vier- ittens, dar- 1g. ei det 2s Ge⸗ 1 auf- Hichte cht 80 hatte Halten * man arters kolgl ndlent Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743 T Aunnheimer Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg. Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. 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Im übrigen tragen in der Bundes- hauptstadt zur Zeit alle Vorgänge, die mit den Problemen Berlin, Wieder vereinigung, Friedensvertrag und Konföderation zusammenhängen, den Stempel Geheim. Staats- sekretär von Eckardt erklärte im Namen der Bundesregierung, es sei unmöglich, daß die Bundesregierung im jetzigen Augenblick irgendetwas zu diesen Themen sage und daß über die Vorarbeiten Einzelheiten veröffentlicht würden, wenn man den Wunsch habe, daß die Beratungen in Washington nutzbringend sein sollten. Wenn man schon vorher lesen könne, was die westliche Seite denke, dann würde ein späterer Ost- West- Kontakt zu einem Mißerfolg. Diese„Schweigen und Prüfen“-These der Bundesregierung gilt auch für alle Nach- richten und Spekulationen, wonach sich in der Haltung der amerikanischen Regierung zur Konföderation trotz aller Dementis eine gewisse Aenderung abzeichne. Der Regie- rungssprecher verweigerte jede Stellung- nahme. In unterrichteten Kreisen wird die- ses Schweigen auch als eine leichte Mah- Tarifkündigung nung an den amerikanischen Bündnispart- nern bewertet. Man meint in Bonn, daß man in Washington gegenwärtig allzu viele Spe- kulationen zu hören bekomme. Mit Interesse verzeichnete man die Dienstreise des sowjetischen Botschafters Smirnow, der am Freitag in die Sowiet- union abgereist ist. Man hält es für sicher, daß Smirnow in Moskau neue Instruktionen im Baugewerbe Gewerkschaft tritt für ganzjährige Beschäftigung ein Kassel. Die Industrie-Gewerkschaft Bau, Steine, Erden wird in den nächsten Tagen den im Februar 1956 abgeschlossenen Lohn- tarifvertrag für das Baugewerbe kündigen. Diesen Entschluß des Hauptvorstandes und Beirates gab Bundesvorsitzender Georg Le- ber am Montag beim außerordentlichen Ge- werkschaftstag in Kassel bekannt. Leber hatte schon in der Begrüßungsansprache am Sonntag entschieden gegen die Freigabe der Mieten und die Aufhebung der Wohn- raumbewirtschaftung Stellung genommen und angekündigt, daß seine Gewerkschaft jede Mieterhöhung mit einer Forderung auf Lohnerhöhung quittieren werde. Die 18 Bau, Steine, Erden ist ferner der Ansicht, daß die hohe Ziffer arbeits- loser Bauarbeiter in den Wintermonaten (bis zu 40 Prozent) in unserer technisch fortgeschrittenen Zeit durch nichts zu pechtfertigen sei. In seinem Referat wies Leber auf mehrjährige Versuche in der Bundesrepublik hin, die ergeben hätten, daß bei Anwendung verhältnismäßig einfacher Schutzvorkehrungen Bauvorhaben bei einer Außentemperatur bis zu etwa minus sieben Grad durchgeführt werden könnten. Nach dem Wunsch des Gewerkschafts- vorsitzenden müßte die noch in der Fas- sung von 1938 geltende Arbeitszeitordnung den heutigen Verhältnissen angepaßt wer- den. Leber wiederholte seinen Vorschlag. daz Bauarbeiter an Tagen ohne Arbeit aus Witterungsgründen eine Tagesarbeitslosen- versicherung erhalten. Im Rahmentarifver- trag müsse exakt festgelegt werden, wann „schlechtes Wetter“ eintrete. Dieser Zeit- punkt dürfe nicht mehr dem Unternehmer nach Belieben überlassen bleiben. Der Präsident der Bundesanstalt für Ar- beitsvermittlung und Arbeitslosenversiche- rung in Nürnberg, Anton Sabel, der aus der 18 Bau, Steine, Erden hervorgegangen ist, sagte als Gast, man könne mit Hilfe der Technik den Winter weitgehend verkürzen. Er halte deshalb eine Reihe von Vorschlä- gen des Gewerkschaftstages für gut reali- Sierbar. Die Forderung höherer Löhne wurde fol- gendermaßen begründet: Der größte Teil der Bauarbeiter arbeite im Durchschnitt jährlich nicht länger als 43 Wochen, das seien rund 81 Prozent des Jahres. Der Jahreslohn müsse deshalb so festgesetzt werden, daß in der Bauwirtschaft in rund 81 Prozent des Jah- res bei normaler Arbeitszeit das an Ein- kommen erreicht werde, was zur Bestrei- tung eines vergleichbar hohen Lebensstan- dards bei einer ähnlich schweren Tätigkeit sonst in 52 Wochen verdient werde. Leber erklärte, falls der Bund und die in Frage kommenden Stellen sich nicht„an der Ga- rantierung der ganzjährigen Vollbeschäfti- gung interessiert zeigen“ sollten, müßten die Löhne im Baugewerbe so angehoben wer- den, daß sie um 138,7 Prozent über den Sätzen für vergleichbare Tätigkeiten liegen. Italienische Regierung zurückgetreten Amintore Fanfani wurde der Schwierigkeiten nicht mehr Herr Rom.(dpa) Nach siebenmonatiger Amts- zelt ist am Montag das italienische Kabi- nett Fanfani zurückgetreten. Der Minister- präsident überreichte seine Rücktrittserklä- vung Staatspräsident Gronchi. Vor dem Rücktritt Famfanis war das Kabinett zu der Uebemeugung gelangt, daß die Stellung der von den christlichen Demokraten und Sozialdemokraten gebildeten Koalition un- haltbar geworden ist. Bereits beim Amts- antritt im Juli vergangenen Jahres war das Kabinett Fanfani in seinen Entscheidungen durch eine äußerst knappe Mehrheit in der er behindert. Ausschlaggebend für den Rücktritt der Regierung waren jedoch inmerparteiliche Gegensätze unter den christlichen Demokraten und äußere Wider- stände. Der rechte Parteiflügel der De- mocrazia Cristiana drohte in den letzten Wochen sogar mit der Gründung einer kon- servativen katholischen Partei, falls Fan- ani nicht zurücktrete. Die Rückkehr des Linlkssozialisten Nenni ins demokratische Lager riß eine tiefe Kluft in der Sozial- demokratischen Partei zwischen Gegnern und Befürwortern einer Fusion der beiden sozialistischen Parteien auf. Da die parla- mentarische Position der Regierung unhalt- bar wurde, trat sie am Montag zurück. In politischen Kreisen Roms wird allgemein erwartet, daß es jetzt zur Bildung einer Regierung entweder der Mitte oder aber der rechten Mitte kommen wird. Bagdadpakt-Konferenz in Karatschi eröffnet Karatschi.(AP) Die Sitzung des Minister- rates des Bagdadpaktes ist am Montag in Karatschi in Anwesenheit von über 200 Delegierten aus den vier Mitgliedstaaten Iran, Türkei, Pakistan und Großbritannien Sowie einer 17köpfigen amerikanischen Be- obachtergruppe eröffnet worden. Der Trak, der den Bagdadpakt seit dem Staatsstreich in Bagdad im vergangenen Jahr boykottiert, nimmt an der Sitzung nicht teil. Vertreter Aller Delegationen und der amerikanische Unterstaatssekretär Loy Henderson ver- sicherten in ihren Eröffnungsreden, daß sie das Bündnis trotz des offenbaren Ausschei- dens des Irak beibehalten und stärken wür⸗ den. Aus diplomatischen Kreisen in Karat- schi verlautete, daß es auf der Konferenz kaum zur Unterzeichnung spezieller Vertei- digungsabkommen zwischen den USA und den Paktmitgliedern kommen werde. Iran und Pakistan wünschen dem Vernehmen nach größere Verteidigungszusagen, als die USA sie gegenwärtig zu geben bereit sind. Die USA halten sich an die von Außen- minister Dulles nach dem Staatsstreich in Bagdad gegebene Zusicherung, daß sie mit den einzelnen Paktmitgliedern zusätzliche Sicherheitsgarantien vereinbaren würden. Eimelverhandlungen zwischen den USA und dem Iran, Pakistan und der Türkei sind seitdem im Gange. erhalten wird. Am Donnerstag tritt erneut der Auswärtige Ausschuß des Bundestages zusammen. Allerdings ist es fraglich, ob bis dahin schon konkrete Berichte über den heute beginnenden 21. Parteitag der russi- schen KP vorliegen, von denen man einige Anhaltspunkte oder das weitere Vorgehen der Sowjets erwartet. Ueber den„Fahrplan“ verlautet, wie dpa ergänzend berichtet, in Bonn, daß am 2. Februar die Viermächte- Arbeitsgruppe in Washington ihre Beratungen aufnimmt. Es soll dann die Antwort auf die sowjetischen Notenvorstöße formuliert werden. In der darauf folgenden Phase wäre ein Treffen der westlichen Regierungschefs— auf jeden Fall der Außenminister bei der NATO-Kon- ferenz Anfang April in Washington— mög- lich. Bundespressechef von Eckardt wies auch darauf hin, daß eine Zusammenkunft des Bundeskanzlers mit dem britischen Pre- mierminister Macmillan erwogen werde. Sollte die Moskauer Reaktion auf die west- lichen Antwortnoten— besonders in der Berlin-Frage— nicht vollständig negativ Sein, wäre eine Ost-West- Vorkonferenz, etwa auf Außenministerstellvertreter-Ebene, mög- lich. Von ihrem Ausgang dürfte es abhän- gen, meint man in Bonn, ob es dann zu einer Viererkonferenz etwa auf Regierungs- chefsebene kommt, die eine Serie von Ver- handlungen einleiten würde. Brandt:„Nicht unbedingt“ Washington.(dpa) Der Regierende Bür- germeister von Berlin, Willy Brandt, sagte in einer amerikanischen Fernsehsendung, daß freie Wahlen nicht unbedingt der erste Schritt zur Wieder vereinigung Deutschlands seien, daß sie jedoch sicherlich kommen müß- ten. In einer Fernsehdiskussion mit dem frü- heren USA-Botschafter in Bonn, Conant, und dem britischen Labour-Politiker Foot vertrat Brandt außerdem die Auffassung, daß es gut wäre, den Besitz von Atomwaffen auf die drei bisherigen Atommächte(USA, Sowjetunion, Großbritannien) zu beschrän- ken. Die sowietischen Vorschläge für den Status Berlins nannte er un annehmbar Einigung in Bonn über Kohle-Oel-Kartell Bonn.(dpa) Nach siebenwöchigen Ver- handlungen haben sich im Bundes wirtschafts- ministerium die am Kohle-Oel-Kartell Be- teiligten über die Oelpreislisten geeinigt. Im Dezember hatten drei Bergwerksgesellschaf- ten und fünf Oelgesellschaften beim Bundes- Wirtschaftsministerium den Antrag auf Er- laubnis für ein Kohle-Oel-Kartell gestellt. Darin verpflichten sich die Vertragsparteien, bis die Absatzkrise im Steinkohlenbergbau behoben ist, keine Maßnahmen zu ergreifen, die feste Brennstoffe durch schweres Heizöl verdrängen. Sie haben sich vor allem ver- pflichtet, keine neuen Abnehmer für schwe- res Heizöl zu werben, solange die Halden- bestände mehr als sieben Millionen Tonnen betragen.(Siehe auch Wirtschaft.) Fleischverteuerungen zu erwarten Bonn.(AP) Mit weiteren Verteuerungen von Rind- und Schweinefleisch müsse 1959 gerechnet werden, wenn das Bundesernäh- rungsministerium bei der bisherigen Ein- fuhrpolitik bleibe und die Lebensmittelüber- wachung die Wurstherstellung weiterhin mit der„Apothekerwaage“ kontrolliere, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Flei- scherverbandes, Norbert Schröder, am Mon- scherverbandes, Norbert Schröder, in Bonn. (Siehe auch Wirtschaft) Toulon und Mannheim sollen sich in Zuſcunft näher kommen. Im Saal des Reiß Museums unterzeichneten gestern die Oberhäupter der beiden Städte, Eduard Le Bellegou(mit blauweißroter Amtsschärpe) und Dr. Hans Resckke(mit Amtskette) ein Dokument uber die Partnerschaft, die Toulon und Mannheim miteinander verbinden soll. Eine eindrucksvolle Feierstunde war der Auf- tafet für die beabsichtigten ulturellen und wirtschaftlichen Kontakte.(Einen Bericht verõſfentlichen wir auf Seite 4.) Weltweites Echo auf ausführlichen Bild: Steiger Konzil- Ankündigung Vorsichtige Stellungnahmen der Kirchen Rom Hannover.(dpa AP) Die Ankündi- gung eines ökumenischen Konzils, auf dem über die„universale Kirche“ beraten wer- den soll, ist auch in andersgläubigen kirch- lichen Kreisen in aller Welt mit starkem In- teresse zur Kenntnis genommen worden. Der leitende Bischof der Vereinigten evan- gelisch-lutherischen Kirche Deutschlands, D. Dr. Hanns Lilje Hannover) erklärte am Montag, die Ankündigung könne eines der wichtigsten Ereignisse der innerkatholischen Kirchengeschichte vorbereiten. Das Thema „Die universale Kirche“ beweise den Wunsch, die Bedeutung der katholischen Kirche für die Einheit der Christenheit her- auszustellen. Die Vermutung, daß Vertreter anderer Kirchen eingeladen werden, könne sich nur auf einige orthodoxe Kirchen des Ostens beziehen, meinte Bischof Lilje, daß irgendeine der evangelischen Kirchen zu die- ser Kirchen versammlung eingeladen werde, sei unwahrscheinlich, zumal die autori- tative Zuständigkeit eines solchen Konzils sich ohnehin nur auf die dem römischen Stuhl unterstehenden Kirchen erstrecke. Zwischen Gesfern und Morgen Kurt-Georg Kiesinger, der Ministerpräsi- dent von Baden- Württemberg, legt zum 1. Februar sein Bundestagsmandat als CDU- Abgeordneter nieder. Am vergangenen Frei- tag hatte sich Kiesinger bereits vom Außen- politischen Ausschuß des Bundestages ver- abschiedet, in dem er lange Jahre den Vor- sitz geführt hatte. Diesen Posten, der von der CDU/ CSU besetzt wird, erhält mit größter Wahrscheinlichkeit der CDU-Abgeordnete Professor Hans Furler. Den Vorsitz im Außenpolitischen Arbeitskreis der CDU/CSU, den Kiesinger ebenfalls innehatte, soll der Abgeordnete Ernst Majonica übernehmen. Der Erzbischof von Freiburg, Dr. Her- mann Schäufele, hat am Montag Minister- präsident Kurt Georg Kiesinger in der Villa Reitzenstein, dem Sitz der Landesregierung, einen Besuch abgestattet. Bundeskanzler Adenauer hat sich für einen neuen persönlichen Referenten entschieden. Der bisherige Referent, Ministerialrat Dr. Günter Bachmann, wird am 1. Februar ein anderes Referat übernehmen. Sein Nachfol- ger ist der 41jährige Ministerialrat Dr. Josef Bach, der bisher das Referat für auswärtige Angelegenheiten im Bundeskanzleramt gelei- tet hatte. Der Jahrgang 2922, auf den das Verteidi- gungsministerium in diesem Jahr zurückgrei- fen will, wird nicht vor dem Herbst zur Bun- deswehr einberufen werden, teilte ein Spre- cher des Ministeriums in Bonn mit. Auf die Frage, wie sich jene Wehrpflichtigen dieses Jahrganges verhalten sollen, die sich in der sowjetischen Kriegsgefangenschaft schriftlich verpflichten mußten, keine Uniform mehr an- zuziehen, verwies der Sprecher auf das Wehr- Pflichtgesetz. Unter bestimmten Vorausset- Zungen könnten Spätheimkehrer vom Wehr- dienst freigestellt werden. Vorläufig abgesetzt wurde der für den 28. Januar anberaumte Prozeß gegen den Schriftsteller Erich Kuby und Rüdiger Proske vom Norddeutschen Rundfunk. Fall- schirmjäger-General a. D. Ramcke, der den Strafantrag stellte, weil er in einem von Kuby verfaßgten und von Proske produzier- ten Hörspiel angeblich beleidigt worden war, hat seinen Anwalt beauftragt, gegen die Form des Eröffnungsbeschlusses Beschwerde einzulegen. Ueber die Vorgeschichte des Prozesses berichteten wir am 23. Januar, Seite 18.) 5 Der Vorstand der CDU/ CSU-Bundestags- Fraktion in Bonn hat die Nominierung des niedersächsischen Staatssekretärs General a. D. Helmuth von Grolman zum Wehr- beauftragten gebilligt. Den CDU-Mitgliedern des Verteidigungsausschusses wurde emp- Fohlen, der Wahl Grolmans zuzustimmen. Die Bundesregierung hat am Wochen- beginn dem Parlament den vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf gegen Volks- Vverhetzung zugeleitet. Zwischen Holland und der Bundesrepu- blik begannen nach einer halbjährigen Unterbrechung die Ausgleichsverhandlun- gen, in deren Mittelpunkt die Regelung der Wiedergutmachung für ehemalige KZ Insassen und deren Hinterbliebene steht. Bei den Ausgleichsverhandlungen geht es außerdem um die Rückgabe der unter hol- ländischer Verwaltung stehenden Gebiete von Elten und Selfkant. Das SED- Zentralkomitee hat sich gegen die Bevorzugung der„Arbeiter- und Bauern- kinder“ in den Schulen der Sowjetzone ge- Wandt, wie sie anscheinend bisher in einigen Schulen praktiziert wurde. In einer Reihe von„Thesen zur sozialistischen Entwicklung“ des sowjetzonalen Schulwesens heißt es dazu, die SED verurteile entschieden Auffassungen, „daß die Förderung der Arbeiter- und Bauernkinder eine besondere Sitzordnung nach der sozialen Herkunft erfordert“. Eben- so schädlich wirkten sich auch Bestrebungen aus, die schulischen Leistungen der Arbeiter- und Bauernkinder besser zu bewerten. Alle Schulen Kairos, die von Jesuiten geleitet werden, sind auf Anordnung des ägyptischen Erziehungsministeriums be- schlagnahmt worden, meldete die Kairoer Zeitung„Le Progress Egyptien“. Das Er- ziehungsministerium will die Leitung der Institute selbst übernehmen. Zwischen der Sowzetunion und Ceylon wurde ein Vertrag über den Bau eines Stahlwerkes und die Entsendung sowjeti- scher Spezialisten nach Ceylon abgeschlos- sen. Die Kapazität des neuen Werkes soll jährlich 35 000 bis 50 000 Tonnen Stahlbleche betragen. Der Sekretär der Baptistischen Födera- tion von Kanada, MeDormand, verwies dar- auf, daß der Versuch der Wiedervereini- gung der getrennten Teile der von der Ost- und der Westkirche vertretenen Teile der katho- lischen Kirche mit dem protestantischen Schritt zur Bildung des Weltkirchenrates zu vergleichen sei. Der Generalsekretär des Welfkirchen⸗ rats, Dr. W. A. Visser't Hooft selbst er- klärte am Montag in Genf, es sei noch 2 früh, sich in Einzelheiten zu äußern. Doch werde deutlich, wie wichtig das Problem der kirchlichen Einheit für unsere Zeit gewor- den sei. Man nimmt in Genf an, daß Dr. Visser't Hooft in Kürze noch einmal auf das ökumenische Konzil eingehen wird. Der Präsident des amerikanischen Na- tionalrates der Kirchen, Dr. Edwin T. Dahl- berg, hob in seiner Erklärung hervor, man könne den Zug zur Einheit der Kirchen nicht so sehen, daß die Protestanten als „getrennte Christen“ zur Kirche Roms zu- rückkehrten. Der Metropolit der syrisch- orthodoxen Kirche von Antiochien, Antony Bashir, be- tonte, die zwischen den apostolischen Kir- chen bestehenden Differenzen könnten durch ökumenische Konzile ausgeräumt werden. Eines der größten Hindernisse zur Einheit der Kirchen sei das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes. in dem vatikanischen Pressekommuni- qué über die Ansprache des Papstes heißt es, das Konzil wolle„eine Aufforderung an die getrennten Gemeinschaften zur Suche nach der Einheit“ sein. Dieser Wortlaut läßt es offen, ob mit den„getrennten Gemein- schaften“ nur die orthodoxen Kirchen oder auch die protestantischen Kirchen und die Anglikaner gemeint sind. Mehrere vatikani- sche Würdenträger äußerten die„Ver- mutung“, daß sich der Appell des Konzils an alle christlichen Kirchen richten werde. Einer der namhaftesten kirchlichen Sach- kenner in Fragen der Ostkirche sagte dem dpa- Korrespondenten, daß er konkrete Mög- lichkeiten zur Wiedervereinigung mit Rom derzeit nur bei der griechisch- orthodoxen Kirche sehe. Sollte das bevorstehende Kon- zil zumindest die griechisch- orthodoxe Kirche wieder an Rom heranführen, 80 werde davon sicherlich auch ein tiefer Ein- druck auf die anderen christlichen Kirchen ausgehen. Eine Annäherung zwischen Rom und dem Moskauer Patriarchat sei aller- dings wegen der Abhängigkeit der russisch- orthodoxen Kirche von der Sowjetregierung kaum zu erhoffen, es sei denn, es käme in absehbarer Zeit zu einer echten Entspan- nung zwischen dem Vatikan und den sowie- tischen Machthabern. MORGEN Dienstag, 27. Januar 1959 Der rote Kongreß In den letzten Tagen hat eine Sternfahrt nach Moskau stattgefunden. Delegationen Aus allen kommunistischen Ländern der Welt — mit Ausnahme des„revisionistischen“ Ju- goslawiens— und Abordnungen der kom- munistischen Parteien aus zahlreichen west- enen Ländern, darunter aus den Niederlan- den, Spanien, Großbritannien, den USA, Ka- nada, Argentinien, Uruguay, Chile, Ekuador, Kolumbien, Israel, Australien und Neusee- Jand, sind in die sowjetische Hauptstadt, an die Quelle des sozialistischen“ Heilsstroms, geeilt, um zusammen mit den Genossen und Genossinnen der„mächtigen und vorbild- lichen“ Sowjetunion am XXI. Parteitag der KPdSU teilzunehmen. An der Spitze der De- legationen und Abordnungen ist die ganze Führungsschicht des Weltkommunismus mit nach Moskau gekommen— bis auf einen, einen sehr wichtigen Mann sogar: Mao Tse- tung. Er hat den Minister präsidenten, Tschou En-lai mit Gefolge entsandt und ist daheim in Peking geblieben. Warum er das tat, geht aus keiner Nachricht hervor. Bekannt ist nur, daß es in letzter Zeit zwischen ihm und Chrustschow eine Ausein andersetzung über die chinesischen Volkskommunen gegeben hat, die dem Herrn des Kremls, aus welchen Gründen auch immer, ein Dorn im Auge sind. Es könnte aber eines Tages von Bedeutung sein, daß der wichtigste Mann der großen chinesischen Partei auf diesem Moskauer Kongreß nicht dabei war. Jugoslawien, des- sen neuerliche Aechtung übrigens gerade auf heftiges Betreiben Chinas hin erfolgte, ist Zar nicht eingeladen worden. Dieser Parteitag der KPdSU ist ein a uBerordentlicher. Nach dem Willen Chrustschows ist ihm eine besondere Bedeu- tung dadurch zugedacht, daß dieser Kongreß eine neue, eigentlich die zweite große Epoche auf dem Wege zur Verwirklichung kommu- nmistischer Ideale einleiten soll. Der erste historische Abschnitt in der Entwicklungs- geschichte der Kommunistischen Partei in der Sowjetunion, der nunmehr abgeschlos- sen werden soll— womit keineswegs ge- Sagt ist, daß sich nicht noch Nachwehen ein- Stellen werden—, war, nach der Phase der suchenden Diskussionen, generell gesagt, der ideologischen Durchdringung und Konsoli- dierung gewidmet. Vereinfacht und in groß- zügigen, aber konturierenden Zügen darge- Stellt heißt das: durch die Aussaat der kom- munistischen Idee im Volk seit der bolsche- Weistischen Revolution und ihre immer tie- ker greifende Verwurzelung in den Men- schen der Sowjetunion sollte„die neue Klasse“ geschaffen werden, deren Vorhan- densein heute wohl nicht mehr geleugnet werden kann. Und da sie vorhanden ist, glaubt Chrustschow, der Tag sei gekommen, Von dem an(vom XXI. Parteitag an) diese neue Klasse die Initiative zum Aufbau der ihr gemäßen realen Welt ergreifen soll, zur Verwirklichung des verheißenen Paradieses der arbeitenden Menschen. Wie alles in der östlichen Welt soll die Realisierung der alten Verheißungen nach einem Plan vor sich gehen, dem Siebenjahresplan nämlich, den Shrustschow den rund 1600 Delegierten des Parteitages vorlegen wird. Ziel des Planes ist es, im Verlauf der nächsten sieben Jahre den Lebensstandard der Völker in der„kapi- talistisch- freien“ Welt zu erreichen und ihn Sogar möglichst zu überbieten. Außerdem Soll die sowjetische Industrieproduktion, vor Allem in der Grundstoffindustrie, die ameri- kanischen Produktionsziffern erreichen oder auch gar übertreffen. Beispielsweise sehen e Planzahlen in der Stahlindustrie bis 1965 ine Produktion von 86 bis 91 Millionen Tonnen vor(1958 sollen es 55 Millionen Tonnen gewesen sein) und bis 1972 sollen * Werden. Die amerikanische Stahler zeugung 958 betrug 80 Millionen Tonnen. Offene Fragen bleiben, rechnet man überhaupt ernsthaft mit der Möglichkeit einer Ver- Wirklichung dieses Planes: woher nimmt Chrustschow das notwendige Investitions- Kapital und woher die Arbeitskräfte? An Fehlorganisationen bei der Lösung dieser Fragen scheiterten bisher schon einige Fünf- Jjahrespläne. Ein wenig scheint die auch vom darteitag anzunehmende Schulreform, die neben der geistigen Ausbildung der Jugend- chen praktische Arbeitsleistungen in erheb- lichem Umfang vorsieht, das Problem der Arbeitskräftebeschaffung zu erleichtern. Auch der weitere Abbau konventioneller Streitkräfte könnte in diesem Zusammen- hang ins Auge gefaßt werden. 5 45 Der Siebenjahresplan hat, wenn man ihn nicht einfach für eine Utopie hält, für das sowjetische Volk durchaus etwas Verlok- kendes an sich. Zum mindesten scheint er dazu angetan, seinem Schöpfer, Väterchen Ohrustschow, für die zielstrebige Theorie allein schon einmal einen Lorbeerkranz zu winden. Und dies wurde in den letzten ochen auch gründlich besorgt. Landauf dab zogen Chrustschows Trommler, prie- n ihn als den wahren Fortschrittsbringer, der nicht nur den Triumph in der Raketen- technik beschert hat, sondern auch die 56 sen Behinderer des Fortschrittes, Malenkow, Kaganowitsch, Bulganin, Schukow und Ge- nossen, ihres hinderlichen Einflusses be- raubte. Und gleichzeitig achteten Chrust- schows Trommler darauf, daß auch die rich- gen Genossen als Parteitagsdelegierte ge- Wählt wurden, damit kleinliche Kritik wäh- rend der Moskauer Tagung unterbleibt. Im übrigen spielt sich der rote Kongreß m Zeichen größter und entscheidendster AuhBenpolitischer Aktivität ab, Ja Chrust- sSchow ließ es sich nicht nehmen, trotz der umfangreichen Vorbereitungen für den Par- eitag noch rasch nach Leningrad zu fahren, 0 die Spannungen mit Finnland bei- gen. Ein Rätsel bleibt uns zunächst auf- eben: Ist die Geschäftigkeit des höchsten n im Kreml nach innen und nach außen Zeichen einer absolut gesicherten Macht- tion seiner selbst oder kommt sie eher mer Flucht in Entwicklungsphasen gleich, eren Ablauf nicht ungestraft gestört wer- den würde? Eines ist sicher: Zur Durchfüh- f des Siebenjahresplanes braucht man, wer immer ein solches Projekt auch vollen- een wollte, Frieden. Wolfgang von Gropper mente, Neues Kindergeld-Gesetz in Sicht Ab 1. März 40 statt 30 Mark?/ Wuermeling ist mit dem Termin und der Systemänderung einverstanden Bonn, 26. Januar Nach längerer Diskussion gilt es in Bonn nunmehr als sicher, daß das Kindergeld für das dritte und jedes weitere Kind zum 1. März 1959 von 30 auf 40 Mark erhöht wird. Nach dieser Erhöhung sollen im Parlament und bei der Bundesregierung die Vorarbeiten für ein neues Kindergeldgesetz beginnen, das eine andersartige Aufbringung der Kindergeld- Mittel vorsieht. Dieses und andere Themen wird Bundesfinanzminister Dr. Wuermeling anschneiden, wenn er heute mit den Ver- tretern der Familienverbände von Bundes- kanzler Adenauer zu der schon seit Wochen angekündigten Grundsatzaussprache über Familienpolitik empfangen wird. Die Novelle zum Kindergeldgesetz, welche die Erhöhung auf 40 Mark enthält, war in den vergangenen Wochen zum Streitobjekt zwischen dem Bundesfamilienminister und einem großen Teil vor allem mittelständischer CDU/ CSU-Abgeordneter geworden und hatte Wuermeling einige Male zu Rücktrittserklä- rungen veranlaßt. Während der Minister eine Erhöhung rückwirkend vom 1. Januar 1959 forderte, setzten sich die Abgeordneten für eine Heraufsetzung zum 1. April 1959 ein, weil eine rückwirkende Berechnung angeblich nicht mehr möglich sei. Zu Beginn dieser Woche haben sich die Gemüter beruhigt. Wuermeling deutete in verschiedenen Außerungen an, daß er seinen Frieden mit dem Mittelstand gemacht habe. Er erklärte sich bereit, die mittelständischen Von unserer Bonner Redaktion Belange in Zukunft in erhöhtem Maße zu berücksichtigen. Mit der Erhöhung zum 1. 3. zeigte er sich ebenfalls inoffiziell einverstan- den, desgleichen mit einer Aenderung des Aufbringungssystems. Hier stehen in den nächsten Monaten noch heiße Debatten bevor. In allen Fraktionen tritt man für eine Aende- rung des Kindergeldsystems ein. Die FDP brachte in den letzten Tagen bereits einen Entwurf für ein neues Kindergeldgesetz ein. Eine staatliche Lösung? Bisher wurde das Kindergeld auf der Basis der Lohnsumme von den Arbeitgebern auf- gebracht und den Familienausgleichskassen zugeführt. Dies hat zu dem Vorwürf geführt, daß die lohnintensiven Betriebe, und damit in erster Linie der Mittelstand, gegenüber der kapitalintensiven Wirtschaft im Nachteil sei. Vorläufig sieht man in Bonn zwei andere Lö- sungsmösglichkeiten des Kindergeldproblems: 1. Die staatliche Lösung: Der Bund bringt die Mittel für Kindergeld auf, künftig etwa 800 Millionen Mark jährlich(dies fordert auch der FDP- Antrag). Das Bundesfinanzministe- rium lehnte ein solches Verfahren jedoch ab, weil dadurch eine Umsatzsteuererhöhung um etwa 0,2 Prozent bedingt würde und die Fa- miilenausgleichskassen angeblich um 20 bis 30 Millionen billiger arbeiten, als das bei einer Ausschüttung durch die Finanzämter voraussichtlich der Fall sein würde. 2. Die verbundene Lösung: An Stelle der Lohnsumme wird als Bemessungsgrundlage Es bestehen immer noch Differenzen Finanzabkommen London-Kairo durch neue Schwierigkeiten belastet Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London, 26. Januar Bei der Bereinigung des englisch- ägypti- schen Verhältnisses scheinen sich in den letzten Tagen neue Schwierigkeiten ergeben zu haben, Jedenfalls ist zwölf Tage nach der Paraphierung des anglo- ägyptischen Finanz- abkommens eine Unterzeichnung noch immer nicht in Sicht. Der Sprecher des britischen Außenamtes gab zu, daß noch einige Schwie- rigkeiten und Differenzen zu überwinden seien, und zwar sowohl hinsichtlich der von England geforderten Mission in Kairo wie auch in Bezug auf Einzelheiten des Abkom- mens selbst. Der Sprecher dementierte je- doch die von einer regierungsfreundlichen Zeitung groß gebrachte Meldung über die Zurückweisung des britischen Angebotes auf Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen durch Aegypten. Die inzwischen in London eingetroffene Antwort des ägyptischen Außenministers auf ein Schreiben Außen- ministers Selwyn Lloyd im Zusammenhang mit dem Finanzabkommen wird augenblick- lich von der englischen Regierung noch stu- diert, betonte der Regierungssprecher und fuhr fort, die Frage der diplomatischen An- erkennung sei von England überhaupt nicht angeschnitten worden. Man habe ausschlieg- lich die Möglichkeit für die englische Mission gefordert, ihre Aufgaben bei der Durchfüh- rung des erzielten Abkommens ungehindert erfüllen zu können. Dazu gehörten notwen- dige Arheitserleichterungen und exterrito- riale Rechte. Der Zeitpunkt der Unterzeich- nung des Abkommens sei zwar noch nicht festgelegt, doch zeigte sich der Regierungs- sprecher betont optimistisch. In einer vielbeachteten Rede griff Oppo- sitionsführer Hugh Gaitskell am Wochen- ende die konservative Regierung wegen ihrer zögernden Haltung bei der Bereinigung der Schwierigkeiten mit Nasser an. Der Labour- führer schloß seine Ansprache mit dem Hin- Weis, daß das Berlin-Problem zwar weiter- hin der größte Gefahrenherd bleibe, daß aber jeden Tag im Nahen Osten und beson- ders am Persischen Golf neue Unruhen aus- brechen könnten, wenn nicht das Verhältnis zu den Arabern schnellstens bereinigt werde. für die Kindergeldabgaben der Unternehmen ein verbundener Wert genommen, in dem eventuell Lohn, Umsatz und Energieeinsatz zu berücksichtigen sind. Die staatliche Lösung findet bei der SPD und FDP Billigung. Auch die Mittelstands- ab geordneten der CDU/CSU sind ihr nicht abhold, wenn sie Hand in Hand mit einer Wettbewerbsneutralen Umsatzsteuerreform geht. Noch in dieser Woche wird die Kinder- gelddiskussion in den Bundestagsausschüssen für Mittelstand(Mittwoch) und Soziales Don- nerstag) fortgeführt. Der Minister will mehr Bei seinem Gespräch mit dem Kanzler geht es Wuermeling jedoch nicht nur um die Kin- dergelderhöhung. Bereits bei einer Vorbe- sprechung vor 14 Tagen deutete der Minister an, daß er eine allgemine Aktivierung der Familienpolitik durch Bundesregierung und Bundestag wünscht. Der Kanzler soll sich grundsätzlich hiermit einverstanden erklärt haben. Folgende Möglichkeiten werden in Bonn erörtert: 1. Aktivierung des Diskus- sionskreises für Gesellschafts- und Familien- politik bei der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion. 2. Anforderung von familienpolitischen Gut- achten durch die Bundesregierung. 3. Einfüh- rung einer familiengerechten Miete, die die Kinderzahl berücksichtigt. 4. Umsatzsteuer- befreiung einiger für Kinderreiche Familien besonders wichtiger Nahrungsmittel auf Ko- sten von Luxusartikeln. 5. Hilfsmaßnahmen für das zweite Kind. Neuer Korruptions-Prozeß beginnt in Bonn Bonn.(dpa) Ein neuer, großer Korruptions- Prozeß beginnt am Mittwoch vor der Sechsten Großen Strafkammer des Bonner Land- gerichts. Angeklagt wegen schwerer passiver Bestechung, Untreue, Urkundenvernichtung und-fälschung, Konkursvergehen, Diebstahl und Betrug sind acht frühere Angehörige des Amtes für Verteidigungslasten der Stadt Bonn. Der 51 Jahre alte Leiter des Amtes Dr. Hubert Vergossen, der 49 Jahre alte Oberinspektor Gustav Ostermeier, der 51 Jahre alte stellvertretende Leiter des Amtes Hellmut Micklich, ein Stadtobersekre- tär und vier Angestellte sollen gegen eine Bestechungssumme von etwa 150 000 Mark über zwei Millionen Mark an 55 Antragsteller zuviel gezahlt haben. Massive SED-Hetze gegen Bonn Die Bundesrepublik der Vorbereitung eines Bürgerkrieges beschuldigt Von unserem Korrespondenten Pau! Wer ner Berlin, 26. Januar Der SED-Propagandist Professor Albert Norden hat auf einer Tagung des sogenann- ten Nationalrats die Bundesregierung be- schuldigt, sie organisiere den deutschen Bür- Serkerles, Botschafter Grene habe in shington ien nen; 2 der DDR als Wes zur deutschen Wiederver- einigung propagiert und Staatssekretär van Scherpenberg aus dem Auswärtigen Amt hätte sich in gleichem Sinn gegenüber Jour- nalisten in Paris geäußert,. Außerdem wollen die Behörden der DDR im Besitz von„de- taillierten Informationen“ sein, wonach das Verteidigungsministerium in Bonn an den Grenzen der Zone Zwischenfälle zu organi- sieren beabsichtige, um nachher zu erklären, Stärke und Schwäche der Hohen Behörde Bis zum 10. Februar muß die Neuwahl der Montanspitze vollzogen sein Von unserem Redaktions mitg sogar bis zu 120 Millionen Tonnen erreicht Luxemburg, im Januar Nur ganz langsam, fast unmerklich, ver- ringern sich die Kohlehalden in Europa. In den sechs Mitgliedsstaaten der Montan- Union ermäßigten sich die Haldenbestände in den letzten Wochen um 400 000 Tonnen. Das ist bei einer Gesamtmenge von 24,5 Mil- lionen Tonnen gewiß kein durchschlagender Erfolg. Allenfalls könnte es der erste Anfang einer Wende sein. Aber bei näherem Zu- sehen finden sich keine ernsthaften Argu- die einen vorzeitigen Optimismus stützen könnten. Es ist ganz natürlich, daß gegen Ende des Winters die privaten Vor- räte zur Neige gehen und die Kohlenhändler wieder etwas stärker mit Aufträgen bedacht werden. Auf lange Sicht rechnet die Hohe Behörde der Montan-Union für das Jahr 1959 mit einer weiteren, erheblichen Vergrößge- rung der Kohle- und Kokshalden. Es ist kaum anzunehmen, daß die Bildung eines Energiekartells in der Bundesrepublik, durch das der Heizölpreis auf das derzeit höher liegende Niveau des Weltmarktes klettern wird, grundsätzlichen, dauernden Wandel schafft. Eine stärkere Wirkung könnte frei- lich von den in Bonn beschlossenen Einfuhr- beschränkungen für Ausländskohle aus- gehen. Doch selbst dann, wenn derartigen Maß- nahmen nationaler Regierungen ein gewisser Erfolg beschieden sein sollte, ist die Hohe Behörde in Luxemburg keineswegs aus ihrer Verantwortung entlassen. Sie wird nach wie vor die Frage zu beantworten haben, ob sie dem Problem gewachsen ist. Ganz allgemein ist es der Ueberlegung wert, einmal zu klä- ren, welche Waffen der Montan- Union im Kohlekrieg eigentlich zu Gebote stehen. Kann sie mehr tun, als Empfehlungen ge- ben, Finanzhilfen gewähren und der über- seeischen Konkurenz gute Worte geben? Ein Blick in den Montanvertrag zeigt, daß man in Luxemburg noch über wesentlich radika- lere Lösungs möglichkeiten verfügt, dag man dort Medikamente für veritable Roßkuren verordnen kann. So ist die Hohe Behörde be- rechtigt, die sogenannte Krisenlage zu ver- künden. Sie könnte dann Quoten für die Kohleförderung festsetzen und könnte jedes Unternehmen, das mehr Kohle fördert, als die Hohe Behörde ihm gestattet, mit einer Sonderumlage bestrafen. Das wäre die Etablierung der absoluten Zwangs wirtschaft. Man kann unschwer prophezeien, daß die Zechendirektoren sich lieber zu weitgehen⸗ den freiwilligen Beschränkungen hereitfin- den würden, als sich der Gefahr einer solchen Kommandowirtschaft auszusetzen. lied Hans-Joachim Deckert Aber die Hohe Behörde der Montan- Unjon ist im Augenblick wohl nicht zu der- art einschneidenden Beschlüssen imstande. Paul Finet, der amtierende Präsident, ist ein Mann des Ausgleichs und des Mittelweges. Und unter den übrigen Mitgliedern der Hohen Behörde ist zur Zeit die Einigkeit nicht so groß, als daß sich dort ein entschie- dener Wille bilden könnte. Der Grund für die Unruhe ist menschlich und verständlich: die Neuwahl der Montan-Spitze steht bevor. Wenn allerdings bei dieser Neuwahl, die pis zum 10. Februar vollzogen sein muß, der bis- herige holländische Vizepräsident Dirk Pie- ter Spierenburg zum Präsidenten avancieren würde, könnte sich das Blatt bald wenden. Spierenburg scheint von dem Willen beseelt zu sein, die Möglichkeiten des Montanver- trages, soweit es irgend geht, zu nutzen. Die Hohe Behörde könnte dann in der Kohlekrise eine dominierende, entscheidende Rolle spie- len, Ob diese Rolle aber den Zechen zur Freude gereichen würde, ist kaum zu erwar- ten. 0 man müsse den bedrängten Brüdern im Osten militärisch zu Hilfe eilen. Zu Beginn seiner Ausführungen warf Norden der Bundeswehr vor, über hundert ihrer Generale und Admiräle hätten Hitler zumindest bereits im Rang eines Obersten t Und mitgeholfen, ein Dutzend euro- Sed Päischer Länder zu unterwerfen. Siebzig da- von seien Generalstabsoffiziere oder lei- tende Mitarbeiter im Oberkommando der Wehrmacht gewesen. Von sieben weiteren behauptet Norden, sie seien, wie der vorzei- tig von den Sowjets entlassene deutsche stell- vertretende Planungschef bei der NATO, Ge- neral Foertsch, als Kriegsverbrecher abge- Urteilt worden oder stünden noch auf alliier- ten Kriegsverbrecherlisten Als die„Ideolo- gen des Krieges“ bezeichnete das Mitglied des Zentralkomitees die führenden Beamten und Diplomaten im Bonner Außenministe- rium. Achtzig Prozent unter ihnen hätten auch Herrn von Rübbentrop gedient und 54 von den 70 Bonner Botschaftern und Ge- sandtschaften im Ausland würden von ehe- maligen Nazi- Diplomaten geleitet. Norden beschwerte sich in seiner aggres- siven Rede, daß von den von der Zone be- Kkanntgegebenen 60 Namen bundesdeutscher Richter und Staatsanwälte mit„mörderischer Vergangenheit“ nur einer für einige Tage in vorübergehende„Kavaliershaft“ genommen wurde. Er kündigte an, die DDR werde dem- nächst an Hand von Dokumenten die„blut- befleckte Vergangenheit von weiteren hun- derten“ heute in Westdeutschland amtieren- den Richtern enthüllen. Bonn: Das sind glatte Lügen (dpa) Als„glatte Lügen“ bezeichneten Bonner Stellen die Vorwürfe der SED. Die Erklärungen Nordens seien dem Wunsch- denken von Leuten entsprungen, die Angst vor einer friedlichen Wiedervereinigung in Freiheit hätten. Hier zeige sich auch das zweite Gleis der sowjetischen Propaganda mit seinen Drohungen und dem Versuch, deutsche nationale Gefühle aufzuputschen, Während man auf dem ersten Propaganda- gleis von friedlicher Koexistenz rede. 67 Planstellen wurden schon gestrichen Personelle Einsparungen in der Von unserer Stut Stuttgart, 26. Januar Der Rechnungshof Baden-Württemberg hat dem Wirtschaftsministerium nach einer Organisationsprüfung der Abteilungen für Wirtschaft und Arbeit bei den Regierungs- präsidien vorgeschlagen, von den 356 Be- amten- und Angestelltenstellen 118 einzu- sparen. Die Möglichkeit zu diesen Einspa- rungen und zu einer Straffung der Organi- sation ergibt sich daraus, daß in den letzten Jahren nicht nur auf dem Gebiet der finan- ziellen Gewerbe förderung, des Außenhan- dels und der Devisenüber wachung, sondern auch auf dem Gebiet der Preisüberwachung, der werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge, der berufs fördernden Maßnahmen und der Arbeitsfürsorgemagnahmen für Jugendliche die Aufgaben wesentlich zurückgegangen sind. Durch die Freigabe der Bierpreise ist darüber hinaus die Preisbildung und über- wachung entlastet worden. Die Möglichkeit Weiterer Personaleinsparungen erwartet der Rechnungshof nach Durchführung des Kriegsgefangenen Entschädigungsgesetzes und nach weiterem Rückgang der Arbeiten 6 Wirtschaftsverwaltung möglich t garter Redaktiop 5 bei der Heimkehreranerkennung und be- treuung. ö 5 Das Wirtschaftsministerium hat Grund dieses Prüfungsberichtes für das Rechnungsjahr 1959/0 zunächst 67 Plan- stellen gestrichen und damit dessen Vor- schläge bereits zum großen Teil berücksich- tigt. Die Verwirklichung der noch weiter- gehenden Einsparungsvorschläge bedarf nach einer Erklärung des Ministeriums zu- nächst sorgfältiger Vorbereitung im Hinblick auf die eingegangenen Stellungnahmen der Regierungspräsidien, die— so heißt es— begreiflicherweise nicht in allen Punkten mit dem Rechnungshof übereinstimmten. Gründliche Untersuchungen, insbesondere unter tarifrechtlichen und arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten, seien daher nicht zu ver- meiden. Eine abschließende Stellungnahme zu dem Organisationsbericht des Rechnungs- hofes wird das Wirtschaftsministerium dem Staatsministerium rechtzeitig zur Beratung über seinen Etat für das Rechnungsjahr 1959/60 vorlegen. auf Sowjetisches Zugeständnis auf der Genfer Atomkonferenz Genf.(dpa) Die Sowjetunion hat sich am Montag in Genf damit einverstanden er- klärt, daß die Zahl der ausländischen Be- obachter einer Kontrollstation auf sowjeti- schem Boden vier bis fünf Personen betra- gen kann. Seit dem Beginn der Konferenz über Möglichkeiten der kontrollierten Ein- stellung der Kernwaffen versuche am 31. Ok. tober 1958 hatte die Sowjetunion daran fest- gehalten, daß ein, höchstens Zwei auslän- dische Beobachter innerhalb jeder Kontroll- station auf sowjetischem Boden völlig aus- reichend seien. Die westlichen Delegationen hatten dem entgegengehalten, daß ein bis zwei ausländische Kontrolleure allein rein Physisch nicht in der Lage seien, den kom- Plizierten Mechanismus einer ununterbro- chen arbeitenden Kontrollstation zu über- wachen. Das sowjetische Zugeständnis wurde genau acht Tage nach den westlichen Kon- zessionen gemacht und wird auch innerhalb der beiden westlichen Delegationen als be- deutungsvoll angesehen. Neue Unruhen im belgischen Kongo-Gebiet Brüssel.(dpa) Drei Wochen nach dem Eingeborenenaufruhr in Leopoldville ist es am Sonntag zu neuen Unruhen in Belgisch- Kongo gekommen. Sie ereigneten sich in der Distrikt-Hauptstadt Matadi, 350 Kilometer südwestlich von Leopoldville, wo rund 1000 Afrikaner im Zentrum des Eingeborenen- Viertels gegen mehrere Amtsgebäude, Mis- Sionseinrichtungen und eine Hirche mit Steinen vorgingen. In einigen Verwaltungs- büros kam es zu Plünderungen. Die Polizei konnte nach vorläufigen Berichten in kurzer Zeit die Ordnung wiederherstellen, ohne daß die vom belgischen Bezirkskommissar ange- forderten Eingeborenen- Schutztruppen— „Force Publique“— einzugreifen brauchten. Das Eingeborenenviertel, in dem etwa 40 000 Menschen leben, wurde hermetisch von den Wohnkomplexen der etwa 2000 Europaàer ab- geriegtl. Die Unruhen begannen, als der belgische Bezirkskommissar im Gerichtsge⸗ bäude von Matadi vor geladenen Persön- Uchkeiten, darunter 60 Kongolesen, die neuen Reformpläne der belgischen Regie- rung erläuterte. Jetzt herrscht wieder Ruhe in Matadi. Deutsche Entwicklungshilfe für Pakistan vorgesehen Bonn.(dpa) Die Bundesregierung ist bereit, die pakistanische Regierung aus Mitteln des Entwicklungsfonds zu unterstützen. Dies ist eines der Ergebnisse eines zwölftägigen Be- suchs von Bundesvertriebenenminister Ober- länder in Pakistan. Der Minister hat den dortigen Regierungsstellen über die deut- schen Erfahrungen bei der Flüchtlingsein- Eliederung berichtet. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages DIHT), Alwin Münch⸗ meyer, appellierte vor dem Hauptausschuß des DIHT an die westliche Welt, den Ent- wicklungsländern gegenüber„keine Ge- schenkpolitik“ zu betreiben, die nur den Staats kapitalismus fördere. Münchmeyer be- zeichnete es als eine vordringliche Aufgabe der deutschen Wirtschaft, bei der Erschlie- Bung der Entwicklungsländer mitzuarbeiten. Geheime Arbeiten an bakteriologischen„Waffen“ London(dpa) Ein Sprecher des britischen Rüstungs ministeriums bestätigte im Unter- haus, daß sich britische Wissenschaftler in dem geheimen Laboratorium bei Salisbury in Südengland mit mehreren Mitteln der bakteriologischen Kriegführung beschäfti- gen. Die dortigen Arbeiten befaßten sich je- doch fast ausschließlich mit der Verteidigung gegen solche Mittel und nicht mit der Entwicklung von bakteriologischen Offen- sivwafkfen. Der Sprecher bezeichnete Presse- berichte, nach denen mit einem neuentwik-⸗ Kelten bakteriologischen Kampfstoff inner- halb kürzester Zeit Millionen Menschen ge- tötet werden könnten, als sehr übertrieben. Das Rüstungsministerium versprach, den Vorschlag besorgter Abgeordneter der La- bour-Opposition zu erwägen, einer Delega- tion von Parlamentsmitgliedern die Labo- ratorien von Salisbury zu zeigen und ihnen olken zu sagen, was dort geschieht. Altmeiers Haus soll zu billig verkauft worden sein Mainz.(LRS) Nachdem erst vor wenigen Monaten Veröffentlichungen des Nachrich- tenmagazins„Der Spiegel“ über das Ver- halten des rheinland- pfälzischen Finanz- ministers Dr. Nowack als Aufsichtsratsvor- sitzender schwerwiegende Auswirkungen hatten und schließlich zum Rücktritt des Ministers führten, hat jetzt ein Artikel der gleichen Zentschrift über Ministerpräsident Dr. Peter Altmeier Aufsehen erregt. Nach der Darstellung des Nachrichtenmagazins soll Altmeier im Frühjahr 1956 in Koblenz aus Bundesbesitz eine Villa am Moselufer ür 54 000 Mark zum halben Verkehrswert über die Bundesvermögens- und Bauabtei- lung der Oberfinanzdirektion Koblenz er- Worben haben. Angeblich hat das Haus 1938 schon 75 000 Reichsmark gekostet. Von sozialdemokratischer Seite wurde betont, die SPD erwarte unverzüglich von Minister- präsident Altmeier selbst eine Klarstellung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe. In jedem Falle müßte das Parlament die Mög- lichkeit erhalten, die Vorwürfe gegen den Regierungschef des Landes zu prüfen,„an- gesichts der zahlreichen Korruptionsaffären im Bereich der öffentlichen Verwaltung“ Finanzminister Dahlgrün hat die Vorwürfe gegen den Regierungschef am Montagnach- mittag als unbegründet bezeichnet. Altmeier habe auf die Bewertung des von ihm erwor- benen Grundstücks keinen Einfluß genom- men. Er habe im guten Glauben angenom- men, daß der Kaufpreis fehlerfrei ermittelt und der Kaufvertragsentwurf korrekt ab- gefaßt waren. Kaufpreis und Vertragsent- Wurf wurden vom damaligen Finanzmini- ster Nowack genehmigt. e g.osea. Ma Hoa ede a ee A 298 8 + S 2 1 0e ore essen ren ses ee 0 e ee ene 7. 20 h am 1 er- Be- Vieti- etra; erenz Ein- Ok- fest- län- troll- Aus- ionen bis rein kom- rbro- ber- urde Kon- halb be- dem st es isch- der neter 100⁰ nen- Mis- mit mgs- zel zer dab nge aten. 0 000 den Ab- der ge- Sön- die gie duhe en ter- in ur der ifti- 15 ung der en- Sse- vik- ler- 82= den. den La- ga- bo- nen Nr. 21/ Dienstag, 27. Januar 185 MORGEN Was sonst noch geschag. Im Kopenhagener Freihafen ist das 5380 Brutto-Register-Tonnen große schwedische Motorschiff„Chile“ nach einem Großbrand an Bord mit dem Vorschiff gesunken. 50 Feuerwehrleute waren am Montagmorgen noch mit Löscharbeiten beschäftigt. Das Großfeuer, das am Sonntagabend in einer 300-Tonnen-Salpeterladung an Bord der „Chile“ ausgebrochen War, forderte ein Todesopfer. Ein Feuerwehrmann kam in den Flammen um. Die 46 Mann starke Besatzung wurde gerettet. Ausgelöst wurde das Feuer durch einen Zigarettenstummel, den ein Hafenarbeiter an einem Salpetersack aus- drücken wollte. Das leicht brennbare Mate- rial stand sofort in Flammen. * Der 12jährige Richard Coles aus Stone- jeigh in Südengland konnte den Tod seines besten Freundes nicht verschmerzen, der nach dem Spielen auf dem Heimweg mit einem Fahrrad überfahren worden war. Er kränkelte und vergiftete sich vier Tage später mit Gas. Auf dem Tisch lag ein Zei- tungsausschnitt mit der Meldung über den Unglücksfall und ein kurzer Brief des Jun- gen an seine Eltern, * Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Omnibus und einem mit zwei Baggern be- jadenen Schleppwagen einer Pionierabtei- jung des belgischen Heeres kamen bei Namur vier Personen ums Leben und 30 andere wurden verletzt. Das Unglück ereig- nete sich vor einer engen Ortseinfahrt, als der Greifer eines Baggers die linke Seite des Omnibusses aufriß. Der Pionierzug be- tand sich auf der Rückfahrt von der um die Jahreswende eingestürzten Championgrube bei Zichem Zussen Bolder, wo noch immer Bergungsarbeiten nach acht Toten im Gange sind. * Der 25 Jahre alte Claude Figus, der Ende Dezember nach einer feucht- fröhlichen Feier auf Grund einer Wette in Paris über der Flamme des Grabmals des unbekannten Sol- daten am Are de Triomphe zwei Spiegeleier gebraten hatte, ist zu drei Monaten Gefäng- nis und 50 000 Francs(425 DW) Geldstrafe verurteilt worden. Figus gab zu, daß sein Verhalten„idiotisch“ gewesen sei. * 33 Todesopfer forderte der Einsturz eines Kinos in der Nähe von Istanbul, worüber wir gestern berichteten. 26 Personen wurden bei dem Einsturz schwer verletzt, 48 der Zu- schauer erlitten leichtere Verletzungen. Tür- kische Armeeinheiten und Feuerwehrleute waren am Sonntagabend noch immer mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt. . Den Rettungsmannschaften ist es am Montag endlich gelungen, das nachfließen weiteren Wassers aus dem hochgehenden Susquehenna in den Kohlenschacht bei Pitt- ston(Pennsylvanien) zu verhindern, in dem seit Donnerstag letzter Woche 12 Bergleute abgeschnitten sind. Es wird jetzt damit be- gonnen, den Schacht auszupumpen. Von der Bergwerkleitung wurde bekanntgegeben, daß in den überfluteten Stollen nur noch eine Stelle hoch genug liege, um eventuellen Ueberlebenden Schutz vor dem Wasser zu dieten. 8 Das sowjetische Fernsehen zeigte am Sonntagabend im Rahmen einer wissen- schaftlichen Sendung den Start einer Rakete, bei der es sich nach den Angaben des Spre- chers um die am 2. Januar abgeschossene so- wjetische Weltraumrakete gehandelt haben soll, die nunmehr die Sonne auf einer ellip- tischen Bahn umkreist. In der Sendung wurde von einer gröberen Entfernung aus eine Explosion und das blitzartige Aufleuch- ten eines hellen Scheines am nächtlichen Himmel gezeigt. Nähere Einzelheiten der Weltraumrakete waren allerdings nicht zu erkennen. 8 Zwei große Sonnenflecken konnten am Sonntag bei klarem Wetter in Großbritan- nien mit dem bloßen Auge gesehen werden. Viele Engländer riefen die Londoner BBC, das Observatorium von Hurstmonceux in Südengland und das Luftfahrtministerium an, um ihre Beobachtungen mitzuteilen. In den Radionachrichten wurden alle„Sonnen- gucker“ aufgefordert, bei ihren Beobachtun- gen entweder eine gute Sonnenbrille zu tra- gen, oder durch eine rußgeschwärzte Scheibe zu schauen. Die Sonnenflecken sind noch etwa ein bis zwei Tage zu sehen, ehe sie durch die Sonnenumdrehung unserem Blick entzogen werden. Tokios Kaiserpalast soll dem Verkehr weichen Die Stadtplaner begehren den eine Million Quadratmeter umfassenden Palastgrund Heftiger Meinungsstreit Mitten im Herzen Tokios, verborgen hin- ter seeartigen Wallgräben und Zyklopen- mauern, liegt der Kaiserpalast. Jeder„Bae- decker“ verzeichnet ihn mit drei Sternchen — ein„muß“ für den Touristen. Die breite „Plaza“ vor den Wallgräben, einst das Ver- teidigungs-Glacis des Feudalherrn, der hier seine Festung baute, ist heute eine breite Grünfläche. Hier erscheint Tokio als schöne Metro- pole und hier ist sein Mittelpunkt, von dern Aus man früher alle Entfernungen in Japan maß. In Richtung des Kaiserpalastes haben sich bis Kriegsende morgens und abends alle Japaner verneigt und wer in Bus oder Stra- Benbahn hier vorbeikam, wurde vom Schaff- ner daran erinnert, daß man jetzt die Kai- Serliche Majestät zu grüßen habe. Auch der Ausländer hatte dann den Hut zu ziehen und sich gleich den Landeseinwohnern zu verneigen. An der Brücke über den Wall- graben pflegte der Kaiser auf seinem be- rühmten Schimmel„Schneeflocke“ die Sol- daten zu begrüßen; hier zeigte er sich an den Siegestagen von Pearl Harbour und Singapur, und hier haben viele seiner Unter- tanen am Tage der japanischen Kapitula- tion Harakiri begangen. Erst seit Japans großer Reichserneuerer, Kaiser Meiji, im Jahre 1868 seine Residenz nach Tokio verlegte, wurde der einstige Sitz der Reichs-Statthalter zum Kaiserpalast. Einer seiner Flügel flel im zweiten Welt- krieg den Brandbomben zum Opfer. Nur die Phönlix-Halle, der berühmte Audiensaal, blieb erhalten und der Bibliotheksbau, in dem Japans jetziger Kaiser, der nicht mehr „Gott“ ist, sondern nur noch„symbol, die Minister vereidigt, Audienzen erteilt und die Staatsgäste empfängt. Auch heute schlagen für ihn noch die Herzen des Volkes, und alles, was das Kai- serhaus angeht, bedeutet für Japan ein Familienereignis, wie etwa kürzlich die Ver- lobung des Kronprinzen. Täglich stehen vor dem Palast in dichten Reihen geparkt die Ueberlandbusse, besichtigen Scharen aus dem Landesinnern die Vorgärten. Jedes Jahr strömen Hunderttausende zum Geburts- tag ihres Kaisers hierher und im bitter- kalten Schneetreiben des Neujahrs 1959 haben mehr als 110 000 Menschen geduldig Schlange gestanden, um ihrem Kaiser, der sich neunmal auf der Pavillon-Estrade, zeigte, persönlich Glück zu wünschen. Nun soll das alles anders werden. Die modernen Städteplaner haben entdeckt, daß Tokio eigentlich keinen Platz für seinen Kaiser habe. Reichlich eine Million Qua- dratmeter umfaßt der weite Palastgrund hinter Gräben und Mauern; dieses Land Wäre„billiger“ als die riesige Fläche(fast zweimal so groß wie die Zuider-See) die man für den Ausbau der Hauptstadt der Tokio-Bucht abgewinnen will. Vor allem bedrängt der Verkehr den Palast. Sein Griff wird immer härter, immer stürmischer. Deshalb hatte man schon vor zehn Jahren erwogen, den Kaiserpalast durch zwei gekreuzte Verkehrsadern zu untertunneln. Vor zwei Jahrzehnten noch Wäre schon der Gedanke als solcher einer Majestätsbeleidigung gleichgekommen. Jetzt hat nun gar der Präsident der staatlichen Bauplanung, Hisaakira Kano den Vorschlag gemacht, den weiten Raum um den Kaiser- palast in die Stadtplanung einzubeziehen und den Kaiser gewissermaßen„auszuwei- sen“ aus seiner Hauptstadt. Ner neue Palast soll nach Kanos Plänen am Stadtrand, oder an der See oder noch besser am Fujiyama errichtet werden. Daraus ist ein erbitterter Meinungsstreit erwachsen. Eine der Millionen-Zeitungen Tokios hat den Vorschlag aufgegriffen; ein Teil der Oeffentlichkeit fand ihn vernünftig und fortschrittlich, die Mehrheit aber pro- testierte entrüstet. Für sie gelten alle Gründe der Städteplaner wenig, für sie ist der Kaiser immer noch Mittelpunkt und nicht Symbol, und Tokio das Herz Japans, das nicht schlagen kann chne den Kaiser und seinen Kaiserpalast. Auch in der jungen Generation denkt man ähnlich. Wie soll Kronprinz Akihito, so fragten Studenten, einmal regieren— soweit entfernt von der politischen Zentrale, von den Staatsmännern und Diplomaten. Das wäre doch gerade das Gegenteil des Be- zweckten: es wäre unmodern; Dasselbe meinen auch die Stadtväter— die lieber das „Verkehrshindernis Kaiserpalast“ hinneh- men wollen, als diesen Verlust Tokios an Prestige und, wie man besorgt meint, an Touristen. Man verweist auf das Beispiel europäischer Städte, die stolz darauf seien, wenn sie heute noch einen Teil ihrer alten Stadtmauern besäßen. Dasselbe gelte für Tokio und die Wallgräben, Brücken und Tortürme des Kaiserpalastes. Werner Crome Japan ist eine riesige Baustelle Der größte Unter wassertunnel der Welt/ Brückenkombination 80 km lang Die Baupläne für zwei von der japani- schen Staats-Eisenbahngesellschaft seit vie- jen Jahren vorgesehene gewaltige Projekte sind fertiggestellt. Zwischen drei der vier Hauptinseln sollen die trennenden Meeres- straßen durch Unterwassertunnel und Brük- ken überwunden werden. Die Kosten der beiden Bauvorhaben— im Norden ein rie- siger Unterseetunnel, im Südosten eine Brückenkombination— werden auf 1,3 Mil- Harden Mark veranschlagt. Immer wieder hört man von den Kata- strophen der plötzlich auftretenden Taifune, die mit rasender Geschwindikeit über Meer Kaiser Wilhelm II. vor 100 Jahren geboren Wilhelm II.(unser dpa- Bild), deutscher Kaiser und König von Preußen (1888 bis 1918), ältester; Sohn Kaiser Friedrichs III. und der englischen Prin- cess Royal Vietoria, wurde am 27. Januar 1859 in Pots- dam geboren, In der Ver- einigung friderizianisckher Tradition mit dem Fort- schrittsghauben seiner Zeit repräsentiert er eine ãußer- lich glanzvolle Epoche der deutschen Geschichte, das Wilhelminisckhe Zeitalter mit ihrem tragischen Aus- gang. Nach Ausbruch der; November- Revolution trat er am 10. November 1918 auf den Rat seiner Um- gebung auf holländisches Gebiet über und entsagte dem Thron. Im Haus Doorn Provinz Utrecht) fand er eine Frelstatt, wo er am 4. Juni 1941 starb. und Land brausen und Fährschiffe wie Nußschalen herumwerfen. Diese Gefahr wäre gebannt, wenn zwischen der Haupt- insel Hondo und der nördlich gelegenen In- Se! Hokkaido unter der Tsagura-Meeres- straße ein Tunnel bestände. Der geplante Tunnel soll 35 Kilometer lang werden; etwa die Hälfte liegt unter dem Wasser. Am tiefsten Punkt liegt er 160 Meter, an der flachsten Stelle 120 Meter unter dem Meeresspiegel. Es wird der längste Unterseetunnel der Welt. Kopfstatio- nen sind Miumaja auf Hondo und Fuku- schima auf Hokkaido. Der Tunnel wird ne- ben dem Kraftverkehr eine elektriflzierte zweigleisige Eisenbahnlinie aufnehmen. Die Kosten für diese Unterseeverbindung ein- schließlich der verkehrsfertigen Ausstattung sind auf 777 Millionen Mark veranschlagt. Die Bauzeit soll zehn Jahre betragen. Be- reits im Januar 1954 sind die ersten Ver- suchsbohrungen zur Feststellung der Boden- beschaffenheit vorgenommen worden. Die Japaner haben bei der im vorigen Jahre nun in allen Bauabschnitten voll- endeten Doppel-Untertunnelung der Meer- enge zwischen Hondo und der südlich ge- legenen vierten Hauptinsel Kiuschu reiche, zum Teil schmerzliche Erfahrungen sammeln können. Fast ein Vierteljahrhundert wurde benötigt, um diese auf das modernste aus- gerüstete Unterwasserverbindung herzustel- len. Krieg, unvorhergesehene Gesteinsstürze und plötzliche Wassereinbrüche verzögerten den Bau erheblich und forderten über 50 Menschenopfer. Ein Ingenieur beging wegen der Schwierigkeiten Selbstmord. Das zweite große Bauvorhaben der Eisenbahnver waltung ist die aus zwei Brük- ken bestehende Verbindung Hondos mit der Insel Schikoku im Südosten des Kaiser- reiches. Zwischen diesen beiden Inseln liegt Als dritte die kleinere Insel Awaji; sie dient der Verbindung als Stützpunkt und soll so- zusagen als Brückenzwischenstück, neben der Bahnlinie eine breite Autostraße erhal- ten, Die gesamte Konstruktion wird etwa 80 Kilometer lang. Die Kosten werden auf 525 Millionen Mark beziffert Es besteht je- doch die Ueberlegung, eine der Brücken ebenfalls durch einen Tunnel zu ersetzen, so daß die Hälfte der neuen Verkehrsader überirdisch, die andere unterirdisch verlau- ken würde; bei der Ueberlegung mögen stra- tegische Gesichtspunkte eine Rolle spielen. In den Schubladen der Planungs- und Konstruktionsbüros der staatlichen Eisen- bahngesellschaft liegt noch eine Reihe Wei- terer Pläne für den Ausbau der Bahnlinien auf den vier Hauptinseln Japans. Und alle sind in Ausmaßen und Kosten recht umfang- reich. Eine groge Schwierigkeit sowohl für Eisenbahn- als auch für Straßenbauer ist die Landbeschaffung. Im übervölkerten Ja- pan sind nur 16 Prozent der Fläche land- Wirtschaftlich kultivierbar(auf einen Qua- dratkilometer kultivierter Fläche kommen 1420 Personen), etwa 75 Prozent sind ge- birgig. So ist es verständlich, daß jeder Quadratmeter Erde für die Ernährung des 90-Millionen-Volkes benötigt und von der Regierung nicht gern für Bauten kreigege- ben wird. G. Kaeler Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Meist hei- ter, nur in niederen Lagen in den Früh- und Morgenstunden Nebel oder Hochnebel. In der Rheinebene Tagestemperaturen wenige Grade über null. Ab mittleren Höhen auch tags leichter Frost. Tiefsttempe- raturen in der Rheinebene minus 5 bis minus 8, im Odenwald und Bauland minus 6 bis minus 10 Grad, örtlich auch etwas tie- fer. Schwacher Wind, meist zwischen Nord- ost und Südost. Uebersicht: Der hohe Druck über West⸗ europa verlagert sich nur noch langsam nach Osten. Er bleibt für einige Tage wet⸗ tergestaltend. Sonnenaufgang: 8.06 Uhr. Sonnenuntergang: 17.12 Uhr. Vorhersage-Karte für 221.398 + Uhr. —— 995 2 0 103 8 f (e r O ss i festlondsluf= 1040 2 Mannbeim 0¹⁰ Pegeistand vom 26. Januar Rhein: Maxau 605(unv.); Marmheim 531 (18); Worms 450(101); Kaub 447(4730). Neckar: Plochingen 233(73); Gundels- heim 313(124); Mannheim 540(12). 8 Auch Frauen schätzen den Genuß einer Zigarre Zigarrenraucher sind umgängliche Men- schen— sagt man. Deshalb ist es kein Wun- der, daß das gemütliche Dänemark im Zigar- renverbrauch in der Welt an der Spitze steht. Je Kopf der dänischen Bevölkerung— ob Mann, Frau oder Kind— werden nach einer Statistik der deutschen Zigarrenfabrikanten im Jahre 207 Zigarren in blauen Dunst auf- gelöst. Best mit großem Abstand folgen die Niederländer mit 106 Zigarren je Kopf und Jahr. Die dänische Spitzenstellung wäre aller- dings ohne die tätige„Mithilfe“ dmischer Frauen kaum möglich. Für sie ist die täg- liche Zigarre schon längst eine Selbstver- ständlichkeit geworden,— im Heim und im Restaurant, bei der Frau Minister umd der einfachen Hausfrau. In den übrigen europäischen Ländern beispielsweise in der Bundesrepublik und in den Niederlanden— ist dieser Einbruch der Frauen in diese Domäne der Männer über erste bescheidene Anfänge noch nicht her- ausgekommen, obwohl man schon immer mehr Damen Zigarillos rauchen sieht. Die Industrie hat sich mit der Produktion sehr leichter Damen-Zigarillos bereits darauf eingestellt. In der internationalen Zigarren- Verbraucherstatistik folgen nach den Dänen und den Niederlanden die Eidgenossen mit 97 Zigerren je Kopf der Bevölkerung. Erst dann kommen die Bundesbürger: sie bringen es im Jahr nur auf 90 Zigarren, Stumpen und Zigarillos. Der belgische Verbrauch liegt bei 87 Stück. Dieser Spitzengruppe im Zigarrenkonsum folgen einige Länder, die als„mittlere“ Ver- braucher bezeichnet werden können. Ange- führt wird diese Gruppe von Spanien mit 49 Zigarren je Kopf und Jahr; dann kommen die Amerikaner, die nur 35 Stück kKonsumie- ren, aber stolz von einem steigenden Absatz berichten. Die Schweden erreichen im Jahr 21 Stück, die Kanadier bringen es auf 16, die Oesterreicher auf 11, die Franzosen auf 10, die Italiener auf acht Stück im Jahr. Die Engländer geben sich mit vier Zigarren zu- Trieden. Was wir sahen: Der Winter unsres Mißvergnügens Im Dezember machte das Deutsche Fern- sehen den löblichen Versuch, die Sonntag- nachmittage mit einem ansprechenden Fa- milienprogramm auszufüllen, das in mehr Oder Weniger unterhaltsamen Mischungen Für Eltern und Kinder geeignet war und die Gespräche am Kaffeetisch belebte. Doch diese Bemühungen galten offenbar nur für die Adventszeit, Inzwischen ist man wieder zur einfallslosen Routine zurückgekehrt, das heißt: die Sonntagnachmittage im Fernsehen sind, genau wie beim Rundfunk, vorwiegend für Sportveranstaltungen reserviert. Inter- nationales Skispringen aus Cortina d' Am- Pezzo und Internationale Deutsche Hallen- tennis-Meisterschaften aus Köln(zusammen last vier Stunden Sendezeit), Deutsche Tisch- mis- Meisterschaften aus Donaueschingen und eine Ubertragung„vom internationalen Höhepunkt der deutschen Hallensaison im chwimmen“ aus Bremen(zusammen zwei- einhalb Stunden), das war die Ausbeute der letzten beiden Sonntage. Wer, außer enra- Sierten Sportfanatikern oder stoischen Mär- tyrern pausenloser Bildberieselung, soll der- artige Programme ertragen? Diese Beispiele, die sich beliebig ver- menten lassen, zeigen ein— vermutlich un- heilbares— Grundübel des Deutschen Fern- Sehens: die fatale Sturheit, mit der jedes Thema bis zum Ueberdruß ausgewalzt wird. Nichts gegen den Sport an sich. Auch er hat, Wie jeder andere Lebensbereich, seinen legi- timen Platz auf dem Bildschirm. Aber muß man denn jede bessere Veranstaltung in ihrep ganzen Aus fänrlichkeit sehen? Würde es micht Kurze, spannende Aus- schnitte zu zeigen, die neben dem grögeren Interesse noch den Vorzug hätten, weniger genitgen Raum zu beanspruchen, so daß in der glei- chen Sendezeit auch andere, ebenso berech- tigte Zuschauerwünsche berücksichtigt wer- den könnten? Doch unsere Programmgestalter haben oft sonderbare Vorstellungen, die sie dann etwa folgendermaßen realisieren: wenn im Deutschen Theater zu München der tradi- tionelle„Ball der Theatergemeinde“ statt- findet, muß das Fernsehen unbedingt dabei sein, weil das Festspiel„Von Munichen bis München“ doch so attraktiv ist. Was wir dann nach längerem Warten erleben durften, war ein historischer Bilderbogen, niedlich- verkitscht. mit kleinen Tanzszenen und einem erholsamen Intermezzo mit Lisl Karl- stadt und ihrem„Hartschier“. Dafür soviel technischer Aufwand? Oder wollte der Bayerische Rundfunk nur zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Die Kameras, die am Samstag im Deutschen Theater instal- liert wurden, konnten dort gleich am Sonn- tag den„Ball der Nationen“ zeigen, das internationale Amateur-Tanzturnier um den Europapokal. Das nennt man rationelle Pro- grammgestaltung. Weniger rationell war ein Filmfeuilleton von Gerhard Graf Ledebur über Schwabing. Zur Untersuchung der Frage, ob es sich hier um einen Stadtteil, einen Lebensstil oder ein Vergnügungsviertel handelt. wurde viel Budenzauber und existentialistisches Lokal- kolorit aufgeboten. Es gab eine Menge gut kotograflerter Details, doch auch hier verlor das Thema durch unnötige Dehnung an Reiz. Die Kunst des Weglassens wäre auch man- chem Fernsehspiel dienlicher, damit es nicht, Wie„Die sechste Frau“, in Langeweile en- det. Max Christian Feilers Komödie um Heinrich den Achten und seine letzte Ge- mahlin, Katharina Parr, die dank ihrer Klugheit der drohenden Hinrichtung ent- geht und ihr dickes Heinileinchen überlebt, hatte einst das Theaterpublikum Ende der dreißiger Jahre erfreut, das in diesem wit- zigen Stück ein Fanal der Toleranz und Humanität sah. Daher wurde es auch sehr rasch von den Machthabern des Dritten Reiches verboten. Was jetzt unter der Fern- seh-Regie von Ulrich Erfurth aus Hamburg herauskam. war— trotz Hermann Schom- berg und Hannelore Schroth in den Haupt- rollen— eine herbe Enttäuschung. Die poli- tischen Anspielungen auf eine Gegenwart von gestern wurden nicht mehr verstanden und die makabren Diktatoren- Witze schmeck- ten fade. Aus aktuellerem Stoff gemacht war die Satire„Vor Himmelskörpern wird gewarnt“ von Jürgen Gütt. Dieser Schwindel mit der „titanischen Masse“, die angeblich auf die Erde zurast und alles Leben auszulöschen droht, hat als Programmbeitrag eines klei- nen sowjetrussischen Rundfunksenders un- geahnte Folgen, sowohl bei den verängstig- ten Zuhörern als auch bei den Erfindern der „Reportage“. Man sah unter der Regie von Jürgen Goslar eine Reihe famoser Darstel- ler in köstlichen Typenzeichnungen, doch bei allem Vergnügen an diesem ironischen Späßchen erinnerte man sich daran, daß vor Jahren in den USA eine Massenhysterie aus- brach, als in einer Science-Fiction-Sendung allzu realistisch die Landung von Mars- menschen in Minnesota beschrieben wurde. Was wiederum beweist, daß das Spiel mit der Angst überall gefährlich ist. E. P. Modernes Gesundheitswesen Sportver letzungen Immer wieder bestätigt sich die Erfah- rung, daß bei Sportwettkmäpfern viele kleine Verletzungen, Zerrungen, an sich zunächst belanglos erscheinende Verstauchungen nicht richtig auskuriert werden, ein„schwacher Punkt“ also zurückbleibt. Zu früh wird wieder hart trainiert und in den Wettkampf gegangen. Schließlich bilden sich Knorpel- schädigungen an den Gelenken, Abbaupro- zesse und Umbaustörungen an den Knochen. Je schwerer und zahlreicher vorausgegan- gene Mikrotraumen sind, um so schwerer und häufiger finden sich pathologische Rönt- genbefunde. Richtige Sofortversorgung und ausreichende Nachbehandlung durch sach- verständige Aerzte verhindern erhöhte Sportunfallanfälligkeit. Ein geschädigtes Gelenk ist durchaus nicht schon wiederher- gestellt, wenn er wieder in der Lage ist, ir- gend welche Arbeit zu leisten. Das kann ein Masseur allein, der einen Fußballverein be- treut, nicht übersehen. Verletzungen beim Wettkampf sind auch bei bester Fairneß im Kampf unvermeidlich, aber sie brauchen keinen Spätschaden anzurichten und Inva- lide zu erzielen. Sportverbot wäre auch falsch, denn dem Bewegungsdrang der Ju- gemd muß eine Gelegenheit geboten werden, im Sport, im geregelten Spiel sich auszu- toben. Erwachsenendosis nieht für Kinder In Hamburg wurde nach Mitteilung der „Deutschen Apothekerzeitung“ eine 50jährige Frau wegen fahrlässiger Tötung mit Bewäh- rung verurteilt. Die Frau hatte ihrem sechs Monate alten Enkelkind, das erkrankt war, als Beruhigungsmittel ein Dilaudid-Atro- pin-Zäpfchen verabreicht. Das Kind starb an einer Hirnschwellung infolge einer Arznei- mittelvergiftung. Die Erwachsenendosis War Zu groß. Hinzu kam, daß das Kind eine be- ginnende Lungenentziindung hatte, erklärte der Sachverständige. Dieser Fall sollte eine eindringliche Mahnung an alle Eltern sein, Kindern niemals ohne ärztliche Anweisung Arzneien zu geben, die für Erwachsene be- stimmt sind. Arbeitspausen sollen der Erholung dienen Oft erlebt man, daß Arbeitspausen nur recht unzureichend für die Erholung benutzt werden. Die Chance, sich nach langem Sitzen etwas körperliche Bewegung zu verschaffen und für kurze Zeit draugen„Luft zu schöpfen“ wird oft vertan. Man bleibt am Arbeitsplatz sitzen, raucht ein paar Zigaret- ten, aber findet nicht den„Dreh“, die Ar- beitsumgebung für kurze Zeit zu verlassen, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Wer sich aber zu diesem kleinen Entschluß aufgerafft hat, empfindet die Pause als eine wohltuende Unterbrechung und spürt, mit welcher Frische man hernach wieder die Ar- beit fortsetzt. Nicht mit vollem Magen ans Steuer Weder Redner noch Künstler essen, be- vor sie öffentlich auftreten, denn sie wissen nur zu gut, daß ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit durch den Füllungszu- stand des Magens und die erste Phase des Verdauungsvorganges beeinträchtigt werden können. Dieser Hinweis von Professor G. Bellonis, Padua, gilt ebenso für Kraftfahrer, deren Leistungsfähigkeit am Steuer nicht beeinträchtigt sein darf. Reichliche Mahlzei- ten, die schwer verdaulich sind, sollte man daher als Kraftfahrer unterwegs meiden. Auch die Raststätten an den Autobahnen Sollten sich hierauf noch mehr als bisher einstellen. Selte 4 . 9 MANNHEIM 1 4 4 4. Hafenstädte Bürgermeister- Union, der am Vormittag Srobßer Augenblick im Zeughaus: stehen der Menschheit offen“ Gestern schlossen Toulon und Mannheim den Bund für ihre Partnerschaft Im Saal des Reiß-Museums wurde gestern die Partnerschaft zwischen Mann- heim und Toulon proklamiert. Im Rahmen einer Sondersitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses begrüßte Oberbürgermeister Dr. Reschke eine siebenköpfige Delegation aus Toulon und Mitglieder des Verwaltungsrats der Internationalen hier getagt hatte. Zur Festsitzung waren die schmalen Tische zu einem großen viereck zusammengestellt. Das Podium blieb leer, auf dem Tisch der Bürgermeister war ein schön gedruckter Band von Toulon und ein Picasso-Teller aufgestellt. Der OB zeigte viele Fäden auf, die das ver- hältnismäßig junge Mannheim mit dem französischen Nachbar verbinden. Persön- zichkeiten französischen Ursprungs haben sich hier niedergelassen und in der Repräsentation der Gemeinde führende Rollen gespielt, französische Architekten naben dem Kurfürstenschloß das Gepräge gegeben, französische Gelehrte, Biblio- thekare, Buchhändler, Forscher und Sammler haben in Mannheim gearbeitet und Spuren ihres Wirkens hinterlassen. So trifft uns dieser Kontakt mit Toulon nicht unvorbereitet, sagte Dr. Reschke.„Wir wollen keine große Politik machen, wir Wollen als Bürgermeister und Kommunal- politiker Kontakte aufnehmen, wollen ins- besondere die Jugend einweihen in die Sorgen des täglichen Lebens. Wenn sich die Völker mit ihren Anliegen vertraut gemacht haben, werden sie das kostbare Gut des Friedens ganz anders wehren. Wir freuen Uns, wenn sie unsere Jugend freundlich bei sich aufnehmen. Seien Sie versichert, daß auch Ihre Jugend hier eine gute Aufnahme finden wird. Wir wollen mit unseren kleinen Mitteln auf der kommunalen Ebene ein Bei- spiel geben, an dem sich die große Politik orientieren kann.“ M. Le Belle„Bürgermeister der Stadt Toulon, antwortete auf diese Ansprache. Er hatte die blau- weiß-rote Schärpe angelegt, Dr. Reschke die Amtskette. M. Le Bellegou schilderte, wie es durch die Initiative von Gemeinderäten zu der Beziehung der beiden Städte kam.„Indem unser Stadtrat die Part- nerschaft mit Mannheim billigte, wollte er einen Baustein beitragen zu dem, was Men- schen guten Willens aufbauen wollen.“ Nur Oberflächliche können meinen, daß Toulon an einer der schönsten Buchten des Mittel- meers und Mannheim wenig miteinander zu Weltweite Not braucht weltweite Hilfe Jahresversammlung des Evangelischen Hilfswerks Anfang Februar Obwohl die Innere Mission und das Hilfswerk der Evangelischen Kirche seit zwei Jahren vereinigt sind, tritt das Hilfs- Werk, dem noch eine Reihe besonderer Auf- gaben anvertraut bleiben, als Veranstalter einer nichtöffentlichen Jahres versammlung unter den evangelischen Gemeindegliedern in Baden vom 1. bis 7. Februar dieses Jahres in Erscheinung.„Gib und tröste— welt- Weite Not braucht weltweite Hilfe“— unter diesem Motto steht die Aktion, die die mit Listen oder Tüten versehenen Sammler in die Wohnungen führen wird. Der Erlös soll verschiedenen Zwecken zu- gute kommen. Zunächst gilt es, die badische Patenkirche in Brandenburg zu unter- Stützen und bedürftigen Menschen aus die- sem Gebiet Medikamente, Geld und Bücher zukommen zu lassen. In diesem Zusammen- Hang wird darauf hingewiesen, daß die Mit- arbeiter der dortigen Gemeinden eine für unsere Verhältnisse sehr geringe Bezahlung erhalten. Die bisherigen Geschenksendungen Für Brandenburg haben neben der direkten praktischen Hilfe ein herzliches Gefühl des Dankes und der Gewißheit bewirkt, daß die Bevölkerung der Sowjetzone von den Deut- schen im Westen noch nicht abgeschrieben 18t. Des weiteren sollen die evangelischen Glaubensbrüder in Polen, Rußland. Spanien, 28 Stimmen für Dr. Hahn Nur eine Enthaltung Mit dem eindrucksvollen Vertrauen aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen wurde gestern abend Oberverwaltungsrat Dr. Jür- gen Hahn, Mannheim, wie erwartet, zum neuen Oberbürgermeister von Frankenthal gewählt. In der schriftlichen Abstimmung gaben 28 Stadträte dem neuen Stadtober- haupt ihr„Ja“. Nur ein Mitglied des Hauses enthielt sich der Stimme. Der neue Ober- bürgermeister dankte dem Stadtrat in einer kurzen Ansprache für das ihm entgegen- gebrachte Vertrauen und erblickte darin eine wertvolle Grundlage für die künftige Zu- sammenarbeit. Dr. Hahn versprach, bei seinen künftigen Entscheidungen stets auf das Wohl der Stadt und ihrer Bürger bedacht zu sein. Das einhellige Votum für Dr. Hahn kam nicht mehr überraschend, nachdem sich die Vertreter der anderen Fraktionen schon zu- vor für den Kandidaten der SPD aus- gesprochen hatten. Dr. Hahn, der auf die Dauer von zwölf Jahren gewählt wurde, wird sein neues Amt am 1. April antreten und einige Tage später offiziell durch den pfälzischen Regierungspräsidenten eingeführt werden. V. F. Griechenland, Südamerika und überall sonst in der Welt materielle Hilfe erhalten, wie sich das Hilfswerk auch der Hungergebiete — beispielsweise in Hongkong, Indien, Pa- kistan, Burma und in den arabischen Flüchtlingslagern— annehmen will. Wie ge- rade für diese Menschen kleinste Beträge eine große Wirkung tun, belegt die Tatsache, daß man mit 1000 DM eine sechsköpfige Familie in Hongkong ein Jahr lang vor dem Hunger bewahren kann. Als letztes Ziel christlicher Nächstenliebe ist das Leid im eigenen Land ausersehen, das in Flüchtlingslagern und Notunterkünf- ten, in Kreisen heimatloser, gefährdeter Jugendlicher, unter Spätaussiedlern von jen- seits der Oder-Neiße-Linie und Ungarn- Flüchtlingen herrscht. Fünf Förderschulen für junge Volksdeutsche, die ihre Muttersprache vielleicht nur in Wort, nicht aber in der Schrift beherrschen, sind in Baden einge- richtet, um diesen Notstand zu beheben. „Helft uns helfen!“— mit diesem Ruf wen- det sich die Evangelische Kirche an alle, die guten Willens sind.-mann „Bomm“ mit Bonmots Zweite Damen-Fremden-Sitzung: In der Kürze lag die Würze Das achttägige, zuversichtliche Geraune unter Mannheims Narrenvolk wurde am Sonntagabend im Musensaal als weise Vor- aussicht bestätigt:„Die Zweite wird immer besser als die Erste“ hieß es. Und so war es. Der„Feuerio“ hatte rigoros die fünfeinhalb- stündige Mammut-Sitzung vom Samstag zu- Vor auf ein erträgliches Maß gekürzt, un- nützen Ballast über Bord geworfen und mit der trotzdem großartigen närrischen Demon- stration heimste er den ungeteilten Beifall der 1400 Besucher ein. Wie schon in der ersten Sitzung gefielen auch diesmal wieder Damen-Fremden- Sit- zungs-Vergnügungs-Kommissär Seppl Of- fenbach und die Vollblut-Komiker Hans Maurer und Walter Ziegler am besten. Die beiden volkstümlichen Bütten-Kanonen kamen als„Schlußlichter“ und heizten dem Haus in mehr als einer halben Stunde noch einmal tüchtig ein. Ihre Pointen kamen Schlag auf Schlag. Vor allem„der Dicke“ War diesmal ganz in seinem Element. Er brachte noch manchen persönlichen Gag ver- söhnlich an den Mann Neben den übrigen Mitwirkenden, die be- reits ausführlich gewürdigt wurden(Aus- gabe vom 19. Januar:„Fünfeinhalb Stunden feuerianische Mammutsitzung“) tauchten diesmal einige andere Gesichter auf der Bühne und in der Bütt' auf: Bassist Kurt Schneider, von Kapellmeister Eugen Hesse am Flügel begleitet, sang aus dem„Postillon von Lonjumeau“ und dem„Bettelstudent“; nicht minder gut kam der Pfälzer Lauten- schläger Kurt Kotterer an. Die aufgeschlossene Stimmung im Saal ver- spürten die einem Teil der zweiten Halbzeit bei wohnenden Mannheimer Tollitäten„Ur- sula I. von der Schlüsselburg“ und„Gu- Stav II. von Zahntonien“. Sie wurden begei- stert empfangen, Ein ebenso herzlicher Gruß des Hauses galt der starken Abordnung der Karnevalsgesellschaft„Milka“(Ravensburg), deren Präsident, Oberzeremonienmeister und tun hätten.„Beide“— so fuhr M. Le Bellegou fort—„sind Hafenstädte, beide sind offen zur Menschheit, beide betreiben den Aus- tausch, beide liegen in Kontaktlandschaften. nicht in Grenzmarken. Die maritime Be- rufung Toulons bleibt bei seiner militärischen Bestimmung nicht stehen. Sie ist eingeglie- dert in eine der schönsten Küsten der Welt und hat ein Bauernland im Hintergrund, das gute Weine erzeugt, über reiche Wälder und Bauxitgruben verfügt. Mannheim hat seinen großen Flughafen und seine Industrie mit ihrer überfließenden Aktivität, Toulon ist heute eine Stadt im vollen Wachstum, die in harter Arbeit ihre schweren Kriegsschäden fast alle beseitigt hat. Wir bekennen uns zu Eduard Herriot, der mit viel Klugheit sagte: Mit der Basis, mit den Völkern, wird der Frieden geschaffen. Die Bürger und die Bür- germeister haben in allen Ländern die glei- chen Sorgen: Schulen, Krankenhäuser, gute Straßen, geordneter Verkehr, gesunde Woh- nungen. Wenn jeder Nutzen ziehen kann aus der Erfahrung des andern, wird der Wunsch unserer Völker nach einem dauernden Frie- den am besten gesichert sein!“ Alsdann war der feierliche Augenblick gekommen: Unter dem Scheinwerferlicht der Fernsehapparatur tauschten die beiden Stadtoberhäupter die Grundsatzerklärungen der Partnerschaft, nachdem sie ihre Unter- schriften unter gewichtige Dokumente ge- setzt hatten. Mit der Delegation aus Toulon und den Mitgliedern des Verwaltungs- und Finanzausschusses hatten sich auch die Mit- Slieder des Verwaltungsrates der Internatio- nalen Bürgermeister-Union erhoben. Ihr Präsident, Nationalrat Moritz Kämpfen, reihte Toulon und Mannheim als 49. Gemein- schaft in die groge Reihe der Partnerschaf- ten ein. Um ihr Zustandekommen haben sich Nationalrat Kämpfen, Stadtpräsident von Brig, mit einigen Schweizer Fremden seit einem Jahrzehnt einzigartige Verdienste er- Worben. Auf deutscher und französischer Seite sollten niemals die Menschen fehlen, die diese grundlegende Arbeit für ein nach- barliches Zusammenleben in leuchtender Er- innerung bewahren. Die Pioniere und ihre Pfadfinder-Taten in der trostlosen Trüm- merlandschaft der Nachkriegszeit dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Mit diesem kleinen Festakt haben sich Mannheim und Toulon zu einem Austausch auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet entschlossen. Die siebenköpfige Delegation brachte einen der berühmten Picasso-Teller (mit Stierkampf-Motiv) und illustrierte Pu- blikationen von Toulon als Geschenk mit. Sie sah sich zwei Tage in Mannheim um und kehrt mit Bild- und Text- Dokumenten über die Stadt zurück nach Toulon. F. W. k. in der„Feuerio“-Bütt Prin? mit dem Feuerio-Elferrat Orden tauschten. Die Wellen der Sympathie schlugen am höchsten, als„Feuerio“- Präsident Ruddl Bom- marius höchst selbst in die Bütt stieg. Als „Gemeinde-Diener“ verlas er einen Aufruf, der mit lokalen Aktualitäten der jüngsten Zeit gespickt war, beim Publikum gut an- kam, zumal er auch den„Feuerio“ bei seinen Seitenhieben nicht vergaß. Der stürmische Beifall bewies, wie verdient beliebt der „Feuerio“ und sein Präsident smd. Sto Mit einem kraftvollen Händedruck Oberbürgermeister Dr. Reschke gestern im besiegelten Eduard Le Bellegou, Bürgermeister von Toulon, und Saal des Reiß-Museums die Partnerschaft zwischen den Städten Toulon und Mannheim. Die feierliche Unterzeichnung der Grund- satzerhlärungen fand im Rahmen einer Sondersitzung des Verwaltungs- und Finanz- ausschusses statt, an der auch Mitglieder des Verwaltungsrats der Internationalen Bürger- meister- Union teilnahmen. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Kreditschwindel nicht nur in Mannheim Mit Hilfe eines falschen Personalausweises beschaffte ein 35 jähriger Mann aus München sich in einem Kaufhaus einen Warenkredit von 500 Mark. Die Verdienstbescheinigung, die er vorzeigte, war ebenfalls gefälscht. Für das ergaunerte Geld kaufte er sich sofort drei Goldmünzen für 150 Mark und versteckte sie in seinem Schuh. Bei dem Versuch, sich in einem anderen Kaufhaus einen Kredit von 350 Mark auf ähnliche Art zu beschaffen, wurde er ertappt und festgenommen, weil die Firma bereits gewarnt worden war. Der Verhaftete hat in Augsburg, Stuttgart und München ähnliche Betrügereien verübt. Rigoroser Mantel-Dieb In einem Sandhofer Lokal nahm ein junger Mann einen fremden Herrenmantel und einen Schal mit. Auf der Straße wurde er vom Besitzer des Mantels, der an eine Verwechslung glaubte, angehalten. Er gab Streifzug durch das Narren- Wochenende Ueber 100 Veranstaltungen in Mannheim/ Alles war auf den Beinen Auch am letzten Wochenende schienen die meisten Mannheimer„auf Achse“ zu sein: Mit acht Mann Verstärkung ging das ver- stärkte Steuerteam auf„Beutefahrt“, denn noch am Samstagmorgen regnete es Anmel- dungen. Man sprach von über 100 Veranstal- tungen. Die Regierung Gustav II. von Zahn- tonien arbeitet in Tag- und Nachtschichten; ihre Beliebtheit machte sich vielfach bemerk- bar. Zunächst lockte Mannheims große VfR- Familie in den Rosengarten, wo sich ein ma- lerisches Bild bunter Masken bot und drei Kapellen zum Tanz spielten.— Großer Um- trieb herrschte auch im„Zähringer Löwen“ bei den Oberschlesiern, wo man sich bei einem lustigen Quiz unterhielt.— Närrisch gestimmt waren auch die Männer und Frauen des Kreisverbandes der Heimkehrer im Ter- rassenrestaurant des MRC, Wo Vorsitzender Fritz Westermann das Regiment an Max Reinke abgetreten hafte.— Närrischen Be- trieb gab es auch bei den Neckarauer Steno- grafen, die im„Engel“ die traditionelle när- rische Sitzung abhielten. Im Rheinauer„Rheinauhafen“ zollten die Rheinauer Schützen unter Führung von Her- bert Strack Prinz Jokus ihren Tribut. Höhe- punkt war das Eintreffen des heimischen „Feuerio“-Prinzen Gustav II. von Zahnto- nien nebst kleinem Gefolge, und eine Ueber- raschung war der eigens für den Prinzen geschaffene Sonderorden.— Etwas weiter, im TSG Heim, Waren die Sudetendeutschen von Rheinau und Umgebung in Hochstim- mung bei närrischem Treiben versammelt.— Stimmungsvoll ging es auch bei den Post- Sportlern im Kolpinghaus zu. im Käfertaler „Löwen“ beherrschte der Sängerbund 1873 das Feld und wurde von Ihrer Löwenjäger- Lieblichkeit Doriana I. vom Leiternschloßg besucht. In unmittelbarer Nachbarschaft tagten die Turner der 1880er im„Vereinshaus“, dem sich auch die gesamte Löwenjäger-Regierung mit Doriana I. anschlog.— In Sandhofen waren es die Männer des MGV Aurelia, die den„Morgenstern“ mit Schwung in großer Zahl belebten und zu weit vorgerückter Stunde die„Stichler“ mit ihrer lieblichen Re- gentin begeistert empfingen. kr 2 den Mantel zurück. Kaum zehn Minuten später versuchte er nochmals einen Mantel mitzunehmen. Der Besitzer bemerkte den Verlust sofort und stellte den Täter recht- zeitig. Dieser verweigerte jedoch die Heraus- gabe und behauptete, der Mantel gehöre ihm. Zufällig wurde der andere Bestohlene auf den Wortwechsel aufmerksam, kam hinzu und erkannte den jungen Mann wieder. Die- ser wurde festgenommen und der Kriminal- polizei übergeben. Barackenbrand Auf Betriebsgelände im Industriehafen brach nachts in einer fast neuen Arbeiter- baracke ein Brand aus und vernichtete sie vollkommen. Allem Anschein nach liegt eine fahrlässige Brandstiftung vor; die genaue Ursache ist noch nicht geklärt. Kollision mit fünf Verletzten Ein Personenwagen stieß auf der Straßen- kreuzung Niederfeldstraße/ Im Lohr mit einem anderen Pxw zusammen, der auf der Niederfeldstraße in Richtung Neckarauer Straße fuhr. Beide Fahrer und drei mit- fahrende Personen erlitten hauptsächlich Schnittwunden und Prellungen; eine Frau auherdem eine Oberarmfraktur. Fahrerflucht unmöglich Der Fahrer eines Pkw, der auf der Unter- mühlaustraße fuhr, hatte zu viel getrunken und fuhr sehr unsicher im Zickzackkurs in Richtung Waldhofstraße. Dort prallte er mit N eee FOTrORKURS Am Freitag, 30. Januar 1959, um 20 Uhr, in unserem Vortragsraum: moderne Blitzlicht- Fotografie Alle Fotofreunde sind herzlich eingeladen. Eintritt kostenlos! Karten bei O 7, 5, Planken Telefon 2 63 44/4 einem entgegenkommenden Personenwagen zusammen. Beide Fahrzeuge wurden be- schädigt. Der schuldige Fahrer versuchte zu entkommen, mußte aber nach kurzer Zeit anhalten, weil sein Wagen einen Achsenbruch hatte. Er wurde festgenommen. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt über das ENABLITZ-Herdputzmittel der Firma Erdal GmbH Mainz bei. Wenn die Helfen Sie Ihrer beste Beweis: Es SEBORIN 681 0 Kopfhaut schuppt, achten Sie auf Ihr Haar! 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Es darf ihm bescheinigt werden, daß er nicht nur die Mannheimer Stadt- reklame GmbH gut führt, sondern ebenso bei jeder sich bietenden Gelegenheit gute Reklame für die Stadt macht— für eine Stadt, die dem gebürtigen Bayreuther im Laufe von fast neun Jahren einer nicht im- mer leichten Tätigkeit ans Herz gewach- sen ist. Dr. Vogel studierte in Leipzig, legte dort die kaufmännische Diplomprüfung ab und promovierte später zum Doktor der Philo- sophie. Mehr als 13 Jahre war er beim Reichsmesseamt Leipzig— zuletzt als Hauptreferent für Verkehr und Organi- sation— tätig. Dort holte er sich die Er- fahrungen, die dem von ihm zur„Fremden- verkehrsstadt“ gemachten Mannheim spä- ter zugute kommen sollten. Nach einer Be- rufung in die Geschäftsführung der dama- ligen Berliner Reichswirtschaftskammer(Lei- ter der Verkehrsabteilung), nach langer Militärzeit und einem harten Kriegsgefan- genen Schicksal in sowjetischen Lagern übernahm er 1950 die Geschäftsführung von Verkehrsverein und Stadtreklame Mann- heim. Die Liste seiner Mitgliedschaften und Tätigkeiten beleuchtet das Wirken eines Mannes, der sich um den Ruf der Groß- stadt Mannheim im In- und Ausland er- folgreich bemüht und verdient gemacht hat: Rudolf Vogel ist ehrenamtlicher Geschäfts- führer der„Gesellschaft der Freunde des Mannheimer Nationaltheaters“, die Rechts- trägerin der beiden Wiederauſbau-Tombolen war; Gründungsmitglied und nordbadisch- pfälzischer Gebietsbeauftragter des„Ver- bandes Deutscher Kur- und Fremdenver- kehrsfachleute; Mitglied des Werbeaus- schusses im Landesfremdenverkehrsverband Nordbaden und des Verkehrsausschusses bei der Industrie- und Handelskammer Mannheim; Vorstandsmitglied der Mann- heimer Verkehrswacht und des Fachverban- des Außenwerbung, Mitglied des Beirates der Werbegemeinschaft Mannheim und Vor- 8 der Karnevalskommission Mann- eim. Der Mann, dem Mannheim eine zugkräf- Zentralismus kann nicht unser Ziel sein Tagung des Katholischen Männerwerks trug zur Klärung des Begriffes„Föderalismus“ bei Das Katholische Männerwerk der Erz- diézese Freiburg führte am Sonntag Dele- gierte aus Nordbaden in Mannheim zu einer Tagung zusammen. Im Saal des„Zähringer Löwen“ entwickelte Redakteur Paul Wil- heim Wenger(vom„Rheinischen Merkur“) den Föderalismus als Grundsatzforderung für einen Aufbau der gesellschaftlichen Ord- nungen von unten nach oben. Der moderne Individualismus hat die gestuften mensch- lichen Gruppierungen aufgelöst und nur Individuen und den Staat übriglassen Wol- len. So verkennt er die Familie und die Ge- meinde-Lebensformen, darin die einzelnen Menschen nicht für sich existieren, sondern miteinander und füreinander leben. Wenger meinte, wir hätten vom Födera- lismus heute nicht viel mehr als das Wort. Mit dem Verzicht auf das Amt eines unab- hängigen Staatspräsidenten und einen Se- nat, der dem mit Tagesfragen erfüllten Landtag„federführend“ zur Seite stehe, hätte man entscheidende Momente eines föderalen Aufbaus verfehlt. Unser„ein- schichtiger“ Vertretungskörper führte bei einer Regierungspraxis, die auch noch das Aeußerste und Letzte selbst machen möchte, unaufhaltsam zum Zentralismus. Sein auf- fälligstes Werk, die praktische Enkkräftung der um allen Charakter gebrachten Gemein- den, habe diese wichtigen Lebenszellen zu „Verwaltungseinheiten mit Etat“ ein- schrumpfen lassen. Wenger entwarf den Prospekt eines Bun- destags, in dem von der„Städtebank“ aus die Gemeinden ihre Sachen beim Bund direkt vertreten und nicht als Kostgänger des Bundes und der Länder in eine ihre Bedeutung mißgachtende Rolle gedrängt bleiben. Die Mannheimer unter den etwa 150 Zuhörern nahmen gern zur Kenntnis, daß „dann“ eine vernünftige Lösung für Mann- heim, Ludwigshafen und Umgebung eine Selbstverständlichkeit wäre. Wenger meinte, bei der Länder-Gliede- rung des Bundes komme die Abhängigkeit von alten Parolen Ce größer, desto besser!“) besonders kraß zum Vorschein. Weder die Schweiz noch die Vereinigten Staaten stell- ten an Größe und Leistungsfähigkeit ihrer Kantone oder Länder Forderungen, wie sie hierzulande nur erhoben würden,„um das ehemalige Land Baden niederzuhalten“. Wenger sprach von einem„Testfall für die deutsche Glaubwürdigkeit“ und seiner Ent- täuschung über den neuen Ministerpräsi- dent, der sich von der„alten“ Auffassung, Baden betreffend, in seiner Regierungs- erklärung nicht entfernt habe. Wengers Darlegungen ergänzte am Nach- mittag Landesgerichtspräsident Zürcher (Freiburg) durch herbe Kritik am Rechts- ausschuß des Bundestags und seiner Abstim- mung in der vorigen Woche. Professor Dr. Wahl, MdB, und Md Josef Maier rückten in ihren Diskussionsbeiträgen Momente vor Augen, deren Gewichte Wenger doch wohl nicht immer gebührend eingeschätzt hatte. Seine vom deutschen Schicksal zutiefst be- wegte Vorstellungswelt überfordert zwar seine Hörer durch die Fülle der hervor- gesprudelten Stoffe, aber sie zeigt Gewohn- tes oft in einem ganz anderen Lichte und kordert zu Auseinandersetzungen heraus, zu einer reicheren Gedankenbetätigung also, wofür man immer dankbar sein sollte. Wenn einem dies oder das nicht gepaßt haben sollte: im konkreten Miteinander- leben muß man auf große Unterschiedlich- keiten gefaßt sein. Die von Wenger vor- getragenen Auffassungen hatten Niveau und Zusammenhang. Das gilt besonders für seine Ueberlegungen zur deutschen Außenpolitik. Er produzierte allerdings in einer Stunde vielleicht mehr Ideen, als die verantwort- lichen Außenpolitiker in einem Jahrzehnt verkraften könnten. Das gelassene Nach- und Schlußwort Dr. A. Stiefvaters(„Offenheit für andere Auf- fassungen“) stellte Vortrag und Diskussion ins richtige Licht. Bürgermeister Graf zeigte Mannheimer Verhältnisse auf, die Ansatz- punkte für einen wohlverstandenen Föde- ralismus bieten. f. W. K. IHK prüft Sachkunde neuer Einzelhändler Ueber 80 Prozent der Prüflinge waren erfolgreich Ein Rentner, der seine kärglichen Bezüge durch den Verkauf von Flaschenbier auf einem Sportplatz aufbessern will, ist ein Einzelhändler; er muß laut Gesetz über die Berufsausübung im Einzelhandel seit dem 5. August 1957 eine Prüfung vor der Indu- Strie- und Handelskammer ablegen. Wie solche Prüfungen in Mannheim seither ge- handhabt wurden, erläuterte Dr. Stoll, der Geschäftsführer der hiesigen Kammer, im Beisein des Hauptgeschäftsführers Dr. Max von der Kall. An dem Gespräch, über das auch im Wirtschaftsteil berichtet wird, nah- men außerdem verschiedene Fachreferenten teil. Das neue Gesetz sei eine„gummiartige Masse“, das der Kammer eine ihrer unan- genehmsten Arbeit gebracht habe. Ein gro- Ber Teil der Anträge, als selbständiger Ein- zelhändler tätig zu sein, werde von Leuten gestellt, die aus meist verständlichen Grün- den zu einer bescheidenen Existenz kommen Wollen. Oft seien es Rentner, Kriegerwit- wen oder andere kaufmännisch nicht vorge- bildete Menschen, die vor der Kammer den geforderten Nachweis der„Sachkunde“ er- bringen sollen. In Mannheim prüfen— im Gegensatz zu anderen Kammerbezirken der Bundesrepublik— nicht die unteren Ver- waltungsbehörden; ein eigener Ausschuß der Kammer ist stets bemüht, hinter jedem An- trag in erster Linie„den Menschen zu sehen“. Die Kammer richtete daher, ehe sie über- haupt die ersten Anwärter prüfte, an Mann- Moll-Cymnasium stellte die beste Staffel Erfolgreiches Hallenschwimmfest der Mannheimer Schulen Bürgermeister Walter Krause eröffnete das traditionelle Treffen fast aller Mann- heimer Schulen zum großen Schwimmwett⸗ kampf im Herschelbad mit herzlichen Will; kommensworten. Dr. Oeser vom Tullagym- nasium hatte zusammen mit dem Sport- referat und dem Mannheimer Ortskreis des BSV das Treffen mustergültig vorbereitet, in dessen Verlauf rund 190 Teilnehmer sich erbitterte Kämpfe lieferten. Gestartet wurde in Klasse A(Angehörige eines Schwimm- vereins) und Klasse B(nicht vereinsgebun- dene Schüler). Die Leistungen standen auf einem beachtlichen Niveau, Zeitverbesse- rungen waren fast die Regel, und Endspurts tige Eigenwerbung und viele überregionale Kongresse zu verdanken hat(es könnten noch mehr überregionale Kongresse sein, wenn die erforderlichen Räumlichkeiten vor- handen wären) ist heute zwar„schon“ 60, aber er hat noch viel vor. Nach seiner Ge- nesung wird man wieder von ihm hören. hwWb um wenige Zehntelsekunden keine Selten- heit. Beachtliche Leistungen wurden beim Schauspringen gezeigt. Richard Lackus von der Marmheimer Springerschule erhielt als Trainer viel Lob. Das Hauptinteresse galt den Staffeln: Die EKraulstaffel 3 mal 50 Meter, eine Vorent- scheidung für das Landesschulturnfest 1959 in Reutlingen, sah nach hartnäckigem Kampf das Moll-Gymnasium(4:19,8) als umjubelten Sieger vor Institut Schwarz(4:35,6). Das Karl-Friedrich- Gymnasium gewann im Dreierfeld die 6-mal-50-Meter-Bruststaffel um den Wanderpreis der Stadt Mannheim wieder und unterbot die eigene Vorjahres- bestzeit(4:19) mit 4: 15,8. Zweiter wurde die Volksschule in 4:30,9 vor Moll- Gymnasium mit 4:49,8. Auch in der g9-mal-50-Meter- Klassenstaffel der Gymnasien(Sexta bis Oberprima) gab es im Fünferfeld gute Zeit- verbesserungen. Den neu gestifteten Manm- heimer Wanderpreis gewann das Moll- vor dem Tulla-Gymnasium mit 5:16,8(5:45, 2) und vor dem Lessing-Gymnasium(5:48,6) in rasantem Endspurt. kr heimer Privat-Handelsschulen Kurse ein, deren Besuch den Antragstellern empfoh- len wurde. Diese Lehrgänge— die jetzt an anderen Orten nachgeahmt werden— dau- ern etwa ein Vierteljahr. Von den Kursus teilnehmern, die bisher geprüft wurden, hat jeder bestanden. Die Bedeutung dieser für- sorglichen Maßnahme drückt sich auch in der niedrigen„Durchfallquote“ der Mann- heimer Kammer aus, die gegenüber ande- ren Orten um vieles geringer ist. Seit dem 5. August 1957 gingen 404 An- träge zur Berufsausübung im Einzelhandel ein. Laut Gesetz— das zum Beispiel bei gelernten Kaufleuten den Nachweis der Sachkunde für erbracht hält— mußten 164 Antragsteller diesen Nachweis vor den Prüfungsausschüssen der Kammer führen. Zwölf Antragsteller zogen ihre Anmeldung zurück, 35 werden vorläufig geduldet(das simd überwiegend Antragsteller, die ihr Ge- schäft bereits betrieben, ehe die Prüfungs- kommissionen gebildet wurden), 89 wurden geprüft, und 28 Anträge sind noch nicht be- arbeitet. Von den Prüflingen bestanden 72, das sind knapp über 80 Prozent. In anderen Be- zirken war dieses Ergebnis beinahe umge- kehrt: Es wurden„Durchfallquoten“ zwi- schen 40 und 80 Prozent bekannt! Wird da- bei berücksichtigt, daß nahezu die Hälfte der in Mannheim Geprüften über 40 Jahre alt war, wird das verständnisvolle Vor- gehen der Mannheimer Kammer besonders deutlich. Sto Quiz„Doppelte Chance“ beim 125. Jugendtanz abend Am Fasnachtsonntag 1952 wurde der erste Jugendtanzabend vom Stadtjugendring durchgeführt. Am Freitag fand der 125. die- ser beliebten„Cola-Bälle“ im Rosengarten statt. 1200 Besucher hatten sich erwartungs- voll eingefunden, und jeder hatte den stillen Wunsch, in die Stadtjugendmannschaft ge- wählt zu werden, die sich im Wettbewerb mit Jugendorganisationen und Jugendheimen in einem Quizspiel unter dem Motto„Die dop- pelte Chance“ bewähren muß. Musikalische Aufgaben waren zu lösen, Geschicklichkeits- übungen zu zeigen, und unter der Leitung von MERC-Sportler Guttowski und Oetti Mayer(VfR) sollten sportliche und politische Probleme gelöst werden. Die Entscheidung und Belohnung der Siegermannschaft findet am 5. April im Rosengarten statt. Ihr winkt eine Erholungsfahrt an den Vierwaldstätter- see. Der Zeitfunk des Süddeutschen Rund- funks nahm einen Teil des Spiels auf. Die musikalische Gestaltung des Abends hatte— wie wir bereits ankündigten— das Orchester des Hessischen Rundfunks unter der Leitung von Hans Schepior. Karl Werle sorgte im Mozartsaal und Wolf Kaiser in der Wandel- halle für gute Tanzmusik. Kkr Mannheim: Zweimal im Fernsehen heute 19 und 20 Uhr Der Mannheim-„Boom“ im Fernsehen ist ausgebrochen. Nachdem gestern abend Szenen des großartigen MERC-Eishockey- Sieges über Altmeister Rießersee(Kameras mann: E. Fingado, Mannheim) zu sehen waren, folgen heute abend gleich zwei Mannheimer Sendungen. Um 19 Uhr sind in der Abendschau die Tielmann- Brothers, die erste Kapelle aus dem asiatischen Raum, auf dem Bildschirm zu sehen und zu hören (Kamera: Plattner, Stuttgart, und Fingado, Mannheim). Allerdings ist das Mannheimer Gastspiel der Asiaten, die soeben die große Attraktion des Münchener Filmballs waren, zum Sendezeitpunkt bereits beendet. Um 20 Uhr folgt in der Abendschau ein Film- streifen Fingados über die gestrige Festsit- zung des Verwaltungs- und Finanzausschus- ses im Reiß-Museum, in deren Verlauf der Partnerschaftsschwur zwischen Mannheim und Toulon geleistet wurde. 0 O Nach dem Waschen 9 A o Dua Nunennudun 0 O dds hält lange frisch Termine Landeskirchliche Gemeinschaft der Lieben- zeller Mission: 27. Januar, 19.30 Uhr, Luzen- berg, Stolberger Straße 10-12, Bibelstunde. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 27. Januar, 17.30 bis 19 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Auslegung eines biblischen Buches Dekan Hch. Schmidt). Deutscher Naturkundeverein: 27. Januar, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Photogra- phischen Arbeitsgemeinschaft. Verein für Naturkunde: 27. Januar, 20.30 Uhr, Wirtschaftshochschule, Vortrag von Pr. med. Stutz,„Der Rhesusfaktor und seine Be- deutung für den Menschen“. CVIM: 27. Januar, 20 Uhr, K 2, 10, Fami- Iienbibelstunde. Abendakademie: 27. Januar, 20 Uhr, Wohn- beratung, Friedrichsplatz 3. Arb.-Gem.„Bauen und Wohnen“— Das Wohnen in der Stadt“ (Dipl.-Ing. H. Mitzlaff.— Arbeitsgemeinschaft „Wie und was werken und basteln wir?“ im Karl-Friedrich- Gymnasium wurde auf 28. Ja- nuar verlegt.— 27. Januar. 19.30 bis 21 Uhr, Karl-Friedrich- Gymnasium, Arb.-Gem.„See- lische Entspannung durch freies Gestalten“ (Ilse Pflanz). g Ueber„Arbeit und Eigentum“ spricht am 27. Januar, 17 Uhr, Dipl.-Ing. Martin Donath im Lokal„Bilgereck“ gegenüber MWM. Wir gratulieren! Georg Biedermann, Mann- heim-Feudenheim, Talstr. 71, wird 79 Jahre alt. Silberne Hochzeit können die Eheleute Eugen Striehl und Rosa geb. Rossrucker. Mannheim- Neckarau, Belfortstraße 47, feiern. Wohin gehen wir? Dienstag, 27. Januar Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen“(Miete B, Th.-G. Gr. B, freier Verkauf): Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Egmont“(Miete S, Halb- gruppe II, freier Verkauf); Studiobühne„Die Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Kennen Sie die Milchstraße?“ Konzerte: Mozartsaal 20.00 Uhr: Klavierabend — H.-H. Schwarz spielt Beethoven und Schu- mann(Hochschule für Musik); Deutsch-Ameri- kanisches Institut 19.30 Uhr:„Portrait of Theke Duke“(Tonband). Filme: Planken Großes Haus:„Einer starb zu früh“; Kleines Haus:„Helden“; Alster: „Reporter der Liebe“; Schauburg:„Mit den Waffen einer Frau“; Scala:„Windjammer“; Capitol:„Sindbads 7. Reise“; Alhambra: „Liebe, Tanz und 1000 Schlager“: Universum: „Auferstehung“; Kamera und Kurbel:„Lok- kender Süden“; Palast:„Die unglaublichen Aberteuer des Herkules“; 10.00, 11.30, 22.30 Uhr: „Der Hauptmann von Peshawar“. 2 2 10 8 55 1 5 5 5 18 . 7 e e ee, ee e 0 NN all 7 a 859 1. . im ubuchen 172· Ptundi· wurtel oder in der praktischen Zwillingspackung. Velva ist in allen Bestandteilen pasteurisiert und garantiert frisch bei Ihrem Kaufmann erhältlich. paarweck Weck, Worscht und Wo“- wer jemals die Mainzer Fastnacht erlebt hat, der weiß, was diese„drei W' zu bedeuten haben: Paarweck, Fleischwurst und Wein, das einzige, was ein zünftiger Mainzer während der Narrenzeit zu sich nimmt. Aber auch außerhalb der Fastnachtszeit gehört der goldgelb gebackene, knusprig-krosse Paarweck in dieser Gegend zum täglichen Brot. I Ne Voss N N 8 N Das tägliche Brot rine mit frischer Velva genießen Zu allem Kräftigen und Deftigen gehört Velva, die Delikateßb-Marga- mit dem herzhaft naturfrischen Geschmack. Sie ist so recht für Men- schen geschaffen, die sich den Sinn für die ursprünglichen, echten Genüsse bewahrt haben. Nur einmal probie- ren: Velva ist, zum Anbeißen? frisch! Kraft's Velva extra für's Brot hergestellt aus pflanzlichen Glen . , 5. Seite 8 2 . 2 ,. MORGEN , ,, ,,,, ,,,, D Jeder Kraftfahrer kann sich zwar auf den Vertrauensgrundsatz im Straßenverkehr be- rufen und verlassen; in verschiedenen Straf- und Zivilprozessen hat jedoch das höchste Zivil- und Strafgericht in der Bundesrepu- blik, der Bundesgerichtshof, unter anderem Ausgesprochen, daß Ausnahmen von diesen Grundsätzen stets dann anzunehmen seien, wenn bestimmte Verkehrswidrigkeiten so häufig begangen werden und so typisch für gewisse Verkehrslagen sind, daß ein gewis- Senhafter Fahrer verständigerweise mit mnen rechnen müsse. Als ein typisches Ver- Kehrsvergehen wurde es auf Grund eines Urteils des BGH aus dem Jahre 1951 bis vor kurzem noch betrachtet, daß bei Nacht Kraftfahrer, die mit Abblendlicht fahren, vor einem ihnen begegnenden Fahrzeug Plötzlich aufblenden und dessen Fahrer da- durch erheblich stören oder sogar gefährden. Der Verkehrsstrafsenat des BGH hat vor einiger Zeit in Uebereinstimmung mit dem Oberlandesgericht Hamm mit dieser Ansicht gebrochen, da sie den heutigen Verhältnissen im Straßenverkehr nicht gerecht werde. Außerdem stellte die Regelung, nach der der andere Verkehrsteilnehmer mit dem geschil- derten Verhalten rechnen mußte, an den Kraftfahrer unzumutbare Forderungen und Würde— streng durchgeführt— den Kraft- verkehr bei Dunkelheit empfindlich behin- dern. Der BGH hat nun die These aufge- stellt, daß ein Kraftfahrer in der Regel Nicht damit zu rechnen— und seine Fahr- weise nicht entsprechend einzurichten— brauche, daß ein mit Abblendlicht entgegen- kommender Wagen schon vor der Begegnung das Fernlicht einschaltet und ihn auf diese Weise erheblich blendet. Der Entscheidung lag folgender Sachver- Halt zugrunde: Als ein Autofahrer auf einer 5,60 Meter breiten Landstraße am Abend des zweiten Weihnachtstages 1956 nach Hause fuhr, kam ihm ein anderer Kraftwagen ent- gegen. Beide Fahrer blendeten vorschrifts- mäßig ab, als sie sich auf etwa 200/300 Meter genähert hatten. Da der entgegenkommende Fahrer jedoch kurz vor der Begegnung sein Fernlicht wieder einschaltete, blendete er den ersten Fahrer, der dadurch zwei Fußgänger übersah und diese mit einer Geschwindig- Keit von 40 km/st von hinten anfuhr. Der Fahrer, dem fahrlässige Tötung in Verbin- dung mit fahrlässiger Körperverletzung vor- geworfen wurde, ist in allen Instanzen frei- blenden nicht so häufig sei, daß man dem gewissenhaften Kraftfahrer unter Straf- androhung zumuten sollte, sich bei jeder Be- gegnung mit einem anderen Fahrzeug auf diese Gefahr einzustellen und seine Ge- schwindigkeit entsprechend stark zu mäßi- gen. Infolge der zunehmenden Verkehrs- erziehung sei es schon bald eine Erfahrungs- tatsache, daß die Mehrzahl der Kraftfahrer mit dem Aufblenden warte, bis das Gegen- fahrzeug vorbeigefahren ist. Würde man dem Kraftfahrer vorschreiben, vor der Begeg- nung mit entgegenkommenden Fahrzeugen die Geschwindigkeit herabzusetzen, so würde einerseits die Flüssigkeit des Verkehrs, andererseits aber auch die Sicherheit der nachfolgenden Fahrzeuge— wegen der Ge- fahr des Auffahrens— in großem Maße ge- fährdet werden. Allerdings darf der Kraftfahrer nur so schnell fahren, daß er erforderlichenfalls Scheinwerferduelle sind gefährlich und strafbar Vor der Begegnung darf nicht aufgeblendet werden/ Verkehrsstrafsenat des BGH änderte seine Ansicht noch innerhalb der Sichtweite seiner abge- blendeten Scheinwerfer anhalten kann. Bei der Beurteilung dieses„Aufblend“-Problems verkannte der BGH nicht, daß die jetzige Regelung des Verbots des vorzeitigen Auf- blendens manchen Kraftfahrern, die durch zu schnelles oder unvorsichtiges Fahren bei Dunkelheit einen Unfall verschuldet haben, eine willkommene und möglicherweise schwer zu widerlegende Schutzbehauptung bietet, indem sie sich auf nicht vorausseh- bare Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge berufen. Diese Nachteile müssen aber mit Rücksicht auf die allgemeine Sicher- heit im Straßenverkehr in Kauf genommen werden. Ferner so bemerkte schließlich der BGH, seien Beweisschwierigkeiten der auf- gezeigten Art nicht geeignet, an einem Grundsatz festzuhalten, der an Kraftfahrer unzumutbare Forderungen stellt.(Az.: 4 StR 235/1958). Die Entnahme von Blutproben Wer sie vornehmen darf, wann und inwieweit sie zu dulden sind Der Umfang und die Grenzen der Ver- Pflichtung, die Entnahme von Blutproben zu dulden, sind in der Strafprozeßordnung fest- gelegt. Danach darf eine körperliche Unter- suchung des Beschuldigten zur Feststellung von Tatsachen angeordnet werden, die für das Verfahren von Bedeutung sind. Es sind zu diesem Zweck Entnahmen von Blutproben auch ohne Einwilligung des Beschuldigten zulässig, wenn sie von einem Arzt nach den Regeln der ärztlichen Kunst zu Untersu- chungszwecken vorgenommen werden und keine Nachteile für die Gesundheit des Be- schuldigten zu befürchten sind. Die Anord- nung steht dem Richter zu, bei Gefährdung des Untersuchungserfolges aber auch der Staatsanwaltschaft und ihren Hilfsbeamten, Also der Polizei(S 81a StPO). Nicht nur beim Beschuldigten, sondern auch bei anderen Personen ist die Entnahme von Blutproben durch einen Arzt ohne ihre Einwilligung zulässig, wenn kein Nachteil für ihre Gesundheit zu befürchten ist und die Entnahme zur Erforschung der Wahr- heit unerläßlich ist(& 81 c Stpo). Jedoch können diese Personen die Blutentnahme aus den gleichen Gründen verweigern, aus denen sie zur Zeugnisverweigerung berech- Wenn sie ihnen bei Würdigung aller Um- stände nicht zugemutet werden kann. Un- mittelbarer Zwang darf bei diesen Personen nur auf besondere Anordnung des Rüchters ausgeübt werden. Ist aber eine Alkcholblutprobe unter Ver- stoß gegen diese Bestimmungen der Straf- prozehordnung entnommen worden, so darf ein nach dieser Blutprobe erstattetes Gut- achten trotzdem vom Gericht bei der Ur- teilsfindung verwertet werden(OLG Olden- burg, Urt. v. 30. 11. 1954— Se 386/54: VRS 8, 219). Ueber das Verfahren bei der Feststel- lung von Alkohol im Blut bei strafbaren Handlungen gilt in Nordrhein-Westfalen der Rumderlaßgß vom 20. 5. 1958(Min Bl. S 1545), in Bayern die Bekanntmachung vom g. 4. 1957 (JM Bl. S 82). Danach soll die Blutentnahme, von Ausnahmen im Einzelfall abgesehen, dann unterbleiben, wenn bei Prüfung mit dem Atem- Alkohol- Prüfgerät„Alcotest“ die Verfärbung der Reaktionsschicht den auf 0,7% eingestellten gelben Markierungsstrich nicht erreicht. Der die Blutentnahme anord- nende Beamte oder ein von ihm beauftrag- ter Beamter muß bei dem Blutentnahme- Straßenkreuzung in Westberlin Ein regelrechter Wald aus Verkehrsampeln entsteht gegenwärtig an einer west⸗ berliner Straßenkreuzung — und zwar am Schnitt- punkt des Autobahn- Stadtrings mit dem Hohenzollerndumm in Wil- mersdorf. Insgesamt 22 Ampeln werden hier in Kürze postiert sein und in der Dunkelheit gewiß den Eindruck eines klei- nen bengalischen Feuer- werks erwecken dpa-Bild Was sagt die Justiz? „Ein scharfes Bremsen auf regennasser Straße ist gefährlich und muß vermieden werden. Das gilt in verstärktem Maße für einen unerfahrenen Kraftfahrer.“(OLG Hamburg, Urt. v. 19. 2. 58 VRS Band 15,270) * „In einer Gefällstrecke muß der Fahrer des abschleppenden Fahrzeuges, der die Ge- schwindigkeit erhöht, mit Fehlern des abge- schleppten Fahrzeugs rechnen.“(BGH, Urt. V. 10. 7. 1958- VRS Band 15,268) * rung eine Straßenbahnweiche reinigen, und zwar auch dann nicht, wenn am rechten Fahrbahnrand ein Reinigungswagen steht.“ (OLG Hamm, Urt. v. 21. 2. 58- DAR 56, 308) * „Den Kraftfahrer, der ein achtjähriges Kind an seinen Wagen ruft, trifft die Rechts- pflicht, den Eintritt eines aus der Gefahren. situation entspringenden Schadens abzuwen- den.“(OLG Stuttgart, Urt. v. 28. 2. 1938— DAR 58,309) * „Die Möglichkeit, daß unbeaufsichtigte kleine Kinder im Straßenverkehr völlig un- überlegt handeln, hat jeder Kraftfahrer in gesprochen worden. Zur Begründung der Entscheidung be- tonte der BGH, daß im Gegensatz zum Jahre 1951 ein derartiges verkehrswidriges Auf- tigt sind, also namentlich wegen Verwandt⸗ schaft oder Schwägerschaft mit dem Beschul- digten im Rahmen des& 52 STPO. Auch ist bei ihnen die Blutentnahme unzulässig, vorgang zugegen sein. Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine zweite Blut- probe nach etwa 45 Minuten entnommen werden. „Ein Kraftfahrer braucht nicht damit zu rechnen, daß mitten auf einer großstädtischen Hauptverkehrsstraße Arbeiter bei Dunkel- heit ohne Warnkleidung und sonstige Siche- Rechnung zu stellen. Er muß ihr durch Ab- gabe eines Warnzeichens und Herabsetzung seiner Geschwindigkeit vorbeugen.“(OLG Stuttgart, Urt. v. 31. 1. 1988— DAR 58, 310) Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter und Oma, Frau Marianna Ziegler geb. Meier 1 im Alter von 74 Jahren aus unserer Mitte 2 nehmen. 5 Mhm.-Feudenheim, den 25. Januar 1959 Talstraße 121, früher Speyerer Str. 21 In tiefer Trauer: Balthasar Ziegler Karl Ziegler und Familie Irma Ziegler 5 Otto Ziegler und Familie und Anverwandte Beerdigung: Friedhof Feudenheim, Zeit siehe Bestattungs- kalender. Erstes Seelenamt: Freitag, den 30. Januar 1939, 7.30 Uhr, in der Pfarrkirche Peter und Paul, Mhm.-Feudenheim. Nach längerer Krankheit, jedoch plötzlich und für uns alle unerwartet, wurde heute mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 Franz Jö ck Elektromeister nach Gottes unerforschlichem Ratschluß, im Alter von 61% Jahren heimgerufen. Mhm. Sandhofen, den 25. Januar 1959 Kalthorststraße 19 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Else Jöck geb. Dürkob Beerdigung: Mittwoch, den 28. Januar 1959, 15 Uhr, im Friedhof Sandhofen. Unser inniggeliebtes Kind, Zwillingsschwesterchen, Enkelchen und Nichte 2 2 Brigitte wurde uns am 23. Januar 1959 durch einen Verkehrs- unfall plötzlich entrissen. Unser Schmerz ist groß. Mhm.- Käfertal, den 27. Januar 1959 Bäckerweg 18* Im Namen aller Angehörigen: Familie Karl Neff Beerdigung: Mittwoch, den 28. Januar 1959, 13.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Unsere liebe treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgrogmutter Elisabeth Mack geb. Wieder ist nach schwerer Krankheit, im Alter von nahezu 83 Jahren, sanft entschlafen. Mannheim, den 25. Januar 1959 4, 23 Im Namen der trauernden HI nter bllebenen: Eugen Mack Beisetzung: Mittwoch, 28. Jan. 1959, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Am 25. Januar 1959 wurde unsere herzensgute, liebe Mutter, Frau Anna Werner in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, Meerwiesenstraße 27 In Die Töchter nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im 84. Lebensjahr i tiefem Leid und Enkelkinder Beerdigung: Mittwoch, den 28. Januar 1939, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Am 286. Januar 1959 verschied nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine liebe her- zensgute, stets mit großer Treue für uns sorgende Frau, unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Emilie Eckloff geb. Schuler Mannheim, den 27. Januar 1959 Oehmdstraße 8 Inu tis ker Prauer: Otto Eckloff Helmut Eckloff und Familie Hilde Eckloff sten Dank. Beerdigung: Mittwoch, den 28. Januar 1939, 13.30 Uhr, im 9 Hauptfriedhof Mannheim. 5 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Statt Karten Für die uns beim Heimgang unserer lieben Entschla- fenen, Frau 3 a Alice Kaiser bei ihrem letzten Wege gegebenen Beweise der Liebe und des Gedenkens sowie der Kranz- und Blumen- spenden, sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank auch Herrn Stadtpfarrer Dorner sowie den Herren Aerzten und den Schwestern des There- sienkrankenhauses. Mantrheim, den 27. Januar 1959 e Im Namen der Hinterbliebenen: Otto Jacoby Frau Pfarrer J 6, 11 Statt Karten 8 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme und die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau Hildegard Bartenschlager danke ich hiermit herzlichst. Mein besonderer Dank gut Herrn Kaplan Manz, Herrn Dr. Ber- nauer, den Niederbronner schwestern, der Leitung und den An- gestellten des Kaufhauses Vetter sowie allen denen, die der Ent- schlafenen das letzte Geleit gaben. Dank. Mannheim, den 27. Januar 1959 7 Schwetzinger Straße 16 In stiller Trauer: Fritz Bartenschlager Statt Karten Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die 5 zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang un- serer lieben Entschlafenen, Frau Kuthurind Endlich 9 sagen wir allen unseren innig- Mannheim, den 27. Januar 1939 T 5, 8 U. L 4, 8 Statt Karten Für die wohltuende Anteilnahme sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Elisabeth Fritz geb. Reichardt sagen Wir auf diesem Wege un- seren innigsten Dank. Besonders danken wir Herrn Scharnberger den Hausbewohnern und allen denen, die der lieben Verstor- benen die letzte Ehre erwiesen. Mannheim, den 26. Januar 1959 im Namen der Hinterbliebenen: Ernst Fritz Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. f Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Gabriele sagen wir unseren innigsten 1 Mannheint, den 27. Januar 1959 Lindenhofstraße 30 Familie Adolf Späth Die trauernden Hinterbliebenen sowie Mitgeteilt von der Friedhof verwaltung der Am 20. Januar 1939 ist mein lieber Gatte und treusorgender Vater, Großvater, Schwiegervater, Sohn, Bruder und Onkel, 3 Paul Würtz Malermeister im Alter von 53 Jahren für immer von uns gegangen. Wir haben ihn am Samstag, dem 24. Januar 1939 zur letzten Rune gebettet und danken für die Anteinnahme durch Kranz- und Blumenspenden sowie allen, die dem Verstor- bonen die letzte Ehre erwiesen haben. Besonders herzlich danken wir Herrn Pfarrer Guggolz von der West-Pfarrei Feudenheim für seinen Trost und Bei- stand in diesen für uns schweren Stunden. Mhm.Feudenheim, den 26, Januar 1959 Schwanenstraße 26 Im Namen der Hinterbliebenen: Lilli Würtz mit Kindern Statt Karten Für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift, die überaus schönen Kranze und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Friedrich Ortwein sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Dorner, Herrn Dr. med. Gütle, seinem verehrten Chef, Herrn Dr. Stanger, für den ehrenden Nachruf, all seinen Arbeits- kollegen sowie dem Hausherrn Maier, den Haus- bewohnern und all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mannheim, den 26. Januar 1959 Spelzenstraße 19 Erna Ortwein und alle Angehörigen Bestattungen in Mannheim Dienstag, 27. Januar 1959 Hauptfriedhot Zeit Dentzer, Romana, Bangsträle B11 10.30 Zabransky, Maria, Rheinhäuserstraße 77 111.00 Hanitzsch, Robert, Lameystraße 12 11.30 Burbaum, Josef, Stamitzstraßee 77 13.00 Krematorlum Weißling, Maria, Seckenheim, Waldshuter Str. 18 13.30 Friedhof Käfertal Rappold, Barbara, Gerwigstraße 14 113.00 Ziegler, Gottlob, Lindenstraße! 15.30 Friedhof Feudenheim Schaaf, Johann, Körnerstraße g. 11.00 Friedhof Seckenheim Marzenell, Max, Staufener Straße 17 3 14.00 Friedhof Wallstadt Reisigel, August, Kreuzstrage s 15.00 Stadt Mannheim Ohne Gewähr Ho. Ist. nie mie de un lic E T r. A + in Ab- zung OLG 310 1 Nr. 21/ Dienstag, 27. Januar 1959 MORGEN Sette 1 Inter der Lupe Der Ueberraschungssieg des Münchner Brustschwimmers Tröger über Vise- Europa- meister Laszari(Italien) und der Doppelerfolg Wolfgang Baumanns verblaßten beim inter- nationalen Bremer Schwimmfest gegenüber der Leistung der 16 jährigen Wiltrud Ursel mann. Mit 2.459 Über 200-m-Brust schaffte sie eine Zeit, die vor ihr keine Schbimmerin der Welt auf einer 28-m-Bahn erreichte. EES War in Bremen wie während der Budapester Euro- pameisterschaften: die hlonde Krefelderin spielte als einsige Deutsche gegen Vertreter der Weltklasse eine Rolle. Dennoch gab es einen wesentlichen Unterschied: in Budapest würde sie von Ada den Haan und Anita Lons- borougn geschlagen, weil sie nicht das Tempo durchhielt. In Bremen bestach die deutsche Meisterin dureh ihre glänsende Kondition, die es ihr trots des, scharfen Anfangstempos(100 Meter in 1.19,5) erlaubte, das Rennen in glän⸗ zendem Stil durehzustenen und eine Weltbest⸗ zeit zu schwimmen, Sie deutete damit erneut an, daß sie zur Zeit unsere elnzige Schubimm- nohnung für die Olympischen Spiele in Rom ist. Dort gilt es, die Nachfolge einer Ursel Happe anzutreten. * Die sportliche Leistung der Weidenauer Gespann- Weltmeister Walter Schneider und Hans Strauß steht außer Frage. Die Konkur- rens aus England und Italien war auch im Vorjahre sehr starh, und ebenso schwer wurde der Titelgewinn gegen die deutschen Konkur- renten. Besonders sympathisch aber wurden die neuen Träger des silbernen Lorbeerblattes durch ihr menschliches Durchhalten. Jahre- lang standen sie zunächst im Schatten von Voll/ ron, Faust/ Remmert und Hillebrand/ Grunwald. Sie bastelten sich selbst ihre Ma- schinen zurecht und gaben trotz Rücleschläge nicht auf. Am wertvollsten jedoch sind sie nicht auf der Rennpiste, sondern zu Hause in der Jugendarbeit. Ihr Siegener Club ist nicht umsonst einer der aktivsten, größten und sport- lich erfolgreichsten innerhalb des Deutschen Motorsport- Verbandes. Schneider/ Strauß wirken nicht nur durch ihr Beispiel. Sie scheuen sich auch nicht, in Vor- tragsabenden die Begeisterung bei der Jugend zu wecken, die allein den Nachwuchs und da- mit den Fortbestand des deutschen Motor- sports sichert. 5 Der DLV- Verbandstag in Freudenstadt hat gegenüber der Berliner Tagung 1958 keine we- sentlichen Anderungen gebracht. Bemerkens- Wert ist, daß es anstelle der seit vielen Jahren einstimmigen Wiederwahl des seit 1949 amtie- renden Präsidenten Dr. Dans erstmals eine Reike von Stimmenthaltungen und Gegenstim- men gab. Das kann man verschiedenartig aus- legen. Fest steht aber, daß das Forum der Delegierten die Zeit der Passivität in Dis- kussion und Abstimmung überwunden hat. Dr Danz verdient zwar für seine Aufbauarbeit nach dem Kriege Anerkennung und Vertrauen. Dies kam auch in seiner elften Wiederwahl lar zum Ausdruck. Es wird gqedoch jetzt mehr als bisker darauf ankommen, in einem Sinne zu arbeiten, der auch der„Freudenstädter Op- position“ zusagt. Eine perfekte Lösung und kundertprogentige Uebereinstimmung gibt es nie. Aber man muß es wenigstens versuchen. * Die Erfolge der jungen alpinen Shimann- schaft des DSV reißen nicht ab. Lediglich die Namen ändern sich ständig. In Adelboden sieg- ten Wagnerberger und Behr. Am Hahnen- ſeamm fuhren Lanig und Ludwig Leitner in die Weltspitze, und Hannelore Basler sicherte sich den dritten Platz der Kombination. In St. Mo- ritz gab es Abfahrtssiege für den gerade 17 jährigen Willy Bogner und„Halo“ Basler. Den Slalom holte sich Sonja Sperl, Heidi Biebl lag ebenfalls mit vorne, und bei den Männern be- legten Wagnerberger und Nömeier die Plätze hinter dem Schweizer Staub. Gleichzeitig lam Anneliese Meggl in Davos auf den zweiten Platz, und bei den Gaumeisterschaften gab es ebenfalls Triumphe der jungen Talente. Die Aufbauarbeit des DSV hat sich gelohnt. Wir sind heute in ähnlicher Lage vie das Vorbild Oesterreich. Aus der breiten Spitze fährt jeder auf Sieg. Einer kommt mindestens durch. Und so sind die deutschen Skisiege ein Erfolg des Teams,— des Teams der Zukunft! SOUVERAN beherrschte der Rivalin und vorjährige Meisterin Uschi „Deutsche“ holte. deutsche Abonnementsmeister Konrad Freundorfer (München) auch bei den deutschen Tischtennis-Meisterschaften in Donaueschingen die Herrenklasse. Daß er gegen stärkste Konkurrenz, wie sie vor allem der west- deutsche Verband stellt, auf seinem Weg zum Titelgewinn nicht einen Satz abgab, bestätigt erneut seine Sonderstellung im deutschen Tischtennis. Freundorfers Erfolg ist um so bemerkenswerter, als er erst vor kurzem eine Erkrankung an Gelbsucht auskurierte und sein Start bis zuletzt in Frage stand.— Beste im Damen- Einzel war die Frankfurterin Hanne Schlaf, die sich mit einem 3:1- Endspiel über ihre ewige Matthias- Fiedler zum dritten Male die dpa-Bild VkR-Sturm macht Sorgen: Zeit zu Experimenten muß sich jetzt Bumbas Schmitt nehmen Bumbas Schmitt, der Trainer des VfR Mannheim, muß wieder experi- mentieren. Das ist die Erkenntnis aus den beiden letzten Begegnungen mit Bayern München und Aschaffenburg. Man glaubte am Sonntag nicht recht ge- hört zu haben: 0:4 gegen die abstiegs- bedrohte Viktoria? Das war doch etwas sehr happig und gab zu denken. Was ist denn plötzlich mit dem VfR Sturm los? Wir sind geneigt zu sagen: Nichts! Gar nichts ist mit ihm 108. Lei- der! Die vergangenen Spiele haben das nur zu deutlich bewiesen. Ohne jeden Ehrgeiz scheint die Fünferreihe, ohne Kraft und Saft. Oetti Meyer ist lange nicht mehr der, den man in so guter Erinnerung hat, und den beiden Flügel- stürmern dürfte eine Prise Pfeffer im — Pardon! Hintern auch nicht scha- den. Lendenlahm wirkt dieser Sturm, ach was, nicht Sturm, auch nicht Stürm- chen— sondern höchstenfalls mildes Gesäusel. Vielleicht wäre Diehl, den viele merkwürdigerweise gar nicht 80 sehr schätzen, eine Lösung. Er brachte in Aschaffenburg Schwung in das Spiel, nachdem Bumbas ihn(sich) vorgenom- men hatte, war spritzig, agil und le- bendig.„Wozu auch anstrengen“, schei- nen offenbar einige Leute im Augen- blick zu denken.„Auf einen der vorde- ren Plätze haben wir eh keine Aussicht, und Abstiegssorgen bedrücken uns auch nicht. Warum also noch Bäume ausrei- Ben?“— Diesen Zeitpunkt muß Bumbas nutzen. Zu Experimenten! Denn: In dieser Saison hat der VfR nichts mehr zu verlieren, in der nächsten aber alles zu gewinnen K. G. Wer blieb in der Nachkriegszeit am längsten unbesiegt! Auch Brötzingen nur Punktelieferant: Sehisterstadi in det Gtuppenliga am Tiet Lampertheims Ringer in Bruchsal deklassiert/ Pirmasens bleibt Letzter In den Begegnungen der Ringer- Gruppen- liga Südwest interessierte vor allem die Ausein andersetzung zwischen dem unge- schlagenen Spitzenreiter VfK Schifferstadt und dem SV 98 Brötzingen. Die Dietrich- Staffel ließ sich auf eigener Matte auf nichts ein und landete mit 13:6 Punkten einen sicheren Sieg, womit sie sich endgültig die Meisterschaft sicherte. Die Brötzinger haben trotz des Punktverlusts immer noch die Chance, als bestplacierte nordbadische Mann- Olmedo bezwang auch Frazer Alex Olmedo ist der Tennis-Amateur der Stunde. Mit einem fast mühelosen 6:1, 6:2, 3:16, 6:3 über Australiens derzeitigen Spitzen- spieler Neale Frazer holte sich der 22 Jährige Peruaner nach seinen sensationellen Erfol- gen in der amerikanischen Davispokalmann- schaft nun in Adelaide die Meisterschaft von Australien. Mit seinem ersten internationalen Titel rückt Olmedo an die Spitze der Welt- elite. Vergeblich bemühte sich der Links- änder Frazer, die langen Treibschläge Ol- medos plaziert zurückzubringen. Immer wie- der fand der Peruaner Gelegenheit, zum Netz vorzustürmen und mit prachtvollen Volleys Punkte zu machen, Ausschlaggebend War Nicht zuletzt aber auch seine Stärke im Aufschlag und Ueberkopfspiel. Bezeiclinend für die gegenwärtige Krise des australischen Tennis nach den vielen Abwanderungen inis Profilager ist die Tat- sache, daß in Adelaide auch der Junioren- tel verloren ging. Im Endspiel schlug der Amerikaner Earls Buchholz den Australier Martin Mulligan 3:6, 6:3, 6:3. Das Damen- einzel dagegen holte sich Mary Reitano (Australien) mät 6:2, 6:3 über Renee Schuur- mam(Südafrika). In der EFndrunde des ge- mischten Doppels siegten Sandra Raynolds/ Bob Mark(Südafrika/ Australien) über Renee Schuurmam/ Rod Laver(Südafrika/ Austra- lien) mit 4:6, 13:11, 6:2. Dortmund festigte zweiten Platz in der Eishockey- Oberliga Dortmund.(sid) In der Eishockey-Ober- liga kam der Tabellenzweite Eintracht Dort- mund am Sonntagabend vor 500 Zuschauern zu einem sicheren 5:1(3:1, 1:0, 110) über den EV Landshut und revanchierte sich damit für die vor einer Woche in Landshut er- littene 1: 2- Niederlage. Die durchweg über- legenen Westfalen hatten jedoch Pech, als mr erfolgreicher Spieler Pirschel in der 39. Minute ins Krankenhaus gebracht werden mußte, als er durch den Schläger eines Geg- ners Verletzungen am Auge und an der Nase erlitten hatte. Die Eintracht-Tore erzielten Mützel(2), Pirschel, Löggow und Wellner. 5 Landshut war Zehnter zum 1:1 erfolg- ich. Waldhof-Bus nach Offenbach Mitglieder und Anhänger des SV Wald- Hof haben am Sonntag Gelegenheit, die Blau- schwarzen zum Punktspiel nach Offenbach 2u begleiten. Im Mannschaftsbus sind noch einige Plätze frei. Abfahrt 11.30 Uhr an der „Drehscheibe“. schaft die Qualifikation für die„Deutsche“ zu erreichen.— Nach der 3:17-Vorkampf- niederlage in Lampertheim drehten nun die Bruchsaler Germanen auf eigener Matte den Spieß um und siegten mit gleichem Ergebnis. Ein Punktsieg von Hannewald, sowie ein Unentschieden von Krämer ergaben die drei Lampertheimer Punkte. Die Südhessen wur- den dadurch in der Tabelle von Bruchsal überflügelt und flelen auf den vorletzten Platz zurück. Zu seinem zehnten Sieg in die- ser Saison kam der KSC Friesenheim, der sich gegen den Tabellenletzten ASV Pirma- sens glatt mit 12:6 durchsetzte. Zwei Nachholbegegnungen wurden in der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Lan- desliga ausgetragen. ASV Eppelheim be- zwang Schlußlicht SpVgg Fortuna Edingen überlegen mit 18:2 Punkten, während sich RSC Laudenbach bei AV Fortuna Reilingen unerwartet sicher mit 17:5 Punkten durch- setzte. Eppelheim und Laudenbach festigten durch diese eindrucksvollen Erfolge ihren zweiten bzw. dritten Tabellenplatz.— In der Mannheim/ Heidelberger Ringer-Kreisklasse mußte die für Sonntagabend vorgesehene Be- gegnung zwischen KSV Malsch und RSC Schönau wegen Saalschwierigkeiten auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden. All 1. Sieg der MTG- Basketballer Us Heidelberg neuer Tabellenführer in der badischen Basketball-Oberliga übernahm der USC Heidelberg am Wochen- ende die Tabellenspitze. Während die USC- Spieler den Lokalrivalen FT Heidelberg mit 103:38 distanzierten, büßte der bisherige Spitzenreiter Heidelberger TV 46 beim TV Heidelberg 89 durch eine 58:48-Niederlage Zwei wertvolle Zähler ein. Mit ihrem 43:40- Sieg über den Lokalrivalen TSV 46 Mann- heim lemdete die Mr Marmheim ihren ersten Sieg und gab gleichzeitig das Schlug- licht ab. Als einziger Verein aller deutschen Oberligen sind die Kickers Offenbach immer noch ungeschlagen. 18 Spiele überstand der süddeutsche Tabellenführer ohne Nieder- lage. Dennoch bedeutet dies keinen Nachkriegs-Rekord, denn in der Saison 1955/6 blieb der 1. FC Kaiserslautern bis zum 23. Spieltag unbesiegt, bevor es gegen Tus Neuendorf die erste Niederlage gab. In den vorausgegangenen 22 Begegnungen er- rangen die Lauterer 20 Siege und zwei Unentschieden, Ob Offenbach diese stolze Rekord-Serie übertreffen kann? In zwei Wochen steht für die Kickers das Gastspiel beim 1. Fo Nürnberg an. Der„Club“ war es, der vor genau zehn Jahren den Sieges- lauf der Kickers unterbrach, als Offenbach nach einer Serie von 17 verlustlosen Spielen beim damaligen Tabellenzwölften() mit 1:8 deklassiert wurde. Aus den anschließen- den sechs Begegnungen holten die Kickers dann 12:0 Punkte und 23:1 Tore. Den ersten Nachkriegs-Rekord stellte 1946 München 1860 mit einer Serie von 14 Spielen ohne Niederlage auf. Dabei lieg die Elf nur drei Gegentore zu. Sie spielte elf- mal„zu null“, erreichte in den Heimspielen ein Torverhältnis von 26:0 und scheiterte im 15. Spiel ausgerechnet an dem Tabellenletz- ten VfI. Neckarau. 16 Spiele ohne Nieder- lage Überstand der Hamburger SV in der Ssison 1947/8. Ein Jahr später konmte Bo- russia Dortmund diesen Rekord bereits ein- stellen, während Offenbach erst im 18. Spiel erstmals beide Punkte abgab. In der Saison 1949/50 kam kein Verein ungeschlagen in die siebente Runde und im nachfolgenden Jahr hatte Fortuna Düsseldorf die längste Erfolgsserie hinter sich: bis zum achten Spieltag. 1951 scheiterte Bayer Leverkusen im elften Spiel an Schalke 04. Die Saison 1952/53 sah mit dem 1. FC Köln erneut einen Westverein am längsten erfolgreich. Mit 22:0 Punkten aus den ersten elf Spielen erreichte die Mannschaft eine im Westen einmalige Leistung. 13 Spiele ohne Niederlage meldete der FK Pirmasens 1953, und RW Essen blieb 1954/55 im allen 15 Spie- ler der ersten Serie ungeschlagen. Nach sei- ner eigenen, unerreichten Rekordserie im Jahre 1955 überstand der 1. FC Kaiserslau- term auch die Saison 1956/57 am längsten ohne Niederlage(13 Spieltage). Den Rekord des Vorjahres hielt Alemannia Aachen bis zum neunten Spieltag. Un berücksichtigt sind die Leistungen zweier Mannschaften aus der früheren französischen Zonenliga Nord: Wormatia Worms blieb 1949 bis zum 20. Spieltag ungeschlagen, der 1. FC Kaiserslau- tern holte 1947 aus seinen ersten 18 Begeg- Nurigen 35:1 Punkte und 104:9 Tore Interessant ist, daß der 1. FC Kaisers- jautern auch die längste Erfolgsserie über- Haupt aufweist. Vom fünften bis zum 28. Spieltag dauerte die 23wöchige Rekordserie Auch Juskowiak ist dabei: Hationalspieler bilden Herust de: Wesi- l/ Repräsentativspiel in Aachen dürfte wertvolle Aufschlüsse geben Der Westdeutsche Fußball-Verband be- streitet am 4. Februar unter Flutlicht in Aachen das Rückspiel gegen die Auswahl der holländischen Provinz Limburg. Abgesehen von Pyka und Benthaus, die Westfalia Herne abstellen wird, obwohl der Verein am 8. Fe- bruar ein Punktespiel hat, stehen dem WfV- Sportlehrer Pettmar Cramer durchweg Spie- ler der acht Vereine zur Verfügung, die am Fastnachtssonntag in der Meisterschaft frei sind. Unter ihnen sind sieben Nationalspieler. — Das vorläufige Aufgebot: Tor: Ewert(1. FC Köln), Schiffer(Allemannia Aachen), Klose (Fortuna Düsseldorf); Verteidigung: Stollen- Werk(1. FC Köln), Juskowiak(Fortuna Düs- seldorf), Schnellinger(1. FC Köln); Läufer- reihe: Schmidt Gorussia Dortmund), Pyka, Benthaus(Westfalia Herne), Grätsch(SpVgg Herten); Sturm: Habig(Viktoria Köln), Höher (Bayer Leverkusen), Martinelli(Alemannia Aachen), Brülls(Borussia M.-Gladbach), Schäfer, Fendel(1. FC Köln), Marquardt RW Oberhausen), Dulz Gorussie Dortmunc. Zum großen Rückhalt der Mannschaft kann der Abwehrblock werden, in dem— außer dem Torwart— ausschließlich Natio- nalspieler stehen. 3:1 gewann der Westen im Mai 1958 das Vorspiel in Geleen. Mit diesem Aufgebot müßte es auch im Rückspiel einen glatten Sieg geben. Ursel Winkler zu BSC 85 Die dreifache deutsche Freiwassermeiste- rin Ursel Winkler wird nach Abschluß der Hallensaison ihre Heimatstadt Reutlingen verlassen und sich dem Bremer Sc 85 und Trainer Karl-Walter Fricke anschließen. Die achtzehnjährige Reutlingerin, gleich gut über 100 m Kraul, 400 m Kraul und 100 m Butter- fly, erhofft sich bei den Bremer„Fröschen“ bessere Trainingsmöglichkeiten. der Walter-Elf im Jahre 19531 Damit hatten die Lauterer den Nachkriegsrekord des 1. FC Nürnberg gebrochen, der sechs Jahre vor- her in 19 aufeinanderfolgenden Begegnun- gen unbesiegt blieb. Der„Club“ startete seine Ig wöchige Serie am 13. Spieltag gegen die Stuttgarter Kickers und beendete sie am 32. Spieltag gegen die gleiche Mann- schaft, in der damals noch die Nationalspie- ler Jahn, Sing, Conen und Schaletzki sban- den. Einen Rekord jedoch halten die Nürn- berger noch immer: Sie gaben in der Saison 1947/48 in ihren 19 Heimspielen keinen Punkt ab bei 72:9 Toren! Dabei spielte die Mann- schaft nicht einmal auf dem eigenen Platz (der Zabo war beschlagnahmt), sondern ent- weder im Stadion oder im Fürther Ronhof. a W. Thiel UdssR und USA führen Die Basketballnationalmannschaften von Amerika und Rußland, die bei den Olympi- schen Spielen in Melbourne die beiden ersten Oſstenbacher leickets aut den Spuren der, Nolen Jeufel Süd- Tabellenführer auch nach der 18. Runde unbesiegt„Rekord“ des 1. FCR steht auf 22 Spieltagen Plätze belegten, führen bei der Weltmeister- schaft in Chile mit jeweils 4:0 Punkten als die einzigen Nationen ohne Punktverlust. Die UdssR setzte sich gegen Brasilien in einem dramatischen Treffen mit 66:63 durch, nach- dem die Südamerikaner zur Halbzeit noch 31:30 geführt hatten, während Weltmeister USA diesmal spielfrei war. Bulgarien kam mit dem 76:71(37:33) gegen das Veranstalter- land Chile zum ersten Endrundenerfolg. Die Tabelle: 1. UdssR 4:0 Punkte/ 150118 Körbe, 2. USA 4:0%/ 117.111, 3. Brasilien 472 7 219:195, 4. Chile 4:2/ 240232, 5. Bulgarien 2:4/ 187:196, 6. Nationalchina 0:4/ 161180, 7. Puerto Rico 0:6/ 179:221. Kreismeisterschaften im Badischen Schwimm- verband Drel Wochen vor den Landesmeister- schaften finden am ersten Sonntag im Februar innerhalb des Badischen Schwimm-Verban- des die Kreismeisterschaften der Herren, Da- men und Senioren statt, wobei das Mannhei- mer Herschelbad(Mannheim/ Weinheim), das Heidelberger Hallenbad Heidelberg/ Leimei, das Pforzheimer Emma-Jäger-Bad Gforz- heim) und das Karlsruher Tullabad(Karls- ruhe/ Bruchsal) die Austragungsorte sind. Die stärkste Beteiligung dieser Kreismeister- schaften wird aus Karlsruhe gemeldet, Wo von sechs Vereinen für 20 Konkurrenzen 187 Einzel- und 13 Staffelmeldungen abgegeben worden sind. Wie steht mein Verein! Ringer-Gruppenliga Südwest VfK Schifferstadt 15 13 2 0 195:102 292 VII. Thaleischweiler 16 10 1 5 192:126 21:11 SV 98 Brötzingen 16 10 0 6 203115 20:12 KS Friesenheim 16 10 0 6 173.141 2012 ASV 1888 Mainz 16 9 2 5 146:158 2012 KSV Wiesental 16 8 2 6 1691144 18:14 ASV Feudenheim 16 7 0 9 138:178 14:18 ASV Germ. Bruchsal 16 3 1 12 135:199 7225 ASV Lampertheim 16 9 1 111.210 826 ASV Pirmasens 15 2 0 13 105:194 4.26 Oberliga Nordbaden VfR 08 Oftersheim 18 14 1 3 215:158 29:7 AC Germ. Ziegelh. 18 12 1 5 205:167 25711 SpVgg Ketsch 18 12 0 6 216.165 24.12 RSC Eiche Sandh. 18 10 2 6 188:161 22:14 SRC Viernheim 1 o ASV Ladenburg 18 7 0 11 186:182 14:22 Germania Karlsruhe 18 7 0 11 174.186 14.22 Dt. Eiche Oestringen 18 7 0 11 156.207 14:22 SG Kirchheim 18 6 0 12 1385:188 12:24 KSV Schriesheim 18 3 0 15 135:248 6230 Oberliga— Reserven RSC Eiche Sandh. 18 16 1 1 276:122 33:3 KSV Schriesheim 11000 11 VIRK 08 Oftersheim 18 12 1 5 2486:160 25711 SG Kirchheim 18 9 4 5 218:168 22:14 AC Germ. Ziegelh. 18 8 4 6 240.180 20:16 SRC Viernheim 18 7 2 9 199:194 16:20 Dt. Eiche Oestringen 18 7 0 11 190:185 14:22 SpVgg Ketsch 18 5 1 12 159:236 11:25 ASV Ladenburg 1 s Germania Karlsrune 18 3 1 14 66349 7:29 Landesliga— Gruppe Nord KSV 1884 Mannheim 17 15 1 1 228.117 31:3 ASV Eppelheim JJ RSC Laudenbach 17 11 1 5 229130 23:11 ASV Heidelberg 16 9 1 6 169173 19:13 KSV Hemsbach„ Ay Fort. Reilingen 18 7 1 10 157:220 15121 RSV Sulzbach 18 7 0 11 180:194 14:22 AC Germ. Rohrbach 17 3 1 13 135.223 7:27 SpVgg Niederliebersb. 15 3 0 12 114:206 624 SpVgg Fort. Edingen 13 2 0 11 93:174 4.22 Kreisklasse Mannheim/ Heidelberg KSV 56 Schwetzingen 14 13 0 1 214:98 286.2 AC Neulußheim 14 12 0 2 186:118 24:4 KSV Malsch 13 5 1 7 1311143 11:15 HSV Hockenheim 14 5 1 8 1457166 11:27 RSC Hockenheim 14 0 1 6 Ni SG Brühl 14 5 0 9 141.173 10118 AV Schwetzingen 14 4 1 9 138:176 9719 RSC Schönau 13 4 0 9 124:168 9118 Gewichtheber- Oberliga VfL Neckarau 10 10 0 0 42060 Pfd. 3070 SV Germ. Obrigheim 9 3 0 4 36735 Pfd. 1018 Ac 92 Weinheim 10 5 0 5 40680 Pfd. 10710 KSV 1884 Mannh. 10 4 0 6 39440 Pfd. 8142 ESV Durlach 10 4 0 6 39073 Pfd. 8712 ESV Einigk. Mühlb. 9 1 0 8 34870 Pfd. 2716 Basket-Ball-Oberliga US Heidelberg 9 9 0 0 660:298 1670 Heidelberger TV 46 11 9 0 2 915.484 18·4 TB Heidelberg 10 8 0 2 65:44 1614 Karlsruher SC 8 6 0 2 388.421 12:4 F Heidelberg 10 3 0 7 4217698 6714 Eichenkr. Kaärlsruhe 5 2 0 3 3047817 4ʃ86 SG Kirchheim 11 2 0 9 504743 4418 MTG Mannheim 8 1 0 7 314.569 2914 TSV 46 Mannheim 10 1 0 9 333.619 215 Eishockey-Oberliga VIL Bad Nauheim 9 9 0 0 662718 1810 Eintracht Dortmund 11 7 1 3 559182 1517 ESV Kaufbeuren 8 6 0 2 6135 1214 EV Landshut 10 6 0 4 49781 14186 TEC Miesbach 10 5 0 5 50561 10110 Sc Ziegelwies 9 3 0 6 31767 6112 Kölner EK 11 0 3 8 24.77 3119 Berliner SC 10 0 2 8 38.78 2718 Toto-Quoten Zwölferwette: 1. R.: 26 900 DM;: 2 R.! 1590 DM; 3. R.: 100 DM.— Zehnerwette: 1 9200 DM; 2. R.: 360 DM; 3. R.: 28 DM.— Neunerwette: 1. R.: 1500 DM; 2. R.: 60 DM, 3. R.: 6,35 DM.— Achterwette: 1. R.: 4800 P; 2. R.: 190 DM.— Auswahlwette: 1. R.: Kein Gewinner; 2. R.: Kein Gewinner! 3. R.: 720 NN. Lottoquoten: Gewinnklasse 1(sechs Ge- Winnzahlen): 500 000 PM; Gewinnklasse 2(künk Gewinnzahlen mit Zusatzzahl): 308 0% PM; Gewinnklasse 3(fünf Gewinnzahlen): 6500 DM: Gewinnklasse 3: 90 DM; Gewinnklasse 4: 4,40 DM. philips AUS DEN BUNDESLANDERN Dienstag, 27. Januar 1989/ Nr. 21 Gewässerschutz auch eine europäische Aufgabe Tagung in Baden-Baden/ Was unternimmt Baden-Württemberg Baden-Baden. Mit der Oelverschmutzung von Fluß- und Grundwasser befaßte sich eine Arbeitstagung der Föderation Europä- ischer Gewässerschutz in Baden-Baden, an der Vertreter der Bundesrepublik, der Schweiz, Oesterreichs, Belgiens, der Nieder- Lande, Frankreichs, Luxemburgs und Spa- miens teinahmen. In zahlreichen Referaten Wurde auf die Gefahren der Oelverschmut- Zurig, die das natürliche Leben im Wasser vernichte und das biologische Gleichgewicht empfindlich störe, und auf die Verantwor- tung der heutigen Generation gegenüber den Nachfahren bäingewiesen. Bereits eine Ver- schmutzung im Verhältnis von 1:1 000 000 genüge, um Wasser auf Jahrzehnte hinaus Für den menschlichen Genuß unbrauchbar zu machen. Im einzelnen wurden Probleme der La- gerung von Oelvorräten, der Fernleitungen, der städtischen und gewerblichen Abwässer und der Binnenschif fahrt erörtert. Wie der Präsident der Föderation, Pro- tessor Otto Jaag(Zürich), mitteilte, sollen den beteiligten Regierungen Empfehlungen mit präzisen technischen Vorschlägen zuge- leitet werden, wie der Schutz der Gewässer verbessert werden könnte. Von den zustän- Gigen gationalen Gremien sollen diese Vor- schläge weiter ausgearbeitet werden. Das baden- württembergische Innenmini- sterium besitzt eine Uebersicht über die Verschmutzung der wichtigsten Gewässer des Landes, die alarmierend ist. Die Ver- unreinigung unserer Bäche und Flüsse durch häusliche und industrielle Abwasser Hat ein bedrohliches Ausmaß angenommen. Beispielsweise sind auf weiten Strecken stark und außergewöhnlich verunreinigt der Neckar und seine Nebenflüsse Echaz. Erms, Füls, Rems und Murr, ferner in Südbaden Aach, Biber, Wehra, Wiese, Acher, Sandbach und Murg, in Nordbaden der Rhein zwi- schen Rarisruhe und Mannheim sowie die Flüsse Saalbach, Leimbach, Steinbach, Mor- re, Marsbach, und in Süd württemberg vor allem die Argen und die Schussen. Gemeinden und Gewerbebetriebe sind ge- setzlich verpflichtet, ihre Abwasser vor der Ableitung in Flüsse und Bäche in Klär- anlagen zu reinigen. Der Staat kann seinen Gesetzen und Anordnungen auch Nachdruck verleihen. So ist es nach der baden-würt- tembergischen Gemeindeordnung möglich, daß das Land selber Kläranlagen baut und den säumigen Gemeinden die Rechnung schickt. Man nennt das Zwangsetatisierung, von der jedoch bis heute noch keine kom- mumale Aufsichtsbehörde Gebrauch gemacht hat, weil es im allgemeinen bei den Ge- meindeverwaltungen nicht an Einsicht, son- dern nur am Geld fehlt. Der Staat gibt darum Hilfestellung durch Zuschüsse. Im neuen Haushaltsentwurf sind dafür elf Millionen Mark(zwei Millionen Mark mehr als im Vorjahr) veranschlagt. „Oase“ mit Falltür Faschingsgäste stürzten in den Keller Erding. Mit einem unfreiwilligen und ge- Waltsamen Rutsch in den Keller endete eine Faschingsnacht für acht Erdinger Bürger. Der Fußboden des kleinen Nachtlokals „Oase“ in der oberbayerischen Kreisstadt hielt das Gewicht von zahlreichen Besuchern einer Faschingsveranstaltung nicht mehr aus, brach durch und sechs Männer sausten zusammen mit zwei Mädchen unsanft vier Meter in die Tiefe. Als sie sich dann am Bo- den des dunklen Kellers wiederfanden, Stellte sich zum Glück heraus, daß bis auf einen Burschen alle mit geringen Hautab- schürfungen davongekommen waren. Bau- sachverständige untersuchen die Ursache des „Kellersturzes“. 15 Arbeiter vergiftet Neunkirchen. Bei einem schweren Be- triebsunfall im Eisenwerk Neunkirchen (Saar) haben 15 Arbeiter schwere Gasver- Eiktungen erlitten, an deren Folgen einer der Arbeiter bereits an der Unfallstelle starb. Die übrigen 14 wurden bewußtlos in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie inzwischen auger Lebensgefahr sind. Wie die Polizei am Montag mitteilte, war der Gasausbruch bei der Wiederinbetriebnahme einer Gaslei- tung zum Hochofen 5 entstanden. Dieser Hochofen war vorübergehend außer Betrieb gewesen. Während bisher Zuschüsse für die Abwas- Serreinigung nur finanzschwache Gemeinden, die wenig Industrie und darum auch nicht viel Abwasser zu beseitigen haben, gegeben werden durften, sollen die staatlichen Fi- nanzhilfen im kommenden Rechnungsjahr dort eingesetzt werden., wo das meiste und schmutzigste Wasser anfällt: in den dicht- besiedelten Industriegebieten. Da selbstver- ständlich die Leistungskraft einer Gemeinde zu berücksichtigen ist, werden die Mittel hauptsächlich mittleren und kleineren Städ- ten zugute kommen. Nur Gemeinden und Abwasserverbände, nicht aber Industrien, erhalten für die Ab- Wasserbeseitigung staatliche Zuschüsse. Beim Innenministerium wurde errechnet, daß nach dem Landesentwicklungsplan, einem Zehnjahresplan der noch in Bearbei- gegen die Verschmutzung tung ist, jährlich 16,5 Millionen Mark an Staatszuschüssen für die Abwasserreinigung aufzubringen wären. Nach Meinung des Fi- nanzministers können jedoch in diesem Jahr nur elf Millionen Mark bewilligt werden. Viele Gemeinden werden darum ver- suchen müssen, aus eigener Kraft mehr für die Abwasserbeseitigung zu tun und unter Umständen ein weniger dringliches Projekt zurückzustellen. Einem schärferen Druck Werden die Gemeinden und die Industrien durch das neue Wasserhaushaltsgesetz des Bundes ausgesetzt, das voraussichtlich am 1. März 1960 in Kraft treten wird. Dieses Gesetz droht bei Versäumnissen in der Ab- Wasserreinigung mit harten Geld- und Ge- fängnisstrafen. macht außerdem für Schäden haftbar, die dureh verschmutzte Ab- Wasser entstehen. 8 28 Das ganze Ruhrgebiet untertunneln! Zukunftsplan eines westdeutschen Industriellen/ 100 Milliarden DM nötig Mülheim. Unterirdische Schienenver- kehrswege für das gesamte Ruhrgebiet zwi- schen Bonn und Dortmund hat der Mülhei- mer Industrielle Karl Schmitz-Scholl, In- haber eines großen Lebensmittelunterneh- mens mit Filialen im gesamten Bundesgebiet, in einem Vortrag vor dem Rotary-Club vor- geschlagen. Mit diesem kühnen Plan will der Industrielle dem drohenden Verkehrschaos vorbeugen und zugleich eine über lange Zeit anwendbare elastische Konjunkturstütze für die Grundstoffindustrien schaffen. Außerdem könnten die unterirdischen Verkehrsadern auch im Falle eines Atomkrieges für Luft- schutzzwecke dienen. Auf 100 Milliarden Mark schätzt Schmitz- Scholl die Kosten seines Projektes. Aber er weist auf die weit größeren Opfer anderer Völker für die Entwicklung der Weltraum- fahrt hin. Als„Initialzündung“ hat er be- fristet bis Ende 1959 einen Betrag von 500 000 Mark zur Verfügung gestellt. Damit soll zunächst eine Studiengesellschaft ins Leben gerufen werden, die in Zusammen- arbeit mit der Industrie, den Behörden von Bund und Ländern, den Kommunen und allen in Frage kommenden Organisationen einen genauen Plan aufstellen soll. Nach ersten Fühlungnahmen mit führenden Wirt- schaftlern hofft Schmitz-Scholl, dag etwa 100 Firmen seinem Beispiel folgen und vergleich- bare Summen zeichnen werden. Nach seinen Vorstellungen soll der unter- irdische Verkehr mit sehr schnellen Elektro- zügen bewältigt werden. Ein Kraftfahrer, der von Köln nach Dortmund reisen will, fährt seinen Wagen in Köln auf einen Untergrund- zug und kommt in Dortmund wieder an die Oberfläche. Die Tunnels in 80 bis 100 Meter Tiefe sollen mit Rücksicht auf die Gefahren durch Bergversetzungen infolge Kohlenab- baus doppelt ummantelt und abschnittsweise mit Schotten versehen werden. Für die tech- nische Verwirklichung könnte man sich auf Erfahrungen stützen, die beim Bau des St.-Gotthard-Tunnels und des Montblanc- Tunnels gesammelt wurden. U-Bahn-Bau in Hamburg jetzt in flottem Tempo Der U- Bahnbau, der mit einer 3,5 m langen Strecke die Bahnhöfe Jungfernstieg und Lok- mühlenstraße verbinden soll, schreitet jetzt flott voran. Fast 2,5 em dieser Strecke sind im Rohbau fertig oder befinden sich im Bau. Die letzten 1040 m sollen noch in diesem Jahr in Angriß genommen werden. Der erste Zug auf der Streche Jungfernstieg Meß- berg soll, wie Bausenator Büch versicherte, Fahrt gehen. in deer zweiten Hälfte des Jahres 1960 auf Die ganze Strecke wird 1962 fertiggestellt sein. Die Kosten für beide Bau- abschnitte betragen 146 Millionen Mark, von denen bisher 45 Millionen Mark dusgegeben wurden. Der bisher schwierigste Bauabschnitt des ganzes Projektes ist zweifellos dlie jetæt begonnene Untertunnelung des Hauptbahnhofs, wobei zu berüchsichtigen War, daß der Zugverkehr auf samtlichen Gleisen ungestört weiterlaufen xann. Die Tunneldeche liegt hier nur etwa drei Meter unter den Gleisen des Hauptbahnhofs. Unser dpa-Bild zeigt einen Teil der U-Bahnstrecke zwischen Jungfernstieg und Meßberg, die im offenen Ver- fahren gebaut wird(rechte Bildhälfte). Links im Bild der Zollkanal mit Sandtor- quai, im Hintergrund die Katharinenkirche, rechts die Petrikirche und ganz hinten der „Michel, vom Meßberg aus gesehen. Große Lücke zwischen Theorie und Praxis Deutsche Straßenliga sieht schwarz für den Straßenbau 1959 Bonn. Nach Ansicht der Deutschen Stra- Benliga steht das Jahr 1959 unter wenig gün⸗ stigen Vorzeichen für den Straßenbau. Wie es in dem am Montag veröffentlichten Ge- schäftsbericht für das abgelaufene Jahr heißt, wird das angekündigte Stragenbau-Finanzie- rungsgeschäft frühestens zum 1. September Gegen Diagnosen„nach dem Reagenzglas“ Internistentagung: Erfahrung wichtiger als Labor- Wissenschaft Hannover. Eine reiche klinische Erfah- rung ist für den Arzt wichtiger als ein großes theoretisches Wissen. Diese Erkennt- nis brachte die Tagung der Nordwestdeut- schen Gesellschaft für innere Medizin, die am Wochenende in Hannover nach zwei- tägiger Dauer beendet wurde. Mit Nach- druck wandte sich der Tagungsleiter, Prof. W. Tischendorf(Hannover), vor 500 Medi- zinern und Wissenschaftlern aus dem gan- zen Bundesgebiet gegen das ,‚übermoderne Streben“ der heutigen Medizin, nur die La- boratoriumsbefunde zu beachten und die Diagnose eines Krankheitsbildes„nach dem Reagenzglas“ zu stellen. Das wichtigste An- Unsere Korrespondenten melden: Geldraub auf der Straße Marl. Der 27jährigen Filialleiterin eines Lebensmittelgeschäftes in Marl(Kreis Reck- linghausen) wurde nach Geschäftsschlußg mitten auf der Straße von einem jungen Mann eine Aktentasche mit 1500 Mark ge- raubt. Die Frau war mit dem Rade auf dem Wege zum Hauptgeschäft, als sie der Räu- ber, ebenfalls zu Rad, überholte und an- fuhr. Beide stürzten zu Boden. Noch ehe sch die Filialleiterin von dem überraschen den Ueberfall erholen konnte, hatte der Täter die Aktentasche an sich gerissen und war davongeradelt. Mordgeständnis nach 13 Jahren Lübeck. Ein 61 Jahre alter Fahrrad- mechaniker aus Reinfeld(Kreis Storman) ist von der Lübecker Mordkommission unter dem dringenden Verdacht verhaftet worden, am 15. November 1946 seine 32 Jahre alte liegen sei gewesen, die Aerzte aufzufordern, Wieder den klinischen Blick zu schulen. Forscher und Aerzte warnten in beson- ders beachteten Vorträgen über Strahlen- krankheiten vor einer großzügigen Verwen- dung von radioaktiven Substanzen. Sie glau- Pen, daß die bisherigen Forschungsergeb- nisse noch nicht ausreichten, um den Um- fang möglicher Folgeerkrankungen, die erst Jahre nach einer Behandlung mit radio- Aktiven Isotopen auftreten könnten, zu über- blicken. Auch die Anwendung röntgen diagnostischer Methoden ist nach ihrer Mei- nung nicht ungefährlich, weil sie mit Sicher- heit die Strahlendosis der Keimzellen er- höht. Ehefrau ermordet zu haben. Wie die Polizei mitteilte, soll der Verhaftete inzwischen ge- standen haben, seine Frau mit einem Rat- tengift ermordet zu haben. Als Motiv gab er an, er habe sie von den starken Schmer- zen einer Krankheit befreien wollen. Triebwagen in Flammen Bielefeld. Dem schnellen Eingreifen eines Lademeisters der Bundesbahn auf dem Bahnhof Brackwede(Westfalen) danken es 40 Reisende, daß sie unversehrt und mit ihrem ganzen Gepäck einen brennenden Triebwagen verlassen konnten. Der Lade- meister sah unter einem gerade nach Biele- feld abfahrenden Triebwagen einen Feuer- schein und veranlaßte, daß der Wagen sofort gestoppt wurde. Die Reisenden konnten sich aus dem schon in hellen Flammen stehenden Triebwagen retten. Der Wagen brannte völ- lig aus. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Prozeß um die Mordfälle von Hannover dieses Jahres wirksam. Die auf Grund dieses Gesetzes erwarteten Mehrerträge von 400 bis 500 Millionen Mark aus der beabsichtigten Erhöhung der Benzin- und Dieselölsteuer könnten infolgedessen im laufenden Jahr nicht mehr in Bauleistungen umgesetzt wer- den, wenn nicht eine Vorfinanzierung vorge- nommen wird. Damit sei bereits jetzt der erste Straßenbau- Vierjahresplan in seinem zeitlichen Ablauf in Frage gestellt. Im Haushaltsjahr 1959/60 wird nach Be- rechnung der Straßenliga der Kraftverkehr voraussichtlich an Mineralölsteuer, Mineral- ölzoll, Beförderungssteuer und Kraftfahr- zeugsteuer an Bund und Länder insgesamt 3,75 Milliarden Mark zahlen. Hinzu kommen rund 1,5 Milliarden Mark der kommunalen Baulastträger und 650 Millionen Mark Kapi- talmarktmittel, so daß insgesamt 5,9 Milliar- den Mark zur Verfügung stehen. Wenn man davon ausgehe, daß 600 Millionen Mark der Mineralölsteuer als Sockelbetrag für allge- meine Haushaltsbedürfnisse verwendet wer- den sollen und von der Beförderungssteuer nur 110 Millionen Mark für den Straßenbau zweckgebunden seien, würde aber immer noch ein Betrag von 5,12 Milliarden Mark für den Straßenbau verbleiben. Tatsächlich seien aber nur rund vier Milliarden Mark(1,85 Mil- liarden von Bund und Ländern, 1,5 Milliarden von den Kommunen und 650 Millionen Kapi- talmarktmittel) für den Straßenbau zu er- Warten. 5 Die theoretischen und die praktischen Mög- lichkeiten klafften also weit auseinander. Eine Lösung sei nur möglich, wenn die finanz- Wissenschaftlichen Erkenntnisse, die finanz- rechtlichen Grundlagen und die wirtschaft- lichen und verkehrsmäßigen Zusammenhänge beachtet würden. Dabei sei es gleichgültig, Welcher organisatorischen Mittel und Ver- Waltungshilfen man sich zur Sicherung der gesamten Finanzmasse und deren sachgerech- ter Verteilung bediene. Von der Straßenliga wird besonders her- vorgehoben, daß die Motorisierung im abge- laufenen Jahr ihr Wachstum nicht nur beibe- Halten, sondern nochmals stark erhöht hat. Unter diesen Umständen müßten die gegen- Wärtig bekannten Pläne der Baulastträger als völlig unzureichend bezeichnet werden. Das Motiv der Kindesentführerin Mönchen- Gladbach. Der am Donnerstag- nachmittag aus dem evangelischen Kranken- haus Bethesda in Mönchen-Gladbach ge- raubte fünf Tage alte Säugling Andreas Wester liegt— wie wir bereits meldeten— wieder im Bethesda-Säuglingszimmer. Seine Entführerin, die 20 Jahre alte Ehefrau Ger- trud R. aus Viersen im Rheinland, hat ge- standen, das Kind geraubt zu haben, um ihrem Ehemann eine Geburt vortäuschen zu können. Nach Mitteilung der Polizei hatte der 24 Jahre alte Kraftfahrer Heinz R. das Mäd- chen im Oktober 1958 geheiratet, als sie ihm mitteilte, daß sie ein Kind von ihm erwarte. Monatelang verhielt sich die junge Frau so geschickt, dag ihr Mann und Verwandte glaubten, sie sei in anderen Umständen. Privates Waffenlager entdeckt Karlsruhe. Ein regelrechtes Waffenlager hat die Karlsruher Kriminalpolizei dieser Tage bei einem 18 Jahre alten Werkzeug- macher aus Bretten entdeckt. Zusammen mit zwei Werkzeugdrehern, einem Maschinen- bautechniker und einem Lehrling hatte der 18jährige 14 Pistolen und Revolver verschie- dener Kaliber und Modelle, eine Maschinen- pistole, ein Schnellfeuergewehr amerikani- scher Herkunft sowie fünf Gewehre mit Er- satzteilen und Munition aller Art zusam- mengetragen. Herkunft und Zweck der Sammlung konnten die fünf„Waffenlieb- haber“, die in Bretten, Linkenbheim, Karls- ruhe und in der Pfalz wohnen und zwischen 17 und 43 Jahren alt sind, nicht glaubhaft begründen. Sie wollen aus Sammlerleiden- schaft gehandelt haben. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind noch nicht abgeschlos- Sen. Kaltes sonniges Winterwetter Freiburg. Durch örtliche Schneeschauer sind im Hochschwarzwald über das Wochen- ende die Schneehöhen wieder etwas ange- Wachsen. Sie betragen jetzt in mittleren La- gen etwa einen halben Meter und wachsen in Güpfellagen auf ein bis zwei Meter an. Bei starkem Frost herrschen in den hohen und mittleren Wintersportgebieten sehr gün- stige Schneeverhältnisse. Auf voll ausrei- chender Altschneeunterlage liegt etwa zehn Zentimeter Pulverschnee. In tiefen Lagen ist die Schneedecke für den Wintersport zur Zeit nicht ausreichend. Das Wetteramt Freiburg sagt für die nächsten Tage trockenes Frost- Wetter mit weiterhin günstigen Wintersport- verhältnissen voraus. Auch Sie auf Kräftigt 7 m eigener Werkstätte BETTEN- ANNE, F 2, 17 Bettfedern-Reinigung täglich. Böſer Huſten hartnäckiger Katarrh. Asthma. Bronchitis Jost, 8 2, 4— Telefon 2 04 73 2 + 22 4 d haltig bekämpft durch Silphoscalln, das seit mehr als 30 Jahren natürliche fallt für r Augensläter! 33Gb Wei schädigenden Stoffen. Sliphoscalin beeinnußt wirksam Verschleimung, e 1 0 4, 5 on den planken Hlustenrelz und ae stärkt. und Nerven. a OPTIK phoscalin 8 8.. 85 N— 0„„ und ist vieltausendfach im Gebrauch, es verdient auch Ihr Vertrauen. gekeimter Gerste, Milch 5 5 80 Tabl. 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Januar 1959 AUS DEN BUND ESLANDERN Sete 9 Die endlose Reise der Flüchtlinge Kompliziertes Aufnahmeverfahren führt zu Mißständen Stuttgart. Abgeordnete aller Fraktionen haben im Landtag eine Große Anfrage ein- gebracht, die sich mit den Zuständen befaßt, die die endgültige Eingliederung der Flücht- linge und Spätaussiedler heute sehr er- schweren und zu unerträglichen Situationen führen. In der Anfrage wird zunächst be- tont, daß die zügige Eingliederung der Flüchtlinge und Spätaussiedler für das Land Baden- Württemberg nicht nur eine mensch- liche und soziale Aufgabe ersten Ranges sei, Grab- und Leichenschändung Kempten. Mit einer besonderen Art von Friedhofsdiebstählen hatte sich die große Strafkammer des Landgerichts Kempten zu beschäftigen. Der Hauptangeklagte, der 34 jährige Heinz Spindler, hatte als Friedhofs- arbeiter auf dem katholischen Friedhof in Kempten Kreuze von Särgen gestohlen und von den Toten Rosenkränze und Sterbekreuze entwendet. Er gab auch zu, einigen Leichen die Goldzähne ausgebrochen zu haben. Da er zunächst hartnäckig leugnete, mußte ein Grab geöffnet werden, um ihn zu überführen. Die Polizei war ihm auf die Spur gekommen, als er in der Silvesternacht 1957 in einer Gast- stätte ein Kreuz verhockert und sich dafür zwei Maß Bier gekauft hatte. In derselben Nacht hatte er mit seinem 58jährigen Kom- plicen Paul Nikoleitschak aus der Leichen- halle von Zinnsärgen und Eisenstücke ent- wendet und an eine Schrott- Verwertung ver- kauft. Trotzdem kam der Hauptangeklagte mit zwei Monaten Gefängnis noch glimpflich davon. Wegen seiner epileptischen Anfälle wurde ihm verminderte Zurechnungsfähig- keit zugute gehalten. Sein Komplice Niko- leitschak erhielt sechs Monate Gefängnis. Neun Monate Gefängnis Darmstadt. Wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung in drei Fäl- len verurteilte die Erste Große Strafkammer des Darmstädter Landgerichts den 21jähri- gen Schüler Franz B. aus Braunschweig zu neun Monaten Gefängnis mit Bewährung. Der Führerschein wurde ihm für fünf Jahre entzogen. B. hatte am 3. Juli 1958 auf der Autobahn Mannheim Frankfurt mit seinem Sportwagen einen schweren Unfall verschul- det, der drei Tote und drei Schwerverletzte forderte. Kind aus dem Fenster geworfen Berlin. Ein bedauerlicher Vorfall spielte sich in Berlin- Charlottenburg ab. Ein schwe- rer Asthma-Anfall störte offenbar das Be- wußtsein einer 27jährigen jungen Frau, denn sie warf aus dem zweiten Stockwerk ihr vier jähriges Töchterchen aus dem Fenster und sprang ihm nach. Das Kind blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Nach Mitteilung der Kriminalpolizei mußte die Frau jedoch mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Zur Zeit des Unglücks befand sie sich mit dem Kind allein in der Wohnung eines Bekannten. sondern wegen des anhaltenden Mangels an Arbeitskräften auch für den weiteren Auf- und Ausbau der Wirtschaft von wesentlicher Bedeutung sei. Die Abgeordneten fragen daher die Lan- desregierung, ob ihr bekannt sei, daß Flücht- linge und Spätaussiedler bis zu ihrer End- eingliederung, angefangen mit dem Notauf- nahmeverfahren in Berlin über Landes- durchgangslager, Regierungsbezirks-Durch- gangslager, Kreislager und gegebenenfalls Uebergangswohnheime oft bis zu fünf Sta- tionen durchlaufen müssen, ehe sie im Gleichklang von Arbeit und Wohnung end- gültig eingegliedert sind, und daß darüber oft viele Monate vergehen. Ferner wollen die Abgeordneten wissen, ob der Regierung bekannt sei, dag wegen der unbestimmten Dauer des Aufenthalts in den einzelnen Lagerstationen die wechseln- den, meist berufsfremden Arbeitsverhält- nisse am Arbeitswillen und an der Arbeits- leistungsbereitschaft der Flüchtlinge zehren und daß die Arbeitgeber in wachsendem Umfange nicht mehr gewillt sind, solche zeitlich ungewisse Arbeitsverhältnisse mit diesem Personenkreis einzugehen. Ferner wird darauf hingewiesen, daß sowohl die sprachliche, als auch die schulische und be- rufliche Ausbildung der Jugendlichen unter den hier dargelegten Umständen notleidet und oft ungebührlich verzögert wird. Die 27 Abgeordneten, die den Gemein- schaftsantrag unterzeichnet haben, fragen, Was die Landesregierung zu tun gedenkt, um die Verlegung von Lager zu Lager zu be- schränken und den Lageraufenthalt abzu- kürzen. Schließlich wollen sie wissen, was veranlaßt wird, um durch die weitere För- derung des Wohnungsbaus in den kommen- den Jahren für eine beschleunigte Einglie- derung der Flüchtlinge und Spätaussiedler zu sorgen. 22 Autodieb schoß Polizisten an Heidelberg. Ein 25 Jahre alter Polizeiober- wachtmeister ist am späten Sonntagabend in Eberbach von einem Autodieb mit einer Pistole angeschossen und an einem Auge schwer verletzt worden. Nach Auskunft der Heidelberger Augenklinik, in die der Beamte gebracht wurde, besteht wenig Hoffnung, das Auge zu erhalten.— Der Oberwachtmeister hatte in Eberbach einen Wagen kontrolliert und den Fahrer, der ihm verdächtig erschien, aufgefordert, mit auf die Wache zu kommen. Auf dem Weg dorthin ergriff der Fahrer die Flucht. Als der Polizist ihn verfolgte, zog der Flüchtende eine Pistole und schoß auf den Beamten. Er konnte zunächst entkommen. Ermittlungen ergaben, daß der Wagen am Samstag in Mannheim gestohlen worden war. Am Montagmorgen wurde der geflüchtete Autodieb von der Bahnpolizei im Wartesaal des Heidelberger Hauptbahnhofes festgenom- men. Es handelt sich um einen 20jährigen aus Ludwigshafen. Die Pistole, mit der er auf den Polizisten geschossen hatte, trug er noch bei sich. Er gab bei seiner Vernehmung an, zwei Schüsse auf den Beamten abgegeben zu haben. Prozeß um die„Lockvogelmorde“ Gerhard Popp und Inge Marchlowitz stehen heute vor dem Richter Hannover. Einer der interessantesten Mordprozesse Niedersachsens wird heute vor dem Schwurgericht Hannover beginnen. An- geklagt sind der 38 Jahre alte Schlosser Ger- hard Popp, seine erst 18 Jahre alte Freun- din Inge Marchlowitz und der 53 Jahre alte Kaufmann Ewald Melzer. Fünf medizinische Sachverständige und vier Schußwaffen und Schießsachverständige des Landes- und Bundeskriminalamtes sollen dem Gericht helfen, ein Urteil zu finden. Popp und Inge Marchlowitz werden zwei Morde sowie ein Raub- und Mordversuch zur Last gelegt. Am 21. September 1956 sollen sie in Misburg bei Hannover mit Waffen- gewalt einen Raub- und Mordversuch auf den Inhaber einer Konsumfiliale, Wichmann, und dessen Ehefrau unternommen haben. In der Nacht zum 20. Dezember 1956 und in der Nacht zum 16. Januar 1957 haben sie— der Anklage nach— den 29 Jahre alten Leiter der Eimbeckhausener Absatzgenossenschaft, H. Bick, und den 37 Jahre alten Handelsvertre- ter Heinz Engels aus Hamburg heimtückisch und in habgieriger Absicht mit Pistolen- schüssen ermordet und dann beraubt. In beiden Fällen hatte Inge Marchlowitz angeblich als„Lockvogel“ die Bekanntschaft der Männer gesucht und bei der Tat sowie bei der Beseitigung der Leichen mitgeholfen. Popp war nach dem Ergebnis der Ermitt- lungen als Frau verkleidet in die Kraftwagen der beiden Männer zugestiegen und hatte auf einem abgelegenen Feldweg in Krähen- winkel bei Hannover die tödlichen Schüsse abgegeben. Dem Angeklagten Melzer wirft die Anklage vor, er habe Popp Unterkunft gewährt und in den beiden Mordfällen mit Rat und Tat Beistand geleistet. Hilferuf aus Teneriffa:„Schickt Geld!“ Deutsche Urlauber auf den Kanarischen Inseln in peinlicher Situation Hamburg. Mit einem dringenden telegra- phischen Hilferuf haben sich 30 deutsche Ur- lauber auf Teneriffa(Kanarische Inseln), die als Kunden der„Aeropa“(Columbus-Reisen Gmb.) des Hamburger Reiseunternehmers Helmut Krukenberg seit Freitag auf den versprochenen Rückflug warten, an die Oef- fentlichkeit in der Bundesrepublik gewandt. In einem Fernschreiben, das bei der Deut- schen Presse-Agentur(dpa) eintraf, heißt es: „Warten verzweifelt ohne Barmittel unter Hotelier-Druck auf versprochenen Rück- flug. Benötigen dringend Hilfe.“ Andere 17 Krukenberg-Urlauber sitzen in der glei- chen Lage in Las Palmas auf der Insel Gran Canaria. Alle 47 Urlauber waren Anfang Januar mit dem Unternehmen Krukenbergs zur Er- holung an den Strand der Kanarischen Inseln geflogen. Da aber am 7. Januar eine private Luftfahrtgesellschaft, mit der Krukenberg eng zusammenarbeitete, in Konkurs gegan- gen und die gleichnamige Vorläuferin der jetzigen Reiseagentur„Aeropa“, deren Ge- schäftsführer gleichfalls Krukenberg war, ihre Tätigkeit eingestellt hat, haben die spa- nischen Behörden bisher jeder von Kruken- berg gecharterten Passagier maschine, auch im Leerflug, die Landeerlaubnis verweigert. Eine britische Viking- Maschine mußte deshalb am Wochenende ohne landen zu dürfen wieder umkehren. Inzwischen ist jedoch, wie Kru- kenberg erklärt, die gleiche Maschine am Montagmittag— allerdings ohne Genehmi- gung der spanischen Behörden— in Tene- riffa gelandet und wartet dort auf weitere Anweisungen. Der deutsche Konsul in Las Palmas, be- müht sich gegenwärtig um die Ausreise-Er- lIaubnis für die„gestrandeten“ Krukenberg- Urlauber. Ihre Hotelkosten, die von der „Aeropa“ bezahlt werden müssen, belaufen sich auf täglich fast 1000 Mark. Gelder, die Krukenberg nach eigenen Angaben bisher überwiesen hatte, wurden von den Hoteliers größtenteils für die hinterlassenen Schulden der„Aeropa“-Vorgängerin verwandt, so daß sich die jetzigen Urlauber neuen Geldforde- rungen der Hotelbesitzer ausgesetzt sehen. Einigen wurde, wie verlautet, schon gedroht, Sechzehn Stunden nach der Tat gefaßt Mörder des Eßflinger Kriminalkommissars kam nicht weit Eßlingen. Der Mörder des 62jährigen Kri- minalkommissars Ludwig Schumacher ist be- reits 16 Stunden nach der Tat— über die wir gestern berichteten— verhaftet worden und hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Wie die Stuttgarter Polizei am Montag mitteilte, handelt es sich um den 25jährigen Arbeiter Heinz Werner Mursch aus Westpreußen, der zuletzt in einem Stuttgarter Männerheim ge- lebt hatte. Mursch war dem Schaffner eines Vorort- zuges zwischen EgBlingen und Stuttgart auf- gefallen, als er unberechtigt die erste Klasse benützte. Der Schaffner verständigte in Stutt- gart die Bahnpolizei, die Mursch durchsuchte und dabei die geladene Pistole fand, mit der Mursch bei einem Einbruch den unbewaffne- ten Kriminalkommissar im Keller eines EB- linger Bekleidungsgeschäftes erschossen hatte. Der Kriminalbeamte hatte allein das Ge- bäude durchsucht. In seinem Geständnis gab Mursch zu, er Wollte in dem Geschäft Kleidungsstücke steh- len und habe Schumacher sofort angeschos- sen, als er von diesem entdeckt worden war. daß notfalls ihre Koffer beschlagnahmt wür- den. Nur wenigen„Zwangsurlaudern“ glückte es, auf eigene Kosten die Inseln zu verlas- sen. Pockenverdacht in Köln Köln. Unter dem Verdacht, an Pocken er- krankt zu sein, ist ein 28jähriger Mann in die Städtischen Krankenanstalten in Köln eingeliefert und sofort isoliert worden. Wie die städtische Gesundheitsverwaltung am Montag mitteilte, ist der Patient bisher nur leicht erkrankt. Man hofft nach eingehenden Untersuchungen bis Ende der Woche eine endgültige Diagnose darüber stellen zu kön- nen, ob es sich tatsächlich um eine Pocken- erkrankung handelt oder nicht. Größter Kühlschrank Europas Kaiserslautern. In der Westpfalz geht der „größte Kühlschrank Europas“ seiner Voll- endung entgegen. Im März wollen die ame- rikanischen Truppen südlich der Autobahn zwischen Kaiserslautern und Vogelweh einen mit einem Kostenaufwand von 8,4 Millionen DM erbauten Tiefkühlraum mit einem Ge- samtfassungsvermögen von 32 000 Kubikme- tern in Betrieb nehmen. In den mit verschie- denen Kältegraden bis zu 23 Grad unter Null arbeitenden Boxen kann die Ladung von etwa 30 Güterwagen untergebracht und frisch gehalten werden. Aus diesem gigan- tischen„Kühlschrank“ sollen künftig groge Teile der in Europa stationierten US-Trup- pen mit frischem Fleisch, Gemüse und Tief- kühlwaren versorgt werden. Trachtenfest der Donaudeutschen Neustadt/ Weinstraße. Aus allen Teilen von Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Würt⸗ temberg und Bayern kamen am Wochenende über 1000 Donaudeutsche in ihren heimat- lichen Trachten zum sechsten Landestrach- tenfest der Donaudeutschen Landsmann- schaft nach Neustadt. Zu den Gruppen und Einzelpaaren in den stilechten Trachten des serbischen und rumänischen Banats, der Batschka, Sirmiens und der schwäbischen Türkei gesellten sich Vertreter der Schwe- sternlandsmannschaften der Burgenländer, Siebenbürger und Galizien- Deutschen. „Faschingsscherz“ mit bösen Folgen Erlangen. Lebensgefährliche Verbrennun- gen erlitt der 23jährige isländische Medizin- student Sigurd Johannsen auf einem Fa- schingball der Universität Erlangen, als Un- bekannte ein brennendes Stück Papier in den Bastrock des als Hawaianer Verkleideten Warfen. Von den Tätern fehlt nach Mitteilung der Polizei jede Spur. Schwerer Verkehrsunfall Hamburg. Einen Toten und drei Schwer- verletzte forderte ein Verkehrsunfall, der sich in der Nacht zum Sonntag in der Ham- burger Innenstadt ereignete. Ein Personen- kraftwagen stieß mit einer Straßenbahn zu- sammen. Von den vier Insassen des Wagens wurde eine Frau tot und die drei anderen schwer verletzt aus den Trümmern geborgen. e COPFVVEN und Rheuma- Schmerz bel Zahn- uncl Nervenschmerzen, sos in krilischen ſegen hilft das krampf- lesende, allbe währte CIROVANUILLE. Aueh bei Unbehegen und Weiter- ktühligkeil bevotzugl wegen tasches erltischender Wirkung. Leichl verträglich. in Apotheken in Jeblellen, Obleten, Pulvern. 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(VWD) Als neue Maßnahmen im Zusam- Spanische Wirtschaftskreise beurteilen menhang mit der Konvertihilität der Deut- schen Mark haben das Bundeswirtschafts- ministerium WM) und die Bundesbank jetzt weitere devisenrechtliche Beschränkungen im Verkehr mit ungemünzten Edelmetallen so- we mit Gold- und Silbermünzen im Inland beseitigt. Nach einem neuen„Runderlaß Außen- Wirtschaft“ dürfen Deviseninländer und Devisenausländer künftig Edelmetalle oder Gold- und Silbermünzen, die sich im Bun- desgeblet befinden, gegen Zahlung in DM oder in ausländischer Währung kaufen und verkaufen. Sie dürfen sie ferner unentgelt- Üüch übertragen, gegeneinander tauschen oder verpfänden. Außerdem dürfen Devisen- mländer ungemünzte Edelmetalle verarbei- ten. Der Abschluß von Verträgen, in denen die Lieferung von ungemünzten Edelmetal- jen oder von Gold- und Silbermünzen als Gegenleistung für Warenlieferungen oder Dienstleistungen vorgesehen sind, ist dagegen weiterhin unzulässig. Kartellvertrag Kohle— Heizöl in greifbarer Nähe (eg) Der Vorsitzende des Unternehmens- verbandes Ruhrbergbau, Generaldirektor Helmuth Burckardt, und führende Vertreter der Mineralölgesellschaften haben am 26. Januar in einer Aussprache mit Staats- sekretär Dr. Ludger Westrick vom Bundes- Wirtschaftstninisterium grundsätzliche Eini- gung über die Preislisten erzielt, die dem Fnergiekartell zwischen der Kohle und dem Heizöl zugrundegelegt werden sollen. Schon zu Weihnachten vorigen Jahres war ein Antrag der Beteiligten auf Geneh- migung dieses Kartelles im Bundesanzeiger veröffentlicht worden, wobei festgelegt wurde, daß für die Dauer von zwei Jahren das schwere, für den industriellen Verbrauch bestimmte Heizöl in der Bundesrepublik nicht unter Weltmarktpreis verkauft wer- den soll. Bei der Ausarbeitung der dazu- gehörigen Preislisten ergaben sich jedoch Meinungsverschiedenheiten darüber, welche Rechenmethoden beim Einkalkulieren der unterschiedlichen Frachtkosten angewendet werden sollten. Den Mineralölgesellschaften schien beispielsweise daran gelegen zu sein, daß für die küstennahen Gebiete Nord- deutschlands zwar die normalen Seefrachten, nicht aber die Ablauffrachten vom Aus- ladehafen zum Verbraucher berücksichtigt werden. Im letzteren Fall befindet sich das Oel nämlich weniger in Konkurrenz zur deutschen als zur amerikanischen Kohle, die die Mineralölwirtschaft durch das Kar- tell nicht ohne weiteres mütschützen wollte. Nach der neuen Konferenz im Bundes- wirtschaftsministerium ist zu erwarten, daß die Preislisten beschleunigt eingereicht wer- den und dann das Kartell im ganzen vom Bundeswirtschaftsministerium genehmigt Wird. Einzelheiten über die Listen sind noch nicht bekannt.. Spanien vertagt 45 Abwertung der Peseta (dpa) Der spanische Handelsminister Al- berto Ullastres bestätigte am 25. Januar, daß vorerst keine Abwertung der Peseta ge- plant ist. In einer Rundfunkansprache er- klärte er die wirtschaftliche Lage Spaniens Allerdings die Aussichten des spamischen Außenhandels für den Fall, daß man auf die Abwertung und Konvertibilität der Wäh- rung verzichtet und somit eine Art von „Alleingang“ wagen sollte, recht pessimi- stisch. Auf dem freien Devisenmarkt in Tanger werden statt der offlziellen 42 Pe- seten bereits über 60 Peseten für einen Dol- lar angeboten, was dem vielfach vorgeschla- genen neuen Abwertungskurs entspräche. UsS-Nähmaschinenhersteller rufen nach Zolls chutz (VWD) Die Zolltarif kommission der USA hat eine Untersuchung eingeleitet, ob die Einfuhr von Nähmaschinen aus Japan, Ita- lien, der Bundesrepublik, der Schweiz, Schweden und Spanien eine ernste Gefahr kür die amerikanischen Nähmaschinenprodu- zenten darstellt. Die Nachforschungen der Kommission gehen auf eine entsprechende Eingabe der Singer Manufacturing Company zurück, die über„unfaire“ Wettbewerbsprak- tiken der ausländischen Nähmaschinenher- steller auf dem amerikanischen Markt klagt. Die Kommission hat die interessierten Wirtschaftskreise aufgefordert, ihre Stel- lungnahmen bis zum 25. Februar zu unter- breiten. INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Lagerabbau macht Fortschritte und begünstigt Konjunktur (eg) Der konjunkturelle Herbstauf- schwung hat sich nach dem jüngsten Lage- bericht des Bundeswirtschaftsministeriums im Dezember verstärkt. Die gute Baukon- junktur habe sich am Arbeitsmarkt ausge- Wirkt und den privaten Verbrauch positiv beeinflußt. Von diesem seien Anregungen auf die gesamt wirtschaftliche Aktivität aus- Segangen, vor allem in Form konjunkturell erhöhter Handesumsätze und eines fühl baren, mehr als saisonüblichen Abbaus der Handelslager. Das Weihnachtsgeschäft habe bei zahlreichen Branchen die Erwartungen übertroffen. Ganz allgemein dürften sich mit der neueingetretenen Konsumausweitung die Voraussetzungen für eine gleichmäßigere Beschäftigungslage in der Verbrauchsgüter- industrie gebessert haben. Eine allmähliche Bereinigung bahnt sich nach Auffassung des Wirtschaftsministe- riums allem Anschein nach auch an dem durch hohe Vorräte belasteten Stahlmarkt an. Der Lagerabbau dürfte hier in den letz- ten Monaten vornehmlich beim Handel nen- nenswert vorangekommen sein. Diese Vor- gänge im Grundstoffbereich und am Markt kür traditionelle Verbrauchsgüter veranlas- sen das Ministerium zu der Voraussage, daß sich die Produktion bei einem Teil der unter Absatzstockungen leidenden Industrie in mehr oder weniger naher Zukunft wieder in besserer Uebereinstimmung mit dem tat- sächlichen Verbrauch entwickeln wird. Freihandelszone nicht unmöglich (eg) Staatssekretär Prof. Müller-Armack vom Bumdeswirtschaftsministerium ist da- von überzeugt, daß die Freihandelszone als Ergänzung der Europaischen Wirtschaftsge- meinschaft doch noch Chancen hat, ver- Wirklicht zu Werden. Der Staatssekretär Wies am 26. Jamuar vor der Parlamenta- rischen Gesellschaft in Bonn darauf hin, daß der EWG- Kommission der bindende Auftrag gegeben worden sei, dem Ministerrat des Gemeinsamen Marktes bis zum 1. März neue Freihandelszonen-Vorschläge zu unterbreiten. Es sei klar, dag die französische Regie- rung solchen neuen Vorschlägen eindeutig zustimmen müsse, wenn überhaupt die sechs Länder des Gemeinsamen Marktes in neue Verhandlungen mit den Ländern der Orga- nisation für Europäische Wirtschaftliche Zu- sammenarbeit(OEEC) eintreten sollen. Nach seiner eigenen Ueberzeugung wäre es dabei „ncht unmöglich“, die Zollsenkungen und Komtingenterhöhungen in einer künftigen multilateralen Assoziation oder Freihandels- zone in einem gewissen zeitlichen Abstand von denen der EWG zu vollziehen. Stete Vollbeschäftigung und dynamische Löhne gefordert Auhßer ordentlicher Gewerkschaftstag der IG Bau, Steine und Erden „In einem geordneten Staatswesen kommt ein Staatsbürger vor den Richter, der sich unter Ausnutzung der Not der anderen un- gerechtfertigt Vorteile verschafft. Hier hat eine ganze Schicht, die ihrer Zahl nach klein ist, sich im Zustand der allgemeinen Not eines Volkes viele Milliarden angeeignet, und sie sollte bedenken, daß Besitz auch dann noch nicht als moralisch legitimes Eigen- tum angesehen werden kann, wenn ein der- zeitig geltendes Recht es als solches be- trachtet.“ Mit dieser Passage aus seiner Rede an- läßglich des Außerordentlichen Gewerkschafts- tages der Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden in Kassel hatte deren erster Vorsit- zender, Georg Leber(Md), die lohnpoliti- sche Situation der Arbeiter in diesem Wirt- schaftszweig kennzeichnen wollen.(Vgl. auch politischen Teil.) Das— meinte Leber— sei Uu. a. auch ein wesentlicher Gesichtspunkt, der Hauptvorstand und Beirat der Industrie- gewerkschaft Bau, Steine, Erden bewogen hätte, in den nächsten Tagen die Kündigung des im Februar 1956 abgeschlossenen Lohn- tarifvertrages für das Baugewerbe vorzu- nehmen. * In der lohnpolitischen Betrachtung Le- bers spielte auch die Behauptung eine große Rolle, daß die Einkommen der Bauarbeiter beträchtlich unter den Durchschnittslöhnen egen. Leber verneinte nicht die Notwendig keit, daß der Wirtschaft ständig Kapital zur Verfügung stehen müsse, um zu modernisie- ren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Er be- rief sich aber auch darauf, daß die Bau- arbeiter bislang sehr stille gehalten hätten mit ihren Lohnforderungen und deswegen Dem unlauteren Wettbewerb Zügel angelegt Schiedsgericht an Wer als Gewerbetreibender vom Weg des gesunden und fairen Wettbewerbs abweicht, kann vor ein Schiedsgericht zitiert werden. Am 14. 7. 1958 verordnete die baden-württem- bergische Landesregierung, an den Indu- strie- und Handelskammern seien„Eini- gungsstellen zur Beilegung von Wettbe- werbsstreitigkeiten in der gewerblichen Wirtschaft“ zu errichten. Damit wurde ein alter Rechtszustand wiederhergestellt: IHK- Einigungsstellen wurden bereits 1932 von der Reichsregierung staatlich anerkannt. Zwar bestand auch nach 1945 die Mög- lichkeit, Fehltritte im Wettbewerb auf diese (gütliche) Weise zu ahnden. Die Industrie- und Heamdelskammern der ehemaligen US- Zone verloren indes ihren öffentlichen Bechtscharakter. Die Schiedsstellen Waren daher auf freiwillige Basis zu stellen. Sie konnten nur angerufen werden, wenn beide Teile damit einverstanden Waren. Das hat sich geandert. Bei Wettbewerbs- handlungen im geschäftlichen Verkehr mit dem Letztverbraucher kann jede antragsbe- rechtigte Partei vor der Einigungsstelle kla- gen, ohne den Gegner zu fragen. An der IHK Mannheim hat Mitte Ja- nuar eine Schiedsstelle die Tätigkeit aufge- nommen. Sie ist auch für den Kammerbe- zirk Feidelberg zuständig. Den Vorsitz der IHK Mannheim führt Amtsgerichtsrat Dr. Ludwig Specht. Wie am 26. Januar bei einer IHRK-Presse- besprechung zu erfahren war, herrscht zur Zeit Hochbetrieb bei der Einigungsstelle. Zwei Verfahren seien pro Woche abzuwik- keln. Vor allem Klagen über unlautere Ge- bräuche im Winterschluß verkauf sind an der Tagesordnung— ein Zeichen dafür, wie hei- kel und verworren die Wege der Werbung sind. Amtsgerichtsrat Dr. Specht wußte den- noch Tröstliches zu berichten. Bisher sei kein Fall ohne gütliches Einvernehmen aus der Welt geschafft worden. Vielfach werde in durchaus gutem Glauben übers Ziel hin- ausgeschossen. Hier habe die Einigungs- stelle die Handhabe, auszugleichen, zu ver- mitteln und den Schritt zum ordentlichen Gericht nach Möglichkeit überflüssig zu ma- chen. Auch den Gewerbetreibenden ist da- mit geholfen; denn die Einigungsstelle er- hebt keine Gebühren. Entsprechende Ver- handlungen bei Gericht wären dagegen sehr kostspielig. Daß die Arbeit der Schiedsstelle bislang erfolgreich war, beweist die Tatsache, daß sie zunehmend bei der Formulierung von Werbeschriften und Zeitungsinseraten 2zu Rate gezogen wird. Kein Zweifel: Der Ver- braucher hat davon den Nutzen. Hkh sich jetzt anstrengen müßten, um gleichzu- ziehen.„Wir kommen mit Sicherheit nach Vollendung des Aufbaues unserer Wirtschaft (der bereits erreicht sei— Anm. der Red.) mit einer geringeren Investitionsquote aus.“ Leber berief sich darauf, daß die Kapital- marktlage in den letzten Jahren sich erheb- lich verbesserte; allein die Spareinlagen hätten per Ende 1958 rund 36 Md. Mark er- reicht. Sehr scharf kritisierte der Gewerkschafts- vorsitzende den seit Jahren gewohnten Zu- stand, stets weitere Export- und Devisen- überschüsse zu erzielen. Dadurch wird unter anderem auch die Härte unseres Gel- des in Frage gestellt“, sagte Leber. * Im Gegensatz zu dem düsteren Existenz- bild der Bauarbeiter, das Leber skizzierte, wies das— Oeffentlichkeitsarbeit unternehmeri- scher Wirtschaft wahrnehmende— Deutsche Industrie-Institut Köln darauf hin, daß die Brutto-Wochenverdienste der männlichen Bauarbeiter sich in den letzten acht Jahren wie folgt erhöht haben: 1950 63,16 DM 1954 87.96 DMH 1958 115,58 DM Das Industrie-Institut wies auch in sei- nem Begleitschreiben zu dem Gewerkschafts- tag darauf hin, daß diese Gewerkschaft am 30. September 1958 425977 Mitglieder er- faßte. Es habe sich somit gegenüber 1957 eine Verminderung der Mitgliederzahl um 17 747 ergeben. m Bauhauptgewerbe wur- den 1957 rund 1 201 000 Arbeitnehmer be- schäftigt.) Dem hielt Leber entgegen, daß die Verringerung der Mitgliederzahlen rein optisch sei und mit einer Karteibereinigung zusammenhänge; die Zahl der zahlenden Mitglieder habe sich nicht verringert. 5 * Im Mittelpunkt dieses Kongresses stand aber auch die Vollbeschäftigung in der Bau- wirtschaft, und zwar die Verlagerung von bestimmten Bauarbeiten in die kalten Win- ter wochen bzw. monate. In den letzten bei- den Jahren ist im Winter 1956/57 eine 1957/8 eine 9 wöchige Pause eingetreten. Die dadurch fälligen Unterstützungsleistungen der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver- sicherung für Bauarbeiter beliefen sich 1956/57 auf 335 Mill. DM 1957/58 auf 516 Mill. DM Dazu führte Anton Sabel von der Bun- desanstalt in Nürnberg aus, daß sich in die- sem Jahre bereits eine bedeutende Besse rung nicht nur aus klimatischen Gründen, sondern wegen vorteilhafterer Arbeitsauf- teilung und Organisation abzeichne. Sabel unterstrich, daß den oben angeführten Unterstützungszahlen ein Beitragsaufkom- men seitens der Bauarbeiter im Jahre 1956/57 vor 230 Mill. DM 1957/58 von 166 Mill. DM gegenüberstünde. Auch Leber hatte in sei- nem Vortrag darauf hingewiesen, daß es mit der Winterarbeitslosigkeit stetig besser Werde, gab jedoch zu verstehen, daß nun in einer zweiten Etappe gänzliche, oder fast gänzliche Winter arbeitslosigkeit erzielt wer- den müsse. Dabei spielten die Finanzierung und die Anberaumung von Bauterminen die gwöchige bedeutendste Rolle. entfallen auf Als Bauauftraggeber die private Wirtschaft 30—40 den Bund 13.2—15,4% die Länder 24,6—28,7% die Gemeinden 22,2—25,9% der Bauaufträge. Leber sagte in seinem Referat, der Deut- sche Bundestag habe am 27. November 1958 sich mit der Bauwirtschaft befaßt. Der Bun- deswirtschaftsminister habe bei dieser Ge- legenheit— wie auch in vielen anderen Fällen— bewiesen, mit welcher Lieblosig- keit ohne jedes innere Interesse er sich einer lästigen formalen Verpflichtung unter- ziehe, wenn es um die Bauwirtschaft gehe. Aus diesem Grunde forderte Leber gerade von der Bundesregierung— und eigentlich nur von der Bundesregierung— a) Bauaufträge und Gelder gleichmäßig über das ganze Jahr zu verteilen, b) der Bund solle darauf dringen, daß die Länder und Gemeinden genau so ver- fahren. * Hinsichtlich der Berechnung der Arbeits- losen unterstützung gab sich das Industrie- Institut der Hoffnung hin, Leber würde bei seinen Vorschlägen berücksichtigen, daß bei der jetzigen Regelung die Bauarbeiter daran interessiert seien, dann arbeitslos zu wer- den, wenn sie am meisten verdienten. Im ersten Monat ihrer Arbeitslosigkeit bezögen die Bauarbeiter laut Angaben des Bundes- wirtschafts ministeriums nwärtig über 100 v. H. ihrer Nettolöhne. Leber erfüllte diese Hoffnung des Industrie-Institutes nicht. Er sprach zwar davon, daß infolge un- günstiger Aufteilung von Bautermin und Organisation der Bauarbeiter massiertes Stoßgeschäft im Bauwesen eintrete, das vermieden werden müsse. Die Gefälligkeit machte en aber den Unternehmern nicht zu bestätigen, daß die Arbeitslosenunterstüt- zung die Freude an der Arbeitslosigkeit bei den Bauarbeitern geradezu heranzüchtet. Pünktchen Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (WD) Inl. Weizen 46-46, 40; inl. Roggen Jan. 4242,40; Weizenmehl Type 405 67 7069; Type 550 64 70-66; Type 812 61,70—63; Type 1050 39,7061; Brotmehl Type 1600 34, 70—56; Roggenmehl Type 997 60,15—61,10; Type 1150 38,1559, 10; Type 1370 56,1557, 10; Braugerste 44—44, 75; Futtergerste inl. 3738,50; Sortiergerste 35—36, ausländische 41,25 bis 42; Futterweizen 41,3042; Inlandshafer zu Fulterzwecken 36—37; dto., für Industriezwecke nicht notiert; Auslandshafer 38.23—39,25; Mais 41 bis 43; Weizenkleie prompt 26,5027; dto, per Febr. März 26— 26,50; Roggenkleie 24,50 25,50; Wei- zenbollmehl 2727,50; Weizen-Nachmehl 3337,50; Rapsschrot 30; Sojaschrot 237,50; Erdnußschrot 37,50: Palmkernschrot 37; Kokosschrot 39,50—40; Leinschrot 4142; Hühnerkörnerfutter 44,7545, 50; Legemehl 43— 47,50; Malzkeine 23; Biertreber 22,50 bis 23; Prockenschnitzel 19,75 20,50; Dorschmehl 76—83; Fischmehl 69—79; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 9,50—10; Wiesenheu lose 9 bis 10; Luzerneheu lose 11—12; Weizen- und Rog- genstroh bindfadengepreßt 3,603, 0; dto. draht- gepreßt 4,80—5; Hafer-Gerstenstroh 3,203, 40. Allgemeine Tendenz: vorwiegend stetig.— Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durch- schnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 10 Ochsen; 297 Bullen; 153 Kühe; 139 Färsen; insgesamt 599 Stück Großvieh; Zu wenig Appetit a Uf feltes Fleisch (eg) Mit Kochbüchern über die schmack hafte Verwendung von fettem Fleisch und sogar mit der Veröffentlichung von Leib gerichten bekannter Filmschauspieler will der Deutsche Fleischerverband die Haus- frauen in der Bundesrepublik jetzt dazu be- wegen, nicht nur Koteletts und andere magere Fleischstücke einzukaufen. Die Ent- Wicklung des letzten Jahres hat nämlich ge- zeigt, daß die westdeutschen Verbraucher immer weniger Appetit auf fettes Fleisch zu haben scheinen. In der Zeit von 1951 bis 1958 stiegen die Preise für ein Kilogramm Kote- lett von 4,64 DM um 23 v. H. auf 5,53 DM im Durchschnitt, die Preise für Bauchfleisch flelen dagegen von 4,24 DPM um neun v. H. auf 3,73 DM, für Speck sogar von 5,07 DM um 25 v. H. auf 3,79 DM und für Schmalz von 4,30 DM um 33 v. H. auf 2,87 DM. Nach Angaben des Fleischer verbandes sind die Verbraucherpreise für Schweine- fleisch im Durchschnitt des letzten Jahres mehr als stabil geblieben. Nach den Notie- rungen in sechs Großstädten des Bundes- gebietes kostete das Schweinefleisch beim Metzger— im gewogenen Mittel aller Sor- ten— nur 4,05 PM je kg gegenüber 4,15 PM im Jahre 1957. Die Einstandskosten der Flei- scher ermäßigten sich dagegen bei sogenann- ten Schlachthälften nur von 3,08 PM im Jahre 1957 auf 3,03 DM im letzten Jahr, 80 daß ihre Bruttohandelsspanne von 34,7 auf 33,7 v. H. abfiel. Auch die Handelsspanne für das kg Rindfleisch ging von 109 auf 107 Indexpunkte(1953/56-100) etwas zurück, ob- Wohl hier eine Steigerung der Verbraucher- Preise von 4, 77 auf 4,90 DM festzustellen war. Für das neue Jahr befürchtet der Flei- scherverband höhere Verbraucherpreise für Rinder- und Schweinefleisch, wenn die Bun- desregierung sich nicht zu größeren Einfuhr. ausschreibungen entschliege. Die für das erste Halbjahr 1959 vorgesehene Einfuhr- ausschreibung von 9000 t Gefrierfleisch wird für völlig unzureichend gehalten. Der Ver- band erachtet eine Einfuhr von mindestens 20 000 t für erforderlich. K DRZ NAT HRICHTEN Badenia-Bausparkasse meldet Rekordergebnis Die Badenia- Bausparkasse Karlsruhe hat im Jahre 1958 wiederum Rekordergebnisse er- Zielt. Das Neugeschäft weist eine vorläufige Steigerung von rund 28 v. H. aus. Damit hat der Vertragsbestand(Abschlußsumme) die Milliardengrenze überschritten. Der Geildein- Sang stieg um 24,85 v. H. Die Bilanzsumme der Badenia wird für 1958 auf rund 160 Mill. DPM (4957: 127,5) geschätzt. Noch im Januar 1959 Wird eine Monatszuteilung von rund 22 Mill. stattfinden. Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft Unter dem Namen Allgemeine Versiche- rungs-Aktiengesellschaft der Deutschen Beam ten-Versicherung Frankfurt/Main— Berlin ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Beam- ten-Versicherung, Oeffentliche Lebens- und Renten-Versicherungsanstalt, gegründet wor- den. Das Unternehmen ist Erstversicherer. Hauptgegenstand der Tätigkeit ist der unmit- telbare Betrieb aller Zweige der Sachver- sicherung und der Haftpflicht-, Unfall- und Kraftverkehrsversicherung. Internationale Kakao-Konferenz (A) Fachleute der wichtigsten kakaoprodu- zierenden Länder der Welt werden nach Mit- teilung der Ernährungs- und Landwirtschafts- organisationen der Vereinten Nationen(FAO) vom 8. bis 15. Februar in Accra(Ghana) zu einer Konferenz zusammentreffen. um Pro- bleme der Kakaoproduktion zu erörtern. 9 Dollarstrom aus USA AP) Die Tochtergesellschaften und Nieder- lassungen der größeren amerikanischen Gesell- schaften haben nach einem Bericht des US- Handelsministeriums im Jahr 1957 rund 486 ee(20,2 Md. DM) im Ausland inve- Stlert. 1 . vom 26. Januar 241 Kälber; 2538 Schweine; 7 schafe. Preise je % kg Lebendgewicht: Ochsen A 118-124; Bullen A 120—130; B 109120; Kühe A 92113; B 3596; C 75 büs 85; Färsen A 117/125; B 110119; Kälber A 163 bis 180; B 150162; C 140143; D bis 1353; Schweine B I 126—135; B II 121137; C 122138; 0 122187 8 E 114—125; Sauen GI 117/120; Lämmer, Hammel unc Schafe A 90—953.— Marktverlauf: Grogvieh in allen Gattungen großer Ueberstand; Kälber langsam, Ueberstand; Schweine schleppend, grö- ßerer Ueberstand. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 10 Ochsen, 96 Bullen, 36 Kühe; 37 Färsen; insgesamt 179 Stück Großvieh; 125 Räl- ber; 640 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 117—129; Bullen A 118129; B 112117; Kühe A 100109; B 90—98; C 81-87; Färsen A 115 bis 124; Kälber A 175—185; B 154170; C 1404150; Schweine B II 131138; C und D 130-138; E 126 bis 130; Sauen G1 120128.— Marktverlauf: Groß- vieh in allen Gattungen mittel, Ueberstand; Käl- uer langsam, Ueberstand; Schweine mittel, klei- ner Ueberstand.. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend Es erzielten: Feldsalat& 140170; ESO—120; Rosen- kohl 2832; Rotkohl 15—20; Weißkohl 12-15; Wir- sing 12—15; Sellerie 1420; Lauch 15-22; Karotten 1215; Rote Rüben 10; Aepfel N 15-23; B 10-15; C 6 bis 9. 5 5 Effekten börse Frankfurt a. M., 26. Januar 1959 Dresdner Bank AG, Mannheim 5 23. 1. 20. 1. 5. Notlerte Aktien Dierig, Chr. Lit. A. 191 1856 Ind. Werke Karlsruhe 214% Accu 263 268 Dortm. Hörder 138 138%% unghans 335 J Adlerwerke 180 180 Durlacher Hof 30 300 U Kali Chemie 475 48 k. Energie 270 1 270 T IEichbaum-Werger 470 T 470 7 Karstadt 402 T A0 f. Verkehr 385 381 El. Licht u. Kraft 101 191 Kaufhof b 468 458 303 300 El. Lieferungs- Ges. 400 400 lein. Schanzlin 551 Aschaffenbg. Zellstoff 88* 88% Enzinger Union 29 7 298%[Klöckner Bergbau 1304 Badische Anilin 340 351 Esaenet Stein 187 185 Flöckn. Humb. Deutz 7335 BMW 120 125%[EBlinger Maschinen 209 203% Klöckner Werke 1525 Bemberg 150 159 Ettlinger Spinnerei 300 360 1[Knorr 5 505 + Bergbau Lothringen 93 92%½ Farben Baver 370 373 Kraftw. Rheinfelden 2025 bergb. Neue Hoffnung 100 100 Farben Liquis 117⁰ 12% Krauß-Maffei 2312 berger 304 304 Fein Jetter 150 145%[Lohmeyer 7 78 Bekuls abgestempelt 154 155 Feldmühle 35⁵ 5⁵⁴ Lanz 97 dto neue 147 145 Belten 303. 300 Lechwerke 340 Einding Brauerei 500 50 Gebt, Fahr 155 155 Lindes Eis 4 gochumer Verein 188 189 Gelsenberg 142 142% Lewenbräu 40 bublag 225 22⁴ Goldschmidt 385 385 Ludwigs. Walzm. 13⁵ guderus 265 2⁵⁰ Gritzner-Kayser 130 130 Mainkraftwerke 17 18 Brown, Boveri& Cie 435 430 Srün& Bilfinger 308 30 Mannesmenn 0 Cassella 445 40 Zußstahl Witten 400 400 Maschinen Buckau 200 Chemie Albert 2790 ½ 27³ Gutebottnung 372 390 Metelſgesellschaft 800 Chemie Heyden 220 224%[Haid& Neu 43% 450[Moenus 8 Chemie Verwaltung Hüls 606 608% Hamborner Bergbau 108 108 Nordd. Lloyd 157 Conti Gummi 4173 44 Handels-Union 305 393 NS 2 Daimler Benz 984 982 Hapag 110 ˙½ 112 Parkbrauerel Demag 341 338 llerpener 138% 140 fpfsiz NMühlen 100 Ot. Atlant. Tel. 225 223 Heidelberger Zement 448 445 Phoenix Rheinrohr 1 Ot. Contigas 393 393 Hoechster Farben 380 382 Rheinelektra 21 Dt Edelstahl 3²⁰ 317 Hoeschwerke 144 143% Rheinstahl 54 Ot. Erdöl 209 283% Hochtief 343 341 Rheinstrohzellstoff 4 Degussa 454% 453 Holzmann 4501 445 1(RWE 21 Ot. Lino 487% 485 Hütten Obernausen 103 191 dto, Vorzüge 200 Ot. Steinzeug 275 275 Hütte Siegerland 305 300 Kheinmetel! 1250 Ot. Eisenhandel 160 170 se Bergbau St. 50 J. 50% Bheinpreußen 453 Didier-Werke 3⁵⁰ 350 ſadto. Genüsse 2 41% heinbraunkohle 5 23. 1. 26. 1. 23. 1. 26. 1- Riedel 255⁵ 200 Kammg. Kaiserslaut. 185 185 Television Electr.(8 Ruhrstahl 335 345 Kammg. Sp. Stöhr 12⁰ 120 Thesaurus Rütgers 255 255 Orenstein& Koppel St. 220 7 215 Unifonds Salzdetfurth 317 3¹⁴ Phrix Werke 929 ⁴ 9 Uscsfonds Schering 320% 322% scheidemandel 230 227 B Schiess 257 250 T[Wasag Chemie 300 385 26. 1. Schlossquellbr. 400 400 Renten 217½ schramm Lack 223 223 315 1[schubert u. Salzer 35⁵ 350 T Banken Ablösungs-Schuld v. 57 473 Schultheiß Stämme 32⁵ 330 und versicherungen 7 Bundesbahn v. 58 407 Schwarz-Storchen 420 421 6 Reichsbahn v. 39 408 Seilind. Wolf 114 114[Allianz Leben 3⁵⁵ 353 6 Bundespost v. 55 600 Siemens& Halske 3435 347 Allianz Versicherung 90 900 7 Bundespost v. 58 138%[Sinner A8 200 25 Badische Bank 3⁴8 348 7 Lastenausgleich v. 58 330 Stahlwerke Bochum 210 B 108 T Bayer. Hyp.& Wbk. 404% 402 8 Baden-Württbg. v. 57 151½%[Stahlwerkesüdwestfalen 520 500 Berliner Handels 435 435 5 Rhld.-Pfalz v. 33 530 fsüdeuccer 445, 443[Commerzbank A8 3⁵⁰ 301 7,5 Rhid.-Pislz v. 88 201 B[Thyssen 190% 10 Commerzbank Rest 7* 7½ Js Bad. Komm. Lbk. div. 231 Veith Gummi 402 4⁰³ Dt. Bank A8 300 5 5 Bayer. Hypo. 300 PVD 12 34% t. Bank Rest. 10 7 9% sb Bayer. Hypo. 97% Ver. Pt. Olfarbiken 440 240 T pt. Centralboden 333 ½ 333% s Pfalz. Hypo. 3⁵⁰ Ver. Slanzstoff 36⁵ Dt. Hyp. Bank Brem. 345 345 6 Pfülz,. Hypo. 410 er. Stahl(Reste) 1570 570 Dresdner Bank AG 30⁵ 30⁵ 5 Rhein. Hypo. 445 Wayss& Freytag 419% 410 1 Dresdner Bank Rest. 10 10 6 Rhein. Hypo. . 302 303% Frankf. kippe. 425 228 eiss Ikon Ibprankf. Rückv. C. u. D. 380 380 185%8 Zellstoff Waldhof 144 142. 191 191 Industrieobligationen 202% Pfälz. Hypo. 415 415 5 800 in. 5 382 385 T ſe A N 479 Unnotherte Aktien„ 5 g Bas v. 55 5 5 888 Beton& Monierbau 303 297 osch v. 5 Burbach Kali 270 208 Investmentfonds 8 BBC v. 36 110 Dt. Telef.& Kabel 195 195 7 Esso v. 56 193½ Dt. Golddiscont V. A. 70 7 Adifonds 112,40 112,20 6 Srkrw. Franken v. 57 318 Dyckerhoff 430 3900 Canagros(8) 9,41 9,41 5,5 Großkraftw. Mhm. 251% Dynemit Nobel 000 001 Concentra 161,50 161. 6 Heidelb. Zement v. 56 152 Eisenhütte 238 238 Dekafonds 177,30 177, 7 Hoechster Farben v. 58 364% Erin Bergbau 315 315 Fondak 165,20 1065, 8 Hoechster Farben v. 57 340 Eschweiler Berg 140 140 Fondis 192,50 192,20 5, Industriekredb. v. 49 195 T[Fordwerke 243 243 Fondra 142,80 142,00 7,5 Industriektedb. v. 57 101% Hutschenteuther, Lor. 40⁰ 400 Industria 101,80 102,20 6 MAN v. 57 5 47⁵ Ilseder Hütte 100 180 Investa 1710 17,40 6 Pfalzwerke v. 57 4 23 1 26 1 23.1. 15,42 15,44 Phoenix-Rheinrohr v.58 1034 105 75 102,30 102, 20 7,5 Siemens v. 54 107 107 71,80 71,50 7 Zellstoff Waldhof v. 58 105 ½ 105% 118,80 118,10 Wandelanleihen 7 AEG v. 58 197 ½ 120 BMW V. 58 130 —55 5 1 5,5 Mannesmann v. 55 115½ 1153 8 8 102.05 102 U 6.5 VDM v. 51 250 248 109 5% 5 1 105 75 100 756 8 105 105“ NE-Metalle 109 108 14 26. 1. 1 1235 4 275 1 Geld Briet 2 1 elektr. Kupfer 77— 107 107% Blei 2 3 127 107 107 Aluminium 22⁵ 227 102 102% Zinn— 920 935 108 108% Messing 58 209 216 102˙½ 192%½% Messing 63 237 24⁵ 108 105 a 102 102K 5. 85 Deutsche freie N 5 Devisennotierungen 1 0 100% 109% 100 dan. Kronen 60,52 109 109 100 norw. Kronen 54 106% 100%[ 100 schwed. Kronen 80,54 108* 109 engl. 115721 109 K 109 15 100 htl. 110,05 100% 100 100 belg. kr. 8,345 108% 109 100 fürs. 6,8507 0⁴ 104 100 sfrs. 90,76 108 108 1000 if. Lire 0,711 106 75 107% 108. Dollar 4,1705 1090 ½ 109 4 en.. 4,3100 10³ 103 T 100 östert, Schihing 16,086 100 100 K portugal 14,61 109 T 108 100 DN. West 108% I 108% JI 100 PA- Ost * Seite 12 MORGEN Dienstag, 27. Januar 1959/ Nr. 1 Der Krozianer Rudolf Mabersberger Zum siebzigsten Geburtstag des Dresdner Kreuzkantors Den Jahren nach zu urteilen, steht Ru- dolf Mauersberger nunmehr im patriarcha- Uschen Alter: Am 29. Januar begeht er sei- nen siebzigsten Geburtstag. Seit nunmehr 45 Jahren hat er ein wahrhaft begnadetes, Freilich auch von Stürmen und Schicksals- schlägen erfülltes Leben der Kirchenmusik geweiht. Am 1. Juli 1930 erfolgte die Beru- kung zum 25. evangelischen Kreuzkantor in Dresden. Als Leiter dieses auf eine fast 750 Jährige Tradition zurückblickenden ehrwür- digen Chorinstituts von europäischem Ruf hat Mauersberger ein verpflichtendes Erbe bewahrt, das A-Capella-Ideal der Kreu- ener erhalten, dem alten Ruhm neuen hin- zugefügt. Nur in den Leipziger Thomanern des itzt der Kreuzchor ein Gegenstück, seinen Koltur-Chronik Herbert Maisch hat die Einstudierung einer Französischen Fassung von Georg Büchners „Woyzeck beim Brüsseler avantgardistischen „Theatre de Poche“ übernommen. Er hat dort dereits im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Aufführung von Kleists„Zerbrochenem Krug“ mszeniert. Heinz Otte, der 32 Jahre alte, zuletzt in Stuttgart lebende Komponist und Pianist, ist zum Leiter der Hauptabteilung Musik am Sen- der Radio Bremen mit Wirkung vom 1. Juli berufen worden. Otte ist Schüler Paul Hinde- miths und hat 1954 den Kompositionspreis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie so- we im Jahr darauf den Kompositionspreis der Stadt Stuttgart erhalten. Vom Bundesinnen- ministerium in Bonn ist er vor kurzem zum neunmonatigen Stipendiatenaufenthalt in der „Villa Massimo“ in Rom vorgesehen worden. Der Dirigent Martin Stephani, Professor an der Staatlichen Musikakademie Detmold, wurde vom Kulturausschuß des Wuppertaler Stadtrates zum neuen Generalmusikdirektor gewählt. Die Stadtvertretung muß noch ihre Zustimmung geben. Stephani soll für das ge- samte Konzertleben und Chorwesen der Stadt Wuppertal verantwortlich sein und seine Tätig- keit bereits mit der kommenden Spielzeit 1959/60 beginnen. Seine Professur in Detmold wird er beibehalten. Der bisherige General- musikdirektor Hans-Georg Ratjen wird von der nächsten Spielzeit an als musikalischer Leiter der Oper wirken. Es wird daher in Wuppertal künftig eine Arbeitsteilung zwi- schen zwei Generalmusikdirektoren geben. Der Kulturausschuß des polnischen Parla- ments hat einen Vorschlag angenommen, die sterblichen Ueberreste Frederic Chopins anläß- uch des 150. Geburtstages des großen Kompo- nisten im Jahre 1960 vom Pariser Friedhof Pere Lachaise in seine polnische Heimat über- zuführen. Wie die Krakauer Katholische Zei- tung„Tygodnik Powszechmy“ berichtete, wird das Projekt„wahrscheinlich verwirklicht wer- den“. Chopin soll dann in der Burg von Kra- kau seine letzte Ruhestätte finden. Das Geburtshaus Jean-Jacques Rousseaus in Genf, Coulemce Nr. 28, soll niedergerissen werden. Nachdem die unsentimentalen Zürcher das Geburtshaus res Landsmannes Pestalozzi abgerissen haben will Genf an Modernität nicht nachstehen: Der Genfer Staatsrat hat den Abbruch bereits genehmigt. In dem gotischen Haus hat Rousseau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sene Jugend verlebt und ist dort erst recht eigentlich zum Bürger von Genf geworden. An Stelle des altehrwürdigen Hau Ses, das nach Meimumg eines Teils der Genfer Bevölkerung, sehr wohl hätte renoviert und Als historisches Baudenkmal erklärt werden können, soll ein modernes Büro- und Ge- schäftshaus errichtet werden. ok. Der zweite internationale Klavier wettbewerb in Rio de Janeiro findet, wie das brasilianische Generalkonsulat in Hamburg mitteilte, vom 14. bis zum 31. August statt. Die Enschreibungen können bis zum 31. Mai erfolgen. Dre Bedin- gungen und das Programm des Wettbewerbs sind beim Generalkonsulat von Brasilien. Hamburg 13, Mittelweg 58, erhältlich. 250 der bedeutendsten modernen Plastiken aus der ganzen Welt sollen während der in diesem Jahr in Kassel stattfindenden, docu- menta II“ in der Ruine des Orangerieschlosses im Kasseler Auepark ausgestellt werden. Das Pfalzorchester, das im ersten Viertel- Jahr 1959 allein in der Pfalz und im Saargebiet sechzig Sinfonje- und Chorkonzerte durchführt, wurde im Rahmen seiner auswärtigen Gast- Splelarbeit von der„Frankfurter Singakademie“ eimgeladen, am 22. und 23. Mai in Frankfurt die orchestrale Begleitung zu Händels„Judas Maccabàus“ zu übernehmen. Dieses Werk wird dann auch— ebenfalls mit dem Pfalzorchester — für eine Aufführung in Landau vorbereitet. Die Mannheimer Studiobühne„Die Boten“ gibt folgende Spielplanänderungen bekammt. Dienstag und Mittwoch, 27 und 28. Januar, wird statt„Kermen Sie die Milchstraße?“ Sar- tres„Geschlossene Gesellschaft“ gegeben. Die Premiere von Karl Wittlingers„Kennen Sie che Milchstraße?“ ist auf den 1. Februar ver- schoben. Weitere Aufführungen dieses Werks finden(an Stelle von„Geschlossene Gesell- schaft“) am 2. und 4. Februar statt. Bruderchor. Man tut gut daran, beide Chöre immer in einem Atem zu nennen, weil Al- ter und Aufgaben, Sorgen und Freuden, in- nere Struktur und äußere Erfolge sich glei- chen. Allerdings haben die Kreuzkantoren keinen Bach in ihrer Ahnenreihe. Dafür sind sie aber mit Chor, Kirche und Schule— auf diese Dreieinheit kommt es an— in einer langen Entwicklung öfter und schwerer ge- prüft worden als die Kantoren zu St. Tho- mae. Fünfmal hat die Kreuzkirche gebrannt oder unter harten Kriegsschäden gelitten. Am 13. Februar 1945 rüttelte das Geschick unerbittlich an der Existenz des Chores. Die Kriegsfurie zerstörte Kirche, Schule und Internat. Elf junge Kruzianer flelen den Bomben zum Opfer. Wertvolle Notenschätze, Archive und àußerer Besitz von Kantor und Chor waren vernichtet. Immer aber dachte Mauersberger in den Jahrzehnten seines Kantorats an„seinen“ Chor, den er nach 1945 in einem geradezu atemraubenden Crescendo aus einem Ka- takombendasein zu neuer Höhe führte. Es scheint heute fast unvorstellbar, unter welch mühsamen Bedingungen sich dieser Prozeß vollziehen mußte. Mauersbergers Entwicklungsgang gab ihm alle Voraussetzungen, sein hohes Amt in solchem Geist wahrzunehmen. Er wurde als Kantorensohn im Erzgebirgsdorf Mauers- berg geboren, war Annaberger Seminarist, dann Schüler von Karl Straube in Leipzig. Lyck brachte das erste Amt. Von 1919 bis 1925 war Mauersberger Organist in Aachen, Leiter des Bachvereins, Stellvertreter Pe- ter Raabes beim Städtischen Singverein, dazu Pianist und Begleiter von Ruf. Von 1925 bis 1930 wirkte er an der Bachkirche St. Georg in Eisenach als Begründer der modernen Eisenacher und Thüringer Bach- pflege sowie als Wegbereiter neuer Werke. Mit ihm wurde— ein Wagnis, ein Erfolg— erstmalig in einer deutschen evangelischen Provinzialkirche das Amt eines Landeskir- chenmusikwarts geschaffen, in seiner geisti- gen Haltung und organisatorischen Auf- gabenstellung geprägt. Als Kreuzkantor entfaltet Mauersberger eine reiche Schütz- und Bachpflege. Bereits 1932 führte er die Matthäus-Passion nur mit Knaben- und Jünglingsstimmen auf. In glei- cher Besetzung folgten die Johannes-Pas- sion und das Weihnachtsoratorium, schließ- Der Richter und die Tänzerin Sonja Sutter(Nausikaa) und Horst Beilke(Richter David) in Anton Krxillas Inszenierung der Komödie „Hinter den Hügeln das Paradies“ von H. Gnade die am Samstag von der „Bühnen der Stadt Essen“ uraufgeführt wurde. Foto: Ernst Knoth lich— als Krönung gemeinsamer Bestre- bungen— 1950 vier Aufführungen der Ho- hen Messe durch Kruzianer und Thomaner unter wechselnder Leitung von Mauers- berger und Günther Ramin. Der stete Einsatz für neue Werke, die Pflege der bewährten Entdeckungen, die täg- lich intensive Arbeit mit der Jugend haben Mauersberger jung erhalten. Seine Spann- kraft und ein eminentes Gedächtnis gestat- ten ihm unverändert, auch die anspruchs- vollsten neuen Kompositionen frei zu gestal- ten. So danken ihm neben Altmeistern wie Haas, A. Mendelssohn und Kaminski vor allem Raphael und Thomas, Distler und Pepping, Fortner und Micheelsen, Reinhold. Wenzel, Simon, Chemin-Petit, Zimmermann und viele andere zahlreiche Ur- und Erst- auf führungen. Der A-Capella-Burkhard ist in Deutschland erst durch Mauersberger be- kannt geworden. Bei der Interpretation al- ter und neuer Werke geht es ihm um ein Klingen-Machen der Partituren. Aus dieser Haltung heraus, mit einem untrüglichen Sinn für den Klang seines Chores, entstan- den eigene Schöpfungen, eine Lukas-Passion, eine Geistliche Sommermusik, das Dresd- ner Requiem, Motetten, Liedsätze und un- begleitete Zyklen. Von den Vereinigten Staaten bis nach den Ländern des Ostens, von Schweden bis zur Schweiz., im Westen und Osten Deutschlands ist der Kreuzchor auf seinen Tourneen ein gern gesehener Gast. Mauersberger und der Kreuzchor aber sind eins, ein kostbarer Besitz der unteil- baren deutschen Musikkultur. H. B. Heinz Gnades Schaubbuodenmoritat Zur Urcufföhrung der Komödie„Hinter den Högeln das Paradies“ bei den Städtischen Bühnen Essen Die Ehe ist eine moralische Anstalt und dem Schutze der Bürgerschaft empfohlen. Sie ist zwar langweilig, aber als Hemmungsmie- der für Romantiker durchaus zweckmäßig und bewährt. Ausflüge über ihre Hürde und ins Abenteuer sind nicht nur verwerflich, sondern auch gefährlich, und ein staatlich approbierter Richter soll bei seinen Para- graphen bleiben, so verlockend es auch schei- nen mag, ihrer starren Ordnung zu ent- fliehen. u 5 Das etwa ist die Quintessenz dessen, was Heinz Gnade in seiner Komödie„Hinter den Hügeln das Paradies“ demonstriert, die jetzt in Essen und Braunschweig(ursprünglich sollte auch noch Konstanz mit von der Par- tie sein) uraufgeführt wurde. Das Stück ist ein wehmütiger Seufzer, ein resignierendes Achselzucken, eine herbstliche romanze mit Freilauf und Rücktrittbremse, ein Schaumgummitraum, der auf dem harten Seegras des Ehebetts endet. * Der Traum beginnt im Wohnzimmer des ehrbaren Richters David, wo Madame Kleo- patra, des Braven und seiner langweiligen Bravheit müde, einen zerstörerischen Plan ausheckt: der Zuverlässige, der Unbestech- liche, soll die Jahrmarktstänzerin Nausikas aus dem Gefängnis befreien.. Sie kennen doch sicher das Sprichwort: Wenn Deine Frau dir sagt, Springe vom Dach!“ dann bitte Gott, daß das Haus nicht zu hoch sei; denn springen wirst du müssen! Auch David muß springen, und dann beginnt die Be- scherung. 8 Wie Heinrich Manns Professor Unrat den Beinen Marlene Dietrichs zuliebe Kikeriki schreit, wie Pitigrillis Staatsanwalt im Clownskostüm in die Manege steigt, so wech- selt auch dieser David die schwarze Richter · Spieger- robe gegen ein buntes Narrenkleid aus, und für eine kurze Zeit überspülen die Wogen der Rummelplatzromantik sein Bürgerdasein. Doch ehe sie ihn verschlingen, kommt alles wieder ins alte, ausgefahrene Gleis. Der Spuk verfliegt. Madame Kleopatra selbst, des Dreiecksspiels überdrüssig, stellt die Ord- mung wieder her. Nausikaa entschwindet mit Odysseus, dem philosophischen Obsthändler. * Daß sich zu guter Letzt herausstellt, daß Nausikaa zu Unrecht eingesperrt war, ver- steht sich nach Bage der Dinge von selbst und gehört zu der Ordnung, die hier demon- striert werden soll. David wird wieder ein Richter sein: ehrlich, treu, zuverlässig, unbe- Stechlich und langweilig(wenn auch mif einer kleinen Träne im Knopfloch). Und seine Ehe? Na, hoffen wir das Beste. 5* Das ist soweit ganz nett gemacht, hält nicht ungeschickt die Waage zwischen Traum und Wirklichkeit, wenn auch des Autors penetrante Vorliebe für feinsinnigen Schmun- zelhumor(der Esel des Odysseus heißt Apule- jus) und für aphoristische Gemeinplätze (Ehemänner sind von Natur aus langweilig) manchmal ein bißchen die Nerven strapa- ziert. Immerhin, es ist ein Stück mit einem durchaus realen Anfang und einem erkenn- baren Ende, mit vier Akten und schon des- halb im Vergleich mit vielen anderen jün- geren Produktionen bemerkenswert. * Noch interessanter aber wird es, wenn mem des gleichen Autors Roman„Kaust“ da- neben hält, jenes skurrile Kauderwelsch, das nach seinen eigenen Worten von dem Ehrgeiz diktiert wurde,„das dümmste Buch des Jah- res auf den Markt zu bringen“. So weit man Hört, hat man ihm diese Ehre bisher nicht streitig gemacht, wohl aber ist die Behaup- tung des Rowohlt-Verlages angezweifelt worden, Herr Gnade habe mit seiner Romö- die„Hinter den Hügeln das Paradies“ zum ersten Male die weltbedeutenden Bretter er- klettert. * Wenn es stimmt, was in Würzburg die Spatzen von den Dächern pfeifen, verbirgt sich hinter dem Pseudonym Heinz Gnade kein anderer als Michel Meisner, Doktor der Jurisprudenz, gewesener Kriegsgerichts- und Landrat, Zeitungsverleger und Chefredak- teur, Urrter dem Pseudonym Christian Lorenz Verfasser eines 1948 in Würzburg uraufge- führten Flüchtlings-Schauspiels„Hermann und Dorothea“, Autor auch des Romans „Quissel und Quassel in Zipfelmariston“, den er unter dem Namen Christian Berthier ver- 6ffentlichte, ein Mann mit 3 PS also, der als Präsident des Kulturverbandes Mainfranken sogar einmal eine Art Theaterunternehmer gewesen ist. * Das soll den jungen Rubm Heinz Cmades ncht schmälern, dem jetzt Anton Krillas Esseher Inszenierung des„Paradies hinter den Hügeln“(in dem arg gammeligen Büh- nenbild Hans Aeberlis) einen freundlichen Erfolg brachte. In der luftigen, tänzerisch beschwingten, immer hübsch zwielichtig am Rande der Realität balancierenden Auffüh- rung spielten Horst Beilke(Richter David), Hanna Burgwitz(Kleopatra), Sonja Sutter (Nausikaa), Ole Torsten(Odysseus) und Bernhard Wilfert Inspektor Trügeplan) mit guter komödiantischer Laune Gnades Bän- kelmoritat von einem, der auszog, nach den Sternen zu greifen. * Das Publikum, das wohl kaum Offen- barungen erwartet hatte, als vom Paradies die Rede war, schien ganz glücklich über Gnades Späßchen zu sein, obwohl der Schluß- beifall nicht eben enthusiastisch klang. Werner Gilles Nay und Campendonłk Zwei Ausstellungen in Dösseldorf Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen zeigt bis zum 15. Februar die bis- her umfassendste Ausstellung der Werke von Ernst Wilhelm Nay aus 35 an Wandlungen reichen Jahren. Etwa 120 Oelbilder und un- gefähr die gleiche Anzahl von Aquarellen, Gouachen und Zeichnungen, geben eine im- ponierende Uebersicht über das reiche Schaf- ken des in Köln lebenden Berliners Cahr- gang 1902), der sich nach den Jahren der Verfemung(1936 bis 1945) zu immer größerer Reife und Spannkraft entwickelt hat. Nay überrascht stets durch geistig ge- steuerte Farbrhythmen und-erregungen, die plötzlich Neuentdecktes mit viel Phantasie Varrileren; so in der letzten Zeit mit„Luft- ballon“-ähnlichen Gebilden. Sie gipfeln in dem herrlichen Wandgemälde, das 1956 im Auftrage der Freiburger Universität ent- standen ist. Hier wurde und wird mit außer- ordentlicher malerischer Kultur eine riesige Fläche, auf der sich ein paar formale Grund- erkenntnisse vervielfachen, ganz frei vom Gegenstand, in leuchtender Pracht bewältigt, fast überwältigt und den Augen und dem Herzen als spannungsreiches Erlebnis dar- geboten. Der Weg, der hierher führte, begann etwa 1925 in der Schule Carl Hofers mit chon sehr persönlichem Realismus, der knapp das Einfachste sagte(Bildnis Franz Reuter, das damals schon berühmt war)., Es folgte um 1930 die Abkürzung des Gegen- stamdes in den Lofoten-Bildern mit ihren starken rhythmischen Akzenten. Aus der Ex- Pression wurde allmählich die Abstraktion, bis sich schließlich die völlige Freiheit gegen- über dem Dinglichen und„Erkennbaren“ als logisches Ergebnis einstellte. In der Graphik, den Wasser farbenblättern und Aquatinten ist das alles vorgeformt. In den großen Formaten äußert es sich dann als ganze Pyramide in Blau, als Sternbild, als Swing, in einer chromatischen Farbtonleiter von Gelb, als dunkler, heller, lebhaft beweg- ter oder wirbelnder Klang. Und ein„Maß der Vielfalt“ charakterisiert schon vom Titel her, daß Intellekt und Gefühl, Fähigkeit zum ge- nau abmessenden Disponieren, Ueberlegtes und Eruptives eingegangen sind ins leiden- schaftliche Bilden. Präzision und Passion sind die Pole. * Die Galerie Alex Vömel an der Düssel- dorfer Königsallee dagegen erinnert nach- drücklich an Heinrich Campendonk, der aus Krefeld stammt und 1957, noch nicht siebzig alt, in Amsterdam gestorben ist. Er hatte das Schicksal derer, die, im Dritten Reich ver- femt, auswanderten, den Weg in die Heimat nicht zurückfanden und dann zu Unrecht übersehen wurden. An die neunzig seiner Arbeiten sind 1937 in Deutschland als„entartet“ beschlagnahmt worden. Der Professor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf mußte sein Wir⸗ kungsfeld mit der Amsterdamer Staatlichen Kunstakademie vertauschen. Erst als die Todesnachricht kam, erinnerten sich die Kunstfreunde, daß Campendonk 1911 bis 1914 zu den jüngsten Mitgliedern der Gruppe„Der Blaue Reiter“ gehört hat, also zu den Malern, denen die entscheidende Re- volution zu danken ist. Heute gilt das alles als hoch dotlerter und gesicherter Besitz. Nur sein Anteil rückt jetzt erst wieder so recht ins Blickfeld. Cam- pendonks damalige Freundschaft mit Franz Marc, August Macke und Paul Klee, wird von Vömel sinnvoll betont, der bezeichnende Proben aus ihrem Schaffen neben die Oel- bilder, Aquarelle, Holzschnitte und Tem- perabilder gehängt hat: insgesamt 21 Schõp- kungen Campendonks von 1913 bis in die letzte Periode. Ein Hinterglasbild ist dabel, und auch die schon fast bis zum Zeichen vereinfachten„Kühe und Gänse“ weisen auf die religiöse Glasmalerei, den späten Gipfel, Hin. Leuchtende Farben und phantasievolle Graphik sind die Pole der Schau, die über- zeugend demonstriert, wie bedeutende Künstler am Anfang dessen, was wir„Mo- derne“ nennen, einander geistig zu steigern wußten. Die Künstlerkameradschaft wirkt sich in den Ausdrucksmitteln aus. Nachdenk- liches und Erlebtes äußerte sich in einem Espressivo, das dem Gleichklang des Welt⸗ gefühls entsprach. Die späten Aquarelle Campendonks, die wir bisher kaum kannten, sind dann noch reicher und reifer im Weglassen geworden. Doch allem, was seine Werkstatt verließ, eignet Märchenhaftes, Andächtiges, Geheim- Nis volles, Mythisches. Günter Schab Neun im Verdacht VON DELANA AMES 2 31. Fortsetzung „Vor ungefähr einer Woche“, sagte er, „brachten die Zeitungen an einer versteck- ten Stelle eine kleine Notiz. Darin hieß es, dag Margaret Voigt, die ehemalige Ziegfeld- Schönheit, mit achtundfünfzig Jahren in einer billigen Pension in Dallas, Texas, an einer zu großen Dosis Veronal gestorben sei.“ 15 Als Dr. Carter mich vor dem Farmhaus absetzte, wußte ich zwar sehr viel mehr Über meine verstorbene Gastgeberin, hatte aber noch längst keine klarere Vorstellung, Wer sie ermordet haben könnte. Dr. Carter war der Meinung, daß Miranda berechtigte Motive gehabt habe, praktisch jeden ihrer Angehörigen zu ermorden, sah aber nicht eln, warum die sich gewünscht haben soll- ten, sie loszuwerden. Ich persönlich ent- deckte eine Menge Gründe. Wir stritten uns noch eine Weile über Mirandas Verhalten zu ihrer Mutter; er setzte sich dabei durch mit der Behauptung, daß es sich aus Mirandas Liebe zu ihrem Vater erkläre, für den sie seither gesorgt, den sie verwöhnt, aus der Not errettet und finanziell unterstützt habe. Freud, dachte ich verschwommen und ließ den Arzt bei seiner Ansicht, während ich bei meiner blieb. Auch auf Peggy war Dr. Carter schlecht zu sprechen Seiner Ansicht nach war sie in ihrer Entwicklung zurückgeblieben. Mit dreiundzwanzig Jahren müsse sie entweder ine Stelle oder einen eigenen Beruf haben oder sich mit jungen Männern amüsieren, wie jedes normale Mädchen in ihrem Alter. Statt dessen benehme sie sich wie der ewige Wildfang, fluche wie ein Stallknecht, ver- nachlässige ihr Aeußeres und mache Miranda dauernd Schwierigkeiten. l „Ich gebe zu, daß sie ein ungeschliffener Edelstein ist. Wenigstens ist sie ungeschlif- ken“, verbesserte ich mich.„Aber wie sie Bill MeFarlan gestern abend behandelt hat, das kam mir eigentlich nicht unnormal vor.“ Dr. Carter nahm die Sache mit den jun- gen Männern zurück oder schränkte seine Behauptung zumindest ein. Zwei oder drei junge Männer hätten in Peggys Leben eine Rolle gespielt, wenigstens flüstere man sich das in Alamogordo zu. Einer von ihnen sei völlig unstandesgemäß gewesen, ein arbeits- loser Landstreicher, der sich als Archäologe ausgegeben habe und sie in einem Wohn- wagen nach Lucatan und Guatemala habe mitnehmen wollen. Da sei Miranda, 80 schwer es ihr wurde, energisch geworden! Der andere, ein Künstler. der seitdem in der Reklame einigen Erfolg gehabt habe, habe sich sinnlos in Miranda verliebt und taktvoll abgeschoben werden müssen. „Ich weiß, das Mrs. Roß getan hat, was sie konnte, um Peggy Schliff zu geben“, sagte er.„Klavierlehrer, Tanzstunden, Klei- der aus New Vork, ja sogar ein französischer Erzieher, aber Peggy wurde immer wilder und taktloser. Sie spielte den ganzen Tag mit den Mexikanern auf der Farm und ritt auf ungesattelten Pferden in der Gegend herum. Sie war eine große Enttäuschung für Mrs. Roß. Aber“, fügte er heiter hinzu,„es heißt ja, daß niemand aus seiner Haut kann.“ N Ich mochte Dr. Carter gern, man konnte gar nicht anders, aber ich hätte ihm nie ein sehr selbständiges Urteil etwa über Picasso, Kafka oder Adam de la Halle zugetraut. Er besaß, was man unter einem natürlichen, ge- sunden Verhältnis zu Menschen und Dingen versteht, und darum lohnte es sich, seine An- slchten zu hören. Man konnte sich darauf ver- lassen, daß er die öffentliche Meinung über Palo Alto viel zuverlässiger wiedergab als zum Beispiel Pa Fergusson. Ich hatte schon von Anfang an den Verdacht gehabt, daß Pa ein rechter Eigenbrödler sei. Ich fragte Dr. Carter nach den anderen aus. Er gab zu, daß Hal Perkins ein gamz an- deres Problem sei als Peggy. Hals barba- rische Neigungen umd Gewohnheiten kämen nicht, wie bei Peggy, aus reiner Verbohrtheit. Er sei ja wirklich schwachsinnig. Dr. Carter hatte nichts gegen ihn, das habe niemand. Hal sei ein armseliger Kerl und ganz harm- 108. Alle Kinder, die Mexikaner und die her- renlosen Hunde vergötterten ihn. Er ver- stünde sie und sie verstünden ihn. Aber er sei der Stiefbruder von Mirandas Mann, und sie habe sich für ihn verantwortlich gefühlt. „Das war der Grundzug ihres Charakters“, sagte Carter.„Ein Verantwortungsgefühl. Keiner von den anderen hat eine Spur da- Von.“ Als Miranda nach dem Krieg aus Europa zurückgekommen sei, habe sie festgestellt, daß Julian den armen Hal sich selbst über- lassen habe. Hal habe ein Vagabundenleben geführt, buchstäblich in Gräben geschlafen, sch mit sonderbaren Arbeiten gelegentlich einen Dollar verdient, an Hintertüren um ein Stück Brot gebettelt, sei der Allgemeinheit zur Last gefallen und nicht gerade ein Aus- hängeschild für die Familie in Palo Alto ge- wesen. Als ich mir diese Schilderung anhörte, mußte ich immer an die Verzweiflung den- ken, mit der Hal gesungen hatte:„Du fragst, warum ich Landstreicher bin und warum ich im Graben schlafe, ich tu das nicht, weil ich faul bin, nein! Aber reich mag ich eben nicht sein.“ „Vielleicht hat Hal das Vagabundenleben gefallen“, sagte ich. „Das ist doch wohl kaum ein Standpunkt“, entgegnete er.„Mrs. Roß konnte ihn nicht so weitermachen lassen. Sie hat Julian hinter ihm hergeschickt, umd seitdem hat Hal, wie ich zu meiner Freude sagen kann, ein gutes, gemütliches Zuhause gehabt.“ In seinem Urteil über Julian war Dr. Carter sogar noch entschiedener. Die ganze Nachbarschaft wisse, daß Julian Ros, der ein vielversprechender, ja ein hervorragen- der Student der Natur wissenschaft in Lale gewesen sei, seit seiner Verheiratung mit der Erbin der Voigt-Millionen keinen Finger mehr gerührt habe. Er habe einfach auf ihre Kosten gelebt. „Aber hat ihm nicht Palo Alto gehört?“ fragte ich. Nominell habe die Farm den Roß' gehört, erklärte der Arzt, aber als Julian— 1935, Kurz nach dem Voigt-Skandal— Miranda ge- heiratet habe, sei der Besitz heruntergewirt- schaftet und so schwer mit Hypotheken be- lastet gewesen, daß er kaum noch einen Wert gehabt habe. Das alles sei lange vor seiner Zeit gewesen, aber die Tatsachen seien je- dem hier bekannt. Julians Mutter habe was von einem Haudegen an sich gehabt, noch in die gute alte Zeit gehört und sei in einem Plan wagen nach New Mexico gekommen. Sie habe zwei Ehemänner begraben, Roß, Julians Vater, der das Farmhaus erbaute, und hinter- her Perkins, Hals Vater, einen ihrer Hirten, einen gutmütigen, faulen Burschen, der sich angeblich zu Tode gesoffen habe. Sie habe un- ermüdlich auf ihrer Farm weiter gemacht, und obwohl sie genug Geld gespart habe, um Julian nach Vale zu schicken, habe sie bis an ihr Lebensende im alten, ihr gewohnten Stil weitengelebt, habe in der Küche mit den Arbeitern gegessen und sich geweigert, mit solchem neumodischen Kram wie sanitären Anlagen und elektrischem Licht w-⁸ðus 2 schaffen zu haben“. Als Miranda als Julians Frau aus dem Osten hergekommen sei, habe sie ein primi- tives, baufälliges Haus vorgefunden: füt Schweine und Hühner, die überall 5 herumliefen, weitaus geeigneter als für zivl⸗ lisierte menschliche Wesen. Es sei typisch für Miranda, daß sie nicht etwa ihre Sachen gepackt habe und nach New Vork zurück gegangen sei, sondern sich sofort daran ge- macht habe, die Farm in Ordnung zu brin- gen. Sie habe die Hypotheken zurückgezahlt die weniger zuverlässigen Arbeiter entlas sen, ein Heer von Baumeistern, Klempnern und Innenarchitekten angestellt, ja sog einen Gartenarchitekten, den sie aus dem Osten hergeholt habe. Allmählich sei das heutige Palo Alto entstanden. Den Gerüchten nach sei Miranda zuerst auf erbitterten Widerstand bei Julians Mut- ter gestoßen. Die alte Frau sei dabei ge- blieben, daß ihr Palo Alto geflele, wie es nun mal sei. Sie habe sich über jeden. Verbesse- rungsvorschlag mit Miranda gezangb und sich geweigert, in dem neuen werrüdcten, Speisezimmer zu essen oder die läppischen Badezimmer zu benutzen. In den Billard- zimmern und Barbierläden der Nachbar- schaft habe alles gewettet, daß die alte Frau Miranda in sechs Monaten draußen haben werde. Fortsetzung folgt) Alle Rechte durch Ulistein-Feullletondleng Her ver dru Che Dr. Ele! Feu les: Ko 802 H.! Ste Ba Ba. Nr. 14. Wr„„ b neo ee. do ene een — „ eee