Dalberg · Str. A, 2 agen KINO er verk. nhelm 50977 1 431 70, 2 ö0 Des. „Jan. tanz 1 kastr.) F. 4189b. 1—— gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. bruck: Mannheimer Groß- druckerei Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; br. K. Ackermann; Politik: W. Hertz tichenrode; wirtschat: F. O. Weber; feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koen; Sport: K. Grein; gozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: fl. Kimpinsky; Chet v. D.; O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad- Kom. Landesbank, Bad. Bank, samti. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Hr. 9 918, LudwigshafenſRh., Nr. 28 743 Mammheimer . Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstenen: Mannheim. R L, 8-6. Telefon- Sammel- Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. 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Nach einer Erklärung von CD- seite hat sich bei den Gesprächen ergeben, daß die Wahl aller bisher von der CDU-Fraktion vorgeschlagenen Kandidaten nirgendwo auf Widerstand gestoßen ist. Die CDU hatte auf Grund einer informatorischen Befragung ihrer Fraktion die Kan- didaten Anton Dichtel, Dr. Filbinger, Dr. Farny und Kurt-Georg Kiesinger namhaft gemacht. Am Dienstag wurden darüber hinaus im Landtag weitere Namen bekannter CDU-Politiker genannt, denen Chancen für das Amt des Ministerpräsidenten zu- gesprochen werden. Es sind dies Verwaltungsdirektor Franz Wiedemeier(Ulm), Ober- bürgermeister Theopont Diez(Singen/ Hohentwiel) und Bürgermeister Franz Gurk (Karlsruhe). Die drei zuletzt genannten Kandidaten sind profilierte Landtagsabgeordnete der CDU. Darüber hinaus war zu erfahren, daß weder Kiesinger noch Minister Farny bisher„eine ganz klare Absage“ zu ihrer Ministerpräsi- denten- Kandidatur gegeben haben. Es sei 2180, hieß es im Landtag, alles noch offen, und man müsse eventuell mit einer Ueberraschung rechnen. am Wochenende tritt die CDU-Fraktion des Landtags— wahrscheinlich in Karlsruhe zu einer weiteren Fraktionssitzung zusam- men. Dort soll dann der künftige Minister- präsidenten-Kandidat eindeutig herausge- stellt werden. Auch die Fraktion der SPD wird am Samstag in Karlsruhe tagen und sich dann endgültig mit ihrer Stellungnahme zu den Vorschlägen der CDU befassen. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller, der bekanntlich zum Präsidenten des Bundesver- fassungsgerichts gewählt wurde, erklärte am Dienstag zu den in Gang befindlichen Ver- handlungen über seine Nachfolgeschaft, im Interesse des Landes vertrete er die Auffas- sung, man müsse den Fraktionen des Land- tags genügend Zeit für ihre Entscheidung las- sen, da seine Berufung nach Karlsruhe für alle sehr überraschend gekommen sei. Es U-Boot-Abwehr 1 Atomraketen Baldige Lockerung der militärischen Beschränkungen wird erwartet New Vork.(AP/dpa) Die amerikanische Regierung hat sich entschlossen, für die Auf- hebung einiger der militärischen Beschrän- kungen einzutreten, die der Bundesrepublik für ihre Streitkräfte und die Rüstungspro- duktion im Vertrag über die westeuropäische Union auferlegt sind. Wie die„New Vork Times“ am Dienstag aus Washington berich- tet, soll die Aufhebung dieser Beschränkun- gem vor allem einer Verstärkung der Bun- desmarine in der Ostsee mit Schiffen zur U- Bootabwehr dienen. Darüberhinaus sei jedoch der Bundesmarine eine größere Rolle im Atlantik zugedacht und eine Verbesse- rung des Bundesheeres mit Panzern„und amderen Waffen“ vorgesehen. In diesem Zusammenhang schreibt die ge- wöhnlich gutunterrichtete Zeitung, daß die Regierung noch für Dezember die Lieferung von mehreren Mehrzweckraketen an die Bundeswehr vorgesehen habe. Mit diesen Waffen werde die Bundeswehr jedoch nur die herkömmlichen Sprengköpfe erhalten, während die Atomsprengköpfe gemäß den allgemeinen Abmachungen mit den NATO- partnern in amerikanischer Verwahrung bleiben würden. Für die Lieferung an die Bundesrepublik sind nach bisherigen Berich- ben die Artillerierakete„Honest John“ mit einer Reichweite von 25 Eilometern, die über rund 1000 Kilometer reichende„Mata- dor“ und die Fliegerabwehrrakete„Nike Ajax“ vorgesehen. Nach Angaben der New Vork Times“ hat die Bundesregierung ins- gesamt drei Geschwader der„Matador“ Raketen bestellt. Ein Sprecher des französischen Außen- ministeriums erklärte am Dienstag, Frank- reich habe nichts gegen die Aufhebung ein- ger Beschränkungen des Brüsseler Vertrages einzuwenden. Ein Sprecher des Bundesverteidigungs- ministeriums stellte in Bonn fest, daß bisher noch kein Antrag gestellt worden sei, die Bestimmungen des Brüsseler Vertrages vom März 1955 über Rüstungsbeschränkungen zu andern. Die Frage, ob die Bundeswehr Flug- abwehrraketen vom Typ„Nike-Herkules“ bekommen würde, beantwortete der Spre- cher mit einem glatten Nein. Auch würden in diesem Jahr aller Voraussicht nach keine Fernlenkflugzeuge vom Typ„Matador“ und keine Raketen vom Typ„Honest John“ am die Bundeswehr geliefert werden. Die Aus- pildung von Soldaten an diesen Typen be- deute keineswegs, daß die Bundeswehr die Waffen später auch verwendet. Unruhiges Konferenzbarometer in Genf Der Westen zur Diskussion politischer Aspekte bereit Genf.(dpa/ AP) Bei den Beratungen auf der Genfer Dreimächtekonferenz zur kon- trolllerten Einstellung der Kernwaffen versuche, die am vergangenen Freitag nach dreiwöchigen Anlauf schwierigkeiten endlich in Fluß gekommen sind, wurden am Dienstag erneut Fortschritte registriert. Der sowjetische Vertragsentwurf für die dauernde Einstellung der Kernwaffen versuche und der ergänzende amerikanische Gegenvorschlag bildeten wiederum die Grundlage der Ver- handlungen. Die britische Delegation ver- tiefte die sich abzeichnende Annäherung der Standpunkte durch die Vorlage eines eigenen Dokumentes, das die politischen Aspekte bei der Schaffung eines internationalen Kon- trollsystems zur Ueberwachung eines Ab- kommens über die Einstellung der Kern- Waffenversuche behandelt. Die britischen Anregungen sind als Ergänzung der Vor- schläge der Genfer Atomsachverständigen- Konferenz vom vergangenen Sommer ge- dacht, die bewußt nur die technisch- wissen- schaftliche Seite einer solchen internationa- len Kontrollorganisation behandelte und die zung der politischen Probleme eines Kon- trollapparates der Konferenz der Regie- rungsvertreter überließ. Obwohl die positive ntwicklung der Beratungen noch keine optimistische Beurteilung der Konferenzaus- sichten rechtfertigt, hat die gedrückte Stim- mung der vergangenen Wochen nunmehr doch einer erwartungsvolleren Auffassung Platz gemacht. f Die Genfer Sachverständigen- Konfe- renz über die Verhütung von Ueber- raschungsangriffen stand dagegen auch am Dienstag im Zeichen tief- sehender Meinungsverschiedenheiten zwi- schen Ost und West. In einer knapp ein- stündigen Sitzung diskutierten die Delegier- ten die vom Westen unterbreiteten techni- schen Vorschläge, die aber nach Ansicht des Ostblocks keine„praktischen Vorschläge“ enthalten, die zu einer Verringerung der existierenden Gefahren führen könnten. In westlichen Kreisen wurde entschieden be- tont, dag man die negative Haltung der Sowjets keinesfalls bereits als Ablehnung der westlichen Vorschläge betrachte, da die öst- lichen Delegationen die Absicht erkennen ließen, die amerikanischen Pläne zu dis- kutieren. Sowjetische Radaranlagen an der deut- schen Westgrenze und NATO-Radaranlagen an der polnischen Ostgrenze hält der SPD- Abgeordnete Fritz Erler für den Fall der Verwirklichung einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa für denkbar. Derartige Warneinrichtungen, äußerte Erler am Diens- tag in einer Untersuchung der Politik des Disengagement in der Zeitschrift„Neue Ge- sellschaft“, würde die Gefahr eines Ueber- raschungsangriffs für die Weltmächte ver- mindern. werde keinerlei Landesin teresse geschädigt, wenn die Suche nach einem geeigneten Mini- ster präsidenten ein bis zwei Wochen lang an- dauere, da die Staatsgeschäfte nach wie vor besorgt würden. Erst wenn sein Nachfolger feststehe, werde er den Rücktritt erklären. Ueber die Frage einer eventuellen Verände- rung des Kabinetts, so sagte Dr. Müller, habe sein Nachfolger zu entscheiden. Auch der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Dr. Katz, vertrete den Standpunkt, der 1. Ja- nuar 1959 sei der rechte Zeitpunkt für seinen Amtsantritt. Gemeindegerichte im ganzen Land Stuttgart.(tz.-Eigenbericht) Die Landes- regierung hat ein Gesetz zur Vereinheit- lichung der niederen Gerichtsbarkeit in Baden- Württemberg erlassen, durch das in allen Landesteilen die bisher in Südwürttem- berg und Südbaden gültige Gemeindegerichts- barkeit auf das ganze Land ausgedehnt und die in den nördlichen Landesteilen herr- schende Friedensgerichtsbarkeit abgeschafft werden solle. Während die Friedensgerichte Rechtsstreitigkeiten mit einem Zuständig- keitswert bis zu 150 DM und geringfügige Strafsachen behandeln können, beschränkt sich die Zuständigkeit der Gemeindegerichts- barkeit auf Rechtsstreitigkeiten bis zu einem Streitwert von 100 DM. Außerdem dürfen zum Beispiel bei Beleidigungs-, Kör- perverletzungs- und Sachbeschädigungsfällen von Gemeinderichtern Sühneversuche durch- geführt werden. In dem Gebietsteil Hohen- zollern kannte man bisher weder eine Frie- dens- noch eine Gemeindegerichtsbarkeit. Das neue Gesetz bestimmt, daß künftig in jeder Gemeinde ein Gemeindegericht gebildet wird, dem ein Einzelrichter vorsteht, der vom Ge- meinderat auf die Dauer von sechs Jahren gewählt wird. Das Gesetz enthält eine auf die Verhältnisse in den Gemeinden zugeschnit- tene, vereinfachte Prozeßordnung. Da Baga- tell-Strafsachen wie Verkehrsvergehen bisher in Nordwürttemberg und Nordbaden von den Friedensgerichten verhandelt wurden, ergibt sich hier künftig eine stärkere Belastung der ordentlichen Gerichte. Es ist daher vorge- sehen, daß die Hälfte der hauptamtlichen Arbeitskräfte der Friedensgerichte künftig von den ordentlichen Gerichten übernommen Wird, jedoch hofft die Justiz mit dem vor- handenen Richterpersonal auskommen zu können. 5 Die Berlin-Krise war das Thema einer Konferenz, zu der Bundesaußenminister von Brentano die deutschen Botschafter in Moskau, Washington, London, Paris und Rom nach Bonn gerufen Ratte.— Auf unserem Bild von links nach rechts: Botschafter Manfred Klaiber(Rom), Botschafter Hans-Hein- rich von Herwarth(London), Bundesaußen minister Heinrich von Brentano, Botschafter Hans Kroll(Moskau), Staatssekretär Albert- Hilger van Scherpenberg, Botschafter Herbert Blankenhorn(Paris) und Botschafter Wilnelm Grewe(Washington).(Siekhe auch unseren Berickt auf Seite 2.) Bild: AP Adenauer fährt de Gaulle entgegen Die Bundesregierung legte ihre Auffassung zur Freihandelszone fest Bad Kreuznach.(dpa AP) Nach drei- stündiger Fahrt den Rhein entlang sind Bundeskanzler Adenauer und Außenmini- ster von Brentano am Dienstagabend aus Bonn in Bad Kreuznach eingetroffen. Eine große Menschenmenge begrüßte den Bun- deskanzler und den Außenminister, als sie am Kurhaus vorfuhren. Bundespressechef von Eckardt war kurz vor dem Bundes- kanzler eingetroffen. Die Bundesminister Erhard und Exzel werden noch in Bad Kreuznach erwartet. Der französische Mini- sterpräsident de Gaulle wird zu seinem Ge- spräch mit Bundeskanzler Adenauer am heutigen Mittwoch gegen acht Uhr auf dem amerikanischen Flugplatz Sembach in der Pfalz eintreffen. Bundeskanzler Adenauer UNO-Weltraumausschuß ohne Sowjets Sorin will sich an der Mitarbeit nicht beteiligen New Tork.(AP/ dpa) Der Politische Aus- schuß der Vereinten Nationen hat einem Westlichen Entschliegungsantrag zugestimmt, der die Bildung einer aus Vertretern von 18 Nationen bestehenden Studiengruppe zur Erarbeitung der Grundlagen für eine stän- dige UNO-Weltraumkontrollbehörde vor- Sieht. Der Vorschlag wurde mit 54 gegen 9 Stimmen bei 18 Enthaltungen angenommen, obwohl der sowjetische Delegierte Sorin nachdrücklich erklärt hatte, daß sich die Sowjetunion an der Mitarbeit in dieser Gruppe nicht beteiligen werde. Trotz der Versicherung des amerikanischen Delegier- ten Lodge, daß auch ohne die Sowjets frucht- bringende Arbeit geleistet werden könne, schienen vor allem die kleineren Mitglieds- staaten der UNO durch Stimmenthaltung be- kunden zu wollen, daß nach ihrer Meinung ohne eine sowjetisch- amerikanische Einigung kaum ein Fortschritt erzielt werden könne. In dem Ausschuß sollen folgende Länder vertreten sein: Argentinien, Australien, Bel- gien, Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Indien, Iran, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Polen, Schweden, Sowjetunion, Tschechoslo- Wakei. USA und die Vereinigte Arabische Republik. Der Versuch Indiens, Birmas und der Vereinigten Arabischen Republik, eine neuer- liche Vertagung der Debatte durchzusetzen und die USA und die Sowjetunion auf- zufordern, einen Kompromiß vorschlag vor- zulegen, scheiterte an der amerikanischen Ablehnung. Der erwartete sowjetische Boy- kott des Weltraum- Ausschusses wird von westlichen Delegierten als ein neuerliches Zeichen für eine Verschärfung des west- östlichen Gegensatzes angesehen. Besonders hingewiesen wird dabei auf das Drängen der Sowjetunion auf„Parität“ und ihre wach- sende Betonung von Prozedurfragen. Zwischen Gesfern und Morgen Auf dem Hauptfriedhof seiner Heimat- stadt Mannheim ist der ehemalige deutsche Gesandte in Dublin(Irland), Geheimrat Dr. Dr. Katzenberger, in aller Stille beigesetzt worden. Er war am Sonntag im Alter von 67 Jahren in Heidelberg an Kreislaufstörun- gen gestorben. Dr. Katzenberger, der mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Bundesverdienstordens ausgezeichnet wurde, war von 1947 bis 1949 Ministerialdirigent und Pressechef der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und danach Direktor des Sekretariats des Bundesrates, bis er 1951 als Gesandter nach Irland ging. Seit 1956 lebte er in Heidelberg im Ruhestand. Eine achtköpfige deutsche Luftfahrt- delegation unter Leitung von Kurt Deunert von der technischen Abteilung des Bundes- verteidigungsministeriums ist in den Ver- einigten Staaten eingetroffen, um über den Ankauf von Düsenjäger vom Typ F 104 zu verhandeln. Einstimmig wiedergewählt wurde auf einer Sitzung der FDP-Bundestagsfraktion Dr. Erich Mende zum Fraktionsvorsitzenden. Gleichberechtigte Stellvertreter wurden wie- derum die Abgeordneten Lenz(Trossingen) und Eilers(Oldenburg). Zum parlamentari- schen Geschäftsträger wurde Dr. Ewald Bu- cher wiedergewählt. Eine„Sammlung der nationalen Mitte“ Will der Gesamtdeutsche BlOock/BHE jetzt aus seiner Partei entwickeln, wie es in einer ersten Analyse der Wahlergebnisse in Bay- ern und Hessen durch die BHE- Führung heißt. In einer parteiofflziösen Stellung- nahme wird erklärt, die Partei werde dieses Ziel erreichen, nachdem sie einem monate- langen Nervenkrieg standgehalten habe und bereits totgesagt worden sei. Wie jedes Jahr wird die Sowjietzonen- Bevölkerung auch im kommenden Winter den Verbrauch an elektrischem Strom, vor allem in den frühen Abendstunden, ein- schränken müssen. Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ erinnert daran, daß im November täglich zwischen 18.00 und 19.00 Uhr und im Dezember zwischen 17.30 und 18.30 Uhr elektrische Heizsonnen und Bügel- eisen nicht benutzt werden dürfen und Ko- chen und Backen mit elektrischem Strom möglichst eingeschränkt werden sollen. Die Zahl der Interzonenzüge wird auf Veranlassung der sowietzonalen Reichsbahn im Regelfahrplan 1959/60 eingeschränkt. Auch die Zahl der Zusatzzüge in der Vor- und Nach weihnachtszeit wird vermindert. Die Einschränkungen werden dem vermin- derten Reiseverkehr zwischen der Bundes- republik und der Sowjetzone bzw. Berlin begründet. Die belgische Abgeordnetenkammer hat der neuen Koalitionsregierung aus Christlich- Sozialen und Liberalen unter Ministerpräsi- dent Eyskens mit 121 gegen 85 Stimmen bei zwei Enthaltungen das Vertrauen ausge- sprochen. Die Abstimmung erfolgte über das von Eyskens in der letzten Woche verkündete Regierungsprogramm, in dem er u. a. die Her- absetzung der Militärdienstpflicht von 15 auf 12 Monate noch im kommenden Jahr ver- sprach. Lord Robert Cecil, Viscount of Chelwood — einer der Hauptinitiatoren bei der Grün- dung des Völkerbundes nach dem ersten Welt- kriege— starb in Tunbridge Wells(England) im Alter von 94 Jahren. Seit Beginn seiner politischen Laufbahn Anfang dieses Jahrhun- derts hatte sich Lord Robert Cecil vor allem für die Erhaltung des Friedens eingesetzt. Wegen seiner Bemühungen um die Schaffung desvölkerbundes erhielt er 1924 den Wodrow- Wilson- Friedenspreis und 1937 den Nobel- Friedenspreis. Die Vereinten Nationen wähl- ten ihn zum Ehrenpräsidenten auf Lebens- Zeit. In Kairo ist eine sowjetzonale Handels- mission eingetroffen. Die Sowietzonenver- treter wollen über langfristige Abkommen im Zahlungs- und Handelsverkehr beraten. Ein Düsenflugzeug unbekannter Natio- nalität hat nach Darstellung jordanischer Armeekreise über jordanischem Gebiet drei Bomben abgeworfen und sich anschließend in Richtung Israel entfernt. Wie ein Sprecher in Amman bekanntgab, sind alle drei Bom- ben in der Luft explodiert. An der chinesischen Festlandsküste soll es nach einem offiziellen Bericht der natio- nalchinesischen Regierung Ende September und Anfang Oktober unter dem irrtümlichen Eindruck einer nationalchinesischen Invasion zu Aufständen der Bevölkerung gegen die kommunistischen Truppen gekommen sein. und seine Minister werden dem französi- schen Regierungschef entgegenfahren, um inn beim Betreten deutschen Bodens zu empfangen. De Gaulle wird von Außen- minister Couve de Murville, Finanzminister Pinay, dem Generalsekretär im Außen- ministerium, Joxe, und dem französischen Botschafter in Bonn, Seydoux, begleitet. Beide Seiten werden von Expertenstaben beraten, falls dies erforderlich sein sollte. Vor der Abreise des Bundeskanzlers nach Kreuznach hatte das Bundeskabinett in Bonn die bevorstehende Konferenz erörtert. Es wurden letzte Entscheidungen über die vor- liegenden Kompromißvorschläge zur Ver- wirklichung der Freihandelszone getroffen. Wie in Bonn verlautet, dürfte sich der deutsche Standpunkt im wesentlichen mit den Kompromißvorschlägen des EWG-Prä- sidenten Hallstein und der Beneluxstaaten decken, die ein geschmeidiges System der Anpassung zwischen den Ländern des Ge- meinsamen Marktes und denen der OEEOG zum Ziel haben. „Assoziierungen“ statt Freihandelszone? Den Haag.(AP) Der Vizepräsident der Europäischen Wirtschafts kommission, Sicco Mansholt, teilte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Haag mit, daß der ur- sprüngliche Plan einer Freihandelszone zu- gunsten von„Assoziierungen“ zwischen den EWG-Ländern und Gruppen oder Einzel- staaten des Europäischen Wirtschaftsrates (OEEc) aufgegeben worden sei. Nach seiner Ansicht sei dies der beste Weg, das Frei- handelsgespräch wieder in Gang zu bringen. Auf die Frage, ob schon ein Termin für die Wiederaufnahme der Verhandlungen vorgesehen sei, erwiderte Mansholt, er halte es für richtig, daß nach der Krise eine be- sinnliche Pause eingelegt werde. Mit der Wiederaufnahme der Freihandelsgespräche sei kaum vor Beginn des neuen Jahres zu rechnen. Er glaube jedoch, daß sich der Ministerrat der EWG-Länder am 3. Dezem- ber in Brüssel mit den Benelux- Vorschlägen für eine Uebergangslösung beschäftigen Werde. Es sei zu hoffen, daß diese Vor- schläge, die eine Ausdehnung der Kontin- gentserweiterungen und der Zolltarifsen- kungen auf dem Gemeinsamen Markt auf die übrigen OEEC-Länder vorsehen, am 1. Ja- nuar in Kraft treten würden. Sarubin in Moskau gestorben Moskau.(dpa) Der stellvertretende So- wietische Außenminister Georgij Nikolaje- witsch Sarubin ist nach einer Mitteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS vom Dienstag, gestorben. Der 58jährige war einer der sieben Stellvertreter des sowjetischen Außenministers Gromyko und galt als einer der prominentesten Diplomaten seines Lan- des. Sein Tod wurde durch einen von TASS verbreiteten gemeinsamen Nachruf des Zen- tralkomitees der sowjetischen KP und der Regierung bekannt. Seit dem zweiten Welt⸗ krieg vertrat der ehemalige Textil- Ingenieur sein Land auf wichtigen diplomatischen Posten: Er war nacheinander Botschafter in Kanada, Großbritannien und den USA und wirkte auch bei der UNO. Washington ver- ließ er erst im Januar 1958 nach fünfjähriger Amtszeit. In den Jahren seit dem Kriege hat er auch als sowjetischer Delegierter an zahl- reichen politischen Konferenzen teilgenom- men, so an der letzten Außenministerkon- ferenz über Deutschland 1954 in Berlin. See 2 MORGEN Mittwoch, 26. November 1958/ Nr. 272 ORO E Kommentar Mittwoch, 26. November 1958 Renten und Kindergeld Kelne Angst— die Renten werden er- höht. Wenn heute der Bundestag über ihre Anpassung an die wirtschaftliche Entwick- lung debattiert, so steht das Ergebnis im Voraus fest. Fast jeder Rentner, sofern er sich nicht gerade in diesem Jahr zur Ruhe gesetzt hat, kann sich ausrechnen, daß er ab 1. Januar 1959 6,1 Prozent mehr be- kommt. Um diese Zahl wird nicht gestritten. Lediglich der Zeitpunkt und die Folgen ste- hen zur Debatte. Der sozialdemokratische Rentenspezialist Schellenberg wird zu bedenken geben, daß die Rentenanpassung nicht erst vom näch- sten Jahre an, sondern rückwirkend ab 1. Januar 1958 erfolgen müsse. Und nur des- Halb, weil dies die Verwaltungstechnik über- fordern würde, wird er als Kompromiß die Auszahlung eines Sonderzuschlages in Höhe von drei Viertel einer Monatsrente fordern. Schellenbergs Begründung wird sich nicht von der Hand weisen lassen. Denn alle die- jenigen, die im Laufe des Jahres 1958 Rent- ner geworden sind, haben die 6, 1prozentige Erhöhung bereits erhalten. Das liegt daran, daß das Gesetz für die jeweils neuen Ren- ten eine automatische Bindung an die durch- schnittliche Höhe der Löhne vorsieht, die alten Renten aber nur vom Parlament an die Entwicklung angepaßt werden können. Wer also am 1. Januar 1958 Rentner wurde. hat die 6,1 Prozent, um die die Löhne— und damit auch die Bemessungsgrundlage der Renten— gestiegen sind, bereits ein ganzes Jahr lang eingesteckt, bis die andern, die Altrentner, hinterherhinken. Schellenberg kanm also auf eine offensichtliche Ungleich- heit verweisen und damit dem Gesetzgeber, der laut Verfassung alle Menschen gleich zu behandeln hat, eine harte Nuß zu beißen geben. Wenn man trotzdem über diesen gewichti- gen Einwand hinweggehen wird, so ist nur der Zwang zur Sparsamkeit daran schuld, der es verbietet, den Mitmenschen und den Nach- kommen finanzielle Lasten aufzubürden, die Mre Kräfte übersteigen. Eine Rentenerhö- hung um 6,1 Prozent ab 1. Januar 1959 kostet 710 Millionen Mark. Eine rückwirkende Er- höhung wäre um 650 Millionen teurer. Das eine ist nach Meinung der Mathematiker, der Konjunkturpropheten und der Wirtschafts- politiker zu verkraften, das andere nicht. So- Weit ist die Sache klar. Die Sorgenfalten ver- tiefen sich aber immer mehr, je weiter einer in die Zukunft denkt. Da entsteht nämlich die Sorge, die Rentner könnten es als selbstver- ständlich empfinden, daß jedes Jahr eine sol- che Anpassung vorgenommen würde. Und man fragt sich, was geschehen könnte, wenn men diese Erwartungen enttäuschen muß. Man weiß jetzt schon, daß nach menschlicher Voraussicht bis 1966 in der Angestelltenver- sicherung nur noch einmal, und zwar um vier Prozent angepaßt werden kann. Mehr wäre von Uebel, denn es würde das Vermögen der Sogialversicherung schmälern und somit in der Zukunft Beitragserhöhungen notwendig machen. Bei der Arbeiterversicherung ist zwar die Kassenlage etwas besser, aber für mehr als drei Erhöhungen wird es auch hier nicht reichen. Er sind diese Konsequenzen, die den Ernst dieser heutigen Bundestags- debatte ausmachen. Es sind diese Konsequen- zen, die auch zur Auflösung des Sozialbeirats beim Bundesarbeits ministerium geführt ha- ben, der dem Parlament ein Gutachten hätte liefern sollen, jedoch im Netz der Schwierig- keiten scheiterte. Die Abgeordneten haben jetzt ohne die Hilfe dieses Gutachtens zu ent- scheiden, und es ist anzunehmen, daß sie un- ter all diesen Begleitumständen kein allzu leichtes Gewissen haben werden. Es wird ihren Geist kaum beflügeln, daß anschließend noch ein weiteres unglückliches Gesetz zur Debatte steht: die Erhöhung des Kindergeldes. Diese Einrichtung ist in euro- päischen Ländern allmählich so fest ver- Wurzelt und wird allerorten so stark aus- gebaut, daß sie allmählich zum klassischen Instrumentarium der staatlichen Sozial- politik gehört. In der Bundesrepublik ist der Grundsatz, daß kinderreichen Familien ge- holfen werden muß, freilich auf eine Weise in die Tat umgesetzt worden, die zu ständi- gen Protesten Anlaß gab. Unzulänglich ist micht allein, daß die Zeche nur von einer Bevölkerungsgruppe, nämlich den Arbeit- gebern bezahlt wird. Unzulänglich ist noch Viel mehr, daß der Segen wiederum ledig- lich auf eine Gruppe, die Arbeitnehmer, ver- teilt wird. In beiden Fällen wird in keiner Weise auf den Einzelfall Rücksicht genom- men. Es wird weder danach gefragt, wie Stark der Unternehmer durch Lohnzahlungen belastet ist, noch danach, ob der empfan- gende Teil dieses Kindergeld überhaupt mötig hat. So ergibt sich der oft bewitzelte Tatbestand, daß der Generaldirektor, als Angestellter, Kindergeld bezieht, seine Putz- frau hingegen, weil sie in keiner Lohnliste steht, nicht. Dennoch wird jetzt das Kinder- geld für das dritte Kind von 30 auf 40 Mark monatlich erhöht, und kein Mensch plant ernsthaft eine Reform. Allerdings regt sich auch hier das Un- behagen. Innerhalb der CDU, die ohnehin in dieser Frage allein auf weiter Flur steht, Wächst der Widerstand. Man spricht davon, daß die Erhöhung erst ab 1. April statt ab 1. Januar in Kraft treten soll. Also auch hier Aufschub statt Neuordnung. Aber immerhin Zeigt sich, daß die Sozialgesetzgebung mit Sbwas mehr Besinnung betrieben wird als krtmer. Während die Unentwegten noch immer den Weg vom Soꝛialstaat über den Wohlfahrtsstaat zum totalen und imnflationistischen Versorgungsstaat weiter- marschieren wollen, kommen der Mehr- heit mehr und mehr die Zweifel. Freilich jäßt sich eine Reform der Sozialgesetzgebung nach neuen Einsichten kaum noch zu Weih- nachten auf den Gabentisch legen. Doch scheint es, daß es im nächsten Jahre möglich Wäre, über eine gerechtere Verteilung der vorhandenen Mittel zu reden. Die heutige Bundestagsdebatte hat die Chance, ein erster Ausgangspunkt für eine Abkehr von der Sozialpolitischen Flickschusterei zu sein. Hans-Joachim De“ Warten auf Moskaus Memorandum Bundestagsfraktionen bekennen sich zu Berlin/ Ulbricht gab britischer Zeitung Interview . Bonn, 25. November Das Berlin- Problem stand auch am Diens- tag weiterhin im Mittelpunkt aller poli- tischen Bemühungen in der Bundeshaupt- stadt. Die Botschafterkonferenz auf dem Venusberg im Hause des Außenministers, zu der die fünf Botschafter aus Moskau, Washington, Paris, London und Rom nach Bonn gekommen sind, beriet unter dem Vorsitz Brentanos die Lage Botschafter Kroll(Moskau) erstattete dabei einen Be- richt über die voraussichtlichen sowjetischen Aktionen. N Die fünf Botschafter werden erst dann wieder auf ihre Außenposten zurückkeh- ren, wenn das sowjetische Berlin-Memoran- dum vorliegt. Die Westmächte ließen inzwischen das Bonner Außenamt wissen., daß ihre Haltung weitgehend von der Beurteilung der Lage durch die Bundesregierung bestimmt würde. Diesem Ziel, eine einheitliche Bonner Hal- tung herauszuarbeiten, diente die Bot- schafterkonferenz auf dem Venusberg in erster Linie. Die noch vor Weihnachten ge- plante außenpolitische Debatte des Bundes- tages wurde inzwischen abgesagt. Es sei, so wurde von Vertretern aller Parteien erklärt, im Augenblick vor allem wichtig, gegenüber den sowjetischen Ansprüchen einig zu sein. Eine Debatte würde nur dann stattfinden, wenn außergewöhnliche Ereignisse dies not- wendig erscheinen lassen. Wird Elisabeth auch Von unserer Bonner Redaktion Vor der CDU/CSU-Fraktion legte deren Vorsitzender, Dr. Krone, dar, daß die bis- her von der Sowjetunion wahrgenommenen Kontrollfunktionen auf die drei übrigen Vertragspartner übergehen müßten, wenn die Sowjetunion das Berliner Statut ein- seitig aufkündigen sollte. Dr. Krone meinte, dies sei auch die Auffassung des Bundes- kanzlers. Es komme jetzt vor allem darauf an, jeden Versuch geschlossen zurückzuwei- sen, die Pankower Regierung ins Spiel zu bringen. Ein Rückzug der Westmächte aus Berlin würde ein lebensgefährliches Experi- ment sein. Die sozialdemokratische Bundestagsfrak- tion bekräftigte am Dienstag einmütig, daß sie in diesen schweren Tagen geschlossen zu der Bevölkerung des freien Berlin stehe. Die Fraktion gab ihrem Willen Ausdruck, daß die Freiheit dieser Stadt unter allen Umständen erhalten bleiben müsse. Ulbricht: Straßenbenutzung nach Berlin bedeutet Anerkennung London.(dpa) SED- Parteisekretär Walter Ulbricht erklärte in einem am Dienstag ver- öffentlichten Interview mit dem Berliner Korrespondenten der britischen Zeitung „Daily Mail“, die Benutzung der Luftkorri- dore und Landverbindungen nach Berlin durch die Westmächte würde automatisch eine De-Facto-Anerkennung der„Deutschen Demokratischen Republik“ bedeuten. Er deu- Königin von Guinea? Vorsichtige Stellungnahmen zu Ghanas und Guineas Konföderation Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London, 25. November Wird Königin Elisabeth II. von England als Königin des Dominions Ghana nun auch Königin der einstigen französischen Kolonie Guinea? Diese Frage stellt man sich in zu- ständigen Kreisen Londons im Hinblick auf den jetzt verkündeten Zusammenschluß der beiden westafrikanischen Staaten. Als vor einigen Wochen bei der Volksab- stimmung über die französische Verfassung Guinea seinen Austritt aus der Französischen Union erklärte, wurde in Londoner Kreisen die Möglichkeit geäußert, daß der neue selb- ständige Staat dem Sterlingblock beitreten könnte und eventuell noch engere Bindungen möglich seien. Daß dieser Fall so schnell ein- treten würde und zur Aufnahme Guineas in das britische Commonwealth führen könnte, hätte niemand für möglich gehalten. Ein Sonderbotschafter aus Guinea, Diallo Telly, ist am Dienstag in London als erster Station einer Rundreise nach England, Frank- reich und den USA eingetroffen. Er wird etwa eine Woche zu Besprechungen hier weilen. Seine Reise steht jedoch offiziell nicht im Zu- sammenhang mit der neuen Föderation; sie War vielmehr schon vor Bekanntgabe des Zu- sammenschlusses geplant und dient vor allem dem Zweck, die drei westlichen Länder an Wirtschaftlichen und finanziellen Hilfsmaß- nahmen für Guinea zu interessieren. Zurückhaltende Reaktionen (dpa) Ueberraschung und Zurückhaltung kennzeichnen in London und Paris die bishe- rigen Reaktionen auf den Beschluß Ghanas und Guineas, sich zu einer Union zusammen- Zzuschließen. Man glaubt, daß dieser Beschluß der erste Schritt zu einer neuen Evolution in Westafrika ist. Nach Ansicht politischer Be- obachter in London hat der Minister präsident von Ghana, Kwame Nkrumah, jetzt eine gün- stige Gelegenheit gesehen, mit der Verwirk- lichung seiner Pläne zur Vereinigung der Westafrikanischen Länder zu beginnen. Gui- nea, das erst vor kurzem unabhängig wurde, hat noch mit inneren Schwierigkeiten zu kämpfen, während das seit eineinhalb Jahren selbständige Ghana auf Grund seiner Zah- jungsbilanz heute in der Lage ist, finanzielle Hilfe zu gewähren. Der Beschluß wird in London auch als ein Schachzug Nkrumahs gegen die britische Ko- lonie Nigeria gewertet, die 1960 unabhängig und dann ihre eigenen politischen Ansichten zur Geltung bringen wird. Die meisten nigeri- schen Politiker lehnen einen Führungsan- spruch Ghanas ab und verwerfen die Pläne für eine Westaf rikanischen Union, die nach ih- rer Ansicht verfrüht sind. In potitischen Kreisen der französischen Hauptstadt wird die Ansicht vertreten, daß der. Ministerpräsident von Guinea, Sekou Toure, offenbar nicht die Absicht hat, einen völligen Bruch mit Frankreich herbeizufüh- ren. Man glaubt nicht, daß Guinea bereit ist, sich von Ghana am Gängelband führen zu lassen, und bei einer Union mit Ghana etwa die Rolle Syriens innerhalb der Ver- einigten Arabischen Republik zu spielen. Afrika- Konferenz in Accra Das afro- asiatische Sekretariat in Kairo kündigte am Dienstag an, es werde die vom 8. bis 12. Dezember in der Hauptstadt von Ghana, Acera, stattfindende Allafrikanische Konferenz„brüderlich unterstützen“. Der Generalsekretär des Sekretariats, Jussef Sibal, erklärte vor Pressevertretern, daß die Konferenz auf der Linſe der afro- asiatischen Solidarität liege. tete an, daß die Sowjetzonenrepublik bereit sei, eine Vereinbarung über die Verbin- dungswege nach Berlin mit den Westmäch- ten zu schließen. Ulbricht erklärte:„Wenn ich nach Lon- don fahren will, muß ich die Erlaubnis der britischen Regierung haben. Und wenn die Herren nach Berlin fahren wollen, müssen sie die Erlaubnis der Regierung der Deut- schen Demokratischen Republik besitzen. So liegen die Dinge. Vielleicht werden sich die Vertreter der Westmächte auf die angeb- lichen Rechte einer Besatzungsmacht be- rufen. Erlauben Sie mir daher, darauf auf- merksam zu machen, daß die Deutsche Demokratische Republik mit ihrer Haupt- stadt Berlin ein souveräner Staat ist, in dem es keine Besatzungsmacht und auch keine Besatzungsrechte mehr gibt.“ Ulbricht drückte die Uberzeugung aus, dag die sowjetische Note zur Berlin-Frage noch vor Ende dieser Woche überreicht wird. Ulbricht sprach sich ferner für den Ab- zug fremder Truppen aus Deutschland aus. Er sagte, ein solcher Abzug wäre ein gro- Ber Schritt zur Entspannung der Lage, der zweifellos andere Schritte folgen würden. „Als ein Resultat des Abzugs fremder Trup- pen“, fuhr Ulbricht fort,„wäre eine Neu- tralisierung Berlins möglich, und das könnte zur Vorbereitung eines Friedensvertrages führen. Der Abzug der fremden Truppen aus Berlin würde für ganz Deutschland ein Bei- spiel dafür sein, daß der Abzug fremder Truppen die Annäherung und die Verstän- digung zwischen beiden deutschen Staaten, erleichtern würde. Das würde zweifellos die Wiedervereinigung auf dem Wege einer deutschen Konföderation fördern.“ Nixon und Macmillan einig London.(Eig. Bericht). Der Vizepräsident der USA, Richard Nixon, traf am Dienstag zu einem viertägigen Besuch in London ein. Sein halboffizieller Aufenthalt— er nimmt als Vertreter Präsident Eisenhowers an der Einweihung einer amerikanischen Kapelle in der St.-Pauls-Kathedrale teil—, bietet Ge- legenheit zur Erörterung des augenblicklich drängenden Berlinproblems und der west- lichen Maßnahmen zu dem erwarteten so- Wjetischen Schritt. Schon bei seiner ersten oflizielten Rede vor der Gesellschaft der Pilgerväter, der Nachkommen der ersten englischen Auswanderer nach den USA, unterstrich Nixon die Haltung der amerika- mischen Regierung in der Berlinfrage und dle absolute Notwendigkeit der Einigkeit der Westlichen Verbündeten gerade in der augen- blicklichen politischen Hochspannung. Mit Erhard gegen militärischen Flugzeugbau Stiraug ist für eine lizenzierte Luftfahrlindustrie in der Bundesrepublik Bonn, 25. November Um die Frage, ob in der Bundesrepublik eine militärische Luftfahrtindustrie Auf ge- baut wird oder nicht, geht es in Gesprächen hinter verschlossenen Türen, die im Bonner Verteidigungs- und Wirtschaftsministerium geführt werden. Wie verlautet, spricht sich Minister Strauß für den Aufbau einer Sol- chen Industrie aus, die auch die US-Abfang- jäger F 104 nachbauen soll, während sein Kollege Erhard gegenteiliger Meinung ist. Die vief deutschen Firmen die an einer mili- tär ischen Luftfahrtindustrie interessiert sind, haben sich am Dienstag an Minister Erhard gewandt, um seine Bedenken zu zerstreuen. Heute, Mittwoch, sollen Verteidigungs- und Haushaltsausschuß des Bundestages über diese Streitfrage entscheiden. Die Bedenken des Bundes wirtschafts- mimisters gegen den Aufbau einer grogen militärischen Luftfahrtindustrie konzentrie- ren sich im wesentlichen auf die Sorge, daß teuere und komplizierte Industriekapazitä- ten aufgebaut werden könnten, die in ab- sehbarer Zeit, nach Abwicklung lizenzierter Bauprogramme, überflüssig werden würden oder veralteten. Damit würde dem Bund die Verpflichtung laufender hoher Subven- tionen entstehen. Bisher ist nämlich nur ge- plant, die 300 amerikanischen Abfangjäger vom Typ F 104 sowie 150 italienische Typen G 91 in Lizenz nachzubauen. Nach Ansicht des Wirtschaftsministeriums müßten die be- treffenden vier Firmen, die den Lizenzbau von unsere m Korrespondenten Hugo Grüssen als Gemeinschaftsarbeit durchführen wol- len, mit 100 Millionen Mark unterstützt werden. Die Firmen haben dagegen gestern in Bonn zu verstehen gegeben, daß kaum große Investitionen notwendig wären. Die Bedenken des Bundeswirtschaftsmini- sters stützen sich offensichtlich zum Teil auch auf Ausführungen des Unterstaatssekretärs im amerikanischen Verteidigungs ministerium. Dudley Sharp empfahl kürzlich bei einem Besuch in Bonn, die ganze Serie der 300 Ab- fangjäger vom Typ F 104 besser in den Ver- einigten Staaten zu kaufen, als den Umweg über die Eigenproduktion zu wählen. Der Preis für eine Maschine würde sich bei einem Kauf in den USA auf etwa vier Millionen Mark belaufen. Dagegen ist noch nicht ganz klar, Wieviel sie in der deutschen Produk- tion kosten. Aus Kreisen des Bundesverteidigungs- ministeriums wurde darauf aufperksam ge- macht, daß die Bundeswehr nicht in der Lage sei, in rascher Folge gekaufte Maschinen zu bemannen, denn die Ausbildung der hoch- qualifizierten Piloten gehe schleppend vor- Anl. Es würde daher nicht stören, wenn sich durch den Aufhau eigener Produktionsstät- ten der Lizenzbau verzögere, eher sei das Gegenteil der Fall. So hätten kürzlich schon einige Maschinen von der Bundeswehr nicht übernommen werden können, weil die Mann- schaften nicht fertig ausgebildet gewesen seien. De Gaulle will nun die Linke stark sehen Der Wahlgang vom letzten Sonntag brachte einen auch ihm unangenehmen Rechtsruck Von unserem Korrespendenten Jose ph RO Ven Paris, 25. November Die Reaktion General de Gaulles und seiner Umgebung auf den Wahlerfolg der „Union für die neue Republik“ und der Kon- servativen Unabhängigen, der einen klaren Rechtsruck in Frankreich ausdrückt, könnte am besten mit dem berühmten Sprichwort gekennzeichnet werden:„Gott schütze mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich allein fertig Wer- den.“ General de Gaulle hat in den letzten 24 Stunden unmiß verständlich zu verstehen gegeben, daß er nicht wünscht, von einer erdrückend großen Rechtsmajorität in der Nationalversammlung aus der Position eines Schiedsrichters herausgedrückt zu werden, die er in der Zukunft in der französischen Politik einnehmen will. Darum wirkt er sehr direkt auf seine Freunde in der„Union für die neue Republik“ ein, damit sie beim zweiten Wahlgang dort, wo es möglich ist, sozialistische Kandidaten begünstigen oder Wenigstens innerhalb ihrer Reihen den- jenigen weiterhelfen, die als Links-Gaullisten Zelten können. Gerade weil de Gaulle ohne Zweifel den bisherigen Justizminister, De- pre, zum Premierminister ernennen Will, der bei den Sozialisten nicht immer gut an- geschrieben war, und weil ihm soviel daran liegt, seine erste Reglerung als eine All- partei-Reglerung(von den Sozialisten bis zu den Konservativen) aufzubauen, muß er darauf sehen, umgekehrt wie weiland Ge- era! von Schlieffen, den linken Flügel stär- ker zu machen, der durch das Wahlgesetz schwer geschlagen worden ist. Durch den Wegfall der Kommunisten und durch die am Sonntag zutagegetretene Stagnierung der Sozialisten würden tatsäch- lich die 40 Prozent Wähler, die sich für Linksparteien ausgesprochen haben, in der neuen Kammer eventuell nur durch ein Fünftel aller Sitze vertreten sein, vor allem wenn man noch die algerischen Abgeordne- ten hinzurechnet. Dieser Gefahr will de Gaulle zwischen den beiden Wahlgängen soweit wie möglich vorbeugen. Die„Union für die neue Republik“ hat sich deshalb entschlossen, im Prinzip sich nicht zugunsten von noch weiter rechts ste- henden Kandidaten zurückzuziehen, es sei denn in denjenigen Wahlkreisen, wo eine echte kommunistische Gefahr besteht. Ande- rerseits versuchen natürlich die Konservati- ven, die Gaullisten, die ihren Leuten ge- fährlich werden können, zum Rücktritt oder zu einem Austausch mit anderen Wahlkrei- sen zu veranlassen. Die gaullistische Welle ist so groß gewesen, daß sje die Kommu- nisten bewogen hat, von ihrer ursprünglich festgelegten Taktik, sich im Prinzip zu- gunsten keines anderen Kandidaten zurück- zuziehen, es sei denn von Sozialisten, die am 28. September zu der Verfassung von de Gaulle nein gesagt haben, abzugeben. In der Tat haben schon in ungefähr zwanzig Wahlkreisen die Kommunisten ihren Rück- tritt zugunsten von Sozialisten angekündigt, Sogar von solchen, die am 28. September für ein Ja zur Verfassung Propaganda gemacht haben. Es geht in diesen Wahlkreisen dar- um, besonders exponierte Vertreter der äußersten Rechten oder der Gaullisten zu schlagen, Dadurch kommen natürlich die Sozialisten ihrerseits in eine etwas kom- Plizierte Lage, da ja ihr Führer, Guy Mollet, und die gesamten Spitzen der Parteigre- mien eindeutig auf Seiten de Gaulles stehen, Während es in der Provinz noch viele Partei- größen gibt, denen im Grunde die Idee einer Union aller Linksparteien gar nicht so ab- Wwegig erscheint. In einigen Wahlkreisen haben sich näm- lich auch schon Sozialisten einfach zurück- gezogen, um auf diese Weise die Stimmen ihrer Anhänger für eventuelle kommu- nistische Kandidaten, die in den Wahlkreisen gut situiert sind, freizugeben. Unter den- jenigen Politikern der Vierten Republik, die zwar im ersten Wahlgang nicht geschlagen wurden, aber keine Aussicht haben, im zwei- ten Wahlgang endgültig gewählt zu werden, haben mehrere inzwischen ihren Rücktritt bekanntgegeben, so der frühere Präsident der Nationalversammlung, der Sozialist Le Troquer, der in den Maientagen an der Spitze der sozialistischen Gegner de Gaul- les stand, der ehemalige MRP-Minister Teitgen, der in den Europa- Versammlungen eine große Rolle gespielt hat und der ehe- malige radikale Ministerpräsident, Bourges. Maunours, der einer der wenigen kührenden. Polit'ker ist, die am 28 September eben- kalls mit Nein gestimmt haben. 3 —— Nachdruck betonte der amerikanische Vize. Präsident das Recht der Westmächte aut ungehinderten Zugang zu ihren Sektoren in Berlin und die Garantie der Freiheit West. berlins. Es gelte jetzt, alle Differenzen und alle Kritik innerhalb der NATO und Anderer Westlichen Einrichtungen zurückzustellen 20 Gunsten der Einigkeit in dem einen unab- dingbaren Ziel: der Freiheit und der Sicher. heit der westlichen freien Welt und jedes ihrer Ziele. Auch bei seiner ersten Aussprache mit dem britischen Ministerpräsident Macmillan stand die Berlin-Frage im Mittelpunkt der Erörterungen. Zuständige Kreise unter- strichen die völlige Uebereinstimmung der beiden Gesprächpartner in der Beurteilung der augenblicklichen Lage und in dem Wil. len auf beiden Seiten, der Bedrohung Ber. lins mit allen notwendigen Mitteln zu pe. gegnen. Ein anderer Gesprächspunkt war die Stärkung der Westmächte auf lichem Gebiet im Kampf gegen den Kom- munismus und bei der Hilfe für unterent. wickelte Länder. Fritz Schäffer bestreitet Gespräche mit DDR-Abgesandtem Rühle Wien.(dpa) Bundesjustizminister Schäf- fer, der sich zur Zeit in Wien aufhält, hat erklärt, dag er keine Verhandlungen mit dem Volkskammerabgeordneten Rühle ge. führt habe. Es sei richtig, daß er in Bonn von einem Vertrauensmann Vinzenz Müllers aufgesucht worden sei. An den Namen dez Mannes könne er sich nicht mehr erinnern. Ein politisches Gespräch mit ihm habe er abgelehmt, weil der sowjetische Botschafter in Ostberlin, Puschkin, ihn(Schäffer) in der Zwischenzeit habe wissen lassen, daß dle sowjetische Regierung Schäffers Ansicht über die Wieder vereinigung nicht akzeptieren könne. Er habe Rühle, oder aber wer es sonst gewesen sei, ferner Schäffer, kein Anlaß zu einer neuen Reise nach Ostberlin bestehe. Es sei daher auch unrichtig, daß er den Besucher um die Ver- mittlung eines Gesprächs mit Grotewohl gebeten habe. Auf die Frage, wer ihm die gesagt, daß für ihn, Wirtschaft. Mitteilung Puschkins überbracht habe, daß Moskau Schäffers Ansichten über die Wie- dervereinigung ablehnte, antwortete Schäl. ker, es sei„ein kleiner russischer Zeitungs. mann gewesen“. Baden- Württembergs Bauern sollen Meistertitel erwerben können Stuttgart.(tz Eigener Bericht) In Baden- Württemberg soll es künftig neben Metzger meistern, Schuhmacher meistern und anderen Handwerksmeistern auch zahlreiche Land- wirtschaftsmeister geben. Nach einem Be- schluß des Ministerrats über den Entwurk eines Gesetzes über die Berufsausbildung in der Landwirtschaft sind auf freiwilliger Basis die Schaffung von sogenannten Lehr- berufen verschiedenster Art im Bereich der Landwirtschaft vorgesehen. Mit dem Gesete soll eine Entwicklung, die sich seit Kriegs- ende schon in der Praxis angebahnt hat, legalisiert und die Titel des Gehilfen und Meisters gesetzlich geschützt werden, Der Ministerrat hofft mit dem netten Gesetz, der südwestdeutschen Landwirtschaft qualitativ besonders guten Nachwuchs zu führen zu können. Unter dem Begriff Land- Wlrtschaft versteht das Gesetz auch den Obst- und Weinbau, den Gartenbau, den Waldbestand, die Tierzucht, die landwirt- schaftliche Brennerei und Hauswirtschaft usw. Für die vom Landwirtschaftsminlste- rium zu bestimmenden Lehrberufe wird eine geordnete Lehrzeit von drei Jahren einen vorgeschrieben. Die Befugnis zur Lehrlings-. ausbildung soll künftig nur den Landwirt- schaftsmeistern zugestanden werden. Ersparnisgarantie an der Saar soll 1:100 betragen Saarbrücken.(dpa) Bei der dem Saarland vom Bundeskanzler zugesicherten Ersparnlis- Garantie gegen Währungsverluste beim wirtschaftlichen Anschluß der Saar kommt nur ein Kurs von einer Mark gleich, 100 Franken in Frage, erklärte der saarländische im Finanzminister Dr. Manfred Schäfer Landtag. Er habe sich bei den Bonner Dienststellen noch einmal vergewissert. „Nichts in dieser Frage ist offen“, sagte der Minister,„als der Stichtag für diese Garan- tie“, Diese Ersparnisgarantie war gegeben Worden, da im Saarland wegen des Kurses verschiedentlich vermutet worden war, das beim Anschluß nicht der offlzielle Kurs 1100, sondern verschiedene, der jeweiligen Kauf- Kkraftparität angepaßte Kurse zu verschiede- nen Stichtagen angewendet würden. Die Guthaben der saarländischen Sparer betra⸗ N gen etwa 40 Milliarden Franken(400 Mil- lionen Mark). Wie Finanzminister Schäfer in seiner Etatrede weiter mitteilte, ist für das Rechnungsjahr 1959 eine Finanzhilfe des Bundes von 20, Milliarden Franken, das sind 203 Millionen Mark eingesetzt worden. Davon sind 11 Milliarden zur Deckung außerordentlicher Aufgaben, sieben für den Straßenbau, 1,3 für Flüchtlingswobnungen und eine Milliarde Franken für den Bau von Krankenhäusern vorgesehen. Verkehrsstreik in Italien Rom.(dpa) Einen 24stündigen Eisen- bahnerstreik haben in Italien der kommuni- stisch geführte„Allgemeine Gewerkschafts- bund“(CGIL) und die christlich-demokra- tische Gewerkschaft CISL für Mittwoch aus- gerufen. Die Gewerkschaften wollen für ihre Mitglieder höhere Löhne und eine bessere Familienversorgung durchsetzen. Die S0 zial- demokratische Gewerkschaft hat sich dem Streikaufruf vorerst nicht angeschlossen). Alle Eisenbahnzüge Italiens sollen Von Dienstag um Mitternacht an stillstehen. Man rechnet mit beträchtlichen Behinderungen vor allem des Auslandsverkehrs. Am Mitt⸗ Woch wollen auch die zur kommunistischen CGIL- Gewerkschaft gehörenden unteren staatlichen Post- und Telegrafenarbeiter in einen 24stündigen Lohnstreik treten. . und in Belgien (AP) In Belgien streikten am Dienstag nur noch die Angestellten der Brüsseler Omnibus- und Straßenbahnunternehmen, Während die Angestellten der Energiever- sorgung nach Abschluß eines Tarifabkom- mens zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern wieder an ihre Arbeitsplätze gweékshrt sind. Weitere Artikel siehe Seite 12 13 Un Fra eln nich sche die alle sch dar. als gem Oft heu Sie fole VOL. We Ges stö! In. Kin Sto, Sei ric wil! Har biss ohn per dyii ein Exi sick Stun ner Sel! die Star 808 här stel mo sch 80 unc die der ane ile Schäf⸗ t, hat mit e ge- Bonn üllerz n des mern. be er hafter in der B dle t über tieren er es ir inn, Reise auch Ver. ewohl m die „ daß Wie- Schäl. ungs⸗ In en aden · tzger· deren Land- 1 Be- twurk ing in illiger Lehr- h der Jeseti rlegs- hat, 1 und Der 2, der einen 8 JU Land- den „den Wirt- schaft niste⸗ Wird ahren lings Wirt- ar land Irnls- beim ommt 1 100 Asche rim onner Ssert. der aran- geben Urses „daß 1.100, Lauf- ede · Die etra- Mil- Häfer t kur e des das rden, Kung den ungen 1 von sen- aunl- Afts- Dkra⸗ aus- ihre ssere „zial dem ssen). Von Man ngen Mitt⸗ schen teren er in Ustag seler men, ver- kom- den lätze Nr. 272/ Mittwoch, 26. November 1958 — Die Frau von dreißig Jahren Die Generation der alleinstehenden Frauen/ Sie haben sich im Leben durchgesetzt In der Bundesrepublik gibt es heute 4 236 300 Frauen, die den Jahrgängen 1918 bis 1928 angehören. Sie bilden 10 Prozent der Bevölkerung Westdeutschlands, und die Hälfte von ihnen lebt allein. Der. Verlust der gleichaltrigen Männergeneration ist der größte, den die Geschichte kennt. Verwitwete oder geschiedene Männer dieser Alters- gruppen gibt es nur verschwindend wenig, während diese Beiworte für die Frauen jener Jahre eine große Rolle spielen. Im Jahrgang 1920 zum Beispiel stehen allein 23 000 verwitweten Frauen nur 1000 verwitwete Männer gegenüber. Insgesamt„fehlen“ jedoch laut Statistik von den Männern zwischen 37 und 53 Jahren rund 1,8 Millionen; das bedeutet“, so erläutert das Statistische Jahrbuch der Bundesrepublik,„daß eine 5 Größenordnung ungefähr gleiche Zahl von Frauen auf eine eheliche Lebensge- meinschaft verzichten muß und EKriegerwitwen keine neue Ehe eingehen können.“ Im praktischen Dasein wird dieser Sach- hen kurze Kommentar von Millionen Frauenleben bestätigt, deren jedes einzelne eln Roman sein könnte. Zwar haben sie nichts mehr mit ihrer berühmten literari- schen Schwester„La Cousine Bette“ gemein, die Balzac vor 150 Jahren als Prototypus aller ihr Leben selbst bestimmenden Frauen schuf. Die heutige Frau von dreißig und darüber hinaus ist äußerlich weitaus jünger als die Heldin Balzacs, doch an Erfahrungen gemessen könnte sie deren Großmutter sein. Okt durchaus gegen ihren Willen gehört sie heute zur bisher aktivsten Frauengeneration. Sie ist nicht mehr nur Ergänzung und Nach- folgerin des Mannes, sondern ihm in vielem vorausgegangen, ja, sie hat sogar seinen Weg vorbereitet zum Wiedereintritt in die Gesellschaft. Denn am Ende eines alles zer- störenden Krieges verlangte das Leben einen eee In der Adventszeit zu beherzigen Sei gelegentlich blind und taub! Gib den Kindern ohne Gegenfrage Handwerkszeug, Stoffreste, Holzstuche, alte Gläser, alles, alles! Sei nicht unmutig, wenn etwas beschädigt zu- ruckkommt! Beantworte ehrlich und bereit- willig offene wie versteckte Fragen, wie nach Handschunhnummer, Lieblingslektüre, Lecker- bissen oder Schuhgrößen] Betritt ein Zimmer ohne langes und deutliches vorheriges Rãus- pern oder Poltern, wenn du weißt, daß da drinnen Heinzelmännchen am Werk sind! ee eettittetlu n une eee einmaligen Start zum Wettlauf um den Existenzkampf von ihr. Damals ereignete sich das, was man pathetisch die Geburts- stunde einer neuen Frauengeneration nen- nen könnte. Es war im Grunde nur die Selbstbehauptung vieler einzelner Frauen, die in den meisten Lebensbereichen er- sbaunlich erfolgreich wurden. Nur im Kampf gegen ihre eigene Einsamkeit blieben sie häufig auf der Strecke. Auch heute noch stehen sie auf dünnen Absätzen und im modischen Tailleur genau so im harten und schonungslosen Daseinskampf wie einst in Schaftstiefeln und mit dem Kartoffelkopftuch, so daß ihnen keine Zeit bleibt für Politik und„große Anliegen“, obwohl nicht zuletzt die Frauen dieser Generation es waren, deren Einsatz es ermöglichte, daß das Leben so rasch wieder in normale Bahnen zurück- fand. Wer aber sind diese Frauen? Wie leben sie, und was haben sie erfahren? Da ist zum Beispiel die Betriebswirtin Beatrix R., Dr. rer. pol. ihres Zeichens und heute Leiterin eines der beliebten psychologi- schen Testbüros in einem großen Betrieb. Schule und Oberschule besuchte sie noch in Deutsch-Böhmen, dem ehemaligen Sudeten- land, und ihr Elternhaus war das einer Mil- lionärsfamilie. Dafür hungerte sie später im ostzonalen Leipzig als Flüchtlingsstudentin von einer Kartoffelreise zur anderen, bis sie ihr Examen gebaut hatte. Im Krieg war sie verlobt, aber der Mann ihrer Wahl fiel an der Front, und jener, dem sie zum zweiten- mal ihr Herz geschenkt hatte, als sie im Osten der alten Reichshauptstadt in einem Wirtschaftsdezernat arbeitete, entpuppte sich eines Tages als verheiratet. Das war auch der Grund, warum sie die Uebersiedlung nach dem Westen arrangierte. Denn ihre Familie fand sie„rein zufällig“ erst ein Jahr später wieder, arm und heimatlos wie sie selber, aber doch am Leben. Mittlerweile verdingte sie sich als echtes Mitglied des akademischen Proletariats für einen Hun- gerlohn in einer großen Textilfabrik. Mit der Arbeit in einem menschenwimmelnden Büro verbrachte sie fünf Jahre ihres Lebens. Ein Tag war wie der andere, aber an einem von ihnen erhielt sie jenen Brief auf eine ihrer Bewerbungen, der den Grund- stein für ihre neue Berufsarbeit und damit für den wesentlichsten Punkt ihres Daseins bilden sollte. Denn nachdem auf dem soge- nannten privaten Sektor die vergangene Zeit als Jahre des Kummers an ihr gezehrt hatten, war es mit einer neuen Bindung schwierig geworden. Ferien und Freizeit widmet sie Vater und Schwester, und dort, Wo man auf Liebe zu sprechen kommt, rea- giert sie aus nackter Selbstverteidigung kühl und überlegen.„Wenn man ein Kind hätte“, seufzt sie manchmal. Sie liebt das Leben, aber sie ist eben sehr einsam. Aber auch das ist nicht immer gesagt. Frau Anneliese Z. zum Beispiel ist Mutter von zwei Jungen, die heute bereits in der Berufsausbildung stehen. Der eine arbeitet als kaufmännischer Lehrling, der andere fährt zur See. Als sie ausgebombt wurden, waren die Kinder gerade ein und drei Jahre alt. Ihrer Mutter gelang es, sie aus dem Feuersturm zu retten. Sie brachte es fertig, auch den schwer geschlagenen Eltern wie- Planen macht sich doch bezahlt Der Haushalt im Vergleich zum kaufmännischen Betrieb Hausfrau zu sein, ist ein Beruf wie jeder andere. Ihn mit dem des Hoteliers zu ver- gleichen, ist gar nicht so abwegig. Wie er muß die Hausfrau, die ihren Beruf ernst nimmt, Einnahmen und Ausgaben so auf- einander abstimmen, daß sie das Beste für ihre Familie dabei herausholt. Das aber geht— wie in jedem anderen Geschäft— nicht ohne Rechnen, ohne genaue Eintei- lung. Wer diese wesentliche Aufgabe des Haushaltens vernachlässigt, darf sich nicht wundern, wenn das monatlich zur Verfü- gung stehende Geld nicht reicht. Dies mit meuzeitlichen Ernährungsmethoden und der- gleichen zu entschuldigen, ist nicht stichhal- tig. Denn es geht dabei nicht um die Höhe des Haushaltsgeldes— die ist so verschie- den wie die Familieneinkommen— es geht wielmehr darum, den einmal gesteckten Rah- men nicht zu sprengen. Das ist gar nicht so schwer. Man muß sich nur entschließen, sei- nen Haushalt korrekt wie einen kaufmänni- schen Betrieb zu führen. Das traditionelle Haushaltsbuch aller- Es ist kaum als Grundlage einer sinnvol- len Planung geeignet. Planen nämlich muß man vorher, nicht nach her, wenn das Geld bereits ausgegeben worden ist. Ebenso ist das beliebte Anschreibebuch beim Kauf- manm einer gezielten Haushaltsplanung in jedem Falle abträglich. Wie leicht verleitet es dazu, gerade dieses oder jenes noch mit- zunehmen, weil man ja doch erst nach dem Ersten zahlt. Das gibt dann böse Ueber- raschungen, Tränen und eine häusliche Auseinandersetzung. Alles dies ist durchaus vermeidbar, wenn die Hausfrau sich an jedem Monatsersten einen Plan macht. Von der zur Verfügung stehenden Gesamtsumme werden zunächst die allmonatlich wiederkeh- renden festen Ausgaben abgezogen, wie bei- spielsweise Strom, Gas, Wäsche, Zeitungs- und Radiogeld, ein entsprechender Obolus für den Friseur, die Putzfrau und anderes mehr, je nach Gewohnheit. Das Geld hier- für legt man gut gekennzeichnet beiseite, man stellt es zurück, wie der Kaufmann sagt. Dazu gehört auch eine Position„Sonstiges“, die für in jedem Monat anfallende unvor- hergesehene Ausgaben gedacht ist: sei es, daß überraschend Gäste kommen, Fritzchen plötzlich ein Paar neue Schulsochlen braucht oder die Mutti ein Paar Strümpfe oder man hat einen Geburtstag vergessen oder muß zu einer Einladung ein paar Blumen oder Pra- linen mitbringen. Es kann auch sein— und das gerade wieder jetzt in der festlichen Vor weihnachtszeit—, daß man gerne sei- ner Familie eine kleine Ueberraschung mit einer abendlichen Flasche Wein, einem guten Kuchen bieten möchte. Alle diese Aus- gaben, die festen und die sonstigen, lassen sien von einer erfahrenen Hausfrau an- nähernd schätzen. Um keine unangenehmen Ueberraschungen zu erleben, sollte man sie stwas höher als erwartet ansetzen. Das restliche Haushaltsgeld wird nun in Wochenraten für den Monat eingeteilt. Eine exakte Küchenvorplanung zusammen mit einer genauen Aufstellung über die je Woche notwendigen Einkäufe machen es möglich, die verfügbaren Mittel und die Wünsche weitgehend aufeinander abzustim- men. Hier ein wenig abgesetzt, dort etwas hinzugefügt, sollte die verbrauchte Summe zwei Drittel des wöchentlichen Verpfle- gungsgeldes nicht übersteigen. Das letzte Drittel bleibt für kleine Ausgaben während der Woche. Und dann der Großeinkauf: An Hand des Wochenplanes, an den man sich aber genau halten und anschließend wieder mit sich selber abrechnen muß, lohnt es sich, einmal je Woche so viel wie möglich zusammen einzukaufen. Das spart Zeit und Geld. Ueberdies erleichtert eine volle Vor- ratskammer die tägliche Disposition. Wer sich dies zunutze macht und außerdem und vor allem noch die Freude am Kochen ent- deckt, wird sparsam und trotzdem ausge- zeichnet wirtschaften. 85 Dr. L. v. Schlippenbach der Lebensmut zu geben, ihrem Vater eine Bürostellung durch eine Freundin zu ver- mitteln, ehe sie selbst eine hatte. Und ob- wohl sie jahrelang nicht mehr ins Büro ge- gangen War, saß sie nach Kriegsende schon pald wieder hinter der Schreibmaschine und tippte sich„nur mit Handelsschulausbil- dung“, aber von Jahr zu Jahr wachsenden praktischen Erfahrungen bis zur Sekretärin und praktischen Leiterin eines Exportbüros empor. Ihr Mann, der als Schlepperkapitän im Hafen dereinst eine kleine Stenotypistin geheiratet hatte, war mehr erschrocken denn erfreut, als er nach seiner späten Heimkehr aus jahrelanger Kriegsgefangenschaft fest- stellen mußte, daß aus seiner Frau mittler- weile eine selbstbewußte Persönlichkeit ge- worden war. Er fühlte sich gedrückt, zurück- gesetzt und wandte sich wieder einem jun- gen und ebenso kleinen Büromädchen zu, wie es seine Frau auch einmal war. Selbst die beiden Kinder vermochten die Ehe ihrer Eltern nicht zu retten.„Siehst Du, so ist das dann im Leben“, sagte Frau Anneliese ab- schließend zu einer Freundin,„da kommt schon einmal einer von unseren Männern Wieder nach Hause, und dann ist alles 80 anders geworden, daß es einfach nicht mehr geht. Selbst wenn man jahrelang auf ihn gewartet hat.“ Jahrelang gewartet hatte auch Christa K., von Beruf Laborantin. Sie war 22, als sie kriegsgetraut wurde. Ihr Mann trug das EK I auf der Brust, und als begeisterte BDM- Führerin glaubte sie, darauf beson- ders stolz sein zu können. Der Heiratsurlaub währte drei Wochen lang. Und danach sahen sie sich nie wieder. Denn der Mann flel acht Tage vor Kriegsende an der Ostfront. Christa aber hatte keine Ahnung. Sie war- tete Monat um Monat und forschte Jahr um Jahr nach dem Verbleib ihres Mannes, bis ihr dann fünf Jahre nach dem Waffenstill- stand die verspätete Todesnachricht„ganz von selbst“ ins Haus geweht kam. Auf irgendeinem Lastwagen im Berliner Osten hatte sie so lange verborgen gelegen, wer weiß, welche Wege sie ging. Mittlerweile hatte sie in ihrem Beruf weitergearbeitet, hatte auch ihrerseits den Eltern zu einer neuen Existenz verholfen und war schließ- lich nach dem Zusammenbruch der jahre- lang auf gespeicherten vergeblichen Hoffnung in den Armen eines verheirateten Mannes gelandet. Nur allzu gern glaubte sie dessen Klagen über seine enttäuschende Ehe. Bis sie nach wiederum vergeblich verwarteten Jahren der Verzweiflung damit ein Ende machte. Später fand sie sich trotzdem mit beiden Beinen in Beruf und Leben wieder zurecht. Und heute ist auch sie, die ehemals bescheidene Laborantin, sogar selbständig geworden und hat ein eigenes Laboratorium eingerichtet, in dem sie bereits selbst zwei Angestellte beschäftigt. Alle diese Frauen, die als Beispiele für Millionen sprechen, wissen genau, daß sie kaum jemals wieder einen Lebenspartner finden können, und doch hoffen sie wohl im geheimen alle darauf. Aber wenn auch Ent- täuschung, Arbeit und Existenzkampf ihre Spuren in diesen Frauenleben zurückgelas- sen haben, resignieren sie keinesfalls. Sie halten sich nur auffällig, ganz gleich ob mit oder ohne Ausbildung geistiger Art, von allem politischen Leben fern. Dafür kom- men sie sich noch immer wie gebrannte Kinder vor. Aber ihre eigenen, die Sprößg- linge der fernen oder toten Väter, lehren sie beten, so wie es ihre Mütter mit ihnen ge- tan haben, zu einer Zeit, da man im allge- meinen wenig Wert darauf legte.„Sie sollen wenigstens wissen, daß es das gibt. Wenn sie später auch allein leben müssen, kann es ihnen vielleicht helfen“, sagte eine dieser Frauen. Denn sie haben es zu ihrem Vor- wie Nachteil erfahren, daß man das Leben am besten mit nüchterner Vernunft bewäl- tigt. Das erschwert wohl den Glauben und nimmt viele Illusionen; aber es macht es auch erträglich, diese Illusionen zerbrechen zu sehen, ganz gleich, welcher Art sie sein mö- gen. Denn die Frauen zwischen 30 und 40 bilden heute nun einmal eine Art eigene Provinz im Lebensbereich der Deutschen. Manchmal sollte man daran denken. Rosemarie Winter Seite In den Bergen hat es schon geschneit. Foto: Hubs Flöter Kurz notiert aus aller Welt Amerikanische Einzelhändler haben fest- gestellt, daß besonders in den Selbstbedie- nungsläden gewisse Produkte weit häufiger gekauft werden als andere, die in Qualität und Preis durchaus gleichwertig sind und nur eine andere Bezeichnung führen. Für die Verkäufer und Produzenten ist es natür- lich wichtig, die Gründe für dieses Verhal- ten des Publikums herauszufinden, und sie haben daher Psychologen mit der Erfor- schung dieser Frage beauftragt. Es wird an- genommen, daß dabei ein gewisser Snobis- mus eine entscheidende Rolle spielt, und man ist bereits im Begriff diese weit ver- breitete Neigung durch eine entsprechende Werbung auszunützen. Zahlreiche Frauen glauben, etwas Besseres zu sein, wenn sie die gleichen Waren kaufen wie etwa die Frau des Chefs oder die Nachbarin aus der Villa. Aber wirklich exakt läßt sich die Frage, warum gewisse Produkte vor anderen bevorzugt werden, nicht ohne gründliche Untersuchungen beantworten. Auch bei vor- nehmlich„männlichen“ Waren hat man die gleiche Feststellung gemacht. So wird eine bestimmte Zigaretten-Marke fast ausschließ- lich von Handarbeitern geraucht, während eine andere gleichen Preises fast nur von „Leuten mit weißen Kragen“ gekauft wird. * Die Zahl der berufstätigen Frauen in der Bundesrepublik ist seit 1952 um 37,5 Pro- zent auf rund 6,2 Millionen angestiegen. Wie auf einer Tagung der„Rationalisierungs- gemeinschaft Mensch und Arbeit“ in Frank- kurt mitgeteilt wurde, sind 91 Prozent der in der Industrieproduktion beschäftigten Frauen ungelernte oder angelernte Arbeite- rinnen und nur neun Prozent Facharbeite- rinnen. Bei den Männern sind hingegen nur 50 Prozent ungelernte oder angelernte Arbeiter. Aus diesem Verhältnis wird ein „nicht naturbedingter Unterschied“ ersicht- lich, der nach Ansicht der Rationalisierungs- kachleute durch bessere Ausbildungsmög- Neue Bücher für die Frau Das Handarbeiten, das Sticken zumal, ist aus der Mode gekommen. Zwar wird es sicher manche passionierte Handarbeiterin geben, die sich an langen Winterabenden bei Radiomusik nach einer solchen Beschäf- tigung sehnt, aber die Stickarbeit ist nicht mehr da, aus der Mode gekommen, weil eben auch die Filetdeckchen und die kreuz- stichbestickten Sofa- Kissen, die gehäkelten Schlummerrollen und die Wandbehänge: „Morgenstund hat Gold im Mund“ aus der Mode kamen.— In diesen Zweispalt— dem Wunsch nach der angenehmen, leichten, manchmal sogar auch schöpferischen Be- tätigung einerseits und dem Ueberholten, Abgetanen, nicht mehr Zeitgemäßen an- dererseits— vermittelt auf sehr glückliche Art ein kleines Bändchen:„Lebendiges Sticken“, das im Verlag Orell Füssli, Zürich, herausgekommen ist. Auf etwa 50 Seiten wird der Leserin, die so gerne stik- ken möchte, genau das geboten, was sie sucht: Praktische Dinge des täglichen Ge- brauchs mit zeitgemäßen, sehr linearem Schmuck. Hier ist kein Kitsch, keine Heraldik, die sich als Volkskunst tarnt, statt dessen klare Ornamente. material- gerechte Arbeiten, die kein überflüssiges Uebel, sondern tatsächlich ein brauchbarer Schmuck für die moderne Wohnung sind. Leinendecken oder Sets im Schattenstich, Deckchen im Point d'esprit, der wie Hohl- saum wirkt und Entwürfe, die alle vorzüg- lich erklärt sind und zum Nacharbeiten ver- locken.. Einen Bestseller legt Lilo Aureden mit ihrem Buch Was Frauen wissen S01 Iten“ vor, das jetzt, 380 Seiten stark und reich illustriert, im Engelhornverlag, Stuttgart, erschienen ist. Dieser Ratgeber für die Frau reicht von A bis Zz, von der Abmagerungskur bis zur Zentralheizung und berührt so wichtige Lebensfragen wie Ehescheidung und Bausparen, Kündigungs- schutz und moderne Ernährungsweise. Lilo Aureden behandelt die einzelnen Themen souverän und mit Sachkenntnis. Selbst ein so heikles Gebiet wie das Stichwort„Lie- besbrief“ bereitet ihr keine Kümmernisse. Sie umschifft es geschickt mit zwei klassi- schen Liebesbriefen, die für alle Zeit als Vorbild gelten können. Ein zauberhaftes Büchlein von Mary La- vater-Sloman„Madame und die Jahr- tausende“ hat soeben der Artemis Ver- lag, Zürich und Stuttgart, herausgebracht. Die Autorin zeigt ihren Lesern die Frau im Wandel der Zeiten und sie tut das mit Sachkenntnis und liebenswürdigem Charme. Sie weist die Zwangsläufigkeit der ge- schichtlichen Entwicklung auch in bezug auf die Stellung der Frau nach. Wenn man diese Büchlein liest, versteht man, warum auf die Zeit der Sinnenlust und der„Un- moral“ eine Zeit der Prüderie folgen mußte und warum nach Epochen einer geistigen Reife der Frau eine Zeit ihrer unmündigen Unwissenheit folgen mußte. Es wäre amüsant, zu sehen und zu lesen, wie die Frau aus der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhun- derts aussähe— betrachtet durch die sanft verklärende Brille der Mary Lavater-Slo- man. Das hübsche Angebinde wurde von Judith Olonetzky-Baltensperger mit leichter Hand illustriert. Auch für 1959 liegt nun der neue Kalen- der:„Das Jahr der Frau“ in der ge- wohnten Aufmachung vor. Und wiederum gibt es im Wirtschaftswunder-Deutschland nur dreimal in der Woche Fleisch, statt- dessen Möhrenbratlinge und Gurken- gemüse zu Dampfkartoffeln. Da scheint die Küchenpraxis des Durchschnittsbürgers(bei aller Jagd nach leichter Kost und Vitaminen) denn doch etwas anders auszusehen. Immer- hin ist der Kalender wie gewohnt, mit man- cherlei Tips für die richtige Diät und mit Vorschlägen für eine Abwechslung auf dem Küchenzettel ausgestattet. Dazwischen reich- lich viel Reklame und mancher brauchbare Rat für Hausfrauen und solche, die es wer- den wollen, Herausgeberin: Friedel Strauss; erschienen im Walter-Verlag, Freiburg. Von Gertrud Derendinger erschien im Ria- Verlag, Burgdorf, das Buch:„Was Frauen interessiert“. Dies ist ein Band, der eine Sammlung von vielfach er- schienenen und oft übersetzten Zeitungs- artikeln einer erfolgreichen Autorin ent- hält. Es sind Artikel, in denen sie auf Le- bensprobleme aller Art eingeht, auf Erzie- hung und Haushalt, auf Eheprobleme und Säuglingspflege. Das Buch ist ein Beweis dafür, daß man Zeitungsartikel nicht ad in- kinitum aneinanderreihen kann. Es wird noch kein Buch daraus. Dr. med. Christoph Wolfensberger brachte imm Schweizer Spiegel Verlag eine kleine Broschüre heraus:„Liebe junge Mut- ter“. Er führt Erfahrung und Güte eines offenbar im Dienste ergrauten Kinderarztes für sich ins Feld und kann es sich erlau- ben, mit erhobenem Zeigefinger die junge Mutter zur wahren Pädagogik zu erziehen. „Die Betreuung und Erziehung von Kindern bis zu zwei Jahren“ heißt der Untertitel. Das Bändchen ist sachlich und fachlich sicher ohne Fehl. Wenn es nur nicht in die- sem treu- schweizerischen Tonfall geschrie- ben wäre, der im Jahre 1958 so antiquiert Wirkt i- tu lichkeiten für die Frauen und Beseitigung der Vorurteile der Industrie bereinigt wer- den müßte. Als Beweis für die Initiative der Frauen im Berufsleben wurde angeführt, daß jede zehnte berufstäfige Frau selbstän- dige Unternehmerin sei. * Frauen, die neben dem Haushalt zeit- weise, aber nicht vollamtlich berufstätig sind, seien häufig die besten Mütter, be- hauptet Professor Ivan Nye von der Univer- sität Michigan(USA). Er hat 2000 Kinder im Alter zwischen 11 und 17 Jahren untersucht und dabei festgestellt, daß diejenigen, deren Mütter bis zu 32 Wochenstunden außer ihrem Hause arbeiten, die besten Bezie- hungen zu der Mutter haben. In diesem Alter fühlen sich die Kinder durch ständiges „Bemuttertwerden“ häufig in ihrem Privat- leben beeinträchtigt. Für die jüngeren Kin- der trifft allerdings das Gegenteil zu. * Eine Marktforschung auf Veranlassung des Bundeswirtschaftsministeriums bei 3000 Verbrauchern hat ergeben, daß fast 50 Pro- zent der Kunden— vor allem Frauen— in den Geschäften die Zivilcourage fehlt, den Laden wieder zu verlassen, ohne etwas ge- kauft zu haben, auch wenn ihnen der Preis zu hoch erscheint. Zwei Drittel der befragten Verbraucher gaben zu, durch ihr Verhalten die Preise in die Höhe zu treiben. * Fast jeder dritte Deutsche nimmt heute eine Hauptmahlzeit außerhalb der Familie in Kantinen, Gaststätten, Heimen oder Krankenhäuserm ein. * Die weiblichen Abgeordneten des Deut- schen Bundestages haben alle deutschen Frauen verbände und Frauengruppen aufge- fordert, den Flüchtlingen aus der Zone nicht mir mit Worten, sondern durch die Tat zu helfen. * Die Schaffung eines„Deutschen Mode- institutes“ forderte der Vorsitzende des Damenoberbekleidungs- Einzelhandels, Ritt, in Berlin, um damit einer Zersplitterung und einem zu schnellen Wechsel der Mode ent- gegenzuwirken. * Nach langjährigen Prozessen bestätigte das Oberste Englische Gericht, daß die Eng- länderin Marie Louise Killick die Erfinderin der Saphirnadel für Plattenspieler ist. Trotz Patentanmeldung wurde das Patent verletzt. Die Erfinderin kann jetzt mit mehreren Mil- lionen Mark Nachzahlung aus ihrer Erfin- dung rechnen. 5 Die britische Gefängniskommission will eine Reform des Strafvollzuges vorschlagen, durch die es Häftlingen, die mehr als fünf Jahre hinter Gefängnismauern zubringen missen, gestattet sein soll, falls sie verhei- ratet sind, das Wochenende bei ihren Frauen zu verbringen. Durchgeblättert Zu der Reihe der Schbnittmusterhefte, die farbenprächtig und verlockend an die Schneiderkünste und an die Sparsamkeit der Frauen appellieren, gehören auch die Günther-Modehefte, die jetzt im 9. Jahr- gang in Frankfurt erscheinen. Das neue Heft bringt zahlreiche Anregungen für Tageskleider aus Wolle und manchen Tip für dekorative und duftige Ballkleider. Da- zu Mäntel, Kostümchen und Kindermoden. * Erste Tips für Modelle der Empire-Linie bringt das burda-Modeheft. Auch Kleider aus grobstrukturigen Stoffen— Schlager der Saison— werden in mancherlei Variationen Vorgeschlagen, dazu zwei Seiten„Vorschau auf die Win ler freuden“ und Tips für die herbstliche Küche. Selte 4 MANNHEIM Mittwoch, 26. November 1958/ Nr. 2 Dr. Klaus Mehnert im Musensaal: Asiens weltpolitische Bedeutung nimmt zu Ein gutbesuchtes Jugendforum des Mannheimer Schülerparlaments mit dem bekannten Publizisten Unsere angeblich für kaum etwas zu interessierende Jugend zeigte am Montag- abend sehr viel Interesse für Dr. Klaus Mehnert und seinen Vortrag„Asien heute“, den der bekannte Publizist auf Einladung des Mannheimer Schülerparlaments als Jugendforum im überfüllten Musensaal(mit Lautsprecherübertragung in die Wan- delhalle) hielt. Die Aufmerksamkeit, die heute so oft bei der Jugend vermißt wird, ließ nichts zu wünschen übrig. Im Eifer des Zuhörens entfiel sogar das im Novem- ber ortsübliche Husten völlig. Klaus Mehnert meisterte einen umfangreichen und vielschichtigen Stoff. Die klare und kernige Sprache seiner freien Rede zeichnete mit festen Strichen die Charaktere der V ölker, öffnete die Fenster des Rosengar- tens zu einem Blick auf die asiatische Welt und ließ einen erregenden Hauch von fernen Ländern und gewaltigen Schicksalen in den Musensaal. Wie stellt sich in Mehnerts Augen Asien nach den großen Umwälzungen heute dar? Asiens Bedeutung in der Weltpolitik nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die Jugend wird sich darauf einzurichten haben.„Ihrem nüch- ternen Idealismus und ihrer Unbefangenheit Fällt das leichter“, meinte Mehnert, als älte- ren Generationen, die noch in Kategorien der Kolonialherrschaft denken. Wie Mehnert be- richtete, genießen Deutsche draußen ein ge- wisses Ansehen, weil sie ihren kleinen Kolo- mialbesitz bereits vor 40 Jahren verloren und Als Opfer der mörderischen europäischen Bru- derkriege gelten, die zur Erschütterung der Kolonialherrschaft geführt haben. Deutsche werden weniger berührt von dem weit ver- breiteten Haß gegen den weißen Mann, soll- ten aber darauf achten, daß sie nicht durch „europäische Verzahnungen“ herengezogen werden zur Verteidigung von Positionen, die in der bisherigen Form nicht zu halten sind. Der Vorgang der nationalen Verselbständi- gung sei normal und liege auf der Linie von Ideen, die Europa in die Welt setzte. Viele heute noch frische Ressentiments dürften im Laufe der Zeit ihre Kraft verlieren. Innerhalb der wachsenden Bedeutung Asiens wächst Chin a besonders mächtig. Dieses riesige Volk folgte unter sehr energi- schen Führern dem russischen Vorbild mit größerer Geschmeidigkeit und geringeren in- Tal. Ul Porfrataunanmen schnell und erstklassig a 1 ANN MEIN K J. 7 neren Verlusten. Mit seinen„Volkskommu- nen“, die den Kolchos-Bauern von Land, Heim und Familie lösen, um ihn in Lagern militärisch zu organisieren zu jeglichem Ein- satz, geht China über das russische Vorbild Hinaus. Gerade durch sein Festhalten am eigenen Herd zeigte der Russe seine Ver- wWandtschaft mit den Europäern. Chrustschow 5 Dr. Klaus Mehnert, als Sohn eines deutschen Druckereibesit- zers am 10. Oktober 1906 in Moskau ge- boren, ist einer der profiliertesten Ruß- landkenner Europas, der besonders durch sein 1956 erschienenes Buch„Asien, Mos- kau und wir“ bekannt geworden ist. Er studierte an den Universitäten Tübingen, München, Berlin und Berkeley(USA) und unternahm nach der Promotion zum Dr. phil. seine erste Weltreise. Nach Redak- teurs jahren an der Zeitschrift„Osteuropa“ übernahm Dr. Mehnert 1934 den Moskauer Korrespondentenposten fur große deutsche Zeitungen und siedelte 1937 nach Kali- fornien über, wo er als Professor für Ge- schichte und politische Wissenschaften wirkte. Nach Lehraufträgen an den Uni- versitäten von Honolulu und Shanghai kehrte er 1946 nach Stuttgart zurüche, wurde weltpolitischer Kommentator des Suddeutschen Rundfunks, arbeitete im Redaktionsstab der Wochenzeitung„Christ und Welt“ mit und ist Generalsekretär der„Deutschen Gesellschaft für Osteuropu- kunde“. Seine weiteren Reisen führten Klaus Mehnert nach Nord- und West- afrika, Nahost, Südasien, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten. hw/ Bild: Thomas N. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Heute noch— Ja. vom Möbelhaus Binzenhöfer, Mannheim, Am Tattersall, bei. D J, 3 PARADHEPLATZ ERKRadsportvereins. MANNHEIM mit Sperial-Abtellung GROSSE WEIITEN an den blanken mit Modell- Abteilung am faradeplatz trug diesem Festhalten jüngst mit der Parole „Gas in jede Haushaltung“ Rechnung. Dage- gen geht China den Weg der vollständigen Verstaatlichung des Menschen, die keinen Pri- vathaushalt anerkennt. Auf Mao, der das grohe einige Reich geschaffen hat, das andere verspielten, ging in den Augen der Chinesen das„Mandat des Himmels“ über. Er entfacht nationale Emotionen und Fremdenhaß nach Bedarf, als Ansporn und Ablenkungsmanöver für Ziele, die sich von allen europäischen un- terscheiden. In Indien hat Nehru mit seiner Mann- schaft eine Demokratie aufgebaut, die in Kri- sen bisher mehr Standfestigkeit zeigte als etwa Frankreich. Ohne eigenes Zutun steht Indien in den Spannungsfeldern der Weltpo- Utik. Unser Interesse an seinen eigenen We- gen ist groß. Sie sind nicht die unsrigen, auch nicht die Sowjietrußlends, sie stärken also nicht den roten Block. Das ganze Asien komme ihm wie eine riesige Arena vor, sagte Klaus Mehnert zusammenfassend darin eine rote und eine westliche Mannschaft darum ringe, den asiatischen Völkern die besseren Rezepte für den Aufbau zu geben, Dabei bewähre sich wieder der deutsche Sinn für besondere Ge- gebenheiten, das individuelle Eingehen auf spezielle Erfordernisse, das sich vorteilhaft unterscheide von dem starren Festhalten am einmal gegebenen Programm. Diese grund- verschiedenen Arbeitsweisen zeichnen sich deutlich ab bei zwei Stahlwerken, die vor den Augen der sehr interessierten Inder von Rus- sen und deutschen Firmen aufgebaut und ein- gerichtet werden. Klaus Mehnert schloß seinen mit begeister- tem Beifall aufgenommenen Vortrag mit fol- gender Empfehlung: Die gewaltigen Umwäl- zungen in der asiatischen Welt sollten keinen Europäer einschüchtern. Europa sei zwar „kleiner“ geworden, habe Machtpositionen und Ansehen eingebüßt, aber sein großer geistiger Einfluß bestehe weiter. Die deutsche Jugend sollte unverzagt alle Aufgaben anpacken, die sich ihr im Berufsleben bieten. In der Diskussion brachen u. a. die übli- chen„Ungewißheiten“ auf, die nach verlore- nen Kriegen verständlich sind, aber aus der Desorientierung nicht herausführen und die von Klaus Mehnert angesprochene Unbefan- genheit nicht aufkommen lassen, die wohl am besten durch sein Beispiel gewonnen wird. F. w. k. Wann erhält„Endspurt“ ein Gelände? Generalversammlung wählte Helmut Fackel& Co. einstimmig wieder Einmütig und vom Vertrauen der Mit- glieder in die bewährte Führung zeugend, verlief die Generalversammlung des größten und seit Jahren erfolgreichsten Mannheimer Die Mitglieder des RRC „Endspurt“ quittierten die gute Arbeit ihres Vorstandes durch eine einstimmige Wieder- Wähl des ersten Vorsitzenden Helmut Fackel, seines ehemaligen Mannschaftsgefährten und heute treuen Freundes Hermann Meliset (der weiterhin als Geschäftsführer zeichnet), des zweiten Vorsitzenden und Schriftführers Joergen Otto und des sportlichen Leiters Albert Krappel. Dieses bewährte Team muß nur auf den langjährigen Kassier Willi Svezeina verzichten, den eine jüngere Kraft ersetzen soll. Die Wahl flel auf Heinz Kerz, einen Bruder des gleichnamigen Rennfahres. Um die Jugend soll sich Willi Glock küm- mern. Um die im deutschen Radsport aufsehen- erregenden und ungewöhnlichen sportlichen Erfolge des Vereins über eine längere Zeit zu sichern, legten die Mitglieder großen Wert auf eine fürsorgliche und fachliche Beratung ihrer Aktiven. In den neugebildeten Trai- ningsausschuß wählten sie Kurt Ullrich, Karl Ziegler und Manfred Schönung, die sich alle in ihrer aktiven Laufbahn einen guten Na- men verdienten. Um das Material„der Buwe“ kümmern sich weiterhin Paul Rößler und Kurt Köhler, deren Arbeit viel zum Erfolg ihrer Schützlinge beitrug. Erfreulich waren auch die Rechenschafts- berichte. Die Mitgliederzahl hat sich im letz- ten Jahr nahezu verdoppelt und auch der Fond für den Bau der lang ersehnten eigenen Radrennbahn wurde durch das Ge- schick des Geschäftsführers um ein erkleck- liches Sümmchen bereichert. Fest darauf vertrauend, daß die Stadtverwaltung die seit Jahren hinhaltenden Versprechungen auf Zuweisung eines Geländes für die Bahn in diesem Jahr verwirklicht, wurde eine er- neute Generalversammlung für den Tag des Baubeginns anberaumt, die dann eine„Bau- kommission“ wählen soll. Für die beiden„Unzertrennlichen“— die Idealisten Helmut Fackel und Herm. Meliset — hatten die Mitglieder eine Ueberraschung parat: Beiden wurde einstimmig für ihre 70 Jahre Postamt Käfertal: Landbrieftrãger als besonderen Verdienste um den Endspurt die Ehrenmitgliedschaft zuerkannt. Anerkennende Worte erhielten auch die erfolgreichsten Fahrer des Vereins: Rudi Altig, Hans Mangold und Willi Altig(Bahn), Bernd Höfling, Walter Keller und Fritz Meindl Gugend-Bahmn), Ferdl Koblentz, Wal- ter Keller und Jürgen Schröder Jugend- Straße) und vor allem der Senior der Aktiven, der 43 jährige Fritz Krimme, der vor Helmut Gschwind und Willi Altig die meisten Erfolge in Straßenrennen aufzuweisen hatte. Sto. * Vereinsführung ist nicht nur Verwal- tungsarbeit, sondern auch eine psychologi- sche Aufgabe, die Menschenführung heißt. Auf diesem Gebiet haben Helmut„Peter“ („Buwel“) Fackel und seine Vorstandskolle- gen Hervorragendes geleistet. Die Früchte ihrer Arbeit sind bekannt: Sie haben Mann- heims Namen als Stadt, die talentierte und begabte Radsportler hervorbringt, über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt ge- macht. Sie haben damit auf ihre Weise für unsere Vaterstadt gewirkt. Allerdings, man darf es„draußen“ nicht sagen, denn es ist wirklich zu lächerlich und zu unglaublich: Das alles hat ein Verein erreicht, der keine eigene Rennbahn mehr hat. Das erfolg- reiche Mühen Fackels und seiner Endspurt- ler sollte nun tatsächlich von Stadtverwal- tung und Gemeinderat mit einer geeigneten Geländezuweisung und einem entsprechen- den„Unter-die-Arme- greifen“ beim Bahn- bau gelohnt werden.-kloth Kehraus im großen Garten der Natur eee Bild: Bohnert& Neusch Filmspiegel Praꝶis unter Bayern: Planken:„Die Landärztin“ Marlanne Koch, die junge Klinikerin, kommt als Nachfolgerin des beliebten Dorf- arztes zu den kurzsichtigen Kürzlingern. Den Widerstand gegen die hartschädeligen Bayern überwinden helfen ihr listig und lustig der Pfarrer Friedrich Domin), die Ge- meinde-„Opposition“(Rudolf Vogeh, die He- bamme(Margarete Hagen) und der Tier- arzt(Rudolf Prack). Regisseur Paul May sorgte für herzhafte Dialoge und ein gutes Teamwork in der heiter-bekömmlichen Ge- schichte; der Heimathauch der getönten Landschaft ist lediglich unaufdringlich an- gedeutet. J. B. Prugelnde Viehdiebe: Kurbel:„Der schwarze Reiter“ Viehdiebe, die gerade eine Herde stehlen, werden von ihresgleichen mit dicken Knüp- peln aus den Sätteln gehauen. Ein berüch- Stadtrat Keller kannte die„Wunschliste“ Neckarauer Bürger diskutierten mit der FDP Neckarauer Probleme Zum öffentlichen kommunalpolitischen Ausspracheabend des Stadtverbandes der Freien Demokratischen Partei(, Die Pro- bleme Neckaraus aus der Sicht der FDP“) im Gasthaus„Zum Engel“ waren nur wenige Neckarauer Bürger gekommen. Sie unter- stützten aber einstimmig den„Wunschzettel“ der Neckarauer Bevölkerung, den ihre Be- zZirks- Beiräte bereits dem Oberbürgermei- ster vorgetragen haben. Diese Liste, über deren einzelne Punkte schon wiederholt be- richtet und beraten wurde, erläuterte Be- Langstredenlãufer Postbote umrundete in 20 Jahren dreimal den Ae duator Daß das Postamt Kafertal am 26. Novem- ber 70 Jahre besteht, ist kein überwältigen des Ereignis. Wir haben heute gewiß größere Sorgen. Aber hilft ums nicht gerade deshalb, Weil wir sie haben, ein kleines Schmunzeln, ein leises Lächeln, vielleicht auch eine An- erkennung der Leistung unserer Vorfahren ein bißchen über die Unruhe des Alltages hinweg? Wir können sie belächeln, die Post von anmo dagumal, wir müssen sie aber auch bewundern. Gerade Käfertal hat in der Post- geschichte einige Bedeutung. Seine Post- straße erinnert daran, daß dort zu kur- Pfälzischen Zeiten die Postkutschen durch den Käfertaler Wald nach dem Seehof und Lorsch und weiter nach Frankfurt fuhren. Die Reise kostete zwei Gulden und das Geschaukel war gratis Vor dem siebziger Krieg schon gab es eine Postagentur in Käfertal. Die Beine unserer alten Postboten hatten damals be- trächtliche Leistungen zu vollbringen. Die Postagentur Käfertal versorgte nämlich Waldhof. Luzenberg, Sandhofen, Feudenheim und Wallstadt mit Nachrichten aus der Um- welt. Der Mannheimer Landbriefträger, der die südlich von der Stadt gelegenen Dörfer zu„begehen“ hatte, mußte sogar den Weg von Mannheim über Neckarau, Seckenheim und Ilvesheim machen und kehrte dann über Jeudenheim zurück. Rund 20 km waren zurückzulegen mit der Ledertasche um den Hals und dem Knotenstock in der Hand. Das Waren etwa 6000 kin im Jahr. In 20 Jahren legte dieser Landbote also eime Strecite Zurlick, die dem dreifachen Erdumfang ent- spricht. Keine Witterung blieb dem braven Mann erspart, er wurde geröstet von der Junihitze und gegerbt von Sturm und Kälte. Und es sel ihm gern vergönnt, daß ihn die Bauern an den Freuden ihres Lebens teilnehmen lie- Ben, an Kindtaufe und Metzelsuppe, an Kirchweih und Hochzeit, daß in manchem Wirtshaus ein Gläslein für ihn bereitstand und in manchem Bauernhof ein Mittagessen. 1871 wurden in den Dörfern um Mann- heim Postagenturen eingerichtet. Die Post- Zustellung vom Abrechmungspostamt Mann- heim II zu den Postagenturen erfolgte mit dem Pferdefuhrwerk, bis sie die OEG ab- 168te. Das Käfertaler Postamt befand sich zu- erst in der Ladenburger Straße im Zentrum des Ortes und siedelte 1892 in die Bahnhof- straße über. Hier blieb es, bis 1937 das neue Postgebäude beim Haltepunkt der OEG in der Mannheimer Straße errichtet N 8 zirks-Beirat Jeam Keitel: Durchbruch Sedan- Straße, Straßhenpahn-Endschleife Neckarau, ungenügende Straßenreinigung und e- leuchtung, schlechter Zustand des Weges am Rheindamm, Verbreiterung der Morchfeld- straße, Vergrößerung der Leichenhalle auf dem Neckarauer Friedhof, weitere Kinder- spielplätze, Wiederaufbau der Germania- Schule,„Freies Baden“ im Stollenwörth- Weiher, neue Räume für die Volksbücherei, Migstande auf dem Landfahrerplatz im Morchfeld und ein neues Ehrenmal für Neckarau. Stadtrat Ludwig Keller waren diese Pro- bleme alle längst bekanmt, bis auf den Wunsch nach einem neuen Ehrenmal. Dafür forderte ein Diskussionsredner von der Stadtverwaltung einen Zuschuß in doppelter Höhe des Erlöses, der beim Verkauf der Steine des ehemaligen Ehrenmales erzielt wurde. Nachdrücklich wies Stadtrat Keller auf die angespannte Finanzlage der Stadt hin. Die meisten Wünsche werden in absehbarer Zeit nicht zu erfüllen sein. Mit dem Durch- bruch der Sedanstraßge könme dagegen bald gerechnet werden. Die Straßenbahn-End- schleife auf dem Marktplatz sei eine Not- Wenigkeit(Einsatz von Grograumwagen), werde aber vielleicht einmal wieder weg- fallen, wenn die Steubenstraße zwei ge- trennte Fahrbahnen erhalten sollte. Im Stollenwörthweiher sei nach seiner Ansicht „kein Raum mehr für freies Baden“. Das Wasser wäre damm bald zu arg verschmutzt. Sollten die Gehwege ausgebessert werden, könnte es der Fall sein, daß mancher Haus- besitzer(Kostenbeteiligung!) daran keine Freude hatte. Der erste Vorsitzende des Stadtverbandes der FDP, Paul Riedel, war ein aufmerk- samer, entgegen kommender, aber auch strenger Diskussionsleiter. Er verhinderte ein Abgleiten der Redner ins Uferlose und führte immer wieder geschickt auf den Grundtenor des Abends zurück: Mehr Bür- gerstolz, mehr persönliche Initiative und Vertrauen zu Bezirks-Beiräten und Stadt- räten. Sto. Das große Spezilalgeschäft für Damenoberbe kleidung 0 6, 3 AN DEN PLAN KEN MODE HAUS HEIDELBERG Hoaupts trage 30/32 mit Spezial-Abteilung GROSSE WEHITTEN tigter Revolverheld lernte eine schöne GQuäkerstochter kennen; ihm kam dann, un- ter ihren Einfluß geraten, dieser Blut und Kugeln sparende Gedanke. Ehe er aber aller Gewalt für immer abschwört, ist der Film zu Ende. Immerhin schildert er die Be- gebenheiten recht amüsant, ohne jedoch den Stoff konsequent auszudeuten. Ueberzeu- gend spielt John Wayne den charakterlichen Helden-Wandel. Die friedfertigen Argu- mente der Quäker vertritt Gail Russell ge- schickt und Regisseur James Edward Grant lockert die Handlung durch etliche erhel- ternde Einfälle auf. Sto „Oekonomie des Bolschewismus“ in der Wirtschaftshochschule Der Studentische Arbeitskreis Ost und das Büro„Bonner Berichte“ führen in Zu- sammenarbeit mit dem Allgemeinen Stu- dentenausschuß der Wirtschaftshochschule Mannheim im Wintersemester 1958/59 eine Vortragsreihe über politische Oekonomie durch. Es gelang, so bekannte Referenten Wie Prof. Thalheim(Berlin) und Prof. Hen- sel(Marburg) zu gewinnen. Die sechs Vor- träge stehen unter dem Generalthema „Gesellschaft, Wirtschaft und Mensch in der politischen Oekonomie des Bolschewismus“. Im einzelnen sprechen: Dr. Wend von Witt⸗ genstein(Bonn) am 26. November und am 18. Februar; Prof. Dr. K. C. Thalheim am 10. Dezember und am 14. Januar; Prof. Dr. K. Paul Hensel am 21. Januar; Eberhard Gelbe-Haussen(Stuttgart) am 4. Februar. Die Referate werden jeweils um 20 Uhr im Hörsaal 102 der WH gehalten.- Wohin gehen wir! Mittwoch, 26. November Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Turandot“(ncht„La Ceneren- tola“— Miete M blau, freier Verkauf); Musen- saal 15.00 Uhr:„Der verlorene Himmels schlüssel“(aufgeführt vom Märchentheater „Kurpfalz“). 5 Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: Jazz-Ron- zert mit Hans Kollers, der Helmut-Brandt- Combo, dem Michael-Naura- Quintett, dem Jazz- Ensemble am Hessischen Rundfunk, des Wolfgang-Lauth-Guartetts und Septetts(Hoff- meister- Veranstaltung). Filme: Planken;„Die Landärztin“; Alster: „Jakobowsky und der Oberst“; Schauburg:„Der Stolze Rebell“; Scala:„Ein gewisses Lachelo, Palast: Das Kabinett des Professor Bond. 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Die Besessenen“; 4. hambra:„Don vesuvio und das Haus der Strolche“; Untversum:„Der Pauker“; Kamera „Der Faulpelz“; Kurbel.„Der schwarte Reiter“; Capitol:„Die Pranke des Tigers Deutsch- Amerikanisches Institut 16.00, 18.00 Uhr: „Die Welt in der wir leben“. Sonstiges: Deutsch-Amerikanisches Institut 20.00 Uhr:„Impressionen eines Zahngastes- Autorenlesung Rudolf Hagelstange). N n. 18 2 — ne un; und Aller Halm Be- den zeu- chen gu · ge- rant hei- Sto Zu- Stu- hule eine mie nten en- Vor- em der rus“. VLitt⸗ am am Dr. nard Uar. rum 0 20.00 ren- Sen- on- nadt⸗ dem 8 S n eee. Nr. 272/ Mittwoch, 26. November 1958 MANNHEIM 2 ist das Verwaltungsgebäude, das die einheimische Mannheims höchstes Haus Baufirma Grün& Bilfinger 40 an der Augusta- Anlage errichtet. Gestern nachmittag wurde das Richtfest gefeiert. Hoch über dem Carl- Reiß · Plat flatterten zwei Mannheimer Stadtfahnen im Wind und UKW gesteuert hievte der bereits vielgelobte Riesenbaukran den Richtkranz in die Höhe. Am 4. März war erst der Grundstein für das Gebäude gelegt worden, das zwei Kellergesckosse, zwölf Voll- geschosse und als Abschluß ein sechs Meter hohes turmartiges technisches Stockwerk hat. Der höchste Punkt des Hauses ist mit 48,45 Meter Höhe vermessen. S./ Bild: Bohnert& Neusch Aus dem Polizeibericht: „Deutsche Staatspolizei“ Arbeiter kontrollierte Paß In den Abendstunden stellte sich ein 20 jähriger Arbeiter aus Ludwigshafen vor dem Mannheimer Hauptbahnhof einer 37jäh- rigen Angestellten als Beamter der„deut- schen Staatspolizei“ vor und wünschte ihren Reisepaß zu kontrollieren. Der„Beamte“ nahm den Paß an sich und forderte die Frau auf, mit zur Polizeiwache zu kommen. Die Frau leistete der Aufforderung keine Folge, sondern verständigte einen„echten“ Poli- zeibeamten, der gerade vorbeikam, Der Ar- beiter, der sich inzwischen aus dem Staube gemacht hatte, wurde zwischen L 12 und L 14 eingeholt und vorläufig festgenommen. Der Reisepaß wurde sichergestellt und der junge Mann zur weiteren Ueberprüfung der Kriminalpolizei übergeben. „Boxer“ im Polizeiarrest 5 Schlechtes Benehmen zeigte in einem Lokal in der Innenstadt ein 32jähriger, der angetrunken war. Der Aufforderung, das Lokal zu verlassen, kam er nicht nach und schlug auf die Geschäftsführerin ein, bis sie zu Boden stürzte. Als die Polizei erschien und ihm die vorläufige Festnahme erklärte, gebärdete er sich wie ein Wilder und griff die Beamten mit Faustschlägen an. Nur un- ter größter Mühe konnte der Widerspenstige auf die Wache gebracht werden. Weil er sein renitentes Verhalten fortsetzte, mußte er, bis er sich beruhigt hatte, in der Arrestzelle untergebracht werden. Bettwäsche mitgenommen Bei einer Kontrolle in einer Käfertaler Wirtschaft wurde eine 31jährige festgenom- men, weil sie wegen Betrugs und Unter- schlagung gesucht wurde. Sie hatte in Frank- kurt einen größeren Posten Bettwäsche ge- kauft und war verschwunden, ohne die Ware zu bezahlen. Die Bettwäsche machte sie in Mannheim zu Geld. Dem Zugriff der Polizei glaubte sie sich dadurch entziehen zu kön- nen, daß sie sich nirgends anmeldete und ständig den Wohnsitz änderte. Bei der Weihnachtstombola zur Bekämp- fung der spinalen Kinderlähmung fiel am Dienstag der erste große Treffer. Gewonnen wurde ein Pelzmantel, Gegenwert 800 DM. Kleine Chronik der großen Stadt „Harmonie“-Weltmeister geben Konzert im Mozartsaal Mit einem Konzert am kommenden Sams- tag(29. November) um 20 Uhr im Mozart- saal will der im April 1958 gegründete Harmonikaclub„Harmonie“ zum erstenmal am die Offentlichkeit treten. Bekannt ge- worden sind die„Harmonisten“ allerdings schon länger(und weit über Mannheim hinaus) durch ihre Deutschen und Welt- meister Horst Sippel, Peter Stürzl und das Quartett„Les Pedros“, die wesentlich zu dem schnellen Aufstieg des Vereins bei- trugen. Neben den genannten Solisten, Klaus Nagel und den beiden Cluborchestern unter Leitung von Lea Zahn-Aichele werden als Gäste die Mitglieder des Werner-Niehues- Quintetts aus der Hohner-Stadt Trossingen in einer elektronischen Musikschau mit- wirken. Das Programm umfaßt anspruchs- volle Solisten- und Orchesterwerke von Rubinstein, Saint-Saens, Johann Strauß und Suppè; daneben ist die ursprüngliche Volks- musik genau so vertreten wie moderne Schlagerrhythmen, als deren Höhepunkt zum Schluß des Konzerts der„River-Kwal- Marsch“ ertönen soll. In der Pause wird Vorsitzender Hellmuth Ehret die frisch- gebackenen Weltmeister seines Clubs beson- ders ehren. Das groge Interesse, das die Veranstaltung schon jetzt findet, beweist, wie gespannt das Harmonie- Publikum aui de erste öffentliche Bewährungsprobe des bewährten Orchesters ist. 0 Deutsche Jazz-Elite trifft sich im Musensaal Unter dem Motto„Treffpunkt Mannheim“ spielen heute abend um 20 Uhr 26 bekannte deutsche Jazz-Solisten im Musensaal. Sie stellen sich in den verschiedensten Kombi- nationen vor. Für die Mannheimer Jazz- Freunde wird es von besonderem Interesse sein, Wolfgang Lauth mit seinem Quartett und Septett zu hören. Mit dem dreisätzigen „Concertino in F“ will er und sein Ensemble Abschied vom Jazz nehmen.(Wolfgang Lauth ist, wie schon berichtet, entschlossen, sich mehr der kommerziellen Unterhaltung zu widmen.) Abschied nehmen vom kam- mermusikalischen Jazz wird auch Helmut Bramdt, der nach dem Mannheimer Konzert seine Combo auflösen wird, um ein gün- stiges Engagement als Arramgeur und Bari- tonsaxophonist bei Werner Müllers Rias- Tanz- und Unterhaltungsorchester anzuneh- men. Außer diesen sich auflösenden Instru- mentalgruppen wird sich zum erstenmal eine neue Combo unter Leitung von Albert Mangelsdorf vorstellen, der seinen Bruder, Joki Freund, Pepsi Auer und Dusko Goyko- vic um sich geschart hat. Michael Naura mit seinem Quintett und Hans Koller sind wei- tere Namen, die ihre Zugkraft nicht ver- fehlen dürften. Mac Große Vogelausstellung a b Samstag in Neckarau Von Samstag, 29. November, bis Montag, 1. Dezember, zeigt der seit über 50 Jahren in Neckarau bestehende Kanarienzucht- und Vogelschutzverein im Lokal„Stadt Mann- heim“, Schulstraße 40, eine große Vogel- ausstellung mit reichhaltiger Verlosung. An- geschlossen ist die Prämiierung der Kana- rienzuchtvögel. Gleichzeitig ist die Ausstel- lung verbunden mit einer Werbung für Schutz, Pflege und Fütterung der Vögel im Winter. Der Erlös der Schau soll zur Vogel- Fütterung dienen; auch konnte der Verein der Stadt Mannheim bereits mehrere Zent- er Futter sowie Vogel-, Futterhäuser und Nistkästen zur Verfügung stellen. Die Ausstellung selbst bietet ein buntes Bild von Tieren des In- und Auslandes sowie eine große Schmetterlings- und Bilderschau. Der Verein lädt die Bevölkerung recht herz- lich zum Besuch der Ausstellung ein und bittet um zahlreichen Besuch. Der Eintritt beträgt DM 0, 50 als Unkostenbeitrag, Kinder in Begleitung der Eltern sind frei. Auf die Eintrittskarten werden außerdem mehrere Kanarienvögel verlost. 0 Studienfahrt nach Rom Mit Pro Juventute Der Verein Pro Juventute e. V. Mann- heim führt in den Osterferien 1959 unter pädagogischer Leitung eine zweiwöchige Studienfahrt nach Rom durch. Es können je 15 Schüler und Schülerinnen der Oberklassen der höheren Lehranstalten teilnehmen. Meldungen werden in den Schulen entgegen- genommen. 0 Kurpfälzer Motor- Club hat neuen Vorstand Kurz nach der im Zusammenhang mit dem fünfjährigen Bestehen des Mannheimer „Maico- Clubs“ vorgenommenen Namens- änderung auf„Kurpfälzer Motor-Club im ADAC“ hielt der Motorsport-Verein seine diesjährige Generalversammlung im„Feld- schlößg!“ ab. Aus dem Geschäftsbericht ging hervor, daß der frühere„Maico-Club“ im ab- gelaufenen Jahr vier Ausfahrten, eine Pick nick-Fahrt und die alljährliche„5ier-Such- Terminkalender Abendakademile- Veranstaltungen am 26. No- vember: E 2, 1, 20 Uhr, Sozialpathologie der Gegenwart,„Städteplanung und ziviler Macht- bereich“;— Karl-Friedrich-Gymnastum, 19.30 Uhr, Abendliche Gespräche für Verlobte und junge Eheleute,„Wie richten wir uns ein“(Alice Lovisa);— Käfertal, Mörike- Bücherei, Veil chenstra ge, 20 Uhr, Arb. Gem.„Wie finde jeh menschliches Verständnis“(Ltg. Dre J. Schacht). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 26. November, 20 Uhr, Vortragssaal, E 2, 1,„Die Fünf-Tage-Woche in der Schule“(Dr. W. Sieb- ler). Studentischer Arbeitskreis Ost: 26. Novem- ber, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule Hörsaal 102. „Politische Gkonomie als Gesellschaftslehre und polltische Methode— Begriff und Wesen der Politökonomie— Grundvorstellungen und Me- thoden des Erkennens“(Dr. phil. Wend von Wittgenstein, Bonn). Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte Mannheim-Heidelberg: 26. November, 18 Uhr, Gaststätten des Heidelberger Hauptbahnhofs (Konferenzzimmer), Jahres-Mitgliederversamm- lung. KRV„Columbus“; 26. November, 20 Uhr, Kreuzschiff- Abendmesse im Hecker-Stift St. Arma, Rathenaustr. 7(nicht wie vorgesehen im Marienhaus). Mannheimer Hausfrauen- Verband: 26. No- vember, 15 Uhr, Saal Eichbaum- Stammhaus, P 3, Vortrag von Frau v. Oertzen.„ Fußschäden. mre Verhütung und Hellung“. Club„Graf Folke Bernadotte“: 26. Novem- ber, 20 Uhr, D 4, 15, Französische Dikusston. Deutscher Naturkundeverein: 26. November, 19.45 Uhr, Studio der Stadtbildstelle, E 2, 1, Arbeitsabend der Botanischen Arbeitsgemein- schaft. Verein für Naturkunde: 26. November, Be- sichtigung der Dreiglocken-Teigwagenfabrik Wilhelm Hensel GmbH., Weinheim; Treffpunkt gegen 15 Uhr vor der Fabrik; Abfahrt 14.06 Uhr ab Weinheimer OEG-Bahnhof. Goch: 26. November, 15.30 Uhr, Vortrags- saal des Hauptlab., Bau B 9 der BASF, Lud- wigshafen, Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Hof- mann,„Quòellen und chemische Reaktionen im Irmeren von Schichtsilikaten, insbesondere von Tonmineralien“. Kolpingsfamilie: 26. November, 20 Uhr, Kolpinghaus(Speisesaal), Familienabend mit Vortrag und Diskussion(Stadtpfarrer A. Win- terhalter). Schwerhörigenverein: 26. November, 16 bis 18 Uhr, Lehrer immer Uhlandschule. Lange Rötterstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2. 1, Film- und Ableseabend. Wir gratulieren! Kätchen Flum, Marmheim, Landwehrstraße 16, vollendet das 77. Lebens- jahr. Luise Günther, Mannheim-Neuherms- heim, Hellebardenweg 9, begeht den 76. Ge- burtstag. Frieda Stapf, Mannheim, Grillparzer- straße 1-3, wird 73 Jahre alt. Goldene Hochzeit haben die Eheleute Christoph Becker und Philippine geb. Stumpf, Mannheim-Hermsheim, Reiterweg 21. fahrt“ am Ostersonntag mit guter Beteili- gung durchgeführt hat. Der neugewählte Vorstand: Erster Vorsitzender blieb Walter Saalmann, sein Stellvertreter wurde Franz Lang. Die Geschäfte des Schriftführers wer- den weiterhin von Heinz Kurpan besorgt; Konrad Kirmyr wurde als Kassierer, Willi Vögele und Hans Schmitz als Tourenleiter gewählt.* Weihnachtsmärchen im Musensaal.„Der verlorene Himmelsschlüssel“, ein Märchen in sechs Bildern von Ruth Raaf, aufgeführt vom Märchentheater„Kurpfalz“, wird am 26. November, 15 Uhr, im Musensaal des Rosengartens, nicht im Universum, gegeben. Pfarrer Walther Lutz keiert 70. Geburtstag Als Pfarrer Walther Lutz 1919 nach Mannheim kam, hatte er in Berlin, Heidel- berg und Genf studiert, in einer Uhrenfabrik und in Marseille in der Seemannsmission gearbeitet, in Meckesheim, Pforzheim und Karlsruhe als Vikar gewirkt. 1919 kam er in Mannheim als Jugendpfarrer in die trübe Nachkriegssituation einer unter Wirtschaft- lichen Rückschlägen leidenden Stadt. Die Arbeit auf dem erschütterten Großstadt- boden erforderte neue Gedanken und Me- thoden, die an Geist, Gemüt und Geduld höchste Anforderungen stellten. Jugend- Skifilm- Wiederholung! „Der weiße Rausch“ nochmals im Musenssal Mittwoch, 3. Dezember, 20 Uhr Schon seit Tagen ist die für den 27. No- vember 1958 angesetzte Skifilm-Veran- staltung ausverkauft. Engelhorn& Sturm hat eine Wiederholung der Film-Veran- staltung zum 3. Dezember ermöglicht. Sichern Sie sich rechtzeitig Karten zum Anteilpreis von DM. 0,30 an den Kassen von Engelhorn& Sturm oder an der Vorverkaufskasse im Rosengarten. pfarrer Lutz bewährte sich in diesen gären- den Uebergangsjahren so erfolgreich, daß er 1927 in den sehr viel weiter gezogenen Auf- gabenkreis des Wohlfahrtspfarrers und Lei- ders der Inneren Mission berufen wurde. Durch sein Wirken hatte er mit allen Krei- sen der Stadt Berührung. Er wußte, wWwo nur der Schuh, wo die nackte Not drückt. Er hat unermüdlich Hilfsquellen erschlossen und Hilfe gebracht. In der Arbeit für die Bedürf- tigen und Sorgenbeladenen fand er Wege Über die Grenzen der Bekenntnisse und Be- hörden hinweg zur Arbeitsgemeinschaft mit allen, die den Schwachen tatkräftig helfen wollen. Seine Familie hat er in die Sozial- arbeit eingebaut, deren Fülle ihm um jedes Familienleben zu bringen drohte. In seiner persönlichen Güte und Hilfsbereitschaft hat Pfarrer Lutz seine Mitmenschen weder unter- noch überschätzt. Ihren Bedarf an mitmenschlicher Aufgeschlossenheit, Güte und Liebe dürfte er wohl immer richtig ein- geschätzt haben. Viele und große Worte überläßt er neidlos anderen. Viele und große Worte pflegt er aber geduldig anzuhören, wenn das dem amderen wohltut. Die Unter- scheidung der Geister hat seine Geduld nie erschüttert, die Güte hat ihn nicht unemp- findlich gegen die notwendige Unterschei- dung der Geister gemacht. Der Mitmensch steht aus religiösen Quellen und Gründen hoch bei ihm im Kurs. Das Gemeinwesen schuldet Pfarrer Walther Lutz, der am 26. November seinen 70. Geburtstag feiern kann, großen Dank für sein hilfsbereites ge- duldiges Wirken in der Stille.(Die Idylle vom 70. Geburtstag in gepflegter Geruhsam- keit ist für ihn nicht gedichtet.) f. w. K. Frohen Hergens genießen 8 857 n 5 WERTVOLL und garnicht teuer! Das ist der zum Herbst mit Vorliebe getragene Mantel: untadelig im Schnitt und Paßform. gearbeitet aus erprobten Qualitäten, aus- gestattet mit der orig. ue Einlage 119. 179, 14 198, und höher Das Bekleidungshaus in Mannheim seit 1890 O5 1˙6 Von den Planken bis zum Cockelsmarkt Seite 6 einigen Mon Stadt Mann Atome sind verdächtig. Seitdem die Menschheit weiß, daß in ein Reservoir von Ziegelsteingröße gesparte Atomkraft etliche tausend Soldaten— nebst von ihnen zu ver- wendender Munition— spielend ersetzen kann, ist die Menschheit mißtrauisch gegen- über der Atomkraft. Milliarden stumme Diener Es hängt jedoch der friedliche Fortschritt von der Nutzung der Atomenergie ab, und das aus verschiedenen Gründen. Ein kluger Mann sagte im Jahre 1930, daß allein den 300 Millionen Europäern— infolge der Nut- zung technischer und chemischer Kräfte— 1% Milliarden Diener auf dem alten Kon- tinent zur Verfügung stünden. Wohlgemerkt physikalische und chemische Kräfte ergänz- ten sich in der Bedienung der Menschheit. Ihre Nutzung wirkte revolutionärer, als alle Revolutionen, deren Ursache sie eigentlich sind. Ein anderes Kapitel: Im Jahre 1954 be- trug der Energieverbrauch der Bundes- republik 70 Md. kWh. Für das Jahr 1970 wird ein Bedarf von etwa 170 Md. kWh ge- schätzt. Hiervon sollen— bei vollem Aus- bau der Wasserkräfte, bei der Errichtung zusätzlicher Dampfkraftwerke und bei noch stärkerer Ausnutzung der Kohle— vor allem der Braunkohle— etwa 140 bis 150 Md. KWh auf„konventionelle“ Art ge- deckt werden. Die voraussichtliche Lücke von 25 bis 30 Md. KWh müßte aus neuen Quel- len gedeckt werden. Ol, Torf, Holz reichen nicht als zusätzliche Energiespender aus. Die Kernfusion, die Atomkraft muß heran. Der Weg von der Forschung zur Nutzung ist aber weit. Während die Atomkraft spen- denden Forschungsreaktoren außerhalb von Rentabilitätsüberlegungen stehen, stellt sich für jedermann, der auf kernphysikalischer Basis gewormene Elektrizität verkaufen Will, die Frage a) wie teuer ist dieser Torgang? b) wie billig kann ich den Strom ver- kaufen? Diese Fragen wurden von unserem FOW- Redaktionsmitglied an Dr. Schulten gerich- tet. Die hohen Kosten ANTWORT: Die erzeugte Energie in Versuchsreaktoren war bisher zu teuer im Vergleich zu den konventionellen Kraft- Werken. Man muß die Situation auf dem Gebiet der Atomenergie mit dem Stand der konventionellen Kraftwerkstechnik des Jah- res 1900 vergleichen, als es noch keine Tur- binen, sondern Folbenmaschinen gab. Damals war der Kilowattpreis erheblich teurer, etwa drei- bis viermal so teuer wie heute,(wenn ein Vergleich wegen der zwi- schenzeitlichen Währungs- Veränderungen überhaupt möglich ist). Es gibt einige klassische Atomkraftwerke, bei denen die Preise erheblich höher liegen. Aber auch hier ist zu erwarten, dag durch Verbesserung der Technik eine Kosten- ersparnis erzielt wird. Denken Sie an das englische Kraftwerk Calderhall. Nach un- serer Ansicht steht fest, daß diese Kraft- Werke— beispielsweise Calderhall— in Deutschland ohne Subventionen keine wirt- schaftliche Stromerzeugung ermöglichen, wenn sie auch ganz erheblich nah an die konventionellen Gestehungskosten heran- kommen. Zwischengeschaltet: Die Gestehungskosten für Stromerzeugung auf kernphysikalischer Basis sind infolge des hohen Kapitalbedarfs für Investitionen vorläufig noch sehr groß. Ueberschlägig wird gerechnet, daß jedes Kilo- watt installierter Leistung bei den herkömm- lichen Wärmekraftwerken 500 DM. kostet; bei Wasserkraftwerken 2400 DM.(Dafür sind die Wasserkraftwerke frei von Brennstoffkosten.) Der Investitionsaufwand für Atomkratfwerke wird auf 1200 bis 1500 DM pro kW geschätzt. Die Gestehungskosten für Strom(Platz Düs- seldorf) werden überschlägig von Fachleuten folgendermaßen geschildert: Pf je kWh Steinkohlenkraftwerk 4,02 engl. Großgreaktor grafitmoderiert 4,56 Siedewasserreaktor 4,41 Preßwasserreaktor 4,76 Diese Angaben sind jedoch mit sehr großer Vorsicht zu genießen, weil sie von der erziel- baren Kapazität der einzelnen Stromerzeuger bzw. Reaktoren abhängig sind.(Anm. d. Verf.) Dr. Schulten weist darauf hin, dag Atom- brennstoff pro Gramm heute 60 bis 70 DM kostet, wobei— je nach Größe der gesam- ten Anlage— aus einem Gramm Uran 5000 bis 7000 KWh gewonnen werden können. Das heißt, der Bruttopreis der Atomenergie ohne Anlagekapital läge bei einem Pf. Es komme hinzu, daß die Reaktoren in der Lage seien, neuen Brennstoff zu erzeugen, womit die Preise noch wesentlich verringert werden könnten. Zusammengefaßt: Die klassischen Atom- kraftwerke haben eine gute Chance, in den nächsten Jahren in etwa die konventionel- len Strompreise zu erreichen und unter be- sonderen Bedingungen angewandt zu wer- den. FRAGE: Worin besteht der Unterschied zwischen klassischen Atomkraftwerken und den neuen Atomkraftwerken? ANTWORT: Die klassischen Atomkraft- werke sind mehr oder weniger nach an- känglichen Vorstellungen der Atomtechnik 1) Der AVR gehören folgende Energieversorgungs- unternehmen an: Stadtwerke Duisburg, Stadt- werke Bremen, Elektrizitätswerk Wesertal, Hameln, Stadtwerke Wuppertal, Stadtwerke Kiel, Elektrizitätswerk Minden- Ravensberg, Her- ford, Kommunales Elektrizitätswerk Mark AG, Hagen, Stadtwerke Düsseldorf, Stadtwerke Bonn und Stadtwerke München. Mittwoch, 26. November 1938/ Nr. 272 . Der von einer Arxbeitsgemeinschaft deutscher Energieversorgungsunternehmen der Arbeitsgemeinschaft BBOC-Krupp erteilte Entwicklungs- und Konstruktionsauftrag, der vor en abgewickelt wurde, wird in Kürze zu der Vergabe des Baues des ersten deutschen Atomkraftwerkes führen, das in dem Forschungsgentrum von Nordrhein- Westfalen errichtet werden soll. Auftraggeber ist die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Energieversor- gungsunter nehmen zur Vorbereitung der Errichtung eines Leistungs-Versuchs- Reaktors e. V., I) Düsseldorf. Die AVR ist eine Auftraggebergruppe unter vier anderen, die Pro- jeltierungs- und Bauaufträge an vier Reaktor- Produzenten vergeben. Dem Vernehmen nach ist vor Abschluß der Haushaltsberatungen nicht damit zu rechnen, daß seitens der im— die ja auck interessiert ist— eine Entscheidung fällt. Der 35 3jährige deutsche Wissenschaftler Dr. Schulten— jetzt Leiter der Kernenergie abteilung der Bron, Boveri& Cie., 46, Mannheim— hat einen Leistungsreaktor ent- worfen, der nicht nur die AVR interessiert, sondern auch von der gesamten Energie- wirtschaft des In- und Auslandes beachtet wird. Wir haben uns mit Dr. Schulten Über die schwebenden Pläne unterhalten. Das Kraftwerk soll Ende 1961 im Raum von Jllich in Betrieb genommen werden. Es handelt sich zunächst um eine Pilotanlage von 15 000 KW Leistung für ein größeres 100 C00 K W- Kraftwerk. gebaut worden. Indes ist eine Erkenntnis- Wandlung eingetreten. Während ursprüng- lich von metallischen Brennstoffen ausge- gangen worden ist, hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren ganz allgemein der Gesichtspunkt durchgesetzt, keramische Brennstoffe zu verwenden. FRAGE: Warum sind Atomkraftwerke so teuer? ANTWORT: Man muß die einzelnen Typen betrachten. Nehmen wir den Calder- hall-Reaktor. Das Teure daran sind die großen Mengen von Grafit, die eingesetzt werden(ca. 1000 bis 2000 t, bei einem Preis von 7000 bis 8000 DM je t). Der Reaktor er- Dr. rer. nat. Rudolf Schulten wurde am 16. August 1923 in Oeding/ Westfalen geboren und studierte in Bonn und Göttingen Physik, Mathematik und Chemie. Er promovierte über Atomkernphysik bei Prof. Heisenberg, wo er anschließend bis 1956 als Reaktorphysiker tätig war und die ersten Berechnungs- und Kon- struletionsarbeiten des in Vorbereitung befind- lichen Karlsruher Forschungsreaftors leitete. Im April 1956 trat Dr. Schulten bei BBC ein und ist heute Leiter der Abteilung Kern- energie. 0 fordert weiter einen Kessel, der abgedichtet ist und eine Abschirmung hat. Der Kessel dürfte in der ersten Größenordnung ca. 15 bis 20 Mill. DM kosten(Wandstärke acht em), die Abschirmung kostet auch sechs bis 10 Mill. DM. Es gibt Druckwasser-Reak- toren oder Siedewasser-Reaktoren, wobei dann der Druckkessel aus atomphysikalischen Gründen aus rostfreiem Stahl anzufertigen ist bzw. mit rostfreiem Stahl plattiert wer- den muß. Das alles kostet viel Geld. Die Kostenfrage liegt einfach daran, daß man bei der Atomenergie ursprünglich nicht so sehr daran gedacht hat, wie können wir mit möglichst konventionellen Mitteln ein Atom- kraftwerk bauen? Man ist vielfach den um- gekehrten Weg gegangen und hat gesagt: Was müssen wir neu an Materialien neh- men, um ein Atomkraftwerk zu bauen? ... können gesenkt werden FRAGE: Was sind die wesentlichsten Merkmale des von ihnen projektierten Reaktors? ANTWORT: Wir stellen uns auf den um- gekehrten Standpunkt. BBC- Krupp sagt: 7. 77 1 9 — Mannheimer Pionier-Unternehmen der Kernphysik BBC Mannheim weist neue Wege für Reaktorenbau Wir wollen zunächst mal alles genau 80 machen wie bei einem konventionellen Res. sel; wir wollen alle Materialien so wie bei einem konventionellen Kessel anwenden und die Konpromisse beachten, die zu machen sind, während die bisherigen Entwicklungen immer so gingen, daß— zu Lasten der Kosten— der Kompromiß auf der tech- nischen Seite gesucht wurde(Kessel mit Wandstärken bis zu 20 em usw.). Wir bauen beispielsweise in unserem„Hochtemperatur. Reaktor“ einen konventionellen Kessel, der sich von einem normalen Kessel überhaupt nicht unterscheidet. FRAGE: Bitte schildern Sie uns Ihren Hochtemperatur-Reaktor. ANTWORT: Diese neuartige Entwicklung von Hochtemperatur-Reaktoren ist übrigens mittlerweile auch im Ausland aufgegriffen worden. Der Hochtemperatur-Reaktor benutzt als Bauelemente ausschließlich Materialien, die sich in den letzten zehn Jahren der Atom- FPO“H+LZ-AIBSNH in reicher AUS Wah Foto- Kino REM ANN kraftwerksentwicklung als strahlungsbestän- dige und hochtemperaturbeständige Werk- stoffe erwiesen haben. Dabei werden also alle Material- und Korrosionsprobleme, die die bisherige Entwicklung stark gehemmt haben, von vornherein umgangen. Der Hoch- temperatur-Reaktor kann weitgehend nach dem Vorbild einer konventionellen Feuer- und Kesselanlage gebaut werden, so daß uns Unsere langjährigen Erfahrungen im Kraft- wWerkbau unmittelbar zugute kommen. Auch hinsichtlich der Sicherheit treten neue, viel versprechende Gesichtspunkte in dieser Entwicklung zu den bisherigen Erfol- gen hinzu. Reaktoren dieser Art können, durch naturgesetzliche Ursachen bedingt, so gebaut werden, daß bei Fehlbedienung oder Sabotage keine atomphysikalisch bedingte Explosion ausgelöst werden kann. Auch chemische Explosionen sind infolge der Ver- wendung von Edelgasen als Kühlung völlig ausgeschaltet. Ueberschreitungen der höchst zulässigen Temperatur sind ohne Bedeutung, da alle verwendeten Materialien— Graphit und Uran-Karbid und Thorium-Karbid Temperaturen bis über 2000 Grad Celsius ertragen können, ohne daß irgendeine tech- nische Gefährdung entsteht, während die Betriebstemperatur nur höchstens 1000 Grad Celsius beträgt. Endbetrachtung Zurück zu den eingangs erwähnten Vor- aussetzungen friedlichen Fortschritts: Bei den großen Industrialisierungsaufgaben, die un- ser harren— besonders in den nicht auf dem Höhepunkt der Technik stehenden asiatischen Räumen- brauchen wir Mitteleuropaer weit- aus mehr als 100 und 200 stumme Diener aus dem naturwissenschaftlichen Bereich. Es ist doch so, daß wir die sogenannten unterent- wickelten Völker vor dem Bolschewismus nur dadurch bewahren können, indem wir ihnen technischen Fortschritt vermitteln, techni- schen Fortschritt bringen. Dies alles selbstlos und nicht unter dem Vorzeichen längst über- wundenen Kolonialismus“. Das aber wieder- um heißt, daß wir uns selbst Konkurrenten, Wettbewerber im Markt heranzüchten. Nur Kleinmütige können solcher Entwick- lung widerstreben. Die Geschichte der Oeko- nomie hat gelehrt, daß gerade industriali- sierte Völker Großabnehmer von anderen hochindustrialisierten Völkern geworden sind. Handel und Wandel können ja nicht ewig auf einem Status des Glaskugeltausches gegen Agrarprodukte beharren. Nein, wollen wir im Wettbewerb und in der Weltwirtschaft beste- hen, dann bedarf es eines weltweit ausgewo- genen Wohlstandes, der allen Völkern ermög- licht, naturwissenschaftlichem Fortschritt teilhabend so zu leben, daß sie das Gefühl haben, sie lebten nicht allein vom Brot. F. O. Weber New Vork Herald Tribune 1 2 S6 8 A E „. aa 9-. „„.. e en oo u 80 Kes- e bei n und achen ngen der tech- mit bauen tur. V der Haupt Ihren Tung igens rifken t als * die tom- 1 N stän⸗ Jerk- als⁰ „ die mmt loch nach uer- 3 uns raft- teten e in fol- men, t, 80 oder ingte Auch Ver- völlig chst⸗ tung, aphit 2 IAsius tech- die Grad Vor- den Un- dem chen veit⸗ aus 8 ist ent- nur nnen ni- Stlos ber- der- uten, väck⸗ eko- iali- eren sind. auf egen ir im ste- Wo- nög- hritt Hübl eber in zune n e 8 8 5 e Wr ee Nr. 272/ Mittwoch, 26. November 1958 AUS DEN BUND ESLANDERN Seite 7 Der Karlsruher Atomreaktor-Streit ist beendet Die Tabakbauern kommen zum Friedensmahl/ 130 Millionen für das Forschungszentrum Karlsruhe. Die lange gehegte Befürchtung, daß die Furcht der nordbadischen Tabak- und Spargelbauern vor Atomschäden den Bau des deutschen Atomforschungszentrums FR 2 im Landkreis Karlsruhe verhindern könne, ist gegenstandslos geworden, Die päuerlichen Nachfahren der Hugenotten in den Dörfern Friedrichsthal und Linkenheim haben mit ihrem Wahlstreik im Herbst 1957 eine Demissionierung des Bundesatommini- sters nicht erwirken können und haben mren Prozeß gegen die Kernreaktor-Ge- sellschaft und das Land Baden- Württemberg in verschiedenen Instanzen verloren, weil eine gesundheitsschädliche Lücke in dem umfassenden Sicherheitssystem des Atom- meilers nicht zu finden ist. Die streitbaren Landwirte haben die Segel gestrichen. Zwei rer Kapitäne, der Bürgermeister von Lin- kenheim und der stellvertretende Bürger- meister von Friedrichsthal kamen zu Gast, als dieser Tage der erste Spatenstich für das bundesdeutsche„Atomdorf“ nahe dem Reak- torgelände gefeiert wurde. Nur der Bürger- meister Borell von Friedrichsthal, das Haupt des früheren Widerstandes, blieb aus Grün- den der Optik fern. In der Wirtschaft„Zum Lamm“ prosteten sich unterdesssen die Pro- zeßggegner beim Friedensmahle zu. Die Freude darüber, daß dem Fortschritt der deutschen Kernenergieforschung der Stein des öffentlichen Anstoßes aus dem Weg geräumt ist, wird durch andere Hoff- nungen erhöht: die Bundesrepublik wird hinter den fünf anderen Staaten der Mon- tan-Union, des Gemeinsamen Marktes und der Euratom- Vereinigung nicht mehr nach- hinken, wenn in den Bau von FR 2 die not- wendigen 130 Millionen D-Mark gesteckt werden, die ein wirkliches deutsches Atom- forschungszentrum garantieren, und wenn der Bundesgesetzgeber endlich das Bundes- Atomgesetz verabschiedet. Das ist die Hoff- nung, die man in Karlsruhe zu den Aus- sichten der Bundesrepublik auf dem inter- nationalen Markt der friedlichen Kern- energieverwertung hegt. Zwar werde die Bundesrepublik damit erst das erlangt haben, was Indien schon heute sein eigen nennt, aber bei Karlsruhe werde dann, wie der baden- württembergische Wirtschafts- minister Dr. Veit dieser Tage sagte, das Re- aktorforschungszentrum für Deutschland stehen, das mit anderen Kernenergiezentren in der Welt vergleichbar ist. Veit ist Vor- sitzender des Aufsichtsrates der Kernreak- tor-Bau- und Betriebs-GmbH Karlsruhe. Man hofft in Karlsruhe, daß die Bundes- republik mit dem FR 2 im Kreise der Eura- tom-Mächte ein gewichtiges Wort wird mit- Im Stausee ertrunken Drei Söhne konnten Mutter nicht retten Meschede/ Sauerland. Die 49jährige Fran- ziska Rummel aus Sellinghausen(Kreis Meschede) ist im Hennetalstausee bei Meschede ertrunken, als sie mit ihren drei Söhnen von einem Verwandtenbesuch nach Hause fuhr und das Auto von der vereisten Uferstraße über die 15 Meter hohe Böschung ins Wasser stürzte. Obwohl die Söhne, die sich im letzten Augenblick hatten retten können, sofort in das eiskalte Wasser spran- gen und ihre Mutter nach mehreren erfolg- losen Versuchen aus dem Wagen befreien und an Land bringen konnten, blieben Wie- derbelebungsversuche ergebnislos. An den Rettungsversuchen beteiligte sich auch ein Bereitschaftszug des Roten Kreuzes, der zufällig vorüberkam. Verzweiflungstat nach tragischem Unfall Laufen/ Franken. Die bayerische Land- polizei hat jetzt das Dunkel um den Tod zweier junger Männer geklärt, deren Lei- chen am vergangenen Sonntag in einem Waldstück bei Ainring im fränkischen Land- kreis Laufen entdeckt worden waren, Der 21 jährige Martin Wiesbacher hatte seinem 20jährigen Freund Martin Althammer eine alte Pistole der deutschen Wehrmacht ge- zeigt, wobei sich, vermutlich durch das un- sachgemäße Hantieren mit der Waffe, ein Schuß gelöst hatte, der Althammer in den Unterleib traf und ihn auf der Stelle tötete. Als der 21jährige feststellen mußte, daß er seinen besten Freund durch seinen Leicht- sinn getötet hatte, richtete er die Pistole ge- gen sich selbst und machte seinem Leben durch einen Schuß in den Kopf ein Ende. Lieferwagen brannte— drei Verletzte Stuttgart. Ein mit Nitrolack beladener Lieferwagen kam in der Cannstatter Straße in Stutgtart ins Schleudern, streifte einen entgegenkommenden Lastwagen, prallte ge- gen einen nachfolgenden Lieferwagen und geriet in Brand. Bei dem Zusammenprall wurden die Fahrer beider Lieferwagen und der Beifahrer des zweiten aus den Fahr- zeugen geschleudert. Der 32 Jahre alte Fah- rer des in Brand geratenen und völlig, aus- gebrannten Wagens erlitt lebensgefährliche Verbrennungen. Der 58 Jahre alte Fahrer des zweiten Lieferwagens kam mit leichte- ren Verbrennungen davon, während sein 38 jähriger Beifahrer beim Sturz auf die Straße ebenfalls lebensgefährlich verletzt wurde. Der Sachschaden wird auf rund 12 000 Mark geschätzt. Schwerer Zusammenstoß Ravensburg. Sieben Verletzte gab es bei einem schweren Autozusammenstoß auf der Straße von Bad Waldsee nach Schussenried. Ein mit sieben Unteroffizieren besetzter Mannschaftswagen der Bundeswehr stieß mit einem Personenwagen aus Aflingen im Kreis Tettnang zusammen, in dem sich vier Personen befanden. Der Fahrer des Per- sonenwagens und eine neben ihm sitzende Frau wurden lebensgefährlich verletzt. Eine weitere Mitfahrerin wurde schwer, die vierte Insassin des Wagens leicht verletzt. Von den Unteroffizieren wurden zwei schwer und einer leicht verletzt. Die Ermittlungen über die Ursache des Unfalls sind noch nicht abgeschlossen. Die in Kempten stationierten Unteroffiziere befanden sich auf der Rück- fahrt nach Sigmaringen, wo sie an einem Lehrgang teilnehmen. Sie waren beurlaubt worden, um bei den Landtagswahlen in Bayern ihre Stimme abgeben zu können. sprechen können. Man glaubt ferner, daß die Bundesrepublik, die jährlich rund 40 Mil- lionen D-Mark Mitgliedsbeitrag in die Kasse der Euratom-Vereinigung zahlt, dann auch von der Brüsseler Behörde mit einträglichen Aufträgen bedacht wird, wenn erst ein ka- pitales Forschungszentrum im Karlsruher Hardtwald steht. Die Gesellschafter versammlung der Re- Aktor gesellschaft hat vor einem Monat nach zähen Verhandlungen zwischen der indu- striellen Finanzierungs-GmbfH einerseits und Land und Bund andererseits Einigung dar- über erzielt, daß unter Beibehaltung des bisherigen Stimmverhältnisses das Kapital der Gesellschaft von 40 auf 60 Millionen D-Mark erhöht werden soll. Damit soil das sogenannte Programm Karlsruhe 1(EK I) fmanziert werden, das die termingerechte Fertigstellung des Atommeilers und seinen Betrieb, sowie den Betrieb der bereits im Reaktorgelände arbeitenden Institute für Neutronenphysik und Reaktortechnik Pro- fessor Dr. Wirtz), für Strahlenbiologie(Pro- fessor Dr. Zimmer) und für Radiochemie (Professor Dr. Seelmann-Eggebert) umfaßt. Daneben haben Bund und Land die In- vestition von weiteren 70 Millionen D-Mark für das sogenannte Programm K 2 vorgese- hen, an dem sie im Verhältnis drei zu zwei beteiligt sind. Die beiden Geldgeber bilden eine Gesellschaft, die weitere Forschungs- institute bauen und gegebenenfalls dieses oder jenes der bereits tätigen drei aus dem Programm K 1 übernehmen will. Es ist an die Errichtung von neun weiteren Instituten gedacht, zu denen als bedeutsamstes eine Schule für Kerntechnik zählen soll. Sie steht mit einem Voranschlag von drei Mil- lionen D-Mark im Programm K 2, ein dazu- gehöriger Schulreaktor ist mit 1,5 Millionen D-Mark veranschlagt. Die Zeit der Hiobsbotschaften für das deutsche Kernforschungsunternehmen, als Rücktrittsdrohungen von Industriegruppen das FR-2-Projekt fragwürdig machten und der Landrat von den ängstlichen Bauern bedroht wurde, dürfte überwunden sein Ohne die sachlich wohlbegründete Einstel- lung des Landrats Groß zu dem Reaktor- Projekt, das er wie ein Wissenschaftler stu- dierte, und ohne seine wohlbegründeten verwaltungs juristischen Genehmigungsver- fahren für die Reaktorbauten als zustän- diger Kreisbauaufsichtsbeauftragter würden noch heute die Rehe an der Stelle äsen, wo sich demnächst die Kuppel des Atommeilers zwischen Tamnen erheben wird. Von den prozessualen Streitigkeiten der Tabak- und Spargelpflanzer Friedrichstals und Linkenbeims mit der Reaktorgesell- schaft und dem Land Baden- Württemberg sind 70 00 D-Mark Prozeß- und Anwalts- kosten übrig geblieben. Die Gesellschaft und das Land wollen als Sieger im Streite frei- Willig die Bezahlung für die Gemeinden übernehmen, die sich ihre Atomfurcht etwas kosten lassen wollten. Dem Steuerzahler wären jedoch diese Kosten und dem Landrat viel Kummer mit seinen Kreisbürgern erspart geblieben, wenn es vor anderthalh Jahren ein Bundes- Atomgesetz gegeben hätte, auf das man frei- lich in Karlsruhe immer noch verzweifelt Wartet. Schm. Reizgas über drei Gemarkungen? Rätselhafte Krankheitserscheinungen lösten Unruhe aus Kusel/ Pfalz. Rätselhafte und fast gleich- zeitig einsetzende Krankheitserscheinungen bei einer Vielzahl von Einwohnern der Ge- meinden Dennweiler-Frohnbach, Körborn und Oberalben im Landkreis Kusel beun- ruhigen seit Montag die Bevölkerung in der Westpfalz. Wie die Gendarmerie und das Gesund- heitsamt in Kusel am Dienstag mitteilten, War es am Montagvormittag zwischen 10 und 11 Uhr in den drei Gemeinden in unmittel- barer Nachbarschaft des Truppenübungs- platzes Baumholder einer größeren Anzahl von Straßenbauarbeitern, auf dem Feld arbeitenden Bauern oder sonst im Freien befindlichen Männern, Frauen und Kindern Plötzlich sehr übel geworden. Sie wurden von Husten und Brechreiz geschüttelt und hatten Schwindelanfälle und Tränenaus- brüche. Fast sämtliche Arbeiter einer in Denn- Wweiler-Frohnbach eingesetzten Straßenbau- flrma aus Kusel mußten sich auf ihrer Bau- stelle plötzlich übergeben. Ihr Kolonnen- führer verständigte daraufhin die Gendar- merie und das Staatliche Gesundheitsamt in Kusel von der rätselhaften Arbeits- unfähigkeit der Arbeiter. Von der Fürstenschmiede zum Sozialbau Landesversicherungsanstalten investieren 20 Millionen Mark in Bad Eilsen Hannover. Zu den rund 20 Millionen Goldmark, mit denen die Fürsten zu Schaum- burg-Lippe das exklusive Bad Eilsen(Ra- dium- und Schwefelquellen) aufgebaut hat- ten, legen jetzt die Landesversicherungs- anstalten Hannover und Berlin nocheinmal rund 20 Millonen DM dazu. Die beiden staatlichen Anstalten, die vor einem Jahr vom Fürsten Wolrad das Bad für fünf Mil- lionen DM. gekauft hatten, wollen Eilsen zu einem erstklassigen Sozialbad(Herz- und Kreislauf- und andere Leiden) und Gesund- heitsparadies für Arbeiter und Angestellte umwandeln. Um den Umbau so gründlich wie möglich vornehmen zu können, mußte der Eröffnungstermin des neuen Bades um eindreiviertel Jahr, auf den 1. Oktober 1959, verschoben werden. W 58401 Die„Fürstenschmiede“, wie Bad Eilsen wegen seines exklusiven Publikums zwischen den beiden Weltkriegen genannt wurde, wird von Grund auf umgebaut. Die ehemals führenden Hotels werden in einer so um- fassenden Weise renoviert, daß die Fachleute bereits von Neubauten sprechen. Für die Kurgäste der Sozialversicherung werden rund 500 Betten und für Privatzahler, ein- schließlich der Familienangehörigen der staatlichen Kurgäste, nochmals rund 500. Betten aufgestellt. Dazu kommen Wohn- und Arbeitsplätze für etwa 200 Aerzte, Schwestern, Techniker und andere Sozial- bad- Bediensteten. Damit beginnt in Bad Eilsen— zwischen Hannover und Bielefeld— zum dritten Male ein neuer Anfang. Das Bad wurde offlziell am I. Juli 1902 eröffnet und während des ersten Weltkrieges modernisiert. Bereits 1927 hatte sich Eilsen den Ruf eines feudalen Bades erworben, In dieser zweiten Epoche War Europas Geld- und Hocharistokratie in Bad Eilsen tonangebend. Am 1. August 1941 UÜbernahm der ehemalige Reichsmarschall Göring das Bad und lieg hier von Prof. Tank Strahltrieb- Flugzeuge konstruieren. Nach Kriegsende behielten die Flieger das Bad, nur zog jetzt das Europa- Oberkommando der britischen Luftwaffe bis 1955 in die Hotels, Bis 1957 bemühte sich der Fürst ver- geblich, sein Bad wieder in Schwung zu bringen. Im Herbst 1957 verkaüfte er es dann an die Sozialversicherung. E., W. ordneten Als die Gendarmeriebeamten und Medi- zinalrat Dr. Steinhauer zwischen 12 und 13 Uhr in Dennweiler-Frohnbach eintrafen, konnten sie nach einer Schilderung des Medizinalrats vom Dienstag zunächst nichts mehr feststellen, Die Stragenbauarbeiter und andere Einwohner schilderten ihnen jedoch ihre plötzlichen und gleichzeitig einsetzen- den Beschwerden, die Todesangst erfüllt hätten. Nach Meinung von Medizinalrat Dr. Steinhauer handelt es sich dabei um typische Erscheinungen, wie sie durch Reizgase ausgelöst werden. Wo diese giftähnlichen Stoffe in der Luft über den drei Gemeinden und Gemarkungen herge- kommen sind. und wie sie eventuell ent- standen sein können, kann bisher nur ver- mutet werden. Die Theorie des Medizinalrats und der Kreisgendarmerie in Kusel geht— wie sie mitteilten— dahin, daß auf dem rund fünf Kilometer entfernten Truppenübungsplatz Baumholder möglicherweise von amerikani- schen Soldaten ein Leucht- oder Nebelsatz abgebrannt worden ist, dessen Giftstoffe sich mit dem dichten Bodennebel verbunden haben und auf diese Weise auf die Felder und in die drei Dörfer gekommen sind. Der sinkende Bodennebel, vermutet man weiter, könnte die Wirkung einer großen Glocke ge- habt haben, der die Reizgase oder Phosphor- verbindungen nicht nach oben entweichen ließ. Nach den Schätzungen der ersten Beige- in den Gemeinden Dennweiler- Frohnbach und Körnborn haben in den drei betroffenen Gemeinden rund 100 Personen unter diesen merkwürdigen Beschwerden mehr oder weniger intensiv mindestens eine Stunde lang zu leiden gehabt. Die Mehr- zahl und auch die schwersten der Fälle wur- den in Dennweiler-Frohnbach festgestellt. Von amerikanischer Seite war am Dienstag- nachmittag noch keine Stellungnahme Zu den Vorgängen zu erhalten. Da der ameri- kanischen Garnison Baumholder jedoch auch eine chemisches Kampfbataillon angehört, bringen gewisse Vermutungen auf deutscher Seite diese Tatsache mit dem Zwischenfall in Zusammenhang. 88 5 e Eine Kette schwerer Unfälle Bauaufzug blieb beim Transport an 10 000-Volt-Leitung hängen Hamburg. Eine Reihe von Unglücksfällen in verschiedenen Teilen der Bundesrepublik forderte am Montag neun Todesopfer und sechs Schwerverletzte. Durch elektrischen Strom wurden im Stockum, Kreis Lüding- hausen(Nordrhein-Westfalen) zwei Arbeiter getötet und vier schwer verletzt. Beim Transport eines Bauaufzuges von einer Straßenseite zur anderen stieß die Eisen- spitze des Geräts gegen eine 10 000-Volt- Leitung und verursachte einen Erdschluß Herzog Bertold darf reiten .. in Höhe der Straßenbahnober leitung/ Wahrzeichen oder Hindernis Freiburg/ Breisgau. Als vor vierzehn Jah- ren, am 27. November 1944, ein Bomben- angriff halb Freiburg in Asche legte, fiel auch der Bertolds-Brunnen, der seit 1807 auf der belebtesten Kreuzung der Innenstadt stand und den Freiburgern als Wahrzeichen ihrer Stadt ebenso ans Herz gewachsen war wie der Roland den Bremern. Auf einer hohen Säule hatte das Denkmal den Zäh- ringerherzog Bertold III. gezeigt, der lange Zeit zu Unrecht als der Gründer der Stadt Freiburg galt. Heute weiß man, daß sein Nachfolger Konrad II. den ersten Grund- stein legte. Seit zwei Jahren sammelt nun das„Kuratorium Bertolds-Brunnen“ eifrig Spenden, um die brunnenlose Kreuzung mit einem neuen Denkmal zu zieren. Allerdings hatte bereits vor dem Krieg der Zähringer vor dem ständig wachsenden Verkehr um einige Meter zurückweichen müssen, und so fehlte es auch jetzt nicht an Stimmen, die meinten, man solle sich mit einem ganz kleinen Brunnen begnügen oder ganz darauf verzichten. Denn vor noch gar nicht allzulanger Zeit erst hat die Stadt die- sen bedeutenden Verkehrsknotenpunkt mit erheblichen Mitteln umgebaut. Aber die Freiburger ließen sich durch die Erwägung der Verkehrsexperten nicht be- eindrucken. Im Gegenteil, nach langer De- batte entschied man sich für ein Denkmal, das noch größer sein wird als der alte Bertolds-Brunnen. Nach den Plänen des Bildhauers Nikolaus Röslmeir soll der Her- zog nicht mehr stehen, sondern reiten. Daß das Pferd(auf einem vier Meter hohen Sockel) damit genau in der Höhe der Stra- Benbahnoberleitung steht, stört die Frei- burger weniger als die modern stilisierte Form, die das Reiterstandbild erhalten soll. Immerhin fand niemand eine bessere Lö- sung, und auch der Stadtrat billigte das Projekt, mit dem klugen Vorbehalt aller- dings, daß die Bürgerschaft die gesamten Kosten von 108 000 DM selbst aufbringen müsse. Die Hälfte dieses Betrages hat das„Kura- torium Bertolds-Brunnen“ dank der aktiven, um Werbeeinfällen nicht verlegenen Leitung des Direktors der Freiburger Universitäts- klinik, Professor Dr. Heilmeyer, bereits zu- sammengebracht. Das Kuratorium ist opti- mistisch genug, um schon jetzt den Einkauf der Bronze zu erwägen. Unsere Korrespondenten melden auhgerdem: „Flaggenbefehls- Prozeß“ in Ansbach Ansbach. Vor dem Schwurgericht beim Landgericht Ansbach begann am Dienstag dag Hauptverfahren gegen zwei ehemalige Offlziere der deutschen Wehrmacht, die be- schuldigt werden, in den letzten Kriegstagen im fränkischen Landkreis Uffenheim einen Landwirt erschossen und seinen Bauernhof in Brand gesteckt zu haben, weil der Bauer eine weiße Flagge gehißgt hatte. Prozeß gegen„Hyäne von Bautzen“ Frankfurt. Vor dem Frankfurter Schwur- gericht hat am Montag der Prozeß gegen den als„Hyäne von Bautzen“ berüchtigten Ver- sicherungsagenten Withold von Rutke begon- nen, dem Freiheitsberaubung mit Todesfolge, schwere Körperverletzung und Nötigung in insgesamt 40 Fällen vorgeworfen werden Mehrere Hundert Zeugen beschuldigten den 42 jährigen in der Voruntersuchung, in den Jahren 1946 bis 1949 im Zuchthaus Bautzen (Sowietzone) als Verwalter der Kleiderkam- mer seine Mithäftlinge bei den Sowjets de- nunziert und sie auch selbst mißhandelt zu haben. Schwere Schlägerei Würzburg. Bei einer schweren Schlägerei zwischen 15 amerikanischen Luftwaffen- soldaten und einer etwa gleichen Zahl deut- scher Jugendlicher sind bei einer Tanz- veranstaltung in Kirchheim im Landkreis Würzburg drei Deutsche zum Teil lebens- gefährlich verletzt worden. Studentenstadt vor der Verwirklichung München. Für die geplante Münchener Studentenstadt für 5000 Studierende hat der bayerische Staat ein Gelände von 80 000 qm Dem Bauunternehmer gelang es, zwei Ar- beiter von den Eisenteilen loszureißen. Bei dem dritten Rettungsversuch erhielt er selbst einen Schlag und brach tot zusammen. Ein Poller konnte vier Männer losreigen, weil er isolierende Gummistiefel anhatte. Einer der geretteten Bauarbeiter starb kurze Zeit später an seinen schweren Verbrennungen. Fünf Menschenleben kostete— wie wir gestern berichteten— ein Autozusammen- stoß auf der Bundesstraße 4 im Kreis Har- burg. Ein mit vier Personen besetztes Auto stieg mit einem Lastwagen zusammen, der aus bisher unbekannter Ursache auf die linke Fahrbahn geraten war. Beide Fahr- zeuge fingen Feuer und brannten vollständig aus. Bei der Explosion einer Flakgranate in einem Landschulheim in Rosenheim Gayern) erlitt ein zwölfjähriger Schüler aus München tödliche Verletzungen. Ein Schulkamerad hatte in einem ausgetrockneten Flußtümpel des Inn alte Flakgranaten gefunden und trotz einer früheren Warnung der Schul- leitung sowie gegen die Einwände seiner Kameraden mit in das Landschulheim ge- nommen. Dort bearbeitete er die Munition mit einer Laubsäge und einen Hammer. Bei der Explosion des Geschosses wurden außer- dem zwei Mitschüler verletzt. Durch die Explosion in einem 83 Meter hohen Schornstein einer Raffinerſe der Deut- schen Shell AG wurden in Hamburg ein Arbeiter getötet und zwei weitere schwer verletzt. Wie die Hamburger Polizei am Dienstag mitteilte, detonierten im Schorn- stein Schwefelgase, wodurch der Kopf des Schornsteins abgerissen wurde. Durch die herabfallenden Steinbrocken wurden drei Arbeiter schwer verletzt. Einer von ihnen starb kurz nach der Einlieferung in ein Krankenhaus. zur Verfügung gestellt. Diese Mitteilung machte der bisherige Rektor der Münchner Universität, Professor Egon Wiberg, am Samstag bei der Rektoratsübergabe an Pro- fessor Joseph Pascher. Rätselhaftes Fischsterben Bremerhaven. Von einem rätselhaften Fischsterben in den Gewässern vor der ost- Srönländischen Küste berichten Kapitäne deutscher Fischdampfer, die aus dem Gebiet der Anton-Dohrn-Bank nach Bremerhaven zurückgekehrt sind. Wie das Institut für Meeresforschung in Bremerhaven dazu mit- teilte, wurden im Bereich des von dem deutschen Fischereiforschungsschiff„Anton Dohrn“ entdeckten Fischgrundes in den letz- ten Wochen in zunehmendem Maße an der Wasseroberfläche treibende Rotbarsche be- obachtet. sie teilweise mit Deswegen sage ich auch immer zu Keine Angst vor schmutziger Wäsche! Darf ich vorstellen: Das ist der Inhalt meines Kleiderschranks. Sie staunen über die weiße Pracht des Wäsche- fachs? So sieht es immer aus bei mir— seitdem es das neue Schwanweiss gibt, kenne ich keine Wäschesorgen. Zum Einweichen, Kochen und Spülen brau- che ich nichts anderes als nur das neue Schwanweiss— das neue Schwan- weiss ganz allein. Und meine Wäsche — einfach wunderbar! Früher hatte ich immer etwas Angst vor dem Waschtag. Alles war so um- ständlich— und teuer obendrein, Heute kommt überhaupt nur g cn Gi 3 große Wäsche in die Waschküche die kleine Wäsche wird in ein paar Minuten ausgewaschen. Natürlich ebenfalls mit Schwanweiss— ganz ohne Einweichen und Kochen. Der milde, wirksam reinigende Schwan- wWeiss- Schaum, der so beständig ist, tut für mich den größten Teil der Arbeit. meinem Kaufmann:„Geben Sie mir gleich des große Doppelpaket Schwan- Weiss. Bei Schwanweiss habe ich alles in Einem!“ Und er zwinkert mir zu, als wollte er mir sagen:„Wir ver- stehen uns, Frau Feldmann. Denn er weiß genau wie wir: Nicht nur das Teure ist gut! Und alles, was gut ist an einem Waschmittel, das ist in Schwanweiss enthalten! 90 Pp Das Gute kann auch preiswert sein! Y 8 Ne l Seite 8 MORGEN Handelsregister Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben in() keine Gewähr! Neueintrag ungen: A 3606— 21. 11. 1958 Karl Belling in Mannheim(Maschinen und Werk- Zeugbaubetrieb, Käfertal, Galvanistraße 14). Inhaber ist Karl Wilhelm Belling, Kaufmann in Mannheim. A 3607— 21. 11. 19588 Heribert Jung in Mannheim(Einzelhandel in Herren- und Damenbekleidung sowie mit Textilien aller Art, Friedrichs“ teld, Vogesenstraßge 13). Inhaber ist Heribert Martin Jung, Kaufmann in Mannheim. A 3608— 21. 11. 1958 Meyer& Klos in Mannheim(Spedition und Güter- fernverkehr, Käfertal, Rüdesheimer Straße 94). Offene Handelsgesell- schaft. Die Gesellschaft hat am 1. Oktober 1958 begonnen. Persönlich Haftende Gesellschafter sind: Gustav Otto Meyer und Walter Adolf Klos beide Kaufleute in Mannheim.. & 3609— 21. 11. 1953 Friedrich Muckle KG in Mannheim(Verlegen von Fliesen, Platten und Mosaikarbeiten sowie der Baustoff großhandel, Nek- karau, Steubenstraße 98). Kommanditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 21. November 1958 begonnen. Persönlich haftender Gesellschafter ist Friedrich Ludwig Muckle, Fliesenlegermeister in Mannheim. 2 Komman- ditisten sind vorhanden. A 3610— 21. 11. 1958 Pfaadt's Buch- und Zeitschriften-Großvertrieb Inhaberin Erna Lyncker-Pfaadt in Mannheim(Großhandel in Büchern, Seitungen und Zeitschriften, M 7, 18). Inhaber ist Erna Lyncker geb. Pfaadt, Geschäftsinhaberin in Mannheim. Die Niederlassung ist von Ludwigshafen a. Rh. nach Mannheim verlegt. Veränderungen: K 239— 21. 11. 1953 Alois Böhl Kommanditgesellschaft in Mannheim (Schwetzinger Straße 149). Der persönlich haftende Gesellschafter Jo- hannes Schulten ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. A 1835— 21. 11. 19583 Rudolf Kurz& Co in Mannheim, Zweigniederlas- sung, Hauptsitz: Illertissen(Neckarau, Altriper Straße 40-48). 1 Kom- manditist ist aus der Gesellschaft ausgeschieden, 1 Kommanditist ist in die Gesellschaft eingetreten, die Einlage eines Kommanditisten ist er- nöht. Max Grambihler in Illertissen hat Einzelprokura. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Memmingen ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 217 bekanntgemacht. A 3408— 21. 11. 1958 K. Ficks& Co. in Edingen(Mannheim, Max- Joseph- Straße 19). Der Sitz ist nach Mannheim verlegt. B 88— 21. 11. 1958 Oberrheinische Lagerhaus und Speditions-Gesell- schaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(N 2, 9). Dr. Ing. Rolf Geber ist nicht mehr Geschäftsführer, Diplom-Volkswirt Klaus Geber in Mannheim ist zum Geschäftsführer bestellt. B 178— 20. 11. 1953 Gebr. Haldy Kohlenhandelsgesellschaft mit be- schränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Sitz: Frankfurt a. M.(E 3, 16). Wilhelm Keienburg, Kaufmann in Frankfurt am Main, ist zum stellvertretenden Geschäftsführer bestellt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 219 bekannt- gemacht. B 203— 20. 11. 1958 Süddeutsches Holzverwertungs-Kontor Gesell- schaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Mollstrage 33). Durch Beschluß des Landgerichts Mannheim vom 16. Oktober 19358 ist Martin Kallmann, Kaufmann in Forest Hills zum Liquidator bestellt worden. Die Gesellschaft wird als in Liquidation befindlich wieder eingetragen. Auf Grund 8 2 Absatz 3 des Gesetzes über die Auflösung und Löschung von Gesellschaften und Genossenschaften vom 9. Oktober 1934 von Amts wegen eingetragen. B 255— 20. 11. 1958 Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik in Mann- heim(Neckarau, Gummistraße 8). Gesamtprokura mit einem Vorstands- mitglied oder einem anderen Prokuristen haben Dipl.-Volkswirt Hans- Güntner Schulze, Dr. Richard Horstmann und Günther Schubmann, alle in Mannheim. B 464— 20. 11. 1958 Nothilfe Krankenversicherung versicherungsverein auf Gegenseitigkeit in Mannheim(Erzbergerstraße 9-13). Das bisher stell- vertretende Vorstandsmitglied Gerhard Knox ist zum ordentlichen Vor- stendsmitglied bestellt. B 548— 21. 11. 1958 F. J. Schoeps& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung Mannheim-Friedrichsfeid in Edingen a. N.(Fiscostraße). Die Prokura von Rudolf Jung ist erloschen. B 870— 21. 11. 1953 Dresdner Bank Aktiengesellschaft in Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Frankfurt a. M. unter der Firma Dresdner Bank Aktiengesellschaft E 2, 10-13). Gustav Glück, Bankdirektor in Frankfurt a. M. ist zum weiteren stellvertretenden Vor- standsmitglied bestellt. Die Eintragung im FHlandelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 219 bekannt- gemacht. Erlos chen: A 3054— 21. 11. 1938 Obering. Wilhelm Meyer vol Kom.-Ges. in Edin- gen. Die Firma ist erloschen. B 841— 21. 11. 1958 Alster-Lichtspiele Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. B 873— 20. 11. 1953 Commerz- und Credit-Bank Aktiengesellschaft Filiale Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Frankfurt a. M. Gemäß dem Beschluß der Hauptversammlung vom 29. Oktober 1958 hat sich die Ge- sellschaft auf Grund des Verschmelzungsvertrages vom 16. Oktober 1958 durch Uebertragung ihres Vermögens verschmolzen mit der Commerz- bank— Bankverein Aktiengesellschaft— jetzt Commerzbank Aktien- Sesellschaft— in Düsseldorf. Als nicht eingetragen wird bekanntge- Macht: Den Gläubigern der Gesellschaft ist, wenn sie sich binnen sechs Monaten nach der Bekanntmachung der Eintragung der Verschmelzung in das Handelsregister des Sitzes der Gesellschaft(Frankfurt a. M.) zu diesem Zwecke melden, Sicherheit zu leisten, soweit sie nicht Befrie- digung verlangen können. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 219%8 bekannt- gemacht. BE 964— 20. 11. 1938 Weico-Leimträger-Vertriebsgesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Seit langer Zeit erꝛuartet, jetzt erschienen! mannheim in sage und geschichte Volkstümliche Erzählungen von Gustav Wiederkehr Sechste Auflage Gustav Wiederkehirs schönes Buch„Mannheim in Sage und Geschichte“ ist fur junge(und alte) Mannheimer, geborene und zugewanderte, ein idealer Lesestoff. Dieser Schulmann besaß die seltene Gabe, spannend zu erzählen und ganz nebenbei zu belehren. Männer und Frauen aus verflossenen Zeiten werden vor den Augen des Lesers lebendig, als ob er hei ihrem Tun und Lassen dabei und beteiligt wäre. Dieses Buch erscheint nun in der 6. Auflage und wurde neu illustriert mit Bildern aus der Mannheimer Geschichte. Seit Jahren wurde es beim Verlag immer wieder angefor- dert, jetzt steht es den Mannheimern wieder zur Verfügung. 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Nr. 272/ Mitt woch. 26. November 193 MORGEN Seite 9 Nur Homberg und Herper kamen zu Siegen: Lussen in sehueren Gewichtsklassen ⁊u liberlegen Die deutsche Box-Nationalstaffel unterlag im Moskauer Sportpalast der UdssR-Vertretung mit 4:16 Punkten Im dritten Länderkampf der Amateurbosxer kam die UdsskR vor 15 000 Zuschauern im neuen Moskauer Sportpalast zu einem 16:4-Sieg über die deutsche Nationalstaffel und wiederholte land erzielten über damit das Ergebnis vom Februar 1956. Die beiden Siege für Deutsch- der Fliegengewichts- Europameister Manfred Homberg Oüsseldorf) Stolnikow und im Leichtgewicht sein Landsmann Horst Herper ebenfalls durch einen Punkterfolg über Kokoschkin. Ausschlaggebend für den klaren russischen Sieg waren deren Ueberlegenheit in den schweren Gewichtsklassen, in denen es mit Aus- nahme vom Halbschwergewicht durchweg entscheidende Erfolge der Gastgeber gab. Neben Homberg und Herper zeigte der Berliner Halbweltergewichtler Dieter II die beste Leistung, denn er wuchs gegen den Europameister und Olympiasieger Jengi- barian so über sich hinaus, daß das eigene Publikum den Russen bei dessen Punkt- sieg auspfiff. Die Ergebnisse(Vom Fliegengewicht auf- wärts): Homberg Düsseldorf) Punktsieger über Stolnikow, Grigorjew Punktsieger über Eickelmann(Köln), Nikanorow Punktsieger über Hahner(Essen), Herper Düsseldorf) Punktsieger über Kokoschkin, Jengibarian Punktsieger über Dieter II(Berlin), Gromow Abbruchsieger 2. Runde über H. Koch (Bottrop), Kisseljew Abbruchsieger 1. Runde über Kienast Hamborn), Schatkow Abbruch- Pforzheim und Bayreuth Herbstmeister: Wie steht es bei den Fußball- Amateuren? Feudenheim verpaßte Herbstmeisterschaft durch Punktverlust gegen Leimen im süddeutschen Amateur-Fußball stel- len sich als erste Herbstmeister der VfR Pforzheim Nordbaden) und die SpVgg. Bay- reuth Nordbayern) vor. In den übrigen süd- deutschen Amateurligen stehen die Kämpfe der Herbstserie kurz vor dem Abschluß. In Nordbaden beendete der VfR Pforz- heim die Vorrunde mit 21:9 Punkten als erster vor dem ASV Feudenheim, der bei gleicher Punktzahl das schlechtere Torver- hältnis aufweist. Die Feudenheimer ver- paßten die Herbstmeisterschaft mit einem überraschenden Punktverlust im Heimspiel gegen den VIB Leimen(1:1), der mit 19:11 Tabellenidritter ist. ö Neff für zwei Monate gesperrt Fußballsünder werden irn Süden weiter- hin scharf an die Kandare genommen. Wer des Feldes verwiesen wird, kann sich von vornherein mit einer längeren Zwangspause vertraut machen. In der letzten Spruchkam- mer-Sitzung in Karlsruhe wurden bestraft: Mit zwei Monaten Sperre wegen rohen Spiels Josef Szamboki Bayern München) und Georg Thiel(VfB Friedberg) vom 10. 11. 1958 bis 9. 1. 59, sowie Georg Neff(Ami- citla Viernheim) vom 17. 11. 58 bis 16. 1. 59. Weiterhin erhielten Sperren wegen rohen Spiels Gerhard Müller(UIm 46) vom 3. 11. bis 8. 12. 58, Walter Zeitler(1. FC Nürnberg) vom 10. 11. bis 9. 12. 58 und Wilhelm Kirmes (VIB Friedberg) vom 3. 11. bis 2. 12. 58.— Wegen Urisportlichen Verhaltens wurden Gerhard Strohmajer(VfB Stuttgart) vom 10. 11. bis 1. 12. 58, Herbert Krampf(SpVgg Neu-Isenburg) vom 10. 11. bis 1. 12. 58 und Otto Ernst(TSV Straubing) vom 17. JI. bis 1. 12. 50% ert. e Fritz leitet Europacupspiel Tschenscher und Siebert in Genua Deutsche Schiedsrichter leiten die Euro- papokalspiele zwischen Stade Reims und Palloseura Helsinki am 26. November in Paris und 3. Dezember in Rouen: Ommer- born(Saarbrücken) und Helmut Fritz Cud- wigshafen). Schiedsrichter Tschenscher(Mannheim) Wird am 13. Dezember in Genua das Fuß- ball-Länderspiel Italien Tschechoslowakei lelten. Linienrichter sind Kreitlein(Stutt- gart) und Siebert Mannheim). Nur Mahlberg noch im Rennen Beim internationalen Boxturnier in Lodz war von den beiden letzten Vertretern der Bundesrepublik nur Mahlberg Ouisburg) erfolgreich. Er errang einen klaren Punkt- leg über seinen polnischen Gegner H. Woj- clechowski. Entscheidend war die bessere Kondition Mahlbergs, der in der dritten Runde klare Vorteile errang. Er trifft nun auf den Polen Misiak, der den einzigen jugoslawischen Vertreter Banovac auspunk- tete. Im Schwergewicht unterlag Horoba N dem Polen Kuromek nach Punk- Keine Goli-Länderkämpie Der Deutsche Golf-Verband hat seine Terminliste für die Saison 1959 bereits kom- plett. Interessant ist, daß es im nächsten Jahre nach einem Beschluß des Europäischen Golk-Verbandes keine Ländertreffen geben Wird, dafür aber erstmals eine europäische Mannschafts meisterschaft für Amateure, die vom 22. bis 27. Juni in Barcelona abge- Wiekelt wird. Die nationalen deutschen Titel- kämpfe wurden nach Krefeld(11. bis 14. Juni) vergeben. Hamburg-Falkenstein wird die offenen Meisterschaften und internatio- nalen Titelkämpfe vom 20. bis 26. Juli aus- richten. Um den Club-Pokal von Deutsch- land wird am 7. Juni(Qualifikation) und vom 7. bis 9. August in Bad Ems(Schluß- runde) gekämpft. Die SpVgg. Bayreuth hat in Nordbayern mit 23:7 Punkten einen klaren Vorsprung vor den Lokalkonkurrenten FC und VfB (Je 19:11), hinter denen TSV Schwabach und die Würzburger Kickers mit je 18:10 liegen. Die Amateure des 1. FC Nürnberg und der SpVgg. Fürth sind in der unteren Tabellen- hälfte zu finden. Südbayerns Spitze hält mit 22:8 Punkten Schwaben Augsburg, doch kann der Herbst- meistertitel den Schwaben noch vom FC Schwandor(21:7) streitig gemacht werden. Erst auf dem 7. Platz ist Vorjahrsmeister Wacker München(16:12) zu finden, und noch tiefer stehen die Amateure von Bayern Mün- chen(11:17). In Südbaden hält Meister FC Konstanz (20:4) eisern den ersten Platz, doch ist ihm der aus der 2. Liga Süd abgestiegene FC 04 Singen(19:5) sehr nahe gekommen. Je acht Verlustpunkte haben Altmeister FV Offenburg und der SC Freiburg. In Württemberg ist der Sc Geislingen (20:4) vorn, gefolgt von Meister Union Bök- kingen(20:6) und dem VfR Schwenningen (16:6). Zwei Runden vor Schluß der ersten Serie gibt es in Hessen eine dichte Spitzengruppe mit VfL. Marburg(19:7), SpVgg. Frankfurt- Griesheim(19:7), SpVgg. Bad Homburg (18:8) und FV Horas(17:9). sieger 2. Runde über Madej ODüsseldorf), Ljassota Punktsieger über Plischka(Mar), Abramow K. o.-Sieger 2. Runde über Rein- hold Düsseldorf). Europameister Homberg erwies sich Stolnikow sowohl in technischer als auch in taktischer Hinsicht als überlegen. Schon in der zweiten Runde hatte der Düsseldorfer Rechtsausleger klare Vorteile durch genaue Aufwärtshaͤken und sicherte sich seinen klaren Punktsieg in der Schlußrunde durch harte Körpertreffer.— Gegen Europamei- ster Grigorjew hielt sich Eickelmann ausge- zeichnet. Der Kölner boxte ohne Hemmun- gen, lief allerdings in der ersten und dritten Runde jeweils in harte rechte Haken zum Kopf und mußte zweimal zu Boden.— Zwei hervorragende Techniker standen sich mit Hahner und Nikanorow gegenüber. Erst in der Schlußrunde setzte sich die bessere Kon- dition der Russen knapp durch.— Herper brauchte eine Runde, um sich auf den eben- falls in der Rechtsauslage boxenden Koko- schkin einzustellen. Von der zweiten Runde an beherrschte dann der eiskalt wirkende Rheinländer seinen Gegner, ging auf kein Risiko ein und gewann klar. Pfiffe von der zweiten Runde an gegen Jengibarian zeigten sehr deutlich, wie schwer es der Europameister gegen Die- ter II hatte, der keinerlei Scheu vor dem Namen des Russen zeigte. Erst in den beiden letzten Minuten des ungemein spannenden Kampfes setzte sich die größere physische Kraft von Jengibarian knapp durch.— Auch Koch begann gegen Gromow ganz ruhig und besonnen. Erst als der schlagstarke Russe in der zweiten Runde hart am Kopf des Westfalen traf, der sich von zwei Nieder- schlägen nicht mehr erholte, kam der Ab- bruch.— Meister Kienast enttäuschte gegen EKisseljew. Der Hamborner wirkte sehr steif, wurde schon nach kurzer Zeit von einer har- ten Linken am Kopf getroffen, kam zwar wieder auf die Beine, aber der Abbruch be- wahrte Kienast vor weiterer Bestrafung. Madej hatte gegen Olympiasieger Schatkow nie eine Chance. Schatkow spielte seine bes- sere Technik glänzend aus, erwischte den Düsseldorfer immer wieder mit klassischen linken Haken. Auch erfolgte der Abbruch rechtzeitig.— Einen guten Kampf lieferte Schwergewichtsmeister Plischka eine Ge- wichtsklasse tiefer gegen Liassota, Plischka versuchte den Russen mit beidhändigen Ge- raden auf Distanz zu halten und verlor erst die Linie, als Liassota in der Schlußrunde alles auf eine Karte setzte.— Gegen den 106 kg schweren Europameister Abramow stand Reinhold von vorneherein auf verlo- renem Posten. Nach zwei Niederschlägen warf Sportwart Conrads(Berlin) das Hand- tuch. Innsbruck erhält Konkurrenz Das Internationale Olympische Komitee gab bekannt, daß es eine offizielle Bewer- bung der kanadischen Stadt Calgary(Al- berta) um die Olympischen Winterspiele 1964 erhalten habe. Der einzige Bewerber war bisher Innsbruck. Die Frist zum Einreichen von Bewerbungen läuft am kommenden Montag ab. Das IOC wird auf seiner Sitzung im Mai nächsten Jahres endgültig über den Austragungsort der Spiele beschliegen. Der Innsbrucker Bürgermeister wird im Laufe dieser Woche noch einmal persönlich in Lausanne seine Bitte um Ueberlassung der Spiele vorbringen. Bob Kiphuth im Ruhestand Einer der bekanntesten Schwimmtrainer der Welt, Bob Kiphuth, trat im Alter von 68 Jahren in den Ruhestand. Der Amerika- ner kam 1914 als Gymnastiklehrer zur Uni- versität von Vale, wo er es bis zum stell- vertretenden Rektor brachte. Vierundvierzig Jahre lang oblag Kiphuth die Leibeserziehung an der berühmten Hochschule, deren Schwimm-Mannschaft in fast 500 Wett- bewerben nur zwölfmal geschlagen wurde. Auf fünf Olympischen Spielen war er der Betreuer der USA-Schwimm-Equipe; zu- gleich trug er 1924, 1928, 1932, 1936 und 1948 die Verantwortung für die Trainingsarbeit der amerikanischen Athleten. Während des Winterhalbjahres: Lauffersweiler: Gesamtwonhl berücksichtigen BDB gegen Schöppner— Scholz Mit ziemlicher Sicherheit darf man erwarten, daß der Vorstand des Bundes Deutscher Berufsboxer die Herausfor- derung von Gustav Scholz an Halb- schwergewichtsmeister Erich Schöppner ablehnen wird. BDB- Präsident Hans Lauffersweiler nimmt zu diesem Thema in einem längeren Kommentar in der Fachzeitschrift„Box- Sport“ Stellung. Dabei hebt Lauffersweiler hervor, daß der deutsche Boxsport mit Scholz im Mittel- und Schöppner im Halbschwer- gewicht zwei Weltklasseleute besitzt. Nach einem Hinweis auf die zahlreichen Pressestimmen, die sich gegen einen Kampf Schöppner— Scholz aussprachen, schreibt der BDB- Präsident zum Schluß:„Bei der verantwortungsbewußt zu treffenden Entscheidung werden die Interessen aller Beteiligten, aber nicht zuletzt das Gesamtwohl des deutschen Berufsboxsportes volle Beachtung und Berücksichtigung finden.“ Damit aber dürfte der Ausgang der Abstimmung schon klar sein.— Anders wird die Situation allerdings, wenn Scholz we- gen Gewichtsschwierigkeiten nicht mehr im Mittelgewicht starten könnte. Dann wäre die Begegnung mit Schöppner kaum aufzuhalten. Weinkõte nimmi sich de Hochspringer an Zahlreiche frühere Aktive im Trainerstab des Leichtathletikverbandes Unter Leitung von Willi Pollmanns, dem Sportwart des Deutschen Leichtathletik- Verbandes, trafen sich die verantwortlichen DLV-Trainer in Duisburg, um die Richt- linien für die kommende Winterarbeit fest- zulegen. Man wird die Tätigkeit im zurück- liegenden Winterhalbjahr 1957%%58 fortführen, nachdem sich der Modus unter den gegebenen finanziellen Verhältnissen gut bewährt hat. Die Teilnahme der vorgeschlagenen Spitzen- könner ist auch diesmal wieder vollkommen freiwillig. Für Starts in der Ländermann- schaft und anderen wichtigen Veranstaltun- gen ist allein die Leistung ausschlaggebend. Die Winterarbeit des DLV-Trainerstabes soll ab 10. Dezember beginnen. Seine Tätig- keit ist jetzt insofern stark erweitert, als es gelungen ist, frühere Aktive oder Trainer zur Mitarbeit als Assistenten zu gewinnen. Vierwöchige Tournee durch die Neue Welt: Lin Eeſolg füt Deulschland und die deulschie Reiterei Allerdings:„Strapazen gingen oft bis an die Grenze des Zumuthären“ Kein Ausfall in der deutschen Equipe Die Müdigkeit stand, de ene ed,.. S e 8 deutschen Reitern im Gesicht, als sie nach 24 Flugreise von ihrer vierwöchigen Amerika-Tournee zurückkehrten. Und als chef Alfons Schulze-Dieckhoff während der offiziellen Begrüßungszeremonie im Düs- seldorfer Flughafen- Restaurant den Vertretern der Regierung und des Sportes beim Dank für den prachtvollen Empfang sagte:„Die Strapazen gingen oft bis an die Grenze des Zumutbaren“, fand er stumme Zustimmung bei Fritz Thiedemann, Alfons Lütke-Westhues und Hermann Schridde. Froh traf der Landstallmeister dann aber die Feststellung:„Wir sind jedoch alle gesund und heil wiedergekommen, und wäh- rend der ganzen Reise hat es in unserer fall gegeben!“. Dieses uneingeschränkte Lob bezog Schulze-Dieckhoff auch in besonderem Maße auf die aufopferungsvolle Arbeit der Pferde- pfleger, die wochenlang in Kellerställen ge- haust hätten und kaum zum Schlafen ge- kommen seien. Nach diesen gewaltigen An- strengungen ist es verständlich, daß sich Reiter, Pferde und Pfleger zunächst einmal nach der Ruhe sehnen, die sie sich mit dieser Mannschaft niemals einen eklatanten Aus- so überaus erfolgreichen Reise durchaus ver- dient haben. Sicherlich stand der sportliche Erfolg dieser fünften Reiter-Tournee durch die Neue Welt nach 1928, 1930, 1938 und 1954 im Mittelpunkt. Denn mit 23 Siegen (darunter neun Mannschaftssiege), in 39 internationalen Springen und insgesamt 37 Placierungen war die Equipe von 1958 1.2.0: DPER/MORSGEN-- e ere;, e ee Gastverein„ 1 Spvgg Fürth 2 11/0 01111/1111 Kick. Offenbach 12ͤ 12 2 2 J sSsu Reutlingen 1 02% 2 1 211 0 1 1 2 1. Fe Nürnberg 0 2 1 0 0 0 3 Vikt. Aschaffenb- ö 0 2 J 0 2 2 0 1/2 01 München 1860 2 0 1 0 1 1 4 Bayern München 0 12/0 12211%/ 1 0 0 VfB Stuttgart 11 11 0 1 5 I. Fe Kaisersl. I I I/ 0 III 11/2 2 2 1. Fo Saarbrüdt. 1 1 1 1 1 2 6 Worm. Worms 2 0 0/ 2 2 2111/2 11 Fk Pirmasens 0 2 12 2 2 7 Ten. Bor. Berlin 1 0 1/12 12 12/1 01 Spandauer SV 1 2 2 1 1 J 8 Conc. Hamburg 1 2 1% 1 21111/1111 Hamburger SV O 2 2 2 2 2 9 tv Hildesheim 1 0 0%2 20211% 2 2 2 Hannover 96 1 2 1 1 1 1 101. Fo Köln 2 0 0/0 2 12 1172 1 1 Fort. Düsseldorf 1 1 1 1 11 11 Schalke 04 1 0 0%/ 12211170 11 Meidericher SV I 1 11 2 1 12 Preuß. Münster 111/1111111/ 1 2 0 Westfalia Herne 12 0 1 901 a) Tip nach der MM-Tabelle b) Hans Schäfer, 1. FC Köln c) Reportertip exkolgreicher als die Mannschaften in den JaHren zuvor. Aber Landstallmieister Alfons Schulze-Dieckhoff als Equipenchef hob den eigentlichen Sinn dieser Reise hervor, als er abschließend bemerkte:„Wir haben sehr viel erlebt und gesehen und eine herzliche Gast- freundschaft überall genossen, für die wir sehr dankbar sind. Wir hoffen aber vor allen Dingen und wir glauben es auch, daß wir dem Ansehen Deutschlands und unserer deutschen Reiterei einen guten Dienst er- Wiesen haben.“ Ueber den letzten und vierten Start in Toronto, wo an jedem Abend die Halle mit 8 000 Zuschauern ausverkauft war, berich- tete der deutsche Equipenchef, daß sich die Hindernisse der einzelnen Parcours seit 1954 nicht änderten und auch die Abstände bei den kombinierten Hindernissen nach wie vor niemals die üblichen und für den Galopp- sprung der Pferde passenden Abmessungen hatten. Viele Kringel und absonderliche Hindernislse(u. a. eine einzelne auf 1,42 m Höhe liegende Latte und darunter brennende . hätten den Parcours schwer ge- macht. Wenn es trotzdem diese Erfolge gab und der Eindruck auch in Toronto ausgezeichmet War, dann deshalb, weil sich die Pferde hier bei der guten Unterbringung gut zu- rechtfanden. Anders als in New Vork gab es eine besondere Abreitehalle, und die zwei- stöckigen Stallungen für 1000 Pferde waren vorzüglich. Das CHIO fand im Rahmen einer großen land wirtschaftlichen Winterausstel- lung, größer als die Berliner Grüne Woche, auf einem endlosen Areal mit riesigen Hal- len statt. Trotzdem hatte man, wie der Landstallmeister erklärte, hier mehr Ruhe als zuvor, und besonders die tüchtigen und unermüdlichen Pferdepfleger konnten ihre Arbeit angenehmer gestalten. Sie trugen ebenfalls einen großen Teil dazu bei, daß diese Turnierreise durch die, Neue Welt in jeder Hinsicht zu einem vol- len Erfolg werden konnte— für Deutsch- land und die deutsche Reiterei! JV Bretten den Ausschlag für den verdien- DLV- Sportwart Willi Pollmanns nannte folgende Trainer und Assistenten als Mit- Arbeiter: 100-, 200, 400-m-Staffeln: Ferdy Kisters Düsseldorf), Assistent Erich Fuchs(Kaisers- lautern); Mittelstrecken: B. Sumser(Lever- kusen); Langstrecken: Herbert Schade(Solin- gen); 110 m Hürden: Bert Steines(Koblenz), Assistent: H. Zepernick(Osnabrück); 400 m Hürden: Toni Nett(Stuttgart), Assistent: Wolfgang Fischer(Stuttgart); Marathon: Hans-Werner v. d. Planitz(Neu-Bieberg); Gehen: Hans Stahl Frankfurt); Hochsprung: Prof. Walter Häusler(Göttingen), Assistent: Werner Bähr(Wolfsburg); Stabhochsprung: Walter Simon Ouisburg), Assistent: Horst Drumm(Koblenz); Weitsprung: Fritz Mühle (Lintfort); Dreisprung: Paul Rapp Stutt- gart); Kugelstoßen: Erich Werner(Greven); Diskuswerfen: Gerhard Bode(Braunschweig); Hammerwerfen: K. Storch Fulda), Assistent: Georg Küper Ouisburg); Speerwerfen: Dr. Berno Wischmann(Mainz).— Frauen: 100 200-m-Staffel: Käthe Krauß(Landau); 400 m, 800 m: Stefan Lüpfert(Tübingen); 80 m Hür-⸗ den: Bert Steines(Koblenz); Hochsprung: Gustav Weinkötz(Mannheim; Weit- sprung: Fritz Mühle(Lintfort); Kugelstoßen; Erich Werner(Greven); Diskuswerfen: Ger- hard Bode(Braunschweig); Speerwerfen: Dr. Berno Wischmann(Mainz). Doppelsieg des IV Waldhof Die größere Ausgeglichenheit der Wald- höfer Riege gab beim Rückkampf gegen den ten 223,20:221,0-Sieg der Gastgeber, die sich damit für die knappe Niederlage in Bretten revanchierten. Die besten Einzelturner stell- ten Allerdings die Gäste in K. Herzer(47,75) und Cordier(46,65). Rokizki(Waldhof) be- legte mit 46,55 Punkten den dritten Platz. Noch klarer war der Vorsprung des IV Waldhof bei den Frauen. Bretten mußte zwei seiner Spitzenkräfte ersetzen und blieb 80 em Ende mit 128,45:137,85 glatt geschlagen. Mit Irene Groß(28,90), Doris Hafner(28,05) und Renate Röhrig(27,90) kamen drei Wald- höferinnen auf die ersten Plätze. Irene Groß plieb im Pferdsprung mit 9,55, im Boden- turnen mit 9,70 sowie im Stufenbarren mit 9,65 unerreicht. N Auch Ungarn gab Zusage Kurz nachdem das Präsidium des Deut- schen Schwimm- Verbandes auf seiner Ta- gung in München die nationalen und in ber- nationalen Termine für 1959 festgelegt hatte, traf aus Budapest die verbindliche Zusage der Ungarn für einen Länderkampf ein. Da- nach wird der Deutsche Schwimm- Verband am 5/6. September 1959 in Budapest gegen die Magyaren antreten. Diese erfreuliche Bereicherung des internationalen Wett- kampfprogramms kommt der Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Rom 1960 zu- gute. Nach Holland(11/12. Juli in einem deutschen Bad) und Großbritamnien(14/15. August in Blackpoch ist Ungarn in der nächsten Sommersaison damit der dritte Länderkampfgegner Deutschlafids. Beilagen hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staat lichen Zahlenlotto bei. 5 Moccu-Perl vollaromatisch RK-Silber unsere große Leistung 125 g Marug oype beliebte große Bohne 125 8 195 220 255 Blattware Des neue kinkaufsziel am Kurpfalzkreisel Schwurzer Tee 13 Aufguß beutel Ostfriesische Mischung Ceylon Mischung feines Aroma Geschenkdose, Inhalt 50 Ole“ do nlelowedt tot, NIN l8 I 48 —.—920 1.45 Spitzenqualität . Deutscher Kukuo schwach entölt Holländi-cher Kukuo 22 bis 24% Fettgehalt, 250 f MANNHEIM 562 250 g 1.35 Seite 10 MORGEN Familienanaeigen Nach kurzer Krankheit, für uns völlig unerwartet, ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Bruder, Herr Hermann Schmid Prokurist im Alter von 75 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, den 25. November 1958 N 3, 11 In stiller Trauer: Frau Emmy Schmid geb. wiedmann Hanni Schmid Willi Schmid und Familie Kornwestheim Dr. Emil Kraus und Frau Frankenthal Feuerbestattung: Donnerstag, 27. Nov. 1938, um 14.00 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Gott der Allmächtige hat nach kurzer schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, unsere herzens- gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Oma, Frau Josefine Stopfer geb. Felder versehen mit den hl. Sterbesakramenten, am 24. No- vember 1958, im Alter von 74 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, den 26. November 1958 Untermühlaustraße 162 In tiefer Trauer: Erich Stopfer u. Frau Ida geb. Kriener Erich Rist u. Frau Martha geb. Stopfer Maria Schenk Wwe., geb. Stopfer und 5 Enkelkinder Beerdigung: Donnerstag, den 27. November 1938, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Erstes Seelenamt: Donnerstag, 27. November 1958, 6.30 Uhr, St. Nikolaus. Statt Karten Für die liebevolle Anteilnahme, die uns beim Heimgang unseres geliebten Vatis, Herrn Walter Ott durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden so Über- aus zahlreich zuteil wurde, sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Besonders danken wir den Aerzten des städt. Kranken- hauses, Herrn Prof. Dr. Oberdahlhoff und Dr. Gebauer für mre Mühe und den Schwestern der Station Ch 10 für ihre aufopfernde Pflege. Ebenso gilt unser Dank Herrn Pfarrer Wäldin sowie Herrn Dr. Schimmelpfennig von der Großhandels- und Lagerei-Berufsgenossenschaft Kut seinem letzten Weg begleiteten. 1 Mannheim, den 25. November 19538 Werderplatz 6 Frau Josefa Ott u. Kinder Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 26. November 1958 Hauptfriedhof Zeit Heß, Norbert, Mittelstraße 13. 555 9.00 Pfisterer, Elisabeth, Worms a. Rh.(früher L 13, 1) 9.30 Fernschild, Karl, Kaiserring 20„ e ee ẽ ◻ꝗ rr Grlesbaum, Katharina, Georg-Lechleiter-Platz 7. 11.30 Krematorium Frey, Karl, Feudenheim, wingertsau s 13.30 Schäfer, Karl, Brucknerstraße 2 144.00 Steffan, Johannes, Tattersallstrage 14 158.00 Wallenwein, Ludwig, Rheinau, Herrensand 11. 13.45 Friedhof Käfertal Kohrmann, Johann, Gartenfeldstraße 10 13.00 Friedhof Friedrichsfeld l Braun, Johann Adolf, Rappoldsweiler Straße 21. 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Verschiedenes FAMILIEN= ANZEIGEN i m . Von vielen gelesen! Perf. Hausschneiderin einige Tage frei. Zuschr. u. P 4434s an d. Verl. Frau(ac) sucht Anschluß an gesellig. Kreis, auch Einzelperson. Zuschr. unter Nr. 02467 an den verlag. Nikolausmäntel-verleih, Chamisso- straße 1, part., Telefon 5 14 96. Selle 15 Verslegelf EN pummstr? e Vervielfäitigungen: Lingott, U 6. 12 Wer möchte 9. Monate altes Kind 5 unge) adoptieren? Zuschriften unter Nr. P 44376 an den Verlag. Damen mite Schreibarbeiten— Abschriften Besondere Pflege widmen wir Schreibbüro im Hauptbahnhof dem Frauen hut in Sitz und Eleganz. Käte Buchholz, Mittelstr. 28 (trüner Käte Berg) Heiraten 5 chts- Witwer, 49 J., mit kl. Wohng., wü. Zu diek dawlents-⸗- Pane zwecks Heirat kennenzul. e e abnahme Zuschr. unt. Nr. 02507 an den Verl. den ie tttehreades EDll8- 188 err 2. Wen olg, spgr ute. rel, Er entschlackt u fördert d. Gesundheit! 3 ee 3 Ebus-Tee macht schlank u. schmeckt gui!. ne kur ihre trostreichen Worte und allen, die unseren Vai! Mitten aus einem arbeitsreichen Leben entriß der Tod den Geschäfts- führer unseres Ludwigshafener Zweiggeschäftes, Herrn Hermann Schmid Prokurist Bald 45 Jahre war der Verstorbene mit unserer Firma verbunden. Seine unermüdliche Schaffenskraft, seine große Erfahrung hat er unserem Hause gewidmet und bis zuletzt hing er mit seinem ganzen Herzen an unserem Unternehmen, In Dankbarkeit nehmen wir Abschied von diesem edlen Menschen, dessen Leben und Wirken uns ein leuchtendes Vorbild bleiben wird. Wir verlieren einen lieben Freund und einen guten Kameraden, dem wir stets ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Mannheim, den 25. November 1958 Geschäftsleitung u. Belegschaft Adolf Pfeiffer GmbH. Mannheim- Ludwigshafen Karlsruhe In schmerzlicher Trauer geben wir daven Kenntnis, daß unser lang- jähriger früherer Aufsichtsratsvorsitzender Herr Bankdirektor Heinz Cammann nach längerer schwerer Krankheit am 23. November 1958 verstorben ist. Herr Cammann gehörte seit 2 Jahrzehnten bis Mitte d. J. unserem Auf- sichtsrat an und hatte während dieser langen Zeit den Vorsitz inne. Wir verlieren in ihm nicht nur eine hochgeschätzte, markante Persön- lichkeit, sondern auch einen guten Freund, mit dem wir uns in den langen Jahren unserer Zusammenarbeit eng verbunden fühlten. In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von diesem charaktervollen und warmherzigen Menschen mit vornehmer Gesinnung. Herr Cammann wird uns unvergessen bleiben. Mannheim, den 25. November 1958 Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft RHEINISCHE TREUHAND-GESELLSCHAFEr Aktiengesellschaft Tieferschüttert geben wir davon Nachricht, das unser Bezirksleiter 2 2 2 Willi Weil geb. 29. 2. 1916 an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalles verschieden ist. Wir betrauern den Verlust eines Mitarbeiters, dessen Begeisterung für unsere Arbeit keine Grenzen kannte. Wir werden immer in Ehren an ihn denken. Mannheim, den 26. November 1958 schreib-handelsgesellschaft mbfH. Mannheim-München Beerdigung: Mittwoch, 26. November, um 13.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. 1050 Mittwoch, 28. November 1958 0 Nr. 2. Sie erhalten femogin In Bekannt — Schmerzen beeinſſussen unser leben und bringen off unvorhergesehene Störungen im Joges ablauf, Ihnen gilt es rechtzeinig entgegenzufreten. Machen ie einen Versuch mit dem Anolgeticum femagin. lemagin befreit von Schmerzen und Unpäh lichkeiten. Denn ſemagin ist bei Schmerzen bewährt. allen Apotheken id Packungen zu Io, 20 ond 100 Tablette muchungen — in mm in in in in in in in in in 5 Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft Mannheim Donnerstag, dem 18. Tages Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am Dezember 1938, 10.00 Uhr stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung eingeladen. im Sitzungssaal der Deutschen Bank AG, Mannheim(am Wasserturm) ordnung: Vorlage des Abschlusses für das Geschäftsjahr 193% mit den Berichten des Vorstandes und Aufsichtsrates 2. Beschlußfassung über die Verwendung des im Geschäfts- Jahr 1937/58 erzielten Reingewinnes 3. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 1957%/8 4. Wahl zum Aufsichtsrat 5. Wahl des Abschlugprüfers für das Geschäftsjahr 1958/9. Zur Ausübung des Stimmrechts die ihre Aktien(Mäntel) späteste sind diejenigen Aktionäre berechtigt, ns am 15. Dezember 1958 Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. bel der Gesellschaftskasse, einer Wertpapiersammelbank, einem deut. schen Notar oder den nachstehend verzeichneten Banken Während der Ublichen Geschäftsstunden hinterlegen und bis zur Beendigung der Hauptversammlung dort belassen: in Mannheim Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Frankfurt/M. Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Bankhaus Grunelius Commerzbank AG. Berlin && Co. Berliner Disconto Bank Ad. Bank tür Handel& Darmstadt Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Düsseldorf Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Hamburg 4 Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Heilbronn Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Industrie AG. Handels- und Gewerbebank Heilbronn Ad. Kalserslautern Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Köln Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Ludwigshafen/ Rh. Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank München Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Saarbrücken Saarländische Kreditbank AG. Dresdner Bank AG. Stuttgart Deutsche Bank AG. Dresdner Bank AG. Im Falle der Hinterlegung der Aktien bei einem Notar oder einer wert. papiersammelbank ist die Hinterlegungs bescheinigung in Urschrift oder in beglaubigter Abschrift spätestens am 16. Dezember 1958 bei der Gesellschaft einzureichen. Die Hinterlegung gilt auch dann als ordnungsgemäß erfolgt, wenn Aktien mit Zustimmung einer Hinter- legungsstelle bei anderen Bankfirmen bis zur Beendigung der Haupt- versammlung in Sperrverwahrung gehalten werden. Mannheim, den 20. November 1958 Der Vorstand werden am Sonntag bis spstestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude. R 1. 12/13. entgegengenommen Mein geliebter und herzensguter Mann, unser lieber und treusorgender Vater, Schwieger vater, lieber Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Max Metz Schneidermeister ist am Sonntag am frühen Morgen, zwei Ta ge vor seinem 77. Geburtstag, nach kurzem schwerem Leiden von uns gegangen. Ein schaffensfreudiges Leben, in steter Sorge für uns und seinen Betrieb hat sich vollendet. Mannheim, den 23. November 1958 Hochuferstrage 91 In tiefem Leid: Lina Metz geb. Wisler Herbert Metz und Frau Gisela geb. Falter Elisabeth Harter geb. Metz Hermann Harter und 3 Enkelkinder und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 27. November 1953, um 11.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Todesanzeigen Hesenchfte für die Montag-Ausgabe Kiosk zu kaufen gesucht. Zuschrift. unter Nr. P 02320 an den verlag. Repasslerbetrieb, 12 Annahmestel- len, zu verkaufen.— Eilangebote uriter Nr. P 44338 an den Verlag. 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November 19383, um 13.00 Uhr, im Rosengorten-Musensgal Spielleitung: Elisabeth Vaas— Am plügel: Alfred Köhler Tänze einstudiert: Bühnenbilder: Erwin Fritsche Wegen Bauarbeiten im„Mannheimer Morgen“, Karten im Vor- verkauf nur an den Kassen des Rosengartens; im Kiosk Schleicher, F. 2 42 58, am Tattersall; Zigarren-Schmitt, F. 2 43 18, 0 2(Haupt- post) und Kiosk Schreckenberger, OHG-Bahnhof, zum ermäßigten Preis von 1.—, 1, 20, 1,50, 1,80, 2,.— und 2,80 7 8 Fränzel Rothmund 3 AKTUkfkkTE SCHLAGER Eine besondere Kösflichkeif NolsETTE NUsS-NOUGAT erste Qualität, hergestellt mit fein angerösteten, neuerntigen Levan-„ 8 9 tiner Haselnüssen. 100 g R KORINTHNKEN-KOEKIEZ eine köstliche, altholländische Spe- 2 79 2009 34 zialität, ofenfrisch 25 2 Se 2. 0 72 2 e 2 2 2 . 2 , 2. , e 72 . 2 2 e e 0 e 2 e . e 2 2 2 2 2 2 eee Feine DoMINOSTEINE 69 Fettglasur doppelt gefüllt, mit überzogen 2209 9 WN GRe MANNHEIM— R 1, 2-3 naft rturm) chtigt, deut. id der g der Wert. oder n als nter- aupt- stand 0 „ Nr. 272/ Mittwoch. 26. November 1958 MORGEN Seite 11 18 An seinem 69. Geburtstag, der duf den indischen„Tag des Kindes“(14. November) fiel, weinte der indische Ministerpräsident Nehru eine Miniatur-Eisenbahn ein, die in Neu Delhi zur Belustigung der Kinder aufgestellt wurde. Die Bahn ist das Geschenk einer westdeutschen Firma. Unser Keystone-Bild zeigt Nehru bei der Jungfernfahrt der Kinder- Eisenbahn. Begabt— aber kein Geld! Das„Honnefer Modell“ einer hochschul- gerechten Studienförderung ist nach ein- einhalbjähriger Dauer und trotz der Zu- stimmung aller Sachkundigen durch Man- gel an Mitteln schwer gefährdet. Wir haben deshalb den Sekretär der Westdeutschen Rektorenkonferenz, Dr. Jürgen Fischer, ge- beten, zu den Argumenten, die gegen das Honnefer Modell vorgebracht werden, Stel- lung zu nehmen. Ich möchte mich, verehrter Leser, an Sie werden, um manche Schlagworte über die Studienförderung in der Bundesrepublik aufzuklären, Schlagworte, die auch geeignet sind, Ihre Abgeordneten in den Parlamen- ten des Bundes und der Länder zu verwir- ren. Auch muß ich Sie auf große Schwierig- keiten hinweisen, welche Ihre Kinder, wenn Sie auf ein Stipendium angewiesen sind, voraussichtlich im Wintersemester 1958/5 9 haben werden. Räumen wir zunächst mit den Schlag- worten auf, mit denen man heute das modernste Förderungssystem Europas in Deutschland bedenkt, ein System, welches das Ausland bewundert. Man sagt, das „Honnefer Modell“ wecke und stärke die Tendenz zum„‚Staatsrentnertum“. Das ist weder historisch noch sachlich richtig, son- dern nur bequem. Bevor die Hochschulen, Studentenschaften und Behörden 1955 in Bad Honnef das Förderungsmodell entwik- kelten und anerkannten, hatte der Sozia- listische Deutsche Studentenbund eine Denk- schrift veröffentlicht, in welcher der aus Frankreich stammende Gedanke eines Stu- dienhonorars— einer Bezahlung der Ar- beit, die das Studium sei— auf die Bun- desrepublik angewendet wurde. Diese Denk- schrift hatte den gegenteiligen Erfolg: die Versammlung von Honnef erkannte, Wie eine Förderung, welche die Selbsthilfe der Familien(Subsidiarität) anspannt, nicht ein- gerichtet werden darf. Mit klarer Absage an das„Staatsrentnertum“ geht deshalb das Honnefer Modell von dem Grundsatz aus: Der begabte junge Mensch, welcher ein guter Arzt, ein gerechter Richter, ein ge- wissenhafter Lehrer und bei allem ein auf- merksamer Bürger unseres Staates zu wer- den verspricht, soll studieren können, auch wenn seine Eltern nicht wohlhabend genug sind, ihm das Studium zu bezahlen. Die Förderung gilt also ausschließlich den Be- gabten unter den Bedürftigen. Man kann del Bruch der Zeiten nicht übersehen: früher vollzog sich der Aufstieg einer Fa- milie in mehreren Generationen. Der Groß- vater war Handwerker, der Vater Volks- Was sonst noch geschah. In Wien hat die Polizei eine Bande ju- gendlicher Einbrecher ausgehoben, die einen Klub mit schriftlichen Statuten gegründet hatten. Die Mitglieder waren durchweg vier- zehn Jahre alt.„Gesetz vier“ der Statuten bestimmte, daß der Waffengebrauch nur mit Zustimmung des„Chefs“ zulässig sei, der jeweils für ein halbes Jahr gewählt wurde. * Ein Einbruch in ein Waffendepot in der Nähe von Oslo, bei dem den Eindringlingen sechs Maschinenpistolen, mehrere Gewehre und Tausende Schuß von Munition in die Hände fielen, hat in der norwegischen Hauptstadt zu Mutmaßungen geführt, daß die Verbrecher noch mehr als bisher mit Schußwaffen ihren dunklen Geschäften nach- gehen werden. Obwohl die Behörden an- nehmen, daß der Einbruch in das Arsenal von Berufsverbrechern ausgeführt wurde, hat man in letzter Zeit festgestellt, daß auch eine überraschend hohe Zahl von Jugend- lichen in Oslo mit Pistolen hantiert. Es bestehen Befürchtungen, daß diese„Groß- mannssucht“ eine Welle von Verbrechen aus- lösen könnte. In den letzten beiden Wochen fand die Polizei zweimal bei jugendlichen Autodieben Schußwaffen. * Bei einem Raubüberfall auf einen Geld- transport in Marseille wurden 11,5 Millionen Francs(11500 DW) erbeutet. Der Zwischen- fall ereignete sich auf einer belebten Ge- schäftsstraße. Die Räuber konnten enkkom- Men. 0 Die Zürcher Polizei hat bei einer Hotel- kontrolle den 20jährigen Wolfgang Wiechert aus Hamburg verhaftet, der, wie wir schon berichtet haben, des Mordes an seiner Mut- ter verdächtigt wird. Wiecherts Mutter war am 8. November erdrosselt und erschlagen in Hamburg-Barmbek aufgefunden worden. Zwei Tage später traf Wiechert in Zürich ein und hat sich seitdem unter falschem Namen in verschiedenen Hotels aufgehalten. Als er sich am Sonntag unter seinem rich- tigen Namen in die Hotelliste eintrug, griff die Polizei zu. * Auf dem britischen Markt für gebrauchte Kraftfahrzeuge wurde ein neuer Tiefen- rekord“ verzeichnet. Mr. Brown aus Barns ley sah im Hof eines Altwagenhändlers einen Kleinwagen aus dem Jahre 1938, der mit dem Schild versehen war: Zum Ver- kauf; Preis: ein Farthing“(die kleinste eng- lische Münze, etwa ein Pfennig).„Ich trage immer einen Firthing als Glücksbringer in der Tasche“, sagte Mr. Brown.„Also ging ich hinein und kaufte den Wagen. Steuern und Versicherungen waren bezahlt.“ Der Altwa- genhändler meinte dazu:„Ich hatte keinen Platz mehr für den Wagen. Er mußte ein- fach weg.“ schullehrer, der Sohn studierte. Heute aber brauchen Staat und Gesellschaft schnell Lehrer, sofort Ingenieure, auf der Stelle Chemiker. So müssen sie denn die alten Ordnungen, auf denen sie ohnehin nicht mehr beruhen, selbst durchbrechen und die Begabungen in allen„Ständen“ suchen, fin- den, heranziehen. Kann man diese jungen Menschen„Staatsrentner“ nennen? Das zweite Schlagwort gegen das Hon- nefer Modell besagt, es steigere die ohne- hin zu hohen Studentenzahlen. Dieser Ein- wand ist schlechtweg unwahr, wenn nicht gar böswillig. Das Honnefer Modell begann am 1. Juli 1957. Es wurde praktisch unter der Studentenschaft erst im Wintersemester 1957/58 bekannt. Die Studentenzahlen aber stiegen bereits seit dem Wintersemester 1956/57 sprunghaft an, weil die geburten- starken Jahrgänge, die Jahrgänge der Ehe- standsdarlehen, des materiellen Wohlstan- des von 1937/38, die Hochschulen bezogen. Daß nicht die Stipendien(übrigens höch- stenst 200 DM im Monat) die jungen Men- schen zu einem mühevollen, verdienstlosen, risikoreichen Hochschulstudium verlockten, ist überdies leicht an Oesterreich zu be- Weisen: hier steigen gleichfalls die Studen- tenzahlen hektisch— ohne ein Stipendien- system. Um das Maß voll zu machen, liest man, das Honnefer Modell sei ein Fehlschlag, denn die Hochschulen verschleuderten die Stipendien. Hierzu ist zu sagen: Ob- gleich die Hochschullehrer bestimmter Fä- Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Bedeckt. Hochlagen des Odenwaldes meist in Wolken, nur vereinzelt etwas Sprühregen, meist aber niederschlagsfrei. Wenig Temperaturände- rung. Tageswerte zwischen vier und fünf Grad, Frühwerte zwischen zwei und vier Grad. In der Ebene nur ganz vereinzelt etwas Bodenfrost. In Odenwald und Bau- land am Morgen gebietsweise leichter Frost. Schwacher Wind zwischen Nordost und Süd- Ost. Sonnenaufgang: 7.53 Uhr. Sonnenuntergang: 16.33 Uhr. Vorhersqoge- Karte für 20 u. 28-2 Uhr. 1005 5 8 8 0οο 995 75 Pegelstand vom 25. November Rhein: Maxau 416(—2), Mannheim 254 (13), Worms 184(9), Caub 191 10). Neckar: Plochingen 115(unv.), Gundels- heim 168(4), Mannheim 255(—8). cher(Rechts wissenschaft, Germanistik, Ge- schichte usw.) bis zu 600 Teilnehmer in ihren Seminaren haben— welcher Hand- werksmeister oder Meister in der Indu- strie hat etwa 600 Lehrlinge?— nehmen sie die Auswahl der Förderungswürdigen unter den Bedürftigen bitter ernst. An den kleine- ren und mittleren Universitäten wählen sie überdies nicht nur aus, sondern betreuen Teppiche so schön und 80 fuß warm, so unge- wöhnlich haltbar und= so unge wöhn⸗ lich preiswert! Verlangen Sie ausdrücklich Markenteppiche aus Cuprama -der gute Weihnachtstip! * Cupramà ist eine BAT ER- Faser auch noch die Stipendiaten. Das Bundes- innenminisaerium hat denn auch erklärt, daß die Hochschulen den Entschluß des Bun- destages, die Honnefer Förderung finanziell zu ermöglichen, mit einer geistigen Lei- stung beantwortet haben. Alle diese Schlagworte—„Staatsrent- ner“,„Massenzustrom durch Förderung“, „Versagen der Hochschulen“— haben zwei tief in unserer Gesellschaft und unserem Staatswesen liegende Gründe: die Vertei- diger einer ständisch geordneten Gesell- schaft widerstreben einer Entwicklung, die angesichts des Bedarfes der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens an akademisch ge- bildeten Menschen dazu führt, daß die Be- gabtenreserven der Nation in Westdeutsch- land vollständig ausgeschöpft werden müs- sen. Sie hängen einer„organischen“ Ent- wicklung der Familien an. Aber: sind die Zeiten nicht schneller geworden? Wer hat von seinen Vätern noch etwas ererbt, das er erwerben könnte, um es zu besitzen? Hierüber haben die Soziologen genügend desillusionierende Bücher geschrieben. Die Wertordnung unseres Staatswesens ist nicht sehr modern. In der Zeit der Mondraketen, der Synchrozyklotrone, der Radiospektro- graphen, der Genetik und Existenzphiloso- phie, im gleichen Zeitalter, da Gedanken, die„mit Taubenfüßen“ gekommen sind, die halbe Welt beherrschen, rangieren Kunst und Wissenschaft am Ende der Staatsauf- gaben des Bundes. Während der„Grüne Plan“, der Erhaltung des Bestehenden die- nend, Hunderte von Millionen verschlingt, fehlen für die Förderung unseres akademi- schen Nachwuchses, der die Kinder lehren Soll, was ein Radiospektrograph eigent- lich ist. Die Folge: In diesem Wintersemester wird kein Begabter unter den Bedürftigen neu in die Förderung aufgenommen werden können. Die Hochschulen und Studenten- werke hoffen, wenigstens den bereits Ge- förderten weiter ihr Stipendium zahlen zu können, und betrachten— hoffentlich ⁊u Recht!— das Wintersemester 1958/59 als vorübergehende schwarze Zeit. Wird— das ist die brennende Frage— der Staat die erste umfassende und in ganz Europa be- wunderte Maßnahme zum Zwecke einer organischen Hochschulreform im Haushalts- jahre 1959/60 durch ein veraltetes Wett- bewerbssystem ersticken— oder wird sich die Besinnung auf die Zukunft gegen die Schlagworte durchsetzen? Es hängt jetzt tat. sächlich nur am Gelde. Jürgen Fischer Hraffiſahrseuge KalSER 1-t-Ford-Pritschenlieferwagen mit Plane und Spriegel(FK 1000), Bauj. erster Hand in gutem Zustand günstig abzugeben. popierkontor Gmbfl., Mannheim-Fabrikstetion Fabrikstationstraße 35-43— Fernruf-Sa.-Nr. 4 34 36 1955, aus Wohin mon reist ist einerlei- der Kaiser Borox ist dobei Sdο-· Oo O 20 Noονν,dn ev, SORA&& Mannheim, O 7, 4(Planken) kostenlose Beratung Finanzierungsdienst Ahrend Telefon 258 44 Wir finanzieren Krartfahrzeuge ohne Kasko wir beleihen Personenwagen e. Wesbe! Lastkraftwagen Wir bieten günstige Bedingungen Kfz-Finanzierung Auto- Beleihung neu und gebreucht durch Peter Mayer. 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Die neuesten Berechnungen ergeben, dag über 600 Milliarden Francs(sechs Milliarden Mark) für die Periode 1959/61 dort aufge- bracht werden müssen, von denen 185 Mil- Harden Francs(1,85 Milliarden Mark) be- reits investiert worden sind. Gleichzeitig soll die Kontrolle des französischen Staates über die bedeutenden Energiequellen in der Sahara mit allen ihren politischen Konse- quenzen gefestigt werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und Verzögerungen ist die Prospektion nun auf 625 000 Quadratkilometern in vollem Gange. Die Zahl der beteiligten Gesellschaften hat sich in zwei Jahren verfünffacht, 6000 Per- sonen sind gegenwärtig mit den Arbeiten beschäftigt, und für das Jahr 1958 wird das Ergebnis auf zwei Millionen Tonnen Petro- leum geschätzt. Die Voraussagen für 1965 belaufen sich bereits auf 30 Millionen Ton- nen pro Jahr. Der heutige Konsum ganz Frankreichs beträgt 28 Millionen Tonnen Petroleum pro Jahr, und im Jahre 1965 sol- len, wenn man bis dahin die zu erwartende Vergrößerung des Konsums mit in Rechnung zieht, drei Viertel des französischen Ver- brauchs aus der Sahara gedeckt werden, was eine Devisenersparnis von über 350 Mil- liarden Francs(3,5 Milliarden Mark) ein- bringen soll. Diese Zahlen genügen, um die ungeheure Bedeutung der saharischen Erdölreserven kür die Zukunft der französischen Wirtschaft aufzuzeigen. Von den bisher entdeckten Re- serven sind zwei Gruppen bereits im Sta- dium der Ausbeutung. Die eine liegt bei Edjele an der libyschen Grenze. Ihre Re- serven werden auf 150 Millionen Tonnen geschätzt. Hier sollen im Jahre 1965 sieben Millionen Tonnen gefördert werden. Die ge- wonnenen Oelmengen will man über eine Pipeline durch das tunesische Gebiet nach dem Hafen Gabes führen. Die Pipeline wird im Jahre 1960 fertig werden. Die tunesischen Staatsflnanzen werden eine für sie äußerst wichtige Taxe auf die Erdölmengen er- heben können, die das tunesische Gebiet durchqueren. Das andere Vorkommen, das bereits in Ausbeutung begriffen und bei Hassi Mes- saoud gelegen ist, wird auf 300 Millionen Tonnen Reserven geschätzt und soll bis 1965 auf zwölf Millionen Tonnen Produktion im Jahr gebracht werden. Das dortige Erdöl Ein Himalaya-Volk wählt zum ersten Mal Der König von Nepal will die demokratische Regierungsform vorbereiten Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Kathmandu, im November An der Hotelbar in Kathmandu sitzen zwel junge Engländer, denen man trotz Mres Zivils ansieht, daß sie Offlziere sind. Wir erfahren, daß sie von ihrer Truppe in Malaya abkommandiert wurden, um mit der nepalesischen Regierung über den Einsatz von Funkgeräten in Nepal zu verhandeln. Mit Hilfe der Funkgeräte will man in dem Verkehrsmäßig noch völlig unerschlossenen Himalajastaat eine Nachrichtenverbindung zwischen den einzelnen Distrikten und der Hauptstadt herstellen, und diese Nachrichten- verbindung soll die Durchführung der ersten allgemeinen Wahlen in Nepal ermöglichen. Die für den Februar 1959 ausgeschriebe- nen Wahlen sind eine unmittelbare Fort- setaung der Revolution, die 1951 das mittel- Alterliche Feudalregime der Rana-Fürsten in Nepal beendete. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es hier— wie in allen anderen Hima- Iajastaaten— zwei oberste Gewalten, eine Weltliche und eine geistliche. Die weltliche Macht lag in den Händen der Rana-Maha- padschas, die seit über hundert Jahren eine erbliche Ministerpräsidenten-Dynastie bil- deten und die das Land wie einen Familien- besitz verwalteten und ausbeuteten. Das 1 Oberhaupt war der König, der als Wiedergeburt des Hindugottes Wischnu reli- giöse Verehrung genießt, dem jedoch jede politische Macht von den Nanas entzogen War. Die Revolution von 1951 begründete mit indischer Hilfestellung— eine konsti- tutionelle Monarchie in Nepal, mit dem König als Staatsoberhaupt und einer Regie- rung, die der König aus Vertretern der ne- palesischen Parteien ernannte. Die ernannte Volksregierung war ihren Aufgaben in keiner Weise gewachsen, und deshalb wurde sie, als der erste konstitutio- nelle Monarch Nepals im Jahre 1955 starb, zusammem mit dem toten König zu Grabe getragen. Der neue König Mahendra nahm Selber die Zügel seines Staates in die Hände und bis heute ist es praktisch bei der direk- ten Herrschaft der Krome geblieben. Jetzt jedoch scheint mit der Ausschreibung der Wahlen ein neues Kapitel in der nepalesi- schen Geschichte zu beginnen: aber der aus- andische Beobachter fragt sich besorgt, ob dieses von der Entwicklung in der übrigen Welt Jahrhunderte lang völlig isolierte Bergvolk wirklich auf eine demokratische Regierungsform vorbereitet ist. Die jungen Nepalesen, mit denen man über diese Frage spricht, reden über ihre Demokratie genau so wie andere Asiaten über ihre Unabhängigkeit von der west- lichen Kolonialherrschaft: denn für sie be- deutete das Ende der Rana-Despotie prak- tisch das gleiche oder noch mehr wie zum Beispiel für die Inder der Abzug der Englän- der aus ihrem Lande. Aber dieser Kreis von Menschen, die zum Bewußtsein ihrer eige- nen politischen Rechte und Möglichkeiten erwacht sind, ist äußerst begrenzt und eigentlich auf die jüngere Intelligenz in der Hauptstadt Kathmandu beschränkt. Die Bauern in den Bergen und unumgänglichen Tälern Nepals wissen kaum, was sich in den letzten Jahren in Kathmandu ereignet hat, und sicher wird es für die meisten eine sehr überraschende und verwirrende Ent- deckung bedeuten, daß sie sich demnächst selber eine Regierung wählen dürfen. Das Argument, das man in Kathmandu am häufigsten zugunsten der Wahlen hört, verteidigt sie als eine wirkungsvolle Me- thode politischer Erziehung. Auf der ande- ren Seite macht sich mancher Gedanken darüber, ob es nicht richtiger sei, die Demo- kratisierung mit einem qualifizierten Wahl- recht zu beginnen, zum Beispiel in der Weise, daß man das Recht zu wählen von bestimmten Bildungsvoraussetzungen abhän- gig macht. Entscheidend für den Ausgang des demokratischen Experimentes in Nepal wird die neue Verfassung sein, die dem König vor einigen Tagen im Entwurf vor- gelegt worden ist. Niemand außer dem un- durchsichtigen Monarchen und dem engsten Kreis seiner Ratgeber, die diesen Entwurf ausgearbeitet haben, kennt bisher den In- halt des Dokumentes, doch rechnet man all- gemein damit, daß es dem König sein Veto- recht auch einer parlamentarischen Regie- rung gegenüber sichern wird. Für die innere Stabilität des Himalaja- staates dürfte solche Kontrolle der Demo- kratie gewiß von Vorteil sein; der Fort- schritt bedarf hier einer behutsamen Steue- rung, wenn nicht Spannungen entstehen sol- len, die in diesem strategisch wichtigen Grenzstaat zwischen Indien und Clina sehr gefährliche internationale Konsequenzen haben würden. wird durch eine Pipeline, die ebenfalls im Jahre 1960 fertiggestellt sein wird, nach dem algerischen Hafen Bougie transportiert wer- den. Im Augenblick gibt es bereits eine kleinere Pipeline, die von Hassi Messaoud bis zur Endstation der algerischen Eisen- bahn in Touggourt führt. Weiterhin hat man in der Sahara bedeu- tende Erdgasvorkommen gefunden, deren wichtigstes augenblicklich in Hassi Riml entdeckt worden ist. Das dortige Vorkom- men soll sich auf über 1000 Milliarden Ku- bikmeter Erdgas belaufen, mehr als die nordafrikanische Wirtschaft jemals wird brauchen können. Man ist in Frankreich da- bei, nun Untersuchungen zu unternehmen, um zu sehen, auf welche Weise dieses Erd- gas quer durch das Mittelmeer nach Europa geleitet werden könnte. Natürlich stößt ein derartiges Projekt noch auf vielfache Schwierigkeiten, aber nachdem man in der Zwischenzeit auch in anderen Gegenden der Sahara, vor allem in der Gegend von Ouargla, Erdgas vorkommen bedeutenden Ausmaßes hat feststellen können, ist es nicht unmöglich, daß in einem Jahrzehnt das nordafrikanische Erdgas eine wichtige Rolle in der Energieversorgung Europas spielen wird. All diese Möglichkeiten, die bereits mehr als reine Hoffnungen sind, spielen natür- lich auch für die Zukunft der Finanzen so- wohl des Sahara- Gebietes wie Algeriens eine Rolle. Die Staatsfinanzen von Sahara werden im Laufe der nächsten Jahre einen sich steigernden Anteil von zwölf bis 30 Prozent auf die Ergebnisse der Petroleum- Gesellschaften einkassieren können und wichtige Anteile dieser Prozente werden an Algerien gehen, das seinerseits eine Taxe auf die Erdölmengen erheben wird, die in der Pipeline algerisches Gebiet durchqueren. Außerdem werden natürlich sowohl das Erdgas wie das Erdöl in der Industrialisie- rung Algeriens eine wichtige Rolle spielen, die gemäß den Plänen General de Gaulles in den nächsten Jahren auf Höchstgeschwin- digkeit umgestellt werden wird. Ein wich- tiges Problem bleibt bei alledem natürlich der Transport des Erdöls besonders von den verschiedenen Häfen nach Europa. Die fran- zösische Tankerflotte wird in den nächsten Jahren um mehrere größere Einheiten ver- stärkt werden müssen, wenn sie den neuen Aufgaben, die an sie herantreten, gewachsen sein Soll. Man versteht unter diesen Umständen, daß das politische und wirtschaftliche Pro- blem der Sahara im Hintergrund die Alge- rien-Frage mit beherrscht und deren Lö- sung in den nächsten Jahren nur noch schwieriger machen wird. Andererseits wer- den auch die übrigen saharischen Randstaa- ten, besonders im Süden die verschiedenen, jetzt unabhängig gewordenen schwarzafri- kanischen Staaten, Ansprüche auf Beteili- gung an den Schätzen der Sahara anmelden, die sich ja nicht nur auf Petroleum beschrän- ken, sondern auch wichtige Grundstoffe der modernen Industrie enthalten. So sind be- sonders in Mauretanien riesige Eisenvor- kommen entdeckt worden und die Geogra- phen werden überhaupt in den nächsten Jahren in bezug auf die Sahara viel umler- nen müssen. Dritte Zypern-Resolution in der UNO eingebracht New Fork.(dpa) Die Türkei hat in der UNo den angekündigten Entschliegungsent- Wurf eingebracht, in dem eine Empfehlung der Vereinten Nationen für eine Dreier- Konferenz zur Lösung des Zypernproblems gefordert wird. Dem Entwurf zufolge sollen die betroffenen drei Regierungen— Groß- britannien, die Türkei und Griechenland eine„freundschaftliche Lösung“ des Zypern- problems zu erreichen suchen. Auch Groß- britannien und Griechenland haben Reso- lutionen eingebracht. Griechenland sieht der Zyperndebatte in der UNO, die am Dienstag oder Mittwoch vor dem Politischen Ausschuß der Vereinten Nationen beginnen wird, mit wenig Hoffnung entgegen. Mittwoch, 26. November 1958/ Nr. 272 Fürst Rainier dinks) und Fürstin Gracia von Monaco sind kürzlich zu einem vier- wöchigen privaten Besuch in den USA eingetroffen, wo sie— als ein publicity-wirk⸗ sames Paar mit dem dortzulande besonders beliebten„european charm“— großer Aufmerksamkeit sicher sind. Der Vater der Fürstin und ehemaligen Filmschauspielerin Grace Kelly, Mr. John B. Kelly(rechts), empfing Tochter und Schwiegersohn auf dem Flugplatz. Bild: AP Spaltung des Kriegsopfer-Verbandes Saar Es geht um die Frage: Anschluß an den VdK oder an den Reichsbund? Von unserem Korrespondenten Günter Hahn Saarbrücken, im November. Die beiden großen bundesdeutschen Kriegsopferverbände, VdK und Reichsbund, befinden sich auf dem Kriegspfad. Vermögen und Mitglieder des Verbandes der Kriegs- beschädigten und-hinterbliebenen des Saar- landes(VKS) will man kurzfristig verein- nahmen. Möglichst noch vor der wirtschaft- lichen Eingliederung der Saar in die Bun- desrepublik soll nun gewaltsam erzwungen werden, was einst auf dem Verhandlungs- wege erreichbar schien. An der unteren Saar, im schöngelegenen VKS- Erholungsheim Besseringen, trafen sich im Dezember 1955 die Vorstandsmitglieder der heute verfeindeten Organisationen. Be- raten wurde über die Zukunft des Saarver- bandes und die Einheit von VdK und Reichs- bund. Als die Saar- Funktionäre sahen, welch schmerzvolle Geburt die beabsichtigte Ein- heit der deutschen Verbände werden würde, beschlossen sie, bis zur wirtschaftlichen Ein- gliederung selbständig zu bleiben. VdK und Reichsbund respektierten zunächst den Wunsch der Saar- Funktionäre, die erheb- lichen Vorteile der Kriegsopferversorgung im Saarland bis zum„Tage X“ zu genießen und in der Zwischenzeit in aller Ruhe über den künftigen Weg zu entscheiden. Seit die Einheit der deutschen Kriegs- opferverbände anläßlich einer gemeinsamen Sitzung des Kriegsopferausschusses in Würzburg begraben wurde, reisen die Funk- tionäre des Vdk und des Reichsbundes aber immer häufiger nach Saarbrücken. Sehr schnell hatte es sich bei ihnen herumgespro- chen, daß es nur heftiger Schläge bedarf, um die Saar- Organisation auseinanderbre- chen zu lassen. Zum großen Knall kam es, als auf einer außerordentlichen Tagung des VRS- Kreisverbandes Saarbrücken der frü- here VRKS-Vorsitzende und ehemalige In- formationschef unter Johannes Hoffmann. Hoppe, wiedergewählt wurde. Es war ein offenes Geheimnis, daß Hoppe Reichsbund- Anhänger ist, während sein Gegenspieler, der VRS-Vorsitzende Genenger, zum VdK hin tendiert. Hoppe, den man aus der Saar- Organisation ausschloß, war geschickter als sein Verbandsrivale Genenger: er über- führte nicht nur seine zahlreichen Anhänger, sondern auch die Akten und Bediensteten des VERS in den Reichsbund und legte so über Nacht den Verband der Kriegsbeschä- digten und-hinterbliebenen des Saarlandes lahm. Dem überlisteten Rest-VKS blieb le- diglich der korporative Beitritt zum Vd übrig. Den Mitgliedern wurde anheim- gestellt, sich am 4. Januar in einer Gene- ralversammlung endgültig für den Beitritt in einen bundesdeutschen Verband zu ent- schließen. In diesem Dickicht heftiger Verbands- kämpfe und persönlicher Gegnerschaften ist eine gedeihliche Arbeit für die Kriegsopfer ausgeschlossen. Das ist um so tragischer, weil der VKS erst unlängst mit großem Propagandaaufwand eine Wunschliste nach Bonn gereicht hat, um die erheblichen Vor- teile der jetzigen Saarregelung zu erhalten. Gegenüber dem Bundesversorgungsgesetz liegt die Grundrente, wozu noch die Fami- lienzulage gerechnet wird, an der Saar um 30 Prozent höher. Aehnliche Differenzen bestehen in der Witwen- und Waisenversor- gung, wobei die an der Saar gezahlten Grundrenten die des übrigen Bundesgebie- tes ebenfalls weit übersteigen. Die Alters- zulage wird an der Saar schon ab dem 55., im übrigen Bundesgebiet erst ab dem 65. Le- bensjahr gezahlt. Auch in der Frage der Kapitalabfilndung und des Sterbegeldes sind die Kriegsopfer an der Saar bessergestellt. Ein geschlossener Verband, gedeckt von den bundesdeutschen Organisationen, könnte in Verhandlungen mit der Bundesregierung sicher aber akzeptablere Uebergangslösun- gen finden als ein zerrissener. Nur noch drei statt bisher fünf Transporte mit Aussiedlern aus den polnisch verwalte- ten deutschen Ostgebieten werden künftig wöchentlich im Grenzdurchgangslager Fried- land eintreffen. Nach Mitteilung des Lager- leiters ist diese Einschränkung auf eine Ratio- nalisierungsmaßnahme der Bundesbahn zu- rückzuführen. In den ersten Monaten dieses Jahres umfaßte jeder Transport 500 Aussied- ler. In den letzten Wochen betrug die durch- schnittliche Transportstärke aber nur noch 300 bis 400. för den Fahrer geschaffen, der von früh bis spät hinter dem lenkrad sitzen muß. Das Markante am neuen Kurier: Wendigkeit- durch Frontlenker- Bauart, nur Im Wendekreis Sote Sicht nach gallen Seiten- durch Rund- lange lebensdauer durch stabiles Fahr- gestell und robusten Diesel- Motor, 10000 „km. 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FS. 0462 184 Telefon 4 40 93/ 94 „ en lä- le- AK e- itt at- 18— ist ker er, m ich or- etz ni um en or- je- tig d- = io- u Nr. 273/ Mittwoch, 26. November 1958 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 13 eee sturm gegen Prämienerhöhung in der Kfz-Versicherung Als„unpopulär und unverständ- ch“ bezeichnet der Allgemeine Deutsche Automobil- Club(ADñAc) die von der Dach- organisation der Verkehrsversicherer, dem HUK-Verband, beim Bundeswirtschafts- ministerium beantragte Prämienerhöhung in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung. Die angestrebte Prämienheraufsetzung sei sehr empfindlich und umfasse, von un- wesentlichen Ausnahmen abgesehen, fast alle Fahrzeugarten. So werde bei Motor- rädern eine Erhöhung der Haftpflicht- prämien im Durchschnitt um 47,6 v. H. ge- fordert und auch bei PKW bis 30 PS liege die angestrebte Anhebung zwischen 12,5 und 37,5 v. H. Für einen Volkswagen mit 30 PS beispielsweise solle die Jahresprämie nach den Wünschen der Versicherer von bisher 160 auf 220 DM erhöht werden. Der ADAC ist der Auffassung, daß eine prämienerhöhung gerade im jetzigen Zeit- punkt unangebracht erscheint, da das von den Versicherungsgesellschaften vorgelegte statistische Zahlenmaterial nur bis zum Jahre 1957 reiche und die Prüfungen des Ministeriums über den Schadensverlauf sich nur auf die Jahre 1955 und 1956 erstrecken würden. Dieses Zahlenmaterial dürfe aber nicht zur Grundlage für die Kalkulation der Prämien dienen, da die Zahl der Verkehrs- toten und Unfallverletzten seit September 1957 erheblich gesunken sei. Die Auswirkun- gen der sinkenden Tendenz gerade der schweren Unfälle könnten heute noch gar nicht übersehen werden. Angesicht dieser Sachlage fühlen sich der Dc und mit ihm die Versicherungsneh- mer veranlaßt, der Prämienerhöhung in der Kfz.-Haftpflichtversicherung im jetzigen Zeltpunkt schärfstens zu widersprechen. Es bleibe nur zu hoffen, daß auch das Bundes- wirtschaftsministerium, das letztlich Über die beantragte Prämienerhöhung zu entscheiden habe, keine überstürzten Maßnahmen tref- fen wird und die Prämienkalkulation 80 lange zurückstellt, bis sich die Auswirkungen der sich abzeichnenden günstigen Entwick- lung der Unfallstatistik übersehen lassen. Wasserpreis entzerren und wirtschaftlich gestalten (eg) Auch die öffentliche Wasserversor- gung muß sich der allgemeinen ökonomi- schen Grundsätze der Volkswirtschaft be- dienen. Mit dieser Feststellung hat Ministe- rialdirektor Ludwig Kattenstroth vom Bun- deswirtschaftsministerium jetzt die von sei- nem Hause wiederholt hervorgehobene Not- wendigkeit begründet, die Preisbindung für Wasser aufzuheben. Auch mit den Wirt- schaftsministern der Länder ist sich Bundes- Wirtschaftsminister Prof. Erhard grundsätz- lich über die Freigabe der Gas- und Wasser- preise einig. Einzelheiten müssen jedoch noch erörtert werden. Ministerialdirektor Kattenstroth hat un- terdessen mit Vertretern des Verbandes der deutschen Gas- und Wasserwerke über diese Frage verhandelt. Dabei wurde insbesondere betont daß die öffentliche Wasserversorgung durch die Wasserauf bereitung in erhebli- chem und ständig steigendem Mage mit Kosten belastet werde, die durch die Was- serpreise nicht mehr voll gedeckt seien. In den letzten zwanzig Jahren sei das Verhält- nis zwischen Preisen und Kosten stark ver- zerrt worden. Das Trinkwasser müsse der Bevölkerung in hygienisch einwandfreier Form und in stets ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, aber die Verschmutzung durch In- dustrieabwasser nehme laufend zu. Deshalb seien in den Nachkriegsjahren schon meh- rere Milliarden DM in Wasseraufbereitungs- anlagen investiert worden, und neue Inve- stitionen würden auch in den nächsten Jah- ren erforderlich sein. Beschleunigte Kreditaktion für Textilbetriebe (eg) Bundesschatzminister Dr. Hermann Lindrath hat sich jetzt bereiterklärt, der Textilindustrie noch im Rechnungsjahr 1938 aus dem ERP- Fonds Rationalisierungskredite in Höhe von 50 Mill. DM bereitzustellen Dies wäre der erste Teilbetrag eines Gesamt- kredits von 100 Mill. DM, der der Textil- industrie innerhalb von drei Jahren gewährt Werden soll. Voraussetzung bleibt allerdings, daß sich die Textilindustrie verpflichtet, die Kredite nicht zur Finanzierung von Kapazitätsaus- weitungen zu verwenden, sondern statt- dessen veraltete Maschinen zu verschrotten. Von Minister Lindrath ist in diesem Zusam- menhang der Vorschlag gemacht worden, Hohe Spareinlagen bei den Raiffeisen-Kassen Weniger Genossenschaften, aber steigende Mitglieds zahlen Die ländlichen Genossenschaften befinden sich in einem Konzentrationsprozeg, der zu einer Verringerung der Zahl der Genossen- schaften, dafür aber zu einer Erhöhung der Mitgliederzahl je Genossenschaft führt. Diese vom Standpunkt der Rationalisierung begrü- Benswerte Entwicklung geht aus dem Jahr- buch des Deutschen Raiffeisenverbandes für 1957 hervor, das jetzt veröffentlicht worden ist. Denach hat sich der Bestand an ländlichen Genossenschaften in der Zeit von 1948 bis 1957 um nicht weniger als 1032 auf 22 818 Ge- nossenschaften verringert, wobei allein im letzten Berichtsjahr ein Rückgang um 97 Ge- nossenschaften festzustellen war. Demgegen- über steigerte sich die Zahl der Mitglieder je Genossenschaft von durchschnittlich 141 im Wallstreet und London pessimistisch Rückschlag auf breiter Front VD) Umfangreiche Verkäufe führten an der New Lorker Effektenbörse am 24. November zu einem scharfen Kursein- bruch. Der Kursticker geriet dabei bis zu acht Minuten in Rückstand. Eine gewisse Rolle bei den Liquidationsabgaben spielte offensichtlich die Besorgnis über die Situa- tion in Westberlin, doch wurde die Ab- schwächung der Kurse in Börsenkreisen vor allem auf Gewinnmitnahmen und die weni- ger günstig lautenden Meldungen aus der amerikanischen Wirtschaft zurückgeführt. Ferner wurde darauf verwiesen, daß die USA-Regierung für das am 1. Juli 1959 be- ginnende neue Rechnungsjahr um größere Ausgabenkürzungen nachsuchen dürfte. Die Kurseinbußen, die sich gegen Mittag auf breiter Front auf rund zwei Dollar be- Uefen, setzten sich nach einer vorüber- gehenden leichten Erholungsbewegung in die Nachmittagsstunden fort. Dabei verstärkten sich die Verkäufe noch und führten zu Kurs- verlusten bis zu rund drei Dollar. Der 24. November brachte damit den bis- her größten Kurseinbruch dieses Jahres in Wallstreet. Insgesamt wurden rund 4,77 Mill. Aktien von 1 287 Papieren gehandelt, eine Zahl, die in der Geschichte der Wall- street bisher nur einmal am 5. Januar 1955 geringfügig übertroffen wurde. In einigen Börsenkreisen wurde der Kursrückgang be- grüßt. Dabei wurde die Ansicht vertreten, daß die Käufe an der Börse in letzter Zeit nommen hätten und die innere Verfassung der Börse durch die Kursabschwächung nur eine Stärkung erfahren könne. An den Kursrückgängen waren Chemie- und Eisen- bahnwerte sowie Aktien der Oel- und Kup- ferindustrie führend beteiligt. Im Zusammenhang mit dem Kurseinbruch in Wallstreet war die Londoner Effekten- börse am 25. November sehr nervös ge- stimmt. Bereits zu Beginn der Börse kam es auf allen Marktgebieten zu beträchtlichen Kursrückgängen. Angesichts der Verkaufs- Welle waren die Händler zu einer scharfen Zurücknahme des Kursniveaus gezwungen. Besonders betroffen wurden Industrieaktien und solche Werte, die stark von der Kurs- bildung in New Vork abhängen. Westdeutsche Börsen ruhig An den westdeutschen Aktienmärkten setzte sich am 25. November eine ruhigere und unsichere Verfassung durch. Die unge- klärte politische Lage und die Kursabschwä- chung der Wallstreet vom Vortag ließen keine gröbere Unternehmungslust aufkom- men. Gewinnmitnahmen und sonstige Ab- gaben führten in den Hauptwerten zu Kurs- rückgängen. In den am Vortag mehrprozen- tig gestiegenen Papieren war das Angebot stärker und die Verluste entsprechend grö- Ber. Im Verlauf setzte sich jedoch eine etwas freundlichere Haltung durch und vielfach konnten von den Anfangsabschlägen etwas Jahre 1951 auf 162 im Jahre 1956 und 168 im Jahre 1957. Während noch 1953 nur 5,1 v. H. aller Genossenschaften eine Bilanzsumme von mehr als einer Mill. DM aufzuweisen hatten, waren es 1957 bereits 14,3 v. H. Die ländlichen Kreditgenossenschaften und Zentralkassen hatten in der Zeit von Januar bis September 1958 nach Angaben des Raiff- eisen verbandes einen Einlagenzuwachs von 790 Mill. DM zu verzeichnen, das sind 270 Mil- lionen DM mehr als in der Vergleichszeit des Vorjahres. Der Gesamtbestand an Einlagen betrug Ende September 1958 bei den genos- senschaftlichen Kreditinstituten rund 6,2 Md. DM, wovon etwa 4,1 Md. DM auf Spareinla- gen und 2,1 Md. DM auf Sicht- und Termin- einlagen entfielen. Auch die Kreditinanspruchnahme bei den ländlichen Kreditgenossenschaften war nach den Feststellungen des Verbands im bisheri- gen Verlauf dieses Jahres stärker als im Vor- jahr, was auf eine vermehrte Investitions- tätigkeit der Landwirtschaft und des mittel- ständischen Gewerbes schließen lasse. Das Kreditvolumen der örtlichen Kreditgenossen- schaften sei dabei in der Berichtszeit um 479 Mill. DM. gegenüber 276 Mill. DM in der entsprechenden Vorjahresperiode gestiegen. Die Gesamtausleihungen der ländlichen Kre- ditgenossenschaften einschließlich der Auslei- hungen der Zentralkassen an die Nichtban- kenkundschaft beliefen sich am 30. Septem- ber 1958 auf rund 4,5 Md. DM, von denen rund 1,2 Md. auf langfristige Ausleihungen entfal- len. Das Gesamtgeschäftsvolumen der Kredit- genossenschaften und Zentralkassen, das Ende 1957— unter Ausschaltung der internen Verpflichtungen- 7,3 Md. DM betrug, hat bis Ende September dieses Jahres acht Md. DM überschritten. Die durch das starke Anwachsen der Li- quidität bewirkte scharfe Einengung der Ren- tabilität auch bei den Kreditgenossenschaften lagt nach Ansicht der Raiffeisenorganisation die Frage einer Verzinsung der Mindestreser- ven, soweit sie den für Zahlungsverkehrs- Zwecke notwendigen Bestand an Notenbank- guthaben überschreiten, erneut akut werden. Dies gelte im hesonderm Maße für die Kredit- genossenschaften, weil sie nicht wie andere Banken über ein erhebliches Dienstleistungs- geschäft verfügten, das einen Ausgleich für die unzureichende Zinsspanne biete. Der Raiffeisen verband beanstandet, daß in dem Referentenentwurf des Bundeswirt- schaftsministeriums für ein Kreditwesen- gesetz die Erlaubnispflicht für die Gründung wegfallen soll. Eine solche Befreiung, die sich auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerich- tes stützt, würde nach Ansicht des Verbandes die Gefahr einer weiteren Konzentration im Bankgewerbe heraufbeschwören. Abschlie- Bend fordert die Spitzenorganisation der ländlichen Genossenschaften erneut, im Kör- perschaftssteuerrecht die Genossenschaften nicht den Kapitalgesellschaften gleichzustel- len, sondern ihnen eine Sonderbehandlung zuteil werden zu lassen. Die Warenrückver- gütung der Genossenschaften stelle nämlich keine Ausschüttung eines steuerlichen Gewin- nes dar, sondern sei die Erfüllung einer den Mitgliedern gegenüber bestehenden Verpflich- tung, die sich aus dem Förderungszweck der Genossenschaften ergebe. eg/ VWD K URZ NA N Zucker im Ueberfluß (VoD Die Schätzungen der Eigenerzeugung einschließlich der Zuckergewinnung aus Me- lasse und ausländischen Rüben haben sich bis- her von Woche zu Woche erhöht. Die Erzeu- gung nähert sich bereits einer Gesamtmenge von 1,6 Mill. t Weißwert. Wie aus gut unter- richteten Kreisen aus Bonn bekannt wird., kann bei dieser Sachlage befürchtet werden, daß die in diesem Wirtschaftsjahr 1958/59 er- zeugten Zuckermengen— auch im Hinblick auf die handels vertraglichen Einfuhrverpflichtun- gen— nicht im vollen Umfange freigegeben und der deutschen Versorgung zugeführt wer- den können. Champagner— nicht nur aus Frankreich (AP) Die Feststellungsklage der französischen Champagnerindustrie, daß der Begriff„Cham- pagner“ eine Ursprungsbezeichnung sei und daher nur von der französischen Champagner- industrie verwendet werden dürfe, ist am 24. November von einem Londoner Gericht als unbegründet abgewiesen worden. Merkur AG geht in Horten GmbH auf (AP) Eine außerordentliche Hauptversamm- lung der Merkur Ad in Nürnberg hat gegen nur wenige Stimmen die Uebertragung ihres Vermögens unter Zugrundelegung einer Um- wandlungsbilanz zum 31. Mai 1958 auf ihre Hauptgesellschafterin, den Kaufhauskonzern Helmut Horten GmbH in Düsseldorf, beschlos- sen. Die Merkur AG, die seit 1954 als Grund- stücksgesellschaft für die Horten Gmb tätig war erlischt mit der Eintragung des Beschlus- ses in das Handelsregister. Die Umwandlung bedeutet wie am 25. November mitgeteilt wurde, eine wesentliche Arbeitsvereinfachung. Interstoff-Start im Juli 1959 (VWD) Die erste Interstoff- Fachmesse für eine Art Abwrackprämie einzuführen. Die Verhandlungen darüber, in welcher Form der Textilindustrie Kreditauflagen erteilt werden sollen, sind im Bundes wirtschafts- ministerium noch nicht abgeschlossen. Dasselbe in Grün: Wenig Neuigkeiten bezüglich Sozilalbeirat Bundesarbeitsminister Theodor Blank scheint nicht geneigt zu sein, die Besetzung des Sozialbeirates zu ändern, der nach dem Gesetz über die Rentenreform jährlich über die Möglichkeiten zur Anpassung der Ren- ten an das gestiegene Lohn- und Gehalts- niveau ein Gutachten erstellen soll. Wie einen Tag vor der großen Rentendebatte im Bundestag(vergl. politischen Teil der heu- tigen Ausgabe) aus dem Arbeits ministerium verlautete, wäre eine Umbildung politisch kaum zweckmäßig, zumal die Bundesregie- rung Wert darauf lege, mit beiden Sozial- partnern in gutem Einvernehmen zu bleiben. Die Entscheidung darüber, ob der Sozial- beirat in alter Besetzung wieder aufleben oder umgewandelt werden soll, hätten aller- dings Bundeskabinett und Bundestag zu fällen. Ende Oktober hatten die Mitglieder des Beirates ihre Aemter niedergelegt, weil sie wegen unüberbrückbarer Meinungsverschie- denheiten sich nicht auf ein einheitliches Gutachten über die Rentenanpassung eini- gen konnten. Aus Kreisen der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion war daraufhin der Vor- schlag gemacht worden, einen neuen So- zialbeirat zu bilden, dem ausschließlich Ver- sicherungsmathematiker, nicht aber Vertre- ter der Arbeitgeberverbände und der Ge- werkschaften angehören sollten. Minister Blank dürfte demgegenüber erwägen, die Mitglieder des alten Beirates zu ermuntern, ihre Tätigkeit im nächsten Jahre wieder aufzunehmen. eg HRICHTEN Frankfurt stattfinden. Für diese Regelung war nach Mitteilung der Frankfurter 3 vor allem die Ueberlegung maßgebend, da der zunächst für Ende Januar 1959 in Aussicht genommene Termin zu nahe an den Frühjahrs- termin der Internationalen Frankfurter Messe liegen würde, während der Juli einen Abstand von etwa zwei Monaten zur Herbstmesse 1959 wahrt. Hiervon verspricht man sich für die Interstoff bessere Startbedingungen, obwohl das Meldeergebnis zum Januartermin durchaus den Erwartungen entsprach. Marktberichte vom 25. November Mannheimer Obst- und Gemũse- Großmarkt ( WWD) Anfuhr gut, Absatz zufrledenstellend, teilweise schleppend, geringe Ueberstände, im all- gemeinen ruhiger Marktverlauf. Es erzielten: Blumenkohl 60100 dt., dto. ausl. 9½—10%½; Karot-⸗ ten 10—11; Kartoffeln 8¼—9; Lauch 18-20; Peter- Silje Bd. 9—10; Rettiche St. 10—12, dto. Bd. 10—14; Rosenkohl 35—45; Rotkohl 12—13; Rote Beete 10—11; Sellerie Gewicht 18-20, dto. mit Laub St. 15—25; Endiviensalat St. 15-20; Feldsalat geputzt 150170, dto. ungeputzt 110130; Suppengrün 9-10; Kopf- salat holl. Steige 10%½—11, dto. franz. Steige 12 bis 13, dto Stück 20—30; Spinat 18-20; Tomaten 20—35; Weißkohl 10—12; Wirsing 12—13; Zwiebeln 13—16; Tafeläpfel A I 33—50, dto. A 20—30, B 10—18; Orangen Navels 44-46; Tafelbirnen A I 40—50, A 25-35, B 10-20; Wein trauben ausl. 65—70; Walndsse 110120; Zitronen Kiste 26—28, dto. Stück 12—14. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz zufrledenstellend. Es erzielten: Apfel A 12—20, B 710; Hirnen A 12—20, B 9-10; Endiviensalat St. 8-15; Feldsalat Seputzt 90—130, dto. ungeputzt 70-85; Spinat 20; Rosenkohl 23—25; Weißkohl 10; Rotkohl 10; Wir- sing 12; Kopfsalat St. 12—18; Möhren 8-12; Rote einen ungerechtfertigt hohen Umfang ange- aufgeholt werden. von Zweigstellen der Kreditinstitute künftig Bekleidungstextilien wird im Juli 1959 in Beete 8—10; Sellerie 14—18; Lauch 18—18. 22 24. 11. 25. 11. a 24. 11. J 25. 11. 24 11 25 11 24.1125. 11. 2 Ff 7 2 K K 2 N 25 6— 628 Bayerische Hypotheken- 8 Wechsel-Bank edel 2 eum Keisettls ut: d eeseutus 94,90 94.40 7.8 Sstemens v. 54 105 105 Filiale Mannheim Kuhrstabhl 375 35 Kamm. Sp. Stöhr 117 117, Unitonds 66,20 104,70 7 Tellstoff Waldhof v. 588—— e 5 7 Orenstein& Koppel St. 3 138 Uscafonds 114,0 112,30 Frankfurt a. M., 25. November 1958 5 gie 5 3 5 2277 S 36 225 r iess 2 7 7 72 1 21. 11. 28. 11. 2 u. 2 ll. fu en 24. 11. 28. 11. Schloss quellbr. 8 8 N 6 8% 8 1% 122 erte Aktien Dierig, Chr. Lit. A. 163 103 nd. Werke Karlsruhe 205 1 218 schramm Lack 172 172 Ablösungs- Schuld v. f eu 25 25⁴ Dortm. Hörder 144% 142 Junghans 313 313 Schubert u. Salz 3351 335 Banken 7— 5 5 1027 1858 88 Pt. Erde! v. 51 195 195 Adlerwerke 167* 108 Durlacher Hof—— Kali Chemie 453 440 Schultheiß Stämme 30⁵ 360 und Versicherungen 0 Reichsbahn v. 50 103% 103 5 5,5 Mannesmann v. 55 1112 1 1131 48 f. Energie 27³ 27³ Eichbaum-Werger 451 4⁴9 Karstadt—— Schwarz-Storchen 39⁵5 300 L 6 Bundespost v. 55 100 100 e 228 231 48 f. Verkehr 340 342 El. Licht u. Kraft 199% 201 Kaufhof 4186 47 Seilind. Wolff 123 12³ Alllanz Leben 340 340 7 Bundespost v. 58 104 7• 104 ½ 4 300 307 El. Lieferungs- Ges. 300 300 Klein, Schanzlin 500 L 25 Siemens& Halske 33² 32% allianz Versicherung 572 870 f? Lastenausgleich v. 58 104% 105 Archagenbg. Zellston 91 92 Enzinger Union 20 29 Kleckner Bergbau 15 e inner A8 221 40 f Badische Bank 20 287 4 Baden. Württbg. v. 37 l 107K N Badische Anilin 295 293 Esgener Stein— 210 Klöckn. Humb. Deutz 297 295 Stahlwerke Bochum 170⁰T1 177. Bayer. Hyp.& Wbk. 345 3⁴ 5 Rhld.-Pfalz v. 53 100 100 elektr. Kupfer 269,75 272,78 DNN 131 131 Eglinger Maschinen 250 205 Klöckner-Werke 161 160% Stahlwerkesüdwestfalen 547 300 Berliner Handels 40⁵ 40³ 7,5 Rhld.-Pfalz v. 58 105% 105% Blei 910 92 Bemberg 13⁴ 13⁵ Ettlinger Spinnerei 325 32⁵ Knorr 5¹² 512 Südzucker 2 385 Commerrbank Ad 319 317% s Bad. Komm. Lbk. div. 105 105 Aluminium 232 235 Bergbau Lothringen— 89 Farben Bayer 311 310 Kraftw. Rheinfelden 278 280 Thyssen 189* 190 Commerzbank Rest 6 o s Bayer. Hypo. 10⁵ 105 Zinn 925 934 Bergb. Neue Hoffnung 190— Farben Liquis 11 II Krauß-Maffei 1974 202 Veith Gummi 40 4⁰⁰ Pt. Bank AG 8 320 319 6 Bayer. Hypo. 10% 101% Nessing 88 208 215 Berger 205 209 Fein Jetter 142 145 J Lahmeyer 32⁵ 320 VDM 285— Dt. Bank Rest 8 7 5 Pfälz. Hypo. 100 106 Messing 63 230 244 Dekula abgestempelt 101 158 Feldmühle 512— Lanz 97 27% Ver. Dt. Ulfarbiken—— B. Centtald den 310 30⁵ 6 Pfälz. Hypo. 102 102 dto. neue 152 152 Felten 252 247 Lechwerke 328 328 Ver. Slenzstoff 318 315 Pt. Hyp. Bank Brem— 88 5 Rhein. Hypo. 106 106 Binding Brauerei 488 480 Gebr. Fahr 160 160 Lindes Els 387 335 Ver. Stahl(Res te)— 1,70 resdner Bank AG 322 32⁰ 6 Rhein. Hypo. 102 102 Deutsche freie Bochumer Verein 177 178 Gelsenberg 147 140% Löwenbräu 432 432 Wayss& Freytag— E resdner n 85 8* Devisennotlerungen Bubiag 210 2 olaschmidt 20 345 udwigah. Walzm.— Wintershall* en Frankf. Hypo. 0 290 Buderus 235 240 Gritzner-Kayser 14⁴⁰ 142 Mainkraftwerke 30⁰ 3⁰⁰ Zeiss Ikon 30⁰ 300 Erankf. Rückv. C. u. D. 360 37⁰ Industrieobligationen Brown, Boveri& Cie 305 395 Grün& Bilfinger 3⁰⁵ 303 Mannesmann 180 186 Zellstoff Waldhof 1525 150 Industriekreditbank 189 100 23. 11. Catselle 395 40 Sußstahl Witten 352 470 T Maschinen Buckau— 240 T Pfälz. Hypo 415 5 07— e Chemie Albert 255 257% Sutehoffnung 274 278 IN getallgesellschaft 870 870 Nen 340 340 e BASE v. 56 107 100% 1 000 iꝗt. Lare 0,04 6,71 Chemie Heyden 22417 224 Hald& Neu 42⁰ 420 T[Moenus 475⁵ 475 Unnotlerte Aktien 3 9 Bosch v. 33 105 105 100 belg. fr. 8,374 8 304 Chemie Verwaltung Hüls] 588 580 Hamborner Bergbau 112 112 Nordd. Lloyd 90 88* 9 Bosch v. 56 2 100„ 100 ffrs. 0,9929 0,9% 49 Sonti Gummi 370 363 Hondels-Unſon 15 370 Ns 24⁰ 249 Beton& Monſerbau 300 8 2093 4 BBC v. 58 oe 100„ 100 str. 95,49 5.00 almler Benz 500— Hapag 103% 103% II parkbrauerel 3⁵⁰ 350 Burbach Kall 2385 230% Investmentfonds 880 v. 58 105 104% 100 fl. 110.485 110.705 emag 317 314 Harpener 128 120 pfälz, Mühlen—— Dt. Telef.& Kabel 207% 224% 8 Grkrw. Franken v. 57 107 J 1077 1 can. 3 4,3210 4,3410 Dt. Atlant. Tel.— 31³ Heidelberger Zement 44⁵ 435 Phoenix Rheinrohr 191 180% Dt. Golddiscont V. A. 78* 78 ½ NAdifonds 104,80 104, 70 5,5 Großkraftw. Mhm. 1033 103% 1 engl. f 1,684 11,704 Dt. Contigas 3⁴5⁵5 35⁵ Hoechster Farben 32⁰ 322 Rheinelektra 20⁰ 283 Dyckerhoff 380 380 Canagros(3) 8,91 8,91 J Heidelb. Zement v. 86 100% 1 105%] 100 schwed. Kro. 80.745 80,905 Dt. Edelstahl 299— Hoeschwerke 143 143 Rheinstahl 242 240 Dynamit Nobel 650 65⁰ Concentra 148.— 140,90 7 Hoechster Farben v. 58 105% 105 100 den. Kronen 50,42 00 54 Dt. Erdöl 252 253 Hochtief 9253 354 Rheinstrohzellstoft—— Ikisenhütte 229% 227% Dekafonds 105,50 104,40 s Hoechster Farben v. 57 07, 17, 100 norw. Kronen 58,0 85,52 Degussa 410 406 Holzmann 4¹⁰ 4¹⁰ RWE 24% 347 Erin Bergbau 31⁴ 300 Eondak 155,20 154,90 5,5 Industriekredb. v. 9 e 100 skrs.(frei) 97,44 97,64 Dt. Lino 440 440% Hütten Oberhausen 204 203 dto. Vorzüge 33⁰ 33⁰ Eschweiler Berg 142 1⁴⁰ Fondis 178,30 177,50 7,5 Industriekredb. v. 57 10⁵ 108.-Dollar 4,1780 4,1880 Bt. Steinzeug 270 27 ftfütte Siegerland 3³⁰ 330[Rheinmetall 221 221[Fordwerke 230 232 FPondre 135,00 135,70 6 MAN v. 57 107 1 10% 1 100&sterr. Schilung 16,125 16.165 Dt. Eisenhandel 185 J 191 Ilse Bergbau St. 8 8 Rheinpreußen 101— Hutschenreuther, Lor. 385 385 Investa 58,20 157,50 6 Pfalzwerke v. 57 107 T 107 T 100 DM. West 05,.— Didier-Werke 335 330 dto. Genüsse 27 30% Rheinbraunkohle 4⁴⁰ 4⁴⁰ Ilseder Hütte 190 192 Television Electr.(8) 14,13( 13,75 J phoenix-Rheinrohr v.58— 100 DM. Ost 26,22 3 sationellen Preis. Koffergerät 5 Mannheim, b 7, 25 * SONDER-ANGEBEBOT Tonbandgerät: Ein neuer Schlager zu einem sen- geschwindigkeit bis zu 3 Stunden Spieldauer mit eingebautem Ver- stärker und Lautsprecher anstatt 398, nur unel Kurfürsten · passdge— felefon 218 91 bei 5 starken Schmerzen 8 Melabon. mit 9,5 em Band- Wir sind wieder da wie immer in den Wartburg-Sälen, F 4, 7-9 Große PERLON-Schau clie Bügelffele Rose aus: DlorkkBN- TERTLENE- DRALTLON Mannheim Kein Bügeln mehr! — Keine zerscheuerten Umschläge! Keine blanken Hosen!— Keine ausgebeulten Knie! und Biber imitiert. 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November 19358 n Nähe Pfalzbau 35, e desen e von 10 bis 18.30 Uhr dureh gehend geöffnet! Seite 16 MORGEN Mittwoch, 26. November 1988/ Nr. 2 Religiöse Kunst qus Amerika Zu einer neben Ausstellung im Deutsch-Amerikonischen Institut Mannheim Auf dem Rücktransport von der Ersten Biennale christlicher Kunst der Gegenwart, die den ganzen Sommer über in Salzburg ge- zeigt worden war, ist deren amerikanische Abteilung jetzt für kurze Zeit nach Mann- heim gekommen. Es sind 18 Gemälde, 14 Skuipturen und 27 Blätter in verschiedenen graphischen Techniken, die in den Räumen des Deutsch- Amerikanischen Instituts am Wasserturm bis zum 12. Dezember unter dem Titel„Moderne religiöse Kunst aus Amerika“ ausgestellt sind. Für Mannheim und über- haupt für den deutschen Südwesten ist die amerikanische Kunst der Gegenwart ein Weithin noch nicht durch Ausstellungen er- Schlossenes Gebiet; zwar gab es vor einigen Monaten in Basel die große(und großartige“ Doppelausstellung„Jackson Pollock und die neue amerikanische Malerei“ zu sehen, die Seither durch Europa wandert, aber sie ging und geht an Südwestdeutschland vorbei, und der interessierte Kunstfreund müßte schon zur Graphik-Biennale nach Lugano, zur In- ternationalen Kunst-Biennale nach Venedig oder sonst irgendwohin fahren, um einen um- kassenderen Einblick in das derzeitige ameri- kanische Malen zu gewinnen. So rühmlich es ist, diese jetzige Ausstellung religiöser Kunst nach Mannheim gebracht zu haben, weckt doch gerade sie den Wunsch, einmal hier am Ort noch mehr an amerikanischem Kunst- schaffen sehen zu können. Warum hat es beim Ausstellungstitel an entschiedenem Bekennertum gefehlt? Denn unter das unverbindlichere Wort des„Reli- glösen“ würden ebenso die Totempfähle eines Indianerstammes fallen, die Dämonenmasken, ja selbst die mit kunstvollen magischen Zei- chen verzierten Keulen gehörten dazu, mit Ein Monolog „Die Reise nach den grünen Schatten“ Düsseldorfs neue Privatbühne, das„Thea- ter an der Berliner Allee“, hatte mit der Eulenberg-Eröffnungs- Premiere„Alles um Liebe“ einen denkbar unglücklichen Start; griff dann(wieder mit wenig Glück) nach Verneuils Boulevard-Komödie„Staatsaffa- ren“, spielte zwischendurch das Zwei-Perso- nen-Stück„Ich liebe Dich“ von Niewiaro- witsch als Füller und riskierte jetzt ein Schauspiel für eine Darstellerin, sogar als deutsche Erstaufführung:„Die Reise nach den grünen Schatten“ von Finn Methling. Dieser monologische Querschnitt durch ein einfaches bürgerliches Leben, der in däni- schen und schwedischen Städten, wie es heißt, geschätzt wird, unternimmt es, in rund 50 Minuten die Technik Thornton Wil- ders mit der Pantomimik Marcel Marceaus Und einer dem Hörspiel und dem Film abge- lauschten Art des Ueberblendens zu ver- binden. In der Trance der Erinnerung wan- delt sich die seriöse Alleinunterhalterin vom Baby über das Schulkind, die Braut, die Mutter, die Alternde zur Großmutter und zur Sterbenden. Wie sie selbst ihre Finger- chen einst entdeckte und begrüßte, erlebt sie es an ihren Kindern und Enkeln. Wie sie Selbst unter dem Streit der Eltern litt, muß Sie es erfahren, daß der geliebte Ehemann Anlaß zu bitterem Kummer gibt. Die Jahre liehen dahin. Mehrfach klopft der Tod an. Das kleine und das große Glück gehen in den melancholischen Spätsommer und den Winter über.„Es ist Morgen“, sagt sie in einer ganzen Suite von Momentpildern, fast monoton, und jedesmal ist es, als raschelten Bündel von Kalenderblättern— Mönate, Jahre und Jahrzehnte andeutend— in die Vergangenheit(wie's der Stummfilm und der frühe Tonfilm zu demonstrieren be- liebten, um Zeiträume symbolisch-anschau- lich hinwegzuraffen). Die menschlichsten Menschlichkeiten werden nicht verschwie- gen, das Banale ist kein Tabu. Von der nai- ven Poesie bleibt mehr Naivität als Poesie im Ohr haften; doch ist das im Original Vielleicht anders. Schwer zu sagen. Es gehört Wohl auch enorme Solo-Kraft dazu, das Quäken und Quarren des Neugeborenen, die kindliche springlebendige Lockerheit ins reifende und reife, schließlich ins greisen- hafte Dasein, oft mit Sekundenschritten, hinüber wechseln zu lassen. Gerda Svenneby aus Oslo machte das, von Arne Svenneby (Oslo) gelenkt, geschickt und taktvoll, so daß der Reiz des Experimentes, auch wenn es nicht gerade seine höchste Erfüllung fand, vom angenehm berührten Publikum dank- bar anerkannt wurde. Günter Schab denen in der Vorzeit bei Menschenfressern die Hirnschalen und Wirbelsäulen der Opfer zerschlagen wurden, um zum Kult ihrer Göt- zen das Gehirn und das Rückenmark aufzu- essen. Was hier gemeint ist, was diese Aus- stellung aus dem heutigen Amerika zeigen Will, bleibt doch die christliche Kunst, und gerade der Bezug auf Christus und seine Heilsbotschaft gibt den Maßstab, nach dem Auswahl und Wertung zu erfolgen haben. Im modernen Sprachgebrauch ist dem Wort„reli- giöôs“ doch schon eine gewisse Unentschieden heit oder gar Verwaschenheit zu eigen; als „Teligiöse“ Kunst ließen sich ja schließlich auch schon die von mystischem Gefühl durch- webten Farbklänge auf den Bildern des Ma- tisse-Schülers Max Weber bezeichnen, des Bahnbrechers der neueren amerikanischen Malerei. Unter ein ähnliches allgemeines Stimmungskennzeichen des„Religiösen“ Könnte letztlich der Großteil heutigen Malens eingeordnet werden, aber wenn es eine Frage des Glaubens sein soll, muß es sich Christus stellen und eben in gläubiger Demut dem fol- gen, der allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. 1 Noch vor einigen Jahren, so kann man im Katalog der Mannheimer Ausstellung lesen, hätte es erst einige wenige in Amerika gege- ben, die sich der religiösen Kunst als einer Angelegenheit des Glaubens widmeten. In- zwischen soll jedoch eine größere Aufge- schlossenheit spürbar geworden sein, und in- nerhalb der jetzigen Ausstellung begegnet man zumindest zwei Künstlern, beides übri- gens Graphiker, deren Name auch in der europäischen Kunstwelt bereits einen guten Klang hat. Der eine ist der 1916 im Staate In- diana geborene Misch Kohn, der einige Jahre in Mexiko studierte und dort mit den großen sozialkritischen Realisten Diego Rivera und José Clemento Orozko befreundet wer; sein hier gezeigter Holzstich„Ecce Homo“, eine der stärksten Arbeiten dieser Kollektion, zeigt seine fruchtbare Weiterentwicklung über die in Mexiko gewonnenen Stilanregungen hin- aus. Der andere, mit dessen Oeuvre man ein wenig vertrauter ist, der 1925 im Staate Colo- rado geborene Rudy Pozzati, dürfte mit den drei Holzschnitten„Die zwölf Apostel“ frei- lich nicht ganz so überzeugend vertreten sein, wie men sonst von ihm gewohnt ist. Dafür fällt bei den Graphikern noch Andrè Racz auf, der mit seinem Oelbild konventionell bleibt, aber dessen sieben Radierungen und Stiche zu Worten des Neuen Testaments nicht nur aus der Mitte ihrer geistlichen Themen ent- wickelt wurden, sondern diese auch mit raf- fnierter Technik zu gestalten verstehen. Nicht alles, was es sonst noch zu sehen gibt, ist gleichwertig. Vor allem bei der Pla- Stik bleibt manches unsicher oder gar unbe- holfen. Wenn Luise Kaish ihre Bronze„Engel des Josua“ wie eine Fledermaus formt, wirkt das peinlich. Doch das Oelbild„Auferstehung“ von Siegfried Reinhardt aus Kirkwood, Mis- souri, hat die Spannungen zwischen freier malerischer Entfaltung und der darinschwin- genden Beschwörung gegenständlicher Erin- nerungen recht sicher gelöst. USE. Lehrstück von der Die„Festung“ im Iheqter am Kurförstendamm Claus Hubaleks neues Buhnenstuck„Die Festung“ wurde dieser Tage im Theater am Kurfurstendamm, Berlin, in einer Inszenierung Harry Meyens uraufgeführt. Unser Bild zeigt ein Szenenfoto: rechts außen Hans Nielsen als Oberst, als die Schlüsselfigur des Spiels, bei ihm Eva Kotthaus und links Horst Hans Jochmann und Horst Keitel. (Sieke auch unseren Bericht auf dieser Seite.) Foto: Ilse Buhs Flucht ins Schweigen Die Oberhausener Böhnen zeigten ein polnisches Zeitsfück in deutscher Erstaufführung In den Kammerspielen der Städtischen Bühnen Oberhausen wurde unter dem Titel„Das Schweigen“ ein stilistisch an Ibsen geschultes, dokumentarisches Zeit- stück des fünfzigjährigen Polen Roman Brandstaetter(deutsch von Gerda Hagenau) zum ersten Male in der Bundesrepublik aufgeführt. Das Sechs-Personen- Schauspiel wurde in den Jahren 1951 und 1954 ge- schrieben, konnte wegen der damaligen poli- tischen Verhältnisse in Polen zunächst dort nicht über die Bühne gehen und wurde erst 1957, nach dem sogenannten„Tau- wetter“, in Warschau und anschließend in einigen anderen polnischen Städten aufge- führt. Kürzlich wurde es auch in Oester- reich gespielt und stark beachtet. Gerade jetzt, da wir immer noch besorgt Fragen:„Was wird aus Pasternak?“, hat dieses Stück erneute Aktualität. Pasternak hat nicht„geschwiegen“: sein„Doktor Schi- Wago“ wurde geschrieben und erschien jen- seits der russischen Grenzen. Brandstaetter aber stellt im„Schweigen“ einen polnischen Schriftsteller im Jahre 1951 vor, der frü- her gläubiger Bolschewik war, nun aber, vom Gewissen seiner Intelligenz gequält, in die innere Emigration des Schweigens ge- flohen ist. Nur der Alkohol schafft ihm noch die freie Luft zum Denken und Träu- falschen Loydliff Ciqus baleks„Festung“ im Berliner Theater am Kurfürstendamm braufgeföhrt Claus Hubaleks Schauspiel, das, wie schon seine Tragikomödie„Der Hauptmann und sein Held“, im Theater am Kurfürstendamm, Berlin, uraufgeführt worden ist, führt den Titel„Die Festung“. Dieser Titel will zugleich symbolisch und real begriffen werden. Sym- bolisch insofern, als Hubalek seinen negativen Helden, den Oberst Friedrich Freiherr von Kress, gewissermaßen in einer Festung ge- fangen zeigt, deren Mauern sich der Ge- fangene selber aus den Quadern des falschen Gehorsams, der falschen Loyalität und der falschen Redlichkeit dem Unredlichen gegen- über errichtet hat. Dreimal versucht der Frei- herr aus dieser Festung zu entkommen; drei- mal miglingt es ihm: am 30. Juni 1934, als er den Schergen Hitlers die Waffen in die Hand gibt, mit denen sie die„Nacht der langen Messer“ inszenieren werden; dann am 20. Juli 1944, als er sich nicht entschließen kann, den Aufstand gegen den Diktator, dem er den Eid geschworen hat, zu unterstützen, und schließ- lich 1945 in der Festung Königsberg, als er es nicht wagt, Hitlers sinnlosem Durchhaltebe- fehl zu trotzen und so mitschuldig wird am Tod vieler Zivilisten und an der Zerstörung der Stadt. Als ihn die mutige Tat eines jungen Offlziers zur Einsicht bringt, ist es zu spät. Ein Feuerstoß aus einer SS-Maschinen- pistole macht seinem Leben ein Ende. Der Fall sei, meint Hubalek, zwar er- kunden, aber dennoch exemplarisch. In ge- wissem Sinne ist er es auch. Schade nur, dag man von Hubaleks Sprache nicht das- selbe sagen kann. Sie ist karg, bilderarm und spröde, und daher bleibt das Stück, dessen dramaturgische Fäden höchst peni- bel gesponnen sind, in der Lehrstück-Sphäre haften; es ist ein Lehrstück, das lehrt, was man schon weiß. Natürlich, es gibt Dinge, die nicht oft genug gesagt werden können. Aber was Hubalek sagt, könnte sinnfälliger und einprägsamer gesagt werden und ist auch schon sinnfälliger und einprägsamer gesagt worden. Das ist der Generaldefekt des Stückes. Harry Meyen hatte seine pfleg- liche Inszenierung sorgsam in Wilhelm Rein- kings korrektes Bühnenbild eingebettet. Dag von allen Darstellern lediglich Hans Nielsen in der Rolle des Obersten und Paul Edwin Roth als feldgrauer Widerstandskämpfer Farbe und Kontur gewannen, lag nicht an den Schauspielern, sondern am Autor, der die Chargen und Episodenrollen gar zu vage skizziert hatte. Der Beifall war Ausdruck kühler Hochachtung vor der Gesinnung des Autors. Hellmut Kotschenreuther men, aber etwas nieder zuschreiben, versagt dieser Mann sich selbst: aus Angst. Aus be- gründeter Angst, wie„der Fall“ Pasternak beweist. Und wie auch„der Fall“ Brand- staetter bestätigt: dem„Tauwetter“ ist in Polen erneut eine politische Vereisung ge- folgt, die für Brandstaetter das Verbot nach sich zog, zur ersten Aufführung seines Wer- kes im Ausland, nach Oesterreich, zu reisen. Nicht nur der Schriftsteller Ponilowski „schweigt“! in diesem Stück, sondern auch der Staatsanwalt Witowicz, den die Opfer einer politischen Justiz, für die er mitver- antwortlich ist, im Traume quälen. Es schweigt auch Ponilowskis von Witowicz geliebte Frau Irene, die dem politischen Terror zum Trotz still an ihrem religiösen Glauben festhält. Zu diesen Schweigenden stößzt als politischer Flüchtling ein Jugend- freund des Schriftstellers. Aber Ponilowskis Tochter Wanda, verhetzt durch intensive politische„Schulung und der Idee vom „sozialistischen Aufbau“ verfallen, verrät den von der Miliz Verfolgten. Sie schweigt nicht. Doch handelt sie nicht aus persön- lichem Haß gegen den„Untergetauchten“, sondern aus irregeleitetem„Idealismus“, mit dem sie einerseits den Vater zur „Linientreue“ zurückzwingen— ihn zu- gleich von der ihr verhaßten Stiefmutter trennen und andererseits dem Staat einen Dienst erweisen will. Brandstaetters Stück dürfte jenseits des „Eisernen Vorhangs“ heute nicht zu den „linientreuen“ Dramen gezählt werden, denn Wanda bleibt nicht als Siegerin auf der Szene zurück. Ihr Vater wirft sie, als er von ihrem Verrat erfährt, aus dem Hause. Zunächst unmerklich für Irene und Wito- wiez, führt er die beiden Liebenden zusam- men und nimmt sich selbst das Leben, um für immer schweigen zu können. Dieser Tod ist letzter Ausweg eines in seiner Willens- entscheidung gebrochenen Menschen. Theodor Haerten inszenierte das schlicht in drei Akten„gebaute“ Stück in einer Grau- in- grau- Szenerie von Nicolaus Kehr- hahen. Sauber, sachlich, realistisch und er- schütternd wie die Dialoge Brandstaetters lief die Aufführung ab. Lediglich der über- lange Monolog Polinowskis, in dem er vor seinem Tod von seiner trostlosen Liebe zum „anderen“, zum geistig freien Polen spricht, hätte gekürzt werden dürfen. Hilde- gard Wahry als Irene, Elfriede Pletsch in der Rolle der im Grunde nicht bösen, aber verhetzten Wanda, Gert Tellkampf als Po- Uinowski, Cay Calov als Flüchtling und vor allem— der seinen Part besonders ein- drucksvoll differenzierende Theo Pöpping haus als Witowiez erspielten dem gerade jetzt notwendigen Stück in ausgewogenem Zusammenwirken einen verdienten Erfolg. Sonja Luyken Höchstpreise för Emil Nolde Die 32. Kunstauktion bei Ketterer Im Zeichen hoher Preise stand die m großer Spanmung erwartete 32. Auktion des Stuttgarter Kunstkabinetts von Norman Robert Ketterer. Das repräsentative Ange- bot von 1048 modernen Gemälden, Aquarel. len, Zeichnungen, Graphiken und einigen Skulpturen erzielte insgesamt 1,5 Millionen DM, um die Hälfte mehr als die im Auktionskatalog genannten Durchschnitts. preise. In einer teilweise hitzigen Atmo- sphäre wurde für fast alle Bilder lebhaft ge. boten, so daß nur etwa 20 Stücke ohne Kàu- fer blieben und nur wenige Bilder unter dem Katalogpreis zugeschlagen wurden. Den höchsten Preis erbrachte Emil Noldes Oel bild„Blumengarten mit Fingerhut und Lilien“, das innerhalb von zwei Minuten von 22 000 auf 56 000 DM gesteigert wurde. Zwei andere Nolde- Bilder,„Blumengarten mit Frauen“ und„Friesenhäuser“, wurden für 45 000 umd 30 000 DM zugeschlagen, wäh- rend Vlamincks„Solange“, eines der selte- ren Porträts des Künstlers, 44 000 DM er- zielte und August Mackes„Landschaft mit Kühen“(1914) für 45 00 DM von einem Schweizer Sammler ersteigert wurde. Auch Raoul Dufys„Kastanien im Bois de Bou- logne“, Franz Mares„Lamdschaft mit Regenbogen“ und Otto Müllers„Waldland- schaft mit kleinen Figuren“ wurden weit über dem Schätzpreis zugeschlagen, wäh- rend Kirchners„Trabergespann“, das vor kurzem auf der„Documenta“ in Kassel 2u sehen war, mit 21 500 DM etwas unter dem Schätzpreis blieb. Der Andrang von etwa 250 angemeldeten Interessenten, darunter Sammlern aus Paris, Südamerika, den Vereinigten Staaten und der Schweiz, zwang Ketterer, mit der Auktion in einen Saal des Württembergi- schen Kunstvereins umzuziehen. Ein Novum War, daß ein Londoner Sammler telefonisch mitsteigerte, weil das Flugzeug, mit dem er nach Stuttgart kommen wollte, nicht gestar- tet war. Er erwarb Vlamincks„London Bridge“(1910), das mit 9500 Mark ange- boten worden war, für 26 500 DM. Der zahlenmäßig größte Teil des Ange- bots bestand aus graphischen Blättern des deutschen Expressionismus, vor allem von Heckel, Kirchner, Nolde, Otto Müller, Bar- lach, Schmidt-Rottluff, Rohlfs und Klee, von denen nicht wenige das Doppelte und Prei- fache des Taxpreises erzielten. Eine Blei- stiftskizze von Cézanne wurde von 2400 auf 7000 gesteigert. AP Koltur-Chronik Mit der Verteilung des„Prix Femina“ und des„Prix de Medieis“ begann in Paris die Saison der literarischen Auszeichnungen. Den „Prix Femina“ erhielt die junge Schriftstel- lerin Francoise Mallet-Joris, Tochter des bel- gischen liberalen Politikers Lilar, für ihren vierten Roman„L'Empire Celeste“(Das himm- lische Reich), der in einem chinesischen Re- staurant der französischen Hauptstadt spielt. Der neugestiftete„Prix de Medicis“— ausge- setzt für ein avantgardistisches Buch, das die Oeffentlichkeit vielleicht noch nicht zu schät⸗ zen weiß, wurde Claude Ollier für sein Buch „La Mise en Scene“ Die Inszenierung) zuer- kannt. Die italienische Regierung hat dem Ensem- ble des Ostberliner„Deutschen Theaters“ die Einreisegenehmigung nach Italien verweigert. Das Ensemble sollte am 11. Dezember in Rom ankommen und zwei Vorstellungen mit Wer- ken von Bertolt Brecht geben. Nach Meinung unterrichteter Kreise hält die italienische Re- gierung das Auftreten der Gruppe wegen der Berlin-Krise zur Zeit nicht für angebracht. Düsseldorf hat seinen mit 5000 Mark dotier- ten Robert-Schumann- Preis(für Musik) für das Jahr 1958 ausgeschrieben. Der in Würdigung der großen Verdienste, die sich Robert Schu- mann um die deutsche Musik erworben hat, und zur bleibenden Erinnerung an das Wirken des Meisters in Düsseldorf geschaffene Robert- Schumann-Preis kann allen deutschen Musikern des Bundesgebietes, Berlins und der sowijetisch besetzten Zone Deutschlands obne Berück- sichtigung einer fachlichen Ausbildung zuer- kannt werden. Anmeldeschluß ist der 22. De- zember. Das Mannheimer Nationaltheater bringt heute, Mittwoch, 26. November, im Großen Haus wegen Erkrankungen im Personal nicht, wie Vorgesehen, Rossinis„Cenerentola“ sondern die Oper„Turandot“ von Puceini. Der Berufsverband Bildender Künstler Ba- dens, Bezirk Mannheim, wird seine Weih- nachtsverkaufsausstellung„Malerei, Graphik, Plastik“ am Freitag, 28. November, 18 Uhr, im Hofgebäude des Mannheimer Reiß-Museums eröffnen. Einführende Worte spricht Stadt- direktor Dr. Andritzky. ANTONIA RIDGE: Die Nelde nach Franlireich Deutsch von Helmut Bode 34. Fortsetzung Dann gab mir jemand einen kräftigen Rippenstoß. Eine Stimme rief: Schule am Platz Bert! Das war meine Schule. Ehren- preis: Josephine Garnier. Preis für hervor- ragende Leistungen: Frangoise Lombard.“ Francoise Lombard. Das war ich. Aber ich mußte mich natürlich verhört haben. Ich träumte ja. Los!“ zischten viele Stimmen. Du bist's. Mach schnell, geh hinauf!“ Ich stand auf. Ich marschierte durch den Saal, der plötzlich viele Kilometer lang zu sein schien. Ich kletterte fünf turmhoch ra- gende Stufen hinauf und wurde auf den Herrn Inspektor zu geschoben. Er setzte mir eine Krone auf den Kopf, eine Krone aus goldenen Lorbeerblättern. Der Herr Zweite Bürgermeister hielt mir ein Buch hin, ein schönes rotes Buch, um das ein hübsches rosa Band geschlungen war. Er sagte etwas über Ausdauer und Fleiß und bückte sich, um mich auf meine beiden blutroten Wan- gen zu küssen. Dann saß ich wieder auf meinem Platz, ohne zu wissen, wie ich dorthin gekommen War. Alle kleinen Mädchen ringsherum frag- ten: Was ist es denn? Komm, laß uns schauen. Oh, es ist keine Erzählung. Was für eine Schande. Eine Affenschandel“ Ich sah mir also meinen Preis auch an. Es war eine Geschichte der ruhmreichen französischen Revolution“. Aber das Band darum war herrlich, und ich beschloß, es erst zu Hause aufzumachen. Vielleicht gab es nicht nur Geschichte darin, sondern auch Bilder dazu. Fortan interessierte ich mich überhaupt nicht mehr für die anderen Preisträgerin- nen, die immer noch hinaufstiegen, um ge- krönt und geküßt zu werden. Ich versuchte, Mama und Cathérine auf der Galerie zu entdecken. Dann half ich anderen kleinen Mädchen freundlich, auch ihre Verwandten herauszufinden. Mittlerweile wuchs der Lärm immer mehr an. Niemand, nicht ein- mal der Zweite Bürgermeister, konnte er- Warten, daß ein ganzer Saal voll kleiner Mädchen dauernd ruhig blieb. Die vier Her- ren auf der Bühne entschlossen sich da- her, die Preisverteilung zu beschleunigen. Kronen, Preise und Küsse wurden in schnel- jerem Tempo verabfolgt, und bald war keine Krone, kein Preis mehr da. Der Lärm hatte entsprechend zugenommen, und der Herr Inspektor mußte seine letzten Worte laut rufen. Aber wir hörten sie: Glückliche Ferien, Kinder!“ Die ‚ Städtische Harmonie stimmte einen munteren Marsch an, die vier Herren stie- gen von der Bühne herunter und teilten nach rechts und links Händedrücke aus, und Wir alle begannen mit voller Lautstärke zu schwatzen. Ich erinnere mich, daß ich einen flüchtigen Augenblick lang dachte, wie schade es doch sei, daß niemand zuhörte, wie die Städtische Harmonie, den Marsch kraftvoll zu Ende spielte, ehe ich mich auch dem Lärm anschloß und am fröhlichen Kampf um die Ausgangstür teilnahm. Ich mußte Mama und Cathérine finden. Sie sollten als erste meinen Preis und meine Krone bewundern. Dann würde ich meine Besuchsrunde antreten. Das war Tradition. Jeder Preisträger besuchte alle Freunde und Bekannten der Familie. Zuerst würde ich Tante Virginie aufsuchen, dann meine Patin, dann Madame Brossard, die mein Kleid ge- stärkt hatte, dann diese, dann jene O ja. ich hatte meine Liste sehr sorgfältig vorbe- reitet. Sie alle würden meine Krone und meinen Preis bewundern, mein Kleid, meine Schleife und mein Haar; mein Haar, das sich immer noch so zuverlässig auf meinem gan- zen Kopf kräuselte. Natürlich würden sie mir alle eine kleine Erfrischung anbieten umd zum Schluß etwas für meine Sparbüchse schenken. Großmutter würde sich's was ko. sten lassen, und Tante Virginie desgleichen. Aber auch die andern würden vielleicht frei- gebig sein. Schließlich hatte ich ja den Preis für hervorragende Leistungen bekommen. Oh, der ganze übrige Tag würde wun⸗ derbar sein, eine einzige Herrlichkeit. Und danach kamen die Ferien, zwei lange Monate mit lauter funkelnagelneuen, unbe- schriebenen Kalenderblättern. Ich sag' dir, nie hatte ich eine so strah- lende Glückseligkeit gekannt, nie, nie zu- vor.“ Francoise schwieg einen Augenblick. »Und noch etwas muß ich dir erzählen“, fuhr sie dann fort.„Im vergangenen Jahr hatte ich genug zusammengespart, um mir von diesem dreifachen Erzschelm, Anatole, Coiffeur des Dames, eine Dauerwelle ma- chen zu lassen. Und er hielt seinen Spiegel hoch und seufzte: Mademoiselle wird Zu- geben, daß ich mich selbst übertroffen habe.“ Es stimmte. Mein dünnes Haar lockte sich sehr gefällig auf meinem ganzen Kopf. Ich sah entschieden wie Madame Le Brun aus. Plötzlich hätte ich losheulen mögen. Nicht, weil ich mich in meiner neuen kost- spieligen Eleganz erblickte O nein, aber ich hatte für einen Augenblick, für einen win- zigen Augenblick das Entzücken des glanz- vollen Tages meiner Preisverteilung wieder verspürt.“ Francoise stieß einen Seufzer aus. Und plötzlich waren wir alle wieder in die Gegenwart zurückgekehrt und saßen vor einem Café auf dem Marengo-Platz. Es war ein wenig kühl geworden und sehr dunkel. Die Blaskapelle hatte zusammenge- packt und war nach Hause gegangen. Aber dort, unter den stillen Bäumen, glaubte ich noch das kleine Mädchen zu se- hen, meine Cousine Francoise, wie sie über den Platz eilte, mit einer Schleife, die auf ihrem dunklen Haar tanzte, und eine Satin. schärpe, die hinter ihr herflatterte, wenn sie lief. Vielleicht sahen Francoise und Cathérine dieses kleine Mädchen ebenfalls, denn auch sie waren so merkwürdig still. Die„Freunde des Pedals“ gehen auf Besichtigungsfahrt Die Tage vergingen im Fluge, aber von meinem Koffer war nichts zu hören und zu sehen, und von Monsieur Durand kam nicht eine Zei.e. Das verwirrte und verletzte mich mit jedem neuen Tag mehr, aber ich brachte es nicht über mich, noch einmal zu schrei- ben. Auch meinen Cousinen verriet ich nichts von diesen Gefühlen. Glücklicherweise waren wir viel zu sehr damit beschäftigt, aus unseren Ferien das Beste zu machen, und mir blieb nicht viel Zeit, um einsam meinen Gedanken nach- zuhängen. Francoise schwelgte geradezu im Erzählen von Familiengeschichten, und ich hörte natürlich gespannt zu. Auch Cathérine steckte voll Ueberraschungen. Sie war nicht nur sehr belesen, sondern hatte auch einen Vorrat solider Kenntnisse, der mich ver- blüfkte. Sie achtete sehr darauf, daß ich nur gute Eindrücke gewann, besonders in allem, was Saint Etienne betraf. Darum weiß ich auch so viel über einen gewissen schriftstellern- den Edelmann, der an einem Sommertag des Jahres 1607 am Fenster seines nicht allzuweit von St. Etienne entfernten Schlosses saß und lange und liebevoll auf die grüne, liebliche Landschaft hinausblickte. Dann tauchte er einen Federkiel in sein hübsches silbernes Tintenfaß und begann den ersten Absatz des ersten Kapitels des ersten Bandes eines funkelnagelneuen Ro- mans zu schreiben— einer langen, an Ab- schweifungen reichen Geschichte von Liebe und Freundschaft und den stillen Freuden des ländlichen Lebens. Die Geschichte war so zart und idyllisch, daß die Pariser Kritiker bei Erscheinen des ersten Bandes spöttelten, der adelige Verfas- ser girre wie die keuscheste Turteltaube im Märchenwald. Doch die bescheideneren Leser in ganz Frankreich entdeckten rasch die seltsam rührende Reinheit, die alle diese sanften, glatten Perioden erfüllte, und da sie der Roheiten, langer, sinnloser Kriege und der groben Obszönität der Tagesschriftsteller müde waren, verschlangen sie gierig den neuen Roman, seine sämtlichen fünf Bände Sehr zum Aerger der Kritiker droben in Paris, die selbst zu jener Zeit schon keine Geduld mit dem beklagenswerten Verlangen des gewöhnlichen Volkes hatten, von seinem Ich befreit und in eine schönere, blüten übersäte Phantasiewelt versetzt zu werden. Die Bandwirker, Töpfer und Teppich- macher erkannten jedoch auch rasch ein gu- tes Thema, wenn es ihnen im Buche begeg- nete. Sie machten sich begeistert ans Werk und bildeten ländliche Szenen aus dem neuen Roman auf Bändern, Vasen und Tep- pichen ab. Diese gingen wie warme Semmeln weg, nicht nur in Frankreich, sondern auch im ganzen übrigen Europa. So geschah es, daß der Held des Romans, der Schäfer Cé- ladon, auf Vasen, Tellern, Kissen und Tep- pichen sehr zärtlich aber tugendhaft mit sei- ner geliebten Schäferin Astrée tändelte, und zwar überall in gut eingerichteten Salons zwischen Versailles und Moskau. Fortsetzung folgt) RHerhu verlas drucke chefre br. K. Eichen Feuille les: H. Komm Sorlal. Hl. Kin Stellv. Bank, Bad. K Mann! Ur. 86 cee 13. Ja ee B für arb 2068 in Bes den gri Be ste an; Murv die E Verh. werd West. Setzel die Inkre 1. Ja den werd allen Schaf dem Unte! EWG OEE( tonte partr mult mein der Konf besch 3. De Euro hand Soll diese die S zone, brücl D Wort bey habe dent Krei Ware Hein Cou⸗ wirt hard Bun dies- Bun Hau gere Setz berii Ant. an Schle teng alle Rer WO Rer in, in Nac