Akzen- infonie r-Kon- . Thill egkried n emp · am W. u sprü⸗ rigen ) Stell- Exzie- le über m Wie 28 rezl- d Haa- ) hin- erwies onzerts seinem roman- fast 1 arbeit te für Luto⸗ gsreich „Schein elo F. tät er⸗ rtanten n deu- te det Lauers- Unter „ Thil⸗ crause- ber trug n Von Reich g. Das Beet- esdner Zutting oachim ieder- Hans- Waren s her- wenig ihnen g und Regis- Erwin t nicht gegen; H. B. * 85 5 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- drucke rel. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilung: Dr. K. Ackermann; politik; W. Hertz Elchenrode; Wirtschaft: F. O. Weder; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sorlales; F. A. Simon; Ludwigshafen: Hl. Kimpinskv; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Klrches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank. städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank. Bad. Bank. sàmti. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 50 616. 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November 1958 Verteuerung des Heizöls geplant Bundesregierung prüft Hilismaßnahmen für den Bergbau/ Einschränkung der Kohleimporte Von unserem Wirtschafts- Korrespondenten Ernst Georg Bonn. Das Wirtschaftskabinett der Bundesregierung prüft zur Zeit Hilfsmaß- nahmen für den Steinkohlenbergbau. Die Bundesminister Erhard und Etzel erklärten, die Regierung sei bereit, gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen Kohle und Heizöl derart zu schaffen, das unterschiedliche steuerliche Belastungen beseitigt würden. Im Gegensatz zu Aeußerungen des Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau Gutermuth versicherten die Minister jedoch, daß nicht daran gedacht sei, die Umsatz- steuerbelastung der Steinkohlenzechen von derzeit vier Prozent aufzuheben oder zu verringern. Vielmehr wolle man das Heizöl mit einer zusätzlichen Steuerlast belegen. Die Einzelheiten dieser Maßnahme müß- ten noch diskutiert werden. An eine Heizöl- Verbrauchsteuer sei nicht gedacht. Ob man die Verarbeitung von Erdöl zu Heizöl künf- wieder umsatzsteuerpflichtig machen wolle, bleibe einstweilen offen. Bis Ende deg Monats werde die Bundesregierung überdies gezielte konjunkturbelebende Maß- nahmen treffen, mit denen ein weiterer Kchlenabsatz von vier bis fünf Millionen Tonnen sichergestellt werden soll. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Dienstag einer Delegation der Industriege- werkschaft Bergbau unter Leitung ihres Vorsitzenden Heinrich Gutermuth verbind- lich zugesagt, noch vor Weihnachten gleiche Wettbewerbsbedingungen für Kohle und Heizöl zu schaffen, um damit dem Stein- kohlenbergbau aus der Absatzkrise zu hel- fen und künftig Feierschichten vermeidbar zu machen. Dies teilte Gutermuth im An- schluß an eine Aussprache mit, an der auch Bundes wirtschaftsminister Erhard, Bundes- fmanzminister Etzel, der Ministerpräsident Neue Drohungen gegen Berlin Prawda spricht von„radikaler Lösung.“ Was führen die Sowjets im Schilde? Von unserem Korrespondenten Paal Verner Berlin. Eine neue Attacke der„Prawda“ gegen das Viermächte-Statut Berlins platzte mitten in die Besprechungen des britischen Botschafters in Bonn, Sir Christopher Steel, mit dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt. Der ernste Hintergrund dieser auf drei Tage verteilten Aussprache über die prekäre Situation Westberlins ist schon aus mren äußeren Umständen zu ersehen. Der höchste Vertreter des Vereinigten König- reiches in der Bundesrepublik ist zu diesem Zweck eigens nach Berlin geflogen, nachdem es der Regierende Bürgermeister offenbar nicht für opportun hielt, die Stadt in diesem Augenblick zu verlassen. Nach seiner Rück- kehr aus Washington wird für das Wochen- ende auch noch der Bonner amerikanische Botschafter, Bruce, in der Viersektorenstadt erwartet. Deutliche Anzeichen deuten darauf hin, daß von westlicher Seite der Drohung des sowjetischen Parteiblattes, das Berlinproblem „radikal zu lösen“, mehr Beachtung beige- messen wird als die amtlichen Kommentare erkennen lassen. Es hat nicht mehr des „Prawda“-Artikels und eines über alle So- Wjetsender ausgestrahlten wüsten 20-Minu- ten- Kommentars bedurft, um den westlichen Alliierten ebenso wie den zuständigen Senats- stellen eine bevorstehende diplomatische Offensive des Kreml anzukündigen. Die Be- stimmtheit, mit der ein höherer Beamter der sowjetischen Botschaft in Ostberlin in der vergangenen Woche eine Aktion seiner Re- gierung in Aussicht stellte, ist ohne Anwei- sung aus Moskau kaum denkbar. Die nachträgliche Erklärung des sowijeti- schen Regierungschefs, er werde Berlins we- gen mit den Westmächten keinen Krieg füh- ren, wurde fälschlich als Rückzieher Chrust- schows und leichte Entspannung der Lage in- terpretiert. In Wirklichkeit stehen den So- wijets auch ohne Kriegsrisiko eine Reihe von Möglichkeiten offen, den Westberlinern und den alliierten Truppen in der gespaltenen Stedt das Leben sauer zu machen. Die Abma- chungen der Westmächte mit den Sowjets über eine garantierte Versorgung der Berli- ner Bevölkerung mit Lebensmitteln und Ge- brauchsgütern hängen— soweit es sie über- haupt gibt— juristisch nur an einem sehr dünnen Faden. Was die Sowjets wirklich im Schilde führen, ist bei der Fülle der ihnen ge- gebenen Möglichkeiten schwer zu übersehen, Weil sie sich immer nur auf das Potsdamer Abkommen berufen, aber duf andere Abma- chungen, die eine Anwesenheit westlicher Truppen in Berlin rechtfertigen, überhaupt nicht eingehen. Es ist zum Beispiel aufgefal- len, daß bisher kein sowjetischer Diplomat und kein Presse- oder Rundfunkkommenta- tor die Frage anschnitt, wie die Sowjetunion juristisch mit den nach dem Zusammenbruch der Blockade neu eingegangenen Pariser und New Vorker Verpflichtungen fertig werden will. In ihnen wird von den Sowjets der freie Verkehr der westlichen Truppen Berlins mit der Bundesrepublik nochmals ausdrücklich anerkannt. Gäste aus der Bundesrepublik haben Westberlin vorzeitig verlassen, andere be- stellten ihre reservierten Hotelzimmer ab. Auch an der Stornierung von Aufträgen der westdeutschen Industrie an Berliner Firmen und auf dem Westberliner Immobilienmarkt macht sich die prekäre Lage bereits bemerk- bar. 1 727 000 Mann in der Zone unter Waffen Strauß vor NATO- Parlamentariern/ Einheitliches Marinekommando gefordert Paris.(AP/ dpa) Bundesverteidigungsmini- ster Strauß wies am Mittwoch in aller Schärfe die Behauptung des sowjetischen Minister- präsidenten Chrustschow zurück, daß der Westen das Potsdamer Abkommen durch die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ge- brochen habe. Strauß erklärte auf der vierten Jahreskonferenz der NATO- Parlamentarier in Paris, dies sei ein weiterer und typischer Fall für die absichtliche Umkehrung von Ur- sache und Wirkung. Die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und ihre Einbeziehung in das westliche Verteidigungssystem sei nichts anderes als das Ergebnis der sowjetischen Politik und insbesondere der Wiederbewaff- nung der Sowjetzone, die von den Sowjets schon viel früher begonnen worden sei. Die gegenwärtige Mannschaftsstärke der Polizei- und Militärstreitkräfte in der Sowjetzone be- laufe sich auf annähernd 727 000 Mann. Strauß erneuerte vor den NATO-Parla- mentariern die Forderung, daß die deutschen Seestreitkräfte einem einheitlichen NAT O- Kommando unterstellt werden. Strauß sagte: „Wir bemühen uns nicht darum, durch eine Henderung der Kommandostruktur der NA- O einen stärkeren Einfluß zu gewinnen. Es Sibt für uns dabei kein politisches Prestige- plem. Uns geht es nur um die beste Lö- Sung. Wir sind uns völlig darüber im Klaren, daß man natürliche Bindungen wie zum Bei- Spiel die zwischen Dänemark und Norwegen nicht auflösen darf. Aber wir bitten auch um Verständnis für unsere beiden Wünsche, daß die deutschen Seestreitkräfte einem einheitli- en Kommando unterstellt werden und daß zweitens die Verbindung zwischen dem NA- TO-Abschnitt Mitteleuropa und dem NAT O- Abschnitt Nordeuropa in der Weise herge- stellt wird, daß es en dieser militärischen Crenze keinen weichen Punkt in unserem Verteidigungssystem gibt. Die Sowjets stehen dort nur 50 Kilometer von Hamburg entfernt, und eine weiche Stelle im Verteidigungs- system könnte eines Tages eine schwierige Situation schaffen.“ In der anschließenden Aussprache zeigte der dänische Delegationsleiter Haekkęrup Verständnis für die Ausführungen des Bun- desverteidigungsministers zu einer notwendi- gen Verstärkung des Verteidigungssystems in der Ostsee. Haekkerup vertrat den Stand- punkt, daß die ungelösten Probleme für die Unterstellung der Ostsee- Verteidigung unter ein einheitliches Kommando in einer sachli- chen Atmosphäre im NATO-Rat geklärt wer- den müßten. von Nordrhein-Westfalen Dr. Franz Meyers und Staatssekretär Dr. Ludger Westrick vom Bundeswirtschaftsministerium teilgenom- men hatten. Gutermuth zeigte sich von dem Ergebnis der Unterredung sehr befriedigt. Die Atmosphäre sei„sehr positiv“ gewesen. Nach der Darstellung Gutermuths waren sich die Gesprächspartner darin einig, daß die Ablösung von Kohleimportverträgen vor- dringlich sei. Bundesfinanzminister Etzel habe zu Bedenken gegeben, daß die Bundes- regierung dem Bergbau bei dieser Ablösung keine finanzielle Hilfe gewähren könne, es sei denn, daß die erforderlichen Kredite notfalls von staats wegen verbilligt werden. Die Re- gierungsvertreter hätten mitgeteilt, daß noch im Laufe dieses Jahres Importverträge über sechs Millionen Tonnen Kohle und im näch- sten Jahr Verträge über acht Millionen Ton- nen Kohle annulliert werden sollen, so daß sich der Bestand an Importverträgen dann auf etwa 24 Millionen Tonnen US-Kohle stel- len werden, die im Laufe von vier bis fünf Jahren abzunehmen seien. Außerdem beab- sichtige die Bundesregierung, die Bundesbahn zu Investitionen über 500 Millionen Mark zu veranlassen, wodurch die Stahlindustrie einen zusätzlichen Kohlebedarf von 400 000 Tonnen haben werde. Gutermuth meinte, daß die Aussichten für Stahllieferungen nach Argentinien im Werte von 650 Millionen Mark angesichts der ver- worrenen politischen Lage in diesem südame- rikanischen Staat sehr ungünstig seien. Auch das Angebot an die Behörden der Sowjetzone, eine Million Tonnen Steinkohle gegen eine Million Tonnen Braunkohle und 40 000 Ton- nen Weizen auszutauschen, werde kaum ver- Wirklicht werden. Die Sowjetzone fordere nämlich, daß ihr die westdeutsche Steinkohle zu dem billigen Preis der amerikanischen Kohle(ohne Frachtenaufschlag) überlassen werde. Zu einem so niedrigen Preis werde sich der westdeutsche Bergbau kaum verste- hen können. Existenz von 100 000 Bergarbeitern bedroht! Essen.(br.-Eigener Bericht) Zur Lage im Steinkohlenbergbau erklärte der Vorsitzende der Unternehmensverbände Ruhrbergbau Aachen, Burcchardt, in Essen, das Ueberan- Fortsetzung Seite 2) Ein leistungsgerechtes 2:2-Unentschieden gab es gestern im Berliner Olympiastadion beim Fußball- Länderspiel zwischen Deutsch- land und Oesterreich. Die junge DFB-Auswahl hatte in der ersten Halbzeit zeitweise mehr vom Spiel, kam auch durch Rahn zum Fiikrungstor, mußte aber noch vor der Pause den Ausgleich und eine Viertelstunde nach dem Wechsel sogar das 2:1 der łhraftvoll spielenden Oesterreicher kinnehmen. Zwei Minuten vor Schluß blieb es wieder Helmut Rahn vorbehalten, wenigstens noch den Teilerfolg zu retten. Hier schießt der Essener (zweiter von links) wuchtig zum ersten Treffer ein(ausführlicher Berickt im Sportteil). Bild: Gayer De Gaulle besucht Adenauer Aussprache über Freihandelszone Bonn/ Paris.(AP/dpa) Der französische Ministerpräsident de Gaulle und Bundes- kanzler Adenauer werden am kommenden Mittwoch(26. November) wahrscheinlich in der Nähe von Frankfurt/Main zu Bespre- chungen zusammentreffen. Diese erste Aus- landsreise de Gaulles seit seiner Amtsüber- nahme wird offiziell als eine Fortsetzung der Besprechungen der beiden Staatsmänner vom 14. September in Colombey-les-Deux- Eglises bezeichnet. Unterrichtete Kreise in Bonn vermuten, daß das Treffen in Bad Homburg v. d. H. stattfindet, weil de Gaulle Neuberechnung von 700 000 Renten Entscheidung des Bundessozialgerichts über„Wanderrenten“ Berlin.(AP) Das Bundessozialgericht hat am Dienstag in seiner ersten Sitzung in Ber- lin entschieden, daß bei der Festsetzung der Gesamtrente für sogenannte„Wanderver- sicherte“ nicht der ungünstigste Rentenbe- ginn angenommen werden darf. Damit wurd die Bundesversicherungsanstalt nunmehr die Renten von etwa 700 000 bis 800 000 „Wanderversicherten“ mit Ansprüchen an mehrere Versicherungsanstalten neu berech- nen müssen. Der Erste Senat des Bundessozialgerichts gab der Klage eines 67 jährigen Berliner Rentners statt, der seit 1953 ein Ruhegeld der Angestellten versicherung und seit 1956, nachdem er das 65. Lebensjahr erreicht hatte, auch einen Leistungsanteil der Inva- liden versicherung erhielt, der er früher als Arbeiter angehört hatte. Während die Bun- desversicherungsanstalt für die Berechnung der Gesamtrente das Jahr 1956 als Renten- beginn angenommen hatte, forderte der Rentner eine Berechnung von 1953 an, was eine Erhöhung der Rente von 350 auf 375 Mark bedeutet. Das Bundessozialgericht stellte in seiner Grundsatzentscheidung fest, daß bei der Umstellung vom Ruhegeld auf die Gesamtleistung der Zeitpunkt, von dem am die erste ununterbrochene Leistung ge- währt wurde, als Rentenbeginn gilt. Sozialgesetze vor dem Bundestag Bonn(gn-Eig. Bericht). An Stelle der vor- gesehenen außenpolitischen Debatte berät der Bundestag in der nächsten Woche über Sozialprobleme. Das Parlament wird in erster Lesung die Gesetze über die vom Ka- bimett vorgeschlagene 6, Iprozentige Er- höhung der laufenden Sozialrenten und über die Erhöhung des Kindergeldes verabschie- den. Von der 6, Iprozentigen Rentenerhöhung, die im Regierungsentwurf vorgesehen ist, wird die Masse der rund sieben Millionen Rentenbezieher der Arbeiter-, Angestellten; und Knappschafts versicherung betroffen. Der Kindergeld- Gesetzentwurf der Bundesregie- rung sieht eine Erhöhung des Kindergeldes für das dritte und jedes weitere Kind von 30 duf 40 Mark monatlich vor. Zwiscen Gesfern und Morgen Energisch bestritt der ehemalige stellver- tretende Sowietzonen-Verteidigungsminister, Vincenz Müller, in einer Sendung des Ost- berliner Fernsehens, daß Bundesjustizmini- ster Fritz Schäffer seinerzeit nach Ostberlin gekommen sei, um vor allem mit dem da- maligen sowjetischen Botschafter in Ostber- Iin, Puschkin, zu sprechen. Schäffer sei nach Ostberlin gekommen, um mit ihm(Müller), „als einem Vertreter der DDR zu verhan- deln“. Im Bestechungsprozeß um das Koblenzer Beschaffungsamt der Bundeswehr endete die 19. Hauptverhandlung mit einer Verurtei- jung des 43 Jahre alten Strumpffabrikanten Günter Rhode zu einer Geldstrafe von 3000 Mark. Rhode hatte einem Amtsrat des Beschaffungsamtes 1954 ein zinsfreies Dar- lehen von 1500 Mark gegeben, außerdem schenkte er dem Beamten dutzendweise Strümpfe und bewirtete ihn und dessen Ehe- frau mehrfach. Bei den ungarischen Wahlen vom Sonntag haben nach dem amtlichen Endergebnis 99,6 Prozent der Wähler für die 338 Kandidaten umfassende Einheitsliste gestimmt. Der Weltfrontkämpferverband, dem über 20 Millionen Mitglieder in 36 Ländern an- gehören, hält gegenwärtig eine Delegierten- tagung in Den Haag ab, um eine inter- nationale Sozialgesetzgebung für Kriegs- opfer und Hinterbliebene auszuarbeiten. Nach der Ernennung von 23 neuen Kar- dinälen durch Papst Johannes XXIII. wer- den alle Kontinente der Erde außer Afrika im Rardinalskollegium vertreten sein. Es sind: 53 Europäer, 17 Amerikaner, vier Asiaten und ein Austpalier. Wie Sachkenner vermuten, soll Papst Johannes XXIII. beabsichtigen, die Zahl der Kardinäle von 75 auf 100 zu erhöhen. Den bedingungslosen Abzug der ameri- kanischen Streitkräfte aus Marokko for- derte der marokkanische König Moham- med V. Gleichzeitig forderte der Monarch auch den Abzug der französischen und spa- nischen Truppen von marokkanischem Ter- ritorium und den Anschluß der„amputier- ten Provinzen“ Mauretanien und Rio de Oro an das Mutterland. Aufgelöst wird nach einem Beschluß des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjöld, die am 11. Juni gebil- dete 591 Mann starke UN- Beobachtergruppe im Libanon. Dieser Beschluß wurde gefaßt, nachdem die Beobachtergruppe selbst ihre Anwesenheit in einem Bericht angesichts der gebesserten Beziehungen zwischen dem Li- Denon und der Vereinigten Arabischen Re- publik als nicht mehr erforderlich bezeich- net hat. Die irakische Regierung hat Großbritan- nien, die USA und die Türkei aufgefordert, ihre Konsulate in den Oelstädten Kirkuk und Mossul zu schließen. In den entspre- chenden Noten heißt es, die irakische Regie- rung habe beschlossen, die Unterhaltung oder Errichtung von Konsulaten außerhalb der Hauptstadt Bagdad und der Hafenstadt Basra zu untersagen. Endgültig zurückgetreten ist der argenti- nische Vizepräsident Gomez. Parteivorstand und Parlamentsfraktion der argentinischen Regierungspartei hatten zuvor ihren Beschluß widerrufen, Gomez aus der Partei auszu- schließen. Gomez war beschuldigt worden, die Absetzung des Präsidenten Frondizi ge- plant zu haben. Ein weiterer Schritt zur Ent- spannung der gegenwärtig kritischen Lage in Argentinien ist die Beendigung des 18tägigen Streiks argentinischer Erdölarbeiter. Dieser Streik hatte Präsident Frondizi veranlaßt, den Belagerungszustand über das Land zu verhängen. Belgiens Ministerpräsident Gaston Eys- kens hat der Abgeordnetenkammer in Brüs- sel das Regierungsprogramm der neugebil- deten Koalitionsregierung vorgelegt. Es sieht eine Verkürzung der Militärdienstzeit in Belgien um sechs auf zwölf Monate vor Ab- lauf des nächsten Jahres vor und enthält eine Treuerklärung zur NATO. Italiens Ministerpräsident Fanfani hat nach einer Tagung der von ihm geführten Christlich- Demokratischen Partei den ita- lienischen Nenni- Sozialisten unter der Be- dingung, daß sie völlig mit den Kommu- nisten brechen, eine Beteiligung an seinem Kabinett angeboten. Die gegenwärtige Re- gierungskoalition wird von den Christlichen 5 und den Sozialdemokraten ge- ildet. Bad Dürkheim als Tagungsort? mit dem Flugzeug in Frankfurt eintreffen werde. In amtlichen Pariser Kreisen wird über den Ort des Treffens der beiden Staatsmänner strengstes Stillschweigen ge- wahrt. Gerüchte sprechen von Bonn, Rhön- dorf oder Bad Dürkheim. In politischen Kreisen der französischen Hauptstadt ist man allgemein überzeugt, daß die vorläufige Unterbrechung der Ver- handlungen über die Freihandelszone den unmittelbaren Anlaß zum Treffen zwischen de Gaulle und Adenauer gegeben hat. Man verweist darauf, daß der wichtigste Begleiter des französischen Regierungschefs— nach einer„Le Monde“-Meldung von Mittwoch abend— bei seiner Reise nach Deutschland Wirtschafts- und Finanzminister Antoine Pinay sein soll. Die am Zustandekommen einer Europä- ischen Freihandelszone interessierten Regie- rungen entwickelten inzwischen eine lebhafte diplomatische Tätigkeit, um den toten Punkt zu überwinden, der durch den Abbruch der Verhandlungen im sogenannten Maudling- Ausschuß aufgetreten ist. Wie verlautet, will die französische Regierung als Ausweg vor- schlagen, daß die am 1. Januar 1959 inner- halb des Gemeinsamen Marktes in Kraft tre- tenden Zoll- und Kontingentsbestimmungen auch auf die nicht zur Wirtscheftsgemein- schaft gehörenden Mitgliedstaaten des Euro- päischen Wirtschaftsrates(OEEO) ausgedehnt werden sollen. Der Generalsekretär der OEEC sowie die Regierungen der Niederlande, Belgiens, Dä- nemarks und Schwedens kündigten an, daß sie sich um eine Wiederaufnahme der Ver- handlungen bemühen werden. Die schwedi- sche Regierung verband diese Ankündigung mit dem Hinweis, daß sie die außerhalb der Wirtschaftgemeinschaft stehenden westeuro- päischen Nationen wahrscheinlich noch im November nach Stockholm einladen wolle, falls die Verhandlungen über eine Freihan- delszone endgültig scheitern sollten. Bulganin büßt seine letzten Aemter ein Moskau.(AP) Der ehemalige sowjetische Ministerpräsident Bulganin ist weiter degra- diert worden. Wie am Mittwoch aus gewöhn- lich gut unterrichteten Kreisen in Moskau verlautete, soll Bulganin von seinem letzten Posten als Vorsitzender einer regionalen Wirtschaftsverwaltung enthoben worden sein. Auch seine bisher noch beibehaltene Funktion als Mitglied des Zentralkomitees der Kom- munistischen Partei soll Bulganin nicht mehr ausüben. Bulganin war am 27. März dieses Jahres von Chrustschow im Amt des Mini- ster präsidenten abgelöst worden. Im Zentral- komitee hatte Chrustschow dann seinen frü- heren Mitarbeiter beschuldigt, mit Molotow, Kaganowitsch, Malenkow und Schepilow einer parteifeindlichen Gruppe anzugehören. DG verlangt Maßnahmen gegen wirtschaftliche Konzentration Düsseldorf.(dpa) Der DGB-Bundesvor- stand hat die Fraktionen des Bundestags um Gespräche über gesetzgeberische Maß- nahmen gegen Konzentrationsbewegungen in der Wirtschaft gebeten. In dem am Mitt- Woch veröffentlichten Schreiben wurde ver- sichert, die Sachverständigen des DGB seien jederzeit zu derartigen Beratungen bereit. Kündigung der Landarbeitertarife Kassel.(dpa) Der Hauptausschuß der Ge- werkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirt schaft beschlogs, den Landesbezirken zu empfehlen, die Lohntarifverträge für die Landarbeiter zum 31. März 1959 zu kündigen. e — ——— rr ens Donnerstag, 20. November 1958/ Nr. 2 Donnerstag, 20. November 1958 Paris, 19. November In der letzten Woche der Wahlkampagne in Frankreich verharrt die große Masse der französischen Bevölkerung weiter in der apa- tischen Haltung, die bereits seit Beginn des Wahlkampfes festzustellen war. Die politi- schen Beobachter sind sich keineswegs dar- über einig, welche Gründe diese Haltung hat und welche Folgen sie am Wahltag, das heißt am nächsten Sonntag, hervorbringen wird. Eine mögliche Erklärung liegt in dem weit- verbreiteten Antiparlamentarismus, der durch ernsthaftes Versagen der Vierten Re- publik vermehrt wurde. Die Mehrheit der Nation hat mit ihrem Votum vom 28. Sep- tember zu erkennen gegeben, daß sie die Verantwortung auf die Schultern des Gene- rals de Gaulle abwälzen möchte. Viele, die so dachten, und abstimmten, verstehen nicht, Warum sie jetzt schon wieder bemüht wer- den, ein neues Parlament zu wählen, und noch weniger verstehen sie, daß eine Vielzahl von fünf, ja manchmal sogar von zehn Kan- didaten in ihrem Wahlkreis sich um ihre Stimme bemühen, ohne daß ihnen der Ge- neral sagt, für wen sie zu stimmen haben. In diesem Sinne ist de Gaulle heute ein besserer Demokrat als viele Franzosen. Immer wieder hört man Wähler anläßlich der vielen Kandidaten fragen:„Welcher ist denn nun der Gaullist?“ Dafür, daß es in zahlreichen Wahlkreisen mehrere mitein- ander rivalisierende Gaullisten gibt, wird Wenig Verständnis in der breiten Masse auf- gebracht. Daß in den meisten Wahlkreisen die alten Parlamentarier der Dritten und Vierten Republik von ihren Parteien wieder aufgestellt wurden, verstimmt viele jüngere ocdler ungeduldigere Elemente, die die ver- sprochene und erhoffte Aenderung durch neue Leute dokumentiert zu sehen wün- schen. Die neuen Kandidaten, die nicht aus einer der großen alten Parteien stammen, haben, soweit sie nur irgendwie seriös er- scheinen, am meisten Zulauf. Aber selbst in Paris kommen selten mehr als 100 oder 150 Personen in eine Wahlversammlung und trotz des Interesses für die„Neuen“ ist es nicht unwahrscheinlich, daß der von Natur aus vorsichtige Franzose am Schluß doch für einen alten, bekannten Parteipolitiker stimmt, von dem er wenigstens genau weiß, Woran er mit ihm ist. Auf dem linken Flügel ist das Unbeha- gen besonders groß. Für die anderthalb bis zwei Millionen Wähler, die am 28. Septem- Deutschland-Note Das Ausland verzeichnet einen„Wechsel der Sprache.“ Bisher war es in Bonn der Brauch, auf sowjetische Anzapfungen mit memlich hemdsärmeligen Erwiderungen zu veagieren. Dies ging mitunter so weit, daß es der parlamentarischen Opposition ein leichtes war, der Bundesregierung in der Frage der deutschen Einheit jeden guten Willen abzusprechen. So war es denn kei- neswegs abwegig, wenn Befürchtungen laut Wurden, das Bonner Außenamt werde auch auf die Note der Sowjetregierung vom 18. September mit einer forschen Erwide- rung dienen. Es ist anders gekommen. Das Dokument, das Botschafter Dr. Kroll am Montag in Moskau überreichte, ist so sehr ein Muster an Takt und Entgegen- kommen, daß sogar gemunkelt wurde, die Ursprüngliche Fassung sei in Washington auf einiges Befremden gestoßen. Man habe sich daher beeilt, einige schärfere Formu- Herungen in das Schriftstück hineinzuarbei- ten. Deshalb habe auch die Antwortnote Zwei Monate auf sich warten lassen. Nun bedeuten ja acht Wochen im diplomatischen Bereich durchaus keine außerordentliche Verzögerung. Es ist eigentlich selbstver- ständlich, daß solche schwerwiegende Schrift- Sätze nach allen Seiten durchgesprochen und alle Rückversicherungen getroffen Werden, die für einen solchen Fall notwen- dig sind, damit nicht„Emser Depeschen“ fabriziert werden, die einem starken Bis- marck vor zwei Menschenaltern wohl zu Paß kameri, die aber uns in selbstverschul- deter Erniedrigung und Schwäche heute kaum anstehen dürften. Kurzum die Ant- Wort hat so sehr bei allen Seiten in Deutsch- land Anklang gefunden, daß sich die Bun- desregierung zu diesem Meisterstück wohl gratulieren dürfte. Sowohl die Sozialdemo- kraten als auch die Freien Demokraten haben in ihren Pressediensten den Fort- schritt der Bonner Außenpolitik begrüßt: Vor allem die Tatsache, daß die Bundes- regierung nicht mehr wie bisher alle Ver- handlungen über einen Friedensvertrag weit von sich wies und eine Befragung deutscher Sachverständiger durch ein inter- nationales Gremium aus dem einfachen Grunde für unmöglich erklärte, weil als- dann auch die Regierung der DDR in dieses Fragespiel gleichberechtigt hineingezogen werden müßte. Diese Widerstände sind zwar in Bonn immer noch nicht über- wunden. Auch in der nunmehr überreich- ten Antwortnote wird von der Möglichkeit eines Friedensvertrags und einer Mitwir- kung der beiden Deutschland nur als einer verklausulierten„Auch“-Möglichkeit im gro- Ben Reinemachen um die deutsche Einheit gesprochen. Es ist also durchaus nicht so, als habe die Bundesregierung plötzlich einen Purzelbaum geschlagen und trete vor die Welt mit ganz konträren Anschauungen. Es ist zunächst nicht mehr als ein„Wechsel dier Sprache“, was hier vorgefallen ist, aber solch ein Wechsel ist immerhin schon sehr pbedeutsam. Es könnte bei einigem guten Willen der Gegenseite durchaus ein disku- tabler Kompromiß auch in der Sache ge- funden werden. Allerdings dürfen die Erwartungen in die- ser Hinsicht nicht sehr hoch geschraubt wer- den. Die Note wurde nämlich abgeschickt, ob- wohl und vielleicht gerade weil der Führer der Sowjetunion zuvor auch einen unvermit- telten Wechsel der Sprache vorgenommen hatte. Die Note selbst nimmt zwar zu diesem Kergernis nicht Stellung und läßt in ihrem Wortlaut die Berlin-Fanfare von Chrustschow dem Buchstaben nach völlig unberücksichtigt. Dennoch wäre es wohl falsch, wenn man das deutsche Schriftstück ohne diesen historischen Hintergrund interpretieren wollte. Wenn nämlich Chrustschow a erklärt hat, das Pots- damer Abkommen sei nur noch beschriebenes Papier, so gilt dies nicht nur in Hinsicht auf Berlin— das in diesem Abkommen gar nicht genannt ist— sondern vor allem in Bezug auf einen gemeinsamen alliierten Friedensver- trag. Nach dem Sinn der Worte des sowjeti- schen Staatsoberhauptes hat ja ein Viermäch- tegremium der Unterzeichner des Potsdamer Abkommens gar keine Existenzberechtigung mehr. Die deutschen Regierungen wären so- zusagen darauf angewiesen, mit jeder einzel- nen kriegsbeteiligten ausländischen Macht Friedensverträge abzuschließen. Es könnte also leicht eintreten, daß die Sowjetregierung in ihrer Antwortnote ihren eigenen Vorschlag vom September für überholt erklärt. War es ihr damals offensichtlich darum zu tun, über den Weg des Friedensvertrages eine indirekte Anerkennung der Pankower Regierungs-Ge- spräche durch die Mächte zu erlisten, so ist es durchaus möglich, daß ihr daran im gegen- wärtigen Zeitpunkt nichts mehr liegt. Logisch wäre das, aber man muß es abwarten, wie viel und wie wenig es Herr Chrustschow um die Logik seiner eigenen Worte zu tun ist. Ein Dialektiker ist ja bekanntlich in dieser Hin- sicht nie in Verlegenheit zu bringen. Jeden- Falls ist nicht anzunehmen, daß die Sowjets für ein„Deutsches Gespräclt“ bereit wären von ihrer bisherigen Taktik ibzuweichen.— Diese Taktik bedeutete aber noch in der Note vom 18. September, daß die deutsche Einhei und das Gespräch darüber eine ausschließ- liche Angelegenheit der Deutschen und nicht der großen Mächte sei. Nachdem Chrustschow nunmehr Berlin zu einer auschlieglichen An- gelegenheit der Deutschen machen möchte, 80 Wird es wohl nicht allzulange dauern, bis Moskau auch in der Friedensfrage anderen Sinnes wird. Der Vorschlag, der noch am 138. September zur Diskussion stand, nämlich Ab- Zug aller fremden Truppen aus Deutschland als erste Folge eines Frieden vertrages, ist immerhin auch für die Bundesregierung 80 eschtlich, daß es ein großer Fehler gewesen Wäre, dieses Angebot einfach in den Wind zu schlagen oder gar mit einer groben Antwort Abzutun. Ob freilich die so konziliante Ant- wortnote des Außenamtes des Bundes nun- mehr noch mehr erreichen kann, als den Sowjets den schwarzen Peter zuzuschieben, bleibt füglich zu bezweifeln. Immerhin, lassen wir uns überraschen. Jedenfalls hat Brentano diesmal das Klügste getan. was er tun konnte, er hat mit dieser Antwort der innerdeutschen Kritik den Wind aus den Segeln genommen Dr. Karl Ackermann Die Konservativen wurden Gefangene London, 19. November Das britische Unterhaus wurde gestern zum Gefangenen seiner eigenen Tradition und schloß sich, weil ein Teil seiner Mitglieder die Geschäftsordnung nicht kannte, wegen einer nichtigen Angelegenheit zu einer Geheim- sitzung ein, Selbst die beiden Berichterstatter des offlziellen Parlamentsprotokolls, des be- rühmten„Hansard“, wurden von der Sitzung ausgeschlossen. Es war schon spät am Abend, und die Abgeordneten quälten sich durch die nicht aufregende Tagesordnung, die von einem Antrag auf die Einrichtung eines Fahr- stuhls zum Parlamentsturm Big Ben, dem markanten Wahrzeichen Londons, bis zu der umstrittenen Frage reichte, ob die Parteien am Wahltag Schlepphilfe mit Kraftwagen leisten dürfen, was bisher verboten war. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam dann der seit Jahrzehnten nicht mehr ge- handhabte Beschluß, die Presse, sämtliche Besucher und sogar die Parlamentsdiener von der Sitzung auszuschließen. Die Stätte würdiger und in diesem Augenblick auch langweiliger Debatten verwandelte sich in einen Hexenkessel. Bei einer Abstimmung über die Benutzung von Kraftwagen für Wahlschleppdienste waren die mit Autos reich gesegneten Ronservativen gegenüber den etwas ärmeren Labour-Abgeordneten mit 57 Stimmen siegreich geblieben. Ein Labour- Abgeordneter wollte daraufhin die Zahl der zu benutzenden Kraftwagen auf einen Wagen pro Besitzer beschränkt haben. Berlin, im November Der Justizminister der Deutschen Demo- kratischen Republik, Frau Dr. Hilde Ben- jamin, hat kürzlich in einem Aufsatz im „Neuen Deutschland“ versucht, das soge- nannte„Recht der sozialistischen Persönlich- keit“ zu erläutern. Von den Persönlichkeits- rechten der westlich- demokratischen Welt unterscheidet es sich dadurch, daß es ein be- sonders garantiertes Recht auf die Freiheit des Individuums nicht anerkennt. Es ist vielmehr ein Produkt der spezifischen Auf- kassung vom Wesen eines Rechts, das sich ausschließlich auf die Vorstellungen des dialektischen und historischen Materialismus gründet. Hilde Benjamin hat die Katze aus dem Sack gelassen, indem sie schrieb, die Persönlichkeitsrechte hätten die Funktion, „Aktiv die Persönlichkeit des sozialistischen Menschen zu formen“ Der Westberliner„ Untersuchungsausschuß kreiheitlicher Juristen“ verweist in einer Studie zu den neuesten kommunistischen Veröffentlichungen zu diesem Thema auf eine Sackgasse, in welche die ostdeutschen Juristen hineingeraten sind. Sie kommen nämlich nicht an der Tatsache vorbei, daß — Hilde Benjamin hin oder her— die Ver- fassung der DDR einen ganzen Katalog von Grundrechten anführt, die zum Teil mit ent- sprechenden Artikeln der Weimarer Verfas- sung übereinstimmen. Weil aber nicht sein kann, was nicht sein darf, ziehen die öst- lichen Interpreten der Grundrechte ihren Kopf mit einem dialektischen Trick aus der Schlinge. Sie behaupten plötzlich kühn, der innere Gehalt der Grundrechte habe im Laufe der sozialistischen Entwicklung eine Wandlung erfahren Etwa in dem Sinn: Da das Recht Klassencharakter besitze, und im- MORGEN Frankreich ist des Wählens müde Splittergruppen verwirren das Bild/ Man rechnet mit vielen Stimmenthaltungen Von unserem Kortespon dente Josep h ber zum ersten Male der Parole der Kom- munistischen Partei untreu geworden wa- ren, wird keine echte Alternative geboten. Der kleinbürgerliche Sozialismus eines Guy Mollet wird bei den ehemaligen Kommuni- sten kaum Gefallen finden, und die Split- tergruppen, die Autonome Sozialistische Partei, die Union der Sozialistischen Linken, die Union der demokratischen Kräfte und Wie sie sonst noch heißen mögen, haben sick bisher weder zu einer einzigen Formatio! zusammengetan, noch in allen oder auch nu in einer Mehrzahl der Wahlkreise Kan didaten aufstellen können. Sie sind auc nicht in der Lage, sich mit den Links gaullisten zusammenzutun, deren Programn. zum Beispiel in bezug auf Algerien dem der sogenannten neuen Linken, das heißt den nichtkommunistischen Sozialisten, Stark ähnelt. Aber auch die Rechte ist in fünf oder sechs Gruppen aufgesplittert, so daß der Wähler oft recht verwirrt ist. Dieser Lage haben deshalb die französischen Bischöfe in ihren sehr vorsichtigen Aeußerungen zur Wahl weitgehend Rechnung getragen. In ihrer großen Mehrheit fordern sie die Gläu- bigen nur auf, zu wählen und ihre Ent- scheidung nach bestem Wissen und Gewis- Adenauer: Man muß dankbar sein Vorwürfe wegen SPD-Wahlkampfmethoden in Hessen Von unserem Korrespon Wiesbaden, 19. November Bundeskanzler Adenauer und Außen- minister von Brentano sprachen am Diens- tag auf Wahlkundgebungen der CDU in Rüs- selsheim, Wiesbaden und Frankfurt. In Wiesbaden machte der Kanzler der sozial- demokratischen Opposition den Vorwurf, seit einiger Zeit gegenüber der CDU die gleichen Methoden im politischen Kampf anzuwenden, wie die Nationalsozialisten in den letzten Jahren in der Weimarer Re- publik. Die jetzt veröffentlichte Broschüre der SPD über Korruptionsfälle sei ein Pam- Phlet. Es sei auch eine„Schande“, wie die SPD in ihrem Parteiorgan„Vorwärts“ über die Vereinigten Staaten spreche, denen Eu- ropa seine Freiheit verdanke. In der Poli- tik müsse man dankbar sein, meinte der Bundeskanzler. Kuriositäten im Unterhaus der altertümlichen Geschäftsordnung Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug Als sein Vertagungsantrag vom Präsiden- ten nicht angenommen wurde, nahm der Abgeordnete Zuflucht zu einem seit 33 Jah- ren nicht mehr benutzten Geschäftsord- mungsparasraphen, In altertümlichem Eng- Isch Tlek“er:„en erspahe Frefide“ Taut Sitsungsordnung mußte der Parlamentsprä- ident daraufhin den Antrag stellen, daß „Fremde sich zurückzuziehen haben. Es er- gaben sich nur Ja-Stimmen, der Antrag war angenommen. Offensichtlich hatten die Abgeordneten der Regierungspartei bis dahin gar nicht begriffen, um was es ging. Unter Vorsitz des Innenministers Butler hielten sie eine kurze Beratung ab, während die Oppo- sition auf Ausführung des soeben gefaßg- ten Beschlusses drängte. Unter ungeheurer Erregung der Abgeordneten wurde der Be- schluß schließlich ausgeführt. Die Parla- mentsdiener räumten die Galerien, verlie- Ben dann selbst den Sitzungssaal und schlos- sen die Abgeordneten ein. Am St.-Ste- phens-Turm, dem Publikumseingang zum Unterhaus, wurde ein Schild angebracht, für Besucher geschlossen.“ Die Passanten drängten sich vor der seltenen Bekannt- machung und vermuteten, daß ihre Abge- ordneten über lebenswichtige Dinge berie- ten. Dabei ging es lediglich um die Frage, ob und wie viele Wagen zum Wahlschlepp- dienst eingesetzt werden dürfen. Kurz vor Mitternacht endete die Debatte mit dem Beschluß, die Sitzung zu vertagen. Dort wird das Recht zur Zwangsjacke Ueber die Auffassung in„sozialistischen Staaten“ über das Persönlichkeitsrecht von anus erem Korrespondenten Paul Werner mer nur den Willen der herrschenden Klasse ausdrücke, sei es eben nicht unwan- delbar.. Ein„wandelbares“ Recht aber ist genau das, was das Regime Ulbricht braucht, um mit ihm alle Seitensprünge auf das Gebiet des Unrechts dialektisch rechtfertigen zu können. Während es der Sinn westlich⸗ demokratischer Rechtsauffassung ist, daß eine gleiche Sachlage die gleichen Konse- quenzen in sich trägt, und zwar nicht nur für eine fiktive Zeitspanne, sondern auf lange Dauer, kann im Osten Deutschlands ein gültiger Rechtsgrundsatz durch die ein- fache Feststellung aufgehoben oder revidiert werden, die Verhältnisse hätten sich eben geändert. Hilde Benjamin rechtfertigt diese unhaltbare These von der Wandelbarkeit des Rechts mit der früher schon anderswo ge- hörten und genau so wenig bewiesenen Be- hauptung, in der sozialistischen Gesellschaft kommunistischer Prägung sei der Wider- spruch zwischen dem Einzelnen und dem Staat nicht nur aufgehoben; im Gegenteil sicherten und förderten die sozialistischen Persönlichkeitsrechte die maximale Ent- kaltung der schöpferischen Fähigkeiten des Einzelnen. Man beachte, der Justizminister der DDR schrieb nicht: die freie Entfal- tung der schöpferischen Fähigkeiten. Nach Hilde Benjamins Auffassung kann die Ent- faltung des Individuums nicht frei sein, weil sie durch die„objektive Gesetzmäßig- keit“ der ökonomischen Entwicklung vor- her bestimmt wird. Ihr aber wiederum sei der Wille jedes Einzelnen zu unterwer- fen. Um die Hintergründigkeit einer solchen Auslegung zu erkennen, genügt ein Hinweis auf die keineswegs neue Tatsache, daß die Partei immer recht hat, und daß es die —— Fortsetzung von Seite 1 lich größer werden als es die Schätzungen des Bundes wirtschaftsministeriums annahb. men. Die Ausbauplanungen der westdeut. R OV a o sen zu fällen. Einige betonen noch die Not- Verteuerung des Heizöls., gebot an Kohle und Oel werde wahrschein. schen Raffinerien sähen vor, daß bis 190% eine Kapazität von 55 Millionen Tonnen Roh. öldurchsatz geschaffen werde. Die Kohle könne gegen dieses Heizöl nicht konkurrie. ren, weil es zur Zeit wesentlich billiger se und außerdem technische Vorteile biete. In. tolged desregierung die politische Entscheidung ver. langen, entweder das Heizöl Steuer von mindestens 30 Mark pro Tonne bis auf weiteres zu verteuern, oder einver. standen zu sein, daß der deutsche Stein- kohlenbergbau 20 Prozent seiner Kapazitit stillege. Dies würde die Entlassung von rund 100 000 Bergarbeitern im Laufe des nächsten Jahres bedeuten. Einen solchen Schritt mit allen seinen politischen und sozialen Folge. rungen könnten die Unternehmer allein kei. nesfalls verantworten. Nach den Angaben Burckhardts liegen gegenwärtig zwölf Millio- nen Tonnen Kohle und Koks auf Halde. Wendigkeit, Kandidaten zu bevorzugen, die für das Elternrecht und die christliche Schule eintreten. Die Mehrzahl geht nicht einmal so weit und spricht lieber von den Sozialen Pflichten und der Notwendigkeit, Weitere Spaltungen in der Nation zu ver- meiden. Keiner der Bischöfe hat auch nur von weitem zugunsten der als betont christ- ich geltenden MRP-Partei gesprochen. Im gegenteil, der Pariser Kardinal Feltin sagte, eine Partei hätte das Recht, sich auf die irche zu berufen. Die Präfekten und die Regierungspräsi- ten, die freilich nicht immer als gute ropheten anzusehen sind, sagen in ihren Zerichten 40 Prozent Stimmenthaltungen voraus. Es fällt schwer, sich über die Wahre Lage ein Bild zu machen, vor allem da die starke Streuung der Kandidaturen in den meisten Wahlkreisen einen zweiten Wahl- gang nötig machen wird, der dann die eigentliche Entscheidung bringt. Die politi- schen Haltungen in Frankreich sind von 80 vielen historischen und traditionellen Fak- toren mitbestimmt, als daß es leicht wäre vorauszusagen, wie nun das Land abstimmen wird und ob letzten Fndes die Masse der Bür- ger zur Wahlurne schreiten wird oder nicht. Bundesrichter Rapp Fräsident des Verwaltungsgerichtshofes vom Bundesverwaltungsgericht in Berlin wird Präsident des neuen Verwaltungs Serichtshofes für Baden- Württemberg. Für dieses Amt war Rapp vom Innenministerium als dem für die Verwaltungsgerichtsbarkeit zuständigen Ressort ministerium vorgeschla- gen worden. Wie bekannt wird, hat sich der Ministerrat inzwischen mit dem Vorschlag einverstanden erklärt. Max Rapp, der am 15. Februar 1897 in Renchen im Kreis Kehl denten Gerhard Rietz Zu einer Erklärung des Vorsitzenden der IG Metall, Otto Brenner, die Gewerkschaf- ten betrachten die Demokratie in der Bun- desrepublik als gefährdet und würden sie auch mit dem Mittel des politischen Streiks chen und Heidelberg rechtsreferat des Reichsjustiz ministeriums an und würde danach im Gerichtsdienst verwendet, zuletzt als Landgerichtsdirektor. ssen müsse der Bergbau von der Bun. durch eine Stuttgart.(LSW) Bundesrichter Max Rapp geboren wurde, studierte in Freiburg, Mün. Rechts wissenschaft Von 1926 bis 1929 gehörte Rapp dem Straf. verteidigen, sagte Adenauer, was sich Bren- ner leiste, sei erschreckend. Er diene damit nicht der Sache der Arbeitnehmer und der Gewerkschaften. Bundesaußenminister von Brentano betonte in seiner Ansprache, man sollte es in der Welt nicht„als Ausdruck deutscher Anmaßung“ werten, wenn er feststelle, daß alle Maßnahmen für eine Befriedung der Welt erfolglos bleiben müssen, wenn nicht die politischen Tatbestände berücksichtigt würden, und dazu gehöre nun einma die Teilung Deutschlands. Zu den Angriffen der Opposition gegen Bundesfinanzminister Schäffer wegen seiner Gespräche in Ostberlin sagte Brentano, er verstehe nicht die Kritik der Opposition. Wenn ein alter Bekannter die Vermittlung eines Gespräches mit Sowietrussen anbiete. dann solle man nicht die Chance verpassen, denn auf diese Weise könne man vielleicht den Millionen Deutschen in der Sowjetzone helfen. Brentano wird nicht Ministerpräsident Bad Hersfeld.(AP) Bundesinnenminister Dr. Schröder(CDU) wies in Bad Hersfeld die Behauptung des SPD-Bundestagsabgeordne- ten Dr. Gustav Heinemann zurück, Bundes- außenminister von Brentano solle hessischer Ministerpräsident werden, wenn die CDU die Landtagswahlen am 23. November gewinne. Schröder bezeichnete derartige Aeugerungen als„Stammtisch kombinationen“. land. 1948 wurde er Verwaltungsgerichtsrat in Baden und ein Jahr später Verwaltungs- das Amt des Vertreters des öffentlichen In- teresses am Verwaltungsgerichtshof in Stuttgart. 1956 erfolgte seine Ernennung gericht. res verabschiedeten Gesetz über die Neu- ordnung der Verwaltungsgerichtsbarkeit wurde die Stadt Mannheim zum Sitz des neuen Verwaltungsgerichtshofes Baden- Württembergs bestimmt, der an die Stelle der bisherigen drei Verwaltungsgerichtshöfe tritt. Da jedoch in Mannheim für den Ver- Waltungsgerichtshof noch keine Unterkunft vorhanden ist, werden nach einer Verord- nung der Landesregierung vorerst Senate in Stuttgort. Karlsruhe und Freiburg die Auf. gaben des Gerichts wahrnehmen. „Heiße Körnchen“ mit erhöhter Radioaktivität festgestellt Frankfurt /Main.(Ap) Von wissenschaft- licher, Seite wurde am Dienstag das Vorhan- densein von Teilchen erhöhter Radioaktivi- tät bestätigt, zugleich aber auch davor ge- Warnt,„durch unverantwortliche Sensa- tionsmache Panik in die Bevölkerung hineinzutragen“. Ob es sich bei diesen star radioaktiven Partikeln— auch„heiße Körn- chen“ genannt— um etwas Neues handelt, ist noch ungeklärt. Sicher ist jedoch, daß sie von Kernwaffenexplosionen herrühren und in den letzten Monaten verstärkt registriert wurden. Das Material, aus dem diese sub- Ollenhauer: Zurückhaltung tut not Marburg.(dpa) Die Bundesregierung soll nach Ansicht des SPD- Vorsitzenden zu den Aeußerungen Chrustschows über den künf- tigen Status Berlins Zurückhaltung üben. Ollenhauer erklärte in Marburg, die in ihrem wirklichen Gehalt noch nicht klar erkennbare Drohung des sowjetischen Ministerpräsiden- ten sei offenbar ein neuer Vorstoß, die An- erkennung Pankows zu erzwingen. unbekannt und kann erst über die Schädlichkeit dieser radioaktiven Im zweiten Weltkrieg war Rapp Oberfeld- richter bei einer Infanteriedivision in Ruß. gerichtsdirektor, Von 1950 an bekleidete er zum Bundesrichter am Bundesverwaltungs- In dem vom Landtag im Mai, dieses Jah- mikroskopischen Teilchen bestehen, ist nom in mühevollen chemischen Analysen ermittelt werden. Au Partikel sind sich die Wissenschaftler noch Carlo Schmid: Erst abrüsten Darmstadt.(dpa) Nach den Versäumnissen des Westens müsse man zunächst abrüsten, bevor es zu einer Wiedervereinigung Deutsch- lands kommen werde, erklärte Bundestags- Vizepräsident Carlo Schmid auf einer Wahl- kundgebung der SPD in Darmstadt. Die Spal- tung Deutschlands habe in erster Linie stra- tegische Ziele, darum müsse Deutschland militärisch uninteressant gemacht werden. nicht einig. Sie vermuten aber, daß durd aktive Punktschäden entstehen können. tor des Ersten Physikalischen Instituts der Mainzer Universität, mitteilte, hatte Dr. Herbst vom Radiologischen Institut der Uni- versität Freiburg bereits im Jahre 1955 das vereinzelte Auftreten solcher stark radioakti- ver Teilchen auf seinen Meßgeräten beobach- tet. Auf der Schwebestoff-technischen Tagung Ende Oktober in Mainz berichteten verschie- dene Wissenschaftler, daß in den letzten Mo- naten bei kontinuierlichen und konstanten Bandmessungen der Atmosphäre Teilchen er- höhter Radioaktivität verstärkt aufgetreten seien. Neue Regierung im Sudan von Militärs gebildet Khartum.(dpa) Nach dem unblutigen Staatsstreich vom Montag hat der 58jährige General Ibrahim Abbud— und mit ihm die Führungsgruppe der Armeèee— jetzt alle Macht im Sudan in seiner Hand vereinigt. Als höchste verfassungsmäßige Institution erhielt das Land einen zwölfköpfigen nur aus Mili tärs bestehenden„Obersten Rat der Streit- kräfte“, dessen Präsident General Abbud ist. Der Oberste Rat übertrug ihm sofort sämt- liche gesetzgebenden, richterlichen und exe- kutiven Vollmachten sowie das Oberkom- mando über die Streitkräfte. Gleichzeitig wurde eine aus 13 Mitgliedern bestehende Regierung gebildet, in der Abbud die Posten des Ministerpräsidenten und des Verteidi- gungsministers übernommen hat. Neben Ab- bud gehören dem Kabinett weitére sieben Militärs an. Partei, respektive das Politbüro des Zen- traklomitees der SED ist, das je nach Be- darf bestimmt, welche„objektive Gesetz- mäßigkeit“ durch die ökonomische Entwick- lung vorgezeichnet ist, das heigt, nach weil chem gerade passenden Maß der sozialisti- sche Anzug der Genossen und Bürger zu- rechtgeschneidert werden soll. Die sozialisti sche Persönlichkeit wird somit zu einem Zerrbild echten Menschentums und das so- zlalistische Recht zu einer Zwangsjacke. Ein aktuelles Beispiel dafür, welchem Tempo die Wandlungsfähigkeit der„Objek- tiven Gesetzmäßigkeiten“ unterworfen sind, zelgt ein Blick auf die erst am 1. Februar dieses Jahres in der DDR eingeführten neuen Strafarten:„bedingte Verurteilung“ und„öffentlicher Tadel“, Hilde Benjamin, die zweifellos bei dem entsprechenden Strafrechts-Aenderungsgesetz Pate stand, brüstete sich einmal damit, in ihnen finde die„sozialistische Humanität“ besonders klaren Ausdruck. Das War einmal. Nachdem in den vergangenen Monaten die Richter von der Anwendung der neuen Strafarten Waker Gebrauch machten, überschlägt sich jetzt plötzlich die amtliche Zeitschrift„Neue Justiz“ vor Kritik wegen der allzu großen Milde der Richter und ihrer Unterschätzung der Gesellschaftsgefährlichkeit gewisser De- likte, Sie rügt kräftig die„unpolitische und formale Arbeit“ der Richter und meint, deren Mißgschtung es Klassenkampfes Werde durch ihre fehlerhafte Anwendung der neuen Straftaten offenbar. Man sieht, wie rasch sich die„objektiven Gesetzmägßig- keiten“ ändern, und wie schnell der„beson- ders klare Ausdruck sozialistischer Human]. tät“ einen„wandelbaren“ Sinn erhalten kann. l Sowietischer Vorschlag für friedliche Nutzung des Weltraums New Vork.(dpa) Die Sowjetunion hat im Politischen Ausschuß der UNO-Vollver- sammlung die Bildung einer elfköpfigen Arbeitsgruppe vorgeschlagen, die ein Pro- gramm für ein internationales Komitee für Weltraumforschung vorbereiten soll. Dabei hat die Sowjetunion überraschend ihre bis- herige Forderung fallen gelassen, ein Ver- bot der Nutzung des Weltraums für militä. rische Zwecke müt der Auflösung sämtlicher Militärstützpunkte auf fremdem Boden 2 verbinden. 5 ————— Siehe auch Seite 12 Einwirkung der„heißen Körnchen“ radio- Wie Professor Dr. Hans Klumb, der Direk- 12 es Fe NE SSE ASE — — en. on de en Sera n n 0 „ 2——— 2 Nr. 207 1 urschein- itzungen annäh. estdeut. bis 1965 zen Roh. Kohle nkurrie. liger sel iete. In- ler Bun. ung ver. ch eine o Tonne einver. Stein. Apazität on rund nächsten witt mit 1 Folge. ein kei. Angaben f Millio- de. shofes Ax Rapp Beplin Altungs. g. Für isterium sbarkeit geschla- sich der orschlag der am iS. Kehl g, Mün- schaft. 1 Strat. teriums tsdlienst irektor. derfeld- n Ruß- ichtsrat Utungs. dete er nen In- of in ennung tungs. es Jah- e Neu- barkeit itz des Baden- e Stelle Htshöfe n Ver- erkunft Verord- nate in ie Aul. stellt WSchaft- orhan- aktivi- vor ge- Sensa- kerung n starb Körn- andelt, daß sie en und istrlert e sub- st noch evollen J. Auch tiven r noch durch radio- en. Direk- Its der te Dr. r Uni- 55 das ioakti⸗ obach- bagung rschie- n Mo- ztanten gen er- etreten in lutigen jährige am die t alle gt. Als erhielt Mili- Streit- ud ist. sämt- d exe kom- zeitig hende Posten rteidi- n Ab- sieben hat im ver- pfigen res; ee für Dabei e bis- Ve militä⸗ tlicher en Zu vr. 1 Donnerstag, 20. November 1988 „Guter Gott, hilf Selma Lagerlöf Vor 100 Jahren wurde die schwedische Dichterin geboren Etwa eine Stunde lang fährt der Schnell- zug Stockhohm Oslo die nördliche Uferlinie des Vänerm-Sees ab. Er zieht den Buchten nech, rast über birkenumsäumte Marschen und Weiden, gleitet an einer stattlichen Reihe von„herrgärds“— den schwedischen Herrn- böten— vorbei, und bisweilen tengiert er auch schmale Strecken brandiger Heide. Ab und zu gibt eine schilfige Niederung den Blick über Schwedens größten See frei,— Himmel und Wasser fließen horizontlos ineinander über. Das ist Värmland, die Heimat Selma Lagerlöfs; immer wieder beschrieben, nach- geformt und liebevoll geschildert in beinahe allen Werken der Dichterin. Und doch ist die- ses Värmland des Vänern-Sees nur ihre„nä- here“ Heimat. Die nächste, die unmittelbarste Heimstatt ist das Fryken-Tal mit Märbacka, dem Landgut der Lagerlöfs. In Eil, dem typischen schwedischen Land- städtchen— Gerenien in den Fenstern der bplitzsauberen roten Holzhäuser—, stieg ich in eine Kleinbahn, auch sie blitzsauber, hellgelb und nur die Geranien fehlten. Ein hoher Herbstnachmittag stand über dem Fryken- Tal, und die Landschaft war so aufgeräumt, So Wohlgeordnet und buntgemalt, wie sie es nur in Schweden sein kann. Der Motorzug tuk- kerte am See entlang, der sich auf der schwe- dischen Landkarte wie ein Wassertropfen ausnimmt, von einem Finger spielerisch in die Länge gezogen. Er ist nicht breiter als ein normaler Strom, aber„achtzig Kilometer ist er lang“, sagte der Zugschaffner in singendem värmländischen Dialekt. Diese achtzig Kilo- meter hat Selma Lagerlöf ausgeschöpft; die Menschen, die Geschichte und die Sagen des Fryken-Tales hat sie um und um beschrieben im Gösta Berling, in den Jugenderinnerun- gen und Tagebüchern, in den Novellen, Ro- manen und Gedichten. Hier auf Märbacka wurde sie vor hundert Jahren geboren, hier hatte sie aus Erzählungen und Begegnungen die ersten dichterischen Impulse empfangen; nach Märbacka war sie immer wieder zurück- gekehrt, und dort starb sie auch am 16. März 1940. Ohne Màrbacka wäre ich nie Schriftstel- lerin geworden, hatte Selma Lagerlöf einmal gesagt, sie wies dem elterlichen Gut somit einen zentralen Platz in ihrem Leben an. Das Landgut ist heute ein Wallfahrtsort r die Lagerlöf-Verehrer aus Schweden und der ganzen Welt. Eine Million Touristen heben bereits ihr Scherflein an den Genius ljoci entrichtet, und die meisten sind wohl zu- frieden wieder von dannen gezogen.. Was sie sahen, entsprach genau der vorgefaßten Mei- nung, die man sich gemeinhin von der welt- berühmten schwedischen Schriftstellerin macht. Marbacka ist reizend und idyllisch. Ein sanfter Geist von altjüngferlicher Frömmig- keit und Milde schwebt über den Truhen und Stickrahmen; die Broderien, Schaukelstühle und Wandteppiche verbreiten Wärme und ein wenig antiquierte Behaglichkeit. Hier fügt sich Vorstellung von Schwedens freundlich nickender Königin der Dichterakademie mit ihrer Wohnung zum Bilde. Aber stimmt denn dieses Bild? Wurde ihr der Heiligenschein nicht deshalb aufgesetzt, weil man nichts Rechtes mehr mit dem literarischen Werk an- fangen kann? Selma Lagerlöfs Popularität hängt heute viel stärker an ihrer Person als an ihrem Schaffen. Die gute„Tante Selma“, wie sie in Schweden leicht despektierlich ge- nennt wird, verkörpert ein versöhnliches und sanftmütiges Menschentum, Aber diese Ideale sind passé. Geblieben ist die vereh- rungswürdige Reliquie und das Bild eines Menschen, der fromm und problemlos in sich ruhte, oder wie George Duhamel bei ihrem Mit Haselnuß und Mandelkern Nuß-Taler: 375 Gramm Mehl werden mit 125 Gramm Gustin und zwei gestrichenen Teelöffeln voll Backpulver gemischt und auf ein Backbrett gesiebt. In die Mitte drückt man eine Vertiefung, in die 250 Gramm Zucker, ein Päckchen Vanille-Zucker, ein paar Tropfen Bittermandelöl und zwei Eier hineingegeben und mit einem Teil des Mehls zu einem dicken Brei verarbeitet werden. Darauf gibt man 250 Gramm ge- viertelte Haselnußkerne, bedeckt sie mit Mehl und verknetet alle Zutaten zu einem glatten Teig. Nun formt man dicke Teig- rollen, die man so lange kalt stellt, bis sie hart geworden sind, und schneidet anschlie- Bend etwa ½ Zentimeter dicke Scheiben da- von. Bei mittlerer Hitze werden die Taler 10 bis 15 Minuten im Ofen goldgelb ge- backen. Mandel- Splitter: Man schmelzt 50 Gramm Palmin mit 100 Gramm geriebener Block- schokolade, läßt beides abkühlen und mischt geschälte, gestiftelte Mandeln darunter. Auf gefettetes Pergamentpapier setzt man kleine Häufchen, die an der Luft getrocknet wer- den. Sollen die Splitter süß sein, gibt man 50 Gramm Puderzucker unter die Schoko- ladenmasse. Nuß-Küßchen: In einer vorgewärmten Tonschüssel(wegen gleichmäßiger Hitze auf dem heißen Herd stehen lassen) schlägt man vier Eiweiß mit 120 Gramm feinem Zucker, bis die Masse klebrig wird. Dann gibt man 125 Gramm grob gehackte Nüsse und 65 Gramm sehr fein geschnitzeltes Zitronat da- zu und verrührt alle Zutaten gut. Auf Ob- laten werden kleine Häufchen gesetzt, die man zwei bis drei Stunden an einem kühlen Ort ruhen läßt. Getrocknet werden die Küßchen dann langsam im mäßig warmen Ofen. 8 Zeichnung: Christine v. Kalckreuth Tode pathetisch ausrief:„Glückliche Selma Lagerlöf, sei gesegnet.“ Glücklich, so soll Sel- ma Lagerlöf sein. Vor der großen Freitreppe von Märbacka steht eine Sonnenuhr. Sie ist beschriftet, und viele mögen zufrieden das Motiv von Mär- backa und seiner Herrin entdecken, wenn sie lesen:„Mig leder solen, Eder skuggan“(Mich leitet die Sonne, Euch der Schatten). Aber diese Inschrift ist keineswegs eindeutig. Sel- ma Lagerlöf, die„Sonnenuhr“, die eine im Glück versunkene Vergangenheit anzeigt, identifizierte sich nie mit Aussprüchen oder Personen ihres Werkes. Sie ist ungreifbar für Alle Versuche, irgendwo ihre Person zu„ent- schlüsseln“; sie bleibt privat, oder wie ein Bio- graph meinte:„Zu den großen Egozentrikern unserer Literatur zählt Selma Lagerlöf nicht.“ Demnach wäre es nicht nur unredlich, ihr die Beschriftung auf der Sonnenuhr zu unterschie- ben, es wäre auch irreführend. Irreführend deshalb, weil die neuere Lagerlöf-Forschung allmählich das verstaubte Bild von der Tante Selma korrigiert. Lars Ulvenstam zeigt in seinem Buch„Die alternde Selma Lagerlöf“ eine Dichterin, die in Stunden tiefster Ver- Zweiflung um ihr Werk und um die Erfüllung ihres Menschentums ringt. Selma Lagerlöf Wußte, daß sie auf der Grenzlinie zwischen zwei Epochen stand. Aus, ihren Büchern steigt das bäuerliche Schweden der Mythen und Le- genden auf, sie schenkte ihrem Volk die Ueberlieferungen und Sagen, deren Reichtum und Schönheit immer mehr an die Reize des modernen Zeitalters verloren gingen. 1909 hatte Selma Lagerlöf den Nobelpreis erhalten, da stand sie im Zenit ihres Ruhmes. Aber schon in den zwanziger und dreißiger Jahren War sie hoffnungslos„veraltet“. Das neue Schweden hatte eine harte, nüchterne und so- Zzialkritische Literatur hervorgebracht, neue Probleme und Themen hatten ihren altmüt- terlichen Lebenskreis überlagert. So saß sie denn in einem recht einsamen und fernen Parnaß, oder wie eine Stimme verlautete: „Die Sagenerzählerin aus Värmland ist eine überbewertete Größe, an der die Zeit schon lalige vorbeiging.“ Aus Briefen und aus den Zeugnissen von Freundinnen wissen wir, daß Selma Lagerlöf unter diesem Zeikkonflikt, litt, daß sie zu die- ser Zeit einfach nicht mehr wagte, ein Buch herauszubringen. Sie war schon immer emp- findsam gegen Kritik gewesen, in den letzten Lebensjahren war sie den Journalisten und Rezensenten einfach nicht mehr gewachsen. Der Schluß des Löwensköld-Zyklus überlebte sie tatsächlich nur als gewaltiger Torso. Zu diesen seelischen Nöten kamen körperliche Gebrechen und die quàlende Angst, daß die Inspiration sie verlassen könnte. Aber der Pflichtmensch in ihr hat sich bis zum letzten Atemzug durchgesetzt. Verzweifelt arbeitete sie an dem Abschlußband des Zyklus; sie ver- suchte es immer wieder, und ergreifende Ausrufe zwischen den Manuskriptzeilen las- Sen etwas von ihrem Ringen um das Wort ah- nen. Da liest man:„Guter Gott, hilf Selma Lagerlöf. Christus Jesus, komm und hilf mir, sage mir, was ich schreiben soll.“ Oder:„O mein Gott, hilf mir! Lehre mich, was ich schreiben soll!“ Diese Inter jektionen scheinen einen gläu- bigen Christen zu zeigen, der in seiner Ver- lassenheit und Angst Zuflucht in der Religion sucht. Für diese Annahme sprechen weitere Indizien. So nimmt das Opferthema einen zentralen Platz in Selma Lagerlöfs Werk und Lebensanschauung ein. Das reine, unreflek- tierte und freiwillige Opfer, wie sie es bei- spielsweise in der Legende von der heiligen Birgitta und im„Fuhrmann des Todes“ be- schreibt, läßt sich aus dem Geiste des christlichen Heilsgeschehens verstehen. Auch die Achtung vor Menschenleben und Men- schen würde sind nie versiegende Quellen für ihr dichterisches Schaffen, ebenso die Gewißg- heit, daß alle Menschen die christliche Liebes- lehre von Natur aus„in sich“ tragen. Aber kann man Selma Lagerlöf deshalb einen Chri- sten im Sinne des Glaubensbekenntnisses nennen? Als sie einmal ein Buch mit dem Ti- tel„Starb Jesus am Kreuz?“ gelesen hatte, schrieb sie an eine Freundin:„Für mich spielt die Sache gar keine Rolle. Ich glaube über- haupt nicht daran, daß Jesus die Sünden der Welt gesühnt hat.“ Das waren markante Satze, und sie wider- legen die Notrufe zwischen den Manuskript- zeilen. Aber der Biograph Lars Ulvenstam wies nach, daß Selma Lagerlöfs Grenzposi- tion— nämlich zwischen zwei Zeitaltern zu stehen— auch ihre religiösen Konflikte aus- löste. Die Dichterin konnte sich nicht der po- sitivistischen Hochstimmung des beginnenden Jahrhunderts verschließen, sie vermochte aber auch nicht, den neuen Geist in ihre„alte Welt“ einzugießen. So suchte sie denn nach einer„beweisbaren Religion“; was schließlich blieb, war ein theosophischer Zukunftsglaube, daß„wohl irgendein religiöses Genie kom- men wird, welches das Rätsel löst“. Dieses Genie kam nicht, und so schlug sich Selma Lagerlöf bis in ihre letzten Lebensstunden mit der„beweisbaren Religion“ herum. Noch wenige Tagè vor ihrem Tode besuchte sie die Gräber der Lagerlöfs, um von ihnen zu„er- fahren“, was aus dem Gut Märbacka werden solle.„Gib deinem Leben einen ernsthaften Sinn“, sollen ihr die Toten gesagt haben, ihr, der pflichtbesessensten Frau Schwedens. Hier brachen Zweifel und Schuldgefühle zum letz- ten Mal durch. Als man Selma Lagerlöf in diesem Sommer ein Denkmal in der värmländischen Kreis- stadt Karlstad setzte, sagte ein anwesender Schriftsteller bitter:„Dies ist Selma Lagerlöfs endgültige Beerdigung.“ Diese Bemerkung zielte zweifellos gegen den Erwerbsgeist, der die Dichterin zu einer Art„värmländischer Säulenheiligen mit literarischer Pensionsbe- rechtigung“ erhebt. Gegen eben dieses Bild von der Tante Selma, die ihre schwerelosen Tage auf Märbacka mit dem Ankurbeln von Hilfsaktionen und der Lektüre von Dank- schreiben verbringt, wendet sich Schwedens jüngere Kritikergeneration. Vielleicht brin- gen die Publikationen, die zu ihrem 100. Ge- burtstag erscheinen, das Lagerlöf-Bild wieder ins rechte Lot. Für diese Korrektur bedarf es nicht der Freigabe ihres Nachlasses, der durch testamentarische Verfügung bis 1990, das heißt bis 50 Jahre nach ihrem Tode, ver- schlossen bleibt. Gerade sie, die Schwedens Schönheit über die ganze Welt getragen hat, verdient eine Rechtfertigung. Ihr 100. Ge- burtstag ist ein Anlaß. Walter Hanf Hochzeitsgeschenke in dreifacher Ausführung Ein kleines Plädoyer für den noch kaum bekannten Heiratswunschzettel Nach der Hochzeitsreise haben wir Inven- tur gemacht. Alles wurde fein säuberlich registriert, was wir von Verwandten und Bekannten, von Freunden und Kollegen mit dem gutgemeinten Wunsch zum Angebinde bekommen haben, es zur Erinnerung an die- sen festlichen Tag in unsere Häuslichkeit aufzunehmen. Das Ergebnis unserer Be- standsaufnahme War, indessen wenig erfreu- lich; es War eher bedrückend: Drei Bügel- eisen, zwei Küchenwaagen, zwei Fleisch- Wölfe, drei Bett- und zwei Thermosflaschen, allein vier Blumenvasen mit Fischmustern auf dem Bauch, sechs silberne Schalen, vier Brot- und drei Papierkörbe und sechs Nuß- knacker. Den Vogel abgeschossen haben aber die feuerfesten Glas- und Keramikschüsseln, zehn an der Zahl, und die Likörgläser, die für eine mittlere Großstadtbar ausreichen würden. Diese Aufzählung ließe sich fort- setzen, doch wird man die Verlegenheit und Ratlosigkeit auch so verstehen können. Wohin nur mit all den Geschenken, die— liebevoll ersonnen, ausgewählt und einge- packt— in unsere Hand gelangten, wenn sie doppelt und dreifach vorhanden sind und womöglich nicht einmal— weil wer weiß Wo gekauft— in solche Haushaltsgegen- stände umgetauscht werden können, die sich in unserer Inventur leider als Fehlanzeige erwiesen? Was also tun mit drei Bügeleisen, Wo doch eines genügt, die Wäsche wieder schön glatt in den Schrank zu bringen? Oder könnte man als Hausfrau hoffen, je einmal Familienmitglieder in einen Bügelprozeß zu Zweit oder gar zu dritt einschalten zu kön- nen? Was um Himmels willen auch anfan- gen mit vier Brotkörben, wo schon einer Miß Meagher- Botschafterin in Israel Die Ehrenkompanie bestand aus Frauen Die Diplomatie war, vermutlich so lange Staaten Vertreter in andere Länder entsen- den, also immerhin einige tausend Jahre, sicherlich aber, seitdem die Republik Venedig im späten Mittelalter als erste den Brauch aufnahm, ständige Gesandschaft in fremden Staaten einzurichten, ein rein männliches Ge- schäft. Dieser Brauch wurde selbstverständ- lich auch von den weiblichen Regentinnen, von Kleopatra bis auf Katharina von Ruß- land oder Viktoria von England eingehalten, denn die Staatsraison ließ zwar einen weibli- chen König, ja angeblich selbst eine weibliche Päpstin gelten, nicht aber einen weiblichen Gesandten. Sich von einer Frau zum Ritter schlagen oder zum Tod verurteilen zu lassen gab niemals Anlaß zu Diskussionen, aber die Idee, auch nur ein Beglaubigungschreiben Aus der Hand einer Frau entgegenzunehmen hätte im besten Fall als Hintertreppenwitz der Diplomatie gegolten. Erst im Jahre 1923 wurde das diplomatische Protokoll in dieser Hinsicht durch die Ernennung der Russin Ale- Nandra Kollontei zum Gesandten in Oslo(und nachher in Mexiko) geändert. Seit damals wurde eine Reihe von Frauen in diplomati- scher Mission ins Ausland oder zur UNO ge- sandt, von denen die Schwester Nehrus und die Amerikanerin Clare Booth-Luce die be. kanntesten sind. In den letzten Tagen aber wurde mit der Ernennung einer Frau, Mig Blanche Margaret Meagher, zum Botschafter Kanadas in Israel ein Weiterer Schritt getan. Miß Meagher ist das erste weibliche Haupt einer Mission, des- sen Beglaubigungsschreiben von einem bpriti- schen Monarchen unterzeichnet ist, die also einen Teil des Britiss Empire im Ausland vertritt. Die Sache wird noch außerordentli- cher, indem diese weibliche Vertreterin, die erste in der Geschichte sein dürfte, die durch ein weibliches Staatsoberhaupt entsandt wurde, und erreicht ihren weiblichen Höhe- punkt durch die in den Annalen der Diploma- tie gleichfalls erstmalige Tatsache, daß sie einem weiblichen Außenminister, Freu Golda Meir, dem Haupt des Staates, in den sie ge- schickt wurde, vorgestellt wird. Nach all dem War es beinahe selbstverständlich, daß auch die Ehrenkompanie, die anläßlich der Ueber- gabe des Beglaubigungsschreibens ausrückte, durchweg aus— Soldatinnen aller Waffen- gattungen bestehend— unter dem Komendo eimes weiblichen Infanterieleutnants stand. Miß Meagher ist also die erste Botschafte- rin, die ihr Land in einem Staat vertritt, des- sen Außenminister gleichfalls eine Frau ist. Damit ist aber die Duplizität durchaus noch nicht erschöpft; sie greift selbst auf die Ver- gangenheit der beiden Frauen zurück. Sowohl die Kanadierin wie die Israelin waren ur- sprünglich Schullehrerinnen und nicht nur das, beide absolvierten ihr Lehrerseminar in Amerika; die eine in Halifax, die andere in Milwaukee und Frau Meir war gleichfalls Botschafterin(in Moskau) gewesen. Miß Meegher verließ nach 10 Jahren, im Jahre 1942, das Lehrfach, um als erste Frau in Ka- nada das Eintrittsexamen in den Außendienst abzulegen. Drei Jahre später war sie Sekre- tärin an der Botschaft in Mexiko— wieder die erste Kanadierin mit diplometischem Rang— um dann in schneller Folge ihr Land bei der UNO und in den Kommissionen zu vertreten, welche die Einstellung der Feind- seligkeiten in Indo-China und in Korea zu beaufsichtigen hatten. Einer ihrer wichtigsten und segensreichsten Posten war der, als sie zur Zeit, da Kanada eine Million Flüchtlinge und D. P.'s aufnahm, ihrem Vaterlend und dieser humanen Idee in der„International Refugee Organisation“ diente. Ihr nächster Posten war London, wo sie als Sekretär des kanedischen Hochkommissars fungierte, um nur als erste Botschafterin ihres Landes nach Israel zu kommen. M. V. Ben- gavriel Selma Lagerlöf— kurz vor ihrem Tode im Jahre 1940. allein die Familie dem Hungertod aussetzt, wenn er höher gehängt wird? Naheliegend in diesem Dilemma wäre die glorreiche Idee, einen Laden aufzumachen und nacheinander alles Nicht-Umtauschbare zu verkaufen. Aber da käme man wohl mit den Gesetzen in Konflikt. Eine zweite Mög- lichkeit wäre, die Sachen in einer Spezial- schublade so lange motten- und xrostsicher aufzubewahren, bis vielleicht eines Tages Freunde, Bekannte, Nichten und Neffen oder gar Enkel die Lust zeigen, sich ebenfalls zu- verehelichen. Das wäre dann die günstige Gelegenheit, die Sachen an den Mann be- ziehungsweise an die Frau zu bringen. Hier käme man auch nicht mit dem Gesetz, wohl aber mit denen in Konflikt, die einst die be- wußten Stücke schenkten, mit dem gutge- meinten Wunsch.. siehe oben. Scylla und Charybdis! Da sind die Amerikaner doch viel unkom- plizierter und praktischer. Ein junges Paar in den Staaten, das Heiratsabsichten hat, stellt schon vor der Hochzeit die für das zu- künftige Heim benötigten Dinge— vom Wer den Pfennig nicht ehrt Vom Kupfer, das Glück bringen Nur der Kundenfreundlichkeit einer Ge- schäftsfrau hat ein Dreikäsehoch es zu ver- danken, wenn er für ein blankes Pfennig- stück, das er erwartungsvoll über den La- dentisch schiebt, ein paar Bonbons in die kleine Faust gedrückt bekommt. Ansonsten gibt es für einen Pfennig nur noch ganz wenig zu kaufen: ein winziges Kaugummi. ein Sahnebonbon. So sind denn auch die tönernen Sparschweinchen mit dem Pfen- nigkennzeichen längst nicht mehr zeitge- mäß, und ein Kind, dem man eine Kupfer- münze schenkt, wird zwar— sofern es sich um ein wohlerzogenes Kind handelt— da- für„Danke“ sagen, aber am verwunderten Ausdruck seiner Augen ist zu erkennen, daß nur die Erziehung zur Höflichkeit es an der Frage hindert:„Was soll ich damit schon an- fangen?“ Denn den meisten Kindern scheint doch erst ein Fünfzigpfennigstück der Schätzung wert zu sein. Dennoch spielt unter all den Geldstücken der Pfennig immer noch eine besondere Rolle. Vor allem bewahrte er sich seine enge Beziehung zum menschlichen Gemüt. Zu sei- nem Lobe sei auch erwähnt, daß er sich klug heraushielt aus Inflation und Abwer- tung. Ein im Jahre 1875 geprägtes Pfennig- stück gilt als Zahlungsmittel heute genauso wie eines von 1924 oder von 1958. Als Glückspfennig führt er zwischen alten Fahrscheinen und zerknüllten Rabatt- marken ein Einsiedlerdasein in den Seiten- taschen der meisten Geldbeutel. Auch der wirtschaftliche Aufstieg hat es nicht mit sich gebracht, daß man das unbedeutende Kup- ferstück großartig durch einen schein“ ersetzte. Findet man irgendwo einen Pfennig, so wird er erst einmal aufbewahrt, und um sich das Glück, das ihm ja inne- wohnen soll, zu erhalten, lügt man im La- den sogar dreist:„Tut mir leid, ich habe kei- nen Pfennig.“— Ein gefundener Groschen dagegen wird schnell wieder ausgegeben und sollte jemand, es kann ja sein, eine Mark finden, so bringt er sie schleunigst zum Lotto, auf daß Glück ihm noch mehr Glück gebäre. Treu bleibt man nur dem Pfennig. Wenn auch beute nicht mehr so sehr mit dem Pfennig gerechnet wird, so be- schäftigt das Auf- und Abwärtssteigen der Pfennige im Preisgefüge doch die Hausfrau „Glücks- Foto: Archiv Backbrett bis zur Matratze— auf einer Liste zusammen. Das sieht etwa so aus: Braut- paar XX wünscht sich: 12 Tassen, Serie 98, 8e; 12 Teller, Serie 98 83; 1 Bügeleisen, Marke RS; 1 Wellholz, Größe Iz; usw. Diese Liste hinterlegt das Paar in einem von ihm bevorzugten, zentral gelegenen Geschäft, in dem es zuvor auch die auf der Liste ange- führten Gegenstände ausgewählt hatte, Je- dermann, der nun den beiden Brautleuten eine Hochzeitsfreude bereiten will, wird auf diese Liste verwiesen. Je nach Lust und Um- fang seines Geldbeutels kann er aus ihr ein mehr oder weniger kostspieliges Geschenk auswählen, von dem er sicher sein darf, daß es die Beschenkten auch tatsächlich erfreut. Die Verkäuferin des Geschäftes streicht dar- aufhin den Gegenstand von der Liste, So wird die Gefahr des Doppel- oder Mehrfach- geschenks vermieden. Könnte nicht auch bei uns diese praktische Idee mit dem Heixrats- wunschzettel Fuß fassen? Verlegenheits- hochzeitsgeschenke, leidige Umtauschaktio- nen und überflüssige„Schubladenfüller“ blieben dann frischgebackenen Ehepaaren in Zukunft erspart. Hannelore Layh Soll/ Die Preisleiter auf und ab beständig. Besonders die Pfennige sind es, die es so gut verstehen, die Preisleiter hin- aufzuklettern. Von Woche zu Woche werden jetzt die Eier teurer. Auch bei der Butter macht man eine lange, kalte Zeit hindurch die unliebsame Entdeckung: schon wieder einen Pfennig mehr! Es sind die vielen Pfennige, die sich als Ausgabe dann be. achtlich summieren. Ganz groß aber versteht sich der Pfen- nig in Szene zu setzen, wenn es um Gaben für die Sammelbüchse geht. Zwar wandert er nur noch selten in häusliche Sparbüchsen, dafür aber um so mehr in die öffentlichen Büchsen. Wenn die Sammler mit den Büch-⸗ sen rasseln, dann mögen viele darin eine Aufforderung sehen, den„wertgeschätzten“ Pfennig bevorzugt zu opfern. Mit spitzen Fingern wird er herausgelesen aus dem Geldtäschchen, gleitet gesichert vor fremden Blicken, gleichsam geheim in den Büchsen-⸗ schlitz. Bei dieser Gelegenheit ist manchmal wenig zu spüren vom gehobenen Lebens- standard unserer Tage. Da wird— wie in den ärmsten und ältesten Klingelbeutelzeiten — der Pfennig wieder zur Spende erkoren für die vom Schicksal am ärgsten Betroffe- nen. Wer selber schon einmal gesammelt hat, der weiß, daß ein großer Teil der Mün- zen, die der Büchsensturz ergibt, aus Rup- ker ist. Solche Pfennigversammlunng mag dem Pfennig schmeicheln,. man ehrt“ ihn, so mag es scheinen. Doch ehrt das Pfen- nigmanöver auch den Geber? Macht es ihn das Talers wert? E. KNle ne Bosheiten Die Strafe der reichen Leute besteht darin, daß sie mit reichen Leuten verkehren müssen. * Der stärkste Mann ist derjenige, der auf die meisten schwachen Stunden zurückblichen cann. Nicht dein Gesicht verrät dein Alter- aber dein Vorname und deine Erinnerungen. Das interessiert * Wir sollten die Knaben lehren, zu bochen und ihre Sachen in Ordnung zu alten, um verhüten, daß sie aus falschen Beweggründen heiraten. e Über Resultate der Zwischenprüfung: Seite 4 MANNHEIM Semeingeist und Bürgersinn beleben Die Selbstverwaltung nicht bagatellisieren. Vor 150 Jahren, am 19. November 1808, erließ Reichsfreiherr vom Stein die Städteordnung 180 Jahre nach der Preußischen) Städt-- ordnung des Reichsfreiherrn vom Stein, die er auf„Belebung des Gemeingeistes und Bürgersinns“ gegründet hatte, erhebt sich nach dem ungeheuren Auf und Ab unserer Geschichte die Frage: Ist von der Selbstver- Waltung, 150 Jahre nach ihrer Einführung am 19. November 1808, heute noch irgendetwas lebendig? Wir studieren Steins Denkschrif- ten, studieren vielleicht auch die immer zahlreicher, immer dicker werdenden Bücher über Stein, bewundern seine Briefe, seine ausdrucksvolle Handschrift, aber die Wirk- lichkeit unserer Städte und ihrer Bürgerver- tystungen entspricht nicht mehr dem Bilde. das sich der Reichsfreiherr vom Stein von der gemeindlichen Selbstverwaltung gemacht hat. Sle kann diesem Bilde nicht entsprechen, Weil sich viele Voraussetzungen grundlegend Brand durch Kinderspiel 16 Autounfälle/ Keine Sonne Der ernste Feiertag war klar und mit 8,2 Grad Celsius ausgesprochen mild, wenn auch ohne Sonne. Viele Mannheimer nutzten das günstige Wetter und die Muße zum geruh- samen Spaziergang. Weniger ruhig ging es auf den Straßen zu. 16 Unfälle wurden ins- gesamt verzeichnet. Ein schwerer Autounfall in Neckarau brachte eine Frau an den Rand des Todes. Der Neckar führte in seinen trüben Fluten wieder einen unbekannten Toten mit. Die Polizei muß erst efeststellen, wo ein Mann vermißt wird. Ruhestörer und Unfugtrei- bende gab es mitten in der Woche, sieben Wurden festgenommen, acht Betrunkene wan- derten in polizeilichen Gewahrsam. Daß die alte Struwwelpetergeschichte vom „Paulinchen“ auch heute noch aktuell ist, be- wies ein Zimmerbrand in K 4. Unbeaufsich- tigte Kinder hatten mit dem Feuer, nur“ ge- Splelt, aber im Nu war der Ernst eines Sach- schadens von 2500 Mark daraus geworden. B. geändert haben. Stein zählte Städte mit 10 000 Einwohnern bereits zu den Großstäd- ten. Wahlberechtigt waren nur Bürger mit Grundeigentum oder einem gewissen Ein- kommen. Die städtische Selbstverwaltung sollte auf einer eingesessenen, nachbarlich eng verbundenen Bürgerschicht beruhen, die hre einfschen örtlichen Angelegenheiten selbst am besten übersehen und besorgen konnte. Wir sind aber längst von der„Bür- ger gemeinde“ zur„Einwohnergemeinde“ übergegangen. Heute hat jeder, der 21 Jahre alt ist und mindestens ein Jahr in der Ge- meinde Wohnt, das kommunale Wahlrecht. Ob er Grundeigentum hat oder Einkommen, ob er Lohn, Gehalt, Provision oder Rente bezieht, spielt dabei keine Rolle. Die Anzahl der Einwohner hat sich seit Steins Zeiten vervielfacht. Wie jede Stadt ist auch Mann- heim über den engen Ring der ehemaligen Festungswälle weit hinausgewachsen und eine nicht ohne weiteres übersehbare Häu- Sermasse geworden. In wie weit ist sie für ihre Einwohner Lebensraum, Schicksalsraum, Heimat? Darüber geben Zerstörung und Wieder- aufbau ein positive Auskunft. Die von einem mehr oder minder gerelzten Unbehagen durchwalteten Antworten der befragten Bürger weichen von der Auskunft der in ge- meinsamer Anstrengung gemeisterten Nöte beträchtlich ab. Meist stellen sie alles Ge- meinsame in Frage. Warum sollten aber die Verhältnisse in der Gemeinde besser im Lot sein als anderswo? In dem weitläufigen, un- übersichtlich gewordenen Lebensraum stehen viele, hart beansprucht durch Berufsarbeit und Berufsinteressen, dem Gemeindeleben kremd, zurückhaltend, ablehnend gegenüber. Der Reichsfreiherr vom Stein hatte tätige Teilnahme anstelle untertänigen Wartens auf Anweisung und Befehl vorausgesetzt, an die Obne-mich-Stimmung der Gleichgültigen hatte er nicht gedacht. Er hatte das Wahl- recht eigentlich der Wahlpflicht gleichgestellt. Die Tatsache, daß bei Kommunalwahlen sich die Nichtwähler als stärkste Fraktion er- Lob und Preise für Lehrlinge Fleischer-Innung sprach Jung- Gesellen und Verkäuferinnen frei Hinter der prächtigen Fahne des Sänger- gerchors der Fleischer-Innung marschierte am Dienstagabend die Jugend der Metzger- Zunft mit erwartungsvollen Mienen in den großen Saal der„Amicitia“: Die jüngeren erwarteten die Aufnahme in die große Flei- Scher-Familie und die anderen sollten in den Gesellenstand erhoben werden. Die traditionelle Feierstunde begann mit zwei Liedverträgen des Sängerchors unter Otto Bausenhardt, ehe Obermeister Karl Schliemann— der Würde des Tages ent- sprechend, hatte er die goldene Zunftkette angelegt— die Gäste und Ehrengäste Bür- ger meister Graf, Händwerkskammerpräsi- dent Robert Sieber, Gewerbeschulrat Hein- rich Gänger, Gewerbeoberlehrer Friedrich Gärtner und Direktor Rieß von der Bayri- schen Hypothekenbank) begrüßt. Die neuauf zunehmenden 26 männlichen und 15 weiblichen Lehrlinge stellten sich mit einem Gedicht vor,„... und nun hin- ein ins volle Metzgerleben“; dann stellte Lehrlingswart Arthur Bauer die Neulinge dem Obermeister vor:„Hoffnungsfrohe Ge- sichter, die ausdrücken, wieviel sich diese jungen Menschen von ihrem selbstgewähl- ter Beruf versprechen.“ Obermeister Karl Schließmann riet ihnen, sich nicht vom ge- raden Weg abbringen zu lassen, den ihnen Meisterhaus und Gewerbeschule aufzeigen. „Die Jugend ist die Zeit der Saat“, bekräf- tigte er seine anspornenden Worte und ver- Pflichtete die Neulinge durch Handschlag zu Lehrlingen eines ehrbaren Handwerks. Lehrlingswart Arthur Bauer berichtete Mit dem Ergebnis des theoretischen Peils war er Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt uber die Camera„Contaflem“ der Firma Zeiß- Ikon 46, Stuttgart, bei. nicht recht zufrieden, aber für die prak- tischen Aufgaben verdienten sich alle 57 Lehrlinge und 42 Lehrmädchen im ersten und zweiten Lehrjahr durchaus Zufrie- denstellende Noten. Wie immer, erhielten auch diesmal„die besten zehn Prozent“ je- der Klasse Preise.: Einem„feierlichen Musikstück“(„Astoria“ Kapelle) folgte„ein Gespräch zu Dritt“(mit Worten von Albert Schweitzer). Und dann. War es so weit: Obermeister Karl Schliegz- mann überreichte 15 Gesellen und drei Ver- käuferinnen den Gesellenbrief, die unerläß- ehe Voraussetzing für dig. Meigterprütuns. Besòônders e Würden Sigrid Bauer und Klaus Veicht: Sie hatten die besten Nöten aufzuweisen. Mit einer roten Nelke an der gestärkten blütenweißen Kit- telschürze die Verkäuferinnen, an weis gestreiften Jacken die Jung- Gesellen, dank- ten die„Freigesprochenen“ ihren Lehrher- ren, Lehrern und ihrem Lehrlingswart. Dann war das Parkett frei für alle, die an dieser„im Leben der jungen Menschen nie wiederkehrenden Stunde“ teilgenommen hatten: Vor allem für die frohe Fleischer- jugend(zu der Bürgermeister Graf im Na- men der Bürgerschaft und der Ehrengäste die Innung beglückwünschte). Sto Zwei Bezirksbeiräte haben ihre erste Sitzung Am Freitag, den 21. November, treffen sich die neugegründeten Bezirksbeiräte der Stadt- teile Rheinau und Neckarau zu ihrer ersten Sitzung. In Rheinau findet die konstituleren- de Sitzung um 17.30 Uhr in der Gaststätte „Rheinauhafen“(Stengelhofstraße 1) statt. Die Neckarauer Bezirksbeiräte treffen sich um 20 Uhr im Gasthaus„Zum Engel“(Rhein- goldtstpaße), Die Bevölkerung ist zu den kon- Stituierenden Sitzungen der Bezirksbeiräte, die der Oberbürgermeister leiten wird, freundlich eingeladen. 0 weisen, hätte ihn befremdet. Daß so viele die Gestaltung der Gemeinde angelegenheiten „anderen“ überlassen, sich nicht einmal darum kümmern, wäre ihm in einer Zeit, die Wiederaufbau und Neugestaltung zu leisten hat, unbegreiflich erschienen. Die übliche Rede der Bequemen,„die machen da oben ja doch, was sie wollen“, hätte ihn abgesto- Ben. Vielleicht hätte er sich zu einer Beleh- rung darüber Gehör verschafft, wie sehr Ze rade die Verzichter, die Nichtteilnehmer, die Ohne-mich- Philosophen verantwortlich sind für den Zustand, den sie mit Fug, aber ohne Recht, kritisieren. Nun hat aber die oft in Frage gestellte Selbstverwaltung in den Notjahren nach dem Zusammenbruch 1945 größere Tragkraft be- wiesen, als die Nörgler heute gelten lassen möchten. Deshalb sollen die wichtigsten Selbstverwaltungsfunktionen recht deutlich ins Auge gefaßt werden: Wir haben kein „Präfektursystéem“, das Gemeinderat und Verwaltung auf ausführende Orgaantätigkeit beschränkt. Die Gemeinden haben die Mög- lichkeit sich Ziele für ihre Gemeindearbeit Zu setzen und Beschlüsse über ihre Realisie- rung zu fassen. Daß uns dabei die Gemeinde- finanzen seit Jahren an die kürzeste Leine legen, ist eine Sache für sich, die aber am Grundsätzlichen nichts ändert. Vieles muß heute, zwar ohne Mitwirken des Gemeinde- rats, aber in seinem Auftrag, von der fachlich geschulten Verwaltung besorgt werden aber der Gemeindrat führt die Srundlegenden Beschlüsse herbei(oder auch nicht), er be- Willigt oder beschneidet die Mittel, mit denen die Verwaltung arbeitet. Dabel zeigt es sich bereits, inwieweit der Gemeinderat in seiner tatsächlichen Zusammensetzung auf der Höhe seiner Aufgabe ist oder ob er sich im Schlepp- tau der Verwaltung bewegt, die die ungemein wichtige Vorbereitungsarbeit leistet. Wer da- bei etwas zu kritisieren findet, sollte sich zu- erst fragend an der eigenen Nase zupfen. Das Kxitisleren der Unbeteiligten kann mur an der Sache vorbeigehen und die Le- bensluft verderben. Nicht hoch genug kann das Recht des Gemeinderats bei der Aus- wah! leitender Persönlichkeiten veran- schlagt werden: Dabei beweist er, ob er das Beste der Gemeinde(oder was sonst) im Auge hat. Die Bestallung des„richtigen“ Mannes entscheidet über Wirksamkeit oder Unwirksamkeit ganzer Ressorts. Es gibt Beispiele und leider auch Gegenbeispiele dafür, diesen Erfahrungssatz zu erhärten und die große Bedeutung dieses Rechts der Selbstverwaltung bei der Besetzung von lei- tenden Stellen ins hellste Licht zu rücken. Ansatzpunkte für die Betätigung des Ge- meingeistes und des Bürgersinnes(im Sinne des Freiherrn vom Stein) sind also durchaus vorhanden. Das Verständnis dafür, daß es keineswegs gleichgültig ist, wer Mehrheits- beschlüsse im Gremium der Selbstverwal- tung zustandebringt, mügte eigentlich von Jahr zu Jahr Wecttse r. Werden dcr nicht nur die zu erwartenden Gelder ver“ teilt“(168 Millionen Mark in Mannheirh), sondern auch schwere Millionenlasten auf die Schultern kommender Generationen ge- legt. Die gemeindliche Selbstverwaltung hat auch in der„verwalteten Welt“ schwerwie- gende Rechte und Pflichten. F. W. K. Alle Jahre wieder: Heige Maroni Bild: Helzenröther Mannheimer Kabarett: Bekannte bringen Neues im„Metropol“ Einige der besten Darbietungen aus dem ersten Halbmonatsprogramm und eine Menge Neues dazu serviert das„Metropol“ in der zweiten Novemberhälfte. Das längere Verweilen des gesamten Ensembles am gleichen Ort kommt dem Ablauf des Abends on, zugute; Alle sind jetzt meisterhaft aufeinz, ch äber alder eingespielt und die Dichte der Pro- grammfolge wiegt den Nachteil bei weitem auf, daß einige Kostüme, Tricks und Poin- ten schon bekannt sind. Außerdem bemüht sich jeder einzelne in seinem Auftritt auf seine Art neue Nuancen zu bringen: Hanne- lore Dietz mit ihrem Ballett, Erita Astor (Tanz mit Masken), Georgette und Benni Die Magie eines musikbesessenen Mannes Immer wieder: Einhelliger Jubel um den Don-Kosaken-Chor Längst sind die Don-Kosaken mit ihrem energiegeladenen Zuchtmeister Serge Jaroff dem Bereich der Kritik entwachsen, der ge- schriebenen wie der, die sich in den Ab- stufungen der Beifallskundgebung auswirkt. Welcher Star kann es sich schon leisten, im Abstand Weniger Wochen im Mannheimer Musensaal zu gastieren, ohne daß die Sitz- reihen beim zweitenmal weit lichter besetzt Wären? Die freiheitsliebenden Wahrer ihrer Tra- dition können heute vortragen, was(und Wie) sie wollen. Beim Beifall, der ihnen zu- teil Wird, gibt es nur bei„Evergreens“ noch eine Steigerungsmöglichkeit. Wolgaschlep- perlied, Stenka Rasin, Tischgebet: Die Zu- hörer rasten, schrieen nach Wiederholung Jaroff spart sie für das nächste Konzert auf! Es sind— unüberhörbarl— nicht mebr die„alten“ Donkosaken. Sie sind inzwischen mit jüngeren Sängern durchsetzt, die man sehr gerne öfter in Solo-Passagen hören würde. Auch die Tänzer sind junge Leute. Sie sind jubelnden Applauses nicht minder sicher als die Sänger. Der Alte geblieben ist Jaroff, der„Chef“. Man kann heute wie ehedem die Leistung des Chors als seine persönliche bezeichnen. Nicht nur, daß er ein hohes Maß von Musfkalität, von Stilgefühl und Ausdruckskraft sein eigen nennt. Er teilt sich dem Chor mit, der willig seinen Intentionen folgt. Das erklärt die Zeitlosig- keit des Don-Kosaken-Erfolgs. Die dem Chor vor mehr als 35 Jahren zujubelten, als er eine echte musikalische Sensation war, wurden inzwischen abgelöst von einer neuen Gefolgschaft von Zwanzig- jährigen und noch jüngeren. Gemeinsam haben sie die Begeisterung für die Roman- tik der russischen Folklore, für die Magie eines musikbesessenen kleinen Mannes. bum (Musik, Gesang, Tanz und Akrobatik), Mils Cerny(Stubenmädchen„auf Spitze“) und Karl-Heinz Charles als Ansager, der einen deftigen Sketch ins Repertoire aufnahm. Das„Walter- Witzel“-Quartett begleitet ge- wissenhaft und spielt mit Temperament den Gästen zum Tanz auf. Sto Filmspiegel Sabotage im Hafen: Kurbel:„Die Verblendeten“ 4 lich beschriebenen)„Partei“ porte von und nach Dänemark zu verhin- dern. Skrupellos spannen sie für ihre dunk- en Machenschaften ihre einfältigen und treuherzigen Gefolgsleute ein, bis diesen „Verblendeten“ ein Licht aufgeht. Der nor- dische Film macht sich die Sache zu einfach. Das Thema wird nicht zu der erwarteten wirksamen Anklage gegen die Hintermän- ner jener„Partei“ gestaltet, sondern zeigt lediglich das anmaßende, freche und dreiste Vorgehen ihrer Mittelsleute im Einzelfall. Weil aber selbst das noch kümmerlich dar- gestellt wird, erscheint das häufige Gekicher im Zuschauerraum trotz des ernstgemein- ten Anliegens der Hersteller angebracht. 15 8 Wohin gehen wir? Donnerstag, 20. NO vember Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„La Cenerentola“(Miete D, freier Verkauf). Konzerte; Deutsch- Amerikanisches Institut 20.00 Uhr: Cembalokonzert mit Virginia Plea- sants, USA. Filme: Planken:„Wir Wunderkinder“; Al- ster: Hakobowsky und der Oberst“; Schauburg: „In den Klauen des Borgia“; Scala:„Ein ge- wisses Lächeln“; Palast:„Luftfracht Opium“; Alhambra:„Die Trapp-Familie in Amerika“, Universum:„Der Pauker“; Kamera:„Auge um Auge“; Kurbel:„Die Verblendeten“; Capitol: „Rivalen“. Gan Klar: Wers 8 Selbst mit geschlossenen Augen erkennen Sie Mac Klare Fleischsuppe gleich am kräffigen, herzhaften Fleischgeschmecke. Uberzeugen dünsten und lassen. MAGGI Klare MAG] Klare Fleischsuppe als herzhafte Grundlage für leckere Suppen, zartes Gemüse, feine Saucen und schmackhafte Eintopfge- richte. Alle werden finden: Ihre Kochkunst und MAGGI Klare Hleischsuppe zaubern die feinsten Gerichte auf den Tisch. Heute zum Beispiel ein Gemüsegericht: Sauerkraut, Spinat oder ein anderes Gemüse, gedünstet in MAGGI Klarer Fleischsuppe.“ Das Gemüse in Butter, Fett oder Speck an- auffüllen(auf 11 kochendes Wasser nimmt man 1 Päckchen), dann langsam gar werden Denken Sie bite hei Inrem nüchsten Finkauſ an dem welben Rindskogi. Sie sich selbst! Probieren Sie mit MACO] Klarer Fleischsuppe Fleischisuppè- in der Packung mii Flle S el Sie Schmecken es heim ersten Löffel e Sb uf Allegede Weise versuchem Fuüntetiöflure eimer Hicht genannten(aber unmigverständ- Waffentrans“ Das Bel ent fing fah ha! Sch ruf Wie Nef fen tra tänd⸗ ans hin- dunk⸗ und liesen nor- Mach. teten män- zeigt reiste elfall. A dar- cicher nein- Sto 7 20.00 freier stitut Plea- Al- burg: 1 ge- um!“; ika“; e um pitol: Nr. 267/ Donnerstag. 20. November 1958 MANNHEIM Seite 5 ee, Aus dem Polizeibericht: ———— Die Fußgänger waren zu unvorsichtig In der Schwetzinger Straße wurde ein 14 jähriges Mädchen beim Ueberqueren der Straße von einem amerikanischen Jeep zu Boden geschleudert. Im Krankenhaus wurde ein Unterschenkelbruch festgestellt.— Auf der Rheinhäuserstraße War es eine 70jährige Frau, die von einem Radfahrer(Lehrling) angefahren und verletzt wurde. Eine Ge- hirnerschütterung und eine Kopfverletzung müssen im Krankenhaus behandelt werden. — Ein 49 jähriger Mann lief auf der Wald- eee Teglich ab/ Uhr Fernteh- Jergleichvorfünrung 5 be. DP MORA 0 7. 5- Planken felefon 468 44 45 eee hofstraßge in einen fahrenden Personenwagen und erlitt eine Kopfverletzung.— Beim Ein- biegen von der Rarl-Benz- in eine Seiten- straße prallte ein Personenwagen mit einem Motorroller zusammen. Der Motorradfahrer erlitt Bein verletzungen und starke Rücken- prellungen, ein Mann in dem Pk W Kopf- verletzungen. Zwei Betriebsunfälle Ein 32jähriger Arbeiter geriet in einem Waldhofer Betrieb aus noch nicht geklärter Ursache in eine Drahtziehmaschine und er- litt schwere Kopfverletzungen. Erst als sich die Maschine durch die Sicherheitsschaltung selbst ausgeschaltet hatte, wurde der Unfall bemerkt. Ber Verletzte wurde bewußtlos ge- borgen und ins Krankenhaus gebracht.— Bei Gerüstbauarbeiten in einem Waldhofer Werk trat ein 48jähriger Zimmermann neben eine Diele und brach durch ein Glas- dach. Er stürzte 2,50 Meter tief und wurde — nicht gefährlich— verletzt. Vorbildliche Löscharbeiten Vermutlich wegen einer beschädigten Anker wicklung entstand in einem Nek- karauer Betrieb ein Brand durch Kurzschluß. Das rechtzeitige Eingreifen der Werks- und Berufsfeuerwehr verhinderte, daß die leicht entzündbaren Vorräte in der Nähe Feuer fingen. „Fähnrich“ auf dem Wasserturm Ein noch unbekannter Täter hatte eine merkwürdige Tat mit dem Wasserturm vor: Er bestieg die Terrasse, schlug eine etwa sechs Meter höher gelegenes Fenster ein und drang ins Innere des Turms. Er stieg auf der Wendeltreppe bis zur Höhe des Wasserreser- voirs und warf von dort etwa 20 Stadt- und Bundesfahnen herunter. Die Fahnen verfin- gen sich in dem Gestänge des Turminnern. Der Täter verschwand unerkannt. Schwerer Brocken auf der Fahrbahn Von einem durch die Schwetzinger Straße fahrenden Lastwagen fiel mittags bei leb- haftem Verkehr ein 25 Zentner schweres Gußstück herunter. Glücklicherweise ge- schah kein Unglück. Ein Kranwagen der Be- rufs feuerwehr hob den schweren Brocken wieder auf den Lastwagen. Selbstmord- Versuch Gegen Mitternacht sprang ein 18jähriges Mädchen nahe der Kurpfalzbrücke in den Neckar. Von der Besatzung eines Funkstrei- fenwagens wurde die bereits bewußtlos Ge- wordene geborgen und ins Krankenhaus transportiert. Kleine Chronik der großen Stadt Stromlose Straßenbahnwagen stauten sich Der Straßenbahnverkehr im Gebiet des Verkehrskreuzes Kurpfalzbrücke— Parade- platz— Wasserturm— Schloß war am Diens- tagabend von 17.43 Uhr an infolge Strom- ausfalls für eine halbe Stunde lang unter- brochen. Die Wagen der Linie 3, 7, 16, 17, 23, 25 und 26 stauten sich besonders auf der Breiten Straße zwischen Paradeplatz und Kurpfalzbrücke und kamen an ihren Ziel- orten mit zum Teil erheblicher Verspätung an. Wie Direktor Dietrich von den Städti- schen Verkehrsbetrieben dazu mitteilte, sollte zu der fraglichen Zeit ein im Qu-3- Quadrat neu errichteter Strom-Speisepunkt versuchsweise an einen besonderen Gleich- richter angeschlossen und einer stärkeren Energiebelastung unterzogen werden. Da sich die Strombelastung als zu stark er- Wies, kam es dazu, daß das Leitungsnetz vorübergehend spannungslos war. Der Stra- genbahnverkehr konnte wieder aufgenom- men werden, nachdem das Leitungsnetz an den Speisepunkt in der Keplerstraße ange- schlossen worden War. N Altertumsforscher Ernst Buschor sprieht im Reiß- Museum Die Gesellschaft der Freunde Mannheims hat Professor Dr. Ernst Buschor(München) eingeladen, am 20. November, 20 Uhr, im Vortragssaal des Reiß-Museums über„Neue Ausgrabungen auf Samos“ zu sprechen. Ernst Buschor leitet die deutschen Ausgra- bungen auf Samos seit 1925. Sie bilden das östliche Gegenstück zu den berühmten Aus- grabungen in Olympia. Sie erschließen das jonische Gebiet und ergänzen unser Bild des Griechentums in überraschender Weise. Die Grabung im Heiligtum der Hera erbrachte Funde, die von drei Jahrtausenden Zeugnis ablegen. Ernst Buschor hat wertvolle Bücher über die Plastik der Griechen, über griechi- sche Vasen malerei, über Phidas usw. ge- schrieben, meisterhafte Uebersetzungen der großen Tragiker veröffentlicht und die„Car- mina Burana“ in Auswahl übersetzt. Das reizvolle Bildnis dieses hervorragenden Archäologen, eine Porträtplastik von Wim- mer, befindet sich im Besitz der Mannheimer Kunsthalle. 0 Neue Kontakte von Mannheim zu Swansea Der Austausch von Praktikanten wirt- schaftswissenschaftlicher Fakultäten stand im Mittelpunkt einer dreiwöchigen englischen Informationsreise des derzeitigen Vorsit- zenden des internationalen Al SEC- Komitees. Bernd Thomas von der Mannheimer Wirt- schaftshochschule. Thomas, der neben zehn anderen britischen Universitäten in England, Irland und Schottland vor allem die wirt- schaf tswissenschaftliche Fakultät der Mannheimer Patenstadt Swansea und die Waliser Hafenstadt besuchte, äußerte sich nach der Rückkehr äußerst befriedigt. Uni- versität, Stadtverwaltung und die in der dortigen Handelskammer zusammengefaßte Industrie stünden dem Praktikanten- Aus- tausch Mannheim Swansea aufgeschlossen gegenüber. Schon im kommenden Jahr wür- den die ersten— vielleicht 15— Studenten zwischen den beiden Städten ausgetauscht werden und die kulturellen und wirtschaft- lichen Beziehungen zwischen Mannheim und Swansea damit verstärken. Der Erfolg des gesamten Austausches, erklärte Thomas, der während seiner drei- wöchigen Reise auch zu anderen örtlichen Im Mittelpunkt: der hilfsbedürftige Mensch R. Petereit wieder Vorsitzender der nordbadischen Arbeiter wohlfahrt Die Arbeiterwohlfahrt Bezirk Nordbaden e. V. gab dieser Tage in Karlsruhe anläßlich einer Bezirkskonferenz Rechenschaft über die in den letzten zwei Jahren geleistete Arbeit. Der Vorsitzende Rudolf Petereit Mannheim) konnte in seinem Bericht eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung der Arbeit in den ver- schiedensten Aufgabengebieten dieses freien Wohlfahrtsverbandes feststellen. So wurde ein Erholungsheim in Forbach(Murgtabh) er- öffnet, das nicht nur der Erwachsenen- und Familienerholung sondern auch der er weiter- ten Müttererholung im Rahmen des Mütter- genesungswerkes dient. In einer im Kreis Pforzheim gelegenen Einrichtung will die Ar- peiterwohlfehrt Nordbaden im kommenden Februar eine Förderschule für Kinder von Spätaussiedlern eröffnen. Etwa 25 Kinder, die erst jetzt aus den polnisch besetzten Ostge- bieten kommen, sollen hier so gefördert wer- den, daß sie nach kurzer Zeit in die Volks- schule bzw. in eine Berufsschulausbildung übergeleitet werden können. Der Vorsitzende konnte auch darauf hin- weisen, daß die Planungen für den Bau eines Arbeiterwohnheimes mit 96 Plätzen in Mann- heim abgeschlossen sind, die Finanzierung ist gesichert, die Bauarbeiten können im Früh- jahr begonnen werden. Worte des Dankes richtete Petereit an die Landesregierung, das Regierungspräsidium, die LVA, die Städte und Kreise, die durch ihre Zuschüsse die viel- kältige Tätigkeit der Arbeiterwohlfahrt er- möglicht haben. Bezirks- Sekretär Heiner Senz(Mannheim) gab einen umfassenden Geschäftsbericht: Die AW konnte 1957 über 15 000 hilfsbedürftige Familien mit Geld- und Sachleistungen be- denken, in Altenfeiern mehr als 20 000 alte Menschen betreuen. Als besonders wichtig sleht die AW die Auswandererberatung, die „Politikern und Militärs in den Arm fallen“ Im Mozartsaal: Anti-Atomtod-Reden vor apokalyptischem Hintergrund „Die Bundesbürger werden nicht zu Menschen erzogen, sondern zu Nihilisten, mit denen man alles machen, aber eines Tages auch nichts mehr anfangen kann. Wie viele heute schon sagen, laßt uns essen und trinken, morgen sind wir vielleicht schon tot. Wie viele sich schon an das Leben mit der Bombe gewöhnt haben, zeigt dieser leere Saal.“ Diese Anklage quittierten Knapp hundert„Kämpfer wider den Atomtod mit Beifall, die am Montagabend zu einer Kund- gebung in den Mozart-Saal gekommen wa- ren. Ebenso stimmten sie Pfarrer Dr. Wer- ner(Stuttgart) zu, als er grollte: Schwerer als die Toten hätten es die Lebenden, die auf einer verheerten, vergifteten Erde leben müßten, wenn nicht Menschen da wären, die den Politikern und Militärs in den Arm fallen. Ausführlich zitierte Pr. Werner warnende Reden und Schriften in- und ausländischer Wissenschaftler und Poli- tiker. Jetzt sei Deutschland jenseits und diesseits der Zonengrenze Frontgebiet ohne Etappe und Hinterland. Wenn von der Werra bis zum Rhein, von der Werra bis zur Oder alles Frontgebiet sei, so könne es nicht aus- bleiben, daß jeder Bewohner überwacht wird:„Jeder ist verdächtig, der nicht die Meinung seiner Regierung teilt. Bald dür- ken wir nur noch Frontzeitungen lesen, nur noch in Front-Kinos gehen, bald wird es auch wieder Front-Bordelle geben. Hört, hört!) Unsere Jugend wird zur Bundeswehr eingezogen. Sie soll lernen, mit diesen Waf⸗ fen umzugehen.“ Erneuten Beifall erhielt Dr. Werner, als er zum Schluß seiner An- klagerede ausrief:„Die pervers gewordenen Begriffe Freiheit, Frieden, Recht und Wahr- heit müssen wieder echten Klang erhalten. Die Menschheit muß nachdenken, um einen besseren Weg zur Menschlichkeit zu finden.“ Zuvor hatte Studienrat Hans Walch aus Eberbach die Gefahren der Atom- Bomben und Atom-Versuchsexplosionen be- gründet: Solche Waffen seien keine Waffen mehr. Wer sich damit verteidige, begehe Selbstmord, denn er zerstöre, was er ver- teidigen will. Lotte Ueberle-Doerner rezitierte Ge- dichte, die das gleiche Anliegen zum Inhalt Hatten. Sto. Sozial- und Jugendbetreuung in Flüchtlings- lagern, die Durchführung von Erholungskur- sen für Kinder, Jugendliche und Mütter an Aber auch die Unterhaltung von Nähstu- ben, Großküchen, sowie die Betreuung von Kindern in Kindergärten, Horten und Hei- men gehört nach wie vor zu den weitgesteck- ten Aufgaben der Arbeiterwohlfahrt. Beson- dere Fortschritte konnte Bezirkssekretär Senz in der alljährlichen Durchführung der Stadtrand- und Ferienerholung feststellen. Mehr als 900 aktive ehrenamtliche Helfe- rinnen und Helfer und über 100 hauptamt- liche Mitarbeiter stehen im ständigen Einsatz bei der AW in Nordbaden. Die ehrenamtliche Arbeit, ohne die die freie Wohlfahrtspflege undenkbar wäre, ist der große Aktivposten, der erfreuliche Leistungen in der Hilfe für die sozial Schwachen bei erstaunlich geringen Verwaltungskosten möglich gemacht hat. Die Bezirkskonferenz wählte Rudolf Pe- tereit wieder einstimmig zum Vorsitzenden, Karl Siebert, Karlsruhe, bleibt zweiter Vor- sitzender, Franz Sander(Mannheim) Kassier und Karl Trust Schriftführer. Als Bezirks- sekretär wurde Heiner Senz einstimmig be- stätigt.. Verheißungsvoller Anfang in der Gemeinde Während das Problem der Wiedervereini- gung immer noch einer Lösung harrt, gleich- zeitig aber mehr und mehr Menschen aus dem anderen Teil Deutschlands um Auf- nahme in der Bundesrepublik nachsuchen, wird es auch mehr und mehr zur Aufgabe der Bevölkerung Westdeutschlands, in diesem freien Teil des Vaterlandes denen, die von „Drüben“ zu uns kommen, die Bruderhand zu reichen und alles Trennende abzubauen. Dieser Absicht entsprach ein Abend der Begrüßung, den die evangelische Kirchenge- meinde Rheinau, gleich nachdem die letzten Bewohner des neuen sogenannten Ueber- gangswohnheims in der IG- Siedlung(Karl- Peter- Straße) eingezogen waren, veranstal- tete. Fast alle, die man geladen hatte, waren erschienen, auch Stadtrat Selzer, der Leiter der IG- Schule, Trumpf, sowie der Vorstand des Siedlervereins, Horrein. Dekan Schmidt begrüßte die neuen Ge- meindeglieder mit einer wegweisenden An- sprache, an deren Ende er einen Satz aus dem Buch„Jürn Jakob Swehn der Amerikafahrer“ stellte:„Selig sind, die da Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen.“ 5 Pfarrer Dr. Hirschberg, dem die Seelsorge bei den neuen Gemeindegliedern obliegt, warnte vor der„Chromnickelglanzkultur“, die es oft nicht dazu kommen läßt, wirklich als Salz der Erde in der Gesellschaft aktiv zu werden. In der Teepause wurde ein kleiner Imbiß gereicht und die Möglichkeit zu Gesprächen zwischen alten und neuen Gliedern der Rhei- nauer Gemeinde wahrgenommen. Hierauf wurden Lichtbilder aus der alten und neuen Heimat gezeigt. Unter Mitwirkung des Kir- chenchores sowie der Frauen- und Jugend- kreise, konnte dieser erste Abend einen ver- heißungsvollen Anfang der Gemeinschaft zwischen so verschiedenen Menschen einer Gemeinde bilden. W. P. AISEC-Komitees Verbindungen aufnahm, werde davon abhängen, inwieweit der Ge- danke Anklang findet, akademische Wirt- schafts wissenschaftler in die Wirtschaft auf- zunehmen. N Vereinigte Kaninchenzüchter stellten in Feudenheim aus Die Vereinigten Kaninchenzüchter Feu- denheim zeigten am Wochenende eine gut- besuchte Ausstellung, bei der Vorsitzender und Ausstellungsleiter Helmut Miltner im „Badischen Hok“ den strengen Preisrich- tern Karl Nagel(Feudenheim), Schmitting (Viernheim und Stegmeier(Baiertal) ins- gesamt 274 Tiere von fast 15 Rassen vor- stellte. Schwere deutsche Riesen oder Wid- der kündigten saftige Weihnachtsbraten an, doch waren auch die herrlichen Farbschläge der Alaska, verschiedene Silberfarbschläge, Marburger Feh, blaue Wiener, Thüringer Gemsen, Schwarzloh usw. eine Augenweide. Für eine Ueberraschung sorgte der acht- jährige Lothar Schaaf, der bei den 44 Tie- ren der Jugendklasse mit seinem Hermelin die Wanderplakette gewann. Die Jugend brachte es allein auf drei Ehrenpreise; die Aktiven erhielten 39 Ehrenpreise und 53 Noten I, 62 Noten II und 32 Noten III zu- gesprochen. Ein gut verlaufener Züchter- abend und eine reich beschickte Tombola rundeten die Ausstellung. Kr. Sänger-Jugendleiter trafen sich mit Vorsitzenden Von den 78 Gesangvereinen des Bezirks I des Sängerkreises Mannheim trafen sich die Jugendleiter mit den Vereinsvorsitzenden und dem Vorstand des Badischen Sänger- pundes im Eichbaumstammhaus. Jugendaus- schußvorsitzender Gerhard Kah berichtete zunächst von dem zahlreichen Besuch der Freizeitver anstaltungen, von dem Jungtanz- abend im Bonifatiussaal und der erlebnis- reichen Ferienfahrt einer stattlichen Gruppe nach Pietro-Liggure. Für 1959 sind wieder ein bunter Abend und eine Ferienfahrt nach Faisteney geplant. Einstimmig wurde der Antrag des zwei- ten Jugendausschußvorsitzenden Wolfgang König angenommen, wonach zukünftig Ver- einsjugendgruppen kein Anrecht mehr auf finanzielle Vergünstigungen, Notenspenden Usw. haben sollen, wenn ihr Jugendleiter an drei aufeinanderfolgenden Sitzungen nicht erscheint. Am 6. und 7. Dezember soll im Naturfreudehaus Neckargemünd ein Wo- chenendseminar für Jugendleiter stattfinden. Der Vorsitzende der badischen Jugend- Sängerleiter wird über das Thema„Jugend- frage in der Perspektive des BSB“, Kreis- chorleiter Bilz über die kulturelle Bedeutung des Liedes und Musikfragen und Wolfgang König über Pflichten und Rechte eines Jugendleiters sprechen. Kr Iermine Kampf dem Atomtod, Ortsausschuß Mann- heim: 20. November, 20 Uhr, Saal des Städti⸗ schen Altershemes, Lindenhof, öflentliche Aus- sprache und Film„Schlüssel zur Hölle“. Stadtwerke Mannheim: Am 20. November, 18 Uhr, Sozialgebäude der Gaskokerei Luzen- berg, Vortrag mit Lichtbildern über Probleme der Energie- und Wärmversorgung. Christfich- Demokratische Union, Ereisver- band Mannheim: 20. November, 20 Uhr, Kol- pingsaal(R 7, 4), Referat von Anton Storch über„Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Auswirkungen auf den Lebensstandard der beteiligten Länder“. Junge Union, Ortsbezirk Lindenhof: Am 20. November, 20 Uhr, Weinhaus Vorreiter, Rheinstraße 6, Versammluns. 5 Sprechstunden der FDP am 21. November von 16 bis 18.30 Uhr in D 3, 15— Beigeordne- ter f. R. Paul Riedel. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 20. No- vember, 19.0 Uhr, Abendmesse in der Unte- ren Pfarrei für die verstorbenen Kolpingsöhne. Verkehrsverein Werbegemeinschaft: 20. No- vember, 20 Uhr, Weinzimmer des Rosengartens, Vortrag von Oberbaudirektor Dipl.-Ing. Doka, „Aktuelle Fragen der Wassers, Gas- und Stromversorgung Mannheim, mit besonderer Berücksichtigung der Straßenbeleuchtung“(Vor- trags- und Ausspracheabend), Deutsch-Amerikanischer Frauenarbeitskreis: 20. November. 13 Uhr, Mitglieder versammlung. Abendakademie: 20. November, Sandhofen, Stifter-Bücherei, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Autoren unserer Zeit— Dichter oder Schriftsteller“ (Ltg. Robert Krischke). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 20. November, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum, Vorbereitung für die zweite Leh- rerprüfung Dr. Brauch); gleicher Tag, 17 bis 19 Uhr, Stadtbildstelle, Film, Bild, Ton: Sicht- und Testveranstaltung Prof. Böhmann, Kon- rektor Schlick). VDI: 20. November, 20 Uhr, Mozartsaal, Lichtb'ldervortrag von Prof. Dr. W. Panzer, „Die Sintflut im Lichte moderner naturwissen- schaftlicher Erkenntnis“. Haus- und Grundbesitzer- Verein: 20. No- vember, 20 Uhr,„Zum Schwanen“, Feuden- heim, Hauptstraße 97, Ausspracheabend. Deutscher Naturkundeverein: 20. November, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Ar- beits- und Kursabend(für Anfänger) der Mi- krobiologischen Arbeitsgemeinschaft. DGB— Ortsausschuß Mannheim: 20. Novem- ber, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Arbeitsgerichtsrat Luft,„Betriebsrat und Be- schlußverfahren“. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 20. November, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowjetzonen- flüchtlinge. DGRR: 20. November, 19.45 Uhr, Mädchen- gymnasium in Ludwigshafen, Friedrich-Heene- Straße 11.„Theorie der Raketenbrennkammer“ (Horst Schmele). Wir gratulieren! Karl Henning, Mannheim- Schönau, Memeler Straße 27, Anna Bär, Mann- heim, Caritasheim Maria Frieden, Max-Joseph- Straße 46-48(früher Waldhof, Oppauer Str. 30), werden 76 Jahre alt. Die Eheleute Paul Schmidt und Hedwig geb. Osterkorn, Mannheim, U 5, 4 (krüher Kleine Wallstattstr. 31), haben goldene Hochzeit. Diamantene Hochzeit konnten Eugen Haug und Marie geb. Boppre, Mannheim, Wald- hofstr. 161, feiern. Else Leva kann auf eine 50- jährige Tätigkeit bei Firma Blumen-Höfer, Mannheim, O 2, zurückblicken. Elise Pfarr. Mannheim, Garnisonstraße 7. wird 71 Jahre; die Eheleute Hermann Korwan und Frau, Mannheim. Am Friedhof 25, feiern ihre Sil berne Hochzeit. Intelligent, charakter- und hemmungslos Gefährlicher Gewohnheitsverbrecher wandert ins Zuchthaus Der 36 Jahre alte Hans Theodor Steg- maier aus Stuttgart war gerade zwei Tage aus dem Zuchthaus Bruchsal heraus, als er am 8. Juli 1955 in Neuburg an der Donau eine Damenhandtasche und eine Aktentasche kaufte und nicht bezahlte. Beides schenkte er einem Mädchen, das er auf Fernfahrten quer durch Deutschland kennengelernt und alsdann bestohlen hat. Die weiteren 30 Mo- nate in der Freiheit sind wie ein Roman: Der gelernte Autoschlosser und versierte Fernfahrer kam fast in jede bundesdeutsche Stadt und kaufte ohne zu zahlen, er belog und betrog, er stahl Geld. Autos, Mopeds, Uhren und ein Scheckheft. In mindestens 15 Fällen fälschte er Schecks. Er verkaufte die gestohlenen Autos wo er gerade war; er nahm alten Leuten Rentengelder weg und versprach alle paar Tage einem anderen Mädchen die Heirat. Er flüchtete mit dem Lkw seiner Arbeitgeber, die er alle drei Tage mit zünftigem Vorschuß wechselte, er ließ sich sogar von der Landesstrafanstalt Brlichsal und vom Mannheimer„Landes“ völlig„legal“ Kokosmatten seiner Firma herausgeben. Er stahl in München, Pforz- heim und Lampertheim, er betrog in Düs- seldorf, Hannover und Hamburg— Wo er Opfer fand. g Das auf dem Autohof in Neuwied im April 1958 gestohlene Scheclcheft wurde ihm zum Verhängnis. Zwischendurch wurde er von einem Amtsrichter i Hamburg— un- verständlicherweise— laufen gelassen, trotz- dem er von zehn Stellen gesucht wurde. Stegmaier ist kein typischer Gewohn- heitsverbrecher, kein Frühkrimineller“, charakterisiert ihn der Staatsanwalt. Als er mit 26 Jahren auf die schiefe Bahn kam, stieg die Kurve seiner Verbrechen steil. Zweimal War er jeweils neun Monate im Gefängnis, einmal drei Jahre im Zuchthaus. Sein Vater starb im Zuchthaus. Die Mut- ter„ist nicht meine Mutter“, berichtigt er weinend Landgerichtsdirektor Weinreich vor der Strafkammer des Mannheimer Landge- richts, Wo er sich wegen sage und schreibe 28 Fällen zu verantworten hatte. Zwei seiner Geschwister haben sich erschossen. Auch Seine Frau nahm sich das Leben. Er ist geständig. Einzelheiten weiß er oft nicht mehr. Fragt der Vorsitzende:„Ken- nen Sie noch die Elfriede, der Sie damals die Ledertaschen geschenkt haben?“ Oder „Erinmern Sie sich an die Erna, der Sie er- zählt haben, daß Sie in Stuttgart Grund- stücke besitzen?“ „Der Maschinen-Obergefreite Stegmaier War ein ordentlicher und ehrlicher Soldat“, stand in einem Marine-Gutachten vor 15 Jahren. Der Psychiater nennt ihn einen „intelligenten Burschen, aber charakter- und hemmungslos, eine Gefahr für die öffent- liche Sicherheit“, In der Strafkammer weint er, der jahrelang„aus Stärke“ Verbrechen begangen hat. Vier Jahre und sechs Monate muß er wieder ins Zuchthaus, anschließend kommt der„gefährliche Gewohnheitsver- brecher“ in Sicherungsverwahrung. Rentenauszahlung kür Mannheim- Stadt Die Versicherungs- und Versorgungsren- ten für den Monat Dezember werden bei den Zahlstellen nach den dort ausgehängten Pla- nen en folgenden Tagen ausgezahlt: 25. No- vember Angestellten-Renten, 26. November Versorgungs-Renten, 27. November Invali- den-, Unfall-, Knappschafts- und VAP-Ren- ten und Kindergeld. 0 Die Spatzenbrücke wird wegen dringender Reparaturarbeiten ab heute für die Dauer von etwa drei Wochen(jeweils von 7 bis 17 Uhr) für den gesamten Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Teufelsbrücke. Hilde Wolf, das bekannte, seit 25 Jahren bestehende Spezialgeschäft für Damen- bekleidung in O 4, 6, veranstaltet in der Zeit vom 20. November bis 3. Dezember einen Jubiläumsverkauf(siehe auch An- zeige). Starke, 9 Pörchgriff bis dot. den festen Stroßengrond Der meistgefahren 18 „Gntinenfal M berliegende Stollen för sicheren Okt-März Reifen Seite 6 AUS DEN BUNDESLANDERN Donnerstag, 20. November 1958/ Nr. 20 Die Gemeinde Feldberg hat sich bewährt Die jüngste und„höchste“ badische Gemeinde wird in Kürze zwanzig Jahre alt Feldberg/ Schwarzwald. Die Gemeinde Feldberg im Schwarzwald, die sich als höch- ster Ort in Baden- Württemberg im Feld- bergmassiv auf ein 1566 Hektar großes Ge- lande mit einer Höhenlage von 900 bis 1500 Meter verteilt, wird in wenigen Monaten 20 Jahre alt. Die 580 Einwohner von Feld- berg haben nicht den falschen Ehrgeiz, aus diesem Ereignis etwa ein„Jubiläum“ zu machen. Trotzdem verdient es die Gemeinde Feldberg, daß man ihres 20. Geburtstages gedenkt, da ihre Gründung sehr umstritten War. Heute ist der Kampf um die gemeinde politische Zugehörigkeit des Feldbergs, des Königs des Schwarzwaldes, ausgestanden, wenn auch vereinzelt alter Groll gegen die junge Feldberggemeinde neu laut wird. Die Gemeinde hat in der Zeit ihres zwanzig- jährigen Bestehens ihre Notwendigkeit und Nützlichkeit bewiesen und ihre Feuerprobe vollauf bestanden. Bei der Bildung der Gemeinde Feldberg, dle am 1. April 1939 den Weg ins Leben an- trat, stand vor allem der Fremdenverkehr Pate, Seit langem war es sein Bestreben ge- wesen, das durch die Vielzahl der Gemeinde- Zuständigkeiten zersplitterte und dadurch in seiner Entwicklung gehemmte Feldberg- gebiet verwaltungsmäßig„unter einen Hut“ zu bringen. Auf den Feldbergkuppen trafen nicht nur die Talgemeinden Todtnau, St. Wilhelm, Zastler, Hinterzarten, Bärental Zunehmende Ueberalterung „Stuttgart. Der Altersaufbau der Bevölke- rung hat sich im Verlaufe der letzten Jahr- zehnte erheblich verändert. Bis zum ersten Weltkrieg hatte sich, wie aus einer Unter- suchung des Statistischen Landesamtes her- vorgeht, die Bevölkerung in ihrer Alters- zusammensetzung weitgehend gleichförmig entwickelt. Dieser regelmäßige Aufbau wurde besonders durch die beiden Welt- kriege unterbrochen. Die starken Verluste an Männern sowie die vohen Geburtenaus- Kalle haben in der„Alterspyramide“ der Haden-württembergischen Bevölkerung deut- lieh sichtbare Spuren hinterlassen.— Eine Veberalterung der Bevölkerung im Ver- gleich aur Jahrhundertwende geht vor allem daraus hervor, daß die Personen im Alter von 65 und mehr Jahren 1957 fast ein Zehn- tel(9,6 Prozent) der Gesamtbevölkerung aus- machten, dagegen im Jahre 1900 nur etwa ein Zwanzigstel 6,2 Prozent). Die Jugend- chen unter 15 Jahren dagegen haben heute einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von nur noch 21,4 Prozent gegen 33,2 Prozent im Jahre 1900.— Die Ueberalterung zeigt sich auch innerhalb der für das Wirtschaftsleben wichtigen Gruppe der Personen im erwerbs- Fähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren, der Anteil der 45“ bis unter 65jährigen Per- sonen ist in dieser Gruppe von 16,8 Prozent im Jahre 1900 auf 25,4 Prozent im Jahre 1957 gestiegen. 83 000 Staublungen-Fälle Essen. In der Bundesrepublik gibt es gegenwärtig 83 000„Staublungenfälle“, zu denen jährlich 7000 neue Fälle hinzukom- men. Wie Professor Schmidt vom Staub- Torschungsinstitut des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften(Bonn) Auf einer Arbeitsschutztagung in Essen vor 6500 Revisions- und Sicherheitsingenieuren mitteilte, entfällt der überwiegende Teil der Staublungenfälle auf den Bergbau. In der Gleßereiindustrie wurden rund 3500 Fälle gezählt, zu denen jährlich etwa 400 neue Hinzukommen. Der Leiter des Technischen Veberwachungsvereins Essen teilte mit, bei Unglücken an Druckbehältern seien in den Jahren 1950 bis 1957 in der Bundesrepublik 57 Menschen getötet und 286 teils schwer und Menzenschwand zusammen, sondern Auch die drei Kreise Freiburg, Neustadt und Lörrach. Das führte zu grotesken Zuständen. So mußten zum Beispiel im Turmgebiet des Feldbergs drei Kaminfeger aus drei Gemein- den erscheinen. Die Aufstellung einer Orien- tierungstafel dauerte drei Jahre, bis der lange Instanzenweg über mehrere Behörden zurückgelegt war. Mitten durch den Feld- bergerhof, das größte Berghotel Deutsch- lands, lief früher die Gemarkungsgrenze zwischen Bärental und Menzenschwand. Bei Bürgermeisterwahlen mußte erst peinlich geprüft werden, wieviel Wahlberechtigte unter dem dauernden Hotelpersonal in dem einen oder anderen Flügel des Hotels wohn- ten, damit kein unberechtigter Stimmenfang getrieben werden konnte. Hinzu kam, dag die Bewohner des Feldbergs bei Behörden- Sängen wegen standesamtlicher Eintragun- Sen, Steuer- und Grundbuch angelegenheiten kilometerweit in die mehrere hundert Meter tiefer liegenden Talgemeinden steigen muß- ten. Diese Talgemeinden mit ihren abge- legenen Geländestreifen im Gipfelgebiet des Feldbergs zeigten sich wegen der geogra- phischen Ungunst kaum interessiert und auch nicht in der Lage, die Belange der Fremdenverkehrsbetriebe auf dem Feldberg zu fördern. Der Wegebau und die Markierung auf dem Feldberg kamen auf das Pionierkonto des Schwarzwaldvereins sowie der Gast- häuser und Hotels, die zum Teil aus den einstigen einsamen Viehhütten hervor- gegangen waren. So lag gleichsam der Gedanke in der Luft, aus dem gemeindepolitisch zersplitter- ten Feldbergmassiv eine neue Gemeinde zu bilden und sie mit einer der am Feldberg beteiligten Talgemeinde zu verbinden. Die Wahl fiel auf die frühere Gemeinde Bären- tal, von der her das Gipfelgebiet des Feld- bergs mit der Bahn und der Straße am besten erschlossen ist. Rund 750 Hektar Grund und Boden brachte Bärental in die Ehe mit dem besitzlosen„Oberlieger“ Feld- berg ein. Ueber 800 Hektar Gelände muß- ten die Gemeinden Todtnau, Menzen- schwand, Hinterzarten, Zastler, St. Wilhelm, Bernau und die ehemalige Gemeinde Bran- denberg abtreten und der Verwaltung der Kindesmörder half sein Opfer suchen Schreckliche Tat schnell geklärt/ Täter in Haft Gummersbach. Der Wachsamkeit einer Frau ist es zu verdanken, daß in Wiedenest (Kreis Gummersbach) die Entführung und Ermordung eines fünfjährigen Mädchens innerhalb von nur wenigen Stunden auf- geklärt werden konnte. Wie die Polizei am Montagabend mitteilte, wurde ein 24jähriger Arbeiter, der sich selbst an der polizeilichen Suchaktion nach dem vermißten Mädchen beteiligt hatte, als Mörder des Kindes ver- haftet. Die Polizei hat den Namen des Mör- ders, der bereits ein Geständnis abgelegt hat und schon mehrfach auch wegen Sittlich- keitsverbrechen vorbestraft ist, bisher nicht bekanntgegeben. Das kleine Mädchen hatte am Sonntag seine im selben Ort wohnende Großmutter besucht. Als es bis zum Nachmittag nicht nach Hause zurückgekehrt war, alarmierten die beunruhigten Eltern die Polizei, die mit mehreren Anwohnern die Umgebung ab- suchte. Gegen Mitternacht schließlich wurde die Leiche des Kindes in einem Waldstück versteckt aufgefunden. Ein Arzt stellte fest, daß an der Kleinen ein Sittlichkeitsver- brechen verübt worden war. Der Polizei kam wenig später eine Frau zu Hilfe. Sie sagte aus, daß sie einen Mann aus dem Suchkommando wiedererkannt habe, der am Sonntagnachmittag zusammen mit dem Mädchen am Rand des fraglichen Waldstückes spazleren gegangen sei. Ange- sichts dieser belastenden Aussage gestand der Arbeiter, der sich bereits längere Zeit wohnungslos herumgetrieben hatte, das Ver- brechen ein. Er erklärte, er habe das Kind ermordet, weil er von der Furcht besessen gewesen sei, wieder wegen eines Sittlich- keitsdeliktes vor Gericht gestellt zu werden. Ein weiterer Kindermord Trier. Französische Soldaten haben bei einer militärischen Uebung in der Nähe von Kertesdorf die Leiche eines etwa achtjähri- gen Mädchens gefunden. Wie die Kriminal- Polizei in Trier mitteilte, trug das Kind noch den Schulranzen und hatte eine Puppe im Arm. Das Mädchen ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Der Erkennungsdienst der Kriminalpolizei hat seine Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Nähere Einzelhei- ten will die Polizei erst heute bekannt- geben. neuen Gemeinde Feldberg unterstellen. Die früheren Eigentümer blieben allerdings im Besitz ihres Grund und Bodens. Die Tal- gemeinden wurden für den Steuerausfall abgefunden. Gewiß war die Bildung der Ge- meinde Feldberg in die Aera des Dritten Reiches gefallen, aber ein„Gewaltakt der Nazis“ Stellte sie nicht dar, weil sie rein sachlich begründet und schon lange vor 1933 Vorgeschlagen war. So hatte auch ein Vor- stoß von vier Talgemeinden, die 1949 in einer Denkschrift als„Wiedergutmachung“ die Auflösung der Gemeinde Feldberg forder- ten, bei Regierung und Landtag von Süd- baden keine Aussichten mehr. Man war sich klar darüber, daß eine Zerschlagung der jungen Gemeinde schwerwiegende Folgen auf das Fremdenverkehrs- und Wintersport- zentrum Feldberg haben würde. Die Bildung der Gemeinde Feldberg hat sich für den Ortsteil Bärental wie für das Kur- und Sportzentrum auf dem Feldberg Als sehr vorteilhaft erwiesen. Das Beherber- gungsgewerbe mit rund 1000 Fremdenbetten bekam neuen Auftrieb und erreichte 1957 rund 133 000 Uebernachtungen. Die kommu- nalen Versorgungsanlagen wurden erheblich verbessert. Ein Bebauungsplan sorgt dafür, daß der Feldberg die charakteristische Streusiedlung beibehält. Auf 1200 Meter Höhe am Hebelhof, auf dem höchsten Paß einer Bundesstraße, steht das höchste Rat- haus und Standesamt der Bundesrepublik. 200 Meter tiefer und sechs Kilometer ent- fernt besitzt die Gemeinde im Ortsteil Bärental ein zweites Rathaus. In beiden hält Bürgermeister Franz Klarmeyer, der seit zehn Jahren die Geschicke der Gemeinde leitet, Sprechstunden ab. In beiden kann man sich trauen lassen oder Geburten und Todesfälle anmelden. Als Geschenk zu ihrem 20. Geburtstag bekommt die Gemeinde jetzt ein neues zwei- teiliges Wappen in den Farben Gold-Blau. Auf der einen Hälfte zeigt es den aufrecht- stehenden Bären von Bärental, auf der an- deren Seite als Neuheit in der deutschen Heraldik zwei gekreuzte Skier. Sie sollen besagen, daß der Skilauf auf dem Feldberg Geschichte geworden ist, seit der französi- sche Gesandte Dr. Pilet am 8. Februar 1891 als erster Skiläufer in Deutschland mit „norwegischen Schneeschuhen“ auf dem Feldbergerhof eintraf und mit seiner unge- wohnten Ausrüstung als„Fastnachtsnarr“ empfangen wurde. Weihnachtspäckchen nach drüben Tips für den Interzonen-Postverkehr/ 100 000 Sendungen täglich Braunschweig. Bei der Bundespost berei- tet man sich auf den in Kürze einsetzenden Massenansturm von Weihnachtspaketen und -päckchen nach der Sowjetzone vor. Die Imterzonenpaket-. und Päckchenumschlag- stelle der Bundespost in Braunschweig rech- net damit, daß in den letzten Wochen vor dem Fest täglich rund 100 000 Sendungen zu bearbeiten sein werden. Beim Versand der Pakete sind auf Grund der Interzonen- Postbestimmungen folgende Richtlinien ein- rt f 1800 werdende Mütter starben in einem Jahr Trauriger Rekord der Müttersterblichkeit Mangelhafte Vorbeugung Nürnberg. Der Direktor der Universitäts- frauenklinik München, Professor Dr. Wil- helm Birkenbach, erklärte in Nürnberg, man- gelhafte Vorbeugungsuntersuchungen und Verblutungen hätten der Bundesrepublik den„traurigen Rekord“ eingebracht, in der zivilisierten Welt hinter Japan die höchste Müttersterblichkeit aufzuweisen. Professor Birkenbach, der vor rund 800 Medizinern auf der neunten wissenschaft- lichen Aerztetagung sprach, sagte, allein im Jahre 1955 seien im Bundesgebiet über 1800 Mütter im Kindbett gestorben. Unvernünftigerweise seien die Vorbeu- gungs untersuchungen für werdende Mütter in der Bundesrepublik aus der Sozialgesetz- gebung herausgenommen worden. In ande- ren europäischen Ländern seien die Kran- kenkassen dazu übergegangen, für Geburten nur dann zu bezahlen, wenn sich die Frauen vorher regelmäßig untersuchen liegen. Da- durch könnten harmlos beginnende Kompli- kationen rechtzeitig erkannt werden. Der Münchner Arzt regte die Einrichtung von fahrbaren„Blutbanken“, ähnlich wie dies bereits in England und in der Schweiz geschehen sei, an, um bei lebensgefährlichen Blutungen, wie sie bei Geburten„von einer Minute zur anderen auftreten können“, schnelle Hilfe bereit zu haben. Diese fahr- baren„Blutbanken“ würden vor allem eine Hilfe für den Arzt auf dem flachen Land bedeuten. 1. Jedes Paket muß individuell zusam- mengestellt sein, da Serienpakete bei der Kontrolle in der Sowjetzone beschlagnahmt Werden können. 2. Ein Geschenkpaket darf nicht schwerer als sieben, ein Päckchen nicht schwerer als zwei Kilogramm sein. Auf jeder Sendung ist zu vermerken;„Geschenksendung keine Handelsware“. 3. Das Paket oder das Päckchen darf nur soviel Lebensmittel oder Gebrauchsgegen- stände enthalten, wie die Empfängerfamilie in kurzer Zeit verbrauchen kann. Mehrere Pakete mit Butter oder Margarine oder mehrere Würste sollten nicht verschickt wer- den, da diese Zusammenstellung als„Han- delsware“ bezeichnet werden könnte. 4. An Genußmitteln sind pro Paket oder Päckchen zugelassen: 250 Gramm Kaffee, 250 Gramm Kakao, 300 Gramm Schokolade und 50 Gramm Tabakwaren. 5. Auf keinen Fall Konserven in Glas- oder Blechbehältern verschicken. 6. Beim Verpacken neutrales Papier ver- Wenden. Die Benutzung von westdeutschen Zeitungen, Zeitschriften oder Illustrierten bei der Verpackung kann zur Beschlag- nahme führen. 7. Verboten sind weiterhin persönliche Mitteilungen, Medikamente sowie Erzeug- nisse in atisländischen Verpackungen. 8. Fett, Fleischwaren, Zucker, Milch, Schokolade und Kaffee sind in der Sowjet- zone noch immer knapp oder teuer. Ihr Ver- sand unter Beachtung der erwähnten Vor- schriften ist daher besonders zu empfehlen. eee Dreifacher Mordversuch Kitzingen. Der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Kitzingen hat gegen den 25 ah. rigen Schlepperführer Gustav Schreud Aug Bibergau im unterfränkischen Landkreis Kit. zingen Haftbefehl wegen dreifachen Mord. Versuches und vorsätzlicher Brandstiftung erlassen. Wie die bayerische Landespollzel in Kitzingen mitteilte, steht Schraud im drin. genden Verdacht, in seiner Wohnung mit benzingetränkten Lappen ein Feuer gelegt zu haben, um damit seine 24jährige Ehefrau Und seine beiden Kinder im Alter von ein Und fünf Jahren zu töten. Wie durch ein Wunder War der Brand rechtzeitig von Nachbarn ent- deckt worden, die die Frau und die beiden kleinen Kinder, die bereits schwere Rauch. Vergiftungen erlitten hatten, in letzter Mi. nute in Sicherheit bringen konnten. Furchtbare Familientragödie Balingen. Ein Ehestreit endete am Mon- tag in Frommern im Landkreis Balingen mit dem Tod einer ganzen Familie, Der 33 Jahre alte Polierer Walter Staiger Schnitt nach einem Wortwechsel seiner um 2 Wei Jahre älteren Ehefrau und seinem neunein. halbjährigen Sohn die Kehle durch und die Pulsadern auf. Danach setzte er das Messer an den gleichen Stellen bei sich selbst an. Er starb auf dem Transport ins Kranken- haus. Bei der Ausein andersetzung Z Wischen den Eheleuten hatte die Frau ihren Mann gefragt, ob er die ihm zur Last gelegten Brandstiftungen begangen habe. Staiger War in einer Möbelfabrik beschäftigt, in der im Laufe der letzten sechs Monate dreimal Brände ausgebrochen waren. Er war der Brandstiftung verdächtigt worden und 80ll auch ein Geständnis abgelegt haben. Zwei Arbeiter verunglückt Passau. Zwei Arbeiter wurden am Diens. tag beim Bau einer Straßenbrücke am Stadtrand von Passau getötet. Unter der Brücke führt die Bahnlinie Passau Regens. burg entlang. Ein Kran der Bundesbahn, der hier bei Elektrifizierungsarbeiten ein- gesetzt wurde, riß mit seinem Ausleger mehrere Eisenträger mit, die die beiden Ar- beiter tödlich verletzten. Düsenjäger abgestürzt Donaueschingen. Ein Düsenjäger ist am Dienstagvormittag in einem Wald in der Nähe der Ortschaft Möhringen im Kreis Do- naueschingen abgestürzt, wobei der Pilot ge- tötet wurde. Es handelt sich vermutlich um eine Maschine, die von der niederländischen Luftwaffe am Dienstag über dem Gebiet von Donaueschingen vermißt gemeldet worden War. Schmuggel mit Goldmünzen Stuttgart. Die Zollfahndungs-Zweigstelle Friedrichshafen hat kürzlich Goldmünzen und-medaillen im Gesamtwert von rund 23 000 Mark beschlagnahmt, die in einem Kraftwagen aus Oesterreich eingeschmuggelt worden waren. Wie die Zollfahndungsstelle Stuttgart mitteilte, sehen die an dem Schmuggel Beteiligten ihrer Aburteilung entgegen. Einer der Haupttäter befinde sich Wegen des Verdachts umfangreicher Betrü- gereien in österreichischer Haft! Die Schmuggelaffäre wurde bereits vor rund acht Wochen aufgedeckt. Bei den Tätern soll es sich ausschließlich um Oesterreicher han- ö deln. Nach der Mitteilung der Zollfahndungs. ö stelle wurden im Zusammenhang mit dieser Affäre auch illegale Geschäfte mit rund 10 00 Mark„Schwarzgeldern“ entdeckt, für die sich das Finanzamt interessiere. Dreitausendjährige Siedlung entdeckt Haßfurt/ Ufr. In einer Sandgrube am Rande der unterfränkischen Ortschaft Zell im Landkreis Haßfurt wurden Ueberreste einer menschlichen Siedlung aus der Zeit um etwa 1000 vor Christi entdeckt. Wie das Landesamt für Denkmalspflege in München mitteilte, wurden bei den Ausgrabungen bis- her eine Vielfalt von Tonscherben, Spinn- Wirteln, Schmuckperlen, Mahl- und Reib- steine und andere Geräte gefunden, die auf eine Ansiedlung aus der Eisenzeit schließen lassen. Nach Ansicht der Fachleute wurde die Siedlung durch Feuer vernichtet, Skelett- teile konnten noch nicht entdeckt werden. ht ist Sole Herdputz, Es geht auch ohne Anstrengung. Probleren Ste es mit Treff: Besondere chemische Wirkstoffe, die in Treff ent- Halten sind, machen möhevolles Reiben „und Putzen öberflüssig. Treff beseltigt im Nu fest elngebrannte, 242 In 105 i 17 12 blaue oder rostige Flecken. Und bei Treff gibt es auch keinen beißenden Geruch, der früher beim Herdputz aufkam. 1 Fordern Sie eine kostenlose Probe an! Schreiben Sie an den Housftaben- berafungs⸗ dienst der Segel- Welke, Läla. 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April seinen Freund, den 20 Jahre alten Landarbeiter Helmut Wendt aus Tetenbüll Eiderstedt) auf der nächtlichen Rückfahrt von einer Zecherei eine Straßenböschung ninabgerollt zu haben, so daß Wendt, der betrunken war, im Straßengraben ertrank. Wendt hatte sich, wie die Hauptverhand- lung ergab, um eine 16jährige Mittelschüle- rin in einer Siedlung bei Sieversfleth be- FPOftO- ABS in reicher AUSsWdh! Foto- Kino RE MANN müht, mit der Timm befreundet war. Der Angeklagte stritt vor Gericht jedoch jede Rivalität ab, da Wendt„keine Chancen“ bei der Mittelschülerin gehabt habe. Am Tage der Tat habe Wendt bei ihr eine Dreiviertel- literflasche Weinbrandverschnitt allein aus- getrunken, die Timm dem Mädchen zur Kon- firmation geschenkt hatte. Timm schilderte, wie er Wendt auf der Rückfahrt mehrfach „angebrüllt“ habe, er solle sich gut festhal- ten. Als Wendt nach einem Fall bewegungs- 1s liegenblieb, habe er vergeblich versucht, inn wieder zu sich zu bringen. Er habe Wendt zunächst an den Straßenrand gerollt, um ihn vor Verletzungen durch andere Fahrzeuge zu schützen. Später sei er weiter- gefahren, weil er den Freund für tot hielt, erklärte Timm. Dabei sei ihm der Gedanke gekommen, er könne für den Tod verant- Wortlich gemacht werden. Deswegen sei er umgekehrt und habe Wendt vom Straßen- rand in den Graben gerollt, in dessen Was- ser der Betrunkene dann— wie die späte- ren ärztlichen Ermittlungen ergaben— er- trunken ist. Timm sagte vor Gericht, der Freund sei vor dem Wasser an einem Strauch hängen geblieben. Er sei dann nachgestiegen und habe dem Leblosen einen Stoß versetzt, so daß dessen Kopf unter Wasser geriet. Danach sei er zu seiner Freundin zurück- gefahren. Bei der nächtlichen Rückkehr zum Tatort habe er gesehen, daß Wendt„wie tot“ im Wasser lag. „Der Tod von Helmut Wendt ist eindeu- tig durch Ertrinken erfolgt“, stellte der me- dizinische Sachverständige, Professor Dr. Ichmann- Christ(Kiel), in seinem Gutachten kest. Die Frage des Vorsitzenden, ob die vom Angeklagten geschilderte„völlige Leblosig- keit“ Wendts wahrscheinlich sei, bejahte der Sachverständige. Auf Grund des unge- wöhnlich starken Alkoholgenusses, der zu einem Blutalkocholgehalt von vermutlich 3,0 Promille führte, und als Folge einer beim Sturz vom Motorrad erlittenen Gehirn- erschütterung könne der Zustand der Be- wußtlosigkeit bei Wendt tief gewesen sein. Auch der Sturz in das eiskalte Wasser des Straßengrabens habe bei dieser tiefen Be- wuhtlosigkeit nicht zu Reflexbewegungen kühren müssen. Die Eltern des Angeklagten schilderten ihren Sohn als einen ordentlichen, leicht er- ziehbaren und sehr tierliebenden Jungen. Wenn ein Schwein geschlachtet wurde, sei er Natur wissenschaft erfordert neues Denken Professor Walter Gerlach sprach vor dem Internationalen Presseklub Heidelberg. Vor dem Internationalen Presseklub Heidelberg, zu dessen Gästen am Montagabend zahlreiche Professoren und Studenten der Universität gehörten, sprach der Direktor des I. Physikalischen Instituts der Universität München, Professor Dr. Wal- ter Gerlach, über den„Einfluß der Natur- wissenschaften auf das menschliche Leben.“ Er führte aus, daß es wissenschaftliche und technische Errungenschaften bereits in den altesten Zeiten gegeben habe, zu denen etwa das Rad und die Waage gehörten. Erst um das Jahr 1600 etwa nahm jedoch die moderne naturwissenschaftliche Forschung zusammen mit einer Verwandlung unseres Denkens ihren Anfang und wurde bestimmend für das heutige Leben. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse wur- den bewußt in den Dienst der technischen Entwicklung gestellt, etwa bei der Schaffung der Dampfmaschine, in der Elektrotechnik und Optik. Die Technik diente der Daseins: verbesserung des Menschen; mit ihrer Hilfe gelang es, in der Bekämpfung von Krank- heit, Hunger und Not das Humane zu ver- wirklichen. Die von der Technik veränderten Lebens- bedingungen beeinflußten ihrerseits wieder das Denken, das bereits durch die Naturwis- senschaften gewandelt worden war. Mit einiger Skepsis äußerte Professor Gerlach sich in Bezug auf alle forcierten Be- mühungen um Weltraumfahrten zum Mond oder zu den Planeten Mars und Venus. Die Erfahrung lehre, daß neue wissenschaftliche und technische Erkenntnisse dann heran- reiften, wenn man ihrer bedürfe. Auch der Anwendung der ungeheuren Möglichkeiten, die mit der Atomenergie gegeben seien, müßten vom Menschlichen her Grenzen ge- setzt werden. Professor Gerlach erinnerte daran, daß alles, was heute zur friedlichen Nutzung der Atomenergie getan werde, nur ein bescheidenes Abfallprodukt all jener Anstrengungen erfasse, die für die Atom- rüstung gemacht würden. Es gehe nicht an, die Atomwaffen ganz einfach als eine Fort- entwicklung der konventionellen Waffen zu bezeichnen. Der neuen natur wissenschaft- lichen Entwicklung könne man nicht mit dem herkömmlichen Denken gegenübertreten. Sie lasse sich vielmehr nur durch eine Umwäl- zung unseres Denkens meistern, ähnlich der, die sich seit 1600 vollzogen habe.— Wissen- schaft und Technik hätten nunmehr(nach der Daseins verbesserung) die Aufgabe, der Daseinssicherung zu dienen. E. B. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Der 19. Straßenbahnunfall Hamburg. Auf einer Kreuzung in der Nähe des Bahnhofs Sternschanze in Ham- burg stieß eine Straßenbahn mit einem Lastzug zusammen. Sieben Personen wur- den leicht verletzt. Das war der 19. schwere Straßenbahn- Unfall dieses Jahres in Ham- burg. Diebesbande ausgehoben Essen. Die Essener Polizei hat eine 14 köpfige Diebesbande ausgehoben, deren Mitgliedern— durchweg Lehrlinge im Alter zwischen 15 und 19 Jahren— bisher 16 Diebstähle in Essen und Altenessen nach- gewiesen werden konnten. Den Fahrdienstleiter trifft die Schuld Iserlohn. Nach Mitteilung der Bundes- bahn ist das Eisenbahnunglück bei Iserlohn durch menschliche Unzulänglichkeit ver- schuldet worden. Der Fahrdienstleiter des Bahnhofs Kalthof habe die Einfahrt für den Iserlohner Zug freigegeben, obwohl auf dem Einfahrtsgleis eine Lokomotive stand. Im dichten Nebel, der nur eine Sicht auf etwa 40 Meter zuließ, konnte der am Steuerpult sitzende Lokomotivführer die haltende Lokomotive nicht mehr rechtzeitig erkennen. Zuchthaus für Taxiräuber Verden/ Aller. Die Erste Große Strafkam- mer des Landgerichtes Verden hat den 26“ Weggelaufen. Allerdings habe er immer die Uebersicht verloren, wenn er etwas falsch gemacht habe und getadelt wurde. Die Hauptverhandlung wird heute fort- gesetzt. Für 16 000 Mark Schmuck gestohlen Karlsruhe. Unbekannte Täter drangen in ein Juweliergeschäft auf der Karlsruher Kaiserstraße ein und entwendeten aus dem Verkaufsraum und aus der Schaufensteraus- lage Schmuck im Wert von rund 16 000 Mark. Den Dieben fielen u. à. 19 Brillant- Timge, vier Brillantbroschen, sechs 1Akarätige Armbänder, 67 Herren armbanduhren, zwei goldene Damenarmbanduhren und zehn Feuerzeuge in die Hände. Bis jetzt fehlt von den Tätern noch jede Spur. Auf der Treibjagd erschossen Biberach. Auf einer Treibjagd ereignete sich vor kurzem im Waldteil Wettensee, Ge- meinde Eberhardzell, ein tödlicher Unfall. Einer der Jäger schoß— entgegen der Ge- pflogenheit— in Richtung der Treiber auf ein Stück Rehwild. Dabei wurde einer der Trei- ber, ein 60 Jahre alter verheirateter Bauer aus Eberhardzell, von einem Querschläger in den Bauch getroffen. Der Getroffene starb noch an der Unfallstelle. Unglücksfahrer verhaftet Braunschweig. Der 29jährige Tierarzt Dr. Hans-Heinz Heinert aus Ohrum bei Wolfen büttel, der in der Nacht zum 31. Oktober un- Weit Wolfenbüttel in angetrunkenem Zustand mit seinem Personenwagen in eine marschie- rende Kolonne der Bundeswehr gefahren War, ist inzwischen verhaftet worden. Die Verhaftung erfolgte auf die Beschwerde der Staatsanwaltschaft, nachdem der Haftrichter beim Amtsgericht Wolfenbüttel es nicht für notwendig gehalten hatte, einen Haftbefehl zu erlassen. Zahlreiche Adoptions wünsche Ahaus. Zahlreiche Menschen aus der Bundesrepublik wollen eins der sechs un- mündigen Kinder adoptieren, die durch den Deckeneinsturz in der vergangenen Woche in Alstätte ihre Mutter verloren haben. Bei dem Unglück waren sieben Frauen getötet worden, darunter vier Mütter. jährigen Bauarbeiter Günther Starke und den 22jährigen Bauhilfsarbeiter Fritz Hertel (beide aus Salzgitter) wegen gemeinsamen Autostraßenraubes in Tateinheit mit schwe- rem Raub zu je sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Die beiden Angeklagten hatten im August dieses Jahres den 42jährigen Taxifahrer Werner Schönfeld aus Rotenburg (Hanmover) mit vorgehaltener Pistole auf einer einsamen Landstraße gezwungen, sei- nen Wagen zu verlassen. Auf der Flucht waren die beiden Räuber in der Nähe von Oldenburg mit dem Wagen in einen Stra- Bengraben geraten. Bereits sechs Stunden nach der Tat konnten sie von der Polizei ge- stellt werden. Frau nach Ehestreit ermordet Hamburg. Der 32 Jahre alte Bankange- stellte Wenzel Kaulfuß hat jetzt gestanden, seine 23 Jahre alte Ehefrau Helga Kaulfuß am 18. September im Verlauf einer Aus- einandersetzung um sein Kind aus erster Ehe ermordet zu haben. Kaulfuß hat seine Frau mit einem Kleinkalibergewehr ange- schossen und die Schwerverletzte anschlie- Bend erwürgt. Nach der Tat versteckte er die Leiche in einem Koffer unter einem Berg von 70 Zentnern Koks in einem Schup- pen. Berliner Opernregisseur ermordet Berlin. Der 35jährige Dr. phil Gerhard Muhle, Regisseur bei der Berliner Städti- Heimat des Münchner Verkehr anders als Woanders Fremder Autofahrer, kommst du nach Mün- chen, beachte, daß hier die Barock ist, und auch der keutige Straßenverkehr sich nach „barocken Verschnörke- lungen“ richtet. Am Ma- rienplatz beispielsweise lenkt man die Links- abbieger, die vom„Tal“ kommen und in die Send- Uingerstraße einbiegen wollen, zunächst einmal nach rechts, ehe sie dann die Linkskurve nehmen durfen. dpa-Bild Arzt verweigerte Hilfeleistung Die Nerven verloren?/ Verkehrspolizei erstattete Anzeige München. Die Verkehrspolizei in München hat am Dienstag gegen einen 27 jährigen Assi- stenzarzt des ersten Rot-Kreuz- Kranken- hauses in München wegen unterlassener Hil- feleistung Strafenzeige erstattet. Dem Arzt wird vorgeworfen, einem bei einem Ver- kehrsunfall lebensgefährlich verletzten Mau- rer die ärztliche Hilfeleistung und Aufnahme in das Krenkenhaus verweigert sowie den Verletzten nicht auf dessen Transportfähig- keit untersucht zu haben. Auf dem Weg in ein anderes Krankenhaus starb der Verletzte. Der Chef der chirurgischen Abteilung des Rotkreuz- Krankenhauses, Professor Dr. Her- bert Lang, hat den jungen Arzt wegen des schen Oper, wurde am Dienstagnachmittag in seinem Mansardenzimmer in Berlin- Lichterfelde erschlagen aufgefunden. Die Wohnung Muhles liegt nur wenige Meter von dem Haus der 23jährigen Etta Berg- mann entfernt, die am vergangenen Freitag das Opfer eines Verbrechens wurde. Pockenimpfpflicht soll bleiben Hannover. Das Gesetz über die Pocken- schutzimpfung aus dem Jahre 1874 soll nach Mitteilung des niedersächsischen Sozialmini- steriums den heutigen Verhältnissen ange- paßt werden, doch soll die Impfpflicht bis auf weiteres bestehen bleiben. Ein Bundes- rahmengesetz, das vor allem die Kontrolle über den Impfstoff verbessern soll, werde zur Zeit in Bonn vorbereitet. Nach der in Hannover bekanntgegebenen Statistik sind in den Jahren 1950 bis 1957 von zehn Mil- lionen geimpften Kindern 122 nach der Impfung gestorben und 72 weitere haben dauernde Gesundheitsschäden erlitten. Braunschweiger Brudermörder festgenommen Braunschweig. Der 51 Jahre alte Maurer Arthur Gillner, der am 9. November in Braunschweig seinen 58jährigen Bruder Walter nach einem Streit erstochen hatte, wurde festgenommen. Der Brudermörder gab die Bluttat bei der ersten Vernehmung Zu. Vorfalls vom Dienst beurlaubt. Lang erklärte, ihm und dem betroffenen Arzt, der in einer EKurzschlußhandlung die erste Hilfe verwei- gert habe, sei die Ursache dazu Völlig unklar. Der Direktor des Krankenhauses, Professor Dr. Friedrich Diehl, bezeichnete es als„er- staunlich“, daß dem Verletzten keine Arztliche Versorgung zuteil wurde. Diehl sagte, das Schicksal des Maurers sei offenbar schon da- durch besiegelt worden, deß er mit einem Privatwagen von der Unfallstelle abtranspor- tiert worden sei. Der Maurer war auf seinem Moped von einem Lastzug gestreift, zu Boden gerissen und von einem Rad überrollt wor- den. Ein Privat- Kraftfahrer brachte den Ver- letzten zum Rotkreuzkrankenhaus, wo ihm schon die Schwester an der Pforte erklärte, hier sei kein Unfallkrenkenhaus. Straßenschäden durch Panzer Tauberbischofsheim. Schwere amerikani- sche Panzer und Sturmgeschütze verursach- ten an den Straßen im Landkreis Tauber- bischofsheim zum Teil erhebliche Schäden. Da die Eisenbahntunnel auf der Tauber tal- strecke zwischen Wertheim und Tauper- bischofsheim für Kettenfahrzeuge zu niedrig sind, müssen die Fahrzeuge bei Truppen- bewegungen in Wertheim ausgeladen Were den. Sie rollen dann über die etwa 32 Kilo- meter lange Strecke, die durch zahlreiche enge Ortsdurchfahrten führt, nach Tauber- bischofsheim. Bei einer solchen Fahrt wur- den in der Nacht zum Montag und am Mon- tag besonders in Wertheim, Werbach und Tauberbischofsheim Straßen beschädigt und Telefonmasten umgerissen. Schon während der großen Frühjahrsmanöver der US- Streitkräfte im frönkischen Raum waren an Straßen des Straßenbaubezirks Tauber- bischofsheim Schäden in Höhe von rund fünf Millionen Mark entstanden. Munitionsschmuggel Hamburg. Zum erstenmal seit dem Kriege kam die Hamburger Zollfahndung einem Munitionsschmuggel auf die Spur. Sie holte von Bord des 3489 BRT großen türkischen Frachter„Volac“ aus Istanbul 6000 Schuß Pistolenmunition vom Kaliber 7,65. Die Mu- nition ist zwar frei verkäuflich, jedoch ist für die Ausfuhr eine Genehmigung erfor- derlich. Frohen Hergens genießen , eine Filter- Cigarette die schmeclei MORGEN Rottfeldstraße 54 Beerdigung: Freitag, den 21. November 1958, 10 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Feuerbestattung: Freitag, den 21. Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Tief bekümmert teilen wir mit, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Herr Wilhelm Freidinger Bundesbahn-Oberinspektor i. R. im Alter von 77 Jahren durch einen tragischen Unglücksfall von uns genommen wurde. Mannhelm, den 16. November 1958 Hermsheimer Straße 52 In Stiller Frauer: Margarete Freidinger geb. Freidinger Kinder und Enkel Beerdigung: Freitag, den 21. November 1958, 9.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Plötzlich und unerwartet verstarb mein lieber Mann und Schwiegersohn, unser lieber Bruder und Schwager, Onkel und Neffe, Herr Willi Stein N im Alter von 58 Jahren. Mhm.-Waldhof, den 17. November 1958 Stolbergerstraße 26 (früher: Augusta-Anlage 34) In tiefer Trauer: Frau Hilde Stein und Angehörige Feuerbestattung: Freitag, 21. Nov. 1938, um 14.30 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am 17. November 1958 verstarb im Alter von 58 Jahren unser langjähriger, seit einigen Jahren im Ruhestand lebender Mitarbeiter, Herr 5 2 2 2 Willi Stein Der Verstorbene hat in jahrzehntelanger Tätig- keit unserer Gesellschaft treue Dienste geleistet. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. BP Benzin und Petroleum Aktiengesellschaft Tankanlage Mannheim-Industriehafen Meine liebe Frau, unsere gute Schwester, Schwä⸗ gerin, Tante und Großtante, Frau Maria Luckhardt ist heute, unfaßbar für uns alle, im Alter von 66 Jahren nach heimtückischer Krankheit für immer von uns gegangen. Mannheim, den 17. November 1958 Zellerstrage 60 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: August Luckhardt Beerdigung: Donnerstag, 20. Nov., 13.30 Uhr im Haupt- friedhof Mannheim. Am 17. November 1958 verstarb meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Frau Margareta Heindtel . geb. Weber im Alter von 85 Jahren. Mhm.- Neckarau, den 20. November 1958 n tlie fer rü Wilhelm Heindtel u. Frau Eva nebst Angehörige Am Sonntag, dem 16. November 1958 ist unsere gute Mutter, Frau Cläre Rothe 5 geb. Nitzsche gegangen. tür immer von uns In stiller Trauer: Gerd Rothe u. Familie Alfred Kaeppler und Frau Ilse geb. Rothe nebst Familie Ullrich Rothe u. Familie November 1938, 14 Uhr, im Frankfurt/M., Gellertstr. 24. Mm., Lange Rötterstraße 53: Naumburg/ Sa. Friedenstr. 11: Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, verschied am 18. November 1958 unsere liebe Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante, Frau Frieda Gref woe. geb. Winkler Mhm.- Friedrichsfeld, den 20. November 1958 Mülhauser Straße 30 0 In tiefer Trauer: Die Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 21. November 1938, um 14 Uhr, im Friedhof Friedrichsfeld. Nach längerem Leiden verschied am 17. November 1958 mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Urgroßvater, Schwiegervater und Onkel Friedrich Dachtler im 83. Lebensjahre. Mannheim, den 16. November 1938 Alphornstraße 40 5 In stiller Trauer: Frau Anna Dachtler geb. Dann Christian Dachtler und Frau Elise geb. Gemming Willi Lell und Frau Anna geb. Dachtler Adam Köchele und Frau Elisabeth geb. Pachtler Friedrich Dachtler und Frau Käthe geb. Walter und Anverwandte Feuerbestattung: Freitag, den 21. November 1958, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Der Herr über Leben und Tod hat heute unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegermutter und Oma, Frau Magdalena Krämer woe. geb. Eberle im Alter von fast 77 Jahren für uns unerwartet zu sich ge- nommen. Mhm.-Feudenhelm, den 18. November 1958 Ziethenstraße 65 In stiller Trauer: Die Kinder und Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, den 20. November 1958, 14 Uhr, im Friedhof Feudenheim. Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist am Montag, dem 17. November, unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Tante und Oma, Frau Else Benz geb. Schaller Im Alter von 65 Jahren sanft entschlafen. IIVesheim, den 18. November 1958 Neue Schulstraße 44 In stiller Trauer: Die Kinder u. Anver wandten Beerdigung: Donnerstag, 20. Nov., 14.00 Uhr Friedhof Ilvesheim. Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verstarb am 15. November 1958 meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Falter geb. Haas im Alter von 52 Jahren, Mh m.- Gartenstadt, den 20. November 1958 Rottannenweg 50 In tiè ter Trauer: Jakob Falter und alle Angehörigen „ Beerdigung: Donnerstag, 20. Nov. 1958, 14 Uhr, Friedhof Käfertal. NACHRUF Am 15. November 1958 verstarb an den Folgen eines tragischen Betriebsunfalles, im Alter von 57 Jahren, unser Belegschaftsmitglied, Herr Peter Glück Allzu früh hat der Tod diesen fleißigen und jederzeit hilfsbereiten Mitarbeiter, der 29 Jahrè in unserem Werk tätig War, aus unserer Mitte genommen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Mhm.- Waldhof, den 18. November 1958 DIREKTION und BETRIEBSRAT der ZELLSTOFFFABRIK WALDHOF WERK MANNHEIM Für die liebevolle Anteilnahme die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen l Klara Pfeil geb. Neuser durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sowie all denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben, sagen wir unseren herzlichsten Dank.— Besonderen Dank den Niederbronner Schwestern von St. Elisa- beth, den Schwestern und den Herren Aerzten vom Städtischen Krankenhaus, Herrn Dr. Eschwey sowie Herrn Stadtpfarrer Göppert, für seine trostreichen Worte. Mannheim, den 20. November 1958 Kleine Wallstattstraßge 2 Im Namen aller Hinterbliebenen: Eugen Pfeil ——— In dem schweren Leid, das uns betroffen hat, durften Wir so viel herzliche Teilnahme erfahren, die durch Wort und Schrift, Blumen, Kränze und Begleitung zur letzten Ruhestätte zum Ausdruck gebracht wurde. Dafür sagen wir unseren herzlichsten Dank. Unseren besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Roth, Schwester Ida, dem Bw. Mannheim, der Eisenbahner: Gewerkschaft und dem Gesangverein„Flügelrad“. Mhm.- Rheinau, im November 1958 Im Namen der Angehörigen: Kätchen Roth 1 2 Oppauer Straße 9 Nach längerer Krankheit verstarb am 18. November 1958 unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Bernauer Beerdigung: Freitag, den 21. November 1958, 13 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. geb. Grün a wohlvorbereitet mit den heiligen Sterbe sakramenten, im 78. Lebensjahre. Mhm.- Waldhof, den 18. November 1958 In stiller rauer: Hermann Bernauer und Frau Liesel geb. Brückl Julius Bernauer und Frau Liesel geb. Reize und Enkel Albert— leit gaben. Stengelhofstraße 9 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 20. Nov. 1958 Hauptfriedhof Zelt Megner, Maria Leiblstraße 15 Beutel, Karl Feuerwach-Bunker Knobloch, Hermann o Bär, Johanna Beilstraße 15 Bauer, Michael HFansastragße 32 bpörwang, Maria EKleinfeldstrage 50 CLuckhardt, Maria Zellerstraße 60 9.30 [Krematorium Loibl, Georg VVV Kulbach, Georg Kä, Schwalbenstr. 2b Metz, Philipp 1 V Lenz, Wilhelm Waldpforte 3680 Friedhof Käfertal bpalter, Anna Rottannenweg 50 Friedhof Feudenheim Krämer, Magdalena Ziethenstraße 20h'0 Friedhof Neckarau Künzel, Johann Mönchwörthstraße 87 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) Anzeigen- Annahmestellen: Hier können Sie Anzeigen zu Original-farifpreisen aufgeben. Feudenheim: Frau Wäöhler, Hauptstraße 67(Schorpp-Filiole Friedrichsfeld: Valentin ihrig, Hagenduer Straße 22 Heidelberg: Heidelberger Tageblatt Hauptstraße 45 Köfertal: Jokob Geiger, Am Haltepunkt Käfertal-Söd: Albert Blot, Dörkheimer Stroße 11 Lompertheim: Emrich& Lindner, Kaiserstraße 19 Ludwigshofen: Geschöfftssfelle Mannheimer Morgen, Amtsstraße 2, Tel. 6 27 68 1 8 g9-Ne Hens Schmieg, Ladenburg, Sievertstraße 3 Neckarau: A. Groß Vorm. Göppinger Fischerstrage!. ee Neckarstodt: H. Portenkirchner, Gartenfeldstraße 3 Rheingu: Lucio Purer, Papier- und Schreibyaren Dänischer Tisch 21, Tel. 8 84 68 Sandhofen: Kirsch, Sandhofer Str. 323.323 Schriesheim: Georg Knäpple, Steinach, Tel. 319 Schönau- Süd: Friedr. Kremer, Kottoitzer Zeile I8 Schöngau- Nord: Wilh. Gattner, Ortelsburger Straße 6 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Waldhof: A. Heim, Oppouer Straße 28 en e H, Mon CEN Für die vielen Beweise herzlicher Anteil nahme sowie die zahlreichen Kranz- Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Meyer und Kaufmann sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank den Aerzten und Schwestern des Theresſenkrankenhauses Abt. 3a und Herrn Dr. Schmitt, Rheinau für die liebevolle Pflege, Herrn Dr. Schuhmacher für den ehrenden Nachruf im Namen der Betriebsleitung und der Belegschaft der Firma Stahl- werk AG, für die ehrenden Worte der SPD, des Kleingartenbauvereins, des Vereins für deutsche Spitze und die trostreichen Worte von Herrn Pfarrer Roth, den Hausbewohnern für ihre Anteilnahme sowie all denen, die unserem lieben Verstorbenen das letzte Ge- Mannheim Rheinau, den 18. November 1958 Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Hedwig Meyer 9 Statt Karten Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen wohltuen- den Beweise herzlicher Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und all denen innigsten Dank zu sagen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Ludwig Jung das letzte Geleit gaben. Vor allem danken wir Herrn Dr. Klingen für seine ärztlichen Bemühungen sowie die liebe volle Pflege der Schwestern und der Herren Aerzte im Theresienkrankenhause und Herrn Pfarrer Rupp für seine trostreichen Worte. Ganz besonderen Dank der Firma Bopp& Reuther und den ehem. Arbeitskameraden, der Sozialdemokratischen Partei, des Kleingartenvereines und den Hausbewohnern für den ehrenvollen Nachruf. Mh m. Waldhof, den 19. November 1958 Mittelried 1a Frau Barb. Jung und Angehörige Allen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau 5 N Anna Pfisterer geb. Kurz, verw. Schmitt bei ihrem Heimgang gedachten, sagen wir auf diesem Wege un- seren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Hochw. Kaplan Willibald sowie für alle Kranz- und Blumenspenden. Neckarau- Rohrhof, den 18. November 1958 Die trauernden Hinterbliebenen Familien-Anzeigen im„MM“ von vielen gelesen! 18 Jede Pore atmet Frische, Wenn Sie Ihrer Haut die tägliche Wohltat einer tief irkenden keinigung gönnen. Deep Clednser dringt tief ein, löst alle Unreinigkeiten und enffernt auch stark haftendes Make-up. Ihre Haut lebt auf, Wird klar und frisch. DM 5,— Nizze- parfümerie O 6, 4. kuf 2 31 53 Parfümerie Treusch Poradeplatz— Haobplpost Salon Beringer parfümerien Palasthotel u. Hauptbahnhof Ruf 2 13 86 Akezien- Drogerie Helmut Roßnagel Mhm.-Neckurdu, Schulstraße 83 Vollmer, Parfümerien Kosmetik Mannheim, O7, 4 u. RI,/ ulgan vusſenf ulels 1 Zei gallen- und Lelecleiden-. Remstal- Elisabethen- Quelle Klinisch elptobt mit besſen Erfolges prospekte durch die Mineralbrunnen AG. Bad Uberkingen/ Mitbg. 11 An ſubg. Nr. — 20%/ Donnerstag, 20. 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November 1958/ Nr Das Problem der Kohlenhalden mit Erschwernis für Wettbewerber lösen „Wann wollen Sie eigentlich sozialisie- ren?“ erkundigte sich bei der— vom Unter- nehmensverband Ruhrbergbau veranstalte ten— Pressekonferenz(Vergl. S. 1 der heu- tigen Ausgabe) der Wirtschaftsredakteur, der in Düsseldorf erscheinenden„Rheini- schem Post“. Was der Kohlenbergbau zur Arbeits- platzbeschaffung(besser gesagt: zur Erhal- tung der Arbeitsplätze im Ruhrbergbau) fordert, ist nicht von Pappe. Es müßten auf die Tonne Heizöl mindestens 30 DM Son- dersteuer gewälzt werden(jetziger Tonnen preis für schweres Heizöl 120 DM; zukünftig somit etwa 155 bis 160 DM; Anm. d. Red.). Das alles deswegen, weil der Unterneh- mensverband Ruhrbergbau seit etwa einem Jahre in sich vermehrende Absatzschwierig- keiten kam. Wobei niemand wissen kann, wie bald gegenwärtiger Kchleüberfluß sich in Kohlemangel verwandelt. Vielleicht stellen sich die Leute im Ruhr- revier vor, daß das Aufkommen aus der Heizölsteuer von der Oeffentlichen Hand zur Haldenfinanzierung verwendet werden könnte.„Heizöl finanziert Kohleverluste.“ Es gibt natürlich noch eine andere Möglich- keit: Unrentable Randzechen stillzulegen und etwa 100 000 Bergleute in anderen Berufen umterzubringen. Vor dieser ‚Drohung“ schreckt natürlich jedermann zurück.(Viel- leicht könnte es passieren, daß es den Um- geschulten in einem anderen Beruf vielleicht etwas besser gefällt als„vor Ort“ oder„über Tage“). Scherz beiseite. Der Grund, weswegen man sich scheut Randzechen stillzulegen, ist, daß in der Versorgung mit Kohlen mit einem Male Engpässe auftreten könnten, und dann sind die jetzt stillgelegten Zechen praktisch nicht mehr aufbringbar. Salziges Grundwas- ser hätte die Einrichtungen unter Tage über- schwemmt und zerfressen. Die Zechen müßg- ten von Grund aus neu aufgebracht werden. Die Stillegung der unrentablen Rand- rechen— bei gleichzeitiger Instandhaltung damit im Bedarfsfall auf sie noch zurückge- griffen werden kann, würde den deutschen Kohlepreis um rund 0, 50 DM verbilligen. Stillegung ohne Instandhaltungsmaßnahmen, verbilligt die Kohleförderung um etwa 2,50 DM je Tonne, aber es würde dadurch die Ruhrförderung eine praktisch uneinbringliche Einbuße von rund 60 000 bis 90 000 Tageston- nen(jährlich 18 bis 27 Mill. Tonnen) erleiden. So stark fühlt sich nun wiederum der deut- sche Kohlebergbau auch nicht. Auf der anderen Seite wurde Bereitwillig- keit entwickelt, etwa 10 Mill. Tonnen ver- traglich abgeschlossene Einfuhrkohle nicht einzuführen, sondern nur abzugelten(mit Be- trägen zwischen 18 und 24 DM. je Tonne). Niemand sollte hierbei vergessen, daß diese „Abgeltungsbeträge für unterlassene Kohle- einfuhren“ schließlich und endlich auch vom deutschen Verbraucher bezahlt werden müs- sen— egal, ob indirekt über die noch zu ver- Wirklichende Heizölsteuerüberhöhung, oder über den Preis für Inlandskohle. Nun ist aber die ganze Absatzmisere bei Kohle doch eine Folge der zu hoch gerate- nen Inlamdskohlepreise. Wie unter diesen Umständen das Kohleproblem mit den Mit- Tauschgeschäft mit US-Agrarüberschüssen Neue Richtlinien für D) Das USA-Landwirtschaftsministe- rium hat jetzt revidierte Bestimmungen sei- nes„Barter-Programms“ veröffentlicht, nach dem amerikanische Agrarüberschußprodukte im Austausch gegen ausländische Rohmate- rialien exportiert werden können. Nach der Neuregelung können jetzt aus Beständen der USA-Regierung im Rahmen dieses Programms Baumwolle, Tabak, Wei- zen, Mais, Hafer, Gerste, Sorgho, Butter, Milchpulver und begrenzte Mengen von Reis gegen Bezug von 26 Rohmaterialien, unter denen sich neben anderen Metallen und Mmeralien darunter Blei, Zink, Zinn, Alu- miniumoxyd und Bauxit befinden, ausgeführt werden. Dagegen ist Kupfer von der Liste der für Barter- Geschäfte zugelassenen Ma- terialien gestrichen worden. Nach Ansicht von Vertretern des Mini- steriums dürfte die Revision des Tauschpro- gramms zu einer Steigerung der Ausfuhren von land wirtschaftlichen Ueberschußproduk- ten führen. Präsident Eisenhower hat das Landwirtschaftsministerium, in dessen Han- den die Abwicklung des Programms liegt, jedoch gebeten, nur solche Barter-Geschäfte zu genehmigen, die ohne eine Störung der Weltmärkte zu einer echten Steigerung der amerikanischen Ausfuhr von Agrarerzeug- nissen führen. Das Ministerium hat diesen Wunsch bei der Revision der Barter-Bestim- mungen berücksichtigt und die für das Pro- gramm in Betracht kommenden Staaten in verpflichtet, zum 18. Juni 1958 seine Einfuh- ren zu 60 Prozent und zum 18. Dezember 1958 zu 75 Prozent zu liberalisieren. Im Juni wurde Aber keinerlei Liberalisierung vorgenommen. Man vermutet, daß der zum 18. Dezember von Frankreich zur Anwendung zu bringende Li- beralisierungssatz zwischen 45 und 55 Prozent liegen wird. teln und Mittelchen gelöst werden Soll, die Gergl. Seite 1 der heutigen Ausgabe) in Bonn und in Essen ausgeheckt worden sind, ist völlig rätselhaft. Es sei denn der Un- ternehmensverband Ruhrbergbau fügt sich 8 a den Forderungen der 10 Bergbau und ba- In internationalen Pariser Kreisen ist man stelt emsig an den Soꝛzialisierungsplänen der Ansicht, daß dieser doppelte frenzösische mit. Womit die Fragestellung, die eingangs Regierungsbeschluß, insbesondere die Ent- dieses Artikels angeführt Wird, berechtigt scheidung über die vollständige Anwendung erscheint. Eine Antwort gaben die Leute der zum exsten Januar 1959 vorgesehenen vom Unternehmensverband allerdings nicht. Zoll- und Kontingentsmaßnahmen jetzt Se- Tex faßt wurde, um dem in Ausarbeitung befind- lichen französischen Gegenprojekt zur Frei- Frankreichs Zweiter Durchbruch handelszone ein gewisses moralisches Ge- nach vorne wicht bei den anderen Partnern der EWG zu verleihen. Vergl. an anderer Stelle dieses (VWD) Der französische Kabinettsrat hat, Blattes:„Gefahr für Freihandelszone und wie in gut unterrichteten Kreisen der fran- EWG.) 26sischen Hauptstadt verlautet, beschlossen, die am ersten Januar 1959 im Rahmen der EW fällig werdenden Zoll- und Kontingent mahgnahmen voll durchzuführen. Frankreich ist damit entschlossen, sowohl die zehnpro- Zzentige Zollsenkung durchzuführen, als auch die Kontingente zu globalisieren, um 20 Pro- zent aufzustocken und auf drei Prozent der Eigenproduktion festzusetzen, falls dieser Prozentsatz für ein Produkt oder eine Pro- duktengruppe nicht erreicht wird. Da der Ministerausschuß am Dienstag gleichzeitig eine Reliberasilierung der Ein- Spaltbare Stoffe uneigennützig verteilen Mit finanzieller Autonomie und eigener Rechtspersönlichkeit soll die Versorgungs- agentur von Euratom für Erze, Ausgangs- stofke und besondere spaltbare Stoffe aus- gestattet werden. Wie VWD meldet, sei in Kürze die Veröffentlichung der vom Eura- tom- Ministerrat gebilligten Satzung zu die- ser Einrichtung zu erwarten. Die Agentur soll gemäß den Bestimmungen des Euratom- Vertrages das Bezugsrecht für Erze, Aus- kuhren aus den OEEC-Ländern zum 18. De- gangsstoffe und besondere spaltbare Stoffe. zember beschlossen hat, ist das Problem, in die im Gebiet der Mitgliedsstaaten erzeugt welchem Rahmen die Aufstockung der ex- werden, haben. Außerdem soll sie über das liberalisierten Produkte vorgenommen wer- ausschließliche Recht verfügen, Verträge den soll, zum Teil geregelt. Nach dem Libera- über die Lieferung dieser Stoffe aus Ländern lisierungskodex der OEEC wer Frankreich innerhalb oder außerhalb der Gemeinschaft abzuschließen. In der derzeſtigen Marktlage wird sie praktisch nur als Makler auftreten. Die Satzung der Agentur sieht vor, das sle nur im Interesse der Allgemeinheit ohne Gewinnzweck tätig ist und den Charakter eines öffentlichen Dienstes hat. Sie soll je- doch nach kommerziellen Regeln vorgehen. Die Versorgungsagentur wird über ein Ka- pital von 2,4 Mill. Dollar verfügen, wovon die Bundesrepublik, Frankreich und Italien je 28 v. H. und Belgien und die Niederlande je acht v. H. aufbringen. Die Agentur ist be- rechtigt, sich an den internationalen Finanz- märkten die zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendigen Mittel durch Anleihen zu be- schaffen. Hohe Behörde verteilt Erfindungen gerecht (VWD) Die Hohe Behörde der Montan- Union hat jetzt Richtlinien ausgearbeitet, wie Patentfähige Ergebnisse behandelt werden sollen, die sich aus von der Hohen Behörde unterstützten technischen Forschungsprojek- ten ergeben. Mit diesen Grundsätzen will die Hohe Behörde das Interesse des Erfinders an der Erteilung eines Patents mit den Vor- schriften des Montanvertrags in Einklang bringen, nach denen die Ergebnisse der von der Hohen Behörde finanziell geförderten Forschung allen Beteiligten der Gemeinschaft zugänglich zu machen sind. Die Hohe Behörde hat festgelegt, daß sie die Ergebnisse der von ihr geförderten tech- nischen Forschung, die urheberrechtlich ge- schützt werden können, nicht für sich selbst in Anspruch nehmen wird. Es bleibt den einzelnen Unternehmen überlassen, ob sie für etwaige Erfindungen Patente oder andere Schutzrechte in Anspruch nehmen oder nicht. Gefahren für Freihandelszone und EWG könnten zum unschätzbaren Vorteil umschlagen (VWD) Der französische Kabinettsrat hat nach vorne. am 18. November unter dem Vorsitz von General de Gaulle die Grundsätze des fran- Den Engländern, die mit gut- gespielter und scheinbar berechtigter Ent- 5 8 rüstung die Pariser Sitzung des Maudling- zö6sischen Gegenvorschlages zur Freihandels- 2 8 0 zone ausgearbeitet. Sie lassen sich, wie aus gut Ausschusses Verlieſzen(vgl. MM vom 18. Nov- unterrichteter Quelle verlautet, dahin zusam- vember, Seite 1 und Seite 2), wurde nun menfassen, daß die am 1. Januar 1959 in der der Schwarze Peter zugeschoben. Sie sind Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft(EWS) dafür verantwortlich, ob Europa die letzte in Kraft tretenden Zoll- und Kontingentsmaß- Chance zum wirtschaftlichen Zusammen- nahmen grundsätzlich auch auf die übrigen schluß wahrnimmt, oder ob die europaischen OEEC-Partner ausgedehnt werden sollen. Es 5 1 17 5 5 1 2 scheint, daß die französische Regierung die aten. 5 1 5 Absicht hat, zuerst einmal die Zustimmung der Sänger bleiben. Wenn die Dinge genau be- übrigen EWG-Partner zu diesen Grundsatz- trachtet werden, dann mag so mancher Pes- fragen einzuholen, ehe technische Einzelheiten simist sich an der Aehnlichkeit der ur- ausgearbeitet werden sollen. Man hofft in Pa- sprünglichen französischen Vorschläge und ris, daß noch im Laufe dieser Woche eine der gegenwärtigen Vorschläge stoßen. Einigung unter den EWG-Partnern gefunden werden und der Gegenvorschlag Anfang oder Mit Rücksicht auf das Commonwealth, mnerhalb dessen Grenzen die Engländer Mitte nächster Woche den übrigen OEEC-Staa- genötigt sind, zoll- und andere handelspoli- ten unterbreitet werden kann. In diesem Falle Würde der Maudling-Ausschuß im Verlaufe der 3. 5 1 nächsten Woche einberufen werden können, tische Bevorzugung räferenzem für be- um über den Gegenvorschlag, der im Namen stimmte Gebiete anzuwenden, wird den Eng- der sechs EWG- Staaten eingereicht werden ländern der französische Vorschlag gar nicht würde, zu beraten. munden. 6 21 Die Franzosen hegen hierbei natürlich Na, da sieh doch mal einer an. Was die bestimmte Hintergedanken. Sie sagen sich Franzosen da im reichlichem Diplomaten- nämlich, daß— bei Einbeziehung des Com- Chinesisch verbrämt sagen, kann— wenn mon wealth— die durch Freihandelszone es Einseitig von den EW Landern aus- erweiterte EWG ein 80 ungleichartiges Wirt- CCCCCCCCCCCCCCCCCC kung Es ist aber auch möglicherweise ammenarbeit eine Vielfalt vielzähliger Aus- ein. 8 — durchaus liegt dies drin— ein Durchbruch nahmebestimmungen erheischt. Eine Vielfalt, 9 e 85 die bislang Großbritannien und die 11 ande- ren außerhalb der EWG-Länder bleibenden OEEC-Staaten davon abhielt, in der EWG mitzumachen. Schon vor der Gründung der EWG hat ja England erklärt, es könne nicht drel Kategorien eingeteilt. Dabei wurden für beitreten, weil die Bindungen im Common- Länder, bei denen möglicherweise die Lie- wealth die Bewegungsfreiheit hinderten. ferung von Agrarüberschüssen im Rahmen So geschen wäre der französische Vor- des Barter-Programms zu einer Beeinträch- schlag alles andere als konstruktiv; im Ge- tigung des normalen Absatzes von Agrarpro- genteil, er wäre zersetzend. dukten führen kann, strengere Bestimmun-. 15 gen für die Barter-Abschlüsse erlassen. Ver- Auf der anderen Seite ist zu erwägen, daß treter des Landwirtschaftsministeriums be- alle Beteiligten innerhalb des OEEC-Raumes zeichneten das revidierte Programm im Ver- in der Bildung unbehindert funktionierender gleich zum bisherigen als flexibler. Die neuen europàischer Märkte EWG/ Freihandels- Bestimmungen sollen mit sofortiger Wirkung zone) nicht nur wirtschaftlich sondern auch für alle neuen Tauschgeschäfte gelten, je- politisch den letzten Rettungsanker sehen; doch werden bereits bestehende Barter-Ver- das Bollwerk, das dem Ansturm aus dem pflichtungen von ihnen nicht berührt. Osten standhalten kann. Darin sind sich Mac- Seit der Schaffung des Barter- Programms millan und Adenauer genau so einig wie de im Juli 1952 haben die USA bis Ende 1957 Gaulle und Maudling. Tauschgeschäfte mit überschüssigen Agrar- Die tausendfältigen Bedenken allerdings produkten gegen ausländische e zlehen wie rote Fäden durch die Wirtschaft N* 1 85 15 5 tt 15 5 8 5 aller beteiligten Staaten. Es waren nicht nur e 2 H die Franzosen, die das Ursprungszeugnis als 8 5 N en Anliegen in den Vordergrund stellten. Nein, des Gesamtabsatzes der amerikanischen daren sind Deutsche und Holländer, Belgier F im.* und Italiener, ja sogar Dänen und Norweger Barter- Programms abgewickelt worden. Das in gleicher Weise stark interessiert. Tauschprogramm wurde im Sommer 1956 5. drastisch gekürzt, als die Einfuhr von aus- Zusammenfassend: Die großraumwirt- ländischem Blei und Zink im Rahmen von schaftliche Reform, die gegenwärtig vorbe- „Barter- Programm“ Tauschgeschäften erhebliche Proteste ameri- reitet wird, ist vielleicht zu großartig und zu kanischer Bergbaukreise auslöste. Daneben vielseitig, um mit einem Mal in Kraft zu tre- War das Programm auch von anderen be- ten. Vielleicht wird es sich im Zuge der Zeit deutenden Rohstoffproduzenten der Welt erweisen, daß ein schrittweises Vorgehen Wegen seiner nachteiligen Auswirkungen auf heilsam ist; heilsam deswegen, weil sich aus die Entwicklung an den Weltmärkten an- nichts so gut etwaige Fehlerhaftigkeit einer gegriffen worden. Konstruktion erkennen läßt wie aus gemach- ten Fehlern. Wenn also das Kabinett de Gaul- le auf der einen Seite und Maudling und sei- ne Mitarbeiter auf der anderen Seite jetzt Fehler machen, dann ist dies vielleicht das nötige Lehrgeld, des Europäer entrichten müssen, bevor es ihnen gelingt, ein gemein- sdmes Europa zu bauen. Falsch wäre es, in dem jetzigen stadium bereits die Flinte ins Korn zu werfen; falsch Wäre es auch, einseitig nur einen Partner oder eine Partnergruppe für Scheitern der Ver- handlungen verentwortlich zu machen. So einfach liegen die Dinge nicht, denn wir sind im Begriff, eine Konstruktion zu errichten, Wie sie die Menschengeschichte einfach noch nicht kennt. Die Zeit drängt. Jawohl! Sie drängt jedoch nicht dazu, aus Zeitdruck Feh- ler zu machen. F. O. Weber — Zinsdruck wird anhalten prophezeit Butschkau (eg) Der Präsident des Deutschen Spe kassen- und Giroverbandes, Fritz Butz kau, gab am 18. November auf dem Rheh schen Sparkassentag in Bad Godesberg ner Ueberzeugung Ausdruck, daß die 5d tik der Deutschen Bundesbank mindestg im ersten Halbjahr 1959 noch darauf abg stellt sein werde, die Zinsen für das lagekapital weiter zu drücken, Die Bun bank müsse nämlich, so meinte Butschiz unverändert daran interessiert sein, die g den Auhßenhandelsüberschüssen und f dem starken Lagerabbau entstehende Gel flüssgkeit abzuschöpfen. Diese Abschöpfh könne am besten dadurch erreicht werde daß den deutschen Kapitalträgern ein vel stärkter Anreiz geboten werde, DM tte. willig ins Ausland zu exportieren. Dien Anreiz sei aber nur gegeben, wenn ch Jeutsche Zinsniveau auf das ausländid Niveau herabgedrückt werde. Nach den Worten Butschkaus ergibt g ein Druck auf die Kapitalzinsen auch dh aus, daß die Sparkontenbeträge sich in d. ersten neun Monaten dieses Jahres Wieder um um 4,6 Md. auf 34 Md. DM erhöht he ben. Die Sparkassen hatten einen Einlagz zuwachs von 2,7 Md. DM zu verzeichnen,; daß sich ihr Kontenbestand Ende Septemb⸗ auf 20,9 Md. DM belief. Eine Zinssenkung habe aber auch zwa läufig eine Erhöhung der Aktienkurse a0 Folge, weil der Ertragswert der Aktien be sinkenden Kreditzinsen steige. Auch Sparkassen hätten zum Beispiel in den eh sten neun Monaten dieses Jahres ihre Wer. papierkäufe auf 1,4 Md. DM erhöht, wäb rend sich ihre Hypothekenzusagen nur dall 1, Md. DM beliefen. Butschkau empfal allerdings den Sparkassen, sich nicht allen auf den Ankauf von Wertpapieren zu Veh. lassen, sondern daneben auch eine Statt Liquidität aufrechtzuerhalten. BASF-Leistungsprämie 11 Prozent für die Belegschaft Die Badische Anilin- und Soda-PFabrl AG in Ludwigshafen gewährt ihren übe 40 000 Beschäftigten auch 1958 eine Jahre, prämie, die sich aus einer nach Dienstjahre gestaffelten Treueprämie und einer Le. stungsprämie von 11 Prozent auf das Bruftn. einkommen in der Zeit vom 1. Oktober 100 bis zum 30. September 1958 errechnet. De Prozentsatz der Leistungsprämie entsprid Wie in den Vorjahren dem der im zurüchli genden Jahr ausgeschütteten Dividende. In letzten Jahr betrug die Leistungspram“ 10 Prozent. Die Jahresprämie wird n 9. Januar 1959 fällig, kann aber auf Ant bereits vor Weihnachten ausgezahlt werden Inleressanſes füt die Hausttau Einkaufsberater f ür den Küchenzettel Butter: Die Verbraucherpreise werden gebotes wird es zu sehr niedrigen Preise sich nicht ändern. Die Buttererzeugung ist zu kaufen geben. Obwohl Birnen auch du innerhalb des Bundesgebietes um 10 bis Holland, Belgien, der Schweiz und Ttalla 16 v. H. größer als vor einem Jahr, Das Afl- gélfeferf werden, dürften gute Tafelbirne Sebot aus der laufenden Erzeugung wird durch Lagervorräte ergänzt und reicht für die Versorgung voll aus. nicht billiger zu haben sein als bisher, Bi. Wandfreie Weintrauben werden nach un nach etwas teurer. Das Angebot an Apfe- Käse: Schnittkäse wird für die Haus- sinen, Mandarinen und Clementinen vin frauen soviel kosten wie bisher. Emmentaler Wird es verhältnismäßig billig, zum Teil so- gar billiger als Gouda geben. Eier: Das Ei kann für die Verbraucher um einen Pfennig billiger werden. Das Aus- land hat entsprechend weniger verlangt. Geflügel: Die Nachfrage steigt der Jah- reszeit entsprechend weiter an. Da aber neben der wachsenden Inlandserzeugung auch Geflügel aus anderen Ländern einge- führt wird, dürften sich die Verbraucher- Preise nicht nennenswert erhöhen. Fleisch: Im Rhein-Ruhr-Gebiet könnte das Pfund Rindfleisch während der näch- sten Tage rund 5 Pf mehr kosten als bis- her, sofern die Ladenpreise sofort auf die gestiegenen Schlachtrindernotierungen ant- worten. Sonst werden die Hausfrauen im Bundesgebiet für Rind-, Kalb. und Schweinefleisch soviel zu zahlen haben wie in der letzten Woche. Seefisch: Rotbarsch wird in den nächsten Tagen zu verhältnismäßig niedrigen Preisen zu haben sein. Kartoffeln: Die guten und bevorzugten langsam größer. Zitronen stehen weiterhin zu unverdd derten Preisen zur Verfügung. Bananen hl. ben preiswert. Gemüse: Für Freilandgemüse, wie Fo, Kohl, Wirsing, Weißkohl, Kohlrabi und Po. Tee werden die Verbraucher nicht melt zahlen als bisher. Das Angebot ist reichlid Die Gemüsearten, die beim Wachsen melt Wärme brauchen, kommen jetzt in zunel. mendem Maße aus dem Ausland bzw. al Gewächshäusern. Sie auch etwas mehr. Kopfsalat, Salatgurken, Chicoree, Tomala und Blumenkohl. wird sich nichts ändern. kosten infolgedessen Das gilt vor allem fl. An den Zwiebelpreisen Marktberichte vom 18. November Mannheimer obst- und Gemüse-Großmarkt WD) Anfuhr normal, teilweise gering, Abs Zufriedenstellend. Es erzielten: Blumenkohl d Stück 60—90; dto. ausl. Steige 9,5—10,5; Karotten 10—12; Kartoffeln 3,509; Kohlrabi Stück 51 Lauch 1820; Petersilie Bd., 89; Rettiche Stuck! bis 14; dto. Bd. 1415; Rosenkohl 4045; Rotho Speisekartoffelsorten werden in den näch- if zi Rote mete 10, 11; Sellerie Gew, 1d. d sten Tagen nicht mehr, aber auch nicht weniger kosten als bisher. Das inländische Angebot geht der Jahreszeit entsprechend zurück, der Handel kann sich aber laufend eindecken. Die Kartoffeleinfuhren sind sehr gering. Die vom Ausland angebotenen Sor- ten finden nicht das Interesse der Impor- teure. Außerdem bietet die Preishöhe im Ausland nicht genug Anreiz zur Einfuhr. Obst: Nach der letzten Schätzung der Apfelernte durch das Statistische Bundes- amt kann man schon von der Ernte des Jahrhunderts sprechen. Die Masse des An- mit Laub Stück 15-25; Endiviensalat 18-22; Feld salat geputzt Kopfsalat Foll. Steige 9—10; dto. franz. Steige% bis 14; dto. dt. Stück 1925; Schnittlauch Bd, bis 11; Spinat 1020; Tomaten 13-35; Weigkohl! bis 12; Wirsing 10—12; Zwiebeln 12-14; Tafelipe A I 4050; A 2535; Aepfel 12—22; Bananen Kist 10—12; Tafelbirnen A T 3545; dto. A 2030 di% B 12—18; Weintrauben ausl. 4065; Walnüsse 1 bis 120; Zitronen Kiste 26—20; dto. Stück 12-14, Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarn 120130; to. ungeputzt g- WD) Anfuhr und Absatz gut, in Aepfeln Ab. satz etwas langsam. Es erzielten: Aepfel A 12 65 20; B 710; Birnen 9 1215; Feldsalat 80120; Spinat 20; Weißkohl 10 Rotkohl 10; Wirsing 12; Rosenkohl 37-45; Möhren 812; Rote Bete 3-10; Sellerie 1418; Lauch 151 12—20; F 910; Endivien 8c. — Leberwurst einfach grob und fein, in En- den ca. 250 g. Eine 95 rl 7 Portug. Ulsardinen Wurst nach Ihrem Ge- 0 9 Marke Mikado. Fischdelikatesse schmack 100 f Der ideale Fisch für die kalte Platte . mannsgericht. Lebensmittel unter ständiger Kontrolle eines Lebensmittel-Chemikers Japan. Thunfisch l. 91 den Feinschmecker. 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Diet Wenn q usländisch ergibt au auch qr sich in dz es wieder erhöht hu. n Einlaq eichnen, z Septemb⸗ ch zwang Kurse 20 Aktien Auch q; in den en ihre Wer zöht, wal. N nur au u empfau nicht allen en Zu ver. ine stat nie Schaft da-Fabri hren übe ae Jahres. enstjahres iner Le. las Brut. tober 107 chnet. Da entsprich zurücklie dende. In ngsprämg wird en uf Antrez It werden n Preisen auch au nd Ttallen afelbirnen Sher. Ein- nach un an Apfel nen win unveri· anen bid. wle Rol. und Por- cht melt b reichlich Isen melt in zuneb⸗ bzw. al olgedeszen allem fl Tomaten belpreisen narkt ing, Absat enkohl d ; Karotten tück 9-1 he Stück! 45; Rotkoll 18—22, 00 622; Fell. zt 90—100 Stelge 15% uch Bd. Veißkohl! Tafeläpſe ck 12-14, Großmarn epteln Ab. el A 12 b üivien Sick eißkohl 1, 45; Möhren auch 15-1 eee. Nr. 267/ Donnerstag, 20. November 1958 MORGEN Bundesfinanzminister würdigte den Steuerbeitrag 100 jähriges Jubiläum von Eckes Mit immerhin mehr als einer Md. DM and die Spirituosenfabrikanten direkt und indirekt am westdeutschen Steueraufkom- men beteiligt. Kein Wunder, daß Franz Etzel zelbst, der Bundesfinanzminister, die Ge- legenheit wahrnahm, einem der bedeutend- gten unter ihnen anläßlich der Hundertjahr- keler seine Glückwrünsche auszusprechen. Es handelt sich um die Gebrüder Eckes bzw. Weinbrennerei Peter Eckes, Chantré und Cie und Eckes Uebersee-Fruchtsaft-KG. in Nieder-Olm, deren hundertjähriges Firmen- jubiläum der Bundesfinanzminister mit einer Festrede würdigte. Natürlich standen im Mittelpunkt dieser Festrede Steuerprobleme. Etzel hob hervor, daß— einschlieſlich der durch Gerichtsurteil erzwungenen Ehegattensteuerreform— die westdeutschen Steuerzahler eine Entlastung um zwei Md. DM. seit 1957 erfahren hätten und somit auf längere Sicht nicht mehr mit nellerlichen Steuersenkungen rechnen könn- ten. Das sei zwar traurig, aber erfreuliche Kunde halte er auch parat: Eine Steuer- erhöhung oder die Einführung einer neuen Steuer sei weder geplant noch zu befürchten. Etzel erläuterte sodann, wie es ihm ge- lungen sei, die Ausgaben des Bundes— ent- gegen der Wünsche der Ressortministerien — um viereinhalb Md. DM zu kürzen, so daß nur eine unwesentliche Erhöhung der Haus- naltsausgaben auf den Haushaltsplan 1959/0 zukomme. Der Minister erklärte sodann, die saubere Trennung zwischen ordentlichem und außerordentlichem Haushalt und die vom Bund geplante Inanspruchnahme des Ka- pitalmarktes in Höhe von maximal drei Md. DM. Zu den Sorgen, die von den deutschen (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) ge- knüpft werden, sagte Etzel, er sei überzeugt, daß die deutschen Markenspirituosen einen Vergleich mit den ausländischen Herstellern, vor allem mit den französischen und nieder- ländischen, nicht zu scheuen brauchten, son- dern ihren Absatz sogar noch ausdehnen könnten. Die Befürchtungen, die französi- schen Brennweine könnten durch staatliche Manipulationen künftig nur noch den fran- zösischen Kognakerzeugern zugänglich ge- macht werden, wies Etzel zurück. Das Ver- tragswerk des Gemeinsamen Marktes lege den Mitgliedstaaten nicht nur die Pflicht auf, die Zölle und mengenmäßigen Beschränkun- gen Zug um Zug abzubauen, sondern räume auch jedem Mitglied„unabdingbar“ das Recht des freien Zuganges zu den Rohstof- fen ein. Die Einhaltung der im EWG-Vertrag nie- dergelegten wirtschaftspolitischen Ordnungs- elemente werde von den neu errichteten Or- ganen nachdrücklich überwacht werden. Für den Fall, daß eine Regierung ihre Rohstoff- quellen auf einer dem Vertrag widerspre- chenden Weise gegen die Nachfrage aus an- deren Ländern des Gemeinsamen Marktes abschirmen sollte, seien Schutzklauseln vor- gesehen. Firmenchef Ludwig Eckes gab einen Auf- riß der hundertjährigen Geschichte des Hau- ses. Bezeichnend ist, daß es gelungen sei, den Absatz von Eckes- Erzeugnissen auf das 48 fache zu steigern. Uebrigens bezeichnend für dieses patriarchalisch geleitete Familien- unternehmen: Ganz Nieder-Olm hatte ge- flaggt, als gelte es, eine Fürstenhochzeit zu feiern. Pünktchen K URZ NACHRICHTEN Hohe Rabatte für Roheisen (VWD) Die Erzeuger von gewöhnlichem Hämatit-Roheisen und Gießerei-Roheisen in der Bundesrepublik haben der Hohen Behörde mitgeteilt, dag sie ihren Abnehmern für Lie- kerungen zwischen dem 1. Dezember 1958 und dem 31. März 1959 einen Rabatt von 42,50 DM je t— und nicht wie gemeldet von 24,50 PM je t— gewähren werden. Die Rabattzusiche- rung ist an die Bedingung geknüpft, daß die Abnehmer in dem genannten Zeitraum ihren gesamten Bedarf an Hämatit- und Gießerei- Roheisen aus dem Montan-Unionsraum decken. Indien erleichtert Ausfuhr von Rohbaumwolle (VWD) Die indischen Behörden haben den Ausfuhrzoll für Rohbaumwolle bis zu einer Faserlänge von 25/2 Inch mit sofortiger Wir- kung um 50 v. H. auf 25 Rupien je Ballen von 392 Lbs gesenkt. Außerdem hat die indische portzwecke freigegebenen 250 000 Ballen Roh- baumwolle Exportmöglichkeiten für weitere 250 000 Ballen eröffnet. Zwölf Prozent Dividende bei MAN (Vp) Die Verwaltung der Maschinen- fabrik Augsburg-Nürnberg AG(MAN) schlägt für das Geschäftsjahr 1957/58(30. Juni) eine um 2 auf 12 v. H. erhöhte Dividende vor. Haupt- versammlung am 19. Dezember in Augsburg. Der Gesamtauftragsbestand hat im Vergleich zum Vorjahr nochmals zugenommen. Trotz ge- drückter Verkaufspreise, erneuter Preis- erhöhungen bei Rohstoffen und tariflichen Lohn- und Gehaltserhöhungen ist es gelun- gen, die Ertragskraft des Unternehmens voll zu erhalten. Wie die Verwaltung nach der Auf- sichtsratsitzung mitteilt. kann auch für das laufende Geschäftsjahr im ganzen gesehen mit einem befriedigenden Ergebnis gerechnet wer- Eine vierte Großbank Gemeinwirtschaftsbanken- Fusion Die sechs Banken für Gemeinwirtschaft in der Bundesrepublik werden sich noch vor Ende dieses Jahres zu einem Institut zu- sammenschließen, um die bis zu diesem Termin bestehenden Vergünstigungen auf Grund des Gesetzes zur Aufhebung der Be- schränkung des Niederlassungsbereiches von Geldinstituten in Anspruch nehmen zu kön- nen. Es handelt sich um folgende Institute: Grundkapital Bank für Gemeinwirtschaft Hamburg 10 Mill. DM Bank für Gemeinwirtschaft Frankfurt 7,5 Mill. DM Bank für Gemeinwirtschaft Düsseldorf 25 Mill. DM Bank für Wirtschaft und Arbeit Hannover 5 Mill. DM Bank für Arbeit und Wirtschaft Stuttgart 5 Mill. DM Bank für Wirtschaft und Arbeit München 6 Mill. DM Nachdem der Aufsichtsrat der Großein- kaufs-Gesellschaft der Konsumgenossen- schaften(GEG) in diesen Tagen die Fusion einstimmig. billigte, ist das letzte Hinder- nis für eine Vereinigung dieser Banken beseitigt. Die GEG ist zu 95 v. H., also mit 9,50 Mill. DM zu 50 v. H., also mit 3,75 Mill. DM an der Hamburger und Frankfurter Bank beteiligt, während sie bei den übrigen Ban- ken nur kleine Freundschaftsbeteiligungen hält. Insgesamt belaufen sich ihre Anteile an allen sechs Banken auf 14 Mill. DM, 80 daß— in DM ausgedrückt— die vier GEG- Beteiligungen an Düsseldorf, Hannover, Stuttgart und München zusammen 750 000 DM betragen. Die restlichen Aktien halten die Gewerkschaften. Aufnehmendes Institut sol! die Düsseldorfer Gemein wirtschafts- Entscheidung über den zukünftigen Sitz der Zentrale gefallen. Hier steht auch Frank- kurt noch zur Diskussion. Die GEG soll an der fusionierten Bank einen Anteil von etwa 26 v. H. erhalten (etwa 15,6 Mill. DM). Es ist zu diesem Be- hufe geplant, das Grundkapital der Banken bei dem Zusammenschluß von bisherigen 58,5 Mill. DM auf rund 60 Mill. DM zu er- höhen. Agrippina-Gruppe wWIiI1 Kapitalbasis verstärken (VWD) Vier der zur Agrippma- Versiche- rungsgruppe gehörenden Gesellschaften mit Sitz in Köln werden ihren zum 11. Dezember 1958 einberufenen Hauptversammlungen die Jahresabschlüsse 1957 vorlegen und gleich- zeitig eine Verstärkung der Kapitalbasis vorschlagen. Die Agrippina See-, Fluß- und Land- transport-Versicherungsgesellschaft beab- sichtigt eine Erhöhung ihres Grundkapitals um 1,2 auf 3,6 Mill. DM. Für 1956 hatte die Gesellschaft eine Dividende von zehn v. H. auf das eingezahlte Aktienkapital von 1,50 (Grundkapital 2,40) Mill. DM gezahlt. Für 1957 ist mit dem gleichen Ergebnis zu rechnen. Die Verwaltung der Mitteleuropäischen ersicherungs-Ad will das Grundkapital ebenfalls um 0,4 auf 1,2 Mill. DM erhöhen. Für 1956 waren zehn v. H. Dividende auf das eingezahlte Aktienkapital von 0,50 (Grundkapital 0,80) Mill. DM verteilt worden. Die Agrippina Allgemeine Versicherungs- AG schlägt eine Aufstockung des Grund- kapitals von 0,68 auf zwei Mill. DM vor. 1956 hat die Gesellschaft zehn v. H. Divi- dende auf das eingezahlte Aktienkapital von 0,90(Grundkapital 1,32) Mill. DM verteilt. Die Ausgabe der jungen Aktien erfolgt zu einheitlichen Bedingungen. weinbrennereien an den Getneinsamen Markt Regierung zusätzlich zu den bereits für Ex- den. bank sein, doch ist damit noch nicht die E. 5 17. 11.18. 11. Effekten börse Ae n ede er pant fege N Filiale Mannheim Buhrstahl 205 305. Sp. Stehr 1 11% JUnifends Rütgers 245 235 Orenstein& Koppel St. 247½ 242½ Uscafonds Frankfurt a. M., 18. November 1958 Salzdetturth 28 209, Pnrix Werke 111 1520 e 5—55 Scheidemandel 232 227% u. 11. 18. 1. 15. u. 1. 11. 15. 11. 18. 11. Schlessguellbr: d e en e nenten Notlerte Aktlen Dierig, Chr. Lit. A. 172 100 Ind. Werke Karlsruhe 220 216% Schramm Lack 172 172 Able ch Accu 203 258 Dortm. Hörder 148% 143 Junghans 3127 312 Schubert u. Salzer 355 L— 1 7B. 1 Adlerwerke 180 175 Purlacher Flof— kali Chemie 47⁰ 44 fschultheiß Stämme 305 385 Un e e 40 f. Energie 272 27 kichbaum-Werger 34 452[Farstadt 44 3 4% 8 schwarz.Storchen 305 T 395 T 9 b e 40 f. Verkehr 372 304 El. Licht u. Kraft 207% 108[Kauthot 5 4%— Jseilind. Wolff 1 e„„ P AEG 321 31 El. Lieferungs-Ges. 400 3900 Klein, Schanzlin 335— Siemens& Halske 341 33 Allianz Versicherun 4¹⁰ 7 1850 8 1 9 8 58 Aschaffenbg. Zellstoff 94 93 Enzinger Union 301 300 Klöckner Bergbau 155 149/ Sinner AG 255⁵ 241 Badische Bank 9 303 200 6 1 e Badische Anilin 300 208 Es gener Stein 19 Fleckn. Humb. Deu: 21 290(stahlwerke Bochum. 8 BNN W 133 133 Eglinger Maschinen 208 268 Klöcner-Werke 167 16%[Stahlwerkesüd westfalen 350 i eee 420 V(!ß 1 Bemberg 144 138 Ettlinger Spinnerei 32⁵ 325 Knorr 512 513[südzucker 400% 395 eee 320 323* Bergbau Lothringen 88 80 Farben Bayer 322¾ͤ 314 Kraftw. Rheinfelden 290 200 1 Thyssen 199 193½ 85 1 Rest 60 1 5 Bad. Komm. Lbk. div. Bergb. Neue Hoffnung 193 20⁰ Farben Liquis 11/ 11½[Krauß-Maffei 204ͤ 204 Veith Gummi 47⁰ 4⁵ 57 8 8 k 333 5 328%s Bayer. Hypo. Berger 285 280 Fein Jetter 155 155 Lahmeyer— 325 VDN 5 5 30⁵ 1825 1 15 8 5 5 6 Bayer. Hypo. bekeals abgestempelt 170% 10½ Beldmühie 5 8% anz JJVVVVVVFVFVFFVVUVCVCVCCCCCVVV VTV 20 325 f Pfalz. Hife. dto. neue— 102 Eelten 200% 250 Lechwerke 3⁴⁰ 32⁵ Ver. Glanzstoff 3³⁰ 322% pt. 85 8 95 15 343 6 Pkälz. Hypo. Binding Brauerei 510 5¹⁰ Gebr. Fahr 1590 T 100 indes Eis 4¹² 40¹ Ver. Stahl(Reste) 1.70 id Dresdner Bent 1 330 323 V Bochumer Verein 100 185 Gelsenberg 152150 Löwenbräu— 4⁴⁵ Wayss& Freytag 309 309 8 ant 85 8· 6 Rhein. Hypo. Bubiag 217/ 216 Goldschmidt 357 350 Ludwigsh. Walzm. 855 75 Wintershall 3⁴⁸ 343 5. 385 5 300 5 Buderus 250 250 Gritzner-Kayser 140 14⁰ Mainkraftwerke 3¹⁰ 3¹⁰ Zeiss Ikon 20 320 Frankf. Rüdev 5 302 300 Industrieobligatlonen Brown, Boveri& Cle 401 395 Grün&ilfinger 305 1 304 Mannesmann 194 ¼ 187 fzellstoft Waldhof 3355 8 5 200 96 Cassella 8— Gußstahl Witten 441 443 Maschinen Buckau 2551 5 F 415 118 8 AEG v. 56 Chemie Albert 259 256½½ utehoffnung 395 385 Metallgesellschaft 870 87³ 15 2. Hypo. 475 344 6 BASE v. 56 Chemie Heyden— 225 Haid& Neu 420 T 420 T[Moenus 480 480 Unnotierte Aktien„„ 8 Bosch v. 53 Chemie Verwaltung Hüls 509 590 Hamborner Bergbau 114½ 113 Nordd. Lloyd 2 1 592 8 Bosch v. 56 Conti Gummi— 375 Handels-Union 38⁰ 370 NSU 240 1 230 Beton& Monierbau— 310 8 BBC v. 36 Daimler Benz 904½ Hapag 11157 110 Parkbrauerei 3⁵⁵ 350 Burbach Kali 263 259 Investmentfonds 7 Es80 v. 38 Demag 328¼ 1 Harpener 131 128 Pfälz. Mühlen 5 2 Dt. Telef.& Kabel 228 ½ 8 8 Grkrw. Franken v. 57 Dt. Atlant. Tel. 228¼ 5 Heidelberger Zement 470 47⁰ Phoenix Rheinrohr 203¼ 10 Dt. Golddiscont V. A. 825/ 81¼[Adifonds 108,90 107, 5,5 Großkraftw. Mhm. Pt. Contigas 375 363 Hoechster Farben 3357 328 Rheinelektra 290 200 Dyckerhoff 305 3⁵ Canagros(8) 8.9 8,03 s Heidelb. Zement v. 86 Dt. Edelstahl 312 310 Hoeschwerke 140 145½¼ Rheins tahl 25½% 240 Dynamit Nobel 702 697 Concentra 153.10 150,20 7 Hoechster Farben v. 58 Dt. Erdöl 271 201 Hochtief 280 378 Rheinstrohzellstoff 25 5 Eisenhütte 2355½ 224½ Dekafonds 170,70 167,50 6 Hoechster Farben v. 57 Degussa 428 421 Holzmann— 417 RWE 33877 352 Erin Bergbau 330 329 Fondak 160,70 157,80 5,5 Industriekredb. v. 49 Pte Lino 470 B 460 Hütten Oberhausen 215 210 dto, Vorzüge 3⁴⁵ 3⁴⁰ Eschweiler Berg 152 152 Fondis 185,00 181,70 75 Industriekredb. v. 57 Dl. Steinzeug 275 275 B flütte Siegerland 35⁰ 25 Rheinmetall 221 2 Ford werke K 25 Fondra 138,70 136,70 8 MAN v. 57. Dt, Eisenhandel 102 191 Ilse Bergbau St. 2 2 Rheinpreußen 16% 16 Hutschenreuther, Lor. 397 303 Investa ö 104,40 161, 10 fe Pfalzwerke v. 37 Didier-Werke 3477 345 dto. Genüsse 39 38 Rheinbraunkohle 435⁵ 435 Ilseder Hätts 202 197½ Television Electr.(8) 13,98(14,04 J Phoenix-Rheintfohr v.58 17. 11.18. 11. 17. 11 18. 11. 97,70— 7.5 Siemens v. 54 105% 105% 69,20 67,80 7 Zellstoff Waldhof v. 8— 114,80 114,90 Wandelanleihen 7 AEG v. 58 210— 6 BMW v. 58 134% 133¼ —59— 6,5 Pt. Erdöl v. 51 2185 212 T 103%è—55 5 Mannesmann v. 55 115 113 100% 100% 6,5 VDM v. 51 240 24⁰ 105% 105%½ 7 57 5 107 100% NE-Metalle 100 100 elektr. Kupfer 290,75 293,75 — 106 Blei 94 9⁵ 105 105 Aluminium 232 235 105 105 Zinn 922 931 101 ½ 101½ Messing 58 210 220 10⁰ 100 Messing 63 249 257 101% 102 10 10 101 101 Deutsche freie Devisennotierungen 18. 11. 110 109½ Geld Briet 108 107% 1 000 it. Lire 0,0 1 0,711 10% 105% 100 belg. fr. 8,377 8.397 108% 107 ¼ 100 frs. 0,90 16 0,9536 107% 108 100 sfrs. 95,49 35,09 100% 1005 100 fl. 110345 110.565 100 108% 1 can. 8 4,3115 4.3215 90 103% 1 engl. E 11,692 11.712 108, 108 100 schwed. Kronen 80.74 80,90 105%8 105¾ 100 dän. Kronen 00,405 00 525 108/ 118/ 100 norw. Kronen 58,41 58,3 5 100 sfrs(ire) 97.40, 700 — 1105¾ 1 U8-Dollar 4,1788 4888 10 108 100 österr. Schilling 40,120. 10,166 107% 107 100 DM. West 425, — 100 DM. Ost 24,08 HAUS FRAUEN! Wir führen lhnen vom maeschinen-lndustrie, die mit 1% 17. November bis 22. 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März 1958 Gruppe A Nr. 92 554 vom 13. August 1958 716 vom 24. März 1988 Gruppe B Nr. 2 895 vom 25. April 1958 Gruppe B Nr. 3 162 vom 30. April 1958 Gruppe B Nr. 3 040 vom 7. Juli 1958 Gruppe B Nr. 3 857 vom 138. Juli 1958 Gruppe B Nr. 13 581 vom 20. September 1958 Di Gruppe B Nr. 16 219 vom 6. November 1938 5 . Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre An- 3 unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage 8 mere dennen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Ge- schäktsräume: C 7, 1½— geltend zu machen, widrigenfalis die Kraft- Gruppe B Nr. loserklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Mannheim, den 17. November 1958. u. Ix3-Zim.-Whg., Balkon, 3-Fam.-Haus Mhm. Vorort, BI. 36, 2&2-Zim.- (kreiwerdend), gute Verkehrs- lage, Garten, Garagen, 46 000,.— DM, wegzugshalb. sof. zu verk. Zuschr. u. Nr. 02146 a. d. Verl. Freie Beruſe — FUSSPFLEGE Bad Handpflege 2 2 Inneliese Steinruck ärztl. gepr. Spezialistin Qu 1, 21 Tel. 2 50 96 5 Ecke Freßgasse u. Breite Straße Ang Städtisches Leihamt Im Mannheimer Hafengebiet werden einige tausend Quadratmeter Gelände mit Schiffsanlegestelle sowie Gleisanschluß zu kaufen gesucht. ebote unt. Nr. P 43517 a. d. Verlag. AcoBIT 10 80/ schmeckt mi- 18 und mit 80 Ein biſdchen müde, dann ACogB!'18807é. Er macht munter! . Auch der IACOBINER! 3 2 8 8 N 8 N r n 8* n n 8 8 N . 8 n 8 8 8 8 * Zelte 12 MORGEN Donnerstag, 20. November 1958/ Nr. 2 Finanzierung des Atomprogramms noch ungelöst Informationstagung der Deutschen Gesellschaft für Atomenergie bei den Siemens-Schuckertwerken Von unserem Redaktions mitglied wilfried Hertz-Eichenrode Erlangen, im November Eine Informationstagung der Deutschen Gesellschaft für Atomenergie E. V. in Er- langen bot Gelegenheit zu einer abendlichen Diskussion Über Probleme der friedlichen Nutzung der Kernenergie in der Bundesrepublik. Partner dieses Gesprächs, das in Casino-Raum des Hauptgebäudes der Stiemens-Sckhuckert- Werke geführt wurde, waren Vertreter der Siemens-Schuckert-Werke, unter ihnen Professor Finkelnburg, ferner Dr. Weber als Vertreter des Bundes- Atomministeriums und Journalisten. Nachstehend wird versucht, auf Grund des Verlaufs der Aussprache ein Bild der Situation zu entwerfen, in die sich die deutsche reaktorbauende Industrie hinein- gestellt sieht. In einem so industriereichen Land wie die Bundesrepublik ist der Bau von Atom- reaktoren keine Sache, der man ausweichen könnte. In spätestens zehn Jahren wird man solche Reaktoren zwingend brauchen, um elektrische Energie zu erzeugen, damit in der Stromversorgung keine Engpässe ein- treten. Das interessiert nicht nur die Wirt- schaft, sondern einen jeden, der erwartet, daß tatsächlich Licht brennt, wenn er den Schal- ter an der Wand anknipst. Außerdem muß die deutsche Industrie eigene Reaktoren entwickeln, um sich auf dem Gebiet des Ex- ports zu behaupten. Auch das interessiert nicht allein die Wirtschaft, sondern jeder- mann, weil vom Export unser aller Lebens- standard weitgehend abhängt. Der Bau von Atomreaktoren ist also für die Bundesrepublik lebenswichtig. Leider befindet sich die deutsche reaktorproduzie- rende Industrie in keiner sehr günstigen Ausgangsposition: 1. Die Atomangst hat in Deutschland wei- ber um sich gegriffen als in den meisten an- deren Ländern. Weite Bevölkerungskreise übertragen die von Atom- und Wasserstoff- bomben ausgelöste Angst auf die Kernreak- toren, die den völlig friedlichen Zweck haben, Strom zu erzeugen. Die Industrie wünscht sehnlichst, die Oeffentlichkeit darüber aufzu- klären, daß das unbegründet ist. Bei dem von Siemens geplanten Kraftwerk zum Beispiel befinden sich alle Schwerwasser oder Radio- Aktivität führende Teile innerhalb eines Schutzbehälters. Auch der schwerste Be- triebsunfall des Reaktors kann sich nur in- nerhalb des Schutzbehälters abspielen. Nach menschlichem Ermessen ist es nicht möglich, daß Radioaktivität jemals nach außen dringt. 2. Da die deutsche Industrie sich erst seit drei Jahren mit der friedlichen Nut- Zung der Atomenergie befassen kanm, hat sie einen großen Nachholbedarf. Man spricht hinsichtlich der Fortschrittlichkeit der Reaktoren von der ersten, zweiten und dritten Generation. Professor Finkelnburg sagte dazu: Wir trauen uns als ersten Schritt einen Reaktor der zweiten oder dratten Generation nicht zu: wir müssen mit dem Reaktor der ersten Generation anfan- Was sonst noch geschah Der seit Montag tobende erste schwere Wintersturm auf dem nordamerikanischen Kontinent hat bereits zehn Menschenleben gefordert und umfangreiche Gebäudeschä- den angerichtet. Auch Ernteverluste wurden verursacht, die in die Millionen von Dollars gehen. In Kalifornien, wo die für diese Jah- reszeit tiefsten Temperaturen seit 30 Jahren gemessen wurden, litt ein erheblicher Teil der Zitrusfrucht- und Gemüseernten. *. Der amerikanische Frachter„Carl D. Bradley“ wird nach einer Seenotmeldung Auf dem stürmischen Michigan-See in den USA vermißt und ist wahrscheinlich mit seinen 35 Besatzungsmitgliedern gesunken. Wie der deutsche Frachter„Christian Sar- tori“ am Dienstagabend der Seefunkstation Port Washington im Bundesstaat Wisconsin berichtete, konnte er an der letzten ange- gebenen Position der„Carl D. Bradley“ kein Anzeichen von Ueberlebenden finden. Der Michigan-See lag am Dienstagabend im Zentrum heftiger Schneestürme, die über den Norden der USA nach Kanada zogen. * Ein Lastwagen und ein Personenwagen sind in der Nähe von San Augustine(Texas) in voller Fahrt aufeinander gefahren. Zehn der zwölf Insassen beider Wagen wurden ge- tötet. Die restlichen zwei erlitten lebens- gefährliche Verletzungen. Ein Großfeuer in Honolulu machte 150 Personen obdachlos. Der Gesamtschaden wird auf mehr als zwei Millionen DM be- ziffert. gen.— Und selbst für diese ersten deut- schen Reaktoren fordert Professor Finkeln- burg besondere Rücksichtnahme der Bau- herren; man dürfe in den ersten Jahren an die deutschen Reaktoren nicht ebenso hohe Anforderungen stellen wie an ausländische. Das ist nun allerdings von den Elektrizi- tätsversorgungsunternehmen, die als Bau- herren in Frage kommen, nicht wenig ver- langt. Denn deren Forderung ist es ja ge- rade, daß Atomkraftwerke den Strom genau so zuverlässig und nicht teurer erzeugen, als die herkömmlichen Kraftwerke. 3. Ehe noch ein Atomleistungskraftwerk deutscher Entwicklung gebaut worden ist, tritt bereits die ausländische Konkurrenz— auch auf dem deutschen Markt— massiv in Erscheinung. Das Abkommen, das die US? und Euratom unterzeichnet haben, ist ein Beispiel dafür. Es ist bekannt, daß die USA, die in ihr Atomprogramm Unsummen inve- stiert haben, in ihrem eigenen Land nicht ge- nügend Absatz möglichkeiten für die bis zur Baureife entwickelten Reaktoren finden, weil die HElektrizitätsversorgungsunterneh- men in USA auf Grund der besonderen Si- tuation in Amerika den herkömmlichen Kraftwerken noch den Vorzug geben. Was liegt für die USA näher, als ihre Reaktoren nun im Ausland zu bauen? So kam das für Europa finanziell sehr günstige Euratom- Abkommen zustande. Es beschert der Bun- desrepublik zwei größere Atomkraftwerke amerikanischer Herkunft, die bis 1963 errichtet sein sollen. Dazu sagte Professor Finkelnburg, die deutsche Industrie begrüße das unter der Vorraussetzung, daß die USA beim Bau der beiden Kraftwerke im größt- möglichen Umfang deutsche Zulieferungen zulassen; die deutsche Industrie hätte dann eine Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu erwerben. Bisher enthält das Abkommen allerdings noch eine Klausel, die deutsche Zulieferungen ausschalten soll. Angeblich besteht jedoch einige Aussicht, daß die USA ire Haltung in diesem Punkt revidieren werden. Das alles sind Tatsachen, die den Start der deutschen reaktorbauenden Industrie in die Atomwirtschaft erschweren. Die Indu- strie selbst wünscht, daß auch auf diesem Sektor die freie Marktwirtschaft so weit wie möglich gewahrt bleibe. Andererseits kann sie das enorme Risiko, das der Weg in dieses Neuland unter den besonderen Gegebenhei- ten der deutschen Nachholsituation mit sich bringt, nicht allein auf sich nehmen. Die öffentliche Hand muß das Risiko tragen hel- fen, weil es sich hier um eine Entwicklung handelt, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Allgemeinheit zeitigen kann. Darüber besteht auch bei allen Beteiligten Einigkeit. Auf dieser Basis ist das Bundesatom-Pro- gramm entstanden. Das sogenannte 500-Mega- watt- Programm sieht die Entwicklung von fünf Reaktortypen vor, ohne den Firmen den Bau ihrer Kraftwerke innerhalb dieses Pro- gramms zu garantieren; es beruht aber auf dem Grundgedanken einer Beteiligung des Bundes an den Kosten und am Risiko. Das Prinzip ist also klar. Völlig unklar sind leider die näheren Einzelheiten der Aus- führung. Dr. Weber sagte in Erlangen als Vertreter des Bundesatomministers, daß es bis jetzt im Rahmen des 500-Megawatt-Pro- gramms keine feststehende Finanzierung gebe. Weder die Elektrizitätsversorgungs- unternehmen als Bauherren, noch die reak- tor produzierende Industrie wissen demnach, welche Hilfe der Bund bei der Finanzie- rung schließlich leisten wird. Niemand wird behaupten wollen, dieser Zustand beschleu- nige den Aufbau einer deutschen Atomwirt- schaft. Hinzu kommt, daß die beiden ameri- kanischen Kraftwerke, die über Euratom bis 1963 erstellt sein sollen, möglicherweise Ka- pitalien beanspruchen werden, die sonst der Finanzierung von Kraftwerken deutscher Fertigung im Rahmen des 500-Megawatt- Programms hätten dienen können. Dr. Weber warnte offen vor der Gefahr, die dem deut- schen Programm aus einer„Spaltung der Finanzierung erwachsen kann. Unter diesen Umständen ist der Mut zu bewundern, mit dem die deutschen reaktor- bauenden Unternehmen an die Sache her- angehen. Das Kernkraftwerk(130 Mega- Watt), das von Siemens konstruiert Wird, soll nach Angaben von Professor Finkeln- burg 120 Millionen Mark(ohne Brennstoff) kosten. Sicherlich spiegelt diese Zahl den Optimismus des Reaktorbauers wider; ein Bauherr dieses Kraftwerks wird wohl vor- sichtig einige Millionen mehr ansetzen. Aber man erkennt aus dieser Zahl doch die Grö- Benordnung um die es geht. Der Industrie bleibt vielleicht gar nichts anderes übrig, als mutig zu sein, denn für sie handelt es sich um eine Lebensfrage. Sie kann auch mit vollem Recht auf ihr Können und ihre Weltgeltung vertrauen. Der Bund Allerdings hätte Grund genug, endlich Klarheit dar- über zu geben, was er zur Entwicklung und zum Bau deutscher Atomkraftwerke beitra- gen wird. Es ist nicht sehr ermutigend, wenn im Entwurf des Bundeshaushaltsplanes 1959 kür den Geschäftsbereich des Bundesatom- ministers nur 131 577 500 Mark eingesetzt sind. Das sind sechs Millionen Weniger als im laufenden Etat(137 471 000 Mark). Es scheint, daß hier das Parlament vor der Aufgabe steht, in seinen Haushaltsberatun- gen den Dingen auf den Grund zu gehen. —— „Sehr positiv und auf ausgezeichneter Grundlage“ sei sein Gespräch mit Bundes. kanzler Adenauer über die Krise des Kohlenbergbaues verlaufen, berichtete der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Heinrich Gutermuth. Die Regierung will, so wurde vereinbart, noch vor Weihnachten Hilfsmaßnahmen für den Bergbau ergreifen.(Siehe auch unseren Bericht auf Seite 1.) Das linke Bild zeigt von links nach rechts die Gewerkschaftsvertreter, die am„Kohlegespräch“ im Bundeskanzler- amt teilnahmen: Gutermuth, Arendt, van Berk und Dahlmann. Auf dem rechten Bild die Vertreter der Regierungsseite, Bundeswirtschaftsminister Erhard(links) und Staatssekretär Westrik. Bilder: dpa Vierzig Jahre Tschechoslowakei Gedanken zu einer umstrittenen Staatsgründung von J. O. Gr zer Karlsruhe, im November „Und wenn wir immer betonen, das der CSR 1938 zugefügte ‚Unrecht von München“ dürfe sich niemals mehr in irgendeiner Form Wiederholen, dann müssen wir uns aber auch Weiter fragen: war jenes München“ selbst nicht nur zu einem guten Teil Konsequenz von Irrtümern, die wiedergutgemacht werden müßten, will man erneut zu stabilen Verhält- nissen im Donauraum gelangen: ich denke da- bei an das Jahr 19181“ Diese Worte, die das Ereignis der Zerschlagung der Habsburger Donaumonarchie und der Gründung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 geschichtlich mit der Tragödie von München(1938) in Ver- bindung zu bringen versuchen, schrieb kürz- lich der derzeit in London im Exil lebende Professor Jaroslav Stransky, einst bekannter Zeitungsherausgeber und Minister verschie- dener vor- kommunistischer CSR-Kabinette, Parteigänger der damaligen Führungsgruppe um Masaryk und Benesch; heute n unab- hängiger Politiker, der sich keiner der Exil- Gruppierungen angeschlossen hat und von den gemäßigten Kräften der Emigration als künftiges Staatsoberhaupt betrachtet wird, sollte die CSR in absehbarer Zeit wieder frei werden. Und Stransky schrieb am Schluß sei- ner Betrachtung:„Rückschauend müssen wir nämlich zugeben: zwar hatten Tschechen und Slowaken dann 20 Jahre lang ihren eigenen, freien Staat. Was aber seit 1938 und bis heute davon blieb, ist unvergleichlich schlechter als das, was ihm voranging— das Experiment Masaryks und Beneschs von 1918 hat sich also offenbar geschichtlich nicht bewährt! Alle Ideale und Schlagworte, an die man 1918 glaubte, haben sich inzwischen ad absurdum geführt oder ins Gegenteil verkehrt. Was 1918 als„Höhepunkt und Ziel“ unserer Entwick- lung schien, ist als geschichtliche Episode heute überholt.“ Und in der Tat— die tschechoslowakische Staatsgründung von 1918, in der damals stattgekundenen Form, durch ihre damaligen „Motoren“ Masaryk und Benesch, ist derzeit — 40 Jahre danach— umstritten! Die Kom- munisten in der Tschechoslowakei geben heute den seinerzeitigen Ereignissen eine ganz an- dere Interpretation, bei der Masaryk und Benesch sehr schlecht wegkommen. Die freie Emigration ist darüber gespalten: Ein großer Teil derselben klammert sich weiterhin an die damalige Fassung der„Legende von 1918“ mit ihrem„Masaryk-Benesch-Mythos“. Einige — vor allem rechts- radikale Kreise— machen es sich in entgegengesetzter Richtung ebenso einfach und verdammen die beiden CSR- Staatsmänner für ihren damaligen Eingriff in die Geschichte in Grund und Boden, indem sie alles heutige Uebel, allzu simpliflzierend, von damals herleiten. Nur wenige bemühen sich, dem Beispiel Stranskys folgend, endlich einmal die Ereignisse von 1918 wirklich ob- jektiv zu untersuchen, die Rolle Masaryks und Beneschs von damals ohne jede positive oder negative„Legendenbildung“ zu werten. Der Versuch Stranskys, die kürzlich in der Weltpresse erörterten Ereignisse von„Mün- chen 1938“ mit dem Jahr 1918 zu verbinden, ist an sich richtig. Wie leicht aber aus dieser richtigen Ausgangsposition ganz falsche Schlüsse gezogen werden können, beweisen die heute ebenfalls damit operierenden Kom- munisten. Unmittelbar nach Abschluß der vorangegangenen Prager Rundfunk- und Pressekampagne anläßlich der 20. Wiederkehr des„Diktats von München“ wandte sich nun- mehr die kommunistische Propaganda in der CSR dem 40. Jahrestag der CSR-Staatsgrün- dung von 1918 zu. Fast täglich erscheinen neuerdings entsprechende Artikel und Rund- kunkkommentare, um die Ereignisse von vor 40 Jahren umzudeuten. Jede positive Rolle Masaryks und Beneschs im Zuge der damali- gen Ereignisse, die einzig und allein als Folge der Ausstrahlung der Russischen Revolution und des revolutionären Elans der„CSR-Be- völkerung“ gedeutet werden, wird abgestrit- ten: beide hätten lediglich die„Werktätigen um die Früchte ihrer damaligen Revolution betrogen“, indem sie den neuen Staat der CSR von Anfang an„in den Dienst der kapitali- stisch- imperialistischen Weltverschwörung gestellt“ haben. Was man in dieser Beziehung in den letzten Tagen aus der roten CSR zu hören bekam, War nichts anderes als die Zusammenfassung aus den beiden bereits ygr. a 00 schienenen„Dokumentarbänden“ über die „Antipatriotische und volksfeindliche Tätig- keit“ Masaryks und Beneschs, sowie aus dem Buch des Agitprop- Spezialisten Gustav Bares „Die Sowjetunion und die tschechoslowaki- sche Unabhängigkeit“, in der sich unter an- derem auch der Satz findet:„Die CSR wurde also eigentlich am 14. Oktober 1918 geboren und bereits am 28. Oktober 1918 verraten!“ Nun, von einer objektiven historischen Warte aus gesehen sind diese kommunisti- schen Darstellungen ebenso verzerrt, wie andererseits ebenfalls eine auf die„politische Großtat Masaryks und Beneschs“ einseitig hinprojizierte Deutung fiktiv ist. Beide Dar- stellungen treffen sich nämlich in einer Fäl- schung: in der These, daß die CSR-Gründung das Ergebnis eines„revolutionären Kampfes der Tschechen und Slowaken“ war. Weder der sozialistische Generalstreik vom 14. Oktober 1918, der in der Tat eine„Räterepublik“ for- derte, noch der gegen Habsburg gerichtete Auslands widerstand von 1915 bis 1918 der Masaryk und Benesch im Lager der west- lichen Entente, war ein solcher„Rampf“! Die exilierte Masaryk-Gruppe war vom Volk in der Heimat weitgehend isoliert. Dessen reprà- sentative Führung stand hingegen bis zuletzt loyal auf dem Boden des Habsburgerreiches und hat Masaryk wiederholt öffentlich des- àavouiert: nicht dessen Programm einer„Zer- schlagung Oesterreich- Ungarns“, sondern seine Umwandlung in eine Donauföderation mit den gleichen Rechten für Böhmen, wie sie Ungarn schon seit 1867 besaß, war ihr Ziel! Das war auch das Programm des großen tsche. chischen Politikers, Frantisek v. Palacky, mit dessen donau-föderalistischer Orientie- rung Masaryk dann brach. Der damals be- deutendste Politiker der Heimat, Kramar verfocht diesen Standpunkt aber noch am 26. Oktober 1918, anläßlich seiner ersten Kontaktaufnahme mit der Masaryk-Gruppe in Genf, und der bedeutende tschechische Historiker Pekar machte in diesem Sinne noch in den letzten Lebenstagen der Donau- monarchie dem Kaiser Karl Vorschläge für eine„gerechte Föderalisierung“. Nicht ah „Verdienst Masaryks und Beneschs“, aber schon gar nicht„unter dem Einfluß det Ideen der Russischen Revolution“ wurde also Oesterreich- Ungarn zerstört und add Nachfolgestaat u. a. auch die CSR begründet, sondern durch Machtspruch der Sieger Entente! Masaryks„Experiment“ bestand lediglich darin, sich der Zielsetzung jener zur Ver- fügung gestellt zu haben. Dies bedeutete fit ihn zwar damals einen meteorenhaften Auf. stieg in der Politik, vor der Geschichte stell dies aber seinen großen Irrtum dar. Masaryk, der bereits vorher ein anerkannter Philosoph, Gesellschafts wissenschaftler und Soziologe War, hat durch seinen unter diesem Vorzei- chen mit fast siebzig Jahren erfolgten Ein- tritt in die Politik seinem Volke, wie man heute Weiß, auf lange Sicht keinen guten Dienst erwiesen Und in diesem Sinne hatte also wiederum Stransky recht, wenn er in seiner eingang erwähnten Abhandlung vermerkte:„Heute sollten wir darum die Kraft besitzen und aus jenen Ereignissen folgendes Gebot für die Zukunft ableiten: unsere damals gewonnene nationalstaatliche Souveränität wieder frei willig einschränken zugunsten einer erneut gemeinsamen Donauföderation! Nur so könn- ten wir unsere Freiheit, einmal wiederge- wonnen, bewahren.“ Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist ge- schlossene, gelegentlich auch auflockernde Bewölkung. In Aufklarungsgebieten verein- Zelter Frühnebel. Niederschlagsfrei. Tages- temperaturen etwas niedriger als bisher Meist zwischen 5 und 7 Grad. Tiefsttempe- raturen 3 bis 5 Grad. Nur in wolkenarmen Gebieten um null Grad und örtlich Boden- frost. Im Odenwald und Bauland auch leich- ter Frost. Schwacher bis mäßiger Wind zwi- schen Ost und Südost. Uebersicht: Das große Hoch über Süd- skandinavien verlagert sich gamz langsam nach Südosten, bleibt aber für uns das wetterbestimmende Druckgebilde. An seiner Südwestflanke strömt in den unteren Schichten etwas kältere Luft nach Südosten, die auch bei uns einsickern wird. Ne, Ein Leibgericht aus Holland! Alſtags ein Sonntagsessen- sonntags ein Festtagsessen- das sind fürahr die, Edamer Brieftaschen“. Nach dem berühmten Rezept, man nehme...“ dünne Fleischscheiben, Edamer Käse, Tomaten und ein Paket„Birkel 7 Hühnchen“ Eier-Spätzle- na? Läuft lhnen das Wasser schon im Munde zu- sammen? da, so soll es sein! Kaufen Sie morgen gleich„Birkel 7 Hühnchen“ Eier-Spätzle! Auf der Packung steht das ganze Rezept drauf. Aber achten Sie auf„Birkel 7 Hühnchen“! Das sind echte Eier-Spätzle, unverfälscht, nicht gefärbt, aus naturreinem Hartwelizengrieß, mit hohem Eigehalt. Also- morgen probieren] EIER- SPATZ LE , ee Nr. — DER Fün wed die nu Mit wen En 8 — „ undes · e dler ierung ergbau 1 links inzler- echten S) und er: dpa en tsche. la cky, Orientie- mals be. Kramat noch am c exsten -Gruppe vechische m Sinne Donau- läge für cht alz 80 aber afluß der Wurde und al gründet, Sieger lediglich Zur Ver- tete füt ten Aul· ate stell Masaryf, nilosoph, Soziologe Vorzei- ten Ein- Wie man n guten iederum eingangs „Heute und aus kür dle Wonnene ler frei- erneut So könn- iederge- a nnheim eist ge- ockernde verein- Tages- bisher sttempe- enarmen Boden- ch leich · ind zwi- er Süd- langsam uns das n seiner unteren üdosten, t. Nr 267/ Donnerstag, 20. November 1958 MORGEN Seite 18 —— Spielführer, unverwüstlicher Kämpfer und zweifacher Torschütze: Jeufelskerl Rahn bewahrte uns vor Niederlage Ausgleichstreffer zwei Minuten vor dem Abpfiff/ Härte überschattete die Technik/ Deutschland- Oesterreich 2:2 wer den Ehrgeiz des österreichischen Fußballs kennt, konnte sich keiner Illusion darüber hingeben, was die deutsche Mann- schaft in diesem 15. Treffen erwartete. Karli Decker und seine Mannen machten schon am Vortage kein Hehl daraus, daß sle alles tun wollten, endlich die Verlust- serie zu durchbrechen. Das ist durchaus ver- ständlich. Aber man mußte sich in der letz- ten halben Stunde doch wundern, zu wel- chen verzweifelten Mitteln die Elf griff. An- gefangen mit Torwart Engelmeier, der je- den Abstoß verzögerte, über Hasenkopf, der gegen Haller und Seeler böse Fouls ver- übte, bis zum Angriff, in dem Horak gegen Schnellinger mit unerlaubten Mitteln mehrfach mehr Erfolg hatte als bei einem anderen, energischeren Schiedsrichter mög- ch gewesen wäre. Trotzdem darf man sagen, daß die sterreichische Elf vom Spielerischen her eine ausgezeichnete Partie lieferte. Sie hatte in Kollmann einen großartigen Mittelläufer, der Uwe Seeler kaum von den Füßen ging und dem Hamburger keine Gelegenheit zu seinen so gefürchteten Schüssen einräumte, allerdings auch davon profitierte, daß See- ler zu sehr bestrebt war, zu führen, anstatt einmal auf eigene Faust, wie es ihm Rahn laufend vormachte, auf Torerfolge auszu- gehen. Torwart Engelmeier verschuldete zweifellos das erste Tor, aber er machte es im Laufe des Spiels mehr als einmal durch tollkühne Paraden wett, mit denen er die jungen deutschen Stürmer schier zur Ver- zweiflung brachte. Nur Helmut Rahn mit seiner undekümmerten Art war ihm gewach- Beide österreichischen Verteidiger erwie- zen sich als überaus hart im Zweikampf. Oslansky profitierte allerdings davon, daß Kapitulski in seinem ersten Länderspiel doch 22 55 DER SCHWACHE PUNKT in der deutschen Fünferreihe war Linksaußen Kapitulski, der weder von der Spielanlage her in Berlin in die deutsche Elf„paßte“, noch beweglich ge- nug war. Auch als er gelegentlich in der Mitte auftauchte, konnte der Pirmasenser wenig erreichen. Hier warf sich ihm Torwart Engelmeier entschlossen vor die Füße. gewinnen. In keinem Spiele gegen Deutschland seit 1934 Nationalelf einem Sieg so nahe, wie gestern im Berliner Olympia- Stadion: Die 2:1-Führung schien ihr alle Wege zum ersten Sieg seit 1931 zu sichern. Doch in der 88. Minute nahm der unverwüstliche Helmut Rahn einen von Schmidt gespiel- ten Ball auf und schoß aus kurzer Entfernung unhaltbar ein. Kein Wunder, daß die 78 000 Zuschauer den Essener mit einer Begeisterung feierten, die an die Tage im Juni erinnerten.— Die Bilanz der deutsch- österreichischen Länderspiele bleibt damit weiterhin ausgeglichen: Beide Nationen verzeichnen je sechs Siege, drei Treffen endeten unentschieden. Der deutschen Mannschaft gelang es also nicht, den offensichtlich über dem Berliner Olympia- Stadion lastenden Bann zu brechen, denn nach den Niederlagen gegen die Türkei(1:2) und gegen England(1:3) sprang auch diesmal kein Sieg heraus. Ebenso mißlang der Versuch der deutschen Mann- schaft, erstmals nach dem Krieg auf deutschem Boden gegen die Oesterreicher zu war Oesterreichs Fußball- eine große Enttäuschung war. Der Wiener konnte es sich nach der Pause sogar mehrfach leisten, bis zum deutschen Strafraum aufzu- rücken und beinahe hätte eine seiner Flan- ken, die Tilkowski nicht mehr erreichte, so- gar noch ein Kopfballtor durch den Halblin- ken Hof gebracht. Das Außenläuferpaar Ha- nappi— oller war in Abwehr und Aufbau nahezu fehlerlos. Oesterreichs Flügelstürmer erwiesen sich als sehr gefährlich. Der Halbrechte Knoll leistete ein prächtiges Aufbaupensum, eben- so wie sein Vereinskamerad Hof, der in der 73. Minute nach einer Verletzung(wahr- scheinlich als taktische Maßnahme) gegen Reiter(Rapid) ausgetauscht wurde. Wie 1957 in Wien war Buzek für Erhardt ein großer Gegner, der dem deutschen Mittelläufer mehr als einmal das Nachsehen gab, obwohl der Fürther im letzten Effekt Block der deutschen Abwehr war. Pässe kamen ꝛ⁊u ungenau Im Gegensatz zu Paris gelang es der deut- schen Mannschaft nicht, die eindeutige Mit- telfeldbeherrschung zu erzielen. Zwar deutete sich das zwischen der 10. und 30. Minute viel- versprechend an, als der Ball auch in der eigenen Mannschaft gehalten wurde, aber im letzten Effekt kamen die Pässe von Szyma- niak und Eckel sehr ungenau. Haller, der ein prächtiges Pensum lieferte, wurde von seinem Gegner Koller förmlich eingedeckt. Der Dort- munder Schmidt gab sich redliche Mühe, aber alles in allem fehlte in diesem magischen Viereck das erforderliche hundertprozentige Verständnis. So blieb es Helmut Rahn wieder einmal vorbehalten, den deutschen Fußball vor einer Niederlage zu bewahren. Wenn man zu seinen beiden Toren, von denen das erste allerdings nicht unhaltbar zu sein schien, den tollen Lattenschuß in der 53. Minute und zahlreiche Alleingänge nimmt, die in letzter Sekunde gestoppt wurden, hat man einen Helmut Rahn, der Spielführer und Kämpfer in einer Person War. Der junge Helmut Haller knüpfte an die in Paris gezeigte Leistung im Feldspiel an. Ihm fehlte der entschlossene Torschuß. UW-²e Seeler versuchte vergebens, sich von Koll- mann zu lösen. Man hatte mehrfach erwar- tet, daß der Hamburger direkt schießen würde, aber ein Teil der Bälle kam für ihn zu ungenau. Schmidt arbeitete in der ge- wohnten Weise im Mittelfeld ohne die Wir- kung von Paris(als rechter Läufer) zu er- reichen. Ein Ausfall war Kapitulski, der sich weder als Linksaußen zurechtfand, noch in den wenigen Szenen, in denen er in der Mitte auftauchte, viel erreichen konnte. Block des deutschen Abwehrspiels war auch diesmal Erhardt, der zahlreiche Kopf- 5 Stimmen zum Länderspiel: A Länderspiel, in dem beide Mannschaf- ten das letzte an Kraft herausgeholt haben. Gegen Frankreich wurde schö- ner gespielt. Diesmal war es härter und erbittert.“ * Karl Decker:„Das Unentschie- den ist als Ergebnis gerecht. Im ver- gleich zu den Franzosen, die vor sechs Wochen in Wien spielten, hat die deut- sche Mannschaft mehr gespielt. Meine besten Leute waren Koller und Ha- nappi.“ * Dr. Peco Bauwens:„Ein gerech- tes Unentschieden. Es wurde von unse- rer Mannschaft oft zu eng gespielt. Den Gästen konnte man beim Stande von 2:1 nicht übelnehmen, daß sie mit ihren Aktionen Zeit verschwenden wollten.“ * Hanne Sobeck: Für mich war es nur in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel, wenn ich die Technik als Grund- lage nehme. In der zweiten Hälfte hat es doch sehr nachgelassen.“ * Helmut Rahn:„Nach der 2:1 Führung wollten es die Oesterreicher um jeden Preis wissen. Dann wurde die Härte auch manches Mal übertrieben. Das 2:2 ist ein Ergebnis, das, so glaube ich, unsere Mannschaft auf jeden Fall verdient hat.“ * Ernst Lemmer:„Ich bin begei⸗ stert, und es war ein schönes Kampf- spiel. Allerdings gab es auch einige Härter und erbitterter als in Paris Sepp Herberger:„Es war ein Härten. Ein Glück, daß wir diesen Rahn in Deutschland haben. Sonst hätte es an diesem Tage schief gehen können.“ * Stopper Erhard:„Es war eines meiner härtesten Länderspiele. In Paris konnten wir uns mit unserem Spiel mehr ausbreiten.“ * Horst Szymanlak:„Es ist härter gespielt worden als in Paris. Es gab diesmal kein Pardon. Das Glück hat uns etwas verlassen, denn vor dem 1:1 war unser 2:0 fällig.“ * Kapitän Hanappi: In Län- derspielen ist manches Mal die Schön- heit nicht ausschlaggebend, sondern der Kampf steht im Mittelpunkt. Rahn, Szymaniak und in der ersten Halbzeit der kleine Haller waren für mich die besten Spieler der deutschen Elf.“ * Torwart Engelmaier:„Beim ersten Schuß hatte ich kalte Hände, sonst wäre mir der Ball kaum ins Tor gerutscht.“ 5 Schiedsrichter Fenel:„Man merkte es dem Spiel an, daß zwei große Rivalen, die ungewöhnlich ehrgeizig sind, gegeneinanderstanden. Die deutsche Mannschaft hat viele Torgelegenheiten gehabt. Sie hatte schon vor dem Aus- gleich zum 1:1 die Möglichkeit noch höher zu führen. Das 2:2 am Ende möchte ich als für beide gerecht be- zeichnen.““ — ballduelle gewann, allerdings gegen Schluß mit Buzek immer mehr Mühe hatte. Schnel- linger steigerte sich in der letzten halben Stunde zu einer ausgezeichneten Abwehr- leistung und blieb vor allem gegen den viel- seitigen Rechtsaußen Horak nüchtern genug, sich nicht ausspielen zu lassen. Stollenwerk lieferte ebenfalls eine gute Partie, wenn er auch zeitweise überraschend weit aufrückte. Eine Viertelstunde sah es aus, als wenn Til- kowski nicht die Leistung von Paris er- reichen würde. Er machte einige Stellungs- fehler, faßte auch die Bälle nicht fest genug. Aber er wuchs mit der Dauer des Spiels doch in seine Aufgabe hinein. An den beiden Toren war nichts zu ändern. Schiedsrichter Milan Fencl(CSR) gab sich redliche Mühe. Er war dem Spiel zwar ge- wachsen, aber man hatte den Eindruck, daß er mit seinen Strafraumentscheidungen sehr vorsichtig war. Als der rechte Verteidiger Oslensky Helmut Rahn klar legte, entschied er sich für einen indirekten Freistoß. Vor einer prächtigen Kulisse erhielten bei- de Mannschaften viel Beifall, als sie in ihren Trainingsanzügen den Rasen des Olympiaste- dions betraten. Eine Polizeikapelle spielte die Nationalhymnen, und dann gab der tschecho- Slowakische Schiedsrichter Fenel den Ball zum 15. Fußball-Länderspiel zwischen beiden Nationen frei. Die Begegnung konnte die hochgespannten Erwartungen nicht ganz er- füllen, aber es gab doch einige gute Szenen. die die Zuschauer mitrissen. RECHTZETTIId HERAUSdELAUFEN ist hier Oesterreichs Schlußmann Engelmeier. um den Kapitulski(rechts) zugedachten Flankenball abzufangen. Engelmeier steigerte sich nach schwachem Start und dem Fehler, der zum deutschen Führungstor führte, immer mehr und bewies im Strafraum wie auf der Torlinie Uebersicht und Reak- tionsvermögen. dpa-Funkbild Laltenschuſ ghertans denon in def ersten ſflinule Die Mannschaften: Deutschland: Tilkowski; Stollenwerk, Schnellinger; Eckel, Erhard, Szymaniak; Rahn, Haller, Uwe See- ler, Schmidt, Kapitulski. Oesterreich: Engelmeier; Oslansky Hasenkopf; Hanappi, Kollmann, Koller; Ho- rak, Knoll, Buzek, Hof(ab 62. Min. Reiter), Zkerlen ERHARD TS DUELLE mit Mittelstürmer Buzek sahen den Fürther nicht immer als Sieger. Pech für den deutschen Stopper, daß gerade dieser Fallrückzieher vor Buzek zum österreichischen Führungstor führte: Wäh- rend der Deutsche zu Boden ging, paßte sein Kontrahent zu Knoll und der vollstreckte unhaltbar Bild: Gayer Oesterreichs Mannschaft hatte einen aus- gezeichneten Start. Bereits die erste Minute brachte den Gästen eine gute Chance. Links- außen Skerlan stand urplötzlich vor dem deutschen Tor völlig frei, als ihn der Ball er- reichte. Sein Schuß traf zum Glück für Deutschland aber nur die Latte. In der 14. Minute überstand Deutschland mit etwas Glück eine kritische Szene. Til- kowski unterlief bei der Abwehr ein Fehler. Auf der Torlinie stehend wehrte Verteidiger Schnellinger jedoch für den bereits geschla- genen deutschen Torwart mit befreiendem Schlag ab. Dann flel, etwas überraschend, das deutsche Führungstor. In seiner typischen Art spielte sich Helmut Rahn in der 16. Minute an zwei gegnerischen Abwehrspielern Vorbei. Der Essener schoß— in halblinker Position stehend— urplötzlich mit dem linken Fuß. Man hatte gar nicht den Eindruck, daß hinter diesem Schuß eine größere Wucht saß. Engel- meier aber ließ den Ball aus den Händen und durch die Beine zur deutschen 1:0-Führung ins Netz rollen. Eine viel versprechende Szene für den deutschen Angriff brachte die 26. Mi- nute bei einer Kombination zwischen Rahn und Schmidt. Kollmann unterband durch Foulspiel diese Aktion. Der Freistoß blieb ohne Erfolg. Zwischen der 10. und 30. Minute hatte die deutsche Elf einige gute Szenen im Mittelfeld, ließ später aber wieder leicht nach. Vier Minuten vor der Pause konnte Koll- mann den allein anstürmenden Rahn nur da- durch bremsen, daß er ihm die Beine wegzog. Der Freistoß ging über die Latte, wobei Rahn übersah, daß Fencl auf indirekten Freistoß entschieden hatte. Oesterreichs Torwart SPITZEN DES GASTE-ANGRIFFS waren der enorm gefährliche Mittelstürmer Buzek, der selbst Erhardt gegen Schluß wiederholt in Verlegenheit brachte, und der vielseitige Rechtsaußen Horak, der den Treffer zum 11 schoß. Hier versuchen die beiden, sich bei einem hohen Flankenball gegen Tilkowski durchzusetzen. Engelmeier stand in der 43. Minute das Glück zur Seite, als Rahns Bombenschuß— wieder aus halblinker Position mit dem linken Fuß — von der Innenkante der Latte ins Feld zurücksprang, und dann fiel wenige Sekun- den später der Ausgleich. Diesem Treffer ging allerdings ein Foulspiel von Hof voraus, der Ichnellinger festhielt. So kam der in halb- inker Position stehende Rechtsaußen Horak zum Schuß, degen den Tilkowski keine Chance hatte. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel von Minute zu Minute härter. Vor allem die österreichische Abwehr, in der sich Hasen- copf gegen die jungen deutschen Stürmer mit großer Wucht einsetzte, stieg sehr hart ein, was das Publikum zeitweise mit einem Pkeifkonzert quittierte. Helmut Rahn sah ich manchmal einer Bewachung von zwei, zogar drei Gegenspielern gegenüber. Die 60. Minute brachte nach einem gut vorgetragenen Angriff die 2:1- Führung der Gäste. Zwei Oesterreicher wollten gleich- zeitig an den Ball. Mittelläufer Erhardt zog im Fallen den Ball weg, unglücklicherweise vor die Füße von Mittelstürmer Buzek, der schnell zu Knoll weiterleitete. Oesterreichs Halblimker zögerte nicht: der glashart ge- tretene Ball in die hohe Ecke blieb für Tilkowski unerreichbar. In der 62. Minute tauschte Oesterreich den verletzten Halb- linken Hof für Reiter aus. Das Spiel wurde immer härter, die Oesterreicher, besonders Torwart Engelmeier, verzögerten das Spiel sichtlich, ohne daß Schiedsrichter Fencl auch nur eine Minute hätte nachspielen lassen. Eine tolle Szene vor dem österreichischen Tor brachte die 80. Minute. Engelmeier und seine Mannschaftskameraden, die fast aus- nahmslos vor dem österreichischen Tor ver- sammelt waren, wehrten in Senkunden hin- tereinander nach einem Freistoß Schüsse von Rahn, Seeler, wieder Rahn und Hal- ler ab. Die ersten Zuschauer begannen bereits etwas enttäuscht abzuwandern, als der Wuppertaler Horst Szymaniak einen herr- lichen deutschen Angriff im Mittelfeld ein- leitete. Aus Rechtsaußenposition zog Alfred Schmidt den Ball nach innen. Für Sekun- denbruchteile war Helmut Rahn ungedeckt. Der Essener ließ sich— auch diesmal in halblinker Position— diese Gelegenheit nicht entgehen. Sein prächtiger Schuß, der nicht zu halten war, brachte zwei Minuten vor Schluß das 2:2. UINGENAUES ZUsPIEL der deutschen Sturmreihe erleichterte in der zweiten Halb- zeit der österreichischen Abwehr die Arbeit. Auf unserem Bild wird die Flanke vor das Tor der Gäste eine Beute von Hasenkopf, der sich entschlossen in die Höhe „schraubt“, während Seeler und Kapitulski(rechts) vergeblich lauern. Links Stopper Kollmann Nr. 3), der unerbittliche Bewacher des Hamburger Sturmführers. Seite 14 MORGEN Donnerstag, 20. November 1958/ Nr, Deutsche Reiter nur placiert Der Amerikaner Hugh Wiley gewann beim internationalen Hallenreitturnier in Toronto mit Nautical die schwere Spring- Prüfung mit dem einzigen fehlerfreien Ritt des Abends in 56,2 Sekunden. Europamei- ster Fritz Thiedemann unterlief mit Finale am vierten Sprung des mit zwölf Hinder- nissen angelegten Parcours ein Fehler, so daß es mit 60,1 Sekunden nur zum zweiten Platz reichte. Olympiasieger Hans Günter Winkler(Warendorf) hatte mit Halla eben- falls einmal Pech, schaffte aber mit einer Zeit von 60,6 Sekunden den dritten Platz. In einem Glücksjagdspringen gab es durch Frank Chapot auf Trial Guide einen Weiteren Sieg der Amerikaner, dech hinter mm belegte der Ex-Weltmeister und Olym- plasieger Hans Günter Winkler auf Son- nenglanz den zweiten Platz. Den dritten Platz teilten sich der Kanadier Gayford und der Mexikaner Vinals, während Europa- champion Fritz Thiedemann auf Finale und Alfons Lütke-Westhues auf Flagrant zu- sammen mit dem Kanadier Cudney Fünfte wurden. Deutsche Boxer fahren ohne Hoffnung nach Moskau: fleht als ein elirenvolles Ergebnis nichi 2u ermarten Die Voraussetzungen sind zu verschieden/ Boxring Düsseldorf stellt vier Teilnehmer der deutschen Staffel 5 Von der deutschen Box-Nationalstaffel, die am 24. November in Moskau den offi- ziellen Länderkampf gegen die Sowjetunion bestreitet und zwei Tage sbäter in Lenin- grad zum zweiten Start keinen Fall aber einen Sieg erwarten. 2 antritt, darf man höchstens ein ehrenvolles Ergebnis, auf u unterschiedlich sind die Voraussetzungen. Während sich die Russen trotz der großen Masse ihrer Boxer seit Jahren immer wieder auf eine kleine Elite stützen könen, muß der Deutsche Amateur-Boxverband in seiner Spitze ständig die zum Berufssport übertretenden setzen. Sechs Wochen bezogen die UdssSR- Boxer ein Trainingslager auf der Krim, um sich für diesen Länderkampf vorzubereiten. Beim DABV aber gab es seit Jahren keinen Spitzen- kursus mehr, und Urlaubsschwierigkeiten am Jahresende zwangen zu einer Reihe von Ab- sagen, so daß in Moskau und Leningrad kei- neswegs die stärkste Besetzung boxen wird. Der gesperrte Europameister Graus, die Mei- ster Bittner, Goschka, Schönberg, Horst und Karlheinz Johannpeter sind nicht so ohne Weiteres zu ersetzen. Feudenheim sieht erneut Schlagerspiel: Weg zum Halbzeiititet fu übe, Leimen Nachholspiele in der 1. Amateurliga/ Weiterer Rückschlag für VfL? Von den fünf Nachholspielen, die in der 1. nordbadischen Amateurliga für den Samstag auf dem Programm stehen, wird das wichtigste erneut auf dem Platz des ASV Feudenheim ausgetragen. Hier stellt sich die Kampfmannschaft vom Keine Gefahr für Ufli-Heber Zwei Begegnungen finden in der nord- badischen Gewichtheber-Oberliga statt. Be- sonders spannend dürfte die Auseinemder- setzung der beiden Altmeister AC 92 Wein- heim und KSV 1884 verlaufen. Obwohl die Mammnheimer in den letzten Kämpfen eine Leistungssteigerung erkennen liegen, werden sie wohl kaum in der Lage sein, den Wein- heimern den Sieg streitig zu machen. Eine leichte Aufgabe hat der Vorjahresmeister VL Neckarau vor sich, denn er empfängt mit dem KSV Einigkeit Mühlburg den Neu- Ung. Den Karlsruhern darf dennoch beschei- nigt werden, daß sie sich als der bisher Stärkste Aufsteiger erwiesen. Ihr letzter Ta- bellenplatz spiegelt keineswegs das solide Können der Karlsruher Vorstädter 3 — Doppelsieg der Sowjetzonengäste Heidelberger Tischtennis-Vergleichskampf In einem Tischtennis-Vergleichskampf kam der Sowjetzonenmeister Sc Motor Jena in Heidelberg mit seiner Damen- und Herren- mannschaft zu einem Doppelsieg über den Meister der Oberliga Südwest, die TSG 78 Heidelberg. Bei den Herren stand es nach den Doppel- Spielen zunächst 1:1, worauf die TSG 78 durch Siege von Bellstedt, Sauer, Schmidt und Hurst mit 5:1 in Führung ge- Ben konnte, dann holte die Jenaer Mann- schaft Punkt für Punkt auf und gab sich in keinem weiteren Spiel geschlagen, so daß sie zu einem 9:5-Gesamtsieg kam. Den Da- men der TSG 78 gelang es bis zum sechsten Spiel, jeweils den Vorsprung der Jenaer Da- men wieder auszugleichen. In den beiden letzten Begegnungen errangen die Gäste jedoch durch zwei Siege noch mit 5:3 den Sieg. VIB Leimen vor, gegen die der ASV zum Sieg kommen muß, wenn er das erste Ziel, die „Halbzeitmeisterschaft“ erreichen will. Schon ein Unentschieden würde genügen, um den inoffiziellen Titel den Pforzheimer Rasenspie- lern zu sichern, die bereits die Vorrunde be- endet haben und mit 21:9 Punkten die Tabelle anführen. Die Feudenheimer Aussichten sind nicht schlecht, wenn es auch keinen Zweifel darüber gibt, daß sich die Mannschaft enorm steigern und vor allem in der Abwehr ge- schlossener spielen muß, wenn auch Leimen „duf der Strecke bleiben“ soll. Die Heidel- berger Vorstädter werden in jedem Falle die schärfsten Konkurrenten Feudenheims blei- ben, denn in der Rückrunde hat die stark verbesserte und sehr beständige Elf gegen die schwersten Gegner Platzvorteil! Von den übrigen Verfolgern sollte sich der SV Sandhausen(Vierter) gegen den FV Hok- kenheim ebenso sicher durchsetzen, wie Neu- ling Neureut(Siebenter) gegen den benach- barten ASV Durlach, der ans Tabellenende gerutscht ist. Zu den interessantesten Spie- len der Serie überhaupt zählt jedoch die Be- gegnung im Waldwegstadion, wo der WL auf den Karlsruher FV trifft. Für einen Erfolg des VfL spricht, daß der Gegner bisher aus- Wärts noch nicht zu überzeugen vermochte, obgleich es zuletzt beim Nachbarn Forchheim zu einem glatten 2:0 reichte. Neckarau muß sich jedoch darüber im klaren sein, daß es eine solche Vielzahl klarster Chancen wie am Samstag in Feudenheim nicht alle Tage gibt. Daß sie samt und sonders ausgelassen wur- den, sollte Neckaraus Trainer endgültig da- von überzeugt haben, daß eine Neuformie- rung des Sturms unumgänglich ist. Man darf gespannt sein, ob es diesmal endlich gelingt, die spielerische Ueberlegenheit auch in Toren auszudrücken.— Daxlanden Will seine Posi- tion in der unteren Tabellenhälfte durch einen vollen Erfolg über die um einen Punkt gün- stiger stehenden Birkenfelder verbessern. Es spielen: FV Daxlanden— SV Birken- feld; FC Neureut— ASV Durlach; SV Sand- hausen— FV Hockenheim; VfL Neckarau Karlsruher FV; ASV Feudenheim— VfB Lei- men. Meister und Talente er- Mit den Olympiasiegern Jengibarian und Schatkow sowie den Europameistern Grigor- jew und Abramow, neben denen erfahrene Leute wie Laguetko und Meister Lijasota aber auch junge Talente eingesetzt werden, sind die Russen klare Favoriten. Wenn Europa- meister Manfred Homberg und die deutschen Meister Herper und Plischka zu Erfolgen kämen, so wäre das Ergebnis mit 6:14 schon erfreulich. Die Länderkampfgeschichte zwischen Deutschland und der Sowjetunion ist erst kurz. Im Februar 1956 gab es in Moskau ein 16:4 für die Russen. Selbst Edgar Basel und Albert Westphal, die inzwischen als Profis deutsche Meister wurden, aber auch so starke Boxer wie Dieter Wemhöner, Horst Johann- peter oder Willer bezogen Niederlagen. Hans Peter Mehling und der Hamburger Fritz Ol- denburg holten die Punkte für Deutschland. Um so überraschender kam im März 1957 in Hamburg das 10:10. Homberg, Herper, Ro- gosch, Graus und Mildenberger waren ver- antwortlich für das Unentschieden einer deut- schen Staffel, die gegen die Russen Pracht- vollen Einsatz zeigte, den Gegner mit eigenen Waffen zu diesem Unentschieden zwang, aber 1 boxerisch doch manchen Wunsch offen leg. Für dieses 10:10 wollen sich die Russen am Montag in Moskau revanchieren. Ihre über- legene Kondition, die gewohnten Verhältnisse Doch vier Boxer nach Warschau Nach Beilegung der Differenzen mit dem Polnischen Verband hat sich der Deutsche Amateurboxverband entschlossen, doch vier Boxer zum Jubiläumsturnier(23. bis 25. No- vember) nach Warschau zu schicken. Es fah- ren Kruczik(Bad Oeynhausen) im Fliegen-, Lange(Hamburg) im Feder-, Mahlberg ODuisburg) im Welter- und Horoba Oort- mund) im Schwergewicht. Lange zeigte beim Städtekampf Berlin— Hamburg eine aus- gezeichnete Leistung, als er Weißenberg klar nach Punkten schlug. Der DABV hatte zunächst den Start sei- ner Boxer abgesagt, bis eine Klärung erfolgt War, weshalb Polen in letzter Zeit kurzfristig seinen Boxern die Ausreisegenehmigung zu Starts in Deutschland entzogen hatte. MTG- Basketballer gegen TSV 46 In der badischen Basketballoberliga trifft der Heidelberger TV 46 am Samstagabend in Karlsruhe auf den KSc und sollte dabei zu einem sicheren Erfolg kommen, Offer ist clas Mefbheffner Tobeagispiel zwischen dein TSV 46 und der MTG. 5 5 Totengedenken beim MFC Die traditionelle Totengedenkfeier des MFC Phönix wird am Sonntag zum letzten Male vor dem Ehrenmal auf dem Platz hin- ter der Uhlandschule abgehalten. Für die musikalische Umrahmung wurde die„Lie- derpalme“ gewonnen. Beginn 11 Uhr. im heimischen Ring, aber auch die Schwierig, keiten bei der Aufstellung der deutschen Mannschaft bieten dafür absolute Gewähr. Alle deutschen Boxer fahren zum ersten mal nach Moskau. Nur Homberg, Herper und Kienast sind noch aus der Hamburger Staffel dabei, die das sensationelle 10:10 schaffte. Bei ihnen liegen auch diesmal in erster Linie die deutschen Hoffnungen. Gespannt sein darf man, wie der eine Klasse tiefer startende Schwergewichtsmeister Dieter Plischka gegen Ljasota abschneidet. Praktisch ist die deut- sche Mannschaft eine Westauswahl, verstärkt durch den Berliner Dieter II. Alleine vier Boxer stellt der Boxring Düsseldorf. Die Paarungen für Moskau lauten(om Fliegengewicht aufwärts): Homberg Düssel- dorf)— Mucha, Eickelmann(Köln)— Gro- gorjew, Hahner(Essen)— Nikanorow, Her- per Diisseldorf)— Laguetko, Dieter II Ger- Iin)— Jengibarian, Koch II(Bottrop)— Ta- mulis, Kienast Hamborn)— Eisselew, Madaj Düsseldorf)— Schatkow, Plischka(Marl) ge- gen Ljasota und Reinhold Oüsseldorf) gegen Abramow. Relowna Packers spielten 1 Die kanadische Eishockeymannschaft EKelowna Packers erreichte vor 12 000 schauern im Moskauer Lenin-Stadion ei (0:0, 1:0, 0:1) gegen das Team„Flügel SowWꝛjets“. In der schnellen und harten Au einandersetzung gelang Stecyk für die Kalz dier im zweiten Drittel ein Treffer. Die M9. kauer konnten erst im letzten Durchgeg durch Grebenikow ausgleichen. Obwohl 60 Gastgeber fast ständig drängten, gelang g gen die starke kanadische Hintermannschzt und den überragenden Schlußmann Gather kein weiteres Tor mehr. „Für Jack Kramer gesperrt“ Ein schwerer Schlag für Jack Kramg Seiner unter der Bezeichnung„Tenniszirkg in aller Welt bekannten Berufstennisspiele truppe wurde vom australischen Tennispe. band die Benutzung sämtlicher Tennisplät in Australien untersagt. Kramer, dess Truppe u. a. auch der vorletzte Wimbledo Sieger Lewis Hoad(Australien) angeht wurde in einer Sitzung des australische Verbandes vom Präsidenten Don Fergum scharf angegriffen. In einer Abstimmung en es dann zum Spielverbot für Kramer. In der Nachholbegegnung mit Lampertheim: flur der Hflaitenvorteil spricht fit Nl Spitzentrio der Ringer-Oberliga vor Heimsiegen/ Baut KSV F ührung aus? Mit zwei Nachhol- Begegnungen wird die Vorrunde der Ringer-Gruppenliga Südwest abgeschlossen. Besonders interessant zu wer- den verspricht dabei die Auseinanderset- Zung der beiden zum Kreis Mannheim ge- hörenden Mannschaften von ASV Feuden- heim und ASV Lampertheim. Die Feuden- heimer haben den Vorteil der eigenen Matte und, dies dürfte ausschlagebend für einen knappen Erfolg sein, obgleich Lampertheim nicht unterschätzt wird. Kann sich SV 98 Brötzingen beim ASV 1888 Mainz durchset- Zen, dann verdrängen die Pforzheimer Vor- städter den KSV Wiesental vom zweiten Tabellenplatz. In der nordbadischen Oberliga dürfte der zwölfte Kampftag keine Veränderungen in der dreiköpfigen Spitzengruppe bringen, denn die drei Mannschaften Oftersheim(ge- Sen SG Kirchheim), SRC Viernheim(gegen ASV Ladenburg) und AC Germania Ziegel- Hausen(gegen KSV Schriesheim) stehen vor durchweg sicheren Heimsiegen. Oftersheim und Viernheim waren dabei schon bei den Vorkämpfen siegreich, während sich Ziegel- hausen für die Vorkampfniederlage revan- chieren sollte. RSC Eiche Sandhofen hat beim heimstarken KSV Deutsche Eiche Oest- ringen anzutreten. Eine erneute Punkt- einbuße der Sandhofener wäre keine Ueber- raschung. Da die SpVgg Ketsch vor eigenem Publikum die Spygg Germania Karlsruhe miederhalten und sich- fürs die Rm pfſ- niederlage revanchieren sollte, winkt den Ketschern der vierte Platz. KSV 1384 Mannheim möchte seinen Drei- Punkte- Vorsprung als Tabellenführer der Landesliga ausdehnen. An einem weiteren klaren Heimerfolg gegen die SpVgg Nieder- liebersbach ist nicht zu zweifeln. Der KSV hofft auf Punkteinbußen der beiden hart- näckigen Verfolger ASV Eppelheim eim KSV Hemsbach) und ASV Heidelberg(ge- gen RSO Laudenbach). Knappe Heimerfig sind AC Germania Rohrbach gegen A PG. tuna Reilingen und KSW Sulzbach gegen d erstmals seit sechs Wochen wieder in 4 tion tretende Staffel der Spygg Form Edingen zuzutrauen. In der Mannheim/ Heidelberger Rings: Kreisklasse dürfte das Kopf- an-Kopf.-Nen nen zwischen den beiden punktgleichen I bellenersten KSV 56 Schwetzingen und Neulußheim fortgesetzt werden, denn belt stehen vor sicheren Heimsiegen gegen BN Schönau bzw. AV Schwetzingen. 4 * Neckaraus Schützen führen Im zweiten Durchgang der Schieß-Ruu denkämpfe waren die Mannschaftsleistu gen, ebenso wie fast alle Einzelresultat sehr schwach. Seckenheim mußte auf eig nem Stand gegen 9 Mannheim beide Punt abgeben, während Neckarau zu Hause g. gen Sandhofen I mit nur kleinem Vr. sprung zum Sieg kam. Den zweiten Al- Wärtserfolg sicherte sich Rheinau gegen Sandhofen II. Das beste Ergebnis des Tags schoß F. Dietz(09 Mannheim) mit 141 Rl. gen.— Die Resultate: Sandhofen II geg Rheinau 1012:1032; Neckarau Sandhofen! 1036:1033; Seckenheim gegen 09 Mannhen 958:1018. Der Tabellenstand: Neckarau 2. ονν˙ο 209 Rheinau 2 2 062062% Sandhofen 1 2 1001 2101! 9 Mannheim 2 1 1·˙ Sandhofen II„„ Seckenheim 22 1 Beilagen hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe let ein Wettschein vom WB-Toto und vom Sta lichen Zahlenlotto bei. 8: 7 r Dipl.. OPTIKER —— Wee. Aulgt für bre Augenlaser O 4, 5 on den plonken Telefon 27 78 7 Spesialabteillung: Unsichtbare Augengläser Lieferant aller Krenkenkassen 4 Schicksale Das Deutsche Herz und Otto Heuschele kund um die Erde Nebgoflage eines von Kort Faber. 1 BUCHER TUR DEN GABRENIIScn Zwiscken Berg und Strom Erzählungen von Adolf Schmitthenner. 25] Seiten, reich illustriert, Gonzleinen DM 7.80 Der meistgelesene Romon v. Adolf Schmitthenner 87. Jousefd, 341 Seiten, mit vielen Illustrutionen, Sanzleinen DOM 8.50 Heimat Baden-Würitemberg Das große Volks. und Hausbuch des landes. Herdusgegeben von R. K. 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Der ERC Mannheim mußte dieses achtbare Ergebnis teuer bezahlen: Bereits nach der dritten Spielminute wurde Verteidiger Arnold mit einem Oberschenkelbruch in das Krankenhaus eingeliefert und Verteidiger Dr. Eichler stand wegen einer Kopfver- letzung seiner Mannschaft von der 21. Spielminute ab nicht mehr zur Verfügung. Der ERC Mannhem war ein unerwartet schwerer Gegner, seine Deckung war ausge- zeichnet. Dazu besitzt er in den Stürmern Mayr, Schneiders und Sepp agile Leute, die jeder Abwehr zu schaffen machen. Dem EC Bad Tölz ist der Vorwurf nicht zu ersparen, daß er mit der Verletzung Arnolds den ERC Mannheim auf Wochen hinaus erheb- lich dezimiert hat. Die Strafzeiten-Vertei- jung(zehn Minuten für Bad Tölz, keine für Mannheim) spricht eine deutliche Sprache. Vom Anpfiff weg trat es klar zutage: Den Tölzern hing die Nervenbelastung, die der„Angstgegner“ MERC bei ihnen seit zwei Jahren auslöst, wie mit Zentnerge- wichten an den Beinen. In allen Aktionen wirkten sie zerfahren und ihr National- sturm kam kaum zur Wirkung. Ein unver- ständlich harter Rempler, mit dem National- verteidiger Schnaitberger ausgerechnet den Ex-Tölzer Arnold an die Bande warf und der zu dessen schwerer Beinverletzung führte, tat noch ein übriges, um beide Mann- schaften aus dem Konzept zu bringen. So wunderte es nicht, daß der Mannheimer ERC schließlich in der sechsten Minute den Führungstreffer erzielte. Mit einem blitz- schnellen Vorstoß konterten die Gäste ein Tölzer powerplay, Schneiders schoß einen. Querpaß von Gutfleisch unhaltbar ein. Dr. Danz zur Wahl Belgrads: Die Sow /e one sabolierte Franletuti Die Herren des DVfL wollen von der Kandidatur nichts gehört haben Die Wahl von Frankfurt am Main als Aus- tragungsort der Leichtathletik-Europamei- sterschaften 1962 beim IAAF-Kalenderkon- greg in Barcelona scheiterte an dem Protest der sowjetzonalen Delegierten. Wie DLV- Präsident Dr. Max Danz nach seiner Rück- kehr erklärte, machte Erhard Schöber, der Vorsitzende des Sowjetzonalen DVL, in Bar- celona plötzlich ein gemeinsames deutsches Vorgehen in allen bedeutenden Angelegen- heiten geltend. Er bestritt, jemals von der Der neue feinschnitt Kandidatur Frankfurts gehört zu haben, ob- wohl in den früheren Verhandlungen von Kassel, Eisenach und Stockholm mehrfach die Rede davon war. Zweifellos hat es der DLV in Verkennung der sowjetzonalen Verhandlungspraktiken unterlassen, die Zonen-Funktionäre schrift- lich festzulegen. Der IAAF- Europarat be- schloß jedenfalls, nach dem Protest„Deutsche gegen Deutsche“ die Wahl Frankfurt auszu- setzen. Er hat jedoch vorgeschlagen, daß die Vertreter des DLV und der Sowjetzone(beide vertreten in der IAAF als Deutschland mit einem 6:1-Stimmenverhältnis) zu einem Tref- fen am 3. oder 10. Januar in Brüssel unter Vorsitz von Lord Burghley als Präsident der IAAF zusammenkommen. Hier sollen die deutschen Probleme durch ein internationales Schiedsgericht geklärt werden, nachdem dies bisher angesichts der sowjetzonalen Metho- den nicht möglich war. Bänderzerrung bei Juskowiak? Bei der Verletzung, die sich Nationalver- teidiger Erich Juskowiak(Fortuna Düssel- dorf) im Pokal-Endspiel gegen den VfB Stuttgart in Kassel zuzog, handelt es sich Wahrscheinlich um eine Bänderzerrung im Enie. Der Verdacht auf eine Dehnung der Bänder hat sich nicht bestätigt. Das Knie ist Betrugsmanöver beim Frankfurter Renntag? 5 Der Frankfurter Rennclub und das Direktorium für Vollblutzucht und Ren- nen in Köln untersuchen gegenwärtig einen Vorfall, der sich am vergangenen Sonntag beim letzten Frankfurter Pferderennen in Niederrad zugetragen hat. Als der Außenseiter„Postillon“ im „Letzte-Chance-Rennen“ gewann, war der Verdacht aufgekommen, daß das siegreiche Pferd nicht mit dem gemel- deten Pferd namens„Postillon“ iden- tisch sei, sondern daß ein wesentlich besseres Pferd unter dessen Namen startete. Bisher konnte nicht festgestellt werden, ob es sich wirklich um ein N Betrugsmanöver gehandelt at. noch dick geschwollen, und ein Einsatz Jus⸗ kowiaks am Sonntag im Spiel bei Rot-Weiß Oberhausen ist nicht zu erwarten. Hoepner— Schöppner unklar Die endgültige Entscheidung über den Austragungsort der Halbschwergewichts- Europameisterschaft Höpner— Schöppner wird erst am Wochenende fallen. Die Frank- furter Festhalle dürfte wegen der einge- bauten Radrennbahn ausfallen. Neben Stutt- gart besitzt aber auch Hamburg noch eine gute Chance, zumal die Merckhalle am 12. und 13. Dezember„frei ist. In Hamburg würde Wohlers den zweiten Hauptkampf bestreiten. Wasserballjunioren im Lehrgang Im Karlsruhe Tullabad findet am Sonn- tag zum erstenmal ein Wasserball-Lehrgang des Badischen Schwimmverbandes für Ju- nioren zwischen 18 und 22 Jahren statt. Unter der Leitung von Landeswasserball- wart Herbert Scheidegg(Karlsruhe) werden 23 Spieler aus den Vereinen Nikar Heidel- berg(5), Neptun Leimen, FT Heidelberg und FSSV Karlsruhe(je), VW Mannheim und KSN Karlsruhe(je 3) geschult. Nach den Erkenntnissen dieses Lehrgangs wird eine Auswahlmannschaft zusammengestellt, die im Januar beim Vergleichskkampf in Karlsruhe Badens Farben gegen Hessen ver- treten soll. Stuttgart empfing Pokalsieger Der neue deutsche Pokalsieger VfB Stuttgart, der durch den 4:3-Endspielerfolg nach 120 Minuten Spielzeit über Fortuna Düsseldorf in Kassel diese Trophäe zum zweiten Male in der Nachkriegszeit gewann, wurde bei seiner Rückkehr würdig empfan- gen. Zur Begrüßung der Mannschaft, die um 12.32 Uhr auf dem Hauptbahnhof eintraf, hatten sich auf dem Bahnsteig und in der Vorhalle rund 3000 Personen eingefunden. Vertreter des württembergischen Fußball- Verbandes, des Landessportbundes und der Stadtverwaltung sprachen ihre Glückwünsche aus und überreichten den Spielern Nelken in den VfB- Vereinsfarben rot-weiß. Bis auf Torwart Sawitzki, der von Kassel aus nach Berlin reiste, wo er am Mittwoch beim Län- derspiel gegen Oesterreich Ersatzspieler ist, kehrte die Mannschaft in die württembergi- sche Metropole zurück. Auch Halbstürmer Rolf Geiger war dabei, der— wie bereits gemeldet— gegen Oesterreich nicht ein- satzfähig ist. Trainer Georg Wurzer, dessen Verdienst an diesem schönen Erfolg gebührend gewür- digt wurde, blieb nur kurze Zeit nach der Rückkehr im Kreis der Mannschaft. Seine Sorgen galten der Behebung der Verletzun- gen von Weise(Bluterguß), Hartl Innen- bandschaden) und Geiger(Zerrung im Ober- schenke), deren Einsatz man am Samstag beim Punktspiel gegen den SSV Reutlingen erhofft. Im Zeichen unerbittlicher Tölzer Härte stand das zweite Drittel. Bereits in der 21. Minute erzielte Nationalstürmer Rampf den Ausgleichstreffer. Er bedeutete für den EC Bad Tölz das Zeichen zu weiteren wuch- tigen Angriffen. Selbst als sie vier Minuten lang mit nur drei Feldspielern auf dem Eise standen, gestatteten sie den Gästen keinen Weiteren Erfolg; im Gegenteil, Mittelstür- mer Probst erzielte kurz darauf die 2:1 Führung. Postwendend antwortete Mann- heim mit einem Steilangriff, der durch Ko- necki zum 2:2-Ausgleich führte. Trotzdem blieben die Tölzer weiter im Angriff und wiederum war es Probst, der mit dem drit- ten Tölzer Treffer dem ausgezeichnet resgie- renden Wargenau das Nachsehen gab. Auch im letzten Drittel lief beim EC Bad Tölz nicht alles nach Wunsch. Zwar erhöhte der Gastgeber noch auf 4:2, womit das End- ergebnis feststand, doch überzeugen konnte er nicht. R. Wenk DEG REV 6:3 Zehntausend Zuschauer verfolgten in Düsseldorf das erste Spiel der Düsseldorfer EG in der Eishockey-Bundesliga, das die Düsseldorfer gegen den Krefelder EV ver- dient mit 6:3(1:1, 3:1, 2:1) gewannen. In dem spannenden, aber auch sehr harten Spiel (insgesamt 36 Strafminuten), schossen Rohde (drei), Nieß, Schmitz und Taßler die Tore für Düsseldorf, während für den KEV Mün- stermann(zwei) und Wellen die Torschützen Waren. Abschiedsspiel für Berner Elf: Fritz Walter, der Ehrenspielführer der deutschen Fußballnationalelf, befaßt sich im „Kicker“ mit den Problemen eines sogenann- ten Abschiedsspiels und kommt zu dem Schluß:„Wenn schon ein Abschiedsspiel, dann ein anderer Vorschlag. Laßt die Welt- meisterelf 1954 noch einmal zusammenspie- jen. Gegen irgendeine Auswahl oder eine ausländische Vereinsmannschaft. Es geht 12 nicht nur um meinen Abschied. Ich denke an Toni Turek, Jup Posipal oder Werner Kohlmever. Auch sie hätten einen schönen Abschied verdient. Und ich bin sicher, daß sich keiner aus der Berner Elf einem sol- chen Abschiedsspiel verweigern würde“ Dusch leitet England Wales Das zur britischen Fußball meisterschaft zählende Länderspiel zwischen England und Wales am 26. November in Birmingham wird von einem deutschen Schiedsrichter-Gespann geleitet. Unparteiischer ist Albert Dusch(Kai- serslautern). Ihm assistieren als Linienrichter Malta(Herten) und Schmidt Hermesdorf). Dusch war bereits als Schiedsrichter für das Länderspiel England gegen Schottland ein- gesetzt und wurde als Unparteiischer durch die Briten beim Deutschen Fußball-Bund an- gefordert. DAS KRAFTVOLLE ANGRIFFSSPIEL in der ersten und die bessere Kondition in der zweiten Halbzeit entschieden im Kampf um den Einzug ins Europapckal- Viertel- finale zugunsten des deutschen Meisters Schalke 04. Gegen Englands Titelträger Wolverhampton Wanderers, der sich im Vorspiel schon mit einem 2:2 begnügen mußte, holten die„Knappen“ bis zur Pause einen glatten 2:0-Vorsprung heraus und ließen nach dem Wechsel nur den Anschlußtreffer der alles auf eine Karte setzenden Engländer zu. Hier schießt Kördel(ganz in Weiß) überlegt zum Schalker Führungstor ein. Links Harris, am Boden Torwart Finlayson. dpa-Bild Englands Meister in Gelsenkirchen gescheitert: Schalke mit 2.- Sieg im Uienelſinale Ausschlaggebend waren stärkeres Angriffsspiel und bessere Kondition Nach dem 2:2 in Wolverhampton gewann Schalke 04 am Dienstagabend vor 40 000 Zu- schauern das Rückspiel zum Europapokal- Achtelfinale gegen den englischen Meister dank des stärkeren Angriffsspiels und der besseren Kondition verdient mit 2:1 2:0). Es War ein großer Kampf, vor allem in der zwei- ten Hälfte, als die Engländer alles auf eine Karte setzten und mitunter auch ziemlich hart spielten. Die sichere Pausenführung, die durch Kördel in der 11. und Siebert in der 35. Minute erzielt wurde, kam im zweiten Ab- schnitt ständig in Gefahr, zumal Wolver- hampton schon in der 48. Minute durch Jack- son, der einen Fehler in der Deckung des deutschen! Meisters geschickt ausnutzte, auf 2:1 herangekommen war. In der ersten Hälfte, in der Schalke weitaus gefährlicher war als die im Feldspiel leicht überlegenen Gäste, hatte Mullen in der 23. Minute Pech mit einem Lattenschuß. Schalke kam in der 60. Minute um eine Elfmeterchance, als Harris den Ball im Strafraum mit der Hand spielte. Schalke hatte in Stopper Kreuz den überra- genden Mann in der Abwehr. Nach ihm ist Karnhof zu nennen, der ein ausgezeichnetes Aufbauspiel zeigte. Bei den Engländern gefle- len Nationalspieler Clamp und Mason am Hesten. 5 Die Sportseiten der englischen Tageszei- Scholz boxt am 15. Dezember in Paris: Von ume wat nicht die ede Auch über eine Begegnung mit Wohlers herrscht noch Unklarheit Mittelgewichts Europameister Gustav Scholz wird nach seinem Kampf gegen Tuzo Portuguez am 5. Dezember in der Münchener Bayernhalle auch am 15. Dezember den Hauptkampf einer Pariser Boxveranstaltung im Palais des Sports bestreiten. Manager Fritz Gretzschel unterzeichnete den Vertrag mit Promoter Gilbert Benaim in Paris. Als Gegner wird der Franzose Germinal Balla- rin genannt. Der für den gleichen Termin geplante Kampf zwischen Exeuropameister Charles Humez und André Drille kommt nicht zustande. Auch über eine erneute Re- vanche Scholz— Humez wurde in Paris noch nicht verhandelt. Auf die Frage, ob zwei Kämpfe innerhalb von zehn Tagen nicht zuviel für Gustav Scholz seien, erklärte Manager Gretzschel: „Die Hauptsache bleibt, daß Scholz im Halb- Schwergewicht antreten kann. So braucht er sich nicht mit seinem Gewicht zu quälen, und damit wird die Belastung nicht allzu groß. Im übrigen sind die Veranstalter in Paris damit einverstanden, daß Scholz vor- her in München gegen Portuguez boxt.“ Ueber die Europameisterschaft Scholz Wohlers herrscht immer noch Unklarheit. In den nächsten Tagen ist jedoch mit der Ent- scheidung des EBU- Vorstandes zu rechnen, ob Benaim Paris) oder die Berliner Veran- stalter Göttert/ Englert den Zuschlag er- halten. Verstoß gegen DLV-Statut? Verfahren gegen Missalla und Ludwig Müller Der Rechtsausschuß des Leichtathletik- Verbandes Niederrhein wird am 26. Novem- ber gegen die Leichtatzileten Ludwig Müller (Wesel), Herbert Missalla(Leverkusen) und Frithjof Kilp Oüsseldorf) verhandeln, weil sie am 25. Oktober an einem„Schaulauf“ teilgenommen haben, nachdem ihr offizieller Start bei einem 3000-Meter-Lauf in Ratin- gen vom Verband nicht genehmigt war. Anläßlich eines Fußball- Werbespiels zwi- schen einer Mannschaft des Westdeutschen Rundfunks und einer„Prominenten-Elf“ Waren die drei Läufer vor 5000 Zuschauern ohne offiziellen Starter und ohne Zeitnahme zu einem Trainingslauf gestartet. Die Ak- tiven sind der Ansicht, daß ein solcher Lauf Zulässig sei und nicht gegen die Bestimmun- gen des Verbandes verstößt. tungen wurden am Mittwoch von den Kom- mentaren über dieses Europacupspiel be- herrscht. Englands Fuhball- Journalisten sind sich in ihrer Meinung jedoch keineswegs einig. Im„Daily Express“ schreibt Desmond Hackett:„Die mächtigen goldenen Wölfe wurden aus dem Europacup förmlich hin- ausgespielt. Die Wölfe kämpften, wie es nur die Wölfe können, aber sie waren so damit beschäftigt, zu kämpfen, daß sie darüber ihr fußballerisches Können vergaßen, durch das sie zur Mannschaft der letztjährigen Saison geworden waren. Sie kämpften so, daß sie meiner Ansicht nach, mitunter sogar die Grenzen überschritten, die unsere friediie- benden englischen Regelkundigen erlassen haben. Mit dieser Bolzerei konnte Wolver⸗ hampton das Spiel nicht retten.“ Im„Daily Telegraph“ heißt es:„Die Wölfe wurden von einer auf allen Posten glänzend besetzten deutschen Mannschaft bezwungen. Schalke war einfach besser und verdiente den Sieg. Es wird einer großgßarti- gen Mannschaft bedürfen, dieses Team aus dem Wettbewerb um den Europacup zu werfen.“ Die entgegengesetzte Meinung vertritt „News Chronicle“:„Der Meister von Eng- land beherrschte die Deutschen fast in jeder Phase des Spiels. Es war eine vergebliche, einseitige Schlacht, die eigentlich 5:2 für die Wölfe hätte enden müssen.“ „Die Wölfe verloren“, schreibt„Daily Herald“;„aber sie gingen mit fliegenden Fahnen unter. Selten hat eine britische Mannschaft auf einem fremden Platz 80 tapfer gekämpft.“ Und der„Daily Mirror“:„Die Wölfe lie- ferten eine phantastische Schlacht und Spielten gut genug, um eigentlich ein drittes Spiel auf neutralem Boden in Holland ver- dient zu haben.“ Ehrentor in letzter Minute Auch WS V/ Düsseldorf unterlag Vor 18 000 Zuschauern im Wuppertaler Stadion am Z0o0 kam Lokomotive Moskau, der Fußball-Pokalgewinner der Sowjetunion gegen die Kombination Wuppertaler S Fortuna Düsseldorf mit 5:1(4:0) auch im zweiten Spiel der Deutschlandreise zu einem sicheren Sieg. Gegen die athletischen Rus sen, die bei Alemannia Aachen mit 3:1 ge- wonnen hatten, am Samstag Gast von Con- cordia Hamburg sind und am Dienstag bel Werder Bremen antreten, kam die Kombi- nation erst nach der Pause besser ins Spiel und in der Schlußminute durch den Wup⸗ pertaler Außenläufer Kiefer auch zum Ge gentor. Bei den Düsseldorfer Spielern machten sich die Anstrengungen des Pokal-Endspiels am letzten Sonntag in Kassel bemerkbar. Das neue Einkaufsziel am Kurpfalzkreisel Amden, molle. Se ioc M do da. Haben Sie ihn schon gesehen? Er zeigt lhnen auf vielen farbenfrohen Seiten eine große Aus wahl an Spielzeug för Kinder jeden Alters. Sie selbst werden beim Studium des Prospektes viel Freude haben und beim Anblick all der hübschen Dinge sicher bedauern, selbst kein Kind mehr zu sein. Sollten Sie unseren neuen Spielwaren- Prospekt noch nicht kennen, so erhalten Sie ihn kostenlos in unserer Spielworen-Abteilung. Auf Wonsch senden wir ihn auch mit der Post ins Haus. MANNHEIM e Seite 16 Donnerstag, 20. Novernber 1988/ Nr. a Nu ein aue, se f GEH Ss KINO Tel. 2 31 23. 2. Woche ALHAMBRA e PIANxE 18.30, 16.00, 18.30, 21.00 Joh. v. Koczian, Hansi. Felmy„DIE TRAPP- FAMILIE IN T. 28028. 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Der zweite Teil:„es steckt ein ganzes Altertum darin“, vom Prunk des Renaissance-Theaters ein großgmächtig Klingen, vom Ueberfluß des Barock ein farbiger Abglanz, nicht wenig Romantik, Märchen, Mysterium, Oper „Wer Vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ So steht es im Vorspiel. ge * Mit dem Eckermann hat Gothen oft da- von gesprochen.„Wenn es nur so ist, daß die Menge der Zuschauer Freude an der Erschei- nung hat; dem Eingeweihten wird zugleich der höhere Sinn nicht entgehen. meinte der Olympier. Ein bißchen später grummelte er mißgelaunt:„Die Hauptsache, daß es ge- schrieben steht; mag nun die Welt damit gebahren, so gut sie kann, und es benutzen, soweit sie es fähig ist.“ * Doch daß es auf das Theater sollte, war immer wieder Thema zwischen dem Alten und dem Jungen. Sie malten sich aus, daß man einen Elefanten auf die Bühne bringen müßte, daß die Rolle des Homunkulus am besten von einem Bauchredner gesprochen Würde(... der sich gewiß gut aus der Affaire ziehen würde“), daß die Helena von Zwei großen Künstlerinnen, einer Schauspie- lerin und einer Sängerin, gespielt werden müsse. Ja, das war so eine Idee: der dritte, der Helena-Akt, sollte als Oper enden(„Wenn nur ein recht großer Kompo- nist sich daran machte!“ freute sich Ecker- mann). * Indes, das waren so Gespräche, und zwi- schendurch wuchs das Manuskript ins Gi- gantische. Goethe hat seinen letzten Som- mer daran gegeben, das Lebensbuch zu vollenden. Wenn er schrieb, war das Theater vergessen. Der Geist, der hier verströmt Ward, sprengte alle Fesseln, und die „schwankenden Gestalten“ haben ihn bis zum letzten Augenblick seines Lebens fest- gehalten.„Es hat wohl einen Anfang, hat eln Ende, allein ein Ganzes ist es nicht.“ 8 „Mag nun die Welt damit gebahren Und immer wieder, immer wieder neu, im- mer wieder anders hat sie's versucht. Jetzt neuerlich hat Zürichs Schauspielhaus der Tragödie zweiten Teil im Programm und Leo- pold Lindtberg hat ihn eingerichtet für die Bübne. Natürlich, auch er hält sich an die Erscheinung, ja mehr, er geht ihr nach, nutzt das Mysterium, um die Szene zu beleben, doch obne Prunk und Pracht. Vom Spieleri- schen her. Von der Komödie(die in der Tra- gödie steckt). Vom Volkstheater. In Bildern. Die Szene hat Teo Otto gebaut. Bewährt und erprobt. Als Gründgens das gleiche Stück in Hamburg inszenierte, leicht, locker, licht, war er auch dabei gewesen. Hier ist er zu- rückgefallen in verschwommene, braun- lackierte Gotik, in gammelige Düsternis, hat vorbeigesehen an der„höheren, breiteren, helleren, leidenschaftsloseren Welt“, die Goethe zeichnen wollte. Er hintergründelt, dunkelt, munkelt und punkelt, verschleiert, engt ein; wo es doch ohnehin nicht sehr weit- läufig zugeht auf der Zürcher Schauspielhaus bühne. Er geheimnist noch da, wo sich Lindt- berg genz naiv gibt. Er gleichnist. Wie reimt sich das zusammen? * Denn das Leitmotiv der Inszenierung gibt Ernst Ginsbergs Mephistopheles. Der scheint geradenwegs aus der Fastnachtskomödie ge- kommen. Nicht eigentlich vom Urgrund alles Bösen. Ein Schelm. Kein Dämon? Ein Klein- bürgerteufel aus der Kiste. Der betrogene Be- trüger, der am Ende verzweifelt auf seinem Schein besteht. Der den Blutpakt mit Fausten zum Himmel reckt:„Die hohe Seele, die sich mir verpfändet, die haben sie mir pfiffig weg- gepatscht.. Der arme Teufel) Ansonsten liebt er die Wippchen, die Schnippchen, die Höllenspäßchen, ist saftig und kraftig, derb und ungezwungen.— O doch, er ist auch un- heimlich: in dieser grellen Bosheitsmaske der Phorkyas vor dem Palast des Meneles. Aber der Spuk geht vorüber. Mit ihm durch Lindtbergs Fausten zu spa- neren, ist lohnenswert und bringt Gewinn. siert. Die Le mit Mathias Wieman und Ernst Ginsberg Es geht an mancher Krausheit vorbei und durch manchen Hohlweg. Doch ist er der Ja- ger wirklich, der zielbewußte? Ist es Mephisto überhaupt? Vielmehr ein Gaukler scheint er 80 zu sein, ein melancholischer, nachdenkli- cher zuweilen. Dennoch, er trägt viele Farben in seinem Gewand. Er fasziniert und amü- her(und es sind nicht wenige sind meist auf seiner Seite. * Und der Faust? Ist der denn Ursprung und Mitte in dieser Aufführung? Dem Hundert- jährigen, dem Todesnahen, dem Blindgewor- denen, dem auf dem Gipfel des höchsten Au- Senblicks Verlöschenden gibt Mathias Wie- man weltentrückte Gestalt. Das läßt Jensei- tiges spüren, eben jene Erkenntnis von der Gleichnishaftigkeit alles Vergänglichen, in die das Weltspektakulum einmündet. Der andere Faust dagegen, der Stürmer und Täter, der zu den Müttern hinabsteigt und dem Kaiser Kriege und Land gewinnt, bleibt gepflegte Rezitation. Ein literarischer Elysäer. 2 Stehen sie gegeneinander, dieser Faust und dieser Mephisto? Gehen sie nebeneinan- der? Fast scheint es manchmal, sie hätten gar nichts mehr miteinander zu tun. So wie sich Szene an Szene reiht, Bild an Bild, ohne dringliche Notwendigkeit, ohne zwingendes Muß. Der Weg der Vollendung sollte spürbar gemacht sein. Sollte, auch für den„Uneinge- Wweihten“..„Aber das Ganze ist viel zu groß und erfordert einen Regisseur, wie es deren nicht leicht gibt“, hatte Goethe gesagt. Und er hat das„seltsame Gebäu“ immer wieder zur Hand genommen, weil ihm die Hauptmotive„allzu lakonisch behandelt“ schienen. 9 Lindtberg aber hat manchmal ganz ein- kach das große Theatermärchenzauberbuch aufgeschlagen. Etwa, wenn Wagner, mit einer Schweißerbrille angetan, den Homun- kulus aus dem Schornstein fahren läßt, oder wenn der blondgelockte Euphorion seine Flügel gen Himmel regt, oder wenn sich am Schluß(nach mehr als vier Stunden) alle Englein mit Faustens schöner Seele um Ma- Mephisto und der alte Faust Eine Szene aus dem letzten Akt der neuen Zürcher Inszenierung des„Faust II“ mit Mathias Wieman als Faust und Ernst Ginsberg als Mephisto. riens Thron scharen. Also, ich weiß nicht. Aber ein freudig Wiedersehn gibt's da: die Anneli Granget ist mit von der Partie, un- sere milde Jungfrau von Orleans(wie Walter Kiesler übrigens, der höfisch- unverbindlich den Schatzmeister spielt und martialisch eisenbewehrt den grimmen Faltefest). * So wogt es, geht auf und nieder. Wie kühl und unwesenhaft die Helena der Hilde Mikulicz. Ganz unpersönlich auch der Kaiser (Hannes Riesenberger). Sehr warm wird's einem ums Herz, wenn— rührend— Phile- mon und Baucis ihre kurze Szene haben (Herman Wlach und Traute Carlsen). Welch guter Einfall, daß Helena und Paris unsicht- bar bleiben für das Publikum beim Mum- menschanz in der Kaiserpfalz... Wie leben- Foto: Bernhard Obrecht dig das Treiben um Mephisto, den Som- mersprossenentferner.„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen!“ Wir zitierten es schon. Und es ist, besonders wohl auch vom literarischen Gehalt her, viel, wenn auch nicht das Ganze. 8 So ist's der„Faust“ und ein Schau- Spiel. Ist eine andere Version und wieder Anlaß, Goethes Buch zu neuen Entdeckungen vor- zunehmen. So ist's der alte, zeitlose Faust, ohne modernistische Zutaten, ohne kessen Aufputz à la mode, ein ehrlich, treues, flei- Biges Theaterwerk, ein volkstümliches dazu, das der jüngst durch Gustaf Gründgens Hamburger Inszenierung entfachten Diskus- sion neue Anregung geben wird. Werner Gilles Der Mannheimer Xqver Föhr in Mönchen Der Sechzigſährige zeigt neue Bilder bei Günther Franke In diesem Herbst ist Xaver Fuhr 60 Jahre alt geworden; er hat die Albertus-Magnus- Medaille der Stadt Regensburg in Empfang genommen, er ist Professor an der Münche- ner Akademie der Bildenden Künste— aber ansonsten hält er sich im Verborgenen wie seit Jahren und Jahrzehnten, und die Aus- stellung, die Günther Franke jetzt darbietet, ist nicht etwa ein Ueberblick über das Le- benswerk des Meisters, sondern, sehr viel bescheidener, ein Ausschnitt aus dem Schaf- ken der letzten beiden Jahre, in Umfang und Anspruch also das gleiche wie die zwei anderen Ausstellungen, die in den Jahren 1954 und 1956 bei Günther Franke zu sehen waren. Mit einem kleinen Unterschied freilich: diesmal hängt auch ein Bild aus dem Jahre 1935 in der Stuckvilla, ein Bild, das Franke damals, in Mannheim, bei dem Künstler er- Worben hat: seit jener Zeit datiert die Ver- dindung zwischen beiden. Das Gemälde stellt eine Kathedrale am Wasser dar, im Vorder- grund ein Boot mit zusammengerollten Se- geln; der für Fuhr charakteristische weiße Kontur umgibt die Farbflächen in weichem, malerischem Ablauf; noch sind die Vertika- len vertikal, die Horizontalen horizontal; das flockige, helle Kolorit erinnert entfernt an Kokoschka— Kokoschka, bevor er bunt wurde—, ebenso wie das Motiv an Kokosch- Kas Venedigbilder gemahnt. Es ist ein sehr schönes Bild. Es wurde vor mehr als zwan- zig Jahren gemalt. Die Konfrontation mit dem heutigen Oeuvre gibt zu denken. Denn all die Freiheiten, die der Maler 1mwischen erobert hat, die Freiheit von der Zentralperspektive, vom räumlichen Aufbau, vom Duft und Zauber der Tönungen— all diese Freiheiten sind bezahlt worden mit der harten Münze des ästhetisch Wohlge- källigen. Und es gibt Fälle, wo der Preis zu hoch scheint. Der Formenkanon, den sich Xaver Fuhr in langsamer, stetiger Entwicklung erarbei- tet hat, die Aufteilung der Bildfläche in sperrig rhomboide Planen, die von gegen- strebig diagonalen, äußerst vehementen Linien durchbrochen zu werden pflegen, dis Methode, zeichnerische Konturen in Diskre- Danz zu halten mit den Farbflecken, die ihren eigenen Gesetzen folgen diese durchaus einmalige und unverwechselbare Malweise enthält die Elemente einer eige- nen Klassizität. Aber die Elemente können auch auseinander fallen— das ist die große Gefahr. Dann wird aus einer souveränen Beherrschung der Mittel, mit der eine große Vision groß ins Bild gesetzt wird, ein rou- tinierter Vortrag, der sich schlimmstenfalls ins Modisch- Aktualisierte zu verlieren droht. Nicht, daß es der hohen Kunst' ver- boten sei, zu erzählen, zu, illustrieren“, ja, zu Karikieren— nur gelten für diese Re- gionen andere formale künstlerische Prin- zipien, und jede Vermengung bewirkt, mehr Als Unklarheit, ein Unbehagen im Be- schauer. Wenn der„Blick aus dem Fenster“ ein fast gegenstandsloses weiches Spiel der Far- ben ergibt, so ist es einfach störend, am Iinken Bildrand einen recht naturalistisch gemalten Frauenkopf zu entdecken, der durch besagtes Fenster blickt. Das als„Rival“ bezeichnete Bild zeigt eine junge Frau mit weit aufgerissenen Augen, erschrecktem Mund— daß es sich hier um einen tra- gischen Spannungsmoment handelt, ist auf den ersten Blick deutlich— dann aber kommt eine etwas rätselhafte Erzählung hinzu: ein Monogramm auf einem Zeitungs- blatt, das in die Höhe gehalten wird; neben der haltenden Hand erscheint noch eine viel kleinere, vielleicht auch noch ein Kopf hin- ter der Zeitung; jedenfalls aber entpuppt sich die stark leuchtende, grüne Basis des Bildes als ein auf dem Rücken liegender Mann: die unmittelbare Spannung, das An- gerührtsein, das den Beschauer beim An- blick der Frau packte, verliert sich in der Enträtselung der übrigen Inhalte und stirbt bei dem Verdacht, daß diese Inhalte recht banal sein könnten. Wir haben uns in den letzten Jahren so viel über die Frage, ob gegenständlich oder gegenstandslos, unterhalten, daß wir darüber ganz die Probleme aus dem Auge verloren haben, welche Gegenstände— Vorwürfe, wie man das in klassischer Zeit nannte— welcher Formensprache gemäß seien. Wenn diese Formensprache, wie bei Xaver Fuhr, ein so in sich geschlossenes Ganze von eigener Aussagekraft ist, wenn in dem Gegen- einander der Linien— und die graphische Grundstruktur, die einstmals in weich modu- lierter weißer Umrandung betont wurde, wird heute oft genug, zwar immer noch weiß, scharf eingeritzt— wenn also in dem Gegen- einander der Linien, der Ueberschneidung der Flächen, dem Zusammenspiel der Farben be- reits so viel Dramatik liegt, so können die Inhalte! nicht einfach genug sein, um die Größe der Vision voll zum Ausklang kommen zu lassen. Es sind in dieser Ausstellung bei Günther Franke einige Bilder— Gebirgslandschaften, Stadtsilhouetten am Hang, eine karge graue Pflanze im Blumentopf—, die alle Merkmale des Klassischen in sich vereinen, Bilder, die es in jeder Hinsicht mit jener frühen Kathedrale am Wasser aufnehmen können, obwohl alle Konventionen, die damals noch Geltung hat- ten, über Bord geworfen wurden und das ästhetische Wohlgefallen nicht aus einem Natureindruck' abgeleitet, sondern unmittel- bar aus dem Kunstwerk geschöpft wird. Susanne Carwin Das Geburtshaus Joseph Haydns in Rohrau bei Bruck an der Leitha Niederösterreich) wird nationale Gedenkstätte. Das Land Nie- derösterreich hat das Haus kürzlich erworben. Das Haus soll bis zu den Feiern des 150. Todestages des österreichischen Komponisten im Mai nächsten Jahres renoviert und umge- baut werden. Es war jahrzehntelang verwahr- lost, und das Geburtszimmer Haydns wurde als Pferdestall benutzt. Dritter Brahms-Abend gichard Laugs begeistert gefeiert Auch bei seinem dritten, dem Klavier schaffen Johannes Brahms' gewidmete Abend im Mozartsaal des Mannheimer Bo. sengartens bewies der Pianist Prof. Richati Laugs, daß er zu denjenigen Interpreten 85. hört, die sich als unablässig Strebende steh mit Ehrfurcht einem Kunstwerk nähern u immer wieder von neuem den subjektive Elan mit objektivierter Ausdrucksgebungg verschmelzen trachten. Dieses dynamisch Spiel der Kräfte zwischen der Entfaltung dg Erlebten und seiner Umwandlung in ut. mittelbar ansprechende Gestaltung wird be Laugs zum erregenden Ereignis seiner Del. tungen, es speist nicht nur den Atem dg Vorliegenden und Darzustellenden, sondem erfüllt diesen auch mit der persönlichen Glut des wahrhaft Eingeweihten. Für Laugs git es keine absolut feststehenden Maßstäbe, bleibt nicht bloß am„Buchstaben“ haften nicht nur in einer artistischen Parade leistung befangen, sondern er bringt vd sich aus jenes gewisse Etwas mit, das nidi allein durch Notenzeichen fixiert, sondem aus der beständigen Versenkung in das Wert beschworen werden muß. Richard Laug trägt in sich den unversiegbaren Quell eine umfassenden nachschöpferischen Musikal. tät, von der aus immer wieder verjüngende Ausstrahlung in die geistige, seelische u vätale Sphäre erfolgt. So waren die Wiedergaben der„Vie Balladen“, Opus 10, der„Fantasien“, Opu 116, der„Variationen über ein eigenes Th. ma und über ein ungarisches Lied“, Opus i Nr. 1 und 2, und der großen Sonate. Moll, Opus 5, von faszinierender Geschlos. senheit. Richard Laugs lichtete durch d souveräne Beherrschung des Technische den dichten, oft etwas unübersichtliche Klaviersatz von Brahms in höchster Potem Scharf akzentuiert und energisch kamen dd Kurzen, holzschnittderben Motive und m innigster Zartheit die weichen, gefühlvolle Kantilenen. Es war ein Musizieren par en. cellence: überlegen, virtuos, von bestechen. der Klarheit und stark berührend in seine Aussagekraft. Ob er die d-Moll-Ballade über Herders„Edward“,„vielleicht die er. schütterndste Klavierkomposition, die je h drei Seiten geschrieben worden ist“, ode die brillanten Variationen über ein ungat. sches Lied darbot, immer war sein Spiel von mühsam gebändigter, leidenschaftliche Bewegtheit und ausgefeilt bis ins Detal Mit gespannter Aufmerksamkeit folgte d Publikum dem Pianisten und bereitete ihn inmitten und am Ende des Konzerts stür mische Ovationen. 4 Kolfur-Chronik Der„Deutsche Kunstrat“ hat eine„Protest Resolution“ gegen die kürzlich vom Bundes postminister herausgegebenen Wohlfahrtz marken gefaßt. In der Resolution heißt 6 unter anderem:„Diese Darstellungen sollen au scheinend die deutsche Landwirtschaft Sym- bolisieren. Ihre Ausführung ist in einer M. schung von schlechtem Filmplakat-Stil un Billiger Groschenroman- Symbolik gehalten. Die kitschige Aufmachung dieser 3 Figuren wird durch einen besonders unter wertigen Naturalismus ins Unerträgliche gesteigert Diese Art der Darstellung einzelner Beruf, gruppen in„Kunstwerken“ unterbietet be weitem das im Dritten Reich üblich Gewesen und entspricht snau den Vorstellungen von „Sozialistischen Realismus“, der uns in det Malerei der DDR und Sowiet-Rußlands en. gegentritt. Diese Marken stellen das künst lerisch Geringwertigste dar, was bisher vol der Bundesrepublik im philatelistischen B.. reich geboten wurde. Darüber hinaus verraten sie eine geistige Haltung, die mit den Grund“ zügen westlicher Kultur nicht vereinbar is Da Briefmarken allgemein als Visitenkarten des ausgebenden Landes gegenüber der Wel angesehen werden.., ist es im Interesse de deutschen Ansehens in der Welt und im Hin- blick auf die Geschmacksbildung in Deutsch land untragbar, dag derartige Machwerk amtlich verbreitet werden.“ Benjamin Brittens neuester Liederzyhlu wurde von Peter Pears zum erstenmal im bri. tischen Rundfunk gesungen. Der Komponis der am Flügel begleitete, hat dafür sechs Ge- dichtfragmente von Hölderlin in deutscher Sprache benutzt:„Menschenbeifall“,„Die Hel. mat“,„Sokrates und Alkibiades“,„Die Jugend“ „Hälfte des Lebens“ und„Die Linien des I. bens“. Dem Schriftsteller und Sowietzonen- Natio- nalpreisträger Arnold Zweig wurde in Moskal der internationale Lenin-Preis„Für die Fest. gung des Friedens unter den Völkern“ über. reicht. Die Auszeichnung war ihm am 8. Md zusammen mit anderen zuerkannt worden. — ANTONIA RIDGE: Die Neide nach e Deutsch von Helmut Bode 29. Fortsetzung Ja, es war wunderbar. Ich war daheim, ich spürte es schon an der Luft, die mich umgab. Mit übervollem, warmem Herzen zog ich mir einen Stuhl hervor und setzte mich zum Früh- stück nieder. „Arme Dorothée!“ lachte Francoise.„Jetzt slehlt sie uns im vollen Tageslicht. Darum hab' ich einen sehr guten starken Kaffee gemacht.“ Ich erklärte, sie seien genau so, wie ich sie mir immer gewünscht hätte. „Na ja“, sagte Frangoise und goß heiße Milch und Kaffee in drei riesige Tassen,„wir können uns unser Zeußeres ja leider nicht selbst aussuchen. Ich bin das Ebenbild unse- rer Mutter, rund wie ein Kohlkopf, aber nicht 80 stumpfsinnig, wie ich hoffe. Und unsere Satherme hier ist genau wie Papa, schlank, hochge wachsen und elegant wie ein Spargel- Stengel. Und aufregend gescheit! Ich sag' dir, Dorothee, ihr geht Bildung über alles. Sie be- sucht Vorträge über dieses und jenes und ist schrecklich auf der Höhe, unsere Catherine, das kamm ich dir versichern!“ Cathérine, die den langen Brotlaib in Stücke schnitt, erklärte, das sei alles Unsinn, sie plaudere auch gern, wenn sich Gelegen- heit dazu ergebe, und sie habe in dieser Nacht wach gelegen und darüber nachgedacht, wie seltsam und glücklich es sich füge, daß ich ge- rade jetzt hereingeschneit sei. Ich hätte ein- fach in keinem günstigeren Augenblick kom- men können, denn auch sie hätten sich gerade nun ein paar Ferientage gönnen wollen. Sie schworen, das sei wahr und nur deshalb seien zi auch so lange auf geblieben und hätten Mren Arbeitsraum in Ordnung gebracht. Wie es schien, wirkten sie immer noch Bänder in Heimarbeit, gerade so wie es ihr Vater und dessen Vater und alle anderen Lombards vor diesen durch Generationen getan hatten. „Schau aus dem Fenster“, sagten sie, Ich blickte hinaus und sah, daß auf beiden Sei- cen der Straße hohe, einförmige Häuser mit grogen Fenstern ohne Vorhänge standen. „Dies ist das Bandwirkerviertel von Saint Etienne“, sagte Cathérine.„Ind zum Band- Wirken braucht man viel Licht.“ „Wir sind jetzt nicht mehr so viele“, meinte Frangoise.„Die jungen Leute wol- len nicht mehr. Man braucht zu lange, um es zu lernen. Sie wollen gleich ihr gutes Geld verdienen. Und wer wird sie tadeln? Man ist nur einmal jung. Aber komm und schau dir unseren Arbeitsraum an, Doro- thee!“ Sie führten mich eine zweite Treppe hin- auf und schlossen die Tür zu einem großen Raum auf, der sehr hell und luftig war. Eine Wand bestand fast nur aus Fensterglas. Vier große Webstühle aus poliertem Holz nahmen beinahe den ganzen Raum ein und ragten bis zu seiner Decke empor. Sie waren mit einem Labyrinth von kKompliziertem Riemen werk und mit Strähnen feiner, zarter Seide ausgerüstet, die bis zu den Arbeits- Länken darunter reichten. „Einst“, sagte Francoise und streichelte den geschnitzten Pfosten eines Webstuhls, „War jeder von diesen hier ein kleines Ver- mögen wert. Mama meinte darum immer: „Wenigstens sind die Töchter versorgt, sie haben die Webstühle Aber jetzt würden sie wohl kaum mehr einbringen als dieselbe Menge Feuerholz.“ „Es ist jammerschade“, fügte Cathérine ruhig hinzu.„Die schönsten Bänder der Welt wurden auf Webstühlen wie diesen in den Häusern von Saint Etienne gemacht. Bald werden sie alle als Massenproduktion ini Fabriken hergestellt. Das wird nie ganz das- selbe sein— wenigstens für die Leute, die sie machen, meine ich. Aber schau, Doro- thée, so arbeiten sie.“ Sie schaltete den elektrischen Strom ein, und an die hundert kleine gläserne Schiff- chen fingen an, klirrend hin und her zu glei- ten. Als ich genau hinblickte, sah ich, wWie die Bänder wuchsen— köstliche Bänder aus Seide, Satin und Samt. Die Samtbänder interessierten mich noch mehr als die anderen. Sie hatten einen be- sonderen Webstuhl für sich, der mit schar- fen kleinen Messern ausgerüstet war. Die Bänder sahen wie dicke Satinpolster aus, bis sie die Messer erreichten. Diese schnit- ten sie genau so durch, wie man eine dicke Scheibe Brot durchschneidet, um zwei dünne Scheiben zu erhalten. Wenn jedes Teil für sich niederfiel, erschien plötzlich die samtige Oberfläche, dick. zart und schön. Diese Bänderwirkerei im Hause war je- doch eine Arbeit, die— wie man mir er- klärte— hohe Anforderungen stellte. Es gab zahllose knifflige Einzelheiten, auf die man achten mußte. Um alles zu beherrschen, mßte man in der Bandwirkerei geboren sein. Dann hing sehr viel von der Mode ab. Kamen Bänder aus der Mode, dann schnallte mam im ganzen Viertel die Riemen enger und griff nach dem Sparstrumpf. Aber einer- lei, die Bandwirkerei hatte es in sich. Man murrte ständig und fuhr doch fort. Bänder zu machen. Die Liebe zu ihnen steckte eben im Blut. Ich blickte auf die schönen glän- zenden Bänder, die langsam auf den hohen polierten Webstühlen weiter wuchsen, und meinte, ja, das könnte ich verstehen. „Aber jetzt genug von der Arbeit!“ rief Francoise und schaltete den Strom aus. „Sag. Dorothée, kannst du radfahren?“ „Jak, meinte ich,„wenigstens konnte ſch es früher.“ Sie sahen beide so erfreut aus, daß ich froh war, den Nachsatz:„Aber ich könnte nicht behaupten, daß ich's gern täte“, ver- schluckt zu haben. Wie es schien, fuhren sie nicht nur gern Rad. sondern sogar aus Passion. Sie ge- hörten einem kleinen Verein an, der sich „Die Freunde des Pedals“ nannte. Er be- stand aus etwa einem Dutzend vernünftiger Leute in mittlerem Alter. Es gab also keine Raserei mit dem Bauch auf dem Gestänge und dem Kopf auf der Lenkstange. Nein, die„Freunde des Pedals“ unternahmen ver- gniügliche kleine Wochenendfahrten aufs Land hinaus und rasteten bei mildem Wet ter im Gras. War das Wetter nicht so gün- stig, dann nahmen sie trotzdem ihr Essen mit und verzehrten es in einem jener Cafés, wo der Inhaber selbst eine Flasche Wein oder eine Tasse Kaffee servierte und man keine mißgünstigen Blicke auf den Proviant Warf, der aus dem Brotbeutel eines ehr- lichen Radfahrers her vorgezogen wurde. Ich erklärte, natürlich sei ich entzückt, ein„Freund des Pedals“ zu werden, voraus- gesetzt, daß man mir erlaubte, in der Nach- hut herumzu wackeln, bis ich meine alten Radfahrerbeine wiedergewonnen hätte. Damit gingen wir die Treppe hinunter und spülten das Frühstücksgeschirr. Fran- goise lief sofort los, um zu sehen, ob sie ein Fahrrad für mich leihen könne, Cathérine ging einkaufen, und ich setzte mich hin, um ein paar Briefe zu schreiben. Zuerst schrieb ich eine von meinen Kar- ten an Miss Clarkson, die Direktorin unse- rer„Modernen Schule“:„Jetzt in Saint Etienne, bei Cousinen. Schönes Wetter. Herzliche Grüße an alle. D. Durand.“ Und zum ersten Male seit meiner Abreise aus England gab ich meine Adresse an. Dann schrieb ich einen langen Brief an den Herrn Pfarrer von Saint Fiacre. Ich berichtete ihm, wie freundlich die„Schar lachroten Wölfe“ gewesen waren und sie mich direkt vors Haus meiner Cousine gebracht hätten. Ich bat ihn, die gute Nach. richt auch Séraphine und Monsieur Ginom mitzuteilen und ihnen recht herzlich füt alles zu danken, was sie getan hatten, un mir behilflich zu sein. Dann schrieb ich, das englische Kirchenlied„Toutes chose belles et radieuses“ schon immer für mich mit vielen lieben Erinnerungen verknüp gewesen sei, daß ich es aber von jetzt an ni mehr hören würde, ohne mich der kleinen Kirche von Saint Fiacre und all seiner G. källigkeit und Güte zu erinnern. In der aul. richtigen Hoffnung, sie alle eines Tages wiederzusehen, verbleibe ich seine dankbafe Dorothy Durand. Zuletzt schrieb ich einen wirklich ser langen Brief an Monsieur Durand. Ich be- richtete ihm alles, auch die geringste Einze, heit, von dem Augenblick an, da ich in A5 den Zug verlassen hatte. Dann erklärte ihm, daß ich einfach nicht wüßte, wie! ihm und allen Stammgästen danken solle daß ich nie die glückliche Zeit vergessen kcönnte, die ich in Nimes verlebt hätte, und ich bat ihn, allen in meinem Namen zu dan: ken und auch Monsieur Tallon, den Photo“ graphen, nicht zu vergessen. Ich schrieb ihm meine Cousinen. die auch gerade Ferien machten, beständen darauf, mich für eine Weile bei sich in Saint Etienne zu behalten So bäte ich ihn, mir meinen großen Koffer zu schicken, wenn er einen freien Aust blick hätte. Schließlich versicherte ich, da ich, ehe ich nach Englamd zurückkehren müßte, mit Vergnügen noch für ein pat Tage ins Café-Restaurant des Monumen Nimes zurückkehren würde. Und ich Schl! mit freundlichen Grüßen an alle und eine herzlichen Nachschrift für den kleinen Pierre. Fortsetzung folgt Deutsche Rechte bei Franz Fhrenwirth Verlag 10 München unt, d. Titel„Reise durchs Familienalbu