oline; olon- fessor quin- usik⸗ ebene ver⸗ Sin- Ualen . Mit enität Musi⸗ eutet. ver- e mble onik edoch eilten Moll, ozart icher, rühr- t und „un- 95 he- ö n WIS e, die st im hier r die kums dem Wer- lewig indes- ver- und ttem- 40 000 9 nur Dem- dem ir die staat- Mark g von 8 Wis- pflege staat- Kk zu- d des dent- staat- egen nicht — o ein Wohl chuld t aus b. Ich dan weint yollte men- n ihr sich ließ le- eiser. Agten ꝛerifl zache lich 1 be⸗ chon, 5 le erten adel- ge in ein- im- wenn af tes das fen, aube iflikt um ago- ogg 0 Perausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: B. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Elchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. 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Januar 1959 Adenauer brandmarkt Antisemiten Tiefstes Bedauern der Bundesregierung/ Scharfe Justizdebatte im Bundestag Von unserer Bonner Redaktion Bon n. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Donnerstag vor dem Plenum des Bun- destages im Namen der Bundesregierung die antisemitischen Vorfälle der letzten Zeit verurteilt und bedauert. Adenauer sagte im Rahmen der Justizdebatte, die die Don- nerstagsitzung des Parlaments aùsfüllte, es habe sich bei verschiedenen Vorgängen eine antisemitische Gesinnung gezeigt. Die Bundesregierung bedauere dies aufs tiefste. Diese Vorfälle bedeuteten ein schweres Unrecht gegen alle deutschen Mitbürger jüdi- scher Herkunft. Man müsse derartige Dinge um so mehr verurteilen, als das deutsche Volk an die Vergangenheit denken sollte. Auch das deutsche Ansehen im Ausland werde geschädigt. Er hoffe, sagte der Bundeskanzler, daß der weitaus größte Teil des deutschen Volkes mit der Bundesregierung einig in der Verurteilung des Antisemitis- mus sei. Die Justizdebatte des Bundestages wurde ausgelöst durch eine Große Anfrage der So- zialdemokraten, in der die Bundesregierung unter anderem um Auskunft ersucht wurde, wann sie einen Entwurf zur Errichtung eines Obersten Bundesgerichtes vorlegen wolle und ob sie die Besorgnis teile, daß einzelne Ge- richtsurteile das Rechtsbewußtsein verletzten, weil sie die Schwere des Unrechts der unter dem Hitlerregime verübten Straftaten gegen das Leben verkenne. Weitere Themen, die in der Großen Anfrage angeschnitten wurden, waren die lange Dauer von Strafprozessen, unzureichende Aussagegenehmigungen für Beamte, die Gefährdung der Meinungs- und Pressefreiheit und die Frage, ob es eine ge- heime Rechtsprechung zum Begriff des Staats- geheimnisses sowie schwarze Listen über Rechtsanwälte gebe. Die Debatte war von den Fraktionen mit großer Sorgfalt vorbereitet worden. Obwohl in ihr in der Hauptsache Juristen zu Wort kamen, war sie weniger von fachlichen als von politischen Argumenten bestimmt. Die Diskussion gruppierte sich um das Haupt- motiv der unbewältigten deutschen Vergan- genheit, die schon oft, aber bisher nie so aus- Gerüchte über neuen Konföderationsplan Murphy als Urheber genannt/ Dementis in Washington und Bonn Bonn/ Washington/ London.(Eigen- bericht) Großes Aufsehen in den westlichen Hauptstädten erregte gestern ein angeblicher amerikanischer Plan, den Gedanken einer deutschen Konföderation zwischen Bundes- republik und DDR als Uebergangslösung in die Westlichen Ueberlegungen einzubeziehen. Nach amerikanischen Zeitungsmeldungen soll der Unterstaatssekretär Murphy vom State Department in Washington Urheber clieses Vorschlags sein. In Washington und Bonn ist sofort dementiert worden, daß sich offizielle Stellen mit diesem Gedanken ernst- haft beschäftigten. Von unterrichteter Seite in London verlautete jedoch am Donnerstag, es sei wahrscheinlich, daß dieser Gedanke bei den bevorstehenden Konsultationen zwi- schen den drei Westmächten und der Bun- desregierung erörtert werde, ohne daß da- durch im geringsten etwas darüber gesagt werde, ob die einzelnen Vorschläge Teil der Westlichen Politik werden sollen oder nicht. Das amerikanische Nachrichtenmagazin „Newsweek“ hatte in seiner jüngsten Aus- gabe geschrieben, hohe amerikanische Be- amte seien hinter den Kulissen bereits dabei, Zwei Möglichkeiten zu prüfen, um die fest- gefahrene Situation im kalten Krieg aufzu- tauen:„Konföderation“ zwischen Ost- und Westdeutschland als Zwischenlösung bis zu einer echten Wieder vereinigung durch freie Wahlen, so dann die Verlegung der west- deutschen Hauptstadt von Bonn nach Berlin und die Herstellung offizieller Beziehungen zwischen West- und Ostdeutschland.“ Die Zeitschrift hatte von einer Wende der ameri- kanischen Deutschland-Politik gesprochen, die sich zwar hinter der„offiziellen Fassade“ vollziehe, jedoch bereits weite Kreise ergrif- fen habe.(Siehe auch Seite 14.) Bundespressechef Felix von Eckhardt er- klärte in Bonn, daß er am Wochenende ein längeres Gespräch mit Murphy in Washing- ton gehabt habe, wobei mit keinem Wort über eine derartige Konföderation gesprochen worden sei. Murphy besitze darüber auch „keinen Plan“. Aus Kreisen der amerikani- schen Botschaft in Bonn wird dazu bekannt, die amerikanische Regierung habe auf keinen Fall der Bundesregierung oder den anderen verbündeten Regierungen vorgeschrieben, zu welchen Plänen sie Stellung nehmen sollen. Die Verbündeten seien gebeten worden, ihre Ueberlegungen und Gedanken bei den west- lichen Konsultationsgesprächen zu unter- breiten. Das amerikanische Außenministerium stritt das Vorhandensein irgendwelcher Kon- föderationspläne überhaupt ab und erklärte, die USA träten nach wie vor für eine Wieder- Vereinigung Deutschlands durch freie Wahlen als die„normale und vereinbarte Formel“ ein. Zwei der bekanntesten amerikanischen Rußland und Deutschland-Experten, die seit Jahren im Hintergrund standen, näm- sich Charles Bohlen und Georges F. Kennan, sollen zu Besprechungen mit höchsten Re- Sierungsstellen nach Washington gerufen worden sein. Sie waren beide einmal Bot- schafter in Moskau. Chrustschow verhandelt mit Kekkonen Ueberraschende Konferenz mit dem finnischen Staatspräsidenten Moskau.(AP) Der sowjetische Minister- präsident Chrustschow ist am Donnerstag völlig überraschend mit dem finnischen Staatspräsidenten Kekkonen in Leningrad zu Besprechungen zusammengetroffen. Von so- Wjetischer Seite nehmen an den Verhandlun- gen ferner Außenminister Gromyko, dessen Stellvertreter Patolitschew) und Außzenhan- delsminister Kusmin teil. Außer Kekkonen, er am Mittwoch zu einem als„inoffiziell“ bezeichneten Besuch nach Leningrad gereist War, wurden am Donnerstag in letzter Minute noch der finnische Handelsminister Karja- lainen und sein Stellvertreter Hallama nach Leningrad gerufen. n einer ersten Aussprache zwischen Chrustschov/ und Kekkonen, an der auch Gromyko und Patolitschew- teilnahmen, wur- den nach einem Bericht von Radio Moskau Meinungen über Fragen der finnisch-sowie- tischen Beziehungen ausgetauscht“. Auch »smige Probleme der internationalen Lage“ Selen erörtert worden. Kekkonen soll nach erichten aus Helsinki zwei Tage in Lenin- grad bleiben. In Helsinki wird angenommen, daß die Seit Monaten erheblich belasteten Beziehun- Sen zwischen Finnland und der Sowjetunion zur Debatte stehen. Aus der Teilnahme der Handelsminister schließt man auch auf den möslichen Abschluß eines neuen Handels- abkommens, da für das Jahr 1959 bisher N der starren sowjetischen Haltung keine andelspolitischen Vereinbarungen zwischen en beiden benachbarten Ländern abgeschlos- sen Worden waren. Finnland hat sich in einer Note für den Sowjetischen Vorschlag einer deutschen Frie- Stnnkonkerenz ausgesprochen, derllungnahme zu den Einzelheiten des Frie- ensvertragsentwurfes abgelehnt. Die fin- nische Regierung erklärte in einer Antwort 42 die Sowjetische Konferenz-Einladung an 1 4 chemaligen Kriegsgegner Deutschlands, 95 nach Ansicht Finnlands das Fehlen eines 5 8 Friedensvertrages die Lage in 1 kompliziere. Finnland betrachte da- er den sowjetischen Vorschlag als ein Mittel jedoch eine zur Stärkung des Friedens in Europa und begrüße diese Bemühungen„mit großer Be- friedigung“. Diplomatische Beobachter in Moskau brachten den Zeitpunkt dieser finni- schen Erklärung mit der Reise des finnischen Staatspräsidenten Kekkonen in Verbindung, der am Mittwoch mit dem Zug nach Lenin- grad abfuhr. schließlich Gegenstand des politischen Rin- gens im Bundestag gewesen war. Bundesjustizminister Schäffer antwortete auf die Fragen der SPD, die Errichtung eines Obersten Bundesgerichtes sei, obwohl es sich um einen Auftrag des Grundgesetzes han- dele, nicht vordringlich. Es bestehe keine große Gefahr, daß die fünf oberen Bundes- gerichte voneinander abweichende Stand- punkte einnahmen, die Einheitlichkeit der Rechtssprechung sei nicht gefährdet. Schäffer versicherte dann, wenn bei einzelnen Urteilen der Eindruck erweckt werde, daß sie die Schwere der unter nationalsozialistischer Herrschaft begangenen Straftaten verkenn- ten, so würden sie nachgeprüft. Zum Fall Eisele wiederholte der Minister eine frühere Mitteilung, daß eine Auslieferung nach ägyp- tischem Recht nicht möglich sei. Die übrigen Auskünfte des Ministers lassen sich in fol- genden Punkten zusammenfassen: 1. Neunzig Prozent aller Verfahren wer- den in den ersten drei Monaten nach Eingang der Revision erledigt. Bei den Strafsenaten gibt es keine Rückstände. Trotzdem wird bei einer Reform des Strafverfahrensrechtes ein beschleunigter Verfahrensgang angestrebt, da im allgemeinen Staatsanwaltschaften und Ge- richte überlastet sind. 2. Schäffer wies den Vorwurf zurück, daß die Bundesregierung gar keine, unvollstän- dige oder erst verspätete Aussagegenehmi- Sungen an Beamte erteilt und dadurch ge- richtliche Verfahren verzögert und beeinflußt habe. In jedem Fall müsse der Dienstvor- gesetzte dafür sorgen, daß alle dienstlichen Angelegenheiten geheim gehalten würden. 3. Schäffer wandte sich auch gegen den Vorwurf, daß Verfahren gegen Journalisten eingeleitet worden seien, die Beschuldigun- gen gegen andere zur Sprache gebracht hät- ten, Zu dieser Anspielung auf den soge- nannten Fall Nayhauß sagte der Minister, es sei nirgendwo gegen den gesetzlichen Grundsatz verstoßen worden, daß nur eine strafbare Handlung ein gerichtliches Ver- fahren einleiten könne. 4. Eine geheime Rechtsprechung zum Begriff des Staatsgeheimnisses gibt es nach den Angaben von Justizminister Schäffer nicht. Wenn in einer Anklageschrift ein Staatsgeheimnis behandelt wird, dann werde sie von den Justizbehörden als Verschluß sache“ vertraulich behandelt. Ebenso bestritt Schäffer die Existenz„schwarzer Listen“ mit Namen von Rechtsanwälten. Den Landes- justizverwaltungen würden lediglich solche Fortsetzung Seite 2) Die Justizdebatte im Bundestag brackte die ersten scharfen Auseinundersetzungen im neuen Jahr. Der eigentliche Anlaß — die Anfrage der SpD nach einem Gesetzentwurf über die Errichtung eines Obersten Bundesgericktes trat zuruck hinter der breiten Erörterung einiger Justizaffären der jüngsten Vergangengeit(siehe nebenstehenden Bericht).— Unser Bild zeigt lin kes den SPD- Abgeordneten Dr. Adolf Arndt bei der Begründung der Anfrage seiner Fraktion und rechts Bundesjustizminister Schäfer bei der Beantwortung dieser Anfrage. Bild: dpa Neuer Plan: Räumung begrenzter Gebiete Kuratorium„Unteilbares Deutschland“ ruft nach UNO-Polizei Bonn.(dpa) Das Kuratorium„Unteilbares Deutschland“ hat, wie sein geschäftsführen- der Vorsitzender Dr. Wilhelm W. Schütz am Donnerstag in Bonn bestätigte, den führen- den Persönlichkeiten der Bundesregierung und der Bundestagsfraktionen einen Vor- schlag zur Ueberwindung der Berlinkrise zu- geleitet. Er verfolgt die Absicht, durch Räu- mung begrenzter Gebiete in den beiden Tei- len Deutschlands und Sicherung dieser Ge- biete durch eine UNO-Polizeitruppe die Situation zu entspannen. Nach dem Plan müßten die Zugehörigkeit der Bundesrepu- blik zur NATO und die Stationierung von NATO-Truppen auf dem größten Teil des Bundesgebietes bis zur Wiedervereinigung erhalten bleiben. Der Vorschlag des Kura- toriums sehe nicht eine Räumung Westber- Iins durch die Westalliierten vor. Der Vor- schlag könne keinesfalls mit dem Rapacki- Plan verglichen werden, sagte Schütz. Er Nachfolger für Fernand Dehousse gesucht Präsident der Beratenden Versammlung des Europarates zurückgetreten Straßburg.(dpa) Nach dreijähriger Amts- zeit tritt der Präsident der Beratenden Ver- sammlung des Europarats, der Belgier Fer- nand Dehousse, von seinem Amt zurück. Er teilte den Abgeordneten am Donnerstag in Straßburg mit, daß er nicht wieder kandi- dieren würde. Ein Nachfolger soll zu Beginn der neuen Sitzungsperiode im April gewählt Werden. In seiner mit starkem Beifall auf- genommenen Abschiedsrede setzte sich De- housse zum Schluß der viertägigen Sitzung dafür ein, daß der Europarat von Straßburg nach Paris verlegt wird. Zugleich verlangte er die Fusion zwischen Europarat und OEEC, die ihren Sitz bereits in der franzö- sischen Hauptstadt hat. Erste Fühlungnah- men der nationalen Delegationen und Par- teigruppen in der Versammlung über die Nachfolge von Dehousse haben bereits statt- gefunden. Als Kandidaten sind vor allem der Engländer John Edwards(Labour) und Professor Carlo Schmid(SPD) im Gespräch. Es wird aber nicht für ausgeschlossen ge- halten, daß ein Außenseiter Präsident wird. Die Vorgänger von Dehousse waren Paul Henri Spaak(Belgien), Francois de Men- thon und Guy Mollet(beide Frankreich). Die Parlamentarier aus fünfzehn Län- dern erklärten sich in einer Entschließung solidarisch mit den„Opfern eines Systems totalitärer Unterdrückung“, den Flüchtlingen àus der Sowjetzone, mit der Bundes vepublik und mit der Stadt Berlin. Zwmiscen Gesfern und Morgen Catcher- Veranstaltungen, Frauen-Ring- kämpfe, Ringkämpfe im Schlamm und Box- und Ringkämpfe auf Jahrmärkten, Schüt- zenfesten oder ähnlichen öffentlichen Ver- anstaltungen sollen für Kinder und Jugend- liche unter 18 Jahren verboten werden. Nach Ansicht der, Bundesregierung handelt es sich dabei um Veranstaltungen, die geeignet sind, auf Kinder und Jugendliche einen ver- rohenden Einfluß auszuüben. Das Verbot ist in einer Verordnung zum Jugendschutzgesetz enthalten, die jetzt dem Bundesrat zur Zu- stimmung zugeleitet wurden. Die Mindestforderungen der Kriegsopfer- verbände für die Neuregelung der Kriegs- opferversorgung hat der SPD- Bundestags- abgeordnete und zweite Vorsitzende des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilbeschä- digten, Hugo Rasch, im Pressedienst der SPD angegeben. Für einen 100-Prozent-Be- schädigten sollen danach eine monatliche Versehrtenrente von 250 Mark und eine Berufsschadenzulage von 150 Mark gewährt werden. Die Kriegsopferverbände verlangen, wie Rasch schreibt, für die Kriegerwitwen 60 Prozent der Bezüge eines 100-Prozent- Versehrten, das wären 240 Mark, und für eine Waise 100 Mark im Monat. Diese Be- träge sollen aber, nach Meinung des Abge- ordneten Rasch, neben jedem sonstigen Eir.- kommen gewährt werden und nicht anrech- nungsfähig sein. In scharfer Form hat sich der sozialdemo- kratische Pressedienst gegen die vom Bun- deskabinett angekündigte Lockerung der Wohnungsbewirtschaftung ausgesprochen. Die niederländische Regierung hat zu ihrem neuen Botschafter in Bonn den Ab- teilungsleiter für europäische Zusammen- arbeit im niederländischen Außenministe- rium, Jonkheer Dr. van Vredenburch, er- nannt. Er ist der Nachfolger von Botschaf- ter A. Th. Lamping, der in den Ruhestand tritt. Wegen eines Streiks von 160 Arbeitern in einem britischen Karosseriewerk in Bir- mingham waren am Donnerstag rund 10 000 Beschäftigte der britischen Kraftfahrzeug- industrie ohne Arbeit. Diese Zahl dürfte in den nächsten Tagen noch ansteigen, sofern der Arbeitskonflikt nicht beigelegt werden kann. Der Streik brach wegen Meinungsver- schiedenheiten über die Zahlung einer Prämie für unfallfreies Arbeiten aus. Zum ersten Mal in der diplomatischen Ge- schichte der belgischen Haupstadt wird in den nächsten Wochen eine Frau den Posten eines ausländischen Missionschefs über- nehmen. Die 38jährige Indonesierin Leilie Rusad, die bisher der UNO- Delegation ihres Landes angehörte ist jetzt zum Gesandten in Brüssel und Luxemburg ernannt worden. Die niederländische Regierung hat bei den Verhandlungen über die Errichtung von Materialdepots für die Bundeswehr in den Niederlanden vorgeschlagen, diese von nie- derländischen Beamten verwalten und von niederländischen Soldaten bewachen zu las- sen. Nur die Leitung soll in deutschen Händen liegen. Andererseits sollen die für die nieder- ländischen Streitkräfte in der Bundesrepublik Zzu errichtenden Materiallager von deutschen Beamten und Soldaten verwaltet und bewacht werden und nur von einem Niederländer ge- leitet werden. Der französische Ministerrat beschloß die offizielle Aufnahme der diplomatischen Be- ziehungen zwischen Frankreich und der Westafrikamischen Republik Guinea. Er er- teilte das Agrément für Nabi Voula als Bot- schafter Guineas in Paris. Zum Geschäfts- träger Frankreichs in Konakry, der Haupt- stadt Guineas, wurde Botschaftsrat Francis Hure ernannt. f Die französische Regierung hat beschlos- sen, für ein weiteres Truppenkontigent die zweijährige Dienstzeit um zweieinhalb Mo- nate zu verlängern. Als Grund für diese Maßnahme gab Informationsminister Frey „die gegenwärtigen Erfordernisse zur Auf- rechterhaltung der Ordnung in Algerien“ an. Die Anzahl der betroffenen Soldaten wurde nicht mitgeteilt. In der Vergangenheit war die Dienstzeit unter den in Algerien ein- gesetzten rund 500 000 französischen Soldaten schon mehrmals verlängert worden. Die neuerliche Anordnung bestätigt die Ansicht, daß der Aufstand in Algerien in aller Stärke Weitergeht. Großbritannien wird Anfang Februar mit der Europäischen Atom-Gemeinschaft Eu- ratom) einen Vertrag über eine nicht- mili- tärische nukleare Zusammenarbeit unter- zeichmen. Wie Premierminister Macmillan im Unterhaus mitteilte, wird eine Abord- nung der Euratom- Kommission zu diesem Zweck zwischen dem 4. und 6. Februar nach London kommen. ziele auf spätere freie Wahlen einer ge- samtdeutschen verfassunggebenden Ver- sammlung hin. Von einer Veröffentlichung der Einzelheiten sehe das Kuratorium zu- nächst ab. In unterrichteten Kreisen Bonns heißt es, das Kuratorium habe den Vorschlag zu- nächst auf einer Pressekonferenz am Mitt⸗ woch in Berlin veröffentlichen wollen. Nach- dem er jedoch vom CDU/ CSU-Fraktionsvor- sitzenden Dr. Heinrich Krone am Dienstag vor seiner Fraktion kritisiert worden War, hätten einige Kuratoriumsmitglieder empfohlen, den Vorschlag lediglich bestimm- ten Persönlichkeiten zuzuleiten und von sei- ner Veröffentlichung abzusehen. Wie weiter bekannt wurde, soll nach dem Plan die Freiheit der Zufahrtswege nach Berlin da- durch gesichert werden, daß der Teil der Sowjetzone von Sowjettruppen geräumt wird, der im Norden durch die Verbindung Berlin-Hamburg, im Süden durch die Auto- bahn Berlin-Hof und im Westen durch die Zonengrenze umrissen wird. Auf dem Bun- desgebiet soll dagegen die Räumung eines entsprechenden Gebiets an der Zonengrenze durch die Westalliierten vorgesehen sein. Die Ueberwachung dieser Gebiete soll nach den Vorstellungen des Kuratoriums eine UNO-Polizeitruppe übernehmen. Wellhausen wird Präsident des Bundes der Steuerzahler Stuttgart.(dpa) Das Präsidium des Bun- des der Steuerzahler hat am Mittwochnach- mittag in Stuttgart Pr. Hans Wellhausen einstimmig in seinen Vorstand gewählt. Dr. Wellhausen wird, so wurde ferner beschlos- sen, im Oktober dieses Jahres die Nachfolge des derzeitigen Präsidenten des Bundes der Steuerzahler, des heute 77jährigen Profes- sors, Dr. Karl Bräuer, antreten. Professor Bräuer will dann aus gesundheitlichen Grün- den den Vorsitz niederlegen. Dr. Wellhausen, der 1894 in Münder am Deister geboren wurde und heute im Allgäu wohnt, gehörte von 1949 bis 1957 als FDP- Abgeordneter dem Bundestag an, in dem er als Vorsitzender des Finanzausschusses als bewährter Sachkenner hervortrat. Eine Altbadener-Partei als Möglichkeit erwogen Bonn.(LSW) Wenn Bundesregierung und Bundestag dem Willen des badischen Volkes nach Eigenständigkeit weiterhin eine Ver- zj6ögerungstaktik entgegensetzen, besteht die Möglichkeit, daß der Heimatbund Badener land durch die Gründung einer politischen Partei seine Rechte und Einflüsse im par- lamentarischen Leben sichert. Das kündigte der erste Vorsitzende des Heimatbundes, Franz Gönner, in Bonn an. Auf einem Dis- kussionsabend über die Baden-Frage, zu dem der Heimatbund Bundestagsabgeord- nete und Journalisten eingeladen hatte, Sagte Gönner, ein anderer Weg, den Volks- entscheid zur Wiederherstellung des frühe- ren Landes Baden zu erzwingen, sei der über das Bundesverfassungsgericht. Gönner sowie die Bundestagsabgeordne- ten Professor Franz Böhm und Dr. Kopf er- klärten, daß jetzt nach einer neuen Fassung des badischen Gesetzentwurfes gesucht wer⸗ den müsse, die vom Rechtsausschuß des Bundestages gebilligt wird. Mit seiner Ent- scheidung vom Mittwoch, den Paragra- phen 1 des Gesetzentwurfes für verfassungs- Widrig zu erklären, habe der Rechtsaus- schuß nicht die Berechtigung des Volkent⸗ scheides abgelehnt. Es sei sogar möglich, daß 7 Ausschuß selbst eine neue Fassung findet. MORGEN Freitag, 23. Januar 1959/ Nr. 18 Freitag, 23. Januar 1959 Ein Oberstes Bundesgericht? Die Sozialdemokraten hatten nicht den geschicktesten Ansatzpunkt für die gestrige Justizdebatte gewählt, als sie die Errichtung eines Obersten Bundesgerichts forderten. Ein solches Oberstes Bundesgericht soll über den einzelnen oberen Bundesgerichten stehen, nämlich dem Bundesgerichtshof, dem Bun- desverwaltungsgericht, Bundes arbeitsgericht, dem Bundessozialgericht und dem Bundes- fnanzhof, um die Einheit des Bundesrechts zu wahren. Nach Artikel 95 des Grundgeset- zes hätte es in Fällen zu entscheiden; die für die Einheitlichkeit der Rechtsprechung dieser künt oberen Bundesgerichte von grundsätz- cher Bedeutung sind. Nun gibt es tatsächlich einige Grundsatz- fragen, in denen sich völlig entgegengesetzte Urteile namentlich des Bundesgerichtshofes und des Bundesverwaltungsgerichtes ergeben haben. Trotzdem aber würde selbst ein sozialdemokratischer Justizminister bisher vermutlich kein Oberstes Bundesgericht auf die Beine gebracht haben. Die praktische Schwierigkeit, dieses Gericht zu errichten, seine Zuständigkeit und sein Verfahren gegenüber den fünf oberen Bundesgerichten abzugrenzen, haben sich als allzu groß er- wiesen. Vielen Juristen gilt das Gebot des Grundgesetzes in Artikel 95 als theoretisch gut, aber praktisch unausführbar. Außerdem wäre es ziemlich unvorstell- bar, wie etwa ein Oberstes Bundesgericht und das Bundesverfassungsgericht neben- einander bestehen sollten. Ohnehin betreffen die wesentlichsten der strittigen Fragen zwischen dem Bundesgerichtshof und dem Bundesverwaltungsgericht gerade die Aus- legung des Grundgesetzes, beispielsweise im Recht der Enteignungen, der Requisitionen, der Handwerksordnung und in anderen Fällen. Diese Fragen müßten sowieso dem Verfassungsgericht und nicht dem Obersten Bundesgericht zur letzten Entscheidung vor- gelegt werden. Auf natürlichem Wege wächst damit das Bundesverfassungsgericht, das als unabhän- giges Verfassungsorgan außerhalb der ge- samten übrigen Gerichtsbarkeit steht, in die Rolle eines Obersten Bundesgerichtes hin- ein. Im Bundes justizministeriums soll es eine Denkschrift geben, aus der das klar hervorgeht. Schließlich hat der Bundes- Justizminister gestern die Errichtung des Obersten Bundesgerichtes als nicht vor- dringlich bezeichnet und stattdessen die Er- richtung eines vereinigten Senates aus den fünf oberen Bundesgerichten zur Klärung von auseinandergehenden Urteilen vorge- schlagen. Er trat damit bereits den Rückzug aus dem Artikel 95 an. Ein solcher Senat ist keine Konkurrenz mehr für das Bundes- verfassungsgericht, wenn er überhaupt je- mals zustande kommt. Der grundsätzliche Wandel in der Auffassumg über die Gestalt der obersten Bundesgerichtsbarkeit ist das entscheidende Ergebnis der gestrigen Justiz- debatte zu diesem Punkt. EB Freie Mieten Nicht einmal neun Prozent seines Ein- kommens gibt der Durchschnittsbürger der Bundesrepublik für seine Wohnung k aus. Das 18b nicht viel in einem Lande, wo die Wohn- Kultur immer ein Maßstab für charakter- lichen Wert und gesellschaftliches Ansehen der mehr oder weniger lieben Mitmenschen War. In früheren Zeiten waren die relativen Mietausgaben um ein gutes Stück höher. In den Zeiten des wilhelminischen Bürgertums War es sogar einmal die Regel. daß jeder- mann, sofern er auf sich hielt, ein rundes Viertel seines Einkommens für ein trautes Heim aufwendete. Der Bundesbürger von heute wird sich nun mit dem Gedanken vertraut machen müssen, daß er am Ultimo wieder tiefer in die Tasche zu greifen hat. Nach dem Willen des Bundeswohnungsbauministers Lücke und zweifellos auch nach der Ansicht der Mehrheit im Parlament soll bis 1962 die Wohnraumbewirtschaftung abgebaut Wer- den. Dies soll in Raten geschehen, die sich nach der Qualität der Wohnungen richten Würden: Die teuersten— 20 Prozent— sol- jen mit dem nächsten Jahreswechsel den Gesetzen des freien Marktes unterworfen werden, dann sollen in Abständen von je 15 Monaten die mittleren— 30 Prozent— und der Rest— 350 Prozent— folgen. Dreierlei Upel hofft der Bundeswohnungsbauminister am Ende dieses Stufenplanes beseitigt zu haben: 1. Die unbeliebten Wohnungsämter, 2. das unsinnige und unsoziale Nebeneinan- der von bewirtschaftetem und„freifinan- ziertem“ Wohnraum und 3. den unhaltbaren Zustand, daß ein Vorkriegshaus seinem Be- sitzer kaum genügend Miete abwirft, um größere Reparaturen vornehmen zu lassen, und daß der Althausbesitz nachgerade als schlechteste Form der Kapitalverzinsung gilt. Demgegenüber glaubt Minister Lücke, diejenigen Uebel, die durch seine Reform entstehen, durch Bundeszuschüsse mildern zu können. Soziale Härten sollen durch die Freigabe der Mieten nicht entstehen. Je nach Kinderreichtum würden in allen Fällen, wo die Miete den Satz von zehn bis 20 Prozent übersteigt, Beihilfen gezahlt werden. Werm man in Bonn also daran denken kann, den letzten Rest des Bezugschein- Systems unseligen Angedenkens auszumer- Zen, 80 ist die Möglichkeit dazu durch den Rückgang der schlimmsten Wohnungsnot entstanden. In der Tat kann jeder Einwoh- ner der Bundesrepublik im Durchschnitt wieder über einen Wohnraum verfügen. Be- reits vor zwei Jahren lautete die Antwort auf die Frage:„Sind Sie mit ihren Wohn- verhältnissen zufrieden?“ nur noch in 16 Prozent aller Fälle„Nein“. Die Rückkehr zum freien Mietpreis ist also heute kein Ge- Waltakt mehr. Dennoch wird sie wohl kaum jubelnde Zustimmung des Volkes finden. Minister Lücke wird gut daran tun, bei der Festsetzung seiner Freigabentermine psycho- logisches Fingerspitzengefünl anzuwenden. Im übrigen sollte man sich vor Augen hal- ten, daß diese Bonner Rechnung ohne den Pankower Wirt gemacht ist. Eine neue Mas- Senflucht über die Zonengrenze würde ge- migen, den ganzen Plan über den Haufen zu Werfen. de Ostberlin ist ein Spionage-Zentrum Gelflüchteter Volksarmee- Oberstleutnant schildert den sowietzonalen Agenten-Einsatz Bonn, 22. Januar Ostberlin ist eines der größten Spionage- und Diversionszentren der Welt, erklärte am Donnerstag in Bonn der im vergangenen Jahre aus der Sowjetzone geflohene Siegfried Dom- browski, ehemaliger stellvertretender Leiter der Spionage- Organisation„Verwaltung für Koordination“(VHF) des Ministerlums für nationale Verteidigung der Sowjetzone. Auf einer Pressekonferenz des„Volksbunds für Frieden und Freiheit“ bezifferte Dombrowski, der Oberstleutnant der„Nationalen Volks- armee“ war, die Zahl der Agenten, die von den drei Hauptspionage- Organisationen der Sowjetzone eingesetzt werden, auf etwa 60 000. Dazu kämen noch viele tausende Zu- träger für andere Dienststellen der Sowjiet- zone, die sich gleichfalls mit Spionage oder Spionage-Hilfsdiensten befassen. Dombrowski, Kommunist seit 1933 und ehemaliger KZ-Häftling, verlas seine Er- klärung in dem für SED- Funktionäre typi- schen kommunistischen Rednerstil. Nach den Worten eines Sprechers des Volksbundes Wirft die Erklärung Dombrowskis neues Licht auf die sowjetische Behauptung, Westberlin sel eine Spionage- und Agitations-Zentrale gegen die Sowjetzone und die anderen Län- der des Ostblocks. Gegenüber den Moskauer Argumenten versicherte Dombrowski, der sowjetische Sektor von Berlin biete allen Spionage organisationen der Sowjetzone und der Ostblockländer„günstige Ausgangs- positionen nicht nur für die Schwerpunkt- arbeit in der Bundesrepublik, sondern auch für zahlreiche in Westeuropa geführte und weltweite Operationen“, An anderer Stelle sagte er:„Das Ausmaß der gesamten von Ostberlin gesteuerten Westarbeit ist für den Außenstehenden unfaßbar und von einer geradezu phantastischen Größenordnung. Die angewandten Methoden sind von einer Rück- sichtslosigkeit, ja Brutalität ohne Beispiel“. Dombrowski beantwortete die Frage, wie lange er schon in der Bundesrepublik sei, nicht direkt. Er bestätigte nur, bereits vor der Verhaftung des Bundesmarine- Offiziers und Sowjetspions Ludwig im Herbst 1958 ge- flohen zu sein. In seiner Erklärung begrün- dete er die Flucht mit Unzufriedenheit über die brutalen Arbeitsmethoden seiner Kol- legen. Vor der Presse sagte Dombrowski, er sei auch deswegen geflohen, weil einer seiner Offlziere unter Spionageverdacht verhaftet worden sei, was für ihn zu einem Parteiver- kahren geführt hätte. In seiner Erklärung schilderte Dombrow- ski eingehend den Aufbau und die Arbeits- Weise der Spionage der Sowjetzone, die in drei Hauptdienste geteilt ist. Die gesamte Spionage der Zone steht unter ständiger sowjetischer Kontrolle, da— so berichtete Dombrowski— jeder einzelnen Abteilung sowjetische„Berater“ im Oberstrang zuge- teilt sind. Die drei Hauptdienste sind das Ministerium für Staatssicherheit(MfS), die „Verwaltung für Koordinierung“ im Mi- nisterium für nationale Verteidigung(VfK) und die Abteilung Aufklärung der deutschen Grenzpolizei im Ministerium des Innern. Die Spionagedienste der Sowjetzone ar- beiten nach Angaben Dombrowskis nicht nur in der Bundesrepublik, sondern haben Aufgaben in fast allen europäischen Län- dern. Sie betreiben auch technische und wis- Fabriken und (dpa) Generalbundesanwalt noch ohne Information senschaftliche Spionage in Forschungsstätten. (Scho.-Eigenbericht) Dombrowski bestä- tigte, daß er Agentenlisten und andere wich- tige Dokumente aus seinem Amt mit nach dem Westen gebracht habe. Das Material, so sagte er auf der Pressekonferenz, sei bis- her dem Generalbundesanwalt als zustäp- dige Behörde noch nicht übermittelt wor- den, jedoch sei das beabsichtigt. Auch von der Sicherungsgruppe des Bundeskriminal- amtes, dem Exekutivorgan des General- bundesanwalts, ist am Donnerstag bestätigt worden, daß sie erst am Mittwochnachmit- tag von der Existenz Dombrowskis in der Bundesrepublik erfahren habe. Dombrow- Ski versicherte, das von ihm mitgebrachte Wichtige Material über die Tätigkeit seines Amtes in der Bundesrepublik sei anderen staatlichen Stellen zur Prüfung vorgelegt worden. Er bestritt, selbst bei britischen oder amerikanischen Dienststellen vorge- Das umstrittene neunte Volksschuljahr CDU-Fraktion des Landtages tagte im Karlsruher Rathaus Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe, 22. Januar Die CDU-Fraktion des baden-württem- bergischen Landtages hat àm Mittwoch und Donnerstag im Karlsruher Rathaus getagt. Sle hat erneut ihr grundsätzliches Einver- ständnis zu der Einführung des neunten Volksschuljahres erklärt. Schwierigkeiten sieht die CDU-Fraktion jedoch, wie Frak- tionsvorsitzender Dr. Hermann im Beisein der führenden Fraktionsmitglieder auf einer Pressekonferenz erklärte, noch in dem Man- gel an Schulräumen und Lehrern und in der Notwendigkeit, daß das Land entscheidend bei- der Behebung dieser Mängel mithelfen müßte:„Es fehlen uns immer noch 2000 Volksschullehrer, um die achtklassige Volks- schule wirklich voll aktionsfähig zu machen. Für ein neuntes Schuljahr wären noch ein- mal 1500 Lehrer notwendig“. Wenn nach Meinung des Kultusministers der jetzige Be- darf an Lehrern in fünf bis sechs Jahren gedeckt sein werde, so könnte dann also immer noch nicht an eine allgemeine Ein- Hinrichtungen im Namen der Freiheit Jetzt erst gehen den Amerikanern über Batista die Augen auf Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer 2 Washington, im Januar In Kuba funktionieren im Namen der Freiheit die Hinrichtungskommandos, und in Washington steigt die Beunruhigung. Man spricht von 150, von 200, von 250 Hinrichtun- gen in ein paar Tagen. Die Verurteilungen erfolgen hinter verschlossenen Türen mit hoher Geschwindigkeit, Läßt der siegreiche Revolutionär Fidel Castro der gestürzten Diktatur Batistas ein Regime des Terrors kolgen? Dies fragen sich im Kongreß gerade diejenigen, die den Sturz des Diktators am wärmsten begrüßt haben. Mancher wünscht, die amerikanische Regierung möge etwas tun, beruhigend eingreifen, warnen oder gar mit Reisesperre oder Wirtschaftsmaßnahmen gegen die benachbarte Inselrepublik drohen, mit der die Vereinigten Staaten so eng ver- bunden sind. In Havanna aber spricht Fidel Castro scharfe Worte gegen die Amerikaner, ,die Gringos“, wie er sich unfreundlich aus- drückte. Sie hätten dem Diktator Waffen geliefert. Sie hätten über Morde und Folte- rungen der Batistapolizei an Freiheitskämp- fern geschwiegen. Nun, wenn die Schuldigen bestraft werden, hätten sie zu Protesten kein Recht und keinen Grund. Die Hinrichtungen seien erforderlich, um die Luft zu reinigen, in der das kubanische Volk frei leben wolle. Es ist wahr, daß der amerikanische Zei- tungsleser und auch der Besucher der ameri- kanischen Luxushotels und Spielsäle in Havanna von den Dingen wenig gehört hat, die er jetzt über die Diktatur Batistas er- fährt, und die in Kuba selbst vielen kein Geheimnis gewesen sind. Erst jetzt hört man Vom brutalen Taten der terroristischen Privat- trüppe der Diktatur und von den Hunderten von Studenten, die tot aufgefunden oder ein- fach verschwunden sind. Das ging nicht so ö6flentlich zu wie heute die Hinrichtungen, sondern hinter einem Schleier von Furcht. Die amerikanische Regierung hat es nicht leicht. Sie hatte der Diktatur in Wahrheit Waffenlieferungen verweigert, konnte aber den Waffneschmuggel nicht verhindern. Ihr Botschafter, ein intelligenter, wohlmeinen- der Mann namens Smith, war mit der Ba- tistadiktatur in Schwierigkeiten geraten, weil er ihre Unterdrückungspolitik kriti- sierte. Jetzt ist er zurückgetreten, weil die Revolutionäre ihn der Hilfe für den Dikta- tor verdächtigen. Die Gefühle sind in Kuba und in Washington aufgewühlt. Die ameri- kanische Regierung aber, die mit der Batista-Regierung zusammenleben mußte Und sich nicht einmischen konnte, ohne sich imperialistischer Arroganz verdächtig zu machen, will mit dem neuen Kuba erst recht zusammenleben, Freundschaft halten und nicht als ungerufener Schulmeister oder gar Büttel wirken. Das beste, was sie tun kann, meint sie, ist, nichts zu tun. führung des neuen Schuljahres gedacht wer- den.„Wichtiger wäre es“, sagte Dr. Her- mann,„das achte Jahr vollkommen zu ge- stalten und die Volksschule in allen ihren Möglichkeiten auszubauen und dabei vor allem auch die Klassenstärke herabzuset- zen. Das ist nach Auffassung unserer Frak- tion vor dringlicher als das neunte Schul- jahr.“ Die Verminderung der Klassenstärke setzt aber voraus, daß genügend Schulräume und genügend Lehrer für die vermehrten kleineren Klassen da sind. Darum ist die Fraktion der Meinung, daß ein neuntes Schuljahr als bloße Verlängerung des Unter- richts sinnlos ist. Auch die Pläne, auf dem Lande sogenannte Zentralschulen zu errichten, die angeblich rationeller sein sollen, begegnen bei der CDU-Fraktion keiner reinen Gegenliebe. Dr. Hermann meinte, das Dorf solle aus soziolo- gischen Gründen seine eigene Schule behal- ten. Zum Thema Schulhausbau will die Fraktion in Stuttgart demnächst die Frage aufwerfen, ob der bisherige 20prozentige Zu- schuß des Staates für die Gemeinden nicht erhöht oder Bundesmittel für den Schulhaus- bau locker gemacht werden können. Die CDU-Abgeordneten nahmen auch zum Rundfunkwesen Stellung und vertraten die Ansicht, daß der Südwestfunk in Baden- Baden auf jeden Fall aus Gründen des Föde- ralismus seinem jetzigen Bereich erhalten bleiben solle. Was nun aber das Fernsehen angeht, das die Abgeordneten gewaltig in Harnisch brachte, weil es in seiner derzeiti- gen Gestaltung durchweg für unzulänglich gehalten wird, so soll nach ihrer Meinung das sogenannte zweite Fernsehprogramm auf keinen Fall der Wirtschaft überantwortet werden. Die Stuttgarter Abgeordneten hatten auch Gelegenheit, sich von der Entwicklung des Atomreaktorbaues im Karlsruher Landkreis zu unterrichten. Sie sind dabei zu der Ueber- zeugung gekommen, daß dem KFarlsruher Landrat zuviel Verantwortung aufgelastet wurde, als er mit der verwaltungsrechtlichen- Bewältigung des Projekts und der Ausein- setzung mit seinen Kreisgemeinden betraut wurde. Land und Bund müßten versuchen, die Last dieser Verantwortung auf ein Min- destmaß zu verringern. Zum Staatshaushalt haben die CDU- Abgeordneten nur in allgemeinen Ausfüh- rungen Stellung genommen, wie Dr. Her- mann der Presse mitteilte. Sie behalten sich Aber vor, in Stuttgart die eine oder andere Umstellung im Haushalt zu beantragen. Zur Regierungserklärung Kiesingers wurde in Karlsruhe keine Stellung genommen, weil der neue Minister präsident wegen anderwei- tiger Verpflichtungen in Bonn an der Sitzung nicht teilnehmen konnte. Adenauer brandmarkt Antisemiten Fortsetzung von Seite 1) Rechtsanwälte genannt, die bei der Behand- lung von Entschädigungssachen Erfolgs- honorare vereinbaren. 5. Ueber das Verfahren bei der Anmel- dung von Geheimpatenten sagte Schäffer, es entspreche den rechtsstaatlichen Grund- Sätzen, der Anmelder von geheimen Paten- ten werde beim gegenwärtigen Verfahren nicht enteignet. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Adolf Arndt, der die Große Anfrage begründete, und sein Fraktionskollege Jahn setzten sich mit Gerichtsurteilen der jüngsten Zeit und den antisemitischen Tendenzen auseinander. Arndt forderte, daß Richter, die nicht die nötige Unbefangenheit besäßen, davor bewahrt bleiben sollten, über gewisse Geschehnisse der Vergangenheit zu richten. Kritik an der Bundesregierung übte er vor allem im Zusammenhang mit der Einschrän- kung von Aussagegenehmigungen für Be- amte. Das Problem der Beamten-RKorrup- tion ist nach Ansicht des sozialdemokrati- schen Sprechers nicht nur die Sache einer Partel. Anzeichen von Korruption müßten auch von der Opposition als ein gemein- samer Schaden empfunden werden. Arndt vertrat die Auffassung, daß auch Ministern, die nicht als Berufsbeamte gelten, die An- nahme von Geschenken verboten werden solle. Rechtsanwalt Jahn beschäftigte sich mit Urteilsbegründungen, in denen es um Morde aus der Schlußzeit der nationalsozis- listischen Herrschaft ging und leitete hier- aus die Forderung ab, daß man zwar keine politische Justiz fordern sollte, dafür aber eine Justiz, die sich ihrer geamtpolitischen Verantwortung bewußt sei. Vielfach sei ein „relatives Recht“ gesprochen worden. Hinweise auf Schwere und Umfang der richterlichen Arbeit gab der CDU-Abgeord- nete K a n k àa. Nach seinen Angaben sind in der Bundesrepublik 1957 insgesamt etwa drei Millionen Anzeigen bei der Staatsan- Waältschaft eingegangen. 520 000 Hauptver- handlungen(Strafsachen) wurden in erster Instanz geführt, 50 000 Berufungen und 12 000 Revisionen behandelt, Wenn man be- denke, daß es in der Bundesrepublik nur etwa 2000 bis 3000 Richter in Strafsachen gebe, so bedeuteten diese Zahlen ein ge- häuftes Maß an Arbeit und Verantwortung. Dr. Kanka lehnte es ab, den Fall des Ham- burger Holzhändlers Nieland als Symptom eines wiedererwachten deutschen Antisemi- tismus zu betrachten. Einen der schärsften Debattenbeiträge lie- ferte der FDP- Sprecher Dr. Bucher. Er ver- suchte, mit sarkastischen Anspielungen die Bundesregierung der Unwahrhaftigkeit und der Ungerechtigkeit in einigen Fällen zu be- zichtigen, wobei er Augustinus, Machiavelli und Erich Kästner zitierte. Fast alle Namen, die mit den jüngsten politischen Prozessen verknüpft sind, tauchten auf: Hallstein, von Maltzan, Blankenhorn, Schmeißer, Hertslet, Kilb, Hahlbohm, Nieland, Eisele, Zind, John, und Strack. Besonders scharf griff Bucher den Staatssekretär Dr. Globke im Bundes- Kanzleramt an, dessen Kommentar zu den nationalsozialistischen Rassengesetzen er als „ein abstruseres Pamphlet“ als die Broschüre Nielands bezeichnete. Der DP- Abgeordnete Sehneider(Lol- lar) brach daraufhin eine Lanze für Globke, als er ihn als einen pflichtbewußten und ge- Wissenhaften Beamten bezeichnete, der vor allem die seltene Eigenschaft des Schweigen- Könnens besitze. Bundeskanzler Adenauer, der der De- batte mit großem Interesse folgte, meldete sich zu Wort, um die Vorwürfe, die Bundes- regierung habe in den Fällen Kilb und Blan- kenhorn— FHallstein— von Maltzan nicht pflichtgemäß und rechtlich einwandfrei ge- handelt, zurückgewiesen. Seine Beteiligung am Fall Kilb habe lediglich darin bestanden, daß er bei seiner Vernehmung in der Leih- Wagenaffäre Einwendungen gegen unrichtige Protokollierung erhoben habe. Adenauer er- läuterte ferner die Beschlüsse der Bundes- regierung, nach denen Halistein und Blan- kenhorn, die wegen falscher Anschuldigung gegen den Ministerialdirektor Strack ange- klagt sind, im Amt blieben Beide hätten in einem inner dienstlichen Vorgang durchaus pflichtgemäß gehandelt, als sie ihnen be- kanntgewordene Vorwürfe gegen Strack mit Vorbehalten an den Vorgesetzten Stracks, Bundeswirtschaftsminister Erhard, weiter- gaben.. Die Ehrenerklärung für Hallstein, Blan- kenhorn und von Maltzan wurde von dem SPD-Abgeordneten Dr. Heinemann scharf Kritisiert. Diese Erklärung sei eine„Ver- höhnung des Sachverhaltes“. Besonders be- dauerlich aber sei, daß Strack, dessen Un- schuld längst von allen Stellen anerkannt werde, bisher von der Bundesregierung nicht rehabilitiert worden sei. Im Gegenteik blok- kiere die Bundesregierung die Laufbahn Stracks, um ihm den Strafantrag gegen Hall- stein, Blankenhorn und von Maltzan abkau- en zu können. Aufbewahrungsfristen verkürzt (dpa) Nach einem einstimmig vom Ple- num am Mittwochabend in zweiter und drit- ter Lesung beschlossenen Gesetz werden handelsrechtliche und steuerrechtliche Auf- bewahrungsfristen verkürzt, allerdings nicht für Handelsbücher, Inventare und Bilanzen. Diese Unterlagen müssen wie bisher sowohl nach dem Handels- wie auch nach dem Steuerrecht zehn Jahre aufbewahrt werden. Dagegen sind Handelsbriefe und Abschrif- ten Abgesandter derartiger Briefe nach dem Handelsrecht nur noch fünf Jahre aufzube- Wahren. Nach dem Steuerrecht müssen Ge- schäftspapiere fünf Jahre oder bis zu dem Zeitpunkt, in dem die steuerliche Prüfung Abgeschlossen und ausgewertet ist, verwahrt werden. Falls diese Ueberprüfung innerhalb von zehn Jahren nicht erfolgt, können diese Unterlagen vernichtet werden. Doppelte Ministerialzulage Die CDU-Mehrheit im Haushaltsausschug des Bundestages hat eine doppelte Ministe- rialzulage für Beamte, Angestellte und Ar- beiter des Bundespräsidial- und des Bundes- kanzleramtes bewilligt. Die SPD-Mitglieder meldeten grundsätzliche Bedenken an. sprochen zu haben. Von gut unterrichtete Seite verlautet jedoch, Dombrowski sel mehrere Monate lang von zuständigen all- jerten Stellen über seine frühere Tätigkeit in der Sowjetzone und über die Arbeitsweise seines Spionagedienstes in Westeuropa ge- hört worden. Ueber die Tätigkeit seines Amtes be- richtete Dombrowski, er wisse nicht, welche finanziellen Mittel für die Spionage zur Ver- fügung gestanden hätten, aber sie hätten keinen Mangel daran gehabt. Er bestätigte auch, daß seine Agenten in die Bundesrepu- blik eingedrungen seien. Sein Amt habe über die ehemalige Kartell der Kommunſstischen Partei Deutschlands verfügt. Mit ihrer Hilfe hätten sie immer wieder Agenten in West- deutschland finden können. Der Generalstreik in Argentinien ist zusammengebrochen Buenos Aires.(dpa) Die argentinische Re- glerung ist in der Kraftprobe mit den Ge- Wwerkschaften Sieger geblieben. Die Gewerk- schaften haben in der Nacht zum Donnerstag ihren am Sonntag begonnen Generalstreik Abgeblasen. Die Lage im Lamde beginnt sich langsam wieder zu stabilisieren. Nur verein- zelt wurden noch Zwischenfälle gemeldet, nachdem es am Mittwoch noch zu zahlrei- chen kleineren Bombenanschlägen gekom- men war. Die peronistisch und kommu- mistisch beeinflußten Gewerkschaften ent- schlossen sich zum Abbruch des Streiks, nachdem zahlreiche unabhängige Gewerk- schaftsgruppen in den letzten Tagen die Wiederaufname der Arbeit befürwortet hat- ten. Ueberdies hatte die argentinische Polizei in den letzten Tagen zahlreiche peronistische und kommunistische Gewerkschaftsführer 0 N N 22 Präsident Frondizi Copyright by New Vork Herald Tribune festgenommen und die Gewerkschaftsbüros geschlossen. Der argentinische Präsident Frondizi hat inzwischen seine Verhandlun- gen mit amerikanschen Regierungsvertre- tern in Washington aufgenommen. Frondiz hatte sich trotz der kritschen Lage nicht von seiner Reise abhalten lassen. Trommelwirbel für Grotewohl in Peking Tokio.(AP) Sowjetzonen-Ministerpräsident Grotewohl ist am Donnerstag aus Nord- vietnam in Peking eingetroffen, WO er und seine Delegation unter dem Dröhnen von Trommel- und Gongschlägen vom Minister- präsidenten des kommunistischen China, Tschou En-lai, empfangen wurden. Nachdem er seinem Sonderflugzeug entstiegen War, versicherte Grotewohl laut Radio Peking, sein Besuch werde der„weiteren Konsoli- dierung der Freundschaft und brüderlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Staa- ten“ dienen. Die„außenpolitische Isolierung, in die Bonn das Sowjetzonenregime zu drän- gen versuche, sei erneut„erfolgreich durch- brochen“ worden. Bei der Abreise aus Nord- vietnam äußerte der Sowjetzonenregierungs- chef die Meinung, daß Deutschland zu einem „sOzialistischen Staat“ wiedervereinigt werde. Zuvor hatte er mit dem nord vietnamesischen Minister präsidenten Pham van Dong ein ge- meinsames Kommuniqué unterzeichnet, in dem der sowjetische Friedensvertragsentwurf für Deustchland als„der kürzeste und reali- stischste Weg zur Erhaltung des Friedens in Europa“ bezeichnet wird. Dibelius: Keine Erstarrung im evangelischen Gottesdienst Berlin.(dpa)„Was im evangelischen Got- tesdienst geschieht, darf nicht in Formel er, starren“, erklärte der evangelische Bischof von Berlin, D. Dr. Otto Dibelius am Don- nerstag auf der in Ostberlin tagenden Pro- vinzlalsynode der Evangelischen Kirche Ber- lin-Brandenburg. Er nahm damit kritisch u der geplanten liturgischen Neuordnung des Gottesdienstes Stellung. Mit Nachdruck wandte sich der Bischof gegen alle Versuche, in historisierendem Bestreben die römische Messe, selbst in der Ueberarbeitung Martin Luthers, zum Maßstab für die üturgische Gestaltung des Gottesdienstes unserer 2e machen zu wollen. Im Gegensatz zur Zeit Luthers habe man es heute mit Einer„mün- dig gewordenen Gemeinde“ zu tun, die in Man Gottesdienst aktiv mitgehen wolle. müsse deshalb eine Form finden, die von jedem Gemeindeglied und gerade auch vom „Mann der Straße“ mitgetragen werden könne. Der Bischof regte unter anderem an, die Gemeinden, wie es zum Beispiel in an- gelsächsischen Ländern üblich sei, bei del Schriftlesung im Gottesdienst das Neue Testament mitlesen zu lassen. 5 Weitere Berichte und Meldungen bringen wir auf Seite 14 und 18 ger ges ers rei sin Nr. 18 — ateter 1 sel 1 Alll⸗ gkeit Weise d ge- S be- velche Ver- gätten ätigte repu- über ischen Hilfe West- hen e Re- n Ge- Werk- erstag Streik it sich erein- ꝛeldet, Hlrei- kom- mmu- ent- treiks, Werk- „ bune büros Ssident idlun- ertre- ondiz it von sident Nord- r und n von ster- China, chdem War, eking, onsoli- lichen Staa- rung“, drän- durch Nord- rungs- einem werde, ischen in ge- let, in itwürk reali- ens in 9 1 Got- jel er- zischot Don: 1 Fre e Ber- sch 2 18 des druck suche, mische Martin gische * Zeit 1 Zeil „mün⸗ die im Man e von h vom verden am am, in an- ei der Neue — en 18 Nr. 18/ Freitag, 23. Januar 1959 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha ng. Nach 500 Erdumkreisungen ist der vier- einhalb Tonnen schwere amerikanische Atlas-Satellit, der am 18. Dezember von Kap Canaveral aus auf seine Umlaufbahn um die Erde geschossen wurde, am Mittwochnach- mittag anscheinend in die dichtere Atmo- sphäre eingetaucht und verglüht. Eine ame- rikanische Marine-Station auf Guam und der amerikanische Kreuzer„Rochester“ be- obachteten nach Mitteilung des Smithsonian- Institutes in Cambridge(Massachusetts) kurz nach 15 Uhr MEZ über dem Pazifik einen „feurig roten Kometen“, bei dem es sich offenbar um den verglühenden Satelliten gehandelt hat. * Teile des mittleren Westens der Verei- nigten Staaten wurden am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag von schweren Regengüssen und Wirbelstürmen heim- gesucht, die mit dem Zentrum im Staate Ohio nach letzten Meldungen 37 Tote und zahlreiche Verletzte gefordert haben. Tau- sende von Menschen verließen ihre Woh- nungen, als aufgrund eines Temperatur- anstieges heftige Regengüsse niedergingen und der Schnee zu schmelzen begann. Die Fliisse traten über die Ufer, und die Wasser- massen wälzten sich in die Ortschaften. In einigen Städten wurde die Nationalgarde mobilisiert, um Plünderungen zu verhindern. * In Lexington im amerikanischen Staate Kentucky stürzten zwei stählerne Sende- masten der örtlichen Fernsehstation„Wlap“ um und durchschlugen das Sendegebäàude. Bei dem Unglück wurde ein Angestellter der Fenseh gesellschaft getötet. Zwei weitere Personen erlitten Verletzungen. * In der schwedischen Hauptstadt Stock- holm verursachte das nach den heftigen Schneefällen der letzten Tage plötzlich ein- getretene Tauwetter ein Verkehrschaos. Die Feuerwehren standen im ununterbrochenen Einsatz, um die überschwemmten Feller leerzupumpen. Im Norden Mittelschwedens blieb ein Zug mit mehr als 100 Fahrgästen in einer Schneewehe stecken. 85* Die Zahl der Lawinenopfer in Oesterreich in diesem Winter hat sich am Mittwoch auf achtzehn erhöht, als ein österreichischer Zoll- beamter auf einem Kontrollgang in der Nahe der Feistritzer Hütte an der österreichisch- italienischen Grenze von einer Lawine ver- schüttet wurde. Die Leiche des Verunglück- ten konnte von Rettungsmannschaften ge- borgen werden. 5 7 Ein unterirdischer, kanalisierter Bach, der in Chiasso von der Schweiz nach Italien fließt, wurde von Schmugglern als Trans- portweg für ihre„heiße Ware“ benützt. Ein italienischer Grenzwächter, der einem Spür- hund nachgefolgt war, entdeckte beim Aus- fluß des Baches verschiedene in wasserdichte Stoffe eingewickelte Güter, darunter 129 Nerzpelze, die das Wasser nach Italien ge- schwemmt hatte. Die Zollbeamten haben Er- mittlungen eingeleitet, um den Schmugglern auf die Spur zu kommen. 5 * Auf dem 5547 BRT großen Motorschiff „Bärenstein“ des Norddeutschen Lloyd brach am Mittwwoch in Rotterdam in der Fisch- mehlladung ein Brand aus, der erst nach künfzehnstündiger Dauer am Donnerstag- morgen von der Hafenfeuerwehr gelöscht werden konnte. Das Feuer ist wahrschein- lich durch Selbstentzündung der Ladung entstanden. Die schwere Rauchentwicklung lieg bei Beginn des Feuers auf einen Groß- brand schließen. Wenig später setzte die Feuerwehr die Laderäume unter Wasser und ließ den Brand im Wasser ersticken. Das Schiff liegt jetzt mit Schlagseite im Rotter- damer Hafen. Die unter Wasser gesetzten Räume werden leergepumpt. Die„Bären- stein“ war von Las Palmas nach Bremen unterwegs. * Südwestafrika wird seit Oktober vergan- genen Jahres von einer Dürreperiode heim- gesucht, die nach Angaben der in Windhuk erscheinenden„Allgemeinen Zeitung“ be- reits den Tod von 100 000 Rindern zur Folge hat, die aus Mangel an Wasser verdurstet sind. Die Mandatsregierung hat jetzt für das gesamte Land eine Art Landesnotstand ver- kündet. Im Zuge besonderer Hilfsmaßnah- men soll das Vieh in andere Landesteile ge- bracht werden. In Windhuk wird befürchtet, daß die Wasserversorgung eingestellt wer- den muß. Ist der Urkontinent Gondwana auseinandergebrochen? Südamerika und Afrika sollen im Erdaltertum ein gemeinsames Land gewesen sein/ Neue Indizien dafür Geologische, botanische und klimatologi- sche Gemeinsamkeiten Südamerikas und Afrikas führten Alfred Wegener in den Zwanziger Jahren zu der Erkenntnis, daß die beiden Erdteile im Erdaltertum einen gemeinsamen Kontinent gebildet haben müßten. Er entwickelte daraufhin seine Theorie von der„Kontinentalverschiebung“, nach der die Kontinente vor Jahrmillionen (Vielleicht durch die damals noch schnellere Erdrotation) auf ihre heutigen Standorte drifteten. Der Urkontinent, dessen Bestand von einigen Forschern genau so hartnäckig bestritten, wie er von anderen verteidigt wird, soll durch die Verlagerung der Rota- tionsachse der Erde und die dadurch er- zeugten Spannungen in der Erdkruste aus- einandergebrochen sein. Vor diesem Aus- einanderbersten— soviel steht fest— war die Südhalbkugel von einem riesigen Eis- panzer bedeckt. Die Vergletscherung erfaßte das heutige Indien, Südafrika, Südamerika und die Antarktis. Sie bildeten nach Alfred Wegeners Theorie den Urkontinent Gond- Wang. Diese Vergletscherung der Südhalb- kugel vor 90 Millionen Jahren ist jedoch nicht mit der Eiszeit der Nordhalbkugel zu verwechseln, die erst in der Erdneuzeit, vor rund 15 Millionen Jahren einsetzte. Der in Brasilien tätige deutsche Geologe Professor Dr. R. Maack hat 1957 eine aus- gedehnte Forschungsreise durch Südafrika unternommen, um die Richtigkeit der We- generschen Theorie zu beweisen. Nach sei- nen Vergleichen der Vereisungsspuren und -perioden in Südafrika und Brasilien las- sen sich viele Beobachtungen nur dann er- klären, wenn Südamerika und Südafrika im Erdaltertum gemeinsame Teile des Gond- Wana-Landes waren. Er führt zum Beispiel als Beweis an, daß das Gondwana-Inlandeis des heutigen Brasiliens nur aus Osten ge- kommen sein könne. Da Inlandeis und Grundmoränen aber nicht über den offenen Ozean(den heutigen Atlantik) herange- wandert sein können, müsse hier eine Land- masse(das heutige Südafrika) gelegen ha- ben. Das Hauptziel seiner Südafrikareise war es deshalb, festzustellen, ob das in Bra silien gefundene Geschiebematerial der Gletscher aus Südafrika stammt. Tatsächlich hat er die im Geschiebelehm Brasiliens vor- handenen violetten, roten und bläulichen Quarzgesteine auch in Transvaal, Südrho- desien und der Kapprovinz entdeckt. Professor Maack hat weiterhin festge- stellt, dag nicht nur diese Vereisungsspu- ren für die beiden heute getrennten Kon- tinente gleich sind, sondern daß auch die Vereisungsperioden(or 70 bis 90 Millionen Jahren) zeitlich zusammenfallen. Als weite- ren Beweis für die Richtigkeit seiner— und Alfred Wegeners— Theorie führt er an, daß entsprechend der in Brasilien be- obachteten Annäherung des Inlandeises von Osten die von den Gletschern auf dem Fels- gestein Südafrikas hinterlassenen Schram- men eindeutig auf eine westwärts gerichtete Bewegung schließen lassen. Die San-Andreas-Spalte wird breiter und tiefer Welcher Teil Kaliforniens„wandert“? Die San-Andreas-Erdspalte, die vom Imperial Valley unmittelbar nördlich der kalifornisch-mexikansichen Grenze bis zur PDamales Bucht in der Nähe von Sen Fran- Zisko verläuft, beschäftigt die amerikani- schen Geologen und Seismologen noch immer. Vor einigen Tagen erst machte sich Wieder eine 17 Mann starke Vermessungs- gruppe auf den Weg nach Südwest-Kalifor- nien, wo seit über 50 Jahren alljährlich die Veränderungen dieser Spalte genau regi- striert werden. Im Jahre 1907 begann man mit den regelmäßigen Vermessungen der San-Andreas- Spalte. Ein Jahr zuvor hatte sich dieser lange Riß in der Erdküste mit elementarer Gewalt bis zu 6,10 Metern ver- breitert und das verheerende Erdbeben aus- gelöst, das San Franzisko verwüstete. Vorformen des Menschen in Ostafrika gefunden „Proconsul“ und Raubtiere waren Zeitgenossen Die Ausdehnung aes Proconsul-Wohn- gebiets zwischen Victoria-See und Rudolf- See, an der Grenze von Uganda und Kenia, ist gröber, als wir bisher annahmen. Das geht aus neuen Funden hervor. Nördlich vom Victoria-See in Ost-Uganda sind Zähne, Kiefer- und Schädelbruchstücke gefunden worden, die der Kurator des Museums von Nairobi, Dr. L. S. B. Leakey, auf Grund einer ersten Untersuchung als„ungewöhn- lich interessant“ bezeichnet. Schon 1920 waren in demselben Gebiet, bei Napak in Ost-Uganda, fossile Reste von Säugetieren gefunden worden, ohne daß man sie hätte identifizieren können. Im Jahre 1957 stieß ein Beamter des Landwirt- schafts-Departements wieder auf Fossilien. Daraufhin untersuchte der Regierungs-Geo- loge Dr. W. W. Bishop das Gebiet um Na- pak und fand in 1500 Meter Meereshöhe 1114 Reste von Säugetieren. Von 778 Bruch- stücken läßt sich nicht sagen, von welchen Tieren sie stammen, obwohl etliche Zähne darunter sind, deren Träger wenigstens al. Fleischfresser bestimmbar sind. 5 Die identiflzierbaren Stücke befinden sich jetzt zur Untersuchung im Museum von Nai- robi. Außer dem Proconsul, jener 15 Millio- nen Jahre alten Nebenlinie unseres Stamm- baums(die ebenso wenig zu unseren Ah- nen zählt wie alle übrigen bekannten Vor- kormen des Menschen), konnte bereits eine Reihe anderer Primaten(Tiere der obersten Stufe wie Affen usw.) festgestellt werden, etwa der Limnopithecus. Außerdem wurden versteinertes Holz und Abdrücke von Blät- tern geborgen Die Knochen-Fundstücke sind zum größ- ten Teil von Tieren benagt. Die Paläonto- logen(Paläontologie: Lehre von den ausge- storbenen Lebewesen) schließen daraus auf die Existenz von aasfressenden Tieren oder von Raubtieren, die demnach schon im Miozän vorhanden gewesen sein müssen. Diese Nagespuren sprechen außerdem dafür, daß diese Tiere nicht bei Ausbrüchen der Miozän- Vulkane zugrundegegangen sein können, in deren Umgebung die Reste ge- kunden wurden. Fast ein Viertel der Bruchstücke stammt von Nagetieren. Alle Funde haben die Jahr- millionen sol ungestört überstanden, daß die Wissenschaftler sich von diesem, dem elften Proconsul- Wohnort in Ostafrika, Anhalts- punkte für eine besonders genaue Datierung der paläontologischen Verhältnsise Ost- afrikas versprechen. E. M. Rehn Rund zwei Drittel aller Erdbeben, die in den A registriert werden, ereignen sich in Kalifornien, und die Mehrzahl von ihnen wird auf tektonische Verschiebungen im Innern und an den Rändern der San- Andreas-Spalte zurückgeführt. Die jähr- lichen Vermessungen geben der Wissenschaft Wertvolle Fingerzeige für das Studium der Bewegungen der Erdoberfläche. Voraus- Sagen über wahrscheinlich zu erwartende Erdstöße können die Geologen und Seis- mologen noch nicht geben. Aber sie haben festgestellt, daß die San-Andreas-Spalte sich an ihren oberen Rändern jährlich um rund sechs Zentimeter verbreitert. Außerdem Wächst sie weiter in die Tiefe. Ein kleiner wissenschaftlicher Streit ist um die Frage ausgebrochen, ob sich der westlich der Sanz Andreas-Spalte liegende Teil Kaliforniens in nordwestlicher Richtung forübewegt, oder ob der östlich der Spalte liegende Teil des amerikanischen Kontinents nach Südosten abwandert. Eine Antwort wird nicht sehr leicht zu finden sein, Vor- erst bescheidet man sich deshalb damit, genau festzustellen, wie weit sich die beiden durch die San-Andreas-Spalte getrennten Teile des Landes jedes Jahr voneinander fort- bewegen. Frank Cormier Ein nur fünf Pfund schweres Atomfgraftwerk wurde am 16. Januar Präsident Eisenhower von Mitgliedern der Atom-Energie- Kommission im Weißen Haus vorgeführt. Das Minia- turkraftwer(rechts) erzeugt mit Hilfe von radioaktiven Isotopen und Polonium auf elek- tro- thermische Weise einen Fünf- Watt- Strom, der bei dem Versuck einen Ventilator und eine leine Glühbirne speiste(Mitte). Links oben ist ein Gerät ohne Schutzkappe.(Siehe auch nebenstenenden Artikel„Polonium 85 AP-Bild Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Wechselnde Bewölkung. Zeitweise föhnig aufgeheitert, zeitweise starker und strichweiser Regen. Sehr mild. Tagestemperaturen in der Rhein- ebene um 10 Grad, zum Teil noch darüber. Tiefsttemperaturen um 5 Grad. Auch in Odenwald und Bauland frostfrei. Mäßiger bis lebhafter, vorübergehend auch stürmi- scher Wind aus Südwest. Uebersicht: In dem ausgedehnten Tief- drucksystem zwischen Skandinavien und der Biskaya zieht ein weiteres Tief nach Nord- osten. Damit hält die Zufuhr sehr milder Luftmassen vorerst an. Sonnenaufgang: 8.10 Uhr. Sonnenuntergang: 17.06 Uhr. Vorhersage- Karte für 22122 2 Uhr 7 0 7 7 ice 1020 Wegs Pegelstand vom 22. Januar Rhein: Maxau 502(22); Mannheim 385 (740); Worms 309( 38); Caub 298(18). Neckar: Plochingen 238(82); Gundels- heim 340(122); Mannheim 400(750). Polonium in Miniaturkraftwerk gefährlich Ein führender amerikanischer Wissen- schaftler hat am Mittwoch erklärt, die in dem neuen amerikanischen Miniaturkraft- werk„SNAP“, das am 16. Januar erstmals der Oeffentlichkeit vorgeführt wurde, ent- haltene Menge an Polonium reiche aus, um Washington auf Jahre hinaus unbewohnbar zu machen. In einem Schreiben an die„Washington Post“ erklärte Dr. Ralph Lapp, die Energie- menge des in Anwesenheit von Präsident Eisenhower im Weißen Haus vorgeführten Miniaturwerkes(siehe nebenstehendes Foto) habe über zehn Milliarden tödlich wirkender Polonium-Einheiten enthalten. Der Wissen- schaftler betonte, er hege keinen Zweifel daran, daß die vorgeführte Maschine strah- lungssicher gewesen sei. Er müsse jedoch auf die Gefahren hinweisen, die sich bei einem Einbau des Werkes in eine Rakete ergeben könnten. Der Abschuß und der Wiedereintritt solcher Raketen in die Erdatmosphäre könmte zu einer Zersetzung der radioaktiven Stoffe und damit zu einer Verseuchung der Luft führen. Die auf das Schreiben sofort reagierende amerikanische Atomenergie- Kommission stellte noch am Mittwoch in einer Erklärung fest, die Verwendung von Polonium als Energiequelle des Atomkraftwerkes werde im Falle eines technischen Einsatzes nieht er- wogen. Polonium sei bei der Vorführung lediglich verwendet worden, weil es gerade verfügbar war. Willard F. Libby von der AEC wies darauf hin, daß man bereits Ver- suche mit dem Radiosotop CER-144 begonnen habe, das sich aus Sicherheitsgründen und aus finanziellen Erwägungen heraus besser als Energiequelle zu eignen scheine. In einem dieser Experimente habe man in einer Molybdän-Hülle eingeschlossenes CER-144 außer gewöhnlicher hoher Hitze und den gleichen Bedingungen ausgesetzt, wie sie eine Rakete beim Wiedereintritt in die Erd- atmosphäre vorfinden würde. Was wir hörten: Erinnerungen an Bettina Gedenktage gehören zu den unumgäng- lichen und bisweilen etwas trockenen Fleig- aufgaben, denen sich der Rundfunk ge- Wissenhaft unterzieht, obwohl nicht jeder Anlaß unbedingt wichtig ist und mancher Gegenstand kaum der Mühe lohnt, die man auf ihn verwendet. Weil aber ein Geburts- oder Todestag im literarischen Kalender steht, geziemt es sich, nach einer runden Zahl von Jahren seine Wiederkehr würdig Zu feiern, um Namen und Werk des also Ge- ehrten einer vergeßlichen Nachwelt ins Ge- dächtnis zu rufen. Oft sind solche Akte der Pietät nur für einen kleinen Kreis von Kennern inter- essant, doch diesmal galten sie einer der be- kanntesten und liebenswürdigsten Erschei- mung der deutschen Ronmantik: Bettina von Arnim, geborene Brentano, die vor hundert Jahren, hochbetagt am 20. Januar 1859 starb. Mit der Hörfolge„Liebend, um geliebt zu werden“ gab Franz A. Hoyer beim Südwest- kunk einen kurzen Lebensabrig und schil- derte Bettina als„das ewige Kind, das die Romantik selber war“. „»Ein enfant terrible“ der Literatur“ nannte Hartmann Goertz seine ausführliche biographische Studie im Südfunk und zeigte schon mit diesem Titel seine kritische Ein- Stellung zu dem Phänomen Bettina an. Die- Ses unartig- geniale Kind, das sie ihr Leben lang geblieben ist, entstammte einer reichen Frankfurter Patrizierfamilie und einer italie- nisch- französischen Blutmischung, die wohl ihre geistige Unruhe und manche Extra- Vaganz erklärt. Sie war, nach ihren eigenen Worten,„unbändig in eigentümlichen Nei- Hungen“ und hatte„wunderliche Gedanken“, wie ihre Großmutter, die Schriftstellerin Sophie Laroche, meinte. Von ihr mochte die Enkelin, die sich in vielen Begabungen zer- splitterte, jene Leichtigkeit des Schreibens geerbt haben und die Fähigkeit, in unzäh- ligen Briefen über alles und jenes zu reden, was ihr gerade durch den Kopf ging. Mit einem Briefroman setzte sie ihrer unglück- lichen, durch Selbstmord geendeten Freun- din Karoline von Günderode ein zärtliches Denkmal, und„Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“ enthält die von ihr ge- sammelte Korrespondenz mit dem„Herrn ihrer Seele“, den sie stürmisch verehrte, ohne freilich auf Goethes Seite die erhoffte Gegenliebe zu finden. Er war von der Kühn- heit ihrer brieflichen Annäherung nicht sehr erbaut, benutzte sie aber, um Material für seine Autobiographie„Dichtung und Wahr- heit“ zu sammeln, wie es Bettina nach den Erzählungen von Goethes Mutter getreulich aufgezeichnet hatte. Später, nachdem sich ihre Beziehungen durch einen von Bettina verursachten Skandal in Weimar völlig ab- gekühlt hatten, war sie für Goethe nur noch eine„leidige Bremse“, die ihm schon seit Jahren lästig fiel. Doch wie hart auch manche Zeitgenossen über ihre phantastische Verschrobenheit ur- teilen mochten, wie eindringlich auch die Freunde, selbst ihr Bruder Clemens und ihr Gatte Achim von Arnim, Bettinas Fehler kritisierten: sie hatte bei aller Unzuver- lässigkeit und Ichbezogenheit eine seltsame Anziehungskraft, und in ihrem Berliner Salon sammelten sich die erlesensten Geister jener Epoche, erfüllt von hochgestimmter Humanität und liberalen Ideen. Es war nicht mehr de hektische, immer etwas wirre Be- triebsamkeit des„Kunstgesindels“, das Bet- tina in ihren Münchner Jahren protegiert hatte, sondern ein ernsterer, bedeutsamer Kreis, mit Alexander von Humboldt, den Brüdern Grimm, mit Varnhagen und Schleiermacher. Hier in Berlin, unter dem Eindruck des Proletarierelends und der Choleraepidemie, in der sie mit bewunderns- wertem Mut praktische Hilfe leistete, ent- stand Bettinas wohl merkwürdigste Publi- kation, die sie Friedrich Wilhelm IV. von Preußen widmete: eine soziale Anklage, ver- mischt mit schwärmerischen Reformideen, betitelt„Dies Buch gehört dem König“, dem dann ein zweiter Band,„Gespräche mit Dämonen“, folgte. Darin war nichts mehr von poetisierender Romantik zu spüren, wenngleich die gefühlsmäßigen Uebersteige- rungen den kritischen Leser gerade bei die- sem Thema besonders befremden mochten. War doch auch Fürst Pückler, ein Freund des Hauses, von den Briefen befremdet, die ihm die so viel ältere Bettina schrieb. Er nennt es„Raserei“ und einen„labyrinthi- schen Grazientanz“, so daß die Freundin, verletzt von seinen Andeutungen, die Kor- respondenz abbricht, da er nicht zu begreifen scheint, daß sie„auch gefährliche Lagen zu bestehen weiß, ohne den irdischen Boden zu berühren.“ Bei dieser Hörfolge merkte mam erst, wie wenig man eigentlich von Bettinas eigenem Leben wußte, von ihren späteren Jahren, in denen sie, eine der letzten Ueberlebenden der Romantik, ihren Weg allein weiterging. ihre Kinder großzog und ihre„unabding- bare Selbständigkeit“ verteidigte, wie es ihrer freien, groß gearteten Natur entsprach. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Höhenschwindel ist keine Ein bildung (51) Wenn Menschen, die auf hohen Ber- gen oder Türmen stehen, Schwindel emp- kimden, so ist das keine Einbildung. Aller- dings spielt ein subjektiver Anteil mit, wie die Angst vor dem Abstürzen in die Tiefe. Größer aber ist die Beteiligung der objek- tiven Momente. So wird das Bewußtsein, daß man abstürzen könne, dadurch geweckt daß beim Hinunterblicken aus der Höhe das Auge die Entfernung aſbschätzt, und dadurch würd der Hirnrinde ein bestimmter Reiz vermittelt. Zwar sind auch hierbei Willens- und Einbildumgskräfte am Werk. Aber es wirken auch die bedingten Reflexe mit, die der Regulierung durch den Willen nicht unterliegen, Wenn Menschen über Höhen- Schwindel klagen, so lassen sich meist ob- jektive Grundlagen dafür finden. Oft treten mehrere Ursachen nebeneinander auf. Nach E. Pogany, Budapest, der in der„Monats- schrift für Ohrenheilkunde“ über die Er- scheinung des Höhenschwindels schreibt, famd man bei einer Untersuchung von 30 Fällen in 66 v. H. eine Funktionsänderung der peripheren Gleichgewichtsorgane, in 96 v. H. des Schneckenorgans im Innenohr ud in 50 v. H. Veränderungen des Nerven- Systerris. Demeben können auch Augenfehler wie Brechungsab weichungen und Verschie- denheit der Sehschärfe beider Augen Schwrindelgefühl auslösen. Man muß sogar daran denken, daß auch der Magen-Darm- trakt schuld sein kann: der sogenannte Magenschwindel“ kommt häufig bei Neu- ropathen vor. Magen- oder Darmgeschwüre körmen infolge eines bestimmten Reflexes die Gleichgewichtsorgane reizen und so ein Schwindelgefühl entstehen lassen. Schwin- delfreiheit ist eine„Begabung“ und durch Willensanstrengung kaum zu erzielen, wenn bei einem Menschen eine obꝗektive Grund- lage für das Entstehen von Schwindel vor- handen ist. Der Herzrhythmus elektrisch gesteuert (49) Zwei Wissenschaftler der Universitat von Kalifornien haben Tierversuche ange- Stellt, bei denen der Herzschlag auf draht- losem Wege durch elektrische Impulse regu- iert wurde. Bei Tieren, deren Herz ausge- setzt hatte, konnte man auf diese Weise die Herztätigkeit von neuem anregen und tage- lang aufrecht erhalten. Dr. Marcel Verzeano und Dr. Roscoe Webb entwickelten zunächst ein drahtloses Empfamgsgerät, etwa von der Größe eines Zweimarkstückes, setzten dieses in die Brust des Versuchstieres unter seine Haut ein und verbanden es durch einen haar- dünnen Draht mit dem Herzen. Die elektri- schen Impulse, die drahtlos aufgefangen wir- den, erzeugte ein regulierbarer 200 Watt⸗ Sender. Das tierische Herz, das künstlich Stillgelegt worden war, konnte mit diesem Sender nach Belieben wieder„gestartet“ oder auch„gestoppt“ werden. Auch konnte man das Tempo des Herzschlages nach Wunsch beschleunigen oder verlangsamen, indem man die Impulse entsprechend regulierte. Die amerikanischen Wissenschaftler, die über re Experimente in der Zeitschrift„Science“ berichten, glauben, daß die drahtlose Herz- regulierung auch klinisch bei operativen Ein- griffen am Herzen anwendbar ist. Versuche Seite 4 MANNHEIM Kleine Feststunde gestern nachmittag in B l: Einzelhandels-Verbände in neuen Räumen Sorgen und Nöte— auch offene Worte um beides/ Einführung des neuen Geschäftsführers F. Böttcher Es ist zwar schon einige Monate her, daß die Verbände des Mannheimer Einzel- handels in das neue schmucke Haus der Handwerkskammer in B 1 an der Breiten Straße einzogen, aber erst gestern, am späten Nachmittag, nahm der„Untermieter“ Gelegenheit, zur Feier seiner Neu-Etablierung eine kleine Feststunde zu veranstal- ten. Ferienzeit, Sommerschlußverkauf, Herbst- und Weihnachtsgeschäft haben den Einzelhandel ganz beansprucht, aber jetzt, in der kurzen ruhigen Zeit nach den Fest- tagen wollte es Verbandspräsident Fleiner doch nicht versäumen, vor einem Kreis geladener Gäste zu dokumentieren, daß nicht nur das neue Jahr Aufgaben bringt, sondern mit dem Umzug auch neue Energien im Mannheimer Einzelhandelsverband Wirksam werden sollen. Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke war als Vertreter der Verwaltung— damit die Sympathien des Rathauses zum Einzelhandel, ‚einem wesentlichen Wirtschaftszweig der Stadt“, ausdrückend— selbst anwesend. 1 So gab es denn(der Einzelhandelspräsi- dent ist bekanntlich auch Stadtrat), weil man gewissermaßen zunter sich“ war, manch munteren, aufschlußreichen Wortwechsel. Nachdem Präsident Fleiner in artiger Weise dem Hausherrn, Handwerkskammerpräsident Dr. Sieber und dessen Hauptgeschäftsführer Dr. Mengelberg Dank dafür gesagt hatte, daß beide in großzügiger Weise dem Einzelhandel zu Räumen verholfen haben, in denen„wirk- Uch ersprießliche Arbeit geleistet werden kam“, streifte der Einzelhandelspräsident einige Sorgen seiner Organisation. Wir haben sie in zwel Berichten kürzlich(Vergl.„MM“ vom 10. 1. 1959 und 17, 1. 1959) behandelt. Es sind die Sorgen um den stetig wachsenden Verkehr in der Innenstadt— der Schrei nach mehr Parkplätzen—, um den Rheinbrücken- umbau, der zweifellos mit senen Verkehrs- Schwierigkeiten Umsatzrückgänge durch ge- ringeren Käuferzustrom aus der Pfalz be- Lokalkommentar: Auch der Haushaltsplan muß klar und deutlich sein Auf dem Rathaus sitzen jetzt die Mit- glieder des Verwaltungs- und Finanzaus- schusses mit heißen Köpfen über dem Haus- haltsplan-Entwurf für das kommende Rech- nungsjahr. Wenn sie ihm den letzten Schliff angelegt haben, kommt der Entwurf vor den Gemeinderat und wird„öffentlich ausgelegt“. Jeder Bürger soll Gelegenheit haben, das Wirtschaftsbuch der Gemeinde einzusehen, um gegebenenfalls über seine gewählten Ver- treter Einfluß auf ihre Einnahmen- und Aus- gaben wirtschaft zu nehmen. So will es das Gesetz. Jahr für Jahr liegt der Haushaltsplan auf, wle das Gesetz es beflehlt, aber nur ganz vereinzelt finden sich Bürger ein, die den Entwurf sehen wollen. Meist wird aus dieser Tatsache der irrige Schluß gezogen, daß sich die Bürger für das Wirtschaftsbuch ihrer Gemeinde nicht interessieren. So ist es durch- aus nicht. Aber kann der interessierte Bürger diesen großen Zahlenspiegel ohne weiteres lesen und verstehen? Werden ihm die Ein- nahmen und Ausgaben in einer Form ge- boten, die seinen Eifer nicht gleich erlahmen lassen? Die Fachleute im Gemeinderat und in der Verwaltung servieren dem Bürger das dicke Buch mit den vielen Zahlen und über- lassen ihn dann sich selbst. Wenn er dann vor lauter Bäumen keinen Wald mehr sieht, läßt er schließlich das ganze dicke Buch auf sich beruhen. Wenn das Gesetz haben will, daß der Bür- ger Einsicht nehmen soll in das Wirtschafts- buch seiner Gemeinde, wird man sich nach der Fassungskraft der Bürger richten müssen. Vorerst gehört noch sehr viel Uebung und Erfahrung dazu, um das Zahlenbuch zum zu- sammenhängenden Reden zu bringen. Spe- zlalisten finden sich gut darin zurecht, weil le sich auskennen auch in dem, was über- haupt nicht in dem Buch steht. Dem wiß- begierigen Bürger müßte das große Zahlen- werk sehr viel entgegenkommender dar- geboten werden als das in der Form des „Entwurfs“ der Fall sein kann. Wenn er später„die korrigierte Fassung“ mit Inhalts- verzeichnis, Schaubildern und Stichwortver- zeichnis sieht und mit Anlagen, die auf ver- schiedenfarbiges Papier gedruckt sind, wird er die dicke Schwarté des unkorrigierten Entwurfs kaum noch wiedererkennen. Er kann sich nun zwar etwas leichter orientieren. Ist aber damit das äußerste Maß der Ver- deutlichung für das Fassungsvermögen der nicht fachmännischen Bürger tatsächlich er- reicht? „Lesbare“ Haushalte, in denen der Bürger den geldbetragmäßigen Niederschlag aller Gemeindevorgänge findet, sind immer noch ein Wunschtraum aller, die sich das Zusam- menleben„beteiligter“ denken und die ent- gegenstehenden Schwierigkeiten ausgeräumt wissen möchten. Wenn der Haushalt der Stadt kein Reservat für„Eingeweihte“ bleiben soll, wird man in der durchsichtigen Verdeut- lichung aller Vorgänge, die der Haushalt er- faßt, viel weiter gehen müssen. f. W. Kk. Weitere Lokalnachrichten Seite 6 u. 7 dingt, und es sind schließlich auch ernste Sor- gen um den Nachwuchs. Zu hoch ist der Pro- zentsatz von Einzelhandelslehrlingen, die in der Kaufmannsgehilfenprüfung in Mannheim in den letzten zwei Jahren durchgefallen Sind. Zwar konnten für die weiblichen Lehr- Schul- und Raummöglichkeiten in einem Teil der Luisenschule gefunden wer- den, aber für die männlichen Lehrlinge lie- gen die Dinge immer hoch im Argen. Flei- ners Wunschtraum: ein eigenes Schulgebäude für den gesamten Handelsnachwuchs. Nach einem Lob des Redners auf das dankbar anerkannte gute Verhältnis zur Stadtverwaltung, die glänzende Zusammen- arbeit mit der IHK die den Schulungsraum im neuen Haus ausgestattet hat— antwor- tete Dr. H. Reschke(weil man ja. wie ein- gangs erwähnt,„unter sich“ war) zwar diplo- matisch, aber doch recht offen. Eine Handels- schule wäre ideal, zweifellos, aber sind die schlechten Prüfungsergebnisse effektiv nur eine Folge nicht idealer Schulraumverhält- nisse?„Zart“ deutete der OB an, daß das Anlernen und Ausbilden des Handelsnach- wuchses doch wohl auch noch recht verschie- den gehandhabt werde. Nüchtern formuliert— Dr. Reschke sagte es verklausulierter und höflicher: In einem Teil der Betriebe gibt man sich außerordent- liche Mühe mit dem Nachwuchs, in einem anderen, glücklicher Weise kleineren Teil, sind die jungen Leute jedoch i mmer noch zu sehr nur billige Arbeitskräfte, eine Art besserer Ausläufer. Verständlich, daß sich solch verschiedene Ausbildungswei- sen in den Gesamtprüfungser gebnissen nega- tiv auswirken. Dessen ungeachtet will die Stadt danach trachten, daß dem Einzelhan- delsverband eines Tages, wenn für verschie- dene städtische Dienststellen entsprechender Ersatzraum geschaffen ist, die gesamte Luisenschule zur Verfügung gestellt wird. Die Schwierigkeiten der augenblicklichen Verkehrslage erkannte der OB an und ver- sicherte, daß die Verwaltung alles Erdenk- liche tun wolle, um das Problem der Kurz- zeit-Parker, d. h. der einkaufenden Kunden, zu lösen. Ebenso klar aber bekannte das Stadtoberhaupt, daß das Problem der Dauer parker— darunter die Händler und ihre Angestellten selbst— auf keinen Fall von der Stadt allein gelöst werden könne. Hier müsse, nicht nur im Sinne der Reichs-Garagen-Ordnung, eine echte Ge- meinschaftsleistung zwischen Stadtverwal- tung und interessiertem Handel vollbracht Werden. linge Nach Hes le, Mo Als offiziellen Festredner hatte der Ver- band H. Stock, Freudenstadt, FDP) gewon- nen, den einzigen Abgeordneten des Badisch- Württembergischen Landtages, der selbst Ein- zelhandelskaufmann ist. Stock machte seine Sache gut, soweit er über die Entwicklungs- schwierigkeiten des Einzelhandels in der Nachkriegszeit— gegenüber den Macht- und Kapital- Konzentrationen der allgemeinen Wirtschaft— sprach, und hieraus Forderun- gen im Interesse des Mittelstandes ableitete. Berechtigt sein Ruf nach einer Umsatzsteuer- reform, damit mehrstufige Betriebe gegen- über Mittel- und Kleinbetrieben nicht mehr bevorzugt bleiben. Der Staat müsse dafür sor- gen, daß auch bei scharfem und schärfstem Wettbewerb so etwas ähnliches wie in der Gesetzgebung verankerte gerechte Wett- bewerbs möglichkeiten gegeben seien! Ge- setze, die Großbetriebe, d. h. ihre Konstruk- tion, geradezu provozieren, seien naturgemàß keine glückliche Voraussetzung. Schwächer war der Abgeordnete in sei- nen Abschweifungen zu Problemen der Land- tagspolitik im gesamten und zu Kampf- auseinandersetzungen, die er, zweifellos aus wohlerwogenen Gründen, in Stuttgart gele- gentlich auszufechten pflegt. Stock fing sich in seinem Abschluß, in dem er wünschte, das neue Heim des Mannheimer Einzelhandels möge ein Hort und eine Bildungsstätte aller aufbauenden Kräfte sein. Zuvor hatte Verbandspräsident Fleiner den neuen Geschäftsführer, den Nachfolger Dr. Kunibert Gramlichs, Assessor Freimut Böttcher, aus Cleve/ Niederrhein, vorgestellt, der dort eine Bezirksverwaltung des Einzel- handels geleitet hat.— Nach der Feierstunde in BI waren Mannheims Einzelhändler, dar- unter auch Ludwigshafener Kollegen und führende Vertreter anderer Landesverbände, noch für einige Stunden gesellig im Rosen- garten-Restaurant vereint.-kloth Schäferhund für Karl Pfau: „Carlo von der Abtsburg“ Friedrichsfelder Geschenk Wie wir gestern berichteten, wurde am vergangenen Sonntag der acht- jährige Schäferhund„Prinz“ des dop- pelt beinamputierten Kriegsverletzten Karl Pfau von einem Jagdpächter er- schossen. Gestern abend erhielt die „MM- Lokalredaktion einen Anruf des „Vereins für deutsche Schäferhunde“, Ortsgruppe Mannheim Friedrichsfeld: „Wir möchten dem Invaliden gerne einen 14 Jahre alten Schäferhund schen- ken. Er heißt ‚Carlo von der Abtsburg“ und ist aus gutem Stamme.“ 5 Wir freuen uns über dieses Geschenk genau so, wie Invalide Pfau, der von seinem Glück bisher noch gar nichts weiß. Für die Spender, allen vorer Be- sitzer H. Abt, geben wir deshalb die Adresse bekannt: Karl Pfau wohnt in Neuhermsheim, Gewann Auf der Bau- ernschaft“. hvyb Bericht von einer Reise: Kleine Reporter eee des Sudwestfunes besuchten gestern die Städtische Sparkasse, um einen„Blick hinter die Kulissen“ zu werfen. Sie interviewten Direktor Krumme und interessierten sien für tausend Einzelheiten aus der Arbeit eines großen Geldinstituts.— Unser Bild zeigt Florian, 12(rechts) und Susanne, 13(lines), die schon seit anderthalb Jahren in Reportagen wissenswerten Dingen für ihre Altersgenossen nachspuren. In der Bildmitte ist Frau Dr. Kippert-Bernhofen ¶ Dagmar), die Leiterin der Sendung, æu sehen. Die Reportage wird am 27. Januar, um 15.15 Unr, im ersten Programm des Südwestfunks gesendet. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: SGestohlener Schmuck brachte kein Glück Die Kriminalpolizei erfuhr abends, daß zwel Männer in einem Lokal der Innenstadt Armreifen verkaufen wollten, Sie machte die beiden ausfindig und nahm sie vorläufig fest. Der eine hatte versucht zu entkommen und dabei in die Manteltasche gegriffen, als ob er eine Waffe darin versteckt hielte. Die Polizel muß te 12155 der Schußwaffe drohen, um ihn aufzuhalten. Die Bürchisüchung der beiden Verdächtigen brachte 18 verschiedene Schmuckstücke zum Vörschein(Halsketten, Ohr- und Eheringe). Die Aussagen über die Herkunft des Schmucks klangen recht un- glaubwürdig. Ermittlungen der Polizei er- skau, Leningrad und Warschau BASF-Hochhaus-Erbauer Dr. Helmut Hentrich sprach vor dem Mannheimer Architekten- und Ingenieurverein Im überfüllten Saal der Kunsthalle sprach Dr. Helmut Hentrich Düsseldorf) über„Ein- drücke von einer Reise nach Moskau“, Lenin- grad, Warschau und Prag 1958“. Dr. Santo hieß den Erbauer des BASF- Hochhauses im Kreise des Architekten- und Ingenieurvereins und des BDA willkommen. Hentrich erzählte in seinem anheimelnden Düsseldorfer Tonfall chronologisch, wie er auf die Idee kam, den Internationalen Architektenkongreß in Mos- kau zu besuchen und wie die Reise vor sich Sing. Dazu zeigte er viele gute Aufnahmen, die er in liebenswürdiger Untertreibung„die Hauptsache seines Vortrags“ nannte. Zuerst wurde Helsinki besucht,„weil Finn land für Architekten ganz besonders inter- essant ist“. Dort sahen die westdeutschen Architekten Trabantenstädte zur Entlastung der Hauptstadt. Nach dieser Stadt im Grünen wirkte Moskau wie ein monumentales Stein- gebirge. Man hat die Grünstreifen aus den Hauptverkehrsstraßen genommen— gewann damit zwar breite Straßen für den modernen Verkehr, aber der Grünverlust steigert den Eindruck der Verödung. Die Siebenmillionen- stadt Moskau ist eine riesige Baustelle, 1965 soll sie in allen Teilen erneuert sein. Von der „Staatsarchitektur“, die wunderliche Kolossal- blüten trieb, ist man neuerdings abgekommeri. Russische Architekten haben Anschluß an das Schaffen des Westens gefunden. Die gigantischen Gralsburgen, die je nach Bedarf als Behördenunterkunft, Hotel oder Wohnsitz Verwendung fanden, werden nicht mehr gebaut. Moderne Fabriken produzieren genormte Teile für den enormen Baubedarf. Neben dem großzügigen Straßen-, Brücken und Flußbau machen die hochgereckten glat- ten Häuserzeilen einen wenig erfreulichen, starren Eindruck. Da Individualbesitz keine Rolle spielt, werden ganze Stadtviertel ab- gerissen und neu aufgebaut. Die Klinker-Ver- kleidung fällt herunter, die Innenhöfe sind viel zu klein. Es gibt keine Schaufenster mit anregenden Auslagen, die die Monotonie sol- cher Häuserzeilen unterbrechen würden. Ueberall ist Gedränge. Die bescheiden ge- kleideten(nicht„ angezogenen“) Menschen machen einen sehr ernsten, bienenfleißigen Eindruck. Die in den Arbeitsprozeß einge- spannten Frauen erscheinen stärker bean- sprucht als die Männer. Alle Städte sind sehr sauber, Hunde und Pferde waren nicht zu sehen. Die Tierliebe beschränkt sich auf die Tauben. Der Futterverkauf ist ebenso ver- stagtlicht wie alles andere.(Hentrich: Ein Verkauf auf eigene Rechnung war nur bei Kindern anzutreffen, die Wiesenblumen ge- pflückt hatten.) Alle Kremlbauten sind gut gepflegt, auch Kirchen, Klöster und Adels- paläste. Die Denkmalspflege mit ihrem gro- gen Stab von Könnern hat alle Baudenk- mäler der Zarenzeit so wiederhergestellt, als ob es nie eine Revolution und Zerstörungen gegeben hätte. Die altrussische Architektur erfreut sich der gleichen Sorgfalt wie die klassizistischen Bauten der Romanows, deren Stil Rußland mit dem Westen gemeinsam hat, Wie Hentrich mit vielen Aufnahmen aus Leningrad zeigte. Leningrad, großzügig an die Newa und in die Wälder gebettet, ist völlig wieder aufge- baut. In ehemaligen Palästen finden Wissen- schaftler Ruhe zum Arbeiten, die sie in dem dlichtgedrängten Moskau nicht haben könnten. An den jüngsten Neubauten treten Spuren der Anlehnung an westliche Auffassungen in Erscheinung. Auch hier tobte sich die Reiß- brettarchitektur zentraler Planungsbüros aus. Die überfüllten Wohnräume sind auch Schlaf- räume. Auf der Rückreise sah Dr. Hentrich das wiederaufgebaute Warschau. Die Polen zogen eine vorbildgetreue Wiederherstellung des Historischen Stadtbilds der Bepflasterung mit Monumentalbauten vor. Hentrich ließ sich leider auf Einzelheiten(Geländebesitz und -erwerb usw.) nicht ein. Aus vielen Bemer- kungen wurde deutlich, daß der hier hoch geschätzte individuelle Spielraum dort nicht in Betracht kommt. Die Bürokratie der staat- lichen Lenkung erweise sich als das größte Hindernis, resümierte Dr. Hentrich gegen Schluß seines mit großem Beifall aufgenom- menen Vortrags. F. W. k. gaben erst später, daß die Sachen in einem auswärtigen Juweliergeschäft gestchlen worden waren. Schwere Unfälle Auf der Friedrich-FHbert- Straße an der Straßengabelung bei der Ueberführung zu BBC stieß ein Motorradfahrer mit einem abbiegenden Personenwagen zusammen. Er erlitt Körperprellungen, eine Oberschenkel- kraktur und eine Gehirnerschütterung. Eine 38jährige Fußgängerin wollte den Friedrichsring überqueren, wurde dabei von einem Personenwagen erfaßt und verletat. Sie erlitt Körperprellungen und eine Ge- Birnerschütterung.— Bei der Grenadier- straße wollte ein 53jähriger Mann vermut- lich von einem in Richtung Käfertal fahren- den OEG-Zug abspringen. Er stürzte und mußte mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden.— Auf der Boveristraße prallten ein Personenwagen und ein Motorroller zusammen. Der Roller- fahrer erlitt einen Unterarmbruch. Messerstecherei Auf der Polizeiwache in der Langen Rötterstraße meldete sich ein 35jähriger Arbeiter, der durch mehrere Messerstiche am Oberarm verletzt war. Als Täter be- zeichnete der Mann einen Zellenkameraden im Wohlgelegenbunker, der dort gefunden und festgenommen wurde. Er gab die Tat zu, will aber nur aus Notwehr gehandelt haben. Den Verletzungen erlegen Das Städtische Krankenhaus teilt mit, daß das vierjährige Mädchen, das letzte Woche auf der Windeckstraße von einem Personenwagen angefahren und lebensge- kährlich verletzt worden war, gestorben ist. Teures Kaugummi Ein junger Mann ließ sich in der Hafen- straße in ein Gespräch mit einem Unbe⸗ kannten ein, in dessen Verlauf ihm schließ- lich billige Zigaretten und Kaugummi ange- boten wurden. Er wollte für sechs Mark etwas davon kaufen und gab dem Unbe- kannten einen Zwanzig-Mark- Schein. Der Mann riß den Schein an sich, sprang zurück, lief zu seinem in der Werftstraße mit lau- kendem Motor stehenden Wagen und fuhr weg. Der Betrogené konnte zwar den Täter nicht mehr stellen, merkte sich jedoch die Wagennummer und teilte sie der Polizel mit. Kasse beraubt In Neckarstadt-West brachen zwel Män- ner die Tür zu einem Lebensmittelgeschäft auf und stahlen aus der Ladenkasse 655 Mark. Sie enkkamen unerkannt. unglaublich billig wundervoll frisch und sehr gesund 2 8 5 8 255 N n 8 ,,, 9 ö 1 5% 3 S 2 4 9 WilEg. 1 — 8 8 8 5 * 0 —(4 10 5. N 1 1 1e 7 7 5— Na 2 eee— 3 i ö 9 eee ech e 982 f 0 74 8 2 6 7 2 9 . ,, 167ſy/% f 1. r 5 0 7 1 * 7 7 5 0 1 60 55 ile, 15 7 75 4„„9„ iu, 25 75 7 5 0 1 , e. 7% „„ 955 1 8 75 5 225 735 755 9 5 7 5 77 5 2 73 80 0 57 7 0. 5 7 0 7 7 .„ e, 0 / 75 7 7 7 6 I 2 2 46 15 5 57 5 10— 4 1 „„ N „ 25 e 7 4 4 4 11„%fů 6 N N. 10855. 0 N 1 4 9 1. S A 2 2 5 2 5 N e,, e n 0 2 4 43898 9 22 20 8 5 8 5 7 5 20 0 Seite 6 MANNHEIM Preltag, 29. Januar 1959/ Nr. 18 Abschied vom Präsidenten des Oberschulamtes Nordbaden: Köbele:„Zum Erziehen gehören Liebe und Ehrfurcht!“ Der vorbildliche Pädagoge und Verwaltungsfachmann erreichte die Altersgrenze/ Feier in der Sickingerschule „Zum Erziehen gehören Liebe und Ehrfurcht!“—„Die deutsche Volksschule be- Sitzt Reserven; überall stecken Begabungen, die gefördert u erden müssen.“—„In der Frage des neunten Schuljahres gilt: Alles Neue ist ein Wagnis; es kommt der Augenblick, in dem gehandelt werden muß.“ Das sind einige Leitsätze aus der Rede, die Franz Köbele, der Präsident des Oberschulamtes Nordbaden, am Mittwoch nachmittag in der Aula der Sickingerschule hielt. In einer Feierstunde der Gewerk schaft Erziehung und Wissenschaft Verband badischer Lehrer und Lehrerinnen— verabschiedete sich Franz Köbele(Karlsruhe), der nach Erreichen der Altersgrenze aus dem Schuldienst ausscheidet, von der Mannheimer Lehrerschaft. Bürgermeister Walter Krause dankte dem scheidenden Präsidenten im Namen der Stadtverwaltung für die großzügige Förderung des Mannheimer Schulwesens. Der Bürgermeister, der Köbele als Zeichen der Anerkennung den Kurpfalzteller überreichte, sagte:„wir sind dankbar, daß wir in der staatlichen Schulverwaltung einen Mann wußten, der die Mannheimer Verhältnisse so genau kannte.“ In seinem Vortrag über das Thema„Der Lehrer in der Verantwortung“— Köbele schmückte ihn mit vielen persönlichen Er- lebnissen— beschäftigte sich der Präsident zunächst mit der Lehrerausbildung und Sagte:„Wir hoffen, daß die neuen Ausbil- dungsmethoden dem jungen Lehrer einen leichteren Start in die Praxis ermöglichen. Unser Start war schwer. Dies will ich beson- ders betonen, da Stimmen laut werden, die versuchen, die frühere Seminarausbildung sen ohne Glauben und Glauben ohne Wissen sind zu Richts nutze. Es ist Unsere Aufgabe, dem Kinde gediegenes Wissen zu vermit- teln, ihm aber auch mitzuteilen, dag Wissen eingebettet sein muß in eine höhere Ord- nung.“ Köbele lehnte die Auffassung ab, daß früher oder später alle talentierten Schüler aus der Volksschule abwandern.„Die deut- sche Volksschule besitzt Ungeheure Reser- ven. Ueberall stecken Begabungen.“ Er wandte sich energisch gegen Tenden- zen, die Mittelschulzüge aus der Volksschule zu lösen:„Wer das tut, versündigt sich an der Volksschule.“ Er betonte, dag das An- sehen der Volksschule davon abhängt, ob es ihr gelingt, die Volks-, Mittel- und Sonder- schule in einer Einheit zu belassen. Zur Frage des Lehrerbildungsgesetzes erklärte er:„Das Gesetz harrt der Ausführung; die Lehrerschaft muß seiner Durchführung in den nächsten Jahren größte Aufmerksam- keit schenken.“ Er vertrat außerdem die Meinung, daß in der Frage des neunten Schuljahres„zuviel mit dem Rechenstift“ getan werde; es werde zuviel Überlegt, wie- viele Lehrer, wieviele Finanzmittel das Pro- jekt erfordere:„Alles Neue ist ein Wagnis; wenn wir warten, bis alles auf das letzte Komma ausgerechnet ist, dann kann es schei- tern. Es kommt der Augenblick, in dem ge- handelt werden muß.“ Der Redner unterstrich, wie wichtig es Ist, sich mit der Vergangenheit, mit der Ge- schichte, zu beschäftigen.„Alles Heute und Alles Morgen wurzelt letztlich in der Ver- günstiger hinzustellen als die heutige Leh- rerbildung.“ Köbele schilderte dann die Be- deutung der Standesor ganisation; er be- Kannte, daß sie bei der Formung der Per- sönlichkeit eine große Rolle spielen könne. „Sie führt den Menschen heraus aus der IS0- lierung hinein in die Gemeinschaft.“ An die Frage anknüpfend„Ist Wissen Macht?“ un- tersuchte der Redner das Verhältnis von Glauben und Wissen. Er meinte:„Wissen allein ist oft bedenklich und gefährlich! Wis- Quadratstädte gab es schon im Mittelalter Vortrag über den deutschen Osten beim Katholischen Bildungswerk Das Katholische Bildungswerk Mannheim hatte den früheren Kustos des Breslauer Museums, Dr. Christian Gündel, zu einem Vortrag über die geschichtliche und kultu- teilung in Quadrate, und dieses städtebau- liche System, führte Dr. Gündel Aus, sei so- gar mabhstäblich für die damaligen Grün- dungen im Osten gewesen. Stilistische Ver- — een Nachstehend veröffentlichen wir einige Lebensdaten und wesentliche Erkenntnisse des hervorragenden Pädagogen, den seine Freunde einen Ggentleman nennen, in Mannheim wird Franz Köbele nicht nur wegen seiner Verdienste als Leiter des Oberschulamtes verehrt; bei seinen ehe- maligen Schülern und Schülerinnen ist der deliebte Lehrer auch heute noch unver- gessen. Franz Köbele wurde am 20. Oktober 1892 in Grafenhausen im südbadtscken Landkreis Lahr geboren. Die Urwüchsig⸗ keit und die innere Kraft, die den ale. mannischen Bauernsohn auszeichnen, haben Köbele bis auf den heutigen Tag nickt ver- lassen. Er besuchte die Volksschule, das Realgymnasium in Ettenheim und das Lehrerseminar Freiburg im Breisgau. Die erste Lehrerprüfung bestand er an Osteyn 1914. Im Jahre 1945 wurde er in das Mint terium berufen und dort mit der Leitung der Volksschulabteilung beauftragt. 1957 Wurde er zum Präsidenten des Oberschul- amtes Nordbaden in Karlsruhe ernannt. Franz Ködbeles Tätigkeit als Lehrer be- gann im Schwarzwald, er arbeitete zu- nachst als Einzellehrer und dann an mehr- elassigen Landschulen. Die Versetzung an die Volksschule in Mannheim im Herbst 7922 führte ihn in eine ganz besondere Schulsituation, Durch Geheimrat Dr. An- ton Sicſeinger wurde Köbele in die Form und das Wesen des„Mannheimer Schul- stems“ eingeführt, zum erstenmal lernte er das Schulwesen einer Froßstadt mit „ Badischer Bauernsohn wurde Präsident Erkenntnisse des Pädagogen Franz Köbele „Die Ergebnisse der Differenzierung über- zeugten mich von der Richtigkeit der Six- eingerschen Grundidee, an der ich keinen Zweifel mehr aufkommen ließ bis auf den heutigen Tag. Es konnte und ann sich auch heute nur darum nandeln, für jedes Kind dle addquate Bildungsbahn zu finden. Die Methoden, die zu diesem Ziele führen, müssen immer wieder geprüft und mit wis senschaftlichen Mitteln verfeinert wer- den. Diese Aufgabe von damals hat auch heute nichts an Bedeutung eingebüßt.“ Köbele vertritt die Aufhassung, daß die heutige Volesschule mit ihren Sonder- gliederungen in Hilfeschule und in Förder- Klassen, in Sehwerkörigen- und Sprach- neil klassen, in Hauptklassen und Mittel. scheue ein lebendiger Organismus ist, der aufmerksamer Beobachtung bedarf. „Es geht im Gegensatz æu Fellner nicht um Wissensmaste, sondern um de Entfaltung aller im Kinde und im jungen Menschen schlummernden segenspenden Kräfte“ Da- Ner sind das Unterrichtsgesprach, das diese Krdfte wecken und entfalten soll, und der Gruppen unterricht Lebensformen, die der begonderen Pflege bedürfen.“ Köbele tritt mit Entschlossenheit dafur ein, daß die Zahl der Lehrer, die sieh darum bemuhen, die Ereenntnisse der Pddagogiie und der Psychologie in der Schule immer besser anzuwenden, duren Hinweise und Anre- hungen in Lehrgängen noch wacnsen muß. Ey exſelärt freimütig:„Trotz zwei ver- lorenen Kriegen iet die Bereitschaft des relle Leistung des deutschen Ostens ver- pflichtet, ein Abweichen von der üblichen Thematik, das die Mitgliedschaft mit verhält- nismäßig schwachem Besuch quittierte. Der Redner bewältigte sein Sujet mit einem zeit- lichen Ueberblick von der Völkerwanderung bis ins 19. Jahrhundert und setzte sich auch mit Ansprüchen des heutigen Polen auf kul- turelle Taten deutscher Siedler und Persön- Uchkeiten auseinander. Im Gegensatz zur Geschichte des deut- schen Westens, die einen kontinulerlichen Gang aufweise, stellte Pr. Gündel für den Osten einen abrupten Rhythmus fest. Er Sing aus von den Ostgermanen, deren Wan- derungen Platz schafften für das Vorrücken slawischer Bevölkerungsteile nach Westen. Trotzdem sei das Grenzgebiet siedlungsarm geblieben, so daß mit der Zeit die dortigen Herrscher wieder Deutsche ins Land riefen, um dessen Kultivierung vorwärtszutreiben. Die nach der Jahrtausendwende einsetzende Neugründung von etwa 250 Städten und 1600 Dörfern reklamierte der Redner als deutschen Beitrag zur Kultur des Ostens. Die Serie von Lichtbildern, die er vor- führte, brachte für sein Mannheimer Publi- kum eine lebhafte Ueberraschung, denn der Breslauer Stadtplan von 1241 enthüllt ein „mittelalterliches Mannheim“ mit der Ein- Neues Werk in Rheinau soll In diesem Jahre kann die Karl Frank SmpfH. auf 40 Jahre industrielle Meggeräte- fertigung zurückblicken und in diesem Zeit- Punkt beginnt auch der Wiederaufbau eines neuen Werkes in Mannheim-Rheinau auf einem Fabrikanwesen von 15 600 dm Grund- fläche und 5000 qm bebauter Fläche. Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges begann Kür Frank eine schwere Leidenszeit. Das 1943 in Neckarau zerstörte Werk war 1948 in Weinheim-Birkenau wieder aufgebaut, eine kleine feinmechanische Werkstätte lief auch bereits in Mannheim wieder, als ein amerikanischer Befehl die Voll- Demontage ordnete. Fast alle Maschinen und Hun- derte von Konstruktionszeichnungen traten den Weg ins Ausland an. Wenn heute die Firma wieder mit voller Kraft den Ausbau des Mannheimer Be- triebes in Angriff genommen hat, so ge- schieht dies mit dem Rüstzeug des erfahrenen Gerätebauers. Das vielseitige Instrumenta- rium zur technischen Bewertung der Werk stofke muß überall dort zur Verfügung Stehen, wo es gilt, die Materialien auf ihre chemische, physikalische und technologischen Eigenschaften zu untersuchen. Der Viel- Seitigkeit des Programmes in Meg und Prüfgeräten entspricht der Frank-Export, der heute Lieferungen nach allen euro- päischen Ländern, USA, Kanada, Australien, Shina, Rußland, den südamerikanischen Staaten, Indien, Afrika usw. umschliegt. 5 Im Werk Weinheim- Birkenau werden 350 Mitarbeiter, im Werk Mannheim in den Frank EmbH: Wieder nach Mannheim 350 Mitarbeiter beschäftigen Die Errichtung eines modernen Laborato- Große und kleine Gratulanten in Rheinau haus der IG- Siedlung war fast zu klein, um die vielen großen und kleinen Gäste zu fas- sen, die den Hortkindern aus dem Flücht⸗ lings wohnheim am Eröffnungstag ihre Grüße, Wünsche und Geschenke überbringen woll- ten. Alle Mannheimer Horte waren durch eine„Abordnung“ vertreten; der Gemeinde- rat durch Stadtrat Selzer; die Stadtverwal- tung durch Stadtdirektor Schell, Dr. Gold- Acker, Direktor Albrecht, Dr. Förster und H. Hindelang; die evangelische Kirche durch die Pfarrer Voges und Dr. Hirschberg; das Flüchtlingswohnheim durch H. Daimling und die Siedlergemeinschaft durch Frau Storz. Stadtdirektor Schell eröffnet. Die Sorgen der Flüchtlinge werden von allen Mannheimer Bürgern mitgetragen, führte er aus und er- klärte, daß private und öffentliche Stellen Staates und der Gemeinden, die Schulen personell und matertell aufs beste aus- Züskatten, in der Geschlente der Schule einmalig. All dtes gibt uns das Bewußt sein, daß sten die Erælehungsibireung und gangenheit. Die Zeitgeschichte ohne Vergan- genheit bleibt ein Gemälde ohne Hinter- grund.“ Er schloß mit den Worten:„Was wir brauchen in der Erziehung, ist Liebe und Ehrfurcht.“ gleiche belegen die Tatsache, dag Künstler und Kunsthandwerker, die am Bau des Naumburger Doms mitgeholfen hatten, nach dessen Vollendung in Schlesien Arbeiteten; ähnliches trifft für Peter Parler, den Schöp- seinen trennenden und gemeinsamen Merk- malen ſeennen, Der Grundsatz Sieſeingers „Die Schule sei nieht vehematisen, sondern diſferenstert einheitlich“ wurde auf seine Riehtigkeit erprobt. Köbele sagt dazu: das Leistungentveau dess 15 Im Namen der Lehrerschaft dankte Rek- gontiveau bessern H. K. tor Stahl dem vorbildlichen Schulmann, den er„den Inbegriff eines Gentleman“ nannte. Im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Überreichte Otto Metze dem scheidenden Präsidenten einen Bildband von Mannheim. Die Feierstunde wurde mit mu- sikalischen Darbietungen eines Streichquar- tetts und des Lehrergesangvereins ausge- schmückt.. H. K. UUS-Provost-Marshal dankt der Bevölkerung Der Provost-Marshal des Befehlsbereichs Heidelberg und die Mannheimer Militär- polizei möchten der Bevölkerung von Mann- heim, Viernheim, Weinheim und der benach- barten Orte öffentlich ihren aufrichtigen Dank und Anerkennung für die grohBartige Zusammenarbeit und Mithilfe im Zuge der Fahndung nach drei entwichenen Gefangenen Aussprechen. Die Fahndung wurde am 20, Ja- nuar 1959 gemeinsam von der US-Militär polizei und der deutschen Polizei durchge- führt. Dank der eifrigen, gewissenhaften und wachsamen Meldungen der örtlichen Be- völkerung sowohl an US- als auch an die deutschen Polizeibehörden konnte der Weg, den die entflohenen Gefangenen eingeschla- gen hatten, ziemlich genau festgestellt wer- den. Ihre Festnahme erfolgte innerhalb Weniger Stunden nach ihrer Flucht. Dieser Beweis der Zusammenarbeit an öffentlichem Interesse ist ein großes Lob für die Bevölke- rung jener Ortschaften und beweist, daß Er- folge erzielt werden, wenn die Bevölkerung ein wahres Interesse zeigt, mit den örtlichen Polizeibehörden zusammenzuarbeiten. 0 fer des Prager Veitsdoms, zu. Der Vortra- gende erwähnte in der Folge die 1340 er- kolgte Gründung der Prager deutschen Uni- versität als der ersten des Ostens, die später für ganz Deutschland vorbildlich geworde- nen„schönen Madonnen“ der schlesischen Plastik, die erste Aufzucht von Tulpen, Ta- bak und Kartoffeln in einem Breslauer Mu- stergarten von 1570 und ging dann über zu den allgemein bekannteren Leistungen der Philosophen(Jakob Böhme), Dichter(von Gryphius bis Gerhart Hauptmann) und relli- glöse Denker(Angelus Silesius). Die Tat- sache, daß von den 38 deutschen Nodelpreis- trägern 18 aus den Gebieten jenseits der Oder-Neiße-Linſe und ein Drittel allein aus Schlesien stammen, bezeichnete er als emp- kehlende„Visitenkarte“. Die Bemühungen der Polen, Nikolaus Kopernikus als einen der ihren zu bean- spruchen, kommentierte Pr. Gündel mit den Worten an seine Zuhörer:„Wenn Koperni- kus Pole War, dann sind auch Sie alle Polen; denn seine Großmutter stammte aus der Pfalz!“-mann — — Zweibeinige„Katzen“ warfen alles um Kuppelei im Vorort/ Gefängnis für geschüftstüchtiges Ehepaar Vor dem Haus Nummer 57, einer Straße im Neubaugelände eines Mannheimer Vor- ortes, stehen z wel farbige US-Soldaten. Einer hält in der Hand einen Zettel, lest darauf. vergleicht die Angaben mit der Hausnummer und geht kurzerhand in das Haus hinein. Dasselbe wWederholt sich, im Laufe von 24 Stunden einige Male. Als es Nacht wurde, hörten die Wohnungsnachbarn lautes Sprechen, Singen, Gröhlen, Poltern. Als Frau W., in deren Wohnung die vielen Männer ein und ausgingen, einmal nach dem Spektakel gefragt wurde, gab sie dreist zur Antwort:„Das waren die Katzen, die schmeißen alles um.“ Es waren aber— ironisierte Amtsgerlchts- rat Kostelnſk—„zweibeinnge Katzen“, Ge. nauer: Frau Edelgard W. unterhielt in der Kleinen Wohnung, die aus einem Zimmer und einer Küche bestand, in vollem Einver- ständnis mit ihrem Ehemann, ein Absteige. quartier. Edelgard W., ein Dutzendmal we. gen Gewerbsunzucht und viermal wegen Diebstahl, Hehlerel und anderem vorbe- straft, hatte einen ganzen Bienenschwarm von Freundinnen. In qungbuschlekalen hatte sie Waltraud oder Lilo— oder wie sie sonst hießen— kennen gelernt. Sie wurden„Un- termieterinnen“ bei Edelgard, und ab dem frühen Nachmittag gingen Männer aller Na- tionen in dem Haus Nummer 57 ein und aus. Ehemann René W.(„Er ließ in dieser Zeit auf der Wiese Drachen steigen“, wußte ein Zeuge zu berichten), war froh, wenn Geld ans Haus kam und etwas auf dem Tisch Stand.„Was Lilo verdiente, hat sie sowieso maß! gemacht“, beteuerte er dem Gericht mit einer Handbewegung zum Mund.„Im Wesentlichen aber stimmt alles“, bemerkte er zur Anklage, die hm Kuppelei vor warf. Außerdem soll er mit einem Freund folgen- des ausgeheckt haben: Lilo verschwindet mit einem Weinhändler(offenbar einer ihrer „Bekannten“) am Neckar; René und sein Freund schauen dann mal in dessen Brief- tasche,.„Das war nur Jux“, meinte René“ der übrigens auch eine hübsche Vorstrafen- latte hat Diebstahl, Hehlerei, Unterschla- gung, Hausfriedensbruch, Beleidigung und Körperverletzung)— vor dem Richter. Dem Gericht flel angesichts der klaren Tatbestände und Zeugenaussagen die Beur- teilung des Falles nicht schwer. Ehemann W. erhlelt sechs, seine Frau sleben Monate Ge. fängnls. Dle Verhandlung des geplanten Ueberkalles auf den Weinhändler(sagt W.: „Das war aber ein Fischhändler“) wurde zu. rückgestellt. y 125. Jugendtanzabend Quiz:„Dle doppelte Chance“ Der Stadtjugendring Mannheim ver- Anistaltet etwa 18 mal im Jahr einen Jugend- tanzabend, zu dem alle jungen Menschen Zwischen 16 und 25 Jahren eingeladen sind. Rund 1500 Menschen sollen sich heute abend, 19 Uhr, im Musensaal des Rosengartens zu- sammenkinden, um Tanz und Gesellschaft Z Pflegen. Die Kapelle Hans Schepior vom Hessischen Rundfunk hat die musikalische Unterhaltung übernommen. Ein kleines Pro- gramm wurde zusammengestellt, in dessen Mittelpunkt ein Quiz unter dem Motto„Die doppelte Chance“ steht. In nächster Zeit werden weitere zehn solcher Quizspiele ver- anstaltet. Heute abend soll die beste Publi- kums- Qulzmannschaft zusammengestellt Werden. Bei den nächsten Veranstaltungen wird die beste Qulzmannschaft der Mann- heimer Jugendorganisationen und der städ- tischen qugendheime ermittelt. Die Gesamt- entscheidung über die endgültigen Quizsie- ger kindet am 5. April statt. 4. Wenigen Monaten des Beginns bereits 50 Mit- arbeiter beschäftigt, die hier auf 350 Mann erhöht werden sollen. Seit dem Vertrags- abschluß mit der Stadt Mannheim über den Aufbau erteilte das Unternehmen an die Mannheimer Industrie größere Aukträge. riums für Vorführzwecke ist geplant. 0 Vier Wochen in Ferien mit Pro Juventute Die Arbeitsgemeinschaft zur Durchfüh- rung der Erholungsfürsorge an den höheren Lehranstalten„Pro Juventute“ e. V. schickt in den Sommerferien 1959 vier Wochen lang Schüler und Schülerinnen der Mannheimer Gymnasien und der Höheren Handelsschulen In Ferlenheime im Odenwald, Schwarzwald, Allgäu, in Oberbayern und an der Nordsee. Schüler der Oberklassen können an einer ebenfalls vier Wochen dauernden internatio- nalen qugendbegegnung in Dinard an der Bretagne-Küste in Nordfrankreich teil- nehmen. Sämtliche Fertenaufenthalte stehen unter pädagogischer Leitung. Anmeldungen nehmen die höheren Schulen entgegen. Be- dürktigen Schülern können Zuschüsse und Freiplätze gewährt werden, Auch dazu sind die Anträge bei den Schulen einzureichen. 0 In der 16-Siedlung wurde ein Hort für Flüchtlingskinder eröffnet Der Raum im evangelischen Gemeinde- engstens zusammenwirken, wenn es gilt, den Neubürgern zu helfen. Der neue Hort sel ein echtes Gemeinschaftswierk; der evangelischen Kirche und den beteiligten städtischen Aem- tern müsse für die vorbildliche Zusammen- arbeit gedankt werden. Aus den Mannheimer Horten kamen die Vielen kleinen Künstler des„Eröffnungs- programms“: Die Akkordeonspielerin, der Chor, die Flötengruppe und die mutigen Buben und Mädchen, die Gedichte und selbst- gereimte Verschen vortrugen. Die bewährte Tante der Flüchtlingskinder, Fräulein Bar- tholmè, die die Leitung des Hortes übernom- men hat, mußte für„ihre Kinder danken, denn viele der neuen Hortkinder, die über- wiegend aus Oberschlesien und aus polni- schen Schulen kommen, müssen ihre Mutter- sprache erst wieder lernen. 0 In einer Feierstunde wurde der Hort von Weitere Lokalnachrichten Seite 7 12 Md 0 0 5 7 0 Die Liebe geht durch den Magen Kluge Hausfrauen wissen das und sorgen daher täglich für eine feine ET O Suppe. im Nu zubereitet ist die neue ETO Feine Eier- Omelette Suppe Einfach mit kochendem Wasser überbrühen— und fertig ist eine köstliche Suppe mit zarten Eier-Omelette- Stückchen. . Feine EIO Suppen in det Gold- Packung sind gold- richtig. Zwölt verschiedene ETO Suppen-Spezialitäten bringen Ihnen täglieb neue Freude. Gute Suppen— gehaltvolle Suppen * Ein gutes Essen fängt mit ETO Suppe an ner- Vo eint Ma! lein sler der. Bez 180 grö! Star Ver. Wei die Gar aus nur FAI Ga. „. ern odo cod ada Fr. 18 eee 3 - 4. en d. id, u- ft ne 0 12 it 1 15 It n 1— 1 755 — Lz ĩͤ òUäꝛ.]⸗! Nr. 18/ Freitag, 28. Januar 1959 MANNHEIM Seite Kleine Chronik der großen Stadt Kleingärtner-Verein Süd WA hIte M. Knapp Wieder Die Generalversammlung des Kleingärt- ner-Vereins Mannheim Süd im Neckarauer Volkshaus“ sprach dem bisherigen Vorstand einmütig das Vertrauen aus und wählte Martin Knapp(1. Vorsitzender), Karl Fried- lein(2. Vorsitzender), Heinz Schmidt(Kas- slerer) und Rudolf Feil(Schrittführer) We- der. Unter den 24 Vereinen der Kleingärtner- Bezirksgruppe Mannheim(8 000 Mitglieder) ist Mannheim-Süd mit 1 400 Gärten der größte. Der Rechenschaftsbericht des Vor- standes war kein Lob für das Wetter des vergangenen Jahres. Die Anlagen wurden welter verschönert und Erholungsplätze für die Frauen und Kinder angelegt. Die besten Gärtner wurden wiederum mit Geldpreisen ausgezeichnet. Nach der offiziellen Tagesord- nung zeigte Gartenbaudirektor Bäuerle Fürblichtbilder über die Schönheit des Gartens. Kr Vorsitzender Schmidt Wurde wiedergewählt Die Landsmannschaften Sachsen, Thürin- gen, Provinz Sachsen und Anhalt, Kreis- verband Mannheim- Stadt und Land, hielten im Wartburghospiz Generalversammlung. Vorsitzender Schmidt bedauerte in seiner Ansprache das Ausscheiden von Mitgliedern, die hre wirtschaftliche Not mit Hilfe der Landsmannschaften gemeistert hatten. Sein besonderer Dank galt dem Verständnis und der Verhandlungsbereitschaft des Aus- gleichsamtes und der Fürsorgestelle für Heimatvertriebene. Manchen Wunsch haben die beiden Stellen erfüllt, manche Existenz neu gründen helfen. Nach einem kleinen Geselligkeitsprogramm wählten die Mitglie- der hren neuen Vorstand. Fritz Schmidt wurde wieder erster Vorsitzender, Friedrich Hofmann sein Stellvertreter. Karl Ebbing- haus wurde zum Schriftführer, Walter Pustlauck und Joachim Küster zu Kreis- Kkassierern und Hans Marx zum Kulturwart berufen.. kr 2 Mannheim erhält Partnerstadt Delegation kommt aus Toulon Mannheim und die französische Hafen- stadt am Mittelmeer, Toulon, wollen eine Städtepartnerschaft eingehen. Eine sieben- Köpfige Delegation aus Toulon unter Füh- rung des Bürgermeisters Le Bellegou ist Unterwegs nach Mannheim und wird im Rah- men einer Sitzung des Verwaltungs- und Finanz ausschusses des Mannheimer Ge- meinderates am Montag, 26. Januar, 16 Uhr, im Vortragssaal des Reiß-Museums begrüßt. Der Gemeinderat der Stadt Toulon hat der Städtepartnerschaft bereits zugestimmt. Tou- lon ist der bedeutendste KRriegshafen Frank- Lohnforderung: Notwehr der Arbeitnehmer Gewerkschaftler kritisiert Wirtschaftspolitik der Regierung „Ist die Wirtschaftspolitik unserer Bun- desregierung richtig?“, lautete das Thema, das Dr. Günter Friedrichs vom Hauptvor- stand der Industrie- Gewerkschaft Metall am Donnerstagabend bei einer Betriebsràteschu- jung des DGB-Ortsausschusses benutzte, um kräftig Kritik(aus gewerkschaftlicher Sicht) zu üben. Er rügte vor allem die einseitige Unterstützung einzelner Personenkreise auf Kosten der Steuerzahler und der Verbrau- cher. Die Unternehmer werden, wie nach sei- ner Meinung das System der ständigen Preiserhöhungen zeigt, bevorteilt. Als wesent- liche Aufgaben der Gewerkschaften bezeich- nete er den Kampf gegen„das Märchen der Lohn-Preis-Spirale“. Lohnerhöhungen haben nach Dr. Fried- richs im Endeffekt nur wenig Einfluß auf die Verkaufspreise. Im Bundesdurchschnitt ent- fällt nach seinen Darlegungen nur ein Fünf- tel der Produktionskosten auf Personalent- lohnungen. Ein Teil der erhöhten Gestehungs- kosten werde außerdem über die Minderung des Steuerwerts„vom Finanzamt getragen“. In der Regel werde die Verteuerung von der gesteigerten Produktivität aufgefangen, und deshalb schlußfolgerte Dr. Friedrichs mes- serscharf: Von Lohnerhöhungen abgeleitete Preissteigerungen seien eigentlich in ihrer ganzen Höhe Vermehrung des Unternehmer- Gewinnanteils. Filmspiegel Ferraniacolor mit Bouillon: Palast:„Clorinda, die Sarazenin“ Gottfried von Bouillons Eroberung Jeru- salems(1077) ist in Ferraniacolor Hinter- grund einiger interkontinentaler Verliebun- gen. Carlo Ludovico Bragaglia inszenierte nach bewährtem Vorbild Cecil de Milles. Außer eindrucksvollen Massen- gibt es sogar ansprechend gespielte Einzelszenen. Die romanische Schauspielbegabung feiert auch beim Fehlen darstellerischer Anliegen Triumphe. Am bemerkenswertesten ist viel- leicht noch die Kameraführung: Rodolfo Lombardi beschränkte sich nicht auf branche übliches Ab fotografieren, sondern gewinnt einer eigenartigen Landschaft ihre besonde- ren Reize ab. bum Alle Mann an die Armbrust: Capitol:„Sindbads 7. Reise“ Die siebente Reise Sindbads, des größten Seefahrers aller Zeiten und Meere, führt auf die Insel der Kolosse. Dort hausen einäugige, gehörnte Zyklopen mit Pferdehufen, der Zweiköpfige Riesenvogel Roc mit seinen Jun- gen und ein feuerspeiender Drache, der als letztes der Ungeheuer von dem baumstamm- großen Pfeil einer Riesen-Armbrust durch- bohrt wird. Der Film hält sich eng an die überlieferten orientalischen Geschichten und Märchen. Die Prickaufnahmen von Enzo Mu- sumecl- Greco sind vorzüglich geglückt: Die Abenteuer Sindbads und die Zaubereien des unheimlichen Magiers Sokurah mit dem Lam- pengeist gibt die farbige Breitwand lebens- echt wieder. Sto. Die Bundesregierung habe diese Preis- politik zugelassen. Darüber hinaus sei durch die starken Bemühungen um ständigen Aus- fuhrüberschuß und die umfangreichen Rlistungsausgaben in den letzten Jahren diese Entwicklung noch angekurbelt worden. Das habe von Jahr zu Jahr zur Wertminde- rung des Geldes geführt. Dadurch sei das gesunde Wirtschaftsempfinden empfindlich gestört. Habe früher gegolten„Sparen ist eine Tugend“, so sei heute Sparen Verlust: Die jährliche Wertminderung des Geldes be- trägt über zwei Prozent. Den Gewerkschaften als Wortführern der Arbeitnehmer dürfe man es deshalb nicht Übelnehmen, wenn sie die gegebenen Ver- hältnisse Über Lohnforderungen zu korrigie- ren trachten. bum reichs am Mittelmeer. Heute ist die Stadt auf ihre Einnahmen als Umschlaghafen ange- wiesen, besitzt bedeutende Werften und be- kannte Marinefach- und hochschulen. Am gleichen Tage treffen sich in Mann- heim Mitglieder des Verwaltungsrates der Internationalen Bürgermeisterunion(IBU). Etwa 25 französische und deutsche Persön- lichkeiten des Verwaltungsrates nehmen ebenfalls an der Sitzung teil, die Mannheims Zustimmung zu der Städtepartnerschaft mit Toulon bringen wird. J. B. Revidiertes Bild Grönlands Far bbild vortrag beim MAC Der eindrucksvolle Bericht, den Geograph Rolf-Günter Jaeckel vor Mitgliedern des Mannheimer Automobil-Clubs vom„Heuti- gen Grönland“ gab, stellte die riesige Insel im nordischen Eis in einem ganz neuartigen Lichte dar und räumte mit manchen ver- alteten Schulvorstellungen auf. Jaeckel hat 1954 als erster Deutscher nach dem Kriege eine Expedition mit drei einheimischen Be- gleitern unternommen, die Wirtschaft, Ver- kehr, Kultur und Geopolitik erforschen sollte. Grönland gehört zu Dänemark, ist also eine„europäische“ Insel. Die größte Insel der Erde wird aber von einem Sund mit 3,4 km dickem Eis durchzogen und somit eigentlich in zwei Inseln geteilt. Der Forscher nennt die unbewohnte, von Treibeis flankierte Ost- küste die Natur- und die geschütztere West- küste die Kulturküste. Hier hausen die Hauptbewohner des Landes: Wenige hundert Eskimos(vor dreitausend Jahren aus Zen- tralstbirien eingewanderte Mongolen), Grön- länder(Mischlinge aus Eskimos und India- nern) und Dänen. Das Klima auf dieser Insel, das die Wikinger Grün-Land nannten, muß sich seit letzten Untersuchungen erwärmt haben, denn nicht nur Robben und Wale kommen heute bis an die Küste, sondern auch Dorsche. Eine moderne Fischverarbei- tungsindustrie ist der Haupterwerbszweig der Bewohner. Die Farbdias Jaeckels zeigten eindrucks- volle Aufnahmen von dem dürftigen Leben in diesem baum- und strauchlosen Polarland. Faszinierende Wiedergaben riesiger, fast 50 Leter hoher schwimmender Eisberge(deren sichtbare Höhe nur ein Achtel ihrer wirk- lichen Größe ausmacht) und packende Tele- aufnahmen von unendlichen Gletschern zeig- ten die Gefahren dieser kleinen Expedition. J. B. Tanzende Gastwirte waren frohe Gäste Traditioneller Winter-Wirteball im Rosengarten Wie in jedem Jahr trafen sich die Gast. Wirte Mannheims zu ihrem traditionellen Winterball— wieder je nach eigenem Lo- kal-Schluß mit unterschſedlichen Ankunfts- zeiten— im Musensaal. Der erste Vorsit- zende des Bezirkes Mannheim, Hans Schwö⸗ bel, begrüßte die Ehrengäste Polizeipräsi- dent Dr. Leiber, Stadtdirektor Dr. Spuler, Stadtrat Locherer und den zweiten Vorsit- zenden der Mannheimer Konditoren-In- nung, Hans Herdegen, ehe er um 21.30 Uhr die Bühne frei gab für das von der Agen- tur Reich zusammengestellte Programm Mit längeren, aber stets kurzweiligen Plaudereien sagte Eddie Marlo an. Ueber dünnen Stäben lieg Jougleur Barny 23 Tel- ler und Suppenschüsseln tanzen. Auf flinken Klapper- Schuhen stepte EI Mario. Das Ak- kordeon-Due„Die Schwierkotts“ paßte sich gegen Ende seines vielseitigen Repertoires der fastnächtlichen Zeit an und regte mit be- liebten Rhein- und Weinliedern die wirt- lichen Gäste zum Schunkeln an. Neue Va- rianten akrobatischen Kunst-Radfahrens zeigten die„Zwei Hellos“, die das erste Fahrrad mit schnurrendem Elektro-Motor über das Parkett des Musensaals rollen lie- Ben. Einen großen Heiterkeitserfolg hatten „Les Najarros“, die bekannten komischen Akrobaten, und einen Beifalls-Sturm lösten auch die fernsehbellebten„Penny-Pipers“ aus. Die tapfer und geschickt begleitenden „Sopranis“ spielten anschließend ebenso fleißig zum dick mit Tombola-Gewinnen ge- spickten Winterball auf, der die Gastwirte bis zum Morgen frohgelaunte Gäste sein Heß. Sto Im Zauberklang singender Zigeunergeigen Ein Ensemble aus Ungarn spielte im Mannheimer Rosengarten Zigeunermusik wird ihre Anziehungskraft auf das Publikum wobl nie verlieren. Daß ein neuerlicher Besuch ungarischer Zigeu- nergeiger, dennoch nicht übermäßig viele Besucher in den Musensaal lockte, erstaunte daher. Denn vor etwa zwel Jahren hatten die schwarzlockigen Musikanten hier rau- schende Triumphe mit ihrer umwerfenden musikalischen Vitalität und Spontaneität ge- feiert. „Viele der Orchestermitglieder gehören heute den führenden ungarischen Sinfonie Orchestern an“, heißt es in der Programm- schrift des neuen Gastsplels. Man darf dar- aus wohl schließen, daß die damals aus dem aufstandzerrütteten Heimatland Gereisten später wieder zurückgefunden haben und nun von Staats wegen auf die Reise ge- schickt wurden. Was man hörte, Volksmusik und an- spruchsvolle Literatur(Tänze von Zoltan Kodaly und Bela Bartok, wiederum Liszts zweite Ungarische Rhapsodie), was für tech- Terminkalender Interlanguage-Club Mannbheim-Ludwägsha- ten: 23. Januar, 20 Uhr, S 6, 26, Konversations- abend(für alle Sprachen). Abendakademie- Veranstaltungen am 23. Ja- muar: Feudenheim,„Zum Schwanen“, 20 Uhr, Farblichthildervortrag„Die Neger untereinan- der“(Dr. Dr. Himmelheber);— Feudenheim, Volksschule, Zimmer 1, Neckarstraße 4, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Wie finde ich menschliches Ver- ständnis?“(Dr. J. Schachta);— E 2, 1, 19.30 Uhr, Fotografleren I. Deutsch- Amerikanische Volkstanzgruppe Swing Four Partner: 28. Januar, 20 Uhr, Ame- rikahaus, Tanzabend. TSV Schönau: 23. Januar, Stedlerheim, Jugendsitzung. Evangeſisches Frauenwerk: Literarischer Abend am 23. Januar, 19,45 Uhr, im Gemeinde- sal der Friedenskirche; Frau Pr. Gillet spricht über K. Jaspers,„Christ und Existentialist“. Fommerstne Landsmannschaft: 23. Januar, 17 bis 19 Ubr, Uhlendschule(Lehrerzimmer), Sprechstunde und Vorverkauf der Karten zum .(24, Januar, 20.11 Uhr, Bonifatius EDP: Sprechstunde am 29. Janusr von 16 bis 18 Uhr in D 3, 15— Beigeordneter i. R. Paul Riedel. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 23. Januar, 16 bis 16 Uhr Arbeitsgemeinschafts. raum, Zeichnen der Oberstufe der Volksschu', (Rektor a. D. Gg. Reble) Weltgebetswoche für die Einheit der Chri- e 23. Januar, 19.30 Uhr, H.-Geist-Kirche. N esse mit Ansprache„Das einigende . 1 85 85 Haug). 0. Vangelischer Arbeitskreis für Wirtschaft und Gesellschaft: 23. Jamuar, 20 Uhr, Gemeinde- haus, M 1, 8—9, Vortrag von Dipl.-Ing. W. Schoch:„Der Betrieb als Mitarbeitergemein- schaft“. Internationaler Jugendelub Mannheim-Lud- Wägshafen: 23. Januar, 20.30 Uhr, Benjamin- Franklin-Ofkizierskasino, Faschings-Party mit den Offlzieren des 19. US-Ordnance- Bataillons; Abfahrt 20 Uhr am Amerikahaus. Fotografische Gesellschaft: 23. Januar, 20.00 Uhr, Kolpinghaus, R 7, 4-11 Nebenzimmer), Jahreshauptversammlung. Wir gratulieren! Katharina Schroth, Mann- heim-Schönau, Memeler Straße 28, wird 72 Jahre alt. Babette Schmitt, Mannheim-Nek- karau, Schulstraße 48, begeht den 75. Geburts- tag. Valentin Jungmack, Mannheim, Augarten- straße 111, und Valentin. Junkert, Mannheim, 5 74, vollenden das 77. Lebens- jahr. Wohin gehen wir? Freitag, 23. Januar Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.00 Uhr:„Rigoletto“(Th.-G. Nr. 1061 bis 2120); Kleines Haus, 20 00 bis 22.45 Uhr: „Egmont“(Miete F grün, Halbgr. II, kreier Verkauf). Filme: Planken, Großes Haus:„Mein Schat: st aus Tirol“; Kleines Haus:„Helden“; Alstef: Reporter der Liebe“! Capitol:„Sindbads 7 Reise“; 23.00 Uhr: Die Todesfaust“; „Glorinda, die Sarazenin“, 10.00. 11.50, 22.30 Uhr:„Duell am Steuer“; Alhambra: Der Prie- ster und das Mädchen“; Universum:„Auf- erstehung“; Kamera und Kurbel: Lockender Süden“; Schauburg:„Mit den Waffen einer Frau“; Scale:„Wind ammer“. Palast: nisch und musikalisch hochqualifizierte Mu- siker vorgestellt wurden, das lohnte bereits das Hingehen. Man müßte Joszef Péècsi eigentlich„Oberprimäs“ nennen, denn im Laufe des Konzertes wurde nahezu jeder seiner Geiger einmal orchesterleitender So- list. Und jeder bestach als Geiger kaum weniger als die anderen Instrumental- solisten: Der grauhaarige Arpad Raduly, ein Cellist mit unwahrscheimlicher Technik und traumhaft schönem Ton; Jôszef Fehèr, bril- lierender Virtuose des Zimbals; Lajors Koväcshäzi mit perlender Geläufigkeit der Klarinettentöne. Es war eine Lust zuzu- hören. Auch die Betonung des(seinerzeit) Be- währten und des Effektvollen wurde diesmal groß geschrieben, in der musikalischen Vor- tragsfolge und mit den Einlagen der Sänge- rin Clementine Horvath(eine Hochdrama- tische, die den Neid jedes Opernchefs aus- lösen könnte) und des sprung und aus- druckskräftigen Tanzpaares Agnes Gellert und Mihaly Tar. In diesem Zusammenhang ist auch die publikumsbegrüßeénde Ansagerin Judith Csengery zu erwähnen. Allen kam ihr Teil an der herzlichen Zustimmung der Zuhörenden und-schauenden zu. Auch aus dem Parkett klang mancher ungarische und zigeunersprachige Laut. bum Wille zum Föderalismus 8 0II Stärker werden Das Katholsche Männerwerk der Erz- diGzese Freiburg hält am 25. Januar in Mannheim eine Tagung mit dem Thema „Föderalismus“ ab. Hauptreferent ist Paul Wimelm Wenger vom„Rheinischen Merkur“, Die Tagung beginnt um 10 Uhr im Saal des „Zähringer Löwen“(Schwetzinger Str. 103) und ist um 16 Uhr beendigt. Nach der Mit- tagspause(12 bis 13.30 Uhr) Diskussion. Die Tagung soll den Willen zum Föderalismus Stärken. 0 Das Nationaltheater veranstaltet am Sonn- tag, 25. Januar, 11 Uhr, in der Kunsthalle in Verbindung mit der Gesellschaft der Freunde des Nationaltheaters, der Theatergemeinde, der Volkshochschule und der Mannheimer jugendbühne eine Matinee über den engli- chen Opernkomponisten Benjamin Britten. Dr. Joachim Klaiber, der die Inszenierung der Oper besorgt, Bält einen Einführungsvortrag Aber das Werk Brittens. Der musikalische Teil wird von Richard Laugs und Martin Schulze bestritten, Hlisabeth Thoma(Sopran), Günther Baldauf(Tenor) und George Calder (Klavier) sind die weiteren Mitvirkenden. igt: sich auf weiger Strage sicher wissen Der Wintertag, an dem Sie uberlegen, ob Sie den Zündschlüssel in der Tasche lassen und lleber mit der Bahn fahren solſten, ist der richtige Zeitpunkt für eine Probefahrt mit dem winterfesten Taunus 17 M. Ein Automòbil, das sich bel Schnee glatte bewährt, das sicher durch verschneite Kurven zieht und Sie vergessen laßt, das Sie im Winter fahren, muß schon sehr gute Fahr- eigenschaften haben und besonders zuverlässig sein. Uber- zeugen Sie sich, was Ihnen der Taunus 17 M zu bieten hat- rufen Sie Ihren Ford- Handler an. Er ist zur Probefahrt bereit. 71 K 5 DM 6650.— ab Werte Es ist die Verbindung von hoher Qualität und außerordent- licher Wirtschaftlichkeit, die Taunus 17 M-Besitzer so zufrieden macht. Einen Fünfsſtzer mit 60 PS und Doppelwand-Karosserle für 6650. 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Diese rückläufige Unfallkurve ist neben der fortschreitenden technischen Verbesserung der Flugzeuge auf die Ver- vollkommnung der Flugsicherung und auf ce scharfen Sicherheitsbestimmungen im Luftverkehr zurückzuführen. Die Flugsicherung beginnt bereits am Boden. Ein Flugzeugführer erhält erst dann die Starterlaubnis, wenn kein anderes Flug- zeug sich auf der Startbahn befindet oder zur Landung ansetzt. Auch für den Start N g S gelten genaue Sicherheits bestimmungen. So muß jeder Flugzeugführer den Punkt der Startbahn kennen, an dem sich sein Flugzeug von der Landebahn abhebt. Dieser Abhebe- punkt wird auf Grund der jeweiligen Last, der Wetterlage und der Höhenlage des Flug- platzes errechnet. Auch nach dem Start unterstehen sämt- liche Verkehrsflugzeuge einer funktechni- schen Kontrolle und Leitung durch die Flug- sicherung der Staaten, in deren Luftraum sie sich befinden. Luftstraßen und Luftwege verbinden in einer Breite von etwa 20 km die für die Verkehrsluftfahrt wichtigen Punkte. Die untere Grenze des kontrollier- ten Raumes dieser Strecken liegt bei 200 bis 300 m über Grund. Bei unterschiedlicher Bo- denoberfläche werden die Untergrenzen auf 600 bis 1800 m erhöht. Unterhalb dieser Be- grenzung ist der Raum für Flugzeuge vor- behalten, die mit Sicht fliegen müssen. Die Lufträume oberhalb 6000 m sind z. Z. der Militärluftfahrt und später auch dem Dü- senluftverkehr vorbehalten. Auf Grund der internationalen Vorschrif- ten muß bei schlechten Sichtbedingungen die Landung mittels Instrumenten-Lande- Ver- fahren(ILS) durchgeführt werden. Dabei ist Voraussetzung, daß eine Sicht auf kurze Ent- „Hotshot“ ermöglicht Weltraumtests Ein Windkanal für Geschwindigkeiten bis 30 000 Km/h Die Boeing- Werke, Seattle, bauen gegen- wärtig einen Windkanal, der für Versuchs- modelle mit Geschwindigkeiten von Satelli- ten, d. h. für Geschwindigkeiten bis zu 30 000 kmh dient. Das Projekt soll bis Ende 1959 fertiggestellt sein. Der sogenannte„Hots- hot“-Kanal wird 20 m lang sein und einen Testtunnel von rund I m Durchmesser haben. Der Kanal ist damit der größte Ueberschall- Windtunnel, der sich in den USA in Privat- händen befindet. Dieser„Hotshot“ ermöglicht es, im Zeit- alter der Eroberung des Weltraums Versuche von 10 bis 27facher Schallgeschwindigkeit durchzuführen. Der neue Bau wird der achte Windkanal sein, der bei den Boeing- Werken in Betrieb genommen wurde. Der„Hotshot“ Kanal, der bei außerordentlich hohen Tem- peraturen, starkem Druck und extremen Ge- schwindigkeiten arbeitet, wird alle Flugbe- dingungen in Höhen über 50 000 m bis zu Weltraumhöhen genau nachahmen. Bei einem Versuch mit 26facher Schall- geschwindigkeit ist die Eintrittsöffnung zur Testkammer— durch sie wird eine Stoß- welle in den Windkanal gejagt, der ein über- — schneller Luftstrom folgt— nicht größer als ein sehr feines Nadelöhr. Das Experiment ist bereits nach 1/25tel Sekunde beendet. Während dieser kurzen Zeit nicht weniger als 36 Elektronengeräte das Verhalten des Testmodells. 12. * Die niederländische„KLM“-Fluggesell- schaft wird ab 1. April 1959 auf sowjetisches Ersuchen Moskau zweimal in der Woche an- fliegen. Gegenwärtig führt die KLM wö- chentlich einen Flug nach Moskau durch. Als„Gegenleistung“ wird auch die sowje- tische Fluggesellschaft Amsterdam zweimal in der Woche anfliegen. * Die holländische Luftfahrtgesellschaft KLM will vom 1. Februar an aus Anlaß ihres 40 jährigen Bestehens einen Flug, in 80 Stun- den um die Welt“ einrichten. Der Flug soll von Amsterdam aus über den Nordpol nach Tokio und von dort zurück nach Europa füh- ren. Die Reise um die Welt soll in der Tou- ristenklasse 5266,— DM und in der, ersten Klasse 7771,— DM kosten. Unser dpa- Bild zeigt ein Modell des neuen„Hotshot“-Windkanals, mit einem 200 Tonnen schweren Kondensator, der 400 kleine Kondensatoren enthält, auf dem Dach. registrieren „Sagt der Statistiker und fügt hinzu:„Autofahren ist gefährlicher“ fernung noch möglich ist. Das ILS beruht auf dem Zusammenspiel von Bodensendern und Empfängern beim Flugzeugführer, die ein Instrument-Kreuzzeige- Instrument steuern. Die Bodensender bestehen aus den Lande- Kurssendern(Localizer) und dem Gleitweg- Sender(Blind- Path- Transmitter). Der Lande-Kurssender ist am Gegenwindende Landebahn, d. h. am entgegengesetzten Ende, an dem das Flugzeug aufsetzt, aufgestellt und strahlt in eine senkrechte Ebene, die genau in der Mittellinie der Landebahn und deren Verlängerung verläuft. Hiermit er- hält der Flugzeugführer die Seitenrichtung. Der Gleitweg- Sender befindet sich 120 bis 170 m seitlich der Landebahn und strahlt durch starke Bündelung der Leitstrahlen eine waagrechte Ebene aus, die sich auf den Aufsetzpunkt des Flugzeuges bezieht. Sie Sibt dem Flugzeugführer die Richtung in Bezug auf die Höhe an und bildet die Gleit- Weg-Ebene für die Landung. Bei Schnitt der senkrechten und waagrechten Ebene(Strah- lungsfelder) wird ein Leitstrahl gebildet, in dem das Flugzeug bis zur Landung heran- geführt wird. Die von den Sendern ausstrahlenden Si- gnale werden über Funkempfänger zum Kreuzzeiger- Instrument übertragen. Dies besteht aus einem beweglichen senkrechten und waagrechten Zeiger. Der senkrechte Zeiger wird durch den Landekurssender und der waagrechte durch den Gleitwegsender gesteuert. Ist das Flugzeug auf dem richti- gen Kurs, stehen die Zeiger genau senk- recht zueinander. Entsprechend den Abwei- chungen vom Kurs schlägt der senkrechte Zeiger nach rechts oder links aus, weicht der waagrechte Zeiger nach oben oder unten Aus; dann liegt das Flugzeug entweder unter oder über dem Leitstrahl. Der Flugzeugfüh- rer muß also so steuern, daß der senkrechte Zeiger genau senkrecht zum Instrument steht und der waagrechte genau waagrecht, beide Zeiger also einen Winkel von 90 Grad bilden. Damit der Flugzeugführer weiß, in wel- cher Entfernung vom Aufsatzpunkt der Lan- debahn er sich befindet, sind längs des An- flugweges Markierungs- Funkfeuer aufge- stellt, und zwar in der Regel bei 7,5 km das äußere Einflugzeichen(Outer Marker-MM) und bei 1000 m das innere Einflugzeichen (Middle Marker-MM). Bei besonderen An- flugverhältnissen kann noch ein drittes Ein- flugzeichen notwendig werden. Beim Flug über diese Einflugzeichen leuchtet am Instru- mentenbrett ein Lichtsignal auf und im Kopfhörer des Flugzeugführers ertönt zu- gleich ein akustisches Signal: bei äußeren Einflugzeichen erscheint ein purpurfarbenes Licht und es ertönen zwei Summzeichen in der Sekunde, bei mittleren Einflugzeichen bernsteinfarbenes Licht und ein Wechsel von einem kurzen und einem langen Summerton. Vor dem eigentlichen Einflug in die Leit- strahlen der Flugweg- und Landekurssender muß das Flugzeug gemäß den internationa- j1en Vorschriften in entgegengesetzter Rich- tung anfliegen und durch eine Schleife— die sogenannte Verfahrenskurve— im Ge- genkurs in die Leitstrahlen einfliegen. Beim Einkurven beobachtet der Flugzeugführer das Einwandern des senkrechten Zeigers auf dem Kreuzzeigerinstrument und erreicht damit den richtigen Kurs. Spielt sich der Waagrechte Zeiger ebenfalls ein, hat er den richtigen Gleitwinkel und erreicht die Lan- debahn, die er kurz vor dem Aufsetzen er- kennen kann. Soweit die international üblichen techni- schen Flugsicherungen. Wenn sie genau ein- gehalten werden, ist die Unfallmöglichkeit Wohl tatsächlich auf ein Minimum be- schränkt. Daß trotzdem hier und da mensch- liches Versagen oder ungenügende techni- sche Leistung der Bodenorganisation, alle Voraussicht zunichte machen können, ist eine Erscheinung, wie sie in dieser oder anderer Form bei jedem Verkehrsmittel beobachtet Werden kann. dtd „ „Delta-Dolch“ Die modernsten Jäger der amerikanischen Luftwaffe, die Abfangjäger vom Typ F IO Delta-Dolch“, wer- den in Kürze erstmalig uber Westeuropa fliegen Wie das europdische Haupt- quartier der amerikani- schen Luftwaßſe in Wies- baden am 9. Januar mit- teilte, werden die„Delta- Dolche“ zunächst die Ma- schinen einiger Staffeln des 86. in Ramstein/ Pfalz stationierten Abfangjäger geschwaders ersetzen. Die „Delta- Dolch“ Häger kön- nen mit Raketen ausge- rustet werden und können bei einem Aktionsradius von über 1400 Kilometern bis in Höhen von 15 Kilo- metern aufsteigen. Ihre be- sonderen Kennzeicken sind die Dreiecks flügel und die nadelförmige Spitze. Zuverlässigere Navigationshilfe Großbritannien schlägt neues Luftfahrt-Sicherheitssystem vor Großbritannien hat ein neues Sicher- heitssystem für die Zivilluftfahrt vorgeschla- Sen, das eine zuverlässigere Navigationshilfe für die Piloten sein und der zunehmenden Zahl von Düsenmaschinen Rechnung tragen soll. Das britische System, das, zusammen mit einem amerikanischen Projekt, bei einer Sondertagung der internationalen Organisa- tion für Zivilluftfahrt in Montreal vorgelegt werden soll, sieht vor, daß der Pilot seinen Flugweg an Hand einer auf dem Funkwege kontrollierten Nadel verfolgen kann, die sich über seiner Karte bewegt. Das Sicherheitssystem wurde am 19. Ja- nuar 1959 auf dem Londoner Flughafen der Oeffentlichkeit vorgeführt. Großbritannien hat 26 ausländische Regierungen eingeladen, sich damit vertraut zu machen. Weitere Vor- führungen sind in Frankreich und in den SA vorgesehen. Die britischen Ingenieure sind der An- sicht, daß ihr System billiger und einfacher zu handhaben ist als das von den Amerika nern vorgeschlagene Projekt. Als Beweis für die Sicherheit ihres Systems weisen die Inge- nieure darauf hin, daß durch ihre Flugkon- trolle auf Langstreckenflügen zwölf Flug- zeuge in einem Raum gefahrlos fliegen konn. ten, der bisher aus Sicherheitsgründen nur von einer Maschine beflogen wird. Erster deutscher Hubschrauber Der erste Hubschrauber, der nach dem Krieg in der Bundesrepublik entwickelt Wurde, wird in den nächsten Tagen in Bre- men zum ersten Flug starten. Der„Kolibri 1“ genannte Hubschrauber ist von Professor Henrich Focke konstruiert und vom Borg- ward- Werk in Bremen gebaut worden. Der Rotor wird von einem 260 PS starken ameri- kanischen Lycoming-Motor getrieben. Die Reisegeschwindigkeit soll 160 Kilmeter betra- gen. Das Flugzeug, das einen Piloten und 2 ei Passagiere befördern kann, ist für den Einsatz bei der Polizei, im Seenotrettungs- dienst und bei der Schädlingsbekämpfung vorgesehen. In der Serienproduktion soll der Preis für einen Hubschrauber zwischen 150 000 und 200 000 Mark liegen. Focke arbeitet zur Zeit an der Konstruktion eines größeren Hub- schraubers. Neuer„Hercules“ am Himmel Großraumtransporter der US-Luftwaffe mit neuartigem Ladesystem Noch vor Ablauf des Jahres 1959 werden Tausende von Menschen einen neuen„Her- cules“ am Himmel bewundern können. Die- ser Hercules machte vor kurzem mit gro- Bem Erfolg seinen Jungfernflug. Er ist die neue, für das taktische Oberkommando der Us Air Force bestimmte Ausführung des Großraumtransporters C 130 A, der Hereu- les C 130 B. Den C 130 A haben bereits Hun- derttausende von Menschen während der Libanonkrise im Nahen Orient am Himmel gesehen, als er Menschen und Material in Rekordzeit um die halbe Erde transportierte. Auf Grund aller Erfahrungen der ame- kanischen Luftwaffe mit dieser militärischen Ausführung der Lockheed Electra, haben die Lockheed-Ingenieure ein verbessertes Mo- dell geschaffen. Es ist mit vier je 300 PS stärkeren Allison-Turbinen-Propellern aus- gerüstet, verfügt über größere Kraftstoffhe- hälter und damit um eine 1600 km größere Reichweite, d. h. insgesamt 6400 km. Auch in den eingebauten Allison-Triebwerken stecken Tausende von Teststunden an Er- probung und Einsatz. Die neue Hercules fliegt in Höhen über 10 000 m mit einer Geschwindigkeit von rund 600 Km/h. Das neue Flugzeug benötigt nur kurze Start- und Landebahnen und ist da- her von größeren Flugplätzen weitgehend unabhängig, da es zudem mit einem automa- tischen Hilfsstarter ausgerüstet ist. Mit Hilfe eines neuartigen mechanischen Ladesystems kann der Hercules C 130 B mit einer Ladung von rund 20 t in weniger als einer Minute durch die großen Luken be- oder entladen Werden. Er ist binnen zwanzig Minuten startklar. 12. N — hen ch % 0 cee all 4 Ae —„57e 2 1. 1— 2 3 a 16 075 N 3 72 4 4.07575 75 2 0 . 75755 5 0 He e 15 im Ublichen 1/2. Pfund · würfel oder in der praktischen Zwillingspackung. Velva ist in allen Bestandteilen pasteurisiert und garantiert frisch bei Ihrem Kaufmann erhältlich. Laugenbrezein Die Brezel ist dem Sonnenrad. dem uraſten Symbol der Lebensfreude, nachgebildet. Sie war das Festgebäck der römischen Soldaten e bei der Feier der Wintersonnenwende im dunklen Gallien. In ö späteren Zeiten wurde die Brezel als Klostergebäck in vielen Ländern bekannt, und es entstanden die verschiedensten Sorten und Formen. In Süddeutschland kennt man heute vor allem die knusprigen Laugenbrezeln. Weiß schimmert es durch die beim Backen aufgerissene goldbraune Kruste- ein rösches, herzhaftes Gebäck, das so recht zum Vespern paßt. U 0 0 2 8 — 1 EE EN l Das tägliche Brot mit frischer Velva genießen Zu allem Kräſtigen und Deſtigen gehört Velva, die Delikateß-Marga- rine mit dem herzhaft naturfrischen Geschmack. Sie ist so recht für Men- schen geschaffen, die sich den Sinn für die ursprünglichen, echten Genüsse bewahrt haben. Nur einmal probie- ren: Velva ist, zum Anbeiſzenꝰ frisch! Kraft's Velva extra für's Brot hergestellt aus pflanzlichen Glen M. schen fasser nach land- lasse wein verba stelle mitge Gang versc Verh. desre deseb zielle dem c Uchl.! Land einge verla Ir. 10 con- lug onn. nur dem ckelt Bre- 1¹ 5 SSO org · veri- Die tra- und den ngs- kung der 0000 zur lub- be- zere uch ken Er- ber und nur da- end na- ilfe ung ute den ten 12. Nr. 18/ Freitag, 23. Januar 1959 AUS DEN BUWRESLANDERN Sele eee Deutsches„Weinstatut“ in Vorbeèreitung Pflichtbeiträge für Gemeinschaftswerbung/ Weinwoche und Weinlexikon Mainz. Alle wichtigen Fragen der deut- schen Weinwirtschaft sollen in einem um- fassenden„Weinstatut“ geregelt werden, das nach Ansicht zuständiger Stellen in Rhein- land-Pfalz in absehbarer Zeit vom Bund er- lassen Wird. Besprechungen zwischen den weinbautreibenden Ländern, den Interessen- verbänden und den zuständigen Bundes- stellen sind, wie am Donnerstag in Mainz mitgeteilt wurde, schon seit einiger Zeit im Gange. Da in Anbetracht mancher Meinungs- verschiedenheiten jedoch mit langwierigen Verhandlungen gerechnet wird, hält die Lan- desregierung von Rheinland-Pfalz auf Lan- desebene eine„Vorwegregelung“ zur finan- ziellen Sicherung der Absatzförderung für dem deutschen Wein für unbedingt erforder- Ich. Ein entsprechendes Gesetz soll nach den Landtagswahlen am 19. April im Parlament eingebracht werden. Der Entwurf sieht, wie verlautete, Pflichtbeiträge des Weinfachs für eine Gemeęinschaftswerbung vor. Der einbaureferent der Landesregie- rung, Regierungsdirektor Dr. Fritz Renz, Zehn Millionen für„Neue Scala“ bereits vorhanden Berlin. Der Verbandsdirektor des Interna- tionalen Variete-, Theater- und Zirkus-Di- rektoren- Verbandes e. V., Berlin, Josef Milos, sagte vor Pressevertretern, es seien bereits zehn Millionen Mark für den Bau der„Neue Scala“ in Westberlin verfügbar, Das seit lan- ger Zeit erörterte Projekt gilt der Errichtung einer großen Variete-Bühne in Berlin, wie sie vor dem zweiten Weltkrieg die„Scala“ in der Martin-Luther-Straße war. Das Haus ist durch Kriegsein wirkungen zerstört worden. Der Neubau soll in dem Viertel um die Ruine der Gedächtniskirche, unweit des Zoo entste- hen. Nach den Angaben des Verbandsspre- chérs soll ein namentlich nicht genannter rheinischer Bankier zusammen mit einer Ber- ner Großbank eine„bindende Zusicherung“ für die zehn Millionen DM gegeben haben. Die Grundstücke seien bereits erworben. Mi- los und Verbandspräsident Georg Kräft äußerten die Hoffnung, daß der Senat von Berlin, mit dem darüber bereits seit Jahren verhandelt werde, sich nun bereit erkläre, die noch benötigten zwei Millionen Mark für die Errichtung des Bauwerks zur Verfügung zu stellen. Die„Neue Scala“ soll 2600 Sitzplätze haben. a Fahndung nach Taximörder Mainz. Der Oberstaatsanwalt beim Land- gericht in Bad Kreuznach hat am Donners- tag 1000 Mark Belohnung für Hinweise auf den Verbrecher ausgesetzt, der in der Nacht zum 12. Januar bei Idar-Oserstein den 47 Jahre alten Taxifahrer Albert Langenfeld aus Herborn(Kreis Birkenfeld) ermordet und wahrscheinlich auch beraubt hat. Der Verdacht, daß der später in München auf- getretene Taximörder mit dem Idar-Ober- steiner Täter identisch ist, hat sich nicht be- stätigt. Langenfeld wurde mit einer deut- schen 7,65 Waltherpistole erschossen, wäll⸗ rend der Münchner Mörder ein italienisches Fabrikat als Mordwaffe benutzte. Die Un- tersuchungen des Bundeskriminalamts in Wiesbaden hätten dies einwandfrei ergeben, erklärte der Chef der Mainzer Kriminalpoli- rel, Kriminalrat Pütz. Außer anderen Spu- ren prüft die Mainzer Mordkommission jetzt auch die Möglichkeit, ob der in der Nacht zum Mittwoch in Heidelberg festgenommene Gewaltverbrecher Friedrich Südbeck aus Bochum-Weitmar als Mörder in Frage kommt. Südbeck hat im März 1957 bei einem Einbruch in ein Waffengeschäft in Bitburg (Eifel) zwei Waltherpistolen diesen Kalibers erbeutet, von denen ihm Später nur eine wieder abgenommen werden konnte. Die zweite will er weggeworfen haben. Mehr Unfälle- weniger Verkehrsopfer Stuttgart. Nach ersten vorläufigen Ergeb- nissen sind im Jahre 1958 in Baden-Württem- berg 97 131 Straßenverkehrsunfälle polizei- lich gemeldet worden. Hierbei wurden, wie das Statistische Landesamt dazu mitteilt, 1687 Personen getötet, 19 464 schwer und 30 241 leicht verletzt. Insgesamt sind 51 392 Personen zu Schaden gekommen. Im Ver- leich zum Jahr 1957 hat die Gesamtzahl der Unfälle um rund 14 Prozent zugenommen. Die Zahl der Toten hat insgesamt um 135 oder sieben Prozent abgenommen und die der Schwerverletzten um 507 oder 2,3 Pro- zent. Die Zahl der Leichtverletzten ist mit 30 241 ungefahr gleich geblieben. Innerhalb der geschlossenen Ortslage war der Rück- Sang der Zahl der Toten und Verletzten stärker als in der nichtgeschlossenen Orts- lage. Das hängt nach Ansicht des Statisti- schen Landesamts zweifellos mit der seit September 1957 wieder eingeführten Ge- schwindigkeitsbegrenzung zusammen. sagte, daß jedoch an keine Staatswerbung und auch an kein„dirigistisches Eingreifen“ in die Weinwerbung gedacht sei. Nachdem aber alle Bemühungen um eine Finanzierung der Weinwerbung auf freiwilliger Basis ge- scheitert seien, müsse der Staat jetzt die Initiative ergreifen. Landwirtschaftsrat Cor- nelssen teilte in diesem Zusammenhang mit, daß Frankreich mit seiner Wein werbung in Deutschland mehr Weinproben zur Förde- rung des französischen Weinabsatzes ver- anstalte, als es die deutsche Weinwerbung im eigenen Lande tun könne. Seit zehn Jahren müsse die deutsche Wein werbung um jeden Betrag betteln und die Hälfte ihrer Arbeit dazu aufwenden, um Gelder für die Werbung zu erhalten. Zum erstenmal seit 1955 werden die deutsche Weinwirtschaft und die deutsche Weinwerbung in diesem Jahr wieder eine „Deutsche Weinwoche“ veranstalten. Sie soll vom 5. bis 14. Juni stattfinden und mit einer großen repräsentativen Versastaltung in München eröffnet werden. Die Wahl des Aufsichtsrats und, der Gesellschafter der deutschen Wein werbung ist auf München ge- fallen, weil die bayerische Metropole keines- Wegs nur die„Hauptstadt des Bieres“, son- dern auch ein wichtiges Zentrum des Wein- kaches in Süddeutschland ist. Der Geschäfts- kührer der deutschen Wein werbung, Land- Wirtschaftsrat Friedrich August Cornelssen, sagte dazu am Donnerstag, in der bayeri- schen Landeshauptstadt gebe es mehr Wein- stuben als in jeder anderen deutschen Stadt. In den früheren Jahren wurden die deut- schen Weinwochen in Berlin, Düsseldorf, Wiesbaden und Hamburg eröffnet. Die deutsche Weinwoche soll dazu bei- tragen, die nach Ansicht des Weinfachs drin- gend erforderliche Erhöhung des Weinkon- sums in Deutschland um 50 bis 70 Prozent zu fördern und die Konsumrückgänge der Jahre 1956/57 auszugleichen. Der Werbung für den deutschen Wein wird auch die Beteiligung aller zehn deutschen Weinbaugebiete an der Grünen Woche in Berlin vom 30. Januar bis 8. Februar dienen. Ein„Weinlexikon für jedermann“ will in Kürze die deutsche Weinwerbung in Mainz herausbringen. Es soll alle Weinbegriffe, die den normalen Weintrinker interessieren, ent- halten und erläutern. Auch zur Unterrich- tung des Verkaufspersonals des Einzelhan- dels und des Bedienungspersonals der Gast- stätten ist es gedacht. Bereits vor Jahrzehn- ten gab es einmal ein großes Weinlexikon, das jedoch ein reines Spezialbuch für Fach- leute und Wissenschaftler war. Der Föhn brachte Eine Testwurzel die den chemischen Vorgang, der sich zutschen den Wurzelhaaren der Pflanze und dem Boden abspielt, nachahmt, hat der Wisgenschaftler Dr. Wal- ter Tepe im Institut für Boden eunde und Pflanzen- ernährung der weltbe⸗ kannten Lehr- und For- schungsanstalt für Wein- Obst- und Gartenbau in; Geisenheim konstruiert. Es handelt sich um einen Plastikschluuch, der mit einem sogenannten, Ionen- austauscher“ gefüllt ist Die Testwurzel gibt im Boden Koklensãure ab und mimmt Nährstoffe auf— genau wie die Wurzel der Pflanze. Nach 24 Stunden wird die Testwurzel aus der Erde genommen und abgespult. Bei der Analyse im Labor kann man die Nuhr stoffe nachweisen, die sie dem Boden entzogen; Rat. dpa-Bild Felsrutsch am„Rittersturz“ verlief harmlos Berghotel nicht gefährdet/ Rheinuferstraße bleibt gesperrt Koblenz. Der seit Dienstagabend erwartete Felsrutsch am„Rittersturz“ bei Koblenz auf die linke Rheinuferstraße Köln-Mainz(B 9) ist in dem befürchteten Umfang nicht ein- getreten. Die gelockerten Gesteinsmassen unterhalb des Berghotels brauchen nicht ge- sprengt werden, erklärte am Donnerstag der Koblenzer Oberbürgermeister Josef Schnor- bach. Ein Teil der Felsen sei in der Nacht zum Donnerstag seitlich abgerutscht und in einen früheren Steinbruch gefallen. Der Rest soll mit Wasserdruck beseitigt werden. Ge- linge dieses Experiment, sei die Gefahr nicht mehr groß. Die Rheinuferstraße(B 9) zwi- schen Koblenz und Rhens könne dann wieder für den Verkehr freigegeben werden. Vor- „Frühlingswetter“ . Hochwasser und Sturm/ Temperaturen bis 16 Grad Freiburg. Unter starkem Föhneinfluß von den Alpen und vom Schweizer Jura her herrschten am Donnerstag in ganz Südwest- deutschland frühlingshafte Temnperatüren. In Freiburg wurden mittags 15,4 Grad gemes- sen, Wobei das Tagesmaximum noch nicht erreicht war. In Baden-Baden, Lahr und Heilbronn kletterte die Quecksilbersäàule auf 14 Grad, in Karlsruhe, Marmbeim und Stutt- gart auf 13 Grad. Selbst der 1492 Meter hohe Feldberg irn Schwarzwald brachte es auf eine Temperatur von plus 6 Grad. Der noch fast zwei Meter dicken Schneedecke konnte diese„Wärmeépackung“ in den höch- sten Schwarzwaldlagen kaum etwas antun, dagegen verloren die Schneehöhen in den mittleren Lagen des Schwarzwalds 10 bis 20 em. In der Oberrheinebene taute der Schnee völlig weg. Die hohen Temperaturen in Südwest- deutschland sind für den Januar recht ungewöhnlich, wenn auch Rekorde nicht verzeichnet wurden. Das absolute Januar- Maximum für Baden beträgt 18 Grad Wärme. Durch den unterschiedlichen Einfluß des Föhns gab es zum Teil recht starke Tem- peraturgegensätze. So hatte z. B. Konstanz infolge stagnierender Kaltluft am Donners- tag vormittag noch eine Temperatur von nur 1 Grad über Null. Schon in den letzten Tagen hatte Freiburg durch einen einzigen Föhnstoß vorübergehend eine Temperatur von 13 Grad erreicht, während es an anderen Orten zur gleichen Zeit wesentlich kühler War. Nach der Vorhersage des Wetteramtes Freiburg wird der Zustrom warmer subtro- pischer Luft noch etwa zwei Page andauern. Durch die Beimischung etwas kühlerer atlantischer Luft werden die Föhnwinde jedoch bald„zusammenbrechen“. Mit fühl- barer Abkühlung dürkte erst ab Sonntag wieder zu rechnen sein. Am Mittelrhein Wird infolge der milden Witterung für die nächsten ein bis zwei Tage mit einer Hochwasserwelle gerechnet. Das Wasser am Bonner Pegel stieg in den letzten 24 Stunden um 22 cm auf 3,31 m bei einem Normalwasserstand von 1,50 bis 1,80 m. Die großen Nebenflüsse des Rheins verzeichnen bereits ein bedeutend stärkeres Ansteigen der Pegelstände. Von der Mosel wurde ein Anstieg von 1,44 m in den letzten 24 Stunden gemeldet. Das Seewetteramt in Hamburg hat ien Donnerstag für die deutsche Bucht und die südwestliche Nordsee Sturmwarnung ge- geben. Der heftige Südweststurm soll Stärke 8, in Böen bis zu 10 erreichen. läufig sei damit aber noch nicht zu rechnen. Die Umleitung des Verkehr erfolgt über die Hunsrückhöhenstraße. Der Bundesbahnver- kehr zwischen Koblenz und Boppard soll jedoch vollständig aufrecht erhalten bleiben. Seit etwa vier Wochen seien in dem dem Rittersturz vorgelagerten ehemaligen Stein- bruch größere Erdbewegungen beobachtet worden, sagte Oberbürgermeister Josef Schnorbach. In den letzten Wochen seien des- halb schon etwa 1400 Tonnen Erde und Ge- röll abgetragen worden, um den Felsen zu entlasten. Auch sei versucht worden, eine künstliche Böschung zu bilden. Landesgeologe Dr. Schottler(Mainz) ver- trat die Ansicht, daß das Berghotel„Ritter- sturz“, in dem am 10. Juli 1948 die deutschen Länderchefs die Grundlagen für die Kon- stitujierung der Bundesrepublik schufen, un- gefährdet sei. Der Betrieb könne weitergehen. Wenige Meter vor dem dreistöckigen Hotel- bau habe sich eine Spalte gebildet. Die zum Hang liegende Gesteinsmasse neige zum Ab- rutsch. Das Hotel selbst stehe aber auf„ge- wachsenem Gestein“, das„kerngesund“ sei. Das Gelände unterhalb des Rittersturzes war— wie wir bereits berichteten— am Dienstagabend ins Rutschen geraten. Im Gestein wurde dumpfes Grollen vernommen. Daraufhin ließ die Koblenzer Polizeiverwal- tung die„B99“ zwischen Koblenz und Kapel- len-Stolzenfels sperren und teilte der Bun- desbahn mit, größte Vorsicht walten zu las- sen, da die doppelgleisige Strecke Koblenz Mainz unmittelbar am Berghang des Ritter- sturz vorbeiführt. Der Gefahrenbereich war während der ganzen Nacht mit Scheinwerfern beleuchtet. Pioniere der Bundeswehr lagen in Alarmbereitschaft. Gewinnanteil aus Schwarzmarktgeschäften Münchner Rechtsanwalt in den USA verhaftet/ Sachhehl-Verdacht München. Der Münchener Rechtsanwalt Heinz Joachim Glauer, der auf Ersuchen der Münchener Strafverfolgungsbehörde in der amerikanischen Glücksspielstadt Las Vegas verhaftet worden ist, steht nach Auskunft der Münchener Staatsanwaltschaft nicht unter dem Verdacht der Unterschlagung, sondern der Sachhehlerei. Ihm wird vorgeworfen, 700 000 Mark, die von einer ehemaligen Pro- kuristin in einer Münchener Firma unter- schlagen und auf ein Schweizer Bankkonto deponiert worden sein sollten, in die Ver- einigten Staaten gebracht zu haben. Glauer vertrat die frühere Prokuristin der Münchener Firma in einem Zivilstreit, den die Erben der Firma gegen ihre ehemalige Angestellte angestrengt haben. Die Erben be- haupten, daß die ehemalige Prokuristin einen hohen Geldbetrag— der Streitwert des Pro- zesses liegt bei einer Million Mark— unter- schlagen habe. Die Beschuldigte, die mit ihrem Sohn seit Anfang Januar in Haft sitzt, führt dagegen an, das Geld sei ihr als Ge- winnanteil aus Schwarzgeschäften, die sie mit dem früheren Besitzer des Unternehmens ge- macht habe, zugefallen. Rechtsanwalt Glauer ist nach seiner Ver- haftung in Las Vegas nach New Lork ge- bracht worden. Er bestreitet jede Schuld. Am nächsten Dienstag will ein. New Vorker Ge- richt entscheiden, ob Glauer nach Deutsch- land ausgeliefert wird. Die Münchener Staats- anwaltschaft zweifelt nicht, daß ihrem Aus- lieferungsantrag stattgegeben wird. Sorpe-Bomben entschärft Neheim-Hüsten. Sirenengeheul über den Sauerland-Dörfern Landscheid, Hachen und Tiefenbach verkündete am Donnerstagnach- mittag 1300 in Luftschutzkellern sitzenden oder evakuierten Menschen: die Fünf-Tonnen- Bomben auf dem Grund der Sorpetalsperre sind entschärft. 45 bange Minuten gab es für die beiden mutigen Cheffeuerwerker der Be- zirksregierung in Arnsberg, Schefflez und Zellerhoff, als sie den beiden gigantischen britischen Sprengkörpern im schlammigen Grund des abgelassenen Sees die je drei Zün- der ausschraubten. Geheilt entlassen Heidelberg. Ein Arzt, der sich im Infek- tionsbau der Heidelberger Ludolf-Kehl-Kli- nik an schwer Pockenkranken infiziert hatte, ist nach kurzer, leicht verlaufener Krank- heit am Mittwoch gesund entlassen worden. Eine Krankenschwester, ein Geistlicher und ein Klinikfahrer, die ebenfalls im Infek- tionsbau tätig waren, sind noch leicht an Pocken erkrankt oder auf dem Wege der Besserung. Wie das Gesundheitsamt erklärte, verlaufen alle diese nachträglichen Fälle sehr mild, da die Betroffenen erhöhten Impf- schutz hatten. Keiner von ihnen sei mit der Außenwelt in Berührung gekommen. Eine medizinisch- technische Assistentin wird noch als Verdachtsfall geführt. Von den ersten Pockenkranken, die sich im Dezember in- flziert hatten, befinden sich noch eine Herz- tin und die Putzfrau des Arztes, der die Pocken aus Indien einschleppte, in Behand- lung. Fensterritzer überführt Berlin. Der wohnungslose 43jährige Gla- ser Fritz Barz ist vermutlich der„Fenster- ritzer“ von Berlin- Charlottenburg. Nach den Ermittlungen der Westberliner Kriminal- polizei, die jetzt bekanntgegeben wurden, hat Barz in der Zeit vom 30. Dezember 1958 bis zu seiner Festnahme in den Morgenstunden des 6. Januar in Charlottenburg 380 Schau- fensterscheiben mit Glasschneidern zerkratzt, die zum größten Teil unbrauchbar gemacht und einen Schaden von etwa einer halben Million Mark angerichtet. Barz hat in der Zwischenzeit jedoch Nachahmer gefunden. In der Nacht zum Donnerstag wurden erneut 23 Schaufenster beschädigt. Unter Mordverdacht verhaftet Nürnberg. Der 65 Jahre alte ehemalige Schutzhaftlager führer im KZ Sachsenhausen, August Kolb, ist in der Nacht zum Donnerstag in seiner Wohnung in Nürnberg wegen Mord verdachts verhaftet worden. Er wird beschul- digt, Ende 1943 oder Anfang 1944 im RZ Sachsenhausen ein 18jähriges polnisches Mäd- chen in einen Hundezwinger gesperrt zu haben. Die Hunde, die auf Menschen ab- gerichtet waren, hätten das Mädchen zer- fleischt. Kolb ist bereits vom Schwurgericht Nürnberg wegen anderer KZ- Verbrechen zu vier Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Die Strafe hat er in- zwischen abgesessen. In den letzten Tagen deuteten, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, gewisse Anzeichen dar- auf hin, daß Kolb fliehen wollte. Die Polizei griff jedoch schnell zu. Kolb hat zu der Be- schuldigung noch nicht Stellung nehmen können. Mordversuch an der Ehefrau Hallgarten. Zu einem Mordversuch führte am Mittwochabend in Hallgarten im Rhein- gau ein Ehezerwürfnis zwischen dem 19 jährigen Karl Endler und seiner gleichaltri- gen Frau Ingrid. Endler, der, wie schon öfter, wieder mehrere Tage von zu Hause fern ge- blieben war, überraschte seine Frau im Flur beim Holzholen und stieg ihr die zwölf Zentimeter lange Klinge eines Schlacht- messers dreimal in den Rücken. Einige Stun- den später versuchte er sich zu vergiften. Die Frau, die in der kommenden Woche ihr zweites Kind erwartet, wurde ins Eltviller Krankenhaus gebracht und befindet sich nach Mitteilung des behandelnden Arztes zur Zeit außer Lebensgefahr. Die Vergiftung des Mannes ist, wie nach der Ueberführung ins Städtische Krankenhaus Wiesbaden festge- stellt wurde, nicht gefährlich. Die Frau hatte schon vor Monaten die Scheidung beantragt, doch setzte der Richter dem jungen Ehepaar bis zum 31. Januar eine Frist zur Ver- söhnung. Lehrling gesteht Mord Hersbruck(Mittelfranken). Der 16jährige Elektrolehrling Helmut Walter hat gestan- den, in seinem Heimatort Reichenschwand (Kreis Hersbruck) die Rentnerin Kunigunde Müller ermordet zu haben. Er wurde— wie wir berichteten— am Mittwoch in Nürnberg von der Bahnpolizei festgenommen. Schnel e, Besser, leich ter spülen Sie mit Pril! Noch mehr über Pril zu sagen, ist eigentlich nicht nötig. Die Tatsache, daß Pril das meistgekaufte Spülmittel ist, sagt mehr als viele Worte und beweist, daß Millionen Hausfrauen sich für Pril entschieden haben. Pril ist so herrlick mild für die Hände. Pril schafft's spielend. Pril-entspanntes Wasser ist beweglicher und ak- tiver. 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Durchschnittlich entfallen dann auf jeden der 3,6 Millionen Versorgungsberechtigten(Stand vom J. September 1958) zusätz- liche 153 DM. Der UdK denkt an Mehraufwendungen in der Größenordnung von 1,5 Md. DM, das wären zusätzliche 416 DM je Versorgungsberecktigten. Schon der zweite, zwischen dem 6. Okto- ber 1953 und 29. August 1957 tagende Bun- destag hat, in Uebereinstimmung sämtlicher Fraktionen, eine Reform der Kriegsopfer- versorgung gefordert. Bislang wurde nur novelliert was der Bundestag am 1. Oktober 1950 als Gesetz erließ. Das heißt, es wurde das bestehende Gesetz sechsmal verändert oder ergänzt. Im Rahmen der Gesamt-So- Bialreform ist aber eine Neuordnung fällig. Uebrigens findet das Bundesversorgungs- gesetz nicht nur Anwendung auf die Opfer der beiden Weltkriege, sondern nach dem Soldatenversorgungsgesetz auch auf Ange- örige der Bundeswehr. Es hat mithin auf stete Sicht hinaus gesehen— soziale und politische Bedeutung. In seinem Vorschlag hält der Bundes- arbeitsminister an der bisherigen Zweitei- jung der Rente in Grundrente und Aus- gleichsrente fest. Die Grundrente stellt Die Ausgleichsrente die Entschädigung der dient zur Sicherung körperlichen Behinde- des Lebensunterhaltes. rung dar und gleicht Sie ist wegen dieser Mehraufwendungen Zweckbestimmung ge- aus, die der Beschä- genüber der Grund- digte gegenüber gesun- rente stärker als bis- den Menschen hat. her hervorzuheben. Die Grundrente ist und bleibt unantast- dar. Sie wird ohne Rücksicht auf sonstiges Einkommen gewährt und bei Bemessung anderer Leistungen unberücksichtigt gelas- sen. Von diesen Erwägungen ausgehend, will der Bundesarbeitsminister an den Grund- renten grundsätzlich nicht rütteln. Eine Aus- nahme ist bei völlig Erwerbsunfähigen vor- gesehen, deren Grundrente um 10 DM mo- beschädigten werden zu drei- von der Min- derung der Erwerbsfähigkeit gekennzeich- neten— Stufen zusammengefaßt und mo- natlich wie folgt erhöht: Minderung der Erwerbs- Erhöhung der fähigkeit in Prozent AR um DM 1. Stufe 50—60 75—80 2. Stufe 70—80 85—105 3. Stufe 90—100 90—115⁵ Das Bundesarbeitsministerium sagt. ne- ben einer Verwaltungsvereinfachung würde dadurch die wirtschaftliche Lage der Schwer- beschädigten durch größere Sicherstellung des Lebensunterhaltes verbessert. Dabei sei der Tatsache Rechnung getragen, daß den Schwerbeschädigten mit einer geringe ren Minderung der Erwerbsfähigkeit als 100 Prozent in größerem Umfang die Mög- lichkeit zum Erwerb von Arbeitseinkommen geblieben sei. In diesem Zusammenhang ist wichtig, daß die bisherigen Einkommensgrenzen für die Ausgleichs- und Elternrenten entfallen. Sie entsprechen künftig der vollen Ausgleichs- oder Elternrente. Damit wird eine gleitende und dem Einzelfall gerecht werdende Höhe der Rente erreicht. Auf Anrechnung des sonstigen Einkom- mens kann jedoch bei der Bemessung der Renten nicht verzichtet werden. Die Anrech- nungsbestimmungen sind allerdings abgeän- dert worden. Es werden progressiv abge- stufte Teile des Netto- Einkommens ange- rechnet, wobei vom Nettoeinkommenn bei Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit 810 Land- und Forstwirtschaft- Gewerbebetrieb und selbständiger zur Grundlage genommen werden. Das Bun- desarbeitsministerium strebt mit dieser Be- messung sonstiger Einkünfte bei Ausgleichs- renten an, daß dem Berechtigten bei Erhö- hung des Netto- Einkommens ein bestimmter Betrag ohne Anrechnung verbleibt. Natür- lich solange die Einkommensgrenze nicht er- reicht ist. Dadurch wird eine echte Erhöhung der Gesamteinkünfte gewährleistet und der Anreiz zur Arbeit für Schwerbeschädigte bleibt erhalfen. Die Anrechnung des Netto- Einkommens erfolgt bei Beschädigten, Wit- wen und Waisen einheitlich. Es gelten also die gleichen Freibeträge. Die reine Renten verbesserung wirkt sich bei Schwerbeschädigten, die über keine wei⸗ teren Einkünfte verfügen, wie folgt aus: Mind. der Erwerbsfähigkeit 500% Der Bundesarbeitsminister begründet den Wegfall des 20-DM-Zuschlages nach 8 32 Abs. 4 des Bundesversorgungsgesetzes damit, daß dieser Zuschlag in der Praxis zu unge- rechten Ergebnissen in Einzelfällen geführt habe. Uebrigens würde der Wegfall des Zu- schlages in allen Fällen durch die zwischen 75 und 115 DM liegende Erhöhung der Aus- Sleichsrenten wettgemacht. Die bisherige Erhöhung der Ausgleichs- rente für die Ehefrau um 25 DM monatlich e erfährt nur eine technische Veränderung. wird ein Frauenzuschlag in Höhe von 25 DR bezahlt, sofern die Gattin nicht über eigene Einkünfte verfügt, die ihren Unterhalt ge- Währleisten. An Stelle der Ausgleichsrente für Kinder in monatlicher Höhe von 25 D wird ein Kinderzuschlag in Höhe des Kinder. geldes eingeführt, sofern nicht entsprechende Leistungen für Kinder nach anderen gesetz- lichen Vorschriften gewährt werden. Witwen, Waisen und unversorgte Eltern Die Hinterbliebenenrenten, also die Ren- ten für Witwen, Waisen und unversorgte Eltern werden in ein prozentuales Verhältnis zur Rente der Erwerbsunfähigen gebracht, Wobei. U die Witwenrente mut 60% die Rente für eine Vollwaise mit 40% die Rente für eine Halbwaise mit 25% jetzt künftig die Rente für ein unversorgtes DR DMI Elternpaar mit 30% 5 5 135 der Rente des Erwerbsunfähigen festzusetzen Zuschlag) 20 8 ist. Es wird hierbei an die Zweiteilung der Zusammen 8 5 138 198 Rente in Grundrente und Ausgleichsrente N 8 600% bei Witwen und Waisen auch festgehalten. rundrente 60 60 2 5 Ausgleichsrente 75 150 Die Grundrente ist also auch unantastbar 2 112 3 und stellt eine Entschädigung für die im Zusammen 3 5⁵ 1 einzelnen nicht wägbaren Schäden dar, die „ 70% 5 5 Witwen und Waisen durch Verlust des Er- Ausgleichsrente 95 200 nährers erleiden. 3 13 20 Die Ausgleichsrente dient der Sicherstel- Mind der Ereperbsfähigkeit 30% lung des Lebensunterhaltes von Witwen und Ge 100 100 Waisen und wurde deswegen stärker als bis- Ausgleichsrente 115 200 her hervorgehoben. Sie wird bei Witwen von 3 2 5 bisherigen 95 DM auf 150 DM monatlich er- 5 en 55 3⁵ höht. Soweit Witwen durch den Tod des VVV 90 8 1 Mannes wirtschaftlich besonders betroffen, de 135 250 bzw. sozial abgesunken sind, ist die Ausgleichs- Zuschlag) 20 8 rente auf 200 DPM monatlich zu erhöhen. Die Zusammen 275⁵ 370, Gesamtbezüge einer Witwe würden somit ein- CC 100%, 1 55 7 Grundrente( 70 DM) auf 220 0 r 5 Zz W. 270 DM monatlich erhöht werden leich 160 250 5 5 5 5 N, . 20. gegenüber bisherigen 180 DM. Allerdings Zusammen 320 40⁰0 entfällt auch hier der bisherige monatliche ) Laut 8 32 des Bundesversorgungsgesetzes in der novellierten Fassung vom 1. Juli 1957 bestimmt in Absatz 4, daß Schwerbeschädigten. Zuschlag von 15 DM. deren Die Ausgleichsrenten der Waisen sollen von DM auf DM erhöht werden. Die monatlichen Gesamt- bezüge der Waisen verändern sich ein- schließlich Grundrente wie folgt: bisher künftig Halbwaise 70 10⁰ Vollwaise 105 150 Bei den Renten für unversorgte Eltern ergibt sich eine Erhöhung von DM auf DM. für 1 Elternpaar 130 190 für 1 Elternteil 90 130 Hinsichtlich Heil- und Krankenbehand- lung soll im Zuge der Krankenversicherungs- reform auf Grund praktischer Erfahrungen systematisch eine neue Fassung erfolgen, damit endlich auf diesem unübersichtlichen Gebiet eine Klarstellung erfolgt. Das Bundesarbeitsministerium beabsich- tigt unter Aufhebung einschlägiger Vor- schriften des Fürsorgerechtes—, die Ausge- staltung der sozialen Fürsorge in das Bun- desversorgungsgesetz einzubauen. Damit sollen bisher immer wieder aufkommenden Zweifeln über den Rechtscharakter der Lei- stungen vorgebeugt werden. Gleichzeitig wird dadurch— nach Grundsätzen fürsorge- rischen Individualitätsprinzips— einem so- zialen Abgleiten der Beschädigten und Hin- terbliebenen begegnet. In diesem Zusammen- hang ist allerdings nach Meinung des Bundesarbeitsministeriums Neufassung der Vorschriften über die Arbeits- und Berufs- förderung und die Erziehungsbeihilfen unter dem Gesichtspunkt moderner Wiederherstel- lung(Rehabilitation) und Förderung der 7 5 7 1 285 ung 0 1 5 natlich auf 150 DM erhöht werden soll. Arbeit 5 10 sonstiges Einkommen 35 DM monatlich nicht bei Halbwaisen 50 80 7ßßFFFFßß0ßĩ75ꝛ Die Ausgleichsrenten(AR) der Schwer- anderen Einkünften 40 übersteigt, einen Zuschlag erhalten. bei Vollwaisen 75 120 F. O. Weber PE 8 21. 1.— 21. 1. 22. 1 21. 1. 2 20. 1. 22. 1. Riede 255 20 Kammg. Kaiserslaut. 185 185 frelevisi 5 13,46 15,0 phoenix-Rheinrohr v.36 10575 85 f 7 185 K t 55 10 D 0 + 5 22 Dresdner Bank Ad, Mannheim uhrstahi 20 222 Kammg. Sp. Stöhr JJ... ͤ 10 100 8 5 28 1 5 Orenstein& Koppel St. 1 1 7 Unifonds 1 5 6 2 7 Zellstoff Waldhof v. 58 1054 185% alzdetlur Phrix Werke Frankfurt a. M., 22. Januar 1959 Schering 331 336 Scheidemandel 226 226 Uscatfonds 5 5 Schiess 255 U 257 Wasag Chemie 390 390 Woendelanleihen 21.1. 22. 1. 21. 1. 22. 1. 21. 1.22. 1. Schloss quellbr. 4⁰⁰ 40⁰ 5 Renten Notierte Aktlen Dierig, Chr. Lit. A. 1934 191 Ind. Werke Karleruhe 212 215 Schramm Lack 223 223 f 8 v. 58 195 107 200% 261% Dortm. Hörder 139 140% Junghans 335 1335 T schubert u. Salzer 35⁵ 352 Banken Ablssüngs- Schuld v. 57 103% 103% 85 v. 56 5 13¹ 131 Adlerwerke 180 180 Durlacher Hof 350 1 300 1[Kali Chemie 47⁵ 47⁵ Schultheiß Stämme 3³⁰ 330 und Versicherungen 7 Bundesbahn v 30 105% 105%(65 5 v. 115T7 115 40 f. Energie 200 20 Eichbaum-Werger 470 470 1 Karstadt 438 490 Schwarz- Storchen 42⁰ 42⁰ 6 Reichsbahn v. 59 102% 102%„ v. 247 T 2⁴⁸ 4 f. Verkehr 382 387 El. Licht u. Kraft 191 195 Kaufhof 466 467 Seilind. Wolff 114 114 Allianz Leben 35⁵⁰0 350 6 Bundespost v. 55 100% 100% ARG 296 303 El, Lieferungs-Ges. 400 400 Klein, Schanzlin 5900 1 595 T siemens& Halske 3505 3445 Allianz Versicherung 940 945 7 Bundespost v. 58 105 105 7⁶ NE-Metall. Aschaffenbg. Zellstoff 80 59 Enzinger Union 20⁰ 200[Elöckner Bergbau 140 140% Sinner A8 204% 264% Badische Bank 340 348 7 Lastenausgleich v. 58 105% 105 ½ 5 Badische Anilin 337 5 348% Esgener Stein 180 188 Klöckn. Humb. Deutz 33⁵ 33⁵ Stahlwerke Bochum 219 219 Bayer. Hyp.& Wbk. 40⁵ 408 6 Baden- Württbg. v. 57 1038. 108 U 22 1. BMW 128 127 Eglinger Maschinen 20⁵ 298 Klöckner-Werke 154 154%[Stahlwerke Südwestfalen 307 514 Berliner Handels 42⁵ 435⁵ 5 Rhld.-Pfalz v. 53 100 ½ 1 100% 1 Gelid Briet Bemberg 155⁵ 157 Ettlinger Spinnerei 300 360 T Knorr 525 T 525 T südzucker 430 4³³ Commerzbank Ad 351 301 7.5 Rhld.-Pfalz v. 88 106% 106% elektr. Kupfer 275,25 27825 Bergbau Lothringen 93. 93% Farben Bayer 3614 375 Kraftw. Rheinfelden 291 1 Thyssen 191 193 Commerzbank Rest. 77 7%(5 Bad. Komm. Lbk. dir. 107% 107(lei 5 5 Bergb. Neue Hoffnung 190 190 Farben Liquis 11 114 Krauß-Maffei 233 2311 Veith Gummi 461 402 Dt. Bank AG 300 371 5 Bayer. Hypo. 107 107 Aluminium 225 227 Berger 205 300 Fein Jetter 14⁵ 147 Tehmeyer 3⁴⁰ 347% VDN 31 1— Dt. Bank Rest. 10 10% 6 Bayer. Hypo. 103 1 102% Zinn 927 930 Bekula abgestempelt 158 157 Eeldmühle 35⁵⁰ 3⁵⁰ Lanz 8 98 97 Ver. Dt. Olfarbiken 440, Dt. Centralboden 327 330 5 Pfälz. Hypo. 108 108 Messing 58 200 219 dto. neue 140% 148% Felten 302 300 Lechwerke 33⁵ Ver. Glanzstoff 353 5 350 Pt. Hyp. Bank Brem. 345 345 ſCõé Ptalz. Hypo. 102% 102% Messing 63 27 245 Binding Brauerei 500 50⁰ Gebr. Fahr 155 155 Lindes Eis 411 415%[Ver. Stahl(Reste) 1 7 1,70 Presdner Bank AG 300 370 Js Rhein. Hypo. 108 108 Bochumer Verein 197 197 Selsenberg 140% 141% Lewenbräu 44⁵ Wayss& Freytag 4055 5 Dresdner Bank Rest. 11 10% 4e Rhein. Hypo. 1022 102% 5 Bubiag 22⁰ 224% Goldschmidt 385 389 Ludwigsh. Walzm. 135 135[Wintershall 20% 350, Frankf. Hypo. 4³⁰ 4³⁰ Deutsells krele Buderus 204 2⁴ Sritzner-Kayser 13⁰ 13⁰ Mainkraftwerke 32⁰ 325 Zeiss Ikon 115 301% Frankf. Rückv. C. u. D. 380 380 5 Devisennotierungen Brown, Boveri& Ci0 42⁰ 42 Grün&gBilfinger 302 z 5 Mannesmann 8 55— Zellstoff Waldhof 142 143% Industriekreditbank 190% 191 Industrieobligatlenen Cassella 42⁰ 440 Gußstahl Witten 500 Maschinen Buckau Pfälz. Hypo. 415 415 8 Chemie Albert 275 270 Sutehoffnung 305 300 Netallgesellschaft 800 890 Rhein. Hypo. 382 382 f AEG L. 56 100% 4.—5 100 dun. Kronen 60,8 6000 Chemie Heyden 22¹ 224% Haid& Neu 430 1 430 T Moenus 475 47⁵ Unnotlerte Aktien 3 BASF v. 56 1097% 115 100 norw. Kronen 58,53 38,05 Chemie Verwaltung Hüls 663% 670 Hamborner Bergbau 108 100 Nordd. Lloyd 97 99* 2 8 Bosch v. 53 100 10875 100 schwed. Kronen 80,07 80,83 Conti Gummi 4⁰⁸ 42⁰ Handels-Union 304 397 NS 250 250 Beton& Monierbau 285 90 moestenttends 8 Bosch v. 56 1084 109 1 1 1 engl. S 11,717 11½757 Daimler Benz 961 90⁵ Hapag 113 111 Parkbrauerei 30 30 Burbach Kali 2⁵ 265 8 BBC v. 56 108% 15 4 100 hfl. 110,695 110,15 Demag 343 350 Harpener 138 139 Pfälz. Mühlen 10⁵ 10 Dt. Telef.& Kabel 1975 195, 5 7 EssO v. 58 105 75 5 100 belg. fr. 8,347 5,307 Pf. Atlant. Tel. 222 225 7 ffleſdelberger Zement 440 bpbdenir Rheine 194 195 Pt. Golddiscont V. A. 75 ⁰ 70% Adifonds 111,0 112,70 fe Grkrw. Franken v. 57 108% 10 100 fers. 0,8509 0,8520 Dt. Contigas 303 305 Hoechster Farben 373 383% Rheinelektra 312 31⁴ Dyckerhoff 422 42⁵ Canagros(8) 9741 9,43 5,5 Großkraftw. Mhm. 104 105 100 skrs. 96,835 97,035 Pt. Edelstahl 315 310 kHoeschwerke 145 145% Rheinstahl 240% 255% Dynamit Nobel 920 50 Concentra 1590 191,80 fe Heidelb. Zement v. 58 108% 10% fi 000 it. lire„704, Pt. Erdöl 207% 209 Hochtief 343 344 Pheinstrohzellstoft 155 152 Eisenhütte 238 230 Dekafonds 175,0 17700% Hoechster Farben v. 58 100 104% 1 U8-Pollar 4,1723 4,182) Degussa 454 454% Holzmann 435 44⁵ RWE 358% 366% Erin Bergbau 31⁵ 315 Fondak 163,70 165,80 8 Hoechster Farben v. 57 109 109 1 can. 8 4,3135 4,3235 Dt. Lino 483 485 Hütten Oberhausen 103 192% fdto. Vorzüge 350 357 Eschweiler Berg 1⁴⁰ 14⁰ Fondis 189,90 193,— 5,5 Industriekredb. v. 49 103 103 100 österr. Schintag 16,089 106, 120 Bt. Steinzeug 275 275 Hütte Siegerland 300 301 Rheinmetall 205 200 Fordwerke 243 243 Fondre 140 145,10 5.5 Industrie kredb. v. 57 100% 45 Portugal 14.613 1453 BI Senhandel 170 168 lise Bergbau St. 5 r Rinpreuden 163 163 Hutschenreuther, Lor. 390 305 Industria 101,0 102,10 s MAN v. 57 105% 410 DNA- West 385, Didler-Werke 3⁴⁴ 3⁴⁸ dto. Genüsse 4¹ 42 Rheinbraunkohle 470 47⁰ Ilseder Hütte 180 187 Investa 169,30 172,40 f Pfalzwerke v. 57 103 ½ 108 ½% TI 100 DM. 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Januar 1959 MORGEN Selte 11 Umstrittener Kohlezoll bewegt die Gemüter (eg) Der Vorsitzende des Unternehmens- verbandes Ruhrbergbau, Generaldirektor Helmuth Burckhardt, ist am 22. Januar von Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard empfangen worden, um über die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen zur Drosselung der Kohleeinfuhren unterrichtet zu werden. Der Aussprache waren vormittags Verhandlungen zwischen Minister Erhard und Bundesfinanzminister Franz Etzel vor- ausgegangen, bei denen es um die Frage ging, wie ein Kohleeinfuhrzoll technisch am besten zu handhaben ist. Die Einzelheiten der Regierungsmaßnahmen sollen erst zum Wochenende bekanntgegeben werden, da Er- hard zunächst noch den Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Heinrich Gutermuth, am 23. Januar informieren will. Wenn Gutermuth am 25. Januar auf einer Massenkundgebung in Bochum sprechen Wird, kann er den Bergleuten bereits sagen, was die Regierung zu tun gedenkt, um die Haldenbestände an der Ruhr abzubauen und die Feierschichten überflüssig zu machen. Starke Bedenken (VWD) Die gegenwärtig erwogenen zusätz- lichen Maßnahmen zur Einschränkung des Kohlenimports aus dritten Ländern werfen nach Ansicht unterrichteter Fachkreise er- hebliche rechtliche und finanzpolitische Fra- gen und Bedenken auf. Dies betreffe vor allem die Einführung eines Kohlen-Einfuhr- zolls oder den Eingriff in bereits erteilte Einfuhrgenehmigungen.(Vergleiche MM vom 22. Januar.) Von Fachseite wird darauf hingewiesen, daß der Abschluß neuer Importkontrakte durch den seit September 1958 bestehenden Abschlußstop ohnehin nicht in Betracht komme. Ein Einfuhrzoll könne daher nicht den Zweck verfolgen, durch Verteuerung der Importkohle die Kalkulation zu beeinflussen und dadurch Neuabschlüsse zu verhindern. Der Zoll laufe lediglich auf eine zusätzliche Belastung der bestehenden Importverträge hinaus, er werde sich deshalb nicht als Schutzzoll, sondern als Finanzzoll auswirken und könne auch nicht in der nur für den Schutzzoll reservierten Form der Verordnung erlassen werden. Ein solcher Zolleingriff in schwebende Verträge könne eventuell auch zu beträchtlichen Entschädigungsansprüchen gegen den Bund führen. Daneben werde durch die Verteuerung der Einfuhr, die vor allem die Versorgungswirtschaft treffen würde, die Gefahr von Gas- und Strom- preiserhöhungen heraufbeschwören. Automobil-Ausfuhr Auf Rekor dhöhe (VWD) Die Ausfuhr fabrikneuer Kraft- wagen und Straßenzugmaschinen aus der Bundesrepuplik einschließlich der Ausfuhr von Fahrzeugen in zerlegtem Zustand er- höhte sich, wie der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie, Dipl. Ing. Wilhelm R. Vorwig, in Frankfurt aus- führte, der Stückzahl nach 1958 um 149 000 Einheiten bzw. 25,5 v. H. gegenüber rund 20,6 v. H. in 1957. Die Exportsteigerung war damit prozentual etwas stärker als die Pro- duktionszunahme, die 1958 bei 282 000 Ein- heiten bzw. 23 v. H. lag. Insgesamt würden 1958 etwa 733 000 fabrikneue Fahrzeuge aus- geführt gegenüber 584 000 in 1957. Die Exportquote stellte sich 1956 auf rund 49 V. H. der Produktion gegen 48,2 v. H. 1957 und 45,1 v. H. 1956. Die Einfuhr von ausländischen Kraft- fahrzeugen erreichte 1958 rund 80 000 Ein- heiten, davon allein 65 000 aus Italien, gegen 45.000 Einheiten im vergangenen Jahr, dar- unter aus Italien 40 000. Mit einer Produktion von 1,4 Mill. Ein- heiten in Großbritannien, 1,1 Mill. in Frank- reich, 0,4 Mill. in Italien und 1,5 Mill. in der Bundesrepublik, also zusammen etwa 4,4 Mill., lag die europäische Automobil- produktion 1958 nicht weit entfernt von der amerikanischen, die allerdings mit 5,0 Mill. Einheiten 1958(gegenüber 9,2 Mill. 1955) einen Tiefstand erreicht hatte. Die Absatzchancen für 1959 wurden von Vorwig relativ optimistisch beurteilt. Es be- stünden keine Anzeichen dafür, daß der gegenwärtge Trend in der Produktion zum Stillstand kommt. Auch der Export werde seinen Anteil an der Produktion 1959 vor- aussichtlich halten. Devisenstrom floß in umgekehrter Richtung (VWD) Um rund 348 Mill. DM auf 17 503 Mill. DM sind nach dem neuesten Wochen- ausweis der Deutschen Bundesbank die frei verfügbaren Devisen der Notenbank in der zweiten Januar-Woche gesunken. Der Rück- gang resultiert im wesentlichen aus der Ver- minderung der gesamten Währungsbestände, die um 252 Mill. DM auf 25 807 Mill. DM ab- nahmen, sowie aus der Zunahme der zweck- gebundenen Beträge bei den Guthaben bei ausländischen Banken und den Geldmarkt- anlagen im Ausland, die sich insgesamt um 126 auf 7182 Mill. DM erhöhten. Unter den Währungsbeständen gingen in der Berichtswochè die Guthaben bei aus- ländischen Banken und die Geldmarktanlagen im Ausland um rd. 533 auf 8327 Mill. DM und die Bestände an Auslandswechsel und-schecks um sechs auf 141 Mill. DM zurück. Die Rück- läufigkeit bei diesen Positionen wurde etwa zur Hälfte durch die Zugänge bei den Gold- vorräten bzw. durch die Zunahme der Kredite an internationale Einrichtungen und der Kon- solidierungskredite an ausländische Zentral- banken ausgeglichen, die sich um 163 auf 11 126 Mill. DM bzw. um 124 auf 6213. Mill. DM erhöhten. Der Banknotenumlauf in der Bun- desrepublik hat sich in der zweiten Januar Woche gegenüber der Vorwoche um fast 397 Mill. DM auf 16 056 Mill. DM verringert. Winterpause unerwünscht in der Bauindustrie (eg) Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie, das Bauhandwerk und die In- dustrie der Steine und Erden wünschen, daß die Bauwirtschaft von ihrem Saisoncharak- ter loskommt und auch im Winter ausrei- chend beschäftigt ist. In einer Aussprache mit Vertretern der Bundes- und Länder- ministerien erklärten die Sprecher der Spitzenverbände der Bauwirtschaft, im Interesse einer möglichst gleichmäßigen Be- schäftigung von rund 65 000 Betrieben mit nahezu 1,5 Millionen Arbeitern müßten die sommerlichen Auftragsspitzen abgeflacht und die auftragsarmen Wintermonate auf- gefüllt werden. Während die vom Bund ge- steuerten Bauvorhaben zum großen Teil in den Wintermonaten weitergeführt würden und auch die Länder wachsende Einsicht zeigten, lägen die Verhältnisse bei den Ge- meinden wesentlich ungünstiger, der Win- terbau lohne sich freilich nur bei bestimm- ten Größenordnungen der Bauvorhaben, und kleinere Bauunternehmen verfügten auch nicht über die nötigen technischen Vorkeh- rungen. Inleressanies füt die ausſtau Einkaufsberater für den Küchenzettel Butter: Die Erzeugung steigt langsam an, So daß kleinere Mengen schon wieder einge- lagert werden. Die Butter wird das gleiche kosten wie bisher. Plattenfett: Die Rohstofflage hat eine Weitere Preiserhöhung bei Plattenfett aus- gelöst. Dadurch steigen die Verbraucherpreise um durchschnittlich 12 Dpf. je Pfund. Eier: Die Preise können da, wo man den Marktbewegungen bisher nicht gefolgt ist, um 1 bis 2 Dpf. je Stück sinken. Das Eier- angebot hat zugenommen. Von Geschäft zu Geschäft deutliche Preisunterschied. Käse: Die Käsepreise bleiben unverändert. Emmentaler immer noch verhältnismäßig preisgünstig. Geflügel: Das Geflügelangebot bleibt reich- haltig und groß. Nennenswerte Preisver- änderungen werden nicht eintreten. Häufig gelten Sonderpreise. Fleisch: Die Notierungen auf den Schlacht- höken sind im großen und ganzen unver- ändert geblieben. Danach zu urteilen sollte nur Kalbfleisch in Hamburg und Schweine- fleisch in Stuttgart und Koblenz etwas bil- liger werden. Sonst müßten zum Wochen- ende für alle Fleischarten unveränderte Ein- Kkaufsbedingungen vorliegen. Seefisch: Rotbarsch ud Kabeljau reich- lich angeboten. Sie dürften deshalb in den nächsten Tagen kaum teurer werden. Schell fisch dagegen weiterhin knapp. Auch das Straßenbau erfordert neue Cedanken und viel Geld Verkehrswesen, Der vielgeschmähte, heute verspottete Fußgänger dürfte— überspitzt ausgedrückt — spätestens im Jahre 1965 in deutschen Landen wieder in Mode kommen. Anhanden statistischer Unterlagen über die jährliche Zuwachsrate der Kraftfahrzeuge errechnete Prof. Dr. Fritz Nallinger(Chefingenieur und Vorstandsmitglied der Daimler Benz Ad), daß nämlich in sechs Jahren das Zweiein- halbfache des heutigen Personen- Wagenbestandes auf den deutschen Straßen fahren wird.— Wer spricht da von Fahren? Auf den Straßen würden wahrscheinlich die Kraftfahrzeuge liegen, befürchtet der Chronist. Jederman ist freundlich eingela- den, sich diese Zukunftssituation zu verge- genwärtigen und mit dem Straßenbe- und Zustand in Beziehung zu stellen. Und die Verkehrstoten.. 2 Von den Un- fallverletzten und den Blechschäden völlig Abgesehen: Da wird selbst die idiotensicher- ste Wagenkonstruktion nicht mehr viel hel- fen. Es können diese bevorstehende Be- drängnis gute Straßenlage der Fahrzeuge, Verbesserung der Lenkung und Bremsen zwar etwas erleichtern, von Beseitigung kamm nicht die Rede sein, Es bliebe also nur noch die Verkehrsdisziplin, deren wohl- tuende Auswirkung auch begrenzt ist. Ge- schwindigkeitsbegrenzungen sind— darüber streiten ja die Gelehrten noch immer wahrscheinlich ein guter Notbehelf. Auf der anderen Seite würden sie bei der uns be- vorstehenden Verkehrsdichte zur Verstär- kung des Chaos beitragen. Er rechnungen haben ergeben, daß auf der meistbefahrenen Autobahn(Framkfurt Mann- heim— Heidelberg, auf der 100-km- Geschwin- dügkeitsbegrenzung besteht) höchstens 500 Fahr- zeuge stündlich passieren können, wenn sie im 100-kKm-Tempo mit genau eingehaltenen 200 m Abständen hintereinander führen. Tatsächlich sind es aber 3000 bis 4000(im Jahre 1965 wären es mehr als 10 000). Schließlich wird es immer eine Reihe von Fahrern geben, die micht ein- Leonhard Fleischberger feiert 65. Geburtstag Leonhard Fleischberger, ordentliches Vor- standsmitglied des Vorstandes der Süddeutschen Zucker AG, Mannheim, feiert am 24. Januar 1959 seinen 65. Geburtstag. Fruhaeitig schon eignete sich Fleischberger dag yissen darum an, daß wirtschaftliches Ge- schehen nicht bloßes Rechnen mit Material, Maschinen und Menschen ist. Daß der Mensch im Mittelpunhet des öonomischen Prozesses stefit; daß nicht der Mensch der Wirtschaft ver- sxelavt werden darf, sondern, daß die Wirtschaft dem Menschen zu dienen hat, erfuhr der 28jäh- rige Fleischberger, als Leiter der Städtischen Arbeitsstelle in Nürnberg während der ersten zwei Jakre des ersten Welthrieges. Nack Kriegs- ende— vom Wehrdienst blieb er nicht ver- schont— zog's inn in das Genossenschafts- wesen. Wo Menschen sich selbst helfen, um an- deren zu helfen, fühlte er sich am richtigen Platze. Bald redete er— mit nicht übernörbarer Stimme— im bayerischen land wirtschaftlichen Genossenschaftswesen mit, in das er im Jahre 1019 eingestiegen war. Im Jahre Igas wurde ihm die Leitung der Außenhandelsstelle für Er- zeugnisge der Ernahrung und Landwirtschaft, Frankfurt/ Main, übertragen. Dies war fein leichtes Amt, denn Mitwirkung an der ernährungs wirtschaftlichen Versorgung glich in dliesen Zeiten, der aktiven Teilnahme an einem dramatischen Geschehen. Doch Fleisch- berger liegt das Drumatisieren nicht. Eher dus Ausgleichen, das geschichte Tahtieren wischen verschiedenen— mitunter einander widerspre- chende— Ziele anstrebenden Interessen. Die- sem Umstande verdankt er es, daß es ihm ge- lang, die an inn gestellten schwierigen Versor- gungsaufgaben zu meistern. Ende 1950 übersiedelte Fleischberger in den Suducłer- Vorstand und schaltete sich mit der ihm eigenen Alctivität die Planung, Vorberei- tung und Errichtung der„Zuckerfabrik Fran- ken GmbH, Ochsenfurt, ein. Der Tätigkeitsbereich Fleischbergers erschöpft sich jedoch nicht in den Aufgaben als Vorstand der Süddeutschen Zucker-AG. Er ist Mitglied des Aufsichtsrates der Zuckerfabrik Franken Gmb.., Vorsitzer des Aufsichtsrates der Ziegelwerke Thal- dorf GmbH. und Mitglied des Beirates der Bayeri- schen Hypotheken- und Wechsel-Bank in Mün- chen. Er ist ferner stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates der Einfuhrstelle für Zucker in Frankfurt a. M. Schließlich ist er stellvertretender Vorsitzer des Erzeugungs-Ausschusses bei der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker e. V., Bonn, und Mitglied des Kuratoriums bei dem Max- Planck-Institut für Züchtungsforschung, Köln. Seine großen Sach- und Fachkenntnisse er- leichterten wesentlich die Zusammenarbeit mit der rübenanbauenden Landwirtschaft; sie ka- men auch der Absatzförderung zugute. Kurz und gut: Der Jubilar kann bei dem Rüuchblick auf sein Arbeitsleben befriedigt feststellen: Es war ein voller Erfolg. Pünktchen mal die 100-Em/h-Grenze ausnützen. So rollt denn der Verkehr praktisch einspurig im 65- bis 7O-EkKmyh-Tempo auf einer Fahrbahn; ge- hemmt— wenn auch stellenweise die 100 km /h-Möglichkeit ausnützend— auf der an- deren Fahrbahnseite. Es erübrigt sch, darauf hinzuweisen, wie gefährlich und ermüdend es ist, in solchem Tempo und mit 10 oder 20 m Abstand zu fahren. Nun brauchen Statistiken noch nicht der richtige Wegweiser für die Zukunft zu sein. Gewiß ist aber eines, nämlich daß dem Straßenbau- wie es der Bundeskanzler auch in zwei Regierungserklärungen ausführte— größte Aufmerksamkeit zu widmen sei. Der Bundesverkehrsminister kann es als Erfolg verbuchen, daß— wie er im Bundes- tag am 21. Januar erneut erklärte— in kei- nem europäischen Land, ja nicht einmal in den USA, soviel Straßenbau betrieben wird Wie in Westdeutschland. Das stimmt auch, Wenn die zahlreichen Instandhaltungs- und Reparatur-Arbeiten abgerechnet werden.— Also reiner Straßenbau, mit dem der Bundes- minister als Bundesverkehrsminister im Jahre 1956 fertig sein will; ebenso mit den Reparaturen, worauf die Straßendecken eine Haltbarkeit von 30 Jahren haben sollen. Einleuchtend ist die Schlußfolgerung, zu der Prof. Nallinger anläßlich ähnlicher Be- trachtungen gelangte: Die Autobahnen und Autostraßen sollten schon jetzt breiter— das heißt drei- bis vierspurig— ausgebaut wer⸗ den. Damit sei aber schon jetzt zu beginnen, bevor das Unheil im Jahre 1965 in Form totalen Chaos' auf uns einbricht. Denn bereits heute erweise es sich, daß drei- und vier- spurige Fahrbahnen hie und da vonnöten wären. Der Daimler-Benz- Chefingenieur Weist auf amerikanische Beispiele hin. Auf Beispiele, die ohne Mehrkosten, oder schlimm- stenfalls ohne erhebliche Mehrkosten zu bes- serem Ausnutzungsgrad der Autobahnen führen. Da seien beispielsweise die Ein- und Ausfahrten der Autobahnen mit Beschleu- nigungs- und Verzögerungsstrecken aus- gestattet, so daß die Autobahn auch bei Ein- und Ausfahrt voll belastbar bleibt. Das Prin- zip der Ausfahrtstrecke besteht darin, dag vor der Ausfahrt eine weitere sogenannte Verzögerungsstrecke(300500 m) ohne kör- perliche Schranke parallel zur Autobahn ge- schaltet wird, in die der Wagen mit voller Geschwindigkeit ausschert, um dann erst ab- zubremsen. Bei unseren Autobahnen muß der Ausfahrende auf der Autobahn selbst schon die Geschwindigkeit drosseln und hält damit den Verkehr auf. Abgesehen von dem Risiko, daß ihm ein nicht schnell genug reagierender„Nachfolger“ ins Heck fährt. Aehnlich verhält es sich mit der in den USA üblichen, der Autobahneinfahrt parallel ge- schalteten Beschleunigungsstrecke. Leider ist bei dem mit großen Kosten er- richteten, sonst sehr gut ausgestatteten Frankfurter Kreuz versäumt worden, ohne Mehrkosten solche Verbesserungen einzu- bauen. Es können natürlich die verlockenden amerikanischen Beispiele nicht bedingungslos europaischen Verhältnissen angepaßt werden. Da ist zunächst die Raumfrage, denn wollten wir alle unsere Straßen— oder deren über- wiegenden Teil zwei-, drei- oder gar vier- spurig ausbauen, so werden wir bald an der Unmöglichkeit, Raum für solche Vorhaben in Europa und in der Bundesrepublik zu schaf- fen, scheitern. Hinsichtlich der Raumplanung vor allem Sicherheit, steht auf dem Spiel wird man auf die bisherigen einspurigen Fahrbahnen zur Entlastung der bloßen Auto- straßen nicht verzichten können. Das ein- spurige Netz müßte somit verstärkt— und soweit bereits vorhanden— verbessert wer- den um ausreichende Entlastung für die dem Autoverkehr vorbehaltenen Strecken zu schaffen. Soweit aber Autobahnen oder Autostraßen neu errichtet werden, können wir uns von den amerikanischen Erfahrungen bestimmt eine Scheibe abschneiden. Bleibt die nicht minder wichtige Frage: Wer soll das alles bezahlen? Die bloße Zweck- beschränkung der von Kraftfahrzeughaltern für den Kraftfahrzeugbetrieb aufgebrachten Steuern würde nicht ausreichen. Nicht aus- reichen, obwohl es sich um Milliardenbeträge handelt, die da in Form von Hubraum, Treibstoff- und Mineralölsteuer aufgebracht Werden. i Das ist laufendes Steueraufkommen, aus dem ein sich auf zig Milliarden belaufendes Investitionsprogramm weder unmittelbar finanziert werden kann, noch darf. Es muß vielmehr— die Kapitalmarktsituation ist ja günstig— daran gedacht werden, die Vor- finanzierung über Anleihen zu decken. Das hätte auch den Vorteil, daß die Verzinsung und die Tilgung dieser Anleihen den Finanz- minister des Bundes geradezu zwänge, die von Kraftfahrern für ihre Kraftfahrzeuge aufgebrachten Steuern, ausschließlich dem Straßenbau vorzubehalten. Egosum 4 Heringsangebot wird in den nächsten Tagen nicht sehr groß sein, weil das Wetter größere Fänge verhinderte. Kartoffeln: Die Verbraucherpreise werden sich nicht ändern. Mit den sinkenden Tem- peraturen ist der durch den Frost verur- sachten Preisanstieg zum Stillstand gekom- men. Die Marktanlieferungen der Landwirt- schaft nehmen jetzt wieder ⁊zu. Obst: Apfelsinen werden wieder mehr an- geboten als bisher. Die Preise für gute Qualitäte bleiben jedoch unverändert. Auch Mandarinen werden ebensoviel kosten Wie in der letzten Woche. Das Clementinen-An- gebot geht dagegen zurück und wird dem- entsprechend etwas teurer. Auch Bananen erster Qualität können etwas teurer werden, während überreife Ware vielfach als Sonder- angebot zu niedrigen Preisen herausgestellt wird. Aepfel werden unverändert reichlich zu haben sein. Birnen und Weintrauben wird es nur noch in kleinen Mengen geben, die Preise können etwas anziehen. Gemüse: Alle Saisongemüse werden voll ausreichend angeboten. Feld- und Kopfsalat Hand gouf rasiert got gelqunf EXTRA DUNNe wieder reichlich zur Verfügung. Die und Rotkohl werden das gleiche Preise bleiben meist unverändert. Auch kosten wie bisher, während Wirsingkohl etwas teurer werden könnte. Rosenkohl und Grünkohl dürften dagegen wieder billiger werden, wenn die milde Witterung anhält. Blumenkohl, Möhren, Schwarz wurzeln, Sel- lerie und Porree wird es in den nächsten Tagen reichlich und zu unveränderten Prei- sen geben. stehen Weiß- Aus dem Bremer Senat 2 Uu Krages umgestiegen (AP) Der Bremer Kaufmann Hermann D. Krages, der in den letzten Jahren durch seine Millionen- Spekulationen an den west- deutschen Börsen bekannt geworden war, hat den kürzlich zurückgetretenen Bremer Wirt⸗ schaftssenator Hermann Wolters(SpD) zum Bevollmächtigten seiner Firma ernannt. Wie die Firma in einer Verlautbarung mitteilte, soll Wolters seine neue Tätigkeit am 1. Fe- bruar antreten. Aufgabe des ehemaligen Senators werde es sein, die Interessen der Produktionsbetriebe der Firma Krages wahrzunehmen sowie die Geschäftsbeziehun- gen im In- und Ausland auszubauen. KURZ NACHRICHTEN Zuckerangebot neu reguliert (dpa) Wegen des aus einer überreichen Zuk- kerrübenernte und aus noch bestehenden Ein- fuhrverpflichtungen herrührenden Uberschusses an Zucker beschränkte das Bundesernährungs- ministerium die Freigabe von Zucker für das nächste Wirtschaftsjahr auf 85 v. H. der in die- sem Jahr von den Fabtken gelieferten Menge. Als sich der Zuckerüberschuß, der nach Schät- zungen von Sachverständigen in diesem Jahr um rund 250 000 t über dem normalen Ueber- hang von rund 150 000 Tonnen liegen word, ab- zuzeichnen begann, hatte das Ernährungsmini- sterium zunächst ene Beschränkung auf 90 V. H. amgeordnet. UdssR will Zinnexport drosseln (AP) Die Sowjetunion hat sich entschlossen, dem Internationalen Zinnabkommen beizutre- ten und seine Zinnexporte in diesem Jahr um 5 000 t auf 13 000 t zu kürzen, wie zuverlässig aus unterrichteten Kreisen in London verlautet. Eine offizielle Verlautbarung des Zinn-Rates wird in den nächsten Tagen erwartet. Die So- Wjetumon hatte im vergangenen Jahr große Mengen Zinn auf den Weltmarkt geworfen und den Zinnproduzenten Südostasiens dadurch er- heblichen wirtschaftlichen Schaden zugefügt. Türkei berücksichtigt deutsche Reeder (VWD) Zwischen einer Abordnung deutscher Reeder und der Türkischen Schiffahrtsbank sind jetzt Besprechungen über die Frage des Transports von deutschen Gütern nach der Türkei beendet worden. Dabei wurde verein- bart, daß die Waren, die im Rahmen des letz- ten Kredits der Bundesrepublik über 50 Mill. Dollar von der Türkei bezogen werden, zu je 50 V. H. mit deutschen und türkischen Schiffen verfrachtet werden sollen. Britischer Diskontsatz bleibt unverändert (VWD) Das Direktomum der Bank von Eng- land hat auf seiner Routinesitzung am 22. Ja- nuar beschlossen, den britischen Diskontsatz von gegenwärtig vier v. H. unverändert beizu- ten: behalten. Die in internationalen Finanzkreisen erwartete Senkung der britischen Bankrate ist damit auch diesmal ausgeblieben. Vor allem nach der Ermäßigung des Diskontsatzes in der Bundesrepublik, der kürzlich um ½ auf 2¼ V. H. herabgesetzt wurde, hatte man mit einem entsprechenden Schritt der Bank von England gerechnet. Marktberichte f v Om 2 2. Januar Mannheimer Ferkeimarkt WD) Auftrieb: 72 Ferkel über 6 Wochen alt, Preis 63—70 DM pro Stück. Marktverlauf: lang- ssm, Kleiner Uberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (D) DM je kg Inlandsfleisch, Ochsen 3,95 bis 4,25; Rind 4.154,35; Kuh 3,55—3,85; Bullen 4,10 bis 4,35; Schweine 3,60—3,75 Kalb 4,80—5,60; Hammel 3,80—4,00. Tendenz: ruhig. Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (WD) Anfuhr gut, Absatz normal, im allge- meinen ruhiger Marktverlauf mit geringen Uber- ständen.— Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 77% Karotten 1618; Kartoffeln 10%¼ 11; Lauch 25—26; Petersilie Bd. 1011; Rosenkohl 3533; Rot- Kohl 1820; Rote Bete 1012; Sellerie Gew. 2330, dto. St, 15—39; Endiviensalat ausl. Steige 6—7; Feldsalat geputzt 190200, dto. ungeputzt 140130; Suppengrün 10—11; Kresse 120130; Kopfsalat ausl. Steige 8—8½; Schwarzwurzeln 45-50; Schnittlauch Bd. 12—14; Spinat B 2025, dto, ausl. Steige 6-6: Weigkohl 16—16; Wirsing 1616; Zwiebeln 16—18 Apfel. A 22-30, dto. B 1220; Orangen Navels 40 bis 55, dto. blonck 28-30; Bananen Kiste 1112; Birnen A 25—95, B 1522; Zitronen Kiste 30—33, dto. Stück 14—16. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VIVID) Anfuhr gut, Absatz langsam. Es erziel⸗ Feldsalat A 140183, B 100135; Rosenkohl 2735(Uberstand); Lauch 18-25(Uberstand); Rot- kohl 15—18; Weißkohl 12; Wirsing 12; Kresse 120 bis 130; Petersille Bd. 810; Suppengrün Bd. 12; Sellerie 1420; Karotten 10—12; Schwarzwurzeln 45; Apfel A 15—23, B 10—15, C 6—9. Bauchspeck gut durchwachsen Californ. Karotten gewürfelt Holl. ungesch. rüne Erbsen 15 8 500 K 39 Spargel-Abschnitte Schweinenieren 1 15 portug. Sardinen 5 Deutsche tafelfertig 400-g-Dose 9 in Olivenöl, oh. Haut u. Gräten 6 Markenbutter 100 8 30 polni e 8 e e 1.60 olnisches: and Schweinefleisch 1 95 Jugosl. Thunfisch 4 78 im eigenen Saft. 425-fg-Dose l gewürzt 5 Polnische 2/3 Dose Stragburger 1/ Dose 578 e 8 65 Unsere Lebensmittel-Abteilung steht unter der ständigen Kontrolle eines Lebensmittel-Chemikers. 5 5 51 V WER RECHñHNEN KAN CW. KAUFT BEI „„ Chinesisches ohne Knochen. 375 Hühnerfleisch 380-g-Dose Emmentaler Schmelzkäse 95 a 45% Fett i. T., 6/6 Ecken, 280 f cem-Dose 63 2.95 Meistgänse 500 g nur 15*⁵ Telefonische Bestellungen bitte unter der Nr. 206 57 Seite 12 MORGEN Freitag, 23. Januar 1959/ Nr. 18 Kreistag der Kanuten: Lob und Dane fur scheidenden ſSreidinge: Zum Nachfolger wurde einstimmig Adolf Rieger gewählt Zum letzten Male erstattete Willibald Breidinger, der aus Gesundheitsrücksichten den Vorsitz niederlegte, auf dem Kreistag der Kanuten im schmucken Bootshaus des KOM den Jahresbericht. Im Mittelpunkt des Rückblicks stand die Süddeutsche Gruppen- regatta im Mühlauhafen mit 1500 Teilneh- mern. Ein Rekordergebnis für Mannheim, das wohl einmalig bleiben wird. Damit ver- bunden war aber auch eine organisatorische Kuhnerts Bestzeit unterboten Soellner mit neuem Eisschnellauf-Rekord In einem Eisschnellauf- Wettbewerb auf der gut hergerichteten und schnellen Bahn in Davos zeigte sich Herbert Soellner ver- bessert. Der Münchner, deutscher Rekord- Halter über 500 Meter, belegte in einem von Senioren und Junioren bestrittenen Wett- kampf über 500 Meter in 43,8 Sekunden so- wie über 1000 Meter jeweils den ersten Platz. Ueber 1000 Meter verbesserte Soell- ner den deutschen Rekord des Kölner Theo Meding(2. Februar 1954 an gleicher Stelle) von 1:36, 1 auf 1:30,9 Minuten. Er bleibt da- mit auch unter der Bestzeit des Ostberliner Weltklasseläufers Kuhnert, der 1955 1:31,9 Minuten erreicht hatte. Infolge seiner Schwäche über 3000 Meter reichte es in der Gesamtwertung, die die Holländer Rozen- daa!(142,500 Punkte) und Vermeulen (142,467) in Führung sah, jedoch nur zum sechsten Platz. Zwei Eishockey-Länderspiele vor der Weltmeisterschaft Vor ihrer Reise nach Prag zur Eishockey- Welt meisterschaft spielt die deutsche Natio- nalmannschaft noch am 22. Februar in Gar- misch- Partenkirchen gegen Kanada. Am 25. Februar tritt eine nicht als nationale Elf firmierte„deutsche Auswahl“ in München gegen die Nationalmanschaft der UdSSR an. Die letzten Vorbereitungen der endgültigen Vertretung für die Weltmeisterschaft wer- den am 1. März in Landshut in Verbindung mit dem Länderspiel gegen Norwegen ge- troffen. Die deutsche Weltmeisterschafts- expedition reist am gleichen Tag von Lands- hut nach Prag und kehrt am 16. März von dort nach München zurück. Eine deutsche„A-B-Vertretung“ spielt am 31. Januar und am 1. Februar in Klagen- kurt gegen die Nationalmannschaft von Oesterreich. Die Rückspiele gegen Oester- reich finden am 25. Februar in Ravensburg und am 27. Februar in Oberstdorf statt. Bonnier startet für Porsche Der schwedische Rennfahrer Joakim Bon- nier, der in der letzten Saison in der Euro- pa-Bergmeisterschaft auf einem Borgward imter Graf Trips den zweiten Platz belegte und dabei den Großen Bergpreis von Deutschland gewann, startet in der neuen Saison bei der Sportwagen-Weltmeister- schaft auf einem Porsche-Spyder RSK. Die Grand-Prix-Rennen absolviert der talen- tierte Schwede, der 1958 auch in der deut- schen Sportwagen meisterschaft(Knapp hin- ter Behra) Zweiter wurde, auf einem briti- schen BRM. Meisterleistung der Verantwortlichen unter der Führung von W. Breidinger, der mit dieser Mammut-Regatta einen Markstein in der ruhmreichen Geschichte des Mannheimer Wassersports setzte. g In den über zwölf Jahren, in denen Brei- dinger den Mannheimer Kanuten vorstand, errangen die Aktiven unserer Stadt eine Spitzenstellung im deutschen Kanusport. Die große Blütezeit ist zwar vorbei, doch ihre Werbewirkung für diese Sportart läßt sich an den großen Jugendabteilungen der zehn Vereine in der Rhein-Neckarstadt leicht ab- lesen. Jahre hindurch hatte der Name Mann- heim genau soviel Geltung bei den Renn- sport treibenden Kanuten wie etwa Duis- burg, Hamburg oder Düsseldorf. Und das War vor allem das Verdienst von W. Brei dinger, der nach dem Zusammenbruch dem Kanusport in Mannheim und darüber hin- aus in ganz Nordbaden unter großen Mühen wieder auf die Beine geholfen hatte. Auch die beliebte und bereits zur Tradition ge- Wordene Stadtregatta wurde durch ihn ins Leben gerufen. Hermann Mechler stattete im Namen der Mannheimer Kanuten den herzlichen Dank an den scheidenden Vorsitzenden ab. Zur Nachfolge von Willibald Breidinger kam nur ein Vorschlag aus der Versammlung: Adolf Rieger Gaddelgesellschaft). Der Kreis- tag sprach ihm in geheimer Wahl einstim- mig sein Vertrauen aus. Zum zweiten Vor- sitzenden wurde wieder Lutz Zahn(MKC) gewählt. Kassier: Georg Frey EGMW˖); Sport- Wart: Edgar Axel(KGN); Jugendwart: Ju- lius Vicker(WSV Sandhofen); Kassenprüfer: Klinkhart(KC W) und Winzenried GMWZ. Adalbert Schöpfe(PGW) fand mit sei- nem Vorschlag, durch gemeinsame Zielfahr- ten und gesellschaftliche Treffen den Zu- sammenhalt der Mannheimer Kanuvereine zu verstärken, ungeteilte Zustimmung. Die Versammlung klang leider mit einem Mig- ton aus. Der Vereinswechsel von zwei Olympiakämpfern hatte zu Unstimmigkei- ten Anlaß gegeben. Sportwart Axel gab die Regattaorte der einzelnen Meisterschafts- kämpfe in diesem Jahr bekannt. Danach werden die„Badischen“ in Mannheim aus- getragen, die Oberrhein-Kreismeisterschaft findet in Radolfzell statt und die„Große Süddeutsche“ wurde nach Wiesbaden ver- geben.—. 6.— Um die„Badische“ in Heidelberg: ffleister- VUimpel f/ J- Hochenieams? Mammut-Turniere im Englischen Institut/ VfR- Senioren verzichteten Vier badische Meisterschaftswimpel ver- gibt der Badische Hockeyverband am Wochenende. In insgesamt 33 Spielen zu je zweimal 10 Minuten werden in der End- runde der V. Badischen Hallenhockey-Mei- sterschaft in der Sporthalle des Englischen Instituts Heidelberg die besten Mannschaf- ten der Herren, Damen, Senioren und Junioren ermittelt. Die Teilnehmer an der Endrunde haben sich vor 14 Pagen an glei- cher Stelle qualiflziert. Bereits am Samstag spielen die Senioren und Junioren(15 bis 19 Uhr). Endrunden- Teilnehmer sind bei den Senioren Germania Mannheim, HC Heidelberg, Heidelberger TV 46 und TSG Bruchsal. Der bisherige Titelträger VfR Mannheim hatte sich in der Vorrunde ebenfalls qualifiziert. Die Rasen- spieler mußten aber auf die Endrunde ver- zichten, da sie schon vor einiger Zeit ihre Teilnahme an dem ebenfalls am Wochen- ende stattfindenden Internationalen Hallen- hockey- Turnier des HC Stuttgarter Kickers zugesagt haben. An Stelle des VfR ist nun die TSG Bruchsal nachgerückt. Man darf gespannt sein, wie sich die Germania in diesem starken Kreis schlagen wird.— Um den Titel der Junioren kämpfen HC Lahr, HC Heidelberg, Englisches Institut Heidel- berg und TSG Bruchsal. 0 Am Sonntag werden die badischen Mei- ster der Herren und Damen gesucht. 21 Spiele sind dazu nötig, gespielt wird von 10 bis 13 Uhr und nach einer einstündigen Pause von 14 bis 18 Uhr. Bei den Herren verteidigt def HC Heidelberg seinen Tftel, mit ihm haben sich zu der Endrunde der TSV 46 Mannheim, Mannheimer TG. Karls- ruher Sc, Heidelberger TV 46 und HC Lahr durchgekämpft. Eine überaus starke Sechser- gruppe. In der Vorrunde blieb der HC Hei- dellberg ungeschlagen, beachtlich spielte aber auch der HC Lahr. Die Mannheimer TG ge- Wann zweimal und verlor einmal, der TSV 46 Mannheim hatte in seiner Gruppe vier Spiele, von denen drei gewonnen wurden und ein Spiel Unentschieden endete. Es kommt in der Falle viel auf die Tagesform an, so daß es schwer fällt, einen Favoriten zu nennen. Ebenfalls am Sonmtag geht es um die Damen- Meisterschaft. Hier verteidigen die Mädel vom TSV 46 Mannheim gegen HC Heidelberg, Heidelberger TV 46 und Karls- rumer SC ihren Titel. In der Vorrunde haben die Turnerinnen mit dem tüchtigen Sturm Metz-Inge Staab- Schneider dreimal gewon- nen und einmal unentschieden gespielt. Sie Könnten ihren Titel erfolgreich verteidigen, obgleich die anderen Mannschaften an Spiel- stärke gewonnen haben. H. Ue. Eeudenheims Ringer gegen ASV Mainz: 5 Dietriek- Staftet stell bor dem Gruppensieg Zwei Nachholbegegnungen in der Oberliga/ PSV- Heber in Weinheim Der 16. Kampftag bringt in der Ringer- Gruppenliga Südwest eine Reihe von inter- essanten Auseinandersetzungen. Beim Zu- sammentreffen der beiden Tabellenersten VfK Schifferstadt und SV 98 Brötzingen dürfte die Entscheidung über den Staffel- Sieg endgültig zugunsten der noch ungeschla- genen Dietrich-Staffel fallen, zumal die Vor- derpfälzer noch Mattenvorteil haben. Da auch KSV Wiesental beim VfL Thaleisch- Weiler kaum um eine Niederlage herum- kommen dürfte, wird sich am Zwei- Punkte- Vorsprung der Brötzinger gegenüber den MWiesentalern nichts ändern. ASV Feuden- heim hat seinen vorderen Tabellennach- barn ASV 1888 Mainz zu Gast. Selbst wenn die Feudenheimer ihren 11:6-Vor- kampferfolg wiederholen, können sie die Mainzer nicht überflügeln, denn zur Zeit liegt die ASV-Staffel vier Punkte zurück. Nach dem überlegenen 17:3-Vorkampferfolg kann man ASV Lampertheim auch in Bruch- Sal einen knappen Sieg zutrauen. KSC Frie- zenheim wird gegen das„Schlußlicht“ ASV Pirmasens einen sicheren Sieg landen. In der Ringer- Oberliga Nordbaden stehen zwei Nachholbegegnungen auf dem Programm. Dabei interessiert das Zusam- mentreffer des ASV Ladenburg mit AC Ger- mania Ziegelhausen. Können sich die La- denburger für die Vorkampfniederlage revanchieren, so sichern sie sich nicht nur einen beachtlichen sechsten Tabellenplatz, sondern verhelfen dadurch endgültig der SpVgg. Ketsch zur Vize meisterschaft. Auf neutraler Matte in Leutershausen sind die beiden Absteiger KSV Schriesheim und SG Kirchheim unter sich. Beide Staffeln müssen mit mehrfachem Ersatz antreten, so daß der Kampfausgang offen erscheint.— Mit der Nachholbegegnung zwischen KSV Malsch und RSC Schönau werden die Punktekämpfe der Ringer- Kreisklasse Mannheim/ Heidel- berg abgeschlossen. Für die Mannheimer Vorstädter geht es darum, endgültig AV Schwetzingen das„Schlußlicht“ zu über- geben. Eine Nachholbegegnung findet auch in der nordbadischen Gewichtheber-Oberliga statt. AC 92 Weinheim und SV Germania Obrig- heim werden sich eine spannungsreiche Aus- einandersetzung liefern, denn der Sieger staffel winkt der zweite Tabellenplatz. Zu- vor tritt Weinheims Reserve gegen die Staf. fel des Polizei-SV Mannheim an. Mannheims Polizisten bereiten sich auf die demnächst beginnenden Punktekämpfe vor und sollten diese Begegnung als sichere Sieger beenden. Lokalspiele im Basketball Im Mittelpunkt des nordbadischen Bas. kKetballprogramms stehen am Wochenende die drei Lokalkämpfe der Oberliga in Hei- delberg und Mannheim. Dabei muß sich in Heidelberg der Tabellenführer TV 46 mit dem Tabellendritten TB auseinandersetzen und der bisher ungeschlagene USC muß bei der FT Heidelberg antreten. Beim Mann- heimer Spiel geht es zwischen der Mrd und dem TSV 46 um wertvolle Punkte. Beide Vereine rangieren am Tabellenende und eine Niederlage der in sieben Spielen bisher erfolglosen MTG dürfte deren Ab- stieg so gut wie perfekt machen. Kreisturntag in Hemsbach Der Turnkreis Mannheim hält seinen ordentlichen Kreisturntag 1959 am Sonntag in Hemsbach ab. Neben den Berichten des Kreisvorsitzenden, Kreisoberturnwartes und Kassenwart stehen die Wahlen des zweiten Kreisvorsitzenden, Oberturnwarts, Presse-, Kunstturn-, Jugend-, Spiel- und Altersturn- warts im Mittelpunkt. Allgemein erwartet man eine„Wachablösung“ auf dem Posten des zweiten Kreisvorsitzenden und des Oberturnwarts, wo jüngere Kräfte zum Zuge kommen sollen. Der Kreisturntag wird auch über die Kreis veranstaltungen des laufenden Jahres zu entscheiden haben. Für das Kreisturnfest liegen Bewerbungen vom Turnerbund Jahn Seckenheim und vom Ty Birkenau vor, während das Kreiskinderturn. fest für den Bezirk Schwetzingen/ Mannheim vom VfL Neckarau übernommen werden soll. Zur Debatte steht weiter ein Kreis-Leicht⸗ athletikfest und die Vergabe des Kreisturn- tages 1960. H. M. Duke wieder als Werksfahrer Der sechsfache Rekordweltmeister Geoff Duke, der nach der Auflösung des Gilera- Rennstalles ganz im Schatten von MV- Agusta und seines Landsmannes John Sur- tees stand. wird in der kommenden Saison wieder als Werksfahrer in die Weltmeister- schaftskämpfe eingreifen. Er verpflichtete sich bei Morini und startet auf der Viertel- liter-Maschine, die erst im September ver- gangenen Jahres, praktisch nach Abschluß der großen Saison, herausgebracht wurde und sofort sehr gut einschlug. CSg-Trainer in der Zone Das Training beim mehrfachen sowjet- zonglen Eishockeymeister Dynamo Weiß- Wager hat— im Hinblick auf die Weltmei- sterschaft vom 5. bis 15. März in der CSR der tschechoslowakische Trainer Jiri Anton übernommen. Weig wasser dürfte den Stamm der Sowjetzonen-Auswahl beim Weltturnier stellen. Bei Dynamo Berlin, das ebenfalls im Weltmeisterschaftsaufgebot mit einigen Kräf- ten vertreten sein wird, leiten Zonentrainer Rudi Schmieder und Vladimir Bouzek ge- meinsam das Training. Schalke am 4. März in Madrid Die schwierige Termin- Vereinbarung für die Viertelfinalspiele des Europapokals der Landesmeister zwischen dem FC Schalke 04 und Atletico Madrid ist jetzt wenigstens für die erste Begegnung klar. Spaniens Meister ist bereit, am 4. März zu Hause gegen Schalke 04 zu spielen, schlägt aber gleich- zeitig das Rückspiel in Gelsenkirchen für den 18. oder 19. März(anstelle des 10. März) vor. Atletico Madrid möchte die beiden Spiele nicht so kurz hintereinander austragen, son- dern wenigstens zwei Wochen Pause haben. Der deutsche Meister hat in seiner Antwort war noch einmal um Annahme des 10. Mär gebeten, ist aber— wenn Atletico darauf besteht— auch bereit, eine Woche später in der Glückaufkampfbahn zu spielen. Favoritensiege in der Endrunde In den weiteren Endrundenspielen um die Basketball- Weltmeisterschaft in San- tiago de Chile gab es Favoritensiege durch die UDS und UdSSR. Die Amerikaner hatten allerdings Mühe, die sehr starken Bulgaren mit 63:58 zu bezwingen. Zur Pause stand es 27:26 für die Bulgaren! Wesentlich leichter setzte sich die UdssR in der anderen Gruppe gegen Puerto Rico mit 84:55 durch. Noch ungelöst sind noch immer die Dif- ferenzen, die wegen der Teilnahme Natio- nalchinas an der Endrunde entstanden, Bul- garien hat sein ursprüngliches Zugeständnis zurückgenommen und weigert sich wie die UdSSR, gegen die Nationalchinesen zu spie- len. RKomakow, der Vizepräsident des sowjeti- schen Verbandes, erklärte: Wir haben lange vor der Weltmeisterschaft darauf aufmerk- sam gemacht, daß wir uns weigern, gegen die Formosamannschaft anzutreten. Als trotz unserer Weigerung die Einladung kam, haben wir guten Glaubens angenommen, es Sei alles geregelt.“ Kinder mögen ihn besonders gern; er hat för sie den richtigen Geschmack. Und ein Pausebrot, ein Abendessen mit HINDELANG-Muh, dazu einen schöônen rotwongigen Apfel und Bov- ernbrot... das ist ein kleines Fest, dos ist nahrhaft, gesund, bekömmlich. ihr Kaufmann führt HINDELANG- Muh- Camembert. Verlangen Sie ihn bitte. Der feine, guſe Neturkäse cs dem schönen Aliges. 1958 er Auehhpau. 5 f 1958 er Ltrfl. o. Gl. Fumilienunseigen 958 er wer probt- der lobt! anunung vom wenngul!) A0 7 1 0 1 Egeschufete Hände bleiben trotz der Arbeit wunderschön gepflegt. * Das Silikon in attix schützt Ihre Hände wie ein unsichtbatet Handschuh. Dosen DM, 30. 73. 1.30 · 2, Beseltigung von F grauer faltiger Haut Kosmetik- Wagner Mannheim. 0 6, 5. 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Alles scenhön und gut, nur eben nicht neu ö Da sind die türkischen Ringer in Deutsch- land, Könner großen Formats. In Dortmund, Bonn, Stuttgart und München die gleichen Re- den, das gleicke Hdndeschutteln, der gleiche Wimpelaustausch und die Geschenke, von denen man sagt, daß sie die Freundschaft erhalten. Doch dann ein Satz, der neu ist, der manche nellwach macht und vielleicht staunen läßt. gagt der Betreuer der Türken:„Die Mannschaft der türkischen Zuckerindustrie grüßte ihre deut- zchen Freunde.“ Was? Keine Nationalmannsckaft, die da ge- kommen ist? Nur eine Stael von staatlichen Angestellten? Der Mann am Mikrofon merkt nicht das Staunen und die kleine Uberraschung der Zuschauer. Fur ihn ist es die Zucker-Staſfel, für die Deutschen die National mannschaft. Beide haben Recht, es gibt keinen Unterschied, Auf der Bühne stehen die besten Freistilringer der Turkei. „Industrie- Amateure“, sagt jemand laut. Na, und? * Im Zeitalter der Sport- Wunderlinder kommt eg fast einer Sensation gleich, wenn. jemand seine sportliche Laufbahn in einem Alter be- ginnt, in dem andere schon Meistertitel, Welt- rekorde und Olympiasiege errungen haben. Als Werner Lueg, einst Weltrekordmann über 1500 Meter, vierundzwanzigjährig dem Ende seiner Earriere zustrebte, schob sich paul Schmidt, der gleichaltrige, erst an die Spitze. Wo die Leistungskurve des einen sich endgültig neigte, begann die des anderen erst zu wachsen. Und da ist jetzt der Full des Herbert Barendt, des ältesten der deutschen Kunstspringergarde von Rang— Senior mit noch nicht ganz 24 Jah- ren. Als er zum erstenmal in seinem Leben im ernsthaften Versuch auf dem federnden Brett stand, war er über siebzehn. Er wußte noch nichts von Auerbachs, einfachen und doppelten Schrauben und zweieinkalbfacken Salti— seine gleichaltrigen Kameraden beherrschten diese Sprünge im Schlaf. Wie er, der Flüchtling aus Danzig, der ein bißchen Turnen konnte, 1952 in Leipæig den er- ten Schritt auf dem Weg zum deutschen Mei- stertitel zurüclegte, da glaubte feiner, daß es dieser Herbert Burendt einmal zu etwas brin- gen werde. Zu spät, sagten sie alle, au alt. ES kam anders, wie so oft im Leben. Es ist die Würze unseres Daseins. * Die Entsckeidnug des österreichischen Ski- Verbandes, der sich beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel gegen die Verwendung der soge- nannten Düsen-Ski ausgesprochen hat, fand nicht überall Beifall. Hier wurde nämlich ein Urteil gefällt, das einer durchaus normalen Entwicklung hemmend im Wege steht. Solange der Rennläufer weiter mit eigener Kraft und talctischden Ueberlegungen seine Wettbewerbe bestreitet, sollte man technische Verbesserun- gen nickt verbieten. Warum soll es nicht er- laubt sein, an den Abfahrtski eine Vorrichtung anzubringen, die ohne Motorenantrieb den Fahrtwind aufnimmt und inn in die Rillen unter dem Shi leitet— der größeren Gleit- fukigkeit wegen. Das Wachs ist besser gewor- den, und die Bedingungen der zwaniger Jahre kennt heute kein Mensch mehr. Es hat die Stahlanten gegeben und die geleimten Skier, und der Kunststoff hat Verwendung gefunden. Solange der Dusen-Shi nicht die sportlichen Regeln verletzt— er er tut es nicht— sollte man inn gelten lassen. Noch muß sich zeigen, ob er auch sportlich ein Fortschritt ist. Wenn nicht, dann bedarf es keines Grißſes in das Rad der technischen Entwicklung. Es hat sich schon manches von selbst er- ledigt. Lorbeer für Schneider/ Strauß Bundespräsident Heuss hat dem Motor- radrennfahrer Walter Schneider Wiedenau) und seinem langjährigen Beifahrer Hans Strauß(Nürnberg) gemeinsam das silberne Lorbeerblatt verliehen. Die Auszeichnung wird durch den Präsidenten des Deutschen Motorsportverbandes, Toni Ulmen, in einer kleinen Feier überreicht werden. Schneider hat seine sportliche Laufbahn, die ihm über 70 Siege im Straßenrennen, darunter auch 1958 die deutsche Meisterschaft der Seiten- Wagenklasse einbrachte, durch die Welt- meisterschaft 1958 gekrönt. Sein Beifahrer Strauß war an diesen Erfolgen maßgeblich beteiligt. Nur Dietrich siegte Türken-Ringer gewannen in Bonn 14:5 Nach dem hohen 20:2-Sieg der türkischen Nationalmannschaft im Freistilringen gegen eme westdeutsche Auswahl am Sonntag in Dortmund unterlag eine auf fünf Plätzen ver- änderte deutsche Staffel in Bonn mit 5:14 Punkten. Einziger deutscher Sieger wurde Aneut der Schifferstädter Olympiazweite Wilkried Dietrich, der vor 2000 Zuschauern den jungen Türken Ibrahim Gener nach einer Minute durch Armzug entscheidend warf. Die beiden anderen Punkte für die deutsche Mannschaft sicherten der Bonn- Duisburger Weltergewichtler Peter Nettekoven durch ein Unentschieden gegen Oztürk und der Frank- kfurter Halbschwergewichtler Ganßert, der ebenfalls ein Unentschieden(gegen Karaba- cak) erreichte. Die Blau-Schwarzen erwarten München 1860: Waldhof- Anhang fteui sich auf Hochtelassiges Spiel Mit Keller steigen die Chancen des VfR bei der ersatzgeschwächten Aschaffenburger Viktoria/ Offenbach in Ulm Die Offenbacher Kickers stellten am Sonntag ihren zehn Jahre alten Rekord aus der Saison 1948/49 ein, als sie auch das 17. Meisterschaftsspiel unbesiegt überstanden. Die- sen Rekord wollen sie nun im Ulmer Stadion übertreffen, wo sie mit der TSG 46 einen Gegner antreffen, der zwar auf eigenem Gelände nicht mehr ungeschlagen ist, aber im- mer wieder Beweise seiner Gefährlichkeit und Stärke, zuletzt mit einem Erfolg in München gegen 1360, gibt. Von den punktegleichen Verfolgern des Tabellenführers scheint Bayern München im Heimspiel gegen den BC Augsburg eine leichtere Aufgabe zu haben als Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart, der das Vorspiel 0:4 verlor, aber inzwischen doch wieder stärker geworden ist. Favorit ist auch der 1. FC Nürn- berg gegen den FSV Frankfurt, während alle anderen Treffen des 18. Spieltages als offen anzusehen sind. Schwer wird es besonders Viktoria Aschaffenburg haben, die gegen den VfR Mannheim ohne ihren gesperrten Stopper Horst auskommen muß. Ulm 46— Kickers Offenbach; Eintracht Frankfurt— VfB Stuttgart; Bayern München gegen BC Augsburg; 1. FC Nürnberg- FSV Frankfurt; Vikt. Aschaffenburg— VfR Mann- heim; SSV Reutlingen— Karlsruhe Sc; SV Waldhof— 1860 München; Schweinfurt 05 gegen SpVgg. Fürth. Für den SV Waldhof bietet sich am Sonn- tag Gelegenheit, den Formanstieg erneut zu bestätigen: Im SVW- Stadion stellt sich mit München 1860 eine Mannschaft vor, die sich ausschließlich durch ihr spielerisches Können Max Morlock bestreitet am Sonntag sein 700. Spiel Max Morlock, neben Helmut Ralin Torschütze im Weltmeisterschafts-End- spiel 1954 gegen Ungarn(3:2), wird am Sonntag sein 700. Spiel in der 1. Mann- schaft des 1. FC Nürnberg bestreiten. Erstmals wurde Morlock als Sechzehn- jähriger am 30. November 1941 in die „Erste“ als Mittelstürmer zwischen Eiberger und Arnold berufen.— Der jetzt 33jährige Max Morlock ist der be- rühmteste„Club“ Spieler nach dem zweiten Weltkriege. Mit 26 Länderspiel- berufungen rangiert er in der langen Liste der Nationalspieler des 1. FCN an erster Stelle vor Heiner Stuhlfaut mit 21 Länderspielen. Mit der Zahl von 700 Spielen in der 1. Mannschaft steht Mor- lock an zweiter Stelle hinter Luitpold Popp(870) und vor Hans Kalb(681). Außer seinen 26 Länderspielen bestritt Morlock zwei Spiele in der B-Elf, je acht in einer DFB- und der süddeutschen Auswahl, fünf in der Stadtmannschaft und vier in der Bayern-Auswahl. einen Platz unmittelbar hinter der Ver- folgergruppe erkämpfte und die dazu mit dem Ehrgeiz antreten wird, ihre Position nach der sensationellen Schlappe gegen Ulm nicht zu verschlechtern. Für die Waldhöfer dagegen wird die Chance einer erheblichen Verbesserung des Tabellenplatzes ein wei- terer Ansporn sein, auch diesmal ihr Bestes zu geben. Die Elf bewies in Stuttgart, daß sie auch taktisch klug zu spielen versteht. Gegen München sollte die Abwehr vor einer etwas leichteren Aufgabe stehen als beim VfB und die Läuferreihe damit Gelegenheit haben, das gewohnte, auch für das Auge schöne Mittel- feldspiel aufzuziehen. Man darf eine kampf- betonte und dazu technisch hochstehende Auseinandersetzung erwarten. Der VfR wird sich im Sturm wieder auf sein Können besinnen müssen, wenn der gute Platz in der Verfolgergruppe gehalten wer- den soll. Die Aschaffenburger Viktoria ist, zumal auf eigenem Platz, ein unberechenbarer Gegner, obwohl sie am unteren Tabellenende rangiert. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob Trainer Rebell die Lücke zu schließen ver- steht, die mit der Sperre von Stopper Horst in der Abwehr entstanden ist. Da beim VfR Wahrscheinlich wieder Keller eingesetzt wer- den kann, müßte der Angriff stark genug sein, auch im Rückspiel beide Punkte zu sichern. Das Gastspiel in Ulm wird zwar für Spit- zenreiter Kickers Offenbach keine leichte Sache sein, aber erreicht die Mannschaft auch nur ihre Normalform, dann müßte sie, bei aller Achtung vor der Kampfkraft und dem Können der Ulmer, auch diese Aufgabe lösen können.— Bayern München wird sich gegen den BC Augsburg kaum eine Blöße geben. Es gilt für die Münchner, ein wachsames Auge auf Biesinger und Haller zu haben, was bei der Güte der Läuferreihe Siedl- Landerer- Mai keine Schwierigkeiten bereiten sollte. Eintracht Frankfurt wird einen stärkeren VfB Stuttgart als in der Herbstserie antref- fen, und wenn man auch die Frankfurter in Front erwartet, so ist der VfB andererseits keineswegs als Außenseiter anzusehen. Mit drei Punkten Rückstand hinter Bayern München und Eintracht Frankfurt ist der 1. FC Nürnberg zwar nicht endgültig abge- schlagen, aber zunächst einmal kann es sich für ihn nur darum handeln, in Tuchfühlung zu bleiben. Gegen den FSV Frankfurt sollte es einen doppelten Punktgewinn geben, wenn man den Gegner nicht unterschätzt. Verliert der Karlsruher SC in Reutlingen, dann zählt er zum Kreis der abstiegsgefährdeten Mann- schaften. Beim 1. FC Pforzheim: Viernheim hann unbeschwert aufspielen Leichte Aufgaben für die beiden Den Stuttgarter Kickers und Hanau 93 kann am dritten Spieltag der Rückrunde in der 2. Liga Süd kaum etwas passieren, denn mit VfB Friedberg(in Stuttgart) und Bo- russia Fulda(in Fulda) haben sie Gegner, die mit dem 1. FC Bamberg den Tabellen- schluß bilden. Es müßte also für die Kik- kers und Hanau bei ihrem Vorsprung von vier Punkten bleiben, wobei sie sogar noch Weiter davonziehen können, denn Bayern Rallye Monte Carlo: Seklußprütung 10 deutsche Jeams beendlei Insgesamt erreichten 129 Wagen das Ziel/ Ergebnis erst heute Noch 129 Fahrer aus dem starken Auf- gebot von 322. Wagen beendeten in den frü- hen Morgenstunden des Donnerstag den 28. Rallye Monte Carlo am Ziel der abschlie- Benden Bergprüfung durch die Seealpen. Der Sieger und die Placierungen werden jedoch nicht vor heute nachmittag ermittelt sein, da die Auswertung der zahlreichen Kontrollstellen der 3500 km langen Fahrt aus entlegensten Teilen Europas viel Zeit in Anspruch nimmt. Daher steht auch noch nicht fest, wie die deutschen Teams in der Schlußprüfung abgeschnitten haben. Insgesamt 220 Wagen überstanden die durch Schnee und vereiste Straßen zum Teil sehr schwierige Anfahrt nach Monte Carlo, doch mußten 34 Teilnehmer wegen Ver- spätung oder verfehlter Kontrollstellen aus- scheiden, 18 weitere gaben infolge zu großer Rückstände auf. Die abschließende Berg- prüfung auf einer 430 km langen Strecke mit Start und Ziel in Monte Carlo lichtete das Teilnehmerfeld um weitere 39 ͤ„ange- schlagene“ Wagen. Die Anstrengungen des Wettbewerbs beleuchtet die Tatsache, daß der bereits ausgeschiedene Engländer Ward Dersch seinen Mercedes an einen Baum fuhr. Dersch war übermüdet am Lenkrad eingeschlafen. Er kam mit Gesichtsverletzun- gen davon. Unter den 129 Fahrzeugen, die die Wer- tungsprüfung zum Abschluß der über rund 3400 km gehenden Rallye Monte Carlo be- endeten, befinden sich die folgenden zehn deutschen Mannschaften: Kolwes Lautmann auf Volvo, Schwaneberg/ Göttgen(Lloyd), Warmbold/ Gomol Borgward), Eikelmann/ Wencher(Autounion), Schock/ Moll!(Mer- cedes), Kling Falk Borgward), Fresse/ Mül- jer(Lloyd), Klinken/ Socher(VW), Lang Seeliger(VW) und Levy/ Vomfell(Autounion) Spitzenreiter in der 2. Liga Süd Hof hat in Darmstadt noch nicht gewonnen, und auch der VfL Neustadt ist selbst zu Hause kein Favorit gegen Neu-Isenburg. Auch der SV Wiesbaden und Jahn Regens- burg, die beim TSV Straubing bzw. VIB Helmbrechts anzutreten haben, laufen Ge- fahr, Boden zu verlieren. Der 1. FC Pforzheim verschaffte sich durch einen Auswärtssieg gegen das Schluß licht Friedberg etwas Luft und kann sich auch im Heimspiel gegen Amicitia Viern- heim auf seine starke Abwehr verlassea. Die Südhessen müssen damit rechnen, daß ihre Gastgeber von Anfang an um jeden Me- ter Boden kämpfen, um endgültig aus dem Abstiegsstrudel herauszukommen. Dem steht indes die Tatsache gegenüber, daß die Ami- eitia völlig unbeschwert aufspielen kann. Sie rechnet sich einzumindest ebenso gutes Abschneiden wie bei den Stuttgarter Kik- kers(1:1) aus.— Es spielen: Stuttgarter Kickers— VfB Friedberg; Borussia Fulda FC Hanau 93; VfL Neustadt— SpVgg Neu- Isenburg; SV Darmstadt 98— Bavern Hof; 1 FC Bamberg— Hess. Kassel; ASV Cham gegen FC Freibure; 1. FC Pforzheim gegen Viernheim; VfB Helmbrechts— Jahn Re- gensburg; TSV Straubing— SV Wiesbaden. Freundorfer will in Donaueschingen Titel verteidigen: Westdeulsche Asse technen sich Caneen aus Gelingt Carlo Schmidt endgültig Durchbruch zur deutschen Spitzenklasse? Wie der bayerische Tischtennisverband mitteilt, wird der sechsfache deutsche Mei- ster Konrad Freundorfer(TSV Milberts- hofen) bestimmt am Wochenende in Donau- eschingen seinen Titel im Herreneinzel ver- teidigen. Außerdem wird er im Doppel teil- nehmen. Von einer Mitwirkung im gemisch- ten Doppel wird er jedoch aus gesundheit- lichen Gründen absehen. Wie dazu Freun- dorfer selbst erklärte, hat er sich nach er- neuten Trainingsversuchen entschlossen, trotz gerade erst überstandener Gelbsucht an den Start zu gehen, obwohl der Arzt einige Be- denken äußerte. Kleines Handball- Programm im Kreis Mannheim: Entscheidung in de- Hallen meisterschaft In der sechsten Runde trifft Leutershausen in Karlsruhe auf Mühlacker Im Mittelpunkt des Handballprogramms stehen auch am Wochenende die Hallen- spiele. In Karlsruhe treten am Freitagabend in der Gartenhalle Sd Leutershausen, TSV Rintheim, 08 Mühlacker, Germ. Brötzingen, TSG Bruchsal und der TSV Handschuhs- heim zur sechsten Runde um die„Badische“ an. Vor allem interessieren dabei die Spiele TSV Rintheim— 08 Mühlacker und Sd Leu- tershausen— 08 Mühlacker, die die Mei- sterschaft schon entscheiden könnten. TSV Rintheim und Sd Leutershausen treffen erst eine Woche später aufeinander. Am Samstagabend spielen in der Falle der Technischen Hochschule Karlsruhe die Kreismeister von Pforzheim(TG Pforzheim), Bruchsal(TSS), Karlsruhe(KTV 46), Hei- delberg(Walldorf Astoria) sowie Mannheim (TSV 1846 um die Badische Hallenmeister- schaft der Frauen. Der TSV 1846 geht nicht ohne Chancen in diese Spiele. Für ihn geht es dabei darum, die auf dem Feld durch den KTV erhaltene Schlappe auszuwetzen. In der Qualiflkationsrunde wird das letzte Spiel ausgetragen. In Hockemheim muß Ger- mania Dossenheim gewinnen, wenn der zweite Platz behauptet werden soll. Die Privatrunde bringt wiederum zwei Spiele. TV Brühl erwartet die SpVgg. Sandhofen, der man keine Chancen einräumen kann. SC Käfertal gastiert bei Badenia Feudenheim, die am letzten Sonmtag durch einen Sieg über Sandhofen àufhorchen ließ. Connys stärkster Rivale, Erich Arndt (Mörfelden), ist nicht vertreten, da er nicht an dem vom hessischen Verband angesetz- ten Ausscheidungsturnier teilgenommen hat. So gibt es in dem mit 64 aktiven besetzten Herren wettbewerb mit einen Favoriten. Ge- fahr könnte Freundorfer nur von den West- deutschen Gaeb Oüsseldorf), Langer und Wennighoff(beide Metteln), sowie dem Mainzer Köhler drohen. Auf eine gute Pla- cierung hoffen der Neckarsulmer Harst, der Frankfurter Berger, sowie Gomolla(Salz- gitter). Toni Breumair Augsburg) schnitt stets bei Titelkämpfen gut ab und Altmei- ster Vaack(Berlin) beweist immer wieder, daß er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Sepp Seitz Burgkunstadt) ist in letzter Zeit wieder mächtig nach vorn ge- kommen. Vom Heidelberger Carlo Schmidt erwartet man den endgültigen Durchbruch zur Spitzenklasse. Bei den Damen wird der Berlinerin Uschi Matthias-Fiedler eine Titelverteidigung nicht leicht fallen, obwohl die Ranglistenerste Evi Graf(Saarbrücken) möglicherweise nicht am Start sein wird. Hanne Schlaf Frank- furt) und Oda Mühlenhausen Braun- schweig) verdienen viel Vertrauen. Weiter werden noch Ulla Paulsen Hamburg), die junge Jutta Kruse(Hannover) und Monika Wiskant(Wuppertal) stark zu beachten sein.— Die Liste der vorjährigen Meister: Herren-Einzel: Conny Freundorfer(Mil- bertshofen), Damen-Einzel: Uschi Matthias- Fiedler Berlin), Herren-Doppel: Langer/ Gaeb Oüsseldorf), Damen-Doppel: Uschi Matthias- Fiedler/ Hanne Schlaf(Berlin/ Frankfurt). Gemischtes Doppel: Gröber/ Schippers Düsseldorf). Hawthorn tödlich verunglückt Der englische Auto- mobil-Weltmeister von 1958, Mike Haw- thorn, ist gestern bei einem verkehrsunfall südlich London ums Leben gekommen. Der 29 jährige Rennfahrer, der in zahlreichen Rennen dem Tod ins Auge schaute, ver- unglückte mit seinem Jaguar Sportwagen auf einer regennassen Schnellverkehrs- e straße bei Guildford. Der Wagen geriet ins Schleudern, prallte auf einen Lastwagen auf, überschlug sich zweimal und zerschellte an einem Baum. Hawthorn, der allein im Wagen saß, war auf der Stelle tot. Sein Vater war vor fünf Jah- ren ebenfalls bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. John Michael Hawthorn verdankte das vorzügliche Abschneiden im letzten Jahr nicht nur der Qualität des Ferrari-Renn- wagens, sondern auch seinem„Fahren mit Kopf“. Er machte eine erstaunliche Wand- lung durch, nachdem er vor wenigen Jahren wegen seines allzu draufgängerischen Fahr- stils, der manchmal die Grenzen der Rück- sichtnahme auf seine Konkurrenten über- schritt, im Mittelpunkt der Kritiken stand. Immer wieder ging das Temperament mit dem blonden Engländer durch, der Renn- wagen und hohe Geschwindigkeiten zu sei- nem Lebensinhalt gemacht zu haben schien. Diese Wandlung brachte schließlich den großen Erfolg mit dem Gewinn der Welt- meisterschaft ein, als Lohn für ein taktisch kluges, rationelles und rücksichtsvolles Fah- ren, das er 1955 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in Frankreich so sehr vermis- sen ließ. Damals hatte sein Verhalten kata- strophale Folgen. Durch ein plötzliches Ma- növer kurz vor den Boxen geriet der hinter Hawthorn fahrende Franzose Levegh ins Schleudern. Der Mercedeswagen des Fran- zosen explodierte nach einem Aufprall, und über 80 Zuschauer fanden den Tod. Während die führenden Mercedeswagen aufgaben, fuhr Hawthorn weiter und siegte. Viele sahen in Hawthorn den Schuldigen an dieser größten Katastrophe im Motorsport. Wenige Tage nach dem Gewinn des Weltmeister titels erklärte Hawthorn:„Seit acht Jahren bin ich Rennfahrer. Ich bin jetzt an die Spitze gekommen und Weltmeister. Jetzt ist es an der Zeit, aufouhören.“ Porsche-Rennleiter Huschke von Han- stein sagte:„Das Haus Porsche hat Haw- thorn als fairen und vorbildlichen Fahrer und guten Sportskameraden geschätzt. Es liegt eine besondere Tragik darin, daß Haw- thorn gerade in dem Augenblick, in dem er sich aus dem gefährlichen Rennsport in eine bürgerliche Atmosphäre zurückziehen wollte, bei einem Verkehrsunfall ums Leben kom- men mußte.“ Gegen Spanien in Heidelberg Deutscher Rugby- Verband tagte Die Termine für die fünf Länderspiele dieser Saison und anderer wichtiger Ereig- nisse wurden vom Vorstand des Deutschen Rugby- Verbandes DRV) und den Vertretern der Landesverbände in Hannover festgelegt. Das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft wird wegen der Spiele gegen Spanien und Frankreich im März um zwei Wochen verlegt und findet jetzt am 31. Mai in Berlin statt. Einladungen aus England und Italien mußten aus finanziellen Gründen abgelehnt werden. Die wichtigsten Termine 1959: 1. März: Deutsche Auswahl— RAF in Bremen; am 15. März: Deutschland— Spanien in Heidel- berg; 22. März: Deutsche Auswahl— Britische Rheinarmee in Berlin; 28. März: Deutschland gegen Frankreich in Hannover; 1. Mai: Deut- sche Auswahl— Harlequins London in Han- nover; 13. September: Deutschland— Holland in Heidelberg; 11. Oktober: Deutschland- CSR in Prag; 18. Oktober: Nord— Süd in Hannover; 25. Oktober: Deutschland— Polen in Braunschweig. 5 Skimeister in der Schweiz Zwei deutsche Skimannschaften werden am Wochenende in der Schweiz starten. Um das Weiße Band von St. Moritz kämpfen gegen die internationale Elite die Meister Ludwig Leitner(Kleinwalsertal) und Fritz Wagnerberger(Traunstein), sowie der 16jäh- rige Münchner Willi Bogner, Eckhardt Muh- polding), Nömeier(Rosenheim) und die vier- fache Meisterin Hannelore Basler(Ulm), Sonja Sperl(Bayerisch Eisenstein), Heidi Biebl(Oberstaufen) und Heidi Mittermeier (Reit im Winkh. Die andere deutsche Mann- schaft startet in Davos. FSV- Stürmer Pfeiffer verletzt Das Auto des FSV-Mittelstürmers Her- mann Pfeiffer wurde am Dienstag gegen 21 Uhr auf der Heimfahrt vom Training in Frankfurt nach Darmstadt nahe Eberstadt von einem amerikanischen Wagen gerammt. Wie von der FSV- Geschäftsstelle mitgeteilt wurde, erlitt Pfeiffer eine schwere Gehirn- erschütterung. Es besteht auch Verdacht, dag er sich noch eine Wirbelsäulenverletzung zu- Z0g. Pfeiffer wurde in das Krankenhaus Darmstadt-Eberstadt eingeliefert und dürfte seinem Verein sechs bis acht Wochen nicht zur Verfügung stehen. — Unsere große Leistung E. N.-Sitber feine, hochatomstische Gugtemala- Mischung 125 g 5 kräftig, vollmundig 2.20 Das neue Ekinkaufsziel am Kürpfalzkreisel Moccd-Perl Märdgogype die beliebte große Bohne S ß Guter Kaffee schafft gute Laune! Erkapis- 125. 9 1.95 7,5% Feitgehalt 2.35 125 g Dosenmilch uns kat. 94 4 Dosen 5 MANNHEIM Seite 14 MORGEN Bonn bereitet Gegenvorschläge vor Denkschrift zur deutschen Frage in Arbeit/ Duckwitz Anfang Februar nach Washington Bonn. Wahrscheinlich Anfang Februar wird in Washington die Viermächte-Arbeits- gruppe zur Beratung von Problemen der deutschen Wieder vereinigung zusammentre- ten. Ihr gehören die Botschafter Frankreichs, Großbritanniens, der Bundesrepublik und ein Beamter des amerikanischen Außen- ministeriums in entsprechenden Rang an. Ein Bonner Regierungssprecher kündigte am Donnerstag an, daß in Washington die Ein- zelheiten der westlichen Gegenvorschläge Aufeinander abgestimmt werden sollen. Möglicherweise wird die Arbeitsgruppe auch eine Außenministerkonferenz der West- mächte vorbereiten. In Bonn liegt die Hauptlast der Arbeit im Augenblick bei dem im Auswärtigen Amt gebildeten Gremium, das jetzt schon unter Zeitdruck leidet. Es soll einmal eine Denk- schrift zusammenstellen, in der die Ansich- ten der Bundesregierung zur Konföderation dargelegt werden.(Siehe auch Seite 1.) Zum anderen werden in diesem Kreis die von der amerikanischen Regierung erbetenen An- regungen und Gegenvorschläge konkretisiert. An den Beratungen in Washington wird ver- mutlich der Leiter der Ostabteilung im Aus- wärtigen Amt, Duckwitz, teilnehmen, dem die Aufgabe zufällt, das Bonner Material zu übermitteln. Von ubserer Bonner Redaktion Der Zeitdruck erklärt sich aus der Ab- sicht, die Ergebnisse des 21. Parteitages der sowjetischen KP, der am Dienstag beginnt, und das Echo des Mikojan-Besuches in den USA abzuwarten. Von den Moskauer Aeuße- rungen, in welchen Punkten die sowjetische Regierung zu Verhandlungen bereit ist, dürfte es auch abhängen, ob nach der Ar- beitsgruppentagung in Washington ein Zu- sammentreffen der westlichen Außenminister Unter Beteiligung der Bundesrepublik not- wendig sein wird. Die eigentliche Arbeit soll Anfang Februar in Washington geleistet werden. Den Außenministern würde dann nur noch die Aufgabe zufallen, das Ergebnis mit einer gewissen Demonstration zu be- stätigen. Eine westliche Gipfelkonferenz? London.(AP) Der britische Mintsterprä- sident Macmillan hat am Donnerstag die Möglichkeit einer westlichen Gipfelkonfe- renz zur Ueberprüfung der bisherigen west- lichen Deutschland-Vorschläge angedeutet. Macmillan sagte:„Ich schließe diese Mög- lichkeit nicht aus.“ Auf die weitere Frage, ob Großbritannien seinen Verbündeten neue Vorschläge zur Deutschlandfrage unterbrei- tet habe und ob Großbritannien dafür sei, diese Vorschläge der Sowjetunion auf einer Gipfelkonferenz zu unterbreiten, erklärte Macmillan:„Ich bin sehr an Diskussionen und Verhandlungen interessiert. Aber ich habe kein Interesse daran, entweder jetzt oder vor solchen Verhandlungen genau an- zugeben, bis zu welchem Grad man Anpas- sungen machen könnte. Das ist eine hoff- nungslose Methode, in Verhandlungen ein- zutreten. Wir haben erklärt, was wir als richtige und faire Vorschläge für Deutsch- land betrachten, und wir bleiben dabei. Es könnte sein, daß eine Anpassung gemacht werden könnte, die die Sowjetregierung zu einer Zustimmung bewegen könnte. Aber Wir sollten unsere Position nicht vor dem Beginn preisgeben.“ Mikojan bei Hansen Kopenhagen.(dpa) Der stellvertretende sowjetische Ministerpräsident Anastas Miko- jan ist Donnerstagmittag in Kopenhagen überraschend mit dem dänischen Regie- rungschef H. C. Hansen zu einer Unter- redung zusammengetroffen. An dieser Be- gegnung, zu der Hansen eingeladen hatte, mahmen auch der dänische Außenminister Jens Otto Krag, der Direktor des Außen- ministerſums, Nils Svenningson, der sowie- tische Geschäftsträger Michailow und ein Dolmetscher teil. Mikojan war am Donners- tagfrüh mit 24stündiger Verspätung in der dänischen Hauptstadt eingetroffen. Wegen eines Motorschadens des Flugzeuges, das ihn nach Abschluß seines USA- Besuches nach Europa zurückbringen sollte, hatte er seinen Aufenthalt auf amerikanischem Boden un- freiwillig verlängern müssen. Mikojan sei an einer Erweiterung des sowqetischen Handels mit den USA micht interessiert, es sei denn, zu seinen eigenen Bedingungen. Dies ist der Eindruck, den der Stdatssekretär im amerikanischen Wirtschaftsministerium, Douglas Dillon, bei seinen Gesprächen mit dem sowietischen Gast gewonnen hat. Wie Dillon vor dem Außen- politischen Ausschuß des Senats ausführte, stellte Mikojan unter anderem die Bedin- gung, das vom USA- Kongreß beschlossene Verbot zu widerrufen, wonach eine Meist- begünstigung im Handel mit der Sowjet- union untersagt ist. Außerdem habe Miko- jan umfassende langfristige Kredite für die Finanzierung sowjetischer Käufe zur Bedin- gung gestellt. Dillon fügte hinzu, er sei tief enttäuscht über das vollkommene Desinter- esse Mikojans, als ihm einige Vorschläge zur Förderung des sowaqetisch- amerikani- schen Handels unterbreitet wurden. Reise nach Warschau Kopenhagen.(dpa) Der dänische Außen- minister Jens Otto Krag hat eine Einladung des polnischen Außenministers Rapacki nach Warschau angenommen. Der Besuch wird in der ersten September-Hälfte stattfinden. Freitag, 23. Januar 1959/ Nr. 18 Bonn gibt Kredit für den Sudan Bonn.(AP) Zwischen einer sudanesischen Delegation und Vertretern des Auswärtigen Amtes sind am Mittwoch in Bonn Bespre. chungen über die Intensivierung der Wirt- schaftsbeziehungen zwischen dem Sudan und der Bundesrepublik erfolgreich abgeschlos. sen worden. Wie das Auswärtige Amt mit. teilte, wurde von beiden Seiten der Wunsch zum Ausdruck gebracht, besonders auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Entwicklung des Sudans eng zusammenzuarbeiten. Die Kre. ditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt/ Main wird der sudanesischen Regierung einen Kredit gewähren, der für die Finan- zierung besonders förderungswürdiger Auf. bauvorhaben im Sudan verwendet werden soll. Ferner hat sich die Bundesregierung bereit erklärt, im Interesse des Aufbaus der Wirtschaft im Sudan über das laufende Ge- schäft hinaus Bundesgarantien und Bürg. schaften für Liefergeschäfte mit längeren Zahlungfristen zu übernehmen. Fast drei Jahre nach dem Vertrags. abschluß will Belgien jetzt sein Kultur. abkommen mit der Sowjetunion in Kraft setzen. Das Abkommen, das einen verstärk. ten Austausch von Künstlern, Professoren und Studenten zwischen beiden Ländern vor- sieht, war 1956 in Moskau abgeschlossen worden. Wegen der unmittelbar darauf fol- genden Ereignisse in Ungarn wurde seine Verwirklichung aber von belgischer Seite „Ausgesetzt“. Familienanseigen Statt Karten Für die zahlreichen Beweise der innigen Anteilnahme und die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer leben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgrog- mutter, Schwägerin und Tante, Frau Barbara Schadt verw. Langhauser geb. Böhmer sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Mehlmann für seine tröstenden Gebete, Herrn Dr. Schmid, Schwester Irmen- traud, sowie Herrn Heinrich Maier von Südd. Dressur- verband, und allen denen, die unserer lieben Entschlafenen das letzte Geleit gegeben haben. Mum.- Friedrichsfeld, den 22. Januar 1959 In tiefer Trauer: Familie Ernst Langhauser Familie Fritz Langhauser und Angehörige Statt Karten Für dle meinem lieben allzufrüh verschiedenen Manne und guten Vati, Herrn Hermann Kramer aut seinem letzten Wege gegebenen Beweise der Liebe und des treuen Gedenkens, besonders für die schönen Kranz- und Blumen- spenden, bitten wir unseren tiefempfundenen Dank entgegen zu nehmen. Jede Teilnahmebezeigung gab uns Trost in unserem unermeßglichen Schmerz. Mm. Feudenheim, den 23. Januar 1959 Wasserbett 5 Elfriede Kramer mit Kind und Angehörige Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem Verlust meiner lieben Frau, unserer Mutter, Schwiegermutter, Oma, . Helene Schmitt sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Baler, für seine trostreichen Worte, den Gastwirten der Gruppe Jungbusch, den Haus- bewohnern sowie allen denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 23. Januar 1959 Beilstraße 24 Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Schmitt, Gastwirt Kinder und Anverwandte Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres leben Entschlafenen, Herrn Josef Aumann sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, danken Wir herzlich. Besonderen Dank Herrn Kurat von der St.-Lioba- Kirche sowie Schwester Lina und Schwester Gertrud. Der Betriebsleitung, dem Betriebsrat und den Arbeitskollegen der Firma Bopp& Reuther sowie allen Bekannten und Verwandten, die unserem lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. M hm.- Waldhof, den 23. Januar 1959 F In stiller Trauer: Maria Aumann Wwòe. und Angehörige Es ist uns ein Bedürfnis, herzlichen Dank zu sagen, für die Überaus große Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Adolf Hübner Besonderen Dank der Direktion und den Mitarbeitern der Firma Heinrich Lanz sowie den Schulkameraden und den Hausbewohnern Für die ehrenden Nachrufe und Kranzspenden, den Aerzten und dem Pflegepersonal vom Städt. Krankenhaus, Hw. Herren Rektor Stadler und Stadtpfarrer Schmutz für den tröstenden Beistand. Auch allen denen, die uns durch Kranz- und Blumenspenden, durch Begleitung zur letzten Ruhestätte und ihr gutes Wort, Trost gegeben haben, sei herzlich gedankt. Mannheim, den 22. Januar 1959 J 7, 1 Frau Luise Hübner geb. Kummer und Angehörige Am 16. Januar 1959 wurde mein innigstgeliebter, treusorgender Mann, Paul Braun Inhaber der Firma Braun und Fleckenstein Herr durch einen sanften Tod von seinem schweren Leiden erlöst. Ludwigshafen/ Rhein, den 22. Januar 1959 Bayernstraße 44 Im Namen der Hinterbliebenen: Fränze Braun geb. Müllich Die Beisetzung fand nach dem Wunsche des Verstorbenen in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand zu nehmen. Gott der Allmäckhtige Hat heute, nach langem schwerem Leiden, meine liebe Frau, meine gute Mutter, Tochter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Hildegard Bartenschluger geb. Ritter versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 50 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abberufen. 5 Mannheim, den 22. Januar 1959 Schwetzinger Straße 18 Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Fritz Bartenschlager Claus Bartenschlager Beerdigung: Samstag, 24. Jan., 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber, guter Mann, unser guter Opa, Uropa, Schwager und Onkel, Herr Friedrich Franz Gewerkschaftssekretär i. R. nach langer schwerer Krankheit, im Alter von 72 Jahren, ver- storben ist. Mum. Neuostheim, den 22. Januar 1939 Schwindstraße 3 In stiller Trauer: Rosa Franz geb. Scheinost und alle Anverwandten Feuerbestattung: Samstag, den 24. Januar 1959, um 10.00 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Freitag, den 23. Januar 1959 Hauptfriedhot Zeit Jochem, Christiane(Kinch, Neckarspitze 11 10.00 Knapp, Heinz Philipp, Schönau, Marienburger Str. 14 10.30 Rittmann, Anna, Wa., Schlehenweg 1 11.00 Zeidler, Agnes, Obere Clignetstraße 1199 11.30 Kraus, Heinrich, Eichelsheimerstraße 4. 13.00 Späth, Gabriele(Kind), Lindenhofstraße 0 13.30 Krematorlum Schneider, Wilnelm, Landteilstraße 14a 13.30 Nach schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser güter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bru- der, Schwager und Onkel, Herr Gustav Herre im Alter von nahezu 50 Jahren, von uns gegangen. Mhm.-Sseckenheim, 21. Jan. 1959 Hauptstraße 154 In stiller Trauer: Frau Helene Herre geb. Brunner mit Kindern und verwandten Beerdigung: Samstag, 24. Jan., 11 Uhr, von der Friehofkapelle Seckenheim aus. Anzeigen- Annahmestellen: Her können Sis Anz e 65 on zu Original-Tarifpreisen aufgeben. feudenheim: Frou Woôhler, Hauptstraße 69(Schorpp- Filiale Friedrichsfeld: Valentin ſheig, Hogencber Stroße 22 Heldelberg: Heidelberger ſogeblaſt Hauptstraße 45 Ükcstertal: Jakob Geiger, Am Holtepunkt Kfertel-Süd: Albert Blot, Dörkheimer Straße J! Lampertheim: Emrich& Lindner, Kolserstroße 19 rodwigshafen! Geschäftsstelle Mannheimer Morgen, Amtsstraße 2, fel. 6 27 68 adenborg-Neckorh Hons Schmleg. lodenborg, Sievertstraße 3 sondhofen: Kirsch, Sendhofer Str. 323.323 Schönou-NMord: Wilh. Sottner, Ortelsburger Stroße 6 Schöndu-Söd: Frledr. Kremer, Koftowitzer Zeile 18 Schriesheim: Georg Knöpple, Stelnoch, ſel. 3 19 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Hauptstraße 80 Waldhof: A. Heim, Oppober Stroße 28 Neckerau: A. Groß(vorm. Göppinger), Fischerstroße MADE EN Trisch ausgerulitł.. .. beim Erwachen ist nicht jeder von uns. 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Kfurt/ ierung Finan- Auf. yverden jerung us der le Ge- Bürg⸗ geren trags. Ultur- Kraft stärk⸗ soren n vor- lossen T fol- Seine Seite eee von em zeit rk- ler- ich, in etzt aon alb els- Nr. 18/ Freitag, 23. Januar 1959 MORGEN Seite 18 Notizen öber Bücher Noch eine Geschichte der Philosophie Hermann Glockner:„Die europäische Phi- losophie von den Anfängen bis zur Gegen- wart“(Reclam-Verlag, Stuttgart.) Es besteht auf dem Felde der philosophischen Literatur eigentlich kein Mangel an historischen Dar- stellungen der Philosophie, zumal die zahl- reichen„Einführungen in die Philosophie“ ire Leser meist ebenfalls am Leitfaden der Chronologie mit den Grundproblemen des Philosophierens vertraut machen und daher immer wieder den vielbenutzten Weg von den Vorsokratikern bis hin zu den jeweils Modernen gehen. Freilich 138t diese Gleich- förmigkeit des Rahmens die allerbeträcht- lichsten Unterschiede in der Ausführung zu, und zwischen den extremen Lösungen (etwa dem grundlegenden, noch immer un- entbehrlichen Kompendium Ueberwegs einerseits und so mancher schnellfertigen, die Probleme kaum antippenden Ueberblicksbe- trachtung andererseits) besteht keine ernst- liche Gemeinsamkeit. Wenn also(wie es hier durch den Stuttgarter Reclam-Verlag in Form eines über tausend Seiten starken, gut ausgestatteten Bandes geschieht) eine neue Philosophiegeschichte vorgelegt wird, so hat man Ursache, nach ihrem Charakter zu fra- gen und nach dem Platz, den sie voraussicht- lich im weiten Bereich der philosophiege- schichtlichen Literatur einnehmen wird. Stellt man Glockners Darstellung neben ver- gleichbare Arbeiten der neueren Zeit, etwa neben Bertrand Russells Philosophie des Abendlandes“ od neben Ernst von Asters „Geschichte der Philosophie“, so wird es deutlich, daß sie durchaus ihr eigenes Ge- sicht hat. Sie unterscheidet sich deutlich von der gediegenen, etwas distanzierten Lehrhaf- tigkeit Asters, aber noch viel mehr von der eleganten, jedoch allzu polemischen Art, mit der Russell, der englische Philosoph, in ge- Sinn mialer Unbekümmertheit als europäische Phi- losophie ziemlich ausschließlich das darstellt und gelten läßt, was ihn in seinem eigenen Denken befruchtet oder doch angestoßen hat. Hermann Glockner, der von Dilthey die entscheidenden Anregungen seines philoso- phischen Denkens empfangen hat, ist weder lehrhaft unbeteiligt noch gewaltsam. Er will in„vergegenwärtigender Erinnerung“ zu- sammenfassen und lebendig werden lassen, Was in langen Jahren philosophischen Leh- rens und Publizierens Gegenstand seiner Ge- lehrtenarbeit war. So entstand eine eigen- artige, aber durchaus nicht umsympathische Mischung zwischen einem resümierenden Handbuch(mit kargen Literatur-Angaben in den Fußnoten) und einer sanft subjektiv getönten Rück- und Ueberschau. Viele Ka- pitel bleiben fühlbar hinter dem zurück, was man in den geglückten Abschnitten Russells oder auch an anderer Stelle lesen kann. Was Glockner, um ein Beispiel herauszugreifen, über die Vorsokratiker sagt, übersteigt kaum das Konventionelle und erreicht nirgends die Intensität, die uns aus mancher Philosophen- Begegnung mit diesen Ursprüngen europä- ischen Denkens anspricht(Nietzsche, Ja- spers). Wenngleich also bei Glockner ge- wisse Höhenunterschiede in der Behandlung der vielfältigen Themen nicht zu übersehen sind, so ist seine Arbeit doch weit entfernt von der gereizten Sprunghaftigkeit Russells und nirgends wird(wie bei diesem) ver- sucht, durch essayistische Brillanz für Aus- gelassenes zu entschädigen. Glockner sieht auch nicht mit dem fordernden Blick des Existenz- Philosophen über die Philosophie- geschichte hin, sie lediglich nach Ansatz- punkten zu eigenem Denken aus den Ur- Sprüngen abfragend. Er wählte die Haltung des Behutsamen, des Verstehen wollenden, und was er in seiner recht sorgfältigen, ver- ständlichen und lebendigen Sprache vorzu- tragen hat, wird daher mit Recht weit über die Kreise der unmittelbar fachlich Inter- essierten hinaus um Leser werben dürfen. Wa. Thecter-Zqduber Clemence Dane:„Der Zauber des Broo- mes“(Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins, Tübingen). Dem geduldigen, aber ge- fesselten Leser broomt am Ende dieser 480 Seiten Broome der Kopf, und es ist gut, daß ein beigefügter Stammbaum die äußerst komplizierten Familien verhältnisse einer britischen Theater-Dynastie der letzten 150 Jahre zumindest graphisch befriedigend auf- klärt. Die heute 70jährige Epikerin Clemence Dane(sie konzipierte u. a, die Drehbücher zu den Erstverfilmungen von„Anna Kare- nina“ und„Mädchen in Uniform“) hat einen mit schlechthin typisch englischem Sippen- angereicherten Familienroman ge- schrieben, der deshalb zugleich Theater- För Ktzenfreunde Hans Steen:„Große Liebe für die Katz“ Safari-Verlag, Berlin). Ein Katzenbuch ist Vielleicht mehr als jedes andere Tierbuch eine Bekenntnis- und Verteidigungsschrift für ein immer noch umstrittenes, ebenso lei- denschaftlich geliebtes wie gehaßtes Ge- Schöpf. Denn die Katze hat trotz jahrtau- sendelanger Gewöhnung an den Menschen nichts von ihrer ursprünglichen Eigenart aufgegeben. Sie ist sich selber treu und mren Beschützern und Quälern stets ein Rätsel geblieben. Wer diesen eigenwilligsten Individualisten unter all unseren Haustieren näher kennenlernen möchte, sollte nicht versäumen, sich von Hans Steen in die Ge- heimnisse der Katzenseele einweihen zu lassen, um zu begreifen, daß hier, trotz scheinbarer Domestikation, ein untrüglicher Instinkt waltet, und daß die Katze, keinem Befehl gehorchend, nur aus Sympathie oder Vernunft zur Anpassung bereit ist. Man erfährt in diesem wunderschönen, reichbebil- derten Plauder-Buch eine Menge inter- esganter Dinge über Aufzucht und Behand- lung, Charakter und Gewohnheiten der ein- zelnen Rassen, über Abstammung, Fami- liengeschichte, Ernährung und Krankheiten. Doch das alles ist höchst unsystematisch verstreut in einem bunten Mosaik von Anekdoten, Berichten und Erlebnissen, 80 daß man die erzieherische Absicht vollkom- men vergißt, aber bei dem Vergnügen des Lesens und Anschauens unversehends jene herzliche Zuneigung empfindet, um die der Verfasser mit diesem liebevollen Katzen- Plaidoyer werben wollte. E F. Grandville:„Herzensleid einer englischen und einer französischen Katze“(Buchheim- Verlag, Feldafing). Nach fast hundertjähri- ger Vergessenheit wurde in den Illustra- tionen des französischen Zeichners Grand- ville ein skurriles Genie wiederentdeckt. dessen erfreuliche Bekanntschaft uns dieses schmale Bändchen vermittelt. Seine ver- menschlichten Katzen, anatomische Wunder- wesen, die sich in Gehrock und Krinoline höchst manierlich bewegen, sind Kinder einer spätromantischen Phantasie, beschei- dene Verwandte ihrer hochgerühmten lite- rarischen Artgenossen. Vom Gestiefelten Kater bis zu Kater Murr, Hidigeigei und ähnlichen Prominenten galt das Interesse stets den männlichen Vertretern ihrer Rasse, den singenden Dach-Troubadouren, fauchen- den Raufbolden und schnurrenden Philo- sophen. Wer aber fragte schon nach den Nöten und Freuden der sanften Kätzinnen? Gpanville zeichnete sie in ihrer mädchen- haften, ein wenig schüchternen Anmut, diese kleinen, ehrpusseligen Bürgerinnen, die ihr Unglück mit Würde tragen und trotz aller weiblichen Schwächen und gelegentlichen Gefühlsverwirrungen doch recht realisti- sche Ansichten über die Welt im allgemei- nen und die Männer im besonderen haben. Honoré de Balzac und P. J. Stahl schrieben die Brief- und Tagebuchtexte der Grand- vVille'schen Katzendamen, und der Heraus- geber Eugen Skasa-Weiss versah sie mit „Marginalien für Katzenfreunde und Kater“ — was nicht besagen soll, daß nicht auch ganz normale Menschen mancherlei Spaß und Nutzen von dieser Lektüre haben könn- ten. 88 e ee historie ist, weil sich seine handelnden Per- sonen auf den Bühnen des Lebens und auf den Bühnen der gelenkten Illusion expo- niert zur Schau stellen. Vom legendären und esenbindenden Urgroßvater über sämtliche Onkels, Tanten, Neffen, Vettern und Cou- sinen führt der oftmals beschwerliche Weg unter Einbeziehung möglicher Seitenlinien Zzur eigenwilligen Urenkelin Domina Broome. Sie verschwindet in einem irischen Idyll hinter den Londoner Prachtkulissen— allerdings, nicht ohne versprochen zu haben, daß ein zweiter Roman mit dem Titel„Die Macht der Broomes“ die zwangsläufige Folge solch genialischen Familienlebens sein Wird. Es ist schade, daß die renommierte Au- torin dem im Film üblich gewordenen Ge- setz der Serie nachgeht, denn der„Zauber der Broomes“, den sie durch einen geheim- nisvollen Knittelvers ihren Erben weiterzu- geben pflegen, hätte vollauf genügt. Man sollte ihn nicht durch eine ebenso episch breite Fortsetzung entwerten, denn seine Vorzüge sind sichere Eleganz der Stilistik, individuelle Detail- Schilderung der durch familiäre Bande heillos verknüpften Typen und die trotz der vielen Namen übersichtlich gegliederte Chronologie eines Stammes mit Sinn für Effekte, der sich vom kleinen Wan- derschausteller zum wohlhabenden Kartell von Adel emporspielt, emporheiratet und innerhalb der gängigen gesellschaftlichen Spielregeln emporintrigiert. Wäre diese um- fangreiche Chronik kürzer gefaßt, wäre das Shakespearesche Theater um ein paar Akte reduziert worden, wären die charakterlichen Meditationen der Beteiligten(es handelt sich lediglich und ausschließlich um die Riesen- familie Broome) konzentrierter verarbeitet worden, dann hätte dieser Roman wesent- lich gewonnen. Seine Verfasesrin hat es je- doch auch in dieser Form verstanden, den auf Charme, Impulsivität und kühler Ueber- legung beruhenden Zauber der Broomes“ lebendig werden zu lassen. hw Meisterliche Essqys Carl J. Burckhardt:„Bildnisse“(S. Fi- scher Verlag, Frankfurt am Main). Eine Porträtgalerie von 17 meisterlichen Deutun- gen ist hier zusammengefaßt. Manches daran trägt eine gewisse Zufälligkeit des Ent- stehens: die schon anderwärts gedruckte Redes zum 150. Todestag von Schiller etwa, auch die Frankfurter Festrede auf den Frie- denspreisträger Thornton Wilder. Als Ein- zelschrift war bereits einmal der Essay„Ge- danken über Karl V.“ erschienen, mit dem eines der Grundthemen Burckhardtschen Denkens anklingt, das der„Rettung der Kontinuität und der abendländischen Ein- heit.“ Das konservative Element weiß er selbst bei Voltaire zu finden, so in dem krüher als Vorwort erschienenen Versuch über„Voltaires Geschichte Karls XII.“. Un- gewöhnlich erhellend in ihrer Neuartigkeit der Interpretation ist die Studie„Shake- speares Jago“, in dem er einen Grundtypus Walter Mehrings Pariser Erinnerungen Zu seinem neben Boch„Verrufene Molerei“ „Polizeirat Hennings, Berlins politischer Zensor im ersten Weltkrieg, einer der in preußischen Staatsdiensten häufigen Ziegen- böcke, besaß außer der ihm angemessenen Gemahlin drei Passionen: Rotwein, Weiber und Expressionismus.“ Mit diesen Worten beginnt Walter Mehring sein neues Buch Verrufene Malerei“(im Diogenes-Verlag, Zürich, erschienen), in dem er seine persön- lichen Erinnerungen an die heroischen Zei- ten der bildenden Kunst vor dem ersten Kriege aufgeschrieben hat. Mit Genehmigung jenes Polizeirats und auf Veranlassung Her- warth Waldens, des„Sturm“-Herausgebers, verfaßte der junge Mehring dann seine „Rechtfertigung des Expressionismus“, die von allen Zeitungen und Zeitschriften abge- lehnt wurde; S. Fischers„Neue Rundschau“ sandte nicht einmal das Manuskript zurück. Das war 1916. Vier Jahre später erst er- irmerte sich Professor Oscar Bie, der Chef- redakteur, jenes Artikels und veröffentlichte in unter der Ueberschrift„Die neue Form“. Diesen Durchbruch-Kämpfen der jungen Kunst ist dieses Buch gewidmet; es ist ein Gegenstück zu Mehrings„Verlorener Biblio- theke, jenem einmaligen Dokument euro- Päischer Literatur geworden. Meine ersten Erinnerungen an den in Berlin geborenen Sohn Sigmar Mehrings, des Her- Ausgebers des„Ulk“, der satirischen Beilage des„Berliner Tageblatt“, fallen erst in die Zeit, in der er jene hinreißenden Chansons Tür das Kabarett„Schall und Rauch“ schrieb, die Paul Grätz sprach-sang, und die soeben als ro-ro-ro-Buch„Der Zeitpuls fliegt“ ge- sammelt erschienen sind. Ich weiß diese bempogeladenen Verse noch immer auswen- dig. Da hatte Mehring den Dadaismus schon hinter sich und War als Mitarbeiter einer Zeitschrift entlassen, weil er George Grosz Protegiert hatte—„Kinder zeichnungen wol- len wir nicht haben“, hatte der Chef gesagt. Kurt Tucholsky hat den dichtenden Kol- legen dann für eine größere Oeffentlichkeit und die„Weltbühne“ entdeckt; so uneigen- nüteig waren damals die Schriftsteller. Außer seinen herrlichen Gedichten hat Meh- ring dann für Piscator seinen„Kaufmann von Berlin“ geschrieben, der einen soliden Theater-Skandal hervorrief; daß er außer- dem noch ein wunderbarer Satiriker in Prosa war, erfuhr man erst richtig, als er im Exil„Müller; die Chronik einer deutschen Sippe“ verfaßte, ein Buch, das ich mit der Widmung an den„Heraldiker Pem“ über 21¹ die Jahre gerettet habe. Von 1921 an hat Mehring in Paris ge- lebt; und was er dort getan hat, außer den Surrealisten Tzara, Aragon und Breton nahe- gestanden und eine merkwürdige Korrespon- denz mit seinem Nachbarn Tucholsky geführt zu haben, erfährt man erst so richtig aus der „Verrufenen Malerei“. Die einzelnen Kapi- tel sind so verschiedenen Menschen wie dem Schweizer Dramatiker Friedrich Dürrenmatt, Ida Meyer-Chagall, einem gewissen Werner Weber, den Ueberlebenden des Schweizer „Modernen Bundes“, seinem Vater, dem alten Kellner des„Café du depart Luxem- bourg“ und seiner Frau gewidmet; mit ihr, die selbst eine begabte Malerin ist, lebt Mehring jetzt in Ascona. Natürlich ist es ein ganz persönliches Erinnerungsbuch sewor- den, in dem er von Kiki und dem alten Montparnasse, von Lyonel Feininger und Paul Klee, von Wilhelm Uhde und Richard Götz, von Künstlern und Sammlern und Kennern erzählt. Seltsamerweise wird George Grosz nur gestreift; dafür enthält das Buch ein paar Bilder, die allein den Eintrittspreis lohnen. Nicht eine sentimen- tale Zeile wie„Gott, das waren noch Zei- ten“; dagegen wird eine ganze Epoche leben- dig, in der Kubisten, Futuristen und„blaue Reiter“ noch Schimpfworte waren. Gelobt sel Mehrings Gedächtnis und seine spröde Diktion: „Denn wer nu mal mit Spree jetookt, durch alle Länder Weje looft, der fährt immer mal wieder mit der Hand übern Alexanderplatz. den Pharusplan im Schube. New Lork— Berlin, een eenziger Satz. rin in die jute Stube Pem.(London) der Menschheit sehen will, den„mit äußer- ster Folgerichtigkeit überall wirkenden Un- geist im Dienste der Zerstörung alles Hohen, Alles Freien.“ Das Bewahren, das Streben nach Ordnung, das Vertrauen auf die Welt- gerechtigkeit und die umfassende Aus- geglichenheit in der Welt sind die wesent- lichen Punkte seiner Deutung in dem Bei- trag„Zu Goethes Gerechtigkeit.“ Die bei- den bedeutsamsten unter Burckhardts Bild- nissen bleiben jedoch die über den fran- 268ischen Staatsdenker Alexis de Tocque- ville und über den von ihm als politischen Seher aufgefaßten Dichter Franz Grillpar- zer. Mit der Würdigung Paul Claudels, des- sen Beziehungen zur fernöstlichen Kultur hier nachgegangen wird, setzen die Por- träts aus unserem Jahrhundert ein, zu denen Charakteristiken des Philosophen Karl Joel, der Dichter Rudolf Alexander Schröder und Hermann Hesse, des Wirt- schaftlers Felix Somary und des Redak- teurs Max Rychner gehören. Mag die Zu- sammenstellung auch gelegenheitsbedingt sein und mehr den Charakter einer Nach- lese tragen, so bezwingt sie doch durch die Klarheit und Weite der Sicht, das Maß und die Eleganz ihres Stils, durch die Ver- bindung von Freiheit des Denkens mit der Ehrfurcht vor der Wahrheit in der Ge- schichte. DSE. Erbliches Wolzerkönigtum Alexander Witeschnik:„Die Dynastie Strauß“.(Bergland-Verlag, Wien)— Der Wiener Musikkritiker und Musikhistoriker, der vor Jahren den umfassenden Band „Musik aus Wien“ mit der Geschichte von den ersten altrömischen Tubenbläsern der im Wiener Gebiet stationierten XV. Legion bis hin zu Arnold Schoenberg und Alban Berg vorgelegt hatte, griff sich nun das volkstüm- lichste, das walzerseligste, das letztlich wohl wienerischste Kapitel aus der Musik- geschichte seiner Vaterstadt heraus: das Schaffen von Johann Strauß Vater, Johann Strauß Sohn und der beiden weniger be- kannten Brüder Josef und Eduard. In einer Bierschenke, wo die Bratlgeiger ihre Gas- senhauer und Schnadahüpflin für eine Por- tion Gulasch aufspielten, hat der Lebenslauf der Sträuße begonnen. Witeschnik versteht es dabei, das Musikhistorische stets in das Anekdotische aufzunehmen und so eine leicht und fesselnd lesbare Darstellung zu geben, die durchaus wissenschaftlich zuverlässig bleibt. Jenen Kranz von Legenden, der in anderen Strauß-Büchern oft zu üppig wuchert, deutet er nur an und beschränkt sich auf das historisch Nachweisbare— doch das ist buntfarbig genug. Die Zeitungsnotiz, die das erste Konzert von Strauß Sohn an- zeigte, ist im Fakzimile in den Text auf- genommen, und das galgenhumorige Schrei- ben, mit dem Johann einem Freund seine be- vorstehende Vermählung anzeigte, das Ori- ginalprogramm von der Uraufführung der ersten Strauß-Operette Indigo“ und noch manches andere dazu. Besonders fesselnd sind die eingestreuten Lebensabrisse der eigentlich zu Unrecht nur wenig bekannten Brüder. Der kleine Band wird durch 12 Bild- tafeln ergänzt. SE. DAs verspricht lhnen MAG ES för die 12 Einkaufstage des Winter-Schluss-Verkaufs, der am Montag, dem 26. Janudr, 8 Uhr beginnt. Und MAGES verspricht seinen Kunden nicht zu viel. Mußten Sie sonst auch jeden 8 Kauf gründlich öberlegen.. mußten Sie sonst auch jede Mark dreimal umdrehen.. mußten Sie bisher auch auf so manche Anschaffung verzichten.: JETZT endlich köônnen Sie sich alle Wönsche erföllen. Weil MAGEsS restlos räumt- quf Kosten der Preise, aber nicht auf Kosten der Qualität. 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Fischer- Liselotte pulver, eee e KorRNnH EN, 20 woche EDWIGE FEUIIIERE ZURICH: 20 wochEN 5. in dem Columbia-Film 5* Mit den Waffen ö 4 ä einer Fraun (En cas de malheur) alle de levente Ein Farbfiſm nach einem Roman von Georges Simenon G. B. Shaws spritziger Satire ZURICH: 20 wochEx „ — ulle de leveinnte' Ein Farbfilm Als erster deutscher Film nach dem Kriege als (Freigegeben ab 19 Jahren) 2. 5 5 a 55 16: Cl 5 weccanvükte eme gage de dus, e Bete. e uten men gen, kenden Seng Nester chaude anten Lars 5 5— Prädikat: Besonders wertvoll- l 5 3 uten, 8 des Naturists“ an der französisch. Riviera. Die Geschichte einer schicksalhaften Begegnung. 13.00, 15.30, 18.00 und 20.30 Uhr Tägl. 14.00, 16.00, 18.18, 20.50 Uhr- Preigeg. ab 18 J. Tägl. 14.50, 16.30, 18.45, 21.00 Uhr- Freigeg. ab 18 J. 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So, 17.30 u. 20 Uhr, So. auch 15 Uhr. obne Das Dreimäderhaus Telefon 7 15 19 Freitag und Samstag 22.15 Uhr Spätvorstellung Heiſte Küsse- scharfe Schüsse mit Eddie Constantine Cinemascope Wlehfin Sems teig, den 31. Janueir 1959— 20.11 Uhr BUHNEN-BATT in sämtlichen Räumen des Pfalzbaus 2 Tanzkapellen Großes Maskentreiben Ballett und Solokräfte der Städtischen Bühne Heidelberg Eintrittspreise: Mitglieder der Theatergemeinde 4.— DM, Nichtmitglieder 5.— DM, an der Abendkasse 6,.— DM.(auch für Mitglieder der Theatergemeinde). Vorverkauf: Städt. Kulturamt, Jupiläumstr. 5, Verkehrs- 5 5 kiosk am Bahnhof, Musikhaus Knoll, Bismarckstr. und bei den Täglich ab 23.00 Uhr: Obleuten der Theatergemeinde Ludwigshafen. 70 5 Mitternachts-Schau 1 7 Kaen Rappen-Abend! 1 8.„5E U LE r daes 8 5 N 88 Freitag, 30. Januar 1959, um 20.11 Uhr GROSSE 2UNFT-SHAZ UN im Pfalzbau- Café Motto:„Weck, Worscht un Woi“ Eintritt: 3,50 DM Darin sind enthalten:/ Wein, 1 Bockwurst, 1 Brötchen. 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Februar, um is und 21 Uhr im Kleinen Haus das sseldorfer 5 nie bekonnte ExpOrtqudlität b eteiligungen Komtmpödchen mit dem neuen Programm;„Hauptsache die Kohlen 3 ab 18, DM 5. cd. 3,54, kg schw-ẽ]Nnr 3500 9 stimmen“.— Schriftliche Vorbestellungen für die genannten Auf- Hanarienhahne klotte Sänger LADEN von 30 bis 160 am; 6 tührun erden ab sofort entgegengenommen. Zeisige 6,50, Distelfinken 7, DM, Büro- u. Lagerräume en kine Sans stellt sich cuf cd. 12,50 bie 16.— ON. a N 1 Wird das Märchensplel Peterchens Mond- gut eingewönnt. e Stille Betelligun e nach Gewicht f fahrt“ am 21. Februar nochmals aufgeführt. ZOO-ScHWaAB, Bellenstraße 43. e 14, Tel. 7 9 5 Der Tagesspieiplan mit Angabe der jeweiligen Slatzmieten-Gruppe ist geboten. Erforderl. 2000, bis 3000, j 8 4 felmus. jederzeit über den Unterhaltungsdienst der Deutschen Bundespost, Appartement ab 130, DMœ 8 3.2 DM. Sicherheit u. gut. Verdienst . N 5 9 5 Ruf 1156, zu erfahren. Wünsch, Imm., Tel. 2 45 71 5 gar. 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Aadaaaaaagqagaagqanaamgadgagggggagaggnagggc . 3 e 8 Zweigstellen f 1 Mae der Hausfrau 55 85 1 e n uitstunk- Fos tach 228 esrb eds resse keks haben Erfols! Seite 18 1 5 1 8 MORGEN neee, Quemoy ist Tschiang Kai- scheks Pistole Ueber die Lage in der Formosa-Straße berichtet unser Sonderkorrespondent Louis Barcata Kanton, im Januar Hier in Kanton, wo das Leben lauter und undisziplinierter pulsiert als im Norden, und wWo die schwere Hand der kommunistischen Zentralbürckratie etwas weniger zu spüren ist als in anderen Teilen Chinas, lösen sich einige der starken Spannungen, denen sich ein westlicher Besucher des Reiches der Mitte heute ausgesetzt sieht, in Gelassenheit und Schlamperei von selber auf. Man hat Zeit zum Nachdenken, während man auf ge- drängt voller Fähre über den eilfertig be- Wegten Perlfluß gleitet, auf dem Tabak und Bananen, Tomaten, Tee und Schlangen(eine Spezialität der hiesigen Küche) dem Inneren des Landes in die Nähe der Küste gebracht werden, und industrielle Ge- brauchsgüter in die bettelarmen, von ausge- mergelten Bauern bevölkerten Agrargebiete Stromaufwärts gelangen. Ich erinnere mich in brütender Sonne an jenen nebligen No- vemberabend in Peking, wo mir Chinas Ministerpräsident Tschou En-lai in der Kon- greßhalle gegenüberstand und mit nervös mahlenden Backen auf meine rasche Frage nach den aktuellen, außenpolitischen Sorgen Chinas antwortete:„Wir hatten drei. Erstens die UNO- Mitgliedschaft, zweitens das von einigen Staaten gegen uns verhängte Em- bargo, und drittens— Formosa. Heute ist uns die UNO-Mitgliedschaft gleichgültig, denn wir wissen daß wir sie eines Tages er- langen werden. Das Embargo hat dazu ge- führt, daß wir jetzt Waren exportieren, die man uns nicht liefern wollte. Geblieben ist das Problem Formosa. Es ist ein Pfahl im Fleisch unseres Landes. Und die Insel Que- moy ist die Pistole, mit der Formosa das Festland ständig bedroht. Wir müssen diese Bedrohung beseitigen.“ Er sagte nicht wie. Aus Damals wußten die maßgebenden Män- ner in Peking längst, daß der im August unternommene Versuch, von der Fukien- front her die Insel Quemoy zu„befreien“, Die Beratende Versammlung des Europarats hat am 21. Januar Dr. Hermann Mosler, Professor für internationales und auslän- disches Recht an der Universität Heidelberg, zum Richter des Europäischen Gerichtshofes für die Menschenrechte gewählt. Er erhielt in geheimer Wahl 94 von insgesamt 95 ab- gegebenen Stimmen und vereinigte damit die höchste Stimmenzahl unter den 15 ge- wählten Richtern auf sich. Bild: dpa kehlgeschlagen war. Der Oeffentlichkeit war der Mißerfolg noch nicht einmal angedeutet worden. Die Propagandachefs der KP saßen Wochenlang über Entwürfen zu Aufrufen, durch die man die Bevölkerung ohne Ge- sichtsverlust auf die Tatsache hinweisen konnte, daß die Angriffe gescheitert waren und die Pistole Formosas weiterhin in der Hand Tschiang Kai-scheks blieb. Man einigte sich darauf, zu sagen, man habe das Leben der„Brüder“ auf Quemoy schonen wollen, die man vorher mit 500 000 Kanonenschüssen traktiert hatte. Schließlich kam esso weit, dag von der Fukienfront her nur jeden zweiten Tag das Artilleriefeuer eröffnet wurde, während an den„geraden“ Tagen Waffenruhe herrschte. In Wirklichkeit handelte es sich keines- wegs um eine Schonung der Brüder auf Guemoy. Den Rotchinesen war die lang- Wierige Kanonade zu teuer geworden. Als sie die ersten 150 Millionen US-Dollar ver- pulvert hatten, ohne einen erwähnenswerten Erfolg zu verzeichnen, wurden sie spar- samer. Auch die Russen, die Munition lie- fern sollten und damit zögerten, weil sie ständig eine Ausweitung des Konfliktes be- fürchteten, rieten zur Zurückhaltung. So entstand an der Formosastraßge jener un- heimliche Zustand des latenten Krieges, der in Peking gelegentlich hysterische Ausbrüche auslöste, wie etwa damals, als die farbig schillernde Zielmunition der Tschiang Kai- schek-Truppen von den Rotchinesen mit einem Giftgasangriff verwechselt wurde und eine Panik auslöste, bei der Moskau sich mit zufriedenem Aufatmen daran erinnern konnte, daß die in der Verbotenen Stadt ta- genden Parteifreunde keine Möglichkeit be- saßzen, ihre Nervösität durch den Einsatz von Atomwaffen abzureagieren. In Peking mußte man den Eindruck ge- winnen, daß Formosa tatsächlich das ein- zige, außenpolitische Problem war, das von der chinesischen Oeffentlichkeit schmerzlich als eine Herzensangelegenheit empfunden wurde., Natürlich gab es andere, weltpoli- tisch gesehen, vielleicht wichtigere Sorgen, doch blieb ihre Erörterung im wesentlichen auf die oberen Ränge der Partei beschränkt. Von Formosa hingegen wußte jeder. Fast jeder begriff, um was es dabei ging, und von Tschiang Kai-schek sprachen sie alle. Sie nannten ihn zähneknirschend einen Ver- rater, und sie gaben augenzwinkernd zu verstehen, daß man sich mit ihm wohl eini- gen könne, wenn er sich nur endlich von den Amerikanern trennen würde. Alle „amerikanischen Agenten“, sagte man, seien eines Tages von ihren Auftraggebern im Stich gelassen, ja die meisten sogar ermor- det worden, nachdem sie überflüssig gewor- den seien. Jeder bessere Chinese konnte einem dafür„historische Beispiele“ nennen. Auch dem Generalissimus auf Formosa werde das gleiche Schicksal beschieden sein, Wenn er nicht rechtzeitig umkehre. Die mei- sten Beobachter deuteten solche Gespräche Als Indizien dafür, daß viele Chinesen die unterirdisch ausgegebenen Parolen von den Möglichkeiten einer friedlichen Lösung der Formosafrage als einen gangbaren Weg an- sehen. Offiziell bestreitet die Partei diese Version. Die Iofflziellen glauben indessen allen Ernstes daran, daß die große Insel im Chinesischen Meer mit ihren zehn Mil- lionen Einwohnern und vor allem mit ihren 600 000 ausgezeichneten, vorzüglich ge- rüsteten, wohldisziplinierten Soldaten ohne groge Umstände heimkäme, wenn es nur gelänge, vorher die amerikanischen Besat- zer loszuwerden. Dem Ausländer wird im- mer wieder die Geschichte erzählt, wie Tschou En-lai einst am Beginn der japa- nischen Invasion den von einem kommuni- stischen General gefangengenommenen Tschiang Kai-schek befreit und damit vor dem sicheren Tod bewahrt habe. Damit soll bewiesen werden, daß der Generalissimus und das Regime in Peking ganz gut mit- einander auskommen könnten. Die Stören- friede seien nur die Amerikaner mit ihrer — Außenminister Chen Vi hatte einen tref- kenden Ausdruck gefunden—„ꝗggressiven Besetzung“ von Formosa. Das Formosa-Problem ist zweifellos der härteste Brocken, den die Rotchinesen im Moment und in den nächsten Jahren zu ver- dauen haben. Die Armee Tschiang Kai- Scheks, die unmittelbar vor den Toren ihres Riesenreiches steht und doch für sie un- erreichbar scheint, irritiert sie in einem Maße, das sie sich selbst nur selten einge- stehen. Sie wissen, daß es sich um ein Hin- dernis auf ihrem Weg zur Weltmacht han- delt, das unüberwindlich bleibt, solange es ihnen nicht gelingt, in Formosa selbst eine gegen Tschiang und seine Anhänger gerich- tete Revolte auszulösen. Es müßte eine Re- volte sein, die auch die Amerikaner zum Abzug veranlaßt oder sie zu einem Eingrei- ken zwingt, wie es die Russen im Oktober 1956 in Ungarn gewählt haben. Auf diesen Tag hoffen sie. Von diesem Tag sprechen sie. Auf dieses Ziel arbeitet Peking unermüdlich hin, auf vielen Wegen und mit,allen Mitteln. Mao und seine Freunde wissen, daß For- mosa mit der stärksten Armee Südostasiens eine ständige, umheimliche Bedrohung des Festlandes bleibt, und daß die„Heimkehr“ der Insel der größte inner- und außenpoli- tische Erfolg wäre, den sich das kommuni- stische China während des ersten Jahrzehn- tes seines Bestandes nur erträumen kann. Damit fiele der nationalchinesische ständige Sitz im Sicherheitsrat der UNO automatisch an Peking und das Embargo wäre mit einem Schlag hinfällig. China stünde gewaltig und gleichberechtigt im Kreis der Weltmächte und hätte sich von dem einzigen, potentiel- len Gegner befreit, der in der Lage gewesen Wäre, es zu Land anzugreifen, Da wird der tiefe Sinn der leicht hingeworfenen, eingangs erwähnten Aeußerung Tschou En-lais sicht- bar. Das Weiterbestehen Formosas müßte hin- gegen die Gefahr der Entstehung von„zwei Chinas“, die Peking ärger als den Teufel fürchtet und die es fast um jeden Preis ban- nen möchte, ständig verschärfen. Blick auf den Perlfluß in Kanton Bild: Bareats General a.D. Ramcke prozessiert mit Hörspielautoren Uebten Erich Kuby und Rüdiger Proske berechtigte Kritik an dem Oberbefehlshaber von Brest Von unserem Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg, 22. Januar Ungewöhnliches Aufsehen erregte am Donnerstag in Hamburg der Entschluß des Generalstaatsanwalts beim Hanseatischen Oberlandesgericht, Ernst Buchholz, der in einem Fall von grundsätzlicher Bedeutung für die ihm unterstehende Staatsanwaltschaft eine Anklageerhebung öffentlich motivierte. Generalstaatsanwalt Buchholz teilte mit, die Hamburger Staatsanwaltschaft sei nach zwei- jähriger Voruntersuchung eines Strafantra- ges Wegen Beleidigung, der von dem ehe- maligen Fallschirmjäger General Ramcke gegen den Schriftsteller Erich Ruby und den Rundfunk-Fernseh-Autor Rüdiger Proske gestellt worden war, zu der Ueberzeugung gekommen, daß beiden Angeschuldigten eine strafbare Handlung nicht nachgewiesen wer- den könne. Den Angeschuldigten müsse des- halb die Wahrnehmung berechtigter Inter- essen zugebilligt werden. Im Gegensatz dazu hielt jedoch die Große Strafkammer 8 unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Rame- ken, der numehr die politische Strafkammer an Stelle des zurückgetretenen, durch den Fall Nieland bekanntgewordenen Dr. Budde übernommen hat, den hinreichenden Tatver- dacht der Beleidigung für gegeben. Rameken eröffnete das Hauptverfahren und brachte die Staatsanwaltschaft damit in die Zwangs- lage, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen, die nach ihrer eigenen Ansicht nicht ange- bracht erscheinen. Es geht in dieser Verhandlung, die für den kommenden Mittwoch angesetzt wurde, um die Frage, ob Ruby und Proske in ihrem Hörspiel„Nur noch rauchende Trümmer— das Ende der Festung Brest“ ihre scharfe Kritik an General a. D. Ramcke in Wahr- nehmung berechtigter Interessen übten oder ob sie sich einer Beleidigung schuldig machten. Drei Tatsachen machen diesen Fall außer- gewöhnlich: einmal die unterschiedliche Be- wertung von Staatsanwaltschaft und Ge- richt, zum anderen die Tatsache, daß der Generalstaatsanwalt in einem ausführlichen Pressekommuniquè vor Beginn der Ver- handlung den Standpunkt der Staatsanwalt- schaft in der Oeffentlichkeit erläutert hat und ferner beanspruchen die beteiligten Per- sonen einiges Interesse. General Ramcke ist einer der bekanntesten, aber auch umstrit- tensten Generale des letzten Krieges, und Erich Ruby wurde vor allem durch das Drehbuch für den Film„Rosemarie“ be- kannt. Ramcke hatte bereits vor zwei Jah- ren Stafantrag wegen Beleidigung gestellt. Der Untersuchungsrichter ermittelte darauf- Bin alle erreichbaren Soldaten, die, wie Hör- spielautor Kuby selbst, das Ende der Festung Brest miterlebten. Bei der Prüfung dieses Ermittlungsmaterials kam die Staats- anwaltschaft zu der Ueberzeugung, daß eine Strafbare Handlung nicht vorliege. Beide Autoren seien zu ihrer Kritik an Ramcke gemäß Paragraph 193 des Strafgesetzbuches (öffentliches Interesse) berechtigt gewesen. Angesichts der Auswirkungen moderner Kriege, so erläuterte die Staatsanwaltschaft ihren Standpunkt, habe jeder Staatsbürger ein berechtigtes Interesse daran, zum Pro- blem des Krieges im allgemeinen oder zu den letzten Kriegen oder zu einzelnen Pha- sen derselben in kritischer Weise Stellung zu nehmen. Die Staatsanwaltschaft be- antragte daher, die beiden Angeschuldigten mangels Tatverdacht auger Verfolgung zu setzen. Landgerichtsdirektor Dr. Rameken schloß sich der Auffassung der Staatsanwalt⸗ schaft jedoch nicht an und eröffnete das Hauptverfahren. Ein erweitertes Schöffengericht wird sich nun mit der Frage befassen müssen, ob sich der Ex general Ramcke doch zu Recht belei- digt fühlt. In den drei Stellen des Hörspiels, durch die das Landgericht den hinreichen- den Verdacht der Beleidigung als gegeben ansieht, heißt es unter anderem:„Die Ueber- tragung des Oberbefehls über alle zur Ver- teidigung von Brest eingesetzten Einheiten an Ramcke war die zweite große Stunde im soldatischen Leben dieses Mannes und be- deute den Tod von Brest und von zehntau- send deutschen Soldaten.“ Im Anschluß daran wird gefragt:„Also war er ein Schwein?“ Worauf geantwortet wird:„Er war eben ein Landsknecht.“ Zum Schluß des Hörspiels heißt es:„Am 17. September abends wurde in einem der U-Boot-Bunker ein Fischerboot mit Motorantrieb, worin etwa 20 Mann Platz finden konnten, mit Gepäck und Waffen beladen. Mit ihm ent- fernte sich General Ramcke in Begleitung einer Handvoll Fallschirmjäger im Schutz der Nacht aus der Festung, die einfach nicht mehr zu halten war, und fuhr über die Bucht zur Halbinsel Crozon hinüber, deren Basis längst von den Franzosen und Ameri- kanern besetzt war. Dort wartete er in einem Winkel versteckt auf die Gefangen- schaft und— wie die Landser meinten- auf die Brillanten.“ Forlug. Oeisaruinen in reinem Olivenöl 30 mm/ elub JJ 2 Dosen rülhepinge nach Hausfrauenart kferfnör„Aüvocaal' 1/I-Kabinettfl. Tbrflwein,„Gölterlunne“ Iieblich, spritzig 1/1Fl. o. Gl. 1.17 — 92 3.40 1.48 — . e — N — N Für jeden, der Husten WI cke rasch loswerden muß in der handlichen Packung! N N Y D in dem fernseh- Geschäft Telefon 51014 5 1 Stunde Fernsehen für 1. Ol Fernsehanschaffung leicht gemacht durch Fernsehen mit Münzautomat Nach 24 Monaten Ihr Eigentum Ohne Anzahlung! erte sendet! FR. HOF ELT ER Mannheim Mittelstr. 84 1 dabei: Mammheimer MöRGdUEN Für Menschen . Unserer Zeit: Uber Eden reden: e, 2 Eden ist das gute Gewissen auf Ihrem Speisezettel; denn Eden belastet nicht. Mit Eden haben Sie eine pflanzenmargarine mit dem vollen Wirkstoffreichtum der Natur. Eden: fein im Ge- schmack, sparsam und ergie- big. 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Januar 1959/ Nr. 18 Historien-Oper in Scalascope „Herakles“ von Georg Friedrich Händel und„Moses von Giodcchino Rossini in Mailand Noch ehe auf den so gedenkfreudigen deutschen Bühnen die große Welle der Fest- Aufführungen zum 200. Todestag von Georg Friedrich Handel einsetzte, ehrte die Mai- länder Scala den deutsch-englischen Barock- meister mit der italienischen Erstaufführung seines„Herakles“. Vor zwei Jahren eigent- lich wurde Händel erst als Opernkomponist für Italien entdeckt: als die Scala mit Gia- nandrea Gavazzeni als Dirigenten und Mar- Sherita Wallman als Regisseuse den Julius Caesar herausbrachte. Während man in Mai- land ja eine fast schon exzessive Gluck- Pflege betreibt, wie man sie kaum an einer deutschen Bühne findet, mußten für Haen- del erst die Maßstäbe und Stilmöglichkeiten geschaffen werden. Man hatte seinerzeit und auch jetzt wieder den jungen Bühnenbildner Piero Zuffi dafür ausgewählt. der die barocke Prunkbühne zum Ausgangspunkt nahm, aber doch eine gewisse moderne Stilisierung hin- einzumischen verstand. Man liebt hier keine dem Werkgeist und dessen Zeitgeist wider- sprechenden Gewaltlösungen um eines Stil- Prinzips willen, sondern sucht nach der Mitte des Werkes und hebt diese ins Gültige. Dies Maß im Möglichen bleibt es, wo- durch die Bühnenbilder von Zuffi sich auch Hier wieder auszeichnen. Das Menschliche ist gegenständlich, naturhaft, naturalistisch auch noch in der Steigerung ins Archaisch- Zyklopenhafte. Der Bühnenrahmen ist durch riesige Felsgruppen verengt, aus denen die steinernen Antlitze ungeschlachter Halbgöt- ter erwachsen. Der ganze hellenische Fabel- Schreck von Medusen, Zentauren und sonsti- gem Ungetüm schmückt die Kampfschilde des Herakles und seiner Mannschaft. Wenn sich die Gestalten dieser Sagenwelt um Herakles, deren Schicksale die Oper er- zählt, jedoch vom Bühnenvordergrund und damit vom uneingeschränkt Diesseitigen Iösen, sowie sie auf die dem Kultischen die- nende Mittelbühne schreiten, stilisieren sich auch schon die Gruppen zu einer großgräu- migen Choreographie. Die FHinterbühne Schließlich ist ein gleichsam heiliger Raum: er wird erst zur Apotheose geöffnet, wenn der Leichnam des Herakles langsam zum Himmel emporsteigt, wenn die geometrisch stilisier- ten Sonnenstrahlen herabsinken und ihn ver- hüllen, und wenn der Chor dazu von einem neuen Leben unter einer neuen Sonne singt, in einer von der Sklaverei befreiten Welt. Das Libretto hält sich nicht an die noch recht unpsychologische Tragödie des Sopho- Kles, sondern mischt die Differenzierungen hinein, die Ovid in seiner Formung dem Stoff gab. Als Herakles von seinen Abenteuern mit der bildschönen Königstochter Jole als Sklavin zurückkehrt, wird seine Frau Deia- neira von der Eifersucht geplagt. Da ihr ge- sagt war, das von dem erschlagenen Ken- tauren Nessos stammende und mit dessen Blut getränkte Hemd wäre fähig, erloschene Liebe neu zu entflammen, gibt sie es Hera- kles zum Anziehen. Doch das Hemd brennt Wie Feuer an seinem Leib, und als er es ab- reißt, kleben Stücke seines Fleisches daran und er stirbt, nachdem er in etlichen Arien seine Qual hat herausschreien dürfen, Hera- kles wird zu den Göttern entrückt, und sein Sohn Lyka heiratet die Sklavin Jole. Mit dem Rezitativ des Lyka über den Todes- kampf des Herakles und mit der großen Arie „Dove fuggir“ der von den Furien gehetzten Deianeira hatte das Werk zuvor seine musi- kalischen Höhepunkte gehabt. Daß es jedoch „der Höhepunkt der Musikdramatik Han- dels“ wäre, wie Romain Rolland einmal sagte, möchte man nicht so unbedingt wie- derholen. 8 Händel hatte den„Herakles“ im Jahre 1744 als Oratorium geschrieben, sein ein- ziges über ein weltliches Thema übrigens, immerhin in der klassischen Mythologie an- gesiedelt. War Herakles sozusagen der„Su- perman“ der Antike, so hatte die Scala jetzt Für seinen Part den zwei Meter großen ame- rikanischen Bassisten Jerome Hines aufge- boten, und wenn das vorklassische Opern- theater eine dem Strawinskyschen„Oedipus Rex verwandte strenge Objektivität auf- weist, wo die Sänger— wie Jean Cocteau einmal sagte— sich wie lebendige Statuen bewegen sollen, so hat die Regie von Herbert Graf diese Modernität innerhalb der aus- drucksstarken barocken Gebärdensprache sichtbar gemacht. Das mögen zwei der Gründe für diese musikhistorische Ausgrabung ge- wesen sein. Doch möchte ich auch jetzt mei- nen, daß— sowohl in Italien wie anderswo eine fruchtbare Händel-Renaussance schwierig sein wird. Vor allem, solange man Haendel partiturgetreu singt: denn seine Arien wurden ja vom Sänger aus freiem Affekt mit Koloraturen reich ausgeziert. Elisabeth Schwarzkopf als Jole und die italienische Gluck-Spezialistin Fedora Barbieri als Deilaneira sangen zwar makellos schön, der Dirigent Lovro von Matacic war auf ein Wunderbares Gleichgewicht zwischen den symphonischen und vokalen Partien bedacht, aber es bleibt doch eine unüberwindbare Mo- notonie darin, die uneingeschränkt zu be- wundern es auch schon wieder eines gewis- sen Snobismus bedarf. Eine eigenartige Ausgrabung war auch das geistliche Melodram„Moses“ von Gioac- chino Rossini, eine der letzten Opern des Komponisten und Küchenmeisters, schon in Frankreich geschrieben, ehe er sich ganz zu seinem ausgesuchten Weinkeller, der eige- nen Schweinezucht und den selbstgebackenen Pasteten zurückzog. Mit diesem biblischen Werk könnte Rossini als ein Vorläufer des heutigen Hollywood-Regisseurs Cecil B. De Mille gelten, und dessen Monstre-Kintopp „Die zehn Gebote“ hält sich noch eher an die Bibel und deren Geisteswelt als diese kuriose„Moses“-Veroperung. Bei Händels „Herakles“ hatten immerhin die großartigen Dekorationen von Piero Zuffi verhindert, dag es gleichsam eine antike Historienoper in Scalascope wurde, aber was hier Nicola Be- nois baute, hätte nicht einmal der sagenhafte Großherzog von Meiningen mehr abnehmen wollen. 5 Zu Beginn bauen die in Aegypten gefan- genen Juden eine riesige Sphinx. Da auf den italienischen Bühnen durch die Gewerkschaft eine strenge Trennung von Choristen und Statisten erreicht worden ist, ist der Chor, dem auch der kühnste Regisseur keine Be- Wegung abverlangen darf, wie ein Männer- gesangverein beim Himmelfahrtsausflug 1900 zur Fotoaufnahme aufgebaut, während die Statisten stets die gleichen Säcke das Bau- gerüst hinauf- und herunterschleppen. Dann verschwindet Moses einmal schnell seitwärts in die Kulisse, doch mit der Gesetzestafel der zehn Gebote kehrt er alsbald wieder zurück. Der Sohn des Pharao hat sich in die Nichte des Moses verliebt, doch diese will ihn nicht, und Moses muß schon seine Hand erheben und Finsternis über das Land zaubern, um Kurpfd Das Kurpfälzische Kammerorchester steht vor dem Konkurs. Es ist stark verschuldet und kann die Verträge nicht mehr erfüllen, die mit den Musikern dieses Orchesters ab- geschlossen sind— das Dezember- Gehalt ist noch nicht bezahlt worden. Eine harte, aber durchaus realistisch gesehene Bilanz, die sich ergibt, nachdem die Regierung des Landes Baden- Württemberg in dem Etatvoranschlag des Kultusministeriums ungeachtet des ter- min- und formgerechten Antrags die Kur- Pfälzer Musiker gar nicht erwähnt und somit auch einer Zuwendung nicht für würdig er- achtet hat. Eine schwer verständliche Ansicht, wenn man dagegen hält, daß dem(zugegeben: weltberühmten) Stuttgarter Kammerorchester 77 000 Mark und dem Pforzheimer Kammer- orchester 40 000 Mark zugedacht worden sind. Man ist offenbar der Meinung, ein nord- badisches Kammerorchester genüge, und ver- Sißt darüber, daß das Kurpfälzische Kammer- orchester in den vergangenen sechs Jahren im Raum Mannheim-Heidelberg- Ludwigshafen eine spezifische Aufgabe zu erfüllen hatte und erfüllt. Eine einzige Hoffnung bleibt in dieser Frage: daß die Vertreter Mannheims in der entscheidenden Sitzung des kultur- politischen Ausschusses des Landtags Ende Januar oder Anfang Februar) das Kurpfäl- zische Kammerorchester noch einmal zur Sprache bringen und damit vielleicht doch für förderungswürdig zu erklären vermögen. Die Bitte an den Landtag ist nicht un- gewöhnlich und die Bewilligung solcher Mit- tel— gerade auch in diesem Fall— nicht ohne Vorbild. Rheinland-Pfalz jedenfalls hat Händels„Herakles“ in Mailand Die Mailänder Scala brachte in diesen Wochen 6 HAnung des, wohl in der ganzen Welt gefeier- ten Händel-Gedenkjahres den„Herakles“ von Ge org Friedrich Händel her- aus.(Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite.) Unser Szenenfoto von de Mailänder Aufführung zeigt in der Mitte den amerikanischen Bassisten Jerome Hines in der Ti- telrolle. Foto: Erio Piceagliani die züchtige kleine Anaide vor weiteren Zu- dringlichkeiten zu bewahren. Der Finsternis- Chor der Aegypter, der den zweiten Akt er- öfknet, ist ein herrliches Stück Musik, doch allzu bald wird alles wieder von den nek- kischen Spielchen des wechselnden„Ja“ oder „Nein“ Anaides und den darauffolgenden entsprechenden Drohungen der Aegypter und Zaubertaten des Moses überwuchert. Plötz- lich kommt dann wieder ein Soloensemble »Mi manca la voce, mi sento morire“, das von Mozart hätte sein können, und die große Chorarie der Anaide„Qual orribile scia- gura“ im Schlußakt nimmt fast schon Verdi voraus. Um so komischer wieder das ab- schließende Bild, wenn sich die Fluten des Roten Meeres auf Walzen drehen, die Kinder Israels durch eine Kulissenlücke davonziehen, die Aegypter jedoch unter wilden Gesten dem Kurpfälzischen Kammerorchester für 1958/59 einen einmaligen Zuschuß in Höhe von 10 000 Mark zugebilligt(und davon 6000 Mark bereits bezahlt). Die Stadt Mann- heim gab zwar noch keine feste Zusage, scheint aber willens zu sein, ihre schon in den Vorjahren jeweils einmalig“ gewährte Sub- vention wiederum, und eventuell sogar etwas erhöht, beizusteuern. Gesellt sich das Land Baden- Württemberg doch noch zu diesem Fördererkreis, dann kann auch— wie Dr. Dürr, der Vorsitzende des„eingetragenen Vereins Kurpfälzisches Kammerorchester“ betonte— der Präsident der Mannheimer Industrie- und Handelskammer, Richard Freudenberg, sein Versprechen wahr machen, aus dem Etat der Kammer bis zu 30 000 Mark zuzugeben. 150 000 Mark ist der Jahresetat des Orchesters, 90 000 können eingespielt werden, der Rest fehlt. Im künstlerischen Bereich haben die Mu- siker das Plänemachen nicht aufgegeben. Zwar ist Eugen Bodart von der Position des ständigen Leiters aus gesundheitlichen Grün- den zurückgetreten, doch hat man bereits mit Wirkung vom 1. Januar— einen neuen Dirigenten engagiert: den 36 Jahre alten Wolfgang Hofmann, der in Karlsruhe— als Sohn eines Musikers, der von 1912 bis 1916 als Klarinettist im Mannheimer National- theater-Orchester tätig war— geboren wurde, in Leipzig aufwuchs, und nach dem Krieg als Geiger in Darmstadt sowie als Konzertmeister in Kaiserslautern und zuletzt im Salzburger Mozarteums- Orchester wirkte. Von Erziehung und Studium her ist er mit dem Werk Bachs im Pappmachè ertrinken. Immerhin versteht man den vom Verlag Ricordi auf das Text- buch gedruckten Vermerk, daß der Librettist von 1827 hat anonym bleiben wollen. Den Moses sang der bulgarische Bassist Boris Christoff, wohl doch mehr auf seinen Namensvetter Godunoff gestimmt als auf das brillante Rossini- Feuerwerk einer bib- lisch verbrämten Italianità der Kantilene. Das Frauenterzett jedoch— Giulietta Si- mionato, Margherita Roberti und Adriana Lazzarini— ließ allen Belcanto perlen und strömen. Am Pult stand der Pizzetti-Schüler Gianandrea Gavazzeni, der erste Dirigent des Hauses, sonst vornehmlich an der Moderne interessiert, der diesem kintoppschnulzigen Monstrum von Opernspektakel etwas Seele einzuhauchen bemüht war. Ulrich Seelmann-Eggebert zisches Kammerorchester vor dem Konkurs? Der Landtag von Baden- Wörttemberg soll Sobvenfionen bewilligen und Mozarts eng vertraut, was für sein Be- mühen um die Musik der„Mannheimer Schule“ wichtig ist. Als Komponist hat er Sin- fonien und Solokonzerte, Kammermusiken und Ballette sowie eine Oper„Alles ist Kis- met“ geschrieben, die 1952 in Kaiserslautern unter seiner Leitung uraufgeführt wurde. Im kurpfälzischen Raum hat er sich als Gast- dirigent dieses Orchesters wiederholt recht vorteilhaft vorgestellt. Im Laufe der letzten fünf Jahre hat das Kurpfälzische Kammerorchester 300 Rund- funkaufnahmen und 260 öffentliche Konzerte mit insgesamt 800 Titeln bestritten. Das sollte man auch in Stuttgart bedenken! Bis 31. Juli dieses Jahres sind schon wieder 28 Rund- funktermine und 14 öffentliche Konzerte (darunter eines für die Schwetzinger Fest- spiele) festgelegt. Wolfgang Hofmann will dafür das Repertoire verbreitern und vor allem auch zeitgenössische Musik einbeziehen. Wenn die Voraussetzungen gelingen, will er einen Kompositions- Wettbewerb ausschrei- ben, der in drei Sparten laufen soll; gesucht wird von Komponisten unserer Zeit ein Di- vertimento oder eine Kammersinfonie, ein Violinkonzert und ein reines Streicherkon- zert. Die dabei ausgezeichneten Werke wür- den in einem Konzert, das der Süddeutsche Rundfunk Stuttgart trägt, vorgestellt. Das Kurpfälzische Kammerorchester aber steht einstweilen erst wieder zur Debatte. Und mit ihm die Musik der„Mannheimer Schule“. Sollte das bisher Geleistete und die Hoffnung auf Kommendes vergebms sein? 8 2 Koltor- Chronik Der Lessingpreis 1959 der Freien und Hanse. stadt Hamburg ist der in den USA lebenden deutschen Schriftstellerin Dr. Hannah Arendt zuerkannt worden. Der mit 10 000 Mark dotierte Preis wird alle drei Jahre an einen deutschen Dichter, Schriftsteller oder Gelehrten verliehen, dessen Werke dem Geiste Lessings verpflichtet Sind. Dr. Hannah Arendt lehrt zur Zelt als or. dentlicher Prof Et 50l¹ Wissenschaft an der 2 SA). Für die gleichzeitig mit rleihung des Lessing- preises zur Verteilung kommenden 5000 Mark tür Stipendien benannte das Preisrichterkolle- gium den Hamburg ähler Heinz Albers und den Kölner Dramatiker Mattias Braun. Der Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen soll auf Beschluß des Bremischen Senats an den Schriftsteller Rolf Schrörs für die Erzählung„In fremder Sache“ verliehen werden. Der mit 38000 Mark dotierte Preis, der in diesem Jahre zum sechsten Male. ver- geben wird, wird am Geburtstag des Bremer Dichters D. Dr. Rudolf Alexander Schröder, der am 26. Januar 81 Jahre alt wird, über reicht. Der Hamburger Generalintendant Gustaf Gründgens hat sein für die Wiesbadener„In- ternationalen Maifestspiele 1959“ vorgesehenes Gastspiel mit„Faust II“ abgesagt. In einem Schreiben an den Kulturdezernenten der Stadt Wiesbaden begründete er die Absage mit seiner Augenerkrankung, die ihn zur Schonung zwinge. Gründgens hofft, das Gast- spiel 1960 nachholen zu können. Der Inten- dant des Hessischen Staatstheaters Wies baden, Dr. Friedrich Schramm, bemüht sich num ein anderes Schauspiel mit prominenten Künstlern aus Berlin oder Wien für die Inter- nationalen Maifestspiele zu gewinnen. Marcel Luipart, seit Beginn der Spielzeit 1958/59 Ballettmeister an den Essener Städti- schen Bühnen, ist zur kommendensaiscn in glei- cher Eigenschaft nach Köln verpflichtet worden. Kammersängerin Erna Berger hat einen Ruf als Leiterin einer Meisterklasse für Gesang an der Hamburger Musikhochschule angenommen. Sie wird ihre Unterrichtstätigkeit mit Beginn des Sommersemesters am 1. April aufnehmen. Das Deutsche Musikgeschichtliche Archiv in Kassel hat jetzt zum ersten Male von der Uni- versitätsbibliothek in Olmütz(Tschechoslowa- kei) mehr als 1000 Mikrofilmaufnahmen mus. kalischer Werke aus dem süddeutschen, böh- mischen und österreich- ungarischen Raum er- halten, Wie Archivleiter Dr. Harald Heckmann mitteilte, handelt es sich dabei vorwiegend um Werke aus dem 17. Jahrhundert, deren Ori- ginale zum größten Teil in der Tschechoslowa-⸗ kei aufbewahrt werden. 5 Bei einer„Eignungsprüfung“ haben vor kurzem 126 ungarische Schauspieler, Sänger, Tänzer, Musiker und andere Künstler den an sie gestellten Forderungen offenbar nicht ent- sprochen. Wie die Gewerkschaftszeitung„Nep- szava“ berichtet, ist ihnen de Auftrüttserlaub- nis entzogen worden. In der Royal Festival Hall in London ist für Mitte Februar ein Konzert angekündigt, zu dem nur Männer eingelassen werden. Das Konzert wid als eine„Aufführung von losen und amou- rösen Liedern und Versen aus dem 17. und 18. Jahrhundert“ bezeichnet. Die Veranstalter be- tonen jedoch, daß im heutigen Sinne nichts An- stöhbiges an dem Konzert sei. Man könne es nur nicht vor einer„gemischten“ Zuhörerschaft ge- ben. Eine Sängerin ist die einzige Frau des Abends. Ihr Name soll jedoch ungenammt blei- ben. Sie wird deshalb eine schwarze Maske tragen. Eine Ausstellung von Bildern des Berliner Malers Theodor Werner und Webarbeiten mit vorwiegend abstrakten Motiven seiner Frau Woty wurde vom deutschen Botschafter in der Londoner Marlborough-Galerie eröffnet,. Der Berliner Akademieprofessor Will Grohmann, der zur Eröffnung aus Deutschland herüberge- kommen war, stellte die beiden Künstler dem außerordentlich zahlreich erschienenen Publi- kum vor und wies in seinen einführenden Wor- ten vor allem auf den Humor in ihren abstrak- ten Werken hin, eine Eigenschaft, die in der heutigen Kunst selten geworden sei. Der Internationale Pen-Club wird in die- sem Jahre zum ersten Male seit 1926 wieder in Deutschland tagen. Pen- Sitzungen finden in den Städten Frankfurt am Main, Darm- stadt und Heidelberg statt. Es werden Ver- treter aus 35 Ländern erwartet. Die Schluß⸗ sitzung wird am 25. Juli im Heidelberger Schloß sein. a Der Pianist Hans-Helmut Schwarz, der eine Klavierklasse an der Städtischen Hochschule für Musik und Theater in Mannheim leitet, gibt am Dienstag, 27. Januar, 20 Uhr, im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens ein Konzert, in dem er die„Hammerklaviersonate“(B-Dur, Opus 106) von Beethoven sowie von Schumann die „Symphonischen Etüden“ und die„Fantasie- stücke“ spielt. Schwarz hat in den letzten Jahren nachhaltige Erfolge im In- und Ausland exzielen können, so auch in Basel, Genf, Rom und Zü- rich; er zeichnete sich bei Internationalen Wett⸗ bewerben in Genf, Vercelli und Bozen aus und spielte(gemeinsam mit seiner Partnerin Edith Henrici) für den Süddeutschen Rundfunk Stutt- gart unter der Leitung von Hans Müller-Kray die deutsche Erstaufführung des Concerto Opus 33 von Lopatnikoff. Am 28. Februar wird er in der Londoner Wigmore Hall spielen. 0 Veun im Verdacht VON DELANA AMES . 28. Fortsetzung Larry hingegen nahm offensichtlich keine Notiz von unserer Existenz. Völlig gleichgül- tig gegen alles, was um ihn herum vorging, kaute er weiter seinen Gummi. schnitzte und schaukelte mit dem Stuhl. Dagobert fragte, was Pa gestern abend gegen zwölf gemacht habe, und Volanda erzählte, er sei auf einer Jahresfeier der Oddfellows in Alamogordo gewesen. Sie trug unsere Frikadellen auf— oder trug vielmehr Dagoberts auf und schob mir meine hin. Dagobert warf einen Blick uf die imitierte Schildpattbrosche an ihrer Brust. Er konnte sie ziemlich gut sehen, denn Als Lolanda sich über den Ladentisch beugte, hatte er sie dicht vor Augen. Sie bestand verschlungenen Anfangsbuchstaben. F „Was bedeutet das„H'?“ fragte Dagobert, vlelleicht um mir zu beweisen, daß es ihm noch nicht die Sprache verschlagen hatte. „Hernandez“, lächelte Lolanda. „Irgendwie verwandt mit Maria Hernan- dez oben in Palo Alto?“ „Das ist meine Kusine. Mögen Sie Maria gern?“ neckte sie.„Sie erzählt's mir be- Stimmt. Maria und ich erzählen uns alles.“ Ich erhob mich mit meinen Frikadellen. „Vielleicht esse ich das besser draußen auf“, schlug ich vor. „Eine von den Eifersüchtigen“, flüsterte Dagobert Lolanda zu. Sie schob die Lippen in gespieltem Er- staunen vor.„Ja?“ flüsterte sie respektvoll. Dann bekam sie einen Lachanfall. Larry beteiligte sich nicht an der Heiter- keit seiner Frau. Er schob seinen Hut viel- leicht zwei Ze imeter von den Brauen zu- rück und spu te auf den Boden. Er sah merkwürdig gelangweilt und bedrückt aus. Draußen hielt ein Wagen und hupte nach Bedienung. Larry sah Lolanda an und wies mit dem einen Daumen auf die Eingangs- tür. Lolanda ging widerspruchslos hinaus, um den Kunden zu bedienen. Larry Fergus son glaubte an den Adel der Arbeit— der Arbeit seiner Frau. Er drückte sich den Som- brero wieder bis an die Brauen herunter und wandte sich dem schweren Geschäft des Kauens, Schnitzens und Schaukelns zu. Wir mummelten unsere Frikadellen und betrach- teten das Zitronen-Schaumgebäck im Glas- kasten auf dem Ladentisch. Dagobert ver- suchte, eine Unterhaltung mit Larry amzu- fangen. „Gestern spät?“ fragte er in seine Rich- tung. g Larry überhörte die Frage, und Dagobert wiederholte sie. Da kam ein Grunzen aus dem Schaukelstuhl. „Tia.“ „Doll gesumpft, ja?“ Diesmal war die Antwort noch weniger ermutigend. Er bekam überhaupt keine. Im Gegensatz zu gestern spielte Larry nicht den charmanten Gary Cooper, sondern den tra- ditionellen Bösewicht, den verschwiegenen Genossen einer Diebesbande, der weiß, wie er seinen Mund zu halten hat. Durch LVolandas Rückkehr wurde die Stimmung etwas aufgeheitert. Sie warf ein Metallstück in den Musikautomaten, und wir erkannten die schmalzigen Klänge von Veranda im Mondschein“. Es war LVolandas Lieblingsschlager. Die Hände auf den Hüf- ten und einen verträumten, lockenden Blick in den Augen, bewegte sie sich in rhythmi- schen Tanzschritten vom Musikautomaten zum Schanktisch. „Wenn du nicht zu feige wärst“, sagte ich zu Dagobert,„würdest du mit ihr tanzen.“ Zu meinem Entsetzen nickte er.„Gute Idee“, gab er zu und löste seine Beine von dem Hocker, auf dem er saß. Sein ganzes Gehabe erschien Volanda an- scheinend völlig selbstverständlich. Sie schmiegte sich in Dagoberts Arme, als sei sie ihnen angepaßt, Zu meiner Freude sah ich, daß er ihr auf die Füße trat. Dagobert ist eine Autorität für provenzalische Tänze im dreizehnten Jahrhundert, aber im lang- samen Foxtrott versagt er. Larry war wei- ser als ich und übersah das ganze schmut- zige Schauspiel. Meien größte Sorge war, daß plötzlich jemand hereinkommen könnte. Während ich tat, als beobachte ich sie nicht, tauschten Dagobert und Lolanda— wenn ich die Sache auf Grund von Volandas lachenden Augen und Dagoberts albernem Gesicht richtig interpretiert habe— süße Belanglosigkeiten aus. Das heißt, ich hoffte, es seien Belanglosigkeiten. Ich hatte vorher noch nie gemerkt, wie ungewöhnlich lang Veranda im Mondschein“ ist. Es zog sich endlos hin. Ich sah die ganze Zeit, wie Lolandas Lippen sich spitzten, lok- kend öffneten, schmollten, herabhingen, bebten und sich wieder zu einem Lachen formten. Ihre Augen hatten nacheinander einen verträumten, sehnsüchtigen, stolzen, tränenvollen und funkelnden Blick. „Ihre Telefonnummer hast du ja schon“, erinnerte ich Dagobert, als er, keineswegs ängstlich, an meine Seite zurückkehrte.„Eins muß man dir lassen. Das Mädchen, das mit dir tanzt, geht die ganze Tonleiter der Ge- fühle durch.“ „Es war schon richtig so“, murmelte er. „Komm, wir essen ein Stück Kuchen.“ Volanda bediente uns ohne jede Ver- legenheit. Die Veranda-im- Mondschein! Episode war offensichtlich für sie abge- schlossen, und jetzt arbeitete sie wieder hin- ter dem Schanktisch. Sie war außerordent- lich anpassungsfähig. Das Zitronen- Schaumgebäck rüttelte Larry auf, bei dem wir versagt hatten.„Hel“ sagte er und stieß wieder den Daumen vor. Lolanda brachte ihm ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee. „Wann ist Ihr gesprächiger Freund gestern abend nach Hause gekommen?“ fragte Dagobert, als sie wieder bei uns stand. „Der?“ Sie zuckte die Achseln.„Wie soll ich das wissen?“ „Er kann ja Radau gemacht haben, als er sich die Schuhe auszog“, sagte Dagobert. Larry war aufgestanden, stellte Kaffee und Kuchen ab und kam zu uns an den Schanktisch. Er ging sehr langsam und ließ das Klappmesser, mit dem er bereits einen Bissen Kuchen gegessen hatte, aus der offe- nen Handfläche hochschnellen. Er sah er- schreckend gleichgültig aus. „Mensch“, fing er gedehnt an,„heute ha- ben Sie hier aber viel zu fragen.“ „Ja“, gab Dagobert munter zu.„Wie ist das mit Ihrem Alibi für gestern nacht, als Mrs. Roß ermordet wurde?“ Das Messer in Larrys Hand sauste plötz- lich durch die Luft. Die Spitze bohrte sich wenige Zentimeter neben Dagoberts Kaffee- tasse in den Holztisch. „Wie machen Sie das?“ fragte Dagobert bewundernd, zog das Messer heraus und versuchte es selbst. Er versagte jammerlich und gab es Larry zurück.„Machen Sie das noch mal“, bat er. Larry nahm das Messer an sich.„Mit sol- chen Messern sind schon mal Menschen um- gebracht worden“, meinte er bedeutungsvoll. „Ja“, höhnte Lolanda,„aber nicht von solchen Lumpen wie dir... Von hinten viel- leicht“, räumte sie großmütig ein.„Oder vielleicht Frauen und Kinder.“ Larrys Gesicht wurde dunkelrot. Er wandte sich von Dagobert ab und mit erho- bener Hand dem mexikanischen Mädchen zu.„Halt die Klappe, Miststüdr. Oder ich schlage dich zu Boden.“ Ich weiß nicht, was Volanda antwortete, Sie sprach Spanisch, aber ich hatte den Eln- druck, daß sie sich behauptete. Eine Weile ging es zwischen ihnen so weiter und schließlich zog sich Larry mit einem gemur- melten Fluch zurück. „Die Hauptsache habe ich nicht mitge- kriegt“, sagte Dagobert.„Aber mir scheint, Runde eins geht an Mrs. Larry Fergusson Stimmt's?“ „Und ob das stimmt“, sagte Volands. „Runde eins, zwei, drei und alle anderen auch.“ Sie warf einen flüchtigen Blick tief- ster Verachtung auf ihren Mann. „Hört mal, Kinder“, ich schaltete eine Frage ein, die mir seit gestern mehrmals durch den Kopf gegangen war,„warum ent⸗ schließt ihr euch nicht mal und laßt euch friedlich scheiden?“ Die Idee fand sichtlich Anklang. Ich be- griff nicht, warum sie ihnen nicht schon frü- her gekommen war. 3 „Das könnten wir eigentlich— jetzt“ sagte Volanda. Sie zog ihren Gatten gnädig ins Gespräch.„Du, Liebling, wie wär das! „Je eher, je besser“, knurrte Larry. „Warum erst jetzt?“ fragte Dagobert. „Kümmern Sie sich um Ihre Sachen“, sagte Larry. „Weil Miranda es nicht mehr erfahren würde!“ antwortete Volanda spöttisch „Miranda Roß hat von so was Ordinärem wie einer Scheidung nichts wissen wollen. Dazu war sie viel zu hochnäsig und vor- nehm. Darum kam sie hier an und hat uns eingeseift und gesagt: seid mal brav, Ein- derchen, und vertragt euch, dann ist Tante Miranda auch wieder lieb zu euch— un der Schmarotzer da hat bloß gesagt: Ja, ma'm— als wenn er Todesangst vor iht hätte.“ Fortsetzung folgt Alle Rechte durch Ullstein-Feuilletondie