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Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ NV 1/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 2. Januar 1959 „Wir verhandeln nicht unter Druck“ Antwort der Westmächte auf Chrustschows Berlin-Vorschläge/ Aber die Tür bleibt offen Moskau,(dpa) Die drei Westmächte haben am letzten Tag des Jahres 1958 in Moskau ihre Antwortenoten auf die sowjetischen Berlin- Vorschläge überreicht und darin Verhandlungen mit der Sowjetunion unter dem Druck des Ultimatums abge- lehnt. Sie veisen die Vorschläge Chrustschows zur Schaffung einer„Freien Stadt“ Westberlin entschieden zurück, bestehen auf ihrem Recht, Truppen in Westberlin zu stationieren und freien Zugang dorthin zu haben, und erklären sich zu einer Erörte- rung des Berlin- Problems im Rahmen von Verhandlungen über die Deutschland- Frage und lie europäische Sicherheit bereit. Die Botschafter der drei Westmächte übergaben racheinander im sowjetischen Außenministerium die Noten, die in ihrem Grundtenor und der Argumentation über- einstimmen. Die Dokumente sind nur in den Ausführungen über die historischen Ent- Wicklungen unterschiedlich und daher auch verschieden lang. Die längste Note über- reichten die Engländer, die kürzeste die Franzosen. Im einzelnen führen die West- mächte aus: 1. Sie sin zu Verhandlungen über Berlin in dem größeren Zusammenhang von Ver- handlungen über eine Lösung des Deutsch- landproblems und der europäischen Sicher- heit bereit, rorausgesetzt, daß die Diskussio- nen in einer Atmosphäre ohne Druck und Drohungen stattfinden können. 2. Sie können keinen Vorschlag in Er- Wägung ziehen, der die Wirkung haben Würde, die Freiheit und die Sicherheit von mehr als zwei Millionen Menschen in West- berlin zu gefährden, für die die drei West- mächte feierlich die Verantwortung über- nommen Habe. 3. Das Recht der Westmächte, Truppen in Westberlin zu stationieren, beruht nicht auf dem Potsdamer Abkommen, sondern auf der bedingungslosen Kapitulation des Hitler-Reichs sowie auf den Vereinbarungen vom 12. September 1944 und vom 1. Mai 1945. Diese führten dazu, daß die Westalliierten große Teile Mecklenburgs, Sachsens, Thü ringens und Anhalts räumten und die west- lichen Sektoren Berlins besetzten. 4. Die von den vier Mächten abgeschlos- senen Abkommen können nicht deshalb als hinfällig angesehen werden, weil sie einer Macht, die die vollen Vorteile daraus ge- zogen hat, nicht mehr passen. Sie verpflich- ten alle Unterzeichnerstaaten so lange, wie sie nicht nach freier Verhandlung durch andere Abkommen ersetzt worden sind. 5. Die westlichen Regierungen können keine einseitige Aufkündigung der Abkom- men von 1944 und 1945 hinnehmen. Sie ver- weisen auf den Zusammenhang dieser Ab- kommen mit den Vereinbarungen vom 21. Juni 1949 über das Funktionieren der Verkehrs verbindungen zwischen Berlin und den Westzonen und mit der Erklärung der vier Regierungschefs vom 25. Juli 1955 über die„Gemeinsame Verantwortung für die Regelung der Deutschlandfrage“. Verbindungswege nach Berlin gehen Pankow nichts an 6. Die Westmächte können nicht verhin- dern, daß die Sowietunion ihre Kontroll- befugnisse im Ostsektor Berlins au die Pan- kower Behörden übergibt. Sie könnten sich jedoch niht damit abfinden, wenn die So- Wjetregierung dem„Regime, das die So- Wjetregierung als die Deutsche Demokra- tische Republik bezeichnet“, ihre Verant- wortung für die freien Verbindungswege der Alllierten nach Berlin überträgt. Die Sowjetunion hätte dann die volle Verant- Wortung für die Folgen zu tragen. 7. Die Stationierung von 10 000 westalli- lerten Soldaten in Berlin kann nach An- sicht der westlichen Regierungen keine„Be- drohung“ für irgendjemanden darstellen. 8. Die Aufrechterhaltung des Besat- zumgsregimes in Berlin 13 Jahre nach dem Ende des Krieges ist gewiß nicht normal, doch kann es nur durch einen Friedensver- trag aufgehoben werden. Die Bemühungen der Westmächte, in Viermächte- Beratungen einen Friedensvertrag mit einem wieder- vereinigten Deutschland und ein europä- isches Sicherheitsabkommen herbeizuführen, waren umsonst. 9. Die Westmächte sind auch jetzt, wie sie bereits in der bisher unbeantworteten Note vom 30. September 1958 an die Sowjetunion ausführten, zu Verhandlungen über die west- lichen Vorschläge oder irgendwelche anderen Vorschläge bereit, die zu einer Wiederver- einigung Deutschlands in Freiheit führen können. 10. Die Westmächte lehnen es ab, unter Druck zu verhandeln und unterstellen, dag dies auch nicht der Zweck der sowjetischen Berlin-Note vom 27. November ist und daß die sowjetische Regierung bereit ist, in einer Atmosphäre frei von Druck oder Drohungen in Besprechungen einzutreten. Zum ersten Male haben die drei West- mächte diesmal in einem diplomatischen Dokument bei der Darlegung historischer Entwicklungen den„Ribbentrop-Molotow- Pakt“ vom 23. August 1939 erwähnt und ihn der Sowjetunion entgegengehalten. Sie wei- sen damit den sowjetischen Vorwurf zurück, daß die Westmächte nicht bereit gewesen seien,„mit der Sowjetunion zusammenzu- arbeiten, um der Hitler-Aggression Wider- stand zu leisten, obwohl die Sowietregierung ständig eine Bereitschaft dazu bekundet hatte“. Die deutsche Antwortnote auf die sowieti- schen Berlin-Vorschläge wird voraussichtlich Mikojan besucht am Montag die USA Rätselraten über den Zweck der Reise/ Wegbereiter für Chrustschow? Washington(dpa). Der erste stellvertre- tende sowjetische Ministerpräsident Anastas Mikojan wird am Montag der kommenden Woche in Washington erwartet. Zur Vorbe- reitung des Besuches traf der sowjetische Botschafter Menschkow am Dienstag mit dem amerikanischen Staatssekretär Murphy zu einer zweiten Unterredung zusammen. Einzelheiten des Besuchsprogramms wurden jedoch noch nicht bekanntgegeben. Menschi- kowy sagte beim Verlassen des Außenministe- riums lediglich, Mikojan werde in der ersten Januarwoche kommen. Ob bei seinem Be- such auch Fragen wie das Berlin-Problem besprochen werden, könne er nicht sagen. Die Schwierigkeiten, die einer Festlegung des Programms im einzelnen entgegenstehen, Werden in Kreisen politischer Beobachter darin gesehen, daß weder die sowjetische Bot- schaft in Washington, noch die amerikanische Botschaft in Moskau über die Absichten Mi- Kojans(informiert sind. Es herrscht der Ein- druck or, daß Moskau bestrebt ist, den in- „ oOfflzielſlen Charakter des Besuchs Mikojans zu betonen. Obwohl unter diesen Umständen ein endgültiges Programm erst nach der An- kunft Mikojans festgelegt werden kann, Trechztiet man damit, daß der erste stellver- tretende sowjetische Minister präsident neben Hzendelsbesprechungen auch politische Ge- Sprache mit Mitgliedern der amerikanischen Regierung, einschließlich des Außenministers Dulles, führen wird. 1 Ein wesentlicher Punkt des Besuchspro- Sramms dürfte auch die Besichtigungsreise sein, die Mikojan unternehmen möchte. Man nimmt an, daß er die Westküste der Ver- einigten Staaten, einige Industriezentren im Norden, die Oelgebiete in Texas und Han- delszentren wie New Vork besuchen will. Obwohl die wirkliche Bedeutung der Ame- rikareise Mikojans noch in Dunkel gehüllt ist und die Spekulationen darüber weite sten Spielraum haben— sie erstrecken sich auch auf die Annahme, daß Mikojan einen Besuch Chrustschowss vorbereiten soll wird das Ereignis doch allgemein als be- merkenswerter politischer Auftakt des neuen Jahres betrachtet. am Sonntag oder Montag überreicht werden. Zunächst war für die Ueberreichung der mor- gige Samstag vorgesehen. Doch will der deut- sche Botschafter in Moskau am Wochenende zunächst im sowjetischen Außenministerium vorsprechen, weil er die Ueberreichung der Note der Bundesregierung mit einem Ge- spräch entweder mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko oder einem seiner Stellvertreter verbinden möchte. Vor der Zu- stellung der Note an den Kreml will der Bundesaußenminister am Samstag— unge- wöhnlich in der Weihnachtspause des Parla- ments— den Auswärtigen Ausschuß des Bundestages unterrichten. Die bereits überreichten westlichen Ant- wortnoten haben in Bonn volle Zustimmung gefunden, da sie sich weitgehend auch mit der vorgesehenen eigenen Note decken. In der französischen Hauptstadt wird fest- gestellt, daß in den Antworten der drei West- mächte, trotz der entschiedenen Weigerung, unter dem Druck eines Ultimatums und über das Berlin-Problem allein zu verhandeln, die Tür zu Verhandlungen weit aufgelassen werde. Ob die Sowjetunion allerdings dazu bereit ist, wird von diplomatischen Beobach- tern in Paris jedoch mit einem großen Frage- zeichen versehen, zumal die Moskauer Reak- tion auf die Pariser Berlin-Beschlüsse alles andere als ermutigend gewesen sei. An unterrichteter Stelle in der britischen Hauptstadt wird besonders auf den vorletzten Absatz der englischen Note hingewiesen, in dem es, genau wie in der amerikanischen, heißt, es werde angenommen, daß es nicht der Zweck der Sowietnote vom 27. November gewesen sei, Druck und Zwang auszuüben. Diese Wendung lasse Chrustschow die Mög- lichkeit offen, in seiner Erwiderung Vor- schläge zu machen, sie aber nicht mehr mit einem Sechs-Monate- Ultimatum zu verbin- den, In diesen entscheidenden Sätzen der Note wird sowohl in London wie in der ame- rikanischen Hauptstadt eine Einladung zu Verhandlungen über Berlin m Zusammen- hang mit Verhandlungen über Deutschland und die europäische Sicherheit gesehen. Ein zweites taktisches Manöver sieht man in London und Washington in der wiederhol- ten Bezugnahme auf„das Regime, das die Sowjietregierung als Deutsche Demokratische Republik bezeichnet“. Es wird in diesem Zu- sammenhang angenommen, daß Presse- berichte richtig sind, denen zufolge die Sowjets angedeutet haben sollen, sie würden eine Note nicht in Empfang nehmen, wenn das Sowjetzonenregime nicht unter dem offiziellen Namen DDR erwähnt wird. Die Aufständischen auf Kuba haben offenbar mit ihrem Angriff auf die Provinz hauptstadt Santa Clara einen ent- scheidenden Sieg errungen. Der bisherige Diktator des Landes, Batista, zog es vor, Sich außer Landes zu begeben(siehe untenstehenden Bericht). Unser Bild zeigt einige Auf- ständische nach der Eroberung eines Außenforts in der Stadt Fomento. Bild: dpa Kubas Diktator ergriff die Flucht Dramatische Wendung im Bürgerkrieg/ Castros Rebellen im Vormarsch Havanna.(dpa/ AP) Der Bürgerkrieg in der mittelamerikanischen Inselrepublik Kuba hat nach den beträchtlichen militärischen Erfolgen der Aufständischen unter Fidel Castro während der letzten Tage in der Neu- jahrsnacht eine dramatische Wendung ge- nommen. Der kubanische Staatspräsident Batista, dessen Amtszeit im Februar abge- laufen wäre, ist in Begleitung seiner Familie sowie des im November neugewählten Prä- sicdenten Aguero und mehreren seiner eng- sten Mitarbeiter geflohen. Die Gruppe flog im Flugzeug des Präsidenten in die dominika- nische Hauptstadt Ciudad Trujillo. Eine Militärjunta unter Führung von Generel Cantillo übernahm die Macht. Währenddes- sen gehen die Kämpfe zwischen Regierungs- truppen und Aufständischen um die Provinz- hauptstadt Santa Clara weiter. Weitere kubanische Flugzeuge mit hohen Offlzieren und Beamten trafen gleichzeitig in Jacksonville Florida) und auf dem interna- tionalen Flughafen von New Orleans ein. Oesterreich führt Konvertierbarkeit ein Mindestkurs: 25,80 Schillinge für einen USA-Dollar Wien.(dpa) Zum Jahresende hat sich auch Oesterreich entschlossen, dem Beispiel der meisten OEEC-Länder zu folgen und die Konvertibilität seiner Währung für Auslän- der einzuführen. Die österreichische National- bank teilte mit, daß die Guthaben von Aus- ländern bei inländischen Kreditunterneh- mungen als„freie Schillingsguthaben“ in jede beliebige Währung konvertiert und auf freie Schillingskonten anderer Ausländer übertragen werden könne. Gleichzeitig wurde auch der Devisenhandel an der Wie- ner Börse auf USA-Dollar und kanadische Dollar, portugiesische Escudos und isländi- sche Kronen ausgedehnt. Außerdem hat die Nationalbank die Tiefst und Höchstkurse für die Währungen be- kanntgegeben, mit denen künftig ein Devi- senhandel zulässig ist. Der USA-Dollar er- scheint auf dieser Tabelle mit 25,80 bezie- hungsweise 26,20 Schillingen und 100 DM mit 609,929 beziehungsweise 628,298 Schillin- gen. Labour-Kritik an Währungsmaßnahmen London.(AP) Die britische Labour-Oppo- sition forderte am Mittwoch nach einer ein- einhalbstündigen Sitzung des als„Schatten- kabinett“ bezeichneten erweiterten Frakti- onsvorstandes die Abhaltung einer Unter- hausdebatte über den Beschluß der Regie- rung, das Pfund konvertierbar zu machen. Dieser Beschluß wurde in einer kurzen Ver- lautbarung als ein ernster Fehler bezeichnet, Womit sich die Partei offiziell der von Oppo- sitionsführer Gaitskell bereits geäußerten Ansicht anschloß. Zwischen Gesfern und Morgen Die Sowjetzone hat im Zusammenhang mit dem Auftreten der Pockenerkrankung in Kaiserslautern auch für dieses Gebiet eine Reisesperre angeordnet. In der von der So- Wjetzonen- Agentur ADN veröffentlichten Anordnung heißt es,„die für Reisen von und nach dem Gebiet von Heidelberg angeordne- ten Maßnahmen werden auf die Stadt und auf den Landkreis Kaiserslautern erweitert.“ (Siehe auch Bundesländerseite.) Nach langer Krankheit ist der Schweizer Botschafter in der Bundesrepublik, Albert Huber, in der Silvesternacht in Bern gestor- ben. Der 61jährige war in den letzten Jahren seiner diplomatischen Laufbahn ausschließ- lich für die deutsch- schweizerischen Bezie- hungen tätig. Admiral Lord Mountbatten wird im Juli nächsten Jahres Chef des britischen Vertei- digungsstabes werden. 24 Stunden lang versuchten Funktechniker der amerikanischen Armee zum Jahresende, eine Neujahrsbotschaft zu dem Atlas-Satel- liten zu funken und von ihm wieder zur Erde abzurufen. Die Versuche blieben erfolglos. Die USA- Armee nimmt an, daß mit dem Sa- telliten, der Mitte Dezember in eine Bahn um die Erde geschossen worden War, keine Funk- verbindungen mehr hergestellt werden können. Mit dem Neujahrstage trat in Ungarn ein neues Preissystem in Kraft, das Preissenkun- gen für Lebensmittel und Agrarprodukte und Preiserhöhungen für Industriegüter mit sich brachte. Die Preise für Industrieprodukte, die bisher durch Subventionen künstlich niedrig gehalten wurden, sollen jetzt durch Selbst- kostenpreise ersetzt werden. Billiger werden durch die Preissenkung neben Lebensmitteln auch Textilien aus Kunststoffen, Zement, Pe- troleum und Benzin. Die Oelraffinerien in der israelischen Hafenstadt Haifa, die bisher der britisch kontrollierten„Iraq Petroleum Company“ gehörten, wurden am Jahreswechsel der israelischen Gesellschaft„Pazit“ verkauft. Ueber die Kaufsumme wurde nichts bekannt. Der Ankauf erfolgte im Auftrage der tend eden Hammarskjöld in Israel Jerusalem(dpa). UNO- Generalsekretär Dag Hammarskjöld führte am Mittwoch in Jerusalem mit dem israelischen Ministerprä- sidenten Ben Gurion und Außenminister Frau Golda Mair längere Unterredungen. Dabei wurde die allgemeine Situation im Nahen Osten erörtert. Hammarskjöld, der gegenwärtig den Nahen Osten bereist, ver- brachte den Beginn des neuen Jahres bei den UNO- Beobachtern im Niemandsland bei Jerusalem. Am Neujahrstag besuchte der Generalsekretär die neue Jerusalemer Uni- versität, das Weizmann-Institut und das Institut für Wüstenforschung, das im ver- gangenen Jahr mit Unterstützung der UNESCO errichtet wurde. Anschließend fuhr er zu dem Kibbuz Sde Boker, in dem Ben Gurion seinen Neujahrsurlaub verbringt. israelischen Regierung, die künftig auch fünf der insgesamt acht Mitglieder des Auf- sichtsrats der„Pazit“ stellt. Von der israeli- schen Staatsgründung an wurde die Kapa- zität der Raffinerien nur mit 25 Prozent ausgenutzt. Die Besitzer arbeiteten mit Rücksicht auf arabische Interessen nur für den israelischen Eigenbedarf. Jetzt soll je- doch eine volle Ausnutzung der Kapazität angestrebt werden. In Kairo sind in der Neujahrsnacht zwölf führende ägyptische Kommunisten verhaftet worden. Wie aus amtlicher Quelle verlautete, erfolgte diese Maßnahme wegen Verstoßes gegen das in der Vereinigten Arabischen Re- publik bestehende Verbot kommunistischer Betätigung. Bei den Verhafteten soll es sich um die Führer der Kommunistischen Unter- grundbewegung in Aegypten handeln. Außer- dem soll auch eine große kommunistische Ge- heimdruckerei ausgehoben worden sein. 175,6 Millionen Einwohner hatten die Ver- einigten Staaten am Jahresbeginn. Sie hatten sich damit im abgelaufenen Jahr um etwa 2,9 Millionen Menschen erhöht. Zugleich geht dus einer Schätzung des Statistischen Bun- desamtes jedoch hervor, daß die Zahl der Geburten 1958 zum erstenmal seit 1950 zu- rückging. Man rechnet mit rund 4,25 Millio- nen Geburten im abgelaufenen Jahr, was um etwa ein Prozent unter der 1957 ver- zeichneten Rekordhöhe von 4,3 Millionen liegen würde. Der Geburtenrückgang wird auf einen Rückgang der Heiratsziffer um etwa vier Prozent zurückgeführt. Unter den 54 Persönlichkeiten, die in Jack- sonville um politisches Asyl nachsuchten, be- fand sich ein Sohn Batistas, der 25 Jahre alte Rubin. Obwohl die Namen der Flüchtlinge amtlich nicht bekanntgegeben wurden, ver- lautete, daß sich der kubanische Polizeichef Garcia, der Chef des kubanischen Geheim- dienstes, ein Sohn Gareias mit dem Namen Irinaldo, der Stabschef der Infanterie, Gene- ral Franeisco Tabernilla jr., der Befehlshaber der Luftwaffe, General Carlos Tabernilla und Brigadegeneral Ruey an Bord befunden hat- ten. Als provisorischer Präsident des Landes wurde das älteste Mitglied des obersten Ge- richtshofes, der 63jährige Carlos Piedra, ver- eidigt. Als erstes ernannte Piedra danach Dr. Gustavo Cuervo Rubio zu seinem Minister- präsidenten und ordnete die sofortige„Feuer- einstellung an allen Fronten“ an. Freudendemonstrationen in der Landes- hauptstadt Havanna aus Anlaß der Flucht Batistas verwandelten sich in Unruhen, Plünderungen und Brandstiftungen. Wenige Stunden, nachdem Batista das Land verlas- sen hatte, wurden Geschäfte gestürmt und das Kasino in Brand gesetzt. Nach einer New LVorker Rundfunkmeldung soll die Po- lizei das Feuer auf die Plünderer eröffnet haben, die auch in ein Hotel in der Haupt- stadt eingedrungen seien. Der junge Rebellenführer Fidel Castro ist für viele Kubaner zum Nationalhelden der kleinen Inselrepublik geworden. Der noch nicht 32 Jahre alte Dr. Fidel Castro wird als ein wohlerzogener, idealistischer, redebegab- ter, mit Entschlossenheit und Führereigen- schaften ausgestatteter Mensch beschrieben, der sich nie scheute, mit seinen Leuten in vorderster Linie zu kämpfen. Am 13. August. 1927 als Sohn des Besitzers einer Zuckerrohr- plantage geboren, erhielt er seine Ausbildung in Jesuiten-Schulen und studierte später die Rechte. Er wurde Rechtsanwalt in Havanna, Wo er sich besonders als Strafverteidiger armer Leute bald Ansehen erwarb. Bereits im Juli 1953 organisierte er mit seinem Bruder eine Rebellion gegen die Militärdiktatur Ba- tistas, die jedoch blutig niedergeschlagen wurde. Nach seiner Verbannung auf eine kleine kubanische Insel und seine nachfol- gende Begnadigung ging Castro 1955 nach Mexiko und in die USA, wo er sich für eine bewaffnete Rückkehr auf seine Heimatinsel vorbereitete. Nach seiner Landung am 2. De- zember 1956 wurde er der Führer der sich rasch vermehrenden Rebellen verbände. Als Ziel seines Kampfes bezeichnet Castro die Herstellung der politischen und sozialen Rechte und Freiheiten des Volkes. Ordens- und Ehrensegen am Neujahrstag in England London.(wgk- Eigener Berich) Ein rei- cher Orden- und Ehrensegen ergoß sich am Neujahrstag wieder über mehr als 2000 ver- diente Männer und Frauen Englands, der Commonwealth-Länder und über einige Eingeborene der Kolonien. Unter den von Königin Elisabeth mit Orden verschiedener Grade ausgezeichneten Persönlichkeiten be. finden sich der Maler Oskar Rokoschka und der als Darsteller in„Die Brücke am Rwal“ bekannte Filmschauspieler Alee Guiness, Beide wurden geadelt. Geehrt wurden außerdem der Rennfahrer Stirling Moss, die Schriftstellerin Rebecca West, Feldmar, schall Lord Alexander, sowie bekannte Wirt schaftler, Politiker, Verwaltungsbeamte, Sportler und Künstler. Besonders beachtet wurde, daß in diesem Jahr kein Unterhaus. abgeordneter in den Rang eines Peers er- hoben Wurde und damit ins Oberhaus auf- rückt. Man wertet das als weiteres Anzei- chen bevorstehender Wahlen, da man offen- bar Nachwahlen vermeiden wollte, die sonst- notwendig gewesen wären. a MORGEN Freitag, 2. Januar 1959/ Nr. 1 Kommentar Freitag, 2. Januar 1959 Isoliertes Spanien Nachdem nun auch Portugal die teilweise Konvertierbarkeit seiner Währung verkün- det hat, ist Spanien das letzte Land West- europas, das sich bisher nicht entschließen Konnte, Konsequenzen aus den flnanzpoliti- schen Ereignissen des Jahreswechsels zu ziehen. Offensichtlich ist man in Madrid durch den währungstechnischen Erdrutsch überrascht worden, auf den die verantwort- chen Kreise des Regimes nicht vorbereitet Waren. Es dürfte noch einige Zeit vergehen, che sie auf die stürmische Entwicklung der Vergangenen Tage reagieren. Schrecken und Ratlosigkeit kennzeichnen die Stimmung. „Es ist die schwierigste und gefahrvollste Lage, in der sich die spanische Wirtschaft Seit 1945 befand“, lautet das einmütige Ur- teil der Fachleute. In Madrid macht sich ein Gefühl der Isolierung breit wie man es seit dem zwölf Jahre zurückliegenden diplo- matischen Boykott nicht mehr kannte. Das ist der nüchterne FTatbestand: Europa hat dem Autarkiedenken und den Wirt- schaftsmethoden, nach denen das Regime bis- her regierte, eine so eindeutige Absage erteilt, daß sich für Franco jetzt eine dramatisch ver- anderte Situation ergibt. Doch schwerwiegen⸗ der ist noch, daß er sich durch das hartnäckige Festhalten am Dirigismus selbst der Bewe- Sungsfreiheit beraubt hat, deren er jetzt be- dürkte, um sich auf die jüngste Entwicklung einzustellen. Dem Beispiel der Länder, die stets die Konvertierbarkeit ihrer Währungen erklärt haben, vermag Spanien mit Rücksicht auf seinen akuten Devisenmangel ohnehin nicht zu folgen. Was dagegen dringend erfor- derlich wäre, ist eine rasche Abwertung der Peseta, da dem spanischen Außenhandel mit dem Beginn des Gemeinsamen Marktes und der französischen Währungsreform Märkte Verloren zu gehen drohen, die men unter keinen Umständen einbüßen darf, wenn das chronische Defizit der Handelsbilanz nicht EKkatastrophale Formen annehmen soll. Aber gerade mit diesem Schritt, so unauf- Schiebbar er ist, scheint man an maßgeben- deꝛer Stelle noch zu zögern. Die Erfahrungen, die man mit früheren Abwertungen der Pe- Sets gemacht hat, sind noch in lebhafter Er- innerung. In den Fachkreisen gibt man zu bedenken, daß es nicht genügt, die franzö- sischen Maßnahmen nachzuahmen, sofern das Regime nicht bereit ist, de Gaulle auch auf dem Weg der Sparmaßnahmen zu folgen. Man sprach zwar schon vor dem 27. Dezem- ber davon, den halbofflziellen Pesetenkurs von 52 auf etwa 60 zum Dollar zu senken. Aber das wäre ein riskantes Experiment, das Wahrscheinlich sofort ein weiteres Absinken der Notierung nach sich ziehen würde. Es 5 mit der Sparsamkeit ernst zu machen, die Handelsminister Ullastres und sein Kollege Qual Villalbi vorschlugen, als sie vor zwei Jahren ins Amt kamen. Der Plan der Sta- bilisierung und Ausgabenbeschränkung, mit dem sich damals die neue Wirtschaftsequipe flüssen durchkreuzt. Gegen die schüchternen Ansätze der Liberalisierung stand die starke Koalition politischer und wirtschaftlicher Sruppen, die kein Interesse hatten, Spanien näher an die europäischen Organisationen heranzurücken. Die wirtschaftsnationalistischen Vorurteile und der kapitalistische Egoismus behielten e Oberhand. Jetzt fehlen die beiden verlo- renen Jahre bitter, denn die Voraussetzun- gen für eine wirtschaftliche Europäisierung ind heute ungünstiger als zuvor. Wenn Spa- en schon nicht die finanziellen und sonsti- en Bestimmungen für die Aufnahme in die uropäische Zahlungsunion erfüllen konnte, es natürlich erst recht nicht in der Lage, en weitaus strengeren Bedingungen des zuropäischen Währungsfonds zu entspre- en, der nun den Platz der Zahlungsunlon innimmt. Praktisch hat das Regime also etzt die wenig angenehme Wahl zwischen er handelspolitischen Vereinsamung und er unkontrollierten Abwertung, die zu mer weiteren Beschleunigung des Tempos ler Inflation führen muß. Man steht an dem Punkt, an dem es ohne ne massive Finanzhilfe des Auslandes t mehr weitergeht. Aber wird man sie alten, solange keine Gewähr dafür vor- den ist, daß an die Stelle der bisherigen rächt sich jetzt, dag man es versäumt hat, Präsentierte, wurde von mächtigeren Ein- Methoden eine rationelle, nüchterne und darsame Außenpolitik tritt? Das ist die rage, die sich heute viele klarblickende und zelbstkritische Spanier stellen. Sie haben schon lange die Entwicklung kommen schen, die jetzt eingetreten ist. Der bisherige Kurs hat in die Sackgasse geführt. Eine Umkehr zu so später Stunde ist immer beschwerlich und verlustreich. Aber es gibt keine andere Möglichkeit mehr, die Verhältnisse zu stabl- lisjeren und die drohende Isolierung zu über- winden. Das Schlimmste wären in diesem Kritischen Augenblick halbherzige Maßnah- men, wie sie in der Vergangenheit üblich Waren. Man kann nur hoffen, daß die lei- tenden Kreise des Regimes sich jetzt rasch zu den Entschlüssen durchringen, die auf den Weg der europäischen Zusammenarbeit kühren. Heinz F. Barth(Madrid) Fidel Castro ist nach der Flucht seines Gegenspielers, des kubanischen Prãsidenten Batista, auf der Höhe seiner Rebellenlaufbahn. Dennoch ist noch nicht entschieden, ob inm die Macht auf Kuba endgultig zufallen wird. Neueste Meldungen deuten die Möglichkeit an, daß sich die USA durch die Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Interessen zum Eingreifen im kubanischen Bürgerkrieg veranlaßt sehen cönnten. Copyright New Vork Herald Tribune Heuss: Mit Zähigkeit verhandeln Die traditionelle Neujahrsansprache/ Staatsmänner betonen den Wunsch nach Frieden Bonn, 1. Januar Bundespräsident Theodor Heuss widmete einen großen Teil seiner traditionellen Neu- jahrsansprache, die am Silvesterabend von allen Sendern der Bundesrepublik gesendet Wurde, der Sorge des deutschen Volkes um die Freiheit Berlins,. Diese Sorge überschatte uns völlig, sagte der Bundespräsident. Sie sei nicht nur für die Deutschen eine Last Se worden, sondern habe die Regierungen der halben Welt vor die schwierigsten Fra- Sen gestellt. Jeder spüre, daß Berlin nicht mur eine deutsche, sondern eine europäische Position sei. Nach Ansicht von Heuss bleibt trotz der westlichen Ablehnung der sowjeti- schen Berlin-Vorschläge„doch die allen ge- meinsame Aufgabe, mit Phantasie und ela- stischer Zähigkeit im Gespräch mit dem Russen die Wege zu suchen, die deutschen Fragen in ihrer deutschen und damit zu- Sleich in ihrer europäischen Bedingtheit politisch zu regeln.“ Niemand dürfe verkennen, daß es in den nächsten Monaten zu manchen Schwierig- keiten kommen werde.„Die Russen erklären Serne, sie seien„Realisten“. Dieser ihr „Realismus“ in dem Berliner Vorschlag kann aber kaum anders gedeutet werden als die Zuversicht auf eine ihnen genehme Wirk- lichkeit von Morgen. Die Vorstellung, ein Westberlin mit eigener Währung, umgrenzt von einer Welt, die es praktisch immerzu abschnüren kann, als einen Faktor der Ent- Spannung vorzuführen, kann von keinem Mann im Kreml geglaubt werden— sle ist eine propagandistische Zweckillusion.“ Der Bundespräsident wies darauf hin, daß die Schuld an dieser ganzen problemati- schen Situation die Folge kurzschlüssiger Entscheidungen der Alliierten von Teheran und Jalta seien. An dem Elend des Vater- landes und der tiefen Zerklüftung der See- len unseres Kontinents sei jedoch niemand anders schuld als Hitler. Klesinger: Wir haben Grund, auf bleibenden Frieden zu hoffen Der neue baden- württembergische Mini- sterpräsident Kurt-Georg Kiesinger sagte am Donnerstag in seiner Neujahrsansprache über den Süddeutschen Rundfunk und den Süd- Westfunk:„Wir haben Grund, auf die Erhal- tung des Friedens zu hoffen.“ Es werde aller- dings noch ein gefährdeter, labiler Friede sein, der weniger auf einer wahrhaft fried- lichen Gesinnung überall, als auf dem Gleich- gewicht der Macht und der Furcht beruhe. Die Mahnung Berlins Der Berliner Regierende Bürgermeister Willy Brandt sagte in den letzten Minuten des alten Jahres über die Berliner Rundfunk- sender:„In Berlin wird sich das Schicksal Deutschlands erfüllen. Aber hier wird noch über einiges mehr entschieden.“ Brandt for- derte die Berliner auf, sich den Mut und die Entschlossenheit wie bisher zu bewahren. Hoffnungen auf Entspannung Der Wunsch nach Erhaltung des Friedens und einer Entspannung der internationalen Lage stand auch im Vordergrund der Bot- schaften, die Staatsmänner in aller Welt zu Beginn des neuen Jahres veröffentlichten. Einige Neujahrsbotschaften warnten aller- dings vor allzu großem Optimismus und ho- ben hervor, dag der Frieden keineswegs gesichert sei und daß die Welt noch vor vie- len ungelösten Problemen stehe. Nikita Chrustscho w, sowjetischer Ministerpräsident, sprach in einer Neujahrs- botschaft an das amerikanische Volk seine „tiefe Ueberzeugung“ aus, daß es gegenwär- tig kein umstrittenes Problem mehr gebe, das nicht mit friedlichen Mitteln gelöst wer- Die Bundesweh Einzelheiten aus dem Jahresbericht des Verteidigungsministeriums Von unserem Mita Bonn, Ende Dezember Am 31. Dezember hatte die Bundeswehr, nach dem vorliegenden Jahresbericht für 1958, eine Personalstärke von 180 000 Mann erreicht, bei einem Anteil von 45 000 Wehr- Pflichtigen. Ein Viertel der Soldaten sind alsO Wehrpflichtige. Verteidigungsminister Strauß spricht in einem Vorwort zum Jahresbericht von der„Halbzeit des Aufbaus der Bundes- wehr“. Der NATO sind im Laufe des Jahres 1958 weitere Verbände unterstellt worden. Das deutsche NATO- Kontingent besteht nunmehr aus drei Korpsstäben, sieben Di- visionen sowie einer entsprechenden Anzahl von Forpsverfügungs- und Versorgungs- truppen. Zur eingeleiteten Umgliederung der Bundeswehr durch die Bildung von beweg- licheren gemischten Verbänden in Brigade- stärke heißt es in dem Jahresbericht:„Die Bundeswehr muß im Verteidigungsfall zu einer Kampfführung sowohl unter den bis- Der Vatikan wurde„von der Residenz zum Haus“ Papst Johannes verbreitet Herzlichkeit/ Dezentralisierung der Kurie/ N Vatikanstadt, Ende Dezember Vor einigen Tagen lies Papst Jo hannes XXIII. seine engeren Mitarbeiter Wissen, daß er nicht bei jeder Begegnung einen Kniefall von ihnen verlange. Sie soll- ten in der Frühe niederknien, wenn sie ihn zum erstenmal sehen, und abends bei der Verabschiedung. Das genüge. Die Neuerung ist unscheinbar wie so vieles andere im jetzt zweimonatigen Pontifikat des neuen Papstes, zum Beispiel wie die Anordnung, während seiner Spaziergänge in den Vatikanischen Gärten nicht mehr die Kuppel des Petersdoms Kür Besucher Zzu Sperren.„Gebe ich denn jemand Argernis?“ so begründete Johannes die großzügige Geste.„Die Leute sollen mich doch ruhig sehen.“ Die winzigen Mosaiksteinchen summieren sich. In den Reden des Papstes kehren be- stimmte Worte immer Wieder; sie werden zu Schlüsselworten: Brüderlichkeit, der gute Hirte, Sanftmut, Bescheidenheit, Güte. Der Majestätsplural, das„Wir“, geht Papst Jo- annes schwer von den Lippen. Immer wie- der fällt er in die natürliche„Ich“-Form zurück, auch in öffentlichen Reden. Er sucht Kontakt, verbreitet Herzlichkeit. Sein Ton ist familiär, unmittelbar Warm. Er denkt an die Sorgen seiner Mitarbeiter, läßt ihnen — die vatikanischen Angestellten und Be- amten sind nicht gut bezahlt— ein Monats- gehalt als Gratifikation zukommen. Eine Allgemeine Gehaltserhöhung ist in Sicht. Schon jetzt ist der Vatikan nach allge- meinem Urteil„von der Residenz zum Haus geworden“. Es hat sich herumgesprochen, daß sich Papst Johannes nur widerwillig dem Protokoll fügt und„Auszubrechen“ sucht, wo er kann. So würde es nicht über- baschen, wenn auch das steife Vatikanische Zeremoniell nach und nach aufgelockert urid moderflisſert würde. Nach und nach, nicht von heute auf morgen. Denn auch das gehört zum CHarakteristikum dieses Papstes: daß er behutsam vorgeht, abrupte Lösungen meidet. Dennoch ist er hartnäckig. Sein Stil ist dier der sanften Gewalt. Wo es keine Hindernisse gab, wo er der einmütigen Zu- stimmung sicher sein Konnte, da handelte Johannes XXIII. rasch und entschlossen. Das erste, Was er in Angriff nahm, war eine Dezentralisierung der Kurie, eine Verteilung der Lasten auf viele Schultern. Alle seine aligenfälligen Maßnahmen dienen diesem Ziel: die Kreation von 23 neuen Kardinälen und, damit verbunden, die Vergröherung des Kardinalskollegiums, die Bestellung eines Kardinal- Staatssekretärs, eines Kardinal kämmerers und eines Majordomus, die Wie- dereinführung der Tabellen-Audienzen, das heißt eines geordneten Zeitplans, der den Kurienkardinälen und den hohen Vvatika- nischen Beamten regelmäßig Gelegenheit Sübt, den Papst persönlich zu Sprechen. Sicherlich steckt keine ausdrückliche Ab- sicht dahinter, daß sich Johannes XXIII. auch in diesen Dingen von der autckra- tischen Persönlichkeit seines Vorgängers unterscheidet. Johannes versäumt keine Gelegenheit, die überragenden Vorzüge Pius XII. zu rühmen. Und ein Passus seiner Weihnachtsansprache läßt sogar die Ver- mutung zu, daß er einem Seligsprechungs- Prozeß für den Verstorbenen den Boden eue Linie in der Außenpolitik bereiten will. Aber der Unterschied ergibt sich zwangsläufig. Behutsam ist Papst Joharmes in allem, Was die„Außenpolitik“ der Kurie betrifft. Aber auch hier zeichnet sich bereits die neue Linie ab, Sie äußert sich zunächst in einem zunächst zunehmenden„Disengagement“ Zzwäschen dem Heiligen Stuhl und der ita- lienischen Inmenpolftik. Die Vatikanischen Kommentare zu italienischen Vorgängen werden spärlicher. Das Ausland beginnt Wieder am Petersplatz. Schon hat auch der italienische Episkopat gröbere Vollmachten erhalten. Wenn diese Entwicklung anhält, Wird er in Kürze für den Vatikan ein nationaler Episkopat sein wie der deutsche, der amerikanische und jeder andere. Die Identifizierung zwischen der katholischen Kirche in Italien und dem Vatikan wird aufhören, und dabei wird auch der Heilige Stuhl an Bewegungsfreit gewinnen. Bewegungsfreiheit wozu: ganz sicher zu gröberen Anstrengungen in Lateinamerika, in Asien und in allen Missionsgebieten und zu neuen Bemühungen um die von Rom 8 trennten katholischen Kirchen. Hierzu liegen schon richtungweisende Außerungen des Papstes vor. Bewegungsfreiheit auch 2u einer Entspannung gegenüber den kom- munistisch beherrschten Ländern? Die Frage ist noch offen. Sicher scheint bis jetzt nur, daß der Papst die Beziehungen zur pol- nischen Exilregierung nicht mehr erneuern Will. Das wäre ein kleiner Schritt, eine erste Geste gegenüber dem Osten. Ob ihr weitere folgen, wird wesentlich von der Gegenseite abhängen.(dpa) 1 1 den kann. Er glaube, daß die Aussichten für die Erhaltung und Stärkung des Friedens im neuen Jahr gut sind. Julius Ra ab, österreichischer Bundes- kanzler: Was die Minderung der Spannun- gen in der Welt betrifft, bin ich für das Jahr 1959 nicht allzu optimistisch. 3 Harold Macmillan, britischer Pre- mierminister: Probleme wird es im neuen Jahr im Ueberfluß geben, aber ebenso große Möglichkeiten. Wir treten in das neue Jahr mit Vertrauen, Entschlossenheit und Hoff- nung. König Pau! von Griechenland sprach die Erwartung aus, daß der Kampf des heroi- schen Zypern- Volkes bald seine Rechtferti- 5 gung finden wird. Aleksander Za wa dz k i, Vorsitzender des polnischen Staatsrates: Die Spannungen sind besonders durch die Verstärkung der Ver- geltungsstreitkräfte in der Deutschen Bun- desrepublik gewachsen. Tschiangkaischek, nationalchine- sischer Staatspräsident: Die chinesischen Kommunisten werden im neuen Jahr in der Formosa- Straße noch größere militärische Abenteuer beginnen. Doch wird das neue System des Volkskommunen auf dem chine- sischen Festland den Sturz des kommunisti- schen Regimes beschleunigen.(dpa) r im Jahre 1958 better Carl Schopen her üblichen als auch unter Bedingungen befähigt sein, die sich aus dem Vorhanden- sein atomarer Kampfmittel ergeben.“ Die Brigade soll in der Lage sein, für begrenzte Zeit auf sich selbst gestellt zu kämpfen und sich auch für mehrere Tage selbst zu ver- 8 sorgen. Die Grenadier-Brigaden sollen 3 800 Mann stark und die Panzer-Brigaden 2 800 1 Mann stark sein. g 1958 sind 2340 Ofkiziersanwärter des Heeres für die Laufbahnen des Berufs- 6 offiziers auf Zeit ausgebildet worden. Da- neben lief die Ausbildung von 359 Reserve- offiziersanwärtern. Etwa 40 Unteroffiziere aus der Truppe sind für die Uebernahme in die Offizierslaufbahn ausgewählt worden. Die wichtigste Entscheidung für die Luft- Waffe bedeutet der im Oktober gefaßte Ent. schluß zur Beschaffung von mindestens 150 amerikanischen Abfangjägern vom Typ Starfighter F 104. Die Luftwaffe verfügt gegenwärtig über 282 Jäger vom Typ F 84 F sowie über 55 Aufklärer vom Typ RF 84 F.* Außerdem standen 225 Maschinen vom Typ F 86 Sabre VI, 72 vom Typ F 86 V und 83 Allwetterjäger vom Typ F 86 K zur Ver- fügung. In Zukunft sollen die Kampf- une Einsatzaufgaben zur Vereinfachung und Rationalisierung der Pilotenausbildu 3 und zur Erleichterung des Nachschubes von zwei* Flugzeugtypen erfüllt werden. Frühestens 5 im Herbst 1959 soll die Luftwaffe mit Luft- abwehrraketen ausgerüstet werden. Seit der Aufstellung der Luftwaffe sind im In- und Ausland 979 Soldaten als Flugzeugführer ausgebildet worden. Die Marine verfügte Ende 1958 über 103 Kriegs- und Hilfsschiffe. In Dienst gestellt wurden 1958 neun Schnellboote, acht Küsten- minensuchboote, zwei schnelle Minensuch- boote und zwei Hafenschutzboote. Einheiten sind auf deutschen Werften gebaut worden. f Bis jetzt sind fünf Bundeswehrlazarette mit je 200 und drei Lazarette mit je 400 Bet- ten eingerichtet worden. 142 Offiziere und 165 Unteroffiziere sind von der Bundeswehr zu integrierten Stäben oder als nationale Vertreter bei solchen Stäben entsandt Wor- den. Das am 1. Oktober dieses Jahres ge- bildete selbständige„Bundesamt für Wehr⸗ technik und Beschaffung“ hat im letzten 5 Berichtsjahre 9583 Aufträge im Wert von 9 2,57 Milliarden Mark erteilt. Von den gemusterten Wehrpflichtigen waren 79 Prozent tauglich für den Wehr- dienst. 460 Wehrpflichtige oder 0, Prozent Wollten als Wehrdienstverweigerer an- erkannt werden. Die Zahl der Unterkunfts- anlagen für die drei Truppenteile hat sich a 1958 um 124 auf 291 erhöht. In 51 Fällen han- 5 delt es sich um Freigaben durch die Statio- mierungsmächte. Von den 21 neuen Kasernen für die Bundeswehr sind allein 23 im Jahr 5 1958 fertig geworden. Von unserem Korrespon f Paris, 1. Januar Die Pariser Nachtlokale und Restau- its haben in der Nacht vom 31. Dezem- Zum 1. Januar dem Beobachter wenig legenheit gegeben, sich davon zu über- gen, ob Frankreich mit Ernst daran- sich den Gürtel enger zu schnallen. die Kunden der Nachtlokale und der Restaurants sind nicht die Nation. Sutinformierte und landeskundige chter können auf die Frage keine tige Antwort geben, ob die Fran- sich überhaupt über das Ausmaß der bewußt sind, die ein Programm natio- er Größe auf dem vierfachen Weg über europäische Einheit, die Integrierung jens, die Errichtung einer Gemein- t des weißen Teils des schwarzen Afri- und eine Atomaufrüstung von ihnen dern wird. Zu diesem Programm aller- haben sie sich mit ihrem vierfachen n für General de Gaulle im Laufe der en vier Monate entschieden. a Wer nach einigen Monaten Abwesenheit genwärtig nach Frankreich kommt, kann r Hoffnung auf richtige Antwort Age stellen, auch die noch viel wich- nach dem wirklichen Sinn und dem chen Ausmaß sowie der Wirklichen tung der im Jahre 1958 in Frankreich ogenen Veränderung, als derjenige, der stetem Aufenthalt im Lande das Ge- Für die großen Zusammenhänge ver- die ihm in der Vielzahl der Einzelhei- ergehen. Die Uebergangsperiode Zwi- der Vierten und der Fünften Republik u mit dem alten Jahr praktisch zu gegangen. Aber unterscheidet sich das irdisch und nächst nach einer Ordnung, die ihm auf internationaler Ebene die Achtung und Handlungsfähigkeit garan- tierte, auf die die Nation angesichts ihrer Vergangenheit Leistung lem und militärischem Gebiet Anspruch zu haben glaubt. Eine stetige dauerhafte Füh- rung schien der Masse der Franzosen im Mai 1958 wichtiger, als der Inhalt irgend- welcher Programme, die noch keine Partei, nachdem sie sie aufgestellt und beredt ver- kündet hatte, vermochte. Das Gefühl, ohne eigenes Ver- 18 Neujahrstag denten Joseph Ro van Neue, das am 8. Januar mit dem Amts- antritt de Gaulles als Staatschef beginnt, wirklich wesentlich und entscheidend von dem, das am 13. Mai zusammenbrach? Ja und nein. Die kommenden Wochen und Mo. nate können die Antwort mehr zur Ja- oder mehr zur Nein-Seite hin verändern. De Gaulle hat ein unerwartet tiefes Einfüh- lungsvermögen und eine Fähigkeit zur Re- präsentation gezeigt. Aber diese Fähigkei- ten sollten bei dem Mann, der am 18. Juni 1940 aus seiner scheinbaren Isolierung als Repräsentant und Dolmetscher der unter- allmählich wieder an der Oberfläche wirksamen Haltung der Nation aufgetreten war, im Grunde nicht überra- schen, Der neue Präsident der Republik scheint erfühlt und verstanden zu haben, nach welchen Neuigkeiten das französische Volk zunächst verlangte und welche es nicht bereit war, künftig aufzunehmen und zu Unterstützen. Verlangt hat das französische Volk zu- Sesicherten staatlichen und ihrer gegenwärtigen auf wirtschaftlichem, kulturel- ernsthaft zu verwirklichen schulden tiefer gesunken zu sein, als die veränderten politischen Weltumstände dies forderten, war in allen Schichten der Nation verbreitet, ebenso die Ueberzeugung, daß die aus dem 19. Jahrhundert ererbte parla- mentarische Regierungsform durch die eigen- artige Entwicklung, die die Vierte Republik mit ihren sich gegenseitig bis zur Ohnmacht im Gleichgewicht haltenden Parteien genom- men hatte, nicht mehr allen Forderungen unserer Zeit gewachsen sind. Eine straffe, zielsichere Führung, eine Erneuerung fast aller wichtigen Institutionen des öffentlichen Lebens vom Parlament bis zur Justiz hat de Gaulle während der sieben Monate der Uebergangsperiode bereits geschaffen. Das Mißvergnügen der Franzosen an ihrem eige- nen Staat, der nationale Minderwertigkeits- komplex, an dem weite Kreise seit Jahren Kranken und den sie krampfhaft überkom- pensierten, scheinen damit auf den Weg eines Heilungsprozesses geführt, von dem Allerdings noch zu beweisen bleibt, ob er nicht zum Teil auf Fehldiagnosen beruht. Nicht auf keinen Fall wollten die Fran- z0Sen hingegen in ihrer Masse eine Ueber- Dahme der zivilen Gewalt durch die Armee. Sie wollten auch keine Diktatur. Sie fürch- teten den Einheitsparteistaat und seine Po- lizeimethoden. Sie wollten auch keine wei⸗ teren Experimente mit der sozialen und wirtschaftlichen Ordnung. In der Tat zeich- nete sich ja die Krise der französischen Demokratie durch die unerwartete Tatsache aus, daß sie in einer Periode auftrat, in der der Lebensstandard aller Klassen und Schichten der Nation die schnellste und massivste Steigerung in der französischen Geschichte aufwies. Die Vierte Republik ist nicht daran zusammengebrochen, daß es ihren Bürgern nicht gut genug ging, son- dern daran, daß sie ihnen kein politisches und nationales Ideal anbieten konnte. In diesem Sinne ist der Name der neuen gaullistischen Partei—„Union für die Neue Republik“— ein ausgezeichneter Ausdruck für das, was de Gaulle der Nation in tiefem Verständnis für ihre Wünsche angeboten hat: Keine Diktatur, sondern die Republik. Das heißt den Rechtsstaat, an dem den Franzo- sen heute mehr gelegen zu sein scheint, als an der Form der Demokratie oder zumindest des Parlamentarismus. Aber eine neue Repu- blik, in der Dinge möglich sind, an deren Möglichkeit vor wenigen Monaten noch kein Kenner Frankreichs geglaubt hätte: Sowohl die brutale Abschaffung der Altersrente für die ehemaligen Frontkämpfer, als auch der Abfall von fast zwei Millionen kommu- mistischer Wähler von ihrer Partei, sowohl die allgemeine Zustimmung zur Errichtung unabhängiger Republiken im schwarzen Af rika, als auch die Erhebung von 3 Md. Francs neuer Steuern, sowohl die Reform des Justiz- Wesens durch Ministerratsbeschluß, die Tau- sende von bestehenden Rechten verletzt(die- jenigen nämlich der Kleinstädte, deren Ge- richte und diejenigen der Justizbeamten, de- ren Büros aufgelöst werden), als auch die Wiedererweckung des Vertrauens der Massen zu dem vor Jahresfrist noch halb vergessenen Führer des freien Frankreich von 1940. Wird diese Wandlung von Dauer sein? Kann Gallien auf die Tradition des inner- politischen Zwistes, der bereits in diesen Tagen bei der schwierigen Bildung des Ka- binetts Debré, der ersten Regierung der Fünften Republik, wieder auflebte, verzich- ten? Wird de Gaulle die Interessen der Lohnempfänger, der Landwirtschaft, des rückständigen Kleinhandels, der verschie- denen Schichten der Industrie auf lange Dauer auf einem erträglichen Maß des Ein- Klavier der französischen Seele, weil er wie Wenige Staatsmänner identisch ist mit dem Geist des von ihm geführten Volks. zu diesem Spiel schaft. Ein einziger Migton kann das Mig lingen des ganzen Werkes bedeuten. dem de Gaulleschen Gleichgewicht kann! Frankreich ohne großen Widerstand von innen schnell wieder in den Sumpf der Vierten Republik zurück oder in den Erd- rutsch des Totalitarismus hinabfallen. Eine Stabilisierung Hingegen könnte in weiten Teilen der Welt beispielhaft wirken, wie schon so oft die inneren Frankreichs. nur kurzlebigen Triumphs einer Reaktion. Wird, die im Grunde nie etwas vergißt und. nie etwas dazulernt? Wird der Genera! die von der Nation gewollte des„Alles gleichzeitig“ durchhalten kön- nen? Frankreich will die Größe, aber auch den Wohlstand, die Atombombe, aber auch das Sahara- Petroleum, Rechtsstaat. aber auch die autoritäre Staats- führung. Wenn der Krieg in Algerien zu lange dauert, wird der Lebensstandard un. ter den Folgen der Deflationspolitik Absin- ken. Wenn die Europapolitik die französi- sche Wirtschaft zu lange schädigt, auch wenn sie nur zu lange braucht, um zu zei- gen, daß der Gemeinsame Markt ihr nützt, dann kann das noch ungesicherte Gleichge- wicht der Faktoren zusammenbrechen, auf denen das Wunder von de Gaulles unbluti- ger Revorlution mit liberalen Mitteln im Dienste des Rechtsstaates beruht. Der General spielt glänzend auf dem Aber gehört absolute Meister Aus des neuen Gleichgewichts Wendungen und Wandlungen flusses halten können, ohne daß sein Regime eine neue Form des immer in Frankreich Siehe auch Seite 11 ꝓͤ ͤ ͤͤͤ Diese Politix FAT den nat Nr. 1/ Freltag, 2. Januar 195 MORGEN Das Gefängnis als sehr begehrtes Winterquartier Humaner Strafvollzug in Schweden bringt„Touristen“ ins Land/ Hartes Schicksal der finnischen Vorbestraften Zwischen den beiden Nachbarstädten Haparanda(Nordschweden) und Tornio (Nordfinnland) hat mit dem Einbruch der kalten Jahr it ein merkwürdiger Grenz- verkehr ein etzt. Beinahe tagtäglich wird hier die Grenze von Finnen überschritten, die in Schweden— ins Gefängnis wollen. Das Amtsgericht von Haparanda arbeitet auf Hochtouren, und das Stadtgefängnis ist ständig vollbelegt., das Gefängnis nicht für die Finnen da, so könte es seine Pforten schließen“, schrieb die Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter“ in einem großgaufgemach- ten Bericht, der eine empfindsame Stelle im finnischen Nationalstolz treffen mußte. Der Finne steht nämlich nicht gerade im besten Ruf bei den skandinavischen Nachbarvölkern; er erscheint allzu oft in den Polizeiberichten der nordischen Presse. Besonders die schwe- dischen Zeitungen berichten andauernd von gewalttätigen Finnen, die stechend, raubend und trinkend durch die schwedischen Lande ziehen. Daneben werden aber auch in Däne- mark und Norwegen regelmäßig Finnen ein- gesperrt, denen der„Puukko“— das Finnen- messer— allzu locker in der Scheide saß. Das Ansehen Finnlands wurde von diesen trampenden Kriminellen schon schwer ge- schädigt, und in Helsinki überlegt man sich Alrgestrengt, wie man der„Verbrecher emigration“ in die skandinavischen Nachbar- länder steuern könnte. Aber die kompromit- tierenden Ausflüge lassen sich nicht— oder nur schwer— unterbinden. Mit der Auf- hebung des Paßzwanges im internordischen Reiseverkehr passiert der Kriminelle die nordischen Grenzen ebenso unbehelligt wie sein harmloser Mitreisender. Die Finnen können die Paßfreiheit nicht wieder rück- gängig machen— obwohl besorgte Stimmen eifrig dafür plädieren—, man würde die skandinavische Gemeinschaftsarbeit gefähr- den. Also bleibt den Finnen nichts anderes übrig, als sich für die Messerhelden und Raufbolde zu schämen. Bringen diese doch ein ganzes Volk in Verruf. Und nun mußte auch noch diese peinliche Sache in Haparanda ans Licht der Oeffent- lichkeit kommen! Der Bericht in„Dagens Nyheter“ zeigte nämlich sehr deutlich, daß In zwei Teile gebrochen ist am 27. Dezemb schen Osthuste der unter der Flagge Liberia nen große Tanker„African Queen“, der mit einer Ladung Erdöl auf der Fahrt nach Paulsboro(New Jersey, USA) unterwegs war. Die A7 köpfige Besatzung wurde von zu Hilfe geeilten Hubschraubern d nicht nur Gewohnheits verbrecher auf Raub- züge in das ergiebige Schweden ausziehen, sondern auch leicht verkrachte Existenzen, die in den schwedischen Gefängnissen ein Obdach suchen, eine Möglichkeit zu über- wintern. Viele von ihnen sind in Finnland einfach ausgestohen; sie waren einmal straf- fällig, und dieser Makel hängt ihnen auf Lebenszeit an. Sie finden nach der Entlassung aus der Strafanstalt keine Arbeit in Finnland mehr, oftmals haben sie weder Angehörige noch Bleibe, und da sie die drakonischen Strafmaße und das harte Gefängnisleben in Finnland fürchten, drehen sie ganz einfach „ein kleines Ding“ in Schweden, um in den Genuß der wohltätigen Bestrafung in diesem humanen Land zu kommen. Sie stehen dann vor dem Richter, so schildert der Reporter des„Dagens Nyheter“, und bitten um das höchstmögliche Strafmaß oder zählen eifrig Alle früheren Verstöße auf, für die sie in Schweden schon einmal„sagen“. Viele lassen sich auch gar nichts zu Schulden kommen. Sie kommen nur gegen das Einreiseverbot der Behörden nach Schweden zurück, um sich sofort von der Polizei„finden“ zu lassen. So erzählte solch ein„Heimkehrer“, daß er einem Jungen in Haparanda sein letztes Geld gab, damit dieser ihn bei der Polizei an- melden sollte. Der Bericht im„Dagens Nyheter“ wäre zweifellos auf Skepsis gestoßen, wenn ihn nicht die finnische Seite bestätigt hätte. Als nämlich eine finnische Zeitung die Anklagen der Gefängnisinsassen von Haparanda über- prüfte, erklärte man auf dem Justizministe- rium in Helsinki:„Leider ist es richtig. Es ist absolut unmöglich, Arbeit für jüngere Män- ner zu finden, die eine Freiheitsstrafe ver- büßt haben. Die Stütze, der sie so dringend bedürfen, wenn sie komplexgefüllt aus dem Gefängnis kommen, wird ihnen in der Regel verweigert.“ Diese unerfreuliche Situation wird noch dadurch erschwert, daß Finnland nun schon im zweiten Winter unter einer Massenarbeitslosigkeit leidet und daß der Staat keine gesetzliche Arbeitslosenunter- stützung bezahlt. Zu den Bequemlichkeiten eines schwedi- schen Gefängnisses kommt dann noch für viele Finnen die Möglichkeit, in der Haft er vor der amerikani- fahrende 13 800 Ton- er„African Queen“ zu Geld zu verdienen. Die Haparandahäftlinge beispielsweise arbeiten im Wald, werden entlohnt, und ein Drittel dieses Lohnes geht in die eigene Tasche. Manche stellen sich mit Gefängnisarbeit in Schweden besser als mit freiheitlicher Arbeit in Finnland. Nach Feier- abend kommen die Häftlinge dann in ein geradezu„gepflegtes Heim“. Sie können sich frei im Gefängnis bewegen, kein Fenster ist vergittert, Zellen gibt es nicht, sondern nur Zimmer mit Radio und Leselampe über der Schlafkoje. Alle Fußböden sind mit Parkett ausgelegt. Die Gefangenen können dazuhin in einem besonderen Hobby-Raum basteln, oder sie sitzen in einem gemütlichen Tages- raum, wo Zeitungen und Bücher aufliegen, Wo man Karten oder Schach spielen kann. Die schwedische Gefängnisfürsorge ist ebenso vorbildlich wie die gesamte Sozialfürsorge überhaupt, aber in Helsinki bedauert man natürlich, daß die Gefangenen aus Finnland nicht härter hergenommen werden. Denn dann würden die peinlichen Gefängnisreisen unterbleiben.„Bei uns kommt niemand frei- willig ins Gefängnis“ versicherte ein Beamter des finnischen Justizministeriums,„keinem gefällt es dort, alle sehnen sich in die Freiheit zurück.“ Tatsache scheint jedenfalls zu sein, daß es den Finnen in den schwedischen Gefäng- nissen gefällt, denn allein das kleine Städt- chen Haparanda hatte im Jahr 1958 mehr als 200 Finnen zu betreuen. Auch in Langholmen — dem Stockholmer Gefängnis— weist ein beachtlicher Prozentsatz der Insassen die finnische Staatsbürgerschaft auf, und wenig- stens die Hälfte aller Häftlinge in den ost- und nordschwedischen Gefängnissen sind Finnen. Um diese demütigen Verhältnisse zu be- reinigen fordert man nun in Helsinki, daß Verbrecher im Heimland für ihre Missetaten sühnen sollten. Aber diese Forderung ist ebenso undurchführbar wie die Wieder- einführung des Paßzwanges, die nationalen Gesetze streiten dagegen. Ist die Tendenz in Haparanda aber richtig, dann werden die schwedischen Gefängnisse in diesem Winter noch einen verstärkten Zustrom erfahren. Die Situation in Finnland ist nämlich alles andere als rosig. Walter Hanf und Küstenbooten der amerikanischen Küstenwache und Marine nach und nach an Land gebracht. Die Ursache des Unglücks dürfte das Auflaufen des Tankers auf eine unter der Wasseroberfläche liegende Sandbank sein. Auf unserem AP- Bild ist ein Hubschrau- der zu sehen(im Kreis), der Besatzungsmitglieder vom Vorderteil einem Rettungsschißf bringt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heute an- fangs bedeckt und rege Temperaturen 6 bis 7 Grad, frischer Südwestwind, später wech- selnde, meist starke Bewölkung mit schauer- artigen Niederschlägen. Temperaturrückgang auf 5 bis 6 Grad, unter lebhaften Böen auf West drehender Wind. In der Nacht und am Samstag wechselnde, zeitweise noch starke Bewölkung und weitere schauerartige Nie- derschläge, mindestens bis in mittlere Odenwaldhöhe herab mit Schnee vermischt. Weiterer Temperaturrückgang. Tagestempe- raturen in der Ebene 3 bis 5 Grad, in Gip- fellagen des Odenwaldes um Null. Zeit- weise noch lebhafter und böiger Wind zwi- schen West und Nordwest. Sonnenaufgang: 8.27 Uhr. Sonnenuntergang: 16.24 Uhr. Pegelstand vom 1. Januar Rhein: Maxau 481(27); Mannheim 378 (22); Kaub 329(+ 14). Neckar: Plochingen 172(1%); Gundels- heim 202(—51); Mannheim 388(28). Pilsner Skoda-Werke feiern hundertjähriges Bestehen Die Skoda-Werke in Pilsen, zuerst als österreichisch- ungarische und nach 1918 als tschechoslowakische Waffenschmiede in der ganzen Welt bekannt, feiern in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Nach 1948 wurde ihr Name in Lenin- Werke umgeändert, und auch das alte Fabrikzeichen— ein Ge- schoß mit Flügeln im Kreis und darunter das Wort Skoda— wurde abgeschafft. Anläßlich des Jubiläums wird die alte Fabrikmarke Wieder eingeführt, deren Popularität irn Aus- land nicht zu ersetzen war. Sie wird auch im Inland verwendet werden, obwohl die Werke ihren neuen Namen beibehalten sollen. In der Schwerindustrie der heutigen Tschechoslowakei nehmen die Skoda- Werke einen hervorragenden Platz ein, nachdem man die Absicht der ersten Nachkriegsjahre, die Werke aus strategischen Gründen in die Slowakei zu verlegen, bald wieder fallen ge- lassen hat. 13 Prozent des Schwermaschinen- baues der Tschechoslowakei entfallen auf die Pilsner Werke, die in Böhmen und Mähren f einige Nebenbetriebe besitzen. Während des letzten Krieges waren die Skoda- Werke das Ziel zahlreicher Luftangriffe, doch wurden sie nicht wesentlich beschädigt. Die Jubiläumsfeierlichkeiten werden mit dem größten festlichen Gepränge durch- geführt und werden das ganze erste Halbjahr 1959 dauern. Für Pilsen sind einige Theater- und Filmpremieren sowie internationale Sportveranstaltungen vorgesehen, da Pilsen über ausgezeichnete Eishockey- und Fußball- Werkmannschaften verfügt. Die Post wird vier Serien von Sondermarken herausgeben, und es werden 25 000 Künstlerische Werbe- Plakate gedruckt, um die alte, erneuerte Fabrikmarke zu propagieren. 5 Die Werke wurden vor hundert Jahren von dem Großindustriellen Emil Ritter von Skoda gegründet, von dem sowohl die Tsche- chen als auch die Deutschen in Böhmen be- haupteten, daß er ihrem Volke angehörte. In der Stadt lebte bis zum Schluß des letzten Krieges eine beachtliche deutsche Minderheit. 9 Nr. 1 Was sonst noch geschah ö Bei Lawinenunglücken und Bergunfällen in den Alpen sind in den letzten Tagen des alten Jahres insgesamt 14 Menschen ums Leben gekommen. Die zahlreichen Lawinen- ten kür stürze sind Auf die milde Witterung der letz- rie ten Tage 35 zundes- Unter dem dringenden Verdacht, an meh- annun- reren Verbrechen des St. Pöltener Massen- as Jahr mörders Max Gufler beteiligt gewesen zu Sein, ist der 46 Jahre alte Korbflechter Franz r Pre. HFeraf aus Zagging im Bezirk St. Pölten ver- neuen haftet und nach Wien gebracht worden. Der groge„Blaubart“ Gufler hatte den Korbflechter in 1e Jahr einigen— inzwischen widerrufenen— Ge- 1 Hoff- ständnissen als Mittäter bezeichnet. In der Wohnung Herafs wurden Teile eines Gebisses ach die und falscher Schmuck gefunden, die mög- heroi- licherweise von dem Handelsvertreter Wag atferti- ner stammen, der einem Mordversuch Guf- lers entging. Wie die Untersuchungsbehör- der des den mitteilten, hat Heraf bisher jede Mit- en sind täterschaft und auch jedes Mitwissen an den r Ver- Verbrechen Guflers abgestritten. Bun-* 5 Der Neujahrsmorgen wurde in Italien von Ichine- der Nachricht über ein Eisenbahnunglück sischen Überschattet, bei dem es zwei Tote und zehn in der Verletzte gab. Der D-Zug Turin Bologna rische fuhr im Bahnhof von San Giuliano Piemonte 3 auf einige Güterwagen auf, die gerade bei chine- einem Rangiermanöver waren. Einer der unisti— Toten gehörte zum Zugpersonal, der zweite (dpa) war ein Reisender. Schuld an dem Unglück ist nach einer amtlichen Mitteilung der Bahnhofsvorsteher von San Giuliano Pie- monte, der dem D-Zug irrtümlich freie Fahrt N signalisiert hatte. * Das französische Kabinett hat beschlos- zen, die Pflichtschulzeit in Frankreich um zungen zwei Jahre zu verlängern. Der Entwurf be- den- darf noch der förmlichen Zustimmung des Die Ministerrates und soll das schulpflichtige renate Alter auf 16 Jahre erhöhen. Das Gesetz wird m und jedoch erstmals auf die 1959 sechs Jahre alt „ werdenden Kinder, die im Herbst in die 3 800 Schule kommen, angewendet und sich damit 2 800 erst in acht Jahren auswirken. In der Zwi- schenzeit sollen die Lehrpläne umgestellt r des und die notwendigen Schulneubauten errich- erufs- tet werden. 1. Da-* 5 Der französische Schrotthändler Joseph Hiziere Joanovici ist von französischer Polizei an 15 9 Bord des in Marseille vor Anker gegangenen 8 Israelischen Schiffes„Theodor Herzl“ ver- Luft- haftet worden, nachdem er von israelischen e Ent-. Polizeibeamten vor einer Woche an Bord des ns 150 Dampfers gebracht worden war. Die israeli- TyD sche Regierung hatte Joanovici, der im Okto- erfügt per 1957 aus Frankreich geflohen war, aus- 9 84 T gewiesen. Joanovici war 1949 in Frankreich 8. F. wegen verschiedener großer Betrügereien n TVD und Gefährdung der Staatssicherheit zu emp- ind 88 findlichen Geldstrafen verurteilt worden. e Allein seine Steuerschulden beliefen sich auf und über eine Milliarde Franc. Das Gericht hatte und in unter Hausarrest gestellt. Aus diesem und HFlausarrest, den er in der französischen Stadt — Mende verbrachte, floh der Schrotthändler e 1 mit einem gefälschten marokkanischen Reise- Hukt⸗ bab nach Israel. it der.. 1 im Buschfeuer in den Bergen von Santa Monica in der Nähe von Los Angeles zer- er 103 störte in der Nacht zum Donnerstag mehr 2 55 ö als 50 Häuser. Das Feuer, das vermutlich stellt durch Brandstiftung entstanden ist, breitete isten-⸗ sich über eine Fläche von über 1200 Hektar isuch- aus. Ob Menschenleben bei dem Feuer zu Diese Schaden gekommen sind, steht noch nicht ebaut fest. * 1 95 Eine dreiköpfige Kommission der Stadt- et verwaltung von Montgomery im amerikani- und schen Bundesstaat Alabama hat die Schlie- wehr Bung aller öffentlichen Parks mit Wirkung e vom 1. Januar angeordnet, da befürchtet, e Wird, daß der von acht farbigen Bürgern 5 Montgomerys angestrengten Klage auf Oeff- 18 nung der bisher nur weißen vorbehaltenen 5 Parks stattgegeben wird. Wie mitgeteilt von wurde, bleiben die 13 öffentlichen Parks g ö Montgomerys bis auf weiteres geschlossen. tigen Vier dieser Parks waren bisher Farbigen und Vehr- cle übrigen neun Parks weißen Bürgern vor oO zent behalten. an- 0 infts⸗ Siebzehn Personen fanden den Tod, als sich ein Lastwagen auf einer Andenstraße bei han- Huamachuo Peru) in einen Abgrund stürzte. tatio- Bei einem zweiten Verkehrsunfall 50 km ernen nördlich von Lima büßten sieben Menschen Jahr r Leben ein. 1 ä Was wir hörten: Ktion W t und era! . 9 Jedesmal, wenn ein Jahr zu Ende geht, 81 85. wird Inventur gemacht. Man wägt den Ge- 1285 ö Winn und Verlust der vergangenen zwölf Mo- 0 11 nate, prüft das Soll und Haben seines Lebens- 15 kontos und legt Rechenschaft ab über Er- . veichtes und Versäumtes. Dieses innere Auf- 1 räumen ist, wenn man den wohlmeinenden 5811 Ratschlägen des Rundfunks glauben darf, . eine höchst notwendige Arbeit und oben- 1 drein ein seelisches Bedürfnis, das sogar 8 den gedankenlos- zufriedenen, oberflächlichen N Zeitgenossen am letzten Tag des Jahres 8 5 überkommt. 3017 Damit diese Gewissenser forschung nun i aber nicht gar zu schwierig wird, verzuckert n im Man uns die bittere Pille der Selbsterkennt- nis, die es zu schlucken gilt, mit munteren Sprüchen und musikalischer Kurzweil, die dem- 1 dann im weiteren Silvesterprogramm des r Wie Süddeutschen Rundfunks,„Finale 58“, drei- dem einhalb Stunden währte. Doch vor dieser Re- Aber kordleistung, die durch Wolfgang Neuß und istier- Wolfgang Müller erst die rechte kabaretti- Milz stische Würze erhielt, gab es schon mancher- N lei Scherz, Satire, Ironie mit und ohne tie- kann fere Bedeutung. Weil wir, neben vielen ande- von* ren Mängeln, auch unseren unfreundlichen der Egoismus ablegen sollen, könnten wir bei⸗ Erd- spielsweise ab 1. Januar„Herz als Hobby“ Eine pflegen. Zu dieser reizenden Nebenbeschäf- ichts tigung— weil es zu mehr ohnehin nicht 8 langt— riet der Süddeutsche Rundfunk und 1 gab ein paar szenische Tips, wie dieser gute Vorsatz zu realisieren wäre. Und der Süd- Westfunk behauptete in einer heiter-nach- denklichen Unterhaltungssendung zum Jah- reswechsel:„Ende gut— alles gut!“, wobei Rückblick und Besinnung auch hier keine profunden Weisheiten ge- boten wurden, sondern ein sanft dahinplät- schernder Witz praktische Hörerpsychologie demonstrierte. Die Leute wollen lachen oder wenigstens schmunzeln. Deshalb hatte auch der Stutt- garter Heimatfunk in seiner Sendung„Kurz vor Neujahr“ die Besinnlichkeit eines Ehe- gesprächs mit einer Portion schwäbisch- raunzenden Humors gemischt, der freilich mit der Miene eines moralisierenden Bieder- mannes daherstolperte und den lieben Mit- bürgern gute Lehren nach der Art des Schul- lesebuchs erteilte. Unter den religösen Ansprachen gab Pro- fessor Helmut Thielicke beim Südwestfunk eine Betrachtung zur Jahreswende, betitelt „An der Schwelle der Zukunft“, doch dem aufmerksamen Zuhörer schien es, als sei hier, dem Inhalt nach, die Zeituhr um zehn Jahre zurückgestellt worden. Man hatte den Ein- druck, daß diese Rede für das Jahr 1948 konzipiert war und in wesentlichen Teilen an der Situation des Jahres 1958 vorbeiging. Eben diese aktuelle Situation aber, mit der sich auch die Kirche Tag für Tag ausein- andersetzen muß, zeichnete sich mit aller Deutlichkeit in einem Rückblick des evange- lischen Bischofs von Berlin, D. Dr. Otto Pi- belius, ab. Es war ein klarer, ehrlicher Re- chenschaftsbericht in der Reihe„Christen- tum und Gegenwart“, der nichts beschönigte Und nichts verschwieg und in dem Mut des Bekennens von der unzerstörbaren Kraft des Glaubens zeugte, von dieser letzten großen Klammer. die ein zerrissenes Volk in einem Seteilten Vaterland noch verbindet. „Der erste Tag des Jahres“— so hieß eine Sendung am Neujahrsmorgen vom Süddeut- schen Rundfunk— sollte uns mit den Wor- ten von Frangois Mauriae zu dem Wagnis aufrufen, die unerschlossenen und verwüste- ten Bezirke der eigenen Seele zu durchfor- schen, damit wir den guten und bösen Din- gen, die auf uns zukommen, gerüsteter und bereiter entgegensehen können.„Wir werden mehr Gewinn davon haben“, sagt Mauriac, „uns in unsere eigene Geschichte des ver- gangenen Jahres zu versenken und die nöti- gen Lehren daraus zu ziehen, statt die große, noch unbekannte Gestalt zu betrachten, die sich uns nähert, ganz eingehüllt in Ereig- nisse und Notwenditgkeit.“ E. FE. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Luftbeheizung IKP) In der kalten Jahreszeit enthält die Luft bekanntlich weniger Wasser und in geheizten Räumen muß für die entspre- chende Anreicherung der Luftfeuchtigkeit gesorgt werden. Jetzt kam ein neuer Heiz- körper-Oberflächenverdunster aus Kunststoff auf den Markt, der sich durch die waage- rechte Anordaung der Verdunstungsfls che und durch Anpassung seines Profils an drei bis vier Rippen des Heizkörpers von den herkömmlichen Modellen unterscheidet. Diese Konstruktion bringt eine wesentliche Ver- gröhßerung der Wasseroberfläche. Das Ma- terial ist aus schlagfestem Kunststoff her- gestellt und kann in den Heizkörpern ent- sprechenden Farben geliefert werden. Ausleseweine— künstlich hergestellt Die wertvollsten und teuersten Weine sind die sogenannten Trockenbeerenaus- lesen; sie konnten bisher nur in wenigen klimatisch geeigneten Gebieten erzeugt wer- den. Diese Weine werden aus reifen Trauben hergestellt, die am Rebstock von einem als Pflanzenschädling bekannten Grauschimmel befallen worden sind. Bei trockenem Wetter verdunstet dadurch ein Teil des Wasser- gehaltes der Beeren, so daß sie rosinenartig zusammentrocknen. Aus ihnen wird ein sehr zuckerreicher Most gewonnen, der schwere Weine mit einem durch den Pilz bewirkten typischen Geschmack ergibt. Nach einem Be- richt in Heft 24 der Umschau in Wissenschaft und Technik ist es nun gelungen, diesen Vorgang experimentell nachzuahmen. Die gleichmäßig reifen Trauben müssen in einem Klimaraum auf flachen Hürden mit den Sporen des Grauschimmels infiziert und bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Nach dem Anwachsen des Pilzes er- folgt die gewünschte Konzentrierung des Traubensaftes unter bestimmten Bedingun- gen inmerhalb von 10 Tagen. Auf diese Weise können unabhängig von der Gunst des Wet ters Weine vom Auslesetyp hergestellt werden. „Faule“ Drohnen? Die Kasten der staatenbildenden Insekten waren schon immer ein für die Wissenschaft- ler reizvolles Untersuchungsobiekt. So Wurde bekannt, daß Ernährungsfaktoren die Kastenentwicklung im Insektenstaat verur- sachen. Da aber die Nahrungsgrundlage für das ganze ‚Volk ursprünglich die gleiche ist, galt es als nächstes, die Frage zu klären. auf welche Weise eine so spezialisierte Er- nährung erzielt wird. Nach einem Bericht in Heft 24 der Umschau in Wissenschaft und Technik wurde die Nahrung mit Radioisoto- pen markiert und anschliegend die Radio- aktivität der Tiere gemessen und autoradio- graphisch festgehalten. Dabei ergab sich folgendes: Bei der Kleinen Roten Wald- ameise 2. B. verteilt eine einzige Arbeiterin ihren Kropfinhalt in wenigen Stunden bis Auf 80 Tiere, wobei die großen Arbeiter- tyben bevorzugt vor den mittelgroßen und kleinen Tieren gefüttert werden. Auch die vollentwickelten Männchen erhalten Kropf- nahrung. Den Königinnen dagegen wird die Nahrung erst gereicht, nachdem sie von den 1 Arbeiterinnen in deren Drüsensekrete ein- gebaut wurde. So werden die Königinnen vor eiweißarmem Kropffutter bewahrt. Ueberraschend ist, daß auch die geflügelten Männchen sich an der Nahrungsverteilung beteiligen, ebenso wie die Bienenmännchen, die sogenannten Drohnen. Sie sind demnach keine„faulen“, dem Volk zur Last fallen- den Wesen. Die Untersuchungen werden in- zwischen noch fortgeführt. 4 Putzteufel im Labor (45) In einem großen Analysenlaborato- rium flel auf, daß immer am Wochenbeginn die Phosphorlinie im Spektralautomaten mangelhaft war. Man mußte sie jedesmal neu eichen. Erst zum Wochenende hin kam sie auf ihren eigentlichen Sollwert. Die Quelle der Störung blieb lange ver- borgen. Schließlich entdeckte man, daß bei der Bodenreinigung am Samstag die Putz- frauen Flecke auf dem Linoleum mit Tri- chloräthylen behandelten. Die sich verflüch- tigenden Trichloräthylen-Reste, die in die Laboratoriumsluft gelangten, verursachten eine Verschiebung der Phosphorwerte. 8 AG L% t E ee e onen a Seite 4— mn....— 1 MANNHEIM . 10 OB Dr. Reschke zum„Feuerio!-Ehrenmitglied ernannt: 2 3 Lraditioneller Narrenmarsch zum Rathaus Begeisterte Bürger säumten den Weg/ Glückwünsche, Orden und Ansprachen/ Die Kampagne hat begonnen Helle Fanfarenstöße und dumpfe Trommelwirbel brachten gestern, zwischen 14 und 16 Uhr, mehrere Tausend Mannheimer trotz silvsterbedingt weicher Knie in der Innenstadt auf die Beine: Der traditionelle Neujahrsempfang des Oberbürger- meisters für die Karnevalsvereine fand wieder einmal in der Bevölkerung ein großes Echo. Als die auf Hochglanz gebrachten Garden von„Feuerio“,„Fröhlich Pfalz“,„Grokageli“,„Lallehaag“ und„Pilwe“ im närrischen Marschtritt durch die Planken zum Rathaus zogen und als die mit bunten Mützen behüteten und mit kor- rektem Gesellschaftsanzug bekleideten Elferräte grüßend in die Runde blickten, ölkneten sich die heiseren Kehlen des Volkes zu dreifach donnernden„Ahoi“- Schreien. Gut über 2000 Menschen standen geduldig vor dem Rathaus in E 3, als dort, kurz vor 15.11 Uhr, die farbenprächtige Zeremonie begann. Gut über 2000 Menschen warteten dort immer noch geduldig, bis kurz nach 16 Uhr die karnevali- stischen Abordnungen in gerader Haltung den Hauptsitz der Stadtverwaltung wie- der verließen, um anschließend den offiziellen Beginn der närrischen Saison in trautem Kreise weiterzufeiern. Bürgermeister, Referatsleiter, Oberamt- männer(ohne Borsalino), Amtmänner, In- spektoren und Direktoren standen erwar- tungsvoll im engen Rund des Rathaus- Foyers, in dessen Hintergründen F. C. Eisen- menger fleißig die Sektflaschen auspacken eg. Der feierliche Akt begann mit einem zarten Blumengruß der fünfjährigen Ger- traud Schmetzer für Dr. Reschke, die damit schon in der dritten Generation feuerianische Karneva-Listigkeit dokumentierte. Der OB erschien mit lächelnder Miene und gleißgen- der Amtskette; die per Lift ins Empfangs- Stockwerk emporgehievten Fastnachts-Pro- minenzen trugen viel schmucken Ordens schmuck um ihre frischgewaschenen Hälse. „Feuerio!-Präsident Ruddl Bommarius Sprach im vationalisierenden Verhältnis von 1:5 für seine närrischen Kollegen, die seit altersher am Hofe Seiner Tollität rechtmäßig AKkdreditiert sind:„Was Sie, Herr Oberbür- germeister, in relativ kurzer Zeit für diese Stadt geleistet haben, erfüllt uns alle mit Stolz. Aber wenn sich die Narren einmal im Jahr unter die Weisen begeben, haben sie auch Wünsche. Narren sind bekannt als ge- nügsam, zurückhaltend und enthaltsam. Weil Aber Enthaltsamkeit ein Vergnügen ist an Dingen, von denen wir nichts kriegen, wurde die Vergnügungssteuer geschaffen. Wir bit- ten— obwohl uns Männer der Verwaltung mit Herz entgegengekommen sind— um eine Kleine Kürzung Der Senior-Chef aller Mannheimer Nar- ren äußerte in wohlformulierten Worten die Bitte an den„Rat der Weisen“, den Druck zu lockern und den karnevalistischen Ver- gnügungs-Matadoren einen kleinen Schritt entgegenzukommen. Abschließend über- reichte der„Feuerio“-Präside seinem Ober- kappenbruder den Garde-Jubiläums-Orden und ernannte ihn— mittels in rotes Leder gebundener Urkunde— auf Grund eines seit 1899(unter OB Dr. Otto Beck) gepflegten Brauches zum Ehrenmitglied des„Feuerio“. Das Haus Klatschte begeistert Beifall. Carl Blepp von der„Fröhlich Pfalz“ plä- dierte für wenig Worte(beim folgenden zwanglosen Zusammenstehen machte er da- für deren mehrere). Dann folgten„Groka- geli“-Präsident Willi Frosch,„Lallehaag“- Chef Kunzmann und„Pilwe“-Oberhaupt Ludwig Schmitt und streiften glückwün- schend ihren Orden über den Kopf des Ober- bürgermeisters. Dr. Reschke dankte im Namen der Ver- Waltung, des Rates der Stadt Ke ge- samten Mannheimer Bürgerschafty, Vor dem Tor zum neuen Jahr hängt allerlei Dunkel. Eine Stadt, zu der die harte Arbeit und die Freude genau so gehören, wie zu unserer Stadt, ist in Gefahr. Seien wir froh, dag uns die Freiheit zur Freude belassen bleibt.“ Dann wurde das Stadtoberhaupt— dem Zur Schluß der feuerianische Prinzen-Garden- Kommandeur Günter Mall eine Mondrakete in Form einer überdimensionalen Feuerio- Liebchen-Flasche als 60 jährigen Jubiläums- gruß überreichte— ausgesprochen neckisch und heiter:„Die in den letzten drei Jahren immer kürzer gewordene Faschingszeit wird der Presse wenigstens keinen Anlaß geben, der Verwaltung entsprechende Vorwürfe zu machen Geradezu delphisch- orakelhaft meinte dann der OB, als er kurz auf die vergnü- gungs- steuernden Petitionen von Rudd Bommarius einging, daß es angenehm Sei, sagen zu können:„Wir haben einen Ge- meinderat. Und der bestimmt.“„Ganz be- stimmt“, murmelte einer, der es wissen muß, bei diesen Worten im Hintergrund. Die Karnevalisten aber hoffen weiterhin auf Ermäßigung und Mäßigung der be- rüchtigten Vergnügungs Geldquelle, zu deren Erörterung Stadtkämmerer Dr. Spu- ler lächelnd sein Haupt wiegte. Frak tions- Chefs, Verwaltungsbeamte, Narren, gut gebaute Gardistinnen, Präsi- denten, hohe Räte und ernsthafte Vizeprä- sidenten aller Fakultäten schlürften an- Schljesnd hausmarkigen Sekt und waren allesamt guter Dinge. Befragt, ob ihm schon sein Nachfolger bekannt sei, antwortete Vorjahresprinz und FHalsnasenohrendoktor Karl-Ludwig I. von Aeskulapien— er rollte, fürstliche Blicke schmeigend und von hel- ler Begeisterung umspült. in einem weißen Cabriolet, prinzlich vom edlen Scheitel bis zur festen Sohle, an seinem Volke vorbei—: „Offiziell weiß ich von nichts. Fragen Sie inoffiziell meinen Vize.“ Jener Vize blickte ernst aus guten Augen. Desgleichen taten die Mannheimer Bürger, die sich am frühen Abend zu ge- mütlichen Umtrunken in den Lokalen der Innenstadt zusammenhockten, um den Be- ginn der närrischen Kampagne zünftig zu begehen. Es geht wieder los: Am nächsten Mitt- woch wird der neue Prinz 5 W Aus dem Polizeibericht Rowdies im Herzogenried Bäder- Kasse aufgebrochen Toll hausten einige Burschen im Her- zogenriedpark! In der Dunkelheit rissen sie eine Bank um und elf Fahrradständer aus ihren Verankerungen. Es entstand erheb- licher Sachschaden. Im Herzogenriedbad er- eignete sich ein Ahnlicher Vorfall. Unbekannte brachen den Kassenraum auf, rissen ein Telefon von der Wand und zerschellten es am Boden. Ausreißerin aufgestöbert Am„Karlstern“ im Käfertaler- Wald wurde nachts gegen zwei Uhr ein 17jähriges Mädchen kontrolliert, das sich mit vier Blick auf die Leinwand Frei nach Colette: . 0* 1 ö 8 ee Alster:„Gigi“ Frei, mitunter sehr frei, nach der Colette- schen Romanvorlage gestaltete Regisseur Vincente Minnelli die Geschichte des kleinen, häßlichen Entchens Gigi, das den Zucker- millionär Gaston in den sicheren Hafen der Ehe schleppt. Minnelli inszenierte die rüh- rende Geschichte in Cinemascope. Wie wei- land in Ophüls„Reigen“ der Schauspieler Wohlbrück das Geschehene mit hintergründi- gen Sentenzen kommentiert, so versucht hier Maurice Chevalier, Handlung und Pariser Gesellschaft des Fin de Siècle durch Confe- rence und Chansons näher zu erläutern(er wird übrigens älter, der gute Maurice). Mit Akribie entwarf Minnelli das bunt-bewegte Bild der Seine-Metropole um die Jahrhun- dertwende. Die Handlung selbst belebt aus- schlieglich Leslie Caron(„Lilli“ und„Ameri- Ekaner in Paris“). Den von Amusements und Amouren reichlich übersättigten Zucker-In- Austriellen spielt Louis Jourdan. Die Songs (in ihren englischen Fassungen sehr witzig Was man von den deutschen Untertiteln nicht behaupten kann) dehnen hin und wieder die Handlung über das gehörige Maß. Die Wand- lung des kleinen Görs Gigi zur Dame ist aber 80 amüsant, daß man allzu gerne über einige Schwächen hinwegsieht. ö Wildwest, sehr gemütlich: D. Ex. Palast: „Der weiße Teufel von Arkansas“ Eine Geschichte mit viel Gemüt wurde zu einem recht gemütlichen Wild- Wester Mit Worten und Orden — verfilmt. Man erwartet also einige Seelen- Konflikte, humoristischę Zwischenfälle und Wohlprofilierte Charaktere im Ensemble. Regisseur Jesse Hibbs bleibt von all dem nichts schuldig. Seine Darsteller sind zum Teil dem deutschen Publikum noch unbe- kannt, abgesehen vielleicht von der Italo- Amerikanerin Gia Scala und dem jungen- haften Audie Murphy, der zu Recht an der Spitze einer schauspielerisch leistungsfähi- gen Besetzung steht. bum Kleine Romòödienfreuden: Schauburg:„Kavaliere“ Der Deutsche Gert Fröbe ist der heraus- ragende Schauspieler in dieser französischen Komödie, die(zu ihrem Nachteil) diesen und jenen Abstecher zur Revue macht. Dabei spielen„Prominente“ wie Daniel Gelin, »Henri Vidal, Frangois Périer reizvolle und dankbare Rollen, denen der Dialog viel mehr Wirkungs möglichkeiten mütgibt. Denn trotz nicht durchgängig geglückter Verdeutschung ist Erkreulichstes und Gelungenstes am Gan- zen eben das Wort; nicht zuletzt der von ZIzi Jeanmaire in einigen Chansons gesungene Stoff, Buch und Regie sind Zweimänner- arbeit: Charles Spaak und Henri Decoin lie- ferten iindessen schon Filme, in denen Dia- log und Darsteller weniger voneinander un- abhängig und auf sich selbst angewiesen waren. bum Ausgabe liegt ein Haushaltwaren helfen Firma Rudolph Karstadt, Unserer Prospekt sparen“ heutigen „Unsere der Mannheim, am Kurpfalzkreisel, bei. tauschten gestern Stadtoberhaupt und Karnevals- Prũsidenten ihre Neujahrsglückuunsche aus. Unser Bild zeigt den zum„Feuerio“-Fhren mitglied ernannten OB mit den Prüsidenten Rudd! Bommarius([Feuerio), Carl Blepp(Fröhlich Pfalz) und E. Kunzmann(Lallehaug) Zwischen den beiden letzteren blickt„Großkageli“-Präüside Willi Frosch fröhlich in die Runde. Bild: Steiger amerikanischen Soldaten in einem Pkw auf- hielt. Es war vor einigen Tagen als vermißt gemeldet worden. Weil das Mädchen schon mehrmals aus dem Elternhaus ausgerissen ist, muß es damit rechnen in ein Erziehungs- heim eingewiesen zu werden. Ratenkäufe weiter verkauft Um seine finanzielle Lage aufzubessern, kaufte ein 30 jähriger Angestellter unter un- wahren Angaben mehrere Rundfunk-, Phono- und Fernsehgeräte auf Raten. Er verwendete die Apparate, um Bargeld für eigene Zwecke oder zum Abdecken alter Schulden zu er- halten. Er wurde festgenommen und war geständig. Inzwischen sind gegen ihn weitere Anzeigen wegen Betrugs oder Unterschlagung eingegangen. Enttäuschte Diebe a In der Neckarstadt wollten Unbekannte aus einem Schaukasten ausgestellte Feuer- Werkskörper stehlen. Es handelte sich aber bei ihrer Beute nur um wertlose Attrappen. Zechpreller mit Ausrede Zwei junge Männer— die sich vermutlich ohne Arbeit im Bundesgebiet herumtreiben — aßen und tranken in einer Wirtschaft der Innenstadt. Als der Wirt kassieren wollte, gestanden sie ihm, daß sie ohne Bargeld seien. Der Polizei erklärten sie, ein„Werber der Fremdenlegion“ habe sie am Hauptbahn- hof angesprochen und mit seinem Pkw zur Wirtschaft gefahren. Sie hätten dort auf seine Rechnung essen und trinken sollen. Da diese Angaben sicher frei erfunden waren, wurden die beiden Zechpreller der Kriminalpol'gei übergeben Zwei Verkehrsunfälle Ein 14jähriger Lehrling stürzte in den Vormittagsstunden auf dem Friedrichsring mit seinem Rad und erlitt eine Gehirn- erschütterung.— Auf der Weinheimer Straße kam ein Pkw ins Schleudern und stieß auf der linken Gehwegseite gegen einen Bauzaun, Der Fahrer wurde nur leicht verletzt. Viele tausend Mannheimer umsdumten gestern„ahoib-rufend die Planken und das Rathaus in E 3, wo Ober bürgermeister Dr. Reschke den traditionellen Neujahrsempfang für die Karnevalsvereine gab. Ein prackt- voller Aufmarsch der Elferräte und Garden, der von den Plunken bis zum Amtssitz der Stadtverwaltung und zurück durch einen Teil der Kunststraße führte, stoppte in muster. gültiger Disziplin aller vertretenen Narren- Verbände unter der blau-well-roten Fahne der Stadt Mannheim. Als die Delegationen von„Feuerio“,„Fröhlich Pfalz“,„Grokageli“, „Lallehaag“ und„Pilwe“ das Rathaus wieder verließen, waren weitere„Fahnen“ dazu- gekommen Silvester-Statistik: Bld: Steiger Fünf Tote, Großfeuer und Körperverletzte Reger Besuch im Pflanzenschauhaus/ Unfälle auf der Autobahn Trotz aller guten Vorsätze, trotz schnel- len und verstärkten Einsatzes aller beruflich für Eigentum und Sicherheit Verantwort- lichen, trotz dem Bemühen der Gastwirte um pünktlichen, polizeilich genehmigten Schluß, brachten in Mannheim die„schön- sten Stunden des Jahres“ wieder eine Un- zahl der typischen„Silvester-Vorkomm- nisse“. Schupo, Kripo, Landespolizei, Feuerwehr und Rotes Kreuz zählten außer dem „üblichen Kleinkram“— leichte und mitt- lere Verkehrsunfälle, Körperverletzungen, Sachschäden, Ruhestörungen und fünf To- desopfer, die der erhöhte Aufmerksamkeit er fordernde Verkehr dahinraffte. Am Silvesternachmittag ereignete sich auf der Landstraße Ilvesheim— Ladenburg ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem von den Insassen eines Pkws zwei getötet und zwei schwer verletzt wurden. Auf der Mittelstraße stieß gestern, gegen vier Uhr morgens, ein Motorroller mit einem PkwW zusammen. Der Rollerfahrer und seine Sozia wurden tödlich verletzt. Am Silvesterabend, gegen 23.30 Uhr, Heinz Hoffmeister verteilte Glückspfennige Volkstümlicher Silvesterball mit sechs Kapellen im Rosengarten „An Silvester in den Rosengarten“, das ist für die Mannheimer, die den Jahres- schluß ein wenig turbulent, bei Tanz und Sektflaschengeknall feiern wollen, seit Jah- ren die Devise. Mannheims volkstümlichste Silvester-Party gibt dort Heinz Hoffmei- ster der quicklebendige Direktor seiner Konzertdirektion in Person. Strahlend und charmierend quirlt er durchs ganze Haus, Glückspfennige verteilend, und läßt die Anonymität einer Massen veranstaltung ver- gessen. Die Gäste stutzten schon, als sie den Kar- tenabreißern begegneten. Das waren dies- mal nicht die Herren in den wohlbekannten modischen Sackmänteln des Rosengarten. personals, das waren— so schien es— ge- übte Fahrkartenzwicker vom Bahnhof. Nicht, daß die Bundesbähnler aushelfen mußten, aber sie hatten ihre Uniformen, inclusive roter Vorstandsmützen und Si- gnalstäben, ausgeliehen, um für das Motto des Abends:„Grünes Licht für das Neue Jahr allen Weltenbummlern zu Lande, auf Wohin gehen wir? Freitag, 2. Januar Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr: Ballettabend(Miete F gelb, freier Verkauf); Kleines Haus 14.00 bis 16.00 Uhr:„Peterchens Mondfahrt“(außer Miete); 29.00 bis 22.30 Uhr:„Drei Mann auf einem Pferd“(Theatergemeinde auswärtige Grup- ben). Filme: Planken Großes Haus:„Gräfin Ma- riza“; Alster:„Gigi“; Schauburg:„Kava- liere“; Scala:„Windjammer“; Capitol:„Die Wikinger“; Planken Kleines Haus:„Helden“, Alhambra:„Wenn die Conny mit dem Peter“; Universum:„Scala— total verrückt“; Kamera: „Schwarze Nylons— heiße Nächte“; Kurbel „Der Schnorchel“; Palast:„Der weige Teufel von Arkansas“, dem Wasser und in der Luft“ Kulisse abzugeben. Zu dieser Kulisse gehörten auch die Fah- nen aller Länder, die im Musensaal in den Winden schaukelten, und die Wimpel, mit denen über alle Toppen geflaggt war. Apro- pos zu Wasser und in der Luft: Wasser wurde kaum getrunken, dafür knallten die Hausmarken, und in die Luft ging mancher Gast, wenn es hie und da Aerger mit der die rechte „Oekonomie“ gab. Das wiederum beein- trächtigte nicht im gerinsten die Festes- freude. Sechs Kapellen spielten zum Tanz auf: Im Musensaal die bewährte„Astoria“ und die französisch- Schweizer„6 Continentals“; in der Wandelhalle, mit dem Rücken gegen den Eingang, die wie eh und jeh für heiße Atmo- sphäre sorgenden Rotröcke von Biundos Rhythmie-Stars; im Mozartsaal die Kapelle Kayser, Heidelberg, und Ernst Wilcke, Ber- lin; und natürlich war auch Musik im Brat- wurstduft-geschwängerten Keller. ES wurde 80 eifrig getanzt, daß niemand eine kleine Verspätung beim zwanglosen Auftritt der Hoffmeister-Stars übel vermerkte, die zwar pünktlich, aber ohne Kostüme eingetroffen Waren. Heinz Hoffmeister höchstselbst sagte an. Kurt Engel ließ seine Schlegel auf dem Vibraphon hüpfen, der rundliche Grieche Jan Gr r schme e„Granada“ in die letzte Jahresstunde, Vikoria und Guinez, ein prächtiges spanisches Tanzpaar, liegen ihre Kastagnetten n, Johanna König kam als Grotesktänzerin, sang jedoch, Tünneff machte allerlei musikalischen Tünneff, Conny jubelte Teenager-Lieder und in irgendeinem Saal bekrühte auch die kleine Gabriele das neue Jahr wie ein Hahn den Morgen. In diesem Jahr klappte es. Punkt zwölf klappten auf der Bühne die Jahreszahlen um: 1959. Ballonbändel platzten wie Seifen- blasen zu einem donnernden Salut. Licht aus fur den Silvesterku ß Mace fuhr auf der Autobahn bei der Ueberführung bei Friedrichsfeld ein Pxw auf einen halten- den Lastzug auf: Der Pkw-Fahrer wurde getötet, sein Beifahrer schwer verletzt. Ge- gen 6.20 Uhr am 1. Januar wurde ebenfalls auf der Autobahn(Ausfahrt Schwetzingen) ein Pkw aus der Fahrbahn getragen. Zwei Personen wurden schwer verletzt; einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr. Die Schutz- und Verkehrspolizei nahm acht weitere Verkehrs-Unfälle mit Verletzten. und leichten oder schweren Sachschäden auf. Die Landespolizei hatte neben einer Unzahl leichter Schäden noch zwei schwerere Un- fälle mit Verletzten zu bearbeiten. Die Feuerwehr hatte— neben dem Ab- transport der verletzten Personen und be- schädigten Fahrzeuge— einen Großbrand in einem US- Warenlager in der Windeckstraße mit zwel Löschzügen zu bekämpfen. Darüber hinaus beschäftigte sie ein Zimmerbrand und ein abgebrannter Strohstapel. Das Wetter spielte Mannheim einen an- genehmen„Ducke“: In vielen deutschen Ge- bieten traten in der Silvesternacht durch Föhn ausgeléste Stürme und Böen auf. In Mannheim und Umgebung war das Wetter dagegen mild und brachte Tagestemperatu- ren von etwas über acht Grad. Die Frühlings- sonne kam den Karnevalisten vor dem Rat- haus und den Ruderern und Kanuten beim traditionellen Neujahrsrudern auf Rhein und Neckar zugute. Das neue Pflanzenschauhaus Wies einen Rekord auf: am Neujahrsmorgen wurde der 10 000. Besucher gezählt und am Nachmittag mußten Hunderte abgewiesen werden. Der unerwartete Besuch übertraf die Zahl der bereitgestellten Karten bei Weitem 5 Sto Tödlicher Unfall bei Ladenburg Verkehrsstaffel sucht Zeugen Am Silvester-Nachmittag gegen 5.30 Uhr, kam ein Mercedes 180 auf der Landstraße wischen Ilvesheim und Ladenburg(etwa 500 Meter vor der Bahnüber führung), aus bis- her ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab, übersprang einen breiten Graben und prallte gegen die Gartenmauer der örtlichen „Benz“-Niederlassung. Der Fahrer, ein Gip- ser-Meister aus Waldhof, und der Beifahrer, ein Mannheimer Kriminalbeamter, wurden durch den Aufprall getötet; zwei Töchter eines anderen Kriminalbeamten, die im Wa⸗ gen saßen, wurden schwer verletzt und sind noch nicht vernehmungsfähig. An dem Un- kallwagen wurden Stoffreste gefunden, aus denen die Polizei schließt, daß mit dem Un- fall eine Fersen in Zusammenhang steht, die um diese Zeit einen Sack transportierte(aut Rad- Anhänger, Handwagen oder Fahrrad). Die Verkehrsstaffel der Landespolizei in Mannheim(L 4, 2) sucht Zeugen, die darüber aussagen können, ob um diese Zeit in der Nähe der Unfallstelle jemand gesehen wurde, der etwas in einem oder mehreren Jute-Säcken transportierte. Aussagen Über diesen Unfall nehmen auch alle anderen Polizeidienststellen entgegen. Sto 7 a f 5 . e ung en; rde Ge- 1 alls“ zen) Wei von hm ten. Auf. ahl In- Ab- be- 1 in ale ber und E Ge- rech tter tu 88 at- eim und Alus gen sen traf Bei Sto irg n Ihr, alle twa bis- ahn und hen Nip ⸗ rer, den nter und Un- aus Un- die (auf ad). in iber der hen ren iber ren Sto Nu. 1/ Frettag, 2. Januar 1989 Pockenschutz„t die orolle Bevdse, vergangenen Jahres einer Impfung unterziehen. seitdem einige Fälle von Pockenerkrunkun- gen im benachbarten Heidelberg vorgekommen sind. Auch die in Neuostheim stationierte Bundeswehr-Einheit mußte sich am 30. und 31. Dezember des Bild: Bohnert& Neusch Seiner Tollität Stütze. 60 Jahre re- und präsentiert die Garde „Feuerios“ karnevalistische Preußen exerzieren seit 1898 „Und jetzt kommt eine der stolzesten und stattlichsten Garden Südwestdeutsch- lands“ kündigte ein Rundfunk-Reporter im Vorjahr seinen Hörern die Garde des„Feue- rio“ an, die— wie in jeder Kampagne— beim Fasnachtszug das Lob des ehemaligen Oberbürgermeisters Professor Dr. Dr. Hei- rich erneut verdiente:„Es ist doch ein schö- nes Bild, wenn man die Prinzengarde des Feuerio' sieht.“ Und was wäre eine Fasnacht ohne Garden, die den närrischen Tagen erst so recht ihren glanzvollen, bunten Prunk geben. Die Gardisten des„Feuerio“ marschie- ren und exerzieren nunmehr seit 60 Jahren nach„friderizianischem“ Reglement unter dem Szepter ihrer närrischen Hoheiten und Räte. Das Jubiläum ist für sie Anlaß genug, erstmals selbst Gäste einzuladen: Am. 5. Ja- nuar wollen sie in der„Amicitia“ einen Ball geben, an dem sie neben den befreundeten Garden und Funken der übrigen Mannhei- mer Karnevalsvereine und-gesellschaften auch alle die wiedersehen wollen, die einmal i ihren Reihen Dienst taten. Die älteste und größte Garde Mannheims wurde 1898— kurz nach der Gründung des „Feuerio“— ins Leben gerufen. Bald darauf marschierte sie zum erstenmal(Kölner Nar- ren-Söldner liehen ihnen damals die Unifor- men) in einem vom„Feuerio“ arrangierten Fasnachtszug. Seither sammelte sie in jedem Jahr„unbescholtene junge Männer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, mindestens 1.65 Meter groß sind und sich dem„Feueric“ als Idealisten zur Verfügung stellen“ unter ihre Standarte. Ab September wird Jahr für Jahr fleißig exerziert und ab 11. 11. jeden Jahres stehen die Offiziere und Gardisten ren Mann: Bei Sitzungen, auf Posten, als „Ordnungsgewalt des Vereins“, im Dienst des Elferrats oder als Begleiter des Prinzen. den Stadt- und Landesfarben erhielten. An ihrem Schnitt hat sich bis heute nichts We- sentliches geändert. Nur ihr Preis ist gewal- tig gestiegen und dem„Feuerio“ fällt es schwer, seine Garde wieder wie in den Jah- ren vor dem zweiten Weltkrieg mit über 150 Mann(zusätzlich Musikkorps) marschieren zu lassen. Zu dieser närrischen Armee zählten damals auch die„blauen Funken“, junge Narren, die später oft zu braven Gardisten heranwuchsen. Nach 1945 war es um die Garde des„Feuerio“ schlecht bestellt. Es mangelte an Uniformen(die alten„echten“ Vorderlader hatten die Amerikaner be- schlagnahmt) und auch an Mannschaften fehlte es. Erst in den Jahren 1949 und 1950 Wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Bald waren es 50 Mann, die wieder in den Reihen der Garde Dienst taten. Heute exer- zieren im wieder bezogenen Stammlokal Sängerschänke“(früher„Fahsold“) unter den Fittichen Lina Fahsolds, der„Mutter der Prinzengarde“, 44 Gardisten und 37 Spiel- leute. Sto Zigarren-Wahl in N 3, 11 besteht 25 Jahre Das Mannheimer Zigarren-Fachgeschäft Albert Wahl in N 3, 11(Kunststraße), das 1933 gegründet wurde, feiert sein 25jähriges Bestehen. Das Geschäft, das erst in R 3 zu Hause war und dann nach au 4 und P 3 übersiedelte, war während des Krieges drei- mal ausgebombt worden. Aus kleinen An- fängen heraus hat es sich zur heutigen Be- deutung entwickelt. Albert Wahl erwarb sich den Grundstock für sein umfassendes fach- liches Wissen bei namhaften Zigarren- tabriken. 0 Eindrucksvolle Winterfeier Um 1900 zählte die Garde etwas über 40 Mitglieder, die bald eigene Uniformen in Kleppergarde ruft: Stempel in die Hand für Würste und Brötchen Wie in jedem Jahr ruft auch heuer„Feue- Trios“ Klepper-Garde-Major Heiner Eichinger: „Alle echte Mannemer Buwe und Mädche im Alter vun 10 bis 14 Johr, die anständich sin, immer sauber gewesche, ke freches Maul hewe un net de Schul schwänze, werre domit Ufgefordert, am Freitagnachmittag(2. Januar) um 15 Uhr im Hof vun der Sickinger-Schul beim Klepper-Garde-Major zu erscheine, um zu höre, was geschieht.“ Die aus dem Mann- heimer Fasnachtszug nicht mehr wegzuden- kende Kleppergarde geht nunmehr in ihr 60. Jahr. Nach alter Sitte werden die jungen Klepper-Gardisten wieder vom„Feuerio“- Klepperfonds und spendenfreudigen Bäckern und Metzgern während der langen Fasnachts- Zugstunden mit Brötchen und Würsten ver- pflegt: Nach jeder Portion: Stempel in die rechte Hand, denn keiner soll zweimal fut- tern, Was er sich nur einmal„erkleppert“. Sto beim Arion Mannheim Der Isenmann'sche Männerchor„Arion“ hatte zur Winterfeier in den Festsaal des MRC von 1875 eingeladen. Der Chor, von seinem jungen Dirigenten Hartmut Braun geleitet, legte dabei Proben seines beacht- lichen Könnens ab. Die Chöre stammten von Franz Schubert, H. Sonnet und Beethoven. Helga Platais(Sopran) sang, von Hermann Stoffel am Flügel begleitet, Lieder von Max Reger und H. Reimann. Beifall erhielt Willi Elsishans(Baß) für eine Arie aus der„Zau- berflöte“. Vielversprechend war der 13 Jahre alte Axel Stauber, ein Violinsolist von gro- Ber Begabung. Die Festansprache hielt Vor- sitzender Heinrich Ott. Geehrt wurde Eugen Best mit der goldenen DSB-Ehrennadel. Der 83jährige, Ehrenmitglied des„Arion“, ge- hört nunmehr 60 Jahre dem Verein an. Für 25jährige Aktivitas wurden Karl Lippert, Eduard Willisch und Philipp Streibig aus- gezeichnet. Der zweite Teil der Feier war der leich- ten Muse gewidmet. Das Programm bestrit- ten Kurt Wilhelm, Hans Brückl(Klavier), vereinseigene Kräfte und die Kapelle„El- vira“. 5 Kr. Bundeswehr- Gefreiter wurde Oberleutnant „Fröhlich-Pfalz“-Garde um attraktive weibliche Truppenteile erweitert So dringend am Herzen lag dem Bundes- Wehrgefreiten Karl-Ludwig Blepp(Sohn des präsidierenden Carl, aber keineswegs nach dem vorjährigen Prinzen getauft, denn der junge Mann ist etwas älter) die Mitwirkung am Appell der Mannheimer Ranzengarde, daß er vom militärischen Arbeitsplatz unverzüg- lich und unumgezogen ins„Eichbaum- Stammhaus“ eilte. Mithin brachte die Ran- zengardebesichtigung gleich zwei Sensationen: Zusammen mit den Gardeleutnants Arthur Böhmer und Wolfgang Luksch wurde der Bundeswehrgefreite zum Oberleutnant be- Fördert, und der Zahl der neubeförderten Offiziere entspricht der erste Sollstand an „Gardistinnen“: Gerda Frech, Wilma Follän- der und Thea Marschall heißen die hübsch nicht nur gewachsenen jungen Damen, die Fürderhin das Ranzen- Corps liebreich ergän- zen werden. Sie sind dem Gardeminister Franz Röser direkt unterstellt, außerdem erbot sich der Präsident, ihren besonderen Ehrenschutz zu übernehmen, und blitzte ver- Führerisch mit Augen und Zähnen. Er lief überhaupt wieder zu großer Form auf, der Bleppe-Carl: Seiner Amtspflicht als oberster Kriegsherr der Ranzenarmee kam er mit höchstpersönlich geleiteten Exerzierübun- gen nach, die er mit barschem Schweigebefehl an die feixenden Elferräte und Appell-Ehren- gäste würzte. Nach großem Vorbild rühmte er seine Jugenderinnerungen, die ihm der Garde verbinden.„Die Garde steht mit ihrem Elfer rat!“ Außerdem wies er mit Besitzerstolz auf neu angeschaffte Patronengurte hin, die den Gardisten artig zu Leibe stehen. Außer den Genannten wurden übrigens noch Willi Bechold zum Leutnant und sechs längerdie- nende Gardisten zu Korporalen befördert. Vor dem ersten gardeüblichen Würstchen- Festmahl gab es die übliche Einweisung in die Amtspflichten der Ranzen: Jugendkraft und maſßzhaltende Fröhlichkeit stehen an der Spitze des Pensums. Die derzeitige Sollstärke Soll noch auf fünfzig Mann erhöht werden. . bum Termine Ski-Club Mannheim 1906: 2. Januar, 20 Uhr, Eichbaum-Stammhaus, Clubabend. TV„Die Naturfreunde“: 2. Januar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Jahresrückschau 1958 (dazu Fotos). Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Mannheim-Stadt: 3. Januar keine Monatsver- sammlung. Nächste Monatsversammlung am 17. Januar. Näheres wird noch bekanntgegeben. Freie Demokratische Partei: Sprechstunden am 2. Januar, 16 bis 18 Uhr, im FDP-Sekre- tariat, D 3, 15, mit Paul Riedel. Wir gratulieren! Johann Schweier, Mann- heim- Sandhofen, Bartholomäusstraße 15, voll- endet das 89. Lebensjahr. Katharina Seeger, Schönau, Thorner Straße 15a. wurde am 1. Ja- nuar 78 Jahre alt. Johanna Kastner, Neckarau, Friedrichstraße 48, feierte am 1. 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Skilehrwarte oder Uebungsleiter erteilen kostenlos Unterricht.— Aus- Kunft, Anmeldung und Fahrkartenverkauf: Kaufhaus VETTER, Mannheim— Sportabteilung— Tele fon 2 19 02. 7 Seite 6 AUS DEN BUNDESLANDERN Frei tag, 2. Januar 1959/ Nr. 1 Von Nord bis Süd verhältnismäßig ruhig Es kam nur vereinzelt zu schweren Unfällen und Ausschreitungen/ Feuerwerk war dagegen lautstark und„gehoben“ Frankfurt. Ruhiger als in Jahren wurde in diesem Jahr Städten des Bundesgebietes berlin Silves 7 diesmal zur 7 Korken und Feuerw den letzten in den Groß- und West- en 3 Ber Zahl, wobei haupt Material. das sich noch 1 entfaltete, verwendet wi Vunder: Sekt und Feuerwerkskörper v l Orten bereits am e Verkauft. Im allgemeinen aber Polizei und Feuerwehr von Nord und von West bis Ost eine verhältnism puhige Silvesternacht. Ein kurz vor M macht einsetzender Nieselregen hat Bun- desbürger anscheinend davon ab Alten, das neue Jahr allzu laut und übermütig auf Straßen und Plätzen zu begrüßen. Auch k am Ss nur sehr vereinzelt zu schweren Unfällen. Vor allem die Polizei des Ruhrgebietes be- richtet von einer außergewöhnlich 5 Verkehrsdisziplin, die besser g am manchen Wochenenden. Scl geheiterter Zecher, Zimmerbra Fälle durch Feuerwerksexplosionen sich in den üblichen Grenzen. chen gt. zewesen sei ien An- de und Un- hielten In Herford kam es in der Silvesternacht in der Barac enslecluns Bombrode zu einer Massenschlägerei, an der sich über hundert Männer, Frauen und b beteiligten. Den Besatzungen von vier Funkstreifen- Wagen gelang es nur mit Mühe, die Randa- Uerenden zu beruhigen. Drei Männer, drei Frauen und ein Polizist mußten mit zum Peil schweren Verletzungen abtransportiert werden. Auf der Bundesstraße zwischen Biele- feld und Oerlinghausen raste kurz nach Grubenunglück— zwei Tote Pforzheim. Ein Bergwerksunglück hat in der Fluß- und Schwerspatgrube Käffersteige in Würm bei Pforzheim zwei Todesopfer gefordert. Die zwei Zimmerleute, die in 75 Meter Tiefe mit der Ausbesserung eines Stollens beschäftigt waren, wurden von her- Abstürzenden Gesteinsmassen und Gebälk verschüttet. Zur Zeit des Unfalles war nie- mamd in der Nähe der Unglücksstelle. Nach- dem der Unfall bemerkt worden war, began- nen die Arbeitskollegen sofort mit den Ber- gungsarbeiten. Die beiden Arbeiter konnten eine Stunde später aber nur noch als Leichen geborgen werden. Beide waren verheiratet, der eine hatte zwei Kinder. Die Ursache des Unglückes ist nach Mitteilung des Bergamtes Heilbronn am Mittwoch in dem schlagartigen Ablösen gröhßerer Gesteinspartien im Stollen zu suchen. Die beiden Arbeiter waren sofort tot. Von einer Stichflamme erfaßt Ehingen. Einem schweren Betriebsunfall im Chelklinger Zementwerk ist ein 54 Jahre Alter Arbeiter zum Opfer gefallen. Wie die Landespolizei in Ehingen mitteilte, wurde Her Arbeiter, der an einem Schachtofen beschäf- tigt War, bei der Explosion von Abgasen von einer Stichflamme erfaßt. Ehe dem Ver- Unglückten Hilfe geleistet werden konnte, hatte er bereits schwerste Verbrennungen erlitten, die zum Tode führten. Tödliche Messerstecherei Offenburg. Durch einen Messerstich in die Lunge hat in der Neujahrsnacht gegen 3 Uhr ein 52 Jahre alter Landarbeiter in Bad Peterstal einen 28 Jahre alten Bäcker getötet. Beide befanden sich auf dem Heimweg von verschiedenen Silvesterfeiern und gerieten in der Nähe der Kirche in einen heftigen Wort- Wechsel. Zwischen dem Knecht und dem Bäcker herrschte schon seit längerer Zeit ein gespanntes Verhältnis. Vom Eilzug überfahren St. Goarshausen. In der Nähe des Bahn- hofs Kestert im Kreis St. Goarshausen sind zwei Bahnarbeiter von einem Eilzug erfaßt und tödlich verletzt worden. Die beiden Arbeiter waren bei der Babhnmeisterei St. Goarshausen beschäftigt. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, steht noch nicht fest. Auf der Wildschweinjagd erschossen Rockenhausen. Einen Tag vor seinem 30. Geburtstag ist der ledige Gastwirt Georg Lunkenheimer aus Bad Kreuznach in der Gemarkung von Winterborn im Landkreis Rockenhausen das Opfer eines Jagdunfalles geworden. Wie die Kreisgendarmerie in Rockenhausen mitteilte, nahm der Gast- Wirt an einer Treibjagd im Winterborner Revier als Gast teil. In einer Waldschneise bildeten mehrere Jäger eine Kette. Auf glei- cher Höhe mit Lunkenheimer befand sich in etwa 50 m Entfernung der jährige Ma- Schinenschlosser Heinrich Schunk aus Für- eld(Kreis Alzey). Er feuerte auf ein auf- tuchendes Wildschwein. Die 16-ùmm-Kugel aus seiner Büchse verfehlte jedoch das Wild und traf den Gastwirt Lunkenheimer. Das Geschoß durchschlug die Schädeldecke. Der Jagdgast war sofort tot. SOS-Kinderdorf schon 19592 Koblenz. Das ursprünglich erst für 1960 geplante SOS-Kinderdorf im Mittelrhein gebiet wird voraussichtlich schon in diesem Jahr errichtet werden. In den letzten Tagen des alten Jahres wurde bereits ein Kura- torium„SOS-Kinderdorf Rheinland-Pfalz“ gebildet, das über eine außerordentlich große Resonanz in der Oeffentlichkeit be- richtete. Zahlreiche große Werke und Einzel- personen hätten sich bereits gemeldet, um das Vorhaben durch Geld- und Sachspenden Mitternacht ein von einem 20jährigen ge- uerter Kleinbus gegen einen Baum. Alle sechs Insassen des Wagens wurden schwer verletz 26 jährige Frau erlag kurze Zeit Auch in der größten Stadt der Bundes- epublik, in 8 Ver zeichnete die Poli- zei eine ruhige Silvesternacht. Der Verbrauch an Feuerwerkskörpern war etwa ebenso hoch wie im Vorjahr. Aus der Reihe der kleineren Unfälle ragt nur das Mißgeschick ines 18 jährigen Lehrlings heraus, dem beim Abbrennen eines Feuerwerkskörpers zwei Finger abgerissen wurden. In Frankfurt kam es in der Neujahrsnacht im Bahnhofsviertel zu der alljährlichen Knallfrosch- und Kanonenschlagschlacht zwi- schen Gruppen feiernder amerikanischer Soldaten, die von deutscher und amerikani- scher Polizei in normalen Grenzen gehalten Wurde. Als sich nach Mitternacht der Pul- vVerdampf über der Moselstraße verzog, be- deckten zwar ausgebrannte Feuerwerkskör- per die Stätte der Schlacht, die Mp mußte jedoch nicht einmal eine Bierleiche abtrans- Portieren. Dagegen wurde ein 15jähriger Schüler ins Krankenhaus gebracht, der am Nachmittag mit Chemikalien eigene Kracher herstellen Wollte. Es krachte viel zu früh, und der Junge wurde an beiden Händen schwer verletzt. In Bonn mußte die Polizei 17mal bei Schläge- reien in Gaststätten einschreiten. Trotzdem bezeichnet die Polizei die Lage als„allge- mein ruhig“. In Dortmund kam es in mehreren Gast- stätten zu Schlägereien, die von der Polizei in Großeinsätzen bereinigt wurden. In Duis- burg wurden zwei verletzte Kinder in ärzt- liche Behandlung gebracht, in deren Nähe ein Feuerwerkskörper von einem 18jährigen Arbeiter unvorsichtig entzündet worden war. In Bamberg brachten zwei Männer beim Silvesterschießen einè echte Sprengladung aus Bundeswehrbeständen zur Explosion, die in einer einzigen Straße 16 Fenster vollstän- dig zerstörte und 29 Scheiben zertrümmerte. Personen kamen nicht zu Schaden. Nach Mit- teilung der Polizei wurde der Sprengkörper von einem ehemaligen Bundeswehrsoldaten geliefert. Ein 20jähriger Maurer wurde am Sil vestertag in Bayreuth von zwei Spreng- Eine ter ihren Verletzungen. * 1 körpern aus dem letzten Weltkrieg zerris- sen. Der Maurer hatte, ohne sich einer Ge- fahr bewußt zu sein, mit den Sprengkör- pern auf dem Hof eines Bayreuther Hotels hantiert. Dabei explodierten sie. An der Bergstraße begann das neue Jahr mit herrlichem Frühlingswetter und Tem- peraturen um acht Grad. In den Südlagen des Schönberger Tales stehen die Forsythien- sträucher in voller leuchtend gelber Blüte, in den Vorgärten zeigen sich die ersten Krokusse. In Lorsch im Ried macht eine jühende Kastanie den Christbäumen Kon- kurrenz. Obwohl der Wettergott den Wintersport- lern noch vor Jahresende durch Tauwetter und Regen bis in die höchsten Lagen hinauf einen üblen Streich gespielt hatte, herrschte im Hochschwarzwald an Silvester und Neu- jahr Hochbetrieb. In Hinterzarten, Titisee und an anderen Orten war an Silvester kein Bett mehr zu bekommen. Die Gasthàuser und Hotels waren im allgemeinen noch besser belegt als über die Weihnachtsfeiertage. Die Freiburger waren in der Silvester- nacht besonders eifrig beim Abschießgen von Feuerwerkskörpern, wie man es kaum 32 mals erlebt hat. In allen Stadtteilen, vom Schloßberg und vom Lorettoberg aus gingen über eine Stunde lang buntschillernde, zischende und knallende Feuerwerkskörper hoch. Sonst aber war die Silvesternacht recht friedlich. Summende Signalanlage Die erste Selbstbedie- nungsanlage für Blinde soll in Kürze in Berlin in Betrieb genommen werden. Die Ampel soll einen Summton aussen den, an dem die Blinden erkennen können daß die Fahrbahn für sie frei ist Allerdings ist man sich noch nicht einig, wie man den Blinden zur Ampel weisen soll. Keystone-Bild Seeleute der„Arosa Star“ kehrten heim Nach„trauriger Weihnacht“ wenigstens Silvester zu Hause Frankfurt. Nach fast zwölfstündigem Flug mit einer viermotorigen Chartermaschine der RLM trafen am Silvesterabend, von Hamilton kommend, 62 Besatzungsmitglieder des dort beschlagnahmten Passagierdampfers„Arosa Star“ der Schweizer„Arosa-Linie“ auf dem Frankfurter Rhein-Main- Flughafen ein. An Bord der Maschine befanden sich 59 deutsche, darunter zwei Stewardessen aus Bremerha- ven, und drei italienische Seeleute. Der Rest der insgesamt 148köpfigen deutschen Besat- zung des Schiffes soll in den nächsten Tagen nach Deutschland geflogen werden. Die in Frankfurt Angekommenen wurden noch am Sechs Lokale in Kaiserslautern geschlossen Bevölkerung und US-Soldaten eilten zu den Impfstellen Heidelberg. Der am Dienstag in die Hei- delberger Ludolf-Krehl-Klinik eingelieferte 46 Jahre alte Barbesitzer aus Kaiserslautern ist, wie die Untersuchungen am Mittwoch er- geben haben, einwandfrei an Pocken er- Krankt. Der Patient hatte sich schon seit einiger Zeit krank gefühlt. Seine Krankheit War aber zunächst als Windpocken diagnosti- ziert worden. Am Mittwoch konnte in Heidelberg der zweite der beiden zuerst an den Pocken er krankten Aerzte als geheilt Eta Werden, So daß jetzt mit dem aus Kaiserslautern ein gelieferten Barhbesitzer noch sieben Personen erkrankt sind. Bei den geheilten Patienten nahm die Krankheit einen relativ kurzen und leichten Verlauf. Entstellende Pockennarben Werden wegen der verhältnismäßig leichten Erkrankung und Dank moderner Behand- lungsmethoden nicht zurückbleiben, teilte der Leiter des Heidelberger Gesundheitsamtes, Dr. Schulz, mit. Auf Anordnung der Gesundheitsverwal- tung wurden am Silvestermorgen in Kaisers- lautern weitere sechs Lokale geschlossen, deren Inhaber mit dem am Dienstag in die Heidelberger Ludolf-Krehl-Klinik wegen einer Pockenerkrankung eingelieferten Bar- besitzer Kontakt hatten. Wie die Stadtverwal- tung in Kaiserslautern mitteilte, dürfen die Lokale solange nicht öffnen, bis nachgewiesen ist, daß ihre Inhaber sich nicht angesteckt haben. Ueber den Soldatensender AFN wurden die amerikanischen Soldaten und ihre An- gehörigen im Gebiet Kaiserslautern und Landstuhl mehrmals aufgefordert, sich imp- fen zu lassen. Bis zum Mittwochnachmittag wurde die Mehrzahl der rund 50 000 in die- sem Raum stationierten US-Soldaten und ihre Angehörigen, sowie deutsches Hilfsper- sonal gegen die Pocken geimpft. Wie von der Unsere Korrespondenten melden außerdem: „Fensterritzer“ zerstörte 112 Schaufenster- scheiben Berlin, Schaden in Höhe von einer hal- ben Million Mark dürfte am Mittwochmor- gen in Berlin- Charlottenburg ein unbekann- ter„Fensterritzer“ verursacht haben. Der Täter hatte mit einem Glasschneider oder einem Diamantring lange waagerechte Linien in 112 große Schaufensterscheiben von Kaufhäusern und Geschäften geritzt, so daß die Scheiben ausgewechselt werden missen. Als eine Polizeistreife in den frühen Morgenstunden die Schäden entdeckte, lei- tete die Schutzpolizei sofort eine Groß fahn- dung ein und durchkämmte mit starken Kräften das ganze Viertel. Der Täter konnte jedoch nicht entdeckt werden. Ein Toter und zehn Schwerverletzte München. Einen Toten und zehn Schwer- verletzte gab es auf der Bundesstraße 11 bei Moosburg im Kreis Freising. Ein Personen- wagen, dessen Fahrer leichtsinnig einen Lastzug überholen wollte, stieg mit einem emtgegenkommenden Kombiwagen zusam- men. Der Fahrer des Personen wagens war sofort tot, fünf Insassen der beiden Wagen sumdheitsamt in Kais Sich amerikanischen Armee mitgeteilt wurde, steht bisher genügend Impfstoff zur Ver- fügung. Weitere Eil-Lieferungen von Impf- stoff aus den USA werden erwartet. Auch die deutsche Zivilbevölkerung von Kaiserslautern hat von der Möglichkeit, sich impfen zu lassen, reichlich Gebrauch ge- macht. In den seit Mittwochmorgen geöffne- ten vier Impfstellen und im. Ge- dis Mensch impfung ersch d Wurden aueh am enn 10 Mittwochabend durch Vermittlung des Sozial- amtes der Stadt Frankfurt mit Omnibussen in ihre norddeutschen Heimatorte gebracht. Ursprünglich wollte das Auswärtige Amt in Bonn die Betriebskosten für einen Rück- transport des Schiffes und seiner Besatzung übernehmen. Wie die Gewerkschaft Oe V in Bremerhaven mitteilte, scheiterten diese Be- mühungen jedoch am Einspruch der beiden Hauptgläubiger, der Schweizer„Esso“ und der Caltex in New Vork. Als Sprecher der Seeleute erklärte der Vertrauensmann der Gewerkschaft Oe TV, der Bremerhavener Gerhard Heinrichs vor der Presse:„Daß wir heute abend auf deut- schem Boden sind, verdanken wir nicht dem Auswärtigen Amt in Bonn, sondern in erster Linie unserem Kapitän Kurt Ebberg und der britischen Bermuda-Regierung.“ Die Besat- zung sei empört darüber, daß sich keine deut- sche Stelle um sie gekümmert habe.„Wir hatten ein trauriges Weihnachtsfest bei dem Gedanken, daß unsere Angehörigen auf die Fürsorgeunterstützung angewiesen waren“, erklärten mehrere Seeleute. „Das erste positive Lebenszeichen des Auswärtigen Amtes kam kurz vor dem Ab- flug in Form eines Telegrammes an den Ka- pitän, daß für uns am 7. Januar eine Sonder- maschine der Lufthansa zur Verfügung ste- Würde.“ Zu diesem Zeitpunkt sei aber 0 eidung des britischen Gouverneurs, Abtransport der Arossz star- Besat- Sorgen, bereits getroffen gewesen. 5 2 Närrischer Maier Auftakt 1989 Tausende sahen den traditionellen Neujahrsaufmarsch der Garden Mainz. Bei schönstem„Frühlingswetter“ erlebte das närrische Mainz am Neujahrstag fröhlich und vergnügt den Auftakt der Fast- nachtskampagne 1959. Viele tausende, dar- unter zahlreiche Auswärtige aus der hessi- schen Nachbarschaft, säumten die Straßen, als traditionsgemäß die Garden von rechts und links des Rheins in ihren farbenpräch⸗ tigen Uniformen mit ihrem Neujahrszug den nun bis Aschermittwoch nicht mehr abrei- Benden Reigen der Fastnachtsveranstaltun- gen eröffneten. Die Beteiligung von Aktiven und Zu- schauern war stärker als je zuvor. Die„Hau- binger“, eine Garde, die in Nachtkitteln, Nachthäubchen und Weiberröcken ausrückt, hatten einige ihrer„gewichtigsten“ Mitglie- der mit Hula-Hupp-Reifen ausgerüstet. Auf- kallend stark waren bei allen Garden die Kadettenkorps, in denen die jüngsten Mar- schierer, der„Narrensamen“, zusammen- gefaßt sind.. Unfellstelle kam es kurze Zeit später zu einem zweiten Zusammenstoß, als der Fah- rer eines Personenwagens Erste Hilfe leisten wollte, Sein Wagen wurde von einem nach- folgenden Kraftfahrzeug gerammt. Fünf Insassen dieser beiden Wagen wurden eben- falls schwer verletzt. Soldatengrab gefunden Saarbrücken. Ein bisher unbekanntes Soldatengrab aus dem zweiten Weltkrieg wurde im Gemeindewald von Borg(Kreis Merzig-Wadern) im Nordwesten des Saar- jamdes von Waldarbeitern gefunden. Es ent- hält die Ueberreste von 19 deutschen und drei arnerikanischen Soldaten, die hier wäh- rend der letzten Kriegsmonate bestattet wurden. Der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge hatte das Grub schon 13 vergeblich gesucht. Giftmordversuch nicht bewiesen Homburg/ Saar. Einen Giftmordversuch mit einem Pflanzenschutzmittel an ihrem Stiefvater und ihrer Mutter konnte die Po- Iizei zwei 20 und 17 Jahre alten Hilfsarbeitern aus Homburg nicht nachweisen. Sie wurden deshalb nach der richterlichen Vernehmung Die gesamte närrische Prominenz mit dem närrischen Ministerpräsidenten Karl Mörle an der Spitze, nahm auf dem Gutenbergplatz vor dem Stadttheater inmitten einer nach tausenden zählenden Menschenmenge und in Anwesenheit der profanen Behörden den „Vorbeimarsch“ der Garden, der„Dicke Köpp von Silvester“ und anderer typischer Main- zer Fastnachtsgruppen ab. Das Prinzenpaar konnte sich anschließend kaum einen Weg durch die Menge bahnen, die Prinz Hans und seine Prinzessin Evmarie aus nächster Nähe kennenlernen wollte. Stundenlang zogen dann noch die einzelnen Garden mit ihren Kapellen und Fanfaren- zügen durch die Straßen der Stadt. Am Abend veranstaltete der Mainzer Karneval verein, der in dieser Kampagne seinen und der heutigen Mainzer Fastnacht elfmal elften Geburtstag feiert, im kurfürstlichen Schloß den„närrischen Auftakt 1959“. auf freien Fuß gesetzt. Wie die Kriminalpoli- zei dazu mitteilte, wurden die beiden jungen Männer von ihrem Stiefvater und der Mutter beschuldigt, in eine mit Wein gefüllte Korb- flasche ein Pflanzenschutzmittel eingefüllt zu haben, um die Eltern umzubringen, Die Un- . tersuchung des Weines ergab tatsächlich, daß darin ein giftiges Pflanzenschutzmittel ent- halten war. Die Brüder bestritten jedoch energisch die ihnen zur Last gelegte Tat. Sie behaupteten, ihr Stiefvater habe das Gift selbst in den Wein getan, um eine Handhabe zu finden, die beiden jungen Männer aus der gemeinsamen elterlichen Wohnung zu ent- fernen. Personenzug wurde beschossen Saarbrücken. In der Nähe des Bahnhofs Püttlingen ist ein Personenzug beschossen worden. Die aus einem Tesching abgegebe- nen Schüsse verfehlten jedoch ihr Ziel, 80 daß niemand verletzt wurde. Wie die Bun- desbahndirektion Saarbrücken mitteilte, er- gaben die Mitteilungen, daß die schüsse von einigen 16 bis 18 Jahre alten Burschen von einer Straßenbahnüberführung aus abgege- ben worden sind. Die Uebeltäter konnten noch nicht gefaßt werden. Antisemitische Aeußerungen Weiden/Oberpfalz.„Wenn es in der Bun- desrepublik Vernichtungslager gäbe, würde ich mich melden, um die restlichen Juden ab- spritzen zu helfen.“ Diese Aeußerung hat nach einer vor dem Schöffengericht in Weiden (Oberpfalz) verlesenen Aussage der 33 Jahre alte ehemalige Pfleger Reinfried Freuneck der Lungenheilstätte Wöllershof im Land- kreis Neustadt/ Waldnaab Ende Juli 1958 vor zwei Patienten getan. Im Laufe der Verhand- lung bestritt der Angeklagte seine antisemi- tischen Ausfälle nicht, behauptete jedoch, sich nicht mehr an die einzelnen Ausdrücke erinnern zu können. Der Prozeß wird am 7. Januar fortgesetzt. Ueberfall auf Kantinenpächter Reutlingen. In seiner Baukantine in der Nähe der Reutlinger Hindenburgkaserne ist ein Kantinenpächter von einem unbekannten Mann überfallen, niedergestochen und be- raubt worden. 15 jährige als Ladenräuber Heidenheim, Zwei 15jährige aus Heiden- heim haben in einem Gemischt warengeschäft in Heidenheim-Mergelstetten die 58 Jahre alte Verkäuferin mit einer Scheintod-Pistole bedroht und Geld gefordert, Als sich die Frau in die Ladenstube zurückzog und nach ihrer Schwester rief, bekamen es die Jugend- lichen mit der Angst zu tun und flüchteten. Eine Nachbarin der Ueberfallenen verstän- digte sofort, telefonisch die Polizei, der es wenig später gelang, die Täter festzunehmen. Fünf Schwerverletzte Wiesbaden. Fünf Schwerverletzte gab es am Neujahrsmorgen in Wiesbaden-Kastel, als ein Personenwagen beim Ueberholen einer Fabrzeugkolonne mit zwei anderen Autos zusammenstießg. Ein 32jähriger Fahrer und dessen 18 jährige Begleiterin, beide aus Gustavsburg, erlitten lebensgefährliche Ver- letzungen. Nilpferdgeburt zu Neujahr Karlsruhe. Im Karlsruher Tiergarten ist zum Jahresende ein Nilpferd-Baby zur Welt gekommen. Der Karlsruher Zoo besitzt als einziger in Südwestdeutschland seit zwei Jahren ein Nilpferd-Zuchtpaar. Das jetzt 38 Monate alte Muttertier„Amema“ wurde im Frankfurter Zoo geboren, während der um einen Monat jüngere Bulle„Purzel“ aus dem Nürnberger Tierpark stammt.„Amema“ ist sichtlich stolz auf ihr kleines Nilpferd- Mädchen. Im Laufe des Jahres wurden im Karlsruher Zoo u. a. drei Braunbären, ein tibetanischer Vak, ein Lamm, zwei Rot- und drei Dammhirsche sowie vier Shetland- Ponies geboren. Drei Strafgefangene ausgebrochen Wilhelmshaven. Drei Strafgefangene brachen aus dem Gefängnis in Wilhelms- haven aus, nachdem sie einen Aufsichts- beamten niedergeschlagen hatten. Sie konn- ten bisher noch nicht wieder gefaßt werden. Die Häftlinge, die erst kürzlich nach Wil- helmshaven gebracht worden waren, hatten sich krank gemeldet und wollten zum Arzt geführt werden. Plötzlich schlugen sie den Aufsichtsbeamten und Mitgefangene, die dem Beamten zu Hilfe eilten, nieder. Nach dem Tumult drangen sie in die Kleiderkammer des Gefängnisses ein, holten sich dort Zivil- kleidung und enkkamen. Die Ausbrecher sind der 25 jährige Adolf Cordes aus Harp- stedt bei Bremen, der 22jährige Dieter Trenk aus Augsburg und der 24jährige Gert Schu- chart aus Bremen. 500 Kilometer neue Autobahnen Bonn. Fast 500 Kilometer neue Autobah- nen und Bundesfernstraßen wurden im Jahre 1958 dem Verkehr übergeben. Aus einer zum Jahresende veröffentlichten Uebersicht des Bundesverkehrsministeriums geht hervor, daß insgesamt zehn Autobahnteilstrecken lit einer Gesamtlänge von 129,3 Kilometern und 337,4 Kilometer Bundesstraßen gebaut Wurden. Die längste Autobahn- Teilstrecke, die dem Verkehr übergeben wurde, ist die Verbindung Thieshope Soltau mit einer Länge von 39 Kilometer. Die kleinste Strecke, zur Berliner Stadtautobahn gehörend, mißt zwei Kilometer. Au fördern. wurden schwer verletzt.— An der gleichen 5 · 8 0 1 1 Quicklebendig t O0 80 10 E — 2 5 2„„ 5 5 E 2 2 1 8 gesund durchsche 50 e „ 1 9 90 Jahr mit Jetzt- mitten im Winter— die schönsten molligwarmen Mäntel. „ Echte Engelhorn- Qualitäten. Modisch! Gut! Preiswert! Da weiß man was man hat. „sich 5 8 Herren · Wintermzntel. 89. 119.- 149. Damen-Wintermänte!l 69. 89.—- 11. n der Kinder- Wintermantel 38. 42. 48.— ne ist anten 4 be- Auch Buben g und Mädels sind begeistert! 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Die Brünner hatten bei meist überlegenem Spiel die bessere Verteidigung Während die vielfach favorisierten Sowjets wohl die stärkere Kondition zeigten. Die Tore erzielten Scheurer(2) und Vanek für Brünn, Schulepin und Starschmnow für Moskau. 8 Der Sieger im Thurn- und Taxis-Pokal, Roter Stern Brünn, schlug vor 4000 Zu- schauern im neuen Oberstdorfer Stadion den deutschen Titelträger EV Füssen verdient mit 5:2(2:0, 2:0, 1:2). Die Tore für die tech- nisch reiferen Tschechen erzielten Cerny, Suma, Scheuer, Barton und der Füssener Unsinn(Eigentor), für Füssen waren Traut- wein und Pfefferle erfolgreich. Im letzten Drittel wurde eine Gedenkminute für den auf der Deutschlandtournee der Brünner en einem Gehirnschlag verstorbenen 49jäh- rigen 8 Stanislaw Douda ein- * In zwei Oberliga-Punktespielen setzten ich süddeutsche Mannschaften durch. Der Ey Landshut besiegte den Berliner Schlitt- schuh-Club 4:2(0:1, 2:1, 2:0) und der ESV Kaufbeuren schlug den noch sieglosen Köl- ner EK 7:2(2:1, 2:1, 3:0). Die Tabelle führt der VfI. Bad Nauheim mit 14:0 Punkten an vor Eintracht Dortmund(10:2), EV Landshut (10:4) und ESV Kaufbeuren(8:4). * Die Bundesliga-Mannschaft der Düssel- dorfer EG mußte sich in einem Spiel der westdeutschen Eishockeymeisterschaft gegen Eintracht Dortmund(Oberliga) mit einem 575(1:0, 1:2, 3:3) begnügen. Vor 3000 Zu- schauern war der Dortmunder Löggow drei- kacher Torschütze. triebinger neuer BCA-Trainer Die Vereinsleitung des BC Augsburg be- noß am Mittwoch in einer Sondersitzung, ab sofort einen Trainerwechsel vorzuneh- men. Der Vertrag mit dem bisherigen Trai- ner des BCA, Ernst Reitermeier, der seit wei Jahren die Vertragsspielermannschaft betreute, wurde in beiderseitigem Einver- nehmen gelöst. Als neuer Trainer wurde der tinternationale Karl Striebinger verpflich- det, der bereits im Spieljahr 1951/52 den BCA trainierte. Damals konnte Striebinger den A von der zweiten Division wieder in die erste Liga Süd zurückführen. Ernst Reiter- meier reiste vor Weihnachten in seine Hei- atstadt Wien ab. Knapp für Alemannia Aachen Vasas Budapest unterlag mit 3:4 einem der bisher schönsten und span- endsten Flutlichtspiele auf dem Aachener Tivoli konnten sich die Alemannen vor 9 000 chauern knapp aber verdient nach wech- wollem Spielgeschehen gegen Vasas Buda st mit 4:3(1:1) durchsetzen. Die in technisch rfekter Art spielenden Ungarn hatten cht zuletzt ihrem etwas übertriebenen binationsspiel im Innensturm zu ver- ten, daß sie den Kürzeren zogen. Bei den Gastgebern überraschte vor allem die ausge- zeichnete Kondition. Die Tore: 11. Min. 1:0 Rechtsaußen Burian, Min. 1:1 Rechtsaußen Sen Raduly, 53. Min. Martinelli, 64. Min. 2:2 Mittelstürmer ordas, 73. Min. 3:2 Burian, 79. Min. 3:3 Saugen Lenkei, 86. Min. 4:3 Martinelli. chalke Madrid erst im Februar der Deutsche Fußballmeister FC Schalke 04 chlug seinem Viertelfinal-Gegner im Euro- Januar 258 Spieltag in 5 nicht eren, Weil eine 5 von 7 05 rSciaftsPiele bleibt, 1 sich die Schalke vorgeschlagenen Terrine so- ed fordert Europameister K telegrafischen Wunsch seines Mana- ou Duva hat der in USA lebende Redl über den Stuttgarter Promoter nörzer eine Herausforderung an Wel- ts- Europameister Emilio Marconi htet. Damit läßt Redl die Absicht erken- r 1959 ein zweites Mal aus Ame- kommen will, um in Deutschland zu Fraglich bleibt jedoch, ob Redls orderung von der Europaischen Box- anerkannt wird, obwohl er in USA eihe von Erfolgen hatte. Aegyptische Auswahl mit 2:1(1:1) Toren besiegt: Lxtolgreiche Nebanche beim weiten Spiel in Kairo Deutschlands Torschützen waren Ringel und Morlock/ Helmut Rahn wieder von drei und vier Gegnern bewacht Dem Schiedsrichter Mohamed Helmi (Aegypten) stellten sich die beiden Mann- schaften in folgender Besetzung: Deutschland: Tilkowski; Zastrau, Giesemann(Wolsfburg); Mai, Pyka, Bent- haus; Rahn, Morlock(von der 29. Minute an Fäder), Biesinger, Ringel Won der 29. Minute an Morlock), Klöckner. Aegypten: Abdel Gelil; Jaken, Tarek; Samir Kupt, Schakhaby, Said Kupt; el Go- hari, Hamdi, Fanagili, Scharschar, Zaid. Die deutsche Mannschaft hatte diesmal einen großen Start und stellte die gegnerische Abwehr gleich auf eine ernste Probe. In der 5. Minute war ein Elfmeter fällig, als der Neunkirchener Ringel allein durch war und gefoult wurde. Der ägyptische Schiedsrichter Helmi reagierte jedoch nicht. Dem Neunkir- chener gelang jedoch fünf Minuten später das Führungstor. Max Morlock, der gefährlichste deutsche Stürmer dieser Drangperiode, hatte den Pfosten getroffen. Den zurückprallenden Ball gab Biesinger zum Halblinken Ringel, der unhaltbar mit einem Schrägschuß das Ziel traf. In der 19. Minute fiel durch den ägyptischen Halbrechten Hamdi der Ausgleich. Der Ball schien im Netz zu sein, sprang jedoch wieder heraus. Beim Nachschuß, den der Schieds- richter als Tor anerkannte, wurde Tilkowski regelwidrig angegriffen. Bis zur Pause spiel- ten die Aegypter stärker. Es kam auch 20 einigen kritischen Situationen vor dem deut- schen Tor, da die Abwehr etliche Fehler machte. Trotzdem schien keine ernsthafte Gefahr eines Rückstandes gegeben. Die zweite Halbzeit begann genau wie Ag y gab es diesmal einen Spiel zurück. Das Aegypten kennt man kein Neujahr. Im zweiten Spiel ihrer Aegypten-Reise kam die deutsche Fußballauswahl nach Toren von Ringel und Morlock zu einem verdienten 2:1(1:1) Erfolg. diesmal als Gegner eine ägyptische Auswahl, in der war. Die äußeren Umstände waren jedoch die gleichen wie vier Tage vorher: Bei 26 Grad war der Stadionplatz ebenso hart wie am Sonntag, und es wieller mit einem für deutsche Verhältnisse ungewohnt ptischen Schiedsrichter, dem die nötige internationale Er- fahrung offenbar fehlte. Die Zahl der Besucher blieb mit 18 000 hinter dem ersten hatte seinen Grund darin, daß in Kairo Wochentag war. Sie hatte kein Spieler über 24 Jahre alt wurde auch kleinen Ball gespielt. Dazu In am letzten Sonntag mit einem tollen Start der Aegypter. Es bedurfte der ganzen Kon- zentration der deutschen Abwehr, diesen Ansturm zu überstehen. Wesentlich trug dazu Tikowski mit einigen tollkühnen Pe- raden bei; in der 52., 56. und 59. Minute Warf sich der deutsche Torwart den anstür- menden Aegypter in den Schuß. Von der 60. Minute ab kam die deutsche Mannschaft wieder stärker auf. Der Essener Linksaußen Klöckner erzwang kurz hinter- einander drei Eckbälle, die aber nichts ein- brachten. In der 70. Minute hätte es trotz der deutschen Ueberlegenheit beinahe ein Tor für Aegypten gegeben, als Zaid an Til- kowski vorbei den Ball köpfte, der aber zur Erleichterung der kleinen deutschen Expedi- tion neben das Tor ging. Die letzte Viertelstunde gehörte eindeu- tig der DFB-Auswahl. In der 69. Minute gab Biesinger die 14. deutsche Ecke so gut herein, daß Max Morlock mit prächtigem Kopfball verwandeln konnte. Joriucti Jit bios bei libettagend Aegypten stellte auch im zweiten Spiel einen starken Gegner. Zum Stamm der Na- tionalmannschaft des vergangenen Sonntags Waren einige junge Spieler gekommen, die im nächsten Jahre in der Landesauswahl er- wartet werden. Sie erwiesen sich als überaus ehrgeizig und schnell, übertrieben vielfach das Einsteigen, gegen das der ägyyptische Schiedsrichter nicht einschritt. Hervorragend Nach Oberstdorf auch„Ga-Pa“': Recknagel klar vor 3 Russen 20 000 kamen trotz Regens zur Olympiaschanze nach Garmisch Helmut Recknagel ist auf dem besten Wege, der überragende Skispringer der Welt in der Saison zwischen Weltmei- sterschaft und Olympischen Spielen zu werden. Nach dem überzeugenden Sieg über den finnischen Weltmeister Juhani Kaerkinen in Oberwiesenthal holte sich der 22jährige Grenzpolizist aus Thürin- gen auch die beiden ersten Wettbewerbe der internationalen Vierschanzen-Tour- nee in Oberstdorf und beim Neujahrs- springen auf der großen Olympiaschanze von Garmisch- Partenkirchen, wo trotz Regen 20 000 Zuschauer erschienen wa- ren. Recknagel beeindruckte bei seinen beiden Sprüngen von 84 und 86 Metern erneut durch eine traumhafte Sicherheit. Mit Note 225,7 schlug der Weltmeister schaftsdritte und Vorzahrssieger der Vierschanzen-Tournee die Russen Za- kadse, Schamow und das 183ährige Ta- lent Samsonow deutlich.— Unter den 53 Springern aus sieben Nationen und bei- den Teilen Deutschlands spielten die Aktiven des DSV erneut keine Rolle. Max Bolkart, der deutsche Meister, kam mit Weiten von 73 und 79 Metern und Note 199,1 nur auf den 19. Platz. * Vorrunden-Auskla Waren ihre Ballbeherschung und das schnelle Abspiel. Die deutsche Mannschaft lieferte ein kämpferisch ausgezeichnetes Spiel und setzte sich bis zur letzten Minute ein. Ihr über- ragender Mann in der Abwehr war Torwart Tilkowski, vor allem durch seine Sicherheit mit Bodenparaden. Die angenehme Ueber- raschung brachte der junge Verteidiger Giese- mann, der an Stelle des an Durchfall er- krankten Schnellinger spielte. Nach dieser Leistung darf man für die Zukunft etwas von dem Wolfsburger erhoffen. In der Läuferreihe überragte Mai durch ein großes Arbeitspensum. Pyka spielte sehr schwankend und machte nach der Pause Fehler, die zum Glück nicht zu ägyptischen Toren führten. Der linke Läufer Benthaus War zu offensiv und gab damit dem ägypti- schen Angriff mehr Raum als nötig war. Im deutschen Sturm bestach der älteste Spieler: Max Morlock, der ein großes Arbeits- Pensum aus der Deckung heraus bewältigte. Helmut Rahn lief sich immer wieder fest und schien nicht zu erkennen, daß die Aegyp- ter ihn mit drei u vier Leuten bewachten, um seine gefürchteten Schüsse zu verhindern. Als er in der 60. Nlintte Allein durch war, verfehlte er das Ziel nur entimeter, und Kurz vor Schluß traf er den„ptischen Tor- Wart mit dem Ball am Rnie. Biesinger war auch diesmal zu langsam. Ringel lieferte bis zu seiner Verletzung eine sehr starke Partie, so daß sein Ausfall eine Schwächung bedeu- tete, weil der Berliner Fäder wieder viel zu umständlich spielte. Klöckner erwies sich er- neut als ein Linksaußen, dessen Angriffsläufe immer wieder Leben in den deutschen Sturm brachten. Der ägyptische Schiedsrichter Helmi war — Vielleicht wegen der ihm offensichtlich fehlenden internationalen Erfahrung— recht einseitig, und besonders seine Entscheidun- Sen bei Foulspiel blieben oft unverständlich. Zweiter Partizan-Sieg 1. FC Nürnberg— Partizan Belgrad 1:3 Auch ihr zweites Deutschland-Gastspiel konnte die jugoslawische Spitzenmann- schaft Partizan Belgrad erfolgreich ge- stalten. Nach dem 5:1 gegen Eintracht Braunschweig siegten die Jugoslawen am Neujahrstag vor 6500 Zuschauern mit 3:1 (1:1) gegen den ohne Max Morlock spielen- den 1. FC Nürnberg. Es war ein gutes Spiel, in dem die Gäste die bessere Ball- behandlung und Spielauffassung zeigten, zeitweise aber auch reichlich hart waren. Nürnberg kam nach der Pause entscheidend in Rückstand, als Häuselmann an Stelle von Wabra vorübergehend im Tor stand. Sehr stark spielten bei den Gästen vor allem die Verteidiger Belin und Jussufi. Beim„Club“ waren Schweinberger, Schmid und Wenauer die besten. Belgrad kam nach 15 Minuten durch Kaloperovie zum Führungstor, das Schmid Sekunden vor der Pause ausglich. Treffer von Vukelic(51.) und Galaic(57.) ergaben das 1:3, nachdem Kaloperovice in der 54. Minute einen von Schober verschul- deten Elfmeter gegen den Pfosten geschos- sen Hatte. Sensation zum Ausklang des Jahres: xs mals sei ſo5ν Dauiseup wiede: nach 48 Alex Olmedo— der Held von Brisbane Cooper überzeugend geschlagen Das alte Jahr endete mit einer Sport- sensation. Der erstmals für die USA star- tende 22jährige peruanische Student Alex Olmedo unterstrich seine überragende Form auch am Schlußtag der 47. Davispokal-Her- ausforderumgsrunde, als er bei tropischer Hitze vor 18 500 Zuschauern im erneut aus- verkauften Milton-Tennisstadion von Bris- bame nach dem Erfolg über Mal Anderson auch Australiens Wimbledonsieger Ashley Cooper mit 6:3, 4:6, 6:4, 8:6 überzeugend schlug. Damit stand der 19. Davispokalsieg der Amerikaner bereits fegt. Mal Anderson kormte mit seinem 7:5, 13:11, 11:9 über Barry Mackay die australische Niederlage nur noch auf 2:3 verkürzen. Erstmals seit 1954 geht der Cup wieder nach USA, die in ng in der 2. Liga: Viernheim wird auch tio alles abberlangen Den Verfolgern des Tabellenführers geht es um Festigung ihrer Plätze Die 2. Liga Süd schließt am ersten Wo- chenende im neuen Jahr die Vorrunde ab. Nachdem die Stuttgarter Kickers über Weih- nachten mit ihrem 5:1-Sieg über die SpVgg. Neu-Isenburg die„Halbzeitmeisterschaft“ be- reits unter Dach und Fach brachten, geht es kür die Verfolger um die Sicherung ihrer günstigen Positionen. Recht schwierig ist dabei die Aufgabe für den Tabellenzweiten Hanau 93 beim abstiegsbedrohten Neuling VfB Friedberg. Auf eigenem Gelände ist mit den Friedbergern, die in ihren letzten sieben Heimspielen unbesiegt blieben,„nicht gut Lirschen essen“. Hanau indessen bewies schon mehrfach auch auswärts seine Quali- täten. Auch der Aufstiegsaspirant Bayern Hof wird sich im Spiel gegen Amicitia Viernheim Badischer Verband stiftete Wanderpokal: beginnt in Mannheim erstes r Badische Eis- und Rollsport-Ver- Anlaß seines zehnjährigen Beste- „Wanderpreis für die Eishockey- tete, dürfte die Bemühungen der um tatkräftige Förder: ung ihrer Ju- icht unwesentlich unterstützen. u hoffen, daß das in der Saison nals ausgeschriebene Turnier einem festen Bestandteil des 4 9 ahresprogramme und damit ein ste zerartige Turnier wurde,. wie 8 eg, die einen nladungswettbewerb vorsieht, . eils vier Mannschaften beteili- der jeweilige Sieger zumindest am Turnier wieder teilnehmen muß. Der 1 7 . 7 5 Nachwuchsturnier mit vier Teams Pokal geht endgültig in den Besitz einer Mannschaft über, wenn er entweder dreimal in ununterbrochener Reihenfolge oder insge- samt fünfmal gewonnen wurde. Für das heute beginnende Turnier er- Singen Einladungen an den benachbarten VI. Bad Nauheim, an den Krefelder EV und, als Vertreter der Schweiz, an den EHC Basel. Als viertes Team kommt die Nachwuchs- mannschaft des gastgebenden Clubs hinzu. Der Spielplan sieht täglich zwei Spiele, je- weils um 17.45 Uhr und 19 Uhr vor: Freitag: Mannheimer ERC— EHC Basel, VfL Bad Nauheim— Krefelder EV; Samstag: Mann- heimer ERC- VfL Bad Nauheim, Krefelder EV EHC Basel, Sonntag: VfL Ead Nauheim gegen EHC Basel, Mannheimer ERC Kre- felder EV. Für die fairste Mannschaft, deren Spieler übrigens nicht jünger als 14 und nicht älter als 18 Jahre alt sein dürfen, haben Mannheimer Eissportfreunde ebenfalls einen Preis gestiftet. auf erbitterten Widerstand gefaßt machen müssen. Freiburg dagegen sollte sich gegen 1. FC Pforzheim sicher behaupten. Im übrigen bringt dieser Vorrundenab- schlug Auseinandersetzungen, die Abwechs- lungsreiche Spiele. erwarten lassen. Dazu zählt das Treffen der Ex- Oberligisten Hessen Kassel und Jahn Regensburg ebenso wie die Vergleiche TSV Straubing— Borussia Fulda und Darmstadt— SV Wiesbaden. Für den 1. FC Bamberg geht es gegen den VfB Helm- brechts noch mehr als dem Aufstiegskollegen VfB Friedberg um den Anschluß. Seit sechs Spieltagen sind die Bamberger ohne Sieg. Eine neue Heimniederlage würde ihre Aus- sichten auf Klassen verbleib erheblich verrin- gern. Keine Chancen können dem ASV Cham für seinen Besuch beim heimstarken VfL. Neustadt eingeräumt werden. Es spielen: Bayern Hof— Amicitia Viern- heim; VfB Friedberg- FC Hanau 93; 1. FC Bamberg— VfB Helmbrechts; TSV Straubing Segen Borussia Fulda; Hessen Kassel— Jahn Regensburg; VfL. Neustadt— ASV Cham; FC Freiburg- I. FC Pforzheim; SC Dar mstedt 98 gegen SV Wiesbaden. der 23. Begegnung müt Australien den elften Sieg herausholten. Entscheidend für den Sieg Olmedos über Cooper war die Tatsache, daß der australi- sche Wimbledonsieger offensichtlich sehr unter seiner Nervosität litt. So hatte Ol- medo kaum große Mühe, den ersten Satz über 5:2 mit 6:3 zu gewinnen. Dann folgte Allerdings mit 6:4 der Satzausgleich, weil Cooper vor allem im Aufschlag wesentlich sicherer wirkte. Im dritten Satz durchbrach Olmedo sofort den Aufschlag des Austra- lers, zog sogar auf 4:0 davon, mußte Coo- per jedoch noch einmal bis auf 4:5 heran- kommen lassen, bevor er sich mit eigenem Service das 6:4 holte. Dramatisch verlief der entscheidende vierte Satz. Bis zum 6:6 gewann jeder seinen Aufschlag. Dann ge- lang Olmedo durch zwei wunderschöne Re- turns der Durchbruch, und anschließend ver- Waridelte er den ersten Matchball zum 6:3, 4:6, 6:4, 8:6. 7 Das Echo der Publikumsovationen für Olmedo drückte sich auch bei offiziellen Bankett aus. Australiens Verbandspräsident Donald Ferguson bezeichnete den jungen Studenten aus Peru als„Geheim waffe der Amerikaner“. Victor Denny, der Präsident der USA-Federation aber meinte:„Das ist eine der größten sportlichen Ueberraschun- gen seit Jahren, ein Beweis für das Genie des Mannschaftskapitäns Perry Jones aus Hollywood, der wegen seiner Besetzung des Teams so eingefeindet wurde.“ Segen den Neuli Diesmal will Feudentteim Spieß e Sandhofen muß Spitzenposition bei den Sportfreunden Forchheim verteidigen Die wichtigsten Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden werden am ersten qanuarwochen- ende in Pforzheim und Leimen ausgetragen. Auf eigenem Platz hat der verhältnismäßig am günstigsten stehende VfR Pforzheim die undankbare Aufgabe, gegen den Lokalriva- len Birkenfeld antreten zu müssen. In Lei- men kämpft der Karlsruher Fußballverein Wedeking nur 32. in Sao Paulo: Suarez vor dem Mit dem nicht ganz unerwarteten Erfolg des argentinischen Geheimtips Osvaldo Sua- rez vor dem Sieger der beiden letzten Jahre, Manuel Faria(Portugal), endete der tradi- tionelle Silvesterlauf von Sao Paulo. Der 26 jährige Argentinier machte sich auf hal- bem Wege der 7,3 km langen Strecke frei und gewann zuletzt überlegen in der Zeit von 21:20,3 Minuten. Schneller als er lief bisher nur der tschechoslowakische Weltrekordläu- fer Emil Zatopek am Silvestertag 1953 in 20:30,4 Minuten. Deutschlands einziger Vertreter, der 23 Jahre alte deutsche Marathonmeister Jürgen Wedeking(Wilhelmshaven), kam aus dem Gewimmel der 275 Teilnehmer nie richtig Vorlahressieger heraus und 1 sich mit dem 32. Platz be- gnügen. Vor über einer Million Zuschauer lösten sich Suarez, der Franzose Bernard, Faria und die Spanier Amoros, Alonso und Molins schon kurz nach dem Start von dem übrigen Feld. Später schlossen Soth(USA) und Stritof aus Jugoslawien auf. Der entscheidende Vorstoß Osvaldo Suarez etwa auf dem halben Wege sprengte auch die Spitzengruppe. Während der Argentinier einem ungefährdeten Siege entgegeneilte, gab es um den zweiten Platz noch dramatische Kämpfe. Bernard kam zu Fall und gab auf. Faria nutzte seine guten Streckenkenntnisse und sicherte sich zuletzt noch den zweiten Platz. Sdengler-Cup noch ohne Sieger Mannheimer ERC blieb ohne Erfolg Der mit drei Spielen an Silvester vor- läufig beendete Spengler-Cup in Davos brachte keinen Sieger, da Italiens Spitzen- Eishockey mannschaft Davoli Mailand und der HC Davos bei je drei gewonnenen Treffen punktgleich endeten. Das für den Turnier- sieg ausschlaggebende Spiel wird nun am 27. Januar in Davos nachgeholt. Der deutsche Vertreter ERC Mannheim blieb in diesem Turnier ohne Sieg, allerdings auch ohne Spiel gegen die schwedische Mann- schaft von Forshaga; er verlor am letzten Tag gegen Mailand mit 4:7(3:2, 1:3, 0:2). Nach anfänglicher Führung der Mannheimer ge- lang es Coletti mit fünf aufeinanderfolgenden Treffern aus einem 0:3-Rückstand eine 5:3 Vorsprung für Mailand zu machen.— Tor- schützen für Mannheim waren Konecki, Schief, Mayr und Schneiders. Die übrigen beiden Spiele: Davos—Forshaga 6:3, Davos — ACBB Paris 4:3.— Die Tabelle: Diavoli Mailand 3 3 0% HC Davos e ACCB Paris 4 2 0 2 18:14 4:4 ERC Mannheim FFT IF Forshaga e Anderson wurde Profi Ashley Cooper wird folgen Der australische Davispokalspieler Mal Anderson hat am Neujahrstag in Brisbane bei Jack Kramer, dem Chef der Tennisprofi- Truppe, einen Berufsspieler-Vertrag unter- zeichnet, der ihm für die Dauer der beiden kommenden Jahre 22 500 Dollar Einnahmen Pro Jahr garantiert. Anderson ist mit 15 Pro- zent der Einnahmen der Truppe für alle Spiele beteiligt, an denen er teilnimmt. Da- mit wird er in die gleiche Kategorie wie seine Landsleute Lewis Hoad, Ken Rosewall, ferner Tony Trabert(USA), Pancho Segura (Ecuador) und andere eingestuft. Kramer sagte nach der Verpflichtung An- dersons, er sei zuversichtlich, den Wimble- donsieger Ashley Cooper als weiteres Mit- glied des australischen Pokalteams unter einen dreijährigen Vertrag nehmen zu kön- nen, bei dem für Cooper ein Minimum von insgesamt 100 000 Dollar herausspringen soll. Cooper soll bei Kramer 20 Prozent erhalten. 1 1 1 1 4 1 4 f 8 1 1 1 Mannheimer Silvesterlauf gewann der Reilinger Wirth Dank des Entgegenkommens der Stadt- verwaltung konnte auch der zweite Silvester- lauf der Leichtathleten im Luisenpark aus- getragen werden. Die Teilnehmerzahl hatte sich gegenüber dem Vorjahr mehr als ver- doppelt und auch das Publikumsinteresse war wesentlich größer. Im Hauptlauf der Männer waren dreizehn Teilnehmer am Start, die zwei Runden zu- rückzulegen hatten. Nach dem ersten Durch- gang war man noch hübsch beisammen ge- blieben, doch dann wurde es ernst. Wirth (Reilingen) siegte schließlich mit klarem Vor- sprung in 8:56,44 vor Leger(MTG) 9:08, 2 so- Wie Wallner(MTC), der noch auf den letzten Metern Dr. Dorn(VfR) auf den vierten Platz verwies. Auch der Mannschaftssieg flel mit 10 Punkten an die MTG vor dem TV Neckar- hausen(30). Die großen Felder in der A- und B- Jugend- Elasse machten jeweils zwei Läufe notwen- dig. Den ersten Lauf gewann Killer(VfR) in 4:21, und den zweiten entschied der Ofters- heimer Dienert zu seinen Gunsten. Da Die- nert mit 4:16,6 die schnellste Zeit erreicht hatte, wurde er Gesamtsieger vor Killer und Leiner(MTG). In der Mannschaftswertung setzte sich der TSV Oftersheim mit 18 Punk- ten vor MTG(20) und TV Neckarhausen(299 an die Spitze. Auch die A-Jugend startete in zwei Lau- fen. Ueberragender Teilnehmer war Stier von der SG, der in 5:46,0 vor Griebel(MTC) in 5:50, 4 und Meiert(Sd) in 5:51, gewann. Der Erfolg der Sd wurde abgerundet durch den Gewinn der Mannschaftswertung mit 16 Punkten vor der DJK Feudenheim(17) und DK Schwetzinger Vorstadt(18). Die Siegerehrung nahm Sportwart Gru- ber vor, der die Vereine ermahnte, der Leichtathletik treu zu bleiben. Das neue Jahr verspricht übrigens einige besondere Delika- tessen im Rahmen des Jubiläums-Turniers der MTG, darunter auch ein internationales Leichtathletik- Sportfest. Heinz Fütterer kommt am Sonntag ins Universum Bei der Aufführung des Sportfilms„Men- schen, Meter und Sekunden“, der von den Leichtathletik Europamelsterschaften in Stockholm handelt, wird am Sonntag um 11 Uhr auch Europameister Heinz Fütterer im Mannheimer Universum anwesend sein. ng FC Neureut: um den Anschluß. Verlieren die Karlsruher, so dürften sie in dieser Saison für den Titel nicht mehr in Frage kommen. Andererseits wird Leimen bestrebt sein, seinen Platz in der Spitzengruppe zu verteidigen. Feuden- heim sollte gegen den Neuling Neureut die Revanche für die im Vorspiel erlittene Nie- derlage gelingen. Von den abstiegsbedrohten Vereinen steht der ASV Durlach in Hocken- heim vor einer kaum lösbaren Aufgabe. Da- gegen rechnen sich die Weinheimer in ihrem Heimspiel gegen die zuletzt enttäuschende Mannschaft von Phönix Mannheim eine Chance aus. Auch Kirchheim will zu Hause gegen den unbeständigen VfL Neckarau Wenigstens einen Punkt holen. Der augen- blickliche Spitzenreiter SV Sandhofen Wird es bei den formverbesserten Forchheimern schwer haben, seine Position mit Erfolg 2zu verteidigen. Auch bei Sandhausen gegen Daxlanden sind die Aussichten der Platzelf höher zu bewerten. Es spielen: Sd Kirchheim Vfl. Nek karau(Samstag); FV 09 Weinheim— Phön Mannheim; VfB Leimen Karlsruher EV; VfR Pforzheim— SV Birkenfeld; Spfr Forchheim— SV Sandhofen; ASV Feuden- heim— FC Neureut; FV Hockenheim S Durlach; SV Sandhausen— FV Daxlanden. ane 01 ter- den nen ro- alle Da- Wie yall, ura An- le- HAit- ter n- von 501Jl. ten. idt⸗ er- us Atte er- 88e ahn zu- ch 8e th or- 80 ten Atz mit ar- cee 8 N e .— — — 3 — 2 . —— — Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Nr. 1/ F. Freitag, 2. Januar 1959/ Nr. 1 Argentiniens Wirtschaft wird zur Ader gelassen damit die Währung gesunden kann Eine„Möchte- gerne- Währungsreform“ Wird das, was Argentiniens Staatspräsident Frondizi im Verlaufe einer am 30, Dezember 1958 gehaltenen Rundfunkansprache, als be- vorstehende„Währungsreform“ ankündigte, in Fachkreisen genannt(gl. MM vom 31. Dezember, S. 1, und vom 9. Dezember Wirtschaftsteil). In Wirklichkeit geht es den Argentiniern darum— wenigstens zunächst noch einige Zeit— von der Hand in den Mund weiter leben zu dürfen. In dieser Zeit sollen auch die Voraussetzungen zur Durch- Führung der schon lange nötigen Währungs- reform geschaffen werden. Man schätzt, daß dies etwa eineinhalb bis zwei Jahre dauern Wird. Von der Hand in den Mund leben die Argentinier schon jahrelang; es gelang nen auch bisher stets, diesen Zustand zu verlängern, bis— ja, bis ihnen endgültig Argentinischer Außenhandel n Millionen US-Dollar) Einfuhr- Exporte Importe überschüsse 1955 928,59 1172,59 244,00 1956 953,75 1127,57 183,82 1957 974,82 1310,44 335,62 in den ersten acht Monaten 1987 663,50 860,50 197,00 1958 642,90 813,30 170,40 die Puste ausging. Jetzt kann nur ein grö- Berer Auslandskredit über die Strecke hel- fen. n Der Internationale Währungsfonds(CW) erklärte sich auch bereit, Geld zu leihen. Argentinien wurde jedoch Sanierung der Innen- und Außenwirtschaft sowie des De- Vsensystems zur Auflage gemacht, wobei die Grundzüge der zu ergreifenden Maß- nahmen im Schoße des IWF ausgearbeitet worden sind. Demnach werden Argentinien von dem diesem Land zustehenden IWF.-Kredit die I. Quote im Betrage von 42,5 Mill. US- Dollar, die III. Quote im Betrage von 32,5 Mill. US-Dollar gewährt. Oie erste Quote in Höhe von 150 Mill. Dollar wurde bereits 1957 ausgeschüttet.) Die USA zeigten sich auch Willig und räumen über die Export-Import- Bank einen Stützungskredit von 329 Mill. US-Dollar ein. Bei den den Argentiniern auferlegten außen wirtschaftlichen und de- visenpolitischen Maßnahmen geht es darum, 1. die Verfälschung des Pesokurses abzu- schaffen und damit den Außenhandel ver- zerrende Manipulationen zu beenden; 2. daß sich das argentinische Volk sundhungere“. Der bisher amtlich festgesetzte Pesokurs (18 Pesos 1 Us- Dollar; bzw. 0, 0555 US- Dollar 2 1 Pesos) verbesserte zwar die ar- Sentinischen Exporterlöse und verringerte den Preis von Einfuhrwaren, entsprach aber Weder der innen- noch der außenwirtschaft- lichen Kaufkraft des Pesos(Schwarzmarkt Kurs bis zu 67 Pesos je 1 US-Dollar). Der IWF ßlegte daher Argentinien auf, den Peso- kurs dem Spiel von Angebot und Nachfrage zu überlassen. Argentinische Optimisten rechnen mit einem Einpendeln bei etwa 60, Pesos je Dollar; nüchternere— zumeist nichtargentinische— Beobachter rechnen da- mit, daß der Freimarktkurs sich um 100 Pesos je Dollar bewegen wird. So oder so. Argen- tinien ist gehalten— und Staatspräsident Frondizi hat es als Regierungsbeschluß ver- kündet— alle Ein- und Ausfuhren nach dem Freimarkikurs abzuwickeln. Den sonst so freizügig denkenden Män- nern des IWF schien jedoch eine völlige außgen wirtschaftliche Freizügigkeit im argen tinischen Außenhandel zu bedenklich, weil Argentinien zu stark verschuldet ist. So wurde denn bestimmt, daß zwar der Außen- Handel grundsätzlich frei(also liberalisiert) sein soll. Es sind jedoch— je nach fallweiser Lebenswichtigkeit für die argentinische Wirtschaft— Außenhandelsabgaben zu er- heben, die bei Exporten zwischen 10 bis 20 Prozent, Importen zwischen 20 bis 300 Prozent Gestaffelt sein sollen. Dieses Abgabesystem wird auf Grund von Warenlisten gehand- „Se- habt werden, die bis zum 6. Januar 1959 veröffentlicht werden sollen. Es soll a) die Ausfuhr grundsätzlich beleben; b) hierbei jedoch eine gewisse Beeinflus- sung ermöglichen, je nachdem ob das Ex- portgeschäft für die argentinische Wirtschaft sehr oder weniger günstig ist; c) die Einfuhren ebenfalls je nach wirtschaftlicher Wichtigkeit Essentiales)— scharf drosseln. Hierbei dürfte z. B. die Einfuhr von Medikamenten und Brennstoffen weiterhin Abgabefrei sein. Das Programm zum„Gesundhungern“ (Austerity) umschrieb Frondizi in seiner Rede damit, daß Argentinien zur Realität in der Kredit- und Preispolitik zurückkehren müsse. Kreditlinien würden nur in Uebereinstim- mung mit erzielter und erzielbarer Produk- tivität festgesetzt werden. Preispolitisch solle die Wirtschaft dem Wettbewerb unter wor- fen werden. Es würde nur bei offenkundigem Preiswucher eingeschritten nicht wenn am grünen Tisch von Behörden erfundene und erzwungene Preise nicht mehr eingehalten würden. Weiter kündigte Frondizi krasse Kürzung der öffentlichen Ausgaben an. Den Staatsbeamten würde etwaiger Uebertritt in die private Wirtschaft erleichtert. Die Verkehrstarife würden— ohne Rück- sicht auf ihr etwaiges Ansteigen— den tat- sächlichen Kosten angepaßt werden; dies zur Entlastung des Staatshaushaltes von Subven- tionen. Frondizi verheimlichte den Argen- tiniern nicht, daß Senkung der Lebenshaltung bevorstehe. F. O. Weber Frankreichs Freizügigkeit a uch bei Dollar- Einfuhren AP) Die französische Regierung hat am 31. Dezember die Einfuhren aus dem Dollar- raum von 14% auf 50 Prozent des Standes von 1953 erhöht. Nach einer Verlautbarung des framzösischen Regierungsamzeigers fallen u. à. alle mengenmäßigen Beschränkungen kür die Importe von Baumwolle, Pelzen, Schwefel, bestimmte Holz- und Lederarten sowie für Holzschliff. Gleichzeitig wird be- kanntgegeben, daß der Gemeinsame Europa- ische Markt am 1. Januar 1959 in Kraft tritt. Die zehnprozentige Zollsenkung, die als erste Maßnahme zur Verwirklichung des Gemein- seen Marktes vorgesehen ist, kommt auch den übrigen Ländern des Europäischen Wirt- Schaf tsrates sowie jenen Staaten zugute, denen Frankreich die Meistbegünstigung zu- gestanden hat. Französische Kohle Wird bedeutend teurer (VD) Die Charbonnages de France haben der Hohen Behörde der Montanunion am 31. Dezember neue um durchschnittlich 11 Prozent erhöhte Kohlenpreislisten einge- reicht, die am 5. Januar 1959 wirksam wer- den. Die Preiserhöhungen sind nach Ur- sprungsrevieren und Sorten unterschiedlich. Die Preise für Hochofenkoks werden um 13 bis 14 Prozent und für Industriekohle um 8 bis 15 Prozent erhöht. Die Preise für Haus- brandkohle werden um 5 bis 15 Prozent her- aufgesetzt, wobei die Preiserhöhung für Eierbrikettsorten 14 Prozent nicht übersteigt. Saisonauf- und-abschläge sind für die mei- sten Hausbrandsorten vorgesehen. Die Preis- erhöhung trägt den französischen Währungs- und Haushaltsmaßnahmen, insbesondere der Streichung der Subventionen zugunsten der Charbonnages de France Rechnung und war in diesem Ausmaß erwartet worden. Auch in Brasilien Anzeichen einer Währungsreform Brasilien will dem Vernehmen nach— Wie VWD erfährt— seinen, im sogenannten„Haa- Ser Club“ vereinigten Gläubigerstaaten vor- schlagen, das vielseitige Zahlungs- und Han- delsabkommen zu beenden umd damit den „Haager Club“ aufzulösen. Es wurde in Rio de Janeiro die Ansicht vertreten, daß die im„Haager Club“ getroffenen Abmachungen zwischen Brasilien und seinen europäischen Partnerstaaten durch den Uebergang zur Konvertibilität in den meisten europäischen Mitgliedsländern des„Haager Club“ gegen- standslos geworden sind. Die Bank von Bra- silien hat bereits die Devisenversteigerun- Sen von ACL.-Dollar sowie von schwedischen und dänischen Kronen Ausgesetzt. Internationaler Zuckerpreis neuerlich festgefügt Das am 24. Oktober 1958 in Genf abge- schlossene internationale Zuckerabkommen ist am 1. Januar in Kraft getreten. Dem Ab- kommen sind bis jetzt 25 Export- und 9 Im- amen Portländer beigetreten, darunter die Deut- och l 5 5 5 procher sche Bundesrepublik, die Sowjetunion, Bra- In den silien und Peru. Brasilien und Peru erhielten der deu zusammen ein Exportkontingent von einer bedeute Million Tonnen. Kuba wurde mit 2 415 000 Schluß Tonnen das größte Exportkontingent zuge- Marsch teilt. Ziel des Abkommens ist die Stabillisie- Es spies rung der Zuckerpreise. Die untere Preis- Jugosla. Srenze liegt bei 3,25 Cents und die obere bel tischen 4 Cents je Ib. Jede Unter- oder Ueberschrei-. tung dieses Limits löst den Preisstabilisie- Beid, rungs- Mechanismus des Abkommens aus. Dis Zipien d Exportländer verpflichten sich in dem Ab- rationen kommen, ihre Mindestreserven von bisher renz vor 10 auf 12,5 Prozent ihrer jährlichen Zucker- 3 Ak erzeugung zu erhöhen. ten“. In 2 beiden 1 Strategische Kupferreserve punkt, in England auflösen Ben, ur Das britische Handelsministerium hat jetzt n den Rest der strategischen Kupfervorräte der britischen Regierung in Höhe von etwa Eine. 30 000 Longtons zum Verkauf gestellt. nimmt Dabei handelt es sich zu 4000 Longtons um rechterh Kupfer-, Cakes“, die auf dem Verhandlungs- sehr gef wege abgestoßen werden sollen. Die restli- fordern, chen 26 000 Longtons Kupfer sollen in der schafft Zeit von Februar bis November 1959 in mo- Niederl natlichen Mengen von etwa 2600 Longtons Volk in Dark chef Tit haupt 8 verkauft werden. nelle 5 Gleichbe Fuchbesptechung nalen I. Das kleine Börsenlexikon 19586(5. Auflage von nesien) Rudolf Mindner, Düsseldorf; Selbstverlag— 76 neuen b Seiten, 6,50 DPM) Der Umfang ist erweitert und enthält einen! Auszug aus dem Entwurf zum Gesetz über die Ausgabe von Zusatzaktien. In beigefügten Ta- bellen sind 540 Börsengesellschaften verzeich- net, bei deren letzter Bilanzierung offene Rücklagen von mindestens 20 v. H. des AK ausgewiesen wurden, sowie eine Zusammen- stellung der Bezugsrechtsabschläge bei den Börsengesellschaften seit 1948. Ferner enthält das Taschenbuch das Gesetz über Kapital- anlagegesellschaften vom 16. 4. 1957. 2 F F 4 t 5 5 18 COMMERZ-BANR 8 30. 12. 31. 12. 30. 12. 31. 12. 30. 12. 31. 12. 30. 12. 31. 12. Aktiengesellschaft Biede 233 222[EKammg. Kaiserslaut. 180 180 97,00 9,20 7,5 Siemens v. 54 106 105 5 e 2 Nn 8 25 Filial 1 n Buprstahl feng Sg. hr ee 68,0 68,20/ Zellstoff Waldhof v. 58 103% 104 1 8 Rütgers 250 240% Orenstein& Koppel St. 225 209, IUscafond 116,20 110520 Frankfurt a. M., 31. Dezember 1938 Salzdetfurth 259 Phrix Werke 10% fol eon 5 b 3. 2 5 Scheidemandel— 211 Wandelanleihen 90. 12. 31. 12. 30. 12. 31. 12. 3 30. 12. 31. 12. Schlossquellbr.—„ 5 enten 7 AEG v. 58 188 190% otlerte Aktlen Dierig. Chr. Lit. A. 157 158 Ind. Werke Karlsruhe 22²⁰ 220 Schramm Lack 176 180 T 6 BMW v. 38— 128 3 230 230% Dortm. Hörder 143 143% Junghans— 230 Ischubert u. Salzer 3³0⁰ 3⁵⁰0 5 1 ee 5 7100. 765 6, Pt. Erdöl v. 51—— Adlerwerke 175 125 Durlacher Hof 340 f 350 1[Kali Chemie 400 405 FsSchultheiß Stämme 341 3⁴⁰ und Versicherungen e be 1835 102(5˙5 Mannesmann v. 55 110 110 4 f. Energie 250 250 Eichbaum-Werger 440 440 Karstadt 4⁰ 44 ſschwarz-Storchen 40⁰ 400 b ande e 102 18 6.5 VDN v. 51 24⁰ 243 48 f. Verkehr 300% 308. El. Licht u. Kraft 178 180[Raufhof 4⁰ 45 seilind. Wolff 116 117 Allianz Leben„„Bundespost v. 104, 1047 4 208 230%(El. Lieterungs-Ges. s i Flein. Schanzlin 550% 570 siemens& Halske 2 240 allianz Vereicherungg 80s 808 J Lastensegeich v. 36 11 Aschaffenbg. Zellstof 9⁰ 90 Enzinger Union 3⁰⁵ 300 Elsckner Bergbau 141% 142 sinner A8 245 240 Badische Bank 296 eden ed N NE-Metalle Badische Anilin 9 3, Essener Stein 8.. 33 343 Bayer. Hyp.& WW r. 200 375 ſõ Rͤid.- Pfalz v. 23 10 100 elektr. Kupler 207,75 270,75 BNV 12 120 Eglinger Maschinen 278 297 Klöckner-Werke 154 154% sStahlwerkesüdwestfalen 323 543 Berlin Fandel 405 406 1 1 8 5 1052 5155»Kupfe 25 925 Bemberg 1373 138 ½ Ettlinger Spinnerei— 350 T EKnorr 520 52⁰ Südzucker 401 40 Sonne ban 325 32 5 88 1 105 8 25 235 Bergbau Lothringen 854 85 Farben Bayer 320 328 Kraftw. Rheinfelden 275 270 Thyssen l Jom Pank Rest. 6„ 5 5 3 937 Bergb. Neue Hoffnung— 183 T Farben Liquis 10 75 10% Krauß-Maffei 230 2³⁵ Veith Gummi 45⁰ 40⁰ Dt. Bank AG 342% 345 6 2 Hyp b 101 102% Messing 58 200 213 Berger 1885[bein Jetter 353 5 2 40 7 Dt. Bank Rest. 7 71 J5 Pfalz. Hypo. 10 10 essig 63 24 242 Bekuls abgestempelt 155% 150% Feldmühle 37⁰ 380[anz 91 91 Ver. Pt. Olfarbiken— 440 T pt. Centralboden 306 307 8 0 15 8 102 103 9 dto. neue 147 147 Felten 22 23 echwerke 745 740 Ver. Slanzstoff 330. 336 Dt. Hyp. Bank Brem. 334 336 5 Rhe 8 115 550 100% 106 ö Binding Brauerei 505 305 Gebr. Fahr 155 155, indes Eis 44 493% Ver. Stab(Reste) 47„0 Dresdner Bank Ad 30 340 fs Rhein. Hypo. 1023 102ʃ5 Deutsche freie Bochumer Verein 17⁰ 17⁰ Selsenberg 3 120% rswenbräu 443 125 Wayss& Freytag 37⁰ 375 Dresdner Bank Rest. 7 775„ Devisennotlerungen Bubiag 202 210 Goldschmidt 30⁵ 374 Ludwigsh. Walzm. 140 140 Wintershall 357 238 Frankf. Hypo 5 300 30⁰ 5 Buderus 258 201 Gritzner-Kayser 13⁰ 13⁰ Mainkraftwerke— 288 Zeiss Ikon 29235 288 Frankf. Rücby,. u. D 75 380 Industrieobligationen 5 Brown, Boveri& Cie 402 404% Grün& Bilfinger 300 300 Mannesmann 1d 18 Zellstoff Waldhof e ee, ie? Industriskredftbanx 108 191 8 e 2 5 31. 12. Casselle 40⁰ 402 Gußstahl Witten 530 1 310 Maschinen Buckau 230 233 5 Pfälz. Hypo. 415 415 8 AEG v. 56 107 108 U Geld Brie Chemie Albert 270 275 Gutehoffnung 390 8 NMetallgesellschaft 880 880 Rhein. Hypo 372 372 8 BASE v. 56 108% 108 100 dan. Kronen 60,40 60,1 Chemie Heyden 222 222 Haid& Neu 430 T 430 1[Moenus 4⁵⁰ 4⁵⁰ Unnotierte Aktien 5 5 8 Bosch v. 53 105% 1057 100 norw. Kronen 58,45 58,57 Chemie Verwaltung Hdis 632 634 Hamborner Bergbau 8 10 Nordd. Lloyd 89 917 8 Bosch v. 56 108% 1084 JJ 100 schwed. Kronen 50,68 30,84 Conti Gummi 38⁴ 387 fHandels-Unfon 385 304% Ns 209% 20 geton& Monierbau 200 280 c BBC v. 56 108% 10876 1 engl. 2 11,606 11,716 Daimler Benz 952% 954 Hapag 100 90, ſbarkbrauerei 3 220 Burbach Kali 245 248 Investmentfonds 7 Ess v. 38 105% 105% 100 kfi. 110,8 110,70 Demag 343% 344% Harpener 128% 128% Pfalz. Mühlen 2 140 Ot. Telef.& Kabel 20³ 20⁵ 8 Srkrw. Franken v. 57 107 ½ 107% 100 belg. fr. 8.37 8,20 Dt. Atlant. Tel. 22⁰ 223 T fleidelberger Zement 420 1 43⁰ Phoenix Rheinrohr 198 7⁷ 198 Dt. Golddiscont V. A. 74 74% Adifonds 107,20 107,00 5,5 Großkraftw. Mhm. 103 U 103 ½ 100 ffrs. 0,8510 0,8530 Dt. Contigas 37⁵ 378 Hoechster Farben 355 354% Bheinelektra 205 30⁰ Dyckerhoff 305 1 400 Canagros(3) 9,04 9,10 f Heidelb. Zement v. 56 103 107%[ 100 sfrs. 96,85 97,05 Dt. Edelstahl 3³⁰— Hoeschwerke 144 145% Rheinstahl 240% 250 Dynamit Nobel 615 30⁵ Concentra 158,70 154,20 7 Hoechster Farben v. 50— 100* f1 000 it. Lire 6,685, 705 Dt. Erdöl 282 282 Hochtief 342 34⁵ Rheinstrohzellstoff 150 150 Eisenhütte 222 227 Dekafonds 170,0 170,50 fs Hoechster Farben v. 57— 108 1 U8.-Dollar 4,1725 4, 1823 Degussa 4²⁰ 43⁰ Holzmann 4⸗⁵ 40 T RWE 3⁵ 3⁰³ Erin Bergbau 212 310 Fondak 158,20 158,30 5,5 Industriekredb. v. 49 10³ 1 can. 3 4,328 4.338 Pt. Lino 471 480 Hütten Oberhausen 103 194 fdto. Vorzüge 340% 348 Eschweiler Berg 133 135% Fondis 184,70 185,— 7,5 Industriekredb. v. 57 105 U 88 100 österr. Schilling 10,0 15,14 Pt. Steinzeug 2⁵⁰ 260 Hlütte Siegerland 32⁰ 320 Bheinmetall 198 10 kordwerke 2955 225 Fondra 138,138, e MAN v. 57 107 1 107% Portugal 14,62 14,66 Dt. Eisenhandel 174% 175 lise Bergbau St. 45 7 45 T Rheinpreußen 157 150 Hutschenreuther, Lor. 285⁵ 385 Investa. 103,0 164,40 f Pfalzwerke v. 57 1064 1064 100 DM. West 92,50 Didier-Werke 359 350 dto. Genüsse 35% 35% IRheinbraunkohle 4⁰⁰ 7 Ilseder Hütte 188 186 relevision Electr.(8 15,23 15,7“ Phoenix-Rheinrohr v.88 104% 107% 1 100 DN. Ost 27,05 Familienunseigen das seit über drei Jahrzehnten in der Praxis bewährte Silphoscalin. Diese von Hunderttausenden kurmäßig gebrauchte und damit anerkannte Spezialität, mit ihrer erprobten pflanzlichen Wirkstoffromposition, läßt Asthma-Anfälle sel- tener und schwächer werden. Sie stellt den Hustenxetz und Krampfzustände ab, wirkt schleimlösend und entzündungsb: ja, das ganze Atmungsge⸗ webe sowie die Nerven werden widerstandsfähiger u. weniger reizempfindlich. Diese Vorzüge haben Silphoscalin selnen großen Ruf eingetragen. 80 Tabl. DM 2.85(Kleinpack. 1.60) nur in Apoth. Broschüre 8 1 kostenlos von Fabrik pharmazeutischer Präparate Carl Bühler, Konstanz I HRE VERLOBRUNG GEBEN BEEKANNSY;: Erika Geber Herbert Ceiger MANNHEIM OFFEN BURG Viktoriastraße 14 Okenstraße 19 2 1 5 Unterricht Verkäufe 22* r Angora-Wüsche ten u. Blöfen 8 Ille& Mark, F 2, 7 a. Markt. . gegan Rheuma, Gicht und Ischias b br. mas. Schlitz& Polle. 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Das Kommuniqué wurde nach Ab- 15 000 schluß des mehrtägigen Staatsbesuches von zuge- Marschall Fito in Indonesien veröffentlicht. ilisie- Eg spiegelt die gemeinsamen Auffassungen Preis- Jugoslawiens und Indonesiens in außenpoli- re bel tischen Fragen wider. qchrei-. 5 ilisie- Beide Staaten bekennen sich zu den Prin- 18. Die zipien der UNO-Charta und zu den Dekla- a Abs rationen der Asilatisch- afrikanischen Konfe- bisher renz von Bandung,„die die ganze Bedeutung ucker- einer aktiven friedlichen Koexistenz enthal- ten“. In dem Kommuniqué unterstreichen die beiden Länder ihren außenpolitischen Stand- punkt, sich keinem der Blöcke anzuschlie- Ben, um damit einen positiven Beitrag zur Verminderung der internationalen Spannung in der Welt zu leisten. Einen breiten Raum in dem Kommuniqué nimmt das Kolonialproblem ein. Die Auf- ns um rechterhaltung des Kolonialismus wird als lungs- sehr gefährlich bezeichnet, und beide Länder restll- fordern, daß jeglicher Kolonialismus abge- n der schafft wird. Das gelte auch für das von den n mo- Niederlanden besetzte West-Neuguinea. qedes 1gtons Volk in der Welt sollte das Recht auf natio- nele Freiheit und Unabhängigkeit und auf Gleichberechtigten Teilnahme am internatio- nalen Leben haben. Jugoslawien und Indo- e von nesien weisen auf die bedeutende Kolle der — des neuen unabhängigen Staaten in Asien und 2 t jetzt te der etwya Afrika hin. Diese Staaten würden zu einer Konsolidierung des Friedens in der Welt erheblich beitragen. Tito und Sukarno betonen, daß die Fort- setzung des Kalten Krieges die Beziehungen zwischen den zwei Blöcken verschärft. Das Wettrüsten in der Welt und die Versuche zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten unter irgend welchen Vorwänden vermehrten nur die Gefahr eines Krieges und führten unvermeidbar zu einer Katastrophe. Für die gegenwärtigen Spannungen in der Welt wird auch das Mißverhältnis im Lebens- standard zwischen den wirtschaftlich ent- wickelten und wirtschaftlich unentwickelten Ländern verantwortlich gemacht. Jugoslawien und Indonesien bekräftigen in dem Kommu- nid é, daß sie größte Anstrengungen zur Ver- Wirklichung eines umfassenden Plans inter- nationaler wirtschaftlicher Zusammenarbeit ohne politische Bedingungen durch die UNO und auf Grund bilateraler Handelsabkommen unternehmen wollen. Moskau: 1959 kommt die Mond-Rakete Sowjetische Wissenschaftler wollen außerdem Atomflugzeuge bauen Moskau(AP) Sowjetische Wissenschaftler haben am Neujahrstag in Aussicht gestellt, daß es der Sowjetunion 1959 gelingen werde, eine interplanetarische Rakete auf eine Kreisbahn um den Mond zu bringen und die ersten Probeflüge mit atomkraftgetriebenen Flugzeugen durchzuführen. In einer Sendung in französischer Sprache unter dem Titel „Sowietwissenschaft im Jahre 1959“ wurde erklärt, das neue qahr werde„eine noch stär- kere Entwicklung auf dem Gebiet der inter- planetarischen Raketen und Sputniks brin- gen“, wobei es„durch den Fortschritt der Technologie und Automation unzweifelhaft möglich sein wird, 1959 eine interplanetari- sche Rakete um den Mond herumzusenden“. Vorrang genieße auch die Atomkernforschung, und zwar seien„die Aussichten, diese Quel- len konzentrierter Energie zu erobern, eng mit dem Problem des Vordringens in den Weltraum verbunden“. Schon seit langem arbeiteten sowjetische Wissenschaftler an dem Problem einer wirkungsvollen Verwen- dung atomischer Antriebe für die Zivilluft- fahrt,„und die bereits erzielten Erfolge er- lauben die Feststellung, daß wir 1959 die ersten Erprobungen auf diesem Gebiet er- leben werden“. Als„unzweifelhaft“ wurde in der Sen- dung auch bezeichnet, daß die sowaetische Forschung 1959„einen bedeutungsvollen Bei- trag“ zu dem Problem der Energiegewinnung durch Kernverschmelzung leisten werde, wo- durch die Energiebedürfnisse der Menschheit ein für allemal gelöst werden würden. Im Sechsjahresplan sei der Bau einer Reihe wei- terer Anlagen von dem„Oera“ genannten und bereits vorgeführten Typ zur Ver- schmelzung von Wasserstoffatomen vorge- sehen. Jagd auf Frankreichs Steuersünder Steuerbeamte schließen vom Aufwand auf das Einkommen Paris.(AP/ dpa) Neben zahlreichen Preis- steigerungen und Tariferhöhungen, die bei Post und Telefon durchschnittlich 25 Prozent betragen, hat die Regierung de Gaulle dem französischen Volk zum Jahresanfang auch eine originelle neue Methode zur Steuer- erhebung beschert, durch welche die bis- herigen Auswege bei der Einkommensteuer versperrt werden sollen. Die Steuerbeamten haben nach einem im Staatsanzeiger veröffentlichten Erlaß künf- tig das Recht, die Steuer nicht mehr nach den Einkommensteuer-Erklärungen, sondern entsprechend der Beurteilung des Aufwan- des des Steuerpflichtigen festzusetzen. Wenn ein Steuerpflichtiger zum Beispiel ein Auto mittlerer Größe besitzt, so kann der Steuer- beamte annehmen, daß der Betreffende min- destens ein jährliches Einkommen von rund 7500 Mark hat. Besitzt der Steuerpflichtige daneben noch eine Jacht, dann kommen pro Tonne der Jacht jährlich etwa 2200 Mark hinzu. Der Besitz eines Privatflugzeuges läßt nach den Richtlinien der Steuerbehörden pro Pferdekraft auf 125 Mark Jahresein- kommen schließen. Diese Beträge gelten als Mindestsätze für die Berechnung der Ein- kommensteuer. Nur wenn der Steuerpflich- tige den Nachweis führen kann, daß er weniger verdient hat, ist eine Steuerermäßi- gung möglich. Neue Arbeitslosen- Unterstützung Eine neue Regelung für die Arbeitslosen- unterstützung in Frankreich wurde zu Neu- jahr zwischen den Gewerkschaften und den Unternehmerverbänden vereinbart. Danach zahlen die Unternehmer 80 Prozent und die Arbeitnehmer 20 Prozent in einem Arbeits- losen-Fonds ein. Falls ein Arbeiter arbeitslos wird, erhält er aus diesem Fonds für die Dauer von neun Monaten 35 Prozent seines bisherigen Tageslohnes und für weitere drei Monate 30 Prozent. Danach erlischt die Unter- stützung. Bisher erhielten die Arbeitslosen in Frankreich eine staatlich gesicherte Ar- beitslosenunterstützung von 10 500 bis 11 400 Francs(105—114 Mark) je nach der Ortsklasse ihres Wohnsitzes. Bombenanschlag in Brüssel auf bulgarische Gesandtschaft Brüssel(dpa) Auf die bulgarische Ge- sandtschaft in Brüssel ist nach Polizeiberich- ten in der Silvesternacht ein Sprengstoff- anschlag verübt worden. Genau um 24 Uhr warfen unbekannte Täter mehrere„Molotow Cocktails“ in das Gebäude, in dem sich sofort Feuer ausbreitete. Der Mittelaufgang des Ge- bäudes brannte aus. Der Brand konnte von den Gesandtschaftsangehörigen selbst ge- 1jöscht werden. Die Feuerwehr wurde nicht zur Hilfe gerufen. Vor dem Gebäude fand man zahlreiche Flugblätter, in denen gegen die kommunistische Regierung in Bulgarien protestiert wurde. einen er die n Ta- zeich- 5 1 offene Kurz vor Vollendung seines 72. Lebensjahres S AK entschlief am 30. Dezember 1958 mein 1 amen- n und Lebenskamerad, unser lieber guter. 5 5 i den 9 Schyrlegervater und Großvater, der 5 Unser lieber herzensguter Vater, Opa, Schwiegervater, Bruder, nthält Witel Landwirt Schwager und Onkel, Herr 5 — August Drews Eugen Leinbas 1 Er starb nach einem Leben in rastloser Tätig- i 8 keit und unerschöpflicher Schaffensfreude fern ist am 29. Dezember 1958 nach kurzer schwerer Krankheit im seiner Heimat. 73. Lebensjahr von uns gegangen. Mhm.- Käfertal, den 2. Januar 1959 1905 EKometenweg 8 128 In tiefer Trauer! 85 Mannheim, den 29. Dezember 1958 5 Hertha Drews geb. Kathke a 33 Ingeborg Schall geb. Drews In stiller Trauer: 1 Dr. med. vet. Horst Drews 755 Die Kinder 0 Dr. rer. nat. Liselotte Drews geb. Gruner Ing. Erwin Kovacsik und Anverwandte 270,78 Enkelkinder Horst und Jürgen 225 cdi: Samstag, den 3. Januar 1959, 10 Uhr, Friedhof 2 5 Neckeruu: A. Groß(vorm. Göppinger, 85 E E,.„„ Die Beisetzung fand auf wunsch des Verstorbenen in engstem Familienkreis statt. A nzeigen- e eee 1 213 2 5 24² 85 ar 1 5 N An na 1 110 este Ile N: Neckarstadt: H. Portenkirchner, 5 Sortenfeldstraße 3 Her können Sie Anzeigen 20 Rheindu: Lucie Hurler, Unsere liebe Tochter, Schwester, Schwägerin und i Original- Tarifpreisen qufgsbeg. papier und Schreibwaren Brie Tante, Frau 5 5 5 5 a 60, i N keudenheim: Freb Wohler, F 5 15 11 7. Anneliese Hossfelder beben rose n Scheer liel. NN 11 5 110,70 geb. Kalmbacher Am 1. Januar 1989 starb unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, krledrichsfeld: Valentin ihrlg, ORG E N 9785 Bruder und Schwager Hagenquer Straße 22 97,05 it a 5 90 . wurde am 30. Dezember 1958, nach langem, mi E 1—. 1 Neidelborg! a. 5 N 951825 großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter von Dr. TW II C AT 5 Nee el 5 eee, 1535 48 Jahren, in die ewige Heimat abberufen. Hep ies i 2 l 14,66 Mannheim, den 2. Januar 1959 Schriesheim, den 1. Januar 1959 8 ombisehrag 5 02,50 5 5 Waldstraße 7 ckfertal: Jokob Geiger, Am naltepunkt 9 Lenaustraßze 12 ger, 5 2 18 im Namen der Angehörigen: In stiller Trauer: bestechend schönes Modell, — 1 1 Friedericke Scharf geb. von Weisenstein Kfertal-Süd: Albert Bett, 00 em, hochglanz poliert, Ludwig Kalmbacher und Kinder Brigitte, Alexander, Dürkheimer Straßs J einmalig im Preis 400— Feuerbestattung: Samstag, den 8. Januar 1089, 10 Uhr, im Bernhard, Martina, Regine 5 65%% 2 Krematorium Mannheim. Ilse Scharf Lampertheim: Emrich& Lindner, Auch auf Teilzahlung Hilde Brade geb. Scharf kKoiserstroße 19 Wilhelm von Weissenstein g 5 tbodwigshafen: Seschöftsstelle und Anverwanate Mannheimer Morgen, Amtsstroße 2, Tel, 6 27 68 8 Beisetzung: Samstag, den 3. Januar 1058, 16 Uhr, im Friedhof Schriesheim. 8 5. von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen JC Nach Kurzer schwerer Krankheit ist mein lleber herzensguter 555 5 5 dbodenborg, Sſevertstroße 3 3 Mann, unser unvergessener Vater, Großvater und Urgroßvater, Herr 8 Nikolaus Lauer Kriminalkommissar 1. R. Wenige Tage nach Vollendung seines 85. Lebensjahres in die Ewigkeit abberufen worden. Ein treues Herz hat aufgehört zu schlagen. Bestattungen in Mannheim Freitag, 2. Januar 1939 geit 8 Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, meinen tiefgefühl- ten Dank zu sagen, für dle Überaus große Anteilnahme beim Heimgang unseres teuren Untschlafenen, Herrn Eduard Pföhler Frische Mhm.-FTeudenheim Odenwaldstraße 14 Im Namen der trauernden Angehörigen: 0 Hauptfriedhof Holländer und Dänen Kathinka Lauer geb. Häffner sturm, Joser. f f f f 1 Friede; besonders für die tröstenden Gebete, die ehrenden 5 9.00„ 8 f Beerdigung: Samstag, den 8. Januar 1959, 10080 Uhr, Friedho Nachrufe, die vielen Beweise der Lebe durch Schrift. nee e 1 . f le Kranz- und Blumenspenden und allen, die unse alice eder, Aber i 8 sowie Kranz spenden Se Schlickenrleder, 0 5 5 5 rem in Gott ruhenden Entschlafenen die letzte Ehre er- Karl-Mathy- straße 5 10.00 8 1 1 1 1 Maier, Katharina 5 0 Wiesen haben. Sie alle waren mir ein Trost in meinem f Bs? 85 tiefen Leid. rheobald, Barbara 1 5 4 Klusse 8 C 5 5 unsere liebe Mutter, Frau Wbt Sen of, den 2. Januar 1939 6 Kopleß, Winggern gte, 51 130 . peyerer Straße 5 5 rledrichsfelder Str. 87 11.30 1 Grüner, Kurt Johanna Konold Wwe. Emilie Pföhler geb. Halter Aledkeldstrane.. 1300 eb. Rüdinger Kinder veniein, Otto. 3 und Anverwandte rlenstraße 9. 19.20 1 1 31. Derember 1956 im Alter von 79 Jahren sanft ent- Rummel, benz 20. schlafen. Waldhofstraße 14.00 8 1 u 0 Mm. Waldhof, den 2. Januar 1959 FCC g Alsenweg 62 Spitzmüller, Elsa 1 Im Namen aller trauernden 9 eee fr. Mum.. 19.00 Interbliebenen: Win 100 1 5 Aris g bee 31 13.80 U krieger, Johann g —ð fe e Kkertaier Strate 2 14.30 8 siegel, Hermann Beerdigung: Samstag, 3. Januar 1959, 9.30 Uhr, Friedhof Käfertal 2 111 An eigen SGürtnerstraße 28 135.00 — 1 5 im I vriedhof Käfertal Annemeier, Katarina Ka, Landenburger Str.. 13.30 5 5 Friedhof Neckarau All denen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Ritter, wut 5 1 Im Senntei 1 Karl Benner A rriedpof Feudenhelm 0 Bley, Margarete 5 Schwanenstraße 13 14.00 die letzte Ehre erwiesen haben, sagen wir unseren tlef- rFriedhot Sandhofen empfundenen Dank. Lutz, Anna 1 555 e Beweise W Anteilnahme waren uns 5 55 7 5 14.00 a b ö a ein Trost in unserem großen Leid. g— 8 riedhof Seckenheim 8 3— 9 5 0 nmnm.- Neckarau, den 2. Januar 1989 von blelen gelesen auptitfabe n 6.00 Mannheim: 2, 17 fledfeldstraße 31 b. 9— Uhlond. J Die Kinde tee eee straße 12, Sandhofen: Schöndbver Straße J7, Neckarau: 1e Kinder itgeteilt von der Friedhofver. 5 7 1 5 5 85 r angchüri 8 walfung der stadt Mannheli Lolsenstroße 38, Lindenhof: Meerfeldstraße 58, Schönau: a b(onne Gewähr) Memelerstraße 3, beudenhelm: Habptstroße 17 3 a W 2 5 5 8 N 25— 2 1 5 2 2 3 8— N 2 9— Nr. 1/ FI Seite 12 Freitag, 2. Januar 1959/— —— 2 50 25 0 2 5 ö 5 5 stuclio für filmkunst VCC Das geht ins Blut das geht ins Bein: 0 3, 6-8— Tel. 2 02 02 Welt der großen Revue. Deutschlands Teenager-Idole zeigt 1 Im Mittelpunkt die beste Girl-Truppe der Erde. Conny Froboess— Peter Kr 6s LESLIE CARON bit FillERZEIRILs zusammen in einem Stelldichein der heisen Musik MAURICECHEVALIER auf einer Welttournee 8 LO U 18 3J0 R DA N N 85 in dem CINEMAScorE-Farbffim 1 Internationale Ex- Em melodien- u. liebeserfüll- Ausiv-schaunummern ter Farbflim nach Emmerich* Kalmans beliebtester Operette Schöne Frauen A „Rudolf Schock 9 d ch Een 65. 3 1 8 8 8 Nach dem berühmten Roman der Colette ristine Görner 5 8 Loni Heuser— Peter Vogel und Rudolf Vogel Regie: VNCENTE MINELLI 5 Gunther Philipp- Renate Ewert 8 8 5 8 7 N 1 1 j 1 ör j 5 5 8 8 5 3 1600 wart Gronburgi Siee de kuen Kessler 1650, 16, 2 m e eee ain Pin- KabinatteStügt echt periserishe. 18.50 e 1 Sonnt, M, Biest 13 1 e 9 f die sroße Sensation! 5 1 8 Preiss. 8. 0 e Täglich: 15.00 17.45 20.30 Uhr 1.00 5. 3 Nelene fear Rudolf Plae. 7 lich: 15. 8 N 21.0 ond Hans Moser ab 6 J Samstag 23.00 Spätvst. See 15.50, 16.00, 18.30 und 21.00 Uhr Frei ab 8 2. e e a 5 Frei ab 6 J. 13.00—— 5 5 5 Großes 11.00 5 5 1 — 5 K 2, 22 Tel. 2 55 35 8 Ferres 8 1 Ein erregender Bericht über die moderne Spielart d e 13 er e moderne lar 8 3 Kleines Haus Madchen ei D 28 Tägl. 14.50, 16.30, 18.45, 21.00 3 Sroßes H 5 j PETER VAN EYCK- Sus. cRa MER. HokSsT FRANK 5 Hh T Kal Fischg- fEINMUF Scribd. KARIN HAACK pEfkR VAN ET- BETITA ST. oHN n 3 5 f 8 1 1 ms 5 5 N Ut, V. a. e Mako Mul En Frankreichs Revue- Sensation mit ane! N 8 D— 0 3. Woche! 8 Thwrarze 1538 DANIEL GELIN- HENRI VIDALL. FRANCOIS 55 D FPERIIR. JAcUES BERTHIER- GERT FRUBE Samstag, 15.00 3 1050 Ser 111 Kleines 1 15.50 nyxl. 5 1 55 5 8 5 KAVALIERE EZ 20.50 2 g— 30 ans s Theiß 0 18 5 D 4 Beginn d bude und Ibentener des Banptnem Nmbch— N elbe 0 8— Sonntag, 8 8 8850 Regle: HENRI DECOHIN 5 ii B. 1 1 1 b 5 Sonntag, e eee eee ee ee II 8 E h t 5 13.30————. 1 Geschichte eines beinahe Die charmante Geschichte einer kaprizlösen Frau, Kleines! 2 2 i. perfekten Mordes. Freigeg. ab 16 Jahr. die selten„nein“, aber endlich einmal ehrlich Montag, an D. W. fischer- Liselotte Pulver F ie sagen Konnte Grone füllte— die der Bundestag diskutiertel 80. 4. Jan., 13.00 Uhr:„pat und potachon dals b 85 Täglich: 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Vorverkauf ab 11.00 Uhr vorm. Freigegeben ab 18 Jahren Möäcchenräuber“.(Ab s Jahr.) 5 Freigegeben ab 18 gahren) s -n III LEIIIIIII KK a i s l. Drei JI, 6— Breite Straße— Tel. 2 50 76 A HAMBRR Sa. 23.15 2. Wiederholg. Num. 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Sr F uns nur als Wunsch., nicht als b G G Sle lachen Tränen über Heinz Erhardt, 8 t Waldhef ERAUBTES OLD Peter Kuhlenkamp, Wolf Albach Retty 2 8 10 515 8 N ne 805 Teleron 5 98 s Wecbenta g= 1.00 20.301 sonnt. auch 15.0 Uhr dd) Heute 23.15 Uhr 0 Serre e ine TANZ TEk Bedingung entgegengenommen werden. pet, 1. Fr. u. Sa.„Nacht über Paris“„Die Rache der roten Göttin“ 13 228 Ur Brücke der vergellung e 5 f 5 1 3 9.! 3— 2 n„ W 2 5————* e 1 3 5* 5 8— 1 Nr. 1/ Freitag, 2. Januar 1959 MORGEN Seite 13 959 — 7 Hl 44 — 50 III ner-Hugo Wir danken unserer verehrlichen Kundschaft für die uns 80 Allen Kunden und Freunden des Hauses — 8 1, 11 relefon 2 06 34 zahlreich e Glue wünsene, die wir aufs herzlichste ein gesun des und erfolgreic hes nebes Jahr 1/4 Hahn 123 erwidern. Wir freuen uns über das uns entgegengebrachte Ver- ö 3 1/2 Hahn FF 3.75 trauen und bitten, uns dasselbe auch im neuen Jahr zu bewahren. ö Elektro 0 Nadio 0 rernseh 1 Portion Geflögelleber 1.50 Auch im neuen Jahr soll unser Bestreben sein: Billig und fein, 1 1 in. 6 Anruf zenust— Hähnchen kauft man bei Meister Rothermel ein. kommt tischfertig ins Haus. Benützen Sie auch weiterhin unser beliebtes Teilzahlungssystem; Elgenes Bratrezept alte Kunden ohne Anzahlung, neue nach Vereinbarung. 9 f dl * 2—— EH AN E Cesckaſtsanseigen 28 NAA M hel 5 c MANNHEIM MANNHEIM LUDWIGSHAFEN annheim, M7, 16-17 armstacdit I. 14, 1%½4 am Ring Priedr.-Ebert-Str. 27 Wredestraße 31 (agrippinchaus) Tel. 2 48 42 Viktoridstr. 24 NMandsdhmme Telefon 229 81 Telefon 229 81 Telefon 6 37 27 Vermietungen 2 J 1 Zimmer ab 60 DM Einf., möbl. Zimmer, an berufstät. Frene ,,. 8 5 rh Neckarauer Straße 55, III St., r. IU 00 d Zell Relvetia Spedition u tag er bus 1 5 Vaith-Immob 5 8 5 70 Waldhotstraßge 23-27 Mödl. 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Januar 1959, um 20 Uhr, im Musen- saal des Rosengarten, Sinfoniekonzert der Theatergemeinde für die Mitglieder von 47716360(für die aufgerufenen Mitglieder Pflicht- An den Planken T konzert der Spielzeit 1958/59). Mitwirkende: Pfalz- Orchester unter MANNHEIM 07 Leitung von Gb Otmar Suitner; Solist: Helmut Vogel, Klavier. 1 bi 5 ichteten Erfrischungsrdum sowie unsere lebensmittel-Voll- Selbstbedienung. Mannheimer Puppenspiele, D 3, 4(gegenüber dem Rathaus): Samstag, Becchten Sie bitte unseren gut eingeric 1 ris e 1 Wie 9 den 10. Januar 1959; Sonntag, den 11. Januar 1959, jeweils um 20.15 Uhr: igene Kredifabtellung „Theater auf dem Arm“, Eintrittspreise: 2.— und 3,.— DM. Karten sind 8 15 . in der Geschäftsstelle, Collinistrage 26, und an der Abendkasse er- Morgen, Samsteig, den 3. Januar 1959, ist unser Geschäft 5 von 8.30 bis 18.00 Uhr durchgehend geöffnel. Hruſtfuhræaeuge . 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Das neue„Komi m)ödchen“- Programm hatte in Düsseldorf premiere Alle Jahre wieder zwängen sich Minister und Theaterleute, Industriekapitäne und Journalisten, durchweg ein bissel fülliger geworden seit dem letzten Male, in die qual- Voll- fürchterliche Enge harter Stuhlreihen im Kleinen, heißen, vorwirtschaftswunderlich primitiven Zuschauerraum des Düsseldorfer Kabaretts Kom(mödchen“: zwischen Weih- nachten und Silvester wird hier das neue Programm dieses nun schon betagten und doch so jung gebliebenen Brettls vorgestellt. Wenn„man“ hier auch heftig von der Bühne herab attackiert wird(was„man“ allerdings nicht immer merkt), so„muß man“ doch da- bel gewesen sein. Außerdem darf„man“ nicht versäumen, sich das Air der Selbst- ironie zu geben— Lorentzens, die geistrei- chen und mutigen Hausherren, tun das ja auch(oder haben die etwa keinen Kühl- Schrank?), und außerdem gilt es als chic, was m Düsseldorf ziemlich wichtig ist. Man sitzt also unbequem wie zu Zeiten, da man vom Kohlenpott aus noch nach Bayern reisen mußte, um hohe Berge zu schen. Heute hat man sie vor der Tür, wenn sie auch schwarz sind: Kohlenhalden. Ein trauriges Kapitel, das gewisse Herren nur deenden zu können glauben, indem sie„den Zergmann vertrösten und die Kohle mit dem Oel vertrusten“. Womit wir beim ersten Zitat der von Kay Lorentz, Dr. Eckart Hachfeld und Martin Morlock verfaßten neuen„Kom- (mpödchen“-Texte wären.„Hauptsache, die Kohlen stimmen!“ ist dieses Mal der Titel, und so beginnt und endet das Programm mit Spitzhacken, die der Kohle und der um sie entstandenen, wahrhaftig auch außerhalb des Kohlenpotts beunruhigenden wirtschaft- chen Lage zu Leibe rücken.„Glück auf, ein Traum verfliegt, wenn Kohle auf Halden legt: es ruht das ganze Revier. Die einzigen, die voll beschäftigt sind, das sind die Knap- pen von Schalke 04.“ So singen die tapferen „Kom(mpödianten“ und schaufeln, um das vorweg zu nehmen, zum Schluß noch ein paar„Kohlen“ dazu:„Wie und wo sie uns politisch verhelzen: Hauptsache, die Kohlen stimmen!“ Natürlich stimmen ste nur bei gewissen euten. Was jedoch bei denen nicht stimmt, Koltur-Chronik Der aus Wien stammende Operetten- und Schlagerkomponist Hans May ist, wie in Lon- don bekannt wurde, am Silvesterabend wäh- rend eines Erholungsaufenthaltes an der fran- zö6sischen Riviera im Alter von über 70 Jahren gestorben. Hans May, der bereits mit elf Jah- zen in seiner Vaterstadt sein erstes Konzert gab und Schüler des„Opernball!-Komponisten Heuberger war, kann auf ungezählte musika- sche Erfolge zurückblicken. Als Kapellmei- ster führte ihn seine Laufbahn bis nach Kairo. In Berlin gründete er in den zwanziger Jah- ren die Kleinkunstbühne„Die Gondel“. Mehr als 120 internationale Filmmusiken stammen von ihm. Von Mays Operetten wurden„Caris- sima“,„Walzerzeit“ und„Pariser Hochzeit“ be- sonders bekannt. Erfolgsschlager wie„Ein Lied geht um die Welt“,„Ich hab' kein Auto, ich Bab kein Rittergut“,„Schwarze Natascha“, „Wenn du jung bist, gehört dir die Welt“ und „Der Duft, der eine schöne Frau begleitet“ machten ihn bei einem breiten Publikum be- kannt. Seit 1933 lebte Hans May in London. Dr. Theophil Herder-Dorneich, der Leiter 6 des Herder-Verlages in Freiburg, wurde an 1 seinem 60. Geburtstag mit dem Großen Bun- 8 desverdienstkreuz ausgezeichnet, das ihm Re- Slerungspräsident Dichtel überreichte. Die Philosophische Fakultät der Universität Frei- burg ernannte Dr. Herder-Dorneich, der be- reits Ehrensenator der Freiburger Universität ist, zum Ehrendoktor. Papst Johannes XXIII. verlieh Dr. Herder-Dorneich das Komtur- kreuz mit Stern des Gregorius-Ordens. Dr. Herder-Dorneich, der in Freiburg geboren wurde, war 1921 in den Herder-Verlag ein- getreten und übernahm die Gesamtleitung dieses über 150 Jahre alten, größten katho- lischen Verlages der Welt nach dem Tode sei- nes Schwiegervaters Hermann Herder, dem Enkel des Verlagsgründers, im Jahre 1937. Bl. Von Friedrich Haeckel, dem vor fünf Jah- ren gestorbenen Mannheimer Komponisten, sendet der Süddeutsche Rundfunk, Stuttgart, am Samstag, 3. Januar, 14.20 Uhr, die Har- moniemusik für Blechblas instrumente, gespielt von Mitgliedern des Mannheimer National- ter-Orchesters. ber Pianist Friedrich Gulda gibt am Mon- tag, 3. Januar, 20 Uhr, im Großen Saal des BASF-Feierabendhauses Ludwigshafen einen Klavierabend, bei dem Werke von Mozart, Beethoven, Debussy und Ravel vorgetragen werden. peilt das neue Programm an, mit dem das um drei„Neue“ aufgefüllte, aber nicht un- bedingt bereicherte Ensemble wieder durch die Lande ziehen wird. Lore Lorentz ist, wie immer, Star des Abends und richtet eine blendende„Liebeserklärung an den unbe- Stechlichen Beamten“, den es allen Leih- Wagen zum Trotze gibt und der, möchten wir hinzufügen, es verdient, einmal ins Rampen- licht gezogen zu werden. Frau Lorentz zeigt sich in noch glänzenderer„Form“ bei einer Callas-Parodie: schwarz perückt, mit Pudel im Arm, rauscht sie in rotem Abendmantel über die Szene und wettert gegen den Direk- tor der Metropolitan. Hat dieses„Met- Würstchen“! sie doch hinausgeworfen, und in Rom und Mailand ist Ahnliches geschehen. Da bleibt wohl nur noch Deutschland:„Die Tedeschi lieben doch große Töne.“ Was müt den Deutschen sonst noch los ist, zeigen die anderen Nummern. Werner Vielhaber singt sehr ernst und sehr wahr von den zwei Seelen, die, ach, in des Deut- schen Brust wohnen: die erhabene und die infame.„Mit den Füßen im Dreck, die Stirn an den Sternen“— die„Grenze geht mitten durch des Deutschen Brust“. Neben dem Beethovenhaus liegt eben die Ermekeil- kaserne. Sonst aber:„Bleibe im Lande und nähre dich staatlich“, denn„wer den Flur- schaden hat, braucht für nichts mehr zu sorgen“. Eine köstliche Persiflage auf länd- liche Zustände von Lübkes Gnaden. Noch heftiger muß sich Franz-Josef, das„Büb- chen, das kein Lametta gewollt“, angreifen lassen. Potz Donner,„im Grunde der Seele“ ist dieser Mann, der uns allen„nicht brutal, Aber tröpfchen weise die Suppe eingebrockt“ hat,„immer Zivilist gewesen“: man erfährt es staunend aus einem Zitatenschatz, zusam- mengestellt mit gewissenhafter Quellen- angabe aus Reden und Schriften von Strauß in den letzten Jahren. De Gaulle, Adenauer, Schröder(der„so schöne“ Innenminister, daß er eigentlich „schon wieder zweckentfremdet ist“), Bun- „Heiliger Nikita“ Eine russische Ikone aus dem 16. Jahrhundert(im Besitz von O. Werckmei- ster, Hannover), die in der Ausstellung„Kirchliche Kunst des Ostens“ im Kurpfälzischen Museum Heidelberg zu sehen ist. (Siehe auch unseren Be- richt auf dieser Seite.) Foto: Sturm despressechef von Eckardt und natürlich Etzel mit seinen Versuchen, noch mehr Geld aus unseren Taschen zu ziehen, und mancher amdere muß sich die in tiefen Ernst vor- stoßgenden Scherze des„Kom(m)ödchens“ ge- fallen lassen. Einzelne Nummern schlagen nicht ganz durch— etwa die russischen Nervenspezialisten, die„der Welt einen Schubs gegeben“,„Deus ex machina“ und das Chanson„La Vierge Eponine“—, im gamen aber geht's wieder hoch her.„Jagt inn, er ist ein Verbraucher!“ zielt„nur“ auf die wortreichen Reklametricks der Fabri- kanten,„Friede und Freiheit“ aber trifft den leider weitverbreiteten„tödlichen Hang, sich mit Worten vor Taten zu drücken“. Ach, könnten doch die„Fom(m)ödchen“- Worte zu Taten animieren! Mutig ge- nug sind sie ja. Und großen Beifall finden sie, mit Recht, auch. Sonja Luken Der mit Farbe gemalte Name Gottes Zur Ausstellung„Kirchliche Kunst des Ostens“ im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg Erst als die Ikonenmalerei längst zur De- votionalien- Industrie geworden war, ent- deckte der Westen die künstlerischen Werte, die einstmals darin gesteckt haben. Gerade in den letzten Jahren ist eine ganze Welle von Ikonen- Ausstellungen über Westdeutsch- land gegangen; eine auch Handschriften, Stickereien und Metallarbeiten enthaltende Schau„Kirchliche Kunst des Ostens“ ist jetzt bis zum 2. Februar im Kurpfälzischen Museum Heidelberg zu sehen. Für den gläu- bigen orthodoxen Christen muß eine solche Ikonen-Zurschaustellung freilich als ausge- machte Blasphemie erscheinen, denn für ihn ist die Ikone nicht nur ein sakramentaler Gegenstand, sondern voller mystischer Be- züge: die abgebildete heilige Person wohnt der Ikone inne, seit der Bildtheologie des Johannes von Damaskus ist eine Ikone die Vergegenwärtigung der Heiligkeit. Nur aus einer solchen metaphysischen Wertung, die nichts mit den abendländischen Ansprüchen und Bewertungen gegenüber der Kunst zu tun hat, kann man die Welt der Ikone in rer Bedeutung erfassen. Das Wort Ikone kommt vom griechischen „eikön“, was so viel wie Abbild, überhaupt wie Bild, aber auch wie Gleichnis oder gar Vorstellung bedeutet. Man kommt dem Be- griff vielleicht über das entsprechende latei- nische„imago“ näher, das hier zugleich auch in dem von der modernen Tiefenpsychologie gegebenen Sinn mitaufgefaßt werden darf. Jede Ikone ist eine solche Imago des Hei- ligen, und die ungenannt bleibenden Künst- ler, die sie schaffen, tun es unter Buße und Fasten mit zuvor geweihten Materialien. „Die Ikone ist der mit Farben gemalte Name Gottes, sie ist von der Liebe geschaffen und vom Geist der Wahrheit getragen“, hat der russische Religionsphilosoph und Sobornost- Prediger Aleksej Stepanowitsch Chomjakow sie einmal definiert. Einst hatte sich im Ost- römischen Reich während des 8. und 9. Jahr- hunderts eine bilderfeindliche Tendenz aus- gebreitet, lang und heftig tobte der Kampf zwischen den Ikonodulen(Bildverehrern) und Ikoncklasten(Bilderstürmern), bis sich 787 auf dem zweiten Konzil von Nicaea die Bildwerehrung durchzusetzen begann und ihr schließlich die sinnenfreudige Kaiserin Theodora beim sogenannten„Triumph der Orthodoxie“ von 843 zum endgültigen Siege verhalf. Seither gilt im ostkirchlichen Be- reiche die Ikone als das in Form und Farbe übersetzte Urbild der Heiligkeit. Die Heidelberger Ausstellung ist, wie Museumsdirektor Georg Poensgen im Vor- wort des überaus wertvollen Katalogheft- chens schreibt,„ohne Anspruch auf wissen- schaftliche Vollständigkeit“ aufgebaut, und man muß sich darum sehr genau in den Ràu- men umsehen und immer wieder vom einen in den anderen gehen, wenn man sich selbst die historische Entwicklung zurechtrücken möchte. Erwachsen ist die Ikonenmalerei aus der Technik der ägyptischen Mumienporträts, die in den ersten nachchristlichen Jahrmun- derten immer häufiger in Wachsmalerei ge- fertigt wurden. Gab sie zuerst nur Bild- nisse von Feiligen und Bischöfen, so wur- den bald die Szenen der Heilsgeschichte ihr Thema. Auch in Italien, im Inneren des Boetius-Diptychons im Museo Medioevale zu Brescia, sind szenische Ionen vom Ende des 5. Jahrhunderts erhalten. Nach der Chri- stianisierung Rußlands wurde dieses das Hauptland der Ikonenmalerei, langsam bil- deten sich an die 40 lokale Malerschulen her- aus. Die individuelle Bildnistreue war wäh- renddessen in ein neues Porträtschema von strenger Frontalität und Typisierung über- gegangen: die Ikone mußte fortan gleich- sam authentisch sein wie die Heilige Schrift und durfte sich nicht verändern. Im Ruß- land des 14. und 15. Jahrhunderts, vor- nehmlich im Werk von Andrej Rubliew und später bei der Familie Stroganow, erreichte die Ikonenmalerei ihre höchste Blüte. In der Abteilung äthiopischer Kunst setzt die Heidelberger Ausstellung mit mehreren der berühmten koptischen Webereien aus dem 5. Jahrhundert ein, schließt äthiopische, ägyptische und kaukasische Miniaturen, Handschriften, Zauberrollen und Grabdecken vom 16. bis 19. Jahrhundert an und reicht bis zu den noch heute in den koptischen Klöstern angefertigten Lederkreuzen des 20. Jahrhunderts. Die Gewänder und Tücher aus mit Gold- und Silberfäden bestickten Brokat und Seide, die sogenannten Para- mente, alle nach dem Vorbild von Ikonen gearbeitet, stammen hier vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Den Hauptteil der Ausstellung jedoch bilden die eigentlichen Ikonen, von denen 22 auserlesen schöne Bei- spiele gezeigt werden können: davon zehn aus dem Besitz des Slavischen Instituts Mün- chen, sechs von O. Werckmeister aus Han- nover, zwei von Konsul Bernheimer aus München, eine von Pater A. Jacobs aus Bo- stel, eine von Baronin von Schrötter aus München und schließlich zwei als Geschenk der Handelsvertretung der Rumänischen Volksrepublik in der Bundesrepublik. Diese beiden letzteren, ein„Heiliger Johannes der Vorläufer“ aus der Walachei im 18. Jahr- hundert und ein„Christus Pankrator als Bischof“ vom Ikonenmaler Diakon Deme- trios aus dem Jahre 1743, werden hier zum f Eine Ikone des„Heiligen Nikita“(rus- Sisch, 16. Jahrhundert) ist das älteste Stück. Etwa gleichzeitig ist aber auch die herrliche „Höllenfahrt Christi“ entstanden, in der sich nach Moskauer Art der ideale Stil der byzantinischen Vorlage mit der russischen Neigung zum Bildornament eint, das Ganze aber doch noch den alten Szenencharakter ohne die spätere entnaturalisierte Starrheit behält. Der Heiland steigt da über die zer- brochenen Hadestüren in die Unterwelt hin- Ab, Wo Engel gerade dabei sind, den Teufel Zzu fesseln; mit der rechten Hand zieht Chri- stus unterdes Adam, den Stammvater der Menschheit, zu sich. Eine andere„Höllen- fahrt Christi“ dagegen von der Palecher Schule aus dem 18. Jahrhundert, wobei um das Mittelbild herum eine Fülle weiterer biblischer Szenen im Uhrzeigersinn angehäuft ist, zeigt schon einen gewissen Verfall der Ikonenkunst durch den Einbruch abendlän- discher Stilelemente. Die Ikone„Sechs Hei- lige“ der Neumoskauer Schule, um 1780 ent- standen, ist ein Beispiel für die auf Befehl Peter des Groben eingeführte westliche Barockmalerei. Andererseits blieb die Ionen- malerei nicht auf den christlich- orthodoxen Raum beschränkt; es wird eine Ikone des 18. Jahrhunderts aus Zentraltibet gezeigt, die eine heidnische Lokalgottheit umgeben von fünf anderen Gottheiten darstellt. Ulrich Seelmann-Eggebert deren Lieferfirmen im Programmheft mit Freitag, 2. Januar 1959/ Nr. Herausę Verlag. drucker Chefred Dr. K. Eichenr. Feuillet les: H. s Kommu Soziales H. Kim Stellv.: Bank, D Bad. Ko. Mannhe Nr. 30 01 Eine Komödie vom Altern „Zauber der Jugend“ in Karlsruhe Es ist wohl ein wenig Ironie des Schick sals dabei, wenn jene Problematik de Alterns, um die herum einst Sams Raphaelson seine Komödie„Zauber der qu gend“(Accent on Vouth) schrieb, heute da mehr als zwei Jahrzehnte alte Stück selh; trifft. Eher zufällig hatte Raphaelson, ur sprünglich Polizeireporter der„New Lon Times“, den Ruf eines erfolgreichen Film autors in Hollywood erworben: als die vo dem Konkurs stehende Firma Warner Bro im Jahre 1926 sein Erstlingsstück„The Jaz Singer“ erwarb und daraus, da nur ein Sensation die Firma und den Film rette gonnte, den ersten Tonfilm(mit Al Jolson machte. Später hatte Ernst Lubitsch oft unt gern mit Raphaelson gearbeitet, und die 193 geschriebene und auch sofort(nicht von Lu bitsch) verfilmte Komödie„Accent of Louth ließ erkennen, wie gut sich Raphaelson in dit durch Lubitsch beim Film und durch Ferent Molnar und vielleicht noch Noel Coward aul der Bühne geprägte Routine hineingearbeite Hatte. Wenn der Regisseur Günther Bungert(all Gast vom Südwestfunk) das bei der deutschen Erstaufführung im Badischen Staatstheater Karlsruhe etwas zügiger hätte herunter 14. Jah B spielen lassen, nicht auf zweiunddreiviertel B Stunden verschleppt, wäre vielleicht doch Auss mehr dramatisches Leben hineingekommen, regi auch wenn man das Grundproblem heute nom nicht mehr für so menschlich bewegend hal Mon Wie vielleicht noch in den dreißiger Jahren sche Der Schriftsteller Steven Gaye, etwas übe Halt Fünfzig alt, vergißt da über dem Einfall zu der einem neuen Theaterstück, daß er gerade mit von einer bezaubernd schönen Frau eine Schiffs- Wes reise antreten wollte, und bemerkt zugleich der auch nicht, wie seine junge Sekretärin ihn zurü doch schon weit mehr als bewundert. Erst al i diese ihm ihre Liebe gesteht, kommt er da- In& hinter, doch bald zweifelt er, ob wirklich ein Stark b Mann seines Alters noch ein Mädchenherz zu das Se entflammen vermag. So schafft er einem zurück Nebenbuhler die von diesem gewünschte Ist. Die Gelegenheit, und Linda fällt tatsächlich dem daß Ve jungen, muskelprotzenden Dummkopf sofort hung“ um den Hals. Nach fünf Monaten jedoch läßt Frage sie sich scheiden und kehrt zu Steven Gaye desregi zurück. Der hört sich neugierig ihre Erleb- den sei nisse an— und dann diktiert er ihr ein neues Stück, dessen Idee er daraus gewann. 5 Ob Jugend und gutes Aussehen oder abef ob Reife, Kultur und eben die Persönlichkeit bei einem Mann auf die Dauer mehr für eine geistvolle Frau bedeuten, bleibt eine ganz komôödien wirksame Fragestellung. Und wenn Ha. Linda zuletzt den wählt, der ihr am meisten bellen gibt und sie am meisten braucht, ist das mit sen K kluger Menschlichkeit beantwortet. Aber es Außer hätte kürzer, spritziger, pointierter geschehen denten müssen, so charmant und elegant ansonsten Zetrag sich auch Waldemar Leitgeß, Margot Velder bes Us und dazu Anna Smolik fhrer Aufgabe ent- Staats ledigten. Innerhalb der bedächtig geführten lenfüh nur im zweiten Akt zur läppischen Posse aus- der KU gleitenden Konversation hatte das Publikum zu jun ausreichend Zeit, alle die Hüte, Taschen, zu üb Persianermäntel, Tageskleider, Beleuchtungs. Manus körper und Phonogeräte zu bewundern, vanna lenfüh genauer Adresse genannt waren; ein bißchen ges an peinlich dabei, daß innerhalb des Dar- Ostpre stellerverzeichnisses die Strumpfmarke der die H: mitwirkenden Damen größer und fetter ab- im M gedruckt war als die Namen der Schauspieler, Vorsta C — Neun im Verdacht VON DELANA AME S — — 11. Fortsetzung irgendwo in diesem großen, unũbersicht- —— Haus pflegte Miranda vermutlich Sue Karnak und deren Kopfschmerzen. J edenfalls — und dies erschien mir im Augenblick als das einig Wichtige— würde es keinem Menschen das geringste ausmachen, ob ich mich ins Bett schlich oder nicht. Ich verweilte bei diesem tröstlichen Ge- danken, als ein Wagen knirschend vor der Hlofmauer hielt. Im Schein der Lampe über dauer schmiedeeisernen Pforte sah ich noch gerade etwas leuchtend Rotes mit Chrom. Peggy ersparte sich alle Formalitäten und jagte Über den Hof. Ich hörte eine Auto- Hupe. Tuut-tuutle-tuut-tuut. 5 Allem An- schein nach kündigte sich damit Larry Fer- son persönlich an. ut wut Tuut-Tuut. Als ich wie von einem Alpdruck(enchiladas?) er- wachte, überbrückte die gleiche Melodie den Augenblick zwischen Träumen und Wachen. Ich kröstelte, denn in dieser Höhe wird es nachts kalt. Ich tastete nach Dagobert, aber oer war nicht da. Dann fiel mir alles wieder „ eim— Eimelbetten, Palo Alto, Larry Fer- Fgussons neuer Wagen, in dem Peggy sicher- 11 fich von der Kneiptour, oder wie es ge- gneizen hatte, zurückkam,. Miranda. Miran- NWĩdas Ausspruch: es wird einen Mord geben. NVU Wie hatten wir nur Friedlich zu Bett gehen It Können, solange das Rätsel dieser Worte nicht gelöst war, wie konnten wir wie die 8% Mehlsäcke hier liegen, ohne etwas zu tun! Ich hatte eine sinnlose Wut auf Dagobert, 1 5 der im Nebenbett wie ein Murmeltier schlief, Während ich wachlag und allein alle Last und Verantwortung trug. Er hatte sich bei SO etwas zu beweisen. Warum tat er nichts? Das Schlimme an Dagobert war, daß er nur ein verspielter Junge war. Wir hätten über- haupt in Detroit sein müssen, zu Besuch bei seiner Tante Clotilda. Aber das bedeutete, eine Stelle annehmen, denn die hatte ihm in der Fabrik, die ihr gehörte, eine Stelle ver- sprochen. Eine Stelle bedeutete, daß er viel- leicht arbeiten mußte, und Menschen wie Dagobert mögen nicht arbeiten. Die lesen lieber mittelalterliche französische Dich- tungen und lassen ihre Frauen in abge- tragenen Kleidern herumlaufen. Sie finden es amüsant, in einer alten Karre herumzu- gondeln, während Leute wie die Karnaks in einem Rolls-Royce fahren. Lieber schnar- chen sie in bleiernem Schlaf, als wachzu- liegen und sich darüber Gedanken zu machen, daß sich womöglich eine Mörderin durchs Haus schleicht. „Und noch was“, sagte ich laut. Ich bekam keine Antwort. „Dagobert! Wach auf! Ich rede mit dir.“ Ich beugte mich vor und versetzte dem anderen Bett einen boshaften Stoß. Noch immer kam keine Antwort. „Tu doch nicht so, als ob du schläfst“, fauchte ich. Immerhin geht es mich nichts an, wenn hier im Haus jemand umgebracht wird. Dies sind deine Freunde, nicht meine, Gott sei Dank.“ Er besaß nicht einmal die selbstverständ- liche Höflichkeit, mir zu antworten. Ich fuhr mit einem Ruck in die Höhe und tastete nach der Nachttischlampe. Dagobert kann es nicht leiden, daß Licht brennt, wenn er schlafen Will. Ich schaltete das Ding mit Genugtuung an. Dann sah ich, daß Dagobert nicht da War. Ich starrte fassungslos auf die zerwühl- ten Betttücher. Soviel ich weiß, gehört mein Mann nicht zu den Schlafwandlern. Ich zog einen Morgenrock und Pantoffeln an. Wie ich zu meiner Uberraschung feststellte, war es erst halb zwölf. Ich hatte noch nicht einmal] anderthalb Stunden geschlafen. Vorsichtig stieß ich die Tür auf, die in den Hof hinaus- ging. Die Stille dort wurde nur durch das Plätschern des Brunnens, die Dunkelheit nur durch den verschleierten Mond und die Lampe über der Eingangspforte durch- brochen. Larry Fergussons Wagen war nicht zu sehen, aber er hatte vielleicht in einigem Ab- stamd vom Haus geparkt und die Lampen ab- gestellt. Vielleicht hatte ich die Hupe auch nur im Traum gehört. Außerdem konnte ja auch jemand anders gehupt haben, Julian zum Beispiel, der noch nicht aus El Paso zurückgewesen war, als wir zu Bett gingen. Auch Dagobert war nicht zu sehen. Frö- stelnd blieb ich einen Augenblick in der kal- ten Nachtluft stehen. Dann sah ich, daß schräg gegenüber im Hof aus einem der Zim- mer ein schwaches Licht kam. Ich ging auf Zehenspitzen über die Steinplatten des Bogenganges und dort, wo wir am Nachmit- tag unsere erste Begegnung mit Mr. Voigt und seiner Schrotflinte gehabt hatten, bog ich um die Ecke. Wie es einem manchmal im Dunkeln geht, hatte ich das Gefühl, jemand, den ich nicht sah, sei dicht neben mir, so als ob ich ihn fast streifte. Ich schlich schnell zu dem beleuchteten Eingang weiter. Ich erreichte ihn, ohne mir zu überlegen, was der Bewohner— falls es einen gab denken mochte, wenn ich plötzlich im Negligé vor ihm erschien. Denn ich hatte einen hef- tigen Widerwillen, wieder an jener pech- Schwarzen Ecke vorbei und in mein Zimmer zurückzugehen. Jenes Zimmer war die Bibliothek, die in das große Wobmzimmer mit dem Flügel führte. Es war ein kleiner Raum, mit Büchern an allen Wänden, einem geschnitz- ten spanischen Nußbaumschreibtisch, einem offenen Kamin und zwei oder drei tiefen Ledersesseln. In einem dieser Sessel rekelte sich ein Mann im Morgenrock, der in ein großes, anscheinend wissenschaftliches Buch vertieft zu sein schien. Den Telefonhörer hatte er dicht am Ohr. Es war Dagobert. „Ich konnte auch nicht“, sagte ich zu ihm. „Das muß der schwarze Kaffee nach dem Essen sein.“ 0 Er grinste mich an.„Ich weiß nicht, ob du's von mir hast oder ich von dir. Wir sind beide unermüdlich, Jane. Hoffentlich.“ Ich schämte mich noch im gleichen Augen- blick über alles, was ich ihm in Gedanken zugeschoben hatte, und war fast physisch erleichtert, ihn hier zu finden. Ich stieß ihm das schwere Buch aus der Hand und setzte mich auf seinen Schoß.„Ich hab dich lieb“, Sagte ich. Statt einer Antwort nahm er mich fester in seinen Arm, hielt sich aber mit der lin- ken Hand auch jetzt den Hörer dicht ans Ohr. „In einer dunklen Ecke im Hof versteckt sich ein scheußlicher Kerl“, flüsterte ich. Er streichelte mich abwesend.„Ja, natür- lich“, murmelte er. „Mit wem telefonierst du?“ „Mit Lolanda natürlich.“ Er legte den Hörer zögernd auf die Gabel zurück.„Seit einer Viertelstunde rufe ich da an. Die müssen alle im Bett sein.“ Ich hatte völlig vergessen, daß Pa Fer- gusson Vize- Sheriff war. Es lag auf der Hand, ihn anzurufen. Gewaltandrohung in Palo Alto war seine Sache, nicht unsere. Ich beugte mich vor, um das Buch aufzuheben, das auf die Erde gefallen war. Es war eine Abhandlung über den Differentlaltensor des Regisseurs und sogar des Autors. USE, übrige den H. Die rote Sowzetfahne und der Union Jack 3 wehen über dem Gebäude der Königlichen Akademie der Künste in London, in dem die runger Ausstellung russischer Kunst am 1. Januar er- von v öffnet wurde. Die Ausstellung gilt als Auf- reien, takt für einen regeren Kulturaustausch zwi- haben schen Großbritannien und der Sowjetunion parrik als Erwiderung dieser Ausstellung ist eins kung Ausstellung englischer Kunst in Moskau vor- verhat gesehen.— Die gebotene Auswahl russischer Kunst kann keinesfalls als repräsentativ an- stützu gesehen werden. Von den 122 Gemälden sind ist die nur 16 Ikone aus dem 13. bis 16. Jahrhundert, Allgem darunter ein„Abstieg zur Hölle“ aus dem 13, artet. Jahrhundert, ein in seinem formalistischen Stil ten ke japanisch anmutender„St. Georg und Drache“ der Nowgoroder Schule aus dem 15. Jahrhun- dert und das berühmte Triptychon der„Hei- ligen Jungfrau aus Wladimir“. Dieser Teil der Ausstellung ist bei weitem der eindrucks- vollste. Ein Drittel der Ausstellung ist dem 1 sogenannten„sozialistischen Realismus“ ge- widmet, der Rest verteilt sich auf das 17., 18. und 19. Jahrhundert. Unter den schönen Por- träts des 19. Jahrhunderts ist ein Bild Posto- Lo jewskis von Perow und Repins Tolstoi-Por“ mus b trät. die we 3 der P von soundso und schien hauptsächlich aus mit e langen Reihen fürchterlicher mathematischer dem! Formeln zu bestehen. Irgend jemand hatte bank die Ränder von oben bis unten mit Bleistift, digen notizen beschrieben. dern „Das kannst du mir ja im Bett vorlesen“, als At schlug ich vor.„Falls wir nicht einschlafen diplor können.“ ü i mm Se Das Telefon klingelte— dreimal. Drel die R. Rufzeichen galten Palo Alto, wie wir wuß⸗ reich ten. Dagobert zögerte für den Bruchteil einer lung Sekunde, dann nahm er den Hörer ab. flugze Es war ein Gespräch von außerhalb Mark vielmehr ein Ferngespräch. Die Stimme schaft einer Telefonistin sprach zu Dagobert. Sie haben sagte:„Hier EI Paso. Ist dort Alamogordo schen Zehn Acht Zehn, Rufzeichen drei?“ Dagobert Jollen sagte ja, und sie:„Einen Augenblick bitte“ kür d Dann setzte Julian Roß Stimme ein. Düser „Hallo“, sagte er,„Miranda?“ 8 8 „Nein, Brown“, erklärte Dagobert.„Die 8 andern scheinen alle schon im Bett zu sein, 75 5 Kann ich etwas ausrichten?“ f 8 „Ja, bitte, wenn es Ihnen nichts aus- dad macht. Sagen Sie doch Miranda, daß ich auf. 188 gehalten worden bin und die Nacht über Sin hier in El Paso bleibe. Ich bin dann morgen gende ganz früh zu Hause. Wenn sie schon zu Beit glück gegangen ist, seien Sie doch so gut und 8 geben Sie ihr lieber gleich in ihr Zimmer Geger Bescheid. Sonst beunruhigt sie sich.“ akte In diesem Augegblick schaltete sich Freile Mirandas Stimme ein. Ihr Zimmer hat einen 1500 Nebenanschluß. Dagobert sagt, sie hätte ver- und schlafen geklungen, so, als ob sie gerade den opera Hörer abgenommen hätte die „Hallo, bist du das, Julian?“ murmelte Insel sie undeutlich.„Wo bist du? Dann weniger chen undeutlich:„Du mußt nach Hause kommen! über Du hast doch keine Sachen mit.“ beldi (Fortsetzung folgt) 8 Ane Rechte durch Ullstein-Feuilletondlens H Je Ham