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Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: k. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen /Rh., Nr. 26 743 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt.d.Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 13. Jahrgang/ Nr. 285/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 11. Dezember 1958 Dämpfer für die Sowjets in Kairo Die afro- asiatische Wirtschaftskonferenz will keine„kommunistische Propagandaplattiorm“ werden Kai r o.(dpa AP) Auf der afrikanisch- an der fast alle Staaten Afrikas und Asiens durch prominente Delegierte vertreten sind, haben sich verschiedene neutrale Länder energisch Sowiet-Block zur Wehr gesetzt. Nachdem schon in den letzten Tagen der indonesische Delegierte gegen die bloße Teilnahme der Sowjetunion als eines weitgehend euro- päisch geprägten Landes polemisiert hatte, wandten sich auch andere Staaten, darun- ter die Vereinigte Arabische Republik, afro- asiatische Wirtschaftsorganisation durch voreilige Beschlüsse einseitig festzulegen. Sitz der Organisation wird mit Sicherheit Kairo. Die Sitzung des Ausschusses für die Or- ganisation einer afrikanisch- asiatischen wirt- schaftlichen Zusammenarbeit auf der Kairoer Wirtschaftskonferenz wurde am Dienstag- nachmittag vorzeitig abgebrochen, nachdem neutrale Länder, einschließlich Nassers Ara- bische Republik, gegen sowjetische und andere Vorschläge des Ostblocks zum Beratungs- thema protestiert hatten. Bei diesen Vorschlä- gen standen nach Mitteilung des indonesi- schen Chefdelegierten Soibchan politische Gesichtspunkte im Vordergrund. Der Dele- gierte sagte im Gespräch mit einem dpa- Korrespondenten:„Wir wollen nicht die Konferenz zu einer kommunistischen Propa- gandaplattform machen lassen“, Die Sitzung Stockholm ehrte die Nobelpreisträger Nur Pasternak fehlte/ Friedensnobelpreis in Oslo überreicht Stockholm.(dpa) Aus der Hand König Gustaf VI. Adolf von Schweden empfingen am Mittwoch dem Geburtstage Alfred Nobels, in Stockholm sieben Persönlichkeiten die innen verliehene hohe Auszeichnung, den Nobelpreis 1958. Ueber dem traditionellen Glanz des alljährlichen Nobelfestes in Stock- holm lag in diesem Jahr ein Schatten. Der Preisträger für Literatur, der sowjetische Schriftsteller Boris Pasternak, fehlte. Paster- nak hatte der schwedischen Akademie der Wissenschaften nach den heftigen Angriffen, die seine Auszeichnung in der Sowjetunion Ausgelöst hatte, mitgeteilt, daß er auf die Entgegennahme des Preises verzichte. Im festlich geschmückten großen Saal des Stockholmer Konzerthauses nahmen am Mittwochnachmittag die Preisträger für Phy- sik, die sowjetischen Wissenschaftler Pawel Tscherenkow, Ilja Frank und Igor Tamm, der Preisträger für Chemie, der englische Ge- lehrte Frederick Sanger, sowie die Preis- träger für Medizin und Physiologie, die ame- rikanischen Forscher George W. Beadle, Edward L. Tatum und Joshua Lederberg, aus der Hand des schwedischen Königs Gustaf VI. Adolf ihr Diplom, eine goldene Medaille und einen Scheck über die Preissumme entgegen. Annähernd 2000 prominente Gäste hatten sich bei tiefem Schnee zu dem Festakt eingefun- den, an der Spitze die gesamte königliche anfallenden Kosten der Organisation zu über- nehmen. Auch in dem Ausschuß, der sich mit den Auswirkungen des Gemeinsamen Europä- ischen Marktes befaßt, kam es am Dienstag zu Meinungsverschiedenheiten. Die Staaten des Ostblocks schlugen die sofortige Bildung eines Exportkartells der Rohstoff- Produzenten vor. Die Länder Südostasiens wandten sich gegen . 5 5 5 15 10 81 15 Wurde auf indonesischen Antrag abgebrochen 1 7%% N und am Mittwoch fortgesetzt. Der Ausschuß Wenn der Absatz Sesichert i8t hatte am Dienstag grundsätzlich die Grün- 5 5 dung einer Organisation für die wirtschaft- Die sowjetische Delegation nahm wäh- liche Zusammenarbeit beschlossen. Am Mitt- renddessen zu dem indonesischen Protest Woch einigte man sich im Prinzip darüber, Stellung, daß ein geographisch nicht zum Kairo zum ständigen Sitz der neuen Organi- afrikenisch- asiatischen Bereich gehörendes sation zu machen. Der philippinische ele- Land wie Rußland an der Konferenz teil- gierte Isip erklärte, daß man Kairo deshalb nimmt. In der sowjetischen Erwiderung zum Sitz der Organisation erwählt habe, weil heißt es, die Sowjetunion habe zwar nicht keine andere Stadt ähnliche Einrichtungen an der Bandung-RKonferenz, jedoch an allen und Vorteile bieten könne. Kairo liege am folgenden bedeutenden afrikanisch-asiati- Schnittpunkt zweier Kontinente und an schen Treffen teilgenommen. Das sowjetische Hauptverbindungswegen. Ein anderer wich- Hoheitsgebiet liege zu einem beträchtlichen tiger Faktor sei das Angebot der VAR-Regie- Teil in Asien. rung gewesen, für die ersten drei Jahre die asiatischen Wirtschaftskonferenz in Kairo, gegen Vorstöße aus dem gegen sowietische Versuche, die geplante Befreiung mit Gewalt? Accra.(dpa) Soll bei der Befreiung Afrikas von den Resten der Kolonialherr- schaft auch Gewalt angewandt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Dis- kussionen auf der Panafrikanischen Kon- reiche Kabinettsmitglieder, Vertreter des ferenz in Accra(Ghana). In einer flammen- Reichstages, des Diplomatischen Korps und den Rede rief ein Sprecher der algerischen die Spitzen des wissenschaftlichen und lite- Refreiungsfront, Dr Fanon, die Völker rarischen Schwedens. Afrikas auf,„alle Kampfmittel gegen die In seiner Festrede nahm der Präsident der Fremdherrschaft einzusetzen.“ Begeistert Bei- Nobelstiftung, Reichsmarschall Birger Eke- fall spendend, sprangen die Delegierten auf, berg, den 125. Geburtstag des Stifters Alfred als Fanon hinzufügte, dabei dürfe der Weg Nobel zum Anlaß, um noch einmal auf die der Gewalt nicht ausgeschlossen werden. testamentarischen Bestimmungen hinzuwei-»Wir müssen uns gewaltsam nehmen, was sen. Mit besonderem Nachdruck erläuterte uns gehört.“ Diese Stellungnahme des Ekeberg den bisherigen Erfolg der Nobel- Algeriers steht in scharfem Gegensatz zu Stiktung. dem Weg der Gewaltlosigkeit nach dem Vor- In Gegenwart der norwegischen Königs- bild Ghandis, den der Ministerpräsident von familie Wwurde der Friedens-Nobelpreis 1958 Ghana, Kwame Nkrumah, am Vortage bei am Mittwoch in der Aula der Osloer Uni- der Eröffnung der Konferenz empfohlen versität dem belgischen Dominikaner Pater hatte. Vermittelnd meinte daher der 28jäh- George Pire überreicht. Pater Pire nahm den rige Konferenzpräsident Tom Mboya aus Preis, der in diesem Jahr mit einer Geld- Kenia, niemand wolle die Gewalt, und ob prämie von 174 000 DM verbunden ist, mit Gewaltmittel angewandt werden oder fried- sichtbarer Freude entgegen. Der Vorsitzende liche Mittel. richte sich ausschließlich nach des norwegischen Nobel-Komitees, Gunnar der Haltung der Kolonialmächte. Jahn, ein Freund Albert Schweitzers, gab vor der Ueberreichung einen Ueberblick über die Tätigkeit Pater Pires für kranke und altè Flüchtlinge, Pater Pire wird wahrscheinlich einen großen Teil des mit der Verleihung des Prei- ses verbundenen Geldgeschenkes dazu ver- 5 5 wenden, ein Arne-Frank-Heim für Flücht⸗ Bonn.(AP) Pas Bundesfinanzministerium a. ird von sich aus in der Frage der Einfüh- linge am Rande Oslos zu errichten. Er hat Wird vo 8 i bereits entsprechende Verhandlungen mit den Tuns einer Bürgersteuer, die den Gemein- An eine Kopfsteuer wird nicht gedacht Vielmehr ist eine gestaffelte Einwohnersteuer geplant Einen Schnupfen geholt hat sich der SED- Sekretär Walter Ulbricht im hühlen Klimd der polnischen Hauptstadt Warschau, in der er kürzlich an der Spitze einer sowjetzonalen Delegation zu einem O- ziellen Besuck eingetroffen ist. Aller Herzlichkeit zum Trotz, die dieses Tele-Bild aus Warschau(von lines: A. Zawadæki, Präsident des polnischen Stautsrats; Ulbricht; Partei- seleretar Gomulka, DDR- Außenminister Bolz) auszustrahlen scheint, war der Empfang der so- etdeutschen Delegation zurücchaltend und kühl. Im Mittelpunxt der Warschauer Be- spreckungen dürfte die Frage Berlins stehen. In Warschau verlautete gestern, daß der so-jetische Minister präsident Chrustschou möglicherweise nock im Dezember nach Poten reisen werde. Eine ungarische Regierungs- und Parteidelegation ist unterdessen zu einem Besuch in Prag eingetroffen. Bild: dpa Gebhard Müller erklärte seinen Rücktritt Er führt aber vorläufig noch die Geschäfte des Ministerpräsidenten weiter Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Pr. Sebhard und bis zur Bestellung der Regierungsmit- Müller hat Landtagspräsident Dr. Neinhaus Slieder weiter. Sowohl die Wahl, als auch die in einem Brief den Rücktritt von seinem Amt 8 1 88 5 155 Staatsrãte ist für 2 75 381 en 17. Dezember vorgesehen. erklärt. Dr. Müller, der zum Präsidenten des Es Sibt nach dem Ergebnis der Pra Pundesverfassungsgerichts Sewählt worden pesprechungen kaum einen Zweifel daran, ist, führt die Geschäfte des Regierungschefs dal der von der CDU als Nachfolger Dr. Mül- jedoch bis zur Neuwahl seines Nachfolgers lers vorgeschlagene Bundestagsabgeordnete Kurt-Georg Kiesinger mit großer Mehrheit zum neuen Minister präsidenten gewählt wird. An der Zusammensetzung der Regierung soll sich nach einmütiger Absicht aller an der gro- Ben Koalition beteiligten Parteien bis zur Neuwahl des Landtags im Frühjahr 1960 Biger Jahre durch Notverordnung eingeführt nichts ändern. und während des zweiten Weltkrieges durch L. Einbau in die Einkommensteuer formal wie- uxemburg Familie, Ministerpräsident Erlander und zahl- Behörden aufgenommen. Bonn für harten Kurs in der Berlin-Frage Man rechnet mit einer gemeinsamen Deklaration der Außenminister der Bundesrepublik zum Moskauer Vor- schlag, Westberlin zu einem lebensunfähigen „Spree-Danzig“ zu machen. Willy Brandt Hamburg.(dpa) Die Absichten der Außen- minister der Westmächte und der Bundes- republik für ihre Pariser Berlinkonferenz konzentrieren sich nach Informationen, die am Mittwoch in Bonn vorlagen, auf zwei Punkte: 1. eine gemeinsame Deklaration für die Freiheit und Unabhängigkeit Berlins, 2. die Ausarbeitung einer Direktive für die künftigen Beratungen der westlichen Ant- wort auf die sowjetischen Noten. Die Konfe- renzvorschläge der Bundesregierung lassen sich auf die Formel bringen, daß zunächst der ultimative Druck auf Berlin beseitigt werden soll, den die sowjetischen Noten ausgelöst haben. Die deutsche Seite— be- sonders der Bundeskanzler— ist der Auf- fassung, daß weitreichende Verhandlungs- angebote die westliche Verhandlungsposition von vornherein schwächen. Ein Sprecher des Bundesaußenministe- riums verwies darauf, daß es keine Vor- konferenz der Westaußenminister in der Berlin-Frage geben werde. Die Konferenz der drei westlichen Außenminister werde am Sonntagnachmittag beginnen und Bun- desaußenminister von Brentano werde von Anfang an dabei sein. Der Regierende Ber- Uner Bürgermeister Brandt wird sich in Paris zur Verfügung der Konferenzteilneh- mer halten. Eisenhower: Pflicht zur Erhaltung Berlins Einen neuen Einblick in den amerika- nischen Standpunkt zur Berlin-Frage ver- mittelte eine Erklärung des amerikanischen räsidenten Eisenhower in seiner Mittwoch resse konferenz. Eisenhower sagte, die Westmächte hätten nicht nur dsa Recht, son- dern die Pflicht, die friedliche und freie Existenz Westberlins zu erhalten. Die Ver- emigten Staaten hätten stets den Grund- satz vertreten, daß Deutschland friedlich Wiedervereinigt werden müßte. Die Spaltung eutschlands sei dem Weltfrieden abträglich. Brandt: Kein„Spree-Danzig“ Berlin.(we Eigener Bericht) In einer onkerenz mit Funktionären der SPD for- derte der Regierende Bürgermeister West- erlins, Willy Brandt, ein eindeutiges Nein der Westmächte und aller politischen Kräfte teilte den Standpunkt der Bundesregierung, „dafs zunächst das Ultimatum der Sowjets vom Tisch muß“ und meinte, den West- mächten könne nicht zugemutet werden, auf der Basis der sowjetischen Berlin-Forde- rungen zu verhandeln Der Westen müsse den Sowiets begreiflich machen, daß die Lage„todernst“ würde, wenn sie auf ihren Plänen bestünden. Zwischen Gesfern und Morgen Die Entlassung des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium Dr. Claussen for- derte die Sp in einem Antrag, der be- reits auf der nächsten Plenarsitzung des Bundestages behandelt werden soll. Die SpD wirft Dr. Claussen vor, daß er in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ geäußert haben soll, der deutsche Arbeiter werde von Sozialromantikern und Gewerkschaften über Gebühr idealisiert, in Wirklichkeit gehöre der Arbeiter zur indiffe- renten, labilen Masse, die darauf spekuliere, jeden Vorteil auszunützen. Auf Anfrage er- klärte der persönliche Referent Dr. Claussens, an diesen Ausführungen des„Spiegel“ sei „kein wahres Wort“. Das betreffende Inter- view enthalte noch mehr unwahre Stellen. Bundesinnenminister Schröder hat den Bericht der Ständigen Wahlkreiskommission über die Neueinteilung der Wahlkreise für die Bundestagswahlen der Oeffentlichkeit übergeben. In dieser als Diskussionsgrund- lage für den Bundestag gedachten Arbeit werden in 111 von 247 bestehenden Wahl- kreisen Veränderungen vorgeschlagen. In den Ländern Schleswig-Holstein, Nieder- sachsen und Bayern soll die Zahl der Wahl- kreise um je drei vermindert werden. Nord- rhein- Westfalen soll sechs, Baden-Württem- berg zwei und Rheinland-Pfalz einen Wahl- Kreis mehr als bisher erhalten. Als„absurd“ lehnte die Sowjetzone gen Vorschlag des Berliner Regierenden Bürger- meisters Willy Brandt ab, Westberlin durch einen internationalen Korridor mit der Bun- den als dritte Einnahmequelle zufallen soll, nicht initiativ werden, wie am Mittwoch aus dem Bundesfinanzministerium verlautete. Das Ministerium erwartet nunmehr die Vor- schläge der kommunalen Spitzenverbände. Bei den kommualen Spitzenverbänden sind die diesbezüglichen Ausführungen des Bun- desfinanzministers in seiner Etatrede vom Dienstag(siehe unsere gestrige Ausgabe) „mit Interesse“ aufgenommen worden, Die ersten Stimmen aus den kommunalen Spit- zenverbänden waren jedoch sehr unter- schiedlich. Einhellig war lediglich die An- sicht, daß mit einer Bürgersteuer„nicht viel geholfen“ und man damit„nicht allen Schwierigkeiten der Kommunen gerecht werden“ könne. Wie am Mittwoch weiter bekannt wurde, hat sich aus bisherigen inoffiziellen Diskus- sionen ergeben, daß nicht an eine Kopf- Steuer gedacht sei, wie sie Anfang der drei- desrepublik zu verbinden. Brandt hatte in einem von der dänischen Zeitung„Politiken“ veröffentlichten Interview versichert, ein solcher Korridor würde den Handelsverkehr zwischen Berlin und Westdeutschland sichern und gleichzeitig den Sowjets die Furcht vor Spionage- und Sabotageumtrieben nehmen. Die sowjetzonale Nachrichtenagentur ADN erklärte dazu, Brandt verfolge erst die systematische Einschleusung von Agenten nach Westberlin sicherzustellen. Einen Umweg über Bonn macht der italienische Ministerpräsident Fanfani auf einer Reise zur Pariser Atlantikratstagung. Fanfani wird am Sonntag in Rhöndorf mit Bundeskanzler Adenauer zusammentreffen. Trotz der Spannungen in der Berliner Frage begannen im Bonner Auswärtigen Amt die deutsch- sowjetischen Verhandlungen über den Abschluß eines Kulturabkommens. In den Besprechungen dürften zunachst die grund- sätzlichen Ansichten über ein Kulturabkom- men ausgetauscht werden. Man nimmt an, de beide Delegationen dann noch einmal mit ihren Regierungen Kontakt aufnehmen, be- Vor sie über Einzelheiten beraten. Der ehemalige Studienrat Zind, der sich der Verbüßung seiner Gefängnisstrafe für antisemitische Aeußerungen durch die Flucht nach Aegypten entzogen hat, ist aus dem Hotel Nasser“ in Kairo verschwunden. Er versuchte damit offensichtlich, sich Nachfor- schungen der Presseberichterstatter zu ent- ziehen. der abgeschafft worden war. Man denke vielmehr an eine Einwohnersteuer, die nach dem Einkommen gestaffelt sein und be- stimmte Bevölkerungsgruppen, wie Rentner und Fürsorgeempfänger, freistellen solle. Es wird damit gerechnet, daß sich diese Vor- stellungen etwa bis Ende nächsten Jahres zu einem Gesetzentwurf verdichtet haben. Umsatzsteuer-Denkschrift gebilligt Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch sucht eine neue Regierung Brüssel.(dpa) Die luxemburgische Regie- rung unter Ministerpräsident Pierre Frie- den ist am Mittwoch zurückgetreten, nach- dem es wegen einer Korruptionsaffäre zur Spaltung zwischen den beiden bisherigen Koalitionspartnern, den Christlich-Sozialen und den Sozialisten, gekommen war. Die Krise brach aus, àls dem sozialistischen Justizminister Bodson von der Abgeord- die vom Bundesfinanzministerium ausgear- ee mit sroßer Skimmenmehrheit beitete Denkschrift über die Möglichkeiten eine Rüde erteilt wurde, wobei sich die Ver- einer Umsatzsteuerreform. Die Denkschrift treter der Christlich-Sozialen Regierungs- soll nunmehr allen Bundestagsabgeordneten Partei auf die Seite der liberalen Opposition und sonstigen interessierten Stellen zuge- stellten. Bodson wurde vorgeworfen, er habe leitet werden. Es sollen dann Kommissionen den ihm bekannten Versuch der Bestechung gebildet werden, die die in der Denkschrift eines hohen Beamten des Verkehrsministe- aufgezeigten vier Alternativ- Vorschläge er- riums mit einer Summe von 150 000 bei- örtern, und ihrerseits die Ressortbesprechun- sischen Francs nicht an die Staatsanwalt gen vorbereiten sollen. schaft weitergemeldet. Heuss zum 10. Jahrestag der Menschenrechts-Erklärung 5 4 8 8 1 118 Bonn.(dpa) Die Deklaration der Men- 1 e e schenrechte habe den Sinn, sittliches Zielbild nahme Südvietnams und Südkoreas in die für Staatsführer und Gesetzgeber au sein, Vereinten Nationen zu Fall zu bringen. Da- Sagte Bundespräsident Heuss am Mittwoch in mit scheiterte der vierte Versuch der beiden Liner Fesfansprache zur Würdigung des Teilstaaten, Mitglied der Weltorganisation 10. Jahrestages der Erklärung der in der zu werden, an dem sowjetischen Veto. UNO- Satzung festgelegten Menschenrechte. 5 An einer Feierstunde der deutschen UNESCO- Kommission im Plenarsaal des Bundestages nahmen auch Bundestagspräsident Gersten- maier, Mitglieder des Bundeskabinetts, Bun- destagsabgeordnete und Angehörige des Diplomatischen Korps teil. Die Erklärung von 1948 sollte als Auftrag verstanden und als Maß für die Stellung des Menschen in der Gemeinschaft gewürdigt werden, sagte Heuss, Reparationsschäden-Gesetz wird vorbereitet Bonn.(da) Im Bundesfinanzministerium wird zur Zeit geprüft, wie die Reparations- Zu einer Geldstrafe von fünf Pfund (Sechzig Mark) wurde der ehemalige par- lamentarische Unterstaatssekretär im briti- schen Außenministerium, Ian Douglas Har- vey, von einem Londoner Gericht wegen eines Vergehens, das geeignet gewesen Sei, öfkentliches Aergernis zu erregen, verurteilf. Der vierundvierzigjährige Harvey, dem viele eine gute politische Karriere prophe- zeit hatten, hat sofort sein Amt als parla- mentarischer Unterstaatssekretär und sein Mandat als Unterhausabgeordneter nieder- gelegt. Der amerikanische Verteidigungsminister MekElroy ist am Mittwoch zu einem offiziel len Besuch in Rom eingetroffen. Die Erschießung der russischen Zaren- familie am 17. Juli 1918 erfolgte auf Grund eines Beschlusses der damaligen Revolu- tionsregierung in Moskau. Dies geht aus dem Tagebuch Trotzkis vom Jahre 1935 her- vor, das jetzt von der amerikanischen Har- vard- Universität in englischer Sprache her- ausgegeben wird. Das Tagebuch enthält unter anderem Aufzeichnungen über das Ende der Zarenfamilie, die völlig von der Offiziellen sowjetischen Version abweichen. schäden und die Schäden aus ungerechtfer- tigten Restitutionen nach dem Kriege ersetzt Werden können. Die Summe dieser Schäden wird mit rund 40 Milliarden Mark angegeben. Das Ministerium möchte in erster Linie den heute wirklich noch Betroffenen helfen und ihre Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Die Geschädigten Wünschen eine quotale Ent- schädigung in Deutscher Mark, weil durch Enteignung und Demontage echte Sachwerte verloren Segangen seien. Nach Ansicht des Finanz ministeriums würde aber eine solche Regelung eine so große Summe erfordern, daß dafür keine Deckung aufzubringen sei. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 11. Dezember 1958/ Nr. 288 OReEN Kommentar 1 Donnerstag, 11. Dezember 1958 Zehn Jahre Menschenrechte Von der Virginia-Charta des Jahres 1776 dis zur zehnjährigen Erinnerungsfeier der UNO-Menschenrechts- Deklaration war es ein langer Weg. Niemand weiß recht zu sa- gen, ob es ein überaus positiver Weg war. Denn abgesehen davon, daß die östlichen Völker und Staatsmänner der Erklärung noch immer nicht beigetreten sind und in der Sicherung eines Minimums von allge- mein menschlicher Existenz berechtigung nur eine Minderung ihrer nationalen Souveräni- tät erblicken wollen, ist auch in der übrigen Welt der Begriff des wirklichen Rechtes auf menschliche Würde und Achtung ein oft sehr Akademischer Begriff geblieben. Weder die Vorgänge in Nordafrika, in Cypern, Ungarn noch auch in unseren eigenen Vaterländern berechtigen uns. allzu stolz auf die jüngste Errungenschaft der Zivilisation zu sein. Der Schutzschäild des Menschen ist wahrlich noch Sehr dünn, und man darf nicht daran kratzen. Dennoch war die Erklärung vor zehn Jahren eine weltweite, gewaltige Tat, die Selbstverständlich nach einigen Millionen Jahren ebenso brutalen wie selbstverständ- lichen Kannibalismus noch keine umwälzen- den Tatsachen zu schaffen vermochte. Noch müssen wir froh sein, daß der Menschheit überhaupt die Erkenntnis ihrer eigenen Selbsterhaltung gedämmert hat, und daß diese Erkenntnis sogar in einer Rechtsform ihren Niederschlag fand. Schließlich gibt es noch immer weite Bezirke des Zusammen- lebens, die schon Jahrhunderte alte Rechts- niederschläge gefunden haben, ohne daß darum auch schon ein wirklicher Rechts- charakter vorhanden wäre. Es geht in dieser Beziehung langsam in der menschlichen Selbsterkenntnis und Selbsterziehung. Wir brauchen uns dabei gar nicht nur zu er- innern an die Orgie menschlicher Unmensch- lichkeit, die wir vor kurzem noch in unse- rem eigenen Lande und unter unseren eige- nen Zeitgenossen zelebriert haben. Es genügt vollauf, sich umzubören, um mit Schau- dern und Befremden festzustellen, wie wenig noch die Menschenrechtsdeklara- tion in die Herzen und Gemüter ein- gedrungen ist. Es ist da unendlich viel Arbeit zu leisten. Wir stehen noch ganz am Anfang und das Jahr 1776 oder 1789 steht Uns in dieser Beziehung fast genau so nahe Wie der vergangene Tag. Vor allem aber stehen uns diese Termine deshalb so nahe, Weil genau wie vor Jahrhunderten das Be- streben allenthalben am Werk ist, im Namen der Menschlichkeit und zur Ehre des Bru- ders Messer zu schleifen und Köpfe in Körbe zu sammeln. Nobelpreis 1958 Boris Pasternak fehlte. Der Träger des dies- Jährigen Nobelpreises für Literatur ist ein 4 Opfer der Tatsache, daß er ein Sowjetrusse ist, Um sein Vaterland nicht zu verlieren, ver- zichtete er darauf, die höchste sichtbare Ehre der heutigen Menschheit in Stockholm in Empfang zu nehmen. Ein wahrhaft tragischer Entschluß eines Mannes, der ein Leben lang das geistige Erbe Tolstois, Liebe, Friedfertig- keit und Menschlichkeit in einer der grausam- sten Epochen der letzten Jahrtausende hoch- zuhelten versucht hat, und der nun zu guter Letzt an dem inneren Zwiespalt zwischen Welt und Nation scheitern mug. In diesem Sinne besteht das Betrübliche nicht so sehr darin, daß er den Preis, der nun verfällt, und die Ehre, die nicht verfallen kann, als Person nicht entgegenzunehmen in der Lage ist, als Vielmehr darin, daß es überhaupt dazu kom- men kann, daß ein Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts in eine solch fatale Lage gera- ten kann. Das hohe Ziel, das Alfred Nobel be- Seelte, ist demnach noch längst nicht annä- Hernd erreicht. Wir sind einhundertfünfund- zwanzig Jahre nach Nobels Geburt in Sachen Frieden und Menschlichkeit noch nicht sehr Weit gekommen, mit wieviel Glanz und guten Reden auch immer das Nobelfest in Stockholm auch heuer wieder gehalten wird. Drei andere Sowjetrussen waren freilich da. Den Kandidaten des Physikpreises war Von ihrer Regierung nicht die mindeste Schwierigkeit bereitet worden. Im Gegenteil, re Ehrung wurde auch in Moskau gebüh- rend zur Kenntnis genommen. Freilich han- delte es sich bei ihrem Werk auch nicht um tolstoienische Werte, sondern um Forschun- gen zu weiterer Entfesselung des Atoms, Sinles Unternehmens also, das bei den Staats- gewaltigen, Machthabern und Gewaltmen- schen allüberall auf unserer Erde mit eitel Wohlgefallen aufgenommen wird. Nicht als ob in der verdienstvollen Arbeit der Gelehrten nicht unendlich viel Stoff zu menschlicher Versöhnung und zum ewigen Frieden verbor- gen läge. Die Republik der Gelehrten ist im Gegenteil wohl die universalste und verhei- Bungsvollste Manifestation eines Geistes, der die Enge nationaler Grenzen, Eifersüchte und Selbstherrlichkeiten längst überwunden hat. Aber diese Republik ist leider in den Fesseln der Kleingeister, die das Gute zum Bösen zu Wenden vermögen. Und so ist auch in dieser Richtung das Erbe Alfred Nobels noch nicht in der Lage, den alt' bösen Feind in seine Schranken zu weisen. 5 Der einzige, der den moralischen Kredit der Nobelstiftung sichtbar zum Positiven zu Wenden vermochte, war— merkwürdig se- nug— ein Mönch. Ein Mensch also, den man in der Abgeschiedenheit einer Zelle fern den Wirren unserer Zeit nur dem Jenseits zu- gewandt wähnt Aber Pater Pire. der den Friedensnobelpreis in Empfang nahm, ist Alles weniger als ein weltfremder Schwär⸗ mer Der Preis, der ihm unter so vielen, e den Frieden auf der Zunge tragen, erkannt wurde, ist die Auszeichnung für n Halbes Menschenleben im Dienste tätiger Nächstenliebe, der Fürsorge für Freund und Feind, seiner Tätigkeit in der Flüchtlings- betreuung, deren gegenständlicher Ausdruck die Flüchtlingsdörfer sind. die der Domini- kanermönch ins Leben gerufen hat, Von ihre würde in der Festrede gesagt. daß sein Ziel ist, eine Brücke des Lichts und der Liebe über die unruhevollen Auseinandersetzun- zen des Kolonialismus und des Rassen- kampfes zu bauen“. Auch den Nobelpreis hofft er für die Errichtung einer Flücht- lingssiedlung in Norwegen verwenden zu können. Sicher ist Pater Pire nicht der einzige in unserer Zeit, der eine Brücke des Lichts und der Liebe zu bauen versucht. Ihrer sind glücklicherweise Hunderttausende, die mit schwächeren oder stärkeren Kräften im Geiste der Nobelpreisstiftung zu wirken streben. Insofern ist die Ehrung des Mönchs dennoch Hoffnung in scheinbar verlorener Zeit. Mag es auch einem Boris Pasternak nicht vergönnt sein, sein Lebenswerk zu einem versöhnlichen Abschluß zu führen, die Friedensarbeit geht weiter. Einmal wird auch das Samenkorn aufgehen, das Alfred Nobel mit soviel Vertrauen in den Schoß der Nachwelt gelegt hat. Dr. Karl Ackermann Zähes Ringen festgestellt, Verstimmung zwischen Bonn und Berlin Die Bundesregierung verwahrt sich gegen Vorwürfe Die anhaltende Verstimmung zwischen desregierung über den Besuch des Bundeskanzlers in der deutschen Hauptstadt 8 vergangener Woche hat am Mittwoch in 2 den. Am Vormittag besuchte der Berline des Regierenden Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 10. Dezember dem Berliner Senat und der Bonner Bun- Ende wei Ereignissen ihren Niederschlag gefun- r Senator für Bundesangelegenheiten, Dr. Klein, Vizekanzler Erhard und drückte ihm das Befremden von Bürgermeister Brandt über den schlechten Kontakt zwischen dem Nachmittag verlas Bundespressechef von Eckardt eine Berliner Vorwürfe zurückgewiesen werden. Gleichzeitig spricht die ihre Hoffnung aus,„daß die nicht erklärliche Verstimmung der Senat und dem Bundeskanzler aus. Am Kabinettserklärung, in der die Bundesregierung Einsicht weichen Wird, daß die ernste Lage über alle Empfindlichkeiten hinweg eine enge Zusammen- arbeit erfordert“. Senat, hat infolge der mit Bedauern Erkrankung Der Berliner dag mung der Auffassungen über die Berliner Lage ergeben habe, Auf die Frage, ob noch Adenauers eine nachträgliche Aussprache Punkte zu klären seien, habe keiner der um Positionen in Genf nicht habe stattfinden können. Willy Brandt Senatsmitglieder etwas vorgebracht. Auch Genf.(AP) Auf der Genfer Konferenz, die sich mit dem Verbot von Kernwaffenver- suchen und deren Kontrolle befaßt, kam es am Mittwoch noch zu keiner Annäherung der gegensätzlichen Standpunkte in der Frage des Kontrollsystems. Die Notwendig keit einer Kontrolle wurde zwar von west- licher wie von östlicher Seite grundsätzlich anerkannt, doch weigerte sich die Sowjet- union erneut, ihr Land Inspektionsteams mit unbegrenzter Bewegungsfreiheit ohne vor- herige ausdrückliche Genehmigung zur Aus- übung ihrer Funktionen zu öffnen, Wie es der Westen wünscht. Der sowjetische Dele- glerte Zarapkin erklärte, alle Kontrollopera- tionen einschließlich der Untersuchung ver- dächtiger Beben bedürften der vorherigen Zustimmung aller drei Atom-Mächte. Die Sowjetunion sei nicht bereit, ausländische Inspektoren nach Belieben innerhalb ihrer Staatsgrenzen herumreisen zu lassen. Nach der Registrierung verdächtiger Explosionen sei zwar gegen eine Besichtigung des ver- dächtigen Gebietes durch internationale In- sbektoren nichts einzuwenden, diesen Inspek- toren dürfe jedoch keine Eigeninitiative zu- gestanden werden. wird am Freitag in Bonn Station machen, ehe er sich nach Paris zu der Außenmini- sterkonferenz begibt. Am Mittwoch war noch nicht zu übersehen, ob der Gesundheitszu- stand des Bundeskanzlers eine Unterredung mit Brandt zulassen wird. Die finanziellen und wirtschaftlichen Probleme Berlins 801- len auf einer besonderen Sitzung am 20. De- zember in Bonn besprochen werden, an der die zuständigen Ressorts und auch Vertre- ter des Berliner Senats teilnehmen werden. Bundespressechef von Eckardt hat angedeu- tet, daß sich die Bundesregierung Wahr- scheinlich entschließen wird, die Koordinie- rung dieser Frage im Wirtschaftsministe- rium zu konzentrieren. Damit würde eine Art Nachfolgestelle für den CDU-Abgeord- neten Dr. Bucerius geschaffen, der in der vergangenen Legislaturperiode als Bundes- beauftragter für die Berliner Wirtschaft tä- tig war und dessen Amt nicht mehr er- neuert worden ist. Die Bundesregierung vertritt in ihrer Erklärung zu dem Konflikt die Meinung, daß die Aussprache des Bundeskanzlers und des Bundesaußenministers mit dem Berliner Senat eine völlige Uebereinstim- Belastende Aussagen gegen Wohlgemuth War der Angeklagte bereits 1952 ein V-Mann der Russen in Pankow? Karlsruhe, 10. Dezember Mit der Vernehmung des Berliner Kauf- manns Brune Kropidlowski wurde am Mitt- woch der Prozeß gegen den Berliner Frauen- Arzt Dr. Wohlgemuth vor dem Dritten Straf- senat des Bundesgerichtshofes fortgesetzt. Der Zeuge, der bereits im John-Prozeß Wohlgemuth erheblich belastet hatte, er- gänzte seine damaligen Ausführungen über die Tonbandaufflahmen Wohlgemuth durch neue Erklärungen. Kropidlowski sagte, er erinnere sich, daß Wohlgemuth ihm eine Bandaufnahme vorspielte, auf der ein etwa 15 bis 20 Minuten langes Gespräch mit Dr. John festgehalten war. Bei diesem Gespräch habe sich John sehr deprimiert gezeigt und die Absicht geäußert, Selbstmord zu be- gehen. Nach seiner Eringerung sei ihm das Band im Sommer 1953 vorgespielt worden Auch eine Gegenüberstelung mit dem am Dienstag schon als Zeuge vernommenen Berliner Kunstmaler Eberhard Matzig brachte keine endgültige Klärung dieser Frage. Matzig erklärte ebenso wie Wohl- gemuth, daß die bewußte Tonbandaufnahme 1952 gemacht worden sei. Er sei Zeuge ge- Wesen, wie die Aufnahme gelöscht wurde. Der Zeuge Kropidlowski, der den Ange klagten bereits aus der Vorkriegszeit kennt, wurde anschließend über die Bekanntschaft Dr. Wohlgemuths mit dem SSD-Agenten Wonsig befragt. Diese Bekanntschaft habe er(Kropidlowski) 1950 vermittelt, weil Wohl- gemuth eine Zulassung für seinen Wagen im Ostsektor erhalten wollte. 1952 habe Wohlgemuth erneut gebeten, ihn mit Won- sig zusammenzuführen, um dadurch seine Wiederverwendung in der Charité voranzu- treiben. Bei dem Gespräch sei Wohlgemuth auch auf John zu sprechen gekommen, habe dessen Unzufriedenheit mit den Verhält- nissen in der Bundesrepublik geschildert und die Auffassung vertreten, man sollte einen Kontakt zwischen Wonsig und John herstellen. Zu einem späteren Zeitpunkt habe sich Wohlgemuth erneut mit ihm über John in seiner Praxis unterhalten und dabei durch- blicken lassen, er arbeite systematisch dar- auf hin, John nach dem Osten zu bringen, um damit den Pankowern zu beweisen, daß er kein amerikanischer Agent sei. Wohl- gemut war 1952 von einer Bekannten nahe- gelegt worden, nicht mehr in den Ostsektor zu fahren, weil man ihn dort als amerikani- schen Agenten ansehe. Der Zeuge sagte außerdem, 1956 sei er wiederholt aus beruf- lichen Gründen mit Wonsig zusammenge- kommen und habe ihn bei der Gelegenheit auch nach dem Tonband von Wohlgemuth gefragt. Wonsig habe ihm erklärt:„Ja, das haben wir.“ Im Kreuzverhör durch die Bundesrichter bestritt Wohlgemuth auf das entschiedenste die Aussagen des Zeugen. Er habe niemals mit dem SSD-Agenten Wonsig Gespräche über John geführt. Auch habe er Wonsig kein Tonband zur Verfügung gestellt. Er könne sich die Aussagen nur so erklären, daß Kropidlowski darüber verärgert sei, die 500 000 Mark, die im John- Prozeß für die der Regierende Bürgermeister habe nicht den Wunsch nach einer zusätzlichen Sonder- besprechung geäußert. Die Bundesregierung bedaure daher, daß die Berliner Senats- kanzlei jetzt den Eindruck erwecke, als ob die allgemein politischen Interessen Berlins zu kurz gekommen seien. eber die Ursache der Verärgerung des Regierenden Bürgermeisters. Willy Brandt, berichtet unser Korrespondent wie folgt: War der Kanzler schlecht beraten? Berlin, 10. Dezember Als in der Berliner Wahlnacht die Zah- lenkolonnen an den Wandtafeln der Bran- denburg-Halle im Schöneberger Rathaus am Erfolg der Sozialdemokraten nicht mehr zweifeln ließen, schloß Willy Brandt seine erste Stellungnahme mit erhobener Stimme: „Der Sieg der SPD ist auch eine Antwort an gewisse Leute, die in den letzten Tagen geglaubt haben, den Regierenden Bürger- meister und seine Parteifreunde brüskieren zu können.“ Der Regierende Bürgermeister nahm dann später in einer auffallend schar- ken Erklärung zum Besuch des Bundeskanz- lers Ende der vergangenen Woche Stellung. Er betonte mit Nachdruck, Dr. Vockel(CDU) dürke in seinem Amt als Bundesbevollmäch- tigter in Berlin nicht parteipolitisch tätig sein. Was war geschehen? Nach der Darstel- lung des Regierenden Bürgermeisters ließ ihn Dr. Adenauer sofort nach seiner An- kunft am 4. Dezember auf dem Flughafen Tempelhof wissen, der von seinen Partei- freunden ausgearbeitete Terminkalender liebe zu wenig Zeit für gründliche Aus- sprache mit ihm(Brandt) und dem Senat. Er gedenke dies zu ändern. Der vom EKanz- ler in dieser deutlichen Form zum Ausdruck gebrachte Wunsch, die durch die sowjetische Note aufgeworfenen Probleme gründlich mit der zunächst am stärksten betroffenen West- berliner Verwaltung zu diskutieren, scheint aber nach anschließend erfolgten Unterhal- tungen mit dem Bundes bevollmächtigten und anderen CDU- Politikern eine plötzliche Aen- derung erfahren zu haben. Adenauer ist Aufklärung des Falls ausgesetzt waren, nicht nur der für den nächsten Morgen Vor- nicht erhalten zu haben. gesehenen direkten Begegnung mit dem Als nächster Zeuge wurde der Maler Gü- ee ee Stadtoberhaupt Sta Böktcher vernommen, der i nem Hebertritt nach Westberlin im Mar 1953 Eine zeltlang vol Fussischen MW als Dolmetscher beschäftigt wurde. Er behaup- tete, den Angeklagten in der Zeit von Ende Oktober bis Anfang Dezember 1952 dreimal im MWD- Gebäude in Karlshorst gesehen zu haben. Einmal habe er auch aus dem Ne- penzimmer die russischen Worte gehört: „Dann machen wir es eben über Wohlge- muth.“ In der Nachmittagsverhandlung berich- tete die Vertraute und frühere Sprechstun- denhilfe Wohlgemuths, Annemarie Weyres, eine 32 jährige schlanke Frau mit zwei blon- den Locken im dunklen Haar, wie der An- geklagte in der Nacht des 20. Juli 1954 in seine Westberliner Praxis zurückgekehrt sei und sie geweckt habe. Erregt habe er ihr gesagt, er wisse nicht, was er tun solle, denn John sei in Ostberlin geblieben, Sie solle die Koffer packen und mitkommen. Entgegen ihrem Rat habe er seinem Rechtsanwalt Wilde nicht telefoniert, sondern nur brief- lich Johns Entschluß mitgeteilt, in Ostberlin zu bleiben. Der Brief war am nächsten Tag von einer anderen Sprechstundenhilfe ge- kunden und dem Rechtsanwalt überbracht worden. Die Zeugin, die sich nur ungenau an die Vorgänge erinnern konnte, und Wäh- rend der Vernehmung in Tränen ausbrach, sagte aus, sie habe dem Vorschlag des Zeugen Kropidlowski zugestimmt, Wohlge- muth solle zugeben, daß er von den Gesprä- chen mit John Tonbandaufnahmen gemacht habe. Diese Tonbänder würden beweisen, daß John nicht die Absicht gehabt habe, nach Ostberlin zu gehen.(dpa/ AP) i T Se At AUsge wichen, sondern hat auch nech den Wunsch geßlhert, seine kur eine Stünde spater angesetzte Aussprache Mit Bürgermeisters Willy Brandt dem Senat zu verkürzen. Die SPD hegt trotz eines Dementis von Dr. Vockel den Ver- dacht die überraschende Sinnesänderung des Bundeskanzlers sei auf dessen„partei- politische Beratung“ zurückzuführen ge- wesen. Drei Tage vor den Wahlen erschien es der Berliner CDU offenbar als unangebracht, dem parteipolitischen Gegner freiwillig Kon- zessionen einzuräumen, auf deren Erfüllung er sich nach einem CDU-Wahlsieg oder weniger ausgeprägtem Erfolg der SPD hätte berufen können. Denn drei Tage vor den Wahlen bestand in der Berliner CDU-Füh⸗ rung die Hoffnung, daß die durch die er- Waärtete Ausschaltung der kleinen bürger- lichen Parteien freiwerdenden Stimmen ihr zufallen und der CDU zu einer Führung im Senat verhelfen können. Diese Rechnung ist nicht aufgegangen. Paul Werner, Berlin Der Weltsicherheitsrat hörte die israelische Beschwerde New Vork.(dpa) Der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen behandelte die von Israel erhobene Klage gegen die Vereinigte Arabische Republik wegen der in letzter Zeit wieder zunehmenden Zwischenfälle an der syrisch- israelischen Grenze. Israel for- dert, dag der Sicherheitsrat derartigen ag- gressiven Akten ein Ende setze. Vor dem Rat sagte der israelische UNO- Delegierte Abba Eban, die Beschießung israelischer Dörker durch syrische Artillerie müsse als ein„Kriegsakt“ betrachtet werden. Der Weltsicherheitsrat vertagte sich auf unbe- stimmte Zeit, nachdem er auch noch eine Stellungnahme des UNO-Delegierten der Vereinigten Arabischen Republik, Loutff, entgegengenommen hatte. Israelische Kom- mentare zu der Debatte ließen deutlich er- kennen, daß Israel notfalls zur Selbsthilfe gemäß Artikel 51 der UNO- Charta ent- schlossen ist, falls die syrischen Angriffe auf israelisches Gebiet nicht aufhören sollten. Die Eisenhower-Doktrin ist endgültig begraben Beirut.(dpa) Der amerikanische Unter- Staatssekretär und Nahost-Experte William Rountree hat nach einem zweitägigen Besuch Beirut verlassen. Die nächsten Stationen seiner Nahostreise sind Amman, Jerusalem, Kairo und Bagdad. Aus seinen Beiruter Be- sprechungen mit führenden libanesischen Politikern hat sich folgendes ergeben: J. Die Eisenhower- Doktrin ist endgültig begraben, wie aus einer Erklärung Rountrees und sei- ner libanesischen Gesprächspartner hervor- geht. 2. Die amerikanische finanzielle und technische Hilfe für den Libanon wird auf einer neuen Grundlage ohne Gegenleistung und ohne jede Bedingung gewährt. 3. Der Libanon ist wegen mangelnder Arbeitsmög- lichkeiten nicht in der Lage, die 100 000 Palästina- Flüchtlinge, die noch immer im Libanon je fsern leben, endgültig aufzu- nehmen. Englands Verteidigungssystem überholt? Der Informationsaustausch mit den USA brachte Ueberraschungen London, 10. Dezember Die britische Regierung hat damit be- gonnen, ihre gesamte Verteidigungsplanung zu überprüfen und bereitet bereits wichtige Entscheidungen für die nächsten fünf bis zehn Jahre vor. Einzelheiten werden erst bel der Vorlage des kommenden Vertei- digungs-Weigbuchs im Frühjahr bekannt- werden. Aus ersten Informationen geht her- vor, daß Großbritannien auf jeden Fall eine militärische Atommacht bleiben will, so bel grenzt auch seine Mittel im Vergleich zu den Verteidigungausgaben der USA und der Sowjetunion sein mögen. Es geht vor allem um die Frage, ob sich Großbritannien zur Beförderung seiner Atom- bomben für ballistische Raketen, für be- mannte Ueberschall-Bomber oder für Atom- Unterseeboote entscheiden soll, die in ge- tauchten Zustand Raketen mit einer Atom- bombe starten können. Die USA gehen auf allen drei Wegen vor, Großbritannien muß sich kür einen einzigen entscheiden, da in jedem der drei Fälle Entwicklungskosten von rund sechs Milliarden Mark erwartet werden. Die britische ballistische Mittelstrecken- Rakete„Blue Streak“ ist in Entwicklung, doch scheinen auch die Befürworter des Der dynamische Oberbürgermeister von Bordeaux Erinnerungen an ein Gespräch mit dem neuen Präsidenten der Nationalversammlung Von unserem Redaktionsmifglied Hans K. Herdt Mannheim, 10. Dezember „Man muß bei der Wirklichkeit bleiben“, philosophierte Jacques Chaban-Delmas vor deutschen Journalisten im Bordolaiser Rat- haus. Es war an einem jener für Frankreich So kritischen Mai- Tage, da die Krise der Vierten Republik langsam dem Höhepunkt zusteuerte. Der Oberbürgermeister von Bor- dęaux und ehemalige Verteidigungsminister in der Regierung Gaillard blieb damals eine klare Antwort auf die Frage, was er für „Wirklich“ halte, schuldig. Während an Plakatsäulen und Häuserwänden bereits de Gaulle„als einzige Hoffnung“ gepriesen wurde, vermied Chaban-Delmas damals jede Anspielung auf den jetzigen Staatschef. Wußte er noch nicht, zu wessen Gunsten sich die Waagschale der französischen Volksgunst neigen würde? Schneller als erwartet und vielleicht auch für ihn selbst Überraschend, hat Jacques Chaban-Delmas die bisher höchste Sprosse seiner politischen Laufbahn erklommen. Am Dienstagabend siegte er im zweiten Wahl- gang über den Sozialisten Max Lejeune und wurde Präsident der ersten Nationalver- sammlung, die die Aera der Fünften Repu⸗ lik einleitet. Für den erst 43jährigen, dem man in Frankreich schon mannigfache Vor- schußlorbéeren spendete, war der 9. Dezem- ber sicherlich ein stolzer Tag. Bordeaux, die Hafen- und Handelsstadt an der Garonne, der Chaban-Delmas schon seit 1947 als Ober- bürgermeister vorsteht, kann zufrieden sein. Hier hat sich der neue Parlamentspräsident jene Hausmacht aufgebaut, die ihm den Weg nach Paris öffnete. Chaban-Delmas ist absolut kein Kom- munalbeamter. Auch den deutschen Journa- listen, die er im Mai in seiner Metropole empfing, präsentierte er sich als Politiker mit Leib und Seele. Er gab sich wendig, klug taktierend und vorsichtig abwägend. Man spürte zwar, daß er nicht mehr so recht auf die Vierte Republik setzte— seine künftige Marschroute schien er aber noch nicht abge- steckt zu haben Als Parteifreund Soustelles (damals Sozialrepublikaner) entwickelte er seine Idee vop einem Kontinental-Europa. das stark genug sein müsse, um nicht zwi- schen den Heiden Machtblöcken zerrieben zu werden. Kein Zweifel: In dieser Richtung sah Chaban-Delmas die größere Zukunft Frankreichs“ Kein Zweifel auch: Der Mann er solche Ideen verwirklichen konnte, hieß 1 Gaulle Chaban-Delmas ist schon fast zwei Jahr ehnte lang Anbsoger des Generals, den er während seiner Tätiskeit in der Wider- standsbewegung achten und schätzen lernte. * Der neue Präsident der französischen Na- tionalversammlung hat allerdings auch im heute vielgeschmähten„System“ der Vierten Republik eifrig mitgemischt. So gehörte Chaban-Delmas 1934/55 dem Kabinett von Pierre Mendeès-France als Minister für öf- fentliche Arbeiten an. 1956 war er unter Guy Mollet Staatsminister und übernahm später unter Felix Gaillard das Verteidi- gungsministerium. Nicht wenige seiner Parteifreunde in der „Union kür die Neue Republik“ nehmen ihm diese„Kollaboration“ übel. Chaban-Delmas Will heute diese Ministersessel nur besetzt haben, um eine Regierung de Gaulle den Weg zu bereiten. Wie dem auch sei: Eine recht dynamische Persönlichkeit wird Haus- herr im Palais Bourbon— ein Mann des „jungen Frankreich“ voll hoher Qualitäten. der das Kulissenspiel der Politik vollendet Hheherrscht. Ein Mann überdies, der auch in ler Provinz einen Namen hat. Zu der Elite- zruppe der„Finanzinspektoren“ gegeben, dem Raum um Bordeaux chaftlich auf die Beine zu helfen, Die alte Hakenstadt im Südwesten Frankreichs wird allerdings künftig noch mehr als bisher auf ihren Oberbürgermeister verzichten müssen. gehörend. der ersten Garnitur der französischen Be- ten, hat sich Chaban-Delmas viel Mühe Wirt- Ueberschallbombers in den letzten Monaten an Einfluß gewonnen zu haben. Aus Kreisen des Verteidigungsministeriums verlautet, daß der Bau eines taktischen Ueberschallbombers als Ersatz für den Düsenbomber„Canberra“ bereits genehmigt worden ist. Die Lebens- dauer der Bomber der strategischen Luftflotte Wird durch die Einführung der Bombe mit Selbstantrieb verlängert, die mehrere Hun- dert Kilometer vom Ziel entfernt ausgelöst werden kann. Ueber die Bedeutung der abschreckenden Macht in den Händen Großbritanniens ge- hen die Meinungen auseinander. Die Regie- rung spricht von einem„zunehmend bedeut- samen Beitrag Großbritannens“. Die Oppo- sition bezweifelt den Sinn einer eigenen, mit großen Kosten aufgebauten britischen strategischen Luftflotte von rund 150 Düsen bombern, verglichen mit den über 2000 der Amerikaner. Eine Schätzung spricht davon, daß Großbritannien zur Zeit„Weniger als fünk“ einsatzbereite H- Bomber habe, eine andere sprach von 20. 1 Nach Angaben der Regierung werden in dem jetzigen Haushaltsjahr weniger als ein Zehntel der Verteidigungs-Aufwenduntzen von insgesamt 1,465 Milliarden Pfund(run 17 Milliarden Mark) für Atom- und Hake“ tenwakken und strategische Bomber aufge- wendet. Die Grundlage für die Ueberptu, fung der Gesamt-Verteidigungsplanunß An 0 der völligen Neuverteilung der Mittel sin die Geheimin formationen, die in den letzten Wochen aus den USA gemäß dem. men über Informationsaustausch nach Gro 0 britannien gekommen sind. dpa „In Freiheit verbunden“ Hannover,(dpa) Unter dem Leitwort„In Freiheit miteinander verbunden“ haben a Mittwoch 17 Gesellschaften für zwischen- staatliche Beziehungen die Bevölkerung der Bundesrepublik und Westberlins aufgeru 5 zur Advents- und Weihnachtszeit wiede junge Ausländer in die Familien einzuladen. „Viele junge Studierende, Praktikanten Un Angehörige der NATO Streitkräfte ae Uebersee und den asiatischen Ländern, 55 wegen der großen Entfernungen 2u 1110 Heimat das Weihnachtsfest in Deutschlan Verbringen müssen, werden an diesen besonders einsam sein“, heit es In dem Aufruf. Das Weihnachtsfest sei daher in be⸗ sonderer Weise geeignet, zwischen jungen Menschen aus aller Welt und den deutsc Familien Brücken der Freundschaft von Vol zu Volk zu schlagen. Bei den Einladungen sollen auch die ungarischen Flüchtlinge ns vergessen wergen. In dem Aufruf wird 155 auf hingewiesen daß sich jeder die 5 ländischen Gäste aus seiner Nachbarscha selbst auswählen kann.. Bericht unseres Sonderkorresponden- ten aus China siehe Seite 14 1 Tagen — E Hr e F)J) enn end gde kau kür Im Wo! mit und bek nati des dört Tate scha kart sich Eins erst! nim. nich sene Teilt der (jede einen Gru Jahi Lebe meh. Jahr einer Were diese 8020 8 N 1 N* 8 9 42 8 9 Seite 3 * Nr. 285 Donnerstag, 11. Dezember 1958 MORGEN 2 85 terbericht Was sonst noch geschang Ei R 2 ist kei 1 5 H Wetterbe In den nördlichen Bundesstaaten der Ine aumstation St Eline topie mehr mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim A herrscht gegenwärtig eine Kältewelle, 5 5 3 l 5 381 8 3333 5—— h e seit N im Dezem- Projekt des Raketenkonstrukteurs Ehricke kann verwirklicht werden“„Direktverbindung Erde Mond möglich 8* 2 111 1 5 11 5 8 eckt, nur gelegentli Was 15 1 der 5 i. m vermag dem Men- Mehrfach Regen oder Schauer. Temperaturen sota zeigte das ermometer auf minus 35 7 ˖ 81 1. 5 f 15 5 agesgang zwischen drei bis acht Grad 01 Grad Celsius und in Chicago auf minus schen unter den Naturgesetzen dieses Uni ohne Tagesgang z wis N e 5 n G 1 erfreute sich versums irgendwelche Schranken zu Setzen, über null. In der Ebene nur ganz vereinzelt 25 Süden 1 Weste sommerlich 1 außer er selbst.“ Dieser Ausspruch Krafft A. bei nächtlichem Aufklaren etwas Bodenfrost. 0 8 der 55 50 1 Tem N 5„ Ehrickes, des Chefkonstrukteurs von Con- Auch Odenwald und Bauland in allen Höhen 205 5 8 e 885 1 13. vair Astronauties der General Dynamics frostfrei. Nur bei Aufloc Hletsweise 8 4 8 5 17 Grag 155 0 33 15 rt Sorporation, ist typisch für den seit 1947 in Bodenfrost. Lebhafter, besonders in Höhen- 88 785 5 590 1 sogar plus 27 Gr. 5 5 den USA tätigen Raketen fachmann und lagen zeitweise stürmischer Wind zwischen 1 Miami au 5 5 ö 85 für seine Pläne. Er ist überzeugt, daß es bei Südwest und West. 55 In weiten Teilen Finnlands wurden in* 3„ 1 Sonnenaufgang: 8 12 Uhr. ng den letzten Tagen Rekordkältegrade emes, bemannte Erdsatelliten auf den Weg zu Sonnenuntergang: 16.26 Uhr. ler sen. In 3 N 5 Utsjoki 42 schicken, sondern bei systematischer Weiter- tte Grad Kälte. ES wWãar lie tiefste Temperatur, entwicklung von Raumflugkörpern und Vorhersoge-Horte en die seit langem vorgekommen ist. An aun Triebwerken, vor allem der Entwicklung för 11.12.58-+ Uhr ih- ren Orten hält sich die Temperatur seit des nuklearen Antriebs für Raketen, sogar 020 05 ſoſe sr= mehreren Tagen zwischen minus 39 und eine„Direktverbindung“ Erde Mond unter r- minus 30 Grad. Im Süden Finnlands gab es Ausschaltung von Satelliten Zwischen- ihr in 55. 1. Auch stationen einzurichten. im in Schweden ist der Winter mit Schnee ein- 5 N. a5 f 11 erheblichen Verkehrsbehinderungen. Heronautik und Flugzeugbau studierte(sich 5., 5 i% Sleichzeitig mit Kernphysik und Himmel- E 55. mechanik befaßte) und an der deutschen Schneeketten i 5 5 1 5 i. 15 5 58 e. Raketenversuchsanstalt Peenemünde als For- . 5 5 a 17 8 5 5 schungsingenieur arbeitete, ist maßgeblich rung des Passes ist ab sofor tWaczen mit an der Entwicklung der amerikanischen 120 Anhängern nicht mehr gestattet. Interkontinentalrakete ATL As beteiligt. Die 5 on 5 g 5 ATLAS, mut der seit Juni 1957 Flugteste. 5*FFFFCGCCTT gte 0 5 Serie 555 N„ 5 unternommen werden, ist inzwischen bei e h ter beben ist am Dienstag in der italienischen den Sonvair- Werken in San Diego(Kali- Für den Bau der von Convair-Astronautics projektierten bemannten Raumstation wären 8 Stadt 3 1 1 1 85 1 kornien) in Produktion e Sie würde drei Raumraketen erforderlich, die in der Konzeption alle auf die Atlas- Rakete zurück- 578 Ceologen e e 8 3 Sich nach Ansicht Ehrickes jedoch auch gehen.(I) zeigt die Atlas, deren leergebrannte Hülle die Grundstruktur der geplanten 87 kartehe niente ten delvertel Schaden am Auen ohne weiteres dazu eignen, als Weltraum- Raumstati bildete; für die Frachtrakete(2) und die Mannschaftsrakete(3) könnte die em in der vergangenen Woche waren mehrere rakete Verwendet zu werden: mit einem Ati 1 7 55 verwendet werden, die 3,6 Tonnen Last in die vorgesehene Umlauf- rte Erdbeben in Siena bemerkt worden. einzigen Schuß ließe sich mittels einer von 5 55 5675 85 15. 5 5 2 Ad-Bilder ner 8 i militärischen Ausrüstungen befreiten ATLAS. als Eine überlebensgroßze Granitstatue Ram- die, Grundstruktur“ einer bemannten Raum- 5 die 5 e„ lation in die vorgesehene Kreisbahn fragen. sigkeit ist oberstes Gebot bel einem Fahr- die. und. 5 de- die Rui A5 0 Upt- 0 5 4. 1 5 nächstes ingt ei 1 12 ö.! nnn. der Altertumsverwaltung mitteilte, eutcledtete flugtechnix— als Prüfstation für Aus- damit wird sich ein reibungslos ablaufen- fach unterteilte Nylonkabine zusammen mit Pegelstand vom 10. Dezember 1105 man die 2,20 Meter hohe Sitzfigur des Pha- ut 8 inhei ünfti- des Startmanöver entwickeln, während die der notwendigen Isolierung und aànderen.. f 5 tie, die eine In- rüstungen und Baueinheiten künftiger Sa 5 5 5 5 1 2 855 5 J 5 Rhein: Maxau 364(4), Mannheim 193 m- raos der zwanzigsten ynastie, die eine In telliten, Mond- und Weltraumschiffe oder technischen Möglichkeiten für eine gefahr- Ausrüstungen— zu der Station, in der jetzt 33 en 124(1), Caub 138—29 175 schrift mit Allen seinen 0 trägt, am als Startbasis für unbemannte interplane- lose Rückkehr zur Erde auch mit Hilfe an- die Klimaanlage und Wasserversorgung ein-„, 111 8 2 1 i Westeingang des Tempels von Luxor. tare Forschungsraketen— sowie als Obser- derer Projekte schon im Verlauf der näch- schließlich der Aufbereitungsanlagen Probe- Neckar: Plochingen(2), Gundel nt.. 5 5 vatorium für die geophysikalische und sten fünf Jahre vervollkommnet werden weise in Betrieb genommen werden können. heim 163(—3), Mannheim 195(]). 8 Die 5 e astrophysikalische Forschung von großem könnten. Eine letete Lastrakete liefert 5 85* 5 auch in diesem Ja 1 5 55 nde 11 5 1 7 5 Wert sein. Es müßten allerdings, wie Ehricke Für den Zusammenbau der Station wäre Kraftanlage, einen Atomrea 4 mi 3 8 8. amt in Pethlehem ein. Es handelt sic 51 betonte, vier Voraussetzungen erfüllt wer- etwa eine Woche erforderlich. wobei die erforderlichen Abschirmung und dem Plat- Grattoirs“ dings nicht um den 1 3 3 n den, ehe sie verwirklicht werden kann— Montage“ folgendermaßen ablaufen würde: tenradiator zum Abstrahlen überschüssiger 75 3 um eine kleine Gemeinde g eichen 1 515 und diese Voraussetzungen bestehen in der Zuerst wird als Grundstruktur ein abge- Wärme. g 5 1 5 und sonstige Weihnachtsgeschenke bei Pern. Das Sonderpostamt ist vom 15. bis restlosen Beseitigung aller technischen änderter Treibstofftank der ATLAS in die Nach Einbau dieser Ausrüstungsteile is 5 3 g 5 inet Sung 5 8 5 j ö bezugsfertig“ und d zur Er- Nicht nur verschiedene Stilepochen der 5 31. Dezember geõ 8. 5 Schwierigkeiten und Fehlerquellen in bezug zwischen 600 und 700 km Höhe liegende die Station„bezugsfertig 75 75 2 Rota- Architektur beweisen den steten Wandel lam 5 5 5 180 Calder auf Leistung, Zuverlässigkeit, Startmanö- Kreisbahn gebracht. Im Anschluß daran zeugung künstlicher 1 8 5 25 dem unser Leben umber werf, uch Die britische Kernenergiestation 8 ver und Rückkehr von Raumschiffen zur wird eine Frachtrakete mit Ausrüstungen tion versetzt. Sie ist 508 81 1 ter 5 sich Staafsformen ablösen und heute gelohf, nenn Hall ist jetzt voll in Betrieb. In London Erde. und Montageteilen abgeschossen und in die und hat ein Gewicht von 6,8 Tonnen. Für b l de miteeteilt, dad alle vier Reaktoren 4 3 13 3890 diri- Personalwechsel und die laufende Versor- was morgen verdammt wird, so wechseln 5 5 der ere Reaktor begann bereits ert die Anforderungen an die Leistung Nähe des kreisenden ATLAS. Tanks 5 gung wären jährlich 13 bis 20 Raketen. auch Sitten, Gebräuche und Gewohnheiten. 00 5 Oktober 1556 Klekctrieität zu liefern. Pie betritt, s Können diese bei der Arles 55 9185 1 e starts erforderlich, und einmal im Jahr Die Nachfahren blicken dann teils verwun⸗ en 5 1 ztati 8 reits als erfüllt angesehen werden. Die Be- vier Mann Besatzung folgt; ügte ei chtrakete neue Ausrüstun- dert, teils verständnislos auf das„sonder- Die zwei Reaktoren der ersten Station haben f erlässickeit aber ist. wie Ehricke lädt die Ausrüstung aus der Frachtrakete müßte eine Frachtrakete 105 5 5 5 5 5 den, bisher 750 Millionen Kilowattstunden Elek-„ Tests und in die Tankhülle um, installiert eine provi- gen im Gewicht von etwa 3600 leg zu der 1105 ae a 2 75 sei- trizität geliefert. Raketenstarts zu erlangen; diese Zuverläs- sorische Kraftanlage und die Anlagen für Station transportieren. 5 1. * 5 55— Or-„ ind Ein Leutnant der Luftwaffe der Bundes- Wer gegenwärtig eine Liste der zu be- at wehr aus Hamburg, der an einem NATO- sorgenden Weibnachtsgeschenke aufstellt, ung Ausbildungsprogramm in Kanada teinahm, Würde erstaunt sein, was sich gebildete Leute Der ist zusammen mit einem Kanadischen Piloten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts schenkten g- in einer T-3-Düsenmaschine abgestürzt. Dis allerliebste“ Kleinigkeiten, Menschliches, 000 Beide Flieger kamen ums Leben. Allzumenschliches ohne Scheu Offenbarend. im. 5 7 So erhielt die wegen ihrer Gradlinigkeit zu- Eine neu entstandene Schule für Public- teils gefürchtete, teils hochgeachtete Se- Relations in Frankreich hat ihre Vorlesun- lotte von der Pfalz von ihrer Pante zu Wein gen aufgenommen. Sie Wendet sich an Stu- nachten zwei kunstvoll geschnitzte, reich- denten und junge Führungskräfte, die sich verzierte„grattoirs“— lange, dünne Stäbe, 9 auf diesem Gebiete spezialisieren wollen. die wie Miniaturgartenharken geformt wa 4 Die Vorlesungen werden abends durch- ren und mit denen sich die Damen jener geführt und durch praktische Arbeiten er- Zeit die Kopfhaut unter der hochgetürmten gänzt. Es handelt sich also um ein Studium, Kunstfrisur kratzen konnten, ohne die Fri- das neben der beruflichen Tätigkeit absol- sur zu gefährden. Wer sich darüber wundert, aten viert werden kann. Die Ausbildung dauert Weshalb sich denn die Damen— und es isen zwei Jahre und wird dann in einem prak- Wären Damen— kratzen mußten, der wird daß tischen dritten Jahr, bereits mit Gehalts- mit Ueberraschung vernehmen, daß Kör- dere zahlung, fortgesetzt. Perpflege seinerzeit Dinge waren, die man rra N nicht kannte, weshalb auch die Haare der 915 Die vier Sträflinge, die am. Aermsten von gewissen Kleinstlebewesen Okte Sonntag aus dem Gefängnis Puerto de. ich Mangenehm belebt waren. Den mangels not- mit Santa Ager in Spanien ausgebrochen Völlio frei können sich Wenge Waschung auftretenden Körper- lun. waren, sind am Mittwoch von der spanischen nach dem Plan Krafft Eh- Seruch bekämpfte man mit übereichlich an- elöst W he von Monesteria, etwa rickes die Manner in ihrer gęewen 5. Polizei in der Nähe on i. 8 deten Parfüms. 1 80 km von der portugiesischen. 5 mit Druckkabinen und Dosen aus purem Gold für Schönheits- 3 kernt, gestellt und erschossen. 1 5 Klimaanlage ausgestatte- Pflästerchen, Behälter für Zahnstocher und ele Sträklinge, von denen zwei 1 8 d ten Station 600 bis 700 m— Spucknäpfe waren seinerzeit beliebte und eut-] Waren, waren 1956 wegen 1 5 5 585 über der Erde bewegen. gern angenommene Geschenke. Der Spuck- bpo-⸗ Lerübten Juwelenraubs, e Raketensegler dienen als napf galt insofern als der letzte Schrei, well nen, Schunuerstücke inn Wert Von i 5 1 Rettungsboot? und Fort- man sonst nämlich einfach auf den Fußboden hen lion D mitgehen ließen, zu 23 Jahren Ge- bewegungsmittel im Raum. zu spucken pflegte, weshalb man auch in 888 kängnis verurteilt Warden einem damals vielbesuchten Hotel in Ant- 95 i N Werpen lesen konnte:„Es ist verboten, an von Wegen Mißghandlung eines Negers wurde die Zimmerwand zu spucken.“ Die genannten 15 ein Weißer von einem Transvaaler Gericht Gefäße waren von vornehmster Art, aus ine zu einer Prügelstrafe von sechs Schlägen Silber, Glas oder auch Fayence. 8 und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. n in 5 5 2 1. 51 5 ein 55 1 5 2 geringer Bevölkerungsdichte Gierzig bis 5 ngen Generalstabskarte für die soziale Strategie“ Siebeis Einwohner je Quadratkilometer) Eur Opàer Am N Er Kk a 33 fruchtbarem Boden und günstigen klimati- 1 3 K 5 i 2 1 1 i Millionen Menschen betroffen 1 a 5 Statistik raft treten, zu unterrichten. Gemäß den ake- Auch in Europa„unterentwickelte“ Gebiete/ 22 illionen schen Verhältnissen eine mittel- und groß- Der Wr n e ORO Vereinbarungen, die auf der Agrarkonferertz 86 Einen Blick in die der Oeffentlichkeit sonst regional gegliederte Daten der Bevölke- bäuerliche Struktur der Betriebe aufweisen. 1 4 eine ausffihrliche Stati- von Stresa getroffen wurden, will das Mini. 2 kaum zugänglichen Gelehrtenstuben durften rungs-, Sozial- und Wirtschaftsstatistik,„Zurückgeblieben“ sind solche Gebiete, in stig über den zwischeneuropäischen Handel steriun die endgültige Festsetzung von und kürzlich in Frankfurt Vertreter der Presse, andererseits Daten landesk e 1 8 denen einseitige Erwerbschancen(nur Land- veröffentlicht(218 8). Der Warenaustausch Globalkontingenten nicht ohne Anhören der sind des Rundfunks und des Fernsehens werfen. schung. Diese Daten sind 1 18. Wirtschaft) und geringe Tragfähigkeit des zwischen den europäischen Ländern wird Wirtschaft vernehmen. Als erste werden die taten Im Soziographischen Institut der Johann-„Region N in 5 8. Bodens mit Klein- und Kleinstbetrieben Zur von Produk richt zu Produktion zahlenmäßig Wärtschaftsvereinigungen eingeladen, deren gom- Wolfgang-Goethe- Universität wurden sie durch werden beispielsweise at. sammentreffen. In diesen Gebieten sind meist dargelegt. Insgesamt sind 207 Erzeugnisse Erzeugnisse nicht zu den Marktordnungs- e mit dem gegenwärtig entstehenden, Sozial- hänge. ae keit auch der Verkehr, die Wasser- und ee Ergänzend Waren gehören, weil sich bei diesen Posi- (apa) und Wirtschaftsatlas der Regionen Europas“ aufbau, 1 5 1 5 5 Versorgungs sowie die Marktorganisation Wird auch über den Platz des zwischen- tionen die Globalisierung am leichtesten bekannt gemacht. des Bodens, Struktur der lan 1 5 85 385 wenig entwickelt. Solche„zurückgebliebe- europäischen Handels im Welthandel berich- Sestaltet. Das werden die Fachau ein Zwel Jahre lang hat eine Gruppe inter- lichen Betriebe, Industriezonen 8 0 nen“ Gebiete sind im EWd-Raum unsere tet unter Berückichtig der verschie- der Obst- umd Gemüsewirtschaft und der t„In nationaler Wissenschaftler unter der Leitung ae e 90 Eifel und Les Landes in Südwestfrankreich, ee eee 8. be erte ird chert Sein Dan 1 N j— 8 ma. 0 iv 1 ü i N 2 5 8 1 5 j 3 1 5 a am derte usterrn,„ 1 7 8e Allen Karten liegt ein einheitlicher 5 1 tistische Sammlung ist ein ausgezeichnetes V der Getreideverar- chen örfer, und unter dem Patronat des irt- Maßstab(1: 4 000 C000) zugrunde, damit die f i ind 14.6 Milli Hilfsmittel für Regierungsstellen, Volks- 8 . rate itet, grundlegende wirt- Maßstab(1:. 5 letztgenannten Gebieten sind 14,6 Mi ionen 5 g ö a 0 115 ee e Tatbestände Europas I F des Raumes deut- Menschen ausschließlich auf 55 Wirte, Importeure und Exporteure. Integrationsbüro 1 kartographisch darzustellen. Das Werk ist lich werden. 5 Landbetriebe angewiesen(90 bis 98 Prozen Frankreichs Schulflugzeuge 8 4 5 5 war e abgeschlossen, doch haben Bei den bisherigen Forschungen hat sich aller Betriebe unter zehn Hektar, zum Teil. 5 5 8 5 In Hinblick auf die am 1. Januar in Kraft 5 sich sch int te und entscheidende herausgestellt, daß es in den meisten euro- 90 Prozent unter zwei Hektar). Sie leben Das Düsenschulungsflugzeug Fouga-Magi- tretenden Europaverträge wurde imm italieni- und Fi nee ere e päischen Ländern gewisse, Notstandsgebiete“ dicht zusammengedrängt Bevölkerungsdich- ster, von der privaten frargösischen Flug- schen Fmanaministerium ein„Europäisches dle 55 195 105. Atlas ist, daß er die gibt f ten bis zu 220 Einwohner je Quadratkilome- zeugfabrik Potez-Air Fouga hergestellt und 5. 1 ist für Aus die 11 ö ist, 5 5 5 5 b 3 Etsch 0 fe 1 gem mit dem Gemeinsamen Markt zusammen- ier erstrebte Einheit Europas 1. In der Abgrenzung der 1 1 e e 1 e 8 5 nängenden Zollkragen zuständig nimmt. ie„einzelnen Länder erscheine Gebiete scheiden von vornherein alle in Euro g 350000 g bag e Volke weis chaktlich geschlos-. aus, die stark industriali- Im Raum der OEEC sind Griechenland und internationale Anerkennun S. Auch die Einheitliche Fleischbescha agen g 8 1 f e f 25 0 51 a 5 epublik 1 Notstandsländer. österreichische Armee hat in diesen Tagen 5 15 Jem sene Gebilde, sondern als in sich gegliederte sjert sind. Das sind im Gebiet der Europäi- die Irische Republik zwei Nots S g 5 0 t 5 5. 5 77 eile eine 0 Europa ist— ungeachtet schen Wirtschaftsgemeinschaft nicht nur die Insgesamt leben im hochentwickelten Europa 6 Einheiten bestellt. Die Maschine wird Sachverständige der Veterinärverwaltun- n 5 der Matte Grenzen— in 357 Regionen großen Städte 180 Stadtlandschaften, son- 22 Millionen Menschen, deren Daseins niveau auhgerdem in Finnland, Belgien und Holland gen aus den sechs Ländern der Europäischen 10 0(jede Region ist der Lebensraum von etwa dern auch weite Landreviere von Südnieder- weit unter dem der modernen Industrie- geflogen, Lizenzen sind zusätzlich an Israel Mirtschaktsgemeinschaft EO) haben in Rom Volk einer halben Million Menschen) eingeteilt. sachsen über Nordrhein- Westfalen, die Süd- wirtschaft bleibt. a und Finnland vergeben. über eine Angleichung der Fleischbeschau- ungen Die Wissenschaftler gingen dabei von der niederlande, Belgien und Nordfrankreich, das Professor Neundörfer bezeichnete den Fühlung mit den Wirtschafts 5 4 8 55 kür den Import nicht Grundthese aus, daß in der Mitte unseres Alpenrandgebiet von Wien und Linz über die entstehenden Atlas als eine e verbänden 8 185 e, jar J 61 ei rmen und das Nordschweiz, Lyon, Marseille, Norditaljien karte für die soziale Strategie“, weil er die ö 3 0 tune Lind, verhandelt. 5 1 e Europa nicht bis Kärnten und der Rhein-Main-Neckar- Grundlage bilde für ein gerechtes politisches Die zuständigen Stellen des deutschen Dabei wurden Vorschläge für eine Verein- haft] mehr 1 1 5 weiten Hälfte des 19. Raum. Ihr Charakteristikum: von zehn Er- Handeln zugunsten dieser„unterentwickel- Bundesministeriums für Landwirtschaft heitlichung der bestehenden Rechtsvorschrif- 5 Jahrhunderts 8 5 8 5 Zugehörigkeit zu werbspersonen sind fünf oder mehr in der ten“ Gebiete.„Eine gewaltige Aufgabe sozia- haben Gespräche mit den EWG-Fachaus- ten Ausgearbeitet, um Schwierigkeiten im — einer besti ten sozialen Schicht bestimmt Industrie tätig. Es scheiden auch jene Agrar- ler, kultureller und ökonomischer Art ist es, schüssen der Märtschaftsverbände aufgenom- internationalen Fleischhandel auszuschalten. den-] werd e 5 dem Raum her, in dem zonen aus, die zwar nur einseitige Erwerbs- diese Millionen den anderen in Daseinsform men, um sie über die ministeriellen Vorstel- Sie sollen als Empfehlung an die Regierun- 135 eee 5 80 Quellen der makro- chancen in der Landwirtschaft bieten(fünf und Lebensniveau gleichzustellen. lungen hinsichtlich der Globalkontingente, gen der sechs EWG-Länder weitergeleitet * 418 N 2 242 2 3 1 1 7 7 a soziographischen Darstellung sind einerseits bis sieben von zehn Erwerbstätigen), aber bei Werner Rhode die im Gemeinsamen Markt am 1. Januar in werden. MANNHEIM Donnerstag, 11. Dezember 1958/ Nr. 288 Rektoratsfeier in der Aula der Wirtschaftshochschule: Wünsche an den neuen Kultusminister Prof. Dr. Mahr hielt die Festrede/ Feierliche Verpflichtung von 189 Neuimmatrikulierten Kultusminister Dr. Gerhard Storz, Erzbischof Dr. Hermann Schäufele, Landes- pischof Julius Bender, Regierungspräsident Dr. Huber, Oberbürgermeister Dr. Reschke, Oberbürgermeister Klüber(Ludwigshafen), Bürgermeister Dr. Hagen (Heidelberg), sowie zahlreiche versitäten und Hochschulen wohnten am Rektoren und Prorektoren südwestdeutscher Uni- Mittwoch der Rektoratsfeier der Mann- heimer Wirtschaftshochschule bei. Der wiedergewählte Rektor, Professor Dr. August Marx, begrüßte unter den Ehrengästen und Gästen besonders den Präsidenten der Gesellschaft der Freunde der Wirtschaftshochschule, Kurt Lotz, Vorsitzer des Vor- standes der BBC-AG und den Vorsitzenden des Beratenden Ausschusses der Wirt- schaftshochschule, Dr. Walter Koehler. In seinem Jahresbericht ging Rektor Prof. Dr. Marx nach dem Totengedenken auf das Hochschuljubiläum und seine Nachklänge ein. (Seine grundlegende Ansprache über den Universitätscharakter der Wirtschaftshoch- Schule liegt gedruckt vor.) Die Inwesenheit des neuen Kultusministers wurde dazu be- nutzt, die„bisher unerfüllten Wünsche der Hochschule als Saldo vorzutragen und der 1 ZEISS IKON JdcokraflkEx Der Wunschtraum kast aller Foto-Ama- teure ab DM 360.— Bequeme Teilzahlung— Kameratausch P HRA 0 7, 5, Planken Hoffnung Ausdruck zu geben, daß dieser Posten nicht als ,‚dubios“ betrachtet und ab- gebucht werden muß.“(Ober die Raumsorgen der Wirtschaftshochschule, die fehlende Turnhalle, den beabsichtigten Bibliotheks- und Institutsbau usw. vgl.„MM“ vom 10. Dezember, Seite 7). Prof. Dr. Marx machte dem Kultusminister alle Wünsche mit dem Bemerken schmackhaft, daß bei der Eigenart der Hochschule die Erstellung der Räume genüge, eine kostspielige Einrichtung entfalle. n den Jahresbericht schloß sich eine akademische Ehrung an: Direktor Otto Lay von der Firma Knappsack- Griesheim A. G. wurde auf Grund seiner Verdienste um den Wiederaufbau der chemischen Großindustrie zum Ehrensenator ernannt. Otto Lay nahm Barid, Medaille und Urkunde entgegen und versprach, seinem Interesse für die Hoch- Schularbeit auch weiterhin treu zu bleiben. Die Festrede über„Die Verantwortung der Notenbank“ von Prof. Dr. Werner Mahr, Dekan der Abteilung für Volkswirtschaft Wünsche, trug der Rektor der Mannheimer Wirtschafts- Hochschule, Prof. Dr. A. Maræ, gestern bei der Rektorutsfeier in der Aula im Schloß vor.— Unser Bild zeigt den Minister neben OB* Reschke. Dr. Storz ergrißf das Wort nicht, aber er sprach sicher einige Stunden später, als dle Jury für die Verleihung des Mannheimer Schillerpreises, der er angehört, am Nachmit- tug zu einer ersten Besprechung zusammen- traf. gerichtet an den neuen Kul- tusminister Dr. Gerhard Storz. Bild: Steiger und Statistik, dürfte den Ersten Semestern gezeigt haben, wie der entscheidende Kern einer Einrichtung herauszuarbeiten ist. Prof. Dr. Mahr ging davon aus, daß Notenbanken früher für das gesunde Funktionferen des Zahlungsverkehrs verantwortlich waren. Ihre Diskontpolitik War als„Bremse“ geschätzt, bis Adolf Thiers sarkastisch nachwies, daß diese Bremse immer zu spät wirke. Seit- dem wurden die Notenbanken zu Wirt- schaftsbanken, die das Gleichgewicht auf dem Geld- und Kreditmarkt zu wahren und Ziele der Politik(Vollbeschäftigung, zuneh- mendes Wohlfahrtswesen u. a.) zu fördern haben. Das Gesetz vom 26. Juli 1957 weist der Notenbank der Bundesrepublik als oberstes Ziel die Währungssicherung zu. Prof. Dr. Mahr konstruierte den möglichen Fall, daß sich zwischen dem Wollen der Regierung und der Verantwortung der Männer, die dem Notenbankrat angehören, ein Konflikt er- gibt: Wie sollen sie ihre bessere Einsicht gegen die Regierung verteidigen? Die Zen- tralnotenbank habe für die Erfüllung ihrer Aufgabe leider keine über den Bank-Bereich hinausgreifenden Kompetenzen. Ihre restrik- tiven Maßnahmen, die Kurzarbeit und Ar- beitslosigkeit zur Folge haben, sind grobe Mittel, die sich nur bei„Einsicht und gutem Willen der Tarifpartner“ vermeiden lassen. Leider ist es nicht gelungen, die leitenden Männer von der Verantwortung für derart in das Leben einschneidende Wirkungen zu entlasten. An ihren Charakter und ihre Standfestigkeit werden hohe Anforderungen gestellt. Die feierliche Verpflichtung der 189 Neuimmatrukulierten bekräftigten eine Stu- dentin und zwei Studenten durch Hand- schlag; der Rektor faßte seine wegweisenden Worte zusammen zu der Mahnung: Betrach- ten Sie die Immatrikulationsurkunde nicht als„Gratisaktie“, sondern als„Obligation“. Der AstA- Vorsitzende Siegfried Petrat empfahl den Neuen, möglichst viel von der garen Breite des an der Wirtschafts- hochschule Gebotenen zu nutzen. Wer ein Wort des neuen Kultusministers erwartet hatte, wurde enttäuscht. Kaum hatte das Collegium musicum unter Profes- sor Lauschmann den letzten Satz dargeboten, waren Lehrkörper und Ehrengäste aus der Aula ausgezogen. Kultusminister Dr. Ger- hard Storz kam erst am Nachmittag im Kuratorium des Schillerpreises zu Wort. f. W. K. Persönliche Leistungen in der Wirtschaft Prof. Ammann sprach im dritten Vortrag des„Akademischen Winters“ „Die Persönlichkeit in der Wirtschaftsge- schichte“ war das Thema des dritten Vortrags in der Reihe„Akademischer Winter 1958/59“, in der nun wieder die Wirtschaftshochschule Mannheim durch hren Professor Dr. Hektor Ammann zu Wort kam. Der Redner ging tief in die Hlstorie zurück, um die Rolle des bat kräftigen Menschen und seine Möglichkeiten nachzuweisen, in die von der Wirtschaft selbst gegebenen Tatsachen einzugreifen. Hiernach gewinnt der Historiker erst vom 15. Jahrhun- dert ab ein klares Bild; die früheren Quellen wurden als„Einzelheiten ohne Fleisch und Blut“ bezeichnet, die bestenfalls zu spekula- tiven Deutungen Anlaß böten. In der Reihe der kurz porträtierten Per- sönlichkeiten war ein französischer Kauf- mann mit dem bezeichnenden Namen Dives (reich) der älteste. Er lebte im 11. Jahrhun- dert, als das rege Leben im Städtebau Handel und Wesen befruchtete. Aus dem 12. Jahrhun- dert wird von einem Engländer berichtet, der Handelsgüter dort, wo sie häufig waren, bil- lig ein- und dort, wo Mangel an ihnen herrschte, teuer verkaufte, also ein ewig gül- tiges kommerzielles Prinzip in die Fat um- Setzte. Daß ef später als Einsſedler seine Tage beschloß und schließlich heilig gesprochen Wurde, rundet ein ungewöhnliches Lebensbild ab. Der Redner ging über zu Marco Polos Vater und dessen Bruder, die sich von Venedig aufmachten, Handelszüge nach Rußland, In- dien, China und in viele andere asiatische Länder unternahmen und erst nach Jahr- zehnten wieder als märchenhaft reiche Leute nach Hause kamen. Die ersten Millionäre nach heutigen Begriffen tauchten dann am Ende des Mittelalters auf; das Vermögen einer Handelsgesellschaft in Höhe von 70 000 Gulden wurde als Rekord der damaligen Epoche angeführt. Diese Grenze sprengte jedoch der im Ge- folge der Renaissance sich bildende Früh- kapitalismus, für den in Deutschland die Fug- ger mit einem Vermögen von mehreren Mil- lionen Gulden repräsentativ stehen, Mit ihnen Wandelt sich auch der Typ des Kaufmanns in den eines Großunternehmers, der aus Berg- bau und Industrie Gewinne zieht. Sehr profl- liert tritt dann mit der beginnenden Indu- Strialisierung die Leistung der Einzelpersön- lichkeit hervor. In ihr verbindet sich gele- gentlich Rücksichtslosigkeit mit der Freude, etwas von Dauer zu schaffen. In diesem Zur sammenhang warf der Redner das„Problem der zweiten und dritten Generation“ auf; es liegt darin, daß die Nachkommen großer Per- Sönlichkeiten in der Wirtschaft oft nicht mehr die Leistungen der Gründer erreichen. Professor Ammann erlàuterte zum Schluß, daß lokal oder regional begrenzte Industrien (wie die Pforzheimer Uhrenproduktion) im- mer von einer Wirtschaftspersönlichkeit den Anstoß zur Existenz erhalten, bevor die Ini- tialidee die allmähliche Ausbreitung bewirkt. -mann Bilanzbuchhalter prüfung 1959 bei der IHK Mannheim Die nächst Bilanzbuchhalterprüfung findet bei der Industrie- und Handelskammer Mann- heim im März 1959 statt. Anmeldungen sind dort bis spätestens 31. Januar 1959 unter Ver- wendung eines Anmeldeformulares einzurei- chen. Zur Prüfung werden Bewerber zugelas- sen, die das 24. Lebensjahr vollendet haben und nach abgeschlossener Lehre eine sechs- jährige kaufmännische Tätigkeit sowie eine dreijährige Buchhaltungspraxis nachweisen können. Anmeldeformulare sind am Schalter der IHK Mannheim auf schriftliche Anforderung erhältlich. 0 Akademische Freundschaftsbekundungen Festkommers des Intercorporativen Rings Mannheim Die Studentenschaft der Wirtschaftshoch- schule Mannheim beging den Tag der Rek- toratsfeier und der Neuimmatrikulation mit einem Festkommers in der Mensa, zu dem der„Intercorporative Ring Mannheim“ als Vereinigung von acht an der Anstalt ver- tretenen studentischen Verbänden und der Allgemeine Studenten-Ausschuß aufgerufen hatten. Rektor Prof. Marx, Prorektor Prof. Brecht, viele Professoren, Ehrensenatoren und Alte Herren waren als Ehrengäste zu- gegen; Klaus Bünstorf als Senior des präsi- dierenden Corps Rheno-Nicaria nannte bei der Begrüßung eine nicht enden wollende Reihe von Namen. Er dankte Professor Marx für die ständige Förderung des Korpora- tlonswesens und wies auf die tatkräftige Rolle der Altherrenschaft bei der Gründung des nun fünf Jahre bestehenden„Intercor- porativen Rings“ hin, dessen Leitsatz es gel, das Gemeinsame zu betonen und das Tren- nende zu tolerieren. Die Festrede hielt Dr. Karl-Heinz Her- berger vom Weinheimer Senioren-Convent als Alter Herr des Corps Rheno-Nicaria. Er hob auf die Unterschiede zwischen den Kor- porationen der früheren und der heutigen Zeit ab. Das Bürgertum sei nicht mehr die Kleine Parkvorschau auf die Verkaufssonntage. Bild: Fiedler tschechischen Namen waren erfunden, sie stammten beide aus Schönau; der eine wird schon seit Ende Oktober vermißt. Radfahrer bei Rotlicht Ein 20jähriger Radfahrer passierte bei Rotlicht die Kreuzung bei der Kurpfalz- brücke und fuhr dabei eine 60jährige Fuß- gängerin an. Die Frau erlitt eine Gehirn- Aus dem Polizeibericht; Räuber brauchte Geld Drohung nach Ladenschluß Kurz nach Ladenschluß kam ein Un- bekannter durch den hinteren Eingang in ein Zigarrengeschäft der Innenstadt, um an- geblich noch rasch einige Zeitschriften zu kaufen. Er suchte sie aus, drehte sich dann aber plötzlich um, griff in die rechte Rock- tasche und bedrohte mit unmißgverständ- lichen Gesten des Geldverlangens den In- haber:„Kein Laut, sonst drücke ich ab!“ Der Ladeninhaber achtete nicht darauf, wehrte sich und rief um Hilfe. Der Räuber ergriff die Flucht. Angeber im Heim Zwei Jugendliche hatten sich einen tsche- chischen Namen zugelegt und hielten sich erschütterung und mußte ins Krankenhaus in einem Mannheimer Heim auf. Einer von gebracht werden. ihnen erzählte eine un wahrscheinliche Ge- 19 Kaufhausdiebstähle schichte, wie sie aus der Tschechoslowakei l 5 3 5 1 geflüchtet seien und auf eine sie verfol-„„ gende Polizeistreife geschossen hätten. Als von der Polizei gefaßt. Sie gestanden 4 die Kriminalpolizei erschien, bekamen die zehn Kaufhausdiebstähle ein. Ein Rest des beiden Angeber Angst und gestanden. Ihre Bi 1. 3 f 8 8 Diebesgutes konnte bei Hausdurchsuchungen noch gefunden werden. Einbruch in der Wirtschaft In Feudenheim drang ein Unbekannter nachts in eine Wirtschaft ein(er hatte die Fensterscheibe eingeschlagen). In zwei Geld- kassetten fand er zusammen 2200 Mark, die führte er er mitnahm. Danach brach er auch noch den auf und sammelte das Empfindliche bevorzugen vielfach den kli- nisch erprobten IDEE K AF FEE. Gute Geschäfte und Reformhäuser führen ihn. Verkaufsleitung Mannheim— Tel. 447 04. Anzeige tragende Schicht der Verbände, aus, und ihre sozial heterogenere Zusam- Musikautomaten mensetzung bedinge stärkere Spannungen, Hartgeld ein. 5 5 sie krüher möglich gewesen wären. Dies Zwei Verkehrsunfälle önne man nur als Tatsache registrieren.„ ie 1 5 1 1 Der Redner betonte seinen Wunsch nach 2 5 Den rats e einem ständig engen Kontakt zwischen 815280 1151 8 7 1 5 1 1 diet Hochschule und Korporationen, denn beide;;; aner eli einen seien aufeinander angewiesen. Letztere hät- roller zusammen! dessen Fahrer c en ten die Aufgabe, die Gemeinschaft junger Unterschenkel- und einen Unterarmbruch. Menschen zu bilden und zu festigen und Paid i inen später im Notkalle als Refuslum zur insel und stürzte. br erlitt eine Gehirn. Verfügung zu stehen. erschütterung, Gesichts- und Kopfplatz- Prof. Dr. August Marx bekräftigte die wunden. Worte des Vorredners mit dem Satz:„Wo Bewußtlos auf der Straße die Studenten sind, muß auch der Rektor Ein amerikanischer Soldat fand kurz vor sein.“ Er überbrachte die Grüße des am Er- Mitternacht auf dem Mannheimer Weg 20 I- scheinen verhinderten Oberbürgermeisters schen der Lampertheimer Straße und der und bekannte sich zu der bestehenden Form Autobahnunterführung Viernheim ein be⸗ studentischen Gemeinschaftslebens, In Aus- wußtloses Mädchen. Er brachte es in seinen sprache und Diskussion dem Ernst des Ie. Wagen auf die Wache der Mlilltärpollzel Pa bens Tribut zu zollen, andererseits Frohsinn dag Mädchen, das keine äußeren Verletzun- und Geselligkeit zu pflegen, sollte sich jeder gen aufwies, nicht im Besitz von Ausweis- Verband angelegen sein lassen. papieren war, konnten seine Personalien Der Kommers, zunächst nach dem Korpora- noch nicht festgestellt werden. Die Bewußt tionszeremoniell verlaufend, klang später lose wurde zur stationären Behandlung ins in geselligem Kreis aus. mann Krankenhaus eingeliefert. Eine Schweizer Berühmtheit! Wer von der Schweizer Küche spricht, mei Küche. Aber alle drei haben eine außerst ergiebig, in hren Küchenzettel übernehmen? Das genaue morgen probieren: — gut, daß man nie genug davon haben kan Eler-Spaghetti. Das sind Spaghetti, pei denen man die Eier schmeckt. Au kochfest und quellfähig. Wie wär's, wenn Sie diese Berühmtheit von morgen an „Schwelzer Spagheiti-Auflauf“ aus„Birkel 7 Hühnchen““ Eler-Spaghetti nt die deutsche, die italienische und die französische Berühmtheit: Den, Schweizer Spaghetti-Auflauf“. Er schmeckt 80 n. Dazu gehören selbstverständlich„Birkel 7 Hühnchen“ gerdem sind sie ungefärbt, Rezept steht auf der Birkel- Packung. Also n 4 Seeg tag g. Scree. 28 N — NFS ZF. 1 te 4. 18 1 a. es er lie d- lie en A8 t- lie r- ng s- n= tz- or A- jer 58 em Da In- i- jen t- ins * 5 Nr. 288/ Donnerstag, 11. Dezember 1958 MANNHEIM Seite 5 Schönauer Wasserversorgung Wir dslechergestellt Die Mannheimer Stadtwerke legen ge- genwärtig auf einer Länge von vier Kilo- metern vom Wasserwerk Käfertal bis zur Schönau neue Wasserleitungsrohre. Der da- bei benutzte Druckstrang mit der Nennweite 600 wird die alte Wasserleitung aus dem Jahre 1913 mit der 300-Nennweite ersetzen, die durch die rasche Entwicklung der Schönau zelt drei Jahren vor allem im Hochsommer dei weitem nicht mehr ausreichte, Einer Mitteilung der Stadtwerke zufolge, stehen cie Arbeiten am Bahnübergang bei Bopp und Reuther vor dem Abschluß, so daß die gesamte Anlage im Frühjahr 1959 fertig gestellt werden kann. Die Leitungsverlegung gestalte sich besonders durch die vielen Wege im Käfertaler Wald zum Teil recht schwierig.* Jahresrückblick beim DKW Club Die Jahreshauptversammlung des DRW- Clubs Mannheim brachte einen ausführlichen Nlickblick vom 2. Vorsitzenden Heinrich Klein und Sportleiter Helmut Roszak. Beide konnten von der Bewältigung eines großen Arbeiterprogramms berichten, bei dem auch das gesellschaftliche Pensum nicht zu kurz kam. Auch der von Michael Schmitz ge- gebene Kassenbericht fand Zustimmung. Neuwahlen waren statutengemäß nicht not- wendig, lediglich der Posten des Sport- referenten bleibt vorerst vakant. Mit einer lebhaften Aussprache über verschiedene interne Angelegenheiten klang die Ver- gammlung harmonisch aus. Kkr Wohin gehen wir! Donnerstag, II. Dezember Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 21.45 Uhr:„Elektra“(Miete O, Th.-G. Gr. O, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.13 Uhr:„Der widerspenstige Heilige“(Miete D. Halbgr. II, freier Verkauf); Kunsthalle 20.00 Uhr:„Oberuferer Weihnachtsspiele“(Freundes- kreis der Waldorfschul- Pädagogik). Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Toscanini dirigiert Beethovens Sym- phonie Nr. 4(Schallplatten). Filme: Planken:„Der lachende Vagabund“; Alster:„Freiheit“; Schauburg:„Stirb wie ein Mann“; Scala:„Das Geschenk der Liebe“; Pa- last:„Safeknacker Nr. 1“; 10.00, 11.50, 22,30 Uhr: „Die Sünden der Madeleine“; Alhambra:„Meine 9 Bräute“; Universum:„Der Stern von Santa Clara“; Kamera:„Chicago vertraulich“; Capi- tol:„Dünkirchen“. Dritter Prozeßtag vor dem Schwurgericht: Staatsanwalt: Lebenslänglich für eiskalte Giftmörderin 22jährige Angeklagte tötete vorsätzlich/ Viereinhalbjähriger Bub Gestern stand die 22 Jahre alte Elfriede Zeckert, Molkereiarbeiterin und Mutter eines unehelichen Kindes vor den Geschworenen. Die junge Angeklagte, deren Leben keine auch noch 80 geringfügige Vorstrafe Für das schwerste aller Verbrechen, für einen 1958 mußte der viereinhalbjährige Peter ausweist, stand vor den Richtern, um sich Mord, zu verantworten. Am 26. Februar St. eines gewaltsamen Todes sterben. Die Angeklagte hatte dem arglosen Kind E 605 und Cola in einem Becher gemixt. Der kleine Bub nahm nur einen nen Trauergemeinde, daß die Mörderin in Was waren die Motive die Elfriede Zek- kert zu dieser entsetzlichen Tat bewogen? Die Angeklagte, die streng religiös erzogen und aus geordneten Verhältnissen stammt, kam 1955 aus der Ostzone nach Mannheim. Drüben sorgten die Eltern für das unche- liche Kind der Angeklagten. In Mannheim gelang es Elfriede Zeckert sich relativ rasch eine halbwegs gesicherte Existenz aufzu- bauen. Ihr Fehler— und das gibt sie selbst 2u War eine gewisse Triebhaftigkeit. Elfriede Zeckert hatte viele Freunde, zu- viele. Eines Tages lernte sie den Kraft- fahrer Norbert St., den Vater des kleinen Peter kennen. Als sich die beiden im Fasching 1958 zufällig wieder trafen, lebte der Kraftfahrer von seiner Frau getrennt. Die Scheidung war eingereicht. 5 Es ergab sich nun alles— beiläufig. Von Verlobung und Heirat wurde u. a. gespro- chen. Elfriede wollte heiraten. Sie lernte auch die Mutter ihres künftigen Mannes kennen, eine 68 Jahre alte Frau, die den kleinen Peter betreute. Und sie führte auch hin und wieder den Buben aus, der sie auch zutraulich mit„Tante“ ansprach. Dieser kleine Peter stand nun der Ehe mit Norbert im Weg. Wenigstens war die Angeklagte dieser Ansicht. Ueber Peter— so glaubte sie— könnten sich die Ehepartner St. wie- der einigen. Drei Tage vor der Tat spielte der Zufall Elfriede eine Ampulle des gefährlichen Giftes in die Hände. Sie kannte aus Berichten die tödliche Wirkung. Am 26. Fe- bruar erschien sie um die Frühstückszeit — das war zwar außergewöhnlich, ließ aber keinen Argwohn aufkommen— in der Woh- nung der Mutter des Norbert St. Oma St. und Peter waren beim Frühstück, Elfriede wurde eingeladen. Sie hatte berechnend zwei Dinge mitgebracht: Eine Flasche Cola und die Ampulle mit E 605. Peters Großmutter war gerade zur Abschlußtür gegangen(der Briefträger hatte wohl geklingelt) als die Angeklagte den verhängnisvollen Trunk mischte. Schweißarbeiten müssen überwacht werden Prof. Dr. Koch über Aufgaben und Regierungsbaurat Professor Dr.-Ing. habil H. Koch, Leiter der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim, er- läuterte im Mozartsaal den Mitgliedern des deutschen Verbandes für Schweißtechnik (Ortsverband Mannheim-Ludwigshafen) den „Kleinen Nachweis“, sowie Aufgaben und Ausbildung von Schweißgingenieuren und Schweigfachleuten. Der„Kleine Nachweis“ will entsprechend eingerichteten Handwerksbetrieben die Her- stellung von einfachen geschweißten Bau- teilen ermöglichen. Der Geltungsbereich ist durch Ländererlasse gesetzlich geregelt; in Baden- Württemberg durch den Bau- Nor- menerlaß V 7115/7 vom 21. Januar 1956. Schweißgarbeiten in der Werkstatt oder auf Baustellen müssen von einem Schweiß- tachmann überwacht werden, der von der seinen Betrieb überprüfenden Stelle aner- kannt sein und einen Lehrgang in einer Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsan- stalt oder einer DVS-Kursstätte bestanden haben muß. Der„Große Nachweis“ gilt für Betriebe, die geschweißte Stahlbauten ohne Ein- schränkungen in der Größe oder der Art des Ausbildung von Schweiß fachleuten Werkstoffes herstellen. Dafür ist ein Schweißfachingenieur verantwortlich. Vor- schriften und Normen regeln genau seine Aufgaben, Ausbildung und Prüfung. Professor Koch zählte die Voraussetzun- gen auf, die Bewerber für einen Lehrgang zum Schweiß fachmann oder Schweißinge- nieur erfüllen müssen. Bei strebsamen jun- gen Leuten werden jedoch Ausnahmen ge- macht, wenn sie den verlangten Abschluß- zeugnissen entsprechende Kenntnisse nach- weisen können. Ausführlich schilderte der Redner dann Aufgaben und die Ausbildung der Schweiß fachmänner und ingenieure in anderen Ländern. Aehnlich dem„Chief Welding Engineer“ in Amerika sollen jetzt in Deutschland „hochqualifizierte Schweißingenieure“ aus- gebildet und in Betrieben mit mehreren Schweißingenleuren eingesetzt werden. Der DSV bereitet dafür Lehrgänge in den Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsan- stalten vor, deren Lehrpläne Professor Dr. Koch erläuterte. Dieses neue deutsche Aus- bildungssystem, schloß der Vortrag, dürfte auf seinem Gebiet als führend angesehen werden. Sto Schluck, übergab sich wenige Sekunden später und starb, bevor noch ärztliche Hilfe wirksam werden konnte. Elfriede Zeckert Trauerkleider. Als am 1. März Peter beerdigt wurde, aber kaufte sich ahnte noch niemand in der klei- ihrer Mitte weilte. Als der kleine Bub leblos in seinem Bett- chen lag, als die Großmutter einem Kollaps nahe war, da fragte Elfriede Zeckert— 80 der Staatsanwalt—„mit unüberbietbarer Dreistigkeit“ die 68 jährige:„Was hättest Du getan, wenn ich nicht dagewesen wäre Das war am 26. Februar. verhaftet wurde Elfriede Zeckert am 13. März. Das Rätsel- raten über die Todesursache hatte den Arg- Wohn der Kripo erregt. Ein Tag vor der Verhaftung stand fest: Die Gerichtsmedizi- ner hatten 0,3 cem des tödlichen Giftes in 70 cem Mageninhalt des toten Buben fest- gestellt. Erster Staatsanwalt Zwicker plädierte nahm arglos den Giftbecher auf lebenslänglich Zuchthaus. Die Ange- klagte sei eine kalt- berechnende Giftmörde- Tin: Sie tötete vorsätzlich, sſe tötete aus nied- rigen Beweggründen— weil sie eine Ver- söhnung der Eheleute St. verhindern wollte — und sie handelte heimtückisch, weil sie die Wehr- und Arglosigkeit des Buben Peter in ihr Kalkül einbezog. Es würde zu weit führen, die Einlassun- gen der Angeklagten einzeln aufzuführen. In einigen Vernehmungen gab sie als Tat- motiv Depressionen an. Sie habe das„arme Peterle mitnehmen“ wollen(Peter war ein wenig kränklich). Sie log, sie habe selbst E 605 genommen. Und sie beschuldigte Nor- bert St. eines Vergehens gegen den 8 218 StB. Sie(Elfriede) habe ein Kind erwartet und Norbert sei ihr bei der Abtreibung be- hilflich gewesen. Diese Vorgänge— darauf zielte offenbar ihre Verteidigung ab— hät- ten sie zu einer Affekthandlung getrieben. Jedoch weder Richter noch Staatsanwalt brauchten die Glaubwürdigkeit dieser Ein- lassungen erschüttern. Die Angeklagte tat dies selbst. Das Urteil wird heute— etwa 11.30 Uhr verkündet. r. Richtkranz über dem Schloß-Westflügel Vier Aemter lauern schon ungeduldig auf ihren Einzug Am Dienstag schaukelte über dem West- flügel des Schlosses der bunt bebänderte Richtkranz im Dezemberwind. Mam stieg mit Oberbaurat Wingler auf provisorischen Treppen und Treppchen bis zur luftigen Höhe hinauf und ließ den Anblick auf sich wirken, den die im Heranwachsen begriffe nen Rampen der Fheinbrückenauffahrt heute schon von oben herab bieten: Auch die Kurfürsten hätten nicht wenig gestaunt über die breiten Straßenschlingen und die langen Autoschlangen. Unter offenen Dachsparren versammel- ten sich Bürgermeister Trumpfheller, Regie- rungsbaudirektor Kölmel, Landgerichtsprä- sident Dr. Anschütz, Notariatsdirektor Dr. Metzger, Reglerungsdirektor Hansen und Oberregierungsrat Dr. Astel(Finanzamt), leitende Herren des benachbarten amerika- nischen Gefängnisses, Männer vom Bau und von den Bauflirmen, um von Oberbaurat Wingler etwas über den neuen Bauabschnitt zu hören: 2,3 Millionen DM wird das Land der Wiederaufbau des Westflügels kosten. Den Pavillon bei der Schloßkirche erhält das Finanzamt, den beim Amtsgericht erhält das Amtsgericht, der dazwischenliegende Ge- bäudetrakt nimmt im Erdgeschoß das Grund- buchamt, in den Obergeschossen das Nota- riat auf. Der häßliche Anblick des aufgerissenen Mauerwerks ist beseitigt. Das äußere Er- scheinungsbild gleicht völlig dem ursprüng- lichen Bauzweck. Das Innere wurde für die neuen Verwendungszwecke ganz neu einge- teilt. Die neue Stahlbetonrahmenkonstruk- tion stößt mit ihren Pfeilern durch die alten Gewölbe durch. Die Arbeit an dem rissigen Mauerwerk der Ruine brachte viele Schwie- rigkeiten und Ueberraschungen mit sich. An die verständnisvolle Zusammenarbeit zwi- schen Bauamt, Handwerkern und Arbeitern der an der Ausführung beteiligten Firmen wurden dabei besonders hohe Anforderun- gen gestellt und auch erfüllt, wie Oberbau- rat Wingler abschließend hervorhob. Vom hohen First trug ein Zimmermann mit Schlapphut und weiten Hosen„mit Gunst und Verlaub“ seinen gereimten Richtspruch vor: Die schon auf den Einzug lauernden vier Aemter wurden witzig charakterisiert, das Glas Rotwein schluckzessive geleert und Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Leseprobe„Der Mörder des Kas par Hauser“ der Illustrierten„Quick“, München, bei. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 nach altem Brauch vor den Füßen der Ehrengäste zerschmettert. Die glücihafte Vollendung des Rohbaus wurde im Boots- haus des Ruderclubs zünftig. süffig und temperamentvoll gefeiert. Trotzdem wird der erste Abschnitt bereits am 1. August 1959 fertigestellt sein. Die originellen Ein- ladungen, die Oberbaurat Hans Wingler zu den verschiedenen Richtfesten entwarf, hätte man sorgfältig sammeln sollen. Diesmal war sie auf eine Bauzeichnung der Fassade ge- Pinselt.) T. W. Kk. Skifreizeit für Jugendliche Stadtjugendring Ausschreibung Durch den Ausfall eines Jugendverbandes ist die Skifreizeit, die der Stadtjugendring Mannheim vom 26. Dezember bis 4. Jeamuar In Falstenoy(Allgäu) veranstalten wollte, frei- geworden. Diese Skifreizeit soll nun für alle Interessierten Jugendlichen ausgeschrieben Werden. Die Gesamtkosten für Fahrt, Unter- kunft, Verpflegung, Heinung, Jugendleitung, Versicherung und neuntägigen Skikurs be- tragen 102 Mark. Das Freizeitheim„Pension Sonnenschein“ in Faistenoy(Allgäu) liegt im Wertacher Tal in schneesiclierer Lage 930 m hoch. Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle des Stadtjugendringes Mannheim, E 4(Börse), Zimmer 70, Telefon 5 81 21, Apparat 23 39 oder 26 29, entgegen. 0 Stuhl und Tisch mit Sonntagsrüccfahrkarten z u Weihnachten und Neujahr Die Hauptverwaltung der Bundesbahn hat die Gültigkeitsdauer der Sonmtagsrüick- fahrkarten zu Weihnachten und Neujahr bekanntgegeben. Die Karten gelten zu Weih- nachten für die Hinfahrt vom 24. Dezember, 3 Uhr, bis 28. Dezember, 24 Uhr; für 1e 11 Rückfahrt vom 24. Dezember, 18 Uhr, bis 0 29. Dezember, 3 Uhr. Ueber Neujahr können die Sonntagsrückfahrkarten zur Hinfahrt vom 31. Dezember, 12 Uhr, bis 1. Januar, 24 Uhr und zur Rückfahrt vom 31. Dezem- ber, 18 Uhr, bis 2. Januar, 3 Uhr, benutzt werden. Im Bahnverkehr mit dem Saarland darf die Rückfahrt nicht vor dem ersten Weihnachtsfeiertag oder dem Neujahrstag Angetreten werden. Die am 24. und 25. Dezember gelösten allgemeinen Rückfahrkarten bis 93 Kilo- meter, die normalerweise nur vier Tage gel- ten, können auch noch am 28. und 29. De- zember zur Rückfahrt benutzt werden. Die Sonntagsrückfahrkarten für den durch- gehenden Verkehr mit den Niederlanden, der Schweiz, Belgien, Luxemburg und Oster- reich gelten an Weihnachten für die Hin- fahrt vom 24. Dezember, 0 Uhr, bis 28. De- zember, 24 Uhr und für die Rückfahrt vom 25. Dezember, 0 Uhr, bis zum 29. Dezember, 12 Uhr. Ueber Neujahr gelten sie für die Hinfahrt vom 31. Dezember, 0 Uhr, bis zum 1. Januar, 24 Uhr und für die Rückfahrt vom 1. Januar, 0 Uhr, bis 2. Januar, 24 Uhr. i dpa nr Werbung für Jugendbücher Ausstellung bei den„Falken“ Wie alljährlich wird auch in diesem Win- ter eine Aktion für das gute Jugendbuch von den„Falken“ gestartet. In der Woche vor Weihnachten werden Buchberatungen und Ausstellungen stattfinden, in denen auch Kataloge für die verschiedenen Altersgrup- ö Pen ausliegen. Nähere Auskunft gibt das 7 Sekretariat der„Falken“ in R 3, 14, montags 0 bis freitags von 8 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr, samstags von 8 bis 12 Uhr. 1 Eine Reihe von Personen des öffentlichen 65 Lebens unterstützen die Aktion: Hauptaus- schußvorsitzender der Arbeiter-Wohlfahrt Albertz; Regierender Bürgermeister von Berlin Brandt; Erster Bürgermeister von Hamburg, Brauer; Vorsitzender der 18. Metall, Brenner, Vorsitzender der IG-Berg- bau, Gutermuth, Schriftsteller Kästner; Oberkirchenrat Kloppenburg; Stellvertre- tender Vorsitzender der SPD, von Knoerin- Zen; Niedersächsischer Innenminister Kopf; Vorsitzender der IG-Oeffentliche Dienste, Kummernuß; Hauptgeschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt Lemke; SpD-Landtagsab- geordneter Möller! SPD-Chef Ollenhauer; DAG-Vorsitzender Rettig; Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Rodenstein; Bundestags-Vizepräsident Carlo Schmid; Vorsitzender im Zentralverband Deutscher RKonsumgenossenscheften, Schu macher; Filmschauspieler Söhnker, SPD- Vorsitzender Wehner und hessischer Mini- sterpräsident Zinn. 0 dänischem Einflug Neue Ausstellung der Wohnberatungsstelle im Friedrichsplatz „Grundriß der neuen Wohnung anbei; ich bitte um Vorschläge, wie EB. Und Arbeits- zimmer zeitgemäß eingerichtet werden kön- nen“: Solche und ähnliche Anfragen treffen immer wieder bei der Mannheimer Wobhnbe- ratungsstelle von irgendwoher aus der Bun- desrepublik ein. Viele Mannheimer dagegen Wissen immer noch nicht, daß die Reratungs- stelle nun— nach Auflösung des Hadefa- Hauses— am Friedrichsplatz ihr neues Zu- hause Hat. Haben die Ausstellungen im früheren Domizil nie den kühlen Charakter einer Zur- schaustellung verloren, so fügen sie sich nun in den intimen Rahmen einer Wohnung ein, in der die Dinge zur Zwiesprache auffordern. Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Trude Mat! hat die Wohnberatungsstelle unter dem Motto „Stuhl und Tisch“ eine neue anregende Aus- stellung aufgebaut. Der dänische Einfluß ist unverkennbar. Es werden Eßgtisch und Stühle aus braun-samtenem Teakholz gezeigt; die von Professor Leowald entworfenen Stühle mit Sitzen aus Leder-, Binsen, oder Rohrge- flecht sind eine Mischung von vornehiter Kul- tiviertheit und bürgerlicher Gemütlichkeit, gutem Benehmen und eleganter Lässigkeit. Unverwüstliche Stühle aus schwarzer gepreg- ter Glasfaser und roten Sitzen sprechen den mutigeren Geschmack an. Klappstühle aus Nußzholz und Stapelstühle dokumentieren ihre Praktische Verwendbarkeit. Danische Lampen aus Teakholz und Opalglas, Gläser der Wie senthalhütte, formschöne Bestecke aus rost- freiem Stahl und verstellbare Regale mit streng gegliederten Mustern sind geschmack voll mit„Stuhl und Tisch“ zusammengestellt. Die Ausstellung ist Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag durchgehend von 11 bis 17 Uhr, Donnerstag von 11 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 20 Uhr geöffmet. ak Fumilienunseigen Man kauft im Leben doch einmal nur Helga Bieger Rudolf Ciffhorn IHRE VERLOBRUNG GEBEN BEKANNT: Mannheim, 13. Dezember 1938 Kufertaler straße 193 1 Planken 0 2 viele Dinge, die Eheringe von DUWELIZER SD rin Hauptpost Bekanntmachungen le 0 Arbeiten: Familien-Anzeigen im„MM“ von vielen gelesen! bel: FDD strümpfe Ele gent und haltbar . N. 295400 Mannheim, den g. Dezember 1958 Arbeitsvergabe Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbff. vergibt folgende 1 1. Verputzarbeiten(Innenputz) für Wiederaufbau 8 4, Block A u. B 2. Zimmerarbeiten für Wohnbauten in Mannbeim-Pfingstberg, 3. Zimmerarbeiten für Wohnbauten in Mannheim-Pfingstberg, 4. Erd-, Maurer-, Betonarbeiten(Schüttbeton) für Bauvorhaben 3. Erd-, Maurer-, Betonarbeiten(Schüttbeton) für Bauvorhaben Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH, Mannheim, Max-Joseph-Straße 1, Auskunft abgeholt werden. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. Versteigerungen Block CI u. C2 Block A1, A2 u. B2 Humboldtstraße, Block A Humboldtstraße, Block B blade oder ro Seroch, der früh — Zwangs versteigerung Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Mittwoch, 4. Februar 1959, 14.15 Uhr in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, westl. Flügel, Zimmer 213, zum Zwecke der Aufhebung der Erben- bzw. Miteigentums- Herd Probieren Sie es mit Treff: Besondere chemische Wirkstoffe, die in Treff ent- halten sind, machen möühevolles Reiben -und Putzen öberflössig. Treff beseſtigt im No fest eingebrannte, Treff gibt es auch keinen beißenden 24 0 „ stige flecken. Und bei er beim Herdputz qufłam. Im Kampf um den Kunden die anzeige gute Otenste Solange Ste irgendetwas verkaufen wol- leistet hnen Zeitunss- len. werden Sie um den Kun- den werben müssen Sie siegen aber leicht. wenn Sie einen guten Verbündeten besitzen den Wee Morne EN gemeinschaft das Grundstück des a) Heinrich Menzel, Photograph in Ladenburg— Miteigentum 1½—, b) Reinhold Menzel, Oberingenieur in Ladenburg— Miteigentum ½— auf Gemarkung Ladenburg. Die ver- steigerungsanordnung wurde am 16. Juli 1958 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Grund- stücks oder des nach 9 55 Zy mithaftenden Zubehörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Der Grundstückswert wird gemäß 5 74a ZVG auf 9200,— DM festgesetzt. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grund- stück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Grundstückbeschrieb: Grundpuch Ladenburg, Band 44, Blatt 9 „4193/1: 11 Ar 51 qm Bauplatz, Beint tert: 9200,— DM; Zubehör. Mannheim, den 4. Dezember 1958 Notariat v als Vollstreckungsgericht. 91 65 Fordern Sie eine kostenlose Probe an! Schtelben Sie an den Hausfrauen Berufungs- dienst det Stegel-Werke, Köln. Ein siegel- Erzeugnis Seite 6 AUS DEN BUWESLANDERN Donnerstag, 11. Dezember 1958/ Nr. 288 Ein Hochstapler mit„gewisser Eleganz“ „Chefpsychologe“ Schneider erhielt drei Jahre und zehn Monate Gefängnis Bonn. Der ehemalige„Chefpsychologe“ der Bundeswehr, Robert Schneider, wurde am Mittwoch von der Zweiten Großen Strakkammer des Bonner Landgerichts zu drei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte viereinhalb Jahre Zuchthaus und Aberkennung der Ehren- rechte auf fünf Jahre beantragt. Die Ver- teidigung hatte um ein mildes Urteil ge- deten, damit Schneider ein neues Leben be- ginnen könne. Die Verurteilung erfolgte wegen sechs Urkundenfälschungen, unberechtigten Füh- US- Aufklärungsflugzeug verunglückt Drei Besatzungsmitglieder fanden den Tod Wiesbaden. Drei Besatzungsmitglieder eines auf dem Flugplatz Spangdahlem, Er. Wittlich, stationierten amerikanischen Auf- KElärungsflugzeuges kamen am Dienstagabend ums Leben, als ihre Maschine nach einem Routinenachtflug verunglückte. Beim Ver- such, zu landen, schlug die Maschine meh- rere Kilometer nördlich von dem Flugplatz auf dem Boden auf und fing Feuer. Die ge- naue Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt. Schüsse in der Kantine Gefängnis für Bundeswehrsoldaten Amberg(Oberpfalz) Die Jugendstraf- kammer beim Amberger Landgericht hat einen 19 jährigen Freiwilligen der Bundes- CC b Ein schönes Geschenk! Ihre Portraitaufnahme, 7 1 5 G MANNHEIM . FBBBEFECCCCCCCCoCo(o(((o(TTT wehr wegen fahrlässiger Tötung zu 2 Wei Jahren Jugendgefängnis unter Zubilligung verminderter Zurechnungsfähigkeit verur- teilt. Der Soldat hatte in der Nacht zum 1. September bei einem Trinkgelage in der Kantine einer Bundeswehrkaserne in Am- berg einen 22jährigen Bundeswehrgefreiten mit einem Trommelrevolver erschossen, als der Gefreite einen Streit schlichten wollte. Die verminderte Zurechnungsfähigkeit wurde dem Angeklagten auf Grund eines medizi- nischen Sachwverständigengutachtens zuer- kannt, das den Angeklagten als Psycho- pathen bezeichnete, der zum Zeitpunkt der Tat unter Alkoholeinfluß gestanden habe. Im Montagewagen erstickt Nürnberg. Zwei Fernmeldemonteure der Deutschen Bundespost erlitten in Nürnberg durch Auspuffgase ihres Montagewagens 1ebensgefährliche Vergiftungen, an denen einer der beiden wenige Stunden später im Nürnberger Krankenhaus verstarb. Die bei- den Arbeiter waren bewußtlos in dem am Straßenrand geparkten Montagewagen auf- gefunden worden. Vermutlich hatten sie sich wegen der kalten Witterung irn Wagen wärmen wollen und hatten das Eindringen der giftigen Auspuffgase nicht bemerkt. Auto stürzte auf Bahngleise Saarlouis. Auf schneebedeckter Fahrbahn ist am Mittwoch ein 51 Jahre alter Fabrikant aus Werbeln im Kreis Saarlouis in Schaff- hausen mit seinem Auto ins Schleudern ge- raten und eine etwa zehn Meter abfallende Böschung auf die Bahngleise gestürzt. Glücklicherweise konnten die Bundesbahn- dienststellen so schnell verständigt werden, daß alle Züge auf das eine freigebliebene Gleis umgeleitet und ein zusätzliches Un- glück verhindert werden konnte. Der Fah- Ter zog sich bei dem Unfall nur leichte Ver- letzungen zu. Burgunder wollen deutschen Wein Mainz. Die Beziehungen zwischen Rhein- land- Pfalz und Burgund sollen in Zukunft noch wesentlich intensiviert werden und sehen für das nächste Jahr ein großes inter- nationales Jugendtreffen am Rhein, zahl- reiche kulturelle Veranstaltungen, wie Aus- stellungen sowie Theater- und Musikauffüh- rungen und Treffen verschiedener Berufs- gruppen vor Wie am Dienstagabend auf der Hauptversammlung des Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz/ Burgund in Mainz bekannt wurde, wird sich Rheinland-Pfalz im näch- sten Herbst voraussichtlich an der Gastro- nomie-Messe in Dijon beteiligen und dazu auch eine starke deutsche Delegation mit Ministerpräsident Altmeier am der Spitze nach Burgund entsenden. In Burgund ist auch der Wunsch geäußert worden, daß heinland-Pfalz auf der Messe deutschen Wein ausstellt, den man in Frankreich gerne kennenlernen möchte. Das Programm des nächsten Jahres sieht auch neue Partner- schaften zwischen Städten aus den beiden Gebieten vor. Als nächste wollen die beiden Weinstädte Beaune und Bingen eine solche Partnerschaft eingehen. rens akademischer Titel und unberechtig- ter Bezeichnung als Arzt. Der 39 Jahre alte Schneider befindet sich seit zwei Jahren in Untersuchungshaft. Diese Zeit wird auf die Strafe angerechnet. Der Hauptmann von Köpenick sei gegen- über Schneider ein Waisenknabe gewesen, sagte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Der Angeklagte habe mindestens hundert Urkunden gefälscht. Nach Meinung des psy- chiatrischen Gutachters war Schneider je- doch nicht der Typ des klassischen Hoch- Staplers vom Schlage eines Felix Krull. Er habe das Hochstapeln nicht als Selbstzweck, sondern mit einer gewissen Eleganz be- trieben. Wilde Verfolgungsjagd Autodiebe schossen scharf Neumünster. Zwei 19 Jahre alte Schwei- zer Jugendliche wurden am Dienstagabend in Neumünster nach einer wilden Verfol- gungsjagd von Polizeibeamten und Passan- ten überwältigt und festgenommen. Ein gleichaltriger dritter Schweizer konnte ent- kommen, doch hat die Polizei die Fahndung nach ihm aufgenommen. Nach Mitteilung der Polizei hatten die drei aus Sulzbeck in der Schweiz stammenden Jugendlichen mit einem gestohlenen Personenwagen mit dem Waldshuter Kennzeichen WT— U 42 in der Ortschaft Lentförden getankt und waren dann ohne zu bezahlen mit hoher Geschwin- digkeit auf der Bundesstraße 4 nach Neu- münster geflohen. Rücksichtslos rasten sie durch die Innenstadt und überquerten da- bei zweimal belebte Kreuzungen in voller Fahrt, obwohl die Ampeln rot zeigten. Schließlich geriet der Wagen ins Schleudern und prallte gegen ein Haus. Unverletzt stiegen die drei Jugendlichen aus dem schwerbeschädigten Wagen. Als mehrere Polizisten aus den verfolgenden Funkstrei- kenwagen und eine Anzahl Passanten Auf die Schweizer zustürzten, zog einer von ihnen plötzlich eine 7,65-mm-Pistole und feuerte vier Schüsse ab. In dem sich ent- wickelnden Handgemenge konnten zwei der Jugendlichen überwältigt werden, während der dritte in der allgemeinen Verwirrung entkam. Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen. Bisher ist noch nicht geklärt, wo die Jugendlichen, die aus Richtung Hamburg kamen, den Wagen ge- stohlen haben. leitung Schon die Giebelwand. lä t erkennen, daß in die- sem neuerbauten Wohn- Raus in Berlin Angehörige der Berliner Verkehrs gesellschaft(BVG) woh- nen. Die Wand zeigt di drei Berliner Verkehrs mittel, die Straßenbahn die Untergrundbahn und den Autobus. Das Hau gehört zu einer Siedlung die die Verkehrsgesell schaft für ihre Arbeite und Angestellten erbaute. AP-Bild 2000 Mark Taschengeld im Monat .. gab„biederer“ Geschäftsmann Koblenz. An der Rechtmäßigkeit seines Lottogewinnes von über 300 000 Mark will der 47 Jahre alte Kraftfahrzeugmeister Wil- helm Mauß aus Köln bis zu dem späteren Geständnis seines Onkels, des„Hauptdraht- ziehers im Hintergrund“, Juwelier Peter Eeuser aus Koblenz, nicht gezweifelt haben. Mit dieser Aussage wiederholte der Ange- klagte am Mittwoch, dem sechsten Verhand- jungstage im Koblenzer Lottoprozeß, mit mehr oder minder großen Abweichungen seine Angaben, die er beim Ermittlungs- verfahren vor der Polizei und dem Staats- anwalt gemacht hatte. Im Reigen der 19 Angeklagten war Mauß damit der erste, der jegliche Schuld an den „Entsprechende Maßnahmen eingeleitet“ Parlamentarisches Nachspiel Mainz. Der Zwischenfall vom 23. No- vember, an dem nach der Sprengung von amerikanischer Artilleriemunition Nähe des Truppenübungsplatzes Baumhol- der zahlreiche Personen in drei Gemeinden an Reizerscheinungen der Atemwege, Bren- nen und Tränen der Augen sowie Uebelkeit gelitten hatten, fand am Mittwoch im Land- tag von Rheinland-Pfalz ein parlamenta- risches Nachspiel.„Um das politische Ge- wicht der Angelegenheit auch nach außen zu dokumentieren“, beantwortete Ministerprä- sident Dr. Peter Altmeier selbst eine Große Anfrage der SPD, deren Fraktionsvorsitzen- der, Eugen Hertel, vor jeder Verniedlichung des Vorfalls gewarnt hatte. Hertel wies auch auf andere Gefahren hin, die für die Be- völkerung in diesem dichtbesiedelten Gebiet durch Sprengungen und Schießübungen so- wie durch die Lagerung großer Munitions- vorräte der Amerikaner ständig vorhanden seien. Das Parlament müsse dazu beitragen, der betroffenen Bevölkerung wieder mehr Ruhe und Sicherheit zurückzugeben. Altmeier berichtete über die Vorstellun- gen der Landesregierung beim amerikani- schen Oberkommando und beim Bundes- Unsere Korrespondenten melden uaußerdem: Zwei amerikanische Jungen vermißt Wiesbaden. Die amerikanische Luftwaf- fenpolizei hat die Offentlichkeit aufgerufen sich an der Suche nach zwei amerikanischen Jungen zu beteiligen, die seit dem vergan- genen Freitag vermißt werden. Die beiden, der 15jährige Elmer E. Schlessmann und der 16 jährige Robert C. Wells, wurden zum letz- tenmal in der Nähe der General-Arnold- High-School in Wiesbaden gesehen. Seitdem fehlt jede Spur von ihnen. Beide Jungen sind mittelgroß. Schlessmamn trug zuletzt eine braune Jacke mit imitiertem braunen Pelz- kragen, blue Jeans und schwarze Schuhe. Er hat dunkelbraunes Haar und blaue Augen. Wells war mit einer Lederjacke mit Reiß- verschlug, grauen Flanellhosen und weißen Lederschuhen bekleidet. Er ist blond und blauäugig. Mord an der Kollegin gestanden Frankfurt. Die 21 Jahre alte Hotelküchen- gehilfin Ilse Richter hat gestanden, ihre Kol- legin, das 26jährige Zimmermädchen Doro- thea Langsdorf, in der Nacht zum Freitag in der“ zum„Reizgas-Zwischenfall“ verteidigungsministerium, deren Ziel es ge- wesen sei, jede Wiederholung derartiger Vorfälle auszuschließen. Auf Verlangen der Regierung habe der amerikanische Ober- kommandierende in Deutschland am Diens- tag die verbindliche Erklärung abgegeben, daß entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen eingeleitet worden seien. Gleichzeitig haben die Amerikaner gegenüber Altmeier ihr tie- fes Bedauern über den Zwischenfall und seine Folgen zum Ausdruck gebracht. Alt- meier hat sich am Mittwoch erneut mit der Bundesregierung in Verbindung gesetzt, um auch von dieser Seite die als notwendig er- achteten Garantien zu erhalten. Nach Dar- stellung des amerikanischen Oberkomman- dierenden sind infolge eines plötzlichen Wit- terungsumschlages bei der Vernichtung von 20 unbrauchbar gewordenen Granaten die Reizerscheinungen aufgetreten, die jedoch ohne schwerwiegende Folgen geblieben sind. Seit Jahren seien in gleicher Weise Granaten ohne Zwischenfälle zerstört worden. Zu- nächst geäußerte Befürchtungen, daß es sich um„Giftgas“ gehandelt habe, wurden in- zwischen von mehreren Stellen bestritten. vergangener Woche in ihrem gemeinsamen Unterkunftsraum ermordet zu haben, um in Besitz ihrer Ersparnisse zu gelangen. Ilse Richter war mit ihrem Opfer zusammen in einem großen Frankfurter Hotel beschäftigt. Eine Million„Verkehrssünder“ in der Kartei Hamburg. Rumd eine Million„Verkehrs- Sünder“ hat das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg in seiner Kartei bis jetzt erfaßt. erklärte der Leiter dieses Amtes, Dr. Kar! Parriger, in Hamburg auf einer Verkehrs- konferenz. Die Kartei wachse rasch weiter, denn monatlich erhalte sie 80 000 Eingänge von den Gerichten über abgeurteilte Ver- kehrsstraf taten. Mord im Zeitungskiosk Wuppertal. Eine 45jährige Frau aus Wupper- tal- Vohwinkel wurde am Dienstagmittag in ihrem Zeitungskiosk im Zentrum von Wup- pertal-Elberfeld erschossen gefunden. Be- reits am Mittwoch wurde ein 50 Jahre alter Polizeimeister aus Wuppertal festgenommen. Er hat inzwischen gestanden, die Frau mit seiner Dienstwafffe, einer Pistole des Kalibers ein halbes Jahr lang nebenbei aus Betrügereien bestritt. Mit seinem Onkel Keuser und dessen Frau habe er nach einem verlustreichen Spielbankbesuch in Bad Neuenahr Tipscheine für 100 Mark abge- geben. Daß darunter auch„ein Präparierter“ gewesen sei, habe er nicht gewußt. Die mit- angeklagter Keuser und Equit behaupteten jedoch das Gegenteil. Als Keuser Anfang Januar zu ihm nach Köln gekommen sei und ein Geständnis ab- gelegt habe, sei er völlig kopflos geworden. Er habe es nicht glauben wollen und seiner Frau zuerst auch nichts davon erzählt, sagte Mauß. Keuser hätte die noch in seinem Be- sitz befindlichen A-Scheine in der Bad Neuenahrer Wette an sich genommen, er- zählte Mauß, sie in Stücke gerissen, in den Mund gesteckt und dann heruntergeschluckt. „Der Schwindel ist geplatzt“, habe sein On- kel dabei gesagt,„Equit ist schon verhaftet, die Scheine müssen weg und Du darfst nichts von einem Equit wissen“. Nach dieser Schil- derung erlitt der Angeklagte, der mit einem Fünftel(61 000 Mark) an diesem„Gewinn“ beteiligt war, einen Schwächeanfall, der zu einer Verhandlungspause zwang. Ueber den Verbleib seines„Gewinn“ Anteiles hatte Mauß keine klare Auskunft geben können.„Ersparen Sie mir das, Herr Vorsitzender“, flüsterte der Angeklagte, „wenn ich das alles sage, ist meine Ehe ge- fährdet“ Das Gericht stellte fest, daß Mauß nach größeren Anschaffungen zumindest während eines halben Jahres ein monat- liches Taschengeld von über 2000 Mark ge- habt haben müsse.„Wenn Sie als biederer Geschäftsmann, als den Sie sich ausgeben, dieses nette Sümmchen so nebenbei durch die Finger klappern ließen, hätten Sie doch eigentlich etwas davon merken müssen“, kommentierte der Vorsitzende. Anstatt zu antworten, vergrub Mauß sein Gesicht in die Hände. Da zur gleichen Zeit auch sein Onkel„dem Verhandlungsgang nicht mehr zu folgen vermochte“ und einen Schwäche; anfall ankündigte, legte das Gericht eine längere Pause ein. 9 mm, getötet zu haben Uber das Tatmotiv ist noch nichts bekannt. Die Polizei teilte mit, daß der Täter mit Frau Hilckmann seit längerer Zeit eng befreundet gewesen sein Soll. Regierung soll Nürnbergs Tauben helfen Ansbach. Die Regierung für Mittelfran- ken in Ansbach muß sich jetzt mit dem Schicksal der rund 30 000 wilden Tauben beschäftigen, denen der Stadtrat zu Nürn- berg den totalen Krieg angesagt hat. Wie die Regierung am Mittwoch mitteilte, hat der„Bund gegen den Mißbrauch der Tiere“ gegen die Stadt Nürnberg eine Dienstauf- siechtsbeschwerde eingereicht, um der Stadt Nürnberg zu verbietn, daß sie die Tauben durch organisierte Abschußkommandos er- legen läßt. Der Bund schlägt dagegen eine Art„Geburtenkontrolle“ zur Verringerung des Taubenbestandes vor. Während der Brutzeit sollen die Taubeneier einfach aus den Nestern entfernt werden. Sollte dieser Plan verwirklicht werden, müßte sich die Stadt Nürnberg allerdings erst einiger er- probter Alpinisten versichern. eee Verfehlungen unter„staatlicher Aufsicht“ Wiesbaden. Gegen den aus vielen Wein- älscherprozessen bekannten Belastungs- zeugen, den Weinkontrolleur Günter Veltes aus Geisenheim im Rheingau, hat die Wies dadener Staatsanwaltschaft ein Ermittlungs- verfahren wegen Meineides, versuchter Ver- zum Falscheid, schwerer passiver Bestechung und Begünstigung im Amt ein- geleitet. Dies wurde von dem Wiesbadener Rechtsanwalt Günther Wagner mitgeteilt. Die erste Strafanzeige gegen Veltes war von dem zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus ver- urteilten Geisenheimer Weinküfer und „Kunstweinfabrikanten“ Valentin Korn ge- Kommen. Das Ermittlungsverfahren gegen Veltes habe das Aktenzeichen 8 JS 1298/58 erhalten und zur Aufklärung der Beschul- digungen werde die Staatsanwaltschaft Wiesbaden auch die Prozeßakten aus den Verhandlungen gegen Korn und Dr. Brog- sitter heranziehen. Wie der Rechtsvertreter Korns, Rechts- anwalt Wagner, mitteilte, will auch der Rüdesheimer Weingutsbesitzer Dr. Arnulf Maria Brogsitter, der wegen Verstoßes ge- gen das Weingesetz zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde, eine ähnliche Strafanzeige gegen den Weinkontrolleur er- statten. Weinküfer Valentin Korn, der zur Zeit im hessischen Zuchthaus Butzbach seine Strafe absitzt, hat eine Reihe von Zeugen kür seine Behauptung benannt, Veltes habe von seiner Kunstweinfabrikation und seinem „massen weisen“ Chemikalienbezug gewußt und sogar noch„gute Ratschläge“ erteilt. In der Hauptverhandlung gegen Korn im Ja- nuar“Februar dieses Jahres hatte Veltes diese„Mitwisserschaft“ unter Eid verneint. Sollten sich die jetzt gegen den Wein- kontrolleur erhobenen Beschuldigungen be- wahrheiten, dann müßten nach Meinung von Rechtsanwalt Wagner wahrscheinlich alle fünk Weinprozesse des Wiesbadener Land- gerichts wieder aufgerollt werden.„Nicht daß Korn deswegen als Engel erscheint“, meint Wagner,„aber seine Verfehlungen, die möglicherweise unter„staatlicher Auf- sicht“ begangen wurden, erscheinen dann doch in einem anderen Licht.“ Im Falle Dr. Arnulf Maria Brogsitters könne sich wahr- scheinlich ein„völlig anders gelagerter und sogar harmloser“ Tatbestand ergeben. Der Leiter der Gesundheitsabteilung im hessischen Innenministerium, Ministerialrat Dr. von Manger-König, sagte auf Anfrage, es sei noch keine Veranlassung gegeben, Veltes von seinem Amt zu suspendieren. Die Prüfung der Anschuldigungen durch die Staatsanwaltschaft rechtfertige eine solche Maßnahme noch nicht. Da es sich beim An- zeigenerstatter Korn um einen Mann han- dele, der immerhin recht- kräftig zu einer nicht unerheblichen Zuchthausstrafe ver- urteilt worden sei, stelle er sich vorerst schützend vor seinen von Korn beschuldig- ten Beamten, sagte der Ministerialrat. Salzsäure im Forellengewässer Trier. Zentner weise wurden in der Ruwer, einem Nebenfluß der Mosel und ausgespro- chenem Forellenwasser, verendete Fische angeschwemmt, nachdem am Samstagnach- mittag 8500 Liter stark konzentrierter Salz- säure in den Fluß geleitet worden waren. Nach einem Bericht des Fischerei-Sach- verständigen der rheinland- pfälzischen Lan- desregierung, Fischereirat Dr. Jens, vernich- tete die Säure„auf zwölf Kilometer Länge im Fluß alles tierische Leben.“„Im Sommer wäre eine unvorstellbare Katastrophe ein- getreten“, heißt es in dem jetzt vorgelegten Bericht weiter,„wenn die mit einer ätzen- den Dampf wolke zu Tal treibende Salzsäure- welle fischende und badende Menschen oder an der Tränke stehendes Vieh überrascht hätte. Sie wären umgekommen“. Erst in einer Verdünnung von 1:25 000 wäre die Säurewelle ungefährlich geworden. Nach den Ermittlungen von Dr. Jens hatte das Werk Romika in Gusterat-Tal eine Düssel- dorfer Spezialfirma mit Kesselreinigungs- arbeiten beauftragt, jedoch verpflichtet, die Arbeiten so auszuführen,„daß dadurch weder Mensch noch Tier gefährdet werden können!. Der Schaden wird von den Fischereipächtern der Ruwer auf 50 000 Mark geschätzt. Weinkontrolle wird verschärft Mainz. Eine Verschärfung der Wein- kontrolle hat das Innenministerium von Rheinland-Pfalz angeordnet. Vor allem ist eine stärkere Einschaltung von Ortspolizei- behörden in den Kontrollverfahren vor- gesehen. Gleichzeitig hat das Ministerium festgestellt, daß„die derzeitige Handhabung der Weinkontrolle nicht befriedigend ist.“ 10 em Schnee im Hochschwarzwald Freiburg. Nach einer längeren Frost- periode sind im Hochschwarzwald die ersten Schneefälle niedergegangen, die 5 bis 10 cn Schnee brachten. Im Nordschwarzwald sind bis 15 em Schnee gefallen. Wegen des seit zwei Tagen herrschenden Sturmes ist der Schnee stark verweht. Zur Ausübung des Wintersportes reicht die Schneedecke noch nicht aus. hr gute s Maorkenmefl! 5 der Bi Wer die vo ver Ein Im gen Dab stet sich ter- dies Rec Schl sche mit um Obe „180 Fort men ling verr eine KR mit chen mitt Rich prei: auss einen und kür Auch Scho! sche! preis nung Tier Leist berg. er - nd e- U u- 3 0 ar· nd rat ge, en, Die die che In- an- ner er- sel- 188. die irch den den ark ein- von ist zei- vor- ium ung 10 Id ost- sten em sind seit der noch Nr. 285 Donnerstag, 11. Dezember 1988 MANNHEIM Sete? an einem der Mannhei- Der Stadtplan mer OkG-Bahnhöfe hängt dem mit normaler Körpergröße ausgestatteten Birger effebtiv zu hoch. Nur Mitglieder im „Club der Langen“ sind imstande, dort über die südlichen Vororte hinaus ins Stadtinnere vorzudringen. Vielleicht stellt der Verkehrs- verein demnächst, wenn die Odenwälder zum Einkauf kommen, eine Leiter dazu. Bild: Schindler Strafvollzug soll nicht nur Vergeltung sein: Illegale Selbsthilfe: Eigenmächtigkeit oder Akt der Notwehr? Gesundheits polizeiliche Gründe verbieten Erweiterungsbau/ Siedler im Paragraphengestrüpp Wildes Bauen der Siedler wird jetzt streng geahndet, um der baulichen Verschan- delung Einhalt zu gebieten, Die Eigeninitiative aber sollte auf keinen Fall gelähmt werden. Das war die Quintessenz einer Pressekonferenz, die Oberbaurat Merz vor ein paar Wochen abhielt. Ein Härtefall sei zum Beispiel, wenn Kinder beiderlei Ge- schlechts im gleichen Zimmer schlafen müßten.(So wurde gesagt.) Stadtrat Koch Wies damals auf die krasse Wohnungsnot in den Siedlungen hin, die die Leute schließ- lich zur Selbsthilfe treibt.„sie wohnen ja wie im Paradies, hört man immer wieder von Spaziergängern, die in die Neueichwald- Siedlungen kommen.„Wenn die Leute wüßten, welche Sorgen und Nervosität in den meisten Häusern daheim sind, dann beneiden sie uns nicht!“, meinte Frau K., die im Märker Querschlag mit„Mann und zwei Kindern im Siedlerhaus ihrer Schwiegereltern wohnt. Die beiden Familien K. gehören zu den straffällig gewordenen„wilden“ Bauleuten: Auf der Rückseite ihres Hauses haben sie in ein paar Sommertagen schnell und heimlich einen Querbalken mit zwei übereinander liegenden Zimmern erstellt. „Wenn nur erst das Dach gedeckt ist!“, das War während des Baues der immer wieder- holte Stoßgseufzer der Ehepaare K. Am 4. Sep- tember war das Dach fertig, am Tag darauf kam die Baupolizei und stellte den Bau ein, am 6. September schrieb das Bauaufsichtsamt: „Bei der Baukontrolle am 5. 9. 1958 wurde festgestellt, daß Sie ohne baupolizeiliche Ge- nehmigung eine zweigeschoßige Erweiterung des Anliegergebäudes am Siedlungshaus vor- genommen haben. Sie haben damit gegen die Bestimmungen der 588 85 der Mannheimer Bauordnung und 123 der Landesbauordnung sowie gegen die 88 367 Ziff. 15 StG, 116 P. StB und 35 des Aufbaugesetzes— Gesetz Nr. 329— vom 18. 8. 1948 verstoßen und sich strafbar gemacht... Weitere Nachricht erhal- ten Sie nach Beratung im Stadtbauausschuß.“ War nun die Selbsthilfe der beiden Fami- lien eine übereilte Eigenmächtigkeit oder ein Akt nackter Notwehr und Verzweiflung? Achtundvierzig Quedratmeter mißt die Grundfläche des Siedlerhauses. Einen Raum von ungefähr 15 Quadratmeter haben sich die Großeltern K. in Küche und Wohnzimmer un- terteilt, beide so puppenklein und voll Mö- bel, dag man sich kaum drehen kann. Die ge- genüberliegende Seite der jungen Familie K. Sibt Platz für eine neun Quadratmeter große Küche und ein Spülabteil, in dem noch eine Badewanne steht. Die elfjährige Tochter, die ein Gymnesium besucht, kann in diesem ein- zigen Arbeits- und Aufenthaltsraum neben ihrem lebhaften sechsjährigen Bruder keine Ruhe zum Lernen finden. Unter dem Dach hat jede Familie ein schrägwandiges Schlafzim- mer. Ein Kinderbett für den Jungen hat ge- rade noch Platz. Für das Mädchen aber konnte kein eigenes Lager aufgestellt werden; sie schläft mit im Bett ihrer Mutter. Vor fünfviertel Jahren begann der Rampf der beiden Familien um die Baugenehmigung. Ein Architekt fertigte den Plan für den An- bau und die Gemeinnützige Siedlungsbauge- sellschaft in Karlsruhe, die diesen Teil der Neueichwald-Siedlung erstellt hat, befand ihn für gut und genehmigte ihn. Doch am 22. No- vember 1957 kam der städtische Bescheid, der „für die geplante Erweiterung des Siedler- Hauses und der dadurch bedingten Zunahme der Bewohnerzahl eine bauaufsichtliche Ge- nehmigung“ versagte, da hiergegen überwie- gend gesundheitspolizeiliche Bedenken entge- Rege kulturelle Arbeit im Landesgefängnis Musikschule Godeck-Fuchs gastiert seit zehn Jahren mit Konzerten „Wir sind immer wieder dankbar, wenn im Rahmen unserer Freizeit- Veranstaltun- gen Künstler von draußen zu uns kommen. Dabei spielen musikalische Darbietungen stets eine besondere Rolle, weil die Musik sich als besonders wertvoll für die Charak- ter- und Gemütsbildung erwiesen hat.“ Mit diesen Worten begrüßte Oberregierungsrat Recher die Leiterin der Mannheimer Musik- schule, Leonore Godek-Fuchs, die— wie schon so oft in den letzten zehn Jahren mit einem Teil ihrer Schüler ein Konzert im Musiksaal des Landesgefängnisses gab. Oberregierungsrat, Recher Wiinschte, daß der Aöbliche Brauch“ auc in der Zukunft seine Fortsetzung finden möge und dankte im Na- men von zweihundert anwesenden Häft- lingen für die stets mit großem Einfühlungs- vermögen gestalteten Konzerte. Das anschliebende Konzert reichte von einem Bachschen Violinkonzert bis zu Musik- Hühner und Kaninchen K Z V Rheinau stellte aus Eine vielseitige Ausstellung zeigte der KV Rheinau im Lokal„Rheinauhafen“ mit 140 Geflügelnummern und 50 Kanin- chen. Bei den Hühnern waren gute schwere, mittlere und Zwergrassen vertreten, für die Richter Edmund Kupferschmitt 15 Ehren- preise, 67„Sehr gut“ und 49„Gut“-Noten aussprach. Emil Kubitschek stellte mit einem Barnevelder Hahn das schönste Tier und kassierte gleichfalls den Leistungspreis für altdeutsche weiße Kröpfer(Tauben). Auch die 50 Kaninchen brachten einen schönen Querschnitt vom schweren deut- schen Riesen bis zum Hermelin. Fünf Ehren- preise, zwölf Noten I und weitere Auszeich- nungen wurden hier vergeben. Das schönste Tier zeigte Ernst Jagsch(blaue Wiener); der Leistungspreis ging an Willi Zipse, Pfingst- berg. Kr genstehen. Durch das Fehlen eines unterirdi- schen Abwasserkanals und einer den gelten- den Vorschriften entsprechenden Kläranlage wird durch Absenkung der fäkalienhaltigen Abwässer der Grund und Boden in Zuneh- mendem Maße verseucht und damit die Ge- sundheit der Bewohner ernstlich gefährdet“. Großvater K. stellte den Kampf nicht ein. In zahlreichen Schreiben an die Stadtverwel- tung gab er die sittliche Gefährdung seiner Enkelkinder zu bedenken; er unterstrich, dag sich durch den Anbau die Personenzahl nicht erhöhe, ja er verzichtete sogar„grundsätzlich aut jeden Wasser- und Abwasseranschlußg der neu zu erstellenden Räume“, Als alle legalen Bemühungen erfolglos blieben, während die Raumenge immer drückender Wurde, griffen die Familien zur Selbsthilfe, die, wie gesagt. mit der Einstellung des Neubaus am 5. Sep- tember endete. Ein klemes Küchenfenster ff Dachgeschoß War bereits angeschlagen, als der Wefterbatl Verboten würde. Die ander schon verglasten und bereitstehenden Fenster düpften Hicht stücken heiteren Charakters. Unter den So- listen zeichneten sich besonders Helmut Schreck, Günther Frischmann, Adolf Wolf (Violine), Gerhard Heupel(Viola) und Hans- Peter Brode(Klavier) aus. Das Orchester musizierte und begleitete unter der Stab- Führung seiner Leiterin mit großer Anpas- sungsfähigkeit. Zwischen den einzelnen Stücken rezitierte Klaus Schieker einige Ge- dichte. „Wie bei früheren Konzerten kann man auch dieses Mal überzeugt sagen, daß sich Wieder ein gelungenes Kontaktfluidum zwi- schen den Musizierenden und den Zuhörern eingestellt hat', betonte Overregierungsrat Recher im Anschluß anf die Veranstaltung. „Es hat sich immer wieder gezeigt, daß durch indirektes Ansprechen verschüt- teter Gefühlswerte— beispielsweise durch Musik— bei den schwierigen Häftlingen Weseritlich bessere pädagogische Ergebnisse erzielt werden können als beim direkten Ge- spräch in irgendeiner Form. In kurzen Wor- ten erläuterte Recher die kulturelle und Püdagogische Arbeit im Mannheimer Lan- desgefängnis. Neben dem ohne Zweifel noch vorhandenen Vergeltungsgedanken bei der Verhängung einer Gefängnisstrafe trete mehr und mehr der Besserungsgedanke charakterliche Fundierung für das spätere Leben„draußen“— in den Vordergrund. So besteht für die jugendlichen Häftlinge bis zu 21 Jahren die Pflicht, den Jugend- Unter- richt zu besuchen. Handwerker, die bis zum Strafantritt in einem Lehrverhältnis stan- den, erhalten bei einem Gewerbelehrer Un- terricht. Für Häftlinge mit künstlerischen Neigungen besteht die Möglichkeit, sich in der Freizeit musisch zu betätigen. Im Rah- men der Freizeitgestaltung finden neben Konzerten auch allgemeinbildende Vorträge Statt. In jedem Jahre konnte der„Verein für Gefangenenfürsorge und Bewährungs- hilfe“ zahlreiche von Häftlingen hergestellte Gegenstände und Gemälde verkaufen. Ein aus dem Erlös geschaffener„sozialer Fonds“ kommt der Gesamtheit zugute-ju- „Oberuferer Weihnachtsspiele“ Bauern- spiel aus altem Volkstum mit Musik von Leo- pold van der Pals— werden am 11. Dezember um 20 Uhr in der Kunsthalle aufgeführt; Ver- anstalter: Freundeskreis der Waldorfschul- Pädagogik. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 11. Dezem- ber, 17 bis 18 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowjietzonenflüchtlinge. Bund gegen den Mißbrauch der Tiere: 11. Dezember, 20 Uhr, Gaststätte Turnverein 1846, Weihnachtsfeier. DGRR: 11. Dezember, 19.45 Uhr, Mädchen- Zymnasium Ludwigshafen, Friedrich- Heene- Straße 11,„Elektronische Rechenmaschinen II.“ Dr. E. Brodkorb). Katholisches Bildungswerk: 20 Uhr, Spitalkirche, E 6, Abt Dr. Albert Ohlmeyer, des Christen heute“ kurze Andacht. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 11. Dezember, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Wahrheit und Wirklichkeit“(Dr. Brauch). Abendakademie: 11. Dezember, Rheinau, Zeichensaal der Volksschule, 20 Uhr, Farblicht bildervortrag„Mannheims Weg zur Großstadt“ 11. Dezember, Abendpredigt von „Adventsanliegen (2. Abend); anschliegend mehr eingesetzt werden. Im unteren eiskalten Raum, der vorerst noch als Waschküche dient, mußte das offene Fensterloch mit Brettern verschlossen werden. Im darüberliegenden. vom Dachgang aus zugänglichen Zimmer ist der Boden nur halb gedeckt. Wenn ein Kind hier verunglückt, werden die Eltern zur Ver- antwortung gezogen. Das Schlimmste aber ist die Ungewißheit über die Weiterführung des Baus. Wird men damit noch drei Jahre, bis zur Fertigstellung der Kanalisation, warten müssen? Ak * Kurzkommentar: Die Behörde kann sich auf ihr gutes Recht berufen, Sie muß es so- gar. Der„Fall“ K. ist übrigens nicht der ein- zige, der augenblicklich dem Bauaufsichtsamt Verdruß macht. Am 14. November unterrich- tete Oberbaurat Merz die Presse über eine ra- pide Zunahme des wilden Bauens. Erweite- rungsbauten— das wurde ausdrücklich fest- gestellt— können jedoch zugelassen werden, um unbillige Härten zu vermeiden. Hier sind nun alle Merkmale eines Härtefalls gegeben. Dennoch berief sich die Behörde auf ihr Recht, auf die einschlägigen Paragraphen. Wes heißt aber(durch den Erweiterungsbau)„bedingte Zunahme der Bewohnerzahl?“ Was soll des? Geburtenbeschränkung von Amts wegen. Ge- Wiß., das Behörden- Chinesisch gibt manchmal zu Zweifeln Anlaß. Der zitierte Passus tut dies auf jeden Fall. Die Erwähnung gesund- heitspolizeilicher Gründe mag hier auch fa- denscheinig klingen. Das Absenken fäkalien- haltigen Abwassers wifd durch den Erwei- terungsbau nicht gefährlicher als es ohnehin schon ist. Am 14. November versprach die Bauaufsichtsbehörde, die„MM“-Reporter über den Fall K. zu unterrichten. Leider blieb es beim Versprechen D. Pr. Schönauer Kulturzentrum „liegt wieder auf Eis ö Der Bau des seit Jahren geplanten neuen Siedlerheims auf der Schönau, der ur- ö Sprünglich in diesem Herbst in Angriff ge- nommen werden sollte, wird nach dem neuesten Stand nicht vor dem kommenden Frühjahr begonnen werden können. Sowohl in der ersten Bezirksbeiratssitzung als auch in der letzten Monatsversammlung der Schönauer Kultur- und Interessengemein- schaft wurde darüber geklagt, daß im Ver- lauf der Finanzierungsverhandlungen hin- sichtlich der Zinsabtragung Bedenken auf- 5 MWoyschen, Abfrottieren und denn— — S na 2. S N. 7 22— r gamuc. D S von morgens bis abends körperfrisch!= gekommen seien. Die Finanzierung selber 861 insofern gesichert, als die Stadt Mannheim aus dem jüngst geschaffenen„HVorort- Fonds“ den Schönauern als erstem Vorort ein Darlehen über 100 O00 DM nunmehr bin- dend zugesagt hat. Darüber hinaus sei eine ansässige Brauerei bereit, ebenfalls 100 000 Deutsche Mark zur Verfügung zu stellen. Für die fehlenden 75 000 DM werde noch ein Geldgeber gesucht. „Wir sind nicht feige, aber vorsichtig“, meinte ein Vorstandsmitglied. Unter an- derem ist bei der Aussprache in der letzten Monats versammlung auch davon gespro- chen worden, eventuell ein privates Unter- nehmen oder eine andere Körperschaft als Bauherren zu gewinnen. Von einem Vor- standsmitglied wurde in diesem Zusammen- Realisierbare Käfertaler Vorortwünsche Erste Versammlung der Bezirksbeiräte im Café Zorn Die Wünsche der Käfertaler in kulturel- ler, sportlicher und sozialer Hinsicht sind durch die Interessengemeinschaft Käfertal schon so oft der Stadtverwaltung vorge- tragen worden, daß bei der ersten Sitzung der Bezirksbeiräte im Kaffee Zorn eigentlich nichts Neues zu sagen War. Oberbürger- meister Dr. Reschke dankte der Interessen- gemeinschaft für ihre Vorarbeit und ver- sicherte ihr, daß niemand daran denke, ihre Entfaltungskraft zu beeinträchtigen. Die verschiedentlich vorgebrachten Wünsche wurden zum Schluß von den einzelnen Re- ferenten zusammenfassend beantwortet. OB Dr. Reschke gab zu, daß die Saal- frage dringend und so schnell wie möglich gelöst werden müsse. Für die konfessionel- jen Kindergärten könne Allerdings keine größere Beihilfe geleistet werden, denn die bis Jetzt ausgesworkenen 300 000 DM müzten Aut 90 konkesslonelle und elf städtische Kin⸗ der gärten vektennt Werden, Der Bau einer Umgehungsstraße verzögere sich durch die Terminkalender Dr. Hahn).— E 2, 1, 20.00 Uhr, Arb. Gem. „Aktuelle politische Fragen“ Dr. Watzinger). CVJM: 11. Dezember, 19.30 Dir Film„Kinder in Gottes Hand“. Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz: 11. Dezember, 20 Uhr, Reiß-Museum, C 5, Vortrag von Prof. Dr. O. Meyer, Das heilige römische Reich deutscher Nation“.. CDU— Ortsbezirk Neckarstadt-Ost: 11. De- zember, 20 Uhr,„Neckarpark“, Käfertaler Str. 89, Versammlung. DGB— Ortsausschuß Mannheim: 11. Dezem- ber, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Arbeitsgerichtsrat Luft,„Wirtschaftliches Mit- bestimmungsrecht und Vermittlungsstelle“(5 72 Betr. V. G.). 5 Club„Graf Folke Bernadotte“: 11. Dezem- ber, 20 Uhr, D 4, 15,„Die kulturelle Bedeutung des deutschen Ostens“(Stadtrat Bartsch). Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 11. Dezember, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, i 5, Sprechstunde für Sowietzonenflücht- inge. Wir gratulieren! Susanne Arnold, Mann- heim, Schwetzingerplatz 7, wird 60 Jahre alt. Martin Bernauer, Mannheim, Stamitzstraße 4, vollendet das 80. Lebensjahr. Hang die Gemeinnützige Wohnungsbau- gesellschaft Mannheim genannt.* ungerechtfertigten Preis forderungen der einzelnen Grumdstücksbesitzer. Für eine ordnungsgemäße Straßenbeleuchtung wolle er sich einsetzen. Bürgermeister Dr. Fehsenbecker ver- sicherte einigen Anfragern, daß die Stadt das Royal-Gelände vorläufig noch nicht ver- kaufen konnte, da sich für das Millionen- projekt noch keine Interessenten gefunden hätten. Die als zu hoch empfundene Acker- pacht soll dem Gartenbauamt zur Ueber- prüfung vorgelegt werden. Bürgermeister Walter Krause gab zu be- denken, daß gerade Käfertal im Verhältnis zu anderen Vororten die geordnetsten Schul- verhältnisse habe. Die vorhandenen 44 Klas- sen hätten alle ihre eigenen Räume, Die alten Schulmöbel sollte im Laufe der Jahre durch neue ersetzt werden. Für die Speck Wegsiedlung sei in den nächsten Jahren eine Schule geplant. Die vorgeschlagene Eiffühz rung eines Schulbusses wolle er den Ver- kehrsbetrieben vorlegen, er glaube aber nicht daran, daß eine Freifahrt für die Schulkinder in Frage komme. Der Wunsch kür eine Verkehrsampel bei der Haltestelle „Haltepunkt“ soll dem Polizeipräsidium weitergegeben werden. lb. „Unikab“ der Stenografen Vorweihnachtliches Fest Der Mannheimer Stenografenverein traf sich wieder zu seinem traditionellen„Uni- kab“(Unterhaltungs- und Nikolausabend) im„Bonifatius“-Saal. Jeder Gast erhielt an der Tür eine prall gefüllte Knabber- Tüte und als die Kerzen brannten, wurde mancher noch vom Nikolaus reich beschenkt. Zum „ofkiziellen“ Teil gehörte auch wieder ein „Lustspiel“, der Mitglieder. Erster Vorsitzender und Oberamtmann Wilhelm Fertig betonte, daß die Kurzschrift Wesentlich zur Allgemeinbildung beitrage. Sie werde auch in Zukunft in vielen Berufen nach wie vor an erster Stelle stehen. Den vie- len Jugendlichen, die auch in diesem Jahr zum Feste kamen, legte Fertig nahe, dem Verein auch in Zukunft die Treue zu halten. Den Teilnehmern blieb genügend Zeit, um ausgiebig zu den Klängen der fleißigen Kapelle Bittner zu tanzen. Sto Hausmacher leherwurzt besonders zu empfehlen 100 g„40 Lyoner aus eigener Schlachtung 100 g—45 Fleischsalat 125 f„45 I. Sorte 500 f„98 Bücklinge goldgelb geräuchert. 45% Fett 1. 1 Leclcerbhissen selbst quswähſen finnischer Edamer 40% Fett i T. Holländischer Gouda 48% Fett i. T. 45% Fett i. T. Deut isi elutscher 3 5 40 Lunch-Block Apfelmus tafelfertig pflaumen mit Stein 100 g 34 40 100 f Mirabellen nuit Sten 20 l, 15 MAN Kas ra mach freude! 1 72 1/1 Dose 1/1 Glas 1,28 Formosa-Ananas ganze Scheiben 1/1 Dose 14 Dose 1,95 1.85 N HEIM MORGEN Familienunseigen Unerwartet ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel Ignaz Rößler Werkmeister i. R. im Alter von 83 Jahren von uns gegangen. Mhm.- Käfertal, den 9. Dezember 1958 Rüdesheimer Straße 43 In stiller Trauer: Kätchen Rößler geb. Siegel Familie Robert Rößler Familie Erich Rößler Familie Fritz Rößler Familie Alfred Rößler Beerdigung: Freitag, 12. Dezember 1958, um 10.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Ockert geb. Feuerstein ist kurz nach ihrem 83. Geburtstag, am 10. Dez. 1958 in die ewige Heimat abberufen worden. Mh m. Neckarau, den 11. Dezember 1958 Rheingoldstrage 60 Im Namen der Hinterbliebenen: Eva Ockert und Angehörige Beerdigung: Freitag, 12. Dez., 14.00 Uhr im Friedhof Neckarau. Nach langem Leiden verschied heute meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin Elsa Bißwanger geb. Kammerer im Alter von 59 Jahren. Mannheim, den 10. Dezember 1958 L 6, 1 In stiller Trauer: Karl Biß wanger im Namen aller Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 12. Dez., 13.30 Uhr Friedhof Neckarau. Nach langem schwerem Leiden hat der liebe Gott unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Anna Maria Bengsch im Alter von 77 Jahren zu sich heimgerufen. Mhm. Gartenstadt, den 10. Dezember 1958 Klefernbühl 38 In stiller Trauer: Hermann Bengsch u. Frau nebst Enkelkindern Familie Spießberger Beerdigung: Samstag, 13. Dez., 9.30 Uhr im Friedhof Käfertal. 1. Seelenamt: Montag, 15. Dez., 6.30 Uhr in St. Elisabeth. Plötzlich und unerwartet verstarb am 9. Dezember 1958 unsere lebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Karoline Köhler geb. Baumgärtner im Alter von 86 Jahren. Mh m. Neckarau, den 11. Dezember 1958 Adllerstraßge 51 In stiller Trauer: Philipp Köhler Fam. Adolf Münch u. Frau Anna und Angehörige geb. Köhler Beerdigung: Donnerstag, 11. Dez., um 13.30 Uhr Friedhof Neckarau Statt Karten. Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme durch Wort und Schrift sowie die Überaus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres Ib. Entschlafenen, Herrn Josef Müller sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Kaplan Scherer, der Fa. Hch. Lanz Ad, dem DRK, Frau Otto vom DRE, schwester Oberin Marla Rosina, und allen denen, die inm die letzte Ehre erwiesen. Mh m. Waldhof, den 11. Dezember 1958 Hinterer Riedweg 103 Elisabeth Müller geb. Gölz und alle Angehörigen Statt Karten. Für die herzl. Beweise der Anteilnahme an dem schmerzlichen Verlust meines lieben Vaters, Herrn Ignaz Janiak sage ich hiermit meinen innigsten Dank. Besonderen Dank der Betriebsführung der Firma Zellstofffabrik Waldhof und den Kollegen vom Radsportverein Sandhofen für den ehrenden Nachruf. 85 Mh m. Waldhof, den 11. Dezember 1958 Kornstraße 18 Im Namen aller Angehörigen: Frau Helene Kohl geb. Janiak HFauptfriedhof Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 11. Dez. 1958 Zeit Kneidl, Josef, Pflügersgrundstrage 29 8.30. Reinig, Jakob, Weidenstraße 8 9.00 Schulz, Anton, Seckenheimer Str. 43. 9.30 5 Knapp, Adam, Max-Joseph-Str. 9 10.00 Böhner, Susanna, 1 1, 5 10.30 Kuhn, Wilhelmine, Wa., Kiefernbühl 26 11.00 Cornelius, Valentin, Bgmstr.-Fuchs-Str. 33a 11.30 Dosch, Ludwig, Uhlandstraße 36. 13.00 Vetter, Juliana, 5 13.30 Friedhof Neckarau Köhler, Karoline, Adlerstraße 31 13.30 Meyer, Heinrich, Blumenstraße 22. 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) TODEs- ANZEIGEN für die Montag Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonn- tag dis 18.00 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebãàude des Verlags am Marktplatz. 3% Wanatt geute wieder frisch: Kabeljau 5 Filet, bralenig 8 Coędeche aller Hausfrauen Fofortige Hilfe bei Magenbeschwerden Wenn Ihnen der Magen zu schaffen macht, dann sollten Sie»Biserirte Magnesia pro- bieren. 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Dezember von 13 bis 18 Uhr geöffnet 4 Ulk Tanz Sele EUR slk Neue Kurse begin. Anfang u. Mitte Januar, Zirkel für Ehep. Mitte Januar. Einzelstunden Turniertraming. Abschlußbälle 13. u. 20. Dezember im„Musensaal“ 3. Januar 1959 in der„Amicitia“ M 4, 7 Ruf 2 25 08 — Frisch nicht Lecithinkonzen- Ahn] Kerven] achhelugl nicht verkrampft nervös sein! Es hilft das bleiben„reine, eiweiffreie trat. Rein u. reich; lich-das ist wich- tig. Bei Nervennot nützt- gegen Hast und Hetze schützt i Reinlecithin 125 g Oceraenbblibl. 2.80/ 2.60/ 2.40 E E — u 877 Nr. 285 Donnerstag, 11. Dezember 1958 175 MORGEN Der Groschen ist gefallen UsSA-Ausscheidungsmodus endlich geändert Einen geradezu revolutionären Beschluß faßte der Jahreskongreß der Amerikar den Amateur-AKthletic Union AAU) in Chikago: Die USA-Leichtathletikmannschaft für gie Olympischen Spiele 1960 in Rom soll erst- mals durch mehrere Qualifikationskämpfe ermittelt werden! Bisher war es üblich, die drei Erstplacierten der Ausscheidungswett- kämpfe(Olympic Tryouts) ohne Rücksicht auf vorherige Leistungen zu nominieren. Im übrigen wurde von dem Vorberei- tungsausschuß geltend gemacht, daß man es sich bei der Planung für 1960 nicht mehr jeisten könne, es bei den bisherigen Metho- den zu belassen. Statt der bisher üblichen zwei Wochen Training er vor Olym- pischen Spielen will man die Spitzenkönner jetzt fünf bis sechs Wochen vorher zusam- menziehen. Die ersten praktischen Erfahrungen sollen 1959 gesammelt werden. Die USA-Mann- schaft für den Länderkampf gegen die UdSSR am 17/18. Juli in Philadelphia und die Panamerikanischen Spiele vom 25. August bis 7. September in Detroit wird— wie bis- her— nach den Ergebnissen der AAU- Meisterschaften(19.20. Juni) zusammen- gestellt. Meister Bittner verunglückt Der deutsche Bentamgewichtsboxmeister Werner Bittner(Melle) fuhr im dichten Nebel bei Osnabrück mit seinem Motorrad gegen einen Baum und mußte mit lebens- gefährlichen Verletzungen in das Kranken- haus Bad Rothenfelde eingeliefert werden. Neben mehreren Knochenbrüchen erlitt Bitt- ner auch Schädel verletzungen. Sein auf dem Sozius sitzender Bruder wurde ebenfalls verletzt. Letzter Kampf für Europameister Hoepner? Alte Vorteile liegen beim Herausforderer Schöppne: Der Deutsche Meister will vom Europa-Champion auch den EBU-Gürtel/ Nur kluge Taktik kann helfen Innerhalb von zehn Monaten muß Wilhelm Hoepner am Freitagabend in der Ham- burger Ernst-Merck- Halle zum zweiten Male einen Titel gegen Erich Schöppner ver- teidigen. Es ist zwar nicht anzunehmen, daß er erneut so schnell verliert wie am 22. Februar in der Dortmunder Westfallenhalle, als das Ende schon in der ersten Runde kam, aber daß Hoepner nach dem deutschen Titel auch die Europameister- schaft an den 26jährigen Wittener abtreten muß, ist nicht ernsthaft zu bezweifeln. Für den Meister, der neun Jahre älter ist als sein Herausforderer, spricht nur noch die Erfahrung. In Kondition, jugendlicher Spannkraft und auch im Bereich des Boxe- rischen liegen alle Vorteile bei Schöppner, der in seinen bisherigen 23 Kämpfen un- geschlagen blieb und seine beste Leistung beim vorzeitigen Erfolg über den amerika nischen Weltklassemann Chuck Spieser vor wenigen Wochen in der Westfalenhalle zeigte. Interessantester Kampf des Rahmenpro- Sramms ist zweifellos der Start von Hans Werner Wohlers. Der Nordafrikaner Ali Amrane müßte der geeignete Gegner sein, um Wohlers in seinem letzten Kampf vor der Europameisterschaft mit Gustav Scholz auf seine Form zu prüfen, ohne daß er all- zuviel Risiko eingeht. Mit Kurschat gegen Richard, Mistol gegen Goujon und Hass Segen Rigeur bieten drei weitere deutsch- französische Paarungen eine gute Ergän- zung. Die Art, wie Wilhelm Hoepner die Europameisterschaft von dem Italiener Arte- mio Calzavara in Hamburg gewann, war keine Offenbarung. Der Ringrichter mußte den Titelverteidiger disqualifizieren, weil er mit einem einwandfreien Kopfstoß ein krasses Foul begangen und seinen Gegner kampfunfähig gemacht hatte. Damit fiel Hoepner der Titel zu, den er sonst wohl nicht mehr gewonnen hätte. Die Schlagkraft des einstigen K. o.-Jägers reichte einfach nicht mehr aus, um mit der früher so ge- fürchteten Linken eine Entscheidung zu er- zwingen. Ohne jede Wirkung nahm sie Cal- Neues vom Europa-Pokal: eq bergab das Endspiel an Suligan Verhandlungen um Entscheidungsspiel Sofia—Madrid gehen weiter Das Exekutiv-Komitee des Europäischen Fußball- Verbandes(UEFA) beschloß in Madrid, das Endspiel des Europapokals der Landesmeister im Jahre 1959 nach Stuttgart zu vergeben. Eine Einschränkung wurde da- bei allerdings gemacht, die auf spanische Initiative zurückzuführen ist: sollten sich mit Pokalverteidiger Real Madrid und Atle- tico Madrid die beiden am Wettbewerb be- teiligten Klubs aus Spanien für das End- spiel qualiflzieren, so können diese beiden Vereine den Austragungsort der Schlußrunde selbst bestimmen. Real Madrid verteidigt die Trophäe, die sie seit Schaffung dieses Wettbewerbs in Besitz hat. 1956 gewann Real in Paris mit 4:3 gegen Stade Reims, 1957 in Madrid 2:0 gegen FC Florenz und 1958 in Brüssel 3:2 nach Verlängerung ge- gen AC Mailand. Wegen des für 21. Dezember in Augsburg vereinbarten Länderspiels Deutschland- ge- gen Bulgarien hat der bulgarische Fußball- Kein Pardon hei Fouls! Der Süddeutsche Fußballverband hat in einer Verlautbarung über die letzte turnus- mäßige Arbeitstagung der süddeutschen Ver- tragsspielervereine in Stuttgart-Bad Cann- statt mitgeteilt, daß der Vorsitzende der Anbeits gemeinschaft, Dr. Fritz Walter, in seinem Situationsbericht besonders auf die Beschlüsse des DFB- Bundestages in Frank- furt hinwies. Sie hätten auf den deutschen Fußballsport beruhigend gewirkt und seien von den Vereinen als wohltuend empfunden worden. In einem Rückblick auf die Spiele der Vorrunde sei von den Vereinsvertretern die vielfach beobachtete Härte bedauert worden. Nach übereinstimmender Auffas- sung der Tagungsteilnehmer müßten Ver- bandsinstanzen, Schiedsrichter, Vereins- funktionäre und Trainer darauf hinwirken, daß die Spiele wieder einen einwandfreien sportlichen Verlauf nehmen. Karl Wein- gärtner, der Vorsitzende des Schiedsrichter- ausschusses, gab bekannt, die Schiedsrichter seien angewiesen worden, gegen alle Un- Sportlichkeiten unnachsichtlich einzuschrei- ten, da sie sonst aus der Ligaschiedsrichter- Uste gestrichen würden. Weitere Sportnachrichten Seite 11 verband eine Verlegung des Entscheidungs- spiels im Achtelfinale zwischen CDNA Sofia und Atletico Madrid beantragt. Sofia wird beim Länderspiel gegen Deutschland den Stamm der bulgarischen Mannschaft stellen. Das Entscheidungsspiel war für den 18. De- zember mit Genf als Austragungsort ver- einbart. Der bulgarische Verband will eine Vorverlegung auf den 17. Dezember errei- chen. Im Einvernehmen mit der UEFA schlägt Atletico mit dem 24. Dezember in Rom einen neuen Termin und einen neuen Austragungsort vor. Im Falle einer Ableh- nung des 24. Dezember müsse an dem ur- sprünglichen Termin(18. Dezember in Genf) festgehalten werden, heißt es in dem Tele- gramm an den bulgarischen Verband. Der Sieger aus Athletico Madrid— CDNA Sofia. ist im Viertelfinale Gegner des deutschen Meisters Schalke 04. Auch Rießersee unterlag Der polnische Landesmeister Legia War- schau konnte vor 3 000 Zuschauern im Gar- misch-Partenkirchener Olympiastadion das letzte seiner fünf Gastspielen in Deutsch- land mit einem 5:8(1:2, 2:1, 2:0) Sieg über den SC Rießersee beenden. Trotz zeitweisen Schneefalls gab es ein schnelles und faires Spiel, dessen letzte beide Drittel die läufe- risch und stocktechnisch hervorragenden Polen beherrschten, Lediglich im ersten Drit- tel waren die Rieherseer, bei denen auch der kanadische Trainer Barr auf dem Eis stand, überlegen. R. Würtz trotzte Spitzenklasse Fünf Fechter des TSV 1846 Mannheim nahmen am Degen-Einzelturnier in Herren- berg! Wttbg. teil, das durchweg Fechter der Spitzenklasse auf die Kampfbahn brachte und erwartungsgemäß einen spannenden Verlauf nahm. Sieger wurde der National- fechter Paul Gnaier ohne Niederlage vor Geuter, Frankfurt(eine Niederlage). Aber bereits auf den dritten Platz kam der Mann- heimer Rüdiger Würtz— bei dieser Beset- zung ein ganz besonderer Erfolg. Der deut- sche Juniorenmeister Sauer Heilbronn) wurde Fünfter, Dieter Ost(Mannheim) er- kämpfte sich den siebenten Platz und die übrigen Mannheimer Volkmar Würtz, Stumpfi und Holfelder belegten den 10., 11. und 13. Platz. zavara dutzende Male. Schoeppner wird diese Treffer noch wenigef zu fürchten haben. Dagegen zeigte sich bei der Begegnung mit Calzavara aber auch, wie wenig Hoepner noch zu nehmen vermag. Schoeppner ist ge- wil kein Musterbeispiel für außerordent- liche Schlagkraft. Aber seine genau ange- setzten Treffer müßten ausreichen, um durch K. O. zu gewinnen. Jeder andere Ausgang der Europameisterschaft wäre eine große Ueberraschung. Hoepner machte im ersten Kampf mit Schoeppner zu viele Fehler. Seine Rechts- auslage kam keine Sekunde zur Geltung. Im Schlagabtausch hatte Schoeppner die weitaus bessere Uebersicht, und so gab es ein schnelles Ende. In Hamburg kann Hoepner nur eine bessere Taktik helfen. Der Meister muß versuchen, Distanz zwi- schen sich und dem Herausforderer zu hal- ten. Dazu bedarf es seiner guten rechten Ge- raden und einer flüssigen Beinarbeit. Läßt sich Hoepner aber auch nur auf den ge- ringsten Schlagabtausch ein, so ist er ver- loren. Schoeppner besitzt das Selbstvertrauen des Könners. Er sollte es gegen Hoepner nicht nötig haben, überheblich zu wirken. Dazu hat der älter gewordene Meister zu- Viel für den deutschen Berufsboxsport be- deutet. Man hätte ihm einen besseren Ab- gang wünschen mögen als diesen erneuten Vergleich mit Schoeppner, der für ihn ein- fach zu schwer geworden ist. Selbst eine ein- gehende Vorbereitung im Trainingslager im Krupunder Park wird daran nichts ändern können: Hoepners Zeit als Europameister ist abgelaufen. Für ihn kommt es nur noch dar- auf an, seine große sportliche Laufbahn mit einer den Verhältnissen entsprechenden guten Leistung abzuschließen. DFB-Vereins wettbewerb: Erstes Pohalspiel des V/ in Daxlanden Mannheims Vertragsspielermannschaften zum Auftakt bei Amateurligisten Alle 34 Vereine der Vertragsligen und 30 Mannschaften der Amateurklassen bestrei- ten die erste SFV- Runde zum DFB-Ver- einspokal, deren Spiele jetzt vom Verbands- spielausschuß mitgeteilt werden. Mit eini- gen Ausnahmen finden sie am 28. Dezem- ber statt. Wenn eine Begegnung trotz Ver- längerung unentschieden bleibt, soll es im Einvernehmen mit den beteiligten Vereinen so schnell wie möglich auf des Gegners Platz wiederholt werden. Die Begegnungen lauten im einzelnen: 26 Dezember(14 Uhr) FV Ravensburg 1893 gegen Bayern München. 28. Dezember(14 Uhr): FV 08 Hockenheim— S Wiesbaden, FV Daxlanden— VfR Mannheim, VfB Bret- ten— Amicitia Viernheim, Fy Ladenburg gegen SV Darmstadt 98, VfB Bühl— Karls- ruher SC, Offenburger FV— SV Waldhof, Rhodiaceta Freiburg— Freiburger FC, FC Rastatt 04— 1. FC Pforzheim, CSC Kassel 03— Hessen Kassel, RSV Petersberg 1919 gegen Borussia Fulda, VfL Marburg gegen Eintracht Frankfurt, SV Niederselters 1924 gegen VfB Friedberg. SV KEilianstädten ge- gen SpVgg Neu-Isenburg, Viktoria Urberach gegen FSV Frankfurt, Eintracht Wetzlar ge- gen Kickers Offenbach, FC Hanau 93 gegen Viktoria Aschaffenburg, Germania Bietig- heim— Stuttgarter Kickers, FC Wangen Hein Domgörgen wurde gestern 60 Jahre alt: gegen TSG Ulm 46, VfB Friedrichshafen ge- gen BC Augsburg, BSC Sendling— TSV 1861 Straubing, FC Memmingen oder PS Augsburg— 1860 München, AscC Simbach/ Inn oder SpVgg Deggendorf— ASV Cham, Wacker Marktredwitz— VfL Neustadt, TSV Schwabach 04— 1. FC Nürnberg, FC Eibel- stadt/ Ufr.— Schweinfurt 05, TV 1848 Er- langen— 1. FC Bamberg, VfB Helmbrechts gegen Bayern Hof, Tschft. Regensburg ge- gen Jahn Regensburg. 4. Januar(14 Uhr): 1. FC Urberach— SSV Reutlingen. 6. Ja- nuar(14 Uhr): Union Böckingen— VfB Stuttgart, SV Shell Nürnberg— SpVgg Fürth. Gemeinsam mit UdsSsSR-Elite trainieren Eisschnelläufer der Sowjetzone Mit vier Damen und sieben Herren, dar- unter Meister Helmut Kuhnert, flog Trainer Helmut Haase zum Eisschnellauftraining in die Sowjetunion. Zunächst will die Sowjet- zonen-Elite einen gemeinsamen Meister- schaftslehrgang mit der russischen National- mannschaft in Gorki besuchen. Anschliegend sind dann auch verschiedene Veranstaltun- gen in der Sowjetunion vorgesehen. Wahr- scheinlich werden die sowjietzonalen Eis- läufer vier bis sechs Wochen in Rußlanc bleiben. E: brachie im Goxsporſ die Inielligen⁊ u CHryen Trauer beim KSV 84: Wühelm Beier lein gestorben Ueber der Sporthalle drüben in der 1 Neckarstadt weht die Fahne auf Halb- mast. Trauer ist beim KSV 84 Mann- heim eingekehrt: Wilhelm Beierlein, der verdienstvolle Ehrenvorsitzende des KSV, Ehrenpräsident des Badischen Amateur-Boxsport- Verbandes und Trä- ger der Goldenen Ehrennadel, erlag am Dienstagabend im Alter von 67 Jahren einem Herzschlag. Wilhelm Beierlein hatte an der Entwicklung des Kraft- und Boxsports maßgeblichen Anteil. Schon 1906 zog es ihn zu den„schweren Männern“, die in ihm nicht nur einen guten Gewichtheber und Ringer hatten, sondern von seinem 19. Lebensjahr an auch einen nimmermüden Funktionär mit Weitblick und Organisationstalent. Seiner Initiative ist die Gründung des VfK 1886 Mannheim zu verdanken, der durch Fusion des Athletenklubs Schwet⸗ zingervorstadt, des Kraft- und Artisten- klubs und des Athletenklubs Jungbusch entstand. Hier entdeckte er auch seine Liebe zum Boxsport und gründete eine der ersten Boxabteilungen. Mit Willi Heil zusammen lenkte er die Geschicke dieses Vereins bis zur Fusion mit Spygg. 1884 und KSC Mannheim-Nord zur heutigen Kraftsport- Vereinigung 1884, aus dem sich ein Großverein ent- wickelte, der weit über den Rahmen Mannheims hinaus Ansehen genießt. Die Erfüllung seines Herzenswunsches allerdings, dem KSV in B 6 eine neue Heimat zu schaffen, konnte Wilhelm Beierlein nicht mehr erleben. Der begnadete Faustfechter ging aus der Schule der einst so berühmten Colonia hervor Jener Boxer, der den Tunney-Stil schon kannte, längst bevor der Ringmathematiker aus New Vork 1926 den unschlagbar ge- glaubten Jack Dempsey entthronte, war in Köln am Rhein zu Hause und ein Produkt des einst so berühmten SC Colonia. Dom- görgen, in seiner Erscheinung durchaus nicht athletisch wirkend, aber mit Gesichtszügen, die an einen Fuchs mahnten, war mehr als nur beweglich und zähe— er brachte in seinem Sport die Intelligenz zu Ehren, als er die Heros-Typen der Pioniertage mit einer virtuosen Technik in die Zweitrangig- keit verwies. Aber er investierte auch etwas in seine Karriere. Schon Anfang der zwan- ziger Jahre studierte der Kölner, ohne öffentlich zu kämpfen, die amerikanische Methode an der Quelle. Domgörgen zu schildern, hieße die Box- kunst beschreiben. Wie ein Musiker Musik und ein Maler Bilder produziert, so demon- strierte er das Faustfechten. Sein Können ließ sich nicht spiegeln oder illustrieren, er erzielte Wirkung oft ohne erkennbare Ur- sache. Die sieben Runden des deutschen Mittelgewichtsmeisters gegen den bedeutend schwereren Europa-Champion im Halb- schwergewicht, Max Schmeling, 1927 in Leipzig, stellen ein Kapitel Boxgeschichte dar. Selten bleibt dem Verlierer der Ruhm. Domgörgen behielt ihn, obwohl er, auf dem Rücken liegend, nach einem Volltreffer der schmetternden Rechten des späteren Welt- meisters im Schwergewicht ausgezählt wurde. Der sensationellste Kampf in Domgörgens früher Laufbahn war eine mehr als um- strittene Punktniederlage in einem sensatio- nellen Europameisterschaftskampf mit dem großen Belgier Renè Devos am 19. März 1926 in Berlin. Den Titel des Besten der alten Welt gewann er am 30 August 1931 in Ber- lin von dem Oesterreicher Poldi Steinbach. Domgörgen war praktisch unschlagbar, so- lange ihn die flinken Füße trugen. Mit einem K. o.-Sieg in der dritten Runde über Adolf Wiegert holte er sich am 15. No- vember 1925 in Köln erstmals die deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht. Erst 1930 verlor er diesen Titel, als er wegen zu ge- ringer Börse für einen Meisterschaftskampf nicht in den Ring wollte. Ein Jahr später War er dafür Europameister und am 25. Juni 1933 nach der Emigration von Erich Seelig durch einen Punktsieg über Seifried erneut deutscher Meister. Auch diesmal aber ver- lor er seinen Titel wieder am„grünen Tisch“, weil er gegen den Weltergewichtler Gustav Eder— obwohl nicht im Titelkampf — durch K. o. verloren hatte. Der älter gewordene Fighter, nicht mehr so schnell, aber noch mit der Rücksichts⸗ losigkeit des wahren Professionals einen sagenhaften Nahkampf demonstrierend, schlug sich durch die Kleinringe bis zum freiwilligen Rücktritt. Seinen größten Sieg erfocht er, der im Kriege als Lazaretthelfer tätig war, über eine bösartige Infektion. Heute lebt er in geordneten Verhältnissen, glücklich in der Erinnerung an eine besonnte Vergangenheit, in kluger Bescheidung, ein Freund der Bücher und der schönen Künste. „ 4 63 e Meihnachtsqanse 7. Mannheim geht ins Sonntag, 14. Dezember von 13 bis 18 Uhr geöffnet 9 Seite 10 MORGEN Donnerstag, 11. Dezember 1958/ Nr. 283 n Su, Siu gau lune ae, GEH IAS Kid SGS plante 230.40 0h. 18.80. 27 50 AU Ha RA 385,18. 16 3, 21 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 8 8. Fred Bertelmann, Sus. Cramer MEINE 99 BRARUTE(460 „Der lachende Vagabund“(6) Morgen:„Mein Mädchen ist ein Fin Feuerwerk d. Lebensfreude Postillon“(6) Farbfilm U 1 51 E l 7 UNIVERSU 18 1 0 2950 5.30, 18.00, 20.30 Oh f f a 8 8 Vico Torriani 6 0* Lu A FUT II 6 II Pate zeigt ab MORGEN Der erste afrikanische Groß-„Der Stern von Santa Clara“(6) 5 das Film- Kunstwerk, das z. Z. am meisten von sich euͤhnachtsbier Laer wat 0 Farbfilm in deutscher Sprache. 41 „FREIHEIT(6)[ S. 11: Kopfjäger v. Neu-Guinea Zorn JAN A. BARD RR 8 5 8 8 ten Schausüne, 1 diE NAA E Rd 2 d 208 eppinge. ein walter Genu ſt 5 1 9 Ben Gazzara— Pat Hingle„CHIWAdo vertraulich“(16) ſeit 1835 H 1 1 8 „STIRB WIE EIN MANN“(16) Ein harter Kriminalfilm (calle mayor) 1 Scala releson 3 04 44 l KUR BEI k 2. rel. 2 38 58 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Uhr Lauren Bacall, Robert Stack wegen Renovierung in dem Cinemascope-Farbfilm „Das Geschenk der Liebe“(12) geschlossen! Am Megßpl. Ruf 3 11 86 f n capo A0 16.30, 19.00, 21.00 10.00, 11.50, 22.30 Uhr „Die Straße der geschminkten Lippen“(18) 14.00, 16.00, 18.10 und 20.20 Uhr Letzt. Tag! Safeknacker Nr. 1(12) Freigegeben ab. Jahren palmbrqo Büro Mannheim, Bassermonnstraße 45, Tel. 43711 Die Geschichte eines grausamen Spiels mit einem reinen Herzen. Die dramatische Flucht einer Armee:„DUN KIRCHEN“(16) mit John Mills, Bernard Lee Die PUsZIa Hing in Mannheim e BET SY BLAIR Ungarischen Restaurant B U D A 2 E 87— eine Offenbarung schauspielerischer Kraft N 4, 13 und Ausstrahlung. 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Farbe en 1a 846 ES MIT 5 e 1.26942 DAs GES(0 ENR DER 5 Telefon 7 66 56 Bekannte Schlager— bezaubernde Frauen und Heute aben 2 3 die Schönhelk des Südens mik B11 Johns. ind wir im IINPTLuS, 4 a 5 1% 4 8 2444 4 Gente rrogramm 22 u. 1.20 Uhr 7 7, 2 EI 20444 12115 — zeigt ab heute LAUREN BACALL— ROBERT STACK Evelyn Rudie— Lorne Greene — — — — 2 — — 1. — — — — — 5 — — — — — — — — —— — — — — — — — — — 2 . n r —ç — r — MR gg. se 2 00 Stricksachen 4 0 1 Aendern und Kunststopfen. Corr + Nixe, N 4, 7 MM- einach wor freud 8 So haben Sie 3 nicht ee 95 na Orfrteude geh doch 2u Duri THE GIF T OF LO VH ö Ein turbulenter Wirbel mit für unsere lieben kleinen und großen„MM-Leser und Freunde a 9 a Regie: JEAN NEGULESCO Gard GRANASS. H. v. METERINK Raidar MULLER Hollander 35 Die tiefempfundene Geschichte eines ungeliebten Kindes, Florentine CAS TELL.- Johanna KUNG Supnen- 95 das zwei Menschen mit dem Schicksal versöhnt. AB MORGEN FREITAG 5 hühner 22 Täglich: 13.30, 16.00, 18.30 und 21.00 Uhr G UNIVERSUM—„„ 2 85 11: Bei d. letzt. Kopfjägern auf Neu- Guinea(10 f Wieder eingetfoften e 30 5 g. di Platcierungs-⸗ „Ein r schone Stunden“ schenlt Ihnen 7 dd 5 ö das flotte Furbfilm- Lustspiel Deutsche f 5 1 LI Marken- Vorschriften— . butter f ö 1 berlorene 1 in Stanniel 125 wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe oder an 1 5 lle. ö 1 g 5 lim melsschlüssel Blau- Mohn 12⁰ einem bestimmten Platz erscheinen sollen, können von 4 Ein enlzückendes Märcen— 3009 4 uns nur als Wunsch. nicht als f 9 von Ruth Raaf in 6 Bildern mit Musik, Gesang und Kinder-Ballett, 5 55 e f. 8 8 8 5 aufgeführt vom 5 5 Dun! 3 Bedingung entgegengenommen werden. mit Märchenthedter„Kurpfalz“ 185 Lindenhot 5 Audolf Lenz Christine Görner- Gunther Philipp am Mittwoch, dem 17. 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Es spricht viel dafür, daß nach den Spie- jen des zweiten Dezember- Wochenendes Titelverteidiger EY Füssen und der alte Rivale SC Riehersee mit jeweils 10:0 Punk- ten gleichauf an der Tabelle der Eishockey- Margret Göbl und Franz Ningel vor, das Letzte Verwarnung durch DEV: Spielabbruch im Eisstadion beim nächsten Flaschenwurf angeordnet Die Vorfälle beim Punktespiel zwi- schen dem MERC und EV Füssen im Mannheimer Eisstadion haben den Eis- hockey-Obmann des Deutschen Eis- sportverbandes, Willy Overrath, zu einem Brief an die Vereinsleitung des MERC veranlaßt, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Wir geben den Brief nachstehend im Aus- zug wieder: „Ich habe dem Spiel Mannheim gegen Füssen am 23. November beige- wohnt und war selber Zeuge der Fla- schenwürfe usw. Da die Schiedsrichter- leistungen beider Herren absolut in Ordnung waren, bekommen diese Ent- gleisungen eine andere Beurteilung. Ieli habe in Mannheim davon Abstand ge- nommen, einen Spielabbruch anzuord- nen. Es ist auch unnütz, darüber länger zu diskutieren, da diese Vorgänge wie- derholt Gegenstand von Erörterungen im Spielausschuß waren. Meine Her- ren, es ist nun an der Zeit, daß diese Unsitte in Mannheim endlich ein Ende findet, und zwar radikal. Es ist Ihre Sache, alle Schritte zu unternehmen, damit eine Wendung eintritt. Diese Ver- warnung ist die effektiv letzte. Der Spielausschuß hat Anweisung gegeben, daß beim nächsten Flaschenwurf ein Spielabbruch zu Lasten der ERC Mann- heim durchgeführt wird. Die Konse- quenzen eines Spielabbruchs können leicht errechnet werden.“ andshut zu einem Freundschaftsspiel Bundesliga stehen. Voraussetzung ist jedoch, daß der Sc Rießersee die beiden Spiele sei- ner Westdeutschland-Reise(Samstag bei der Düsseldorfer EG, Sonntag bei Preußen Kre- feld) gewinnt, und auch der EV Füssen im Heimspiel gegen den noch führenden EC 761z erfolgreich bleibt. Vier Begegnungen stehen in der Oberliga an. Dabei bildet das Spiel zwischen den verlustpunktfreien Ver- folgern der führenden Eintracht Dortmund Segen TEC Miesbach), VfL Bad Nauheim gegen EV Landshut, den Mittelpunkt. Köl- ner ER TEC Miesbach(Freitag) und Berliner Se— Seœ Ziegelwies vervollstän- digen den Spielplan. Kaufbeuren— Wes ling/ Starnberg spielen um Bayern-Punkte. Füssen befindet sich bereits jetzt in einer ausgezeichneten Form. Bedenkt man noch, daß mit Ambros und Beck zwei National- Verteidiger noch verletzt sind und der Mei- ster in seinen bisherigen vier Spielen nur sechs Gegentore zuließ, so spricht dies für die Stabilität und guten Ersatz. Bad Tölz unterlag am vergangenen Samstag im er- sten Bundesliga-Schlagerspiel beim SC Rie- Bersee mit 4:5. In Füssen droht den Schützlingen von Frank Trottier die zweite Niederlage und der Verlust der Tabellen- Spitze. In Düsseldorf hat der Sc Riegersee nichts zu befürchten, Schwerer dürfte dann 24 Stunden später das Gastspiel bei den Krefelder Preußen werden. Nach seinen beiden eindrucksvollen Aus- wärtssiegen in Krefeld spielt der MERC am Sonntag gegen den bisher ungeschlagenen Oberligisten EV Landshut, der zu den en- geren Aufstiegskandidaten zählt. Die Be- gegnung in Landshut konnte der MERC nach sehr hartem Spiel 9:5 für sich ent- scheiden, nachdem die Bayern bereits nach wenigen Minuten 2:0 geführt hatten. Landshut stellt eine ausgesprochene Kampfmannschaft, die ihre Haut so teuer wie möglich verkauft, wie die Erfolge über Wehling und das sensationelle 3:3 gegen Bad Tölz beweisen. Seit dieser Saison haben die Landshuter eine eigene Kunsteisbahn. In den Pausen stellt sich das„neuè Paar“ bei seinem ersten Auftreten in Nauheim einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ, und das wohl für Kilius/ Bäumler eine ernste onkurrenz werden dürfte. KSW als Punktelieferant In der nordbadischen Gewichtheber- Oberliga dürfte sich am Wochenende der Tabellenführer VfL Neckarau endgültig die Meisterschaft sichern. Die Neckarauer emp- fangen KSV 1884 Mannheim zum vorletzten Punktekampf und sind im Falle eines er- neuten Erfolges am Meisterschaftsziel ange- langt. Am Sieg des VfL bestehen kaum Zweifel. Der Tabellenzweite AC 92 Wein- heim muß beim SV Germania Obrigheim alle Register seines Könnens ziehen, wenn er keine unangenehme Ueberraschung er- leben will. MFC-Bus nach Hockenheim Zu dem Spiel des MFC Phönix in Hok- kenheim fährt am Sonntag um 12.45 Uhr ab Gartenfeldplatz ein Omnibus, in dem für Anhänger und Mitglieder noch einige Plätze frei sind. Die Geschäftsstelle des MFC Phö- nix bittet um rechtzeitige Anmeldung und Weist darauf hin, daß nur angemeldete Per- sonen mitfahren können. Durch einen Sieg über In der Ringer-Oberliga: Drei Staßſeln koßfen noch auf Ziueiten Plate Oftersheim will sich endgültig Meisterschaft sichern/ Gelingt ASV Revanche? ziemlich gleichgute Aussichten haben, den wichtigen zweiten Platz zu erreichen. Die drei übrigen Begegnungen stehen im Zei- Der Meistertitel der nordbadischen Rin- ger-Oberliga ist zwar dem VfK 08 Ofters- heim kaum mehr zu entreißen, dennoch: Der Neuling will ihn nun vollends unter Dach und Fach bringen. Die Gelegenheit bietet sich den Oftersheimern beim SRC Viern- heim, wenn sie dort siegreich bestehen. Die Südhessen brachten allerdings dem Tabel- lenführer bislang, dazu noch in Oftersheim(ö), mit 17:5 die einzige Niederlage überhaupt bei. Viernheim scheint offenbar dem Neu- Iing zu„liegen“ und ein erneuter Erfolg Wäre durchaus keine Ueberraschung. Sollte Oftersheim seine zweite Niederlage beziehen und AC Germania Ziegelhausen unterliegt zugleich bei der SpVgg Ketsch dann haben die Oftersheimer ebenfalls das Meister- schaftsziel erreicht. Diese beiden Begeg- nungen sind von besonderem Interesse, da Ziegelhausen, Ketsch und Viernheim noch Spitzenreiter Pforzheim: Darlanclen könnte NSU einen gefallen lun Feudenheim und Sandhofen in der Die 1. Amateurliga Nordbaden wartet auch am Wochenende wieder mit einem vol- len Programm auf. Dabei haben die vier Erstplazierten Platzvorteil, so daß in der Reihenfolge an der Spitze kaum Verände- rungen eintreten werden. Immerhin muß sich aber der VfR Pforzheim vorsehen, wenn er gegen die auswärts recht erfolgreichen Daxlander keine unliebsame Ueberraschung erleben will. Auch Leimen wird gut daran tun, dem verbesserten Vorjahresmeister Neckarau mit Vorsicht zu begegnen. Leich- ter erscheinen dagegen die Aufgaben von Feudenheim, das sich mit dem Tabellenvor- letzten Kirchheim auseinandersetzen muß, und von Sandhofen, dessen Gast das Schluß licht Durlach ist. In Sandhausen hat der ab- stiegsgefährdete FV Weinheim nur geringe 1. Amateurliga vor sicheren Siegen Aussichten auf einen Punktgewinn. Nicht allzu günstig sind auch die Aussichten des KfV beim heimstarken SV Birkenfeld zu beurteilen. Bei den Begegnungen Hocken- heim gegen Phönix Mannheim und Forch- heim gegen Neureut liegen Erfolge der gast- gebenden Vereine näher. Der Mre hat allerdings eine imponierende Siegesserie aufzuweisen, die der Elf genügend Selbst- vertrauen gegeben haben dürfte, um auch dem heimstarken FV Hockenheim zu trot- zen.— Es spielen: VfR Pforzhem— FV Daxlanden, SV Birkenfeld Karlsruher FV, SV Sandhofen— ASV Durlach(alle Sams- tag), EV Hockenheim— Phönix Mannheim, Spfr. Forchheim— FC Neureut, VfB Lei- men— VfL Neckarau. SV Sandhausen gegen FV Weinheim, ASV Feudenheim S0 Kirchheim. holt RSC Eiche Sandhofen auf gefährlichem chen des Kampfes um den Erhalt. Wieder- Pflaster beim KSV Schriesheim seinen Vor- kampferfolg, dann ist Schriesheims Abstieg so gut wie sicher. Durch einen Heimsieg über die SpVgg Germania Karlsruhe sollte KSV Deutsche Eiche Oestringen aus dem Ab- stiegsstrudel herauskommen. Der Matten vorteil könnte ausschlagabend sein für einen weiteren Erfolg des ASV Ladenburg über die Punktgleiche SG Kirchheim. Am letzten Kampftag dieses Jahres in der Ringer-Gruppenliga Südwest bietet sich ASV Feudenheim eine gute Gelegenheit, im Heimkampf gegen ASV Pirmasens zu zwei wichtigen Punkten zu gelangen und sich in der Tabelle um zwei Plätze zu verbessern. Die Feudenheimer brennen darauf, sich für die 7:11-Vorkampfniederlage zu revanchie- ren. ASV Lampertheim wird selbst auf eige- ner Matte dem kampfstarken VfL Thal- eischweiler Sieg und Punkte überlassen müssen. In der nordbadischen Ringer-Landesliga steht der Spitzenreiter KSV 1884 Mannheim vor einem sicheren Heimerfolg gegen KS Sulzbach. Das Mannheimer Interesse richtet sich auf die Auseinandersetzung zwischen RSC Laudenbach und dem KSV- Verfolger ASV Eppelheim. Die Bergsträßer sind auf eigener Matte durchaus in der Lage, den Eppelheimern eine Niederlage beizubringen und damit Schrittmacherdienste für KSV 84 zu leisten Die Mannheimer wären dadurch dem Grup- pensieg greifbar nahe gerückt. ASV Heidel- berg wird gegen KSV Hemsbach ebenso als knapper Heimsieger erwartet wie Ac Ger- mania Rohrbach gegen die SpVgg Nieder- liebersbach, dagegen ist beim Zusammen- treffen der beiden Fortuna-Teams von Edingen und Reilingen mit einem knappen Reilinger Erfolg zu rechnen. Weitere Sportnachrichten Seite 9 5 8 Schlankheit ols fee ethöſtlich Verkäufe R. Geipel, Geigenbaumei Allie u. neue heigen e Gralschen u. Cello: Meisterbogen sowie Schülerinstrumente in großer Auswahl. Sämtl. Zubehör.— Fachmännische Reparaturen. ster, N 7, 2. Tel. 2 56 10 Für den Techniker. Ingenieur u. 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Dezember bei esprechungen im Bundeswirtschaftsmini- terium dem Vorschlag zugestimmt, den dreisstop für Gas aufzuheben. Bundeswirt- chaftsminister Professor Erhard wird eine Atsprechende Verordnung verkünden, so- ald die neue Tarifordnung für Gas vom Jundesrat verabschiedet und verkündet worden ist. Es ist somit nicht ausgeschlossen, las die Gaspreise schon zum 1. Januar zächsten Jahres freigegeben werden. Sollte lieser Termin nicht eingehalten werden kön- den, würde die Freigabe spätestens zum „ März nächsten Jahres erfolgen. Die neue Tarifordnung ist auf einen Jrundtarif und einen Kleinverbrauchstarif gestellt. Der Arbeitspreis des Grundtarifs 011 dabei nicht mehr als 60 v. H. des Ar- Heitspreises des Kleinverbrauchstarifs aus- machen. Man nimmt an, daß sich der Meß- Hreis des Grundtarifs im Normalfall auf wei D-Mark je Monat und Raum einspielen Wird, der Arbeitspreis auf 18 Pf je Kubik- neter. Beim Kleinverbrauchstarif wäre ein Meßpreis von 50 Pf je Raum und ein Ar- beitspreis von 30 Pf je Kubikmeter anzu- nehmen. Für die Verbraucher wäre bei die- ser Preisgestellung der Grundtarif etwa ab einem Monatsverbrauch von 60 Kubikmetern Gas günstiger. Gelockerte Milchmarktordnung dient dem Verbraucher (eg) Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Deutschen Angestelltengewerkschaft haben am 9. De- zember in einer Aussprache mit Bundeser- nährungsminister Dr. Heinrich Lübke eine Freigabe der Trinkmilchpreise und eine Auflockerung der Milchmarktordnung be- fürwortet. Die Organisation der Verbraucher und Arbeitnehmer meinen, daß man die Milchwirtschaft in den freien Wettbewerb einbringen sollte, indem man dem Milch- Handel nicht mehr vorschreibe, von welcher Molkerei er seine Trinkmilch zu beziehen habe, Im Wettbewerb würden sich dann auch die Milchpreise auf ein für die Ver- braucher tragbares Niveau einpendeln, und der Milchpreis wäre dann kein Politikum mehr. Die Interessen der Landwirtschaft könnten dadurch berücksichtigt werden, daß an Stelle der Verbraucherpreise die Erzeu- gerpreise gebunden werden. Minister Lübke hat diese Argumente zur Kenntnisse genommen, ohne auf sein Vor- haben zu verzichten, zugunsten des Milch- einzelhandels die Verbraucherpreise für den vollen Liter Trinkmilch von 43 auf 44 Dpf und für den halben Liter von 22 auf 23 Dpf zu erhöhen. Er hofft, die Landwirtschafts- minister der Länder von ihrer Forderung abbringen zu können, die Trinkmilchpreise sogar um zwei Dpf heraufzusetzen. Die Ent- scheidung hierüber fällt in der Agrarmini- sterkonferenz am 12. Dezember in Düssel- dorf. Die Verbraucherverbände beanstanden vor allem, daß mit der Anhebung der Halb- Uter-Preise besonders die ärmeren Schichten der Bvölkerung getroffen werden, die so Wenig verdienen, daß sie die Milch nur Halbliterweise beim Händler kaufen. Pipeline endet in Karlsruhe Bei den Verhandlungen über eine Erd- Sleitung von Marseille nach Mitteleuropa war ursprünglich vorgeschlagen worden, diese Leitung nur bis Karlsruhe oder viel- leicht bis Frankfurt, aber nicht mehr bis Köln oder gar Rotterdam zu führen. Aus Kreisen der Mineralöl wirtschaft verlautet, dasz die Projekte„Sopimer“(Linie Marseille — Straßburg— Köln) und„Sappeur“(Linie Marseille— Straßburg— Köln— Rotter- dam) aufgegeben worden seien. Eine Linie nach Karlsruhe oder Frankfurt sei nicht er- korderlich, da der Raum um Köln hinrei- chend durch die Linien Wilhelmshafen— Köln und Rotterdam— Köln beliefert werde. Die Leitung Marseille— Karlsruhe soll das Erdöl des Nahen Orients und der Sahara nach den geplanten Raffinerien im Raum Straßburg-Karlsruhe bringen, während für die Linien Rotterdam bzw. Wilhelmshaven- Köln vorwiegend Oel aus der Region des Karibischen Meeres in Frage käme. An dieser Stelle muß der Chronist ver- merken, daß Mannheim in dem Rennen um die Erdölleitung den kürzeren gezogen hat. Und das ist schade, denn von Mannheim aus Wurde jahrzehntelang die Kohleversorgung des süddeutschen Raumes vorgenommen. Es wäre zu schön gewesen, wenn auch mit Mi- neralöl Mannheim eine ähnliche Stellung erworben hätte, wie es in guten alten Zei- ten mit der Kohle war. Beschäftigungspoli- tisch hätte die Errichtung einer Raffinerie Mannheim auch nicht geschadet. Abgesehen davon, daß es ein Steuerträger mehr ge- wesen wäre. Hohe Behörde wird energisch Die Hohe Behörde hat jetzt eine formelle Entscheidung gegen die Bundesregierung wegen der deutschen Ausnahmetarife erlas- sen. Sie stellt darin fest, daß die Bundes- regierung einer ihr nach dem Montan- Ver- trag obliegenden Verpflichtungen nicht nach- gekommem ist, als sie die von der Hohen Behörde angeordnete erste Etappe der Ab- schaffung der deutschen Ausnahmetarife für revierferne Brennstoffverbraucher und für Erzgruben zum I. Juli 1958 nicht durch- führte. Die Bundesregierung wird aufgefor- dert, die angeordneten Tarifänderungen bis zum 31. Januar 1959 nachzuholen. Die Hohe Behörde hatte durch Entschei- dung vom 9. Februar 1958 die Beseitigung einiger deutscher Ausnahmetarife angeord- net, da sie mit dem Montanvertrag unver- einbar seien. Die Abschaffung sollte in Etappen erfolgen. Die erste Etappe war von der Hohen Behörde auf den 1. Juli 1958 fest- gesetzt worden. Die Bundesregierung hatte darauf am 15. März 1958 gegen die Entschei- dung der Hohen Behörde beim Montan- gerichtshof zusammen mit 17 betroffenen deutschen Firmen Klage erhoben. Sie war der Ansicht, daß ihre Klage aufschiebende Wir! ing habe, was von der Hohen Behörde verneint wird. Gleichzeitig hat die Hohe Behörde die französische Regierung aufgefordert, den Unterstützungstarif für Kohle-Lieferungen des Reviers Centre-Midi nach den Depar- tements an der Atlantikküste bis spätestens 1. Juli 1961 zu beseitigen. Im Anschluß an ihre im Februar d. J. gefällten Entscheidun- gen über die Unzulässigkeit anderer deut- scher und französischer Ausnahmetarife weist die Hohe Behörde wiederum darauf hin, daß es mit dem Montanvertrag unver- einbar sei, Unternehmen der Gemeinschaft durch Gewährung von Spezialtarifen mit der Begründung zu unterstützen, daß die Standorte dieser Unternehmen von ihren Absatzgebieten weit entfernt seien. Ankurbelung des Straßenbaues:„Ja Aber möglichst keine Die Treibstoffsteuer soll erhöht werden um vier Dpf. je Liter Benzin, um acht Ppf. je kg Dieselöl. Das Gerücht hält sich in Bonn hartnäckig und machte von dort bis nach Hamburg und München seine Runde. Es nützt nichts, daß das Bundesflinanzministe- rium all diese Pläne als frei erfunden be- zeichnet. Im Gegenteil, je schärfer demen- tiert wird, desto weniger klingen die Demen. tis glaubwürdig; es gewinnen somit die Ge- rüchte immer mehr Boden. Die Etatrede Etzels befaßte sich auch mit Straßenbauproblemen. Der Bundesflnanz- minister verkündete, daß im Jahre 1959 mit einem Mineralölsteuer aufkommen von 1.9 Md. DM gerechnet würde, wovon 1,6 Md DM eallein der Kraftverkehr aufbrächte. Ge- treu seinem bereits früher geäußerten Grundsatz, die Mineralölsteuer bis auf einen Koppelbetrag von 600 Mill. DM für den Straßenbau zu binden, erklärt Etzel: Es wird auch diesmal der größte Teil der Mineralölsteuer für Zwecke des Straßen- baues verwendet werden(so wie es das Straßenbauflnanzierungsgesetz befiehlt). Etzel machte seinen in der Straßenliga sitzenden Kritikern den Vorwurf, nicht ge- nau nachgerechnet zu haben. In ihrer Rech- nung fänden sich nicht 352 Mill. DM, von denen 218 Mill. DM über den außerordent- lichen Haushalt und 134 Mill. DM durch Kredite der Deutschen Gesellschaft für Diskussion um weiße Halden Gesamttextil verhandelte mit Erhard Alles, was in der Textilindustrie Rang und Namen hat, fand sich zu einer internen Arbeitssitzung des Hauptausschusses von Ge- samttextil in Bad Godesberg zusammen. Die Beratung erhielt durch die Anwesenheit von Professor Erhard und einiger seiner Mit- arbeiter ein besonderes Gepräge. Gesamt- textilpräsident Carl Neumann sprach davon, es sei unternehmerische Aufgabe der Textil- industrie, mit allen konjunkturell bedingten Belastungen aus eigener Kraft fertigzuwer- den und wandte sich gegen jede Wett- bewerbsverfälschung. Neumann forderte Gleichheit und Selb- ständigkeit im internationalen Handel und sagte, es sei nicht zu verantworten, den „Billigpreiseinfuhren“ aus Ostasien allein aus Zehhlungsbilanzgründen freien Zugang zun deutschen Markt zu gestatten, während sich die anderen großen Industriestaaten Europas unter Verweigerung der Meist- begünstigung abschirmen würden. Erhard versprach der Textilindustrie, ihr im Kampf um einen fairen Wettbewerb im Außenhandel behilflich zu sein. Der Minister betonte, er unterstütze vor allem auch im Hinblick auf die auf Grund der wirtschaft- lichen Integration Europas möglicherweise eintretenden Struktur wandlungen jede Maß- nahme zur Rationalisierung, Modernisie- rung und Anpassung. Die Gretchenfrage blieb unbeantwortet. Die Textilindustriellen hofften nämlich zu erfahren, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen der deutschen Textil- industrie zur Modernisierung ihrer Anlagen ökkentliche Kredite gegeben würden. Doch diese Angelegenheit hängt noch— trotz grundsätzlicher Zusage— im Bundesschatz- ministerium. Die Sorgen der Textilindustrie sind ebenso vielfältig wie die Ursachen hierzu. In den ersten neun Monaten des Jahres 1958 entfielen auf einen Webstuhl 2740 Einwohner in der Bundesrepublik 910 Einwohner in Großbritannien 1280 Einwohner in Belgien 1290 Einwohner in der Schweiz Mit Fug und Recht sagen Kleiderstoff- fabrikanten, von einer Ueberproduktion kömmne nicht die Rede sein. Allerdings ist der Umsatz der Branche in den ersten neun Monaten 1958 gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 16,4 v. H. gefallen, und der Auftragseingamg hat sich sogar um 7,5 v. H. vermindert. Das wird— bei den Tuch- und Kleiderstoffabrikanten— mit den Einfuh- ren in Zusammenhang gebracht. Der deutsche Verbraucher bevorzuge— auch bei minde- rer Qualität— ausländische Erzeugnisse. Der deutsche Zolltarif begünstige die Im- porte von minderwertiger Ware, Soweit die Eleiderstoffabrikanten. In der Strumpfindustrie sehen die Dinge etwas anders alis. Es herrscht tatsächlich Ueberproduktion, wie aus nachstehender Tabelle hervorgeht: Gesamtproduktion in Paaren 1951: 14 900 000 1952: 39 500 000 17 70 1953: 59 787 0000 1954: 78 932 000 1955: 101 720 000 1956: 131 601 000 1957: 153 387 000 19581) 97 103 000 Auf diesem Gebiete verschärfte sich die Lage durch modische Einwirkungen, Immer mehr geben die Frauen dem nahtlos rund- gestrickten Strumpf den Vorzug. Das hat zur Folge, dag die Flachstrumpfwirkerei rettungslos fußkrank wurde. Dabei werden lediglich zehn v. H. des deutschen Gesamt- 1) Januar—Juli verbrauches an Strümpfen importiert, wäh- rend fünf v. H. der deutschen Gesamtpro- duktion exportiert werden. Erhard hat übrigens gerade bei den Strumpwirkern ein Musterbeispiel markt- Wirtschaftlicher Preisdisziplin, denn es ko- steten(durchschnittlich je Paar) die Strümpfe im Jahre 1951 4,03 DM 1957 2,34 DM 1953 3,48 DM 1955 3,22 DM und jetzt sind sie noch billiger. Allerdings darf auch bei den Strümpfen das Wort Ueberproduktion nicht zu leicht- fertig gebraucht werden; denn während in Deutschland je Frau acht Paar Strümpfe im Durchschnitt entfallen, ist die durchschnitt- liche Schlüsselzahl in Amerika 16 Paar Strümpfe. Natürlich haben die Strumpf wir- ker großes Interesse an der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, denn zur Zeit wer- den in Italien Strümpfe noch mit 36 v. H. Wertzoll belegt. Aehnlich verhalten sich die Dinge in Frankreich. Am schlechtesten geht es den mittelstän- dischen Betrieben, von denen viele nicht im Sortiment ausweichen können, um sich der Krise zu entziehen. Es wäre jedoch falsch, die Dinge übermäßig zu dramatisieren, wie dies bisweilen geschieht(vergl.„MAH“ vom 21. November... 1 Im Durchschnitt der gesamten Textil- branche sind diè Umsätze in den ersten neun Monaten des Jahres um 7,8 v. H. gesunken, und die Auftragseingänge haben sich um 15,7 V. H. vermindert. Die Textilindustrie hofft aber noch immer, den Durchbruch nach vorne antreten zu können und über eine echte Mengenkonjunktur zu einer gedeih- lichen Entwicklung zu gelangen. Dieses Vertrauen baut insbesondere auf die pri- vate Preisdisziplin, von der das oben ange- führte Beispiel mit den Strümpfen auch Zeugnis legt. Egosum neuen Steuern öfkentliche Arbeiten AG.(OFFA) aufzubrin. gen seien. Ferner erklärte Etzel, daß zur kontinuier- lichen Durchführung des Straßenbaues Bun. desermächtigungen von über 400 Mill, DM zusätzlich erteilt werden sollem Es könne daher ein Straßenbauvorhaben von etwa 1,6 Md. DM finanziert werden. Im Haushalts- plan Seebohms seien darüber hinaus noch 490 Mill. DM vorgesehen, die aus dem Auf. kommen des— bereits einmal zitierten- Straßenbaufinanzierungsgesetzes zu decken sind. Hier haken die Kritiker Etzels ein. Diese Kritiker sind sowohl die Treibstofferzeuger als auch die Treibstoffverteiler. Stürmisch kritisieren jedoch vor allem die Treibstoff verbraucher. Sie berufen sich darauf daß 1) jeder Pfennig Mineralsteuererhöhung auf den Liter /kg 5 a) Benzin 58 Mill. DM jährlich b) Dieselöl 32 Mill. DM jährlich als zusätzliches Steueraufkommen ergebe. 2) der Finanzminister keine anderen Ein- nahmequellen habe. Er müsse also in oben beschriebener Weise Treibstoffsteuern er- höhen. Dann käme er— wenn der gegen- wärtige Treibstoffverbrauch zum Maßstab gelegt wird— zu den zusätzlichen 490 Mill. DM jährlich. Verständlich, daß die Proteste der sich getroffen fühlenden Kreise immer lauter werden. In der Mineralölwirtschaft werden sogar auch die Befürchtungen geäußert, daß eine Preiserhöhung für Treibstoffe die Men. genkonjunktur stören würde. Diese Mengen- konjunktur sei bisher einer der wichtigsten Gründe für die verhältnismäßig günstigen und auf längere Sicht gesehenen rück- läufigen Treibstoffpreise in der Bundes- republik gewesen. Mit dem Thema Straßenbau zusammen- hängend meldet unser Bonner eg.-Korres spondent, eine Umfrage des Deutschen In- dustrie- und Handelstages habe ergeben, daß die Bauindustrie in der Lage sei, den Straßenbau in den nächsten Jahren weiter zu verstärken. Bei einer besseren Verteilung der Aufträge über die Saison können nach Ansicht des Industrie- und FHandelstages ganz erhebliche Kapazitätsreserven ausge- schöpft werden, durch die die Bauleistung um 50 v. H. und mehr gesteigert werden könnte. Auch in der Versorgung mit Bau- material bestünden keine Engpässe. Eine Anspannung des Arbeitsmarktes sei nur in wenigen Wochen der Saisonspitze und nur örtlich festzustellen gewesen. Im Straßenbau würden heute für eine Bauleistung im Werte von einer Mill. DM nur 12 bis 15 Arbeiter benötigt, im Woh- nungsbau dagegen 60 Arbeiter. F. O. Weber Mercedes Benz Argentina wurde zurückgegeben (dpa) Die Firma„Mercedes Benz Argen- tina“ wurde am 9. Dezember von den argen- tinischen Behörden dem neugewählten Di- rektorium des Unternehmens übertragen. Damit wurde die bishefige staatliche Treu; händerschaft offiziell aufgehoben und der selbständige Fortbestand der argentinischen Niederlassung der deutschen Gesellschaft gesichert. Mitglieder des neuen Direkto- riums sind neben mehreren Vertretern des argentinischen Staates, die als Verwalter beschlagnahmter und einem endgültigen Gerichtsentscheid unterliegender Aktien ein- gesetzt sind, die Direktoren Binder Fix und Thilo Martens sowie als Delegierter der Daimler Benz- Werke Arnold Wychodil. Schneller Mietgesuche Vermietungen Suche Zimmer. Wünsch, Im., 8 3, 2. Necuostneim Schmerzhaffes Rheuma Muskel- und Gelenkschmerzen, Nevralglen, Ischlas Werden seit yleſen Jahren durch ROMA. selbst in hartnäckigen fäſſen er. folgreſch bekampff. 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DM.„Der Vergleich der gesamten Beitrags- einnahmen mit den Versicherungsleistungen ergibt, daß es im Berichtsjahr möglich war, einen wirtschaftlichen Ausgleich zu erzie- jen“, kommentiert der Verband. Die auch aus den Schadensquoten zu er- sehende günstige Augenblickslage dürfe allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Risiko— versicherungstechnisch ge- sehen— im Jahr 1957 wieder gewachsen sei. Der wirtschaftliche Ausgleich habe nur durch die Angleichung der Beiträge an die gestei- gerte Inanspruchnahme erreicht werden kön- nen. Zudem sei nach wie vor das Eigen- kapital der privaten Krankenversicherungs- Unternehmen immer noch unzureichend, um im Falle unvorhergesehener Krisen den dann nötigen zusätzlichen Aufgaben gerecht zu werden. Die Vermögensanlagen der pri- vaten Krankenversicherung werden zum 31. 12. 1957 mit insgesamt 568 Mill. DM an- gegeben. Vom Tag der Währungsreform bis Ende Dezember 1957 hat die private Kranken versicherung der Bundesrepublik ihren Mitgliedern insgesamt 4,39 Md. DM an Versicherungsleistungen zukommen las- sen. In puncto Krankenversicherungs-Reform schließen sich die privaten Unternehmen je- nen Stimmen an, die eindringlich davor war- nen,„durch überspitzten gesetzlichen Zwang die Freiheit der Persönlichkeit mehr als notwendig einzuschränken.“ ) ohne Zuf. zu techn. Rückst. usw.. 20 prozentige Umsatzsteigerung bei Motoren-Werke Mannheim tlarginalie.. keene. Zufriedene Hauptversammlung: 9 v. H. Dividende Sehr zufriedenstellend war für die Mo- toren-Werke Mannheim Ad das Geschäfts- jahr 1957. Der Vorstand berichtete der am 10. Dezember abgehaltenen Hauptversamm- lung von einer 20prozentigen Umsatzsteige- rung, wobei der größte Anteil auf Klein- dieselmotoren entfiel, Die vorhandenen Er- zeugungskapazitäten konnten fast das ganze Jahr voll ausgenützt werden. Neben der im Vorjahr eingeleiteten Typenbereinigung wurde durch Forschungsarbeiten und Ratio- nalisierungsmaßnahmen weiterer techni- scher Fortschritt erzielt. Die Schilderung des Verlaufes für 1958 klingt nicht mehr so optimistisch. Vor allem läßt der Auftragseingang bei großen statio- nären Motoren sehr zu wünschen übrig. Die Schwankungen, denen der Schlepperbau un- terworfen ist, wirken sich natürlich auf die Absatzlage von MWM-Kleindiesel aus. Der Konkurrenzkampf würde im In- und Aus- land immer härter, berichtete Vorstandsmit- Bilanzvergleich (in 1000 D AKTIVA 1956 1957 4 Anlagevermögen 9 0¹⁰ 9 621 + 611 Beteiligungen 1146 1157— 9 Vorratsvermögen 22 659 19 431—3228 Forderungen 20 417 19 143—1274 liquide Mittel 4 566 4 965 E 399 Rechnungs-Abgrenzung 60 57— PAHSSIVA Grundkapital 4 860 4360 Kk— Rücklagen u. Wertbericht. 7960 9 004 104 Rückstellungen 13 685 138 636 4951 Unterst.-Verein MWM 1 696— 21696 Verbindlichkeiten 29 097 21 252— 7835 Rechnungs- Abgrenzung 4 19 + 15 Jahresreingewinn u. Vortrag 566 602 + 34 Bilanzsumme 57 860 34 374—3486 Gewinn- und Verlustrechnung AUFTWENDUN GEN Personalauf wendungen 22 952 25 483 Zuw. zur Altersversorgung 1118 979 Abschreibungen 3 087 2 752 Zinsmehrauf wendungen 635— Steuer 4 101 8 736 Jahresreingewinn u. Vortrag 368 60² ERTRAGE Gewinnvortrag 126 98 Rohüberschug 32 125 39 093 Zinsmehrertrag— 466 außerordentl. Erträge 2¹⁰ 517 Totale 32 466 40 175 glied Georg Mann und unterstrich, daß der Auslandsabsatz in Kleindieselmotoren den- noch auf beachtlicher Höhe blieb und zu bleiben verspräche. Mit der heutigen Belegschaftsstärke sei die Kapazität in Kleindieselmotoren voll ausgenutzt. Durch den Aufbau eines geson- derten Ersatzteillagers und weitreichende Mechanisierung der büromäßigen Abwick⸗ lung in der Ersatzteilbelieferung, hofft das Unternehmen, eine Steigerung des Ersatz- teilumsatzes zu erreichen. Die vorgelegte Bilanz samt Gewinn- und Verlustrechnung ist nicht bar von Kuriosi- täten. Die MWM habe seit dem Jahre 1950 das Anlagevermögen wie folgt vergrößert: Entwicklung des Anlagevermögens in 1000 DM Bilanz 1. 1. 1951 4236 Zugänge 1951-1957 19 332 Abgänge 760 Abschreibungen 12 02g Bilanz 31. 12. 1957 10 778 In der gleichen Zeit hat das Unternehmen jedoch 28,60 Mill. DM Steuern entrichtet. Davon allein in den letzten zwei Jahren mehr als 12 Mill. DM. Das alles bei einem Aktienkapital, das unverändert seit der Währungsreform 4.86 Mill. D beträgt. Die Bilanz 1957 beweist, daß der Anzug des Unternehmens zurechtgeschneidert wurde. Die Bilanzsumme hat sich verringert, und zwar verminderte sich das Vorratsver- mögen um 3,2 Mill. DM. wobei sich in der „ folgende Verschiebung er- gibt: in 1000 DM 31. 12. 41 18. 4* 5 1956 1957 Roh-„Hilfs- und Betr.-Stoffe 7 783 5 025—2 758 Halbfert. Erzeugnisse 11 883 7 520—4 363 Fertigerz., Waren 2 993 6 886 73 893 Des Weiteren verminderten sich auf der Aktivseite die Forderungen, wiewohl durch Weitergabe von geleisteten Anzahlungen an nahestehende Unternehmen bei MWM For- derungen an nahestehende Unternehmen von 1,35 Mill. DM entstanden, die in der Vorjahrsbilanz noch nicht vorhanden sind. Auf der Passivseite fällt die beachtliche Erhöhung der Rückstellungen(4,95 Mill. D-) unter Rücklagen und Wertberichtigun- gen(7 1,0 Mill. DM.) auf. Dagegen sind die Verbindlichkeiten um 7,84 Mill. DM gegen- über dem Vorjahr vermindert worden. Der in der Vorjahresbilanz als Gläubiger mit 1,70 Mill. DM zu Buch stehende Unterstüt- Zzungsverein ist in der Bilanz 1957 nicht mehr nachzuweisen.. Die Hauptversammlung nahm— unter dem Vorsitz von Philipp Frank, Deutsche Bank— den Gesellschaftsbericht, sowie die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung diskussionslos zur Kenntnis und erklärte sich auch einmütig für die Ausschüttung der vorgeschlagenen neunprozentigen Dividende. Den Aktionären wurde als neues Vor- standsmitglied Dipl.-Ing. Gerhard Benteler Vorgestellt, der seit 1. April an die Stelle des Anfang dieses Jahres plötzlich verstor- benen Vorstandsvorsitzers Hans Peter nach Mannheim berufen wurde. Pünktchen K URZ NA& Zur Pflege der öffentlichkeitsarbeit (AP) Eine„Deutsche Publie Relationsgesell- schaft“(DPRG), die sich dem beruflichen Er- fahrungsaustausch und der Förderung des Nachwuchses auf dem Gebiet der Public Rela- tions widmen will, ist in Köln gegründet wor- den, wie der Bundesverband der deutschen Industrie am 9. Dezember bekanntgab. Auf der Gründungsversammlung wurde Prof. Dr. Carl Hundhausem(Krupp/ Essen) zum 1. Vorsitzen- den und Dr. Sven von Müller Hamburg) zum 2. Vorsitzenden gewählt Chile verlängert Zahlungssperre (VWD) Die in Chile am 28. November ein- getretene Zahlungssperre für Ein- und Aus- fuhren, die am 6. Dezember aufgehoben wer- den sollte, ist auf unbestimmte Zeit verlängert worden. Wie die Deutsche Ueberseeische Bank, Hamburg, am 9. Dezember aus Santiago de Chile erfährt, sind die maßgeblichen Regie- rungsstellen erneut zu Beratungen zusammen- getreten. Außerdem soll der Bankenkurs, über den der gesamte Außenhandel abgewickelt Freihandel. Da reden sie von Freinundel und schreiben sie von Freihandel und schließen dem Handel jegliche Grenzen öfãnende Verträge ab, So un- ter der Hand verlautet etwas von Absprachen. Eine solche Absprache wurde zwischen den badischen Einzelhändlern und dem Gewerbe- verband Basel- Studt abgeschlossen. Demnach dürfen die Anzeigen deutscher Firmen in Bas- ler Blüttern eine bestimmte Größe nicht über schreiten. Branchen mit großem Preisgefälle — 2. B. Rundfunkgeräte, Optik, Foto und das Friseurgewerbe— sind von der Möglichkeit der Inseratenwerbung in Basel ausgeschlos- sen. Ferner wurde vereinbart, daß in den An- zeigen keine Preiskinweise enthalten sein durfen, sowohl in Zahlen als auch in Worten. In Worten? Ja zum Beispiel:„Eine Fahrt nach, lohnt sick.“ Die Basler wünschen auch, daß die Zahl der Anzeigen in den je- weiligen Zeitungsausgaben besckränkt bleibt. Mit diesem Abkommen haben sich die badi- schen Einzelhändler endlich einen Weg gebahnt in die Inseratenteile Basler Zeitungen. O, armes Europa, wo wandelst Du hin? HRICHTEN wird, dem Vernehmen nach auf etwa 1 100 Pese je US-Dollar festgesetzt werden. Gemeinsamer Markt für Lateinamerika (VWD) Die USA werden die Schaffung eines gemeinsamen Marktes in Lateinamerika unter- stützen. Der Unterstaatssekretär für wirtschaft- liche Angelegenheiten im USA-Außenministe- rium Thomas Mann erklärte am 10. Dezember in Washington, daß neue Bemühungen zur Schaffung eines Plans für einen Freihandel der latein amerikanischen Länder unternommen werden müßten, Die USA würden alle Vor- schläge unterstützen, ganz gleich, ob dabei alle oder nur einige latein amerikanischen Länder eingeschlossen würden. Marktberichte vom 10. Dezember Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VD) Anfuhr gut, Absatz mittelmäßig. Es er- zielten: Feldsalat 110150; Rosenkohl 3035; Sel⸗ Jerie 15—19; Lauch 14—18; Wirsing 12; Weigkohl 10 bis 12; Rotkohl 12; Apfel A 12-20, B 611, Effektenbörse Frankfurt a. M., 10. Dezember 1958 9. 12. 10. 12 Notlerte Aktien 5 Dierig, Chr. Lit. A. Accu 240 245 Dortm. Hörder Adlerwerke 17⁰ 171 Durlacher Hof A8 f. Energie 260 200 Hichbaum-Werger AG f. Verkehr 235 340 El. Licht u. Kraft A 295 290% El. Lieferungs-Ges. Aschaffenbg, Zellstoff 89 89 ½ Enzinger Union Badische Anilin 297 300 Es tener Stein BMV 128 120 Eßlinger Maschinen Bemberg 137 138% Ettlinger Spinnerei Bergbau Lothringen 87 87 Earben Baver Bergb. Neue Hoffnung 185 185 Farben Liquis Berger 20⁵ 20³ Fein Jetter Bekula abgestempelt 152 154% Feldmühle dto, neue 14⁰ 147 Felten Binding Brauerei 493 403 Gebr. Fahr Bochumer Verein 170 174 Gelsenberg Bublag 2058 200 Goldschmidt Buderus 200 20⁵ Gritzner-Kayser Brown, Boveri& Cie 30 395 Grün& Bilfinger Cassella 392 307 Gußbstahl Witten Chemie Albert 248 255 Sutehoffnung Chemie Heyden 200 205 Haid& Neu Chemie Verwaltung Hüls 3571 570 Hamborner Bergbau Conti Gummi 3642 373 Handels- Union Daimler Benz 850 85⁵ Hapag Demag 3⁴⁰ 325 Harpener Pt. Atſant. Tel. 195 20⁰ Heidelberger Zement Pt. Contigas 33⁰ 340 Hoechster Farben Dt. Edelstah! 290 295 Hoeschwerke Dt. Erdöl 251 250%[Hochtief Degussa 40⁴ 403 Holzmann Dt. Lino 40⁵ 400%½% Hütten Obernausen Dt. Steinzeug 208 208 Hütte Siegerland Dt. Eisenhandel 108 168 Ilse Bergbau St. Didier-Werke 314 320 dto, Genũsse 9. 12. 10. 12 9. 1210. 12 Bankhaus Bensel& Co., Mannheim 10 00 11 227 250 Kammg. Kaiserslaut. 157 8 187 B rnesaurus Punks 321 720 Kammg. Sp. Stöhr 112 112 Unifonds dütgers 220 232 Orenstein& Koppel St. 222 224 Uscafonds Salzdetfurth 272 270 Phrix Werke 105 104 15 0 3% ſscheidemandel 208 200 1288 1 9. 12. 10. 12 9. 12 10. 12 chlessquellbr.% di eg Chate 9 1 158 157 Ind. Werke Karlsruhe 210 214 Schramm Lack 180 1 180 T Ablösungs-Schuld v. 57 137 U 139 Junghans 320 1 220 1 Ischubert u. Salzer 3⁴⁰ 320 Banken 7 Bün n v 58 2— kali Chemie 4³5⁵ 440 ſschultheib Stämme 330 345 und Vetslcherungen 3 Reichsbahn v. 59 4⁴⁰ 440 Karstadt 45¹ 45 schwarz-Storchen 295 30⁵ f 6 Bundespost v. 33 1924 191 Kaufhof 6 445% 425% Seilind. Wolff 117 1 Ae eden 350 343 7 Bundespost v 38 390 300 Fleim, Schanzlin 400 1 495 f siemens& Halske 312 314 Allianz Versicherung 800 J 150 7 Lastenausgleich v. 58 280 20 Fleckner Bergbau 2 143% Singer A8 239 240 Badische Benk 5 280 287 f Baden- Württbg. v. 57 180 183 Klöckn. Humb. Deutz 305½% 305%[Stahlwerke Bochum 1731 175 Bayer Hyp,& Wbk 351 343 5 Rhld.-Pfalz v 95 5 288% 204% flöccner- Werke 383 74 stabſwerkesüd westfalen 559 20 Berliner Hlendels 402 40 7.5 Rhid-Pfalz v. 56 185 N 703 272 Sudeudcer 300 308 Commerzbank AG 309* 315 5 Bad. Komm. Ubk. div. 3114 310 Kraftw. Rheinfelden 209 275 Thyssen 195 199 Commerzbank Rest 0 K 6 43 Bayer. Hypo 11% Krauß- Maffei 222 224% Veith Gummi 440 440 Dt Bank A8 g 318 32⁰ 6 8 175. 145 142 71 Lahmeyer 32⁰ 320 PVDNSI 277 20 pt. Bank Rest 7 7 65 Pfalz. Hype. 540 340 tanz 90 90% Ver. Dt. Oltarbiken 420 Fast pt Centfsſbogen 297 304 6 Pi 58 252 220 Tecunetes 9— Jer. Slanzstaf 305 319 Dt Ryp Bank Brem 235 335 5 bein 15 0 13% 45%(kindes Bis 2 3 Vier. Stan! Reste) 575% 70“[Ptesdner denk 48 313 31 f hein Hypo 44% aa kswen bra, 438 442 Wayss& Freytag 370 b aner Zenk 8 7 71 8 357 357 Ware Walzm. 5 148 8[Wintershall 314 328 Frankf k 15 8 300 300 g 14⁰ 40 NMainkraftwerke Zeiss Ikon 207 2 krankt Kück? Cu b 370 370 industrieobligationen 295 290 Mannesmann 183% 184 Zellstoff Waldhof 14% 148% rndustriekreditbank 188 192 50⁰⁰ 50⁰ Maschinen Buckau 2301 220 Pfälz. Hy 415 4¹⁵ e 285 1 389 Nietaligeseſischaft 872 875 e 309% 309 f BASE v. 56 420 T 420 f Moenus 470 8 440.6 Upnotlerte Aktien. 9 Bosch v. 33 111 111% Nordd. Lioyd 89 U 88 5 8 Bosch v. 56 285 NSU 2⁵0 252 Beton& Monierbau 290 8 290 B 8 BBC V 56 103 100% ſparkbrauerei 350 350 Burbach Kali 228 237 Investmentfonds 7 EsS0 v 39 128 129 Pfälz. Mühlen 1⁴⁰ 8 Ot Telet,& Kabel 190 190 8 StkrwW] Franken v 57 41⁰ 210 Phoenix Rheinrohr 201% 198% Pt. Golddiscont V. A. 70. 77K Aditonds 103,- 103,90 6, Großkraftw. Mm. 324 323 Rheinelektre 280 280% Dyckerhoff 3³⁰ 3³⁰ Canagros(8)— 8785 6 Heidelb, Zement v. 56 140 141% Rheinstahl 230% 2241 Dynamit Nobel 622 60⁰ Concentre 146,0 147.90 7 Hoechstet Farben v. 56 335 335 Rheinstrohzellstoff 150 1 15⁵ Eisenhütte 228 22⁰ Dekafonds 103,0 164,0 fs Hoechster Farben v. 57 1055 402 RWE 304 304 Erin Bergbau 30⁵ 305 Fondak 153,30 154, 5,5 Industriekredb. v. 49 190 100% dto. Vorzüge 350 349 Eschweiler Berg 133 133 Fondis 170,0 178,30 7.5 Industriekredb. v. 57 31¹ 300 Rheinmetaſl 215 215%[Fordwerke 232 232 Fondrs 134,70 135,40 6 MAN v. 57 41 17 410% InRneinpreußen 150 154 Hutschenreuther, Lor. 385 385 Investa 150,30 157,80 fs pfalzwerke v. 87 37 35% Rheinbraunkohle 433 435 Useder Hütte 180* 181% Television Electr.(8) 14,52 14,0 2 1 phoenix-Rheinrohr v.58 9 1210. 12 9. 12. f 10. 12. 94,20 95,— 7, Siemens v. 54 105 U 105% 65,0 69, 20 7 Zellstoff Waldhof v. 58 103, 103% 114,0 14,60 Wendelanleihen ö 7 AEG v. 88 187 188 6 BMW v. 58 128 128 9%% 6.5 Pt. Eräsl y. 51 190 100 — 5 175 5.5 Mannesmann v. 55 113 113 100 100 6,5 VDM v. 51 229 8 224 104% 104 9ü 104% 104 4 8 100 75 100 5 NE-Metalle 100 100 elektr. Kupfer 201,— 264, 105 10⁵ Blei 88 89 105 105 Aluminium 232 235 105 105 Zinn 921 930 101 101% Messing 38 200 207 100 10⁰ Messing 63 2²⁸ 23 102 102 106 100 102 102 Deutsche freie Devisennotlerungen 10. 12 108 76 108 75 Gele Briat 108 108 1 000 it. Lire 0,0688(0,703 105 105 100 belg. kr. 8.377 8,397 10756 107 100 ftrs. 6,3019 6,9939 107 107% 100 strs. 95,52 15,72 103 103 ˙ 100 bfi. 110,45 110,67 107 107 1 can, 4.334 43734 103 1535 Jengl. E 1178 11,70 107 107% 100 schwed. Kronen 80,625 50,783 105% 104% 100 dan. Kronen 50,425 00,545 1684 108%½ 100 norw, Kronen 38,37 38,49 103 103 100 strs.[trei) 97,52 97,72 1647 104K 108-Dollar 4,78 4, 188 107% 108 100 Ssterx Schilling 10, 126456, 166 100˙½ 100% J] 10 DM. West 595,— 103 ½ 107 100 DM- Ost 26,88 Röck wondverflüssiget entfällt, doför cg. 20 Liter Mehrinhalt als regel. rechtes Jiefkühlobfeil. 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Derermber 1988/ Nr. 288 China ist der perfekteste Polizeistaat der Welt Das furchtbare System freiwilliger Zwangsarbeit Bericht von unserem Sonderkorrespondenten Louis Barcata von seiner großen China-Reise Peking, im Dezember „Die Rotchinesen“, sagte der stämmige, kleine Chef einer westlichen Botschaft in Peking zu mir,„werden nie begreifen, war- um Sie sich mehr für das Problem der per- sönlichen Sicherheit und Freiheit interessie- ven als für die Entwicklung der Stahlpro- duktion. Deshalb besteht wenig Aussicht für eine amtlich vermittelte Begegnung mit dem Minister für die Sicherheit, den wir lieber Schlicht als das bezeichnen wollen, was er ist: der Polizeichef von China. Ich kenne ihn ganz gut und könnte ihn fragen, ob er bereit wäre, Sie zu empfangen. Manchmal sieht man ihn monatelang nicht. Manchmal ist er jedoch recht gesprächig. Er ist ein in Vielerei Beziehung bemerkenswerter Mann. Er gehört nicht zur allerersten Partei- garnitur wie sonst alle führenden Leute in diesem Staat. Er ist nur der Techniker der öfkentlichen Sicherheit. Seine Position soll indessen sehr stark sein. Die Partei beobach- tet ihn vielleicht mit einer Spur von Miß- trauen, weil er ziemlich selbstherrlich vor- gehen kann. Doch besitzt er ausgezeichnete Beziehungen zu den Sowjets, die mit Be- wunderung beobachteten, daß er imstande War, ihr in langjähriger Erfahrung ausge- bildetes Polizeisystem der Ueberwachung Aller durch alle noch weiter zu verfeinern. Auhßerdem arbeitet er eng mit der Armee zusammen, die ja— wie die KP— über einen eigenen Polizéi- und Sicherheitsappa- rat verfügt und die in diesen wegen des raschen Aufbaus der Volkskommunen un- ruhigen Zeiten über sehr viel Macht ver- Fügt.“ Der kleine Botschafter, seit mehr als mem halben Jahrzehnt in Peking ansässig und mit allen technischen und psychologi- schen Schlichen des Regimes vertraut, wollte mir beweisen, wie sehr selbst in einer Stadt von der riesenhaften und unübersichtlichen Ausdehnung Pekings jedes einzelne Haus unter Kontrolle steht. Sogar die Bewohner einer— volksdemokratischen— Botschaft merkten das. In Peking hatte„das Volk“ be- schlossen, nach den Fliegen, den Moskitos und den Ratten nun auch die„vierte Pest“, nämlich die Sperlinge, auszurotten, die zu viel fraßen. Nach einem musterhaften Pro- pagandafeldzug, dessen Befehle auf ge- Beimnisvolle Weise bis in die letzte, ver- faulte Hütte eines Pedicab-Kulis am Rande der Stadt dringen, erschienen eines milden Tages bei Sonnenaufgang alle Einwohner Pekings auf den Dächern ihrer Behausungen und vollbrachten einen ohrenbetäubenden Lärm. Die Sperlinge erhoben sich entsetzt in die Lüfte, wo man sie solange nicht zur Ruhe kommen ließ, bis sie erschöpft auf die Straße flelen. Dort wurden sie zu Hunderttausenden getötet. Diese Schlacht— ein Schlachten war's zu nennen— dauerte drei Tage und drei Nächte. Später hörte ich in Chungking, dem großen Industriezentrum am Jangtse, daß dort der letzte Sperling schon nach 24 Stunden sein Leben ausgehaucht hatte, wo- für dem Hauptort der reichen Provinz Szechuan eine rotgoldene Standarte über- mittelt worden war: für Erfindungen, die nationales Interesse beanspruchten. Die Pekinger sollen sich sehr geschämt haben, daß der Spatzenkrieg bei ihnen so viel Zeit beanspruchte und sie solange von produktiverer Arbeit abhielt. Auch die er- wähnte, volksdemokratische Botschaft— es war die ungarische— denkt noch heute an jenen Tag zurück. Ihre Angehörigen wähn- ten sich als ex territoriale Ausländer von der lästigen Verpflichtung zur Spatzenver- kolgung ausgenommen. Es war jedoch keine halbe Stunde nach Eröffnung der Lärm- kampagne vergangen, als die Staatspolizei anrief und höflich fragte, ob man zur Aus- hilfe einige Beamte schicken sollte.„Sehen Sie“, sagte mein Gewährsmann,„so genau steht in Peking, und in ganz China, jedes einzelne Haus unter Kontrolle. Wenn Sie sich noch vergegenwärtigen, daß kein Chi- nese ohne vorherige polizeiliche Bewilligung eine Reise antreten darf, bei der er mehr als einen Tag von zu Hause fort ist, dann besitzen Sie eine Vorstellung davon, wie lückenlos jeder überwacht wird. Dabei ist hier nur von der alleruntersten Basisorgani- sation der öffentlichen Sicherheit die Rede. die normale Polizei selbst wird nämlich von der Staats- und Geheimorganisation über- wacht, kontrolliert jedoch von sich aus wie- derum jene. Nehmen Sie das Zellensystem der Partei dazu, das in jedem Stockwerk jedes Einzelhauses einen Vertrauensmann besitzt, der für alle Informationen mit Prä- mien belohnt wird, dann das Militärsicher- heitsamt im Kriegsministerium, das Amt für inmere und jenes für äàußere Sicherheit— das etwa den Spionage-Abwehrdiensten ent- spricht— und schließlich das ‚intimste“, ge- heimnisvollste Amt des Reichs der Mitte, die Mao Tse- tumg persönlich unterstellte, Oberste Behörde für zivile Verteidigung“, dann haben Sie einen Apparat vor sich, der längst allen russischen Vorbildern entwachsen ist. Hier entstand der wahrscheinlich perfekteste Polizeistaat der Welt. Er behält nach dem berühmten Lenin-Wort Wer einem Men- schen vertraut, ist ein Narr die 650 Millio- nen des neuen China sorgfältig im Auge.“ Gespräch mit Chinas gefürchteten Polizei-Chef weil Tage Später saß ich dem gefürchte- ten Minister für die öffentliche Sicherheit i seinem Hauptquartier gegenüber, wohin meldung in einem schwarzglänzenden SIM, dem Luxuswagen der obersten Führungs- schicht, gebracht hatten. General Lo Jiu- ching ist ein beweglicher, nervlich unruhiger Mensch, voll bebender innerer Spannung. Man könnte ihn für eine Spielernatur halten, wenn man seine kleinen Augen sieht, die den Gesprächspartner in einer Katze-Maus- Position gebannt zu halten suchen. Er gilt Als ein Meusch, für den„Probleme da sind, um gelöst zu werden“. Der durchdringende Blick ist nichtssagend zwischen hart und heiter, und der Augenschnitt verrät eine fast Hellsichtige Intelligenz. Als er auf und ab ging und dabei sprach, wirkte er wie ein Fechtlehrer, dem auch die geistige Volte sehr vertraut ist. Man versteht, daß er ge- sagt haben soll, ein„durchorganisiertes“ Land benötige weniger„Freiheit“ als ein Zoo. Nach meinen Erfahrungen mit anderen Führenden Kommunisten in Peking nahm ich an, daß auch General Lo Jiu- ching zu- erst einmal die übliche Propagandaspule ab- Wickeln werde. Er überrumpelte mich fast, Als er sagte:„Ich nehme an, Sie wollen ge- wig ein Heim sehen, wo frühere Prostitu- jerte zu produktiver Arbeit erzogen wer- den?“ Ehe ich antworten konnte, setzte er auseinander, daß es in China„vor der Be- kreiung“, also vor 1949, insgesamt rund sie- ben Millionen Prostituierte gegeben habe. „Auch viele Kapitalistenfrauen befanden sich darunter.“ Später habe ich gelernt, daß die Polizei in Fällen von besonders hartnäckiger, gesellschaftlicher Widerborstigkeit Damen ehrenhalber zu Prostituierten ernannte, um sie von der Familie zu trennen und in „Umerziehungshäusern“ mürbe machen zu Können. Einer der älteren chinesischen, ka- tholischen Priester in Peking, erzählte mir, daß selbst Nonnen vor diesem Schicksal micht bewahrt blieben.(Ich habe kein„Um- erziehungsheim“ besuchen können, aber man hat sich erbötig gemacht, mir ein Gespräch mit ehemaligen Insassinnen solcher Institute zu ermöglichen, was ich ablehnte.) „Sicher ist mnen bekannt“, fuhr Lo Jiu- ching in der hier verbreiteten Monologma- mier fort,„daß die auf Not und soziale Rück- ständigkeit zurückzuführenden Verbrechen in China so gut wie verschwunden sind.“ Ich hatte das gehört. In Mukden war mir ein Boy aus dem Hotel bis auf den Bahnhof nachgelaufen, um mir eine Rasierklinge zu überreichen, die ich in den Papierkorb ge- ich zwei Beamte ohne jede vorherige An- worfen hatte, uch eine so kritische Beob- chterin wie Lil, Abegg behauptete, im Hellen China könne man die Brieftasche mit dem ganzen Bargeld im Eisenbahnabteil lie- gen lassen. Sie werde nicht gestohlen wer- den. Westliche Diplomaten in Peking leug- nen das. Sie sagen, die Zahl der Diebstähle habe abgenommen, aber noch immer wech- selten allein in Peking monatlich rund 600 Fahrräder auf kriminelle Weise ihre Be- sitzer. Das gilt deshalb als ziemlich hoher Satz, weil in China bei wiederholtem Dieb- stahl die Todesstrafe verhängt wird. Der Konsul eines nördlichen Landes erzählte mir, er besitze einen Beweis dafür, daß die chinesischen Kriminalstatistik nicht zuver- lässig sei. Er habe einmal bei einem Rauf- handel beobachtet, wie einer der beiden Streitenden ein Messer zog und seinen Geg- ner tödlich verletzte— er wurde auf der Leichenbahre fortgetragen— und wie ein Polizist erschien und den weitertobenden Mörder niederschoß. In der Kriminalstatistik jenes Monats sei dieser Fall überhaupt nicht erwähnt worden. Als ich wissen wollte, welches Verbre- chen der chinesischen Polizei im Moment am meisten zu schaffen mache, antwortete der General wie aus der Pistole geschossen:„Die Korruption und die mit dem Eigentum des Volks getriebene Verschwendung.“ Die Kor- ruption erhebe wieder ihr Haupt, und sie sei sogar in der Armee und selbst in der Partei anzutreffen, wo sich ehemalige Kapi- talisten breit machten und ihre alten Metho- den der Selbstbereicherung wieder anzu- wenden suchten. Die Experten, denen ich diese Aeußerung berichtete, zogen daraus den Schluß, daß möglicherweise eine Säaube- rung bevorstehe, die mit einem gewissen Widerstand gegen die rasche und schonungs- lose Verwirklichung der Volkskommunen- Idee zusammenhängen könne).„Für Korrup- tionisten und Verschwender“, meinte Lo Jiu-ching,„haben wir etwas besonders Fei- nes erfunden: Die Erziehung durch Arbeit.“ Ich fragte:„Es gibt also doch Zwangsarbeit in China“, und der General antwortete mit dem hohen, wiehernden Gelächter der Chi- nesen, wobei er feine, spitze Mauszähnchen zeigte:„Ich weiß, Sie wollen es nicht glau- ben. Es ist jedoch wahr: Die Leute arbeiten freiwillig, zu ihrer Erziehung, und wenn Sie Lust haben, können Sie sich selbst davon überzeugen.“ Das„Mustergut für Freiwillige“ Der General hielt Wort. An einem der kommenden Tage fuhr ich, von zwei grimmi- gen, wortkargen, vierschrötigen Polizeioffi- zieren begleitet, die so muskulös waren, daß sie ihre blauen Baumwolljacken zu sprengen drohten, im Morgengrauen durch die um diese Stunde unendlich düsteren Straßen Pekings nach Norden. Es war der Beginn einer ge- spenstigen Reise durch Untiefen menschli- chen Unglücks. Gegen neun Uhr hielten wir vor der Polizeistation einer mittleren Stadt. „Frühstück“, sagte der Englisch radebre- chende, grobschlächtigere von den beiden Of- flzieren. Wir begaben uns in die Kantine, wo Wir fünf verschiedene Fleischgänge und frischgekochtes Brot erhielten. Ich durfte für alle bezahlen und dann fuhren wir etwa hun- dert Kilometer weiter bis zu dem vom Staatssicherheitsamt betriebenen„Mustergut Tür Freiwillige“ Chin Gou. Das ist ein von einem hohen Stacheldraht umzäuntes Lager mit aus Strohmatten gebildeten Hütten, in denen jetzt etwe 25 000 Menschen, Männer und Frauen, vorwiegend mit der Stahlproduk- tion beschäftigt sind. Rings um das Lager lie- gen Hunderte, wenn nicht Tausende von Zwergöfen, deren Rauch den Himmel weithin verdunkelt. Es steht mir frei, jeden anzusprechen. Aber die Unterhaltung ist mühsam, da der beglei- tende Polizeiofflzier als Dolmetscher völlig versagt. Der erste Mensch, den ich anhalte, weil ich das Gefühl habe, daß er gleich unter der Kohlenlast, die er schleppt, zusammen- Im Zwangsarbeitslager Chin Gou bei Peking. Im Hintergrund erzeugung. brechen werde, ist 63 Jahre alt, kahl, schmut- zig, unrasiert, hat mongolische Züge. Sein Verbrechen besteht darin, daß er verheimlicht hat, geschlechtskrank zu sein und„dadurch die Gemeinschaft gesundheitlich in Gefahr brachte“. Er versicherte unartikuliert, wie glücklich er sei, hier durch Arbeit„zur Sauberkeit gegenüber der Gemeinschaft“ er- zogen zu werden. Eine fahle Fünfzigjährige mit flackernden Augen, die offensichtlich bes- sere Tage sahen, muß hier fünf Jahre dafür büßen, daß sie sich, ohne es wirklich nötig ge- habt zu haben, von der Partei einen Kranken- urlaub bezahlen ließ. Ein achtzehnjähriges Mädchen hat zwei Verbrechen begangen: Einen Füllfederhalter gestohlen und außer- dem falsche Ansichten über Geburtenkon- trolle verbreitet. Sogar ein Soldat ist da, noch in Uniform. Sein Vergehen: Er hat in betrun- kenem Zustand mehrmals in die Luft ge- schossen und dadurch Volkseigentum, nämlich Munition, verschwendet. Er schaut mich aus listigen Auglein treuherzig an und versichert, lieber würde er seine Mutter umbringen, als Schmelzöfen zur Stahl- Foto: L. Bareata nochmals sich so beispiellos am Volk verge- hen. Ich werfe einen Blick in die Hütten: Ge- stempfter Lehmboden, und statt der Betten Nischen aus Lehm. Es gibt kein Licht. Man wäscht sich morgens an einem Brunnen. Die Häftlinge sind ganz gut gekleidet, zum Schutz gegen den nieselnden Regen tragen sie Stroh- decken umgehängt. Sie scheinen nicht bewacht zu sein. Von Zeit zu Zeit unterbricht ein Turm den Stacheldrahtzaun, aber der Turm ist leer. Die Polizisten schütteln den Kopf. Wohin sol- len die Sträflinge fliehen? Sie besitzen keine Lebensmittelkarten, müßten also bald ver- hungern, und sie können keinen Zug bestei- gen, denn sie würden ohne Reisegenehmigung sofort geschnappt. Der Staat kann sich den Luxus von Wachpersonal nicht leisten. Sogar die Soldaten der glorreichen Armee müssen arbeiten. Die Sträflinge seien außerdem wirk- lich freiwillig hier. Man brauchte sie nicht zu bewachen. Niemand fliehe. Selbst die zum Tode verurteilten Häftlinge blieben„freiwil- lig“. Zum Tode Verurteilte wollen sich durch Arbeit retten Auf meine Bitte um Erklärungen höre ich: Wer zum Tode verurteilt ist, kann sich zu besonders schwerer oder zu besonders ge- fährlicher Arbeit melden. Gibt er zwei, oder drei, oder vier Jahre hindurch keinen Anlaß zur Unzufriedenheit, dann mag er zu lebens- langer Arbeit begnadigt werden. Ich habe einige von diesen Todeskandidaten gesehen und gesprochen. Der eine war„Kapitalist“ gewesen und hatte versucht, einen Teil seines Vermögens ins Ausland zu schmuggeln und dabei sogar einen treuen Diener der Partei korrumpiert. Jetzt Bereie er tief. Dies ver- Sichert er Unter fortwährenden Verbeugun- gen. Es ist bitter kalt. Der Mann steht bei seiner Arbeit bis zu den Knien im Wasser, das sich knisternd zu Eis verdichtet, wenn er eine Minute ruht. Er leistet schon dreieinhalb Jahre Zwangsarbeit, und er sagt, er hoffe in- brünstig, noch einmal ein nützliches Glied der sozialistischen Gesellschaft zu werden. Ich möchte erfahren, wann dem Mann mit- geteilt werde, ob er begnadigt sei oder nicht. Ulbricht besucht einen schwankenden Gomulka Der neue Warschauer Kurs sucht Versöhnung mit Chrustschow, stößt aber auf Kritik beim Volk Von unserem Korrespondenten Dr. Wien, im Dezember Der Besuch einer sowjetzonalen Partei- und Regierungsdelegation in Polen unter der Leitung von Ulbricht und Grotewohl wird von der polnischen Gffentlichkeit eher mit gemischten als begeisterten Gefühlen quittiert. Obwohl die parteiamtliche Pro- paganda Gomulkas die Bevölkerung zu über- zeugen versuchte, daß der Besuch ein Aus- druck der Einigkeit und aufrichtiger Freund- schaft zwischen Pankow und Warschau sei findet diese Argumentation nicht einmal in polnischen Parteikreisen Glauben. Jeder- mann in Polen weiß nämlich, daß die Be- ziehungen zum westlichen volksdemokra- tischen Nachbarn, der DDR, nicht eben die besten sind. Die im Zusammenhang mit der Berliner Frage veröffentlichten Sowjetnoten erweck- ten bei den meisten Polen imstinktiv Gefühle des Mißgtrauens. Die von Chrustschow be- triebene Stärkung Pankows betrachten die polnische Offentlichkeit wie auch offizielle Kreise des polnischen Außenministeriums als Schachzug gegen Warschau, das durch für Moskau zuverlässigere Volksdemokratien eingekreist werden soll. Außerdem wird die Befürchtung erwogen, ob Chrustschow, in seinem Bestreben, den Kampf um Deutsch- land zu gewinnen, die mit der Oder-Neißge- Linie verbundenen Interessen, mit anderen Worten die Integrität der gegenwärtigen polnischen Westgrenze opfern würde. Es ist L. M. von kein Zufall, dag Gomulka und andere Par- teiführer in letzter Zeit in den ehemals deut- schen Gebieten umter den polnischen Sied- lern beruhigende Reden hielten. Die der- zeitige polnische Regierung betrachtet es als ihre Hauptaufgabe, den Status quo zu stabi- lisieren und als endgültige Regelung der polnisch- deutschen Grenzfrage zu legalisie- ren. Uberdies verursacht der betont stalini- stische Kurs Pankows den polnischen Macht- habern ernstliche Bedenken. Die Kreise um Gomulka befürchten nämlich, daß der Prestigegewinn Ulbrichts, durch sowjetische Unterstützung betont, die polnischen Sta- Iinisten stärken und die bestehenden Macht- verhältnisse innerhalb der Partei stören könnte. Es besteht kein Zweifel darüber, daß die neueste Deutschland- Politik Chrust- schows für den Polen manches Rätsel auf- gibt und ein großer Teil der polnischen Okkentlichkeit sowie verschiedene Kreise innerhalb der Partei Gomulkas Nachgeben in dieser Frage mißbilligen und mit Sorge beobachten. Gomulka versuchte durch seine am 4. De- zember in Gleiwitz gehaltene Rede und durch eine offizielle Propogandakampagne, die Bevölkerung hinsichtlich dieser neuesten Entwicklung zu beschwichtigen und von den Vorteilen der von Chrustschow erwwunge- nen, neuen„Solidaritätspolitik“ des Ost- Taubinger blocks zu überzeugen. Seine Argumentation findet jedoch wenig Glauben. In nicht- kommunistischen Kreisen Polens ist man nicht weniger besorgt und erwartet eine Verschärfung der Wirtschaftspolitik des Regimes und weitere Einschränkungen der 1956 erkämpften Freiheiten. Daß diese Be- fürchtungen nicht ganz unbegründet sind, beweist u. a. auch der am 23. November in der„Zycie Warszawy“ veröffentlichte Ar- tikel des ehemaligen Planungschefs Bieruts und derzeitigen ZK-Mitglieds, Eugenius Szyr, in dem er an Gomulkas Sechsjahres- plan scharfe Kritik übt. Der von Moskau umterstützte Führer der polnischen PAX-Be- wegung Piasecki, meldete sich in einem in der„Slowo Powszechne“ veröffentlichten Artikel zu Wort, in dem dieser sich für die absolute sowjetische Führung im Ostblock einsetzbe und die Furcht der Polen vor der Sw etmacht und ihre Verachtung gegenüber den Sowietmenschen geiselte. Diese Erscheinungen und der Staats- besuch der Pankower in Warschau werfen sichtbare Schatten auf die künftige Entwick- lung in Polen. Vor allem kann man mit einer weiteren Trübung der ohnedies pre- kären polnischen Beziehungen zum Westen rechnen. Außerdem ist es wahrscheinlich, daß Gomulka durch seinen neuesten Kurs zwar die Unterstützung Chrustschows ge- winnen, jedoch immer mehr Sympathien seines eigenen Volkes einbüßen wird. O, meinte einer meiner Begleiter, das könne auch zehn Jahre dauern, und in dieser Zeit müsse er jeden Tag gewärtig sein, zur Exe- kution geholt zu werden. Der„Kapitalist“ nickt eifrig zustimmend mit dem fleischlosen Kopf. Die beiden Polizisten betrachten ihn mit fetten Gesichtern wohlwollend. Einer hat eine Idee und sagt zu mir:„Glauben Sie, daß ein Mensch nicht lieber sterben würde, als diese Arbeit zu vollbringen, wenn er nicht wirklich den Wunsch hätte, wenigstens ein- mal in seinem Leben etwas Anständiges lei- sten zu dürfen?“ Wieder nickt der„Kapitalist“ eifrig zustimmend mit dem Kopfe. Man hat ihm offensichtlich gesagt, ich sei ein neutraler Journalist, der über das neue China berichten werde. Wir wenden uns schließlich ab. Die beiden Polizisten schreiten munter aus und ich sehe einen Augenblick lang in den kalten, regnerischen Novemberhimmel, der von eisi- gen Nordwinden zerrissen wird, während ich fast tödlich überrascht eine ungebrochene Stimme vernehme, die, ohne den Kopf nach oben zu wenden, aus dem Eisloch in deutscher Sprache zu mir heraufzischt:„Nicht glauben!“ Kurz notiert Scharfe Sicherheitsvorkehrungen wurden am Dienstag und Mittwoch in der irakischen Hauptstadt Bagdad getroffen. An diesem Tag sollte ein Anschlag gegen die Regierung des Ministerpräsidenten Kassem beginnen. Die Polizei hatte in diesem Zusammenhang zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Drei kommunistische Provinzzeitungen Frankreichs haben ihr Erscheinen eingestellt und ihre bisherigen Leser aufgefordert, in Zukunft das Zentralorgan der Kommunisti- schen Partei„I' Humanite“ zu kaufen. Das gemeinsame Direktionskomitee dieser drei Zeitungen begründete das Einstellen der Blätter mit den Schwierigkeiten, die der „demokratischen Presse“ in Frankreich be- reitet würden. Die letzte Gruppe der UNO-Beobachter verließ den Libanon. Der Führungsstab wird in den nächsten Tagen folgen. Die Entsendung der Beobachter war im Juni vom Sicherheits- rat auf Grund der Beschwerde des Libanons gegen eine Einmischung der arabischen Re- publik in die inneren Angelegenheiten des Landes beschlossen worden. Ein amerikanisches Bundesgericht erhob Anklage gegen den Industriellen Bernard Goldfine aus Boston, der der Mißachtung des Kongresses beschuldigt wird. Die An- klageschrift stützt sich auf die Weigerung Goldfines, 22 Fragen zu beantworten, die ihm ein Unterausschuß des Repräsentanten- hauses wegen seiner Beziehungen zu dem Chef der Präsidialkanzlei Präsident Eisen- howers, Sherman Adams, gestellt hatte. 2058 7 HENNE BERTA bringt jetzt schon ihr Weihnachtsgeschenk: FRI SGCHE EIER Noch nie hat es Im Dezember so viele frische Eier ge- geben; sie sind noch mehrere Pfennige billiger als in den Vorjahren! Henne Berta ist glücklich: Die Hausfrauen können nun nach Herzenslust backen und leckere Eierspeisen kochen-und auch noch Geld sparen für Weihnachten! 1„err da 1 1 Nr. 288/ Donnerstag, 11. Dezember 1958 ä— MORGEN Seite 18 ẽwn ĩò?Ĺͤͤi9¹ ſſ᷑;ĩ]780 oA•můnmꝛa‚ſt p N gegaubernd 9 Sb- KAFrEE Weil täglich frisch geröstet! 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So wurde denn aus dem gescheiterten Gymnasiasten ein Maurerlehrling von äußerlich rauhbeini- gem Gebaren, das ihm bel den Arbeitskolle- Sen den„Spitznamen„der Schelter“ eintrug. Er schien in seinem Element zu sein, legte die Gesellenprüfung ab und wurde sechs Jahre später sogar zum„Meister“ gekürt. * Beim häuslichen Singen und Musizieren im Kreise der Geschwister war dann dem jungen Meister des Mörtels und der Maurer- kelle die Liebe zur Musik aufgegangen. Und da er alles, was er anpackte, ganz zu tun pflegte, begann er, dem die Grundlagen des Klavier- und Geigenspiels bereits geläufig Waren, mit der ungebrochenen Kraft seines vitalen Naturells dem ernsten Musik- studium hinzugeben. In Karl Fasch, Hof- cellist Friedrichs des Großen und Gründer des Berliner Singvereins(dem Vorläufer der perühmten Berliner Singakademie), fand Zelter, der Glückhafte, seinen Lehrer und Förderer, der den überraschend gelehrigen Schüler in der Liedkomposition unter wies und ihn bald als assistierenden Chordirigen- ten in seinen Singverein aufnahm. Als dann Fasch im Jahre 1800 starb, wurde Zelter sein Nachfolger auf dem weithin sichtbaren Posten des Direktors der Singakademie. Was den Wackeren nicht hinderte, bei der Errich- tung eines neuen Konzerthauses für die Akademie den Taktstock aus der Hand und den Maurerschurz anzulegen, um tatkräftig am Neubau mitzuwerkeln. sich * Komponist gesellte sich Zelter den Usikalischen Kleinmeistern der sogenann- ten zweiten Berliner Liederschule zu, die die strenge Strophenform und eine schlichte melodische Aussagekraft zum Prinzip der Liedkompositionen erklärt hatte. Zahllose Lieder, Kantaten, Balladen und Chor- kompositionen aus Zelters Werkstatt er- oberten sich große Popularität, wenngleich seine schöpferische Kraft sicherlich nicht be- deutend war. Heute ist Zelters kompositori- sches Gesamtwerk der Vergessenheit an- neimgefallen, bis auf den einen oder anderen Männerchor und einige in den Volkslieder- schatz übergegangene Melodien, wie das Kinderliedchen Der Kuckuck und der Esel“ und die bekannte Weise zum„König von Thule“. Ueber wirklich große Musik hatte Zelter nur ein unsicheres Urteil, außer über Bach, den aus der Vergessenheit gerissen zu haben mit sein Verdienst ist, obschon er sich perufen fühlte, an manchen Kantaten des Thomaskantors„verbessernde“ Aenderungen vornehmen zu müssen. Er liebte Haydn, Mo- zart nur bedingt, Beethovens titanische Größe erfüllte ihn mit Angst und Schrecken, Selbst von Weber distanzierte er sich, und geradezu beschämend wirkt auf uns Heutige seine Verständnislosigkeit gegenüber der alen Liedkunst Schuberts, seines großen Bruders in Apoll, dessen überragende Be- deutung er in unbegreiflicher geistiger Eng- herzigkeit nicht erkannte. Oder etwa nicht erkennen wollte? * Alle diese Zelterschen Irrtümer in der Beurteilung und Einschätzung seiner großen Zeitgenossen wären an sich bedeutungslos ge- Wesen, wenn sie nicht auch das Urteil Goethes über Musik und Musiker jener Epoche nach der negativen Seite hin beein- flügt hätten. Hatte doch die Gunst des Schick- Sals dem inzwischen zu Ruf und Ansehen ge- langten Zelter die Freundschaft Goethes zu- kt, die in ihrer Un- rzlichkeit bis * 7 zur Duz- schaft 12 und über drei Jahr- hinweg bis zu Goethes Tod uner- tert bl leider aber auch dazu beige- tragen hat, und Sch 1 fördernde Ges ten, von il ir Worden sind. spielsweise Beethoven n vergeblich um eine ohen Dichters bemüh- liner öffentlichen Musiklebens zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat Karl Friedrich Zelter den ihm gebührenden Platz in der Musik- kunden. Als Chorleiter und ge- suchter Musikpädagoge spielte er damals in Berufs- und Liebhaberkreisen, ja sogar bei Hofe, eine bedeutende Rolle. Sein„eingebo- rener Kräftiger, unwiderstehlicher Kunst- trieb“(Goethe) fand hier ein ideales Arbeits- feld. Felix Mendelssohn, Otto Nicolai, Jatrob Meyerbeer liegen sich von ihm unterweisen, und die Singakademie brachte unter seiner tatkräftigen Führung hervorragende Auf- führungen großer Chorwerke von Mozart, und anderen Meistern her- A Die ndung einer Orchesterschule War ebenfalls sein Werk, und im denkwürdi- gen Jahr 1809 erfolgte dann die Konstitu- jerung der aus musikalisch gebildeten Mit- gliedern der Singakademie sich zusammen- setzenden ersten„Liedertafel“, jener Keim- zelle der sich rasch über ganz Deutschland, die Schweiz und Oesterreich verbreitenden nnerchorvereinigungen. Zunächst ernsten Zielen zustrebend, verlor von patriotischen Idealen getragene Sangesbewegung im Laufe der Jahre aller- dings an Niveau, und schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Akzent mehr auf die Geselligkeit als auf den Gesang gelegt. Jedoch haben sich die Männergesangvereine als Stätten volkstümlicher Chormusikpflege bis heute erhalten und vielerorts durch be- Wuhgte Abwendung von der in Mißgkredit ge- künstlerischen diese „Der Name der Stadt Jend kann zum Symbol Werden. „Die Teilnahme“ in Dösseldort In einer Inszenierung Ed- gar Walthers brachte das Düsseldorfer Schauspiel- Raus die deutsche Erst- auf führung der„Teilnah- men, eines Stücbhs des itu- Henischen Dramatikers Luigi Squaræina. Ueber das Werk haben wir an- la glich seiner Urauffüh- rung in Wien(am 31. Ok- tober) ausführlich be- richtet; aus der Düssel- dorfer Aufführung zeigen wir hier ein Szenenbild mit Nicole Heesters und Karl-Heinz Martell(bis- ner Mannheimer Natio- naltheuter), den Karl- Heling Stroum an das Düs- seldorfſer Schauspielhaus veppflichtet Rat. Schirner-Bild ratenen Liedertafelei und Einbeziehung wertvoller zeitgenössischer Chorkompasitio- nen in ihre Konzer tprogramme den Weg zu neuen Ufern gefunden. Als ihren Stamm- vater aber dürfen sie Karl Friedrich Zelter auch heute noch betrachten, der in uner- müdlicher Schaffenskraft der staatlichen und privaten Musikpflege und Musikförderung gedient hat. Mit äußeren Ehren überhäuft, als hochgeschätzter Leiter des ebenfalls von ihm gegründeten Königlichen Kirchenmusik- Instituts in Berlin hat er am 15. Mai 1832. wenige Wochen nach seinem großen Freund Goethe, das Zeitliche gesegnet.. 11 „Akademisches Gedenken“ der Universität Heidelberg zum 400ſährigen Bestehen der Alma Mater Jenensis Die 1558 gegründete Universität Jena, die den Namen Friedrich von Schillers trägt und an der der deutsche Idealismus von den Phi- losophen Fichte, Hegel und Schelling gelehrt wurde, hatte im Herbst dieses Jahres zur 400-Jahr-Feier eingeladen, an der jedoch die Rektoren der westdeutschen Universitäten und Hochschulen nicht teilnahmen, weil sie die Annahme einer solchen Einladung mit der akademischen Freiheit für nicht verein- bar hielten. Man entschloß sich daraufhin, in Heidelberg ein„Akademisches Gedenken“ anläßlich des 400jährigen Bestehens der alt- ehrwürdigen Alma Mater Jenensis zu ver- anstalten. Unter den Klängen des„Collegium Mu- sicum“ der Universität zogen die Rektoren der westdeutschen Hochschulen und die Mit- glieder des Heidelberger Senats in die über- füllte Aula der Neuen Universität ein. Die akademischen Würdenträger, denen die bei- den goldenen Zepter der Universität Heidel- berg vorangetragen wurden, hatten ihre tra- ditionellen Talare aus purpurgrünem und schwarzem, pelzverbrämtem Samt angelegt. „Der Name der Stadt Jena kann zum Symbol werden für die geistige Erneuerung und die Einheit Deutschlands!“ Mit diesen Worten eröffnete der Rektor der Heidelberger Uni- versität, Professor Dr. Wilhelm Hahn, diese Feierstunde, die er als ein„sichtbares Be- kenntnis zu Jena und zur deutschen Ein- heit“ bezeichnete. So wie die Schlacht von Jena an den Zusammenbruch des alten Deutschlands erinnere, so erinnere die Je- naer Universität an die„Wiedergeburt des deutschen Volkes aus dem Geist“. Die Uni- versität Jena wäre deshalb berufen, die ganze deutsche wissenschaftliche Welt über alle Gegensätze und Spannungen hinweg bei ihrem Jubiläumsakt zu vereinen. Da aber das sowjetzonale Regime Maßnahmen zur Umwandlung der Universität in ein kommu- nistisches Partei-Institut ergriffen habe, hätte die Teilnahme der westdeutschen Uni- versitäten an der Jubiläumsfeier in Jena als Zustimmung zu einer solchen Politisierung der Universität erscheinen können. Deshalb hätten die westdeutschen Hochschulen auf Initiative Heidelbergs den Entschluß gefaßt, eine eigene Feier zu veranstalten. Dieses Ge- denken solle frei sein von Verbitterung, Kri- tik und Polemik, aber die Verbundenheit der westdeutschen Universitäten mit Jena zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig solle auch ein Bekenntnis zu denen abgelegt werden, „die ausharren, um weiter nur der Wahrheit zu dienen“ und oft einem Uebermaß von Be- lastung, einer wirklichen Zerreißprobe, aus- gesetzt seien. Professor Hahn gedachte auch der 18 Studenten und Arbeiter, die im Sep- tember und Oktober dieses Jahres zu Haft- strafen verurteilt wurden,„weil sie sich selbständige Gedanken über die Wiederver- einigung gemacht“ hätten.„Wir grüßen die gare Bevölkerung ihr seid von uns nicht vergessen!“ rief der Rektor aus. Die Festrede über„Die Universität Jena im deutschen Geistesleben“ hielt der Profes- sor für Sozialgeschichte, Dr. Erich Maschke, Heidelberg. Professor Maschke umrig den Weg dieser bedeutenden deutschen Univer- sität, die besonders auf dem Gebiet der Phi- losophie eine Wesentliche Rolle gespielt hat. Jena ist mit dem Namen Goethes untrennbar verbunden. Er war es, der dank der Groß- zügigkeit und Aufgeschlossenheit des jungen Herzogs Karl August die Philosophen Hegel, Fichte, Schelling und Schiller berufen und dadurch der Universität Bedeutung und Ge- wicht im deutschen Geistesleben des 18. Jahr- hunderts geben konnte. Die Ausstrahlung der drei Philosophen auf die Studenten der damaligen Zeit ist heute kaum noch zu er- messen. Wurden doch dadurch die Burschen- schaften ins Leben gerufen, die 1817 auf dem Wartburgfest die deutsche Einheit forderten. Ihre Lehren von der Würde, der Selbst- bestimmung und der inneren Freiheit des Menschen brachten schon zehn Jahre vor der Schlacht bei Jena im Jahre 1806 eine geistige Erneuerung, eine akademische freiheitliche Bewegung, die auch heute— wie dann Pro- fessor Dr. Jahrreis(Köln), der Präsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz, in sei- nem Schlußwort sagte— lebendig zu erhal- ten, die Aufgabe der westdeutschen Univer- sitäten sei. „Wir verneigen uns tief vor dem Jena der Gelehrten, das Deutschland, Europa und der Welt so vieles gebracht hat“, sagte Pro- fessor Jahrreis. Das Maß, nach dem in der Wissenschaft gelehrt und geforscht werde, sei gekennzeichnet durch das Wissen, daß keine Antwort„mehr als nur vorläufig“ sein könne. Auf dem Weg der wahren Wissen- schaft gebe es keine Resignation, sondern den„ewigen Hunger nach immer neuer Sicht und immer neuen Perspektiven“. Frei von jedem sachfremden Einfluß, selbstbewußt und tief bescheiden, allein unter dem Gesetz der Wahrheit, müsse der Wissenschaftler Arbeiten. Sinn der akademischen Feier sei es, sich— frei von Selbstgerechtigkeit— als Diener an dem Werk der Wissenschaft zu prüfen und„neu in Zucht zu nehmen“, Das sei die beste Vorbereitung auf den Tag, an dem Hochschulfeierlichkeiten wieder in ganz Deutschland stattfinden könnten. Das„Akademische Gedenken“ wurde am Abend, nach einem Fackelzug der Heidel- berger Studentenschaft, mit einem„Fest- lichen Konzert“ beendet. Das Kurpfälzische Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Hoffmann(Salzburg) spielte das Concerto grosso, Opus 6, Nr. 2 von Georg Friedrich Händel und die A-Dur-Sinfonie (K. V. 201) von Wolfgang Amadeus Mozart. Es war ein vitales, durchgeistigtes Musi- zieren. Faszinierend dabei die frischen Tempi, die feinnuancierte Phrasierung und die Sauberkeit und Präzision des Zusammen- klangs. Der Solist Ferdinand Metzger(Stutt- gart) erwies sich als ein sehr versierter Inter- pret der Violinkonzerte von Johann Seba- stian Bach und Karl Stamitz, die er musikan- tisch und mit reiner Intonation vortrug. Die- ses Konzert war durch die künstlerische Qualität der Ausführung der würdige Ab- schluß der Feier, die den tiefen Ernst, mit dem die deutschen Universitäten um die akademische Freiheit und Wahrhaftigkeit ringen, unter Beweis stellte. 1g. Koltur-Chronik der zule n französ Der„Prix Interallié“, eilte der vier bedeutend turpreise, Wur ech für sei Grand Dadais“ erliehen. Die aus zwölf mmengesetzte Jury kam erst gängen und zremlich heftigen mandersetzungen zu diesem Ergebnis., Der e Autor ist seit 1951 Mitarb bendzeitung„Le Monde“. Sein von der Kritik sehr günst g aufgenommener Roman wurde auf Grund seiner als Gerichtsbericht⸗ tatter gewonnenen Erfahrung geschrieben dre! übrigen Literaturpreise, 0 mina, der Prix Goncourt u phraste Re dot waren an Francoise Mallet- Joris, Francis Walder und Edouard Gllssant vergeben worden. Der französische Kriminalromanschriftstel- ler Jean Bruce erhielt den mit 500 000 Franes (5000 Mark) dotierten„Groben Preis des Spio- nage-Romans“ für sein Buch„Panik in We Die Jury stand unter dem Vorsitz des maligen Pariser Polizeipräfekten Lahillonne. Ihr gehörten außer den Schauspielern 0 Morgan und Eddie Constantne ein der französischen Informationsdienste und ein Oberst des„Amtes für Sonder wehr) an, Der 37 Jahre alte Pr räger er seit 1951 bereits 70 Spionagebücher geschrieben hat, mußte allerdings, ehe er den Preis ent- gegennehmen konnte, verschiedene Prüfung bestehen um zu beweisen, daß er wirk 17 Spionagefragen kompetent ist. Bruce mußte eine chiffrierte Nachricht entschlüsseln, sich einer Beschattung entziehen und zehn der 15 von Spionen verwendeten Uebermittlung ichkeiten aufzählen. Jean Bruce war Beamter im französischen Sicherheitsdi. Auf einer Auktion der Londoner Firm Sotheby hat der New Vorker Kunsthändler Kraus das sogenanpte Helmarshausener n= geliar aus dem elften Jahrhundert für 39 000 Pfund(rund 460 00 DM) erworben. Das Bun- despräsidialamt hatte dieser Tage mitget daß versucht werde, die aus der Benedikt Se- N Abtei Helmarshausen(Bezirk Kassel) stam- mende Handschrift für Deutschland zurück- zuerwerben. Bei der Kunstauktzon des Hau- ses Sotheby wurden europäische Handschrif- ten aus dem Mittelalter für eine Gesamtsu von 226 620 Pfund(rund 3 950 00 DMͤ) ve gert. Allein der amerikanische Kunsth Kraus kaufte Handschriften für eine Gesamt- summe von 83 000 Pfund(rund 976 000 DM, darunter auch ein in Französisch geschriebe- ner Katechismus aus dem neunten Jahrhun- dert. Das Schweizer Nationalmuseum erwarb das Graduale des Dom'nikanerklosters St. Ca- théerinenthal aus dem Jahre 1312 für 33 000 Pfund(rund 395 000 DMͤ). Generalmusikdirektor Heinrich Steiner hat die Stadt Flensburg gebeten, ihn am 1. Juli 1959 aus seinem Vertrag als Intendant der Städtischen Bühnen zu entlassen. Die Stadt hat daraufhin das Vertragsverhältnis„im gegen- seitigen Einvernehmen“ gelöst, Generalmusik- direktor Steiner bleibt jedoch weiterhin künst⸗ lerischer Leiter des Nordmark-Sinfonieorche- sters. Ueber die Nachfolge Steiners als Inten- dant machte die Stadt noch keine Angaben. Die„Deutsche Kindermesse“ des Komponi- sten Josef Haas wurde bei einer Feier zum Fest„Mariä Empfängnis“ im Paderborner Dom uraufgeführt. Das Werk ist für zweistimmigen Kinderchor mit Orgelbegleitung komponiert. von der Städtischen Bühne Heidelberg wurde zur vorweibnachtlichen Freude der Kinder Kurt Longas als Musical getarntes Märchenspiel„Hans im Glück“ unter der Regie von Heiner Kruse aufgeführt. Der Autor ver- band das Grimmsche Märchen von dem lusti- gen Hans, der die in sieben riger Arbeit ver- diente Goldkugel durch schlechte Tauschge⸗ schäfte verwirtschaftet, mit einem anderen Märchen von Grimm„Das kluge Schneider- lein“. Dadurch hat er Gelegenheit, den törich- ten Tauschhändler im zweiten Teil seines Mär- chenspiels durch die richtige Beantwortung der drei Fragen der heiratslustigen Prinzessin Beatrix und die mutige Zähmung eines Bären zum König arrivieren zu lassen. Utz Richter als Hans im Glück, Kurt Peter Bittler als Pferdehändler Holzapfel, Artur Bauer als Hof- sekretarius Damian und Erwin Schild als Bär Brummerling hatten den Löwenanteil am Er- folg der hübschen Inszenierung. 2. g. Die Mannheimer Studiobühne„Die Boten“ bringt als Kindervorstellung zwei heitere Ein- akter von Henri Brochet:„Der Arme, der starb, weil er Handschuhe trug“ und„Das Kartoffelspiel“. Die Premiere ist am Freitag, 12. Dezember, 15 Uhr. Das Weihnachtsoratorium von Johann Se- bastian Bach(Teil I- III) wird am Sonntag. 14. Dezember, 20 Uhr, zusammen mit Bachs „Magnificat“ in der Mannheimer Christus- kirche aufgeführt. Die Mitwirkenden sind: der Mannheimer Bachchor, das Pfalzorchester, Vo- kal- und Instrumentalsolisten. Die Leitung hat Dr. Oskar Deffner. „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bas- sewitz, das diesjährige Weihnachtsmärchen des Nationaltheaters Marmheim, wird in der Zeit vom 19. Dezember bis 6. Januar 1959 täglich nachmittags auf dem Spielplan des Kleinen Hauses stehen. ANTONIA RIDGE: Die Neide nach Franlereich Deutsch von Helmut Bode 47 Fortsetzung Sie erzählten mir, daß ihre Grogmama der Tante befohlen hatte, ihnen zu schreiben und mitzuteilen, sie freue sich zu hören, dag die Enkelin von Marius Durand so gescheit ge- Wesen sei, ihre Familie in Frankreich aufzu- suchen. Dies hätte natürlich Tante Pélagie Gelegenheit zu einer wundervollen Einleitung gegeben: drei ganze Seiten, die mit„Aber o Weh“ begannen und ihre Meinung über das heutige Familienleben enthielten. Sie hätten sie Alle durchlesen müssen, weil ihre Tante es liebe, echte Neuigkeiten heimlich brö Das Diner war auch etwas ganz Besonde- res. Ich kann mich freilich um keinen Preis daran erinnern, was es gab. Als der Kaffee gebracht wurde, blickte ich zur Uhr hinauf Und rief, dag ich jetzt wohl meine Jacke an- ziehen müsse.— Julius Caesar“ sollte in einer Viertelstunde beginnen. Die Stammgäste sagten, es linge nie pünktlich an, und ich hätte noch reichlich Zeit, meinen Kaffee zu trinken. Monsieur Durand jedoch murmelte etwas Und lief die Treppe hinauf. Munsieur Pinatel Wäandte sich mir zu und sagte:„Nun, Miss, wir Hoffen, daß Sie ihn gebührend bewundert ha- pen.“ „Wen bewundert?“ fragte ich. „Na, den neuen Spor temzus, den jch für? zus gemacht habe! Ich mußte ihn extra für inen kleinen Ausflug hinauf nach Lyon an- f gen. Und soviel! Aufhebens hat er noch nie gemacht. Diesmal, denken Sie nur, sollte der Anzug sogar gut sitzen. Wie aus Ihrem Londoner Westend importiert wollte er aus- sehen. Wahrhaftig, da kommt er schon damit an! Wo will er bloß hin?“ Monsieur Durand kam die Stufen herun- ter. Er war noch in Pantoffeln, trug aber den neuen braunen Tweedanzug, den er in Lyon angehabt hatte. In der einen Hand hielt er seinen neuen biskuitfarbenen Hut, in der an- dern seine neuen hellen Schuhe Die Stammgäste staunten ihn an und bra- chen dann in Beifallsrufe aus. Sie fragten ihn, ob er sein Glück bei Fräulein Scheherezade im Palast der tausendundein Vergnügungen versuchen wolle. Das war, wie ich herausfand, eine stadtbekannte junge Dame, die es gern hatte, wenn ihre Kavaliere ebenso gut ange- zogen wie freigiebig waren. Monsieur Durand, der mit Hilfe eines EB- löffels in seine neuen Schuhe schlüpfte, sagte Stolz, sie brauchten es ihm zwar nicht zu glau- ben, er sei ja ein bedauernswert unkultivier- tes Stück, aber er interessiere sich tatsächlich für William Shakespeare, und wenn siels ge- nau wissen müßten, so könnte er ihnen ver- raten, daß er sich ebenfalls den„Julius Cae- Sar“ ansehen werde. Und sich mir zuwendend, sagte er:„Wir Werden also zusammen gehen, nicht wahr, „Mit Vergnügen“, antwortete ich und lief hinauf, um meine Jacke zu holen. Wir gingen und ließen die Stammgäste zurück Sie spi Karten und diskutierten heftig darüber. kespeare Theaterstücke oder Opern i schrieben hätte. Durand batte zwei Plätze im Par- Alt, in dem großen Oval. Atoren gekämpft hatten. keine Bühne err sondern ein Arena mit Seilen abgesperrt. und dort raste, uns enblickend ein Standbild des Pomp kast zwanzig Meter hoch wie ich schätzte. Breite Gänge zwischen den einzelnen Gruppen von Sitzplätzen führten zu diesem riesigen Raum. Das war alles. Es gab keiner- lei Pomp, keine Bühnendekoration. Die auf- steigenden Reihen der steinernen Sitze, die großen gewölbten Bogengänge, der atembe- raubende Schwung der massiven Mauern, al- les lag vor uns, still und erwartungsvoll Der Rest der Arena füllte sich jedoch rasch. Menschenscharen ergossen sich in die steiner- nen Sitzreihen, und das Stimmengewirr nahm ständig zu. Doch um neun Uhr wurde es plötz- lich still, als die Lautsprecher ein entschuldi- gendes Räuspern von sich gaben und verkün- deten:„Meine Damen und Herren, es wird eine kleine Verzögerung geben. Wir müssen warten, bis es ganz dunkel ist.“ Da die Bürger von Nimes echte Provenza- len waren, liegen sie das nicht ohne ein paar herzhafte Zwischenrufe durchgehen. Doch wir kügten uns schließlich ziemlich liebenswürdig. Men konnte ja immer noch plaudern. Der sommerliche Himmel wurde zusehends dunk- ler, und ein oder zwei Sterne traten hervor. Etliche Stimmen riefen:„Na, wieviel dunkler wollt ihr's denn noch haben?“ Wieder entschuldigten sich die Lautspre- cher und erklärten, es hätte sich eine kleine bedauerliche technische Störung ergeben Doch den restlichen Sermon erstickten wir in einem Massenprotest gegen technische Stö- rungen Es war schon nahezu zehn Ihr und sehr dunkel, als plötzlich laute Musik ertönte. Und wir hielten den Atem an, als sechs prächtige Neger mit brennenden Fackeln durch die Gänge eilten und sie rings um die Statue des Pompejus aufstellten. In ihrem geheimnisvol- len, wunderbaren Glanz begann das Spiel. Wir schauten nicht nur zu, wir taten weit mehr. Wir spielten mit und erlebten diese wUchtige Tragödie. Zuweilen erhoben wir uns sogar, um einzugreifen. So in jener stürmi- schen Nacht, in der die Verschwörer beschlie- gen, Caesar zu ermorden und die Sache zu Ende zu bringen. Wir sagen da, bis in den Grund der Seele aufgewühlt, der Donner grollte und dröhnte um uns, über uns blitzte es, und die Blitze erhellten die ganze Arena. Doch als der Donner die Stimmen von Casca und Cicero zu übertönen begann, erhob sich eine Stimme hoch oben in den steinernen Rei- hen für uns alle:„Macht mal Pause mit eurem Donner da!“ gellte sie. Und wir alle nahmen den Ruf auf:„Assez! Assez!“ bis die Männer, die sich damit vergnügten, den Donner rollen zu lassen, uns endlich hörten. Unter einem sehr gedämpften Grollen setzten wir uns wie- der, um zu vernehmen, was Casca von dieser Nacht dachte. Ich möchte jedoch nicht den Eindruck er- Wecken, als ob das Ganze ziemlich lustig ge- Wesen wäre. Weit entfernt! Das Stück wurde hervorragend gespielt. In gewissen Augen- blicken war es tief erschütternd: als der Wahrsager, die Hand auf die Schulter eines kleinen Burschen gelegt, den Gang zwischen uns Zuschauern herunterkam und, die blick- losen Augen zum Himmel erhebend:„Caesar! Caesar!“ rief; als Portia mit Brutus rechtete und ihn bat, sie wissen zu lassen, was in sei- nem gequälten Herzen vorginge. Und als Caesar, tödlich verwundet, in höch- ster Not, mit dem Rücken an das Standbild des Pompejus gelehnt, dastand und die Ver- schwörer ihn umringten, waren wir es, die „Agah!“ schrien. Caesar hörte uns und blickte hoch. Und er sah Brutus vor sich auf den Stu- ken, mit hoch erhobenem Dolch.„Et toi, Bru- tus!“ rufend, starb der groge Caesar. Er starb S0 herrlich, daß wir alle aufspranagen und wie rasend Klatschten. Hier, beim Himmel, war Mann. der zu sterben wußte! Dann sppach Mark Anton seine Trauer- de, und er sprach sie zu uns, die wir da. Reihe um Reihe, in der Dunkelheit sagen, Uns zeigte er Caesars Mantel, die grausamen Wunden, die großen Blutflecke. Uns rief er zu: „Wie? Weint ihr, gute Herzen, seht ihr gleich/ nur unseres Caesars Kleid verletzt“ Schaut her!/ Hier ist er selbst, geschändet von Verrätern!“ Oh, wir waren selbst jene römischen Bür- ger, die weinend durch die steinernen Reihen gingen und zu Rebellion und Rache aufriefen. Dann kam die Nacht vor der Schlacht von Philippi, in der Brutus, von Zweifeln gequält und todunglücklich, sein Buch ergreift und 2 lesen versucht: „Laßt sehen! Ist, wo ich aufgehört zu le- sen, Des Blatt nicht eingelegt? Hier denk ich, ist's.“ Wir aber seufzten:„Ah!“ Denn wir hatten inn gesehen, hoch droben, an der obersten Mauer. Brutus hörte uns und blickte hinauf, und er sah ihn auch vor dem dunklen Him- mel schimmern: Caesars Geist, kalt und dro- hend. Da ein volles Viertel der Arena als Tum- melplatz diente und auf beiden Seiten zahl- reiche Soldaten standen, waren die Kampf- Szenen natürlich furchtbar. „Die verstehen sich auf's Fechten, Was?“ sagte Monsieur Durand.„Wissen Sie, was das für welche sind? Die Jungens von unserer Luftwaffengarnison hier.“ In jeder anderen Nacht mochten sie Jun, gens von der Luftwaffe sein, in dieser Nacht aber waren sie Römer. Mit dem Schwert in der Hand kämpften sie wie Berserker, rasten durch die Sitzreihen und flohen durch alle Gänge um ihr Leben. Ich wollte gerade sagen, es sei mir nie Zu- vor bewußt geworden, daß Shakespeare 80 aufregend sein könnte, als Monsieur Durand meine Hand ergriff. Sogar in der Dunkelheit konnte ich erkennen, daß sein Gesicht sehr blaß War. Fortsetrung folgt) beutsche Rechte bel Franz Ehren wirth Verlag 0 München unt, d. Titel Reise durchs Familienalbum Vel dru Ch. Eie Fer les 802 H.! Ste Bal Bat Ma! Nr. der