Nr. 31 1 king heim ute ver. ividende Soll AkaO 2 2 Bürger Positive, Kohlen- acht sich id dann Scherz. igt sind, 04“ oder mit den 1 wieder ren, wie diel die einen schlim- Sie mich Wirklich 1 Kritl. ste Zeit, chnitten i durch lem unꝗ len sich ird erst del das h kind- acht der kritteln nz ehr. lich 80 us den es lesen ungen? as diese Seiten mhauer no, und Herrn , er Sei eckent· a(m)öd- tag im haben. Jie, der en her- holung, für ne dre Lo- nd die auftre- schein ch was, Hat dis ng. Na, on der b dem abe ich ich ja Ind ich Ir vom ick auf „na ja, itzchen rage Tapet Herren solche be im — als ö ten bei ng sind ben sie — lch Bt das, er, aus ind aus ht, und 1 über⸗ m Bei- ulissen Rhein- y mit schon Be! Ja, ungern sch ist jeder t heute gerade 1 Jahr, commt, en und d Tritt w l — r dein nit dt gobertl e eich ut. dir 20 ſchtert, n Kls- te Ich daß du könn- Herausgeber: Mannheimer wrorgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Elchenrode; Wirtschaft: F. O. weber; veuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743 1 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg. Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,30 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 33/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 10. Februar 1959 Der große Tag der Narren Rosenmontagszüge mit viel Spott und Ulk/ Eine Million Zuschauer in Köln, 500 000 in Mainz Düsseldorf.(dpa) Die Narren und Närrinnen hatten am Montag wieder ihren großen Tag. In den Hochburgen närrischer Fröhlichkeit jubelten die ausgelassen schun- kelnden und singenden Menschen den bunten Rosenmontagszügen zu. Viel Spott und Ulk mußten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens über sich ergehen lassen. Auch die großen und kleinen Ereignisse der internationalen und lokalen Politik wurden weidlich karikiert. Die drei tollen Tage waren wieder einmal Anlaß, alles und jeden durch den Kakao zu zienen. Bei strahlendem Sonnenschein beganm die mittelrheinische Narrenhochburg Mainz ihr„Fest der Feste“, den Rosenmontag, der im elfmal elften Jubiläumsjahr der Mainzer Fastnacht und im ersten Prinzenjahr seit 1938 toller, verrückter und glanzvoller als je zuvor war. Ministerpräsident Altmeier trat in der Staatskanzlei bei einem Empfang des Prinzenpaares und des närrischen Staatsministeriums die Macht an die Karne- valisten und an seinen„Kollegen“, den när- rischen Ministerpräsidenten Karl Mörle, ab. In einer humorgewürzten Ansprache unter- strich er die Bedeutung des Karnevals als Stück rheinischer Kultur. Zum ersten Male kapitulierte auch die Bundeswehr im Wehr- bereich IV vor dem närrischen Regime. In Anwesenheit seines gesamten Stabes über- reichte der mit der Narrenmütze ge- schmückte General Herrmann in feierlich- komischer Zeremonie dem närrischen Staats- ministerium einen Ehrensabel mit der De- vise„Ihm ist der Säbel zugelötet, damit er keinen Menschen tötet“. a Mit fast einer halben Million Zuschauer erlebte Mainz nach Angaben der Polizei den bisher größten Besucherstrom bei einem Rosenmontagszug. Auf den Sonderpark- plätzen wurden 70 000 Fahrzeuge gezählt. 65 000 Menschen kamen mit der Bundes- bahn. Als besonders hoch bezeichnete die Polizei die Zahl der Alkoholleichen. Ueber eine Million„Jecke“ brachte der Rosenmontagszug in K ölIn auf die Beine. Dulles zieht die Bilanz seiner Reise London, Paris, Bonn und Washington sind sich einig Washington/ London.(dpa) Der amerika- mische Außenminister Dulles ist am Montag von seiner Blitzreise durch Westeuropa nach Washington zurückgekehrt. Er versicherte auf einer Pressekonferenz, daß der Westen test entschlossen sei, seine„Stellung in und den Zugang nach Westberlin zu erhalten“. Eine Uebergabe der Kontrollfunktionen an die Sowjetzonenbehörden werde der Westen nicht akzeptieren. Bei den Besprechungen in London, Paris und Bonn habe allgemeine Uebereinstimmung im Hinblick auf das Ver- Fahren bestanden, das die Westmächte ein- schlagen werden, sollten„physische Mittel angewandt werden, um unsere Rechte“ in Westberlin anzutasten. Dulles teilte mit, daß er mit den Regie- rungsvertretern Großbritanniens, Frank- reichs und der Bundesrepublik die Aussich- ten über eine Außenministerkonferenz mit der Sowjetunion erörtert habe. Dabei seien alle Aspekte des Deutschland-Problems zur Sprache gekommen— nicht nur Berlin und ein Friedensvertrag, sondern auch die Wie- dervereinigung Deutschlands und die euro- päische Sicherheit. Der Westen sei aufrichtig darum bemüht, bei Verhandlungen mit den Sowjets zu einem Uebereinkommen zu ge- langen. Das britische Außenministerium hat sich am Montag der Erklärung des amerikani- schen Außenministers Dulles und Bundes- kanzler Adenauers angeschlossen, daß der Westen keine Konzessionen ohne sowieti- sche Gegenkonzessionen machen werde.„Ob irgendein Risiko wegen Berlin notwendig wird, liegt allein bei der sowjetischen Re- Sierung“, sagte ein Sprecher des Foreign Office.„Die sowjetische Regierung kann in keinem Zweifel über die Entschlossenheit der Westmächte sein, ihre Rechte in Berlin zu gewährleisten, wie es in den Kommuniqués der Viermächte- Besprechungen und der NATO- Konferenz im Dezember zum Aus- druck kam.“ Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS Warf dem amerikanischen Außenminister Dulles am Montag vor, die Berlin-Frage zum Vorwand zu nehmen, um die inter- nationalen Spannungen zu verschärfen so- Wie Argwohn, Mißtrauen und Angst zu er- zeugen. Brandt ist optimistisch (AP) Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, hat am Montag in einem Fernsehinterview versichert, er sei davon überzeugt, daß seine Söhne„in einer wieder vereinigten Stadt, die die Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschland ist“, auf- wachsen werden. Er wiederholte, daß nach seiner Ansicht eine beide Seiten befriedi- gende Lösung erreicht werden könne, sobald eine dem gemeinsamen Interesse entspre- chende Grundlage erarbeitet worden sei. Er habe mit großem Interesse die Ansichten George Kennans über das Disengagement studiert.„Ich kann mich mit ihnen im ein- zelnen nicht identifizieren, ich halte aber eine Neuorientierung der Europa-Politik für notwendig.“ Brandt und seine Frau wur- den von der amerikanischen Fernsehgesell- schaft NBC im Hause des deutschen Bot- schafters, Professor Grewe, inverviewt. Schon am Sonntag hatte Brandt erklärt, er glaube nicht an eine neue Blockade Ber- lins. Westberlin sei für mehrere Monate mit Kohle und für ein halbes Jahr mit Nah- rungsmitteln versorgt. Turbulenter Empfang für Michel Debré Algerische Demonstranten werfen ihm Verrat vor Faris.(dpa) Ein turbulenter Empfang durch meist jugendliche Demonstranten wurde Frankreichs Premierminister Michel Debré zuteil, als er am Montag— dem zwei- ten Tag seiner Algerien-Reise— einen Kranz am Grabmal des unbekannten Sol- daten in Algier niederlegte. Der Unwille der über 2000 Demonstranten richtete sich Segen die Amnestiemagnahmen der franzö- sischen Regierung für algerische Aufständi- schenführer. Immer wieder erklang in Sprechchören der Ruf:„Ben Bella an den Jalgenl« Ben Bella gehört der algerischen Exilregierung nominell als Minister an. Seit langer Zeit ist er jedoch zusammen mit anderen Führern der„algerischen Befrei- ungsfront« in einem Pariser Gefängnis in- tiert. Durch die Amnestie wird er in Zu- kKunkt einen Zwangsaufenthalt im franzö- sischen Mutterland zugewiesen erhalten, der für inn weniger Härten mit sich bringt als das Leben im Gefängnis. Bei den Demon- strationen in Algier mußten sich auch einige in Algerien gewählte Abgeordnete der Na- tionalversammlung harte Worte der Demon- stranten gefallen Jassen. S0 erklang aus der Menge immer wieder de:„Ihr habt euch verkauft!“ 5 Bei einem anschließenden Empfang im Sommerpalast von Algier wandte sich Pre- merminister Michel Debré in einer vom algerischen Rundfunk übertragenen Rede scharf gegen die Unterstellung, seine Regie- Tung habe„den 13. Mai verraten“ Der Pre- mierminister betonte, daß die Zeit vorüber sel, um sich über das„Vokabular“ zu strei- Er sagte:„Es gibt keine Schlüsselworte 93 5 magische Formel zur Regelung G8 3 Algerien ist und bleibt ein 8 5 unter. kranzösischer Souveränität.“ 5 an einen Unterschied der Ansich- Von Staatspräsident de Gaulle und enen der Regierun j Debreé als 8 g glauben, bezeichnete warme Geister“. General de Gaulle habe erklärt, daß es keine politischen Ver- handlungen mit den Aufständischen geben Werde. Niemand habe das Recht, an dieser Erklärung zu zweifeln. Mehr als vier Stunden zogen rund 3000 Karnevalisten in bunten Traditionsunifor- men oder närrischen Kostümen durch die Kölner Innenstadt. Der über drei Kilo- meter lange Zug mit seinen 22 Gruppen in den drei Abteilungen„Schlager von Anno dazumal“,„Schlager der heutigen Zeit“ und „Kölsche Schlager“ nahm sich hauptsäch- lich die Politik aufs Korn. Auf den Fest- Wagen sah man Konrad Adenauer mit dem Ausruf„Man müßte noch mal zwanzig sein“ seine 2000 Jahre alte geliebte Mutter Colonia umarmen, auf einem anderen ruft eine Hausfrau dem auf einer riesigen Koh- lenhalde thronenden Wirtschaftsminister zu: „Zehn Jahre zu spät.“ Der„Holzhackerbua“ Strauß versuchte in einem Panzerwagen einen Verkehrspolizisten über den Haufen zu fahren. Dem Kölner Zug sahen unter anderem Bundestagsvizepräsident Carlo Schmid, Bundeswohnungsbauminister Lücke und 24 Botschafter und Gesandte zu. Der Düsseldorfer Zug bildete eine Großwildjagd auf aktuelle Eseleien. Eher noch als die Raketenforscher ermöglichte der Zug den über 600 000„Jecken“ einen Blick auf das bisher unerforschte„Hinter- teil des Mondes“, das sich in wahrhaft astronomischer Dimension nach den Geset- zen menschlicher Anatomie kurvenreich entblößte. In Bonn herrschte in den Gassen der Innenstadt närrische Ausgelassenheit, wäh- rend die Straßen im Regierungsviertel wie ausgestorben wirkten. Die Politik hatte Zwangsurlaub nehmen müssen. Die Herren des Protokolls sollen froh gewesen sein, daß Außenminister Dulles die Bundeshauptstadt wieder verlassen hatte. Man war sich nicht ganz klar darüber gewesen, wie der hohe amerikanische Gast reagiert hätte, wenn er von den Bonner Stadtsoldaten arretiert und nur gegen ein„Lösegeld“ wieder freigelas- sen worden wäre. i ö Auch in Seligenstadt bei Offenbach, in Fulda, Trier, Essen, Solingen und Aachen genossen die Einwohner und Besucher das närrische Geschehen. Der ernste politische Hintergrund i blieb in Berlin auch im Fastnachtszug sichtbar. Auf einem Wagen der„Städtischen Müll- ab fuhr“ waren alle die Schilder zu sehen, die man in Berlin gern auf dem Sckuttablade- platz wissen möchte. Bei allem Spaß an der Freud' ließ sich das traurige Schicksal der zubeigeteilten Stadt nicht verleugnen Bild: AP „Die Kirche ist so einig wie noch nie“ Evangelische Synode in Berlin/ Beteiligung an der„Jugendweihe“ nimmt ab Von unserem Korrespondenten Paul Verner Berlin. Ein Bekenntnis zur inneren Ein- heit der Kirche stand am Montag im Mit- telpunkt des Eröffnungsreferates von Präses Scharf auf der Synode der Evangelischen Kirche der Union in Westberlin. Unter Hin- Weis auf die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Union meinte Scharf, die Ver- treter der Kirche seien sich in einem be- deutsamen und sittlichen Augenblick der geschichtlichen Entwicklung trotz aller in- neren Gegensätze noch nie so einig gewesen wie jetzt. Die westlichen wie die östlichen Verschärfte Krise in Südtirol Christliche Demokraten sehen sich alleingelassen Trient.(AP) Die politische Krise in Süd- tirol, die durch den Uebertritt der Südtiro- ler Volkspartei(SVP) in die Opposition aus- gelöst worden war, hat sich weiter verschärft, nachdem die acht Abgeordneten der Kom- munisten, Sozialisten und Sozialdemokraten angekündigt haben, daß sie den von der Südtiroler Volkspartei im Regionalparla- ment eingebrachten Mißtrauensantrag gegen das christlich-demokratische Kabinett unter- stützen würden. Die Christlichen Demokra- ten, die nach der Aufkündigung der SVP. Mitarbeit beschlossen haben, allein weiter- zuregieren, wollen in der nächsten Sitzung des Regional-Parlamentes die Vertrauens- frage stellen. In der voraussichtlich am 24. Februar stattfindenden Sitzung wird das christlich- demokratische Kabinett wahr- scheinlich nur von der eigenen Fraktion, die über 21 Abgeordnete verfügt, sowie von dem Abgeordneten der Liberalen Partei und unter bestimmten Bedingungen von den beiden Abgeordneten der neo- faschistischen italie- nischen Sozialbewegung unterstützt werden. Die Kontroverse über die Neuregelung der Bestimmungen über den sozialen Woh- nungsbau in der Provinz Bozen hat zu einer ernsten Vertrauenskrise geführt. Die SVP glaubt, die neuen Wohnungsbaubestimmun- gen würden erneut den deutschen Teil der Bevölkerung zurücksetzen. Die Südtiroler beklagen sich schon seit der Uebernahme ihres Gebiets durch Italien nach dem ersten Weltkrieg über eine Zurücksetzung von seiten der italienischen Behörden. Zum Be- Weis führen sie unter anderem an, daß sie durch administrative und andere Manipu- lationen von einer Mehrheit in eine Minder- heit verwandelt worden seien und daß die italienische Regierung dazu übergehe, die ethnische Struktur ihres Gebiets dadurch zu ändern, daß in steigender Anzahl Süditalie- ner nach Südtirol gebracht werden. Zwiscen Gesfern und Morgen Sechs bis acht Eisangler aus Ratzeburg und anderen Gemeinden des Kreises Herzog- tum Lauenburg wurden an der schleswig holsteinischen Zonengrenze von sowjietzona- ler Grenzpolizei festgenommen und abge- führt. Die Angler hatten etwa 100 Meter öst- lich der Zonengrenze Löcher in das Eis des Niendorfer Binnensees geschlagen und ihre Angeln ausgelegt. Hamburgs zweiter Bürgermeister, Edgar Engelhard, empfing im Rathaus den Ro- stocker Oberbürgermeister Solisch. Engel- hard empfing Solisch, der eine sowjetzonale Delegation führte, nicht als Delegations- führer, sondern in seiner Eigenschaft als Oberhaupt einer norddeutschen Hafenstadt. Dabei wurde zwanglos auch der von den Sowjetzonenbehörden betriebene Ausbau des Rostocker Hafens erörtert, der von Hamburg nicht ohne Sorge gesehen wird. Wirtschaftsexperten des Landeskriminal- Polizeiamtes Niedersachsen in Hannover haben jetzt die Ermittlungen gegen ein künktes in Niedersachsen tätiges Wohnungs- unternehmen aufgenommen, das unkorrek- ter Finamzierungsmethoden beim Bau von Wohnungen für Bundesbedienstete verdäch- tigt wird. Gegen vier andere Wohnungs- unternehmen in Niedersachsen und Ham- burg sind die kriminalpolizeilichen Ermitt- lungen abgeschlossen. In allen Fällen be- steht der dringende Verdacht, daß es die Wohnungsunternehmen verstanden haben, Bundeszuschüsse von 60 bis 65 Prozent der gesamten Wobhnungsbaukosten in Anspruch zu nehmen, ohne den vom Bundeswohnungs- bauministerium geforderte Eigenfinanzie- rungsanteil der Wobhmungsunternehmen von zehn Prozent voll oder nur teilweise auf- Zubringen. Den Rücktritt des Bundeskanzler forderte der Bundesvorstand der deutschen Jung- demokraten. Er schlug eine Allparteien- Regierung unter Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier vor. Bundeskarmiler Dr. Adenauer wurde gesagt,„blockiere mit sei- ner starren Politik eine Lösung der deut- schen Frage in der von den Amerilcamern angestrebten Form“. In die Sowjetzone desertiert ist der bri- tische Raf-Corporal Albert Porter mit seiner deutschen Freundin und deren Kind. Er war in Wildenrath in der Nähe der deutsch- holländischen Grenze stationiert. Die beiden SPD- Bundestags- Abgeord- neten Deist und Kurlbaum hatten am Mon- tag eine einstündige Unterredung mit dem indischen Minister präsidenten Nehru in Neu Delhi, bei der die Demokratie in Südost- asien im Blick auf die jüngsten Ereignisse in Pakistan und Birma erörtert wurde. Die Abgeordneten befinden sich auf einer Asienreise. Auf der Genfer Dreimächte- Konferenz über die Kontrolle eines Kemnwaffenwer⸗ botes zeichnet sich auch am Montag noch keine Entwicklung ab, die auf eine Ueber- windung des toten Punktes hoffen lassen könnte. Die Verhandlung im Prozeß gegen den früheren ostpreußischen Gauleiter Erich Koch wurde am Montag wegen einer Ohren- erkrankung des Angeklagten unterbrochen. Indonesien wird von den Vereinigten Staaten Waffen zur Ausrüstung von 20 Ba- taillonen der indonesischen Armee erhalten. Ein Sprecher des indonesischen Außenmini- steriums gab bekannt, daß der amerikani- sche Botschafter eine entsprechende Ent- scheidung Präsident Eisenhowers der indo- nesischen Regierung mitgeteilt habe. Im sowjetischen Außenhandelsministe- rium begannen am Montag kinnisch-sowie- tische Handelsverhandlungen. Die finnische Delegation wird von Handels- und Indu- strieminister Ahti Karjalainen, die sowijeti- sche von Außenhandelsminister Patolitschew geleitet. Zwei Drittel des Vorstandes der sozial- demokratischen Jugendorganisation Italiens beschloß am Montag, sich von der Sozial- demokratischen Partei Saragats loszusagen und erklärte sich für autonom. Sie folgten damit dem Schritt des linken Flügels der Sozialdemokratischen Partei, der sich am Sonntag in Rom für autonom erklärte und eine Vereinigung mit den Nennisozialisten anstrebt. 5 Mit der Resolution, ein ständiges Jugend- büro in Kairo zu errichten, ging der afro- asiatische Jugendkongreß, der seit dem 2. Februar tagte, in der ägyptischen Haupt- stadt zu Ende. Der siebentägige Kongreß war nicht immer harmonisch verlaufen. Mehrere Male kam es zu scharfen Auseinandersetzun- gen zwischen nationalistischen und kommu- nistischen Teilnehmern der Tagung. Gliedkirchen hätten das ihre dazu beigetra- gen, um auf die gemeinsame Grundlage des Seins und des Glaubens zurückzufinden, Zur Lage in der Zone heißt es in einer von Scharf verlesenen Denkschrift, die Beteili- gung an der Jugendweihe weise eine rück- läufige Bewegung auf. Das Zahlen verhältnis bei den Schulabgängen 1959 betrage durch- schnittlich etwa 50 zu 50, wobei das Verhält- nis in den ländlichen Bezirken für die Kirche günstiger, dagegen in Städten und Industrie- bezirken ungünstiger sei. Zum„Fall Niemöller“ (AP) Zur Ausbildung von Bundeswehr- soldaten an Atomwaffen sagte Präses Scharf, die Kirchen seien vor die Frage gestellt, ob nicht die ethische Grenze wissenschaftlicher Forschung neu und anders überdacht werden müsse. In diesem Zusammenhang forderte Scharf die Oeffentlichkeit auf, sich nicht an der„einzelnen Herausforderung des Chri- sten Niemöller“ zu stoßen, sondern in ihm einen„Zeugen zu sehen, der nicht immer besonnen, aber von tiefster Sorge erfüllt“ vor einer„unmenschlichen Katastrophe“ Warnen wolle. Kasseler Rede auf Tonband Frankfurt.(dpa) Der Kirchenpräsident von Hessen und Nassau, D. Martin Niemöl- ler, hat der Deutschen Presse-Agentur fol- gende Erklärung zu seiner umstrittenen Kasseler Rede vom 25. Januar gegeben: lch habe erwogen, gegen den Herrn Bun- desverteidigungsminister Strafanzeige wegen leichtfertiger falscher Anschuldigung zu er- statten Faragraph 164 StüB). Der Herr Bundes verteidigungsminister hat die Ge- legenheit wahrgenommen, den Kirchenprä- sidenten Niemöller in der Oeffentlichkeit bloßgzustellen. Ich will ihm aber zugutehal- ten, daß er in seinem Uebereifer das Opfer von Presseberichten geworden ist, die er nicht genügend geprüft hatte. Mein Kasseler Vortrag wurde auf Tonband aufgenommen. Ich stehe zu jedem Wort dieses Vortrages und habe das Tonband meinen Verteidigern Als Beweismaterial für die Hauptverhand- lung zur Verfügung gestellt.“ Später fügte Niemöller hinzu, daß er von einer Straf- anzeige absehen werde. Nach dem übereinstimmenden Bericht in drei Kasseler Tageszeitungen hatte Niemöl- ler in einer Veranstaltung der Vereinigung für Völkerfrieden erklärt, daß die Ausbil- dung zum Soldaten einer hohen Schule für Berufs verbrecher gleichkäme. Bundesvertei- digungsminister Strauß hatte daraufhin ge; gen Niemöller wegen Beleidigung der Bun- deswehr Strafantrag gestellt. Dresdener Rektor denunzierte Studenten als„Hochverräter“ Berlin.(AP) Wie das„Informationsbüro West“ am Montagabend erfahren hat, ist vor einigen Tagen eine antikommunistische Studentengruppe an der Technischen Hoch- schule in Dresden vom Staatssicherheits- dienst verhaftet worden. Der Rektor der Hochschule, Professor Dr. Werner Gruner, habe dem Senat der Hochschule mitgeteilt, daß die Studentengruppe„seit längerer Zeit mit verbrecherischen Mitteln und Methoden gegen den Arbeiter- und Bauern-Staat ge- arbeitet“ habe. Die Studenten, so habe Gru- ner weiter behauptet, hätten Waffen, Mu- nition und Sprengstoff gesammelt. MORGEN Dienstag, 10. Februar 1989/ Nr. Dienstag, 10. Februar 1959 * hula-hupp Virginia öffnet Negerkindern die Schulen Die USA haben einen Weg zur Ueberwindung des Rassenproblems gefunden Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer Washington, im Februar Ein paar Polizisten, die ruhig an den Ecken standen, waren das einzige, was im Straßen- bild als ungewöhnlich auffiel. Das große Ereignis von Arlington, Washingtons Vor- stadt auf der Virginiaseite des Potomac- flusses, war solange umkämpft worden wie einst der große Bürgerkrieg, der die Sklave- rei in den amerikanischen Südstaaten beendete. Jetzt aber verlief der Vorgang, den ganz Amerika beobachtete, so als ob es sich um etwas Besonderes gehandelt hätte. Es ging um nicht mehr und nicht weniger als um das Ende der Rassentrennung in einem Staat, auf den der ganze amerikanische Süden als Vorbild zu blicken pflegt. Zum ersten Mal wurden vier Negerkinder in eine bisher rein weiße Schule aufgenommen. Arlington ist nicht der einzige Fall. In Norfolk wurden ebenfalls siebzehn farbige Kinder aufge- nommen. Wenige Tage zuvor hatte der Gouverneur trennung, eingestanden, daß der massive Kinder kommen aus sehr gedrückten sozia- Widerstand gegen die Beseitigung der Tren- len Verhältnissen, und vielen Weißen ist ein nung in den Schulen aussichtslos geworden gemeinsames Aufwachsen ihrer Töchter mit Sei. Dieses Ergebnis wurde nicht durch Trup- jungen Negern eine Schreckvorstellung. pen erzielt, die ein Schulsemester lang in Man dürfe die Schranken nicht öffnen, damit Little Rock gelegen und dann eine unver- die dunkle Flut nicht hereinbreche, wurde Söhnte Stadt und eine geschlossene Schule gesagt, gepredigt, geschworen. Man suchte zurückgelassen hatten. Hier wirkten Recht und Vernunft. Der viel gepriesenen und im Süden viel gescholtenen Böchstgerichtlichen Entschei- dung, daß getrennte Schulen ungleichheit bedeuten und damit die ameri- kanische Verfassung verletzen, folgten Zu- den Rechtssprüchen auszuweichen, aber trotz allem, man mißachtete sie nicht. Virginia und Arkansas schlossen die Schulen, die nur noch unter Zulassung farbiger Kinder hätten öffnen Rassen- dürfen. Es war ein verzweifelter Versuch letzten Widerstandes, aber zugleich auch die erste Kapitulation vor der Rechtswirksam- lassungsanträge farbiger Kinder und gericht- keit der Urteile. liche Rechtssprüche, die ihre Aufnahme an- ordneten. Die Mehrheit der weißen Bevölke- rung der Südstaaten schwor Kampf bis zum Letzten gegen die Niederlegung der Rassen- barrieren in den Schulen— teils aus Vor- Urteilen, teils aus ehrlichen Befürchtungen für das Lehrniveau der Schulen und die von Virginia, ein Vorkämpfer der Rassen- Moral der Schüler. Nicht wenige farbige Charles ja- aber de Gaulle? Die Stadt Aachen hat Mühe, neue Träger ihres Karlspreises zu finden Von unserem Korrespondenten Aachen, im Februar Aachen ist eine schöne und eine alte Stadt. Sie liegt an der Grenze nach Belgien und Holland, und das sichert ihr stets ein gehöriges Maß von Fremdenverkehr. Weni- ger leicht Ist es, die Konsequenzen daraus zu ziehen, daß Tradition verpflichtet. Wer soviel Geschichte in seinen Mauern gesehen hat wie Aachen, tut gut daran, ihr Erbe lebendig zu erhalten. In diesem Sinn kamen vor acht Jahren Aachener Bürger auf den Gedamken, einen europäischen Karlspreis zu schaffen. Mit Trägerm wie de Gasperi und Adenauer, Coudenhove-Calergi, Jean Mon- net und Robert Schuman gewann der Prels, der jedes Jahr am Himmelfahrtstag im historischen Krönungssaal des Rathauses der Krönungsstadt Karls des Großen ver- ehen wurde, bald Ansehen. Als dle Aachener hren internationalen Karlspreis schufen, ahnten sie freilich nicht, daß sich das Reservoir groger Europäer ein- mal erschöpfen körmte. Ob mam 1957 mit Winston Churchill den besten Mann gefun- den hatte, war schon umstritten. In diesem Jahr scheint die Wahl noch schwieriger zu sein. Monatelang— man kürt schon lange vor Himmelfahrt, denn die Erwählten müs- sen auf diplomatischen Wegen vorher ge- fragt werden— hielt sich hartnäckig das Gerücht, der Karlspreisträger 1959 werde möglicherweise Charles de Gaulle heißen. Oharles ja, aber de Gaulle? Es ist kein Zweifel, dag ein Mann, der die französische loire so hoch über jede Art von euro- päischer Gemeinsamkeit stellt, schlecht für den internationalen Karlspreis der Stadt Aachen paßt. Erweist sich damit nicht, wie problematisch ein Preis wird, wenn man so bald nach seiner Stiftung zu Verlegenheits- lösungen Zuflucht suchen muß? De Gaulle wird nicht zum Preisträger erwählt werden, das steht jetzt offenbar fest, denn das Karlspreis-Kuratorium Hat sich inzwischen entschieden, George C. Marshall eite Plakette zu dem Preis zu ver- leihen, die dem greisen amerikanischen Ge- neral und Vater des Marshall-Plans daheim am Krankenbett überreicht werden soll. Für den eigentlichen Preis sehen die Statuten nämlich vor, daß der Preisträger ihn selbst ir Aachen entgegennimmt. Mit der neuen Erfindung der Plakette wird also zugegeben, daß sich im achten Jahr nach der Stiftung des Preises kein Mamn mehr findet, der würdig genug erscheint. Das ist kein gutes Zeichen für Europa. St Mehr als zehntausend Kinder waren nun ohne Schule. Man schien in einer ausweg- losen Sackgasse zu sein. Aber jetzt wurden in aller Stille Schritte getan, die den Aus- weg ebneten. Der Gouverneur von Vir- ginia hielt weiter die heftigsten Reden, aber zugleich ließ er von den eigenen Staatlichen Gerichten Virginias die Schließung der 61 fentlichen Schulen und den Versuch ihrer Ersetzung durch private auf ihre Verfas- sungsmäbigkeit prüfen, Der Ausgang konmte nicht zweifelhaft sein, Die Verfassung ver- langt öffentliche Schulen. Mit der Wieder- eröffnung der Schulen aber ist zugleich die Zulassung farbiger Kinder entschieden. Vir- ginia, seit jeher ideologischer Führer des Südens, hat am Ende und unter Druck den Weg der Versöhnung gewählt. Das bedeutet gewiß nicht das Ende des Widerstandes in den anderen Südstaaten, aber das Prinzip ist durchbrochen. Die Ver- einigung von Schwarz und Weiß wird zu- nächst in kleinem Maßstabe und möglichst reibungslos erfolgen. Diese Methode wurde vom Obersten Gericht anerkannt. Die Zahl der zugelassenen Farbigen ist zunächst ge- ring, sie soll sich aber mit dem rapiden sozialen Aufstieg farbiger Familien von qahr zu Jahr erhöhen. Oesterreichs Staatsmänner auf Reisen Vizekanzler Pittermann hat in Washington keinen leichten Stand Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, im Februar Das Jahr 1959 scheint für Oesterreich nicht nur ein entscheidendes Wahljahr, son- dern auch ein Jahr größerer außenpolitischer Aktivität zu werden. Eben sind Bundes- kanzler Raab von einem zweiwöchigen Staatsbesuch aus Japan und Handelsmini- Ster Dr. Bock von Wirtschaftsverhandlungen aus Kdiro zurückgekehrt. Vizekanzler Pitter- mann weilt in den USA und eine weitere Reise wird ihn nach Südamerika führen. Im April e Bundespräsident Schärf zu einem Staatsbesuch nach Moskau und irn Mal nacli Skandinavien— womit aber die Serie der außenpolitischen Kontakte Oester- reichs noch nicht beendet ist. Die Reise Raabs nach Tokio entsprang keinen politischen Erwägungen, sondern sollte vielmehr einen alten Wunsch des Bun- Segni- Professor und Edelmann Nach dem Sturz Fanfanis soll er die Christlichen Demokraten einen Von unserem Korresponden Rom, im Februar Fanfanl ging— Segni kam. Nach gröfß- ter Verwirrung scheinen Besinnung und Zu- versicht ins politische Leben der italieni- schen Nation zurückgekehrt zu sein. Der Name Segni wirkt heute wie eine Zauber- formel. Hinter dem Namen steht der viel und oft bewährte Edelmann, der beschei- dene, in Gesten sparsame, stille Professor an der Universität Rom. Ein hervorragen- der Fachmann auf dem Gebiet der Agrar- Wissenschaften, einst ein treuer Helfer De Gasparis, als dieser vor mehr als acht Jah- ren dem schier unlösbaren Problem des unterentwickelten Südens zuleibe rückte. Damals entwarf der Schweigsame, noch im Hintergrund Wirkende den kühnen Plan der Bodenreform im feudalen Süditalien, Wel- cher der nach Millionen zählenden Masse der Kleinbauern, Pächter, Halbpächter, Tagelöhner schrittweise Grund und Boden verschafft. Der aus Sussari in Sardinien Ge- bürtige ging damals, selbst Grundbesitzer, mit gutem Beispiel voran, indem er frei- willig einige hundert Hektar fruchtbaren Geländes seinen Bauern zu Eigentum über- gab. i Dieser menschenfreundliche Herr scheint der Mann der kommenden Monate zu sein. Mit eleganter Lässigkeit packt er alle Pro- bleme an, auch die schwierigsten. und löst sie, von außen gesehen, fast spielend. Dieser Mann der älteren Generation, Auch er innerhalb der Christlichen Demokraten einer der vielberedeten„Notabeln“— er 18t 68 Jahre alt—, hat bei den von Fanfani an- geblich brutal beiseltegeschobenen„Partei- Vätern“ seinen Standort. Aber wegen seiner klug durchgeführten Bodenreform Hat er auch bei den vlelen Bauern und Tagelöhner in den eigenen Reihen, mit anderen Worten auf dem linken Flügel der Partei, zahlreiche Freunde. Segni war schon einmal Regie- rungschef. Nachdem sein sehr energischer und wenig geschmeidiger Vorgänger, der Si- zilianer Scelba, politisch Abgewirtschaftet hatte, wurde er im Juni 1955 mit der Bil- dung einer Koalitionsregierung, bestehend aus Christlichen Demokraten, Liberalen und Sozialdemokraten, mit Unterstützung der Republikaner, betraut. Niemand gab ihn eine Chance— aber Segni hielt die Koall- tion mehr als anderhalb Jahre zusammen. In schwerer Zeit also hat er bereits schon Nun glit es einmal die Probe bestanden. mehr. Es gilt den inneren Frieden in seiner aufgescheuchten Partei herzustellen; es gilt, dem kommenden, wahrscheinlich„einfarbl- gen“ Kabinett die jeweils notwendigen Mehrheiten zu sichern; es gilt aber auch, den drohenden Immobilismus zu überwinden und ten Dr. Rlehard Wiehterich das Fanfani-Programm möglichst durchzu- führen. 5 Nun kommt die große Ueberraschung: Ist Segni, der Mann der christlich-demokrati- schen„Rechten“, auch der Gewährsmann der „Linken“ innerhalb seiner Partei? Und wenn ja, kann er dann die vielgeschmähte Erb- schaft des resolut nach links marschierenden Flügelmanns dieser Partei antreten und fruchtbar machen? Diese Fragestellung scheint Rätsel aufzu- geben. Aber diese Rätsel finden sofort ihre Lösung, wenn wir die beiden Männer und ihre Ziele vergleichend betrachten, Fanfani, der mit Energie geladene Draufgänger, glaubte, den allmählichen, aber um 80 siche- ren Reifeprozeß mit fanatischer Willenskraft beschleunigen zu sollen, Segni dagegen läßt, wie es ier heißt, der Zeit die Zeit, die sie braucht. London, im Februar „Junger Wein in die alten Schläuche britischer Tradition“— das ist seit langem der Schlachtruf des 35jährigen Lord Altrin- cham. Was ihm und seinen umwälzenden Plänen für die Abschaffung manch alten Zopfes, sterilen Traditionalismus und über- holter Privllegien bei seinen Landsleuten ganz besonderen Widerhall verschafft, ist die erstaunliche Fatsache, daß er selbst ein Lord ist und damit der führenden Klasse des— Wie man es nennt—„Etablishment“, also der „Einrichtunig“ angehört, deren drei tragende Säulen in England bis zum heutigen Tage die Krone, die Kirche und der Hochadel sind. Als einer der Träger dieser„Hinrichtung“ ist der junge, unorthodoxe Peer von England kein Klassenkämpfer und kein Revolutionär. Er ist, wie er erst dieser Tage wieder öffent- lich bekannt hat, ein Überzeugter Monarchist. Doch will er frischen Wind in das alte Ge- mäuer von Mutter Britania und in ihr 80 buntscheckiges Commonwealth-Haus blasen. Lord Altrincham schockierte die ganze Nation, als er Vor nahezu zwei Jahren eines der größten Tabus in diesem Land voller Tabus angriff: den Königshof und die Träge- rin der Krone, Elisabeth II. Allerdings, es war— wie selbst seine schärfsten Wider- sacher zugeben mußten— eine positive, auf- bauende Kritik. Er plädierte dafür, die Krone lebensnäher und volkstümlicher zu machen, die Königin aus ihrem goldenen Käfig zu führen und sie von ihrer engstirni- deskanzlers erfüllen, den Fernen Osten ken- nenzulernen. Der Aufenthalt der Oesterrei- cher gab aber Tokio die Möglichkeit, Ver- gleiche zwischen der Lage Japans und jener Oesterreichs im Verhältnis zur Sowietunion anzustellen. Raab hat sich gehütet, in den innerpolitischen Streit um den künftigen Kurs Japans einzugreifen, aber er hat in einem Interview doch zu verstehen gegeben, daß die von der Linken gewünschte Neutra- lität ohne Bewaffnung eln Nonsens sel. Die japanischen Sozialisten konnten aber Wenig stens mit der Ablehnung zufrieden sein, die Raab allen Militärischen Basen fremder Mächte in Oesterreich zuteil werden lieb— eine Aeußerung, die sich indirekt gegen die Bestrebungen der Amerikaner richtet, die Japan in ihr Faktsystem einbezlehen möch- ten. Ueberraschend selbst für eingeweihte Kreise kam die Nachricht, daß Vizekanzler Dr. Pittermann nach USA reisen werde, ob- wohl eine entsprechende Einladung der ame- rikanischen Regierung schon vor längerer Zeit ergangen war. Das österreichisch- ame- Tikanische Verhältnis ist seit Monaten sehr kühl, Wozu weniger die Oesterreicher Anlaß gegeben haben, als das State Department, das immer noch glaubt, jenen halbsouverä- nen Staat aus der Zeit der zehnjährigen Be- getzung vor sich zu haben. Pittermann hat in amerikanischen Regierungskreisen einen besseren Ruf als Raab, der als zu„russen- freundlich“ gilt. Dennoch wird er keinen jeichten Stand haben. Denn angesichts der im State Department herrschenden Menta- tät hätte sich Wien den amerikanischen Wünschen unterzuordnen. Man faßt es schon als„Verrat“ am Westen auf, wenn der öster- reichische Verteidigungsminister Graf, ein überzeugter Antikommunist, nach Moskau fährt, um senen früheren Besuch in Paris und Rom auszubalgneſeren. Es ist daher fraglich, ob Pittermanns Absicht, den schon seit vielen Monaten diskutierten österrei- chisch- amerikanischen Freundschaftsvertrag erneut aufzugreifen, Erfolg haben wird. gen, stockkonservativen Umgebung zu be- freien. Ja, er empfahl der Königin, die ge- schraubten, von ihrer Umgebung konzipier- ten Sätze ihrer Thronreden, die sie stets mit 80 Unbeteiligter, unnatürlicher Stimme vor- las, in den Papierkorb zu werfen und frisch und frei zu ihren Völkern und Untertanen zu sprechen. Seinen eigenen Standesgenossen hielt er gleichfalls den Zerrspiegel vor. Er kämpfte gegen die Privilegien von Titel und Geburt, er will einen nicht vererbbaren Adel von Leistung und Standesherren, die nichts an- deres sind als die Sprecher und Führer ihrer Klassen, sei es der Adel, die Finanz, die Wirtschaft, die Arbeiterschaft, seien es Kunst, Kultur und Sport. Auch die dritte Säule des„Etablishement“ verschonte er nicht mit seiner unbequemen Kritik. In einem aufsehenerregenden Aufsatz Wenn ich Erzbischof von Canterbury gewesen Wäre“ griff er dieser Tage die anglikanische Kirche, die in England die Rolle einer Staats- kirche spielt, an und beschuldigte ihre Geist- lichen, so sehr im verstaubten Fraditionalis- mus befangen zu sein, daß sie jeden Kontakt mit ihrer Gemeinde verloren hätten. Unmittelbar darauf folgte eine Weitere, noch gewichtigere Breitseite. Der streitbare Lord feuerte sie gegen die seltsam unrea- listische, ja unaufrichtige Einstellung seiner Landsleute zum Commonwealth, diesem so Widerspruchsvollen Club einstiger Unter- tanen des einst weltumspannenden briti- Der 65jährige Premier Das alljährlich erscheinende Register der englischen Prominenz gibt erst seit ein paar Jahren den 10. Februar 1894 als Geburtstag Harold Macmillans an. Bis er 1951 im Ka- pinett Churchill das Amt des Wohnungsbau- ministers übernahm, hatte der derzeitige Premierminister nämlich aus unerfindlichen Gründen, fast wie eine zimperliche alte Jungfer, sein Alter der Oeffentlichkeit vor- enthalten. Dabei ist sonst am Zimperlichkeit bei ihm keine Spur zu entdecken. Allerdings ist Harold Macmillan ein von Natur reser- Vierter Mensch. Er erschließt sich nicht gern seiner Umwelt, nicht einmal seinen engsten Mitarbeitern. Ob er außerhalb seines Fa- millenkreises überhaupt Freunde hat, ist umstritten. ö An seinem 65. Geburtstag steht Mac- millan am Vorabend von Ereignissen und Entwicklungen, die über seine weitere Kar. friere entscheiden werden. Innerpolitischh hängt sein Schicksal derzeit in der Waage. Innerhalb der nächsten 15 Monate muß er das Unterhaus auflösen und Neuwahlen ausschreiben, von deren Ergebnis es ab. hängen wird. ob er auf weitere vier oder fünf Jahre an der Spitze der Regierung Ihrer Majestät stehen wird oder micht. Wahrscheinlich werden die Wahlen noch in diesm Jahre stattfinden, und bis vor Kuem rechnete man mit der Parlamentsauflösung zum April oder Mal. Allerdings ist es mög- lich, daß die ungünstige Wendung, die in den letzten Wochen die Befragungen der öfkentlichen Meinung für die Konservative Partei genommen haben, den Premierminl. ster veranlassen könnte, den Wahltermin noch hinauszuschieben. Aber auch im inter- nationalen Felde steht eine kritische Zell bevor. Davon, wie Harold Macmillan seins außenpolitische Rolle in den nächsten Mo- naten spielen wird, muß vieles für die west- liche Allianz abhängen. England hat nun einmal eine Mittlerstellung chen Europa und Amerika auf Grund seiner Ge. schichte und geographischen Lage, und WIL haben allen Grund anzunehmen, daß ge- rade Macmillan die Rolle seines Landes auch in mancher Hinsicht als die eines Mittler? zwischen den beiden Weltmächten, USA und UdSSR, auffaßt. ö Macmillan ist ein durchaus modemer Konservativer, der weiß, daß seine Partei nur Aussicht hat, sich zu behaupten, wenn sie einen erheblichen Teil der Arbeiterschaft von der Richtigkeit rer Politik zu über- zeugen weiß. Man kann verstehen, daß in den dreißiger Jahren Macmillans damals in diesem Sinne progressive Auffassungen bei den im konservativen Lager herrschenden alten Herren gegen seine Beförderung zum Minister sprachen. Obgleich er schon dama als bedeutender und origineller galt als etwa der einige Jahre jüngere Anthony) Eden, machte dieser Karriere und Macmillen nicht. Gegen ihn sprach aber noch viel ge. wichtiger, daß er die Politik des Nachgebem gegenüber Mussolini und Hitler nicht nut mifzbilligte, sondern semem Migfallen auch im Parlament durch Reden und bei Abstim. mungen Ausdruck verlieh. Dieser Verstol gegen die Parteidisziphin schloß ihn von ministeriellen Ehren aus, bis ihn 1940 Chur. chill erstmalig zum pärlamentarlschen Staatssekretär machte. Man kann aus dieset Haltung Macmillans in den dreißiger Jah- ren den Schluß ziehen, daß er seinen un- zweifelhaft vorhandenen politischen Ehrget Hinter seiner Ueberzeugung zurücksstellte, Fr verzichtete lieber auf Beförderung zu Mi. nisterämtern, als daß er seine Segel nach dem hohen Ortes wehenden Winde gestell Dätte. Er ist ein Mann von Charakter. Wir wollen noch zwei Bemerkungen au. kligen: Macmillan ist ein sehr gebildeter und belesener Mann, Sein Intellektualismus it gepaart mit dem praktischen Verstand des Geschäftsmannes mit weltweiten Beziehun- gen ler leitete jahrelang den Macmillan Verlag, der Niederlassungen in den Ver- einigten Staaten und überall im Common. Wealth hat). Und zum anderen: Macmillen versteht mehr als die meisten englischen Politiker von europäischen Dingen. Er el Überzeugt, daß Englands Schicksal eng mt dem des europäischen Kontinents verknüpt ist, wenn er auch nicht an eine europäische Föderation glaubt, für die nach seiner Mel. nung die Voraussetzungen angesichts der Verchiedenheit der Geschichte, der Einrict. tungen und der Temperamente der Völker nicht gegeben sind.. Abs babe — Weitere Nachrichten siehe Seite“ Ein Lord kämpft gegen die alten Zöpfe Lord Altrinchams Schlachtruf: Junger Wein in die alten Schläuche britischer Tradition von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug schen Kolonialreiches unter Englands und seiner Krone Führung. Vor der Vereiniguft von Commonwealth- Journalisten entwictel er seine Plüne, aus dem gegenwärtigen, mel als losen Zusammenschluß souveräner Sta“ ten ein neues und revolutionäres Common wealth zu gestalten, eine dynamische Vel einigung von Ländern, Völkern und Rassen welche aus freiem Entschluß durch de gleichen Ideale zusammengehalten werden und an deren oberster Spitze Elisabeth l nicht als Königin von England oder Kane 0 Australlen usw. steht, sondern als Könidd des Commonwealth. 1 Nicht St. Georg, der Nationalheilige Ens lands, sondern Mahatma Ghandi sollte d Nationalheilige dieser aus Völkern ver schie dener Rassen und Hautfarben bestehende! dynamischen Gemeinschaft sein. Als oberste Ziel empflehit der Lord die Ueberwindun aller Rassenschranten und den Glauben, die parlamentarische Regierungsform, All meine Wahlen, Recht und Frieden. Auf ui schaftlichem Gebiet sollen die reichen i, glieder des Commonwealth den ärmere nach Kräften helfen und beistehen bel d Entwicklung und Verbesserung ihrer Lebens basis. 101 Es versteht sich am Rande, daß die neug umwälzenden Vorschläge des Lords genau die gleiche Ablehnung und ö entlich Kritik stiegen, Wie seine früheren Anger! 0 Und doch drücken sie mit aller Offenheit aus, was viele Engländer im stillen Kämme lein für notwendig und richtig erachten, 8 J. . 5 J S. ß JJC ˙*) CC ea. eee„ o 8 A e e ee b nun chen r Ge- d Wir 6 ge- 8 auch ittlers A und lerner Partel Wenn Schaft über- laß in Fals in en bei enden g Zum amalg It als thony millan el ge- gebem 1 mut 1 Auch bstim. erstoß n Von Chur. Aschen dieser 1 Jah- mn un- rgen Ite, Ir fu M- I nach gestellt r. en an- er und lug ist. ad des iehun- nillan⸗ Ver- mon- millan lischen Er st 18 mit knüptt bäische 1 Mel. ts det inrich. Völker shagen — te 7 15 und nigung vickelle „ mehl „ Stad⸗ mmon. 0 Ver- Rassel ch die werden eth II zanads Lönigid e Eng- Ite det orschle⸗ hendeß perstes indunt ben, 00 „ allge 11 Wik n Mi. rmereſ pel de“ eben Nr. 33/ Dlenstag, 10. Februar 1939 MORGEN Seite Was sonst noch gescha g. Bei Sonnenaufgang begannen am Montag in ganz China die Feiern zum Neujahrstage. An der chinesischen Küste stiegen beim ersten Morgengrauen die Feuerwerkskörper in die Luft. An den chinesischen Festlands- küsten entlang der Formosastraße versam- melten sich nach Mitteilung von Radio Pe- king Gruppen von Soldaten, um Neujahrs- glückwünsche mit den in der Nähe gelegenen „Volkskommunen“ auszutauschen. Gleichzei- tig kamen zahlreiche Zivilisten, vor allem junge Mädchen und Kinder, in Festtags- tracht in die Kasernen und Lager der Sol- daten. * Die drei tollen Tage sind auch in Rio de Janeiro ausgebrochen. Schon am Samstag, kurz nach dem Geläut der Mitternachts- glocken, versammelten sich die ersten Samba-Bands und Masken auf der Avenida Rio Branco, der Prachtstraße Rios. Der Wir- pel begann, obwohl der Karneval erst um Mitternacht offiziell die Herrschaft antreten sollte. Man konnte nicht warten. Bis zum Aschermittwoch werden, wie in vielen ande- ren Städten und Dörfern der Welt, auch in Rio de Janeiro die Wogen der Freude und der Ausgelassenheit hochgehen. * Der Wiener Fasching 1959 war heiterer und beschwingter als sein Vorgänger im Jahre 1958. Zu diesem Schluß kam jeden- falls der Finanzreferent der Stadt Wien, der mit seinen Einnahmen aus der Vergnügungs- steuer außerordentlich zufrieden ist. Er hat jetzt errechnet, daß die Wiener für Ein- trittskarten, Getränke, Blumen und„Jux- artikel“ insgesamt 25 Millionen Schillinge (über vier Millionen Mark), und damit um drei Millionen Schillinge 6500 000 Mark) mehr ausgegeben haben als im Vorjahr. * Ein kurioser Winter herrscht nach einem Bericht der sowjietzonalen Nachrichten- agentur ADN in diesem Monat im Erzge- birge. Eine in dieser Stärke selten beobach- tete Temperaturumkehrschichtung hat dazu geführt, daß auf dem 1214 Meter hohen Fichtelberg die Temperatur auf sieben Grad Wärme anstieg, während zum gleichen Zeit- punkt in Plauen— die Stadt liegt 800 Meter tiefer— 15 Grad Kälte herrschten. Die Durchschnittstemperatur betrug in anderen Jahren im Februar auf dem Fichtelberg — dem höchsten Berg der Sowjetzone— minus fünf Grad. * Auf Stelzen, deren Füße so zugeschnitten waren, daß sie eine Wildschweinspur hinter- ließen, ist ein Bauer aus der sowjetzonalen Gemeinde Kella nachts wiederholt heim- lich über die hessisch- thüringische Zonen- grenze gekommen. Die Volkspolizei deckte den Trick nach einer Meldung der Erfurter Zeitung„Das Volk“ nur durch Zu- fall. Der Bauer, wegen illegalen Grenzüber- tritts bereits vorbestraft, wurde zu vier Jah- ren Gefängnis verurteilt. Man unterstellte ihm Spionage für die, Bundesrepublik. Ein zu einem Zirkus gehörendes Auto mit zwei Mannern, einem Bären, einem Affen und einer Schildkröte stürzte in den Attersee(Osterreich). Die Feuerwehr konnte das Auto in kurzer Zeit bergen. Nur die Schildkröte hatte jedoch den Sturz in den See überlebt. * Beim Brand eines Wohnhauses in Mont- pellier Frankreich) sind eine Frau und ihre drei Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren in den Flammen umgekommen. Das Feuer wurde vermutlich durch eine Kerze entfacht und breitete sich so schnell aus, daß ein Eindringen in die Wohnung der Frau unmög- lich war. * Das älteste Magnetton-Gerät der Welt, das im Jahre 1898 von dem dänischen In- genleur Poulsen erfunden worden war und noch heute arbeitet, wurde von Kopenhagen nach Los Angeles geflogen, wo es àuf einer Maschinenausstellung gezeigt werden soll. Zusammen mit dem Gerät soll die Band- aufnahme einer Rede Kaiser Franz Josephs auf der Pariser Weltausstellung von 1900 vorgeführt werden. 5 * 1360 Fernsehsender waren in der ganzen Welt am Ende des vergangenen Jahres in Betrieb. Nach einer Statistik der schweizeri- schen Post stehen davon 490 Sender in West- Suropa, 107 in Osteuropa, in den USA und Kanada 603, in Zentralamerika 55, in Süd- amerika 36, in Asien 48, in Australien und Ozeanien 40 und in Afrika 6 Sender. ent- So streng sind in der Türkei Sitten und Gebräuche Küssen in der Okkentlichkeit verboten/ Amerikanische Soldaten haben Kissen ist in der Türkei verboten; we- nigstens in der Oeffentlichkeit. Besonders gefährlich kann die Sache jedoch werden, wenn ein Amerikaner eine Türkin küßt. Diese Erfahrung mußte ein Pärchen machen, das im Halbdunkel der Alleen im Stadtpark von Ankara von Spaziergängern aufge- schreckt wurde. Als die Leute merkten, daß die junge, hübsche Türkin von einem Ame- rikaner geküßt wurde, nahmen sie eine be- drohliche Haltung ein. Die ersten Steine flo- gen, und das Pärchen hatte es der Polizei zu danken, daß es mit dem Schrecken davon- kam. Der Kadi, vor den das Mädchen im Schnellverfahren innerhalb von 24 Stunden gestellt wurde, sagte ihm:„Du sagst, meine Tochter, daß du mit dem jungen Mann ver- lobt bist. Wenn du mit ihm nach Amerika fährst, magst du ihn küssen soviel du willst, aber hier ist das verboten. Aus väterlicher Milde will ich aber diesesmal Gnade walten lassen.“ Der Vorfall hatte der Presse Anlaß zu scharfen Angriffen auf das Benehmen der Amerikaner in der Türkei gegeben, um so mehr, als der junge Amerikaner im Stadt- park von Ankara auf die erste Warnung einen Parkwächter verprügelt hatte. Auch ein anderer Vorfall brachte die Zei- tungen in Harnisch. Türkische Schülerinnen des amerikanischen Colleges in Uesküdar (Skutari) hatten auf einem Schulausflug in Izmi im„Gölbasi“, dem elegantesten Lokal der Stadt, mit Amerikanern getanzt. Die Lehrerin, die selbst auch getanzt hatte, be- kam einen strengen Verweis. Wenn ein Türke eine Ausländerin heiratet, so hat man nichts dagegen. Aber wenn eine Türkin einen Ausländer heiraten will, dann sträuben sich die fortschrittlichsten Familien dagegen. Ata- türk hatte das alte, auf islamische Ueberlie- ferung gestützte Verbot der Heirat von Tür- kinnen mit Ausländern aufgehoben, und sein damaliger Ministerpräsident Ismet Inönü hatte sich widerstrebend darein ge- kunden. Das Verbot, einem Mädchen auch nur mit einem etwas längeren als zur Begrüßung und zum Abschied notwendigen Händedruck die Zuneigung zu zeigen, gilt nicht nur für Aus- länder, sondern auch für Türken. In Stra- Benbahnen und Bussen wachen die Schaffner über die Moral in der Oeffentlichkeit und weisen Pärchen, die sich„zu nahe kommen“, mit viel Witz zurecht. Autotaxen müssen das Wageninnere auf abendlichen und nächt- lichen Fahrten beleuchten. Privatwagen— und viele Amerikaner fahren in der Türkei eigene Wagen— sind allerdings von dieser Verordnung zum Schutze der Sittlichkeit ausgenommen. Ehen zwischen Amerikanern und Türkin- nen sind nicht selten. Die jungen Mädchen Strom aus Kernenergie für die Hduser Großbri- tanniens wird dieses Atomfraftwerk in Ber- Keley(Gloucestershire) nach seiner Vollendung liefern. Unser dpa-Bild zeigt das neue RNraſtwerhz nac 2 monatiger Bau- zeit. Ein Betonfunda- ment von 50m Durch messer und 4, 0m Dicke trägt jeden der beiden Reaſtoren. Im Herzen jedes Reaktors ruhen hinter einer dicken Stahilschutzwand 2000 t· Graphit und 250 t natür- liches Uranium. Nach Fertigstellung soll die Berkeley Station 276 Megawatt Strom in das Netz für den xivilen Verbrauch liefern. f Eine recht originelle Briefmarke gab die Tür- ei vor wenigen Tagen zum 75jährigen Be- stehen des Istanbuler Lyzeums für Jungen keraus. Statt eines Bildes der Schule oder eines ahnlichen Motives wählte man vor einem gelben Hintergrund eine schwarze Schultafel, auf der die Jubilaumszahl„75, die gleich- zeitig auch die Wertangabe von 75 Kurus dar- stellt, mit weißer Kreide rechnerisch durch Ab- ziehen des Gründungsjahres 1884 von diesem Jahr 1939 ermittelt und wiedergegeben wurde. Rechts davon ist das Abzeichen der Schule zu sehen. Die Auflage der Sondermarke beträgt 2 Millionen Stück. Diese Marke ist ein Bei- spiel dafür, daß man Symbole auf Briefmar- cen durchaus nicht abzulehnen braucht, sofern sie nur kinreichend geistvoll sind. dpa-Bild setzen ihren Willen doch sehr oft gegen den Widerstand der Verwandtschaft durch. Sie stammen meist aus begüterten und zuweilen aus einflußreichen Familien. Manche kehren aus den Vereinigten Staaten auch enttäuscht zurück, wenn ihr Sergeant im Zivilleben in recht bescheidenen Verhältnissen zu leben gezwungen ist. Amerikaner, die Türkinnen küssen, ma- chen sich in der Türkei, wo Küssen in der Oeffentlichkeit verpönt ist, also höchst unbe- liebt. Aber es sind nicht die zärtlichen Bande allein, die den Amerikanern in der Türkei übelgenommen werden. Vielleicht noch mehr als diese fallen andere Erscheinungen ins Gewicht, die man in Deutschland nach dem Krieg, insbesondere in den Jahren, vor der Währungsreform, ebenfalls kennengelernt hat. In den PX-Läden gibt es all jene schö- nen Dinge, deren Einfuhr sich die Türkei wegen des chronischen Devisenmangels nicht leisten kann und deren Schwarzmarktpreise für den Durchschnittsbürger in der Türkei unerschwinglich sind. Den Handel mit Autos, Kühlschränken, Musiktruhen und ähnlichen größeren Objekten, der für Ame- rikaner in der Türkei in früheren Jahren sehr lohnend war, ist zwar durch Verfügungen und Abkommen Einhalt geboten worden, aber es gibt hinter den von amerikanischen Posten bewachten Türen der Amerikaner- es in diesem Lande nicht leicht Läden, die kein Türke betréten darf, noch immer viele begehrenswerte Dinge vom köst- lichen Genußmittel bis zur amerikanischen Jazz-Platte, die auch in den elegantesten Läden in Istanbul und Ankara nicht zu haben sind und die über dunkle Kanäle auf den schwarzen Markt fließen. In der Türkei gibt es viele Amerikaner. Ihre Zahl in Ankara allein wird auf 5000 ge- schätzt. Sie gehören mannigfaltigen zivilen und militärischen Missionen an. Ein türki- scher Offizier wird sich auch nicht gerade darüber freuen, daß ein amerikanischer Ser- geant sich eine schöne Wohnung mieten kann und mit dem Taxi zum Dienst fährt, wäh- rend er selbst den Weg zu seiner Dienst- stelle im überfüllten Autobus oder im Dol- mus(Sammeltaxe) eingepfercht zurücklegen muß.„So sieht die Waffenbrüderschaft wie- der nicht aus, und wir haben auch keinen Krieg verloren und sind kein besetztes Land“, sagen die Türken zum Auftreten der Ameri- kaner. Am empfindlichsten wird der National- stolz der Türken— und die Türken haben sehr viel Nationalstolz— durch die NAT O- Regelung getroffen, daß amerikanische Sol- daten wegen Straftaten, die sie während der Dienstzeit begangen haben, nur vor ame- rikanische Militärgerichte gestellt werden werden können. Die Amerikaner sind im- mer im Dienst, auch wenn sie etwa be- trunken mit ihren Jeeps über die Straßen rasen und türkische Kinder überfahren. Und sie kommen mit lächerlichen Strafen, meist kleinen Geldbußen, weg“, sagen die Türken. Jede fremde Gerichtsbarkeit ist in der Tür- kei verpönt. Sie erinnert zu sehr an die„ka- pitulationen“, einem im 16. Jahrhundert vom Sultan Soliman mit dem französischen König Franz I. geschlossenen Vertrag, der französische Bürger in der Türkei der Ge- richtsbarkeit französischer Konsulate unter- stellte. Dieses Abkommen hatte schließlich massiver ausländischer Einmischung in der Türkei die Tore geöffnet. Amerika hat der Türkei seit dem zweiten Weltkrieg viel geholfen: militärisch mit Waffen und Geld und wirtschaftlich mit Kre- diten. In der Türkei kennt man den Grund dieser Hilfsbereitschaft ganz genau. Man wein nur allzu gut, daß die Türkei der sicherste, zuverlässigste und stärkste Teil des nahöstlichen Sperr-Riegels gegen die So- Wjetunion ist, und man weist mit Stolz dar- auf hin, daß die türkischen Einheiten zu den besten in Korea gehörten und auch die Ame- rikaner aus recht unangenehmen Situationen befreit haben. Aber man möchte auch nur den geringsten Anschein vermeiden, als sei die Türkei ein amerikanischer Satellit. Kurt Gebauer Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Im Flach- lamd starker Dunst, gebietsweise Nebel oder Hochnebel, vor allem in den Früh- und Morgenstunden. Auch Odenwaldhochlagen zeitweise dunstig. Niederschlagsfrei. Tages- temperaturen im Dunst 2 bis 4 Grad über Null, außerhalb desselben etwas höher. Tiefsttemperaturen allgemein zwi- schen minus 5 und minus 7 Grad, örtlich im Bauland auch etwas tiefer. Sehr schwache Luftbewegung. Uebersicht: Das große Hoch über dem Festland bleibt weiterhin für uns wetter⸗ bestimmend. Anzeichen für eine Aenderung sind noch nicht vorhanden. Sonnenaufgang: 7.47 Uhr. Sonnenuntergang: 17.35 Uhr. Vorhersage- Karte För 10.2. 9 5 1025 V 00 Hoporandg 2 Pegelstand vom 9. Februar Rhein: Maxau 411(-); Mannheim 266 (8): Worms 192(26); Kaub 211(3). Neckar: Plochingen 137(unv.): Gundels- heim 176(+1); Mannheim 273(6). Am 4. 12. 1958 gestartet am 7. 2. 1959 gelandet Zwei amerikanische Flieger haben mit einer einmotorigen Cessna 172 einen neuen Dauerflug- Weltrekord von 65 Tagen aufge- stellt und damit den alten Rekord vom 21. September 1958, ebenfalls durch z wel Amerikaner, um 15 Tage verbessert. Steif und müde kletterten am Samstag der 38jährige Geschäftsmann Bob Timm aus Las Vegas und der ebenfalls 33jährige John Cook, Pilot einer Luftverkehrsgesellschaft in Los Angeles, aus ihrer kleinen Maschine. Am 4. Dezember waren sie vom Flugplatz Me- Carran aufgestiegen und hatten am 23. Ja- nuar den bisherigen Weltrekord eingestellt. Seinen 33. Geburtstag beging Timm am ver- gangenen Donnerstag noch in der Luft. 65 Tage lang flogen Cook und Timm zwischen Las Vegas und Blythe in Kalifor- nien hin und her, machten gelegentlich auch einen Abstecher nach Los Angeles und Phö- nix(Arizona) und lösten sich alle vier Stun- den am Knüppel ab, während der andere auf einer Matratze im Rumpf der Maschine schlief. Jeden Morgen und Abend gingen sie über dem Flugplatz von Blythe herunter und tankten aus einem mit 140 Kilometer Geschwindigkeit dahinrasenden Wagen auf und übernahmen eine Korb mit warmen Essen und Post. Dabei wurden regelmäßig die Reifen der Maschine auf Spuren ver- botener Landungen untersucht. Häufig muß ten auch das Oel gewechselt und die Wind- schutzscheibe gereinigt werden. 3 Gewaschen haben sich die beiden jeden Tag mit einem Schwamm, und Cook rasierte sich sogar jeden Tag. Timm dagegen ließ sich einen Bart wachsen. Um Kontakt mit den Angehörigen zu halten, kreisten die beiden Flieger alle zwei Tage für einige Zeit über Timms Haus in Las Vegas und unterhielten sich über Sprechfunk mit Timms Frau. ——— Was wir sahen: Die Frage nach dem Niveau Leute mit ernster Gemütsart und gediegenen Ansprüchen pflegen, sobald das Gespräch aufs Fernsehen kommt, ihre Ab- neigung gegen dieses unterhaltsame Massen- medium in lapidarer Kürze mit dem Einwand zu begründen, dag das Programm kein Niveau hätte. Und sie können, obwohl sie nur selten einen skeptischen Blick auf Nach- bars Bildschirm werfen, stets ein passendes Beispiel nennen, das ihre Vorurteile vollauf rechtfertigt. Wer wollte nicht zugeben, daß uns der Nord- und Westdeutsche Rundfunk- verband auch an diesem Sonntagabend Wieder eine saftige Klamotte bescherte, als aus Köln„ein jeckes Volksstück“, betitelt Mädchen aus der Spitzengasse“, von der Millowitsch-Heimatbühne übertragen wurde. Oflenbar Wollte man damit rheinische Fröh- lichkeit verbreiten, die denn auch bei den närrisch kostümierten Besuchern im Parkett hohe Wellen schlug. Doch was sich jenseits der Rampe tat, war primitivstes Schmieren- theater, weit schlimmer noch als der Mißgriff Vorm vorigen Sonntag, ein„Volksstück“ der untersten Kategorie, auf den Lokalhumor der Kölner Altstadt zugeschnitten. Und aus- Serechnet so etwas wurde auch den öster- reichischen Zuschauern geliefert, die ange- sichts solcher Sendungen recht seltsame Begriffe vom bundesdeutschen Fernsehen bekommen müssen. Glücklicherweise war unser karnevalisti- scher Export in der vergangenen Woche von Weitaus besserer Qualität, als sich„Mainz— wie es singt und lacht“ wieder einmal in seiner allerschönsten Narrenlaune präsen- tierte und in der alljährlichen Gemein- zchaftssitzung der beiden großen Mainzer rnevals- Gesellschaften sein berühmtes Festprogramm mit altbewährten Kräften und neuentdeckten Talenten darbot. Hier entfaltet sich echter Volkswitz in einer un- nachahmlichen Mischung von heiterer Zeit- kritik mit ernsten Untertönen, und immer spürt man hinter der Maske des Spaß- machers das Engagement des Herzens uad die Weisheit einer großen menschlichen Ver- nunft. Gerade bei den politischen Themen wurde diese humane Gesinnung vielleicht stärker als sonst sichtbar, und das Bekennt- nis zu Berlin hatte nichts mehr mit Kar- neval zu tur, sondern war der Ausdrucs einer politischen Ueberzeugung, die such in diesen närrischen Tagen nicht vergessen wird. Was das Vergessen anbelangt, in dem viele unserer Mitbürger sehr geübt sind, so sorgte das Fernsehen durch einen Sonder- bericht über den Bonner KZ- Prozeß, der gerade an diesem Tage zuende gegangen war, für eine schockierende Auffrischung des Ge- dächtnisses. Es war ein Vierzig-Minuten- Kolleg über unvorstellbare Scheußlichkeiten, begangen von jenen beiden Männern, die mit unbewegten Mienen die ruhigen, sachlich- klaren Aussagen ihrer Opfer anhörten. Und als einer der Zeugen, von den Erinnerungen überwältigt, sein Gesicht in den Händen barg und nicht mehr weitersprechen konnte, spie- gelte sich in den Augen der Richter und Zu- hörer eine Erschütterung, die auch den Be- trachter am Bildschirm packte, als er sich s0 unmittelbar mit den Dokumentationen der gespenstischen Vergangenheit konfrontiert Sah. Nach diesen Ausschnitten einer krimi- nellen Wirklichkeit, die keine Phantasie zu erdenken vermag, folgte dann die letzte Sendung der Kriminalfilm-Serie„Gesucht wird Mörder&“, hergestellt von der UFA, die mit ihrer Spezial- Produktion für das deutsche Fernsehen bisher nicht viel Rühm- liches geleistet hat. Immerhin ist dem Pro- duktionsleiter und Regisseur Volker von Collande, der sich inzwischen anderen Auf- gaben zugewendet hat, mit diesem Fort- setzungsstreifen wenigstens einer der üblichen Reißer gelungen, mit denen wir an- sonsten„Zwischen Halb und Acht“ aus amerikanischen Importen versorgt werden. Wer dieses Unterhaltungsklischee— vor dem Hauptprogramm— liebt, mag sich schon auf die nächste Folge der„Gefilmten Enzy- klopädie“ freuen, ein Mammut- Projekt des französischen Fernsehens, das bereits nach der ersten Sendung erkennen ließ, welche grandiosen Möglichkeiten sich hier bieten. Man muß nur die richtigen Ideen und Mit- arbeiter haben, dann stellt sich das Niveau von selber ein— eben das Niveau, das die Zuschauer auch bei uns zu sehen wünschen. E. P. Von berühmten Leuten Geistesgegenwärtig Als Pierre Fresnay kürzlich in seinem großen Wagen durch die Pariser Innenstadt brauste, streifte sein Chauffeur nacheinander mehrere parkende Autos und entschuldigte sich bei seinem Herrn damit, daß die Bremsen offenbar nicht in Ordnung seien. Er sei nicht mehr Herr des Fahrzeugs, erklärte er plötz- lich, und spüre, daß der Wagen einfach nicht mehr gehorche.„Behalten Sie kaltes Blut“, antwortete ihm Fresnay, der es sehr eilig hatte und nicht zu Fuß gehen wollte,„und suchen Sie sich irgendetwas zum Zusammen- stoßen, was nicht zu teuer kommt!“ Richtiggestelltes Gerücht Als Maria Schells Bruder Karl sich kürz- lich bei der Uraufführung des Films„Les Naufrageurs“ ODie Schiffbrüchigen) dem Pu- blikum präsentierte, hatte er seine Braut Candida bei sich— sehr zur Ueberraschung der Journalisten, die gemeint hatten, er sei mit seiner Partnerin Dany Carrel verlobt. „An diesem Mißverständnis ist nur die Woh- nungsnot schuld“, beteuerte er.„Da ich trotz größter Bemühungen keine Unterkunft fin- den konnte, bot mir Dany ein Zimmer in ihrer Wohnung an. Das Gerede der Leute hat dann schnell für das Uebrige gesorgt.“ Noch ein Laster Montesquieu erzählt von einer Unter- haltung, in deren Verlauf jemand alle Laster und Untugenden Voltaires auf- zählte. Als man ihm immer wieder ant- wortete:„Aber er ist doch so geistreichl“, erwiderte er schließlich aufgebracht: „Stimmt— das ist noch ein weiteres Laster mehr!“ Vorteil der Armut „Würden Sie jemals imstande sein, aus Liebe einen bettelarmen Mann zu heiraten?“ Diese Frage stellte ein amerikanisches Ma- gazin an verschiedene Hollywood-Stars. Schlagfertig antwortete darauf Zaza Gabor: „Aber natürlich! Ein völlig mittelloser Mann hat doch zumindest einen großen Vorteil: Man kann seine Unterhaltskosten von der Steuer absetzen Wozu ein Revolver gut sein kann Wenn eine verliebte Frau erfährt, daß sie betrogen worden ist, und zufällig einen Revolver zur Hand hat, dann verhält sie — sich, wie Lul Brynner meint, je nach ihrer Nationalität sehr verschieden. Die Fran- 2568 in erschießt ihre Nebenbuhlerin, die Ita- lienerin den treulosen Mann und die Spa- nierin alle beide, während die Deutsche sich selbst das Leben nimmt. Eine Schwe⸗ din hingegen verkauft die Mordwaffe und erwirbt für das erhaltene Geld Punsch, in dem sie ihren Kummer ertränkt. Die Ame rikanerin schließlich verschafft sich mit Hilfe des Revolvers eine bessere Unterhal- 1155 indem sie einen Raubüberfall insze- nier Kehrseite der Verkehrswerbung Kürzlich trat Prinzessin Gracia von Monaco zum ersten Mal, seit sie nicht mehr Grace Kelly heißt, vor die Filmkamera, diesmal sogar in Begleitung ihres fürstlichen Gatten und der beiden Kinder, um bei einem Werbefilm für den monegassischen Fremdenverkehr mitzuwirken. Bei der ersten Vorführung des Streifens schrie sie jedoch laut auf, als sie den Titel„Einladung nach Monaco“ las:„Nein, das muß geändert werden! Schon jetzt will mich jeder Ameri- kaner, der nach Monaco kommt, besuchen. Wenm es aber noch dazu Einladung heißt, dann kommt es ja zu einem regelrechten Ansturm auf unser Schloß!“ Kaltblütig Nachdem Erskine Caldwell in Hollywood einen Filmvertrag unterschrieben hatte, be- trat er eine Bar und ließ sich einen Cock tail mixen. Der Barmann hatte gerade die verschiedenen Bestandteile in den Schüttel- becher zusammengegossen, als ein Erdbeben — an der kalifornischen Küste keine Selten- heit— alles durcheinander rüttelte.„Ver- gessen Sie nicht das Eis“, rief ihm Cald- well zu,„schütteln ist nicht mehr nötig. MANNHEIM 8 eee Dienstag, 10. Februar 1959/ Nr. 9 Bu-Ba legt neben Nebenstrecken Hauptstrecken still: „Umschrumpf“-Programm bringt Vorteile Sensationelle Pressekonferenz im Güterbahnhof/ Verkohlung soll Verdieselung strömend verkraften Die Bundesbahn will in unabsehbarer Zeit die Strecken Mannheim Frankfurt am Main, Mannheim— Karlsruhe Stuttgart München und Mannheim— Heidelberg stillegen. Diese un wahrscheinliche Mitteilung machte am Rosenmontag ein Sprecher der Bundesbahndirektion Karlsruhe bei einer Pressebesprechung im Güterbahnhof, zu der in letzter Minute eingeladen worden war. Wie der Sprecher versicherte, ist es die Bundesbahn müde, sich wegen des Gesundschrumpfens auf Nebenstrecken ständiger Kritik auszusetzen. Sie will jetzt den umgekehrten Weg gehen: Haupt- strecken verkraften und Nebenstrecken verkohlen.(Bisher wurden Hauptstrecken verdieselt oder verströmt und Nebenstrecken verkraftet.) Die Referenten für die Ueberprüfung der Rentabilität der Bundesbahnnebenstrecken hatten vor einiger Zeit ein neues Ressort zur Ueberprüfung der Unwirtschaftlichkeit der Bundesbahn- Hauptstrecken ins Leben gerufen. Dieses Ressort hat nun die er- staunliche Feststellung getroffen, daß die Bundesbahnstrecken Mannheim— Frankfurt, Mannheim— Stuttgart- München und Mann- heim Heidelberg parallel zu Autobahnen verlaufen. Da es im Wettbewerb zwischen Straße und Schiene der Bundesbahn seit Jahren darauf ankam, den Kopf für sich zu ent- scheiden(notfalls wurden deshalb Güter- Wagen auf Tiefladern über Bundesstraßen befördert), kam einem Referenten jetzt die erleuchtende Idee. Er schlägt vor, auf den Bahndämmen der genannten Strecken die Gleise zu beseitigen, den bereits vorhan- denen Schotter mit einer Teerschicht zu überdecken und so einen zusätzlichen Schnellverkehrsweg, der zwischen Auto- bahn und Bundesstraße verläuft, zu schaf- fen. Der Vizepräsident der Direktion wußte diese Ausführungen durch eine sensationell anmutende Meldung zu ergänzen: Bundes- bahntechnikern soll es gelungen sein, ein Verfahren zu entwickeln, das es ermög- lichen Würde, die bereits vorhandenen elek- trischen Oberleitungen für O-Busse zu ver- wenden. Mit einem entsprechenden Elektro- Aggregat und einer Stange zur Stroment- nahme könnte jeder Fernlaster auf diesen „Bu- Ba Schne- Stras“(Bundesbahnschnell- Straßen) eingesetzt werden. Die bisher so stiefmütterlich behandelten Nebenstrecken könnten durch diese Mag- nahme vor dem Schrumpfen bewahrt und zu neuem Leben erweckt werden. Die Bun- desbahn würde nämlich, so erklärte ein Bundesbahnoberrat, die neuangeschafften E- Loks in Indien gegen die bereits dorthin abtransportierten alten Dampfloks eintau- schen, um sie auf den Nebenstrecken wieder einzusetzen. Die wirtschaftlichen Vorteile allein dieser Maßnahme sind vorerst kaum abzusehen. Die Schiffahrt könnte brachlie- genden Frachtraum mobilisieren, die Koh- lenzechen im Ruhrgebiet hätten einen alten Stammkunden wieder gewonnen, die herz- lichen Beziehungen zu Indien würden wei- ter vertieft und auch dem Aussterben der Kleine Chronik der grogen Stadt Goldonis„Lügner“ von Schülern gespielt Die Friedrich-List-Schule(Wirtschafts- Oberschule) hatte für einen Theaterabend mit eigenen Kräften im Friedrich-Joest- Saal Goldonis Lustspiel„Der Lügner“ aus- gewählt, ein Stück, das, aus dem improvi- sierenden Temperament der Commedia dell arte geboren, soviel durch sich selbst Wirkt, daß man es ohne großes Risiko zum Gegenstand einer Lalenauf führung machen kann. Die Fabel des sympathischen Hoch- 7 8 Mac Dir ein paar schöne Stunden geh 5 Beil N* staplers, der sich schließlich in seinem eige- nen Lügengewebe fängt und von einer reso- juten Schönen gezwungen wird, ein nicht ernst gemeintes Heiratsversprechen einzu- Lösen, verfehlte denn auch nicht ihre oft er- probte Wirkung, zumal Elmar Vorreiter in der Hauptrolle ein angenehmes Bühnentem- ament erkennen lieg und sich mit einer cherheit auf den Brettern bewegte, die das Ensemble ncht durchweg aufwies. Es waren Für die personellen Möglichkeiten der Schule doch zu viele Rollen, die einer genaueren Profilierung bedürfen, und auch die unerläßg- Ache Spielfreude wünschte man sich hier und da italienisch-vitaler. Doch da jeder sichtlich sein Bestes gab und das Publikum ich von den reizenden Einfällen ständig angenehm berührt zeigte, erfüllte das Unter- nehmen seinen unterhaltenden und pädago- en Zweck, der Muse in der Schule eine eimstatt zu bieten.-mann Ball des„Lallehaag“ sehr exklusiv Die splegelblanken Tanzflächen in den Vasträumen des Palasthotels„Mannheimer Hof“ boten Raum genug für extravagante Figuren, als der von der Karneval-Gesell- Schaft„Lallehaag“ veranstaltete Faschings- ball begann. Die am Samstagabend allerorten in gleichem Sinne tätige Konkurrenz ließ die Gästeschar kaum über den exklusiven Kreis der dem Verein besonders verbundenen An- hänger und Freunde hinaus wachsen. Da sich die beschwingte Ballstimmung nur langsam von selbst einstellen wollte, betätigte sich Präsident Horst Kunzmann kurz entschlossen Als Arrangeur einer einleitenden Polonaise, die denn auch ihre Wirkung als Eisbrecherin icht verfehlte. Von da an ging es zügig wei- ter zu den Rhythmen der Tanzkapelle„So- pranis“, und die in Abendtoilette erschiene- nen Gäste paßten sich peu à peu den Kostüm- trägern an. Die Tombola flel der Kauffreu- digkeit des Publikums restlos zum Opfer, und das auf der Rundreise zu den Stätten karne- Valistischer Ausgelassenheit im Palasthotel eintreffende Mannheimer Prinzenpaar konnte sich nicht über den Empfang beklagen. Für die jubelnden Ahois bedankte sich der när- rische Souverän mit seinem immer wieder gern gehörten Prinzenvagabundenlied. -mann Goldene Onkelehe in Neckarau In Neckarau konnten zwei Menschen ein wahrhaft seltenes Jubiläum begehen. Der 76jährige Karl L und die 75 jährige Emma H. feierten unter begeisterter Anteilnahme der Nachbarschaft ihre goldene Onkelehe. Das noch bemerkenswert frische Jubelpaar lebt seit 50 Jahren zusammen, ohne je verheiratet gewesen zu sein. Es hat 9 Söhne und 5 Töch- ter, die erwachsen sind und selbst bereits Onkelfamilien bildeten. Ihre Kinder wollen die Familientradition fortsetzen. Zum Festschmaus erschien sogar der Standesbeamte, der die beiden damals nicht getraut hatte. Er erinnerte sich noch genau an den Tag. Das ehrwürdige Jubelpaar hofft zuversichtlich, noch die diamantene Onkel- ehe erleben zu dürfen. Am späten Nachmittag fuhr der bekannte Mannheimer Filmprodu- zent„Ebfi“ Fingadò Vor und machte Küfnah- men für das Fernsehen. Dabei intonierte ein Chor von gemischten Ehrenjungfrauen das Lied aus dem„Vetter aus Dingsda“:„Onkel und Tante, ja das sind Verwandte.“-rollie- Einzelhandel schließt frühzeitig Der Mannheimer Einzelhandelsverband gibt bekannt: die Einzelhandelsgeschäfte sind am Fasnachtdienstag ab 13 Uhr ge- schlossen. Die Angestellten sollen so die Ge- legenheit erhalten, an dem Fasnachtstrubel teilzunehmen. Die Städte Ludwigshafen und Heidelberg schließen sich dieser Regelung an und schließen ihre Geschäfte ebenfalls um 13 Uhr. 0. Heidelberger Oberkiefer bei Schriesheim gefunden Oberförster Schloz überraschte gestern die Prähistoriker mit einer sensationellen Nachricht: Beim Ausgraben eines Fuchsbaus im Sandtorfer Bruch fand er den unversehr- ten Oberkiefer des Homo FHeidelbergensis. Der Unterkiefer des 500 000 Jahre alten „Homo“ fand sich bekanntlich bei Ausschach- tungsarbeiten nahe der Bergstragßengemeinde Schriesheim. Damals hatte es ungeheures Aufsehen erregt, daß der Oberkiefer fehlte. Führende Wissenschaftler vertraten damals die einleuchtende These:„Ein Mensch ohne Oberkiefer, das ist etwas, wo's gar nicht gibt.“ Nund fand sich der Oberkiefer. Das Landes- amt für Denkmalpflege hält einen üblen Scherz für ausgeschlossen. Vielmehr habe der Homo FHeidelbergensis den Oberkiefer, so Wird dort erklärt, auf seiner Wanderung von den Rhein-Niederungen nach der Berg- straße verloren. Der„Homo“ versuchte Offenbar auch gar nicht mehr, den verlorenen Oberkiefer wiederzufinden. Er ließ sich gleich an Ort und Stelle bestatten. Am gleichen Platz wurde er dann vor 50 Jahren wieder- gefunden. Schwab Romantik auf der Eisenbahn würde ge- steuert. Andererseits erhielte die Auto- mobilindustrie durch den Einsatz weiterer Kraftfahrzeuge auf den Bu-Ba-Schne-Stras neue Aufträge. Der ganze Prozeß soll als „Umschrumpfen“ bezeichnet werden. Bei dem anschließenden Mittagessen in den Bundesbahngaststätten machte ein Bun- desbahnsachverständiger bei Feinst-Pückler- Eis die Pressevertreter vertraulich noch auf einen besonderen Vorteil des neuen Verfah- rens aufmerksam. Auf zahlreichen neuen Bahnhöfen mußten schon nach kurzer Zeit die Bahnsteige verlängert werden, da die Bundesbahn sich entschloß, Schnellzüge nicht Mehr wie bisher nur mit zwölf Leichtmetall- bauwagen, sondern nötigenfalls auch mit dreizehn oder vierzehn Wagen zu fahren. In diesem Falle mußten aber die Reisenden der letzten Wagen immer in den Schotter sprin- gen. Moderne Fernlaster könnten nun ruhig vier Anhänger haben, selbst dann würden die vorhandenen Bahnsteiglängen noch auf Jahre hinaus ausreichen. Stadtbaudirektor Borelly hat sich sofort mit dem Dezernat Planung(Abteilung Um- schrumpfen) in Verbindung gesetzt, um zu erfahren, wieweit die neuesten Pläne der Bundesbahn beim Rheinbrücken-Schnecken- nudel-Projekt noch berücksichtigt werden können. Um den Reisenden das Umsteigen in die städtischen Omnibusse zu erleichtern, erwägt man die Bundesbahn-Schne-Stra- Busse vielleicht auf einer schiefen Ebene bis in Höhe der Lindenhofüberführung heranzu- bringen. Die bisherige Planung könnte da- durch um eine interessante Variante erwei- tert werden. Abzuwarten bleibt jetzt, wie sich das Bun- desverkehrsministerium in letzter Instanz entscheiden wird. Der Amtsweg sieht zu- nächst eine Befragung der Bürgermeister, der Kreisräte, der Landräte, der Landtags- abgeordneten, der Landesregierung, der Bun- desbahndirektion, der Bundesbahnhauptver- waltung, des Verkehrsausschusses des Bun- destages, der Interessengemeinschaft der Autoindustrie, des Verbandes der O-Bus- hersteller, der Gewerkschaft Bergbau und anderer kleinerer Organisationen vor. Die einzelnen Stellen sollen sich jeweils in einem Gutachten zu den Plänen der Bundesbahn Auhern. „So ohne weiteres verkohlen wir nieman- den“, erklärte der Präsident der Bundesbahn- direktion abschliegend. Hadschi Termine ARKRB„Solidarität“— Abteilung Neckar- stadt: 10. Februar, 18 Uhr,„Paradies“, Schim- perstraßge 16, Zusammenkunft. Verein für volkstümlichen Wassersport Mann- heim: 10. Februar, 19.11 Uhr, Bootshaus Luzen- berg, Sandhofer Straße, Kehraus, „Grokageli“; 11. Februar, 20.11 Uhr,„Dur- lacher Hof“, Käfertaler Straße, traditionelles Hexings essen. 5 5 5 2 vie ratulie rent: Willy Peulen, seit zehn Jahren shrehatrrtficher Geschäftsführer des Werbefachverbandes Südwest, Manmheim, Al- menstraße 2, wird 60 Jahre alt. Sophie Söh- ner, Mannheim, Gartenfeldstraße 15, begeht den 77. Geburtstag. Hedwig Rothe, Manmheim, Ida-Scipio-Heim, Carl-Benz-Straße, vollendet das 83. Lebensjahr. Silberne Hochzeit können die Eheleute Ludwig Hügel und Luise geb. Herd, Mannheim, Neckarvorlandstr. 135, Josef Bellem und Erna geb. Freitag. Manmheim, Lenaustraße 63. feiern. Ab heute: Grobes Maskentreiben auf den Straßen Bild: Steiger Närrische Feste an allen Mannemer Enden Ueber 240 Vereins veranstaltungen mit heiseren Tollitäten Nahezu 240 Fasnachts veranstaltungen Waren in Mannheim und näherer Umgebung fällig: Im Bootshaus des Volkstümlichen Wassersport tagten die Kanuten mit den Schwimmern recht einträchtig und stim- mungsvoll; auf dem Waldhof peitschten die Star-Light-Combos die Tanzwut der Freunde des MEV„Viktoria“ auf; im Franziskushaus gab sich das Rheingold-Quartett 1922 mit seinen Anhängern dem kostümierten Tanze hin; im Schönauer Siedlerheim hatten die schweren Männer vom Ring- und Stemmelub ihre ernste Trainingsarbeit gegen aufgelok- kertes Maskentreiben eingetauscht; der Sandhofer„Morgenstern“ sah einen überfüll ten VdK-Saal, der Käfertaler„Löwen“ mußte sich der anstürmenden Masken des MV Süngerbundes 1873 erwehren; rund ging es beim MGV„Frohsinn“ Feudenheim und ein tolles Treiben gab es bei der MRG Baden von 1880, wo Prinz und Prinzessin ihren Charme blitzen ließen. Nicht minder stürmische Stimmungswel- len waren im TSV 46 festzustellen, die„Ca- sinos“ sorgten für den nötigen Schwung, Während die Bar über den Massenandrang gut hinweg kam; hoch schlugen die Wellen auch im Kolpinghaus bei dem Vereinstrio Typographia, Frauenchor Lindonia und Au- relia; auch der KSV 1884 loderte in hellsten Flammen; im„Zähringer Löwen“ gab es ein duftes Treffen der Sängerfamilie des MGV Erholung; die Garde der„Fröhlich Pfalz“ traf sich zum Gerdeballz hei der Absolventenver- einigung der technischen Fachschulen im MRC von 1875 herrschte Höchstimmung; in Nek- karau trug der Tanzabend der Sängerhalle Germania einen ebenso guten wie stim- mungsvollen Charakter; das Volkshaus Nek- karau sah den Volkschor-Liederkranz als Gast; auch in der TSV-Halle bei den Hand- ballerm ging es lebhaft zu; und in Rheinau fand sich die TSG im eigenen Haus recht stimmungsvoll und bunt zusammen. Undso- weiter, undsoweiter. bewältigt. Eine sensationelle Erfindung: Tiefgangdirektor Conelly hat eine Maschine konstruiert, die Teeren und späteres Aufreißen von Mannheimer Straßen in einem Arbeitsgang Zeichnung: Schneider Der seit Jahren nunmehr aus taktischen Gründen im Kaisergarten durch den Katholi. schen Männerchor 1913 Mannheim-Neckar- stadt durchgeführte große bunte Abend ga- rantierte den Arbeitsbienen um Vorsitzenden Franz Erhardt ein zum Bersten gefülltes Haus. Prinz und Exprinz waren durch Hei- serkeit als Folge ihrer schweren Amtsge- schäfte gekennzeichnet. Die Jugend hat dank des Stadtjugend- rings sämtliche Rekorde gebrochen. Die Stimmung im Rosengarten kann in solchem Ausmaß eben nur von der Jugend aufge- bracht und infizierend weitergereicht werden. Fünf Kapellen wirbelten sie immer wieder durcheinander. Das farbenprächtige Bild lief ab wie ein reizvoller Film, der allen in bester Erinnerung bleiben wird. Der GV„Teutonia“ nahm zweimal die Gelegenheit wahr, den Feudenheimer köst- uns U gaceh BIE est SCHON lichen Humor eigener Kultur in vollendeter Form zu servieren. Aus der„eigenen Küche“ erschienen als prächtige Kochkünstler Lothar Schmitt(Volksdichter) und die Büttenkano- nen Wilhelm Heckmann und Hermann Rihm. Auch die Damen des Elferrates mixten aktiv die Humorkost und übernahmen zeitweise selbst das Präsidium. Großen Beifall fand der Besuch des„Lallehaag“. Kr Aus dem Polizeibericht: Tödlicher Unfall vler weitere Verletzte Ein schwerer Unfall ereignete sich von Sonntag auf Montag auf der Seckenheimer Landstraße. Ein amerikanischer Personen- wagen fuhr vom Gehweg an und prallte mit einem vorbeifahrenden deutschen Pkw zu- sammen. Der deutsche Fahrer, ein 27 jähriger Angestellter, erlitt schwere Verletzungen, an deren Folgen er auf dem Wege ins Kran- kenhaus starb. Vier weitere Personen in dem deutschen Wagen, darunter auch die Ehefrau des Fahrers, erlitten eine Gehirn- erschütterung. Der Amerikaner blieb unver- letzt. Der Sachschaden beträgt etwa 2000 Mark. Wohin gehen wir? Dienstag, 10. Februar Theater: Nationaltheater Großes Haus 19,11 bis etwa 22.30 Uhr:„Der Vogelhändler“— in Anwesenheit des Primen, der Primzessin und Elferräte Mannheimer Karnevalsgesellschaften (auger Miete); Kleines Haus 20.00 Pi 22.15 Uhr: „Der widerspenstige Heilige“(Miete O, Halb- gruppe II, Th.-G. Gr. O, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Besuch aus heiterem Himmel“; Alster:„Die nackte Wahr- heit“; Schauburg:„Immer Aerger mit den Frauen“; Scala:„Windjammer“; Capitol: Z wel rechnem ab“; Planken Kleines Haus: Helden, Alhambra:„Lebe, Mädchen umd Soldaten“ Universum:„Wenn Mädchen ins Manöver zie- hen“; Kamera:„Mein Leben ist der Rhyth- mus“; Kurbel:„Die Göttin vom Rio Beni“; Fa- last:„Flucht vor dem Galgen“. — SER 681 0. Schuppen verschwinden nicht von selbst! Denn ihre Ursachen sitzen tief. Meist sind es Funktionsstörun- gen der Kopfhaut, die Schuppen zur Folge haben. Auf die Dauer kann Ihr Haar dadurch Glanz und Elastizität verlieren oder gar dünner werden. Regelmäßiges Massieren mit Seborin-Haartonic läßt Ihre Kopf- haut gesunden Seine nährenden Stoffe, vor allem Thiochorn, dringen tief in den hungrigen Haarboden ein. Gleichzeitig wird die Durchblutung nachhaltig gefördert. Oft bilden sich schon nach wenigen Tagen keine Schuppen mehr. So beweist Seborin, daß es Funktionsstörungen der Kopfhaut tatsächlich behebt und damit die Vorbedingung für gesundes, kraftvolles und schönes Haar schafft. Versuchen Sie es selbst!. Seborin ist heilsam für die Kopfhaut und erfrischend für Siel Auch Ihr Friseur wird Sie gern mit Seborin massieren. Flaschen von DM 2,50 bis DM 8,80 zündungsheilend helfen sie Uberfluß oder Mangel an Magensäure! m Ubel, aber in beiden Fällen helfen Apotheker Vetters Ullus-Kapseln, A verstärkt. Sie bewirken eine rasche Wiedetherstellung des Säuregleichgewichts im Magen. 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Februar 1989 MANNHEId Selte Auf die Pauke trommelte Tausende zusammen für den großen Rosenmontagsball— den Ball der Saison im Rosengarten. Beüngstigende Enge herrschte an den Flügeltüren aur Wandelhalle, als Franz Kühner auf einem Podest vor dem Rosengartenportal, seinen Taktstock schtoingend, die Narrenherden hineintrompetete. So zünftig wie der Empfang war die ganze Ohne Damen waren Herren noch närrischer Traditioneller Herrenabend der„Liedertafel“ mit Bomm und Bonmots Hoch oben im Mannheimer Sänger- Olymp Probesaal des Gesellschaftshauses in K 2, 31/32) waren wiederum„Liedertafel“ und „Feuerio“ herzlich verbunden: Beide Vereine schickten beim närrischen Herrenabend der „Liedertafel“ ihre besten Kanonen zum pau- senlosen Trommelfeuer in die Bütt. Wie stets unterzeichnete Kurt Hofstetter die schlag- kräftige Programmfolge. Er hatte in der Tat eine schwere Aufgabe, all die Jecken, Narren und sonstigen Sparren in eine übersichtliche Reihenfolge zu bringen. Jakob Trumpfheller hörte sich als Ehren- gast Hans Cox und alles, was dieser ansagte, an:„Feuerio“-Präsident Rudl Bommarius mit seine alle Bürger aufrüttelnden Gemeinde- diener-Geklingel, de kläne Karl von Maurer und Ziegler, Gustl Schölch, Ede Willich („Arion“),„Amicitia“-Vorsitzender Egon Rap- penecker, die Juli-Sänger, das Doppel- Quar- tett der Liedertafel Von Musikdirektor Max Adam„beflügelt“), der„Pfälzer Buwe“, den prinzlichen Vagabunden Gustav von Zahn- tonien und„Liedertafel“-Bassist Fritz Hackl. Für ordentliche Teilnahme wurden illustre Gäste, Vorsitzende und Präsidenten(darun- ter Liedertafel- Präsident Georg Schmitt) mit „Feuerio“-Garde-Jubiläums-Orden, Prinzen- Orden und hauseigenem„Liedertafel“-Orden ausgezeichnet. Sto Großer Bürgermaskenball im Rosengarten Das größte und repräsentativste Ereig- nis am Faschingssamstag wWar ohne Zweifel der Bürgermaskenball im Rosengarten, der Wie alljährlich von der großen Karnevalge- sellschaft E. V. Feuerio veranstaltet wurde und wiederum großen Zuspruch fand. In sämtlichen Räumen des Rosengartens, vom Musensaal bis zum Bierkeller, vergnügten sich die Narren in beängstigender Enge. Es herrschte ein buntes Maskentreiben mit zum Teil sehr originellen Kostümen und die Stimmung. Präsident Bommarius hatte be- wußt auf eine Programmfolge verzichtet und nur die Abordnungen und Garden der Kar- nevalsvereine aus dem Mannheimer Stadt- bereich waren als besondere Gäste erschie- f enen HMandioerle iat goldenen Hoden! MANNHEIMER LISTE) nen. Der Schwerpunkt lag eindeutig auf der musikalischen Seite, für die sechs Kapellen verantwortlich zeichneten. Besonders die junge Generation kam voll auf ihre Kosten und manche Dauertanzpaare vom Musensaal Werden mit Muskelkater und Gliederschmer- zen wieder erwacht sein. Aber es dommierte nicht allein der Rock n' Roll, auch die älteren Semester konnten bei Walzer und Rhein- länder ihre immer noch unbestrittene tän- Zerische Fähigkeit beweisen. Die gute Stim- mung und das närrische Treiben währte bis in die frühen Morgenstunden und man sah es den strahlenden Gesichtern der Mann- heimer an, daß sie mit dem Bürgermasken- ball des„Feuerio“ hochzufrieden waren. fei Erwachsenen-Schutztrupp gegründet Vorsitzender: Bier- Charly Im„Donro“ fand gestern eine gut be- suchte Versammlung der Halbstarken-Sek- tion Mannheim e. V. statt. Einziger Punkt der Tagesordnung war:„Bildung eines Er- Wachsenen-Schutztrupps.“ Vorsitzender Bier- Charly meinte:„Es ist höchste Zeit, daß wir die Erwadisenen in ihre Schranken ver- Weisen.“ Erwachsenen Exzesse hätten in der letzten Zeit ein derartiges Ausmaß er- reicht, daß nur eine gründliche Aufklärung aus der Misere helfen könne. Bier-Charly sagte jedoch, daß die Presse in unschöner Weise das Verhalten der Erwachsenen dramatisiere. So hätten einige Journalisten an einem Erwachsenen Anstoß genommen, der beim Fastnachtszug mehrmals laut „Ahoi“ rief, Derartige, wenn auch nicht schöne Ausfälle, dürften nicht überbewertet werden. Es sei dies eine typische Alters- erscheinung. Närrisches Seemannstreiben beim DK W- Club Viele„Seeleute“ hatten sich bei der Fa- schingsfeier des DR W- Club eingefunden. „Kaptän“ Alfred Schweiger leitete die Ver- anstaltung auf zünftige Art im Bootshaus des MRC. Mitglieder des„Tüffé, des Vespa- Clubs und der Fahrlehrer vereinigung hatten sich als Schlachtenbummler eingefunden. Jubelnd wurde der Elferrat der„Fröhlich Pfalz“ unter Carl Blepp empfangen. Er revanchierte sich mit gelungenen Bütten. Der Neckarauer Frit- zel und Günther Thomas als Cornelia brach- ten gute Nummern. Ballon- und Konfetti- schlacht, Maskenprämiierung und Ordensver- ljeihung beschlossen den Trubel. Die Klänge der Hauskapelle begleiteten närrisch und zünftig. kr. bumste gestern abend Heinz Hoffmeister und Nacht. Ein warmer Föhn aus den Abzugsrohren des Rosengartens hüllte die ganze Umgebung des Wasserturms ein. Groß war der Andrang im Musen- Saal, 100 Sudfunk-Molfgang-Geri zusammen mit dem„Astoria!-Orchester im Akkord seine Instrumente bearbeitete. Autogrammlüger jagten amolc- Gewehre gefordert: Hunde erlegten Jagdpächter Unerhörter Vorfall Der Jagdpächter Alois Schnellschießer wurde von zwei Schäferhunden 50 Meter außerhalb seines Anwesens angefallen und zur Strecke gebracht. Das Vorgehen der beiden Hunde hat unerhörtes Auf- sehen erregt. Es ist dies schon der zweite Fall innerhalb weniger Wochen. Noch erinnerlich dürfte das unglaubliche Vor- gehen eines Scotchterriers sein, der hin- terrücks einen Jäger anfiel, als dieser gerade beim Blümchenpflücken war. „Was sollen wir tun“, fragt besorgt der Vorsitzende der Kreisjägerschaft.„Wir haben vergeblich auf eine entschuldi- gende Erklärung gewartet. Stattdessen treten in den Randbezirken Mannheims die Hunde von Tag zu Tag provozie- der auf.“ Nach bisher unbestätigten Meldun- gen fordert die Jägerschaft dringend die Ausrüstung mit Gewehren, um sich bei derartigen Angriffen verteidigen zu können. Inzwischen haben die gutwil⸗ ligen Hunde aller Rassen Mannheims doch noch reagiert und einen Menschen- schutzverein gegründet, wobei sie Zu den Menschen auch ausdrücklich Jäger und Jagdpächter zählen(Vgl. Bericht auf dieser Seite:„Merke: Nicht jeder Mensch ist ein Dieb!“ Schwab Caterina Valente, Fred Bertelmann, Illo Schieder, Vico Torriani und viele andere. Gar mancher kam an den falschen, weil die Doubles unter Filmstar- masken Verwirrung stifteten. Begeisterungsstürme entfachten die„Weißen Mützen“ aus Franſcfurt. Bis die Masſcenprümiierung unter Dach und Fach ar, wurde es lange nach Mitternacht. Und als die Letzten nach Hause gin- laufend durch die brodelnden Mengen, Jagd machend auf die Prominenten: gen, steckte die Zeitung mit diesem Berichit schon im Briefkasten Mac/ Bilder: Steiger Merke:„Nicht alle Menschen sind Diebe“ Hunde gründeten Menschenschutzverein Aufforderung: Nehmt Rücksicht auf die zweibeinigen Säugetiere Der in hiesigen Hundekreisen aller Rassen neugebildete„Menschenschutzverein Mann- heim und Umgebung e. V.“ hat seine Mit- glieder aufgefordert, im Umgang mit zwei- beinigen Säugetieren die erforderliche Rück- sicht walten zu lassen. In einem Hundschrei- ben heißt es, ein Mensch, der sich einem Anwesen auf 50 Meter nähert, sei nicht unbedingt als diebstahlverdächtig oder des Jagdfrevels verdächtig anzusehen. Bei einer Entfernung von 20 Meter sei ein kurzes Warnknurren angebracht, das bei einer wei- teren Annäherung um 10 Meter leicht in ein drohendes Gebell umgewandelt werden könne. Von den Beißwaffen(Zähnen) soll erst Gebrauch gemacht werden, wenn die kriminelle Absicht als solche einwandfrei zu erkennen ist. Auch hierbei sei noch zu berücksichtigen, daß es zweckmäßig ist, wenn alle Hunde „recht- und verhältnismäßig handeln“ und daran denken, daß selbst das Tragen von Einkaufstaschen nicht beweist, daß die Zwei- beiner dieselbe nicht benutzt haben, um ver- meintliches Diebesgut in ihr zu verbergen. Zugeschnappt hingegen kann werden, wenn aus Pullovern und anderen Gegenständen, die sich in Einkaufstaschen befinden, beim Durchschnüffeln keine Kassen- oder Quit- tungsbons herausfallen. „Fiffi“ hat bis heute noch kein Futtergeldl Dienstag: Höhepunkt der Massenbelustigung Spätestens am Nachmittag dringt das närrische Treiben auch in Geschäftsräume und Amtsstuben ein Fasnacht, Fasching, Karneval: Die Viel- zahl der Namen schon weist den turbulen- ten„Vorspann“ zur Fastenzeit als Volkstest aus, der jeden in seinen Bann zieht. Keiner kann sich ausschließen, der sich nicht schall- dicht verpackt einsperrt. Auch in Gegenden, Wo das närrische Treiben nicht„zu Hause“ ist, hat es sich breit gemacht. Mannheim ist ein gutes Beispiel dafür, nicht nur mit sei- nem Beitrag zur karnevalistischen Unter- Baltung, sondern auch mit dem Maß an när- rischer Hingabe, das seine Bewohner aufzu- bringen vermögen. Höhepunkt der Massen- pelustigung ist der Nachmittag des Fas- nachtsdienstag, an dem die Mannheimer singend, tanzend und unfugbereit durch die Straßen der Innenstadt ziehen. Es soll ihnen dabei nicht einmal übel genommen werden, wenn sie über die Stränge schlagen, soweit das keine gefährlichen Formen annimmt. Viele Geschäftsinhaber, Fabrikanten und Behörden haben schon die Konzession an die Narretei gemacht. Von Jahr zu Jahr werden es mehr Betriebe, die am närrischen Dienstag schon zu Mittag ihre Pforten schlie- Ben. Die es nicht tun, haben keinen Nutzen mehr davon. Nur mat härtesten Maßnah- men sind Angestellte daran zu hindern, Selbst am Arbeitsplatz ihren privaten Kar- neval zu veranstalten. Wir kennen nicht nur ein Büro, in das ein Plattenspieler eingebracht wird, den die Vergnügungshungrigen spätestens nach der Mittagspause anschalten, um den mmuisikali- schen Hintergrund für Gläschen und Küß- chen in Ehren zu haben. Und oft genug läßt sich der hohe Chef herbei, ein Tänzchen zu wagen. Aus einem großen Betrieb hören wir, daß es schon seit Jahren üblich ist, daß die Belegschaft am Nachmittag ihr närri- sches Treiben eröffnet. Oft hat sich dabei bis zum Ende der Arbeitszeit so viel Stim- mung angesammelt, daß man sogar„Ueber- stunden“ macht. Wehrlos gegen den Karneval sind die Arbeitgeber in den Bürchäusern an den Planken und in der Breiten Straße: So viel haben die sonst Fleißigen von den Fenstern aus zu sehen! Das bunte Treiben durch die Innenstadt nimmt von Stunde zu Stunde zu. Und vom Bürofenster aus macht es nicht nur in New Vork zu Ehren irgend eines Bumdeskanzlers besonderen Spaß, mit Kon- fetti um sich zu werfen. Dafür muß schon vom frühen Morgen an der Locher glühen! Früh am Morgen beginnt auch schon der Fez bei der Polizei, deren Verdienste für die Mannemer Fasnacht nicht laut genug gewürdigt werden können: Wie viele Büt- tenredner hat sie schon hervorgebracht! Einer von ihnen pflegt seit Jahr und Tag in seiner„karnevalistischen Uniform“, sei- ner Montur für die Bütt', zum Dienst anzu- treten. Seinen vorzjährigen„Mitarbeiter Fiffi“, einen an langer Schmur geführten kleinen Spielzeughund, ließ er als Polizei- hund registrieren. Der Kripochef fand ihn tauglich. Heute wird sein Besitzer be- schwerdeführend erscheinen: Trotz großer Verpflichtung zum Tierschutz hat ihm sein Arbeitgeber bislang das polizeihund- übliche Futtergeld vorenthalten! Mit dem Feierabend ist aber noch kein Ende der Festlichkeit abzusehen. Denn nach den Damen von der Schreibmaschine sollen ja die Putzfrauen noch die Arbeitsräume bevölkern. Auch sie haben wir schon in munterer Karnevalsfröhlichkeit gesehen. Die arbeitsgerechte Kleidung beeinträchtigt das Vergnügen nicht im mindesten: Die letzte Konzession an den alten Brauch des fas- nachtsdienstäglichen Lumpenballs. Niemand hat das bißchen private Geschäfts-(oder geschäftliche Privat-?) Vergnügen 80 sehr verdient: Heiterkeit am Nachmittag bringt Unrat für den andern Tag. Mas ist kein neues Sprichwort, sondern eine alte Putz- frauener fahrung.) Am Aschermittwoch soll ja nicht nur al- les vorbei, sondern auch alles vergessen sein. In den Schulen sitzen die Kinder, die am Vortag noch leuchtend rote(gemalte) Bäck- chen hatten, wieder winterblaß und viel leichter zu bändigen beieinander. Blaß sind auch ihre Eltern und Geschwister, wenn sie nach der letzten närrischen Nacht wieder ins graue Alltagsleben zurückgekehrt sind. Nur der Plattenspieler ist vielleicht noch von gestern nachmittag zurückgeblieben. Und ganz leise wird er vielleicht in der letz- ten Aschermittwochnachmittagsarbeitsstunde eingestellt: Aber die Helden sind müde genug bum 5 8 von Format gab Ur- Einen Step⸗Fox sula Keck-Stündebeel beim Kinderfasching im Musensadal zum besten. Ihre Mutter bereicherte das Unterhaltungspro- gramm für die vielen phantasievoll kostümier- ten Kleinen um drei Tänze der Ballettgruppe. Die Rhithmic Stars begleiteten liebevoll das hingebungsvolle Tanzen. Bild: Steiger „Nicht alle Menschen sind Diebe“, schrieb der Hunde- Vorsitzende„Caro Wauwau von der Stolbergschanze“ wörtlich.„Die Harm- losigkeit bestimmter Menschenrassen(Wie Briefträger, Brötchenjunge, Zeitungsfrauen u. a.) ist einwandfrei nachgewiesen. Bei Ge- richtsvollziehern, Hausfreunden und gleich- gestimmten Seelen wird die Aktion, bzw. Reaktion des betreffenden Mitglieds aller- O Nach dem Waschen 9 0 o ma A. Nonpennudlr 0 O das hält lenge frisch! dings noch eine Ermessensfrage bleiben, bis einwandfreie wissenschaftliche Grundlagen über deren Habitus erarbeitet worden sind.“ Caro Wauwau wies zum Schluß des Hundeschreibens noch einmal eindringlich darauf hin, daß man nicht alle Menschen in einen Topf werfen solle. Selbst unter den Jägern, Förster und Jagdpächtern habe man Ausnahmen festgestellt, die beste Aussichten für eine künftige hündisch- menschliche Koexistenz böten. Theophil Knurz Löwenjäger— ganz groß Ball bei Käfertals Prinzessin Das närrische Volk aus Käfertal strömte scharenweise ins Katholische Vereinshaus (Obere Riedstraße) zum„Ball der Prinzes- sin“, den die immer noch nicht safari-muden „Löwenjäger“ dort inszenierten. Mit Kron und Szepter thronte Ihre blonde Lieblichkeit Doriana vom Leiternschlog über den ver- sammelten Narren und sorgte— unterstützt vom Elferrat und Präsident Rudi Zorn dafür, daß Schunkeln, Gesang und Tanz nicht abrissen. Ebendies war nicht minder das Verdienst der Stimmungs-Kapelle der Mannheimer Liedertafel. Um 21.05 Uhr erschienen— jubelnd begrüßt— die Uves- heimer Narren vom KV„Insulana“ unter Führung ihres Prinzenpaares Agathe I. von Erbhofonien und Prinz Horst von Kraft- futteranjen. Der von Ordensverleihungen umrahmte Kurz-Besuch der Ilvesheimer War eine Revanche für die Teilnahme der„Le- wenjäger“ an einer„Insulama“- Prunksitzung. Unter den Gästen, die sich sämtlich einer närrischen Gesetzesverordnung über aus- schließgliche Damenwahl zu beugen hatten, sah men auch einige— sich zwar nicht mehr des blauen, jedoch immer noch des närri- schen Blutes erfreuende— Ex-Prinzessin- nen. 5—-ju- Aufsehenerregender Korruptionsfall bei der Mannheimer Post Nach Bonn hat nun auch unsere Stadt endlich einen handfesten Korruptionsfall zu verzeichnen. In Untersuchungshaft überführt wurde ein Mannheimer Oberinspektor der Bundespost wegen laufender Verfehlungen im Amt. Der geldgierige Beamte hatte die zeitweise Knappheit an Hotelzimmern schamlos ausgenutzt, indem er durchreisen- den Liliputanern die Schließfächer des Hauptpostamtes am Paradeplatz als Einzel- zimmer vermietete. Für ein dürftig einge- richtetes Postfach ohne jeden Komfort kassierte er 20 Mark pro Uebernachtung. Zum Frühstück gab es lediglich eine Kalte Sonderbriefmarke.. Die ganze Angelegenheit kam an die Oeffentlichkeit, als ein ortsfremder Hilfs- priefträger versehentlich ein Postfach mit einem schlafenden Liliputaner- Pärchen leerte und dieses als Mischsendung austrug. E u Running Kaffee AUS DEN BUND ESLANDERN Dienstag, 10. Februar 1959/ Nr. 8 Der Rathaus krieg von Elmshorn Tragikomische Kommunalpolitik in kleinem norddeutschen Industriestädtchen Hamburg. Gleich sechs prominente Mit- aber das Stadtverordneten-Kollegium wählte glieder der Christlich- Demokratischen Union den Assessor im März vergangenen Jahres Schleswig- Holsteins— zwei Stadträte und für die Dauer von zwölf Jahren sogar zum vier Stadtverordnete aus dem Städtchen hauptamtlichen Stadtrat.„Ich war zuver- Elmshorn erhielten am vergangenen sichtlich, erinnert sich Stadtrat Kahl,„daß Wochenende aus der Landeshauptstadt Kiel nunmehr eine Zeit sachlicher Arbeit begin- Telesramme, in denen ihnen in gleichlau- nen würde.“ tenden dürren Worten mitgeteilt wurde, dag sie wegen„Schädigung des Ansehens der Partei“ aus der CDU ausgeschlossen Worden seien. Die Empfänger der Telegramme reagler- ten betroffen und sagte mutlos:„Damit hat der Ministerpräsident praktisch die Elms- Horner CDU zerschlagen.“ Das ist für die Kümpen dieses kleinen 36 000 Einwohner zählenden Industriestädtchens um 80 bit-⸗ terer, als es ihrer Parteſ im Verein mit an- deren bürgerlichen Parteigruppen bei der letzten Wahl zum erstenmal gelungen war, die Vorherrschaft der seit dem Jahr 1904 nut Ausnahme der NS-Zeit— reglerenden SPD zu brechen,„Wir sind uns keines par- telschädigenden Verhaltens bewußt“, resü- mierten die ausgeschlossenen CDU-Mitglie- Diese Hoffnung erwies sich indes als trü. gerisch, Kaum war der Ministerpräsident wieder in Kiel, da beschlossen Ex-Stadtrat Königs Mannen von der bürgerlichen Wahl- gemeinschaft nach vorherigen geheimen Verhandlungen mit der SPD, den auf die Dauer von zwölf Jahren gewählten Stadt- rat Kahl wieder abzuwählen, Um den Elms. hornern das beschämende Schauspiel der Abwahl zu ersparen, telegraflerte Bürger- vorsteher Dr. von Mantey dem Stadtrat Kahl, der sich gerade im Urlaub befand, er solle freiwillig zurücktreten, weil sonst mit seiner Abwahl zu rechnen sei, Als Kahl hin- haltend antwortete, wurde von Mantey ulti- mativ deutlich:„Das genügt uns nicht.“ Zu den vielen Merkwürdigkeiten im „Schindluder mit Selbstverwaltung“ Akt notwendige Zweidrittelmehrheit zu- stande kommen würde. Tatsächlich kursierte bereits vierzehn Tage vor der Abwahl im Elmshorner Rathaus eine Liste mit den Na- men jener Stadträte und Stadtverordneten, die sich zu Kahls Abwahl bereit erklärt hatten, So war es unvermeidlich, dag die Stadtverordnetenversammlung den Beschluß faßte, den noch nicht ein Jahr amtierenden Stadtrat Kahl wieder abzuwählen. Nur drei Stadtverordnete waren dagegen. Gleichzeitig wurde Kahl,„weil es peinlich ist, mit ihm welterzuarbeiten“ bis zum nächsten Wahl- gang, der Ende Februar stattfinden soll— die Abwahl muß nach dem Kommunalrecht noch einmal mit Zweidrittelmehrheit bestä. tigt werden— beurlaubt. Sein vergeblicher Elfer, die kommunal politische Ordnung in Elmshorn wiederher- zustellen, ist für ihn selbst nicht mit flnan- ziellen Einbußen verbunden. Die Stadt Elmshorn müßte dem heute 36jährigen, Wenn er nicht wieder in den öffentlichen Dlenst zurückkehrt, Ruhestandsbezüge von der schließlich, In der Landeshauptstadt Elmshorner Rathauskrleg gehören auch diese Kiel allerdings sind die 1 der beiden Telegramme. Obwohl der Abwahlakt Meinung, daß in Elmshorn schon seit eini- nach den Bestimmungen des Kommunal- Ser Zeit mit dem Gedanken der Selbstver- rechts geheim zu bleiben hat, ließ sich aus Waltung Schindluder getrieben werde und den Telegrammen des Bürgervorstehers un- die nun ausgeschlossenen CDU-Mitglieder schwer schließen, daß Dr. von Mantey schon nicht die Interessen der Stadt und der Par- lange vor der Abwahl des Stadtrates Kahl tel vertraten, sondern sich in kleinlichen gewußt haben mußte, daß die für den Wahl- Persönlichen Streitereien gegeneinander auf- rieben. Es begann im Frühjahr 1957, als der ver- rund einer viertel Million Mark zahlen. Auch Kanls heftigste Gegner, dle wegen der Abwahl des Stadtrates aus der Partei aus- gestoßenen sechs Gemeindeväter, darunter Ex-Stadtrat König—, können in eine wirt⸗ schaftlich gesicherte Zukunft blicken, Sie bilden jetzt eine unabhängige Fraktion im Elmshorner Rathaus. Gert Kistenmacher Waltungsangestellte Ernst Timm von der Stadtverwaltung Elmshorn eines Morgens neben seiner Sekretärin auf dem Schreib- tisch in seinem Dienstzimmer saß, mit den Beinen wippte und mit ihr über die Erleb- „Hochspannung“ in Bonner Sternwarte Peter Lengrüsser fristlos entlassen/ Amerikaner sehr interessiert Bonn. Der bisherige Leiter des Hochfre- quenzlabors der Bonner Universitätsstern- nisse des vergangenen Tages schwatzte. Es Warte, Peter Lengrüsser, ist am Wochen- ende von der Universität fristlos entlassen worden. Der Rektor der Universität will Mitte Februar die näheren Umstände erläu- tern, die zu diesem Schritt geführt haben. Wie verlautet, soll die Universität Lengrüs- ser vorwerfen, er habe Abmachungen ge- brochen, wonach er Außenstehenden nichts über interne Vorgänge in der Universität mitteilen darf. Zwischen Lengrüsser, der die Satelliten- und Mondraketenmessungen im Auftrag amerikanischer Stellen vornahm, und dem War kurz nach sieben Uhr— 80 früh beginnt Leiter der Sternwarte, Professor Becker, in Elmshorn der Dienst— und die Akten- bestanden wegen der Messungen seit lan- schränke waren noch verschlossen. Dieser gem Meinungsverschiedenheften, deren Ur- legere Behörden-Tageslauf wurde jäh unter- sachen bisher nicht genau bekannt Sind. Die brochen als der Erste Stadtrat Walter König Differenzen führten soweit, daß Lengfüsser Du) das Arbeitszimmer des Verwaltungs- kurz vor dem Start der ersten amerika- angestellten betrat und sich räusperte:„Es nischen Mondrakete nicht mehr in den neu- 28t jetzt 18 Minuten nach 7 Uhr, Herr Timm. Seschaffenen Satellitenraum der Sternwarte Bekanntlich beginnt der Dienst um 7 Uhr. durfte. Er baute sich daraufhin in seiner Bitte, zeigen Sie mir, was Sie bisher gear- Dachwohnung in der Bonner Altstadt eine beitet haben.“ neue Apparatur auf und gründete in der Nachdem Ernst Timm hochroten Kopfes vorigen Woehe— wie wir berichteten— den ersten Schreck überwunden hatte, kramte ein„Institut für interplanetarischen Funk- er eine Akte hervor und erklärte dem Stadt- verkehr und Ortungg. f rat:„Ich habe heute morgen schon gearbeitet. Amerikanische Stellen haben den Wis- Diese Akte habe ich abgeheftet.“ Stadtrat senschaftler bereits aufgefordert, seine For- König bemerkte, daß diese angeblich soeben schungsarbeiten in den Vereinigten Staaten abgeheftete Akte das Datum des Vorjahres fortzusetzen. Die Amerikaner sind vor allem trug und schon reichlich mit Staub überzogen an einem von Lengrüsser entwickelten neu- War. Dennoch erstattete er gegen Ernst Timm artigen Ortungssystem interessiert, dessen keine Meldung. Stadtrat König glaubte sich Bodenreichweite etwa 12 000 Kilometer be- zu derartigen Pünktlichkeitskontrollen im tragen soll. Lengrüsser will jedoch vorerst Interesse der Wähler ermächtigt, weil Elms- versuchen, seine Arbeiten in Deutschland Borner Bürger wiederholt bemängelt hatten, abzuschliegen, daß einige Beamte nicht nur unpünktlich .. e, eee, Mren Dienst angetreten hätten, sondern auch Während des Dienstes zum Friseur oder zum Kaffeetrinken gegangen seien, Stadtrat Kö- nig erschien fortan überraschend in den Explosionsunglück Ruppertshain/ Taunus. Zwei Schwerver⸗ letzte forderte ein Explosionsunglück, das sich am Sonntag bei einem Fastnachtsumzug Büroräumen des Rathauses, um die Be- schwerden zu überprüfen, Zunächst muckte keiner der Angestellten, aber dann kletterte der Verwaltungsangestellte Timm auf die Barriere, Er betrachtete solche Art morgend- Ucher Begrüßung als einen schweren Eingriff 5 8 5 in seine wohlersessenen Rechte und schritt Bonn. Die Zustände beim Bonner Be- zum Arbeitsrichter,„So etwas stört den ge- satzungsschadenamt wurden auch in dem Setzlich geschützten Arbeitsfrieden“ beklagte Bestechungsprozeß vor der 6. Großen Straf- er sich. Was niemand erwartet hatte, trat kammer des Bonner Landgerichts beleuchtet. ein: Ernst Timm bekam in zwei Instanzen Acht leitenden Beamten und Angestellten recht,. Die Arbeitsrichter stellten sich auf den des Amtes wird vorgeworfen, Bund und Standpunkt, Stadtrat König sei nicht befugt Land um große Summen geschädigt und da- gewesen, den Angestellten der Stadtverwal- für 150 000 Mark Bestechungsgelder empfan- kung Weisungen zu erteilen. gen zu haben. 5 Der diensteifrige Stadtrat war fortan„Sie haben alles als wahr hingenommen, Überzeugt, daß die Zähigkeit, mit der Ernst was ihnen gesagt wurde?“, fragte der Vor- Timm seine Sache vor Gericht verfocht, we- sitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Herbert niger der Sorge um den gestörten Arbeits- Schulz- Pflugbeil, den ehemaligen Leiter des Frieden entsprang, als der politisch begrün- Amtes, Dr. Hubert Vergossen, Es stellte sich deten Absicht, ihn, König, als Beamtenschin- nämlich heraus, daß von den Beamten die der hinzustellen:„Bürgermeister Ulbrich ist, Angaben der Gewerbetreibenden kaum ge- SPD-Mitglied, Timm ist SPD-Mitglied, aber prüft wurden, wenn sie einen Besatzungs- ich bin Fraktionsführer der CDU.“ schaden anmeldeten. Ein Bonner Spezial- Zwar stellte Stadtrat König seine Pünkt- karosseriewerk hatte sogar alte Kriegs- Uchkeitskontrollen ein. Aber das bisher schäden als Besatzungsschäden deklariert freundschaftliche Einvernehmen zwischen und bezahlt erhalten. Bei einem anderen CDU und Spo war getrübt. Es entwickelte Bonner Fabrikanten kam ein Sachverstän- sich ein Rathauskrieg, bei dem die Beteilig- diger des Bundesrechnungshofes in Frank- ten dauernd die Fronten wechselten. Im August 1957 entließ Stadtrat König zu einem Zeitpunkt, als Bürgermeister Ulbrich sich an den sonnigen Gestaden der italienischen Sede Sereeene ae Jen planten onen, dun Peulen lur vberrunde ü j pri Ute flugs München. Der Protest des Düsseldorfer re 1 5 Oberkirchenrats Helmut Rössler gegen die gängig und zeigte Stadtrat König an, weil Veröffentlichung der Erinnerungen des Nitri- dieser städtischen Mutterboden in seinem bitt-Freundes Bohlmann wurde von der 55 Privatgarten verarbeitet haben sollte. Stadt- strierten„Auick“ als„völlig unbegründe rat König und der bürgerliche Wahlblock zurückgewiesen. gehlugen zurück: Sie warfen Bürgermeister Ulbrich in 34 Punkten Pflichtverletzung vor. Es blieb nicht aus, daß diese Streiche dem Schleswig- holsteinischen Innenminister Dr. schlug beurlaubte er Stadträt König und Bürgermeister Ulbrich. Wenig später wurde Stadtrat König aus dem Magistrat der Stadt Abgewählt und Bürgermeister Ulbrich wurde am Ende eines Dienststrafverfahrens in vier Punkten schuldig gesprochen, Für die Dauer Von zwei Jahren wurde ihm das Gehalt um Mädchen in Flammen Berlin. Aus Uebermut hat am Samstag eine Insassin im Heim für schwer erzieh- bare Mädchen im Westberliner Bezirk Tegel ihre 16 Jährige Freundin mit Spiritus über- gossen und dann mit einem Streichholz an- gezündet. Auf die lauten Hilfeschreie des brennenden Mädchens hin eilte eine Erzie- herin herbei, die mit Decken die Flammen ersticken konnte. Mit schweren Verbrennun- gen mußte das Mädchen in das nahe Hum- 5 Prozent 1 Dr. 1 boldt-Krankenhaus eingeliefert werden. orderte, um die Ruhe in Elmshorn wieder N e 3 den 35jährigen Assessor Otto Flugzeugdieb in Pisa gefaßt Kahl nach Elmshorn. München. Mit seiner Festnahme in Pisa Zunächst ließ sich Assessor Kahls Tätig- endete eine Eskapade des Münchener Mon- keit als Beauftragter der Landesresierung teurs Roland Knecht, der am Sonnntag auf für die Geschäfte des beurlaubten Bürger- dem Flugplatz München ein einmotoriges, Meisters auch ganz ordentlich an. Die Frak- viersitziges Privatflugzeug gestohlen hatte tionen aller Parteien versicherten ihm zwar und damit ohne gültigen Pilotenschein und icht eine besonders enge und vertrauens- onne Starterlaubnis nach Italien geflogen volle Zusammenarbeit“ pflegen zu wollen, war. Wie die Polizei am Montag mitteilte, in der Taunusgemeinde Ruppertshain ereig- nete. Unter Verwendung von Kunstgas soll- ten Konfettiböller aus einer Kanone ge- schossen werden. Gleich bei der Eröffnung des Zuges explodierten jedoch die in einer verschlossener Kiste verpackten, gasgefüll- ten Ballons. Dabei wurden eine 53 jährige Frau und ein 20jähriger Mann, die auf dem Wagen mit der Kanone standen, auf die Straße geschleudert und schwer verletzt. Die Frau erlitt Knochenbrüche an beiden Unter- schenkeln und große PFleischwunden, der Mann Blutergüsse und einen Schienpein- bruch. Der Knall der Explosion war noch fünf Kilometer weit entfernt in Königstein Zu hören. Was Kinder heute rechnen müssen Keine Sammlung von Witzen, sondern Rechenheften entnommen Braunschweig. Es geht uns gut in der Bundesrepublik. Frau A. machte sich dieser Tage mit 1755,95 DPM zum Einkaufsbummel auf, Sie erwarb— alles in einem Rutsch einen Mantel für 373,25 DM, einen Anzug für den Herrn Gemahl für 482,25 PM(offen- bar aus bestem englischen Stoff), Wäsche für 286,85 DM und diversen anderen Bedarf für 454,45 DM. Auch Herr A. merkte etwas vom Allgemeinen Wohlstand. Er stolperte auf der Straße, bückte sich— und schon hatte er eine Geldtasche mit 68 65475 DM in der Hand. Unmittelbar darauf erlebte er aller- dings die Kehrseite der Medaille. Er wurde Uberfallen und um 15 325 DM erleichtert. Daß der Straßenräuber ihm das meiste Geld Uleß, lag vermutlich daran, dag Herr A. diese 33 329,75 DM in die Stiefeln gesteckt hatte. Er ließ sich im übrigen durch nichts er- schüttern, lieferte seinen Fund Hurtig bei der Polizei ab und bekam 5732,65 PM Finder- ohn Sekt, Leihwagen und Matratzen Bestechungsprozeß: Besatzungsschäden blieben ungeprüft furt zu dem Ergebnis, daß er 21 000 Mark zu Viel an Entschädigung erhalten hätte, Von dem Karosseriewerk hatte sich der Leiter des Amtes schon seit 1948 häufig be- Wirten lassen. Mehrfach waren ihm Leih- Wagen für längere Reisen zur Verfügung ge- stellt worden, Für die Fahrten gab ihm die Firma auch noch„Spesenzuschüsse“, Außer- dem hatte Dr. Vergossen noch Aufleger- Matratzen zum halben Großhandelspreis erhalten und alljährlich zu Weihnachten eine Kiste mit 25 Flaschen Wein und Sekt. Den Wert dieser Präsente hat die Staatsanwalt⸗ schaft mit 800 Mark errechnet. Einige Fla- schen der letzten Sendung standen als An- schauungsmaterial auf dem Richtertisch. Als der Vorsitzende den früheren Amtsleiter fragte, ob er das nicht als Bestechung erkannt habe, antwortete Dr. Vergossen:„Das war keine Bestechung, weil der Inhaber der Firma über den Verdacht der Bestechung erhaben War.“ Unsere Korrespondenten melden außerdem: war der Monteur mit der nicht zugelassenen Maschine nach fünfstündigen Flug wohlbe- halten in Pisa gelandet, wo sich die Polizei seiner und des Flugzeuges annahm. Sohnes-Mörderin unzurechnungsfähig Nürnberg. Die 60 Jahre alte Witwe Jose- fine Fischhold aus Nürnberg, die Ende Juli vergangenen Jahres ihrem Sohn, dem 27 äh- rigen Rechtsreferendar Rudolf Fischhold; einen Tag vor dessen Hochzeit aus einem mütterlichen Eifersuchtskomplex heraus mit einem Küchenmesser die Kehle durchschnit- ten hat, ist auf Grund einer psychiatrischen Untersuchung als unzurechnungsfähig erklärt worden. Bellwinkel wird untersucht Erefeld. Der frühefe Kreisoberbaurat in Kempen bei Krefeld, Ludwig Bellwinkel, der gestanden hat, seine beiden Ehefrauen er- mordet zu haben, ist zur Untersuchung seines Geisteszustandes in die Landesheil- und Pflegeanstalt Süchteln Kreis Kempen-Rre- feld) gebracht worden. Wie das Krefelder Landgericht mitteilte, hätten sich zwar keine Anhaltspunkte für verminderte oder feh- lende Zurechnungsfähigkeit ergeben, doch sei die Untersuchung vorsorglich angeordnet worden, um die Hauptverhandlung in jedem Falle sicherzustellen. Der Lehrer wollte wissen— denn, wer es noch nicht gemerkt hat: hier handelt es sich um Rechenaufgaben:„Wieviel Geld bekam der Verlierer der Geldtasche zurück?“ Und: „Hat Frau, A, noch Geld nach Hause ge- bracht, oder mußte sie Schulden machen?“ Er stellte auch folgendes Aufgaben:„Ein Schneidermeister verdient täglich 73,38 DM. Wieviel Geld verdient er in 79 Tagen?“ und „Ein Schneider verdient täglich 28,33 DM. Wieviel Geld verdienen fünf Scheider bel gleichem Verdienst in drei Jahren?“ Vermut- lich ist durch diese Werkstatt hoheitsvoll, Wie sie es in der Kalman- Operette tut, die Sräkin Mariza geschritten und hat mit Augenaufschlag und lässiger Handbewegung fröhlich gezwitschert:„Von morgen an be- kommt ihr alle das Doppelte!“ Da konnte denn die Frau des Schneiders— vermutlich bei der Konkurrenz—„585,75 Meter Stoff A 54,25 DM“ kaufen. Die Frage des Lehrers lautete hier nicht, wie der naive Leser ver- muten würde:„Wieviel Schulklassen kann die Frau mit diesem Lastwagen voller Stoff- ballen einkleiden?“, sondern ganz harmlos, als sei solch Großeinkauf das alltägliche Ge- schäft jeder Hausfrau:„Wieviel Geld gab sie aus?“ Seit Jahrzehnten rufen Pädagogen nach der„Zeitnähe“ der Schule, Eine der ersten Voraussetzungen dafür wäre, daß die Auf- gaben im Sachrechnen der Wirklichkeit ent- sprechen. Wie wenig das auch heute der Fall sein kann, zeigen diese Beispiele, die, ver- öflentlicht in der in Bremen erscheinenden Zeitschrift„Lehrer und Schule“, aus den Re- chenheften eines fünften Schuljahres stam- men, In diesen Heften tritt auch ein Mann auf, der 7985 Stück Vieh kauft und pro Stück 964,65 DM zahlt, dazu für diese ganze un- übersehbare Herde einen Fuhrlohn zur Bahn von 493,25 DM. Das schönste Beispiel aber zum Schluß: „Auf einer Wiese“, heißt es da,„standen 425 Rehe. Es kamen 2625 Störche dazu. Wieviel Tiere blieben auf der Wiese, wenn der neunte Teil weglief, und wieviel Vögel, Wenn der fünfzehnte Teil weggeflogen war?“ Dr. G. Weise Von Düsenaggregat getötet Spangdahlem(Eifeh. Aus noch nicht ge- klärter Ursache wurde auf dem NATO Flugplatz Spangdahlem(Eitel) ein 48 Jahre alter amerikanischer Flugzeugmechaniker vom Sog eines Düsentriebwerks in die Mün- dung des Düsenaggregats gerissen und dabei getötet. Vier Menschen erstickten im Schlaf Neuß. Ein Ehepaar, dessen vierjähriger Sohn und ein Freund des Ehepaares sind in der Nacht zum Sonntag in Neuß in einem Neubau im Schlaf erstickt. Die Kriminal- polizei vermutet als Todesursache Sauerstoff- mangel, der durch unsachgemäße Inbetrieb- nahme eines Heizgerätes entstanden sein könnte. „Großküchengründer“ verurteilt Lübeck. Die dauernde Sucht, Großküchen zu gründen, ohne einen Pfennig eigenes Ka- pital in der Tasche zu haben, wurde dem 52 Jahre alten Küchenmeister Hans Birnbacher zum Verhängnis. Von der Zweiten Großen Strakkammer des Landgerichts Lübeck Wurde er als gefährlicher Gewohnheitsver- brecher wegen kortgesstzten Betruges und Urkundenfälschung zu sechs Jahren Zucht- baus verurteilt. Nix wie druff! denn nur einmal im ali lat Karneual Faschingskrawall in Nürnberg Nürnberg. Zu wilden Pumulten kam es in Nürnberg, als im Anschluß an den Fa- schingszug 300 bis 400 Jugendliche Autos umzustürzen versuchten, sich vor der Stra- Benbahn auf die Schienen legten und den Verkehr völlig zum Erliegen brachten. Als sie dazu übergingen, auch Passanten anzu- pöbeln und tätlich anzugreifen, entspannen Sich heftige Schlägereien. Die Polizei trieb die randalierenden Jugendlichen mit dem Gummiknüppel in Seitenstraßen ab urid nahm etwa ein Dutzend von ihnen fest, Die Zahl der Verletzten konnte noch nicht fest- gestellt werden. Bereits in der Nacht zum Sonntag war ein 19 jähriger Installateur le- bensgefährlich verletzt worden, dem bei einer Rauferei während eines Faschings- balles mehrere Messerstiche beigebracht Wurden. Für Faschingsdienstag hat die Po- lizei die Nürnberger Altstadt ab Mittag für den gesamten Fahrverkehr gesperrt, um ahnliche Tumulte zu vermeiden. Leiche aus Möhne-See geborgen Soest(Westf.), Die Leiche der 38 Jahre alten Witwe Anneliese Habereck, die in der Nacht zum 25. Januar mit dem Kraftwagen eines ihr befreundeten Fuhrunternehmers in den Möhnesee rollte und ertrank, ist beim vierten Tauchversuch gefunden worden. Der Hinterkopf der Leiche wies eine klaffende Wunde auf, die nach Ansicht der Staats- anwaltschaft in Arnsberg vom Schlag mit einem schweren Gegenstand herrühren muß. Unmittelbar bei der Fundstelle entdeckte der Taucher ein Brecheisen, das als Wafle in Frage kommen kann. Der 48 Jahre alte Fuhrunternehmer Albert Brieden hatte bei seinen bisherigen Vernehmungen zugegeben, er habe die Frau, die ein Kind von ihm er- Wartete, aus dem Weg räumen wollen. Er hatte aber eine derartige Verletzung ver- schwiegen. Auf offener Straße erstochen Heidenheim, In Mergelstetten ist ein 23 Jahre alter Hilfsarbeiter von einem 31jähri- gen Kraftfahrer auf offener Straße erstochen worden. Nach den bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei hatte der Hilfsarbeiter dem Kraftfahrer, der ein Fahrrad benutzte, den Weg versperrt, so, daß es zu einer Rau- ferei kam, in deren Verlauf der 31 jährige sei- nen Widersacher so schwer mit einem Messer verletzte, daß der Hilfsarbeiter wenige Stun- den später im Krankenhaus starb. Der Täter ergriff zunächst die Flucht, konnte aber spä- ter festgenommen und der Tat überführt werden. Er hatte einen Hut mit den Anfangs- buchstaben seines Namens und eine Akten- tasche zurückgelassen. Mädchen in der Kaserne„gefunden“ Zweibrücken, In einer amerikanischen Kagerne in Zweibrücken fand die Polizei ein 17 jähriges Mädchen, das seit dem 1. Februar in Zweibrücken vermißt wird. Wie die Poli- zeit am Freitag mitteilte, war die 17j̃ährige von ihrem amerikanischen Freund in die Kaserne geschmuggelt worden. Sie wurde ihren Eltern übergeben. Eisschicht auf der Nahe ingen. Die Nahe ist zwischen Bingen und Eingerbrück auf einer Länge von etwa einem Kilometer zu 80 Prozent mit einer Eisschicht bedeckt. Lediglich in der Fluß- mitte blieb eine kleine Rinne offen, die bei weiter anhaltendem Frost jedoch auch zu- frieren dürfte. Auf dem Fluß bildet sich leicht Eis, weil er vor der Mündung vom oft höheren Wasser des Rheins aufgestaut Wird ung infelgedesgen kaum Strömung hat. Das Eis auf der Nahe ist für die Schiffahrt guf dem Rhein ohne Bedeutung, Es kam auf dem Rhein bisher lediglich zu geringen Bandeisbildungen. gamen vielgert kümpfe rung 80 Elite d slawier Terror- Mussol tes Kr Waldki schen I Politko einheit Reihe ter, de. der Scl Copie kommi Schrift Cop er 1950 Smʒ d 8110 8881 — 1 * F—ͤ— 1 eee eee u. 23/ Dienstag, 10. Tebruar 1959 MORGEN See: Ein scharfer Schuß:„Das taube Pulver“ Der jugoslawische PFarlamentsabgeordnete Copic schrieb ein aufsehenerregendes Partisanen-Buch Von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Belgrad, im Februar Als im Jahre 1956 während der sowiet- russischen Tauwetter-Periode der den sta- Unschen Bürokratismus in einer bis dahin noch nie gewagten Weise und Schärfe kriti- slerende Roman„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ aus der Feder des Sowiet- russen Vladimir Dudintsev erschien, wurde dieses rasch in viele Weltsprachen übertra- gene Werk von den freien Völkern als eine echte Sensation“ begrüßt. Nun erschien in Tito- Jugoslawien, einem trotz aller„revisio- nistischen“ Bestrebungen durch und durch kommunistischen Staats- und Gesellschafts- wesen, ein weiteres Werk, welches in seiner treien und harten Kritik kommunistischer Methoden den Sowjetrussen Dudintsey noch bei weitem übertrifft, nämlich„Das taube pulver“ des bislang im eigenen Lande wohl- bekannten jugoslawischen Schriftstellers Branko Copic, ein Werk, dessen Erscheinen im Westen wohl als eine noch gröbere„Sen- sation“ angesehen werden dürfte als der Bericht jenes Sowjetbürgers, der nicht allein vom Brote leben kann. Die Bedeutung und zu gleicher Zeit die Ueberraschung dieser Neuerscheinung liegt darin, daß Branko Copic selbst Parteimit- glied und sogar Abgeordneter im jugoslawi- schen Nationalparlament ist, was ihn nicht hinderte, das wirkliche Gesicht des soge- nannten„Volksbefreiungskrieges“, die grau- samen Methoden und eindeutigen Ziele der vielgerühmten kommunistischen Partisanen- kämpfer Titos und die Leiden der Bevölke- rung schonungslos aufzuzeigen. Der 1915 in den Bergen Bosniens gebo- rene Bauernsohn Copic wechselte bereits vor dem Kriege den Beruf des Lehrers mit dem des Schriftstellers und gehörte bald zur Elite der jungen modernen Literaten Jugo- slawiens, Das Treiben der„Ustascha“, der Terror-Polizeiarmee des von Hitler und Mussolini geschaffenen„unabhängigen Staa- tes Kroatien“ liegen Copie schon 1942 zu den Waldkämpfern Titos und zur Kommunisti- schen Partei stoßen. In einer Eigenschaft als Politkommissar einer bosnischen Partisanen- einheit sammelte er das Material für eine Reihe sofort nach Kriegsende veröffentlich; ber, das Durchschnittsmaß nicht übertreffen der Schilderungen des Partisanenkrieges, die Copie immerhin zu einem der ersten vom kommunistishen System herausgestellten Schriftsteller aufrücken ließen. Copies Stern verdunkelte sich jedoch, als er 1950 in der offiziellen Literaturzeitschrift Jugoslawiens, den„Literarischen Blättern“, in einer Aufsatzreihe ganz im Sinne des späteren Rebellen Milovan Djilas gnadenlos der„neuen Lebensformen“ der durch die Partei hochgekommenen Generale, Minister und Parteifunktionäre, besonders aber de- ren„Genossinnen Ehefrauen“ vor aller Oeffentlichkeit lächerlich machte. Obwohl sich Copie hütete, auch den Staats- und Par- teichef Tito und dessen allernächste Mitar- beiter anzugreifen, traf ihn doch der Bann- strahl von höchster Stelle: Im Jahre 1950 und noch einmal während des Partisanen- kongresses 1952 war Copic Gegenstand einer harten öffentlichen Kritik Titos. Copie wan- derte zwar nicht hinter Gefängnisgitter, blieb aber für die folgenden Jahre zum Schweigen verdammt. Und nun erschien im Belgrader Verlags- haus„Prosveta“ Copices Partisanen-Kriegs- buch„Das taube Pulver“, Hauptgegenstand in dem Werk ist das Schicksal des jugosla- wischen Bauerntums, jenem„tauben Pul- ver“, das letztlich die Hauptlast des grau- samen Guerillakrieges zu tragen hatte. Der „Held“ des Romans ist der Kommandeur einer Partisaneneinheit, wegen seiner Furcht- losigkeit und Wildheit„Tiger“ genannt. „Tiger“, ein Veteran des spanischen Bürger- krieges, ist ein typisches Produkt lenini- stisch-stalinistischer Schule, der aus eiskal- ter Berechnung und nur mit dem einzigen Ziele,„dem Kommunismus voran zu helfen“, nicht nur einzelne Individuen, sondern auch ganze Siedlungen„liquidiert“. „Tigers“ rechte Hand ist der Politkom- missar Vlado, ein verkrachter Student, feig im Kampfe, aber ein unersättlicher Blut- sauger, wenn keine Gefahr besteht.„Immer wenn hinter dem Gebäude des Partisanen- hauptquartiers die Schüsse der Exekutionen peitschten, welche den„Abschaum“ beseitig- ten, wie Vlado alle Bauern nannte, sagte er mit leuchtenden Augen:„Hört ihr, Genos- sen, das ist echte Revolution..“ Aber nicht alle Kommunisten in Copies Darstellung sind negativ, wie zum Beispiel jener Politkommissar Milan, der, selbst ein Bauernsohn, weit weniger„revolutionär“ und dafür weit menschlicher erscheint. Aber gerade diese Typen von Kommunisten, 80 sagt Copic, hatten im Partisanenkrieg kei- nen Einflug, sie wurden vielmehr, weil sie Mitleid mit, der Bevölkerung hatten, selbst liquidiert oder auf unbedeutende Außen- posten abgeschoben. An zahlreichen solchen Personen versucht Copic das Idealbild eines Kommunisten herauszustellen, um dieses Ideal dann gegen die„menschlichen Unge- heuer in der Partei“ zu verteidigen. Diese„Ungeheuer“ hassen nämlich das Volk, sie hassen hauptsächlich das bäuerliche Element, dieses gärende„taube Pulver“, in Welchem sie den Hauptwiderstand gegen eine totale kommunistische Machtergreifung sehen. Dieses Bauerntum muß deshalb rück- sichtslos liquidiert werden. Und gerade hier liegt der Hauptkern von Copics Werk: wäh- rend die offizielle Parteipropaganda des Titoismus seit Jahr und Tag behauptet, dag der sogenannte„Volksbefreiungskrieg“ der Partisanen ausschließlich der Vernichtung der fremden Besatzer und damit der Frei- heit und Einheit Jugoslawiens galt, bestand in Wirklichkeit ein Hauptziel der kommuni- stischen Partisanenführung in der Liquidie- rung der„unbeweglichen und unendlich dummen Masse des kommunistenfeindlichen Bauerntums“. Zum ersten Male erfährt hiermit die Weltöffentlichkeit aus der Feder eines Politkommissars, worin das Ziel des tito- kommunistischen„Volks- Befreiungs- krieges“ eigentlich bestand. Copic berichtet eindrucksvoll, wie Tiger und Vlado kommunistische Spezialʒkomman- dos zur Kulakenliquidierung organisieren. Vlado gibt seinen Unterkommissaren die An- weisung, den Bauern nächtliche Fallen zu stellen und sie ohne viel Lärm„umzulegen“. Lediglich die reichen Bauern sollen öffent- lich vor den Massen hingerichtet werden, den übrigen bäuerlichen Abschaum gelte es hingegen so schnell wie möglich und ohne Zeugen auszurotten. Alles in allem zeichnet Copie in seinem „tauben Pulver“ ein nicht nur für Jugosla- Wien, sondern für alle Volksdemokratien Osteuropas gültiges realistisches Bild der wahren Hintergründe und Vorgänge der kommunistischen Machtergreifung. Man weil nicht, was man mehr bewundern soll: den beinahe unfaßbaren Mut des kommuni- stischen Parlamentsabgeordneten Branko Copic, eine solche Abrechnung zu schreiben oder den vielleicht noch größeren Mut des Belgrader Verlagshauses Prosveta“ diese vernichtende Kritik der gefeierten kommuni- stischen Partisanenhelden der Oeffentlich- keit eines kommunistischen Staates vorzu- legen. Die Urteile im Warschauer Presse-Prozefß Zwei Jahre Gefängnis Warschau.(dpa) Der 60jährige polnische Pater Marian Piroczynski wurde am Montag von einem Warschauer Gericht wegen Ver- gehen im Zusammenhang mit seiner Verlags- tätigkeit zu zwei Jahren Gefängnis und 4000 Zloty(nach offiziellem Kurs rund 4000 DM) Geldstrafe verurteilt. Zehn Mitangeklagte erhielten Haftstrafen zwischen drei Monaten und zweieinhalb Jahren. Die Anklage gegen Piroczynski hatte auf Verletzung der Zensur- und Devisenbestim- mungen und auf Verleitung von staatlichen Angestellten zu illegalem Druck und zu ille- galer Papierlieferung gelautet. Der Pater wurde beschuldigt, von der katholischen Halbmonatsschrift„Homo Dei“ mehr Exem- plare gedruckt zu haben als die 10 000 von den polnischen Behörden genehmigten Kopien. Piroczynski ist Schriftleiter der Zeit- schrift. Pater Piroczynski hatte in der Verhand- lung dargelegt, welche Schwierigkeiten er bei seiner Verlagstätigkeit gehabt habe. Er sagte, er habe zu allen Mitteln greifen müssen, um den Verlag in Gang zu halten. Das Verfahren gegen ihn könne als„Martyrium der katho- lischen Presse“ bezeichnet werden. Mit Piroczynski zusammen waren die für Pater Piroczynski Direktoren einer staatlichen Druckerei und einer Behörde angeklagt, die Zeitungspapier zuteilt. Der Pater hatte vor Gericht aus- gesagt, eine Zahlung von 4000 Zloty an den Direktor der Druckerei sei keine Bestechung gewesen, sondern Entlohnung für einen Druckauftrag, der zu Weihnachten schnell ausgeführt werden mußte. In seinem Schluß wort betonte Piroczynski, in diesem Prozeß sei es keineswegs um illegal beschafftes Papier gegangen, sondern um einen Kampf der Ideen. Die verfügbare religiöse Literatur in Polen reiche bei weitem nicht aus, um allen Anforderungen nachzukommen. Großes Verdienstkreuz für Friedrich Sieburg und Albrecht Goes Stuttgart,(dpa) Bundespräsident Theodor Heuss hat das literarische Schaffen des Schriftstellers und Publizisten Friedrich Sieburg und des Dichters und Pfarrers Al- brecht Goes durch die Verleihung des Großen Verdienstkreuzes gewürdigt,. Sieburg und Goes erhielten die Auszeichnungen am Mon- tag in Stuttgart aus den Händen des baden württembergischen Kultusministers Pr. Ger- hard Storz. Verringerte Luftwaffe bei erhöhter Feuerkraft in USA Washington.(AP) Die Zahl der Geschwa- der der amerikanischen Luftwaffe wird voraussichtlich in den nächsten fünf bis sechs Jahren von gegenwärtig 105 auf weni- ger als neunzig verringert werden. Ein Teil der Verringerung wird durch die Ablösung des mittleren Düsenbombers B 47 durch lei- stungsfähigere schwere Bomber von dem neuen Typ B 52 G erreicht werden. Einige Geschwader sollen in dieser Zeit bereits mit Fernlenkwaffen ausgerüstet werden. Die Tendenz zur organisatorischen Einschrän- kung der amerikanischen Luftstreitkräfte hat bereits vor zwei Jahren begonnen entspricht der vieltausendfachen Vergrö- gerung der Feuerkraft der Luftstreitkräfte gegenüber dem zweiten Weltkrieg durch die Ausrüstung mit Kernwaffen. Präsident Weinkauff 65 Jahre alt Stuttgart.(dpa) Der Präsident des Bun- desgerichtshofes in Karlsruhe, Dr. h. c. Her- mamn Weinkauff, vollendet am heutigen Dienstag sein 65. Lebensjahr. Dr. Weinkauff, der aus einer alten pfälzischen Forstfamilie stammt, war nach Ablegung der großen juristischen Staatsprüfung im Jahre 1922 zunächst beim bayerischen Justizministe- rium, dann kurze Zeit bei der Staatsanwalt- schaft in München und schließlich beirn Oberreichsanwalt in Leipzig tätig. Nach zweijährigem Aufenthalt in Paris zum Stu- dium des französischen Rechts wurde er der deutschen Staatsvertretung beim gemischten Schiedsgericht in der französischen Haupt- stadt zugeteilt. Von 1932 bis 1945 war Pr. Weinkauff erneut beim Reichsgericht in Leipzig. Nach Kriegsende kehrte Dr. Wein- kauff in die bayerische Justizverwaltung zurück. Er wurde Präsident des Oberlandes- gerichts Bamberg und Mitglied des Bayeri- schen Verfassungsgerichtshofes. Bei der Er- richtung des Bundesgerichtshofes im Herbst 1950 würde Dr. Weinkauff als dessen erster Präsident nach Karlsruhe berufen. UNoO- Generalsekretär Hammerskjöld hat Israel und der Vereinigten Arabischen Republik vorgeschlagen, einen Sonder- inspektor der UNO für die Kontrolle der israelisch- syrischen Grenze zu ernennen, verlautete aus Jerusalem. Der Inspektor soll nach Hammarskjölds Vorschlag Vollmachten haben, die Grenone zu inspizieren, um die Einhaltung des Waffenstillstandsablkom- mens sicherzustellen und den beiden Par- teien Vorschläge für eine Lösung von Streit- fällen zu machen. „Stoßes Haus Telefon 2 81 23 piaRKEN 13.30, 16, 18.30, 21 Uhr Joh. Heesters, Elma Karlowa AHANMeR e., Ju, eie aue. gad Sri ue. e eee, Renate Holm— Willy Hagara „LIEBE, MADCHEN UND SoLDATEN= Telefon 2 50 25 5 16.00, 18.30, 21.00 080 „Besuch aus heit. Himmel“(12) Telefon 2 02 02 AsrE N 13,48, 16.00, 18.15, 20.30 Heute 14.00 Uhr „Rosenmontagszug in Mainz? Fernseh- Großproſektion Terry Thomas, Dennis Price in „DIE NACKTE wWwAHRHEIT“ 16 URWERsU A 15 30, Telefon 2 33 33 18.00, 20.30 BURT LANCASTER in ihrem besten Farbwestern(Gun-Fight at O. K. Corra) Zwei rechnen ab Der Western von vulkanischer Kraft, der Western der zwei Superstars! KIRK DOUGLAS 2 Meute Dienstag 14 Unr bis 5 Uhr frün Tan- Sümmund Ungarischen Restaurant mit den PUSZTA- IGEUNERN 0 Schon vor 2000 Jahren heilte Hippokrates mit Kräuter-Extrakten. Kreislaufstörungen verhütet erfolgreich Salusan. Es schützt vor Bluthochdruck, aktiviert den Kreis- lauf, kräftigt das Herz, hält die Arterien elastisch, schützt die Adern durch den Gefäbßabdichtungsfaktor vor Brüchigkeit und erhält die Vitalität. 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Donnerstag, jeweils 20,00, Farbfilm 5 FnunnmR ETA Wien. gie Stadt meiner räume 00 Zümmung aufdem Hönenunnt 5 1 Nur heute 20.30 Lederstrumpf N e e e 1 1 J. 1 A Cinemascope-Farbfilm(12) Der Wildtöter Ken raus 2 311 FEUD ENR Mittwoch und Donnerstag 20.30 Uhr(16) 10 ae Heiterkeit — 8 f Monfparnasse 19„Sadr Wiz“ 1 7 Ball der einsamen Herzen N A 3 g 0. VISTA-VISTON-Farbt. Hier N ae e ll ausheld Henle 2 L e e, ee eee pin ch: hier bleib ſen 5 N. 5 5 4 Heute 10.90, 20.80 letztmals„wum. WENN SIR bi N DI 1 FIIMpRA ST rescrLassHN G ant 14506 ne nente ind 31 MPL MS, 4 —— Ba, dust. Parbtum mut HAN 5 NOT num stephan Gobert- Margarete Haagen Paul Henckels- Ann smyrner und Wolfgang Müller und Wolfgang Neuss Regie: Werner Jacobs 5 Es spielt: Kurt Bdelnagen und sein orchester. Mmaßcape-Kulturfum:,sUR RIS Boocrg= es. wertv) AUE Lad J 28.0[ Treigegeb. ab 1 Jahr. Num. Vorverkauf heute 11.00, sonst 13 Uhr UNIVERSUM . NECKARAU„DONATELLA“ Heute VNeuoröfinung Café Restaurant HE R MANN KOHL H AA S Mannhelm, Mittelstraße 67— feleton 3 09 67 — TANZ- KABARETT WCSINDORF K 2 Neben ger Kurbe Kabarettistischer Fasching bis 6 Uhr geöffnet Deulscher dewerkschaftsbund Urtsaussahuß Mannheim „um fünner-Hugo' donnerstag, 12. Febr., 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Vortrag über: „D IE ANTARKTI8˙ (mit Lichtbildern) ES SsPTILOHt: kommt tischfertig ins Haus. Herr Klaus Albert, Wirtschafts- Higenes Bratrezept geograph Funktionäre und interessierte Mitglieder sind freundlichst eingeladen. 8 1. 11 Telefon 2 06 34 len % len 1 Portion Seflögelleber 1.50 Anruf genügt— Hähnchen (Während der Faschingszeit von vormittags 10.00 bis 3.00 Uhr in der Frühe geöffnet) Schneller gehe mit in diesem und F in tewusend enderen Füllen Ebenso lassen sich Ness und Sprünge durch Tetafiſm schnell und seuber beheben, Tesofilm gibt es in ollen Schreſbw/ arengeschöften. , zum Kleben, flicken, Basteln Maxim un Gambrinus ehraus- Tummel Neute groſter Bereits ab 18 Uhr Elnlrin iel HEUTE DIENSTAG, 10. Februdr, 20.11 Uhr Großer füsbhnpskehraus falt Jan Für Stimmung und Humer sorgt die beryerische Kapelle„Marie Dolles“ 5 Fette MORGEN Unter der Lupe Im Dezember loss sagte ein erfahrener Bis- Runstlauſ- Experte, er könne den Namen der zu- künftigen Europameisterin schon jetzt nennen: Hanna Walter. Davos bewies die Richtigkeit die- zer Behauptung. Hauna Walter, seit Jahren inter- national bekannt, war endlich einmal an der Reihe. Sie wußte um ihre Chance nd nutzte Sie Zur rechten Zeit. Aber die 19 Jahre alte Wienerin weiß auch, daß sie nãchstes ſahr wahrscheinlich unterliegen wurde und sie zieht die Konsequenz aus dièeser Erkenntnis. Sie beendet ihre shortliche Laufbahn, geht aber nicht zur Revue. Der beharrlichen Pflichtlduferin fehlt das Talent zur Schau. Für eine Revue-Hauftrolle ist sie nicht attraktiv, fur die Rolle einer Romparsin nicht arm genug. Zu- dem dürfte sich der Wiener Eislaufverein, der identisch mit der Dirextion der Wiener Eisreuue ist. am Ende der Saison erkenntlich zeigen. Jeden- falls braucht Hanna Walter dann hestimnit nicht mer dem Herrn Papa die Autoschlussel des Mer- cedes zu entfuhren um heimlich Spazieren zu fah- ren. auch ohne Revue. * Meinungsverschiedenhieiten um den Deutschen Fußball pokal hat es immer gegeben. Als 1958 sein Wiederaufleben beschlossen wurde, hrotestierte der Stiden. Ein Teil der großen Klubs sah in die- zem Wettbewerb kein lohnendes Objekt, obo im krassen Gegensatz dazu die Tatsache stehit, daß in den sechs Jahren nur einmal ein Verein den Pofal gewann, der nicht zum Süden gehiört: RV Essen. VfB Stuttgart, xweima Karlsruher SC, Bayern Munchen und zuletzt VfB Stuttgart waren Pokalgewinner seit 1984. Die neue Rundeè ist vorerst auf regionaler Basis angelaufen. Man hat den Eindrucꝶ, daß plötzlich auc der Pofalehirgeiꝛ der Klubs im Süden ge- wachsen ist: die drei, die den Pokal nach dem Krieg gewannen, haben diè erste Runde überstan- den, und mit Offenbach, Eintracht Frankfurt und J. FC Nürnberg rind weiters führende Mann- schaften dabei. Der Pokal scheint doch mehr zu Johnem als private Spiele, die letzten Endes nur bei finanziellem Risiko etwas einbringen. * Noch nie hat eine Wintersport-HFernsehüber- tragung ein fadilicheres Publikum gehabt als der Herrenslalom beim 2d. KandaharsSꝶirennen in Garmisch. Zwei Stunden nach Beendigung des Rennens aß die Mehrzahil der Weltelite vor dem Fernselischirm, um sich selbst zu beobachten: Kar! Schranz, der dreifacie Kandahiar-Sieger, mit sei- nen Kameraden Ernst Hinterseer. Hias Leitner, Bepbi Gramshammer und Ernst Oberàaigner. Daun das deutsche Team mit dem Slalomꝛweiten Ludwig Leitner, dem Abfalirtsdritten Hanspeter Lanig und dem jungen Talent Willi Bogner an der Spitze. Aufmerksam verfolgten die Aktiven ihre Ldufe und horchten auf die Kommentarè der Shrecher. Besonderen Spaß gab es, als Ludwig Leitner wegen seiner breiten weißen Biesen an der Ski- io als, General“ beꝛeichnet wurde. Dabei haben gie keinen militariscien, sondern lediglich drody- namischen Wert: Sie pressen die Hosen fest an die Beine und verringern den Luftwiderstand. * Australiens Shmimmer hiaben in Sidney drei Weltrekorde geschwommen. Das ist im Grunde nichts Besonderes mehr, weil man von ihnen große Leistungen gewohnt ist. Trotzdem Bilden die drei Welthöclistleistungen des Mochenendes in der Kette der weltbesten Zeiten besondere Glieder. Jon Konrads und John Devuitt haben die Weltrekorde angeßündigt, gesagt, daß sie Welt- verde schiimmen wollen und daß Ste au den Startblock steigen, um sich selbt zu iterbieten. Das hat nichts mit Veberheblichheit zu tun. Es ist ganz einfach das Vertrauen und das Wissen um dię eigene Stärke, die sogar so weit geht, daß man sich auf Zehntelsekunden einzuschützen weiſß wie im Fall Devitt, der über I10 y Kraul 53, J Sekunden schwimmen mußte, um den Weltrekord von 56,2 ꝛu verbessern, und diese 565, auch schwamm. DEG mit 16:2 Toren abgefertigt: Jolzer uam schlossen zum fle C auf Die Mannheimer treten am Sonntag bei Meister EV Füssen an Nach ihrer 2:15-Niederlage am Samstag m Garmisch- Partenkirchen beim Sc Rieser- see mußte sich die Düsseldorfer EG erneut Klar geschlagen geben. Sie unterlag am Sonntag in einem weiteren Punktspiel der Eishockey-Bundesliga beim EC Bad Tölz mit 2:16(1:3, 0:6, 1:7). Die Tölzer erteilten ihren westdeutschen Gästen eine wahre Lektion und waren besonders im mittleren und Schlußabschnitt in allen Belangen um Klas- sen überlegen. Nach diesem Erfolg erreich- den die Tölzer, für die Eberl(4), Reif, Schneitberger, Floßmann, Probst, Mayr(alle J Y, Wörschhauser und Rampf die Tore schossen, 18 Pluspunkte und schlossen da- mit zum ERC Mannheim auf. Die Gegen- treffer der Düsseldorfer buchten Rhode und Kal tenhäuser. Der Tabellenstand: EV Füssen 12 11 1 0 9.23 23.1 ERC Mannheim 12 9 0 3 54:39 18:6 EC Bad Tölz 13 9 0 91828 SC Riegßersee 13 2 4 g4:49 16.10 Preußen Krefeld 11 5 1 5 57:62 11:11 Krefelder EV 11 3 0 8 43:49 616 Düsseldorfer EG 13 2 0 11 40.117 4.22 EG Weßl./ Starnb. 13 1 0 12 32:109 2.24 In dieser Woche werden die Punktspiele t künf Begegnungen fortgeführt. Am Frei- 8 . SSS EINE INTERNATIONALE VERANSTAL- TUNG werden die Freunde des Eiskunstlaufs am Donnerstagabend im Eisstadion erleben. Der Badische Eis- und Rollsportverband hat einige der erfolgreichsten Teilnehmer der Davoser Europatitelkämpfe für ein Schau- laufen in Mannheim gewonnen. Fest zugesagt haben unter anderem bereits die neuen Euro- pameister im Paarlauf, Marika Kilius/ Hans- Jürgen Bäumler und die junge Holländerin Sjoukje Diikstra, die sich in der Schweiz als Zweite hinter Hanna Walter zur europäischen Spitzenklasse vorschob. Mit von der Partie sind weiterhin die in Mannheim bereits be- kannte Italienerin Anna Galmarini und die Hamburgerin Bärbel Martin(unser Bild). Toto-Quoten Zwölferwette: 1. R.: 1300 DM; 2. R.: 65 DM; 3. R.: 7,80 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 590 DM; 2. R.: 40 DM; 3. R.: 5,30 DM.— Neunerwette: 1. R.: 220 DM; 2. R.: 16,50 DM; 3. R.: 2,45 DM. — Achterwette: 1. R.: 54 DM; 2. R.: 4,70 DM. Punktauswahlwette(6 aus 28): 1. R.: kein Ge- Winner; 2. R.: 150 DM; 3. R.: 3,25 DM. Lottoquoten: Kl. 1: 316 000 DM; Kl. 2: 2500 DM; Kl. 3: 45 DM; Kl. 4: 2,75 DM. tag erwartet der EV Füssen in Oberstdorf den Krefelder EV. Am Samstag spielen Düs- seldorfer EG gegen Preußen Krefeld und EC Bad Tölz gegn Sc Rießgersee. Am Sonm- tag stehen sich gegenüber: EG Weßling/ Starnberg und der Krefelder EV, sowie EV Füssen und ERC Mannheim. Die amerikanische Eishockey- Vertretung, die sich auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in der Tschechoslowakei befindet, bezwang am Sonntag in Genf die schweizerische Nationalmannschaft mit 5:2(0:1, 3:0, 2:1). — „In der Pflicht kaum einen Schritt weitergekommen“ Ueber die großen deutschen Fortschritte im Paarlauf sprachen in Davos viele Off- zielle mit Hochachtung. Der Grund: Kilius/ Bäumler, Göhl/Ningel und Blumenberg/ Mensching betonten die sportliche Note und verzichteten auf akrobatische Extravagan- zen. Bei den Herren erwies sich das Quartett Divin— Giletti— Felsinger— Calmat als Am Abschluß der acht herrlichen Sonnentage mit allen Vorzügen einer Freiluft- meisterschaft stand zwar keine offizielle Nationenwertung, aber eine inoffizielle Rang- folge der Eiskunstlauf-Europatitelkämpfe von Davos sieht Deutschland mit klarem Vorsprung an der Spitze. Unter Berücksichtigung der ersten sechs Plätze in den vier Konkurrenzen liegt Deutschland mit 22 Punkten vor Großbritannien(15), Oesterreich (13), Frankreich(12), Holland(9), der CSR(8) und der UdssR(5) klar an der Spitze. Ein Sieg(Kilius/ Bäumler), drei vierte und drei fünfte sowie ein sechster Platz sind ein Erfolg, mit dem wohl selbst der Vorstand des Deutschen Eissport-Verbandes nicht rechnete. Diese Ausbeute dürfte auch international starke Beachtung finden, und schon heute zweifelt niemand daran, daß die Europameisterschaft 1960 Garmisch-Parten- kirchen zugesprochen wird, da der DEV die Bewerbung von Berlin aus bestimmten Gründen nicht mit der nötigen Begeisterung unterstützt. unerreichbar, und der gegenwärtigen deut- schen Spitze(Schnelldorfer, Gutzeit) bietet sich erst dann eine Chance zum Vorstoß auf den dritten Platz, wenn nicht einer, sondern zwei aus dieser europäischen Phalanx ihre sportliche Laufbahn beenden. Der über- raschendste Sprung dagegen vollzog sich bei den Tanzpaaren. Die Plätze vier(Paucka/ DIE GANZE ENTTAUSCHUNG spiegelt sich im Gesicht Ina Bauers. Erschöpft sucht sie bei ihrem Trainer Trost. Mit so großen Hoffnungen war die dreifache deutsche Meisterin nach Davos zu den Eiskunstlauf-Europatitelkämpfen gefahren, aber auch mit der besten Kür aller Läuferinnen konnte sie den großen Rückstand aus der Pflicht nicht mehr aufholen. Es reichte nur zum vierten Platz. AP-Bild Die Forderung nach den Garmischer Kandahar-Rennen: Senluß mit der HArtistite im Ntpinen Sbitauf! John Semmerlinks Tod war eine deutliche Warnung/ Hans-Peter Lanig sprach von„Harakiri mit Anlauf“ Tödliche Skiunfälle bei internationalen Rennen sind selten. 1936 starb der Italiener Giovanni Sertorelli nach einem schweren Sturz beim olympischen Abfahrtsrennen in Garmisch- Partenkirchen. Jetzt— 23 Jahre s Studenten John Semmerlink bei der Kanda päter— traf es den 21jährigen kanadischen har-Abfahrt in dem deutschen Olympiaort. Die Stelle, an der Semmerlink verunglückte, wurde im allgemeinen als nicht gefährlich bezeichnet. Eine tragische Verkettung unglücklicher Umstände führte zu seinem schrecklichen Tod. Aber dennoch muß dieses fürchterliche Unglück zur letzten Warnung werden: Schluß mit der Artistik auf Skiern! Jury und Organisationsleitung des Ren- nens am Kreuzeck stellten übereinstimmend fest, die Strecke sei eingehend geprüft wor- den und habe zu keinerlei Beanstandungen geführt. Auch von seiten der erfahrenen Mannschaftsführer oder aus Kreisen der Rennläufer seien keine Einsprüche erfolgt. Wer aber erlebte, wie 38 von 89 gestarteten Läufern nach schweren Stürzen aufgeben mußten oder wer in den Gesichtern der Welt- klasseläufer zu lesen vermochte, die heil ans Ziel kamen, mußte zu einer gegenteiligen Auffassung kommen. Hanspeter Lanig, der beste deutsche Ab- fahrtsläufer der letzten Jahre, sprach von einem„Harakiri mit Anlauf“. Der 22jährige Ski-Athlet aus Hindelang, der in diesem Rennen einen hervorragenden dritten Platz belegte und damit seine Weltklasse bewie- sen hat, hielt mit seiner Meinung nicht zu- rück:„Die Strecke war in einer einwand- freien Verfassung, aber die vielen kurzen Bodenwellen ließen bei einer Geschwindig- keit zwischen 80 und 100 Stundenkilometer zu viele Gefahrenpunkte aufkommen. Auch die Besten waren einfach nicht mehr in der Lage, bei diesem rasenden Tempo immer wieder auszugleichen.“ Fest steht, daß ver- schiedene Läufer darum gebeten haben, die kurzen Bodenwellen zu glätten, aber das wurde vom Streckenkommando nach den Trainingstagen glatt abgelehnt. Lanig führte auch die Meinung des Kan- dahar-Schöpfers Sir Arnold Lunn ad ab- surdum, der gemeint hatte, die vielen Aus- fälle seien nur auf die moderne deutsche Sicherheitsbindung zurückzuführen. Lanig sagt:„Ein Glück, daß wir die Marker-Bin- dung haben, sonst hätte es bei fast jedem dieser 38 Stürze Knochenbrüche gegeben.“ Die Funktionäre, die auf Brettern die Strecke abnahmen und als vorzüglich prie- sen, fuhren nicht mit der Geschwindigkeit der Rennläufer. Sie passierten gefährliche Stellen nur Stück für Stück. Auch die Unsere Buchzersprechung Wer könnte berufener dazu sein, eine Eis- Hockey-Fibel zu schreiben, als der in weitesten Kreisen unbekannte Dr. Still, der gelegentlich auch das Mannlieimer Eisstadion besucht.„Der Weg zum Erfolg“ nennt er seine jetꝛt im M. Aerchenverlag erschienene Broschüre, diè mit vig- len Fotos und Shizzen ausgestattet ist. Die große Erfalhrumg des Facimannès spricht aus jeder Seite. In leicht verstundlicher Form erlüutert er, wiè be- kannte Spieler fremder Vereine zum freiwilligen Mechisel bewegt werden können. Für jeden Akti- ven bildet dieses Merk einen unentbehrlichen Ratgeber, da es mit nicht zu übertreffender Prü- zision hlarlegt, wie die Entwicklung zum gefürch- teten Goalgetter verläuft.— Für Erwachsene un- geeignet. v. m. n. Turnier-Ausklang in Berlin: Doppelerfolg für Willi Schultheis Die letzte Veranstaltung des neuntägigen CHI-Reitturniers anläßlich der„Grünen Woche“ brachte dem deutschen Dressur- Champion Willi Schultheis Hamburg) in der ausverkauften Berliner Deutschlandhalle einen Doppelerfolg. Nach seinem Sieg im Grand Prix de Dressage gewann Willi Schultheis auch die Kür- Dressur der Klasse S, die in offenen, getrennten Richtver fahren entschieden wurde, auf Doublette mit der Wertnote 8,13(internationale Wertung) und belegte mit dem Vollblüter Brillant auch den zweiten Platz. Seine Schülerin Rosemarie Springer auf Thyra und der schwedische Olympiasieger St. Cyr auf L'Etoile teilten sich mit 7,33 Punkten den dritten Platz vor dem Schweizer Champion Grundbacher auf Ontario mit 7,2 Punkten. Erfolgreichster Springreiter des Turniers war Hermann Schride(Warendorf) mit 76 Punkten vor Edmund Müller(Wehringen) mit 57 Punkten. Bei den Dressurreitern be- legte in der Turnierwertung Harry Boldt (Iserlohn) mit 63 Punkten den ersten Platz vor Willi Schultheis(57 Punkte). Erfolg- reichste Springreiterin war Renate Freitag Verden) mit 54 Punkten vor der Italienerin Giulia Serventi mit 32 Punkten, während sich bei den Dressurreiterinnen Rosemarie Sprin- ger mit 42 Punkten vor Madaleine Winter (Berli) mit 31 Punkten placierte. Klassefahrer hielten sich beim Training zu- rück. Das Risiko, die 3,4 Kilometer lange Piste mit voller Geschwindigkeit in einem Lauf ohne Stop zu durchfahren, behielten sie sich für das Rennen vor. Es wurde mit 38 Stürzen, einem Beinbruch und dem To- dessturz John Semmerlinks bezahlt. Aber nicht nur die Herren-Strecke in Garmisch war schwer. Auch die Mädel be- kannten offen, daß sie am Start Angst hatten. Sie wagten es im Training nicht, die Piste ohne Aufenthalt Hinter sich zu bringen. Die Vierfache deutsche Meisterin Hannelore Basler sagte:„Wir sind nicht feige, aber so- viel konnten wir im Training nicht riskieren.“ Die Funktionäre entsinnen sich noch der Zeiten, als man vor 30 Jahren fast ohne jedes Reglement seinen Weg vom Start zum Ziel ins Tal suchen mußte. Die heutigen Ge- schwindigkeiten lassen das nicht mehr zu. Spitzensport ist nichts für Weichlinge, aber wir brauchen keine Helden, und die pure Angst sollte im Sport keinen Platz haben. IN VORBILDLICHEER HALTUNG windet sich die Kanadierin Ann Higgtveit beim Sla- lom durch die Tore. Nur die Amerikanerin Betsy Snite war im Torlauf schneller als die zierliche, nur wenig über 40 Kilo schwere Läuferin aus Ottawa, die auch in der Abfahrt als Dritte in der Spitzengruppe blieb und sich damit erstmals den Titel einer Kandahar- Siegerin holte. dpa- Bild Wa/ Davos fut Ina Hauer eine heilsame Lehre? Keine Aversion der Preisrichter/ Deutsche Paarläufer zurück zur klassischen Linie/ Unerreichbares Herrenquartett Kwiet) und fünf(Tal/ Burkhardt) Schienen vor Davos Wunschträume zu sein. Nach Tisch waren selbst die DEV-Verantwortlichen von dem sprunghaften Ansteigen der Lei. stungskraft überrascht. Wenn die dreimalige deutsche Meister Ina Bauer in einer nationalen Konkurrem läuft, wird sie mit deutlichem, vielleicht go. gar deklassierendem Vorsprung gewinnen Manch einer lieg sich bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin blenden und ver. traute dabei in der Pflicht auf die Unantast. barkeit der Noten durch die Preisrichter Kritische Bemerkungen zu ihrer Berline: Kür konterte die 18 jährige rotblonde Ke. kelderin mit der Bemerkung:„Ich werde e mir überlegen, ob ich überhaupt noch ein. mal in Berlin starte.“ Dabei überwog a Fazit ihrer Berliner Leistung bei weitem daz Lob. In Davos kam eine kalte Dusche, di ernüchternder nicht sein konnte. Anfang erweckte es den Anschein, als ob dazu eins gewissen Aversion mancher Preisrichter die Ursache sein könnte. Doch dann zeigte g sich sehr deutlich, daß Ina Bauer nicht jenes Können in der Pflicht erreicht, das im Ge. samtergebnis als aussichtsreiche Basis füt einen Sieg dienen kann. Es gab Pflicht. figuren, in denen Läuferinnen vor Ina Baue: lagen, die sie noch im Vorjahre hinter Sich gelassen hatte. Und das trotz mehrmonati. gem Trainingsaufenthalt in den USA. „na Bauer ist in der Pflicht kaum eine Schritt weiterge kommen“, sagte der Preh. burger Ingenieur Skakala, der 1958 in Part (Weltmeisterschaft) und nun in Davos Preis. richter war. Nur wenn Ina Bauer erkennt, daß 8 auf der europäischen Ebene noch hart um mre Anerkennung ringen muß und wenn sie dazu die erforderliche Geduld mitpringt wird sie ihr Ziel erreichen. Ihr haftet det Makel einer schwachen Pflichtläuferin ag Handicap an— solange, bis sie auch hier überzeugt. Wenn Hanna Walter nach Sai sonschluß zurücktritt, bleibt noch genügend starke Konkurrenz: die enorm sprungstarke Sjoukje Dijkstra, Regine Heitzer und nicht zuletzt— die großartig verbesserten Kramperova und Docekalova aus der CSB. Ehepaar Winkler unplazient d' Oriola gewann interkontinentales Championat Gewinner des erstmals ausgetragenen inter kontinentalen Championats der Spring- reiter beim Internationalen Reit- und Springturnier im chilenischen Paziflx-. Küstenbad Vina del Mar wurde Jonquere d' Oriola(Frankreich). Der Olympiasieget von 1952 bewältigte im Finale den Parcous der acht Hindernisse aufwies, auf seinen eigenen und den drei Pferden seiner übrigen Konkurrenten mit zwölfeinhalb Fehlern Blacker England) mit 16, Arambide(Argen tinien) mit 31 Fehlern und Zuniga(Chile mit 32% Fehlern belegten die nächsten Plätze. Der Olympiasieger Hans Günter Winkler und seine Frau Inge, die in den drei Quali. flkationsspringen nicht das Finale erreichten wurden als einzige Turnierteilnehmer vom Staatspräsidenten Alessandri zu einem Empfang gebeten, bei der sich eine länger Unterhaltung ergab. Schelle liegt gut im Rennen In der Viererbob-Meisterschaft von 8 Moritz, die als Aufgalopp für die an Wochenende auf der Olympiabahn stattffn- dende Weltmeisterschaft gilt, führten nad zwei Läufen die Amerikaner mit Arthur Tyler am Steuer mit einer Gesamtzeit von 2:38,82 Min. knapp vor den Italienern mit Sergio Zardini, die auf 2:39,07 kamen. Nur zwei Zehntel Sekunden langsamer war det andere italienische Schlitten mit dem allen und neuen Weltmeister im Zweierbob Eugenio Monti, der mit 2:39,09 Min. gestoppt Wurde. Im ersten Lauf war Monti der schnellst mit 1:19,63 Min., im zweiten Tyler mit det Tagesbestzeit von 1:18,37 Min. Der Welt meisterschaftszweite im Zweierbob, Zardin schob sich im zweiten Lauf noch vor Mont, der hier am langsamsten war. Bei her- lichem Sonnenschein gingen 15 Schlitten au acht Ländern an den Start und über di: 1600 m lange Bahn(Höhenunterschied 12 Meter), die im zweiten Lauf schneller wurde Sehr gut schnitt der Deutschland-Bob ni den Ohlstädtern Franz Schelle, Otto Gd Josef Sterff und Leonhard Geiger ab, det Vierter mit 2:39,20 Min. ist und den zweiten amerikanischen Schlitten mit Stan Benham noch um sieben Hundertstel Sekunden hin- ter sich lassen konnte. Oftersheim— SV Brötzingen um Teilnahme an der„Deutschen“ Da bereits im März die Endkämpfe Ringer- Mannschaftsmeisterschaft im Ge mischten Stil beginnen, gilt es für Nor. badener nunmehr, schnellstmöglich den Vet. treter für die„Deutsche“ zu ermitteln Neben dem bereits seit Monaten feststehen. den Meister der Oberliga, VfK Oftersheim hat sich die Staffel des SV 98 Brötzingen bestplacierte in der Gruppenliga für d. Entscheidungskämpfe qualifiziert. Die ert Begegnung wurde für 14. Februar nac Oftersheim angesetzt, der Rückkampf Wit eine Woche später in Brötzingen ausge gen. Der Sieger aus diesen beiden Kämpf vertritt dann Nordbaden in der Endrunde. Mit KSV 1884 Mannheim und ASV Das landen stehen nunmehr auch die beide Landesliga- Gruppensieger und Aufstele zur Oberliga fest. Die beiden Kämpfe 1m die badische Landesligameisterschaft wel den am 14. Februar in Mannheim und e 21. Februar in Daxlanden ausgetragen. Vr. 88 — 1 EWU U ber 30 Nil da und e zusar damit 1957. und c Fonds der B von 1. da me rettur fan- durch nahm Auch erwar jahre laufen Stiege Der Schwe Einne Uoner De daß 0 unter stand Gege Etzel zukol — Wi — üb W Frist Vers zuhal des 8 Schill, Bevol einen 1953 schie, Angel unter zteue nicht besch 1957 schei- 21. J. Sollte rater ner, schla Wied derai späte das Währ ktrem auftr oder schul Fami hierr gleicl Zivil detzu Abwre das zügie Wort selbs schu! FG f ö artett Sch jenen n. Nach ortlichen der Lel. Leisterin Kurrem Licht g. winnen. eutschen nd yer. nantast. 'srichter, Berline: de Ke. verde eg och ein. Wog az item dag che, die Anfang Az eine ter die eigte ge At jene im Ge. asis fix Pflicht. a Bauer iter sich Monati. A. m einen 1 Preh. in Pari 8 Preis. daß 8e nart um d wenn itbringz tet det drin al ich hier ich Sai. enügen 1gstarke und— esserten er CSR. ert ales ragenen Spring. t- und Pazifih- nqueres iasieget arcours Seinen übrigen Fehlem (Argen. (Chile jächsten Wänkler 1 Quali- eichten er vom einem länger nen von 8. die am Stabtfin⸗ m nach Arthur eit von ern mit en. Nut var del n alten eierbob estopg nnellsts mit det Welt Zardini Mont, 1 herr ten all ber die jed 120 Wurde Bob mit 0 0 0 ab, del zweiten Zenham en hin- ngen en“ fe aul 7 Ge- Nord en Ver. mitteln stehen. sheim igen 2 für d INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT keworfefe Steuereinnahmen des zundes 1950 (our Haushaltsplan) 5 Cesufnt 0 5 davon 7 52 Md. DM Steuern wurden 1958 abgeführt Das Aufkommen aus Steuern des Bundes und der Länder hat im Kalenderjahr 1958 zusammen 42,8 Md. DM betragen und lag damit um 1,92 Md. DM über dem Stand von 1957. Zusammen mit den Gemeindesteuern und den Einnahmen des Lastenausgleichs- Fonds habe die gesamte Steuerbelastung in der Bundesrepublik im Jahr 1958 die Höhe von rund 52 Milliarden DM erreicht. Zur Enttäuschung all jener Propheten, die da meinten, bereits im Jahre 1960 müßte der rettungslos in Defizite verstrickte Bundes- fmanzminister wieder eine Steuererhöhung durchführen, haben sich nicht nur die Ein- nahmen verhältnismäßig günstig entwickelt. Auch auf der Ausgabenseite kam es zu un- erwarteten Veränderungen. Während im Vor- Jahre um diese Zeit die Bundesausgaben die jaufenden Einnahmen um 2,2 Md. DM über- stiegen, ist diesmal das Gegenteil der Fall. Der Juliusturm zeigt wieder— allerdings schwache— Wachstumserscheinungen. Der Einnahmeüberschuß beläuft sich auf 145 Mil- onen DM. Dias ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die Verteidigungsausgaben erneut stark unter den Voranschlägen liegen. Ein Um- stand, der jedoch in der nächsten Zeit ins Gegenteil umzuschlagen verspricht. Franz Etzel kann sich dennoch freuen. Den auf ihn zukommenden Finanzbedarf kann er dann wie mehr oder minder still vorausgeplant über den Kapitalmarkt decken. Allmählich wird damit auch Ordnung im Bundeshaus- halt geschaffen. Es werden Einmal-Ausgaben nicht ständig mit laufenden Einnahmen aus den Steuern finanziert, sondern wie es ordentliche Haushaltserfahrung erheischt, über den außerordentlichen Haushalt. Viel- leicht bleibt bei geschickter Handhabung und entsprechender Sparsamkeit anderer Res- sorts etwas übrig für den Straßenbau, der ja dringlichste Investitionsaufgabe darstellt. Nicht erst seit heute, nein seit vielen Jahren. EW“CG-Vorzugszölle gelten rückwirkend (VWD) Das Bundesfinanzministerium hat jetzt klargestellt, daß Waren, die vor dem 1. Januar 1959 aus Mitgliedsstaaten der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft ausgeführt und nach diesem Zeitpunkt in einem anderen Mitgliedsstaat verzollt werden, in den Genuß der EWG-Präferenzzölle kommen, sofern für sie eine Warenverkehrsbescheinigung vorge- legt wird. Nach Mitteilung des Ministeriums ist diese Entscheidung Anfang Februar auf einer Sit- zung zwischen den Zollsachverständigen der EWG- Staaten und Vertretern der EWG“ Kommission getroffen worden. Dabei wurde vereinbart, die Anwendung der Präferenz- zollsätze von der Vorlage einer Warenver- kehrsbescheinigung abhängig zu machen. Die Zollbehörden des Ausfuhrlandes werden noch nachträglich solche Bescheinigungen ausstel- len, wenn der Antrag bei ihnen bis zum 15. Juni 1959 gestellt wird. Mehr Macht der Gewerkschaft wegen der Konzentration Eine Gruppe von CDU/ CSU-Bundestags- abgeordneten unter Vorsitz des CSU-Abge- ordneten Hermann Höcherl hat auf Wunsch des DGB-Bundesvorstandes mit Vertretern des DGB unter Vorsitz des Vorstandsmit- gliedes Ludwig Rosenberg Fragen der wirt- schaftlichen Konzentration besprochen. Wie der CDU/ CSU- Pressedienst mitteilte, hat Einigkeit über die Notwendigkeit technisch und wirtschaftlich sinnvoller Konzentration geherrscht. Andererseits sei man sich jedoch auch einig gewesen, daß unnötige Konzen- trationen verhindert werden sollten. Die Vertreter des DGB setzten sich für eine Erweiterung der Mitbestimmung auf die Wirtschaftszweige und Unternehmen „gleich welcher Rechtsform“ ein, die„wirt- schaftlich von Bedeutung“ seien, um die not- wendige Kontrolle von wirtschaftlichen Kon- zentrationen zu gewährleisten. Außerdem sollten in den„übergroßen“ Unternehmen auch in den Mittelinstanzen Möglichkeiten zur Mitbestimmung geschaffen werden. Die DGB- Vertreter haben einen Vertreter der CDU/ CS eingeladen, an den Beratungen des Bundesvorstandes des DGB über Kon- zentrationsfragen teilzunehmen. Soweit die nüchterne Agenturmeldung. Unverkennbar handelt es sich um eine ähn- liche Entwicklung wie in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Vorzeichen sind etwas verändert, dennoch ist unver- kennbar, wie die deutschen Gewerkschaften auch danach streben Großmacht zu werden. Im den USA spricht man bereits sowohl vom „big business“ als auch vom„big labor“. Kontroll-Listen für den Export wurden entrümpelt (VWD) In dem am 7. Februar im Bun- desanzeiger veröffentlichten neuen Rund- erlaß Außenwirtschaft Nr. 12/59 hat das Bundeswirtschaftsministerium alle Erleich- terungen zusammengefaßt, die die fortschrei- tende Entwicklung des letzten Jahres auf dem Ausfuhrgebiet gebracht hat. Die mar- kanten Punkte des Aenderungserlasses, der am 9. Februar in Kraft trat, sind die Revi- sion der internationalen Kontrollisten für den Verkehr mit strategisch wichtigen Wa- ren und die freie Konvertierbarkeit der DM, der durch eine entsprechende Aenderung des Runderlasses Außenwirtschaft Nr. 89/54 Rechnung getragen wird. Das Schwergewicht der Aenderungen liegt bei den internationalen Ausfuhr- Kon- trollisten. Dabei sind erstmals für die Waren, bei deren Ausfuhr eine Lieferumgsgenehmi- gung erforderlich ist, die internationalen Kontrollisten in der amtlichen deutschen Uebersetzung veröffentlicht worden. Nach dem neuen Erlaß entfallen die Lieferungs- genehmigungen für eine größere Anzahl von Waren, insbesondere auf den Gebieten der legierten Stähle, des Maschinenbaus, der chemischen Anlagen, der Transportmittel und der Krafterzeugungsanlagen. Die Preußag steht auf gesunden Füßen Erfolg versprechender Steckbrief zum Auftakt der Privatisierung (eg) Schon im nächsten Monat will die Preußische Bergwerks- und Hütten AG (Preußag)— ein bundeseigener Konzern— EKleinaktien über 30 Mill. DM ausgeben, die jeder erwerben kann, dessen Brutto-Fami- lieneinkommen 16 00 DPM im Jahr nicht übersteigt. Die Preußag ist damit der Vor- reiter in den Bemühungen der Bundes- reglerung, Wirtschaftunternehmen des Staa- tes soweit wie möglich in Privateigentum zu üÜberführen und zugleich breiten Schichten der Bevölkerung den Zugang zum Aktien- sparen zu eröffnen. Es lohnt sich daher, den Preußag- Konzern ein wenig unter die Lupe zu nehmen und darzustellen, wie es mit seiner Rentabilität beschaffen ist. Die Preußag ist in fünf Wirtschaftberei- chen tätig; nämlich im Metallerzbergbau und in der Metallhüttener zeugung; im Stein- Kohlenbergbau einschließlich Strom-, Bri- kett- und Kokserzeugung; in der Erdöl- gewinnung und Erdölverarbeitung; im Das Finanzgericht war nachsichtig Wegen Versäumung einer Rechtsmittel- trist kann Nachsicht beantragen, wer ohne Verschulden verhindert war, die Frist ein- zuhalten, Dabei ist dem eigenen Verschulden des Steuerpflichtigen gleichgestellt das Ver- Schlilden eines gesetzlichen Vertreters oder Bevollmächtigten(8 86 AO). a Das Finanzgericht(FG) Kassel hat in einem rechtskräftigen Urteil vom 15. April 1958 J 1152— 1157/57(EFG 1958 S. 290) ent- schieden, daß das Verschulden von Familien- angehörigen, insbesondere der Ehefrau, auch unter dem Gesichtspunkt der Haushaltsbe- steuerung die Gewährung von Nachsicht nicht hindert. Im Streitfalle hatte ein stark beschäftigter Facharzt seine ihm am 5. Juli 1957 zugegangenen Einkommensteuerbe- scheide seiner Ehefrau übergeben, die sie am 21. Juli 1957 dem Steuerberater überbringen sollte. Die Ehefrau übergab dem Steuerbe- rater jedoch nur die beigefügten Aktenord- ner, während sie die in besonderem Um- schlag befimdlichen Bescheide versehentlich wieder mitnahm, so daß erst nach ihrer Wie- deraufflndung am 13. August 1957, also ver- Spätet, Einspruch eingelegt wurde. Während das Finanzamt die Nachsicht versagte, ge- währte sie das FG. Die Entscheidung des d hebt hervor, daß kremdes Verschulden nur im Falle der Be- auftragung eines gesetzlichen Vertreters oder Bevollmächtigten dem eigenen Ver- schulden gleichsteht. Blogße Angestellte, Familienangehörige und Boten könnten hiernach den gesetzlichen Vertretern nicht gleichgestellt werden. Im Gegensatz zum Zivil- und Strafprozeßz, wo eine Wiederein- betzung in den vorigen Stand nur bei un- abwendbarem Zufall möglich ist, behandelt das Steuerrecht fremdes Verschulden groß- zügiger, indem es nur bei wirlelich verant- Wortlichen Personen die Handlungen eben- s behandelt wie beim Steuerpflichtigen selbst. Trotz zweifelsfrei vorliegenden Ver- schuldens der Ehefrau gewährte deshalb das bei Versäumung der Rechtsmittelfrist da die Ehefrau nicht zu den für die Rechts- mitteleinlegung verantwortlichen Personen gehöre. Als solche kämen nur der Steuer- Pflichtige und sein Bevollmächtigter in Frage. Auch die Tatsache der Haushaltsbesteue- rung führe Hinsichtlich ges Verschuldens der Ehefrau zu keiner anderen Beurteilung. Da- bei spiele es keine Rolle, daß der Ehemann schon vor der gesetzlichen Neuregelung der Ehegattenbesteuerung eine Aufteilung seiner und seiner Ehefrau Einkünfte geltend machen wollte. Dieser Gesichtspunkt richte sich nur gegen das Finanzamt, nicht aber gegen die in Steuerdingen völlig unerfahrene Ehefrau. Hinzu komme, daß die Steuerbescheide nur an den Steuerpflichtigen, nicht„an Herrn und Frau... gerichtet seien, damit fehle es an der formellen Voraussetzung einer eigenen Rechtsmittelbefugnis der Ehefrau(8 238 A0). Der Ehemann sei also allein für die richtige Ausübung der Rechtsmittelbefugnis ver- antwortlich. Bedeutungslos sei auch, daß der Ehefrau bekannt war, daß sie die Steuerbe- scheide zu überbringen hatte und zwar gerade zu dem Zweck,„daß etwas gegen sie unter- nommen wurde“. Diese Tatsache erhöhe den Grad ihres Verschuldens, bewirke jedoch nicht, daß ihr Verschulden dem Ehemann zu- zurechnen sei. Das FG erachtet es als mit dem klaren Gesetzes wortlaut unvereinbar, das Verschul- den der Ehefrau dem eigenen Verschulden und dem Verschulden eines Bevollmächtigten oder Vertreters gleichzustellen, da das Gesetz nur vom gesetzlichen Vertreter oder Bevoll- müächtigten spreche. Nur wenn sie im Einzel- fall Bevollmächtigte im Rechtssinn wäre, wäre eine Nachsichtgewährung im Falle ihres Verschuldens ausgeschlossen. Abschließend erklärt das FG, daß das Ergebnis auch inso- fern gerechtfertigt erscheine, wenn man be- denke, daß die Bescheide auch direkt an den Steuerberater hätten zugestellt werden kön- nen und alsdann die zur Versäumung der Rechtsmittelfrist führenden Schwierigkeiten Wasserwerksbrunnen und Rohrleitungsbau sowie in der Kalier zeugung. Das Bundes- schatzministerium, das den wirtschaftlichen Besitz des Bundes verwaltet, versichert, jeder dieser fünf Tätigkeitsbereiche stelle einen in sich gesunden Konzernweg dar. Freilich unterliege auch jeder Bereich unterschied- lichen Markteinflüssen. Der Zusammenfas- sung der einzelnen Zweige in einem Gesamt- unternehmen komme somit besondere Be- deutung zu. Auf diese Weise sei es möglich, in einzelnen Bereichen zeitweilig ungünstige Markteinflüsse aufzufangen und innerhalb des Konzerns auszugleichen. In den Jahren 1956 und 1957 hat die Preußag je 7 v. H. Dividende ausgeschüttet. Nach Angaben des Vorstandes wird die Divi- dende für 1958 nicht unter dem Vorjahres- betrag liegen. Unterrichtete Kreise wollen wissen, das sie wahrscheinlich sogar darüber liegen wird, schon um den Privatinteressen- ten einen zusätzlichen Anreiz zum Aktien- kauf zu bieten. Der Privatkäufer wird freilich erst für 1959 erstmalig eine Dividente er- halten, und zwar die Hälfte der Jahresaus- chüttung. Die Preußag hat seit der Wäh- rungsreform 650 Mill. DM in ihren Betrieben investiert, darunter rund 184 Mill. DM in Erdölbohrungen. Unrentable Betriebsteile wie das Steinkohlenbergwerk Barsinghausen bei Hannover und die Mechernicher Blei- gruhen und Bleihütten sind stillgelegt wor- den, Im Geschäftsjahr betrug der Gesamt- umsatz 747 Mill. DM, der Freindumsgtz(ohne Konzerninterne Umsätze) 544 Mill. DM. Vom Gesamtumsatz entfielen 420 MIII. auf NE-Metalle 172 Mill. auf Kohle 101 Mill. auf Erdöl 22 Mill. auf Kali 32 Müll. DM auf sobistige Produkte Auf dem Gebiet der NE-Metalle betreibt die Preußag-Zweigniederlassung Harzer Berg- und Hüttenwerlde Goslar im engen Verbund mit den Unterharzer Berg- und Hüttenwerken Oker— die zu vier Siebentel im Preuhagbesitz sind Erzbergwerke, Hütten sowie kraft- und wasser wirtschaft- liche Anlagen. Zum Konzern gehören auch die Metallwerke Unterweser AG Norden- ham(97,82 Preußag Beteiligung) und die Bergmetall mbH Bad Homburg, die als Einkaufsgesellschaft für Hüttenvorstoffe und als Verkaufsgesellschaft für NE Metall tätig ist. Die Haupterzeugnisse sind Blei und Zink. Der Anteil der Preußag an der Hütten production dieser beiden Metalle im ganzen Bundesgebiet beträgt rund 40 v. H. Daneben werden auch Kupfer, Kadmium, Gold und Silber gewonnen. Im Raum von Ibbenbüren-Tecklenburg und Obernkirchen-Schaumburg unterhält die Preußag Steinkohlenbergwerke, Kraft- werke, Brikettfabriken, eine Kokerei und ein Wasserwerk. In Ibbenbüren befindet sich auch ein neues Ballastkraftwerk, in dem nicht marktgängige Kohlensorben ver- wertet werden, in Obernkirchen wird die Kohleförderung zur Zeit auf die neuen Schachtanlagen Lüdersfeld- Auhagen verla- gert. Trotz der allgemeinen Absatzschwie- rigkeiten des Bergbaus brauchte die Preußag einzulegen. Die Vorjahrsförderung wurde mit 2,2 Mill. t Steinkohle annähernd gehal- ten. Allerdings mußten beträchtliche Halden- zugänge in Kauf genommen werden. Heute Liegt die Förderung von 25 Tagen auf Halde, und zwar fast ausschließlich Feinkohle und ballastreiche Kohle, die nur in Großkessel- anlagen der Industrie und in Kraftwerken verbraucht werden können. Tochtergesell- schaften sind die Niedersächsische Kohlen- verkauf mbH Hannover(95 v. H. Preußag), die Niedersächsische Kohlenhandelsgesell- schaft mio H Harmover und die Luise Kohle GmbH Hamburg-Berlin. Zehn Prozent der Erdölförderung des Bundesgebietes oder rund 440 000 t wurden 1958 von Preußag-Betrieben getragen. Hier- für waren die Zweigniederlassung Erdöl- und Bohrverwaltung Hannover und der Erdölbetrieb Reitbrook Hannover(50 v. H. Preußag- Beteiligung) zuständig. Für die Verarbeitung sorgten die Gewerkschaft Erd- 6l- Raffinerie Deurag- Nerag Hannover (88 v. H., Preußag) und die Gewerkschaft Drescheid Hannover(34 v. H. Preußag). Hinmu kommen die N Erdgasleitung München(Beteiligung Emsland-Erdölleitung teiligung 20%). Luise Schiffahrtsgesellschaft mb, Geteiligung 100%). In der Wasserbeschaffung, Wasseraufbe- eitüng und Abwässerbeseltigung ist die PreußagzAbteilung Wasgerwerks- und Brun- nenbau mit ihrer Tochter gesellschaft Schöne becker Brunnenfilter mbH Hannover als Handelsgesellschaft tätig. Mit 56,6 v. H. ist die Preußag an den Kaligewerkschaften Baden und Markgräfler in Buggingen betei- ligt(Kalisalzbergwerk urid Chlorkalium- fabrik). Zur Zeit sind rund 22 000 Arbeit- nehmer in den Preußag- Betrieben beschäf- tigt. GmbH, Osterwald(Be- Hamburg Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Februar 46,5046, 90; in!. Roggen Februar 42,50 42,90; Weizenmehl Type 405 67,70—69; Type 550 64,70—66; Type 812 61,7063; Type 1050 59,70—61; Brotmenhl Type, 1600 54,7086; Roggenmehl Type 997 60,1561, 10; Type 1150 38, 15 bis 59,10; Type 1370 56,1537, 10; Braugerste 44 bis 44,75; Futtergerste inl. 3738,50; Sortiergerste 36; ausländische 4141,50; Futter weizen 41.50—47,75; In- landshafer zu Futterzwecken 36—37; dto. für In- dustriezwecke nicht notiert; Auslandshafer 38,50 bis 39,28; Mais 41—43; Weizenkleie prompt 24,26 bis 24,75; dto. per März/April 23,5023, 75; Roggenkleie 2424,50) Weizenbollmehl 224, 7525,50; Weizen- Nachmehl 3337,50; Rapsschrot 29,50—30; Soja- schrot 3737,50 Erdnußschrot 36; Palmkernschrot 37; Kokosschrot 39,50; Leinschrot 4141,50; Hühner- körnerfutter 43,25—46; Legemehl 45,5048; Malz- keime 22,50; Biertreber 22,5023; Trockenschnitzel 19,75—20,30; Dorschmehl 78—83; Fischmehl 69—79 Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 99,50: Wiesenheu lose 9-10; Luüzerneheu lose 11—12; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,0 bis 3,80; dto., drahtgepregt 4,80—5; Hafer-Gersten- stroh 3,20—3,40.— Allgemeine Tendenz: ruhig bis stetig. Die Preise verstehen sich als Großhandels- Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mähle, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 14 Ochsen; 277 Bullen; 90 Kühe; Die Stahlindustrie fühlt sich benachteiligt (VWD) Die Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie hat die Bundesministe- rien für Wirtschaft und Finanzen um Prü- fung gebeten, ob die Umsatzausgleichsteuer nicht nach dem Beispiel anderer Länder an- gehoben werden kann. Ueber das Ausmaß der Erhöhung äußert sich die Wirtschaftsver- einigung in ihrer Stellungnahme nicht. All- gemein wird angenommen, daß eine Erhö- hung des jetzigen Satzes von sechs auf 12 v. H. angestrebt wird. Die Wirtschaftsvereinigung weist darauf hin, daß dieses Anliegen alle Zweige angehe und durch die Abwertung der französischen Währung eine besondere Aktualität erlangt habe. Nach Meinung der Wirtschaftsvereini- gung erlauben GAT T- Abkommen, EWG- Vertrag und Montanvertrag eine Anhebung der Umsatzausgleichsteuer bis zur Höhe der Umsatzsteuerbelastung inländischer Erzeug- nisse. Seit dem Jahre 1951 betrage der Höchstsatz der deutschen Umsatzausgleich- steuer 6 v. H. des Einfuhrwertes. Bereits im gleichen Jahr hätten aber Finanzwissen- schaftler festgestellt, daß die gesamte Um- satzsteuerbelastung deutscher Industrieer- zeugnisse wesentlich höher als 6 v. H. sei. IG Metall fordert Preissenkung Die hohen deutschen Stahlpreise sind eine der Ursachen, warum Tausende von Arbeit- nehmern in der eisenschaffenden Industrie in den letzten Monaten ihren Arbeitsplatz ver- loren haben oder zur Kurzarbeit gezwungen wurden. Mit dieser Feststellung schaltete sich die Industriegewerkschaft Metall erneut in die Debatte um die Lage auf dem Stahlmarkt ein. Wie das offizielle Gewerkschaftsorgan „Metall“ schreibt, arbeiten beispielsweise im Gußstahlwerk Bochumer Verein, das im ver- gangenen Jahr bereits 650 Betriebsangehörige entlassen habe, im Januar über 5000 Beleg- schaftsmitglieder kurz und fast 1500 Personen eingeschränkt. Im Hüttenwerk Rath der Mannesmann AG arbeiten seit Anfang Fe- bruar 51 v. H. der Gesamtbelegschaft nur noch 32 Stunden wöchentlich. In der Westfa- lenhütte Dortmund sei trotz 500 Entlassungen zur Zeit fast ein Viertel der annähernd 12 000 Beschäftigten gezwungen, eingeschränkt zu arbeiten. K URZ NACHRICHTEN Rückendeckung für den Ruhrbergbau (VWD) Die Nord westdeutsche Kraftwerke AG, Hamburg(NWEK), hat der Hugo Stinnes mbH angeboten, von dieser Zechemhandels- Sesellschaft anstatt 1 Mill. t USA-Kohle die Sleiche Menge Ruhrkohle abzunehmen. Dazu Wäre die Ablösung von zwei langfristig mit dieser Zechenhendelsgesellschaft geschlossenen Importverträge erforderlich. Nach Ansicht der NWXK dürfte es in diesem Falle leicht sein, die durchgehandelten Verträge zur Ablösung zu bringen, da die Stinnes Corporation, New Vork, die sich wieder in deutscher Hand befindet, der amerikanische Exporteur ist. US-Investitionen in Guinea rückversichert (AP) Die Verwaltung für Internationale Zusammenarbeit(ICA) in Washington hat zwei amerikanischen Firmen, die sich an einem in- ternationalen Konsortium zur Ausbeute und Aufbereitung von Bauxitvorkommen in Gui- nea in Westafrika beteiligen, eine Risi kogaram- tie für Gesamtinvestitionen von 72 Mill. Del- lar gewährt. Die Risiko-Garantie sichert die beiden Firmen gegen das Risiko der Konver- tierbarkeit der Erträge sowie gegen etwaige Enteignungen. Dem internationalen Konsor- tium, an dem sich die beiden US-Firmen betei- ligen, gehören deutsche, britische, französische und Schweizer Kapitalgeber an. vom 9. Februar Kälber: 1988 Schweine; 4 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 1171286; Bullen A 122 bis 132; B 115—124; Kühe A 95—116; B 86—95; C 70 bis 82; Färsen A 120126; B 115—122; Kälber Son- derklasse 186193; A 170-185; B 155—168; C 140 bis 132; Schweine BI und B II 136-139; C und D 135—139; E 125—139; Sauen GI 122—128; Lämmer Hammel A 95. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mittel, geräumt; Kälber langsam, ge- geräumt; Schweine flott, geräumt. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VõWD) Auftrieb: 4 Ochsen; 36 Bullen; 32 Kühe; 39 Färsen; 90 Kälber; 575 Schweine; 5 Schafe Preise je ½% kg Lebendgewicht: Ochsen nicht no- tiert; Bullen A 120-130; B 112—122; Kühe 4 100 bis 109; B 66100: C 8088; Färsen A 118126; B 109—118; Kälber A 175—183; B 160—174; 150 bis 158; Schweine B I 133—127; C 131—138; D 130 bis 137; E 126133; Sauen G1 110122.— Markt- verlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, Veberstand; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr schwach, Absatz gut. Es erzlel- ten: Feldsalat A 220-260; B 160—190; Rosenkohl 40 bis 45; Weißkohl 15; Rotkohl 1620; Wirsing 12 bis 15; Grünkohl 20; Kresse 120—130; Sellerie 14 bis 20; Lauch 20—22; Zwiebeln 11—12; Aepfel A 13 Y im Gegensatz zum Finanzamt Nachsicht, nicht aufgetreten Wären. er im vergangenen Jahr keine Felerschichten 86 Färsen; insgesamt 467 Stück Großvien; 174 bis 23; B 1015; C 6—9. 0 5 6.2 9. 2. 6. 2 9. 2.„ 65325 5 22 1 0 14,98] pnoenix-Rheinrohr v.58 105% 1057 f Riedel 205 204 Kammg. Kaiserslaut. 186 188 Television Electr.(8) 151 5 l 5 5 ff 5 K t D N D F 8 92 Badische Bank, Filiale Mannheim Rulrstahl 330 5 8 Sp. Stöhr 122 126 Thesaurus 103,50 11200 175 n 2 7 1 100 1 102 Rütgers 203 208 Orenstein& Koppel St. 232 232 Unifonds 72.60 12 Zellsto nee 5 Salzdetfurth 315 3¹⁵ pPhrix Werke 100 100 Uscafonds 116,80 15, Frankfurt a. M., 9. Februar 1959 Schering 337% 340% cheidemandel 225 229 h 1 g Schiess 250 253%[Wasag Chemie 385 380 Wandelanleihen 1 6. 2. 9. 2. 6. 2. 9. 2. 6. 2. 9. 2. e 73 1 1 5 Renten 7 AEG v. 58 197 1903 ½% otlerte Aktien Dierig, Chr. Lit. A. J 1 Ind. Werke Karlsruhe 255 250 1 2 BMW v. 58 a— 2 Lecu e eee 1857 172 ue— 355 1 Schubert u. Selzer 33 354 Benken Ablssungs-Schuld v. 10% 105%(,s Mannesmann v. 8 fia 114 Adlerwerke 180 180 Durlacher Hof—— Kali Chemie 473 475 Schultheiß Stämme 328 330 und Versicherungen 7 Bundesbahn v. 58 100 ½ 1007 6.5 VDM v. 51 8255 249 48 f. Energie— N Bichbaum-Werger 47³⁵ 472 Karstadt 500 507 Schwarz-Storchen 435 1 440 T 6 Reichsbahn v. 59 102% 102% 48 f. Verkehr 386 386 El. Licht u. Kraft 176% 175 Kaufhof 477 477% Seilind. Wolft 122 123 Alllenz Leben 40⁸ 415 T ſe Bundespost v. 35 101½% 101% 458 3¹⁰ 300 EI. Lieferungs-Ges.— 410 T[Klein, Schanzlin 000 600. siemens& Halske 353% 2353[Allianz Versicherung 1020 1030 7 Bundespost v. 58 100% 71 NE-Metalle Fschettenbg. Zellsto 88 88 ½% Eneinger Union 325 328(löckner Bergbau 130% 145 T(Singer A8, 3s 315% Badische Bank 30 300 f Lastenausgleich v. 353 100% 108 Badische Anilin 350 350 Esaenel Stein 1890— Klöckn. Humb. Deutz 324 32⁵ Stahlwerke Bochum 205 203% Beyer. Hyp.& Wbk. 420% 420 8 Baden- Württbg. v. 57(108% 108 75 9. 2. de 12363 122 Bblinger Maschinen 30² 205 T Klöcner-Werke 154% 100 Stahlwerkesüdwestfalen 500 500 Berliner Handels 437 437 5 Rhid.-Pfalz v. 53 100% 100 ½% Geld Brie: Bemberg 101 160 Aitlinger Spmnarel 5 e 530 530 Südzucker 43⁵ 43⁵ Commerzbank A8 360% 369% 7.5 Rhid.-Pfelz v. 58 107 107, elektr. Kupfer 277,75 280,75 Bergbau Lothringen 94 93 Farben Bever 362% 358 Kraftw. Rheinfelden 200 290 Thyssen 194 100 Commerzbank Rest. 794 7% s Bad. Komm. Lbk. dv. 10, 107% Blei 88 80 ergb. Neue Hoffnung 8 5 Earben Liquis 12⁰ 12%[Kraußg-Maffei 2272 22 Veith Gummi 470 470 Dt. Benk A0 274 373 fs Bayer. Hypo. 108 108 aluminium 225 227 gerder 5 50 350 Bein Jetter 155 15753 Lahmever 0 385 VDN a 317 75 Bt. Bank Rest. 9* 9% ss Bayer. Hypo. 103 103 Zinn— 0 hekule abgestempelt 1523 151% Beldmühle 555 500% Lanz 92 94 Ver. Ot. Olfarbiken 40³ 405 Pt. Centralboden 357 365 js pfalz. Hypo. 109 109 Messing 88—— dto. neue 140— gelten 295 204 Lechwerke 37⁰ 372 Ver. Glanzstoff 307 37¹ Dt. Hyp. Bank Brem.— 300 6 Pfälz. Hypo. 102% 103 Mess ind 63*.— Zinding Brauetel 500 500 Gebr. Pahr 154 156 Lindes Eis 407% 400% Ver. Stahl(Reste)— 1773[Presdner Bank A8 37⁴ 372 ſõ Rhein, Hypo. 10⁰ 109 Bochumer Verein 185. 191 Gelsenberg 14⁰ 140%[Löwenbräu 459%% 400 Wayss& Freytag—— Presdner Bank Rest. 10 10 6 Rhein. Hypo. 102 103 ubiag 243 247 Goldschmidt 388„ udwigsh. Walzm.——]Wintershalnn 353% 352 Frankf. Hypo. 4451— Deutsche trele Buderus 257 257 Gritzner-Kayse! 140 1140 T IMainkraftwerke— 350 Zeiss Ikon 301 5 8 Frankf. Rückv. G. u. D 330 390 industrie Devisennotierungen own, Boveri& Cie 440 4⁴⁰ Grün&BI1finger 30⁰— Mannesmann 191 195% Zellstoff Waldhof 141* 141 Industriekreditbank 190 196 2 9 Sossella 40⁰ 45⁰ Gußstahl Witten 442 435 1[Maschinen Buckau 285 T— Pkälz. Hypo.—— 3 AEG v. 86 1084 108% 100 dan Kronen 60,53 00,65 Chemie Albert 271 274% Guteboftnung 387 383 Metallgesellschaft 878 876 Rhein. Hypo. 402 T 405 T 8 5 35 1883 1085 8 58.53 96 5 eve 1„ Haide dev, 8 1 Moenus 3* 6 Bosch v. 8 1 00 0 eeg Kronen 42 50,87 eVerwaltu 1 1 Nordd. Lloyd- 88 109 1 , 20 200 f geton& Monterbau 325 T 30 e 1 880 0. e Daimler Benz 970 551 Hapa 114 114 fperkbrauerel 379 370 Burbach Kalt 20 2000 g 9 BBO v. B 4311 mag 352 352 N Hb 1215 142* 144 pfälz. Mühlen 110 110 Dt. Telef.& Kabel 21³ 213 Adifonds 113,60— 7 EsSsO v. 58 37 108 ½ 108 199 80 0 1595 9515 bt. 2 1 8 3% 3 tele enen 3% 302 ebene„ 45 403. 103 1026 8 Ee ee ee e, ee eee, 90,825 377025 don i yckerho 5„„ 5.0: 1 a 25. di. Edelstahl 1 415 Nene 15 1238 W N 250% 258 ½% Dynamit Nobel 070 05 ekefonds 17,0— f Heidelb. Zement v. 56 1.„ 2 5 5 Pt. Erdöl 2 5 2 75 oeschwerke 375 370 Rheinstrohzellstoff 5 150 Eisenhütte 230 240 Europa 1— 102,40 7 Hoechster Farben v. 58 127 10834 5 7 ar 425 4208 Degussa 400% 4500 ½% 0 510 510 T[RWE a 350 357 Brin Bergbau 31¹⁵ 310 Fondak 107,50 167,50 6 Hoechster Farben v. 57 108, 1957 0 can. 1 0% Dt. Lino 5 tio menn 189 105 3⁴³ 343% ESchweiſer Berg 138 138 Fondis 104,20 194,—(5.5 Industriettedb, v. 49 5 österr. Schilnng„„ Pt. Steinzeug 83 300„ 290 e 208 207 Fordwerke— 275 Fondre 143,80 143,80 7,5 Industrjekredb. v. 57 1185 1435 N 1 14,52 Ne Dt. Eisenhandel e 1 1 104 165 Hutschenreuther, Lor. 4¹⁵ 418 Industrie. 103,0 fe Mad v5 15 32 didier-Werke 351 55 5 5 2 4 a ee 47⁵ 45 Ilseder Hütte 180 189 Investa 173,50 173,50 6 Plalzwerke v. 57— 5 100 DM- Ost 28,32 MORGEN Nach kurzer schwerer Krankheit ist am Samstag, dem 7. Februar 1959, meine geliebte Frau, unsere liebe Mutter und Schwester Gertrud von Knieriem geb. Bueb ohne Leiden sanft entschlafen. Heidelberg, den 9. Februar 1959 Heiligenbergstrage 4 In tlefer Trauer: August von Knieriem Wir erfüllen die traurige Pflicht Kenntnis zu geben von dem Ableben unseres Herrn Albert Böhmer Herr Böhmer war seit 1923 als Angestellter, Expedient, bei uns tätig. 36 Jahre intensiver Arbeit und rastlosen Einsatzes sind vorbei gegangen. Wir werden Herrn Böhmer ein ehrendes Andenken be- wahren. Mannheim, den 9. Februar 1959 Betriebsführung und Belegschaft der Firma Gebrüder Bender GmbH. Eisfabriken— Kühlhausbetriebe Beerdigung: Mittwoch, den 11. Februar 1959, 14 Uhr, Haupt- friedhof Ludwigshafen a. Rh. Jürgen von Knieriem Andreas von Knieriem Klaus von Knieriem Ella Schnetger geb. Bueb Heinz Bueb Gottfried Schnetger Gundel Bueb geb. Klett Monika Schmidt-Chiari Die Beisetzungsfeierlichkeiten finden am Donnerstag, dem 12. Februar 1939, 11 Unr, in der Friedhofkapelle, Bergfriedhof Heidelberg, statt. Wir bitten von Beileidsbesuchen abzusehen. Plötzlich und unerwartet wurde mein lieber, Mann, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ernst Schäfer im 76. Lebensjahr aus unserer Mitte gerissen. guter Mannheim, den 7. Februar 1959 Spelzenstraße 8 Die trauernden Hinterbliebenen: Paula Schäfer geb. Bauer August Schäfer und Frau Georg Schäfer und Frau und Angehörige Feuerbestattung: Mittwoch, den 11. Februar 1959, um 15.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber schmerzgeplagter Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Albert Busch Schulrat i. R. in der Nacht zum Sonntag, dem 8. Februar 1959 von seinen seit langem bestehenden Qualen erlöst wurde. Zwingenberg/ Bgstr., den 10. Februar 1959 5. Heidelberger Str. 10, z. Z. Mhm.-Rheinau, Bruchsaler Str. 129* 8 In stiller Trauer und im Namen aller Angehörigen: Frau Frieda Busch qeb. Deppert Trauerfeier: Donnerstag, den 12. Februar 1959, 13 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Mein lieber Mann, unser guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr. Georg Rudolph Schmitt Oberschullehrer in Ruhe ist im Alter von 64 Jahren nach längerer Krankheit entschlafen. Heddesheim, den 9. Februar 1959 Oberdorfstraße 18 n e 2 n Trauer: Elise Auguste Schmitt geb. Schmidt und Verwandte 0 Beerdigung: Mittwoch, den 11. Februar 1959, um 14.00 Uhr, im Friedhof Heddesheim. Von Beileidsbesuchen wolle Abstand genommen werden. * In der Nacht zum Samstag verstarb unerwartet das Mitglied des Stadt- rates, Herr Alois Hildenbrand Seit dem Jahre 1952 hat er im Stadtrat und in einigen seiner Ausschüsse mit Eifer, Sachkenntnis und Verständnis für die Bürger, besonders des Stadtteils Maudach, gewirkt und sich damit die Achtung aller Teile unserer Bevölkerung erworben.. Nach langem schwerem Leiden entschlief am 8. Fe- bruar 1959 im 75. Lebensjahr meine liebe Mutter, Frau Berta Hennig geb. Malitzki Heidelberg, den 10. Februar 1959 Eckenerstraße 2 Hilde Schreiner geb. Hennig Karl Schreiner Julius Eisinger Beerdigung: Donnerstag, den 12. Februar 1959, 14 Uhr, im Friedhof Handschuhsheim. Stadtrat und Stadtverwaltung werden ihm ein ehrendes Andenken be- wahren. 5 Ludwigshafen a. Rh., den 9. Februar 1959 Stadtrat und Oberbürgermeister der Stadt Ludwigshafen a. Rh. Beerdigung: Mittwoch, 11. Februar, 14.00 Friedhof Feudenheim. Am Samstag. dem 7. Februar 1959, wurde mein lieber Mann, mein guter Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Helmut Wühler plötzlich und unerwartet im Alter von 36 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mh m.- Feudenheim, den 10. Februar 1959 Blücherstraße 25 In tiefer Trauer: Hedwig Wühler und alle Angehörigen Am Samstag, dem 7. Februar 1959, verschied kurz nach Vollendung seines 62. Lebensjahres, nach langer schwerer Krankheit unser Ober-Ingenieur i. R., Herr 5 Dipl.-Ing. Gerhard Kordes Wir trauern um einen Mitarbeiter, der als hervorragender Ingenieur in 16jähr. unermüdlicher und erfolgreicher Tätigkeit maßgebend am Aufbau unseres Werkes beteiligt gewesen ist. Der Verstorbene war ein liebenswerter Mensch, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. Mhm.- Neckarau, den 9. Februar 1959 U Vorstand und Belegschaft der 5 GROSSKRAFTWERK MANNHEIM AKIIENGESELLSCHAET Für uns unerwartet, verstarb plötzlich am Samstag, dem 7. Februar 1959, im 36. Lebensjahr, unser Be- triebsangehöriger, Herr Helmut Wühler Wir verlieren mit ihm einen treuen Mitarbeiter, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. Mannheim, den 9. Februar 1959 NOTHEILRBE Krankenversicherung V. a. G. 5 Mannheim Nach kurzer schwerer Krankheit verschied unsere liebe Mutter 2, Frau Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tant Katharina Müller geb. Bolz im Alter von nahezu 79 Jahren. Mannheim, den 8. Februar 1939 Gartenfeldstraße 13 Heinrich Müller und Frau Luise geb. Sohns Frau Liesel Kessler mit Tochter Helga und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, den 11. friedhof Mannheim. Unsere liebe Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwz. gerin und Tante, Frau Lina Ottmann geb. Fuchs ist nach langer Krankheit, im Alter von nahezu 62 Jahren, für immer von uns gegangen. Mhm.- Rheinau, den 9. Februar 1959 Sommerstraße 11 In stiller Trauer: Margot Sommer Marta Schönberger und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, den 11. Februar 1939, 13 Uhr, Friedhof Rheinau. Unsere gute Mutter, Oma und Schwägerin, Frau Helene Schmid wwe. geb. Engels ist am 7. Februar 1959, im Alter von 60 Jahren, von ihrem Leiden erlöst worden. Mannheim, den 7. Februar 1939 Lange Rötterstraße 74 Willi Steinhauer mit Frau und Kindern Mathilde Schwarz Statt Karten Für die herzliche Anteilnahme sowie für die vielen Kranz und Blumenspenden beim Hinscheiden unseres lieben Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Eduard Kramer sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Prediger Dr. Heinz Schlötermann von der Freireligiösen Landesgemeinde für die sinnvolle Toten- weihe, den Herren Aerzten der Urologie und Schwestern des Diakonissenkrankenhauses für die Betreuung und liebevolle Pflege, der Firma C. F. Boehringer& Soehne für die Wür⸗ digung des vorbildlichen Mitarbeiters, der engeren Kollegen- schaft für herzliche Verbundenheit, dem Betriebsrat für die Achtung vor dem bewußten Gewerkschaftskollegen, dem vor- stand der Sportgemeinschaft Mannheim(früher Freien Tur- nern), für die Wertschätzung seines wahren Sportgeistes, der SPD für die Würdigung seines sozialistischen selbstlosen Men- schentums sowie für die Wertschätzung der Nachbarschaft. Mhm.- Gartenstadt, den 11. Februar 1939 Anemonenweg 44 Die trauernden Geschwister und Verwandten Für die Beileidsbezeigungen aus Anlaß des Todes meiner lieben Frau und guten Mutter, Frau Emmy Hardung geb. Harth danken wir herzlich. Mannheim, den 7. Februar 1959 Rupprechtstraße 11 Otto Hardung und Tochter Bestattungen in Mannheim Dienstag, 10. Februar 1959 Hauptfriedhof Telt Fürstos, Maria, Goethestraße s„ 1„ 1 11.00 Stocker, Robert, Beilstraſe ii 1 11.30 Kremator lum Bitzenhofer, Alfred v. Heidelberg, fr. Mhm.-Feudenh. 8.30 Herz Kr, 8 9.00 Frank, Christine, Rüdesheimer Straße 12„ 9.30 Emrath, Jakob, Untere Mühlaustraße 1b 10.00 Ganzmann, Marie, L. 4, 1e„ 10.20 Neubeck, Margarethe, Heinrich-Lanz-Straße 9 1 1 11.00 Friedhof Neckaran Schuhmacher, Elise, Rheingoldstraße 3 11.00 Friedhof Rheinau Waag, Berta, Herrensan ek 13.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Fomilien-Anæeigen E NN. CCVVV In stiller Trauer: Februar 1959, 9 Uhr, im Haupt- In tiefer Trauer: Beerdigung: Mittwoch, 11. Febr., 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mum, N — e lutter, Frau uer; Sohns Jaupt- 11 chwa. n, für uer; edhot 1. elden ler: nz- ers, 30 8 8 888 8 1 Nr. 33/ Dienstag, 10. Februar 1989 1 MORGEN Selte 11 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ſech bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren. Joh. 12, 26 Gott der Herr hat am vergangenen Sonntagmorgen Diakonisse Louise Veuille aus diesem Leben zu sich gerufen. Sie hat ſhre lange urid schwere Kranlcheit bis zuletzt geduldig aus- gehalten in der Kraft ihres Glaubens. In herzlicher Dankbarkeit denken wir zurück an mir mehr als drei- Big jähriges segensreſches Arbeiten unter uns in großer Hingabe und Treue. Die Gemeinde der Christuskirche Mannheim Beerdigung: Mittwoch, den 11. Februar 1089, um 10 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Für die überaus herzliche An- teilnahme in Wort und Schrift und die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Christine Bosch sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Staubitz für seine trostreichen Worte, den Hausbewohnern und allen unseren Freunden und Bekannten, die unserer lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mhm.-Käfertal, 10. Februar 1959 Auf dem Sand 9 Im Namen aller Hinterbliebenen: 1 Familien weber u. Bosch jun. Versteigerungen ab 16. Februar Nach Hamburg im Vw 3 Plätze frei. Telefon 4 61 21. Am Friedhof Mannheim. 3o nimm denn meine Hande und führe mich. Nach einem langen, mit viel Geduld ertragenen Leiden, verschied am 8. Fe- bruar 1959 meine innigstgelſebte Gattin, mein bester Lebenskamerad, unsere Uebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Rosel Ernst geb. Borlein mr Leben war erfüllt von hoher Pflichterfüllung und Liebe für dle mren. Mhm.- Neckarau, den 10. Februar 1959 In stiller Trauer: Hermann Ernst, Bildhauer und Angehörige reuerbestattuntz: Mittwoch, den 11. Februar 1959, 14.0 Uhr, Krematorium Haupteriedhot Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Anteilnahme am Heim- gang meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwieger vaters, Großvaters, Bruders und Schwagers, Herrn Hans Embacher Professor 1. R. sagen Wir herzlichen Dank. Mh m. Almenhof, im Februar 1959 August-Bebel-Straße 18 Saarbrücken, Seehof/ Teltow Im Namen aller Angehörigen: Käthe Embacher geb. Keitel Bekanntmachungen Arbeiten: 1. Pliesenarbeiten für das Bauvorhaben Guter Fortschritt in Mhm.- Waldhof; S Block E und F; * Block A; 2 Block B; 7 Block C. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft, Mannheim, Max- Arbeitsvergabe Die Gemeinndtzige Baugesellschaft Mannheim mbH vergibt folgende Innenanstricharbeiten für Wiederaufbau 8 4, Block A; Innenanstricharbeiten für Wiederaufbau 8 4, Block B; Innenanstricharbeiten für das Bauvorhaben Guter Fortschritt HDachdeckerarbeiten Pappdach) für den Wohnbau Humboldtstraße, . Dachdeckerarbeſten appdach) für den Wohnbau Humboldtstraße, Dachdeckerarbeiten appdach) für den Wohnbau Humboldtstraße, Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. VVVVVVVVVVVVVVCCCCCGGCCCCGGGGCVVT(T bPofpt fir re Augenpläser! O 4, 5 on cen plonken der e 5 1 Slefon 2 78 Vervielfältigungen: Lingott,. U 6. 12. Hürzen von Hleidern u. Mäntein auf moderne Länge. Corr + Nixe, N 4, 7 Damenkleider, öcke, Mäntel enger- weiter- länger od. kürzer. Kleiderpflege Schmftt, L 14, 17. 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Feudenheim: Frou Wohler, Habptstroße 69(Schorpp-Filiole Friedrichsfeld: Valentin ſhrig, Hagendber Straße 22 Heidelberg: Heidelberger Tageblatt Houptstroße 45 Käfertal: Jokob Geiger, Am Haltepunkt Kätertal-Söd: Albert Blatt, Dorkheimer Stroße 11 Lampertheim: Emrich& Lindner, Kaiserstraße 19 Ludwigshafen: Geschöftsstelle Mannheimer Morgen, Amtsstraße 2, Tel. 6 27 68 Ladenburg: Neckar Hans Schmieg, Ladenburg, Sievertsttoße 3 Sandhofen: Kirsch, Sondhofer Str. 323.325 Schöndv-Nord: Wilh. Gattner, Ortelsburger Straße 6 Schönau-Söd: Friedr. Kremer, Kottowitzer Zeile 18 Schriesheim: Georg Knäpplo, Steinoch, Tel. 3 19 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Houptstraße 80 Waldhof: A. Helm, Oppover Straße 28 Neckarau: A. Groß(vorm. Göppinger), Fischerstraße J Neckarstadt: H. 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MORGEN 77 Wie sage ich„al“- und meine„Nein!“/ Latschlsge ven keen Jemesen Ich bin nicht seekrank, und ich habe vor Zehntausenden ohne einen Schweißtropfen und ohne Lampenfieber gesprochen. Ich habe mit Steuerbeamten verhandelt, bin dreimal überfallen worden, habe zwei tödliche Welt- kriege und zwei ebenso blutige Revolutio- nen mitten im bösesten Trubel überstanden — Und alles ohne Zittern. Aber ich werde kribbelig, schlafe schlecht, wache mit häg- Ucher Laune auf und fühle mich, wie greu- Uchl, ohne Humor, wenn ich wieder einmal „Nein!“ zu sagen habe. So manches unliebe Mal war dem, dem ich es beibringen mußte, längst nicht so schummrig zumute wie mir, dem Henker. Ich habe Eisschränke, Bücher- serien, Versicherungen, Teppiche, Anzüge, Mäntel, Motorräder, Autos und Taschenspie- gel und Streichhölzer gekauft, Wohnungen und Flügel gemietet, Gäste gebeten, Einla- dungen abgesessen, Vorträgen gelauscht, Ge- dichte gelesen, Witze und Gesänge angehört und Tänze besichtigt, ohne daß ich es jemals wollte. Warum? Nur, weil ich meinen sonst 80 redegewandten Mund, auf den ich nie ge- fallen bin, nicht zu einem„Nein!“ formen konnte. Erst allmählich kam ich dahinter, daß noch zahllose andere Mitmenschen von der gleichen chronischen Furcht vor diesen vier Buchstaben gepackt sind. Ich entdeckte aber auch recht bald, daß es Berufe gab, in denen man jenes gefürch- tete Nein!“ wie auf laufendem Bande zu sagen hatte. Es gibt Stellungen, die man Überhaupt nur erreichen kann, falls man ohne Federlesen Ablehnungen wie freund- uche Einladungen herunterzuhaspeln im- stande ist. Ein Personalchef, der vor jedem „Nein!“ errötend stottert, sollte sich rasch um eine weniger erregende Betätigung um- sehen. Ein Bankier, der den eindringlich- sten Kreditbewerber nicht ablehnen kann, ebenfalls. Ein Einkäufer, der sich alles auf- schwatzen läßt, ein Theater- oder Filmregis- seur, der jede Darstellerin und jedes Manu- Skript akzeptiert, nur weil sie alle das be- rüchtigte Vokabelchen nicht über ihre allzu empfindlichen Lippen bekommen, werden wohl sehr bald keine Gelegenheit mehr ha- den, überhaupt irgendeine Entscheidung zu treffen. Dabei ist es gar nicht schwer, irgendeinem Bewerber X abzusagen oder— noch leichter — abzuschreiben oder— am bequemsten— das Nein durch jemand anderen übermitteln zu lassen. Es gibt da allerlei Systeme, die das Nein-Sagen erleichtern, und jeder, der eine Methode beherrscht, bemüht sich, sie als al- leinige Zauberformel anzupreisen. In Wirk- Uchkeit läßt sich wohl keine Universal- regel aufstellen. Aber für alle Gelegenhei- den gibt es einen gemeinsamen Grundsatz: man formuliere jedes Nein so behutsam wie nur irgend möglich— man versüße jede bittere Pille! Man weiß nie, ob man nicht morgen vor einem anderen Schreibtisch zu sitzen und selbst ein Nein entgegenzunehmen Nat. Und wie zuckert man den Ablehnungs- grund ein? Man überlege, ob man nicht doch auch etwas Positives hinzufügen kann:„.. und so empfehlen wir Ihnen, sich an die Insti- Kultur-Chronik Prof. Werner Heisenberg, Direktor des Max- Plemck- Instituts für Physik und Astrophysik in München, ist vom bayerischem Kultusminister Prof. Maunz zum Honorarprofessor für theo- retische Physik an der Universität München ermanmnt worden. Der Maler Prof. Karl Schmidt-Rottluff nahm m seiner Berliner Wohnung im Auftrag des nordrhein- westfälischen Minister präsidenten Dr. Franz Meyers den Großen Kunstpreis des Lamdes Nordrhein- Westfalen für Malerei 1958 in Empfang. Wegen einer Erkrankung war es Prof. Schmidt-Rottluff nicht möglich gewesen, an der offiziellen Verlermung des Kunstpreises am 25. Juli 1938 in der Staatlichen Kunstakade- mie Düsseldorf teilzunehmen. Der Preis ist mit 10 000 Mark dotiert. In der Vortragsreihe der Mannheimer Kunst- halle und des Freien Bundes„Deutsche Rea- Usten— von Menzel bis Corinth“ spricht am Mittwoch. 11. Februar, 20 Uhr, im Vortrags- aal der Kunsthalle Dr. Hans-Jürgem Imiela, Darmstadt, über Slevogt. Das„Klaviertrio Hamburg“(Hans Eckart Besch, Klavier, Thomas Brandis, Violine, und Wälfrüed Böttcher, Cello) gastiert auf Eimladung der Städtischen Hochschule für Musik und Theater am Donnerstag, 26. Februar, 20 Uhr, im der Mannheimer Kunsthalle mit Werken vom Brahms. Martinu und Schubert. tution zu wenden, die schon manchem Rat- suchenden geholfen hat.“ Oder:„Wenn wir Ihnen auch dieses Mal die Absage haben zukommen lassen müssen, 30 hoffen wir doch, daß wir zu einem späteren Zeitpunkt mit Ihnen in dem von Ihnen angeregten Sinne arbeiten werden können.“ Oder:„Soll- ten Sie uns andere Anregungen übermitteln, so würden wir uns freuen, wenn wir auch diese Angebote prüfen können.“ Natürlich dürfen es nicht nichtssagende Höflichkeits- phrasen sein, an deren Wahrheit weder der Absender noch der Empfänger glaubt. Falls man jedoch keinerlei Aussichten für ein Ja der Zukunft sieht, so mildere man die Abschüttelungsaktion, indem man dem Unerwünschten erklärt, daß man sein An- gebot und auch den Entschluß der Ableh- nung sehr ernst genommen habe:„Wir ha- ben Ihre Offerte mit unseren Experten mit großem Interesse ausführlich besprochen und die Sorgfalt und Sachkenntnis bewun- dert. Leider sind wir aber nach vielen Er- wägungen angesichts der augenblicklichen.“ Oder:„Wir danken Ihnen, daß Sie uns die Gelegenheit geboten haben, uns mit Ihren ausgezeichneten Vorschlägen vertraut zu machen. Obwohl unser Haus die Bedeutung Ihrer Hinweise aufs höchste würdigt und ihre Durchführung begrüßen würde, glauben wir doch nicht, daß wir einen so weltum- spannenden Dienst besitzen, um Ihre große Idee Aber nicht nur im Geschäftsleben muß dauernd verneint werden. Tante Irene zum Beispiel lädt zu ihrem 41. Geburtstag ein, und man denkt noch mit Schauern, wie man sich vor 372 Tagen einen endlosen Abend lang gelangweilt und nur einmal insgeheim herzlich gelacht hatte, als der Herr Regie- rungsrat sein versalzenes Kotelett dem in der Ecke kauernden Hunde zugesteckt und zu Spät entdeckt hatte, daß der Köter aus Porzellan war. Und wieder das teuere Fahr- geld! Und das Geschenk! Und das Trinkgeld für Anna. Also, nein! Wie sage ich's meiner Tante? Wir kennen ihre Empfindsamkeit und hren Stolz, wenigstens einmal im Jahre der Mittelpunkt der Familie sein zu dürfen, und wir sind die letzten, die diese herzensgute Person durch ein Nein kränken wollen. Schokolade her, um die bittere Mandel zu verschönernl:„Ich komme, liebste Tante, natürlich wie immer furchtbar gern. In die- sem Jahr bin ich nur persönlich ein wenig in Sorge, weil ich ausgerechnet meinem Ab- teilungschef absagen mußte, der am gleichen Tage sein 50jähriges Dienstjubiläum in An- wesenheit aller unserer Direktoren und der für mich sehr wichtigen Auslandsleiter feier- lich begehen und mir mein Fehlen natürlich nie vergessen wird. Was soll ich, liebste Tante, dem Mann als Entschuldigung schrei- ben? Du stehst doch mitten im Leben und kennst die Menschen viel besser als ich.“ Ueber Tantes Antwort herrscht wohl kein Zweifel, wenn man die brave Irene kennt. Und dann kommt bei jedem von uns ein- mal jener Anruf, in dem uns irgendein gu- ter Bekannter, den wir nicht weiter ken- nen, möglichst noch heute um eine Aus- sprache unter vier Augen bittet. Man kann miehit gut sofort„Nein“ sagen. Also verabred, man sich. Jeder weiß natürlich, was er wol- len wird. Was will man schon unter vier Augen. Nur über die Höhe des Pumpver- suches schwebt man noch im Ungewissen. Was tun? Wie sagt man Nein, ohne den Armsten noch ärmer zu machen? Für derlei Fälle gibt's ein bewährte: Mittel: Man gehe sogleich auf den Bekann- ten zu und erzähle ihm:„Es gibt doch un- erklärliche übersinnliche Verbindungen. Heute vormittag... knapp eine Stunde vor Ihrem Anruf.. bekomme ich plötzlich eine Arztrechnung über 647 Mark für meine Blinddarmoperation ins Haus geworfen, und wie ich mir noch überlege, ob ich mir bei Ihnen 100 Mark ausleihen kann... wir ste- hen ja so gut, daß wir uns gegenseitig mal in Not aushelfen.. also, da klingelt's und ich denke, ich höre nicht recht, als Ihre Stimme erklang. Da hab' ich mir gleich ge- sagt, ja, das ist ein Wink vom Himmel. Diese Gelegenheit muß ich gleich beim Schopfe erfassen, und das tue ich auch, be- vor Sie mir auf Grund unserer alten Be- kanntschaft in meiner unverschuldeten Ver- legenheit 200... na, sagen wir gleich.. 300 Mark für ein paar Wochen borgen?“ Oder da ist die Geschichte mit diesem ab- scheulichen Piano. Wahrscheinlich war's bei Ihnen ein altes Gemälde oder ein gebrauch- tes Auto oder eine Sammlung lebensnot- wendiger Kürassier-Rüstungen. Also hier War es ein Flügel, und die Hauswirtin und Nachbarin meines Freundes, die gute, liebe Frau Schackel, besaß ihn. Und sie wollte ihn gern verkaufen. Und da ich mal die- sen verstimmten Torturkasten aus lauter Höflichkeit gelobt hatte— ach, wenn ich nur geschwiegen hätte!— so war in ihrem Hirn der Gedanke aufgeblitzt: Der kauft ihn! Und fortab belagerte die Unentwegte meinen un- glückselig gewordenen Freund. Wann ich endlich wiederkäme? Wie sagt man Nein, ohne die Frau nicht für den Rest der Wohnungsgemeinschaft zur wütenden Rachegöttin zu haben? „Sehr verehrte, liebe Frau Schackel, ich wende mich heute mit einer diskreten Bitte an Sie als musikliebende Kennerin des internationalen Pianomarktes. Durch eine Erbschaft meines Onkels bin ich jetzt in den Besitz zweier wunderschöner Flügel gekom- men. Nun geht in meine Junggesellenwoh- nung gerade noch eines dieser Instrumente mit Mühe und Not hinein. Was mache ich aber mit dem zweiten Piano? Ich bin über- zeugt, daß Sie bestimmt einen Käufer für diesen zur Zeit auf einem kostspieligen La- ger stehenden Flügel kennen. Herzlichen Dank für Ihren sicherlich sehr guten Rat bin ich im vorhinein Ihr unglücklicher Zwei-Flügel-Herr.“ Mein Buchverleger, ein wirklich entzük- kender Mensch, schrieb mir jetzt folgenden Brief:„Ich darf Ihnen zu Ihrem neuen Werke herzlichst gratulieren. Ich habe mit größtem Vergnügen jede Zeile gelesen und mich köstlich amüsiert. Ich bin fest über- zeugt, daß Ihr Buch ein Bestseller wird und alle Ihre bisherigen Erfolge übertrifft. Mit gleicher Post erhalten Sie das Manuskript zurück.“ der Spaßmacher Der König Danny Kaye, der eben mit dem Deutschen Film- kritiker-Preis ausgezeich- net wurde, gehört zu den großen Spaßmachern un- serer Zeit, denen der Bildband„Harlekin“(Bil. derbuch der Spaßmacher, nerausgegeben von Willy Jäggi im Verlag Basilius- Presse Basel) gewidmet ist. Das hübsche Buch mit seinen vielen Abbildun- gen und den Teæten von Siegfried Melchinger ist ein glüclelicher Versuch, die Vielfalt des Themas in einer geschichten Aus- wahl anzudeuten. Es paßt gut in diese„närrischen Tage“ und auck in die be- sinnlichen Stunden, dlie innen am Aschermittwoch nachfolgen. —— Die Generation von 1920 Eine Ausstellung von Appel, Mathieu, Moreni und Riopelle in der Kunsthalle Basel Der reizvolle und aufschlußreiche Ein- fall, den die Mannheimer Galerie Inge Ahlers vor einiger Zeit erstmals auf pro- vinzieller Ebene versucht hatte, ist jetzt in einer Ausstellung der Kunsthalle Basel auf internationale Ebene gehoben: die Genera- tion der um 1920 Geborenen mit vier Wesentlichen und bezeichnenden Vertretern zur Diskussion zu stellen. Es sind jene Män- ner, die bei Kriegsausbruch gerade 19 oder noch weniger Jahre zählten, die ihren— man nennt ihn auch sonst so— Lebens- kampf unter den extremsten Bedingungen antreten mußten und die von allen Jahr- gängen mit den stärksten Verlusten an Leib und an Seele zurückgekehrt sind. Konnten sie, die heute zwischen 35 und 40 alt sind, inzwischen mit dem Erlebnis des Krieges fertig werden? Haben sie resigniert, sind sie verzweifelt, bilden sie eine neue„ver- lorene Generation“, oder haben sie ihre Kampferfahrung inzwischen in die zivilen Voraussetzungen des Wirtschaftswunders übertragen? Das etwa sind die Fragen, die sich angesichts der jetzt(bis zum 1. März) laufenden Basler Ausstellung aufdrängen, Der. Niederländer Karel Appel Gahrgang 1921), der Franzose Georges Mathieu(1921), der Italiener Mattia Moreni(1920) und der Kanadier Jean-Paul Riopelle(1923) sind hier vereint. Alle zählen mehr oder minder zur informellen Malerei, wobei es zwischen der dämonischen Expressivität von Appel und der snobistischen Kalligraphie von Mathieu die verschiedensten Spielarten gibt. Auf den ersten Blick scheint es, als würden sie— um einen hier recht passenden Jargonaus- druck zu benützen— den„wilden Mann markieren“: sie schlagen die Farbmaterie gleichsam mit der Faust auf die Leinwand oder spritzen sie aus Pistolen, und dann wühlen sie in dem Oel, bis es sich zu Klum- ben auftürmt oder Krusten und Blasen wirft. Es ist eine vollkommene Respekt- losigkeit gegenüber dem, was bisher als „malerisch“ oder gar als„schön“ galt, am entfesseltsten bei der schier barbarischen Wildheit von Appel. Doch ist gerade solch renommierendes Kraftprotzentum nun ein- mal— tiefenpsychologisch gesehen— nur die Umbesetzung abgründiger Unsicherheit, gleichsam auch eine Art von„halbstarkem“ Malen, dessen Schockwirkung der Auf- lösung und Zerstörung nichts als das Be- mühen verkörpert, mit der Katastrophe in der eigenen Seele fertigzuwerden. Bei Appel als einzigem bleibt das Ge- genständliche zumindest noch ahnbar. Seine frühesten hier gezeigten Bilder, um 1952 entstanden, sind von der Naivität der Kin- derzeichnungen beeinflußt, übersteigern dies Kindliche jedoch zur Hanswurstiade und fügen von der Behandlung der Farbmaterie einen ausgesprochen brutalen Zug ein. Die Sehnsucht nach der verlorenen Kindheit könnte sich darin ausdrücken, zugleich aber auch(wiederum eine typisch„halbstarke“ Wendung) ein Spotten über die eigene Sehnsucht; daß auch das Kindliche in die- ser Welt doch wieder verloren ist und dem Grausamen, Vernichtenden anheimfiel, dar- über macht sich Appel keine IIlusionen. Folgerichtig verliert sich dieser Rückhalt an die kindliche Zeichenwelt allmählich, seine Bilder werden immer eindeutiger entmensch- licht. Er hält sich nur noch an das Ur- sprünglichste des Malens, an die Materie, an die Farbe, die er dick auf die Leinwand streicht und aus deren dämonisch-zerrisse- ner und doch so reicher Kolorierung er die Wirkungen zieht. Es mag ein Uebergang sein, aber ein ungemein malerischer, Selbst im Kraftakt dieser von Furchen durchzoge- nen, sich nur gelegentlich zu einer Art Ver- Nutz festigenden Farben schwingt unge- mein viel an Sensibilität mitt. er Franzose Mathieu erscheint daneben Als der kühle Dandy, der Macher und Bluf- fer, der handfertige Dekorationen auf die Leinwand wirft und ihnen seltsame dadaisti- sche Bildtitel aus der französischen Ge- schichte des Mittelalters mitgibt. Wenn Ma- thieu gern seine Malakte zu öffentlichen Schau- Stellungen macht, wenn er politisch sich als Royalist gebärdet, wenn er hier ein Bild in der monumentalen Größe von fast 14 Quadratmetern zeigt oder der keck hin- geklecksten japanisierenden Kalligraphie auf einem anderen die absurde Unterschrift „Nachgeborener Bruder von Karl Martell“ mitgibt, zielen all diese Effekte darauf, als so etwas wie der Salvador Dali der infor- mellen Malerei zu gelten. Er fordert für seine Werke die höchsten Preise unter den hier ausstellenden Malern, und er hat es ge- lernt, seine apart- dekorativen Schnörkel auf einfarbig terpentiniertem Grund an den Mann zu bringen. Was auf den Bildern von Appel ein ele- mentarer Schrei ist, bei Mathieu ein ele- gantes Parlando, kehrt sich bei dem Italie- ner Moreni nach innen— zu einem schwei- genden Wüten wider sich selbst. Seine Bil- der haben zunächst einen einheitlich ge- tönten Hintergrund, auf den er das Chaos der Farbe türmt und aus dieser Farbe dann ganze Dramen entwickelt. Alles daran scheint in die Katastrophe zu führen, in ein Fallen und Stürzen, das in Zersetzung und Verwesung endet. Sucht man die so gern ins Rhetorische gehende Italianita, so verdeut- licht sie sich an einem gewissen barock ausschweifenden Zug in dieser farblichen Dramatik; barock sind auch die bisweilen rund oder oval gewählten Formate. Auch in ihnen jedoch dominiert die blutrote Farbe, kündend von Gemetzel und Tod als jenes Menetekel unserer Zeit, das diese heute an die 40jährigen Männer in den ent. scheidenden geistigen Reifejahren ihres Le- bens vor sich sehen und das untergründig und unverlierbar in ihnen wirkt. Alle vier hier ausstellenden Maler leben heute in Paris, werden gewöhnlich zur so- genannten Nouvelle Ecole de Paris gezäll — und doch sind sie alle Einzelgänger, auc das typisch für diese Generation, die sich nicht mehr zu binden vermag. Moreni frei lich hatte sich kurze Zeit der italienischen Richtung des„Spezialismo“ angeschlossen, der angeblichen„Weltraummalerei“, und in den so gern das Wort„Wolke“ in die unter. schiedlichsten Bezüge bringenden Bildtiteln bei denen es mehr bedeuten dürfte als ein meteorologisches Phänomen, könnte dies Kosmische nachwirkenl. Der Kanadier Rio- pelle, der bisher schwächste unter diesen vier, hat sich mit seinen riesigen Farb. mosaiken etwas epigonal der Klecks. und Fleckentechnik von Jackson Pollock ange- schlossen, gelangt aber jetzt nach dem Tode seines Vorbildes auch zu einer eigenständi geren Zucht des inneren Rhythmus. Diese neue Ordnung bei Riopelle und seine so un- gebrochen leuchtenden Farben zeigen, vor- ausgesetzt, daß er ein spät reifendes Talent ist, am klarsten einen Weg, der voran füh- ren könnte; man darf dabei auch nicht un- beachtet lassen, dag Riopelle der einzige Nicht-Europäer ist und damit der großen Erschütterung im Leben dieser Generation bei uns hier entfernter stand. Bei den ande. ren, am eindeutigsten bei Appel, gewinnt man den Eindruck, eine seelische Entwick⸗ lungsstufe auf der Schwelle zum Mann- Sein sei durch den Krieg, der sofort den ganzen Mann verlangte, bei ihnen ausge- spart und müsse jetzt nachgeholt werden. Ob sie diese„halbstarke“ Attitüde über- windet, wird Aufschluß geben, ob es— wie Remarque von einer anderen sagte- eine Generation ist, die„vom Kriege zerstört Wurde, auch wenn sie seinen Granaten ent. kamé, oder ob sie gerade aus Schock und Katastrophe einmal einen um so festeren Grund unter und vor allem in sich ge, Winnt. Ulrich Seelmann-Eggeben Neun im Verdacui VON DELANA AMFES — 43 Fortsetzung Trotz des beiläufigen Tones seiner Frage flel ich nicht darauf herein. Er hatte eine 80 entwaffnende Art, daß ich mir tatsächlich Mühe geben mußte, ihn mir wieder auf der letzten Reihe im Kino nebem Lolanda vor- Zustellen. Ich war amscheinend mit einem Monstrum von Verlogenheit verheiratet. Ich brach in Tränen aus.„Oh, Dagobert“, Schluchzte ich.„Wie konntest du nur?“ Er sprang aus dem Bett, hellwach. Ich war schwachsinnig genug, mich von ihm in die Arme nehmen zu lassen und mich sogar getröstet zu fühlen, als ich seine Lippen auf meiner Stirn und in meinem Nacken spürte. Vielleicht hatte ich wirklich einen sitzen? „So können wir doch nicht weiter machen“, wimmerte ich. „Warum nicht?“ fragte er und küßte Ich wußte selbst keinen rechten Grund dafür. ES war zwar ganz gut und schön, 80 weiterzumachen, aber wir drückten uns da- mit um die entscheidende Frage. Erst eine Weile später erinnerte ich mich wieder deutlich, worum es ging. Und da schien die Frage nicht mehr ganz so drohend am Horizont zu stehen. Ich war mir nicht gatz klar, ob ich den Sinn für Propor- tionen wiedergewonnen oder völlig ver- loren hatte. Mir kam die ganze Sache un- wichtig vor. Dagobert sag neben mir auf dem Bett, zündete eine Zigarette an und steckte sie mir in den Mund, dann legte er dia Arme um die angezogenen Knie. „Und ich habe mir eingebildet, daß du meinen Verstand ansprichst“, grinste er. „Ich weiß jetzt, wie das aufgehört hat“, seufzte ich.„Wirklich, Dagobert, du kannst dich aus allem rausreden.“ „Ich habe bisher kaum ein Wort gesagt.“ Ich wurde rot und ging schleunigst auf ein anderes Thema über.„Wie ist der Wa- gen gefahren?“ „Glatt zwei Stunden von hier bis EI Paso.“ „Mach dir nicht zu viel Mühe mit dei- ner Geschichte“, sagte ich.„Wir haben Frie- den geschlossen— im Augenblick.“ „Aber ich bin wirklich nach El Paso ge- fahrer“, protestierte er.„Ich war heute nachmittag da. Darum konnte ich dich nicht anrufen, daß ich später käme.“ „Gibt's jetzt kein Pelefon mehr in EI Paso?“ „Ich wollte nicht unbedingt ausposaumen, daß ich ausgerechnet dort war“, sagte er gewichtig. „Gut, mein Bester“, nickte ich, während ich ihm Zigarettenasche auf seinen nackten großen Zeh streute. Du warst also den gamen Tag in El Paso. Eine hübsche Stadt? Und hast du da genau herausbekommen, wer Miranda ermordet hat?“ Er schiittelte ernst den Kopf.„Nicht, während ich da war. Damit du es genau weißt, habe ich eine Calderon-de-la-Barca- Ausgabe aus dem siebzehnten Jahrhundert bekommen. Wenm ich das Ding bloß lesen könnte. Und ich dachte, du freust dich viel- leicht über die mexikanischen Silberkugeln.“ In meiner Puderdose lag wohlversteckt eine herrliche Halskette aus blinkendem Silber, eines von den eigentümlichen Stücken, die ich schon verschiedentlich voller Neid in New Mexiko gesehen hatte. Auf- Seregt wie ein kleines Mädchen sprang ich hoch, aber dann fiel mir ein, daß diese Sachen typisch sind für Ehemänner, die etwas auf dem Kerbholz haben. Ich gab ihm einen kühlen Kuß auf die Backe. „Ueber die wunderhibsche Kette und die Grümde, aus denen du sie gekauft hast, reden wir morgen“, sagte ich.„Ich bin froh, daß der Wagen so gut gefahren ist.“ „Außer einer kleinen Reifenpanne“, ergänzte er. „Oh?“ „Vor dem Kino in Alamogordo“, erzählte er weiter.„Beide Hinterreifen platt. Das Wareri bestimmt Straßenbengels.“ „Bestimmt.“ 2 „Zum Glück konnte ich den Griff vom Wagenheber nicht finden umd konnte sie deshalb nicht auswechseln“, erklärte er hei- ter.„In der Garage nebenan haben sie sie mir im Handumdrehen aufgepumpt.“ „Da hast du aber mal Glück gehabt“, sagte ich.„Und wieso warst du vorm Kino in Alamogordo?“ 5 „Du wirst mich für schrecklich sentimen- tal halten, Jane“, entschuldigte er sich. „Aber ich habe eine arme kleine Mexikaner- göre zum Film eingeladen.“ „Soll ich jetzt in Tränen ausbrechen?“ schmaubte ich.„Du hast Volanda sicher sehr getröstet. Ich habe gesehen, wie ihr ge- schmust habt.“ „Hast du?“ rief er und wurde, wie mir vorkam, eine Spur blasser. Aber er fing sich sofort.„Vielleicht verlangt der Vorfall eine Erklärung.“ Ich schnaubte höhnisch. Nicht nötig. Aber überlege mal, ob du dir eine aus- denken kannst.“ „Dräng mich nicht“, widersprach er.„Ich versuche es ja gerade Guck mal, ich habe es doch nur so ähnlich gemacht wie du, als du heute nachmittag mit dem hübschen Doktor Carter zusammen warst.“ „Das ist was völlig anderes“, behauptete ich.„Und versuche jetzt nicht länger, die Unterhaltung auf ein anderes Geleise zu schieben. Woher weißt du, daß ich heute nachmittag mit Dr. Carter zusammen war?“ „Ich habe vorm Abendbrot mit ihm einen gehoben.“ „Wenn ich nicht dabei bin, hast du immer Höchst aufregende Verabredungen.. Hast du dir jetzt ausgedacht, warum du den gamen Abend Arm in Arm mit Tolanda gesessen hast?“ „Jas, nickte er.„Sieh mal, die Sache ist die. Hier ist ein Mord geschehen, und ich bin mir darüber klar, daß du ein Buch darüber Schreiben müßtest. Irgendwie müßten wir das Thema Liebe mit einflechten, aber das Können wir ja noch besprechen.“ „Ich habe nicht die Absicht“, unterbrach ich ihn bitter,„das, wie du es nennst, Thema Liebe zwischen dir und dem Mexikaner- Hlittchen einzuflechten.“ „Worauf es bei einem Kriminalroman an- Kornmmt“, fuhr er fort, ohne auf mich zu hören,„ist, daß die Sache echt wirkt. Ich Will, daß du ihn ausschließlich auf Tatsachen aufbaust. Natürlich wird es ein Bestseller, und von den Einnahmen können wir nach Westindien fahren. Westindien wird dir ge- fallen. Broſbaumfrüchte.. oder gibt's die auf den Südseeinseln? Ich komme von der Hauptsache ab.“ „Hast du das auch schon gemerkt?“ „Damit du diese echte Atmosphäre auch hineinbekommst, von der ich gesprochen habe“, fuhr er unerbittlich fort,„ist es not- wendig, daß du dich gründlich mit deinen Charakteren und ihrer Umgebung befaßt. Du bist eine vielbeschäftigte Frau, Jane, und darum hatte ich das Gefühl, ich müßte dir helfen. Während du dich mit der Landschaft befaßt, nehme ich mir Volanda vor.“ Warum nimmst du dir nicht Larry vord „An dem ist nichts vorzunehmen.“ Ich ließ meine Bombe sehr gelassen fal- Jen.„Bist du dir über die Tatsache im Ha- ren“, sagte ich,„daß Miranda Larry Fer- gusson einen Scheck über dreitausend Pd. lar gegeben hat mit dem heutigen Datum?“ „Durchaus“, nickte er. Jetzt war es soweit, daß ich hochelng „Wieso?“ „Ich habe heute nachmittag in der Lucca“ Bar mit dem Vertreter zusammengesessen von dem Larry den Chrysler hat, und inn mit Bier traktiert. Der hat mir von den Scheck erzählt.“ „Ohl“ sagte ich dumm. Jetzt flel mir auch ein, daß Dagobert sd den Namen des Vertreters, von dem Lai seinen Wagen hatte, genau gemerkt hatte Mein nervenaufreibender Besuch in det Bibliothek heute abend war also völlig wit 100 gewesen. „Vermutlich weißt du auch, warum M. randa den Scheck einen Tag vordatiert hat sagte ich.„Und warum Julian anschein inzwischen die Auszahlung bewilligt hat. „Ich glaube, ja“, sagte er und Unter, drückte dabei ein Gähnen.„Wir sollten jet Wirklich zu Bett gehen.“ „Gerade, wenn du anfängst, was Intere- santes zu erzählen“, beschwerte ich mich, er mich zudeckte und das Wasserglas küllte,„willst du schlafen gehen.“ Er gab mir einen Kuß, kroch in sein Bel und drehte das Licht aus. 5 „Natürlich weißt du“, sagte ich,, daß de Portwein auf Mirandas Nachttisch ver war und das Glas voller Fingerabdrücke von Mr. Voigt.“ Sortsetzung folg, Alle Rechte dureh Ullstein-euilletendlt „„„ re. e. en „ a „ K r e Freer een.es nn„„„ Z D N. N. 20 88