959/ Nr. — demie las Schil. itete die 1 Volks. nem Vor. zöckmann und Poli. ahm ein- Erstauf. le Auf. duch ver- erk nicht ublikaner 7 Zugun. iten läht, fassung, leal pro- ens nach dtück ge. Staat den lle, den Sichtbar Theorie 8 Stagtez olitischen geholfen, Elementz Professor bei den Bin. Die eine Art der Dich- ingenom. chen Re- e Ehren- oweniger ängen in französi- te er sich ie Frage, vollkom- en könne, uimierten den Vor- r Redner die Em- iden den onie des orausset- men. Im rang des Erkennt- ruflich⸗ mer per- Auch bel ühre die aeit nicht nsowenig die Po- Aus, Wie So biete ide, auch orten aui vermittle ichkeiten r, 12 tors zeichnete en, Pro- lung der Bundes- ner zen- a Gebiet wlik für r Wett⸗ Autono- daß fur Weniger r. Außer- iversitä- ahl von prechend Sowijet⸗ en exst- e heran- r Modell gebenen örderung Webers amit sei aten Fi- rbessert gte eine V da sich zommer⸗ den. dps r a freule n,„kann tworten. d er bal zehn ble chlafen!“ agt, Sie rinnerte Mann. jem hört Lirandas je Ihren saludäm- 2u. Dab wop ge- und uns bachtete tritts. „ junger chüttelte 11 Mam- hne Ge- Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; veuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka · les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säamtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen Rh., Nr. 26 743 Mennheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit Zilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14 Jahrgang/ Nr. 9/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 13. Januar 1959 Bonner Antwort:„Ein klares Nein“ Keine Angst vor Gewalt/ Friedensvertragsentwurf kein Ansatzpunkt für Verhandlungen Von unserer Bonner Redaktien Bonn. Der sowjetische Friedensvertragsentwurf bietet keinen Ansatzpunkt für Verhandlungen und muß mit einem klaren Nein beantwortet werden, ohne Angst vor Gewalt. Dieser Meinung gaben Bundeskanzler Dr. Adenauer, Bundesaußenminister von Brentano und der Vorstand der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion auf einer gemein- samen Sitzung Ausdruck, die am Montagnachmittag in Bonn stattfand. Die CDU/ CSU will die beschleunigte Verabschiedung des Abkommens über gegenseitige Hilfe in der NATO beantragen. Hierbei wird es wahrscheinlich schon in nächster Zeit zu einer außenpolitischen Debatte im Bundestag kommen. Kanzler und Fraktions vorstand spra- chen die Hoffnung aus, daß alle Parteien gegenüber den sowäetischen Vorschlägen eine einmütige Haltung einnehmen. Bundesaußenminister von Brentano gab dem Fraktionsvorstand einen ausführlichen Lagebericht. Er bezeichnete den sowjetischen Friedensvertragsentwurf als eine„perfek- tionistische Zusammenstellung alles un- annehmbaren“. Bereits der Artikel zwei des Entwurfs zeige, daß die Wiedervereinigung von Moskau„mit letzter Brutalität“ aus- geklammert worden sei. Die folgenden Artikel bezweckten unter anderem die Zer- störung der europäischen Wirtschaftsgemein- schaft und die Gefährdung der inneren Ordnung in der Bundesrepublik. Auf die notwendige Reaktion eingehend, kündigte der Bundesaußenminister gründliche Kon- sultationen mit allen befreundeten Emp- kängerstaaten der Sowietunion an. Nach Meinung Brentanos, der sich der Kanzler und der Fraktionsvorstand an- schlossen, bedeuten die sowjetischen Noten keine genügende Antwort auf die letzten Noten des Westens. Deshalb müsse der Westen noch einmal auf das Verhandlungs- angebot zurückkommen, das in den west- lichen Noten nach der Pariser Konferenz an den Kreml übermittelt worden sei. Bundeskanzler Adenauer erklärte, er habe anläßlich des Mikojan-Besuchs in den USA eine„ganz kleine Hoffnung“ gehabt. Es zeige sich jedoch, daß Mikojan eine un- veränderte Haltung in der Berlin-Frage zum Ausdruck gebracht habe. Der Kanzler Wandte sich gegen die Meinung, daß jetzt unbedingt Gegenvorschläge zum sowjetischen Separatfrieden mit Pankow? Die Absichten des Kreml in neuem Licht/ Berliner Ueberlegungen Vop unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin. In politischen Kreisen Westberlins ist die an das Berlin-Ultimatum erinnernde Befristung im sowietischen Vorschlag zur Einberufung einer Friedenskonferenz auf- gefallen. Die schon aus Gründen der not- wendigen Vorbereitungen unzureichend be- messene Frist von nur zwei Monaten scheint um so auffallender, als die gleichzeitig zum Ausdruck gebrachte Forderung, zum Ta- gungsort Prag oder Warschau zu wählen, ge- wissen Ueberlegungen über die weiteren sowjetischen Absichten entgegenzukommen scheint. Gespräche mit Vertretern aus Ost- staaten und interessierten Persönlichkeiten der Zone in Ostberlin vermitteln den Ein- druck, weder deren Regierungen noch der Kreml rechneten auch nur im entferntesten mit einer Annahme des sowjetischen Ent- wurfs für einen Friedensvertrag durch die Westmächte oder die Bundesrepublik. Diese Einschätzung kommt verschiedent- lich geäußerten Spekulationen entgegen, die sowjetische Regierung habe sich mit der Ueberreichung ihres Entwurfes lediglich eine für eine spätere Beurteilung brauchbare Art von juristischer Rechtfertigung und eine Rückendeckung verschaffen wollen. Nachdem die Verantwortlichen im Kreml haben erken- nen müssen, daß ihre Vorstellungen über den Weg zu einer Wiedervereinigung Deutschland unter keinen Umständen zum Ziele führten, so lauten diese Ueberlegungen, geben sie einer möglichst endgültigen Ze- mentierung der Spaltung Deutschlands den Vorzug vor weiteren zwecklosen Versuchen, über die von ihnen angestrebte Konfödera- tion der beiden Deutschland Einfluß auf die Innenpolitik der Bundesrepublik zu gewin- nen. Das heißt, die Regierung der Sowiet- union sei deshalb möglicherweise zu einem Separat-Friedensvertrag mit der DDR ent- schlossen. Der Vorschlag, Warschau oder Prag als Tagünngsort einer Friedenskonferenz zu wählen, erhielte durch diese Beurteilung einen plötzlich verständlichen Sinn. Für eine Friedenskonferenz in einer der beiden Haupt- städte könnten neben anderen Ostblock Staaten und ehemaligen Kriegsgegnern Deutschlands auch qugoslawien und vielleicht sogar Finnland eingeladen werden, das we- der zur Bundesrepublik noch zur DDR echte diplomatische Beziehungen unterhält, und das wegen seiner delikaten politischen und geographischen Situation besonders starke Rücksicht auf die Wünsche der benachbarten Sowjetunion nehmen muß. Auch die Zwei-Monats-Frist erschiene in diesem Zusammenhang insofern verständ- licher, als sie die Absichten des Kreml in der Beriln-Frage in ein neues Licht rücken könnte. Eine etwa Mitte oder Ende März zusammentretende Konferenz würde es den beteiligten Regierungen und ihren volks- demokratischen Parlamenten ermöglichen, einen Separat-Friedensvertrag mit Pankow noch vor dem ultimativen Berlin- Termin Ende Mai zu ratifizieren, um damit gleich- zeitig auch juristisch bedeutsame vollendete Tatsachen zu schaffen. Mikojan am Samstag bei Eisenhower Hauptgesprächsthema wird der sowjetische Deutschland-Plan sein Washington.(dpa AP) Der amerikanische Präsident Eisenhower empfängt am kom- menden Samstag den stellvertretenden so- Wietischen Minister präsidenten Mikojan zu den bereits angekündigten Besprechungen. An der Unterredung wird auch Außenmini- ster Dulles teilnehmen. Für das Gespräch mit dem sowjetischen Politiker ist nach Mit- teilung des Weißen Hauses vom Montag eine zeitliche Begrenzung nicht festgelegt. Nach Ansicht politischer Beobachter wird das Hauptgesprächsthema die neue sowjetische Note an die USA und der Entwurf für einen Friedensvertrag mit Deutschland sein. Vor Antritt seiner Rundreise durch die USA war Mikojan bereits mit Außenminister Dulles und Vizepräsident Nixon in Washington zu- Sammengetroffen. Westeuropäische Diplomaten in Washing ton äußerten ernste Befürchtungen wegen anscheinenden Erfolges von Mikojan bei dem Bemühen, direkte sowietisch-amerika- nische Besprechungen über die deutsche Frage zu Wege zu bringen. Man befürchtet, daß Präsident Eisenhower in eine Zwei- Mann-Gipfelkonferenz über europäische Fra- Zen mit dem sowjetischen Ministerpräsiden- ten Chrustschow hineingeraten könnte, 80 Wenig ihm dieser Gedanke liegen mag. Arabische Entwicklungsbank in Kairo beschlossen Kairo.(dpa) Der Wirtschaftsrat der Araberliga hat nach hitziger Debatte be- schlossen, eine Entwicklungsbank mit einem Frundkapital von 20 Millionen Pfund(rund 240 Millionen DMW) zu gründen. Außerdem S0ll ein Rat für die vorläufige wirtschaftliche Einheit der arabischen Staaten gegründet werden. Die in Kairo tagende Wirtschafts- konferenz wird entgegen den ursprünglichen Plänen verlängert und am Mittwoch ihre Verhandlungen fortsetzen. Gegen die Grün- dung einer solchen Bank hatte der Irak Vor- behalte erhoben. Die Ausarbeitung von De- tails ist den künftigen Gouverneuren der Bank übertragen worden. Die Entwicklungs- bank soll vornehmlich der wirtschaftlichen Entwicklung der arabischen Länder dienen, Wobei eine Hilfestellung der Weltbank er- wartet wird. Es wird damit gerechnet, daß Kuweit der geplanten Bank beitritt. Friedensvertragsentwurf gemacht werden müßten. Er fragte, wie man sich beispiels- weise Gegenvorschläge in der Frage der Oder-Neiße-Grenze vorstelle, ohne daß der Westen Vorleistungen mache. Die jüngsten Sowjietnoten bezeichnete der Kanzler als Quittung auf Aeußerungen verschiedener politischer Kreise in Westdeutschland, die einem Gespräch mit Pankow das Wort rede- ten. Die Ausführungen Bundeskanzler Adenauers gipfelten in der Forderung:„Wer jetzt schwimmt, der läuft Gefahr, daß ihm die Freunde fortschwimmen können. Zurück zur Klarheit, zu der Klarheit, die wir früher auch gemeinsam mit der SpD hatten: ein Die wichtigsten Artikel des von der Sowietunion vorgelegten Ent- wurfes für einen Friedensvertrag mit Deutschland veröffentlichen wir im Wortlaut auf Seite 9 dieser Ausgabe. Friedensvertrag nur mit einer frei gewähl- ten deutschen Regierung.“ Am Montagvormittag hatten Bundes- Kkanzler Dr. Adenauer und Außenminister von Brentano im Palais Schaumburg eine mehrstündige Besprechung, an der auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Krone teil- nahm. Am Nachmittag empfing Außenmini- ster von Brentano den britischen Botschafter Sir Christopher Steel. Im Rahmen der stän- digen Konsultation sollen auch die übrigen Westlächen Botschafter bei Brentano vor- sprechen. Um 17 Uhr trat in Paris der Ständige NATO-Rat zu einer ersten Erör- terung der Lage zusammen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hielt es für denk- bar, daß es in nächster Zeit zu einem Kon- takt der westlichen Alliierten auf höherer Ebene kommt, entweder zu einer Außen- münisterkonferenz: oder sogar zu einem Treffen der Regierungschefs. Die Sozieldefliokraten sind der Meinung, daß die So wW suchen Friedensvorschläge hart und in dieser Form nicht zu akzeptieren seien. Es dürfe aber bei dem bloßen Nein nicht bleiben, man müsse jetzt untersuchen, Fortsetzung Seite 2) Zwei Handelsherren nden immer gemeinsame Interessen, auch dann, wenn sie— wie der stellvertretende so-jetische Ministerprũsident und Wirtschaftsspezialist Anastas Mikojan(im Bild links) und der amerikanische Automobilkönig Henry Ford II— so ganz und gar verschiedenen wirtschaftspolitischen Vorstellungen anhängen. Obwohl Mikojun und Ford nicht eben be- geisterte Mienen vorwiesen, als sie in Detroit shake hands machten, dürfte die Begegnung für beide Teile nicht ohne Interesse gewesen sein. Mikojan macht gegenwärtig eine Rund- reise durch die Vereinigten Staaten. Bild: AP Langes Gespräch Grotewohls mit Nehru Empfang bei dem indischen Staatspräsidenten vorgesehen Neu-Delhi.(AP) Der Sowjetzonen- Ministerpräsident Grotewohl ist am Montag auf dem Wege nach China zu einem fünf- tägigen Zwischenaufenthalt in Indien einge- troffen und hat eine anderthalbstündige Unterredung mit dem indischen Regierungs- chef Nehru geführt. Ein Sprecher der indi- schen Regierung wollte nicht sagen, Wor- über sich Grotewohl und Nehru unterhielten. Brandt wieder Regierender Bürgermeister Fast einstimmige Wiederwahl durch das Berliner Abgeordnetenhaus Vos unserem Kerrespoendenten Paul Werner Berlin. Das Abgeordnetenhaus von West- berlin hat am Montag in geheimer Abstim- mung den Regierenden Bürgermeister Willy Brandt mit 120 Stimmen bei sechs Enthal- tungen und einer Gegenstimme für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt. Brandt, der bereits am Donnerstag seine Regierungs- erklärung abgeben und dem Abgeordneten- haus die neuen Mitglieder des Senats vor- stellen will, bezeichnete es in einer ersten Ansprache als besonders wertvoll, sich bei der schwierigen Situation Berlins auf eine so breite Vertrauensbasis der SPD und CDU stützen zu können. Zuvor hatte das Abge- ordnetenhaus den SPD-Abgeordneten Hen- neberg einstimmig zu seinem Präsidenten wiedergewählt. Vizepräsident wurden der CDU-Abgeordnete Müllerburg und die SPD- Abgeordnete Edith Lowka Die bereits am Samstag durchgeführten Abstimmungen der Parlamentsfraktionen über die vorgeschlagene Neubildung des Se- nats endeten mit einer Ueberraschung. Dem vom Regierenden Bürgermeister Willy Brandt vorgeschlagenen neuen Senator für Arbeit und Sozialverwaltung, Senatsdirektor Heinrich Albertz(SPD), fehlte eine Stimme an der erforderlichen Mehrheit. Er scheiterte am Widerstand der Gewerkschaftler seiner eigenen Fraktion, die eine ihrer Organisation näherstehende Persönlichkeit auf diesem Posten wünschten. SPD und CDU haben im letzten Augenblick ihren Plan fallen lassen, die Senatsverwaltung für Volksbildung in die Abteilungen„Kunst“ und„Schulen“ auf- zuteilen. Damit werden auch dem neuen Senat nur 13 Senatoren, acht von der SPD und fünf von der CDU angehören. Als Folge des Wahlsieges der Sozialdemokraten am 7. Dezember vergangenen Jahres sah sich die CDU veranlaßt, das bisher von ihr geleitete Amt des Sozialsenators der SPD zu über- lassen. In einem weiteren Zugeständnis er- kennt sie sich widerwillig damit einverstan- den, auch die bisher vom stellvertretenden Bürgermeister Amrehn(CDU) ausgeübte Aufsicht über die Polizei an den SPD-Innen- senator Lipschitz zu übertragen. Zuiscnen Gesfern und Morgen Ein Bekenntnis zur dringend notwendi- gen europäischen Zusammenarbeit auch auf politischem Gebiet legte Bundesaußenmini- ster von Brentano auf einem Bankett ab, das die hessische Regierung zum Abschluß des Kongresses Europäischer Föderalisten in Wiesbaden gab. Wenn Europa zu den gro- Ben Fragen der Weltpolitik ein gewichtiges Wort sprechen wolle, sagte Brentano, dann müßten die kleinen und großen Staaten eine gemeinsame Politik treiben. Das Bundesinnenministerium hat mit Zu- stimmung des Bundesfinanz ministeriums 1,3 Millionen Mark an außerplanmäßigen Mitteln zur Stipendienförderung von Flücht- lingsstudenten bereitgestellt. Wie der Ver- pand Deutscher Studentenschaften am Sams- tag mitteilte, ist damit der vom VDS ermit- telte Fehlbetrag von rund 1,7 Millionen Mark gedeckt. Die restlichen 0,4 Millionen Mark Waren bereits im Dezember durch die Aufhebung der sechsprozentigen Haushalts- sperre für studentische Förderungsmittel aufgebracht worden. Entschieden zurückgewiesen haben Ge- werkschaftsrat und Hauptvorstand der Deut- schen Angestellten- Gewerkschaft DAC) den vom Bundesarbeitsministerium herausgege- benen Referentenentwurf eines„Gesetzes zur Neuregelung des Rechtes der sozialen Kran- kenversicherung“. Nach Ansicht der DAG läßt die in dem Entwurf vorgesehene Rege- lung der allgemeinen Rechtsvorschriften und des Leistungsrechtes„die Selbstverwaltung zu einer Farce“ werden. Die Gewerkschaft lehnt jegliche„Anhäufung staatlicher Macht- befugnisse im Betriebs- und Leistungsrecht sowie in der Verwaltung der Versicherungs- träger“ energisch ab. Drei Professoren aus der Sowietzone sind in diesen Tagen in die Bundesrepublik geflohen. Von der Martin-Luther-Universi- tät in Halle-Wittenberg flüchteten der Pro- fessor für gerichtliche Medizin und Krimi- nalistik, Dr. Rudolf Koch, und der Direktor des Germanistischen Instituts, Professor Dr. Karl Bischoff. Aus der Humboldt-Universi- tät in Ostberlin ist der Dozent am Institut kür Gemüsebau der landwirtschaftlich-gärt- nerischen Fakultät, Dr. Wolf-Dieter König, in diesen Tagen nach Westberlin geflüchtet. Eine albanische Delegation unter Füh- rung des Parteivorsitzenden Hodscha ist am Sonntagabend nach einem fünftägigen Be- such in der Sowjetzone abgereist. Die Dele- gation hatte während ihres Besuches zwei Verträge über gegenseitige Ronsularbezie- hungen und Rechtsfragen unterzeichnet sowie Fabriken und kulturelle Einrichtungen der Zone besichtigt. In einem Appell an den amerikanischen Kongreß setzten sich 42 prominente Ameri- kanler für eine Neuorientierung der amerika- nischen Außenpolitik ein. Insbesondere wer- den die Anerkennung der Volksrepublik China, die Beendigung der Kernwaffenver- suche, die Entmilitarisierung von Krisenher- den und verstärkte Wirtschaftshilfe an Ent- wicklungsländer gefordert. Zu den Unter- zeichnern gehören Mrs. Roosevelt, der ehe- malige sozialistische Präsidentschaftskandi- dat Norman Thomas, der Nobelpreisträger Linus Pauling sowie bedeutende Universi- tätsprofessoren und Persönlichkeiten aus dem religiösen, wis senschaftlichen und kul- turellen Leben. Der sowzetische Gesundheitsminister, Frau Maria Kowrägina, ist am Montag von ihren Pflichten entbunden und durch den früheren Gesundheitsminister der russischen Sowjetrepublik, Sergei Kuraschow, ersetzt worden, Frau Kowrigina, die seit 1954 das Amt des Gesundheitsministers innehat, wird nach der Verlautbarung des Präsidiums des Obersten Sowjets andere Aufgaben erhalten. Diplomatische Kreise in Moskau bestäti- gen, daß die sowjetische Regierung das Agreement für Molotow als Botschafter in Den Haag beantragt hat. Die gleichen Kreise gaben jedoch keine Auskunft darüber, ob das Agreement von der holländischen Re- gierung bereits erteilt worden ist. Von so- Wjetischer Seite erfolgte in Moskau bislang keinerlei Stellungnahme zu den Gerüchten über eine neue Verwendung Molotows. Das Auftauchen Molotow, der seit September 1957 Botschafter in der mongolischen Haupt- stadt Ulan Bator ist, auf dem westeuropä- ischen diplomatischen Parkett kann als An- zeichen für eine Intensivierung der sowjeti- schen Diplomatie in Westeuropa gewertet werden. Er wies darauf hin, daß es sich um einen privaten Höflichkeitsbesuch Grotewohls ge- handelt habe. Grotewohl und Nehru spei- sten Anschließend in der Wohnung des indi- schen Ministerpräsidenten. Bei seiner Ankunft auf dem Flugplatz von Neu-Delhi war der Ministerpräsident der Sowjetzone im Namen der indischen Re- gierung von Verteidigungsminister Menon empfangen worden. Er wich Fragen von Pressevertretern nach dem Zweck seines Besuches in Indien aus. Es ist jedoch be- kannt, daß er versuchen will, eine Auswei- tung der Handelsbeziehungen zwischen der Zone und Indien zu erreichen. Am Freitag soll Grotewohl von dem indi- schen Staatspräsidenten, Dr. Prasad, emp- fangen werden. Wie verlautet, soll dieser Empfang politische Kreise des Westens et- Was verstimmt haben. Der besondere Cha- rakter des Besuches von Grotewohl in In- dien wurde dadurch unterstrichen, daß bei dem Empfang auf dem Flugplatz nicht wie gewöhnlich Ministerpräsident Nehru an- wesend war. Dessenungeachtet wird Grote- wohl während seines Aufenthaltes mit der Höflichkeit behandelt werden, die einem ausländischen Besucher zuteil wird, und in dem Gästehaus der indischen Regierung wohnen. Es ist noch ungewißg, ob Grotewohl auch der indischen Regierung die Einrichtung von konsularischen Beziehungen vorschla- gen wird. Sollte dies der Fall sein, so wird dieser Vorschlag mit größter Wahrschein- lichkeit abgelehnt werden. Telegramm an Kassem Sowietzonen-Ministerpräsident Grotewohl hat nach Beendigung seines Besuches in Bagdad in einem Telegramm an den iraki- schen Ministerpräsidenten Kassem die Hoff- nung ausgesprochen, daß es zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetzone und dem Irak kommt. In dem Telegramm heißt es wörtlich:„Die Ergeb- nisse unserer eingehenden Unterredungen werden zur Entwicklung der freundschaft- lichen diplomatischen Beziehungen zwischen unseren beiden Staaten beitragen und in naher Zukunft weitere Früchte zeitigen.“ Grotewohl bedankte sich für die„herzliche Gastfreundschaft und die zahlreichen Be- weise tiefer politischer Freundschaft mit dem anti- imperialistischen Deutschland, der DDR“. Das in Bagdad am Sonntag veröffentlichte Kommuniqué würd in Kreisen der sowiet- zonalen Kolonie Kairos im Prinzip als eine Anerkennung Pankows durch den Irak an- gesehen. Lediglich über den Zeitpunkt werde noch verhandelt werden. Zu dem von Grotewohl und dem iraki- schen Ministerpräsidenten Kassem gemein- sam veröffentlichten Kommuniqué erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes, es be- stehe gegenwärtig kein Anlaß, den deutschen Botschafter in Bagdad zur Berichterstattung nach Bonn zu rufen. Das Kommuniqué spreche lediglich von diplomatischen Bezie- hungen zwischen Bagdad und Ost-Berlin„zu einem geeigneten Zeitpunkt“, Dies zeige, daß das Thema„nicht aktuell“ sei. DDR-Wirtschaftsdelegation in Kairo Kairo.(dpa) Eine sowietzonale Wirt- schaftsdelegation verhandelt gegenwärtig in Kairo über die Ausführung von Projekten im Rahmen des 20-Millionen-Dollar-Kredits, den die Sowjetzone im August vergangenen Jahres der Vereinigten Arabischen Republik gewährt bat. MORGEN Dienstag, 13. Januar 1959/ Nr. Dienstag, 13. Januar 1959 Eine Maximalforderung Schon meldet sich in den westlichen Hauptstädten der Chor derjenigen Stimmen, die auf alles, was aus Moskau kommt, stets die gleiche Melodie auf das eine Wörtchen „Nein“ bereithalten. Zugegeben, daß die Versuchung, den sowjetis chen Entwurf für einen Friedensvertrag mit Deutschland rundweg abzulehnen, sehr groß ist. Dennoch Werden bedächtige Beobachter zwei Um- stände würdigen müssen: erstens hat Moskau eine Maximal-For- derung unterbreitet, die als solche auch auf- gefaßt werden sollte— frei nach Mikojan, der in den USA gerade erst gesagt hat: Ein Suter Kaufmann verlangt zunächst immer einen höheren Preis, als er tatsächlich zu erhalten hofft; zweitens ist es interessant, daß diese Maximal- Forderung in der gegenwärtigen Situation die Wirkung hat, die von Mikojan Während seines Amerika- Besuchs immer Wieder angebotene Verhandlungen wahr- scheinlicher zu machen und dadurch die Berlin-Krise leicht zu entschärfen. Freilich können diese Aspekte nichts daran ändern, daß man nach dem Studium des sowjetischen Entwurfs, so wie er im Augenblick vorliegt, sagen wird: So geht es nicht. Doch das sollte nicht das einzige sein, Was wir dazu zu äußern haben. Wenn die Sowjets auch so tun, als woll- ten sie die Deutschland-Frage isoliert von allen anderen Problemen lösen, so wird innen dennoch klar sein, daß die Art und Weise, wie das Deutschland-Problem be- reinigt wird, enorme Auswirkungen auf die gesamte europäische, ja auch auf die Welt- politik haben muß. Man geht deshalb wohl nicht fehl, wenn man den Entwurf für einen Friedensvertrag mit Deutschland als den Schlüssel zur sowjetischen Europa- Politik wertet. Unter diesem Gesichtspunkt erhalten die„Regelungen“, die Moskau mit diesem Friedensvertrag anstrebt, ihr volles Gewicht: 1. Deutschland bliebe weiterhin in die Bundesrepublik und die Sowjetzone und neuerdings in eine„entmilitarisierte freie Stadt“ Westberlin gespalten. Das Pankower Regime würde durch den Friedensvertrag Praktisch international anerkannt und in sei- ner Existenz gesichert werden. N 2. Das deutsche Grenzproblem würde ein- seitig auf Kosten Deutschlands geregelt. 3. Deutschland würde durch eine an die Leine gelegte Außenpolitik und durch eine stark beschränkte Bewaffnung als Macht- faktor auf dem weltpolitischen Schachbrett ausgeschaltet 5 4. Die Neutralisierung Deutschlands schüfe eine europäische Pufferzone, die Moskau Weitaus weniger abverlangen würde, als der RKRapacki-Plan. 5. Die Neutralisierung Deutschlands würde er die Westeuropäische Union und dadurch 0 Ini ihrem Kern treffen. 5 r neue Status würde praktisch dazu 5 Intent. dab Deutschland aus allen Wirtschaft- lichen und politischen Zusammenschlüssen des freien Europa ausscheidet. Die Entwick- lung zur fortschreitenden Integration Euro- pas wäre damit unterbrochen, sehr wahr- scheinlich sogar ein für allemal zerstört. Auf den ersten Blick ist klar, daß die So- wiets die Deutschland-Frage als Hebel be- nutzen wollen, um die Balance der Kräfte in Europa unter Bedingungen schachmatt zu Setzen, welche die einheitliche Position des Westens auflösen. Alles ist auf eine Auf- plitterung des Westens angelegt: Keine jedervereinigung Deutschlands. Lahm- egung von WEU und NATO, ohne dafür ein System europàischer Sicherheit oder eine Wirksame Abrüstung zu bieten; Zerschlagung er europaischen Einigungspolitik. Wie man sieht, haben die Sowjets mit bewunderungs- würdigem Fleiß alles das zusammengetragen, Was der Westen ablehnen muß. Hier muß nun an das erinnert werden, was gangs gesagt wurde: daß es sich um eine oWjetische Maximal- Forderung handelt. Um Hikojans Gedanken zu folgen, hat der gute aufmann Nikita zunächst einen höheren Preis verlangt, als er zu erhalten hofft. Man rd ihm erstens klarmachen müssen, daß ein Friedensvertrag nach seiner Lesart das Papier nicht wert wäre, auf dem er gedruckt würde; denn es wäre ein Vertrag, der zwar sowjetische politische Ziele verwirklichen lülfe, der jedoch nichts weniger verbürgen würde als den Frieden. Zweitens hat der Westen aber jede Veranlassung, den wahren reis Moskaus für eine europäische Friedens- egelung zu ergründen. Das könnte man, in- dem der Westen auf einen groben Klotz einen roben Keil setzt, das heißt: indem er dem owjetischen Vertragsentwurf einen eigenen genüberstellt. Wenn das mehr sein soll als eine Propa- ganda- Retourkutsche, dann kann ein solcher estlicher Entwurf sich nur aus Verhandlun- en ergeben, die einerseits der Westen unter ich führt, um zu gemeinschaftlichen For- mulierungen zu kommen, die andererseits er auch mit Moskau geführt werden müs- „um die Sowjets beim Wort zu nehmen. lsatzpunkte dazu sind vorhanden: welt- litisch die Abrüstung, militärpolitisch in Europa der Rapacki-Plan und politisch, im Sinne der Wiedervereinigung, der Artikel 14 des Moskauer Entwurfs für den Friedens- trag. Darin heißt es:„Deutschland ver- chtet sich, alle Maßnahmen zu treffen, die notwendig sind, um zu gewährleisten, da alle unter deutscher Gerichtsbarkeit stehen- m Personen ohne Unterschied der Rasse, es Geschlechts, der Sprache, der Religion, Nationalität, der Herkunft oder der schen Uberzeugung die Menschenrechte Grundfreiheiten genießen, einschließlich persönlichen Freiheit, der Freiheit des tes, der Presse und Veröffentlichungen, religiösen Kultes, der politischen An- lungen, des Zusammenschlusses und nd öffentlicher Versammlungen.“ So wie es steht, würde das die Zulassung demokra- tischer Parteien in der Sowjetzone bedeuten und das gäbe auch einer„Konföderation“ ein anders Gesicht. Aber diesen Dingen mn man nur auf den Grund gehen, wenn n 5 an den Verhandlungstisch setzt. Wilfried Hertz-Eichenrode Die Gesetze gegen Hetzer reichen aus Es liegt nur an den Richtern, sie auch anzuwenden/ Aberkennung der Grundrechte möglich Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Mannheim, 12. Januar Eine Dummheit beim Hanseatischen Ober- landesgericht macht noch keinen Justizskan- dal. Allerdings ist der Beschluß der hohen Richter in Hamburg, die den Verfasser und den Drucker einer der übelsten judenfeind- lichen Hetzschriften mangels Beweises außer Strafverfolgung setzten, einigermaßen er- schütternd(gl MM vom 10. 1. 59, Seite 2). Das Hanseatische Oberlandesgericht ist schließlich kein. deutsches Pro- vinzgericht, sondern es steht im Geruch be- sonderer Ehrbarkeit und besitzt namentlich im Ausland erhebliches Ansehen. Sein der- zeitiger Präsident, Dr. Ruscheweyh, steht an der Spitze des„Deutschen Juristentages.“ Hamburgs Justizsenator Biermann-Rath- jen hat denn auch gemeint, daß die auf- sehenerregenden Beschlüsse in dieser Sache nicht auf irgendwelche antisemitischen Ten- denzen in der Richterschaft zurückzuführen seien, sondern eher auf eine gewisse Welt- fremdheit und Kontaktlosigkeit der betref- kenden Richter, verbunden mit mangeln- dem politischen Fingerspitzengefühl. Dazu muß ergänzt werden, daß das Hamburger Oberlandesgericht die bisherige Rechtspre- chung des Bundesgerichtshofes zu ähnlichen Vorgängen in den Wind geschlagen hat, ins- besondere das Urteil gegen den„Schrift- steller“ Friedrich Lenz aus Heidelberg, der üble judenfeindliche und rechtsradikale Hetzschriften teils aus Argentinien impor- tiert, teils selbst verfaßt und verbreitet hatte und der dafür zwei Jahre Gefängnis bekam. Die Richter in Karlsruhe glaubten, damit ein warnendes Exempel statuiert zu haben. Offenbar vergebens. Der Beschluß des Hanseatischen Ober- landesgericht verrät haargenau jene schein are Objektivität, die den Sinn der Hetz- schrift außer acht läßt und sich dafür zu- gunsten der Angeschuldigten an ein paar Aeugerlichkeiten klammert. Mit dieser Me- thode ist in der Weimarer Republik schon einmal ein deutscher Rechtsstaat vor die Hunde gegangen. Damals konnten die Het- zer und Verleumder mit ihren billigen Tricks der Republik hobhnlachend ein Schnippchen schlagen, weil nicht einmal das Reichsgericht sich in der Lage zeigte, auch nur die Schmähung der Reichsflagge zu ahnden, ven Schlimmerem ganz zu schwei- gen. Wenn man ähnlich nichtsahnend und verständnisvoll mit den Mannheimer Bank- räubern Schuler und Cowell verfahren Wäre, dann hätten diese bei der Ermordung des Polizeimeisters Rudolf Büchner ver- mutlich höchstens eine fahrlässige Körper- verletzung begangen. 5 Bei aller Kritik über den enttäuschenden Beschluß des Hanseatischen Oberlandesge- richts darf man jetzt aber nicht die richter- liche Unabhängigkeit antasten, obwohl diese Unabhängigkeit kein Freibrief für Gedan- kenlosigkeit und selbstverschuldete Un- Neue Moskauer Vorwürfe gegen Bonn Zum Entwurf des Friedensvertrages kam auch noch eine Begleitnote Frankfurt, 12. Januar Der Wortlaut der im Zusammenhang mit dem sowjetischen Vorschlag über einen Friedensvertrag mit Deutschland an die Bundesregierung überreichten sowjetischen Note ist im wesentlichen identisch mit dem Text der Moskauer Begleitnote an die So- Wjetzone. In der von der sowjetzonalen Nachrichtenagentur ADN verbreiteten Kurz- kassung der Note an Bonn wird betont, daß sich unter Ausnutzung des Fehlens eines Friedensvertrages in der Bundesrepublik der deutsche Militarismus wieder erhebe und Kräfte sammle und damit die Völker, denen„das militaristische Deutschland wie- derholt Leiden und Elend gebracht hat“, be- unruhige. Ein Friedensvertrag werde eine gute Grundlage für die Annäherung„beider deutscher Staaten, für die Ueberwindung jener großen Differenzen schaffen, die heute noch der Vereinigung beider deutscher Staa- ten zu einem einhetilichen Ganzen im Wege stehen“. In der Note wird der Bundesregie- rung vorgeworfen, einen bedeutenden Teil der Verantwortung für die Lage in Deutsch- land und für die Tatsache zu tragen, daß es bisher keinen Friedensvertrag gegeben habe., Ein neuer Beweis dafür, daß die Bun- desregierung„Kurs auf die Militarisierung genommen und ihre Politik mit den Plänen des NATO-Militärblocks, die den nationa- len Interessen Deutschlands zutieéfst wider- sprechen“, eng verflochten habe, sei die Bonner Note vom 5. Januar. Darin habe sich gezeigt, daß Bonn nicht zur Lösung der Ber- Ilin-Frage im Interesse des Friedens und der deutschen Nation bereit, sondern be- strebt sei, mit allen Mitteln die„Leiden- schaften zu entfachen und die Atmosphäre um die Berlin-Frage zu erhitzen, um die Aufrechterhaltung des Besatzungsregimes in Berlin zu erreichen. „Aufmerksamkeit lenkt die Tatsache auf sich“, heißt es dann in der Note weiter,„daß die Regierung der deutschen Bundesrepublik in der letzten Zeit die Notwendigkeit, un- verzüglich eine friedliche Regelung für Deutschland auszuarbeiten, nicht mehr be- streitet, obwohl sie, wie aus ihrer Note vom 17. November 1958 hervorgeht, die Versuche noch nicht aufgegeben hat, die Bedeutung dieser wichtigen Frage herabzusetzen und sie in den Hintergrund zu rücken.“ Ein solcher Standpunkt sei jedoch ungerechtfertigt, zu- mal sich„in beiden deutschen Staaten“ die Bewegung für die schnellste Vorbereitung und den Abschluß eines Friedensvertrages laufend verstärke. Wie in der Note an die Sowietzonenregie- rung wird in dem Schreiben des Kreml an Bonn dann darauf verwiesen, daß der von Moskau vorgebrachte Entwurf eines Frie- densvertrages mit Deutschland die„gerechte Einstellung gegenüber den Interessen des deutschen Volkes“ sichere und sich vom „imperialistischen Diktat“ des Versailler Vertrages von Grund auf unterscheide. Die Sowjetunion erwarte, daß die Bundesregie- rung unverzüglich ihren Standpunkt zum Entwurf des Friedensvertrages äußere und sich an der Erörterung des Entwurfs auf einer Friedenskonferenz beteiligen werde. (AP) kenntnis sein kann. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes gibt hierzu strenge Maßstäbe, die natürlich auch für Richter gelten. Auch der Prozeß gegen den Verfas- ser und den Drucker der Hetzschrift kann nicht neu aufgerollt werden. Der Beschluß des Oberlandesgerichts, die beiden außer Verfolgung zu setzen, ist und bleibt un- anfechtbar und rechtskräftig. Es wäre ein Vergehen gegen den Rechtsstaat, um eines einmal vorgekommenen Fehlers willen die Prozeßordnung über den Haufen zu werfen. Außerdem bestehen noch andere Möglich- keiten. In einem objektiven Verfahren könnte die Staatsgefährlichkeit der Schrift festgestellt werden. Jeder neue Verbreiter könnte dann mit allem Nachdruck auf Straffälligkeit hingewiesen werden, wodurch sich namentlich eine Neuauflage verhindern ließe. Verfehlt wäre allerdings der Ruf nach dem Gesetzgeber. Die vorhandenen Gesetze reichen nämlich vollkommen aus, um mit derartigen Erscheinungen wie dieser Hetz- schrift und ihrem Verfasser fertigzuwerden. Es liegt nur an dep Richtern, die Gesetze auch anzuwenden. Schließlich sollen unsere jüdischen Mitbürger und das jüdische Volk nicht unter den Schutz eines Ausnahme- rechts gestellt und damit zu einer Art Treib- hausdasein verurteilt werden. Viel besser würde die Feststellung in einem Gerichts- urteil klingen, daß jede antijüdische Hetze gegen die Grundlagen unserer Verfassungs- und Gesellschaftsordnung verstößt und des- Halb ein strafwürdiges Vergehen darstellt. Die rechtlichen Voraussetzungen dazu be- stehen. Schließlich gibt es noch den Artikel 18 des Grundgesetzes über den Verlust der Grundrechte, mit dem sich radikalen Hetzern der Mund stopfen läßt. Danach entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Ver- wirkung der Grundrechte, wenn jemand seine rechtsstaatlichen Freiheitsrechte zum Kampf gegen unsere freiheitliche demokra- tische Grundordnung mißbraucht. Den An- trag müssen die Bundesregierung, der Bun- destag oder eine Landesregierung beim Ver- kassungsgericht stellen. Bund und Länder müßten den Mut fassen, häufiger solche An- träge zu stellen oder vielleicht auch das schwerfällige Verfahren vor dem Verfas- supgsgericht für diese Fälle etwas zu ver- einfachen. Wurde KZ-Mördern Rechtshilfe angeboten? Sensationelle Behauptungen Sorges und Schuberts im Bonner Prozeß Von unserem Mitarbeiter Carl Schopen Bonn, 12. Januar Die Behauptungen des Angeklagten Sorge am Ende der Beweisaufnahme im Bonner KZ- Prozeß, Volljuristen hätten ihnen bei ihrer Rückkehr aus sowetischer Gefangen- schaft im Lager Frie geraten; über Vorgänge und Zustände in den Hatio- nmal sozialistischen Konzentrationslagern aus- zusagen, haben in Bonn Aufsehen erregt. Den nicht amnestierten Heimkehrern sei eine Liste von Anwälten gegeben worden, die sich als Verteidiger für sie besonders eignen würden. Dazu gehöre auch Schuberts erster, in Dortmund ansässiger Verteidiger. Die Bonner Staatsanwaltschaft hat sich inzwi- schen dieses speziellen Falles angenommen und wird ihn an die Dortmunder Staatsan- waltschaft abgeben, die wiederum nachprüfen wird, ob und inwieweit sich dieser Anwalt strafrechtlich oder standesrechtlich vergangen hat. Die Bonner Staatsanwaltschaft wird wei- terhin ein anderes Verfahren einleiten, in dessen Rahmen die für das Lager Friedland zuständige Staatsanwaltschaft untersuchen soll, ob die Angaben Sorges, die sein Mit- angeklagter Schubert bestätigte, zutreffen. Es wird nachgeprüft, welchem Kreis diese angeblichen Juristen angehören, die im Lager Friedland an entlassene ehemalige KZ-Auf- seher Rechtshilfevorschläge und solche An- erbieten herangetragen haben. Es wird auch überprüft, ob diese Kreise Verbindung mit einer möglichen nazistischen Untergrundbe- wegung unterhalten. Die Untersuchungen werden sich darauf erstrecken, inwieweit die angebliche Tätigkeit solcher Juristen im Lager Friedland mit Kenntnis amtlicher Stellen ausgeübt worden ist. Es ist damit zu rechnen, daß Sorge und Schubert sowie auch andere, 1956 nicht am- nestiert entlassene, ehemalige KZ-Aufseher zu dieser Behauptung vernommen werden. N eit Wird die Tätigkeit einer Grüppe⸗ Des bächtet, die unter dem Peckman- tel einef Wohltätigkeitsorganisation sich um frühere Angehörige der SS bemüht, die sich irgendwelcher Verbrechen schuldig gemacht haben und strafverfolgt werden. Briefe zum Bonner KZ- Prozeß Eine Flut von Zuschriften haben das Bonner Schwurgericht und die Staatsanwalt- schaft im Verlauf des jetzt drei Monate an- dauernden Prozesses gegen Sorge und Schu- bert erhalten. Die Mehrzahl der Zuchriften drückt Verabscheuung über die Verbrechen aus, die Sorge und Schubert vorgeworfen werden. Nur in einem einzigen Fall ist dem Staatsanwalt, der die Ermittlungen in die- sem Mammutverfahren geführt und Hun- derte von Zeugen vernommen hat, anonym gedroht worden. In diesem Brief wird ihm an- gekündigt, man werde ihn für den Fall,„dag es wieder einmal anders kommt“, zur Rechenschaft ziehen. In einem anderen Fall schreibt ein Berliner Bäckermeister, der selbst einmal ins Konzentrationslager ge- steckt worden ist, er könne das Verhalten der Angeklagten gegenüber den Juden ver- stehen, nachdem er selbst viele Juden im Lager erlebt habe und nun auch von der jüdisch versippten SpD enttäuscht wor- den sei. Oppositionsströmungen im französischen Parlament Die Sozialisten wollen gegen den Willen Mollets schärfer ins Zeug gehen/ Rechtsopposition aus Algerien Von unserem Korrespondenten Jose ph RO Van Paris, 12. Januar Die neue französische Regierung wird sich Mitte dieser Woche dem Parlament vor- stellen. Gegenüber der Praxis der Vierten Republik ergibt sich dabei folgende Neuheit: Das Kabinett bedarf jetzt nicht nur des Ver- trauens der Nationalversammlung, sondern auch dessen des Senats, wie vor 1940 in der Dritten Republik. Allerdings kann es schon zu arbeiten beginnen, bevor es das Ver- trauen hat, da die Berufung der Minister, einschließlich des Premierministers, jetzt Angelegenheit des Präsidenten der Repu- blik ist. Die Vorstellung ist aber deshalb keines- Wegs eine bloße Formalität. Seit dem 8. Ja- nuar hat Frankreich wieder ein, wenn auch stark verändertes parlamentarisches Regime. Die Abgeordneten, die alten wie auch die vor wenigen Wochen von der im Grunde antiparlamentarischen Welle in die Volks- Vertretung getragenen, zeigen bereits den kesten Willen, die ihnen verbleibenden Voll- machten voll auszunutzen. Die Bildung der Regierung Debré hat vor allem auch in den Reihen der gaullistischen Partei, der UNR. manche Unzufriedenheit hinterlassen, einer seits solche, die gerne Minister werden woll- ten und es nicht wurden, und andererseits die Politiker, denen in der neuen Regierung zu viele liberale Persönlichkeiten und zu wenige Freunde und Anhänger von Soustelle sitzen. Soustelle selbst ist faktisch eine Art von Vizepremierminister geworden, ohne allerdings den Titel zu haben und vor allem mit sehr beschränktem Ressort und sehr be- schränkten Vollmachten. en, daß, wenn die Reg Die eigentliche Opposition wird natürlich, wenn man von den zehn Kommunisten ab- sieht, von den 40 Sozialisten getragen, deren Nationalrat in den letzten zwei Tagen im Tone wesentlich über die von Guy Mollet vorgeschlagene Haltung einer Opposition himausgegangen ist. Nach Mollets Meinung sollten einer Regierung, mit der man in vielen Dingen übereinstimme, Gegenvor- schläge unterbreitet werden, ohne jedoch systematisch zu opponieren. Bei den schàr- feren Opponenten im sozialistischen Lager läuft man natürlich vor allem gegen die sozialen und wirtschaftlichen Maßnahmen Sturm, die das neue Budget enthält, und die Vor allem den kleinen Mann belasten. Aber auch eine Rechtsopposition scheint im Entstehen begriffen zu sein, vor allem bei einer Minderheit der Abgeordneten aus Algerien, und zwar sowohl unter den Euro- päern wie unter den Mohammedanern. Die Gruppe der Algerier ist keineswegs geschlos- sen. Man findet bei ihnen Anhänger der In- tegrationspolitik, die sie mit der größten Entschiedenneit vertreten, aber auch eine Mitte und sogar liberale Elemente, die mit sich reden lassen. Allerdings gibt es gerade bei den Mohammedanern Leute, die fürch- jerung sich einer libe- alen Politik in Algerien zuwendet, sie selbst n die Gefahr geraten würden, vom Rad der Geschichte sozusagen als Kollaborateure zer- malmt zu werden. Bei der entstehenden Rechtsopposition unter den Abgeordneten aus Algerien, die auch bei vielen Vertretern aus dem Mutterland ein Echo finden, hat vor allem de Gaulles Satz über Algerien, den er in seiner Antrittsrede anläßlich der Feier- stunde im Elysee-Palast am letzten Don- nerstag ausgesprochen hatte, schwer einge- schlagen. In diesem Satz wurde Algerien von Frankreich und der französisch-afrikani- schen Gemeinschaft gesondert erwähnt und es wurde von ihm gesagt, daß es zu seinem eigenen, persönlichen Schicksal in enger Ver- bindung mit Frankreich berufen sei. Eine solche Formel braucht nicht unbe- dingt mit der der Integration identifiziert werden. In Algier selbst haben die Front- kämpferverbände und die Vertreter der Idee „Algerien ist Frankreich“, die dort starke Organisation haben, lebhaft protestiert. Be- vor die Aufregung über diesen Satz sich noch gelegt hatte, kamen in Paris bereits Ge- rüchte auf, die Regierung wolle außer groß- zügigen Amnestie- Maßnahmen, die sowieso schon vorausgesehen waren, auch den seit zwei Jahren in Paris im Gefängnis sitzenden Führern des algerischen Aufstandes, die da- mals aus einem marokkanischen Flugzeug heraus verhaftet worden waren, eine ange- nehme Situation verschaffen, in der sie nur überwacht würden, aber sonst die Möglich- keit, hätten, Besuch zu empfangen, frei aus- zugehen und so weiter, Das wäre natürlich eine politische Geste von größter Bedeu- tung, die nicht nur das persönliche Schicksal dieser Führer der Rebellion verändern Würde, vor allem wenn man daran denkt, daß mehrere unter diesen Persönlichkeiten zumindest theoretisch Mitglieder der alge- rischen Exilregierung sind. Vielleicht stehen hinter diesem Vorhaben, wenn es überhaupt zur Ausführung kommt, noch viel weiter- reichende Absichten, und gerade Eventuali- täten erregen verständlicherweise die Ver- treter der Integrationspolitik in Algerien. Bonner Antwort (Fortsetzung von Seite J) welche Ansatzpunkte für konstruktive Ver- bondlungen vielleicht darin enthalten seien. IL. FDP- Vorsitzende Dr. Mende sprach von einem enttäuschenden Schriftstück für alle diejenigen, denen an der Wiederherstellung der staatlichen Einheit liege. Auch Mende hält klare deutsche Gegenvorstellungen für erforderlich. London: Hoffnung auf Viererkonferenz London.(Wgk-Eigener Bericht) Der jüng- ste Deutschlandplan der Sowjetregierung ist genau so wenig annehmbar wie die früheren, das ist die übereinstimmende Meinung von Regierungs- und Oppositionspartei in Eng- land. Was an der Sowjetnote vom Wochen- ende jedoch aus Londoner Sicht besonders bemerkenswert erscheint, ist einmal der kKkonziliante Ton der Sowjets, zweitens ihre offensichtliche Bereitschaft, ihr Berliner Ul- timatum durch das Zugeständnis zu ersetzen, mit der Gegenseite über gewisse Ergänzun- gen und Modifizierungen zu verhandeln, und drittens die Andeutung einer neuen Vier- mächtekonferenz von USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion unter west- und mitteldeutscher Beteiligung. Die neue, „weichere“ Linie der Sowjets will man in London auch in der Tatsache sehen, daß Moskau jetzt eine baldige Wiederaufnahme der unterbrochenen Genfer Konferenz über die Ausschaltung von Ueberraschungsangrif- ken vorschlägt. Englische politische Kreise plädieren, unterstützt von der Presse aller Parteirich- tungen, für eine baldige, möglichst noch im Frühjahr in Genf abzuhaltende Viermächte- konferenz über Berlin und die deutsche Frage. Man geht so weit, die Teilnehmer einer sowjetzonalen Delegation auf einer solchen allgemeinen Konferenz ohne Tages- ordnung und ohne festgelegte Richtlinie zu akzeptieren, aber man ist nach wie vor nicht bereit, mit den Vertretern des Sowietzonen- regimes bei der Festlegung eines deutschen Friedensvertrages zu verhandeln. Washington: Große Kluft Washington.(dpa) Die sowjetischen Vor- schläge für eine Friedenskonferenz werden Voraussichtlich von den Westmächten mit Gegenvorschlägen beantwortet. In diploma- tischen Kreisen Washingtons wird jedoch auf die große Kluft zwischen den westlichen und den sowjetischen Vorstellungen von einer Lösung der Deutschland-Frage und vor allem auf die Tatsache hingewiesen, daß keine Annäherung in der Frage der deut- schen Wiedervereinigung sichtbar ist. Eine Ablehnung der sowjetischen Verhandlungs- vorschläge in ihrer jetzigen Form gilt als sicher. Genfer Ost-West-Gespräche kommen wieder in Fluß Genf.(AP/ dpa) Der sowjetische Chefdele- gierte auf der Genfer Konferenz über die Einstellung der Kernwaffen versuche, Zarap. kin, hat am Montag den Delegierten der drei Atommächte einen revidierten sowjetischen Entwurf vorgelegt, der sich mit der zu bil- denden Kontrollorganisation befaßt und eine weitgehende Annäherung an den westlichen Standpunkt in dieser Frage darstellt. Die Teilnehmer an der Genfer Zehnmächte- Konferenz zur Verhinderung von Ueber- raschungsangriffen, die am 18. Dezember unterbrochen wurde, bezeichnen weitere Sachverständigen- Besprechungen als„nütz- lich“ und hoffen, daß diese„sobald wie mög- lich“ wieder aufgenommen werden sollten. Dies geht aus einem gemeinsamen offiziellen Bericht über die Konferenz hervor, der in New Vork vel dfentlicht wurde. Von hochge- stellter westlicher Seite wurde gleichzeitig angedeutet, daß sich ein Wandel in der west- lichen Haltung gegenüber parallelen techni- schen und politischen Diskussionen dieses Problems andeuten könnte. Bisher hatte sich der Westen ständig geweigert, auf der Kon- ferenz, die rein technischen Fragen vorbehal- ten sein sollte, politische Fragen z: rörtern. Neue Verhaftungen in Belgisch- Kongo Leopoldville.(AP) Belgische Behörden in Leopoldville haben am Montag zwei afrika- nische Bürgermeister abgesetzt und ver- haftet. Die Festgenommenen werden be- schuldigt, die Zusammenarbeit mit den Euro- päern verweigert, weitere Unruhe gestiftet und versucht zu haben, andere Bürger- meister zum Unterschreiben von Resolutionen zu zwingen. Inzwischen hat der General- gouverneur von Belgisch- Kongo die afrika- nische Nationalistenorganisation„Abako“, die für die Unruhen der vergangenen Woche verantwortlich gemacht wird, aufgelöst. Protest gegen einen Entscheid des Landesentschädigungsamtes Kiel Hamburg.(AP/d pa) Die Katholische Nach- richtenagentur(KNA) hat am Montag dem schleswig- holsteinischen Landesentschädi- Sungsamt in Kiel vorgeworfen, die Auflö-⸗ sung einer katholischen Organisation durch das nationalozialistische Regime im Jahre 1941„für richtig erklärt“ zu haben. Nach; Angaben der KNA hatte das Amt im Ok- tober 1958 den Antrag der jetzt in Argen- tinien lebenden, ehemaligen Sekretärin des St.-Raphael-Vereins(Auswanderer-Mission) in Hamburg, Josefine Piendl, auf eine Ent- schädigung für ihre durch politische Verfol- Sung und Gestapo- Verhöre erlittenen ge- sundheitlichen und beruflichen Schäden mit der Begründung abgelehnt, der St.-Raphael- Verein sei nicht aus politischen, religiösen oder rassischen Gründen, sondern wegen des Verdachtes des Landesverrates aufgelöst worden.„Daß dieser Verdacht der Grund kür die Auflösung des Vereins war, ergib sich auch aus der gerichtlichen Aussage des Zeugen Ribke(ehemaliger Kriminalsekretär bei der Geheimen Staatspolizei in Hamburg), der angegeben hat, daß gegen den Verein ein Verfahren wegen Devisenvergehens und Spionage geschwebt habe und insoweit auch die Antragstellerin in Verdacht geraten sei“, heißt es in dem jetzt schriftlich zugestellten Bescheid des Kieler Länclssenteepicisuen amtes. 5 Die Tatsache, daß der Verein zWahlre iche deutsche Juden und andere Verfolgte des NS-Regimes durch den Abtransport ins Aus- land vor Verfol guns ung Tod im K be- wahrt habe, ist laut KNA in dem Entscheid des Amtes mit keinem Wort erwähnt. 1 FFP e y enen e Ver- Seien. ch von ir alle tellung Mende en für renz Jjüng⸗ ang ist heren, 18 Von Eng- ochen- onders der is ihre er Ul- setzen, mzun- n, und Vier- nien, West- neue, nan in a, daß nahme 2 über Angrif- dieren, elrich- ch im jächte- eutsche ehmer einer Tages- nie zu r nicht zopen- tschen 1 Vor- verden n mit loma- jedoch tlichen von e und n, dab deut- Eine lungs- lt als he fdele- er die Zarap- er drei ischen zu bil- id eine tlichen nächte Jeber- ember veitere „Nütz- mög- ollen. ziellen der in ochge- zeitig west- echni- dieses te sich Kon- pehal- örtern. den in Mrika- Ver- n be- Euro- stiftet ürger⸗ tionen meral- Mrika- bako“, Woche St. 1eid iel Nach- g dem chädi- Auflö- durch Jahre Nach n Ok- Argen- in des ission) e Ent- erfol- n ge en mit phael- glösen en des fgelöst Grund ergibt ge des kretär burg). Verein as und t auch n sei“, tellten gungs- lreiche te des 8 Aus- Nr. 9/ Dienstag, 13. Januar 1956 MORGEN Was sonst noch geschah. Die furchtbare Ueberschwemmungskata- strophe in dem kleinen nordwestspanischen Dorf Rivadelago hat nach amtlicher Darstel- jung 132 Menschenleben gefordert- 66 Kin- der, 45 Frauen und 21 Männer. Wie der Zivilgouverneur der Provinz Zamora be- kanntgab, sind bisher aus den Geröll und Schlamm-Massen sowie aus den Trümmern zerstörter Häuser 23 Leichen geborgen wor- den. Die Aufräumungsarbeiten werden noch einige Zeit dauern. * Im Londoner Versteigerungshaus von Christies begann eine Ausstellung der be- rühmtesten und wertvollsten Diamanten der Welt. Die Schätze, die aus Privatbesitz und von Juwelenhändlern zur Verfügung gestellt würden, sind streng bewacht und mit fünf Millionen Pfund(etwa 60 Millionen Mark) gegen Diebstahl und Feuer versichert. Die Ausstellung dauert drei Wochen. * Die sich rasch vermehrenden Kaninchen, die in der britischen Grafschaft Berkshire zu einer wahren Landplage für die Bauern werden, scheinen herausgefunden zu haben, daß sie sich auf amerikanischen Militär- stützpunkten in Sicherheit wiegen können. Jedenfalls setzt bei Treibjagden auf die in den Feldern wühlenden hungernden Hopp- ler regelmäßig eine Massenflucht zu den amerikanischen Stützpunkten ein. Die ame- rikanischen Militärbehörden haben Treib- jagden innerhalb ihrer militärischen Anla- gen aus Gründen der Sicherheit entschieden Abgelehnt. Ein Luftwaffenofflzier des ameri- kanischen Flugplatzes bei Newbury erklärte, eine Treibjagd auf dem Flugplatzgelände sei in Anbetracht der dort gelagerten Munition micht zu verantworten. * Geschäftsleute in London, Manchester, Birmingham und Glasgow sind von Beam- ten Scotland Vards vernommen worden, um möglicherweise auf eine Spur des Mörders der Frankfurter Prostituierten Rosemarie Nitribitt zu kommen. Scotland Vard war über Interpol von den mit der Untersu- chung des Falles beauftragten deutschen Stellen ersucht worden, britische Staatsbür- ger, deren Namen in den Tagebüchern der Nitribitt gefunden wurden, zu vernehmen. Die Untersuchungen wurden von zwei De- tektiven des Vard durchgeführt. Ein Bericht ist an die deutsche Polizei weitergeleitet worden. 8 Der große amerikanische Atlas-Satellit, der die Weinnachtsbotschaft des amerikani- schen Präsidenten Eisenhower auf seinem Flug um die Erde zurückstrahlte, ist am Sonntag verstummt. Wie aus dem Bericht eines Experten des britischen Raketenver- suchsgeländes Woomera in Australien her- vorgeht, funkt der Satellit seine Mehergeb- nisse nicht mehr zur Erde. Nach Ansicht der Wissenschaftler wird der Satellit, der am 18. Dezember in seiner Flugbahn um die Erde geschossen worden wer, wahrscheinlich noch bis Februar seinen Flug fortsetzen, bevor er in die Erdatmosphäre eintritt und verglühen wird. 0 Der amerikanische Multimillionär Myford Plum hat sich nach Mitteilung der Polizei am Sonntag in seiner Villa in Irvine(Kalifor- nien) erschossen. * Die sowjetische Weltraumrakete, die in- zwischen als Kleinstplanet eine Bahn um die Somme eingeschlagen hat, ist nach einem Be- richt des sowjetischen Parteiorgans„Prawada“ durch ein eingebautes automatisches Steue- rumgssystem auf ihre Umlaufbahn gelenkt worden. Das automatische Lenkungssystem habe die Rakete auf ihrem vorbestimmten Kurs gehalten, beim Passieren des Mondes die Anziehungskraft des Erdtrabanten durch Kurskorrekturen ausgeglichen und schließ- lich die Endgeschwindigkeit geregelt. 0 0 Dle sowjetische Wel traumhündin„Albina“, die mehrere Flüge an Bord sowjetischer Ra- keten hinter sich hat, hat Junge zur Welt gebracht. Wiederholte Flüge in Höhen von mehr als 100 Kilometern haben ihre Gesund- heit nach einem TASS- Bericht nicht erschüt- tert. Auch die drei Jungen sind lustig, haben einen ausgezeichneten Appetit und nehmen bäglich an Gewicht zu. —— e Was wir sahen: Hoch— höher— am höchsten „Riesen“ unter den Bauwerken der Erde bekommen Zuwachs/ Moskau baut den höchsten Turm In allen Lexika-Redaktionen sitzen die Graphiker über Bildtafeln gebeugt, die die größten Bauwerke der Welt darstellen. Die alten Druckstöcke mußten in den Schrott wandern. In aller Stille hat sich nämlich ein neues Bauwerk an die Spitze der Skala der höchsten Bauten der Welt geschoben: Am Nordrand der amerikanisen Stadt Oklahoma wurde das bisher höchste von Menschenhand geschaffene Bauwerk errichtet, ein Fernseh- turm. Mit einer Höhe von 479 Metern über- trifkt er den bisherigen„Weltrekordhalter“, das Empire-State-Building in New Lork mit seinen 44% Metern, um 37 Meter. Dafür soll der Funkriese aber auch ausreichen, um das ganze Gebiet des über 17 500 Quadratkilo- meter großen Staates Oklahoma mit seinen zweieinhalb Millionen Menschen mit Fern- sehwellen zu überieseln“. Der Oklahome-Turm ist ein Ganzstahl- gerüst mit dem waagerechten Querschnitt eines gleichseitigen Dreiecks, das sich über einem Betonfundament und einem Stahl- sockel zu seiner imposanten Höhe erhebt. Die Spitze des Turms bilden zwei Antennen, eine für das normale Fernsehprogramm, die andere für die Sendungen einer wissen- schaftlichen Fernsehstation. Vor allem die Pariser sind über die neue Konkurrenz sehr betrübt, denn die erste und lange Zeit kühnste Eisenkonstruktion war doch ihr 300 Meter hoher Eiffelturm. Der „Zauberer des Eisens“, Gustav Eiffel, hat knapp vier Jahre für die Fertigstellung sei- nes Turmes benötigt. Zwei Jahre hindurch mußten 40 Ingenieure und Zeichner unter Eiffels Leitung die Einzelheiten der 15 000 schmiedeeisernen Teilstücke entwerfen, be- rechnen und durchkonstruieren. Insgesamt n 2 15 Geplanter Moskauer Turm 508 Meter 2. Fernsehturm Oklahoma 479 Meter 3. Empire-State-Building, New e Lork 442 Meter 4. Lomonossow Universität Moskau 320 Meter waren zweieinhalb Millionen Nieten erfor- derlich, um den Gesamtbau zusammenzu- fügen, dessen vier Riesenbögen von 250 Ar- beitern in zwölf Monaten errichtet wurden. Das Wahrzeichen von Paris brauchte da- mals noch eine Fläche von einem Hektar, um seine stählernen Beine fest auf den Boden zu stemmen. Als 1914. ein Vierteljahrhun- dert später, der 268 Meter hohe Funkmast von Nauen entstand, brachten es die Inge. nieure bereits fertig, mit einer Eisenkugel als Standfläche auszukommen. Der 600 Tonnen schwere Riese von Oklahoma ruht sogar nu“ auf einem Isolator, der auf 200 kleinen Por- zellanrohren besteht. Trotzdem: Die Kon- struktion ist so berechnet, daß sie selbst allerstärkstem Winddruck— in Oklahoma brausen nicht selten Tornados mit einer Ge- schwindigkeit von 250 km/st dahin— wider- stehen kann, wenn auch ihre„Antennen- rohren“ dabei bis zu einem Meter wackeln. Freilich bewegt nicht nur der Wind, sondern auch die Sonne den Turm hin und her. Ge- mäß der physikalischen Grundregel, dag Hitze einen Körper ausdehnt, läßt ihre Strahlungswärme jeweils eine Seite des Turms etwas länger werden. Dadurch neigt sich der Turm— im Gegensatz zu den Blu- men, die sich dem Licht zuwenden— an heißen Tagen jeweils ein kleines Stück von der Sonne weg. Aber während die Lexika- Redaktionen noch nicht mit der Einreihung des Okla- homa-Turms in ihre neuen Nachschlage- werke beschäftigt sind, wurde in Moskau bereits der Grundstein für das monumen- talste Bauwerk der Menschheit gelegt: Am Rande der sowjetischen Hauptstadt entsteht ein 508 Meter hoher Fernsehturm! Aus Stahlbeton errichtet, wird das Bauwerk in schwindelerregender Höhe den Sendemast tragen, der künftig die Programme des nach modernsten Gesichtspunkten umgestalteten Berühmte„Himmelsstürmer“ 5. Eiffelturm Paris 300 Meter 6. Funkturm Nauen 269 Meter 7. Kölner Dom 160 Meter 8. Fernheizwerk Leipzig 154 Meter 9. Cheopspyramide bei Giseh 137 Meter neuen Moskauer Fernsehzentrums ausstrah- len soll. Selbst für Orte, die in einem Um- kreis von 120 Kilometern liegen, wird noch eim hervorragender Empfang garantiert. Wenn dieser Stahlbetonbau fertiggestellt ist und sich in seiner vollen Größe über Moskau erhebt, dann ist er um mehr als 200 Meter höher als, der berühmte Eiffel- turm in Paris. Das gewaltige Bauwerk wird an seinem Fundament einen Durchmesser von 65 Meter haben, der sich bis in eine Höhe von 250 Meter auf 20 und bis zur Spitze auf sieben Meter verjüngt. Trotz die- ser Ausmaße ist der Turm nur sehr begrenzt dem Einfluß des Windes ausgesetzt. Seine Konstrukteure haben berechnet, daß auch bei maximalen Windstärken der Schwin- gungsausschlag nur 20 bis 30 Zentimeter be- trägt. Im unteren Teil des Turms wird sich das neunstöckige Dienstgebäude des Mos- kauer Fernsehzentrums befinden. Ein Re- staurant, das 240 Personen Platz bietet, und eine Aussichtsplattform sollen 400 Meter über dem Erdboden eingerichtet werden. Die Besucher des Turmes haben die Möglich- keit, ganz Moskau und seine weitere Um- gebung von hier aus zu überblicken. Vier Schnellaufzüge sind in der Lage, jeweils 56 Fahrgäste in nur 80 Sekunden nach oben zu befördern. l Die Bekanntgabe dieser sowietischen Pläne hat die Amerikaner nun zu einem ehr- geizigen Wettlauf um die bautechnische Er- oberung in der dritten Dimension aufge- stachelt. In den USA sind nun begeisterte Planer dabei, auf 1200 Meter langen, stäh- lernen Säulen gelegene Hochflugplätze zu projektieren, um den Flugverkehr auf diese Weise an die Stadtkerne der Millianenstädte heranzuziehen. Phantastereien? Die Techniker haben das Wort„unmöglich“ aus ihrem Wortschatz ge- strichen. K. H. Fonck . 136 Meter 10. Stephansdom Wien 11. Frauenkirche München 99 Meter 12. Schiefer Turm von Pisa 54 Meter 13. Hochofen 30 Meter 14. Brandenburger Tor 26 Meter Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Ueberwie⸗ gend stärker bewölkt und strichweise Nie- derschläge, auch in Niederungen als Schnee. Tagestemperaturen kaum über null Grad. Nachts mäßiger, bei örtlichem Aufklaren strammer Frost. Etwas böiger Wind um Südwest bis West. Uebersicht: Ein über Norddeutschland liegendes Tief führt uns immer noch kalte Meeresluft zu, atlantische Störungen ziehen vorerst für uns unwirksam zum westlichen Mittelmeer. Sonnenaufgang: 8.19 Uhr. Sonnenuntergang: 16.50 Uhr. 5* 5 5 Vorhersage- Karte 508 für 3.1.2- Uhr. 3 t 508 Mannen Pegelstand vom 12. Januar Rhein: Maxau 523(25); Mannheim 42 (45); Worms 355(45); Kaub 405(23) Neckar: Plochingen 171 7): Gundels heim 225(25); Mannheim 432(46). Lufthansa-Unglück wird untersucht Die Deutsche Lufthansa hat am Montag eine Untersuchungskommission nach Rio de Janeiro entsandt, die an der Klärung des Flugzeugunglücks am Sonntag in Rio de Janeiro mitwirken soll. Der Kommission ge- hören von der Lufthansa der Kölner Chef- pilot, Flugkapitän Rudolf Mayr, Flugkapi- tän Ernst Pretsch, Dipl.-Ing. Segelke, Dipl. Ing. Ihssen und Stationsmeister Lomatzsch an, außerdem hat sich der Leiter der Un- Lalluntersuchungskommission beim Luft- fahrt-Bundesamt in Braunschweig, Flu kapitän Reichel, angeschlossen. 5 Nach Angaben der Lufthansa vom Mon- tag ist der Hergang des Unglücks nach wie vor ungeklärt. Es stehe lediglich fest, 8 das Flugzeug während des gesamten Fl. von Hamburg nach Rio de Janeiro k. Beanstandungen oder ungewöhnliche kommnisse gemeldet habe. 1 Die überlebenden Besatzungsmitglie sind, wie die Lufthansa bekannt gab, a Lebensgefahr. Sie erlitten Knochenbrüche, Schnittwunden und Nervenchocks und b finden sich jetzt im Fremdenhospital in Die 36 Opfer des Unglücks wurden Identifizierung in das Leichenschauhau Rio übergeführt. Die Lufthansa hat Vorbereitungen treffen lassen, damit Leichen gegebenenfalls in die Heimato übergeführt werden können. 5 Bundesverkehrsminister Seebohm der Deutschen Lufthansa telegrafisch 1 Anteilnahme ausgesprochen. In seinem Te gramm heißt es:„Zu dem ersten Ungl. das die neue Deutsche Lufthansa nach der Wiedereröffnung im Jahre 1955 erlitt und das mich in seiner Schwere auf das sch. lichste betroffen hat, spreche ich meine a- richtige Teilnahme aus. Ich bitte, den Ver- letzten meine herzlichsten Genesungs- wünsche und den Angehörigen der tödl Verunglückten mein tiefempfundenes leid zu übermitteln.“ a 5 Die Beine der Bundespost und anderes Das Film-Feuilleton wird im deutschen Fernsehen etwas stiefmütterlich behandelt, weil es weder zu der ernsten und ordent- chen Familie der Zeit- und Dokumentar- berichte noch in die lockere Sippe der mu- sischen Sendungen gehört und daher eigent- Uch keine legale Existenzberechtigung hat. So steht das Film-Feuilleton zwischen den Rubriken„Aktuelles“ und„Unterhaltung“ als ein schwer zu deflnierender Mischling herum und ist eine— noch weitgehend un- genutzte— Chance für die Avantgardisten der Kamera und ein Experimentierobjekt für den jungen Fernseh- Journalismus, der neue Wege gehen möchte. Wie leicht man aber auf diesem unge- wohnten Terrain ausrutschen kann, bewie⸗ Sen„Die Beine der Bundespost“. Wolf Hardt Nord- und Westdeutscher Rundfunkver- band) drehte diese„Studie über den Brief- träger heute“ nach einem Manuskript von Alexander Spoerl, und weil dieser Name verpflichtet, schrieb Spoerl junior eine Folge humoriger Szenen, die der geplagte Brief- träger auf seinem Dienstgang zu absolvieren hatte. Um den Zuschauer zu unterhalten und Sleichzeitig über seine eigenen Unarten im täglichen Umgang mit der Post aufzuklären, wurden Typen, Situationen und Dialoge er- kunden, die in karikaturistischer Uebertrei- bung die Berufssorgen und Amtspflichten der Briefträgerzunft schildern sollten. Was dabei herauskam, war eine verspielte Bild- und Wortbastelei, deren Anfang und Schluß die alberne Pantomime mit dem verhin- derten Selbstmörder— sich vergebens um Surreezen Tiefsinn bemühte, der ohnehin nicht in den Absichten und Möglichkeiten dieser postalischen Fernseh-Sendung lag. Wie ein Film-Feuilleton aussehen kann, das ein dichterisches Thema mit künstle- rischen Mitteln behandelt, zeigten die Fran- 2z08en in ihrer Bilderzählung„Ein Stern ging voran“, die der Südwestfunk zum Drei- kKönigsfest brachte. Drei einsame Männer folgen aus Neugier oder unbewußter Sehn- sucht einem leuchtenden Reklamestern durch die nächtliche Vorstadt von Paris und ent- decken dabei das Wunderbare, das auch in unseren Tagen geschieht: zwischen Güter- 5 und Markthallen, in der„Straße des Evangeliums“ finden sie im„Hotel zur Hoff- nung“ eine junge Mutter, die ihrem ersten Sohn das Leben schenkt, und die triste Kaschemme wird heller von dem Licht ein- facher Herzensgüte, und nüchterne Alltags- menschen bringen— wie die Weisen aus dem Morgenland— dem fremden Kind ihre Gaben. Es sind prosaische Dinge, Geld, Schnaps und Zigaretten, die sie aus ihren Taschen kramen, doch der Sinn dieser Ge- schenke ist wichtiger als ihr Preis. Das war reine Poesie, geformt aus dem Material der Wirklichkeit und von tieferer Wirkung als„Amahl und die nächtlichen Be- sucher“, jenes musikalische Legendenspiel von Gian-Carlo Menotti, das man schon früher einmal in einer amerikanischen Fern- sehaufzeichnung sah. Jetzt wurde diese kleine Television-Oper in der deutschen In- szenierung von Herbert Junker Nord- und Westdeutscher Rundfunkverband) nach dem Original kopiert. Sehr hübsch und rührend, aber die Hauptfigur, der lahme Hirtenjunge Amahl, hatte weder die begnadete Stimme noch die schauspielerische Ausdruckskraft des amerikanischen Vorbildes. Es war ein Wagnis, mit einer so schwachen Besetzung Vergleiche herauszufordern. Auch„Orpheus“, ein Ballett von Maurice Bejart, das für die Lütticher Festspiele 1958 entstand und jetzt beim Hessischen Rund- funk gezeigt wurde, regte zu Vergleichen an. Im Frühjahr 1957— wir berichteten dar- über— hatte der Hessische Rundfunk den Tänzer Maurice Bèjart und sein„Ballett- Théàtre de Paris“ zum ersten Male in der „Sinfonie pour un homme seul“ vorgestellt, einer symbolischen Tanzschöpfung, die als vergeistigter Ausdruck moderner Einsamkeit und Lebensangst den Betrachter faszinierte. Die zweite Begegnung hatte— so schien es jedenfalls— nicht ganz so starke Wirkun- gen, denn es fehlte dem Thema, trotz seiner Zeitlosigkeit, der unmittelbare Bezug, die direkte Aussage. Der Betrachter mußte sich dieses getanzte Drama mit„konkreter“ Mu- sik- um den mythischen Sänger Orpheus und die Bedeutung der einzelnen Figuren erst übersetzen, um den artistischen Vorgängen gedanklich folgen zu können. Es war ein großartig gekonntes Schauspiel tänzerischer Gestaltungskunst, doch es ließ uns kühl. E. P. Modernes Gesundheitswesen Schulbücher und Gesundheit Es wird häufig darauf hingewiesen, in manchen Schulbüchern würden auf biolo- gischem Gebiet zu viel an medizinisch- anatomischen Einzelheiten und zu wenig An- regungen für eine gesunde Lebensweise, für Krankenpflege und Erste Hilfe geboten. Der Deutsche Medizinische Informationsdienst regt an, die in den Schulen Verwendung fin- denden Lehrbücher daraufhin systematisch durchzuarbeiten und die jeweiligen Autoren und Verlage entsprechend zu beraten. An- dererseits müssen die in den einzelnen Altersstufen der Kinder unterschiedlichen geistigen Auffassungs- und Verarbeitungs- möglichkeiten berücksichtigt werden, was nur von pädagogischer Seite aus beurteilt werden kann. Daher ergibt sich hier ein dankbares Aufgabengebiet für ein frucht- bares Zusammenwirken von erfahrenen Aerzten und Pädagogen. Pausen bei Tagungen Allen Veranstaltern von Kongressen und Fachsitzungen sei dringend geraten, Vor- träge nicht ohne Unterbrechung ablaufen zu lassen, sondern von vornherein genügend Zeit für Pausen und Diskussionen einzu- planen. Pausen von fünf bis zehn Minuten Dauer sollten grundsätzlich nach jedem län- ger als 40 Minuten dauernden Vortrag ange- setzt werden. Sonst erschöpft sich die geistige Aufnahmefähigkeit der Zuhörer. K GTperbewegungsräume für Krankenanstalten „Was meines Erachtens fast überall in Krankenanstalten fehlt“— so schrieb kürz- lich ein Patient an den Deutschen Medizi- schen Informationsdienst—„ist ein Körper- bewegungsraum oder-saal. Viele Kranke haben im Genesungsstadium entsprechend ihrer Krankheitsart das Bedürfnis, irgend etwas zu tun, sich irgendwie zu betätigen. Die vorhandenen Gymnastikräume unter- stehen meist nur der Orthopädie und sind nicht ohne weiteres zugänglich. Natürlich soll der Arzt bei der Visite über seine An- sicht für diese oder jene Betätigung befragt Werden. Es gibt aber eben recht viele Kranke, denen eine solche„Ausarbeitung“ wohl tun dürfte, bei denen dies sogar psy- chisch und körperlich recht gut wäre— doch es gibt keine Gelegenheit dazu. Die Aerzte sagen wohl für bestimmte Genesungsstadien immer:„Bewegung., lieber Herr, Bewegung, nicht so viel liegen Doch kaum würden sie selbst mit Begeisterung die meist kahlen Geusachlichen) Hausgänge 10 bis durchstreifen oder gar wie gefangene tiere im Krankensaal unentwegt Kr ziehen 5 „Gips verband aus Kunststoff Interessante Versuche, an Stelle des ditionellen Gipsverbandes, ein neues zu verwenden, das in wenigen Minute starrt, wesentlich leichter ist als Gips, Rön genstrahlen gut durchläßt und abwascht ist, wurden nach Mitteilung der mediz schen Fachpresse in der chirurgischen A teilung des Städtischen Krankenhauses Kai serslautern durchgeführt. Es handelt 5 um den sogenannten Tränkharzv and. 5 Milch unter Lichtabschluß aufheben Setzt man Milch dem Tageslicht, besonders dem grellen Licht der Sonn so ist nach kurzer Zeit eine Geschmack änderung erkennbar, die wir als„Lich schmack“ bezeichnen. Es ist festgestellt worden, daß es sic bei um einen physikalisch- chemischen gang handelt, bei dem der kürzerwe Anteil des Lichtspektrums die Reaktion löst. Dabei wird vornehmlich einer d. weißbausteine, die Aminosäure Methi Methional umgewandelt, das sich durch sehr intensiven Eigengeschmack, d in zwanzigmillionenfacher Verdünnun schmacklich wirksam ist, auszeichn diesen geschmacksbeeinflussenden fotoch- schen Vorgang in der Milch zu vermei. wird von der Milchwirtschaft beson Wert darauf gelegt, die Milch bei ihre arbeitung bis zur Ablieferung an den teiler weitgehendst der Lichteinwirkung entziehen. Auch die Hausfrau möge dara achten, die Milch unter Lichtabschluß 2. bewahren. a Seite 4 MANNHEIM Dierstag, 18. Januar 1959/ Nr. 9 Das war kein Schuß ins„Schwarze“: Sherlock Holmes auf falscher Fährte Das Mißgeschick des Westafrikaners Humphrey L. George/ Als angeblicher Dieb auf der Breiten Straße gejagt Am 31. Oktober 1937 wurde die bis dato enthusiastische Meinung des Westafri- kaners Humphrey Lionel George über die Bundesrepublik um ein beträchtliches gemindert. An diesem Tag— es war ein Freitag— hatte der 28 Jahre alte In- genieur- Praktikant aus Bathurst in der kleinen englischen Kronkolonie Gambia ein recht unschönes Erlebnis, das ihm in der Folge eine Verdächtigung wegen Diebstahls, eine Freiheitsberaubung und mehrere Körper verletzungen eintrug. H. L. George, zu jener Zeit Praktik ant bei BBC, wollte just an jenem Tag in einem großen Bekleidungshaus am Paradeplatz einen Pullover kaufen(George: „Mit wenig Wolle, weil ich ihn in meine heiße Heimat schicken wollte“). Der Kauf kam zustande, der Westafrikaner zahlte 8.50 DM und spazierte dann mit dem Pullover in der Einkaufstasche noch durchs Haus. Eine halbe Stunde später ver- ließ er es. Er stand nun— das ist wichtig— auf der Straße. In diesem Augenblick erschienen zwei Gentlemen“, die kühn behaupteten— so verstand es George— er habe seinen Pullover nicht bezahlt und damit gestohlen. Eine Kette folgenschwerer Verwicklun- gen begann. George wollte gehen. Die bei- den gentlemen— einer war Hausdetektiv und Empfangschef, der andere ein Ange- Stellter des Hauses— waren anderer Mei- mung. Sie komplimentierten den West- Afrikaner in einen langen Korridor des Be- Kkleidungshauses. H. L. George:„Ich war bestürzt, ich wußte auch nicht, ob ich über- haupt eine Quittung besaß.“ Die Konver- sation wurde in Deutsch geführt. George versteht zwar die Sprache seines Gastlan- des, tat aber in dieser vertrackten Situation das einzig richtige: Er bat um einen Dolmet- Scher. Georges Gesprächspartner wollten an- geblich auch einen Dolmetscher stellen. Da- Quick kaufen lohnt sich! Herrliche Reisen und Hauptgewinn noch zu hoben: Traumreise nach freier Wohl! Quick kobfen · mitmachen& Prinzen-Hobby: Tennis Presse- Audienz„Im Wirbel“ Den altehrwürdigen, ungeschriebenen Ge- setzen von Marmheims großer Karnevals- gesellschaft„Feuerio“ folgend, gewährten seine närrische Merkwürden, Karnevals prinz Gustav II. von Zahntonien, am Mon- tag, kurz nach Mitternacht— nämlich um 10.30 Uhr vormittags— der Mannheimer Presse eine Audienz am heimischen Herd zu Rheinau, im Wirbel 110. Der Prinz er- wies sich dabei— nebst Familie, der char- manten Gattin Sieglinde und der zur Unterstützung des überlasteten fürstlichen Haushaltes aus Viernheim herbeigeeilten Schwiegermutter— als guter Unterhalter. Gustay Kruse, seines Zeichens der bedeu- tendste anfkleinpner Rheinatis Waldssestraßfe 2a(sein Vaterhaus), ist, Wie sich Beraisstellte, in seiner Freizeit nicht nur ein begabter Amateursänger, sondern auch ein begeisterter Tennisspieler(unser Bild). Gelegentlich liest er auch gerne ein gutes Buch; jedenfalls entdeckte der Re- porter im Bücherschrank Bromfields„Der große Regen“ und„Amber“. Honeurs beim Presse-Prinzenfrühstück machte„Feuerio“- Prinzenvater Gustl Weinkötz, der das schwere Amt seiner närrischen Majestät im Jubeljahre 1957 mit Würde getragen hatte. Mit Freuden hatte Seine Tollität natürlich Tollität: Mit„Datschkapp“ und Schläger Bild: Steiger der Montagspresse entnommen, daß sie von den Vereinen„‚Grokageli“ und„Fröhlich Pfalz nun doch noch mit einer Prin- zessin für die kurze Kampagne des Jahres 1959 bedacht werden können. Was wäre die Saison auch gewesen ohne „das einzige Mannheimer Prinzenpaars“, des„Fröhlich- Pfalz“ Präside Bleppe- Carl dereinst so goldzahnig gefordert hatte 8 Pit Wohin gehen wir? Dlenstag, 13. Januar Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.15 bis gegen 23.00 Uhr:„Die Tochter der Luft“ (Im-. Nr. 84819540); Kleines Haus 20.00 bis 2145 Uhr: Jean“(Th.-G. Nr. 7427950, freier Verkauf). Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: 4. Akade- mle- Konzert; Deutsch-Amerikan-sches Insti- tut 19.30 Uhr:„Aida“(Schallplatten). Filme: Planken Großes Haus:„Eine Reise ins Glück“; Kleines Haus:„Helden“; Alster: Der Mann mit den 1000 Gesichtern“; Schau- urg:„Sturm über Eden“; Scala:„Windjam- mer; Capitol:„art am Wind“; Alhambra: „So ein Millionär hat's schwer“; Universum: „Whisky, Wodka. Wienerin“; Kamera:„Der blonde Skorpion“; Kurbel:„Die Diamanten- Ranch“; alas,„iddie— rod und Teufel“. in der von weis George wiederum nichts. Folgt man seinen Einlassungen, so haben ihm die beiden„gentlemen“ mit großer Ausdauer klarzumachen versucht, daß er, George, ge- stohlen habe. Nach 15minütigem Palaver wurde es dem Afrikaner verständlicher- weise zu dumm: Er entwich ungehindert auf die Straße. Wieder folgten ihm die Detektive. Einer packte den Afrikaner am linken Arm und demonstrierte einen Polizeigriff erster Güte. Neugierige erhielten die Auskunft:„Der Neger hat gestohlen.“ George entschlüpfte diesem Griff noch zweimal. Schließlich stellte ihn der Hausdetektiv in der Breiten Straße beim Schuhhaus Salamander, der Kollege informierte derweilen das 1. Polizei-Revier. Die folgende Darstellung gibt nun der britische Staatsangehörige Humphrey Lionel George:„Ich sah plötzlich Polizisten auf mich zulaufen. Einer der Beamten sagte „Sie haben gestohlen“. Ich leistete keinen Widerstand. Die Arme nach hinten durch- gedrückt, marschierte ich mit zur Wache.“ In der Wache— so George— habe man ihn in einem Korridor, mit dem Gesicht zur Wand aufgestellt. Der Aufforderung eines Beamten, die Hände hochzunehmen, sei er nicht nachgekommen, da er sich ja nicht schuldig fühlte. Als man ihn an der Wand aufgestellt habe, sei sein Kopf schon ein- mal gegen die Wand geschlagen worden, be- richtet er. Nach der Weigerung„bumste“ der Kopf des Verdächtigten zum zweitenmal gegen die Wand. Fährt George fort:„Dar- aufhin nahm ich meine Hände hoch. Einer der Beamten kickte meine Füße auseinan- der, man nahm mir das Bargeld aus den Taschen und zog dabei mein Hemd aus der Hose.“ Die Einkaufstasche stand mittler- weile auf einem Tisch im 1. Polizeirevier. Nach dieser Prozedur berieten sich die Polizisten und der eine Angestellte des Be- kleidungshauses in einem Nebenzimmer. Nach zehn Minuten etwa— so erinnert sich George— sei dann ein Polizist erschienen und habe ihn gefragf, Wo denn der Pullover sel. George:„In der Einkaufstasche.“ Der Polizist öffnete die Taschè und entnahm den Pullover einer Papiertüte. In dem Moment flatterte die Quittung auf den Boden.„Da hab' ich sie zum erstenmal gesehen“, er- klärt George. Der britische Staatsangehörige H. L. George durfte gehen. N * Mr. George wundert sich heute noch, wie es überhaupt zu einem schweren Verdacht kommen konnte. Das war aber so: Der Haus- detektiv frühstückte zum Zeitpunkt der ver- meintlichen Tat in der Hauskantine. Dort wurde er von einem Pulloverdiebstahl be- nachrichtigt. Am„Tatort“ erfuhr er, daß a) ein Neger dagewesen sei und daß b) zwei Pullover fehlten. Zwei leere Bügel hingen auch— angeblich Hinweis auf einen Dieb- stahl— auf dem Regal. Messerscharf fol- gerte der hauseigene Sherlock Holmes, daß nur der Neger der Dieb sein könne. Später schrieb die Geschäftsleitung des Bekleidungs- hauses an BBC, die Affäre sei sehr zu be- dauern; die vermißten Pullover hätten sich übrigens im Keller gefunden. H. L. George aber war hinfort arbeits- unfähig. Sein Arzt stellte„schmerzhafte Muskelverhärtungen im Gebiet des linken Trapezius-Muskels! fest. Noch einen Monat nach dem Vorfall war, so heißt es in einem Attest, die Muskulatur oberhalb des linken Schulterblatts schmerzhaft geschwollen. Der Zahnarzt vermutet weiterhin, daß die„Krone des 5 oben rechts durch Gewalteinwirkung abgeschert wurde“. Nicht zuletzt litt George seit jenem Vorfall an heftigen Schmerzen im Hinterkopf. Und der Fall zog Kreise: Westafrikanische Studenten diskutierten ihn während einer Tagung in Heidelberg; in Mannheim wurde darüber gesprochen und das Polizeipräsidium mußte sich mit der„Sache George“ befassen. Schutzpolizeidirektor Riese bescheinigte da- bei dem Obermeister Schlösser und seinen Kollegen vom Revier 1, sie hätten„recht — und verhältnismäßig gehandelt“. Die Po- lizeibeamten bestreiten auch energisch jeg- liche Mißhandlung. Obermeister Schlösser: „Ich kenne meine Vorschriften. Herr George wurde lediglich einer körperlichen Durch- suchung unterzogen. Er wurde nicht einmal vorläufig festgenommen“. Das Polizeipräsi- dium desavouierte jedoch den Obermeister mit der Feststellung, H. L. George sei, ent- sprechend der gesetzlichen Vorschriften, vor- läufig festgenommen und dann durchsucht worden. Humphrey Lionel wandte sich schließlich an den Mannheinier Rechtsanwalt Dr. Mei- ster. Meister wurde beim Polizeipräsidium vorstellig. Für Arztkosten und Schmerzens- geld hielt der Rechtsanwalt einen Betrag in Höhe von etwa 1000 DM für angemessen. Das Präsidium reagierte negativ. Meinte Oberrechtsrat Demke:„Wenn wir zahlen, so bedeutet dies eine Anerkenntnis der Schuld.“ (Vgl. auch unseren Kommentar:„Fall Ge- orge: Von nichts kommt nichts!“) D. Preuss/ M. Barchet Aus dem Polizeibericht: Zwei aufregende Jagden auf unbekannte Autodiebe Die Mannheimer Polizei hatte von einem Autodiebstahl erfahren, den zwei junge Bur- schen in Freiburg im Breisgau begangen hatten. Als die beiden mit dem Wagen in Mannheim auftauchten und in der Haupt- straße Seckenheim gesehen wurden, nahm eine Funkstreife die Verfolgung auf. Die beiden Burschen fuhren aber rücksichtslos davon. Trotz Schneeglätte und Eis versuchten sie, das Aeußerste aus ihrem Wagen heraus- zuholen. Aufforderungen zum Halten be- achteten sie nicht. Einige Schüsse der Polizei auf die Reifen des Wagens trafen nicht. Die Verfolgungsjagd zog sich bis kurz vor Heidel- berg hin, dann verlor die Streife den Wagen aus den Augen; sie fand ihn später leer beim alten Heidelberger Gaswerk. Auch zweiter Dieb entkam Ein Opel-Rekord sollte nachts auf der Kurpfalzstraße kontrolliert werden. Als der Fahrer die Absicht des Polizisten merkte, gab er Gas und schleifte den Polizisten, der noch den Zündschlüssel hatte herausziehen wollen, ein Stück mit. Der Fahrer raste in Richtung Feudenheim, der Fünkstreifen- Wagen Hinterher. An der Ilvesheimer Kanal- brücke geriet der Wagen, der mit 100 Stun- denkilometern auf der vereisten Straße fuhr, ins Schleudern und prallte gegen das Brük- kengeländer. Der Fahrer wurde heraus- geschleudert, blieb aber anscheinend un- verletzt. Er rannte den Damm zum Neckar- kanal hinunter. Ein Polizist forderte ihn zum Halten auf und feuerte einige Schüsse auf ihn ab, die aber inn der Dunkelheit nicht trafen. Der Mann entkam in dem unüber- sichtlichen Feld- und Gartengelände. In dem Wagen wurde ein Mantel mit einem Reise- paß gefunden. Allzu kühles Lager Ein Mann erschien nachts um zwei auf der Polizeiwache im Jungbusch und übergab ein Paar Herrenschuhe, einen Herrensakko, einen Herrenschal, eine Herrenarmbanduhr und eine Brieftasche, die er in einem Hauseingang der Werftstraße gefunden hatte. Später wurde im Hof dieses Hauses auch noch eine Herrenhose gefunden. Der Personalausweis in der Brieftasche deutete auf den Besitzer der Kleidungsstücke, einen 16jährigen Lehr- ling aus einem Mannheimer Vorort. Er wurde etwas später von Passanten auf die Wache gebracht. Er hatte einige Bierchen über den Durst getrunken, kam in den Hausgang und meinte, er sei zu Hause. Er zog sich aus und legte sich auf einige Mülltonnen zum Schla- fen nieder. Die Kälte weckte ihn jedoch bald. In seiner mehr als luftigen Kleidung irrte er auf der Beilstragße umher, bis Passanten ihn schließlich zur Wache brachten. Humphrey L. George, angeblicher Dieb auf der Breiten Straße gejagt“.) ein 28 jähriger intelligenter farbiger Ingenieur aus Gambia in Westafrika, hat während seines Mannhei- mer Aufenthaltes— vie unser zufälliger Schnappschuß vom Vollstrauertag 1958 auf dem Hauptfriedhof beweist— regen Anteil an den Sitten und Gebräuchen seines Gastlandes genommen. George lebt, wie er selbst sagt, dieses Gastland sehr. Bedduerlich, daß er in eben diesem Land nun auch recht bittere Erfahrungen sammeln mußte, worüber unser nebenstehender Bericht informiert.(Vgl.„Sherlock Holmes auf falscher Fährte— Als Bild: Bohnert& Neusch Fall Humphrey George: Von nichts kommt nichts Auch keine Schwellungen Mister Humphrey George aus Gambia Westafrika, dessen Weste so weiß wie seine Hartfarbe schwarz ist, soll an allem schuld sein. Weil er nicht gestohlen hat, geriet er von einer peinlich- unangenehmen Situa- tion in die andere und erfuhr eine Behand- lung, über deren Qualifikation man ver- schiedener Auffassung sein kann. Stimmt an diesem Falle alles? Wir meinen nach gründ- licher Prüfung: Es stimmt vieles nicht,(Vgl. unseren Bericht:„Sherlock Holmes auf fal- scher Fährte.) 5 Erstens: In der Stellungnahme der Poli- zel heißt es:„Das in dem Bekleidungshaus übliche Verkaufssystem schließt offenbar nicht die Möglichkeit gelegentlicher unbe- rechtigter Verdächtigungen aus. Hiergegen kann sich aber nur der einzelne Kunde selbst schützen.. Welch merkwürdige Verein- kachung! Dann müßte es sich tatsächlich ein unbescholtener Bürger auf offener Straße gefallen lassen— wie es Mr. George am ver- Kehrsreichen Paradeplatz geschah— des Diebstahls bezichtigt zu werden. Wir mei- nen aber, daß bei einem solchen Verkaufs- system immer derjenige, der es anwendet, nämlich das Haus, das Risiko übernehmen muß. Man kann es nicht einfach auf den Käufer abschieben. Zweitens: Leute, die sich als Privat- detektive betätigen, sollten nicht nur etwas Grütze im Kopf haben, sondern auch wis- sen, was erlaubt und verboten ist. Sie dür- ken— wie übrigens jeder Bürger— einen Dieb, der auf frischer Tat ertappt wird, fest- halten. Sie haben aber keine Polizeigewalt. Das Festnehmen des Mr. George, der unter vagem, wie sich bald herausstellte, un- gerechtfertigtem Diebstahlsverdacht stand, war ungesetzlich. Das Festhalten und Armherumdrehen kann als Freiheitsberau- bung und Körperverletzung gewertet werden. Drittens kommt das Delikt der falschen Anschuldigung dazu. Der schlaue Beklei- dungshaus- Privatdetektiv, so wird von den Delegiertenversammlung des Katholischen Werkvolkes: Gutes Rüstzeug für die vielfältige Arbeit im neuen Jahr Referate des Rektors der Wirtschaftshochschule, Prof. Dr. Marx, und des Redakteurs Dr. Klumpp Am zweiten Wochenende im neuen Jahr traf sich das Katholische Werkvolk im Bezirk Mannheim stadt und Land zu Delegierten versammlung und Bezirhstag im Clubhaus des Mannheimer Ruderelubs. Während die Delegierten am Samstag einen neuen erweiterten Vorstand wählten, war der Sonntag zwei Referaten vorbehalten, deren Inhalt den Mitgliedern des Werkvollks für die Lehr- und Sendungsarbeit am Arbeitsplatz im neuen Jahr Rüstzeug sein soll. Mit dem Rektor der Wirtschaftshoch- schule Mannheim, Prof. Dr. August Mare, und mit Redakteur Dr. Eberhard Klumpp aus Stuttgart waren für dieses Anliegen hervorragende Referenten gewonnen wor- den, deren Ausfuhrungen sachlich und inhaltlich bestes„Lehrmaterial“ darstellten. Ueber das Ineinander der Begriffswelten „Wirtschaft und Ethik“ sprach am Vormittag Dr. Marx. Die Frage nach der ethischen Durchdringung der Wirtschaft löst sich nach seinen Ausführungen in der Suche nach dem Ort der Wirtschaft. Sie darf in keinem Falle als Sache an sich gesehen werden, sondern allein als Werkzeug des Dienstes am Men- schen. Auch die notwendige Einbeziehung der Technik in den wirtschaftlichen Ablauf ist nur als Hilfsmittel anzusehen. Darüber dürfe aber nicht vergessen werden, daß die Wirtschaft Teil des kulturellen Gesamtwerks ist. Die Erfahrung, daß man bei der Lektüre des Alten Testaments von der wirtschaft- lichen auf die kulturelle Situation Rück- schlüsse ziehen kann, sei auch auf die Gegen- Wart anwendbar. Ein gesundes System menschlicher Gesellschaft könne sich nur entwickeln, wenn Wirtschaft und Ethik ein untrennbares Verhältnis bildeten. In die aktuellste Gegenwart führte das Referat Dr. Klumpps:„Die politische Lage Deutschlands und Berlins“. Der Vortragende wies sich als ein ausgezeichneter Kenner der Holitischen Situation, vor allem aber marxi- stischer Denk- und Verhandlungsart aus. Er umriß in großen Zügen das Erscheinungsbild der sowjetischen Politik in den letzten Jah- ren und ihre Hintergründe. Damit bereitete er sich die Plattform zu einer kritischen Be- trachtung der deutschen Situation im Zei- chen der moskowitischen Berlin-Politik. Wie dis nationalchinesische Insel Quemoy sei die ehemalige deutsche Hauptstadt Schauplatz einer Machtprobe. Hren seit dem Tode Stalins hät- Athaber dessen Macht- In den des vre 8 8 5 Zugleich sei das poli 5 den Osten übergegangen, weil die westliche Politik allzu einseitig auf das„atomare Patt als Gleichgewicht des Schreckens“ aufgebaut worden sei. Dieses Uebergewicht solle nun in Berlin ausgespielt werden, dessen Bedeu- dung für den Westen richtig eingeschätzt werde. An der Berlinfrage sollen weitrei- chende politische Fragen entschieden wer- den, wobei im Vordergrund der Kampf um die völkerrechtliche Anerkennung der soge- nannten„Deutschen Demokratischen Repu- blik“ stehe. Die von Moskau gestellte Sechs-Monate- Frist, als„Einschußzeit“ und wohl auch als psychologisches Kriegsmittel gedacht, müsse nun im Westen als letzte Chance genützt werden, aus der politischen Erfahrung mit dem Kommunismus zu lernen und sich für die bevorstehende große Auseinandersetzung zu rüsten. Auf dem Boden der erkannten Wirklichkeiten müsse endlich das gemein- same Verteidigungsbewußtsein gegen den Weltkommunismus erwachsen, das allein entscheide, wie eine zukünftige Welt aus- sehen wird. Im Schluß wort des Präses des Katholi- schen Werkvolkbezirks, des Jesuitenpaters Otto Buchheit, stand im Vordergrund die Mahnung, das am Bezirkstag Gehörte sich und anderen zu eigen zu machen. bum Polizisten der Marktplatzwache erklärt, be- hauptete den Beamten gegenüber, ein Neger sei„auf frischer Tat ertappt worden und widersetze sich“. Nur auf Grund dieser An- schuldigung hätten sie so energisch zuge- packt.(In Wirklichkeit saß der Detektiv in der Kantine und hatte gar keinen Dieb- stahl beobachtet.) Viertens: Das Einschreiten der Polizei- beamten„war nach dem für sie erkenn- baren Sachverhalt sowohl recht- als auch verhältnismäßig“, heißt es in der Erklärung des Polizeipräsidiums. ES war rechtmähig. Niemand wird es bezweifeln. War es aber verhältnismäßig? Wir meinen: Das Verhal- ten War verhältnismäßig ungeschickt(milde ausgedrückt). Wir könnten uns die Fest- nahme eines Ausländers so vorstellen: Er wird auf die Wache geführt und dann wird sofort ein Dolmetscher vom Polizeipräsidium geholt. Dort gibt es Leute, die für Sprach- kenntnisse bezahlt werden.) Der Dolmetscher kann dann wirklich zu einer„Klärung des Sachverhalts“ beitragen. Er kann den vor- gebrachten Verdacht und die deshalb erfor- derlichen polizeilichen Maßnahmen darlegen. Das wäre eine korrekte Behandlung; nie- mand könnte der Polizei einen Vorwurt machen. Wie war es im Fall George? Der West- afrikaner wurde mit englischem Kauder- wels ch traktiert, das er nicht richtig ver- stand.(„Er kam der in gebrochenem Eng- Blutkreislauf- Störungen? Damm raich eine Kur mit WURZELSEP Blutkreislauf-Tee Herz- Arteriosblerose- Tee Original packimg u 1. 75 Allein verkauf: DRodERIE TUD WwẽũI Iẽↄ d a Schurr Meinheim, O 4, 3 lisch gegebenen Anweisung der Beamten nicht nach“, schreibt das Polizeipräsidium.) Er wurde mit dem Gesicht gegen eine Wand gestellt und hörte die Aufforderung„hands up“(Hände hoch). Jeder Unbescholtene, der die Arbeit der Polizei nicht aus eigener Er- fahrung, sondern nur aus Kriminalfilmen kennt, sieht nach solcher Aufforderung be- reits den kalten Pistolenlauf auf sich gerich- ber Bleibt zum Schluß noch eine Frage: Wie steht es mit den Mißghandlungen? Die Arztlichen Atteste sprechen eine deutliche Sprache:„Die von dem Patienten angegebene Ursache seiner Beschwerden: Umdrehen des linken Armes durch zwei Angestellte eines hiesigen Bekleidungshauses und Schlagen seines Kopfes gegen eine Wand durch einen Polizisten auf der Polizeistation steht mit dem Befund in Uebereinstimmung und er- klärt diesen.“ Die Polizeibeamten sagen: „Wir haben Herrn George korrekt behandelt. Wenn er Beschwerden hat, so müssen sie vorher durch die Behandlung der Kaufhaus- detektive verursacht worden sein.“ Das Kaufhaus schreibt jedoch: Dabei wird es auf der Polizeiwache zu Auseinandersetzungen gekommen sein, weil Mr. George vielleicht den ganzen Vorfall nicht mehr verstand.“ Nun, wie dem auch sei, eines dürfte festste- hen: Von nichts kommt nichts . Mr. George war nach seinem Studium in England als Praktikant nach Deutschland gekommen. Er war von unserem Land be- geistert. Nun wird er mit Erfahrungen natu Hause reisen, die zumindest als höchst uner- kreulich bezeichnet werden müssen. * Wir beschließen unseren Kommentar mit einer Frage: Wer von allen Beteiligten hat in seinem ersten blinden Eifer an die even- tuellen Auswirkungen für den Ruf Mann- heims gedacht? D. Preuss/ M. Barchet Nn ae 8er nne„ea 1 2 genen, eee E ngen. . c r. 9 Nr. 9/ Dienstag, 18. Januar 1959 MANNHEIM Gute Drei-Stunden-ShOW der Agentur Reich Am Wochenende sah Kaiserslautern wohl seine beste(und zweifellos teuerste) Drei- Stunden-Show seit vielen Jahren. Im Rah- men eines deutsch- amerikanischen Wohltä- tigkeitsballes in der Fruchthalle, veranstaltet vom Airmens Club Ramstein(deutscher Ma- Sängerbund:„Rein muß das Herz des Sängers sein Festabend im Palast-Hotel: A 110jähriges Bestehen wurde gefeiert/ Ehrungen, Gesang und frohe Geselligkeit Einund vierzig Jahre, nachdem Goethes Freund Karl Friedrich Zelter in Berlin die erste Liedertafel gründete, riefen Mannkeimer Sangesfreunde den„Sängerbund“ ins gerbunds. Holl, der sich in der dichten Runde der Mannheimer Chorvereinigungen Freiwillige für Fasnachtszug werden gesucht Wie wir in unserer gestrigen Ausgabe be- reits berichteten, sucht die Karnevalskom- mission Mannheim noch Mitwirkende für den Fastnachtszug. Freiwillige, die bei den Fußtruppen des Zuges gegen eine Anerken- nungsgebühr mitwirken wollen, werden ge- nager: Lothar Sonnach), wurde ein unge- Leben. Aus den 24 Mitgliedern, die am II. Januar 1849 den„Sängerbund“ konstituier- gut auskennt, würdigte insbesondere alles, beten, sich bei der Karnevalskommission wöhnlich qualitätvolles Programm geboten, ten, wurden bald mehrere hundert. In ihren Satzungen hoben sie schon damals die Was der„Sängerbund“ Kar! Ott verdankt.(Geschäftsstelle N I, Verkehrsverein) am für dessen Nummern ausschließlich die be- gesellschaftlichen Absichten der Vereinigung, die sie ausdrücklich mit dem Wörtchen Für Ott war auch die goldene Ehrennadel Mittwoch und Donnerstag, 14. und kannte Mannheimer Künstleragentur Lorenz K. W. Reich verantwortlich zeichnete. Ive Bensen(London) stellte Englands größtes, 16„Mann“ starkes Damen-Tanz- Orchester mit drei Gesangs- und Tanz- solistinnen vor; hinzu kam das Südwestfunk- Tanzorchester Rolf Schneebiegels, der Sänger Ralph Bendix, die Drei Peheiros, ein Klasse- tanzpaar aus Berlin und Ansager Bernd „bund zierten, hervor. Womit das Ideal Zelters, das seit 1808 innerhalb er deutschen Chorpflege manchem Wandel unterworfen war, angesprochen war. Nun, in den fest- lichen Rdumen des Palast-Hotels, beging der„Sängerbund“ sein IIOjähriges Bestehen in ähnlicher Atmosphäre: Geselligkeit und Infolge Krankheit von Karl Ott, dem ersten Vorsitzenden, mußte der große„Sän- gerbund“-Kreis leider auf die persönliche Teilnahme des in Mannheim wohlbekannten musikalische Darbietungen ergänzten sich. in den Ausführungen Ernst Richters ent- halten. Auch die Stätten, an denen sich die Generationen des„Sängerbunds“ einst zu gemeinschaftlicher Freude einfanden, wur- und der Ehrenbrief des Deutschen Sänger- bunds bestimmt, den Kar! Holl offiziell übergab. Drei„alte“(in Wirklichkeit natür- lich ewig junge) Sängerbündler, Nikolaus Heckmann, Heinrich Nees und Rudolf Zyr- ker, empfingen die silberne Ehrennadel. Ernst Richter und vier unermüdlich treue Bundmitglieder wurden aus den eigenen Reihen geehrt. 15. Januar, zwischen 15 und 20 Uhr anzu- melden. Besonders erwünscht sind korpu- lente Herren, junge Mädchen, kräftige Fah- nenschwinger und sonstiges Fußvolk. Auch zahlreiche 12 bis 14jährige Buben werden zuin Tragen von Nummernschildern ge- braucht. Ferner ist an die Aufstellung einer Jugendgruppe von 14 bis 16 jährigen ge- dacht, bei der die Jungen im Kostüm des f e Mannes verzichten. So wurde Ernst Richter, den lebendig: Der FHoftheatersaal, das Ein schönes Zeichen für eine Gesinnung,„deutschen Michel“, die Mädchen als fran- * 183 dem zweiten Vorsitzenden, die Ehre zuteil, Mühlauschlößchen, das Ballhaus und der die im Alther gebrachten verwurzelt ist und zösishe„Marianne“ kommen missen. Elen, 8 8 über die hervorstechendsten Daten und Er- Casino-Saal. Man befand sich im Palast- doch fortschrittlicher Elemente nicht ent- Nähere Angaben macht die Karnevalskom- und vor allem durch die zur Zeit im Café Kossenhaschen gastierenden, viel umjubelten Vier Tielman- Brothers, die ersten Musiker in Deutschland aus dem asiatischen Raum (Indonesien). Sie waren eine Attraktion der Brüsseler Weltausstellung 1958 und gastieren noch bis Monatsende in Mannheim, worüber eignisse der überaus reichen Geschichte zu berichten. Die gewaltige Zeitspanne von 110 Jahren wurde mehrfach deutlich. 16 Di- igenten haben das Chormeister-Amt wäh- rend der elf Jahrzehnte versehen; der Name Guggenbühler stand von 1921 bis 1946 auf Hotel und konnte somit die angedeutete Tradition würdig aufleben lassen. Vornehmlich von Tradition sprach auch Karl Holl als Vertreter des Badischen Sän- behrt, gab das„Sängerbund“ Quartett (Walter Rudolph, Eugen Germer, Hugo Ger- mer und Heinz Buselmeier). Von Karl Rinn am Flügel begleitet, sangen die Herren Quartettsätze, die Otto Siegl, ein Komponist unserer Zeit, auf Verse des Mittelalters und mission gern auf Anfrage unter der Tele- konnummer 211 46. 0 Abendakademie- Vortrag über Außenpolitik . 5 5 den Konzertprogrammen des, Sängerbunds“. 5 des 17. Jahrhunderts geschrieben hat. Heute, um 20 Uhr, spricht Prof. Dr. Martin Wir noch berichten werden. Johann Stegmann, zu seiner Zeit einer der Anmeldung der Schulanfänger Ebenso versah das Quartett Jochums ent- Göhring, Mainz, in der Kunsthalle, zum Der ausverkaufte Wohltätigkeitsball(mit berufensten deutschen Harfenisten(der d zückende„Handwerkerschwänke“, zwei Sil- Thema:„Deutsche Außenpolitik zwischen rombola und Quizspielen) war übrigens ein mehrfach bei den Bayreuther Festspielen 0 cher-Weisen und zwei Quartett-Sätze von 1919 und 19394. Historisch— kritische Par- voller Erfolg. Er gab ein Beispiel gemein- samer deutsch- amerikanischer Geselligkeit, das vielleicht auch einmal in Mannheim Nachahmung finden könnte. Pit mitwirkte), ist in der Sechzehnerreihe ver- treten. Seit November 1948 steht Karl Rinn dem Chor vor. Doch nicht nur die„eigent- liche“ Chor-Historie des„Sängerbunds“ war Organisator und Künstler in einer Person Theo Maret, Geschäftsführer der Theatergemeinde wird heute 60 Jahre alt Heute vollendet Theo Maret, der Ge- schäftsführer der Theatergemeinde für das Nationaltheater Mannheim, einige Monate vor deren zehnjährigem Bestehen sein 60. Lebensjahr. Mit dem Werden und dem Aufstieg dieser Organisation verbunden, der über das Funktionieren des Apparats hin- aus zu kultureller Substanz verhalfen. Nachdem er in den keineswegs rosigen An- fangsjahren sich gegen finanzielle Kalami- täten und mangelndes Interesse der Bevöl- kerung am Theater behauptete(es war die Mit Beginn des neuen Schuljahres, am 8. April 1959, werden alle Kinder schul- pflichtig, die in der Zeit vom 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1952 geboren sind. Die El- tern oder deren Stellvertreter werden gebe ten, ihre schulpflichtigen Kinder am Montag, dem 2. Februar 1959, oder Dienstag, dem 3. Februar 1959, in der für ihre Wohnung zuständigen Schulabteilung, jeweils vormit- tags von 9 bis 12 Uhr, anzumelden. Näheres hierüber ist aus den Plakaten an den Litfaß säulen und Schulhäusern zu ersehen. 0 Dr. Drese nach Heidelberg? Nachfolger für Hager Nach dem Ausscheiden des bisherigen Intendanten des Städtischen Theaters Hei- Karl Rinn mit sängerischer Inbrunst. Ilse Hannibal, als Altistin in Kirchen- und Kam- merkonzerten recht bekannt, und Dr. Wer- ner Rudolph(Baß) huldigten ebenfalls Otto Siegl und Otto Jochum und erhielten dafür — wie das Quartett— herzlichen Beifall. Wir nennen den rüstigen Männerchor des „Sängerbunds“ zuletzt, weil er die gewich- tigsten Worte erklingen ließ:„Rein muß das Herz des Sängers sein“, Die seit zehn Jah- ren bewährte Chorleitung von Karl Rinn wird noch umfassender anläßlich des Fest- Konzerts am 15. April in der Kunsthalle zu Tage treten. Der Schritt ins 111. Sänger- dund“-Jahr wurde insgesamt sicher, froh und zuversichtlich getan. rst stellungen dieser für unserer Zeit so folgen- schwer gewordenen Epoche zwischen den beiden Weltkriegen sind selten. Aber gerade die Kenntnis der jüngsten Vergangenheit ist eine notwendige Voraussetzung, die Gegen- wart besser zu verstehen. Daher stellt die Mannheimer Abendakademie und Volkshoch- schule das Thema in den Mittelpunkt einer Abendveranstaltung. 0 Das städtische Leihamt versteigert ver- fallene Pfänder am 14. Januar, 9.30 Uhr, im Saal des„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Die Geschäftsräume im Amts- gebäude, C 7, 1-4, sind an diesem Tage ge- schlossen. 5 1 er seit 1949 seine Schaffenskraft zur Ver- Periode der Theaterkrise), war später seine 5 8 1. 21 fügung gestellt hat, ist er in Mannheim Initiative mitentscheidend für alle wesent- delberg, Faul Hager, ist die Frage diskutiert Terminkalender m und in der dem Nationaltheater verbun- lichen Projekte der Organisation: für die worden, die ständige Heidelberger Theater- 28 denen Umgebung Als der tatkräftige und Gründung der Monatsblätter„Die Theater- krise durch eine Umorganisation zu beheben Ciub der Köche: 13. Janusr, 22 Uhr, Alte Lichtblldervortrag von Dr. G. Faber Rüti er ideenreiche Organisator bekannt, dessen gemeinde“, die als Eigenveranstaltungen und künftig dem Schauspiel einen besonde- Münze“, P 7, 1, Generalversammlung. ruhe,„Wetterzone Orient“;— Volksschule, er vielfältige Fähigkeiten sich in dieser Posi- durchgeführten Sinfoniekonzerte und für ren Akzent zu geben. Unter den Plänen An ebteliter Drogisten, Bezirk Mann- Pfingstbergs(Rheinau), 20 Uhr, Farblichtbilder- s tion fruchtbar auswirken. den Aufbau der Theatergemeinde-Orts- für 5 5 solche Neuordnung hat der des Chef- Pein 8 1 13 1 Deutsches vortrag von Prof. Dr. Himmel, Eichtersheim, ch 171 Sruppen in den Gemeinden außerhalb dramaturgen Dr. C. H. Drese vom Mann- 10 3 5 eralversamm-»An der blauen Adria“;— Karl-Friedrich- 1 l 1 1 19 Mannheims und Ludwigshafens, der vor heimer Nationaltheater, der— wie wir 1 88 FFF; Gymnasium 19.30 bis 21 Uhr Arbeitsgemein- Seer eren 5** einigen Jahren gestattet wurde und dem hören— in der engeren Wahl für die Neu- CVI: 13. Januar, 20 Uhr, K 2, 10, Zusam- schaft„Seelische Entspannung durch freies Ge- be- Hang, wurde Schauspieler und Rezitator, Nationaltheater zu gesteigerter Resonanz besetzung der Intendantenstelle steht, beson- menkunft. 5 stalten(Ilse Pflane). eger später dann Mitglied des politischen Kaba- verholfen hat 5 5 deres Interesse bei den zuständigen Stellen Vallisneria“, Naturwissenschaftlicher Aqua-. Junghandwerkerschaft: 13. Januar, 20 Uhr, und reits„Die Wanderratten': wich 1938, Als er Maret, der seine Funktion mit unver- Heidelbergs gefunden. Die Entscheidung für rien- und Terrarienverein: 13. Januar, 20 Uhr,»Kanzlereck“, S 6. 20, Versammlung Thema: 8 7.* 5 9 4 5 8 60 1 e 5 minderter Arbeitslust versieht, ist außer- die Nachfolge Hagers soll noch vor Ende„Reichskrone“, Versammlung Verlosung). 9 3 Sprecher: 12 15 33 8„ 3 Deutschland dem in zahlreichen Veranstaltungen als dieses Monats fallen. wei Deutsche Orchideen- Gesellschaft: 13. Januar. Wir gratulieren! Berta Herberich, Heidel- V in h 5 6 die 8 110 5 Rezitator und Conferencier aufgetreten. 20 Uhr,„Braustübl“, U 5, 1, Monatsversamm- perg, Gaisbergstraße 60(früher Mannheim, leb- nach Frankreich und in die Schweiz aus. Seine Leistung für Mannheim beruht auf B hl lung mit Farbdias- und Pflanzenvorführung. Augartenstraße 93), wird 60 Jahre alt. Barbara a Nach zwölf Jahren unstetem Emisranten- der glücklichen Verbindung, die sein pla- r. Erwin Grochla Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: Pohle, Mannheim, Qu 3, 10-11(Früher Schan⸗ Zei- dasein fand er 1947 wieder den Weg in die nendes und sein künstlerisches Tempera- Professor an der WH 13. Januar, 17.30 bis 19 Uhr, Arbeitsgemein- zenstraße 11), begeht den 70., Paul Kettler, n- Heimat zurück und folgte zwei Jahre spä- 3 5 gangen sind Die Schar der Gra 5. 8 schaftsraum, Auslegung eines biblischen Buches Mannheim, Burgstraße 42, den 80. Geburtstag. auch ter dem Rut aus Mannheim. die Gesehstte anten ain heutigen Tage dürkte sehr„ Per Wintskerpr eldent von Baden- würt. Weren kHelnriet Sandi. Mathias Schmitz, Mannheim-Schönau, Sonder- ung der zu gründenden Theatergemeinde zu tulanten arn heutfisen Tage durkte temberg hat auf Vorschlag des Senats der Reichsbund Neckarau: 13. Januar, 20 Uhr, burger Straße 21, vollendet das 81, Josefa 11g. leiten zahlreich sein. mann wWirtschaftshochschule Mannheim den Privat-„Engel“, Neckarau, Mitglieder versammlung mit Ostertag, Mannheim- Schönau, Opitzstrage 18 aber f. dozenten Dr. Erwin Grochla, Freie Universität Lichtbildervortrag. Vorher Sprechstunde.(rüber Lindenhof), das 89. Lebensjahr. Fried- Hal⸗ Die Erfolge, auf die er zurückblicken Ueber die Anmeldung und Zulassung zur Berlin, zum düßerordentlichen Professor für VdK, Ortsgruppe Neckarau: 13. Januar, rich Heckmann, Mörlenbach Odenwald, Küchen- id kann, rechtfertigten die damalige Absicht. Wirtschafts-Oberschule, zur Höheren Han- Betriebswirtschaftslehre. insbesondere Ge. 20 Uhr, Volkshaus, Mitglieder versammlung. acker weg 25(früher Mannheim, U 4, 20), Konnte 5 in ständiger Kontakt mit Volksbildungs- del ür Knab d Handels- 5 1 Abendakademie- Veranstaltungen am 13. Ja- seinen 89. Geburtstag feiern. Oberinspektor 5 Ein ständiger Kon mit Volksbildungs- delsschule für Knaben und zur Handels- nossenschaftswesen und Gemeinwirtschaft, 5. est- einrichtungen im Berlin der Zwanziger- schule für Knaben informieren zwei Anzei- 1 5 mk, nuar: Kunsthalle, 20 Uhr, Vortrag von Prof. Theo Ballmann, Leiter der Kohlenstelle im E nr 15 N n 15 8 5 18 1 ti Unter Verleihung der Rechte eines persön- Pr. Martin Göhring,„Deutsche Außenpolitik Gaswerk Luzenberg, bekannt unter dem Spitz- vird Jahre setzten Maret instand. der hiesigen gen der Friedrich-List-Schule in der heuti- lichen Ordinarius, an der Wirtschaftshoch- zwischen 1919 und 1939;— Gottfried-Keller- namen„Graf Koks von der Gasanstalt“, be- lum Theatergemeinde Impulse zu geben, die ihr gen Ausgabe. schule Mannheim ernannt. o- Bücherei. Käfertal, Veilchenstraßge 20, 20 Uhr, geht 40. Dienstjubiläum. ach- cher des vor- Schneller gehe mir 7 2 N N kor- Familienungeigen gen. 1 nie- vurt 5. in tausend anderen Föllen Fest- 8 Wir freuen uns er- N über die Geburt unseres ersten Kindes. und Ebenso lossen zich Risse undd Sprünge durch ver- v Anneliese Eriltl geb. Wolf kesefien schen bn 860 Beben h Ing- Alfred Hiltl 3 1 in 3 5 1 5 reibwoarengeschöften 4 Mannheim, den 12. Januar 1939 Waldhofstraße 207 z. Z. Städtisches Krankenhaus. 82 8. 3— für den 2* zum Keb flickan, Sarteln 9 55. 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Auf Grund der bisher gemach- ten Erfahrungen hat die Landesregierung von Baden-Württemberg beschlossen, die Impfungen gegen Kinderlähmung im Jahre 1959 von den staatlichen Gesundheitsämtern am Orte ihres Sitzes und in ihren Außen- Stellen durchführen zu lassen. Die Impfun- gen werden weiterhin freiwillig sein. Ge- impft werden mit je drei Injektionen die Kinder des Geburtsjahrganges 1957 und die Kinder des Geburtsjahrganges 1956, soweit Sie nicht schon früher geimpft worden sind. Zur teilweisen Deckung der Kosten des Impfstoffes werden bei der ersten Injektion 3 DM Kostenbeitrag erhoben. Für Kinder von Fürsorge- und Weihnachtsbeihilfe- empfängern trägt das Land die vollen Ko- Sten des Impfstoffes. Bisher wurden frei- Furchtbare Familientragödie forderte vier Menschenleben Bergzabern. In der südpfälzischen Ge- meinde Ingenheim ereignete sich am Mon- tagnachmittag eine furchtbare Familientra- gödie, der vier Menschenleben zum Opfer Helen. Der 30 Jahre alte, in Annweiler(Kreis Bergzabern) geborene Eisendreher Emil Scherer tötete seine Frau, seine Schwieger- mutter und sein Kind und erschoß sich dann selbst mit einer Kugel aus einer 08-Pistole. Zuerst brachte Scherer seine 22 Jahre alte Frau Emilie geborene Wendel in der pfälzi- schen Nervenklinik Landeck um, in der sie beschäftigt war. Anschließend begab er sich in seine Wohnung nach Ingenheim und er- schoß seine 45 Jahre alte Schwiegermutter Erna Wendel und sein knapp ein Jahr altes Kind, einen kleinen Jungen, der im Kinder- Wagen lag. Dann zündete der Mörder das Haus an. Als die Feuerwehr zum Löschen O Nach dem Waschen 9 0 o Sm Nonpenpudun 0 o Jes hält lange frisch! anrückte, beschoß er die Feuerwehrleute und eröffnete auch gegen eintreffende Gendar- meriebeamte das Feuer. Schließlich zog er sich in den Keller zurück. Als die Gendarme- rie mit Tränengas gegen ihn vorging, flüch- tete er in die angrenzende Scheune und nahm sich mit einem Schuß in den Kopf das Leben. Ueber sein Tatmotiv konnte die Polizei noch keine Mitteilung machen. Einwohner des Dorfes erzählten, daß der Mann in Scheidung lebte, und schon mehrmals Mordabsichten gegen seine Familie geäußert habe. Heidelberger Krankenschwester leicht an Pocken erkrankt Heidelberg. Eine Krankenschwester der Heidelberger Ludolf-Krehl-Klinik, die bis- er als Verdachtsfall geführt wurde, ist, wie das Heidelberger Gesundheitsamt am Mon- tag mitteilte,„sehr leicht an Pocken er- krankt. Mehrtägige medizinische Tests hät- ten ergeben, daß ihre Erkrankung nicht eine Impfreaktion, sondern eine sehr leichte Form der Pocken ist. Die Schwester hatte schwerkranke Pockenpatienten gepflegt. Sie War im Isolierbau tätig und hatte deshalb keinen Kontakt mit der Außenwelt. Die Untersuchungen über die Erkrankung von Professor Matthes, des Leiters der Klinik, dem es nach Auskunft des Gesundheitsamtes Weiterhin gut geht, sind noch nicht abge- schlossen. Eine Sekretärin, die an Pocken erkrankt war, ist am Wochenende gesund aus der Ludolf-Krehl-Klinik entlassen wor- den. Damit sind jetzt vier der ehemaligen Pockenkranken, zwei Aerzte, ein Pförtner und die Sekretärin, als geheilt entlassen. Die am 30. Dezember vorigen Jahres nach der Pockenerkrankung eines Barbesitzers in Kaiserslautern eingerichtete Quarantäne Station im Städtischen Krankenhaus wurde am Montag aufgelöst. Sämtliche 17 Insassen, die als Kontaktpersonen ebenfalls pocken- verdächtig waren, konnten entlassen werden. Feuergefecht mit Autodieben Mainz. Zwei gefährliche Fahrzeug- und Automatendiebe sind in Mainz festgenommen Worden. Es handelt sich um 20jährige Männer Aus Mainz-Kostheim, bei denen außer einer Pistole und einem Totschläger auch Ein- brecher werkzeug gefunden wurde. Die Pistole ist einige Tage vorher aus einem ebenfalls gestohlenen Personenauto entwendet worden, der während der Mainzer närrischen Prinzen; Kkürung vor dem kurfürstlichen Schloß ab- gestellt war. Bereits am Samstagmorgen hatte eine motorisierte Streife der Kriminal- Polizei in Mainz einen gestohlenen Wagen gesichtet, der beim Herannahen der Beamten davonraste. Dabei kam es zu einem Feuer- gefecht, bei dem jedoch niemand verletzt Wurde. Die Diebe schossen auf das sie ver- folgende Polizeiauto, von dem aus das Feuer sofort erwidert wurde. Trotzdem fuhren die Täter weiter und konnten entkommen. Der gestohlene Wagen wurde kurz darauf von einer Funkstreife der Wiesbadener Polizei in Kastel aufgefunden. In dem Wagen befand sich eine größere Menge Zigaretten. Sie stammen nach Annahme der Pollzei aus Fahrzeug- und Automatendiebstählen, die in letzter Zeit in den Landkreisen Mainz, Bingen, Bad Kreuznach, und in den an- grenzenden Teilen von Hessen verübt wur- den. Die Polizei erblickt in den jetzt fest- genommenen jungen Männern die Fahrzeug- und Automatendiebe. Sie vermutet außer- dem, daß es die 20jährigen waren, die auf den Polizeiwagen geschossen haben. Schulbus verunglückt Aheinfelden/ Baden. Ein mit 14 Schulkin- dern der Rheinfelder Hilfsschule besetzter Kleinbus ist in Rheinfelden von einem Per- sonenwagen, der das Vorfahrtsrecht nicht beachtet hatte, so heftig gerammt worden, daß er umstürzte. Der Fahrer des Klein- busses, der Lehrer der Kinder, wurde da- bei so schwer verletzt, daß er nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Auch emes der Schulkinder mußte ins Kranken- Haus gebracht werden. Die übrigen kamen mit geringfügigen Verletzungen davon. willige Schutzimpfungen gegen Kinderläh- mung unter Inanspruchnahme staatlicher Mittel bei Kindern der Geburtsjahrgänge 1954, 1955 und 1956 aus demjenigen Kreis der Bevölkerung durchgeführt, dessen Ein- kommen 250 Prozent des Fürsorgerichtsat- zes nicht überstieg. In Durchführung eines Landtagsbeschlus- Ses veröffentlicht das Staatsministerium jetzt eine Uebersicht über die Erfahrungen bei der Durchführung der bisherigen Imp- fungen gegen Kinderlähmung. Darin heißt es, die Impfungen für den Geburtsjahrgang 1954 seien abgeschlossen. Etwa 5650 Kinder dieses Jahrganges hätten die dritte Injek- tion erhalten. Bei den Kindern der Geburts- jahrgänge 1955 und 1956 seien bis jetzt zwei Injektionen vorgenommen, und zwar bei je etwa 7500 Kindern, das entspricht je 6 Pro- zent der Kinder dieser Jahrgänge. Die Durchführung der dritten Injektion, die in den Monaten November und Dezember hätte durchgeführt werden sollen, sei durch das Auftreten der„Bläschenkrankheit“ be- einträchtigt worden. Vom 1. Januar bis zum 1. November 1958 wurden dem Bericht zufolge in Baden- Württemberg 146 Erkrankungsfälle und zehn Sterbefälle an Kinderlähmung gemeldet. Nirgendwo ist eine Häufung aufgetreten, die Erkrankungen waren über das ganze Land verstreut. Das Ausbleiben eines epi- demischen Auftretens der Krankheit hat nach der Auffassung der Landesregierung die Sorglosigkeit eines großen Teiles der Bevölkerung und ihre Gleichgültigkeit ge- genüber der Schutzimpfung sicherlich mit beeinflußt. Nach den Berichten der Regie- rungspräsidien ist die geringe Beteiligung an den Impfungen jedoch hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß bisher stets die Einkommensverhältnisse der Eltern geprüft Werden mußten, falls diese eine kostenlose Impfung ihrer Kinder wünschten, Die Be- völkerung scheute sich jedoch, ihre Einkom- men aufzudecken. Die Ueberprüfung er- korderte außerdem einen erheblichen Ver- waltungsaufwand, der sich, wie die Regie- rung jetzt feststellt, gar nicht lohnte, da bei der maßgebenden Einkommenshöchstgrenze von 250 Prozent des Fürsorgerichtsatzes rund 80 Prozent der Lohnsteuerpflichtigen unter den begünstigten Personenkreis fie- len. Zahlreiche frei praktizierende Aerzte haben es darüber hinaus abgelehnt, sich an der staatlich geförderten Impfaktion zu be- teiligen, da sie an der Feststellung der Ein- Kkommensverhältnisse der Eltern nicht mit- Wirken wollten. Das Staatsministerlum teilt mit, in den übrigen Bundesländern seien die Impfungen nach einem wesentlich einfacheren Verfah- ren durchgeführt worden, als bisher in Ba- den- Württemberg. Die öffentlichen Impf- termine seien dort durch die Gesundheits- ämter abgehalten und die Kosten für die Schutzimpfungen in den meisten Ländern von Staat und Kommunen übernommen Worden. Impfzwischenfälle seien nicht be- kannt geworden. Die Schutzimpfung gegen die Kinderlähmung habe sich weiterhin überall bewährt.. Zugunglück im Schneetreiben 21 Verletzte Bad Münder(Niedersachsen). Im dichten Schneetreiben stießen am Montagmorgen auf einer eingleisigen Bundesbahnstrecke zwi- schen den Bahnhöfen Bad Münder-Stadt und Bad Münder-Deister(Kreis Springe) zwei Personenzüge frontal zusammen. Nach An- gaben der Bundesbahndirektion Hannover Wurden dabei zwei Menschen schwer und 19 leicht verletzt. Die Lokomotive des einen Zuges und zwei Wagen stürzten um. Fest steht bereits, daß das Unglück durch mensch- liches Versagen ausgelöst wurde. Der Per- sonenzug 1502 hat die Station Bad Münder- Stadt ohne Zustimmung des Aufsichtsbeam- ten verlassen, Der Lokführer, der mit einem Unterschenkelbruch und einer Gehirn- erschütterung im Krankenhaus liegt, konnte noch nicht vernommen werden. Das starke Schneetreiben machte die Hilfsmaßnahmen an der Unfallstelle schwierig. Der Verkehr wurde mit Omnibussen aufrechterhalten. Fünfzehnmal Hochwasser in zwölf Monaten An der deutsch- französischen Grenze im Warndtgebiet zuischen Großrosseln und Petit- Roselle trat durck anhaltende Regenfälle zum 15. Male innerhalb der letzten zwölf Monate Hochwasser ein. Zum 138. Male liefen die Hauser der Bewohner der Bahnhofstraße in Groß- rosseln voll Wasser. Durch Grubenschäden in dem französischen Abbaugebiet der Warndt Kohle ist Großrossel besonders gefährdet, wenn die Rossel Hochwasser führt. Trotzdem in Verbindung mit der Sadrregierung und der französischen Grubenverwaltung Schutzmaß- nahmen geplant und begonnen wurden, herrscht im Ueberschwemmungsgebiet Empörung. Die geschädigten Bewohner dieses Gebietes wollen ihre Interessen in einer Protestver- sammlung ſeundtun.— Unser Bild zeigt die uberschwemmte Bahnhofstraße in Großrossel. Erfreulich frischer Theaterwind .. in Freiburg/ 1,75 Millionen städtischer Zuschuß für die Bühne Freiburg. In einer im Gegensatz zu den früheren Theaterdebatten friedlichen At- mosphäre verabschiedete der Stadtrat von Freiburg mit der großen Mehrheit von 23 gegen 3 Stimmen den Freiburger Theater- haushalt für die Spielzeit 1959/60, der durch rigorose Sparmaßnahmen trotz gestiegener Personal- und Sachkosten mit 3,024 Millionen Mark nur um 10 000 Mark höher liegt als im letzten Jahr. Zu den Betriebsausgaben leistet die Stadt einen Zuschuß von 1,55 Millionen Mark, der sich durch Ausgaben für Zinsen und Tilgung für den Wiederaufbau des The- aters auf 1,75 Millionen erhöht. Damit ist der städtische Zuschuß, dessen Höhe im Stadtrat Futterspenden„behördlich genehmigt“ Zirkustiere dürfen sich jetzt ungeniert satt essen Würzburg. Die Kamele, Pferde und Af- ken des kleinen Wanderzirkus„Olani“, der auf dem Gutshof Sodenberg im Landkreis Hammelburg Winterquartier bezogen hat, dürcen jetzt die aus dem ganzen Bundes- gebiet eingehenden Futterspenden„mit be- Hördlicher Genehmigung“ verzehren. Die Regierung für Unterfranken in Würzburg hat eine nachträgliche Sammlungserlaubnis ausgestellt. Die Staatsanwaltschaft Schwein- furt hat darauf das Ermittlungsverfahren wegen verbotener Sammlungstätigkeit ein- gestellt. Dem kleinen Zirkus war— wie wir sei- nerzeit berichteten— kurz vor Weihnach- ten das Futter für seine Tiere ausgegangen, so daß er gezwungen war, die Oeffentlich- keit um Futterspenden für die hungernden Tiere zu bitten. Daraufhin setzte ein wahrer Strom von Futter- und Geldspenden ein. Die Landpolizei in Hammelburg und die Staats- amwaltschaft in Schweinfurt sahen darin einen Verstoß gegen das Sammlungsgesetz und leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen den Zirkusbesitzer und einige Journalisten, die den Hilferuf des Zirkus an die Oeffent- lichkeit gebracht hatten, ein. Inzwischen laufen noch weitere Spenden und Briefe bei dem Zirkus ein. Am rüh- rendsten war wohl der Brief einer Mädchen- vo Klasse aus einer Kleinstadt. Der Brief, der einem Karton mit Vesperbroten beigelegt war, lautete:„Wir haben auf unser Schulbrot verzichtet, damit die armen Tiere satt werden können.“ süddeutschen früher stets hart umstritten war, fast unver- ändert geblieben. Als Landeszuschuß sind in den Etat wie- der 395 000 Mark eingesetzt. Oberbürger- meister Dr. Brandel dankte dem Land und auch dem Landkreis Freiburg für ihre Zu- schüsse und wies auf die Bestrebungen und Wünsche hin, die staatlichen Zuschüsse an die kommunalen und privaten Theater zu erhöhen. Diese Aufgabe werde für den Land- tag nicht leicht sein. Dr. Brandel warnte da- vor, den Freiburger Theateretat weiter ein- zuengen, weil darunter das künstlerische Niveau des Theaters leiden müßte. Freiburg liege in den Gagen zum Teil weit hinter an- deren Bühnen, selbst hinter solchen mit kei- nem so hohen Ruf wie Freiburg. Man werde nicht umhin können, bei den Gagen nachzu- holen. 5 Der Stadtrat gab zu verstehen, daß nach der letztjährigen„Theaterkrise“, die zur Schließung der Kammerspiele und zur Ein- richtung eines um 240 Plätze kleineren „Kammertheaters“ führte, Theaterleben ein erfreulich„frischer Wind“ wehe. Das kleine Kammertheèater spiele mit seinen 99 Sitzen bei weit geringeren Betriebs- kosten ebensoviel ein wie die alten Kammer- spiele mit ihren 344 Plätzen. Die Rollbahn aus grauer Vorzeit Lüneburger Heide soll Geheimnisse aus der Jungsteinzeit preisgeben Fallingbostel. Auf viele der heute noch Unbeantworteten Fragen der europäischen Urgeschichte kann nach Meinung der Ar- chäologen die Lüneburger Heide Antwort geben. Die Heide ist bis in die Gegenwart hinein das am dünnsten besiedelte und von der Technik am meisten verschonte Kultur- flachland Mitteleuropas geblieben. Durch weite Strecken dieses zum Teil noch unbe- rührten Raumes führt die vermutlich wich- tigste prähistorische Rollbahn, die einst das Mittelmeergebiet mit den nordischen Län- dern verbunden hat. Allerdings liegt dieser Karawanenweg, der an einigen Stellen bis zu 1000 m breit sein soll, unter der Erde. Taxifahrer durch Kopfschuß getötet Polizei vermutet Raubmord/ Großfahndung nach dem Täter Idar-Oberstein. Mit einem Kopfschuß wurde der 47 Jahre alte Taxi-Fahrer Albert Langenfeld aus Herborn im rheinland-pfäl- zischen Kreis Birkenfeld in der Nacht zum Montag in Idar-Oberstein am Steuer seines Fahrzeuges tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei vermutet Raubmord, da der Tote weder Geld noch Papiere bei sich hatte. Wie die Polizei berichtet, wurde der tote Taxifahrer am Stadtrand von Idar-Oberstein an einer Ufermauer der Nahe von einem Kollegen aufgefunden. Die Lichter seines Wagens brannten und die Taxameter-Uhr lief noch. Eine Kugel war Langenfeld von hinten in den Schädel gedrungen. Ein Taxi-Fahrer aus Idar-Oberstein hat angegeben, daß ein Zivilist in der Nacht zum Montag gegen zwel Uhr auf dem Marktplatz Unsere Korrespondenten melden außerdem: Gasexplosion: 1 Tote, 3 Schwerverletzte Ansbach(Franken). In der Nacht zum Montag erlag im Ansbacher Krankenhaus eine 63 Jahre alte Frau ihren Verletzungen, die sie am Sonntag bei einer durch ausströ- mendes Gas in ihrer Küche verursachten Explosion erlitten hatte, Ihre 29 jährige Toch- ter und ihr 38 Jahre alter Schwiegersohn Wurden schwer verletzt. Der 63 Jahre alte Ehemann der Verunglückten erlitt bei Ret- tungsversuchen schwere Brandverletzungen. Die Wohnung wurde durch die Explosion zerstört. Minenexplosion in der Nordsee? Hamburg. Rund 20 Meter hinter dem 10 303 BRT großen britischen Turbinenfrach- ter„Benvrackie“ ereignete sich vor der äußeren Emsmündung westlich von Borkum in der Nordsee eine Explosion, Das gab der Kapitän des Schiffes bei der Bremer Wasser- von Oberstein in Langenfelds Wagen gestie- gen sei. Er habe im Gegensatz zu den mei- sten Elnzelfahrgästen nicht neben dem Fah- rer, sondern auf dem Rücksitz Platz genom- men. Beamte der Mainzer Mordkommission sind inzwischen in die Ermittlungen einge- schaltet worden. Da nicht ausgeschlossen werden kann, daß auch Angehörige der alliierten Streitkräfte als Täter in Betracht kommen, hat auch die amerikanische Mili- tär- und Kriminalpolizei eine Fahndungs- aktion eingeleitet. 5 Langenfeld war schon einmal das Opfer einer Messerstecherei bei einem Raubüber- fall geworden. Damals war es ihm gerade noch gelungen, dem Tod zu entgehen. Der Taxifahrer hinterläßt eine Familie mit zwei Kindern. 5 schutzpolizei zu Protokoll. Er vermutet, daß eine Mine explodiert ist. Dabei gingen auf dem Schiff sämtliche Lampen aus. Menschen wurden nicht verletzt. Kirche in Bayern abgebrannt München. Ein aus noch ungeklärter Ur- sache entstandener Brand, der am Wochen- ende in der Pfarrkirche von Lohberg im nie- derbayerischen Kreis Kötzting wütete, hat den Turm, das Hauptschiff und die Orgel völlig vernichtet. Zwei Glocken stürzten in die Tiefe. Löschmeister als Brandstifter Tirschenreuth(Niederbayern). Der 21 Jahre alte Ortsfeuerwehr-Löschmeister in Haid bei Tirschenreuth hat gestanden, am 30. November 1958 einen Bauernhof angezün- det zu haben. Als Motiv für die Brandstif- tung gab er an:„Ich wollte nur erreichen, daß ich einmal richtig als Löschmeister in Tätigkeit treten kann.“ Die zwischen Hannover und Hamburg eingebettete Lüneburger Heide gab in den vergangenen Jahrzehnten schon so manches Geheimnis aus grauer Vorzeit preis. Von den weltberühmten„Sieben Steinhäusern“ bei Fallingbostel und anderen Hünengrä- bern abgesehen, wurden besonders in den letzten vier Jahren bedeutende Entdek- kungen gemacht. So gelang es u. a. bei Volkwardingen, am Rande des Naturschutz- parkes Lüneburger Heide, Wegspuren der ur geschichtlichen Nordsüd- Rollbahn freizu- legen. Der Hannoversche Landesarchäologe Dr. Wolfgang Asmus, der in der internatio- nalen Frühgeschichtsforschung gerade durch seine aufsehenerregenden Arbeiten über die Heerwege hervorgetreten ist, will nun ver- suchen, einen größeren Kreis von Wissen- schaftlern und Geldgebern für den Plan zu interessieren, die urgeschichtliche Rollbahn systematisch zu erforschen. Diese Rollbahn ist zwar an sich schon interessant genug, aber bedeutungsvoll für die Erforschung der Lebens verhältnisse der damaligen Menschen wird sie erst durch die Funde und Gräber entlang des Heerweges. Und über diese Menschen weiß man bis heute nicht allzuviel. Bei den bisherigen Grabungen ist relativ viel Material ans Tageslicht gefördert worden. So konnten neue Grabstätten entdeckt, Scherben von sbiralverzierten Gefäßen, prähistorisches Handwerkzeug usw. sichergestellt werden. Dr. Asmus und mit ihm namhafte Wissen- schaftler, nehmen nun an, daß die Weg- strecke der Rollbahn durch die Heide das letzte noch unberührte und unzerstörte Stück dieser etwa 5000 Jahre alten europä- ischen Nordsüd-Verbindungsstraße ist. 5 E. W. Vom Zug erfaßt Sprendlingen(Rheinhessen). Auf der Stelle getötet wurde ein amerikanischer Soldat, als das von ihm gelenkte Personenauto auf der Kreuzung der Bahnstrecke Frankfurt Drei- eichenhain mit der Bundesstraße Frankfurt Darmstadt von einem Personenzug erfaßt wurde. Seine Begleiter, zwei Kameraden und ein deutsches Mädchen, wurden schwer ver- letzt. Modernstes Isotopen-Labor Nürnberg. Das Nürnberger Ohm-Poly- technikum wird noch in diesem Jahr das modernste Isotopen-Labor in der Bundes- republik erhalten, Nach Fertigstellung des Labors sollen am Nürnberger Technikum so- genannte Radio-Chemiker ausgebildet wer- den. Die Baukosten für das Isotopen-Labor in Höhe von rund 900 O0 DM stammen aus Mitteln des Bundesatom ministeriums. im Freiburger Keystone-Bild Michael Grzimek tödlich verunglückt Frankfurt. Michael Grzimek, der Sohn des Direktors des Frankfurter Zoologischen Gar- tens, Dr. Bernard Grzimek, ist am Sonntag tödlich verunglückt, als er mit seinem Flug- zeug bei Tierbeobachtungen im Nationalpark von Serengeti abstürzte. Die Nachricht vom Tode seines Sohnes erhielt Dr. Grzimek durch Eingeborene, die von einer Löwen- jagd zurückkehrten. Schneeverwehungen in Nord- deutschland Hamburg. Starke Schneefälle und Schnee- verwehungen haben in der Nacht zum Mon- tag in Norddeutschland zahlreiche Straßen unpassierbar gemacht. Die Schneedecke ist rund 26 Zentimeter hoch, die Schneeverwe- hungen erreichten stellenweise eine Höhe von 60 Zentimetern. Mehrere kleine Dörfer im Raume von Heide(Holstein) sind durch die Verwehungen gänzlich vom Verkehr abge- 5 schnitten. Die Bundesstraßen 5 und 200 am Ortsausgang von Heide waren am Montag- morgen völlig zugeweht. Während in der Nacht zum Montag über den ostfriesischen Inseln heftige Schneestürme getobt hatten, setzte am Vormittag Tauwetter ein, daß sich langsam auf das gesamte Küstengebiet aus- dehnt. 1,70 Meter Pulverschnee Freiburg. Ueber das Wochenende ist es im gesamten Schwarzwald zu weiteren ausgiebi- gen Schneefällen gekommen. Die Schnee- höhen haben sich bis um 40 Zentimeter er- höht. und betragen im Feldberggebiet jetzt 1,70 Meter. Auch in Höhenlagen um 800 Meter liegen zur Zeit 80 bis 100 Zentimeter Schnee und in den Gipfellagen des Nordschwarz- walds übersteigt die Schneehöhe einen Meter. Bei Pulverschnee sind Abfahrten überall bis in die Täler möglich. Bei anhaltendem Frost sagt das Wetteramt Freiburg zeitweise wei- tere Schneefälle voraus. Die Neuschneefälle haben in Südbaden unangenehme Verkehrs- hemmnisse verursacht, In freien Lagen kam es zu größeren Schneeverwehungen im Straßennetz. Auch im Flachland war der Verkehr am Montag stellenweise behindert. Keine Hochwassergefahr mehr Bingen. Die Hochwassergefahr für die Ukergemeinden am Mittelrhein ist seit der Nacht zum Montag vorüber. Die Pegel sind gefallen und liegen jetzt auch in Bingen und Weiter unterhalb wieder unter der Hoch- wassermarke I. Die Beschränkungen für die Schiffahrt sind damit aufgehoben. Lediglich im Raum Koblenz-Köln steht das Wasser noch über der ersten Hochwassermarke, Aber auch hier wird, nachdem die Mosel bereits stärker zurückgegangen ist, die Schiffahrt nach Angaben der zuständigen Stellen am Dienstag wieder ungehindert verkehren können. Omnibus fuhr in die Rems Schwäbisch Gmünd. Ein Personenwagen, der die Vorfahrt nicht beachtet hatte, stieß am Ortseingang von Schwäbisch Gmünd mit einem vollbesetzten Omnibus aus Ellwangen zusammen. Der Omnibus geriet dabei von der Fahrbahn ab, stürzte die Böschung hin- unter und landete in der Rems. Der Fahrer und ein Insasse wurden verletzt. An dem Omnibus entstand ein Sachschaden von etwa 15 000 Mark. Auch der Fahrer des Personen- wagens erlitt leichte Verletzungen. Bonner Medikamentenmord geklärt Bonn, Dle Bonner Staatsanwaltschaft hat am Montag nach Abschluß der ersten Er- mittlungen einige Einzelheiten über dle gestern gemeldete Ermordung der 32jähri⸗ gen Ehefrau Ilse des Luftwaffenoberteld- Webels Heinrich Bornstedt bekannt gegeben, Bornstedt und die 21 jährige Krankenschwe⸗ ster Paula Köckels werden seit dem 9. Ja- nuar in Untersuchungshaft gehalten, Die der Tat verdächtigte Krankenschwester hat ein Geständnis abgegeben, die tödliche Injektion Frau Bornstedt beigebracht zu haben, wüh⸗ rend der Oberfeldwebel bestätigte, daß er von den Mordabsichten unterrichtet gewesen War und die Ermordung seiner Frau mit sel- nem Einverständnis erfolgt sel. Paula Köckeis und der Oberfeldwebel unterhielten seit 1956 zueinander intime Beziehungen, denen Frau Bornstedt, die Mutter von drei Kindern war, im Wege stand. Sch. Nr. 8 58 1 Ir. 9 Seite 7 Die früh jahralur 9. .. Sollte schon jetzt beginnen, denn in dieser Zeit braucht der Körper viel MORGEN Nr. 9/ Dienstag, 13. Januar 1952 6 Am 10. Januar 1959 wurde mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel., Herr Karl Zischek Fu milienunseigen Vitamine, frische Naturstoffe und 4 5 0 5 t 8 elemente, wie sie in der neuen im 85. Lebensjahr, nach kurzer Krandcheit, in die Ewig- S Ni keit abberufen. 4 sind Das verhütet die Frühjahrs- 5 müdigkeit, regt die Verdauung an, fördert den Stoffwechsel und schafft gutes Blut. Besorgen Sie sich deshalb lieber heute als morgen in Ihrer Apo- theke eine preisgünstige Kurpackung Mannheim, den 13. Januar 1959 Richard-Wagner- Straße 76 Der Herr über Leben und Tod rief seine treue Dienerin, unsere herzensgute Mutter und Großmutter, Frau Justina Adelmann geb. Igel Inis Iller Fraue: Frau Rosa Zischek geb. Bächlein Karl Zischek u. Frau Else geb. Nickel u. Kinder Rich. Krebs, verm., u. Frau Gertrud geb. Zischek und Sohn Jürgen und Braut Frau Helene Ulmschneider Wwe. geb. Zischek und Sohn Alfred, Zürich Beerdigung: Mittwoch, den 14. Januar 1959, 11.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. im Alter von nahezu 87 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Ihr Leben War erfüllt von Opferbereitschaft und Hingabe an die Ihren. Mannheim, den 12/ Januar 1959 Meerfeldstraße 10 Prof. Karl Adelmann und Frau Amelie geb. Hugelmann Stud.-Rätin Dr. Paula Adelmann Enkel und Urenkel Stellenungebote Statt Karten Es ist uns ein Herzensbedürfnis für die wohltuende und liebe- volle Anteilnahme die uns durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Südwestdeutsches Großunternehmen sucht noch gut aussehende DAMEN und HERREN Alter bis 40 Jahren. Sie finden in unserer Vertriebsorganisation ein angenehmes Arbeitsklima. Bei leichter Tätigkeit zahlen wir höchste Provision und bieten freie Fahrt im Pkw. Für gute Ein- arbeitung durch bewährte Mitarbeiter ist gesorgt. Informieren Sie sich bei unserer Werbeleitung: Dienstag 13. Januar, 17 Uhr, und Mittwoch, 14. Januar, 10 Uhr, Cafe„Schuster“, Mannheim, R 7, 31. Beerdigung: Donnerstag, den 15, Januar 1939, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Margarethe Ernst geh. Gember zuteil wurde, zu danken. Besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer Steinmann für seine trostreichen Worte. Ferner danken wir für die ehrenden Nach- rufe und die Kranzniederlegungen der Friseurinnung durch Herrn Obermeister Klett sowie Herrn Friseurmeister Semel Bedeutendes Großhandelsunternehmen in 5 8 b 9 aus Feudenheim, den Berufskolleginnen und Barurskollsgen Raum Mannheim Ludwigshafen, sucht zu günstigen In tlefer Trauer: Bedingungen mit Entwicklungs möglichkeit zum 95 Hildegard Ernst Sachbearbeiter, intelligenten 7 8 5 g 5 Plötzlich und unerwartet verstarb am 12. Januar 1959, im Alter 115 W 8„ Id nn von 78 Jahren meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, g 0 J 9 e J Mo N J Schwägerin und Tante, Frau * t mit gutem Briefstil und gewandtem Auftreten. . Dauerstellung. des B tha L b h Bewerbungen mit handgeschriebenem Lebenslauf und Gehalts- Jar- Er geb e SC er Bekanntmachungen Wünschen werden erbeten unter Nr. P 11791 an den Verlag. ntag 5 lug- 2 7 Mhm.- Neckarau, den 13, Januar 1939 Ausschreibung von Bauarbeiten Rheingoldstraße 95 5. 5 L E N R 1 U N e vom Für den Neubau einer Landesfeuerwehrschule in Bruchsal werden(männlich oder weiblich) In tlefer Trauer: öffentlich zur Vergabe ausgeschrieben: a 8 1 55 August Laubscher Erd-, N Estrich-, 1801 3 t. tahlbetonarbeiten, Ent e eee 5 5 ard-, Maurer-, Estrich-, Isolierungs-, Beton-, Stahlbetonarbeiten, Ent- 1 N Emil Hessenauer wässerungsanlage und Baustraßenarbeiten für vier Gebäude und einen JjV%VVVVCCVCV0BoOi! Siegfried Hessenauer Schlauchtrockenturm. Angebote erbeten unter Nr. P 117/79 a., d. Verlag. und alle Anverwandten Die Hauptarbeiten umfassen insgesamt etwa: 9000 ab Erdaushub, a. im Bundesgebiet bekanntes Großunternehmen sucht für seine Beerdigung: Mittwoch, den 14. Januar 1939, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau. 1000 cbm Mauerwerk aus Backsteinen-—Schwemmsteinen, Werbeabteilung noch einige 1100 cbm Betonmauerwerk, nee- 1900 ebm Stahlbeton(stützen, Unterzüge, Ueberlagen, Wände 8 2 AMEN und HERREN 60 Llon- usw).) agen 6500 am Stahlbetondecken, 1 a 8 180 2800 im prev Baustrage, die intensiv arbeiten wollen und Wert auf eine Dauerstellung legen. Was Die Ausschreibungsunterlagen liegen beim Staatl. Hochbauamt Bruch- Unser Angebot: von 5 Für die vielen Beweise herz- sal— Bauleitungsbüro Baustelle Landesfeuerwehrschule— Bruchsal, rim f 3 5 5 5 4 lich 1 je di. verlängerte Steinackerstraße, ab Montag, den 19. Januar 1959, während Höchstprovisionen, Fahrgelder und Spesen, Garantieeinkommen, 1 die Eine heimtückische Krankheit nahm mir meinen lieben er Anteilnahme sowie die der Dienststunden zur Einsichtnahme und Abholung auf. 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Werbetätigkeit.(Keine Versleheruns!) 8 ö 5 1 i 2 g 5 2 2 9900 Er trug sein schweres Leiden mit bewundernswerter a ö ue nc wieder zurückzugeben, Eine Rückerstattung der Kosten.,,,,—«ĩ« 2 Geduld. sagen wir allen unseren innig- olgt nicht. schnittlich verdienen wollen, bitten wir zu einer persönlichen sten Dank, Besonderen Dank Die Angebote sind in festverschlossenem Umschlag mit der Auf- Vorstellung am Mittwoch, dem 14. Januar 1959, von 10 bis 13 Uhr, Mhm.- Neckarau, den 12. Januar 1959 Herrn Pfarrer R. tur die schritt„Neubau einer Handesteuerwehrschule, in Bruchsal“ bis zum Er- und von 17 bis 19 Uhr, im Nebenzimmer der Gaststätte Wittels⸗ Belfortstraße 46 f d öltnungstermin am Freitag, dem 6. Februar 1359, vormittags 11 Uhr, beim bacher Hof, Mannheim, U 4, 13. t111 2 · trostreicnhen Worte. Staatl. Hochbauamt Bruchsal, Schloßraum 21, einzureichen. Die Bieter 555 415 5 7 855 5 5 können der Angebotseröffnung beiwohnen. 8 1 ea Höchel geb. Papenberg Mannheim, den 13. Januar 1939 9 1 5 Januar 1959 5 2 lebi- Marlies Höchel e eee eee Staatl. Hochbauamt Bruchsal. Informieren Sie sich! mee⸗ Hans Höchel e Ein neuer Verkaufsschlsger sucht neue Vüitarbeiter, Oberdurdiscmittüch jetzt Anita Guschwa Konrad Schneider 2 1— 8 e e e Ga wehen 4 a schen 300,— u, 600, schen in der I. Woche). Geld verdienen wellen leter Peuerbestattung: Donnerstag, den 18. Januar 1959, 13 Uhr, im 2* 22 Nn e¹ en 5 Sie sicher auch, wir zeigen Ihnen, wie diese. möglich sind. Sind nes Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. ESC aft 80 0 8 Sie der Richtige? Versuchen Sie es einmal, und sie werden ohne Sonder- i 5 vorschuß dabei bleiben, Unser Artikel? Kein Elektr.- oder Haushaltsgerät! Varz- 2 Sokortprovision und angenehmes Arbeiten für Sie. Wir erwarten Sie am 15 Bestattungen Eil-Iransporte Tellz Ad 4 14. Januar, 10-12 u. 14-16 Uhr, Hotel Rheinhof, Tattersalistr. 1 i am Ammann 9 in Mannheim 1, 1,3, 2 u. 2,5 t, Telefon 5 05 83, . i Sport- u. 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Nr. dsds a. d. a Waldburga Keitel und Angehörige auf dem Wege v. Schlachthof bis 274 7 2 77 e. 8 Fru C en Ing.-Büro per sofort gesucht. 2 r. u. Nr. 05403 a, d. Verlag Lindenhof verloren. Abzug. gegen e 5 2 a Bewerbg. u. Nr. P 05388 a. Verl. Putsstelle, tägl. ab 20 Uhr, gesucht. Belohnung. Telefon 4 06 15. 2 N Zuschr. u. Nr. 05373 a. d. Verlag. MORGEN Dienstag, 13. Januar 1959/ Nr.) Unter der Lupe In einem Notstand greift man oftmals nach Mitteln, die vorker vielleicht empört zurück- gewiesen worden wären. Daß sick der deutsche Wagensport und vor allem die Fakrer in einer solchen Situation befinden, ist unzweifelhaft. Ohne einen Kaskosckutz in Rennen und ohne jegliche Unterstützung der Zubehörindustrie können die Rnanziellen Belastungen bei den wenigen Rennen nur noch von Wenigen ge- tragen werden. Nach langem Hin und Her ent- schlossen sich die im Deutschen Sportfahrer- Kreis vereinigten Aktiven deshalb, von der ONs die Genehmigung zur Reklame zu fordern. Die vom Werbe-Etat großer Firmen bezahlten Aufschriften und Slogans auf den Wagen sollen in etwa den Rennbetrieb finanzieren helfen. Für viele mag es ein ungewohnter und zunächst vielleicht befremdender Anblick sein, wenn die Renn- und Sportwagen marktschreierisck für jens Kerze und diesen Treibstoff werben und sich wekmütig der Zeiten eines Caracciola er- innern. Aber— man darf dabei nie vergessen, daß die Carratsch und Co. nicht die Sorgen ihrer Nachfolger hatten. * Selbst den in den Eissport vernarrten Ber- unern wurde es am ersten Tag der Deutschen Runstlaufmeisterschaften zu viel. Von 7.30 Uhr morgens bis 0.30 Uhr in der Nacht herrschte Leben auf der Eisfläche des Sportpalastes. Zu- gegeben, nur die wirklich Besessenen Rarrten während der Pflicht bis 20 Uhr aus, für Kampf- richter, Aktive und besonders fur die Teilneh- mer an Nachwuckswettbewerben aber mußten — zumal bei schleppender Abwicklung— die Strapazen unerträglich sein. Das alles war eine Zumutung: an den Zuschauer, an die Preis- richter und— in erster Linie— an die 91 Läufer. 0 Man muß auch zugeben, daß eine bessere Losung leichter gefordert als gefunden ist. Ideal würe es, könnten sich die Titelkämpfe ũber drei Tage erstrecken. Freilich: Wer kann dieses Nnanzielle Risiko schon auf sich nehmen. * Der deutsche Handballsport muß auf seine junge Generation hoffen! Nach der vierten Hallen niederlage gegen die CSR zeigte sick er- neut, daß die alten Routiniers des Feldweltmei- sters nur schwer umlernen. Das moderne Hal- lenhandball aber ist in seinem Charakter 80 andersartig, daß nur die Jugend in diese grund- legend neuen Begriffe hineinwachsen kann. Will die Bundesrepublik in Zukunft auck in der Halle zu den führenden Nationen gehören, muß diese Jugend schnellstmöglich zu schweren internationalen Aufgaben kommen. Selbst zenn dieser Schritt zunächst eine kalte Dusche zur Folge haben sollte, muß er gewagt werden. Je früher desto besser! Vor der Kieler Begegnung stellte DHB-Prä- sident Feick für den DHB grundsätzlich fest, daß man das Hallenspiel keineswegs als Ueber- brückzung der Wintermonate ansehe. Hoffentlich folgen diesen Worten auck die Taten. Die junge Generation wartet darauf. * Es hat nicht des Kampfes zwischen West- falen und Rheinland bedurft, um zu der Er- kenntnis zu kommen, daß die Europameister- schaftsdritte uber 200 Meter Brust, Wiltrud Urselmann, im Augenblick die einzige Schwim- merin des Bundesgebiets von internationalem Rang ist. Erstaunlich aber war trotzdem, wie überlegen sich die Krefelderin auch auf den für sie ungewohnten Kraulstrecken(100, 200 und 400 Meter) zeigte, als sie dreimal persön- lichen Rekord schwamm. Gelten diese Zeiten international auch nicht viel, so zeigen sie doch, daß Wiltrud Urselmann die großartige Kondi- tion besitzt, neben ihrer Spezialstrecke(200 Me- ter Brust) noch andere Disziplinen in für deut- sche Verhältnisse guten Zeiten zu schwimmen. Dies aber bedeutet, daß fur sie die Europa- meisterschaften in Budapest nur eine Station waren, und daß das Ziel Rom heißt. Sie ist damit zweifellos auf dem richtigen Weg. Auch Hemsbach distanziert: Dem KSV tenli noch ein Punbi zum ufstieg „Eiche“ setzte in der Reserverunde der Ringeroberliga Siegesserie fort Die Ringerstaffel des KSV 1884 Mannheim hat das große Ziel, den Aufstieg zur Oberliga, kast erreicht, denn sie benötigt nur noch einen Punkt aus den beiden restlichen Begegnun- gen gegen Rohrbach und Niederliebersbach, um als Sieger der Landesliga-Nordgruppe festzustehen. Der Tabellenvierte KSV Hems- bach wurde zuletzt von den Mannheimern geradezu deklassiert. Die Hemsbacher fanden keinerlei Einstellung zu ihrem Gegner und mußten sich schließlich mit 18:3 Punkten hoch geschlagen bekennen. Vogel, Mai, Schlafhäuser und Weber landeten Fallsiege, während sich Steinle, Münch und Hefft mit drei ungefährdeten Punkterfolgen zufrieden gaben. Besonders erwähnenswert: Emil Schlafhäusers Blitzsieg im Mittelgewicht über Badens Ex meister Rutsch! Verfolger ASV Eppelheim umschiffte zwar mit einem überzeugenden 14:4-Erfolg die gefährliche Klippe bei der Edinger„Fortuna“, an der Vier-Punkte- Differenz gegenüber dem KSV znderte sich jedoch nichts. Völlig erwartet kam der 12:8-Heimsieg von RSC Laudenbach über KSV Sulzbach. Kampflose 24:0-Siege gab es sowohl für AV Fortuna Reilingen bei der Spygg Niederliebersbach, als auch für AC Germania Rohrbach über ASV Heidel- berg, beidemale wegen Gewichtsschwierig- keiten. Die„freundschaftlichen“ Begegnun- gen sah Niederliebersbach mit 15:6 Punkten und Heidelberg mit ebenfalls 15:6 Punkten siegreich. In der Oberliga-Reserverunde kam Mei- ster RSC Eiche Sandhofen zu einem über- legenen 18:3-Heimsieg über SpVgg Germania Karlsruhe und VfRK 08 Oftersheim festigte seine zweite Position durch einen wesentlich schwerer erkämpften 13:10-Sieg bei der SpVgg Ketsch. SRC Viernheim triumphierte über KSV Deutsche Eiche Oestringen mit 15:7 Punkten.— Eine Nachhol-Begegnung in der Ringer-Kreisklasse gewann HSV Hocken- heim überraschend gegen den Tabellen- dritten KSV Malsch auf eigener Matte mit 11:9 Punkten.—.Al1 Vorrunde zu den Hallenhockey-Meisterschaften: Der JJ blieb in Heidelberg unbesiegi Auch Mrd und das Damenteam des TSV 46 erreichten das Finale Auch bei der Vorrunde der Herren- und Damen-Mannschaften zu den Badischen Hal- lenhockey- Meisterschaften in Heidelberg gab es eine Reihe großartiger und spannen- der Begegnungen. Um die Qualifikation bei den Herren bewarben sich dreizehn Mann- schaften, die in drei Gruppen spielten. Je- weils die Ersten und Zweiten dürfen an der am 24. und 25. Januar in Heidelberg statt- findenden Endrunde teilnehmen. Von den Mannheimer Vereinen schafften es der TSV 46 Mannheim und die Mannheimer TG. Die Mrd spielte in der Gruppe A und belegte hinter dem Karlsruher SC den zweiten Platz. Sie gewann zwei Spiele(gegen TC Pforz- heim 3:1 und gegen Freiburg 2:0), während es gegen den Karlsruher SC eine knappe 0:1 Niederlage gab. Ausgeschieden sind in dieser Gruppe TC Pforzheim und Freiburg. In der Gruppe C setzte sich der TSV 46 Mannheim zusammen mit dem Heidelberger TV 46, die deide die gleiche Punktezahl erreichten, durch. Die Männer des TSV 46 hatten vier Gegner in ihrer Gruppe. Sie gewannen drei- mal, gegen das E. J. Heidelberg 2:1, gegen 78 Heidelberg 3:0 und gegen Germania Mann- heim ebenfalls 3:0. Unentschieden(2:2) endete die Begegnung mit dem Heidelberger TV 46. Ausgeschieden sind in dieser Gruppe das E. J. Heidelberg, Germania Mannheim und 78 Heidelberg. Germania besiegte wohl 78 Heidelberg mit 3:2, verlor aber gegen HTV 46 1:6, gegen E. J. 1:2 und gegen den TSV 46 Mannheim. Am schwersten hatte es unbestreitbar von den Mannheimer Vereinen der VfR, der es in seiner Gruppe mit der ganz hervorragenden Mannschaft des Titel- verteidigers HC Heidelberg und dem eben- Falls sehr gut disponierten HC Lahr zu tun hatte. In dieser Gruppe belegten diese bei- den Vereine die beiden ersten Plätze, wobei der HCH als einzige Mannschaft der Vor- runde keinen Punkt abgab. Der VfR spielte zweimal unentschieden(gegen Lahr und ge- gen Bruchsal jeweils 2:2), während er gegen den HCH 0:3 unterlag. Er hatte damit einen Punkt weniger als Lahr und schied zusam- men mit Bruchsal aus. In der Vorrunde der Damen konnte sich der Titelverteidiger TSV 46 Mannheim den Eintritt in die Endrunde zusammen mit dem HC Heidelberg, dem Karlsruher SC und Toto-Quoten Zwölferwette: 1. R.: 3239 DM; 2. R.: 126 DM; 3. R.: 13,40 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 212 DM; 2. R.: 16,50 DM; 3. R.: 2,65 DM.— Neunerwette: 1. R.: 150 DM;: 2. R.: 13,45 DM; 3. R.: 2,15 DM. — Achter wette: 1. R.: 16 DM; 2. R.: 1,40 DM. — Punktauswahlwette(6 aus 28): 1. R.: 160 DM; 2. R.: 7,45 DM; 3. R.: entfällt. Lottoquoten: Kl. 1: 500 000 DM; Kl. 2: 90 000 DM; KI. 2(5 Gewinnzahlen ohne Zusatzzahl): 4% D Kl. 8: 65 DM Kl., 4: 3,3 DM. . dem Heidelberger TV 46 sichern. Hier be- warben sich zehn Mannschaften, gespielt wurde in zwei Gruppen und auch hier quali- fizierten sich jeweils die beiden Ersten. Die von Brucker betreuten Mannheimer Turne- rinnen spielten in der Gruppe B, wo sie von vier Spielen drei gewannen und einmal un- entschieden spielten. Gewonnen wurde ge- gen Bruchsal 1:0, gegen Germania Mann- heim 3:0 und gegen VfR Mannheim 5:2, ge- gen den Heidelberger TV 46 hieß es am Schluß 0:0. Neben Bruchsal schieden in die- ser Gruppe VfR und Germania aus. Beide brachten es auf zwei Unentschieden und ver- loren zweimal. In der Gruppe A setzten sich HC Heidelberg und Karlsruher SC durch, Während Lahr, Pforzheim und Freiburg aus- scheiden mußten. Ob die Mädel des TSV 46 Mannheim in 14 Tagen ihren Meistertitel er- folgreich verteidigen? Die Aussichten dazu sind nicht schlecht, doch haben die Begeg- nungen der Vorrunde gezeigt, daß den Mann- heimerinnen beachtliche Gegnerinnen ge- genüberstehen. H. Ue. DIE BESTE WERTUNG aller an den Berliner Deutschen Meisterschaf- ten teilnehmenden Eis- kunstläuferinnen und Läufer sicherte sich die Krefelderin Ina Bauer, die mit einer bis ins Letzte ausgefeilten und an Höhepunkten reichen Kür zum dritten Male hintereinander den Titel bei den Damen gewann. Das Ergebnis eines zehn- monatigen Trainings- aufenthaltes in den USA sind nicht nur eine we- sentlich verbesserte Pflicht, sondern auch eine Steigerung in der Kür. Ina Bauer ist ne- ben den Paaren Deutsch- lands größte Hoffnung bei den internationalen Wettkämpfen der näch- sten Wochen. dpa-Bild Training in den USA trug Früchte: Ina Bauer steigerie ich ⁊ud Weltttasse Die Kür der Krefelderin war absoluter Höhepunkt der Berliner Titelkämpfe Absoluter Höhepunkt der Deutschen Eiskunstlauf- Meisterschaften im Berliner Sportpalast, bei denen mit Manfred Schnelldorfer München), Ina Bauer(Krefeld), Marika Kilius/ Hans Jürgen Bäumler Frankfurt/ Garmisch) und dem Tanzpaar Rita Paucka/ Peter Kwiet Berlin) die Vorzahrssieger ihre Titel erfolgreich verteidigten, war die Kür von Ina Bauer. Die Krefelderin, international Deutschlands größte Hoff- nung, errang zum dritten Male in ununterbrochener Reihenfolge den Titel. DEV- Kunstlauf-Obmann Rudi Marx München), über die Fortschritte der deutschen Spitze sichtlich erfreut, billigte der Leistung von Ina Bauer rückhaltlos das Prädikat„Welt- klasse“ zu. Nicht nur in der Pflicht, ihrer bisherigen Schwäche, sondern auch in der ohnehin schon hervorragenden Kür hat sich Ina Bauer bei ihrem zehnmonatigen Trainingsaufenthalt in den USA unter Trainer Edy Scholdan ver- bessert. Begeisterungsstürme der 6500 Zu- schauer begleiteten den Lauf der knapp 18 jährigen Krefelderin, die in ihrem bei hohem Tempo, großer Musikalität und wundervoller Raumaufteilung vorgetragenen und mit Pirouetten gespickten Lauf alle Sprünge— bis auf eine Ausnahme— kantenrein stand. Tosender Beifall umbrandete die rotblonde Krefelderin erneut, als die Wertungen(5,7, 5,6, 5,8, 5,7 und 5,8 für Inhalt, 5,8, 5,7, 5,7, 5,7 und 5,8 für Ausführung) bekanntgegeben wurden. Die Nächstplacierten, die 18jährige Hamburgerin Bärbel Martin mit ihrem Vor- stoß vom siebenten Rang nach der Pflicht auf den zweiten Platz der Gesamtwertung, und die Kölnerin Ursel Barkey, ließen auffal- lende Fortschritte erkennen. Die letzten Ergebnisse: Meisterklasse: Da- men: 1. na Bauer(Krefeld) Platzziffer 5, 186,66 Punkte, 2. Bärbel Martin Hamburg) 13/174, 74, 3. Ursel Barkey(Köln) 18/173, 70, 4. Ursel Dillmann Oüsseldorf) 26/172.12.— Tanz: 1. Rita Paucka/ Peter Kwiet(Berlin) 5/35,52, 2. Elly Tal/ Hans Burkhart München) 10/34, 42, 3. Nissen/ Mayer Hamburg) 16/32, 61. Herren, Senioren: 1. Franz Pieringer (München) 5/111,04, 2. Schönmetzler(Gar- misch) 11/108, 4. Badens Schwimmerjugend am Wochenende im Tulla-Bad Um die Teilnahmeberechtigung am achten süddeutschen Jugend- Länder- Vergleichs- kampf(14/15. Februar in Ludwigshafen) geht es am Wochenende bei den Jugendmei- sterschaften des Badischen Schwimm-Ver- bandes im Karlsruher Tullabad. Etwa 300 Jugendliche aus 12 Vereinen des Verbands- Sebiets sind bei dieser Heerschau des Nach- Wwuchses in 15 Einzelrennen und zwei Staf- feln am Start. Auch die drei Mannheimer Vereine SVM, TSV 46 und VWM haben ihre schnellsten Jugendlichen gemeldet. Ursel Dvorak(TSV 46) gilt hierbei als Favoritin im 100 m Schmettern der Mädel und auch im Kunstspringen hat Mannheim durch Die- ter Jäger(TSV 46) und Julia Urban(SVM) trotz des Fehlens von Ingeborg Busch, die in Köln bei den„Deutschen“, startet, Sieges- hoffnungen. Im übrigen werden in Karlsruhe wohl die beiden Mitglieder der Nationalmann- schaft, Ursel Brunner Nikar Heidelberg) und Bärbel Gosciniak KTV 46 Karlsruhe) im Mittelpunkt des Interesses stehen und bei ihrem viermaligen Aufeinandertreffen 400, 200 und 400 m Kraul sowie 100 m Rücken) für die besten Pagesleistungen sor- gen. B. Fullmer gegen Gustav Scholz? Der frühere Mittelgewichts- Weltmeister Gene Fullmer, der seinen Titel an„sugar“ Ray Robinson verlor, erhielt von Promoter und Manager Fritz Gretzschel ein Angebot zu einem Zehnrundenkampf gegen Europa- meister Gustav Scholz. Die Begegnung soll schon im März in Berlin stattfinden, wenn Scholz seinen Titel am 14. Februar in der Dortmunder Westfalenhalle erfolgreich gegen seinen offiziellen Herausforderer Hans Werner Wohlers verteidigt. Da Gretzschel für den Start in Berlin neben freien Reise- kosten und Hotelunterkunft für zwei Per- sonen eine Börse von 10 000 Dollar(etwa 42 000 DN) bot, ist es durchaus möglich, daß Fullmer annimmt. — Wie steht mein Verein! Eishockey- Bundesliga EV Füssen 10 10 0 0 88 19 20.0 ERC Mannheim 9 7 0 2 22:30 1% SC Rießersee 8 5 1 2 51:26 EC Bad Tölz 8 5 0 3 40.30 1046 Preußen Krefeld 10 4 1 5 47:60 9 Krefelder EV 8 2 0 6 35809 EG Weßling Starnberg 9 1 0 8 23:69 2.10 Düsseldorfer EG 10 1 0 9 283.84 2% Ringer-Gruppenliga Südwest VfK Schifferstadt 13 11 2 0 171:89 2422 SV 98 Brötzingen 14 9 0 5 187:94 1870 RSC Friesenheim 14 9 0 5 154.124 180 VfL Thaleischweiler 14 8 1 5 169:112 1741 KSV Wiesental 14 7 2 5 150:128 16403 ASV 1888 Mainz 14 7 2 5 120-142 16443 ASV Feudenheim 14 7 0 7 124.152 1414 ASV Lampertheim 14 3 0 11 100:181 6222 ASV Germ. Bruchsal 14 2 1 11 111:183 5 ASV Pirmasens 13 2 0 11 91172 Oberliga Nordbaden VfK 08 Oftersheim 17 14 1 2 208:144 29.5 SpVgg Ketsch 1711 00 6 203:156 22942 Germ. Ziegelhausen 16 10 1 5 178.153 21¼J1 Eiche Sandhofen 17 9 2 6 176154 SRC Viernheim 17 9 2 6 171:161 2% Dt. Eiche Oestringen 17 7 0 10 147:194 14 ASV Ladenburg 16 6 0 10 155:169 12•20 Germ. Karlsruhe 17 6 0 11 159:180 12.22 SG Kirchheim 16 5 0 11 15513 KSV Schriesheim 16 3 0 13 133:200 Oberliga-Reserven RSC Eiche Sandhofen 17 15 1 1 281:116 31853 VfK 08 Oftersheim 17 12 0 5 234:148 24710 KSV Schriesheim 16 10 1 5 214:147 21¼11 Sd Kirchheim 16 8 4 4 194:144 20712 Germ. Ziegelhausen 16 7 3 6 213:159 17715 SRC Viernheim 17 7 2 8 193:179 Dt. Eiche Oestringen 17 6 0 11 172:185 12.22 SpVgg Ketsch 17 5 1 11 159:219 ASV Ladenburg 16 2 3 11 141: 219 Germ. Karlsruhe 17 3 1 13 66:33 Landesliga Nordbaden KSV 1884 Mannheim 16 14 1 1 214:113 29.3 ASV Eppelheim 16 12 1 3 214:109 2577 RSC Laudenbach 15 9 1 5 200117 KSV Hemsbach 16 8 2 6 160:165 184 ASV Heidelberg 15 8 1 6 153:16 70 AV Fort. Reilingen 16 7 1 8 146:187 KSV Sulzbach 17 6 0 11 165:187 AC Germ. Rohrbach 16 3 1 12 131:209% Niederliebersbach 14 3 0 11 114:182 6 Fort. Edingen 11 2 0 9 83:144 6 Kreisklasse KSV 56 Schwetzingen 14 13 0 1 214:98 2302 AC Neulußheim 13 11 0 2 171:109 24 KSV Malsch 12 3 1 6 12 HSV Hockenheim 14 5 1 8 145:166 1147 SG Brühl 14 5 0 9 141:173 10118 AV Schwetzingen 12 4 1 7 12 RSC Hockenheim 13 4 1 8 116:1 83 RSC Schönau 12 3 0 9 107:162 Gewichtheber- Oberliga VfL Neckarau 10 10 0 0 42060 Pfd. 20.0 AC 92 Weinheim 9 5 0 4 36675 Pfd. 10.8 KSV 1884 Mhm. 9 4 0 5 35700 Pfd. 8.10 Germ. Obrigheim 7 3 0 4 28315 Pfd. 658 KSV Durlach 9 3 0 6 35029 Pfd. 6912 Einigkeit Mühlburg 8 1 0 7 30995 Pfd. 214 Neuer Erfolg Leutershausens Sd gewann Hallenturnier in der Schwein Die Sd Leutershausen gewann in Baden (Schweiz) ein Hallen-Handballturnier vor MKG Baden, TV Singen, Bayern München, Oberseminar Bern und Pfadi Sporttrupp Zürich.— Endrundenresultate: Leutershau- sen— Singen 13:5, Leutershausen— MRG Baden 5:6, Singen— MRG Baden 8:7, bel Punktgleichheit aller drei Mannschaften ent- schied das Torverhältnis. Neuformierte Sturmreihen des SC Rießersee: Ji mit dem Ati meiste wieder ⁊u rechnen Schon nach dem ersten Drittel 7:0- Führung/ Preußen Krefeld unterlag 11 Für die Platzherren schossen folgende Spieler die Tore: Schuldes(6), Fries und Loibl Im Garmischer Eisstadion gab es am Sonntagabend in der Eishockey-Bundesliga einen Kantersieg des Sc Riehersee gegen Preußen Krefeld mit 14:1 Toren(7:0, 4:0, 3:1). Vor fast 4000 Besuchern überraschten die Rießerseer durch neuformierte Sturmreihen und waren gegenüber den letzten Spielen kaum wiederzuerkennen. Innerhalb von drei Minuten hatten sie mit einem Blitzstart schon drei Tore erzielt und beendeten das erste Drittel mit einer Ausbeute von sieben Toren, ehe sich die Krefelder von ihrem Schrecken erholt hatten. Hinzu kam eine famose Leistung von Nationaltorwart Ho- belsberger bei Rießersee, der einfach alles hielt. Bei den Krefeldern, denen man eine gewisse Ermüdung nach ihrem Vortagssieg mit 4:1 gegen Bad Tölz anmerkte, mußte Tormann Obermann durch Wackers ersetzt Werden. Erkenntnisse nach den ersten internationalen Ski-Rennen: Deulsche adenen ſechnisch und stilistisch sehr star Es fehlt aber noch der kraftvolle Körpereinsatz/ Erheblich verbessert zeigten sich die Läufer aus der Sowjetzone Die ersten internationalen Rennen der alpinen Weltelite in der vorolympischen Saison haben nur unerwartete Ergebnisse gebracht, ausgenommen der Sieg des 20 zährigen Arlbergers Karl Schranz im Abfahrtslauf von Wengen. Wer hätte zum Bei- spiel der amerikanischen Studentin Penny Pitou den Gewinn der Kombination in Grindelwald zugetraut? Oder wer hätte dem Oesterreicher Ernst Oberaigner, nach- dem er sich zweimal hintereinander das Bein gebrochen hatte, in der Beurteilung der Chancen den Vorzug vor seinen Landsleuten Molterer und Schranz oder Werner (USA) und Staub(Schweiz) gegeben? Und schließlich die größte Sensation dieser Tage in der Schweiz: der Doppelerfolg unserer Mädel im Spezialslalom! Seit dem Sieg von Ossi Reichert bei den Olympischen Spielen 1956 sind sich unsere Läuferinnen nicht mehr so glückstrahlend und jubelnd in die Arme gefallen. Bereits nach dem ersten Lauf, als noch gar nichts entschieden war, erschienen die jugendlichen Heidi Mittermeier und Barbi Henneberger als glücklichste Menschen auf der Welt. Als dann der Erfolg feststand, vermochten die Mädchen die Sensation gar nicht recht zu fassen. Dabei muß man bemerken, daß es ihnen einzig und alleine darum ging, dag eine von ihnen gewann. Wer, war zunächst egal. Allerdings, die hervorragenden Plätze bei den internationalen Damen- Skirennen in Grindelwald beschrän'zten sich deutscher seits auf den Slalom. Für den Riesentorlauf, vor allem aber für die Abfahrt fehlt unserer blutjungen Mannschaft noch der kraftvolle, kast athletische Körpereinsatz, wie ihn die Schweizerinnen oder die überraschend schnellen Girls aus den USA zeigten. Technisch und stilistisch brillierten die Mittermeier, Henneberger und Meggl,— ob sie im Laufe des Winters nun auch noch das überlegte Hinabstürzen in die steilen Hänge Wagen, muß sich in den nächsten Wochen zeigen. Fritz Huber als neuer Trainer des DSV hatte einen glänzenden Start. Seine Ar- beit trägt Früchte. Man darf indessen nicht vergessen, daß gerade die Mädchen schon im letzten Jahr auf Grund ihres Talentes An- sätze dazu zeigten, in Kürze international eine entscheidende Rolle zu spielen. Engel- bert Haider als Vorgänger von Huber hat den Weg zu den jetzt eintretenden Erfolgen schon vorgezeichnet. Der Deutsche Sküver- band darf nun nicht wieder wie 1952 nur die vier oder fünf herausragenden Mädchen von einem Rennen ins andere schicken. Es ist wichtig, nach weiteren Talenten Ausschau zu halten. Der Kreis der Nationalmannschaft muß so weit wie möglich gesteckt werden, damit wir auch in Zukunft um guten Nach- wuchs nicht besorgt zu sein brauchen. In Wengen enttäusche der Slalom. Wenn 23 Läufer der Weltelite disqualiflziert wer- den müssen oder aufgeben, so trägt zweifel- os die Strecke die Schuld. Man sollte dazu übergehen, die Läufe etwas leichter zu stek- ken, zumal dann, wenn das Gelände sowieso schon sehr steil ist und höchste Anforderun- gen an die Teilnehmer stellt. Beeindruckt war man von den Leistungen der Läufer aus der Sowjetzone. Wer die Mannschaft noch vor zwei Jahren gesehen hat, konnte sein Er- staunen nicht verbergen. Die Zone unter- nimmt alle Anstrengungen und scheut keine Kosten, wenigstens zwei Starter in das ge- meinsame Olympiateam von 1959 zu bringen. Falls der im Kleinwalsertal lebende Oester- reicher Ludwig Leitner in diesem Jahr nicht noch die deutsche Staatsangehörigkeit, die Voraussetzung für seine Meldung nach Squaw Valley ist, kann die Zone durchaus in die Spitze des DSV vorstoßen. Freilich muß sich erst in Kitzbühel und Garmisch- Partenkirchen bestätigen, daß die guten Pla- cierungen in der Schweiz kein Zufall waren. (je 2), Pittrich, Kappelmeyer, Endres und Günzroth(je 1). Für die Preußen war der ehemalige Spieler bei Legia- Warschau, Czech, zwei Minuten vor Schluß für das Ehrentor verantwortlich. 5 Boxer eröffnen neue Saison Die neue Saison der Amateurboxer Wil nach der einmonatigen Kampcsperre am Wochenende in Mannheim mit zwei Veran, staltungen eröffnet: am Samstagabend erwartet der KSV 1884, der sich dabei durch Fischer vom benachbarten VfR und den badischen Halbschwergewichtsmeister Knob. lauch(Neckarau) verstärkt, die starke West⸗ pfälzische Staffel von Sd Pirmasens zum Rückkampf und bereits am Nachmittas 15.30 Uhr, beginnt im Saal des. Lokas Brückl-Bernauer(Waldhof) ein Nachwuchs turnier des Kreises Mannheim/ Heidelbers Startberechtigt sind dabei neben der Jugenl und den Junioren auch Senioren-Anfänge! und Erstlinge. Beim ausrichtenden BC 65 Waldhof liegen für dieses Turnier rund d Meldungen vor. Das DEV- Aufgebot für Davos und Colorado Springs Der Deutsche Eissport- Verband wird die Kunstlauf Europameisterschaften 2. bis 8. Februar in Davos) mit 18 und die Weltmeisterschaften(24. bis 28. Fe- bruar in Colorado Springs/ USA) mit sieben Teilnehmern beschicken. Bei den Europameisterschaften starten: Manfred Schnelldorfer(München), Tilo Gutzeit Düsseldorf), Hans-Jürgen Bäumler (Garmisch), Ina Bauer(Krefeld), Bärbel Martin(Hamburg), Ursel Barke(Köln), die Paare Marika Kilius/ Hans-Jürgen Bäumler Frankfurt/ Garmisch), Mar- gret Göbl/ Franz Ningel(Garmisch Frankfurt) und die Rollkunstlauf-Welt⸗ meister Rita Blumenberg/ Werner Men- sching Nürnberg) sowie die Tanzpaare Rita Paucka/ peter Kwiet(Berlin), Elly Tal/ Hans Burkhart München) und Mar- got Nissen/ Gerhard Mayer Mamburg). Die Flugreise zu den Weltmeisterschaf- ten nach Colorado Springs treten am 18. oder 19. Februar Ina Bauer, Manfred Schnelldorfer, Tilo Gutzeit, Marika Ki. Iius/ Hans-Jürgen Bäumler und Margret Göbl/ Franz Ningel an. 1 — — Nr. 9 1. erklä Deuts tung ränit. lands Ange Gleic Sowie des v Dei gen 1 Zipier 2 tung, mit f inter: nicht tet si Bezie der Unve gigke keine ten, Siche Stütz 1. Milit irgen liege nicht derer verbi tion Köni irlan 2. werd Nicht Milit Hand halte letzu land 3. werd mit Grun die a Siche geme ische Syste 4. Vert. Dem. Bunc gen, nisat 1 20.0 14˙4 1026 911 4-12 216 2˙¹0 2— SSS S 89 2422 94 1810 18˙10 17ů11 165 16•12 14•14 6˙22 5˙25 4-22 29.5 22R12 21511 20.14 20414 14.20 12•20 12˙2 10.20 6˙28 31⁴ 24710 21411 20512 17115 16˙18 12˙22 11¹ 7¹³⁵ 7˙N 29•3 25˙7 19•11 1814 17ůʃ3 15•17 12⁰22 7 6˙2² 6˙18 98 28ʃ9 22¶4 11.43 11.17 10716 9•J5 9•17 6•18 145 163 162 Pfd. 20.0 Pfd. 10.8 Pfd. 8.10 Pfd. 6˙0 Pfd. 6.12 Pfd. 214 Usens Schweiz 1 in Baden mier vor München, porttrupp utershau- — MRG 1 8:7, bel aften ent- nen! lag 1.14 folgende und Loibl dres und War det Warschau, für daß ison xer Wird derre am ei Veran- stagabend pei durch und den ter Knob⸗ ke west sens 20ln achmittag 8. Locals ichwuchs⸗ eidelbers er Jugend Anfänge! n BC 5 rund 0 eme, ings ad wird chaften 18 und 28. Fe· A) mit Bei den Hanfred Gutzeit zäumler Bärbel (Köln), Jürgen Mar- misch k- Welt⸗ r Men- nzpaare n), Elly id Mar- mburg). erschaf- am 18. ranfred ika Ki- Margret ——— ö Nr. 9/ Dienstag, 18. Januar 1959 MORGEN Seite 9 Moskaus Plan für einen Friedensvertrag Wiedervereinigung aufgeschoben/ Grenzen nach dem Stand Nachstehend veröffentlichen wir mit einigen Kürzungen den Wortlaut des von der Sowjetunion vorgelegten Entwurfs für einen Friedensvertrag mit Deutschland in der von der Sowjetzonen-Agentur ADN verbreiteten deutschsprachigen Fassung: Friedensvertrag mit Deutschland „Die Union der Sozialistischen Sowjet- republiken, das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, die Ver- einigten Staaten von Amerika, die Franzö- sische Republik, Australien, die Volksrepu- blk Albanien, Belgien, die Weißrussische So- malistische Sowjetrepublik, die Volksrepu- bplik, Bulgarien, Brasilien, die Ungarische Volksrepublik, Griechenland, Dänemark, In- dien, Italien, Kanada, die Volksrepublik China, Luxemburg, die Niederlande, Neu- seeland, Norwegen, Pakistan, die Volks- republik Polen, die Rumänische Volks- republik, die Ukrainische Sozialistische So- Wjetrepublik, Finnland, die Tschechoslo- Wakische Republik, die Föderative Volks- republiæ Jugoslawien, die Südafrikani- sche Union als Staaten, die müt ihren be- Wafkneten Streitkräften am Krieg gegen Deutschland teilgenommen haben, im weite- ren als verbündete und vereinte Mächte“ bezeichnet, einerseits und Deutschland, gegenwärtig vertreten durch die Deutsche Demokratische Republik und die Deutsche Bundesrepublik(oder falls zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Friedensvertrages eine Deutsche Konföde- ration gebildet sein wird— durch die Deut- sche Konföderation sowie durch die Deut- sche Demokratische Republik und die Deut- sche Bundesrepublik), andererseits haben Es folgt eine Aufzählung allgemeiner Grundsätze.) beschlossen, den vorliegenden Friedensvertrag abzu- schließen und zu diesem Zweck die Unter- zeichneten als ihre bevollmächtigten Vertre- ter ernannt, die nach Vorlage ihrer in ge- höriger Ordnung und gebührender Form befundenen Vollmachten über nachfolgende Bestimmungen übereingekommen sind: Teil I: Politische und territoriale Bestimmungen 1. Frieden und friedliche Beziehungen Artikel 1 Die verbündeten und vereinten Mächte einerseits und Deutschland andererseits stel- len fest und bestätigen die Beendigung des Kriegszustandes und die Herstellung fried- licher Beziehungen zwischen ihnen, wobei alle sich daraus ergebenden politischen und rechtlichen Folgen mit dem Inkrafttreten einer entsprechenden Erklärung oder eines Beschlusses jeder einzelnen der verbündeten und vereinten Mächte eintreten. Artikel 2 Bis zur Wieder vereinigung Deutschlands in dieser oder jener Form werden unter dem Begriff„Deutschland' in dem vorliegenden Vertrag die beiden bestehenden deutschen Staaten— die Deutsche Demokratische Re- publik und die Deutsche Bundesrepublik verstanden, und alle Rechte und Pflichten Deutschlands, die durch den Vertrag vorge- sehen sind, beziehen sich sowohl auf die Deutsche Demokratische Republik als auch auf die Deutsche Bundesrepublik. Artikel 3 Die verbündeten und vereinten Mächte erkennen die volle Souveränität des deut- schen Volkes über Deutschland, einschließ- lich seiner Territorialgewässer und des Luft- raumes an. Artikel 4 1. Die verbündeten und vereinten Mächte erklären, daß sie ihre Beziehungen mit Deutschland auf der Grundlage der Einhal- tung der Prinzipien der Achtung der Souve- ränität und territorialen Integrität Deutsch- lands, der Nichteinmischung in seine inneren Angelegenheiten, des Nichtangriffs, der Gleichheit und des gegenseitigen Vorteils, sowie auf der Grundlage der Bestimmungen des vorliegenden Vertrages gestalten werden. Deutschland wird sich in seinen Beziehun- gen mit allen Ländern von den gleichen Prin- zipien leiten lassen. 2. Deutschland übernimmt die Verpflich- tung, seine internationalen Streitigkeiten nur mit friedlichen Mitteln zu lösen, damit der internationale Friede und die Sicherheit nicht bedroht werden. Deutschland verpflich- tet sich ebenfalls, sich in den internationalen Beziehungen der Drohung mit Gewalt oder der Gewaltanwendung gegen die territoriale Urverletzlichkeit oder politische Unabhän- gigkeit eines jeden Staates zu enthalten und, keinem Staat oder keiner Gruppe von Staa- ten, die den internationalen Frieden und die Sicherheit verletzt haben, Hilfe oder Unter- stützung zu gewähren. Artikel 5 1. Deutschland verpflichtet sich, keinerlei Militärbündnisse einzugehen, die gegen irgendeinen Staat, der Teilnehmer des vor- liegenden Vertrages ist, gerichtet sind, sowie nicht an Militärbündnissen teilzunehmen, deren Teilnehmer nicht alle vier wichtigsten verbündeten Mächte der Anti-Hitler-Koali- tion— die UdSSR, die USA, das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nord- irland und Frankreich— sind. 2. Die verbündeten und vereinten Mächte werden die Verpflichtung Deutschlands zur Nichtteilnahme an den in Punkt 1 erwähnten Militärbündnissen achten und sich jeglicher Handlungen hinsichtlich Deutschlands ent- halten, die eine direkte oder indrekte Ver- letzung dieser Verpflichtung durch Deutsch- land nach sich ziehen können. 3. Die verbündeten und vereinten Mächte Werden alles notwendige unternehmen, da- mit Deutschland auf gleichberechtigter Grundlage an Maßnahmen teflnehmen kann, die auf die Festigung der gesamteuropaischen Sicherheit und die Schaffung eines auf den gemeinsamen Anstrengungen der europä- ischen Staaten beruhenden Sicherheits- Systems in Europa gerichtet sind. 4. Mit dem Inkrafttreten des vorliegenden Vertrages wird Deutschland— die Deutsche Demokratische Republik und die Deutsche Bundesrepublik— frei von den Verpflichtun- Sen, die mit der Mitgliedschaft in den Orga- nisationen des Warschauer Vertrages be- — ziehungsweise des Nordatlantikpaktes und der Wsteuropäischen Union im Zusammen- hang stehen. Artikel 6 Deutschland erkennt die volle Gültigkeit der Friedensverträge mit Bulgarien, Ungarn. Italien, Rumänien und Finnland an. Artikel 7 Nach dem Inkraftreten des vorliegenden Vertrages werden die verbündeten und ver- einten Mächte den Antrag Deutschlands auf Aufnahme als Mitglied in die Organisation der Vereinten Nationen unterstützen. 2. Grenzen Artikel 8 Die Grenzen Deutschlands werden so sein, Wie sie am 1. Januar 1959 waren. Die Gren- zen Deutschlands sind auf der Karte ver- zeichnet, die dem vorliegenden Vertrag bei- gefügt ist. Bis zur Vereinigung Deutschlands zu einem einheitlichen Staat werden die Terri- torien der Deutschen Demokratischen Repu- blik und der Deutschen Bundesrepublik durch die Linie voneinander abgegrenzt, die am 1. Januar 1959 bestanden hat, wie das auf dem Vertrag beigefügten Karte verzeichnet ist. Artikel 9 In Uebereinstimmung mit dem Potsdamer Abkommen von 1945 (a) verzichtet Deutschland auf alle Rechte, Rechtstitel und Ansprüche auf ehemalige deutsche Gebiete östlich der Linie, die von der Ostsee etwas westlich von Swinemünde und da entlang der Oder bis zum Zufluß der west- lichen Neige und entlang der westlichen Neiße bis zur tschechoslowakischen Grenze verläuft, einschließlich des Territoriums des ehemali- en Ostpreußen sowie auf das Territorium der ehemaligen Stadt Danzig, die der Souve- ränität der Volksrepublik Polen unterstellt worden sind, was Deutschland anerkennt. (b) verzichtet Deutschland auf alle Rechte, Rechtstitel und Ansprüche auf die ehemalige Stadt Königsberg und das umliegende Gebiet, die der Souveränität der Union der Soziali- stischen Sowjetrepubliken unterstellt worden Sind, was Deutschland anerkennt. Artikel 10 Deutschland erkennt die Ungültigkeit des Münchener Abkommens mit allen sich aus ihm ergebenden Folgen an und erklärt, daß es das Territorium des ehemaligen sogenann- ten Sudetengebietes immer als unantastbaren Bestandteil des Staatsgebietes der tschecho- Slowakischen Republik anerkennen wird. Artikel 11 Deutschland erkennt an, daß das Territo- rium Elsaß-Lothringen ein Bestandteil der französischen Republik ist. Das Saargebiet gehört zum Gebietsbestand Deutschlands. Artikel 12 Deutschland bestätigt und anerkennt die Veränderungen und die Festlegung seiner Grenzen, die gemäß den mit den Nachbar- staaten in der Zeit von Mai 1945 bis zum 1. Januar 1959 abgeschlossenen Abkommen vorgenommen worden sind. 3. Deutschland und Oesterreich Artikel 13 1. Deutschland erkennt die volle Gültig- keit des Staatsvertrages über die Wiederher- stellung des unabhängigen und demokrati- schen Oesterreich vom 15. Mai 1955 und das darin enthaltene Verbot des Anschlusses an 4. Grundrechte und Grundfreiheiten des Menschen Artikel 14. 1. Deutschland verpflichtet sich, alle Maß- nahmen zu treffen, die notwendig sind, um zu gewährleisten, daß alle unter deutscher Gerichtsbarkeit stehenden Personen ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache, der Religion, der Nationalität, der Herkunft oder der politischen Ueber zeugung die Menschenrechte und Grundfreiheiten ge- vom 1. Januar 1959 nießgen, einschließlich der persönlichen Frei- heit, der Freiheit des Wortes, der Presse und Veröffentlichungen, des religiösen Kultes, der politischen Anschauungen, des Zusammen- schlusses und öffentlicher Versammlungen. 2. Deutschland wird außerdem gewähr- leisten, daß alle auf seinem Territorium gel- tenden Gesetze sowohl hinsichtlich ihres In- haltes als auch ihrer Anwendung keine Dis- Kkriminierung für Personen deutscher Staats- bürgerschaft auf Grund ihrer Rasse, des Ge- schlechts, der Sprache, der Religion, der Na- tionalität, der Herkunft, der politischen Ueberzeugung oder der Parteizugehörigkeit festlegen oder nach sich ziehen sowohl hin- sichtlich ihrer Person, ihres Vermögens, ihrer Tätigkeit, ihrer beruflichen oder finanziellen Interessen, ihres Status, ihrer politischen oder bürgerlichen Rechte als auch hinsichtlich aller anderen Fragen. 3. Die frühere Zugehörigkeit einer Person deutscher Staatsbürgerschaft zur National- sozialistischen Partei oder ihrer Gliederungen und unter ihrer Kontrolle befindliche Orga- nisationen kann kein Grund für die Beschrän- kung der in Punkt 1 genannten Rechte und Freiheiten sein, wenn diese Person nicht durch Gerichtsbeschluß in ihren Rechten be- schränkt wurde. 4. Personen deutscher Nationalität, die ent- sprechend den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz des Jahres. 1945 aus anderen Län- dern nach Deutschland umgesiedelt wurden, genießen auf dem Territorſum Deutschlands Als gleichberechtigte deutsche Bürger alle in Punkt 1 genannten Rechte ohne irgendwelche Diskriminierung. Artikel 15 Verboten ist jegliche Verfolgung oder Un- terdrückung jeder beliebigen Person durch die deutschen Behörden oder durch deutsche Bürger auf Grund der Tatsache, daß diese Person während des zweiten Weltkrieges Handlungen zugunsten der Verbündeten und Vereinten Mächte begangen oder mit deren Sache sympathisiert hat, desgleichen auf Grund der Tatsache, daß diese Person in der Zeit vor dem Inkrafttreten dieses Vertrages Handlungen begangen hat, die darauf abziel- ten die Erfüllung der gemeinsamen Be- schlüsse der UdssR, der USA, des Vereinig- ten Königsreiches von Großbritannien und Nordirland und Frankreichs über Deutsch- land oder irgendeiner der auf Grund dieser Beschlüsse herausgegebenen Proklamationen, Befehle, Anweisungen und Instruktionen zu erleichtern. 5. Politische Parteien und andere Organisationen Artikel 16 Deutschland wird die freie Betätigung der politischen Parteien und anderen Organisa- tionen gewährleisten, mit Ausnahme der in den Artikeln 13, 17 und 18 genannten Par- teien und Organisationen wird Deutschland die freie Betätigung der politischen Parteien und anderer Organisationen gewährleisten, Wobei diese das Recht erhalten, über ihre inmeren Angelegenheiten frei zu entscheiden, Kongresse und Versammlungen durchzufüh- ren, die Freiheit der Presse und der Ver- öfkfentlichungen wahrzunehmen. Artikel 17 Deutschland verpflichtet sich, das Wieder- erstehen, die Existenz und Tätigkeit der Na- tionalsozialistischen Partei und ihrer Gliede- rungen oder unter ihrer Kontrolle befind- licher Organisationen auf dem Territorium Deutschlands einschließlich der politischen, militärischen und halbmilitärischen Organi- sationen, wie auch die Entstehung und Tätig- keit anderer ähnlicher Parteien und Organi- sationen und insbesondere revanchistischer Parteien und Organisationen, die eine Ueber- prüfung der Grenzen Deutschlands fordern oder territoriale Ansprüche an andere Staa- ten zum Ausdruck bringen, unter der Andro- hung strafrechtlicher Verfolgung nicht zuzu- lassen. Artikel 18 Deutschland verpflichtet sich, jegliche Or- ganisationen, darunter auch Emigrantenorga- nisationen, die eine feindliche Tätigkeit ge- gen irgendeine der verbündeten oder ver- einten Mächte betreiben, aufzulösen und die Existenz und Tätigkeit solcher Organisationen auf seinem Territorium unter Androhung strafrechtlicher Verfolgung nicht zuzulassen. Deutschland wird Personen, die den oben- genannten Organisationen angehören, kein Politisches Asyl gewähren. 6. Sonstige Bestimmungen Artikel 19 Deutschland erkennt das Urteil des Inter- nationalen Militärtribunals in Nürnberg und die Urteile anderer Gerichte hinsichtlich der sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutsch- lands begangenen Verbrechen an, die das Statut dieses Tribunals vorsieht. Artikel 20 Deutschland verpflichtet sich, keine, wie auch immer geartete Propaganda zuzulassen, die das Ziel verfolgt oder geeignet ist, eine Bedrohung des Friedens, eine Verletzung des Friedens oder einen Akt der Aggression zu schaffen oder zu verstärken, einschließlich der Kriegspropaganda wie auch jeglicher Art revanchistischen Auftretens mit der Forde- rung auf Revision der Grenzen Deutschlands oder der Anmeldung territorialer Ansprüche an andere Länder. Artikel 21 1. Deutschland wird die Repatriierung von Bürgern der verbündeten und vereinten Mächte, die durch den Krieg nach Deutsch- land verschlagen wurden, in ihre Heimat mit allen Kräften unterstützen. 2. Ihrerseits werden die verbündeten und vereinten Mächte in den Fällen, wo dies noch nicht geschehen ist, in gleicher Weise die Re- patriierung deutscher Bürger, die durch den Krieg auf das Gebiet der verbündeten und Vereinten Mächte verschlagen wurden, nach Deutschland unterstützen. 3. Die verbündeten Mächte verpflichten sich, soweit sie dies noch nicht getan haben, innerhalb von sechs Monaten nach Inkraft- treten dieses Vertrages alle deutschen Spezia- listen nach Deutschland zurückzuführen, die während des Krieges und nach Kriegsende zwangsweise ausgesiedelt wurden. Die Be- stimmungen dieses Artikels erstrecken sich nicht auf Peronen, die Deutschland auf eige- nen Wunsch verlassen haben. Teil II: Bestimmungen über die Einheit Deutschlands Artikel 22 Die verbündeten und vereinten Mächte erkennen das Recht des deutschen Volkes auf Wiederherstellung der Einheit Deutsch- lands an und bringen ihre Bereitschaft zum Ausdruck, den beiden deutschen Staaten jegliche Unterstützung zur Erreichung die- ses Zieles auf der Grundlage der Annähe- rung und Verständigung zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Deutschen Bundesrepublik zu gewähren. Beide deutschen Staaten wie auch. die verbündeten und vereinten Mächte betrach- ten den vorliegenden Vertrag als einen wichtigen Beitrag zur Vereinigung Deutsch- lands entsprechend den nationalen Hoff- nungen des deutschen Volkes sowie den In- teressen der Gewährleistung der Sicherheit in Europa und in der ganzen Welt. Artikel 23 Unter Berücksichtigung dessen, daß jeder Versuch, die Frage der Vereinigung Deutsch- lands mit Gewalt zu lösen, einen Krieg her- auf beschwören würde, der den Völkern Europas und vor allem dem deutschen Volk selbst unermeßgliches Unglück brächte, über- nehmen die Deutsche Demokratische Repu- blik und die Deutsche Bundesrepublik die feierliche Verpflichtung, zur Erreichung der Vereinigung Deutschlands niemals Gewalt anzuwenden, oder mit der Anwendung von Gewalt zu drohen, und daß sie alle Streit- fragen, die in den Beziehungen zwischen ihnen entstehen können, mit friedlichen Mitteln lösen werden. Artikel 24 Nach der Wiederherstellung der Einheit Deutschlands bleibt dieser Vertrag in Kraft und seine Bestimmungen werden sich auf den einheitlichen deutschen Staat er- strecken. Artikel 25 Bis zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands und zur Bildung eines ein- heitlichen deutschen Staates erhält West- Berlin die Stellung einer entmilitarisierten freien Stadt auf der Grundlage ihres beson- deren Statuts. Teil III: Militärische Bestimmungen Artikel 26 Deutschland wird eigene nationale Streit- kräfte besitzen(Land-, Luft- und Seestreit- kräfte), die für die Sicherung der Landes- verteidigung erforderlich sind. Artikel 27 Verboten wird der Dienst in den deut- schen Streitkräften: a) Personen, welche von Gerichten sol- cher Länder, die sich im Kriegszustand mit Deutschland befanden, oder von deutschen Gerichten wegen Verbrechen gegen den Frieden, gegen die Menschlichkeit und we- gen Kriegsverbrechen verurteilt wurden; b) Personen, die keine deutsche Staats- bürger sind; c) Personen nichtdeutscher Nationalität, die während und nach dem Kriege nach Deutschlemd verschlagen wurden, unabhän- gig davon, ob sie später die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben oder nicht. Artikel 28 Deutschland darf nicht besitzen, produ- zieren, erwerben oder experimentell er- proben; a) jegliche Arten von Kernwaffen und andere Mittel der Massenvernichtung ein- schließlich der biologischen und der chemi- schen; b) jegliche Arten von Raketen und ge- lenkten Geschossen sowie Apparate und Vorrichtungen, die zu ihrem Abschuß oder ihrer Lenkung dienen: c) Flugzeuge, die in der Hauptsache als Bombenflugzeuge eingerichtet sind und Aufhängevorrichtungen für Bomben und Geschosse besitzen; d) Unterseeboote. Artikel 29 Es ist Deutschland untersagt, über die kür den Bedarf der durch Artikel 26 dieses Vertrages genehmigten Streikkräfte be- nötigte Menge hinaus Kriegsmaterial, Waf⸗ ken und Geräte, ganz gleich ob auf staat- lichem, auf privatem oder anderem Wege, zu besitzen, zu produzieren oder zu erwer- ben, Produktionskapazitäten für deren Her- stellung zu unterhalten sowie irgendwelches Kriegsmaterial, Waffen und Geräte nach anderen Ländern auszuführen. Artikel 30 Alle ausländischen Truppen, die sich in Deutschland befinden, müssen spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten dieses Vertrages aus Deutschland abgezogen werden.(Oder: Nach Inkrafttreten des vorliegenden Ver- trages müssen alle ausländischen Truppen, die sich in Deutschland befinden, innerhalb von Fristen aus Deutschland abgezogen werden, die zwischen den interessierten Seiten zu vereinbaren sind, wobei binnen sechs Monaten nach Inkrafttreten des Ver- trages die zahlenmäßige Stärke der auf den Territorien Deutschlands stationierten aus- ländischen Truppen um ein Drittel verrin- gert wird.) Gleichzeitig mit dem Abzug der auslän- dischen Truppen aus Deutschland müssen auch alle ausländischen Militärstützpunkte auf dem Territorium Deutschlands liqui- diert werden. In Zukunft wird Deutschland keine Stationierung irgendwelcher ausländischer Streitkräfte und keine ausländischen Mili- tärstützpunkte auf seinem Territorium zu- Lassen. Artikel 31 Deutschland verpflichtet sich, auf deut- schem Territorium die Gräber der Militär- angehörigen, der Kriegsgefangenen und der nach Deutschland zwangsverschleppten Bür- ger der Mächte, die sich im Kriegszustand mit Deutschland befanden, die Denkmäler und Embleme auf diesen Gräbern sowie die Denkmäler des militärischen Ruhms der Armeen, die gegen Hitler-Deutschland kämpften, zu achten, zu schützen und zu pflegen. Die Verbündeten und vereinten Mächte werden ihrerseits die Pflege der auf ihrem Territorium erkennbaren Gräber deutscher Militärangehöriger gewährleisten. Teil IV: Wirtschaftliche Bestimmungen Artikel 32 Deutschland werden keinerlei Beschrän- kungen in der Entwicklung seiner Friedens- wirtschaft auferlegt, die dem Wachstum des Wohlstandes des deutschen Volkes dienen soll. Deutschland wird ebensowenig Be- schränkungen im Handel mit anderen Län- dern, in der Seeschiffahrt und im Zugang zu den Weltmärkten ausgesetzt sein. (Es folgen die Artikel 33 bis 38 mit Be- stimmungen über Eigentumsregelung zwi- schen Deutschland und anderen Staaten.) Artikel 39 1. Deutschland ist bereit, mit jeder ver- bündeten und vereinten Macht in Verhand- lungen zu treten und Verträge oder Abkom- men über den Handel und die Seeschiffahrt abzuschließen, wobei jeder verbündeten und Vereinten Macht auf der Grundlage der Ge- genseitigkeit die Stellung der meistbegünstig- ten Nation eingeräumt wird. 2. Deutschland wird in allem, was seinen Handel mit den verbündeten und vereinten Möchten betrifft, keine Diskriminierung und künstliche Beschränkung zulassen. Die ver- bündeten und vereinten Mächte werden sich ihrerseits im Handel mit Deutschland an den gleichen Grundsatz halten Artikel 40 Deutschland verpflichtet sich, Oesterreich das Recht des ungehinderten Transits und Verkehrs ohne Erhebung von Zöllen und Ab- gaben zwischen Salzburg und Lofer(Salz- burg) über Reichenhall-Steinpaß und zwi- schen Scharnitz(Tiro) und Ehrwald(Tiro) über Garmisch- Partenkirchen zu gewähren. Teil V: Reparationen, Restitutionen Artikel 41 Die Frage der Zahlung von Reparationen durch Deutschland zur Wiedergutmachung des den verbündeten und vereinten Mächten während des Krieges von ihm zugefügten Schadens gilt als vollständig geregelt, und die verbündeten und vereinten Mächte verzich- ten auf alle Ansprüche an Deutschland hin- sichtlich der weiteren Zahlung von Repara- tionen. Artikel 42 Deutschland verpflichtet sich, in den Fäl- len, wo dies noch nicht geschehen ist, iden- tifizierbare Gegenstände, welche künstleri- schen, historischen oder archäologischen Wert besitzen und zum Kulturgut der verbündeten und vereinten Mächte gehören und gewalt- sam oder zwangswiese von ihrem Territorium nach Deutschland verschleppt wurden, im gut erhaltenen Zustand zurückzuerstatten (Es folgt der Teil VI mit den Artikeln 43 bis 48, die Schluß bestimmungen enthalten.) leppich gönstigen preisen: Teppic Betfumrandungen 89 9 Aeilig, nur beste 5 Gvelflaten ab INI Mannhel m: nur in ch heute u. Mittwoch Verkauf: Täglich ab 10.00 Uhr durchgehend. Hadirgarn-Teppiche in modernen Mustern v. Farbstelſung., schon ab ö Gönstige, langfristige Teilzohlung! Nur kleine Anzohlung! 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Fete sien WD) Nach einer Erklärung von Gene- raldirektor Burckhardt lassen die in den USA in einer freundschaftlichen und aufgeschlos- senen Atmosphäre geführten Verhandlungen beim künftigen Import von USA-Kohle ein teilweise erfreuliches Entgegenkommen von amerikanischer Seite erwarten. Erhebliche Mißverständnisse seien, so meinte der Vorsitzende des Unternehmens- verbandes Ruhrbergbau bei seiner Rückkehr aus den USA schon deswegen aufgekommen, weil unterschiedliche Meinungen über die deutschen Einfuhren von amerikanischer Kohle und die amerikanischen Ausfuhrmög- lichkeiten bestünden. Die statistischen Unter- lagen seien völlig unzulänglich. Hier müßte zunächst einmal Klarheit geschaffen werden. Die Mengen, die von dem deutschen Verbrau- cher bis zum amerikanischen Kohlelieferan- ten durchgehandelt worden sind, schätzt Burckhardt nach den bisherigen Ermittlun- gen auf 15 bis 18 Mill. To., die im Zeitraum bis zu zwei oder drei Jahren einzuführen wären. Genaue Angaben seien aber auch in diesem Falle noch nicht möglich. Ueber diese Mengen sei auf der Basis verhandelt worden, daß die Verträge als solche respektiert und in keiner Hinsicht in Frage gestellt werden, die Amerikaner aber durch gewisse zeitliche Zugeständnisse den deutschen Belangen ent- gegenkommen. Unser Bonner eg- Korrespondent meldet Hierzu: Es wird in Bonn für möglich gehal- ten, daß die Bundesregierung alle jene Ein- tuhrlizenzen sperren wird, für die Kohle- lieferungen aus den Vereinigten Staaten bis Jetzt noch nicht getätigt und längerfristige Verträge noch nicht abgeschlossen worden Sind. Es handelt sich um 20 bis 22 Millionen Tonnen. Andererseits sei zu beachten, daß die amerikanische Seite es offenbar als inner- deutsche Angelegenheit betrachte, wie solche Lizenzen aus der Welt geschafft werden kön- nen, die über diese Mengen hinaus vertrags- lose Importchancen beinhalten könnten. Die Anregung von seiten des Unternehmensver- bandes Ruhrbergbau, darüber neue Be- sprechungen zu führen und Regierungsmaß- nahmen einzuleiten, stoßen in Bonn auf Verständnis. Man glaubt in der Bundes- hauptstadt, sich auch das Einvernehmen der amerikanischen diplomatischen Stellen sichern zu können, daß etwaige Regierungs- maßnahmen dieser Art zu keinen neuen Ver- stimmungen führen werden. Us. Diplomaten besichtigen Kohlenhalden an Ort und Stelle (eg) Staatssekretär Dr. Ludger Westrick vom Bundeswirtschaftsministerium wird führende Persönlichkeiten der amerikani- schen Botschaft in Bonn unter Leitung des Gesandten Tasca am 19. und 20. Januar ins Ruhrgebiet begleiten, um ihnen die Absatz- schwierigkeiten des westdeutschen Stein- Kohlenbergbaus an Ort und Stelle zu demon- Plomaten steht im Zusammenhang mit den Verhandlungen über eine Drosselung der amerikanischen Kohleeinfuhren, die von der Bundesregierung und vom Unternehmens- i K URZNA N Der DGB bereitet sich darauf vor, wegen etwaiger Benachteiligung bei der Neubeset-⸗ zung des Mannesmann-Holding-Aufsichtsrates zu klagen. Vorläufig wird die am 13. Januar zZusammentretende Aufsichtsratssitzung des Unternehmens abgewertet. Im Unterschied zum Fall Mannesmann versichern die Ge- werkschafts vertreter sei die Vereinigung der Rheinhausen ad und dem Bochumer Verein, owie zwischen der August Thyssenhütte AG und der Phönix-Rheinrohr AG mit der Ar- zeitnehmerseite in den Aufsichtsräten korrekt und freundlich beraten worden. ußenwirtschaft unter der Lupe Angesichts der wichtigen zu Jahresbeginn in Kraft getretenen handelspolitischen Maß- nahmen veranstaltet die Internationale Stu- dlengesellschaft e. V. in der Woche vom 28. bis 30. Januar 1939 in Wiesbaden ein Fach- Seminar, in dem aktuelle Probleme der deut- schen Außenwirtschaft erörtert werden sollen. Die Diskussions-Leitung des Seminars über- nimmt Alfred E. Schulz, Mitglied des Vor- standes der Demag Ad und Vorsitzender des Außenhandels-Ausschusses des VDMA. Im Verlauf der Tagung werden u. a. Dr. Otmar Emminger, Mitglied des Direktoriums der Deutschen Bundesbank, Dr. Günter Kei- ser vom Europäischen Wirtschaftsrat, Rudolf Berkholtz. Vizepräses der Handelskammer amburg und Ministerialrat Dr. Schulz vom ieren. Der Besuch der amerikanischen verband Ruhrbergbau als unumgängliche Voraussetzung für den Abbau der Halden- bestände an der Ruhr angesehen wird. Brasiliens Exporteure müssen umdenken (VWD) Die brasilianische Währungs- und Kreditbehörde(Sumoc) hat jetzt an Stelle der bisherigen Exportkategorien drei neue Warenkategorien für die brasilianische Aus- fuhr geschaffen, Nach der Neuregelung werden Rohkaffee und geröôsteter Kaffee in die erste Kategorie eingestuft, bei der der Umrechnungskurs 60 Cruzeiro je Dollar betragen wird. Die aus der Ausfuhr von in der zweiten Kategorie ent- haltenen Waren wie Rohkakao, Kakao- Erzeugnisse und Rizinusöl-Samen stammen- den Devisenerlöse werden zu einem Umrech- nungskurs von 70 Cruzeiros je Dollar abge- rechnet, während bei der dritten Kategorie, die insgesamt 39 Produkte wie Zucker, Baum- wolle, Fleisch, Oelsaaten, Häute, Roheisen, Holz, Eisen- und Manganerze sowie pflanz- liche und Mineralöle enthält, ein Kurs von 100 Cruzeiros zugrundegelegt wird. Volksaktien auf Raten und an Postschaltern (eg) Bundesschatzminister Dr. Hermann Lindrath will den Bevölkerungsschichten mit Jahreseinkommen bis zu 16 000 DM den Erwerb von Volksaktien der Preußischen Bergwerks- und Hütten-Ad(Preussag) be- sonders schmackhaft machen. Diese Aktien im Nennwert von je 100 DM werden aller Voraussicht nach auch gegen Ratenzahlung erworben werden können, wobei als Anzah- lung nur etwa 30 v. H. des Ausgabekurses hinterlegt werden müssen. Einzelheiten die- ses Verfahrens stehen allerdings noch nicht fest.. Die Aktien dürften erst dann weiterzu- verkaufen sein, wenn alle Raten bezahlt sind. Auf diese W könnte eine indirekte Sperrfrist wirksam werden, die für die spä- tere Kursbildung im Börsenhandel nur vor- teilhaft wäre. Auch ist geplant, die Post- anstalten in den Verkauf der Preussag- Aktien einzuschalten, die zunächst in einem Nennwert von insgesamt 30 Mill. DM von einem Bankenkonsortium übernommen wer- den sollten, dem auch die Sparkassen und 188 die den Gewerkschaften nahestehenden Banken für Gemeinwirtschaft angehören. Als Auflegungsfrist sind sechs bis acht Wochen vorgesehen. Ungeklärt ist noch, wie weit Familien angehörigen der Erwerb von Preussag-Aktien gestattet werden Soll, wenn der Haushaltungsvorstand schon Ak- tien gekauft hat. Der Aktienkauf ist auf fünk Wertpapiere für jeden Interessenten beschränkt. Beklemmende Stille um Stillegungsaktion Entsagende Müller auf die Durststrecke gesetzt Viele hunderte, ja tausende westdeutsche Müller fühlen sich geneppt. Sie haben ihre Mühlen stillgelegt, deren Einrichtungen ver- schrottet und verfügen über keine Existenz- grundlage mehr. Das alles deswegen, weil am 28. Juni 1957 ein sogenanntes„Mühlenge- Setz“ in Kraft trat. Es versprach, die frei- willige Stillegung von Mühlen mit öffent- lichen Mitteln zu fördern. Voraussetzung War, daß die Mühlen bis zum 30. Juni 1958 stillgelegt seien. In diesem Falle sollten die übrigbleibenden Mühlen den aus dem Kon- kurremzkampf ausscheidenden Müllern die Kosten und Verluste ersetzen, die durch die Stillegung entstanden. Zu diesem Behufe wurde den weiterbetriebenen Mühlen er- laubt, je Tonne vermahlenen Getreides eine Abgabe von höchstens zwei DM zu erheben. Vorerst sollte aber von den„Ubriggebliebe- nen“ ein vom Bund zu verbürgender Rredit aufgenommen werden, damit die Stillegungs- Aktion reibungslos vonstatten gehe. Im Zuge der Arbeitsstättenzählung des Jahres 1950 wurden im Bundesgebiet 13 957 Betriebe des Mühlengewerbes gezählt. Das War ausgesprochene Ueberkapazität, die Während des Krieges entstand, als„alle Abbau der Devisen verkehrs- und Zinsschranken Vollkommene Freizügigkeit noch nieht erreicht Alle noch bestehenden Beschränkungen des Handels mit Devisen sind mit Wirkung ab 13. Januar gefallen. Wie die Deutsche Bundesbank in Frankfurt/ M. mitteilte, können De- viseninländer nunmehr ausländische Noten und Münzen sowie Schecks, Reiseschecks usw. in jeder Währung im Bundesgebiet und im Ausland von jedermann kaufen und an jeder- mann verkaufen. Beispielsweise können auch Dollarbeträge in beliebiger Höhe erworben und auf Reisen in jedem beliebigen Lande ausgegeben werden. Deviseninländer können Devisenbeträge auch bei sich zu Hause oder auf einem Konto im Bundesgebiet oder im Ausland behalten. Wie es in der Mitteilung der Bundesbank heißt, ist lediglich der Abschluß einiger Ge- schäfte im Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr mit dem Ausland aus Wirtschafts- und währungspolitischen Gründen noch gewissen Beschränkungen unterworfen. Die hier- für geltenden Bestimmungen bleiben zunächst gültig. Dabei handelt es sich unter anderem um bestimmte Warenein- und ausführen sowie Beschränkungen auf dem Film-, Ver- sicherungs- und Verkehrsgebiet. Praktisch ist bereits seit Jahren die DM frei konvertierbar(umtauschbar in andere Währungen) gewesen. Sehr großzügig wur- den Reisedevisen an den Bankschaltern ver- kauft, seitdem die Verpflichtung entfiel, er- worbene Devisen in den Reisepaß einzutra- Sen. Nur bei Dollarkäufen bestanden einige Schwierigkeiten: Der Erwerber von US- Dollar für Reisezwecke mußte nämlich durch Vorlage des Visums am Bankschalter glaub- haft machen, daß er nach Amerika reise. Durch die neue allgemeine Genehmigung Nr. 90/59— sie wird im heutigen Bundes- anzeiger verkündet ist nunmehr auch diese Einschränkung im Reiseverkehr weg- gefallen. Die noch aufrechterhaltenen Einschrän- kungen im Zahlungsverkehr, von denen in der obigen Mitteilung der Bundesbank ge- sprochen wird, stellen lediglich Vorsichts- maßnahmen dar, um spekulative Umwegs- Geschäfte zu verhindern. Gerade diese Maß- nahmen verursachen, dag die Fernschreiber zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium einerseits und der Bundesbank andererseits HRICHTEN überschritten. Die Zahl liegt um 3,5 v. H. höher als die des Vorjahres. Die unmittelbare Liefe- rung an Groß- und Kleinabnehmer hat einer Pressemitteilung der EVs zufolge jedoch mit 10,6 v. H. wesentlich stärker zugenommen. Die Höchstlast erreichte 738 000 kW, das sind 4,8 v. H. mehr als im Vorjahre. Der Ausbau der Erzeu- gungs- und Verteilungsanlagen wurde, wie es in der Mitteilung weiter heißt, auch 1958 fort- gesetzt. Dr. Karl Hohner von der Matth. Hohner AG, Trossingen, wurde bei einer in Stuttgart abgehaltenen Sitzung des Beirats der Deutsch- Niederländischen Handelskammer— Bezirkskammer Südwest- deutschland zum neuen Präsidenten der Kammer gewählt. Dem Präsidium gehören als Vizepräsidenten an: Eberhard Leins(Herkom- mer& Bangerter, Stuttgart), K. Erwin Merckle Gecord- Gummiwerke KG Leonberg) und Direktor Günter Rolland(Industriewerke Karlsruhe AG). Hanns Sellmaier wurde 60 Hanns Sellmaier, ein echter Münchner, über die Grenzen seiner Vaterstadt hinaus als einer der Avantgardisten der Wirtschafts- werbung bekannt, feiert am 13. Januar seinen 60. Geburtstag, nachdem er einige Monate vorher auf sein 45jähriges Berufsjubiläum zu- rückblicken konnte. Nach dem Kriege erwarb sich zur Stunde noch heißlaufen. Beiden In- stanzen liegt daran, den Zahlungsverkehr so großzügig wie möglich zu gestalten. Dennoch ist in gewisser Hinsicht Vorsicht am Platze. Wie diese Dinge endgültig aussehen werden, vermag noch niemand zu sagen. Abgesehen von technischen Maßnahmen hat die Bundesbank auch mit ihrer Diskont- senkung einen weiteren Vorstoß in punkto weltweiter Freizügigkeit im Zahlungs- und Warenverkehr unternommen. Wie bereits einmal ausführlich dargetan(vgl. MM vom 10. Januar„Deutscher Diskontsatz auf nie dagewesenem Tiefstand“), war es aus inner- wirtschaftlichen Gründen nicht besonders nötig, den Diskont zu senken, denn Ermäßi- gung des Zinsniveaus brauchte eigentlich nicht mehr angepeilt zu werden. Bei guter Nachfrage werden Pfandbriefe mit Verzinsung zu einem Kurs 57070 5% 100 . 38400 eee gehandelt. Hier entsteht immer die Frage, o Wir binnen Jahresfrist so reich geworden sind, uns den Sprung vom acht- und siebenprozen- tigen Papier zu der jetzt erreichten Größen- ordnung leisten zu können. Es ist noch immer durchaus möglich, daß kurzfristige Mittel sich in langfristige Anlagen verirrten und ver- irren. Im Jahre 1958 wurden am Kapital- markt 3,9 Md. DM festverzinsliche Papiere untergebracht. Natürlich hat die Bundesbank bei der ab 10. Januar verfügten Diskontsenkung die Betrachtung der inner wirtschaftlichen Ent- Wicklung nicht ganz außer acht gelassen. Aber vorwiegend lag ihr am Herzen, die Welle von Geld- und Kapitalexporten, die sich um die Jahreswende abzeichnete, nicht abzubremsen; nein im Gegenteil, sie zu för- dern. Um die Jahreswende— genau gesagt in der ersten Januarwoche— wurden nach London und Montreal einige hundert Millio- nen D-Mark am Geldmarkt verkauft. 2104 (VWD) Automatisch hat in Anpassung an den am 10. Januar von 3 auf 2 v. H. gesenk- ten Diskontsatz der Deutschen Bundesbank die Ausfuhrxredit AG(AKA), Frankfurt/M., den Zinssatz für ihre Kredite aus dem B-Plafond zum gleichen Termin um ebenfalls ½ v. H. ge- senkt. Der neue Satz für Kredite aus dieser Rediskontlinie zur Finanzierung mittel- und kurzfristiger Ausfuhrgeschäfte, die 1957 in zwei Etappen von 600 auf 500 Mill. DM reduziert wurde, beträgt seit dem 10. Januar 4% v. H. Für A-Plafond- Kredite wird erst vom 19. Am Horizont zeigt sich das Interesse der Weltbank, eine fünfprozentige DM- Anleihe aufzulegen. Solchem Vorhaben, deutsches Kapital aus- zuführen, stand die Höhe des deutschen Dis- kontsatzes entgegen. Daß er so hoch war, verursachte ein Gefälle ausländischen Geldes und Kapitals nach Deutschland. Diskontsätze am Jahresende 111 1929 1938 1947 1950 1959 Alles in Prozent SA 4,50 1,00 1.00 1.7 2,50 Kanada— 2,50 1.50 2,00 3,77 England 5,00 2,00 2,00 2.00 4,00 Framkreich 3,50 2,50 2,50 2,50 4,50 Westdeutschland 7,00 4,00 3,50 6,00 3.00 Italien 7,00 4,50 5,50 4,00 3.50 Schweigz 3,50 1,50 1,50 1.50 2,50 Niederlande 4,50 2,00 2,50 3.00 3.00 Griechenland 9,00 6,00 10.00 12,00 10,00 Bulgarien 10.0 6,00 4,50 3,50 3,50 UdSSR 8,00 4,00 4,00 4,00 4,00 Mit einem Diskontsatz von 2 v. H. ab 10. Januar 1959 liegt die Bundesrepublik noch immer über den USA und der Schweiz. Sie liegt aber— und das ist das Wesentliche daran— bedeutend günstiger unter den Dis- kontsätzen der Schuldnerstaaten(mit Aus- nahme von Kanada, das kein Schuldner- staat, sondern eher ein Gläubigerstaat ist)). Auch die Notenbank verfügt über keinen genauen Maßstab der Angleichung von Bar- geld- und Buchgeldmenge an die vorhandene volks wirtschaftliche Leistungskraft. Der wei- tere Verlauf der Dinge wird uns lehren, ob und in welchem Umfange etwa kurzfristige Mittel Auslan Hten. Ur K 4 Entwicklung— wenn nämlich langfristig anzulegende Mittel sich in kurzfristige An- lagen verirren— korrigiert sich flugs selbst- tätig und ist nicht von Schaden. F. O. Weber ) in Kanada ist der Diskontsatz sehr elastisch und wird jede Woche neu bestimmt, wobei sich von Woche zu Woche Differenzen bis zu einem Prozent nach oben oder nach unten ergeben können. Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Januar 46-46, 40; inl. Rog- gen Januar 4242,40: Weizenmehl Type 405 67.70 bis 69; Type 550 64,7066; Type 812 61,7063: Type 1050 59,7061; Brotmehl Type 1600 54,7056; Roggen- mehl Type 997 60, 1561,10; Type 1150 5,1559, 10; Type 1370 56,1557, 10; Braugerste 44—45; Futter- Serste inl. 3738,50; Sortiergerste 35—36; auslän- dische nicht notiert; Futterweizen 41; Inlands- Hhafer zu Futterzwecken 36-37; dto. für Industrie- zwecke nicht notiert; Auslandshafer 38—39; Mais 4143,50; Weizenkleie prompt 26,5027, 25; dto. per Februar/März 26,50 26,75; Roggenkleie 24,50 25,50; Weizenbollmehl 27,25—28; Weizen-Nachmehl 33—37; Rapsschrot 29; Sojaschrot 37; Erdnußschrot 37,50; Palmkernschrot 33,50; Kokosschrot 37,50; Lein- schrot 4040,50; Hühnerkörnerfutter 44,75—45,50; Legemehl 4547,50; Malzkeime 22,50—23; Bier- treber 22; Trockenschnitzel 19, 7520,50; Dorsch- mehl 78-83; Fischmehl 69—79; Speisekartoffeln per 50 Kg frei Mannheim 38,739, 25; Wiesenheu lose 9 bis 10; Luzerneheu lose 11—12; Weizen- und Rog- genstroh bindfadengepreßt 3,60—3,80; dto. draht- gepreßt 4,805; Hafer-Gerstenstroh bindfaden- gepreßt 3,20—3, 40. Allgemeine Tendenz: vorwie- gend ruhig. Die Preise verstehen sich als Groß- Hamdels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Wag- Räder für den Sieg“(der Alliierten) rollte Damals wurde jedes klapprige Mühlrad h Bewegung gesetzt, um den Transport Getreide einzusparen. Nach dem Zusammez. an bruch im Jahre 1945 waren die an den Wag. serstraßen gelegenen Großmühlen, die Deutz etwa 80 bis 90 v. H. der ganzen Getreide. vermahlung des Bundesgebietes bestrei infolge der R weniger ZET riegsein wirkungen mehr oder ört. Zur Sicherstellung d Mehl- und Brotversorgung der Bevölkeru in den ersten Nachkriegsjahren mußten dez. halb die Kleinst-, Klein- und Mittelmüne noch herhalten. Später kam aber der Wiederaufbau der Großmühlen. Bei einer freizügigen Wit. schaftsordnung hätte das noch nicht zu Nel. bungen führen brauchen. Die„Grüne Fro verteidigte solange sie konnte ihre Festpretsg und eine mit Vermahlungskontingenten ver bundene Marktordnung. All das wurde eine; schönen Tages aufgehoben; der Sprung id kalte Wasser des Wettbewerbs ergab eing ruinösen Konkurrenzkampf, der die gesang Mühlenwirtschaft und somit die V. der Bevölkerung gefährdete. ersorgung Dann kam das bereits eingangs erwähnte „Gesetz über die Errichtung, Inbetriebnahme Verlegung, Erweiterung und Finanzier der Stillegung der Mühlen.“ Das Mühlengesetz des Jahres 1937 bg. durfte jedoch einer— bereits bei seiner Ve. abschiedung damit die oben erwähnte Bundesbürgschat (etwa 120 bis 160 Mill. DM) sichergestell würde. Hier verlaufen sich die Spuren im Sand Irgend ein bayrischer Abgeordneter Vertieltz sich in das Urteil des Bundesgerichtshofes h Sachen Apothekergesetz und witterte Verte Was, wenn dieses Mühlengesetz aus den vorausgeplanten — Nopell Jahre 1957 auch gegen die Verfassung per. stiege? Das war ein Schock, der das Werden der entsprechenden Novelle über die Bundes. bürgschaft verzögerte. Jetzt durchläuft 85 18 Monate sämtliche betroffenen Ministerien und Bundestagsausschüsse. Die Müller die ihre Betriebe stillgelegt haben, im Abe, Ver- trauen auf ein Gesetz, sind praktisch ruiniert Kein Wunder, daß sie jetzt laut Krach dil. 888. Sparkassen finden Gefallen am Kreditwesengeset: (WD) Der Entwurf des neuen Kredl. Wesengesetzes(KWO), der in Kürze den Bundestag vorgelegt werden soll, wird aud Klarheit über die Streitfrage bringen, va Künftig als Spareinlagen anzusehen ist, 5 Der 8 21, des Entwurfes sieht vor, daß Spar- einlagen nur solche Mittel sind, die auf Sparkonten gehalten und für ausgestellt dürfen nur der Ansammlung oder der Au. lage von Vermögen dienen, also nicht für den Geschäftsbetrieb oder für den Z. sein. In dieser Auffassung bücher in Jengkristise anlagen(des e Jungsverkehr 880 f ee aten. Umgeltehrte Formulierung schlägt sich nach Von wirtschaftspolitischen Bonner Beobach tern die Ansicht des Deutschen Sparkassen. und Giroverbandes nieder, der sich ener. Zisch gegen eine zu enge Abgrenzung de werden. die Sper- Spareinlagen Spareinlagenbegriffes ausgesprochen hatte für den schon der Ausschluß von jurist.“ schen Personen und die Festsetzung eine bestimmten Höchstgrenze im Gespräch ge- wesen war. 5 vom 12. Januar bendgewicht: Ochsen A 112126; Bullen A 121 U 130; B 117122; Kühe A 92—112; B 8495; C Färsen A 117/127; B 107-118; Kälber SKL 10 Us 205; A 175—190; B 160170; C 150158; D 130-45 Schweine BI 132—139; B II 132—143; C 131-¹ D 130—142; E 124134; Sauen G 1 124130; G U 1 bis 122; Lämmer, Hammel und Schafe A 80-90. Marktverlauf: Großvieh rege, in allen Gattunge ausverkauft; Kälber langsam, kleiner Ueberstant Schweine lamgsam, kleiner Ueberstand. Heidelberger Schlachtviehmarkt Wo) Auftrieb: 5 Ochsen, 66 Bullen, 40 Kühe 43 Färsen, insgesamt 154 Stück Großvieh, 101 Kl. ber, 661 schweine, 4 Schafe. Preise je ½ kg L. bendgewicht: Ochsen A 118-123; Bullen A 12 b 130 F 117121; Kühe A 103110; B 90—101; 0% bis 90; Färsen A 118124; B 110117; Kälber 4 bis 1953; B 170-180; C 160168. Schweine B I 1 bis 138; C 134140; D 134139; Schafe nicht 1. tiert.— Marktverlauf: Großvien in allen G tungen schleppend, geräumt. Kälber mittel,“ räumt; Schweine langsam, kleiner Ueberstand. N Handschuhsheimer Obst- und Gemũse-Großman (VD) Anfuhr mittelmäßig, Absatz fü salat gut, Rosenkohl etwas langsam. Es erzielte Feldsalat A 140180; B 115150; Rosenkohl B r Fell- fen 1 1 ö 1 f W e ee e en be onder Ver e den Wieder- Januar an ein um 1½ v. H. reduzierter Satz an- gonbezug.. ab Werk, vrünle, Rotkohl 18-10; Weiske! 121 Kresse 12 l. höht 1 8 aufbau verschiedener Wirtschaftsverbände— gewandt. Der Zinssatz für Kredite aus 5 Verlade- und Nordssestation. unte 5* 5 U 9 + eistungskraft der EV 1. rbandes i 1 ill. D f erie 5 ch 1420; 1 1 604 0 8 Ener 165 e Eure„„ 8„ 35 ð parmänen 18-25; Kaiser Wilhelm 1410; Teutt 75 JJ) 5 N beläuft, und der im wesentlichen aus Spar N 2 n 51 i 5 12 10, 1 1 1 Rek— 1555 5 5 5 5(VD) Auftrieb: 14 Ochsen, 336 ben, ger Rambour 9—11; Boskoop 8 a hat 1958 insgesamt rund 3,05 Md. Kilo- Jahre 1946 gründete er die S-Reklame-Gese 5 5 1 1 n diesem Zeit- 0 0 8 1 0 18 1 ale 2 1 5 1e d Adreßbuchver! Hanns einlagen gespeist wird, liegt nac Kühe, 151 Färsen, Großvieh insgesamt 6355, Kälber 1114; Goldrenette von Blenheim 13-16; VVVVVVVVVVCVVCVVCCCCCTVTCCCTCTCTTTVTCTCTCT(TCT(TCTC(T(T(TTTTT N 85 N unt dann bei 6, v. H. 261, Schweine 2478, Schafe 18. Preise je ½ kg Le- übrigen Sorten und Wirtschaftsäpfel von 510. und damit erstmals die Drei-Milliarden-Grenze Sellmaier. 9 5 5 n 9. 1. 12. 1. 9.1. J 12. 1., 2 8 5 2 255 Riedel 246 250 Kammg. Kaiserslaut. 180 180 Thesaurus 99,7 8 7.5 Siemens v.„ Ef fe K t 2 N D O 5 5 Deutsche Bank A6, Filiale Mannheim Fuhrstahl 2 amm en 120 122 Unifonds 70, 70,70 P Zellstoff Waldhof v. 58 105% 8 Rütgers 253 U 55 Orenstein& Koppel St. 115 1885 Uscafonds 110,.— 117.50 1 2 2 Frankfurt a. M., 12. Januar 1959 e 55 3400 9 2750 30. Wandelanlefhen Schiess 240 2⁴⁵ Wasag Chemie 3 Renten 7 AEG v. 58 198 U 25 5 9. 1. 12. 1. 2 i Scoss quei 400 400 5 5 5 2 Notlerte Aktien Dierig, Chr. Lit. A. 167 167 Ind. Werke Karlsruhe 221 N— Schramm Lack 190 1 190 T Ablösungs- Schuld v. 37 102% 5 5 285 70 5 2 8 125 5 5 250% 258% Dortm. Hörder 143% 141 Junghans 3351 335 Schubert u. Salzer 358 355 Banken 7 Bundesbahn v. 58 105%— A an en 114 55 1 180 183 Durlacher Hof— 365 T Kali Chemie 480 478 Schultheiß Stämme 3474 347% und Versicherungen 6 Reichsbahn v. 59 102% 102%(5 VDN v. 51 8 200— 1 8 f. Energie—— Eichbaum-Werger 40 400 Karstadt 40 497 Schwarz- Storchen 41⁰ 410 6 Bundespost v. 35 100% 100% 5 8 f. Verkehr 385 285 El. Licht u. Kraft— 184%[Kaufhof. 475 470 Seilind. Wolff 117 117 Allienz Leben 350 3⁵⁰0 7 Bundespost v. 5g 105*—— AEG 304 30 El. Lieferungs-Ges. 400 305 Klein, Schanzlin 570 570% Siemens& Halske 331% 329% Allianz Versicherung 920 925 Lastenausgleich v. 58 105 ½— NE-Metalle 9 Aschaffenbg. Zellstoff 89* 90 Enzinger Union 302 304 Klöckner Bergbau 143% 140% Sinner A8 2⁵⁴ 255 Badische Bank 350 350 3 Baden- Wäürttbg.» 57 108. 5 5 285 Badische Anilin 32 320 Esutnet Stein 190 180 Elöckn Humb Deutz 345 344 Stahlwerke Bochum 223 235 Bayer. Hyp.& Wbk. 395* 400 5 Rhld.-Pfalz v. 53 100% 100% elektr. Kkupfet 270,25 5 4 BMW 12⁵ 124%[Bglinger Maschinen 290 30⁰ Klöckner-Werke 150 15⁰ Stahlwerkesüdwestfalen 50⁰ Berliner Handels 422 42⁵ 7, Khld-Pfelz v. 38 100— Blei 91„. 147 15⁴ Ettlinger Spinnerei 5 5 Knorr 52⁰ 20 Südzucker 420 88 Commerzbank AG 340% 348 5 Bad. Komm. Lbk. div. 106 106 Aluminium 227 1 9 89 90 Farben Bayer 330 353. Craftw. Rheinfelden 288 290 Thyssen 195 b 55 Commerzbank Rest. 7 855 5 Bayer, Hypo. 1077— inn 934 5 1 Bergb. Neue Hoffnung— 183 Farben Liquis 11˙⁷ 11% Kreuß-Maffei 234 238 Veith Gummi 458 1 Dt. Bank A8 352 353 5 Bayer. Hypo. 108%— Messing 58 213 35 5 285 282 Bein Jetter 148— Lahmeyer 342 340 VDM 3¹³ 315 Pt. Bank Rest. 85 8% Js Pfalz. Hypo. 107% 107% Messing 63 242 25 1 101 161%[Peldamühle 5⁰³ 37 anz 8 23 Ver. Ot. Olfarbiken 8„ It. Centralboden 220 320 ss pfalz. Hypo. 102 102 154„ 20% 30 frech werke 25 37% Ver. Slenzstoft 357 360 bt kiyp. Bank Brem. 335 34) f Rhein fiypo 107 107 5 505 505 Gebr. ahr 88— Lindes Eis 417 410 Ver. Stahl(Reste). 8 Dresdner Bank AG 3⁵0 352 5 Rhein Hypo 101 101 Deutsche freie 8 20⁰ 200 Selsenberg 143% 143% Löwenbräu 447 442 Wayss& Freytag— 2% p ner Res 8 5 8 7 Devisennotierungen 210 210 Soldschmidt— 300 Ludwigsh. Walzm. 14 140, Wintershall 250, 75 Frankf. Hypo. 410 410 17 6 1 250 257 Gritzner- Kayser 130 13⁰ Mainkraftwerke— 510 4% Zeiss Ikon 300* 228 Frankf Rückv. C. u D 380 380 ndustrieobligationen 85 5 5 4„ atsean wee, n e en eee J% f ae ußsta itten 2 Maschinen Bucxau 3 5 6 5 274% 274 utehofinung 350% 3 Netallgesellschaft 20, 905. 381 381 5485 v. 86„— ioo dad Kronen 9945 90% Chemie Heyden 2121 203 Haid& Neu 430 1 430 Moenus 46⁵ 480 Unnotierte Aktie 9 Bosch v. 53 100 550 100 norw. Kronen 39 U demie Verwaltung Hüls 647— Hamborner Bergbau 108 109 NJordd. Lloyd 10 102 3 Bosch v. 86 110 8 Iooschwed Kronen 80,7 5 1 5 307 395 Handels-Union 3 304 N 20¹ 261 Beton& Monierbau 300 300 B 10 8 BBC o. 56 110 1 engl. L 11,71 999 1000 Hapag 110 115 Parkbrauerei 3⁵⁰ 350 Burbach Kali 205 2010 Investmentfonds 7 EssO v. 56 107 ¹ 5 100 htl. 110,71 1 351 348% Harpener 1295 120% pfalz. Mühlen 125 1 120 T pt Telef.& kabel 195 204 c Srkrw. Franken v. 57 108 8 100 belg. fr. 8,34 1— — 22³ Heidelberger Zement 450 445 phoenix Rheinrohr 109 198 Dt. Golddiscont V. A. 77 70 Adifonds 110,50— 5,5 Stoßkraftw. Mm. 104 5 100 fers. 6,851 5 391 391 Hoechster Farben 358 55 350 Rheinelektra 30— Dyckerhoft 378* 380 Canagros(8) 9523— 3 Heidelb. Zement v. 56 19% 8 100 skrs. 96,70 325 32⁰ Hoeschwerke 140% 140, Sheinstahl 260— Dynamit Nobel 609% 700 Concentra 157,50 157,90) Hoechstel Farben v. 58 108 8 1 000 ft. Lire 07098 5 288 302 Hochtief 3⁴⁰ 347 Rbeinstrohzellstoff— 150 T Eisenhütte 237 240 Dekefonds 173,80— 3 Hoechstel Farben v. 37 109½ 8 108. Dollar 4,174 a 447 449% fklolzmann 410] 420% RE 370% 372%½ Erin Bergbau 310 310 Fondak 10,90 162,50 5,5 Industriektedb v. 9 25 1 can. 8 4.315 8 480 484% Hütten Obernausen 195 195%½ ſdto. Vorzüge 350 358% Eschweiler Berg 140 142 Fondis 189,— 189, 40 7 5 Industriekredb v. 57 105% 8 100 östert Schilling 10,00 275⁵ 275 Hütte Siegerland 31⁵ 311 Rheinmetall 20⁵ 210 Fordwerke 235 243 Fondra 140,30 140,0 f MAN v 57 110 55 portugal 14,005 175 174% Ilse Bergbau St. 5 5[Sheinpreußen 160 102 Hutschenreuther, Lor. 387 387 lnvesta 167,00— 8 Pfalzwerke v. 57 108 U— 100 DM West 3⁴⁴ 24(dato. Genüsse 3 3% Rheinbraunkohle 465 465[Ilseder Hütte 186 186 Television Electr.(3) 15,0 ⁰ Phoenix-Rheinrohr v.58 1004 100 DM. Ost Nr. 9/ Dienstag, 13. Januar 1959 LORGEN Seite 11 1959/ Nr. N Humor. liebe und Musik- Ein bombensicheres Rezept für qute Laune 75 a„ ion— 75 FIE 2 Telefon 2 50 25 Al HANAeR Sroßes Haus pl ANN EN Telefon 2 31 23 zeigt nur bis Donnerstag JAMES CAGNEVY Sprung iu KE Kleines Haus ergab einen plMNEN Telefon 2 31 23 0 Freigegeben ab.. Jahren die 3.00. 15.30, 18.00, 20.30 Uhr 20 5 W. 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Welche außerordentlichen Summen auf diese Weise manchmal erzielt werden, mußten neuerdings die interessierten deut- schen Stellen und Institutionen erfahren, denen viel daran gelegen wäre, das Hel- marshausener Evangeliar, eine kostbare Handschrift der vier Evangelien in Gold- buchstaben mit Miniaturmalereien, die aus dem 12. Jahrhundert stammt, durch Kauf dem deutschen Kulturkreis, aus dem das Werk einst kam, zurückzugewinnen. Aber auf einer Londoner Kunstauktion im De- zember, auf der der in Kalbsleder gebun- dene Band zur Versteigerung stand, erhielt der amerikanische Kunsthändler Kraus bei 460 000 Mark den Zuschlag. Die Fachleute hatten das Evangeliar vorher auf minde- stens 150 000 Mark geschätzt, und zugunsten des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster wa- ren vom Landschaftsverband Westfalen- Lippe, der heutigen Selbstverwaltungskör- perschaft der früheren preußischen Provinz Westfalen, mit Unterstützung vom Bund, dem Land Nordrhein- Westfalen und Privat- leuten 270 000 Mark zusammengebracht wor- Tanzsterne aus Paris Balletf-Abend in Heidelberg Vor Jahresfrist gaben die„Pariser Sterne“ (Etoiles de Paris“), das von Milorad Misko- vitch vor drei Jahren gegründete Tanz- Ensemble, ein mit viel Beifall aufgenomme- nes Gastspiel in Ludwigshafen. Jetzt tanz- ten sie mit nicht weniger Erfolg auf der Städtischen Bühne in Heidelberg.„Les Etoi- les de Paris“ sind kein Ballett in üblichem Sinne, sondern produzieren sich als eine Gruppe von hochqualifizierten Einzeltänzern und-tänzerinnen mit einem stilistisch diffe- remzierten und gegen das Vorjahr teilweise abgeänderten Programm. Außer an Milorad Miskovitch, dem hoch- gewachsenen direktorialen Spitzen-Star in Blond, der seine blendend entwickelte tänze- rische Technik mit selbstbewußter Eleganz zur Schau trägt, erfreute sich das Auge des Zuschauers an dem außerordentlichen Kön- nen eines aus drei Damen(rene Skorik, Duska Sifnios, Ariel Auclere) und drei Her- rem(Ivan Dragadze, Milenko Banovich, Pierre Dobri) gebildeten Solisten-Sextetts, das gleich zu Beginn in einem(schon in Ludwigshafen getanzten) choreographischen Divertimento„Der rote Vorhang“(„Le rideau rouge“) das mit viel Jugend durch- Setzte Heidelberger Publikum hell begei- sterte. In dieser„Metamorphose musikali- scher Bilder von der Romantik bis zur mo- dernen Phantasie“ zeigte sich erneut der klassische Ballettstil als das eigentliche künstlerische Fundament des Ensembles. Es wurde mit viel Geschmack, diszipliniertem Temperament und mit Grazie getanzt, und im schöpferischen Elan des individuellen Be- wegungsausdrucks vollzog sich ungeachtet reichlicher Verwendung virtuos gekonnter „Spitze“ doch eine erfreuliche Distanzierung von allzu konventionellen Formen. Wohl den stärksten Erfolg errangen Irene Skorik und Milorad Miskovitch mit ihrem ganz aus den ästhetisierenden Reizen des klassischen Balletts geschöpften„Pas de deux auf eine Musik von Auber. Problema- tisch dagegen blieb die nach einer tänzerisch Wenig ergiebigen Musik von Raffaello de Banfield getanzte Quartettszene„Vier Ge- schöpfe vor der Mauer der Einsamkeit“. Auch das mehr vom Geist des Theaters als des reinen Tanzes beherrschte große mytho- logische Schaubild„Prometheus“ mit Milo- rad Miskovitch, Ariel Auclere und Duska Sinjos als Zentralfiguren, gab zwar dem solistischen Virtuosentum der Tänzer vieler- lel neue Möglichkeiten der Entfaltung, doch konnte damit die spürbar werdende Be- grenztheit des Balletts als darstellende Kunst nicht überspielt werden. Immerhin: als bemerkenswertes künstlerisches Charak- teristikum der„Etoiles de Paris“ bleibt die angestrebte und im ganzen auch erfreulich glücklich gelungene Verschmelzung der Stil- eigentümlichkeiten des klassischen Balletts mit eminentem neuzeitlichem Körperbewußt- sem bei allen Mitwirkenden in der Erinne- rung des Beschauers zurück. C. O. E. den, um in London mitbieten zu können. Diese Summe erwies sich jedoch als weitaus zu gering, um mit dem Amerikaner in Wettbewerb zu treten. Neuerdings indessen zeichnen sich— wie hier bereits gemeldet wurde— Möglich- keiten ab, das Evangeliar doch nach Deutschland zurückzuholen. Um die Jah- reswende ließ der New Lorker Kunsthänd- ler wissen, daß er unter Umständen bereit sein würde, das Objekt für nunmehr 500 000 Mark in deutsche Hände weiter zu verkaufen. Die Fachleute bleiben allerdings skeptisch, denn es besteht ja durchaus auch die Möglichkeit, in den Vereinigten Staaten einen Käufer zu finden. Nun hat sich aber auch der Bürgermeister von Helmarshausen eingeschaltet. Helmarshausen ist eine Ort- schaft an der oberen Weser, nicht weit von Lippoldsberg, wo heute noch Hans Grimm residiert, einst durch den Roman„Volk ohne Raum“ bekanntgeworden,. Der Bür- germeister von Helmarshausen korrespon- diert mit dem New Lorker Kunsthändler, er hat einen Nürnberger Verleger aufgetrie- ben, der einen angeblich auf eine Million Mark geschätzten Tizian ins Spiel bringen Will, damit das Evangeliar zurückgekauft werden kann, und Alternativpläne, die in Helmarshausen erwogen werden, laufen auf einen Appell an Bundespräsident Heuss und Bundeskanzler Adenauer hinaus, um äußer- stenfalls eine Art nationaler Sammlung zu- stande zu bringen, um das Helmarshause- ner Evangeliar nach Deutschland zu brin- gen. Bei den Kunstexperten findet die Rührig- keit des Gemeindebürgermeisters freilich Wenig Gegenliebe. Sie wissen zu gut, daß auf dem Kunstmarkt das Geschäft regiert, und sie sähen es deshalb am liebsten, wenn über alle neuen Bemühungen, das Evan- geliar zurückzuholen, geschwiegen würde, bis dies gelungen ist. Tatsächlich hatten auf der Londoner Auktion die deutschen Presse- berichte aus den Wochen vorher, die das große Interesse an der Handschrift bekun- deten, erheblich dazu beigetragen, den Preis in die Höhe schnellen zu lassen. Nach den Geschäftsprinzipien des Kunstmarktes gibt es nur eine Möglichkeit, sich doch noch durchzusetzen. Man verschafft sich in aller Stille ein Vorkaufsrecht und bemüht sich dann ebenso in der Stille, das Geld zusam- menzubringen. Daß man in Münster Donjq und der Rittmeister Im Stuttgarter Schauspiel- haus startete„Der Guck- kasten“ eine neue Tour- nee mit der Uraufführung eines Schauspiels„Der Postmeister“, das Gerhard Menzel und Hans Schwei- kart nach Aleqander Pusch- kins Novelle geschrieben haben.— In der von Hans Schweikart inszenierten Aufführung spielt Barbara Rütting die Dunja; ihr Partner in der Rolle des Rittmeisters Minski) ist Karl Schönböck. Foto: Barbara Niggl 270 000 Mark aufgebracht hatte, um das Evangeliar für das Westfälische Landes- museum zu ersteigern, war erst nach der Versteigerung bekanntgeworden. Der Leiter des Westfälischen Landes- museums, Dr. Eichler, und der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen, Dr. Köch- Ling, haben, als sich zeigte, welche Mittel nötig sind, um mit den vielstelligen Konten internationaler Kunsthändler Schritt halten zu können, bereits eine Konsequenz gezo- gen, die die grundsätzliche Seite des Falles deutlich werden läßt. Sie gaben zu beden- ken, ob es nicht angezeigt sei, in der Bun- desrepublik eine zentrale Institution— etwa beim Bundesinnenministerium— zu schaf- ken, deren Aufgabe es sein müßte, Deutsch- land Kunstwerke ersten Ranges zu erhal- ten. Es ist gewiß nicht immer der beste Ausweg, nach der Hilfe des Staates zu rufen, Wenn man mit seinen Schwierigkeiten allein nicht fertig wird. Mag die öffentliche Kunst- pflege, die aus vielerlei Gründen bei den grogen Städten und den Ländern gut auf- gehoben ist, in ideeller Hinsicht eine zen- trale staatliche Unterstützung auch nicht nötig haben— der Fall des Helmarshause- ner Evangeliars zeigt, daß eine Finanzhilfe des Staates wünschenswert ist, wenn es gilt, sich in besonderen Fällen den Poten- zen des großen internationalen Kunstmarkts gewachsen zu erweisen. Walter Först „Der Postmeister“ als Theaterstück Der Guckkasten“ startete in Stuftgart eine neue Gastspielreise mit der Urdufföhrung Alexander Puschkin hat 1830 in einer Erzählung des Belkin- Zyklus knapp, doch sehr wirkungsvoll aussparend das Schicksal eines russischen Postmeisters erzählt, der seine schöne Tochter Dunja mit dem Ritt- meister Minskij nach St. Petersburg ziehen lassen mußte, der sie vergeblich zurück- zuholen suchte, sich dann an den Trunk ver- 10r und einsam in seinem Dorfe gestorben ist.„Eine wunderschöne, vornehme Dame“, die mit„drei herrschaftlichen Kindern“ an- gefahren kam, besuchte später einmal sein Grab. Das hat bei Puschkin die Schönheit des Einfachen und den Zauber des nicht gam Ausgesprochenen. Gerhard Menzel hat, veranlaßt von Puschkins Erzählung, ein Drehbuch geschrieben, nach dem 1940 Gustav Ueicky mit Heinrich George und Hilde Krahl, 1956 Josef von Baky mit Wal- ter Richter und Eva Bartok in den Haupt- rollen einen Film drehten. Jetzt hat Ger- hard Menzel zusammen mit Hans Schweikart ein Schauspiel„Der Postmeister“ daraus gemacht, das von Hans Schweikart inszeniert mit dem Europäischen Tournee-Theater „Der Guckkasten“ auf Wanderschaft gegan- gen ist. Im Schauspielhaus der Württem- bergischen Staatstheater Stuttgart wurde es uraufgeführt. Gerhard Menzel mußte im Film wie im Schauspiel die kurze Erzählung Puschkins ausweiten. Auch im Stück wird, wie im Film, der Postmeister durch eine vor- getäuschte Heirat Minskijs mit Dunja bei seinem Besuch in Petersburg beruhigt. Doch verspricht im Stück Dunja Minskij nicht, dafür zu ihm zurückzukehren. Sie nimmt sich auch nicht, wie im Film, das Leben, sondern geht mit Mitja, der im Stück gleichfalls als eine Zutat Menzels erscheint, doch nun nicht mehr Fähnrich, sondern revolutionärer Stu- dent ist, als dessen Frau freiwillig in die Verbannung nach Sibirien Auf dem Weg dorthin kehrt sie noch einmal in der alten Postmeisterei ein. Der Vater aber ist zuvor gestorben, doch nicht an Kummer wie bei Puschkin, sondern an einer Krankheit. Das Stück greift unbekümmert nach den Effekten. Bezeichnend ist, daß es immer wieder melodramatisch von Musik unter- malt ist. Es wird mehr mit Stimmungen ge- arbeitet als mit zwingenden dramaturgischen Begründungen und Entwicklungen. Auch die filmischen Rückblenden sind dramaturgisch ungeschickt. Im Mittelpunkt von Hans Schweikarts Inszenierung in den reallisti- schen Bühnenbildern von Alfons Ostermeier stand wahrhaft der Postmeister von Walter Richter. Richter besitzt die Vitalität für diese Figur. Er hat zwar nicht die gleichsam nmaturhafte Naivität, die ebenfalls zu ihr ge- hört, und die einst Heinrich George mit- brachte, doch ist auch dieser Zug der Figur bei ihm immerhin glaubwürdig. Richter bringt die einzelnen Szenen mit vielen klei- nen Zügen ausgestattet, doch runden sie sich zu einem Ganzen. Attraktiv die Dunja von Barbara Rütting, sie ist aber von An- fang an mehr die Dame als das einfache, Werm auch gescheite Landmädchen. Karl Schönböck hafte das Selbstgewisse für den Verführer Minskij. Die Figur des Mitja bleibt ungenügend gezeichnet, Hans von Borsody versuchte tapfer, ihr Umrisse zu geben. Randfiguren wurden durch IIva Günten, Thomas Reiner, Harry Hertzsch, Eduard Linkers und Harald Mannl wir- Kungsvoll konturiert. Nach Szenenbeifall gab es zum Schluß erst recht starken Ap- plaus für alle Mitwirkenden. Hermann Dannecker Koltur-Chronik Die Zentralvereinigung Deutscher Schrift- steller verbände wählte am Sonntag nach ihrer zweitägigen Generalversammlung in Westber- Un den 56jährigen Berliner Schriftsteller Ger- hart Pohl zu ihrem neuen Präsidenten. Vize- präsident wurde der Berliner Theaterkritiker und Mitherausgeber des„Tagesspiegel“ Wal- ther Karsch, während der bisherige Präsident Walter von Hollander das Amt des Ehren- Präsidenten übernahm. Gerhart Pohl, der in den kommenden zwei Jahren die Vereinigung leiten wird, ist gebürtiger Schlesier und vor allem als enger Freund und Biograph Gerhart Hauptmanns bekannt geworden. Das Zürcher Schauspielhaus hat ein neues Stück von Friedrich Dürrenmatt„Frank der Fünfte“ zur Uraufführung angenommen. Diese „Oper einer Privatbank“, deren Musik der „Feuerwerk“ Komponist Paul Burkhard schrieb, soll im Frühjahr in einer Inszenierung von Dr. Oskar Wälterlin und mit Kurt Hor- witz, Therese Giehse und Gustav Knuth in den Hauptrollen herauskommen.— Friedrich Dür- renmatt, von dem das Nationaltheater Mann- heim kürzlich die tragische Komödie„Der Be- such der alten Dame“ gespielt hat, gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den Mannheimer Schiller-Preis 1959. Reinhard Lehmann, der Intendant der Städtischen Bühnen Freiburg im Breisgau, will seinen Vertrag über die Spielzeit 1959/60 nicht verlängern, weil Einengungen und Abstriche im Etat seine künstlerische Arbeit behin- derten. Er will in Zukunft als Gastregisseur tätig sein. Der Oesterreicher Oskar Kokoschka, der naturalisierter Brite ist, nach einem KRommen- tar der„Times“ aber in England„bisher kaum jemals irgendwelche amtliche Anerkennung erfahren hätte“, wurde zum Jahresanfang mit dem Titel eines„Kommandanten des britischen Empires“ ausgezeichnet. Ludwigshafener tuose höchsten Grades. Blenstag. 13. Januar 1959/ Nr) 110 Anton Heiller Orgelkonzert in Ludwigshafen Der junge, erst 35jährige Organist Anton Heiller, der jetzt an der großen Orgel des Feierabendhauses Werde von Johann Sebastian Bach, Pachelbel, Kerl. HFHeiller und Franz Schmidt spielte, kann aut eine ungewöhnlich erfolgreiche Laufban zurückblicken. In Wien 1923 geboren, Wurde er bereits mit 22 Jahren Professor für Kir. chenmusik an der Staatsakademie Seiner HFeimatstadt. Er trat zugleich als Komponi Dirigent, Organist, Cembalist und Pianist hervor und errang 1952, nachdem ein Jahr zuvor seine Motette„Hoc corpus“ bei den Edinburgher Festspielen uraufgeführt wor. den war, den ersten Preis bei dem Inter. nationalen Organisten- Wettbewerb in Haar. lem. Auf der Orgel ist Anton Heiller ein Vir. Seine technische Souveränität ist phänomenal, seine Re. gistrierungen sind von rauschender Pracht erfüllt. Er hat, bei aller dramatischen Erreg. barkeit, einen Fonds an innerer Ruhe, der eg bewirkt, daß man seinen breiten Tempi be! Johann Pachelbel(Aria) und Johann Kaspar Kerll Passacaglia) ohne Ungeduld zuhören konnte. Er besitzt dazu in so eminenten Maß die Gabe der Improvisation, daß er eg fertigbringt, die Hörer einer auf objektiye Auslegung Bachscher Werke eingestellten Generation in einer Wiedergabe von Bachs „Präludium und Fuge a-Mollé durch spon- tane Inspiration zu überwältigen. Seine eigene Sonate für Orgel ist ein Bekenntnis zu Max Reger und Paul Hindemith und weist ihn als einen in allen kontrapunk- tischen Künsten versierten Komponisten aus. Nur schwer fügt sich in das Bild der künst- lerischen Persönlichkeit Heillers, daß er sei- nen Abend in Ludwigshafen mit der spät- romantischen, sehr geschwätzigen„Cha- conne“ von Franz Schmidt beendete. Gewiß bot ihm dieses Werk reiche Gelegenheit seine Technik zu zeigen, aber es ist in seiner Aussage so nichtssagend, im Stil überlebt und wirkte wie ein Requisit aus einer ver- gangenen Zeit. Und so galt der Schlußapplaus vor allem dem Organisten und auch Kompo- nisten Anton Heiller, der sich mit altöster- reichischer Gemütlichkeit dafür wiederholt bedankte. „Prärie-Saloon“ Eine Urqufföhrung in Hamburg Wenn die alte Dame, die man nur im Rollstuhl kennt, behende aufspringt und er- verfolgte klärt, daß sie der gefürchtete, „Killer“ sei, wenn ein junger Mensch mit alberner Mädchenlache plötzlich die brutal sten und gerissensten Mordbuben nieder- streckt, dann hat der wilde Westen allen schönen Kinoernst vergessen, dann wird 18. een 0 25 parodiert. Heinz Wunderlich, ein Hausautor des Hamburger„Jungen Theaters“, hat seine Filmerinnerungen zu dem Bühnenstückchen „Prärie-Saloon“ verarbeitet. Die Urauffün- rung unter der Regie Hans Richters, des be- kannten Filmknaben, war ein freundlicher, Wenngleich nicht brausender Erfolg. Wunderlich und Richter haben immerhin zustande gebracht, daß sich der Zuschauer trotz immer neuer Leichen auf und hinter der Bühne niemals unbehaglich fühlt, Der Vielgespielte Schlagerkomponist Lotar Ollas Du, du, du, laß mein kleines Herz in Ruh“) hat Songs beigesteuert, die auch den vielen jungen Jazz- und Dixielandexperten im Par- kett diskutabel vorkommen und die von Kurt Schwabach mit dem rechten Gemisch von Pionier-Pathos und Kabarett-Albernheit be- textet worden sind. Allerdings werden einige Effekte verschenkt, weil Verena Wiet als sündige und grundanständige und hoch- heitere Kneipensängerin nun einmal keine junge und auch keine mittelalte Dietrich ist. Daß sie nicht singen kann, wäre kein Un- Slück, aber das Gewisse fehlt ihr eben, und dabei ist, vom Verfasser, soviel Platz für das Gewisse freigelassen worden. Dafür gab es eine schöne Leistung der Regie: immer- fort wurde jemand die Pistole oder ein an- derer Gegenstand aus der Hand geschossen, und jedesmal war man so überrascht, dab keiner durchschaute, wie das wohl technisch ermöglicht worden war. Im Mittelpunkt der Bregenzer Festspiele, Christa Rotzoll die in diesem Jahr vom 21. Juli bis 19. Au- gust stattfinden sollen, wird eine Aufführung der Operette„1001 Nacht“ anläßlich des sech- zigsten Todesjahres von Johann Strauß als „Spiel auf dem See“ stehen. Das übrige Pro- gramm, das wieder eine Uraufführung durch das Burgtheater vorsieht, enthält unter ande- rem auch eine Lindtberg-Inszenierung der Schillerschen„Jungfrau von Orleans“. — Neun im Verdacht VON DELANA AMES 3 19 Fortsetzung „Tu lch nicht, tu ich nicht, tu ich nicht!“ schrie der Junge, in dem Gefühl, daß der Angriff die beste Art der Verteidigung war. Niemand schien recht zu wissen, was er mit ihm machen sollte. Peggy versuchte es mit sanftem Zureden und scheinheiligen Andeu- tungen, wie schön es in der Schule sei, die Winthrop aber als das, was sie waren, über- hörte. Ich merkte, wie es Dagobert in den Fingern kribbelte, ihn unter Anwendung physischer Gewalt vor die Tür zu setzen. Pa erwies sich als der einzig Tatkräftige. Win- throp heulte, als der Sheriff ihn sanft bei den Schultern packte. Er wand sich los und trat Pa gegen die Schienbeine. Noch bevor Pa zurückschlagen konnte, spielte er seine Trumpfkarte aus. „Ich weiß, wer Mammie ermordet hat“, keuchte er. 5 Pa hielt ein, und wir anderen fuhren zu- sammen und horchten auf. Wenn Winthrop sich zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit hatte machen wollen, war ihm das restlos gelungen. 5 „Stimmt das?“ fragte Pa gedehnt. Ja, aber ich sag's nicht!“ antwortete Winthrop. Er sah uns alle an, voller Hohn, wie es mir vorkam. Er merkte genau, daß er Sensa- tion gemacht hatte, und ich glaube, er Ver- achtete uns wegen dieses leichten Sieges. Plötzlich drehte er sich um und ranmte aus dem Zimmer. Dabei sang er:„Ich weiß, Wer s War. Ich weiß. wer's War.“ 0 Als er fort war, blieb es einen Augenblick still. Wenigstens waren wir ihn los. Peggy sprach als erste wieder. Das skeptische La- cheln auf ihrem Gesicht stieg nicht bis in ihre grauen Augen hoch. „Natürlich lügt er“, sagte sie.„Er lügt immer, um sich wichtig zu machen.“ Pa hatte schon mit der kleinen Silber- glocke vom Frühstückstisch geläutet. Sofort erschien ein Mädchen. „Sage Maria, sie soll mal herkommen“, befahl Pa. Maria erschien in der gleichen Geschwin- digkeit. Anscheinend hielten sich die Dienst- boten an diesem Morgen in der Nähe des EBzimmers auf. Maria machte ein ängst- liches Gesicht, als Pa sie fragte, ob Win- throp in der Nacht aus seinem Bett gegangen Sei. Sie schüttelte den Kopf, und aus ihrer Antwort ging hervor, daß auch sie Winthrops Geschrei gehört hatte. 5 „Er sagt immer so was“, sagte sie.„Ein ganz schlimmer Junge.“ Pa nickte und entließ sie.„Na gut, das Kind lügt.“ Er wandte sich mit der Bemer- kung an uns alle.„Kann einer von Ihnen ein vernünftiges Wort aus ihm rauskriegen?“ „Nein“, sagte Voigt,„Miranda konnte es. Hal kann's manchmal. Wenn Sie nach der Aussage eines phantasievollen Kindes je- mand aufhängen wollen, dann mal ran.“ Diesmal kam er durch die Tür. Wir hörten ihn draußen im Hof über die Pflastersteine schlurfen. „Sind Sie mir böse, wenn ich auch gehe?“ Peggy erhob sich schon.„Besser, ich schicke Wimthrop zur Schule.. und außerdem möcht ich ein paar Dinge mit mir allein abmachen.“ „Sicher, das verstehe ich“, knurrte Pa verständnisvoll.„Wenn Sie nicht zu weit gehen und ich weiß, wo ich Sie finde, können Sie alle verschwinden.“ Er war Peggy bis zur Tür gefolgt und hatte in die Tasche seiner geflickten blauen Hose gegriffen. Als er die Hand wieder her- auszog, lag eine kleine goldene Armbanduhr darin.„Ist das Ihre, Miß Peggy?“ fragte er höflich. Sie sah auf die Uhr, zögerte für den Bruchteil einer Sekunde und streckte dann die Hand aus.„Ja“, sagte sie.„Die habe ich vor ein paar Tagen verloren. Wo haben Sie die gefunden?“ Pa sah Dagobert an.„Irgend vwyo Haus.“ Er zuckte leicht die Achseln. Dagobert zog sein Taschentuch heraus und putzte sich die Nase. Es war die Uhr, die neben dem unberührten Portweinglas auf Mirandas Nachttisch gelegen hatte. Die Uhr mit dem zerbrochenen Glas, deren Zeiger um halb zwei stehengeblieben waren. 10 „Ich bin gespannt“, sagte Dagobert, als Wir ums in die Bibliothek zurückgezogen hatten,„ob sich zum Schluß herausstellt, daß Miranda um halb zwei erstochen wor- den ist.“ Ich war auch gespannt darauf— und hoffte doch, daß es nicht so käme. „Wenn Voigt laute Stimmen gehört hat, oder sonst was, das auf einen Zank Zwi- schen den Schwestern deutete“, sagteè ich, im „war das sicher nicht um halb zwei, sondern um zehn nach zwölf, als Peggy zu Miranda gegangen ist umd ihr noch schmell gute Nacht gesagt hat, wie sie zugibt.“ „Sie kann später noch mal zurückgekom- men sein.“ „Wenn wir bloß nach Mexico gefahren wären“, sagte ich unglücklich.„Ich mag deine Freunde nicht... wie fandest du ihre Re- aktion auf die Nachricht?“ Dagobert legte das Buch beiseite, in dem er geschnüf felt hatte— wenn man von * jemand sagen darf, daß er in einem Buch mit dem Titel Kernphysik schnüffelt—, und überlegte. 5 „Wir haben nur eine völlig aufrichtige Reaktion auf Mirandas Tod“, sagte er schlieglich.„Und das war die von Winthrop.“ Ich nickte und dachte dabei mit leichtem Schaudern am die schrecklichen Worte: Ich bin froh, daß Mammie tot ist.“ Ich über- legte, wem wohl sonst noch in Palo Alto ähmliche Sätze unausgesprochen durch den Kopf gehen mochten. „Ich verstehe nichts von Kindern“, sagte ich langsam, ‚aber er kann es doch nicht wissen, nicht? Er hat gelogen, meiiie ich, Was Peggy ja auch denkt.“ „Ich glaube das auch Ja, natür- lich..., fügte er hinzu und vertiefte sich Wieder in seine Kernphysik.„Als er gestern abend beim Essen gesagt hat, daß Sue ein Kind erwartet, hatte er aber recht.“ Ich ließ ihn einen Augenblick lesen.„Aber alle haben Miranda verehrt.“ Mechanisch Wiederholte ich einen Glaubensartikel, an dem ich zu zweifeln begann. 5 „Alle haben Sie bewundert“, verbesserte er mich.„Miranda war die Frau auf dem Sockel. Aber das Unangenehme bei Sockeln ist eben, daß man drauf stehenbleiben muß. Man kann sich nie gehen lassen.“ „Glaubst du, daß Miranda sich manchmal hat gehen lassen?“ 5 „Früher nie“, sagte Dagobert.„Damals im Hauptquartier gab's keinen Mütter- nachtsbesuch.“ „Gestern abend warst du überzeugt, daß ihre Unterhaltung mit Julian von einem Besuch unterbrochen wurde“, erinnerte ich ihn. Mein Herz setzte aus, als ich das aus- sprach, denn mir fiel ein, daß andere zu dem gleichen Ergebnis gekommen sein konnten. Mirandas Mamm zum Beispiel!„Julian hat des vielleicht auch gedacht!“ rief ich.„Und Wenn Dagobert schüttelte den Kopf„Ich 5 ö zweifle, daß Julian um halb zwei von Paso zurück sein konnte Vielleicht ja. Und vielleicht ist sie gar nicht um halb zwei er- mordet worden. Aber wir wollen uns jett nicht lamge den Kopf zerbrechen, bis die ein paar sichere Tatsachen fest- gestellt hat, an die sich anknüpfen läßt. Was, glaubst du, ist Plancks Konstante? Polizei Er war wieder in die Kernphysik vertieft, „Ach, natürlich 6,234 4 1027. Daß ich das ver- gessen habe!“ Ich drückte meine Zigarette aus und Sah ihm über die Schulter. Die Seite, die ihn 80 zu fesseln schien, war ein Wust von mathe: matischen Formeln. Ein Absatz, irgend etwas über Heisenbergs Unschärferelation war angestrichen. Dies abschreiben“ hatte jemand an den Rand gekritzelt. „MWirandas Handschrift“, erzählte iir Dagobert „Ich wußte nicht, daß sie sich für Kern- Physik interessiert hat.“ vermutete e, »Nicht Kernphysik“, „Kernphysiker.“ „Sind Sie Kernphysiker?“ Ich sah bel meiner Frage zu Bill MeFarlan auf, der in der Bibliothekstür stand Bill hatte schein: bar die Angewohnheit, in Türen zu stehen. Er errötete leicht und brachte es fast zu einem Lächeln.„Ich g-glaube ja“, sagte er bescheiden.„Jedenfalls habe ich es ge- dacht, bis— na ja, ich habe jetzt eine neue Stelle so gut wie angenommen— bei Level und Gimbles, Sie wissen, das ist die große Seifenfirma in Chicago.“ Es klang, als ver- suche er, voller Stolz davon zu sprechen, was ihm aber nur halb gelang. 5 Fortsetzung folgt Aue Rechte durch Ulistein-veullietondiens