 1. FC Bamberg die Chance, endlich das gemeinsam getragene Schlußlicht abgeben zu können. Neben den punktgleich die Tabelle anfüh- renden Stuttgarter Kickers, die mit 28:9 To- ren ein ganz hervorragendes Torverhältnis aufweisen, und dem FC Hanau 93 haben auch KSV Hessen Kassel und Bayern Hof als Nächstplacierte auswärts um die Punkte zu kämpfen, wobei sie z. T. auf recht starke Heimteams treffen. Die Kickers müssen nach dem nicht leichten Spiel in Wiesbaden nun Abermals die Koffer packen, um die Reise nach Oberfranken zum VfB Helmbrechts an- zutreten. Die Gastgeber, gegenwärtig auf dem zehnten Platz, werden versuchen, wenig- stens ein Unentschieden zu erreichen. Hanau 93 hat es mit dem auf eigenem Platz noch ungeschlagenen VfL Neustadt zu tun. Es wird den Hessen nicht leicht fallen, den Süd am Wochenende auf Reisen Tabellenplatz zu verteidigen. Hessen Kassel, mit 14:6 Punkten auf dem dritten Platz lie- gend, muß sich beim TSV Straubing schon „strecken“, wenn ein Erfolg herausspringen sollte. Als die beste Auswärts- Mannschaft zeichnete sich bis jetzt Bayern Hof aus, das in seinen fünf Treffen immerhin sechs Punkte herausholte. Der FC Freiburg wird nun am Sonntag versuchen, die Erfolgsserie der Hofer Elf zu unterbrechen. Immer mehr nach vorn schieben konnten sich in letzter Zeit die SpVgg. Neu-Isenburg und Amicitia Viernheim. Der Höhenflug der Frankfurter Vorstädter sollte auch gegen den VfB Friedberg anhalten, dagegen wird es die Amicitia schwerer haben, wenn sie sich auch beim SV Wiesbaden durchsetzen will Wenn es zum vollen Erfolg reichen soll, wer- den die Viernheimer von Anfang an eine geschlossene Sturmleistung zeigen müssen; die Einheimischen trotzten zuletzt dem Spit- zenreiter Stuttgarter Kickers immerhin ein 1:1- Unentschieden ab. Aus der Gefahrenzone herauskommen kann der ASV Cham, wenn es ihm gelingt, die bisher stark enttäuschende Elf von Jahn Regensburg zu schlagen. Endlich aus dem „Keller“ heraus wollen die beiden Schlußg- lichter Borussia Fulda und 1. FC Bamberg. Dazu bedarf es aber der Heimsiege über den 1. FC Pforzheim bzw. SV Darmstadt. Am Sonntag, 11 Uhr, rufen die Jagdhörner zum Halali Wieder iubertusjagd in den Nheinaue/ Niedwiesen Hundert Pferde und Reiter nehmen an der Mannheimer Traditionsveranstaltung teil Wenn am Sonntagvormittag um 11.30 Uhr über die Riedwiesen bei Rheinau die Klänge der Waldhörner erschallen, dann nehmen Mannheims Reiter auf dem nun schon tra- ditionellen Hubertusjagd-Gelände Abschied von der Saison 1958— einer Saison, die sportlich die erfolgreichste war, die der Mannheimer Reiterverein jemals verzeich- nete. Zahlreiche Siege auf großen Turnier- plätzen in M-Jagdspringen, sogar einige hervorragende Plazierungen in S-Konkur- renzen, konnten von den Turnierreitern— allen voran diesmal Helmut Gerard, ferner Michael und Kurt Himmelsbach sowie Graf Am Wochenende in Mannheim: erster Cislochenliõiepunbl: Indus tyiepoęat Mit Zürcher Sc und AlK Skelleftea kommen prominente Teams Zum dritten Male ist Mannheim am Wochenende Schauplatz des Industriepokal- turniers, das auf dem besten Wege ist, sich einen festen Platz im internationalen Eis- hockey-Programm zu sichern. Mit diesen Spielen will der ausrichtende Mannheimer ERC einmal seiner Mannschaft die Mög- lichkeit geben, sich in Vergleichskämpfen mit starken Teams intensiv auf die Ver- bandsrunde vorzubereiten; vor allem aber will er damit einen Wettbewerb schaffen, der gleichwertig neben traditionellen Tur- nieren steht. Vor zwei Jahren verhalf die europäische Spitzenmannschaft von Roter Stern Brünn dem Turnier zu einem glanzvollen Start und 1957 erregte die Dramatik der Kämpfe zwi- schen Rießersee, Sc Zürich, Inter Milano und dem Mannheimer ERC sowie der sen- sationelle Endspielsieg der Gastgeber über die Italiener Aufsehen. Der MERC setzt alles daran, diesen Weg erfolgreich weiter zu gehen., In diesem Jahre wurden nur zwei ausländische Teams verpflichtet, die jedoch wiederum für temperamentvolle und technisch hochstehende Begegnungen garan- tieren: aus der Schweiz kommt der Zürcher Sœ aus Nordschweden der prominente Klub Alk Skelleftea. In den Reihen des schwedi- schen Vizemeisters stehen mehrere Spieler der schwedischen Weltmeistermannschaft. Als jüngsten Erfolg konnte das Team ein beachtliches 3:3 auf dem gefürchteten „Pflaster“ der Zweibrücker Eissporthalle gegen die kanadischen RCAF-„ Flyers“ bu- chen. Nach dem Austragungsmodus jeder ge- gen jeden trifft zum Auftakt der Mannhei- mer ERC auf Zürich. Der Begegnung Zürich gegen Skelleftena folgt dann als Abschluß und Höhepunkt die Auseinandersetzung zwischen dem Pokalverteidiger und den Skandinaviern. Der Spielplan: Freitag: Mannheimer ERC— Sc Zürich; Samstag: SC Zürich ge- gen Alk skelleftea; Sonntag: Mannheimer ERC— AIK Skellef tea. Schon 15 Nationen meldeten für Eishockey-Weltmeisterschaft Für die Eishockey-Weltmeisterschaft 1959 vom 5. bis 15. März in der Tschechoslowakei haben bisher 15 Länder ihre Teilnahme zu- gesagt, und zwar Kanada, die Sowjetunion, Schweden, USA, Norwegen, Polen, Finnland, Deutsche Bundesrepublik, Deutsche Sowjet- zone, die Schweiz, Oesterreich, Italien, Un- garn, die Volksrepublik China und die Tsche- choslowakei. Die Gruppenspiele sollen vom 5. März an in Ostrau, Brünn und Preßburg gespielt werden, die Endrunde findet vom 10. März an in Prag statt. Offizieller Melde- schluß ist der 15. Januar. Shagy— errungen werden. Neben diesen „alten Turnierhasen“ errangen aber in die- sem Jahr besonders die Jugend des Mann- heimer Reitervereins zahlreiche Siege; er- innert sei nur an den Saisonsausklang Ende September in Hemsbach, wo die Mannheimer fast alle Konkurrenzen gewannen, So wird es einen beschwingten, fröhlichen Saison- ausklang auf den Riedwiesen geben. Den Freunden des Pferdesports— 4000 Waren es, die im Vorjahr die Jagd sahen— soll wieder, so sagte Dr. Himmelsbach, Vor- sitzender des Reitervereins, am Dienstag- abend in einer Pressekonferenz im Rosen- garten, ein herrliches Schauspiel geboten werden. Ueber hundert Pferde und Reiter werden an der um 11 Uhr“ beginnenden Jagd teilnehmen. Vertreten sind neben dem Veranstalter die Reitervereine Ludwigs hafen, Schwetzingen, Bad Kreuznach, Hei- delberg, Neuhofen, Fußgönheim und Or- mersheimer Hof, ferner die Polizei-Reiter- staffel Mannheim, der Reit- und Turnier- stall Kürschner, Sandhausen, der Reiter- ring Bergstraße und der Reiterring Badische Pfalz. Jagdstrecke ist der schon bekannte 8 km lange Parcours in den Riedwiesen, der vom Rieddamm aus gut eingesehen werden kann. 25 Hindernisse und vier Gräben sind zu nehmen. Geritten wird wieder in einem städtischen und einem ländlichen Feld. An der Spitze des städtischen Feldes rei- ten als„Jagdherren“ die drei Vorstandsmit- glieder des Mannheimer Vereins, Dr. Him- melsbach, Dr. Karcher und O. Schweitzer, sowie als„Ehrenmaster“ der Bad Kreuz- nacher Gast Richard Krämer. Fuchs“ ist Brigitte Bartsch, die Jagdsiegerin des Vor- jahres, Hundemeute“ sind die Turnierreiter Helmut Gerard und Michael Himmelsbach auf den besten Pferden des Vereins,„Gabe- line“ und„Querkopf“, Da diese„Funktio- näre der Jagd“ nicht für den Sieg, um den wieder im Auslauf gerungen wird, in Frage kommen, wird es 1958 einen neuen Jagd- sieger geben. Eine Besonderheit vergaß Dr. Himmels- bach nicht hervorzuheben: Rundfunkreporter Hans Klippenberg, Karlsruhe, wird die Jagd auf Chefreitlehrer Pauschs„Woglinde“ mit- reiten. Auf Klippenbergs Rücken wird ein Tournister- Funkgerät festgeschnallt sein. Der Reporter will während der wilden Jagd eine Funkreportage über deren Verlauf sprechen. Immerhin— ein mutiges und kühnes Unter- fangen, das allerdings auch am dritten Gra- bensprug enden könte. Mit einigen Zahlen dokumentierte Reiter- vereinsvorsitzender Dr. Himmelsbach im Rosengartenrestaurant abschließend die ge- stiegene Bedeutung und Volkstümlichkeit des Pferdesports: Rund 150 000 aktive Sportreiter gibt es zur Zeit in der Bundesrepublik. Nahezu 100 000 Sportpferde sind bereits vor- handen. 800 Turniere und Pferdeleistungs- schauen in diesem Jahr waren mit rund 2 Mil- lionen Mark Preisen ausgestattet und wurden von rund 2,4 Millionen Zuschauern besucht. Fürwahr, eine stolze Bilanz! Der Reiterverein will in Zukunft an ihr— nach Lösung des Rennwiesen- Problems, wobei er in jedem Fall Berücksichtigung finden wird— größeren Anteil haben als bisher. Kloth Kelemen erlag Verletzungen Der frühere ungarische Amateurboxer EKelemen, der zuletzt dem VfB Gießen an- gehörte, ist am Dienstag in der Marburger Klinik einer Gehirnblutung erlegen, die er am 18. Oktober bei einem Boxkampf in Mar- burg erlitten hatte. Zum Schluß der zweiten Runde hatte den Boxer ein Kinnhaken 80 hart getroffen, daß er, wie bereits berichtet, das Bewußtsein verlor, das er auch nicht mehr wiedererlangte. Der Marburger Ober- staatsanwalt Weitzel hat eine Untersuchung des Sportunfalles angeordnet. KSV-Heber gegen Durlach In der nordbadischen Gewichtheber-Ober- liga stehen lediglich zwei Begegnungen auf Der neue feinschnitteryp IVA on dem Terminplan, da VfL Neckarau und der Tabellenzweite AC 92 Weinheim pausieren. KSV Durlach stellt sich beim KSV 1884 Mannheim vor: Eine Begegnung von derzeit zweier gleichwertiger Mannschaften. Kon- zentrieren sich die Mannheimer auf diese Aufgabe, dann könnte ihnen ein knapper Erfolg gelingen. Liga-Neuling KSV Einigkeit Mühlburg wird dem vorjährigen Vizemeister SV Germania Obrigheim beide Punkte über- lassen müssen. Fußball-WM ohne Ueberschuß Die Gesamteinnahmen bei der Fußball- Welt meisterschaft 1958 in Schweden betrugen etwas über 12 Millionen Kronen(rund 9,6 Mil- lionen DM). Dies gab der Vorsitzende des Schwedischen Fußballverbandes, Gunnar Lange, in Stockholm bekannt. In dieser Summe sind die 1,5 Millionen Kronen(1,2 Mil- lionen DM) eingeschlossen, welche vom Fern- sehen und vom Rundfunk für die Ueber- tragungsrechte gezahlt wurden. Nach Abzug der Unkosten und der Abgabe an den Inter- nationalen Fußballverband(FIFA), die etwa 2,5 Millionen Kronen(2 Millionen DM) be- tragen wird, bleibe dem Schwedischen Fuß- ballverband jedoch kein Gewinn, zumal der Verband den Ausbau des Rasunda- Stadions zu bestreiten hat. Zu den größeren Aufwen- dungen des Veranstalters habe auch die Presseorganisation gehört, die ungefähr 600 000 Kronen(500 O00 DM) verschluckt habe. Eine endgültige Abrechnung für die Fußball- Weltmeisterschaft liegt jedoch noch nicht vor. Süd gegen Nord im Rugby Zum 34. Male kommt es am Sonnntag in Heidelberg zu der Rugby-Repräsentativ- Begegnung Nord gegen Süd. Sie verspricht in diesem Jahr eine besonders interessante Ausein andersetzung zwischen den beiden deutschen Rugby- Hochburgen Hannover und Heidelberg zu Werden, Im vergangenen Jahr Hat der Süden in Hannover das traditionelle Treffen nach einer sehr guten Leistung der Nordmannschaft mit 14:3 verloren. Er wird in diesem Jahr alles daransetzen, seine Spielstärke zu beweisen, zumal der deutsche Rugby verband beim Länderspiel gegen Polen zum ersten Male nur einen süddeutschen Spieler bei der Aufstellung berücksichtigte. Skisport zieht Bilanz Der Ski-Verband Schwarzwald Nord hat die nordbadischen Skivereine zu seiner Jah- restagung am Wochenende nach Bad Wild- bad eingeladen. Dieses Treffen beginnt am Samstag, 10 Uhr, mit einer Vorstandsitzung des SVS. Um 15 Uhr findet die Jahreshaupt- versammlung statt, bei welcher vor allem Neuwahlen des erweiterten Vorstandes, Fest- legung der Termine für die kommende Sai- son und der Neubau am Herzogenhorn auf der Tagesordnung stehen. Alle Skivereine des nordbadischen Raumes sind zu dieser Jahrestagung eingeladen. Führung gegen Daxlanden nicht bedroht, aber: Der NSU hal etwas gul zumachen Bei MFC— Birkenfeld geht es um In der ersten nordbadischen Fußball- Amateurliga bot der Tabellenerste ASV Feudenheim zwar zuletzt eine wenig be- friedigende Gesamtleistung, dennoch ist seine Position beim Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Daxlanden kaum bedroht. Allerdings ist Daxlanden leistungsstärker geworden und hat von seinen bisher ausge- tragenen fünf Auswärtsspielen sechs Punkte mit nach Hause gebracht! 5 Von den Verfolgern steht der VfR Pforz- heim bei den kampfstarken Forchheimer Sportfreunden vor einer recht undankbaren Aufgabe, die er nur in Bestform lösen kann. Mit Leimen und Sandhofen sind die beiden Nächstplacierten unter sich. Die punktgleich an fünfter und sechster Tabellenstelle stehenden Karlsruher Mannschaften KFV und Neureut haben in Hockenheim und Kirchheim schwere Auswärtsproben vor sich. Den verbesserten Durlachern kann man auch in Sandhausen einen Teilerfolg zu- trauen. Phönix Mannheim baut im Samstagspiel gegen Birkenfeld(14.30 Uhr) auf die Kampf- kraft seiner Elf, die in Neckarau eine be- Verbesserung der Mittelfeldposition achtliche Leistung zeigte und mit dem 3:8 im„Kurswert“ wieder gestiegen ist. Der MF gilt gegen die oberen Tabellennachbarn als leichter Favorit. Ebenfalls bereits am Samstag stellt sich der VfL in Weinheim vox. Die Bergsträßler werden nach der erneuten Niederlage in Neureut versuchen, vom Ta- bellenende wegzukommen. Es spielen: ASV Feudenheim— FV Dax⸗- landen(Samstag, 15.30 Uhr); Phönix Mann- heim— SV Birkenfeld(Samstag, 14.30 Uhr); Weinheim— VfL Neckarau: SG Kirchheim gegen FC Neureut; SV Sandhausen— ASV Durlach; FV Hockenheim— Karlsruher FV: VfB Leimen— SV Sandhofen; Spfr. Forch- heim— VfR Pforzheim; FV Weinheim gegen VIL Neckarau. MFC-Spiel vorverlegt Wie die Geschäftsstelle des MFC Phönix mitteilt, wurde das Punktspiel gegen Bir- kenfeld im Einverständnis mit der Gäste- mannschaft auf Samstag vorverlegt. Anstoß 14.30 Uhr auf dem Platz hinter der Uhland- schule. 2 4 10 8 vr DER GROSS TEN WEH 7 5 8 BRENNEREIEN DEUTSCHLANDS Seite 14 MORGEN — eee A Donnerstag, 30. Oktober 1958/ Nr. 281 Künftig nur noch Blinklichter? Erwägungen im Bundesverkehrsministerium/ Fragestunde im Bundestag Bonn.(dpa) Bundesverkehrsminister See- dohm gab in der Fragestunde des Bundes- tages am Mittwoch bekannt, sein Ministerium erwäge gegenwärtig, in der Bundesrepublik nur noch Blinklichter als Richtungsanzeiger zuzulassen. Blinklichter hätten einen grö- eren Wirkungsgrad. Der Minister ant- Wortete damit auf eine Frage des SPD-Ab- geordneten Heinrich Georg Ritzel. Außer- dem werde geprüft, ob für die Blinker aus- schließlich gelbes Licht vorgeschrieben wer- den soll. Seebohm bezeichnete es als un zweckmäßig, Blinker und Winker zu ver- wenden, die teilweise noch verschiedene Lichter hätten. Es wrede eine internationale Neuregelung angestrebt. Panzer waren nicht rücksichtslos (n-Eigener Bericht). Es haben sich, wie Staatssekretär Hartmann im Bundestag mit- tellte, keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß britische Panzer während der NATO- Manöver in Nordhessen mit einer„nicht zu Uberbietenden Rücksichtslosigkeit“ vorgegan- gen sind. Nach den bisherigen Ermittlungen gehen die Schãden nicht über das bei Manòvern übliche Maß hinaus. Zwischen der Truppe und der Bevölkerung habe sogar ein gutes Verhältnis bestanden. Staatssekretär Hart- mann gab zu, daß an einzelnen Straßen Schäden entstanden seien, vornehmlich in den Kurven. Diese Schäden ließen sich je- doch bei keinem Manöver vermeiden. Im Übrigen sei man bemüht, so schnell wie möglich Ersatz zu leisten. Hartmann wies daraufhin, daß die ausländischen Mächte 75 Prozent der Schäden zu bezahlen hätten. Wenn sich darüberhinaus Anhaltspunkte für mutwillige Beschädigungen ergeben sollten, so sei die Bundesregierung bereit, dem ent- gegenzutreten. Elektrifizierung Ludwigshafen— Homburg Bundesverkehrsminister Seebohm teilte mit, daß mit der Vergabe der Aufträge für die Elektriflzierungsarbeiten an der Strecke Ludwigshafen— Homburg(Saar) im Jahre 1959 begonnen werden könnte. Er beant- Wortete damit eine Anfrage des Abgeord- neten Pr. Fritz(Ludwigshafen). Seebohm Sagte jedoch einschränkend, daß die Ver- handlungen der Bundesbahn mit den Anlie- gerländern über die Finanzierung bisher ohne Erfolg geblieben seien. Man sei je- doch weiter bemüht, die erforderlichen Kredite in Höhe von mindestens 120 Mil- lionen Mark zu beschaffen. Ein alter Schießhügel galt als„militärisches Objekt“ Berlin(we-Eig. Ber.) Mitte vergangener Woche soll der Sekretär des Zentralkomi- tees der sowjetzonalen Einheitspartei, Albert Norden, zu den Zuchthausurteilen gegen 18 Studenten- und einige Jungarbeiter des So- genannten Eisenberger Kreises Stellung ge- nommen und erklärt haben, die abgeurteilte Gruppe habe„den Mord an einer Persön- lichkeit des öffentlichen Lebens, Ueberfälle auf unsere Volkspolizei und die Vernich- tung wirtschaftlicher und militärischer Ob- jekte vorbereitet“. Außerdem sei ihr der Be- sitz von Waffen nachgewiesen worden. Wie dazu in Erfahrung gebracht werden konnte, ist jedoch in keinem der drei Prozesse von der Vorbereitung des Mordes an einer Per- sönlichkeit die Rede gewesen. Die Verurteil- ten hätten hingegen aus Protest gegen die vor militärische„Gesellschaft für Sport und Technik“ einen außer Dienst gestellten alten Schießhügel in Eisenberg mit Benzin über- gossen und angezündet, ein Delikt, das vom Gericht offenbar als Angriff auf ein mili- tärisches Objekt bewertet wurde. Norden hat seine Erklärung auf einer Wahlversammlung in Jena abgegeben. Sie war die Folge zahlreicher Anfragen von Teilnehmern an Wahlversammlungen im Be- zirk Gera. Sie wollten von den ED-Red- nern wissen, weshalb über die Verfahren gegen die Studenten und Jungarbeiter in der Zonen-Presse nicht berichtet worden ist. „Tischler“ Walter Ulbricht kandidiert in Leipzig-Stadt Berlin.(we- Eigener Bericht) Das Zentral- organ der SED veröffentlichte am Mittwoch eine Liste der Kandidaten für die Volks- kammerwahlen am 16. November. Aus ihr geht hervor, daß in allen 24 Wahlkreisen Mit- glieder des Zentralkomitees der SED oder andere Spitzenfunktionäre der Staatspartei an erster Stelle stehen. Walter Ulbricht, des- sen Beruf mit Tischler angegeben wird, führt die Kandidatenliste im Wahlbezirk Leipzig- Stadt an. Unter der Berufsbezeichnung Buch- drucker steht Minister präsident Grotewohl an der Spitze für den Wahlkreis Dresden. Zwei andere Minister, Rau und Verteidigungs- minister Stoph, sind als Metallarbeiter und Maurer für Potsdam und Neubrandenburg aufgestellt. Das Mitglied des SED- Politbüros, Hermann Matern, stellt sich als Gerber vor und der frühere Chef der„Freien Deutschen Jugend“, Erich Honnecker, als Dachdecker. Bei Offizieren der Volksarmee in hohen Posi- tionen wird auf eine Angabe ihrer früheren zivilen Tätigkeit verzichtet. Nur bei dem für die National Demokratische Partei(NDP) kandidierenden ehemaligen Generalleutnant Arno von Lenski steht die Bezeichnung: Be- rufsofflzier.— Ulbricht, Grotewohl und Ma- tern sind seit ihrer frühesten Jugend als Berufsfunktionäre tätig und kennen die Be- triebe nur noch aus Parteiveranstaltungen. KU Sir Hugh Foot ist britischer Gouverneur auf Zypern. Als er sein Amt übernahm, hatte er den besten Wil- len, den Streit auf der Insel möglichst ohne Panzer und Maschinengewehre beizulegen. Aber auf der Insel wird noch immer geschos- sen und eine Lösung des Zypern-Ronfliktes ist so fern vie je. Copyright New Vork Herald Tribune Zur Kriegsdienstverweigerung gehört Mut Eine grundsätzliche Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts Hamburg Von unserem Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg.„Keine Behörde hat das Recht, jemandem ins Gewissen zu dringen. Das Widerspricht der Würde des Menschen ge- mäß Artikel 1 des Grundgesetzes.“ Mit die- ser Entscheidung stellte sich das Hamburger Landesverwaltungsgericht in einem Ver- fahren von grundsätzlicher Bedeutung gegen die Hamburger Prüfungskammern und Prü- kungsausschüsse bei den Wehrersatzämtern und entband drei junge Hamburger von der Wehrdienstpflicht. Die drei Kriegsdienst- verweigerer, der Kraftfahrer Willi Voßberg, der Installateur Jürgen Voß und der Fein- mechaniker Klaus Minnack hatten den Dienst mit der Waffe in der Bundeswehr mit der Begründung verweigert:„Wir halten es für verwerflich, einen Unschuldigen zum Krüppel zu schießen oder gar zu töten“ Die Prüfungskammern der Wehrersatz- ämter kamen jedoch zu dem Ergebnis, daß echte Gewissenskonflikte bei den Jugend- lichen nicht vorliegen könnten, da sie hier- für noch nicht reif genug seien. Bei den Antragstellern lägen entweder nur politische Gründe, eine Abneigung gegen den Waffen- dienst oder aber eine Beeinflussung durch die Eltern vor. Diese Argumentation be- zeichnete das Landesverwaltungsgericht als verfehlt. Es könne, so heißt es in der Ur- teilsbegründung durchaus politische Gewis- sensentscheidungen geben, die respektiert werden müssen. Außerdem sei das Gesetm über die Wehrdienstverweigerung gerade kür die jungen Wehrpflichtigen geschaffen Worden, so daß nicht gesagt werden dürfe, die jungen Männer seien für eine echte Ge- Wissensentscheidung nicht reif. Der Vorsitzende, Landesverwaltungs. gerichtsrat Schürmann, machte die drei Kriegsdienstverweigerer auf die„sehr schwe- ren Zeiten“ aufmerksam, die noch vor ihnen lägen. Es gehöre, so meinte der Richter, heute mehr Mut dazu, den Kriegsdienst zu verweigern, als Soldat zu werden. Bundeswehr: Keine Sorgen Bonn.(dpa) Die Bundeswehr hat bisher mit eingezogenen offiziell nicht anerkann- ten Wehrdienstverweigerern nur die besten Erfahrungen gemacht. Das erklärte am Dienstag der Sprecher des Verteidigungs- ministeriums vor Journalisten in Bonn. So- gar ein prominenter Funktionär der Wehr- dienstverweigerer habe sich angeboten, in nächster Zeit bei der Bundeswehr eine Re- serveübung abzuleisten. Wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums ferner mit- teilte, finden die sogenannten Soldaten auf Zeit wenig Anklang. Trotz der Möglichkeit, bereits in den letzten Jahren der Dienstveit sich auf einen zivilen Beruf vorzubereiten, seien die Meldungen zu dieser Soldaten- gattung bisher verschwindend gering. Auch Washington gegen ein Triumvirat De Gaulles NATO-Vorschlag findet wenig Gegenliebe Washington.(AP/dpa) Der Vorschlag des französischen Ministepräsidenten de Gaulle, vor wichtigen außenpolitischen Entscheidun- gen die Konsultationen zwischen Washington, London und Paris zu verstärken, hat in Kreisen des amerikanischen Außenministe- riums wenig Gegenliebe gefunden. Der Vor- stoß de Gaulles wird als ein Versuch gewer- tet, die westliche Strategie im kalten Krieg durch ein„Triumvirat“ festzulegen. Wie es heißt, stößt der französische Vorschlag auch in der Deutschen Bundesrepublik, Italien, Großbritannien und anderen Ländern auf Wachsenden Widerstand. In Regierungs- kreisen Washingtons wird daran erinnert, daß Außenminister Dulles eine engere Zu- sammenarbeit und gegenseitige Konsultation aller NATO-Partner untereinander vor- geschlagen habe. Der Plan de Gaulles wird dagegen als ein Schritt zur Deklassierung der übrigen NATO-Partner empfunden. Man vermutet hinter dem Plan de Gaulles die Absicht, Frankreich ein größeres welt⸗ politisches Gewicht zu geben. Wie in Washington verlautete, hat Prä- sident Eisenhower einen Brief des fran- zösischen Ministerpräsidenten de Gaulle er- halten. Angaben über den Inhalt des Schrei- bens wurden im Weißen Haus abgelehnt. Verkäufe Doppell so feuer wird Ihre Freun Ca. 600 Damen- Mäntel, Mantel von bestem Schnitt in Seiteneingang— Telefon 2 05 50. den Mantel sckälzen, den Sie bei uns kaufen. kast nur Einzelstücke, zum Beispiel erhalten Sie für DR 69,90 einen reinwollenen n charakter. Für BN 89,90 Mohairmäntel zum Teil mit Pelz. 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Diesem Milieu der Inseln, des Meeres und der Fischer entstammt der vor- liegende Roman„Der Fischer im Netz“, den man mit Hemingways berühmter Erzählung „Der alte Mann und das Meer“ verglichen und zum Teil über Hemingways grohartige Novelle gestellt hat. Das ist gefährlich für einen jungen Autor, der bisher ein paar Drehbücher und Zeitungsartikel geschrieben hat. Lassen wir also lieber alle Vergleiche und freuen wir uns an einem Buch, das streng wie eine Fuge aufgebaut und dessen Prosa so klar wie der Himmel Italiens und von geradezu klassischer Einfachheit ist. Der knapp 150 Seiten starke Roman erzählt die Geschichte Squarcios, eines Fischers, der sich außerhalb des Gesetzes stellt, indem er zum Fang Dynamitpatronen verwendet. Zwar ge- lingt es ihm, die Polizei zu überlisten, aber er schädigt mit der Raubfischerei die armen Netzfischer seiner Insel. Weder die Nachstel- lungen der Polizei noch die Feindschaft sei- ner Berufsgenossen können ihn entmutigen, er geht auf dem Weg, der ihn aus der allge- meinen Inselarmut zu Wohlstand und Glück führen soll, unerschrocken weiter, bis er sich in seiner Hybris so weit verstrickt, daß er tragisch zugrunde geht. Mag der Stoff in der Nähe Hemingways liegen, den Wurf hat Franco Solinas ausgeführt, und er ist ihm meisterhaft gelungen. th. Utopische Robinsonade John Lodwick:„Die seltsame Reise des Mr. Skelton“, Roman. Aus dem Englischen übertragen von Anja Hegemann(Eugen Die- derichs Verlag, Düsseldorf-Köln), Das Thema Zivilisationsflucht scheint in der Luft zu lie- gen. Ein Wunder ist das schließlich nicht. Wir sind ihm in diesen Tagen in einem Ro- man des Spaniers Alejo Carpentier begeg- net, in dem der Held sich in den Urwald des Amazonasgebiets flüchtet. Auch bei der „seltsamen Reise des Mr. Skelton“ handelt es sich darum, daß ein englischer Schriftstel- ler in mittleren Jahren seiner Heimat und seines bisherigen Lebens überdrüssig sich einer Expedition anschließt, die in diesem Falle nach Innerafrika führt, und nach mancherlei Abenteuern und dem Verlust sei- ner Reisegefährten durch einen Schiffbruch Notizen öber Böcher auf eine Insel verschlagen wird. Bis dahin ist der Roman Lodwicks ein erregender Ex- peditionsbericht, der durchaus real erscheint. Dann aber beginnt eine utopische Robinsonade oder eine robinsonadenhafte Utopie von großem Format, die John Lod wick in ihrer Mischung von Tragik, Komik und allegori- schem Gehalt als einen würdigen Nachfah- ren seiner Landsleute Thomas Morus, Jona- than Swift, Daniel Defoe und R. L. Steven- son ausweist. Auf dieser Insel hat sich ein ehemaliger spanischer Korporal, Domingo Matamoros, zum Diktator über die Einge- borenen gemacht und eine Herrschaft errich- tet, in der sich Humanität, Weisheit und Sarkasmus ein merkwürdiges Stelldichein geben— John Lodwick Gelegenheit zu den boshaftesten und amüsantesten Seitenhieben auf unsere Zeit. Natürlich fehlt in dem Ro- man auch die Liebesgeschichte nicht. Sie spielt sich zwischen Mr Skelton und Nieves, der bezaubernden Tochter des Diktators ab, und sie weht den Leser aus den Seiten an wie der melancholische Duft gepreßter Ver- benen. th. Italienische Sieger Ugo Pirro:„Soldatenmädchen“(Rowohlt Verlag, Hamburg). Man muß es den Schrift- stellern unserer Tage zugute halten: sie sind nicht faul, wenn es gilt, über Krieg und Mi- litär zu sprechen. Sie beleuchten das Thema Von allen Seiten, und sogar die„guten“ sind schon lange wieder entdeckt. Allerdings nicht von dem 38jährigen italienischen Journa- listen Ugo Pirro, obwohl auch er dem deut- schen Leser neue Seiten zu zeigen weiß. Als junger Leutnant der italienischen Besat- zungsarmee war er in Griechenland, und er berichtet, wie er einen Transport von Mäd- chen durchs Partisanengebiet zu leiten hatte: Nachschub für die Vergnügungsstätten der „Armata Sagapò“, wie die italienische Armee bei den Griechen hieß;„sagapò“ ist zu deutsch: ich liebe dich. Ugo Pirro erzählt leidenschaftslos, kühl— ein nüchterner, ohne einen Gedanken an persönliche Schuld völlig unbetoiligter Beobachter; in dem krassen Gegensatz zur Furchtbarkeit des Geschehens, das ein im Hungerkampf zuckendes, erniedrig- tes Volk zeigt, gelingt es ihm zuweilen, den gräßlichen Effekt zu erzielen, der stets mit der Schilderung des Krieges verbunden sein sollte. Aber nur zuweilen. Und selbst die eingeflochtene Liebesromanze blüht nicht recht in dieser Nüchternheit, der sich von der fieberschwangeren Hitze des Landes, unter dessen Himmel sie spielt, nur wenig mitteilt. So fügt sich das Buch als ein ehrliches und sauberes, aber nicht eben leidenschaftlich aufrüttelndes Bemühen in die Reihe der Zeugnisse gegen den Krieg. hesch m holländischen Nebe Cees Nooteboom:„Das Paradies ist nebenan“, Roman(Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf-Köln). Als dieser Roman 1955 in Amsterdam erschien, war sein Autor Cees Nooteboom 22 Jahre alt. Der holländische Originaltitel„Philip en de anderen“ ist in der deutschen Fassung von Josef Tichy zu „Das Paradies ist nebenan“ geworden. Man sucht 154 Seiten lang— das ist der Umfang dieser Geschichte— vergeblich nach einem Grund für diese Titeländerung. Und man sucht auch nach dem Grund, warum diese kleine Erzählung mit dem Anne-Frank-Preis ausgezeichnet worden ist. Gewiß, es gibt Ro- mane, deren Wesen man mit einer trockenen Inhaltsangabe nicht beikommen kann, ohne daß sie deshalb inhaltslos sind. Dieses Büch- lein aber mit Alain-Fourniers„Der grobe Kamerad“ oder mit den Vagantenromanen des frühen Hesse zu vergleichen, geht ent- schieden zu weit, denn man irrt durch diesę Erzählung wie durch einen holländischen Nebel und fragt sich vergeblich, was das für ein Sebhnsuchtsland, was das für ein Orplid sein soll, dem der jugendliche Held des Ro- mans nachjagt. Es ist merkwürdig, daß ein ZWanzigjähriger, der teils als Matrose und teils mit einem Stipendium der Regierung die halbe Welt bereist hat, solch eine un- gesunde Prosa schreibt, bei deren Flüster- tönen einem schwül zumute wird. th. Geisterspok Tomas Salvador:„Ich stürzte aus der Ewigkeit“ Paul Pattloch Verlag, Aschaffen- burg). Dieses Buch berichtet von seltsamen Dingen. Das beginnt mit einem hundert Seiten langen Einleitungsteil, in dem der Er- Zähler sagt, daß er kein Mensch von Fleisch und Blut, sondern ein Gespenst sei. In seinem früheren Leben war Jaceton— 80 nennt sich das dichtende Gespenst— ein Dorftrottel, der auf nichts antworten konnte und fortwährend greinte. Die Menschen wollten ihn nicht, und als er starb, mochte ihn auch der Himmel nicht haben, und aus der Hölle wurde er herausgeworfen. Also ging er wieder in sein Dorf zurück, erlebte gerade noch sein eigenes Begräbnis und be- wWegte sich nun in transparenter Gestalt unter seinen ehemaligen Mitmenschen. Ein Gespenst sieht natürlich mehr als die Leben- den, und so konnte Jaceton allerhand Er- lebnisse sammeln, die er nun im Zweiten Teil seines Buches als Geschichten anbietet. Da wird von Liebenden und von einem ver- kannten Dichter berichtet, von einem jäh- zornigen Raufbold, der sich durch seine Untaten vernichtet. Das Ereignis einer Geburt stellt er in seinen Phasen dar und erzählt, wie er, das Gespenst, mit einem kleinen Jungen die Dorfbewohner vor den Gefahren einer Ueberschwemmung rettet. Nun, könnte man sagen, das sind alles recht witzige und, wenn man will, kühne Einfälle. Aber entspricht denn der Gehalt des Werkes auch dem Aufwand, der un- konventionellen Darstellung? Sicher, wenn man genau hinsieht, wiegt die Freude des Verfassers an seinem Gespensterspuk in den Buchseiten beträchtlich. Aber seine Erzäh- lungen sind doch auch wieder mit Betrach- tungen durchsetzt, die den reinen Hand- lungsverlauf überhöhen, ihn aus dem Milieu ordinären Gespensterspuks in eine Sphäre gültiger Geistigkeit versetzen. Dies mag wohl auch der Grund gewesen sein, warum der 1921 geborene spanische Autor für das Buch den„Eugen-Nadal-Preis 1951“ seiner Heimat erhielt.„-tr- Hunde- Tickſner) John Tickner: lücklich mit Hunden“, aus dem Englischen von Gerhard Richard (Fackelträger Verlag Schmidt- Küster. Han- nover).„Der Hund rollte sich in die Höhle des Menschen, stieß den Mann mit der Schnauze an, nahm ihm den Knochen weg, an dem er gerade knabberte und setzte sich an die Feuerstelle, dorthin, wo es am Wärmsten war. Es findet sich zwar kein positiver Nachweis in den Geschichts- büchern, daß es sich so abgespielt hat, den- noch muß der Entschluß des Hundes, sich des Menschen anzunehmen und ihn einer nützlichen Beschäftigung zuzuführen, so oder So ähnlich zustandegekommen sein.“— Da- mit beginnt John Tickners Hundebuch, und so geht es 64 Seiten lang weiter, mit einem knochentrockenen Humor, der ebenso typisch englisch ist wie die Liebe zu dem ältesten Gefährten des Menschen, von dem Tickner nicht nur behauptet, daß er die minder- wertige Menschenrasse erst zur Ordnung und zu einer nützlichen Beschäftigung ge- führt habe, sondern den er folgerichtig als einzig anständiges und ehrliches Geschöpf dieser Erde die Nachfolge in der Herrschaft über unseren Planeten antreten läßt. Denn der Mensch hat ja hinreichend bewiesen, daß er sich viel lärmender und gehässiger benimmt als jeder Hund, wenn es um die Knochen geht. Das ist zweifellos richtig, und damit sei dieses Buch jedem Hunde- und Tierfreund herzlich empfohlen. H. B. Nicht tür Damen? „Zärtliches Spiel“, herausgegeben von&. H. Mostar Fackelträger-Verlag Schmidt- Küster GmbH, Hannover). Vorsicht! So ent- zückend dieser Band im Querformat auch eingebunden ist und so charmant auch die galanten Kupferstiche in den Text gestreut sein mögen, ein Geschenk für junge Damen ist er keinesfalls! Wem soll man ihn nun schenken? Nun, am besten sich selbst. Man wird eine frivol vergnügte Stunde damit verleben.— Was Mostar, dieser unermüd- liche Schatzgräber, ob es sich nun um Kul- tur-Kuriosa oder um Kochrezepte handelt hier ans Tageslicht gefördert hat, sind Aus- schnittéè aus berühmten erotischen Romanen des Rokoko, einer Zeit, die an die Stelle der barocken Derbheit die Grazie, die Kunst der geistreichen Verführung und die grazissd Frechheit setzte. Man begegnet dem Cheva- lier Faublas bei seinem ersten Liebesaben- teuer, einer Szene aus den„Gefährlichen Liebschaften“, und einer deftigen Geschichte, die sich ohne Verfasser präsentiert. Aber man begegnet auch— und wo begegnet man ihm eigentlich nicht?— Johann Wolfgang von Goethe mit einem Gedicht, von dem übereifrige Goethefreunde über ein Jahr- hundert lang behaupteten,„so etwas“ habe ein Goethe nie schreiben können. Nun, er hat! Und wie gut, daß er hat! Denn es run det sein Bild und man sieht seine Füße auf der Erde.— Unnötig zu erwähnen, daß nicht minder amüsant als die herausgegebenen Texte die Conference ist, mit der Mostar seine Ausgrabungen begleitet. Sie ist den besten Partien seiner besten Bücher eben- bürtig. H. B. Englische Heiterkeit Beverley Nichols:„Sonne überm Rasen“ (Wolfgang Krüger Verlag, Hamburg). Wenn das vielzitierte Schlagwort von der„Heiter“ keit des Herzens“ am Platz ist, dann hier denn es gibt wenig Bücher, die so reserviert- vergnüglich, aber auch so„typisch englisch“ sind, wie das neue Gartenbuch des britischen Plauderers Nichols. Er setzt seine mit gro- tesker Nonchalance erzählten Geschichten aus dem alten Landhaus Merry Hall fort und versteht es wieder, sich mit amüsanter Trockenheit und köstlicher Phantasie auf unnachahmlich noble Art über sich und seine Mitmenschen lustig zu machen. Die Zeich nung seiner schrulligen Charaktere spricht den auch stilistisch mit einbezogenen Leser unmittelbar an und macht ihn mit den lie- benswerten Schwächen der Figuren im Gar- ten so vertraut, daß er nach der letzten Episode aus dem englischen Land- Alltag be- dauert, schon am Ende angelangt zu sein. Hyyb aus det Mode Ein großes Sortiment 2 Damenmäntel und Kostüme in vorteilhaften Preislagen haben wir mit Liebe für Sie ausgewählt — DER WEITE STE WES LOHNT SICH— MANNHEIM-. N 3, 15 im Quadret Möbel- Boehme Nur für 4 Tage ist vor unseten Läden ein Bauz aun errichtet. Der Verkauf geht trotzdem ungehindert weiter. . Nähmaschinen Pfaff Musikhaus Ehret Juwelier Gampe Mannheim, RI, 7 neben Monnheimer Morgen Seelaths-filet bratfertigg 500 Mietgesueke N MEFA 3, 2. sucht Seriöser Herr 5 Echter deutscher e e OY-Dopnelkorn een! 1/1 Fl. m. Gl. 5.98 1/1 Fl. m. sucht für 1. November möbliertes Zimmer Zuschr. unt. PS 40763 a. d. Verl. Suche möbl. u. leere Zim. 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Lebensjahr unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Tante, Frau Theresia Bergkemper wwe. geb. Sauter nach längerem Leiden sanft entschlafen. Mannheim, den 30. Oktober 1958 Max-Joseph-Straße 24 In stiller Trauer: Erich Bergkemper u. Frau Maria geb. Werr Artur Kofink u. Frau Emilie Enkel geb. Bergkemper und Anverwandte Beerdigung: Freitag, 31. Okt., 13.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Am 28. Oktober 1958 verschied nach langem schwerem Leiden mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwieger vater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Kapferer im Alter von 57 Jahren. Mannheim, den 30. Oktober 1958 Waldhofstraße 218 In tiefer Trauer: Anna Kapferer geb. Wolfram Manfred Kapferer und Frau Maria geb. Kirchgessner Enkelsohn Jürgen und Anverwandte Beerdigung: Freitag, 31. Okt., 10.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach langer schwerer Krankheit wurde heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Georg Gräf im Alter von nahezu 69 Jahren von seinem Leiden erlöst. Mannheim, den 29. Oktober 1958 Lindenhofstraße 76 In tieter rauer: Dora Gräf geb. Ellwanger Werner Gothe u. Frau Johanna geb. Gräf Enkelkinder Iris u. Jutta und alle Anverwandten Entschlafenen, Fräulein Beerdigung: Freitag, 31. Okt., 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Wir danken von Herzen allen denen, die unserer lieben Elisabeth Conrad die letzte Ehre erwiesen haben, ebenso für die Kranz- und Blumenspenden. Besonderen Dank den Aerzten und Schwestern der Strahlenabteilung des Städt. Kran- kenhauses und für die trostreichen Worte des Predigers der Feuerbestattung. Talstraße 74 Mhm.-Feudenheim, den 30. Oktober 1958 Die trauernden Hinterbliebenen Beisetzung der Urne: Freitag, 31. Oktober 1958, 9.00 Uhr Haupt- friedhof Mannheim. Für die aufrichtigen Beweise der Anteilnahme an dem schmerz- lichen Verlust, der uns durch den schnellen Tod unseres lieben Entschlafenen, Herrn Jakob Finzer Lok.-Führer i. R. mheim, tür die liebevolle Pflege. etroffen Hat, sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank. sonders danken wir der Direktion und Belegschaft der OEG, dem Eisenbahnerverein mngo-Bezirk, der CDU, Ortsgruppe Edingen für den ehrenden Nachruf und die Kranzniederlegungen sowie der ehrw. Schwester „Flügelrad“ Edingen, dem Susanna Finzer geb. Köhler und Angehörige Allen, die meinem lieben Mann, Herrn 5 Norbert Hoppe die letzte Ehre erwiesen, und uns ihre Teilnahme bekundet haben, danken wir hiermit herzlichst. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Rebel für die tröstenden Worte, der Firma Zellstofffabrik Waldhof, Abtlg. Glockpapier, dem Radfahrerverein „Frisch auf“ sowie den Hausbewohnern. Mhm. Sandhofen, den 30. Oktober 1958 Jutekolonie 49 Elfriede Hoppe und Angehörige Beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Georg Kohlmeier sind mir so zahlreiche Beweise herzlicher Anteil- nahme, der Wertschätzung und Freundschaft ent- gegengebracht worden, daß ich auf diesem Wege meinen innigsten Dank ausspreche. Es ist mir ein Bedürfnis, den Herren Aerzten, den Schwestern des Städt. Krankenhauses und den Ge- meindeschwestern für ihre aufopfernde Pflege, Herrn Stadtpfarrer Weigt für seinen trostreichen Beistand während der Krankheit und seinen zu Herzen gehen den Nachruf besonders zu danken. Mannheim, im Oktober 1958 Käthe Kohlmeier geb. Kärcher Statt Karten In dem schweren Leid, das mich betroffen hat, durfte ich viel herzliche Teilnahme erfahren, die durch Wort und Schrift, Blumen, Kränze und Begleitung zur letzten Ruhestätte zum Ausdruck gebracht wurde, wofür ich herzlichst danke. Besonderen Dank der Firma, dem Betriebsrat und der Belegschaft von Bopp& Reuther. Für uns ganz unerwartet, mitten aus seiner Arbeit heraus, hat der Tod meinen lieben Mann, unseren Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Schwager, Herrn Robert Schwenk im Alter von 68 Jahren abgerufen. Mannheim, den 29. Oktober 1958 Central-Hotel, Kaiserring 26%28 Von Beileidsbesuchen bitte ich abzusehen. Freundlichst zugedachte Blumenspenden werden an die Friedhofkapelle Mannheim, Hauptfriedhof, erbeten. Beerdigung: Freitag, 31. Oktober 1958, um 11.18 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Frau Luise Wellenreuther Bestattungen in Mannheim In tiefer Trauer: Hermine Schwenk geb. Rusch die Kinder u. alle Anverwandten Vermietungen Separater Büroraum 35 qm, mit Toilette, Vorplatz u. Garage, Zentralheizg., fließ. Kalt- u. Warmwasser, ruhige Lage, in Neubau Feudenheims ohne Baukostenzuschug zu vermieten. Zuschr. unt. P 40658 a. d. verl. Möbl. 2 Augusta-Anl. 19 flſſnob.·Muher Ammernachwels ze 0 Alphornstr. 27. Leer wnner; Sep., 70, Ehep. Wünsch, Im., Tel. 2 45 71. 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Oktober 1958 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewihr Geschafte CCC ĩͤ Hauptfriedho ß Zelt 1 Fan ag Beckenbach, Kurt, Ttzsteinstrage 3, 10.00 1 Kumpf, Georg, Ludwig-Jolly- Straße 50-52 11.00 ven Faulhaber, Ludwig, Ackerstraße 31 11.30 AUSSEFALIUEMt Kremator lum Wönscne KAN Fallenstein, Luise, T 6, 6%„„ 13.00 Elie KI xMAMZ RAGE Friedhof Käfertal ERF! Staub, Franz, syiter weg 7„„„„„„ 13.00 5 Friedhof Neckarau Vogt, Maria, Ulmenweg 52 1„„„„„ 14.00 5 Friedhof Rheinau Stocker, Hugo, Relaisstraße 70ĩ᷑f„114.00 Mein lieber, guter Mann, un- Am 29. Oktober 1958 verschied nach schwerer langer Krank- heit mein lieber Mann, mein guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Grabler im Alter von 34 Jahren. Mannheim, 30. Okt. 1958 Eisenlohrplatz 4 In stiller Trauer: Elise Grabler geb. Amann Sohn Karl und alle Anverwandten Beerdigung: Freitag, 31. Okt., 13.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. ser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr August Büchler ist im Alter von 61 Jahren von uns gegangen. Mannheim, 29. Okt. 1958 U 3, 10 Holland 8A In tiefer Trauer: Emma Büchler geb. Kramm und alle Angehörigen 31. Okt., Familien-Anzelgen im MN von vielen gelesen CCC(c Kleinere Gärtnerei m. Gewächshaus u. Frühbeetkästen, in Stadtnähe., sof. zu verpachten. Zuschr. u. Nr. 0815 an den Verlag. Gutgehende Gaststätte Angebote unter Nr. P in Weinheim an Fachehepaar zu verpachten. 40739 an den Verlag. DZalleuiel CI Caſſes cl eipili an Fülle und Wohlgeschmack, das hängt vor allem ab von seiner Bohnen-GUrE, von der fachkundigen MISsScHUNG und RGSTUNG. Sorgsam ist dieser Dreiklang abgestimmt bei den hocherglebig en ScHLUTER-Sorten: 5 cafe Brasil.. 125 9 0% 1,85 Röstmeister. 125 9 O 2,30 coffeinfrei Bonus 125 g b 2,60 Auch ist ScHLUTER-Kaffee— der sud- deutsche Markenkaffee—„abgestimmt“ auf die hiesige Wasserart. 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Vermögensabgabe nach dem Lastenausgleichsgesetz, Rate Nr. 82 fällig: 10. 11. 1958 5. Abschluß- u. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Bescheide 6. Kraftfahrzeugsteuer. Es wird darauf hingewiesen, daß die Steuerkarten vor Ablauf der Gültigkeitsdauer unaufgefordert zu erneuern sind. Ein Wechsel des bisherigen Steuerzeitraumes ist nur zulässig, wenn der Fahrzeug- halter dies spätestens einen Monat vor Beginn der Gültigkeitsdauer der neuen Steuerkarte beim Finanzamt beantragt hat. Es wird be- sonders darauf hingewiesen, daß die Steuerpflicht für ein Kraft- fahrzeug erst mit der ordnungsmäßigen Abmeldung des Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle endet. Mit Einzelmahnung kann nicht gerechnet werden. Bei nicht recht- zeitiger Zahlung müssen ab Fälligkeitstag Säumniszuschläge erhoben werden. Rückstände werden unter Berechnung der Säumniszuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstreckungswege eingezogen. In Schreiben und bei unbarer Zahlung bitte stets Steuernummer bzw. Kraftfahr- zeugkennzeichen und Steuerart angeben. Briefe, die Verrechnungsschecke enthalten, sind an die„Finanzkasse“ zu richten und können durch die Post übersandt oder in den Haus- briefkasten des Finanzamts eingeworfen werden. Buchungsaufträge zu Verrechnungsschecken und Briefumschläge hierzu werden am Schalter der Finanzkasse kostenlos abgegeben. Postscheck- und Landeszentral- banküberweisungsaufträge dürfen von den Finanzkassen nicht meht als Zahlungsmittel angenommen werden. Die Finanzämter: Mannheim- stadt Mannheim-Neckarstadt Schwetzingen weinheim Lebens. ieren. Ntterheitigen, ein Jag gtilten gedenbens Es ist gut, daß trotz der Hetze unserer Zeit noch stille Tage des Besinnens bleiben, in denen der Mensch sich wieder des ewigen Werdens und Vergehens alles Lebenden bewußt wird. Ein solcher Tag ist Allerheiligen; ein Abschied von der Unbeschwertheit der fröhlichen Sommermonate und das langsam Sicheinfügen in die Ruhe des Winters. Ein Tag stillen Gedenkens, an dem die Measchen wieder Sinn haben für den Rhythmus unseres Sie gedenken ihrer Toten und schmücken die Gräber mit den Blumen des Herbstes und dem stillen Grün der Tanmen. In den Gärtnereien sind wieder unzählige fleigige Hände beschäftigt, um die Gebinde und Kränze zu fertigen, die aus den ruhigen Friedhöfen lebende Gärten gestalten und in mancherlei Varianten die Gräber , Sto Memnnheim Am Friedhof 15-17 Fernspr. 5 33 81 u. 3 31 72 Keef KG Sörtnerei und Blumenhaus Filiole Feudenheim Schwanenstraße 29 Fernsprecher 7 11 03 3.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Beerdigung: Freitag, Kränze Sträuße. Blumen- Afrengements sowWie Srabschmuck aller Aft . Unsere liebe Mutter, Schwieger ertgtians SEO KAREHER Gärtnerei- Blumengeschäft fk 800 M ANN H ET M Am Friedhof, 3-11 Telefon 5 22 47 deer ing ite, MITGLIED ER FHLIEU RO Frau Rosa Mehnert wwe. geb. Klinger. f folgte mnrem lieben Lebens- 1 E 1 N N 1 2 H 8 0 F F 1110 0 E N gefährten nach wenigen Stun- den in die Ewigkeit. Mannheim, 28. Oktober 1958 Bassermannstraße 40 In stiller Trauer: Die Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 31. Okt., 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mm. FRIEDHOF-SGARTNEREI 2 RoNRADO WassER re ano te Urinerel Käfertal, Poststraße 25— Telefon 7 68 90 K R ANZ. und BLUMENRBINDEREI MANNHE INH- Am Hauptfriedhof, Perkpletz · Tel. 533 82 Kränze Zuketts 5 Blumen-Bindereien Grabpflege Cärtnerei Werkmeister sruxEN ub K RNNZ E KRKFER TAL. AM FRIEDHOF Grabanpflanzungen Telefon 7 63 58 u. Unterhaltungen 1. Lohnsteuer nebst Kirchenlohnsteuer(ausgesch, nach Rel.-Bek.) für 1. 1 1 884 4 2 M. 251/ Donnerstag, 30. Oktober 1958 MORGEN N —— 5 Neues Mittel gegen Rheuma und Athritis Seitdem vor nunmehr einem Jahr- zehnt— die Amerikaner Professor Eduard C. Kendall und Dr. Philip Hench von der berühmten Mayo-Klinik in Rochester die ersten klinischen Versuche mit Cortison an- stellten und dabei geradezu unglaubliche Erfolge bei der Behandlung von schwerem chronischem Gelenkrheumatismus erzielten, haben dieses Nebennierenrindenhormon und seine chemischen Abkömmlinge das Inter- esse der Mediziner und auch der breiten Oeffentlichkeit nicht mehr ruhen lassen. Zunächst war das Mittel unerschwinglich teuer. Bald jedoch gelang es dem damals erst 26jährigen Dr. Lewis H. Sarett, den Weg zu einer— zunächst nur teilweise mög- lichen— Synthese von Cortison zu finden. Es stellte sich auch heraus, daß bestimmte Pflanzen, insbesondere eine mexikanische Vamswurzel, zur Herstellung des syntheti- schen Hormons verwendet werden konnten, und heute können beliebig große Mengen von Cortison und ähnlichen Stoffen zu ver- hältnismäßig niedrigen Preisen produziert werden. Doch erwies sich das Hormon schon früh als ein Mittel, dessen Verabreichung zu fol- genschweren Nebenerscheinungen führen kann, in erster Linie zu Wasser- und Salz- ansammlung in den Geweben und zu psychischen Störungen. Das war besonders nachteilig, weil Cortison bei chronischen Krankheiten— wie manchen Formen von Rheuma— nur eine vorübergehende Wir- kung hat, so daß man die Behandlung im- mer wieder neu aufnehmen muß. Diese Ge- kahren der Cortisonbehandlung konnten in vielen Fällen auch durch geringere Dosie- rung nicht ausgeschaltet werden, und, die Folge war, daß schon bald in Aerztekreisen und im Publikum eine cortisonsfeindliche Reaktion einsetzte. Glücklicherweise rasteten die Chemiker, die das Cortison entdeckt und synthetisiert hatten, nicht. Man begann, mit Atomen zu jonglieren, hier ein Atom kortzunehmen, dort eines hinzuzufügen, und auf diese Weise kormte man dem Hormon verwandte Stoffe schaffen, die weniger Nebenerscheinungen hervorriefen und doch seine entzündungs- hemmende Wirkung besaßen oder sie sogar übertrafen. Dem Cortison folgten das Hydro- cortison, das Prednison, das Prednisolon und andere. Jeder dieser Stoffe bedeutete einen Fortschritt gegenüber dem Cortison, einen Schritt weiter auf dem Wege zum„idealen“ Nebennierenrindenhormon. Zwar unterschie- den sich diese Cortisonabkömmlinge, die in der Natur nicht vorkommen, grundsätzlich nicht von dem ursprünglichen, natürlichen Hormon; aber ihre Wirkung war so viel stär- ker, daß man mit erheblich kleineren Dosen auskam, und auf diese Weise die un- erwünschten Nebenerscheinungen weitgehend vermeiden oder abschwächen konnte Jetzt haben amerikanische Forscher— unter ihnen der schon erwähnte Dr. Lewis H. Sarett— bei ihrer Suche nach dem idea- len Hormon einen neuen und überaus be- merkenswerten Fortschritt verzeichnen kön- nen. Auf einem vor kurzem in San Fran- zisko veranstalteten Kongreß der amerika- nischen Rheumatismusgesellschaft berich- teten mebrere Wissenschaftler über einen neuen Cortisonabkömmling, der alle bis- herigen Präparate dieser Art weit in den Schatten zu stellen scheint. Es handelt sich um ein Fluorprednisolon, das Decadron be- nannt wurde. Decadron, so berichtet Dr. Edward W. Boland vom St. Vincent-Kran- kenhaus in Los Angeles, der das Mittel seit über einem halben Jahr an Rheumatikern erprobt hat, ist 30mal so wirksam wie Hydrocortison und 7 bis 8 mal so wirksam wie Prednisolon. Vor allem aber verursache es keinerlei Wasser- und Salzspeicherung in den Geweben, was auch vom amerikanischen öffentlichen Gesundheitsdienst durch Tier- versuche nachgewiesen wurde. Bei den, von ihm behandelten Kranken, die an schweren chronischen Gelenkrheumatismus litten, konnte Dr. Boland im Durchschnitt mit einer Tagesdosis von nur anderthalb Milligramm Ausgezeichnete Erfolge erzielen. Weitere klinische Versuche mit dem neu- en Cortisonderivat sollen nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in meh- reren europäischen Ländern darunter Deutschland angestellt werden. Wenn nicht alles täuscht, darf man von dem Er- gebnis dieser Untersuchungen erwarten, daß sie der Therapie mit cortisonähnlichen Hor- manpräparaten eine neue Zukunft eröffnen. Bevor die klinischen Studien abgeschlossen sind, wird das neue Mittel allerdings nicht im Handel verfügbar sein; es braucht wohl kaum hinzugefügt werden, daß es auch im Falle der Freigabe für den Handel rezept- pflichtig sein wird. Arsene Okun Von berühmten Leuten. Zweierlei Der englische Postminister Marples zeigte kürzlich einigen ausländischen Studenten die Sehenswürdigkeiten von London und führte sie auch durch die Westminster-Abtei. Bei rem Rundgang gelangten sie an einen alten Grabstein, auf dem die Inschrift zu jesen war:„Hier liegt ein Rechtsanwalt und ein Ehrenmann“. Daraufhin fragte einer der Studenten:„Seit wann war es in diesem Lande Sitte, zwei Männer unter dem glei- chen Grabstein beizusetzeni?“ Die Kunst zu warten Der israelische Botschafter in London, Mr. Eliahu Elath, mußte kürzlich infolge einer technischen Störung auf dem Londoner Flugplatz über eine Stunde auf den Abflug seiner Maschine warten, die ihn zusammen mit seiner Frau nach Israel bringen sollte. Er trug dies mit philosophischer Gelassen- heit und bemerkte:„Was ist schon eine Stunde! Moses mußte vierzig Jahre warten, bis er ins Gelobte Land kam!“ Unbekannter Buffet Der junge französische Maler Bernard Buffet brachte seine Ferien zusammen mit einigen Freunden in Saintes-Maries-de-la- Mer in der Camargue zu und besichtigte die besonderen Sehens würdigkeiten dieses ur- weltlichen Landstrichs. Dabei fiel ihm auf, daß kein Mensch von den Einwohnern ihn um ein Autogramm bat, während er sich anderswo vor solchen lästigen Bittstellern kaum zu retten vermag. Als er vor seiner Abreise deshalb eine anerkennende Bemer- kung machte, erhielt er von einem„Gar- dian“ zur Antwort:„Einmal kennen wir Sie hier nicht— und wenn wir Sie auch kennen Würden, so wär's uns wurscht!“ Ein Zahn, der Geld bringt 5 Fernandel litt vor einigen Monaten an heftigen Zahnschmerzen und mußte sich einen Weisheitszahn ziehen lassen. Der Zahnarzt versprach, alsbald die Rechnung für seine Bemühungen zu schicken. Aber nichts erfolgte. Kürzlich erhielt nun Fernan- del einen Brief des Zahnarztes:„Verehrter Herr Fernandel, ich habe Ihren Zahn an einen Ihrer Verehrer verkauft, der ihn als Talisman tragen will. Von dem Betrag, den er mir gezahlt hat, habe ich meine Rechnung abgezogen; den Rest erhalten Sie anbei per Scheck!“ „Reibestein für Esel“ ergibt sich aus dem Zusammensetzen dieser Silben. Neugierige blickten nämlich einem Bürger der Stadt Calw in Württemberg zu aufdringlich in sein zu ebener Erde gelegenes] in Sandstein kauen. Zimmer. Um den Blick abzulenken und die Gedankentätigkeit an- zuregen, ließ er unter dem Fenster diesen Silbenspruch säuberlich AP-Bild „Literatur- Ingenieure“ werden sie scherzhaft genannt Soll man sie als„Dokumentalisten“ bezeichnen?/ Sie halten das Gedächtnis der Wissenschaft in Ordnung 50 000 Bücher, 40 000 Zeitschriften, 200 000 neuangemeldete Patente das ist die schwindelerregende Jahresbilanz der Na- tur wissenschaften und Technik. Schriebe man nur die Autorennamen und die The- men- Stichwörter aller wissenschaftlichen Referate, die innerhalb eines Jahrzehnts gesammelt wurden, hintereinander, so ent- stünde ein Wortband von acht Kilometern Länge. Es erscheint unvorstellbar, wie sich heute ein Wissenschaftler mit solcher Flut von Veröffentlichungen aus aller Welt, die wich- tige neue Erkenntnisse enthalten, vertraut machen soll. Denn diese Ergebnisse, die Jahr um Jahr bekannt werden, stehen noch in keinem Lexikon, in keiner Enzyklops- die, in keinem Handbuch verzeichnet— in jenen Nachschlagewerken, die heute nur. noch auf ganz wenigen Gebieten der Gei- stes wissenschaften ausreichend informieren. Die schnelle Entwicklung in der Atomtech- nik beispielsweise läßt es heute sinnlos werden, etwa neue Beobachtungen an einem Atommeiler in einem Buch zu veröffent- lichen. Das Drucken eines Buches nimmt zu- viel Zeit in Anspruch. Bis es für den In- teressenten erreichbar ist, wird sein Inhalt bereits überholt sein. Daher erscheint zur ersten Information meist eine Broschüre oder ein Zeitschriftenaufsatz, oder das Pro- tokoll eines Vortrages wird vervielfältigt. Wie aber soll sich ein Wissenschaftler diese überall verstreuten neuen Erkennt- nisse zugänglich machen, wenn er in seiner Arbeit nicht hinter der Entwicklung her- hinken will? Ohne das moderne„mechani- sche Gedächtnis der Wissenschaft“, ohne die Dokumentation, blieben sie ihm ver- schlossen. Während der Jubiläumstagung der Deutschen Gesellschaft für Dokumen- tation, die vor zehn Jahren wiedergegrün- det wurde, umrig Professor Dr. Paul Luch- tenberg in Köln Aufgaben und Standort dieses komplizierten Fachgebietes. Pie Un- entbehrlichkeit der Dokumentation ist in Natur wissenschaften und Technik unbe- stritten. Mit ihren automatischen Hilfsmit- teln, mit Lochkartenverfahren und Rechen- maschinen kann sie in diesen Wissensgebie- ten die Flut der neuen Literatur bewälti- gen: die Veröffentlichungen werden gesam- melt, geordnet und so aufbereitet, daß zu einem bestimmten Thema alle vorliegenden Ergebnisse rasch zusammengestellt werden können. Diese Vorgänge sind weitgehend technisiert und rationalisiert, die Verfahren werden ständig vervollkommnet. In den Geistes wissenschaften hat man gegenüber diesen hochtechnisierten Verfah- ren der„maschinellen Gedächtnisarbeit“ lange Zeit Zurückhaltung gezeigt. Aber in- zwischen hat sich die Dokumentation auch in den Geistes wissenschaften unentbehr- lich gemacht, vor allem in den Sozial und Wirtschafts wissenschaften, in der Pädagogik oder in der vergleichenden Sprachwissen- schaft. In Deutschland hat die Dokumentation besondere Dienste geleistet: nur mit ihrer Hilfe war es möglich, den Anschluß an die fortgeschrittene Forschung des Auslandes wiederzufinden. Dennoch genießt bei uns die Dokumentation noch lange nicht jenes An- sehen und jene Unterstützung, die ihr in den Vereinigten Staaten oder in Rußland zuteil werden. In der Bundesrepublik ist man sich nicht einmal darüber einig, wie man die Fachleute der Dokumentation, die man scherzhaft als„Literatur-Ingenieur“ bezeichnet, nennen soll. Man spricht von „Dokumentaren“ und von„Dokumentali- sten“. Ein anerkannter Ausbildungsweg isk noch nicht geschaffen. Er wird zur Zeit nach holländischem und französischem Muster entwickelt. Und noch etwas liegt bei uns im argen: es gibt keine westdeutsche Dokumentations- Zentrale, die manche Doppelarbeit auf die- sem Gebiet ersparen würde. Während der Festsitzung der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation wurde daher an den Deut- schen Wissenschaftsrat appelliert, er möge eine solche Einrichtung oder zumindest die Schaffung von Dokumentations- Schwer punkten für einzelne Forschungszweige empfehlen. H. E. Hoffmann Herz- Nerven- dürken in ihren Funlerionen nicht gestört sein, wenn Sie den großen Anforderungen des heutigen Le- bemerrsprechen und im Vollbesitz Luer Kräfte bleiben wollen. Bei den exten Anzeichen von nervösen Flerzbesckwerden oder Kreislauf- störungen, wie schneller Ermüdung, Unrvhe, nervöser Schlaflosigkeit, bei Leistungsrückgang und Kon- Nreislauf zentrationsmangel oder bei Be- schwerden in den kritischen Jah- ten von Mann und Frau sollten Sie deshalb unbedingt zu Regipan- Dragees greifen. Regipan aktiviert die Herzleistung, reguliert den Kreislauf und normalisiert den Blut- druck. Regipan · Dragees- ein Er- zeugnis der Togal-Werke— basie- ren auf den neuesten medizinischen unc pharmabriogiscen Brem nissen, und dieses wissenschaftlich erprobte Präparat verdient wirk- lich auch Ihr Vertrauen. Ein Ver- such wird Sie von seiner guten und unschädlichen Wirkung überzeugen! In allen Apotheken für DM 3.60. Magendruck Sodbrennen Aulsloßen Wollegefühl sind meistens zu vermeiden oder rasch zu beseitigen: »Biserirte Magnesia bindet überschüssige Magensäure verhindert Gärung, regt dis Verdauung an und bringt so den Magen in Ordnung. Sie erhalten»Biserirte Magnesia“ an Apotheken zu DM 1.85. Halten Lindenhof Schöner Bauplatz günstig zu verkaufen Erstklassige Baugrundstücke 4e Oststadtlage Sstöckige Bauweise sofort günstig zu verkaufen Richard-Wagner- Straße 17 Telefon 4 03 32 Hornung. Immob., Ruine über 200 qm Rich.-Wagner-Str. 17, Tel. 40332 Immobilien Suche gegen Barzahlung gölis ef- Grundeſtdte HEN o vu, Zs Ein- u. Mehrfamilienhäuser. 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Aktes etwa 21.35 Sonntag, 2. 11. 14.00— 16.30 Wilhelm Tell“ i eine 0 Schauspiel von Friedrich Schiller Für, die Mannheimer Jugendbühne, Gr. B, Nrn. 536-1070 untag, 2. 11. 20.00— 22.30 Zum 25. Male! ee eee„Wilhelm Tell“ Miete EK, Halbgr. I, 15. Vorst., Th.-G. Gr. K und freier Verkauf Montag, 3. 11. 19.15— 23.00„Die Tochter der Luft“ Großes Haus etwa Drama von Calderon Nachdichtung von M. Kommerell Für die Theatergemeinde (auswärtige Gruppen) Dienstag, 4. 11. 20.00— 22.15„Der widerspenstige Heilige“ Kleines Haus Eine un wahrscheinliche Komödie von Paul Vincent Carroll 1 Flix, die Thestersemeinde Nrn. 1591—2120 a a und eler Verkauf Mittwoch, 5. 11. 19.00— 225„Die Tochter der Luft“ 5 Großes Haus Miete B, 16. Vorstellung, Th.-G. Gr. B und freier Verkauf Mittwoch, 5. 11. 20.00— 22.30„Drei Mann auf einem Pferd“ Kleines Haus Lustspiel von John Cecil Holm und Georg Abbot, für die deutsche Bühne bearbeitet von Axel Ivers 0 Miete N, Halbgr. I. 15. Vorst. Th.-G. Gr. N und freier Verkauf Donnerst., 6. 11. 20.00— 22.15„Der Postillon von Lonjumeau“ Großes Haus Komische Oper von Adolphe Adam Für die Theatergemeinde Nrn. 31814240 und freier Verkauf Donnerst., 6. 11. 20.00— 22.45„Cäsar und Cleopatra“ Kleines Haus Eine Historie von Bernard Shaw deutsch von Siegfried Trebitsch Miete D, Halbgruppe II, 15. Vorstellung und freier Verkauf Freitag, 7. 11. 20.00— 22.18„La Cenerentola“ Großes Haus Komische Oper von G. Rossini Miete F gelb, 15. Vorst. u. freier Verkauf Freitag, 7. 11. 20.00— 21.45„Jean“ Kleines Haus Lustspiel von Ladislaus Bush-Fekete Deutsche Bühnenbearbeitung Hans Jaray Miete O, Halbgr. I, 15. Vorst., Th.-G. Gr. o und freier Verkauf Samstag, 8. 11. 20.00— 21.43„Elektra“ Großes Haus Oper von Richard Strauß Miete L, 15. Vorstellung, Th.-G. Gr. L. und freier Verkauf Samstag, 8. 11. 20.00— 22.0„Emilia Galotti“ Kleines Haus Miete N, Halbgr. II, 15. Vorst., Th.-G. Gr. N und freier Verkauf Sonntag, 9. 11. 13.30— 15.43„Der Barbier von Bagdad“ Großes Haus Oper von Peter Cornelius 5 Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. C Sonntag, 9. 11. 20.00— 23.00„Die lustige Witwe“ Großes Haus etwa Operette von Franz Lehar Für die Theatergemeinde Nrn. 42415200 und freier Verkauf Sonntag, 9. 11. 14.00— 16.30„Emilia Galotti“ Kleines Haus Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. D, Nrn. 1-535 und freier Verkauf. Sonntag, 9. 11. 20.00— 22.30„Emilia Galotti“ Kleines Haus Miete G, Halbgr. II, 16. Vorst., Th.-G. Gr. G und freier Verkauf Montag, 10. 11. 20.00— 22.30„Rigoletto“ Großes Haus Oper von G. Verdi Miete A, 16. Vorstellung, Th.-G. Gr. A und freier Verkauf Montag, 10. 11. 20.00— 22.45„Cäsar und Cleopatra“ Kleines Haus etwa Miete G, Halbgr. I, 16. Vorst., Th.-G. Gr. G und freier Verkauf. „Der Vorverkauf beginnt wegen Allerheiligen bereits am Freitag, dem 31. Oktober 1938 zu den üblichen Kassenstunden.“ Musik von der Pußfta mit den f Füßta-Zigsuner Ungarischen Restaurant BUDAPEST N 4, 15 Schwartz- Hecke Kurt Storchenstübl Beilstr. 14. Erstkl. Kapelle. Tanz. Von großen Jagden im Spezial- Wild- und Geflügelgeschäft K NAB HASEN, ganz, abgez. 500 g und ausgeweidet 2, 50 Schlegel und Rücken 3. Ragout mit Vorderläufer 1,80 R E H- Braten u. Ragout Für Freitag trifft eine große Ladung ganz frischer Bodensee fische ein. Merken Sie, jetzt: U 3, 13 Nähe Herschelbad, gegenüber Cn copE Hinreise ns Jin hach. queue 4 14 C gegen U-Schule, Telefon 2 13 94. PARIS v. 31. Okt. bis 3. Nov. Fahrpreis einschl. Stadtrund- fahrten u. Versailles DM 50.— 3 Uebernachtg. m. Frühstück in erstklassig. Hotel DM 45,.— Heute nachm. Abf. 13.00 Uhr: Oden w., Grasellenbach DM 4,50 Freitag, 31. 10., Abf. 13.00 Uhr: Pfalz, Edenkoben— Ludwigs- ns DM 3,50 Samstag, 1. 11.(Allerheiligen): Straßburg einschl. Stadtrund- Fahrt DM 14. Samstag, 1. 11., Abf. 13.00 Uhr: Pfälzerwald, Neustadt Elm- steiner Tal— Kalmithöhen- straße- Deidesheim. DM 4, 50 Sonntag, 2. 11., Abf. 8.00 Uhr: FRANKFURT, Flughafen- Pal- mengarten- Zoo. DM 7. Sonntag, 2. 11., Abf. 9.00 Uhr: Pfalz, Gelterswoog- Klugsche Mühle Isenachtal Wachen- ß Abfahrtstelle Marktplatz, an Markttagen ab R 1, 13. Omnibus- Verkehr Jul. Kubicki Mannheim, R 1, 5 Tel. 2 25 53 Ich komm von weitem hergeflogen, der Ruf des Watzenhofs hat nicht getrogen. Es gab den gut. Wein, das gute Essen, wir werden die Oase in der Wüste nicht vergessen. (Aus unserem Gàstebuch) ATZ ENMHOF Das ländl. Restaurant, 25 km von Mhm. u. Heidelberg, Ruf Weinheim 26 47, Anfahrt Weinheim-Birkenau, Iinks von Niederl'bach, Watzenhof. Haarfarben Vertrauenssache! Natur- u. Modetöne ab DM 6. Salon ScHMrr, Kaiserring 24 eben Kamera) Pel. 4 33 80 Bedieng. v. nur erst. Fachkräft. 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Doch weil sein Esoismus Nutzen bringt, soll man ihn se- Währen lassen, ja, man soll ihn unterstützen beim Sparen“. IMeodor Heuss Der Egoismus ist gesund, wenn er sich in Sparsamkeit niederschlägt. Es war im ersten Jahr nach der Wäh- rungsreform. Ein zu einem Vortrag eingela- dener Professor aus Frankfurt a. M. hielt in der Aula der damals noch provisorisch un- ter gebrachten Wirtschaftshochschule einen Vortrag, in dem er davor warnte, zuviel zu sparen. Fast hätte es blutige Köpfe gegeben, als einer der Zuhörer während der Diskus- sion die These vertrat, es könne nie genug gespart werden, denn Sparkapital sei kein Opfer sondern Gewinn. Damals allerdings, damals, im 1949/50, lagen die Dinge ganz anders. Die Währung schien keine Beständigkeit zu ha- ben, und die Inflationsfurcht saß allen noch um Nacken. N Wie sieht es heute aus? Seit 1950 ist der jAhrliche Zuwachs an privatem Sparkapital stetig(und zwar von 2,3 Md. DM jährlich auf 9,6 Md, DM) gestiegen. Ein Vergleich der jüngsten Ergebnisse beweist, daß das Sparen immer mehr und mehr Fuß faßt im deutschen Lande. So sind im ersten Halbjahr 1958 etwa 5,5 Md. DM gespart wor- den. VUeberwiegend ist das Kontensparen, das im Jahre 1957 + 4,7 Md. DM im 1. Halbjahr 1958 + 2.9 Md. DM ergab. Ueberraschenderweise sind im Spar- prozeß diesmal die Bausparkassen etwas ins Hintertreffen gekommen gegenüber den Le- densversicherungen. Es wurden gespart bei 1. Halbjahr 1957 1. Halbjahr 1958 Milliarden DM Bausparkassen 4 0,90 Lebensversicherungen 25 1,10 Außerdem gehört in die Betrachtung des Sparwesens auch der Absatz der festver- Jahre 88 zinslichen Wertpapiere(Obligationen, Schuldscheine, Pfandbriefe, Anleihen usw.). Er betrug im 1. Halbjahr 1958 520 Mill. DM ganzen Jahr 1957 570 Mill. DM Des Frankfurter Professors Diagnose, Westdeutschland könnte an zuviel Erspar- nissen ersticken, hat sich bisher noch nicht bewahrheitet; im Gegenteil. Trotz dieser anormen Sparraten weitet sich die Wirt- schaft immer mehr aus.„Trotz.“ Vielleicht ist dieses Wörtchen falsch gewählt. Nüch- tern betrachtet müßte man ja sagen,„Weil soviel gespart wird, geht es aufwärts“. Tex Aktienrechtsreform bald reformbedürftig Eines muß man dem ehemaligen Bun- desfinanz- und jetzigen Bundesjustizminister zugestehen. Wenn er sich einmal in eine Materie vergraben hat, dann läßt er nicht locker, bevor nicht das letzte Stück Por- zellan zerschlagen ist. Nun liegt ihm das Gesetz über die Aktienrechtsreform vor. Eine Drucksache von rund 500 Seiten, die mit peinlicher Akurateß die Umgangsformen wischen Aktionär, RNufsichtsrat und Vor- stand regelt. An der Aktienrechtsreform wird auf Referentenebene bereits seit einigen Jahren herumgefeilt. Zahlreiche Beamte des Bun- desjustizministeriums nahmen jede sich innen bietende Gelegenheit wahr und spiel- ten Mäuschen bei Hauptversammlungen. Aus dem großen Erfahrungsschatz der dabei ge- sammelt wurde, entstanden einzelne Refe- renten vorschläge. 5 l Tüchtig, tüchtig. Sehr tüchtig sind die Herren vom Justizministerium geworden. Sle legen den Aktiengesellschaften eine Publizität(Oeffentlichkeitsarbeit) auf, die ohne Beispiel in der ganzen Welt dastehen Wird. Die Stärkung des Aktionärs gegenüber der Verwaltung(Vorstand und Aufsichts- rat) Wäre auch zu begrüßen, wenn— ja wenn— das Bundesjustizministerium dar- auf verzichten würde, auch hier zu über- treiben. Unter diesen Umständen mag es Schäffer gelingen, die Aktienrechtsreform, an der seine beiden Vorgänger fünf oder sechs Jahre gewirkt haben, schon in den nächsten Wochen unter Dach und Fach zu bringen. Vielleicht findet er auch entsprechende Sym- pathien in Bundesrat und Bundestag. Daraus kann allerdings— was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist— die Notwendigkeit ent- stehen, bald nach der Aktienrechtsreform die Aktienrechtsreform e wieder refor- mieren zu müssen. Rentenneuordnung in der Sackgasse Harakiri des Sozialbeirats Am 28. Oktober traten acht(Von insgesamt zehn) Mitglieder des Sozialbeirates zu- sammen, um die Formulierung des Sozialberichtes zu beraten. Es lagen zwei Fassungen vor. Eine Einigung war ausgeschlossen. Auf den Sozialbeiratsmitglieder ihren Rücktritt. In Bonn pfiffen es die Spatzen bereits seit geraumer Zeit von den Dächern:„Der Sozialbeirat geht aus den Fugen.“ Zwischengeschaltet: Der Sozlalbeirat ist ge- mäß dem Gesetz über die Neuordnung des Rentenwesens von der Bundesregierung zu be- rufen, um einen Sozialbericht zu erstatten. Der Sozialbeirat soll also Hilfsorgan der Bun- desregierung sein. Dieser Beirat setzte sich bisher zusammen aus Vorsitzender: Professor Dr. E. F. Neumark(Frankfurt/ M.) Versichertenvertreter: Dipl.-Kfm, Haferkamp DGB Fritz Rettig DAG), Höfner(IG Bergbau) Arbeitgebervertreter: Direktor Gaßmann Oaimler-Benz) Dr. Wieacker(Ruhrbergbau Dr. Winkler Wissenschaftler: Professor Burgs(Wilhelmshaven Professor Jecht(Münster) Bundesbankvertreter: Dr. E. Wolf. An der kritischen Sitzung vom 28. Okto- ber beteiligten sich— wie bereits vermerkt — acht Beiratsmitglieder. Als entschuldigt galten: Fritz Rettig und Dipl.-Kfm. Hafer- kamp. Die Beratungen scheiterten aus ver- schiedenen Gründen: 1. Die paritätische Zusammensetzung des zehnköpfigen Beirates führte zu Fraktions- bildungen. 2. Es lagen zur Auswahl zwei verschie- dene Fassungen des Sozialberichts vor. 3. Der Bundesarbeitsminister hatte einen eigenen Sozialbericht dem Kabinett vor- gelegt. Blank setzte die Erhöhung der Ren- ten um 6,1 v. H. durch, d. h. er fand Zu- stimmung des Kabinetts. Bundestag und Bundesrat sagen, das wird die Oeffentlich- keit wohl in den nächsten 2000 Wahlver- sammlungen zu hören bekommen. Dabei dürfte allseitiges Bedauern über den 80 plötzlich dahingegangenen Sozialbeirat laut Werden. Strittig war am 28. Oktober nur, ob die im Jahr 1958 erstmals zu berechnenden Renten gegenüber dem Vorjahr um 6,1 v. H. höher liegen sollen(kostet jährlich 20 Mill. D-Mark), oder ob auch der laufende Ren- tenbestand der erhöhten Bemessungsgrund- Grund dieser Einsicht erklärten alle anwesen- lage anzupassen sei(kostet jährlich 710 Mill. DMW). Strittig war auch die Beurteilung der von den Sozialversicherungsträgern erziel- ten Kassenüberschüsse. Leider wurde in der Diskussion vom 28. Oktober diese Thematik nur am Rande gestreift. Es ging eher um Verfahrensfragen und Aufgabenkreis des Sozialbeirates. Die Fassung des vom linken Flügel des Sozial- beirates entworfenen Sozialberichtes be- schäftigte sich demgemäß weniger mit der Frage etwaiger Rentenanpassung, sondern versuchte die Tätigkeit des Sozialbeirates auf möglichst breitem Felde abzustecken. Das beglückte jedoch wieder die anderen Teilnehmer an der Sitzung wenig. Auf den Wortlaut des Gesetzes und auf die ihnen vom Bundesarbeitsminister gestellten Auf- gaben hinweisend, äußerten sie sehr starke Bedenken., den Sozialbeirat zu einem Staat im Staat zu entwickeln. Hinsichtlich etwaiger Rentenerhöhung wurden Erwägungen dar- über angestellt, wann und wie heftig die Ausgaben der Rentenversicherung(ohne Beitragserhöhung) überschüssig würden. Die andere Seite tat solche Bedenken mit großzügigem Achselzucken ab. Es wurde die These vertreten, daß im Falle einer deflzi- tären Entwicklung halt die öffentliche Hand einspringen müsse. Man könne ja nicht die Rentenversicherung bankrottieren lassen. Was nun? In Bonner Ministerialkreisen werden eifrig Konzepte ent- und verworfen. Es entsteht die Frage, ob auf den Sozial- beirat verzichtet werden könne, oder ob ein neuer konstituiert werden müsse. Vorläufig ist Minister Blank in den Maschen des Ge- setzes unheilbar verstrickt. Verzicht auf den Sozialbeirat würde eine Aenderung der Rentengesetze erforderlich machen. Am liebsten würde man wohl in Bonn den Kopf in den Sand stecken— bis Alles Getöse vorbei ist“— und sich mit der Formulierung behelfen:„Nachdem der So- Zzialbeirat sich selbst auflöste, existiert er nicht mehr“, kein Hahn muß ihm nach- krähen. Andere Kreise sind bemüht, eine neue personelle Zusammensetzung des Sozial- beirates auszuhandeln. Das alles ist vielleicht nebensächlich; ist vielleicht nur Rand- geschehen. Aber einzigartig ist und bleibt Vorbeugen ebenso wichtig wie heilen Reform, aber keine Revoluti (LSW)„In erster Linie bedarf es einer grundsätzlichen Neubewertung des vorbeu- genden und wiederherstellenden Wirkens der FKrankenversicherung unter dem Gesichts- Punkt, daß künktig die Erhaltung und Hebung der Gesundheit der Versicherten und ihrer Familien eine ebenso vordringliche Sorge der Krankenversicherung sein soll wie die Heilung von Krankheiten.“ Dieser Grund- satz gehört zu den Vorschlägen zur Neu- regelung der sozialen Krankenversicherung. die in einem umfangreichen, jetzt der Oef- fentlichkeit übergebenen Gutachten der Ge- sellschaft für Versicherungs wissenschaft und -gestaltung enthalten sind. Das Gutachten und seine Diskussion standen im Mittelpunkt der Tagung der Gesellschaft. die am 28. Ok- tober unter dem Vorsitz von Staatssekretär A. D. Dr. Johannes Krohn in Baden- Baden stattfand. Das von Professor Dr. Hans Möller(Ham- burg) und Dr. Otto Estenfeld, Geschäftsfüh- rer des Bundesverbandes der Innungskran- kenkassen, erläuterte Gutachten geht von dem Grundsatz aus, daß die deutsche Sozial- und Krankenversicherung zwar reformiert, aber nicht revolutioniert werden müsse. Vor- dringlich bei der Neuordnung sei ein Ausbau der Leistungen. Ferner sei es dringend erfor- derlich, bei schweren und langdauernden Er- krankungen mehr und wirksamer zu helfen als bisher. Die vorbeugende Ueberwachung der Gesundheit bedeute, so wird in dem Gutachten ausgeführt, eine innere Umstel- lung der Krankenversicherung. Praktisch gehöre dazu, daß die Krankenkassen das Recht erhalten, Mittel für eine vorsorgliche ärztliche Untersuchung aufzuwenden. Für die Krankenhauspflege, die zur Zeit eine Kannleistung sei, empfiehlt das Gutachten on der Kranken versicherung eine gesetzliche Regelung, die bestimmt, welchen Fällen die Krankenkassen zur S Währung von Er 1 9 erden cen Eingehend befaßt sich das Cutachſen Mit der Kostenbeteiligung. Es begrüßt sie grund- sätzlich, weil sie geeignet sei, das Verhältnis zwischen Arzt, Patienten und Krankenkasse zu verbessern. Ein bestimmter Vorschlag für die Regelung der Kostenbeteiligung wird je- doch nicht gemacht, sondern es wird dem Gesetzgeber empfohlen, sich für einen der bisher gemachten Vorschläge zu entscheiden. Eine Aenderung der äußeren Verfassung der Krankenkassen lehnt das Gutachten ab. Die Gesamtzahl der Versicherungsträger in der Bundesrepublik betrug am 1. Mai 2058, deren Größe zwischen wenigen hundert und 1,5 Millionen Mitgliedern schwankt. In diesen Zahlen spiegelt sich nach der Meinung der Verfasser des Gutachtens die Vielfalt der Lebensverhältnisse und die Berücksichtigung von Sonderbedürfnissen. Für die innere Ver- fassung der Krankenkassen empfiehlt das Gutachten, übergroße, unübersichtliche Trä- ger der Versicherung zu vermeiden. Die Vor- schläge sollen, so schließt das Gutachten, einer fortschrittlichen Entwicklung der deut- schen Krankenversicherung dienen. An der Tagung nahm neben dem baden- württembergischen Arbeitsminister Ermin Hohlwegler Staatssekretär Dr. Clausen vom Bundes ministerium für Arbeit und Sozial- ordnung teil,. Dr. Clausen hob in einer kur- zen Ansprache die gemeinsamen Punkte in dem Gutachten der Gesellschaft für Versiche- rungswirtschaft und in den Planungen des Ministeriums zur Neuordnung der sozialen Krankenversicherung hervor. die Tatsache, daß der Sozialbeirat Harakiri getrieben hat. Einzigartig wird auch die parteipolitische Auslegung dieser Angelegenheit— beson- ders der etwaigen Rentenerhöhung— wer- den. Wenn es schon im Sozialbeirat zu solchen Kämpfen kam bzw. zwischen Sozial- beirat und Bundesarbeitsministerium, dann können wir uns darauf freuen, was die Poli- tiker in Wahlkämpfen daraus machen. F. O. Weber Erstmals Fehlbetrag bei Arbeitslosen versicherung (AP) Zum erstenmal lagen die Ausgaben der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung in Nürnberg im vergangenen Rechnungsjahr über den Einnahmen. Wie von der Bundesanstalt bekanntgegeben wurde, betrugen die Ein- nahmen in der Zeit vom 1. Juli 1957 bis 30. Juni 1958 insgesamt 1,569 Md. DM, wäh- rend sich die Ausgaben auf 1,607 Md. DM beliefen. Von den Gesamtausgaben entfielen 1,122 Md. DM auf Arbeitslosengelder, von denen 516 Mill. DM(45,1 v. H.) an Erwerbslose des Baugewerbes ausgezahlt wurden. Der hohe Anteil des Baugewerbes wird auf die saison- bedingte Winterarbeitslosigkeit zurück- geführt. Sparprämien-Pläne noch immer nicht ausgereift (eg) Die Höchstgrenze der Sparbeträge, für die vom Staat eine Prämie zu gewähren ist, soll auf 1200 DM für Verheiratete und Auf 600 DM für Ledige pro Jahr herabgesetzt Werden. Dafür hat sich eine Mehrheit der Sachverständigen der CDU/ CSU-Bundestags- fraktion bei der Beratung des Regierungs- entwurfs für ein Spar-Prämiengesetz jetzt ausgesprochen. Ursprünglich sollten jährliche Sparraten bis zu 2500 DM für Verheiratete und bis zu 1250 DM für Ledige prämiiert werden. Neuerdings wird allerdings auch erwogen, für Familien mit Kindern noch zusätzliche Sparbeträge zu begünstigen. Die Höhe der staatlichen Prämien dürfte gestaffelt werden. Während der Regierungs- entwurf vorsieht, daß der Bund bei einer fünfjährigen Festlegung der Spargelder ein- heitlich 20 v. H. dazulegt, steht nun zur Dis- kKussion, bei fünfjähriger Festlegung nur eine Prämie von 10 v. H. zu zahlen, bei sechsjähriger Festlegung eine Prämie von 15 V. H., bei siebenjähriger Festlegung eine Prämie von 20 v. H. und bei achtjähriger Festlegung eine Prämie von 30 v. H. Außer- dem will man durch geeignete Kontroll- maßnahmen verhindern, daß einmal prä- miierte Spargelder nach Ablauf der Fest- legungszeit in neue prämienbegünstigte Sparraten umgewandelt werden. Ofken bleibt vorläufig noch, „Aktien und sonstige Wertpapiere ob auch in das Prämiensparen mit einbezogen werden Sol- len. Der Arbeitskreis für Finanzen der C-/ CSU-Fraktion wird seine Vorentscheidung über die Gestaltung des Gesetzes Ende November treffen. Die Abgeordneten hoffen nach wie vor, die Vorlage so rechtzeitig ver- abschieden zu können, daß das Prämien- sparen schon ab 1. Januar 1959 gelten kann. Im Entwurf des neuen Bundeshaushalts für 1959 sind bereits 400 Mill DM. dafür vor- gesehen. Hafenumschlag angestiegen In Mannheim jedoch rückläufig (LSW) Der Güterverkehr in den Häfen, Lösch- und Ladestellen Baden-Württem- bergs ist im dritten Quartal 1958 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 6,5 V. H. auf insgesamt 6,4 Mill. t angestie- gen., Die Zunahme entfällt in der Haupt- sache auf den Güterumschlag des Neckar- gebietes, der sich um fast 15 v. H. erhöhte. Der Zuwachs im Oberrheingebiet beträgt nur knapp 2 v. H., da der Umschlag in Mannheim( 9 v. H) und Kehl( 19 v. H.) rückläufig war. Dieser Abnahme des Güter- verkehrs stehen zum Teil beträchtliche Zu- nahmen der übrigen Oberrheinhäfen gegen- über, so in Karlsruhe( 6 v. H.) und in Breisach( 96 v. H. auf 72 000 t). Wie das Statistische Landesamt dazu mit- teilt, ist die Zunahme im Neckargebiet auf den starken Anstieg des Güterumschlags im Hafen Stuttgart zurückzuführen, wo im drit- ten Quartal dieses Jahres 660 000 t umge- schlagen wurden. eee Direktor Hanns Schloß 25 Jahre im Stinnes- Konzern Dieser Tage feierte Direktor Hanns Schloß sein 25. Dienstjubiläum im Stinnes-Konzern Schloß, der vor 25 Jahren in die Dienste der Hugo Stinnes mbH, Mannheim, trat, war ursprunglich in der Kohlenabteilung tätig, du ihm— im Jahre 1938— die Entwicklung der Oelabteilung im Hause Hugo Stinnes über. tragen wurde. Aus diesen Anfangsentwich⸗ lungen, an denen der Jubilar teilnahm, ent. stand stetige Ausweitung der Oelabteilung. Dies auch deswegen, weil im Jahre 1952 dis Gloria Gas GmbH, München-Neuaubing, von ö der Hugo Stinnes Gmb erworben wurde, im Sommer 1957 wurde in München die Propan Sckabert Gmb neugegründet. Alle diese Meilensteine in der von Hugo Stinnes betriebenen öl wirtschaftlichen Ent. wicklung sind auch für das Arbeitsleben Direꝶ- tor Hanns Schloß' Marlierungen; Markierus gen und Wahrzeichen errungener Erfolge. Schloß ist einer der seltenen Männer, die in umsichtigem Er- und Abwägen aller Um- stände, Beweise und Hinweise weit über den Horizont des eigenen Betriebes hinausdenken. Diesem Umstand verdankt er wohl, daß er um vielfachen Rat und Hilfe gebeten wird. Schloß ist und war deswegen auch aletives Mitglied in verschiedenen wirtschaftspolitischen und wirtschaftlichen Gremien. Er war ur sprünglich Landtagsabgeordneter und kielt nach Errichtung der Bundesrepublik e in 8 Bundestag. Mae ginalie 40% Tistenfies ede ARemter statt Wohnungen Einem in Rhein-Hessen tätigen Landra gab's keine Ruhe. Er wollte ganz genau wis sen, wozu Wohnungsämter eigentlich taugen er wollte wissen, ob hier nicht etwas einge spart werden könne. Zwanzig Gemeinden zei. nes Kreises stimmten für Auflösung, vier Ge- meinden jedoch waren gegen jegliche Auf- lösung. Es ist kurios, daß in einer dieser vier Gemeinden zur Zeit nicht ein Wohnungs⸗ suchender geführt wird. Aber dennoch soll das Wohnungsamt im Ort erhalten bleiben. Warum wohl? Nun je, vielleicht ist ie und da eine Person vorhanden, deren geistige und berufliche Fähigkeiten so start über dem Durchschnitt Hegen, daß sie selbst im Zeichen der Voll beschäftigung keinen anderen Plan fin- det als gerade in dem Wohnungsamt, das nur einen einzigen Wonnungsuchenden registriert nat. Wenn aber dies wirklich der Grund ist, dann wäre es vielleicht besser, den jeweiligen Pöõstchen kleber der Fürsorge oder anderen wohltätigen Institutionen zu überweisen. Viel- leicht könnte man dann aus dem freigeworde- nen Wonnungsamt eine Wohnung zurecht⸗ schneidern. Für jene Gemeinde, in der es kei- nen Wohnungsuchenden gibt, wäre es viel leicht vorteilhaft, wenn ihr eine Art Reserve- wohnung zur Verfügung stünde. Getreide-Konferenz tagt in Genf (dpa) Die internationale Getreidekonferenz wurde am 28. Oktober in Genf eröffnet. An ihr nehmen alle Getreideexport- und-import- länder der nichtkommunistischen Welt teil. Die Sowjetunion, Polen und Rumänien sind durch Beobachter vertreten. Zweck der Kon- ferenz ist es, das seit 1956 in Kraft befindliche und am 31. Juli des kommenden Jahres aus- laufende internationale Getreideabkommen durch ein neues Abkommen zu ersetzen, das eine bessere Versorgung der zu einem großen Teil auch heute noch unzureichend ernährten Menschheit mit dem wichtigsten Grund- nahrungsmittel gewährleistet. Großbritannien, das dem zur Zeit gültigen Abkommen als einziges großes westliches Land nicht angehört, brachte durch seinen Vertreter G. S. Bishop bei Konferenzbeginn zum Ausdruck, daß es einem neuen Abkom- men nur beitreten werde, wenn dieses Wirk- same Bestimmungen enthalte, daß es nicht zur Anhäufung von riesigen Ueberschuß- beständen in bestimmten Produktionsländern komme, daß der Verbrauch angeregt werde und daß eine unbehinderte internationale Preisbewegung innerhalb einer oberen und unteren Grenze gewährleistet sei. Auf deut- schen Vorschlag wurde der Präsident des internationalen Getreiderats, der Schotte F. Sheed Anderson, zum Präsidenten der Konferenz gewählt. Cfößen 38-46 fomschöne Herren-Striccweste in feinwollener Sefland-Qvalität in verschiedenen farben. bföben 44.52 , NN Ves „ 0 doch vorteiſhaſter SHETLAND modisch und beliebt! Modische Domen-Weste in reinwollener Sheflond-Obalität in vielen farben. ei C uu ei CIT N Damen-Pullover in feinwoflener Shetland-Ouglität in vielen okfbellen Farben. 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H. der an- wesenden Stimmen(260 645) die Verschmel- zung der Gesellschaft mit der Commerz- bank- Bankverein Ad unter Hinzutritt der Commerz- und Diskonto-Bank, Hamburg. beschlossen. Es gab nur 1513 Gegenstimmen pei 13 Stimmenthaltungen. Eine Dreivier- telmehrheit war in diesem Falle erforder- lich. Der Zusammenschluß in das neue In- stitut Commerzbank Ad erfolgt mit Wir- kung ab 1. Juli 1958, die Aktonäre der Com- merz- und Credit-Bank AG erhalten spe- senfrei im Umtausch ab 1. Januar 1958 ge- winnberechtigte Aktien der Commerz-Bank- verein AG im gleichen Nennbetrag. Die Ent- lastung von Vorstand und Aufsichtsrat er- kolgte ebenfalls mit großer Mehrheit. Zuvor hatte Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Möhring, Karlsruhe, nochmals dar- auf hingewiesen, daß der Entschluß zur nachträglichen Fusion der drei Commerz- bank- Institute— die beiden anderen Groß- banken sind bekanntlich vor zwei Jahren vorausgegangen— nunmehr gefaßt worden sel. weil am 28. Dezember dieses Jahres die durch das Sondergesetz für Kreditinstitute gewährte Frist für die Fusion von Kredit- instituten mit gebührenrechtlichen und steuerrechtlichen Erleichterungen abläuft. Den Vorteil der Ersparnis von mehreren Millionen DM habe man sich nicht entgehen lassen wollen. Unter Punkt 1 der Tagesordnung hat die verwaltung(obwohl nicht dazu verpflichtet) den Abschluß für das erste Halbjahr 1958 vorgelegt. Es ist ein Gewinn von 4,05 Mill. DM ausgewiesen, der zusammen mit dem Gewinn des zweiten Halbjahres bei der Ein- heitsbank zur Dotierung der Rücklagen und für die Dividende verwendet wird. Bei den drei Instituten zusammen sind für das erste Halbjahr 1958 rund 20 Mill. DM Gewinn ausgewiesen. Der bisherige Verlauf des zweiten Halbjahres 1958, auch bei den Schwester-Instituten, rechtfertige die Er- wartung, daß die nu neu zu gründende Commerzbank Ad in der Lage sein wird, für 1958 eine gute Dividende zu zahlen. Das Vorstandsmitglied wies allerdings darauf hin, daß die laufende Verringerung der Zinsmarge die Banken empfindlich treffe, daß den gestiegenen Bruttoerträgen K URZ NA N Zuckerwirtschaft will zusammenarbeiten Zwecks gemeinsamer Wahrnehmung ihrer Interessen haben sich die süddeutschen Zucker- fabriken in den Ländern Hessen, Rheinland- Pfalz, Baden- Württemberg und Bayern sowie der Verband Süddeutscher Zuckerrübenbauer- verbände in den genannten Ländern zur„Ar- beitsgemeinschaft der Süddeutschen Zucker- wirtschaft“ zusammengeschlossen. Geschäft mit Kunststoffen— recht günstig (VWD) Die Entwicklung in der kunststoff- verarbeitenden Industrie der Bundesrepublik hat sich im ersten Halbjahr 1958 im Vergleich zur entsprechenden Vorjahreszeit zwar etwas verlangsamt, kann nach den Feststellungen des Gesamtverbandes kunststoffverarbeitende In- dustrie dennoch als recht günstig bezeichnet werden. In der Berichtszeit wurden Kunststoff- erzeugnisse im Werte von rund 900 Mill. DM hergestellt und abgesetzt, was gegenüber den ersten sechs Monaten 1957 einer Steigerung um rund 23,5 v. H. entsprach. Mangelnde Nachfrage nach Schuhen (VWD) Die trockene Witterung hat in den letzten Wochen den Schuhbabsatz in der Bundes- republik stark beeinträchtigt. Nach den Fest- stellungen der Bundesanstalt für Arbeitsver- mittlung und Arbeitslosen versicherung sind die meisten Schuhfabriken im Bundesgebiet zwar noch ausreichend beschäftigt, jedoch seien eine Reihe von Firmen in absehbarer Zeit zu Ent- lassungen oder zu Kurzarbeit gezwungen, falls prozentual noch stärker gestiegene Perso- nalunkosten, gegenüberstehen und daß das erste Halbjahr 1958 durch die besonders rege Emissionstätigkeit zum Teil einmalige Erträge gebracht habe. Die Bilanzsumme der drei Banken zum 30. Juni 1958 betrug insgesamt rund 5,23 Md. DM, zum Vergleich sei die Bilanzsumme der alten, das ganze Reichsgebiet umfassenden Commerzbank per Ende 1936 genannt, mit nur 1,38 Md. Reichsmark, das heißt also etwa ein Vier- tel des heutigen Volumens. Die gesamten Einlagen bei den drei Instituten erreichten zum gleichen Stichtag 4,43 Md. DM. Das Grundkapital des neuen Instituts beträgt 150 Mill. DM. Mannesmann AG. bemüht sich um einhellige Zustimmung (dpa) Die Mannesmann-AGd will für ihren vom Deutschen Gewerkschaftsbund kritisier- ten Beschluß, mit dem sie sich ihre Tochter- gesellschaften wieder unmittelbar unterstellt hat, auch die Zustimmung der Arbeitnehmer- Vertreter im Aufsichtsrat gewinnen, teilte Generaldirektor Dr. Ing. Hermann Wink- haus am 29. Oktober vor der Presse in Düsseldorf mit. Die Vertreter der Anteils- eigner im Aufsichtsrat hatten am 28. Okto- ber der Umwandlung bereits einstimmig zu- gestimmt.(Vergl. Mu vom 29. Oktober). Nach dem Gesetz würde ihre Zustimmung bereits genügen. In etwa 14 Tagen soll der Aufsichtsrat jedoch erneut zusammentreten und dann einschließlich der Arbeitnehmer- vertreter und des neutralen Mannes be- schließen. Wie der Generaldirektor weiter bekanntgab, soll der Aufsichtsrat wie bisher paritätisch besetzt bleiben. Die Mannesmann-AGd will vom 31. De- zember an die bisherigen Tochtergesellschaf- ten Mannesmann-Röhrenwerke-AGd, Man- nesmann-Hüttenwerke-Ad, Hahnsche Werke AG, Essener Steinkohlenbergwerke AG, Ge- Werkschaft Mannesmann und Mannesmann- Rohstoffwerke GmbH wieder als Betriebs- abteilungen führen. Diese Umwandlung sei „kein Akt der Konzentration“, betonte Generaldirektor Winkhaus. Die Konsolidie- rung des Unternehmens sei damit vorläufig abgeschlossen. Nach der Umwandlung werden genau zwei Drittel des Produktionsumsatzes im HRICHT EN es nicht in Kürze zu einer stärkeren Geschäfts- belebung kommt. Die Großbetriebe, die noch zusätzlichen Arbeitskräftebedarf hatten, waren noch verhältnismäßig gut mit Auftragen ver- sorgt. Französische Baumwollindustrie hat Sorgen (VWD) Die in den letzten Jahren in der französischen Baumwollindustrie gewöhnlich ab Mitte September zu beobachtende Herbst- belebung ist in diesem Jahr nicht eingetreten. Bei den französischen Baumwollspinnereien hat sich die Produktion gegenüber dem Frühjahr 1958 inzwischen um durchschnittlich fünf v. H. verringert, während die Webereien sogar noch größere Rückschläge aufweisen, die in ver- schiedenen Gebieten wie im Elsaß sogar zu einem Rückgang der Erzeugung um bis zu 20 und 25 v. H. geführt haben. Die wöchentliche Arbeitszeit in der französischen Baumwoll- industrie beträgt gegenwärtig noch 40 Stun- den, jedoch gehen die meisten elsäßischen Webereien z. Zt. zur 36-Stunden-Woche über. Jugoslawien will GATT-Mitgliedschaft (VWD) Jugoslawien hat um„beigeordnete Mitgliedschaft“ zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen(GATT) ersucht. Wie in Genf bekannt wurde, wird sich die derzeit tagende 13. Sitzung des GATT in den nächsten Tagen mit diesem Antrag befassen. Von Konferenzkreisen wird erklärt, daß ein derartiger Antrag seit der Kodiflzierung des Welthandelsabkommens im Jahre 1948 nicht gestellt worden sei. Bisher gehören dem GATT nur„Vollmitglieder“ oder„Beobachter“ an. Mannesmann-Konzern wieder der Spitze unterstellt sein. Ein Drittel in den nur weiter verarbeitenden Werken, wird wie bis- her selbständig weitergeführt. Auch sämt- liche Auslandsunternehmen bleiben von der Neuordnung unberührt. Die Kohlenzechen sollen von einer neuen Aktiengesellschaft als Betriebsgesellschaft für die Mannes mann-Ad verwaltet werden. Die Steinkohle umfaßt etwa 20 v. H. des Gesamtumsatzes, Stahl und Eisen etwa 46 v. H. Bundesbahn-Defizit 1958 auf eine Md. DM geschätzt (Ri.) Auf eine Rekordsumme von etwa einer Milliarde DM wird sich nach Auffas- sung des Vorsitzenden des Verkehrsaus- schusses des Bundestages, Dr. Blei, das De- fizit der Bundesbahn im laufenden Rech- nungsjahr belaufen. Der Vorsitzende sprach auf einer Tagung der in der Gewerkschaft der Eisenbahner zusammengeschlossenen Beamten des höheren Dienstes der Bundes- bahn in der hessischen Landeshauptstadt. Dr. Bleiß meinte, bis Ende 1958 werde die Verschuldung der Bahn die Zehn-Milliarden- Grenze erreichen. Eine solche Politik mit dem Bundes vermögen sei„etwas grotesk“. Mit dirigistischen Maßnahmen könne die Sanierung der Bundesbahn nicht mehr er- reicht werden, vielmehr sei eine Neuorien- tierung in der Verkehrspolitik notwendig. Hierbei müßte auch der fünfte Verkehrs- träger, die Pipelines, berücksichtigt werden, wodurch neue Wettbewerbs- Tatbestände im Verkehrswesen geschaffen worden seien. Bleiß wies darauf hin, daß die Bundesbahn ein Schlüsselbetrieb in der Volkswirtschaft darstellt. Effektenbörse Inleressanies ft die Hausttau Einkaufsberater für den Küchenzettel Butter: Die Verbraucherpreise bleiben unverändert. Die Erzeugung von Frisch- butter geht zwar zurück, das Angebot wird jedoch laufend aus Lagervorräten ergänzt. Darunter befindet sich„Molkereibutter“, die im Juni und Juli eingelagert wurde. Sie hat eine verhältnismäßig gute Qualität und kostet rund 40 Dpfg. je kg weniger als frische Markenbutter. Käse: Alle Käsesorten werden nicht mehr kosten als in der vorigen Woche. Eier: Erneut sind die. Forderungen der europäischen Lieferanten zurückgesetzt wor- den. Die Preissenkungen waren aber 80 gering, daß die Verbraucherpreise im Bun- desgebiet davon nicht berührt werden dürf- ten. Geflügel: Die Preise können vereinzelt ein wenig anziehen. Geflügel wird in dieser Jahreszeit stärker als gewöhnlich gekauft. Der Handel sorgt außerdem für sein Weih- nachtsgeschäft vor. Fleisch: An den Rindfleischpreisen wird sich in den nächsten Tagen nichts ändern. Die Preisschwankungen auf den Lebend- viehmärkten sind zu gering. Auch Kalb- fleisch wird in der Regel soviel kosten wie vor einer Woche. Lediglich in Aachen, Mann- heim und Stuttgart kann das Pfund um 5 bis 10 Dpf. billiger werden. Die Auftriebe aus den Herbstkalbungen sind gestiegen. In Bayern, Freiburg, Karlsruhe und Aachen kann ein Pfund Schweinfleisch 5 Pfennig weniger, in Hamburg rund 5 Dpfg. mehr Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 29. Oktober 1958 (VWD) Zusammenfassung. An den westdeutsch gung trotz des bevorstehenden Ultimos fort. An gesellschaften sowie des Publikums und des Aus lichen Kurssteigerungen. Das Angebot hat gegen Nachfrage zum Teil auf enge oder leere Märkte ternationale Spitzenwerte und einige Spezialpapiere. en Aktienmärkten setzte sich die Aufwärtsbewe⸗ haltend starke Nachfrage seitens der Investment- landes führten erneut zu teilweise recht beacht- über dem Vortag erneut nachgelassen, so daß die stieß. Im Vordergrund des Geschehens standen in Für Bergbau- und Stahlaktien zeigte sich gegenüber den Vortagen auch vermehrtes Kaufinteresse. Rheinische Stahlwerke, Hüttenwerke Sie- gerland und Stahlwerke Südwestfalen verzeichne ten Kursbesserungen bis zu 10 Punkten. IG-Far- ben-Nachfolge gesellschaften und führende Elektropapiere vornehmlich auf Auslandskäufe stärker anziehend. Großbank-Aktien auf erhöhter Basis stärker beachtet. Börsenschluß trotz vereinzelter geskursen. An den Rentenmärkten setzten Pfan anleihen nicht ganz einheitlich. zugeteilt. von Motoren-Aktien MAN und Daimler Gewinnmitnahmen überwiegend zu höchsten Ta- dbriefe iHre Aufwärtsbewegung fort, Industrie- Autien 28. 10 29. 10. Aktien 22. 10. 20. 10. Aktien 28. 10. 29. 10. Aci J235 280 Mannesmann 178 179[Bergb. Neue Hoffg. 177 177 Adler werke 150 152 Metallges. 735 740 Gute Hoffnung 300 267 AEG„ 207 30⁰ Rhein-Braun k. 420 42⁰ Bet. Ges. Ruhrort 277 277 Aschz ell 97/5 90% Rhein-Elektr. 275 272 8— 4314 3.2 T„ 4 2⁴⁴ 255 eh. Hoesch AG: 5 142 14% R 1 33⁵ 330 141 Bember zg 4137 130 salzdetfur 285 289 Roeschwerke 1 Berger Tiefbau 200 200 Schering 383 480 5 FCUCFRFFFFF 385 287 Schlossquellbrau. 380 T 380 1 eh. Klöcknerw.: Buderus 2 221 Schubert& Salzer 333 335 L 5 5 Chem. Albert 245 247% Schwarte Storch. 400 r 400 1 Fieene Eunab P. 180 150% Conti Gummi 378 380 Seilind. Wolf. 125 325. 58 290 T 7 0 Daimler-Benz. 950 950 Siemens J314¼ 15 5 5 Degus a 400 402 Sinner 273 273 Stahlw. Südwestf.[— 480 Sc 304 307¼ Südzucker 375 375 Dt. Erdöl 238 Z0% YTD„ 288 T eh. Ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 490 480 Ver. Stahlwerke 15,70 15,70 Dt. Steinzeug 275 275 Wintershall. 328 340 Dt. Edelstahlwerk 270— Durlacher r 8. Zeiß-Ikon 320 32⁰ Dortm Hörder Eichbaum-Werger 450 450 Zellstoff Waldhof 150 150% Hüttenunion. 143 145 El. Licht& Kraft J 192¾ 198 Bank Selsenberg 148% 140 Enzinger Union 320 R 324 anken Bochum. Verein 107¼ 168 ½ Gebr. Fahr. 150 150 Badische Bank 25— Juzstahlw. Witt. 407% 409 10 Farben Liqu. 50 Weclpel“ 340 356 Hamborn Berzb. 14g 111 Ant.-Sch.)] 12 11%[eon 2banki) 1 00 Handelsunion. 348½ 300 BASF 289 294 e mmerzbank). N Phönix Rheinrohr 187% 189 ¾ Cassel 4⁰³ 1 5 Hütten w. Stegerl. 247 260 ¼ JJ%%%%V%V%%V00ͥͤ TTT Feldmühle 60⁰ 600 Dt. Benk AG 31⁵R 322 R Stahlw. Südwestf.“ 480 Felten& Guill. VAE„ 154 5. 5 135 Dresdner Bankad 315 R 325 R WV 5 8 ritzner-Kayser 4 85 15 Grün& Ellinger 12 0 7 e 4% 93% Investmentfonds F 40 460 bein Ryp-Bank 34% 3% Aditondss.— Hoechster Farben 311 315 Dego(Vorzug). 79% 7% Concentra 1155 145,80 Holzmann 4 0⁰ 400 T Montan- Nachf.: 8 3 1 5 5 Klein, schanzi u B. 405 500 1[Eis.& Hütten w.: Fonds, Lahneyer 4„ Sade Ben 2, i es e 5 277700000. ² ⁰:». Linde's Eis 350 R 7 eh. GHH: 5 Unifonds. J 68,80 69,70 Lud w. Walzmünle l. Hüttenw. Oberh.. 185 180 Uscafonds 110,0 J 110,10 1)= RM- Werte kosten als bisher, sofern die Verbraucher- preise immer schnell auf die Veränderung der Lebendviehnotierungen reagieren. Sonst bleibt mit den Schweinefleischpreisen alles beim alten. Seefisch: Frische und geräucherte Makre- len sind in diesen Tagen besonders preis- wert. Kartoffeln: Der Kartoffelmarkt wird ruhi- ger. Das Angebot hat besonders in Bayern zugenommen. Die Preise werden nicht wei- ter steigen. Obst: Noch herrscht kein Frost; infolge- dessen lagern Erzeuger und Handel auch noch keine Aepfel ein. Noch ist also die Zeit zur Einlagerung von Wintervorräten für die Verbraucher günstig. Ein so großes und billiges Angebot wie jetzt kommt in zehn Jahren nur ein- bis zweimal vor. Zu den lagerfähigen Sorten gehören Boskoop, Croncels, Goldparmäne, Ontarian, Freiherr von Lerlepsch und Landsberger Reinetten. Das Angebot an Birnen wird langsam nach- lassen. Die Weintraubenzufuhren nehmen dagegen schneller ab. Zu den schon vorhan- denen Südfrüchten kommen die ersten Liefe- rungen von Mandarinen aus Italien und Spanien. Gemüse: Das Angebot bleibt vielseitig und reichlich,. Die Hauptgemüsearten der Saison, Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Kohl rabi, Möhren, Rote Bete, Sellerie und Porree, werden zu verhältnismäßig niedrigen Prei- sen zu haben sein. Auch Zwiebeln werden jetzt preisgünstig angeboten. Lediglich für die Erzeugnisse, die der Jahreszeit entspre- chend weniger stark vertreten sind, werden die Hausfrauen ein wenig mehr zu zahlen haben als in der letzten Woche, Das gilt für Tomaten, Bohnen und wahrscheinlich auch für Blumenkohl. Solange sich das Wet⸗ ter nicht ändert, wird es Salatgemüse zu unveränderten Preisen geben. Rosenkohl källt laufend in etwas größeren Mengen an. Auch der erste Grünkohl wird schon zu kaufen sein. Schließlich stehen Spinat, Meerrettich und Schwarzwurzeln zur Ver- fügung. Marktberichte vom 29. Okto ber Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt ID) Anfuhr in Gemüse geringer, lediglich in Lauch und Sellerie gut(Uberstand); Absatz in Apfeln guter Qualität leicht gebessert. Es erziel- ten: Apfel A 10—23, B 6-9; Ananas Renette 18 bis 23; Berleps 15—23; Cox Orange A 3245, B 25—32; Goldparmäne A 1723, B 12—16; Ribston Pepping A 15—22, B 10—14; Boskoop A 13—17, B 1012; Landsberger Renette 1016; Croncels 912; Ge- würzluiken 10—13; Jakob Lebel 9—12; Kaiser Wil- helm 12—16; Rheinischer Winterrambour 9 12; Birnen A 12—23, B 6—11; Gräfin von Paris 10.14; Madame Verte 11—16; Alexander Lukas 1725; Präsident Drouard 312; Pastorenbirne 9-11; Quitten 15—22; Kopfsalat St. 12—18; Endiviensalat St. 8—12; Tomaten 40—50 C 10, 5060 0 17-20; Stangenbohnen 20—25; Feuerbohnen 20-25; Weiß- kohl 8—10; Rotkohl 8; Wirsing 10—12; Blumenkohl St. 150—200 O 30—35, 200—250 O 35—40, 250—300 40—45; Rosenkohl 45; Sellerie 20—25; Sellerie St. 15—25; Porree 12—20; Zwiebeln 10—11. Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dän. Kronen 60,415 60,835 100 norw. Kronen 591405 50% 8 100 schwed. Kronen 80,6905 80,855 1 engl. Pfund 11,683 11,703 100 oll. Gulden 110,525 110,745 100 belg. Francs 8,369 8,389 100 franz. Frances 0,9927 0,9947 100 Schweizer Franken 95,57 95,77 1000 ital. Lire 6,691 6,711 1 US-Dollar 4,1792 4, 1992 1 kanad. Dollar 4,3075 4,3175 100 Schweizer Fr.(fre) 97,23 97,45 100 österr. Schilling 16,126 16,166 100 DM-W= 435, DM-O; 100 DM-O= 24, 1 DM-N NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke Blei in Kabeln 5 Aluminium für Industriezwecke Westdeutscher Zinnpreis Messing: Ms 58 Messing: Ms 63 292,50 295,50 PM 93-94 DM 232—235 DPM 896905 DM 220227 PM 250—258 DM 22500, bo 735⁵5 595 Gewinne Ober die Hôlfte aller Lose gewinnt bei der 24. SOD D. KLASSENLOTTERIE Es gelit um 26, 2 illianen In, die zur Ausspielung bereitstehen. Unter den vielen tausend Gewinnen erwartet Sie als Haupf- gewinn I MILLION OM tetehe amtliche Splelhedd soWM²e Gewinne von 300000. 300000. 200000.- % Los 3 DM bei den Stadfl. Lotterie- Einnahmen Jeder K AWE CO ist seinen Preis wert. an genze Klasse weih es; H. MARTIN, Mennheim, Altes Rathaus Versuchen quch Sie Ihr Slöck! 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Dramaſurgen onter sich Necen und Diskussionen zu aktuellen Thedter-Fragen bei einer Jagung in Mönchen In diesen Oktober-Tagen hatten sich in München die deutschen Dramaturgen ge- troffen, um Erfahrungen auszutauschen und Allgemeine Theaterthemen zu diskutieren. Es War die sechste Tagung nach dem Kriege, Zugleich die erste, die nicht in Berlin statt- gefunden hat. Besondere Beschlüsse wurden micht gefaßt, auch gab es am Ende keine Wohl formulierten Resolutionen. Man war sich darin einig, daß es heute nicht darauf ankommt. Parolen auszugeben oder irgend- ie Gegner zu brandmarken. Es wurden Feine Redeschlachten geschlagen, sondern Schlich- vernünftig alte und neue Probleme erörtert. Alle waren versöhnlich gestimmt. Vielleicht lag das an dem ersten Redner der Tagung, Professor Joachim Tiburtius. Der Berliner Kultursenator fühlte sich auf dem Münchener Parkett sichtlich wohl und schwelgte in Anekdoten und Bonmots. Es War freilich auch eine besonders dankbare Aufgabe, vor Dramaturgen über das Thema „Der Intendant“ zu sprechen. Mag es sein, daß das Pulver feucht war oder daß die Helden müde geworden sind: Zu Ehren Paul Surks Eine Ausstellung in Westberlin „Was ist vornehm?“ fragte der Dichter Faul Gurk einmal in seinen Schriften. Er Antwortete:„Was nicht vernehmlich ist.“ Weisheit und Noblesse, aber auch Resignation sind in dieser Antwort. Nach seiner eigenen Definition wäre Gurk ein sehr vornehmer Dichter gewesen, denn vernehmlich war seine Stimme nie, jedenfalls nicht für die breite Oeffentlichkeit. Als er 1953 im grauen Ber- liner Norden, in einer Weddinger Hinter- hauswohnung, verarmt und vereinsamt starb, War keiner gründlicher vergessen als er, der Kleistpreisträger des Jahres 1921. Sein Schicksal widerlegte die Mär, daß die Dich- ter heute nicht mehr hungern, daß der lite- Tarische Apparat jede Begabungsspur mit der Empfindlichkeit eines Seismographen registriere. Gurk zählte zu den Dichtern, die nicht nur mit der Feder, sondern auch mit dem Bleistift und dem Aquarellpinsel umzugehen vermochten. In seinem Nachlaß, versteckt in staubigen Kisten, fanden sich, neben vie- len unveröffentlichten Romanen, Erzählun- gen, Dramen und Gedichten, zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen, die von seinen Bemühungen zeugen, sich die Umwelt gleich- sam noch einmal, nämlich mit den Aus- drucksmitteln der Malerei anzueignen. Immer Wieder malte er die kargen Recker der Ber- liner Umgebung, immer wieder die dunklen Kiefernwälder der Mark, immer wieder den Himmel, der sie blaß und weit überspannt. Daneben war Gurk ein sensibler Porträtist, der ein Gesicht mit minutiösem Stift auszu- forschen verstand und über dem Detail nie vergaß, dag auch das Menschenantlitz eine Landschaft ist. Ein paarmal hat er sich sel- ber gezeichnet, und so blickt es denn von den Wänden des Berliner Kunstkabinetts, wo der Hausherr Karl Berthold den bildneri- schen Nachlaß Gurks präsentiert, auf den Besucher herab: das schmale Gesicht mit dem schwarzen Schnurrbart, der kräftigen Nase, den skeptisch- traurige Augen und den auffälligen Stirnbuckeln. Wühßte man es nicht aus seiner Novellen, Erzählungen und Gedichten, aus seinem hymnischen„Is- kander“ und aus seinem berühmten Berlin- Roman, so verriete doch dieses Gesicht, daß Gurk ein Dichter war. Diese Ausstellung ist ein Bilder-Requiem Für einen vergessenen Dichter. Möglich, daß Sie dazu beiträgt, seinen Namen ins Bewußt- sein der Oeffentlichkeit zurückzurufen. We- nige Stunden nach der Eröffnung der Aus- Stellung waren immerhin schon siebenund- Zwanzig Arbeiten verkauft. Sollte dies der Beginn einer längst fälligen Rehabilitation sein? Vornehm ist zwar, nach Gurk, was nicht vernehmlich ist. Indessen: wenn Vor- nehmheit überhaupt nicht vernehmlich ist, ist sie wirkungslos und kann kein Beispiel geben. Gerade das sollte sie aber. Hellmut RKotschenreuther die erwarteten Kontroversen blieben aus. „Dramaturg und Regisseur“ hieß das Thema der ersten Arbeitssitzung. Da die angekün- digten Regisseure, Gustav Rudolf Sellner und Hans Schalla, sich hatten entschuldigen lassen, mußten die Dramaturgen das meiste unter sich ausmachen. Man hörte schöne Worte über team-work, ironische Glossen über die„gottähnlichen“ Regisseure, die sich nicht von ihren Dramaturgen ins Handwerk pfuschen lassen; und schließlich war man sich darin einig, daß im Grunde alles eine Persönlichkeitsfrage ist. Wenn, am Theater die richtigen Temperamente zusammenkom- men und ständig das Gespräch über die Grundfragen der Bühnenkunst lebendig bleibt, ohne daß man dazu besondere Sit- zungen einberufen muß, wird sich allmäh- lich auch der Stil eines Hauses einstellen. Das polnische Beispiel, praktische und gei- stige Regie zu trennen, wurde mit großer Skepsis aufgenommen. Jeder gute Regisseur ist zugleich auch Dramaturg; er braucht keinen geistigen Mentor, um ein Werk Künstlerisch zu durchdringen. Generalinten- dant Herbert Maisch ehrte die Arbeit der Dramaturgen durch die Forderung, daß jede Inszenierung vor den kritischen Augen des Dramaturgen bestehen müsse. Die Fernsehdramaturgie war ein weiteres Thema. Bestimmte Regeln lassen sich hier noch nicht erkennen; Erfahrungen gelten nur solange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Jeden- falls ist es leichter, ein Publikum von 1000 Personen zu verzaubern als 10 Menschen in einem Zimmer. Es kommt darauf an, sugge- stive menschliche Stücke zu finden, die sich auf wenige Personen beschränken und sich quasi im gleichen Zimmer ereignen. Heimkino ist das Fernsehen nur, solange es noch keine typischen und literarisch anspruchsvollen Fernsehspiele gibt. Einen Höhepunkt erhielt die Tagung, als Professor Wolfgang Schadewaldt über die geistige Aufgabe des Uebersetzers sprach. Er unterschied den Dolmetscher, bei dem es auf geschwindeste Präsenz ankommt, vom eigent- lichen Uebersetzer, der im Grunde Unmög- liches begehrt und in der Verantwortung des Wortes oft verzweifelt. Der Uebersetzer sei nach Novalis der„Dichter des Dichters“, der das Original mit dem eigenen Werk in einer unio mystica verbinde. Es war beste deut- sche Humanistentradition, die in den Postula- ten Schadewaldts lebendig wurde. Seine Er- gänzung fand dieser historisch orientierte Vortrag durch sprachanalytische Beobachtun- gen von Professor Erich Franzen, durch die vor allem die Entwicklung von der Qualität zur Quantität im Sprachmaterial unserer Zeit belegt wurde. Lebendig wurde die Diskussion, als es um praktische Uebersetzerprobleme ging. Hans Joachim Weitz, der Kölner Chef- dramaturg, prangerte die Fehler und Unzu- jänglichkeiten vieler Bühnenübersetzungen an und forderte Dramaturgen, Verleger und Kritiker zu verstärkter Aufmerksamkeit ge- genüber dem Uebersetzerdeutsch auf, das sich auf unseren Bühnen breitmache. Damit tauch- ten auch Urheberrechtsfragen auf: ist ein Mannheimer Maler und Bildhauer: Elisabeth Bieneck-ROOs In Münsingen auf der Schwäbischen Alb wurde Elisabeth Bieneck-Roos 1925 geboren. In Tübingen studierte sie Naturwissenschaft und ging 1947 an die Kunstakademie nach Stuttgart als Schülerin von Professor Gollwitzer, Professor Sohn, Professor Henninger und Baumeister. Seit 1952 wohnt sie in Mannheim. Mit ihren Oelbildern, Aquarellen und Graphiken hat sie sich an Ausstellungen in Stuttgart, Badęn- Baden(Kunstpreis der Jugend 1957), Mannheim(Kollektivausstellung im Hofgebäude des Reißmuseums 1957), Heidelberg und Ludwigskafen beteiligt.— Das hier wiedergegebene Bild trägt den Titel „Baustelle“. Dramaturg oder Regisseur berechtigt, eine fal- sche Uebersetzung zu korrigieren, eine schlechte Uebersetzung zu verbessern? Das bestehende deutsche Urheberrecht nimmt auf den Abnehmer, die Bühne und das Publikum keine Rücksicht. Soll der strenge Schutz des Autors gegenüber den Bearbeitern in der Re- form des Urheberrechts gelockert werden? Während die Diskussionen über Film- dramaturgie und Opernfragen weitgehend Akademisch blieben, tauchten beim Thema „Tourneetheater“ aktuelle Probleme auf. Vor allem die Vertreter der Landesbühnen führten lebhafte Klage über die Konkurrenz der Starensembles, die indirekt von der kon- tinuierlichen Arbeit der subventionierten Theater profitierten. Obwohl man sich be- mühte, zwischen beiden Theaterformen einen modus vivendi zu finden, wobei die Konzessionierung vielleicht eine Lösung bringen könnte, blieb ein Miß vergnügen an den wirtschaftlichen Methoden und künst- lerischen Leistungen der Tourneetheater zurück.. „Das Groteske im Drama der Gegen- wart“ war das Thema der literarisch er- giebigsten Diskussion. Dozentin Dr. Margret Dietrich(Wien) definierte die verschiedenen Spielarten des Grotesken, das im Drama der letzten Jahrzehnte immer bestimmender ge- Foto: A. Falk worden ist, als einen Ausdruck des tra- gischen Lebensgefühls. Der Protest gegen den Logos zeige sich in Clownerien, Mas- kenspielen und surrealen Visionen; das Ab- surde werde als„katatyme Chiffre“ gesehen, als ein Mittel, die Dämonen der Zeit zu beschwören. Die mit vielen Beispielen be- legte Deutung der modernen Dramatik ergab neue Aspekte zum Verständnis der Werke von Jonesco und Beckett, vermochte jedoch nicht das Unbehagen über die Sinnentleerung der Sprache zu bannen. s Die diesjährige Dramaturgentagung fand hren Abschluß mit einer öffentlichen Dis- kussion über das„dichterische Theater“, bei der unter anderen als ausländische Gäste Arthur Adamov, Jacques Audiberti und Paul Willems zu Wort kamen. Wenn man den Wert eines solchen Kongresses nach der Lautstärke der Debatten oder nach dem Ewigkeitswert neuer Erkenntnisse mißt, so war die Münchener Zusammenkunft sicher eine Enttäuschung; wenn man jedoch die vielen guten Gespräche am Rande, vor allem mit Autoren und Verlegern, und die künst- lerische Atmosphäre der Stadt München einbezieht, wird man auf die alljährliche Dramaturgentagung nicht verzichten wollen. Claus Helmut Drese Wenn Träume das Leben durchleuchten Die inneren Stimmen“ von Eduardo de filippo als deutsche Erstaufführung im Schloß theater Celle Eduardo de Filippo, 1900 geborener Prot- agonist seines eigenen neapolitanischen Theaters, für das er auch Stücke schreibt („Filomena Marturano“,„Neapolitanische Gespenster“), befasst sich gern mit Grenzföl- len zwischen Tragik und Groteske. Wo die Spuren verwischen und man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll, rollt er oft den Handlungsfaden ab. f Im Schloßtheater Celle wurde jetzt eine Tragikomödie de Filippos zum ersten Male in Deutschland aufgeführt, die unter dem Titel„Die inneren Stimmen“ schildert, was geschehen kann, wenn die Träume eines Menschen das Leben der Nachbarn durch- leuchten wie Röntgenstrahlen. Alberto näm- lich beschuldigt die fünfköpfige Familie Eimmaruta, seinen vermißten Freund umge- bracht zu haben. Er veranlaßt ihre Verhaf- tung. Doch bald stellt sich heraus, daß die Beschuldigten keinen Menschen ermordeten: Alberto hatte nur„so natürlich“ geträumt. Während er noch damit beschäftigt ist, sich darüber klar zu werden, ob er noch träumt oder nicht, besuchen ihn nacheinander die Mitglieder der Familie Cimmaruta— nicht, Wie er befürchtet, um den Verleumder mit neapolitanischem Temperament zu verprü- geln, sondern um sich gegenseitig der Fähig- keit, ein solches Verbrechen zu begehen, zu beschuldigen. Denn der Traum Albertos hatte, nicht umgebracht haben, die richtige Spur verfolgt und dabei die scheinbare Anstän- digkeit der Familie so erbarmungslos durch- leuchtet, daß die bisher im Verborgenen brodelnden schlechten Eigenschaften, vor allem Mißtrauen und Haß, ans Tageslicht kamen.„Mörder seid ihr!“ ruft der empfind- same, an seiner Unsicherheit zwischen Traum und Wirklichkeit leidende Alberto ihnen zu, denn: sie haben„das Vertrauen gemordet“. Es geht wie bei Pirandello um die Aus- tauschmöglichkeiten von Schein und Sein, von Träumen und Wachen und um das Aus- leuchten seelischer Abgründe. Doch gelang es dem Autor nicht, seine schwerfällig anlau- kende Geschichte zu einem klaren Schluß zu bringen und jeder Figur dramaturgische Be- rechtigung und verständliche Funktion zu geben. Was soll zum Beispiel Albertos alter Onkel, der„Feuerwerkspoet“? Und haben Alberto und sein Bruder die Traum- obwohl die Nachbarn den Freund geschichte etwa gemeinsam ausgeknobelt? Sie sehen sich am Ende stumm und lange bedeutungsvoll an, aber im Parkett weiß man nicht, warum. Mag sein, daß Hausherr Razums Insze- nierung die Unklarheiten vergrößerte. Die Geschichte, reich an lebendig auszuspielen- den Situationen, hätte mit südländischem Temperament über die Bühne wirbeln müs- sen. Flottes Spieltempo hätte die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verwischt und damit die„inneren Stimmen“ wohl bes- ser zum Klingen gebracht als das nach- drückliche Verweilen bei jedem vielleicht sich eröffnenden Aspekt in tiefere Bezirke. Das Publikum hat es nicht gern, wenn ihm durch die Art der Schauspieler führung ge- zeigt wird, an welcher Stelle es lachen oder „weinen“ soll, es findet das lieber selbst heraus. Der lehrhafte Hinweis auf den Grenzverlauf zwischen Geträumtem und tatsächlich Erlebtem ließ diese Grenze er- starren, wo sie gerade fliegen sollte. So schied das Publikum etwas ratlos. Die„inne- ren Stimmen“ hören sich italienisch vielleicht überzeugender an. 5 Sonja Luyken Donnerstag, 30. Oktober 1958/ Nr. 281 Kultur-Chronik Kammersänger Richard Schubert, der in den Jahren 1918 bis 1930 gleichzeitig an den Staats- opern Hamburg und Wien als Heldentenor wirkte, starb am Montag in Oberstaufen im Allgäu im Alter von 73 Jahren. Schubert, ein gebürtiger Dessauer, war vor einem halben Jahr nach Oberstaufen gezogen, um hier seinen Lebensabend zu verbringen. Er begann seine glänzende Laufbahn als Bariton am Stadt- theater in Straßburg, ging dann als Tenor nach Nürnberg und als Heldentenor nach Wiesba⸗ den, um nach dem ersten Weltkriege vor allem als Wagnersänger in Hamburg und Wien und auf vielen Auslandstourneen seine glänzend- sten Erfolge zu erleben. Nach Abschluß einer 25 jährigen Bühnentätigkeit wirkte er von Sc. tember 1938 bis Oktober 1944 als Leiter der Opernschule an der Mannheimer Hochschule für Musik und Theater; die Erfahrung seines Künstlerlebens und die ungewöhnliche Vielsei. tigkeit seiner Begabung kamen hier der pad- agogischen Aufgabe, dem Dienst an jungen Menschen in hervorragender Weise zugute. Nach dieser Zeit war Kammersänger Richard Schubert dann auch noch als Gesangspädagoge in Heidelberg und(ab 1950) in Hamburg tätig. Der Münchener Maler Josef Achmann, Trä- ger des Münchener Kunstpreises 1950 und In- haber der Albertus-Magnus-Medaille seiner Geburtsstadt Regensburg, ist im Alter von 74 Jahren in Schliersee/ Oberbayern gestorben. Das Thema„Die Welt der Musik und die verschiedenen Kulturen“ steht im Mittelpunkt des Internationalen Musikkongresses, der i neuen UNESCO-Gebäude in Paris tagt. In die- sem vom Internationalen Rat für Musik ver- anstalteten Treffen, an dem 140 Delegierte aus 40 Ländern teilnehmen, wird besonders über a die notwendige Gegenüberstellung der abend- ländischen und der orientalischen Musik ge- sprochen. Der Präsident des Internationalen Rates für Musik, Domingo Santa Cruz, wies darauf hin, daß wir die orientalische Musik eigentlich nicht kennten, obwohl sie von gro- Ber kultureller Bedeutung sei, Lehudi Menu- hinz der sich in seiner Eigenschaft als Vorsit- zender der asiatischen Arbeitsgruppe an der Tagung beteiligt, betonte, daß die Völkerver- ständigung zwei Dinge voraussetze: Den„an- deren“ verstehen und den Charakter der eige- nen Kultur bewahren. Das Moskauer Künstlertheater, eine der be- rühmtesten und besten Bühnen der Sowjeti- schen Hauptstadt, feierte am Dienstag sein 60. jähriges Bestehen. Die Tradition des Theaters ist eng mit Anton Tschechow, Maxin Gorki und dem Regisseur Stanislawski verknüpft. Noch heute werden die Stücke dieser Autoren auf der Bühne des Künstlertheaters in den In- szenierungen Stanislawskis und anderer großer Spielleiter gezeigt. „Epitaph für George Dillon“, ein in Deutsch- land noch nicht gespieltes Schauspiel John Os- bornes, des Autors von„Blick zurück im Zorn“ und„Der Entertainer“, wird Freitag, 31. Ok- tober, im Staatsschauspiel der Württem- bergischen Staatstheater in Stuttgart aufge- führt. Die Inszenierung besorgte Werner Düg⸗ gelin, das Bühnenbild schuf Gerd Richter. Das Bibliographische Institut in Mannheim Kündigt das Erscheinen der ersten Bände einer neuen Taschenbuchreihe„Hochschultaschen- bücher“ an, die sich nicht an den Laien wen- det, sondern für Studenten, Forscher und In- genieure bestimmt ist, denen sie kurzgefaßte und preiswerte Lebrbücher und Monographien streng wissenschaftlichen Inhalts vermitteln Will. Als erste Bände erscheinen Anfang No- vember von Werner Heisenberg Physikalische Prinzipien der Quantentheorie“ und von Wal- ter Weizel„Einführung in die Physik(I. Tei)“. In Vorbereitung sind die Bände Vladimir Gla- ser„Quantenelektrodynamik“, ein zweiter und dritter Teil der Weizelschen„Einführung in die Physik“, Rudolf Schulten und Wernfried Güth „Reaktorphysik“, zwei Teile einer„Einführung in die Astronomie“ von Friedrich Becker, Georg Süßmann„Relativitätstheorie“ und Heinz- werner Preuss„Quantenchemie“, die im Laufe des nächsten Jahres erscheinen sollen. a Max Liebermanns Gemälde„Altmännerhaus in Amsterdam“ erzielte auf der 451. Auktion des Kölner Kunsthauses Lempertz 38 000 Mark, 20 000 Mark mehr als der Schätzpreis betrug. Drei Oelbilder von August Macke, Franz Mare und Karl Schmidt-Rottluff wurden für je 18 000 Mark versteigert. Das auf 10 000 Mark geschätzte Bild Karl Hofers„Interieur“ brachte 19 000 Mark. Im Badischen Kunstverein Karlsruhe wird am Sonntag eine Ausstellung mit Gemälden, Graphik, Plastik, Stoffdruckbatik und Schrif- ten von Herbert Kämper, Karlsruhe, Hans und Christa Lopatta, Karlsruhe, und Hermann Wiehl, St. Georgen, eröffnet. Die Schau wird bis zum 30. November gezeigt. 5 Der spanische Guitarrist Andrés Segovia gastiert am Dienstag, 4. November, 20 Uhr, im Großen Saal des Feierabendhauses der BASF in Ludwigshafen. Er spielt dabei Werke von Bach, Scarlatti, Milan, Roncalli, Torroba, Ca- stelnuovo-Tedesco, Rodrigo und Granades. Eine Jugendbuchwoche, die am Sonntag, 9. November, eröffnet wird, veranstaltet die Stadt Heidelberg. Im Mittelpunkt steht eine Jugendbuchausstellung im„Haus der Jugend“ (Römerstraße). Zur Eröffnung spricht Rudolf N über„Dichter, Bücher und die eser“. ANTONIA RIDGE: Die Neige nuch Franbereich Deutsch von Helmut Bode 13. Fortsetzung Aber ich hätte mir darüber nicht den Kopf zu zerbrechen brauchen. Zuerst legte Sich der Wind, und der Kanal kräuselte sich Sanft und kreundlich wie ein sommerlicher See, Ich fand eine bequeme, geschützte Bank Auf Deck, schob meine Koffer darunter und dabei, einen Schal aus meiner Jacken- che zu ziehen, als ein kleiner Prospekt Tauskiel, den ich in Dover aufgelesen hatte. *, wie ich bemerkte, der, den man von As wegen allen ausländischen Besuchern serer gastfreundlichen Gestade aushändigt. kommen in Grogbritannien“, hieß es n rosa Umschlag. Seite 1:„Währungs- Zollbestimmungen.“ Seite 2: Lebens- ktelrationierung, Identitätskarten und poli- Zzeiliche Anmeldung.“ 5 Ich dachte gerade, daß jemand hätte ver- suchen können, sich einen wärmeren Will kommensgruß auszudenken, als eine Stimme Böflich auf französisch sagte:„Bitte, Madame, ist die restliche Bank belegt?“ Und da stand eine kleine Nonne mit rosigem Gesicht, be- laden mit einem schwarzen Lederkoffer, einem sich ausbauchenden schwarzen Ein- kaufsnetz, einem Herren regenschirm, einem schwarzen Wollschal und einem sehr großen Bündel Pflanzen, die sorgfältig in feuchte Zeitungen gewickelt waren. „O nein“, sagte ich und richtete mich ein wenig auf.„Bitte setzen Sie sich.“ „Vielen Dank, Madame“, sagte sie 80 dankbar, als ob die Bank mir gehörte und ich ihr die Hälfte geschenkt hätte. Und sie setzte sich neben mich, wobei sie immer noch ihr ganzes Gepäck festhielt. Daher fragte ich sie, ob sie nicht wie ich auch einen Teil neben meinen Koffern unter der Bank ver- stauen wolle. Sie antwortete aber, daß alles ganz bequem sei, mit Ausnahme der Pflan- zen vielleicht. Wenn ich die irgendwo sicher unterbringen könnte, wäre sie dankbar, aber bitte so, daß sie nicht auf meine Sachen tropften. „Sie sind für das Grab meiner Eltern“, sagte sie.„Sehr schöne Perennierende, wie Sie sehen können, Madame.“ „Ja“, stimmte ich zu.„Sie sind gewiß schön.“ „Sie werden sich so freuen“, fuhr sie fort. „Papa wird am Samstag neunzig und Mama im nächsten Dezember achtundachtzig.“ „Wirklich?“ sagte ich, denn ich wußte nicht, was ich davon halten sollte. „Ja, Madame“, sagte die kleine Nonne glücklicherweise.„Das ist ein hübsches Alter, nicht wahr? Und in meinem Orden ist's er- laubt, daß wir ins Elternhaus zurückkehren, Wenn unsere Eltern zu alt geworden sind, um richtig für sich selbst sorgen zu können.“ „Sehr freundlich und vernünftig“, sagte ich, und es begann mir zu dämmern. „Ja, Madame, es ist sehr freundlich“, sagte die kleine Nonne.„Es bedeutet für sie die Gewißheit, dag ich nun bei ihnen bleiben Kann, bis der liebe Gott sie abberuft.“ „Aber die Perennierenden?“ fragte ich. „Oh, die werde ich zunächst einmal im Garten einpflanzen“, sagte sie,„wo Papa und Mama sie vom Fenster aus sehen können. Es sind starke junge Pflanzen. Schwe- ausgesucht und mir gesagt, wie ich alles machen muß. Sie hat unseren Klostergarten unter sich, wissen Sie. Sie weiß mit Pflanzen genau Bescheid. Oh, Papa und Mama wer- den sie gern haben, besonders die Tausend- schönchen mit ihren hellen, hübschen Far- ben.“ 5 8 Ich überlegte, wie es sein müßte, aus einem Fenster zu schauen und die hellen jungen Tausendschönchen zu sehen, die bin- nen kurzem überm eigenen schweigenden Kopf wachsen würden. Dann blickte ich ins stille, heitere Gesicht der kleinen Nonne und entschied, daß von uns beiden ich die Mor- bidere sein müsse. „Sie sprechen gut Französisch, Madame“, sagte sie gleich darauf. „Nein“, antwortete ich,„nicht sehr gut. Ich habe schon entdeckt, daß ich es viel besser verstehe als spreche. Ich habe Jahre hindurch jeden Abend französische Radio- sendungen gehört.“ „Oh, aber ich habe jetzt siebenundzwan- zig Jahre in England gelebt“, sagte die kleine Nonne, und spreche immer noch nicht mehr als zehn Worte Englisch. Wissen Sie, wir sind alle Französinnen. Eine sehr hart- näckige kleine Ecke Frankreich, wie unsere Ehrwürdige Mutter immer sagt.“ So saßen wir da und plauderten, und die weibhen Klippen von Dover verschwanden hinter uns, und in einer Rekordzeit waren wir— wie es mir schien— in Calais. Fran- zösische Gepäckträger schwärmten überall herum und riefen:„Porteur! Porteur!“ Ich winkte einen heran, und er ergriff sofort meine beiden Koffer und sauste davon, wo- bei er rief, daß wir uns beim Zoll wieder trekken würden. Dann half ich der kleinen Nonne, die Pflanzen für das Grab von Papa und Mama mit einem Bandmaß, das sie in j ih Ei 1 ster Maria-Benedicta hat sie extra für mich VVV Lederkoffer festzubinden, und wir sagten einander auf das berzlichste Lebewohl. Sie sagte, sie brauche jetzt nur noch mit einem Bus zu fahren und wäre dann daheim Natürlich wäre da erst noch der Zoll, aber das würde nicht lange dauern. Ich sagte, ich . wünschte aufrichtig, daß dem so wäre, wir schüttelten uns noch einmal die Hände, und ich eilte hinter meinem Gepäckträger und meinen zwei Koffern her. Wieder hatte ich Glück. Ein müde aus- sehender Zollbeamter warf einen Blick auf mich und meine Koffer, ratterte einen Schwall von Fragen herunter, wartete nicht auf eine Antwort, kritzelte mit gelber Kreide ein Zeichen auf beide Koffer, wandte sich einem anderen Beamten zu und stöhnte: „Herrgott! Was hab' ich für teuflische Zahn- schmerzen!“ „Zahnschmerzen?“ grinste der andere. „Na, du weißt ja, wie man sagt, mein Junge. Zahnweh ist Liebesweh.“ 5 „Nicht mehr in meinem Alter“, seufzte der andere, voll Bedauern, wie mir schien.„Nicht mehr in meinem Alter. Da heißt's Dentist und nichts anderes.“ Er seufzte wieder, und ich entnahm daraus, daß ich nicht länger ge- braucht wurde und meinen Platz im Zug nach Paris einnehmen konnte. Wieder war das Glück mir hold. Mein unbezwingbarer Gepäckträger verschaffte mir einen Eckplatz, indem er ohne langes Fragen einen teuren Koffer beiseite schob, der, wie ich merkte, der wohlgekleideten, ge- langweilt dreinschauenden Dame gegenüber gehörte, meine zwei Koffer hinauf ins Netz schwang. sein Trinkgeld mit einem schnellen „Merci, Madame!“ einsteckte und lossauste. um nach anderen beladenen Reisenden Aus- schau zu halten. Die Dame von gegenüber vergrub ihr Ge- sicht in einem sehr bunten Magazin, und ich saß da, blickte aus dem Fenster, sah aber vermutlich nur wenig, denn mein Herz sang im Rhythmus des Zuges fröhlich und ver- rückt:„Frankreich, Frankreich! Das ist Frankreich!“ Aus irgendeinem Grund hielt der Zug un- erwartet für ein paar Minuten auf einer ländlichen Station. Den Namen erhaschte ich nicht. Und den kleinen Bahnsteig entlang schnaufte ein kurzgewachsener, stämmiger Mann in einer schönen marinenblauen Uni- form mit viel Goldlitze darauf, eine Schirm: mütze auf dem Kopf, aber Hauspantoffeln an den Füßen. Ich vermute, daß ich lächelte, als er vor- beikam, denn er lüftete seine Mütze, strahlte zurück und fragte: „Sie sind froh, Madame, ja?“ „Ja“, sagte ich.„Sehr froh. Danke.“ „Dann ist alles okay“, lächelte er und lief den Bahnsteig hinab. „Wahrhaftig“, sagte die gutgekleidete Frau,„die Franzosen sind schon ein komi- sches Volk, nicht wahr? Ich liebe Frankreich natürlich sehr. Es ist ein reizendes Land, aber die Franzosen kann ich einfach nicht ausstehen.“ „Ach“, sagte ich,„nun möchte ich bloß wissen, ob's Leute gibt, die von England und den Engländern dasselbe denken.“ Sie starrte mich einen Augenblick lang an, als ob sie ihren Ohren nicht traute. Dann, so denke ich, schrieb sie mich als Halbidiofin ab, denn wir wechselten auf unserer rest- lichen Fahrt nach Paris kein Wort mehr. Paris. Ich schwöre jetzt, daß ich beabsich- tigte, etwa eine Bildungswoche in Paris zu verbringen. Als ich zu den Taxis hinüber ging, die vor dem Bahnhof warteten, hatte ich eine von meinen Adressen in der Han parat. Doch plötzlich überkam mich ein ganz seltsames Gefühl. Es war, als ob irgen etwas tief in meinem Innern an mir zerrte. mich bat, auf seine Stimme zu hören, n! drängte, die Reise fortzusetzen. Ich sagte barsch zu mir, daß dies heilloser Unsinn wäre, daß ich zunächst etwas von Paris sehen sollte und viel Zeit hätte.(Fortsetzung folgt Deutsche Rechte bei Franz Ehrenwirth Verlag 0 München unt. d. Titel„Reise durchs Familienalbum Ur. 13.3 SSS 2