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November 1958 Rätselhafte Erklärung Grotewohls Er sprach vom Abzug der Sowjettruppen— und ließ später dementieren Ven anserem Korrespondenten Paul werner Berlin. Der Ministerpräsident der Sowietzonenregierung, Otto Grotewohl, kün⸗ digte vor einer internationalen Pressekonferenz Verhandlungen seiner Regierung mit der Sowaetunion über den Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland an. Ein- schränkend fügte er auf eine Anfrage hinzu, er entnehme die Verhandlungsbereit- schaft der UdSSR zu diesem Thema der letzten Rede Chrustschows. Gleichzeitig ver- lieh er der Hoffnung Ausdruck, eine derartige Regelung werde die Westmächte zu ähnlichen Schritten ermuntern. Wenige Stunden später ließ der Sowietzonen-Mini⸗ sterpräsident seine Erklärungen überraschend durch die offizielle Sowietzonen-Agen- tur ADN dahingehend berichtigen, daß„natürlich“ ein entsprechender Schritt der Westmächte die Voraussetzung für einen Abzug der sowjetischen Streitkräfte sei. Vor rund 300 deutschen und ausländischen Korrespondenten hatte Grotewohl zuvor den angeblich in der jüngsten Chrustschow-Rede enthaltenen Vorschlag begrüßt, alle fremden Truppen aus Deutschland abzuziehen. Wört- lich hatte Grotewohl erklärt:„Ich fasse die Rede des Herrn Chrustschow so auf, daß es eine Ankündigung ist für die Ueberprüfung dieser Frage, mit dem Ziel abzuziehen, viel- leicht unter der Voraussetzung, daß die üb- rigen Mächte den gleichen Schritt tun. Ich sage— vielleicht.“ Diese tatsächliche Fas- sung seiner Ausführungen war auch ur- sprünglich von ADN verbreitet worden. In einem in auffallend mahßvollem Ton gehaltenen Kommentar zur Chrustschow- Rede hatte der Minister gesagt, die Vor- schläge des sowjetischen Ministerpräsiden- ten bezüglich eines Friedensvertrages schie- nen geeignet, aus der Sackgasse herauszu- führen, in die Deutschland durch die„falsche Politik Bonns hineingeraten sei“. Die Rede enthalte nicht nur eine vorweggenommene Antwort auf die Note, an der in Bonn im- mer noch„herumgetüftelt“ werde, sie zer- schlage auch alle Bonner„Spekulationen und Spiegelfechtereien“, nach denen sich die Sowjetunion durch eine Politik der Stärke einen fremden Willen aufzwingen lassen könnte. Zum Friedensvertrag äàuhßerte der Ministerpräsident, dessen wichtigster Punkt sei nicht Berlin, sondern der Friede und die „Ein Bruch des Völkerrechts“ Bundesregierung zu Chrustschow/ Noch kein Abbruch der Beziehungen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Nach einer Sitzung des Bundes- kabinetts, an der auch die Fraktionsvorsit- zenden der Koalition, Dr. Krone(CDU) und Schneider DP) teilnahmen, hat die Bundes- regierung die Aeußerungen des sowjetischen Ministerpräsidenten Chrustschow über den Viermächte-Status von Berlin mit der Fest- stellung beantwortet, daß„ein derartiges Vorgehen das deutsch- sowjetische Verhältnis in Mitleidenschaft ziehen muß“, Als Spre- cher der Bundesregierung wies Staatssekre- tär von Eckardt dabei besonders auf die diplomatischen Beziehungen, auf das Han- delsabkommen und auf die vorgesehenen Besprechungen über ein Kulturabkommen mit Moskau hin. Erläuternd sagte Bundespressechef von Eckardt, der Abbruch der diplomatischen Be- zlehungen werde noch nicht erwogen. Bisher habe es sich bei der Rede Chrustschows nur um Erwägungen und um eine Ankündigung gehandelt. Er könne deshalb nicht sagen, . Aktionen Taten hervorrufen wür- en“. In einer schriftlichen Erklärung der Bun- desregierung heißt es, die Aeußerungen des sowjetischen Ministerpräsidenten ließen dar- auf schließen, daß die Sowietregierung er- Wäge, sich einseitig von internationalen Ab- machungen loszusagen. Wörtlich heißt es: „Eine solche einseitige Aufsagung völker- rechtlicher Verpflichtungen wäre ein Bruch des geltenden Völkerrechtes, der das Ver- trauen in den Wert sowjetischer vertraglicher Zusagen ernstlich in Frage stellen müsse.“ Die Bundesregierung sei der Ansicht, daß durch diesen Schritt Moskaus die bereits bestehen- den weltpolitischen Spannungen in gefährli- cher Weise verschärft würden. Die Sowiet- union müßte für eine solche Entwicklung die alleinige Verantwortung tragen. Im Schlußteil der Erklärung wird an die Zusicherung der Westmächte erinnert, Berlin verteidigen zu wollen. Sie hätten in Ueberein- stimmung mit der Bundesregierung immer Wieder ihren Willen bekundet, an dem Vier- mächte-Status von Berlin festzuhalten und notfalls einer Bedrohung Berlins und der Le- bensinteressen dieser Stadt, von welcher Seite sie auch kommen möge, zu begegnen.„Die Bundesregierung, die Berliner Bevölkerung, das gesamte deutsche Volk und die ganze freie Welt vertrauen auf diese Erklärung und auf den wirksamen Schutz, den ihre Garantien ge- währen.“ Gomulka lobt Nikita Chrustschow „Wir bringen aus der Sowjetunion eine vertiefte Freundschaft mit“ Warschau.(AP) Die polnische Regierungs- und Parteidelegation unter Führung von Parteichef Gomulka und Ministerpräsident Cyrankiewicz ist am Mittwoch wieder in Warschau eingetroffen. Gomulka bezeichnete auf dem Bahnhof den sowjetischen Mini- stberpräsidenten Chrustschow als„guten und aufrichtigen Freund“ Polens und erklärte: „Wir bringen aus der Sowjetunion eine ver- tiefte polnisch- russische Freundschaft mit. Das ist dag wertvollste, was die Nation be- Sitzt, da sie unsere Grenzen garantiert und die Grundlage unserer Unabhängigkeit und Souveränität ist.“ Die Sowjetunion und Polen hatten in einem am Dienstagabend veröffentlichten Kommuniqué über die Besprechungen in Moskau eine Reihe von Verhandlungsvor- schlägen mit dem Westen erneuert, zugleich jedoch erklärt, daß die bisher angeblich Mangelnde Verhandlungsbereitschaft des Westens eine Stärkung des Warschauer Paktes erforderlich mache Die Sowjetunion erklärte sich bereit, Polen technische Hilfe i der Entwicklung„verschiedener wich- tiger polnischer Industriezweige“ zu ge- Währen. In dem von den beiden Politikern unter- Zelchneten Kommuniqué unterstützt Polen ausdrücklich den Vorschlag der Sowjetunion tur eine Ost-West-Gipfelkonferenz, auf der die dringendsten Abrüstungsfragen gelöst und weitere Maßnahmen zur Festigung des Friedens in Europa und der übrigen Welt beschlossen werden sollen Als die dringend- ste Aufgabe der Großmächte wird ein Ab- kommen über die sofortige und ständige Einstellung der Atomwaffenversuche be- Zeichnet. Außerdem spricht sich das Kom- mumique für die Durchführung des Rapacki- lanes einer àtomwaffenfreien Zone in Mit- teleuropa und für die Sowjetzonen-Vor- schläge zur Vorbereitung eines deutschen Friedensvertrages aus. Die von Chrustschow und Gomulka am Montag erhobene Forderung nach einer Auf- hebung des Viermächte- Status von Berlin Wird in dem Kommuniqué nicht erwähnt, doch fehlen nicht die üblichen Angriffe auf die NATO und die Bundesrepublik. Der Revisionismus wird— ohne namentliche Nennung Titos— verdammt. Der polnische Parteichef sprach sich fer- ner nachdrücklich für die Politik der Sowjets „im Hinblick auf den Status von Berlin“ aus. Er erklärte auf einer Versammlung im War- schauer Kulturpalast, eine Revision des Viermächte-Abkommens über Berlin sei„in- folge des ständigen Bruchs der grundlegen- den Potsdamer Bestimmungen durch die Westmächte und besonders durch die Deut- sche Bundesrepublik“ erforderlich. Verständigung der Deutschen untereinander. Grotewohl begrüßte die Erklärung Chrust- schows zum Viermächtestatus der geteilten Stadt und meinte, seine Regierung habe daraus die Schlußfolgerung gezogen, daſ nach dem„durchlöcherten und zerfetzten“ Potsdamer Abkomemn kein begründetes Recht mehr für eine Auffassung vorhanden sei, die den Westmächten in Berlin Son- derrechte einraãume. Schließlich erläuterte der Ministerpräsi- dent ein Weißbuch und ein Memorandum, das am Mittwoch von der DDR- Botschaft in Moskau den diplomatischen Vertretern von 60 Staaten zugeleitet wurde. Sein Inhalt versucht auf 168 Seiten die angeblich ag- gressive Politik der Bundesregierung sowie der Westmächte und andererseits die An- strengungen der Regierung der DDR zur Wahrung und Festigung des Friedens zu be- Weisen. Unter anderem ist in ihm die For- derung an alle westlichen und neutralen Staaten enthalten, ihre diplomatischen Be- ziehungen zu Deutschland nicht auf die Bun- desrepublik zu beschränken. Die sowietzonale Botschaft in Moskau leitete außerdem in den letzten beiden Tagen allen diplomatischen Vertretungen in der so- wjetischen Hauptstadt eine I8seitige Druck- sache zu, die schwere Angriffe gegen die Bun- desregierung enthält und die Bundesrepublik sowie die Westmächte beschuldigt, Westberlin als„Spionagezentrum“ zu benutzen. In der in mehreren Sprachen aufgelegten Druck- schrift wird die Beschuldigung Chrustschows, der Westen habe das Potsdamer Abkommen mit der Wiederbewaffnung Westdeutschlands und auf andere Weise verletzt, mehrfach wiederholt. Zur Ankündigung Chrustschowis, seine Regierung wolle ihre Rechte aus den Ber- liner Vereinbarungen an die DDR-Regie- rung abtreten, meinte der auf der Presse- konferenz anwesende Außbßenminister der Sowietzone, Dr. Bolz, ein solcher Schritt sollte im Rahmen einer Gesamtregelung er- Fortsetzung Seite 2) Mit freundlicher Geste hieß der Präsident der Vereinigten Arabischen Republik, Gamad Abdel Nasser(Mitte), in seinem Wohnhaus in Kairo Bundesverkehrsminister Seebohm(rechts) willkommen. Außer Seebohm, der sich seit vergangenen Montag zur Eröffnung der ersten Lufthansa- Ver- bindung nach Kairo in der ägyptischen Hauptstadt aufhält, waren sechs Bundestags- abgeordnete Gäste Nassers. Politische Botsckaften aus Bonn hat Seebohm zuverlässigen Informationen nack nicht mitgebracht. Bild: dpa Erhard will asiatischen Ländern helfen Industrialisierung soll den Vormarsch des Kommunismus aufhalten Von usserer Bennet Redaktloen Bonn. Die entwicklungsfähigen Länder in Südostasien müssen beschleunigt mit der Industrialisierung ihres Wirtschaftslebens be- ginnen, um nicht Gefahr zu laufen, vom Kom- munismus unterwandert zu werden, diese Einsicht hat Bundeswirtschaftsminister Pro- fessor Erhard während seiner fünf wöchigen Asienreise gewonnen. Erhard, der am Mitt- Schäffer war in Ostberlin Gegen den Willen des Kanzlers/ Gespräch mit dem Sowjetbotschafter Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ich war anläßlich einer Dienst- reise am 20. Oktober 1956 einen Tag in Ber- Iin“, verlautbarte Bundesjustizminister Fritz Schäffer im Anschluß an die Kabinetts- sitzung. Schäffer betont, er habe bei dieser Gelegenheit keine Besprechungen mit Ver- tretern der sowjetzonalen Behörden geführt, sondern den damaligen sowietischen Bot- schafter Puschkin aufgesucht. Damit ist klar, wen der sowietzonale SED-Chef Ulbricht meinte, als er sagte, ein Bonner Minister sei zu einem angeblichen Konföderations-Ge- spräch in Pankow aufgetaucht.„Um in der Skatsprache zu bleiben, Ernst Lemmer ist nunmehr aus dem Schneider heraus“, er- klärte ein hoher Regierungsbeamter. Ulbricht habe aber doch gelogen, kom- mentierte ein Sprecher der DV/ CSU, denn der Bundesjustizminister stelle ausdrücklich fest:„Eine Anregung, mit einem der sowjetzonalen Machthaber zu sprechen, habe ich rundweg abgelehnt“. Der Minister be- hauptet, eine vertrauliche Mitteilung habe mn zu dem Gespräch mit dem damaligen Sowjetbotschafter veranlaßt. Ausführlich sei die Frage besprochen worden,„ob die So- Wjetunion bereit sei, für die Wiedervereini- gung Deutschlands einem Verfahren zuzu- stimmen, das zuerst allgemeine politische Be- tätigungskfreit wiederherstellt und dann in ganz Deutschland allgemeine freie Wahlen für die Bildung einer gemeinsamen deut- schen Nationalversammlung vorsieht“. Das Gespräch sei leider ergebnislos geblieben. Uber den Gedanken einer Konföderation sei nicht gesprochen worden. Im Schlußabsatz sagt Schäffer, er habe sich zu dem Gespräch mit einem Vertreter der Sowjetmacht durch sein Gewissen verpflichtet gefühlt. Von informierter Seite verlautet, der Bundeskanzler als der Verantwortliche für die Richtlinien der Politik sei nicht in Un- kenntnis des Schäfferschen Ost-Abenteuers gewesen. Er habe es aber ausdrücklich mig- billigt. In politischen Kreisen wird deshalb erwogen, ob Schäffer jetzt nicht zum Rück- tritt verpflichtet sei. Zwiscen Gesfern und Morgen Das Kohlegespräch zwischen Bundes- kanzler Dr. Adenauer und den Vertretern der Industriegewerkschaft Bergbau, das für Donnerstag angesetzt war, ist auf Dienstag nächster Woche verschoben worden, Zuvor Will Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard mit führenden Abgeordneten der CDU/ CSU die Möglichkeiten zur Behebung der Absatzkrise und der daraus herrühren- den Feierschichten erörtern. Die Gewerk- schaften erwarten unter anderem einen so- fortigen Einfuhrstopp für ausländische Eohle. Strenge Bestrafung der in Korruptions- affären verwickelten Beamten forderte in Bayreuth der stellvertretende Bundesvorsit- zende des Deutschen Beamtenbundes, der FDP-Bundestagsabgeordnete Walter Kühn. Vor Mitgliedern der oberfränkischen Beam- tenschaft erklärte Kühn, man müsse sich je- doch in jedem Falle vor einer Verallgemei- nerung hüten. Seit Kriegsende seien unter den rund 500 000 Beamten in der Bundes- republik nur 139 Korruptionsfälle bekannt- geworden. Bundespräsident Heuss empfing in sei- nem Bonner Amtssitz den griechischen Ministerpräsidenten Konstantin Karamanlis zu einem Besuch. An einem anschließenden Essen nahmen auch Bundeskanzler Aden- auer und Wirtschaftsminister Erhard teil. Karamanlis wird heute nach Athen zurück- fliegen Uber den Studentenaustausch mit Mos- kau verhandeln in Bonn gegenwärtig offl- zielle sowjetische Studentenvertreter mit Vertretern deutscher Studentenschaften. Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Stu- dentenschaften, Klaus Meschkat, erklärte, die junge Generation beider Völker müsse alles tun, um Hindernisse auf dem Weg zur Ver- ständigung beiseite zu räumen. Die Wahlen in Niedersachsen wurden durch einen Kabinettsbeschluß in Hannover auf den 19. April 1959 vorverlegt, da an dem ursprünglich vorgesehenen Termin, dem 26. April, die Deutsche Industriemesse in Hannover eröffnet wird. Boykottiert hat die Oesterreichische Volkspartei die gestrigen Feiern zur Erinne- rung an die Ausrufung der Oesterreichischen Republik vor 40 Jahren. Zur Begründung dieser Haltung wird ausgeführt, die Sozia- listen hätten das Ziel verfolgt, die Feiern zur Sache einer Partei zu machen. Abgeklungen ist die öffentliche Debatte in Norwegen über die Aeußerungen des Bundes- verteidigungsministers Franz-Josef Strauß zur Frage der Rommandoverhältnisse in Däne- mark und Schleswig- Holstein. Der norwe- gische Verteidigungsminister, Niels Handal, bestätigte jedoch, daß ein deutscher Vorschlag zur Aenderung des KRommandosystems bei der NATO in Paris vorliege. Ein Defizit von 900 Milliarden Frances (9 Milliarden Mark) weist der neue franzö- sische Staatshaushalt für das kommende Jahr auf. Finanzminister Antoine Pinay hofft je- doch, das Deflzit auf 650 Milliarden Franes (6,5 Milliarden DMW) beschränken zu können, wenn Ministerpräsident Charles de Gaulle als letzte Instanz sein Urteil über die vorge- sehenen Ausgaben der einzelnen Ministerien abgegeben hat. Frankreichs Atombombe wird innerhalb der nächsten Wochen noch nicht zur Explosion gebracht werden können. Nach einer Erklä- rung des Armeeministers Guillaumat fehlt das für den Bau der Bombe notwendige Plu- tonium. Einen Stimmenzuwachs erhielt die Christ- lich- Demokratische Partei Italiens bei den Gemeindewahlen in 196 Gemeinden. Die Zahl der für die Kommunistische Partei und die Sozialisten abgegebenen Stimmen hat im Vergleich zu den letzen Gemeindewahlen dagegen abgenommen. Völlig chaotisch sei der gegenwärtige Stand der kanadischen Armee, erklärte der ehemalige Generaladjutant des kanadischen Heeres, Generalmajor Macktlin in Ottawa. Die kanadische Luftwaffe, sagte er, werde„bald nicht mehr Luftmacht aufbringen als eine Schar Hühner“. Für den Autobahnbau hat die britische Regierung ein langfristiges Programm ent- wickelt. Bis 1962 sollen— einschließlich der in den beiden letzten Jahren ausgegebenen Summen— insgesamt etwa 400 Millionen Pfund(rund 4,5 Milliarden DMW) aufgewandt werden. Die Rückerstattung von 1,6 Milliarden Mark für ihre Leistungen vor dem Inkraft- treten der Rentenneuregelung 1957 fordern 85 d— chen Rentenversicherungsträger vom un woch vor der Bonner Presse über seine Reise- eindrücke berichtete, hält es für eine der wichtigsten weltpolitischen Kufgaben, daz die freie westliche Welt den Entwicklungsländern bei ihren Bemühungen um Industrialisierung Hilfe leistet. Aus eigener Kraft würden diese Länder diese Aufgabe zu langsam bewältigen, Als daß sie gegen die Gefahren der kommuni- stischen Propaganda gefeit sein könnten. Erhard hält es für wünschenswert, daß die im Bundeshaushalt 1959 vorgesehenen Ent- wicklungshilfen von 50 Millionen Mark auf mindestens 200 Millionen erhöht werden. Er lieg dabei offen, ob diese Maßnahme haus- haltsmäßig verwirklicht werden kann. In sei- nen Gespràchen mit Regierungsvertretern der ostasiatischen Staaten hat der Minister die Ueberzeugung gewonnen, daß diese Regie- rungen bereit sind, eine Beteiligung von deut- schem Kapital an Investitionen im eigenen Lande attraktiv zu gestalten. Auf diploma- tischem Wege soll jetzt erreicht werden, daß diese Länder durch Gesetze oder Verträge das Privatkapital für unantastbar erklären. Insbesondere müsse in solchen Gesetzen oder Verträgen festgelegt werden, daß fremdes Kapital nicht nationalisiert oder sozialisiert werden darf, daß jede Diskriminierung zu vermeiden ist und daß der Transfer von Zin- sen und Gewinnen des Fremdkapitals sicher- gestellt sein muß. Die Frage der Rückgabe deutschen Eigentums in den von ihm besuch- ten Ländern— Indien, Pakistan, Thailand, Süd-Vietnam, Ceylon, Burma, Indonesien, Japan und Süd-Korea— hält Erhard für ge- j6st. Entsprechende Vereinbarungen würden in kürzester Frist getroffen werden können. Neue Gerüchte um die Nachfolge Gebhard Müllers Stuttgart.(tz-Eigener Bericht) Bundestags- Abgeordneter Kurt-Georg Kiesinger(CD) dementierte mit Nachdruck die Vermutungen, daß er im Falle der Wahl Dr. Gebhard Mul- lers zum Präàsidenten des Bundes verfassungs- gerichts als neuer Ministerpräsident von Ba- den- Württemberg vorgesehen sei. Der Vorsit- zende der CDU-Fraktion des Landtags von Baden- Württemberg, Dr. Franz Hermann, er- klärt in diesem Zusammenhang, daß sich die Fraktion, wenn notwendig, einen Minister- präsidenten nicht von Bonn benennen lassen würde. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller ist am Mittwoch vom Wahlmännergremium des Bundestages telegraphisch gebeten wor- den, sich bis zum heutigen Donnerstagmorgen zu entscheiden, ob er das Amt des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts anzunehmen bereit sei. Müller selbst äàuherte, für ihn sei die Entscheidung in einem so kurzen Zeit- raum äußerst schwierig. Uber eine eventuelle Nachfolge Dr. Müllers wurden am Mittwoch Vermutungen laut, die von dem Minister für Bundesratsangelegenheiten, Dr. Oskar Farny, vom Regierungspräsidenten von Südbaden, Anton Dichtel, und von Staatsrat Dr. Filbin⸗ ger als möglichen Nachfolger sprechen. Schalke spielte unentschieden Wolverhampton Wanderers— Schalke 04 222 Der deutsche Fußballmeister Schalke 04 erreichte am Mittwochabend beim englischen Ligameister Wolverhampton Wanderers im Vorspiel der zweiten Runde um den Euro- pacup ein 2:2 Unentschieden, nachdem 5 bei Halbzeit noch mit 0:1 geführt a i Seite 2 MORGEN 1 eee—* 1 Donnerstag, 13. November 1958/ Nr. 263 Kommentar Donnerstag, 13. November 1958 Grotewohl weiß niehts Neues Auch Herr Grotewohl, der Ministerpräsi- dent der DDR, hat keine Klarheit in den dunklen Sinn von Chrustschows Worten brin- gen können. Daß in der Ankündigung des So- Wjetchefs„ein sehr ernster“ und„sehr be- deutsamer“ Schritt zu sehen sei, welche Weis heit! Fest ist man versucht zu fragen, ob nicht die„Erwägungen“ und„Ankündigungen“ des sehr wortreichen und betriebsamen russi- schen Parteiführers auch bei uns viel zu ernst und viel zu bedeutsam genommen werden. Er hat erwogen, ob die Sowjetunion aus der Viermächtekontrolle Berlins austreten und Mre Hoheitsrechte an die Regierung der DDR abtreten solle. Er hat nicht etwa einen Schritt getan. Weder ist den Westmächten ein solcher Austritt aus dem Potsdamer Abkommen offi- ziell unterbreitet worden, noch hat Moskau seine Truppen und Ratgeber aus Berlin zu- rückgezogen. Was soll's also? Herr Grotewohl meinte, es könnte„viel- leicht“ die Möglichkeit der Beendigung der Berlin-Besetzung bedeuten, vorausgesetzt die Westmächte zögen ebenfalls ihre Besat- zer zurück. Es blieb beim„vielleicht“. Er meinte außerdem auf seiner Pressekonfe- renz in Ostberlin, nicht die Frage Berlins, sondern ein möglicher Friedensvertrag sei das Wesentliche an Chrustschows aben- teuerlichen Aeußerungen. Aber wie gesagt, auch Herrn Grotewohl— sagt er—„sind die näheren Erwägungen des Herrn Chrust- schow nicht bekannt“. Na also. Was sollen wir uns den Kopf verwirren lassen vom Gackern über ungelegten Eiern? Gewiß hat Chrustschow mit seiner„sehr ernsten“ und „sehr bedeutsamen“ Rede einige Bewegung in die europäische Diplomatie hineingetra- gen. Es kam zu Konsultationen hier und Rätselraten dort. Es gab auch genug törich- tes Gerede über das, was wäre, wenn. Aus Bonn wurden auch wieder einmal satt- same Ratschläge an die verbündeten Alli- ierten zum besten gegeben, und irgend je- mand will schon wieder ein„hartes Hal,“ gesprochen wissen. Fast möchte man kommentieren, Chrust- schow habe seine Absicht voll und ganz er- reicht. Er hat es wieder einmal fertig ge- bracht, seine Listen und Finten für das zu verkaufen, was sie nicht sind, nämlich Taten. Seit über zehn Jahren schmort Deutschland in der Pfanne der Alliierten. Ist es den So- Wiets nur einmal gelungen, die Omelette herauszufischen? Sie haben sich an der Luft- brücke genügend die Finger verbrannt. Wer in Moskau sieht wohl die geringste Möglich- keit, im gegenwärtigen Augenblick in Mit- teleuropa mehr zu erreichen als Störmanö- ver. So wollen wir denn diese neueste An- kündigung auch als nicht mehr nehmen als sie ist: Bestenfalls Vorbereitung zu einer neuen Schachpartie am Tisch der Diploma- ten. Die Ostzone zum Gesprächspartner zu machen für den Westen, nach Chrustschows Absicht sicher ein vortreffliches Beginnen, nachdem so vieles in dieser Hinsicht vorbei- gelungen ist. Wo aber ist der andere Ge- Sprächsteilnehmer? Die Bundesregierung ist es sicher nicht. Sie hat ja eindeutig erklärt, daß Chrustschows Außerungen nur die wirt- schaftlichen, kulturellen und politischen Be- ziehungen beeinträchtigen könnten. Die Amerikaner, die Engländer, die Franzosen? Ja denkt jemand im Ernst, daß die Löwen mit den Mäusen ein Gespräch beginnen wer- den?— Die DDR könnte die Lufthoheit an sich nehmen und den Alliierten den Ueber- flug verbieten? Ja, hält man denn Herrn Grotewohl für so töricht, daß er den casus belli provozieren möchte. Selbst wenn die Sowjets vom Potsdamer Abkommen und vom Berlin-Vertrag zurücktreten könnten, hören die Verträge damit auf zu existieren? Sind nicht die kleinen Leute in der DDR daran gebunden, den Einflug der Großen zu dulden, so wie die Heringsfischer in Island Englands Flotte dulden müssen? Selbst die Erklärung Chrustschows, Mitteldeutschland mit der ganzen Macht des Warschauer Pakts zu stützen, was bedeutet sie? Moskau wird sich hüten, den Krieg herauszufordern, der mm, wenn nicht den Sieg doch sicher den Untergang bereiten müßte. ö All dem neckischen Gerede, ob Chrust- schows Montagsschwatz mehr sei als Test- versuch und Propaganda, gar neue Offen- sive im Kalten Krieg oder Zurückverlagerung des politischen Zyklonenzentrums von Ost nach West, ein Zaunpfahl gegen die Bun- desrepublik oder gar ein verklausuliertes Ultimatum zur Erzwingung der inter- nationalen Anerkennung des Staates der DDR, muß immer wieder entgegengehalten werden, was diese Rede nicht sein kann: Kriegs vorbereitung. Sicher ist es Chrust- schows Absicht, seine DDR zu stärken und wäre es nur mit Worten. Vielleicht verhär- ten aber auch die Worte absichtlich die internationale politische Situation, bringen jede Viermächteverhandlung sofort auf den toten Punkt und torpedieren so auf schönste Weise die Abrüstungsvorschläge etwa des Herrn Rapacki, die man zwar in Moskau mit Rücksicht auf die Polen nicht abzulehnen Wagt, für die aber im Kreml auch keine sonderliche Begeisterung vorhanden st. Wenn also der Cassandraruf„Gefahr im Verzug zum wievielten Male im abgelaufe- nem Jahrzehnt schon wieder erschallt, so möge man daran denken, daß auch die här- teste Münze sich abnutzt. Es hat keinen Sinn den Teufel in einem fort an die Wand zu malen, Wir wissen ja, daß er die Welt bvegiert und dag auch ohne den Fall Berlin und sogar ohne den Fall Deutschland im- merfert Atombomben und Atomkanonen auf dem ganzen Globus herumgeschaukelt wer- den. Wozu also Erregungen, die zu nichts taugen. Herr Chrustschow hat uns nicht ge- sagt, Was er eigentlich will. Herr Grotewohl hat es uns noch weniger deutlich machen können. Sollten wir selbst diesen Aeußerun- gen mehr unterlegen als sie zunächst mei- nen? Natürlich können Worte immer einmal konkreéte Schritte vorbereiten, aber im Falle von Berlin, welche konkrete Schritte. die nicht in einen für alle Teile sicheren Abgrund führen, gibt es da zur Zeit? Vor- erst vermag aus Chrustschows Spielchen ehrlicher Weise nicht mehr als eine Ro- chade, ein Austausch von Figuren heraus- gedeutet werden. Dr. Karl Ackermann Ueber 262 Millionen für Notstandsplanung Im neuen Haushalt ist dieser Posten in einem besonderen Einzelplan aufgeschlüsselt Bonn, 12. November Die Bundesregierung hat den geplanten Ausbau der zivilen Notstandsplanung be- reits bei dem kürzlich fertiggestellten Haus- haltsplan 1959 berücksichtigt. Alle Maß- nahmen, die sich auf den Fall des Notstan- des beziehen, sind zum ersten Mal in einem besonderen Einzelplan(36) zusammenge- faßt. Die Ausgaben für die zivile Notstands- planung werden 1959 mit 262,844 Millionen Mark mehr als das Doppelte der vergleich- baren Summe des Jahres 1958(123,305 Mil- lionen Mark) betragen. In die zivile Not- standsplanung sind bisher sechs Bundes- ministerien eingeschaltet. Von der gesamten Ausgabensumme entfallen auf das Bundes- innen ministerium 117,574 Millionen, das Bundesernährungsministerium 438,340 Mil- lionen, das Bundespostministerium 43, 600 Millionen, das Bundeswirtschaftsministerium 16 Millionen und das Bundeswohnungsbau- ministerium 4,9 Millionen Mark. Im Textteil des neuen Haushaltsplans, der im nächsten Monat dem Bundestag zur ersten Lesung vorliegt, ist der Sinn der Not- standsplanung erläutert:„Im Rahmen des Aufbaus der zivilen Verteidigung ist es er- forderlich, daß Maßnahmen durchgeführt werden, die insbesondere der Erhaltung von Menschenleben„der Aufrechterhaltung des Verkehrs, der Versorgungswirtschaft sowie der Fernmeldeverbindungen im Notstands- fall dienen. Es handelt sich demnach aus- schließlich um Maßnahmen, die für Frie- dens- und Normalzeiten nicht erforderlich sind“. Die größten Posten im Notstandsetat des Bundesinnenministeriums sind 42,5 Millio- nen Mark für die Bevorratung und zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung und 30 Millionen Mark für dle Anschaffung von Luftschutzgerät. Neun Millionen sind für die laufenden Kosten des Luftschutzhilfs- dienstes vorgesehen, 5,9 Millionen Mark als Zuschüsse an zentrale Hilfs organisationen, iasbesondere das Rote Kreuz, sieben Mil- lionen für den örtlichen Alarmdienst und 3,5 Milionen für den Ausbau von Hilfskran- kenhäusern. Die Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet des Ernährungsministeriums erstrecken sich hauptsächlich auf die An- legung von Notstandsvorräten an Lebens- Von unserer Bonner Redaktion mitteln und Futtermitteln. Hierfür 38,1 Millionen Mark eingeplant. Die Sicherung der Nachrichtenverbindun- gen, die in das Ressort des Bundespostmini- sters fällt, soll vor allem durch den Bau von Umgehungs- und anderer Anlagen(25 Millio- nen Mark) und die Schaffung von beweglichen Fernmelde- Einrichtungen(12,1 Millionen Mark) bewerkstelligt werden. Die Sicherung der öffentlichen Versorgung, die Aufgabe des Bundeswirtschaftsministeriums ist, erfordert hauptsächlich Schutzanlagen für das Personell der Versorgungsbetriebe(4 Millionen), und die Schaffung zusätzlicher Lager möglichkeiten für Ersatzteile, Geräte, Rohstoffe usw.(2 Mil- lionen). Am geringsten sind die Ausgaben, die für den baulichen Luftschutz der Zivilbevölke- rung gemacht werden sollen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Luftschutzbauwesen aus dem Stadium der Erprobung noch nicht her ausgewachsen ist. Für eine zweckdienliche Der Nordische Rat Mit Verwirklichung der Nordischen sind Fortführung der Luftschutzerprobungsbauten ist nach Ansicht der Bundesregierung nur eine Summe von 4,9 Millionen Mark erforderlich. 3,5 Millionen für Strahlenschutz (dpa) 3,5 Millionen Mark sind für das kom- mende Rechnungsjahr im Etat des Bundes- atomministeriums für den Strahlenschutz ein- gesetzt. Diese Mittel sollen für Forschungen auf biologisch- medizinischem Gebiet, für technische Geräte und Verfahrensentwick- lung sowie für die Ausrüstung von Strahlen- schutz- und Hilfsdiensten bereitgestellt wer- den. Für die Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses und technischer Hilfskräfte sind neun Millionen Mark vorgesehen, weitere 44 Millionen sind bereitgestellt, damit beste- hende wissenschaftliche Institute erweitert und modernisiert werden können. Für den Kernreaktor in Karlsruhe und die damit zu- sammenhängenden Aufgaben sind nahezu 25 Millionen Mark im Etat vorgesehen. ist ziemlich ratlos Zollunion ist kaum mehr zu rechnen Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Oslo, im November Die sechste Sitzung des Nordischen Rates wurde nicht gerade unter verheißungsvollen Vorzeichen eröffnet. Schon die Verschiebung des Sitzungsbeginns vom Januar auf den Vorsommer und schließlich auf den 9. No- vember zeigte eine wachsende Unsicherheit, die in diesen Tagen durch die Ergebnislosig- keit der Pariser OEEC- Verhandlungen noch verstärkt wurde. In Oslo sollte nämlich end- gültig über die Nordische Zollunion entschie- den werden; aber der Gedanke einer skan- dinavischen Wirtschaftsvereinigung erwies sich unter dem Druck der mittel- und west- europäischen Pläne so schwach, daß die Nordländer keinen isolierten Markt riskie- ren wollten, ehe nicht die europäische Frei- handelszone feste Konturen angenommen hatte. Also wurde die periodische Sitzung des Nordischen Rates so lange verzögert, bis man vom Kontinent definitive Beschlüsse er- warten konnte. Diese Beschlüsse blieben aus, und nun wissen die nordischen Staa- Neue Unfreundlichkeiten der Engländer Ein deutsches U-Boot und Hermann Abs waren die Betroffenen Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London, 12. November Während der Leitartikler Cassandra in dem Londoner Massenblatt„Daily Mirror“ seinen, wie er es nennt, Waffenstillstand mit dem deutschen Volk geschlossen hat, scheint die antideutsche Kampagne, der er während des Heuss- Besuches eingeleitet hat, in ande- ren Kreisen weitere Früchte zu tragen. Als am Dienstag das deutsche U-Boot „Hecht“ zu seinem seft langem arrangierten und von den Engländern für diesen Tag fest- gesetzten Besuch im Hafen von Ports- mouth vor Anker ging, gedachte man ge- rade des Jahrestages des Waffenstillstandes nach dem ersten Weltkrieg. Der Komman- dant tauschte mit der englischen Marine freundliche Begrüßungsgesten aus, doch der konservative Abgeordnete Brigadier Clarke kühlte sich bemüßigt, vor aller Oeffentlich- keit zu erklären, dieser Besuch zu dieser Stunde sei„schandbar“ und nur geeignet, böse Gefühle bei der Bevölkerung zu wek- ken. Er kündigte einen Protestschritt bei der britischen Admiralität über diese Einladung und ihren Zeitpunkt an. Auch Hermann Abs bekam die neue Welle britischer Deutschfeindlichkeit zu spü- ren. Als er am Dienstagabend auf Einladung der Bankiersvereinigung in der Londoner City einen Vortrag über den Kampf der Bundes- republik gegen die Inflation hielt, versuch- ten einige Kriegsveteranen die Versammlung zu sprengen. Dr. Abs wurde immer wieder durch Zwischenrufe unterbrochen, wie „Faschist“,„Kriegsverbrecher“,„Dies ist der 11. November“, und die Polizei mußte ge- rufen werden, als die Kundgebungen stärker wurden. Die Presse berichtete am Mitt- Woch über die Stérungen und über die Abs- Rede mit dem Hinweis, daß er ein Anhänger Hitlers und Hitlers Finanzberater gewesen Sei. Am gleichen Tag brachte der„Daily Mir- or“ einen Leitartikel„Deutschland und der Daily Mirror“, der in der Feststellung gipfelt, die Zeit sei gekommen, Deutschland als gleichberechtigtes Mitglied in die Gemein- schaft der europäischen Länder aufzunehmen. Cassandra gab zur größten Ueberraschung seiner Leser und des ganzen politischen Lon- dons eine große Auswahl von Zuschriften zum besten, die er auf Grund seiner Artikel von Lesern aus Deutschland erhalten haben will. Er nannte sie sogar mit Namen und ihrer vol- len Anschrift, ja er veröffentlichte sogar einige Zuschriften, die nicht sehr schmeichelhaft für ihn waren. Und noch seltsamer: am Schluß seiner Betrachtungen schließt Cassandra Frie- den mit dem deutschen Volk mit den Worten: „Ich zweifle nicht, daß wir langsam mit den Teutonen zu freundscheftlichen Beziehungen kommen müssen. Nur will ich nicht zu rasch zu dieser Gewehr-Maschinengewehr-Minen- werfer-Hochzeit getrieben werden.“ wohin ten auch auf der Osloer Tagung noch nicht, sie ihre Integrationsbestrebungen richten sollen. Eines ist indessen sicher: Sie werden diese Bestrebungen nicht auf die Schaffung einer Nordischen Zollunion kon- zentrieren. Zweifellos werden sie ein Exper- tengutachten zu dem nordischen Wirtschafts- projekt diskutieren, aber die Behandlung der Fragen wird— so schreibt das„Sven- ska Dagbladet“„wie eine Leseübung ohne besondere Bedeutung“ ablaufen. Diese Prognose ließ sich allerdings schon krüher stellen. Die Gegensätze und Kon- flikte um das bisher größte Projekt inter- skandinavischer Zusammenarbeit verschärf- ten sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr. Norwegens bürgerliche Kreise lehnen die Zollunion von allem Anfang an kom- promißlos ab, da sie den schwedischen Kon- kurrenzdruck in einem gemeinsamen Markt fürchten. Diese Aversion nahm geradezu feindselige Formen an— sie richtet sich nicht zuletzt gegen die sozialdemokratische Regierung— nachdem die Pläne der europä- ischen Sechsstaatengruppe und der Freihan- delszone aktuell wurden. Norwegens Han- delsinteressen konzentrieren sich beinahe ausschließlich auf die mitteleuropäischen Gebiete, nur ein Bruchteil seines Außen- handels wickelt sich mit den skandinavi- schen Nachbarstaaten ab. Aber auch Däne- mark sperrt sich gegen das nordische Pro- jekt, denn sein wichtigster Ausfuhrartikel. die Landwirtschaftserzeugnisse, sind bisher von den geplanten Zollvergünstigungen aus- genommen. Für Dänemark gibt es nur die Freihandelszone oder den Gemeinsamen Westeuropäischen Markt. 5 Nur noch Schweden und— mit Vorbe- halten— Finnland hielten bisher an dem gemeinsamen nordischen Markt fest, in letz- ter Zeit allerdings mit dem Hintergedanken auf schwedischer Seite, den festgefügten nordischen Raum dann geschlossen in die Freihandelszone zu überführen. Rätselhafte Erklärung Grotewohls Fortsetzung von Seite) folgen. Bolz erläuterte allerdings nicht, was er sich unter einer solchen Gesamtregelung vorstellt. Washington: Leere Propaganda-Geste Washington.(AP) Amerikanische Regie- rungsbeamte bezeichneten am Mittwoch die Ankündigung des Sowijetzonen-Minister- präsidenten Grotewohl, daß er mit der So- Wjetregierung über einen Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland ver- handeln wolle, als eine„leere Propaganda- Landtag protestiert gegen zu hohe Zimmermieten Gesetze zur Förderung des Wiederaufbaues und der Wohnraumbeschaffung wurden verabschiedet Von unseren Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart, 12. November Der Landtag von Baden-Württemberg befaßte sich am Mittwoch auf Grund einer Anfrage aller Fraktionen mit dem Problem der Mietpreise für Studentenzimmer. In Heidelberg und anderen Hochschulstädten habe man Fälle beobachtet, wo für Dach- kammern 100 Mark gefordert worden seien. Es komme sogar vor, daß Vermieter für ihre größeren Wohnungen weniger zahlten, als sie den Studenten abnähmen. Im Oktober seien in Heidelberg Richtpreise festgelegt worden, die sich nach Größe der Zimmer zwischen 35 und 50 Mark bewegten, für ge- heizte Zimmer bis 80 Mark. Seitdem sei dort eine gewisse Beruhigung eingetreten. Ministerpräsident Dr. Müller auherte dazu, es erscheine der Landesregierung er- forderlich, in das Strafgesetzbuch oder die Mietgesetzgebung wirksame Straf- bestimmungen einzubauen. Entsprechen de Vorschläge seien dem Wohnungsbau- minister des Bundes zugeleitet worden. Auf eine Zusatzanfrage des SPD-Abgeordneten Walter Krause, ob die Regierung bereit sei zu erwägen, in Hochschulstädten Mittel für den Bau von Studentenwohnungen bereit- zustellen, entgegnete der Regierungschef, man könne das erwägen, aber der Bau von solchen Wohnungen bereite wegen der Platz verhältnisse und der meist recht hohen Mieten große Schwierigkeiten. Der Minister- rat habe schon überlegt, ob private Bauher- ren nicht durch Staatshilfe zum Bau von Stu- denten wohnungen angereizt werden sollten. Der Landtag verabschiedete zwei Gesetze zur Förderung des Wiederaufbaues und der Wohnraumbeschaffung, Das Land Baden- Württemberg stellt demnach im Rechnungs- jahr 1959/60 91 Millionen Mark zur För- derung des allgemeinen sozialen Wohnungs- baues und 16 Millionen Mark zur zusätz- lichen Förderung des Wohnungsbaues für Zuwanderer aus dem sowjetischen Besat- zungsgeblet sowie für Aussiedler und Gleich- gestellte zur Verfügung. Bauherren des so- zialen Wohnungsbaues können künftig neben öffentlichen Baudarlehen jährliche Zuschüsse zur Deckung der laufenden Aufwendungen bis zu einer Million Mark auf die Dauer von fünf Jahren in Anspruch nehmen. Die er- forderlichen Mittel werden den Landes- kreditanstalten überwiesen. Den Stellenüberleitungsplan zum Landes- pesoldungsgesetz hat der Landtag nach mehrstündiger Berichterstattung und ein- gehenden Stellungnahmen der Fraktion überraschend an den Finanzausschuß zu- rück verwiesen. Der SPD-Abgeordnete Schie- ler begründete seinen entsprechenden An- trag damit, daß die Abgeordneten auf ihren Plätzen mehrere bedeutsame Anträge und Entschließungen zu der Vorlage vorgefunden hätten, die zunächst im Ausschuß überprüft werden müßten. Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried beantwortete eine Große Anfrage der SPD- Fraktion über die Entschädigung der Wald- besitzer für die Holzeinschläge der franzö- sischen Besatzungsmacht. Der Minister er- klärte, es handele sich bei diesen Einschlä- gen um Reparationen, für die nicht das Land, sondern der Bund hafte. Ersatzan- sprüche fielen unter das zur Liquidation der EKriegsfolgen erlassene Kriegsfolgengesetz vom 5. 11. 1957. Eine bundesgesetzliche Rege- lung liege zwar noch nicht vor, jedoch sei sie in Vorbereitung. Das Land sei nicht in der Lage, etwa vorschußweise Mittel zum Ausgleich zur Verfügung zu stellen. Der Fraktions vorsitzende der FDP/DVP im Landtag, Dr. Leuze, kritisierte bei der Begründung einer Großen Anfrage die Ver- öfkentlichung von zahlreichen Fest- und Denkschriften durch Staatsbehörden. Wenn auch Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller mit Leuze darin übepinstimmte, daß die Denk- und Festschriften nur dann eine Be- rechtigung hätten, falls sie nützlichen Zwek- ken dienten, so wandte er sich doch gegen die scharfe Kritik und sagte, er habe den Eindruck, als ob Baden- Württemberg in der Herausgabe von Schriften, die die Leistup- gen des Landes behandelten, weit hinter dem Aufwand der anderen Bundesländer zurückstehe. Ein CDU-Antrag, regierung ersucht wird, bei der Bundesbahn weiterhin für die Elektrifizierung der Schwarzwaldbahn einzutreten und zu prü- fen, inwieweit Darlehensmittel des Landes im Rahmen des dritten Zusatzabkommens für die Hlektrifizierung der Schwarzwald bahn bereitgestellt werden können, wurde dem Wirtschafts- und Verkehrsausschuß überwiesen. In einer weiteren eingehend begründeten Anfrage wurde die Regierung um Auskunft darüber ersucht, welche Haltung sie bei den künftigen Verhandlungen über die Verteilung der kulturellen Aufgaben einnehmen werde und welche Beschlüsse dazu von der Minister- präsidenten-Konferenz in Koblenz gefaßt worden seien. Es wurde auf die ständig wach- senden Kosten hingewiesen, die die Durch- führung der großen kulturpolitischen Auf- gaben den Ländern auferlegen. Allein Baden- Württemberg hätte nach dem Bedarfsplan einmalige Leistungen in Höhe von 1,2 Mil- liarden Mark und jährlich Mehrleistungen von 218 Millionen aufzubringen. Ministerpräsident Dr. Müller erwiderte, die Länder hätten sich in Koblenz darüber geeinigt, daß die Erfüllung der kulturellen Aufgaben ausschließlich Sache der Länder sei. In Koblenz sei ein Abkommen beschlossen worden, das Verabredungen zwischen Bund und Ländern über die Verteilung der Auf- gaben vorsehe, solange die Länder nicht in der Lage seien, die enormen kulturellen Lasten allein zu bewältigen. sagte am Mittwoch vor Journalisten in Bonn, in dem die Landes- — Bonner Millionen-Kredit für Griechenlands Wirschaft Bonn.(AP) Bundeskanzler Adenauer hat dem griechischen Ministerpräsidenten Ka- ramanlis bei seinen Besprechungen in Bonn die Gewährung von deutschen Krediten in Höhe von 300 Millionen Mark zugesagt, wis in dem Abschlugßkommuniqué am Mittwoch abend mitgeteilt wurde, wird die Bundes. republik Griechenland eine Anleihe von 200 Millionen Mark zur Durchführung des grie- chischen Industriealisierungsprogrammez gewähren. Der Vertrag über die Anleihe soll in Kürze unterzeichnet werden. Die Bundes- regierung wird dafür Sorge tragen, das Weitere 100 Millionen Mark für Anschluß. finanzierungen bei langfristigen Investi- tionsgüterlieferungen gewährt werden. Toter Punkt in Genf noch nicht überwunden ö Genf.(AP) In den derzeitigen Genfer Konferenzen über Probleme der Abwendung von Ueberraschungsangriffen und der Ein- stellung von Kernwaffenversuchen konnte der tote Punkt dem Vernehmen nach aud am Mittwoch nicht überwunden werden. Auf keiner der beiden Zusammenkünfte hat man sich bisher auf eine Tagesordnung zu einigen vermocht. Kurze Kommunidues, die nach den Sitzungen ausgegeben wurden, prachten keinerlei Anhaltspunkte dafür, dag eine Einigung in naher Zukunft erwartet werden könnte. Die Sowjetunion hat den Vereinigten Staaten am Montag in einer erst jetzt be- kanntgewordenen Note mitgeteilt, daß sie die Genfer Konferenz über Maßnahmen zur Verhütung von Ueberraschungsangriffen als „nutzlos“ betrachte, solange diese nicht mit Abrüstungsfragen verbunden werde. In der Zypernfrage Regierung und Opposition einig London.(Wgk. Eigenbericht) Vor einem vollbesetzten Haus, an dessen Sitzung nah langer Pause auch der langjährige Führer der Konservativen, Sir Winston Churchill teilnahm, gab am Mittwochnachmittag M. nisterpräsident Macmillan seine angekün. digte Erklärung über Zypern ab. Sie bestand aus zwei grundsätzlichen Feststellungen 1. Die britische Regierung will den Terroris. mus auf der Insel mit aller erforderlichen Stärke bekämpfen. Sie wird 2. in ihren Be. mühungen fortfahren, doch noch zu einem politischen Uebereinkommen über die end- gültige Zukunft der Insel zu kommen. Der Führer der Opposition, Hugh Gaitskell, sagte der Regierung die Unterstützung der Labour Party beim Kampf gegen Gewalttaten auf Zypern zu. Unterdessen kam es auf Zypen zu neuen Bombenanschlägen. N Rettung der Freihandelszone will Erhard in Paris versuchen Bonn.(eg-Eigener Bericht) Bundeswirt schaftsminister Professor Erhard wird an den nächsten Sitzungen des sogenannten Maud. ling-Ausschusses in Paris teilnehmen, der ö sich die Aufgabe gestellt hat, die Möglichkel. ten zur Schaffung einer europäischen Fre- handelszone zu prüfen. Die Verhandlungen beginnen an diesem Wochenende, Erhard er wolle noch einmal den Versuch unterneh- men, eine Einigung über die Freihandelszone auch mit den französischen Regierungsver- tretern zu erreichen. Zu diesem Versuch werde er weniger die offiziellen Verhand- lungen, als vor allem Privatgespräche be- nutzen. Geste“. Man halte einen solchen Schritt Grotewohls für unwahrscheinlich, weil seine Regierung sich dadurch des Schutzes del sowjetischen Bajonette entblößen und mit Sicherheit gestürzt werden würde. U Stand Gomulka unter Druck? Berlin.(dpa) Am Dienstag verlautete àul diplomatischen Kreisen Ostberlins, die über. raschende Rede Gomulkas in Moskau, i der er die Kündigung des Berliner Vier- Maächte-Status begrüßt hatte, sei unter einem„gewissen sowjetischen Druck“ zu. stande gekommen, der sich auch bereits beim vorjährigen Aufenthalt einer pol nischen Parteis und Regierungsdelegation 2d den Oktoberfeiern in der sowjetischen Hauptstadt gezeigt habe. Von den 80. Wietischen Führern sei Gomulka, Cyrankie. wiez und dem stellvertretenden polnischen Außenminister Marin Naszkowskei in tage, langen Konferenzen und Gesprächen„le gemacht“ worden, daß die seit zwei Jahren in Polen herrschende Lage„negative Rück, Wirkungen auf die Entwicklung in der DDE gezeigt habe, wðwas auch von seiten der 8 mehrfach zur Sprache gebracht worden 1 5 „Skandal“- Sondernummer des SpD-Pressedienstes Bonn.(AP) Der SPD- Pressedienst 8 öfkentlichte am Mittwoch eine 32 Seiten 121 fassende Sonderausgabe über„Bonner Ale ren und Skandale“ mit einer„bei weiten nicht vollständigen“ Liste von Korruption? fällen und Verleumdungsaffären. Der Presse dienst erklärte, die Aufstellung solle 42 daß es der Bundesregierung an Bereitschd zu durchgreifenden Maßnahmen gegen 16. sonen und Mächte fehle, die sich mittels raf nierter Verschleierungskünste auf Kosten ut Allgemeinheit zu bereichern suchten. Pie 1 0 stellung führt dann unter anderem die 1 Kilb, Brombach, Siemer, Blankenhorn, 1 Korruptionsfälle im Koblenzer Beschaffun“? amt, den„Rufmord“ an den SPD-Funkte nären Schroth und Scharley, die Auseinande! setzungen zwischen Bundesverteidieute, minister Strauß und dem Bonner Foleiste Hahlbohm, den Fall Schlitter, den Fall 88. phan, die Vorgänge um den„Diamante macher“ Meincke, die Unterschlagungen% früheren CDU- Stadtverordneten John, de. Berliner„Lotto-Skandal“, den Fall des Bun deswehr-„Chefpsychologen“ Schneider 0 andere an. Pie Aufstellung erstreckt sich. 1 auf den Fall Eisele und den Fall Schmeile erwähnt wird auch der„Prachtbau“ 1 Amtswoohnung für Bundesaußenminister., Brentano. Als einzigen neuen, bisher Von% Presse nicht aufgegriffenen Fall kührt 170 Aufstellung den Hilfsreferenten im Aue tigen Amt, Paul Kurbjuhn, an, der a SS-Sturmbannführer,„Leibfotograf“ Hing lers und Mitarbeiter des„Schwarzen Koff? gewesen sei. N Nr. 26 —ͤ— dit t auer hat aten Ka- in Bonn editen in Sagt, wie Aittwoch. Bundes- von 200 des grie- gramme Ueihe soll Bundes- gen, daß anschluß. Investi- den. f n Genfer Wendung der Ein- n Konnte nach auch werden. tünfte hat dnung zu iqués, die Wurden, dafür, dag erwartet ereinigten jetzt be- „ daß sie mmen zur zrifken als nicht mit le. * inig Vor einem zung nach ge Führer Churchill, nittag Ml. angekün. ie bestand stellungen: Terroris- derlichen ihren Be- zu einem die end- amen. Der Kell, sagte ler Labour ttaten auf uf Zypern zone hen undeswirt⸗ „ird an den ten Maud- hmen, det Löglichkel⸗ chen Frei- andlungen e. Erhard m in Bonn, Unterneh- andelszone erungsver- m Versuch Verhand- bräche be 8 en Schrltt weil seine hutzes der 1 und mit ick? lautete aus „ die über- Hoskau, in liner Vier- sei unter ruck“ zu- ich bereits einer pol legation 2d oWjetischen den So- Cyrankie- polnischen di in tage- ichen„Klar wei Jahren tive Rück der DDR n der 80 worden sel nmer 8 dienst vel“ Seiten um nner Allel bei weitem orruptions- Der Presse olle zeigen Zereitschal gegen Pet aittels raff. Kosten det en. Die Auf. m die Fälle enhorn, di schaffung P-Funktio- useinandet eteidigung r Polizisten n Fall Ste- Diamanten gungen de ch, del Ul des Bun neider und At sich aud Schmeißel bau“ einel ninister v0 her von di, 1 führt die im Auswal, der frühe raf“ Himm, zen Korps Nr. 262/ Donnerstag, 18. November 1938 HORGEN Was sonst noch geschang. In Spamien ist jetzt nach einem besonders langen und sormigen Herbst der erste Schnee len. Nach den am Mittwoch vorliegen- den Berichten wurden vor allem im kasti- lischen Scheidegebirge und in den höheren Lagen der Pyrenäen ein plötzlicher Tempe- ratursturz bis weit unter null Grad sowie Schneefälle verzeichnet. Die zwischen Frank- reich und Spanien verkehrenden Züge wei- Seri starke Verspätung auf. * Die britische Bevölkerung war durch eine polizeiliche Mitteilung in den letzten beiden Tagen in unnötige Aufregung versetzt wor- den. Die Polizei hatte, wie wir gemeldet haben, durch Presse und Funk die Oeffent- Üchkeit davon in Kenntnis gesetzt, daß auf der Energieausstellung in Glasgow eine Ko- balt 60 enthaltende Kapsel verloren gegan- gen sei. Die Kapsel sei stark radioaktiv und für jeden, der sich ihr nähere oder sie be- rühre, mit Lebensgefahr verbunden. Nun gab die britische Atomenergiekommission bekannt, daß die verlorengegangene Kapsel völlig harmlos sei. Die Radioaktivität der Kapsel betrage nur 10 Micro-Curies und sei nicht gefährlicher als eine Armbanduhr mit Leuchtziffern. 5 In einer elektrischen Turbine des neue- sten britischen Atomkraftwerks in Chapel Cross in Schottland ist am Dienstag ein Brand ausgebrochen. Das Kraftwerk, das Elektrizität liefert und Plutonium für Kern- waffen herstellt, war am Wochenende in Be- trieb genommen worden. Von der Feuer- Wehr wurde der Brandschaden als„gering- kügig“ bezeichnet. * Das größte U-Boot der britischen Kriegs- marine, die 1120 Tonnen große„Alaric“, wurde beim Einlaufen in den Hafen von Portsmouth von der Flut gegen die Kai- mauer geworfen. Der Bootsaufbau wurde in elner Länge von 60 em aufgerissen. Die „Alaric“ hatte gerade eine einmonatige Ueberholung im Trockendock hinter sich. * Die Münchener Mordkommission verhörte auf Ersuchen der österreichischen Behörden die 60 jährige Margarethe Klopfer, die Halb- schwester des österreichischen Massenmör- ders Max Gufler, der bisher vier Morde an alleinstehenden Frauen gestanden hat.„Wir haben den Eindruck, daß Frau Klopfer kei- nerlei Ahnung von dem Treiben und vor allem nicht von den Verbrechen ihres Bru- ders hatte“, erklärte ein Beamter der Mord- kommission. Die Münchener Mordkommis- sion dementierte all Meldungen, nach denen Frau Klopfer unter dem Verdacht der Mit- täberschaft oder der Beihilfe zu Guflers Verbrechen in München festgenommen oder verhaftet worden sei. * Eine im September am Spiegelkogel- Ferner von Touristen entdeckte Leiche konmte jetzt identifiziert werden. Bei dem Toten handelt es sich um den deutschen Unteroffizier Robert Böhm, der während des Zweiten Weltkriegs mit seinem Flugzeug in den Oetztaler Alpen abstürzte. 8 Die kubanischen Aufständischen ließen am Mittwoch 25 Passagiere eines kubani- schen Verkehrsflugzeuges frei, das die Auf- ständischen in der vergangenen Woche auf dem Flugzlatz von Mamzanillo in Besitz ge- nommen hatten. Bei einem Versuch der Re- bellen, ein Flugzeug vor der Küste der zum Srößten Teil von Rebellen besetzten Provinz Oriente zu entführen. waren kürzlich 17 Men- schen ums Leben gekommen. * Bel einem Ueberfall auf sieben Fahr- Zeuge, die sich auf einer Straße in der Nähe von Isparta(Türkei) befanden, wurden ein Veberfallener getötet und ein anderer ver- letzt. Drei maskierte Räuber hatten die Fahrzeuge auf der Straße angehalten und Insgesamt 90 Personen ausgeraubt. Die Räu- ber flohen nach der Tat mit einem Jeep. * Aus Verstecken auf dem Meeresgrund haben pakistanische Soldaten in der Nähe von Karatschi weitere elf Tonnen Gold- barren aus dem arabischen Meer gefischt. Die pakistanischen Behörden haben jetzt Insgesamt 50 Tonnen, Gold und 875 Gold- münzen, die von Schmugglern im Meer ver- steckt worden waren, sichergestellt. Es wird damit gerechnet, daß noch weiteres Gold ge- kunden wird. Sollen Rauschgiſthändler auf den elektrischen Stuhl? Können Süchtige geheilt werden?/ Amerikas Kampf gegen die illegalen Narkotikahändler In den letzten Jahren ist das Rauschgift- problem für die Vereinigten Staaten immer bedrohlicher geworden. Aus den Diskussio- nen der Juristen, Aerzte, Polizeibeamten und Politiker, die in Fachzeitschriften oder in der Tagespresse über das Rauschgiftpro- blem erschienen sind, ergibt sich folgender Stand des Problems: Der Krieg gegen Rauschgifthandel und Rauschgiftsucht wird in den USA gegen- Wär tig an zwei Fronten geführt: einmal Zwischen der Polizei und den Verbrechern, die Rauschgifte importieren und zur Ver- teilung bringen, zum anderen zwischen den Anhängern der Verschärfung der Strafen für illegale Narkotikahändler und den Be- fürwortern des sogenannten klinischen Plans, der darauf hinausläuft, die Rauschgifte zu legalisieren und sie an Süchtige unter ärztlicher Kontrolle in besonderen Kliniken kostenlos oder zu ganz geringem Betrage auszugeben. Es gibt heute in den USA 60 000 Rausch- giftsüchtige. Der illegale Rauschgifthandel hat sich seit dem zweiten Weltkrieg verdrei- facht. Im Jahre 1945 kam ein Rauschgift- süchtiger auf je 10 000 Personen in den USA; im Jahre 1955 ein Rauschgiftsüchtiger auf je 3000 Personen 13 Prozent der Rauschgift- süchtigen in den Vereinigten Staaten sind Minderjährige unter 21 Jahren. Ein Unter- suchungsausschuß des Senats hat festgestellt, daß 50 Prozent aller Verbrechen in ameri- kanischen Städten und 25 Prozent aller Ver- brechen in den USA die direkte Folge von Rauschgiftsucht sind. Amerikas Sachverständiger Nr. 1 für den Kampf um die Narkotika ist der Leiter des Bundesbüros zur Bekämpfung des Rausch- Zifthandels und der Rauschgiftsucht. Kom- missar Harry J. Anslinger. Er und der Brocklyner Richter Samuel Leibowitz sind die ausgesprochenen Vertreter der scharfen Richtung, die das Problem von der Seite der Bestrafung her behandelt wissen wollen. Anslinger weist zur Verteidigung seines Standpunktes darauf hin, daß in amerika nischen Städten, die über Rauschgifthändler ganz strenge Strafen verhängen wie zum Beispiel Detroit, Baltimore, Cincinnati und St. Louis, der illegale Handel stark zurück- gegangen ist. Memphis in Tennessee war zeitweilig das berüchtigste Rauschgiftzentrum für den Süden. Seit dort aber die Gerichte mit größter Strenge gegen die illegalen Händler mit Narkotika einschritten und schwere Strafen verhängten, ist in Memphis der Rauschgifthandei vom Platze ver- schwunden. Richter Leibowitz teilt die An- sicht Anslingers. Er forderte für Rauschgift- händler, die Drogen an Minderjährige ver- kaufen, die Todestrafe auf dem elektrischen Stuhl. Im Jahre 1956 ist vom amerikanischen Senat ein drastisches Gesetz angenommen worden, das den Thesen der Anslinger und Leibowitz weit entgegenkommt, indem es für einen Angeklagten bei seiner dritten Ueberführung im Falle illegalen Rauschgift- handels eine 40jährige Gefängnisstrafe vor- sieht, für die es keine Bewährungsfrist gibt; oder wenn ein Angeklagter überführt wird, Drogen an Minderjährige verkauft zu haben, bei der ersten Uebertretung schon Todes- strafe. Bisher sind derart schwere Strafen allerdings noch nicht ausgesprochen worden, und es liegen keine ausreichenden Grund- lagen zur Bewertung der Auswirkung dieses Gesetzes auf das Gesamtbild des Rausch- giftkrieges vor. Das Narcoties Bureau Ans- lingers freilich behauptet, das Gesetzt habe heilsam gewirkt. Doch die Zahl derer, die an das Rausch- Siftproblem mit sozial- psychiatrischen Me- thoden herangehen und von harten Strafen nichts erwarten, wächst. Männer wie der New Torker Senator Javits und der Präsi- dent des New Vorker Stadtgerichts, John Murtagh, ferner die New vorker Academy of Medicine, zahlreiche namhafte Aerzte, Kriminalisten und Soziologen, treten mit Entschiedenheit für den sogenannten kli- nischen Plan ein. Sie stehen auf dem Stand- punkt, daß keine noch so drastische Bestra- fung die Rauschgiftsucht zum Stehen brin- gen könne. Chief Justice Murtagh beklagt, daß die rein strafende Methode nur die Aus- lieferung der Rauschgiftsüchtigen an die Unterwelt gefördert habe. Hier seine Gründe:„Wir sollten den Süchtigen die Nar- kotika, falls sie mittellos sind, entweder frei oder zu kleinen Preisen abgeben. Das würde die süchtigen Kranken— denn Kranke sind sie— àus den Klauen der Unterwelt retten. Härtere und immer härtere Strafen ver- schlimmern das Problem bloß, weil sie die Preise für Narkotika nach oben treiben und den Süchtigen zwingen, selber zum„Pusher“, zum illegalen Rauschgifthändler oder Ver- teiler zu werden, um seine eigene Sucht be- friedigen zu können.“ Dr. Herbert Berger, vormaliger Präsident der Medizinischen Gesellschaft von New Vork und heute Berater beim Gesundheits- dienst der Vereinigten Staaten behauptet: „Die entsetzliche Wahrheit ist, daß Rausch- giftsüchtige nicht zu heilen sind. 97 Prozent aller in Erziehungsanstalten Behandelten werden rückfällig. Ein Händler oder Ver- teiler, der selber nach einer Spritze giert, kann nicht durch die vage Drohung mit einer langen Gefängnisstrafe oder selbst dem elektrischen Stuhl abgeschreckt werden. Einen Rauschgiftsüchtigen auf Lebenszeit ins Gefängnis zu sperren, ist eine unnötige Grausamkeit, denn viele dieser Menschen können ein nützliches Leben führen, wenn man sie durch den Arzt unter Kontrolle mit den Drogen versorgt.“ Aber viele Aerzte sind gegen den klini- schen Plan. Dr. James W. Lowry, der die Entziehungsanstalt des Staates Kentucky in Lexington leitete, weist darauf hin, der Arzt solle heilen, aber nicht den Patienten im Stande der Krankheit erhalten! In den USA: Eisenbahnen auf dem Aussterbe-Etat Der Konkurrenz des Autos und des Flugzeugs nicht gewachsen/ Aber Militärbehörden denken anders „Im Jahre 1970 wird es in den Vereinig- ten Staaten keine Eisenbahnen für den Per- sonenverkehr mehr geben, mit Ausnahme einiger Vorortlinien in den großen Städten.“ Das ist ein wörtliches Zitat aus einer Ueber- sicht, die die offizielle Verkehrsbehörde des Landes, die sogenannte Interstate Commerce Commission, in diesen Tagen veröffentlicht hat. Die Uebersicht stellt nüchtern fest, daß das gesamte Eisenbahnsystem des Landes sozusagen auf dem Aussterbeetat stehe, und daß nur ein Wunder oder eine in die Mil- liarden gehende Subvention der Regierung in der Lage sein könnte, das Sterben noch um einige Jahre aufzuhalten. Die Ursache, warum die amtlichen ame- rikanischen Verkehrsbehörden gerade in die- sem Augenblick mit ihren so überaus pessi- mistischen Voraussagen in die Oeffentlich- keit treten, ist ein wenig sonderbar. Sie Eine neuartige Impfme- thode wurde von der amerikanischen Armee in Deutschland entwickelt. Das Düsenzeitalter inspi- rierte die Techniker zur Entwicklung eines Impf- gerätes, das an Stelle der bisher üblichen Injek- tionsnadel eine feine Duù- se hat, durch die der Impfstoſßf mit hohem Druck unter die Haut ge- spritzt wird. Hier demon- striert der Generalarzt der amerikanischen Ar- mee in Europa, General- major Alvin L. Gorby (ins), die Anwendung der Impfpistole an dem Soldaten Th. R. Bricker. AP-Bild hängt aufs engste mit dem Bemühen der amerikanischen Militär-Verwaltung zusam- men, schon jetzt in Friedenszeiten bereits alles, vom Bohnerwachs angefangen bis zu Diamanten für industriellen Bedarf, auf- Zuspeichern, um im Augenblick, wenn ein neuer Weltkrieg ausbrechen sollte, mit den notwendigsten Rohmaterialien und Erzeug- nissen der verschiedensten Art reichlicher versehen zu sein als der Gegner. Das große Aufspeicherungs- und Hamsterprogramm des Pentagons hat bisher die Summe von 14 Milliarden Dollars erreicht. Aber damit sind die militärischen Stellen keineswegs zu- frieden. Zum Beispiel erscheint es ihnen wesent- lich, für den„Kriegsfall“ eine möglichst große Anzahl, von Eisenbahnwagen, ins- besondere Schlafwagen, zur Verfügung zu haben. Aber das ist nicht so einfach, wie es im ersten Augenblick aussieht. Denn die pri- vat geleiteten großen Eisenbahnlinien der USA befinden sich schon seit Jahren in einer Krise, aus der es offenbar keinen Ausweg gibt. Mit einem Wort: die Eisenbahnbahn ist ein Ueberbleibsel des 19. Jahrhunderts und gegen die Konkurrenz des Autos, des Last- wagens und des Flugzeuges in einer hoff- nugslosen Lage. Nach den statistischen Be- rechnungen des amerikanischen Verkehrs- ministeriums betrug im Jahre 1956 der Anteil des Autos am Gesamtverkehr nicht weniger als 88,4 Prozent. Der Rest teilte sich in Eisenbahn- und Flugzeugverkehr. Für die Militärbehörden ergibt sich aus dieser Sachlage ein ernstes Problem. Weder Autos oder Lastwagen noch Flugzeuge kön- nen auf absehbare Zeit ziffernmäßig auch nur annähernd dieselben Truppenmassen von einem Ort zum anderen befördern, wie die Eisenbahn. Aber die großen amerikanischen Eisenbahngesellschaften sehen sich von Jahr zu Jahr in unaufhaltsam steigendem Maße geuwungen, ihren Wagenpark zu vermin- dern. Die Gesamtzahl aller Eisenbahnwagen in den USA ist heute bereits um nicht we- niger als 27 Prozent geringer als zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Die Zahl der sogenann- ten„Pullman-Wagen“, die etwa den Schlaf- Wagen zweiter und erster Klasse euro- päischen Stiles entsprechen, beträgt gegen- wärtig rund 4000 Wagen, aber jedes Jahr werden rund 400 davon wegen Ueberalterung und Unrentabilität außer Dienst gestellt. Demgegenüber steht der Plan der Militär- behörden, im Ernstfall mit mindestens 5000 Pullman-Wagen rechnen zu können. Das letzte Jahresdefizit der amerikani- schen Eisenbahnlinien betrug rund 700 Mil- lionen Dollars. Das diesjährige dürfte 900 Millionen Dollars betragen. Aber wie wird angesichts dieses rapiden Verfalls die Si- tuation in fünf oder gar zehn Jahren aussehen? 5 Ist die Eisenbahn wirklich am Ende? In den USA gibt es wenige Fachleute, die noch an eine Rettung glauben. Es sei denn, daß die Staatskassen bereit sind, jedes Jahr Milliarden an Subventionen auszugeben. Heinz Pol chen, wünschten von den Italienern 85% der N N Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Weiterhir meist trüb, dunstig bis leicht neblig. Nur in Norden vorübergehendes und geringes Auf. lockern der Bewölkung möglich. Im Süden des Bereichs zeitweise geringer Regen Tagestemperaturen drei bis sechs Grad Frühtemperaturen zwischen null und zwe Grad. Oertlich etwas Bodenfrost. In Oden- wald und Bauland auch leichter Frost Schwacher Wind aus meist nördlichen Rich. tungen. Uebersicht: Störungen, die über West. europa in das Mittelmeer ziehen, nähren auch weiterhin die dort liegende große Mittelmeerzyklone durch Zufuhr Kalter Meeresluft. Während über Norddeutschland eine schmale Hochdruckbrücke verläuft, das südliche Süddeutschland von dem Mittel- meertief voll erfaßt ist, liegt unser Raum im Crenzbereich der Einfluß gebiete. ES muß jedoch mit einem zeitweisen Ausgreifen in der Höhe vordringender Schübe warmer Mittelmeerluft auch in unserem Raum ge- rechnet werden. Sonnenaufgang: 7.33 Uhr. Sonnenuntergang: 16.47 Uhr. 8 . 8 n 8 8 8 r 3 Vorhersoge- Karte für 8. U. 88- Uhr. 13 Pegelstand vom 12. November Rhein: Maxau 500(+ 12); Mannheim 848 (—7); Worms 263(—7); Caub 254(13). Neckar: Plochingen 122(+4); Gundels⸗ heim 171(2); Mannheim 338(9). Franzosen und Italiener haben verschiedenen Fernseh- Geschmack Die Pariser Zeitschrift„Arts“ veröffent- lichte dieser Tage eine vergleichende Zusam- menstellung zwischen französischen und italienischen Fernseher-Befragungen, deren Ergebnisse in mancher Hinsicht aufscliluß- reich sind, wenn sie sich wegen der verschie- denen angewandten Methoden auch nur stel, lenweise vergleichen lassen. Die Befragun- gen wurden im ersten Halbjahr 1958 durch- geführt und erfassen für Frankreich 20 000 Fernseh- Abonnenten, wobei nicht nur die Wünsche des Publikums in Prozenten, son- dern auch der Grad der Zufriedenheit mit den ausgestrahlten Programmen durch eine Punktzahl angegeben wurden. Während sich von den Franzosen 42% für symphonische Musik, 26% für Opern, 25% für Cansons und nur 3% für Jazz ausspra- Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren und 75% der Erwachsenen Chansonsendungen. Das Interesse für die Quiz-Fragespiele ist bei den Franzosen mit 73% größer als bei den Italienern mit nur 60%, Für sportliche Sendungen, bei denen Catch und Fußball an der Spitze liegen, haben wiederum die Italie- ner mehr übrig. 70% erklärten, daß sie— abgesehen vom„Telegiornale“, den Fernseh- Aktualitäten,— den Sportsendungen vor allen anderen Programmen den Vorzug ge- ben, während sich in Frankreich 59% für seriöse Reportagen, 24% für Sportberichte und 17% gegen Sportsendungen überhaupt aussprachen. 2000 europäische Arbeiterfamilien unter der Lupe Einkünfte und verbrauchsgewohnheiten der Arbeiter in der Montan- Union Die Statistische Abteilung der Hohen Be- hörde der Montan-Union hat dieser Page nach langwieriger Arbeit das Ergebnis einer Untersuchung der Lebensgewohnheiten von Arbeiterfamilien in den sechs Mitgliedstaaten vorgelegt. Die erste internationale Erhebung dieser Art gibt interessante Aufschlüsse da- rüber, wie Arbeiter im Kohlenbergbau, im Eisenerzbergbau und in der Eisen- und Stahl- industrie ihr Leben einrichten. Sie dient der Hohen Behörde als Grundlage zur Prüfung der Frage, wie das vertraglich festgesetzte Ziel der sogenannten„Sozialen Harmonisie- bung! in der Gemeinschaft erreicht werden kann. in ganzes Jahr lang haben 2000 Ar- beiterfrauen auf Bitten der Luxemburger Ho- hen Behörde Tag für Tag ihre täglichen Aus- Zaben in ein Haushaltsbuch eingetragen. Von Mai 1956 bis Mai 1957 addierten sie in den Kohlenrevieren der Ruhr und am Pas de Ca- lais, in den Erzrevieren von Salzgitter, Lu- Nemburg und der Insel Elba und in den Eisen- und Stahlgebieten der Saar, Nord- krankreichs und der Niederlende ihre Pfen- ige, Lire, Gulden oder Franken. Dank der Mitarbeit dieser Frauen und mit Hilfe von Uper einer Million Hollerithkarten und eines Stabes von Experten konnte die Frage beant- Wortet werden: Wie leben eigentlich die Ar- beiter in sechs verschiedenen Ländern? 5 Jetzt liegt diese Antwort vor. Die 2000 Fa- milien haben sich freiwillig der„Aktion Haushaltsbücher“ zur Verfügung gestellt. Es handelt sich immer um 4-Personen-Haushalte mut 2 Kindern unter 14 Jahren. Es wurde fest- Sestellt, daß des Haupteinkommen des Fa- milienvorstandes(Bruttolohn, Naturalleistun- gen des Arbeitgebers und Fimilienzulagen) je nach Ländern und Industrien 82 bis 93 Pro- zent der Gesamteinkünfte der Familie aus- macht. Der Anteil des Lebensmittelver- brauchs am Gesamtverbrauch ist in Deutsch- land, Belgien, Holland und Luxemburg unge- fähr gleich groß. So gibt der deutsche Erzar- beiter mehr als 41 Prozent seines Familien- budgets für Ernährung aus, sein Luxembur- ger Kollege 36 Prozent. Dagegen spielt die Er- nährung in Frankreich und Italien eine grö- Bere Rolle: dort werden 46 bis 58 Prozent des Gesamtbugdets der Arbeiterfamilien für Es- sen und Trinken verwendet. Der Prozentsatz für Wohnung und Haus- rat bzw. für Kleidung variiert zwischen 20 bis 24 bzw. 10 bis 12 Prozent. Italienische Stahl- arbeiter geben mit etwa 8 Prozent am wenig- sten für Kleidung aus. Auch die Mengen der im einzelnen ver- brauchten Lebensmittel sind festgehalten. Bei Fleisch und Fisch liegt die verbrauchte Durch- schnittsmenge jährlich bei 150 kg. Luxmbur- ger Erzarbeiter halten hier mit 191 kg die Spitze. Die größten Liebhaber von Nährmit- teln waren erwartungsgemäß die Italiener, die die beachtliche Jahresmenge von 700 kg pro Familie gegenüber„nur“ 300 bis 400 kg in den übrigen Ländern erreichten. Bei bestimmten Erzeugnissen sind die Verbrauchsgewohnheiten von Land zu Land besonders unterschiedlich.„Liebgewordene Vorstellungen“ werden völlig über den Hau- ken geworfen. Wer etwa annahm, daß der deutsche Anteil am Bierkonsum an der Spitze liegen würde, muß sich eines Besseren beleh- ren lassen: so liegt zum Beispiel der deutsche Kumpel mit einem Jahresverbrauch von rund 80 Litern„hoffnungslos“ an vierter Stelle. Die tüchtigsten Biertrinker sind— für viele uner- Wartet— die französischen Bergarbeiter, die es trotz ihres Rufs, Freunde des Weins zu sein, auf 232 Liter Bier pro Jahr bringen. Auch die Belgier sind mit 156 Litern Jahres- konsum„nicht gerade ohne“. Die Bergleute an der Saar, die bei der Erhebung gesondert re- gistriert wurden, halten mit 109 Litern den dritten Platz.. Erstaunlich klingt auch die Zahl von 600 Litern Milch, die der holländische Arbeiter mit seiner Familie in 12 Monaten konsumiert, wenn men ihr die 120 Liter der Italiener ge- genüberstellt. In ͤ Frankreich und Italien liegt der Wein- verbrauch zwischen 300 und 400 Liter pro Fa- milie. Er beträgt in Deutschland nur 6 bis 8 Liter und ist in Holland kaum nennenswert. Europäer Techniker-Ausbildung— Mit amerikanischer Finanzhilfe bemüht sich der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) seit Monaten um eine bessere Ausbildung wis senschaftlichen und technischen Perso- nals in Europa. Bisher hat man sich mit der Verbesserung der Lehrmethoden für Natur- wissenschaft und Mathematik befaßt und ein Austauschprogramm wissenschaftlicher Forscher sowie die Unterstützung weniger stark spezialisierter Unterrichtsinstitute in Angriff genommen. Im nächsten Jahr will man dem Programm eine größere Tragweite zu geben versuchen. Die US-Regierung ist bereit, ihren Betrag von 500 000 auf 750 000 Dollar zu erhöhen unter der Voraussetzung. daß die OEEC-Mitgliedstaaten ebenfalls zu- sätzliche Mittel einsetzen. Im einzelnen hat das Direktorium des Büros für wissenschaft- liches und technisches Personal der OEEC für 1959 folgende Arbeitsetappen aufgestellt: Der Kaffeverbrauch liegt bei den deutschen Arbeiterfemilien bei 3 kg gegenüber je 17 kg in Frankreich und Belgien. Sehr unterschiedlich sind die Anteile der Ausgaben für Sozielversicherung und Steuern in den Familienbudgets der einzelnen Länder. So zahlt der holländische Arbeiter mit einem Anteil von 10,1 Prozent an den Gesamtaus- gaben die höchsten Sozialversicherungsbei- träge. Es folgen Deutschland 8,9, Saarland 8,03, Luxemburg 7,4, Belgien 6,6, Frankreich 5,1 und Italien 2,5 Prozent. Die meisten Steu- ern müssen die belgischen Arbeiter mit einem Anteil von 5,6 Prozent an den Gesamtausga- ben zahlen. Ihre deutschen Kollegen stehen mit 3,8 Prozent an dritter und die Franzosen mit nur 0,2 Prozent an letzter Stelle. am Werk Ermittlung der Nachfrage und des Angebots an wissenschaftlichen Kräften; Verbesserung des Mittelschulunterrichts: Forscheraus- tausch; Unterstützung verschiedener Unter- richtsinstitute; zusätzliche Ausbildung des in der Industrie bereits tätigen Personals, jähr- liche Untersuchung der Lage auf dem Ge- biet der Ausbildung und der Verwendung technischen und wissenschaftlichen Perso- nals. Künftige Entwieklungen werden erforscht Eine neuartige Einrichtung, unter dem Namen„Centre International de Prospek- tive“ kürzlich auf Initiative des Direktors des französischen Hochschulwesens in Frank- reich ins Leben gerufen, soll sich mit der voraussichtlichen Entwicklung der verschie- densten Zweige des menschlichen Lebens befassen. Insbesondere sollen die Probleme der globalen Ausbildung von Erwachsenen und Kindern untersucht werden, ferner die Beziehungen zwischen den Zivilisationen, vor allem zwischen der westlichen und den anderen sowie die Auswirkungen der neuen Techniken: Atom, Elektronik, Astronautix und andere. Man hofft so, die Allgemeinheit besser auf kommende Ereignisse vorberei- ten und ihr éine zweckdienliche Orientierung geben zu können. Als Vizepräsidenten fun- gieren der Präsident der Europaischen Atom- gemeinschaft EURATO W), Armand, der Präsident des Afrikanischen Industriebüros, Bloch-Lainé, und der Präsident des franzö- sischen Unternehmerverbandes, Villiers. Agrarexporteur Marokko Die Assoziierung Marokkos mit dem Ge- meinsamen Markt wird, das ist auch die Auffassung bei der EWG-Kommission in Brüssel, demnächst vollzogen werden kön- nen. Man rechnet bei den Verhandlungen, die bald offiziell geführt werden sollen, zwar mit gewissen technischen Schwierigkeiten, nicht aber mit grundsätzlichen Hindernissen. Die bereits gewährte Visafreiheit zwischen Marokko, Frankreich, Belgien, den Nieder- landen und der Bundesrepublik ist ein erstes Vorzeichen für die künftig engere Zusam- menarbeit. Für die Landwirtschaft im Ge- meinsamen Markt wird dieser Vorgang be- sondere Bedeutung erlangen. Marokko er- hofft sich nämlich von dieser Assoziierung unter anderem eine wesentliche Belebung des Agrargüter-Exports, vor allem für Ge- treide, Frischgemüse, Zitrusfrüchte, Trocken- obst, Olvienöl, Gewürze und Eier, aber auch kür Reis, Wein und Konserven, 350 Prozent aller marokkanischen Ausfuhren werden durch die Assoziierung einwandfrei begün- stigt, bei 17,5 Prozent gelten die Vorteile als zweifelhaft, 32,5 Prozent der Exporte, überwiegend Rohstoffe, werden kaum oder nicht betroffen. 8 MANNHEIM — D Donnerstag, 13. November 1958/ Nr. 262 Lokalkommentar: Wer„Schwarzen Peter“ hat mug Steuern einführen Der jetzt in Einzelheiten bekanntge- gebene Bundeshaushalt für das Jahr 1959 soll nur durch Mobilisierung der letzten Re- serven ausgeglichen worden sein. Nach Auf- lösung der letzten Reserven(1,2 Milliarden Juliusturm) steht künftig den von Jahr zu Jahr wachsenden Ausgaben ein kaum noch wachsendes Steueraufkommen gegenüber. Damit werden die Hoffnungen der Gemein- den zunichte, durch eine Neuverteilung des „Finanzkuchens“ zwischen Bund, Ländern und Gemeinden zu ihren Aufgaben ange- messenen höheren Einffahmen zu kommen. Bundesfinanzminister Etzel hat wieder- bolt erklärt, dag die Gemeinden keine di- rekte, Wohl aber einige indirekte Hilfen vom Bund erhalten können. Unter die indi- rekten Hilfen darf mam die Zweckbindung der Einnahmen aus der Mineralölsteuer für den Bau von Straßen verstehen. Die Auto- Lahrer zahlen diese Steuer lieber, wenn sie dem Straßenbau dient; wenn sie dem allge- meinen Steuertopf zufließt, sind sie weniger davon erbaut. Von allen Vorschlägen, wie den Gemein- definanzen zu helfen wäre, bleibt nur die Personensteuer übrig. Als Kopfsteuer oder Negersteuer hat man sie aus den Notzeiten der Weimarer Republik in keiner angeneh- men Erinnerung. Ihre Befürworter sehen in dieser Personensteuer ein Mittel, das man- gelinde Interesse vieler Bürger für Ihre Ge- meinde in sein Gegenteil zu verwandeln. Das wäre wohl das erstemal, daß Steuer- zahlen aus Verdrossenen Interessierte ma- chen würde In der Regel ist es umgekehrt. Nach Schätzung von Professor Hettlage vom Bundesfinanz ministerium müßte die Personensteuer in groben Stufen gestaffelt, je Kopf und Monat drei bis vier Mark er- bringen. Professor Hettlage hat gut ge- schätzt: 300 000 Mannheimer würden als- dann jährlich 10,8 bis 14,4 Millionen D dem Stadtsäckel zufließen lassen, der diesen Zufluß gut gebrauchen könnte. Der Bundes- Ananz minister möchte die Verantwortung Für diese Besteuerung den Gemeinden über- lassen,. Ueber ihre Einführung und über die Verwendung der Mittel sollen sich die Bürger raufen. Von der erhöhten Aufmerk- samkeit aller mit der Personensteuer be- lasteten Bürger auf die Ausgaben wirtschaft ihres Gemeinderats versprechen sich die Steuerpolitiker sehr viel. Darüber kann aber im Ernst nur geredet werden, wenn die Belastung des einzelnen sich durch Einführen der Personensteuer nicht ändert. Nur dann könnten sich segens- reiche psychologische Vorteile einstellen. Die Einführung einer zusätzlichen Personen- Der Erste Bürgermeister von Narkalla sprach am Dienstagabend beim „Feuerio“ zu seinem bin- dergarten- närrischen Volke. Wer aber Mann- heims Ersten Bürger- meister Jakob Trumpf- heller(der bei dieser ausgezeichneten Sitzung leider fehlte) zu erken- nen geglaubt hatte, wurde in der zweiten Halbzeit bitterlich ent- tauscht: Es war„nur“ der Präsident des „Feuerio“, Rudi Bom- marius aus Feudenkeim, der sich in der aller- dings hervorragend ge- lungenen Maske des stellvertretenden Stackt- oberkhauptes den jubeln: den Massen im Ruder- lub präsentierte steuer aber würde die Gemeindeparlamente mit einer Verantwortung belasten, die sich neben den„sozialen“ Steuererleichterungen des Bundesfinanzministers merkwürdig aus- nehmen müßte. f. W. K. Leblose Frau Wurde aus dem Neckar gefischt In den gestrigen Abendstunden gegen 19 Uhr wurde an der Kurpfalzbrücke eine Frau aus dem Neckar gezogen. Passanten hatten die Leblose auf dem Fluß treiben sehen und sofort die Feuerwehr benachrich- tigt. Beim Eintreffen der Wehr war die Frau jedoch bereits von Schiffern und dem Bootsführer der Berufsfeuerwehr geborgen worden. Sie wurde in das Feuerwehrboot übernommen, zur Bootshalle und von dort sofort ins Städtische Krankenhaus gebracht. Ob es sich um einen Unfall oder Selbst- Mordversuch halidelt, stand in den Späten Abendstunden noch nicht fest. Eine Falschmünzerwerkstat Mannheimer Kriminalpolizei ausgehoben. Mittelstraße verhafteten die Beamten einen 53Jährigen Hilfs- t wurde Zz um Startschuß zur großen Kampagne: Die Narren eröffneten die neue Saison „Feuerio“,„Fröhlich Pfalz“ und„Lallehag“ begingen den Elften im Elften mit schmetternden Fanfaren Der Eljte im Elften ist für die Narren ein den erlaubten und erlauchten Beginn der Paukenschlag ins fast- nächtliche Gemüt des großer Tag: Sie begehen an diesem Abend Karnevalssaison, die— nach dem ersten närrischen Volkes- vom Neujahrsempfang am 1. Januar ab dann erst richtig auf Touren kommt. Die großen Mannheimer Karne- valsgesellschaften kielten sick(mit Ausnahme der„Pilwe“ und der„Grokageli“, die inre Eröffnungssitzung aus sdaltechnisckhen Gründen auf das Wochenende vorverlegen mußten) an das historische und traditionelle Narrendatum: und„Lallehaag“ gaben am Dienstagabend Fęuerio“,„Fröhlich Pfalz“ für die große Kampagne, den Startschuß deren Höhepunht der nächstes Jahr wieder in Mannheim stattfindende Fast nachtsazug sein wird. „Mir wolle nimmer länger warte, mir sache je zum Kinnergarte“, hieß das lokalpolitische Motto des„Feuerlo“, der damit in seiner Er- ökknungssitzung im überfüllten Ruderelub- Saal an den Rheinterrassen, originell und von einem Bomben- Beifall begleitet, an den Frö- bel- Pestalozzi Kongreß der Tagungsstadt Mannheim anknüpfte: Präsident Ruddl Bom- marius ers n in der vom Chef-Maskenbild- ner des Nationaltheaters, Karl Müller, nahezu perfekt gezauberten Maske des Ersten Bür- germeisters Jakob Trumpfheller(ogl. unser Steiger-Bild), und der in Kinderhemdchen hereintrippelnde Elferrat— mit Vize Wein- kötz als kaum mehr zu identifizierendem Psychologen und Artur Zeumer als weibli- chem FlAschensäugling— huldigte dem„Er- sten Bürgermeister von Narhalla“ mit quiet- schenden Trompeten, Holzpferdchen, Woll mützen und Schnullern. Der„Feuerio“ hat mit dieser glänzenden Idee den Vogel der Eröff- nungs- Sitzungen abgeschossen; auch sein be- geistert aufgenommenes Programm erwies sich als durchaus hieb- und stichfest für Kom- mende tolle Tage. Unter den Gästen strahlte das Fürstenauge des Ex-Prinzen Karl-Ludwig I. von Heskula- pien nebst Gemahlin Maria in ungetrübter Frische. Polizeipräsident Dr. Leiber, Hans Dingeldein, Verkehrsdirektor Dr. Vogel,„Lie- derhalle- Präsident“ Schorsch Schäfer und Oberamtmann Fritz Grabenstein repräsen- tierten die Prominenz. Der erste„Geehrte“ hieß Jakob Frank, dessen Fastnachtslied donnernden Applaus erhielt. Dann bliesen die weltmeisterlichen Vier Pedros“ ein melodiöses Potpourri, Willi Kehr brillierte mit allerlei Reimen in der Bütt', die berühmten und klangvollen Sänger der Jungliederhalle erschienen als„Dormba- cher Kinderchor“, Kämmerer Kolb ließen als treffsicheres Duo ihre Pointen Schlag auf Schlag auf das Publikum niedergehen, Irma Wolf(begleitet von Wolfgang Liebhold) sang das Schwalbenlied und als markerschüttern- des Komiker-Gespann vom„Feuerio“-Spiel- mannszug traten Dietz und Hertlein erfolg- reich auf. Die zweite Halbzeit sah den vorher unter das Jugendschutzgesetz gefallenen Elferrat wieder im grauzylindrig behüteten Gesell- schaftsanzug. Willi Hayer reimte gut mit, Die Gießkann' her, un' Wasser druff“, das Lud- Wigshafener„Eulen-Trio“ erhielt nach einem Mig-Wahl-Song die Silberne Feuerio-Hhren: nadel, Werner Schneider schaltete von„FIpSI in der Nacht die Form(Mitte) und Kanari“ auf seriösen„Granada“-Tenor um und Gustl Schölch brachte eine knallige Re- portage von einer Moskau-Reise. Belohnung: Die Goldene Feuerionadel. Vielversprechende Neuentdeckung: Roland Lorenz, 19 Jahre al- ter Student der Mannheimer Musikhoch- schule, mit einzigartig vorgetragenen Wiener Liedern. Den Schluß bildeten— wie immer beim Feuerio“— Maurer-Ziegler. Was sie brin- gen, ist mittlerweile so gut, daß darüber Schreiben Bier nach München zu tragen hieße. Daß Hans Maurer(der Dicke) die Goldene Ehrennadel erhielt, freute alle, nachdem er als„Mannemer Karlche“ die Gemüter zu Trä- nen gerührt hatte. Die Sitzung schloß mit dem herzlichen Dank an das Publikum und alle Mitwirkenden, von denen der„Fisco“-Kapelle aus Friedrichsfeld ein Sonderlob gebührt. heb * Im Eichbaum- Stammhaus ging es schon gleich hoch her, als Präsident Carl Blepp mit seinem höchst vergnüglichen, veröffentli- chungsreifen gesprochenen Eingangsfeuilleton die Sitzung der„Fröhlich Pfalz“ auf die drei- einhalbstündige Reise schickte. Die„Drei Clausianas“ und die„Vier Musikas“ pahßten ihre Vokal- und Instrumentaldarbietungen der närrischen Linie an, und Hermann Rü- denauer brachte die Gemeinde mit einem ge- sungenen Schunkelwalzer in Bewegung. Aus der Bütt' ertönte Gereimtes und Ungereimtes, und menchmal war dieses besser als jenes. Rüdiger Schneider, der mit solchen Ambitio- nen auftrat, sollte bei Walter Sohn in die Lehre gehen, der dies aus dem Aermel schüt- telt und das Publikum durch- und durchrüt- telt. Was er bot, war wieder eine maßstäbliche Leistung; die Reaktion des Publikums hin- derte ihn bisweilen minutenlang daran, fort- zufahren. Günther Thomes entwickelt sich er- folgreich weiter. Seine Parodie auf einen schlagersingenden Teenager ist von grob schlächtiger, doch legitimer Komik. Sein Kol- lege Horst Amann hatte mit einer Büttenrede von altehrwürdigen Pointen und mit einem deplazierten, neckisch sein sollenden Tanz we⸗ niger Glück. Die passable Mittelklasse, der einiges daneben, anderes wieder über Erwar- ten geraten kann, vertraten die Büttenduos „Knall und Blättel“, Kunz und Kunz“ und Magin Nuber. Die schönste Pointe des Abends: Walter Sohn zitierte Schiller:„Sire, geben Sie Gewerbefreiheit!“ mann * Im„Kossenhaschen“- Kerzenschein eröft⸗ nete der Feudenheimer„Lallehaag“ elf Minu- ten später als vorgesehen die vierte Saison seit der Wiede Uündung. Auf dem Präsiden- tenstuhl saß Horst Kunzmann, und Vorsitzen- der Gerd Dummeldi mischte sich unters Volk. Die zierliche Erika Kamp war kaum ausgepackt, als sie sich schon Beifall ersungen hatte. Dem ersten Teil der Sitzung kehrte wieder Dr. Knebel den Weg frei. Sein Besen fegte diesmal die Seiten illustrierter Wochenblätter Ab. Nach ihm sang Joe Luga und denn kam Was als„ungewöhnlich“ angekündigt Dudi alias Gerd Dummeldinger ver- kaufte seinen„Höllenkirier“ unter Infrarot- Tiefstrahlern, und vier seiner Leser disku- tierten die höllischen Artikel. Ebenso unge- Wöhnlich war„Dr. Neugiers Mondfahrt“ als besinnliche Zeitkritik. Unbeschwerte Komik brachte dagegen Georg Durak aus Frankfurt. Nach der Pause setzte der Elferrat die Kappen auf und die„Drei Calusianas“ führ- ten auch hier das neue Mannheimer Fast- nachtslied ein. Die erste Bütt“ brachte Kurt Wilhelm; ihm folgten Erwin Ziehm und Wal- ter Sohn, der glaubhaft beteuerte:„Ich bin doch kää Idiot“, Das Mundharmonika-Duo Appel und Bährle machte ebenfalls Besuch. Den meisten Beifall des Abends steckte der schwarzhautige„Gambrinus-Star“ Abner Ke- mon ein. Sto Todesangst und Toleranz in der Kirche Vierter und fünfter Vortrag der evangelischen Gemeindewoche Daß„Tot ist tot— es kommt doch alles, wie es kommen muß!“ durchaus nicht nur ein Schlagwort Kirchenfremder ist, machte Pfarrer Dr. Karl Stürmer in seinem Vortrag zur evangelischen Gemeindewoche seinen Zuhörern erst klar. Die darin enthaltene Wunschvorstellung, den Tod bis zu einer ausgedachten Lebensstation aufzuschieben, sei vielmehr ein allgemein menschliches Problem. Schon der Apostel Paulus habe es erwähnt, dabei aber den noch àlteren Pro- Schmelzen mit einem Spirituskocher. Der Mittwoch von der Täter arbeitete mit den primitivsten Mitteln. Bei seiner Ver- In einer Wohnung der haftung wurden 364 kalsche Fünfmarkstücke und umfangreiches Herstellungsmaterial sichergestellt. In welchem Umfang weiteres arbeiter, der im März dieses Jahres nach Mannheim kam, seit Falschgeld der gleichen„Herstellungsklasse“ noch im Umlauf ist. ö etwa drei Wochen überwacht und jetzt beim Herstellen falscher Fünfmarkstücke überrascht wurde. Der Festgenommene ist „Spezialist“ für Falschmünzerei bekannt dieses Deliktes vorbestraft. Er saß bis Kriegsende wegen ähn- licher Taten im Zuchthaus.— Unsere Bilder zeigen den verhaf- teten Falschmünzer bei der Rekonstruktion seines Verbrechens, die er gestern nachmittag vor Mannheimer Kriminalpolizisten vorführte: Herstellung der Metall-Legsierung(links), Gießen in und mehrmals wegen Nachforschungen der bedarf noch näherer Ermittlungen, an denen die Kripo zur Zeit als fieberhaft arbeitet. Das Eingreifen der Polizei erfolgte, als ein Bekannter des sonst ohne Komplizen arbeitenden Falschmünzers versuchte, eines der gefälschten Geldstücke an den Mann zu bringen. Kriminaldirektor Oskar Riester leitet die intensiven Polizei, die den festgenommenen Geld- kälscher sofort ins Landesgefängnis einlieferte. hwrh/ Bilder: Steiger pheten Jesaja zitiert:„Lasset uns essen und trinken, morgen sind wir tot!“ Die zu die- sem Irrtum führende Einstellung, sei ein falsches Verhältnis zum Tode. Das richtige Verhältnis drücke der 90. Psalm aus:„Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden!“ Im Tod werde das Wesentliche offenbar: Alles Weltliche, alles Nebensächliche werde Abgestreift, nur die entscheidenden Dinge blieben: Das rechte Verhältnis zu den Men- schen und zu Gott. Im innigen Vertrauen 2d Gott, mit einem ihm wohlgefälligen Leben, dürfe man den Tod in seiner entscheidenden Erfüllung erwarten. Jene freilich, die davon nichts Wissen, könne man das rechte Verhält- nis zum Sterben nicht lehren, sondern müsse es ihnen aus der Kraft der Glaubensüberzeu- gung vorleben, Für den Christen sei das die groge lohnende Aufgabe, die es zu wagen gelte. bum * Am Beispiel der konfessionellen Misch- ehen nahm Pfarrer Blail die leichthingesagte Formel!„Wir haben alle nur einen Herr- gott“(Thema 4) unter die Lupe. Im wesent- lichen lief dieses Referat der„Kirche hinter dem Mond?“ betitelten Gemeindewoche auf eine Darstellung der Unterschiede in den beiden christlichen Bekenntnissen hinaus. „Durch diesen gedankenlosen Satz“, meinte Pfarrer Blail,„werden die Differenzen zwi- schen den Konfessionen bagatellisiert.“ Die Toleranz sei etwas Grones und durchaus Notwendiges, aber niemals dürfe jene „kleine Indifferenz“ gegenüber allen kon- fessionellen Problemen so leicht durch ein Schlagwort die Oberhand gewinnen. Tole- ranz setze Ausein andersetzung mit den Pro- blemen voraus, und vielleicht könnten ge- rade die anfangs erwähnten Mischehen viel zu einer solchen echten Auseinandersetzung beitragen, denn hier gehe es um praktische Auswirkungen: Um die Erziehung der Kin: der. Toleranz schaffe die interkonfessionelle Verbindung, trotz dogmatischer Unter- schiede, aber die brav gezahlte Kirchen- steuer dürfe nicht die einzige Gemeinsam- keit der beiden Konfessionen sein. J. B. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Einmalige Weihnachts- angebote“ von der Firma Kaibel Knörzer, Mannheim, 0 3, 9-12, bei. Lebensmittel unter ständiger Kontrolle eines Lebensmittel-Chemikers Delikateg- Gewürzgurken Die herzhafte Beigabe kür kalte und warme Gerichte! 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November 1958, bis 14,00 Uhr geöffnet! „ 8 Ir. 282 as hin- N, fort- sich er- einen Srob- in Kol- tenrede einem an we- se, der Erwar- tenduos 2“ und Xbends: „Zeben „mann eröff- Minu- Saison asiden- Vsitzen- Unters kaum sungen wieder n fegte Ablätter an kam Kündigt er ver- rarot- disku- unge- hrt“ als Komik nkfurt. rat die “ führ- r Fast- te Kurt d Wal- Ich bin ka- Duo Besuch. kte der ner Ke- Sto le zen und zu die- sei ein richtige „Lehre zen, auf Kenbar: werde Dinge n Men- auen 2 Leben, denden davon erhält- müsse berzeu- das die wagen bum Misch- gesagte Herr- wesent- hinter che auf in den hinaus. meinte en zwi- . Die urchaus jene n kon- rch ein Tole⸗ en Pro- ten ge- en viel setzung tische er Kinz sionelle Unter- irchen- einsam „ 3 in Pro- ehts⸗ übel 4 eee, Nr. 262/ Donnerstag, I. November 195. Aus dem Polizeiberſht: Gefährlicher Lartinischerz Seil über de Fahrbahn In Tcheinau spannta unbekannte Täter ein etwa drei Zentimter dickes Seil quer über die Fahrbahn de Bruchsaler Straße. Das gefährliche Hinernis wurde glück- licherweise noch rechtzitig von einer Funk- streife entdeckt und nhtfernt. Wahrschein- lich geht der üble Strich auf das Martini- Treiben zurück. Herzschlag beider Anprobe Eine 62jährige Frauvar in einem Damen- schneideratelier geradebei der Anprobe, als sie plötzlich umfiel. Ei schnell herbeigeru- kener Arzt stellte den od fest: wahrschein- lich Herzschlag. Bestohlener Gidbriefträger Ein Geldbriefträgeratte in einem Lokal in der Innenstadt Gel( ausgezahlt und da- bei seine Geldmappe uf das Abstellbrett, all der Verkaufstheke legt. Als er hinaus- ging, vergaß er, die lappe mitzunehmen. Er bemerkte sehr schell den Verlust und kehrte in das Geschäf zurück. Die Mappe war aber bereits we Sie enthielt etwa 780 Mark. Der Mann bnnte nur noch Ver- lustanzeige gegen Unhkannt erstatten. Mangelnd Vorsicht Auf der Seckenheier Landstraße wurde ein 71 jähriger Fußgäner von einem Per- Lebensmittelabteilung die unsere heiden Bilder zeigen, sind nicht die einzigen Attrak- lionen des 48. Kaufſiauses der Rudolph Karstadt-AG, das heute und Kindergarten heimer verstehen nicht nur, Geld zu verdienen, sondern es auch eder auszugeben, sagte Max Hoseit, dem anschlie end Wil- Nachwelcher geschacnHcnen Richtung Se einen Raum oderin ganzes Haus gestalten wolln, unsere scchkundigen Raumgetalter be- raten Sie völlig unvefindlich in unserem Wonnberaungstudle im IV. Obergeschs KAUFHAUS TIER MANNHEIM sonenwagen angefahré und zu Boden ge- worfen. Im Krankenhaus wurden eine Ge- hirnerschütterung un Prellungen fest- gestellt. Freiwilliges Jeständnis Ein 28 jähriger Arbter aus Mannheim erschien abends bei er Polizei und gab einen schweren Diebsthl zu, den er tags- über in Ilvesheim beęengen hatte. Er war angeblich, als er dd Tatort verlassen Wollte, von einem Scäferhund angefallen worden und hatte ihr mit einem Beil er- schlagen. Ein Anruf ir Ilvesheim bestätigte die Richtigkeit der ngaben. Der Mann wurde der Ilvesheime Polizei ausgeliefert. an Rurhfalzgreisel für dus Manmmheimer Publikum ęröſnet. Uher die lechnischen Einzelheiten und das M. Hauses haben wir dusführliciꝭ auf den Seiten& und 9 unserer Mittzoochauegabè berichtet. Gestern fand im Mannheimer Hof die offixielle Eröffnungsfeier für geladene Gaste aus Handel. Wirtsciaſt und Verwaltung statt, in der Max Hoseit, Milglied des Vorstandes der Karstadt- AG, an Ober- hüͤrgermeister Dr. Hans Reschke einen Scheck über einen bedeu- tenden Betrag überreichte, der für sportliche und soꝛiale Zwecke der Mannlieimer Jugend verwandt werden soll.„Die Mann- arenangebot des neuen im Karstadi-Haus und helm Braun, bisſieriger Hausherr des nun von der Gesellschaft ubernommenen und gewaltig vergrößerten Unternehmens, einen goldenen Schlüssel ůbergab. Weitere Redner des vom Ringel- berg- Quartett umrahmten Hestaßtes waren der Vorsitzende des Verbandes der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Hans Rothi(Stuttgart), Wilhelm Fleiner, der Vorsitzende des Mann- heimer Einzelhandels, Gesumtbetriebsratsvorsitzende und Auf- Sichitsratsmitglied Claire Glet(Hamburg) und Geschiſtsfühirer Hans Strome yer, der zusammen mit Gerhard Ziem die Mann- heimer Karstadt-Filialè leitet. Bilder: Steiger Schulfragen, Schloßräume und Kunsthalle Aufsätze und Würdigungen im neuesten der„Mannheimer Hefte“ Das neueste der„Mannheimer Hefte“ (Jahrgang 1958, Heft 2) bringt Berichte über das technische Schulwesen in Mannheim (Bürgermeister Krause), über 60 Jahre Inge- nieurschule Mannheim ODirektor Oskar Meixner) und über ihr neues Studienfach „Verfahrenstechnik“ Or. Hans Kempter). Oberbaurat Willi Beirer würdigt die Pfingstbergschule, wohl die schönste Schule, die die Stadt Mannheim nach dem zweiten Weltkrieg errichtet hat. Erfreulicherweise trägt das Land 20 Prozent der 500 000 DM betragenden Baukosten für diesen Pavillon- bau, der fern von Verkehr und Lärm im Wald liegt. Oberbaurat Hans Wingler schreibt über das jetzt wiederhergestellte Bibliothekszimmer der Kurfürstin im Mann- heimer Schloß. Dieses Rokokokabinett ent- stand als Gemeinschaftsarbeit des Schloß baumeisters mit Stukkateuren, Bildhauern und Malern. Die dem Staatlichen Hochbau- Kunststoff in werkgerechter Verarbeitung Interessante Lehrgang an der In diesen Tagen urde in Zusammen- arbeit mit dem Landeſewerbeamt, Außen- stelle Karlsruhe, und er Mannheimer Ge- werbeschule für Bauteinik ein interessan- ter Tageslehrgang in en Schulwerkstätten durchgeführt. Es sollt(die vielseitige und Praktische Verwendugsmöglichkeit der Kunststoffe Polyvinyhlorid VC) und Polyäthylen gezeigt un vorgeführt werden. Zahlreiche Meister at der Berufsgruppe Baumetall“ standen vr Tage lang an den Werkbänken in der Gperbeschule, um die Vielfalt der arbeitskunlichen Möglichkeiten dieser Kunststoffe kentnzulernen. Der erste Lehrgang ur für Blechner und Installateure) zeigte nai einer Einführung in die Eigenschaften un Verhaltungsweisen von PVC- und Polyäthlenrohren die me- chanische Bearbeitung dieser Kunststoffe. Gewerbeschule für Bautechnik (Handlauf, Uberzug- und Schrumpfschlauch). Besondere Beachtung fanden die nicht härt- baren und thermoplastischen Kunststoffe, gekennzeichnet durch ihre Zerspanbarkeit und Wärmeformung. Zu der Verlegetechnik von Handlaufprofilen auf gerader und ge- krümmter Strecke trat noch das Schweigen von Stumpfteilen, Winkelstücken und das Einschweißen von Mustern. An diesem Lehrbeispiel wurde wieder einma! anschaulich demonstriert, daß mo- derne Schulwerkstätten der geeignete und neutrale Ort sein können, um dem Hand- werk die Verarbeitungstechniken neuer Werkstoffe zu vermitteln. Die neuen Werk- stätten der Gewerbeschule für Bautechnik am Theodor-Kutzer-Ufer werden in frucht- barem Zusammenwirken mit den Innungen daher berufen und bestimmt sein, erfolg- versprechende Pflegestätten des Handwerks amt zu dankende Wiederherstellung gibt eine Vorstellung von der geschmackvollen Pracht der Schloßräume, die als Repräsen- tationsräume eines Königreiches am Rhein sich sehr wohl hätten sehen lassen können. Ein Beitrag ist der wiederhergestellten Sternwarte gewidmet, die sich nach langer Vernachlässigung nun wieder schmuck prä- sentiert. Maarten J. Vermaseren würdigt sehr interessant das Mithras-Relief aus dem Reig-Museum. Ludwig Baron Döry gibt Wohin gehen wir!? Donnerstag, 13. November Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Manon Lescaut“(Th.-G. Nr. 1 bis 1060); Kleines Haus 20.00 bis 21.45 Uhr: „Jean“(Miete D, Halbgr. I, freier Verkauf), BASF-Feierabendhaus Ludwigshafen, 20 Uhr: Afrikanisches Ballett. Konzerte: Aula Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Das Kurpfälzische Kammerorchester spielt Bach, Händel, Haydn und Stamitz(Hoffmeister- Veranstaltung); Phora-Haus, O 7, 5, 20.00 Uhr: Schallplatten-Abend— Melodien aus dem Reich der Oper und Operette; Deutsch-Amerika- nisches Institut 19.30 Uhr: Musikleben in Amerika(Tonband). f Filme: Planken:„Wir Wunderkinder“; Al- ster:„Begierde unter Ulmen“; Schauburg:„Der Barbar und die Geisha“; Scala:„Traumstraße der Welt“; Palast:„Sturm über dem Nil“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Das ist Paris“; Alhambra: „Die Trapp-Familie in Amerika“; Universum: „Der Pauker“; Kamera:„Die Straße“; Kurbel: „Unternehmen Donnerschlag“; Capitol:„Das Fort der- mutigen Frauen“; 21.00 Uhr:„Riva- len“. Wir gratulieren Frau Ringhof, Mannheim, Ladenburger Straße 31, wird 73 Jahre alt. Wil- helm Hartmann, Mannheim- Schönau. Logauer Weg 3, begeht den 88. Geburtstag. Friedrich Lippenberger, Mannheim-Gartenstadt, Wald- pforte 62, vollendet das 89. Lebensjahr. Wil- wertvolle Einblicke in Johann Friedrich von Uffenbachs Besuch im Mannheimer Schloß und einen späteren Briefwechsel mit Paul Egell, der sich um einen Porträtauf- trag dreht. Ilse Burger entwickelt um einen Brief des Komponisten Max Bruch, nach der Uraufführung seiner großen romantischen Oper„Die Loreley“ im Juni 1863 geschrie- ben, ein reizvolles Bild des Komponisten und des Mannheimer Musiklebens seiner Zeit. Dr. Hans Jürgen Imielas Vortrag über den Zeichner Max Slevogt wurde noch von Dr. Walter Passarge zum Abdruck empfoh- len. Nun steht dahinter eine feine Würdi- gung des verstorbenen Direktors der Kunst- halle aus der Feder von Professor Dr. G. F. Hartlaub. Nach den Programmen der Kunst- halle, der Gesellschaft der Freunde Mann- heims und des„Akademischen Winters“ bie- tet das Heft sechs Spalten Mannheimer Chronik(1. Mai bis 31. August 1958). Die wertvolle Bebilderung dient den einzelnen Beiträgen und/ dem Heft im ganzen. F. W. k. Ilermine Internationaler Genfer Verband Mannheim Ludwigshafen: 13. November, 15.30 Uhr, Turn- halle 1846(Stresemannstraße), wichtige Monats- versammlung. Bund gegen den Mißbrauch der Tiere: Am 13. November keine Monatsversammlung, dafur am 11. Dezember Weihnachtsfeier. Ski-Club Mannheim 1906: 13. November, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, Clubabend und Farbfilmvortrag. DGRR: 13. November, 19.45 Uhr, Mädchen- gymnasium in Ludwigshafen, Friedrich-Heene- Straße 11, Einführung in die Funktionentheorie (Ferd. Hafner). 7 Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 13. November, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowjetzonenflücht⸗ linge. Phora-Haus, O 7, 5, Schallplatten-Abend Melodien aus dem Reich der Oper und Operette verbunden mit einem Schallplatten-Quiz. CVJM. 13. November, 19.30 Uhr, K 2, 10 Buchbesprechung„13 Methoden, das Rauchen zu verlernen“. CDU— Ortsbezirk Neckarstadt-Ost: 18, No- vember, 20 Uhr,„Neckarpark“, Käfertaler Straße 89, Versammlung. Vertriebenenausschuß der CDU: Sprech- stunde für Heimatvertriebene und Sowjet⸗ zonenflüchtlinge am 13. November, 17 bis 18 Uhr N 2 Freireligiöse Gemeinde(Frauengruppe): 13. November, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Vortrag von Dr. Lilo Schlötermann, Zivili⸗ sationsschäden der Frau“. Mannheimer Frauenring: 13. November, 20 Uhr, Viktoria-Hotel(Nebenzimmer), Vortrag von H. L. George,„Leben, politische Situation und die Stellung der Frau in Gambia“, Deutscher Camping-Club: 13. November, 20 Uhr,„Frankeneck“, M 2, 12, Treffen der Tisch- runde. Deutscher Akademikerinnen-Bund Mann- heim- Ludwigshafen: 13. November, 20 Uhr, Viktoria-Hotel, Lichtbildervortrag von Dr. Gi⸗ sela Bergsträßer,„Museum heute“. Verbaost(1/131, jetzt im Deutschen Beamten- bund): 13. November, 19.30 Uhr,„Kleiner Ro- sengarten“, U 6, 19, Mitglieder versammlung. Verein der Freunde der Städt. Ingenieur- Schule Mannheim: 13. November, 17 Uhr, Auls der Ingenieurschule, Speyerer Str. 4, ordent- liche Mitglieder versammlung. Abendakademie- Veranstaltungen am 13. No- vember: E 2, 1, 20 Uhr, Arb.-Gem. Gutes Spiel- zeug—„Selbstgefertigtes Spielzeug und sein Wert“(J. v. Gierke, Alice Lovisa);— E 2, I, 20 Uhr, Arb.-Gem. Akuelle politische Fragen Dr. Watzinger);—„Unser Kino“, Schönau, 20 Uhr, Farblichtbildervortrag„Im Reiche des Dalai Lama“(Harald Hauser);— Zeichensaal der Rheinauschule, 20 Uhr. Kulturfilmabend. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 13. November, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum,„Wahrheit und Wirklich- keit“(Dr. Brauch). Theatergemeinde: 13. November, Führung durch die Kunsthalle. Club„Graf Folke Bernadotte“— Internatio- naler Kreis: 13. November, 20 Uhr, D 4, 15, Unterhaltung über aktuelle politische Tages- fragen(H. Guckert). a Evangelische Gemeindewoche: Vorträge àm 13. November, 20 Uhr:„Wir haben alle nur einen Herrgott“, Auferstehungskirche(Blaih, Christuskirche(Wäldin);„Tot ist tot, es kommt doch alles, wie es kommen muß“, Erlöserkirche Seckenheim Or. Stürmer), Konkordienkirche Fr.-Joest-Saal, M 1(Weigt);„Wir sind doch keine Kirchenspringer“, Saal Lutherkirche (Dr. Hirschberg), Matthäuskirche Neckarau (Mühleisen);„Die Pfarrer glauben selbst nicht, was sie predigen“, Saal Melanchthonhaus(Dr. Merkel), Michaelskirche Rheinau(Heimel, mann);„Heute ist es unmöglich, christlich zu leben“, Thomaskirche Neuostheim(Behringer), Unionskirche Käfertal(Müller). 20 Uhr, Motorsportliches Feuerwerk guter Laune Gelungener bunter Abend für alte und neue Schönauer Ganz Schönau war von Nebel zugedeckt, als der zweite Vorsitzende des Motorsport- clubs, Hermann Jäger, im Lichtspielhaus „Unser Kino“ die auf Cinemascope umge- baute Bühne für den ersten großen bunten Abend in diesem Winterhalbjahr freigab. „Ein Feuerwerk der guten Laune“ hatten die Motorsportler ihr 120-Minuten- Programm genannt. Unter die vielen„Neu- Schönauer“, die in den letzten Monaten aus allen Teilen der Stadt in den Vorort gezogen waren, hat- ten sich als Gäste die Stadträte Koch und Fleiner, Stadt-Oberinspektor Hertel, eine Reihe von Mitgliedern der Schönauer Kultur- und Interessen gemeinschaft und Gäste vom Ludwigshafener Motor-Sportelub gemischt. Das gutbèesetzte Haus erlebte beileibe kein „Vorort- Programm“. Der Motor-Sport-Club Wartete mit Mitwirkenden von Bühne, Funk und Fernsehen auf. So das Robana- Ballett aus Frankfurt, das an diesem Abend mit einem Girl- und Steptanz, mit dem Kaiser- walzer und mit einem Hauch aus Moulin Rouge überraschte. Und dann die zierliche Carla Kraus, die Jodlerin aus dem Schwarz- Wald, die besonders unter den aus südöst- lichen Ländern kommenden Neubürgern dankbare Abnehmer fand. Das Trio Adras aus Worms demonstrierte eine waghalsige und ideenreiche Equilibristik. Christian und Mario, ein Paar aus Karlsruhe, erntete für eine internationale Tempo-Kurzrevue reich- lich Applaus, nachdem es in einer Kombina- tion von Tanz und Akrobatik sein Können gezeigt hatte. Fritz Dukamp bereitete mit einem Quiz den Gästen Freude.* 4 8 5 1 helm Baiker und Mina geb. Volz, Herren- und Im 2. Lehrgang(für Bauschlosser und und wirkliche Mittler für die Errungen- Damenfriseurgeschäft, ieee Werder Schmiede) lag das Huptaugenmerk bei schaften des technischen Fortschritts zu straße 4, können Ehe- und Geschäftsjubiläum der Bearbeitung von Iinststoffbauprofilen werden.- feiern. * 1 6 , en ,— . 25 8 2 e:, 9 W e N kus Sekte 6 AUS DEN BUND ESLANDERN Donnerstag, 1 November 1958/ Nr. Hoffnung für die Schüler von morgen Die Intelligenz-Reserven Westdeutschlands sollen besser genutzt werden Hannover. Nach den langen Jahren der Nlagen über Schulraumnot, Lehrermangel und schlechte Finanzen, zeigt sich nun am Horizont des deutschen Bildungs-Himmels ein schmaler Silberstreifen. Soeben wurde Sieben Frauen von einstürzender Betondecke erschlagen Ahaus(Westfalen). In einem Sägewerk und Kartoffelschälbetrieb in Alstätte Kreis Ahaus/ Westfalen) wurden am Mittwoch sie- ben Frauen unter einer einstürzenden Betondecke begraben und getötet. Wie die Polizei in Ahaus mitteilte, waren über der eingestürzten Decke 200 Zentner Dünge- mittel gelagert. Die Ermittlungen über die Unglücksursache vermutlich war die Decke überbelastet— dauern noch an. Sechs der tödlich Verunglückten Frauen waren mit Kartoffelschälen beschäftigt gewesen, als die Decke einstürzte, eine siebente war kurz zuvor zufällig hinzugekommen. Die Polizei hält es auch nicht für aus- geschlossen, daß die Erschütterungen der erst vor einer Woche in dem Raum aufge- stellten Kartoffelschäl- und Spülmaschinen zu dem Einsturz der Decke geführt haben körmen. Die Feuerwehr mußte sich mit Schweiggeräten vom Dach in den Raum vor- arbeiten, um die Opfer bergen zu können. Es gibt keine Zeugen des schrecklichen Un- glücks. Lediglich einige in der Nähe arbei- dende Maurer hörten plötzlich Schreie, als sie aufschauten, war die Decke schon einge- Stürzt. Mutterschutz vor dem Großen Senat Kassel. Zur grundsätzlichen Entscheidung über wichtige Streitfragen des Mutter- schutzes und des Kündigungsschutzes hat der Dritte Senat des Bundesarbeitsgerichtes in Kassel am Dienstag in einem Modell- Prozeß gegen das Land Hessen den Grogen Senat des obersten deutschen Arbeitsgerichts angerufen. Der mit der doppelten Anzahl von Richtern besetzte Große Senat muß nun- mehr entscheiden, ob eine werdende Mutter, die in einem befristeten Arbeitsverhältnis steht, trotz des Mutterschutzes entlassen werden kann, wenn der befristete Arbeits- vertrag abläuft. Die bereſts durch alle In- sbanzen gegangene Arbeitsgerichtsklage war von einer ehemaligen Schreibkraft des Res- sorts für Wiedergutmachung beim Regi- rungspräsidium in Wiesbaden angestrengt worden, die nach Ablauf ihres auf sechs Monate befristeten Arbeitsverhältnisses ent- Iassen worden war, obwohl sie ein Kind erwartete. In dem Musterprozeg muß nun- mehr entschieden werden, ob die Entlassung der Frau rechtmäßig war. Das hessische Lan- desdrbeitsgerſcht hatte zugunsten der Klä- Agerin entschieden. Die hessische Landes- regierung hatte gegen das Urteil beim Bun- desarbeitsgericht Revisjon eingelegt. Geigerzähler im Stadtrat Waldshut. Wenige Kilometer südlich der deutschen Grenzstadt Waldshut Mochrhein) befindet sich die schweizerische Atomreak- toranlage Würenlingen an der Aare. Die Stadtväter von Waldshut sind seit einiger Zeit in Sorge, daß im Falle eines Unglücks am schweizerischen Reaktor Würenlingen die Stadt Waldshut gefährdet werden könnte. Nachdem durch den Besuch einer deutschen Fachkommission in Würenlingen schon einige Bedenken zerstreut werden konnten, erschienen jetzt schweizerische Atomtechniker vor den Waldshuter Stadt- räten. Während einer Gemeinderatssitzung demonstrierten sie Meß- und Sicherheits- instrumente. Die ungläubigen Stadträte hat- ten dabei Gelegenheit, Geigerzähler ticken zu lassen, wenn sie diese in die Nähe der Leuchtzifferblätter ihrer Armbanduhren brachten. Die Schweizer Techniker versicher- ten, die Atomreaktoranlage Würenlingen sei sogar erdbebensicher. Abwässer der Anlage würden unschädlich gemacht und stets kon- trolliert, bevor sie der Aare zugeführt wür- den, die bei Waldshut in den Hochrhein mündet. 5 in Hannover ein Gutachten vorgelegt, das in der Uberzeugung gipfelt, der Schüler von morgen würde nicht mehr unter den be- kannten Notständen zu leiden haben. Der Lehrermangel sei mit ganz normalen Mitteln zu beheben. Dieses Gutachten wurde von einem Gremium auserlesener Fachleute im Auftrage des Vizepräsidenten des Deutschen Wissenschaftsrates und niedersächsischen Kultusministers, Richard Langeheine, an- gefertigt. An dem Gutachten, das demnächst auf der Kultusminister-Konferenz besprochen wer- den dürkte, haben Direktoren von Pädago- gischen Hochschulen, Ministerialbeamte, Uni- versitätsprofessoren, Schulpraktiker und Finanzsachverständige mitgearbeitet. Bei dieser Diagnose des augenblicklichen Schul- und Bildungswesens in Niedersachsen, die etwas verallgemeinert die Verhältnisse in Westdeutschland charakterisiert, sind die Experten von der ganz einfachen Frage aus- gegangen: Wie sieht es im Schulalltag wirk- lich aus und sind die zweifellos vorhandenen Notstände unüberwindlich? Nach eingehen- den Vorstudien, gründlichen Beratungen und dem realistischen Abwägen der angebo- tenen Lösungen, sind die Gutachter zu einem hoffnungsvollen Ergebnis gekommen. Das Resultat ihrer Bemühungen haben die Experten in vier Vorschläge, die bis in Ein- zelheiten spezifiziert wurden, zusammen- gefaßt. Man hat dabei die als Tatsache an- erkannte Grundüberlegung zum Ausgangs- punkt genommen, dag Lehrer aller Schul- gattungen fehlen. In Niedersachsen fehlen — nach diesem Gutachten— 1500 Volks- schullehrer, für die Bundesrepublik schwan- ken die von den Lehrerverbänden stammen- den Zahlenangaben zwischen 8000 und 15 000. „Es ist zweifellos übertrieben“, sagte Minister Langeheine,„fortwährend von einem Chaos zu sprechen. So katastrophal sind heute die Verhältnisse ganz und gar nicht mehr. Auch wenn man es 80 hinstellt, als würde schon morgen unser Schulwesen zusam- menbrechen.“ Das Gutachten nimmt als gegeben das erfreuliche Faktum hin, daß wider Erwarten und entgegen vieler sachkundiger Prophe- zeiungen, der Andrang zu den Pädagogischen Hochschulen groß ist. Noch können alle Be- werber aufgenommen werden, die in den meisten Bundesländern auf den Pädagogi- schen Hochschulen kostenlos vier bis sechs Semester(dann in den Volksschuldienst) stu- dieren. Doch wenn die Bereitschaft der Ju- gend zum Lehrerberuf weiterhin so anhält, reichen die Pädagogischen Hochschulen bald nicht mehr aus. Da nun der Anreiz zum pädagogischen Be- ruf die Erwartungen übertrifft— das gilt für das ganze Bundesgebiet— schlägt das Gut- achten als erstes vor, alles zu tun, um mehr Volks-, Mittel- und Oberschüler das Abitur machen zu lassen. Zur Zeit gibt es im Bundes- gebiet 5,1 Millionen Volks- und 1,3 Millionen Mittelschüler und insgesamt bestehen jähr- lich 37 000 Schüler(innen) das Abitur. Dem Gutachten zufolge ist die Intelligenz-Reserve unter den Volksschülern und bei den weiter- führenden Schulen auf dem flachen Lande geradezu eine unerschlossene Quelle. Konkret wird empfohlen, begabte Volksschüler zu för- dern, Mittelschüler fürs Abitur zu begeistern, auf dem Lande mehr Gymnasien und Heim- schulen zu errichten und die Abendgymnasien und andere Einrichtungen zu unterstützen. Diese Maßnahmen zielen darauf hin, mehr Abiturienten und damit mehr Bewerber für die Pädagogischen Hochschulen zu bekom- men. Die zweite Maßnahme schließt deshalb an diesen Gedankengang an und empflehlt, die PH auszubauen, die Studierenden an das Honnefer-Modell(Studienbeihilfe des Staates für Studenten an Universitäten, Technischen und Tierärztlichen Hochschulen) anzuschlie- Ben. Mehr Lehrer(innen) für die technischen Fächer(besonders großer Mangel) auszubil- den und zu verhindern, daß PH- Studierende in andere Berufe oder Wissenschaften(z. B. an die Universitäten, wegen des größeren staatlichen Zuschusses) abwandern. Als drit- tes wird vorgeschlagen, Flüchtlingslehrern aus der Sowjetzone den Start im westdeut- schen Schulwesen zu erleichtern(mehr Geld für das Ergänzungsstudium) und möglicher- weise auch Berufsfremde, sofern sie nicht zu alt sind, auf ihre Eignung hin zu testen, wenn ste sich für die Pädagogik interessieren. Der vierte und letzte Vorschlag, in viele Untergruppen eingeteilt, warnt vor„un- brauchbaren Vorschlägen“. Als solche gelten U. a. 1. Beschränkung der Schulbildung der künftigen Lehrer auf zwölf oder gar zehn Jahre, 2. höhere Spezialschulen, die zum Lehrerberuf vorbereiten sollen, einzurichten, 3. den Ausbau des ländlichen Schulwesens zu versäumen, um Lehrkräfte einsparen zu wol- len und 4. die Einrichtung einer studentischen Aushilfslehrer-Notdienstes. Mit Hilfe dieser vier Grundvorschläge, die allerdings einiges Geld, doch nicht etwa un- erschwingliche Summen, kosten— die Aus- bildung eines Bewerbers zum Junglehrer kostet rund 10 000 DM— ist, nach Meinung des Gutachtens, der Volksschullehrermangel schon in den nächsten Jahren„aller Voraus- sicht nach“ zu beheben. Ernst Weger Trotzdem die Ehelichkeit zugebilligt Ungewöhnlicher Prozeß/ Landessozialgericht korrigierte Bundessozialgericht Mainz. In einem ungewöhnlichen Prozeß hat das Landessozialgericht Mainz ein un- ehelich geborenes Kind für ehelich erklärt und ihm Waisenrente aus der Invalidenver- sicherung des im Krieg verschollenen Ehe- mannes der Mutter zugebilligt, obwohl die- ser Mann als Erzeuger des Kindes nicht in Betracht kommt. Das Kind war am 6. Juli 1945 geboren worden, nachdem der versicherte Ehemann Startschuß zum närrischen Ireiben .. fiel überall, wo man dem Prinzen Karneval huldigt Köln/ Mainz. Pünktlich am Elften um elf Uhr elf flel am Rhein und überall dort, wo in Deutschland der Narretei gehuldigt wird, der Startschuß zu„neuen Taten“. In Köln hatten sich— wie jedes Jahr— mehrere tausend am„Ostermannbrunnen“ in der Alt- stadt versammelt. Nach FEröffnungsan- sprachen der Karnevals- Prominenz schun- kelten und sangen sie alte und neue Karne- valslieder. In Mainz begann es nicht ganz 80 schwungvoll. Dort ließen die Karnevalisten ihre Narrhallesen nur einen ersten ver- stohlenen Blick ins Reich des Prinzen Karne- val werfen. Der Mainger Karnevalverein Prachte in einer sitzungsähnlichen Veranstal- tung etwas Mainzer literarischen Karneval. Andere karnevalistische Korperationen werden den„Elf ten“ mit einiger Verspätung begehen. Zum erstenmal seit über zwanzig Jahren wird Mainz wieder ein Prinzenpaar erhalten. Es soll der Oeffentlichkeit zwischen Weihnachten und Neujahr vorgestellt wer- den. Nur ganz besondere Ereignisse werden in Mainz so begangen. Das nächste Prinzen- paar ist 1962 zum 2000. Geburtstag der Stadt Mainz vorgesehen, das übernächste 1963, wenn der Mainzer Karnevalverein seinen 125. Geburtstag begeht. Am Hochrhein, wo sich die alten Narren- bräuche bis heute fast unverfälscht erhalten haben, trafen sich bereits vormittags um 11.11 Uhr die hohen Elferräte und Zunft- meister, um die Pläne für die neue„Fasnet“ festzulegen. Dabei wurden Schneckengerichte und andere Narrenspezialitäten verspeist. Die Lörracher Narrenzunft wählte als Losung für die kommende Fastnacht den Spruch: „Trotz Wirtschaftswunder klemmt's mit- unter“, Die Waldshuter Narren zogen nach ihrer Sitzung nach Laufenburg, wo während der kommenden Fastnacht am 31. Januar und 1. Februar das große hochrheinische Narrentreffen stattfindet. Im westfälischen Münster kehrte wie seit über 400 Jahren„Morio“, die symbolische Figur des Freudenspenders, wieder ein. Nach alter Ueberlieferung hält er sich in irgend- welchen Sümpfen verborgen und wird von den Kumpaneibrüdern der„Wiedertäufer vom Buddenturm“ alljährlich am 11. im 11. überredet, mit in die Stadt zu ziehen, um beim Karneval als größter Schelm den Ton anzugeben. Mit Trommeln und Fanfaren und unter dem Jubel der Bevölkerung wurde „Morio“ auf einem Wagen durch die Stadt gefahren. Die Narrenzunft„Aasee“ lockte den„närrischen Klabautermann“ aus den Fluten des gleichnamigen münsterischen Binnensees, in die er jemals am Aschermitt- woch wieder zurückkehrt. 4000 Schaulustige hatten sich dazu eingefunden. bereits seit dem 16. Januar 1943 nach seiner Gefangennahme bei Stalingrad als vermißt galt. Das Landessozialgericht billigte dem Jungen trotzdem auf Grund der Bestim- mungen des Bürgerlichen Gesetzbuches die Ehelichkeit zu. Rechtlich bestehe die Ehe der Kindesmutter mit dem Versicherten so- gar heute noch, obwohl der Mann mit Wir- kung vom 31. Dezember 1945 für tot erklärt worden ist. Die Ehe werde erst dann auf- gelöst, wenn sich die Frau erneut verhei- raten sollte. Mit seiner Entscheidung ist das Landes- sozialgericht von einem Urteil des Bundes- Sozialgerichts abgewichen, das in einem gleichgelagerten Fall der Versicherungsan- stalt das Recht zugesprochen hatte, den wahrscheinlichen Todestag gemäß den Be- stimmungen der Reichsversicherungsordnung festzusetzen und damit die Ehe des Ver- sicherten für aufgelöst zu erklären. Vom Landessozialgericht wurde diese Ansicht des höchsten Gerichtes als unrichtig bezeichnet und darauf hingewiesen, daß die etwaige Unehelichkeit des Kindes einzig und allein nach bürgerlichem Recht beurteilt werden könne. Das geltende Gesetz müsse jedenfalls Unter allen Umständen angewendet werden, auch wenn das Kind, für das Rentenan- Sprüche erhoben werde, zweifellos nicht von dem Versicherten stamme.(Az. SJ 235—57.) „Opfer der schimpfenden Menge“ Schrankenwärter ließ sich verwirren— wurde freigesprochen Göppingen. Das Göppinger Amtsgericht hat im Einverständnis mit dem Staatsan- Walt das Verfahren gegen einen 29 Jahre alten Schrankenwärter wegen fahrlässiger Transportgefährdung eingestellt. Der Schrankenwärter, der seinen Dienst erst vier Wochen versah, hatte sich an einem Bahnübergang bei Faurndau durch die schimpfende und murrende Menge der War- tenden dazu bewegen lassen, die schon ge- schlossene Schranke noch einmal zu öffnen. Zuvor hatte er versucht, beim Nachbarbahn- hof anzufragen, ob noch Zeit bis zur Durch- fahrt eines Eilgüterzuges sei, jedoch keine Verbindung bekommen. Da am Uebergang zudem erheblicher Lärm herrschte, weil ganz in der Nähe ein Verkehrsunfall ge- schehen war, hatte der Schrankenwärter seinerseits ein Signal und das Läuten des Telefons überhört. Man hatte ihm mitteilen Wollen, daß der Eilgüterzug fünf Minuten krüher als vorgesehen den Uebergang pas- sieren würde. Kaum hatte der Wärter die Schranken geöffnet, raste der Eilzug heran. Der Schrankenwärter schloß eilends die Schran- ken wieder, wobei aber ein Omnibus in die Falle geriet und weder vor noch zurück konnte, Glücklicherweise blieb so viel Spiel- raum, daß das Gleis freiblieb, auf dem der Eilgüterzug vorbeifuhr. Der Staatsanwalt erklärte, der Wärter sei ein Opfer der vor der Schranke warten- den Menge geworden. Das Gericht bezeich- nete die Schuld des Angeklagten als gering. Ernste Folgen seien nicht eingetreten. Der junge Schrankenwärter sei an diesem Posten zweifellos überfordert gewesen, schon weil ihm die nötige Erfahrung gefehlt habe. Daß er aber nach kurzer Ausbildung an diesen Posten gestellt worden sei, könne man ihm nicht als Schuld anrechnen, Es gehe nicht an, in diesem Fall den kleinen Mann verantwortlich zu machen. Motiv der lindesentführerin noch nich eindeutig geklärt Ottweiler. Das Motiv der in Wiebelskeir. chen im Kreis Otbeiler festgenommenen 39 Jahre alten Lieseſtte Cues für die Entfüh- rung der dreieinhlbjährigen Renate Hynk aus Trier konnte ath am Mittwoch noch nicht geklärt werden, istber vermutlich in den et- was ungewöbnlichn Familienumständen zu suchen. Die Entfüterin ist mit einem Zim- mermann verheirtet und Mutter von vier Kindern. Von diese Kindern leben aber nur drei in der Wohnug der Eltern. Das vierte Kind, die 1955 gebeene Hildegard, lebt dage- gen seit ihrer Gebrt bei einer Freundin der Frau in einem anden Teil des Bundesgebie- tes. Als Frau Cueam Montagabend mit der von ihr völlig neu eigekleideten Renate Hynk in Wiebelskircher eintraf, sagte sie ihren Kindern:„Das ist dre Schwester Hildegard“, Wie die Polizei mitzilte, hatte die Frau in den letzten Monaten Son wiederholt bei Nach- barn angedeutet, daß sie ihr Töchterchen Hildegard zu sicholen wolle, Weshalb die kleine Hildegard icht bei der Familie lebt, ist noch nicht gekltt worden. Nach 14 äàhren gefunden Husum Nach 1 Jahren hat jetzt die 65 Jahre alte Meta elitz ihren im Krieg ver- schollenen und tot glaubten Sohn Georg in Husum wieder in d Arme geschlossen. Wie das Deutsche Rote Feuz in Husum am Diens- tag mitteilte, hattelie aus Ostpreußen ver- triebene Mutter in Jahre 1944 die letzten Briefe von ihrem Sin aus Kattowitz erhal- ten. Seitdem bliem alle Nachforschungen vergeblich und scheren Herzens entschloß sich die alte Frau or einigen Jahren, ihren Sohn für tot erklien zu lassen. Erst jetzt wurde bei der Augertung der Befragungs- bogen zur Gesamrhebung über die Ver- luste der deutschenzevölkerung aus* Ver- treibungsgebieten ei der DRK-Zen Wale in München entdeckt daß der heute 41 Jahre alte Georg Belitz it einigen Jahren in der Nähe von Peine lebund dort inzwischen eine eigene Familie gegindet hat. Er eilte sofort nach Husum, wo seie Mutter und sein Bruder seit der Vertreibun leben. Blutiges amiliendrama Backnang. Zu ner blutigen Familien- tragödie kam es in iner Zweizimer wohnung in der neuen Siélung von Fichtenberg. Vermutlich nach iner vorausgegangenen heftigen Auseinanersetzung schlug ein 65 Jahre alter Rent seine um zwei Jahre jüngere Ehefrau nt dem Beil nieder. Die Frau blieb blutübetrömt in der Wohnküche liegen. Nach der Ti erhängte sich der Mann an der Schlafzimmrtür. Als Motiv für den Mord wird kranköfte Eifersucht des Ehe- mannes angenommnn, der auch unter Ver- folgungswahn gelitn haben soll. Es bleibt bei, Lebenslänglich“ Karlsruhe. Der kste Strafsenat des Bun- desgerichtshofes he in den späten Abend- stunden des Diensig die Revision des 58 jährigen früheren, Landespolizeiwachtmei- sters und ehemalen SA-Hauptsturmfüh- rers sowie SS-Obeſturmführers Georg Mott verworfen. Der Séat bestätigte damit das Urteil des Schwugerichts Hechingen, das Mott im Februar eses Jahres wegen vor- sätzlicher Verleitug zum Mord zu lebens- länglichem Zuchthäs verurteilt hatte. Sparkas' angezündet Kaiserslautern. N 24 jähriger Sparkassen- angestellter, der eilge tausend Mark unter- schlagen haben sol hat die Schalterräume und das Chefzimmer seiner Dienststelle in Rockenhausen(Pfe) in Brand gesetzt und sich anschließend nit einem Lederriemen erdrosselt. Wie l mitteilte, wollte der junge Mann, essen Leiche später von Feuerwehrleuten Ubverkohlt aus der Glut geborgen wurde, ermutlich die ihn be- lastenden Bücher ernichten. Als diese nicht mehr aufzuflndengewesen seien, habe er den Brand angele und sich das Leben ge- nommen. Der juze Angestellte, der von seinen Kollegen ud Bekannten als zuver- lässig, strebsam uf solide geschildert wurde, hatte von der Afdeckung seiner Unter- schlagungen erst fahren, als er am Mon- tagabend von ein Fortbildungskursus aus Kaiserslautern zuickkam. . Spezialität von der Waterkant! Junge, Junge, sagt der Hamburger, wenn es bei ihm zu Haus das Börsengericht git. Das ist eine Mahlzeit- so recht nach Art der Feinschmecker. Und das sind wir doch alle, nicht war? Also, nach- gemacht! Am wichtigsten dabei sind„Birkel 7 Hühnchen“ Eler- Bandnudeln. Nicht nr, weil auf der packung das Rezept draufsteht, sondern weil„Birkel 7 Hühnchen“ alles bietet, Wat Sie von guten Eierteigwaren verlangen mussen: Kochfest, quellfähig, ergiebig, von hohem Elgehaſt das sind echte Eler-Bandnudeln, echte„Birkel 7 Hühnchen“ Uberraschen Sie lhre Familie, also mogen probieren! „Hamburger Börsengericht“ aus„Birkel 7 Hühnchen, Eier-Bandnuein eee 7 717 . elskklr. nen 39 ntfüh- Hynk h nicht len et- len zu Zim- n vier er nur vierte dage- lin der geble- nit der e Hynk ihren g ard“. in den Nach- erchen Ab die e lebt, tzt dle eg ver- sorg in m. Wie Diens- mn ver- letzten erhal- nungen tschloſ „ ihren t jetzt gungs- e Ver- n Ver- dale in Jahre in der en eine sofort Bruder milien- ohnung enberg. genen ein 65 Jahre er. Die nküche Mann ür den he- er Ver- h 8. Bun- Abend- des 58-2 chtmei- rmfüh- rg Mott nit das en, das en vor- lebens- e. kassen unter. räume telle in tzt und riemen „wollte ter von er Glut hn be- se nicht dabe er ben ge- ler von zuver- Wurde, Unter- n Mon- sus aus Nr. 202/ Donnerstag, 13. November 1938 AUS DEN BUNDESLANDERN Stuttgart baut das Königsschloß wieder auf Bundesgartenschau im Jahre 1961/ Kostenpunkt: 15 Millionen Mark Zweifel an Fertigstellung zur Stuttgart. Die Besucher Stuttgarts wer- den in den kommenden Wochen Zeugen eines geschichtlichen Bauvorganges außer- gewöhnlicher Größe sein können. Das in den Jahren 1746 bis 1807 errichtete Königsschloß im Zentrum des Talkessels erlebt nach fast 15 jährigem Trümmerdasein nunmehr seine Wiederauferstehung in historischem Ge- wande, Stein wird wieder auf Stein gefügt. Im Haushaltsplan des Landes wird dieses Schloß als der städtebauliche Mittelpunkt der südwestdeutschen Landeshauptstadt bezeich- net, und der dürfte es in seiner in trotzigen Ruinen noch eindrucksvollen Gestalt, in sei- ner ausgedehnten Anlage, seiner architekto- nischen Klarheit auch ohne Zweifel sein. Der Landtag, der für den ungefähr 15 Millionen DM erfordernden Aufbau schon 1957 2,5 Mil- lionen DM bewilligte, hofft, den Besuchern der Bundesgartenschau 1961 den Prachtbau schon in seiner äußeren Gestaltung wieder- hergestellt präsentieren zu können. Bau- fachleute bezweifeln aber, daß dieser Wunsch erfüllt werden kann. Dazu erscheint innen das Vorhaben zu gewaltig zu sein. Selbst der Einsatz modernster Baumetho- den werde es nicht zuwege bringen, ein Bauwerk, an dem einst auf königlichen Be- fehl über 60 Jahre gebaut wurde, in so kur- zer Zeitspanne anders als auf eine etwas potemkinsche Art wieder zu errichten. Allein die vorbereitenden Baumahnahmen laufen schon fast seit Jahresfrist, und zwar bis vor kurzem unbemerkt von der Oeffent- lichkeit. Zunächst galt es, die Schloßruine, die jahrelang Wind und Wetter trotzen mußte, gründlich auszuräumen, Zahlreiche brüchig gewordene Zwischenwände wurden abgetragen, neue Fundamente gelegt und statische Berechnungen für die künftige Baugestaltung angefertigt. Noch erhaltene Stuckarbeiten und andere Innendekorationen wurden sorgsam geborgen, Gipsabdrücke von Schmuckteilen gefertigt, die schmiede- eisernen Fenster verwahrt und zahlreiche andere Vorarbeiten durchgeführt, die nötig wurden, halb Erhaltenes zu rekonstruieren, da das Schloß ja in seiner alten Gestalt wie- der erstehen soll, wenigstens in seinen Hauptteilen und in seiner Außenfassade, Da die beiden tiefen Seitenflügel Ministerien aufnehmen sollen, mußten zahlreiche Innen- wände abgetragen und neue Fundamente für die Flure der Büroräume gelegt werden. Der zum Rosengarten hin gelegene Flügel, der gleichsam in den romantischen Park der Württembergischen Staatstheater hinein- reicht, soll das Finanzministerium aufneh- men, der gegenüber der Seitenfront des Al- ten Schlosses an der breiten sogenannten Planie liegende Flügel das Kultusministe- rium. Vielen erschiene es sinnvoller, den Kultus statt des Fiskus an den idyllischen Rosengarten anzulehnen. Unsere Korrespondlenton melden: Vier Jahre Zuchthaus für Posträuber Hamburg. Wegen versuchten schweren Raubes in zwei Fällen— die Verurteilten hatten versucht, Postgelder zu rauben— verurteilte das Hamburger Landgericht den 36 Jahre alten Oesterreicher Leopold Hieger zu vier Jahren Zuchthaus. Seine 38 Jahre alte Freundin Marianne Walkner erhielt zweieinhalb Jahre Gefängnis. Vier neue Todesopfer in Neukirchen-Vluyn Neukirchen-Vluyn(Nordrhein- Westfalen). Die Zahl der Todesopfer der Schlagwetter- explosion, die in der Nacht zum Sonntag in 470 Meter Tiefe eine Zeche der Nieder- rheinischen Bergwerksgesellschaft in Neu- kirchen- Vluyn im Kreis Mörs heimsuchte, hat sich inzwischen von drei auf sieben er- höht. Acht Bergleute liegen noch mit schwe- ren Brandwunden im Krankenhaus. Durch die Explosſon waren— wie wir bereits meldeten— zwei Bergleute sofort getötet worden. Ein Dritter starb am Sonntagnach- mittag. Scharfe Schüsse im Taubenkrieg Nürnberg. Die Kriegserklärung der Stadt Nürnberg an die schätzungsweise 30 000 Tauben, die wild im Stadtgebiet von Nürn- berg nisten, hat jetzt eine Kriegserklärung der bayerischen Tierschutzvereine an die Stadt Nürnberg zur Folge: Der, totale Krieg“ gegen die unschuldigen Nürnberger Tauben empöre alle Tier- und Naturfreunde in der Bundesrepublik. Es werde nicht bestritten, dag die Tauben Gebäude beschmutzten und daß es schon vorgekommen sei, daß Rekordernte: 1,8 Millionen Tonnen Aepfel Achtzig Pfund für jeden westdeutschen Verbraucher/ Steigender Bierkonsum Kiel. Die Kernobsternte in der Bundes- republik hat in diesem Jahr eine bisher noch nie verzeichnete Rekordhöhe erreicht. Wie der schleswig-holsteinische Landwirtschafts- minister Claus Sieh(CDU) auf einer Presse- konferenz in Kiel mitteilte, wurden allein rund 1,8 Millionen Tonnen Aepfel geerntet, gegenüber rund 400 000 Tonnen im Jahre 1957. Das bedeutet, daß auf jeden Einwohner in der Bundèésrepublik rund 80 Pfund Aepfel aus der westdeutschen Ernte entfallen, Die Birnenernte erhöhte sich von 117 000 Tonnen im Jahre 1957 auf rund 480 000 Tonnen in diesem Jahr. Nach Angaben von Sieh hat sich der stark ansteigende Bierkonsum in der Bundes- republik in einem erheblichen Mehrver- brauch von Gerste in den Brauereien aus- gewirkt. Während noch 1949/50 nur rund 412 000 Tonnen Gerste an die Brauereien im Bundesgebiet geliefert worden seien, betrug der Gersten verbrauch der Brauereien im Jahre 1957/58 insgesamt 1 182 000 Tonnen. Kesse Puppen lagen im Gebüsch Goslar. Die Haare standen den Insassen eines Reiseomnibusses zu Berge, als sie dieser Tage auf einer Fahrt durch den Harz bei Goslar ausstiegen, um sich kurz die Beine zu vertreten: Im Gebüsch sahen sie vier leicht mit Herbstlaub bedeckte weibliche „Leichen“ liegen, die nichts weiter an hatten, als Nylonstrümpfe und Schuhe. Um keine Spuren zu verwischen, blieben die Reisen- den ihrem grausigen Fund fern und ver- ständigten vom nächsten Telefonapparat aus die Polizei, die mit Martinshorn und Blaulicht am„Tatort“ erschien. Jedoch, die Mordkommission mußte nicht bemüht wer- den: denn die Leichen entpuppten sich als Schlaufensterpuppen, die vermutlich gestoh- len, von Dieben entkleidet und im Herbst- wald versteckt worden Waren. Der Mitteltrakt aber soll wieder das Prunkstück des Königsschlosses werden, mit seiner weiten Eingangshalle und dem für festliche Staatsempfänge gedachten Marmor- Saal. Bis dort in traditionellem Rahmen die ersten Ansprachen demokratischer Minister auf königlichem Parkett gehalten werden können, wird allerdings noch manches Jahr in die Lande gehen. 2. „man einen Willkommensgruß auf den Kopf bekommen kann“, aber dies sei noch kein Grund, unschuldige Tiere zu morden. Revision im Dirminger Raubmordprozeß Saarbrücken. Das Urteil der Jugendstraf- kammer beim Landgericht Saarbrücken im Dirminger Raubmordprozeß gegen den zwan- zig Jahre alten Friedrich Groß aus Eppelborn ist nicht rechtskräftig geworden, da der Ver- teidiger des Angeklagten Revision eingelegt hat. Die Jugendstrafkammer hatte Groß am 6. November zu 15 Jahren Zuchthaus verur- teilt und ihm auf zehn Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Groß hatte im April 1957 die 20jährige Waldarbeiterin Brunhilde Meyer aus Dirmingen beraubt und ermordet. Millionenkonkurs Otterndorf. Mit einer Summe von rund einer Million DM Verbindlichkeiten ist die Gemüse-Großhandelsfirma Hermann Goos & Co. in Otterndorf bei Cuxhaven in Kon- kurs geraten. Ein Vergleichsverfahren wurde vom Amtsgericht in Otterndorf abgelehnt. Wie vom Gericht am Mittwoch mitgeteilt wurde, sind von dem Konkurs zahlreiche Obst- und Gemüsebauern des Niederelbe- gebietes betroffen. Da die Firma einen gro- Ben Teil der Anlieferungen mit Wechseln bezahlt hat, müssen die Bauern diese jetzt selbst einlösen. Mildes Urteil im Benzinspritzen-Prozeß München. Nach zweitägiger Verhandlung endete am Mittwochabend in München der Benzinspritzen-Prozeß um den Tod des 15 jährigen Lehrmädchens Renate Theuser mit einem milden, verständnisvollen Urteil. Von den zwei angeklagten Krankenschwestern wurde die Operationsschwester Sofle Schmelz zu zwel Monaten Gefängnis mit Bewährungs- krist verurteilt. Die Oberschwester Franziska Afcher wurde freigesprochen. Sofle Schmelz wurde vom Gericht zur Last gelegt, daß sie, wie sie selbst zugab, Benzin in eine leere Fla- sche des Betäubungsmittels Pentothal füllte, ohne die Bezeichnung der Flasche zu ändern. Die Oberschwester Franziska Aicher wurde von dem Vorwurf freigesprochen, daß sie den Unglücksfall verschuldet habe, weil sie zuließ, daß leere Medizinflaschen auch für andere Medikamente und Präparate benutzt würden. Es habe eine Anweisung in der Klinik bestan- den, daß die Etikettierung der Flaschen erst dann zu ändern sei, wenn tatsächlich ein an- deres Mittel eingefüllt werde. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß die Schwestern völlig überlastet, übermüdet und durch eine Zahnoperation und eine Erkältungskrankheit an diesem Tag nicht voll leistungsfähig weren. 5 O. Sch. Denkmal einer Meinungs- Verschiedenheit Es steht seit nunmehr rund 300 Jahren in Lands- berg am Leck in Gestalt zweier alter Burgerhduser, die sich mit ihrer spitzen Giebelhälfte sozusagen den „Rücken zukehrend. Die Bauherren der beiden Hauser— zwei Brüder — wurden sick, nachdem ihr gemeinsames Haus einem Großbrand zum Opfer gefallen war, beim Wiederaufbau über die Gestaltung uneins und ge- rieten sich recht keftig in die Hadre. Voller Wut ließ deshalb der eine der beiden„feindlichen Brü- der“ seine Haushälfte ent- gegengesetzt zu der des andern fertigstellen. dpa-Bild Nebel hüllt Norddeutschland ein Schiffahrt und Flugverkehr behindert/ Schwerer Unfall an Bahnübergang Hamburg. Dichte Nebelfelder behindern seit einigen Tagen in Norddeutschland die Schiffahrt und den Flugverkehr. Die aus- gedehnten herbstlichen Nebelschwaden weichen meist nur in der Mittagszeit für einige Stunden. Besonders stark betroffen sind die Küstengebiete entlang der Unter- elbe und Unterweser. Bei Cuxhaven betrug die Sichtweite am Mittwochmorgen nur 30 Meter. Auf der Unterweser ruht der Schiffsver- kehr bereits seit Dienstagmorgen. Etwa 15 einkommende Frachter liegen vor Anker, um eine Sichtbesserung abzuwarten. In den Häfen von Bremen und Bremerhaven wer- den mehrere Frachter durch den Nebel an der Ausreise gehindert. Auch auf der Unter- elbe kam der Schiffsverkehr nach einer leich- ten Sichtbesserung am Dienstagmittag in den Abendstunden erneut zum Erliegen. Zwischen Hamburg und dem Feuerschiff Elbe I lagen am Mittwochmorgen etwa 40 Frachter fest. Auch die Rheinschiffahrt von Düsseldorf bis zur deutsch- niederländischen Grenze bei Emmerich ruhte am Mittwochvormittag Wegen des starken Nebels. Rheinaufwärts War die Sicht dagegen klar, so daß der Ver- kehr am Mittelrhein unbehindert blieb. Die Schiffahrt auf den westdeutschen Kanälen wurde stellenweise durch Nebel erschwert. Ein schwerer Unfall ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch an einem unbeschrank- ten Bahnübergang auf der Bundesstraße 68 in der Nähe von Essen(Kreis Cloppenburg/ Oldenburg). Neben dem Bahndamm wurde ein brennender Personenwagen aufgefun- den; der Fahrer lag tot zwischen den Gleisen. Vermutlich hatte der Kraftfahrer infolge des Nebels das Blinklicht und den herannahen- den Nachtgüterzug Oldenburg— Dortmund nicht rechtzeitig gesehen. Ueber Tirol und Vorarlberg gingen in der Nacht zum Mittwoch starke Schneefälle nie- der. Der größte Teil der Alpenstraßen wird durch die Schneemassen blockiert, In den übrigen Teilen Westösterreichs können die Straßen nur mit Schneeketten befahren werden. 84 Gewinne auf einem Lotto-Wettschein Köln. Mit gutem Grund hat der Besitzer eines Wettscheins des Nordwest-Lottos um die absolute Geheimhaltung seines Namens gebeten. Der„Wunderwettschein“ brachte nämlich nicht weniger als 84 Gewinne, so dag dem Glückspilz rund 608 000 DM ausgezahlt wurden. Außer dem Hauptgewinn von 500 000 DM ühatte der Reihenwettschein noch 18 Ge- winne in der zweiten, 45 in der dritten und 20 in der vierten Klasse erzielt. Neue Zeugen im Anastasia Prozeß Hamburg. Im Anastasia- Prozeß, der seit einem Jahr vor der Zivilñʒkammer 24 des Ham- burger Landgerichts geführt wird, sollen neue Zeugen in der Bundesrepublik, in Eng- land, in den USA und Kanada vernommen werden. Ein beauftragter Richter wird die von der angeblichen Zarentochter Anastasia, die unter dem Namen Anna Anderson im Schwarzwald lebt, und die von der beklag- ten ehemaligen Erzherzogin Barbara von Mecklenburg benannten Zeugen vernehmen. Aus unserer Fleischwarenabtellung: Tricuouugi PN —. 8 Fleischwurst 0 18 9 Mausmacher- Leberwurst Zungenwurst, Bierwurst 1„ Schweinskäse 6. Fleischrotwurst nech Thüringer Art 100 9 wir führen es. 50 wurstser Versteigerungen dgwichts- Zu diek abnahme ohne Hungerkuren duorh den lettzehrenden Ehus-Jse Er entschlackt u fördert d. 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Der Betrieb wurde zugleich vergrößert und jetzt ist wieder ein reibungsloser und flüssiger Geschäftsverkehr gewährleistet. Das Grundstück erwarb Metzgermeister Ernst Ott vor dreißig Jah- cen. 1943 wurde es durch Bomben zerstört, aber schon kurz nach Kriegs- ende provisorisch wieder aufgebaut. Weil die Freßgasse ohnehin ver- breitert werden soll, mußte die alte Grundstücksgrenze um sechs Meter zurückverlegt werden. Um alle Betriebsräume unterzubringen, mußte Ernst Ott das Nachbargrundstück dazu erwerben. Eichhorn. Die Pläne für den etappenweisen Umbau fertigte Architekt Kornel Eine neue Wurstküche mit Kühl- und Tiefkühlräumen wurde schon 1952 gebaut. Dadurch war es möglich, den Metzgerei- Betrieb auch während des letzten Bauabschnitts fortzuführen. Das Geschäft blieb nur anfangs dieser Woche geschlossen., Schwierigkeiten entstanden lediglich durch die äußerst knappen Raumverhältnisse in der verkehrsreichen Straße. Doch die Baufirma Diringer und Scheitel war recht umsichtig und die Verkehrspolizei wohlwollend: Alle auf- tretenden Probleme wurden gelöst. Im neuen Haus liegt der Haupfkühlraum im Erdgeschoß und die Tiefkühlräume und der Salzraum im Kellergeschoß. Durch einen wurde ein ölhydraulischen Aufzug sind sie mit der Wurstküche verbunden. Ein zusätzlicher Ladenraum mit einer vergrößerten Imbiß-Ecke und das Betriebsbüro füllen das Erdgeschoß aus. Für die Mieter der Ein-, Zwei- und Drrei-Zimmerwohnungen in den fünf oberen Stockwerken Fahrstuhl eingebaut. Der modern eingerichtete Laden und die übrigen Betriebsrãume mit neuzeitlichen Maschinen und Geräten werden den großen Kun- denkreis der Metzgerei Ott sicher ebenfalls gefallen. Vor allem auch deshalb, weil alle zum Betrieb gehörigen Räume ausgezeichnet be- lüftet werden und die Rauchgase und Dämpfe durch 20 Meter hohe Abzugsschächte abgeleitet werden. 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Schwallhach 3 Herbert Dechant u. Frau Elfriede geb. Link Werner Dechant u. Frau Wilma geb. Lindert 5 en mit Angehörigen und Verwandten 5 8 Für die liebevolle Anteilnahme, die uns beim Heimgang 8 Unseres lieben Entschlafenen Beerdigung am Freitag, dem 14. November 1938, um 10.45 Unr im Hauptfriedhof Mannheim. 22 2 Karl König ö elm durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden so bei Erkdftung, Rheuma 41 01 überaus zahlreich zuteil wurde, sagen wir auf diesem und wWefterbedingte 5 Wege allen unseren innigen Dank. 255 geschwerden eee ee Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Simon für die G 0 Gllen i tröstenden Worte, dem KSV 1884 Mannheim und der ae Ap ꝛiten Vereinigung der Mannheimer Alten Athleten für den ehrenden Nachruf. Mannheim/ Augsburg, den 13. November 1958 Familien Theodor König 8 Karl König Heinz Hammel und Anverwandte Der Herr über Leben und Tod nahm mir meine innigst- geliebte Gattin, meine gute Mutti, meine liebe Schwe- ster, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante, Frau 54 76 Vera Arnold eee ee en geb. Tomanek Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 11. No- vember 1958 unsere liebe Mutter, Oma, Uroma, Tante und Schwägerin, Frau Empfindlicher Magen? Hlserirte Magnesiae ist be- Kannt dafür, daß es beef Magendruck, Sodbrennen, Marta Meixner wwe. geb. Gruber N- nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 35. Lebensjahr zu sich in die Ewigkeit. Mannheim, den 11. November 1958 im Alter von 78 Jahren, versehen mit den hl. Sterbe- sakramenten. Mhm.- Rheinau, den 11. November 1958 Bestattungen in Mannheim Sd urem Aufstoßen oder Völle- gefühl meistens rasch hilft. Schon 2—3 Tabletten dieses bewährten Arzneimittels bin- Frühlingstrage 30 u üss1 Magen 22 Parkrin a den überschüssige age · 27 1 0 3 2 (krüner Feudenh., Blücherstr. 23). säure, verhindern Gärung en Frau Rosel Schmitt geb. Meixner Donnerstag, 13. November 1958 und regen die Verdauung an. 5 In kieter trauer: Familie Karl Meixner»Biserirte Magnesiaserhalten Franz Arnold mit Tochter Helga Familie Karl Großkinsky und Hauptfriedhof Sie in Apotheken fur 1.85. Oli Rauh geb. Tomanek Frau Maria geb. Meixner Monika Vögele sowie alle Anverwandten Winkler, Soße, Rothenburg o. d. T., und alle Angehörigen vorher Luisenring 38 Beisetzung: Freitag, 14. Nov., 14.00 Uhr, ant Feudenheim Beerdigung: Freitag, 16. Nov., 14.00 Uhr im Friedhof Rheinau Brückel, Agnes, Steubenstraße 41 Stellenangebote AU Keller, Killian, Zellerstrage 47 Fehr, Adam, Waldhofstraße 183 8 ee eee e eee Buhr, Margarethe, U 1, 20 Wir stellen zu Ostern 1989 und Plötzlich und unerwartet verschied nach langer schwerer Krematorium einen Nach kurzer schwerer Krankheit verschied völlig Krankheit unsere liebe Schwester, Schwägerin u. Tante Gelen i e 5 unerwartet unsere Mitarbeiterin, Frau Rosa Schwarz Wamser, Karl, Leiblstrase 117 EAN N Walter, Frieda, F 7, 100 4 5 . 4 1 d im Alter von 51 Jahren. wowert, Klara, Haaratstrage 11.„„ zur unsere Verkaufsaptellung V era TO 4. Mhm.- Neckarau, den 11. November 1958 Wutzke, Paul, U 4 2„% ein. Voraussetzung: Abgeschles- 0 87 6 Neckarauer Straße% e„„ sene Schulbildung(Einjähriges, 5 N und Friedhofstraße 19 5 Abitur oder höhere Handels- Wir verlieren in ihr eine pflichtgetreue und all- In tiefer Trauer: 3 8 1 seits beliebte Mitarbeiterin, der wir ein ehrendes Ens gab, Bühler 5 Mitgetellt von der Friedhofverweltung der stadt Mannheim Veranlagung. Wir vermitteln 5 5 5 1 vielseitige, ündliche, gsler Gedenken bewahren werden. Luise Coulon geb. Schwarz Ohne Gewähr kachliche Able ng damit die Grundlage, für eine erfolg- Feuerbestattung: Freitag, 14. November 1988, um 14.30 Uhr 0 4 1 l ü. 8 versprechende berufliche Lauf- 1 Mannheim, den 13. November 1958 im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Funn schriftliche Bewerbung m. Le- ASSE 0. benslauf, Lichtbild u. Zeugnis- 22 33 i 5 Postamt 1 abschrüften. . De. TIlin zar Stellenangebote h Nach kurzem schwerem Leiden verschied am Dienstag, 5 8 ö 1 11. November 1958, meine liebe Frau, unsere gute treu- 8 AH 1 434 74 sorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwä⸗ 5 8 5 erin und Tante, Frau 5 N. 3 FnneEM AN PDRUarW ERBE Emma Eisenmann und alle, die es werden wollen J, IN 0 0 805 10 geb. Trefz 1. Wollen Sie einen Markenartikel und ein hohes 5 5 r mich schmerzvoll, jah und ganz unerwartet is Einkommen? mein einziglieber Lebenskamerad im Alter von 77 Jahren. 2. Wollen Sie alem stehen oder eine großzügige Mannheim, am Paradeplatz Mhm.- Käfertal, den 13. November 1938 e e eee f 9 5 Ellen Krebs geb. Großmann 637 am 11. November 1958 nach 25 80 glücklichen Jah- ren von mir gegangen. Mannheim, Tullastrage 17 5 5 Kurt Krebs 3. Wollen Sie festen Boden unter den Füßen haben, für eine namhafte Firma tätig sein und eine echte Anerkennung Threr Arbeit sowie eine sichere Ent- lohnung auf die Dauer, dann kommen Sie zu uns: V DAMEN UND HERREN zwischen 20 u. 30 Jahren erwarten wir am Freitag, 14. Nov. 1958, von 10 bis 12.30 und von 17 bis 19 Uhr im Nebenzimmer der Gaststätte„Morgenröte“, Mann- heim, 8 6, 26(gegenüber dem Nationaltheater). eee Neues Leben 14 5 In tiefer Trauer: Ludwig Eisenmann und alle Angehörigen Verschiedenes Beerdigung: Freitag, 14. Nov., 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Vervielfältigungen: Lingott,. U 6, 12. Herrenhemden modernisiert und repariert Beerdigung: Freitag, 14. November 1938, um 9.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden esel lei itt, L. 14, 17. wurde unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Groß- Kleiderpflege Schmitt, 5 mutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und 1 1 5 1. t= dalen Tante, Frau 25 2 1 d 8 5 Wer Übernimmt preisgünst. Paten Spreiz- M 1 F dl aumgemeur 0 er Auzeic Her anmeldung? Telefon 5 02 50. un und Arla Fendler a Unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, geb. Reinhard für Anfertigung von Schalungs- und Beweh- gen d püri Herzen Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau im Alter von 67 Jahren von dem Herrn in die Ewig rungszeichnungen gesucht. eh doch zu Dürig N. keit abgerufen. Bewerbungen an: N f 5 och einmal Anna Pisterer Mhm.-Feudenheim, den 8. November 1938 2 1 Wilhelmstraße 74 Hermann Stoeß, Bauingenieur-Büro, Mhm.-Käfertal süße bulgarische verw. Schmitt geb. Kurz Im Namen der trauernden 5 Hebamme a. D. Hinterbliebenen: Pfeilstraße 16, Telefon 7 65 20. wurde in ihrem 75. Lebensjahr aus unserer Mitte Dr. Rolf Fendler Trauben — Serissen. Lotte Bräunlich geb. Fendler„ 3 Pfund — 1 5 Neckarau, den 12. November 1959 Die Einäscherung fand auf Wunsch der verstorbenen in aller Jüngexrer, strebsamer 1— l 15 1 W Brünler 2 N 1 5 In tiefer Trauer: 1 8 Non Jon 187 8 kinleg-Hplel 125 0 1 mi rerschein 8 5 m 1. 80 1 12 Verlag. 5 Herbert Schmitt Angebote unter P 42640 an den Verlag erbeten. eee grög. An- Heinrich Schmitt 1 Unst. ab⸗ Luise Maibaum geb. Schmitt 5. 5. 5 5 3 g. 8 Rosa Stutzmann geb. Schmitt Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei Jüngere Kontoristin a i e hoin. Coden Beerdigung: siehe Bestattungskalender.. Verlust meines lieben Mannes und sofort od. später gesucht. Angebote unter P 42639 an den verlag.. Hähnchen 38 1, Einzel,„ bbratfertig ausgen. 2 5 5 Fleisiger jüng. Metzgergeselle in 88 9. Alois Mezger Bauaestelig bei e Kost, Woh- Zuber, Saub. Madchen Od. Frau 8— nung u. gut. Entlohnung gesucht. in 2-Pers.-Geschäftshaushalt ges. ia holt „ sagen wir hiermit herzlichen Dank. Mennh.-Neckarau, Maxstraße 33, Arbeitszeit von 6.15 bis 14.00 Uhr. A oll. Telefon 8 20 02. 2 Bedienungen gesucht.„Havanna- Bär“,& 2, 11. Tel. 2 41 36. Für die liebevollen Beweise der Anteilnahme an dem schmerzlichen Verlust, der uns betroffen hat, sagen wir hierdurch unseren herz- liehen Dank. FAMILIEN 2 ANZEIGEN Nö i m 8 Bäckerei Gramlich. Keplerstr. 38. Besonderen Dank den Herren Aerzten Dr. Boslet und Dr. Herrwerth, seinen Arbeitskollegen vom ambulanten Gewerbe für den ehrenden Nachruf, Dank dem Hochw. Herrn Geistlichen von der unteren Pfarrei sowie allen gesucht. Pell 2 22 20. gesucht. Freunden und Bekannten, die durch Schrift sowie Kranz- und Blumenspenden unserem in Gott ruhenden Wüppefnunner 123 55 N 5 300 g neee Zusätzliche jüng. Putzfrau für zwei Stundenkrau mal wöchentl. 5 Std.] Nachmittage bei guter Bezahlung Ananas Adresse einzusehen unt. „ 622- g. Doss Jung, Mädchen od., Frau zu 2 Kind.] Nr.& 42618 im Verlag. gesucht. Tel. 4 26 31 nach 20 Uhr. Bedienung für samstag u. Sonntag Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Sie alle 5 a in Café gesucht. Adresse einzus. 29 184 75 MAhm.-Neckarau. waren mir Trost in meinem großen Schmerz. r unt. Nr. A 42614 im Verlag. 4 M NM im November 1958 Mannheim, den 13. November 1958 Ko toris(i J 0 eln 138 *** 5 ihme 70 P 6, 9 N N Hilfskreft„ lern. 1 7 11 Im Namen aller In stiller Trauer: an selbständiges Arbeiten ge- nt 5 1 Hinterbliebenen: f Wöhnt, von Groghandlung zum Ses ucht. 0 ſanken von Vielen gelesen ene ner 88080 3 1 1 sofortigen Eintritt gesucht. 8 6 7, 24 —* Merger und Frau Zuschrift. unter P 42605 an den K IL. B, Mannheim-Rheinau 85 Dig 1 5 Verlag erbeten. Karlsruher Straße 4 Lindenhe Pr.( dd /// ĩͤͤVvVd(( LORGEN Donnerstag, 13. November 1958/ Nr. 21 Thema mit Variationen Klaus Mampell:„Das letzte Testament“, Roman(Walltor-Verlag Karl Brückel K. G. Gießen). Der aus Mannheim stammende Klaus Mampell legt in seinem neuesten Ro- mam„Das letzte Testament“ eine Arbeit vor, der man eine gewisse Bewunderung nicht versagen kann, wenn diese Bewunderung auch von einem spürbaren Frösteln begleitet Wird. Man könnte den Roman ein Thema mit Variationen nennen. Er beginnt in unse- vm Tagen mit dem Erscheinen eines Man- nes namens Gotthelf, der sich in dem Alpen- dorf Beaten— von einer hellseherisch ver- amlagten Frau angekündigt— der staunen- den Menge als wiedererstandener Christus präsentiert, einen Volksaufstand mit ver- beerenden Folgen verursacht, im Grunde schuldlos zum Tode verurteilt wird, aus der Todeszelle entkommt, sich noch einmal in Beaten zeigt und dann verschwindet, aber eim halbes Dutzend gläubiger Jünger hinter- Agt.— Nun läuft die Geschichte rund 2000 Jahre weiter, und jeweils im Ablauf von etwa 200 Jahren schreibt ein Anhänger der Gotthelf-Sekte, die sich Adventisten nennen, einm neues Kapitel über die neue Heilslehre, die zusammen mit der Geschichte der Men- schen in den kommenden 2000 Jahren fast Alle Wandlungen durchmacht, die das Chri- stentum von seinen Uranfängen bis zum heutigen Tage durchgemacht hat. Man körmte also meinen, einen allegorischen Ro- mam vor sich zu haben. Das ist er aber nicht, sondern er ist ironisch parodistisch, mehr noch, er ist eine Travestie à la Jacques Offen- bach, nur mit dem kleinen Unterschied, daß dteser die Götterwelt der Hellenen auf die Operettenbübhne führte, als die Götter Grie- chenlands immerhin schon seit rund zwei- tausend Jahren vom Olymp gepurzelt waren. Mampells Roman kommt hart an eine Blasphemie heran, er ist von quälender Peinlichkeit, und man fragt sich, weshalb Notizen über Bücher der Autor bei seimer starken Begabung die unglückselige Neigung hat, sich an Stoffe heranzumachen, die besser in der Schreib- tischschublade geblieben wären. th. Molos Kleist-Roman Walter von Molo:„Ein Stern fiel in den Staub“, Heinrich von Kleist, Roman(Ver- lag Deutsche Volksbücher Stuttgart). Am 27. Oktober ist Walter von Molo im Alter von 78 Jahren verschieden. Zu seinem 70. Geburtstag am 14. Juni 1950 erschien im Verlage Erich Schmidt ein kleiner Band mit Erinnerungen, Würdigungen und Wünschen, den Freunde des Dichters dem Siebzigjähri- gen widmeten. Dem Rezensenten des soeben erschienenen Kleist-Romans„Ein Stern flel in den Staub! fallen ein paar Sätze ein, die Hermann Kasack damals über den Menschen und Dichter von Molo niederschrieb:„Wo- hin die Modulationen Ihr Talent auch ge- führt haben, Volkstümliches artistlisch oder Artistisches volkstümlich darzustellen, der Ton der Stimmgabel, die Sie stets prüfend zur Hand hatten, war immer sauber und rein. Mögen Zünftler und berufene Kritiker die Stellung Ihres Werkes innerhalb unse- rer Literatur näher bestimmen, mir ist heute daran gelegen, den freundschaftlichen Geist und die Lauterkeit Ihres Wesens zu grüßen.“ — Von jeher waren es die großen Männer, die vom Schicksal zumeist in eine Zeiten- wende gestellt an den Ereignissen über sich selbst hinauswuchsen oder tragisch zerbra- Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 1958 Jahrbuch der Deutschen Schillergesell- schaft 1958(Alfred Kröner-Verlag, Stuttgart). Im Jahre 1957 konnte die Deutsche Schiller- gesellschaft zum ersten Male den lang ge- hegten Plan eines repräsentativen Jahrbuchs verwirklichen. Dem ersten Bande ist vor kurzem der zweite gefolgt. Auf über 400 Sei- ten vereinigt er insgesamt 16 zum Teil um- fkangreiche Beiträge, deren Themen dem dreifachen Aufgabenkreis angehören, den sich das Jahrbuch als wissenschaftliches Pu- blikationsorgan gesetzt hat: der Erforschung von Schillers Werk und der Werke der süd- westdeutschen Dichter und Schriftsteller; der Deutung und wissenschaftlichen Würdigung der deutschen Literatur der Neuzeit bis zur Gegenwart; der Veröffentlichung unbekann- ter Texte und Lebensdokumente aus den reichen, in den letzten Jahren vor allem durch das große Cotta-Archiv beträchtlich angewachsenen Handschriftenbeständen des Marbacher Schiller- Nationalmuseums. Es ist das hervorragende Verdienst der drei Her- ausgeber, Fritz Martini(Stuttgart), Herbert Stubenrauch(Mannheim), Bernhard Zeller (Marbach), wenn es gelingen konnte, in einer sorgsam ausgewogenen Gewichtsverteilung die Beiträge auch des neuen Bandes in ihrer Themenwahl aufeinander abzustimmen und zu einem wissenschaftlichen Ganzen zu ver- binden, das in schönem Einklang dem Auf- gabenkreis des Jahrbuchs entspricht. Jeder einzelne dieser Beiträge, wie verschieden sie auch nach Inhalt und Form sind, legt Zeugnis ab von der gediegenen Gründlichkeit und methodischen Exaktheit moderner Literatur- wissenschaft und Philologie; der Kreis der Mitarbeiter umschließt Forscher von inter- nationalem Rang und jüngere Kräfte, die sich mit Erfolg zu behaupten wissen; neben den deutschen kommen mit bemerkenswert starkem Anteil angelsächsische Vertreter der Germanistik zu Wort. Nicht alle Beiträge können hier, in einer knappen Anzeige, auf- gezählt und gewürdigt werden; es muß ge- nügen, einige Themen und Verfasser bei- spielhaft zu nennen, um damit vor allem Gewicht und Rahmen der in dem Jahrbuch vereinigten Arbeiten anzudeuten. Hervorzu- heben wäre etwa der Beitrag„zum Ver- ständnis Wielands“ von Karl Heinrich Kausch:„Die Kunst der Grazien“, oder die „Bemerkungen über epische und dramatische Strukturen bei Schiller“ von Benno von Wiese mit einer klärenden Gegenüberstel- lung der in den Dramen und Erzählungen Schillers grundverschiedenen Darstellungs- formen; die eindringliche Analyse der„Ham- burger Bühnenfassung des Wallenstein“, in der Karl S. Guthke den Nachweis erbringt, daß Schiller in dieser gekürzten Fassung der Trilogie einen„realistischen“ Wallenstein schaffen wollte, in dessen Charakterbild Schwächen und Fehler stärker hervortreten. Einen bedeutenden Gewinn für die Erkennt- nis der Persönlichkeit Wilhelm Waiblingers, dieser widerspruchsvollsten Erscheinung der südwestdeutschen Geistesgeschichte, bilden die unbekannten Briefe, die Herbert Meyer veröffentlicht und sorgfältig kommentiert; mit Aufmerksamkeit liest man eine gründ- lich erarbeitete, aufschlußreiche Studie von Richard Erny(Mannheim) über„Lyrische Sprachmusikalität als àsthetisches Problem der Vorromantik“. Von den Herausgebern steuert Bernhard Zeller ein warmempfun- denes Lebensbild Otto Güntters, des Grün- ders des Schiller-Nationalmuseums, bei, Wäh- rend Fritz Martini mit der nach den Metho- den strenger philologischer Textkritik dar- gebotenen Untersuchung eines Manuskriptes von Franz Kafka die mehrfach ausgespro- chenen Zweifel an der Zuverlässigkeit der vorliegenden Drucke von Kafkas Werken wissenschaftlich erhärtet. Ein bisher unge- druckter Brief Ifflands an Schiller vom Ja- nuar 1785 nimmt Herbert Stubenrauch zum Anlaß, dem Problem„Schiller und die Schau- spieler“ nachzugehen und anhand dieses Dokumentes die eigenartig kühle, ja schroff ablehnende Haltung Schillers gegenüber den Interpreten seiner Dramengestalten heraus- zuarbeiten. Es ist Stubenrauchs letzte ab- geschlossene Arbeit aus dem weiten Bereich seiner Schillerforschungen, und sie macht den unersetzlichen Verlust deutlich, den die Wissenschaft mit seinem allzu frühen Tode erlitten hat. Denn gerade in diesem fein- geschliffenen, sprachlich meisterhaften Essay bewährt sich erneut die Herbert Stubenrauch eigene Fähigkeit einer ebenso scharfsinnig- kritischen wie phantasievollen Verknüpfung der in beharrlichem Befragen aller erreich- baren Quellen gewonnenen Tatsachen zu oft überraschenden, aber stets unanfechtbaren wrissenschaftlichen Erkenntnissen. Ib — chen, die Walter von Molo zur Da: ö gereizt haben. So schrieb er den LIst-Ro. man„Ein Deutscher ohne Deutschland“, seine Fridericus- Trilogie, so über Luthesz Schiller und über„Eugenio von Savoy“, Ag sein schönster Wurf aber erscheint, wohl darum, weil er hier als Dichter über einen genialen Dichter schreiben durfte, Sen Kleist-Roman. In der vorliegenden, vom Dichter durchgesehenen endgültigen Aus. gabe ist Walter von Molo an der tragisch genialen Person Heinrich von Kleists über sich selbst hinausgewachsen und der schwie rigen Aufgabe gerecht geworden, diesen be. sessenen Sucher nach Wahrheit und Er- kenntnis deutlich zu machen. der sich nach Hebbels Wort„aus der erbärmlichen Welt wegschoß, als ob er der allein überflüssig Sperling darin wäre“. th. Thomas Exlibris Heinrich M. Böhm:„Hans Thoma: Sein Exlibris-Werk“(Maximilian-Druck und Ver. lag, Berlin NW 21). Mit dieser Kleinen Schrift hat Heinrich M. Böhm einen inter- essanten Beitrag zur Hams-Thoma-Literabu geliefert. Sie behandelt das Exlibris-Werk des badischen Landschafts- und Bildnis. malers, das, da es seinem Wesen nach mehr dem Bereich des Privaten als dem der Oeffentlichkeit angehört, bisher wenig be achtet wurde und weiteren Kreisen wohl 80 gut wie unbekannt geblieben ist. Der Ver- fasser veröffentlicht hier zum erstenmal eine Zusammenstellung und Beschreibung eines guten halben Hunderts Buchzeichen, die Hans Thoma seit Mitte der neunziger Jahre bis kurz vor seinem 1924 erfolgten Tod fur viele ihm verwandtschaftlich nahestehende: oder in Freundschaft verbundener Zeitge. nossen geschaffen hat. Darunter auch einig für seine eigene Bibliothek bestimmte. Die zum größten Teil im Bilde reproduzierten Buchzeichen verraten manche bekannte Na- men, insbesondere die von Freunden Thomas aus dem Bayreuther Wagnerkrelz jener Zeit. Sie zeugen im übrigen von einer bunten motivischen Vielseitigkeit der künst- lerischen Ausführung, und es ist sehr reiz. voll zu beobachten, wieviel schöpferische Phamtasiekraft Hans Thoma selbst auf diess liebenswürdige Kleinkunst verwendet hat. e. 0 a lau diolc e gofforl.: n jetzt wäscht Suwa Soviel weißer! Traumhaft, diese Waschkraft! Und die milde, weiche Lauge: Wie wohltuend ist sie für Ihre Hände und die zarteste Feinwäsche. Ein Versuch wird es be- stätigen: Das neue Suwa ist jetzt noch wertvoller für Sie- und für Ihre Wäschel Auch in der Wasch- maschine wůscht es Suioa· weiß tie nie zuvor. * 2 Normaſpaket 82 pf Doppelpaket 1.18 DN weis Weiger bes vortellhafte Rlesenpaket 2.18 D Saas i Fuamilienunszeigen 5 Wir danken herzlich für die uns zu unserer Verlobung erwiesenen Glückwünsche merksamkeiten, Namen unserer Eltern. Im November 1938 und Auf- auch im Margitta Kettner Gerhard Hofmann Daunendeeben Eigenfabrikate, daher ganz bes. vorteilhafte Preise. 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November 1938 MORGEN Seite 18 Gestüt Erlenhof darf zufrieden sein: Orsini Fünſte, gegen MWeltelile des Halopptennsporis Nach erfolgreichem Protest gewann der Australier Sailor's Guide das Washington DC International vor Tudor Era Nach erfolgreichem Protest gewann der sechsjährige braune australische Hengst Sailor's Guide am Dienstag vor 40 000 Zuschauern auf der Galopprennbahn Laurel Park im US A- Staat Maryland das große Einladungsrennen Washington D. C. Inter- national vor dem fünfjährigen Amerikaner Tudor Era und dem besten europäischen Rennpferd, dem vierjährigen irischen Ballymoss. Tudor Era passierte als erster die Ziellinie und wurde zunächst als Sieger erklärt. Beim Zurückwiegen legte der Jocke; von Sailor's Guide gegen den Sieger Protest ein, dem von der Rennleitung statt- gegeben wurde. In sofort vorgelegten Filmausschnitten des Rennverlaufes war zu er- kennen, daß der Australier in der ersten Kurve von Tudor Era sichtlich behindert worden war. In dem von zehn Pferden bestrittenen Rennen kam Orsini, der von sei- nem Stall mit einigen Hoffnungen gesattelt wurde, auf den fünften Platz. Das mit 100 000 Dollar(420 C000 DM) dotierte Rennen stand bei der 7. Wieder- holung im allgemeinen Publikumsinteresse. Schon seit Tagen waren keine Tribünen- karten mehr zu erhalten. Von den zehn teilnehmenden Pferden aus sieben Nationen galt der vierjährige irische Hengst„Bally- moss als hoher Favorit. Das Geläuf neigte zur Härte, da seit Sonntag kein Regen nie- dergegangen war. Acht Besitzer der teilneh- menden Pferde sahen sich das Rennen an. Von bekannten ausländischen Rennstall Kritik auch am WSV- Vorstand: Verweis für Rorst Szymaniak Der Disziplinar-Ausschuß des Wupper- taler SV hat in der Angelegenheit des Nationalspielers Horst Szymaniak folgende Entscheidung getroffen: 1. Gegen den Spieler Horst Szymaniak wird wegen Verstoßes gegen den& 1 der Disziplinar-Ordnung des Vertragsspieler- Statuts ein Verweis ausgesprochen. Die Zurückstellung vom Spiel- und Trainings- betrieb mit sofortiger Wirkung aufgehoben. 2. Das Verhalten des Vorstandes(des Wuppertaler SV, die Red.) hat zu bedauer- lichen Mibverständnissen Anlaß gegeben, die durch die Aussprache vor dem Disziplinar- Ausschuß bereinigt sind. ö Der Altestenrat des Vereins hatte sich vorher mit der Angelegenheit befaßt und eine vereinsinterne Beilegung in kamerad- schaftlicher Form empfohlen. Szymaniak sollte sich dem Vorstand gegenüber wegen seiner beleidigenden Außerungen entschul- digen, der Vorstand selbst aber auch jegliche gegen den Spieler selbst gerichtete Mag- nahme fallen lassen. Am Dienstagabend nahm Forst Szyma- niak, vor der Verhandlung, wieder am Trai- ning teil. Nach dieser offlziellen Entscheidung bestehen seitens des DFB keine Bedenken, Szymaniak im Kader für das Länderspiel gegen Osterreich am 19. November in Berlin zu belassen. besitzern bemerkte man Prinz Ali Khan und den Frankfurter Senator Adolf Schindling, den Besitzer des Gestüts Asta. Beim gültigen Start— es wurde als Kon- zession an die ausländischen Teilnehmer nicht aus Boxen sondern hinter Gummi- seilen gestartet— übernahm der Amerika- ner Tudor Era die Führung. Im ersten Bogen gab es die Drängelei zwischen Tudor Era und Sailor's Guide, die später zum Protest und zur Disqualiflkation des Siegers Tudor Era führte, der aber von der Rennleitung auf den 2. Platz gesetzt wurde. Der deutsche Vorjahrs-Derbysieger, der vierjährige Erlenhofer„Orsini“, dessen Wett- quote zuletzt nur noch 6:1 betrug, lief ein gutes Rennen und ließ das amerikanische „Wunderpferd“ sowie die beiden Russen Garnir und Sarjad, die zum erstenmal teil- nahmen, hinter sich.„Orsini“ unter Jockey Lester Piggott hatte kein sehr glückliches Rennen und vermochte nicht, in den Schlug- kampf einzugreifen, obwohl er als Zweiter an der Innenbahn beim Start stand. Immer- hin endete der russische Derbysieger Garnir, ferner Escribano(Venezuela), Clem(USA), Revoque(Argentinien) und der zweite Russe, der das zehnköpfige Feld abschloß, hinter dem Erlenhofer. Der ständig führende Tudor Era passierte mit 3% Längen Vorsprung unter großem Beifall der Zuschauer unangefochten als Sie- ger das Ziel. Um den 2. Platz entspann sich ein harter Kampf zwischen Sailor's Guide und Ballymoos, der nur durch die Ziel- fotografle entschieden werden konnte. Sie zeigte, daß die gelbe Kappe des Jockeys von Sailor's Guide knapp vorn lag. Sailor's Guide war kurz vor dem Rennen von seinen Kein Zweifel an einem Sieg: Wohlers probt fut Kampf gegen Senol⁊ Das Programm des Stuttgarter Kampftages/ Zetzmann gegen Cabelduc Als anerkannter Herausforderer des Mit- telgewichts-Europameisters Gustav Scholz weiß Hans Werner Wohlers noch nicht, wann die Begegnung stattfindet. Der blonde Ham- burger braucht aber für den Kampf mit Scholz seine Bestform. Unter diesem Ge- sichtspunkt ist auch der Fight am Samstag- abend in Stuttgart zu sehen, in dem Wohlers auf den farbigen Franzosen Mahmut Le Noir trifft, der in seinem Lande zur ersten Kategorie zählt. In seinen bisher 28 Kämp- fen als Professional verließ Wohlers 25 mal als Sieger den Ring. Dreimal gab es ein Un- entschieden(gegen die Franzosen Poisson und Sauveur Chiocca sowie gegen den Eng- länder Pat MeaAteer). Die Stärke des Ham- burgers ist seine ausgezeichnete Technik. Dazu kommen ein gutes Auge und eine Beinarbeit, die es ihm erlauben, vielen Schlägen des Gegners auszuweichen. An einem weiteren Sieg von Wohlers bestehen kaum Zweifel. Im wichtigsten Kampf des umfangreichen Rahmenprogramms boxt der deutsche Weltergewichtsmeister Ernst Zetz- mann(Frankfurt) gegen den Franzosen Capelduc. Zetzmann begeisterte zuletzt in Stuttgart mit einer erstklassigen Leistung Schlagerspiel der 1. Amateurliga in Feudenbeim: Leis der Ungewiß heil liegt übe, NSU U Phönix und Sandhofen müssen auswärts ihre Positionen verteidigen Die zahlreichen Lokalkämpfe in Karls- ruhe und Mannheim sind es, die den Verlauf der Punktrunde in der 1. nordbadischen Amateurliga so spannend machen. Fußball „lebt“ nicht zuletzt auch von den Ueber- raschungen und von Ergebnissen, die alle Prognosen der Experten über den Haufen werfen. Geradezu an der Tagesordnung ist es aber, daß in Lokalspielen selbst krasse Außenseiter ihren großen Tag haben. Ueber dem bedeutendsten Spiel am Wochenende, der Begegnung Feudenheims mit dem Titel- verteidiger VfL Neckarau liegt um so mehr der Reiz der Ungewißheit, als beide Teams augenblicklich nicht in bester Form sind. Mit dem gastgebenden ASV war lange Zeit Fortuna im Bunde, die ihn bis zum letzten Sonntag ungeschlagen bleiben ließ, Neckarau zeigte auswärts recht ansprechende Leistun- gen, enttäuschte dafür jedoch in Heimspie- len. Der Vorjahresmeister wird am Sams- tag gegen den Rivalen wiederum seine Tech- nik in die Wagschale werfen, ob das jedoch ausreicht, wenigstens einen Teilerfolg zu er- trotzen, bleibt abzuwarten. Durch einen Sieg über den sich hartnäckig in der Spitzengruppe haltenden Neuling Sandhofen will der VfR Pforzheim einen lästigen Mitbewerber um den Meistertitel abschütteln. Leimen sollte seine günstige Position durch einen Heimsieg über Durlach untermauern, das im Falle einer Niederlage wieder auf den letzten Platz zurückfallen kann, da Weinheim vor eigenem Anhang Segen Birkenfeld noch nicht verloren hat. Mit Sandhausen und Neureut stehen sich Nachbarn der oberen Tabellenhälfte gegen- über. Trotz bemerkenswerter Auswärts erfolge des Neulings gilt Sandhausen als Favorit. Der formverbesserte KF sollte Seine spielerische Ueberlegenheit auch in Forchheim zur Geltung bringen und die wichtigen Punkte sicherstellen, Hockenheim tat sich selbst zu Hause gegen Daxlanden immer schwer, so daß auch bei dem erneuten Zusammentreffen ein Erfolg der Karlsruher Vorstädter nicht ausgeschlossen ist. Kirch- heim müßte im Heimspiel gegen Phönix Manheim erfolgreich bleiben und somit selne nicht gerade erfreuliche Situation etwas verbessern. Es spielen: Asy Feudenheim— VII. — Neckarau(Samstag); FV Weinheim— SV Birkenfeld; Sd Kirchheim— Phönix Mann- heim; SV Sandhausen— FC Neureut; FV Hockenheim— FV Daxlanden; VfB Leimen gegen ASV Durlach; Spfr. Forchheim gegen Karlsruher FV; VfR Pforzheim— SpVgg. Sandhofen. im Titelkampf mit Gert Müller Düsseldorf), der im Schlaghagel des Hessen entscheidend verlor. Das weitere Programm: Weltergewicht: Meistol(Hamburg- N'Gan(Frankreich) Hase (Berlin)— Höhmann Stuttgart); Halb- schwergewicht: Peters Dortmund)— Adamir (Frankreich); Mildenberger(Kaiserslautern) gegen Oueille(Frankreich); Federgewicht: Gronen ODüsseldorf)— Mohamed Frank- reich). Bellini bleibt in Brasilien Der brasilianische Fußballklub Vasco da Gama hat ein Angebot des spanischen Vereins FC Valencia abgelehnt, für einen Betrag von rund 315 000 Mark seinen Spieler Bellini ab- zugeben. Hideraldo Bellini war der Kapitän der brasilianischen Fußballnationalelf, die in diesem Jahre in Schweden Weltmeister wurde. Dieses Angebot zeigt das große Interesse der finanzstarken spanischen Klubs für die Spieler der brasilianischen Weltmeistermann- schaft auf, von denen Vava— mit bürger- lichem Namen Edvaldo Neto beim Athletico Madrid, dem großen Konkurrenten des drei- fachen, Europa-Pokalsiegers Real Madrid Spielt Vava, der im Weltmeisterschaftsend- Spiel beim 5:3 gegen Schweden zwel Tore er- zielte, ist das Prunkstück des AC Madrid, der kürzlich Real mit 4:0 schlagen konnte. Real Madrid, der wohl reichste spanische Klub, be- müht sich hingegen um eine Verpflichtung des wohl! einmaligen Rechtsaußen von Brasilien, Garincha(Manoel dos Santos), für den Real nach Gerüchten bereit sein soll, über 1 Mil- lion Mark auszugeben. Besitzern an Dr. Leo Levi(USA) für 50 000 Dollar verkauft worden. Das Ergebnis: 1. Sailor's Guide(H. Grant, Australien), 2. Tudor Era(Harmatz, USA), 3. Ballymoss(Brealey, Irland), 4. Tharp (Australien), 5. Orsini Piggott, Deutschland), 6. Garnir(UdSSR), 7. Clem(US), 8. Escri- bano(Venezuela), 9. Revoque(Australien), 10. Sarjad(UdSSR). Marsell Zweiter in Gent In einem Steherrennen in Gent kam der Dortmunder Karl Heinz Marsell in der Ge- samtwertung von zwei Läufen(je 20 km) auf den zweiten Platz hinter Ex-Weltmeister Adolphe Verschüren(Belgien). Dritter blieb Weltmeister Walter Bucher(Schweiz) vor Virgilio Pizalli(Italien) und Noppi Koch (Holland). Im Fünf-km-Verfolgungsfahren siegte der Belgier Jose Denoyette in 6:23 Minuten vor dem französischen Meister Albert Bouvet, der 40 Meter zurücklag. paucka/ Kwiet im Rahmen Wie der Mannheimer ERC mitteilt, be- streiten Rita Paucka/ Peter Kwiet morgen abend beim Eishockey-Punktspielauftakt im Eisstadion das Rahmenprogramm. Man dart gespannt sein, was die Berliner, die jetzt für Saarbrücken starten und sich im Januar in München souverän die Tanzmeisterschaft holten, für die neue Saison einstudiert Haben. Tod beim Schattenboxen Daß der Tod im Boxring oft nichts mit Trefferwirkung zu tun hat, zeigte sich bei einem tragischen Fall in Berlin. Der 19 jährige Amateur Peter Block von Zehlendorf 08 brach beim Schattenboxen ohne Gegner plötzlich zusammen, und der Arzt konnte nur noch den Tod durch Lungenriß feststellen. Block hatte erst acht Kämpfe als Boxer hinter sich. H. G. Winkler riß wieder einmal das Eisen aus dem Feuer: Ein Jtiumpli der Disziplin und ſletoenstatke Deutsche Reiter gewannen Preis der Nationen und damit noch Gesamtwertung Die in den großen Turnieren der letzten Jahre so oft entscheidend in die Waagschale geworfene Nervenstärke der deutschen Reiter und die Disziplin der deutschen Pferde schaff- ten auch im New Lorker Madison Square Garden das scheinbar Unmögliche: Im ab- schließenden Preis der Nationen über einen sehr schweren Parcours mit zwölf Hindernis- sen wurden die seit Beginn dieses Turniers führende USA(62,5), Mexiko(75) und Kanada (91,5) von der deutschen Mannschaft(24 Feh- ler) geradezu deklassiert, so daß Deutschland nach den Erfolgen von Washington und Har- risburg auch in New Vork mit 121 Punkten die Gesamtwertung knapp vor USA(120) und den weit abgeschlagenen Kanada, Mexiko und Kuba gewann. Die Zahl der deutschen Siege in den USA erhöht sich damit auf 17(elf Ein- zel— Thiedemann 5, Lütke-Westhues 4, Winkler 2—, 6 Mannschaft), wobei Finale mit 8 Erfolgen vor Halla(6), Ala(5), Retina, Son- nenglanz, Godewind und Flagrant(je 3) ran- giert. Plaziert wurden die deutschen Reiter 31mal. Der New Vorker Einzelsieg ging jedoch an den Kanadier Tom Gayforg mit 38 Punk- ten vor Steinkraus(USA) mit 34, Winkler, Lütke-Westhues und Wiley(US) mit je 32 Punkten. Fritz Thiedemann wurde sechster mit 24 Punkten. Vor einer großartigen Kulisse wurde der Preis der Nationen, in dem alle sechs Umläufe der jeweils drei Reiter gewertet wurden, auch zu einem gesellschaftlichen Ereignis. Im er- sten Umlauf rissen Winkler auf Halla und Lütke-Westhues auf Ala das erste bzw. vierte, Fritz Thiedemann auf Finale die ersten bei- den Hindernisse. Dann aber zeigte sich im zweiten Durchgang die Klasse der deutschen Reiter, als Finale nur am ersten und Ala nur am elften Hindernis scheiterten, Olympiasie- ger H. G. Winkler aber als einziger Starter seine Wunderstute fehlerlos über den Par- cours brachte und damit den deutschen Triumph vollendete. Sofort nach Abschluß des Turniers wurden die Vorbereitungen für die Fahrt nach Toronto getroffen, das vom 14. bis 22. November den letzten Start der deut- schen Equipe in der neuen Welt sieht. Judo-Pokalturnier in Mannheim Mannheim ist am Wochenende Schauplatz der nun schon zur Tradition gewordenen Judo-Mannschaftskämpfe um den Rhein- Neckar-Saar-Pokal, den bisher Wiesbaden (zweimal), der 1. Mannheimer Judo- Club und zuletzt der Polizeisportverein Mann- heim gewannen. Nach dem Reglement ist jeweils der Sieger Ausrichter des nächsten Turniers, bei dem vier Judokas ohne Ge- Wichtseinteilung gegeneinander antreten. Neben den beiden Mannheimer Klubs haben Wiesbaden sowie die Judoklubs Heidelberg und Saarbrücken gemeldet. Von ihnen sind die Vertreter Wiesbaden am stärksten einzu- schätzen. Aber auch der Titelverteidiger und sein Mannheimer Lokalrivale Mic gehen, zumal bei dem Rückhalt des eigenen Pu- blikums, mit guten Chancen an den Start. Heidelberg, im letzten Jahr eine Gefahr für die nordbadischen Spitzenvereine, ist für eine Ueberraschung gut. Die Kämpfe be- Sinnen am Samstagabend, 18 Uhr, im Saal des Boniſatius- Hauses, Friedrich- Ebert Straße. Im Anschluß an die Siegerehrung, gegen 20 Uhr, spielt das Polizei-Orchester zum Tanz auf. Fußball-WM war doch ein Geschäft: größter Verdienes ist natürlich die FIFA Der Deutsche Fußball-Bund soll 320 000 Mark erhalten Eine erste Abrechnung über die Fußball- Weltmeisterschaft 1958 liegt nunmehr offiziell Vor. 800 888 Eintrittskarten für 10,42 Millionen Schweden-Kronen wurden abgesetzt. Ein- schließlich der weiteren Einnahmen, vor allem aus den Fernseh-Uebertragungen, er- gibt sich eine Summe von 11 981 683 S-RKronen. Im Gegensatz zu einer ersten Meldung, die Turner erhoffen gegen Finnland Jubiläumssieg: Erster Etſolg nach det, Vachablösung“ Jugendliche Unbekümmertheit der deutschen Kunstturnriege könnte in Dortmund den Ausschlag geben Die Vorzeichen für den 34. deutschen Kunstturnländerkampf, der am Sonntag in Dortmund zum zehnten Male gegen Finn- land führt, sind nicht ungünstig. Denn ein- mal wurde auch das letzte Treffen in der Westfalenhalle am 16. Mai 1954 gegen die Schweiz überraschend gewonnen, zum an- deren gingen den beiden letzten Niederlagen gegen die Finnen(1957 in Imatra und 1956 in Kiel) zwei Siege voraus, so daß man schon die Hoffnungen auf den 25. Jubiläumssieg, den sechsten gegen Finnland, verstehen kann. Aber trotzdem muß man mit Skepsis an diesen dritten Länderkampf nach dem Rücktritt der Bantz, Dickhut, Wieds heran- gehen. Sieht man von der Begegnung mit den viertklassigen Oesterreichern Ende 1957 ab, so gingen die vier letzten Treffen hinter- einander verloren, und bei der letzten großen internationalen Kraftprobe im Sommer die- ses Jahres bei den Weltmeisterschaften in Moskau erreichten die Finnen in fast gleicher Besetzung wie für Dortmund zehn Punkte mehr als die deutsche Riege. Rein nach der Papierform also müßte man den Leimuvirta, Suoniemi, Olkkonen, Kestola, Heinonen und Viskari durchaus den fünften Sieg und ein Gleichziehen mit den Fürst, Kurrle, Loh- mann, Irle, Groborz und Lyhs zutrauen. Im Kunstturnen entscheidet jedoch sehr oft die Tagesform. Darüber hinaus aber sollten unsere jungen Turner in den inter- nationalen Begegnungen der letzten beiden Jahre mehr Routine gewonnen haben, als sie beispielsweise am 22. Juni beim mit 3,15 Punkten Unterschied verlorenen Kampf in Helsinki zeigten. Wenn auch die Vorberei- tung durch die Altmeister mit Bantz an der Spitze noch nicht zum Tragen gekommen ist, hat es darüber hinaus durch die Kämpfe in der Deutschen Vereinsmeisterschaft doch ein Training gegeben, das beim Langerfelder Lehrgang einen gewissen letzten Schliff ge- bracht haben könnte. Die leidige„untere Hälfte“ macht diesmal die wenigsten Sorgen; denn ob zur Groborz und Irle noch als Nummer 6 Lyhs, Bohnen- stengel oder Hillenbrand kommen— Vis- kari, Heinonen und Kestola könnten trotz ihrer Erfahrung an allen Geräten gehalten werden, zumal in diesem Kür-Sechskampf ohne Pflichtübungen die größere Sicherheit der Finnen nicht so ausschließlich zum Tragen kommt. Die Entscheidung fällt voraussichtlich ausnahmsweise in der Spitze. Immerhin schätzt man international die Leimuvirta als Vorjahressieger, Suoniemi und Olkkonen weitaus höher ein als Fürst, Kurrle und Lohmann, bei denen entschei- dende Patzer, wie beispielsweise zuletzt gegen Italien, niemals ausgeschlossen sind. Wenn die deutsche Kunstturnriege trotz- dem auf den Jubiläumssieg hofft, dann nicht aus einer Ueberheblichkeit heraus, die nach den letzten Ergebnissen auch gar nicht ver- ständlich wäre, sondern im Vertrauen auf eine gewisse jugendliche Unbekümmertheit, die entgegen allen Erfahrungen auch im Kunstturnen durchaus einmal den Ausschlag geben könnte! „Prinzen“ werden überprüft: Einigung zwischen NSU und AbDac Die durch die Vorgänge beim Eifel- Rennen auf dem Nürburgring entstandene Kontro- verse zwischen dem Gau Nordrhein des ADAC und NSU ist— nach einer Mitteilung der NSU-Werke— beigelegt worden. Nachdem der ADAC seinem Bedauern darüber Aus- druck gab, daß die Behandlung des Protest- alles nicht sofort nach dem Rennen oder am Morgen des folgenden Tages begonnen wurde, so heißt es, zögerten die NSU-Werke nicht, einzusehen, daß es in den Sportgesetzen keine Begrenzung der Untersuchungsfristen gibt. Der bei der ONS eingereichte Protest wurde zurückgenommen. Um zu beweisen, daß die beim Eifelrennen siegreichen, später disqualiflzierten NSU- Prinzwagen serienmäßig waren, wollen die NSU-Werke einen oder auch mehrere mit zu- lässigen Mitteln verbesserte Prinzmotoren von einem vereidigten Sachverständigen des Technischen Ueberwachungsvereins auf ihre Serienmäßigkeit und die zulässigen Verbesse- rungsmaß nahmen untersuchen lassen. von zwei Millionen Kronen Unkosten wissen Wollte, ergibt sich nunmehr doch ein anderes Bild: Rund 5,3 Millionen Kronen mußten auf- gewendet werden, so daß ein Reingewinn von 6,6 Millionen Kronen bleibt. Das sind 5,28 Mil- lionen DM, während sich 1954 in der Schweiz (bei weniger Spielen) rund 2,9 Millionen DM als Gewinn ergaben. Der 15prozentige Anteil des Welt- Fußball- Verbandes(FIFA), dem alle entstehende Un- kosten vom Veranstalter zusätzlich vergütet Werden, beträgt vom Reingewinn 990 556 Rro- nen(792 O00 DW), während der Verband vor- her schon Anteile von den einzelnen Spielen, fünf Prozent bis zum Viertelfinale und zehn Prozent für die Runde der letzten Vier, er- hielt, die im Unkostensatz verankert sind. Schweden bekam fünf Prozent dieser Ein- nahmen als Organisationskosten und erhält 25 Prozent des Reingewinns, also 1 320 000 DPM. Nach ersten Berichten erhalten von den teilnehmenden Ländern: Brasilien 450 000 Kronen(360 000 D-), der Deutsche Fußball- Bund 400 000 Kronen(320 000 DM), Frank- reich 300 000 Kronen(240 000 DM) und Schott- land 100 000 Kronen(80 000 DPM). Die deutsche Mannschaft hatte in den Gruppenspielen bis zur Vorschlußrunde einen ausgezeichneten Zuschauer-Schnitt, an dem der Verband entsprechend beteiligt ist. Kölns Innensturm ohne Chance Messepokal: Birmingham— Köln 2:0 Eine Städte-Elf von Birmingham schlug Kölns Auswahl im Treffen um den Messe- pokal im Rückspiel mit 2:0 Toren und ge- langte damit in die zweite Runde dieses Wettbewerbs. Bei Halbzeit stand das Tref- fen noch 0:0. In der ersten Halbzeit bemühte sich der schnelle Kölner Innensturm mit Dörner, Lorenz und Sturm vergeblich, die massive Deckung der Gastgeber aus den Angeln zu heben. Die englische Elf wurde nach der Pause zusehends besser und er- zielte durch Larking in der 58. und Taylor in der 66. Minute die beiden Tore, die das Spiel entschieden. Birmingham und Köln hatten sich im Vorspiel unentschieden 22 getrennt, so daß die Engländer jetzt um zwei Tore besser waren und weiter kamen. För Männer, die Wissen Was gut ist: Feinschnitt In 50 9 FEIN SCH NI D 1.25 r 8 N Seite 14 0 MORGEN * —* aaa u en Haar, sau Smue. GEH las Hao PIANKE 8 ALHAMBRA 13.30, 16, 18.30. 21 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Ruth Leuwerik, Hans Holt(6) Joh. v. 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November 1958 MORGEN — Seite 13 ——— Eine politische Aufgabe für ruhige Zeiten Der Notstand verlangt sein Recht Gewichtige Gründe sprechen dafür, eine eigene deutsche Notstandsregelung herbeizuführen Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Nationaler Notstand als politische Phrase— das ist ein häufig verwendeter Begriff namentlich bei den kleinen radikalen Gruppen und politischen Sektierern. Biese Art von Notstand wird gern beschworen, um die verfassungsmäßige Ordnung oder um eine Politik umzukrempeln, die den Realitäten der politischen Wirklichkeit nüchtern gegenübersteht und sich nicht in gefühlsmäßigen Ueberspanntheiten verliert. Ge- gchichtlich gesehen, hat das hemmungslose Operieren mit diesem Notstand uns in die Katastrophe von 1933 geführt. Von all dem aber kann gewiß nicht die Rede sein, wenn jetzt die Pläne für eine Ordnung der Notstandsregeln durch Verfassung und Gesetz in der Bundesrepublik erörtert werden, denn der echte politische Notstand kommt glücklicherweise nur sehr selten vor. Vielmehr kann es eigentlich nur um den technischen Notstand gehen, um einen Zustand also, bei dem die normale Staatsfüh- rung und Ausübung der öffentlichen Gewalt, Gesetzgebung und Lebensordnung durch außergewöhnliche Umstände schwer gefährdet oder lahmgelegt sind. Das könnte hervorgerufen werden durch kriegerische Ereignisse, wie sie das Grund- gesetz als„Verteidigungfall! bezeichnet, durch Naturkatastrophen oder auch durch Unruhen im Inneren, vom Grundgesetz im neugeschaffenen Artikel 143 als„innerer Notstand“ umschrieben. Möglicherweise wür- den auch einmal schwerwiegende Spannun- gen zwischen Bund und einzelnen Ländern vorkommen. Bisher besitzen wir im Grund- gesetz für derartige Verhältnisse nur sehr unvollkommene Regelungen. Es wäre Zweck- mäßig, rechtzeitig und in ruhigen Zeiten Vorsorglich eine umfassende Notstands- ordnung zu schaffen, damit nicht im Ernst- fall etwa unkontrollierbare Gewalten den verfassungsrechtlich leeren Raum ausfüllen und die bisherige Verfassungsordnung über- haupt sprengen. Der Notstand verlangt 3180 in doppeltem Sinne sein Recht: Wir müssen der Tatsache nüchtern ins Gesicht sehen, daß immer mal mit Notständen zu rechnen ist, und es muß die Rechtsordnung dafür aufgebaut werden. Der angenehme Umstand, daß in Deutschland dreizehn Jahre lang alles ruhig gewesen ist, dürfte nicht über diese Notwendigkeit hinwegtäuschen. Diese Vorsorge ist in Deutschland auch unter allen Herrschaftsformen der letzten anderthalb Jahrhunderte getroffen worden, merkwürdigerweise am gründlichsten und zugleich am gefährlichsten in der Weimarer Republik, die sonst der freiheitlichste deut- sche Staat aller Zeiten gewesen ist. Man könnte also beim Notstandsrecht jederzeit an die Tradition des eigenen Landes anknüpfen, soweit sich diese als Vorbild eignet. Aber auch der Blick auf das Ausland vermag wertvolle Hinweise zu geben. England allerdings erweist sich als un- fruchtbar. Seine verfassungsrechtliche Uber- lieferung ist zu alt, als daß sie die modernen Begriffe des Notstandsrechts bereits aus- geprägt enthalten könnte. In den USA ist der Bund verpflichtet, die republikanische Verfassung in den Einzelstaaten zu gewähr- leisten und diese auf Ansuchen gegen Auf- ruhr im Innern zu schützen. Der Kongreß hat für das Aufgebot der Miliz zu sorgen, um die Gesetze der Union durchzuführen, Aufruhr zu unterdrücken und feindliche Uperfälle abzuwehren. Oberbefehlshaber ist der Präsident. Es ist bekannt, daß Eisen- hower bei den Rassenkrawallen in Little Rock die Bundesarmee einsetzen durfte, um dem Richterspruch der Bundesjustiz Geltung zu verschaffen. Das kaiserliche Rußland legte die Ent- scheidung darüber, ob in bestimmten Di- strikten der Kriegszustand erklärt werden Sollte, in die Hand des Zaren. Die Verfas- sung der Sowjetunion von 1936 gibt offiziell dem Präsidium des Obersten Sowjets die Vollmacht, für einzelne Gebiete oder für das ganze Land den Kriegszustand zu er- klären„im Interesse der Verteidigung der UdSSR oder der Gewährleistung der öffent- lichen Ordnung oder der staatlichen Sicher- heit“. Tatsächlich aber liegt die Macht in ganz anderen Händen. Die Regelung dieses Problems in Frankreich Die Verfassung der Vierten Republik in Frankreich von 1946 enthielt nichts über den Notstand, ja nicht einmal über den mili- tärischen Oberbefehl. Durch Sondergesetze erhielten die Regierungen im algerischen Kampf Vollmachten für Freiheitsbeschrän- kungen, Zensur und alle möglichen andere, teilweise sehr einschneidende Sicherungs- maßnahmen. In Algier blieb die Kontrolle der praktischen Durchführung zweifelhaft, wie die Erfahrung gelehrt hat. Die neue Ver- fassung der Fünften Republik stellte jetzt an sich bereits eine einzige große Notstands- maßnahme dar, zugeschnitten auf die Per- sönlichkeit des Generals de Gaulle. Ihr Ar- tikel 16 enthält außerdem ziemlich strenge verfassungsrechtliche Bindungen. Einerseits bestimmt er zwar, daß der Präsident der Re- publik die erforderlichen Maßnahmen zu er- greifen hat, wenn die Einrichtungen der Republik, die Unabhängigkeit der Nation, die Integrität des Staatsgebietes oder die Er- küllung ihrer internationalen Verpflichtun- gen schwer und unmittelbar bedroht sind und die ordentliche Ausübung der öffent- lichen Gewalt unterbrochen ist. Der Prä- sident muß sich aber vorher förmlich mit dem Regierungschef, den Vorsitzenden der beiden Parlamente und dem Verfassungsrat darüber beraten. Alle Maßnahmen müssen von dem Willen bestimmt sein, der öffent- lichen Gewalt in kürzester Zeit die Mittel zur Erfüllung ihrer Aufgaben zu verschaffen. Während der Ausübung der außerordent- lichen Vollmachten darf die Nationalver- sammlung nicht aufgelöst werden. Selbst die Schweiz verzichtet in ihrer Ver- fassung von 1848 nicht auf Notstandsmaß- nahmen zur Erhaltung der öffentlichen Sicherheit, wobei die Verantwortung vor- nehmlich bei der Bundesregierung liegt. Die Bundes versammlung hat die Verfügung über das Bundesheer, namentlich beim Einsatz für die innere Sicherheit; bei größeren Ak- tionen muß sie einberufen werden. Aber die Regierung kann notfalls zunächst auch selb- ständig handeln. In der Schweiz garantiert, ebenso wie bei uns, der Bund die demo- kratische Verfassung der Einzelstaaten. Auch die deutschen Demokraten von 1848 hielten in ihrer Paulskirchen-Verfassung einige Notstandsregeln für erforderlich. Unter verschiedenen Voraussetzungen hatte die„Reichsgewalt“ für innere Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Dazu gehörten insbeson- dere Friedensstörungen zwüschen verschiede- nen deutschen Ländern, innere Unruhen und die gewaltsame oder einseitige Aufhebung von Landesverfassungen. In solchen Fällen konnte durch Erlasse, Kommissare oder die bewaffnete Macht eingewirkt werden, deren Einsatz ein besonderes Gesetz regeln sollte. Offenbar aber sind derartige Gesetze in Deutschland immer nur unter großen Schwierigkeiten zustandegekommen, wie auch die jetzigen Auseinandersetzungen zeigen. So hat es das Bismarckreich nie- mals zu dem vorgesehenen Reichsgesetz über den Kriegszustand gebracht, der vom Kaiser kormgerecht verkündet werden konnte. In- soweit begnügte man sich mit einem preußi- schen Gesetz von 1851. Die Reichsexekution gegen einzelne Länder, die gegen Preußen praktisch nicht stattfinden konnte, mußte vom Bundesrat als der Ländervertretung deschlossen werden. Das alles hielt sich in Grenzen. Das weit- verbreitete Mißtrauen unter den Deutschen von heute gegen jede Art von Notstands- gesetzgebung stammt aus den Tagen der Weimarer Republik, wo mit dem Verfas- sungsartikel 48 der Uebergang zum Faschis- mus eingeleitet worden ist. In der Tat ge- Währte der Artikel 48 eine unvorstellbare Diktaturgewalt in der Hand des Reichspräsi- denten, wobei dessen Ermessen und Voll- machten stets noch sehr weit ausgelegt wor- den sind. Hinzu kamen die ständigen Krisen, von denen die junge Republik geschüttelt wurde, und der Umstand, daß der Reichs- präsident von Hindenburg zwar weithin Ver- trauen genoß, seiner staatsmännischen Auf“ gabe jedoch nicht gewachsen war. Keine Vorschrift zwang ihn, irgendwelche anderen Staatsführer oder Organe zu Rate zu ziehen, Einerseits umfaßte dieser Artikel 48 den Bundeszwang gegen Länder, die ihre Pflich- ten nicht erfüllten, wobei die Reichswehr eingesetzt werden konnte. In Sachsen und Thüringen beispielsweise ist das geschehen. Andererseits aber erstreckte sich seine Hauptanwendung darauf, die gefährdete oder gestörte Sicherheit und Ordnung wie- derher zustellen. Damit waren nicht nur Ruhe und Ordnung im Sinne der Polizei gemeint, auch nicht nur die Abwehr von inneren Un- ruhen. Vielmehr diente der Artikel 48 da- zu, auf bequeme Weise zahlreiche Vorschrif- ten auf dem Gebiet von Wirtschaft, Steuern, Devisenverkehr, Beamtenrecht und vielen anderen Lebensbereichen zu erlassen, wenn der normale Weg der Gesetzgebung zu lang- sam erschien oder sich die regierenden Par- teien nicht einigen konnten. Der Reichsprä- sident stand mit seiner Diktaturgewalt ein- schließlich des Gesetzgebungsrechts selb- ständig neben dem Reichstag und konnte seine Macht selbst dann anwenden, wenn das Parlament in voller Besetzung tagte. So stützten sich die Reichsregierungen seit 1930 ausschließlich auf das schwankende Ver- trauen des Präsidenten, und nicht mehr auf den Reichstag. Derartige verlockende Um- gehungen oder auch Verfassungsänderungen waren nach der Weimarer Verfassung über- haupt viel leichter als nach dem jetzigen Grundgesetz, wo einige diesbezügliche Brem- sen eingebaut worden sind. Auf diese Art ist der Artikel 48 weit mehr als zweihundertmal angewendet worden. Der Reichspräsident Ebert stützte sich auf ihn in 136 Fällen. Hindenburg nach mehreren Jah- ren Pause dann zwar nicht“ganz so oft, in der Sache jedoch sehr viel tief greifender bis zur „nationalen Revolution“. Mehrmals wurden Militärbefehlshaber als Reichskommissare eingesetzt, 1921 sogar durch Notverordnung „auhberordentliche Gerichte“ für Unruhege- biete gebildet, 1933 schuf Hitler dann seine Sondergerichte. Die meisten Notverordnun- gen trugen den Charakter von Gesetzen, die auf lange Zeit wirkten. Der Reichstag konnte ihre Aufhebung lediglich verlangen, jedoch nicht erzwingen. Die Entscheidung darüber blieb vielmehr beim Reichspräsidenten, in dessen Ermessen es auch stand, ob er die Vor- aussetzungen für den Erlaß einer Notver- ordnung als gegeben ansah. So hat Hinden- burg noch vor Hitlers Ermächtigungsgesetz mit seiner Notverordnung„Zum Schutze von Volk und Staat“ am 28. Februar 1933 die Grundrechte auf Freiheit der Person und Un- Verletzlichkeit der Wohnung, das Briefge- heimnis, die Meinungsfreiheit und andere beseitigt. Drei Wochen später leitete seine Notverordnung„Zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung“ dann die Epoche des barbarischen Willkürstrafrechits ein.. Trotz dieser trüben Erinnerungen wollten die Väter des Grundgesetzes in einem ge- planten Artikel 111 ursprünglich wenigstens den technischen Notstand regeln, selbstver- ständlich ohne die weitgehende Diktaturge- walt und die Gesetzgebungsbefugnis des Artikels 48. Aber auch diese bescheidene Lö- sung flel schließlich unter den Tisch. Zunachst enthielt das Grundgesetz dann nur den be- grenzten Artikel 37 über den Bundeszwang gegen Länder, die ihre Bundespflichten nicht erfüllen. Die notwendigen Maßnahmen hier- für trifft die Bundesregierung mit Zustim- mung des Bundesrates, der als Bremse wirkt. Da man 1949 noch nicht an die Bundeswehr dachte, ist vom militärischen Einsatz keine Rede. Der Artikel 81 ermöglicht für sechs Monate das Regieren mit einem„Gesetz- gebungsnotstand. Zur Abwehr von Gefahren für die freiheitliche demokratische Grund- ordnung oder für den Bestand von Bund oder Ländern Kann ein Land nach Artikel 91 die Polizeikräfte anderer Länder anfordern, Die Bundesregierung kann die Polizei der Länder notfalls rem Befehl unterstellen. Diese Maßnahme ist jedoch auf Verlangen des Bun- desrates aufzuheben. Mit den Wehrartikeln des Grundgesetzes, die auch von der SPD mit verabschiedet wor- den sind, wurde dann vor anderthalb Jahren bestimmt, daß der Bundestag die Feststellung darüber trifft, wann der Verteidigungsfall eingetreten ist. In diesem Falle geht die Be- kehlsgewalt über die Bundeswehr vom Ver- teidigungsminister auf den Bundeskanzler über. Bei Gefahr im Verzuge trifft der Bun- despräsident diese Feststellung, nachdem er die Präsidenten vo Bundestag und Bundes- rat angehört hat, mit Gegenzeichnung des Bundeskanzlers. Das geplante Gesetz über den Einsatz der Bundeswehr bei einem in- neren Notstand darf nur mit Zweidrittel- mehrheit verabschiedet werden. Dieser Fall der inneren Unruhen dürfte der wichtigste, aber auch umstrittenste Notstand sein. Zur Zeit gilt noch Besatzungsrecht Diese bruchstückhaften Notstandsvor- schriften reichten den verbündeten ehemali- gen westlichen Besatzungsmächten für die Sicherheit ihrer Truppen auf deutschem Bo- den bei weitem nicht aus. Im Artikel 5 des Bonner Vertrages von 1952 behielten sie sich daher die Verkündung des Notstands und alle erforderlichen Maßnahmen vor und zwar bei einem Angriff auf die Bundesrepublik oder Berlin, bei umstürzlerischen Störungen der freiheitlich- demokratischen Grundordnung, schweren Störungen der öffentlichen Sicher- heit und dem ernstlich drohenden Eintritt die- ser Ereignisse. Die Bundesregierung sollte lediglich weitestgehend konsultiert werden und sich nach dreißig Tagen an den NATO- Rat wenden können, um den Notstand evtl. aufzuheben. Außerdem wurde den einzelnen Militärbefehlshabern der Verbündeten ein Notwehrrecht für ihre Truppen eingeräumt, das sie heute noch besitzen. Im Notstandsfalle würde die Bundesrepu- plik danach also unter die absolute Gewalt ihrer Verbündeten geraten, und zwar weit- gehend nach deren eigenem Ermessen. In der Fassung, die der Vertrag 1954 erhielt und die seit dem 5. Mai 1955 gilt, wird die Souveräni- tät der Bundesrepublik wenigstens etwas ge- stärkt. Danach erlöschen die Notstandsrechte der Verbündeten, sobald die deutsche Gesetz- gebung entsprechende Vollmachten schafft, um selbst einen wirksamen Schutz bei den erwähnten Notständen zu schaffen. Soweit möglich, soll die Bundesregierung auberdem mehr als bisher konsultiert werden. Gewichtige Gründe sprechen also dafür, endlich wieder ein eigenes deutsches Not- standsrecht zu schaffen. Freilich ist die Bun- desrepublik dabei in ihren Entschlüssen nicht ganz frei. Sie muß vielmehr die Sicherheits- ansprüche ihrer Verbündeten erfüllen, wenn sie endlich die drückende Last des fremden Notstandsrechts loswerden will. Daß diese Ansprüche nicht gering sind und die deutsche Gesetzgebung erheblich beeinflussen können, haben seinerzeit die Erfahrungen mit dem Vierten Strafrechtsänderungsgesetz gezeigt, das den strafrechtlichen Schutz der deutschen und verbündeten Truppen gebracht hat. Indessen bestehen Unterschiede zwischen der Bundesrepublik und der Weimarer Re- publik. Der Umfang des Notstandsrechts, die Maßstäbe für die Feststellung des Notstands, die Zuständigkeiten und Weisungsbefug- nisse, die Wahrung der Grundrechte, die Dauer und die Möglichkeit, Verordnungen und Gesetze zu erlassen, der richterliche Schutz, müssen doch sehr genau festgelegt werden. Das Gleiche gilt für die Aufhebung der Notstandsmaß nahmen. Zudem nehmen die Länder heute eine wesentlich stärkere Stellung ein als vor 30 Jahren in der Wei- marer Republik. Sie werden sich mit Regelungen, die ihre Selbständigkeit be- einträchtigen könnten, kaum einverstanden erklären. Uberdies besitzt unser Staat ein Bundesverfassungsgericht, das bei einer Not- standsregelung kaum völlig übergangen werden könnte. So besteht durchaus die Möglichkeit, daß die höchsten Richter eines Tages nicht nur das verfassungsmäßige Zustandekommen von Notstandsmaßnahmen nachträglich nachprüfen, sondern mindestens auch ihre Notwendigkeit. Lediglich bei der Prüfung der Zweckmäßigkeit würden den Richtern Grenzen gezogen sein. Insgesamt also bietet sich die Notstands- regelung als eine politische Aufgabe dar, die — ebenso wie die Ergänzungen des Grund- gesetzes über die Bundeswehr— von sämt- chen Parteien des Bundestages gemeinsam gelöst werden müßte, selbst wenn dies län- ger dauert. Es gilt, den Notstand zu ordnen und dabei zugleich das gegenseitige Gewicht der politischen Kräfte, wie sie vom Grund- gesetz ausbalanciert worden sind, möglichst zu erhalten. Durch die Entstehung der Bun- deswehr haben sich hier in der Verfassungs- Wirklichkeit ohnehin bereits Verschiebungen ergeben. „ Almerſte Lieblings im Nu in der Tasse zubereitet! Amerikaner lieben, ebenso wie wir Deutschen, einen guten Kaffee. Er ist in USA das Nationalgetränk. Und MAX WELL ist der Kaffee, der in den Vereinigten Staaten am meisten getrunken wird. Er ist Amerikas Lieblingskaffee. MAX WELL ist ein garantiert reiner Extrakt aus 100% Bohnenkaffee- nicht einfach fein gemahlene Kaffee- bohnen. Er löst sich sofort in Wasser auf, ohne Kaffeesatz zu hinterlassen. Und so einfach zu bereiten! Die feine, charaktervolle Art und die bequeme Zubereitung- das ist es, was der Amerikaner an MAxWELL so schätzt. Ein leicht gehäufter Kaffeelöffel MAXWELL, heißes Wasser dazu- gießen- und schon ist eine köst⸗ liche Tasse Bohnenkaffee fertig, Spardose für mehr als 30 Tassen N 4.2 Familiendose g 3.22 Probierdose N 12. 5 1 b n n 8 1 5 Seite 18 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Donnerstag, 13. November 1958/ Nr. 283 GATTI-Ausnahmegenehmigqung beantragt o) Die Bundesrepublik hat beim All- gemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT) für einige in absehbarer Zeit zu Überalisierende Waren des gewerblichen Sektors eine GAT T-Ausnahmegenehmigung Ddeantragt. Der Antrag betrifft jedoch nicht die Erzeugnisse, für deren Einfuhr mit Rücksicht auf den Wettbewerb mit Niedrig- Preisländern noch mengenmäßige Beschrän- kungen für erforderlich gehalten werden. Wie zu erfahren ist, handelt es sich bei dem Antrag um Aluminium, synthetischen Kaut- schuk, Rindleder und einige Chemikalien. Für die übrigen Waren des gewerblichen Sektors, die noch nicht liberalisiert werden können, hat die deutsche Delegation bisher noch kein„Waiver“ beantragt. Die Frage Wird mit den einzelnen Delegationen in den nächsten Tagen noch geprüft. Es geht hier Vor allem um Textilien und andere Waren, für die die Bundesrepublik z. Zt. Global- Kontingente anwendet. Experten in Bonn sind der Ansicht, daß die Chancen für die Erteilung einer GAT T- Ausnahmegenehmigung durchaus günstig zu beurteilen sind. Weniger günstig seien da- gegen die Chancen für das Waiver, das die Bundesrepublik für die Waren aus Niedrig Preisländern möglicherweise beantragen werde. Abwrackprämie als Soforthilfe für die Textilindustrie (eg Der Bund wird Betrieben der Textil- industrie möglicherweise eine sogenannte „Vernichtungsprämie“ zahlen, wenn sie ver- Altete Webstühle und Maschinen verschrot- ten. Bundesschatzminister Dr. Lindrath sagte vor Journalisten, die Bereitstellung von ERP- Krediten zu niedrigeren als sonst üb- lichen Zinsen stoße auf Bedenken, weil die Partner der Europaischen Wirtschaftsgemein- schaft darin eine unzulässige Subventionie- rung sehen könnten. Deshalb suche man jetzt nach einem Ausweg in Form von„Abwrack- Prämien“, Darüber hinaus sei die Bundes- reglerung grundsätzlich bereit, für Rationa- erungsin vestitionen ERP- Kredite zur Ver- fügung zu stellen. Bis zum 31. März nächsten Jahres würden voraussichtlich 100 Mill. DM mehr Darlehensrückflüsse im ERP-Fonds vorhanden sein, als na em ERP- Wirt- schaftsplan für 1958 verplant worden sind. Die vorgeschlagene ERP- Kreditaktion für die Rationalisierung in der Testilindustrie verspreche bei der Vielzahl von 4600 Unter- nehmen der Textilindustrie und der großen Anzahl der Bekleidungsfirmen keinen durch- schlagenden Erfolg, erklärte(laut VWD) der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Vereinigte Seidenwebereien AG, Bankier Dr. R. Pferdmenges, anläßlich der Haupt- versammlung der Gesellschaft vor der Presse. Nach dem Kriege seien im Textilbereich eine ganze Anzahl u. a. auch aus Ostdeutsch- land stammender Betriebe entstanden, die in der gegenwärtigen Textilkrise besonders an- fällig seien und ohne Fremdmittel nicht arbeiten könnten. Man müsse damit rech- nen, daß schwache Textilbetriebe ihre An- lagen besser stillegten, da sie künftig bei Immer schärfer werdendem Wettbewerb und sehr gedrückten Preisen auf der Strecke bleiben müßten. Klöckner-Abschluß 1957/58 Weniger (VWD) Das am 30. Juni zu Ende ge- gangene Geschäftsjahr 1957/58 war für die Klöckner-Werke AG, Duisburg, obgleich es noch sieben Monate der günstigen Stahl- konjunktur hatte, nicht so gut wie die voran- gegangenen eschäftsjahre und hat des- Wegen„weniger zufriedengestellt“, wie der Sprecher des Vorstandes, Dr. Schröder, auf einer Pressekonferenz ausführte. Die Bei- behaltung der alten Dividende von 8 v. H., sei nur möglich, weil man die Steuersenkung den Aktionären in vollem Umfange zugute kommen lasse. Die beiden Klöckner-Bergbau- Gesellschaften haben mit Verlust gearbeitet. Der Verlust von Klöckner- Bergbau Königs- born-Werne wurde mit etwa fünf Mill. DM beziffert. Seit dem Ablauf des Berichtsjahres sei die Situation beim Bergbau und in der (Stahlindustrie eher schlechter als besser geworden, führte Dr. Schröder weiter aus. Prognosen über die voraussichtliche Divi- dende für das laufende Geschäftsjahr könn- ten noch nicht gegeben werden. Zuviel un- bekannte Größen seien im Spiel. Am kri- z ufriedenstellend tischsten sei die Lage im Bergbau. Im Stahl- export machten sich immerhin freundliche Aspekte bemerkbar, während das Inlands- geschäft unter dem Lagerabbau leidet. Der Umsatz der Produktionsbetriebe von Klöckner stieg im Geschäftsjahr 1957/58 (31. März) gegenüber dem Vorjahr von 1606 auf 1682 Mill. DM, Wovon etwa 15 v. H. auf interne Umsätze entfallen. Die Klöckner- Zechen hatten einen Umsatzrückgang von 313,8 auf 308,5 Mill. DM, die Eisen- und Stahlseite dagegen eine Zunahme von 1167 auf 1240 Mill. DM. Der Exportanteil beim Stahlfremdumsatz verringerte sich von 24,9 V. H. auf 22,7 v. H. Die Drittelsozialisierung a uf dem Steuer wege (VoD) Die Steuereinnahmen der Bundes- republik betrugen 1956/57 rund 33,0 v. H. des Brutto-Sozialprodukts. Nach Feststellungen der UNO war das die höchste Quote unter sämtlichen Industrieländern. Es folgten die Niederlande mit 31,9, Frankreich mit 31,4, Schweden 29,7, Norwegen 28,4, Großbritan- nien 28,3, USA 26,2, Kanada 24, 2, Japan 19,8 und Belgien mit 16,7 v. H. Investmentsparen das Spiel an der Börse Hinter den Erfolgs zahlen lauern aber auch Gefahren Die Fondsvermögen aller deutschen In- vestment- Gesellschaften sind von sachver- ständiger Seite nach dem Stand von Anfang November auf 900 Mill. DM geschätzt worden. Der größte Teil dieses Gesamtergebnisses ist in den letzten einundeinhalb Jahren erzielt worden. Wenn im Hintergrund dieses Erfolges auch der gleichzeitige Aufschwung jedweder Art von Spartätigkeit- und eine andauernde Hausse an den Aktienmärkten— steht, so hat ohne Zweifel das Investmentsparen den durchschnittlichen Stand des allgemeinen Sparens überholt und nach dem Bekenntnis der Promotoren dieser Bewegung auch die Erwartungen aller Investment-Gesellschaften übertroffen. Worauf gründen sich die Erfolge der In- vestment- Bewegung? Nun, es gibt einige Sowjetrussen kennen keinen Kundendienst Zu unbeweglich für den westdeutschen Markt (eg) Neue deutsch-sowietische Wirt- schaftsverhandlungen werden voraussichtlich noch im Laufe dieses Monats in Bonn auf- genommen werden. Dabei wird es in erster Linie darum gehen, die in dem dreijährigen Handelsabkommen mit der Sowjetunion für 1959 vorgesehenen Lieferungen und Bezüge von je 520 Mill. DM zu präzisieren und Sam- melpositionen aufzuschlüsseln. Von deut- scher Seite besteht keine Veranlassung, an den ursprünglichen Vereinbarungen Grund- Sätzliches zu ändern. Die noch im Frühjahr dieses Jahres gehegte Hoffnung, die Ein- fuhr- und Ausfuhrkontingente schon 1959 etwas aufstocken zu können, dürfte sich Allerdings angesichts der unbefriedigenden Entwicklung des Handelsverkehrs kaum er- Füllen lassen. Der Warenverkehr mit der Sowjetunion Ist selbst im Vergleich zu dem recht ungün- stigen Jahr 1957 weiter zurückgegangen. Damals belief sich die deutsche Ausfuhr auf 250 Mill. DM. In der Zeit von Januar bis September dieses Jahres betrug das Aus- Fuhrvolumen(ohne Transitverkehr) 185,65 Mill. DM gegenüber 151,51 Mill. DM im Vorjahr, die Einfuhren gingen von 212,43 Mill. DM auf 165,29 Mill. DM. zurück. In diesen Zahlen sind jedoch auch Lieferungen und Bezüge enthalten, die vor dem Abschluß des Rußland- Abkommens vereinbart wur- den, so daß die Zahlen keinen hinreichen- den Aufschluß über die Abwicklung des Abkommen selbst geben können, das für 1958 Lieferungen in beiden Richtungen von 3 425 Mill. DM einplante. Entscheidend für die Entwicklung des deutsch- sowjetischen Handels bleibt nach wle vor die Frage, wieviel die Sowjets auf dem westdeutschen Markt absetzen können, denn der Handelspartner denkt nicht daran, mehr einzukaufen, als er verkaufen kann. Mit dem Gedanken, ihre Handelsbilanz ge- gebenenfalls durch Geldauszahlung auszu- gleichen, wollen sich die Sowjets offensicht- lich nicht befreunden. Aus diesem Grunde sind beispielsweise auch die im Handelsab- kommen vorgesehenen Bezugskontingente für Walzwerkerzeugnisse von der Sowjet- union noch so gut wie gar nicht ausgenutzt worden. Die Lieferungen von Getreide und Baum- wolle aus der Sowjetunion haben nur sehr zögernd eingesetzt. Zwar ist anzunehmen, daß bis Ende des Jahres noch in größerem Umfang Getreide hereinkommen wird, die Aufnahmefähigkeit des deutschen Marktes für Baumwolle ist aber begrenzt, weil viele Firmen ihren Bedarf unterdessen bei ande- ren Ländern gedeckt haben. Die Mineralöl- bezüge schließlich werden in Anbetracht der schwierigen Lage des westdeutschen Stein- kohlenbergbaus nicht die ursprünglich vor- gesehene Höhe erreichen. Trotz dieser ne- gativen Tatbestände halten deutsche Regie- rungssachverständige die vereinbarten Kon- tingente dem Grunde nach für realistisch. Sie Sowjets müßten sich nur der Markt- situation besser anpassen. Sie seien in ihren Preisangeboten zu unbeweglich und täten nicht genügend für die Werbung für ihre Erzeugnisse. Wenn beispielsweise für 20 Mill. DM noch in diesem Jahr russische Maschi- nen in die Bundesrepublik kommen sollen, dann müßten die Sowjets auch einen ent- sprechenden Service einrichten, um Kunden zu finden. Die Regierung in Bonn habe keine Möglichkeit, ihrem Handelspartner bei der Suche nach Abnehmern für seine Ware zu helfen, Sie müsse sich darauf beschränken, die vereinbarten Kontingente auszuschrei- ben. Das sei in vollem Umfange geschehen. sachliche Gründe außerhalb des reinen Bör- sengeschehens, die für das Wertpapiersparen in der Gestalt des Erwerbs von Investment- zertiflkaten sprechen. Als absatzfördernd hat sich beispielsweise die Erklärung der Zerti- flkate als geeignet für mündelsichere Anlage durch das Bundesaufsichtsamt für das Ver- Sicherungs- und Bausparwesen erwiesen. Nachfrageanregend in hohem Grade hat vor allem die kleine Stückelung der Zertifikate gewirkt. Dadurch ist in der Praxis die klein gestückelte„Volksaktie“ bein a he verwirk- licht worden. Die Zertiflkate stellen ja unter- geteilte Teilhaberrechte an Aktien vor, denn die auf festverzinsliche Werte oder Wandel- anleihen entfallende Quoten an den Fonds- vermögen sind überaus bescheiden. Eben diese kleine Stückelung der Zerti- fikate ermöglicht es vielen Sparern, für die unter anderen Umständen wohl nur das Kon- tensparen in Frage kommen würde, ohne Uebergang, d. h. ohne vorhergehende An- sammlung von Sparkontenguthaben, am Aktienerwerb wenigstens indirekt teilzuneh- men. Daß ein Teil der Anleger auch vom Börsenspiel als solchem gereizt wird, darf in einer Zeit, in der„Spielen“ in Form des Lot- tos und Totos groß geschrieben wird, nicht wundernehmen. In dieser Einstellung liegen, das soll nicht übersehen werden, für die Zu- kunft auch einige Gefahren. Auch der weit- verbreitete Drang in die„Sachwerte“ hinein dürfte dem Absatz von Investmentzertiflkaten zugute kommen. Diesen Drang als direkte inflationistische Erscheinung zu bezeichnen, dürfte weit übertrieben sein. Denn der größte Aufschwung des Investmentsparens ist ja in einer Zeit erfolgt, in der gewisse innere Kauf- kraftverluste der D-Mark sich bereits ab- geschwächt hatten oder gar zum Stillstand gekommen waren. Aber bei der ältéèren Ge- neration wirken die Erinnerungen an Ver- mögensverluste aus zwei Inflationen noch immer nach. Das Einsteigen in„substanz- gesicherte“ Werte ist also auch unter dieser Perspektive zu sehen. Das allgemeine Stre- ben nach„Sicherheit“, auch nach einer Sicher- heit vor wirtschaftlichen Verlusten, be- günstigt also den Absatz von Investment- Zertifikaten. Neben der Idee der Substanz erhaltung gewinnt die Idee der Substanz- anreicherung, womöglich sogar einer g Substanzanreicherung, an Bo- en. Die Selbstfinanzierung der Aktiengesell- schaften begünstigt automatischen Substanz- zuwachs, die technische Entwicklung, der Zwang zu immer neuen Investitionen, den der wachsende Wettbewerb auf allen Märk- ten hervorruft, treibt auf eine Linie stetiger Akkumulierung von Vermögenssubstanz bei den Aktiengesellschaften. Die Aktienkurs- steigerung droht schon angesichts dieser Tat- sache— von dem mangelnden Nachschub an neuem Aktienmaterial ganz abgesehen— bei- nahe zu einer permanenten Erscheinung zu werden. Die Besitzer von Aktien und auch von Investmentzertiflʒkaten werden sich bei hochgetriebenen Kursen früher oder später wohl damit abfinden müssen, daß Dividenden und Erträge mit den hohen Aktienkursen gar nicht werden mitziehen können. Daran wird heute noch zu wenig gedacht! Die Idee einer automatischen Substanz- anreicherung hat innerhalb der Investment- Bewegung sogar zu einer institutionellen Ver- ankerung geführt. Die Ausschüttungen, die die Investmentgesellschaften auf die von ihnen emittierten Anteile vornehmen, setzen sich natürlich weit überwiegend aus verein- nahmten Dividenden und daneben aus reali- sierten Kursgewinnen sowie aus Verkaufs- erlösen von Bezugsrechten zusammen. Eine jetzt neugegründete Investmentgesellschaft soll als„Aktien- Wachstums-Fonds“ fungie- ren, indem auf Ausschüttungen aus den ge- nannten Einnahmequellen verzichtet wird. Diese Einnahmen sollen wieder angelegt wer- den zwecks„kumulativer Substanzbildung“ entsprechend den Wünschen jener Sparer, die bei ihrer Geldanlage mehr eine Anreicherung der Substanz als einen laufenden Ertrag be- vorzugen. Die Investment-Bewegung ist noch jung und befindet sich im Fluß. Sie ist bisher sehr erfolgreich gewesen, aber es liegt im Bereich der Möglichkeit, daß sie den Verantwortlichen auch noch einige Kopfschmerzen bereiten Wird. Arthur Heichen eg Kleinlebens versicherung g Ut in Form „1957 war unser erfolgreichstes Jahr seit der Währungsreform!“ Mit diesem beifälli- gen Kommentar legte der Vorstand der „Volks- Feuerbestattung VVaG“ die Jahres- abschlüsse für 1954 bis 1957 vor, die am 20. September 1958 in Hannover durch die Vertreter versammlung verabschiedet wur- den. Der Vorstand der Volks-Feuerbestat- tung stellte die stetige eee in den Jahren 1954, 1955 und 1956 heraus, die ihren augenfälligsten und aktuellsten Ausdruck in der Rechnungslegung für das Jahr 1957 findet: Bilanz- Zusammenfassung 1957 ARK TIVA in 1000 PM Kapitalanlagen 57220 Geldmittel 1552 Forderungen 500 Betriebseinrichtung 229 Sonstige Aktiva 1789 Rechnungs-Abgrenzung 15 PASSIVA Deckungsrückstellung 46 356 Gesetzliche Rücklage 499 Rückst. für Beitragsrückerstattung 9 905 Sonstige Rückstellungen 2 169 Verbindlichkeiten 55 Sonstige Passiva 1696 Rechnungs-Abgrenzungsposten 626 Bilanzsumme 61 807 Gewinn- und Verlustrechnung EINNAHMEN in 1000 DM Vorjahrsüberträge 49 606 Beiträge und Nebenleistungen 13 256 Vermögenserträge 3614 Gewinn aus Vermögensanlagen 95 Sonstige Einnahmen 11¹ AUSGABEN Deckungsrückstellung 46 356 Zuführung zur gesetzl. Rücklage 80 Sonstige technische Rückstellungen 588 Versicherungsleist. einschl. Rückkäufe 3 027 Rückstellungen f. Beitragsrückerstatt. 9 905% Verwaltungs-, Abschluß- und Schadenbearbeitungskosten 4047 Sonstige Ausgaben 679 Totale 66 684 5) dav. entfallen auf die Vorjahre 7540 Mill. DM Auf der Aktivseite enthalten die Kapi- talanlagen, die zusammen mit den Geldmit- teln über 58,7 Mill. DM ergeben, Ausgleichs- forderungen mit rund 7,181 Mill. DM, also 12,28 v. H. dieser Anlagen. Die Durch- schnittsverzinsung aus den wesentlichsten Vermögensanlagen belief sich im Jahre 1957 ohne Ausgleichsforderungen auf 7,4 v. H. Auf der Passivseite der Bilanz weist die Rückstellung für Beitragsrückerstattung nach einem Zuwachs von über 2,3 Mill. DM im Berichtsjahr ein Guthaben von über 9,9 Mill. DM aus. Auch für das Geschäftsjahr 1958 rechnet der Verein mit einer zufrieden- stellenden Entwicklung, die der des Jahres 1957 entsprechen dürfen. 5 Weihnachtsgeschenk für Pflichtversicherte Auf jeden Fal kb mehr zahlen Die übereifrigen Sozialreformer haben es zuwege gebracht, daß die Sozial versicherten wieder Neues dazulernen müssen. Mit Be- ginn des neuen Jahres werden nämlich hin- sichtlich der Sozialversicherungspflicht künf- tig drei verschiedene Bemessungsgrenzen zu beachten sein: monatlich DM in der sozialen Krankenversicherung 660 in der Arbeitslosenversicherung 750 in der Rentenversicherung 800 Die allgemeine Bemessungsgrundlage für die Renten versicherung wird vom 1. Januar 1959 an jährlich auf 4 800 DM um 256 DM von(bisherigen) 4 542 DM heraufgesetzt werden. Dem Gesetz nach muß aber die Beitrags- bemessungsgrenze— sie ist Grundlage der Versicherungspflicht— stets das Doppelte der oben erwähnten Bemessungsgrundlage betragen. Es ist verständlich, daß sich daher eine Erhöhung von den bisherigen 750 PM (= 9000 DM jährlich) auf monatlich 800 PM ( 9600 DM jährlich) als Notwendigkeit ergibt. Es gibt heute noch Verteidiger des bel uns eingeführten Rentenversicherungs- systems, die darin für die Rentenversicher- ten, bzw. für jene, die es werden sollen oder werden müssen, keinen Nachteil er- blicken. Betroffen seien nämlich alle Pflicht- versicherten mit einem Monatseinkommen von 750 DM bis 1250 DM. Für sie habe der Höchstbetrag bisher 105 DM monatlich be- tragen; sie„dürfen“ künftig auf 14 v. H. (von monatlich 800 DM)= 112 DM ansteigen. Das sei doch ein Vorteil, denn diese Bei- tragserhöhung wirke sich doch auch wie- derum auf die später berechtigte Höchst- grenze aus. Inzwischen sind einige Stellen des Bun- desarbeitsministeriums bemüht, diese„Be- vorzugung“ der Sozlalversicherungspflichti- gen in einen Gesetzestext zu formulieren. Tex 1 85 Es geht 155 ohne e abe Probleren Sie es mit Treff: Besonders chemische Wirkstoffe, die in Treff ent- halten sind, machen möhevolles Reiben und Putzen überflüssig. Treff beselligt im Nu fest eingebrannte, 1 HKraft fahrzeuge Kfz-Finanzierung Auto- Beleihung neu und gebraucht duren ee 1 7 7 blaus oder rostige flecken. Und bel Treff gibt es auch keinen beißenden Ssruch, der früher beim Herdputz aufkam. 9 65 Forde Sie eine kostenlose Flobe an! Schreiben Sie an den Hausfraven- Beratungs- dienst der Siegel-Werke, köln. Ein Siegel- Erzeugnis bietet gunsuge II ine 0 1 Goliath 700 cem 1 loyd 400 Sehr gute m ae? 1 Lullwigsnafen-Rnein Bleichstr. 55 Saarlandstr. 53 bebrauchfanrzeuge lerpreisen an. 2 Export„nchr. 3 Fiat 1100 Neckar 1 Coggomobil 280 cen 1D Isetta 0 cem finanzierungsmögnchkelt Taunus 13 N B). 58, gepfl., Helzg. u. viel Zu- behör, umständeh, für 3000, abzug. Adr. einz. unt. A 42456 1. V. VW Verleih sehr preisgünst. Raule. Tel. 8 60 52. 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November 1958 MORGEN Seite 17 8 2 0 6 3 2 2 7 N 5 das Finanzamt, daß sein Einkommen im letz- 8 0 2 9 Lindraths Volksaktien Vorstellung ten abgeschlossenen Steuerjahr unter 16 000 Juleress ante; 447 die Haustrau D1e Preußag als Testfall und Musterbeispiel 2 25 1 10. 5 Be- scheid an die Preußag, die ihrerseits den 5 a ihr 86 tes) Die Sparer in der Bundesrepublik mitglied soviel Aktien kaufen, wie es will, Bonus an den Antragsteller überweist. Wird e eifälli- dürften bei ihren Banken bald Volksaktien bis der Aktienvorrat von vier Mill. DM er- der Antragsteller beim Finanzamt nicht ge- Butter: Die Verbraucherpreise werden Leichtere Preiserhöhungen sind infolgedes- der bundeseigenen Preußischen Bergwerks- schöpft ist. Die Aktien dürfen ein Jahr lang führt, dann gilt sein Anspruch automatisch sich zum Wochenende nicht verändern, Der sen möglich. Viel dürfte sich jedoch an den id der 8 1 Jahres- und Hütten A(Preußag) kaufen können. nicht weiterverkauft werden. In dieser Zeit als berechtigt(besonders empfehlenswert Großhandel zahlte während der letzten Tage Verbraucherpreisen nicht tun, zumal, aus lie am Bundeschatzminister Dr. Hermann Lindrath werden sie von der Treuhandabteilung des für finanzamtlich noch nicht registrierte zwar etwas mehr als zuvor, der Preis- Osteuropa verhältnismäßig preiswerte Gänse reh die bestätigte jedenfalls im Kreise von Journa- Betriebes unter Hinzuziehung von Betriebs- minderjährige Nachkommen hoher Einkom- anstieg war aber gering. Es stehen weiter- und Enten eingeführt werden. wur- Uüsten, er habe sich entschlossen, bei der ratsmitgliedern verwaltet werden. Später mensempfänger?). hin Lagervorräte zur Ergänzung des Frisch- Fleisch: Für Riudfleisch wird man soviel bestat- Kapitalaufstockung der Preuſlag von 75 Mill. ist ein Rückkauf durch die VEBA möglich. Lindrath sieht in der Kapitalaufstockung butterangebotes zur Verfügung. zahlen wie in der letzten Woche. Lediglich icklung DM auf. DM. 5 Die übrigen Interessenten kürnen, sowelt der Preußag einen Testkall dafür, wie groß„ Der Einkauf von Schnittkäse dürfte in Mainz könnte das Pfund um 10 Dpf teu- heraus, zu 100 ennwert au en Markt zu mr steuerpflichtiges Einkommen 16 000 DAL das Interesse breiter Schichten der Bevöl- nicht mehr Geld erfordern als bisher. Die rer, in Hessen, außer Wiesbaden, um 5 Ppf jellsten bringen und sie für Käufer mit Jahres- in ir en e een Si rabatt kerung an Volksaktien ist. Die Kapital- Erhöhung der holländischen Exportpreise billiger werden. Die Kalbfleischpreise dürf- ür das einkommen bis zu 16 00 DM mit einem So- von 18 Punkten 1355 5 805 8 r aufstockung selbst wird von ihm für not- wird sich erst später im Bundesgebiet für ten in Dortmund, im Rheinland und in Hes zialbonus zu versehen. Die Entscheidung des dings nur für. von maximal fünf Wendig erachtet, weil der Kapitalbedarf der die Verbraucher bernerkbar machen. sen um 10 Dpf je Pfund sinken. In Bayern, Bundeskabinetts stehe allerdings noch aus. JJ Gesellschaft bis 1962 insgesamt 120 Mill. DM Eier: Ob das Ei für die Verbraucher zum Stuttgart, Karlsruhe und Mainz ist ein An- Auch 35 5 F der bun- mit im te achen. Be. betragen wird. Die Unterbringung der An- Wochenende wirklich 1 Ppf teurer wird ist stieg der Pfundpreise um 5 Ppf möglich. 1*. 1 5 günstigt wird nur der Ersterwerb, die Emp- 1 51 Voraussetzung, das fraglich. Die europäischen Lieferländer, die Sonst bleiben die Kalpfleischpreise unver- 57 22 1 b italaufstock ch b J fänger eines Sozialbonus dürfen ihre Papiere senke und anlagevermösen in ein besonders in dieser Jahreszeit eine aus- ändert. Die Zeit des niedrigsten Schw-eine- 0 die Kapi alaufstockung no eschliegen. Fb en Jahfes Weiter vernünftiges Verhältnis zueinander gebracht schlaggebende Rolle für die Preisgestaltung angebotes und der höchsten Schweinepreise 1705 Das dürfte in der zweiten Januarhälfte 1959„eräußern. Um Konzentrationen der neuen Werden. Bei einem Eigenkapital von 75 Mill. im Bundesgebiet spielen, haben zwar ge- ist nun vorbei. So wird sich en den 121 1 werden Preußag-Aktien mit Alktien bei einzelnen Erwerben möglichst zu Walt 1 e e 8 8 1 1 8 35 1 55. 12 e ,, 1789 5 vermeiden, erhält derjenige zuerst die Zu- DN eit von einem 16 deutsche Erzeugung Steigt aber saisonbedingt Seefisch: Rotbarsch, Kabeljau und See- 15 einem Nennwert von 26 Mill. DM an der tellung, der die geringste Zahl an Aktien verhältnis gesprochen werden, denn das langsam wieder an.: 13 rd 1 775 ittl Prei Börse gehandelt werden, die restlichen vier„.. 1 1 Eigenkapital soll zumindest das Anlagever- Geftügel; in dieser Jahreszeit Wird an- n weden ee n eee, en l 1 zeichnet. Es wird auch erwogen, die Invest- us 8 5 5 haben sein, Verhältnismäßig preiswert blei- Mill. DM neuer Aktien sollen den Beleg- 50 mögen voll decken. gemein mehr Geflügel gekauft als sonst. 1 schaften der Preußag-Betriebe zu besonders mentsesellschakten am Kauf der neuen Ak- 85 ben neden. 9 005 günstigen Bedingungen angeboten werden. Hint an, eig ng und Swrarggte in zinem Effek 225 Bank für Arbeit und Wirtschaft ad e e e ee, 2 169 Während der normale Ausgabekurs der Jar 3011. 1 13 dee S den FSE Filiale Mannheim 3 3 e„ 3 3 9 a 5 3 5 3 8 it einer Divi- Salatkartoffeln werden immer knapper. Sie 1 905. 5 1 1 0 dürfte, dente von 9 v. H. zu rechnen sein. Frankfurt a. M., 12. November 1956 können daher auch noch etwas 9 wer- 8 sollen die Belegschaftsaktien zum ennwert 5 5 5(WV) Zusammenfassung. Die Neigung zu Gewinnmitnahmen, die teilweise durch die politische den 0 von 100 DM veräußert werden. Der Kreis Minister Lindrath stellt sich die technische Lage ausgelöst wurde und bereits am Vortag zueinem Tendenzumschwung an den westdeutschen Ob t: Das üb Be Apfel 1 61 807 der Kaufberechtigten richtet sich auch hier Abwicklung so vor, daß jeder, der einen An-„ßbFFͥ[]. 2 5 fort.. 5— ausländische Verkäufe führten 5 F„„ 1 nach dem Einkommen, jedoch dürfte die spruch auf den Sozialbonus zu haben glaubt, e v ß. n Grenze oberhalb der für den allgemeinen zwar zunächst die Aktien zum vollen Preis e eee e e ee e 11„„ e 1000 bil Soelalrabatt vorgesehenen 16 000 Di Jahres- erwirpt, Eleichzeitig aber unter Angabe des Pall ung Prddlaketlen nach der Auttärtebewesuns der Vortage bis eu 10 Punkten niedriger in fen Sonden de a. Denateten 49 606 einkommen liegen. Von dieser Einschrän- für ihn zuständigen Finanzamtes einen an- gchndttlich nachgebend Schlering, Schultes. Ursueref und Pete vessenchte tere Neurunteecancne 3 1 1 88975 1 i 5 5 7 2 3 1 0 end. chiering, Rultheis- Brauerei un ekula verze te K ückgän, Andere. 0 13 256 kung abgesehen kann jedes Belegschafts- trag auf Rabattgewährung stellt. Bestätigt dis zu 15 Punkten. Daimler fanden an der Franzfurter Börse mit 910 640 Aufgehen Bangen 8 118 zür zute Welntrenben 3 614 Uberwiegend leicht ermäßigt. An den Rentenmärkten setzten Pfandbriefe und hochverzinsliche höhe 8 Preise 1 t. Pi 15 m1 l Howaldts-Werit stieg im Wert liches Interesse daran, siem mit ihrem Zulle- auskennen dre Ausdlietsbeweguns der Vortaze fort. echen Diandarinen und Clementinen haben 111 5 5. terer— der Dortmund-Hörder-Hütten- Aktlen i l. Aktien 1. 1. 12,11. Aktien 11. 11. 12. 11. 5. n verkaufs-Pläne nicht geändert union— zu verbinden P 115 155 hohe Preise. Zitronen und Bananen kosten 46 356(eg) Bei der Privatisierung der Hambur- Gegensatz zur 157 4 e. 1115 14 5 52 1— 202„. 194% 191 Bergb. Neue Hoffg. 182 185 i an den Prei f 5 f 1 rke. 0 5 let 8 8 0 5 80 11 2 80 ger Howaldts-Werke Ad wird die voraus- Kieler Howaldtswerft bisher verwehrt wor-. 320 Ahein- Braun 8 400 8 Ruß rürt 85 3 85. der Hauptgemüsearten, wie Kopfkohl 588 Dig D 5 sichtliche Käufergruppe— die Dortmund- den, Wenn pei einer künftigen Fusion aus- gschzell 95 9% Khein- Elektr. 207 295 Kohlrabi, Sellerie, Porree und Möhren ' 999 Hörder-Hüttenunjon, die Deutsche Bank und ländisches Kapital in gewissem Umfang an 3„„ 5 355 5„ wird sich nichts ändern. Feingemüsearten, 0 die Siemens-Schuckert-Werke wahrschein- der Werft beteiligt werde, so brauche man Bemberzz 13% 103 e 1 55 Hoeschwerke. 1% 149 wie Kopfsalat. Blumenkohl 10 und 4047 lich einen höheren Kaufpreis zahlen müssen deshalb nicht ängstlich zu sein, Vorstellun- Berger fiefbau 205 200 Schering 381 5 Rosenkohl können unter Umständen etwas 679 als die von ihr im Frühjahr angebotenen gen von einer autarken Wirtschaft seien in Buderus„%%«᷑& pff ̃ 8. mehr kosten als in der vorigen Woche 66 684 34 Mill. DM. Diese Ansicht vertritt Bundes-. e 5 Sheng, Abet 53 Zwiebeln sind weiterhin preiswert zu haben. AIIl. Dl schatzminister Dr. Lindrath, der am 11. No- 1 0 t. Deutschland wäre es in Conti qummi 395 389 Seilind. Wolff 125% 125 9 7 8 m 19 755 31 2 vember vor Journalisten darauf hinwies, 185„ FVä•˙w F 15 55 22 Stable Südwsstt. 380— Marktberichte e Kapi- daß sich der Markwert der Werft infolge Sen, wenn mehr ausländisches Kapital auf- demag. 35 330 üdzucker 40% 400 vom 12. NO em b zeldmit- der nicht ausgeschütteten Gewinne im ab- Senommen worden wäre. Dt Erdl! 27%%% VDF 55 eh. ver. Stahlw.: 55 gleichs- laufenden Geschäftsjahr erhöht habe. Butterb ˖ 1 tee 3 22 75 Ver.„. 3 85 1,70 8 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt M, als Lindrath hegt die Hoffnung, daß noch utterbevorra ung Bu 2 Wirtershall 54 Dt. Edelstahlwerk(D) Anfuhr und Absatz mittelmäßig. Es 8 1 1 9 5 5. 2 8 5 Zeiß-Ik 32⁰ Dortm Hörder lelten: 8 Durch- im Laufe des nächsten Jahres nicht nur der wird dringliche Frage nach eg 451 451 Zellstoff welanor 158 135 küttenunion 152 149 20, 5 e N(Dbegetaggh 1 Gesetzentwurf über die Privatisierung des ch) Der Buttergrofhandel hat beim e 1 8 5 95 Banleen 55 5 5 5 dto. 17(Sroß) 50(Oberstanch; Spinat 201 Rosenkohl re 111 Volkswagen werkes verabschiedet, sondern Bundesernährungsministerium beantragt, Gebr. pahr. 100 100 Badische Bank—„ Sudstante Mi:, 7.(v ß ĩ˙ m 8 e . werden kann. Im 5 1 a. 5 e.. BK. ion 8 Ytkupfer fi 1 300—303 D. ieist die n 3 7 5 diesem Monat auszuschreiben. Die Vorräte 33 Sch.) 313 1 commerzbank) 6 i Reni Sein n 0 295 Blei i 5 5 stattung. Was 1 1e Werkt ni seien weitgehend aufgebraucht und der 80115 5 424% Commerz. Hüttenw. Slegerl.— 5 Aluminium für Leitzwecke 232235 DM Lill. DM tür die Ausgabe von Volksaktien geeignet. Frischbuttermarkt völlig verknappt, da die Farbenf Bayer 223 320 ³̃. Credit Bene 3 3 Ruhrst Hetting 283 305 Westdeutscher Zinnpreis 921—930 D über 959 derm hier sei das Risiko für den Aktionär augenblickliche Inlandsproduktion zum Flott- Feldmünle. 575 80 o 333 Sten, Südwest. 50% 585 Messing: Ns 58 225230 PU äktsſahr zu groß. Man könne den Gedanken der halten des Marktes nicht meh iche. Felten& Guill. 5 2000 8 a 8 aus.-Thvesen-H, 207 200 e„„ b Volksakti 5 F„FVVVfe e 357 358 Dresdner Bank) 8½ 8/ FErin-Bergbau— 330 Frele Devisenkurse frieden- olksaktie nur dann populär machen, wenn Nach Ansicht des Buttergroßhandels solle man e 133 Dresdner Bankad 340 33⁵ 929845 Brief Jahres den Empfängern kleiner und mittlerer Ein- nicht warten, bis das letzte Kilogramm Lager- Grün& Bilfinger 308 30³ 1 Hyp.-Bank 55 g 8 Investmentfonds 100 dan. Kronen 60,425 60,545 kommen ausschließlich Aktien mit geringem butter verkauft sei. Man müsse den Mut Harp. Bergbau JC 110,0 109,60 e ee 59 5 Risiko angeboten werden. haben, einige ta d T* t Hulb. Zement 470 4˙⁰„ 12 5. 1995 100 schwed. Kronen 80,675 80,835 n, einige tausen onnen Vorratsbutter Dego(Vorzug) 80 795, 154,80 152,60 g 7 Hoechster Farben 340 333 Soncentra 1525 1 engl. Pf 9 Der Vorwurf, der Verkauf der Werf 5 ell. Culder 10523 110958 „der Verkauf der Werft an mit in das neue Jahr hinüber zu nehmen. Holzmenn 450 425 Montan- Nachf.: Dekatonds 2 100 holl. Gulden 110,418 110,635 rte elne Gruppe der Grohzindustrie und der Nach Mitteilung des Bundesernährungs- Klein, Schanzl u B..— Eis.& Hütten w.; i 2 75 1 1 8 100 belg. Francs 9,878 9,395 Banken fördere die wirtschaftspolitisch un- ministeriums betragen die Lagerbuttervorräte Knorr zs 51s gisenhutte 25 Pandoras 101388 333 e erwünschte Konzentration in der Wirtschaft, bei der Elnfuhr- und Vorratsstelle und dem Fang ever 0% 90% Stanw Bocmum 103 186 fnvesta. 6% 10 80 1000 zeal Erese . ist nach Lindraths Aukkassung unberechtigt. Butter- und Eierkontor zur Zeit noch rund Linde's hs 40. 8 eee 4(Doll) 178 982 1 US. Dollar 41758 4.939 50 Di Es gebe auch Wirtschaftpolitisch vernünftige 11 000 t. In den letzten Wochen seien durch- Ludw. Walzmühle 151— Iüttenw. Oberh. 217 2¹⁰ G N„„ 1 Kanad. Dollar 4,3095 4,3195 900 Dl e Sagte er. Die Ham- schnittlich pro Tag 230 t Lagerbutter verkauft 555 5 195 N ene 1243 10,17 ndlgtkelt urger Howaldtswerke hätten ein natür- worden.. D RM- werte 100 Dal W 2 48750 Daf. G, 100 D. 2 0b des bel lerungs- ersicher- 1 sollen eil er- Pflicht- kommen 8 nabe der 225 000 bos. lich be-—. 14 v. H. 735595 Genn nsteigen. ese Bei- Ober die Hälfte aller Lose gewinnt ich 745 bei der 24. SODD. KLASSENLOTTERIE Höchst 7 1 Es gelit um 26, 2 Iillionen Din, 8 Alter Name 5 75 die zur Ausspielung bereſtrtehen. Unter den 0 Bei verkrampft pflicht. vlelen ausend Gewinnen erwortet Sis als Haupt- Suubeiniupuntt V nicht nervös sein! groſze Qualität „ gen I MILL ION Od tdebe anf dbl! Men nne Ne Gewinne von 300 000. 300 000. 200000. 0 Los 8 OM bel den Staatl. Lotterle⸗ Einnahmen welh mon, was man hat! H. MARTIN, Mannheim, Altes Rathavs Versuchen duch Sie Ihr Glöck! STU RM ER Mannheim, 0 7. 11 pPlenken F. 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Weint Wieder, Freunde, wenn euch ein Kummer be- drückt— und wen bedrückt der nicht?—, und laßt euch angesichts dessen, was ihr erblickt, ein wenig eiweißhaltigen Drüsen- produkts über die Wange laufen, damit man erkenne, daß ihr gesittet seid. Denn in allen uns würdigeren Zeiten wurde reichlich und unbefangen geweint. Es Weinten: Odysseus, Achilles und Helena, ob- Wohl sie schön war; Alexander und Alkibia- des, Moses und König David, Hiob und La- zarus, der Jünger Johannes, die Heiligen und die Fürsten des Mittelalters; Auserko- Hager verläßt Heidelberg „Tiefwurzelnde Auffassungsunterschiede“ Der Intendant der Heidelberger Städti- schen Bühne, Paul Hager, und Oberbürger- meister Robert Weber sind übereingekom- men, den am 31. August 1959 auslaufenden Intendantenvertrag nicht zu verlängern. Tief- Wurzelnde Auffassungsunterschiede über die Zukunft des Heidelberger Theaterlebens, vor Allem über die materiellen Voraussetzungen für die künstlerische Entwicklung der Städti- schen Bühne, und Auffassungsunterschiede über die auswärtige Inszenierungsarbeit Paul Hagers führten zu diesem Entschluß, wie es in einer offlziellen Mitteilung heißt. Inten- dant Hager will sich nach Ablauf des Heidel- berger Vertrages ausschließlich seiner künst- lerischen Tätigkeit als Regisseur widmen. dpa rene allerseits; Rabelais, Shakespeare, Michelangelo und Rembrandt, wenn die Er- schütterung ihnen durchdringend genug er- schien. Und neben der zahllosen Menge derer, deren Namen man nicht mehr weiß, weinten auch ausgiebig Goethe, Hölderlin und Jean Paul, ohne an Respektabilität zu verlieren. In der Epoche, die man heute das Zeit- Alter der Empfindsamkeit nennt, wurde so- gar ganz unaufhörlich und etwas zuviel ge- Weint. Das begann, als Rousseaus und Richard- sons Schriften einen schwärmerisch-morali- schen Geist über die Menschen er gossen, fand einen gewaltigen Höhepunkt in der Werther zeit, schnörkelte wunderlich im Titan und endete im Ausgang des Biedermeier. Da be- durfte es jahrelang, über ein halbes Jahr- hundert, keiner Erschütterung und Pressung, um Männern und Weibern das Drüsenpro- dukt zu entreißen. Es saß ihnen ohnehin locker. Ein leichter Reiz genügte, es unablässig und über- schwenglien fließen zu lassen. Man war grundsätzlich lyrisch und tränenfreudig ge- stimmt, weinte aus Wehmut, aus Zärtlich- keit, aus moralischer Rührung schlechthin: über ein Abendrot, den kranken Nachbarn, ein spielendes Kind, und auch die Jünglinge Weinten aus Freundschaft, wenn sie Auherlich anspruchsvoll waren sie nicht- Auf einer Wiese zusammen saßen und Milch miteinander tranken. Damals wurde die Träne poetisiert und am Ende auch verdünnt und inflationiert. Von der Reaktion aber, die, sich damals ge- gen das billig gewordene Produkt erhob, daß es seither im Rufe einer faden und homöo- pathischen Droge steht, die ihr herunter- gekommenes Leben nur noch in schlechten Gedichten und drittrangigen Literaturen kührt, leben wir anscheinend immer noch. Der Mensch aus dem Biedermeier ist uns entrückt. Er hat nicht gestern und auch nicht chegestern gelebt, und es hat mit uns eine solche Entwicklung genommen, daß es schwer wird, ihn zu verstehen. Wir sind ihm nicht ähnlich und auch nicht verwandt. Wir leben unter anderen Bedingungen und ha- ben keine Beziehung zu ihm. Aber wir leben dennoch seltsamerweise in Reaktion Auf das Biedermeier. Es ist uns gleichgültig, nur eins ist gewiß: kritisieren wir und machen wir uns über die Menschenseele Iustig, so bleibt es im Grunde immer die aus dem Biedermeier. Warum eigentlich, da sie 20U Weinen von lotte Wege uns fremd geworden ist? Es ist töricht und überflüssig zugleich. Sie war die letzte, die redlich weinte, Wenn auch schon flach und verdünnt. Auf Flut folgt Ebbe, und in Reaktion auf die Seelenlage der permanenten Rührung ist die Absage an die Rührung entstanden. Sie er- kfrischte eine ganze Generation. Da man indessen zu gleicher Zeit unge- fähr, was einige Köpfe mit ihr in Zusam- menhang brachten, die Dampfmaschine und den bürgerlichen Wohlstand erfand, trieben eben die Köpfe die Menschheit in die Rich- tung auf weitere Ernüchterung voran. Nun ist Nüchternheit an und für sich etwas Gutes. Man braucht sie zu jeder Arbeit, zum Dich- ten und auch zum Beten. Da man sie aber, vom zunehmenden Wirtschaftsaufschwung bestochen, alsbald nur mehr zum Geldverdie- nen gebrauchte, begann man sich ihrer, wie einer schlechten Geliebten. zu schämen, und sein wahres Verhältnis zu ihr, ein profitsüch- tiges und damit unschöpferisches Verhältnis, mit markigen Reden und falschen Gefühlen zu verhüllen und zu verbrämen. Und damit tat man den ersten Schritt auf dem langen Weg, den zu gehen sich die Menschheit seither entschloß, der von Tüch- tigkeit, verbunden mit nur bescheidener Heuchelei, über die zunehmende Auskühlung aller Eigenschaften, die immer peinlicher werdenden falschen Töne, die unverstandene Erschütterung des ersten Weltkrieges bis mitten hinein in die hohle Gespensterwirt- schaft des rohesten Stumpfsinns und des be- trunkensten Schwulstes und den Vernich- tungstanz des zweiten Weltkrieges führte, eine Welt der Lemuren und klapprigen Wahnsinnserscheinungen, in der jede anstän- dige und normale Vorstellung selbst noch des Bösen eine groteske Verzerrung erfuhr. Was das Weinen betrifft, den Gradmesser der Empfindung, so gehörte in Deutschland schon lange ein selbständiger Geist dazu. Gerhart Hauptmann weinte. Der gewöhn- liche Mensch tat es seit Jahren nur mehr im Kino; als aber die Filme, die zu sehen ihm gestattet waren, immer öder und immer reiz loser wurden, unterließ er's auch dort oft. Das Haupt der Gorgo bot einen so gra- lichen Anblick, daß es dem Menschen, der seiner ansichtig wurde, das Weinen ver- schlug. Er erstarrte in Entsetzen. Zweierlei läßt die Menschenseele erstarren: die äuherste Erschütterung und die äußerste Stumpfheit, mit der sie sich manchmal gegen Mannheimer Maler und Bildhaber: Hans Busse Hans Busse, von dem wir ier ein Oelporträt des Schauspielers H. H. re- produziert haben, wurde 1904 in Dresden geboren und arbeitete erst in ver- schiedenen anderen Be- rufen, bis er an der Dresdner Akademie bei Richard Müller und Fer- dinand Dorsch studieren konnte. Busse ist Porträ- tist und Landschaftsmaler. Seit dem Frühjahr 1958 lebt er in Mannheim, wo er eine neue Heimat ge- funden hat. Privatfoto die Erschütterung wehrt, und es ist möglich, sogar wahrscheinlich, daß metaphysisch beide dasselbe bedeuten, und daher müßig. zu fragen, ob die Deutschen, als sie entdeck- ten, was für Geister sie großgezogen hatten, aus Verzweiflung oder aus Gleichgültigkeit nicht mehr weinten. Weinten sie aber, erinnerten sie sich end- lich, daß Weinen als lösendes, mäßigendes, Iinderndes und belebendes Mittel dem Men- schen nicht nur als Recht, sondern auch als Pflicht und Kunst geschenkt worden ist, so hieße das: ernsthafte Versöhnung mit der dennoch stattgehabten Erschütterung feiern, sich zu ihr zu bekennen, anstatt sie zu ver- leugnen, und damit die dumpfe Umklamme- rung des Unaussprechlichen endlich von sich zu tun. Vielleicht erschlug Perseus die Gorgo, um den Menschen die Träne zu erhalten. Weint, Freunde, um danach zu fühlen, daß es euch nun besser sei. Verkürzt euch nicht mehr um die Feiern der Seele und bedenkt, daß zu der schweren Kunst des Lebens auch dieses gehört, hin und wieder im rechten Moment alkalische Feuchtigkeit zu verströ- men. Erst danach stellt sich die Nüchternheit ein, die notwendig ist zum Arbeiten und auch zum Beten. „Tannhäuser“ ist die beliebteste Oper Eine Untersuchung öber die Popularität der im neuen Nafionalthedter dofgeföhrten Werke Im Programmheft 27 des National- theaters Mannheim ist eine aufschlußreiche Untersuchung über die Aufführungen ver- ökkentlicht, die seit der Einweihung des neuen Theaters auf dem Goetheplatz ge- geben worden sind. Festzustellen war die Beliebtheit der 49 Neuinszenierungen beim Theaterpublikum. Als Kriterium dafür Wählte man den durchschnittlichen Karten- verkauf für jedes einzelne Werk in Pro- zenten der zur Verfügung stehenden Ge- sSamtplatzzahl. Dies dürfte bei allen Täu- schungsfaktoren, die in jeder Statistik ver- borgen sind, immer noch die richtigsten Hinweise geben. Die Zahl der Aufführun- gen kann nämlich auf keinen Fall als Popu- laritätsmahstab genommen werden, Weil das Theater eine Reihe von Werken in schneller Folge, andere wieder, die auf Jahre hinaus im Repertoire verbleiben sol- len, mit geringerer Frequenz auf dem Spiel- plan erscheinen läßt. Bei einem Durchschnitt von 91,6 Prozent verkaufter Theaterkarten in allen Auffüh- ungen liegt die obere Grenze bei 99,6 für Richard Wagners„Tannhäuser“, die untere bei 76,1 für Liebermanns Oper„Die Schule der Frauen“. Die Schwankungen, die sich zwischen diesen Extremen ergeben, rühren her von der Zahl der an der Abendkasse zum vollen Preis abgegebenen Karten, von der Häufigkeit des Kartenumtauschs, mit dem die Abonnenten unpopulären Werken aus dem Wege gehen können, schließlich auch von der Zahl der schon im voraus durch Platzmieten, geschlossene Theater- gemeinde- oder Jugendbühne- Vorstellun- gen blockierten Plätze. In zwei getrennten Darstellungen für 24 Werke des gesprochenen und für 25 Werke des musikalischen Theaters(Oper, Operette, Ballett) enthüllt sich generell die Vorliebe des Publikums für bewährte Repertoire- stücke und seine Abneigung gegen das zeit- genössische Schaffen. In der Oper steht Richard Wagner an der Spitze mit dem schon erwähnten„Tannhäuser“ und den „Meistersingern“, die durchschnittlich zu 98,5 Prozent verkauft sind.(„ Parsifal“ ran- iert dagegen erst an 13. Stelle.) Auf dem 31 Platz erscheint„Der Rosenkavalier“ (97,4), während die beiden anderen Strauß- Opern„Ariadne auf Naxos“(84,6) und „Elektra“(82,6) unter den fünf unpopu- lärsten registriert werden, zu denen noch die drei zeitgenössischen Werke„Wozzeck“ von Berg,„Simplieius Simplicissimus“ von Ein bedeutender Kunstverlag Hundert Jahre Verlag F. Brockmonn Vor 100 Jahren wurde der heute in Mün- chen ansässige Verlag F. Bruckmann in Frankfurt von Friedrich Bruckmann ge- gründet. Von Anfang an waren die Kunst- publikationen das besondere Interessenge- biet des Verlages, das auch von den Nach- folgern des Gründers sorgsam weitergepflegt wurde und dem Verlag im Laufe von 100 Jahren ein profiliertes Gesicht gab. Bereits 1885 erschienen fast gleichzeitig mit der Her- ausgabe der Zeitschrift„Die Kunst für alle“ bedeutende Werke über Adolf Menzel und Arnold Böcklin. Später folgten Standard- werke zur Archäologie und Kunstgeschichte. Hugo Bruckmann, der Gründer der Zeit- schrift„Dekorative Kunst“, bereicherte das Verlagsprogramm um die Hauptwerke der neueren Forschung von Heinrich Wölff- lin. Alfred Bruckmann setzte diesen Weg mit kunstgeschichtlichen Publikationen wie „Deutsche Kunstgeschichte“,„Niederlän- dische Maler“ und„Niederländische Zeich- ner des 17. Jahrhunderts“ fort. Er ist unter anderem der Schöpfer der Zeitschrift„Die Kunst und das schöne Heim“. dpa Hartmann und Liebermanns„Schule der Frauen“ zählen. Lediglich Egks Zauber- geige“(90,2; 16. Stelle) hebt sich einiger- maßen rühmlich von der modernen Arriere- garde ab und besiegte ältere Werke wie „Der Barbier von Bagdad“ von Peter Corne- lius, Tschaikowskys„Pique Dame“ und Pue- cinis„Manon Lescaut“ in der Publikums- gunst. Auf Platz 4 bis 11 folgen weitere all- seits beliebte Kassenfüller: Der Frei- schütz“(97,2),„Madame Butterfly“(97,1), „Die lustige Witwe“(97,1),„Der Postillon von Lonjumeau“(96,1), dann erst die auf der ganzen Erde wohl beliebteste Oper „Carmen“(95,3), Mozarts„Entführung“ und „Figaros Hochzeit“ sowie Straußens„Fle- dermaus“. Die drei Ballettabende schneiden mit den Plätzen 12, 15 und 18 relativ gut ab. Im Schauspiel bieten sich weniger Ueberraschungen dar, es sei denn, man Werte Shakespeares mittlere Position mit „König Lear“(90,5) und„Heinrich IV.“ (89,0) oder aber die hervorragende Pla- cierung des„Tagebuch der Anne Frank“ (93,3) und von Brechts„Der gute Mensch von Sezuan“(93,2) als solche. Im übrigen steht dem geschlossenen Viererblock der deutschen Klassiker an der Spitze—„Die Räuber“(97,7),„Iphigenie auf Tauris“(97,2), „Die Jungfrau von Orleans“(95,7) und„Wil- helm Tell“(94,7)— die ebenso geschlos- sene Phalanx der Zeitgenossen am Ende der Aufsteliung gegenüber: Ahlsen, Dürren- matt, Goetz, Frisch, Barlach, Wittlinger und Bagnold. In ihrer Mitte befindet sich nur Oscar Wilde(„Eine Frau ohne Bedeutung“) und nach ihnen kommt nur noch Goldonis „Kaffeehaus“(77,6). Etwa gleich gut be- sucht wie die beiden Shakespeare-Stücke waren Carrolls„Der widerspenstige Hei- lige“, Bruckners„Das irdene Wägelchen“ und Wolfes„Herrenhaus“. rr. Kuolfur-Chronik Die in Heidelberg geborene Schriftstellerin Hannah Arendt hat ene Einladung der Prin- ceton- Universität angenommen, im Frühjahr 1959 Gastvorlesungen auf dem Gebiet der Staats wissenschaften zu halten. Frau Arendt st damit die erste weibliche Professorin an der nur von männlichen Studenten besuchten Uni- versität. Hannah Arendt, die vor dem zweiten Weltkrieg aus Deutschland emigrierte, gab im Jahr 1955 ihre Lehrtätigkeit an der Brocklyn- Universttät auf, um sich ganz ihrer schriftstel- lerischen Tätigkeit zu widmen. Das Physiologische Institut der Heidelber- ger Universtität feierte am Dienstag das hun- dertjährige Bestehen des Lehrstuhls für Phy- siologte. Der Direktor des Instituts, Professor Dr. Hans Schäfer, der gleichzeitig der zehnte Inhaber dieses Lehrstuhls ist, gedachte seiner berühmten Vorgänger, darunter Bunsen, Kirch. hoff und Helmholtz. Den Festvortrag hielt Pro- fessor Dr. von Muralt(Bern), der früher Pri- vatdozent an der Universität Heidelberg war. Eine kleine Ausstellung mit alten wissen- schaftlichen Geräten und physikalischen Appa- raten vermittelt eine anschauliche Vorstellung von den physiologischen Lehr- und Forschungs- methoden vor hundert Jahren. Eine Ausstellung von Werken des italien schen Malers Amedeo Modigliani wurde in Mailand eröflſnet. Sie zeigt 48 Gemälde, 10 Pa- stell- und Temperabilder und über 80 Zeich. nungen und ist in diesem Jahr die dritte große Ausstellung des 1920 gestorbenen Künstlers in Europa. Von den Ausstellungen in Paris und Marseille unterscheidet sie sich durch einen starken Rückgriff auf italienische Privatsamm. lungen. Den zwei Gemälden aus öffentlichem italienischem Besitz stehen 24 aus privaten Sammlungen gegenüber. Eine beträchtliche An. zahl der in privatem Besitz befindlichen Bilder und Zeichnungen sind überhaupt noch nicht oder ganz selten in Ausstellungen gezeigt worden. Der Musikverein Münster wurde im Rahmen des traditionellen Cäcilienfestes mit der Zelter- Plakette ausgezeichnet. Der Bundespräsident hat ese Plakette 1956 für besondere Leistungen im Chorgesang und für die Pflege des Volks- lieds gestiftet. Der Regierungspräsident von Münster, Dr. Bernhard Reismann, überreichte dem Musikverein, der am 22. November 1816 gegründet wurde, die Plakette und die Urkunde mit der Unterschrift des Bundespräsidenten. Drei junge Australier haben nach amerika. nischem Vorbild ein Musical verfaßt, in dessen Mittelpunkt Lola Montez, die irische Tänzerin und Geliebte König Ludwigs I. von Bayern, steht, der ihretwegen 1848 abdanken mußte. Das Musical, das zur Zeit im Elizabethan Theatre, dem führenden Theater Sydneys, auf- geführt wird, spielt in der australischen Gold- gräbersiedlung Ballarat im Jahre 1853. Die Montez gab damals ein Gastspiel in Ballarat und erregte mit ihren erotischen Tänzen den Unwillen des Redakteurs der„Ballarat Times“, mit dem sie nach Erscheinen einer vernichten- den Kritik ein Peitschenduell ausfocht. Das ungewöhnliche Duell, aus dem die Montez als Siegerin hervorging, und die Tänze bilden die Höhepunkte der Aufführung.„Lola Montez“ wird von den australischen Kritikern fast ein- stimmig als das erste große australische Mu- sical gefeiert. Die Titelrolle spielt die engli- sche Schauspielerin Mary Preston. Hans Baumann, der 1914 in Amberg(Ober- Pfalz) geborene und mit dem Friedrich-Gerst- äcker-Preis ausgezeichnete Schriftsteller, las auf Einladung des Scheffelbundes in der Mann- heimer Kunsthalle aus eigenen Werken. Er be- gann mit einigen von ihm ins Deutsche über- tragenen Gedichten von Alexander Puschkin und Feodor Tjutschews und plauderte dann über seine auch im Ausland stark beachteten Jugendbücher. Er erzählte von dem„Sohn des Columbus“, der mit Tahaka, einem indiani-⸗ schen Priestersohn, Freundschaft schließt, von Hänschen, dem klugen Grubenpferd, das tag- aus; tagein in einem kleinen Bergwerk arbei- ten muß, und von dem Jungen Fritzi, der in der Schule nicht mitkommt, weil er nicht auf. paßt. Dabei glitt Hans Baumann fast unbe- merkt in das eine oder andere Kapitel seiner mit Phantasie und Humor reich ausgestatteten Bücher über, die er auswendig, fesselnd und sehr temperamentvoll vortrug. Mit drei von ihm ins Deutsche übertragenen Fabeln des Russen Iwan Krylow und einer etwas blassen Weihnachtslegende aus seinem Buch„Das Kind und die Tiere“ beendete Hans Baumann seine Rezitationen, die die ungeteilte Zustimmung des zahlenmäßig kleinen Auditoriums fanden. Ig. Das zweite Heidelberger Symphoniekonzert am Donnerstag, 13. November, 20 Uhr, in der Heidelberger Stadthalle bringt mit Professor Elly Ney(Klavier) als Solistin und unter der Leitung von Arturo Basile(Turin) Werke von Beethoven. Das Konzert des Kurpfälzischen Kammer- orchesters am Donnerstag, 13. November, 20 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshochschule, dirigiert an Stelle des erkrankten General- musikdirektors Eugen Bodart Wolfgang Hof- mann aus Salzburg. Mozarts„Entführung aus dem Serail“ wird im Kleinen Haus des Mannheimer National- theaters am Freitag, 14. November, 20 Uhr, in teilweise neuer Besetzung gegeben: Edeltraud- Maria Michels übernimmt die Partie des Blondchen, Fred Dalberg den Osmin und Der- mot Troy den Belmonte. ANTONIA RIDGE: Die Neide nach Franlereich Deutsch von Helmut Bode 24. Fortsetzung Aber Polyte fuhr, als ob der Weg ihm gehöre, und nahm jede unübersichtliche Kurve in vollem Tempo. Ich klammerte mich an meinen Sitz und betete, daß kein Fahr- zeug von Saint Fiacre herunterkommen und Uns begegnen möge Meine Haare sträubtfen Sich, als Polyte sich plötzlich herumdrehte, eine schmutzige Hand ausstreckte und sagte: „Tel Ich habe vergessen, bei Madame das Fahrgeld zu kassieren!“ Ich kämpfte das wilde Verlangen nieder, ihn anzuschreien:„Drehen Sie sich um! Pas- sen Sie auf den Weg auf!“ Als ich hastig be- zahlte, meinte Polyte:„Sie sind fremd hier. Was? Sie werden dort oben alles hübsch still Und langweilig finden, das kann ich Ihnen versichern!“ Ieh dachte wütend an einen Artisten, den ich einst mit einem Motorrad immer wieder die Todeskurve hatte nehmen sehen. Ver- glichen mit Polyte und seinem Bus war der Mann ein kümmerlicher Anfänger. Er konnte zumindest sehen, wo er fuhr, und wußte, daß er die Todeskurve für sich allein hatte. Doch endlich, nach einer schier endlosen Fahrt, ratterten wir um die letzte Biegung, schaukelten auf einem gepflasterten Weg weiter und Bielten auf einem stillen, men- schenleeren Marktplatz. „Saint Fiacre!“ meldete Polyte. „Ich danke Ihnen“, sagte ich, nahm mei- nen Koffer und stieg gelassen aus. Polyte wandte sich an die anderen Fahr- gäste.„Natürlich ist's eine Engländerin“, hörte ich ihn en, und der Tonfall erkennen, daß diese 5 8 lich machte. Die Engländer waren närrische Leute, die mit kleinen Koffern in der Hand in den entlegensten Orten herumbummel- ten. Dann fuhren sie davon, und alle Köpfe drehten sich noch einmal nach mir herum, als ich da auf dem Marktplatz von Saint Fiacre stand. Es war ganz gewiß ein sehr stiller Ort. Auf der einen Seite die Kirche, auf der andern das Café und eng um beide geschart ein paar hohe, finstere Häuser. Sämtliche Fensterläden waren geschlossen. Ich schaute mich um, sah aber keine Menschenseele, ja noch nicht einmal eine Katze. „Irgend jemand muß aber doch hier woh- nen“, sagte ich zu mir selbst und ging über die Straße hinüber zum Café„Zu den Ce- vennen und den heiligen Marien vom Meer, Besitzer: Aristide Ginoux, kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit“. All das war in Großbuchstaben auf die rosa getünchten Wände gemalt. Ich schob den Perlenvorhang zur Seite, ging hinein und fragte den sehr überrasch- ten Mann hinter dem mit Zink beschlagenen Schanktisch, ob ich wohl ein Mittagessen haben könne, ein Omelett vielleicht und einen Kaffee dazu. „Gewiß“, sagte er und rief jemandem, der in der Küche herumschlurfte, eine An- Weisung zu. Dann fragte ich ihn, ob er Zim- mer für Reisende hätte. Die Ueberraschung des Mannes wuchs noch. Er sagte, im allge- meinen! hätte er zwar keine, weil nur sehr Wenige Reisende hier herauf kämen, aber er könne zur Not eines herrichten. Freilich brauche er ein Weilchen, um ein paar Sachen herauszuräumen und ein Bett aufzustellen. Ich antwortete, damit hätte es keine Eile, er solle sich Zeit lassen, da ich nach dem Essen dem Herrn Pfarrer einen Besuch abstatten Wolle Dann sagte ich, daß die Häuser in Saint Fiacre mir sehr hoch, ungewöhnlich hoch vorkämen. Der Wirt freute sich, daß ich zum Plaudern aufgelegt war. Er hörte auf, so zu tun, als ob er die Zinkbeschläge am Schank- tisch polieren wolle, kam herüber und setzte sich zu mir. Er erklärte, er sei, was ich wohl schon vermutet habe, Monsieur Aristide Ginoux, und ihre Häuser hier seien wirklich sehr hoch. Sie wären so in der schlechten alten Zeit der Religionskriege gebaut wor- den. Vielleicht hätte ich schon von den Reli- Sionskriegen gehört. Da Saint Fiacre leiden- schaftlich katholisch war, stand es sich natürlich denkbar schlecht mit Saint Hip- Polyte, einem Dorf gerade hinterm Berg, denn dort wohnten lauter erbitterte Prote- stanten. Von Zeit zu Zeit taten sie alle ihre religiöse Pflicht und versuchten, einander auszurotten. In solchen Augenblicken, meinte Monsieur Ginoux, kam einem ein hohes Haus sehr zupaß. Man verriegelte seine Tür, schnappte sich ein Gewehr, sauste ins ober- ste Stockwerk hinauf und gab ihnen ihr Teil. Und Monsieur Ginoux war stolz, daß er mir berichten konnte, sie hier in Saint Fiacre hätten den zur Hölle verurteilten Ketzern da drüben in Saint Hippolyte immer Alles auf Heller und Pfennig heimgezahlt. Heutzutage hätten sie's freilich aufgegeben, einander bekehren zu wollen. Hier rief eine Stimme aus der Küche, daß mein Omelett fertig sei. Monsieur Ginoux holte es und servierte es mir, zusammen mit etwa einem Meter Brot, einer großen Platte Butter und einer Karaffe Wein. „Ihren Kaffee bekommen Sie selbstver- ständlich hinterher“, sagte er und nahm Wieder Platz, um das Gespräch fortzusetzen. Er wollte mir natürlich kein falsches Bild geben, meinte er. Er für seine Person ginge nicht gerade oft in die Kirche. Der- gleichen überlasse er seiner Frau, die es übrigens bedauern würde, daß sie mich ver- säumt hätte. Sie sei drunten am Fluß bei der Wäsche. Die sei fromm genug für sie beide, das könne ich ihm glauben. Als sie zum Beispiel dieses Geschäft hier über- nommen hätten, sei es ganz schlicht das Café„Zu den Cevennen“ gewesen. Sie aber habe darauf bestanden, daß auch„und zu den heiligen Marien vom Meer“ auf die Mauer gemalt würde. Ich könne mir leicht ausrechnen, was diese fromme Geste ihn ge- Kostet habe, bei fünfzig Franken pro Buch- staben. Ich wollte also den Herrn Curèé besuchen, fuhr Monsieur Ginoux fort. Ich würde einen liebenswürdigen Mann kennenlernen. Jeder hätte ihn gern, sogar der Schulmeister, und ich wüßte ja vielleicht, wie die Schulmeister seien, eifrige Freidenker allesamt. Daß der ihn möge, sei lustig genug, wenn man er- Wäge, daß alle diese Freidenker nur ihre Denkart gelten ließen. Aber der Herr Curèé verstand es eben, mit allen gut auszukommen. Dabei war er kei- neswegs das, was er, Monsieur Ginoux, eine hervorragende Persönlichkeit nennen würde. Keiner wie der Priester, den sie in Monsieur Ginoux' Bubenjahren hier oben hatten. Da- für war er aber ein Charakter und als sol- cher ungewöhnlich genug. Er hatte sich sogar ein altes Auto mit vier riesigen Rädern und Messinglaternen gekauft und knatterte da- mit herum, um seine Pfarrkinder auf den entfernten Höfen zu besuchen. Manchmal nahm er auch seine Schwester auf solche Fahrten mit. Diese Schwester, Mademoiselle Virginie, sei nun zwar eine so typische alte Jungfer, wie es nur je eine gegeben hätte, und man brauche sie nur einmal anzusehen, um ihren untadelhaften Charakter zu erken- nen. Dessenungeachtet baumele aber jedes- mal, wenn Mademoiselle Virginie mit dem Pfarrer ausfahre, hinten am Auto ein großes Schild mit der Aufschrift:„Diese Dame ist meine Schwester“, für den Fall, daß man unterwegs an Fremden mit schmutzigen Ge- danken vorbeifuhr. Monsieur Ginoux trank dann eine Tasse Kaffee mit mir, setzte seinen Strohhut auf und bestand darauf, mich zum Pfarrhaus 2zu führen, einem hohen, düsteren Haus an der einen Seite der Kirche. Eine magere, sauer dreinschauende Frau öffnete, bat mich hinein und schlug prompt die Tür hinter mir zu, so daß der arme Monsieur Ginoux draußen auf der Türschwelle bleiben mußte. Ich folgte ihr in ein sehr sauberes und kahles Zimmerchen mit weiß getünchten Wänden, einem polierten Tisch und vier ordentlich darum gruppierten Stühlen, einem Schreibtisch in der einen und einem Ofen in der andern Ecke. „Warten Sie bitte hier“, sagte sie,„det Herr Pfarrer wird in einem Augenblick kommen, Er ist draußen im Garten gewesen und hat die Reben gespritzt. Sie müssen ihm daher Zeit lassen, sich sorgfältig die Hände zu waschen. Das Zeug, das sie zum Spritzen verwenden, ist sehr giftig.“ Ich antwortete, daß ich selbstverständlich gern warten würde, und setzte mich. D gleich darauf kam schon der Herr Pfarrer hereingeeilt— ein rundlicher kleiner Mann mit klugen, lustigen Augen. Er bot mir eine feuchte rosige Hand und sagte:„Tut leid, daß ich Sie warten lassen mußte. Séraphine, meine Haushälterin, dachte, ich könmte Sie vergiften, wenn ich mir vor der Begrüßung nicht erst die Hände wüsche. Aber setzen Sie sich. Ich freue mich sehr, Sie zu sehen.(Fortsetzung folgt Deutsche Rechte bel Franz Ehrenwirth Verlag 55 München unt, d ritel,, Reise durchs Familienalbu Hera verb druch Chef Elen Feul! les:! Kom Sozle H. K Stell Bank Bad. Man: Fr. 13.4 Eir des Rat ein: päi Wa! har Sich Ska Au; 20n Stre Fre ein die Ska ein sin dal