Ir. 284 40 o e asser RR Herausgeber: Mannheimer Morgen verlas. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Folitix;: W. Hertz- Elchenrode: Wirtschaft: F. O. Weder; peullleton: W. Gilles. K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sonlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chei v. D.: O0. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank. sàmtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 80 616, Ludwigshafen) Rh., Nr. 28 743 2 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 6-8. Telefon- Sammel- Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 01 zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 84 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 01 zuzügl. 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Von einem Abzug der ausländischen Truppen ist in der Neufassung des Rapacki- Planes nicht die Rede. Der Plan, der nach Angaben Rapackis mit den Verbündeten Polens abgesprochen ist, also auch mit der Sowjet- union, sieht zwei Phasen zur Schaffung einer entmilitarisierten Zone in Mittel- europa vor. In der ersten Phase soll die Herstellung von Kernwaffen in Polen, der Tschecho- Slowakei und den beiden Teilen Deutsch- lands verboten und die Ausrüstung der in diesem Gebiet stehenden Streitkräfte mit Ausnahme der sowjetischen und Amerika- Truppen untersagt werden. Dieser Vor- schlag zielt offensichtlich darauf ab, die atomare Bewaffnung der Bundeswehr 2⁊u verhindern. Er würde jedoch im Effekt auch die Ausstattung der in Mitteleuropa statio- nierten britischen und französischen Trup- pen mit Atomwaffen verbieten. Nach Abschluß eines Abkommens über die erste Phase sollen Ost-West- Verhand- lungen über eine Verminderung der kon- ventionellen Waffen und Streitkräfte in Mitteleuropa geführt werden, denen die zweite Phase des Planes— Verzicht auf die atomare Bewaffnung der in Mitteleuropa stationierten sowjetischen und amerikani- schen Truppen sowie die Verringerung der konventionellen Streitkräfte— folgen soll. Rapacki teilte mit, daß Polen diesen modifizierten Plan zunächst auf den nor- malen diplomatischen Wegen vorbringen Kleiner Fortschritt für die Abrüstung Politischer Ausschuß der UNO einig über Bildung einer neuen Kommission New Vork.(dpa) Der Politische Ausschuß der UNO-Vollversammlung hat die Frage der Zusammensetzung der UNO-Abrüstungs- kommission gelöst, die seit einem Jahr um- stritten war und zu einem völligen Stillstand aller Abrüstungsgespräche in der UNO ge- führt hatte. Der Ausschuß nahm mit Stimm- enthaltung Frankreichs und Kubas einen indisch- jugoslawischen Antrag an, eine aus allen 81 UNO- Mitgliedstaaten gebildete Ab- rüstungskommission einzusetzen. Es wird erwartet, daß auch die UNO-Vollversamm- lung dem Antrag zustimmen wird. Die erste Sitzung der Abrüstungskom- mission wird von UNO- Generalsekretär Hammarskjöld— voraussichtlich Anfang nächsten Jahres— einberufen werden. Die Abrüstungskommission wird sich dann eine eigene Geschäftsordnung geben, und es herrschte am Montag im Politischen Aus- schuß Uebereinstimmung darüber, daß die Kommission Arbeitsgruppen und Unteraus- schüsse einsetzen kann. Die Einsetzung der neuen Abrüstungskommission, die„kon- struktive Vorschläge und Empfehlungen auf dem Gebiet der Abrüstung“ vorlegen soll, wird von UNO- Delegierten als kleiner Fort- schritt betrachtet, nachdem die Arbeit der bisherigen Kommission ein Jahr lang ge- lähmt war. Für Beibehaltung der UNO-Truppe Der Zweite Politische Ausschuß der UNO- Vollversammlung hat sich mit 49 gegen neun Stimmen bei 13 Stimmenthaltungen für die Beibehaltung der UNO-Truppe an der àgyp- tisch- israelischen Grenze ausgesprochen. Streit um die Tagesordnung Genf.(dpa) In Genf konnte am Dienstag auf der dritten Sitzung der Dreimächtekon- ferenz über die Einstellung der Kernwaffen- versuche noch immer keine Einigung über die Tagesordnung zwischen den einzelnen Delegationen erzielt werden. Die Konferenz beschäftigte sich mit den unterschiedlichen Tagesordnungsentwürfen, die von der ame- rikanischen und der sowietischen Delegation vorgelegt worden sind. Chrustschow: Stärkere Kernwaffen Moskau.(dpa) Der sowjetische Minister- präsident Chrustschow hat auf einer Kund- gebung in Leningrad erklärt, die Sowijet- Union habe durch die Wiederaufnahme ihrer Kernwaffenversuche die Stärke ihrer Kern- waffen erhöht. Chrustschow sagte, die So- Wietunion habe in diesem Jahr ihre Kern- wafkenversuche als erster Staat eingestellt und die USA und Großbritannien aufge- fordert, das gleiche zu tun. Da die beiden westlichen Mächte dem sowjetischen Bei- spiel jedoch nicht gefolgt seien, habe die Sowjetunion die Versuche wieder aufneh- men müssen, um nicht in eine ungünstige Lage zu geraten.„Das haben wir auch ge- tan und dadurch die Macht unserer Kern- waffen verstärkt“. Der sowjetische Mini- sterpräsident wiederholte den Vorschlag der SowWjetregierung, einen Vertrag über die ständige Einstellung der Kernwaffenver- suche zu unterzeichnen, lehnte dagegen eine befristete Einstellung ab. Freie Samstage für Landesbedienstete 45-Stunden-Woche ab 1. Dezember/ Empfehlung an die Gemeinden von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Landesregierung hat eine Verordnung über die Arbeitszeit im Oeffent- lichen Dienst verabschiedet, die statt der 46-Stunden-Woche die 45-Stunden- Woche für Beamte, Angestellte und Arbeiter des Landes einführt und ab I. Dezember in Kraft tritt. Es wird bestimmt, daß für alle Be- schäftigten bei den Verwaltungen und Ge- richten der zweite und vierte Samstag jeden Monats dienstfrei ist, außerdem der Kar- samstag und— zur Erreichung von 26 Sams- tagen— ein vom Innenministerium zu be- stimmender Tag. Fällt ein dienstfreier Sams- tag auf einen Feiertag, so soll dafür ein Aus- sleich geschaffen werden. Die Regierungs- Präsidien sind berechtigt, die dienstfreien Samstage zu verlegen, falls das die örtlichen Verhältnisse erfordern. Ueber eine Anzahl von Ausnahmebestimmungen, zum Beispiel Gestüte, Strafanstalten usw. entscheidet der Ministerrat. Nach Einführung dieser Regelung, die den Empfehlungen der Mini- sterpräsidentenkonferenz entspricht, werden die Landesbehörden an zwei Samstagen im Monat bis auf einen Bereitschaftsdienst für den Publikumsverkehr geschlossen sein. Unter Berücksichtigung der örtlichen Ver- hältnisse und der in Baden-Württemberg herrschenden weitgehenden Selbstverwal- tung hat die Regierung für die Gemeinden die Einführung der 45-Stunden- Woche als verbindlich erklärt, es ihnen jedoch überlas- Sen, innerhalb dieses Rahmens Regelungen 2u treffen, Allerdings ist ihnen im Interesse mer einheitlichen Festlegung der Arbeitszeit 3 empfohlen worden, entsprechend en von der Regierung erlassenen Grund- sätzen zu verfahren. Stuttgart klagt nicht gegen die Bundesregierung Stuttgart.(tz-Eigener Bericht) Minister- Dink Dr. Gebhard Müller erklärte am N die Landesregierung von Baden- kart ders werde sich der Unterlassungs- 5 age des Landes Hessen, daß die Bundes- sierung ein Gesetz für die Länderneuglie- derung des Bundesgebietes vorlegen soll, nicht anschließen. Sie vertrete die Meinung, eine Gesamtneugliederung sei weniger durch eine Klage als dadurch zu erreichen, daß eine Landesregierung im Benehmen mit den übrigen interessierten Landesregierungen durch Verhandlungen mit der Bundesregie- rung zum Ziele zu kommen versuche. werde und zur Zeit nicht die Einberufung einer internationalen Konferenz vorschla- gen wolle. Im übrigen rechne er damit, mit den vier Großmächten Großbritannien, Frankreich, der Sowjetunion und den Ver- einigten Staaten sowie mit den direkt be- troffenen Ländern zu verhandeln. Peking: Giftgasgranaten werden von Nationalchinesen verwendet Tokio.(AP) Nationalchinesische Artillerie auf Quemoy soll nach einer amtlichen chine- sischen Erklärung am Montag die kommu- nistischen Küstenstellungen in der Provinz Fukien mit Giftgasgranaten beschossen ha- ben. Das Pekinger Verteidigungsministerium gab bekannt, daß 14 kommunistische Solda- ten„betroffen“ seien, und bezeichnete die an- gebliche Beschießung mit Giftgasgranaten als einen„außerordentlich ernsten Zwischenfall“. Die Erklärung des chinesischen Verteidi- gungs ministeriums kündigt für den Fall einer Fortsetzung der Beschießung mit Gasgrana- ten„eine ernste Strafaktion“ der kommu- nistischen Kräfte an.. Ein Militärsprecher der Nationalchinesen betonte, die Formosa- Streitkräfte besäßen keine Giftgasgranaten und hätten auch von den USA keine erhalten. Der nationalchine- sische Generalstab sene in den kommunisti- schen Beschuldigungen jedoch ein sehr ern- stes Anzeichen dafür, daß die Kommunisten selbst den Einsatz von Giftgas vorbereiten. Den päpstlichen Segen „urbi et orbi«—„der Stadt und dem Erdkreis“— erteilte Papst Johannes XXIII. als 262. Pontifer marimus kurz. nach seiner Krönung am Dienstagnachmittag vom Mittel- balkon des Peterdomes dus. Bild: AP Papst Johannes: Ich will ein guter Hirte sein „Die wichtigste Aufgabe ist das Problem der Mission“/ Feierliche Krönung im Vatikan Vatikanstadt.(dpa/ AP) In seiner lateinischen Ansprache während der Krö- nungzmesse am Dienstag in St. Peter zeichnete Papst Johannes XXIII. das Bild des Oberhirten der katholischen Christenheit, so wie es ihm vor Augen steht. Viele Men- schen erwarteten von ihm, sagte er, er werde ein guter Staatsmann, Diplomat, Ge- lehrter oder ein Mann sein, dessen Herz allen Formen des Fortschrittes im modernen Leben offen stehe, Alle diese Menschen bewegten sich aber nicht auf dem richtigen Wege, da sie dem Apostolischen Stuhl eine Konzeption unterschöben, die nicht das wahre Ideal darstelle. Er betrachte es als seine Hauptaufgabe, betonte der Heilige Vater, als guter Schäfer seiner ihm anvertrauten Herde tätig zu sein. Alle anderen menschlichen Vorzüge— Ge- lehrsamkeit, diplomatisches Geschick und Takt, Organisationsvermögen— könnten die Regierung eines Papstes verschönern und ergänzen. Sie könnten jedoch niemals als Ersatz für jene große Aufgabe dienen— der Hirt seiner Herde zu sein. Den Primat des römischen Papstes unter- strich Johannes XXIII. mit den Worten: In die Herde Jesu Christi kann niemand Ein- gang finden, es sei denn unter der Führung des Pontifex maximus. Nur wenn sie mit ihm verbunden sind, können die Menschen mit Sicherheit das Heil erlangen, denn der römische Papst ist der Statthalter Christi und vertritt ihn auf Erden.“ Die wichtigste, Wenn auch nicht die einzige Aufgabe des Papstes sei das Problem der Mission. Zu Beginn seiner Ansprache hatte der Papst— im Gedenken an den Apostelfür- sten Petrus, an Johannes den Täufer und den Evangelisten Johannes— Begrüßungs- worte an die Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe, an den Klerus und die Gläubigen gerichtet. Alle,„in allen Weltteilen und aus jedem sozialen Stand“, ermahnte er, über den tausend Nöten des gegenwärtigen Le- bens nicht die geistlichen Reichtümer des zukünftigen zu vergessen. Zum Schluß be- schwor er das Beispiel des heiligen Karl Borromäus, dessen Fest am Dienstag began- gen wurde. Die Art, wie dieser heilige Erz- bischof von Mailand,„einer der größten Seelenhirten in der Geschichte der Kirche“, an der Verwirklichung der Reformbeschlüsse des Trienter Konzils teilhatte, mache ihn zum ruhmreichen Lehrmeister der Bischöfe. Er habe in außergewöhnlicher Weise am Wiederaufbau der kirchlichen Ordnung mit- gewirkt. Karl Borromäus, sagte Papst Jo- hannes, sei seinem Geist nahe verwandt. Vor Hunderttausenden von Zuschauern und Millionen Gläubigen an den Fernseh- schirmen nahezu ganz Westeuropas war Papst Johannes XXIII dann am Mittag auf dem Mittelbalkon der St.-Peters-Basilika von Nicola Kardinal Canali, dem Prodiakon der Kardinäle, mit der Tiara, dem drei- fachen Zeichen der päpstlichen Gewalt, ge- krönt worden. Mit den Worten„Empfange die mit drei Kronen geschmückte Tiara und wisse, daß du bist der Vater der Fürsten und Könige, der Lenker der Welt, der Statthalter unse- res Heilands Jesus Christus auf Erden, dem Ehre und Ruhm sei in Ewigkeit“, setzte Kardinal Canali dem Heiligen Vater die aus dem 13. Jahrhundert stammende Tiara aufs Haupt. Mit lauter und kräftiger Stimme er- teilte Papst Johannes XXIII. als 262. Pon-⸗ tikex maximus der Menge sodann den päpst- lichen Segen„Urbi et orbi“, In den Jubel der Massen mischten sich nun die mächtigen Töne der Hauptglocke von St. Peter, der sich die anderen Glocken des Kirchenstaates anschlossen. Vom Tage seiner Krönung an beginnt die Regierungszeit Johannes“ XXIII. amtlich zu zählen, obwohl er die päpstliche Vollgewalt bereits seit dem Augenblick besitzt, in dem er die Wahl des Kardinalskollegiums an- nahm. Der öffentlichen Krönung war ein Pon⸗ tiflñkalamt in der St. Peterskirche vorausge- gangen, das der Heilige Vater zelebrierte. Die riesige Basilika war schon gegen acht Uhr beinahe völlig gefüllt. Kurz vor halb neun Uhr zog der Heilige Vater in feierlicher Prozession, auf seiner „Sedia Gestatoria“(Tragsessel) thronend, in die Peterskirche ein. Der unendlich lang er- scheinende farbenprächtige Zug wurde von Angehörigen der Schweizer Garde eröffnet, denen die Generalprokuratoren der Orden, Konsistorialadvokaten, Kammerherren und Fortsetzung Seite 2) Demokraten sind Favorit in den USA Rege Beteiligung an den Wahlen für den neuen Kongreß Washington.(dpa) In den USA haben am Dienstag die Wahlen für den neuen Kon- grehß stattgefunden, die als wichtige Vor- entscheidung für die Präsidentenwahlen im Jahre 1960 angesehen werden. Von der Zu- i Zwischen Gesfern und Morgen Das Lebensmittelgesetz, das der Bundes- tag am Donnerstag in dritter Lesung ver- abschiedet, wird höchstwahrscheinlich die Bestimmung enthalten, daß der Gehalt der Lebensmittel an fremden Stoffen kenntlich zu machen ist. In der CDU/ CSU-Fraktions- sitzung am Dienstag waren die Meinungen immer noch geteilt. Da die anderen Frak- tionen die Kennzeichnungspflicht befürwor- ten, dürfte auch am Donnerstag derjenige Teil der CDU/ CSU, der nach wie vor eine allgemeine Kennzeichnungspflicht ablehnt, überstimmt werden. Zehnjährigen Volksschulunterricht for- derte die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokra- tischer Lehrer zum Abschluß ihrer vier- tägigen Arbeitstagung und Hauptversamm- lung in Nürnberg. Die Verlängerung wurde in der Entschließung der Arbeitsgemein- schaft mit den sozialen, wirtschaftlichen und biologischen Gegebenheiten der Gegenwart begründet. Der DGB- Bundesvorstand kündigte nach Beratungen über das Urteil des Bundes- arbeitsgerichtes gegen die 18 Metall an, die Gewerkschaften würden die bestehenden Schlichtungs vereinbarungen überprüfen und gegebenenfalls kündigen. Eine Delegation des Deutschen Gewerk- schaftsbundes kehrte von einer 44tägigen Informationsreise durch Ostasien nach Düs- seldorf zurück. Die Gewerkschaftler haben sich in Pakistan, Indien, Malaya und Japan über die gewerkschaftliche Arbeit unter- richtet und die Arbeits- und Lebensbedin- gungen in diesen Länder studiert. Auf Wunsch der SPD soll das Problem der von Bundesinnenminister Dr. Schröder angekündigten Notstandsgesetzgebung am heutigen Mittwoch im Innenpolitischen Aus- schuß des Bundestages erörtert werden. Im Namen der sozialdemokratischen Ausschuß- mitglieder ist der Ausschußvorsitzende ge- beten worden, Minister Schröder zu dieser Sitzung einzuladen. ö Für ein Fortbestehen des Sozialbeirats sprach sich das Beiratsmitglied, der DAG- Vorsitzende Fritz Rettig aus. In einem Inter- view bedauerte Rettig, der wie die übrigen Mitglieder des Gremiums sein Amt zur Ver- fügung gestellt hat, daß der Sozialbeirat schon bei seiner ersten Aufgabe scheiterte. Dem Beirat hätten aber verläßliche Grund- lagen für den Aufbau seines Gutachtens ge- Letzie ſſleldung Großfeuer auf dem Flugplatz Brüssel.(dpa) Auf dem Brüsseler Flughafen ist am Dienstagabend ein großer Brand ausgebrochen. Wie die Polizei um 23 Uhr mitteilte, stand um diese Zeit das ganze neuerbaute Passagiergebäude in Flam- men. Es war beim Eintreffen dieser Mel- dung noch nicht bekannt, ob das Feuer, das vermutlich nach einer Explosion ausbrach, Menschenverluste gefordert hat. fehlt. Rettig warnte davor, voreilige Rück- schlüsse auf das Funktionieren ähnlicher, ge- planter Institutionen— wie den Bundeswirt- schaftsrat zu ziehen. Ein Bestechungsprozeß um den Bundes- grenzschutz begann vor der Sechsten Straf- kammer des Bonner Landgerichts. Angeklagt sind zwei frühere Beamte der Beschaffungs- stelle des Grenzschutzes und zwei Möbel- fabrikanten aus Lindlar und Soest. Zurückgetreten ist die christlich-soziale belgische Regierung unter Ministerpräsident Gaston Eyskens nach einer Alleinherrschaft von vier Monaten. Die Demission ist die Voraussetzung für die geplante Koalitions- bildung mit den Liberalen, die voraussicht- lich am Donnerstag erfolgt, so daß sich das künftige Zwei-Parteien-Kabinett fristge- recht bei Wiedereröffnung des Parlaments am kommenden Dienstag mit einem neuen Regierungsprogramm vorstellen kann. Aus den Präsidentschaftswahlen in Kuba ist der ehemalige Ministerpräsident Andres Rivero Aguero nach noch unvollständigen, Mofflziellen urgebnissen mit Abstand als Sieger hervorgegangen. Der amtierende Präsident Fulgencio Battista, dessen vier- jährige Amtsperiode am 24. Februar 1959 abläuft, ist ein Gönner des neuen Präsiden- ten und hatte ihn als Kandidaten vorge- schlagen. Abgestürzt ist ein Düsenbomber des stra- tegischen Luftkommandos der USA mit einer Kernwaffe an Bord in der Nähe von Abilene 1 Die Kernwaffe explodierte jedoch nicht. sammensetzung des neuen Senats und des neugewählten Repräsentantenhauses wird es duch abhängen, wie erfolgreich Präsident Eisenhower in den letzten zwei Jahren sei- ner Regierungszeit mit dem Kongreß zusam- menarbeiten kann. Außer den Senatoren und Abgeordneten wurden am Dienstag in den USA auch zahlreiche Gouverneure, Parla- mente und führende Staatsbeamte der ein- zelnen Bundesstaaten gewählt. Ebenso wie schon in den vergangenen Wochen war auch am Tag der Wahl die all- gemeine Voraussage, daß die Demokraten einen großen Wahlerfolg erringen und ihre schon bestehenden Mehrheiten in den beiden Häusern des Kongresses noch erhöhen wer- den. Ob diese Voraussagen zutreffen, wird allerdings erst im Laufe des heutigen Mitt- woch deutlich werden. Das Wetter war am Wahltag fast überall in den Vereinigten Staaten freundlich, so daß am Dienstag- abend mit einer regen Wahlbeteiligung ge- rechnet wurde. Allerdings haben sich von den etwa 100 Millionen Wahlberechtigten Amerikanern nur 76,6 Millionen in die Wahllisten eintragen lassen. Von diesen 76,6 Millionen werden nach Schätzungen von Wabhlsachverständigen aber wahrscheinlich nur etwa 50 Millionen tatsächlich von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben. Mehr Landeszuschuß für die städtische Polizei Stuttgart. Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat dem Landtag einen Gesetzentwurf zur Aenderung des Gesetzes über den Polizei-Lastenausgleich vorgelegt, der für die Städte mit eigener kommunaler Polizei(darunter auch Mannheim) die Er- höhung des jährlichen Zuschusses von 4200 auf 5000 Mark pro Polizeibeamten vorsieht. Gemeinden mit staatlicher Polizei würden bei Annahme dieses Gesetzes durch den Landtag dagegen je Einwohner eine etwas höhere Abgabe zu zahlen haben. 55 8* 8 N. 8 Seite 2 MORGEN Mittwoch, 5. November 1958/ Nr. 253 Mittwoch, 5. November 1958 Der gekrönte Hirte Um die dreizehnte Stunde des gestrigen Dienstags wurde auf der mittleren Loggia des Petersdoms zu Rom Papst Johannes XXIII. als Nachfolger von Papst Pius XII. Feierlich gekrönt. Zum erstenmal in der Ge- Schichte wurde das ganze viereinhalbstün- dige Zeremoniell über vierzehn europäische Fernsehstationen in direkter Uebertragung gesendet, und noch mehr Rundfunksender ließen Millionen von Menschen auch in überseeischen Gebieten an dem prunkvollen Ereignis teilhaben. Auf diese Weise war— mit Ausnahme von einigen Gebieten hinter dem Eisernen Vorhang— die ganze Welt für ein paar Stunden mit Rom verbunden, wo ein neuer Oberhirte der katholischen Chri- stenheit die äußeren Zeichen der Würde sei- nes hohen Amtes empfing. Es war Missions- dienst in modernster Form, der hier ge- leistet wurde. Und gerade die Mission ist es, die Johan- nes XXIII. in einer Ansprache während der Krönungsmesse als die wichtigste Aufgabe eines Papstes bezeichnete. Uns liegt die Pflicht des Hirten der gesamten Herde ganz besonders am Herzen“, sagte Papst Johan- nes. Aus diesen Worten klingt— abge- schen von der selbstverständlichen Ver- Prlichtung des Trägers der dreistufigen Tiara auf das Hirten-, Priester und Lehr- amt— etwas von dem durch, was dem neuen Papst in Würdigung seines bisheri- gen Wirkens als katholischer Würdenträger den Namen„Vater der Arbeiter“ eingetra- gen hat. Johannes entstammt einer armen Landarbeiter familie. Von Kindesbeinen an lernte er Not und oftmals auch Elend der Untersten im sozialen Gefüge der Mensch- heit kennen. Seine Aemter im Auswärtigen Dienst der Kirche machten ihn mit den An- liegen der kleinen Leute vor allem in ost- europäischen Staaten vertraut, und als Apostolischer Nuntius in Frankreich brachte er der Bewegung der Arbeiterpriester nicht nur reges Interesse, sondern auch hilfrei- ches Verständnis entgegen. Wenn diese Grundlinie des Hirtenamtes, so wie es der bisherigen Lebensweges für sich auslegte, Schlüsse auf seine künftige Haltung und Tätigkeit als Papst zuläßt, dann darf mit Verstärkter sozialer Fürsorge und Hilfe der katholischen Kirche sowohl vor allem in den Ländern gerechnet werden, die heute zu den Stammgebieten katholischen Glaubens Zählen, an denen aber das Gebot der Näch- Stenliebe in der vollen Gewichtigkeit seiner Sinngebung noch nicht erfüllt ist, als auch in jenen Ländern, die Missionsräume des Slaubens und dabei oft identisch mit den aufstrebenden, nach Selbständigkeit ringenden Gebieten sind. Dies schließt den harten Kampf mit der Mission des materia- Ustischen Ordnungsgedankens östlicher Prä- Sulig ein. Uns Deutsche machte Papst Johannes ein wenig betroffen, als er sagte, der heilige Erzbischof von Mailand, Carl Borromäus, sel seinem Geiste nahe verwandt. Von Borromäus ist bekannt, daß er durch scharfe Kirchenzucht die Geistlichkeit zu heben und den Protestantismus zu unterdrücken trach- tete. Die zur Jahrhundertfeier der Heilig- sprechung von Carl Borromäus erlassene Enzyklika erregte durch ihre heftigen An- griffe auf die Reformatoren und die deut- schen Protestanten große Entrüstung in Deutschland. Doch muß Gleichheit des Geistes keines- wegs Gleichheit der zu beschreitenden Wege zur Folge haben. Zum Hirten und Missionar gehören Sanftmut und Bescheidenheit. Und Johannes bat die Christenheit, zu Gott um diese Eigenschaften für ihn zu beten. vg Druck auf Frankreich Es geht die Rede von einem bevorstehen- den Dreiertreffen. Nur in einer persönlichen Begegnung zwischen Charles de Gaulle, Harold Macmillan und Konrad Adenauer. 80 heißt es, könne der Wust von Mißverständ- nissen und Feindseligkeiten ausgeräumt Werden, der augenblicklich die europäische Eintracht stört. Es ist nicht zu klären, ob dies mehr ist, als eine bloße Spekulation. Traurige Tatsache ist allerdings, daß sich die Diplomatie in nationale Festungen eingeigelt hat, und daß es eines energischen Anstoßes bedürfte, um das alte Maß an Gemeinsam- keit wiederherzustellen. Zwei Fragen haben Gräben zwischen den Ländern Europas auf- gerissen: De Gaulles Vorschlag, innerhalb der NATO ein Direktorium, bestehend aus den USA, Großbritannien und Frankreich, zu bilden, und die wirtschaftlichen Inter- essengegensätze bei der Anbahnung einer Freihandelszone. Es ist nun leider nicht mehr zu verhindern, daß beide Dinge in einen kaulen Zusammenhang gebracht wer- den. Ob damit die Lösung besser wird, Scheint fraglich. Wenn, um es deutlich zu Sagen, die Zustimmung Frankreichs zur Frei- Handelszone gegen die Zustimmung Englands Poriser NATO-Plänen eingehandelt Würde, wäre beides mit schweren Hypothe- den belastet. Denn Europa besteht nicht nur Aus zwei Ländern. Jeder Alleingang, jede Sonderabmachung hinter dem Rücken an- erer, würde die Verwirrung nur vergrößern. Wenn es um die Freihandelszone und den kreien Warenaustausch in Europa geht, dann Sollte man weiterhin, so schwer es fällt, von Wirtschaft reden und nicht von Atom- raketen. Immerhin ist man jetzt so weit, daß man die Dinge beim Namen nennt. Auch die bisher geübte, verklausulierte und jedes harte Wort vermeidende Diplomatensprache konnte nicht verhindern, daß jeder weiß, W 1ũa⁵ der Widerstand gegen freien Handel zu Hause ist. Sogar ein Staatssekretär der Bon- ner Bundesregierung hat jetzt unüberhör- bare Warnungen an Frankreich ausgespro- chen. Von allen Seiten werden die Pariser Unterhändler unter Druck gesetzt. Freilich kann dies nicht schon heute oder morgen Priester Roncalli auf allen Stationen seines lehrte von Früchte tragen. Frankreich beansprucht mit einigem Recht noch eine politische Schonzeit bis zu den Wahlen am 23. November. Dann aber muß es sich rasch entscheiden. Denn am 1. Januar, wenn innerhalb der sechs Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemein- schaft die Zölle zum ersten Male gesenkt werden, muß Klarheit herrschen, ob das übrige Europa in den neuen Wirtschafts- raum einbezogen wird oder ausgeschlossen bleibt. Auch Frankreich kann sich nicht lei- sten, uralte Handelswege wegen kurzfri- stiger Augenblicksvorteile versanden zu lassen. de Kassem ließ Arei verhaften Bagdad.(dpa) Der zum Botschafter der irakischen Republik in der Bundesrepublik ernannte frühere stellvertretende Minister- Präsident und Innenminister Oberst Ab- del Salam Mohammed Aref ist am Diens- tag in Bagdad verhaftet worden. Radio Bag- dad verbreitete eine Mitteilung des iraki- schen Ministerpräsidenten Kassem, daß Aref ohne Genehmigung und eigenmäch- tig nach Bagdad zurückgekehrt sei. Aref habe versucht, die Sicherheit des Staates zu untergraben. Er werde wegen Teilnahme an einer Verschwörung gegen den Staat vor Gericht gestellt werden. Den Botschafterposten in Bonn hat Aref nicht angetreten. Als er kürzlich in die Bundesrepublik flog, wechselte er in München das Flugzeug, um nach Brüssel zu liegen, angeblich, um dort die Weltausstel- lung zu besuchen. — Bonn erlebt eine schwere Geburt Die Diskussion und die Antwortnote an Moskau geht weiter/ Ausschuß-Sitzung erneut verschoben Bonn, 4. November Die Diskussion um die deutsche Ant- Wortnote an Moskau, die Formulierung der Ostpolitik und das deutsch- sowjetische Ver- hältnis geht auch in dieser Woche weiter. Der Außenpolitische Ausschuß mußte seine mit Spannung erwartete und für Donnerstag vorgesehene Sitzung auf den Dienstag kom- mender Woche verschieben, da sich Außen- minister von Brentano in Rom befindet und erst am Donnerstag von dort zurückkehrt. Bis dahin werden sich die Fraktionsvor- stände und Fraktionen noch einmal mit den Problemen der Note beschäftigen. Von seiten der FDP wurde am Dienstag vorgeschlagen, eine kleine Gruppe deutscher Bundestassabgeordneter in die westlichen Hauptstädte zu entsenden. Dort sollen sie Fühlung mit einflußreichen Parlamentariern aufnehmen, um eine gewisse Entlastung der Bundesregierung einzuleiten. Der ursprüng- liche Noten-Entwurf des Auswärtigen Amtes War im Rahmen der Konsultationen auf Schwierigkeiten gestoßen, weil er sich von der Grundlinie der Antworten entfernte, die Washington, London und Paris auf den Vor- stoß kür die Bildung einer Viermächte- Gruppe zur„Lösung der deutschen Frage“ erteilt hatten. Die Anregung der Freien Demokraten stößt in Bonn auf wenig Gegenliebe. Ein Zehn Jahre Freie Universität Berlin Ansprachen von Bundespräsident Heuss und Bürgermeister Brandt Von unserem Korrespondenten Paul werner Berlin, 4. November Ansprachen des Bundespräsidenten Pro- fessor Heuss und des Regierenden Bürger- meisters Willy Brandt standen im Mittel- punkt des akademischen Festaktes zum zehnten Jahrestag der Freien Universität Berlin. Unter dem Universitätswappen, das den Berliner Bären mit der Fackel der Frei- heit unter dem Wahlspruch„Wahrheit, Recht, Freiheit“ zeigt, hatten sich mit dem Bundes- Präsidenten viele Persönlichkeiten des Ber- liner öffentlichen und kulturellen Lebens zu der Jubiläumsfeier im festlich geschmückten Auditorium maximum versammelt. Der Bundespräsident sagte in seiner Rede, das Wissen um die nationale und internatio- nale Bedeutung der Westberliner Universität sei gefestigt und gesichert im gesamtdeut- schen wie im übernationalen Bewußtsein. Ernst Reuter und Otto Suhr hätten gewußt, daß die Begründung und Festigung dieser aus der geistigen Not der Lehrenden und Lernenden während der Blockade entstande- nen Universität mehr bedeute als eine hohe Schule der Unterweisungs möglichkeiten. Sie hätten sie als Symbol für die Macht des freien Geistes gesehen. Heuss bezeichnete es als ein schmerzhaftes Paradoxon, daß die Universität in Ostberlin den Namen Hum poldt trägt. Es klinge wie ein Hohn, wenn dieser Name eine Institution zu decken habe, in der die Autonomie des Geistes und der Forschung in ein dunkles Kellergeschoß ver- bannt sei, während in den Korridoren in Sleichem Schritt und Tritt nach Horst- Wessel-Manier die Zweckhaftigkeit der Staatsräson als sogenannte Gesellschafts- Wissenschaft kostümiert herummarschlere. Der Rektor der Universität, Professor Schenk, und der Regierende Bürgermei- ster, Brandt, dankten den deutschen und ausländischen Förderern der Universität und brachten den gesamtdeutschen Charak- ter der FU zum Ausdruck. Brandt Sprach die Hoffnung aus, daß der Geist der Stu- denten von 1948 immer lebendig bleiben möge. In dem von Professor Redslob verlese- nen Rechenschaftsbericht über die vergan- genen zehn Jahre heißt es in Anbetracht der Terrorurteile gegen Studenten der Jenaer Universität; wenn die FU nicht be- reits existierte, müßte sie jetzt gegründet werden. Die Henry-Ford-Stiftung hat der Uni- versität anläßlich ihres Jubiläums einen Scheck in Höhe von einer Million Dollaz Überreichen lassen. Sie sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre dazu dienen, den Austausch von Professoren, Dozenten und Studenten zu fördern. U. a. sollen zwei Lehrstühle eingerichtet werden, auf die Ge- internationalem Ruf berufen werden sollen. Mit Zustimmung des Bun- despräsidenten werden die beiden Lehr- stühle den Namen Theodor Heuss tragen. Mehrheit gegen Mensuren- Schlagen (AP/dpa) An der Westberliner Freien Universität studieren heute rund 11 000 Studenten. Davon kommen mehr als 3100 Studenten aus der Sowjetzone. Zu den Entscheidungen des Bundes- gerichts und des Bundesverwaltungsgerichts, in denen sie sich gegen das Mensuren- verbot an der Freien Universität ausge- sprochen haben, sagte der Vorsitzende des Allgemeinen Studentenausschusses, Martin Schmidt, unter demonstrativem Beifall, die überwiegende Mehrheit der Studentenschaft und ihre Vertretung stünden auch heute auf dem selben Standpunkt wie die Gründer der FU, die sich gegen das Mensurenschla- Sen wandten. Am Schluß des Festaktes überbrachten der Rektor der Technischen Universität Ber- lin und Vorsitzende der Berliner Rektoren- konferenz, Professor Dr. Kniehahn, und der Professor an der Sorbonne Paris), Professor Maurice Boucher, die Grüße und besten Wünsche ihrer Hochschulen. Von uaserer Bonner Redaktlon Sprecher der SPD meinte, wenn diese Par- lamentarier-Abordnung institutionellen Cha- rakter haben sollte, so setze das Einladun- gen der betreffenden Länder voraus. Außer- dem sei mit dem Wand der Bur rung zu rechnen, daß eine derartige Aufklä- rungsarbeit Sache der Botschafter in den betreffenden Hauptstädten sei. Sozialdemo- kraten und Christtiche Demokraten wollen deshalb den FDP- Vorschlag, falls Dr. Mende das wünscht, lieber noch einmal erörtern. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß noch vor der Sitzung des Aus- Wärtigen Ausschusses interfraktionelle Füh- lungnahmen der Parteien über die Note stattfinden werden. Aus Koalitionskreisen Wird ausdrücklich versichert, Befürchtungen der SPD, die Bundesregierung beabsichtige, die Note, ohne den Ausschuß noch einmal gehört zu haben, abzusenden, seien gegen- standslos. Von der Bundesregierung werde Voll respektiert, daß der Vorschlag zur Er- richtung eines Viermächte-Gremiums auf die Initiative des ganzen Bundestages Zu- rückgehe. Dieser habe darum auch das Recht, eingehend Stellung zu nehmen. Ueber den Hintergrund der Bonner Ueberlegungen wird aus einer dpa-Darstel- lung bekannt, daß bei den Vorbesprechungen mit dem Bundeskanzler die Tendenz bestand, die Antwortnote beweglich zu halten. Im ersten Entwurf sei dies auch schon zum Ausdruck gekommen. Der Bundeskanzler sei durchaus geneigt gewesen, seine Zustimmung zur Teilnahme von Experten sowohl der Bundesregierung als auch der Pankower Re- gierung an den Beratungen des Vierer- gremiums zu geben. Die Vorbehalte des Bun- deskanzlers dürften dann ihren Grund in der Hauptsache in dem sehr negativen Gespräch haben, das er vor kurzem mit dem sowjetischen Botschafter in Bonn über die Lage in der Sowjetzone hatte. Dr. Adenauer möchte in dieser Frage von der Sowjetunion ein Entgegenkommen sehen, da er dieses menschliche Problem nicht zum Gegenstand politischer Verhandlungen machen möchte. Lemmer bleibt unerschütterlich Berlin.(we- Eigener Bericht) Zu den An- griffen Ulbrichts und Grotewohls auf, den Viermächte-Status Berlins hat der Bundes- minister für gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, erklärt, derartige Reden der SED- Führer könnten an der Gültigkeit dieses Sta- tuts nichts ändern. In einer Pressekonferenz Sagte er ergänzend, es wäre falsch, die Frage des Stimmrechts der Berliner Abgeordneten Debatte um Elisabeths Thronrede Regierung und Opposition in England befleißigen sich seltener Heftigkeit Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London, 4. November Die Debatte in beiden Häusern des bri- tischen Parlaments über die Thronrede der Königin zur Eröffnung der neuen Sitzungs- periode neigt sich ihrem Ende zu. Mit dem Blick auf die für das nächste Jahr bevor- stehenden Wahlen sind die Auseinander- setzungen zwischen Regierung und Opposi- tion über die künftige Regierungspolitik von einer seltenen Heftigkeit. Im Mittelpunkt stehen fast ausschließlich wirtschaftliche Fragen. f Die Arbeiterpartei bezeichnete die in der Thronrede angedeuteten Regierungsmaß- nahmen zur Belebung der augenblicklichen Wirtschaftsstagnation als völlig unzu- reichend. Zur Begründung führte sie das Starke Ansteigen der Arbeitslosigkeit an. Arbeitsminister Macleod gab im Laufe der Unterhausdebatte auch zu, daß im Monat Oktober die Zahl der Arbeitslosigkeit weit über das saiscnübliche Maß zugenommen habe, auf mehr als 300 000. Für den Höhe- punkt der winterlichen Arbeitslosigkeit sagte er eine Zahl von mindestens 620 000 Arbeits- losen voraus. Sprecher sowohl der Oppo- sitions- wie der Regierungspartei wiesen darauf hin, daß die Arbeitslosigkeit gebiets- weise bis zu zehn Prozent und mehr der Be- schäftigten betrage, vor allem in Nord- irland, in den Textilbezirken von Lancashire und in Schottland. Da auch die Investitionen der privaten In- dustrie merklich zurückgingen und teilweise ganz aufhörten, gab die Regierung ein großes Arbeitsbeschaffungsprogramm bekannt. Die staatlichen Investitionen, vor allem beim Straßenbau, bei der verstaatlichten Eisen- bahn und beim gleichfalls verstaatlichten Kohlenbergbau, wurden um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht und sollen im laufenden Geschäftsjahr auf über 1,5 Mil- liarden Pfund(rund 18 Milliarden DM) an- steigen. Andere Maßnahmen zur Be- kämpfung der Konjunkturdämpfung sind die schon gemeldeten Erleichterungen der Ra tenkäufe, mit denen man die Investitionen in der Privatindustrie ankurbeln will, und die erneute Senkung des Zinssatzes der Ban- ken, die bevorstehen soll. Ob all die Maßnahmen, die für einen Teil der Konservativen selbst noch nicht genug erscheinen, ausreichen, wird auch davon ab- hängen, ob es der Regierung gelingt, den Auskuhrrückgang abzustoppen. Wie der Schatzkanzler ausführte, haben die Gold- und Devisenreserven des Landes mit 450 Millionen Pfund einen neuen Höchststand erreicht. Angesichts des Scheiterns der bis- herigen Bemühungen über die Europäische Freihandelszone, der man britischerseits mit besonders großen Erwartungen entgegen- Sesehen hatte, setzt man jetzt in London Starke Hoffnungen auf die Ausweitung der Handelsbeziehungen innerhalb der Com- monwealth-Länder. Der Aufenthalt des Kanadischen Ministerpräsidenten, Diefen- baker, wurde deshalb zu verstärkten Be- sprechungen in dieser Richtung benutzt. Am Dienstag sagte der Staatsminister im Handelsministerium, Sir David Eccles wäh- rend der Unterhausdebatte, England habe mit außerordentlicher Geduld den Gedanken der Europäischen Freihandelszone verfolgt. Sollte sie, wie es den Anschein habe, nicht verwirklicht werden, müsse Europa selbst sehen, was sich ereignen würde. Sollte jedoch Wider Erwarten die Freihandelszone doch noch durchgeführt werden, werde Europa ein unerhört starker Wirtschaftsfaktor wer- den und ein außherordentlich großes, aber wettbewerbsintensives Gebiet für die eng- lische Industrie. Papst Johannes: Ich will ein guter Hirte sein (Fortsetzung von Seite J) Geheimkapläne des Papstes folgten. Ein Ku- rienprälat trug auf einem Seidenkissen die Tiara, während ein Richter der heiligen Rota das päpstliche Kreuz in Händen hielt. Zu beiden Seiten des Heiligen Vaters schritten die Träger der Flabellen, jener riesigen Fä- cher aus Straußenfedern, deren Gebrauch auf uralte Traditionen zurückgeht. Die festlich geschmückte Peterskirche er- strahlte im Scheine von 330 000 Lampen und Scheinwerfern, deren gleißendes Licht sich mit dem milden Glanz unzähliger Kerzen vermischte. Auf vier rot drapierten Ehren- tribünen hatten die geladenen Ehrengäste, unter ihnen Diplomaten aus mehr als 50 Na- tionen, die Angehörigen des Heiligen Vaters und das Landvolk von Sotto il Monte, sei- nem Geburtsort, Platz genommen. Die Bun- desrepublik war durch Außenminister von Brentano vertreten. Als persönlicher Vertre- ter Königin Elisabeths von England war der Herzog von Norfolk, als Vertreter Präsident Eisenhowers Arbeitsminister Mitchell an- Wesend. Neben Oesterreichs Bundeskanzler Raab nahmen Angehörige des Hauses Habs burg, an der Spitze Ex-Kaiserin Zita, an den Feierlichkeiten teil. g In der Vorhalle der Basilika nahm der Heilige Vater die Huldigung des Domkapitels von St. Peter entgegen. Unter dem Jubel der Gläubigen und Trompetengeschmetter wurde der Papst sodann, immer noch auf seinem Thronsessel sitzend, in das gewaltige Kir- chenschiff getragen. Nach einer kurzen An- dacht in der Sakramentenkapelle führte die Prozession in die Kapelle des heiligen Gregor, wo dem Heiligen Vater und den Kardinälen die Krönungsgewänder angelegt wurden. Hier huldigte das Kardinalskollegium dem Pontifex maximus. Langsamen Schrittes bewegte sich die Pro- zession anschliehend zum großen Papst-Altar über der Grabstätte des Apostelfürsten Petrus. Dort zelebrierte der Heilige Vater assistiert von seinen Kardinälen, das Pontifi- kalamt, in dessen Verlauf er nach und nach die übrigen Pontiflkalgewänder angelegt be- kam. Noch einmal beugten die Kardinäle das Knie vor Johannes XXIII., der jeden einzelnen umarmte und segnete, Die Epistel und das Evangelium wurden in griechische und lateinischer Sprache gelesen, um die heit der Kirche zu symbolisieren. in- Nach Beendigung der Messe formierte sich die lange Prozession zum Auszug aus der Ba- silika, der verhältnismäßig rasch vor sich Sing. Auf der Mittelloggia von St. Peter Wurde Papst Johannes sodann öffentlich ge- gekrönt. Beim Einzug in den Dom hatte ein Zere- moniar dreimal den feierlichen Zug auf- gehalten und an der Spitze eines goldenen Stabes ein paar Flocken Werg entzündet. Auf die aufzüngelnde und wieder verlöschende Flamme blickend, sprach er die Worte: „Sancte Pater, sic transit gloria mundi“(Hei- liger Vater, so vergeht die Herrlichkeit der Welt). Millionen an Fernsehschirmen Zum ersten Male in der Geschichte des Heiligen Stuhles wurde eine Papstkrönung über das europäische Fernsehnetz ausge- strahlt, so daß Millionen von Gläubigen und Interessierten die Möglichkeit hatten, indirekt an der feierlichen Zeremonie teil- zunehmen, In den USA setzte ein scharfer Wettbewerb zwischen den einzelnen Fern- sehgesellschaften ein, die jede als erste Aufnahmen der Feierlichkeiten ausstrahlen Wollen. Die großen Gesellschaften rechneten damit, daß sie die auf Magnetbänder auf- Senommene Aufzeichnungen noch am glei- chen Tage ausstrahlen können. Für den Transport von Europa nach New Vork Waren Düsenmaschinen gechartert worden. Farbfilm über die Krönung Die Papstkrönung wird zum ersten Male auch im Film zu sehen sein. Die britische Rank- Filmgesellschaft drehte einen Farb- kum von den Krönungsfeierlichkeiten 200 Kopien des dreißig Minuten langen Films werden anschließend in alle Teile der Welt geflogen. Der Fim wird in englischer. französischer, deutscher, spanischer und italienischer Sprache geliefert. im Bundestag und Bundesrat zu foreieren. Niemand sollte an Dingen rütteln, die den Viermächte-Status berühren. Mit Nachdruck Wandte er sich auch gegen eine Ubersiedlung er Bundesregierung nach Berlin. Die Spitze müsse auf jeden Fall in Bonn bleiben. In dem am Dienstag von der Berliner CDU veröffentlichten Wahlaufruf heißt es, die Wiederaufbauleistung im westlichen Teil der gespaltenen Stadt sei nur mit Hilfe der von der CDU getragenen Bundesregierung und unter dem Schutz der Sicherheitsgaran- tien der verbündeten Mächte möglich gewe- sen. Bundesminister Ernst Lemmer erklärte, falls es der CDU gelingen sollte, in Berlin am 7. Dezember die relative Mehrheit zu erreichen, werde er sich, für die Senats bildung zur Verfügung stellen. Er unter- strich die hervorragenden Leistungen der bisherigen Regierungskoalition und meinte, für den Fall, daß nur zwei Parteien in das neue Abgeordnetenhaus einziehen, brauche man nicht unbedingt eine parlamentarische Demokratie nach klassischem Muster zu exerzieren. Es sei dann zweckmäßiger, wenn beide Parteien weiterhin gemeinsam die Verantwortung trügen. Vom Wahlkampfleiter der CDU wurde angekündigt, daß außer dem Bundeskanzler auch die Minister Erhard, Lübke und Bren- tano sowie Bundestagspräsident Gersten- maier zur Unterstützung des Wahlkampfes kür die CDU nach Berlin reisen werden. Erhard kam aus Ceylon nach Pakistan Karatschi.(dpa) Bundes wirtschaftsminl- ster Professor Erhard ist am Dienstag, von Ceylon kommend, in Pakistan, der letzten Etappe seines Informationsbesuches in Süd- ost-Asien und dem Fernen Osten, eingetrot- fen. Erhard wird sich hier vier Tage als Gast der pakistanischen Regierung in Karatsch! aufhalten. Während seines Aufenthaltes wird er Besprechungen mit Vertretern der Mini- sterien für Wirtschaft, Indusrtie und Finan- zen führen. Bei seiner Ankunft erklärte der Bundeswirtschaftsminister auf dem Flug- platz von Karatschi, der Besuch von acht asiatischen Staaten habe ihn in der Auffas- sung bestärkt,, daß private Unternehmungen in großem Maße zur wirtschaftlichen Ent- wicklung der asiatischen Länder beitragen könmten. Vor seinem Abflug aus Colombo hatte Erhard betont, die augenblicklich fest- zustellende Unsicherheit sei das größte Hin- dernis für ausländische Investitionen auf Ceylon. Seebohm in Kairo Kairo.(dpa) Zum ersten Male seit dem Kriege ist am Montagabend wieder eine Maschine der Deutschen Lufthansa in Kairo gelandet. Das Flugzeug, mit der die Luft- hansa ihre neue Fluglinie Frankfurt- Mün- chen— Istanbul— Beirut— Kairo eröft⸗ nete, brachte Bundesverkehrsminister See- bohm, den Bonner Geschäftsträger der Ver- einigten Arabischen Republik, Ahmed Ryad, Bundestagsabgeordnete, Bonner Ministerial- beamte sowie Vertreter der deutschen Indu- strie, der Reisebüros und der Presse in das Land am Nil. Die Reisegruppe wird sich auf Einladung der Lufthansa und der ägypfi- schen Regierung eine Woche lang in Aegyp- ten aufhalten. Seebohm kündigte an, daß Bundeswirtschaftsminister Erhard Anfang des kommenden Jahres nach Aegypten komme. Eine Lanze für Frankreich und Vorwürfe gegen England Den Haag.(dpa) Die Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wird sich in Uebereinstimmung mit den sechs Mitgliedsstaaten der EWG jedem Versuch Großbritanniens widersetzen, den Zeitpunkt zur Verwirklichung des HWG-Vertrages Wegen der bestehenden Probleme über die Bildung einer Freihandelszone zu verschie- ben, Ein solcher Aufschub, so wurde am Dienstag von der Kommission nahestehen- den Kreisen in Den Haag erklärt, käme einem ersten Schritt zur Liquidation des Vertrages gleich. Es sei der gemeinsame Standpunkt der sechs Länder, vor Errich- tung der Freihandelszone die technischen Probleme zu lösen, die damit verbunden sind. Man könne Frankreich in diesen Fra- gen, nach Ansicht dieser Kreise, nicht der Obstruktionspolitik bezichtigen. Die briti- schen Forderungen gegenüber den Mitglieds- staaten der EWG enthielten— so betonen diese Kreise— den offensichtlichen Versuch, die EWG- Gemeinschaft in Interessengruppen zu spalten und die Wirtschaftsgemeinschaft zu torpedieren, wenn sie nicht zur gleichen Zeit auf eine Freihandelszone erweitert werde. Raketenforscher Oberth nach Deutschland zurückgekehrt Frankfurt.(dpa) Der deutsche Raketen- spezialist Professor Hermann Oberth ist am Dienstag mit einem Flugzeug der amerikani- schen Luftstreitkräfte auf dem Frankfurter Militärflughafen eingetroffen. Der 64jährige Wissenschaftler und„Vater der Weltraum- fahrt“ kehrte nach dreijähriger Mitarbeit im größhten Raketenarsenal der westlichen Welt in Huntsville(OS) nach Deutschland zurück, Er war im Juli 1955 zusammen mit seiner Frau nach Amerika gegangen, wo er auf Ein- ladung seines ehemaligen Schülers, Wernher von Braun, am amerikanischen Erdsatelliten- Projekt mitwirkte. Oberth begründete seine Rückkehr nach Deutschland mit seinen Pen- sionsansprüchen. Warum er seinen Kontra! mit der amerikanischen Armee gekündigt hat, sagte Oberth nicht. Bei der Zusammen- arbeit im Raketen-Entwicklungszentrum Huntsville habe es keine Unstimmigkeiten Segeben, wohl aber„bürokratische Hemm- Nisse“. N — Weitere Artikel siehe Seite 9 Fr. 28 ieren. lie den druck edlung Spitze erliner igt es, en Teil He der zierung garan- gewe- Klärte, Berlin leit zu Senats- unter- en der meinte, in das rauche rische ter zu „wenn im die Wurde anzler Bren- ersten ampfes en. tsminl- 8, von letzten u Süd- getrol- Is Gast ratschl es wird Mini- Finan- rte der Flug- nacht Wuffas- wungen 1 Ent- tragen dombo h fest- e Hin- n aul it dem reine Kairo LUult⸗ Mün- eröff⸗ See- r Ver- 1 Ryad, terial- Indu- in das ch auf igypii- n der Wird sechs ersuch tpunkt trages er die rschie- le am tehen- Käme n des nsame arrich; ischen unden 1 Fra- at der priti- zlieds- onen. such, uppen schaft eichen veitert 5 zeten· ist am kani- kurter ährige raum- eit im Welt urück. seiner 1 Ein- nher liten⸗ seine Pen- ntrakt indigt men- trum keiten emm- — Rn* Nr. 2583/ Mittwoch, 3. November 1958 Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! „Typische“ Frauenarbeit wird Der Anteil der berufstätigen Frauen am Erwerbsleben wächst ständig. Im Spätsom- mer dieses Jahres waren von rund 20 Mil- lionen Arbeitnehmern bereits 6,8 Millionen Frauen und Mädchen. Rechnet man noch die 2, Millionen selbständigen oder als mit- helfende Familienangehörige tätigen Frauen hinzu, so ergibt sich eine Gesamtzahl be- rufstätiger Frauen und Mädchen von 9,5 Mil- Honen. Ihnen stehen etwas über 16 Millionen erwerbstätige Männer gegenüber. Angesichts dieses hohen Anteils der Frauenarbeit, ohne die unsere heutige Wirt- schaft nicht mehr auskommt, gewinnt die Frage des Arbeitsverdienstes der Frauen wachsende Bedeutung. Die Gleichberechti- gung von Mann und Frau gilt ja auch für die Entlohnung im Beruf. Seit 1955 hat das Bundes arbeitsgericht in einer Reihe von Grundsatzentscheidungen jede Diskriminie- vung der berufstätigen Frau durch geringere Entlohnung als die des mit der gleichen Ar- beit beschäftigten Mannes für unzulässig er- klärt. Als rechtswidrig haben nach den Ur- noch immer schlecht bezahlt/ Lohnzuwachs in„männlichen“ Berufen teilen dieses Obergerichts nicht nur entspre- chende Abmachungen in einzelnen Arbeits- Verträgen zu gelten, sondern auch die soge- nammten Abschlagsklauseln in Tarifverträ- gen, nach denen für Frauen ein Lohn- oder Gehaltsabschlag in Höhe von 10 bis 15 Pro- zent von den für Männer vorgesehenen Ent- gelten zulässig sein sollten. Ungeachtet dieser rechtlichen Ungültig- keit solcher tariflichen Minderungen von Frauenarbeitslöhnen und Gehältern beste- hen aber auch heute noch in der Praxis teilweise erhebliche Differenzen zwischen Männer- und Frauenverdiensten. Zwar ha- ben die Frauenverdienste in den letzten Jahren erheblich aufgeholt, jedoch sollen sie nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaft- lichen Instituts der Gewerkschaften heute immer erst siebzig bis neunzig Prozent der Maännerlöhne betragen. Dies kann aber zweifellos nicht für den ganzen Bereich des Erwerbslebens gelten, denn im öffentlichen Dienst von Bund, Ländern, Gemeinden und Körperschaften dürfte in der Entlohnung Kurz notiert aus aller Welt Als irrig wurde vom Landesarbeitsgericht Hamm als Berufungsinstanz die Entschei- dung des Arbeitsgerichtes Minden abge- lehnt, daß eine in guten Verhältnissen lebende berufstätige Hausfrau keinen An- spruch auf einen Hausarbeitstag habe, weil ihr Mann, ihre zwei erwachsenen Söhne und schließlich eine Tochter als Hilfskräfte ein- gesetzt werden könnten. Männer könnten nur gelegentliche Botengänge durchführen, selen aber keine entlastenden Mithelfer im Haushalt, entschied man in Hamm. * Nach ennem Erlaß des baden-württem- bergischen Innen ministeriums zum Baupro- gramm 1959 soll jungen Ehepaaren ein Teil Hinter den Spiegel zu stecken Eine kluge Frau. z schdtzt eine kleine Aufmerksamkeit nicht fach ihrem Geldes- sondern nach ihrem Her- zenswert ein. „behauptet uren Willen so unauffällig, daß ir Mann glaubt, er hätte seinen Willen durch- gesetzt. , kocht ihrem Mann von Zeit zu Zeit seine Heblingsspeise, auch wenn es nicht ihre Lieb- lingsspeise ist. 5 „ borgt nie etwas in der Nachbarschaft, hilft aber gerne aus, wenn es nötig ist. trägt nur Kleider, die der eigene Mann gerne sieht, nicht nur solche, die die Freundin- nen neidisch machen. „ Wird es nie aussprechen, wie gut es andere Raben und wie schwer sie sich durchschlagen muß. . Weiß, daß quengeleten und Nörgeleien an die Nerven gehen und ersetzt sie durch Humor und Sanftmut. . hat soviel Geduld mit ihrem Mann, wie sie für sick selbst verlangt. , achtet schon dann auf ihre Taille, wenn sie noch eine hat. weiß, daß das Geheimnis, geliebt zu werden, darin besteht, wirxlich liebenswert zu sein. betrachtet sich im Spiegel nicht nur, um sich zu sehen, sondern um zu sehen, wie man sie sieht. JJ e der durch sogenannte Umsetzungsaktionen freiwerdenden Wohnungen zugesprochen werden. * Bundeswohnungsbauminister Lübcke hat die Wohnungsbauminister der Länder ge- beten, Verlobte bereits als Wohnungs- suchende in die Listen der Arbeitsämter auf- zunehmen und sie nach der Eheschließung entsprechend zu berücksichtigen. 0 Dle katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttererholung hat im letzten Geschäfts- jahr 23 639 Mütter in ihren Heimen unterge- bracht. Der durchschnittliche Aufenthalt der Professor Dr. Lise Meitner, die große Physi- cerin, die an den grundlegenden Entdeckungen für die moderne Atomwissenschaft einen er- heblichen Anteil kat, wird am 7. November 80 Jahre alt. Frau Meitner wurde als Tochter eines Rechtsanwalts in Wien geboren. In Berlin arbeitete sie zusammen mit Mam Planck, Emil Fischer und von 1908 bis 1938 an der Seite von Professor Otto Hahn. 1938 mußte Frau Meitner emigrieren. Heute lebt sie in Stocholm, ar- beitet im Nobel- Institut und ist seit 1947 Pro- fessor an der dortigen technischen Hochschule. Frau Professor Meitner ist Ehrendoktor ver- schiedener Universitäten. Inhaberin des Otto- Hahn- Preises und Trägerin des„pour le Mérite“ für die Eriedensklasse. dpa- Bild Mütter betrug 24 Tage. Für diese Mütter- erholung wurden rund 5,9 Millionen Mark aufgewendet. Hiervon stammen über 1,6 Millionen Mark aus öffentlichen Mitteln, 1,9 Millionen vom Müttergenesungswerk und 2,3 Millionen Mark aus Mitteln der katho- lischen Verbände. Die Katholische Arbeits- gemeinschaft für Müttererholung, zu der der Deutsche Caritasverband, die Elisabethen- konferenz, der Frauenbund sowie die Frauen- und Müttergemeinschaften ge- hören, verfügt über 54 Müttererholungs- heime. . Alle Gemeindeämter werden in dem 382 Einwohner zählenden Dorf Schwickershau- sen(Kr. Limburg) von Frauen ausgeübt. Der Ort hat nicht nur eine Bürgermeisterin, sondern auch eine Gemeinderechnerin, einen weiblichen Gemeindediener und zwei Frauen, die das Küsteramt versehen. 8 Frau Marla Elisabeth Lüders, mit fast 81 Jahren Alterspräsidentin des Bundes- tages, hat sich zur körperlichen Ertüch- tigung ein Fahrrad angeschafft, mit dem sie regelmäßig in ihrem Garten Runden dreht. * An der niederländischen Universität Ley- den wurde zum ersten Male in der Geschichte des Hochschulwesens ein Lehrgang für Er- nährungslehre eingerichtet, den Dr. S. F. de Wijn, stellvertretender Direktor des Infor- mationsbüros für Nahrungsmittel im Haag, abhält. 8 Auf Veranlassung des sowietrussischen Handels ministeriums sollen die zuständigen Behörden in der Sowjetunion dafür sorgen, daß die Kleider in Zukunft moderner und praktischer werden und die Herstellung der langen Mäntel und Röcke aufgegeben wird. * In England und Schweden bürgern sich neuerdings„vorgekochte“ Hülsenfrüchte im Verkauf immer mehr ein. Erbsen, Linsen und Bohnen werden eingeweicht, leicht an- gekocht und dann mit einer dünnen Wachs- schicht aus Kokosfett überzogen, die sich beim endgültigen Kochen auflöst. Auf den Tüten wird darauf hingewiesen, daß ein Pfund Erbsen 50 Gramm„Oberflächen- Wachsfett“ aufweist und das Gericht daher Weniger fett anzurichten ist. Die gewachsten Hülsenfrüchte haben auch den Namen„Lack- erbsen, Lacklinsen“ und„Lackbohnen“. Sie ersparen die Hälfte der Zubereitungszeit und brauchen nicht vorher zu quellen. von Beamtinnen, weiblichen Angestellten und Arbeiterinnen eine Gleichstellung weit- gehend durchgeführt sein. Dagegen sind in der gewerblichen Wirtschaft, in Handel, In- dustrie und Handwerk noch erhebliche Dif- feremzen unverkennbar. Worauf aber be- ruhen sie? Nach den Erhebungen des Statistischen Amtes betrugen im Februar 1958 die durch- schmittlichen Monatsverdienste männlicher Angestellter in Industrie und Handel 631 DM brutto, die von weiblichen Angestellten der gleichen Sparten dagegen nur 366 DM. Bei der Errechnung der monatlichen Durch- gehälter werden natürlich sowohl die höch- sten als auch die niedrigsten Gehaltsgruppen mit berücksichtigt. Es ist aber nicht zu über- sehen, daß die Durschnittsgehälter der Män- ner seit Februar 1957 um 39 DM oder 6,6 Prozent, die der Frauen aber nur um 14 DM oder 4 Prozent gestiegen waren. In 35 Wirt- schaftsgruppen, in denen 97 Prozent aller weiblichen Angestellten arbeiten, lagen de- ren Durchschnittsverdienste zwischen 350 und 450 DM. Dabei waren die Unterschiede in den einzelnen Wirtschaftsgruppen ver- schieden groß. War für männliche kaufmän- nische Angestellte das durchschnittliche Mo- natseinkommen 593 DM, so betrug es für weibliche nur 363 DM. Für männliche tech- nische Angestellte ergaben sich 715, für weibliche 433 DM. Als wesentlicher Grund für den so viel niedrigeren Durchschnittssatz für weibliche Angestellte ist klar erkennbar, daß 77,7 Pro- zent aller weiblichen kaufmännischen und technischen Angestellten in die beiden unter- sten Leistungs- und damit auch Gehalts- gruppen eingereiht sind, dagegen nur 31,8 Prozent der männlichen. Das hieße also, daß drei Viertel aller weiblichen Angestellten nur mit untergeordneten Arbeiten betraut sind, 66 Prozent aller männlichen aber mit höherwertigen. Gleicher Lohn verlangt aber zumindest gleichwertige Arbeit. Damit verschiebt sich die Frage nach dem gleichen Bohn dahin, ob die Frauenarbeit immer richtig bewertet und nach ihren Tätigkeitsmerkmalen in die ge- rechte Leistungsgruppe eingereiht ist. Ist dies schon im Einzelfall nicht leicht zu beantwor- ten, so kommt noch die auch weiterhin be- stehende Bestrebung der Arbeitgeber hin- zu, in den Tarifverträgen diejenigen Tätig- keitsgruppen niedrig zu bewerten und nied- rig zu dotieren, die auch unausgesprochen als„typische Frauenarbeit“ gelten. Eine Höherbewertung bestimmter Arbeiten kann aber so lange nicht erzwungen werden, wie noch ein grobes Reservoir von weiblichen Arbeitskräften vorhanden ist. Während die Reserve an männlichen Kräften erschöpft ist, dürfte die an weib- lichen erst zu knapp 50 Prozent in Anspruch genommen sein. Daher sind zum Beispiel die Stundenlöhne von Arbeiterinnen noch am stärksten unter dem Druck von Angebot und Nachfrage. Sie betrugen im Februar 1958 im Durchschnitt 158,7 Pfennig gegen 250 Pfennig für Männer. Am geringsten war hre Steigerung in den Wirtschaftssparten, die überwiegend auf Frauenarbeit eingestellt sind und zu denen sich Frauen, die berufs- tätig werden wollen, auch zuerst drängen, wie Textil-, Bekleidungs-, Nahrungs- und Genuhßmittelindustrien. Am höchsten war der Lobhnzuwachs auch für Frauen in Be- reichen, die notgedrungen auf Frauenarbeit zurückgreifen müssen, wie Schiffbau, Druk- kereigewerbe, Mineralölverarbeitung und Energiewirtschaft. Je mehr hier Frauen Männer wirklich ersetzen müssen, um 80 mehr nähert sich auch ihr Verdienst den der Männer. Marcus Unheim Zelte So war das früher(und so ist es noch mancherorts!) am Waschtag. Aber die Erleichte- rung der Hausfrauenarbeit, der Einsatz der Maschine, macht Fortschritte. Telefunkenbila Hausfrauen starten„&ktion Preisspiegel“ Verbraucher-Beratung schafft Möglichkeiten für Preiskontrolle Die Preisbeobachtungen, die seit einiger Zeit von der Verbraucher-Beratung in Han- nover regelmäßig durchgeführt werden, wir- beln viel Staub auf. Aber man ist bereits daran gewöhnt, daß die Hausfrauen in Han- nover wachsam und kritisch sind; sie haben schon manches heiße Eisen angefaßt und be- wiesen, daß man dem Verbraucher nicht dik- tatorisch alles vorsetzen darf, in der Erwar- tung, daß er kritiklos Preiserhöhungen, Le- bensmittelverfälschungen und sonstige Nach- teile geduldig hinnimmt. Ist es nicht schon jedem aufgefallen, daß zwischen gleichen Waren oft erhebliche Preis- spannen bestehen? Der Einzelhändler X in der V-Straße bietet Weintrauben oder irgendeinen anderen Artikel billiger an als der Einzelhändler* in der X-Straßge. Das kann berechtigte Gründe haben; die Qualität mag unterschiedlich sein, Herr Y kann ein Luxusgeschiäft haben, das besonders viel an Aufmachung und Kundendienst bietet. Aber in manchen Fällen sind die Preis- spannen so erheblich, daß die Hausfrauen Zweifel hegen, ob sie tatsächlich begründet sind. Darum hat die Verbraucher-Beratung Hannover schon immer viele Telefonanfra- gen nach Preisen erhalten. Jetzt ist ein festes System der Preisbeobachtung ent- Kinder vor dem Fernsehschirm Hinter die Kulissen der Programmgestaltung geschaut/ Täglich eine Stunde vor dem Bildschirm? Wer Gespräche von Kindern auf dem Sportplatz, in der Trambahn oder bei den Hofzusammenkünften mitanhört, wird über- raschend oft über Fernsehsendungen, Fern- sehspiele und ihre Einzelheiten informiert. Wenn kein Apparat in der eigenen Wohnung steht, sind Einladungen im Nachbarhaus gang und gäbe. Die Faszination des elek- tronischen Journalismus ist auch für die Kinder groß; es wäre Vogel-Strauß-Politik, das nicht anzuerkennen. Und ob sie wollen oder nicht, die Eltern werden das Kinder- und Jugendprogramm und seine Entwick- lung mit Aufmerksamkeit verfolgen müssen. Die Abteilungsleiterin eines westdeutschen Fernsehsenders läßt uns hier ein wenig hin- ter die Kulissen der Programmgestaltung schauen. Amerika, das Land, das der Länge wie der Menge nach die größten Fernseh- erfahrungen überhaupt besitzt, wird als Vergleichsland zitiert. In nahezu jedem amerikanischen Kinder- zimmer steht der Fernsehset. Diese Appa- rate sind mit Schaltern versehen, die(wie bei uns bisher nur die Radios) einen Wechsel von einem in den anderen Sendekanal, von einem in das andere Programm erlauben. In New Vork zum Beispiel ist es möglich, unter elf gleichzeitigen Programmen zu wählen. In Westdeutschland senden sieben Stationen, die sich nach einem Gemeinschaftsvertrag in der Gestaltung des einen, einzigen Pro- gramms ablösen. Diese sieben Stationen sind Anstalten des öffentlichen Rechts und er- heben eine Teilnehmergebühr. In den USA sind die Sender private Unternehmen, die keine Sendegebühr erheben, sondern Sen- dungen und Sendezeit wie Ware verkaufen. Die unterschiedliche Ausgangsposition hat auch für die Kinderprogramme Folgen: bei uns wünscht man vor allem pädagogisch auf die kleinen Zuschauer zu wirken, in Amerika will man sie durch Spannung, Unterhaltung, Abenteuer gewinnen. Unentbehrlich im amerikanischen Kin- der- Fernsehen ist der„Mittler“. Er leitet die Kindersendungen ein, verbindet die ein- zelnen, oft völlig unzusammenhängenden Teile, kommentiert das Gezeigte. Er stellt die unmittelbare menschliche Verbindung Zwischen Kinderzimmer und Fernsehraum her, er personifiziert die jeweilige Station. Er ist oft wichtiger als das Programm selbst, denn er macht gute Sendungen noch besser und neutralisiert die weniger gelungenen. Er hat die Kinder in der Hand. Oft gelangt er zu großer Populärität, wie der berühmte Captain Cänguruh.„Er ist wundervoll, er ist ein wichtiger Mann!“ sagen die Kinder von ihm, wie von einem guten Bekannten. Immer sind diese Mittler natürlich, freund- lich, hemdsärmlig und verstehen ausgezeich- net zu improvisieren. Bei uns sind die An- Sager auch der Kindersendungen oft genug steik und konventionell; sie scheinen nie vergessen zu können, daß sie sich vor vielen Augen bewegen,„Es ist schwer, bei uns diese Mittler zu finden, Menschen also, die genau den Ton der Kinder treffen“, sagt die Programmgestalterin. Ebenso selbstverständlich wie Bad, Früh- stück und Besuche bei Spielkameraden ist im Tagesablauf des kleinen John die Stunde Fernsehen von fünf bis sechs Uhr, wenn das Kinderprogramm läuft. Besonders die Serien- Sendungen, die fortlaufend die Handlung des Spiels vom vorhergehenden Tag fortsetzen, holen die Kinder mit großer Regelmäßigkeit vor die flimmernde Scheibe. In Westdeutschland dagegen zeigt die Sendung jeden Tag sozusagen eine neue Machart, weil sie täglich aus einem anderen Studio kommt. Eine Reihe von vorerst sechs Fortsetzungen wird jeden Sonntag um 14.30 Uhr ausge- strahlt. Ob über den langen, zeitlichen Zwi- schenraum von sieben Tagen die Kontinuität erhalten bleibt, wird sich zeigen. Von den westdeutschen Kindersendungen wenden sich 64 Prozent mit Informationen, Quiz, Geschicklichkeitsspielen und ähn- lichem an den Intellekt, und nur 17 Prozent durch Spiele mit Handlungen an die Erleb- niskraft der Kinder. Nach Meinung vieler Eltern wird solche Verteilung dem Erlebnis- hunger, der Aktionsfreude der Kinder kei- neswegs gerecht. Es sollte sich mehr auf dem Schirm ereignen, sich mehr rühren. Der Held, der Liebling fehlt bei unseren Pro- grammen, um den und mit dem die Kinder bangen können. Der Sprung in Abenteuer und Ungeduld müsse gewagt werden. Zuviel Schonkost und zu wenige feste Brocken, die leichte Unterhaltung komme zu kurz. In Amerika hat man sich zu„Eintopf“ entschlossen, das heißt zu Kinderstunden, die für das Alter von 6 bis 16 Jahren ge- dacht sind. Gemeinsam können so alle Ge- schwister oder die Kindereliquen eines Quartiers vor dem Schirm sitzen. Bei uns wird dagegen das Phasenprogramm bevor- zugt, das jeweilig die Bedürfnisse, Fähig- keiten und Interessen der verschiedenen Altersstufen berücksichtigt. Das Kleinkind zum Beispiel braucht die Mimik des Ge- sichtes, um einen Vorgang zu verstehen; es vermag nur einer sehr langsamen Bildfolge und einem zusammenhängenden Ablauf der Geschehnisse zu folgen. Die Kelteren da- gegen wünschen Geschwindigkeit, häufigen Wechsel des Schauplatzes, Rückblenden in die Vergangenheit und sind auch für Neben- handlungen sehr empfänglich. Ein Kinderprogramm ist dann ein Er- folgsprogramm, wenn es dem Kinde hilft die Umwelt zu erobern, die Spielregeln zu er- kennen, sich durchzusetzen. Wenn es ihm hilft seine eigene Phantasiewelt mit der Wirklichkeit zu verbinden, das Schlechte zu überwinden, dem Guten zum Siege zu ver- helfen. Direkte Lebenshilfe zu geben, direk- tes Eingehen auf kindliche Schwierigkeiten strebe man nicht an; dies ist Aufgabe der Eltern und Erzieher. In Amerika verbringen die 6- bis 8jähri- gen durchschnittlich 2½ Stunden täglich vor dem Fernsehschirm, die 8- bis 14jährigen 22 bis 26 Stunden in der Woche. In West- deutschland gibt es solche Statistiken noch nicht. Der Direktor eines großstädtischen Jugendamtes jedoch erachtete eine Stunde Fernsehen am Tage als schon reichlich be- ne en ee eee Anneliese Steinhoff standen, das solche Anfragen überflüss macht. 20 Hausfrauen aus den verschiedenen Stadtteilen beobachten die Von-is-Preise. In Schulungsgespràchen über marktpolitische Fragen wurden diese Damen auf ihre ehren- amtliche Tätigkeit vorbereitet. Ermittelt werden die Preisspanne für etwa 80 Waren, die sich unter die Sammelbegriffe Brot, Butter, Margarine, Käse, Fleischwaren, Nährmittel, Obst und Gemüse vertel⸗ len. Vorgedruckte Preisspiegel werden 2 bis 3 mal in der Woche von den Beobachterin- nen ausgefüllt und eingereicht. Auch die Art der Einkaufsstätte wird vermerkt. Einmal in der Woche veröffentlicht dis Tagespresse diesen Preisspiegel, der auch vom Rundfunk übermittelt wird. Die auf diese Weise informierten Hausfrauen kau- fen kritischer ein und können sorgfältiger mit dem Geld rechnen. Durch diese neus Einrichtung wird ein ausgeglichenes Ver- hältnis zwischen Preis und Qualität ange- strebt. Für die Initiatoren dieser Preis- beobachtungen, Frau Erika Lutter, ergibt sich aus dem System der Preisbeobachtun- gen viel Arbeib und auch mancherlei Anger, denn nicht alle Stellen sind glücklich über die Belichtungen der Preisspannen. ES Soll jedoch noch mehr unter die Lupe genom- men werden. Wie steht es zum Beispiel mit den Feinschmecker-Ausführungen der Nähr- mittel? Berechtigen sie zu den teilweise sehr großen Preisspannen? Täuschen Verpackun- gen manchmal mehr vor, als sie halten:? Warum wird teure Wurst oft mit dem Preis für 100 g ausgezeichnet und billigere mit dem Preis für 125 g? In Kürze wird man sich besonders mit den Preisspannen aller Waren befassen, die für die Weihnachts- bäckerei der Hausfrau wichtig sind. An der neuen Preisspiegelaktion zeigen sich bereits Hausfrauenvereine und Hausfrauen in an- deren Städten interessiert.(FVI) Die Frau und der Beruf Amerikanische Geschäftsleute machen sich in zunehmendem Maße die Neigung der Ehefrauen, ihre Männer zu vermehrtem Geldverdienen anzustacheln, planmäßig zu- nutze. So erhielten die Frauen der Ange stellten eines großen Handelsunternehmens kürzlich Briefe folgenden Inhalts:„Wenn Ihr Gatte seine Arbeitsleistungen steigert, bezahlen wir Ihnen beiden Ferien in Miami!“ Andere Firmen fordern die Ehe- frau auf, ihre Männer zu tadeln, wenn sie ständig pünktlich nach Büroschluß nach Hause kommen und keine Ueberstunden machen. Frauen von Geschäftsreisenden er- halten größere Geldprämien versprochen, wenn der Mann mehr Aufträge herein- bringt. Den Vogel schießt aber wohl eine der größten Firmen für Fernsehgeräte ab, die den Frauen ihrer erfolgreichsten Ver- käufer Diamantringe zu schenken ver- spricht.* Eine Fabrik von Konfektionskleidern in East Kilbride wird demnächst ihrem Be- trieb eine Kinderbewahranstalt angliedern, damit auch Frauen mit Kindern den ganzen Tag über arbeiten können. Die Betriebs- leitung, die für diese Einrichtung einen Be- trag von 10 000 Pfund Sterling(etwa 110 000 Mark) aufwendet, denkt dabei vor allem an die Zukunft; sie möchte es auf diese Art verhindern, daß sie ihre besten Arbeiterin nen und Angestellten verliert, wenn sie hei- raten und Mütter werden. Der Kindergarten bietet Platz für 30 bis 40 Kinder und wird von zwei diplomierten Pflegerinnen betreut. * 300 Arbeiterinnen in einer Schokolade kabrik in Birmingham machen einmal in der Woche freiwillig eine Ueberstunde“, in der sie auf Kosten der Firma Unterricht in Schönheitspflege und Anstandslehre er- Halten. Mittwoch, 5. November 1958/ Nr. 28 Theatergemeinde veranstaltet Besuchsfahrten Um den Mitgliedern der„Theaterge- meinde für das Nationaltheater E. V. Ge- legenheit zu geben, ihre Theaterkenntnisse durch den Besuch anderer Bühnen zu er- Weitern, veranstaltet die Theatergemeinde Dahrten zu den Bühnen benachbarter Städte. Für den Monat November sind Fahrten nach Mainz, Frankfurt ung Stuttgart geplant. In erster Linie sollen Schauspiele(besonders Gegenwartsstücke) besucht werden, Noch unbekannte Autoren oder neue Stücke schon dekannter Autoren stehen im Vordergrund. Die erste Fahrt findet am Sonntag, dem 10, November, statt und führt nach Mainz. Wo Thornton Wilders„Wir sind noch ein- mal davongekommen“ aufgeführt wird(Ab- fahrt 12 Uhr, Mannheim, Wasserturm.) Am Sonntag, dem 30. November, ist eine Fahrt nach Frankfurt zum Besuch des Max-Frisch- Stückes„Biedermann und dle Brandstifter“ vorgesehen. Nähere Auskünkte erteilt(außer der Ge- schäftsstelle der Theatergemeinde) Studien- rat Dr. Pinnow, Ludwigshafen, Wittels- bachstraße 46, Telefon 6 15 63. 0 Neue Signalanlagen in Betrieb Die beiden Signalanlagen an den Kreu- Zungen Dalberg-Freherstraße und Mittel- Ludwig-Jolly-Straße sind nunmehr in Be- trieb und mit der Kreuzung Luisenring Dal. berg Jungbuschstraße zu einer grünen Welle koordiniert. Die jeweilige Geschwindigkeit, die von Kraftfahrern gefahren werden soll, ein saub rer Schuß!(We man es nimmt), kor Scuberkeſt sorgt PRE bestimmt! pre wäscht wieder alles weiß und rein% um obne Stop über die drei Kreuzungen Hinwegzukommen, wird an den Signalam- Peln, wie auch an anderen Stellen üblich, an- gezeigt. 0 Das neue Mosaik an der Stirnseite des Mannheimer Nationaltheaters(„ohne Köpp') ist fertig. Bild: Steiger „Osnabrücker Krankheit“ erreichte Mannheim Bisher etwa 200 Fälle bekannt/ Aber Zahl der Erkrankungen liegt wahrscheinlich höher/ Harmloser Verlauf „Rot wie Tomaten sehen die Kranken aus, daß man erschrickt!“ So charakteri- sierte der Sprecher des Berliner Senators für Gesundheitswesen jene rätselhafte Hautkrankheit, die seit einigen Tagen von Norden nach Süden durch die Bundes- republik„reist“. Aus dem Raume Osnabrück, wo vor etwa zwei Wochen zum ersten Male mehrere Menschen befallen worden waren, wanderte die unangenehme, aber harmlose Erkältungskrankheit inzwischen über weite Teile Niedersachsens, des Ruhrgebiets und Rheinland-Pfalz in alle Bundesländer und nach Westberlin. Vor etwa drei Tagen erreichte sie auch Mannheim; einzelne Fälle waren schon in der vergangenen Woche festgestellt worden, doch wußte damals noch niemand, daß es sich um die„Ringelrötel“, die„Osnabrücker Krankheit“ oder die„Bläschen- Krank- heit“ handelte— wie der Volksmund den Ausschlag heute nennt. Bei den Mann- heimer praktischen Aerzten und Hautärzten meldeten sich seit Montag viele Patien- ten. Das Staatliche Gesundheitsamt Mannheim hat inzwischen veranlaßt, daß alle erkrankten Kinder und Lehrer der Schule fernbleiben müssen. Für die Kinder- gärten gilt eine ähnliche Regelung. „Am Montagmorgen häuften sich die Meldungen so, daß ich nicht mehr vom 2 kon wegkam!“, erklärte gestern Obermedi- zinalrat Dr. Frank, der Leiter des Mann- heimer Gesundheitsamtes. Dr. Frank gab die Zahl der in Mannheim bekannt gewordenen Fälle mit etwa 200 an. Wahrscheinlich— 80 betonte er— liegt die Ziffer jedoch wesent- uch höher, da die Krankheit nicht melde pflichtig ist und statistisch kaum erfaßt wer- den kann. Die Mannheimer Krankenhäuser wurden nur von wenigen Patienten aufge- sucht, da der Hautausschlag sich bisher im allgemeinen als ungefährlich erwies: Gestern krüh wurden in den Städtischen Kranken- Kein Nährboden für radikale Ideologien Vortrag bei„Folke Bernadotte“ Das Winterprogramm des Clubs„Graf Folke Bernadotte“ eröffnete Präsident Dr. Diether Langnickel im groben Saal des Clubpheims in D 4, 15. Zu einer der vorge- sehenen Themenreihen—„Der asiatische Raum“ erteilte er dem Legationsrat 1. Klasse Dr. Karl Döring(Ostabteilung des Auswärtigen Amtes) das Wort. Der Redner War über zwei Jahre Legationsrat an der deutschen Botschaft in Bangkok und hatte eigene Farblichtbild-Aufnahmen zu seinem Vortrag„Thailand— seine Stellung im süd- ostasiatischen Raum“ mitgebracht. Dr. Dörimg erläuterte zuerst die politi- schen Verhältnisse in Südostasien nach 1918 und nach 1945, Dann gig er auf die der- Zeltigen Machtkomplexe ein, die sich aus dem Anti Kolonialismus herausgebildet haben, Besonders erwähnte er den SEATO- Pakt, seine acht Mitgliedstaaten, die sich nach und den Colombo-Plan, der auch Thailand zu den Empfänger-Staaten zählt. Das seit jeher unabhängige Königreich Slam nahm am 24. Juni 1939 den Namen Thailand— das Land der Frelen“— an. Es hatte im Juni 1932 die absolute Monarchie abgeschafft, und wollte das auch zum Aus- druck bringen. Aber erst durch ein Dekret vom 11. Mai 1949 wurde die Umtaufe end- gültig. Thailand wird heute von Militärs regiert, aber König Pumiphon Aduldej IX. ist im- „dem Schock in Korea“ verbündeten über Thailand und Südostasien mer noch„Verteidiger und Mehrer der Re- gion“ seiner 20 Millionen fromm-buddhi- stischen Thais. Dem Land geht es relativ gut, besser als den meisten anderen Asia ti- schen Ländern. Die Bevölkerung— zu der auch etwa drei Millionen Chinesen, unge- fähr 700 C0 Malayen und über 30 000 indische Hindus zugezählt werden müssen ist einigermaßen zufrieden und den Oppo- sitionspartelen fehlt der eigentliche revolu- tionäre Stachel. Die Einwohner sprechen— in diesem Raum eine Seltenheit— die gleiche Sprache und fühlen sich als Teil einer historisch gewachsenen Nation. Der Haupt- erwerbszweig— über 90 Prozent— ist die Landwirtschaft. Ausfuhrgüter(auch die Bundesrepublik gehört zu den Handelspart- nern) sind Reis, Gummi, Erze und Teak- Holz. An Industrie hat Thailand nur Reis- mühlen, Sägewerke, Papier- und Zucker- fabriken. Aus diesem orientalischen Paradies der Touristen zeigte Legationsrat Dr. Döring Bil- der. die das zufriedene und glückliche Leben der Einwohner widerspiegelten: Die Pracht der buddhistischen Tempel, das geschäftige Treiben der Händler, Fischer, Reisbauern. Soldaten und Mönche in den Straßen und Gassen der Hauptstadt, auf dem fruchtbaren Lande ode auf den Wohnbooten, die auf den vielen Wasserstraßen— Klongs ge- nanmt— ankern. Hier ist die Politik zweit- ramgig, denn für fanatisierende Ideologien findet sich kein Nährboden. Sto anstalten nur, fünf Personen in dieser Sache behandelt; inzwischen sind noch einige da- zu gekommen, Ein Arzt bezeichnete die Krankheit als„sehr verbreitet in Mann- heim“. „Bisher wurden in unserer Stadt nur relativ wenig Kinder befallen, aber das kann Zufall sein!“, erklärte Dr. Frank, Die Krank- heit scheint im übrigen normal zu verlau- ken. Leichtere Fälle heilen in drei bis fünf Tagen, andere in acht bis zehn Tagen aus. Die Krankheitserscheinungen setzen nach Dr. Frank mit einem Katarrh der oberen Luftwege(mit Schnupfen, Husten und Bron- chitis) ein; am zweiten Tag beginnt der Hautausschlag, der den Röteln oder Masern ähnelt, Der Ausschlag tritt in Knötchenform auf oder bildet fleckenhafte, erhabene Stel- len, Die„Osnabrücker Krankheit“ wirkt vor allem wegen des außerordentlich, unange- nehmen Juckreizes und wegen der starken Gesichts- und Körperrötung lästig. Manche Patienten werden von Fieber befallen, andere nicht. Wenn kein Fieberstoß einsetzt, sind die Befallenen in der Regel arbeits- fähig, aber die Aerzte sind in manchen Fäl- len dazu übergegangen, ihre Patienten krank zu schreiben, damit dem weiteren Vordrin- gen der Infektionskrankheit nicht Vorschub geleistet wird. 8 Auch in der Umgebung Mannheims machte sich die Krankheit breit. Dr. Heim, der Leiter des Gesundheitsamtes in Lud- Wigshafen, nennt als Ludwigshafener Zahl „einige hundert Fälle“. Hr meint außerdem: „Der Höhepunkt scheint noch nicht über- schritten zu sein!“ Medizinalrat Dr. Kirch- gässner vom Staatlichen Gesundheitsamt in Heidelberg berichtet, daß dort bisher nur eine kleinere Zahl von Fällen— mit Schwer- punkt in Rohrbach und Kirchheim— auf- getreten seien. Die Mannheimer Beobachtun- gen und Krankheitserscheinungen wurden und werden dem Hygienischen Institut in Heidelberg zugänglich gemacht, das sich auf die Suche mach dem Erreger gemacht hat. Die Krankheit kann mitunter urplötzlich auftreten. In Köln, wo die Patientenzahl gestern auf 600 geschätzt wurde, erkrankten in einem Betrieb während der Frühstücks- pause viele Arbeiter an dem Hautausschlag, der sich innerhalb weniger Minuten über den ganzen Körper ausbreitete. In Frankfurt wird die Ziffer der Kranken auf mindestens 500 geschätzt; auch der Direktor des Frank- kurter Gesundheitsamtes blieb nicht ver- schont, In Bonn wurden an einem Tage 300 Menschen befallen, Duisburg meldet 3000 Fälle, Niedersachsen über 10 000. Ueberein- stimmend teilen die Gesundheitsämter mit, daß infolge der Harmlosigkeit des Hautaus- schlags kein Anlaß zu Sorge besteht. Die Ansichten der Mediziner über die Ur- sachen der Erkrankung gehen weit ausein- Ander. Während die einen zunächst aller- gische Reaktionen(Ueberempfindlichkeit) gegenüber bestimmten Lebensmitteln und physikalisch- chemischen Luftverunreinigun- gen vermuten, sprechen die anderen von einer Masseninfektion, Es wird angenommen, daß ein Virus kür den Hautausschlag„ver- antwortlich“ ist. H. K./ dpa A Aus dem Polizeibericht: Tod durch Herzschlag beim Holzsammeln Ein unbekannter alter Mann brach kurz Vor Mittag beim Holzsammeln am Verbin- dungskanal zusammen und starb sofort. Vermutlich erlitt er einen Herzschlag. Der Mann trug ine Ausweispapiere bei sich. Schwerer Unglücksfall Auf einer Baustelle in L 11 wollte ein Schreiner mit einem Schußbapparat in eine Türküllung eine Schraubenöffnung einschie⸗ Ben. Der Bolzen prallte jedoch ab und drang einem Kollegen oberhalb des linken Auges in den Kopf. Die Verletzung ist lebens- gefährlich und mußte sofort operiert werden. Seckenheimer Schläger ermittelt Auf der Hauptstraße in Seckenheim war vergangene Woche ein Mann bewußtlos und blutend neben seinem Fahrrad gefunden worden. Der Verletzte hatte später ausgesagt daß er von einem Unbekannten nieder- geschlagen worden sei Der Täter wurde jetzt ermittelt, Es war ein 20 jähriger Arbei. ter aus Wallstadt. Die Panzerscheibe war stärker Ein unbekannter Täter versuchte nachtz in einem Juweliergeschäft der Innenstadt die Scheibe einzuschlagen. Der geplante Diebstahl mißlang aber, da die sogenannte „Panzerscheibe“ stärker war. Sie wurde lediglich beschädigt, Eine neue Scheibe kostet etwa 2000 Mark. Radfahrer verletzt Auf dem Holzweg bei der Reinhards⸗ brücke in Seckenheim wurde ein 57jähriger Radfahrer aus Schwetzingen von einem Per- sonenwagen angefahren und ernstlich ver- letzt. Nach seiner Einlieferung ins Kran- kenhaus wurde eine Gehirnerschütterung eine Unterschenkelfraktur sowie eine Kopf- verletzung festgestellt. Zuhälter und Erpresser Ein 37 jähriger Mann wurde wegen Zu- hälterei und Erpressung angezeigt. Es wird ihm zur Last gelegt, eine 26jährige Ange- stellte zur gewerbsmäßigen Unzucht ange- halten zu haben: von dem so verdienten Geld bestritt er seinen Lebensunterhalt, Er soll in mehreren Fällen auch von Männern, die zu dem Mädchen is„ gendeiner Bezie- hung standen, Geldbeträge erpreſßt haben. „Generalprobe“ bei den Kleintierzüchtern Fünf Lokalschauen mit vielen Preisen„Pech“ für Kaninchenzüchter Alle Kleintierzüchtervereine veranstalten zur Zeit Lokalschauen. Sie betrachten diese als Generalprobe für die unmittelbar bevor- stehende große Kreisschau, Sichtlich vom Pech verfolgt sind diesmal nur die Kanin- chenzüchter, die sich auf sogenannte Tisch- bewertungen(Stallbesichtigungen) beschrän- ken mußten. Der kurze Ueberblick über die recht guten Ergebnisse der einzelnen Lokal- schauen soll quasi Zwischenbilanz vor der Kreisschau sein: e Der KZ Die Goggelrebber“(Waldhof) zeigte 202 Geflügelnummern,; für deren Be- wertung 11 Ehrenpreise, 11 Sehregut“ Zuschlagpreise und 52„Sehr-gut“-Preise zur Verfügung standen. Den Gesamtleistungs- preis erhielten Albert Bernauer, den Stamm- preis Wilhelm Rothermel und Josef Schrei- ner, den Jugendpreis Horst Wollschläger und Eduard Neubert. Bei den Kaninchen wurden 111 ausgesuchte Exemplare gezeigt. Der Ge- samtleistungspreis fiel an Josef Strasser, der Stammpreis und Johann-Gröner- Gedächtnis- preis an Rudolf Neubert, der Jugendpreis an Peter Weidenauer. Der KZV„Einigkeit“, Schwetzingerstadt hatte für 122 Geflügelnummern 14 Ehren- preise und 42„Sehr gut“ ausgegeben, Der Wanderpreis für Hühner und der Gesamt- leistungspreis fiel an Leo Hamann. Den Taubenpreis erhielt Martin Unger vor Lina Bender. a Beim KZV Neckarau gewann Erwin Mayer den Vereins-Wanderpreis, Ludwig Strahberger den August-Hügel- Gedächtnis- Preis. Hans Bayer zeigte den besten Hahn, Philipp Wagner die beste Henne. Eine sehr gute Schau zeigte der GZ v Feudenheim mit 222 Hühnern. Den Lei- stungspreis errang dabei Albert Deyhle für Rhodeländer. Für einige der 34 Tauben gab es ebenfalls Preise, Der KZV Käfertal stellte 124 Hühner und 102 Tauben aus. Der beste Hahn gehörte Hans Greßmann. Die gut gepflegten Mode- nesier-Tauben von Ehrenvorsitzendem Fritz Würfel gefielen allgemein. Es gab insgesamt 12 Ehrenpreise. Bei der Kaninchen-Yisch⸗ bewertung wurden 61 Tiere vorgestellt Vereinsmeister blieb August Füßzle. Kr. Scheck war gefälscht 17 jähriger verhaftet a Die Kunden der Deutschen Bank am Was- serturm hatten gestern, Dienstag, ausreichend Gesprächsstoff. Am Vormittag erschienen nämlich zwei Männer und nahmen einen 17j̃ährigen, der vor einem Schalter wartete, ohne viel weitere Worte mit. Es waren Kri- minalbeamte, die der Schalterbeamte heim „Spluitniks“ kreisen im Kaufhaus VETTER, Mannheim Auch in diesem Jahr ist wieder die große Spielwarenschau im 4. Obergeschoß des Kauf- hauses VETTER der Anziehungspunkt für Jung und Alt. Spielzeuge jeglicher Art wie elektr. Eisenbahnen, Autos, Flugzeuge und neuerdings„Sputniks“, sowie für die Mädchen Puppen, Kaufläden und in diesem Jahr in ver- stärktem Maße Puppen-Haushaltmaschinen, lassen die Herzen der Kleinen, aber auch der Großen, höher schlagen.. »Anzeige- lich verständigt hatte, denn der von dem 17 jährigen vorgelegte Scheck über 500, DM War gefälscht, das Konto bereits gesperrt. Der Bursche hatte am Montagabend in der Turn- halle der Tulla-Schule aus Kleidern eine Briefmappe und drei Geldbeutel entwendet, Die Geldbeutel enthielten zusammen 650 DM, doch wurde das Geld bis auf den Betrag in Münzen sichergestellt, später auch die drei (allerdings leeren) Geldbeutel in einem Pa- pierkorb am Friedrichsplatz, wohin sie der Bursche nach eigenen Angaben geworfen hatte. In der Briefmappe fand er das Scheck- heft und aus anderen Papieren ersah er die Unterschrift des Inhabers. Er übte eifrig und setzte schließlich den Namenszug auf einen Blankoscheck— aber doch nicht routiniert genug, um den Kassenbeamten zu täuschen. Heute zum Beispiel eine Suppe zum Abendbrot: MAI Klare Fleischsuppe mit Ei.“ Für 2 Personen ½ Päckchen MAG Klare Fleisch- suppe in ½ l kochendem Wasser auflösen. Die Suppe in Jeller oder Tassen geben, je Natürlich, wir erkennen Mace Klare Fleischsuppe gleich an ihrem kräftigen und herzhaften Fleischgeschmack. Man schmeckt es beim ersten Löffe Uberzeugen Sie sich selbst! Probieren Sie MAGGI Klare Fleischsuppe als herzhafte Grundlage für leckere Suppen, Zartes Gemüse, feine Saucen und schmackhaſte Eintopfge- richte. Alle werden finden: Ihre Kochkunst und MAGGI Klare Fleischsuppe zaubern die feinsten Gerichte auf den Tisch. ein Eigelb hineinschlagen und servieren. Denken Sie hitte bei Ihrem nachsten Einkauf an MAGGI] Klare Fleischsuppe- in der Pachung mit dem weiben Rindskoꝑl. i 1 e lese kurz bin- fort. Der ein eine le- rang uges ens- den. war und aden sagt. der- urde bel⸗ iehtz stadt ante ante urde eibe rds iger Per- ver- ran- ung. opt. wird ge- nge; nten „ Ex lern, zie- ben. roße auf- für wie und en ver · nen, der Jem DM Der irn- eine det. DOM, drei Pa- en ck⸗ die und nen lert ven. l Nr. 285/ Mittwoch, 5. November 1958 N MANNHEIM Premiere bei Circus Williams: Zweieinhalb Stunden echter Manegenzauber Traditionelle Zirkuskunst mit glänzenden Tierdressuren und sauberen artistischen Darbietungen Wenn es wahr ist, daß es die unverfälschte Zirkusluft und den echten Manegen- zauber unserer Kindheitstage noch gibt, dann went diese Luft, dann begeistert dieser Zauber im Vier-Masten-Zelt des Circus Williams, der bis einschließlich 9. November auf dem Mannheimer Meßplatz gastiert. Das Zweieinhalbstunden-Progrumm verfügt über die alten und bewährten Elemente circensischer Kunst. Es verzichtet bewußt auf die hurrasckreienden Attribute effekthasckhender Lichtkusxaden, gekonnter Verbeugun- gen und graziöser Firlefuonzerei. Aber es zeigt dafür atemberaubende Tierdressuren, eine große Luftnummer(die in Europa nur wenig Konkurrenz haben dürfte) und die aus der einfachen Lust am Spaßmachen geborene Clotuonerie der alten Schule. Das nehtische Getue moderner Publikums- Suggestionen tritt weit hinter der karten und soliden Arbeit von Artisten und Dompteuren zurück. Und das ist Beweis dafür, daß der„Circus mit C“ auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht tot ist. Waisenkinder und Menschen aus Altersheimen, die Williams gestern nachmittag zu sei- ner Mannheimer Premiere eingeladen hatte, applaudierten begeistert, als das große Finale der Zirkusleute erklang. Den Anfang macht die glanzvolle Berber- jöwen-Gruppe von Yvonne, die mit ihren auf„Show“ gedrillten, disziplinierten Raub- katzen eine wahrhaft„grobe Nummer“ zeigt. Es geht weiter mit der kleinen Juanita, der Balletteuse auf dem grohen Pferd, mit der 2 ist erst zehn Jahre alt, zeigt aber Juanita circensische Kunst in höchster Voll- endung. Unser Premierenbild aus dem Circus Williams„schoß“ Pitt Steiger. erfrischenden Dressur ostfriesischer Rapp- hengste und dänischer Pantherschecken, mit den Pony-Kapriolen von Carla Barlay und den brav am Vertikalseil turnenden Mäd- chen im knallroten Teufelskostüm. Die chinesische Chy-Bao-Guy- Truppe bringt fernöstliche Sprung-Tricks und bodenakro- batische Kostbarkeiten. Sie sind zwar nicht neu, aber sie faszinieren den Zuschauer stets aufs neue. Eine Meisterleistung mühsamer Dressur- arbeit sind— von Gebel- Williams vor- geführt— die indischen Elefanten, die nicht nur laut Programmheft„mehr können, als üblich“ und in mitreißender Unterordnung unter den Willen des Dompteurs Hula-Hula- Tänze, groteske Kunststückchen und die perfekte Rüssel-Bedienung einer Wurst- maschine demonstrieren, Und die begabten Clowns der„Original Les Francescos“ las- sen es an nichts fehlen, was den Lachmus- keln des sonst vom ausgetüftelten Ueber- angebot an Lustbarkeiten verwöhnten Zu- schauers die notwendige„Spritze“ gibt. Die„Zehn Carolis“— deren zehnjährige Juanita als einziges„Kind vom Fach“ den Salto mortale auf galoppierendem Pferd bringt— sind eine grandiose Truppe, die mit sieben Mann auf einem Pferd das wie- der wettmacht, was der gefiederten Revue von B. André an Einfällen fehlt. Und die Schimpansen-Nummer des Tierlehrers Smith mit Perchtrick und rotierenden Affenzehen gehört mit zum besten Zirkusprogramm, das Wir bisher in Mannheim sahen. Ein kleines Pferd reitet auf einem gro- Ben Pferd. Carla Barlayy und ihr Partner Gebel-Williams reiten auf ihren Lipizzanern die Hohe Schule der edelsten konventionel- len Schule. Fred Petoletti peitscht 24 dieser Lipizzaner vorbildlich— wenn auch viel- leicht etwas zu lang— durch das Rund der Manege. Es erweist sich dabei zum x-tenmal, daß Pferde das eigentliche Herz des Zirkus sind Aber die„Williams“-Artisten können durchaus neben diesen Tierdressuren be- stehen: Die Luftnummer der„Acht Crone- ras“ mit ihrem einmaligen und sensationel- len vierfachen Ueberkreuzflug ist in der ausgewogenen Harmonie und der liebens- werten Bescheidenheit der Truppe eine Dar- bietung der Spitzenklasse. Und die Arthur- Klein-Familie(„einzigartiges Können und Komik auf Rädern“) wird begeistert aufge- nommen, auch wenn die Komik das Können stellenweise zudeckt. Aber was tut's? Wir sind ja schließlich im Zirkus Bliebe noch eine kritische Anmerkung: Ballett in der Manege hat schon Krone als „belebende Neuerung“ im Zirkus versucht. Hüpfende Mädchen— und hüpften sie noch so zierlich und lieblich— aber haben dort nichts verloren, wo echte Zirkusluft weht. Denn dann kommt der Zeltstadt der Manegensand ins Getriebe Das Programm von Circus Williams zählt dennoch zu den großen und bleibenden Attraktionen im Schaugeschäft. Es stellt das Künstlerische vor das Künstliche und wird deshalb allen Zirkusfreunden Freude machen. hwWb Blick auf die Leinwand Poilu im Boudoir: Schauburg:„Mitsou und die Männer“ Die Fronturlauber jenseits des Rheins konnten sich im ersten Weltkrieg wahrlich über nichts beklagen: So will es und so zeigt es der französische Film nach einem Roman der Colette. Daniele Delorme spielt die Rolle der Mitsou, eines Revue-Stern- chens. Sie tauscht ihren Freund, einen rech- ten Lebemann, gegen einen um Jahrzehnte jüngeren Leutnant ein. Das lockere Spiel wagt sich recht dicht an die Grenzen des guten Geschmacks, recht auffällig vor allem in den deutschen Untertiteln der französi- schen Dialoge, die allzu plump abgefaßt sind. Das Darsteller-Ensemble unter der Regie Jaqueline Audrys weiß seine Rollen recht überzeugend zu gestalten. Sto Drei Quentchen Sherlock Holmes Kurbel:„Am Rande des Abgrunds“ Wenm auch die Identitätsfrage schließlich offen bleibt: Der kripochefliche Scotland- Vard-Inspektor Holmes dieser Produktion sonnt sich in Namen und Erfahrung des legendären Sherlock. Vermutlich tut er's für das englische Fernsehen oder irgendeinen sonstigen Zweig des Leinwandgewerbes, für den man Halbstunden-Programme braucht. Drei davon sind ohne irgendwelchen Zusam- menhang zu diesem„Film“ aneinanderge- bunden worden. Bemerkenswert sind die Primitivität der Handlungsführung, die Harmlosigkeit der Darstellung, nicht zuletzt die Dummheit der gezeigten Verbrecher. Man schämt sich für die Polizei, die so lange zu ihrer Ueberführung braucht. Vielleicht käme sie besser weg, wenn die Hersteller sich ein bißchen mehr Mühe gegeben hät- ten. bum Versuch mißglüchet: Kamera:„Die Straße“ Der Versuch, einen fesselnden Kriminal- und Sittenfilm zu drehen, ist restlos miß- glückt. Die Milieuschilderung aus den finste- ren Vierteln einer Hafenstadt mit zweideu- tigen Lokalen und eindeutigen Frauen bleibt schwache Kopie früherer„Aufklärungsfilme“ und die kriminellen Verwicklungen sind weder glaubhaft noch aufregend. Gut sind in dem von Hermann Kugelstadt inszenierten Film einige Darsteller, vor allem Heinz Drache, der sehr frisch und überzeugend spielt und die charmante Edith Elmay. Auch die Tänze des Balletts Dia Lucca haben Wir- kung— alles andere aber, wenn auch von Walter Pratsch gut fotografiert, bleibt un- interessant. gebi Sa' ma fesch Planken: „Hoch klingt der Radetzkymarsch“ Das gab's nur im alten Wien: Ein Ober- leutnant dichtet einen Schlagertext gegen die Anfälligkeit der Stubenmäderln für Uni- formen, verliebt sich in ein solches, will Kai- sers Rock dafür ausziehen, muß ihn aber anbehalten und dazu noch das mittlerweile entlaufene Mädchen heiraten, weil Majestät es so wollen und weil ein Eheversprechen eben ein Eheversprechen ist. Als Staffage werden von Regisseur Geza von Bolvary hierzu bemüht: Soldaten, eingeschlossen den Feldmarschall Radetzky persönlich, Marsch- musik, Paraden, Pratervarieté, ein Auslän- der aus Deutschland und das, was im wei- teren Ausland(„ Weltverleih: Ufa“) unter Wiener Charme und Feschheit verstanden wird. Diese liebenswürdigen Charakter- eigenschaften werden von Johanna Matz, Winnie Markus, Susi Nicoletti, von Paul Hörbiger und Walther Reyer bis zur Neige ausgeschöpft, während Gustav Knuth jenes flapsig-schnarrende Idiom spricht, das unter preußischen Assessoren und Subalterofflzie- ren einmal als Ideal der Umgangssprache ge- golten hat. Wie gesagt: Hoch klingt der Ra- detzkymarsch.-mann Wohin gehen wir? Mittwoch, 5. November Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.00 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter der Luft“(Miete B, Th.-G. Gr. B, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Drei Mann auf einem Pferd“(Miete N, Halbgr. I, Th.-G. Gr. N, freier Verkauf); Studiobühne„Die Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Das Apostelspiel“ von Max Mell. Filme: Planken:„Hoch klingt der Radetzky- marsch“; Alster:„Einmal Millionär sein“; Schauburg:„Mitsou und die Männer“; Scala: „Traumstraße der Welt“; Palast:„Rodan“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Er ging an meiner Seite“, Alhambra:„Stefanie“; Universum: „Peter Voss, der Millionendieb“; Kamera: „Die Straße“; Kurbel:„Am Rande des Ab- grunds“; Capitol:„In Colorado ist der Teufel 108“. 2 nennt sich die italienische Artistengruppe, die mit gewagten und Zehn Carolis souverän beherrschten Gags eine einmalige Darbietung im Circus Williams zeigt. Das Kölner Unternehmen, das nach vierjähriger Auslandstournee erstmals wieder in der Bundesrepublik gastiert, bleibt bis einschließlich Sonntag, 9. November, in Mannheim. Bild: Steiger Kleine Chronik der großen Stadt „Maico-Club“ mit neuem Namen Wahlen am 15. November Der Mannheimer„Maico-Club“, der in diesen Tagen auf eine fünfjährige Geschichte zurückblickt, überraschte seine Mitglieder an- jäglich des fünften Stiftungsfestes im„Feld- schlöß!“ mit einer allgemein befürworteten Namensänderung. Ab sofort heißt dieser Ver- ein, in dem sich Kraftfahrer sämtlicher Typen zusammengeschlossen haben,„Kurpfälzer Motor-Club im ADAC“. Der gesamte Vor- stand soll in einer am 15. November statt- findenden Generalversammlung neu gewählt werden. Das Festprogramm begann mit der Siegerehrung der„Bildorientierungsfahrt“, bei der die jetzigen„Kurpfalz“-Freunde Kurpan, Pokiser, Bausch und Vögele zu Siegerehren kamen. Im Mittelpunkt des Abends stand jedoch die Uraufführung der auf Zelluloid festgehaltenen bisherigen Ver- einsgeschichte, bei der sich die Vereinsange- hörigen auf der Leinwand von der besten oder auch schwachen Seite wiedersahen. Theo Leicht, der diesen Streifen teils in Farbe, teils in Schwarz-Weiß gedreht und ihm den Titel „Fünf Jahre Clubgeschehen“ gegeben hat, erntete dafür reichlichen Beifall. Lieder und Tänze sowie Songs und Shows einer„Fee vom Jungbusch“ rundeten den bunten Abend ab.- Bezirkstag der Stenografen Beschlüsse und Wettschreiben Zum nordbadischen Bezirkstag des süd- westdeutschen Stenografen- Verbandes trafen sich die Delegierten aus zehn Vereinen in Walldorf, dessen Verein den 10. Jahrestag seiner Wiedergründung feierte. Unter dem Vorsitz von Wilhelm Fertig besprachen die Vorstände stenegraflsche Fragen. Mit dem Bezirkstag war wieder ein Wett- bewerb in Maschinen- Schreiben und Steno- grafie verbunden. 53 Teilnehmer kämpften in drei Klassen um den Sieg, auf der Schreibmaschine wurden 28 den hohen An- sprüchen gerecht, darunter alle zwölf Teil- nehmer, die der Stenografen-Verein Mann- heim gemeldet hatte. Ebenso glänzend be- haupteten sich die Mannheimer unter den Stenografen: Mit 34 Gemeldeten stellten sie die meisten der 154 Teilnehmer; von denen 138, darunter 30 Mannheimer, bestanden. In seiner Festrede würdigte Wilhelm Fertig Sinn und Bedeutung der Kurzschrift, die neben ihrem wirtschaftlichen Wert gei⸗ stige Fähigkeiten fördere. Sto Stromversorgung im Handelshafen. Das Staatliche Hafenamt Mannheim gibt bekannt, daß am Sonntag, 9. November, wegen Reini- gung der Hochspannungsanlagen die gesam- ten Stromversorgungsanlagen im Handels- hafen von 8 bis 16 Uhr abgeschaltet werden. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein farbiger Prospekt„Alles für den Haushalt von heute“ der ANKER-KAUF- STATTE, Mannheim, P I, bei. Weitere Lokalnachrichten Seite 6 Frohen Hergens genießen * r 8 8 8 N N 8 2 * N 2 8 n n 5 8 8 N N 8 8 2 — N N 1 Seite 6 MANNHEIM —— Mittwoch, 5. November 1958/ Nr. 288 75 Jahre KKV„Columbus“ Festakt am 8. und 9. November Der Verein für katholische Kaufleute und Beamte„Columbus“ feiert am 8. und 9. No- vember sein 75 jähriges Bestehen. Die damit verbundene süd westdeutsche Gautagung des Verbandes katholischer geaufmännischer Ver- eine Deutschlands gibt dem Jubiläum des Mannheimer Vereins eine besondere Reso- nanz. Leonhard Cramer brachte die Idee der katholischen kaufmännischen Vereine aus seiner rheinischen Heimat nach Mannheim. Mit Johann Gremm, Adolf Hollerbach und Kaplan Joseph Anton Meck gründete er am 7. Dezember 1883 im Eckzimmer des„Ball- hauses“ den Mannheimer Verein, der„Co- lumbus“ genannt wurde nach dem Vorbild des unerschütterlichen Seefahrers. Unter der Leitung seiner Präsidenten Leonhard Cra- mer, Adolf Hollerbach, Christian Helferich und Wilhelm Stephan gewann der KKV, Co- 1umbus“ Ansehen und sicherte sich, beraten Von seinen geistlichen Beiständen dauernde Bedeutung. Neben der beruflichen Fortbil- dung pflegte der Verein ein wertvolles und anregendes weltanschauliches und religions- Kkundliches Vortragswesen. Seine Jugendab- teilung entwickelte sich zu einer hervorragen- den Pflanzstätte, in der sich Männer die ersten Sporen verdienten, die es nachher zu bedeutenden Positionen brachten. Der Südwestdeutsche Gautag beginnt am 8. November, nach einem Empfang beim Oberbürgermeister, im Kolpinghaus, 15.30 Uhr, mit seinen Beratungen. Am 9. November ist in der Heiliggeistkirche feierliches Ponti- kalamt, am Nachmittag, 16 Uhr, Jubiläums- festakt und abends Festball im Kolpinghaus. 0 Urlaubs- Erinnerungen wurden ausgetauscht Zum Saisonabschluß:„Fahrt ins Blaue“ des Reisedienstes Schumacher Die letzten Reisebusse stehen mittler- Weile wieder in heimischen Garagen oder fahren Linienverkehr. Die kurze Schnauf- pause, die den Omnibusunternehmern zwi- schen der bis tief in den Herbst reichenden Saison und den Skireisen des Winters bleibt, nutzte das Mannheim- Weinheimer Omnibus- unternehmen Schumacher am Sonntag zu einer von rund 400 Personen in neun Omni- bussen unternommenen„Fahrt ins Blaue“, wie sie— mit einem ähnlich starken Teil- nehmerkreis— bereits eine Woche zuvor stattgefunden hatte. Die nunmehr unwider- rufliche letzte Fahrt der Saison, zu der sich so viele Teilnehmer gemeldet hatten, daß manche daheim bleiben mußten, führte nach Kuppenheim im Schwarzwald, dem anfäng- lich vielumrätselten Reiseziel. Nach sonnenüberglänzter Fahrt durch herbstlich-bunte Forsten(die Busse durch- rollten Baden-Baden, das Müllenbachtal, Gernsbach, Gaggenau und die„Nachtigall“- Höhe) trafen die Fahrzeuge nacheinander im „Ochsen“ zu Kuppenheim ein. Die Teilneh- mer, die in der abgelaufenen Saison eine Reise oder mehrere Fahrten mit dem Reise- dienst Schumacher mitgemacht hatten, fan- den Gelegenheit, ihre Reisefotos auszu- tauschen und sich im kalten November noch einmal an den Freuden unter sommerblauem Himmel und südlicher Sonne zu„wärmen“. Diesem Ziel dienten auch die Farbdias des Hausfotografen Ludwig, der mit künstleri- scher Intention die Schönheiten der besuch- ten Reiseländer vom Wallgau bis zur Costa Brava Spaniens, von Rimini bis Unter- ammergau und vom Genfer See bis nach Montreux eingefangen hatte. Hellabrunn: Viel Platz für wilde Tiere Lutz Heck über den Münchner Als er erwachsen war, wog er über fünf Zentner und hatte eine Kragenweite von 1,10 Meter: der Gorilla Bobbi, Liebling der Berliner, der nach seinem Tod ein steinernes Denkmal gesetzt bekam. Lutz Heck, dessen Großvater den Berliner Zoo gründete, ließ in einem Vortrag vor dem Kaufmännischen Verein„Merkur“ Bobbi und andere im Bom- benhagel zugrundegegangene Berliner Zoo- Niere in geretteten Fotograflen wieder ge- Mannheimer Kabarett: „Rita Hayworth“ mit Ballett Im„Metropol“ Hannelore Dietz sieht dem amerikani- schen Filmstar zum Verwechseln ähnlich. Veberall wird sie als„die europäische Rita Hayworth“ plakatiert. Im neuen Metropol- Programm gastiert sie mit einem Ballett, dem ihr Mann einige exakte und zum Teil recht schwierige Tänze einstudierte. Hanne lore Dietz tanzt die Solopartien sauber, ge- Kkonmt und vor allem auf Spitzen vorzüglich. Nicht Alltägliches auf dem gleichen Gebiet bringen Mila Cerny und Erita Astor. Mila zeigt eine bezaubernde Harlekinade, und Erita zwingt das Publikum mit fremdlän- disch wirkenden Maskentänzen in ihren Bann. Auch Ben Chenni und seine Partnerin Georgette legen— neben einem kurzen Mu- Slcal mit Mundharmonika und Gesang— das Hauptgewicht Ihres Auftritts auf den Tanz: Zunächst kommen sie artistisch Höhepunkt ist eine schwungvolle Pirouette in der Hocke— und als„Les Chenni Bro- thers“ bewähren sie sich als köstliche Pa- rodisten, deren Können Exzentrikern nicht nachsteht. Alle Register eines geübten Con- ferenciers— vom Kalauer über den politi- schen Witz bis zur geistreichen Plauderei— zent Karl-Heinz Charles. Das neu enga- Fglerte Schau- und Attraktionsquartett Wal- ter Witzel bemüht sich redlich, den guten Kontakt zum Publikum nicht abreißen zu lassen, den sich die Vorgänger„erspielt“ hatten. Sto Tierpark im Verein„Merkur“ genmwärtig werden. Nach solchen wehmüti- gen Erinnerungen und nach einem Streifzug durch Zoologische Gärten der Nachkriegs- zeit führte der Referent in den Münchener Tierpark, den sein Onkel Heinz Heck 1927 wiedereröffnete. „Viel Platz für wilde Tiere“ ist im Tier- park Hellabrunn mit seinem alten Baum- bestand und seimen chlorfreien Grundwas- serquellen. Er wurde zur Heimstatt für Tiere, die in der Freiheit ihren Lebensraum verloren. Der Alpensteinbock, dessen Be- stand durch Aberglauben der Gebirgsbevöl- kerung fast vernichtet wurde, konnte durch die Hellabrunner Zucht wieder vermehrt und in den Berchtesgadener Alpen erfolg- reich neu ausgesetzt werden. Der Vorfahre unseres Hausrinds, der im 17. Jahrhundert ausgerôttete Auerochse, wurde durch Kreu- zung spanischer Kampfrinder und einer primitiven schottischen Rasse im Münchener Zoo„rückgezüchtet“. Auch der Wisent, des- sen Erhaltung eine internationale Gesell- schaft mit Zuchtbuch kontrolliert, hat Bier eine Pflegestätte, ebenso das im 16. Jahr- hundert vernichtete Graue Waldwildpferd, das mongolische Steppenwildpferd, der ame- ri kanische Indianerbüffel. Mit Farblichtbildern führte Lutz Heck seine zahlreichen Zuhörer unterhaltsam und kurzweilig durch die nach Erdteilen geglie- derten Abteilungen des Tierparks, für die er selbst Jungtiere aus Afrika geholt und groß- gezogen hat. Er erzählte von den Zoobewoh- nern und ihren Eigenheiten, von karpfen- fischenden Tigern, von den antarktischen Königspinguinen, dle allmorgendlich einen wißbegierigen Rundgang von Gehege zu Ge- hege machen, von spaßfhaften übermütigen Schimpansen und empfindsamen weiner⸗ lichen Orang-Utans. Der Tierpark Hellabrunn, dessen Leitung weniger Wert auf teure Raritäten, als auf großräumige Unterbringung der Tiere legt, ist ein Paradies für seine Bewohner wie für die Münchener: 40 000 bis 50 000 Besucher werden an Sommersonntagen gezählt. Ak Da sich in Dr. Bauer ein Amateurconfe- rencier und Quizmeister fand, der es an Witz und Schwung mit jedem Profil aufnehmen konnte, und da mit Willi F. Moog ein Sän- ger gefälliger Melodien auftrat, kam auch das flotte Unterhaltungsprogramm beim Pu- blikum„richtig“ an. Endlich gab es als Ge- schenk der Firma Lose, deren Hauptpreise zwei vier zehntägige Spanienreisen waren. (Eine der Gewinnerinnen war eine Mann- heimer Dame.) Seniorchef Schumacher er- griff die Gelegenheit, seinen Kunden für die treue Anhänglichkeit, den Vertragswirten für reelle Zusammenarbeit und den Ange- stellten der Firma, darunter besonders den Fahrern, für die unermüdliche Mithilfe zu danken. Die Gäste, die sich einen Sommer lang auf Schumachers Omnibusse verlassen hat- ten, vertrauten sich dann mit gleichem Ver- gnügen Schusters Rappen an: Sie taten das bis in den späten Abend hinein beim Tanz, zu dem das Heidelberger Tanz- und Schau- orchester aufspielte. ne. Zwei Mädchen aus Swansea möchten nach Mannheim Zwei 18jährige Engländerinnen aus Swansea möchten gern für etwa vier Wo- chen, von Mitte November bis Mitte Dezem- ber, nach Mannheim kommen. Welche Mann- heimer Familie erklärt sich bereit, eines der beiden Mädchen oder beide zusammen für diese Zeit aufzunehmen? Es besteht die Möglichkeit, im nächsten Sommer im priva- ten Austausch zwei Mädchen in Waliser Familien zu schicken oder sich ebenfalls im Sommer 1959 am deutsch- englischen Jugend- austausch des Stadtjugendringes zu beteili- gen. Nähere Auskünfte erteilt der Stadt- jugendring, Telefon 5 81 21, Apparat 339. o- Christa Stauß, 15 Jahre,(nicht Christa Strauss, wie wir gestern irrtümlich melde ten), wurde Gesamtsiegerin im diesjährigen DAG-Berufswettkampf. Sie erhielt 98,75 Punkte(von 100 möglichen). Stenografenprüfung. Die Industrie- und. Handelskammer führt am 29. November, 14 Uhr, eine Prüfung für Geschäftssteno- grafen und Stenotypisten durch. Anmelde- formulare werden bei der Abteilung Berufs- ausbildung(Zimmer 89) ausgegeben. An- meldungen müssen bis spätestens 17. Novem- ber bei der IHK eingegangen sein. Die Geschäftsstelle der Kommunalen Ar- beitsgemeinschaft Rhein-Neckar GmbH be- findet sich jetzt im Gebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse Mannheim, Collinistraße 9, II. Obergeschoß. a einstmals Oberst Kostoff, Boris III. (Ludwigshafen). Oberst Kostoff gehört dem archisten an. Chef des besuchte dieser Tage Mannheim. bulgarischem Restaurant, dei Dimo Stoeff, versammelten sich aus diesem Anlaß königs- treue Exilbulgaren, darunter der Vorsitzende der bulgarischen Monarchisten, Sideroſ bulgarischen Generalstabs In, unter König Mannheims leitenden Triumvirat der bulgarischen Mon- Sitz der Partei ist augenblicklich Madrid. Vorsitzender Sideroßf erklärte: „Unser Ziel ist, dafür zu kämpfen, daß ein freies Bulgarien eines Tages in den Kreis der freien Völker aufgenommen wird. An der Spitze des freien Bulgariens muß König Simeon stehen.“— Unser Bild zeigt von lines nach Kostoß und den Vorsitzenden Sideroff. rechts Sekretär Noikoßß, Oberst D. Pr./ Bild: Bohnert u. Neusch Terminkalender Verband der Kriegsdienstverweigerer: Am 5. November, 20 Uhr,„Kanzlereck“(Neben- zimmer), S 6, 20, Zusammenkunft; Referent: Rechtsanwalt Joseph Jösch, Frankfurt/ M. Club„Graf Folke Bernadotte“: 5. November, 20 Uhr, Englische Diskussion. Arbeitskreis Film und Jugend: Am 5. No- vember im Rex, am 6. November im Regina, jeweils 18 Uhr,„Das Geheimnis des Marce- lino“. Landesverein Badische Heimat: 5. Novem- ber, 20 Uhr, Reiß-Museum, C 5, Farblichtbil- dervortrag von Berndmark Heukemes,„Die neuesten Ausgrabungen und Luftforschungen im unteren Neckarland“. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 3. November, 20 Uhr, Vortragssaal,„Die Zurruhesetzung als psychologisches Problem“ (Dr. Schram). Abendakademie- Veranstaltungen am 3. No- vember: Karl-Friedrich- Gymnasium, 19.30 Uhr, Abendliche Gespräche für Verlobte und junge Eheleute,„Lebensweise Lebensstandard“ (Prof. A. Mayer);— E 2, 1, 20 Uhr, Arb.-Gem. Moto-Ball-Endspiel auf der Sellweide Mit 250 cem um die„Deutsche“/ 70 Minuten Spieldauer Am kommenden Sonntag um 14 Uhr sit- zen sich auf dem Sportplatz der Sd„Sell weide“ die Motoballspieler des MSc Phi- lippsburg(Südwestmeister) und des MSC Lorch(Hessenmeister) auf frisierten 250 cem-Motorrädern gegenüber, um das End- spiel um die deutsche Meisterschaft im Moto- ball auszutragen. Vorjahresmeister MSC Spöck(Karlsruhe) schied bereits aus. Die beiden Endspielteilnehmer kämpften sich von etwa 22 Vereinen in die Titelrunde, die von den 45 Motoballelubs der Bundesrepu- blik für die deutsche Meisterschaft melde- ten. Als Ausrichter des Endspiels fungiert der MSc Philippsburg, den der„Deutsche Motor-Sport- Verband“ beauftragte. Das Spiel fand in Deutschland bisher vor allem in ländlichen Gemeinden großen An- klang. Jetzt will es in die Großstädte vor- dringen. Den Anfang will man in Mann- heim wagen. Den kampfbetonten Mann- schaftssport brachten deutsche Motorsportler 1950 aus Frankreich mit. Motoball kann auf jedem Fußballplatz ausgetragen werden. Jede Mannschaft besteht aus drei Stürmern, einem, Verteidiger und einem Torwart. Auhßer dem Torhüter— der nur eine Mo- torrad-Atrappe hat— fahren die anderen Spieler eigens für diesen Zweck hergerich- tete Motorräder bis zu 250 cem, die aller- dings nur zwei Gänge haben, aber in kurzer Zeit 60 bis 70- Stundenkilometer erreichen. Die Maschinen sind an den Seiten mit star- ken Bügeln versehen, um den Ball Durch- messer 35 cm)„am Fuß“ führen zu können. Ist ein Spieler im Besitz des Balles, darf er vom Gegner nur in Fahrtrichtung an- gegriffen werden. Allein ein Verteidiger darf ihn frontal angehen. Wird aufs Tor geschos- sen, ist dem Tormann erlaubt, daß er seine Atrappe fallen läßt, um den Ball„abgeses- sen“ zu halten. Verstöße gegen die Regeln werden von zwei Schiedsrichtern mit 16 oder 11-Meter-Strafstößen aufs Tor geahn- det. Gespielt wird 20, 30 und nochmals 20 Minuten. Halbzeit ist nach der Hälfte der Spieldauer. Sto Europas Grenzen im Streit der Jahrhunderte, „Das christliche Abendland als Kleineuropa“ (Dr. P. Kübler);— Käfertal, Mörike- Bücherei, Vellchenstraße, 20⁰ Uhr, Arb.-Gem.„Wie Ainde ich menschliches Verständnis?“(Ditg, Dr Schacht);— Gartenstadt,„Waldschänke“, Kas- seler Straße 154, Kulturfülm-Abend;— Tulla- Gymnasium, 18 bis 19.30 Uhr, Vortragsreihe „Wälzlager und ihre Anwendung“. VdK Käfertal: 5. November, 20 Uhr, Lokal Zorn, außerordentliche Mitgliederversamm- lung. Reichsbund— Ortsgruppe Schwetzingerstadt: Monatsversammlung am 6. November(nicht 5. November), 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuserstraße; 19.30 Uhr Sprechstunde. Pfälzerwaldverein Ludwigshafen-Mannheim: 5. November, 20 Uhr, Kulturhaus Ludwigs- hafen, Bismarckstr. 46, Farblichtbildervortrag von Hans Pfirrmann,„Durch das schöne Stu- baital“. Ski-Club Mannheim 1906: 5. November, 19.43 Uhr, Turnhalle Wohlgelegenschule, Gymnastik. Kolpingsfamilie: 5. November, 20 Uhr, Kol- pinghaus, Versammlung. Schwerhörigenverein: 5. November, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer, Uhlandschule, Lange Rötterstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ableseabend. VDE: 5. November, 17.30 Uhr, Aula der Ge- werbeschule, C 6, Vortrag von Prof. Dr. Schwenkhagen, Wuppertal,„Zusammenschluß oder Trernung von Erdungen“. Deutscher Naturkundeverein: 3. November, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Ar- beits- und Kursabend(für Anfänger) der Mikrobiologischen Arbeits gemeinschaft. Baumeisterbund BDB/ BWR: 5. November, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, 10, Monats- versammlung und Lichtbildervortrag von Bau- Ing. Krebs,„Von Jerusalem nach Konstant nopel“. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Rentner: 5. November, 15 Uhr, Lokal„Pfälzer Hof“, Neckarau, Schulstr. 81, Versammlung. Musikbücherei, U 3. 1: 5. November, 20 Uhr, Lichtbildervortrag mit Musikbeispielen— Eine Betrachtung über Wagner, Bayreuth, und die Probleme moderner ee von Erich Werres. MGV„Concordia“ und Männerchor Garten- stadt: 5. November, 20 Uhr, Freyaplatz, Gar- tenstadt, gemeinsame Singstunde, Motorsportolub Schönau: Am 6. November, 20 Uhr, Lichtspielhaus„Unser Kino“, Schönau, Bunter Abend. Wir gratulieren! Maria Hofmeister, Mann- heim, Jungbuschstraße 15, vollendet das 90, Lebensjahr. Zu cilien Mahlzeiten! Z. B.(S) zum Abendessen: 20 Soſoten, Mojonòsen, Kdse, Wurst, Flern, Fisch oder duch nur mit Butter Oberhaupt: Entfernung von Grauer faltiger Haut Kosmetik- Wagner Mannheim, 0 8, 5 Planken Telefon 2 12 97 Fumilienungeigen 1 Wicke gust in der handlichen Packung! h ür jeden, der Husten rasch loswerden muß * 3 Für die anlaglich unserer dia- mantenen Hochzeit erwiesenen Aufmerksamkeiten, Glückwün- Gesch ftsanseigen sche u. Geschenke von Landes- regierung, Stadtverwaltung, Verwandten und Bekannten, Möbeltransperte ren Mlavlertransport durch Des gute echte Kndckebrꝭd cus Schwetlen Naturreines Roggen-· Vollkornbrot von Köstli- chem Duft und Wohlgeschmack. Nach dilten schwedlischen Bquernrezepten mit entrahmter Milch[Mislkbrôd) bzw. mit klarem Quell yasser und Hefe(K nckebrõd) behutsam gebacken. Von idealem Vital. und Mineralstoff. Gehalt, höchster Nährkroft, leichtesfer Verdavlichkeit. Der beste Freund lhrer schlanken Linie Tages- Produktion: Mehr als/ Million Pakete! 80 got schmeckt Wasdbröd! 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Alle Dampf-, Die- sel- und Elektrolokomotiven der Bundes- bahn, die für den zukünftigen Schnellver- kehr in Frage kommen, werden zur Zeit mit „Ständig gehänselt“ in Erregung siebenmal zugestochen Koblenz. Bei starkem Publikumsandrang begann am Dienstag vor dem Koblenzer Schwurgericht die auf zwei Tage anberaumte Hauptverhandlung gegen den aus der Unter- suchungshaft vorgeführten 31 Jahre alten Arbeiter Andreas Orso aus Heimersheim(Kr. Ahrweiler), der sich wegen Totschlages an dem 18jährigen Arbeiter Reinhold Nohn aus Heimersheim zu verantworten hat. 19 Zeugen und ein Sachverständiger sollen Über die Vor- fälle aussagen. In großer Erregung hatte Orso am 13. Oktober 1957 bei einer tätlichen Aus- einandersetzung mit drei Jugendlichen den 16 Jahre alten Nohn mit sieben Messerstichen 80 schwer verletzt, daß er am Tage darauf starb. Man habe ihn im Dorfe ständig gehän- selt und schließlich zur Weißglut gebracht, sagte der Angeklagte zu seiner Verteidigung. Als Ortsfremder habe er nie den rechten Kon- takt zur Dorfbevölkerung gefunden. Die ab- lehnende Haltung habe sich schließlich auch auf seine Frau, eine Mutter von sechs Kin- dern, übertragen. Orso führte stets ein fest- stehendes Messer und einen Schlagring bei sich, um sich im Falle einer tätlichen Ausein- andersetzung zur Wehr setzen zu können. Schmuckdiebstahl in Heidelberg Heidelberg. Schmuck im Werte von rund 30 000 Mark erbeutete ein Einbrecher, der in Heidelberg über das Eingangsgitter eines Ju- weliergeschäfts auf der Heidelberger Haupt- straße geklettert war und anschließend mit einem drei Kilo schweren Stein das Schau- fenster des Ladens zertrümmert hatte. Da er offenbar kein„Anfänger“ war, verlor er kei- neswegs die Nerven, als die Signalanlage läutete und der Laden taghell erleuchtet wurde. Räuberbande festgenommen Heidelberg. Die fünf Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die am Freitagmorgen den 62jährigen Nachtwächter einer Heidel- berger Schilderfabrik überfallen und nieder- geschlagen hatten, konnten am Montag von der Heidelberger Kriminalpolizei festgenom- men werden. Ebenfalls festgenommen wurde ein sechster Jugendlicher, der den Ueberfall mitplante, dann jedoch nicht mitmachte, aber 160 Mark„Schweigegeld“ eingesteckt hatte. Wie die Polizei mitteilte, hat der 62jährige Nachtwächter, dere brutal mit einem Holz- knüppel zu Boden geschlagen und mit Leuko- plaststreifen gefesselt worden war, außer sei- nen äußeren Verletzungen am Kopf noch eine Gehirnerschütterung davongetragen. Rädels- führer war ein 18jähriger Hilfsarbeiter. Ge- raubt wurden 4000 Mark, nicht 7000 Mark, wie zunächst angegeben worden war. 3000 Mark davon konnten noch sichergestellt wer- den. 1000 Mark haben die Sechs von Freitag- abend bis Montagfrüh durchgebracht. Selbstmord verursachte Gasexplosion Frankfurt. Eine Gasexplosion zerstörte am Montagabend in Frankfurt-Griesheim Mansardenküche und Dach eines zweistöcki- gen Hauses. Um sich das Leben zu nehmen, hatte ein im Haus beschäftigtes 23jähriges Hausmädchen die drei Hähne des Gasherdes aufgedreht und vorher die Küche abgeschlos- sen und die Schlüssellöcher verstopft. Das ausströmende Gas ist vermutlich durch ein Elektrogerät, das eingeschaltet war, entzün- det worden. Das Mädchen wurde nach der Explosion neben dem Gasherd liegend noch lebend aufgefunden. Ein Arzt konnte jedoch wenig später nur noch ihren Tod feststellen. Die Explosion zerstörte die Küche mit der Einrichtung, Türen und Fenster sowie das Dach über der Küche. In den anderen Man- sardenräumen entstand erheblicher Sach- schaden. Da sich die 23jährige allein in der Mansardenwohnung befand, wurden andere Personen nicht verletzt. Per Grund zum Selbstmord ist nicht bekannt, doch vermutet die Polizei, daß ein Gallenleiden das Mäd- 1 zu seinem Verzweiflungsschritt veran- e. Giftmord aus Aberglauben Lüneburg. Das Lüneburger Schwurgericht verurteilte den 27 Jahre alten Bauern Heim- trled Witte wegen Mordes und versuchter Ab- treibung zu lebenslänglich Zuchthaus und drei Monaten Gefängnis. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm für die Dauer von 15 Jahren aberkannt. Witte wurde für schul- dig befunden, am 5. Juli dieses Jahres in die Muttermilch seiner Verlobten ein giftiges Pflanzenschutzmittel gemischt und damit zeine uneheliche Tochter umgebracht zu haben. Der Angeklagte behauptete, er habe sein zwölf Tage altes Kind getötet, weil es Zwei Monate zu früh geboren wurde. In den Dörfern des hannoverschen Wendlandes lebt noch der Aberglaube, frühgeborene Mädchen aus vorehelicher Schwangerschaft könnten een werden. „Aus edlen Motiven“ zum Brandstifter geworden Rockenhausen/ Pfalz. Weil ein Strohschup- pen nach seiner Meinung das Bild des Fried- hoks und der Kirche in Alsenz im Landkreis Rockenhausen verschandelte, ist der 52jährige Kirchendiener und Totengräber des Dorfes zum Brandstifter geworden. Wie die Kreis- Sendarmerie in Rockenhausen mitteilte, hatte der Kirchendiener den Schuppen mit einem Zlgarrenstumpen in Brand gesetzt und auf diese Weise tatsächlich aus dem Dorfbild ver- schwinden lassen. Der Sachschaden wird auf 400 Mark beziffert. Worüber die Mitbürger dleses„Brandstifters aus edlen Motiven“ aber im tiefsten empört sind, ist die Tatsache, daß den Feuer mehrere Häuser gefährdet hatte. Bremsautomaten ausgerüstet. Diese voll- automatischen Elektrogeräte korrigieren an kritischen Stellen das Zugtempo und garan- tieren das Anhalten. Nach jahrzehntelangen Versuchen, die auf den Bahnstrecken des europäischen Fest- landes Millionenbeträge verschlungen ha- ben, ist es der Deutschen Bundesbahn ge- lungen, einen theoretisch 100prozentig siche- ren Bremsautomaten zu entwickeln. Die Apparatur ist nun bis ins Letzte technisch ausgereift, nachdem bereits bei 1000 Loko- motiven Erfahrungen mit dem neuen Brems- gerät gesammelt werden konnten. Von den rund 10 000 Lokomotiven der Bundesbahn, davon etwa 9000 Dampfloks, werden ins- gesamt mehr als 2000 Loks im zukünftigen Schnellverkehr eingesetzt. Deshalb sind mindestens noch einmal 1000 Loks mit den Bremsautomaten zu versehen. Da heute jeder komplette Automat, einschließlich Montage, etwa 15 000 DM kostet, muß die Bundesbahn etwa 15 Millionen DM für die noch benötig- ten 1000 Bremsautomaten ausgeben. Mit die- sen Geräten werden zunächst 400 und im nächsten Jahr die restlichen 600 Loks ab- gesichert. Die Bremsautomaten arbeiten unabhän- gig vom Lokführer. Vor Bahnhöfen oder anderen Punkten, an denen die Züge lang- sam fahren oder anhalten sollen, liegen in kürzeren Abständen hintereinander drei Magnetblöcke neben der Schiene. An der Loh selbst befindet sich ebenfalls ein Magnet- block. Die Schienenmagnete sind mit den Signalanlagen auf der Strecke elektrisch verbunden. Wenn nun der Zug ein Signal mit einer höheren als der vorgeschriebenen Geschwindigkeit passiert, wirken die Ma- gnete wie Schalter, die über die eingebaute Automatik in der Lokomotive die Zug- geschwindigkeit herabsetzen. Steht das Signal auf Halt, dann hält an der richtigen Haltestelle der Zug, auch wenn der Lokfüh- rer keinen Finger rührt. Ueberfährt nun der Lokführer ein Signal bewußt schneller, als es erlaubt ist, dann setzt trotzdem die auto- matische Bremsung ein. Alle Funktionen des Bremsautomaten werden natürlich auch automatisch auf einem Schreibgerät ra- gistriert und erlauben nach jeder Fahrt eine genaue Rekonstruktion der einzelnen Ge- schwindigkeitsphasen. Mit dieser Meisterleistung der Technik hat sich ein jahrzehntealter Wunschtraum aller Eisenbahner und der Sicherheitsbehör- den erfüllt. Dabei ist der Automat bei der Masse der heute verkehrenden normalschnel- len Züge nicht unbedingt nötig, sondern mehr als eine Vorleistung für den schnellen Schie- nenverkehr von morgen gedacht. Bei die- sen extrem schnellen Eisenbahnen handelt es sich um Züge, die spielend 200 km /st schaffen, wie das erst kürzlich auf der nie- der bayerischen Strecke Freising Langen- bach vorgeführt wurde. Solche Züge stehen also nicht etwa nur auf dem Papier oder auf den Zeichenblättern der Konstrukteure. In absehbarer Zeit wird man mit diesen Bahnen reisen können. Im Dienste der Bundesbahn, mit gegen- wärtig rund 520 000 Beschäftigten, stehen 160 hauptamtliche Bahnärzte, die auf die 17 Bundesbahndirektionen verteilt sind. Dazu kommen noch etwa 60 private Spezialärzte für die Fachärztlichen Spezialuntersuchun- gen. So, wie die Techniker die Sicherheit der Maschinen, Geräte und Anlagen gewöhr- leisten, sorgen die etwa 200 Aerzte dafür, daß keinem Eisenbahner mehr zugemutet Wird, als er gesundheitlich leisten kann. In die Sprache der rauhen Wirklichkeit über- setzt heißt das, nicht einmal der erste Bun- desbhahnpräsident könnte einen Lokführer auf die Reise schicken, solange der medizi- nische Segen des zuständigen Direktions- arztbes fehlt. Noch 2,5 Millionen Wohnungen zu wenig Paul Lücke: Einheitliches Bauprogramm statt Sonderprogramme Köln. Noch rund 2,5 Millionen Wohnun- gen müßten in den nächsten fünf Jahren im Bundesgebiet gebaut werden— eine Zahl, die ihn selbst überrascht habe, erklärte Bun- deswohnungsbauminister Paul Lücke in Köln. Es sei daher notwendig, in den kom- menden vier bis sechs Jahren etwa im glei- chen Umfang weiterzubauen wie bisher, wo- bei neben der Förderung des Eigenheim- baues die Fortsetzung des sozialen Woh- nungsbaues weiterhin„bedeutungsvoll und vordringlich“ sei. Schwere Unfälle auf der Autobahn Strecke Frankfurt Mannheim forderte zwei Tote, fünf Schwerverletzte Darmstadt. Eine Serie schwerer Unfälle hat am späten Montagabend und in der Nacht zum Dienstag auf der gefürchteten Autobahnstrecke Frankfurt-Main zwei Tote und fünf Schwerverletzte gefordert. Der folgenschwerste Unfall ereignete sich in der Nähe des Frankfurter Flughafens in der Gemarkung Zeppelinheim, wo in der Nacht zum Dienstag zwei amerikanische Personenwagen mit zwei deutschen Last- zügen zusammenstießen. Ein amerikanisches Auto war zunächst von hinten auf einen deutschen Lastzug aus Karlsruhe geprallt, der abgebremst hattęe, um vor einer Bau- stelle auf die Gegenfahrbahn überzuwech- seln. Die drei Insassen des amerikanischen Wagens, in Deutschland stationierte Solda- ten, wurden schwer verletzt. Unmittelbar hinter dem verunglückten Auto fuhr ein zweiter amerikanischer Wagen, dessen Fahrer ebenfalls nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte, über den Mit- telstreifen. Er wurde auf der Gegenfahr- bahn mit der Breitseite von einem Lastzug aus Herford erfaßt und völlig zertrümmert. Die beiden amerikanischen Soldaten, die in dem Wagen saßen, waren auf der Stelle tot. Der Sachschaden beträgt mindestens 30 000 Mark. Einen Schwerverletzten und etwa 15 000 Mark Sachschaden forderte ein Unfall bei Pfungstadt, wo ein Auto aus Mainz einen Lastwagen überholen wollte, der die Ueber- holfahrbahn noch nicht völlig freigegeben hatte. Der Mainzer Wagen geriet auf den Mittelstreifen, prallte dort gegen den Kom- pressor einer Baufirma und schleuderte an- schließend gegen den Lastzug. Der Mainzer Wagen wurde total zertrümmert. Schließlich wurde ebenfalls bei Pfung- stadt ein Arbeiter einer Frankfurter Bau- firma von einem Personenwagen aus Wies- baden angefahren und schwer verletzt. Der Minister, der zur Eröffnung des Wintersemesters der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Köln sprach, forderte alle am Wohnungsbau Beteiligten zu„einer neuen großen Gemeinschaftsleistung“ auf, um endgültig mit der Wohnungsnot fertig zu werden. Lücke befürwortete ein einheitliches Wohnungsbauprogramm, das die bisherigen, zu starr gehandhabten Sonderprogramme ablösen müsse. Dadurch könne— unter Bei- behaltung der notwendigen Sonderflnanzie- rungen— das Ziel der Wohnungsbaupolitik schneller erreicht werden. Durch Um- setzungs- und Tauschaktionen werde gleich- zeitig vermieden, daß es in bestimmten Bau- gebieten zur Bildung von„Ghettos eigen- tumsloser Menschen“ komme. Ferner werde ein einheitliches Bauprogramm die stärkere Ausnutzung der Möglichkeiten des Kapital- marktes gewährleisten. Es sei zu hoffen, daß das Bundesbaugesetz noch im Laufe dieses Jahres vom Bundestag verabschiedet werde, denn es sei höchste Zeit, zu einem regel- rechten Baulandmarkt zu kommen. Am Donnerstag werde er im Bundestag eine Aktion„Junge Familie“ bekanntgeben, durch die der Bau von Eigenheimen und Mietwohnungen für junge Ehepaare, bei an- gemessener Selbstbeteiligung, gefördert werden solle, kündigte der Minister an. jugendstrafe war hier nicht angebracht Lebenslänglich Zuchthaus für neunzehnjährigen Raubmörder Hamburg. Wegen Mordes in Tateinheit mit besonders schwerem Raub verurteilte am Montag die Jugendkammer des Hamburger Landgerichts den 19 Jahre alten Schlachter- gesellen Dieter Kutschke zu lebenslänglich Zuchthaus. Damit hat die Hamburger qugend- kammer zum zweiten Male seit Bestehen des Jugendgerichtsgesetzes einen Heranwachsen- den nicht zu einer Jugendstrafe, sondern zu der nach dem Erwachsenen- Strafrecht für Neuer Fernsehsender bei Aachen ... nur mit Zusatzgerät zu empfangen Köln. Der erste Fernsehsender im Band IV ist vom Westdeutschen Rundfunk zur Verbesserung des Empfangs im Raume Aachen auf dem Donnerberg bei Stolberg aufgestellt worden. Probeweise strahlt der Sender von Montag an das Abendprogramm aus und sendet dann vom 10. November an regelmäßig das volle Tagesprogramm. Er arbeitet zunächst mit einer Leistung von Zz Wei kW auf Kanal 14(Bildträger frequenz 437,25 MHz). Die zur Zeit üblichen Fernsehgeräte sind nur für den Empfang der Kanäle 2 bis 11 ausgelegt und können daher den neuen Sen- der nur nach Einbau eines Zusatzgerätes empfangen, das auch später für den Empfang eines zweiten Fernsehprogramms notwendig ist, das ebenfalls nur auf den sogenannten „Dezimeter-Kanälen“ ausgestrahlt werden kann. Das Kurzwellenprogramm der„Deut- schen Welle“ nach Uebersee wird von sofort an gleichzeitig auf drei Frequenzen(bisher zwei) gesendet. Wie der WDR mitteilte, wurde dies möglich, weil die Sendungen zjetat nicht nur von den beiden 100-KW-Sen- Unsere Korrespondenten melden außerdem: Auf der Alm ermordet Bad Aibling(Oberbayern). Auf einer Alm in Percha bei Feldkirchen im Kreis Aibling wurde eine 63 Jahre alte Sennerin in ihrem Zimmer ermordet aufgefunden. Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei liegt ein Sexualverbrechen vor. Kühe verursachten Unfall Bremervörde. Zwei Kühe verursachten in der Nacht zum Dienstag auf der Autobahn Hamburg- Bremen zwei Verkehrsunfälle, bei denen fünf Menschen schwer verletzt wurden. Sechs RAF- Soldaten schwer verunglückt Hannover. In den frühen Morgenstunden des Dientags verunglückten sechs Angehörige der britischen Luftwaffe mit ihrem Perso- nenkraftwagen in der Nähe von Scharfol- dendorf(Kreis Holzminden) so schwer, daß einer der jungen Soldaten auf der Stelle getötet wurde und die fünf anderen zum Teil lebensgefährliche Verletzungen erlit- ten. Nach Mitteilung der Polizei war der Wagen mit den sechs Soldaten, die in der RAF-Fliegerschule bei Holzminden statio- niert sind, auf der stark abfallenden Straße ins Schleudern geraten und in hoher Ge- schwindigkeit gegen einen Baum geprallt. Internationaler Scheckbetrüger verhaftet Hamburg. Der 25jährige internationale Scheckbetrüger James Crippens ist in einer Deutsche Welle auf drei Frequenzen dern, sondern zusätzlich auch noch von dem bisherigen 20-kW-Reservesender ausgestrahlt werden. Die Sendungen der Deutschen Welle kön- nen in der Bundesrepublik nicht empfangen werden. Gewaltverbrechen zulässigen Höchststrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte im August seinen 21 Jahre alten Arbeitskollegen Jobst in sein Zimmer gelockt und erstochen. Er raubte ihm seine Barschaft in Höhe von 1260 Mark. Jobst trug das Geld bei sich, weil ihm der Ange- klagte vorgegaukelt hatte, daß er mit ihm nach Venezuela auswandern wollte. Die Jugendkammer prüfte sehr sorgfältig die Frage, ob der Angeklagte noch als Jugend- licher oder schon als Erwachsener anzusehen sei und entschied schließlich, daß eine„wei- tere Reife bei ihm nicht mehr zu erwarten“ sei. Er habe die Tat wochenlang vorher ge- plant und in der Maske des biederen Kame- raden unglaublich gefühlsroh gehandelt. Die nach dem Jugendgerichtsgesetz vorgesehene Strafmilderung, die bei Mord eine zeitliche Zuchthausstrafe vorsieht, könnte daher bei diesem eiskalten Mörder nicht angewandt werden. Polizei belagerte Gastwirtschaft Jugendlicher Pistolenheld schoß auf Beamten und verletzte ihn schwer Eggenfelden(Niederbayern). Nach zwei- stündiger Belagerung durch ein großes Poli- zeiaufgebot konnte am Montag der 19 jährige Metzger Waldemar Schleiwies aus Essen in einer Gastwirtschaft in Falkenberg(Kreis Eggenfelden) festgenommen werden. Schleiwies hatte in der Nacht zum Mon- tag mit vorgehaltener Pistole in mehreren Ortschaften Raubüberfälle verübt. Als er am frühen Montagmorgen in der Falkenberger Gastwirtschaft, wo er ein Bier gefordert hatte, von einem Polizeihauptwachtmeister entdeckt wurde, hatte er eine Pistole gezogen und den Polizeibeamten mit einem Schuß in Hamburger Bank festgenommen worden, als er versuchte, einen ungedeckten 300 Dollar-Scheck einzulösen. Wie die Polizei mitteilte, hat der in Buffalo(USA) gebo- rene Betrüger, in zahlreichen Städten des Bundesgebietes und Westeuropas ungedeckte Schecks ausgegeben. Die Spätlese am Rhein beginnt Rüdesheim. Der„Herbstausschuß“ der Stadt Rüdesheim hat den Beginn der Spät- lese auf den 6. November festgesetzt. Nur Weine aus Trauben, die nach diesem Tag in vollreifem Zustand geerntet werden, dürfen die Bezeichnung„Spätlese“ führen. Die all- gemeine Weinlese endet am 5. November. Weinlese an der Mittelmosel Bernkastel. Feierliches Glockengeläut verkündete am Dienstagmorgen um sechs Uhr an der Mittelmosel den Beginn der Weinlese 1958. Vierzehn Tage später als in normalen Jahren beginnt damit in diesem Jahr das Ereignis, um das die Moselwinzer ein ganzes Jahr gehofft und gebangt haben. Die Weinlesekommissionen der Mittelmosel hatten den Termin für die Lese so spät an- gesetzt, weil sie sich von dem guten Oktober- wetter eine noch zusätzliche Qualitätsver- besserung der Trauben versprachen. Diese Hoffnung ist in Erfüllung gegangen. Die Vorlese, die in einigen Orten der Mittel- mosel schon am Montag begonnen hatte, brachte Mostgewichte zwischen 75 und 85 die Schläfe schwer verletzt. Ein Gast, der den Schuß gehört hatte, versperrte dem Jugend- lichen den Weg ins Freie, so daß der Ver- brecher in die oberen Räume des Gasthofes flüchtete. Der schwerverletzte Polizeibeamte gab sofort Alarm, und wenig später waren die ausgedehnten Baulichkeiten des Gast- hofes von etwa 100 Polizisten umstellt. Der Verbrecher ergab sich der Polizei im Zimmer eines Gastes, den er mit seiner Pistole einzu- schüchtern versucht hatte. Schleiwies hatte Verwandte in Bayern besucht. Den von ihm Bedrohten hatte er er- zählt, er wolle zur Fremdenlegion. Grad Oechsle. Fachleute stufen die Qualität des 1958er nicht so hoch wie die des 1953er, aber doch ebenso hoch wie des 1948ers ein. Brandstifter in Köln verhaftet Köln. Einen Monat nach dem Großbrand in Weinolsheim im Kreis Mainz ist der unter dem Verdacht der Brandstiftung stehende 21 Jahre alte Landarbeiter Martin Schmitz aus Köln in seiner Heimatstadt festgenom- men und nach Mitteilung der Kreisgendar- merie Oppenheim in die Haftanstalt Mainz eingeliefert worden. Sieben Freiwillige Feuerwehren aus dem Landkreis Mainz und ein amerikanischer Feuerlöschzug aus Dex- heim hatten die ganze Nacht zum 6. Oktober fleberhaft arbeiten müssen, um die Wohn- häuser in Weinolsheim vor der Vernichtung durch das Feuer zu bewahren. Nylonsäcke als„Granitersatz“? Husum. Das Marschenbauamt in Husum untersucht gegenwärtig, ob mit Sand ge- füllte Nylonsäcke die bisher beim Küsten- schutz verwendeten Granitsteine ersetzen können. Wie ein Sprecher des Marschenbau- amtes mitteilte, wurde vor der schleswig holsteinischen Nordseeküste ein Buhnenkopf aus 200 mit Sand gefüllten Nylonsäcken an- gelegt. Weitere Nylon-Sandsäcke sollen noch vor Einbruch des Winters vor der Küste der Insel Sylt als Wellenbrecher verlegt werden. Die Nylonsäcke kosten erheblich weniger als Granitsteine, die zum großen Teil aus dem Ausland eingeführt werden müssen. Hausfrauen unter sich. Wie schön ist soſch eine kleine Plauder- stunde. Da werden Erfahrungen ausge- tauscht. De höft mön, wie es die andern machen. Frau Feldmann erzählt gerade von ihrer letzten großen Wäsche.„Ich hatte Angst, als ich den ganzen großen Berg Wäsche sah. Und dann ging ich, um Waschmittel einzukaufen, Da sagte mir Herf Hofer, mein Kaufmann,„nehmen Sie doch mal das neue Schwanweiss!“ „Als ich dann auf dem Paket las, daß man zum Waschen nur noch Schwanweiss braucht und keine Zusatzmittel, da war ich schon angenehm überrascht. Ich ver- meide gern alles, was die Wäsche um- ständlich macht! Und dann probierte ich es àus: ein wunderbarer, weicher Schaum, der nicht nur herrlich aussah, sondern auch wie ein Magnet die Schmutzteilchen aus der Wäsche herauszogl Sie war rein weiss— und noch weisser als strahlend- weiss kann sie ja wirklich nicht werden. Bitte, seht Euch nur diese Bluse an!“ „Aber das war noch nicht alles, Dasselbe Schwanweiss, das für die große Wäsche so gut ist, des kann man auch für die kleine Wäsche nehmen. Dabei wäscht Schwanweiss sogar ohne Einweichen und Kochen!“ „Könnt Ihr jetzt verstehen, daß ich von Schwanweiss begeistert bin? Seitdem ich Schwanweiss kenne, ist Wäschewaschen kein Problem mehr.“ „Du fragst, Elisabeth, ob das neue Schwan- weiss teuer ist. Nein, ganz im Gegenteil. Schwanweiss ist wohl mit das preisgün- stigste Markenwaschmittel, das es gibtl Erich, mein Mann, war ganz überrascht und meinte: Siehst Du, das Gute kann kann also doch auch preiswert sein“ Und wenn ich an Schwanweiss denke, kann ich das nur bestätigen.“ Das Gute kann auch preiswert sein! Unverbindlicher Richtpreis für das grofle Doppelpakel e Dre 8 8 3 n 8 8 2 2 85 8 8 9 . e 8 * Seite 8 MORGEN 3 Mittwoch, 5. November 1958/ Nr. 285 Was sonst noch geschah. Die Vereinigung der New Vorker Gara- genbesitzer, der 400 Unternehmen der New Vorker Innenstadt angehören, hat jetzt be- schlossen, die Parkgebühren für alle 59er Modelle zu erhöhen. Für Dauerkunden wer- den die Gebühren zum Parken der noch Sröher gewordenen neuen Modelle um 15 Prozent, für Besucher um 30 Prozent herauf- gesetzt. Die Monatsmieten für Garagen be- tragen jetzt je nach Lage 22 bis 50 Dollar. * Zweitausend Delegierte aus 75 Ländern nehmen am 28. Weltreisekongreß teil, der een Montag auf Einladung der Vereinigung Amerik. her Reisebüros in New Lork er- öfet wurde. Auf der fünftägigen Konfe- erm sind auch drei sowjetische Reise- Ex- Herzen als Beobachter vertreten. Sie gaben der Foffnung Ausdruck, daß der Reisever- Kehr in die Sowjetunion in den kommenden Jahren gesteigert werden könne. Im vergan- genen itten allein 5000 Amerikaner, doppelt iel als im Vorjahr, die Sowjet- union besucht. * Aus dem Unglücksschacht von Springhill in Kanada wurde am Montag der 51. Tote geborgen. 23 Bergleute werden noch ver- mißt. Die Grubenleitung glaubt nicht, daß jetzt noch Ueberlebende im Schacht einge- schlossen sein könnten. Für den Unglücks- Fonds in Springhill treffen ständig neue Spenden ein. Bis Montagabend waren über zwei Millionen DM aufgebracht worden. In Toronto sprengten Einbrecher am Wochen- ende ein Safe auf und entwendeten daraus rund 15 000 DM, die für den Fonds über- Wiesen werden sollten. * Wrackteile und die Leichen der Besat- zung eines Flugzeuges der amerikanischen Luftwaffe, das im Jahre 1945 über Neu- guinen abgestürzt war, sind nach einer amtlichen Mitteilung in einem abgelegenen Tal von Niederländisch-Neuguinea aufge- Funden worden. * Bei dem Absturz eines jemenitischen Verkehrsflugzeuges nordöstlich von Rom haben alle acht Insassen den Tod gefunden. Das Flugzeug, eine zweimotorige DC-, war am Montagabend von Rom nach Bel- grad gestartet. Es stürzte kurse Zeit später im Gebiet von Poggiodomo bei Monteleone in der Provinz Spoleto(Umbrien) ab. Augen- zeugen berichteten, daß das Flugzeug mit einem brennenden Motor aus den Wolken kam und kurz darauf abstürzte. An Bord der Maschine waren vier Besatzungsmitglie- der und vier Reisende. * Nach einer Suche von drei Tagen und Nächten haben Soldaten der pakistanischen Armee 500 kg pures Gold in Form von Goldbarren und 850 Goldmünzen am Strand eines Seebades in der Nähe von Karatschi bei Ebbe aus dem Indischen Ozean gezogen. Die pakistanischen Behörden hatten erfah- ren, daß das Gold vom Schmugglern im Meer versteckt worden war. * Im Zusammenhang mit einem Bankraub, bei dem am Wochenende in London, einer Einbrecherbande 20 000 Pfund(235 000 DMW) in die Hände flelen, hat die britische Polizei in der Nacht zum Montag die 22jährige Frau Ada Margaret Shakeshaft festgenommen. Der Ehemann der Festgenommenen soll an dem Bankraub beteiligt gewesen sein und seiner Frau einen Teil der Beute übergeben haben. Die Bande hatte einen Tresor aufge- brochen, der als völlig einbruchsicher galt. Sämtliche dänischen Haushaltungen er- halten Anweisungen, wie man sich bei einem Kernwaffenangriff zu verhalten hat. Das Rundschreiben wird in eineinhalb Mil- onen Exemplaren gedruckt und verteilt. * Die Zahl der Einwohner Madrids ist weiter gewachsen und betrug Ende Oktober 1967 133 Menschen. Der Einwohner zuwachs entsteht hauptsächlich durch Zuzug. * Die heftige Kritik, die in letzer Zeit von verschiedenen Seiten an den Kinderprogram- men des kommerziellen britischen Fernse- Bens geübt worden ist, hat die IIV zu einer gründlichen Reformierung ihrer Kinderstun- den veranlaßt. Die vier der ITV unterstellten Programmgesellschaften haben pädagogische und künstlerische Fachkräfte engagiert, um besonders die belehrenden Sendungen weiter auszubauen und auf ein höheres Niveau zu heben. Die vielfach beanstandeten Gewalt- enen sollen jedenfalls aus den Programmen verschwinden. Wie wird das Wildtier zum Haustier? Deutsche Zoologen untersuchen die Lama-Zucht in Ein Jahr lang bereiste eine Expedition des Kiel nstituts für Haustier forschung 8 a, um an den Lama- und n den Wandel vom Wild- zum t zu studieren und aufzuklären, Welche Zuchtfaktoren das Zustandekommen eines Haustieres am meisten fördern. Die Lama- und Alpaka-Zuchten sind für derartige Untersuchungen von besonderem Wert, weil neben den beiden Haustieren Lama(als Tragtier) und Alpaka(als Woll- Lieferant) heute noch in freier Wildbahn das Guanako lebt, beider gemeinsame Urform. Man kann Urbild und Züchtungsergebnis unmittelbar miteinander vergleichen. Das Haustierdasein von Lama und Alpaka weicht von dem Leben in freier Wildbahn nur Wenig ab: die Tiere suchen sich in Steppe und Gebirge ihr Futter selbst, sie kennen keinen Stall und keine Fütterung. Der Mensch hat lediglich ihre soziale Ordnung verändert; er hat die Tiere, die sonst in kleinen Familienrudeln leben, zu großen Herden zusammengetrieben. In der Freiheit führt ein starker Hengst ein Rudel weib- licher Tiere; oder es schließen sich schwä⸗ chere Hengste zu einer Weidegemeinschaft zusammen. Sie halten sich von den weib- lichen Tieren fern und spielen für die Ver- mehrung und Vererbung keine Rolle. In den Haustierherden jedoch herrscht eine andere Ordnung, auch die schwächeren Hegste leben nicht mehr abgesondert. Sie gesellen sich Zu den weiblichen Tieren und tragen zur Ver- mehrung bei. Diese Verschiebung des sozia- jen Gefüges hat offenbar genügt, um die beiden Rassen der Lamas und der Alpakas aus dem Guanako herauszuzüchten und sie zu echten Haustieren zu machen. Ihr Aus- sehen hat sich dabei verändert: ursprünglich War ihr Fell einheitlich braun- weiß., heute ist es buntfleckig oder gescheckt. Das Ge- hirngewicht der Gezähmten ist etwa 20 Pro- zent geringer als das der frei lebenden Art- genossen. Diese noch primitiven Haustiere mit der „lockeren“ Lebensweise sind noch nicht auf höhere Leistung hin gezüchtet. Daß sich aus diesem„Rohmaterial“ sehr schnell Hoch- leistungsrassen züchten lassen, bewiesen Versuche auf der peruanischen Staatsfarm La Raya, wo man die wegen der Wolle be- gehrten Alpakas umzüchtete, um die Quali- tät der Wolle zu verbessern. Das gelang übei Erwarten gut; diese Alpaka- Wolle ist heute auf dem Weltmarkt so begehrt, daß der Wollertrag der drei Millionen peruanischen Alpakas mehr wert ist als die gesamte Wolle der 18 Millionen Schafe des Landes. Auf dieser Staatsfarm konnte man auch in einer Zeit von nur 20 Jahren durch Reinzucht eines Alpaka-Stammes Herden von beson- Südamerika ders wollreichen Tieren erzielen, die das bunte Farbkleid der Vorfahren abgelegt haben und gleichmäßig hellfarbig sind. Das Ergebnis dieser Haustier forschung in Südamerika beweist, daß die Umwandlung in Haustiere im zoologischen Sinne weder an Stallhaltung noch an Fütterung, sondern nur an eine„soziale Umschichtung“, zum Beispiel mit abgeänderten Fortpflanzungs- gewohnheiten, gebunden ist. Das Resultat deutet nach Ansicht der Kieler Wissenschaft- ler aber auch darauf hin, daß man durch eine Reinzucht aus dem bunten Gemisch der Typen primitiver Ur-Haustiere Nutztiere von höchster Leistung heranziehen kann. Das ist von praktischer Bedeutung für die Tierzüchtung, weil die so erzielten Eigen- schaften vererbt werden, während Qualitä- ten, die bei gewissen Kreuzungen auftreten, an die Nachkommen nicht weitergegeben werden. Dr. Steinert Das große und das kleine Buchfinkenlied Ohne Sing-Unterricht kann der Buchfink kein Meister im Gesang werden Zweimal in ihrem Leben lernen Buchfinken singen. Ein wenig Melodie bringen sie als Erbe mit auf die Welt. Aber wenn sie nicht in den ersten Wochen ihres Lebens den Ge- sang erwachsener Buchfinken hören und nicht später, in ihrer ersten Brutzeit, mit anderen Buchfinken um die Wette singen, dann bleibt ihr Gesang recht kümmerlich. Das bekam der britische Zoologe Dr. W. H. Thorpe von der Universität Cambridge her- aus, der die Musikalität der Finken und Am- mern mit elektronischen Meßgeräten in jahrelanger Beobachtung erforschte. Dr. Thorpe hielt frisch geschlüpfte Buch- finken isoliert, jeden für sich, so daß keiner Ein sechs Tonnen schwerer Koloß von vier Metern Höhe ist die Plastik, die der britische Bildhauer Sir Jakob Epstein vom gefesselten Christus mit der Dornenkrone geschaffen hat. Das mächtige Werk soll jetzt— zum Schrecken und Entsetzen zahlreicher Gemeinde- mitglieder— in der 900 jährigen Abteikirche von Selby in Vorkshire aufgestellt werden. Sir Epstein hat vor einiger Zeit für die Christus- Statue ein Angebot von 7000 Pfund (84 00 Marl) erhalten, es jedoch abgeschlagen und das Werk der Kirche in Selby zum Geschenk gemacht. dpa-Bild je einen anderen Buchfinken hörte. Ihr Ge- sang blieb zaghaft und dürftig. Kamen aber mehrere von diesen Jungvögeln zusammen, so übten sie sich schon bald in komplizierten Tonfolgen, glichen ihre Singweise einander an, so daß eine Art„Dialekt“ entstand, der sich deutlich von den Dialekten der Buchfin- ken in freier Wildbahn unterschied. Dieser„Dialekt“ galt aber nur für das „Große Lied“ der Buchflnken. Wie bei man- chen anderen Vogelarten enthält ihr Reper- toire noch ein„Kleines Lied“, das leiser ist, ohne Betonung und nicht für die Artgenos- sen bestimmt. Im Vorfrühling zwitschert der Buchfink dieses Kleine Lied vor sich hin. Und wenn er in Gefangenschaft von einem Kanarienvogel einige Töne lernt, die in das Tongefüge eines Buchfinken passen, dann schmückt er nur dieses Kleine Lied mit den „fremden Federn“. Das Große Lied, das eigentliche Buchfinkenlied, bleibt immer frei von fremden Einflüssen. In den ersten 13 Monaten seines Lebens kann der Buchfink singen lernen, am leich- testen gegen Ende dieser Zeitspanne. Da- nach lernt er nichts mehr hinzu. Angeboren ist ihm von seiner Singkunst nur, daß ein Lied drei Teile hat, daß es 2,5 Sekunden lang ist, seine Töne zwischen 6 und 2 Kilo- hertz liegen und daß man zwischen zwei Liedern eine Pause von 10 bis 20 Sekunden macht. Dr. Thorpe versuchte, seinen Buchfinken ein Baumlerchenlied beizubringen, das von ähnlichem Aufbau, nur länger ist. Aber erst, als es mittels eines Tonbandgerätes auf Buchfinkenlänge verkürzt war. wurde es von einem der Finken nachgeahmt. Der Wechselgesang mit anderen Buch- finkenmännchen in der ersten Brutzeit ist für einen Buchfinken die letzte Chance, sein Singen zu vervollkommnen. Von da an hält er sich nur noch an die Lieder seines Repertoires, mit denen er seine Rivalen zum heftigsten Wechselgesang reizen konnte. E. M. Rehn Tscherenkow-Effekt nicht von Tscherenkow zuerst entdeckt Nicht der sowjetische Physiker Pawel Tscherenkow hat den nach ihm benannten Effekt des„blauen Lichts“ zuerst entdeckt, der heute bei den sogenannten Schwimm- bad- Reaktoren auftritt, sondern der fran- 268ische Radiologe Prof. Dr. Lucien Mallet. Der französische Hohe Kommissar für Atomenergie, Prof. Francis Perrin, be- stätigte vor der französischen Akademie der Wissenschaften die Priorität seines 73 Jahre alten Landsmannes für diese wichtige Ent- deckung in der Kernphysik. Er räumte je- doch ein, daß nach seinen Untersuchungen die später von dem sowjetischen Gelehrten geleistete Forschungsarbeit einen„völlig originalen Charakter“ habe. Mallet hatte in der vergangenen Woche kurz nach der Zuerkennung des Physik- Nobelpreises an die sowjetischen Wissen- schaftler Tschernekow, Tamm und Frank kür sich in Anspruch genommen, daß er schon 1926, also zehn Jahre vor Tscheren- kow, in einem Bericht vor der französischen Akademie auf dieses eigenartige Phänomen hingewiesen habe. Er erklärte:„Ich bin nicht an dem Geld interessiert, und ich bestehe nicht darauf, daß ich den Nobelpreis hätte erhalten müssen. Aber ich möchte, daß der wahre Sachverhalt öffentlich anerkannt wrd.“ Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Heute aufgelockerte Bewölkung, im allgemeinen niederschlagsfrei. Tagestemperaturen 11 bis 13 Grad. Gegen Abend wieder zunehmende Bewölkung. In der Nacht zu Donnerstag bedeckt und meist Regen. Frühtempera- turen 5 bis 7 Grad. Am Donnerstag stark Wolkig und regnerisch. Tagestemperaturen 10 bis 12 Grad. Heute noch schwacher Wind wechselnder, meist nordwestlicher Richtung, bald auf Süd bis Südwest drehend und ein Wenig auffrischend. Uebersicht: Der vom Ostatlantik gekom- mene Hochdruckkeil bleibt nur heute wet⸗ terbestimmend, da vom Ostatlantik das Störungssystem des auf Island ziehenden Nordmeertiefs auf unseren Raum üßber- greift. Sonnenaufgang: 7.20 Uhr. Sonnenuntergang: 16.59 Uhr. Vorhersage-Karte 190 för S. u. 29 2 Uhr. 5% 1 0 Lissgbon 3 7 10151 Pegelstand vom 4. November Rhein: Maxau 467(12); Mannheim 305 (+3); Worms 226(8); Kaub 224(4). Neckar: Plochingen 149(32); Gundels- heim 190( 22); Mannheim 300(5). Mitnehmen von Betrunkenen kann in Oesterreich strafbar sein In einem wichtigen Grundsatzprozeß be- strafte der österreichische Oberste Gerichts- hof(6OGH) einen Kraftfahrer, der eine be- trunkene Frau mitgenommen hatte. Die all- gemein verbindliche Feststellung des Ge- richts lautete:„Ein Lenker eines Pkw han- delt fahrlässig, wenn er eine betrunkene Mitfahrerin neben sich Platz nehmen läßt und während der Fahrt nicht mit unbe- rechenbaren Handlungen derselben rechnet.“ In dem Urteil wird der Tatbestand folgen- dermaßen geschildert: Der Fahrer unter- nahm nach einem Heurigenbesuch mit seiner schwer„alkoholisierten“ Begleiterin eine Fahrt, die nach seinen Aussagen dazu die- nen sollte, daß sie sich in der frischen Luft „ausnüchtern“ sollte. Bei der Rückfahrt ge- riet der PRxw auf den Gehsteig und stieß an einen Lichtmast. Die unmittelbare Ursache des Unfalles lag darin, daß die Begleiterin in ihrer Betrunkenheit dem Fahrer ins Lenkrad gefallen ist. Der Fahrer des Pkw hätte damit rechnen missen, so hieß es in dem Urteil, daß seine betrunkene Begleiterin während der Fahrt unberechenbare Handlungen vornimmt. Es wäre seine Pflicht gewesen, seine Fahrweise So einzurichten— wenn er schon seine Be- gleiterin nicht auf den Rücksitzen des Wa- gens Platz nehmen ließ—, daß er bei jeder unbeherrschten Bewegung seiner Begleiterin das Fahrzeug fest in der Hand behalten konnte. Er hätte daher jedenfalls langsam und mit steter Bremsbereitschaft fahren missen. Dadurch, daß der Fahrer diese Vorsichts- mahregeln nicht traf, hat er sich strafbar gemacht, obwohl das Leben oder die Ge- sundheit von Mitmenschen nicht unmittel- bar gefährdet wurden. Nach den Ausfüh- rungen des Gerichts ist es eine Erfahrungs- tatsache, daß; Magenübelkeiten durch die Bewegung des Fahrzeuges eher gefördert als gelindert werden. Diese Folgerungen hätte der Fahrer des Pkw sofort ziehen müssen. Es ist den BANK NFC HJ. Werken gelungen, ihr reichhoſtiges Hous-· und Bauknecht- Vollautomat Vorföhraktftion in MANNHEIM von Mittwoch, 5. Nov., bis einschl. Samsteig, 8. 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Reinhold Maier sieht kein Trend zum Zwei- Parteien- System, sondern einen Hang zum Versorgungsstaat Der Vorsitzende der Freien Demckra- schen Partei, Dr. Reinhold Maier, hat sich in einem Gespräch mit unserem Stuttgar- ter Korrespondenten über die aktuelle Situation der FDP geäußert und dabei zu der Frage Stellung genommen, ob die FDP noch die innere Kraft besitze, um den Trend zum Zwei-Parteien-System aufhal- ten und als„Dritte Kraft“ in den näch- sten Bundestag einziehen zu können Stuttgart, Anfang November Die FDP, äußerte Dr. Maier, besitze zweifellos genügend innere Stärke, nicht nur um als politische Kraft zwischen CDU und SPD zu wirken, sondern auch um die Partei über Rückschläge hinweg wieder stärker zur Geltung bringen zu können, Die FDP und er als ihr Vorsitzender seien heute mehr denn je davon überzeugt, daf unsere junge Demokratie einer parlamentarisch- politischen Kraft bedürfe, die— ohne eigene Machtinteressen in den Vordergrund zu stellen— zwischen CDU und SPD dafür sorge, daß der Staat eine Institution im Interesse der Bürger bleibe und nicht zu einem Machtinstrument über die Bürger werde. Diese Gefahr, die das Ende echter Demokratie einschließe, sei leider akut. Der Bezeichnung„Trend zum Zwei-Par- telen-System“ stimmt der Vorsitzende der Fp nicht ohne weiteres zu. Er glaubt viel- mehr, daß wir in der Bundesrepublik einem anderen Phänomen gegenüberstehen. Er sagt:„Der laufende Stimmenzuwachs, den DU und Sp bei den vergangenen Wahlen verzeichnen konnten, ist— davon bin ich Uderzeugt— nicht darauf zurückzuführen, daß die Wähler mit ihrem Votum bewußt emem Zwei-Parteien-System Vorschub lei- sten wollten. Die Summierung der Wähler- summen auf diese beiden Parteien bei den letzten Wahlen ist vielmehr ein Ausdruck des Versorgungsdenkens, das gegenwärtig in unserem Wohlstandsstaat im Vordergrund steht. Es ist psychologisch und soziologisch durchaus erklärbar. Das sogenannte west- deutsche Wirtschaftswunder und seine an- genehmen Folgen sind in erster Linie der bewundernswerten Arbeitsbereitschaft des deutschen Bürgers zu danken. Ich darf hier feststellen, daß die FDP an der Konzeption und Durchführung einer Wirtschaftspolitik, die es vermochte, diese Arbeitsbereitschaft mit so positiven Folgen einzusetzen, maß- gebend beteiligt war. Es ist verständlich, daß der deutsche Bürger nun wiederum von diesem Wohlsbandsstaat, den er im Schweiße seines Angesichts aufpauen half, auch ein Höchstmaß von Bereitschaft erwartet und fordert, für die Sicherung seines Arbeits- platzes, seiner Existenzbedingungen und seiner Altersversorgung. Insoweit ist die Lage vom Gesichtspunkt des Bürgers durch- aus verständlich und übersehbar. Diese Uebersehbarkeit verwischt sich aber in jener parteipolitisch zielstrebigen Sphäre, in der DU ͤ und SPD am Werke sind, um das ver- ständliche Bedürfnis der Bürger nach Le- benssicherung für ihre Zwecke— um Siche- rung und Verewigung der Machtposition auf der einen, um Erringung der Macht auf der anderen Seite— einzuspannen. Sſe speku- lieren darauf, daß der Bürger in seinem Versorgungsstreben seine Stimme einer Partei geben wird, die auf Grund ihrer Größe am ehesten in der Lage zu sein scheint, Versorgungspflichten des Staates gegenüber dem Bürger durchzusetzen, bzw. zu übernehmen. Dies und nicht der Vorsatz einem Zwei-Parteien-System Vorschub lei- sten zu wollen, dürfte als das Kennzeichen der gegenwärtigen innenpolitischen Lage amusehen sein.“ „Der deutsche Bürger aber“, fährt Dr. Maier in der Unterredung fort,„sollte sich stets bewußt sein, daß er mit jeder Forde- rung an den Staat, ihm Eigen verantwort- lichkeit abzunehmen, diesem Staat gegen- über in dem gleichen Maße Rechte preisgibt und daß eines Tages unvermeidlich der Punkt erreicht wird, an dem er diesem Staat, beziehungsweise der Partei, die den Staat regiert, auf Gnade oder Ungnade aus- geliefert ist. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, daß wer vielen viel geben will, auch vielen viel nehmen muß, und ich bin überzeugt, daß die Bundesrepublik die Be- lastungsgrenze in dieser Hinsicht erreicht hat. Damit ist für jeden einzelnen Bürger der Zeitpunkt gekommen, an dem er sich ganz klar darüber werden muß, daß jeder Ruf nach Uebernahme von Eigenverantwort- lichkeit durch den Staat die Forderung nach neuen Abgaben an diesen Staat zur Folge haben wird. Das heißt mit anderen Worten, daß der Bürger seine Preisgabe an den Staat auch noch finanzieren muß.“ Für die Freiheitsrechte des einzelnen Bürgers Auf die Frage, wie die FDP ihre Stel- lung einerseits gegenüber der ODU und an- dererseits gegenüber der SpD für ihre Wähler sichtbar abgrenze, entgegnet Dr. Maler:„sie haben von der FDP als der dritten Kraft gesprochen. Diese Bezeich- nung ist in der öffentlichen Diskussion um unsere Partei oft gebraucht und Kritisch be- handelt worden. Leider wurden hier oft- mals Urteile gefällt, ohne die selbstver- ständlichen Voraussetzungen bedacht zu ha- pen, Dritte Kraft“ zwischen CDU und SPD bedeutet doch nach allem, was in den ver- gangenen rund zehn Jahren seit Bestehen der Bundesrepublik der FDP von der Presse als Dolmetsch der Oeffentlichkeit vorgehal- ten wurde, die Bereitschaft, immer und überall gegenüber dem Allmachtstreben von Staat oder Parteien für die Freiheitsrechte des einzelnen Bürgers einzutreten. Das ist auch der Grundgedanke des Liberalismus, in dessen Zeichen dieser einst gegen den monarchischen Absolutismus und seine Staatswillkür angetreten ist und das poli- tische Gesicht des letzten Jahrhunderts be- stimmt hat. Heute heißt dies, bereit zu sein, dem absoluten Machtstreben einer Partei die Stirne zu bieten,. Dies aber bringt es mit sich, daß die FDP die Aufgabe übernehmen muß, heute auf diesem Gebiet der CDU und morgen auf jenem der SpD entschieden gegenüberzutreten, wenn eine dieser Par- teien der Versuchung unterliegt, Partei- interessen einem auf der garantierten Frei- heit jedes einzelnen Bürgers aufgebauten demokratischen Staatswesen überzuordnen. Ich empfinde es als ebenso bedauerlich wie ungerecht, wenn man auf der einen Seite die Erfüllung einer solchen Aufgabe von der FDP als Dritter Kraft“ erwartet, und es ihr auf der anderen Seite als„Zickzack- Kurs“ ankreidet, wenn sie sich dieser Auf- gabe unterzieht. Wir haben in der Koalition mit der CDU auf Bundesebene in den Jah- ren 1949 bis 1956 folgerichtig und uner- schütterlich darum gerungen, den bürger lichen Freiheitsrechten beim Aufbau unse- res Staatswesens einen unbestrittenen Platz zu sichern. Wir wurden gezwungen, diese Koalition, die sich in echter Partner- schaft als segensreich für die westdeutsche Bundesrepublik erwiesen hat, aufzugeben, als die dazu Übergegangen ist, sich angesichts wachsenden Stimmenzuwachses als die allein seligmachende Staatspartei zu gebärden und die Freien Demokraten als Anhängsel verschließen zu wollen. Ebenso entschieden aber wehren wir uns heute da- gegen, unter dem Begriff„die Opposition“ betrachtet zu werden. Wir kennen keine Opposition um der Opposition willen, d. h. Wir lehnen auch hier eine Parteipolitik mit dem erklärten Ziel ab, die ausschlaggebende Macht über Staat und Bürger zu erringen“. „Was die Wirtschaftspolitik betrifft“, er- Klärt Maier weiter,„so habe ich stets darauf hingewiesen, daß hier die FDP und die SPD eine Welt trennt. Der Stuttgarter Parteitag der SPD hat diese Kluft noch erweitert. Ich habe Herrn Ollenhauer in einem Gespräch gesagt, dieser Parteitag hat die SPD mehr nach links und die FDP mehr nach rechts ge- drückt. Demgegenüber sind einflußreiche Kreise der ODU hinsichtlich der Wirtschafts- politik durch gemeinsame Auffassungen der FDP verbunden. Es ist aber andererseits Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eilehhöfer ebenso eine Tatsache, daß der Gewerkschafts- flügel der CDU, der durch den Tod Karl Arnolds keinerlei Einbuße erfahren hat, mit der SPD auf breiter Front zusammenwirkt. Auf dem Sektor der Kulturpolitik wiederum steht die FDP der SPD nahe in der Abwehr aller Bestrebungen, der Politik einer ein- seitigen Konfessionalisierung den Vorrang zu verschaffen.“ „Auf dem Gebiet der Außenpolitik trennt uns leider heute ein Graben von der CDU, wie auch von der SPD. Die Freie Demokrati- sche Partei steht ohne Einschränkungen zu dem Bekenntnis zur westlichen Welt. Sie hat an der Ausarbeitung und Unterzeichnung der Wesbverträge mitgewirkt und steht zu dem gegebenen Wort im Sinne der vereinbarten Gegenseitigkeit der Vertragspartner. Das heißt, wir können und werden Bestrebungen innerhalb der CDU, die Integration Klein- europas der Wiedervereinigung Deutschlands voranzustellen, ebenso wenig folgen wie Be- strebungen innerhalb der SPD, die Wieder- vereinigungspolitik der Einheit Westeuropas überzuordnen. Die FDP ringt somit um eine gemeinsame Außenpolitik, die darauf ab- gestellt ist, unsere westlichen Verbündeten in derselben Weise auf die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands verpflichtet zu hal- ten wie wir Deutsche uns verpflichtet be- trachten, die Gemeinschaft zur westlichen Welt mit aller Kraft zu verteidigen.“ ſefriforjum = „ 2 2 ble IEA Seite 8 Beròſlerung SAME SELGTEN EN 8 0 8 4. 2 E C 5 8 5 * 2 5 — 2 17K K k cn Lediglich Belgien und Portugal haben bisker ihren Besitastund in Afrika bewahren önnen. Vor 20 Jahren war ein Drittel Afrikas britisches Kolonialterritorium. Heute ge- hören nur noch 12,6 Prozent der Fläche des schwarzen Kontinents zum britischen Kolonial- reick. Frankreich ist trotz des Verlustes von Marokko und Tunesien noch mit gut einem Prittel am afrikanischen Territorium beteiligt. In diesen französischen Gebieten leben allerdings nur 19 Prozent der Afrikaner(gegenüber 27 Prozent im Jahre 1937), während die britischen Kolonialterritorien immer noch 26 Prozent der afrikanischen Bevölkerung umfassen(gegenüber 39 Prozent im Jahre 1937). Das Entscheidende aber ist: Der Anteil der unabhängigen Staaten am afrikanischen Territorium kat sich von 4 Prozent auf über 35 Prozent erhöht. selbständigen Staaten lebten, sind es heute uber zwei Fünftel. Während 1937 nur knapp mehr als ein Zehntel der Afrikaner in Dr. WF Der Schwarze Erdteil im Aufbruch Dem freien Afrika zu helfen, darin liegt eine Bewährungsprobe Europas Von unserem Mitarbeiter Jürgen W. Plinke Hannover, Anfang November In Tierfelle gehüllte Stammeskrieger, Männer in westlichen Konfektionsanzügen und buntgekleidete Frauen, manche mit Babys auf dem Rücken, standen vor den Wahllokalen Schlange, als Uganda, eine eng- lische Ostalfrika- Kolonie, die ersten Wahlen Abhielt. Viele von ihnen hatten die ganze Nacht über auf die Eröffnung der Wahl- lokale gewartet. Uganda will 1960 unabhän- Sig werden. Im Schwarzen Erdteil gab es südlich der Sahara— nördlich davon liegt eine andere Welt— bis vor kurzem nur zwei unabhängige afrikanische Staaten: das ur- alte christliche Kaiserreich Aethiopien und die 1822 von freigelassenen Negersklaven aus den USA gegründete Republik Liberia. Seit 1956 ist der„Rlub der Freien“ um drei Weitere Mitglieder angewachsen: den Sudan, Shana und Guinea, 5 Im Jahre 1960 muß die politische Land- karte Afrikas wieder umgezeichnet werden. Nicht nur Uganda will 1960 unabhängig werden. Deutschlands ehemalige Kolonie Togo sowie Somaliland, wo Italien seinen endgültigen Abschied von Afrika vorbereitet, streben dem gleichen Ziel zu. Auch der „schwarze Gigant“, Englands riesige west- akrikanische Kolonie Nigeria, wird 1960 von den Fesseln der Rolonialherrschaft befzeit Werden. Daß der Schwarze Erdteil den asia“ tischen Nationen mit Riesenschritten auf dem Wege in die Unabhängigkeit nachstrebt, daß sich die farbigen Völker hier wie anderswo für den Grundsatz„Schlechte Selbstregie- rung ist immer noch besser als gute Fremd- herrschaft“ entschieden haben, braucht nicht mehr unterstrichen zu werden. Immerhin wird es auch nach 1960 in wei- ten Tellen Afrikas noch direkte europä- ische Einflußnahme geben: in Kenia, wo sich 50 000 britische Siedler hartnäckig an ihre Privilegien klammern, im belgischen Kon- go, in Tanganyika und RNhodesien und in den grogen Afrika- Kolonien Portugals. Auch der gewaltige Länderkomplex Französisch- Afrikas, der von den Sandwüsten Maure- taniens über die Kongowälder bis nach Madagaskar reicht, hat sich nicht von Frank- reich gelöst, Nicht länger Kolonialgebiet und doch nicht unabhängig, hat sich Fran- 268isch-Afrika durch sein„Ja“ zu de Gaul- les Verfassungsentwurf am 28. September Frankreich freiwillig aufs neue verbunden. Es kommt jetzt darauf an, die Emanzi- pation Schwarzafrikas nicht nur als inter- essante und unaufhaltsame Entwicklung zu notieren, sondern sie in ihrem ganzen Aus- maß zu begreifen. Ein afrikanisches Staaten- system zeichnet sich in West- und Mittel- Afrika als Realität in die Landkarten ein. Eg Wäre verfrüht, deswegen in Afrika ein neues Machtzentrum der Weltpolitik ent- decken zu wollen. Trotzdem gibt es seit dem Erstehen einer afrikanischen Staatenwelt ein neuartiges Phänomen„Afrikapolitik“. Zum ersten Mal wird afrikanische Politik nicht nur für Afrika, sondern auch von Afrika gemacht. Alle neuen Afrikastaaten sind Vielspra- chen- und Vielvölker-Staaten. Welche Di- mension hier alle Fragen der staatlichen Or- ganisation, des Bildungswesens und der Staatssprache annehmen, davon kann man sich in Europas übersichtlich gegliederten Bezirken schwerlich ein Bild machen. Wo die schützende Decke der europäischen Kolonial- ordnung weggezogen wird, treten schlagartig die ganzen zivilisatorischen, religiösen, sozia- len, sprachlichen, nationalen und rassischen inneren Gegensätze und Widersprüche der Akrikanischen Welt ans Licht, die bis dahin Künstlich konserviert waren. Die Zeichen sprechen dafür, daß die Ent- wicklung im freien Afrika mehr zu einem Lokalnationalismus und zu einer ‚Balkani- sierung“ Afrikas tendiert als zu den Ver- einigten Staaten von Afrika“, deren Vision von panaf rikanischen Phantasten in und außerhalb Afrikas beschworen wird. Afrika ist heute der problematischste Erdteil unse- rer Welt— ein Kontinent auf der Suche nach einer neuen Lebensform, nachdem sich die alte patriarchalische Ordnung von Fa- mille, Großfamilie und Stamm als ebenso brüchig erwiesen hat wie das Behauptungs- vermögen des Kolonialsystems. Um so be- dutsamer, daß Europa— bisher— diesen Prozeß der politischen Emanzipation weni- blockiert als dirigiert hat, so daß den Afri- kanern fast in den Schoß fällt, worum in Asien Inder, Burmesen, Indonesier und Indo- chinesen fünfzig, hundert und mehr Jahre kämpfen mußten. Mißtrauen und Verkramp- fung sind darum für das europkisch-afrika- nische Verhältnis noch nicht kennzeichnend. Kaum ein maßgeblicher afrikanischer Poll tiker, der weitere europäische Hilfe und Mit- arbeit zum gemeinsamen Nutzen Afrikas und Europas missen oder gegen„&stliche Unter- stützung“ eintauschen möchte. So hat der Sudan vor kurzem den Unwillen Nassers in Kauf genommen und Großbritannien, die ehemalige Herrschaftsmacht, um Waffen- und Militärhilfe ersucht. Den Afrikanern zu helfen, das afrikani- sche Haus in Ordnung zu bringen und dem Schwarzen Erdteil eine qualvolle Kette von Afrikakrisen nach dem Muster der sich pe- riodisch wiederholenden Nahost- und Fern- ostkrisen zu ersparen— darin liegt eine große Chance und zugleich Europas Be- Währungsprobe in Afrika. Ein ganzer Kon- tinent, als Kolonialraum verloren, kann als Freund und Verbündeter wiedergewonnen werden. Dazu bedarf es auf eurepkischer Seite einer gründlichen Revision des ver- staubten Afrikabildes. Europa muß Afrika noch einmal entdecken: in der erregenden Vielfalt seiner Landschaften und Völker, im angestrengsten Suchen seiner jungen Gene- ration und in der verwirrenden Fülle sei- ner Probleme, Afrika ist heute ein aufge- störter, unruhüiger und zukunftsreicher Kontinent und alles andere als ein xoman- tischer Naturschutzpark für wilde Tiere und bizarre Kulturen. 7 5 Wiederwahl Ollenhauers als Fraktionsführer der 8PD Bonn.(dpa) Die SPD-Fraktion wählte am Dienstag wiederum den ersten Parteivorsit- zenden Erich Ollenhauer für ein Jahr zum Fraktionsvorsitzenden. Ollenhauer erhielt 114 von 138 abgegebenen Stimmen, Gegen- kandidaten waren nicht aufgestellt, Im Vor- jahr hatte Ollenhauer 134 von 166 abgege- benen Stimmen erhalten. Zu stellvertreten- den Fraktionsvorsitzenden wurden Professor Carlo Schmid(136 ven 139 abgegebenen Stimmen), Dr. Heinrich Deist(133 Stimmen) und Fritz Erler(123 Stimmen) gewählt. Im Vorjahr erhielten Schmid 131 und Erler 101 Stimmen, Der SPD-Fraktionsvorstand wurde bis auf eine Ausnahme— den Abgeordneten Helmut Schmidt Mamburg)— wieder- gewählt. 0 0 8 bequem zur Hand, 0 ein notürlicher Weise wirksam 2 20. 6.9 Die 10-Pf-Packung kann nach Abstreifen 2 Leide 16 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Mittwoch, 5. November 1988/ Nr. 2 Mit sieben Millionen Dollar gegen Kohlenhalden Die Begeisterung war nicht groß im Ministerrat o) Der Ministerrat der Montan-Union hat der Hohen Behörde am 3. November nach neunstündiger mehrmals unterbrochener Be- ratung die erforderliche einstimmige Zustim- mung zum Haldenfinanzierungsplan über sie- ben Mill. Dollar(29,4 Mill. DM) erteilt. Der Beratende Ausschuß, dessen Konsultation nach dem Montanvertrag ebenfalls erforder- ich ist, hatte sich bereits am 29. Oktober für das Projekt ausgesprochen, das jetzt von der Hohen Behörde verkündet werden kann. Zur Erleichterung der Situation des Berg- baus und zur Vermeidung von Feierschichten Wird die Hohe Behörde damit den Kohlen- unternehmen der Gemeinschaft auf Antrag unentgeltliche Beihilfen oder zinslose Kredite tür nach dem 31. Oktober 1958 auf Halde genommene Kohle zur Verfügung stellen. In den Genuß der Finanzmittel der Hohen Be- hörde können nur Unternehmen gelangen, die eine Förderung von mehr als 35 Arbeits- tagen lagern und jährlich mehr als 12 000 t Kohle fördern. Das bedeutet, daß vor allem belgische Zechengesellschaften berücksichtigt Werden können. Nach lebhafter Debatte, in der die Bundes- regierung jede Beteiligung an der Halden- finanzierung ablehnte, wurde im Ministerrat der Montan-Union folgende Finanzierungs- formel einstimmig angenommen: 1. Wird die Haldenfinanzierung in Form einer nichtrückzahlpflichtigen Beihilfe vorge- nommen, so macht die Hohe Behörde die Ge- Währung dieser Beihilfe davon abhängig, daß die Regierung des betreffenden Landes einen gleichhohen Beitrag zur Verfügung stellt. 2. Wird die Finanzierung in Form von zins- losen Krediten beantragt, so macht die Hohe Behörde die Kreditgewährung grundsätzlich von der Zusicherung einer gleichhohen selbst- schuldnerischen Bürgschaft der Regierung des Landes abhängig, in dem sich das begün- stigte Unternehmen befindet. 3. Die Hohe Behörde kann auch zinslose Rredite an Unternehmen gewähren, falls die Freie Devisenkurse vom 4. November Geld 560,415 58,425 80,69 11,689 110,54 110,76 8,374 3,394 0,9927 0,9947 95,55 95,75 6,69 6,71 Brief 60,535 58,545 80,85 11,709 100 da nische Kronen 100 norwegische Kronen 100 schwedische Kronen 1 englisches Pfund 100 holländische Gulden 100 belgische Francs 100 französische Francs 100 Schweizer Franken 1000 italienische Lire 1 US-Dollar 4,1793 4,1893 1 kanadischer Dollar 4,315 4, 325 100 Schweizer Franken(tr.) 97,32 97,52 100§sterreichische Schilling 16,13 16,17 1 D-= 440 DM-O; 100 DMM-O= 24,13 DM- W. NE-Metalle Hektrolytkupfer für Leltzwecke Blel in Kabeln Aumintum für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis Messing: Ms 38 Messing: Ms 63 301-30 DM 92— 93 DM 232—235 DM 902—911 DM 227234 DM 259—267 DM Unternehmen selbst der Hohen Behörde aus- reichend erscheinende Sicherheiten bieten können. Die Bundesregierung hatte auf der Sitzung den Finanzierungsplan der Hohen Behörde anfangs grundsätzlich abgelehnt, da die Be- reitstellung von nur sieben Mill. Dollar kei- nen ausreichenden Beitrag darstelle und die Finanzierung von Kohlenhalden nicht die beste Lösung der Kohleprobleme sel. Die Bundesregierung versuchte die Hohe Behörde und die übrigen Regierungen allerdings ver- geblich dazu zu gewinnen, Finanzierungs- mittel für die Ablösung oder das Hinaus- schieben von Kohleimportverträgen bereitzu- stellen. Dem Vernehmen nach soll in der Bundesrepublik erwogen werden, durch Pri- vat aufzunehmende Kredite in Höhe von 200 Mill. DM eine Reihe von Einfuhrkontrak- ten loszukaufen. Eine Finanzbeihilfe der Ho- hen Behörde könnte in diesem Fall zur Dek- kung der Zinskosten der Kredite dienen. Schrumpfende Cewinne bei den Oelgesellschaften Verschärfter Wettbewerb; neue Shell- Raffinerie eingeweiht (AP) Der Managing Director der Royal- Dutch-Shell-Gruppe und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Deutschen Shell AG, Felix A. C. Guepin, hat am 3. November auf der Pressekonferenz in Hamburg er- Klärt, daß bei fast allen führenden Mineral- ölgesellschaften der Welt für das erste Halbjahr 1958 ein Gewinnrückgang zu re- Zistrieren gewesen sei. Die Shell-Gruppe Verzeichne für die ersten sechs Monate einen Gewinnrückgang von 32 v. H. gegenüber dern gleichen Zeittaum 1957. Bei anderen Oelgesellschaften betrage er sogar bis zu 47 v. H. Als Gründe für diese Entwicklung nannte Guepin unter anderem die Ver- schärfung des Konkurrenzkampfes durch ein überreichliches Angebot an Oel, die ge- stiegenen Bohrkosten und die unvollkom- mene Ausnutzung der Tanker-Kapazitäten. Guepin betonte, daß die Oelindustrie bis zum Jahre 1967 etwa 140 Md. Dollar inve- stieren werde, gegenüber nur 72 Md. Dollar in den vergangenen zehn Jahren. Die Oel- gesellschaften dürften sich bei ihren lang- kristigen Investitionen weder von vor- übergehenden Vorsorgungsschwierigkeiten abschrecken lassen noch von einem Rück- gang des Verbrauches, wie er gegenwärtig vielerorts zu verzeichnen Sei. Eine neue Raffinerie der Deutschen Shell AG wurde— wie dpa meldet— am 4. November in Hamburg-Harburg feierlich eröffnet. Mit einem Kostenaufwand von 235 Mill. DM wurde in zweijähriger Arbeit am Ufer der Süderelbe eine moderne Werk- anlage gebaut, die jährlich zwei Mill. t Roh- 61 destillieren kann. Die Gesamkfkapazität der Shell-Raffinerie Harburg erhöht sich damit auf drei Mill. t Rohöl im Jahr. Die Deutsche Shell-Ad habe sich bei hren Planungen von den Bedürfnissen des Marktes bestimmen lassen, erklärte Gene- raldirektor Hubert van Drimmelen. Nach seinen Angaben rechnet die westdeutsche Mineralöl- Industrie im Jahre 1961 mit einem Inlandsverbrauch von etwa 25 Mill. t, dar- unter etwa 12 Mill. t Heizöl. Im Sommer soll in Godorf bei Köln eine andere Raf- fmerie eröffnet werden, die mindestens 50 V. H. Heizöl mehr produzieren soll als die Harburger Anlage. Eine enge Zusammenarbeit von Bergbau und Mineralöl- Industrie forderte der Pr dent des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Fritz Berg, anläßlich der Einwei- hungsfeierlichkeiten. Beide irtschafts- Zweige müßten den Energiebedarf gemein- sam befriedigen und dürften sich nicht ge- genseitig ausspielen lassen. Es sei unsinnig, allein die Mineralöl wirtschaft zum Sünden- bock für die Krise im Kohlenbergbau stem- peln zu wollen. Die deutsche Wirtschaft brauche eine leistungsfähige und fortschritt- liche Mineral- Industrie, aber ebenso auch einen gesunden Kohlenbergbau. 81 Die Schweiz hat freie Bahn 2 Um GATT (VWD) Die Zollverhandlungen zwischen der Schweiz und den Vertragspartnern des allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) werden voraussichtlich noch im Laufe dieser Woche abgeschlossen. Damit ist für die Schweiz der Weg für eine„vorläufige Teil mitgliedschaft“ im GATT frei. Auf einer außherordentlichen GATT- Tagung am 6. November werden Vertreter der GATT- Mitgliedsstaaten ihre Haltung zu einer provisorischen Aufnahme der Schweiz erörtern. Nach dem Vertragsentwurf werden sich die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und den GATT- Partnern auf Grund der GATT-Regeln abwickeln. Allerdings sind einige Ausnahmebestimmungen vor- gesehen. So gilt 2. B. für die Schweiz nicht die GATT- Verpflichtung, Mitglied des Inter- nationalen Währungsfonds zu werden oder mit den GAT T- Vertragspartnern ein Son- derabkommen über die Konvertierbarkeit der Währungen zu schließen. Dagegen er- klärt sich die Schweiz bereit, in ihrer Wech- selkurspolitik keinerlei Maßnahmen zu er- greifen, die im Gegensatz zu den Zielen des GATT-Abkommens stehen, Ferner wird der Schweiz zugestanden, auch in Zukunft nicht mit den GAT F-Sat- zungen zu vereinbarende Maßnahmen auf dem Agrarsektor wie Importbeschränkungen Der DB- Vorstand gegen Preußag-Volks aktien Länder sollen Kapital (eg) Bedenken gegen eine Teilprivatisie- rung der Preusischen Bergwerks- und Hüt- ten AG(Preußag) haben am 3. November der Vorsitzende des Deutschen Gewerk- schaf tsbundes, Willi Richter, das DGB-Vor- standsmitglied Ludwig Rosenberg, der Vor- sitzende der Industriegewerkschaft Metall, Otto Brenner, der Vorsitzende der IG Berg- bau, Heinrich Gutermuth, und die Betriebs- räte der Preußag in einer Aussprache mit Bundesschatzministers Dr. Lindrath ange- meldet. Die Gewerkschaftsvertreter gaben zu, daß eine Kapitalaufstockung bei der Preuhag von 75 Mill. auf 105 Mill. DM be- triebs wirtschaftlich notwendig erscheint. Diese Kapitalaufstockung sollte aber nach ihrer Ansicht nicht durch die Ausgabe klein- gestückelter Aktien an Privatpersonen, son- dern gegebenenfalls durch die Uebernahme neuer Aktien durch die beteiligten Länder erfolgen. Dem Gewerkschaftsvorschlag zufolge hät- ten die Landesregierungen von Nieder- sachsen, Nordrhein- Westfalen, Hessen und Hamburg sich den Erwerb von 30 Mill. DM neuer Preußag-Aktien zu teilen,. Minister Lindrath will diese Anregung zwar prüfen, hält aber nach wie vor am Gedanken der Volksaktie fest. Offiziell wurde über die Zzweieinhalbstündige Unterredung lediglich mitgeteilt, sie sei in einer guten Atmosphäre erhöhung finanzieren verlaufen. Der Gedankenaustausch solle fortgesetzt werden. In Gewerkschaftskreisen macht man sich auch Gedanken darüber, wie sich der DGB verhalten soll, wenn sein Protest gegen die Teilprivatisierung der Preußag erfolglos bleibt. Wie verlautet, würden die Gewerk- schaftler in diesem Fall amregen, daß man nicht die Privatbanken, sondern ausschließ- lich die Sparkassen, Volksbanken und ge- Werkschaftsgebundenen Banken für Ge- mein wirtschaft mit dem Verkauf von Volks- aktien der Preußag beauftragt, denn nur chiese Institute hätten ständigen Kontakt zur Arbeitnehmerschaft, ohne deren Beteiligung mam von Volksaktien nicht sprechen könne. Ueber die Einzelheiten der Teilprivatisie- rung der Preußag ist in Regierungskreisen noch immer nicht das letzte Wort gesprochen worden. Insbesondere bleibt offen, ob und im welcher Form die Volksaktien mit einem Sozialrabatt an Empfänger kleiner und mitt- lerer Einkommen vergeben werden sollen. Minister Lindrath will sich jedoch dafür ein- setzen, daß 26 Mill. DM kleingestückelter Aktien auf dem Freien Markt veräußert, die restlichen vier Mill. DM dagegen für die Belegschaften der Preußag-Betriebe zu be- sonders günstigen Bedingungen reserviert Werden. — und Belastung mit zusätzlichen Tollsstzg durchzuführen, da die Schweizer Regi verfassungsmäßig gebunden ist, auf land wirtschaftliche Eigenproduktion Rilch sicht zu nehmen. Daneben kann die Schwel Weiterhin den Export bestimmter Agrarpr dukte subventionieren und Importbeschrat kungen für die private Einfuhr von bb. stimmten Pkw- und Lkw- Arten vornehmen K URZ NACHRICHTEN 109 Kartellverträge angemeldet (dpa) Bis zum 31. Oktober sind 109 Karte) verträge angemeldet worden, teilte der Prag dent des Bundeskartellamtes. Dr. Günther, be einer Besprechung in der Industrie- und Han- delskammer Frankfurt mit. Darunter befah den sich 29 sogenannte übergeleitete Kartell die schon nach den alliierten Bestimmunge wirksam waren. Holland erleichtert Kapitalausfuhr (VD) Die Niederländische Zentralbank ne. jetzt die Möglichkeiten für den Effekten. une Kapitaltransfer nach dem Ausland auf De. viseninländer aller Staaten ausgedehnt, d. zum Transferbereich des Gulden gehören. Biz her bestand diese Möglichkeit nur für im EU. Raum ansässige Personen. Aktienkurse erhöht— Rendite gesunken (VD) Im Oktober haben nach Feststella Zen der Dresdner Bank 23 Aktiengesellschaftg Dividendenvorschläge bekanntgegeben, Unten denen sich auch bereits 5 Dividenden-. klärungen für in 1958 endende Geschäftsjahr befinden. In 9 Fällen waren die Abschluss wieder dividendenlos, in 7 Fällen wurde dig Vorjahrsdividende beibehalten und in 6 Fal. len erhöht, während nur eine Gesellscha eine Dividendenkürzung ankündigte. Dig durchschnittliche Dividende aller Börsen. werte blieb im Oktober mit 9,23 v. H. unver andert. Das Kursniveau erhöhte nochmals Kräftg um 19 Punkte(im Vormonat um 20 Punkte auf 276, so daß die rechnerische Aktien. rendite weiter von 3,59 v. H. auf 3,34 v. H. Zh rückging. Die Durchschnittsrendite lag Mitt 1957 bei 5 V. H. Zwei Mill. Concentra-Anteile verkauft (VWD) Wie der Deutsche Investment-Trus Gesellschaft für Wertpapieranlagen mb lf, Frankfurt/ M., bekannt gibt, wurde am 4. No. vember der zweimillionste Concentra-Antel verkauft. Der Fonds für Standardaktien Con- centra— Treuhänderin und Depotbank ist die Dresdner Bank— wurde im März 1956 eröff. net. Der Concentra-Ausgabepreis stieg von 102 DM im März 1956 auf 146 DM Ende Of. tober dieses Jahres. Damit hat das Concentrs- Fonds- Vermögen rd. 290 Mill. DM erreicht. Englands Kampf gegen Arbeitslosigkeit (AP) In der Wirtschaftsdebatte des brit. schen Unterhauses kündigte Arbeitsministe Macleod am 3. November ein staatliches In. Vestitionsprogramm in Höhe bis zu 150 Mil. Pfund Sterling(etwa 1,76 Md. DM) zur A. kurbelung der britischen Wirtschaft an. Haupt ziel des Programmes ist es, der steigenden Ar. beitslosigkeit in Großbritannien Einhalt 2 gebieten. Wie Macleod mitteilte, hat sich d Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer in Oktober auf 514 000 erhöht. — ter en Verkäufe 5 sowie rheumatischen Beschwerden ist Togal das Mittel der Wahl. Es wirkt rasci schmerz- stillend, normalisiert den Harnsäurestoffwechsel und bewirkt die Ausscheidung schädlicher Krankheitsstoffe, Togal ist gut verträglich und verdient auch Ihr Vertrauen. DM 1.40 und 3.50. Zur Einreibung das ausgezeichnete Togal-Liniment. Nlie u. neue eigen e Gtaltchen u. Cellos Meisterbogen sowie Schülerinstrumente in großer Auswahl. Sämtl. Zubehör.— Fachmännische Reparaturen. Reinhold Geipel, Geigenbaumeister, Mhm., N 7, 2 0 Schrank-Nähmaschinen bewährte Fabrikate, Rundschiff ab 295,.—; Zick-Zack ab 595,.—(Teilz.) Reis, Kä.-Süd, Dürkheimer Str. 52. Rundschiff- Schranke Nähmaschine 51325. bc Nonghhe je Breite Straße u. 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Iseltige aiserrinß n Seite Nr. 255 Mittwoch, 5. November 1958 * Sozialbeirat umfrisieren Harmonie mit Mathematik (eg) Sachverständige der CDU/ CSU-Bun- destagsfraktion sind der Ueberzeugung, daß der Sozialbeirat, der nach dem Gesetz über die Rentenreform jährlich über die Möglich- keiten zur Anpassung der Renten an das ge- stiegene Lohn- und Gehaltniveau ein Gut- achten erstellen soll, in seiner alten Form nicht wieder ins Leben gerufen werden kann. Es habe sich gezeigt, so meinen diese Kreise, daß eine paritätische Beteiligung der Sozial- partner an diesem Beirat keinen Erfolg ver- spricht, nachdem der alte Beirat das erste Gutachten wegen unüberbrückbarer Mei- nungsverschiedenheiten nicht fertigstellen konnte und sich aus diesem Grunde aufge- löst hat. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Ruf(EBlingen) ist jedoch der Meinung, daß der Gesetzgeber auf wissenschaftliche Gut- achten bei seinen jährlichen Entscheidungen über die Rentenanpassung nicht verzichten kann. Er hat daher am 4. November vorge- schlagen, einen neuen Sozialbeirat zu bilden, in dem ausschließlich Versicherungsmathe- matiker vertreten sind, Versicherungsmathe- matiker des Bundesarbeitsministeriums, der Rentenversicherungsträger und der Gesell- schaft für Versicherungsmathematik sollten im Beirat gemeinsam um die theoretischen Erkenntnisse ringen, die zur Beurteilung der volks wirtschaftlichen und finanziellen Aus- Wirkungen von Rentenerhöhungen notwendig erscheinen. Auf diese Weise könne vielleicht auch der alte Streit zwischen den Versiche- rungsmathematikern des Bundesarbeitsmini- steriums und den privaten Versicherungsträ- gern über die Folgen der sogenannten Ren- tendynamik zwar nicht beigelegt, aber doch entschärft werden. Stahlvorräte belasten die Produktion (VWD) Die Stahlindustrie in der Bundes- republik hat in den letzten Monaten mit dem allgemeinen Wachstum der Wirtschaft micht Schritt halten können, erklärt das Deutsche Industrieinstitut. Die in den Zeiten des chronischen Stahl- mangels der letzten Jahre angelegten Lager des Stahlhandels und der Stahlgroßverbrau- cher haben zusammen mit einer gewissen Stagnation der Ausfuhr und gleichzeitigem Importdruck Erzeugung und Beschäftigungs- lage in der Stahlindustrie ungünstig beein- Flubt. Während der Stahlverbrauch in der Bundesrepublik nach den Daten der amt- lichen Industrieberichterstattung seit Mitte 1957 praktisch auf gleicher Höhe geblieben sel, Iasse sich innerhalb der Stahlproduktion ein Schrumpfungsprozeß feststellen, der in keinem Verhältnis zur Entwicklung im Stahl- verbrauch stehe. Dieses Auseinanderklaffen zwischen Verbrauch und Erzeugung sei nur verständlich, wenn man bedenke, daß die Metallverarbeitung zum Teil vom Lager arbeite. Die Stahlverbraucher hätten früher MORGEN mit sehr langen Lieferfristen rechnen mils- ischer Textil- Einkaufsverbände GmbH, sen und deshalb beachtliche Vorräte ange- Stuttgart, gegründet worden. Zum Ge- legt. Da sie jetzt gewissermaßen auf Abruf das benötigte Material von den Stahlwerken geliefert bekommen, sei die recht kostspie- lige Lagerhaltung nicht mehr im bisherigen Umfang erforderlich. Die Entlassungen in der Eisen- und Stahl- industrie bewegen sich trotz der ungünstigen Entwicklung in einem sehr begrenzten Rah- men, erklärt das Deutsche Industrieinstitut Weiter. Sie hätten seit Anfang 1958 mit rund 6500 Personen noch nicht zwei v. H. der Ge- samtbelegschaft 352 858 Beschäftigte) aus- gemacht. Die Auftragseingänge der deutschen Walzstahlwerke sind im September weiter zurückgegangen und liegen nur noch knapp üer einer Mill. t gegenüber noch 1,2 Mill. t im Juli und mehr als 1,3 Mill. t vor einem Jahr. Da gleichzeitig die Lieferungen im September um fast 300 000 t höher waren und einige Stornierungen erfolgten, belief sich der Auftragsbestand Ende September auf nur noch 3,32 Mill. t. Bei den Kapazitä- ten der deutschen Walzwerke könnten diese Aufträge nach Ansicht von Fachkreisen sicherlich in zwei Monaten abgewickelt wer- den, während die Auftragsbestände vor ein bis zwei Jahren bei damals etwas geringeren Kapazitäten eine Beschäftigung bis zu etwe 5 Monaten sicherstellten. Ohne Zusammenschlüsse schäftsführer der Gesellschaft wurde Direk- tor Koch von der Sütex, Stuttgart, bestellt. Den der EZ-Textil angeschlossenen Ein- kaufsverbänden, deren Mitglieder ausge- sprochen mittelständischen Charakter ha- ben, gehören 3600 Textil- Einzelhandels- firmen(rund 4000 Geschäfte) mit einem Detallumsatz von rund 1,25 Md. DM an. Die Gesellschaft habe rein wirtschaftliche Ziel- setzungen, erklärte Direktor Koch in Köln vor der Presse. Man wolle der Industrie durch den Zusammenschluß die Aufträge konzentriert zukommen lassen, um an- dererseits die gleichen Vergünstigungen zu erhalten wie die großen Betriebsformen. Effektenbörse Frankfurt a. M., Abwegige Sondersteuer für den Straßenbau (VWD) Der Plan von Bundesfinanzmini- ster Etzel, die Mineralölsteuer zu erhöhen und die hieraus gewonnenen Mittel einer strengen Zweckbestimmung für den Stra- Benausbau zu unterwerfen, wird von der Mineralölindustrie scharf zurückgewiesen und als abwegig abgelehnt. Es könne nicht Aufgabe eines Wirtschafts- zweiges sein, so wird von Vertretern der Branche in Hamburg betont, Pflichten zu übernehmen und zu regeln, die eindeutig Sache des Staates seien. Im übrigen würde es sich bei einer Verwirklichung dieser Ge- danken zweifellos um einen eindeutigen Bank für Arbeit und Wirtschaft 4G Filiale Mannheim 4. November 1958 Zusammenfassung.(VWD) An den westdeutschen Aktienmärkten stieß die anhaltend rege Nach- frage seitens des In- und Auslandes wieder auf enge und vielfach leere Märkte, so daß es bei all- gemein fester Tendenz häufig zu neuen sprunghaften Kurssteigerungen kam. Erst gegen Börsen- schluß war auf Gewinnmitnahmen eine leichte schiedentlich wurden etwas niedrigere Kurse gegenüber der Eröffnung notiert. Auflockerung der Märkte zu verzeichnen, und ver- Im Vordergrund der Aufwärtsbewegung standen erneut sogenannte Aüfstockungsaktien und 18 Farbennachfolgege- sellschaften sowie führende Elektropapiere, die bei recht lebhafter Umsatztätigkeit Kursgewinne bis zu 10 Punkten verzeichneten. am Montanmarkt dagegen hielten sich die Kursbesserungen in engeren Grenzen. Lediglich Gutehoffnungshütte, Handels Union und Hüttenwerke Siegerland ver- zeichneten überdurchschnittliche Gewinne. Daimler fanden auf Vortagsbasis mit 1030 Aufnahme. Von Spezialpapiere Kaufhauswerte und Vereinigte Glanzstoff stärker beachtet. Banken überwiegend weiter anziehend. Börsenschluß gegenüber der Eröffnung wesentlich ruhiger und nicht immer voll behauptet. Bevorzugte Werte müßten auf Gewinnmitnahmen gegenüber der Eröffnung mehrere Punkte hergeben. Am Rentenmarkt ergaben sich nur geringfügige Kursabweichungen nach bei- den Seiten. Aktien 3.11. Aktlen 3. 11. 4. 11. Aktien 3. 11. 4. 11. Verstoß gegen die marktwirtschaftlichen Prinzipien handeln,. Abgesehen davon wür- den die Pläne Etzels, die eine Erhöhung der Mineralölsteuer für Dieselkraftstoff um fünf Ppf und für Benzin um einen Dpf je Liter vorsehen, unrealistisch auch insofern sein, als mit ihnen die Rentabilitätslage der Mine- ralölindustrie in einem völlig falschen Licht erscheint. Der Industriezweig könne keines- falls daran denken, eine Benzinsteuererhö- hung um einen Ppf aus der eigenen Gewinn- spanne zu decken Heikle Versorgungslage bei den Mühlen (VWD) Die Mühlenwirtschaft der Bun- desrepublik klagt in diesem Herbst über eine ausgesprochen knappe Versorgungs- decke. Dies wird vor allem auf die gegen- über dem Vorjahr geringere deutsche Ge- treideernte zurückgeführt, die durch nicht- ausreichende Ablieferungen in der Versor- gungsbilanz einen Fehlbetrag in Höhe von 155 000 t zur Folge gehabt hat. Diese auf Angaben des Bundesernährungs ministeriums beruhende Zahl wird aber von Mühlen fachleuten als viel zu niedrig angesehen. Insbesondere sei die Versorgung kleinerer Binnenmühlen, die weitgehend auf Inlands- getreide angewiesen seien, empfindlich ge- stört. Zur Verbesserung der Versorgungslage hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Han- delsmühlen dem Bundesernährungsministe- rium die Herabsetzung der Pflichtvermah- 1 e b s fähiger Bergbau jun. 8 11 0 l i Kein! 185 5 8 5 Al 279%[Mannesmann 182 184% Bergb. Neue Hoffg. 180 180 5 7„ 1 i e (y wp) Für eine Zusammenlegung kleine- aderwerke.. 4 100, esc:, 4 Sets nun:„ aaf 61 v. k. kestgesetet Worden war rer Bergbaugesellschaften zu großen lebens- 1„ 94% 7 5 1 285 2 F 8 8 e, fähigen Unternehmungen und für eine Ko- Mn 34⁰ Rheinstagl!l! 260 20 eh. Hoesch AG: ordinierung der Energiepolitik setzte sich der EAD)... 4% 1s Rn%% 51 IBoeschw erke 138¼ 199½ Marktberichte Leiter der Sozialakad je des Landes Nord- Bemberg 4 44½ 147 Salzdetfurth 2094 30³ er der Sozlalakademie des es Nord- Berger Tiefbau 206 280 5 1 l 1 f Schering 489%[ 305 vom 4. November rhein- Westfalen in Dortmund, Universitäts- BBW. 10 410 Schlossquellbrau. 25 eh. Klöckner w.: professor Dr. Dr. Hans Bayer, am 4. No- Buderus— Zchubert& Salzer 355 z. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 14 8 0 en Chem. Albert 250 202 Schwartz Storch. 400 T 400 öckner- Werke. 157½(WD) Bei mittlerer Anfuhr guter Absatz. Sa- pernder del der Frögmune des neuem Stucklen- Font! Gurmt 27 4% Senind. Wolff 12 125 eisen Humb D. 100, 4, late, Rosenkohl, auen 8. lle, gefragt. 1 jahres der Sozlalakademie ein. Einer der 85 85 8 87 11 5 g Klöckner-Bergb., 14s 14% 805 1 5 o 1 1 r ine Daimler-Benz. 1050 1050 Siemens 330 339 Stahlw. Südwestf. 58 600 Kernobst gesteigerter Absatz, besonders bei ein- Hauptmängel der Wirtschaftspolitik im Degussa. 4% 420 Sinner. 4202 270 5 5 0 wanckfreier Lagerware. Es erzielten: Blumenkohl Rahmen des Ruhrkchlenbergbaues sei ge- demag 313 324½ Südzucker 385 5 8 6090; Karotten 10—11; Kartoffeln 8,509; Kohl- wesen, daß es nicht in ausreſchendem Maße 85 1„0 257. 515 5 4— 1 eh. Ver. Stahlw.:. e 8—10; Lauch 19-20; Petersilie Bd. 8-9; 5 N 1 74 Linoleum 482 487 er. Stahlwerke 1.7„e Stück 10—14; Rettiche Bd. 1416; Rosen- gelungen sei, optimale Unternehmensgrößen Pt. Steinzeug 274 278½¼[Wintershall 345 350 Ot. Edelstaniwerk 300 30⁰ kohl 4045; Rotkohl 10-12; Rote Beete 1011; zu bilden. 3 1„430 5 Zeig- kon 95 318 9 N 5 145 Sellerie mit Laub St. 18-25; Sellerie Gewichts- . 5 4 44. aum-Werger 449 Zellstoff Waldhof 151½, enunion. ware 20-25; Endiviensal t—22; Ohne Zusammenlegung könne die Ratio- Fi. Lieht& Kraft 220 3„% gelsen erg 48% 149“ zeputzt 100110; dto. 9 18 5 i nalisierung und die Senkung der Kosten im Hnzinger Union 3? 30 Banken Bochum. Verein. 17% 1% grün 89; Kopfsalat Stück A 2820; B 1620; dt. Bergbau keine entsprechenden Fortschritte Gebr. Fahr. 150% 150 ¼ 3. 291 297„5. 17 42¹ Bolländische Steige 7,508; Schnittlauch Bd. 1011; eStü iqu. 3 5 N 55 t 15—16;. f 5—243 5 machen. Auch heute bestünden noch 10 zum 10 nr gen.) du 5 CCCVFJJVV%%%%%é ͤ c Teil kleine Bergbaugesellschaften. Eine Zu- f 55 5 3 Commerzbank) 6% 6% Phönſx Rheinrohr 190 193 apfel A 1 4050;& 3036; Aepfel A 2026; B 10 sammenlegung auf weniger als die Hälfte Casella 412 55 Cemchrerft g Huüttenw, Slegerl. 5% 3 pls 18; Bananen Kiste 11—12; Tarelbirnen A T 38 sei bereits im Jahre 1945 geplant gewesen, Farbent. Bayer 318 324½ e 2 5 e 5 2⁰⁰ 5 bis 50; 4. 2030; B 12—18; Kastanien 24—30; Quit- 5 5 75 0 5 0 74* W 5 24: 7 1 Die Zusammenlegungen 115 Ruhrbergbau Feldmühie 690 600 ee eee 1 4 5 eee e 185% 187% ten 20 265 Weintrauben 1 8460; e 100 seien nicht nur Voraussetzungen eines ent- elt dt cuil. 329 303 Dresdner Banz) 8½ Erin-Bergbau„ i N i 5 j 3⁵ 305 1 15 5 2 5 5 Sprechenden technischen Fortschrittes, son- Srlfzuer Kayser 18 13s Steraner Benbag 78 Handschuhtheimer Obst. und Gemise Sroßmärk dern auch einer Erweiterung der Finenzkraft Grün& Bilfinger 297 12 3 5 1 3 Investmentfonds(WD) Anfuhr und Absatz normal. Es erziel- und einer sleichstarken Stenlung des Berg- flelß. Senn. 4 40 bel, 4p-Bane% 3 aditonaos.. 9720 108.80 bi% r baus gegenüber der Mineralölindustrie. Hoschster Farben 22 3 8 75 Ben 17 87 151716 bis 32: Goldparmänen a M23: B Ig; Ribson Holzmann 410 415 Montan-Nachf.: n 4158,80 160,70 bie L234 Adder 3 Wm Boskocp A 1317; B 10 f 5 1 Klein, schanzl. u B. 500 50⁰ ü 8 1 182,80 180,20 bis 12; Landsberger Renette 19-16 Sroncels 812 Mitte nstande Komtenttatton n n r eee,, e eee e e eee e eee, 1 1 Eahme ger 0. 5 nve 107,701—16; 8 1 nter r 9—12; 2 weeks Textileinkaufs Lanz 9% s Stahiw. Bochum is 47 fel lectr(Doll) 1 f Birnen A 12-23; B E-IIi Gräzin Von Paris 1014. (VWD) Von zwölf Textil-Einkaufsver- Linde's His 410 4⁰9 eh. GR: Uni fonds 67,70 609,— Madame Verte 1110; Alexander Eukas 1125; bänden, darunter zwei ausländischen, ist Ludw. Walzmünle“—Hüttenw. Oberh.. 200 200/. 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Ge- plant ist ein Kampf am 15. Dezember im Palais des Sports in Paris, wobei der Sieger der Begegnung Drille— Clottey(Ghana) in erster Linie als Gegner in Frage kommt. Gleichzeitig wird auch die Möglichkeit einer Begegnung mit dem Italiener Garbelli in Mailand diskutiert. Auf den dritten Kampf mit Scholz hofft Humez im Februar 1959. Drakonische Strafen im Süden Für die Fußball-Sünder im Süden wird es immer ungemütlicher. In der letzten Spruchkammersitzung der süddeutschen Ver- tragsspielerklassen wurden die vom Platz verwiesenen Spieler mit Strafen belegt, die deutlich einen neuen, härteren Kurs erken- nen lassen. Folgende Strafen wurden ver- hängt: Heinrich Beyerlein(Jahn Regensburg) wegen Tätlichkeit drei Monate Sperre, Gottlieb Göller(SV Wiesbaden) wegen rohen Spiels drei Monate, Gottfried Grün Hanau 93) wegen Tätlichkeit zwei Monate, und Günter Baumann(ASV Cham) wegen Tät- lichkeit zwei Monate Sperre Außerdem wurde der 1. FC Nürnberg wegen Belästigung des Schiedsrichters an- läßlich des Punktespiels gegen Eintracht Frankfurt am 5. 10. 58 mit einer Geldstrafe in Höhe von 300 Mark belegt. 1. Pokalsonntag: 28. Dezember Der Spielausschuß des Süddeutschen FuB- ballverbandesa hat in Nürnberg die Ter- mine für den süddeutschen Fußballpokal festgelegt. Danach stehen sich am 28. De- zember, dem ersten Pokalsonntag, Vertreter der ersten Liga Süd, der zweiten Liga und die Amateurvertreter der Landesverbände gegenüber. Die folgenden Runden werden am 8. Februar, 29./30. März(Nachholspiele), 12. April, 17. Mai, 31. Mai und 14. Juni End- spiel) ausgetragen. Als Rückrundenbeginn der ersten Liga Süd und zweiten Liga ist der 11. Januar 1959 festgelegt worden. Die erste Liga Süd wird am 10. Mar 1959 ihre Punktespiele beenden. Für die Amateurmeister der einzelnen Lan- desverbände beginnen die Spiele um den Aufstieg in die zweite Liga Süd am 26. April 1959. Rückrundenstart am 7. Dezember Der Beginn der Rückrunde der nord- badischen ersten Amateurliga ist vom Spiel- ausschuß auf den 7. Dezember festgelegt worden. An diesem Tag beginnen gleich- zeitig die fünf Staffeln der 2. Amateurliga Nordbadens mit ihren Rückrundenspielén. Am 30. November stehen sich die noch im Pokal verbliebenen 220 Mannschaften in der zweiten Runde um den badischen Fußball- pokal 1959 gegenüber. Die Vorrunde wird bei den meisten Klassen der zweiten Amateurliga bereits am 16. November, bei der ersten Amateurliga am 23. Nowember abgeschlossen:: Lehmann für TSG spielberechtigt Der vor kurzem zur TSG 1862 Weinheim als Spielertrainer übergewechselte Halb- stürmer der Sd Leutershausen, Achim Leh- mann, ist nun für Freundschaftsspiele seines neuen Vereins spielberechtigt geworden. Mit Herbert Hoffmann, der aus beruflichen Gründen nach Leverkusen zieht und für Bayer 04 Leverkusen spielen will, hat die Sg Leutershausen einen weiteren Stamm- spieler ihrer süddeutschen Meistermann- schaft verloren. Schützen starteten neue Runde An den Punktekämpfen der Sportschüt- zen im Unterkreis Mannheim beteiligen sich in diesem Jahre zwei Mannschaften Sandhofens. Die erste Garnitur schoß in der ersten Runde gegen Sandhofen II mit 1068 die höchste Ringzahl heraus. Sie stellte außerdem mit Bittner(140 Ringe) auch den tagesbesten Schützen. Ergebnisse: Sandho- fen I— Sandhofen II 1068:1026; Rheinau gegen Seckenheim 1034:967; 09 Mannheim gegen Neckarau 1030:1055. Der SC Neckarstadt feiert In aller Stille hat der Sportelub Neckar- stadt seine Platzanlage bei der Kali- Chemie weiter ausgebaut. In einer kleinen Feier sollen nun am Samstag, 16 Uhr, die Wasch-, Umkleide- und Aufenthaltsräume ihrer Be- stimmung übergeben werden.— Am Sonn- tagvormittag tragen die Meistermannschaf- ten von 1951/52 um 10.30 Uhr ein Spiel aus. Mit von der Partie sind bekannte Spieler wie Schmelzinger, Molsenter, Ziegler und Anklam. Nach zehn Spieltagen in den vier Oberligen: Luck west mit den schußgewaltigsten Angtittsreiken Von 1031 Spielern waren nur 332 immer dabei/ Mittelstürmer-Posten bereitete meistes Kopfzerbrechen Nach den ersten zehn Meisterschaftsspieltagen in den vier deutschen Fußball- Oberligen sind verschiedene Zahlen recht interessant. Insgesamt wurden 1186 Tore erzielt, wobei der Südwesten mit 321 die meisten, der Westen mit 266 die wenigsten schoß. Der Süden brachte es dank seiner reichen Trefferausbeute am letzten Sonntag (42 bedeuten Rekord) auf 313, der Norden auf 286 Tore. Die Statistik der Tore kann man noch weiterführen. Von den 64 Erstligisten blieben nach dem ersten Meister- schaftsdrittel elf übrig, die in jedem Spiel zu einem Torerfolg kamen: Im Norden HSv, Concordia, Kiel, im Süden 1. FC Nürnberg, Bayern München, Fürth, im Westen Fortuna Düsseldorf und Bochum, im Südwesten FK Pirmasens, Neunkirchen und Phönix Ludwigshafen. Den Rekord der m falia Herne und Kickers Offenbach, die zuließen. Fünfmal hielt VfR Frankenthal Hannover 96 schoß in sechs Spielen kei- nen einzigen Treffer! In fünf Kämpfen blieben FSV Frankfurt, Worms, Hildesheim und St. Pauli ohne Torerfolg. Im Westen hält der 1. FC Köln— vier torlose Spiele— diesen negativen Rekord. Wertet man die ersten und zweiten Halb- zeiten getrennt, erlebt man manche Ueber- raschung: Der Karlsruher SC ließ in zehn Spielen vor der Pause nur drei Gegentore zu— in den zweiten 45 Minuten jedoch 20 Auch Fortuna Düsseldorf erwies sich als „Schnellstarter“: In der ersten Halbzeit schoß die Elf 19 Tore, in der zweiten aber nur noch neun, wobei die Fortunastürmer in den letzten fünf Spielen nach der Pause überhaupt keine Treffer mehr erzielten. Sehr konditionsstark war dagegen Meide- rich. Von den 18 Toren des SpV fielen allein 14 nach der Pause. Der SV Waldhof schoß nur zwei Treffer in deri ersten 45 Minuten, Aber zwölf im zweiten Abschnitt. Der 1. FC Kaiserslautern kam bisher noch immer auf den ersten Treffer durch einen Mittelstürmer! Bayern München und 1. FC Saarbrücken schossen die meisten Tore(37)— FSV Frankfurt die wenigsten (7). Kickers Offenbach ließ nur fünf Ge- gentore zu— Viktoria Köln dagegen 39. 1031 Spieler wurden von den 64 Erstligi- sten zu den Punktekämpfen herangezogen. Das ist ein„Schnitt“ von mehr als 16 Akteu- ren je Verein, zugleich die höchste Zahl, die in den Nachkriegsjahren nach dem ersten Drittel einer Meisterschaft eingesetzt wurde, mit den wenigsten Spielern(13) kamen Westfalia Herne, Hamburger SV, Borussia Neunkirchen und Ulm 46 aus, die meisten benötigten STV Horst, Duisburger SV, FSV Frankfurt und Schalke 04, nämlich 19. Nur 332 nahmen an sämtlichen Punktespielen teil. Nur einer beim Meister Schalke(Man- Morgen abend eisten Treffen ohne Gegentor halten West- in sechs von zehn Begegnungen kein Tor ein„zu Null“. fred Kreuz), die meisten beim HSV und Bo- russia Neunkirchen(neun). Die größten Sorgen machen sich die Klubs um die Mittelstürmer Auf keinem Posten wurde so viel experimentiert. Nur sieben Teams traten immer mit dem gleichen Mit- telstürmer an: Neunkirchen Emser), Speyer (Bast), VfR Mannheim(Meyer), UIm Ruoff), Bremerhaven(Galle), HSV(Uwe Seeler) und Düsseldorf(Janssen). Die übrigen 57 Erst- ligisten versuchten es mit 189 Sturmführern, setzten demgegenüber aber nur 88 Torhüter ein. Der HSV spielte achtmal hintereinander in der gleichen Besetzung. Neunkirchen kam als einziger Verein mit drei Läufern und fünf Stürmern aus. Das Gegenstück dazu ist der FSV Frankfurt mit sieben Verteidigern, acht Läufern und 13 Stürmern! Auch Schul-Eislauf unter Aufsicht Bibi Torrianis Die Vereinbarung zwischen dem ERC Mannheim und der Stadtverwaltung, wo- nach das Eisstadion vormittags für den Eis- lauf von Schulklassen zur Verfügung steht, erfuhr eine erfreuliche Erweiterung: Eis- hockeytrainer Bibi Torriani hat sich bereit- erklärt, die Lehrer nicht nur bei der Beauf- sichtigung zu unterstützen, sondern den Schulkindern auch das Schlittschuhlaufen beizubringen.— Die Zeiten für den Schul- Eislauf: Täglich außer an Sonn- und Feier- tagen von 10 bis 12.30 Uhr. Orsini und Nisos ab 1960 in Erlenhof Das Gestüt Erlenhof wird den Derby- sieger des Vorjahres Orsini. und Nisos, der 1957 u. a. das Gladiatoren-Rennen gewann und sich in dieser Saison als überlegener Sieger in Oslo auszeichnete., in ihrem Hei- matgestüt als Beschäler aufstellen. Die bei- den Ticino-Hengste bleiben jedoch im nächsten Jahre noch im Dortmunder Renn- stall und werden ihre Decktätigkeit erst 1960 aufnehmen. Siebzehn Spieler nominiert: Werbergers Nufgebol gegen Grterreich Aus der„Pariser Mannschaft“ fehlen nur Bauer und Cieslarezyk Bundestrainer Sepp Herberger hat seine erste Wahl für das 15. Fußball-Länderspiel gegen Oesterreich am 19. November(Buß- und Bettag) im Olympia- Stadion Berlin ge- troftken. Das Aufgebot umfaßt 17 Spieler. Gegenüber dem Treffen gegen Frankreich (2:2 am 26. Oktober in Paris) fehlen der da- mals in letzter Stunde als Ersatz eingesprun- gene Verteidiger Hans Bauer Bayern Mün- chen) und— wie nach seinem schwachen Spiel nicht überrascht— Hans Cieslarczyk (Borussia Dortmund). Von den Ersatzspie- lern, die in Paris dabei waren, fänd Kördei (Schalke 04) keine Berücksichtigung, da sein Verein am 18. November das Rückspiel der europäischen Pokalrunde der Landesmeister gegen Wolverhampton Wanderers bestreitet. gegen Cortina: Letzie. Probega kopp des fl NC Höhepunkte dürften die Duelle zwischen Guttowski und Tucci werden Der Mannheimer ERC hat den Ehrgeiz, die Scharte der mäßigen Vorstellungen beim Industriepokal Wieder auszuwetzen, wenn er morgen abend im Eisstadion den letzten „Probegalopp“ auf eigenem Eis vor Beginn der Punktespiele absolviert. Gegner ist eine Mannschaft, deren Kampfkraft mit der eines SC Zürich zumindest gleichzusetzen ist: Der SGcC Cortina d'Ampezzo, ein Club, mit dem Mannbeim seit Jahren schon eine enge Freundschaft verbindet. Schon vor den Olympischen Spielen kreuzte man mehrmals im Jahr in Privat- oder Pokalspielen die Schläger, im Sommer 1957 war der MERC als deutscher Vertreter beim Coppa Bonacossa- Turnier dabei. — Bei aller Freundschaft kennen beide Teams indes auf dem Eis kein Pardon. Er- bitterter Kampf,„gewürzt“ mit Duellen zwi- schen Guttowski und Tucci, gab bisher allen Begegnungen das Gepräge. Nicht weniger heiß wird es auch am Donnerstag hergehen, denn der MERC hat einiges gutzumachen. Cortina stützt sich auch in diesem Jahre auf seine Italo-Kanadier Parisi(Tor), Tucci (Verteidigung) und Trasher, der den ersten Sturm führt. Weitere Klasseleute wie Da Rhin, Oberhammer oder Benedetti erlauben es der Mannschaft jedoch, ihr Spiel nicht auf einen„Star“ zu zuschneiden. Für die MERC- Spieler kann es nur ein Rezept geben, wenn diese Aufgabe gelöst werden soll: Von der ersten Minute an nicht nur zu kämpfen, son- dern auch mannschaftsdienlich zu spielen! Championat für H. Bollow Der Kampf um das Championat der Be- rufsreiter im Galopprennsport ist trotz der noch ausstehenden neun Renntage bereits jetzt entschieden. Bei den Flachjockeis ge- hört der Pitel dem Vorjahrsmeister Hein Bolloh, der bei 66 Siegen mit ünerxeich⸗ bütem Vorsprung vor Haus Hiller(45) und 42) klar an der Spitze liegt. Auch bei den Hindernisreitern ist das Championat wie im Vorjahre Herbert Cohn nicht zu nehmen, der die Tabelle mit 32 Siegen weit vor J. Rech(19), G. Broda(14) und Manfred Wort- mann(12) anführt. Bei den Trainern jedoch ist die Situation noch offen, da dem„Ta- pellenführer“ Sven von Mitzlaff(49 Siege) Willi Schütz mit 47 Erfolgen dicht auf den Fersen folgt. Werner Gabmann sowie Oscar Langner(je Das deutsche Aufgebot: Tor: Tilkowski (Westfalia Herne), Sawitzki(VfB Stuttgart), Herkenrath(Rot-Weiß Essen). Verteidigung: Stollenwerk, Schnellinger (beide 1. FC Köln), Zastrau Rot-Weiß Essen). Läuferreihe: Schmidt Borussia Dort- mund), Eckel(I. FC Kaiserslautern), Erhardt (Spygg Fürth), Szymaniax(Wuppertaler SV), Benthaus(Westfalia Herne). Angriff: Rahn Rot-Weiß Essen), Haller (BC Augsburg), Seeler Hamburger SV), Gei- ger(UfB Stuttgart), Schäfer(1. FC Köln), Fäder(HHertha-BSC Berlin). Juskowiak fehlt auch diesmal im Auf- gebot. Der Düsseldorfer hat seit seinem un- glücklichen Spiel gegen Schweden im Rah- men der Fußball-Weltmeisterschaft nicht mehr zur alten Form zurückgefunden. For- tuna Düsseldorf ersetzte ihn in Sodingen durch den Nachwuchsspieler Vigna. Karl- Heinz Schnellinger, beim 1. FC Köln neben Stollenwerk Verteidiger, könnte für den Düsseldorfer auf die Dauer zu einem ernst- haften Rivalen auf den Verteidigerposten in der Nationalmannschaft werden, Die Beru- kung von Schäfer deutet, bei dem Fehlen Gieslarezyk, die Besetzung der Angriffsreihe An. g 55 Tilkowski, Geiger, Haller, der sich gegen- wärtig in Düsseldorf einer Spezialbehand- lung bei DFB-Masseur Erich Deuser unter- zieht, Eckel, Sawitzki und Benthaus stehen am 16. November noch in Punkte- bzw. Po- kalspielen ihrer Vereine, so daß Herberger abwarten muß, wie die Lage drei Tage vor dem Berliner Spiel ist, zumal auch das Städtespiel Hamburg-Berlin(Seeler, Fäder) ausgetragen wird. 1.2.0: DER MORGEN,-F Nr. Platzverein engen e 5 1 Gastverein a b 0 1 J Fort. Düsseldorf 1 21/0 2 10 22/2 20 RW Essen 1 1 1 0 1 1 2 il. Bochum 0 1 0/1 1 00 2 1/2 2 2 Bor. Dortmund 1 1 1 0 1 1 31. FC Köln 2 20/ 1 0 2211/12 2 Alem. Aachen 1 1 1 1 1 1 4 Preuß. Iünster 2 1 1/1 I[00 2/112 Horst Emscher 1 1 1 1 11 5 Vikt. Aschaffenb. 2 0 0/ 2 0 2 11/0 1 1 Kick. Offenbach 2 0 2 0 2 2 6 Bayern München 1 0 1/1 0 10 11% 0 spves Fürth 1 0 1 0 1 1 7 BO Augsburg 0 2 0/2 2 2 1 0 2% 2 2 0 schwenifurt 05 0 1 0 1 0 1 Ten. Bor. Berlin 2 1 0/1 2 12 0 1/1 1 0 Hertha Zehlend. 1 2 11 2 2 9 Bor. Neunkirch. 2 1 1/ 1 2 01 11/ 1 2 2 1. Fo Saarbrück. 10 11 0 0 10 Mainz 05 121/22 2111/1221 Fk Pirmasens 2 1 0 2 2 1 11 vfv Hildesheim 2 1 0/2 2 2111/0 1 1 werder Bremen 2 0 2 2 2 2 12 VII. Wolfsburg I 1 2/ 2 0 21 11/ 2 2 2 Etr. Braunschw. 1 2 0 1 0 2 a) Tip nach der MM- Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim c) Reportertip Badens Schwimmer-Auswahl Für den Rückkampf beim deutschen Mann- schaftsmeister Bremer SC 85 am Wochenende in der Hansestadt hat Schwimmwart Josef Bauer(Mannheim) die Herrenmannschaft des Badischen Schwimmverbandes endgültig aufgestellt. Im 22 köpflgen Aufgebot kür die sechs Schwimm- und zwei Sprungkonkur- renzen stellt der KSN 99 Karlsruhe mit Bo- dinger, Sutter, Peukert, Braun, Katzorke und Franken den stärksten Teil. Außerdem star- ten: Fellmer, Wild, Engelmann und Kunkel (alle I. BSC Pforzheim), Machill, Scheufler und Obermaier(alle SV Mannheim), Vulpes, Link und Zippelius(alle KTV 46 Karlsruhe), Michelfelder und Miersch(Nikar Heidelberg), Müller und Friedrich(TSV 46 Mannheim), Bauder W Mannheim) und Hünerfauth FSSV Karlsruhe). Bis auf die beruflich un- abkömmlichen Brustschwimmer Giera(KSN 99) und Dollinger(1. BSC Pforzheim) ist das Badens augenblicklich stärkstes Aufgebot, dem es nach Kampf gelingen sollte, den Karlsruher Vorkampfsieg vom November 1957 zu wiederholen. Ohne Wertung findet außerdem noch ein Wasserballspiel statt, zu dem die Sieben des BSV aus den obigen Schwimmern zusammengestellt wird. Mit Schaukämpfen„Bubis“ Bei der dritten Karlsruher Berufsboxer- veranstaltung am Samstag in der Schwarz- Wwaldhalle trifft der Mannheimer Uli Ritter im Haupfkampf nun doch auf den belgischen Ranglistenboxer de Bolster. Für Ritter, der von seinen seit dem 2. Jun 1957 ausgetra- genen 16 Profi-Kämpfen 14 gewonnen hat und nur zweimal als Besiegter aus dem Ring kletterte, wird die Auseinandersetzung mit dem starken Belgier recht schwierig werden. In einem zweiten Schwergewichtskampf stehen sich der jetzt in Stuttgart lebende Pfälzer Karl Mildenberger und der Frei- burger Huber gegenüber. Der 21 Jahre alte Mildenberger feierte am 15. Oktober auf dem Stuttgarter Killesberg mit einem Blitz-K o. in der 1. Runde im Profilager eindrucks- Vollen Einstand. Auch gegen Huber, der zu- letzt zweimal den Wiener Bauer nach Punk- ten besiegte, sollte sich der junge Pfälzer sicher durchsetzen. Die Attraktion des Karlsruher Kampf- abend dürfte aber das Erscheinen von Europameister Bubi Scholz sein, der sich in zwei Schaukämpfen über jeweils drei Run- den gegen Berliner Gegner den Karlsruher Boxsportfreunden vorstellen wird. In Rahmenkämpfen treffen im Welter⸗ gewicht der Konstanzer Karl Wagner und der Belgier Franz Nevens, der Frankfurter Herbert Schilling und der Belgier Aime Mathyis, sowie im Halbschwergewicht der frühere deutsche Mittelgewichtsmeister der Amateure, Ernie Melchior Freising) und der Koblenzer Harnack aufeinander. Harnack steht in Karlsruhe zum ersten Male als Profi im Ring. Endspiel-Sieg über Stipek Freundorfer IT-Meister von Oesterreich Der deutsche Tischtennismeister Konny Freundorfer erzielte bei den Internationalen Meisterschaften von Oesterreich in Wien einen seiner bedeutendsten Erfolge. Im End- Spiel vor 3000 Zuschauern in der neuerbau- ten Sporthalle der österreichischen Haupt- stadt holte sich der Münchener durch einen 22:20, 21:11, 12:21, 18:21, 21:16-Erfolg über den tschechoslowakischen Weltklassespieler Stipek den internationalen Titel von Oester- reich. Freundorfer befand sich in hervor- ragender Form. Das Finale war eines der besten Spiele, das Wien in den letzten Jah- ren erlebte. Auch im Mixed erreichte Freun- dorfer mit der Frankfurterin Hanne Schlaf das Endspiel, das jedoch gegen die Kombina- tion Simon Wegrath(Holland/ Oesterreich) etwas unglücklich mit 10:21, 21:16, 12:21, 21:8, 20:22 verlorenging. Der letzte Satz verlief dramatisch, denn die Deutschen machten aus einem 2:10-Rückstand einen 19:17-Vor- sprung, unterlagen dann aber doch noch mit Besmanoff wieder Amerikaner Seit dem 22. Oktober dieses Jahres besitz, der frühere Berliner Schwergewichtler Wil- liam Besmanoff wieder die amerikanische Staatsangehörigkeit. Damit dürfte endgültig feststehen, daß Besmanoff nicht die Absicht hat, wieder nach Deutschland zurückzukeh⸗ ren, nachdem er diese Möglichkeit in ver- schiedenen Briefen einräumte,. Auch für deutsche Ranglisten, in denen der bisher staatenlose Besmanoff oft noch geführt wurde, fällt er nunmehr endgültig aus. Nächster Gegner für Besmanoff dürfte am 17. November im New Lorker Madison Square Garden der schlagstarke Amerikaner Mike de John werden. Beilagen hinweis 5 Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staat⸗ lichen Zahlenlotto bei. Bis 26 22,50 DM für hren alten Elelctro- ASierer Barthaate wachsen in winzigen Vertiefungen. 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Wer aber von Bruck ner spricht, muß ja Wohl vor allem auch von der achten Sinfonie sprechen, dem gigan- tischsten der Giganten, dem erxratischsten der Blöcke, dieser Summe alles dessen, was Bruckner zuvor sich von der Seele gerungen hatte, in einem Erlebnis- und Gestaltungs- prozeg, der einmalig in der Musikgeschichte ist. Was er erträumt, was er erstrebt, hier ward's Vollendung. Mag auch manches — damals wie heute— ungefügig scheinen und von allzu langem Atem, er konnt's nicht anders schreiben, er wollte es auch nicht (wie es die gequälten Umarbeitungen und Kürzungen nach Wunsch wohlmeinender Freunde eindringlich beweisen). Es ist sein Werk, nehmt es hin oder verweigert euch ihm; wie es sein ureigenes Bekenntnis ist, geschaffen in einer Inbrunst des Verlangens ohnegleichen, so fordert es Bekenntnis bei jeder Begegnung mit ihm. Nur wer sich identifiziert, dem wird das Geheimnis offen- bar, der Atem des Schöpferischen, die Be- gnadung durch den Genius. Vor fünf Jahren hatte Herbert Albert diesem Werke das Violinkonzert von Men- delssohn-Bartholdy vorangestellt. Jetzt, im II. Mannheimer Akademiekonzert dieser Sai- son verzichtete er weise auf jede weitere Zu- tat. Zwar blieben dadurch einige Stühle im Musensaal unbesetzt, doch muß das wohl ein- mal in Kauf genommen werden. Dieses Werk stellt höchste Anforderungen an die Musiker, an den Dirigenten und an das publikum, soweit es bereit ist, sich, im schon zitierten Sinne, zu identifizieren, Es ist genug damit für einen ganzen Abend Zumal bei einer so hochexpressiven Deu- tung! Herbert Albert spannt den Bogen sei- ner Interpretation weit aus, er stößt bis zu den zußersten Bereichen vor, um die Mu- da Wüst f Die Bühnen- und Filmschuuspielerin Ida Wüst ist am Dienstag im Alter von 74 Jahren in einer Westberliner Klinik gestorben. Die Schauspielerin Ratte Anfang Oktober in Köln einen Schlaganfall erlitten und war vor weni- gen Tagen nach Berlin gebracht worden, wo ihr Zustand von dem sie behandelnden Arat bereits als sehr ernst bezeichnet wurde. Der Tod der Kunstlerin wurde durch eine schwere Lungenentzündung verursacht. sik des Titanen zum tönenden Gleichnis wer- den zu lassen. Was einst die Zeitgenossen Bruckners erschreckte, wird hier deutlich: die gewaltigen Ausmaße des Werks, die ge- ballte Kraft, die kühn aufgetürmte Architek- tur, die Aussagemächtigkeit. Albert ver- zichtet auf jegliche Glättung, jede Milde- rung, er lotet alle Tiefen aus, fügt Stein auf Stein zu einem monumentalen Bauwerk, zu einer Kathedrale der Musik, die in ihrer äußeren Gestalt gen Himmel strebt, im Inneren erfüllt ist von einer mittelalter- lichen Mystik, von der Demut des Gläubigen, vom unwandelbaren Vertrauen zum Vater aller Dinge. Dem Verstand allein erschließt sich diese Aura nie, der bloße Perfektionis- mus geht am Wesentlichen vorbei. Wer's nicht erfühlt, wird's nicht erraten. Albert hat es erfühlt und hat es gestaltet in rest- loser Hingabe. Es gibt in dieser eineinhalb- stündigen Aufführung nicht eine Stelle, hin- ter der er nicht mit seiner ganzen Persön- lichkeit steht. Sie ist so sehr sein Zeugnis, wie das Werk das Zeugnis seines Schöpfers ist. Eine Bruckner-Interpretation aus einem Guß. Nur mit einem gewissen Widerstreben wird man von den Einzelheiten sprechen können. Von der hohen Kunst der Aus- drucksphrasierung in allen Teilen des Orche- sters, in der Plastizität der Holzbläser, in der Intensität und spielerischen Gelöstheit der Streicher, in der erzenen Tönung der Blechblasinstrumente. Vom zauberhaften, Wie aus Urnebeln aufsteigenden Pianissimo. Vom weichen Ansatz der Themen und ihrer Verknüpfung. Von der Dichte der scharf kontrastierten Klangbilder. Von der über- schauenden Ruhe des seiner handwerklichen Mittel sicheren Baumeisters. Ein einziger Einwand bleibt: Albert entfaltet zu früh ein äduherstes Klangvolumen, erreicht schon im vierundzwanzigsten Takt des ersten Satzes jenes dreifache Forte, das ich mir erst für die letzten dreizehn Takte der ganzen Par- titur(wenn in überwältigender Kontrapunk- tik alle vier Hauptthemen der Sinfonie noch einmal zugleich erklingen) wünschen würde. Er nimmt sich damit eine Steigerungsmög- lichkeit und überfordert wohl auch mit der grellen Schärfe des Blechs die akustischen Gegebenheiten des Raums. Da wäre eine gewisse Reduzierung am Platze gewesen, die Sleichwohl der so großartig erkannten und geformten inneren Größe des Werkes keinen Abbruch getan hätte. Das Publikum dankte mit offenkundiger Herzlichkeit sowohl Herbert Albert, der wie- der einmal bewiesen hat, daß er einer der berufenen Bruckner-Interpreten unseres Musiklebens ist, als auch dem National- theater-Orchester, dessen künstlerische Lei- stung auch an diesem Abend nicht hoch ge- nug zu rühmen ist. Bit re Vollendeter Film worde vollendetes Theqter Uraufföhröng der Bühnenfassung von Jean Paul Sartres„Das Spiel ist aus“ in Münster „Les jeux sont faits.. faites vos jeux Wieviel Hoffnung schimmert auf zwischen diesen beiden Sätzen: Das Spiel ist aus— und nun beginnt euer Spiel. Der Anfang ist möglich, immer wieder. So gibt es auch die Chance des Gewinns, immer wieder. Jean Paul Sartre griff Feststellung und Aufforderung der Croupiers nicht auf, um Zu leichtfertigen Einsatz zu ermuntern. Ihm ging es in seinem unvergeßlichen Film um das„Spiel“ des Lebens. Die schöne, reiche Eve und der Arbeiterrevolutionär Pierre erfahren nach dem Tod— beide starben zur gleichen Minute durch Gewalt—, daß sie im Leben füreinander bestimmt waren, sich durch einen„Irrtum des Schicksals“ aber nicht begegneten. Sie können„reklamieren“ und nach„& 140“ für 24 Stunden ins Leben zurückkehren: gelingt es ihnen, sich be- dingungslos zu vertrauen und zu lieben, dürfen sie das„Spiel“ eines ganzen langen Lebens von vorn beginnen. Gelingt ihnen das nicht, müssen sie endgültig sterben: „Das Spiel ist— dann— aus“. Es muß also nicht aus sein. Eve und Pierre bestehen die Probe nicht. Doch ein anderes junges Paar erhält die gleiche Chance.„Les jeux sont faits— faites vos jeux!“ ec I Der großen Zahl mit Erfolg verfilmter Theaterstücke steht nur eine geringe von Drehbüchern gegenüber, die auf überzeu- gende Weise zu Bühnen werken umgearbeitet wurden. Wer Sartres Fälm„Das Spiel ist aus“— sein versöhnlichstes, liebenswürdig- stes Werk—(Regie: Delannoy) gesehen oder auch nur das Filmszenarium(erschienen in der rororo-Taschenbuch-Reihe) gelesen hat, hielt eine Wesen und Gehalt dieses Films nicht verfälschende Umwandlung in ein Theaterstück für ausgeschlossen. Denn„Das Spiel ist aus“ erlangte seine Vollkommen- heit weitgehend durch Einsatz spezifisch filmischer Kunstmittel. Bewegte Bilder, Kultur-Chronik Der Generalintendant des Deutschen Schau- spielhauses in Hamburg, Gustaf Gründgens, flog am Montag nach Rio de Janeiro, um sich in Brasilien von einer Augenkrankheit zu er- holen. Nach seiner Rückkehr plant Gründgens im Januar die Inszenierung von Grabbes„Don Juan und Faust“ am Deutschen Schauspielhaus. Der Spielplan des Theaters mußte wegen sei- ner Rrankheit seit einigen Wochen geändert werden. Zur Wahl eines Nachfolgers für den Inten- danten des Münchener Theaters am Gärtner- platz, Willy Duvoisin, will das bayerische Kul- tusministerium in der laufenden Spielzeit Gastregisseure an die Staatsoperette einladen. Um den Posten des Ulmer Intendanten, der nach dem Tode von Peter Wackernagel ver- walste, haben sich bisher 38 Bewerber ge- meldet. Der Gemeinderat will die Entscheidung 55 die Neubesetzung noch vor Weihnachten allen. 3400 Iäthographien von Honors Daumier kür einen Schätzpreis von 12 000 Mark stehen im Mittelpunkt einer Versteigerung von Dr. Ernst Hauswedell am 29. November in Ham- burg. Das umfangreiche Angebot enthält Gra- Phikblätter, Handzeichnungen, Gemälde und Plastiken des 16. und 20. Jahrhunderts. Unter den alten Graphiken sind seltene Blätter von Hans Baldung Grien, Callot, Cranach, Dürer, van Dyck, Ostade und Rembrandt. Der Rowohlt verlag, Hamburg, legt drei neue ro- ro-ro- Taschenbücher vor: den Band Unter dem Milchwald“ von Dylan Thomas, in dem außer dem bekannten Theaterstück auch Erzählungen und Lyrik enthalten sind.„Der Gott des Fleisches“, einen Roman von Jules Romains, und Graham Greenes Roman„Der stille Amerikaner“. In der Reihe von Rowohlts Monographien sind Gustave Flaubert(darge- stellt von Jean de La Varende) und Franz Schubert(dargestellt von Marcel Schneider), in der Reihe der Klassiker Giacomo Casanovas „Memoiren“ und in der Deutschen Enzyklo- pädie ein Bändchen von René König„Grund- kormen der Gesellschaft: Die Gemeinde“ neu herausgekommen. Die Studiobühne der Universität Erlangen nimmt vom 13. bis zum 20. November auf Ein- zadung des Nationalen Türkischen Studenten- verbandes an einem Internationalen Studenten- theater-Festspiel in Istanbul teil. Sie gastiert mit der Komödie„Bürger Schippel“ von Carl Sternheim. Auch die Studiobühne der Freien Universität Berlin wird sich an dem Festspiel beteiligen. 5 Marianne Langenchl(Sopran) singt beglei- tet von Liselotte Heldmann auf Einladung der Jedok am Mittwoch, 5. November, 20 Uhr, im studio Heckel(Feudenheim, Am Bogen o) Lie- ler von Hugo Wolf, Hans Pfitzner, Wilhelm Fehres, Max Reger und Johannes Brahms. Solisten der Wiener Staatsoper, der Deut- chen Oper am Rhein, der Bayerischen Staats- ber München und der Bayreuther Festspiele werden am Donnerstag, 6. November, im Mannheimer Musensaal ein Programm mit Arien, Duetten, Ensemble-Sätzen, Liedern und Gesängen aus Opern und Operetten darbieten. „Das Buch in der Geschichte Mannheims“ Drucker und Verleger aus drei Jahrhunderten) ist der Titel eines Vortrags, den Dr. Ludwig W. Böhm, der Direktor des Reiß-Museums Mannheim, am Donnerstag, 6. November, 20 Uhr, vor der Gesellschaft der Freunde Mann- heims und der ehemaligen Kurpfalz im Vor- tragssaal des Reiß-Museums hält. Das erste Musica-Viva-Konzert in Heidel- berg bringt am Donnerstag, 6. November, 20 Uhr, im Saal der Sendestelle Heidelberg des Süddeutschen Rundfunks Werke von Heimo Erbse, Edgar Varese, Argyris Kounadis, Dieter Schönbach, Rudolf Kelterborn, Jacques Ibert und Claude Debussy. Es spielt die Musica- Viva-Gruppe Detmold. Im Rahmen der Veranstaltungen der Mann- heimer Musikhochschule findet am Freitag, 7. November, 20 Uhr, in der Kunsthalle eine „Kammermusik auf alten Instrumenten“ mit Werken von Bach, Telemann, Rameau und Loeillet statt. Mitwirkende sind Leni Neuen- Schwander(Sopran), Dr. Ludwig Behr(Viola da gamba), Kurt Flattschacher(alte sechs- saitige Viola) und Martin Schulze(Cembalo). bewegend in ihrem tiefen Sinn, leuchteten das Leben und das Reich der Toten aus: Trickaufnahmen machten sichtbar, was der Mensch, ahnend, vermutend, sich vom Jen- seits vorstellen mag. Wie sollte zum Beispiel auf der Bühne das Problem technisch gelöst werden, dag die Toten für die Lebenden unsichtbar ständig zwischen ihmen sind, sich jedoch gegenseitig durchaus sehen und hören? Würde das auf der Bühne nicht ein miß verständliches Durcheinander geben? Wie sollten die soeben Verstorbenen auf- stehen und sofort als Tote in ihrer bis- herigen Umwelt weitengehen? Tote, die kei- nen Schatten mehr werfen und kein Spiegel- bild mehr haben? * Theo van Alst und Günther Flecken- stein— Dramaturg der eine, Oberspielleiter des Schauspiels der andere an den Städtischen Blhnen Münster— haben es gewagt... und haben gewonnen: ihre jetzt in Münster unter Fleckensteins beispielhaft exakter, geschick- ter, sinnfälliger Regie uraufgeführte Büh- menfassung des Sartre-Filmszenariums„Das Spiel ist aus“ vermittelt alles Wesentliche des Films und wird doch der Bühne gerecht. Eine schöne neue Aufgabe für Regisseur, Bühnenbildner und Darsteller. Die Dialoge wurden durchweg wörtlich Von Sartre hernommen. Die Senenführuang lieb im großen gamen gleich. Nur wenige der vielen filmischen Einstellungen wurden geschickt zusammengezogen oder durch ein Kleines hinzugefügtes Wort verbunden. Pantomimisch lösten die Bearbeiter das Auf- stehen soeben Verstorbener: während etwa die Angehörigen Eves so tun, als ob sie den am Boden liegenden Leichnam aufhöben, betteten, bedeckten und beweinten, erhebt sich Eve selbst umd geht um die Lebenden herum, spricht zu ihnen, bleibt jedoch un- beachtet, da die Lebenden sie— wandelnd und sprechend— nicht wahrnehmen. Nichts bleibt unklar, auch nicht für Zuschauer, die Film und Filmbuch nicht kennen. Die Be- anbeiter haben Vorzügliches geleistet. * Die Aufführung— mit einer zwingenden Bühnenmusik von Heinz Sosnitza— voll- endete, was der Text schon gut gemacht hatte. Bühnenbildner Carl Wilhelm Vogel baute zwei überdimensionale, beiderseitig verwendbare Stellwände, die, rasch ver- schoben und häufig mit Projektionen belebt, den Raum grundlegend verwandelten. Un- gemein sorgfältige Lichtregie tat das Ihre: schnell und lautlos wechselten die Schau- Plätze, fast ohne Umbauten. Nur notwendige Versatzstücke kamen hinzu oder wurden fortgenommen. In 14 Stunden rollte, ohne Pause, das Spiel zügig wie ein Film ab und war doch lebendiges, ungewöhnlich fes- selndes Theater. Günther Ziessler als Pierre setzte über- zeugende schauspielerische Mittel ein: männlich, scheu, stolz, ernst. Ilselore Mehnes Eve hätte ein wenig eleganter in Erschei- nung und Bewegung sein können. Das große Ensembleaufgebot zeigte sich sehr bemüht. Es gab langen, verdienten Beifall. Sonja Luyken Orabschriftf eines intellektuellen Halbstarken Deutsche Erstaufführung von John Osbornes„Epitaph för George Dillon“ in Stuttgart Als sich John Osbornes mausgraues Schauspiel„Blick zurück im Zorn“ als Gold- kasan für die Abendkassen entpuppte, blick- ten die Dramaturgen auf des unverdrossen verdrossenen Autors Schaffen zurück und kramten den Vorläufer des Bestsellers, das Schauspiel„Epitaph für George Dillon“ aus seiner Schublade, das Osborne mit einem Blick in den Spiegel zusammen mit Antho- ny Creighton geschrieben hatte. Mit Recht, wie die deutsche Erstaufführung in Stuttgart jetzt zeigte. Obwohl dieser George Dillon, ein intellektueller Halbstarker, der Gift, Galle und Theaterstücke produziert und dessen Gerede ständig mit den Füßen stampft, einer der widerwärtigsten Helden ist, die je eine Bühne betreten haben. Der egozentrische Schnorrer wird von einer bür- gerlichen Familie, die sich geistig von Schlittschuh-Revuen im Fernsehen und Rock'n Roll-Platten ernährt, liebevoll auf- genommen. Dillon, ein in der modischen literarischen Küche auf großer Flamme sauer gekochter Junge, verführt aus lauter Ueberdrugß die Tochter, fängt zähneknir- schend ein Verhältnis mit der Tante an, be- schimpft seine kleinbürgerlichen Wohltäter und ärgert sich schließlich eine Schwindsucht an den Hals. Zuletzt steigt er ganz groß ins Unterhaltungsgeschäft ein und schreibt Schnulzen, spricht seine eigene Grabschrift und tanzt mit der Pflegemami zum Donner- Wetter nochmal Walzer— geschieht euch gerade recht, ihr dreckigen Bourgeois! Fort- setzung folgt im„Blick zurück im Zorn“! Aber wenn man den Geifer abwischt, den dieser George Dillon produziert: welch dichte Atmosphäre; welch prächtige Rollen; welch präziser Dialog; wie viel psycholo- gische Spannung: welch raffinierte Beherr- schung des Handwerks! Dieser Osborne steckt alle Becketts und Jonescos und vor allem ihre tiefenblödelnden Nachahmer in die Tasche. Im dem famosen Jugendstilinterieur von Gerd Richter brachte Regisseur Werner Düggelin eine starkfarbige, präzise, trefflich nuencierte Aufführung, die an der bürger- lichen Gesellschaft manches Humorige ließ, auf die Bühne. Mila Kopp war die schuß lige Glucke, Edith Heerdegen hafte als adrette und gescheite Tante tragische Züge und Werner Bruhns spielte den selbst beim Küssen zähneknirschenden George. Des Publikum bedachte das faffiniert gekonnte Stück und die gute Aufführung mit starkem Applaus. Hans Baer auch in Spezialgrößen, Vertrauen Sie unserer Sroßaus wahl in 28 Damengrößen. Unser qusgefeiltes Größen- system macht es jeder Dame möglich, den passenden Mantel, der sie vorteilhaff kleidet, zu finden. Hier ein Damen-Wollmonte!l mit Persioner- Schalkragen in der vorteilhaffen einreihigen Form. Quclität und Verarbeitung sind etwas D 158, Besonderes. 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November 1958 verschied nach kurzer schwe- rer Krankheit mein herzensguter Mann, lieber Papa, Schwiegervater, Sohn, Bruder, Schwager und Opa, Herr Ludwig Ganzmann im Alter von 56 Jahren. Mannheim, den 5. November 1958 Riedfeldstr. 33, Uhlandstr. 37a In tiefem Leid: Bertl Ganzmann geb. Jordis Manfred Ganzmann und Frau Ellen geb. Schnelle Albert Ganzmann, Vater Peter Walter und Frau Marta geb. Ganzmann Enkel Klaus und alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, den 6. November 1958, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Gott der Allmächtige hat unser aller Sonnenschein Michael im Alter von 7 Monaten wieder in die Schar seiner Engel aufgenommen. Ludwigshafen a. Rh., den 4. November 1958 Arndtstraße 35 In tlefer Trauer: Heinz Rohr und Frau Gerda geb. Friedrich und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, den 6. November 1938, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Mein lieber Vater, unser Sohn, mein guter Bruder, unser Heinz Hübner int im Alter von 32 Jahren unerwartet von uns gegangen. Mh m. Waldhof, Hessische Straße 32 In stiller Trauer: Familie Emil Hübner Helga Hübner, Tochter Frau Gertrud Walz Wwe., geb. Hübner Helmut und Walter Walz, Neffen Anna Ritter, Braut 13.30 Uhr, Beerdigung: Donnerstag, den 6. November 1958, Friedhof Käfertal. Am 3. November 1958 entschlief unsere liebe unvergessene Tochter, Fräulein Liselotte Irschlinger im Alter von 34 Jahren, nach langem schwerem Leiden, das sie tapfer und mit großer Geduld ertrug. Mhäm- Gartenstadt, Waldfrieden 35 Saarbrücken II, Ziegelstraße 22 In tlefer Trauer: Selma Haupert verw. Irschlinger, geb. Zacher Klaus Haupert Elisabeth Hamm geb. Zacher a und alle Angehörigen Beisetzung: Donnerstag, den 6. November 1938, 14.30 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. den 5. November 1938 Viel zu früm ist mein lleber Mann, mein guter Vater, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Leopold Falk nach kurzer schwerer Krankheit in die Ewigkeit abgerufen worden. Mannheim, den 3. November 1958 Jungbuschstrage 25 In tiefer Trauer: Frau Else Falk Wwe. und Siegfried nebst Anverwandten Beerdigung: Mittwoch, den 3. November 1938, 9.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. 0 auch bei anderen Alltagsbeschwerden von Kopf, Nach schwerer Krankheit verstarb unsere liebe Tochter, gute Schwester, Schwägerin, Tante u. Nichte, Fräulein Käthe Höll im Alter von 35 Jahren. Mhm.-Feudenheim, den 3. November 1958 Wallstadter Straße 57 In tiefer Trauer: Familie Albert Höll und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 3. November 1988, 14 Uhr, im Friedhof Feudenheim. . Gott dem Allmächtigen hat es gefallen am 4. November 1938 meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater und Schwieger- vater, Herrn Ottmar Edinger Maschinenschlosser nach kurzer Krankheit, im Alter von 49 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mhm.- Neckarau, den 53. November 1938 Hangstraße 4 In tiefer Trauer: Susanna Edinger geb. Senger Helga Edinger Familie Heckmann Familie Altenbach und alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, 6. Nov., 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau. Für die wohltuenden Beweise liebevoller Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres eben Entschlafenen, Herrn Georg Gräf sagen wir innigsten Dank. Ebenso herzlichen Dank all denen, die dem verstorbenen die letzte Ehre grwiesen. Mannheim, den 5. November 1939 Lindenhofstraße 76 Im Namen der Angehörligen: Dora Gräf geb. Ellwanger Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 5. November 1958 Hauptfriedhof Zeit Falk, Leopold, Jungbuschstraße 2 9.30 Schmitt, Emilie, Seckenheimer Landstraße 190 10.00 Bettschen, Josef, Schwetzinger Straße 92 10.30 Niebel, Albert, Lange Rötterstraße 7 11.30 Decker, Elise, Seckenheimer Straße 110 3 00 Müller, Gisela Ludwig-Jolly- Straße 66. 134.20 Krematorium. Bleck, Emil, Thorwiesenstraße 4 13.00 Bitz, FEHillpp, Bellstrass. r Friedhof Käfertal Spreng, Hermine, Insterburger wWeg z 13.00 Friedhof Neckarau Wernz, Emma, Niederfeld, Weg I, Nr, 5 13.30 Weber Johann, Blumenstraße 14 4400 Friedhof Sandhofen Buck, Else, Bibliser Stragße 9 14.00 Friedhof Feudenheim: Höll, Katharina, Fe, Wallstadter Straße 357: 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Freie Berufe 5 Unterrieckt 5 5 5 PF LEG 2 1 1 E 0 11 0 55 Nachhilfeunterricht erteilt Primaner M. Rau, Mönchwörthstr. 64, Tel. 443644 Telefon 5 07 96. 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Verleihung des Preises; telegraphische Annahme durch den Dichter; begeisterte Zustimmung im Westen; erste mürrische Kommentare von jenseits des Vorhangs; die Moskauer Litera- turzeitung bezeichnet die Verleihung als einen„feindseligen politischen Akt gegen den Sowietstaat“; die„Prawda“ nennt „Doktor Schiwago“ reaktionären Journalis- mus niedrigsten Grades:„Vor Vergnügen Kkichernd stellt die sowjetfeindliche Presse den Roman als das beste Werk des Jahres heraus“; der Generalsekretär der sowieti- schen Jugendorganisation bezeichnet Paster- nak als„räudiges Schaf“,„Verräter“ und „Schwein“; Pasternak lehnt den Preis tele- Sraphisch ab und erklärt, dieser Entschluß Seil aus freiem Willen erfolgt; Pasternaks Haus bei Moskau wird unter polizeiliche Be- Wachung gestellt Die Situation spiegelt die ganze Tragik des west-östlichen Konflikts. Selbst in Be- reichen, die für unser westliches Empfinden ganz und gar abseits der Politik liegen, fällt der Eiserne Vorhang ganz nach dem Be- lieben des Kreml. War es eine Taktlosig- keit der schwedischen Akademie, dem rus- sischen Dichter den Preis zuzuerkennen? War tes eine Wertung mit bewußt politischem Beigeschmack? Wird sie zur Gefährdung von Leib und Leben für den Ausgezeich- neten? Pasternak nahm den Preis zunächst mit einem Telegramm an, dessen Wortlaut über Alle Maßen ergreifend ist. Er drahtete an den ständigen Sekretär der schwedischen Akademie:„Ueber alle Maßen dankbar, ge- rührt, stolz, erstaunt, beschämt.“ Dieser Wortlaut mag ebenso russisch sein in seinem Verzicht auf jegliche Zurückhaltung, seinem Veberschwang, wie er jedenfalls völlig ver- schieden ist von der offiziösen Ausdrucks- Weise eines bewußten Sowjetmenschen. In dem zweiten Telegramm Pasternaks, wel- ches den Verzicht auf den Preis aussprach, kann man unschwer zwischen den Zeilen lesen: Im Hinblick auf den Sinn, der der Auszeichnung in der Gemeinschaft, zu der ich gehöre, gegeben worden ist, muß ich den Preis ablehnen.“ Wie wohlabgewogen sind diese Worte! 5 In der Fülle der Publikationen über das Trauerspiel fiel besonders ein Interview Werner Höfers mit dem sympathischen, ge- scheiten Kenner der heutigen Sowjetunion und persönlichen Freund Pasternaks, dem Rund funkkorrespondenten Gerd Ruge, im deutschen Fernsehen auf: Es stimmte nach- denklich, daß Ruge, noch ehe die amtliche Reaktion der Sowjetunion erkennbar War, sich mit größter Zurückhaltung, mit vor- sichtigster Delikatesse äußerte. Er ahnte, Was kam. Nun hat die schwedische Akademie den Boris Pasternak ausdrücklich um seiner literarischen Gesamtverdienste willen ge- SHpt. Aber es läßt sich eben nicht leugnen, Gag sein letztes Werk, der Roman„Doktor Schiwago“, vielleicht gegen den Willen des Dichters, bestimmt gegen den Willen des Amtlichen Sowjetrußland über einen kom- mumistischen Verleger in Italien auf den Buchmarkt des Westens geschmuggelt, den Anstoß zu der Auszeichnung des schon fast Vergessenen Dichters gegeben hat. Ob Paster- nak widerrief oder nicht, spielt keine Rolle Mehr. Auch Galileis Gesetze bleiben in alle Ewigkeit gültig trotz seines Widerrufs. Ob er nach Stockholm fahren wird oder nicht, ob er verfemt sein wird in seiner Heimat, Aus der er anscheinend um keinen Preis zu emigrieren gewillt ist, ob er verbannt Werden oder noch Schlimmeres mit ihm ge- schehen wird: Pasternak ist Nobelpreisträger der Literatur. Wir Deutsche sollten die Vor- gänge um Pasternak auch nur dann mit Empörung über Gedankenunfreiheit und Ter- ror der sowjetischen Machthaber quittieren, Wenn wir uns gleichzeitig mit Scham der Parallelen Vorgänge in unserem eigenen Vaterland vor zweiundzwanzig Jahren zu er- innern vermögen, als Hitler Carl von Ossietzky die Annahme des Friedensnobel- Preises verbot. Der schwerkranke Ossietzky Allerdings widersetzte sich den Drohungen und Lockungen der damaligen Machthaber, nahm den Preis an und blieb dabei. Daß die Nazis den vom Tode gezeichneten Mann um das Geld betrogen, steht auf einem anderen Blatt. Das„Corpus delicti“, Fischer in der Uebersetzung Reinhold von Walters erschienenen Roman„Doktor Schi- Wago, recht zu beurteilen, ist heute un- Sleich schwerer, als es vor wenigen Wochen gewesen wäre. Noch, als der Rummel um Pasternak nicht angebrochen war, zur Zeit des Erscheinens des Buchs in Italien, hat Pasternak selbst geäußert, daß er den Lärm bedauere, der um sein Buch gemacht werde. „Alle schreiben sie darüber. Aber was zitie- ren sie denn? Immer die gleiche Stelle, viel- leicht drei Seiten aus einem Buch von sie- benhundert Seiten!“ Man kann dem Buch nicht gerecht werden, ohne ein paar bio- graphische Worte über den Dichter zu ver- lieren. Pasternak wurde 1890 in Moskau ge- boren als Sohn eines jüdischen Malers und einer Planistin. Er studierte Musik, unter anderem bei dem grogen russischen Piani- sten und Komponisten Skriabin, dann in Moskau und Marburg Philologie und Philo- sophie. Eine Begegnung mit Rilke mag namentlich auf den Lyriker Pasternak von Einfluß gewesen sein. Er übersetzte Goethe, Schiller und Kleist(und Leute, die ihn in letzter Zeit noch in seiner Datscha in Pered- jelkino bei Moskau besuchten, rühmen sein auch in der Konversation zutage tretendes schönes Deutsch), aber auch Shakespeare, Verlaine und Gide. Wegen bürgerlich- subjektivistischer“ Auffassungen flel er in Ungnade bei den Sowjets, trat nach dem Tode Stalins schriftstellerisch wieder aktiver hervor, um bald darauf wieder totgeschwie- gen zu werden. Sein„Doktor Schiwago“ ist im Russischen nie erschienen. Pasternak hat gesagt, daß sein Buch keine Kritik am Sowjetsystem übe, er hat im leichen Atemzug gesagt, daß er kein Marxist sei. Diese beiden sich auf den ersten oberflächlichen Anschein widersprechenden Aeußerungen sind geradezu der Schlüssel zum rechten Verständnis des„Doktor Schi- Wago“. Seine Lektüre bestätigt diese Fest- stellung und, wenn man aus dem Roman den politischen Standort des Verfassers, den man wohl nur zu Teilen mit der Titelfigur iden- tiflzieren darf, herauslesen kann, so muß man sich vor allem von jedweder westlichen Betrachtungsweise frei machen: Pasternak- Schiwago ist vor allem Individualist, inner- lich so frei, so unberührt von allen Dogmen, wie alles Geschehen, alle Menschen seines chronologisch beiderseits der Oktoberrevolu- tion spielenden Buchs von der Revolution eigentlich unbeeinflügt sind. Aber auf der anderen Seite gibt es kein westliches„Ideen: gut“ in diesem Buch. Der„Doktor Schiwago“ ist einfach schlechthin ein russisches Buch, eine Fortsetzung der russischen Epikertradi- tion im Sinne Dostojewskys und Tolstois, nicht nur vom Handwerklichen her, sondern auch im ideellen Gehalt. In Abwandlung eines Stalin-Worts scheint es uns zwischen den Zeilen zu sagen:„Die Stalins kommen Und Aber mit solchen Feststellungen greift man schon voraus. Man soll den Mut haben, zu sagen, daß der„Doktor Schiwago“ kein leicht zu lesendes Buch ist. Er will erarbeitet sein, Das liegt vor allem daran, daß Paster- mak den Atem der Erzählung nicht durch- hält. Immer wieder ist der Handlungsablauf von Meditationen, von Bekenntnissen und lyrischer Abschweifung unterbrochen. Der Stil des Autors überläßt dem Leser ein großes Maß an gedanklicher Mitarbeit, auch an Phantasie, da er, um ein Beispiel zu nennen, sich nicht einmal bei Beschreibungen des Aeußeren seiner Personen aufhält. Der Schauplatz der Handlung ist fast das ganze Riesenreich Rußland, aber Pasternak engt es nach Belieben ein, denn seine Akteure treffen sich auch im unvorstellbaren Riesen- raum immer wieder, wie es die Handlung braucht: Das ist symbolisch; denn für den Dichter ist Mütterchen Rußland überall, Wo der unverwechselbare russische Mensch seinen Fug hinsetzt. Dieses Mütterchen Heimat, das dem Dichter ebenso die groge Liebe ist(wer das Buch gelesen hat, ver- steht die offensichtliche Weigerung Paster- naks, zu emigrieren) wie die dämonische Unbekannte, in der die Menschen unbeachtet sterben und aus der sie spurlos verschwin- den wie hier der Titelheld und seine Ge- liebte Lara, eine der rührendsten Frauen- gestalten der großen Literatur. Ist es überhaupt möglich, den Inhalt des Buchs kurz zu umreißen? Gegenüber einer solchen Absicht wird man um so mutloser, als der Roman, wie gesagt, keinen stetigen Handlungsfluß kennt. Es ist die Lebens- den soeben bei S. Der entpolitisierte Posternok Versuch einer Wördigung des mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Romans„Or. Schw ago! geschichte des Arztes Dr. Schiwago, Vom Jahre 1903 an verfolgen wir seinen Weg aus einem großbürgerlichen Haus im Zarenreich. Sein Schicksal wird jene Lara, der er in einem Lazarett im ersten Kriege begegnet. Ihr Mann taucht im Bürgerkrieg wieder auf als grauenverbreitender Politruk. Die Hand- lung löst sich auf in Dutzende großartiger Momentaufnahmen aus der Zeit der Revolu- tion, die den Arzt, nicht den Menschen Juri Schiwago den Roten zuführt. Als er ihnen den Rücken kehrt, findet er am Ural die Geliebte wieder, um sie schließlich ganz zu Verlieren. Nach Moskau zurückgekehrt, über- fällt Juri in der Trambahn ein fürchterlicher Herzkrampf, vergebens versucht er, das Fenster aufzureißen, und stirbt schließlich elendig neben den Geleisen, während der Passantenstrom gleichgültig über ihn hin- wegschreitet. 5 Aber es kommt in wenigen großen Büchern so wenig auf die Handlung an wie hier. Was bei Pasternak wiegt, sind einmal seine großartigen Schilderungen, die gerade zu hypnotisch komprimierten Bilder, welche er von entscheidenden Augenblicken des Menschenschicksals entwirft; zum anderen ist es der Atem der Freiheit, der aus dem Buch weht. Dies ist nicht so gemeint, als ob der Leser irgendwo eine Tendenz oder gar eine politische Anschauung fände. Es ist ganz einfach die unantastbare Freiheit der Kreatur, die vielgenannte„innere“ Freiheit, die sich aus den Meditationen, den Berichten des Boris Pasternak wie von Selbst erklärt. Es ist für uns Westliche schwer faßlich, wie sich ein Bürger des Sowjetstsates, der uns als ein Nerv und Stimme tötendes, entsetzliches Gefängnis er- scheint, diese Distanz gegenüber den Dingen zu bewahren weiß. So gesehen, löst der Roman alle Fragezeichen auf, die für uns hinter dem„Fall“ Pasternak stehen. Diese Distanz, welche nur die Weisheit, die Größe der Persönlichkeit einzugeben vermag, ist die Größe des Buchs und seines Autors. Das herzzerreißende Schicksal, Mensch zu sein, drängt für Pasternak und seinen Leser jedwede Ideologie, jede„Weltanschauung“ in den Bereich des Absurden. Wird man daher verstanden werden, wenn man die Literaturkritik und den Leser bittet, jegliche Betrachtung des„Doktor Schiwago“ zu„entpolitisieren“? Nichts kann der Würdigung des Buchs so schaden wie ein Rummel um die Begleitumstände seines Erscheinens. „Was die kleinlichen Geschäfte der Welt, die Umgestaltung des Erdballs etwa, anbe- langt, so müssen wir bedauern, daß sie nicht unsere Sache ist.“ Das sagt Lara, und der Autor spricht aus ihr. Diese Worte sollten Wir ganz bedenken. Und Lara nimmt Ab- schied von Juri:„Leb wohl, du mein Groger, du mein Stolz, mein Geliebter, leb wohl, du mein rasch hinfliegender Fluß!“ Solche Ab- schiedsworte sind nichts als eine schmerzens- volle Verbeugung vor dem Geschöpf, das Mensch heißt, und damit ein Kniefall vor dem Schöpfer. Es stimmt, was er sagt: Pasternak hat nicht gegen die sowjetische Ideologie geschrieben, aber er ist auch alles andere als ein Marxist. Eher ist sein Buch ein religiöses Buch. Vielleicht ist der Mensch Pasternak noch größer als der Dichter Pasternak. Des Nobel- preises würdig sind beide. Alhard von der Borch Mortimer und Anna Das Bayerische Staats- schauspiel eröffnete dlie Spielzeit 1958/59 mit Ber- tolt Brechts Schauspiel „Das Leben Eduards des Zweiten von England“ in einer Inszenierung von Hanskarl Zeiser.— Unser Bild zeigt eine Szene zwi- schen Gerd Brüdern(Mor- timer) und Ruth Haus- meister(Königin Anna). Foto: Felicitas Timpe —— Die Bollade vom armen König Eduard Das Mönchner Residenztheqter spielt ein frühes Stöck von Bertolt Brecht Mit Bert Brechts„Leben Eduards des Zweiten von England“ begann im Münchner Residenztheater die neue Spielzeit und damit Helmut Henrichs“ Intendantur. Von Aera zu sprechen, mag erst angehen, wenn eine Amtsperiode nach einer ge- wissen Zeit ihr eigenes Profil gewon- nen hat. Immerhin, der Auftakt mit dem jungen B. B. war kraftvoll und nicht ohne Versprechungen. An Hanskarl Zeisers In- Szenierung lag es nicht, wenn das Publi- kum nur auf mittlere Temperatur kam. Schuld war das Stück selbst mit seinen kurzen, hart hingesetzten Szenen, mit seiner expressionistisch gebosselten, stilisierten Sprache, die den Darstellern oft nicht ge- ringe Mühe machte. Die Historie von der unruhigen Regierung Eduards II. zu Anfang des 14. Jahrhunderts dach Marlowe kon- zipiert), sein elender Tod, Glück und Ende Seines Günstlings Gaveston, das Schicksal der Königin Anna und ihres Favoriten Morti- mer— alll dies entbehrt der Thesen, Lehren, Verfremdung und Provokation, die am klas- sischen Brecht zur Auseinandersetzung rei- zen. Was hinter diesem epischen Bilder- bogen steckt: die Idee von der ewigen Wie- derkehr des Gleichen, die Nichtsnutzigkeit der Welt und der Menschen, dargestellt an einer Modellsituation— es wird nicht trans- parent genug. Und Brechts technische Fines- Mönchener in Mannheim Ernst Graupner und ſrmo Hönerfauth im Kunstsalon Lore Dauer Als letzte Ausstellung dieses Jahres zeigt (bis zum 22. November) der Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer einige Arbeiten von zwei Münchener Künstlern: Spiegel und Hin- terglasbilder von Ernst Graupner und Oel- bilder und Aquarelle von Irma Hünerfauth. Der 1917 geborene Graupner liebt etwas kunstgewerblich verschnörkelte Spielchen, indem er Spiegel nach altväterischer Manier mit Bemaltem umgibt. Was er dazu malt, hat sich vom Primitivismus eines Zöllners Rous- seau anregen lassen, träufelt etwas Poetisches in Chagalls Manier darauf, und bisweilen sclleint sogar noch etwas von Bele Bachem Bhineinzugeraten. Das Chagalleske tritt bei „Schwebend vor Blau“ noch am positivsten hervor, und„Der Knoten schürzt sich“ hat als Opernparodie ein gewisses Maß an Witz. Irma Hünerfauth ist mit Arbeiten aus den Jahren 1956 und 1957 vertreten, die sie— ihren eigenen Worten zufolge— in München nicht mehr ausstellen könne, weil sie jetzt nur noch abstrakt malt. Eine etwas verwun- derliche Einstellung, da ja gemeinhin die Ausstellungsfähigkeit von Kunstwerken nicht aus der jeweiligen Stilform, sondern vom malerischen oder zeichnerischen Rang her abgeleitet zu werden pflegt. Und dieser Rang ist bei ihr ziemlich erfreulich: sie liebt das Farbkräftige und das Dekorative, recht tem- peramentvoll und mit achtbarer handwerk- licher Schulung vorgetragen. Ein paar Land- schaften haben durchaus Atmosphäre. Der den Mannheimern vorenthaltene Weg von Frau Hünerfauth zur Abstraktion ist ver- schiedentlich schon an den Vorstufen dazu ablesbar. t- sen— die Vorspanne auf der Filmleinwand, die den Handlungsfaden verknüpfen— sind zu bekannt, um heute noch sensationell u Wirken. Bleibt die Aufführung. Teo Otto hat die Riesenbühne je nachdem parzelliert oder in ganzer Tiefe zur Wirkung gebracht und den Requisiten und Kostümen jenen Rest von Naturalismus gelassen, den Brecht zur Verdeutlichung der Handlung immer für notwendig hielt. Hanskarl Zeisers Regie zielte auf trockene Prägnanz, was nicht allen Figuren gleichermaßen angemessen War. 80 blieb Ruth Hausmeister als Königin stet auf den gleichen Ton gestimmt; die miß- handelte Gemahlin sprach nicht anders als später Mortimers Geliebte. Weit besser fügte sich Maximilian Schell in diesen Stil. Was seinem Günstling Gaveston an peinlicher Wärme fehlte, kam der anderen Möglichkeit, der natürlichen Freundschaft und Zunei- gung zum König zugute. Den König Eduard Spielte Peter Lühr, herrisch-weich 4 Despot, ergreifend als Leidensmann auf den Landstraßen Englands und in den Kloaken des Towers, eine großartige Leistung. Den Mortimer, von den Büchern zur Macht stre- bend und zynisch fallend, gab Gerd Brüdern ohne die notwendige Differenzierung. Kurt Horwitz, der freiresignierende Intendant, fiel als älterer Gurney durch sein Klares Organ auf— eine markante Figur in dem immer noch ungleichwertigen Ensemble. F. J. K. Ein Melodrama von E. Th. A. Hoffmann mit dem Titel„Saul“ ist im Stadtarchiv von Würzburg gefunden worden. Das ten mit 21 Instrumenten für Violine, Viola, Flöte, Oboe, Klarinette, Trompete, Cello und sieben Singstimmen für Sopran, Alt, Tenor, Baß und Chor sowie sie- Kontrabaß, ferner ben Texthefte. Es handelt sich um ein opern- haftes Bühnenwerk in szenischer Folge mit melodramatischen Elementen. Auszüge aus dem 1811 in Bamberg geschriebenen umfang- reichen Werk Hoffmanns sollen für das ost- preußische ostdeutsche Studio Stadt Salzgitter kopiert werden. Weiteres Feuilleton auf Seite 15 ANTONIA RIDGE: Die Neide nach Vranlereich Deutsch von Helmut Bode 17. Fortsetzung „Sehr modern“, sagte Angelique und zog die Wasserspülung, um sie auszuprobieren. „Der Sitz allein hat einen Haufen Geld ge- Kostet, echt Mahagoni, keine von diesen ge- schickten Nachahmungen. Ich hab' die Rech- nung mit eigenen Augen gesehen.“ Als sie stolz die Tür hinter dieser letzten Errungenschaft modernen Komforts schloß, deutete sie auf das WC, das in großen Gold- chstaben auf die Tür gemalt war. Englisch, nicht wahr?“ sagte Angélique. Wah-taire Closette. Aber wir haben keine t kür das Ganze. Wir sagen einfach Wah- „Natürlich bleiben Sie ein paar Tage“, 1 Aligelique fort und folgte mir zurück in u Zimmer, offensichtlich sehr erpicht auf Fortsetzung des Gesprächs. Nimes ist keine üble Stadt, obwohl ich kr meine Person aus Nizza komme. Und es t die römischen Denkmäler hier, wissen Zle. Aber natürlich wissen Ste das. Wahr- scheinlich sind Sie ja nach Nimes gekom- men, um diese Denkmäler zu besichtigen. Die Amerikaner und Engländer schauen sie sich alle so gern an.“ 5 Sie machte eine Pause und blickte mich erwartungsvoll an. Darum sagte ich, ich Würde die Denkmäler sicherlich auch sehr gern betrachten.: „Das hab' ich mir gedacht“, sagte Allge- lique außerordentlich zufrieden.„Und dieses Hier ist wirklich ein gutes kleines Hotel, wie Sie bald selbst merken werden. Natürlich Nicht so wie ein paar von denen, die wir in Nizza haben, wo die reichen Amerikaner ab- steigen. Aber das Essen ist gut. Und sauber! Tadellos sauber! Unter uns gesagt, der Chef hat sogar einen kleinen Sparren mit seiner ganzen Hygiene. Aber die Männer sind eben alle so oder so ein bißchen verdreht; nicht wahr, Madame?“ Ich wollte ihr erklären, daß ich da nicht Bescheid wüßte, aber Angélique plapperte gleich weiter.„Ich hab' jetzt vier Jahre hier gearbeitet. Ich mag den kleinen Pierre sehr gern, obwohl er manchmal ein richtiges klei- nes Kamel sein kann, Er trödelt so, vor allem wenn ich abends Ausgang habe. Mein Verlobter kommt von Marseille herauf, und Sie wissen ja, wie die Männer sind. Beneh- men sich wie die Irren, wenn ein Mädchen zehn Minuten zu spät kommt. Und eifer- süchtig sind sie! Migtrauisch! Aber das macht nichts und ist schon richtig so. Kein Mädchen hat's gern, wenn es wie ein all- tägliches Möbelstück angesehen wird. Aber die Art und Weise. wie er sich anstellt, wird manchmal ein bißchen lästig. Doch so ist das Leben nun mal. Alles oder nichts. Nichts mit Maß und Ziel. Aber jetzt sollt' ich lieber gehen. Wir fangen un zwölf mit dem Ser- Vieren an.“ In der Tür blieb sie stehen,„Versuchen Sie die brendade!, Madame. Sie ist wirklich gut hier. Und ruken Sie nur die Treppe hinunter, wenn Sie mich brauchen.“ Ich dankte und sagte das würde ich schon tun, und als sich die Tür hinter ihr schloß. setzte ich mich aufs Bet, und nahm das Zimmer sieben in mich auf. Die Tapete zum Beispiel Nie zuvor hatte ich so etwas gesehen. Ein Sonnenblumen geb mit breiten grünen Satinstreifen, die von der Decke senkrecht zum Fußboden hinab liefen, und zwischen diesen Streifen lange Fliederzweige mit Blüten, die doppelt so groß und doppelt so purpurfarben waren wie in der Natur. Am Fußende des Bettes lag über der gelben Steppdecke ein viereckiges Eider- daunenkissen, nicht gesteppt, sondern ganz in einem mächtigen, sich hochauftürmenden Stück.. Auf dem blank gebohnerten grünen Lino- jeum lagen drei grüne Teppiche mit einem Muster von rosa Rosen. Und die vier großen Fenster waren mit langen cremefarbenen Spitzenvorhängen verhüllt. Sie würden Mrs. Penny gefallen haben, dachte ich. Sie bevor- zugte kräftige, hübsche Muster. Oh, ich weiß schon, das klingt alles schrecklich. Aber seltsamerweise war's gar nicht so. Wenigstens für mich nicht. Für mich besaß das Zimmer sieben etwas Warmes und Fröhliches. Es erinnerte mich an Mrs. Pennys Wohnzimmer. Sie mochte auch gern Viele frische Farben, die gute Seele.— Ja, mir geflel Zimmer sieben. Dann ging ich zu den Fenstern, öffnete sie weit und schaute zum Platz jenseits der Straße hinüber. Kinder spielten und lärmten unter den Platanen, denselben Bäumen, unter denen mein Vater mit Mariette-Louise und Alexandrine gespielt haben mußte. Und ich lehnte am Fensterbrett, dachte an die Phantasiewelt, die ich mir einst um diesen Erdenfleck herum erfunden hatte, und fand es schwierig, daran zu glauben, daß ich nun wirklich da war, bis mein vernünftiges Ich zu quengeln begann:„Na, wie steht's mit dem Waschen und Auspacken?“ So wandte ich mich meinen Koffern zu, packte aus und wusch mich, so gut es ging, in dem winzigen Becken. Und als ich die Jreppe hinunterging, war es zu meiner Ueberraschung halb eins, und das lange schmale Gast- immer war dicht besetzt von Herren, die ihre Servietten in die Westen gestopft hatten, sich's schmecken ließen und das Blaue vom Himmel herunterschwatzten. Und nun sah ich auch den Besitzer, jetzt in einer makellosen weißen Jacke, aber immer noch in Pantoffeln. Er tanzte hier, dort, überall herum, plauderte und lachte der Reihe nach mit jedermann, überwachte aber, wie ich bemerkte, gleichzeitig Angélique und eine andere geschäftig hin und her eilende Kellnerin mit Adleraugen.„Ah“, rief er, als er mich erblickte.„Ich habe einen sehr hüb- schen Platz für Sie freigehalten.“ Er bot mir einen Stuhl an und reichte mir eine große, eng beschriebene Speisekarte. Mein Gegenüber war eine angenehm aussehende Frau, die ungefähr in meinem Alter sein mußte.„Ich verlasse Sie einen Augenblick, Madame, damit Sie wählen können“, sagte er und lief davon, um einen Händedruck mit einem wohlbeleibten Herrn zu wechseln, der gerade gehen wollte. 5 Meine Verblüffung, als ich die vielen Ge. richte studierte, die ich nach Lust und Laune bestellen konnte, muß sich in meinem Ge- sicht gespiegelt haben, denn die Dame von gegenüber sagte:„Das Stammgericht ist heute ausgezeichnet, Madame.“ „Oh, vielen Dank“, sagte ich. Das erspart mir ein langes Kopfzerbrechen.“ Dann fiel mir Angeélidues Rat ein.„Uebrigens“, fragte ich,„was ist eine brandade'?“ Sie erklärte mir, das sei eine Spezialität von Nimes, aber natürlich müßte sie sorg- kältig zubereitet werden. Man müßte einfach die ganze Zeit über einer„hrandade“ zu- bringen, dauernd rühren und das Olivenöl tropfenweise hinzufügen, bis alles kräftig und sabhnig war. Dann müßte man genau die notwendigen Mengen Salz und zerstückelter Trüffeln kennen und mit Pfeffer großzügig, doch nicht übertrieben würzen. Ich sagte, das Hänge herrlich, aber da ich die ganze Nacht hindurch gefahren sei, wäre es Wohl richtiger, etwas nicht so Ueppiges 0 und Sahniges zu versuchen. Ein wenig Fisch Vielleicht,. Und sie sagte,„brandade“ sei Fisch, ge- kochter Porsch, um genau zu sein, aber die Art, wie er hier in Nimes zubereitet werde, verwäandle ihn in ein wahres Wunder. Aber natürlich sei nicht jedermanns Leber einem solchen Wunder gewachsen, zumal nach einer langen Reise. An meiner Stelle, meinte sie, würde sie sich zu einem hübschen klei- nen„bifteck“ entschließen. 80 entschloß ich mich zu einem hübschen kleinen„bifteck“, und als es serviert wurde, War es das größte Beefsteak, das ich seit Jahren gesehen hatte, in Butter geschmort, mit gehackter Petersilie bestreut und mit einem hohen Wall von Brunnenkresse und Bratkartoffeln umgeben. Und daneben stand eine große Schüssel mit knusperigem Salat. Dieses Gespräch hatte verständlicherweise das Eis schon weitgehend gebrochen, un, meine neue Freundin erzählte mir nun, da sie Witwe sei und auf der Post arbeite. Ein- sam zu leben und nur für sich zu kochen, behage ihr jedoch nicht. So lebte sie hier in Café-Restaurant des Monuments de Nimes, verbrachte aber ihre drei Wochen bezahlten verheirateten Tochter Urlaub bei ihrer Estelle in Toulouse. Und ich erzählte ihr, daß ich nicht ver- heiratet sei, lange Ferien in Frankreich machen wolle und in England wohne. Sie sagte, das habe sie schon aus dem Schnitt meines Jacketts erraten, und außer- dem sei mein Französisch viel zu korrekt, Wenn es erlaubt sei, das zu sagen. Natürlich sei es erlaubt, entgegnete ich und meinte, ich wolle sehen, was sich da- Segen tun liege. Fortsetzung folgt) Deutsche Rechte bei Franz Ehrenwirth Verlag 40 München unt. d. Titel„Reise durchs Familienalbum handge- schriebene Werk, das den Titel„Saul“ trägt und vom Komponisten als Melodrama bezeich- net wird, umfaßt eine Partitur von 112 Sei- Musikstudio Salzgitter und das im Heimatmuseum der 223 BNE 2227 128 1 „ o 2 een E 1.. E o 2