295 das rich nd- es icht die er- len ben he- än- Un- erte ann ne“ der Spi- die und ist er ita- al- on nd der von an- de- an- ind bt. en- ind ene ert 1 un- nur on 91550 tig s- die ies WM eis inn Es 14. da- we te, wie 82“ in- i- die ts h- übe 1d der n- les var n ja ird da ick. 42“ ige 1¹⁸ gen ge, W4 en, opr 1 cht 182 len 1 1 Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Elchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743 Unabhängige Zeitung Badens 2 der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6. 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Dezember 1958 Der Weg nach Haus In den letzten Tagen sind uns manche Bekannte begegnet, die halb heiter und halb unlustig gestöhnt haben:„Ich wollt', ich wäre ein paar Tage älter; dann wäre alles vorbei!“ Ein Ausruf, den man sonst wohl hört wenige Tage vor dem Aschermittwoch aus dem Munde eines bereits heiseren An- sagers, der seit Wochen von einer Faschings- veranstaltung zur anderen eilt. Wenn der- selbe Seufzer nun die Tage vor Weihnach- ten erfüllt, dann wundert das den micht, der beobachtet, wie sich die Menschen in den vor weihnachtlichen Trubel stürzen, sich in ihm verlaufen und verlieren. Der Uberdrug bezieht sich nicht auf Weihnachten sondern auf die damit verbundene Arbeit und Hast. Durch sie kann freilich die christliche Bot- schaft des Tages überdeckt werden. Wer übermüdet ist, kann sie weder aufnehmen noch verstehen; er will keinen Schritt mehr tun, sucht also auch nicht nach dem Heim- weg. Auch die vielen„anderen weihnacht- lichen Botschaften“(Weihnachtsmärchen, geschichten, männer, feiern, bälle) kön- nen zu der Meinung verleiten, die christ- liche Weihnacht sei nur eine von vielen Möglichkeiten, Weihnachten zu feiern. Ech- tes Volkstum und Brauchtum in Ehren! Die Kirche hat es vielfach gefördert. Sie muß nun auch vor Auswüchsen warnen, sonst wird sie erfahren, daß sie die Geister nicht mehr los wird, die sie rief. In einem neueren Adventsruf(Gg. Thur- mair) heißt es: „Wir suchen einen Weg nach Haus und können ihn nicht finden. O Heiland, komm, o komm geschwind! Du bist den Schiffen Weg und Wind; Du läßt uns heimwärts finden!“ Das Gleichnis vom verlorenen Sohn, der törichterweise das Vaterhaus verlassen hat und später aus tiefstem Elend wieder heim- kehrt, ist das Bild und das Drama jedes einzelnen Menschen und der Menschheit insgesamt. Das Hindernis auf dem Weg zum Vaterhaus, zum Reiche Gottes, ist die Sünde. Sünde“ ist hier gerneint im allerweitesten Simm des Wortes, nicht nur als Tat und Ge- sinnung sondern als Zustand des Menschen einschließlich der Folgen der Sünde: Ver- gänglichkeit, Leid und Tod. Christus hat mit seiner Heilstat dieses Hindernis aus dem Weg geräumt. Deshalb konnte er sagen, er sei„für die Sünder“, das heißt für alle Menschen, gekommen. Er öffnet und zeigt uns den Weg der Heimkehr. Er ist die Mitte unseres Lebens. Die Not ist durch ihn ge- wendet. Schon ist das Heimweh tief in un- sere Seelen eingegraben. In der Verbrüde- rung, die Christus durch seine Menschwer⸗ dung mit uns eingegangen ist, liegt Zeichen und Beweis für die Vergebung und Liebe des Vaters, für das, was den Frieden der Weihnacht ausmacht. Der Vater wird uns aufnehmen und bereitet schon das Freuden- fest vor, das durch unsere Heimkehr aus- gelöst wird. Durch die Ankunft Christi wurde das Reich Gottes— so wird in der Heiligen Schrift das Heilswerk des Erlösers oft ge- nannt— eröffnet; durch seinen Tod wurde es besiegelt und vollendet; seine Auferste- hung beweist, daß der Vater alles als rechts- kräftig und gültig anerkannt hat. Das Reich Gottes wächst in demselben Maß, in dem die Macht des Teufels und der Sünde gebrochen wird. Wer von dieser Macht nichts weiß, hat sich täuschen lassen. Baudelaire bemerkt mit Recht:„Es ist die schönste List des Teufels, dag er uns von seiner Nichtexistenz über- zeugt hat.“ So gibt es Menschen, die in die- ser Welt aufgehen, nichts anderes kennen, kein Heimweh haben. Sie bleiben in ihrem — noch nicht erkannten— Elend. Als Chri- stus Mensch wurde, hat er nicht etwa die Erde als seine Heimat angesehen, sondern sich an unsere Spitze gestellt, um uns hin- einzuheben in das göttliche Leben. Er ist durch seine doppelte Natur(Gott und Mensch) der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Schöpfung. Die Menschheit wächst über sich hinaus und wirft sich in den Schoß des unendlichen Lebens. Wenn wir uns einordnen und Christus folgen, sind wir nicht mehr eingeschlossen in die Gren- zen und Unzulänglichkeiten des Mensch- lichen. Die Entscheidung ist uns anheimge- geben. Niemand kann ihr ausweichen. Eine laubenslose Welt endet notwendig in einem Pessimismus, der durch nichts aufzuhellen ist, und in einer Verzweiflung, die keinen Ausweg kennt, es sei denn, an den Sinn der Sinnlosigkeit zu glauben. Wenn nach einem Wort von Rainer Ma- ria Rilke und Walter Flex Weihnachten ein Fest ist, das sich selber feiert, wenn wir es nicht feiern, dann mag sich das beziehen aut die Winterwende, die Rückkehr des Lichtes und auf manche weihnachtliche Aeußerlichkeiten, aber nicht auf die Ver- kündigung der Weihnachtsbotschaft; denn die setzt den Glauben voraus oder fordert kun. Gläubige Menschen haben Weihnachten auf das alte römische Fest des unbesiegten Sonnengottes gelegt, weil Christus das Licht der Welt ist, in dem wir den Heimweg finden. Erkennen wir aus seiner Heilstat die Würde und den Wert des Menschen! Jeder don uns ist mehr als alle Dinge der Welt, mehr als aller Reichtum und alle Macht und 85 Politik, mehr als Erde, Mond und nne. P. Konstantin Fuchs Leiſe wehen die Flocken aus Hauch und Winterrauch, wehen, wirbeln, wehen liber Meg, Baum, Strauch. Mit den Flocken fließt Dümmrung weiß her vom Dücherſaum, Straßen, Häuſer, Menſchen hüllt weißer Raum. Das erſte Fenſter leuchtet, es zündet ſich Licht an Licht. Bald ſtrahlt das zweite, das dritte— wie am Baum von Licht zu Licht geht der Strahl von Fenſter zu Fenſter, von Haus zum nüchſten Haus. Überall leuchten die Tannen mit den Kerzenſternen heraus. Foto: Alexander Hubrich Die vergangenen Leben ſchreiten rings durch den Schnee, gehen ſedes zu einem Hauſe, doch ohne Spuren im Schnee verſchwinden in den Türen und ſtehn mit unter dem Baum: verſchollen⸗vergeſſene Jugend, gealtertes Glück, toter Traum. Indeſſen die Kinder ſauchzen und ſubeln im Kerzenſchein, ſtehen die Männer und Frauen beieinander allein, ſehn in die Oämmergewebe, die Vergangenheit um ſie spinnt, und grüßen die ſtillen Gäſte, die zum Feſt kommen ſind.. Willhelm von Scholz Friede und Freude Drüben im anderen Teil unseres Vater- landes will man, wie so vieles andere, auch das Weihnachtsfest umgestalten. Schon wer- den Glückwunschkarten gedruckt:„Mit den besten Wünschen für ein friedliches Tannen fest“, und weil es konsequenterweise auch keinen Advent mehr geben soll, bezeichnen die Massenorganisationen ihre Feiern im Dezember als„Auftakt zum Tannenfest“. Gleichzeitig hat eine Propaganda eingesetzt, die Bäume nicht mehr mit Sternen und Engeln zu schmücken. Sputniks, fahnen schwenkende Pioniere, kleine Neger oder Chinesen, eine Friedenstaube im Arm, sollen an ihre Stelle treten. Auch die Krippe und ihre Figuren sind nicht mehr zeitgemäß. Weltraumkabinett und Märchengestalten, wohl auch die Hündin Laika erscheinen dem Wissenschaftlichen Materialismus angemes- sener. Und die Gedichte, die die Kinder vor- tragen, sind auf die Parole abgestellt:„Friede auf Erden, und den Menschen Freude und Wohlstand!“ Die Worte klingen ähnlich wie die Bot- schaft der Engel auf dem Hirtenfeld zu Beth- jehem. Von Friede und Freude ist auch dort die Rede. Nur heißt es: Wohlgefallen statt Wohlstand. Welch raffinierte Anpassung an Gewohntes! Die Anfangssilben sind die glei- chen, und selbst der Klang der zweiten Wort- hälfte ist ganz ähnlich! Jedoch, was ist unter der Hand daraus geworden! Der Wohlstand ist an die Stelle von Gottes Wohlgefallen ge- treten. Das ist eine besondere Ironie. Wer wüßte nicht, was es mit dem Wohlstand drü- ben auf sich hat. Wie armselig sind die viel- Sepriesenen Errungenschaften der volks- eigenen Betriebe und land wirtschaftlichen Kolchosen im Vergleich zu dem, was ein Arbeiter und Bauer unter dem Regime der ausbeuterischen Kapitalisten und Imperiali- sten sich leisten kann. Indessen: Wissen wir besser um das Wohl- gefallen Gottes? Wurde es nicht auch bei uns durch den Wohlstand in den Hintergrund ge- drängt? Selbstverständlich hüten wir uns, den biblischen Text zu ändern, Nach wie vor Wird er wortgetreu in der Kirche verlesen, klingt aus dem Radio, vielleicht lernen ihn die Kinder sogar in Schule und Kindergar- ten. Aber ist das alles mehr als Ausschmük- kung wie die Flitter am Baum? Ist man drü- ben nicht konsequenter, wenn man abschafft, Was Uns nichts mehr zu sagen hat? Ist es nicht jede Weihnacht wieder so wie damals im Schützengraben: Für eine knappe Stunde ruht der Kampf, man singt gerührt„Stille Nacht., und weiß doch schon im voraus, daß der Krieg am nächsten Tag weitergeht. Inmitten des Kampfes aller gegen alle Wenigstens an einem Abend von Friede und Freude zu träumen, ist schön. Sollte Weih- nachten aber nicht mehr geben als solch einen Traum?— Daß wir— in Ost und West— vielfach kein inneres Verhältnis zu der Weihnachts- botschaft haben, hat wohl darin seinen Grund: Wir vergessen das„Ehre sei Gott in der Höhe“! Damit fingen aber die Engel an, und nur unter dieser Voraussetzung, daß Gott die Ehre gegeben wird, gibt es wirk⸗ lichen Weihnachtsfrieden und echte Weih- nachtsfreude. Gott die Ehre geben, das kann nicht an- geordnet werden. Das muß aus eigenem An- trieb, von innen heraus kommen. Auch wenn wir uns selbst dazu zwängen, es käme nichts Rechtes heraus. Es wäre so ähnlich wie unter dem Christbaum: qemand hat sich mit vieler Mühe ein Geschenk ausgedacht, wir aber können nichts damit anfangen. Wir geben uns Mühe dennoch Freude zu zeigen,— muß aber nicht jeder spüren, daß das nur von den Lippen, nicht aus dem Herzen kommt? Mag es uns hie und da auch gelungen sein, Men- schen zu täuschen,— wie könnten wir Gott etwas vormachen? Und doch ist es nicht so schwer, Gott die Ehre zu geben: Auch wenn wir nüchtern beiseite standen, auch wenn wir Weihnach⸗ ten begingen mehr den anderen zuliebe, ohne daß wir selbst innerlich daran beteiligt Waren,— hat uns dabei nicht doch ganz selt- sam Friede und Freude angeweht, so daß wir uns dem nicht ganz entziehen konnten? Friede und Freude höher als alle Vernunft? Friedliches Tannenfest, Freude und Wohl- stand den Menschen— empfinden wir das nicht als zu dürftig? Wollen wir nicht doch lieber das Kind in der Krippe als die Hündin Laika im Weltraumkabinett?— Wenn in unserem Herzen auch nur leise derartige Gedanken sich regen, beginnen wir schon, Gott die Ehre zu geben. Auch die Hirten auf dem Felde und die Weisen aus dem Morgen- land haben kein dogmatisch ausgefeiltes System gehabt, was es um das Kindlein in der Krippe sei. Sie haben nur gespürt: Diese Botschaft ist etwas anderes als alles, was sonst an Programmen und Hoffnungen ange- boten wird. Dann allerdings haben sie es nicht bei der Regung des Herzens belassen, sondern sind hingegangen und haben dem Kindlein ihre Verehrung dargebracht. Wir brauchen nicht mehr zu sein als die Hirten und die Weisen. Wir müßten nur die leisen Regungen des Herzens besser beachten und ihnen mehr nachgeben. Sollten wir uns zu Weihnachten nicht doch einmal auf- machen, Gott die Ehre zu geben? Täten Wir es, dann könnte der Friede und die Freude der Weihnacht, die bis dahin nur irgendwo im Untergrunde uns anrührte, richtig frei Werden. Karl Stürmer 3 Seite 2 MORGEN Mittwoch, 24. Dezember 1958/ Nr. 296 . Tiberius Fundel und die Landespolitik Kiesingers feucht- fröhlicher Einstand in Stuttgart/ Rührende Versöhnung zwischen Müller und Maier Von Stuttgart, im Dezember Die parlamentarische Tätigkeit klang in diesem Jahr in Stuttgart am Tage der Neu- bildung der Regierung Kiesinger in der pom- pösen Liederhalle mit einem versöhnlichen Dreiklang aus: Das Ministerpräsidenten-Trio Maier-Müller- Kiesinger saß an der Festtafel, umringt von 120 frohgestimmten Abgeordne- ten, die Landtagspräsident Dr. Neinhaus ge- laden hatte. Reinhold Maier als in Ehren ergrauter Altministerpräsident, Gebhard Müller als„Ministerpräsident nur noch bis 24 Uhr nachts“ und Kurt Georg Kiesinger als „Neuling unter den Giganten“, wie Müller- meister Tiberius Fundel, Abgeordneter der Du aus dem stillen Lauterachtal meinte, jener Tiberius Fundel, auf den Stunden zu- vor bei der Wahl zum Regierungschef auch eine Stimme gefallen war, der diese„ein- stimmige“ Wahl jedoch abends mit der treff- lichen Bemerkung abtat, er dürfe das Amt eines Minister präsidenten gar nicht anneh- men, da er es sich als ungekrönter König des Lauterachtals nicht erlauben könne, in der- artige Gefilde hinabzusteigen. Dieser monarchistische Gedankenexkurs eines ur demokratischen Abgeordneten kam nun nicht etwa aus heiterem Himmel. Zuvor waren die Anwesenden Zeuge einer gar histo- rischen Versöhnungsszene geworden, als Gebhard Müller nämlich mit gefülltem Rot- weinglas auf den FDP-Tisch Reinhold Maiers zusteuerte, dessen schon geleerten Humpen mit einem herzhaften Schwupps wieder küllte und laut und vernehmlich rief:„I glaub, jetzt werd's endlich emal Zeit, daß mer zwei uns vertrage. Und aus dieser, alle Frak- tionen offensichtlich freudig stimmenden Liquidierung eines jahrelangen Streites ent- spann sich dann ein Stegreif-Duell zwischen den drei Minister präsidenten, das nicht nur geeignet war, den Kitt der Großen Koalition noch mehr zu festigen, sondern das dem neuen Mann an der Spitze des Stuttgarter Kabinetts deutlich zeigte, welch ein versöhn- licher Wind im Südwesten heute zwischen den härtesten politischen Gegnern von gestern herrscht. Reinhold Maier, sichtlich bewegt darüber, wieviel Wein ihm Gebhard Müller geopfert hat, begrüßte die plötzlich ausgebrochene Freundschaft gefühlvoll, fügte jedoch etwas resigniert hinzu:„Später wärs ja halt auch nimmermehr gegangen. Aber wir zwei sind eben echte Schwaben, und da gibt keiner gerne nach.“ Maiers Gruß an Kiesinger erklang dann in einer ganz anderen Tonart, so als gelte es, einen aus der Fremde heimgekehrten jün- geren Bruder wieder an Sitten und Bräuche der Väter zu gewöhnen. Kiesinger sei gerade noch rechtzeitig aus Bonn zurückgekehrt, be- vor er seine schwäbische Heimatsprache völ- lig verlernt habe, meinte der Meister schalk- hafter Rede. Immerhin sei es aber ein Glück kür ihn, daß er die muffige Bonner Luft jetzt mit der freiheitlichen Atmosphäre vertauscht habe, die in Baden- Württemberg immer noch herrsche. Im übrigen:„Wenn Sie aus Bonn auch beträchtliche politische Erfahrung und einen großen Nimbus mitbringen, so be- steht doch kein Zweifel daran, daß wir Sie in Stuttgart in den richtigen Stiefel hinein- passen werden.“ Es währte nicht lange, da klopfte auch Gebhard Müller ans Glas und konterte, sei- nem neuen Freund Reinhold Maier zuge- wandt:„Wenn Sie sich heute so darüber freuen, daß ich Ihnen mit Wein ausgeholfen habe— ich hätte Ihnen in früheren Jahren gern schon verschiedentlich ausgeholfen, aber Sie gaben mir ja keine Gelegenheit dazu.“ Dann blendete Müller in einer humorvollen Reminiszenz auf den Streit von Magolsheim zurück, auf die peinliche Geschichte mit dem Hausabbruch, der den Landtag lange be- schäftigte, da er den Zuzug einer Zigeuner- sippe verhindern sollte. Unter den Häuser- stürmern befand sich— Gebhard Müller gabs zu— auch ein entfernter Vetter des morgigen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts. Unter Hinweis darauf, daß er für dieses hohe Amt noch nicht amtlich bestellt sei, bezeich- nete Müller dieses Magolsheimer Treiben als „praktiziertes Naturrecht“ und fügte zum Gaudium der Abgeordneten hinzu:„So tief ist in unserer Familie das Rechtsgefühl ver- Wurzelt...“ Eine Gazette habe seinerzeit die genealogische Verbindung zwischen dem be- sagten Vetter und ihm, dem Ministerpräsi- denten, mit dem Aufschrei kommentiert: „Was für eine Erbmasse muß in diesem Manne stecken!“ Tiberius Fundel, um auf den erwähnten Lauteracher Abgeordneten zurückzukommen, kennt Gebhard Müller schon aus den Jahren, in denen dieser als Staatspräsident in dem Ländle zu Füßen der Hohenzollernburg resi- dierte. Fundel habe ihm, plaudert Dr. Müller jetzt aus, schon damals auf die Schulter ge- klopft und geraten:„Staatspräsidentle, du kommst mer zu viel in der Zeitung. Aber des will i dir sage: je mehr d' Zeitung dich ab- druckt, um so mehr Leut' putzet sich damit den Hintere ab Diese köstliche Redefolge setzte Kiesinger schließlich in einer mitternächtlichen Jung- fernrede vor seinem neuen parlamentarischen Auditorium mit der Bemerkung fort, er spreche durchaus noch hasenreines Schwä- bisch und habe es— ebenso wie die südwest- deutschen Parlamentarier— faustdick hinter den Ohren. Wenn dieser oder jener glaube, er sei als boshafter exotischer Vogel von Bonn in die Stuttgarter Amtsstuben geflattert, so irre er. Der Stamm der Kiesinger sei ohne Im Busch entsteht eine Stahl-Stadt Tausend Deutsche arbeiten am Aufbau des Hüttenwerks Rourkela in Indien Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Rourkela(Orissa), im Dezember Das hügelige Dschungelland südwestlich von Kalkutta, das lange Zeit nur für Groß- wildjäger oder Anthropologen von Interesse War, ist heute der Schauplatz einer atem- beraubenden Revolution. Man umfaßt die bewegenden Ereignisse mit einem einzigen Blick, wenn man früh morgens am Ufer des Brahmani-Flusses bei Rourkela steht: Aus den Lauphüttendörfern auf der anderen Seite kommt ein Zug halbnackter Eingebo- rener herunter zum Wasser, die Frauen zum Teil mit ihren Säuglingen an der Brust, die Männer mit den älteren Kindern an der Hand. Sie durchschreiten den Fluß an einer seichten Stelle, laufen ein paar hundert Me- ter landeinwärts und befinden sich in einem anderen Jahrtausend. Am Eingang zu diesem neuen Saeculum steht ein bärtiger Sikh, der den Eingeborenen Pickel, Schaufeln und Körbe in die Hände drückt. Damit bewaff- net gesellen sie sich zu zehntausend ande- ren kaf feebraunen Gestalten, die wie emsige Ameisen zwischen riesenhaften Stahlge- rüsten hin und her laufen, als Lastenträger und Erdarbeiter,— menschliche Fließbänder wie zur Zeit des Pyramidenbaues. Die Eingeborenen, die auf der anderen Seite des Flusses noch mit dem Pfeil und Bogen auf die Jagd gehen, arbeiten hier am Aufbau eines der größten Stahlwerke der Welt. Es wird von einer staatlichen indi- schen Gesellschaft mit Hilfe deutscher und österreichischer Firmen errichtet, und in zwei bis drei Jahren sollen da, wo man bis- her kaum je ein Stück Eisen zu Gesicht be- kommen hat, eine Million Tonnen Stahl im Jahr produziert werden. a Vor drei Jahren noch war Rourkela ein kleines unbekanntes Dorf an der Bahn- 5 5 Ein frohes Veihnachtsfesi Wönscht allen besern Redaktion und Verlag „MANNHEHMER MORGEN“ 4 strecke von Kalkutta nach Bombay, mitten im Dschungel von Orissa, der von dem pri- mitiven Eingeborenenvolx der Adivassis bevölkert ist. 1955 wurde hier der erste Spa- tenstich zur Anlage des Hüttenwerkes ge- tan, und inzwischen hat sich eine grohgartige Veränderung der einsamen Buschlandschaft vollzogen. Viele hunderttausende Kubik- meter Erde sind bewegt worden und eben- Soviel Beton wurde in die gewaltigen Fun- damente gegossen, auf denen die stählernen Gerippe riesiger Werkshallen verankert sind Anfang Dezember begann die Kokerei zu arbeiten, der erste von drei Hochöfen nähert sich seiner Vollendung und die Skelette des Stahl- und des Walzwerks erstrecken sich bereits über Hunderte von Metern und ragen bis zu 40 Meter hoch in den Himmel. Vom Werksgelände durch einen grünen Hü- gelzug getrennt, wächst eine moderne Grog stadt aus dem Dschungel, mit freundlichen Ein- und Zweifamilienhäusern, Hospitälern, Klubs, Banken, Schulen, Geschäftsvierteln und was sonst noch zur Versorgung einer Bevölkerung von 100 000 Menschen gehört. Von den 20 000 geplanten Häusern sind zur Zeit annähernd 3000 fertiggestellt. Hier leben neben 15 000 Indern rund 1000 Deut- sche, die als Ingenieure, Fachleute und Mon- teure am Aufbau des Hüttenwerkes arbei- ten. Diese wohl größte deutsche Kolonie in Asien hat ihr eigenes Krankenhaus, eine Schule, eine Pfarrstation, einen Klub mit Schwimmbad, Bibliothek, Kino und Kegel- bahn; aber das sind Annehmlichkeiten, die sich die Männer am Bau bei manchmal 45 Grad Hitze im Schatten buchstäblich im Schweiße ihres Angesichts verdienen. unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Makel schwäbisch-alemannisch. Und wer da gar annehme, er sei wegen der drei„r“ reisen, reden, repräsentieren— gekommen, dem halte er entgegen, er habe das wichtige Vierte„r“ vergessen: regieren. Im übrigen sei Gebhard Müller an seinem Eintritt in die Politik schuld. Als er diesem erstmalig in Tübingen begegnet sei, habe Müller, angetan mit schwarzen Aermelschonern, hinter Ak- tenbergen versteckt gesessen. Das habe ihn schon damals erschreckt, und um ihn jetzt wieder in Schrecken zu versetzen, habe er ihm schon auf der Regierungsbank im Land- tag einen hohen Aktenberg hinterlassen. Künftig, meinte Kiesinger weiter, würden die beiden endlich versöhnten Ministerpräsi- denten Maier und Müller sicherlich häufig die Köpfe zusammenstecken und sich schmun- zelnd fragen:„Was macht der Junge denn da eigentlich?“ Ihm bliebe daher, schloß der neue Regierungschef unter herzlichem Ge- lächter seiner Kabinettsmitglieder und der 120 Abgeordneten, nichts anderes übrig, als die beiden Portraits in sein Amtszimmer zu hängen und jeden Morgen davor zu geloben: „Ich will in eurem Sinne weiterarbeiten!“ Dabei aber werde es sicherlich wohl nicht ganz einfach sein, auf der Mitte zwischen Reinhold Maier und Gebhard Müller den richtigen Weg zu finden. Der Weihnachtschor * Copyright New Vork Herald Tribune Den Montan-Arbeitern in den Suppentopf geschaut Ein interessanter Vergleich der Lebensgewohnheiten über die Grenzen von sechs Ländern hinweg Von Bonn, im Dezember Was wir bisher nur geahnt haben, das hat die Hohe Behörde der Montan- Union jetzt als feststehende Tatsache bewiesen: Die Italiener essen mehr Spaghetti als die Deut- schen, und die Framzosen trinken mehr Wein Als die Holländer. Um diesen Beweis zu er- bringen, hat die Hohe Behörde ihre Abtei- lung Statistik und die statistischen Aemter der sechs Montan-Unions-Länder in Bewe- gung gesetzt. Nach jahrelanger Arbeit, in deren Verlauf sie vom Mai 1956 bis Mai 1957 zweitausend Arbeiter familien der Stahl- industrie, des Eisenerz- und des Kohlenberg- baues zum Führen von FHaushaltsbüchern veranlaßte, legt sie jezt die Ergebnisse vor, die keineswegs in allen Punkten zu über- raschenden Feststellungen geführt haben. Das Hauptziel der von den Statistikern mit dem ihnen eigenen Fleiß geleisteten Ar- beit war, das Lebensniveau der europäischen Montanarbeiter zu untersuchen und dabei Informationen über die Struktur und Höhe ihrer Ausgaben, ihres Verbrauchs und ihrer Einkünfte zu erhalten. Die Höhe oder Tiefe des Lebensniveaus bestimmter Gruppen festzustellen, kann nur dann einen prakti- schen Sinn haben, wenn man sie mit dem Aniderer Gruppen vergleichen, wenn man also das Lebensniveau oder auch die Le- bensgewobnbeiten: etwas der Beamten, der Angestellten, oder auch der Arbeiter aus anderen Industrien zum Vergleich heran- ziehen kann. Solche Vergleichs möglichkeiten gibt es aber nicht, und deshalb mußte das Ergebnis der großen Arbeit auf den schma- len Vergleich der Lebensumstände der Montenarbeiter in den sechs Ländern der Gemeinschaft beschränkt bleiben. Eine weitere Einschränkung erfuhr die Untersuchung dadurch, daß der Unteraus- schuß„Familienbudgets“ beschlossen hatte, diese Arbeit der Statistiker könne keines- falls die von der Hohen Behörde durchge- führten Lohn- und Einkommensuntersu- chungen ersetzen. So liegt das Hauptgewicht also nicht bei einem Vergleich des Einkom- mens, sondern der Ausgaben und des Ver- brauchs. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die unterschiedlichen Lebensgewohnhei- ten der Montanarbeiter in den sechs Län- dern ziehen, und dabei erfahren wir aller- dings etwas mehr als die längst bekannten Tatsachen der weintrinkenden Franzosen und der spaghetti-essenden Italiener. Es er- gibt sich beispielsweise, daß die Montan- arbeiter im großen Butterland Holland unserem Mitarbeiter Heinz weitaus am meisten Margarine essen, wäh- rend ihre französischen Kollegen im Butter- verbrauch an der Spitze stehen. Dabei essen die holländischen Stahlarbeiter über 30mal! soviel Margarine wie Butter; ihre deut- schen Kameraden teilen ihren Verbrauch im Verhältnis 1:4 zugunsten der Margarine auf. Daß die französischen Kohlenbergleute, dicht gefolgt von ihren Kollegen in Deutsch- land, Belgien und Holland, am meisten Kar- toffeln verzehren, mag überraschend sein. Daß sie dabei ihre italienischen Kollegen um fast das Sechsfache übertreffen, ist ange- sichts des großen Verbrauchs an Nährmit- teln, der in Italien doppelt so hoch ist als in Deutschland, nicht verwunderlich. Die holländischen Stahlarbeiter trinken doppelt soviel Milch wie ihre italienischen und mehr als anderthalbmal soviel wie ihre deutschen Kameraden. Dagegen ist ihr Ver- brauch an Wein praktisch gleich Null, wäh- rend die Franzosen und Italiener fast 50mal soviel Wein trinken wie die deutschen Montan- arbeiter. Selbst im Biertrinken übertreffen Medefind die Franzosen alle anderen. Sie halten auch die Spitze im CKaffeeverbrauch, der bei ihnen zweieinhalbmal so hoch ist wie bei den deutschen Stahlarbeitern. Insgesamt geben die deutschen Montanarbeiter nur drei Viertel von dem für Getränke aus, was die Franzosen dafür aufwenden. Die Deutschen sind auch bei ihren Aus- gaben für die Ernährung wesentlich beschei- dener als die Italiener und die Franzosen. So geben die italienischen Steinkohlenberg- leute 59,1 v. H., die deutschen nur 42,8, die framzösischen aber 51,9 v. H. ihres Geldes für die Ernährung aus. Am bescheidensten im Essen ist der luxemburgische Eisenerz- bergmann, der noch nicht 36 v. H. seines Verbrauchs auf Nahrungsmittel verwendet. Wenn es aber ans Schenken geht. sind die deutschen Montanarbeiter am freigiebig- sten. Auch bei den Ausgaben für Garten, Blumen und Tiere übertreffen die deutschen Eisenerzbergleute ihre Kameraden aus den anderen Ländern um mehr als das Doppelte und Dreifache. Advendskränze über HO-Eingängen Der Charakter des„Tannenbaumfestes“ ist wieder weihnachtlicher von unserem Korrespondenten Pau Berlin, im Dezember In Ostberlin war in den letzten Tagen eine zum Nachdenken zwingende Wandlung zu verzeichmen. Die diesjährige Vor-Weih- nachtszeit wird bedeutend weniger als früher kür politische Propaganda und Hetze mißg- braucht. Wo zum Beispiel auf dem Weih- nachtsmarkt vor einem Jahr noch zehn üble Plakattexte Gift in die Herzen der Kinder träufelten, steht jetzt nur noch ein einziges, mit dem vergleichsweise harmlosen Text: „Wenn erst die Amis heimwärts fliegen, wird auch die deutsche Einheit siegen.“ Der weih- nachtliche(nicht christliche) Charakter des „Tannenbaumfestes“ hat wieder stärker an Bedeutung gewonnen. In den oft liebevoll mit Lametta, Engelshaar und meist roten Christsternen geschmückten Auslagen der staatlichen Geschäfte in der Stalinallee ent- deckt man kaum noch politische Propaganda. Das zentral gelegene HO-Warenhaus am Alexanderplatz ist sogar mit einigen Reihen Glühbirnen und Tannen-Girlanden festlich illuminiert, und über den Eingängen hängen (zum erstenmal) schwere Adventskränze. Professor Schairer sucht Talente In sieben Jahren will er den Mangel an Technikern in der Bundesrepublik beseitigen Frankfurt, im Dezember Als vor einiger Zeit bekannt wurde, daß die Sowjetunion jährlich 250 000 Ingenieure ausbildet, daß sie ein unkompliziertes Bil- dungssystem von der ersten Grundschul- klasse bis zum akademischen Studium be- sitzt und daß sie schließlich innerhalb der nächsten zehn Jahre die aufstrebenden Län- der des afro- asiatischen Raumes mit einer Heerschar von technischen Spezialisten überschwemmen wird, war das Erschrecken in den alten Industrieländern des Westens groß. Die Bundesrepublik und die westdeut- schen Länder haben seitdem ihren Beitrag für Wissenschaft, Forschung und Lehre Wesentlich erhöht, ohne der Gefahr zu ver- fallen, einseitiges Spezialistentum heranzu- züchten. In letzter Zeit haben sich nun auch in der Bundesrepublik verantwortliche In- stanzen zu Wort gemeldet. Professor Rein- hold Schairer, der im Auftrage der Rocke- feller-Stiftung die amerikanischen Be- mühungen um die Talentförderung studierte und 1955 das Deutsche Institut für Talent- studien in Köln gründete, setzt sich für ein neues Förderungssystem ein, das auf höchst einfache und unbürokratische Weise den Mangel an aufstrebenden Begabungen beseitigen soll. Schon einmal., zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg, hat Reinhold Schairer auf diesem Gebiet gearbeitet. Da- mals war er Mitbegründer der Studienstif- tung des deutschen Volkes. die mit Hilfe von einhundert„Talent-Treuhändern“ im ganzen Reich dreitausend förderungswür- digen jungen Menschen den Weg zur Hoch- schule ebnete. Diesmal will Schairer aufs ganze gehen. Mit Hilfe eines Netzes von zweihundert bis zweihundertfünfzig„Ta- lent-Treuhändern“ in der Bundesrepublik will er jährlich rund fünftausend„schlum- mernde“ Talente aufstöbern und dem Beruf zuführen, der ihrer Begabung entspricht. Als Talentsucher sollen sich die Menschen be- tätigen, die in unmittelbarer Verbindung mit dem Nachwuchs stehen, also Hand- Werks- und Industriemeister, Lehrer, Ge- werkschaftler und Jugendpfleger. Die Qualität von Wissenschaft und fach- licher Leistung scheint sich auf den ersten Blick nur schlecht mit der Quantität der Zahl zu vertragen. Dennoch bleibt demjenigen, der eine rasche und unkomplizierte Ab- stellung der Mängel im augenblicklichen deutschen Bildungssystem anstrebt, kein an- derer Weg übrig als mit Leitzahlen zu arbeiten. Das Brachland unentdeckter Ta- lente in der heranwachsenden deutschen Generation macht nach Schairer rund fünf- 219g Prozent aus. Krieg und Vertreibung. Flüchtlingsschicksal und Unterbrechungen in der normalen Ausbildung haben be- Wirkt, daß Millionen Menschen heute außer- halb des ihnen von Veranlagung und Be- gabung bestimmten Berufes stehen. Soll die derzeitige Jugend nicht das gleiche Schicksal erleben und unsere Gesellschaft nicht in ihrem augenblicklichen Zustand „verkrusten“, dann muß eine schnelle Ab- hilfe geleistet werden. Mit Hilfe seines Pla- nes hofft Schairer immerhin, daß der augenblickliche Nachholbedarf der Bundes- republik auf technischem Gebiet, der sich in der Zahl von 35 000 fehlenden In- genjeuren ausdrückt, innerhalb von sieben Jahren erfüllt ist. Zumindest dreimal in den letzten Jahr- zehnten haben in Deutschland„Bettelsack und Geldratze“ vor anderen Türen gehan- gen, Armut und Reichtum die Besitzer ge- wechselt. Der große soziale Umschichtungs- prozeß, durch zwei Kriege und zwei In- klationen bewirkt. hat vielfach andere Men- schen an die Spitze gebracht. Die nach 1945 entstandene neue deutsche Gesellschaft, die nur noch zum Teil der vorhergehenden so- zialen Struktur unseres Volkes gleicht, hat sich in den letzen Jahren als überaus robust und widerstandsfähig erwiesen. Aber diese Schichtung darf kein Maßstab für alle Zeiten, kein Anlaß zu einer unangemesse- nen Standesbildung sein. Die Gesellschaft muß, wie Reinhold Schairer sagt,„durch- lässig“ bleiben, um aufstrebenden Begabun- gen den Weg nach oben zu ermöglichen, Für die Begabtenförderung auf Schule und Uni- versität, kür Stipendien, Freistudien und Lehrbeihilfen in der Bundesrepublik wäh- rend der letzten Jahre ist manches ge- schehen. Das genügt aber nicht, da der stän- dige Entwicklungsprozeß sich auch auher- halb der Schule, nämlich in Lehre und Be- ruf, abspielt. August Daimler, Henry Ford und sogar der berühmte Thomas Edison Wären unentdeckt geblieben, wenn sie nicht im beruflichen Leben Förderer und Gön- ner, Mäzene schlechthin, gefunden hätten. Hierin also in der Auswahl der Berufs- tätigen, sieht Reinhold Schairer mit seinem Institut für Talentstudien seine Aufgabe. Er will der Mäzen vieler junger Menschen sein, damit sie nicht an der automatisierten Drehbank bleiben, wenn ihnen der Weg in den Zeichensaal und in das Konstruktions- büro bestimmt ist. Und er will möglichst viele Betriebe anregen, sich diesem moder- nen Mäzenatentum anzuschließen. Die Ko- stenrechnung, die Schairer aufstellt, ist fürs erste recht bescheiden. Für seine fünftau- send im Jahr auszubildenden Talente rech- net er mit einem jährlichen Kostensatz von zwanzig Millionen Mark Fünf Millionen Mark davon hat ihm Bundesfnanz minister Franz Etzel spontan über das Bundes- arbeitsministerjium zur Verfügung gestellt. Die restlichen fünf- ehn Millionen so meint Schairer, müßten sich auch beschaffen lassen. td) Werner Auch die Zahl der Christbäume auf öffent- lichen Plätzen hat zugenommen und ihre Spitzen krönt nicht mehr ein roter Sowiet- stern. Verbliebe nicht das oft fragwürdige Warenangebot und die immer noch auffal- lend minderen Qualitäten, unterschiede sich das äußere Bild der Ostberliner Vor-Weih- nachtszeit nicht mehr wesentlich vom ersten Westberliner Weihnachtsfest nach der Wäh- rungsreform. l Wie an Weihnachten vor zehn Jahren im Währungsgebiet der DM- West, ist jetzt auch in Ostdeutschland das Warenangebot reich- licher geworden, Was der Erfüllung der mei- sten Wünsche allerdings noch entgegensteht, sind die zum Teil erstaunlich hoben Preise. Angeregt und neugierig drängt sich die Damenwelt vor den geschmackvoll und sehr schick dekorierten Schaufenstern des führen- den Mode- Salons„Sybille“, Ecke Friedrich- straße— Unter den Linden. Er offeriert unter anderem eine gemäßigte Empire Kreation„Kleines Abendkleid mit Mantel für 1300 Mark, modische Sackkleider und Morgenröcke aus chinesischer Seide für 300 bis 400 Mark und Perlon-Damen-Garnituren zwischen 50 und 80 Mark. Ueber achtzig Mark verlangt der Staat auch immer noch fkür Damen- und Herrenschuhe mittlerer Qualität oder für lammfellgefütterte Hand- schuhe. Die Ostberliner freuen sich über die über- raschemd„liberalisierten“ Weihnachtsbräuche des„Tarmenbaumfestes“ mit seinem erheb- lich verbesserten Angebot an Lebensmitteln. Ihre Gedanken, wie sich dieses plötzliche Schleifenlassen der Zügel erklären ließe, münden häufig in der Feststellung, das Re- gime fühle sich offenbar bereits so gefestigt, daß es sich„gewisse Narrenfreiheiten gegen- über vorerst unausrottbaren Restbeständen bürgerlicher Sentimentalität“ leisten könne. Andere beurteilen die Angelegenheit aus- schließlich vom propagandistischen Stand- punkt. Sie erinnern daran, Ostberlin sei und bleibe das Schaufenster der DDR gegenüber der Westberliner Bevölkerung, der die an- gebliche Harmlosigkeit der SED-Herrschaft möglichst drastisch vor Augen geführt wer- den müsse. Außerhalb Ostberlins stehen die Weih- nachtsmärkte und Tannenbaumfeiern unter der Devise:„Millonen Lichter leuchten für Frieden und Sozialismus“, Geschickt haben es die Machthaber des Regimes verstanden, das zufällige Zusammenfallen des Wein- nachtsfestes mit der Zehnjahrfeier der Thäl- mann-Pioniere für ihre Zwecke auszunutzen. Indem sie den christlichen Charakter des Festes völlig ignorieren, verweisen sie dar- auf, daß die Kerzen dieses Jahr in erster Linie dieser Jugend- Organisation zu leuch- ten hätten. Deshalb sind die Kinder-Mit- glieder der„Freien Deutschen Jugend“ (FDꝗi) an den beiden Feiertagen auch zum „Dienst“ gebeten worden. an Stelle von We ſhnachtsstimmung in den Familien erwar- ten sie dort bei Lichterglanz, Kakao un Kuchen Feierstunden zum zehnjährigen Jubelfest der Thälmann- Pioniere. Die nächste Angabe des„Mannheimer Morgen“ erscheint der Feiertage wegen am Samstag greif Zust⸗ nate vielle 121 stern ren komr DDR sind Und gamm als k Mens blik. Rente loren schle- tertie und Auf spart doch Schwe übers neuer Reise einsa Same. ein P irgen spräc SÄÄÄG Ao Rn n eee 9 b e ig 2 iin 1 0 e 1 Nr. 298/ Mittwoch, 24. Dezember 1958 Madonna aus der ſohanniskeirche n I horn, entstanden um 7400 Foto: Archiv Sehen wir den Weihnachtsstern noch gemeinsam! Gespräche und Briefe zwischen Ost und West/ Was uns schon trennt und was uns noch verbindet Die vierzehnte Weihnacht nach dem Kriege steht vor der Türe. Zum vierzehnten Male werden heute deutsche Menschen in zweierlei Deutschland vor den Tannenbaum treten. Auch heute noch leben ungezählte Familien in ihrem Heimatland oft unüberwind- licher voneinander getrennt, als wenn der Ozean zwischen ihnen läge. Es besteht öst- licherseits ein Reiseverbot, das an mittelalterliche Bannflüche erinnert. Und west- licherseits herrscht eine geschäftstüchtige Betriebsamkeit, die vielerorts nicht einmal Zeit läßt, an die eigene Familie zu denken. Trotzdem gibt es auch heute noch manchen Gedanken, manches Miteinander zwischen Ost und West, das wohl gerade jetzt ver- söhnlich zu stimmen vermag. Und das erscheint besonders deshalb notwendig, da sich die große politische Trennung ja bis in die kleinsten Alltags- und Familienfragen hinein bitter auswirkt. Nicht die Leitartikler, sondern die Alltagsmenschen müssen mit den auftauchenden Schwierigkeiten stets erneut fertig werden. Und in der Mehr- zahl sind es Frauen und Kinder, die durchaus nicht immer strahlend, aber doch auch in diesen Tagen jene Brücke bilden, von der man nur wenig spricht und die keiner sieht, obwohl sie zwei Welten miteinander verbindet. In einer kleinen, sauberen Wohnküche in einem Dorf östlich von Berlin sitzt ein Elternpaar mit seinen beiden Kindern beim Abendbrot.„Sag mal, Mutti, warum kommt denn Tante Renate dieses Jahr nun wieder Weihnachten nicht zu uns?“ fragt der sechsjährige Blondkopf.„Weil sie sich nicht traut“, antwortet der Vater mürrisch, und seine Frau wirft ihm einen mahnenden Blick zu:„Das versteht doch das Kind nicht, Jochen.“—„Nicht nur das Kind ver- steht es nicht, meine Liebe, das ist für je- den schwer begreiflich, daß es eine Paten- tante nun schon im sechsten Jahr nicht fer- tigbringt, sich ihr Patenkind wenigstens einmal anzusehen.“„Das habe ich dir ja da- mals schon gesagt, als du unbedingt dar- auf bestandest, Renate die Patenschaft anzu- bieten. Solange wir hier zwei Staaten sind, wird sie aus dem Westen nie zu uns kommen. Du hast ganz recht. Sie hat einfech Angst.“ „Blödsinn“.„Ja, das sagst du, das wissen wir; aber die dort drüben, kannst du ihr das ver- denken!“„Na, immerhin, zum Zusammenhalt der Familien trägt das nicht bei.“„Aber da kann doch Renate nichts dafür.“„Dafür kann sie nichts; aber sie könnte ja etwas dagegen tun, indem sie zu uns kommt trotz der Grenze.“„Gewiß, aber man kann es ihr nicht verdenken. Du weißt, daß sie damals ihren Vater geholt haben, als er nur noch einmal nach Hause fahren wollte.“„Ja schon, aber der war auch belastet.“„Wenn man nur immer wüßte, wann sich einer als nicht belastet be- trachten darf“, seufzt die junge Mutter.„Sag mal“, meldet sich da das Kinderstimmchen wieder,„hat etwa Tante Renate kein Weih- nachten oder keinen Tannenbaum, weil sie sich so fürchtet?“—„Oh doch— doch, mein Kind, des hat sie wie wir auch, nur. Und nun müßte das Gespräch eigentlich von vorn beginnen. Denn es ist immer wieder dasselbe, weil es sehr schwer wird, eine be- greikliche Antwort für einen unbegreiflichen Zustand zu finden.— Immerhin, Tante Re- nate wird ein schönes Paket schicken und vielleicht auch manchen Gedanken Genauso wie auch für die beiden Schwe- stern Ursula und Astrid schon seit zehn Jah- ren immer die gleiche Frage galt: Wann kommst du?— Penn Astrid wohnt in der DDR und Ursula in der Bundesrepublik. Sie sind beide schon betagte Damen von über 50. Und gerade darum können sie nicht zu- zammenkommen. Denn man gewährt Astrid als krankem und nicht mehr arbeitsfähigem Menschen keinen Zuzug in die Bundesrepu- blik. Drüben aber erhält sie eine winzige Rente, die ihr bei einer Uebersiedlung ver- lorenginge. Und Ursula lebt selbst nur mehr schlecht als recht von Abschriften, die sie an- fertigt; sie verfügt über keinerlei Sicherung und kann die Schwester nicht mit ernähren. Auf die Weihnachtsreise der einen aber sparten sie beide das ganze Jahr. Da sie je- doch in diesem Jahr, weil die Schwester schwer krank lag, bereits im Sommer her- übergekommen War, erhält Astrid nach den neuen Bestimmungen der DDR keine zweite Reiseerlaubnis, und so werden die beiden einsamen Frauen dieses Mal auch ein ein- sames Weihnachten feiern.„Ich werde ihr ein Päckchen schicken, so schön, wie ichs nur irgend vermag“, tröstet sich Ursula im Ge- spräch mit Bekannten.„Und wenn sie will, kann sie ja auch drüben zum Weihnachts- gottesdienst gehen. Die Predigt ist wahr- scheinlich sogar besser als bei uns. Und die Kirchen sollen am Heiligen Abend minde- stens genau so voll sein wie hier. Ihr kann es ja auch nicht mehr schaden, wenn man das nicht gern sieht. Sie ist ja im drübigen Sinne kein nützliches Glied ihrer Gesellschaft mehr. Auf jeden Fall werden wir aneinan- der denken.“ Ganz anders sieht das Miteinander dort aus, wWo man sich nicht kennt. Und auch das gibt es noch wie in der Zeit der Feldpost- päckchen, so als ob der Krieg 15 Jahre da- nach noch immer gegenwärtig sei.„Sag mal, hast du auch Päckchen in die Ostzone ge- schickt?“ fragt die junge Verkäuferin Gerda S. ihre Nachbarin, die am Nebentisch Strümpfe verkauft.„Nö, was heißt hier Päckchen, ich bin doch keine Wohlfahrt“ meint die Angesprochene.„Natürlich, ist ja auch nicht so gemeint; aber wir kriegten die Adressen nun mal von unserem Club, und es macht doch immer einen guten Eindruck, wenn man was spendet, nicht bloß für uns, auch für den Club. Und dort weiß man schon, wer was gegeben hat, und später Würkt sich das auch aus“, erläutert Gerda eifrig.„Na, du bist ja gut, Weihnachtspäck⸗ chen als sichere Wertanlage“, könnte man da drüberschreiben, was?“„Na, hör mal, schließlich muß den armen Menschen ja ge- holfen werden.“„Weißt du denn, ob die so arm sind und ob sie das überhaupt wollen? Wer fragt mich denn?“„Na, du hast es ja auch nicht nötig.“„Das denkt man vielleicht, aber wer weiß—. Ich bin nun mal nicht für die Winterhilfe. Hier muß ganz anders ge- holfen werden, viel grundlegender.“„Na ja, schon gut, aber du hättest dich wirklich be- teiligen sollen. Man darf nie nein sagen, wenn man jemanden eine Freude machen kann.“„Hm, wenn du meinst. Na ja, viel- leicht.. Ist ja auch alles zu blöde, wenn man bedenkt: so was wie Carepakete von einem Teil Deutschlands in den anderen. Bitte, gnädige Frau, was darf es sein, ein Paar Nylons extra fein für die neue Ball- saison, nicht wahr?“ wendet sich die junge Frau als tüchtige Verkaufskraft bereits wie- der ihrer nächsten Kundin zu. Und in Leipzig, der Universitätsstadt, sitzen indessen zwei alte Leutchen über einem Brief.„Nun schreib du ihr's schon“, drängt der Mann,„du kannst das alles bes- ser ausdrücken.“„Ja, aber was soll ich ihr sagen, warum wir nicht gekommen sind, und ausgerechnet zu Weihnachten? Das wird das Kind nicht verstehen, wo sie uns eigens ein Attest geschickt hat wegen der Reisebeschei- nigung.“„Na, wir kriegten sie ja, sind doch Verwandte ersten Grades, aber du weißt doch. Wir passen da nicht mehr hin; du fühlst dich ja auch nicht wohl.“„Na ja, ganz recht“, zögert die Frau,„es ist eben alles so hastig und laut, und man meint, man sei ganz fremd bei den eigenen Kindern, obwohl es ihnen doch an sich gar nicht so wesentlich besser geht als uns hier, äußerlich natürlich, äußerlich, meine ich.“„Nun eben, darum wol- len wir doch lieber zu Hause bleiben, Helene. Schreib ihr man, wir würden an sie denken, und sie sollten an uns denken, wenn sie die Lichter anzünden und mit den Kindern sin- gen. Und sie soll ihren Mann grüßen. Denn, weißt du, mit Anneliese geht es ja noch, aber er versteht uns doch nicht so recht. Er kennt das hier alles nicht, und wie soll man's erklären!“ Auch Ingelore war einst drüben zu Hause, genau wie Anneliese. Aber seit 12 Jahren hat sie, die ehemals östlich der Elbe in einer klei- nen Stadt lebte, sich am Rhein in einer Me- tropole des Verkehrs niedergelassen. Sie lebt allein mit ihrer fünfzehnjährigen Toch- ter und ist als Geschäftsführerin in einem großen Hotel angestellt. Da bleibt wenig Zeit für das eigene Leben. Doch um Weihnachten entfalten die zwei immer eine emsige Tätig- keit und schicken Päckchen und Briefe ohne Zahl an ihre umfangreiche Verwandtschaft, die trotz allem der alten Heimat bisher treu blieb. „In diesem Jahr haben wir ganz beson- ders viele verschickt. Es heißt hier immer: wenn man schon nicht viel anderes tun kann, dann wenigstens Päckchen. Gewiß, manches Mal kommt es einem vor wie ein Ablaßhan- del. Aber der einzelne bleibt ja doch macht- los. Immerhin, den Weihnachtsstern sehen wir ja noch gemeinsam. Und gerade mit ihm hoffen wir jedes Jahr von neuem, daß diese Gemeinsamkeit doch eines Tages wieder auch das übrige Leben umschließen möge, trotz aller Probleme und vor allem trotz all der Nichtigkeiten, die uns nun schon ein und ein halbes Jahrzehnt voneinander trennen.“ Rosemarie Winter Selbe Das Geschenk der letzten Minute Auf der Suche nach dem bezaubernden Etwas, das wenig kostet Immer hat man am 24. Dezember mor- gens das Gefühl, man habe für diesen oder jenen noch nicht genug getan, noch nicht das richtige Geschenk besorgt, oder aber ein alzurichtiges: Das allzurichtige Geschenk be- friedgit den Schenkenden nämlich oft des- halb nicht, weil es einen Herzenswunsch des Beschenkten so genau erfüllt, daß dieser bei aller Freude doch keine Ueberraschung mehr empfindet. Deshalb hat der Spender am Weihnachtsmorgen ein gewisses gelangweil- tes Gefühl: er leidet an der Vorahnung, daß er zwar jubelnd umarmt und geküßt wer- den wird, doch der Jubelkuß wird nur noch das selbstverständliche Siegel auf einem längst verbrieften Wunsch-Zugeständnis sein. Also treiben am Tage des Heiligen Abends jene unzähligen Ruhelosen durch die Straßen und suchen nach jener ganz ausgesuchten charmanten Besonderheit, die nicht allzu viel kosten und dennoch geeignet sein soll, den Empfänger vor Entzücken schier außer sich zu versetzen. Der Geliebten will der Mann beweisen, welch geistvoller, scharfsinniger Tausendsassa er ist, und wie er doch ihre Verborgensten Wünsche kennt, noch ehe sie sie sich selbst überhaupt eingestanden hat. Hier schon aber gerät er arg in die Klemme: Denn welche Wünsche gäbe es wohl, die eine Frau sich noch niemals eingestanden hätte? Selbst ein Brillantring wäre ihr eigentlich eine triste Selbstverständlichkeit, Wenn nur die Sonne des allgemeinen Wirt- schaftswunders auch den geliebten Mann ein bißchen kräftiger beschiene. Der Durch- schnittsmann aber, der am 24. Dezember in seine Börse schaut, nimmt dort nichts Wun- derbares wahr. Undeutlich schwebt ihm das Geschenk der letzten Minute als ein süßes Nichts vor, als eine Winzigkeit, die in einem Winzigen Päckchen an seinem kleinen Finger baumelt. Da es ein Brillantring nicht sein kann, nicht einmal ein simpler Aquamarin, entscheidet er sich für eine Zigarettenspitze oder einen Lippenstift, einen Organzaschal oder ein Paar Ohrclips. Männer haben alle Veranlassung, der Mode des Modeschmucks recht dankbar zu sein: Hier ist das ideale Geschenk am kleinen Finger; hier läßt er seinen erlesenen Geschmack walten, und er darf sicher sein, daß die Beschenkte, so lange sie ihn liebt, die zu diesen Ohrelips passenden Kleider erwerben wird, und selbst, wenn sie ihr schrecklich ins Ohrläpp- chen zwicken, wird sie dies noch als eine Huldigung des Schenkenden auslegen und gern ertragen. Die Dame aber, die von Geschäft zu Ge- Iich originalen Liebesbeweis zu erhaschen, hat es schwerer. Konkrete Liebesbeweise für einen Mann sind zur Zeit handgestrickte Schals, aber selbst wenn es die Dame unter- nähme, einen solchen Liebesbeweis noch schnell auf zwei Spazierstöcken zu stricken — nun wird sie es nicht mehr schaffen. So verfällt sie womöglich auf den Entschluß, den Mann in seiner nobelsten Sphäre anzu- sprechen und nach einem ganz aparten, einem ganz ausgefallenen Büchlein Zzu suchen. Solche Wünsche, in Buchläden am späten Nachmittag des Heiligen Abend vor- getragen, sind geeignet, Tränen und Mord gedanken bei der Verkäuferin hervorzuru- fen. Nun, nun, es ist nicht oft so schlimm, denn ruhelose Geschenksucherinnen dieser Art entschließen sich schnell, dem erwähl- ten Mann etwas ganz Gepfeffertes zu schen ken:„Vom barockenen Frauenzimmer“ oder Schopenhauer„Ueber die Weiber“. So ver- eeeeeeeeeeeeοο⁰,˖,,ẽ!L?% ,ũwe Es gibt auf dem Lebensweg kein Zurück, keine Wiederholung; aber es gibt ein Vorwärts immer neuem Licht entgegen. Das Leben ist begrenzt. Seine Grenzen nicht zu wissen, ist Gnade. Daß man es gut hat im Leben ist nicht so Wichtig wie daß man gut ist. Die Verhältnisse cann man nicht immer än- dern— aber sick selbst. Je mehr vir die Zeit halten möchten, desto mehr enteilt sie. FD eee ο%,˖/ůxö20 ee Wegen darf die Dame sein, weil sie gewiß ist, daß sie selbst eine lichtvolle Ausnahme von allem Gepfefferten ist, was man über die Liebe und die Weiber sagen könnte. Für die Kinder fällt den Müttern immer noch etwas ein: das Späh-Buch für Auto- sammler, denn ihr Sohn ist ein großer Späher und Autosammler Zur Waschwanne in der Puppenküche gehört dringend das winzige Puppenwaschbrett, und die Mutter weiß, daß dies Puppenwaschbrettchen der I- Punkt des Glücks für ihre Tochter sein Wird. So gehe ein jeder hin und plage sich am Vierundzwanzigsten damit, Phantasie, Geist und finanzielle Mittel zu verschmelzen, um jenes süße Nichts heimzutragen, das bei der Bescherung ungeahnten Glanz auf sich ver- sammeln wird, mit seinem zarten Uebermut, seiner verliebten Nichtsnutzigkeit. schäft hastet, um noch einen letzten, wirk- Annemarie Lorenzen Wenn die Kerzen brennen Die ganze Skala kindlicher Empfindungen offenbart sick Wenn urplötzlich die Betriebsamkeit in der Wohnung aufhört, als flöge ein Engel durch sie hin, wenn der Vater mit lauter Stimme auf dem Flur sagt:„Sie kommen diesmal etwas spät, lieber Weihnachtsmann“, wenn die Glocken läuten, wenn vom Klavier oder aus dem Radio das„Stille Nacht...“ erklingt, dann ist es soweit, dann stehen die Kleinen wieder bebend vor innerer Er- regung oder kaum zu bändiger Erwartung, je nach ihrem Temperament, hinter der ver- schlossenen Tür, die sie noch von der Weih- nachtsherrlichkeit trennt. Wenn sie dann im Licht des Christbaums zu Akteuren werden, ist keines der Kleinen einem anderen gleich. Da ist das kleine Mäd- chen, das keinen Schritt zu tun wagt, dessen Herzchen fliegt, das überwältigt ist von der Vielzahl der Eindrücke dem silbern schimmernden Christbaum, dem winzigen Jesulein in der Krippe, dem großen Rausch- goldengel, dem lockenden Gabentisch—, das nichts Einzelnes wahrnimmt, sondern alles Nichts ist schwerer zu ertragen Schonkost für Kranke und Gesunde Die meisten Menschen leben zu Weihnach- ten nach dem Motto:„Ich esse was ich kann und leide was ich muß“. Das mag für einen gesunden Magen ein immerhin tragbares Rezept sein. Wer aber auf Schonkost oder irgendeine Diätform angewiesen ist, wird der Hausfrau dankbar sein, wenn sie auch in den Feiertagen darauf Rücksicht nimmt am liebsten so, daß garnichts„extra“ serviert wird, sondern daß die ganze Familie— und das mit Vergnügen!— an dieser Kost teil- nimmt. Auch die Mägen der anderen Fa- milienmitglieder und Tischgäste werden es der Hausfrau danken. In erster Linie bedeutet dies eine Um- stellung von fettig auf weniger Fett oder ganz mager. Der traditionelle Karpfen möge einmal dem Schlei, der Bach- oder der See- forelle oder auch der Seezunge weichen. Die beiden ersten sind blau gekocht mit Meer- rettich-Apfelsauee oder geschlagener Butter (die besser verträglich ist als braune Butter) delikat; man kann auch jeden dieser Fische im eigenen Saft im Rohr, unter einem Stück gefettetem Pergamentpapier, dünsten. Wenn man zum Dünsten ein wenig Wein verwendet — der Alkohol geht dabei so gut wie voll- ständig heraus— dann soll man niemals einen sauren sogenannten Kochwein nehmen, sondern einen milden, vor allem naturreinen Wein, der wenig Säure enthält. Seezunge wird die Familie besonders schätzen, wenn sie filetiert ist und die Filets aufgerollt und mit einem Hölzchen zusammengesteckt in feuerfester Form gedünstet werden; dann bleibt mehr Platz auf dem Teller für den Kartoffelschaum(Kartoffelpüree mit geschla- genem Eiweiß unterzogen) und die Champig- nonsauce, die man dazu reicht. Statt der fetten Ganz oder Ente nimm man Huhn oder Puter, wovon die weiße Stücke dem wirklich Schonkost-Bedürftige vorbehalten bleiben, der auch noch die Hau entfernen darf. Beide Geflügel kocht man je nach Größe im Topf mit den üblichen Sup- epngemüsen weich, nimmt sie heraus, be- pineslt sie mit Oel und schiebt sie für wenige Minuten zum Ueberbräunen in den sehr heißen Backofen. Noch leichter ist natürlich Frikassee, für das man das in Stücke geteilte Fleisch in einer weißen Sauce anrichtet, der man zur Verfeinerung ein oder zwei EBlöffel ungeschlagene frische Sahne beimengt. Auch Kalbfleisch ist geeignet. Daraus kann man ein ganz besonderes leichtes Gericht herstel- len, wenn man pro Person 100 Gramm Kalb- fleisch durchdreht, einen Eglöffel Butter mit einem Eigelb schaumig rührt, das Fleisch, etwas Salz und eine Spur Muskat dazu gibt, das geschlagene Eiweiß unterzieht und das Ganze in einer gefetteten Auflaufform bäckt. Als Nachtisch sind alle Obstsülzen sehr beliebt oder, wenn rohes Obst erlaubt ist, auch Obstsalat, zu dem man statt Schlag- sahne vielleicht gekühlte frische Sahne nach schwedischer Art geben kann. Cremespeisen werden mit geschlagenem Eiweiß statt mit Schlagsahne aufgelockert; diese Creme kann dann auch in Windbeuteln serviert werden. — Leichtes Gebäck ist: alles, was aus Bis- kuitteig entsteht, Mürbteig gut durchgebak- ken, Honigkuchen, in denen nicht allzuviel Mandeln d und Eiweiß-Schaumgebäck. Zeichnung: Christine v. Kalchreuth zusammen mit seinem Herzchen und seinen Sinnen einfängt und im Lichterschein ein Ahnen des großen Wunders in seiner Kin- derseele verspürt. Da ist der Bub, den all der Glanz ganz ohne Eindruck läßt, der nicht das Klingen des kleinen Glockenspiels hoch oben im Baum vernimmt, der hinstürzt an seinen Platz, die Gebefreudigkeit des Weih- nachtsmanns zu prüfen und das neue Spiel- zeug zu erproben. Da ist die fünfjährige Jutta, die inmitten liebevoll ausgewählter Geschenke sich wei⸗ nend in die Arme der Mutter schmiegt, weil das schöne Bäumchen ohne Wurzeln nicht weiterleben kann. Und da ist der um ein Jahr ältere Horst, der— während die Ker- zen noch brennen— dem Vater bereits das Versprechen abringt, den Baum nach dem Plündern ganz allein zerhacken zu dürfen. Da stehen sie alle, exponiert im Lichter- schein: die Stillen und die Lauten, die Dank- baren und die stets Unzufriedenen. Die einen falten die Hände, andere packen derb zu, hier wird gestreichelt, dort untersucht. die ganze Skala kindlichen Wesens offenbart sich im Licht des Weihnachtsbaumes, und ein jedes ist anders. Um Glück in Kinderaugen aufleuchten zu sehen und den Jubel der hellen Stim- men zu hören, greifen die Eltern tief ins Portemannaie, haben sie gespart und sich selber manchen Wunsch versagt. Am Weih- nachtsabend werden sie erkennen, ob sie die richtigen Geschenke wählten, die echten Be- dürfnisse ihres Kinder erkannten. Ein klei- ner Bastler wird nicht glücklich sein, wenn er ein rasselndes, klingelndes Feuerwehr- auto bekommt, und nicht jedes kleine Mäd- chen ist selig mit einer Puppe, die ein Schmollgesicht hat und laut weinen kann. „Warum lacht sie nicht, ich bin doch gut zu ihr?“ Eine echte Puppenmutti empfindet auch kaum Zuneigung zu einer eleganten Puppen- dame, die mit Schminkköfferchen Einzug hält, sie wird den Zuwachs gelegentlich im Wägelchen ausfahren, aber liebhaben und mit ins Bett nehmen kann sie den schönen Fremdling nicht. Auch ein Teddybär, der 80 groß ist wie das Bübchen selbst, das mit ihm umgehen soll, wird bald in einen Sessel gesetzt— zum Anschauen. Eltern sollten auch daran denken, daß Kinder nicht mit Gaben überschüttet werden dürfen. Wer sein Kind für die Anforderungen des Lebens erziehen will, muß es auch leh- ren, daß nicht alle seine Wünsche erfüllt werden können, daß es auch ein Warten und Verzichten geben muß, und er muß dem Kind bewußt machen, daß es dennoch von einer warmen, steten Liebe umschlossen ist, auch Wenn ihm eine Beschränkung auferlegt ist, ein Verzicht von ihm gefordert werden muß, eben weil es von ganzem Herzen geliebt Wird. Solange die Kinder noch klein sind, gilt deren Dank für die Gaben dem Christkind, dem lieben Weihnachtsmann oder dem Knecht Ruprecht, je nach der Gepflogenheit in einer Familie. Noch waltet das kindliche Vertrauen in die übernatürlichen Mächte. Und die Eltern sind glücklich ob dieser Naivi- tät und genießen uneigennützig das Ge- schenk der Elternschaft: Elternliebe in der höchsten und schönsten Form. Hildegard Blau D Seite 4 MORGEN Mittwoch, 24. Dezember 1958/ Nr. 296 Friedenswünsche zu Weihnachten Adenauer erinnert an Berlin/ Papst: Seid wachsam in der Nacht Bonn/ Vatikanstadt.(dpa AP) Der Wunsch nach Frieden ist der Tenor der Botschaften, die zu Weihnachten an die Bevölkerung gerichtet wurden. Die politische Bedrohung der westlichen Welt, insbesondere die gespannte Lage um Berlin, finden ihren Niederschlag in Weihnachtsbotschaften des Bundeskanzlers und des Bundes- außenministers. Papst Johannes XXIII. rief die Christenheit zur Wachsamkeit„in der sich verdichtenden Nacht“ auf und mahnte sie, sich zur Verteidigung der christlichen Grundsätze bereit zu machen. „Unser Handeln bestimmt im Innern und nach außen allein der Wunsch, unsere demo- kratischen Grundrechte zu sichern und die Freiheit und Einheit Deutschlands zu voll- enden“. Mit diesen Worten erläuterte Bun- deskanzler Dr. Adenauer am Dienstag im „Bulletin“ der Bundesregierung die Haltung der Bundesrepublik. Unter der Ueberschrift: „Für den Frieden auf Erden“ schreibt der Regierungschef:„Moskaus Haltung hat selbst einigen Anteil daran, wenn in der westdeut- schen Bevölkerung sich die Einsicht verbrei- tete, daß die Bundesregierung und die Mehr- heit des Parlaments bisher richtig gehandelt haben. Richtig, indem sie von deutscher Seite durch entschlossene Taten dazu beitrugen, daß nicht nur jeweils zur Weihnachtszeit etwas vom Frieden auf Erden zu spüren ist. Hätten wir nicht die Bundesrepublik aktiv in die große Verteidigungsgemeinschaft des Westens eingegliedert, dann wäre jetzt be- stimmt der Fall Berlin ohne das Pariser Echo geblieben“. In einem Grußwort an die Heimatvertrie- benen sagte Dr. Adenauer:„Am Ausklang des Jahres 1958 hat sich zum wiederholten Male, aber diesmal in besonders drastischer Weise, vor aller Welt das Nachkriegsschick- Sal des deutscheen Volkes offenbart. Nicht nur uns Deutsche, sondern alle freiheitlich gesinnten Menschen bewegt die Lage Berlins. Die ostdeutschen Heimatvertriebenen fühlen und wissen in besonderem Maße, was auf dem Spiel steht, und es ist eine große Be- kriedigung, zu sehen, wie gerade die leidge- prüften Menschen des deutschen Ostens hin- ter den Bemühungen der Bundesregierung stehen, dem freien Teil Berlins die Freiheit und die Verbundenheit mit dem Westen zu erhalten“. Die Bundesregierung zweifle nicht daran, daß die Freiheit und Sicherheit der Ber- liner über alle politischen Züge und Gegen- züge der kommenden Monate hinweg be- Wahrt bleiben wird, erklärt Bundesaußen- minister von Brentano in einer am Dienstag Veröcfentlichten Betrachtung zum Jahres- ende. Der politische Horizont habe sich wie- der stärker bewölkt, und mancher sehe dem kommenden Jahr mit Sorge entgegen.„Ich glaube, daß diese Bedenken für die augen- blickliche Situation zutreffen, aber auf län- gere Dauer an Gewicht verlieren werden.“ In der ersten Weihnachtsbotschaft seines Pontifikats hat Papst Johannes XXIII. die Welt am Vortage des Heiligen Abends zur christlichen Einigkeit und zum Frieden auf- gerufen. Der Heilige Vater stellte fest, daß sich in der Haltung der Menschen des Glau- bens„nichts militärisches oder gewaltsames findet“, mahnte die katholische Christenheit unter Hinweis auf die Vorgänge hinter dem Eisernen Vorhang aber gleichzeitig zur Wach- Samkeit und Verteidigungsbereitschaft. Der Papst, der mit seiner vom Vatikansender in 30 Sprachen wiederholten Weihnachtsbot- Teuflische Nervenkriegs-Methoden Einschüchterungs-Programm des sowjetzonalen Staatssicherheitsdienstes Von unserem Korrespondenten Paul werner Berlin. Im Zeichen des verschärften Ner- venkrieges in der Berlin-Frage hat sich der sowWjetzonale Staatssicherheitsdienst eine be- sondere Weihnachtsüberraschung einfallen Iassen. Mit dem offensichtlichen Ziel, in der Westberliner Verwaltung Unruhe und ver- Wirrung zu stiften, wendet er sich in anony- men telefonischen Drohungen und Ein- schüchterungsversuchen an Angehörige des öffentlichen Dienstes, vorzugsweise an Mit- glieder des Notaufnahmeverfahrens für Flüchtlinge. In einem Fall wurde der Ange- stellten dieser Dienststelle nahegelegt, sie solle sich erschießen, nachdem ihre Spio- nagetätigkeit für eine westliche Agenten- zentrale bekannt geworden sei. Auch Poli- Zisten zählen zu den Opfern. Nachdem die Störtätigkeit in den letzten Tagen zunahm und immer neue„Ideen“ ähnlicher Art be- kannt wurden, sah sich Innensenator Lip- schitz veranlaßt, die Bevölkerung zu unter- richten. Gleichzeitig bat er die Westberliner um sofortige Mitteilung an seine Verwal- tung oder die Polizei, wenn sie von Beauf- tragten des Ostens besucht werden oder anonyme Telefonanrufe oder Briefe erhal- ten. Bis jetzt wurden 30 gefälschte Druck- sachen mit fingierten Vorladungen zum Amt für Verfassungsschutz sichergestellt. Auch Flugkarten nach Westdeutschland wurden von unbekannten Auftraggebern für leitende Angestellte der Verwaltung bestellt. Moskau: Erst Sicherheitssystem, dann Deutschlandfrage Moskau.(dpa) Die sowjetamtliche Nach- richtenagentur TAss hat am Dienstagabend m einer Erklärung zur NATO-Tagung in Paris den Mitgliedsländern des Nordatlan- tik-Paktes vorgeworfen, weiterhin„die Po- litik des Kalten Krieges und die Kriegspsy- chose“ sowie des gefährlichen Balancierens „am Rande des Krieges“ fortzusetzen. Die NATO-Tagung habe erneut klargestellt, daß es nicht im Sinne des Nordatlantik-Paktes sei, die internationale Lage zu entspannen. Die Sowjetunion würde nach der TASS- Erklärung bereit sein, mit dem Westen über die europäische Sicherheit zu verhandeln, Wenn eine Lösung dieser Frage nicht an eine vorhergehende Regelung des deutschen Pro- blems geknüpft wird. Antwortnoten an Moskau voraus- sichtlich am 30. Dezember Bonn,(dpa) Die Antwortnoten der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Bun- des republik auf die sowjetischen Noten mit cer Bedrohung Berlins werden voraussicht- Iich am 30. Dezember der Sowietregierung in Moskau überreicht werden. Wie verlautet, ist der Entwurf für die Antwortnoten nahe- zu fertiggestellt. Er dürfte am kommenden Montag im Ständigen NATO-Rat in Paris beraten werden. Botschaft Nehrus an Chrustschow Moskau.(dpa) Der indische Ministerpräsi- dent Nehru hat dem sowjetischen Regie- rungschef Chrustschow) Anfang dieser Woche eine Note zustellen lassen. Der Inhalt dieser Botschaft wurde bisher nicht bekanntge- geben. In Moskau heißt es, daß Nehru an die sowjetische Regierung appelliert hat, sich in weltpolitischen Fragen weiter um Verhand- lungen und begrenzte Uebereinkommen zu bemühen. Wettlauf um Bauaufträge in Aegypten Nicht nur deutsche Firmen sind am Assuan- Staudamm interessiert Hamburg.(dpa) Die Meldungen aus Kairo über abschließende Gespräche zwischen der Vereinigten Arabischen Republik und Mos- kau zum Bau des Assuan-Staudammes haben Mr Echo in der westlichen Welt nicht ver- fehlt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes m Bonn kündigte am Montag eine baldige Entscheidung über eine deutsche Beteiligung am Bau des Staudammes an. Außer dem deutschen Firmenkonsortium, das bei der Bundesregierung eine Bürgschaft für eine Beteiligung an diesem Projekt in Höhe von 200 Millionen Mark beantragt hat, wollen sich auch Firmen von mehreren anderen Westlichen Ländern am Dammbau beteiligen. Der Sprecher konnte nichts über die Höhe dieser zusätzlichen westlichen Beteiligungen sagen und lehnte es auch ab, die Länder zu nennen. Dafür jedoch wußte die britische Nachrichtenagentur Reuter aus Washington; Zu berichten, daß sich ein Konsortium west- deutscher, italienischer und Schweizer Kon- Zerne um eine Beteiligung am Dammbau in Assuan bemühe. Nasser greift Kommunisten an Kairo.(dpa) Der Staatspräsident der Ver- einigten Arabischen Republik, Nasser, hat am Dienstag in einer Rede in Port Said syrische Kommunisten scharf angegriffen, einen Tag, nachdem sein Land mit der So- Wietunion einen neuen Vertrag über wirt schaftliche Zusammenarbeit abgeschlossen hatte. Nasser beschuldigte die syrischen Kommunisten, sich gegen die Einheit der Vereinigten Arabischen Republik zu stem- men, und drohte scharfe Maßnahmen gegen solche Bestrebungen an. Mehr links steht Marokkos neue Regierung Rabat.(dpa) Ein Kommuniqué aus dem königlichen Palast gab am Dienstag in Rabat die Bildung einer neuen Regierung unter Ministerpräsident Abdallah Ibrahim be- Ranmt. Damit ist die Regierungskrise be- endet, die am 22. November mit dem Rück- tritt des stellvertretenden Ministerpräsiden- ten und Wirtschaftsministers, Bouabid, be- gann, der der Regierung Balafrej angehört hatte. Bouabid hatte eine Kabinettserweite- rung unter Einschluß von Vertretern des linken Flügel der regierenden Istidlal-Partei gefordert, sowie größere Regierungsvoll- machten über die Armee, die von Kronprinz Moulay Hassan kommandiert wird. Der Rücktritt Bouabids und die darauffolgende Auseinandersetzung irnerhalb der Istiglal- Partei hatten dann die Demission der Regle- rung Balafrej zur Folge gehabt. Abdallah Ibrahim, der früher schon einmal Arbeits- minister gewesen war, steht dem linken Flügel der Istiqlal-Partei nahe. schaft auf die Glückwunschadresse des Kar- dinalskollegiums antwortete, unterstrich den Wunsch der katholischen Kirche nach der Vereinigung mit der orthodoxen Kirche, die viele Millionen Gläubige, vor allem in der Sowjetunion zählt, und erinnerte in diesem Zusammenhang an die Bemühungen um eine Annäherung zwischen den beiden Kirchen, die vor etwa zehn Jahren unternommen wurden, jedoch durch verschiedene Vorurteile, zu denen auch nationalistische Gefühle ge- hört hätten, unfruchtbar geblieben seien. Als das furchtbarste Problem in der mensch- lichen Geschichte sowie im Leben des einzel- nen und der Völker nannte der Papst den Mangel an Bereitschaft unter den Menschen, sich in Einigkeit und Frieden der Gnade Gottes zu unterwerfen. Hammarskjöld verhandelte über Palästina-Flüchtlinge Gaza.(AP/dpa) Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjöld, ist am Dienstag zu einem Besuch der im Gaza- Streifen stationierten Streitkräfte der Ver- einten Nationen in Gaza eingetroffen. Der Generalsekretär, der wie im Vorjahr das Weihnachtsfest bei den UNO- Truppen ver- bringen wird, war vorher bei einer Zwi- schenlandung in Beirut mit dem libanesi- schen Staatspräsidenten Schehab und dem Ministerpräsidenten Raschid Karami zusam- mengetroffen. Hammarskjöld verhandelte in Beirut über das Schicksal der Palästina- Flüchtlinge und über einen„Cordon sani- taire“ entlang den Demarkationslinien Israels zur Vermeidung von Zwischenfällen. 700-Milliarden-Haushalt vom Obersten Sowzet gebilligt Moskau.(AP) Der Oberste Sowjet hat am Dienstag den Haushaltsplan für 1959, der Einnahmen von 723,36 Milliarden Rubel und Ausgaben von 707,63 Milliarden Rubel vor- sieht, mit geringfügigen Aenderungen ge- billigt. Der Rüstungs-Etat sieht Ausgaben von 96,1 Milliarden Rubel vor. Politische Beobachter halten es jedoch für möglich, daß eim Teil der Rüstungsausgaben im übrigen Etat versteckt ist. Für wirtschaftliche In- vestitionen sind 484,3 Milliarden Rubel ein- geplant. Im Mittelpunkt der Beratungen stand am Dienstag die von Parteisekretär Chrustschow vorgeschlagene Schulreform, deren Kernstück die Verkürzung der Schul- zeit um zwei Jahre ist. Die Verkürzung der Schulzeit soll den Studenten die Möglichkeit geben, zwei Jahre praktisch in Industrie und Landwirtschaft mitzuarbeiten. Höhere Militärausgaben in den USA aufgekündigt Washington.(AP/dpa) Präsident Eisen- hower kündigte am Montag an, daß er dem amerikanischen Kongreß im kommen- den Jahr den größten Verteidigungshaushalt in Friedenszeiten vorlegen wende, Im laufen- den Haushaltsjahr Werden die Vexfeidi- gungsausgaben auf 40,8, Milliarden, Dollar. geschätzt. Für das Haushaltsfahr 1959/0 nannte Eisenhower keine Ziffern. Es Wird je- doch angenommen, daß der Verteidigungs- etat auf 42 Milliarden Dollar ansteigen wird. Der von Eisenhower angekündigte Haus- haltsvoranschlag soll in Einnahmen und Ausgaben mit 77 Milliarden Dollar ausge- glichen sein. In Kongreßkreisen wird aller- dings betont, dag die Einnahmen geringer und die Ausgaben weit höher sein würden, als der Präsident annehme. DAS KONTROILLNETZ GEGEN GEHEINME ATONMVFERSUCHE Beobachfungsstotionen Hoch dem Centes heften Hon eguf Kontinenten u. Inseln i& Hugzeugpatrouiien 8 uf Schifſendocdut) Die drei Atomgroßmäüchte USA, Großbritannien und Soujetunion haben sich im bisheri- gen Verlauf ihrer Genfer Konferenz grundsätzlich geeinigt, die Atomversuche zu be- enden und ein Kontrollnetz einzurichten, das die Einhaltung eines Abkommens über die Einstellung der Atomversuche zu überwachen hätte. Die Konferenz wird Anfang Januar fortgesetzt werden.— Unsere Karte veranschaulicht das Netz von Kontrollstationen, wie es von einer Eæperten-Ronferenz im vergangenen Sommer vorgeschlagen worden iat. Vierzehn Lottobetrüger verurteilt Härteste Strafe für„Drahtzieher im Hintergrund“/ Wo blieb die Million? Koblenz.(LRS/ dpa) Im Prozeß um den Koblenzer Lottobetrug hat die Dritte Große Strafkammer des Landgerichts Koblenz am Dienstag nach insgesamt 15 Verhandlungs- tagen 14 der 19 Angeklagten zu Gefängnis- strafen zwischen vier Monaten und drei Jahren, sechs Monaten verurteilt. Insgesamt verhängte das Gericht Gefängnisstrafen von 21 Jahren und elf Monaten. Fünf Ange- klagte wurden freigesprochen. Die beiden Hauptangeklagten, die 33 Jahre alte Lotto- angestellte Susanne Fredericq aus Ochten- dung im Kreis Mayen und ihr Komplice, der 25 Jahre alte Lottoangestellte Man- fred Equit aus Koblenz, erhielten je drei Jahre und drei Monate Gefängnis. Die härteste Strafe traf den„Hauptdrahtsieher im Hintergrund“, den 35 Jahre alten Kauf- mann Jakob Rühle aus Ochtendung, mit drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis. Der zweite„Hauptdrahtzieher“, der 55 Jahre alte Juwelier Peter Keuser aus Koblenz erhielt zwei Jahre und sieben Monate Ge- kängnis. Von der Verteidigung wurde der Lotto- skandal als der„leichteste Millionenbetrug der letzten Jahrzehnte“ bezeichnet. In 15 Verhandlungstagen konnte trotz aller Be- mühungen von Staatsanwalt und Richtern nicht geklärt werden, wo die fehlende Mil- lion aus dem Lottobetrug geblieben ist. Die Betrüger hatten bei ihren 17 Gewinnen ins- gesamt 2,27 Millionen Mark eingesteckt. Da- von konnten nur rund 1,1 Millionen Mark an Bargeld und Wertgegenständen— Bril- lanten, Goldbarren, Luxusautos, Steinbrüche und Bankkonten— sichergestellt werden. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr — am 27. Dezember 1957 waren zum erstenmal Meldungen über dunkle Machen. schaften im rheinland- pfälzischen Lotto an die Oeffentlichkeit gedrungen. Ermöglicht wurden die ganzen Betrügereien dadurch, daß die beiden Hauptangeklagten, die 33 Jahre alte Susanne Fredericq und der 25 Jahre alte Manfred Equit Schlüsselpositio- Erdrutsch verschüttete 16 Menschen Höhle an der belgisch- niederländischen Grenze eingestürzt Saint Trond Belgien).(AP/ dpa) In der Nähe des belgischen Ortes Ziche-Zuchen- Bolder an der niederländischen Grenze sind am Dienstag durch einen Erdrutsch mehrere unterirdische Höhlen eingestürzt, in denen Pilze gezüchtet werden. Dabei wurden Z⁊u- nächst viele Dorfbewohner verschüttet. Die Zahl der Vermißten wurde am Dienstag- abend noch mit 16 angegeben, darunter meh- rere Frauen und Mädchen. Um das Leben der Eingeschlossenen wird gebangt. Alle Zu- gänge sind verschüttet. VUeberschwemmung in Rio— 48 Tote Rio de Janeiro.(AP) Ueberschwemmungen und Erdrutsche, die von starken Regenfällen hervorgerufen wurden, haben in der brasi- lianischen Hauptstadt Rio de Janeiro 48 To- desopfer gefordert, wie die städtischen Be- hörden mitteilten. Die schwersten Verluste gab es in den an den Berghängen stehenden Wohnhütten, die von herabrollenden Fels- brocken zermalmt wurden. Tausende von Autos blieben auf den von Erdmassen ver- schütteten Straßen liegen. Die Rollbahnen auf dem Flugplatz Galeao standen unter Wasser. In mehreren Stadtteilen fiel die Stromversorgung aus. Explosion in einer Flaschengas-Fabrik Browynsfleld(Texas, USA).(Ap) Durch eine gewaltige Explosion in einer Flaschen- gas-Fabrik in Browysfleld sind am Montag- abend drei Menschen getötet und annähernd 100 Personen verletzt worden. Zwischen Gesſern und Morgen Zurückgewiesen hat das Kieler Landge- richt den Antrag des Bundestagspräsidenten Dr. Gerstenmaier auf eine Einstweilige Ver- fügung, durch die dem ehemaligen Fall- schirmjäger general Ramcke und seinem Rechts- anwalt Dr. Maßmann bei Strafandrohung die Verbreitung von zwei Schriftstücken und der darin enthaltenen Behauptung unter- Sagt werden sollte, Gerstenmaier sei nicht Mitglied der Widerstandsbewegung gegen Hitler gewesen. Das Gericht begründete die Ablehnung damit, daß ein Schutz Gersten- maiers durch den„außerordentlichen Be- helf“ einer Einstweiligen Verfügung zur Zeit nicht notwendig und damit gesetzlich nicht zulässig sei. Ein Großbrand vernichtete in der Nacht zum 20. Dezember das Theater der Altmark und den größten Teil eines daneben liegen- den Lagergebäudes in Stendal. Die französische Regierung hat durch Veröffentlichung im Staatsanzeiger eine An- zahl von Gesetze in Kraft gesetzt, die zur Einführung des Gemeinsamen Marktes am 1. Januar erlassen wurden, Im Mittelpunkt der Maßnahmen steht die Herabsetzung der Zollsätze für Einfuhren aus den übrigen Mit- gliedstaaten des Gemeinsamen Marktes um zehn Prozent. Die neuen Tarif vorschriften wurden durch einen 68 Seiten umfassenden Anhang ergänzt, der Durchführungsbestim- nungen und die neuen Zollsätze enthält. Frankreichs Mieter sind 48 Stunden vor Heiligabend durch eine unpopuläre Mag nahme überrascht worden: die Mieten für Altbau wohnungen werden vom kommenden Jahr an erheblich erhöht. Betroffen sind die Mieter von Wohnungen, die vor 1948 gebaut wurden, und für die seit Jahren Mietstop bestand. Aufbauminister Pierre Sudreau kündigte an, daß die Mieten jedes halbe Jahr je nach Art der Wohnung um fünf bis 25 Prozent erhöht werden. Die Hausbesitzer müssen aber die notwendigen Instand- setzungsarbeiten durchführen, sonst können die Mieter eine Revision fordern. Charle de Gaulle, der am Sonntag zum Staatspräsidenten gewählte bisherige Mi- nisterpräsident Frankreichs, hat eine Ein- ladung zu einem Staatsbesuch in den Ver- einigten Staaten im Frühjahr 1939 angenom- men. Verschrottet wird eine ganze Luftflotte zehnmotoriger amerikanischer Bombenflug- zeuge vom Typ B-36. Die Maschinen— es sind die größten Bomber, die jemals gebaut wurden— waren zum Transport von Was- serstoffbomben gebaut worden und können ohne Zwischenlandung von den USA nach der Sowjetunion und zurück fliegen, Jetzt sind sie jedoch veraltet, Ihre Aufgaben wer- den von ferngelenkten und ballistischen Ra- keten wahrgenommen. In Indonesien eingetroffen ist der jugo- slawische Staatspräsident Marschall Tito, Er kolgt einer Einladung der indonesischen Re- Slerung und wird zehn Tage in Indonesien bleiben. Auf seiner Rückreise von Indone- slen wird Tito am 10. Januar in Neu Dehli vom indischen Ministerpräsidenten Nehru empfangen werden. Der spanische Polizeiinspektor Antonio Tejon und seine Frau, die Ende der letzten Woche gemeinsam auf ungewöhnlich kalt- blütige Weise einen Raubmord begingen, wurden am Montag vom Madrider Militär- gericht zum Tode verurteilt. Damit fand ein aufsehenerregender Kriminalfall, der für die spanischen Polizeibehörden äußerst pein- lich war, sehr schnelle Sühne. Inspektor Tejon hatte, wie wir schon gemeldet haben, im Auftrag des Luftfahrtministeriums ge- meimsam mit einem Kassenboten, der den Dienstwagen steuerte, drei Millionen Pese- ten— etwa 300 000 Mark— bei der Spa- nischen Staatsbank im Zentrum Madrids ab- geholt. Auf dem Rückweg stieg die Frau des Inspektors zu. Das Ehepaar überwältigte überraschend den Kassenboten, und der In- spektor steuerte den Wagen auf die freie Chaussee. Seine Frau stieg aus und nahm das Geld mit sich, während der Polizei- inspektor mit seiner Pistole den Kassen- boten durch Kopfschuß„erledigte“ und sich selbst einen harmlosen Schuß in die Brust beibrachte, um einen Ueberfall durch Dritte vorzutäuschen. Der indische Ministerprͤsiqent Nehru wird den sowjetzonalen Regierungschef Jrotswohl bei dessen bevorstehenden Be- zuch im Januar zu einem Gespräch emp- kangen. nen in der Lottozentrale in Koblenz inne hatten. Ueber die Hauptdrahtzieher wurden „Wetter“ angeworben, die Lottoscheine aus- füllten, aber ein Feld freiließen. Waren dann später die Gewinnzahlen des Sonntags ge- zogen worden, dann sorgten Frau Frede- ric und Equit in der Zentrale dafür, daß die freigebliebenen Felder richtig ausgefüllt wurden. Auf diese Weise kam es zu 17„Ge. Wirmen“ zwischen 1 163 ͤ und 500 000 Mark. Kilb auf freiem Fuß Köln,(dpa) Der frühere persönliche Re- kerent des Bundeskanzlers, Ministerialrat Hans Kilb, der wegen schwerer passiver Bestechung angeklagt und seit Anfang Sep- tember in Untersuchungshaft ist, wird Weih- nachten im Kreise seiner Familie sein. Der Zweite Strafsenat des Oberlandesgerichts Köln gab der Haftbeschwerde der Anwälte Kilbs statt. Zur Begründung erklärte der Senat im Gegensatz zum Landgericht Bonn, daß weder Verdunklungsgefahr noch Flucht- verdacht bestehe. Bach-Zelewski gestand Mordbefehl Nürnberg.(AP) Der 59jährige ehemalige SS-Obergruppenführer und General der Waffen-Ss und der Polizei, Erich von dem Bach-Zelewski, hat in der Untersuchungshaft gestanden, am 2. Juli 1934 in Zusammenhang mit dem sogenannten Röhm- Putsch die Er- mordung des damaligen Ss-Obersturm- führers und Herrenreiters Freiherr Anton v. Hohberg und Buchwald befohlen zu haben, ohWohlzvom Führerhauptquartier nur an- geordnet worden war, den ostpreußischen Adligen festzunehmen. Wie die Nürnberger Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, hat Bach-Zelewski das Geständnis nach der für ihn völlig unerwarteten Gegenüberstel- lung mit einem Zeugen gemacht, von dem er annahm, daß er schon lange tot sei. Der Ueberraschungszeuge ist der 53 jährige ehe- malige SS-Scharführer und jetzige Braun- schweiger Fuhrunternehmer Paul Zummach, der nach seinem eigenen Geständnis zu- sammen mit einem inzwischen verstorbenen SS-Hauptsturmführer den ostpreußischen Adeligen von Hohberg auf Befehl von Bach- Zelewski ermordet hatte. Münchener Rechtskonsulent verhaftef München.(dpa) Die Münchner Staatsan- Waltschaft teilte mit, daß im Zusammenhang mit den Ermittlungen über unerlaubte Zu- Wendungen an Beamte der Münchner Rechts- konsulent Dr. Maximilian Tauchner verhaftet ist. Tauchner ist als Prozeßagent für Streit- fälle nach dem Bundesentschädigungsgesetz zugelassen. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hatte gegen Tauchner Untersuchungen ein- geleitet, weil er beim dortigen Landesent- schädigungsamt Bestechungen verübt haben Soll. Dabei wurde nach der Mitteilung der Justizpressestelle bekannt, daß der Rechts- konsulent auch Angehörigen des Münchner Landesentschädigungsamtes, mit denen er dienstlich zu tun hatte, zum vorigen Weih- nachtsfest Geschenkkörbe im Werte zwischen 33 und 56 Mark zustellen lieg. In den Kreis der Ermittlungen sind nach Angabe der Justizpressestelle über 50 Angestellte und Beamte des gehobenen Dienstes im Münch- ner Landesentschädigungsamt einbezogen. Einblick in Akten Schweinsberger Frankfurt.(dpa) Der„Ausschuß für Deut- sche Einheit“ in Ostberlin will einem Vertre- ter der Frankfurter Staatsanwaltschaft Ein- sicht in die dort vorhandenen Akten über den am Donnerstag voriger Woche suspendierten Oberstaatsanwalt Dr. Schweinsberger ge- währen. In Veröffentlichungen des Ost- berliner Ausschusses war Oberstaatsanwalt Dr. Schweinsberger, dem der Strafvollzug beim Generalstaatsanwalt in Frankfurt unterstand, vorgeworfen worden, er habe 1942 als Oberfeldrichter der 3. Panzerdivision eine Kriegsgerichtsverhandlung gegen einen Wehrmachtsbeamten verhindert, der wegen der Ermordung von 73 Juden angeklagt War. „Fall Stielau“ wird überprüft Kiel.(dpa) Das Kultusministerium von Schleswig-Holstein erwägt, den Lübecker Studienrat Lothar Stielau, dem rassen- diskriminierende Aeußerungen zur Last ge- legt werden, zu suspendieren. Studienrat Stielau soll die beanstandeten Aeußerungen in der Zeitschrift der„Vereinigung ehemali- ger Schüler und Freunde der Oberschule zum Dom“ in Lübeck gemacht haben, Dort bezeichnete er eine Schüleraufführung von „Tom Sawyers Abenteuer“ als„Rassen- schnulze“. In dem Artikel schrieb er ferner, „die gefälschten Tagebücher der Eva Braun, der Königin von England und das nicht viel echtere der Anne Frank haben den Nuta- nießern der deutschen Niederlage zwar einige Millionen eingebracht, uns dafür aber auch recht empfindlich werden lassen“. Au lunger nde des 19 mer 21 nicht Quelle von e lichen kabine cher nig. D schicht zeigt e zehene Kreis und ge ner be Ob die die M. Staats! nicht e Die deim darin s und Tb damm eigenes zenr un antwort ler, wer sche Ka zern 3 Streitm. ausgese Nüchters Schiller ökteren das Leb abgespie lreiben ne F r erer A * uu 206/ Mittwoch, 24. Dezember 1958 MANNHEIM Seite 3 uur Wie sah's hinter„gleichen und heiteren“ Fassaden aus? Uber alte Mannheimer Innenräume wissen wir erstaunlich wenig/ Zeitgenössisdie Darstellungen müssen aushelfen Auf der Suche nach bildlichen Darstel- ungen von Räumen, in denen sich gegen unde des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts bürgerliche Mannhei- mer zu treffen pflegten, stellt man zu seiner ncht geringen Ueberraschung fest, daß alle duellen versagen,„Innenbilder“(Interieurs), on einigen wenig besagenden, unzuläng- ichen Arbeiten abgesehen, überhaupt nicht bekannt sind. Gesucht wurden zunächst Bilder von zen Lokalitäten der ältesten Mannheimer Kaffees. Vom Konditorei-Tageskaffee H. C. chraner(gegründet und konzessioniert 1763 n P 1, 1) fehlen bildliche Darstellungen, vom yp Wiener Kaffeehaus gibt es das wert- rolle Aquatintablatt„Das Achenbach'sche Kaffeehaus“(von Karl Kuntz). So wissen vir wenigstens, wie dieses 1767 gegründete kaffeenaus in D 2, 6 ausgesehen hat. Kei- ner der Maler und Kupferstecher, die Bau- werke im Bilde festhielten, hat auch Bild- dokumente von ihren Innenräumen ge- schaffen Wir wissen zwar, wie wir uns die Repräsentationsräume des Kurfürsten- gchlosses und die Gesellschaftsräume in Adelspalästen Palais Bretzenheim, Dalberg- haus Uu. a.) vorzustellen haben, aber vom In- zeren der Hotels und Gast wirtschaften, der testen Kaffeehäuser, der Buch- und Kunst- handlungen„mit angeschlossenem Lese- zabinett“, der Versammlungsstätten bürger- licher Vereinigungen usw. wissen wir we- nig. Das ist bedauerlich. In der stadtge- schichtlichen Sammlung im Reiß-Museum zeigt ein kleines Oelbild den Wirt des ange- zehenen Hotels„Zum Pfälzer Hof“(D I) im Kreis seiner Familie. Von dem behaglichen und gepflegten Raum, den die Familie Ren- ner bewohnt, sähe man gern etwas mehr. Ob die Blätter von Kotzebues Ermordung die Mannheimer Wohnung des russischen staatsrats(A 2, 5) getreu darstellen, ist nicht gewiß. Der aufregende Vorgang spielt Die Frage, wie man sich etwa die Räume deim Regisseur Meyer vorzustellen hat, darin Schiller im Kreise von Schauspielern und Theater freunden seinem„Fiesco“ durch Sammler sichtet Schätze im Bilderkabinett nach Chodowiecki eigenes Vorlesen aus der Handschrift 80 zehr und so ärgerlich schadete, muß unbe- antwortet bleiben. Sicherlich pflegte Schil- ler, wenn er bei Kasse war, das Achenbach- sche Kaffeehaus zu besuchen, wo neben Bür- gern auch Offiziere der kurpfälzischen dtreitmacht verkehren. Wie es„drinnen“ ausgesehen haben mag, möge das Bild aus michters Kaffeehaus in Leipzig zeigen, das schiller nach seiner Mannheimer Zeit des uͤkteren besuchte. So ähnlich dürfte sich auch das Leben im Achenbach'schen Kaffeehaus äbgespielt haben. Karl Kuntz läßt etwas vom lreiben in der Kaffeestube hinaus auf die sich auf Bilderbogenblättern„in einem Raum im Stil der Zeit“(1819) ab. Eine Mei- sterhand hat die frühesten volkshochschul- mähßigen Veranstaltungen Mannheims der Nachwelt überliefert: Im Redouten- und Konzertsaal des Nationaltheaters hält Dr. Mai, der„bessere“ der beiden() damaligen Aerzte Mannheims, einem distinguierten bürgerlichen Publikum Aufklärungsvor- träge über naturgemäße Lebensweise und vernünftige Körperpflege. So festlich war auch der Saal der„Harmonie- Gesellschaft“ (D 2), an den sich viele Mannheimer noch gern erinnern, die darin Bälle, Kammer- musikabende, Solistenkonzerte, Dichter- lesungen und„große“ Vorträge erlebten. Propaganda für radikale RofBkuren Der oben erwähnte Arzt und Aufklärer Dr. F. A. Mai hatte mit seinem Follegen J. M. Güthe den an der„gallichten Seuche“ (Malaria) erkrankten Schiller zu verarzten, der bekanntlich selbst Arzt, Regimentsmedi- kus, war. Dr. Herbert Stubenrauch bemerkt dazu:„Trotz vereinter Bemühungen ver- mochten sie ihren Bruder in Aeskulap nicht unter die Erde zu bringen. Aber ihre un- selige Therapie: häufig verabfolgte Brech- mittel, strikte Wassersuppendiät und enorme daher bald wirkungslose Chininmengen, zer- rüttete Schillers Eingeweide. Dr. F. A. Mais Steckenpferd waren radikale Roß- kuren. Mit gemischten Gefühlen erblickt man sein gemischtes Publikum im Redou- ten- und Konzertsaal des Nationaltheaters auf dem Parkett zu seinen Füßen und auf der hohen Galerie über seinem Perücken- haupt, und hofft, daß es seiner sprühenden Beredsamkeit gelauscht, seinen radikalen Ratschlägen aber sich verschlossen haben möge. Die Vorliebe der Mannheimer für das Anhören radikaler Töne ist, wie man sieht, bereits betagt, keineswegs ncu. Kaffee ist ein ganz besonderer Saft „Planken“ dringen: Da werden doch am hellichten Tage„Landesprodukte“ feil ge- halten. während stattliche Bürger und schlanke Offiziere diskutierend das Kaffee verlassen, auf der Bank vor dem Haus(0 den Schwatz noch ein bißchen fortsetzen oder ohne Aufenthalt würdevoll weiter wandeln, beschwingt vom gut gebrauten Coffee und gewissen in der Zeit und in der Luft liegenden Ideen, die der hohen Obrig- keit absolut nicht gefallen wollen. Seit 1742 versorgte die französische Buchhandlung und ihr Lesekabinett Mann- heim mit französischer Literatur. Ihr In- haber, Charles Fontaine, zählte alsbald zu den angesehensten Bürgern. Die Verbun- fHlenheit mit dem französischen Geistesleben und seinen stürmischen Wandlungen hielt zwar vielen Stößen stand, der Ausbau des Buchladens zu einer großen Kunsthand- lung(in D I,), die unter dem Firmennamen Artaria und Fontaine europäischen Ruf er- langte, war wohl doch mit Rücksicht auf den abbröckelnden französischen Einfluß ein Gebot kaufmännischer Klugheit und Vor- aussicht. Leider sind weder von der Buch- handlung, dem Lesekabinett noch von der berühmten Kunsthandlung„Interieurs“ be- kannt. Mittelpunkt des Geisteslebens Gern würde man Schiller in die Buch- handlung seines Verlegers und Gönners Schwan(H 1, 12) begleiten, um sich in die- sem„Mittelpunkt des geistigen Lebens“ Preuß enkönig hatte et Die aristokratische Oberschicht verließ nach und nach ihre Stadtpaläste und folgte dem Hof nach München.„Bürgerliche“ strit- ten eifriger denn je unter Berufung auf Geist und Bildung gegen die Privilegien des Adels. In Lesegesellschaften und Lesekabi- netten verschlangen sie alles, was Rationa- lismus, Aufklärung, Revolution, Romantik, Fortschritt usw. in Büchern, Zeitschriften und Zeitungen zu bieten hatten. In Erman- gelung von Bildern aus Mannheimer Lese- kabinetten ziehen wir eine spätere Darstel- lung aus Berlin zum Vergleich heran. Sie Johann Peter Hasenclever: Das Lesekabinett(Berlin, 1843). Seit 1767 bestand Mannheim das Achenbachische Kaffeehaus in D2, Nr. 6. Karl Kuntz hat das stattliche Gebäude und das Leben und Treiben auf den Plan- ken zu Beginn des 19. Jahrhunderts festge- halten. Dyckerhoff baute das Kaffee zum Gesellschaftshaus der „Harmonie“ um. Das Harmoniegebãude mit Festsaal, Gesellschafts- rãumen, Bibliotheł und Lesesaal war allen Mannheimern ein Be- riß Bild: Städt. Museen in einmal umzusehen. Auch Schwan hatte, einem Zug der Zeit folgend, seit 1767 ein Lesekabinett eingerichtet, darin die wich- tigsten Zeitschriften- und Bücher-Neu- erscheinungen(und„Gleichgesinnte“ zum Gedankenaustausch!) zu finden waren. Mit dem Kaufen war man im 18. Jahrhundert nicht so rasch bei der Hand. Die Auflagen waren niedrig, die bescheidenen bürger- lichen Wohnverhältnisse setzten dem Bü- cherbesitz enge Grenzen. Die Interessierten zahlten einen Beitrag zum Lesekabinett ihres Buchhändlers oder sie traten einer Vereinigung bei, die eine eigene Bibliothek nebst Lesekabinett unterhielt: Im Achen- bach'schen Kaffeehaus wurde im denkwür- digen Jahre 1803 die„Mannheimer Lese- gesellschaft“ aus der Taufe gehoben. Aus ihr ging später die„Harmonie- Gesellschaft“ hervor, die das Kaffeehaus erwerben und durch Pyckerhoff zu einem vornehmen Ge- sellschaftshaus(mit Saal, Bibliothek und Lesezimmer usw.) umbauen lassen konnte. Sorgen, nichts als Sorgen 1803 war das Jahr jenes tiefen landes- geschichtlichen Einschnittes, der die Kur- pfalz auseinanderriß und die ehemalige Re- sidenz in den äußersten Zipfel des neu zu- sammengestoppelten Landes Baden schob. Der Wegzug des Hofes, die Revolutionskriege und Gegenrevolutionskriege, der Verlust des Hinterlandes und der Uebergang an Baden brockten den Mannheimern Sorgen, nichts als Sorgen, ein. Daher ihre Unruhe, ihr fleberhaftes Suchen nach Auswegen aus ihrer fatalen Lage., in die die Stadt durch die Schach- und Schacherzüge der hohen Politik geraten war. was gegen Mannheim stammt aus der„Biedermeierzeit“ und zeigt ausgesprochen behäbige bürgerliche Leser, bei denen sich Unzufriedenheit und Zufrie- denheit die Waage halten. In den hier ge- meinten Zeiten und Räumen bereitete sich aber jene Geistigkeit vor, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Explo- Sion 1848/49 mächtig anschwoll und„drau- Ben“ je nachdem, so oder so, eingeschätzt, auf alle Fälle aber interessiert beachtet Wurde. Während der grollende Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV.„die Polen und die Mannheimer“ die gefährlichsten Unruhe- herde nannte, schrieben die Berliner Stadt- verordneten in einer Dankadresse an die Mannheimer: „Was Ihr für Deutschland getan, das ist und bleibt Euch unvergessen. Stolz und Dankbarkeit wird jedes deutsche Herz nach wie vor empfinden, so oft Mannheims Name genannt wird. Es lebe und blühe Eure edle Stadt, die Heimat der Männer!“ Auf ihrer Reise nach Frankfurt kehrten österreichische Mitglieder des Vorparlaments hier ein, um, wie sie sagten,„den Ort zu sehen, von dem diese rasche und zukunfts- reiche Bewegung in Deutschland als von einem geistigen Zentrum ausgegangen ist“. Mannheimer Forderungen Was die Berliner meinten, geht auf eine „Volksversammlung“ im Aulasaal(des ehe- maligen Jesuitenkollegs in A 4) zurück. Dort hatte Heinrich Hoff, der„keckste und ener- gischste der Mannheimer Massenführer“ (Bassermann) eine Petition an die Kammer mit vier Hauptforderungen(Volksbewaff- nung, Pressefreiheit, Schwurgerichte, deut- sches Parlament) aufgestellt, die wie ein Lauffeuer in ganz Deutschland bekannt und begrüßt wurden. Demonstranten präsentier- ten die„Mannheimer Forderungen“ am 1. März in der aufgewübhlten Landeshaupt- stadt dem Landtag. Wer den Aulasaal des Jesuitenkollegs gekannt hat, wird es be- greiflich finden, daß das Wort Volksver- sammlung mit Gänsefüßchen versehen wurde. Erst nach dieser gewiß überaus stattlichen Versammlung in einem mäßig großen Saal kommt es zu echten Massenversammlungen, die in keinen geschlossenen Raum mehr Passen. In Mannheim mußten die Redner vom Rathausbalkon aus zu den auf dem Marktplatz Versammelten sprechen. Wie sie sich ohne Lautsprecher verständlich gemacht haben, ist ein Rätsel. Vielleicht konnten da- mals die Redner noch besser reden, die Hörer besser hören. Kurzum, man verstand einander und kam zu Taten und Leiden, die auch unsere abgebrühte Nachwelt noch er- staunen lassen. Kenner kennen keine Einseitigkeit Jetzt ist es aber höchste Zeit für die Er- klärung, daß aus den bisherigen Erwähnun- gen von Kaffeehäusern und Kaffeetrinkern durchaus nicht auf Abneigung gegen Bier- häuser und Biertrinker, Weinhäuser und Weintrinker geschlossen werden darf. Diese sind älteren Datums im durstigen Mann- heim. Die ältesten müssen zugleich mit den ersten Wohnhäusern konzessioniert worden sein. Die Kaffees kamen später und waren der Treffpunkt von Männern, die auf den täg- lichen Genuß von Bier und Wein nicht ge- eicht waren. Spekulationen über die gröbere oder feinere Beschaffenheit der Biertrinker und Kaffeetrinker liegen uns fern. Der Mann- heimer Altertumsverein 1859 wurde in der Gastwirtschaft„Zum Silbernen Anker“ in T 1, 1 gegründet. Man kann wohl kaum im Ernst behaupten, seine Gründer, begeisterte Ausgräber und Sammler, wären massive Biervertilger gewesen, sonst nichts. Um einen bescheidenen bürgerlichen Stammtisch schar- ten sich die Männer, die Inschriften entziffer- ten, Waffen und Münzen bestimmten, Scher- benfunde sammelten und zusammensetzten. Und dann zähle man einmal nach, wieviele Bier- und Weinwirte unter den Wortführern der bürgerlichen Opposition in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewesen sind. Neben Wein- und Bierwirten wie Johann Daniel Diffené, Valentin Möhl und Friedrich Kühn stößt man auch auf den Namen eines Kaffeewirtes mit Namen Delank. Diese Hin- weise mögen dartun, daß die Unterscheidung: hier konservative Biertrinker und dort oppo- sitionelle Kaffeetrinker(oder umgekehrt), nicht aufgeht. Herr von Struve, der wildesten Revolutionäre einer, lehnte Bier, Wein, Schnaps, Kaffee, Tee und Fleisch scharf und schroff ab, müßte also bei dem Versuch einer derartigen Einteilung durch alle Maschen fallen. Trotz der praktischen Aussichtslosig- keit solchen Beginnens wird immer wieder versucht, Biertrinker mehr auf das Beharren, Kaffeetrinker mehr auf den Fortschritt fest- zulegen. Der Mannheimer Kenner entschei- det sich bekanntlich für beides(jedes zu sei- ner Zeit). Herr von Struve war weder Mann- heimer noch Kenner, kein Wunder, daß er hier nur Wellen machen aber keine Wurzeln schlagen konnte. Vorbildliche Einfachheit Nicht gedankenlos wurde ein Kupferstich von Chodowiecki abgebildet, um eine Vor- stellung von einem bürgerlichen Raum zu geben. Bedenkenlos nehmen wir ihn für das Bilderkabinett einer Kunsthandlung(wie Fontaine und Artaria in D 1, 1) in An- spruch. Die drei Bilderreihen auf der Wand würden uns in Verwirrung bringen, aber die Raumhöhe, die der hochgewachsene Samm- ler genießt, verdient Respekt. Chodowiecki hat seine Illustrationen zu Schillers Dramen in der gleichen Manier gehalten. Die Räume auf dem Schloß des alten Grafen Moor und die des bürgerlichen Musikus Miller gleichen einander, aber beim Grafen Moor sind sie mit Bilderreihen, Spinett und Ohrbacken- Sesseln reich ausgestattet, indessen beim be- scheidenen Musikus Miller ein Bett-Alkoven ihre Kahlheit beleben mußte. Die Kupfer- stiche Chodowieckis waren„vorbildlich“, Als man sich über ihre Einfachheit erhaben dünkte, wurden allerlei Lächerlichkeiten produziert. Auch in Mannheim, aber davon sollte hier und heute nicht die Rede sein. F. W. k. Darf man sich das Innere des Achenbackischen Kaffeehauses(Litera D 2, 6) so vorstellen? Der Stick eines Unbekannten stellt Richters Kaffeehaus am Markt in Leipzig dar, in dem Schiller 1785 verkehrte. Der Raum kann sich mit seiner Größe und Höhe sehen lassen. Das Gedränge der Kaffee- und Mitteilungsbedürftigen wurde von dem unbekannten Kup- ferstecher vermutlich etwas verdichtet, um„stärkste Frequenz“ deutlich werden zu lassen. (Schiller-Nationalmuseum, Marbach) MANNHEIM Mittwoch, 24. Dezember 1958/ Nr. 296 Mannheimer schreiben von draußen: Ergreifende Dokumente der Heimatliebe Briefe aus allen Teilen der Erde beweisen die tiefe Verbundenheit ehemaliger Bürger mit ihrer Stadt „ vergessen Sie bitte nie Ihre Landsleute im Ausland, denn manche sind nur schweren Herzens fort von ihrer Heimat. Das Leben zwingt uns manchmal zu Dingen, die uns im Herzen zutiefst zuwider sind!“(Aus einem Brief, den Frau Johanna R. in Australien an den Gemeinderat der Stadt Mannheim schrieb.)— „Ein Ozean trennt uns von der Stadt, die uns geliebte Heimat war, aber ein Teil ihrer formenden Kraft tragen wir mit uns als ein unverlierbares Stück unseres Werdens (Aus einem Brief, den Alfred Reiß, New Fork, an den Mannheimer Oberbürgermeister richtete.)—„Diese Zeilen gelten als letzter Gruß im alten Jahr aus Argentinien 1 Den Herren der Stadtverwaltung wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches 1959.“ Fritz und Maria Wagenseil am 10. Dezember 1958 aus El Nihuil in Argentinien.)— Das sind Zitate aus Briefen von Mannheimern, die heute in allen Teilen der Erde leben. Es sind ergreifende Dokumente der Heimatliebe Da die Gedanken und Gefühle der Men- schen gerade an Weihnachten mit beson- derer Innigkeit an dem Ort weilen, wo sie geboren wurden, wo sie ihre Jugendjahre Verlebten und wo sie ihre alten Freunde wissen, haben wir aus den vielen Briefen, die in den letzten Monaten bis kurz vor Weihnachten bei der Stadtverwaltung ein- trafen, einige herausgesucht. Oberverwal- tugnsrat Dr. Jürgen Hahn stellt sie den in 9 K Ach. Allerhöchsten Ansprüchen ge- wachsen: die Stoffe aus weltbesten Tuchwebereien! Die hochfeine Maß-Arbeit! Maßabteilung. OS 16 der Heimat Lebenden als ein Zeichen zur Verfügung, wie stark und herzlich oft noch nach Jahrzehnten die Beziehungen der alten Mannheimer zu der Stadt zwischen Rhein und Neckar sind. Eine in New Vork lebende Mannheimerin schreibt: Wir alten Mannheimer bleiben mit Unserer Statt, in der wir so gern lebten, für immer verbunden. Heute habe ich Ihnen 20 danken für die Sendung des, Mannheimer Das Wetter mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute noch leicht bedeckt, aber nur gelegentlich etwas Regen oder Strichregen. Tagestemperaturen um fünf Grad. Am Donnerstag und Freitag Zeitweise auflockernde Bewölkung, dabei in niederen Lagen vor allem in den Früh- und Morgenstunden Nebel. oder Hochnebel- bildung. Tagestemperaturen zwischen drei und fünk Grad. Tiefsttemperatur um Null. Oertlich in der Ebene leichter Frost. In Odenwald und Bauland Frost bis minus vier Grad. Schwacher Wind zwischen Nord und Ost. Pegelstand am 23. Dezember Rhein: Maxau 392(9), Mannheim 240 (8), Worms 172(9), Caub 215(16). Neckar: Plochingen 118(1), Gundels- heim 177(7), Mannheim 244(—9). E Schallplatten besprochen- zom sofortigen Mitnehmen 3. DOA 0 7. 5 Canem) felefon 268 44/45 Heftes“, Ich habe so lange Jahre mit meinem Manne die Entwicklung miterlebt. Es ist schön, die Rückerinnerung zu überdenken. Ich habe die Hefte von Dr. Gentil gelesen und wollte ihm noch schreiben darüber; da kam sein Tod dazwischen In einem Brief aus Argentinien, der erst vor wenigen Tagen im Hauptamt eintraf, War zu lesen:, Zu gleicher Zeit über- mitteln wir Ihnen unseren herzlichsten Dank für das„Mannheimer Heft“ Nr. 2, das vor einigen Tagen hier eintraf, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie ehrlich meine Freude und zugleich Ergriffenheit war.“ Daß die„Mannheimer Hefte“ wertvolles Bindeglied zur Heimat sind, beweist auch der folgende Brief vom 7. Dezember 1958 aus Freeport(USA), den Toni Auerbach an Oberarchivrat Dr. Jacob schrieb:„Hierdurch möchte ich Sie bitten, die Mannheimer Hefte“, die mir immer große Freude machen, an zwei gute alte Mannheimerinnen zu schicken. Die eine der Damen ist die Witwe des früheren Reichstagsabgeordneten Oskar Geck, früher A 2, 4. Die andere Frau ist Paula Wolf, früher B I, 13.“(Beide Frauen leben heute in New Lork.) Der heute 81jährige Hermann Hecht aus Forest Hills, der vor einigen Jahrzehnten als Roryphäe des Mannheimer Schiffahrts- Wesens galt und heute noch Ehrenpräsident der Rhenania Schiffahrtslgesellschaft ist, Schreibt:„Ich denke an die Zeiten zurück, als ich 1908 die Rhenania-Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft gründete. Heute ver- binden mich noch viele Beziehungen mit Mannheim Ein heute 80 Jahre alter ehemaliger jüdi- scher Mitbürger gehört ebenfalls zu den Briefschreibern. Aus seinen Zeilen spricht tiefe Enttäuschung über das Erlittene; aber er kennt kein Revanchegefühl, sondern nur den Geist der Versöhnung:„Meine Familie lebte in fünf Generationen in Mannheim, ich ging dort zur Schule, diente als Einjährig- Freiwilliger im Regiment 110 und habe den ersten Weltkrieg von Anfang bis Ende mit- gemacht. Im vierten Kriegsjahr wurde ich an der Ostfront verwundet. Unsere Firma wäre jetzt 100 Jahre alt, wenn ich nicht ge- zwungen worden wäre, sie aufzugeben. Ob- Wohl ich wegen der Verfolgungen im Dritten Reich und ihren Folgen auf allen Gebieten Viel Zelitten Babe, liegen mir Rächsgefühle 3 fern, wenn ich auch nicht vergessen kann, Was mir angetan wurde. Mit den freund- schaftlichsten Grüßen bin ich Ihr Joseph Blumenstein.“ Mit urwüchsigem Mannemer Schwung und Enthusiasmus griff Gisela Diehm in New Vork zur Feder:„Ich finde im übrigen, daß es keine schönere Stadt gibt als ‚moi Man- nem!.. und ich finde, es ist ein Vorzug, mit Mannemer Kandelwasser getauft zu sein.“ Erwin A. Diehl in Bogota in Kolumbien legte ein Bild mit seinem Haus und seinem Garten beei. Eduard Hoffmann aus Windhoek(Af- rika) teilte seine baldige Ankunft mit:„Am meisten freue ich mich auf das National- theater.“ Und ein Mannheimer Ehepaar aus New Lork zeigte sich in einem Brief außer- ordentlich entzückt von einer Theaterauffüh- rung, in der die Ex-Mannheimer als Gäste der Stadtverwaltung weilten. „Vergessen Sie bitte Ihre Landsleute im Ausland nicht.„ schrieb eine Frau. Mann- heim hat seine vielen Kinder nicht vergessen. Das hat die Stadtverwaltung bewiesen, als sie zum Jubiläumsjahr viele Tausend Briefe und Einladungen in alle Welt versandte, und sle beweist es täglich mit vielen Zeitschriften, Briefen und Grüßen, die in alle Erdteile reisen, In diesem Sinne grüßt auch die Be- völkerung Mannheims alle Landsleute in der weiten Welt und wünscht ihnen ein geseg- netes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.* telegramm von hoher see Dampfer„Mannheim“ antwortet Auf die Glückwünsche und das Weih- nachtsgeschenk der Stadt Mannheim sandte der Fischdampfer„Mannheim“ von hoher See über Norddeich-Radio folgendes Tele- gramm: „Unserer Patenstadt wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Kapitän und Besatzung“ Borellys Weihnachtsgabe Eine neue Brückenrampe In der Nacht zum Dienstag wurde in aller Stille— ohne Scherenschnitt und ohne Pro- minenten-Reden— ein weiterer Abschnitt von Tiefbaudirektor Borellys Rheinbrücken- schneckennudel dem Verkehr übergeben. Es ist die neue, endgültige Abfahrtsrampe zwi- schen Eisenbahn und Schloß. Am späten Abend des Montag arbeiteten die Straßen- bauer im dichten Nebel. An den Anschluß- stellen war die Fahrbahn in halber Breite bereits vorbereitet. In wenigen Stunden wurde die Naht zur alten Schloßgarten- rampe abgeschnürt und mit der neuen Ab- fahrt nivelliert. Der Verkehr rollt jetzt wie- der ungehindert. Zusammen mit der in gro- gen Zügen fertiggestellten Bismarckstraße zeichnet sich jetzt allmählich der Kreisver- kehr ums Schloß ab, wie er in der End- lösung geplant ist. 2 Mac Die letzte Adventskerze, bevor die vielen Kerzen brennen Bild: Bohnert& Neusch Aus dem Polizeibericht: Betrunkener Schlafgast ver wechselte Türe Mittags erschien in der Wohnung einer Frau ein junger Mann, ging ins Schlafzim- mer und legte sich ins Bett. Er war betrun- ken, schlief sofort ein und war nicht mehr Wachzubekommen. Die Polizei weckte ihn schließlich. Es stellte sich heraus, daß der junge Mann im gleichen Hause wohnte und die Türe verwechselt hatte. Sprung vom Balkon In den L- Quadraten wollte sich eine 24 jährige Frau vermutlich das Leben nehmen, Beschauliche Mannheimer Weihnacht vor einem J ahrhin dert, „Hübsche Cylinder- Taschenuhren für vornehme Herren“ Blick in den vor weihnachtlichen Inseratenteil des„Mannheimer- Morgen“-Blattes von 1840 Wer möchte nicht ab und zu einmal dem allzu perfekten Leben unserer Zeit mit Auto, Telefon, Radio und anderen Nervensägen entfliehen? Gerade in diesen letzten Tagen der Vorbereitung auf das Fest der Freude und des Friedens geht es mitunter recht freud- und friedlos zu. Das Stöhnen und Jammern über die Anstrengung des Ge- schenkekaufens hält sich die Waage mit den auch nicht immer lautlos ertragenen Auf- regungen und Strapazen der Verkaufenden. „Wenn der Rummel nur erst vorbei wäre“, denkt und sagt mancher ganz unfestlich. Deshalb wollen wir in einer kleinen Pause zurückblättern in die Zeit, die man die gute, alte nennt; sie war es nicht immer und überall, das wissen wir sehr gut. Aber es gab auch noch keine Nervenärzte und weni- ger Schlaftabletten, Elektrisches Licht gab es um 1840— vor einem Jahrhundert— auch noch nicht, die ersten Gaslampen kamen auf. Das Wasser holte man am Brunnen auf der Straße, von Pferdebahn noch keine Spur, und draugen vor der Stadt Mannheim, wo jetzt der Tat- tersall ist, kuhr täglich dreimal die neue Eisenbahn nach Heidelberg. Anfang Novem- ber lag das Weihnachtsfest für die Mann- heimer noch in nebelhafter Ferne. Die erste Wohin gehen wir? Mittwoch, 24. Dezember Theater: Nationaltheater keine Vorstellung. Donnerstag, 253. Dezember Theater: Nationaltheater— Großes Haus 20 bis gegen 23 Uhr;„Hoffmanns Erzählungen“ (außer Miete); Kleines Haus 11 bis 13 Uhr:„Pe- terchens Mondfahrt“(außer Miete); 20 bis 22.45 Uhr:„Cäsar und Cleopatra“(außer Miete). Filme(Aenderungen): Capitol:„Wikinger“, 23.30 Uhr:„Natalie“; Phklast 14.00, 22.30 Uhr: „Fuzzy rechnet ab“. Freitag 26. Dezember Theater: Nationaltheater— Großes Haus 17.30 bis gegen 23 Uhr:„Die Meistersinger von Nürn- berg“(außer Miete); Kleines Haus 14 bis 16 Uhr: „Peterchens Mondfahrt“(außer Miete); 20 bis 21.45 Uhr:„Jean“(Miete O, Halbgr. II, Th.-G. Gr. O, freier Verkauf). Flime(Aenderungen): Planken— Großes Haus 11 Uhr:„Frauen im dunklen Erdteil“; Alster:„Oliver Twist“; Palast 14.00, 22.30 Uhr: „Fuzzy rechnet ab“; Alhambra 11.00 Uhr:„Ka- nada— Im Land der schwarzen Bären“; 23.13 Uhr:„Frine— Sklavin der Liebe“; Universum Die neue Fußgängerunterführung beim Babhmhof Mhm.-Neckarau, die als Ersatz für den früheren Fußgängersteg(sog. Gummi- steg) von der Bundesbahn erbaut worden ist, wird ab sofort für die Benutzung frei- gegeben. 11.00 Uhr:„schönes Alpenland“; Capitol 23.30 Uhr:„Natalie“. Sonntagsdienste Sonntagsdienst der Apotheken. Ab heute, 14 Uhr, Nacht- bzw. Sonntagsdienst: Schwan- Apotheke, E 3 14(Tel. 2 67 01), Tattersall-Apo- theke, M 7, 14(Tel. 2 50 17), Sonnen-Apotheke Langerötterstraße 60(Tel, 5 27 76), Roggenplatz- Apotheke, Waldhof, Hubenstraße 20(Tel. 5 91 09), Linden-Apotheke, Sandhofen, Schönauer Str. 7a (Tel. 5 63 68), Almenhof-Apotheke, Niederfeld straße 103(Tel. 4 23 34), Alte Apotheke, Secken- heim, Kehler Straße 4(Tel. 8 62 32), Brunnen Apotheke, Feudenheim, Hauptstrasze 44(Telefon 7 21 26). Ab 26. Dezember, 8 Uhr, dienstbereit: Pelikan- Apotheke, F 1, 1(Tel. 2 27 78), Pestalozzi-Apo- theke, Seckenheimer Straße 70(Tel. 4 06 140, Falken-Apotheke, Langerötterstraßge 5(Telefon 5 19 40), Luzenberg-Apotheke, Luzenbergstr. 13 (Tel. 531 14), Marien-Apotheke, Neckarau, Marktplatz(Tel. 8 24 03), Am Markt-Apotheke, Rheinau, Relaisstrage 92(Tel. 8 82 71), Rosen- Apotheke, Obere Riedstraßge 40(Tel. 766 16), Kro- nen- Apotheke, Meerfeldstraße 32(Tel. 2 15 18), Brücken- Apotheke, Seckenheim, Hauptstraße 80 (Tel. 8 69 94), Am Schelmenbuckel- Apotheke, Feudenheim, Am Schelmenbuckel. 26(Tel, 711 25). Zahnärzte: Heute 15 bis 17, 1. Feiertag 10 bis 13 Uhr, Dr. Dr. Carl Renner, O7, 15(Tel. 2 12 58); 2. Feiertag 10 bis 13 Uhr, Franz Rosenfelder, Schwetzinger Straße 24(Tel. 4 05 78). Heilpraktiker: 28. Dezember, Else Höffling- hoff, Feudenheim, Schützenstraße 3(Tel. 7 20 35); 26. Dezember, Heinrich Sauer, Feudenheim, Ziethenstrahe 40(Tel. 7 18 95). schüchterne Weihnachtsanzeige im Mann- heimer Morgenblatt des Jahres 1840 fanden Wir— in der Größe einer Sondermarke der Bundespost— sage und schreibe erst am 27. November. Nein, waren die Leute da- mals rückständig! Der Handelsmann Georg Stoll, der Mannheimer Hauptwache gegen- über, bot alle Sorten frische Nürnberger und Baseler Lebkuchen in verschiedener Größe und bester Qualität an. Bald darauf las man, daß er auch Punsch- Essenzen, feinsten Arrak, Rum und Cognac habe, dazu Liköre und Kirschwasser. Dann, so um den 20. De- zember herum, wurde es ernst: Beim Stolle Schorsch konnten die Mannheimer auch Stearinlichter und Wachskerzen kaufen. Dieser Stoll, gegenüber der Hauptwache, War demnach einer der ersten„Großinse- renten“ im Leib- und Magenblättchen un- serer Stadt. In der Neckarstraße, der heutigen Brei- ten Straße, hatte der Drehermeister Franz May in H 1, 5 seine Werkstatt; er empfahl mit einer Kleinstanzeige seine selbstverfer- tigten Schaukelpferde und hölzernen Kin- derspielwaren. Bei„Franz A. Bauer junior vis-a-vis dem„Mohrenkopf““ gab es Puppen- köpfe mit Haaren zum Frisieren und bei Fr. Moll in P 3„ächte“ Baseler, Nürnberger und Braunschweiger Lebkuchen,„soeben ange- kommen“. Der Büchsenmacher Sebastian Diem, dem Zeughaus gegenüber, inserierte kleine Militärgewehre,„sowohl mit Per- cussion als auch mit Feuerschloß“, welche sich zu Weihnachtsgeschenken für Knaben eignen dürften. In jener friedlichen Bieder- meierzeit dachte sich bestimmt niemand etwas dabei, spielten doch auch die Bürger- grenadiere mit dem Schieggewehr, und die 48er Revolution stand erst noch vor der Tür. Der Uhrmacher Ph. Irschlinger neben dem„Deutschen Hof“ hielt„zur bevor- stehenden Weihnachten“ Pariser Kamin- uhren, Pendulen, auch Tischuhren in Bronce,„Porzelain“, Palisander und Ala- baster vorrätig, besonders aber Cylinder- Taschenuhren mit Repetierwerk für den vornehmen Herrn., Johann Straußens„Fle- dermaus“ hat uns den Herrn mit der Repetieruhr überliefert.(Jedenfalls war sie besser als ein Repetiergewehr.) Uebrigens War dieser Uhrmacher Irschlinger„persön- lich in Genève“, um seine Einkäufe zu tätigen. Da wir schon bei bekannten Namen Alt- Mannheimer Geschäftsleute angelangt sind, sei auch der schlichte„Blecharbeiter“ Franz Bärnklau zitiert mit seinem wohlassortier- ten Lager in Blech- und„Messing- Waaren“ bestehend aus Kaffeemaschinen mit und ohne Spiritusheizung. Teekesseln, Vogel- käfigen, Botenisiertrommeln(einst ein be- liebtes Kindergeschenk fürs eigene Her- barium), Feuerzeugen, Spuckkästchen und anderen nützlichen Gegenständen für Ur- grohßvaters Haushalt. Und weiter hieß es in Franz Bärnklaus Weihnachts-Inserat:„Auch nimmt er Bestellungen auf Einrichtung von Gaslampen nach neuer Art an, für deren schönes Licht er garantiert“. Der Laden war unter dem Kaufhaus beim Herrn Hof- parfumeur Gros. Nicht sehr weihnachtlich war des Friseurs Anselt Angebot von Pomade, durch die graue Haare schwarz wurden, und„Borstorfer Aepfelpomade“, über deren besondere Eigenschaften der Nachwelt nichts überliefert wurde. Kunst und Wissenschaft kamen in den Weihnachts-Anzeigen auch nicht zu kurz. sprang von einem sieben Meter hohen Bal kon und blieb bewußtlos liegen. Sie mußte ins Krankenhaus, weil sie eine Gehirn- erschütterung und eine Armfraktur erlitten hatte. Lebensgefahr besteht nicht. Brennende Baubude Beim Anheizen einer Baubude in Rheinau hatte ein Bauhilfsarbeiter versehentlich Benzin in den Ofen geschüttet. Eine starke Stichflamme schlug heraus. In seiner Ver- zweiflung versuchte er, den Ofen aus der Hütte zu tragen. Der Ofen flel jedoch um und versengte seine Kleider. Der Mann selbst erlitt keine Brandwunden. 2 Erzwungene Unterkunft. Auf der Polizeſtwache am Marktplatz mel- dete sich ein 19jähriger Arbeiter und er- klärte, er sei seit zwel Monaten obdachlos und suche Unterkunft. Eine strafbare Hand. lung war ihm nicht nachzuwelsen; deshalb konnte er nicht auf der Wache bleiben, Da stürzte der Mann hinaus und rief, in weni- gen Minuten müßten sie ihm Unterkunft gewähren, und wenn er einen Einbruch ver- üben müsse, Davor wollte ihn die Pollizel jedoch bewahren und nahm ihn in Gewahr- Sam. Doppelter Schaden a Unbekannte Diebe schlugen die Scheibe ein und gelangten in die Büroräume einer Firma am Verbindungskanal. Sſe durch- Wühlten erst hier alles, danach auch in der Wohnung des Inhabers im gleichen Hause. Wahrscheinlich fanden sie Bargeld und Kleider im Werte von 3500 Mark. Unfall bei der Probe Während der Pause einer Theaterprobe stürzte ein Arbeiter beim Abbau einer Trep- penanlage in eine Oeffnung zur Unterbühne. etwas für anderer Leute Bildung, indem er Einder- und Jugendschrif- ten mit ausgemalten und schwarzen Kupfern festhielt, auch Schulatlasse und Zeichenbücher für die Jugend; Taschenkalender u klassische Werke für Erwachsene empfahl er als Weihnachts- u. Neujahrsgeschenke. Der Buchhändler Tobias Löffler tat Im Kunstmagazin der FHoff'schen Buch-, Kunst-, Musikalien und Papierhandlung waren Stahl- und Kupferstiche, Litographien, Kla- vierauszüge von Opern und die neuesten Tänze von Strauß und Lanner ausgestellt, daneben aber auch Bonbonnieren aus Glas, Zigar- renkästchen, Poilettengegenstände und Pariser elegante Postpapiere mit den schönsten Malereien verziert. Guido Zeiler hieß der Besitzer der Hoff'schen Universalhandlung. Der Heidelberger Universitäts- Taxator Calmann Bamberger kün- digte an, daß er jede Woche ins Café Kühn komme und Oelgemälde, Kupferstiche, Bücher, Münzen, Gem- men, alte Waffen, Porzellan und sonistige Antiquitäten zu verkaufen habe. Um jene Zeit muß auch die Christkindlsmeß auf dem Marktplatz stattgefunden haben, denn Philipp Jakob Ziemer machte bekannt, daß in seiner Bude auf dem Marktplatz, der Tabaksfabrik des Herrn Lichten- berger gegenüber, täglich während des Weihnachtsmarktes frisch ge- backene Waffeln zu haben seien, Am 24. und 25. Dezember war dann das Theater geschlossen, und am zwei- ten Felertag war in der Hasenhütte Tanzmusik. So spiegelt sich in kleinen Zei- tungsanzeigen wider, wie man in Mannheim um die Mitte des vorigen Jahrbunderts das Weihnachtsfest feierte Es wor die Zeit des Ueber- gallgs vom Gänsekiel zur Stahl- feder W. N. 5 Das Bochebier schumt Du selbst denſest an die eigne Kinderzeit. Du hörst das Christæind sachte felingelnd flopfen. Mit Wachs beklechst— es waren große Tropfen— Ist Mutters quergestreiftes Abendkleid. * N Gemischter Salut Weihnachten 19398 Man nehme: Eine blaue Festhrawatte Fur aue BM und wichle sie gewiegt— Es sei nicht die, die Opa schon mal hatte— A Grund der letaten Christfest-Vordebatte Um die Zigarren, die er immer kriegt. Verpacht in uten, pächechen und Pakete. Ragt rotumwickelt der prũsente Berg: Für fclein Carl-Curd die Atlas-II-Rakete. Das wollig wallend wWams für Tante Grete. Ein Haushalts- Mimer fernt das Feier-Werk. * Es gilt, mit Glans den Haus-Tann aufeuforsten: Der Christbaum steht, das Ruchegrat durehgedrücht. Von toten Gäͤnsen, die am Großmarlet horsten, Und vorher„rettet unsre hülse“ morsten, Ist längst ein Stüc im Kühlschranh eingerücht. * Heut' hallt die Welt vor lauter guten Taten. Ein Streif Lametta ziert den Hahn im Bad. Noch immer läuft der plattenschranh auf Raten, Doch in der Ruche brutzelt schon der Braten, Wenn die Bescherung(Stimmungl) sich bald naht. * Zuweilen rollt auch dann mit Chrom und Leisten Der zweite Wagen unteyrn Tannenbaum, Vom Bildschirm dröhnt die Melodie der meisten Weihnachtsgesange. Einer fragt:„Wie heisst'n Der Teræt dazu?“, Und mancher kennt inn ſeaum * und dent an Hopfen. Die Nacht wirdestill. Auch die Motoren schweigen. Hie Kereen brennen Schatten an der Wand, Die sich æu Glas und Butterplätzchen neigen. Behute uns vor morschen Tanneneweigen, Vor Hochmut, eid und einem Zimmerbrand. Ma Niꝶ Nr. 2 80 Artis Diens Kreis zurüc den Grun nicht Aben rei“ meide Des lern ganz von 1 diese. Schv tigen, heirat ment wann aber! übera kann sch Bal- nühte Hirn- litten einau ntlich tarke Ver- 8 der h um Mann mel- Ger- achlos and. shalb n, Da weni- Kunft 1 ver- olizel Vahr. heibe einer uUrch⸗ n der ause. und robe Trep- ühne. 0 ten, ahnt. sten * fen. — gen. Ir. 296/ Mittwoch, 24. Dezember 1958 MANNHEIM — Wo immer sich Theaterleute treffen: Kleine Weihnachtsfreude und ein Stück Kummer Heiligabend unter Künstlern: Ein Abend ohne Oeffentlichkeit/„Weißt du noch?“/ Telefongespräch nach Hause Wenn man von Beliebtheit und Volkstümlichkeit der Künstler von Oper, Schauspiel und Unterhaltung spricht, rührt man gerade bei den alten Mannkeimern an eine ihrer verwundbarsten Stelle. Das herzliche Verhältnis zu den großen Barden und Heroinen war früker ihr eifersüchtig gehütetes Privileg, und es ist mehr davon in unsere Zeit hinübergerettet worden als die Erinnerung der Alten wahrhaben will. Früher saßen die Burger mit den Künstlern in Wirtschaft und Weinstube zusammen, heute trißft man sich an den Stätten, wohin sich die abendliche Geselligkeit verlagert hat: Unterkal- tungsbetriebe und Bars vor allem zählen viele Theaterleute zu ihren ständigen Gästen. Sie kommen nach der Vorstellung und auch schon früher, wenn sie keinen Auftritt haben. Denn es ist eine Eigenart des Theaterberufs, daß man erst lebendig, munter und gesellig wird, wenn draußen Dunkelheit herrscht. Der Bürger erwartet das eigentlich auch von den Vertretern einer Welt, die sich ihre eigene Atmosphäre selbst in einer Zeit der ernuchterten Entzauberung erhalten hat. So haben die Sänger und Schauspieler, Artisten und Tänzer eigentlich jeden Abend Dienst, auf der Bühne oder im privaten Kreis. Daß sie sich einmal in ihre Familie rückziehen wollen, ist dem Außenstehen- den nur schwer denkbar, weil er sich im Grund ein Familienleben bei Künstlers gar nicht so recht vorstellen kann. Nur an einem Abend im Jahr haben die Theaterleute rei“, weil ihr Publikum die Oeffentlichkeit meidet: Am Heiligen Abend. Deshalb ist der 24. Dezember unter Künst- lern etwas ganz Besonderes, ein Abend mit ganz sonderbarer Stimmung und einer Fülle von Tragik. Wer jemals unter Theaterleuten diesen Tag zugebracht hat, weiß vom Schwarzen“ des„ungebundenen leichtfer- tigen, allzeit fröhlichen Völkchens“. Auch in Mannheim wohnen oftmals einige Mitglieder des Bühnenensembles beieinan- der, im gleichen Haus oder in unmittelbarer Nachbarschaft. Selbst jene, die davon wäh- rend des ganzen Jahres kaum Notiz nahmen, kommen jetzt darauf zurück. Oft in letzter Minute erst, in den Nachmittagsstunden der ersten Dämmerung, tun sich Grüppchen zu- sammen: Sie wollen das Fest der Familie, den Abend der Gemeinsamkeit nicht allein verbringen. Sie verabreden sich an einem gemeinsamen Treffpunkt, bei einem Kollegen oder in einer Pension, wo sie sonst zu Mittag essen. Wichtig ist vor allem, daß ein Telefon da ist. Auch zu den Weihnachtsgepflogen- heiten der Theaterleute gehört ein Anruf: Zu den Eltern, zum Ehepartner oder Freund, der vielleicht irgendwo in der gleichen Lage ist. Okt sind ja Künstler mit Künstlern ver- heiratet, man hat kein gemeinsames Engage- ment gefunden und ist getrennt. Dann und wann im Jahr kann man einander besuchen, aber an Weihnachten? An den Feiertagen ist überall! Premiere und Festprogramm, da kann keiner Urlaub nehmen. Nur am Heiligen Abend ist keine Vorstellung und nichts los. Und weil man sonst nie einen freien Abend hat, weiß man mit dem ein- zigen oft nichts Rechtes anzufangen. Die Weihnachtsfreude des Schenkens ist längst Vorbei: Die Pakete und Päckchen an die Freunde und Lieben mußten schon vor Tagen abgesandt werden, Für die, mit denen man den Abend verbringen wird, hat man noch schnell eine Kleinigkeit gekauft, hübsch zu- rechtgemacht, und dann, wenn der Abend angebrochen ist, weiß man nicht so recht, wo man mit sich hin soll. Später sitzt man dann beieinander, zu fünft, sechst: Ein Schauspieler, zwei Sän- gerinnen, eine Tänzerin, der Inspizient. Sie tun, was überall und meistens Künstler tun, Wenn sie beieinandersitzen: Man„klöhnt“, man erzählt sich, wo man schon gewesen ist, wen man von verschiedenen Engagements her gemeinsam kennt. Aber die rechte Ge- meinschaft will nicht aufkommen. Jeder ist mit seinen Gedanken zur Hälfte wo ganz anders, mit einem Ohr fiebert jeder dem Klingen des Telefons entgegen. Dann:„Thea! Hamburg: für dich!“ Das Gespräch bleibt Stückwerk:„ Ja— mir geht's gut, be- stimmt— vielen Dank, es hat mich so ge- freut. beizeiten angekommen?— ... Alles Gute also!...“ Ende! Und Tränen: Jetzt kommt die Anspan- nung zur Entladung, jetzt bricht die Einsam- keit heraus. Denn das ist die Eigenart der Stimmung dieser Menschen: Auch in ihrer Gemeinschaft sind sie am Heiligen Abend allein. Sicher, ein wenig wird es sich in den nächsten Stunden geben. Der Rummer um die Trennung von den Angehörigen, um den fehlenden Zuspruch der liebsten Men- schen wird ein bißchen verwischt werden vom:„Weißt du noch?“ Aber ganz gelöst werden sie nicht sein. Das wird sie nicht ganz loslassep, Und deshalb fürchten sie sich vor dem Heiligen Abend, wenn sie ihn einmal Terminkalender Sängerbund 1873 Käfertal: 24. Dezember, um Uhr, Weihnachtssingen auf dem Käfertaler Friedhof. CVJM: 24. Dezember, 19 Uhr. K 2. 10, Ein- zamenweihnachtsfeier. MGV„Liederhalle“: 25. Dezember, 17 Uhr, Musensaal, Weihnachtsfeier. DK Grün-Weiß Schwetzingerstadt: 26. Dezem- ber, 11 Uhr,„Zähringer Löwe“, Zusammenkunft. MGV Eintracht 1863 Käfertal: 25. Dezember, 19 Uhr,„Zum Löwen“, Käfertal, Weihnachtsfeier und Ehrung. Reisetaubenverein„Pfeil“ Neckarstadt: Am 25/26. Dezember, Lokal Wollmershäuser, Ried- feldstraße 107, Reisetauben-Siegerschau. Club„Graf Folke Bernadotte“: 25. Dezember, 20 Uhr, D 4, 15, Teeabend. Schwimmverein Mannheim: 26. Dezember, Eichbaum- Stammhaus, 15 Uhr Weihnachtsfeier kür Kinder, 20 Uhr für Erwachsene. SPD: 26. Dezember, 15 Uhr, Winter feier. Arion/ Isenmannscher Männerchor: 26. Dezem- der, 16 Uhr, Ruderclub, Rheinpromenade 13, Winterfest. Musensaal, Wanderfreunde: 26. Dezember Wanderung Schlierbach, Ziegelhausen, Münchel, Schönau, Ruine Schwalbennest, Kleingemund, Neckar- gemünd; Abfahrt 8.34 Uhr, OEG, Stadtseite. Wir gratulieren! Georg Hardung, Mannheim, Böckstraße 16, wird 70, Anna Wagner, Mann- heim-Waldhof, Herrschaftswald 158, Kar! Glatz, Mannheim, Riedfeldstraße 4a, Friedrich Schöne- mann, Mannheim B 7, 19, werden 75 Jahre alt. Wilhelm Schwöbel, Mannheim, O 4, 10, begeht den 79., Amalie Landtrachtinger, Mannheim, Böckstr. 10, Lydia Bäcker, Mannheim, Speyerer Straße 11, begehen den 80. Geburtstag. Luise Weitzel, Mannheim-Käfertal, Bäckerweg 8(frü- her Jungbuschstraße 17) vollendete das 83., Wil- helm Weitzel, gleicher Wohnort, vollendet eben- falls das 83. Lebensjahr. Christian Bonacker, Mannheim, Seckenheimer Straße 44, kann den 85., Elisabeth Coblitz, Bruchsal, Kaiserstraße 18 (Früher Mannheim), den 87. Geburtstag feiern. Silberne Hochzeit haben die Eheleute Fritz Hoff- mann und Eva geb. Stumpf, Mannheim, Secken- heimer Landstraße 7, und die Eheleute Schim- mel, Mannheim-Neckarau, Stollenwörthweiher 2. kennen gelernt haben: Ueberall wo es Theater gibt, in kleinen und großen Städten, in Berlin und Pforzheim und Mannheim müssen sie sich mit ihren Gefühlen und Empfindungen auseinandersetzen, für die sie im ganzen Jahr sonst gar keine Zeit haben bum N — Das war noch nie da: Zu wenig Soldaten für deutsche Weihnacht Dienstag, 16.30 Uhr: Die Nr. 70 8024 ist dauernd besetzt. Presseofflzier Capt. Roy Thompson— seine Dienststelle ist unter dieser Nummer zu erreichen— hat Hochbetrieb. Am 13. Dezember brachte der„Mannheimer Morgen“ einen kleinen Aufruf:„Weihnachten in Mannschaftsstuben“. Wir meinten da- mals, EM- Clubs und Kasernenhöfe— auch wenn sie weihnachtlich illuminiert Werden— seien kein ausreichender Er- satz für ein Fest in der Familie. Und wir meinten, es sei nun an uns, ein klein wenig Dank zu sagen all den vielen un- bekannten Gs, die in den vergangenen Monaten Dollars spendeten, um Waisen kindern und Bedürftigen ein frohes Fest zu bereiten. Das Echo übertraf alle Er- Wartungen. Die US-Army, bekannt für ihre übertriebene Vorliebe für Statisti- ken aller Art, war nicht imstande, am Dienstag, 16.30 Uhr, ein annähernd ge- naues Ergebnis durchzugeben. Stöhnte es vom anderen Ende der Leitung:„Wir haben jetzt mehr Einladungen als Sol- daten, das war noch nie da.“ Wir registrieren: Zum ersten Male lieferte Public Information(so nennt sich Thompsons Office) keine präzisen Infor- mationen.. Doch dies sei entschuldigt. Thompsons Team hatte überdies eine Unmenge Schreibarbeit zu erledigen. Jeder deutsche Gastgeber erhielt eine formelle Bestätigung seiner Einladung. dazu Glückwünsche für Weihnachten und Neujahr. Jedenfalls heißt's beim PIO des 7th Army Support Commands: „Die Lage läßt sich noch nicht über- blicken, außerdem wissen wir noch gar nicht, wieviele Soldaten direkt einge- laden wurden“. 5 85 1 633 Kinder als Weihnachtsgäste im ODM Zwar kam Santa Claus nicht. wie ver- mutet, mit dem Hubschrauber, dafür aber durch die Hintertür des Gymnasiums der Spinelli Barracks und kündigte sein Kom- men mit lautem Geläute an. Beim Ordnance Depot Mannheim-Feudenheim war er zu Besuch, wo Depotkommandant Lit. Col. John R. Blackwell mit der deutschen Belegschaft die größte Kinderweihnachtsfeier seit Be- stehen des Depots beging. 633 Kinder von Deutschen und Amerikanern hatten große Hoffnungen auf Santa Claus' Besuch gesetzt. Er enttäuschte niemand, zeigte sich vielmehr sehr großzügig und lieg seine Gaben flott verteilen. Betriebsrat Willi Scherer entbot den Willkommensgruß und Lt. Col. Black- Well bezeichnete diese Stunden als den „ODM-Tag des Kindes“. Die gelungene Feier wurde durch dieoDM-Hauskapelle un- ter Leitung von Robert Ludwig angenehm gewürzt und Vorführungen der Kinder und einer Spielgruppe aus Neckarhausen fanden großen Anklang. Als äußerlichen Dank durfte Frau Doris Blackwell aus Zarten Mädchenhänden einen stattlichen Blumen- gruß entgegen nehmen. Kr Eine Us-Armeekapelle Käfertal, Gartenstadt, pielte in den Vorweihnachtstagen für die deutsche Be- võl kerung. Auf Plätzen an der Peripherie der Stadt(in Sandhofen und auf der Schönau) schmetterte die Kapelle der J. Battle Group des 13. Inf. Reg. an vier verschiedenen Nachmittagen ihre Weisen. Die musikalischen Wünsche für ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr quittierten die zahlreichen Zuschauer mit dankbarem Beifall. Heute findet das letzte Kon- zert statt. Bild: Babies Kleine Chronik der großen Stadt Erneuter Stromausfall in der Innenstadt Die zusätzliche weihnachtliche Lichter- fülle zum normalen Stromanfall in der Hauptentnahmezeit tunkte auch gestern Abend wieder einige Quadrate der Innen- stadt ins Dunkel: In der für die Stromquel- len zuständigen Transformatorenstation wa- ren einige Sicherungen überlastet und sag- ten mit hörbarem„batsch“ den Dienst auf. Monteure der Stadtwerke konnten die kleine Panne in kurzer Zeit beheben. In der Oststadt gab es ebenfalls Stromausfall. Schlagartig 19.15 Uhr fiel das Licht aus. Bei Redaktionsschluß war die Panne noch nicht behoben. Sto Predigtdienstschule der Zeugen Jehovas Paul Dargies, Beauftragter der Wacht⸗ turm- Gesellschaft, wird in der Zeit vom 30. Dezember bis 4. Januar die Versammlung Mannheim-Mitte der Zeugen Jehovas be- suchen. Für diese Tage wurde ein umfang- reiches Programm vorbereitet: Am Dienstag, 19 Uhr, findet in Königreichsaal(M 2, 9) eine Predigtdienstschule mit Dienstversammlung statt. Für die folgenden Tage sind— jeweils ab 20 Uhr— Studien über Wachtturm- Publi- kationen vorgesehen. Am 3. Januar, 20 Uhr, spricht Dargies im Königreichsaal über ein biblisches Thema. Im gleichen Saal hält Dar- gies dann noch am 4. Januar einen Vortrag: „Ist Liebe unter den Völkern heute prak- tisch anwendbar?“— Die Bevölkerung ist zu allen Veranstaltungen eingeladen. 0 Landesbehörden geschlossen à m 2. un d 4. Samstag Nach der Anordnung der Landesregierung des Landes Baden- Württemberg über die Arbeitszeit im öffentlichen Dienst, die am 1. Dezember 1958 in Kraft getreten ist, ist für die Bediensteten bei den Gerichten, Ver- Waltungen und Betrieben des Landes der 2 Weite und vierte Samstag jedes Mo- nats dienstfrei. Sämtliche Landesbehörden haben an diesen Tagen geschlossen. In Ein- zelfällen sind Bereitschaftsdienste eingerich- tet. Die Bevölkerung wird gebeten, sich vor Inanspruchnahme dex Behörden an einem Zweiten oder vierten Samstag zu verlässigen, ob Bereitschaftsdienste bestehen. Außerdem sind die Behörden des Landes am 27. De- zember 1958 und 5. Januar 1959 geschlossen. — 0 Zwei Ausstellungen der Kleintierzüchter Der KZV Waldhof 1909 erfreute sich regen Zuspruchs bei seiner traditionellen Dezemberschau. Mit 70 Geflügelnummern und 100 Kaninchen gab der Verein einen fe, EI E SCU 9 anschaulichen Querschnitt seiner verschiede- nen Zuchten. Gelbe Orpington, Rhode- länder bei den großen Rassen, verschiede- nen Barnevelder und Wyandottenrassen er- brachten sieben Ehrenpreise bei gestrenger Beurteilung. Wanderpreise sicherten sich außerdem: Hubert Herzog, Hans Adler und Philipp Weber. Bei den Kaninchen gab es elf Ehrenpreise; Jakob Greiss und Karl Fie- derlein gewannen die Wanderpreise. Noch weiter im Norden hatte der KZV Schönau eine unerwartet reichhaltige Schau mit 134 Geflügelexemplaren und 111 Kanin- chen zu bieten, die bei den Hühnern 22 und bei den Kaninchen 23 Ehrenpreise erbrachte. Ein junger Zuchtstern ist mit dem Schwer- kriegsbeschädigten Friedrich Werner aufge- Saugen, der sich nicht nur zwei Pokale holte, sondern auch den besten Hahn der Lokal- schau stellte. Kr. Die Tombola gegen die spinale Kinder- lähmung wurde bis 18. Januar einschließlich verlängert. Der Termin der Prämienziehung wird noch bekanntgegeben. Der großzügige, diskrete BoEHME-Kredit: Kleine Anzahlung Sofortige kostenlose Aufstellung in mmrer Wohnung» Sesonders geringe Spesen SLI großer Auswahl Das Boehme Sonderangehot: Schlafzimmer 5 teilig echt afrikanisch Birnhaum furniert mit Spiegel DM 589, mit Frisierkommode DM 689, Soehme bietet HKEIT Das Schlafzimmer sollte die Krönung der Be- haglichkeit sein, das meint Möbel- Boehme, der freundliche Fachmann. 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Mannheim Mannheim 7 5 1 Linkenheim Mhm.-Feudenheim Mittelstraße 37 Stresemannstraße 25 Doris Klinger Mutterstadt, Eisenbahnstraße 78 lars Weidbesgstt 21 5 J Horst Särtner Weibpechten 1988 1— A 1 8 Wir haben uns verlobt Weihnachten 1958. 7 Als Verlobte größen 8 8„ Christe Urban Mhm.-Feudenheim Mhm.-Feudenheim 5 Als Verlobt. 68 f Andreds-Hofer- Straße 44 Neckarstraße 42. Otto Zaie Heinz Lauer 4— rrudy Mauch Weihnachten 1958 Schriesheim, den 24. Dezember 1958 5 Gerhard Böbel 5 Mhm.-Käfertal Mhm.-Waldhof Heidelberger Straße 19 Strahlenburg U Kinder Mori d Oswald Weihnachten 1938 Freie Loff 10 Gartenstadt, Zuflucht 4 N N nsere Kinder Marie und Oswa hoben sich verlobt Marla Thlele Mönchwilen 30 0 Monnbeim-Gortenstadt 85„7 Dipl.-Kfm. Eschlikon 9 8 Levkojenwyeg 30 A ö 5 5 Wir haben uns verlobt Walter Thiele und Frau Or. Joseph Schoch und Frau. schoch Wir haben uns verlobt Ursule Zuber orstassessor 7 1 5 5 Serhard Aichele Mannheim, Croppmöhlstroße 5 5 Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen Rosemarie Curtius Orsenhausen Kr. Biberach /R. Gerhard Cossdeus Weihnachten 1958 Waltrauel Schneider Monnbeim-Käöfertol Monnheim . Rocdolf Dunkel Monheim, den 25. Dezember 1958 Edenkobener Stroße 26 Lessingstraße! 4 5 .. Weihnachten 1938 Schwarzwoldstr. 13 Rollböhlstr. 66 7 N 9 1 7 1 Mannheim Buchen im Odemwyoſd— hre Verlobung geben bekannt Wallstattstraße 57— A a 1 Schol Gisele Heinrich Ihre Verlobung nge Ore O12— ihre Verlobung bi 1 5 eter Ludwi beehren sich anzuzeigen F it O th 5 22 beehren sich anzüzeigen 9 7112 7 Wir geben unsere Verlobung bekannt Christiane Danielsen Weſhasehten 1938 ingenieur Eduardo Lebron Mannheim · Neckarau Monnheim Christa Köhler Waldhornstraße 52 Weylstrotze 32 . Gönther Weidenhsfer 9 7 ei hnochten Dipl.-Ing. 1 Mannheim- Schönau portorico 4— Monnheim Deidesheim Weinstraße 26. Dezember 1938 liſſenthoſstraße 229 Ihre Verlobung geben bekannt Richard-Wagner-Stroße 81 Prinz- Ropprecht- Straße 20 8 6. 2 Rendte Krauss annheim eras 0 rnberg 8* 4. Seckenheimer Straße 27 5. 4 9 3 Wir haben uns verlobt. 24. Dezember 1938 a 5 7 N iseloſte Frick Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen 8 Frabn Großsachsen/ Bergstraße Trier/ Mosel Wir freuen uns sehr, unsere Verlobung bekanntzugeben e ancnades Kloschins bos traße 85 3 i pin ö Weipnochten 1988 C. Uanita Pino Helke Lyncker Sung gel eee, 7 9 f Srrensan Werner Grill Horst Geiler. Als Verlobte größen Monnheim Mannheim—— Kerolei Karle 1 5 Am Oberen Luisenpork 3 L 8, 7 Mannheim, 24. Dezember 1958. 1 Ihre Verlobung geben bekannt Nicola LUtzen ei hnachten 1738 14a, 2 G 7, 30 Ursula Lehrieder Welhnachften 1958 Karl Claren Mannheim- Feudenheim Monnbelm N N Weihnachten 1958 Wilhelmstraße 66 Alphornstroße 18 U 8 Merie Theresle Fischer Mannheim- Sandhofen 1 2—ͤ—D* g 25 RNiedspffze 2 Ihre Verlobung beehren sich onzuzeigen 2 Sternengosse 5 55 ö 45 Heins-JUrgen Widdermeinn Wir haben uns verlobt größen als Verlobte 3 2 1 nge Klamm Merlenne Ruckenbrod b 3 9 1 Weihnachten 1938 g Gerhard Zähringer Stylisnos Kàlfas. 1 Roswithe Leppla 5 Sb enn 8 rollestroße 10 Manfred Rheinheimer Mannheim- Waldhof, 24. Dezember 1938 Weihnachten 1958 Sondhofer Straße 154b Kornstraße ꝰ 2 Weihnachten 1958 5 1 Mannheim— Mönchen Mönchen— Athen Mhm.-Blumenoo Mhm.-Seckenheim Lenoustroße 3 I Gosſorer Weg is Zähringerstr. 22 f* Wir hab lobt *. Als Verlobte größen*—* 1 5 8 5 5 3 Ursule Möller ö 5 3 e 1 Als Verlobte größen Ernst Thiemennn Wir größen als Verlobte Kurt Kaiser. Doris Jekel 5 Weihnachten 1958 15 1 annheim eftringen bene Elisabeth bil Weibssebtes 188 Welfeng Buchwits Seckonpe mor sro 80 Woestfolen Artur lelsinger Welhnochten 1938 2 g ee Mannheim 395 lu, levboteg* 8 Mimeleege 88 Niederfeſdstr. 123 gud. Wehr. Str. 35 Meonnbheim, Weihnachten 1738 Wir haben uns verlobt i 8 78 88 origitte eck Chomissostroße J-3 Alphornstroße 38 5 3 8 N 5 Keirlheinz Zump! * 7 Wir hoben uns verlobt e Mannheim, 24. Dezember 1938 1 5 1 Lore ee Gartonstodt kefertof Meirlette Dlek Worner Sander leykojen/eg 21 Wormser Stroße 34a Als Verlobte grogen Dieter F&ry 21. Dezember 1938 3 Eellth Oestringer Mhm Ne ceorau 3 0 1 1 1 N 24. bezember 1933.! Wir hob lobt Horst Reisper 5 3 T haben uns 5 Mannheim lochwioshoten/ Nein Monnhe im. kSfertoſ Rußere gogenstroße 10 N 3 3 L 4,9 i 4 eee 1 Ihre Verlobung geben bekannt 5 ee ih U 1958 Weihnachten 1738 7 elle Jortlent N e eee Stlerford 4 Staff Korten Kurt Leschonski crappmöhlstraße 3 Westfalen ipl. Ing. C 8 3 Als Verlobte grogen 1 Weihnachten 1958 117 N Wir haben uns verlobt Doris Kupfer Mannheim, M²öplenstraße 8.10 Als Verlobte grogen Als Verlobte größen Waltraud Kurb gendie Woltt Heins leclerer— Helge Reuner br 5 Heinz Kohl Mannheim, Weihyachfen 1938 5 4 Oerparc Gauer 8 8 8 Als Verlobte größen e Weihnachten 1958 5 5 Seckenheimer Straße 68 K&fertaler Straße 37 Weihnachten 1958 Neckaoray. Neckorquer Waldweg! Weihnachten 1258 Rendite Möller. g 19 8 5 5 Mangheim Mannbeim— 5 Adolf Schmitt Medicussfr. eckqrauer Sfr. 2 2 Wäeidenstraße 18 M 3, 7* 8 ö 1 8 8 0 Wsihnochten 1958 Velob. re Verlobung geben bekannt 2 2 Mhm.-Wallstott Mhm.-Neueichwaſd 25 N 8 5 Sretel Roth Atxelbockelstr. 4 Föbrenweg 3 Ihre Verlobung geben bekannt und dann. 5 5 7 ö l Lerlebts Süßen, Meinfred schneicler Ursulqd Bohrmann 20 MonkEl- MAN Liselotte Faißt Bouingenſeut 1 3 Rudolf Kuntz Mannheim, Waldemar Scholz 25. Dezember 1986 3 58107 Weichen 1558 en den Planken, ö cha 0 1 i 5 Mannheim Mhm.-Necæarau a Weihnachten 1958 deppenbeim Mannheim- Neckarau Klaus Scielz Fabrikstationstr. 28 fbeingoldstr. 14 8* . Mannheim-Seckenheim Meßkircher Straße 39 Richard W²agner- Straße 4 Rathausstraße 20 9 Weihnachten 1958. 9 f 5 1 Riadddt de one p i Ihre Vermählung geben bekann . 1 5 f . 1 7 7 Wir haben uns verlobt Ihre Verlobung geben bekannt II Ais verlobte grüßen: Artur Hauk Christe Schendin rliicle Volkert Als Verlobte grogen Else Vesper 1 57905 3 5 f geb. Hirs Werner Wäckerle Horst Reubold. Helmut Donath W 25. Ds zember 1958 5 9 5 Polizei-Hauptwachtmeister Weihnachten 1938 im. i I Mannheim Berlin- Wannsee Mhm.-Neckarau Mhm.-Rheinau Mannbejm-Neceorab Manoheim e„ klfenstraße 3 Rheingoldstr. 93 Graßmannstr.3 Mannheim Wien g Ansing sd stroße 72 15 Rötferstraße 9 Wartborgstroge 14 Oberneugosse 6 1 . eingoldstroße angs ersfraßs Weihnachten 195g 5. 24. Dezember 1758 N K 8* 3— 8 . . N „ . ́8 11— 7 5 r. 296 . 1— 0 90 . 2 1 . en e o—— 8 9 n 5 N e e e. Nr. 296/ Mittwoch, 24. Dezember 1958 MORGEN Seite 9 18 Wir beginnen unseren gemeinsamen Lebensweg Hermann Gölz Erikei Gölz geb. Zimmermann Weihnachten 1958 Mannheim-· Neckarau Altriper Straße 46 Sandhausen — Wär beginnen unseren gemeinsamen Lebensweg NORM ANN STASSEN MARIE-LUISE STASSEN geb. Bossert 26. Dezember 19358 Mannheim Max- Joseph- Straße 21 — Als Vermöhlte größen Günter Bergmenn Hildegard Bergmann geb. Ohl 24. Dezember 1958 Mennnheim Seckenheimer Stroße 94 f 93 * Unsere Annette hat ein Brüderehen bekommen. 1 N Cx 358 In dankbarer Freude: 5 Ruth Offner geb. Goth Werner Offner Mannheim, Elfenstraße 61 z. Zt. Städt. Krankenhaus, Privatstation Dr. Wittmann — 1 los! stellen. Weihnachten künftig im eigenen Heim? Das hängt ganz von Ihnen ab. 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Dez. 1938. Zur Zeit Heinrich-Lonz- Kronkenheus Londteilstroße 10 5 Wir freuten uns sehr Über die vielen Glüccwünsche und schönen Geschenke anläßlich unserer Ver- mählung und danken recht herzlich. Ernst Leberecht und Frau Erika geb. Ziegler Mannheim, Gontardstraße 18 4 i 7 1 2 Unserer werten Kundschaft Ihre Vermählung geben bekannt frohe Weihnachten Heinz Massoth und zum Jahreswechsel Doris Massoth beste Wünsche b Kremer in Dankbarkeit für das uns 9e entgegengebrachte Borstadt Mannheim Vertrauen. Dammstr. 5/10 Lengusfr. 65 22 Wäsche- Speck Kirch. Trauung: Donnerstag, 25. 12. N 3, 12 Kunsstrage 1958, 14.00 Uhr, St.-Bonifatius-Kirche 8 Anzeigen im MM haben Erfolg! HKosmelik- Wagner Das Instſtut für natürliche Schönheitspflege Meinheim, O 6, 5 Planken- el. 2 1297 Spezlalinstitut für Gesſehts pflege Wünscht seinen werten Klienten, allen Freunden und Bekannten des Hauses ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr. Montag, 29. Dezember 1958, ab 13 Uhr geöffnet. 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Friedrichsfeld: 17.30 Christvesper, Birkholz. Gnadenkirche(Ga): 17.00 Christ- vesper(Chor), Weber.— Hafen- kirche: 17.00 Christvesper(choh), Baier; 23.30 Christmette, Baier.— Johanniskirche: 16.00 Christvesper (U.-Krankenh.); 18.00 Christvesper (Kirche); 23.00 Christmette(Kirche). — Käfertal-Süd: 17.00 Christvesper (Chor, Jugend) Staubitz.— Kon- Kkordienkirche: 17.00 Christvesper, Weigt; 23.30 Christmette, Weigt. Kreuzkirche: 17.00 Christvesper, Stobbies. Lutherkirche: 17.00 Christvesper, Simon; 22.00 Christ- mette, Simon.— Paul-Gerhardt- Gemeinde: 17.00 Christvesper, Lec. Lehmann.— Markuskirche: 17.00 Christvesper, Adler; 18.00 Christ- Vesper, Adler. Martinskirche (G-Sledlung): 18.00 Christvesper. Mathäuskirche(Ne): 17.00 Christ- vesper(Kirche), Kühn; 18.00 Christ- vesper(Kirche), Kühn.— Melanch- thonkirche: 17.00 Christvesper, Dr. Stürmer; 23.00 Christmette, Dr. Stürmer.— Michaelskirche(Rh): 15.00 KGD-Feſer; 16.00 Christ- vesper, Dr. Hirschberg; 18.00 Christ- vesper, Dr. Hirschberg.— Neu- hermsheim: 16.00 Christvesper, Blail.— Pauluskirche(Wa): 19.90 Christvesper.— Pfingstbergkirche: Christvesper.— Luzenberg: 17.00 19.00 Christvesper, Eibler; 15.00 KGD- Feier.— Sandhofen: 22.00 Christmette, Pöritz.— Städt. Kran- kenhaus: 21.00 Christvesper, Ull- rich.— Thomaskirche: 17.00 Christ- vesper, Blail; 23.30 Christmette, Blail. Trinitatiskirche: 17.00 Christvesper, Scharnberger.— Unionkirche(Ka): 18.00 Christ- mette, Leiser. Donnerstag, den 25. Dezember 1958 (1. Weihnachtsfeiertag). Kollekte für Anstalten zur Rettung gefähr- deter Kinder. Auferstehungs- kirche(Wa): 9.30 Hdg., anschl. hl. Abendm., Walter. Christus kirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Dekan Schmidt.— Dia- konissenhaus: 10.00 Gd., anschl. hl. Abendm., Dr. Bangerter.— Em- mauskirche(Sch): 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm.(Chor), Ewald.— Er- Jöserkirche(Se): 9.30 Hgd., anschl. Bl. Abendm.; 9.30 Gd. in Sueben- heim. Feudenheim- Ost: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Stein- mann. Feudenheim-West: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Gug- Solz; 17.00 Kgd.- Weihnachtsfeier. Friedenskirche: 10.00 Hgd., anschl. Hl. Abendm., Staudt.— Friedrichs- feld: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Birkholz; 11.00 Kgd.— Gnaden- kirche(Ga): 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm.(Chor), Weber.— Hafen- kirche: 6.30 Frühgd., Baier; 10.00 Hgd., anschl. hl. Abendm., Baier; 11.30 Kgd.(Kirche); 15.00 Schiffer- Weihnachtsfeier Gungbuschstr. 9). Johanniskirche: 8.30 Frühgd.; 10.00 Hg d., anschl. hl. Abendm. Käfertal-Süd: 9.30 Hgd, anschl. hl. Abendm.(Chor), Staubitz.— Kon- kordienkirche: 9.30 Hgd., anschl. Hl. Abendm., Dr. Herrmann; 11.30 Kgd.; 18.00 Agd. mit Spiel der Ge- meindejugend, Weigth.— Kreuz- kirche: 9.30 Hgd, anschl. hl. Abend- mahl, Stobbies.— Lutherkirche: 10.00 Gd., anschl. hl. Abendm,, Heinzelmann.— Paul- Gerhardt- Gemeinde: 9.30 Hgd., anschl. hl. Hgd., anschl. hl. Abendm., Mühl- eisen.— Melanchthonkirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Wöll- ner.— Michaelskirche(Rh): 10.00 Hgd., anschl. hl. Abendm., Dr. Hirschberg; 10.00 Gd.(Kath. Kap.), anschl. hl. Abendm., Schnecken- burger. Neuhermsheim: 9.00 Hgd., Blail.— Pauluskirche(Wa): 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm.; 11.15 Kgd.— Luzenberg: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Zeller; 11.00 Kgd.— Petruskirche(Wst): 8.30 Gd. in Straßenheim; 9.30 Hgd, an- schl. hl. Abendm., Gscheidlen.— Pfingstbergkirche: 9.30 Hgd., an- schl. hl. Abend, Eibler.— Sand- hofen: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abend- mahl, Pöritz.— Städt. Kranken- haus: 10.00 Gd., anschl. hl. Abend- mahl, Dr. Doth.— Thomaskirche: 11.15 Kgd.— Trinitatiskirche: 9.30 10.00 Hg d., Blail; 11.00 hl. Abendm.; HHgd., anschl. hl. Abendm., Scharn- berger; 11.15 Kgd.; 18.00 Weihn.- Gd., anschl. hl. Abendm., Roesin- ger.— Unionkirche(Kä): 9.30 Hgd. (Chor), Leiser; 10.30 hl. Abendm. Freitag, den 26. Dezember 1958 (2. Weihnachtsfeiertag). Auferste- hungskirche(Wa): 9.30 Hgd.— Bas- sermann- Krankenhaus: 9.45 Gd., anschlieg. hl. Abendm., Fuchs.— Christuskirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Wäldin; 11.00 Kgd.— Diakonissenhaus: 10.00 Gd., Stau- bitz.— Emmauskirche(Sch): 8.30 Hgd., Zlegler.— Erlöserkirche(Se): 9.30 Hgd.(Kirche); 11.00 Kgd. Feudenheim- Ost: 9.30 Hgd., Roesin- ger; 10.45 Kgd. Feudenheim- West: 9.30 Hgd., Dr, Roth.— Frie- denskirche: 10.00 Hgd., Blail. Friedrichsfeld: 9.30 Hgd., Birkholz. — Snadenkirche(Ga): 9.30 Hgd.— Hafenkirche: 10.00 Hgd., Fehse. Johanniskirche: 38.30 Frügd.; 10.00 Hgd.— Käfertal-süd: 9.30 Hgd., Dr. Bangerter. Konkordien- Kirche: 9.30 Hgd., Weigt.— Kreuz- kirche: 9.30 Hgd., Stein; 11.15 Kgd. — Lutherkirche: 10.00 Gd., Simon. Paul- Gerhardt- Gemeinde: 9.30 Hgd.— Markuskirche: 10.00 Hgd., Riedinger.— Martinskirche G- Siedlung): 8.30 Hgd., Schnecken- burger; 9.45 Kgd. Matthäus- kirche(Ne): 8.30 Frügd.(Rosen- str. 25), Künh; 8.30 Frühgd.(Mönch- Wörthstraße 12), Rohr; 9.30 Hgd. (Kirche), Kühn.— Melanchthon- kirche: 9.30 Hgd., Dr. Stürmer.— Michaelskirche(Rh): 10.00 Hgd., Schneckenburger; 11.00 Kgd. Neuhermsheim: 9.00 Hgd., Dr. Faul- haber.— Pauluskirche(Wa): 9.30 Hgd.— Luzenberg: 8.30 Frühgd. Petruskirche(Wst): 9.30 Hgd. Pfingstbergkirche: 9.30 Hgd. Sandhofen: 9.20 Hgd., Albert; 11.00 Kgd.— Thomaskirche: 10.00 Hgd., Staudt. PFrinitatiskirche: 9.30 Hgd. Zeller.— Käfertal(Union- kirche): 9.30 Hgd., Leiser. Methodistenkirche in Deutschland, Gemeinde Mannheim. 1. Weih- nachtstag, 25. Dezember 1958, um 9.30 Uhr: Christfestgottesdienst. Evang.-Freikirchl. Gemeinde(Bap- tisten), Mannheim, Max- Joseph Straße 12. 1. Weihnachtstag, 9.30 Festgottesdienst, P. Borkowski. Sonntag, 9.30 Predigt, P. Rehse, Heidelberg. Evang.-luth. Gemeinde Mannheim. Heiligabend, 17.30 Gottesdienst in der Schloß k IT he, Mannheim. 1. Feiertag, 9.45 Festgottesdienst, Ludwigshafen, Pranholzstraße 44. 2. Feiertag, 13.00 Gottesdienst in der Schloßkapelle Mannheim. Abendm., Lie. Lehmann.— Mar- kuskirche: 8.30 Frünhgd., Adler; 10.00 Hgd., anschl. hl. Abendm,, Adler; 18.00 Agd., Adler.— Mar- Freireligiöse Gemeinde. Mittwoch, den 24. Dezember, 17.00—17.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim, Feier- halle des Krematoriums, spricht Landesprediger Dr. H. Schlöter- mann in einer Weihnachts-Abend- feier.— Donnerstag, den 25. De- zember, vorm. 10.00 Uhr, Mann- heim, L. 10, 4-6, Carl-Scholl-Saal, spricht Landesprediger Dr. H. Schlötermann. Thema:„Ein gött- lich Wesen ist das Kind“. Kath. Gemeinde. 1. Weihnachts- feiertag, 25. Dezember. Jesuiten- kirche: Messen 23.45, 24.00, 7.30, 8.30, 9.30, 11.15; Vesper 19.00; Abend- messe 19.30.— St. Sebastan: Mes- sen 23.30, 7.00, 8.00, 9.15, 10.00, 11.30; Vesper 19.00; Abendmesse 19.30.— Herz Jesu: Messen 23.15, 7.00, 8.00, 9.00, 10.45, 11.30 Vesper 138.00; Abendmesse 18.30.— Heilig Geist: Messen 24.00, 7.00, 8.30, 10.00; Vesper 18.00.— Liebfrauen: Messen 23.30, 24.00, 7.00, 8.00, 9.30, 11.00; Vesper 18.00.— St. Joseph: Messen 6. 00, 8.00, 9.30, 11.00; Vesper 138.00. Spitalkirche, E 6: Messen 24.00, 9.00; Gottesdienst in polnischer Sprache: 10.15.— St. Bonifatius: Messen 24.00, 8.00, 9.30, 10.45, 11.30; Vesper 18.00.— St. Nicolaus: Mes- sen 24.00, 7.30, 9.00, 11.00; Vesper 18.00.— St. Peter: Messen 23.45, 7.00, 8.00, 9.30, 11.15; Vesper 18.30.— St. Pius: Messen 23.30, 8.00, 10.00; Vesper 18.00.— Feudenheim: Mes- sen: 24.00, 7.00, 7.45, 9.00, 10.00, 11.30; Vesper 18.00.— Seckenheim: Mes- sen 24.00, 3.00, 3.30, 10.00; Vesper 14.30.— Don-Bosco-Kapelle: Mes- sen 24.00, 9.00.— Neckarau: Messen 23.15, 24.00, 6,00, 6.30, 7.00, 7.30, 8.00, 9.00, 9.30, 11.15; Vesper 14.30; Rosen- kranz 18.00.— Sandhofen: Messen 23.30, 24.00, 3.00, 9.30, 11.15; Vesper 18.00.— Käfertal: Messen 23.40, 24.00, 8.00, 9.13, 11.00; Vesper 18.00. — Friedrichsfeld: Messen 23.30, 7.30, 10.00; Vesper 18.00. Waldhof, Speckweg: Messen 6.00, 9.00, 10.30, Vesper 19.00.— Wallstadt: Messen 23.30, 8.00, 10.00; Vesper 14.20.— Rheinau: Messen 24.00, 8.00, 9.00, 10.30; Vesper 138.00. Marlen- kapelle: Messen 7.00.— Johannes- kirche: Messen 24.00, 9.00.— Al- menhof: Messen 23.30, 6.30, 7.00, 8.00, 9.30, 11.00; Vesper 138.00. Käfertal- Süd: Messen 7.00, 10.00; Vesper 14.00.— Gartenstadt: Mes- sen 24.00, 8.00, 10.30; Rosenkranz 17.30; Vesper 18.00.— Pfingstberg: Messen 24.00, 8.00, 10.00; Vesper 14.00.— Schönau: Messen 23.30, 7. 00, 3.30, 10.30; Vesper: 18.00.— Ilves- St. Plus: Messen 8.00, 10.00, 11.40 in Neuhermsheim. Feudenheim: Messen: 7.30, 9.00, 10.00, 11.15; An- dacht 18.00.— Seckenheim: Messen 7.00, 8.30, 10.00; Andacht 14.00.— Don-Bosco-Kapelle: Messe 8.15. Neckarau: Messen 7.00, 8.00, 10.00, 11,15; Rosenkranz 18.00.— Sand- hofen: Messen 7.30, 9.30, 11.15; Weihnachtsandacht 19.00.— Käfer- tal: Messen 7.00, 8.00, 9.15, 11.00; Andacht 17.00.— Friedrichsfeld: Messen: 7.30, 9.30, 11.00; Andacht 18.00.— Waldhof, Speckweg: Mes- sen 7.00, 9.00, 10.30: Andacht 19.00. — Wallstadt: Messen 7.30, 8.30, 10.00; Andacht 14.00.— Rheinau: Messen 7.00, 9.00, 10.30; Andacht 18.00. Marienkapelle: Messen 9.00— Jo- hanneskirche: Messen 7.30, 10.30.— Almenhof: Messen 7.00, 8.00, 9.30, 11.00) Weihnachtsandacht 16.00. Käfertal- sud: Messen 7.30, 10.00; Andacht 1.00.— Gartenstadt: Mes- sen 6.30, 7.00, 8.00, 9.30, 10.30 An- dacht 19.00.— Pfingstberg: Messen 7.00, 9.00, 11.00.— Schönau: Messen. 7.00, 8.30, 10.30.— Ilvesheim: Mes- Sen 7.15, 9.30; Andacht 14.00.— St.- Konrads-Kapelle: Andacht 18.00.— Lioba, Waldhof: Messen 8.00, 10.00. 11.00; Rosenkranz 18.30; Andacht 19.00.— Städt. Krankenhaus: Mes- sen 5.18, 8.15, 11.15; Andacht 20.30. Alt-Kath. Kirche. Christmette in der Schloßkirche 23.00; Erlöserkirche 23.30; Weihnachtsgottesdienst mit Hochamt, Festpredigt und alligem. Kommunion 10.00 Schloßgkirche; Stefanstag- Gottesdienst, Schloßg- kirche 10.00; Erlöserkirche 17.00. Sonntag, 28. Dezember: Gottes- dienst, Schloßkirche und Erlöser- kirche 10.00 Uhr. heim: Messen 23.30, 8.00, 10.00; Vesper 18.00.— St. Lioba, Waldhof: Messen 24.00, 8.00, 9.30, 11.00, 18.30; Vesper 19.00. Städt. Krankenhaus: Messen 24.00, 7.00, 8.00, 11.15; Vesper 20.30. Uhr. 2. Weihnachtsfeſertag, 26. Dezem- ber 1956(Fest des hl. Stephanus). Jusuitenkirche: Messen 6.48, 7.30, 8.30, 9.30, 11.00; Weihnachtsandacht 19.00; Abendmesse 19.30.— St. Se- bastian: Messen 6.00, 7.00, 8.00, 9.18, 10.30, 11.30; Andacht 19.00; Abend- messe 19.30.— Herz Jesu: Messen 7.00, 8.00, 9.15, 10.30, 11.30; Abend- messe 18.30.— Heilig Geist: Messen 7.00, 8.00, 9.30, 11.30; Andacht 18.00. — Liebfrauen: Messen 7.00, 8.00, 9.30, 11.00.— Spitalkirche, E G: Mes- sen 9.00; Gottesdienst der poln. Gemeinde: 10.15.— St. Joseh: Mes- sen 7.00, 8.00, 9.30, 11.00.— St. Boni. Tatius: 7.00, 8.00, 9.15, 10.30, 11.30; Weihnachtsandacht 18. 00. St. Nicolaus: Messen 7.30, 9.00, 11.00, 18.00.— St. Peter: Messen 7.00, 8.00, 9.30, 11.15; Weihnachtsandacht 18.30. tinskirche(IG-Siedlung): 8.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Dr. Hirsch- berg.— Matthäuskirche(Ne): 8.30 Frühgd.(Rosenstr. 25), Rohr, 8.30 Frügd.(Kirche), Mühleisen; 10.00 Wokhnungstausek Biete schöne, geräum. 2 Zim., Kü, Bad, Neub.(Seckenh.-Str.); suche 3-4 Zim., Kü., Bad, Balk. od, Gart Hausverwaltg. kann übern. werd. Zuschr. u. Nr. 04357 a. d. Verlag. * Bremen- Mannheim Biete in Bremen 2 Zi., Kü., Bad, Balk., Zentrhzg., Miete 76,28. mod. Neubau; suche in Mhm. 2½ bis 3 Zi., Kü., Bad, Balk., usw. gute Wohngeg. Zuschr. u. P 04408 a, V. internationale KINDERWAGEN- Nodelle zeigen Wir Während der Feiertage in unseren großen Schaufenstern 1959 Unseren funden wünscken wir frohe Festtage MANNHEIM ichar Am 27. Dezember 1958 haben Wir Wegen Inventurorbeiten geschlossen. KINDERWAGEN b F Selbe 10 AUS DEN BUNDESLANDERN Mittwoch, 24. Dezember 1958/ Nr. 296 Putten im Garten in Neukastell bei Leinsweiler an der Weinstraße . des Slevogt-Hofes Bild: Alf Rapp Nebel behinderte den Weihnachtsverkehr .. zur See, in der Luft und auf den Straßen Bremen. Der Schiffsverkehr auf der Unter- und Aubßenweser war am Dienstagfrüh durch dichten Nebel stillgelegt. Zwischen Bremen und Bremerhaven mußten rund 20 Seeschiffe sicherheitshalber vor Anker gehen. Zu Kol- Iisionen ist es jedoch nicht gekommen. Auch der Verkehr auf dem Bremer Flugplatz war infolge des Nebels behindert. Auf dem Flughafen Hannover-Langen- hagen war am Dienstagmorgen der Flug- verkehr ebenfalls wegen dichten Nebels be- einträchtigt. Nach Angaben der Flughafen- leitung muß damit gerechnet werden, daß der Flugverkehr während der Festtage zeitweilig durch Nebel gestört wird. In Emden und Oldenburg betrug die Sicht am Dienstagvormittag immer noch knapp 50 Meter. Im Emder Hafen ruhte der Schiffs- Moskauer Staatszirkus eingetroffen Stuttgart. Der Moskauer Staatszirkus, der am zweiten Weihnachtsfeiertag auf dem Stuttgarter Killesberg die„Premiere“ seiner zweimonatigen Gastspielreise durch Groß- städte der Bundesrepublik hat, ist in der baden-württembergischen Landeshauptstadt eingetroffen. Die 40 köpfige Reisegesellschaft, die mit Omnibussen von Ostberlin kam, war- tet noch auf den Güterzug, der die 17 Bären und 25 Pferde und die Requisiten aus Mos- kau bringt. Innenministerium ermahnt Kraftfahrer Stuttgart. Das baden- württembergische Innenministerium hat am Dienstag die Kraftfahrer erneut auf die Vorschrift hin- gewiesen, bei starkem Nebel oder Schneefall auch am Tage Abblendlicht einzuschalten. Es sei in letzter Zeit festgestellt worden, daß Viele Kraftfahrer diese Vorschrift nicht be- folgen und damit sich und auch die anderen Verkehrsteilnehmer schwer gefährden. Die Polizeidienststellen und insbesondere die Verkehrskommissariate wurden angewiesen, bei der Verkehrsüberwachung auf Verstöße dieser Art besonders zu achten und gegen sie einzuschreiten. In der Kurve überholt Hechingen/ Hohenzollern. Auf der Bundes- straße 27 bei Hechingen ereignete sich in der Nähe der Stelle, wo vor einigen Wochen drei Menschen im Auto verbrannten, ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem eine Frau getötet und drei weitere Beteiligte schwer verletzt wurden. Zu dem Unfall kam es, als der Fah- rer eines unbeladenen Lastzuges in einer Wweitgeschwungenen Rechtskurve auf einem Viadukt der Zollernbahn einen anderen Last- zug überholen wollte. Ein entgegenkommen- der Personenwagen veranlaßte ihn, plötzlich scharf zu bremsen, wobei der Anhänger auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern geriet, zunächst gegen den Anhänger des an- deren Lastzugs prallte, sich dann quer zur Straße stellte und dem entgegen kommenden. aus Stuttgart stammenden Personenwagen die Iinke Seite aufriß. verkehr. Ueber der Nordsee und im Seegebiet der ostfriesischen Inseln lag seit Montagabend ebenfalls dichter Nebel. Bis in die Morgen- stunden war das Heulen der Schiffssirenen von den größeren Schiffen zu hören, die trotz des Nebels ihre Fahrt fortzusetzen versuch ten, um zum Teil noch rechtzeitig zum Weil nachtsfest einen Hafen anlaufen zu können. Ungewöhnlich dichter Nebel legte auch den Rheinschiffs- und Flugverkehr in Nord- rhein- Westfalen für mehrere Stunden bis kurz vor Mittag still. Wie die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Duisburg-Ruhrort mit- teilte, konnten auf der Gesamtstrecke zwi- schen Köln und der niederländischen Grenze bei Emmerich keine Schiffe auf dem Rhein verkehren. Auch auf dem Mittellandkanal und der Mittelweser wurde der Schiffsverkehr in den Vormittagsstunden eingestellt. In den Großstädten des Ruhrgebiets konn- ten sich Kraftfahrzeuge zeitweilig nur im Schritt-Tempo ihren Weg durch die Nebel- Wand bahnen. Im Wesertal mußten Kraft- fahrer immer wieder anhalten, um sich zu orientieren. Demgegenüber war der Bundes- bahnbetrieb nur geringfügig behindert. Auf dem Flughafen Düsseldorf-Lohausen konn- ten erst gegen 11.30 Uhr wieder Maschinen landen. Im Aachener Raum herrschte dagegen klares Wetter. Das Rheintal südlich von Köln war fast nebelfrei. Verschollene Weihnachtsklänge— wiedererweckt Weihnachtslieder aus aller Welt im Deutschen Volksliederarchiv/ Eine unschätzbar wertvolle Sammlung Freiburg.„Auf, auf Kameraden, es ist ja schon Tag/ Wir wolln uns aufmacha und gehn in die Stadt Nach Bethlehem hin, zu dem göttlichen Kin! Der uns hat derlöst von der Adamsün'“, So beginnt ein altes oberbayerisches Weihnachtslied, in dem der Sänger dann von seinen Geschenken für das „kleine Kind in a spottschlechten Hütt'““ be- richtet:„IJ hätt a no bei mir a drei Aepfel, à vier Und à Flaschl Branntwein, in der Loyl a Bier.. Des gab i'n für àa Gob/ Weil i sunnst à nix hob.“ Das Liedchen ist heute genau so verschollen wie jenes Weihnachts- lied, daß kurz vor der Jahrhundertwende noch in Burghausen, Kreis Dummersbach im Rheinland gesungen wurde:„Kristkind komm in unser Haus, Pack die große Tasche aus, Bind das Pferdchen an den Mist', daß es Heu und Hafer frißt. Heu und Hafer mag es nicht. Zuckerplätzchen süß und frisch, kommen auf den Weihnachtstisch!“ Solche alten Weihnachtslieder, oft von köstlichem, naivem Humor erfüllt, waren im vergangenen Jahrhundert noch weit verbrei- tet. Häufig stammen sie aus alten Weih- nachts- und Krippenspielen, vielfach haben sie den Charakter von Hirtenliedern. Der süddeutsche Sprachraum ist reicher an sol- chen Liedern gewesen als Norddeutschland; doch kennt man auch aus Pommern und Thüringen viele Beispiele schöner und reicher Weihnachtslieder. Heute sind sie, wie sehr viele Volksweisen, fast nur noch dem Wissenschaftler bekannt, der sich mit der Erforschung ihrer Herkunft und ihrer Verbreitung beschäftigt. In den letzten Jahr- zelmten ist das„Aussterben“ dieser Lieder besonders schnell vorangegangen; nur in entlegenen, von der Industrialisierung noch nicht erfaßten Gegenden wie im Bayrischen Wald, in einzelnen Landstrichen Hessens, der Pfalz und Lothringens begegnet man noch— meist älteren— Menschen, die sol- che Lieder kennen und sie singen können. Im Deutschen Volksliederarchiv in Frei- burg/ Breisgau, einer der bedeutendsten Volksliedersammlungen der Welt, stapeln sich die Aufzeichnungen aller dieser Lieder — Frucht einer jahrzehntelangen, oft müh- seligen Semmelarbeit. Der Germanist und einstige Rektor der Basler Universität, der aus Bremen stammende Professor John Meier, gründete das Archiv 1914, angeregt durch ausländische Beispiele und eingehende Studien. Kurz vor seinem Tode, vor fünf Jahren, schenkte er die ganze unersetzliche Sammlung von über 300 000 Volkslieder- Aufzeichnungen aller Art und seine 3000 Bände umfassende Bibliothek dem Lande Baden- Württemberg, das das Archiv seitdem als selbständiges Institut weiter führt. Die Weihnachtslieder— sie sind im Volksliedarchiv unter den„geistlichen Volks- liedern“ registriert— haben wie alle Volks- weisen von einem bestimmten Melodie- und Text-Typ eine große Zahl von Variationen entwickelt, und zwar nicht nur im deutschen Sprachraum, sondern oft auch in anderen Sprachen. Als Vorarbeit für die spätere Ver- ökkentlichung hat das„Deutsche Volkslied- archiv“ die Weihnachtslieder nach dem „typischen“ Lied und seinen Varianten sor- tiert; sie liegen jetzt in 135 Mappen verteilt. Jedes Lied, das von John Meier und seinen Mitarbeitern in allen deutschen Sprachge- bieten aufgezeichnet wurde, ist mit Melodie. sämtlichen Strophen, Ort und Zeitpunkt der Ner Winter läßt auf sich warten Nur allmählich soll es kälter werden, sagen„Wetterfrösche“ Hamburg. Die Meteorologen sagen kurz vor Weihnachten für die Festtage im Bun- desgebiet trübes, nebliges Wetter, Tages- temperaturen dicht über dem Gefrierpunkt und nachts leichten Frost voraus. Die Nie- derschlagsneigung bleibt gering. Erst all- mählich wird es kälter. In diesem Jahrhun- dert gab es außer 1941 noch keinen so mil- den Dezember wie in diesem Jahr. Das Quecksilber lag bisher um durchschnittlich drei Grad über dem langjährigen Durch- schnitt. 1941 setzte nach der Statistik des Seewetteramtes Hamburg am 5. Januar die Kälte ein. Nach Ansicht der„Wetterfrösche“ können die Wintersportler zum Jahresende noch mit einer herrlichen Schneedecke im Mittelge- birge für das„grüne Weihnachtsfest“ ent- schädigt werden. Nur im Hochsauerland hofft man auf gutes Skiwetter bereits für die Weihnachtstage. Dort ist die Temperatur nach einer frühlingshaften Woche in der Nacht zum Dienstag wieder knapp unter den Gefrierpunkt abgesunken. Im Oberharz ist die ursprünglich 40 Zentimeter hohe Schnee- decke auf 20 Zentimeter zusammengesackt und meist matschig. Für Wintersportler be- stehen dort also keine Aussichten. In Bayern liegt die Frostgrenze etwas unter 2500 Metern. Die geringen Nieder- schläge, die für die Weihnachtstage erwartet werden, dürften nur in Lagen über 1500 Metern als Schnee fallen. Die Alpentäler und die unteren Lagen des bayerischen Waldes sind zur Zeit völlig schneefrei. Wintersportmöglichkeiten gibt es nur in höheren Lagen. Weihnachten unter Quarantäne Jetzt sieben Pockenerkrankungen Heidelberg. Die Heidelberger Ludolf- Krehl-Klinik, in der in den letzten Tagen einige Pockenfälle aufgetreten sind, wird auch über Weihnachten unter Quarantäne stehen, so daß weder das Personal noch die zur Entlassung vorgesehenen Patienten nach Hause können. Voraussichtlich wird die Quarantäne nicht vor dem 2. oder 3. Januar aufgehoben werden können. Die Zahl der Pockenerkrankungen hat sich am Dienstag Daneben sollen Alpenveilchen, um einen weiteren Fall auf sieben erhöht. Außer zwei Aerzten, zwei Aerztinnen, einer wegen einer anderen Krankheit eingeliefer- ten Patientin und einem Pförtner ist nun noch eine Sekretärin der Klinik erkrankt. Zwei weitere Patienten wurden als pocken- verdächtig isoliert. Wie der Leiter des Staat- lichen Gesundheitsamtes Heidelberg, Ober- medizinalrat Dr. Albert Schulz, am Dienstag mitteilte, handelt es sich bei den meisten Er- krankungen um leichte Fälle. Nur eine Aerz- tin, die als Kind nicht gegen Pocken geimpft wurde, sei schwerer erkrankt. Die Wirkung der Pockenschutzimpfung halte zwar für lange Jahre an, schwäche sich aber im Laufe der Zeit langsam ab. Weißer Flieder und„Kindersegen“ Stuttgart. Im Tier- und Blumengarten der Stuttgarter Wilhelma wird auch in diesem Jahr zu Weihnachten in den grogen Gewächs- häusern wieder der weiße Flieder blühen. Frimein, Weihnachtssterne und Orchidèéen, dié Beson- dere Spezialität der Wilhelma, den, Besuchern ein„blühendes Weihnachtserlebnis“ vermit- teln. In den Tiergehegen können die weih- nachtlichen Besucher bei den Zwergzebus und bei den Zwergziegen Nachwuchs be- wundern. Wintersport im Schwarzwald Freiburg. Durch das anhaltend milde Wetter der letzten Tage haben sich die Win- tersportmöglichkeiten im Schwarzwald er- heblich verschlechtert. Der Wintersport ist nur noch in hohen Lagen des südlichen Schwarzwaldes möglich und auch dort sind die Südhänge bis in höchste Lagen hinauf überwiegend schneefrei. An Nord- und Ost- hängen werden oberhalb 1000 Meter auf durchschnitlich 10 bis 30 Zentimeter festem Altschnee im allgemeinen mäßige Sportbe- dingungen angetroffen. Bei überwiegend mildem Wetter treten auch auf den hoch- gelegenen Straßen kaum Verkehrsbehinde- rungen auf. Das Wetteramt Freiburg sagt einzelne Niederschläge voraus, die aber nur in höchsten Schwarzwaldlagen zum Teil als Schnee niedergehen werden. Mehr als hundertmal„Heilige Nacht“ München besitzt die größte Krippensammlung der Welt/ Ueber 8000 Figuren München. Seit Beginn der Vorweihnachts- zeit hängt über einer kleinen Pforte in der imposanten Fassade des Bayerischen Natio- nalmuseums wieder ein Schild„Krippen- schau“, Hinter diesem bescheidenen Hinweis verbirgt sich die größte Krippensammlung der Welt. Sie umfaßt weit über 8000 Figuren. Der Münchner Bankier Max Schmederer, den„Krippennarren“ nannten ihn seine Mit- bürger, hat im Jahre 1892 dem National- museum seine Krippensammlung geschenkt. Schon damals sprach man von 8000 Einzel- stücken und inzwischen hat das Museum im- mer wieder besonders schöne Darstellungen der Heiligen Nacht angekauft. Nur ein Drittel der Krippenschätze kann auch dieses Jahr wieder den Besuchern gezeigt werden, ob- wohl das Museum im letzten Jahr ankün- digte, daß dieses Jahr wieder die ganze Krip- pensammlung gezeigt werden könnte. Aber man ist mit dem Ausbau der Nischen und Kuppeln in einem Seitentrakt nicht fertig ge- worden und so fehlt es immer noch an Platz. Platz aber brauchen diese Krippen, die viel mehr sind als man gemeinhin unter einer Krippe versteht: es sind verkleinerte Szenen aus mittelalterlichen Mysterienspielen. Die Krippe wird zur Bühne: es wird mit richtigen Theatereffekten gearbeitet, mit Licht, Kulis- sen, Versatzstücken, schwebenden Engeln, dramatischen Gruppierungen. Das entsprach dem Geschmack der Zeit, aus der die meisten Krippen stammen: dem Barock. Bayern, Tirol und Italien waren damals führend in der Krippenkunst. Die altbayerischen Krippenfiguren haben alle geschnitzte Köpfe und Glieder, die mit beweglichen Drahtgelenken verbunden sind und richtige Stoffkostüme tragen. Gerade diese Kostüme sind eine unerschöpfliche Quelle für den Volkskundler. Sie zeigen ge- nau die Volkstrachten dieser Zeit. Einer der Künstler hat sich auch nicht gescheut, einem Hirten eine Taschenuhr an den Gürtel zu hän- gen. Ein anderer läßt Panduren, die sich im österreichischen Erbfolgekrieg in Bayern be- sonders unbeliebt gemacht hatten, als Skla- ven dem Mohrenkönig folgen. Die besondere Spezialität der bayerischen Krippenbauer ist aber die bunte Tierwelt, die sie um die Krippe versammeln— ergötzliche Fabel- wesen oder ganz naturgetreue Darstellungen: ein richtiger Tatzelwurm, Hunde aller Ras- sen, eine unwahrscheinlich große Weinberg- schnecke. Von ganz anderer Art, von südlicher Far- benfreude und barocker Pracht, sind die Ter- rakotta-Krippen aus Italien. Von dem be- rühmten italienischen Meister Sammartino (18. Jahrhundert) stammt der pomphafte Auf- zug der Heiligen Drei Könige. Diese Neapoli- taner Krippe ist vom Museum besonders meisterhaft aufgestellt worden. Gruppen von Neapolitaner Landleuten bringen dem Christ. kind ihre Gaben. In glänzender Miniatur- nachbildung sieht man alle Landeserzeug- nisse Neapels: Maiskolben, Orangen, Melo- nen, Tintenfische, alle Sorten von Gemüsen. Dazwischen die Geschenke der Könige: Kro- nen und Schatztruhen, Juwelen und Gold. Aber nicht nur die Geburt des Christkin- des haben die alten Krippenkünstler darge- stellt. In der Krippenschau sind auch Szenen aus dem späteren Leben der Heiligen Familie zu sehen. Die„Flucht nach Aegypten“ führt die Heilige Familie in einem Kahn über den See Genezareth, aus dem zierlich geschnitzte Fische herausschauen. Ein alter Münchner Meister hat das Familienleben von Jesus, Maria und Joseph in Nazareth abgebildet. Berühmt ist dabei die winzige Nachahmung der Werkzeuge in der Zimmermannswerk- stätte des heiligen Joseph. Auffallend ist, daß diese ungewöhnliche Krippensammlung fast nur von eingesessenen Münchnern besucht wird. Fremde Gäste fin- den fast nie den Weg dorthin. Das mag teil- weise daran liegen, daß die Ausstellung im Advent eben außerhalb der Reisesaison liegt. Wen sein Weg aber in dieser Zeit nach Mün- chen führt, sollte neben den Kunstschätzen der großen Museen sich auch die Münch- ner Krippenschau nicht entgehen lassen. Gerd Schmitt Aufzeichnung versehen. Manchaml hat der Sammler auch genau berichtet, wie er ein Lied entdeckte. So heißt es bei einem Lied aus dem Böh- merwald:„Es war am 5. Dezember 1907. Ich war im Wohnzimmer mit Einpacken von Bü. chern beschäftigt, als ich die Küchentür selt- sam aufgehen hörte und bald darauf den Gesang einer starken weiblichen Stimme vernahm. Ich betrat die Küche und Sah da ein derbknochiges altes Weib beim Tische stehen, das einen groben Bückelkorb Auf dem Rücken hatte. Das Weib Sang eine Me- lodie im Dreivierteltakt und bewegte dabei eine kleine Wiege, die sie auf den Tisch Sestellt hatte, hin und her. Die alte Frau er- zählte mir, daß sie 73 Jahre alt sei und aus Seewiesen stamme. Das Lied, ein Krippen- lied, habe sie vor 28 Jahren von einem anden Weib aus Seewiesen kennengelernt. ES sei früher in der Christmette vom Volk ge- sungen worden. Nun gehe sie halt herum in jedem Winter und singe den Leuten das Lied vor. Dafür bekomme sie dann Geschenke wie Brot und Mehl. Das Weib sang mir das Lied nochmals vor, und ich schrieb die Noten und den Text auf Außer den vielen hundert Aufzeichnun- gen in den 135 Mappen hat das Volkslied- archiv noch ungefähr 500 Aufzeichnungen von Weihnachtsliedern, die noch geprüft werden müssen, ob sie zu einem jener„Nor- maltypen“ gehören oder eine eigene Weise darstellen. Außbßerdem besitzt das Archiv dreißig Bücher mit Weihnachtslieder aus Verschiedenen deutschen Gebieten, die auch noch aufgearbeitet werden müssen. In jüng- ster Zeit hat das Volksliedarchiv begonnen Lieder auch mit dem Tonbandgeräat aufzu- nehmen; diese Aufnahmen müssen später noch mit Text und Noten übertragen wer- den. Die Tonbandaufnahmen haben den Vorzug, daß sie Eigenheiten und Feinheiten des Gesanges und des Textes viel ursprüng- licher und genauer wiedergeben als alle schriftlichen Notizen. Eine der wichtigsten Quellen für Weihnachts-, wie überhaupt für alte Volkslieder, sind heute die aus Südost- europa geflüchteten oder ausgesiedelten Deutschen, die inmitten der anderen Völ- ker die Ueberlieferungen ihrer einstigen Heimat viel getreuer bewahrten als in Deutschland selbst. Bei ihnen finden die Mitarbeiter des Volksliedarchivs mit- unter auch noch das eine oder andere bis jetzt unbekannt gebliebene Lied. Allerdings Werden sie auch nur noch von den Alten gesungen, so daß wahrscheinlich in einigen Jahren auch diese Quelle für die . für immer versiegt sein wird. Baracke geriet in Brand Zwei Kinder kamen in den Flammen um Aachen. Zwei Jungen im Alter von sie- ben Monaten und vier Jahren sind am Dienstagmorgen bei einem Brand in einem Barackenlager in einem Aachener Vorort ums Leben gekommen. Ihr sechsjähriger Bruder konnte sich retten, ihre Mutter mußte mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht werden. Das Feuer, dessen Ursachen noch nicht ermittelt werden konnten, brach am frühen Morgen aus, als die Mutter der Kinder gerade zur Toilettenbaracke gegan- gen war. Als sie zurückkehrte, stand der Barackenteil, in dem ihre Kinder schliefen, in hellen Flammen. Sie stürzte in die Ba- racke hinein, konnte jedoch nicht mehr zu den Betten der Kinder vordringen. Auch Rettungsversuche der Feuerwehr, der Po- lizei und eines belgischen Soldaten waren erfolglos. Das Barackenlager dient als Not- unterkunft für Obdachlose. Anklage im„Lockvogelprozeſ“ Hannover. Die Staatsanwaltschaft Han- nover hat gegen die 18jährige Inge March- lowitz und ihren 38 jährigen Bräutigam Ger- hard Popp, die nach eigenem Geständnis im Winter 1956/57 den Genossenschaftsleiter Heinrich Bick und den Handelsvertreter Heinz Engels ermordet und beraubt haben, Anklage wegen Raubmordes und Mordver- suches erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wird der seit Monaten vorberei- tete Prozeß voraussichtlich im Januar vor dem Schwurgericht Hannover beginnen. Zweimal lebenslänglich Zuchthaus Landshut(Bayern). Nach vierwöchiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht Landshut den 38 jährigen Straßenbauarbeiter Gottfried Salomon, genannt Wilezek, wegen Doppelmordes zu zweimal lebenslänglich Zuchthaus und Aberkennung der bürger- lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Das Ge- richt hielt den Angeklagten für schuldig, am 5. November 1950 das Landwirtsehepaar Karl und Katharina Strasser aus Kleinhek- kenwies(Landkreis Eggenfelden) durch das Küchenfenster erschossen zu haben. Kinderomnibus verunglückt Merzig-Wadern. Ein Zusammenstoß zwi- schen einem Kleinomnibus und einem Last- wagen hat in Orscholz im Kreis Merzig- Wadern fünf Schwerverletzte gefordert. Der Omnibus war mit Kindern im Alter von acht bis 14 Jahren besetzt, die im Landesver- sehrtenheim Homburg untergebracht sind und über die Weihnachtstage zu ihren Eltern gebracht werden sollten. Drei von ihnen sowie der Fahrer des Omnübusses und ein mitfahrender Pfleger wurden bei dem Zusammenstoß sehr schwer verletzt. gecl, Suu Il& F 88 — . Er der ein . us ort ger ter ius len ach ler n- ler en. 3a- ich 0 en ot- Nr. 296/ Mittwoch, 24. Dezember 1988 MORGEN 2———, ,, . ö DD Der Herr über Leben und Tod nahm heute un- seren lieben Vater, Herrn Karl Wolf im Alter von 64 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Mannheim, den 23. Dezember 1958 Fratrelstraße 13 Die Angehörigen Beerdigung findet am Samstag, dem 27. Dezember 1958, um 10.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim statt. Meine innigstgeliebte Gattin, liebste Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Kohlruß geb. Stadler wurde nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im Alter von 49 Jahren für immer von uns genommen. Schulstraße 3a Mhm.- Neckarau, den 23. Dezember 1958 In tiefer Trauer: Ferdinand Kohlruß Roland Kohlruß und Frau Anneliese geb. Weckesser und alle Anverwandten Beerdigung: Samstag, 27. Dez., 10.30 Uhr im Friedhof Neckarau Statt Karten Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise inniger Anteilnahme durch Wort und Schrift, der schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, * Wilhelm Schwab Polizeioberkommissar herzlich zu danken. Besonderen Dank den Herren Aerzten, der kath. Krankenschwe- ster für die liebevolle Pflege, Herrn Stadtpfarrer Mönch und Herrn Kaplan Bauer für ihren kirchlichen Beistand, Herrn Polizeipräsident Dr. Leiber, Leiter der Schutzpolizei, Herrn Polizeirat Riese, den Dienststellenleitern der Mannheimer Schutz- polizei, dem Vorstand des Polizeisportvereines, den Herren der Polizeikapelle, des GTV Mannheim und der Abordnung der Heidelberger Schutzpolizei für die ehrenden Nachrufe, dem Ge- sangverein Flora für den erhebenden Grabgesang und allen denen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Mh m.- Käfertal, den 24. Dezember 1958 Lindenstraße 3 Franziska Schwab und Sohn Günter Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem schmerzlichen Verlust meines lieben Mannes und Vaters, Herrn Adolf Mildenberger sagen wir hiermit herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Stobbies für seine tröstenden Worte, der Direktion und Beleg- schaft der Firma Daimler-Benz sowie den Haus- bewohnern und allen denen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 24. Dezember 1958 Ulmenweg 2 Frau Dorothea Mildenberger mit Kind Christa Es ist bestimmt in Gottes Rat Am 22. Dezember 1933 wurde meine liebe Frau, Mutter, unsere Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Dina Neuert geb. Grams von dieser Welt abberufen. Wir werden sie am HI. Abend zur letzten Ruhe betten. Mh m.- Neckarau, den 22. Dezember 1956 Nheingärtenstraße 9 In tiefer Trauer: Friedrich Neuert Anneliese Neuert und Angehörige Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn August Sterner sage ich allen meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Weber für seine trostreichen Worte, den Haus- bewohnern und allen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.- Gartenstadt, den 24. Dezember 1958 Ligusterweg 4 VVT Liesel Sterner und Anverwandte Für die wohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für dle Blumenspenden, die uns beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Elisabeth Wasser geb. Nassauer zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Leiser für seine trost- reichen Worte am Grabe sowie Schwester Luise für ihre liebe- volle Pflege. Mh m. Käfertal, den 24. Dezember 1958 Poststraße 25 Die Kinder zagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank den Herren Gläser und Dr. Kerzten, Dr. zowie Herrn Pfarrer Leiser für seine trostreichen Worte. Mhm.- EKäfertal, den 24. Dezember 1958 Mannheimer Straße 35 Im Namen aller Hinterbliebenen: Kaspar Mulfinger Für die vielen Beweise herzlicher Anteflnahme durch Wort und Schrift, der zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Marie Mulfinger geb. Göhrig Müller, der schwester Luise beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Adam Hochwarth durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichen Dank aus. Meeräckerstraße 4 1 ö ö ö ö 1 1 Für die wohltuenden Beweise Mannheim, den 24. Dezember 1958 liebevoller Teilnahme, die uns Im Namen aller Angehörigen Elisabeth Hochwarth Für die liebevollen Beweise der Anteilnahme an dem schmerz- lichen Verlust meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau Margarete Querbach geb. Mark sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank. Mn m. K Afertal, den 24. Dezember 1958 den verstarb heute, am 23. Dez. 1958, meine liebe Frau, meine gute Mutter, Tochter, Schwe- ster, Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Lummaursch geb. Klein im Alter von 40 Jahren. Mannheim, den 24. Dez. 1958 Gontardstraße 15 In tiefer Trauer: Otto Lammarsch und Tochter Gabriele Elise Klein Wwe. Erna Burkhardt und Tochter Marianne und Anverwandte Feuerbestattung: Samstag, den 27. Dezember 1938, 10.30 Uhr im Krematorium Mannheim. 9 Gimmeldinger Straße 3 N Philipp Querbach und Angehörige ö Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Lei- FAMILIEN- ANZEIGEN A von vielen gelesen Mittwoch, 24. Dezember 1958 Bestattungen HFlauptfriedhof Seubert, Max, J 2, 16 Zengerle, Christian, Krematorlum Weiß, Rosina, Mittelstraße 39 briedhof Käfertal Benz, Peter, Aeußere Wingertstraße 13. Lotz, Johanna, Märker Querschlag 51. Friedhof Neckarau Getrost, Elisabeth, Waldhornstraße 26 Friedhof Sandhofen Vollmer, Margarete, Sternengasse 17. Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Vermietungen Collinistrage 8 in Mannheim Frohe Weihnachten u. ein er- folgreiches neues Jahr allen Ehesuchenden in Stadt u. Land. 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Beamte des amerikanischen Außenministeriums erklär- ten, die Vereinigten Staaten seien von der Einkommensteuererhöhung vorher nicht in Kenntnis gesetzt worden. Dies sei ein un- gewöhnlicher Schritt, zumal der Unterstaats- sekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten, Thomas Mann, mit der venezolanischen Re- gierung verhandelt habe, als die Verordnung herauskam. Der Präsident der„Creole Petroleum Corporation“ in Caracas, Harold W. Haight, erklärte, die neue Einkommensteuerverord- nung ändere drastisch„das Klima für aus- ländische Investitionen in Venezuela“, da sie die wohlerworbenen Rechte und die moralischen Verpflichtungen gegenüber den Oelgesellschaften mißachte. Haight teilte mit, daß die ausländischen Oelgesellschaften in den Jahren 1956 und 1957 in Venezuela 868 Mill. Dollar(ea. 3,65 Md. DM) für neue Konzessionen bezahlt hätten, in der An- nahme, daß sich an dem Prozentsatz der Steigende Kreditansprüche im Außenhandel VWD) Nach wie vor geben bei gleicher Qualität und annähernd gleichen Preisen die Kreditierungsmöglichkeiten im Export von Investitionsgütern den Ausschlag für die Auftragserteilung, stellt die Industrie- und Handelskammer Köln in ihrem jetzt ver- öfkentlichten Jahresbericht 1958 fest. Nur bel einem funktionsfähigen Kapitalmarkt werde die deutsche Außenhandelswirtschaft in der Lage sein, die langfristigen Kredit- 1 überseeischer Abnehmer zu erfül- en. Das eine gleichmäßige Auslastung der Werke sichernde langfristige Exportgeschäft Sei vor allem für die Investitionsgüterindu- strie von entscheidender Bedeutung. Selbst Wenn der innerdeutsche Kapitalmarkt die. ihm zugedachte Funktion übernehmen könnte, wäre damit allein die Wiederingang- setzung des internationalen Kapitalverkehrs noch nicht gewährleistet. Solange dieses vor- aussichtlich nur innerhalb eines längeren Zeitraumes realisierbare Ziel nicht erreicht sei, dürfte keine andere Wahl bleiben, als über den technischen Beistand hinaus auch langfristige Lieferantenkredite bereitzustel- len. Anderenfalls laufe die Exportwirtschaft der Bundesrepublik Gefahr, erklärt die IHK Köln, wichtige Absatzmärkte kapitalmäßig besser ausgestatteten Wettbewerben über- Iassen zu müssen. Gasverbrauch schwankt im Ganzen gesehen erfreulich (VWD) Der Gasverbrauch für Haushalt, Handel, Gewerbe und Kleinindustrie ist im Jahr 1958 gegenüber dem Vorjahr um rund 4 V. H. gestiegen. Diese Entwicklung ist, so erklärt das Bundeswirtschaftsministerium, um so bedeutsamer, als im Jahr 1957 ge- Senſber 1956 ein schwacher Rückgang von rund eins v. H. zu verzeichnen war. Auch die Entwicklung in der Kokereigas- versorgung zeige ein günstigeres Bild, als es eigentlich aus der Konjunkturdämpfung des größten Gasverbrauchers, nämlich der eisen- schaffenden Industrie, zu erwarten gewesen Wäre. Die Kokereigasdarbietung liege aus diesem Grunde um 3,5 v. H. unter der des Vorjahres. Infolge des Schwergewichts der Sisenschaf fenden Industrie als Gasabnehmer kommte ihr verminderter Gasverbrauch nicht durch die Verbrauchszunahme fast aller übri- gen Industriezweige ausgeglichen werden. Keine Privilegien mehr für schweres Heiz öl (dpa) Das Bundesfinanz ministerium hat am 23. Dezember darauf hingewiesen, daß nach einem Beschluß des Bundeskabinetts das sogenannte Mineralölprivileg auf dem Gebiet der Umsatzsteuer eingeschränkt wird. Das Privileg gewährte dem Hersteller von Kraft- und Schmierstoffen, flüssigen Heiz- stoffen und bestimmten Zwischenerzeug- nissen Steuerfreiheit für seine Großhandels- lieferungen, wenn die Gegenstände aus Erdöl, Kohle, Oelschiefer oder Torf herge- Stellt werden. Durch die Einschränkung ist künftig die Herstellung von mittelschweren und schweren Heizölen aus Erdöl nicht mehr privilegiert. Unverändert bleibt nach Angaben des Ministeriums die bisherige Begünstigung für leichtes Treiböl. Die vom Kabinett am 19. Dezember getroffene Neuregelung soll die umsatzsteuerliche Belastung der beiden Energieträger Kohle und mittlere und schwere Heizöle einander angleichen Gemeinsame Sprache gesucht für Arbeitsplatz- Bewertung VWD) In der Stahlindustrie der Montan- Union werden ungefähr 30 v. H. der Arbeiter auf Grund der Arbeitsplatzbewertung ent- lohmt. Wie auf einer von der Hohen Be- hörde veranstalteten Tagung über die Ar- beitsplatzbewertung festgestellt wurde, sind die klassischen Entlohnungsverfahren nach der Berufsausbildung auf jeden Fall veraltet. Die Hohe Behörde wurde aufgefordert, eine gemeinsame Terminologie auf dem Gebiet der Arbeitsplatzbewertung zu schaffen und die Situation in den einzelnen Mitgliedslän- dern der Montan-Union noch genauer zu vergleichen. Auf der Tagung bestand zwar keine Ein- Stimmigkeit über die Zweckmäßigkeit des Verfahrens der Entlohnung auf Grund der Arbeitsplatzbewertung, jedoch wurde betont daß die Frage der Entlohnungsverhältnisse mie getrennt von den Ertragsverhältnissen der einzelnen Arbeiten gesehen werden könne. staatlichen Ertragsbeteiligung von 50:50 nichts ändern werde. An den Börsen rief die Sonderbesteuerung der Oelgesellschaften in Venezuela Bestür- zung hervor. Die Kurse für venezolanische Oelanteile gaben erheblich nach. Verschie- dene Londoner Abendzeitungen äußerten die Befürchtung, daß das schlechte Beispiel Venezuelas in anderen ölreichen Ländern, besonders im Nahen Osten, Schule machen werde. Der venezulanische Außenminister Rene de Sola protestierte gegen die Absicht der Ver- einigten Staaten, die Mineralöl-Einfuhren aus Venzuela„einseitig“ einzuschränken. In einem Artikel in der Zeitung„El Nacional“ erklärte de Sola, die in der vergangenen Woche in Caracas begonnenen Besprechun- gen mit dem amerikanischen Unterstaats- sekretär Mann würden in Washington fort- gesetzt werden. Bahnsteig-Sperren sollen fallen (VWD) Am 1. Februar 1959 wird eine von der Hauptverwaltung der Deutschen Bun- desbahm eingesetzte Kommission Vorschläge für die restlose Aufhebung der Bahnsteig- Sperren ähnlich dem in der Schweiz üblichen System dem Bundesvorstand unterbreiten. Die Unterbringung der gegenwärtig noch amtierenden 5000 Bahnsteigsperrenschaffner würde der Bundesbahn keinerlei Schwierig- keiten bereiten. Es gibt jedoch kein Land, das bisher die Bahnsteigsperren aufgehoben hat, ohne daß dem Zugbegleitdienst die Ge- Währ gegeben ist, die Fahrkarten jeweils zu entwerten oder einzubehalten. Eine Verstär- kung des Zugbegleitpersonals wäre jedoch für die Deutsche Bundesbahn viel kostspieliger als das derzeitige System der Bahnsteig- sperren. Im übrigen ist nach einer Auskunft der Hauptverwaltung der Deutschen Bun- desbahn die Bahnsteigsperre bereits bei 46 V. H. aller Bahnhöfe im Bundesgebiet auf- gehoben worden. Die Anpassung des Personalbestandes der Deutschen Bundesbahn an das Verkehrsauf- kommen und den Fortgang der Rationali- sierung ist, wie weiter mitgeteilt wird, ein laufender Prozeß. In dem jetzt ablaufenden Jahr 1958 ist der Personalbestand kopfzahl- mäßig um 10 000 bis 11 000 Mann gegenüber dem Plan-Soll herabgesetzt worden. Im Jahre 1959 wird ein abermaliger Personal- rückgang um rund 10 000 Personen ange- strebt. Allein durch Elektriflzierung und Verdieselung sind 1958 neben der Arbeits- zeitkürzung um rund drei Stunden 5000 Mann eingespart worden. Zementabsatz schrumpfte auf den Ex port märkten (VWD) Für die Zementindustrie der Bun- desrepublik dürfte das Jahr 1958 unter ge- wissen Vorbehalten im großen und ganzen zufriedenstellend gewesen sein, wenn man von den westfälischen Zementfabriken ab- sieht, die ihren Inlandsversand nicht halten konnten. Obgleich Zahlen für die beiden letz- ten Monate des laufenden Jahres noch nicht vorliegen, wird in Fachkreisen angenommen, Die gallische Roßfkur kann jetzt einsetzen Die Päne zur Franc- Reform liegen parat Der„Mathematiker aus Leidenschaft“ unter den französischen Ministern, Antoine Pinay,— zur Zeit Finanzminister— hat be- reits in den zwischen dem 8. März und 22. Dezember 1952 liegenden neun Monaten — am Papier— eine Währungs- und Finanz- reform zusammengebastelt. Pinay war da- mals Ministerpräsident und Finanzminister in einer Person. Seitdem ruhen seine Pläne in den ministeriellen Schreibtischschubladen aus. Bei jedem Kabinettswechsel werden sie zwar wieder auf die Tischplatten gezaubert. Allein die währungs- und finanzpolitische Bereinigung von Frankreich, die schon jahre-— wer ist nicht versucht zu sagen „jahr zehnte“— lang fällig ist, unterblieb bisher. Grund: Die verfassungsmäßige Machtlosigkeit des Gesetzgebers und der von ihm eingesetzten, jedoch flugs wieder entmachteten Regierungen. Keiner der Nachfolger Pinays versäumte, diese längst fällige Bereinigung zu ver- sprechen, jedoch sowohl Mendès-France als Guy Mollet und Félix Gaillard— wer zählt die Premiers und Minister, wer nennt ihre Namen?— traten, bevor sie dazu kamen, von der politischen Bühne ab. Seit einigen Tagen wird aber wieder heftig gemunkelt, einschneidende Maßnah- men stünden bevor. Es scheint jedoch, daß viele Franzosen gerne mit einem blauen Auge davonkommen wollen und einer Ab- wertung des Francs den Vorzug geben. Jedenfalls wird sehr„informiert“ von einer bevorstehenden Franc-Abwertung gespro- chen. Hierbei spiegelt sich der jeweils im Gespräch befindliche Abwertungssatz sehr deutlich in den freien Sortenkursen wieder. Am Samstag wurde von einer 25prozentigen, am Montag von einer 15prozentigen Abwer- tung gesprochen und es beliefen sich die Kurse auf DM je 100 ffres am 20. Dezember 1958 0.75 am 22. Dezember 1958 0,85— 0,87 Die Pariser Spatzen pfeifen jedoch von den Dächern, daß weder de Gaulle— der neue Staatspräsident— als auch Pinay Ab- wertungsmätzchen goutieren. Pinay— be- strebt, seinem bundesdeutschen Nachbarkol- legen Erhard nachzueifern— hatte schon im Jahre 1952 eine währungsreformerische Umstellung des Franc im Verhältnis 110:1 geplant. Das damalige Rezept wurde indes verfeinert. Pinay denkt daran, die gehorte- ten Louisdors und Napoleons aus den fran- zösischen Strümpfen zu locken, indem er nicht nur Golddeckung der Währung, son- dern auch Ausgabe von Goldmünzen er- Wägt. Seine Rechnung ist sehr einfach:„Ist de Währung so offensichtlich goldeswert, dann hat es keinen Zweck, Gold zu ver- stecken.“ Der französische Finanzminister stützt sich hierbei auf amtliche Schätzungen, dem- nach in den privaten Haushalten Frank- reichs Goldmünzen und Devisen im Werte von rund 2,5 bis 3 Billionen Frs.( 25 bis 30 Md. D) gehortet sein sollen. Es spricht viel dafür, da“ diese Rechnung aufgeht; selbst dann auf- geht, wenn obenangeführte Schätzung sich nicht als ganz zutreffend erweist. Daß Frank- reich die jahrzehntelange politische Aus- zehrung der Wirtschaft überstehen konnte, ohne unterzugehen, ist allein auf den unbe- Lebhafte Anschaffungen des Berufshandels und der sonstigen an einer Goldhortung inter- essierten Kreise ließen am 23. Dezember am Pariser Goldmarłkt den Preis für den Feingold- barren von I leg um 7000 fers auf 546 000 Frs anziehen. Gleichzeitig erreichten der Dollar- und der Pfundkurs am Pariser Devisen marlt den höchsten Jahresstand. Ursächlich hierfür war der Druck, den die Vielzahl von Gerüch- ten über eine eventuelle Abwertung des fran- zösischen Franc auf die Francnotierung aus- übte. Die neueste Entuicklung an der fester tendierenden Pariser Börse sowie am dortigen Devisen- und Goldmarłkt begründeten Vertre- ter des Finanz ministeriums mit Spekulationen auslandischer Banken gegen den französischen Franc. strittenen— wenn auch ängstlich verheim- lichten— Reichtum dieses Volkes zurückzu- führen. Wenn es dennoch zu kritischen Ver- wicklungen kam, dann deshalb, weil in Frankreich das Volk stets reicher wurde und dabei den Staat stets ärmer machte. Die von Pinay geplanten Maßnahmen würden es Frankreich auch erleichtern, in den wirtschaftlichen Beziehungen zu ihren Nachbarn etwas elastischer zu werden. Fast zwangsläufig würde ein Erfolg Pinays auch zur Beilegung des Meinungsstreites über Freihandelszone und EWG führen. Nicht von heute auf morgen. Nein! Eine gewisse An- laufszeit müßte der neuen Währung schon eingeräumt werden. Der neue Frane muß sich ja erst im internationalen Raum Ver- trauen erwerben, bevor Frankreich— auf dieses Vertrauen gestützt— wieder Ver- sprechungen dem Ausland geben kann, deren Einhaltung gewährleistet erscheint. Soweit wäre im geldpolitischen Bereich also alles in Ordnung. Voraussetzung ist je- doch, daß Antoine Pinay in dem jetzt zu konstituierenden Kabinett das Finanzporte- feuille inne hat. Da aber gilt es noch, eine Klippe zu überwinden. Es handelt sich um Jacques Soustelle, den Führer der größten Partei. Soustelle hat wiederholt verraten, daß er nicht viel von harten Währungen und wirt- schaftspolitische Gesetzmäßigkeiten befol- gender Wirtschaftspolitik halte.„Wir müssen die Wirtschaft in unseren Griff bekommen, soll uns die Wirtschaft nicht in ihren Griff bekommen.“ Das ungefähr ist Soustelles Motto, und was nun die Geldpolitik anbe- langt, so meint er, Frankreich könne be- ruhigt ein Bigchen weiter inflationieren. Eine starke Politik würde der Wirtschaft selbst und dem Geld ihr Profil aufprägen. Profil hin— Profil her. Hier geht es nicht um besondere Profilierung, sondern es geht um die Gesundung der französischen Wirtschaft und darum, daß eine nicht ge- sundende französische Wirtschaft die ge- samte westliche Wirtschaft mit Krankheits- keimen anstecken könnte. F. O. Weber Nicht alle Europäer können Europäer sein Voraussetzung zur Zusammenarbeit keine Utopie mehr So nahe waren wir dem Zustandekommen europäischer Zusammenarbeit und jetzt sind wir so weit davon entfernt. Was ist da eigentlich passiert? Die für die europäische Zusammenarbeit Verantwortlichen haben es doch deutlich ausgesprochen, daß jeder für wirtschaftliche Zusammenarbeit der Euro- pàer ist. Sogar wie sich die einzelnen Partner die Zusammenarbeit vorstellen, ist bereits her- aus. Da gibt es nur scheinbar kleine Nuancierungsunterschiede zwischen der Frei- handelszone oder einer Freihandelszonen- ähnlichen Assoziation, die irgendwie mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ver- zahnt werden soll. In Wirklichkeit ha- ben die Partner recht unterschiedliche Vorstellungen über die Verzahnung; Vorstel- lungen, auf denen sie„auf Biegen oder Bre- chen“ beharren, obwohl jedermann weiß, daß keiner der Verantwortlichen es riskieren kann, die westeuropäische Einigkeit und da- mit die Zusammenarbeit aufs Spiel zu setzen. Somit ist die Sache mit„Biegen und Brechen“ nur ein Pokerspiel. Die gegenwärtigen Hauptpartner— der französische Außen- minister Couve de Murville und der britische Handelsminister Sir David Eccles— folgen der Gesetzmäßigkeit des Spiels, indem sie einander immer mehr in Konzessionslosig- keit überbieten. Die Dramatik solchen Geschehens ist reiz- voll für Beobachter, die Gras wachsen hören, bzw. die mit röntgengeschärften Augen die Wände der Verhandlungssalons durchdringen und an der Theatralik ihren Spaß haben. Doch hier— so wie überall— ist bloße Thea- tralik nur Beiwerk. Es geht um die Entwir- rung politischer und wirtschaftlicher Lebens- fäden, die sich verheddert haben. Dabei ist die Sachlage ziemlich einfach. Frankreich steht— vgl. an anderer Stelle dieses Blattes:„Die gallische Roßkur kann jetzt einsetzen“— vor gewichtigen wirt- schafts- und währungspolitischen Entschei- dungen, deren Gelingen die maßgeblichen Franzoseen nicht aufs Spiel setzen wollen. („Wir können dieses Gelingen nicht aufs Spiel setzen, weil von der Gesundung der franzö- sischen Wirtschaft und von der Erstarkung des Frances das Funktionieren dieser euro- päischen Zusammenarbeit— egal ob es sich um EWG oder Freihandelszone handelt abhängt“.— Der französische Finanzminister Antoine Pinay vor Industriellen in Bordeaux.) Doch davon an anderer Stelle dieses Blat- tes. Jetzt zum Thema Freihandelszone selbst. Es ist— wie bereits oben ausgeführt— allen Beteiligten klar, daß die wirtschaftliche Zu- sammenarbeit in Europa entweder durch wirkungsvollere Einrichtungen als bisher gehabt(OEEC) und EZ U) oder durch Struktur-, sowie Funktions- verbesserung von OEEC und EZ U verbessert werden müsse. Die Bemühungen um eine engere Zusam- menarbeit werden dadurch erschwert, daß zu schaffende Institutionen bzw. Organisationen nicht im Widerspruch stehen sollen zu den Bestimmungen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens(GATT). Laut GATT gibt es aber nur zweierlei Möglichkeiten: entweder Zollunion oder eine Freihandels- zone. Leute, die mittenmang drin und doch dar- über stehen— in und über diesem Ringen um Europa— spötteln etwa so wie Erhard, der deutsche Bundeswirtschaftsminister: „Wenn ich sowas höre, dann erinnert mich dies immer an Korff, über den der Dichter Christian Morgenstern aussagt: Somit schloß Korff messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf.“ Der Bundeswirtschaftsminister ist auch der Ansicht, daß die elf„anderen“ Länder“) von den sechs EWG-Staaten?) mehr Taten sehen wollen als Deklamationen über bis zur Staatseinheitlichkeit führende europä- ische Verbrüderung. Die Einladung der EWG-Länder an die„anderen“, jeder von ihnen könne doch jederzeit in die EWG ein- treten, sei nicht ernstzunehmen, denn die EWG sei nicht Modell für ein Freihandels- abkommen. Hier sind Erhard und Fritz Berg einer Meinung. Der Präsident des Bundes- verbandes der Deutschen Industrie(BDI) sagte in Altena(vgl. MM vom 19. Dezember „Die Wirtschaft baut Brücken nach Berlin“): „Ich habe durchaus Verständnis für den französischen Wunsch, den Vertrag von Rom auch zur Grundlage eines Abkommens für die Freihandelszone zu machen, denn der EWG-Vertrag stellt ein in sich ausgewoge- nes wirtschaftliches System von gegenseiti- gen Rechten und Pflichten dar. Er ist ein Instrument zur Erreichung eines bestimm- ten politischen Ziels. Wir müssen also da- von ausgehen, daß der EWG-Vertrag nicht Modell eines Freihandelsabkommens sein kann. Beschränkungen ihrer wirtschafts- politischen Souveränität, wie sie die EWG- Länder auf sich genommen haben, können Großbritannien, die Schweiz und Osterreich aus verschiedenen Gründen nicht akzep- tieren.“ Zwischengeschaltet: Großbritannien wegen der übrigen Common- wealth- Mitglieder nicht, denen Zollbevorzu- gung(= Präferenzen) eingeräumt werden. Die Präferenzen könnten bei einem für EWG gel- tenden gemeinsamen Zoll-Außentarif nicht aufrecht erhalten bleiben. Die Schweiz aus verfassungsrechtlichen Grün- den nicht und weil die Schweizer Mentalität keine Aufgabe von Hoheitsrechten vertrüge. Oesterreich ist durch den Staatsvertrag gebun- den. Es kann nicht der EWG beitreten, auch wenn es möchte. Die Freihandelszone soll ja auch keine wirtschaftliche Verflechtung darstellen. Sie hat— soweit bei den heute gegebenen real- politischen Verhältnissen dies möglich ist— eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zu ermöglichen. Darunter verstehen die Wirtschoftler: Möglichst freizügigen Güter- austausch sowie von Fesseln befreiten Ka- pital- und Dienstleistungsverkehr bei fairen Wettbewerbsbedingungen. Der Bundesverband der Deutschen Indu- strie schlägt hierfür vor, wie Fritz Berg in Altena ausführte, die Gemeinschaft der„an- deren“)— egal ob sie jetzt Freihandels- zone, Assoziation oder irgendwie anders fir- miert— dem bewährten System der OEEC nachbildend zu verbessern. Wie bisher läge das Schwergewicht auf gegenseitigen Kon- sultationen. Damit Verlagerungen der Han- delsströme und Kostennachteile als Folge höherer Außenzölle für Vor materialien ver- mieden werden, könnte in der Anfangszeit der freie Handel in allen kritischen Waren- bereichen auf diejenigen Erzeugnisse be- schränkt werden, die im wesentlichen von den„anderen“) hergestellt werden. Eine Ausweitung des zollfreien Warenhandels sei jedoch durch spätere Verhandlungen anzu- streben. Im übrigen müsse jedes Land zu- nächst berechtigt sein, bei auftretenden Schwierigkeiten Schutzklauseln in Anspruch zu nehmen, um im Verhandlungswege eine Beseitigung der Störungsfaktoren zu er- reichen. Ob dieser Vorschlag eine geeignete Brücke ist, die über die— sich bei den bis- herigen Verhandlungen aufgetane— Kluft geschlagen werden kann, ist noch fraglich. Auch wenn die jüngsten Verhandlungen über die Freihandelszone und deren Unterbre- chung bis zum 15. Januar jeglicher Drama- tisierung entkleidet werden, hängt doch viel davon ab, ob Frankreich schnell genug seine Wirtschaft ordnen kann und ob Eng- land Geduld hat. Die jüngste Londoner Note scheint dies anzudeuten: eee daß sich der Inlandsversand von Zement auch in diesem Jahr auf der Höhe der Jahre 1957 und 1956 halten und damit eine Größen- ordnung von 18,6 Mill. t erreichen wird. Allerdings dürfe diese Zahl nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Zementexport des laufenden Jahres gegenüber 1957 um minde- stens 40 v. H. zurückgegangen ist und damit erstmalig weniger als eine Mill. t beträgt. 1957 exportierten die westdeutschen Ze mentfabriken noch 1,4 Mill. t Zement gegen- über 1,3 Mill. t Zement im Jahre 1956. Die rückläufige Entwicklung des Zement- exportes ist nicht nur auf die deutschen Lie- feranten beschränkt. Der gesamte Zement- export der westeuropäischen Länder, der um 1950 bei etwa 8,0 Mill. t jährlich lag, ist stän- dig zurückgegangen und betrug um 1955 noch 7,0 Mill. t, während er 1958 bei weniger als 4,0 Mill. t liegen dürfte. Gute Konjunktur in Spielzeug bei stabilen Preisen (VWD) Die Spielwarenindustrie der Bun- desrepublik konnte ihren Gesamtumsatz im Jahre 1958 gegenüber dem Vorjahr von 355 Mill. weiter um fünf bis zehn Mill. DM steigern. Trotz der zunehmenden Konkurrenz konnte damit nach Mitteilung von Hersteller- seite ein befriedigendes Ergebnis erzielt werden. Bei unterschiedlicher Auslastung der einzelnen Firmen waren in der jetzt ab- gelaufenen Saison 1958 vor allem die Her- steller von mechanischen Neuheiten sowie von Qualitäts-Holzspielwaren und Puppen gut beschäftigt. Ihren Exportumsatz, der 1957 bei 145 Mill. DM lag, konnte die Spielwarenindustrie in diesem Jahr etwa behaupten. Dabei hat sich die japanische Konkurrenz auf einigen Aus- landsmärkten, vor allem in den USA, Kanada und verschiedenen südamerikanischen Län- dern weiter verstärkt, wobei gleichwertige Artikel etwa 40 v. H. billiger angeboten wur- den als von deutschen Herstellern. Eine ähn- liche Entwicklung bahnte sich, so wird be- tont, auch in einigen europäischen Ländern an. Geklagt wird in diesem Zusammenhang von deutschen Spielwarenfirmen vor allem über die„Nachahmungsfreudigkeit“ der Ja- paner, die gängige deutsche Artikel in kür- zester Frist kopieren und dann billiger auf den Markt bringen würden. Gemeinsame Schrotteinfuhr wir d genehmigungspflichtig (dpa) Die Hohe Behörde hat dem Gemein- samen Büro der Schrottverbraucher der Montanunion in Brüssel(GBS) mitgeteilt, daß mit dem Auslaufen des Schrottaus- gleichssystems der Montanunion zum 30. No- vember 1958 ebenfalls die Genehmigung für das Gemeinsame Büro hinfällig wurde. Die Hohe Behörde fordert das Büro auf, ihr so- fort seine vor kurzem geänderte neue Ge- schäftsordnung auf Grund des Kartellarti- kels des Montanvertrages zur Genehmigung einzureichen. Bekanntlich hat das GBSV be- schlossen, bis zum 31. Dezember 1959 fortzu- bestehen und seine Geschäftsordnung zu ändern. Die Hohe Behörde weist das GBSV fer- ner darauf hin, daß die gemeinsame Schrott- einfuhf aus Drittländern nach dem Auslau- fen des von der Hohen Behörde eingesetzten Systems als wettbewerbseinschränkend an- zusehen und deswegen genehmigungspflich- tig sei. Insbesondere betont die Hohe Be- hörde, daß die in Artikel 3 der Geschäfts- ordnung des GBSV vorgesehenen gemein- samen Aufgaben unter den Kartellartikel 63 Ziffer 1 fallen und nicht ohne Genehmigung der Hohen Behörde weiterbetrieben werden dürfen. Es handelt sich hierbei um die Be- stimmung der gemeinsam einzuführenden Schrottmengen, um das Aushandeln von Ein- fuhrverträgen für gemeinsame Rechnung und um den Ankauf von Schrott in Dritt- ländern für das GBSV oder für Verbraucher, die erst später bezeichnet werden. Agrarüberschüsse aus USA für Jugoslawien (VWD) Jugoslawien wird im Haushalts- jahr 1958/59 aus Beständen der USA-Re- gierung land wirtschaftliche Ueberschußpro- dukte im Wert von 94,8 Mill. Dollar(etwa 398,16 Mill. DM) erhalten. Ein entsprechen- des Abkommen zwischen den USA und qugo- slawien wurde in Belgrad unterzeichnet. Der größte Teil des Gegenwerts der Agrarpro- dukte wird Jugoslawien zum Ankauf von Maschinen und Ausrüstung für Entwick- lungsvorhaben auf dem Industrie-, Berg- bau-, Verkehrs- und Landwirtschaftssektor für 30 Jahre in Form einer Anleihe über 69,2 Mill. Dollar kreditiert. Mit den Lieferungen der Agrarprodukte, unter denen sich 900 000 t Weizen, 27 000 f Baumwolle, 30 O00 t Speiseöſl und 10 000 f Bohnen befinden, soll sofort begonnen wer- den. Das jugoslawische Ersuchen über die Bereitstellung von langfristigen Wirtschafts- Krediten in Höhe von rund 100 Mill. Dollar wird gegenwärtig noch in Washington ge- prüft. Großbritanniens lockende und drohende Note Allerdings hat England den OEEC-Län- dern am Wochenende eine Note überreicht, in der die auf der Pariser OEEC-Tagung unterbreiteten Vorschläge erklärt und er- Weitert werden. Hervorgehoben wird die britische Gegenleistung für etwaige Gewäh- rung gleicher Rechte durch die EWG-Staa- ten. Die Gegenleistung bestünde in der Er- höhung der Einfuhrkontingente auf drei v. H. der britischen Produktion. Dadurch er- höhen sich die britischen Kontingente zum Beispiel bei Motorteilen u. Autozubehör 0,4 3,0 bei Motorteilen u. Autozubehör 0,4 3.0 von Mill. auf Mill. Pfund Pfund bei Kraftfahrzeugen 5,1 13,6 bei Motorteilen u. Autozubehör 0,4 3,0 Gleichfalls stark heraufgesetzt würden die Kontingente für optische und wissen- schaftliche Instrumente, Schneidwaren, Pa- pier waren, Sportartikel und Spielzeug. Allein auf diesem Gebiet könnten die europäischen Staaten jährlich für 24 Mill. Pfund mehr nach Großbritannien exportieren. Das soll wahrsechinlich insbesonders die westdeutsche Industrie anlocken. In den zu- ständigen Kontoren der Bundesrepublik wer- den die Pfundbeträge gleich mit 11,76 multi- pliziert(1 Pfund Sterling= 11, 76 DM). In London verspricht man sich eine dop- pelte Wirkung durch diese Note. Es wird ja nicht nur gelockt. Die Note ist vor dem Hintergrund eines etwaigen britischen Han- delskrieges gegen die sechs EWG- Staaten“ zu sehen. Eines Handelskrieges, mit dem der britische Handelsminister Sir David Ecc- les dem Franzosen Couve de Murville und seinen anderen EWG-Freunden drohte. Lockung und Drohung sollen zusammen- Wirken. Dennoch herrscht in London kein Stimmungsüberschwang. Von der auf den 15. Januar angesetzten OEEC-Ministerrats- tagung verspricht sich niemand eine tiefgrei- fende Aenderung der bisherigen EWG-Be- schlüsse oder der französischen Einwände. Im Gegenteil, es wird nicht einmal damit ge- rechnet, daß die EWG-Länder den„ande- ren“) uneingeschränkt die innerhalb der EWG gewährten gegenseitigen Begünstigun- gen einräumen. Dennoch wird in London das Wort„Handelskrieg“ etwas leiser gesprochen als am 15. Dezember in Paris. Egosum ) Dänemark, Griechenland. Großbritannien und Nordirland, Irland, Island, Norwegen, Oster- reich, Portugal, Schweiz mit Liechtenstein. ) EWG. Mitgliedsländer: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Holland, Luxemburg, Italien. Vr. 29 e Wei Ten Die von B. weiter in Bör der Ze gekünc Hand rate ur leichte Lage 7 und M wieder zich in durchs Tro brechui pyärtsb tätigke etwas 1 besond. und Ele für den und au gesells0 gergba feils et! Von Aufwäl Börse eplus 45 Erdölal Erdöl at Clattst- genübe die Kur Grenze pfandb bis zu e über (V ztätben; Wärtscl Mark tv werden Berufs wenn bewerb geschra vom G werden und Mö kurrenz bewerb erklärt, Orten beien 8 kf Notle Accu Adlerwerk 0 f. Ene 0 f. Ver A Aschaftenk badische 4 A demberg dergbau L. dergb. Net berger bekule abg do, neue mit Kopf NaN — 1 25 1 5 5 5 45 95 5 5 5, ö„296/ Mittwoch, 24. De 85 1.290 zember 1958 MORGEN Seite 18 nt Weihnachtskäufe an der Börse 1 ökkentlicher Gelder und unlautere Be- Handel mit Dänemark Höhe des gemeinsamen Außenzolltarifs zu Dr. Johann Lang W rendenz allgemein freundlich tätigung gemeinnütziger Institutionen im bleibt! senken. Ein gemischter deutsch- dänischer ele ri n- f. Gaststättengewerbe. Die Gewährung von eibt in alten Bahnen Regierungsausschuß soll auch weiterhin die 55 8 8 Die optimistisch gehaltenen Aeußerungen Funktionsrabatten an Bierverleger, die das(dpa) Ueber das am 22. Dezember unter- Ausführung des Abkommens überwachen Der zelisendssisene Pionier des 5 er von Bundesbankpräsident Blessing über die Bier nicht im Großhandel vertreiben, son- zeichnete auf drei Jahre befristete deutsch- und für den Ausbau der Wirtschaftsbezienun- scheftswesens(Schultae-Dolltaschb. 5 5 7 5 0 veitere Entwicklung am Kapitalmarkt, sowie dern, mit Bier hausieren gehen“, sei ein wei- dänische Abkommen zur Regelung des gegen- sen Sorge tragen. 5 e 5 e 3 5 5 f ö 1 itigen Warenverkeh. de am 28. Dezem- 779 . in Börsenkreisen gehegte Erwartungen, daß teres Problem, mit dem das Gaststätten- eltis% e e e eee f ͤ 0 nit 2„„ 8 Statben- ö f 5 8 1 35 3 Dr. Lang führt den Titel„Anwalt“, d. h., er gt. ier Fentralbankrat die für Anfang 1959 an- gewerbe nach wie vor zu kämpfen habe und Bai Vockes Rezepte für Pakistan ist als solcher seit mehr als drei Jahrzehnten 82 gekündigte Emissionswelle der öffentlichen dessen Bereinigung dringend gefordert werde. Lieferungen land wirtschaftlicher Produkte zur Stärkung der Wirtschaft Repräsentant des gewerblichen Genossen n- Hand durch eine Herabsetzung der Diskont- 5 1 sofern deren Einfuhr noch nicht liberalisiert 5 381 E schaftswesens in der Bundesrepublik Das sagt gate unterstützen werde, und schließlich die, Pie Zahl der augenblicklich bestehenden ist, auch in dem neuen Handelsabkommen im D 3 5 5 der 5 sich so leicht her, ist jedoch Beweis für ein i- leichte Entspannung in der weltpolitischen Hotel- und Gaststättenbetriebe werden vom wesentlichen auf der Basis der bisherigen 2205. 5 25 25 111 15 5 5 55 Zur überaus anstrengendes(und gefährliches) Ar- e- g en bereit Verband mit rund 170 000 angegeben. Der 5 8 eit in Pakistan aufhält, hat der pakistani- heęitslebens, Dr. Lang ist es zu verdanken, daß lage regten bereits am Montag zu Anlage- 5 8 a Kontingente festgesetzt worden. Dänemark schen Regierung ein Programm ausgearbei- 4 5 9 g - ind Meinungskäufen an. Da die Nachfrage Gesamtumsatz sei auf etwa 11 Md. DM zu wird an die Bundesrepublik vor allem Rin- tet, das eine Reihe praktischer Maßnahmen die gewerblichen Genossenschaften(Schultse- 1 niederholt auf enge Märkte stieß, ergaben Neranschlagen. Diese starke Vermehrung sei der, Schweine, Innereien, Schmalz, Brau- zur Stärkung der Wirtschaft des Landes vor- e ae eee 705 U 5 ich in den Standardwerten zum Teil über- in erster Linie durch den Wegfall der Be- Serste, Fischereierzeusnisse, Gartenbaupro- sient. Dr. Vocke schlägt Pakistan u. a. vor 3 8 5 5 5 41. 1 1 0 5 lurchschnittliche Kurssteigerungen. dürfnisprüfung und die Investitionsfreudig- 1 5 und e liefern. Verbrauchs- die Steigerung der Produktivität unter be- e ee, 1 5on ee auf auf- keit vieler Brauereien eingetreten.„ 13 7 0 F 5 1 775 sonderer Berücksichtigung der Ernährungs- gebaut wurde rotz der bevorstehenden Felertassunter- 1 e e mit Bes. Wirtschaft, Maßnahmen der Ein- und Aus- Fin mit und fur unternehmer denkender hrechung setzte sich am Dienstag die Auf- Freude im Handwerk serungsklauseln“ den jeweiligen Marktver- 3 5 470 Zi e een unternehmerischer Geist ist Dr. Lang über- yärtsbewegung allgemein fort. Die Umsatz- 5 g. hältnissen angepaßt werden. E 5 1 des 8 85 11 992 den zeugter Anhänger der freien Wettbewerbs- tätigkeit verlief jedoch an fast allen Märkten über Klein kredite e eee 5 1 8 3 wirtschaft. Ein Mann, der stets auf das Ge- n- 1 Fü 1 ins- 5 1 7 5 8 5 1 1. 8 N 5 3 samt i i Mitarbeitern 11 8 5„„ ins(VD) Das Handwerk ist über die be- unterrichtet, daß sie versuchen will, die Zölle Vertrauens in die pakistanische Währung. 3 i 1 35 besondere arbennachfo gegesellschaften kanntgegebenen neuen Richtlinien für Klein- sowohl für kontingentierte wie liberalisierte sowie zur Herstellung eines ausgeglichenen mane Geisteshaltung vermittelte N und Elektropapiere auf anhaltende Vorkäufe Kredite sehr erfreut. Der Hauptgeschäfts- land wirtschaftliche Waren um 10 v. H. bis zur Staatshaushalts. 5 5 5 12 für den bevorstehenden großen Steuertermin führer des Zentralverbandes des deutschen K URZ NACHRICHTEN und auf Nachfrage seitens der Investment- Handwerks, Dr. Hermann Wellmamns, er- 1 1 . schaften bis zu zwei Punkt jehend. klärte am 23. Dezemb i VWD. Kor D iBb ht P 1 t B ꝑKh C t 1 gese 1 Punkten anziehend. arte a 8. er einem Kor- m—(dpa) Der Ruhrbergbau schätzt die Stein- 0 zergbau- und Stahlaktien teils behauptet, respondenten gegenüber, die Richtlinien, as 1 rauchte FTIVa an aus kohlenförderung 1958 in der Bundesrepublik 1 e eee diaub s cle schleg de Sehelter e 5 Spezialwerten s f i f f 8 68 1 5 4 5 3 Absatzschwierigkeiten nur um kna eine 2 zörse wurde dieses Papier mit 855 bezahlt Anspruch genommen werden sollen, seien in Stuttgart ist durch Verfügung des Wirt-. 5 1 3 1957 8 133,156 Mill. 1 Olus 45). Maschinenaktien erhöht, Kali- und für die Handwerksbetriebe indirekt von schaftsministeriuns Baden- Württemberg, eee e eee 11 Erdölaktien unter Bevorzugung von Deutsche großer Bedeutung. Die 2,5 Md. DM Außen- Abt. Bankenaufsicht, die Weiterführung des Es handelt sich um keinen symptoma- Kohleneinfuhren stark rückläufig in a 85 i 2 5 80 f*. 5 f 5 2(VWD) Die Kohleneinfuhr in der Montan- 75 Erdöl anziehend. Börsenschluß auf vereinzelte stände im deutschen Handwerk konzentrier- Geschäftsbetriebes untersagt worden. Die tischen Fall. Im Gegenteil, die Schalter- Ynion war in den ersten neun Monaten von 55 dlattstellungen und Gewinnmitnahmen ge- ten sich auf eine begrenzte Zahl von Hand- Schalter sind vom 23. Dezember an geschlos- schließung bei Glaub& Cie. scheint nach den 1958 mit 24,8 Mill. t gegen 33,8 Mill. t in der 18 genüber der Eröffnung nicht ganz einheitlich, Werkszweigen, so z. B. auf das Tischler-, sen. Als Liquidator wurde Dr. Christoph bisher vorliegenden Unterlagen eindeutig die Vergleichszahl des Vorjahres um 27 v. H. rück- die Kursschwankungen hielten sich in engsten Polsterer-, Maler- und das Installateurhand- Wocher, Stuttgart, bestimmt. Es handelt sich Folge nicht bankgemäßer Fehldispositionen läufig. Für das Gesamtjahr 1958 rechnet die 5 Grenzen. An den Rentenmärkten zogen werk. Auf diese Weise sei das Handwerk 3 2 ein 5 Priv 1 eschäft mit zu sein. Hohe Behörde mit einer Einfuhr von 31 Mill. t 8 pfandbriefe und Industrieanleihen teilweise zum Bankier seiner Kundschaft geworden. um ein e eee 8 Es stellt sich die F j 1% segen 44 Mill. t im Vorjahr, davon werden 5 dis zu einem Punkt an. Diese Tatsache habe zusammen mit der einem begrenzten Kundenkreis. Es war, wie S stellt sich die Frage, was eigentlich die voraussichtlich 26 Mill. t aus den USA kom- 1 Lohnintensität und anderen speziellen Be- verlautet, in offenbar unlösbare Schwierig- eee ee 18 hat, daß es überhaupt men. 5 e Gaststätten kl lastungen eine ausreichende Bildung von keiten gekommen, weil ein Kommanditist auf Stuktg 8 5 11 0 die für Marktberichte n aststatten Klagen Eigenkapital im Handwerk verhindert. Grund einer Vollmacht Wechsel- und Bürg- Stuttgart gehen die„ 0 een vom 23. Dezember 18 1 1 15. 25„ Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt 1 über„unlauteren Wettbewerb“%%% ̃ ͤͤ AA§F%% Wee r Bundesländchen seine eigene Bankenauf- Vp. Anfuhr ut, Absatz zufriedenstellend. 5 WD) Der Deutsche Hotel- und Gast- wirksam werdenden Bestimmungen über Geschäkte zu Lasten der Bank eingegangen sichtsbehörde au belassen, damit jedes bank- Safe PssondefesLfgtercsse. Pr epglelten: Bfümen- r gättenverband erwartet von der deutschen Kleinkredite dürften nach Ansicht Well- War. Dieser Kommanditist hatte auch das mäßig riechende Mauseloch überwacht wer- konl dt, St. 48.—1b, ausl. Steige 10—11, Karotten uf irtschaftspoliti, daß die Gedanken der manns micht zuletzt auch der Kundschaft„Diner's Club“- Geschäft in die Bank ein- den könne. 84.17 Kartoffeln 9-9 ½, Lauch 1825, Seeed 8 0 0 5 N 1 5 8 5. 9—10, Rosenkohl A 40—42, B 3035, Rotkoh Hantebwirtschaft nicht nur darm angewendet der Handwerker zugute kommen. Auf die gebracht. Es wurde bereits herausgelöst und Wer den Schaden hat, braucht nicht für 1416, Rote Beete 10.1, Sellerie Gew. 18. 28, dt. rr e darin liegenden Möglichkeiten könne gar soll von einer eigenen mbH übernommen den Spott zu sorgen. Doch jenseits vom Spott St. 1830, Endiviensalat ausl. Steige 7½-8, Feld- „We 8 nicht genug hingewiesen werden. werden. Komplementär der Bank ist Konsul soll die menschliche Tragödie auch erwähnt salat 4. 140250, B 100120, Suppensrun 9-10, Kopf- Berufsordnung geht, sondern auch dann, Heinrich Glaub, Stuttgart er Bankfalli t 168t salat span. Steige 13—14, Spinat B 16-22, Tomaten penn unlautere Konkurrenzen und Wett- Dr. welnnanns hält es für nicht ausge ee eee 5 Meses Bankfallissement auslöst. A 36—45, B 2030, Weifkohl 12—14, Wirsing 14—16, 2 85 5. 5 e 3 5 5 Es handelt sich um den 80jährigen Bankier Zwiebeln 1416, Aepfel Auslese 3550, A 2028, 15 bewerbsauswüchse auftreten. Die unein- Han, 8 mit 15 Früh 5 8 Die Bilanzsumme der Bank liegt bei etwa und Konsul Heinrich Glaub, der an seinem B 1016, Orangen Navels 4460, dto. blond 3233, er keschränkte Konkurrenzwirtschaft henne„on Eigenheimen und. ebenso einer Million DM. Die Einlagen betragen Lebensabend in diesem Fall verwickelt wurde. bis 15, B 127, r t, om Gaststättengewerbe nur gutgeheigen gewisse Auftriebe zu erwarten sind, wie rund 450 000 PM, davon etwa 60 O00 DM Spar- Wie aus gutinformierter Quelle verlautet, soll 35—130, Zitronen Kiste 28—30, dto. St. 13—45. 85 werden, wenn die Wirtschaftspolitik Wege 37 61.. 8. einlagen. Das Eigenkapital sei mit rund der obenangeführte seine Generalvollmacht Handschunsheimer Obst- und demüsegroßmarkt 95 1 8 5 2. B. für die Herstellung von Einrichtungs mißbrauchende Kommanditist ohne Wissen Anfuhr und Absatz normal. Es erzielten: r ua v46glichkkeiten finde, um unlautere Kon- gegenständen. Unter Hinweis auf Großbri- 20 Prozent der Bilanzsumme belatie Hoch aus- des Bankiers gehandelt haben. Ohne Wissen. V5. beldsalat 2 110.150. E 70 68, Rosenkkon j urrenz und Auswüchse des freien Wett⸗ f eit de inkredite gewiesen. Genaue Zahlen wird der nunmehr 7 2335, Kresse 130—140, Wirsing 12, Rotkohl 15, je temnien, wo seit dem Herbst Kleink. eines Mannes also, der vielleicht zu alt- 1 Ui ü 95 bewerbs auszuschalten. Wie der Verband zwischen 500 und 5000 DM zu haben sind, zu erstellende Status ergeben. Die Einleger modisch war, um daran zu denken, daß er i en 2 A 4 = erklärt, sind solche Auswüchse in vielen sprach Dr. Wellmanns die Hoffnung aus, daß müssen wohl mit einem Teilverlust ihrer betrogen werden könnte. Zu altmodisch, weil Parmänen 15—25, Kaiser Wilhelm 14-18, Teuringer 1. orten aufgetreten. Besonders zu nennen auch in der Bundesrepublik der derzeitige Einlagen rechnen. Es werde zwar erörtert, Heinrich Glaub zeitlebens die Korrektheit in Rienfeint 1—18, Gcwärglulken iI. 14, alle Übrigen 8 teien steuerliche Begünstigungen, Verwen- Höchstbetrag später heraufgesetzt wird. stehe aber noch völlig offen, ob die Gläubiger Person war. Sorten und Wirtschaftsäpfel 5—10. 1 i g a 0 u ES COMMERZ-BANR 22. 12. 23. 12. 22. 12. B. 12. 22. 12. 23. 12. kffektenbörse Saaleneseeleen g ee i r 5 7 Ruhtstshl 350 34⁰ Kammg. Sp. Stöhr 116 115 Unifonds 66,70 67,— 7 Zellstoff Waldhof v. 58 103 103 2 Filiale Mannheim Rütgers 230 T 235 Orenstein& Koppel St. 215 20 Iscafonds 115,30 114,50 5 5 a Frankfurt a. M., 23. Dezember 1958 Seen ee e ee, un Werke 104 10% n 23 4181* 3 5 I. 280* Scheidemandel—— 7 Wandelanleihen 5 15 22. 12. 23. 12. 22. 12. 23. 12. 5 22. 12. 23. 12 Schlossquelldt:— 3 chene Chemie 5 Renten 7 AEG v. 58 185 183% Notlerte Aktlen Oierig, Chr. Lit. A. 137 157 Ind. Werke Karlsruhe 210 2¹⁸ Schramm Lack 176 176 Able Schul. 5 BMW v. 58 55— 5 been 240% ori Horder 140% 141% Junghans— + schudert u. Salzer 320 345 Banken 7 Bundesbahn v. 8 104% 03, 6 Pi Kras v. 5 5 5 e Alerwerke 170 170% Purlacher Hof 55 kali Chemie 432 435 Schultheis Stämme 341 345 und Verslcherungen e 10% 103%(585 Mannesmann v. 68 108% 108 5 85 40 J. Energie 250 250 Eichbaum-Werger 4⁴0 440[Corstadt 458 4 Schwara- Storchen 40⁰ 40⁰ 80 9 e 102% 102%(6, VDM v. 51 230 1 234 T 40(. Verkehr 30 352(El. Licht u. Kraft 17% 1 ſbauthot 40 45 Seilind. Wolf er„ Aaken Leben FWW. 12 18 29³ 204 BI. Lieferungs-Ges. 300 300 Klein, Schanzlin—— Siemens& Helske 319 320 Alllans Versicherun 902 805 5 as e 1810 8 184 5 104 5 Aschaffenbg. Zellstoff 90 75 89% Enzinger Union 295 290 Klöckner Bergbau 143 142 Sinner AG 242 249 Badische Bank 8 20 201 8 55. 1 5 10 1 103 NE. Metalle 8 badische Anilin 310% 314,[Estener Stein 183— IEkElôcen. Humb. Deutz 307%[310 stehfwerke Bochum 174% ayer. Hyp.& Wok„5 s 3 9. 5 4 107 f NN 125% fe Eglinger Maschinen 20 273% Klöckner: Werke 154 152% Stahlwerke Südwestfalen 338 5 Ferliner Nandels 402 402 7.5 Rhid 5 5 1 100 elektr. Kupfer 265,30 268,50 n zemberg 13² 134% Ettlinger Spinnerei—— Knorr 512 512 Südzucker 390 40⁰ Sener Ban 6 317 319% 5 Bad Ko an 58 105 105 Riel! 89 90 5 gergbau Lothringen 87 87 Farben Beyer 321 321% Kraftw. Rheinfelden 270 270 Thyssen 104% 194 e 37 6 1 55 5 195 bk. div. 165 105 Aluminium 232 235 n egd. Neue kofinung 183 T Karben Liquis 10% 10% Krauß-Maffei 234 25 jveim Gummi dd Ben Aa 8c„„ e 923 932 ferger 20 205 J Bein Jetter 14 1 140 Lahmeyer 309% VD 2 t. Bank Nest„%** 2 242 — bekuls abgestempelt 154 153% Feldmühle 550 550[Lanz 91 9¹ Ver. Dt. Olfarbiker 42 2 It. Sentralboden 300% i i i 925 1027 Messing 63 23⁰ 238 g dle, neue 148% 147 Eelten 255 250 Lechwerke 322 332 Ver. Glanzstoft 22217 325 5 g 412. Hypo. 102% 19 g 5 K Ot. Hyp. Bank Brem. 333 333 5 Rhein. Hypo. 100% 106 ½ = binding Brauerei 500 500 Gebt. Fahr 150 155 Lindes Eis 385 394 Ver. Stahl(Reste) 1,73 170 Dresdner Bank A8 323 32⁰ 6 Rhein. H 103 D dochumer Verein 172 172% IGelsenberg 138% 139 Löwenbräu 4⁴⁰ 442 Wayss& Freytag 37⁰ 37⁰ Presdner Benk Rest 7 77 ein. Hypo. 103 8 eutsche freie r ne% 2 einen 0 10 eng e——[Wintershall 7% 855 b 0e„VVV uderus 251 251 Gritzner-Kayser Mainkraftwerke—— Zeiss Ikor 2 3 1 5 Industri kroun, Boveri& Cie 390 3979 Grün& Bilfinger 292 1 293 Mannesmann 184 184% Zellstof Welahot 147 147% fag e 155 5 0 3 F 23. 12. easselle 305% 305 Jugstahl Wikten 206 os Naschinen Buckau 2— 3 415 415 fe AES. 66 107% 108 Geld Briet chemie Albert 255% 200[Gutehoflaung 380% 383 Netallgesellschaft 860 880 Rhein 145 374 371 8 BASE v. 56 107 108 l 100 dan. Kronen 60,51 60, 63 chemie Heyden 215⁵ 217 Haid& Neu 420 420 NMoenus 4⁵⁰ 4⁵⁰ Unnotlerte Aktien ee 8 Bosch v. 53* 105 100 norw. Kronen 58,40 88,58 chemie Verwaltung Hüls] 625 627 Hamborner Bergbau 110 109 Nord. Lloyd 87— 5 5 8 Bosch v. 56 2 1077 100 schwed. Kronen 80,81 80,97 5 Conti Gummi 37¹ 375 Handels-Union 3835 3900 NSU 264% 204% Beton& NMonlerbau 277 280 i 6 BBC v. 56 ,, 1 engl. 8 11,004 11,714 0 dumler Benz 910 955 Hapag— 98 parkbrauerel—— Burbach Kell 7 850 tavestmentfondt 7 Esso v. 58 104 104% 100 fl. 110,42 110,64 22 mag 330% 333 larpener 128 128% Pfälz. Mühlen 8 S It. Telef.& Kabel 20³ 205 6 Grkrw. Franken v. 87 107 107 100 belg. fr. 830% 6411U * Dt. Atlant. Tel. 207 207 Heidelberger Zement 415 415 phoenix Rheinrohr 199 U 198% Ot. Golddiscent V. A. 74% 75 Aditfonds 105,10 105,50 8,8 Groskraftw. Mhm. 90* 90* 100 ffrs. 9,0015 05 a bt. Contigas 34³ 350 Hoechster Farben 34³ 345 Rheineſektre 285 283 Pyckerhoß 375— Cenagtos(8)— 8,94 8 Heidelb. Zement v. 56 107— 100 strs. 95,05 96,15 bt. Edelstahl 300 310 IHloeschwerke 140% 141 Rheinstahl 240% 2e bynemit Nobel 610 Soncentra 140,80 150,50 7 Hoechster Farben v. 58 195% 105% 1 000 if. Lare 6,000 0, 716 * bt. Erdl 275 279 Hochtief 34⁰ 330 Rheinstrohzellstofl— 150 Eisenhütte— 222% Dekafonds 100,50 167,20 Hoechster Farben v. 57 08, 108 ½ 1 Us. Holler 4,1700 4,1869 2 begusge 40⁵ 407 Holzmann 405 40⁵ RWE 303% 304 Brin Bergbau f 307 Fondak 184,70 155,— 5,5 Industriekredb. v. 49 103 10³ 1 can. 8 4.3275 4,3375 5 dt. Lino 470 470%, Hütten Oberhausen 189 190 dto, Vorzüge 345% 345%½% Eschweſſer Berg 2⁴ 133 Fondis 180,0 150,70 7.5 Industriekredb. v. 37 104% 105 100 sfrs.(frei) 97 97,08 0 dt. Steinzeug 200 200 Hütte Siegerland 30⁵ 310 Rheinmetall 3„ Fordwerke 234 235 kondrs 135,80„= Je MAN v. 57 107 107% 100 Ssterr. Schilng 16,13 10517 15 bl. Eisenhandel 17⁵ 175 Ilse Bergbau St. 5, Rheinpreußen 155 155 Hutschenkeuther, Lor. 385 335 ftavesta 159% 100,40 6 Pfalzwerke v. 57 100% ige 100 DN. West 5 390, n bidler-Werke 340 1 350 ſdto. Genũsse 35 35% IRheinbraunkohle 40⁰ 460 fliseder Hätte 180 183 Trelevisten Electr.(8) 15,04 14,88 1 Phoenix-Rheinrohr v.58 104% f 104½ 1 100 DNA- Ost 27,23 = 2 1— * odb odbrennen Hypotheken b, t 5 5 ber Magen muß 68 ö ˖ 0 i d K ausbaden, 1. Hypotheken zu 8½ ½ gur Wohn. 956/57 teigerung um 45% — g häuser und Bauvorhaben dureh 3 0 agen 10 0 wenn es dem Gaumen Bittiger, Iimmob., Göggstrage 15. a 4956/7 Steigerung um 33% ö ꝛchmeckt. Dethalb immes Für hrere Bauvorhaben in auf 85 . 1 2 mehr Nn 2 4 1 strebendem süddeutschen Henbad: V 22 heben. Def Magen II. Hypotheken von 80 000, und — 01 ege 6 a hat es leichter. 70 000, DM, auf zehn Jahre, bei . guter Verzinsung, gesucht. Aus- 5 Tallbürgschaft seitens eines Bank- 5 Zuschr. u. Nr. A. d. Verlag. 2 2 2 RE N N 5 E 5 vergrößert ihren Marktanteil . eugt vor 1 75 Celdrerkel b 1 Prümlen- u. räumt den Magen uuf eldrerke 15 9 Neugeschäft einnahmen 2 3 Benötige 1000,- in bar. Zahle in Mo- m natsraten à 30, den Betrag bei 0 utem Zins zurück. 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Neueintragungen A 3620 18. 12. 19585 Rheinpreußen-Großgarage Günster& Lelbfahri in Mannheim(Großgarage, Tankstelle und Autoreparaturwerkstätte Rheinhäuserstr. 24-26). Ofkene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 18. Dezember 1958 begonnen. Persönlich haftende Gesellschafter sind Wilhelm Erasmus Günster und Egon Karl Gustav Leibfahrt, beide Kraft- fahrzeugmeister in Mannheim. A 3621— 19. 12. 1958 Emil Hartmann Inhaber Josef Heilig in Mann- heim(Großhandel in Ansichts- und Glückwunschkarten, Hebelstraßge 9. Inhaber ist Josef Heilig, Kaufmann in Heidelberg. 1 B 1106 19. 12. 1958 Baufinanz Gesellschaft mit beschränkter Haf. tung in Mannheim(O0 7, 12). Der Gesellschaftsvertrag ist am 29. Sep- tember 1956 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Uebernahme der Durchführung aller mit der Finanzierung von Bauvor- haben zusammenhängenden Geschäfte für Dritte oder Vermittlung von Finanzierungen; ferner die Vermittlung, Verwertung und Verwaltung von unbebauten oder bebauten Grundstücken. Das Stammkapital bes trägt 20 000,— DM. Geschäftsführer ist Dr. Friedrich Buchardt Wirt- schaftsjurist in Heidelberg. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, 80 sind immer nur zwei Geschäftsführer zusammen oder einer der 72 5056 schäftsführer zusammen mit einem Prokuristen zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Die Gesellschafterversammlung kann Geschäfts- führern die Befugnis beilegen, die Gesellschaft allein zu vertreten, auch wenn andere Geschäftsführer bestellt sind, und kann von den Be- schränkungen des 8 181 BGB befreien. Dr. Friedrich Buchardt, Wirt. schaftsjurist in Heidelberg ist allein vertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des 8 181 BGB befreit. Als nicht eingetragen wird be- kanntgemacht: Oeffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft werden in einer örtlichen Tageszeitung erlassen. B 1107—. 138. 12. 1953 Telenova Gesellschaft mit beschränkter Haft in Mannheim(N 7, 13-15). Der Gesellschaftsvertrag ist am 2. Oktober 1958 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Planung Bau, Vertrieb und Werkvertretungen von elektro- akustischen und noch- kfrequenztechnischen Geräten entsprechend dem Geschäftsbereich der bisher als Einzelfirma im Handelsregister eingetragenen Firma Telenova Erich Kranz, weiter der Import und vertrieb von Elektrogeräten die unter der Bezeichnung„Telenova-Erzeugnisse“ auf den Markt 2u brin- gen sind. Das Stammkapital beträgt 20 000, DM. Geschäftsführer sind: zrich Kranz, Ingenieur in Mannheim, stellvertretend: Ppilipp E ma nuel Bier, Kaufmann in Mannheim und Ruth Günnel geb. Hatry, Ge- schäftsführerin in Mannheim. Der Geschäftsführer Erich Kranz, Ingen, in Mannheim, hat die Befugnis, die Gesellschaft allein zu vertreten. Die stellvertretenden Geschäftsführer Philipp Emanuel Bier, Kauf- mann in Mannheim und Ruth Günnel geb. Hatry, Geschäftsführerin in Mannheim, vertreten die Gesellschaft nur gemeinschaftlich. B 1108 18. 12. 1953 Vereinigte Offsetdruckereien DDV— paul 3 Landmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(ek Kkarau, Rheingoldstraße 18-20). Der Gesellschaftsvertrag ist am 2. Dezem- ber 1958 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Ver- waltung und Verwertung von Beteiligungen an industriellen Unterneh- 5 insbesondere der Betrieb an Ofkset· druckereien. Das Stammkapital beträgt 20 000,— DM. Geschäftsführer sind: Christian Kolb, Kaufmann in Mannheim, Karl Bühler, Kaufmann in Mannheim und Hellmut Hönig, Kaufmann in Mannheim. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, wird die Gesellschaft durch zwei Geschäfts- kührer durch einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem Pro- Kuristen ertreten. Die Gesellschafter versammlung kann auch bei der Bestellung von mehreren Geschäftsführern bestimmen, daß einzelne Geschäftsführer allein zur Vertretung der Gesellschaft befugt sein sollen. Veränderungen: A 133— 17. 12. 1958 Fleck& Werner in Mannheim(U 3, 14). Heinrich Brunner in Mannheim hat Prokura. Er ist mit einem persönlich haften- den Gesellschafter vertretungsberechtigt. A 777— 19. 12. 1958 Erhard Richter Kommanditgesellschaft in Mann- heim(Mühlenstraße 8-10). Die Einlagen von 4 Kommanditisten sind t erhöht. A 965— 19. 12. 1959 Conrad Schäfer& Preller in Mannheim(U 4, 11). Dr. Kurt Riebel in Manheim hat Gesamtprokura. Er ist mit einem persön- lich haftenden Gesellschafter oder einem anderen Prokuristen vertre- tungsberechtigt. A 1435— 20. 12. 1953 Mannheimer Transportgeselschaft Rieger& Co. in Mannheim(Rheinkaistraße 8b). Günther Christian Wehnes in Mannheim hat Gesamtprokura. Er ist mit einem anderen Prokuristen Vertretungs- berechtigt. A 2983— 19. 12. 1953 Mages K. G. in Mannheim(P 4, 11-13). Die Einlage 1 5 ist herabgesetzt, die Einlage eines Kommanditisten ist erhöht. A 3021— 19. 12. 1958 Dr. Hammer& Co. Feinkost- und Nahrungsmittel- fabriken Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlas. sung, Hauptniederlassung Frankfurt a. M. unter der Firma Dr. Hammer & Co. Feinkost- und Nahrungsmittelfabriken(Augartenstraßge 69). Die Prokura von Wilhelm Hisserich ist erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankkurt A. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 203 bekanntgemacht, A 3041— 19. 12. 1956 Christ K. G. Ladenburg in Ladenburg. Ferdinand Meyenschein, Oberingenieur in Schriesheim, ist in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Angela Christ geb. Trö- ger, Kaufmann in Schriesheim, ist als persönlich haftende Gesellschaf- terin ausgeschieden. 1 Kommanditist ist in die Gesellschaft eingetreten. Angela Christ geb. Tröger in Schriesheim hat Prokura. Die Firma ist ge- ändert in: Christ K. G. Der Sitz der Gesellschaft ist nach Schriesheim verlegt(Talstraße 146). B 222— 16. 12. 1958 Süddeutsche Kabelwerke Zweigniederlassung der Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktlengesellschaft in Mannheim, Haupt: Sitz: Frankfurt a. M. unter der Firma Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktiengesellschaft(Waldhofstraße 244). Bei Ende des Geschäftsjahres 1957/56 sind auf Grund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 21. Dezember 1951 weitere Umtauschaktien im Nennbetrage von D 1 350 000,— ausgegeben worden. Das Grundkapital ist damit auf DM 62 800 000,— erhöht. Durch Beschluß des Aufsichtsrats vom 6. Oktober 1958 ist die Satzung in g 4(Grundkapital und Aktien) entsprechend ge- ändert. Als nicht eingetragen wird bekantgemacht: Das Grundkapftal besteht nunmehr aus 61 200 Aktien mit einem Nennbetrag von je 1000 PR. und aus 16 000 Aktien mit einem Nennbetrag von je 100 DM. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt A. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 223/58 bekanntgemacht. B 377— 19. 12, 1958 Heinrich Lanz Aktiengesellschaft in Mannheim (Windeckstraße 38-92). Die Prokura von Dr. Adolf Prössdorf ist erloschen. B 424— 19. 12. 1958 Rudolph Koepp& Co. Chemische Fabrik Aktien- gesellschaft Abteilung Faserstoffwerk Mannheim in Mannheim, Zweig niederlassung, Sitz Oestrich(Rheingau)(Friesenheimer Straße 70). Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 14. Juli 1958 ist die Satzung in 5 12(Vergütung des Aufsichtsrats) geändert. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Rüdesheim ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 225/53 bekanntgemacht. B 426— 16. 12, 1956 Franz Haniel& Cie Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Duis- burg- Ruhrort(E 7, 20). Der Wohnort der Geschäftsführer Generaldirektor Werner Ahlers und Direktor Karl-Helmut Warns ist jetzt: Mülheim- Ruhr- Speldorf, Die Prokura von Gustav Panzel ist erloschen. Gesamt- prokura mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen hat Wilhelm Buchloh in Homberg/ Niederrhein. Die Wohnorte der Prokuristen Sind jetzt für Dr. Egon Essfeld, Baerl, Krs. Moers; für Walter Ossen- bühl, Duisburg-Rahm; für Adolf Wiedemann, Duisburg; für Erich För- ster, Mülheim-Ruhr- Speldorf und für Hermann Heine, Mannheim. Die Eintragung irn Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg lst erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 2198 bekanntgemacht. B 429—. 15. 12. 1938 Hanseatische Assekuranz-Vermittlungs-Aktienge- sellschaft Hamburg Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Sitz Hamburg(0 7. 4. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 31. Okto- ber 1956 ist der letzte Absatz des 5 9 der Satzung(betr. Aufsichtsrat) durch einen weiteren Satz ergänzt worden. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg lst erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 231/58 bekanntgemacht. B 523— 17. 12. 1938 Natronzellstoff- und Papierfabriken Aktiengesell- schaft in Mannheim(Waldhof). Gesamtprokura mit einem Vorstands- mitglied oder einem anderen Prokuristen hat Dr. Willy Eyberg in Oker. B 974— 18. 12. 1953 Royal Me Bee Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Käfertal, Wweinheimer Straße 62-66). Dr. Ernst Lüthi, Kaufmann in Thalwil(Schweiz) ist zum Geschäftsführer bestellt. Er Ist alleinvertretungsberechtigt. E 1017— 20. 12. 1958 Schrottverwertung Niederrhein Gesellschaft mit be. schränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweig, niederlassung der Firma Schrottverwertung Niederrhein Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Düsseldorf(D 4, 15). Heinrich Korte, Kaufmann in Düsseldorf, ist zum Geschäftsführer bestellt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf lat erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 226/58 bekanntgemacht. B 1054— 15. 12. 1953 Mannheimer Lebensversicherungs- Gesellschaft Aktlengesellschaft in Mannheim(E 5). Die Prokura von Hans Westph ist erloschen. 5 ung Erloschen: B 674— 19. 12. 1958 Graphische Kunst- und verlagsanstait Emil Hart- mann Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Durch Be- schluß der Gesellschafterversammlung vom 16. September 1958 ist dle Gesellschaft auf Grund des Gesetzes Über die Umwandlung von Kapital. gesellschaften und bergrechtlichen Gewerkschaften vom 12. November 1956 in der Weise umgewandelt worden, daß ihr gesamtes Vermögen nach der Umwandlungsbilanz vom 31. März 1956 unter Ausschluß der Liquidation auf den alleinigen Gesellschafter Josef Heilig, Kaufmann in Heidelberg, übertragen wurde. Als nicht eingetragen wird bekanntge, macht: Den Gläubigern der Gesellschaft mit beschränkter Haftung, dle sich binnen sechs Monaten nach dieser Bekanntmachung zu diesem Zwecke melden, ist Sicherheit zu leisten, soweit sie nicht Befriedigung verlangen können. B 1038—. 19. 12. 1953 Eichhorn& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Niederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung der Firma Eichhorn& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Haupt- sitz: Köln. Dr. Friedrich Ostermann ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Zweigniederlassung in Mannheim ist aufgehoben. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Köln Ist er- folgt und im Bundesanzeiger Nr. 208/58 bekanntgemacht. Handpflege 2 2 Anneliese Steinruck Arztl. gepr. Spezialistin Qu 1, 21 Tel. 2 30 96 5 Freßgasse u. Breite Straße fuß pilege Gerda Lindenhof, Rheinvillenstr. 25 Ecke Waldparkstr. 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Der größere Teil ist Vorsatz geblieben. Er ist wie so viele gute Ansätze der hektischen Geschäftigkeit unserer Zeit und der Un- friedlichkeit der Welt zum Opfer gefallen. Es wird noch Jahre dauern, bis der Sport wirklich Gegenraum zur modernen Zivilisation und Arbeits- welt geworden ist. Darum braucht er keine jährlich wechselnden Parolen. Seine Wirkung beruht nämlich nicht zuletzt darauf, daß er existiert. Sein Weg ist sein Ziel. Was die deutsche Turn- und Sport- bewegung im kommenden Jahre aber tat- sächlich braucht, das ist Zuversicht und Foleranz. Es muß eine Gruppe von Menschen geben, die trotz der politischen Hoch- spannungen und der allgemeinen Weltangst Optimisten bleiben, die bereit sind, den Kopfsprung in den Strudel der Zeit immer wieder zu wagen und darauf zu vertrauen, daß die Menschen in Ost und West und Nord und Süd doch irgendwo und irgendwie Brüder sind. Die Internationale des Sports ist weder ein Schwindel noch wichtigtuerische Utopie, sondern eine Aufgabe. Und es muß auch eine große Gruppe von Menschen geben, die bewußt tolerant sind. Die deutsche Turn- und Sportbewegung hat ein gutes Beispiel für Toleranz gegeben, als zie nach 1945 in ihrem Raum alle welt- anschaulichen, konfessionellen und sonstigen Schranken einriß. Unter dem Einfluß des Wirtschaftswunders beginnt das Beispiel zu verblassen. Aber die Zeit, wo der Starke am mächtigsten allein war, ist ganz allgemein in der atomaren Epoche vorbei. Wer die eigene sache durchsetzen will, der muß Achtung vor der Sache der anderen haben, sonst endet jede der vielerlei Bemühungen in einem all- gemeinen Streit, der die Kräfte aller schwächt und der gemeinsamen Sache schadet unserer Sache, für die noch nie so viel getan werden mußte wie in der Zeit, in der Wir leben. Das gilt nach außen, das gilt nach innen. Nur jeder zehnte Deutsche zum Bei- spiel gehört der Turn- und Sportbewegung an. Die große Aufgabe beginnt deshalb jenseits dieser zehnprozentigen Grenze. Da ist Platz genug für den größten Tatendrang. und auch für den größten Idealismus. Toleranz ist nicht nur eine Gesinnung, sondern auch eine Aufgabe. Im besonderen handelt es sich dabei um die Aufgabe, über alles Trennende hinweg an das Gemeinsame zu glauben, es beharrlich zu suchen und viel- leicht doch einmal zu finden. Dies Gemein- same bei unseren deutschen Kameraden jenseits der östlichen Zonengrenze zu finden, Wäre leicht, wenn es dabei nur um den Sport ginge. Die Aufgabe wird aber so hart, weil sich ihr massive politische Hindernisse in den Weg stellen. Vielleicht müssen sich nun gerade an diesen Hindernissen Zuversicht und würdige Toleranz gemeinsam bewähren, um die politische Gebundenheit der anderen Seite schließlich doch im Menschlichen zu überwinden. Und wenigstens einer muß es wohl immer wieder versuchen, trotz aller bis- herigen Enttäuschungen und Unzulänglich- keiten. Das aussichtslos Scheinende, letztlich Vergebliche versuchen, ist hier aller Toleranz Anfang. Vielleicht genügt es sogar, wenn nur die eine Seite Loyalität und guten Willen aufbringt. Und vielleicht ist dann doch nicht alles vergeblich. Es wäre doch einmal mög- lich! 19592 Die Tage zwischen den Jahren sind die Zeit der stillen Gelöbnisse. Es ist dies aber auch die Zeit, sich des Dankes bewußt zu werden, den man so vielen schuldet. Leibesübung— ein Weg zur Selbstvollendung: An Ausehen manches ⁊urücagewonnen Von Professor Carl Diehm, Direktor der Sporthochschule Köln Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat eine überaus wichtige Schrift herausgegeben, die auch in der Sportbewegung Beachtung finden sollte:„Der Gesundheitszustand der deut- schen Jugend“. Was dort in erneuten Unter- suchungen auf breiter Grundlage festgestellt Wird, bestätigt die Alarmnachrichten aller krüheren der letzten Jahre, die uns eigentlich hätten aufrütteln sollen, von den Haltungs- schäden der Jugend, von körperlichen und geistigen Gefahren des disharmonischen Schlankhochwuchses(Acceleration) und von der natürlichen Folge dieser Erscheinung, der Verfkrühung der Arbeitsunfähigkeit. Was nützt es uns, daß die Menschen größer wer- den und länger leben, wie es die Statistik be- sagt, weil nämlich die moderne Hygiene eine Reihe von Kinderkrankheiten auszuschalten vermag, wenn sie dieses längere Leben nicht in voller Rüstigkeit durchleben, sondern bereits durchschnittlich um mehr als zehn Jahre vor Erreichung der Altersgrenze aus ihrem Beruf ausscheiden müssen? Demgegenüber gibt es wiederum Tat- sachen, die das Abwärtsgleiten zu widerlegen scheinen, zum Beispiel unsere ausgezeichne- ten sportlichen Leistungen, ferner der An- blick der Jugend bei Sportfesten, oder wenn sie sich nach Abschluß ihrer Schulzeit zum Beruf des Sportlehrers meldet. Schon daß sich die Zahl dieser Meldungen seit einigen Jahren auffallend gesteigert hat, ist ein gutes Zeichen für die noch vorhandene Vitalität, und daß man unter diesen dann wenig Hal- tungsschwächliche findet, ist natürlich. Aber diese erfreulichen Erscheinungen sind nichts anderes als ein zweiter Hinweis, was wir tun sollen. Sie zeigen uns, daß man 8 AU DER MERC bietet seinen Freunden zu Weihnachten etwas Besonderes: Am Frei- tag tritt er gegen die schwedische Spitzen- mannschaft Forshaga an, in deren Reihen Schwedens Eishockey-Star Nisse Nilsson steht. Und Bild zeigt die beiden hervorragen. den Verteidiger des Teams, Hans Sääker und Bernt Sjögqvist. 8 ———— durch gute Leibeserziehung in Schule und Verein die Gefahr des Verfalls aufhalten, ja völlig beseitigen kann. 5 Das moderne Leben bringt unausweichlich Nachteile, die wir zu meistern haben und auch meistern können. Dazu gehört aber, die mangelnden Lebens- und Bewegungsreize in unserem übermäßig geschonten Dasein durch kräftige, auf die Bedürfnisse der einzelnen Altersstufen gezielte sportliche Anstrengung auszugleichen. Wo dies geschieht, verschwin- den nicht nur die auftretenden Nachteile, vielmehr werden diese Reize dank der von unseren Lebensumständen ausgelösten grö- geren Wachstumskraft in dauernde Lebens- werte, in höhere sportliche und menschliche Leistungen bis ins vorgeschrittene Alter um- gesetzt. Diese Beweise vor Augen erschrickt man, wenn aus München berichtet wird, daß die Stadtväter den Einbau von Lehrschwimm- 2 0 In der Einsamkeit der Berge Aus: Olympischer Sportkalender(Wilhelm Limpert-Verlag) becken zurückgestellt haben, bis„München im Gelde schwimmt“. Den Bau der Oper haben sie nicht so lange zurückgestellt, son- dern mit Recht gefordert, daß ein solches Bil- dungsmittel auch in Notzeiten unentbehrlich sei. Mir scheint aber, daß alle Bildung höchst leibhaftig beim Leibe beginnt, und was für die seelische Entwicklung notwendig ist, erst recht in der Bildung des Leibes seine Grund- legung haben müßte. Es sei hinzugefügt, an- gesichts der heutigen Haltungsschwächen, die bei der Hälfte der Schuljugend, und zwar in progressivem Ausmaß, festgestellt werden das heißt, um so größer, je länger das Kind die Schulbank drückt—, gibt es nur eine Forderung: Mehr Uebungsstätten und in ihnen Schwimmbecken, und zwar für Som- mer und Winter, denn wir dürfen es uns nicht erlauben, die notwendigen Reize in der kalten Jahreszeit auszusetzen, wo der Körper sowieso mehr als im Sommer von Sonne und Bewegung abgeschlossen ist. Um es klar zu sagen: leichte Haltungs- schäden kann man mit täglichem Turn- unterricht beseitigen, schwerere in der Ver- bindung dieses Turnunterrichtes mit regel- mäßigem Schwimmen, und zwar ziemlich zuverlässig. Den Münchner Stadtvätern sei nur geraten, nicht zu warten, bis die Stadt im Gelde schwimmt, sondern vorher die Kinder schwimmen zu lassen, damit die Stadt der- einst in aller Behaglichkeit im Gelde schwim- men kann. Nicht das Turnen und nicht der Sport allein sind das Alheilmittel, sondern sportliche Vielseitigkeit. Wer beim Deutschen Turnfest die Schwimmwetkkämpfe der Tur- ner gesehen hat, weiß, daß diese schwimm- frohe Turnerei auf dem rechten Wege ist, Der Spielerkreis ist jung geworden: und daß weder das Schwimmen allein noch das Nur- Gerätturnen volle Körperbildung bringt. Das Beispiel Münchens, wo erst das Opernhaus und dann das Schwimmbecken gebaut wird, das auch für manche andere Stadt gilt, beweist uns, daß die Einordnung des Sports in die Kultur- und Gesundheits- bedürfnisse unserer Zeit noch nicht erfolgt ist. Die Sportbewegung selbst trägt einen Teil der Schuld; auch sie weiß nicht genug über ihren eigentlichen Sinn und ihre Bedeutung fürs tägliche Leben. Sie spiegelt sich im Urteil der Masse, als sei sie ausschließlich an Wett- kampf und Sport interessiert und bilde eine Kunst für sich, die sich um nichts anderes zu kümmern habe. Der Sport ist aber, wie jede andere Kultur- bewegung, dem Leben verpflichtet, und er muß Mahner und Beispiel dafür sein, daß das Leben auch den Sport richtig einordnet, so Wie er die allgemeinen Pflichten des Daseins beim Sport nicht vergißt. Das vergangene Jahr hat uns viele schöne Sporterfolge gebracht und hat auch manches an Ansehen für den Sport zurückerobert, was in der Totoblüte sträflicherweise vergeudet worden ist. Möge der deutsche Sport im kom- menden zum Bahnbrecher jener neuen Le- benslehre werden, nach der Leibesübung einen Weg zur Selbstvollendung bedeutet, zu Gesundheit, Arbeitsfreude und menschlichem Glück, was über die Grenzen der Völker hinaus in die Gemeinschaft der Welt führt. Daß Leibesübung auf dem Rasen, auf dem Wasser, in den Bergen undsoweiter— und nicht auf der Tribüne, wirklich Gewohnheit werde, daß die Ziele, die sich der Deutsche Sportbund gesetzt hat, wirklich näher rücken, das mag einer der Wünsche sein, mit denen wir in das Jahr 1959 hinübergehen. Deusschlands Hlational- Elf verdien Verttauen Von Hans Körfer, Spielausschuß- Vorsitzender des Deutschen Fußball-Bundes Was bedeuten schon die vier Jahre zwischen zwei Weltmeisterschaften im Fuß- ball? Im ersten Augenblick erscheinen sie wie eine beträchtliche Zeitspanne. Sehr schnell aber dämmert dann immer wieder die Erkenntnis auf, daß dieses Atem- holen fast zu kurz ist, eine neue Mannschaft aufzubauen. Zu kurz vor allem, wenn Deutschland anders als 1958 die vorzeitige Qualiflkation in einem Klassefeld zu bestehen hat.— 1954, nach dem großen Tage von Bern, machte Bundestrainer Sepp Herberger aus seinem einzigen Wunsch keinen Hehl:„Diese große Besetzung noch für einige Länderspiele, vor allem gegen England! Eckel, Mai, Rahn und Schäfer zu- mindest für das Jahr 19581“ Was nach Bern alles über den deutschen Fußball her- eingebrochen ist, wird unvergessen bleiben. Diesem Triumph folgte ein Sturz, wie er für eine Fußballmannschaft tiefer nicht sein konnte. Wer glaubte schon um die Jahreswende 1957/58, daß daraus eine neue großartige deutsche Leistung erwach- sen könnte. Eine Leistung, wie sie es in Schweden zweifellos gab, als ein Außen- seiter beinahe— und bei etwas Glück— erneut das Endspiel erreicht hätte: Deutschland. Um 28 Jahre lag der Altersdurchschnitt der Weltmeisterelf von 1954. Zu einem grundlegenden Verjüngungsprozeß kam es in den vier Jahren bis 1958 nicht. Die Mann- schaft, die das erste Weltmeisterschaftsspiel gegen Argentinien 3:1 gewann und Fachkriti- ker aus aller Welt überraschte, war sogar um etliche Monate„älter“. Trumpf-As Fritz Walter stach Was war schon von der einmaligen„Ber- ner Elf“ geblieben? Horst Eckel, Helmuth Rahn und Hans Schäfer— so, wie es Her- berger bereits 1954 erwartet hatte. Dazu aber kam noch ein Mann, der am 28. September 1954 dem Deutschen Fußball-Bund offiziell erklärte:„Ich mache nicht mehr mit. Einer derartigen nervlichen Belastung wie in Län- derspielen bin ich nicht mehr gewachsen!“ — Fritz Walter, 38 Jahre alt. Das Fußball- Weltturnier war nie stärker besetzt als in Schweden. Dies bedarf keiner Begründung. Eine Mannschaft, die innerhalb von drei Wochen sechs schwere Spiele be- streitet und dann noch Höchstleistungen vollbringen will, kann das nicht nur aus ihrer kameradschaftlichen Bereitschaft und dem Können heraus— sie braucht„Kor- settstangen“. Ganz natürlich wurden die Männer, die 1954 dabei waren, dieses Rück- grat. Sie wußten genau, was diese schwere Serie härtester Fußballkämpfe von ihnen fordern würde, und sie beherrschten aus eigener Erfahrung eines sozusagen im — Schlaf: Das Wissen darum, daß der Start Alles bedeutet und die Steigerung zwangs- läufig aus dem Erfolg wachsen würde— so, wie es vier Jahre zuvor der Fall gewesen War. Mehr noch als sie alle wußte um diese Tatsache der für die Nationalelf Verantwort- liche: Bundestrainer Sepp Herberger. Er nahm einige der Jungen mit. Er ließ sie die Luft eines Weltturniers atmen. In der Be- setzung vor allem des ersten Spiels gegen Argentinien ging er auf sicher, ungeachtet der einen oder anderen, fundamentiert er- scheinenden Kritik. Fritz Walter wurde(überraschend) in der Saison 1957/8 da am stärksten gefordert, Wo man ihn nach dem verunglückten Spiel gegen die Schweiz 1956 in Frankfurt in der krassesten Form abgelehnt hatte. Herberger wußte wie kein anderer, welches Trumpf-As der Fhrenspielführer in Schweden sein mußte, wenn er auch nur einigermaßen seine normale körperliche Verfassung und mehr noch die Bereitschaft zu xrestlosem Einsatz für die Sache bringen würde. Er setzte auf diese Karte— und gewann mehr, als alle Welt vom deutschen Fußball erwartete. Sprungbreit ist besser Schweden ist Vergangenheit. Der deut- sche Fußball steht(schon wieder) in einer neuen Situation um seine Nationalelf. Im Gegensatz zu 1954 aber ist das Sprungbrett besser. Damit sei nicht gesagt, daß es keine Sorgen gäbe— aber Herberger betonte be- reits in Schweden immer wieder:„Der Neu- aufbau hat hier, während der schweren Weltmeisterschaftstage, schon begonnen.“ Durch die Qualifikation wird die Vor- bereitungszeit auf Chiele verkürzt. Wir wis- sen heute schon eines mit Sicherheit: Einen Fritz Walter wird es 1962 oder auch vorher in den Ausscheidungsspielen nicht mehr geben. Er hat nach 61 Länderspielen end- gültig seine internationale Laufbahn beendet. 1962 ist er 42 Jahre alt. Und man solte nicht am Beispiel von Stanley Matthews den Be- weis versuchen, daß auch dann noch die Teilnahme an Länderkämpfen möglich sei. Der Brite ist eine Ausnahmeerscheinung in jeder Beziehung— und selbst ihn nahm England nicht mehr mit nach Schweden. Die jungen Talente Eines aber wissen wir heute im Gegen- satz zu 1954: Der Spielerkreis ist schlagartig jung geworden. Da sind unter anderen Til- kowski, Schnellinger, Schmidt, Szymaniak, Benthaus, Haller, Seeler, Geiger, Kördel— alles prächtige Burschen, zum Teil in Schwe- den dabei oder entweder vorher schon in der Nationalelf oder um die Jahreswende zum ersten Einsatz gekommen. Warum sollte der unverwüstliche Helmuth Rahn nicht das schaffen, was seinem Freund Fritz Walter gelang: Die Zeitspanne bis zur nächsten Weltmeisterschaft gut zu überstehen? Fritz Walter, 1954, schließlich 34 Jahre alt, gelang es vier Jahre später. Wer zweifelt daran, daß der drahtige Schorsch Stollenwerk, 1952 in Helsinki mit 22 Jahren einer der besten Deutschen, 1954 nicht dabei und vier Jahre später eine der Stützen unserer Elf. vier Jahre durchstehen kann, wenn er will? Her- bert Erhardt ist 1962 32 Jahre alt— ein be- neidenswertes Alter für einen Drittvertei- diger. Ob ein Spieler wie Erich Juskowiak wiederkommt, ist eine Frage der nächsten Saison, und daß wir Sorgen haben(Vertei- diger, Linksaußen) ist bekannt. Aber wir können schon ein gesundes Vertrauen haben — selbst wenn es den einen oder anderen Der Geist im Sport Von Bundespräses Willy Bokler Als Präsident Willi Daume auf dem letz- ten Bundestag in Hamburg— wie schon 2 wei Jahre zuvor in Berlin— wieder auf das Ver- hältnis der„geistig führenden Schicht unse- res Volkes“ zum Sport und der Leibeserzie- hung zu sprechen kam, stellte er mit Ge- nugtuung fest, daß inzwischen zwölf ordent- liche Universitätsprofessoren und fünf Pro- fessoren von pädägogischen Hochschulen in den Führungsgremien des deutschen Sports mitarbeiteten. Er betonte dabei, daß diese Herren dem Sport ihre Arbeitskratt urid ihr Herz zur Verfügung gestellt hätten, daß sie nicht nur„aus Gründen der Dekoration“ ihren Namen geliehen hätten. Und es war der beifälligen Unruhe der Delegierten im Bürgerschaftssaal der Hansestadt zu entneh- men, wie sehr diese Feststellung des Präsi- denten als Erfolgsmeldung gebucht wurde. Eine ähnlich denkwürdige Situation war es 1954, als Prälat Ludwig Wolker in Köln vor den„Meistern des deutschen Sports“ die Festrede hielt und den lorbeerreichen Lieb- lingen des Volkes zurief:„Der Geist ist es, der lebendig macht!“ Denn dieser„Sportprä- lat“ War bekannt dafür, daß er den Primat des Geistes im deutschen Sport und Sport- leben vertrat, daß er allem Ungeist in der Sportübung und Sportgemeinschaft unerbitt- lichen Kampf angesagt hatte. Und die„Mei- ster des Sports“ fühlten sich durch diese lange und tiefschürfende Rede„Vom Geist im Sport“ nicht nur geehrt, sie dankten dem Gralshüter des„Ethos im Sport“ das in sie gesetzte Vertrauen bis weit über das Grab hinaus. Warum diese beiden Feststellungen getroffen wurden? Einmal, weil sie merk- würdig sind. Denn wenn es stimmt, dag Leibeserziehung und CLeibesübung ein Kultursachbereich sind, dann muß es doch wundern, daß die Führer und Verfech- ter des Sports einen so angestrengten Kampf um die Anerkennung und Mitarbeit der „Meister des Geistes und der Geisteswissen- schaften“ zu führen haben. Was ist schon ein Dutzend Professoren, das sich ehrenamtlich in den Dienst der Leibeskultur stellte? Nach Präsident Daume:„Eine gute Bresche in die Front von Gleichgültigkeit und Unverständ- nis.“ Das will sagen, ein Echo von einer Seite, die bis jetzt sparsam in den Bekun- dungen des Wohlwollens gewesen ist. Aber ein Erfolg und Fortschritt, der dankbar regi- striert und quittiert wird? Doch ist das wirklich schon eine Leistung? Hat der„Geist“, haben die Männer des „Geisteslebens“ denn wirklich so weite Wege zum Sachbereich der Leibeskultur? Ist der Mensch aus Fleisch und Blut, aus Leib und Seele, mit Leib- und Geistkomponente denn immer noch nicht entdeckt? Nietzsche klagte den Leib gegen den Geist und nannte den Leib die„große Vernunft“. Feuerbach klagte den Geist wider den Leib und sah im Geist eine Verderbnis des Leibes. Sind wir nicht längst über diese Halbwahr- heiten hinaus? Der Mensch als Leibseelen- wesen ist doch wieder unumstritten. Der „menschliche Mensch“, der humane Mensch ist weder reiner Geist noch bloßer Trieb. Der Mensch lebt aus dem Geiste, wurzelt und west aber auch im Fleische. Sollte da nicht das Zeitalter des Sportes auch endlich von An- wälten und Experten des Geistes und Gei- steslebens entdeckt werden? Müßte nicht die Welt des Wissens und Lebens entdeckt wer- den? Müßte nicht die Welt des Wissens und der Geisteskultur den Bemühungen des Sportes und der Leibeserzieher wenigstens auf halbem Wege entgegenkommen? Keiner lebt gerne von den Brosamen, die von Her- rentischen fallen. Hoffentlich muß darum der Sport nicht allzu lange mehr vor den Türen des„Geistes“ und der geistigen Schicht unse- res Volkes warten und betteln. Zum anderen wurden diese Feststellun- gen auch getroffen, weil sie denk-würdig sind. Denn wenn es stimmt, daß es im deut- schen Sport auch Fehlentwicklungen und Ent- artungen gibt, dann muß man sich doch wun- dern, daß die Sportler und Sportführer sel- ber nach dem„Rettenden“(Hölderlin) Aus- schau halten. Im deutschen Sport freut man sich über jedes Zeichen des Verstehens, das von den Vertretern der Wissenschaft, der Kunst, Kultur und Religion gegeben wird. Man will die„Anschlußorganisationen“ der Hochschullehrer, Sporterzieher, Sportärzte und Sportpresse. Man ruft Vertreter der Universitäten, Schulen und Kirchen in den wissenschaft- lichen„Sportbeirat“. Man sammelt die„Freunde des Sports“ in den Parlamenten des Bundes und der Länder. Man gewöhnt sich an die Zweckverbände christlicher Sportauffassung und Sportbe- gründung:„Eichenkreuz“' und„Deutsche Ju- gendkraft“. Man prämiiert die Forschungsergebnisse der sportnahen Geistesdisziplinen: Carl- Diem- Plakette. Man erarbeitet Richtlinien für die Leibes- erziehung in den Schulen und Leitsätze für den Sportstättenbau. Man wird federführend tätig für das„ge- sunde, erholsame und bildende Freizeitleben aller Schichten unseres Volkes: Kuratorium kür Freizeit und Erholung“. Ist das alles so selbstverständlich? Man braucht diese anfänglichen, aber ernsten An- strengungen zur Wiedergeburt und Besee- lung des Sports nicht zu überschätzen, man darf sie aber auch nicht übersehen. Der„Geist“ soll im Sport und in der Sportgemeinschaft wieder zu Ehren kommen. Er soll das Oed- und Brachfeld endlich be- stellen. Er soll die heilsamen und heilenden Kräfte endlich entbinden. Er soll die Technik umd Praxis des Sports bereichern und ver- tiefen. Er soll den vielgerügten„Ungeist“ des Sportbetriebs austreiben helfen. Kann man sich die Chance besser wün- schen? Die Stunde für den Siegessang des Gel- 1 wäre im Sport da. Sie reifte denkwürdig eran. Hoffentlich werden„die Helden nicht Rückschlag gibt. 9 ———— Seite 18 MORGEN „GOLDENE GANS- Mannheim Start Rake n ALLEN UNSEREN VEREHRTEN GASTEN entbieten wir zu WEIHNACHTEN und zum JAHRESWECHSEL DIE HERZLICH STEN GLUCKWUNSCHE D AMEN SALON M 7, II- 13 am Kaiserring Unserer werten Kundschaft, allen unseren Freunden und Bekannten ein frohes Weihnachtsfest und die besten Wönsche zum neuen Jahr HANS KOEHER UND FRAU Telefon 256 92 Um auch unseren Mitarbeitern wohlverdiente Feiertage zu ermöglichen, schließen wir unsere Gaststätte vom 25. Dezember bis 31. Dezember 1958 einschließlich. Korl-Heinz Krämer und Frau Unseren verehrten Freunden und Gästen ein frohes Weihnachtsfest und ein glöckliches neves Jahr. CASINO-BAR, N, 8 Werner Gerlach und Frau Gisela Erbprinz-Weinstuben 9 7, 4 Kurförstenpassage Allen unseren verehrten Gästen und Freunden ein frohes Wein- nachtsfest und ein glückliches neues Jahr. Unsere Weinstuben sind an beiden Feiertagen geöffnet sowie an Silvester. Karl Nied olf Nl Küssel Frohe Weihnachfen und ein qlücklickes neues Jahr allen Unseren Oõsten. Mannheim, Jungbuschstraße 8, Telefon 2 65 44 wünscht allen seinen Gästen, Bekannten und Freunden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. — Heiligabend ab 19 Uhr bis 3 Uhr geöffnet— Familie Hollinger Gasthaus„Zum Ludwigshof“ in Ilvesheim, an der Kanalbrücke wünscht seinen verehrten Gästen, Freunden und Bekannten ein frohes Weihnachtsfest sowie Glück und Erfolg im neuen Jahr! — Ich wünsche meinen verehrten Gästen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr. Anni Rüdinger wwe. Wel mHRSus Ruüdlmger K 3, 6 Tel. 2 05 45 PARK HOTEL HAARL ASS HEIDELBERG Festliches Weihnachten Voranzeige: SLyFSTER-FEIFR MIT TANZ Unserer verehrten Kundschaft, Freunden und Bekannten frohe Weihnachten u. ein gesegnetes neues Jahr Caſè Wissenbach Mittelstraße 53 Tel. 5 13 81 Unseren verehrten Kunden, Gästen und Bekannten wün- schen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr. Familie Hans Herrdegen Konditorei Cafe Mannheim, E 2, 8 Telefon 2 01 85 7 18 Häslstänle dewerkschantspaus 2. 7 4 56 Unseren verehrten Gästen und Bekannten ein frohes Weihnachtsfèst und ein gutes neues Jahr. Familie Springer Am 24. und 25. Dez. 1958 sowie am 1. Neujahrstag, 1. Jan. 1959 . ist unsere Gaststätte geschlossen.. Allen Gästen, Bekannten ein frohes Weihnachtsfest WERNER THUDIUNM und Frau Son] a „Schwarzwälder Hof“ Rheinhäuserstrage 8 Freunden und Konditorei 1 15, 10 Wir wönschen unseren sehr verehrten Gästen und Freunden ein frohes Weihnachtsfest und ein friedvolles neues Jahr RUDOLF KETTEMANN UND FRAU Mein Typ: Sicherheit erstes Gebot! etrt N S- Neffen (Winter-Reifen) REIFEN- BERGER Allen meinen Kunden ein frohes Weihnachten und eine gute Fahrt ins neue Jahr. Augartenstraße 29—33 Tel. 4 2787 u. 46187 Meiner werten Kundschaft, meinen Lieferanten, Verwandten und Bekannten, ein recht frohes Weihnachtsfest sowie ein glückliches, erfolgreiches neues Jahr. Familie Aber Dolderer KISTE N EK ARTONAGEN— ALT MATERIAL. Büro und Lagerräume: Schreinergasse 23 Wohnung: Sandhofer Straße, Luzenberg 33— Ruf 5 04 15 MEINEN WERTEN KUNDEN, GESCHAFTSFREUNDEN IDND BEKANNTEN EIN FROHES WEIHNACHTSFE ST UV. EIN GLUCKLICHES ERFOLGREICHES NEUES JAHR OSKAR SCHMITT. 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Allen unseren Gästen, Freunden und Bekannten ein frohes Weih- nachtsfest und ein glückliches neues Jahr. Gaststätte„Reichskrone“ H 7, 24— Telefon 2 16 33 Rosa Merz Wwe. und Familie Fritz Bell Unseren verehrten Gästen wünschen wir ein frohes Weihnachts- test und viel Glück und Segen im neuen Jahr. Albert Höfer und Frau Gaststätte„Morgenröte“ 8 6, 26 TMEATER-KLausk, K 2,9 Wünscht allen Gästen ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. 5 C Kurt Ries und Frau 5 7 Meinen verehrten Kunden, Freunden und Bekannten frohe weſn⸗ nachten und ein glückliches neues Jahr Damensqdlon Kirschner 0 1, 6-7, am Paradeplatz Telefon 2 30 48 osTSTADT-SsAUNA Otto-Beck-Straße 12 Telefon 436 22 dankt allen Kunden, Freunden und Bekannten für die bisher rege Beteiligung und wünscht frohe Feiertage u. ein gutes neues Jahr. Unseren Gästen, Freunden und Bekannten frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr Frau Anna Sonneck u. Sohn dasin.„Zur Sſedlerkiause' Mhm.- Schönau Tel. 5 97 13 Lilli Kern Mannheim— U 1, 20 Fuß- und Handpflege Wünscht der verehrten Kund- schaft frohe Weihnachten und ein glückliches. neues Jahr Inseren verehrten Kunden, Gästen u. Bekannten ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr Caſè Reinle Konditorei Bäckerei F 3, 10 Tel. 2 10 75 Unser Geschäft bleibt vom 27. Dez. bis inschl. 1. Januar 1939 geschlossen. Ihre * 20 5 a 5 7— Allen unseren Gästen, Freunden und Bekannten ein frohes Weih- 5 nachtsfest und ein erfolgreiches 1959. Ruhigen Aufenthalt— nette Familie Glasgow 5PEISERESTAURANT„FRANK EN ECK“ M 2, 12 Telefon 2 24 66 Unsere Gaststäte ist vom 24. Dezember bis einschl. 28. Dezember geschlossen. Allen unseren verehrl. Lieferanten und Kunden sowie Freunden und Bekannten wünschen wir ein frohes Weih- nachtsfest u. ein gesundes u. erfolgreiches neues Jahr! WIIIV orrENBACHER Groß-Schlächterei Fleischwarengroßhandlung u. 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Dezember 19358 MORGEN Seite 19 Nach langer Zeit ist es wieder einmal soweit: Fußball- Fesitagsbost an den flannheime-f Hrauefeien Am Samstag stellt sich Ungarns Vizemeister Vasas Budapest in einem Freundschaftsspiel gegen den VfR vor Wenn der VfR Mannheim am kommen- den Samstag gegen Ungarns Spitzenmann- schaft Vasas Budapest zu einem Freund- schaftsspiel antritt, dann wird damit die Serie großer internationaler Repräsentativ- kämpfe fortgesetzt, wie sie früher auch in Mannheim zum festen Bestandteil des Wein- nachts- und Neujahrsprogramms gehörten. Begegnungen mit führenden Teams des In- und Auslands waren in den letzten Jahren leider Mangelware; um so mehr freuen sich die Fußball-Anhänger des Mannheimer Raums auf den prominenten Vertreter eines Landes, das bis vor kurzem zu den führen- den Nationen im Weltfußball zählte und nun auf der Suche nach einem neuen Weg nach chen ist. Vasas, das von Ungarns Verbandskapitän Lajos Baroti sieben Jahre betreut und wäh- rend dieser Zeit zu internationaler Klasse geführt wurde, ist ein Team, das„modern“ spielt, ohne darüber die technische Brillanz, mit der es sich einen Namen gemacht Hat, zu vernachlässigen. Nicht verwunderlich also, daß die Spieler fast ausnahmslos auch schon in der Nationalmannschaft eingesetzt wur- den. Mit Karpati, Sarosi, Bundzak, Berendi und Czordas stellte Vasas allein fünf Mit- glieder des ungarischen Weltmeisterschafts- aufgebots. In diesem Jahr wurden die Rot-Blauen Zweiter in der„Herbstmeister- schaft“, nachdem sie 1957 den ungarischen Meistertitel gewannen. Die Auslandsergeb- Wie sie spielen Freitag, 14.30 Uhr, Waldhof-Stadion SV Waldhof war nicht in der Lage, die Mannschaftsaufstellung bekanntzugeben. Amicitia Viernheim: Klein; Gei- ger, Neff I; Rappsilber, Friedel, Weidner; Rhein, Gutperle, Schade, Kabatzki, Himm- ler. Freitag, 20 Uhr, Eisstadion Mannheimer ERC: Wargenau, Schönherr; Guttowski, Schoor, Dr. Eichler, Scheifel; Schif, Konecki, Mayr; Schneiders, Sepp, Lödermann; Gutfleisch, Küppers. Forshaga IF: Rosander, Oertendahl; Ekedahl, Sjödvist, Sööker, Haaster; Hed- qvist, Nisse Nilsson, Sterner, Karlsson, Adrian, Svärd; Hjelm, Sterner, Svärd. nisse und die Resultate großer internationa- ler Wettbewerbe in den letzten Jahren spre- chen für sich. 1956 wurden die Magyaren durch einen 9.2-Endspielsieg über Rapid Wien Sieger im Mitropacup und verteidigten die Trophäe auch im folgenden Jahre. 1957 kam man auch im Europacup bis ins Semi- ſinale, wo man nach Erfolgen gegen CDNA Sofia und Voung Boys Bern am späteren Po- kalsieger Real Madrid im Rückspiel schei- terte. Rot-Weiß Essen mußte sich auf eige- nem Platz mit 0:3 ebenso deutlich geschlagen geben wie die belgische Nationalmannschaf̃t, deren Trainingspartner die Ungarn waren. Trainer der Elf wurde nach Barotis Beru- fung als Verbandskapitän mit Rudolf IIlovsky ein ehemaliger Aktiver, der aus der Jugend des Vereins hervorging und über ein Jahrzehnt zum Stamm der ersten Mann. schaft zählte. Für das Spiel in Mannheim nominierte er als vorläufige Mannschaft Kovalik(Nationalspieler); Karpati National- spieler), Sarosi(Nationalspieler); Szilagy II. Bundzak(Nationalspieler), Berendi Natio- nalspieler); Raduly(Nationalspieler), Csor- das, Szilagy 1(Nationalspieler), Matesz Na- tionalspieler), Lenkei(Nationalspieler). Als Ersatzleute sind Kameras(Torwart) und die jungen Talente Barfi(Läufer), Vari und Ihasz dabei. Das Spiel beginnt am Samstagnachmittag um 14.30 Uhr auf dem Platz an den Braue- reien. Im Vorspiel stehen sich zwei Schüler- mannschaften gegenüber. Auch MERC hat eine Weihnachtsüberraschung: Jorsliaga kommi mit Stat flisse flilsson Schwedens Spitzenmannschaft Abschluß des Jahres 1958 im Eishockey bildet das Freundschaftsspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag zwischen dem MERC und der schwedischen Spitzenmannschaft For- shaga, die seit zehn Jahren der obersten schwedischen Klasse angehört und stets am Tabellenanfang zu finden ist. Einen Vor- geschmack schwedischen Eishockeys, dessen Stärke im allgemeinen in der soliden Aus- geglichenheit liegt und von einer phantasti- schen Kondition untermauert ist, erhielten die Mannheimer Zuschauer schon beim In- dustrie-Pokal, bei dem damals AlK Ske- lefftea nur durch großes Pech nicht zu Sieger- ehren kam. Mit Forshaga kommt Schwedens Eis- hockey-Star Nisse Nilsson, der seit Er- ringung der Weltmeisterschaft in Moskau 1957 als bester Spieler seines Landes be- zeichnet wird. Und was eine überragende Spielerpersönlichkeit in einem Eishockey- Spiel bedeutet, wissen gerade die Mannheimer sehr wohl. So viel steht fest: Nisse Nilsson wird für die Zuschauer zu einem Erlebnis werden, wenn er sein Können voll entfalten kann. 1.2.0: DER MORGEN; ⸗FOO Nr. Be werensnßnß Gastverein a b 0 1 Fort. Düsseldorf 1 1 2/ 10 0111/ 2 0 2 Bor. Dortmund 1 1 1 0 1 1 2 Alem. Aachen I 2 12 001 01/11 0 Preut. Diünster 0 1 1 0. 10 3] Neidericher SV 1 1 0/ 2 0 11 1 2/12 2 Bor. 5.-Giadb. 1 Worm. Worms 002/2222 01/ 222 Mainz 05 1 2 1 0 0 0 5 Tus Neuendorf 2 0 1/0 020 20/22 0 EV Spever 1 1 1 1 11 6 Spfr Saarbrück. 1 10% 2 22 0 1/2 2 0 Tura Ludevigsh. I I I I 1 1 7 Tasm. 1900 Berl. 1 0 1/ 2 0 20 11/2 1 0 Vikt. 89 Berlin 1 0 1 1 0 0 Union 06 Berlin 0 1 1/1 2 12 2 2/2 0 2 Wacker 04 Berl. 1 9 Sy Wuppertal 1 1 2/2 10111/ 1 2 1 Bay. Leverkusen 1 0 1 0 1 0 10 Rheydter SW 122/1212 02/22 0 TV Marl-Hüls 1 1 0 1 1 1 11 Hanau 93 111/ 0 1 221 0/ 0 2 2 Vikt. Aschaffenb. 1 2 12 2 1 12[ Union Krefeld 2 2 0/1 2 2221/0 2 1 Duisburger SV I 2 1 2 0 2 a) Tip nach der MM-Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim c) Reportertip am Freitagabend im Eisstadion Wenige Tage später kreuzen MERC und Forshaga die Schläger in Davos beim Turnier um den Spengler-Cup. Nach diesem Freund- schaftstreffen am Samstag tritt eine Pause von drei Wochen bis zum nächsten Punkte- spiel in Mannheim ein. Während dieser Zeit tritt der MERC in Rießersee, Weßling und Düsseldorf an. Versuchte Atletico Bestechung? Ergänzend zum Protest des bulgarischen Fußballmeisters CDNA Sofia gegen die Wer- tung des Genfer Europacup- Entscheidungs- spiels gegen Atletico Madrid(1:3) wird be- kannt, daß außer den Beschuldigungen gegen den Schweizer Schiedsrichter Mellet auch ein Bestechungsversuch der Spanier als Grund angeführt wird. Danach hätten Funktionäre von Atletico den Bulgaren eine Summe von 20 000 Dollar(etwa 84 000 DMW) angeboten, Wenn sie den Spaniern freiwillig den Sieg überlassen hätten. Während Schiedsrichter Mellet jede Stel- lungnahme verweigerte, erklärte Manuel Morales, Geschäftsführer von Atletico, die Vorwürfe seien völlig ungerechtfertigt. Seine Mannschaft habe viel eher einen Grund zur Beschwerde, denn der Schiedsrichter habe einen ihrer Spieler des Feldes verwiesen und ein Tor nicht anerkannt. MIK Ungarns Herbstmeister Ungarns Fußball beendete seine erste Serie in der obersten Spielklasse mit der Entscheidung über die Herbstmeisterschaft, die sich Titelverteidiger MTR Budapest trotz des Punktverlustes beim 2:2 auf eigenem Platz gegen Szombathely sicherte. Ausschlag- gebend dafür wurde die erste Niederlage dieser Saison von Vasas Budapest mit 0:1 bei Tatabanya, An diesem Erfolg des im Tabel- lenmittelfeld liegenden Klubs hatte wieder einmal Nationaltorwart Grosies maßgeblichen Teil, der sein Tor— wie fast immer in den Meisterschaftskämpfen der letzten Wochen— grohßartig hütete und keinen Gegentreffer hinnehmen mußte. Phönix-Bus nach Forchheim Das Punktspiel Sportfreunde Forchheim gegen MF Phönix Mannheim wurde auf Samstag vorverlegt. Im Mannschaftsbus der Mannheimer sind für Schlachtenbummler noch einige Plätze frei. Abfahrt 12.45 Uhr am Gartenfeldplatz. EINE DER PROMINENTESTEN MANN SCHAFTEN EUROPAS ist Ungarns Spitzen- klub Vasas Budapest, der sich am Samstag zu einem Freundschaftsspiel gegen den VfR Mannheim vorstellt. Der Trainer der das technische Können im Vordergrund ste Ungarn, in deren Spielanlage noch immer ht, nominierte für Mannheim seine derzeit stärkste Elf. Hier ein Bild aus der Begegnung Vasas— Ferencvaros. In der Mitte der auch bei der Fußball-WM eingesetzte Nationalspieler Bundzak(dunkles Trikot) beim Kopfballduell mit dem gegnerischen Mittelstürmer. Eishockey- Schlager: SC Riefersee- EV Füssen Der Schlager SC Rießersee— EV Füssen am ersten Weihnachtsfeiertag im Garmischer Olympiastadion drängt das restliche Pro- Sramm zum Jahresausklang in den Hinter- grund. Das Spiel in Garmisch, das gleich- zeitig zum Thurn- und-Taxis- Pokal zählt, dürfte ein volles Haus bringen. In der Ober- liga spielen am 26. Dezember TEC Miesbach gegen Kölner EK und VfL Bad Nauheim gegen Berliner Sc sowie am 28. Dezember ESV Kaufbeuren— Berliner SC. Daneben gibt es im süddeutschen Raum mit dem Turnier um den Thurn-und-Taxis-Pokal sowie in Davos (Spengler-Pokal) zwei interessante Pokal- turniere. Meister EV Füssen wird auch in Garmisch gegen den SC Rießersee auf Guggemos ver- zichten müssen. Nach den letzten Leistungen ist der Titelverteidiger Favorit, nicht zuletzt auf Grund der Abwehrschwächen, die sich beim SCR bemerkbar machten. Die Serie der Spiele zwischen beiden Klubs aber zeigt, daß es gerade der Favorit immer schwer hatte, die Vorschußlorbeeren zu rechtfertigen. Am Turnier um den Thurn- und-Taxis- Pokal nehmen mit Roter Stern Brünn und Spartak Moskau zwei bekannt spielstarke Mannschaften teil, in deren Reihen mehrere Nationalspieler stehen. er Mannheimer ERG trifft in Davos im Kampf um den begehrten Spengler-Cup, einer der populärsten Eis- hockey-Pokale, in dem HC Davos, ACBB Paris, Diavoli Mailand und HC Davos starke Gegner an. Buße für mangelnde platzaufsicht Die Spruchkammer des Süddeutschen Fußball- Verbandes hat die Vereine Viktoria Aschaffenburg und VfB Friedberg wegen Vernachlässigung der Platzaufsicht und man- gelnden Schutzes gegenüber dem Schieds- richter bei den Spielen gegen 1860 München bzw. Borussia Fulda mit Geldstrafen von je 200 Mark belegt. Der Spieler Budion(Aschaf- fenburg) muß 20 DM zahlen. Zwei in Aschaf- fenburg und Friedberg namentlich ermittelte Zuschauer erhielten für ein Jahr Platzverbot. Folgende herausgestellte Spieler wurden ge- sperrt: Molly Kupfer(Schweinfurt 05) bis 14. Januar, Ludwig Hien(ASV Cham) bis 19. Januar und Lajos Nyiroe(1. FC Pforz- heim) bis 7. Februar. W nat Rechnung zu begleichen Für den SV Waldhof geht es am zweiten Weihnachtsfeiertag beim Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten Amicitia Viernheim darum, eine alte Rechnung aus der letzten Saison zu begleichen: Im letzten Spiel der Punktspielserie 1957%%8 mußte er als bereits feststehender Meister und Aufsteiger auf dem Waldsportplatz eine empfindliche 2:5 Niederlage hinnehmen. Zum Ehrgeiz, dieses Ergebnis zu korrigieren, kommt die nachbar- liche Rivalität, so daß man von dieser Begeg- nung mehr erwarten darf als in den üblichen freundschaftlichen Treffen. Bei den Wald- höfern dürften einige Nachwuchsspieler die Mannschaftsaufstellung lag gestern noch nicht vor— die Chance erhalten, sich die ersten Sporen zu verdienen, während Trainer Fanz die Amicitia-Elf in gleicher Besetzung spielen läßt wie zuletzt beim 3:0 gegen Hes sen Kassel: Klein, Geiger, W. Neff bilden das Schlußtrio, Rappsilber soll als Außenläufer das Sturmspiel ankurbeln, Schade führt den Angriff. Kein Zweifel, daß Viernheims Elf für die Blau- Schwarzen einen ernstzuneh- menden Gegner darstellt. Waldhof wird gut daran tun, das Spiel der„Grünen“ von An- fang an nicht zur Entwicklung kommen zu lassen, denn die Entschlossenheit des Viern- heimer Sturms vor dem gegnerischen Tor ist zur Genüge bekannt. Schmerzhaftes Rheuma Muskel- und Gelenkschmerzen, Nebrolgien, Ischias Werden seit vielen Jahren durch ROMI GAL selbst in hartnäckigen Fällen er- folgreich bekömpff. 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Weipnachtsfeſe fog oeschlos-en) tordern möglich MORGEN Gluches Schmied zu sein. Der Sozialstaat soll nicht zum Versor- gungsstaat entarten. Der Staatsbürger soll nicht aus aller eigenen Verantwortung ent- lassen werden. Die Konsequenzen dieses Konzepts sind weitreichend. 25 Millionen Mitglieder der Orts-, Land-, Betriebs-, Innungs-, See-, Knappschafts- und Ersatz- krankenkassen sind betroffen. Sie sollen fortan in Form einer„Selbstbeteiligung“ wenigstens einen kleinen Teil des Versiche- rungsrisikos tragen helfen. Es fehlt nicht an lautem, massiven Widerspruch. Die De- batte um die künftige sozialpolitische Grundhaltung unseres Staates ist bereits in vollem Gange. Sie wird im kommenden Jahr zu inhaltsschweren inner- und außerparla- mentarischen Kämpfen führen. Aus dem Lager des Deutschen Gewerk- schaftsbundes war bereits zu hören, man werde die Reformpläne des Bundesministe- rlums für Arbeit und Sozialordnung mit eee 1881. So hieß es in der schönen, aus Bismarchs feder stummenden Botschaft, mit der sich Kaiser Wilhelm I. am 17. XI. 1881 an den Reichstag wandte,„daß die Heilung der sozialen Schäden nicht ausschließlich im Wege der Re- pression sozialdemokratischer Ausschreitungen, sondern gleichmäßig auf dem der positiven Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein werde“, und er(der Kaiser) werde des- halb seine reich gesegnete Regierungszeit am schönsten gekrönt wissen, wenn er dereinst das Bewußtsein mitnehmen könne,„dem Vater- lande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Bei- standes, auf den sie Anspruch haben, zu hin- terlassen“. Im gleichen Geiste heißt es in der Begründung des Gesetzentwurfes, mit dem die Sozialversicherungsgesetzgebung eingeleitet wurde, es seien nicht nur Gründe der Humani- tt und des Christentums, die dem Staate qe Pflicht zur Mithilfe an der Verbesserung der Lage der Industrieurbeiterschaft auferlegten, sondern das sei auch eine Aufgabe staatserhal- tender Politik,„welche das Ziel zu verfolgen hat, auch in den besitzlosen Klassen der Be- völkerung, welche zugleich die zahlreichsten und am wenigsten unterrichteten sind, die An- schauung 2 pflegen, daß der Staat nicht bloß eine notwendige, sondern auch eine wohltätige Einrichtung sei“. (Gerhard Albrecht: Sozialpolitik, Verlag Vandenhoeck& Ruprecht, Göttingen 1955.) eee Larifkündigungen beantworten. Berufene Vertreter der Aerzteschaft laufen Sturm gegen die„Sanierung der Kassenflnanzen auf Kosten der Versicherten und der Arzte“. Schon jetzt, in einem Zeitpunkt, da die Re- form lediglich als Referentenentwurf in bunten Schnellheftern existiert, ist die Auf. regung groß. Sachliche Argumentation ist leider selten. Ständig wird nur ein einziger Aspekt in den Vordergrund geschoben: Die Selbstbeteiligung. Daß die Bonner Pläne auch wesentliche Verbesserungen in den Kassenleistungen vorsehen, daß sie ver- suchen, den wirklich Kranken, den wahr- haft Bedürftigen zu helfen, wenn auch auf kosten der pillensüchtigen Wartezimmer- kyänen, wird meistens mit Stillschweigen üdergangen. Die Ungereimtheiten bei der Diskussion um die Rentenreform waren ein Kinderspiel gegen die einseitigen Stellung- nahmen zur Reform der Krankenversiche- rung. Die Selbstbetelligung ist gewiß nicht der elnzige Stützpfeiler der Reform. Aber sie bet— das kann niemand leugnen— eine Abkehr von bisher gültigen Grund- sätzen. Wenn sie eingeführt wird, bedeutet se die Manifestation einer neuen sozial- ethischen Gesinnung. Sie bedeutet die Ver- ankerung einer bestimmten Auffassung von der Rolle, die der Staat im Verhältnis zu einen Mitbürgern spielen soll. Während Ingland unter Führung seines Sozialpapstes William Beveridge den Weg zur allum- lassenden, staatsallmächtigen, risikobe- stischen und verantwortungstötenden Staats- bürger versorgung beschritten hat, will die Zundesrepublik die Freiheit des Menschen auch im Negativen, auch im Risiko für un- verschuldetes Unglück, zur Grundlage ihrer ozialpolitischen Gesetzgebung machen. Oh ne Zweifel ist dies ein Bruch mit der Tradi- tlon. Aber seit dem 15. Juni 1883, als der deutsche Reichstag das erste Krankenver- zicherungsgesetz verabschiedete, haben sich u viele Voraussetzungen geändert, als daß man noch nach dem Grundsatz der„Hilfe für die Bedürftigen“ verfahren könnte. Da- mals umfaßte die soziale Krankenversiche- rung durch Mitglieder und Familienange- örige rund ein Zehntel der Bevölkerung. Heute sind es 80 Prozent. Damals waren es e sozial Schwachen, die„Hemdlosen“, denen man helfen mußte, heute müssen sich die Kassen einer neuen Ausbeutergesinnung erwehren, einer Geisteshaltung, die nur ordern, nur die Gelegenheit nutzen will, möglichst viel von dem, was der Staat in telenden, in ihrer Wirkung aber inflationi- ir Sel Die Soꝛialreform gehit weiter. Das Jahir Igo wird Entscheidungen Bringen, die dus Gefuge des„sozialen Bundesstaates, von dem der Arlibel 20 des Grundgesetꝛes pricht, für Generationen neu festlegen sollen. Nach der Alters- und der Unfallver- zicherung wartet jetꝛt die Soꝛiale Krankenversicherung auf die dringend notwendige Reform. Die Plane der Bundesregierung, die sich allerdings hisher noch nicht au einer Gesetꝛesvorlage verdiditet liaben, sehen eine revolutionũrèe Aenderung im Prinzip dieses altesten Lweiges der deutschen Soꝛial versicherung vor. Aerælliche Leistungen, Mediſamentè und Krankenſiauspſlege sollen künftig niit meh allein vom vorsor- genden, unbegrenzt zahlungswilligen, Vater Staat“ bezahlt werden. feder soll in einem begrenzten Rahmen gezwungen werden,„Daseinsvorsorgè“ zu treſfen, selber seines Aussicht stellt, für die eigene Tasche zu retten. Indessen— ehe man schilt, sollte man darüber nachdenken, warum der Egoismus als Staatsbürgergesinnung sich überhaupt breitmachen konnte, Jeder Sozialversicherte, so lautet eine handgreifliche Erklärung, zahlt heutzutage fast 28 Prozent seines Brutto- lohns als Beiträge in öffentliche Kassen: durchschnittlich 8,5 Prozent an die Kranken- versicherung, 14 Prozent an die Rentenver- sicherung, 2,4 Prozent an die Unfallversiche- Tung, zwei Prozent an die Arbeitslosenver- sicherung, ein Prozent an die Familienaus- gleichskassen. Es ist unnütz, dabei in An- rechnung zu bringen, daß rund die Hälfte dieses Prozentsatzes„Arbeitgeberanteil“ ist. Denn für die Lohnkalkulation des Unter- nehmers sind diese einbehaltenen Arbeit- geberbeiträge Bestandteil der Lohnkosten, nichts anderes. Jeder Empfanger einer Lohn- tüte kann also getrost rechnen, daß daraus 28 Prozent schon vorher— von der Steuer abgesehen— kraft Gesetzes zugunsten der anonymen Allgemeinheit entnommen wor- den sind. Bei den Bergleuten sind es sogar 43 Prozent. Kein Wunder also, wenn der also geschröpfte Staatsbürger für seine hohen „Abzüge“— schon dieses Wort ist Kenn- zeichen einer fehlgeleiteten Gesinnung eine Gegenleistung haben möchte. Die Folgen zeigen sich unter anderm in der Kassenlage der Sozialversicherung. Während die soziale Krankenversicherung im Jahre 1954 noch einen Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben von 108 Mil- lionen Mark erzielen konnte, entstand 1955 erstmals ein Defizit von zehn Millionen. 1956 belief sich der Fehlbetrag auf neun Mil- lionen, Für 1957 liegen zwar noch keine end. Von Hans-Joachim Deckert gültigen Zahlen vor; fest steht allerdings schon jetzt, daß sich die Gesamtausgaben der Allgemeinen Ortskrankenkassen um 23 Prozent, ihre Gesamteinnahmen hingegen nur um 20 Prozent gegenüber 1956 gesteigert haben. Allein die Ausgaben für Kranken- geld, Haus- und Taschengeld stiegen bei den Ortskrankenkassen um 55 Prozent, bei den Innungskrankenkassen sogar um 60 Prozent. Die Finanzmisere der Kassen mußte teil- weise durch Ueberbrückungskredite zu Lasten der Steuerzahler behoben werden. Nicht nur ihre Mitglieder, auch die Kas- sen selbst wurden krank. Allein dieser Aspekt begründete die Notwendigkeit einer Reform. Hätte man nur eine finanzielle Re- korm geplant, wäre mit Sicherheit eine weitere allgemeine Beitragserhöhung der Weisheit letzter Schluß gewesen. Aber mit einer 28prozentigen Lohnbelastung muß endlich die schleichende Sozialisierung der Arbeitsentgelte ein Ende haben. Der Grund- satz der Sozialversicherung, der Gedanke der Solidarität, der gemeinschaftlichen Haf- tung für das Unglück des Nächsten, mußte in neue Formen gegossen werden. Dies war umso notwendiger, als auch die Art und der Umfang der Leistungen nicht mehr zu- kfriedenstellend waren. Die schlechten Bilan- zen zwangen die Kassen zu einer immer stärker umstrittenen Ausgabenpolitik. Für die Versicherten zeigte sich dies vor allem in der Zähigkeit, mit der sich die Kassen der Anerkennung moderner und kostspieli- ger Medikamente widersetzten. Es konnte geschehen, daß ein Schwerkranker auf eine neuzeitliche Behandlungsmethode verzichten mußte, weil sie in den Verzeichnissen der Kassenärztlichen Vereinigung nicht zu fin- den war, während Hustensaft und Kopfweh. tabletten in riesigen Mengen ersetzt wurden. Hauptleidtragende der Kassenmisere sind die Aerzte, deren Vergütung der Finanzlage angepaßt. also anteilmäßig reduziert werden mußte. Dieses Verfahren ist durchaus dazu angetan, das ärztliche Berufsethos zu ge- fährden. Denn es gibt Mediziner, die die Ein. buße an Eingzelvergütungen durch eine er- höhte Zahl von Krankenscheinen, die durch- aus nicht immer zu Recht ausgestellt worden waren, wettzumachen versuchten. Es kommt vor, daß ein solcher Krankenscheinsammler in einem Vierteljehr 2000 derartiger Papiere abrechnet— eine Zahl, aus deren Höhe allein die Unmöglichkeit einer eingehenden Be- handlung spricht. Die Ssnierung der„kranken Kassen“ Die Sanierung der Kassen muß also von einen Verbesgexunggden teistungen begleitet Sein. Die Rechnung des Bundesarbeitsmini⸗ en 8 Aus Eing. sterium sieht nun folge a Verbesserung der Leistufgen, de die gFobeñ Unzulänglichkeiten beseitigt, kostet jährlich 350 bis 500 Millionen Mark. Eine Selbst- beteiligung der Versicherten in engen, zu- mutbaren Grenzen kann 600 bis 700 Mil- lionen Mark bringen. Die Reform der Kran. Kkenversicherung kostet somit nichts. Im günstigsten Falle werden sogar 350 Millio- nen gespart. Das wäre gerade so viel, daß man die Beiträge um ein halbes Prozent senken könnte. Eine gewisse Finanzreserve, über deren Höhe aber auch nicht annähernd etwas gesagt werden kann, steckt noch in der geplanten Aenderung der Lohnfort- zahlung, durch die der Migbrauch, das „Krankfeiern“ erschwert werden soll. Größer als bei der Bilanzsumme werden die Veränderungen bei der Bilanzstruktur sein. Die finanziellen Mittel der Kranken- versicherung sollen künftig vor allem den Schwerkranken helfen. Außerdem soll die Früherkennung ernsthafter Krankheiten ge- fördert werden. Zu diesem Zweck soll ein Untersuchungsdienst eingerichtet werden— eine neue Einrichtung, von der sich kaum Voraussagen läßt, wie oft sie in Anspruch genommen wird. In Bonn fürchtet man ganz offensichtlich, daß es Mode werden könnte, sich so oft es geht kostenlos untersuchen zu eee mee ... und 1958 „Wir haben in der Renten versicherung den Raum fur selbst verantwortliches Handeln erweitert. Wir werden das auch in der Rran- ken versicherung tun. Sie kennen die Ausein- andersetzungen ùber die Selbstbeteiligung der Versicherten der Kranken versicherung— in der ich nun wirklich nicht nur ein finangielles, sondern ein überragend sotal pädagogisches Problem sehe— Deber die Modalitäten kann man reden und muß geredet werden. Daß wir aber den Bereich der Verantwortung des Einzelnen— trotz Zwangs versicherung, trotz Mammut Versicherten- Gemeinschaften und trotz Sozialapparat— sehr viel präziser be- stimmen werden, daß persönliche Verantwor- tung jedem Einzelnen sehr viel deutlicher und verpflichtender zum Bewußtsein gebracht wird, das ſeann ich heute schon erlären, ohne der Entscheidung des Gesetzgebers vorzugreifen. Wir wollen nicht, daß sich die Grenzen der Verantwortlichkeit verwischen, wie das bei so- zialen Angelegenkeiten immer die Gefahr ist. Sie sollen im Gegenteil klarer hervortreten, und niemand darf in Zukunft sich noch ein- geladen fühlen, unberechtigte Forderungen zu stellen, die nur auf Kosten anderer erfullt Werden können.“ (Theodor Blank, Bundesminister für Ar- beit und Sozialordnung, am 15. September 1958 auf einer Veranstaltung der Gesell- schaft für sozialen Fortschritt in Berlin.) FF lassen. Damit nicht gleich wieder eine millionenschwere Ausgabenlawine zu Tal geht, will man die Vorsichtsuntersuchungen vorerst noch auf bestimmte Krankheitsarten (etwa Tuberkulose, Krebs und Herzkrank- Dr heiten) und Lebensalter(etwa 40 bis 50 Jahre) begrenzen. Der zweite große Fortschritt der Reform 71 (den Rest zahlen die Unternehmer), nicht mehr nach 26 Wochen absinken, sondern 78 Wochen lang gezahlt werden soll. Erst dann könne man entscheiden, so wird argu- mentiert, ob der vorliegende Fall an die Rentenversicherung oder an die Fürsorge zu übergeben sei. Es soll also in Zukunft keine „Aussteuerung“ mehr geben. Gerade bei langwierigen Krankheiten soll das Geld nicht knapp werden. Weitere wesentliche Fortschritte sind die Gleichstellung der Familienangehörigen mit den Mitgliedern(bisher war die Familien- hilfe eine nicht vorgeschriebene, sondern lediglich„zugelassene“ Mehrleistung), und die Anerkennung der Krankenhausbehand- lung als Pflichtleistung. Verbessert wurden auch die Leistungen über den Zahnersatz, der kostenlos sein soll, wenn der Versicherte sich regelmäßig Zahnuntersuchungen unterzieht. Dies also sind die Aktiva der Reform. Sie simd gewiß nicht von der Hand zu weisen. Und sie sind außerdem zielbewußzt. Sie sind genau auf die Aufgabe gerichtet, gerade bei den schweren, langwierigen und kostspieligen Erkrankungen helfend einzugreifen. Dem- gegenüber stehen nun die Passiva, die Ein- schränkungen gegenüber der bisherigen, nahezu totalen Kostenfreiheit, also diejenigen Punkte der Reform, die die Sozialdemokrati- sche Partei zu dem Schimpfwort„Soziale Demontage“ bewogen haben. Dieses böse Wort bezieht sich nicht un- bedingt nur auf die Selbstbeteiligung. Es bezieht sich außerdem auch auf das Vor- haben, bei der Lohnfortzahlung der Arbeiter die ersten beiden Krankheitstage, die so- genannten Karenztage, von jeder Kranken- geldzahlung auszunehmen, auch dann, wenn die Krankheitsdauer die bisher für die An- erkennung der Karenztage festgelegte Min- destfrist von 14 Tagen überschreitet. Der sozialpolitische Hintergrund dieser Maß- nahme besteht darin, daß es auch in Zukunft keine völlige Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten geben soll. Bundesarbeits- minister Blank verficht nämlich mit Löwen- mut die These, der Unterschied zwischen Die Registrierkasse Punkt drei ist ein Hauptgrund für den Widerstand der Arzteschaft. Es ist zwar nicht ganz so, wie es höhnisch vorausgesagt wurde, daß nämlich im Sprechzimmer der Arzte eine Registrierkasse aufzustellen sei, aber es Wird sich doch in vielen Fällen ergeben, daß Liquidationen über 75 Pfennig aus- gestellt werden, ein Verfahren, das kaum die Mühe lohnt. Aber in Bonn ist man unbeug- sam gewillt, gerade diesem unpraktischen Verfahren zum Siege zu verhelfen und lehnt einfachere Praktiken, wie zum Beispiel die Festsetzung einer Gebühr für den Kranken- schein, die durch die Kasse zu erheben Wäre, rundweg ab. Um sich der Opposition zu er- wehren, hat man eine Einkommensstatistik für Arzte ausarbeiten lassen und gibt nun mit hintergründigem Lächeln zu verstehen, Leute, die 3000 Mark im Monat umsetzen, könnten sich schließlich auch eine Schreib- kraft leisten. Ob es klug ist, sich den am stärksten interessierten wie betroffenen Be- besteht darin, daß das Krankengeld, an dem de Kasse zu 60 bis 70 Prozent beteiligt ist bst, dann hilft Dir der Staat Die vom Bundesarbeitsministerium geplante Reform der Sozialen Krankenversicherung in ihren Grundzügen beiden Arbeitnehmergruppen dürfe nicht verwischt werden. Nun läßt sich über die zeitgemäße Berechtigung dieser Ansicht sicher trefflich streiten, und außerdem fragt es sich, wie lange Theodor Blank seinen Standpunkt noch wird verteidigen können. Aber auch Sozialpolitik ist nur eine Kunst des Möglichen, und die Sozialversicherung steht unter dem Gesetz der leeren Kassen. Die Frage, ob in der deutschen Wirtschaft ein Tag mehr oder weniger durch Krankheit aus- källt, ist eine Frage von 100 Millionen haben und nicht haben. Das ist der tiefere Grund, warum man sich in Bonn nicht zu einer Groß- Zügigkeit, die möglicherwise zu Lasten aller geht, durchringen kann. Doch nun zum großen Stein des Anstoßes: der Selbstbeteiligung. Ueber ihre Höhe ist noch nicht entschieden. Das Arbeitsministe- rium hat bisher nur für die Beteiligung an Medikamenten- und Krankenhauskosten Zahlen genannt. Bei Rezepten wären dem- nach eine Mark zu zahlen, wenn der Gesamt- betrag nicht höher als fünf Mark ist; für jede Mark, um die der Gesamtbetrag höher ist, wären zehn Pfennig zu zahlen. Auf keinen Fall sollen aber dem Versicherten mehr als drei Mark insgesamt abgenommen werden. Bei den Krankenhauskosten ist eine Mark Pro Tag Selbstbeteiligung vorgesehen, aller- dings nur dann, wenn sich das bisherige Ein- kommen fortsetzt, womit grundsätzlich nur die Angestellten betroffen wären. Für die Selbstbeteiligung an den Arztkosten wird noch immer keine Zahl genannt. Es war gehen, hat inzwischen durch oftmalige Wiederholung nicht an Glaubwürdigkeit ge- wonnen, zumal die Reform für soziale Fälle Härteklauseln enthalten soll. Die Frage der Selbstbeteiligung ist nun mal in der Haupt- sache eine Frage des ökonomischen Ver- haltens. Ist einem Arbeitnehmer, der mehr als 400 Mark im Monat verdient und nur ein Kind hat, zuzumuten, 30 oder 100 Mark„für alle Fälle“ auf die hohe Kante zu legen? Wer diese Frage bejaht, kann auch keine sozialen Einwendungen gegen die Selbstbeteiligung machen. Allerdings ist mit der Zumutbarkeit noch nichts über die tatsächliche Spardisziplin gesagt. Andere Vorschläge zur Selbstbeteili- gung sehen vor, die Versicherten zum Zwangssparen in irgendeiner Form zu ver- pflichten. Aber es ist gerade ein Kernpunkt der Bonner Pläne, erzieherisch auf das Ver- antwortungsgefühl zu wirken. Die Beurtei- lung des Erfolgs wird davon abhängen, ob der Appelll an die ökonomischen Hausväter Widerhall findet. 1 Noch zweierlei bleibt zu erwähnen, um das Bild der Reform abzurunden: Der künf- tige Mitgliederkreis der sozialen Kranken- versicherung und die Zahl der zugelassenen Arzte. Zum ersten wäre zu sagen, daß der Kreis der Pflichtmitglieder nicht ausgedehnt, sondern im Gegenteil eingeschränkt werden soll. Es bleibt also bei der bisherigen Pflicht- grenze von 660 Mark Monatseinkommen, die nur dann durchbrochen wird, wenn ein Arbeitnehmer zwar ein höheres Einkommen, aber keinen Anspruch auf eine Lohnfort- J%C%CCVVVVVVVVTPVPPVCCCCCCTCCC TTT e ee e eee Saat dis ee ))%CTTTVTTVTFTFTCCCFCCCCCCTTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCT(T(T(T(T(T(T(T(T(T(T(TNN++C bee eee, Frame sſedenee eng 5 555 ö h „ dan %% Unis e eee Bee Nan Keren, Kr 98 80 Aare Ne 9 ee e, Saddam d Kerle hes. Sd, oc boo Unten? Soker; Fele die, de dehabeen Fesohelt) b Leichen 7778 e Eine Rubrik fehlt auf diesem Krankenschein: Die Selbstbeteiligung. In Zukunft soll 5 auf dem Abrechnungsformular der Betrag vermerkt sein, den der Sozialversicherte aus eigener Tasche zu den Kosten seiner Krankheit beizusteuern hat. An dieser Selbst- beteiligung haben sich die Auseinandersetzungen um die Bonner Reformpläne ent- zündet. Es sind noch heiße Debatten zu erwarten, bis die neue Krankenversicherung Gesetzeskraft erlangt haben wird. lediglich zu hören, die Beteiligung sei„am zweckmäßigsten, wenn sie so niedrig ist, daß der Weg zum Arzt nicht behindert wird“. Früher war einmal ein Betrag von 1,50 Mark genannt worden. Man wird wohl auch heute noch von diesem Betrag ausgehen können. Für Arbeitnebmer mit mehr als einem Kind und unter 400 Mark Monatseinkommen soll dann lediglich die Hälfte, also 75 Pfennig, in Anrechnung kommen. Wie würde diese Be- stimmung in der Wirklichkeit aussehen? Wir zitieren einen Bericht der Deutschen Presse-Agentur vom 18. Dezember: Nach den Vorschlägen des Ministeriums würde der Versicherte in Zukunft dein Arzt eine Mit- gliedsbescheinigung seiner Kasse vorlegen, die den bisherigen Krankenschein ablöst, und die gleichzeitig dem Arzt als Abrechnungs- formular für seine Honorierung dient. Eine Durchschrift dieser Abrechnung, auf der der Selbstbeteiligungsbetrag vermerkt ist, soll der Versicherte erhalten. Wenn der ver- sicherte nach Ablauf von sechs Wochen noch immer behandlungsbedürftig ist, soll er eine neue Mitgliedsbescheinigung erhalten, braucht sich dann jedoch nicht mehr selbst an den Kosten zu beteiligen“, Deraus geht dreierlei hervor. 1. Nach sechs Wochen Krankheit hört alle Selbstbeteiligung auf., 2. Innerhalb von sechs Wochen kann eine mehrmalige Wieder- holung von Einzelleistungen auftreten, die bei einer ernsten Erkrankung immerhin den Versicherten eventuell mit etwa 50 Mark belasten kann, 3. Die Eintreibung der Selbst- beteiligungsanteile an der ärztlichen Be- handlung soll nicht der Kasse, sondern dem Arzt obliegen. im Sprechzimmer? rufsstand derart zu vergrämen, wird sich erweisen. Dies um so mehr, als die Reform der Krankenversicherung noch eine weitere Seite enthält, die geeignet scheint, ihre Popularität einzuschränken. Es ist dies die „Polizei-Seite“ der Reform, die durch einen Ausbau des vertrauensärztlichen Dienstes jeden Mißbrauch ausschließen will. Jeder 80lI verpflichtet sein, seine Krankheit innerhalb 48 Stunden einem Vertrauensarzt zu melden. Der Hausarzt hat dann nicht mehr darüber zu entscheiden, ob sein Klient arbeitsfähig ist oder nicht. Es wird für diese Prozedur eine Verdoppelung der Zahl der Vertrauensärzte notwendig sein, und es läßt sich die Gefahr nicht ausschließen, daß damit auch eine Ver- doppelung des allgemeinen Argers eintritt. Einen leichteren Stand haben die Väter dieser Reform, wenn sie den Widerstand der Arzte gegen die Selbstbetelligung zu parieren haben. Das Argument, eine Selbstbeteiligung werde die Leute davon abhalten, zum Arzt zu 4 zahlung im Krankheitsfall für sechs Wochen hat. Eingeschränkt wird die Sozialversiche- rung für Selbständige, die bisher ein deut- sches Kuriosum innerhalb der internationalen Sozialpolitik war. Ein noch unausgegorenes Kapitel ist die freiwillige Weiter versicherung. Zweifellos besteht die Tendenz, den Mit- Sliederkreis möglichst klein zu halten. Dazu Wäre es aber notwendig, den Ubergang zur Privaten Krankenversicherung zu erleichtern. Bislang war das einem älteren Menschen kaum zuzumuten. Denn die private Ver sicherung schloß zum ersten die Vorerkran- kungen, die sogenannten„alten Leiden“ von ihrer Leistungspflicht aus und setzte bei vor- geschrittenem Alter die Beitragssätze ent- sprechend hoch fest. Inzwischen hat aber der Verband der privaten Krankenversicherung in seinen„Schachener Beschlüssen“ weit⸗ gehendes Entgegenkommen zugesichert. 5 Der engere Kreis der Mitglieder wird sich nach dem Willen der Reformer auf einen größeren Kreis von Kassenärzten verteilen. Bisher wurden auf je 500 Versicherte ein Arzt, auf je 900 Versicherte ein Zahnarz zugelassen. Kaum ein Arat erhielt die Zu- lassung vor seinem 38. Lebensjahr. Das 801 anders werden. Jeder zulassungswillige Arzt soll hinfort mit einer Kassenpraxis bedacht werden, sofern er fünf Jahre im Kranken- haus tätig war oder sieben Jahre eine freie 5 Praxis geführt hat. Allerdings wird dem Kassenarzt die Wahl seines Niederlassungs- ortes nicht freistehen. Das könne man sich nicht leisten, sagt man in Bonn, weil sonst kein Arzt mehr Lust habe, aufs Dorf zu 2 gehen, Die neuen Kassenärzte werden im übrigen auf neuartige Weise honoriert wer- den. Die Pauschalvergütung soll einer Be- rechnung nach Einzelleistungen weichen, wobei freilich diese Einzelleistungen zur Er- leichterung der Verwaltungsarbeit in Grup- pen zusammengefaßt werden sollen. Der Entwurf des Bundesarbeitsministe- riums, dessen wichtigste Einzelheiten auf die Arbeit eines noch sehr jungen Mannes, des Regierungsdirektors Schmatz, zurückgehen, ist jetzt den Abgeordneten und den inter- essierten Stellen und Verbänden zugestellt worden. Es werden ohne Zweifel viele Haare in der Suppe gefunden werden. Das kann bei einem Entwurf, der in das soziale Leben de ark tief eingreift, gar nicht anders sein. D: Ministerium hat in Voraussicht des Sturr der sich erheben wird, konziliant wissen lassen, über vieles könne man noch reden. Von der Grundkonzeption will man sich in Konzeption eines sozial hilfsbereiten, a nicht allgegenwärtigen Staates. Alles hä gt davon ab, ob dieser Staat Bürger aufweis die mit der eigenen Verantwortung fü Gestaltung ihres Daseins nicht überforden werden. 1 MORG EN Mittwoch, 24. Dezember 1958 Nr. 296 re N e der E N N 8 8 l 0 e ö e e 0 d U b E D e Nee e 7. We e eee Ae ee e e e ee Heute 24. Dezember(Heiliger Abend) den ganzen Grohges Haus 2 fröhliche Stunden mit Hipz Rühmann Die Mannheimer Erstaufführungs-Theater wünschen ihren Besuchern ein frohes Weihnachtsfest! Tag geschlossen.— Auch kein Vorverkauf! 2 23 33 Ein glanzvolle Farbfilm von ERNST MARISCHKA dor cille Herzen begeistert und beschwingt! P 7, 5 — 2 50 25 Der deutsche Großfarbfilm der Weit uber die Maße bisherigen deutschen Film- schaffens hinausgeht!— Urwüchsige Originalität!— Jedes Bild ein Prachtgemälde! furt Jurdens stuclio für filmkunst 0 3, 6-8— Tel. 2 02 02 zeigt einen Cinemascope-Farbfilm der internationalen Spitzenklasse 3 LUCIE Johanne INGRID BERGMAN MANNH EN NATZ 8— CRD JuRGENS ner 8 chinderhannes ROBERT DONAT SCHRO DER apa sches g 9 75 babe Die Herberpe BAAl. 15 g 1072 5 5 0 Au fl. dückspiane 5 9 172(The Inn of the 6th Happiness) . 75 5 2 7 nich. Romanowskl H. Lohner 9 8 N RUD. schock. EWaID Balskg Frei nach dem Schauspiel von Carl Zuckmayer Regie: MARK RORBSON Die Lebensgeschichte einer mutigen Frau, die im 12 0 * * 82 5 80 1 5 5 5 225 f Aufi 8 1 95 Nach dem»Hauptmonn von Köpenick« 8 eee e 1 een nes Oten ais Brea e eee abermals ein Farbfilm von internotionolem un eee e n e e e e e ee Vac en eee en ee e 0 Fürmatt romantischen Handlung. Josef Offenbech-. Bum Krüger · Eva Pflug„A small woman“(, Eine unbegabte Frau“) 2 Feiertage 13.15 15.30 5 13.00 20.30 sowie weitere 76 namhafte Darsteller u. 4000 Komparsen 1 13.30 15.00 18.30 2.00 5. 8 rügtich 14.00, 17.18 und 20.30 Uhr Vorverk. Feiertage 11.00- Freigeg. ab 6 J. nachm. U 13.50, 16.00, 18.50 u. 21.00- Freigeg. ab 12 Jahren Freigegeben àb 12 Jahrem 8 K 2, 22 Tel. 2 53 58* Tel. 2 31 23 892 Kleines Haus n deutscher Erstaufführung K 1, 55— Tel. 2 02 33 9. Ein Sterling 5— zeigt 2 1 100 DAS FESTIICHE köstlicher Feldaug Havok ä ERROL FLVYNN— JUIIETTE GRECO 8 TREVOR HOWARD— ORSON WELLES 205 N — in der Hal geg 0 den sturen 255 Liebe und Abenteuer des Hauptmann Bluntschli 13.00, 15.30, 18.00, 20.30 Uhr Heiterkeit mit den „Originellsten“ Komikern der Welt Freigegeben ab 6 Jahren 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 J 1, 6— Breite Straße— Tel. 2 50 76 Nur noch 1. und 2. Feiertag! 2 ADD ERNMEST BORSNINE KATY JURADO in Freigeg. ab 12 J. Absckllkfegf 80. 28. 12, 13.00: Schnseweſöchen b. Rosenrot(0) Sollberveranslalungen ALHAMBRA zeigt am 2. Feiertag(26. Dez.): 11.00:„KANADA Im Lande der schwarzen Bären“(86) Auf abent. Streifzug durch d. Rocky Mountains i. Farb. 23.15 Uhr:— SKLAVIN DER LIEBE“(18) „FRINE ALS TER 2. Ftg.([Freit.) u. Sonnt. vorm. 11 Uhr Darryl F. Zanuck- Produktion monumentales, einmaliges, faszinierendes Porträt der afrikanischen Wildnis und ihrer Menschen. Täglich: 15.00, 17.48 u. 20.50 Uhr (Freigegeben ab 12 Jahren) Filmtheater am Meßplatz— Ruf 3 11 86 Ein gewaltiges Nbenteue. p 7, 2— Tel. 2 04 44 zeigt als einziges Theater in der Bundesrepublik die neueste filmtechnische Sensation Cinemiracle S2 88 7 2 55 0. M. a i 5 J liselofte g tollkůöhner der 9 leben 0 i 8 0 . 0 E. 25 — Spoß 1 von 2 558 0 G. B. SHA Ein Cinemascope-Farbfilm 4 5 15 12 nach dem gleichnamigen in der Frankfurter 25 Prädikat: 5 12 5 Allgemeinen Zeitung erschienenen Roman von 0 „besonders in inemostope mit oestbes emen 14.30 8 8 5 Romain Gary 10 Wertvoll“ 5 16.30 5 90 18.45 Regie: John Huston ů4 5 21.00 Ein sensationeller Großfilm um erregende Schick- U 0 2 Stunden unbeschwerter 3 1 f N —— sale und Probleme im innersten Afrikas— ein N 7 * . * — u 2 8 2 8*. N e e 2 N 8 85 Charles— 5 0 Dickens 0 LIV E 5 TWI 5 17— das Wunder panoramischer Film- Wiedergabe* g mit Robert Newton, Alec Guinness, Kay Walsh u. v. a. KIR 65 Deutsches Prädikat:„wertvoll“ Freigeg. ab 12 Jahren Louis de Rochemont's 85 1 7. ToMVTCU RIS D Beginn: 4 35 5 CaplT Ol Do., 25. 12., bis Sa., 27. 12., 23.30 Uhr 5 2 5 18.10* 16 am Neßplau Martine Carol 1. d. frechsten a1 LI ERMEST BORONINE. 5 20.20 In Cinemascope und METROCOLOR aller Pariser Kriminalflime Mr IF 0 4 78 10 7 Erstaufführung! 1 5 5 Wieder ein 9 8 F palA5T 1. u. 2. Feiert., jeweils 14.00 u. 22.30 Höh Kt jewel eln Film der verzaubert! ven Tuzz vs ZZ ern i ale FU ZZV rechnet ab 5 5 3 1 umwerfender 5. Ein Western voll Humor u. Spanng.(12) 8 1 N i. 7 25 1 J. Sie erleben mit— eine Weltreise des norwegi- 1 Wildwest-Komik! ALI Ab Samstag 14.00, 16.00, 18.10, 20.20- Frei ab 12 J. Gespenster, die sich selbst veralbern— eine III Gruselballade mit 2. Feiertag So. 28. Dez. 1 8 5 5 a f Der Spitzenfilm d er Weltsta 1 5 treſfen 5 55 UvER SU bebe 0 5„„ Täglich 14.00, 17.18 und 20.30 Uhr 1 78 und einer Kiste Schönes Xehudi Menuhin Vorverkauf täglich ab 12.00 Uhr 0 455 FRAKKTNMIIEIN n 3 14.0 16.30 18.48 21.00 Uhr e eee en N 8 III aieniana HfHsche Must ee e—— 9 . 3.. PIANKEN 2. Feiertag 11.00 Uhr Farbfilm Frauen m dunklen rdtel N e n 0 8 i e ee e TEUHMI EAN TeCHNfeotoge Hier wird eines der spannendsten Kapitel der Weltgeschichte aufgeschlagen— schen Segelschulschiffes„Christian Radich“ mit all ihren Schönheiten, aufregenden Erlebnissen und unvergeßlichen Höhepunkten. Deutsches Prädikat:„besonders wertvoll“ N I 5 e W A e eee S MCENT BAR i 4. NAchfFLEBEN MaUNHAE ihn Te 28.29 TF1. 2642 Beim„Ball der einsamen Herzen“ mit der besonderen Note und det gediegenen Atmosphäre empfäng Nur 1. u. 2. Feiertag 15.30, 17.50 und 20.10 Uhr Der Welterfolg im Film.(6) Fred Bertelmann, Susanne Cramer Der lachend) Vagabund 1. Feiertag Jgd. 13.30 Der lachende Vagabund(6) 2. Feiert. Jgd. 13.30 Der sympth. Hochstabler(6) Am Heiligen Abend geschlossen. 1. und 2. Weihnachtsfeiertag peler Voss. der Hilnionendieh Farbfilm mit O. W. Fischer(12) Anfangszeiten: 13.00, 17.30 und 20.00 Uhr Unser weihnachtsprogramm: Nachtschwester Ingeborg mit Ewald Balser, Claus Biederstaedt, Edith Nordberg(Ab 16) Beginn: 15 45, 17.45 und 20.00 Uhr Pafn- Theater Lindenhof Telefon 2 63 90 nonko FEUDENHEIM S„ 10 Telefon 7 15 19 Telefon 2 21 49 Nur Freitag 22.15„Der Corilla läßt schön grüßen“ 1 HEINZ RUHMANN Wera FRYDT BERG, Gerd FRGBE, Peter KRAUS DER PAUKER Täglich: 18.15 20.30 Uhr(60 1. Weinnachtsftg. 14.00 Uhr Für unsere Jugend: Gartenst. Ruf 5 93 01 0 18.30 u. 20.45 täglich Feiertag auch 16.13 8 1. Weihnachtstag:(12) Ile Lind⸗nwlrun vom onauslan 2. Weihnachtstag bis einschließ- lieh Montag, 29. Dezember, Heiliger Abend geschlossen. 1. und 2. 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Weihnachtstag: Tänzen 25 6 Freitag, 26. 12. 17.30— 23.00„Die Meistersinger von Nürnberg- Eine Heinz Hoffmeister- Willy Ragara * FTRUBE. e Großes Haus gegen Oper von Richard Wagner Veranstaltung EIN KURf OTR FHM DER GHõ1R̃iK bie Kleine Gabriele Karten Unser großes Festprogramin 12 DM 2.— bis DN, 5,50 1. Feiert. 13.30 5 7 Freitag, 26. 12. 14.00— 16.00„Peterchens Mondfahrt“ an beiden Weihnachtstagen. 5 Jgdfilmstunde Die Abenteuer der 4 Musketiere Kleines Haus Außer Miete! Als Gast der internat. Cowboy- 5 1 3 Barbara Kist 0. 5 Freitag, 26. 12. 20.00— 21.45„Jean“[Sänger J„ 1 i 0 1 PET E R 9 ND DE R RI E S E Kleines Haus Lustspiel von Ladislaus Bush-Fekete: Dex REVNer ds 5 1 1 5 Irmgard Schnell 5 Märchenvorst. deutsche Bühnenbearbeitung: Hans Jaray Gutmacher, Ehret U. ständig 5 Victoria und Eines 10 Miete O. Halbgr. II, 16. Vorst., Th.-G. Gr. O Aa de eee 5 25 555 N auch an Sonn- u. Feiertagen Jan Cregor 8 8 Von Donnerstag bis einschl. 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Mohaupt Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. B einem edlen Pferd:„TREUE“ Farbfilm)(nur am 28. Dezember) Ans age: Maria Ney festliehes Kabarett Stricksachen e Freitag- u. Samstagnacht 23.00„Todesfaust“(10) Alte Minz“ Nur Sonntag 14.00 Uhr„Däumling's wundersame P 7, 1 Reisen und Abenteuer“(6) sonntag, 28. 12. 19.45— 23.00„Carmen“ Aendern und Kunststopfen. j Großes Haus Oper von Georges Bizet Corr + Nixe, NA, 7 8 continentals 7 1 1 1 e ausgezeichneten Unser weinnaontsprogramm 374, 215 Une Sonntag, 25.12 15.00.—Ir do Feterenens Nondtahrt- Scdaelter * 7 2***— 7 R 0 X* Kleines Haus Außer Miete!— ROSEN GARTEN MUSENS AAL 50 neee 8 Sonntag, 28. 12. 20.00— 22.18„Emilia Galotti“ Hl. 3 Könige, Dienstag, 6. Jan., 20.30 0 Karten zu DM 2,50 185 Rheinau Kleines Haus Trauerspiel von G. E. Lessing 5 4 a 222— a 5 5 bis DM 6,50 2 5 relefon 8 86 60 Miete O, Halbgr. L, 18. Vorst., Th.-G. Gr. O»Ein Meisterabend der Spitzenklasses mit: 8 Ein Farbfilm mit: Ewald Balser, Joh. v. Koczian und freler Verkauf 2 bezember 20 e, Montag, 29. 12. 19.00— 22.45„Die Tochter der Luft- 2 A R A. LE AN D 2 R* 3 5 Großes Haus Drama von Calderon de la Barca 5 Nachdichtung: Max Kommerell 5 0 Spätvorstellung: I. und II. Feiertag 22.30 Uhr Für die 0 Nr. 10612120 und den bellebten Stars von Rundfunk und Schallplatte 1 e 20⁰⁰ 5 bie SpIONIN von GIBRALTAR I kentas- 21a 14.00— 1600 zacterchgne onaranrr- Bruce low- Evelyn Künneke- Herr fröhlich und Neujahr 75 ee Herr Schön · Lutz Landers- Gescwvister Donzow/ a 29. 12. 00— 22. rei Mann auf einem Pfe 885 5 IVM D an verde Beiertagen Pon. 400 N Kleines Haus Lustspiel von John Cecil Holm Otto Karl Klemenz-orchesker Gerhard Wehner Leuchtende Sterne 15 10005 nur 13.30 und 21.00 Uhr. 15 und Georg Abbot Jeder Besucher erhält einen Gutschein för eine Schallplatte f ein berauschender Farbfilm Freit.(2. Feiertag) deutsche Bühnenbe arbeitung: Axel Ivers vom Film-, Funk-, Schall- . KK FERTAl 2 16.15 Uhr Miete N, Halbgr. II, 16. Vorst., Tn.-G. Gr. N Wegen Bünnenumpaus vom„Unfversum“ re 5 velefon 7 66 56 Jerry Lewis, Dean 5 und freier Verkauf verlegt in den Rosengarten. Karten zu CCC 975 Martin in dem tol- Dienstag, 30. 12. 19.00— 22.45„Tannhäuser“ 2.506,50 ab 13.00 im„Universum“, N 7, 3 ver schallplatten- Millionär 8 5 i e e len Wildwester Großes Haus Oper von Richard Wagner. u. Zigarren- Schmitt, Planken(Hauptpost) 1 5 it der 8 ür di 1 5 80 locke Scr WARE AUGEN„we, Männer noch g Für die Theatergemeinde Nr. 8481-9540. Freddy Quinn 60 In den Hauptrollen: Ewald Männer sind Dienstag, 30. 12. 14.00 16.00„Peterchens Mondfahrt“ 8 5 e e— Kleines Haus Außer Miete! conn . Balser, Johanna v. Koezian, D 1 7 t 85 N I. Desny, C. Biederstaedt Pon. 4 1 4 127 55 ag) Dienstag, 30. 12. 20.00—22.15„Emilia Galotti“ 15 1 5 Kleines Haus Miete N, Halbgr. 1, 18. Vorstellung. Unseren verehrten Kunden, Freunden und Bekannten ein Renate Holm 1 WI e b e Th.-G. Gr. N und freier Verkauf.. 1 3 1 e. e Maria und Franca Duva 5 in Einemascope u. Mittwoch, 31. 12. 19.00—22.30 Einmalige wiederaufnahme! Zum 40. Male! 5 0 N n Farbe Großes Haus„Die Fledermaus“ trohes Weihnachtsfest Kurt Engel 8 rohe Weihnachten!„Lederstrumpf, Operette en, Johann Strauß. und ein glückliches neues Jahr. 5 der Wildtöter Außer Miete! Johanna Köni 4 5 Mittwoch, 31. 12 14.00—16.00„Peterchens Mondfahrt“ 9 Donnerstag(1. Feiertag) 23.15 Uhr Kleines Haus Außer Miete! 4 5 20 Freitag(2. Feiertag) 14.00 Uhr Jugendvorstellung n 5 3 3 3 1 Jamilie 2 Veigel Horst Sippel 414. 00—22. rei Mann auf einem Pfer 6 Rebell von Kalifornien Kieines Haus Außer Miete! 5 Ansage: 0 Neujahr 8 3 2 5 a Groger bg, 1. 1. 0 bb—200„Honmanns Errählungen⸗ Café- Konditorei VEI GEL, Mannheim, Meßplatz Franz Eder . N 4 2 8 1 Hotel„HAUS ELLA“, Altenbach f Jon den lern fai ngen ponnerstag, 1. 1. 14.00-16.00„Peterchens Nondtanrt- 8 5 5 Ernst Hielke 5— Kleines Haus Außer Miete! 0 1 4 mit seinen Instrumental- 5 5 Donnerstag, 1. 1. 20.00 22.15„Emilia Galotti“ 61 solisten 8 Eine herrliche Reise Kleines Haus Für die Theatergemeinde Kart. zu DM 2,50 6,50 5 UuiwE SUN A(auswärtige Gruppen). 55 2 85 Schönes Alp enlund Sete dt e en e N bezember 00 roßes Haus 1 7 5 b 8 7 Werkau t. 1. Vorstellung und freier Altenbach bei Schriesheim mit MUsIk und TANZ 5 31. siwester 27 0 Telefon 2 33 33 Vom Bodensee bis Berchtesgaden 1 1 14.00—16.00„Peterchens Mondfahrt“ 1 1 3 2. Feiertag a eines Haus Außer Miete! annheims großer 15 11 Unt vorm VVV Freitag, 2. 1. 20.00—22.30„Drei Mann auf einem Pferd“ Tischbestellungen gegen Vorkauf der verzehrkarte erbeten. 8. 9 N Zugspitze Tegernsee Salzburg Zell a. S. Kleines Haus Für die Theatergemeinde Tel. Schriesheim 4 54, od. Mannheim 3 10 31(café veigel, Megplatz) Silvesterball G Innsbruck Mittenwald Bad Tölz- Chiemsee(auswärtige Gruppen). Großglockner Mondsee Wolfgangsee usw. Samstag, 3. 1. 19.30—22.485 Zum 25. Male im neuen Haus in allen Räumen des Matineepreise. Frei ab 6 Jahren Großes Haus„Die Hochzeit des Figaro“ Rosengartens. 5 5 Komische Oper von W. A. Mozart. cgGrünes Licht für das neue VORAN ZEIGE: Sonntag, 28. Dezember, 11.00 Uhr(66) Für die Theatergemeinde Nr. 63617420 a ahr allen Weltenbummlern 3 6 und freier Verkauf. 5 zu Lande, auf dem Wasser 7 Vehudi Menuhin„HINMMTLISs c E MUSIK Elaigensi 3. 1. 14.00—16.00 Zum 23. Male: 0 0 und in der Luft! 5 . ̃ o eines Haus Peterchens Mondfahrt“ 8 Außer Miete! 28 ds d 7 1 s fanz- Orchester Samstag, 3. 1. 20.00— 22.15„Emilia Galotti“ Es unterhalten beliebte Kleines Haus Miete B,. 4 n ab Mannheim-Bismarekplatz Künstler von Funk, Fern- Th.-G. Gr. B und freier Verkauf. a sehen, Film u. Schallplatte! m. Tattersall u. Hauptbahnhof g (C H 1 N A Sounta gran 16.00—22.45„Tristan und Isolde“„ 1 a N roßges Haus Oper von Richard Wagner. 1 05. Nur reservierte Tisch- Beginn d. 2. Aktes etwa 19.50 Mete A, 1. Vorstellung: 1 6 Schwarzwaldtäler- Allerheiligen. 15, plätze DM 7,50 nur an zen- Beginn d. 3. Aktes etwa 21.35 Th.-G. Gr. A und freier Verkauf. 12., 9 Uhr Acher-, Lierbach-, Rench-, Harmersbach-,. der Rosengartenkasse. der e Sonntag, 4. 1. 14.00—16.00„Peterchens Mondfahrt“ Elz. und Kinzigtal- Ottenhöfen 125 kängt 11. 8 Kleines Haus Außer Miete! 2. Feiertag, Pfälzer Bergland 1 4,50 Unsere Vorverkaufstellen: 8 Original- chinesische und deutsche Küche Sonntag, 4. 1. 17.00 19.00„Peterchens Mondfahrt“ 26. 12., 13 Uhr Harxheim Zell- Eistal- Kallstadt 5 Verte e 5 5 Kaiser- Ring 52. Fernruf 4 49 27 Kleines Haus Außer Miete!. Sonntag, 28. 12. Schwarzwald Hochstraße 15. wein, Heckel, Dr Tilmann, — Montag, 3. 1. 19.00— 22.45„Die Tochter der Luft. 9 Uhr Bühl Offenburg Elzach Löcherberg[Gutmacher, Bhret u. ständig N D1 1 e t Großes Haus Für die Theatergemeinde Nr. 3181-4240. Mummelsee Bühlerhöhe Baden-Baden an der Rosengarten Kasse 0 Were S brelsveries dastes 2 Montag, 5. 1. 20.00—22.30„Drei Mann auf einem Pferd“ Mittwoch, 31. 12. Silvesterfahrt ins Blaue mit Tanz 6 auch an Sonn- u. Feiertagen e mit den vielen Leckerbissen Kleines Haus Miete B, Halbgr, II, I. Vorstellung: 19 Uhr. 5 2. . en Th.-G. Gr. B und freier Verkauf. 5 1 2 Donnerstag, 1. 1. Neujahrsfahrt ins Neckartal. 44§]50 Dazu das gepflegte, feine Ble 13 Uhr Neckaralm- Finsterbachtal Theatergemeinde: Fahrkarten bei allen Reisebüros und beim Veranstalter Kaufgesuche dae Salle Die Geschäftsstelle Collinistr. 26 ist vom 24. Dezember, mittags VV Zimuuuume!, 12 Uhr, bis zum 29. Dezember 1958 geschlossen. Mannheimer Puppenspiele: Die für Dezember vorgesehenen Vorstellungen müssen wegen Umbauschwierigkeiten ausfallen. Mannheimer omnibus-Verkenrsgesel scham mbh Friedrichsfelder Straße 38. Telefon 4 11 82 u. 4 26 45 Bitte ausschneiden Große Kartoffelschälmaschine zu kaufen gesucht. Angebote unter Nr. P 48270 an den Verlag. Selte 24 MORGEN Deutsche Kulturarbeit im Ausland Ein Besuch in der neuen Biblioteca Germanic in Mailand Wie die Mailänder Zeitung„La Notte“ aich am Tage nach der Eröffnung in einer Karikatur das Aussehen der Biblioteca Ger- manica vorstellte, beschwor wieder einmal Alle Vorurteile gegenüber trockenem Ge- lehrtenfleiß und verstaubtem Professoren tum. An riesigen, bis zur Saaldecke reichen- den Bücherregalen, so sah es der witzig sein Wollende Zeichner, kletterte da der Biblio- thekar wie ein Aeffchen herum, die viel zu kurz gewesene Leiter lag umgestürzt am Boden, und ein untenstehender bärtiger Professor trieb ihn ungerührt zu weiteren Regalhöhen hinauf. So viele Bücher, wie sie hier abkonterfeit worden waren, hat die Biblioteca Germanica leider noch gar nicht, und vor allem besitzt sie überhaupt nichts, Was an die herkömmliche nüchterne Biblio- theksatmosphäre erinnert. Ein wenig abseits vom Stadtzentrum, an der vom Castello Sforzesco in der Richtung zum Hauptfriedhof führenden Via Legnano, wurde vor einem Jahr der schlichte und schöne Zweckbau der Mailänder Deutschen Schule errichtet. Sie wird heute von rund 400 Kindern besucht, nicht nur von denen der hier wohnenden Deutschen, sondern auch von Oesterreichern, Schweizern, Skan- dinaviern, Emigranten der heutigen Volks- demokratien, aber auch Engländern, Fran- zosen, Amerikanern und vor allem Ita- lienern. Hinzu kommen noch rund 900 Lernende, die jeweils an den regelmäßigen Abendkursen in deutscher Sprache teilneh- men. Vor einiger Zeit war dieser Schule die übliche Grundausrüstung einer Volksbiblio- thek überwiesen worden, aus diesem An- fang heraus entstanden Plan und Ausbau der Ende November 1958 eröffneten Mai- länder Biblioteca Germanica. Die Bibliotheksräume sind im dritten Stock, dadurch auch in den vormittäglichen Oeffnungsstunden bereits dem Schullärm entrückt. Der weite Saal gewinnt schon durch die verhältnismäßig niedrige Decke eine gewisse Intimität. Man hat kleine Re- gale angeschafft, die frei im Raum stehen und ihn durch ihre ganz zwanglose, oft schräg gestellte Anordnung in intime kleine Zimmer zu gliedern scheinen. Man kann sich die Bücher selbst herausnehmen, mo- derne niedrige Sessel lassen das Herum- schmökern angenehm werden, und ein Teil der schönen Literatur kann auch bereits zur Lektüre mit heimgenommen werden. In Kürze wird die Biblioteca auch dem Ausleihring deutscher wissenschaftlicher Bibliotheken angeschlossen, so daß die deutsche wissenschaftliche Literatur in wei- testem Umfang den daran interessierten Mailändern zur Verfügung steht. Zwischen den Bücherregalen, sie optisch noch mehr auflockernd, stehen glasverklei- dete Ausstellungsvitrinen, in denen an- läglich der Eröffnung ein(von der Heidel- berger Universitätsbibliothek entliehenes) Faksimile der Manessischen Liederhand- schrift mit den Miniaturen der deutschen Minnesänger gezeigt wird. Für die Folge Sirnd regelmäßige weitere Ausstellungen ge- Plant. Als Wandschmuck müssen augen- Dlicklich noch Kinder zeichnungen aus der eigenen Mailänder Schule dienen, für spä- ter, also im neuen Etatjahr ist an vorzüg- liche Drucke von Meisterwerken der deut- schen Kunst unseres Jahrhunderts gedacht. Die lebendige Verbindung zum deut- schen Kulturleben wird durch Konzerte, Vorträge, Theateraufführungen und Filme Unterstützt. Gerade die deutsche Kammer- musik wird in Mailand sonst kaum ge- Pflegt; hier haben nun bereits die beiden ersten Veranstaltungen, von Detlof Krauss und ein Kammerkonzert von Schülern der Staatlichen Hochschule für Musik aus Freiburg, eine neue Richtung gewiesen. Die Verpflichtung bekannter Künstler, ebenso wie die von namhaften Wissenschaftlern und Schriftstellern für die Vorträge und Diskussionen, wird freilich eine Geldfrage sein. Kurz vor Weihnachten haben die eigenen Schüler der Mailänder Deutschen Schule eine Aufführung von Eichendorffs Lustspiel„Die Freier“ gezeigt. Gerade für Gastspiele deutscher Zimmer- theater könnte die Mailänder Schulaula ein fruchtbarer Raum sein, da das hiesige Pic- colo Teatro an neueren deutschen Autoren nur Brecht, Toller und Ferdinand Bruckner vorgestellt hat. Die Bibliothek ist sowohl für die Mit- glieder der hiesigen deutschen Kolonie wie Für an deutschen Fragen interessierten Ita- ein Klavierabend liener gedacht. Man zahlt eine Einschreibe- gebühr von 2000 Lire(etwa 13,80 DW) und ist dann ständiges Mitglied, das alle Ein- richtungen der Bibliothek(auch die Samm- lungen von Diapositiven und Schallplatten) benützen darf und freien Eintritt zu allen Veranstaltungen erhält. In der Präsenz- bibliothek findet man die klassische deut- sche Literatur(auch das wertvolle Volks- Schrifttum wie Peter Roseggers Werke), die Standardwerke über Kunst, Musik und Ge- schichte ebenso wie die über Naturwissen- schaften, Technik und Wirtschaft. Reich ist der Bestand an Bildbänden über deutsche Städte und Landschaften. Auch das Doku- mentationsmaterial über das deutsche Le- ben der Gegenwart ist mit Statistiken, Re- chenschaftsberichten usw. vorhanden. Man findet Biographien von Bundespräsident Heuss und Bundeskanzler Adenauer, den Band„Der Papst an die Deutschen“ neben „Walther Rathenau in Briefen“, die Werke von Romano Guardini, Oswald Spengler, Sauerbruchs„Aus meinem Leben“ und so- gar schon Walter Kiaulehns gerade erschie- nenen Erinnerungsband„Berlin“. Die Leitung der Bibliothek liegt in den Händen von Studienrat Plinke, der Fran- zösisch und Latein an der Deutschen Schule unterrichtet und sich die zusätzliche Last dieser Biblioteca auf lud. Es war bisher un- möglich, eine Bibliothekarin aus Deutsch- land zu erhalten: der Nachwuchs zieht offensichtlich die sofortige, wenn auch engere Pensionsberechtigung an einer Stadt- bibliothek dem weiteren Blick und den grö- Beren Erfahrungen auf einem etwas un- sichereren Auslandsposten vor. Um so höher muß das eingeschätzt werden, was Studien- rat Plinke hier inzwischen schon schuf. Er ist lange genug in Mailand, um die noch be- stehenden Vorurteile und Ressentiments zu kennen, und all sein Bemühen zielt dar- auf, in betont sachlicher Zurückhaltung nichts als objektive Unterrichtung zu bie- ten. Alles, was irgendwie nach„Propa- ganda“ aussähe, scheint hier verpönt. Man stellt das heraus, was der Italiener an Deutschland schätzt: die gediegene Arbeit, die wissenschaftliche Zuverlässigkeit. Nicht ohne Grund nehmen die deutschen Beiträge über Italien einen breiten Raum ein; an ihnen kann der italienische Leser am ein- deutigsten überprüfen, ob die entsprechende deutsche Literatur irgendwelche tendenziö- sen Züge zeigt. Man sieht darum die Ita- lienbücher von Corona Berg, von Kasimir Gunther Vogel: Südliche Stadt In den Räumen der Städ- tischen Volles- und Musik- bückerei Mannheim wer- den zur Zeit(bis Anfang Januar) Bilder des in Neustadt an der Wein straße lebenden Guntke Vogel gezeigt. Foto: Steiger Edschmid, von Niels von Holst, dazu Stan- dardwerke deutscher Gelehrter über ita- lienische Kunst, und man darf gewiß sein, daß bereits diese einen vorzüglichen Ein- druck auf das italienische Publikum machen. Es fehlen dagegen die populär wissenschaft- lichen Reißer, die der italienische Buch- markt selbst zur Genüge hervorbringt, und es fehlen etwa auch Bücher über die Opern- geschichte, da hier Italien die besseren Standardwerke besitzt. Geht man an den Regalen mit der zeit- genössischen deutschen Literatur vorbei, so sieht man so gut wie alles, was heute im italienischen Bewußtsein diese deutsche Literatur repräsentiert: Thomas Mann, Mu- sil, Kafka, alle Stücke von Brecht, die zwei Bände der Schriften von Walter Benjamin, Zwei Bände Tucholsky, mehrere von Ernst Jünger, den Band von Felix Hartlaub, fünf Bände Herbert Eulenberg, aber auch schon „Das steinerne Herz“ von Arno Schmidt. Nicht einmal Gertrud Bäumer fehlt, und von der gehobenen Unterhaltungsliteratur sind sogar„Die Barrings“ und„Der Enkel“ von William von Simpson vorhanden. Na- türlich gibt es vielerlei Lücken, doch wer- den sie nach der Maßgabe der finanziellen Mittel allmählich geschlossen. Und das Geld ist für eine solche psychologisch behutsame Kulturarbeit, mag sie noch so wertvoll sein und sich in vielerlei gewonnenen Sym- pathien indirekt auszahlen, deren Erfolg sich aber weder in Statistiken noch durch demoskopische Erhebungen so recht nach- weisen läßt, leider zu knapp. USE Marcel Achards„La Bagatelle“ Eine Theaterpremiere, von der man in Paris während der Vorweihnachtstage viel spricht Drei weltbekannte Könige aus dem Pa- riser Theaterland, deren Namen mit dem gleichen Buchstaben A beginnen, pflegen all- jährlich, zur Winterszeit, dem Publikum ihre neuesten Geschenke darzubieten. Diesmal wird der erste von ihnen, Anouilh, verspätet ankommen— er bereitet, unter anderem, eine Adaptierung von Louise de Vilmorins „Madame de zweite, Aymeè, nocli gar nichts von sich hat hören lassen. Der dritte im Bunde, Marcel Achard, war pünktlich zur Stelle und ist in den Vorweihnachtstagen mit seinem letzten Stück,„La Bagatelle“, in die„Bouffes Pa- risiens“ eingezogen. Wenn Anouilh gern als die personifizierte Bitternis erscheint, so hüllt sich der dick- liche Achard, der mit dem gesellschafts- kritischen Autor des„Walzer der Toreros“ nur die Hornbrille gemein hat, mit Vorliebe in eine Wolke liebenswürdiger Jovialität. Er will uns amüsieren, selbst wenn er hie und wieder Krallen zeigt, und so ist er vielleicht von allen dreien der einzige, der die große (und oft recht verstaubte) Tradition des eigent- lichen Boulevard- Theaters fortführt. In dieser Hinsicht war Achard, nach einigen Fehlschüs- Sen, im Januar 1957 mit„Patate“— was be- kanntlich im Volksmund Kartoffel bedeutet ein unbestrittener Volltreffer gelungen, der noch immer dem Saint-Georges-Theater volle Kassen sichert. So durfte man sich mit einiger Spannung fragen, ob die„Bagatelle“ die gleichen Qualitäten an Esprit und an Humor, an Witz mit Hintergründigkeiten zeigen würde, die der Verfasser von„Voulez- vous jouer avec mod“(das Stück hatte ge- rade im Zimmertheater Heidelberg Pre- miere) und„Jean de la Lune“, der vor vier- zig Jahren seine Karriere als Souffleur im „Vieux Colombier“ begann, schon in seinen . vor—, während der allerersten Stücken unter Beweis gestellt hatte. Nun,„La Bagatelle“ scheint von Presse und Publikum mit dem erwarteten Enthu- siasmus empfangen worden zu sein, mit einem Konzert des Lobes, aus dem aber auch ein paar kritische Stimmen zu hören waren. Das Sujet läßt sich im Grunde auf das abge- droschene Thema reduzieren: ein Einfalts- pinsel und ein leichtes Mädchen entdecken zusammen die Liebe, die Fallstricke reißen und die Bösen werden zu Guten, der Heirat steht nichts mehr im Wege, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch. Achard hat im Programmheft einen Satz aus dem Märchenbuch der Gebrüder Grimm zitiert:„Komm mit mir, man kann mitein- ander immer etwas Besseres finden, als den Tod.“ Natürlich vergißt er nicht, daß gleichsam hinter den Kulissen der Hand- lung— das Drama lauert, aber als guter Theater-Stratege und Geschichten-Erzähler voll Bonhomie zieht er es vor, dem Pu- blikum eine leicht verdauliche Speise im Stil der„pièces roses“ zu servieren. Seine Bühnenstory„Bagatelle“ spielt im Innsbruck des Jahres 1947, als Tirol noch unter französischer Besatzung stand. Das Leben war schwer um diese Zeit für die Be- setzten, aber die„Fraternisierung“ erlaubte so mancherlei Arrangements, mit denen man, wie die Oesterreicher sagen,„es sich richten konnte“. Die Hauptperson, eine gewisse Vic- toria Schlesinger, richtet es sich und den Ihren mit Hilfe des ältesten Metiers der Welt: sie verkauft ihre Reize gegen Erleich- terungen und Lebensmittel, und wenn dann der Klient da ist, wird der rote Vorhang zugezogen, gehen der Vater und die junge Schwester aus der Stube. Zu dieser prosaisch- realistischen Victoria, die das Lied aus dem„Blauen Engel“ trällert, kommt eines schönen Tags ein biederer französischer Alpenjäger, schüchtern und naiv, kreuzbrav und pfiffig zugleich, ansonsten ein rechter Peter Schlemihl. Er ist kein Romeo, er heißt nur Romèéas. Der Lagerverwalter in der Ka- serne mag ihn nicht, und dreht ihm immer den Rücken, wern er auftaucht, so daß es im leichtfällt, unbemerkt die Intendantur ein bißchen auszuplündern. Sein Gegenspieler ist ein gestrenger schnurrbärtiger Gendarm der Feldpolizei, der für das Paar die Rolle des Schicksals spielt. Am Ende aller Intrigen, Gefährnisse, Prügeleien und Strafen tritt er zum happy-end seinerseits mit einem ganzen Berg von Delikatessen auf, denn auch ihm dreht der Lagerverwalter den Rücken. Für dieses Vaudeville— mehr ist es eigentlich nicht— hat einer der raffinier- testen Bühnenbildner von Paris, Wakhévitch, das barocke Dekorum einer überladenen Tiroler Wohnstube geschaffen, mit dem(nie benutzten) buntbemalten Bett in der Mitte. Das große Atout aber, das aus Achards Bagatelle einen Kassenschlager machen wird, ist ein ganz vortreffliches Darstellertrio: die sensible und pikante Daniele Delorme als Victoria, Pierre Mondy, der den ganzen Saal in den Bann seiner rührenden Drolligkeit zieht, als Soldat Roméèéas und Yves Robert als der Lachsalven auslösende, borniert-gut- herzige Gendarm Larose. Das Ganze eine Tiroler Süßspeis', voll Rosinen des Witzes, mit gemischtem Kompott und ein paar Trop- fen Mandelbitter. Ein bißchen in der Spät- nachfolge Courtelines, Achard hat es sich nicht schwer und es dem Zuschauer leicht gemacht. HR. Mittwoch, 24. Dezember 1958/ Nr. 296 „Catmen“ mit Hochbunker Eine Wieland-Wagner- Inszenierung Die mit Spannung erwartete Neuinsze- nierung der„Carmen“ durch Wieland Wag ner hatte an diesem Wochenende in der Hamburgischen Staatsoper eine glanzvolle Premiere. Wolfgang Sawallisch als Gast- dirigent gestaltete die Musik Bizets im Geiste der französischen Opera comique mit leichter Hand und weich und geschmeidig im Klang. Er musizierte dabei ausdrucksvoll und ohne Sentimentalität. Sein Verzicht auf die gewohnten nachkomponierten Rezitative zugunsten gesprochener Dialoge entsprach der französischen Originalfassung. Die so erzielte Steigerung wurde durch Wieland Wagners Stilisierung des Bühnen- bildes bei naturalistisch ausgespielter Hand- lung kompensiert. Ein riesiger Hochbunker, zuletzt mit Stierplakaten beklebt, bildete für alle vier Akte den beherrschenden Hinter- grund. Szenisch waltete der Wagner-Enkel durchaus souverän. Er überließ die Illusion der Felsenschlucht oder lebendiger Volks- szenen mit schneidiger Wachablösung und schwungvollem Einzug der Stierkämpfer fast ganz der Musik, legte jedoch stärkste Akzente auf das detailliert ausgearbeitete, teilweise fast fllmdramatisch angereicherte Milieu der Dirnen und Schmuggler, deren Chef die unbändige Carmen mit dem Messer in Zucht hält. Die gar nicht spanischen, wil den Tänze hatte Gertrud Wagner einstu- diert. Die schlanke Stockholmer Carmen Ker- stin Meyer, gesanglich eine bestrickende Sirene, gab mit großem darstellerischem Aufwand ein zunächst verführerisches, dann raffiniertes Geschöpf, erotisch aggressiv, am Schluß leidenschaftlich bis zur Hysterie. Packend einfach gestaltete ihr Gegenspieler Rudolf Schock den tragischen Untergang des schwerfälligen, aber nichtsdestoweniger heißgblütigen Don José. Stimmlich gewinnend wirkten die sanfte, bäuerliche Micaela von Melitta Muszely und der siegesgewisse, noch etwas steife Toreador des Richard Collett. Die anderen Partien waren mit Erna-Maria Duske, Cvefka Ahlin-Soucek, Toni Blanken- heim, Gerhard Stolze, Kurt Marschner, Georg Mund und Karl Otto ausgezeichnet besetzt. Solotänzerinnen und Täner, Chöre (Günter Hertel) und das Orchester trugen das Ihre zum Gelingen des Abends bei. Das ausverkaufte festlich gestimmte Haus ließ sich vom Werk und von der Aufführung mit- reißen. Bravorufe und Beifalllssalven pras- selten nach jedem Akt. dpa Koltur- Chronik Das Münchener Antiduariat Karl und Faber bringt im neuen Jahr eine Versteigerungs- Sensation. Am 27. Februar werden rund tau- send Briefe an Napoleons zweite Gattin, die Kaiserin Marie Louise, verauktioniert. Sie sind ein Teil der 8000 Briefe aus dem Nachlaß Marie Louises, die im April dieses Jahres auf Einspruch des österreichischen Staates von der Versteigerung zurückgenommen und nach Oesterreich an das Wiener Montenuovo- Archiv zurückgegeben werden mußten. Nach langen Verhandlungen mit dem österreichischen Staats- archiv und dem Eigentümer der Briefe, der Familie Montenuovo, wurden jetzt tausend Briefe zur Auktion freigegeben und sind be- reits in München. Zu ihnen gehören alle Briefe des Herzogs von Reichstadt, des Sohnes von Napoleon, an seine Mutter nach Parma, die Briefe seines Erziehers Graf Dietrichstein an Marie Louise, sowie zahlreiche Kondolenz- briefe prominenter politischer und kirchlicher Persönlichkeiten zum frühen Tode des Her- zogs von Reichstadt 1832. Im Wiener Staats- archiv bleiben etwa 7000 Briefe, vor allem die Korrespondenz von Kaiser Franz und anderen Angehörigen des Hauses Habsburg sowie von Metternich mit Marie Louise. Der gesamte Briefwechsel wurde auf 650 000 Mark geschätat. Der„Deutsche Jazz-Salon Berlin 1959“, der von der Deutschen Jazz- Föderation erstmals in Berlin veranstaltet wird, findet vom 16. bis zum 19. Januar statt. In der Kongreßhalle wer- den aus diesem Anlaß die Ausstellungen„Jazz im deutschen Aether“ von den Rundfunkanstal- ten und„Jazz in der Jugendförderung“ vom Berliner Senator für Jugend und Sport sowie eine Jazz-Messe und eine Schau„Deutscher Jazz-Platten-Preis 1958“ gezeigt. Der S. Fischer Verlag, Frankfurt/ Main, ver- öffentlicht im Dezember fünf neue Bändchen in seiner„Fischer-Bücherei“, und zwar einen Roman von Bruce Marshall„Alle Herrlichkeit ist innerlich“(245), einen Roman von E. M. Forster„Howards End“(246), den Roman von Hans Carossa„Geheimnisse des reifen Le- bens“(247), Knut Hamsuns„Weiber am Brun- nen“(262) mit einem Nachwort von Thomas Mann und als„Buch des Wissens“ Eckart Pe- terichs Mythologie„Götter und Helden der Griechen“. Neun im Verdacht VON DELANA AME S 2 6. Fortsetzung „Ich weiß nicht, wo sie ist“, entgegnete das Kind und sah uns weiter wie gebannt an. „Dann Peggy.“ „Weiß nicht, wo die sind.“ „Dann sieh dich um.“ Winthrop überhörte die Aufforderung und ließ uns nicht aus den Augen.„Ich weiß, was ihr seid“, sagte er.„Ausländer. Ich bin ein dreckiger, gewöhnlicher Misch- ling.“ Vielleicht War das ein Spiel, so wie Kin- der Indianer spielen, aber als Einführung ng es peinlich. Ich sah, wie Julian sich auf die Lippen biß, doch lachte er schon im nächsten Augenblick vergnügt, beugte sich suche Onkel Hal oder Tante hinunter und fuhr dem Kind durch das Wirre Haar. „Dreckig bist du, das stimmt“, gab er zu. „Nun schieb mal ab. Such Onkel Hal und wasche dir das Gesicht.“ Winthrop sah jetzt nur noch mich an. „Sie schreiben Bücher mit Bildern drin“, be- hauptete er. Ich lächelte milde. Die Bilder waren eine Erfindung, aber ich merkte doch, daß ich Hier schon einen Ruf hatte.„Und magst du hübsche Bilderbücher gern, Winthrop?“ fragte ich süßlich. „Nein“, sagte er. Ich ahnte, daß Winthrop und ich uns über das Wochenende nicht viel zu erzählen haben würden.„Ich mag Klap- perschlangen“, fügte er hinzu. In diesem Augenblick schlenderte ein dünner ausgemergelter Mann heran, der wie Winthrop und Pa Fergusson die traditionel- len blauen Baumwollhosen und einen aus- gefransten Strohhut trug. Allmählich sam- melten wir wenigstens eine Volksmenge um uns. Das Gesicht des neu Hinzukommen- den war ebenso verschrumpelt wie sein Körper, verwittert und runzelig, so daß er auf den ersten Blick älter wirkte als er War. Er schnitzte mit einem langen, höchst ge- kährlich aussehenden Klappmesser an einem Stock und war in diese Arbeit so vertieft, daß er uns zunächst gar nicht bemerkte. Als er aufsah, legte sich über die Millionen von Falten in seinem Gesicht ein ungewöhnlich gütiges Lächeln. „Hi!“ wandte er sich an uns.„Ich dachte, Sie kämen erst morgen.“ Er streckte uns herzlich die Hand ent- gegen. Offenbar dachte er an jemand anders, aber ich nahm sie trotzdem. „Darf ich Ihnen meinen Stiefbruder vor- stellen, Hal Perkins“, sagte Julian,„Mr. und Mrs.— eh—“ „Dagobert und Jane Brown“, ergänzte Hal. Vielleicht war er verrückt, wie Pa be- hauptet hatte, aber im Unterschied zu Ju- lian erinnerte er sich an unsere Namen. „Hel Das ist mein Messer“, brüllte Win- throp plötzlich los und stürzte sich mit einem Satz auf die Waffe, mit der Hal ge- schnitzt hatte. Es gab eine wilde Balgerei, so daß ich mich abwandte weil ich erwartete daß der Junge mindestens einen Finger einbüßen würde. Das geschah jedoch nicht, und im nächsten Augenblick trug er das Messer triumphierend davon, um dessen Spitze an unserem Ersatzreifen zu erproben. Hal er- bot sich, uns in unsere Räume zu führen, während Julian wieder betont auf seine Armbanduhr sah. „Hast du genug Geld?“ hörte ich Hal murmeln. Julian fuhr leicht zusammen und biß sich Wieder auf die Lippen. Er hatte, wie mir schien, nicht genug.„Du hast wohl nicht zufällig... fing er an, brach aber ab, als Hal den Kopf schüttelte.„Gut“, schloß er mit einem Seufzer, in dem seine halb unter- drückte Gereiztheit zum Ausdruck kam. „Dann muß ich sie wohl fragen.“ Er kam auf uns zu, mit höflichen Entschuldigungen, diesmal aber doch in unverhohlener Hast. „Hal wird Ihnen Ihre Zimmer zeigen. Bitte entschuldigen Sie mich, ich muß los. Ich habe im Haus was vergessen. Wir sehen uns ja abends noch. Adios.“ Damit schritt er eilig auf den Torbogen zu. Ich sah ihn über den Hof laufen und im Haus verschwinden Auch Winthrop war jetzt verschwunden, nachdem er ein- oder zweimal in unseren Ersatzreifen geritzt hatte; ich vermutete ihn auf der Suche nach Klapperschlangen. Hal. der darauf bestand, unseren schwersten Koffer zu tragen, führte uns in unser Zim- mer. An dessen Tür verlieben wir die gemüt- liche, zwanglose Atmosphäre des altmodi- schen Farmhauses und begaben uns in die eines Luxushotels. Der Uebergang war auf- regend. Wir waren vom Innenhof aus her- eingekommen, wo Korbstühle, Gartenmöbel und Schaukelbänke zwanglos auf dem Stein- pflaster verteilt waren, zwischen dem Gras herauswuchs. Hier drinnen war überall die Hand des Innenarchitekten zu spüren. Auf dem dicken, mattblauen Teppich, der den Fußboden völlig bedeckte, standen weiß polierte Sikomoremöbel. An der Wand hin ein echter Matisse. Auf dem Bücherregal zwischen den Betten, in dem die neuesten Romane in nagelneuen Umschlägen ein- ladend zusammengestellt waren— ich ent⸗ deckte auch einen von mir darunter— stand eine kostbare Leselampe. Durch die halb geöffnete Tür konnte man einen Blick in unser Badezimmer werfen, dessen Wände bis zur Decke hinauf mit merkwürdigem, wunderlichem Seegetier bemalt waren. Mit den Touristenlagern, in denen wir gewohnt hatten, hatte dies nicht viel ge- mein. Hal zögerte an der Tür. Er schien von dieser Pracht ebenso überwältigt wie wir. Miranda habe ein zweites, ähnliches Zim- mer für Dagobert zurechtgemacht, erklärte er uns und machte ein bedenkliches Gesicht, als wir darauf bestanden, uns hier gemein- sam zu behelfen. „Kommen Sie doch rein“, forderte Dago- bert ihn schließlich auf, weil er merkte, daß Ha! darauf wartete. Hal trat zögernd ein, nahm aber erst sei- nen Hut ab und schlurfte vor der Tür, als ob er sich die Stiefel abtreten wollte, bevor er die Schwelle überschritt. „Was Miranda aus dem alten Kasten ge- macht hat, ist ein wahres Wunder“, mur- melte er ehrfurchtsvoll.„Als ich klein war war dies hier die Schlafkammer für die Ar- beiter.“ Er riß an dem Verschlußband eines Tabakpäckchens, das aus seiner Hem- dentasche heraushing.„Stört es Sie?“ fragte er. Während wir auspackten, ermutigten wir ihn, uns zu unterhalten, obwohl es dieser Ermutigung gar nicht mehr bedurfte, nach- dem er einmal angefangen hatte. Beim Ziga- rettendrehen schien er seine Unbefangenheit wiederzuge winnen. Hal war auch auf Palo Alto gehoren, vor jetzt achtunddreißig Jah- en. Er und der vier Jahre jüngere Juljan, der von dem zweiten Mann ihrer Mutter abstammte, waren wie Unkraut hochge- schossen“— wie Hal es ausdrückte— bis Julian in den Osten, nach Vale, gezogem war. Hal war nicht auf die Universität gegangen. „Ich war nicht helle genug, glaube ich“, er- klärte er. In gewisser Hinsicht war er nicht sehr helle aber er war auch bestimmt nicht ver- rückt. Er drückte sich auf eine kindliche, ein- fache Art aus, die etwas Liebenswertes hatte. Ich mochte seine Stimme gern, den schleppenden Tonfall des Westens, der bei ihm viel stärker war als bei seinem Bruder. Manchmal brachte er Zeit und Ort durch- einander— so wie er zum Beispiel gedacht hatte, wir kämen erst morgen—, aber im wesentlichen hatte alles, was er sagte, Sinn und Verstand. Wir erfuhren, daß Julian Miranda in sei- nem letzten Jahr auf der Universität Lale kennengelernt hatte— vielleicht auch in New Vork. Jedenfalls hatten sie geheiratet, und als sie wieder nach Palo Alto gekom- men waren, hatte sich Miranda in die alte Farm verliebt. „Sokort fing sie an aufzuräumen“, ex- vöhite uns Hal bewundernd. Noch bevor Mutter starb. Mutter geflel's ja hier, 80 wie's war. Sie war darin komisch“, fügte er nachdenklich hinzu.„Dann bin ich nach El Paso abgehauen und habe versucht, eine Stelle zu kriegen, und dann kam der Krieg. In der Armee wollten sie mich nicht haben, und da habe ich mich rumgetrieben und auf den neuen Schiffswerften im Golf unten bei Galveston geholfen, und als Miranda aus Deutschland zurückgekommen ist, wollte sie unbedingt, daß ich wieder bei ihnen lebe. Da habe ich das eben gemacht.“ Er verstummte und betrachtete seine schmutzigen Fingernägel. Vermutlich er- innerten sie ihn an irgend etwas, denn er sprang plötzlich hoch. (Fortsetzung folgt) Alle Rechte durch Ullstein-euilletondienst aa 18 K* Es Stadt tages gerüst Mens Läden keiten Angel eine gen K grauer Mensc versar in sick erricht Zuden schmu Zinpls allerh: in Rei einand Morge um nm. lichst Wähle! Stadt Stände pen erste angege bracht Haupt,. ger Sp Tromn del, bu Magd und g. Gas 8 wenn Bude Bünde Schnül Schmit endete Im Hi langen die sch den dr tümeri trüher konnte dern h lage 2 mitgen währe guckte tümer zum Herzen gehrlic und he ab zu nen sich vo gabe 8 die von diesma jedem der Pi es am dann Erlös 3 sie die seiteste den g stand, antrat, kühlter „Da gewün, nach ber ET hen nen keit M. von Le- un- nas Pe- der en. er- ehr er- in- tes den bei ler. ch- cht im ei- ale in tet, m- Ute vor 80 ine 6 derlich. a didlAE MER MORGEN, NUMMER 296 MITTWOCH, 24. DEZEMBER 1958 — Eine Weihnachiserzählung von Rudolf G. Binding Is das Jesuskind durch Flandern 20g A und es kannte wohl die ganze Welt— kam es mitsamt seiner Mutter in der großen stadt Gent am Morgen eines Weihnachts- tages an. Die ganze Stadt war für das Fest gerüstet. Auf den Straßen drängten sich die Menschen, um auf den Märkten und in den Läden die neuesten und letzten Herrlich keiten zu erwischen, mit denen sie ihren Angehörigen und ihrem Gesinde am Abend eine Freude machen könnten. Vor der gro- gen Kirche St. Baafs, die wie ein gewaltiger grauer Magnetberg über die Stadt und die Menschen emporragte, die Häuser um sich versammelt hielt und die Menschenströme in sich hineinzog, war ein Weihnachtsmarkt errichtet, und die Pfefferkuchenstände, die Buden mit bunten Likören, mit Christbaum- schmuck und Kerzen, mit Zinnsoldaten und Zinnlöffeln, mit Pfeifen, Trompeten und aerhand Kinderspielzeug standen hübsch in Reihen geordnet und einträchtig neben- 1 einander. Da es noch früh am dämmrigen Morgen war, die Leute vom Lande jedoch, um nichts zu versäumen und einen mög- lichst langen Tag des Betrachtens und Aus- wählens vor sich zu haben, schon in die Stadt hereinwogten, brannten in allen Ständen über den Auslagen die Lam- pen und die Verkäufer brachten die erste Ordnung in ihre Sachen, die der vor- angegangene Tag etwas in Unordnung ge- bracht hatte. Gerade am Zugang aum Hauptportal der Kirche behauptete ein gro- ger Spielwarenstand seinen Platz. Da waren Trommeln und Trompeten, Reifen und Krei- sel, bunte Glasklicker. Und gerade hing eine Magd ein buntes Gedränge von blauen, roten und grünen Luftballons, alle eben neu mit Gas gefüllt und Prall, daß sie knirschten, Wenn sie aneinanderstießgen, an der Ecke der Bude auf, und darunter hing sie ein ganzes Bündel kleiner Peitschen mit geflochtenen schnüren aus weißem zartem Leder, gelben schmitzchen und bunten Stielen. Jeder Stiel endete in ein rotes Pfeifchen aus Kirschenholz. im Hintergrund der Bude aber hinter den langen Brettern und Tischen, auf denen alle die schönen Sachen ausgelegt waren, Stan- den drei Kinder. Ihre Mutter war die Eigen- tümerin des Spielwarenstandes. Da sie zu so trüner Stunde nicht auf Käufer hoffen onnte, war sie noch nicht zur Stelle, son- dern batte es der Magd überlassen, die Aus- lage zu besorgen; und diese hatte die Kinder mitgenommen. Da standen sie nun, und Während sie teilnahmsvoll und neugierig guckten, wie die Magd immer neue Reich- kümer und Herrlichkeiten auspackte und zum Verkauf ordnete, begannen in ihren Herzen Wünsche hin und her zu jagen, be- gehrliche und vergleichende Gedanken hin und her zu wogen und süße Qualen auf und ab zu ziehen, welcher Gegenstand von allen nen wohl am besten gefiele, damit sie ihn sich von ihrer Mutter selbst als Weihnachts- gabe ausbitten könnten. Denn das wußten de vom letzten Jahr und gedachten es auch diesmal dahin zu bringen, daß ihre Mutter jedem von ihnen erlaubte, sich aus der Fülle er Dinge etwas berauszuwünschen.„Wenn es am Abend nicht verkauft ist“, pflegte dann die Mutter zu sagen; denn der geringe Erlös aus dem Spielzeug ließ es nicht zu, daß de die Dinge von vornherein für sie bei- seitestellte. Und dann zitterten die Kinder den ganzen Tag um den gewünschten Gegen- stand, und jedesmal, wenn ein Käufer her- antrat, stieg ihnen das Blut zu Kopf und sie kühlten ihr Herz schlagen. „Das vorige Jahr hatte ich mir eine Puppe gewünscht“, sagte das eine Mädchen,„aber nach wenigen Tagen zerbrach sie. lch Wünsche mir etwas anderes diesmal.“ „Eigentlich Wäre ein Kreisel sehr schön“, sagte das ältere Mädchen, er zerbricht nicht. Ich sehe Dinge gern, die tanzen und sich drehen.“ Alle drei guckten nach einem sroßen Haufen buntbemalter harter Kreisel, die eben aus einem Sack hüpften, den die Magd auf den Tisch stülpte. g „Ich wünsche mir einen Kreisel und ein eitschchen dazu“, sagte die Relteste, die mit sich im reinen war. Die andern fanden die Idee auf einma! 88 gte das zweite einzigen Blick in sei- „Ich Wünsche mir auch einen Krei- bel und ein Peitschchend, Mädchen, als ob sie nicht gesonnen wäre, zurückezustehen. nug war, das 18 schieden hatten. „Während der Kreisel Schwung hat und sich dreht, kann man pfeifen“, bemerkte der Junge und fand dies sehr beachtlich. Das Pfeifchen am Peitschenstiel mußte doch Sei- nen Sinn haben.„Und dann versetzt man dem Kreisel wieder einen, Und dann pfeift man wieder.“ „Wer am besten kreiseln kann, kann am besten pfeifen“„Sagte die Aelteste. „Wenn wir alle drei zugleich pfeifen—!“ Dies sagte die Jüngere, sah mit größen Zunge, de alteren Schwestern ent- Ger.* ES Augen in die Ferne und hatte offenbar eine wundervolle Erscheinung. Während sie so schwatzten, kam inmitten der Menge des Volkes, das der Kirche zu- strömte, das Jesuskind daher. Es war damals schon größer und saß rittlings auf dem treuen Esel, der von den vielen Fahrten— nach Aegypten und in aller Welt umher— nicht mehr ganz frisch war und mit kleinen andächtigen Schritten in der Menge trip- pelte. Dem Jesusknaben ging das zu lang- sam. Vergebens zauste er das Eseltier mit seinen kleinen Händen im zottigen Fell, stieg es mit den Beinchen in die Seiten oder suchte es durch kleine Zurufe zu ermuntern. Der Esel blieb in seinem Gang, und die Jungfrau Maria, die lächelnd hinter ihrem Kinde schritt, trieb ihn nicht an. Wie sie nun in diesem Aufzuge, oftmals gehemmt durch ein sanftes Stehenbleiben des Tieres, vor dem Spielwarenstande an- langten, gewahrte Jesus an der Ecke das Bündel Peitschchen, ergriff, indem er seinen Esel darunter hinwegtrieb, Als rechter Herr der Welt eines am Stiel und zog es obne viel zu fragen aus der Schlinge, in der es mit leise, ohne sich anzusehen. Und als nun gar noch eine überirdische hohe Frau an ihnen Vorüberzog und sie mit einem seltsam frem- den Grub 2u streifen schien, und es ihnen so ganz weihnachtlich zumute wurde, da sagte die Aelteste vorsichtig: „Es könnte beinahe das Christkind ge- Wesen sein.“. „Was du nur immer hast!“ sagte die Jüngere und war dabei froh, daß ihr die Schwester eine plausible Erklärung für den Zustand ihrer Sinne unter den Fuß gege- ben hatte;„natürlich war es das Christkind! Einem andern Kind hätten wir das Peitsch- chen doch gar nicht gelassen.“ „Welches war das Christkind?“ fragte der Junge, der sich selbst noch nicht begriff. „Wenn ihr es gesehen habt, will ich es auch gesehen haben.“ „Das auf dem Esel“, andern nun sehr bestimmt, da sie Vorsprung fühlten. „Das auf dem Esel? Ja!“ sagte der Knabe. „Wenn es nicht das Christkind gewesen Wäre, hätte es ja auch das Peitschchen gar nicht nehmen dürfen.“ „Besonders hätten wir aber doch einem andern Kind das Peitschchen gar nicht ge- lassen“, sagte das zweite Mädchen wieder. „Und wir mußten es ihm doch lassen.“ In diesen Worten fanden die Kinder eine vollkommene Sicherheit, und alle drei waren So gewiß, das Christkind von Angesicht zu Angesicht gesehen zu haben, wie es gewiß War, daß sie die Kinder ihrer Mutter waren. Und dann kam ihnen immer wieder der wundersame Blick des schönen Knaben, der Gruß der hochgewachsenen Frau wie in einem verklärten Schein zurück und erfüll- ten sie mit einer geheimnisvollen Erregung. sagten die beiden ihren Die Morgenglocken von St. Baafs erklangen feierlich über ihnen, und der Weihnachtstag mit seinen Wundern zog herauf. Die Kinder hatten den Christusknaben gesehen, und Wer es ihnen bestritten hätte, den hätten sie mitleidig ausgelacht. 5 Da kam die Mutter.„Mutter, wir haben das Christkind gesehen“, riefen sie alle drei. Aber es war ihnen gar nicht lieb, als ihre Mitteilung nicht recht verfing, die Mutter Vielmehr nur belustigt schien und sagte:, So? Da habt ihr was Rechtes gesehn! Und was Wünscht sich nun jedes zu Weihnachten?“ Daß das Christkind das Peitschchen ge- nommen hat, sagen wir jetzt besser nicht, dachten die drei und antworteten lieber auf die Frage ihrer Mutter. „Ich wünsche mir einen Kreisel und ein Peitschchen“, sagte die Aelteste.„Und ich auch“, sagte die Jüngere. Und ich auch“, der Junge. „Wenn es am Abend nicht verkauft ist“, erwiderte die Mutter und betrat den Stand. Die Käufer drängten sich, der kurze Tag brach an, die Lampen wurden gelöscht, und auch für die Kinder verschwanden die Er- eignisse des Morgens im Grau des Tages- lichts und im Gesumme des geschäftigen Treibens auf dem großen Markt. Zudem be- gann die Qual der Erwartung sie zu be- wegen und zu erfüllen, ob denn für jedes am Abend ein Kreisel und ein Peitschchen übrig sein werde. Und dies alles beschäftigte sie zu sehr, als daß sie an anderes hätten den- ken mögen. Jedesmal, wenn ein Käufer her- antrat und einen Kreisel oder ein Peitsch- chen verlangte, gab es in drei kleinen Her- zen drei kleine Stiche, und wenn einer einen Kreisel mitsamt einem Peitschchen kaufte, Waren die drei Stiche in den drei Herzen noch deutlicher fühlbar. Aber ihre Qualen wurden immer größer seinen Kameraden aufgehangen War. Dann schwang er es lustig über dem Reit- Her. „ral! Nieht ties die Magd, und auch die Kinder wollten Halt! Nicht! rufen und krausten die Gesich- ter. Aber sie brachten keinen Ton aus den Kehlen. Das Jesus- kind blickte sie nur aus seinen unergründ- lichen Augen einmal freundlich und sieg- Haff an Da dar als ob es um sie ge- schehen Wäre. Der Atem stockte ihnen. Alle drei griffen nach einander, als müßten sie sich an etwas fest- halten, und in einer süßen Bangigkeit der Herzen folgten sie mit den Augen dem wundersamen Kna- ben, der sie mit einem nen Bann getan hatte. wie sie wohl selbst ein paar Wasserkäfer in ein Glas steckten. Wer ist denn das?““ kragten 819 einander Jesuskind, Wo bist do? Do bist nicht mehr zu sehn, Leer ist deine Krippe, Wäioð Ochs und Esel stehn. Ich seh Maria, die Mutter, Mit Joseph Hand in Hand, Ich seh die schönen Fürsten Vom fernen Morgenland. Doch dich kann ich nicht finden W˖d bist du, Jesuskind? Ich bin im Herzen der Armen, Die ganz vergessen sind. Wo bist du, Jesushind? Die Könige sind gegongen, Sie sind schon klein und fern; Die Hirten guf dem Felde- Sie sehen nicht mehr den Stern, Die Nacht Wird kalt und ſinster— Erloschen ist das Licht, 5 Die armen Menschen sebofzen: Nein, nein, das war Er nicht. Doch rufen sie noch immer: Waoð bist do, Jesuskind ch bin im Herzen der Heiden, Die ohne Hoffnung sind. Jean Anouilh Marid voller Sorgen, Sie sucht dich öberall, Orcoßen bei den Hirten, n jeder Eck im Stall. m Hof ruft Vater Joseph Und schabf ins Regenfaß. Sogar der Mohrenkönig, Fr Wird vor Schrecken blaß. Alles sücht und ruft dich, W˖ad bist du, Jesuskind? ch bin im Herzen der Kranken, Die arm und einsam sind. und ihre Gesichter immer länger. Der hochgetürmte Haufen von Kreiseln nahm reißend ab und das dicke Bündel Peit- schen wurde schmäch- big und schmächtiger. Noch einmal schüttel te die Magd einen Sack Kreisel auf den Tisch, und noch ein Bündel Peitschen Wurde am der Ecke der Bude aufgehan- gen. Dann war der Vorrat erschöpft Die Kinder merkten gar nicht, daß auch die Puppen weniger wur den und die Trom- meln und die Glas- röhrchen mit den stei- genden Männchen und die Spieldosen und die Bälle. Als der Tag vorüber war und die Stände überall ge- schlossen wurden, war in dem ihren alles ausverkauft. Nur drei Kreisel, die ganz Allein aus der Fülle der Dinge übrigge- blieben waren. lagen verlassen an der Stelle, wo der Haufen gewesen War. Foto: Robert Hàusser 5 Aber kein Peitschchen war mehr da, sie anzutreiben, und so schienen sie vollig nutzlos und überflüssig. Die Mutter überblickte ihren Stand, kreute sich des klotten Geschäfts und guten Erlöses, den ihr der Tag gebracht, und hatte die Kinder ganz vergessen. Jetzt bemerkte Sie sie wieder, wie sie traurig dasaßzen und ihnen das Weinen nahe war. „Nun?— Was ist?“ fragte sie. Aber das War schon wie ein Stoß. Die Kinder brachen in helle Tränen aus und schnelle Perlchen rollten unaufhaltsam über ihre Kittel, 5 „Nun haben wir kein einziges Peitsch- chen“, jammerten sie durcheinander;„Was sollen uns jetzt die Kreisel!“ Die Mutter rückte zwischen sie, wußte aber auch noch 5 keinen Trost. „Und das letzte Peitschchen hat uns s Christkind auch noch weggenommen“, klagte der Junge. ö„ „Das Christkind.?“ fragte die Mutter. In diesem Augenblick öfkneten sich, lang- sam und weit, die Flügeltüren am Haupt- 0 portal von St. Baafs, was sonst nur bei den keierlichsten Gelegenheiten geschah; denn die Menschen gingen seitlich durch z wel kleine Pforten ein und aus. Die Flügeltüren öfklneten sich, und heraus trat die über- irdische Frau, die in der Frühe die Kinder So seltsam gegrülzt hatte. 5 „Das ist sie, die mit dem Christk nd 35 war!“ flüsterten die Kinder und krochen eng an ihre Mutter heran. Und während Vier kein Auge von der Gestalt verwend konnten, schritt diese ruhig auf den lee Verkaufsstand zu und der Weihnachts schauer ging vor ihr her. Wieder 5 Morgen stockte den Kindern der Ate der griffen sie nach einander, als müßten se sich an etwas festhalten, und in einer süß Bedrängnis der 1 ergaben sie sich, der in ihrem Leben widerfahren würde. D Frau aber frug das Peitschchen in der 1 das Jesus in der Frühe aus dem Bündel an 5 der Ecke der Russ herausgezogen 5 wegung der Mutter hin und sprach: 1555 Peitschchen gehört wohl in diesen Stan Darauf streifte sie Mutter und Kinder mit ihrem wundersamen Gruß, wendete und trat, wie sie gekommen, in die große Kirchentür zurück. Den Kindern war es eng und heiß und doch uch wieder weit und frei, und ob sie anfänglich etwas enttäuscht schienen Wie über ein halbes Glück, ging ihnen do- der Sinn auf: daß sie nämlich gar Peitschchen hätten, weil es längst mit andern verkauft worden wäre, wenn Obristkind ihnen nicht am Morgen diese Tages eines weggenommen hätte. 85 g Die Mutter küßte ihre Kinder, Wie Ver- abredung ergriff jedes von innen einen der drei Kreisel, alle drei faßten das Peitschchen 5 an, als ob es ein langer Spieß gewesen Wäre, und so trugen sie ihre Geschenke in einem Slückklichen kleinen Triumphzug nach Hause. Mit dem Peitschchen hatte es aber eine besondere Bewandtnis. Denn obgęlei Peitschchen für drei Kreisel und drei Kinder reichlich wenig schien, so entstand doch nie ein Streit darum. Es wurde den Kindern wie zu einem Wahrzeichen, daß Menschen Alles miteinander teilen können. Seit jener Zeit geht in Flandern eine Redeweise. Wenn mehrere so recht miteinander einig sind, Sagt man wohl von ihnen: Ach, diel Die haben ein Peitschchen miteinander.„ MANNIHEMER MORGEN WVEIHNACHTEN 1936 Heimlichkeit in der Heiligen Nacht/ ven con Heboff Schwieri Das Versteck suchen, das ren, denn Heimlic Und nichts ist so lächerlich wie die Sitte des Alten Julius und seiner Frau, miteinander Auszumachen, was man sich schenken will, die Geschenke gemeinsam zu kaufen, sie in einen Schrank zu verstauen und dann Weih- nächten nur der Form wegen hinzulegen. Ich Weis noch, wie ich die erste Eisenbahn be- kam, es War ein altmodisches Aufziehwerk in der Lokomotive, und mein Vater muß ver- sucht haben, es eines Abends, als er glaubte, Wir schliefen schon, aufzudrehen. Das Ding Machte entsetzlichen Lärm, ich fuhr aus dem Schlaf und sagte zu meiner Schwester: „Hörst du was?“, und dann hörten wir mit groger Andacht zu, wie mein Vater die Eisen- bahn aufdrehte und ablaufen ließ. „Psté, sagte meine Mutter. Der alte Julius hatte wenig Verständ- nis für Diskretion und verriet sein Geschenk. Es Waren meist Bücher. Er war nicht der Mann, Weihnachten zu verstehen. Ich also pflegte es immer sehr heimlich zu machen, einmal habe ich ein Pferd am Weihnachtsabend gestohlen und es ist vor dem heutigen Tag nicht herausgekommen. Einmal habe ich Weihnachten Verlobung ge- Feiert— auch das war eine mächtige Ueber- raschung. Und einmal bekamen wir nicht grünen Kohl mit Mettwurst, bei uns Grün- Kohl mit Pinkel genannt, am Heiligen Abend, sondern eine Gans, die in Brotteig gebacken War, ein riesiges Tier, das mich an die Sache mit der wilden nordischen Gans erinnerte, die eine Zeitlang als zahme unter anderen Gänsen lebte und dann zum Staunen aller mren wilden Charakter offenbarte, sich in die Lüfte hob und nie zurückkam, Eine rich- tige Wildgans läßt sich nicht halten. Auch die Braut hat sich nicht halten lassen. Man Kann fragen, was diese drei Vorfälle miteinander zu tun haben: Es ist die Heim- lichkeit, und darum möchte ich die Geschich- ten in genau der gleichen Verwirrung erzäh- len, Welche aus der Aufdeckung von Heim- lichkeiten entsteht. So war es in der ersten Weihnachtsnacht schon, als die Hirten das Licht sahen und die Engel hörten, als die Drei Könige statt ihresgleichen ein Kind im Stall von Bethlehem fanden und der König Herodes den großen Mord beging, ohne das richtige Kind zu treffen, und ihn die Würmer bei lebendigem Leibe fraßen. Ich saß in einem niedrigen Schlitten und Hatte mich, so gut es ging, verpackt mit Dek- ken, Fellen, Kapuze und Fäustlingen. Es selmeite, seit wir abgefahren waren am frü- hen Morgen, hatte den ganzen Tag über ge- schneit, war nicht einmal richtig hell gewor- den, wir waren in der Zeit verkommen und hatten kaum was zu essen. Der Schnee mochte einen Meter hoch liegen oder zwei, wir wuß⸗ ten es nicht, und nur ganz selten machten Wir uns fluchend an die Arbeit, wenn eines der bepackten und bespannten Tiere vom Weg geraten war, weil solch ein Brauner und Gelber geschlafen und den Zügel der Schlachtrösser verloren hatte. Einen enor-⸗ men Troß schleppten wir mit, Köche und Weiber, Hundewärter und Taubenhalter, Küchen auf Rädern und große Badewannen, Teppiche, Büchergestelle und einen präch- tigen Lehnstuhl zum Kartenspielen. Nur Vorne waren einige leicht Berittene, die den Weg kannten und eine Spur niedertreten sollten, dann kamen wir mit den Schlitten, Von je einem Pferd gezogen, darauf waren die Waffen und Werfer. Die Ketten klirr- ten bin und wieder, manchmal wurden Tiere unruhig und schnaubten nervös. Im Übrigen zog unser Heerwurm still dahin, wie 80 ein Heerzug durch die Steppen ziehen muß, und da die Dunkelheit schon seit Stunden dauerte, hatten wir das starke Licht noch Weit vor uns, dem nur zu folgen wäre, und es schien, als träte es zurück, je weiter Wir kamen, so daß wir ihm nachzögen. Gleich hinter mir ritt auf einem mächti- gen Rappen Eberhard, der Bäcker, und jam- merte seinen Stollen nach. Denn es war Weih- nachten, und er hätte einen Urlaub zum Stollenbacken bekommen sollen, und nun trieb er die hungrig ächzende Bestie durch die verschneite Weihnachtsnacht, und es war keine Gelegenheit zum Tränken und Füttern. Wir Batten Hunger und Durst. Längst waren alle Flaschen leer. Eberhard fluchte vor sich hin, es war verboten, laut in die Weihnachtsnacht zu sprechen, wegen dem starken Feuer da Vorne und es sollte kein Hund in den Dör- fern merken, daß wir in Geschwindmärschen anrückten. Der Flockenschleier wurde immer dünner, und immer heller schien das Licht vor uns am Himmel. Eberhards Zunge stolperte zwischen Flüchen und leisen An- rufen dahin; ich streifte die Kapuze von den Ohren zur Schulter hinab:„Nicht mal was zu fressen in der Weihnachtsnacht, der Teu- fel hat uns schon, meine Stollen!— Hörst Au, Gekreiter? Hörst du? Paß auf, sie haben da ein schönes junges Pferd beim Küchen wa- gen, rund und fleischig. Verstehst du mich?“ Er trieb seinen riesigen Gaul mit den Sporen in den Schnee, so daß er neben mich auf meine Höhe kam. „Heilige Weihnacht“, fluchte er,„das ist ein Winterquartier, was meinst du, wer meinen Stollenteig frißt? Die Weiber, das Hinterland ist voller Weiber.“ „Und bei uns essen sie Grünkohl mit Finkel.“ Ich wollte ihn von seinen Gedanken abbringen. „Sonderbare Sitten habt ihr.“ Jeden ersten Weihnachtstag abends aßen Wir beim alten Julius Grünkohl mit Pinkel, die ganze Sippe. Er schwor darauf, und wir Alle taten's. Denn es war durchaus nicht so, dag Grünkohl und Pinkel„das“ Weihnachts- essen bei uns gewesen wäre, so wie es in guten Familien Weihnachten einen Truthahn Oder Pökelfleisch gibt, sondern es gehörte zum Charakter des alten Julius und seiner Frau, daß sie uns nie überraschten, sondern immer das gleiche Essen vorsetzten, Grün- Kohl mit Pinkel. Mit den Jahren war daraus in unserer Vorstellung ein Köder geworden, 80 Wie man als junger Mensch in einen Wald geht und sich wünscht, eine bestimmte junge Dame möge einem begegnen, und sie be- gegnet einem dann wirklich, und man sagt sich mit einer schaudernden Erleichte- Tung, wenn che Angebetete plötzlich wis ein Ren zwischen den Bäumen daherkommt: „Das Wünschen hat geholfen.“ Jedenfalls ist U edes Jahr rt bleibe es mir in mehreren Fällen so gegangen, daß 1 glauben durfte, das Wünschen hülfe— überhaupt wenn es sich um die Liebe han- delte. Wir gingen Jahr für Jahr Weihnachten abends gegen sechs Uhr zu Julius, dort traf man die ganze Sippe, worunter jedesmal auch ein paar hübsche Cousinen zu sein pflegten. Diese Erinnerungen erheiterten mich sehr, als ich nun in meinem Schlitten durch das fremde Land fuhr, in einer langen Kara- Wane, und bedachte, welch fernen Zeiten ich für immer enteilte auf jenes rötliche Feuer am Horizont zu. Wie glücklich man war, so allein mit seinen Einbildungen und Erinne- rungen! Wir waren richtig dumm und blöde geworden mit den mechanischen Verrichtun- gen Tag um Tag, mit den Waffen, mit den Tieren, mit den Kameraden. Ernsthaft über- legte ich mir, später einen harmlosen Beruf zu ergreifen, der die Phantasie in Ruhe ließ, Maurer oder Gastwirt zu werden, viel zu arbeiten und abends körperlich müde zu sein, und in freien Zeiten spazieren zu gehen mit dem Ausdruck eines Mannes, dem nichts Undilliges abverlangt wird, weil er geistig das Seine wie im Schlaf tut, immer umhüllt von der Wolke wie nun vom leichten lockern Gestöber des weihnachtlichen Schnees, den Gott uns schuldete, damit die Reise leise blieb. Plötzlich hörten wir einen Doppelschlag, das peinlich nahe Einschlagen einer Granate, dem das fernere Geräusch des Abschusses folgte; beide Schläge lagen dicht hinterei ander, es klang nach Sieben-Komma-Fünf. Wie war denn das möglich? Der Rappe hin- ter mir wurde unruhig und trat gegen mei- nen zerbrechlichen Schlitten, daß ich mich wütend zu Eberhard wandte:„Halt deinen Bock zurück.“ Aber ich hatte selbst ge- träumt und vergessen, meinen Braunen mit der Peitsche zu kitzeln. Eberhard sagte:„Die fehlen uns noch; weißt du, was es sind, Ge- kfreiter? Ich glaube, wir kommen heute nicht dazu, das fette Pferdchen zu schlachten. Aber wenn wir nun halten“ Da kam schon das Kommando zum Hal- ten. Es folgte eine ganze Reibe von Kom- mandos, die heute verwirrend klingen, aber uns damals das Gewohnte bedeuteten, wenn auch ärgerlich war, daß es nichts zu essen gab. Die Kommandos lauteten:„Melder nach vorne!“—„Meßgtrupp eins nach vorne!“ „Wege frei machen!“— Absitzen, Gurte lockern!“—„Elligeh vorziehen!“(Elligeh War die Abkürzung für unsere leichten Ge- schütze.) Es war also was im Gang, und es War sehr unangenehm, daß es so finster war. Uebrigens mußten wir dem großen Feuer recht nah sein. „Los raus, schläfst du denn? Alles ab- laden, aber dalli!“ Eberhard rüttelte mich und fing an, Werfer und Munition neben den Weg zu packen. Ich schirrte den Braunen ab, weil Eberhard es befahl, und band ihn neben den Rappen, denn es war Wäahrhaftig ein Haus da, wo wir standen.„Ein schönes langes Dorf, oben auf dem Hang, und drun- ten krebsen sie im Sumpf; das Eis trägt nicht. Aber ob sie sich ergeben, ist eine Frage. Zum Donnerwetter“, fuhr er plötzlich mit ungewohntem Temperament fort, es Wäre eine schöne Gelegenheit für Weinnach- ten, Friede zu machen.“ Ich hörte nun selbst die mahlenden Geräusche der Panzer in der Schlucht. Meine Cousine Dora war mit den Thren zum alten Julius gekommen, eine junge, dralle Person, die als Kleid eine Art Skapu- lier trug, so schien mir, irgendwas, das man über den Kopf schob und an den Seiten offen War, brokaten wie eine Faschingskleidung. Sie War es, der ich im Walde immer hatte begegnen wollen, aber ich war ihr nie be- gegnet, sie gehorchte meinen Wünschen ein- fach nicht. Sie hatte schwarze Augen. Wir befanden uns im Salon des alten Julius. vro Kerzen brannten und Liköre standen Des Zimmer war voll, und die erste, auf die ich as Schlimme an der Sache war, daß Ma- dame Vanderloo das schwarze Duchesse- Abendkleid in einer Stunde bekommen mußte. Und das ausgerechnet am Weihnachts- abend! Wahrscheinlich wollte sie bei der Soi- re Furore machen. Ach, diese Leute mit dem grogen Geld! Florence war wütend. Schon seit einer halben Stunde, genau gesagt seit drei- unddreißig Minuten, stand jener sonderbare junge Mann, der schon zweimal auf sie vor dem Salon gewartet hatte, allerdings beide Male ohne sie anzusprechen, drüben en der Ecke und blickte unentwegt zum Salon Aimée herüber. Wie ein frommer, Wohlerzogener Jüngling sah er aus, der dem Institut entflo- hen ist und zum erstenmal ein Mädchen sieht, das ihm gefällt. Jetzt stelzte er drüben auf und ab und rauchte schon die dritte Zigarette. Wenn ihm nur nicht inzwischen der Vorrat ausging! Gottlob, endlich fertig! Hinein damit in die große Schachtel! Und eine zweite für den Mantel! Dazu die krächzende Stimme der Chefin:„Sofort zu Madame Vanderloo, Elysée Palace, Rue de Marignan!“ Noch rasch einen Blick in den Spiegel sieht das Haar hinten gut aus? Sitzt das Mützchen nicht zu weit vorn? Den Kragen et- Was höher, damit der helle Pelzbesatz zur Geltung kommt!— Eine Schachtel links, eine rechts, so schoß Florence aus dem Salon. Malheur! Leer die Ecke, leer der Platz vor dem Juwelier, leer die ganze Straße! Und dabei war heute Weihnachten, und sie hatte niemanden, mit dem sie sich freuen konnte, Die Mutter längst gestorben, der Va- ter— ach, es war besser, nicht daran zu den- ken. Die Leute in den Straßen aber waren vergnügt und lächelten ihr zu.„Weihnachten“, dachte sie,„was sich heute nicht entscheidet, entscheidet sich niemals mehr!“ Aber daran war nur Madame Vanderloo schuld, diese exaltierte Person, die Schlag sechs ihr Abend- kleid haben wollte. Als gäbe es keine anderen Sorgen auf dieser Welt! Am liebsten hätte Florence ihr die beiden Schachteln vor die Flüge geworfen:„Und wissen Sie, Madame, Was Sie damit angerichtet haben? Ich, Flo- rence Tibof, nur eine kleine Angestellte im Salon Aimée, habe durch Ihre Schuld meinen Verehrer verloren, meinen Liebhaber, ach, Vielleicht meinen künftigen Gatten, jedenfalls einen sehr sympathischen jungen Mann“ Die Auseimnandersetzung mit Madame Van- der loo war noch voll im Schuß, als Florence 97 stieß, war Dora. Es gab mir einen Stich— hatte ich sie doch nicht zu sehen erwartet, es kam zu rasch, und alle mlich mir zuge- schworenen Eide(„Wenn ich sie das nächst Mal sehe, fr ich) erschienen lächerlich. Auch Dora war aufgeregt. nahm mich beiseite mit allen Zeichen wei nachtlicher Heimlichkeit und sagte:„Es gibt eine Gans!“ Aber wieso denn eine Gans? „Hirnauer(das war der Metzger) hat keine Pinkel mehr gehabt.“ Das war die Weih- nachtsüberraschung beim alten Julius, die erste, die einzige, jedenfalls habe ich nie wieder dort Weihnachten feiern können, weil der Steppenzug begann, und ich sagte zu Eberhard, nun Zen sie bei mir daheim vermutlich bei Grünkohl und Pinkel. „Und wir gehn Pferde stehlen um einen Weihnachtsbraten.“ Wir hatten das große Feuer im Rücken, da wir zurückgingen; Eberhard meinte, es Würde nicht weiter als zwölf Minuten bis zum Koch sein und ich solle ihm geschwind berichten, wie es zur Verlobung gekommen sei.„Du hast sie also gefragt— aàn diesem Abend?“ „O nein.“ Eberhard konnte sich nicht vorstellen, Wie es bei solch einem Fest bei uns zuging, er kam aus einer anderen Welt, wo man ausge- ruht und aufgelegt ist. Ihm war es ziemlich * Pfarrhirche zu Kirrlachi. Christ ist erschienen gleichgültig, ob er zu einem zum Pferdestehlen ging. In dung verbanden sich bei unter der Idee des Gewaltt ihm schwer begreiflich, wes gert hatte, und was er durchaus nicht v Wollte, War die Furcht vor der Gesell- im Hause des alten Julius. Unser 8 verlief nämlich nach strenger Eti- kette, überhaupt an hohen Festtagen, und eine Verlobung an Weihnachten konnte nur gefeiert werden, wenn das Ereignis seit einem halben Jahr angesagt war. Zwischen Dora und mir war jedoch so gut wie nichts gesprochen worden.„Ihr wurdet also er- tappt?“ sagte Eberhard. So war es gewesen, nach dem Gänseessen. Dora und ich waren im Schreibkabinett des alten Julius, und da kommt seine Frau her- ein, macht das Licht an, natürlich ganz ahnungslos, sieht uns sitzen, stößt einen koketten Schrei aus(sie war eine Dame von kast siebzig Jahren) und eilt zurück zu den Resten der Gans und verkündet:„Kinder, ich glaube, wir feiern heute Verlobung.“ Wir waren alnnungslos, aber man gratulierte nachher, ich was sogar zufrieden, aber Dors schrieb am nächsten Tage allen Gästen, es sei ein törichter Scherz gewesen, und ging weg von mir in die Schweiz zum Skifahren. „Versteh ich nicht“, sagte Eberhard.„So eine Welt! Darin hast du gelebt? Nun paß auf, wie wir den feisten Braunen kriegen! Siehst du ihn, da drüben am Küchenwagen?“ * Die Geburt Christi auf dem flämischen Schnitzaltar eines unbekannten Meisters in der Foto: Hans Metzger Der Weihnachtskoßg Von Karl Springenschmid auf den Place des Victoires einbog. Gott, er- schrak sie da]! Als wäre es reiner Zufall, so kam er ihr aus der Rue du Louvre entgegen. Oh, heute wagte er sogar den Hut zu ziehen. „Frohe Weihnacht!“ stieß er heiser hervor, allerdings ohne sie anzusehen, vielmehr so, als gälte sein Gruß der ganzen Welt. Doch da- bei schwenkte er, wenngleich etwas unge- schickt, an ihre Seite. „Es ist nicht früher fertig geworden“, sagte Florence, nur um etwas zu sagen, und blickte auf die beiden Schachteln nieder. „Wie bitte?“ fragte er, zog abermals den Hut und nannte seinen Namen. Doch Florence Konnte in der Aufregung nur das„Hendrik“ Verstehen, weil es so fremdartig klang, mit dem H voran und dem rauhen K am Schlusse. Der Wind fuhr heftig um die Ecke und jagte Florence den Schnee in das Gesicht. Es war gar nicht leicht, mit den großen Schachteln so zu manövrieren. „Darf ich Ihren Arm nehmen? fragte er. Er sprach das Französisch sehr eigentümlich 75 Es klang, als käme es ganz von innen er. Sie nickte. Da wollte er ihren Arm neh- men. Aber die Schachtel stand ihm im Wege. Also schwenkte er auf die rechte Seite herum. Aber auch dort war eine Schachtel, nicht viel kleiner als die Schachtel links. Verlegen blickte er auf sie nieder. Wie hübsch er doch war! Dieses frische Jungen- gesicht! Vielleicht war die Nase etwas zu groß. Aber gerade das gab ihm etwas so Männ- liches. Er schluckte heftig auf und nahm einen neuen Anlauf.„Könnte man nicht beide Schachteln in eine Hand nehmen?“ Florence wußte aus Erfahrung, daß dies unmöglich war. Aber sie wollte ihm ihren gu- ten Willen zeigen, Er half ihr zwar die Finger unter die Verschnürung der zweiten Schachtel zu schieben. Dabei blieb ihr aber der Hand- schuh stecken und die Verlegenheit wurde im- mer größer. Florence brachte alles wieder in die ge- wohnte Ordnung. „Es ist ein schwarzes kleid“, erklärte sie. Was half ihm das? Diese beiden Schachteln brachten ihn völlig aus dem Konzept. „Falls Sie eine der beiden Schachteln über- nehmen würden“, lächelte sie,„vielleicht diese mit dem Mantel!“ Duchesse-Abend- „Das wäre möglich!“ erwiderte er schnell, wurde rot über und über, schwang die Schachtel, die sie ihm entgegenhielt, nach inks und schob seinen Arm unter den ihren. Gelöst! Wie schön war es, an der Seite die- ses jungen Mannes durch die Straßen zu wan deln. Sogar die Menschen, die ihnen begeg- neten, schienen darüber froh zu sein. Der Ser- got am Rond Point pfiff ihnen schon von wei⸗ tem zu und gab die große Passage frei. Nachdem über die Schachteln nichts mehr zu sagen war, suchte der junge Mann nach einem anderen Thema. Aber er konnte kei- nes finden. Wieder mußte Florence helfen.„Weil Ma- dame Vanderloo so korpulent ist, wurde die Taille empireartig hochgezogen“, erklärte sie, „Und das Besondere daran liegt rückwärts: die Schleife, durch die eine Schleppe imitiert Wird“ Er War sehr glücklich, daß sie ihm gehol- fen hatte.„Und der Mantel?“ fragte er, er- staunt über seine eigene Kühnheit. „Gleichfalls schwarze Duchesse, aber viel zu pompòôs für Madame Vanderloo, mit Geor- gette-Volants gefüttert noch und noch!“ Er machte„Oh!“ und blickte auf seine Schachtel nieder. Damit war auch dieses Thema erschöpft. Außerdem hatten sie be- reits die Rue de Marignan erreicht und dort drüben lag das Elysée Palace. Florence über- legte, ob sie den jungen Mann warten lassen konnte? Aber sie wußte doch, wie es bei einer Anprobe zuging.„Hier zu eng“, hieß es da, „hier etwas zu weit, hier ein Wenig höher“ und so weiter und so fort. Aber sie konnte doch nicht einfach die Schachteln nehmen und sagen„Danke, mein Herr“ und zum Hotel hinüberlaufen. Es mußte doch etwas gesche- hen, etwas Besonderes, Einmaliges. Und außerdem: Es war doch Weihnachtsabend. Das gab es nur ein einziges Mal im ganzen Jahr. Anscheinend hatte auch der junge Mann ähnliches empfunden; denn er blieb plötzlich ohne sichtbaren Anlaß stehen, starrte in den Flockenwirbel hinein und rief mit rauher, kehliger Stimme:„Ich liebe Sie!“ „Wie schön!“ hauchte Florence sogleich, schwenkte ihre Schachtel herum und blickte ihm treuherzig in die Augen. Da schwenkte auch er seine Schachtel auf sie zu, blickte fest und sicher drein und sagte: „So ist esl“. ähnlich wie man zu einer be schlossenen Sache Amen“ Sagt. Wahrschein- lich wußte er nicht, was in Paris in solchen ——— vermutlich hatte eg rund und feist, der n, Wie der Koch daran meisten jungen Pferde waren längst in unsern Mägen beerdigt, Ge. rade jetzt entstand bei der Küche eine kleine Aufregung, denn die Sisben-Komma-Füntf War da, harter Einschlag und kurz drauf der kerne Abschuß. Es schneite nicht mehr, die ärgste Finsternis war vorüber, der Morgen dämmerte fahl, und wir sahen, dag jemand mit einer Taschenlampe von der Seite des Hauses zum First hinaufkletterte. Es War der Koch. Er verriet sich uns, als die Sieben Komma-Fünf schoß, durch ein ärgerliches Knurren, kroch aber munter weiter first. auf. Er wollte offensichtlich das Dach ab. decken, um Stroh für seine Pferde zu be- kommen. „Bleib bei deinem Schlitten“, sagte Eber. hard„Ich bringe den Fuchs, wirf ihm gleich das Brustblatt über und fort damit!“ Alles geschah in der gehörigen Heimlichkeit des Weihnachtsfestes. Als es hell wurde und die Panzer drun- ten im Sumpf merkten, daß wir oben stan- den, schossen sie ein paarmal mit ihren Kanonen zu uns hinauf, aber das war Wohl nicht ernst gemeint. Sie wollten Munition Verschießen, damit uns nicht alles in die Hände fiele. Wir hatten die ganze Nacht marschierend unsere dreißig KE. lometer hin. ter uns gebracht, und es war sinnlos für die Panzer weiterzufahren. Sie saßen in einem tiefen Sack, dessen Wände besetzt waren, ab. gesehen von dem sumpfigen Gelände, denn der weiche Schnee, der unsern Marsch ermög- licht hatte, hatta ihnen den erhofften schar- ken Frost vertrieben, und nun steckten sie unten tief in der Bachschlucht wie Sardinen- büchsen, die man in eine Abfalltonne gewor- fen hat. „Wer zuerst hinabkommt, macht die beste Beute“, sagte Eberhard; aber es war Weih- machten, und der Oberst hatte gemeint, an diesem Tage möglichst wenig Leute verlieren zu wollen, und so versagte man uns die Er- laubnis. Das war gut so, denn als es Tag wurde und die Panzer ihre Lage erkannten, steckten sie weiße Fähnchen aus. Es hatte lür sie nicht einmal Sinn, zurückzufahren, denn sie waren weit hinter ihrer eigenen Front und wollten Weihnachten in Charkow leiern. Das taten sie auch, denn ein Last- wagen brachte sie am gleichen Tage nach Charkow. Sie waren nicht schlecht versorgt gewesen und machten uns Weihnachtsfreuden mit Virginia und Plumpudding, die Roose- velt seinen russischen Freunden sinniger- Weise zu Weihnachten geschickt hatte. Die meisten von uns kannten keinen Plumpudding und wollten mir nicht glauben, als ich sagte, das Zeug schmecke warm am besten. Sie fanden es aber essenswert, zwar überaus süß, doch man ließ sich gefallen, was da zu Weihnachten jählings und heimlich aus Minnesota kam. Wo lag Minnesota? Wo War Dora? Agen sie Grünkohl mit Pinkel zu Hause? Ich wußte alles drei nicht. Aber der Plumpudding rettete dem feisten Brau- nen das Leben. In unserer Freude über Vir ginia und Plumpudding waren wir nicht dazu gekommen, ihn zeitig abzutun, bis der Koch, da es hell geworden War, mit großem Ge- schrei über uns herflel, Diebe und Mörder schalt, und den Braunen auf die weichen Lippen küßte, denn er war ein Pferdenarr. „Wollen dich schlachten, solch ein süßes Tierchen, komm mein Dorchen, komm!“(Ich War betroffen, daß er das Pferd auf Dora getauft hatte.) Aber er kam nicht weit, denn alle fanden, der Braune sei ein gutes Schlit- tenpferd und gehe beim Koch allzu müßig hinten am Küchenwaagen. Die Zeiten seien hart, und wenn auch Weihnachten sei, der Braune müsse froh sein zu leben und werde im übrigen gut von uns gehalten. Das wurde er denn auch viele Wochen, den ganzen Win- ter über, solange der Schnee lag, dann aber War ihm bestimmt zu sterben. An einem Früblingsmorgen vor Ostern traf ihn die Kugel. Fällen üblich ist. Aber es konnte auch sein, daß ihn nur die Schachteln daran hinderten, zu tun, was Männer in solchen Fällen zu tun pflegten. Ach, diese schrecklichen Schachteln! Abermals griff Florence ein, schritt quer über die Straße und stellte ihre Schachteln unter das große Vordach des Portals. Er sah es, folgte ihr nach, schwang seine Schachtel hoch und stellte sie auf die ihre. Dann blickte er auf seine beiden Hände nieder, als wären sie ihm erst jetzt vom Schöpfer geschenkt worden, und trat auf sie zu. Wie groß er war, wie stattlich! Und die- ses schöne, männliche Antlitz! Die Nase War keineswegs zu groß, im Gegenteil, wohlpro- portioniert konnte man sagen. Aber er rührte sich nicht von der Stelle. Ein letztes Mal mußte sie dem Schicksal ein wenig nachhelfen Sie hob sich leicht auf die Zehen und brachte ihr Antlitz ganz nahe an das seine. Da küßte er sie. „Ich heiße Florence!“ flüsterte sie ihm zu. Andächtig wiederholte er zuerst den Na- men und dann den Kuß. Es war erstaunlich, wie rasch er dabei in Uebung kam. Da schlug es von Saint Philippe herüber sechs. Sogleich erinnerte sich Florence ihres Auftrages und entdeckte die Schachteln wie, der.„Madame Vanderloo wird zürnen!“ riet sie erschrocken. Da hob er nur lässig die Hand und machte eine geringschätzige Bewegung. Und dann ge- schah das Unerwartete, das Große, Einmalige: Dieser junge Mann namens Hendrik hob die beiden Schachteln auf und übergab sie dem Portier.„Bringen Sie das Mama!“ sagte er kurz,„Zimmer sieben.“ „Mama?“ Florence traute ihren nicht, Mama? Das bedeutete also Er sah, wie bestürzt sie war. „Oh, das tut mir leid“, rief er sogleich, „aber dies braucht dich nicht zu verwirren, Florencel« und tröstend strich er ihr mit leich- ter Hand über die Wangen. „Oh, Hendrik!“ Es gab in dieser Stunde nur mehr zwei Menschen auf Gottes weiter Erde, den Philo- sophiestudenten Hendrik Vanderloo und eins kleine Modistin namens Florence Tibot. Diese beiden aber gehörten zusammen, wie mur zwei junge Menschen zusammengehören kön- nen, die sich in Paris am Weihnachtsabend zum erstenmal geküßt haben. Ohren 1 Ein EIMER MOR 1938 MANNHETMER MORC Atte eg St, der daran Pferde gt. Ge. Kleine 1-Fünf uf der ar, die Lorgen mand te des ar der eben- rliches kirst- h ab- u be- Eber. gleich Alles it des drun- stan- ihren Wohl nition n die Nacht hin- ir die einem n, Ab. denn mog- char- n sie nen- wor- beste Veih- it, an ieren e Er- Tag nten, hatte hren, genen TKO Last- nach sorgt 1 8 Zentralafrikanische Darstellung der„Flucht nach Aegypten“ iger- Eine ostasiqtische Madonn 2 einen Wen, am zwar Was nlich WO inkel Aber rau- Vir- dazu Loch, Ge- rder chen narr. üßes (Ich Dora denn Hlit- übig zelen der erde urde Win- aber nem die KOMM ZUM KIND IN DER KRIPPE Lein Motiy der christlichen Heilsgeschichte hat so vielfältigen Anklang bei den? dus dem Heidentum kommenden Stäbbigen gefunden, ist von 5 ganzen christlichen E; Mit sotistem Verstängnis gufgenommen worden wie das Mofter mif dem götflichen Kind. För den Fremden scheint dieses Biſd den eigentſichen Zogang 20 den Mysterien dieser Religion zu bedeuten, yon dem qus F öbrigens ganz folgerichtig— die anderen Stationen des heiligen Geschehens bis zum Krebzestod ond der Auferstehung des Erlösers erst erschlossen Werden. Es Wäre verfehlt, diese quch bei Nichtchristen bestehende Empfänglichkeit nur gus dem zonächstliegenden Motiv mensch- ſicher Sympathie zu erklären. Das menschlich Röhrende, Genrehafte bildet hier nur die alleräbßerste Hülle. Unter ihr ober verbirgt sich ein Geheimnis, dem man zumindest näher kommt, Wenn man den Theorien der modernen Tiefenpsychologie öber den gnosfi- schen Sinn dieses Bildes folgt. Danach ist das göttliche Kind eines jener dem Menschen eingeborenen Ursymbole(„Archetypen“), denen der Psychologe in den Tiefen jeder menschlichen Seele begegnet, selbst bei solchen Menschen, bei denen nachweislich nicht die geringste Berührung mit den Vorstellungen des Christen- tums statfgefonden hat. In den Träumen und Mythen aller Völker erweist sich das Kind immer Wieder bol der am Ende eines beschwerlichen Reifungsprozesses glMacias Sang über das Gebirge) stehenden inneren orgeburf 80 ist es Wiederum verständlich, daß gerade för die qus dem Heiden- tum kommenden Christen das götffliche Kind als das Zeichen der eigenen Wiedergeburt qus dem Heiligen Geiste eine besondere Bedeutung gewinnen muß. ad. A Könstlern des Eine„Kindesanbetung“ dus Vietnam 1 Zu. Na- lich, über hres Wie- rief chte ge- lige: die dem e er ren Basreſief einer Madonna des kubanischen Malers L086 Quintero ͤ—)—ů— MANNHEIMER MORGEN August Wo sind delne Haare, August, Deine goldnen Jahre. (Aus einem Schlager von gestern) Is vor einigen Wochen der musikalische A Spaßvogel Gerard Hoffnung in der Lon- doner„Royal Festival Hall“ ein inter- Planetarisches Konzert“ veranstaltete, auf dem Plötzlich von allen Seiten mehrere Kapellen, clie verschiedenen Nationalhymnen Spielend, in den Saal ma ierten, wurde man an die besten Zeiten des Dadaismus erinnert, der gerade wieder in einer durch die Bundes- republik reisenden Ausstellung fröhliche Auferstehung feiert. Hans Arp, Richard Hülsenbeck und George Grosz, die nach dem ersten Weltkrieg die Bürger mit einem Kon- Zert auf Schreibmaschinen und Gießgkannen erschreckten, haben recht behalten, Dada nicht für einen vorübergehenden Studenten- Ulk gehalten zu haben. Vor einem Jahr noch hätte man beim Blättern durch vergilbte Familienalben über die Frauenmodep der Zwischenkriegsjahre gelächelt, die man jetzt schon wieder ernst nehmen muß, weil die Kleider unserer Eltern bereits der„letzte Schrei“ sind. Die Maler des deutschen Expressionismus, bisher über- all auf der Welt vernachlässigt, erzielen Höchstpreise auf den Auktionen in New Vork und London. Man liest wieder Scott- ö Fitzgeralds Romane, die die Epoche der Zwanziger Jahre widerspiegeln; und die Bühnen der ganzen Welt graben die unbe- kanntesten Dramen Eugene O'Neills aus. Man pfeift selbst in London den alten Kölner Karnevalsschlager„Es war einmal ein treuer Husar“ und tanzt nach alten Dieses freche Liedchen, das einmal eroberte, Sie gab der Operette das Kritiker des„Berliner Herold“ zü dem ulm Liebesfelle, de sind sie alle“ gonz Berlin trällerte, hat Viktor Holländer för Fritz Masscry geschrieben, die sich damif von der Böpne des Mefropol-Theaters dus Berlin charmante, raffiniert dufgeputzte Gesicht, das den Die gar nicht so gote alte Zeit/ Von ben Jahre später überall leute gegen L. leute mpften— de Gaulle gegen Vichy und die Widerständler Segen die Nazis. Der über acht Maugham größte Umwaälz gnügen nach Hause begleiten. Die Väter spiel Während ihre Sprößlinge mit Jahre alte Somerset 1 einmal gesa neuli zung, die während seiner Le- die Wälder wanderten und „Rolle der Erotik in der männlichen Gesell bensspanne stattgefunden habe, sei die schaft“ diskutierten. Eine zipation der Frau. Wenn ein Mädchen! her Kriegsjugend wollte alles keinen Mann bekam, sagte sie, ihr Bräuti- Sam wäre vor Sedan gefallen, und sie konnte nur eine alte Jungfer oder eine Gouvernante Werden; heute stehen ihr alle Berufe offen. Wenn uns trotzdem die eigene Vergangen- heit und die unserer Eltern im rosigsten Licht erscheint, so liegt dies natürlich nicht nur daran, daß wir damals jünger waren, und Jungsein ist bekanntlich immer schön; sondern weil uns die Erinnerung Streiche spielt. Es ist ein Trugschluß anzunehmen, die berühmten Z2Wanziger Jahre wären ein Paradies gewesen, das man am liebsten da capo verlangen möchte. Als meine Generation— Jahrgang 1901 ihr bewußtes Leben begann, war der Krieg und die Kohlrübenzeit zu Ende. W. unsere Eltern gespart hatten, um uns etwas lernen zu lassen, war an Kriegsanleihen wertlos geworden. Revolution und die Um- Wertung aller Moralbegriffe Verbreiterte die Kluft der Generationen unüberbrückbar und artete in schwerste Familienkämpfe aus. Unsere Mütter hatten noch ihre Tanz- stunden-Kränzchen nur in Begleitung eines „Anstands-Wauwaus“ besuchen dürfen; ihre Töchter verschlangen heimlich des Nachts Otto Weiningers„Geschlecht und Charakter“, trugen einen Bubi-RKopf und liegen sich von versäumte Ver gnügen nachholen, obwohl zum Beispiel da Tanzen wegen des verlorenen Krieges öffent lich nicht erlaubt war. Dabei tüchtige Kellner in halbdunklen„Dielen Kokain mit Bratkartoffeln und ewig Sieb zehnjährige standen an allen Ecken Höchstpreisen sich anbietend. Trotz alle häuslichen Auseinandersetzungen gen zu sehen. da, wie die Berliner sagten. Kein Wunder Generationen hinaus. allen literarischen und anderen Moden nach Wir brauchten nur oft genug„Es geht uns düchteten, gar nicht 80 freiwillig wie die vorherige Generation, in die Boheèeme; andere in den Kreis Stefan Georges oder in den des Grafen Kayserling oder in die Rudolf-Stei- ner-Bewegung, wenn sie nicht zu Fügen Maximilian Hardens oder Kar! Kraus' saßen. Unter den Schulbänken hatten wir noch Paul Grabeins„Jena oder Sedan“ und Wilden bruchs„Das edle Blut“ verschlungen, um gleich darauf Sudermann und Halbe zu ver- achten, unsere mangelnde klassische Bildung mit Herbert Eulenbergs„Schattenbildern“ zu überdecken, und mit der Respektlosigkeit Unserer Jugend Thomas Manns lang zu halten. Mühelos wechselten Wir vom „Tango“, der unsern Eltern noch nicht er- laubt war, zum„Foxtrott“ und„Black Bot- tom“ über, und die Texte der Schlager„Aus- gerechnet Bananen“ oder„Wer hat denn den Käse zum Bahnhof gerollt?“ Waren nicht geistvoller, als sie es heute sind. Wir schwärmten für den„flüsternden Bariton“ und andere Schallplatten-Schönheiten, Wie man sich heute für Johnny Ray oder Frank Sinatra begeistert; und natürlich waren unsere Eltern dagegen und schimpften über die Verrohung des Geschmacks. Wir ignorierten den Kapp-Putsch und ahnten die Bedeutung Schlageters für unser Leben nicht voraus. Uns war eine Reinhardt- Premiere in der Berliner Schumannstraßgße, eine Gustav-Hartung- Inszenierung in Darm- stadt und der neue Band von Tagore-Ge- dichten wichtiger als die ganze Politik. Gei- stig waren diese Jahre aufregend und inter- essant, das ist nicht zu leugnen, und das lag nicht nur an der neugewonnenen Frei- heit auf allen künstlerischen Gebieten. Wir nahmen für oder gegen Bronnen, Brecht, Gurk, Bluth und Rehfisch Partei, kämpften gegen das Verbot von Schnitzlers„Reigen“ und jubelten Gussy Holl, der heutigen Witwe Emil Jannings', Josephine Baker, Maria Orska und der jungen Elisabeth Bergner zu. Mit der Begeisterungsfähigkeit Unseres Alters verdammten wir heute, was wir gestern entdeckt hatten. Es war eine kruchtbare Zeit— aber man versuche jetzt einmal Jakob Wassermann zu lesen oder Curt Corintn Was O. W. Fischer oder Hardy Krüger kür die heutige Jugend, waren für uns Harry Liedtke und Bruno Kastner, eine lebende Zahnputzmittel-Reklame für eine Genera- tion, die von„Halbjungfrauen“ sprach wie man heute von„Halbstarken“ redet. Und die „Söttliche“ Garbo mußte nach Hollywood Auswandern, weil die„Trianon“-Gesellschaft, r Welt Lands- ihren Verehrern allein nach dem Tanzver- ten Skat und gehörten einem Gesangverein an, gleichaltrigen Angehörigen des anderen Geschlechts durch über Blühers ausgehungerte servierten 2U lernten Wir, was unsere Eltern für„nützlich“ hiel- ten, und sparten sogar gezwungenermaßen einen Teil unserer Verdienste. um dann in der Inflation alles Gesparte in Nichts verflie- Da erst verlernten unsere Eltern zögernd ihren Kinderglauben an die Wertbeständigkeit geldlichen Besitzes, und Wir standen wieder mit ungewaschenem Hals daß wir uns mit unseren Erzeugern nicht verstanden— über den üblichen Kampf der Hasenclevers„Sohn“ und Bronnens„Va- termord“ spiegelten unsere Nöte wider, und um mit der Zeit Schritt zu halten, liefen wir Denn die Inflation, die wir für eine Nieder- lage der Aelteren hielten, nahm uns die letzten Reste an die überlieferten Werte. Wir Slaubten an gar nichts mehr, auch nicht an den Franzosen Coué, der uns einreden Wollte, von Tag zu Tag besser und besser“ zu sagen. um eine schönere Zukunft zu haben. Manche 8 6. 1 Tongo in der Diele „Ach du mein Lieschen, Lieschen, Lieschen, Diele komm ein bißchen, bißchen, bißchen in die hieß es in einem Schlager der zwanziger Jahre, der die Mode der öberdll dus dem Boden schießenden fanzdieſen besqang. Was sich nach qoßen und durch spärliche Beleuchtung gern unerhört sündig gab, Waren meisf harmlose Vergnögungsstätten, in denen Portokassenjünglinge mit Sätze für zu erste Frau den Aermel-Kanal; aber gleich- zeitig regierte Al Capone in Chikago und in Hannover mit Menschenfleisch in Konser- der Massenmörder Harmann handelte ven. Jack Dempsey, der Boxer, wurde von dem Argentinier Firpo aus dem Ring gewor- ken und gewann in der nächsten Runde, und Valentinos Begräbnis wohnten Tausende bei. Hitler stand all die Jahre drohend im Hin- tergrund—„Dreh dich nicht rum, der Plumpsack geht um“— und keiner schien ihn zu fürchten. Hungermärsche in England und Millionen Arbeitslose in Deutschland und den Vereinigten Staaten folgten dem „Schwarzen Freitag“ 1929. Goldene zwanzi- ger Jahre? Zeiten, nach denen man sich sen- timental sehnt? Eine Epoche, die man wie- derer wecken möchte, wenn auch nur in der Erinnerung? Ist unser Gedächtnis wirklich 80 kurz, daß wir alle Fragwürdigkeiten vergessen haben: die Feme-Morde und die„Schwarze Reichswehr“; die blutigen Aufstände in Oberschlesien und Hölz in Sachsen; und den Dr. Winter, der aus dem Gefängnis heraus die Aufwertung der alten 1000-Mark- Scheine versprach und damit Tausende von Wähler- stimmen auf sich Vereinigte? Waren die Zeiten wirklich 80 gut, in denen die An- hänger Weihbenbergs das Wort„Hingabe“ an alle Wände schmierten„Weigkäse auf Kinderaugen“ verkündeten die Zeitungs- Ueberschriften—, und der„Hellseher“ Hanussen machte mit der Unsicherheit der Menschen gute Geschäfte, indem er hohen und höchsten Herrschaften eine bessere Zu- kunft vorgaukelte? Die Titelseite der ein- zigen, deutschen Illustrierten, die den Reichspräsidenten Ebert und seinen Minister Noske in Badehosen zeigte, überbot all den Klatsch, über den man sich heute so empört, und trug viel dazu bel, das Ansehen der jungen Republik zu untergraben. Mit Recht dichtete der junge Erich Kästner damals: „Es wäre schöner, wenn es schöner Wäre Abfrof veranlaßte:„Die Operette ist fot]l Es lebe die Massqry!“ Man mochte in den zwanziger Jahren streiten, öber Politik, Wirtschaft, über Geschmacksfrogenz öber Fritzi Massary die sie verpflichtet hatte, Charles Lindbergh überflog allein den Ozean bankrott ging. Heute können wir die alten Lieder singen und die Jahre in Büchern nachsitzen, die die Operetten-Melodien wie„No, no, Nanette“ im Cha-Cha-Cha- Tempo. Die genau dreißig Jahre alte„Dreigroschenoper“ wurde 1958 ein Dauererfolg am Broadway, und Kurt Weills Songs hört man wieder von ungezählten Schallplatten. Georges Gershwin, der früh Verstorbene Komponist der zwanziger Jahre, ist wieder ganz modern, und Sam Gold wyn, mit dem untrüglichen Geruch für den Ge- schmack von morgen, läßt soeben seine Neger-Oper„Porgy und Bess“ verfilmen. Als ich vor sieben Jahren in meinem Buch „Heimweh nach dem Kurfürstendamm“ einen Querschnitt durch die unvergeßlichen Jahre Berlins geben Wollte, ahnte ich nicht, in Wẽã e kurzer Zeit die ganze Welt diesen zehn Jahren nachweinen würde. Denn ge- Wöhnlich vergeht nämlich eine längere Zeitspanne nach dem Tode berühmter Dra- Mmatiker und Schriftsteller, bis die Nachwelt ihre Werke auf die Waage legt und für zu leicht oder der Ewigkeit würdig befindet. Keiner hatte in den vergangenen vierzig Jahren nach der Wilhelminischen Zeit Sehn- Sucht, obwohl doch die„Gründerzeit“ die kriedlichste unseres Jahrhunderts war. Auch die Viktorianische Epoche wünscht sich in England keiner zurück. Aber die zwanziger Jahre sind bereits ein richtiger Mythos ge- Worden. Man kann sich Sar nicht gejug tun, An die Zeit zwischen dem Ende des ersten Krieges und Hitler zu erinnern, an Sauer- bruch, Dr. Dr. Frey, den Kronprinzen— und Alles wẽwar natürlich„schöner“ und„besser“ An dlie dreißiger Jahre vermeidet man noch zu denken; das tun nur die bekehrten Kom- munisten, die damals falsch lagen. Dabei begann doch mit dem spanischen Bürger- Krieg das Zeitalter der ideolosischen Aus- einandersetzungen. D'Annunzio hatte 1919 Fiume noch widerstandslos mit dem Argu- ment erobern können, Brüder dürften nicht auf Brüder schießen; während Zwanzig wurde kaum gestritten. Bilder: Ullstein-Archiv und Gertrude Ederle durchschwamm Als Der Bubenkopf A Als die Fraben anfingen, sich die Hagre zuschneiden, orakelte man, sie Würden nun Bärte bekommen;„denn Wenn man dem Hadr nicht erloobt, quf dem Kopfe 20 gedeihen, wird es im Gesicht und am Körper Wachsen“ 1927 präsentiert, Wörde neten. lediglich ihr H Ver Zwanziger widerspiegeln. Wir vermögen uf dem grünen Rasen Die schicke Dame, die qof der Rennbahn Grunewald die Mode von cum goffolſen, Wenn Wir ihr heute begeg of, der die Abgen fast verdeckt, könnfe Wonderung hervorrofen. ihren Damen Jimmy, ,o Step, Fox und Charleston öbten. abzuwägen, was diese Epoche überlebt hat und ewiger Besitz bleiben wird. Wir können die Tänze der Jugend von damals tanzen und selbst die Mode wiederer wecken, Was aber dieses Jahrzehnt 80 unvergehlich, einmalig und wichtig macht, läßt sich nicht galvani- sieren und an Melodien und Gedrucktem nachleben. Denn der Geist der Zwanziger bestand in der Unschuld einer Generation, die fest daran glaubte, daß der Vergangene Krieg der letzte war, die gewonnene Freiheit auf allen Gebieten unverlierbar, und die Zu- kunftsperspektiven grenzenlos. Wie jeder Liebende glaubt, etwas Einmaliges und Un- wiederholbares zu erleben und keiner 80 recht an seinen eigenen Tod denkt, obwohl er weiß, daß jeder sterblich ist, so über- Die Bergner Bie faszinjerendste Erscheinung des deufschen Thegters der zwanziger Jahre War„dſe Berg- ner! zu ſhren unvergessenen Foſſen gehörte die Heiſigeqohanna“ in Shas gleichnamigem Stück dauerte unser Glaube an das Paradies gleich um die nächste Ecke alle Enttäuschungen. Wir kannten unsern Rainer Maria Rilke mit seinem„Ueberleben ist alles“ und glaubten Wider alle Logik an„Nie wieder Krieg“, ein besseres Morgen und vor allem an uns; auch Wenn die Mode-Redensart„irgendwie“ hieß, denn genau präzisierbaren Idealen strebten die meisten nicht nach. Daß der Film ein Faktor in unserem Leben wurde und das Radio in unser Dasein eingriff, war nicht das Entscheidende; auch nicht das Ein- schrumpfen aller Distanzen durch das Flug- zeug drückte dieser Epoche den Stempel auf. Alle Fortschritte verändern das Leben einer jeden Generation, und die Zeit steht nie- mals still. Aber die verlorene Unschuld der gay twenties“, der„goldenen zwanziger ahres, läßt sich nicht wiederbeleben, weil Vissen sich nicht rückgängig machen läßt. Die Menschen von heute sind weiser 1 vorden, aber auch unglücklicher. Sie hun- zern weniger, aber sie schaffen geistig auch weniger und müssen erst wieder etwas fin- den, Woran sie glauben, um nicht einer Ver- gangenheit nachzutrauern, die gar nicht 80 gut und schön wie die trügerische Erinne- rung an sie war. Kon dem scha dies auch Hof. hein Den gene ich e hatt bars 2 n I Held dure F Enge meis gleic rung unte seine ausg kleir nun eine rage. güte H rech- pro- meis rung brad urau Stra- Meis A und Stra! trotz kom! sein: verse Setze herat A eln g der 1 weig die 1 hovei pfleg „Eroi mals heira schim In Volke dien), auch sagte den 8 Dabe einer der 1 mach beste Siegt. Zb runge 9 5 Figur rung Isolde Glan-⸗ für i! 2u 80 mann, treun. lat en nd er lig 11 er n, ne eit er 2 80 hl 1 wann, der Intendant, i kreundlichen Herrn besorgt zu:„Sie sehen . 2. 25 , . „Schuster sein mer net!“ Erinnerungen an die Mannheimer Zeit meines Vaters/ Von Felicitas von Reznicek Als Sohn eines österreschischen Feldmarschall-Leutnants wurde Emil Nikolaus Frei- herr von Reanicek am 4. Mai 1861 in Wien geboren. Jurist sollte er werden und hat auch eine Zeitlang die Rechte studiert; ein Musiker ist jedoch aus ihm geworden, Kapellmeister in Zurich, Stettin, Berlin, Bochum und Jena, in Weimar schließlich und in Mannheim und noch einmal dann in Berlin. In die Musikgeschichte aber ist er als Komponist eingegan- gen! Reznicek kat eine stattliche Reihe von Opern geschrieben:„Die Jungfrau von Orle- ans“,„Ritter Blaubart“,„Holofernes“,„Sakuntala“,„Der Gondoliere des Dogen“ und vor allem„Donnd Diana“, deren Ouvertüre ein vielgespieltes, funkelndes Virtuosenstüch ist; daneben auch Lieder und Kammermusik, Chöre und Orchesterwerke. 1945 ist er, hoch be- tagt, gestorben.— Aus seiner Zeit als Hofkapellmeister am Nationaltheater Mannkeim (während der Jahre 1896 bis 1899) weiß seine Tochter in dem nachstehenden Aufsatz amusante Begebenheiten zu erzählen. je drei großen Mü pflegte mein Vater im- mer die Zeit zu nennen, die ihn mit Mannheim verband. Sie brachte ihn in Kontakt mit dem großen Gustav Mahler und dem großen Felix Motfl, und seine Freund- schaft mit Dr. Carl Muck vertiefte sich in diesen Jahren. In seinen, leider nur fragmentarischen, Aufzeichnungen begann Emil Nikolaus von Remicek die Schilderung Mannheims mit diesen Worten: „Stärkere Gegensätze in bezug auf die cheater verhältnisse, als ich sie in Weimar und in Mannheim vorfand, kann man sich Schwer vorstellen. In Weimar alles auf Tra- dition und den Hof eingestellt; Mannheim, eine große, moderne Handelsstadt, demo- kratisch, fortschrittlich in jeder Beziehung, auch in der Kunst. Ganz besonders auf sein Hof- und Nationaltheater war jeder Mann- heimer stolz. Ich sage ausdrücklich: jeder! Denn der Trambahnschaffner sprach mich genau so interessiert auf ein Tempo an, das ich etwa in den ‚Meistersingern' genommen hatte, wie auch die Köchin meiner Nach- barsleute.“ Albert Niemann, Emmy Destinn traten in Mannheim auf, der große Bayreuther Heldentenor Ernst Kraus wurde in und durch Mannheim bekannt. Für meinen Vater begann mit seinem Engagement als Erster(oder Hof-) Kapell- meister in dieser Stadt und mit der, in die gleiche Zeit fallenden, glänzenden Auffüh- rung der„Donna Diana“ in Prag(und später unter Gustav Mahler in Wien) die Zeit seines steilen Aufstiegs Kurz vorher noch ausgesprochene„Schmieren“, dann zwei kleine Theater, das letzte in Weimar, und nun auf einmal an einer großen Oper, mit einem klugen Intendanten, einem hervor- ragenden Orchester und einem ausgesucht guten Ensemble. Hatte man früher nur von dem„sichtlich recht begabten jungen Reznicek“ ge- sprochen, so hieß es nun: Der Hofkapell- meister von Mannheim, der die Urauffüh- rung von Hugo Wolfs„Corregidor“ heraus- brachte, den„Gernot“ von Eugen d' Albert urauf führte, den„Zarathustra“ von Richard Strauß zur größten Zufriedenheit des Meisters in einem seiner Konzerte dirigierte. Am 27. Mai 1897 war der„Zarathustra“, und aut einer Postkarte, die mein Vater an Strauß schrieb, ist dazu zu lesen:„Falls Sie trotz aller dieser Arrangements doch nicht kommen könnten, können Sie ganz ruhig sein: Ich werde Ihnen Ihr Werk schon nicht versauen und meine ganze Kraft dafür ein- setzen, es genau nach Ihren Intentionen herauszubringen. Schuster sein mer net!“ Auch der„Gernot“ von d' Albert wurde eln großer Erfolg— trotz der Befürchtungen der Frau des Komponisten(welche es war, weiß ich nicht genau, denn er hatte viele, die man mit den Bezeichnungen der Beet- hovenschen Symphonien zu kennzeichnen pflegte; soweit ich mich erinnere, war es di, „Eroica“). Sie flüsterte meiner Mutter— da- mals noch nicht mit meinem Vater ver- heiratet— während der Premiere zu:„Nicht schimpfen, bitte.“ In Mannheim entstanden meines Vaters Volkslieder(allerdings nach eigenen Melo- dien), die er Ernst Kraus widmete, der sie auch zuerst sang.„Weißt du, der Ernst“, sagte mein Vater zu mir,„der spielte nicht den Siegfried. Er war es. Er sah auch so aus. Dabei erlebte ich ihn das erste Mal auf einer Klavierprobe, ohne Kostüm, aber wie der Mann dastand und den Mund auf- machte, da vergaß man den Anzug vom besten Mannheimer Schneider. Da stand der Siegfried in Person.“ Zu jener Zeit waren Wagner-Auffüh- rungen etwas Umstürzendes, und die Sän- ger besagen auch wahrhaft wagnerianische Figuren. Mein Vater erzählte mit Begeiste- rung von„der Mohor“, jener herrlichen Isolde und Brünhilde, die sich in ihrer Glanveit auf einmal zurückzog, um nur noch für ihren Mann, den sie unendlich liebte, zu sorgen und besonders zu kochen. „Weißt du“, sagte mein Vater,„ich habe Verständnis für Verfressenheit, aber den Verlust der Mohor habe ich lang nicht ver- schmerzt. Sie mußte auch selbst eine Er- klärung abgeben, daß sie aus rein familiären Gründen vom Theater abgehe, denn die Manmheimer waren auf den Intendanten, auf mich, auf alle böse. daß sie,, ihre Cäcilie Mohor“ hatten gehen lassen. ES war eine echte Krise, und wir alle wackelten auf unseren Dirigenten und Intendanten. thronen.“ Die Popularität war in dieser theater- besessenen Stadt manchmal mit Komplika- tionen verbunden. Mein Vater ist immer bei seinen Orchestern beliebt gewesen. Ganz be- sondere Zuneigung zu ihm hatte der— im Normalzustand hervorragende— Konzert- meister für ihn gefaßt. Leider liebte er auch einen guten Tropfen, und wenn er davon zu viel hatte, war sein Ton nicht mehr 80 innig süß, eher ein auffälliges Gekratze. Amläglich einer Aufführung der„Walküre“ ertönte dann auch das Wälsungen-Liebes- motiv wieder einmal wie ein„gesprungener Nachtscherben“, So nannte es mein Vater,. der sich nach dem ersten Akt teinahmsvoll 1 seinem Konzertmeister erkundigte, ob ihm denm schlecht sei. Er möge doch lieber heimgehen. Vergebens. Nach dem zweiten Akt erschien Basser- umd redete dem grauenvoll aus, lieber Freund. Gehen Sie sofort heim umd legen Sie sich zu Bett.“ „Auf keinen Fall“, erwiderte der Kon- zertmeister.„Meinen Freund Retschnitschek lasse ich nicht im Stich.“ Und kratzte weiter. Aber auch einen großen Reinfall erlebte mein Vater in Mannheim— allerdings außer- halb des Theaters. Felix Mottl, sein guter Freund und mein späterer Taufpate, war nämlich ein ausgemachter Eulenspiegel. In jenen Zeiten pflegten die prominentesten und hervorragendsten Dirigenten weniger Wert auf Propaganda als auf ein vergnügtes Leben zu legen. Mottl hatte einige Standard- scherze, die er auf seinen zahlreichen Gast- spielreisen mit Erfolg anzuwenden wußte. Unter anderem hatte er die(damals noch schwedische) Aufschrift auf den allein patentierten schwedischen Sicherheits- Streichhölzern auswendig gelernt, nahte sich nun in fremden Städten den Einheimischen und rasselte mit fragendem Augenaufschlag den Satz herunter, worauf er meist ein höflich-bedauerndes Kopfschüttelm erzielte. Man verstehe keine fremden Sprachen, zu- mindest keine nordischen, wurde er belehrt. Worauf er sich, zur Verblüffung des Befrag- ten, in fließendem Deutsch verabschiedete. Begeistert machte mein Vater das in Mannheim nach, geriet aber an einen hel- len Mannheimer, der ihn wahrscheinlich so- gar an seinem Prachtpbart erkannt hatte, und erntete daher, noch ehe er mit seinem Spruch zu Ende war— und das brauchte einige Zeit, denn er sprach unverfälscht und sehr langsam, wie viele Wiener—, den Schluß des Zündholzsatzes und ein„Aff, blöder“. Wenn ich in den Aufzeichnungen meines Vaters blättere, dann finde ich als Novitäten den„Cid“ von Peter Cornelius,„Cavalleria Rusticana“ und„Bajazzo“, und auch die Be- kanntschaft mit Hans Pfitzner, dessen Christ- elflein-Ouvertüre er bald darauf aus der Taufe hob, begann in Mannheim. Und dann gab es ein Zwischenspiel. Der Hofkapellmeister fuhr nach Bayreuth, zu den Festspielen, wo er Frau Schumann- Heink und Ernst Kraus, unter Richter, in den„Meistersingern“ hörte. Aus der Kritik, die er im„Mannheimer Generalanzeiger“ über die Aufführung des„Rheingold“ schrieb, möchte ich einen Satz bezüglich der Inszemjerumg zitieren:„Auch war es uns unerfindlich, warum Fasolt und Fafner erst auf einen Berg hinauf und denn wieder herunter in dieses Thal steigen. Diesen voll- kommen unnötigen Umweg hätte ihnen schon die Galenterie gegen die mitge- schleppte Freia verbieten müssen.“ Und dann die„Walküre“ und„Siegfried“, mit Burgstaller, Frau Sucher und dem Stimmgewaltigen, dem Wotan van Roy. Ernst Kraus als Siegfried in der„Götter- dämmerung“ kommt in der Kritik des E. N. von Renicek besonders gut weg.„Er war Herr seines wunderbar fimbrierten Tenors, von dem stellenweise ein geradezu fasci- nierender Glanz ausging.“ Uebrigens steht auf der ersten Seite des „Generalanzeigers“, in dem meines Vaters Kritik gedruckt ist, folgende Schlagzeile: „Wird Präsident Krüger in Transveal ab- gehen?“ Das Blatt ist vom 26. Juli 1899. Und dann kam die Götterdämmerung— für E. N. von Reznicek. Den Anstoß dazu gab jenes Ereignis, das der Titelheld in einer der Lieblingsopern meines Vaters, der„Barbier von Bagdad“ S0 illustrativ besingt:„Was hat Euch Brüder in den Tod getrieben? Lieben!“ Während des ersten Jahres in Mannheim starb meines Vaters Frau Milka, geborene Thurn, und Felix Weingartner, ein alter Studienfreund, führte ihn in das Haus seiner Schwiegereltern Arthur und Amalie Jul lerat in O 7, 15 ein. Felix Weingartner, wegen seiner langen Locken Johannes genannt, war mit der älteren Tochter Marie verheiratet, und mein Vater verliebte sich in die andere, Bertha. Aber die war schon verheiratet— wenn auch unglücklich. Und ihr Mann wollte sich nicht scheiden lassen. Da erlaubten sich der Herr Hofkapellmeister und Frau Bertha, schlicht durchzugehen Das war natürlich im Jahr 1898, in dem eine geschiedene Frau sogar ein Leumunds- zeugnis aufbringen mußte, wenn sie sich in einer fremden Stadt niederlassen wollte, ganz unglaublich. Der erste Mann mußte sich— ob er wollte oder nicht— scheiden lassen, und meine Eltern konmten heiraten. Aber ein Hofkapellmeister kann so etwas nicht tun. E. N. von Reznicek reichte seine Demis- sion ein— mit jenem Hintergrund, dem man später den Namen des freiwilligen Zwanges gegeben hat. Und beliebt war er doch gewesen, denn bei seiner Abschiedsvorstellung bereitete man ihm große Ovationen, die erst— aller- dings nach organartigem Anschwellen— aufhörten, als er eine Ansprache zum Ab- schied hielt. Diese Rede war— wie wäre das bei meinem Vater anders möglich ge- Wesen— mit einigen scharfen Seitenhieben gegen seinen Hauptfeind., den Musikkritiker der„Neuen Badischen Landeszeitung“ ge- schmückt, was zu einem offenen Brief-Krieg in den beiden Blättern führte(denn mein Vater war in-wischen der Schwiegersohn des Generalanzeigers“ geworden). Mein Vater schloß die Korrespondenz mit folgendem Fechthieb(schwere Säbel!) „Hätten Sie uns lieber etwas erzählt von Ihren großartigen Erfolgen als Dirigent des Lehrergesangsvereins oder gar von jener berühmten Aufführung der Afrikanerin' in Karlsruhe, von der die Legende erzählt, Sie hätten mittendrin aufhören und einem andern Kapellmeister Platz machen müssen Dieses Reis können Sie getrost zu dem übelriechenden Strauß Ihrer Gesammelten Attentate auf die Sprache Goethes und Schillers binden“ Nein, schüchtern war E. N. nicht. Das hat ihm später oft von Reznicek geschadet. Aber Mannheim, mit und ohne Landes- zeitung, war der Beginn seiner großen Zeit gewesen. Ip Mannheim wurde er zu einem Musiker, den man überall kannte, aus Mannheim brachte er sich den Menschen mit, der ihn auf seinem weiteren Lebens- Weg begleitete, meine Mutter, die er nach 40 jähriger Fhe— sechs vor inm— starb, noch genau so geliebt hat wie am ersten Tag. 3286 812 Johne Der Komponist der„Donng Diana“ Emil Nikolaus von Reznicek bei einem Spaziergang durch Mannheim Ein Theqteraobend in Mannheim/ Von Mart Iwein Im Jahre 1878 unternahm Mark Twain als Dreiundvierzigjähriger und schon berühmt als„der Mann, über den die Welt lachte“, eine Europareise in Begleitung seines Freundes Harry. Dabei verfolgte er drei gochgestecl te Ziele: Europa zu Fuß zu durchwandern, Malerei zu studieren und die deutsche Sprache zu erlernen. Humorist, der er war, nahm er naturlich alle drei Ziele nicht sehr ernst. Immerhin unterschied er sich schon in seinen Plänen von dem modernen amerikanischen Touristen, der motorisiert, leicabewafßfnet und mit drei bis zehn deutschen Worten Mare Twain und sein Begleiter ließen sich seinen zweimonatigen Europatrip absolviert. ein Jahr Zeit für ihre gemäckliche Europa- reise. Das literarische Ergebnis wurde dann das zweibändige köstliche Reisebuch„A tramp abroad“, aus dem wir hier den amüsanten heim bringen. ines Tages fuhren wir mit dem Zug nach Mannheim, um„König Lear“ in deutsch zu sehen. Das war ein Fehler: wir saßen drei volle Stunden auf unseren Plätzen und ver- standen überhaupt nichts außer Donner und Blitz. Das Benehmen der Zuhörer war untadelig. Niemand raschelte mit Papier, flüsterte oder störte durch andere Geräusche. Man folgte jedem Akt in vollkommenem Schweigen. Der Applaus setzte genau dann ein, wenn der Vor- hang gefallen war. Die Türen wurden um halb Fünf geöffnet, die Vorstellung begann genau auf die Minute eine Stunde später, und da saßen bereits alle Zuschauer auf ihren Sitzen in völliger Ruhe. Im Zug hatte uns ein deutscher Herr erzählt, eine Shakespeare- Vorstellung wäre sehr geschätzt in Deutsch- land und wir würden das Theater bis zum letzten Platz besetzt finden Er hatte recht, alle Ränge waren voll und blieben es bis zum Schluß der Vorstellung. Dies zeigte, daß nicht nur die Besucher der Balkon- und Lo- genplätze in Deutschland Shakespeare lieben, sondern auch solche, die Parkett und Galerie bevölkern. Ein anderes Mal gingen wir nach Mann- heim, um die Oper„Lohengrin“ zu hören. Der Lärm und das Getöse waren unvorstellbar. Die Folter dieser mitleidlos Schmerzen ver- ursachenden Geräusche sind in meiner Erin- nerung aufbewahrt gleich neben dem uner- freulichen Andenken an die Zeit, als ich meine Zähne richten lassen mußte. Ich mußte aus bestimmten Gründen die ganzen vier Stunden bis zum Schluß der Vorstellung dabei sein, und so blieb ich eben, Und was mir davon in Erinnerung blieb, unzerstörbar, das WIe 15 N ce W N N Ne 1 „ „N. Ad u Lb NAK N 7 Lee, N * ee eee K νν π]π¹] NEN N 1 0 e, e 5 N N 5 FF 925 U Ne eee eee eee, eee — 5 U G „N t 5 Ne NN NN de 2 .* C. 90 NV l MN rrrrebr be e e Veen dec. E- lle. NN an bedclhel. e ee N Der Mannheimer Hofkapellmeister Emil Nikolaus von Reznicek schreſbf 189% an den Kom ponisten Richard Strauß:„Habe Z.(die Jonqichtung Zarathustra) guf hren Wunsch in dos Concert am 27. Moi verlegt.“ Und er versichert gleichzeitig, das Werk„gendu nach Ihren Intentionen herquszübringen., Schuster sein mer net!“ Bericht über einen Theaterabend in Mann- ist eine unendliche Folge von lang sich da- Bin ziehenden, unausweichlichen Leiden. Es schweigend und stillsitzend erdulden zu müs- sen, das machte sie um so härter. Ich saß mit zehn Personen beiderlei Geschlechts zusam- men in einer engen Loge unter dem nieder- schmetternden Eindruck der Vorgänge auf der Bühne. Manchmal war die Pein so groß, daß ich kaum meine Tränen zurückhalten konnte. Und wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich auch geheult, dann, wenn das Jammern und Wehklagen der Sänger und die Ausbrüche des riesigen Orchesters immer wilder und wilder wurden. Zweimal war eine Pause von einer halben Stunde, und ich hätte hinausgehen und mich draußen erholen können, aber ich traute mir selbst nicht— ob ich wiederkommen würde. Ich möchte keineswegs den Eindruck er- Wecken, daß die übrigen Besucher ebenso dachten wie ich Im Gegenteil! Ob sie nun von Haus aus wirklich diesen Lärm liebten, oder ob sie mittlerweile einfach durch die Gewohn- heit ihn lieben gelernt hatten— das konnte ich damals noch nicht feststellen. Eines jedenfalls War klar: sie liebten ihn wirklich! Während der ganzen Vorstellung saßen sie da und schauten so hingerissen und dankbar, wie Katzen, denen man den Rücken streichelt. Und jedesmal, wenn der Vorhang fiel, erho- ben sich alle wie ein Mann und die Luft war erfüllt von den Schneeflocken ihrer begeistert geschwungenen Taschentücher. Das ganze Haus aber wurde erschüttert von den Wirbel- stürmen donnernden Applauses. Das begriff ich nicht. ES war ein durchaus eigenartiges Stück; Was die Kostüme und die Kulissen anbetratf, so War dem Auge eine Ueberfülle geboten. Aber es war zu wenig Handlung. Es wurde in Wirklichkeit nichts getan, man sprach nur im- mer darüber und dies immer in einer geradezu gewalttätigen Weise. Man könnte eine solche Art von Stück vielleicht ein erzäh- lendes Stück nennen. Jeder hatte eine Erzäh- lung und einen schweren Kummer parat und keiner war vernünftig— sondern alle befan- den sich in einem unbeherrschten, den ande- rem beleidigenden Gemütszustand So sang einer nach dem anderen seine ihn charakte- risierende Erzäblung herunter, begleitet von dem ganzen, aus sechzig Instrumenten beste- Benden Orchester. Dies dauerte stets eine geraume Zeit, und wenn man dann sehn- süchtig hoffte, sie möchten nun zu einer Eini- gung kommen und der Lärm würde etwas ab- schwellen, dann erschien plötzlich ein riesiger Chor, der überhaupt nur aus Wahnsinnigen bestand. Es gab nu, einen kurzen Lichtblick, der mich mit bimwmlischem Frieden erfüllte. Das Wär, als eine riesige Prozession im dritten Akt viel, Male über die Bühne marschierte und den Hochzeitschor sang. Für mein unge- bildetes Ohr war dies Musik— himmlische Musik. Während meine gequälte Seele in dem neilenden Balsam dieser anmutigen Töne Hadete, schien es mir auf einmal, daß ich alle die vorangegangenen Qualen noch einmal er- leiden könnte. nur um von diesen wunder- b ven Pönen nech iam e meilt zin werden, Aber damit ist die ursprüngliche ldee der —— Oper verraten. Sie beschäftigt sich so aus- kührlich mit dem Schmerz, daß natürlich schon durch den Kontrast die wenigen Mo- mente des angenehmen Entzückens unerhört bereichert werden. So ist in einer Oper eine hübsche Arie tausendmal viel hübscher als sie anderswo sein würde, so etwa wie ein anstän⸗ diger Mensch in der Politik viel mehr ins Auge fällt als an einem arderen Platz. Seit diesem Opernabend habe ich heraus- gefunden, daß es nichts gibt, was die Deut- schen mehr lieben als eine Oper. Das ist das natürliche Ergebnis von Gewohnheit und Er- ziehung. Auch unser Volk wird zweifellos eines Tages Opern gern mögen. Einer unter fünfzig Opernbesuchern ist vielleicht heute schon ein Enthusiast, aber die meisten der 49 anderen gehen hin, um zu lernen, wie man Opern gerne mag oder einfach, um imstande zu sein,„darüber“ sprechen zu können, so als ob man es verstünde. Eine angenehme ältere Dame und ein süßes junges Ding von siebzehn Jahren sagen an diesem Abend vor uns in der Oper. In den Zwischenakten unterhielten sie sich, und ich konnte sie auch verstehen, obwohl ich nichts Verstand von dem, was unten auf der Bühne geäußert wurde. Zuerst waren sie sehr vor- sichtig in ihrem Gespräch, aber nachdem sie gehört hatten, daß wir uns in Englisch unter- hielten, ließen sie ihre Reserve fallen, und ich hörte ab und zu Brocken ihrer Unterhaltung. Ich meine die kleinen Vertraulichkeiten der älteren Person; denn das junge Ding hörte nur zu, nickte zustimmend mit dem Kopf, sagte aber kein Wort. Wie hübsch und reizend sie anzusehen war! Ich wünschte, sie würde auch sprechen. Aber sie war anscheinend so ver- tjeft in ihre eigene Gedankenwelt, in ihre Jungmädchenträume, daß sie im Schweigen ein größeres Vergnügen fand. Aber sie träumte keine schläfrigen Träume, o nein, sie war wach, hellwach, sehr lebendig und sehr wachsam— sie konnte nicht einen Moment Stillsitzen. So war sie eine ganz entzückende Studie in ihrem Kleid aus weicher weißer Seide, das um ihre runde junge Figur glatt anleg wie eine Fischhaut und in sehr anmüti⸗ ger Weise über und über mit duftigen Spitzen bedeckt war. Sie hatte leuchtende Augen, die von langen gebogenen Wimpern beschattet waren, Pfirsichwangen, ein Grübchen am Kinn und eine kleine taufrische Rosenknospe als Mund. Ach, sie war so täubchensanft, sos rein, so anmutig, süß und bezaubernd! Wäh- rend all der langen peinvollen Stunden Wänschte ich heftig, sie würde sprechen, Und schließlich tat sie es auch: ihre roten Lippen öffneten sich und heraus kamen ihre Gedan- ken mit einer so aufrichtigen und hübschen Begeisterung:„Tantchen ich weiß es jetzt, ich habe fünfhundert Flöhe an mir!“ 8 Das war nun wirklich etwas über dem Durchschnitt! Wirklich— weit über das ge- wöhnliche Maß, das zu dieser Zeit im Groß- herzogtum Baden 45 Flöhe betrug für eine junge Person, wenn sie allein war. So nämlich berichtete die offlzielle Statistik für das lau- fende Jahr. Die Durchschnittszahl bei älteren Personen war nicht genau feststellbar, denn sobald ein hübsches junges Ding in die Nähe von älteren Leuten kam, wurde ihre Durch- Schnittszahl höher und dieses süße junge Ding im Theater hatte ganz unbewußt eine ganze Kollektion gesammelt. Dadurch hatte sie mancher knochigen älteren Person, die an diesem Abend das Glück hatte, in ihrer Nach- bparschaft zu sitzen, eine geruhsame Nacht be- schert. geilage des„Mannheimer Morgen“ Redaktion: Werner Silles, Kurt Heinz eee ee eee MANNHEIMER MORGEN „. 8 Eine der ältesten Spielkarten in deutschem Besitz ist der Mönzenfant oder Münzenbube dus Mailand; die quf gepunztem Soldgrund hand- 1 05 Karte stammt eta dus dem Jahr J480. Die Möünzenfurbè isf der leinste italienische Kartenwert: Schwerter, Stäbe, Becher, Mönzen. Die frühesten orköndſichen Belege öber das Vorhandensein von Spielkarten bestehen in hochnotpeinlichen„Spielverbofen“. Hier ein Holzschnift dus dem 16. Jahrhundert, der die Verbrennung von Frictracspielen, Würfeln und Spielkarten duf dem Marktplatz 20 Nörn— berg nach einer Predigt des Bußpredigers Johannes Capestrano(1886 bis 145) darstellt. In Cottas illustriertep Spielen Waren Sestalten Die französische Spielkarte eroberte dus Schillers Dramen als Bildkarten verwendet die Welt; sie War einfacher herzustellen. zum Beispiel Herzog Wallenstein als Herz-König. Hier ein Picqbe-BOUbe(Jé. Jahrhundert). N F eee 3 ene. ure cure carfen en! . e e ia cum Hie Spielkarte als Propagandamaterial: Ein politisches Flugblatt, das die Weltmächte als Kartenspieler um einen ſisch vereint zeigt. Es Wurde von Holland herausgegeben, als Lody/ ig XIV. von Frankreich zum Holländischen Krieg rüstete, der von 1672 bis 6/9 doberte. Das Kartenspiel kann ein fröhlicher Spaß sein, es kann aber auch zur verderben- den Leidenschaft Werden; die Entscheidung daröber fällt nicht den Karten 20 sondern dem Menschen, der sie non schonb seit mindestens sechshundert Jahren in die Hand nimmt. Wann es die erste Spielkarte gab und woher sie kommt, das vermag bis heute niemand zu sagen. Den Chinesen schreibf man die Erfindung gerne zu, doch sind Urkunden, die das beweisen sollen, noch nicht gefonden worden. In Europd dagegen müssen die Spielkarten bereits um das Jahr 1300 bekannt gewesen sein; urköndliche Belege(Spielverbote) liegen qus dem vier- zehnten Jahrhundert vor. Dq War die Spielkarte in Haſien duch schon gusgeprägt in ihrer Form und vollendet in ihrer Sestaltong. Der Mönzepfant qus Maflandd ist ein Beispiel hierfür. Die Nachfahren dieser Karte sind einfacher, schmuckloser geworden, sie hoben sich ganz zum Oebrauchsgegenstand entwickelt, Waren den Wechselfällen der europäischen Politik Unferworfen, Spielball der Propaganda, Spiegelbild aber quch könstferischer Strömungen. Die Bilder dieser Seite Wollen doför Zeugnis ablegen. ew. Fotos: Deutsches Spielkarten-Museum, Bielefeld und Kestner-Museum, Hannover Der schwäbische Verleger Cotta, der die Werke Goethes und Schillers betreute, hat zwischen 1805 und 1817 2% If„illustrierte“ Spiele als Almanqche an eine imaginäre Geliebte herqusgebrachf, die die Farbzeichen in die IIſostration einbe- ziehen. So sind die Jacken der spielenden Kinder zogleich die neun Picque- Zeichen. 3 . VVV i e, ü VVV P EEE ö 4 ee e See 8 Als des ſeufels Gebetboch War die Politische Spielkarte qus dem Wien Spielkarte verschrien; dieser feufel des Revolotiopsſahres 1848: der kommt gos einem Marseiller Tarock. gräßliche Angsttraum eines Censors 5 ———— 8 ae 125 e, e Nonnen-Neon eines Holzschnittspieles um 1550 Eichel-Zehn als Bannerkarte des Nörnbergers Peter Flötner oder Fletiner, entstanden um 1545. . J ROUSSE AN. Die französische Revolution schaffte die Spige guch guf den Spielkarten db. Daför gab's Alſe- gorien und den Philosophen J. J. Roussedu. Nad ge e nc o r. an. bö⸗ EN. lie un ließ ful die tän dei 67 Wie dei Har isc wa gin mai eine Kre zess gin, Jah- 6 Abe neb. mal ⁊wbe den Wer sche Tise deut noc Lich Hof. getz Eise kerh zen 970 Vol. geh. Nac W²eIINACAHTEN 1988 VI Trinken rend Trinken ein Bedür nis des Geistes sei. an, die Getränke, die unser Leben begleiten, Wunder, wenn die Sprache braucht wie für ein edles es Getre ank, S0 dag zeigte, deren Etikett den Inhalt von selbst- digte, wobei das vom Druckfehlerteufel verschlungene 8 eine Fülle von geistigen und geistlichen Assoziationen zuließ. Doch wol- ſen wir uns darüber nicht auslass zen, sondern zu unserem Ursprung zur ückkehren, zu unse- rem ersten menschlichen Stadium, WO wir Alles andere als geistige Wesen und vielleicht deshalb geistiger Getränke noch nicht be- rftig waren. Wenn die Gilde der Trinker ins Leben tritt, dann ist sie noch nicht aufgesplittert. Die Tätigkeit des animalischen Trinkens ist für den jungen Erdenbürger so Wesentlich, bekömmlich und lebenswichtig, daß sich dar- aus die Begriffsbestimmung für eine ganze Altersklasse herleiten läßt: die des Säuglings. Die Muttermilch ist die Ernährungsbasis, auf der unsere Trinkerlaufbahn beginnt. Doch bald scheiden sich die Geister und mre Bedürfnisse. Während ein Teil der Kin- der Milch bevorzugt und Kakao zum Lieb- Hlingsgetränk kürt, wendet sich der andere Weihnachten in Englund Hunderttausende englischer Familien feiern heuer Weihnachten unter dem Christbaum. Das war nicht immer so. Erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat die festlich ge- schmuckte Tanne nach und nach den Ehren- platz in der englischen Weinnachtsfeier erobert und die seit Druidenzeiten als Festschmuck be- liebte Mistel und die von den Angelsachsen zchon in heidnischer Zeit bei der Julfeier we- gen ihrer tiefgrünen glänzenden Blätter und froten Beeren als Zierde verwendete Steck- palme zuruclgedrängt. Es ist mer würdig, dus der geschmückte Tannenbaum, den ein Angel- zachse, Winfried, den wir meist Bonifatius nennen, den Deutschen im 8. Jahrhundert als ein Symbol des Christentums aufrichtete, da- mit sie die Opferfeste vor Wotans NReiligen Eichen vergessen möchten, den Engländern 8 ein Jahrtausend fremd blieb. Die meisten ngliscnen Weinnacktsbräucke haben einen an- eren Ursprung und eine andere Geschichte als die deutschen. Viele dieser Bräuche, die dem Deutschen ungewohnt und zum Teil wenig passend zu der Heilsgeschichte erscheinen, haben ihren Ursprung darin, daß im Mittel- alter und bis in das frühe 17. Jahrhundert hin- ein die Weinnachtszeit in England nicht nur der Termin des hohen feirchlichen Festes, son- dern zugleich eine sehr weltliche Festzeit war, die sich mindestens bis zum Epiphaniastag, manchmal sogar bis Lichtmeß ausdehnte. Zur Weihnachtszeit hielten die großen Herren, die 271 und Barone auf ihren Landsitzen offenes Haus. Ihre Lehnsmannen und Pächter und ihr Haus- und Hofgesinde wurden ausgiebig be- wirtet. Damals— bevor die Purituner wie alle andere Lebensfreude auch das gute Essen als böse Fleischeslust verdammt hatten— war die nglische Kuche noch reichhaltig. Zu den leib- lichen kamen auch geistige Genusse. Sänger nterkielten die Gdste beim Mahle mit geist- licnen und weltlichen Liedern. Fahrendes Volle führte Pantomimen und Maskenspiele auf, und die festliche Gesellschaft selbst fünrte Volhes- nge vor und trieb allerlei Mummenschanz. In er Puritunerzeit war alles dies streng ver- ant, aber nachdem Cromwells Commonwealth wieder durch die Stuart- Könige abgelöst wor- en war, knüpfte man an die Tradition des ferry Christmas der Väter wieder an. An diese Tradition erinnert noch heute vie- 8, dlie ſcarnevalistischen Bräuche, die Knall- nbons und die papierenen Narren happen un- ter dem Weihnachtsbaum, die Sitte, Weinnach- n, wenn man es sich leisten kann, im Hotel feiern mit Kostuümfesten und Ballen. Als 5 antomimen bezeichnet man noch keute die 1 Märchenspiele der Theater, die für die Kinder bestimmt sind, aber alljährlich auch von Hun- rttausenden von Erwachsenen besucht wer- n. Anders als in Deutschland beginnt die iglische Weihnachtsfeier nicht am Heiligen Abend, sondern erst am 25. Dezember. Wenn uch der Weinnacktsbaum sich mehr und mehr durchsetzt, so ist die festliche Bescherung un- ter dem Licnterbaum eher die Ausnahme als die Regel. Man gibt das eingepachte Geschenk dem Verwandten oder Freunde um die Wein- nachtszeit, wie sich gerade die Gelegenheit bietet. Wie es kam, daß die Engländer den deut- tschen Weinnachtsbaum übernahmen, das ist i nicht schwer zu erklaren. Als zu Anfang des 8. Jahrhunderts die Kurfürsten von Hannover den englischen Thron bestiegen, brachten sie . Sitten mit nach London. Aber die Hannoveraner waren lange Zeit bei ihren eng- ischen Untertanen nicht sehr beliebt. Erst ahrend der langen Regierungszeit der Köni- in Viktoria wurde die königliche Fumilie all- ahlich beliebt und zugleich das Vorbild für inen ulmänlich immer breiter werdenden Kreis von Bürgern. Im Tagebuch der Prin- zessin Victoria von Kent, der späteren Köni- ein, Andet sich unter dem Heiligen Abend des hres 1832— dle Prinzessin war damals 3 Jahre alt— eine Aufzeichnung, in der die ihnachtsfeier beschrieben wird:„Nach dem b ndessen gingen wir in den Salon gleich neben dem Eßæimmer,. Nachdem Mama drei- mal gelelingelt hatte, traten wir ein. Da waren wei große runde Tische und auf denen stan- n zwei mit Lichtern und buntem Zuchcer- e geschmückte Weihnachtsbäume. Alle Ge- baren unter den Bdumen auf den Mam sieht, eine ganz ſeihnacſitsbescherung. Es brauchte ꝛwanzig Jahre, bis die Sitte des ms sich allmänlien vom königlichen end im englischen Volke durch- auf allen größeren englischen en festlich geschmüeſete Lich eisenden grüßen und im Her- uf dem Prafalgar Square eine on Norwegen dem englischen s 5, Solche Worte beherzigend steht es uns wohl hes dankbaren Blicks zu würdigen. Unser flüssiges Thema wird vergeistigt— kein für die sublimste g des Menschen, den Geist, das- „Stark h: sich einer der witzigsten Druckfehler auf einer Flasche gebranntem 45prozentigem Kirchengeist an- ein Bedörfnis des Seistes/ Ven Toddebs fre in gescheiter Mann hat einmal gesagt, Teil der Limonade zu. Leider sind Limona- Essen sei ein Bedürfnis des Magens, wäh- den, die es in unserer Jugend gab, heute aus- gestorben. Sie zeichneten sich durch aggres- sive Farben, dickperlige Kohlensäure und einen den Verschluß abfedernden Gummi- ring aus. Die dreisten Farben Rot, Grün und Gelb sollten Himbeeren, Waldmeister und Zitrone vortäuschen. Aber sie stammten 80 wenig von diesen natürlichen Eltern ab wie ein Zigeunergulasch vom Zigeuner stammt. Solche Limonaden krönten den Schulaus- flug und standen als ersehnte Belohnung hin- ter guten Taten, die Mühe und Selbstüber- windung verlangten. Sie waren von bemer- kenswertem Mißgeschmack, und es ist mir heute noch ein Rätsel, weshalb sie bei uns hohes Ansehen genossen. Da mein Heimatort mit den stärksten Heilquellen Europas ge- egnet ist, gestatten Sie mir bitte ein persön- liches Bekenntnis zum Mineralwasser, das unsere qugend umspülte. Dieses Sauer wasser, Wie es bei uns hieß, rann aus vielen Bronnen und schmeckte nach Eisen, faulen Eiern und Erde. Fremde, die es für ihre Gesundheit trinken mußten, vermuteten, es sei höllisches Abwasch wasser. Uns Einheimische aber ent- zückte es. Verhältnismäßig früh begann auch das Bier unser Leben zu würzen. Es war wohl sein bitterer Geschmack, der es so attraktiv „Wenn mir das schmeckt, dann bin mag der Ge- dankengang gewesen sein, der mäßigen Bier- machte. ich doch ziemlich erwachsen“, konsum schon in Jünglingsjahren förderte. Mußte der Jüngling den Eltern einen Krug Bier holen, so versäumte er nicht, sich im Hausflur mit einem Schluck zu belohnen, ohne daß es ihm wie jenem Landsmann er- ging: bei dem fiel der Schluck so kräftig aus, daß er erschrak, als er in den nur noch mäßig gefüllten Maßkrug sah, und sich nicht mehr nach Haus traute. Er trank entschlos- sen den Krug aus, wanderte nach Hamburg, in Amerika und arbeitete sich zum Millionär hoch. Nach zwanzig Jahren kehrte er in seinen Heimatort zurück, holte im Wirtshaus einen Krug Bier und stellte ihn seinen betag- verdingte sich als Schiflsjunge, blieb ten Eltern auf den Tisch:„Da ist das Bier, das ich vor zwanzig Jahren holen sollte.“ Der Vater gab ihm eine kräftige Ohrfeige:„Und das ist dafür, daß du solange dazu. hast.“ Der Frühstückskakao wurde später vom Kaffee abgelöst— aber es war ein Kaffee, den man auf der ersten Silbe betonen mul. Denn die Kaffeebohnen hatten sich in einer schaudervollen Mesalliance mit gebrannten Gerstenkörnern zusammengetan und mu- ten es sich als Minderheit gefallen lassen, mit diesen Plebejern durch die Mühle gedreht zu Werden. Solcher Kaffee war nicht dazu ange- tan, die Nerven zu kitzeln oder den Ge- schmack zu verwöhnen. Allerdings übertrafen die Damen, die dem späteren Studenten ein möbliertes Zimmer vermieteten, und dabei auch noch die Stirn hatten, ihm einen Mor- gentrunk zu brauen, in der Diskriminierung des Getränks, das mit dem Kaffee nur den Namen gemeinsam hatte, alles, was eine kühne Phantasie sich an flüssigen Greueln auszumalen vermag. Tee gab es nur, wenn jemand krank war, und dann wurde einem heimischen Absud aus Pfefferminz, Lindenblüten oder Kamillen der Vorzug vor dem schwarzen Tee gegeben, der sich in unseren Landstrichen keiner gro- Ben Beliebtheit erfreute. Um so mehr der Wein! Aber auch die Erfahrungen mit diesem edelsten aller Getränke bleiben späteren Jahren vorbehalten. Für die Schüler, die dem Abitur entgegenreiften, war das Bier weniger ein Genußmittel, als ein Zeichen der Männ- lichkeit. In den Oberklassen veranstaltete man vom Lehrerkollegium streng verbotene Schlußkneipen, die den Zweck hatten, ein ziemlich törichtes Selbstbewußtsein zu heben, das sich in der Evakuierung eines Fälzchens Bier manifestierte. Auch in der Studenten- zeit war das Biertrinken weniger ein Genuß, als eine Pflicht. Es galt, möglichst viel Bier möglichst schnell zu vertilgen, und es brauchte nach diesem Sturm und Drang viele Jahre, bis man merkte, daß Bier ein erfri- schendes und bekömmliches Getränk ist. Zu Geburtstagen gab es Bowlen. Bei ge- wissen Veranstaltungen bestand„Wein- zwang“— ein schrecklicher Wortbastard, dei fast Lachzwang erregt. Der Wein war auch danach— freiwillig hätte ihn keiner getrun- ken. Die Liebe brach aus, die man in jenen Jahren gern mit Muskateller feierte; ein Süßzwein, der billig war, weil man nicht viel von ihm trinken konnte, der jedoch Schüch- * ene Weihnachtsfeier, von der ich sogleich berichten werdeffand am Heiligen Abend vo- rigen Jahres bei Harriet Spencer statt. Ich hatte Harriet kennengelernt, als sie noch Ele- vin der Steinschen Akrobatikschule war. Dort hatte ich sie eines Tages versonnen in einer Ecke stehen und das linke Bein fast schwer- mütig auf die rechte Schulter legen sehen. Wie sie das wohl mache, hatte ich höflich gefragt, und ob sie keine Knochen habe und woran sie während solcher Kunststücke denke. Seitdem duzten wir uns. Nun traf ich sie, am Nachmittag des Hei- ligabends, zufällig wieder. Sie hatte die ersten Engagements, in Köln und Manchester, hinter sich und trat in Berlin auf.„Tag, Paula“, sagte ich.(Harriet Spencer hieß sie nur im Varieté.) Und sie lud mich zur Weihnachtsfeier ein. Es kämen ein paar nette Kollegen. Die Arbeits- stätte sei am Heiligen Abend geschlossen. Die Gelegenheit sei günstig. Wir waren unsrer sieben. Und Paula sagte, Alfredo, der Luftakt, fehle noch, doch die Haustür sei bis zehn offen. Wir wünschten einander Appetit und begannen zu essen. Da erhob sich ein würdig wirkender, vollbärtiger Herr, und wir legten die Bestecke beiseite, um seiner Tafelrede zu lauschen. Er sagte aber gar nichts, lachte nur höflich, packte das Tischtuch und riß es blitzartig unter den Tel- lern und Gläsern fort. Das Geschirr klirrte kaum. Paula sah, daß ich zusammenzuckte, und meinte begütigend, Professor Bellini sei ein großer Zauberkünstler. Ich entgegnete, ich habe einen nervösen Magen. Der Profesgor bat um Entschuldigung„Schon gut“, sagte ich leicht verstimmt. Wir aßen unsere Frankfurter Würstchen, bis ich merkte, daß die andern lachten.„Was ist denn schon wieder los?“, fragte ich Paula. „Nichts Besonderes“, antwortete sie,„der Pro- fessor hat dir nur den Schlips abgebunden.“ Ich grift nach dem Kragen. Die Krawatte ternheit zu tilgen und Gesprächspausen zu verhindern wußte. Der heimatliche Wein begann zu munden; man entdeckte den Tee, 5 den man sich als Student zum kargen Abend- 1 brot auf dem Spirituskocher zubereitete. Man begann zu reisen und lernte die Getränke an ihrem Ursprungsort schätzen: in Chianti, Burgund, Orvieto, Cognac, Pilsen. In diese Zeit flel auch die nähere Bekannt- schaft mit Schnäpsen. Denn im Elternhaus hatte sich eine Flasche Kognak ein ganzes Jahr gehalten. Schnaps war kein Getränk, sondern eine Medizin; und von einem Mann, der zwei Schnäpse trank, wähnte man, er sei krank oder ein Säufer. Doch allen diesen freiwilligen Erfahrun- gen mit Getränken machte der unfreiwillige Beitritt zu einer Organisation ein Ende, deren Verpflegung und Bekleidung nicht dazu angetan war, den Geschmack zu kulti- vieren. Das barsche Kommando„Kaffee- holer raustreten!“ blieb lange ein Schreckens- ruf; nicht nur weil es zu ungewohnt früher Stunde erscholl, sondern weil sich hinter dem Wort Kaffee ein aus fettigen Aluminium- kannen ausgeschenktes Getränk versteckte, dessen Mißgeschmack alles, woran sich die Zunge nur noch mit Schaudern erinnert, weit hinter sich ließ. In unwirtlichen Kantinen schenkten mürrische Pächter Bier aus, das Weniger eine Erfrischung, als eine Welt- anschauung war, und die säuerlich riechen- den Bierlachen auf dem Wachstuch der Tische sind heute noch eine häßliche Erinne- rung für die Nase. Der Krieg brachte zunächst ein paar Siege mit sich; und Siege pflegten zu allen Zeiten mit ländereigenen Getränken belohnt zu Werden. Als aber die Siege versiegten, taten es auch die Beutetropfen. Und die Heeres- lieferanten hatten es schon im Dreißigjähri- 12 E 17 23 U 2⁰ 2 24 20 27 10 7 18 22 8 gen Kriege verstanden, dem Wein Apfelmost beizugesellen, um die Soldaten nicht durch reine und bekömmliche Getränke, die das 28 Leben lebenswert erscheinen lassen, ihrer Bestimmung zu entziehen. 20 Noch schlimmer war es in der Gefangen schaft. Wir versuchten einmal, Schnaps aus 0 30 Benzin zu gewinnen. Der Schnaps war stark, aber wir rochen nach dem Genuß wie ein alter Horch, dessen Tank defekt ist. Dann war alles zu Ende, und es kam die große Zeit der Entwöhnung und des Heißg- getränks, in der man ein paar Stiefel gegen eine Flasche Tresterschnaps gab. Aber wie dankbar war man für eine Flasche Wein! Nie schmeckte eine Tasse Kaffee tröstlicher. Mit welcher Feierlichkeit wurde der Tee zelebriert, den man auf dem Schwarzen Markt für einen Wochenlohn erschlichen hatte! Die Amerikaner brachten uns die Cock- tailparty, die Kollektivschuld, Readers Digest und die Colagetränke. Jedoch Cola zu Austern und mit Rotwein vermischt sind kulinarische Ueberraschungen, die das greuelgewohnte Auge des Abendländers immer noch tränenfeucht zu machen ver- mögen. Die Hochkonjunktur br elts uns das Fern- sehen, das gesteigerte Sozialprodukt, die Managerkrankheit, das Magenleiden und die Diät. In ihrem Gefolge gewannen Milchmix- getränke, Fruchtsäfte und Brunnenkuren an Bedeutung. Und wie sieht jetzi der flüssige Tageslauf eines Mannes aus, der in dem Alter steht, in dem ihm die Wahl zwischen einem alten Burgunder und einer jungen Burgunderin noch schwerkällt, also just zwischen Sturm und Drang und Diät? Er mag den Tag mit Kaffee beginnen, der stark und duftig ist, den Geist weckt und die Fensterläden zur Welt aufstößt. Am Vormittag lassen wir ihn sich mit einem Glas Mineralwasser oder dem Saft ausgepreßter Zitronen und Orangen er- frischen. Am Nachmittag schmeckt ein Mix- getränk aus Fruchtsäften, Rahm und Nüssen; ist jedoch der Geist müde, so kann man iam mit einem Cocktail oder einem langen Drink die Sporen geben: aus Kognak, Cointreau, Gin, Whisky, Wermut, Eiern, Rahm oder Fruchtsäften läßt sich da ellerlei komponie- ren. Ein Glas Bier oder ein Glas Orangensaft mit einem Schuß Sekt verscheuchen Durst und Unlust. Am Abend aber erschalle das Lob des Weines: entweder in der behaglichen Weinstube zwischen Gevatter Buchhändler und Glockengießer, oder auch in der Fami- lie: ein spritziger Weißwein, der fröhlich und behaglich stimmt; oder aber ein dunkler Roter, der wie ein Brennglas die Gedanken sammelt und wieder zerstreut, der beschau- lich macht und der Phantasie Flügel verleiht Waagrecht: freigiebig, 28. Pflichtgebot, 29. Vorraum Senkrecht: 1. dische Göttin, 27. Ende des Magneten. Aus den nachfolgenden Silben sind chi— cul— da— dant in— is— jan— ka— ke kra— la 2. kunde, 31. 45. kleine Flegge, 46. Steaatenbündnis, der Funkseite. . 1. bedeutet„heilig“ und ergibt mit 2 senkrecht eine Gestalt der Weihnachtszeit, 4. Flächenmaß, 6. so wird obige Gestalt besonders im Süden Deutschlands genannt, 9. afrikanische Pflanze, deren Saft medizinisch ver wen wird, 10. flaches Eggeschirr, 12. eines der ältesten Saiten instrumente, 15. männ- liches Fürwort, 16. häufige Form des Christbaumschmuckes, 19. dauernd, 22. Ei zelspiel oder Einzelgesang, 23. Seite des Schiffes, 24. Ausruf des Staunens, 28 Tonstück in mehreren Sätzen, 2. Mämnername(siehe 1 waagrecht), 3. geographischer Begriff, 5. Name verschiedener hohlschäftiger Pflanzen, 7. französisch: Insel, 8. fettige Flüss 13. die oberen Gliedmaßen, 14. märchenhaftes Wesen, 17. venezianisches Ruder- boot, 18. europäische Hauptstadt, 20. gottesdienstliche Feier, 21. Walze, 25. nor- Silhentötsel dritte Buchstaben von oben nach unten gelesen die ersten Verse eines We nachtsliedes ergeben: al— au— ber— bi— biß— bo bröt— ca che dau— de— del— der— di— dom— dril— drin- e— e e e e— e e ech— ei— elms— en— en enz f.. gramm Ha= ha— haar— hau hir— hot hu hu- i i let— leut— li— li— li— lie— lie— liech— ling— ling — ment— mi— mie— mist— na— nant— nel— new— ni— nuch on— on— pa— pau pel— pi ra ra ra ra re xreck x ren— ri— rie— ro— sa— sa— sach— sche— se— se— sel— sen — ser— si— si— 80— so— son— spie— stein— su— ta— ta tan— te— ten— ten— ten— ten— ten— ten— ten— ten— ti — ti— to— tof— ton— tot— u— um— ur— wa— Was— wim Bedeutung der Wörter: 1. Theaterleiter, 4. Wurst, 5. Sinngedicht, 6. deutsche Stadt, mitteln, 8. Sonderling, 9. Salatpflanze, 10. Gleichstellung, 11. europäisches stentum, 12. Tanz, 13. Jahrzemnt, 14. Laubbaum, 15. Bestätigung, Anerk 16. erkrischendes Getränk, 17. Stoffkunde, 18. Getreide, 19. englischer Ph. 20. Schulterstücke, 21. bayerische Universitätsstadt, 22. biblische Stadt, 23. keit, 24. biblisches Volk, 25. liederlicher Mensch, 26. Offizier, 27. Gebrau gegenstände, 28. Schneiderhandwerk, 29. Jagdgewehr, 30, alte deutsche Rec Wirrwarr, Durcheinander, 32. Goldmacher, 33. Wiedereinse Ehrenrettung, 34. Seltenheit, 35. berittene Söldner, 36. Mädchenname, 3 afrikanisches Urvolk, 38. Segelausrüstung, 39. eilig schnell, 40. Haremswi 41. Lärm, 42. Gnadenmittel, 43. Sinfonie von Beethoven, 44. Lichterschei 47. kleine Mahlzeit, 48. niederländi Stadt, 49. englischer Admiral, 50. Empfang. Die Auflösungen bringen wir in der Samstagausgabe vom 27. Deze in der Wohnung, 30. Vorhaben, Entwurf, igkeit, 11. Haustier, 12. der Erlöser, 50 Wörter zu bilden, deren 8 1 95 80 — la— la— lan— le— lem lu— lus römischer Feldherr, 2. Kriech 7. Einatmen von 85 Tolle Weihnachten von krich Köstner fehlte.„Es ist bequemer so“, sagte Bellini freundlich.„Sie kriegen später eine schönere.“ Dann faßte er in seine Jackettasche und rief: „Die Hauptsache hätte ich beinahe vergessen.“ Er stellte eine Kristallvase mit fünf weißen Chrysanthemen auf den Tisch.„Für dich, liebe Harriet“, sagte er zu Paula.„Eigentlich wollte ich einen Christbaum bringen, aber ich dachte, du hättest einen.“ „Nein, Alfredo wollte ihn besorgen“, meinte Paula. „Ich begreife nicht, wo der Kerl bleibt“, erklärte eine muskulöse Blondine. „Alfredos Partnerin, sie heißt Elvira“, flü- sterte mir Paula ins Ohr. Da klopfte es, als poche jemand gegen Glas. „Da ist er endlich“, rief Elvira und lief blindlings zum Fenster. Sie öffnete es, drau- gen, die Winternacht im Rücken, stand ein eleganter junger Mann. Er hielt einen aller- liebsten Tannenbaum, der mit brennenden Kerzen besteckt war, in der Hand und wünschte fröhliche Weihnachten. „Ist er wirklich sämtliche vier Stockwerke draußen am Haus hochgeklettert?“ fragte ich ernstlich erschrocken, Paula nickte und schien sich nicht zu wundern. Wir aßen weiter. Die Würstchen waren lei- der kalt geworden. Bellini fragte, ob mir die neue Krawatte gefalle. Ich lief zum Spiegel und sah, daß ich einen schwarzseidenen, recht geschmackvollen Binder umhatte.„Nichts zu danken“, sagte der Zauberkünstler. Und ich setzte mich wieder hin, Aber es war wohl Be- stimmung, daß dieser Abend nicht ruhig ver- laufen sollte. Im Korridor entstand Lärm. Mir blieb, nur bildlich gesprochen, das Messer im Halse stecken. Die Tür wurde aufgeris- sen. Im Rahmen erschien Paulas Wirtin. Doch sie wurde von unsichtbaren Gewalten zurück- gerissen, und an ihrer Stelle tauchte ein Mann ein. Ein Mann von. Ausmaßen. „Wozu hat das Haus eine Treppe? Warum klettern Ihre Gäste die Fassade hinauf? Meine Frau hat vor Schreck die Sprache verloren!“ In diesem Augenblick erhob sich einer von Paulas Gästen, ein breitschultriger, unter- setzter Mensch, und sagte müde:„Tür zu, Fenster auf!“ Elvira lief zum Fenster und öff- nete es. Paula schloß die Tür und flüsterte mir zu:„Im des Himmels willen, Ajax, der Kraftakt, wird zornig.“ Ajax schritt schläfrig auf den langen Herrn Streitmüller zu, packte ihn plötzlich, trug ihn zum Fenster, hob ihn hoch, schob die bangen zappelnden Beine übers Gesims und hielt den ganzen Mann mit einem gestreckten Arm in die kühle Nacht hinaus.„So“, meinte Ajax, „Wenn Sie frech werden, mache ich langsam die Hand auf. Verstanden? Ich ersuche Sie nunmehr,, O du fröhliche, o du selige zu sin- gen. Elvira, ne Zigarette.“ Elvira gehorchte. Herr Streitmüller gehorchte nicht Wir hörten ihn ächzen.„Falls Sie das Lied nicht kennen, singen Sie statt dessen, O Tannenbaum“, sagte Ajax,„aber warten Sie nicht allzu lange, sonst lasse ich Sie fallen.“ Nun gab Herr Streitmüller nach. Er sang: „O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter.“ Ajax, der Kraftakt, transportierte Streit- müller ins Zimmer zurück und sagte:„Gehen Sie mir rasch aus den Augen.“ Das tat der lange Herr denn auch Er verschwand, so schnell ihn seine zitternden Beine trugen. Und Wir waren wieder unter uns. „Ieh hab' eine Ueberraschung für euch“, sagte der Professor Bellini. Ich möchte be- scheren. Dreht euch nicht um!“ Er trug einen Tisch in eine Zimmerecke, setzte den bren- nenden Christbaum Huf den Tisch, und wir hörten, Wie er hantierte und seine Geschenke hinlegte. Es war richtig weihnachtlich, und Wir e nicht, uns umzudrehen. „Ist er nicht goldig?“ fragte Pa. „So“, rief der Professor end! ihr herschauen!“ Wir wandten uns um und ri einem Munde„Ah!“ Der Tisch schenken beladen! Es glänzte u wie im Märchen. Aber die Freude nicht lange. Plötzlich brüllte d. Mazeppa:„Meine Uhr!“ Und „Mein Armband!“ Und Ajax br Zigarettenetui.“ Ich rief:„Meine Bri Und Paula flüsterte entsetzt:„Mein bänder!“ Der Professor hatte un Er hatte uns ausgeplündert! Uns waren leer, und der Inhalt lag strahlend, auf dem Weihnach stürzten drauflos, und jeder such gehörte. Ich fand außer der Brieftasc Uhr, Hildegards Fotografie, den halter, den silbernen Kamm, de den Steuerbescheid auf dem Tisch. D. ren erging es ähnlich. Ajax Wẽa wütend, denn Bellini hatte ihm senkel heimlich aus den Schuhen g unter den Christbaum geleg Mensch“, sagte Ajax mitleidig, ausgezaubert. Dann packte und warf ihn durchs Fenster Haus stehende Platane. Ich empfahl mich, ohne viel chen. Auf der Stpaßge wurd der Platane hatten sich Pass melt und riefen nach eine Herr und Frau Streitmüll kroh aus dem Fenster. Ich ging zu Aschinge ö häger und nahm an 95 1 EIMER MORE 98 Auch auf dem Lande Wurde der Eissport mit großer Begeisterung gepflegt. Weit beröhmf Waren die Eis- kafusselſs gqbf den pommerschen Landseen. Sie bilde- ten einen Nebenerwerb der Fischer, die um einen in Eis geschlagenen Pfahl Stuhlschliften kreisen ließen. Unheimliche Geschwindigkeiten worden beim Eis- segeln schon damals erreicht. Am 20. Janvar 1871 lieferten die beiden amerikanischen Eisboote„Icicle“ und„Zephyr“ auf dem Hodson dem„Chicago Light ning“, einem beröhmten Schnellzug, ein Rennen, das sie rnit ber 100 km /sf glatt gewannen. 00 Noch vor 75 Jahren war dieses Bild eine Sensqtion. Man bewon— derte und bestaunte die Norweger, die so ge- schickt Waren, quf dön- nen Brettern schnell Wie der Wind zb Tal zo gleiten.- Das 17. Jahrhundert ging fast 20 Ende, bevor bei uns die ersten Wage motigen auf den Ge- danken kamen, diesen Sport einmal in den deutschen Gebirgen auszuprobieren. 20 Stroßvaters Zeiten War der Winter keines Reisenden Freund. Oft genug blieb die brave posfkötsche im Schnee stecken, und der Postillion mußte mit seinen Pferden dem dörflichen Schneepflug Vorspann leisten, damit— off in stundenlanger Arbeit— der Weg för ihn und seine Passagiere wieder frei war. Ddför War's donn abends in ger„poste bei einem Slöhwein um so gemütlicher. Eine Erinnerung an das„Internationgle Schlittschoh- fahren“ in Davos im Jahre 1894, das zw)ischen Deutsch- and, England, Oesterreich und der Schweiz qusgetra- gen Wurde. Den Eisschnellauf gewann der Hamburger Ehrborn, der dafùr eine Goldmedaille und 700 Franken in bur erhielt. Außerordentlicher Beliebtheit erfreute sich dus Schlitt. schoblaufen bei unseren Großeltern. Ein seltenes, weil nor bei strengem Frost mögliches Winterfest war der große Eiskorso gquf dem Zürcher See, bei dem jung und alt in kilometerlangem Zug den See bevölkerte. Alle Bilder: Archiv Rudolf Winkles strick schal den, erste erleic kom „Krie ben. tale köpfe 8011 T0 Maßn serun Fläche ung kündt Einsp. zielt Die E diesen Nahru Wünsc wurde Provil Forde Hekta Die woch