Nr. 8 — h asel t großen WA„Kis ir Lady“ So hatte che My etzt. Wag musika. te darum it in sich n Unter. isical im 188 nicht 5 Typen ndern in 80 liegt kormver. ngsstücg 8 Ueber. ler Gott. gen den maturgie Burropz fkenbach Meilhae scheinen, ier eben e es sen Aufräu. lie char. beleum. t ein er. chon bis men von gen. Hier ale Ver- erikaner Ut, und 1 Texter Berufs. 1gesichtz Fallenen sich im Wie dag 1 sehen Ein paar ran das Paris, tsch von m einer melo- Ohr zu Wischen Doch die Pigalle· Wirkte deutsch. e Fast- mierten egisseur stellerin schicken So lang. on vor- Nie eine Cancan- eich sich s Zeiten t haben Vahrlich USE. folg dondlend Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; veuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: M. 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H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 17. Februar 1959 Zusatzrenten für Berufsschäden Eine wesentliche Neuerung bei der geplanten Reform der Kriegsopfer versorgung Bon n.(AP) Als wesentliche Neuerung plant Bundesarbeitsminister Theodor Blank die Einführung einer Zusatzrente für Berufsschäden in die Kriegsopfer versorgung. Er folgt damit einem Vorschlag von Verteidigungsminister Franz Josef Strauß. Anspruch auf den sogenannten Berufsschadenausgleich soll jeder Kriegsversehrte erhalten, der durch die Art seiner Schädigungsfolgen beruflich besonders betroffen ist und deshalb ein um mindestens 100 Mark geringeres Einkommen im Monat erzielt, als er ohne die Kriegsbeschädigung in seinem derzeitigen oder früher ausgeübten, dem begonnenen oder nachweislich angestrebten Beruf hätte erreichen können. Der Neuordnungsentwurf des Arbeits- ministeriums für die Kriegsopferversorgung ist jetzt fertiggestellt und den Mitgliedern des Versorgungsbeirates zur Stellungnahme zugeleitet worden.. Der Berufsschadensausgleich soll zusätz- lich zur Grund- und Ausgleichsrente ge- währt werden. Er bewegt sich zwischen 50 Mark bei einem Berufsschaden von 100 bis 200 Mark und 400 Mark bei einem Berufs- schaden von mehr als 1400 Mark monatlich. Im einzelnen sind folgende Gruppen vorge- sehen: bei einem monatlichen Einkommens- verlust von 100 bis 200 Mark 50 Mark 201 bis 400 Mark 100 Mark 401 bis 600 Mark 150 Mark 601 bis 800 Mark 200 Mark 801 bis 1000 Mark 250 Mark 1001 bis 1200 Mark 300 Mark 1201 bis 1400 Mark 350 Mark 1401 und mehr 400 Mark Der Berufsschadensausgleich soll zu acht Zehntel auf die Ausgleichsrente, auch bei Pflegezulageempfängern, angerechnet wer- den. n Berufsschäden werden auch jetzt schon nach dem Bundesversorgungsgesetz durch eine höhere Einstufung bei der Erwerbs- minderung berücksichtigt. Die Höhereinstu- kung bei Berufsschädigung beträgt im allge- meinen zehn Prozent und in Ausnahme- fällen 20 Prozent. In Zukunft soll für neue Schadensfälle, das gilt besonders für die Wehrpflichtigen in der Bundeswehr, die bis- herige Höhereinstufung wegfallen und an hre Stelle der Schadensausgleich nach festen Sätzen treten. Die nach jetzigem Recht schon höher Eingestuften sollen jedoch die Form der Entschädigung wählen können. Die Grundrenten sollen nach Blanks Vor- schlägen mit einer Ausnahme nicht erhöht Werden. Lediglich die Grundrente für Er- Werbsunfähige(100 Prozent) soll von 140 auf 150 Mark monatlich heraufgesetzt werden. Wesentliche Verbesserungen sind dagegen bei der Ausgleichsrente geplant. Die Ausgleichsrente ist bisher in sechs Gruppen gestaffelt. Sie bewegt sich zwischen 70 Mark bei 50prozentiger Erwerbsminderung und 160 Mark bei Erwerbs unfähigkeit. Künf- tig soll es nun nur noch drei Gruppen geben. Die Ausgleichsrente soll bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um 50 bis 60 Prozent 150 Mark, bei einer Minderung von 70 bis 80 Prozent 200 Mark und bei einer Minderung um 90 bis 100 Prozent 250 Mark im Monat be- tragen. Ein 100 Prozent Versehrter kann da- her in Zukunft 400 Mark Grund- und Aus- gleichsrente zusammen im Monat erhalten ge- genüber jetzt 300 Mark. Eine Neuregelung soll auch bei der Be- rechnung der Ausgleichsrente eintreten. Bis- her waren sogenannte Einkommensgrenzen festgelegt, die von 105 bis 195 Mark gestaf- felt waren. Wurden diese Grenzen durch son- stige Einkünfte, sei es aus anderen Renten, Berufstätigkeit usw. nicht erreicht, so wurde der Differenzbetrag bis zur jeweiligen Ein- kommensgrenze als Ausgleichsrente gezahlt. Nach Blanks Plänen soll jetzt von der Aus- gleichsrente ausgegangen werden. Sie ist gleichzeitig die Einkommensgrenze. Der dem Beschädigten jeweils zustehende Betrag soll nun um das anzurechnende Einkommen ge- mindert werden. Eine wesentliche Aufbesserung ist auch für Witwen ohne sonstiges Einkommen vorgese- hen. Ihre Ausgleichsrente soll von jetzt 95 auf 150 Mark erhöht werden. Wenn die Witwe durch den Verlust ihres Mannes wirtschaftlich besonders betroffen ist, soll die volle Aus- gleichsrente darüber hinaus 200 Mark betra- Sen. Als besonders betroffen sollen die Wit⸗ Lage der Landwirtschaft verbessert Ergebnisse des„Grünen Berichts“/ Verkaufserlöse um elf Prozent gestiegen Von unserem Wirtschafts- Korrespondenten Ernst Georg Bonn. Die Ertragslage der westdeutschen Landwirtschaft hat sich hauptsächlich we⸗ gen der guten Ernte und der staatlichen Hil- ken des Grünen Planes im Wirtschaftsjahr 19578 erheblich verbessert. Auch für das laufende Wirtschaftsjahr 1958/59 wird schon jetzt mit einer leichten Verbesserung ge- rechnet. Das geht aus dem Grünen Bericht der Bundesregierung für 1959 hervor, den Bundesernährungsminister Dr. Lübke dem Parlament am kommenden Donnerstag vor- tragen wird. Die Verkaufserlöse der Landwirtschaft haben sich, dem Grünen Bericht zufolge, 1957/58 beachtlich erhöht, und zwar um rund 1. Milliarden Mark oder 11 Prozent auf 17,4 Milliarden Mark. Bei den Ausgaben für Betriebsmittel und Löhne ergab sich eine Zunahme um rund 680 Millionen Mark oder 2. Prozent auf rund 10,5 Milliarden Mark. Einschließlich der Bruttoinvestitionen Bau- den und Maschinen) erhöhten sich die Aus- gaben um rund 950 Millionen Mark oder 0 Prozent auf rund 12,8 Milliarden Mark. 1e Spanne zwischen Ertrag und Aufwand t Sich somit vergrößert, der Abstand zu vergleichbaren gewerblichen Unternehmen Verringerte sich. Unter Berücksichtigung der Persönlichen Steuern und Lastenausgleichs- aſbgaben betrug die Differenz zwischen Ein- nahmen und Ausgaben der Landwirtschaft aun letzten Wirtschaftsjahr immerhin 4,26 Milliarden Mark(Vorjahr 3,420 Milliarden Mark) und wird sich nach den Vorschät- zungen für das neue Jahr auf 4,486 Mil- Uarden Mark erhöhen. Diese Entwicklung ist nicht ohne Einfluß auf die Durchschnittseinkommen in der Land- Wirtschaft geblieben. Die stärkste Steigerung der landwirtschaftlichen Arbeitseinkommen ergab sich in den größeren Betrieben, denen Vielseitigere Möglichkeiten zur Verfügung standen, menschliche Arbeitskraft durch Ma- schinen zu ersetzen. Der durchschnittliche Versleichslohn der gewerblichen Wirtschaft 55 jährlich 4 418 Mark je Arbeitskraft wurde n diesen Betrieben mit intensiven Boden- dutzungssystemen durchweg erreicht oder sogar überschritten, Die Masse der unter- suchten Betriebe erzielte ein Arbeitseinkom- men zwischen 3000 und 4000 Mark je Arbeits- kraft, also 70 bis 90 Prozent des Vergleichs- lohns. Nur bei den kleineren Betrieben mit extensiven Bodennutzungssystem und ungün- 133 Produktionsbedingungen gab es auch 77 8 nur ein Arbeitseinkommen zwischen 55 und 3000 Mark je Arbeitskraft oder Wa 60 Prozent des Vergleichslohnes. Im ge- e Mittel aller Betriebstypen erhöhte 5 das Einkommen je Arbeitskraft von 44 Mark im Vorjahr auf 3441 Mark oder 78 Prozent des Vergleichslohnes. Der Ein- kommensabstand zwischen landwirtschaft- lichen und gewerblichen Arbeitskräften ging von 32 auf 22 Prozent zurück, das heißt die land wirtschaftlichen Löhne stiegen stärker als die Löhne in der übrigen Wirtschaft. Setzt man die Löhne, das Unternehmer- einkommen und eine angemessene Ver- zinsung des investierten Kapitals bei den mehr als 8000 untersuchten Testbetrieben der Landwirtschaft den entsprechenden Faktoren bei den gewerblichen Betrieben gleich(Ver- gleichsaufwand) dann zeigt sich, daß schon 6,4 Prozent der Agrarbetriebe(Vorjahr 2,8 Prozent) einen Betriebsertrag hatten, der über dem Vergleichsauf wand lag, 30 Prozent der Agrarbetriebe(Vorjahr 20,9 Prozent) konnten den Vergleichsaufwand aus ihrem Ertrag zu 90 bis 100 Prozent decken, 558 Pro- zent(Vorjahr 60 Prozent) zu 80 bis 90 Pro- zent und 7,8 Prozent(Vorjahr 16,2 Prozent) zu weniger als 80 Prozent. wen gelten, deren Gesamteinkünfte ein- schließlich der Grund- und Ausgleichsrente nicht ein Viertel des Gesamteinkommens er- reichen, das ihre Ehemänner erreicht haben oder heute erzielen würden. Die Ausgleichsrenten für Halbwaisen sollen von 50 auf 80 Mark und für Voll- Waisen von 75 auf 120 Mark erhöht werden. Schließlich sollen auch die Elternrenten auf- gebessert werden. Sie sollen künftig 190 Mark monatlich bei einem Elternpaar(jetzt 130 Mark) und 130 Mark bei einem Eltern- teil(jetzt 90 Mark) betragen. Unterhaltshilfe soll erhöht werden Bonn.(dpa) Eine Erhöhung der Unter- haltshidfe von 120 auf 130 Mark für Allein- stehende sieht der Entwurf einer Novelle zum Lastenausgleichsgesetz vor, über den jetzt zwischen dem Bundesfinanz- und Bun- desvertriebenen ministerium Einigung erzielt wurde. Die Novelle soll dem Bundeskabinett in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt und noch vor dem 1. März dem Parlament zugeleitet werden. Sie sieht auch eine Er- höhung der Zuschläge für die Ehegatten von bisher 60 auf 65 Mark und je Kind von 42 auf 45 Mark vor. Die Jahrgänge 1893 und 1894 sollen in die Unterhaltshilfe einbezogen und die Entschädigungsrente soll für alle jene verbessert werden, die keine andere Entschädigungsleistung erhalten. Auch das Anrechnungsverhältnis der Unterhaltshilfe auf die Hauptentschädigung soll günstiger gestaltet werden. N Frieden für Zypern soll die„leine Gipfelkonferenz“ bringen, die heute in London beginnt. Zusammen mit den Vertretern Zyperns verhandeln die Regierungen Großbritanniens, Griechenlands und der Turkei uber eine alle Partner befriedigende Lösung des langjährigen Streites.— Auf unseren Bildern bei der Ankunft in London: Erabisckof Makarios(rechts) als Vertreter der griechischen Zyprioten und Dr. F. Kutschuk, der Führer der türkischen Inselbevölkerung. Bilder: dpa Die westlichen Antwortnoten in Moskau überreicht Außenministerkonferenz unter Hinzuziehung west- und mitteldeutscher Berater vorgeschlagen Washington/ Bon n.(AP/dpa) Die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frank- reich haben der Sowjetunion am Montag in ihren Antworten auf die sowzetischen Deutschlandnoten vom 10. Januar die Einberufung einer Außenminister-Konferenz über das Deutschlandproblem unter Hinzuziehung von Beratern aus beiden deutschen Staaten vorgeschlagen. Die Konferenz soll im Frühjahr, vorzugsweise Ende April oder Anfang Mai entweder in Genf oder Wien stattfinden. Eine ähnliche Note hat die Bun- desrepublik in Moskau überreicht. Es ist das erstemal, daß die Regierungen der drei Westmächte die Anwesenheit von Vertretern beider deutscher Staaten im Konferenzsaal gefordert haben. Obwohl die deutschen Vertreter nur die Rolle von Be- ratern haben werden, könnte dieser Vor- schlag einen entscheidenden Schritt auf dem Wege zu einem Kompromiß über die unterschiedlichen Vorstellungen von dem Wege zur Wiedervereinigung Deutschlands darstellen. Der Sowietvorschlag, eine Kon- ferenz aller Kriegsteilnehmer-Nationen ab- zuhalten, wird praktisch abgelehnt. Die dem Inhalt nach ähnlichen Noten der drei westlichen Großmächte wurden am Montag in Moskau überreicht und um 18 Uhr MEZ in den drei Hauptstädten ver- ökkentlicht. Zur gleichen Zeit wiesen in Washington amerikanische Vertreter auf die Möglichkeit hin, daß der Außenminister- konferenz eine Gipfelkonferenz folgen Könnte, wenn die Außenminister befrie- digende Fortschritte auf dem Wege zur Lösung der Deutschlandfrage erzielten. Es sei nicht ausgeschlossen, daß es dann zu einer Gipfelkonferenz komme, auf der sich Präsident Eisenhower und der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow begegnen würden, erklärten die Washingtoner Ge- Währsleute. Die Bundesregierung hat in ihrer Note an die Sowjetunion ebenfalls eine Kon- ferenz der Außenminister der vier Groß- mchte empfohlen. Die Außenminister- Konferenz soll sich mit allen Aspekten und Zusammenhängen des Deutschland- Problems beschäftigen, die im letzten Noten wechsel zwischen den drei Westmächten, der Bun- desrepublix und der Sowjetunion auf- getaucht sind. Die Außenminister sollten auch über die Form einer deutschen Betei- ligung an einer derartigen Konferenz ent- scheiden. Adenauer erwartet lange Konferenzen (gn.-Eigenbericht) In Regierungskreisen Wird ergänzend hervorgehoben, daß in den westlichen Noten übereinstimmend das Prin- zip bekräftigt werde, über alle nur denk- baren und notwendigen Themen ohne eine vorherige Begremzung zu verhandeln. Gleichzeitig werde sie dem Grundsatz„keine Konzession ohne Gegenkonzession“ gerecht. Man habe in voller Absicht vermieden, jetzt schon Karten aufzudecken, um sie bei den geplanten Verhandlungen umso besser aus- spielen zu können. 5 Der Kanzler sagte vor der CDU-Fraktion daß man sich auf eine langandauernde Kon- ferenz einrichten muß, wenn man ein gutes Ergebnis erhoffen wolle. Nach der Einleitung der Verhandlungen durch die Außenminister würde die Fortführung wahrscheinlich den Stellvertretern oder Unterkommissionen übertragen. Adenauer verwies darauf, daß die Waffenstillstandsverhandlungen in Korea zwei Jahre gedauert haben, und daß man tausend Sitzungen abgehalten habe, bis der österreichische Staatsvertrag unterzeich- nungsreif war. Aussicht auf Erfolg sei nur bei einer Konferenz von langer Dauer ge- geben. 0 Adenauer will nicht Präsident werden Diskussion in der CDU/CSU um die Heuss-Nachfolge Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die CDU/ CSU wird ihren Kandi- daten für die am 1. Juli stattfindende Wahl des Bundespräsidenten innerhalb der näch- sten 10 Tage benennen. Bundeskanzler Dr. Adenauer erörterte diese Frage am Montag mit dem Vorstand der CDU/CesU-Bundes- tagsfraktion. Hierbei wurde klar, daß die Union unter allen Umständen einen Mann ihrer Richtung in das Präsidialamt Zwischen Gesfern und Morgen Zum Besuch der Leipziger Messe vom 1. bis 10. März gewähren die Bundesbahn und die Reichsbahn der Sowjetzone Fahrpreis- ermäßigungen. Wie die Hauptverwaltung der Bundesbahn mitteilte, betragen die Er- mäßigungen auf den Strecken der Bundes- bahn 50 Prozent und auf denen der Reichs- bahn 33,3 Prozent. Eine Fahrt mit der Bun- desbahn von Frankfurt nach Leipzig kostet in der ersten Klasse 27,90 Mark und in der zweiten Klasse 19,60 Mark. Verhandlungen über neue Lohntarife für die rund 1,3 Millionen Arbeitnehmer des Bauhauptgewerbes der Bundesrepublik werden am 24. Februar in Köln beginnen. Beide Tarifpartner— die IG Bau, Steine, Erden und die Verbände der Bauindustrie und des Bauhandwerks— wollen bei diesen Verhandlungen zugleich Maßnahmen mit dem Ziel beraten, die bisherige„Winter- pause“ im Bauhauptgewerbe engdültig zu überwinden und künftig die ganzjährige, gleichmäßige Beschäftigung in diesem wich- tigen Wirtschaftszweig sicherzustellen. Ueber die Lohnforderungen der 16 Bau, Steine, Erden, die eng mit der Frage der Verwirklichung der Ganzjahresbeschäfti- gung verknüpft sind, besteht zur Zeit noch keine völlige Klarheit. Die privaten Krankenkassenverbände ha- ben die Frage aufgeworfen, wer die Kosten für die unfreiwillig verlängerten Kranken- hausaufenthalte von solchen Patienten zu tragen hat, die entlassen werden können, aber wegen einer an? rdneten Quarantäne weiter im Krankenhaus bleiben müssen. Diese Frage ist vor allem durch die Heidelberger Pocken- epedemie akut geworden. In einer gemeinsa- men Presseverlautbarung stellten die Bun- des verbände der Angestellten-, Betriebs-, In- nungs- und Landeskrankenkassen sowie der Verband der Arbeiter-Ersatzkassen fest, die Kassen seien zur Uebernahme der Kranken- hauskosten dann nicht verpflichtet, wenn eine Krankenhausbehandlung nicht die Heilung zum Ziel hat, sondern nur der Vermeidung einer Ansteckung anderer Personen dient. Gegen den Nachlaß Hermann Görings wird im Frühjahr ein Sühneverfahren vor Deutschlands letzter Spruchkammer in West- berlin beginnen. Vierzehn Jahre nach Kriegsende soll damit endlich geklärt wer- den, was mit dem Millionen- Vermögen ge- schehen soll, das Göring zu Lebzeiten in der ehemaligen„Reichshauptstadt“ angehäuft Hatte. Allein seine Uraltkonten und Wert- papiere in Höhe von etwa zehn Millionen Reichsmark besitzen heute wieder einen Umstellungswert von rund 750 000 Mark. Dazu kommen noch wertvolle Kunstgegen- stände, so daß es nach Angaben des An- klagevertreters in dem Sühneverfahren um kast eine Million DM gehen wird. Außenminister Dulles hat nach Mitteilung seiner Aerzte am Montag zum ersten Male nach seiner Operation das Bett verlassen und eine halbe Stunde in einem Lehnstuhl ver- bracht. Ein über das State Departement her- ausgegebenes Bulletin kündigte den Beginn der Strahlentherapie gegen die Krebserkran- kung für die nächste Woche an. Die Genfer Drei-Mächte- Konferenz über eine Beendigung der Atomwaffenversuche trat am Montag zu ihrer 40. Sitzung zusam- men, die nicht ganz 50 Minuten dauerte. Keine der drei Delegationen zeigte nach den langen Wochen fruchtloser Auseinanderset- zungen über die Kontrollmahnahmen rechte Lust, das Wort zu ergreifen. Mit der Gründung einer zweiten links- radikalen Partei durch den langjährigen ehe- maligen dänischen Kommunistenführer Axel Larsen haben sich die Aussichten für die „linientreuen“ dänischen Kommunisten, noch- mals in das dänische Parlament zu kommen, wesentlich verschlechtert. Der unter sowie- tischem Druck im Herbst 1958 aus der KP als„Titoist“ ausgeschlossene Larsen hat seiner neugegründeten Partei den Namen „Sozialistische Volkspartei“ gegeben. Ihr ge- hören mehrere ehemals führende dänische Kommunisten, wie der Führer der einfluß- reichen dänischen Gewerkschaft der Prucke- reiarbeiter, Willy Brauer, an. Die neue Partei hat sich ein„sozialistisches Dänemark“ zum Ziel gesetzt. Sie will jedoch nach den Grund- sätzen einer westlichen Demokratie arbeiten. Zwei Tage der Ruhe will der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, auf Hawaii verbringen, bevor er seine Welt- reise mit einem mehrwöchigen Besuch in Ländern des Fernen Ostens abschließt. Brandt traf am Wochenende aus den USA in Honolulu(Hawaii) ein.* bringen will. Ob der Kandidat unbedingt Mitglied der CDU/ CSU sein muß, ist hin- gegen noch nicht entschieden. Nachdem Dr. Krone in den letzten Tagen als Kandidat häufig inoffiziell genannt wurde, vermeidet es die CDU/CSU bewußt, Namen zu nennen. Sie will sich damit die Freiheit der Entscheidung offenhalten. In unterrichteten Kreisen herrscht der Ein- druck, daß Bundestagspräsident D. Gersten- majer keinen großen Wert darauf legt, Bun- despräsident zu werden, sondern lieber in der Bundesregierung künftige Chancen Wahrnehmen möchte. Auch Bundeskanzler Adenauer hat abgewinkt, als man ihm ge- sprächsweise antrug, das Amt des Bundes- Präsidenten zu übernehmen(Siehe auch Seite 2). Drei Monate Aufschub für den Kohlezoll Bonn.(dpa) Die umstrittene Kohlezoll- verordnung der Bundesregierung ist am Montag in Kraft getreten. Danach wird jede Tonne Einfuhrkohle aus dritten Ländern, die das Freikontingent von fünf Millionen Tonnen übersteigt, mit einem Zoll von 20 Mark belastet. Das Bundesfinanzministe- rium hat vom gleichen Tage an den Impor- teuren einen Zollaufschub bis zu drei Mo- maten gewährt. Der dreimonatige Ueber- brückungstermin der Zollstundung war nö⸗- tig, um in der Zwischenzeit die Verteilung der zollfreien Kontingente auf die Länder 2 klären.(Siehe auch Kommentar auf S. 2) Eineinhalb Pfennig teurer wird der Dieselkraftstoff Hamburg.(AP) Die ESSO-Ad hat den Preis für Dieselkraftstoff im gesamten Bun- desgebiet mit sofortiger Wirkung um 1% Pfennig pro Liter erhöht. Damit kostet der Liter Diesel in der niedrigsten Preiszone 51,5 Pfennig. Es ist möglich, daß sich die anderen Mineralölgesellschaften diesem Schritt anschließen werden.(Siehe auch Wirtschaftsteil) Selte 2 MORGEN A n Dienstag, 17. Februar 1959/ Nr. 39 Dienstag, 17. Februar 1959 John Foster Dulles Wie früher die Pest und die Cholera um- gibt heute die heimtückische Krankheit Krebs der Odem der Todeskälte, des Schicksalhaf- ten und Unentrinnbaxen. Der Außenminister der USA, John Foster Dulles, ist im Wieder- holungsfalle akut an Krebs erkrankt. Seine Freunde und Feinde vernehmen die Kunde mit Erschütterung. Ihnen allen greift die Nachricht an das Herz, und sie alle fühlen Mre Schicksalhaftigkeit in doppelter Be- Ziehung. Die persönliche Tragik eines Men- schen— und sei es auch ein alter Mensch—, den diese furchtbare Krankheit befallen hat, zieht Anteilnahme und Mitgefühl auf sich. Die Tatsache jedoch, daß dieser Mensch ge- rade derjenige Mann ist, der neben einem kremken Präsidenten der USA die Last der Verantwortung für die politische Führung der westlichen Welt auf seine Schultern hat nehmen müssen, wirkt schockartig. Auch die- jenigen, die vorher an Dulles kein gutes Haar gelassen haben, fühlen den Schock. Auch sie empfinden, daß er einer der Gro- Ben ist, und manchem mag nun das, was er em dem Mann mit den heruntergezogenen Mundwinkeln als Sturheit verurteilt hat, als Stendhaftigkeit erscheinen. Mancher mag nun bedenken, ob die Politik des kalkulier- ten Rüsikos, die Dulles so angekreidet wor- den ist, als spiele er leichtfertig um unser aller Kopf und Kragen, vielleicht doch nichts nandeves ist als ein mutiges Einstehen für die Konsequenzen, die sich aus einer realistischen Einschätzung der Lage ergeben. Wir Deut- schen werden uns dessen bewußt zu bleiben haben: Seine letzte Blitzreise durch die west- lichen Hauptstädte galt seiner Sorge um Ber- In. Was man immer gegen Dulles einwen- den mag, wehr bleibt, daß er auch in seiner Freundschaft zu Deutschland in allen Krisen des letzten Jahrzehnts unbeirrbar und stand- heft gewesen ist. Seine Aerzte zählen seine Tage noch nicht, und auch wir sollten sie nicht zählen. Auf Wochen wird Dulles an das Krankenbett gebannt sein; aber sein Geist und seine Hand werden in der west- lichen Politik weiterhin spürbar bleiben. Die Antwortnote, die in Moskau überreicht wurde, ist mit sein Werk, und wer sie aufmerksam liest, wird erkennen, wie wenig Dulles der Vorwurf treffen kann, er sei unbeweglich und starr. Diese Note nimmt den Ball, den Chrustschow dem Westen mit seiner brutalen Berlin-Drohung ungestüm entgegengeschleu- dert hat, gelassen auf und wirft ihn elegant nach Moskau zurück. Der Westen ist ver- handlungsbereit und dabei keineswegs dok- trinär, wie der Passus beweist, daß deutsche Berater zu einer Außenminister-Konferenz der vier Mächte hinzugezogen werden sol- len. Nun muß der Kreml zeigen, wie es um seine Verhandlungsbereitschaft in Wahrheit steht. Vielleicht, ja wahrscheinlich wird Dulles an der Außenminister-Konferenz, sofern sie zustande kommt, nicht teilnehmen können, Wer dann auch an seiner Stelle am Ver- Hhandlungstisch Platz nehmen wird, es wird sich in jedem Falle zeigen, daß die amerika- mische Politik keine Bocksprünge macht. Sie kann es nicht, mögen auch so prominente Kritiker wie Fulbright und Mansfield einer weitverbreiteten Unlust und Unrast beredten Ausdruck geben. Auch ein Fulbright oder Mansfield würde wohl vorsichtig Fuß vor Fuß setzen, wenn er in der Regierungsver- antwortung stünde— gerade so, wie Dulles es stets getan hat. Whe Der schwarze Zoll Gestern früh um 0 Uhr ist das Unzu- längliche Ereignis geworden. Seit Montag ist jede in die Bundesrepublik eingeführte Tonne Kohle mit 20 Mark zollpflichtig. Zoll- frei ist laut Beschluß des Bundestages nur noch eine Menge von fünf Millionen Tonnen. Dieses Freikontingent ist aber zu einem großen Teil bereits ausgenutzt worden, so daß sich die Einfuhrbremse schnell bemerk- bar machen wird, wenn der vorläufig den Importeuren zugestandene Aufschub abge- laufen ist. Können also die Kumpels jetzt aufatmen? Wird es fortan keine Feierschich- ten mehr geben? Werden die schwarzen Ge- birge der Kohlehalden jetzt verschwinden? Leider muß vor hochgespannten Erwartun- gen gewarnt werden. 5 Die deutsche Kohle hat sich an drei Fronten der Konkurrenz zu erwehren. Sie muß erstens innerhalb der Montanumion der belgischen Kohle gewachsen sein, die gleich- Falls im Ueberfluß verfügbar ist. Sie muß zweitens den Druck der amerikanischen Kohle aushalten. Und zum dritten muß sie den schweren Kampf gegen das vordrin- gende Heizöl bestehen. Ueberblickt man das strategische Feld der Energiepolitik, dann erscheinen die Aussichten für die Zechen an Ruhr und Saar keineswegs rosig. Während der europàische Bergbau immer stärker hin- ter dem Produktivitätsfortschritt der übrigen Wirtschaft herhinkt, weil die Flöze immer ärmer und die Schächte irgmer tiefer wer- den, können die amerikanischen Zechen noch für lange Zeit aus dem vollen schöpfen. Die durchschnittliche Schichtleistung in den USA ist mit elf Tonnen etwa vier bis fünfmal so hoch wie an der Ruhr. Bei der Hohen Be- Hörde der Montanunion schätzt man, dag sich die realen Kohlepreise in Europa bis 1970 um 40 bis 45 Prozent, in Amerika hin- gegen nur ein Viertel erhöhen werden. Auf lange Sicht gesehen, entwickeln sich also die Zechenpreise der US-Kohle immer günsti- ger. Es kommt hinzu, daß die Ladefähigkeit der Kohlenfrachter immer größer wird. Die 10 000-Tonnen-Frachter der im Krieg gebau- ten„Liberty“--Klasse werden mit der Zeit von 14 000 und 15 000-Tonnen- Schiffen abgelöst Werden, Und dann können die Frachten noch Weiter gesenkt werden. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf dem Heizölmarkt. Die Tan- kergrögen sind in den letzten Jahren von 20 000 Tonnen auf das Doppelte, nämlich 40 000 Tonnen gestiegen. Die Frachtverbil- Ugung hierdurch beträgt ein rundes Drittel. Die europäische Kohle sitzt in einer bösen Kostenklemme. Sie ist ohne Zweifel hilfsbe- dürftig. Sie ist aber andererseits auch schutz Wurdig Denn die weltpolitische Lage ge- stattet es nicht, die Grundstoffindustrie unseres Kontinents einseitig von der Ein- fuhr abhängig zu machen. Ein Blick auf die sowjetischen Wirtschaftspläne ist die beste Kur für radikale Liberalisten. Sowietruß- land, das noch vor drei Jahren weniger Ener- gie produzierte als die sechs Länder der Mon- tanunion, will bis 1965 seine Energieproduk- tion verdreifachen, während die Montanunion nur an eine Verdoppelung denkt. Im Lichte des großen Wirtschaftskrieges zwischen Ost und West muß dafür Sorge getragen werden, daß das industrielle Wachstum nicht eines Tages durch Mangel an Energie behindert Wird Wenn man aber die Kohleförderung Europas erhalten will, kann man dies nicht durch plumpe Einfuhrsperren erreichen. Das geht schon deshalb nicht, weil es sich ein Land wie die Bundesrepulik nicht leisten kann, seine internationalen Handelspartner zu verärgern. Es wird auf die Dauer nicht zu Umgehen sein, die unrentabelsten Zechen zu schließen. Und es wird auf die Dauer nicht möglich sein, die Durchschnittskosten ganzer Reviere durch den Staat zu sanktionieren und dem Verbraucher aufzuhalsen. Der Kohlepreis muß beweglicher werden, selbst Wenn manche alten Zechen, die ohnehin längst zu hundert Prozent abgeschrieben sind, auf die Verzinsung des Kapitals verzichten müssen. Kohlepolitik ist ein heikles Gebiet, das viel Fingerspitzengefühl erfordert. Wenn sie erfolgreich sein soll, müssen alle, die von ihr betroffen sind, mithelfen. Der Ruf nach dem Staat ist kein Heilmittel. Und der Kohle- 20ll schafft nur eine Atempause. Der Weg der goldenen Mitte muß nach wie vor gesucht Werden. s de Eine Frage nit viel Zündstoff Die Parteien sollten die Suche nach dem neuen Bundespräsidenten verantwortungsbewußt vornehmen 5 Bonn, im Februar Die Bürger draußen im Land sollten nicht allzu zornig sein, wenn in Bonn wieder ein- mal mit einiger Leidenschaft Ol in die Feuer- chen des Zwei-Parteien-Kampfes gegossen Wird. Diesmal prallen Christliche Demo- kraten und Sozialdemokraten wegen der im Sommer bevorstehenden Wahl des neuen Staatsoberhauptes aufeinander. Natürlich wäre es ideal und erfreulich, hätten sich die Parteien zunächst noch mit der Nominierung eigener Kandidaten zurückgehalten. Gerade weil die Verfassungsväter der direkten Ent- scheidung des Volkes, wie sie die Weimarer Verfassung kannte, bewußt aus dem Weg ge- gangen sind, läge es eigentlich auf der Hand, daß sich die Parteiführer zusammensetzen und versuchen würden, einen gemeinsamen Kandidaten zu finden. Aber in der Politik regiert nicht immer die Vernunft, nicht im- mer das, was unbedingt sinnvoll erscheint. Vieles wirkt in die Entscheidungen hinein. Nicht zuletzt der Kampf um die Macht im Staat. Mit der Präsidentenfrage ist stets Sleichzeitig auch das Problem des Kanzlers 8 künftiger Regierungsbildungen verfloch- en. 8 1949 konnte Professor Heuss FDP), den Dr. Schumacher(SPD) erbittert als die „Galions-Figur der Koalition“ bezeichnete, erst im zweiten Wahlgang das Rennen machen. Keiner der aufgestellten Kandidaten Segni muß haus- und mafhalten können Italiens neuer Regierungschef ist an den Mitte-Links-Kurs gebunden Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wiehterich Der neue italienische Ministerpräsident, Antonio Segni, und die Mitglieder seines christlich- demokratischen Minderheitenkabi- netts leisteten am Montag vor Staatspräsi- dent Gronchi den Treueid auf die Verfas- sung. Die Regierungserklärung Segnis vor Kammer und Senat wird für Anfang näch- ster Woche erwartet.(dpa) Rom, im Februar a Antonio Segni ist als Regierungschef an eine feste Marschroute gebunden. Diese wurde durch die vor der letzten Wahl am 25. Mai 1958 gegebenen konkreten Verspre- churigen und durch das Wählervotum deut- lich vorgezeichnet und später in die Form des mit den Sozialdemokraten vereinbarten 20-Punkte-Programm gegossen. Das Mitte- Links- Programm gilt also auch heute: Es sind viele soziale Verpflichtungen zu erfül- len, zu denen neben der erforderlichen Aus- Sestaltung der sozialen Fürsorge das Pro- gramm zur Erweiterung der Elementar- und Berufsschulung, das des sozialen Wohnungs- baus, des Ueberlandstraßenbaus sowie end- lich die in Italien besonders dringlichen Anpassungen aller Wirtschaftszweige an den sich allmählich öffnenden Gemeinsamen Markt gehören. Diese wichtigsten Pro- Srammpunkte müssen möglichst ohne erheb- liche neue Besteuerung durchgeführt wer⸗ den, was also Maßhalten bedeutet, das heißt bedeutende Einsparungen und unter Um- ständen Verlangsamung in der Verwirk- lichung voraussetzt. Mit der kurzen Formel „Segni statt Fanfani“ ist die politische Seite dieses Problems umschrieben. Was der „Motor“ Fanfani in allen Sparten des Staats- lebens schuf und auf höchste Touren trieb, soll nun mit Maß und begrenzten Zielen von 5 bedächtigen Segni durchgeführt wer- en. Aber wird das nur aus Männern der Christlich- Demokratischen Partei bestehende Kabinett Segni, das als sichere Stimmen bestenfalls die 273 der eigenen Partei auf sich vereinigt, vor dem Parlament Gnade finden? Der neue Ministerpräsident hat sich mit Absicht Zeit genommen und keine Mühe gescheut, um alle Parteiführer von der Not- Wendigkeit und der Tragfähigkeit des oben angedeuteten Sozialprogramms zu überzeu- gen. Die meisten Widerstände fand er bei den ideologisch in der Vergangenheit ver- ankerten Parteien, den Sozialdemokraten Saragats und den Liberalen Malagodis, von den Republikanern ganz zu schweigen. Die heutige Situation ist nun die fol- gende: Nachdem die Sozialdemokraten, die sich unentwegt auf die Fortsetzung der doch gestrandeten Mitte-Links- Koalition festge- legt hatten, ihre Bemühungen, in der neuen Regierung zu bleiben, vereitelt sehen, haben sie äußerste Opposition angekündigt, Segni sieht damit sein Kabinett einseitig auf die Unterstützung durch den rechten Flügel des Parlaments angewiesen, durch die 16 Abge- ordneten der Liberalen Partei, die 13 der Covelli-Monarchisten und die 16 der Lauro- Monarchisten. Würden diese drei Parteien dauernd die Durchführung des politischen Programms des neuen Kabinetts gutheißen, dann ergäbe sich die groteske Lage, daß die drei auf dem rechten Flügel agierenden Par- teien die Mitte-Links-Politik der großen Democrazia Cristiana mit mehr oder weniger Elan mit verwirklichen würden. Die Democrazia Cristiana ist mit Rück- sicht auf ihre überwiegenden Arbeiter- und Bauernwähler(mehr als 50 Prozent der Mit- Slieder gehören 2z. B. diesen Kategorien an) eine Partei der Mitte, die nach dem Aus- Spruch ihres langjährigen Führers De Ga- speri den„Weg nach links“ zu gehen hat. Da- mit wollte dieser im besten Sinne liberale Staatsmann sagen, daß die Democrazia Cri- stiana als hauptverantwortliche demokra- tische Partei bahnbrechend den Weg zur so- zialen Besserstellung von auch heute noch mindestens 15 Millionen notleidender Ita- liener gehen muß. Und wenn das Regierungs- programm dieser sozialen Besserstellung dient, dann haben es gerade die demokra- tischen Parteien, wozu auch, neben den Libe- ralen, im Grunde die Monarchisten gehören, zu unterstützen, schon, um den eigentlichen marxistischen Parteien das Wasser abzugra- ben. Diesem Ziel will auch der neue Regie- rungschef Segni dienen. Der Wortlaut der Antwortno Von Hugo Grüssen erhielt zunächst die erforderliche Mehrheit der Stimmen der 800 Mitglieder der Bundes- versammlung. Blenden wir zurück: Auf Theo- dor Heuss entfielen 377, auf Dr. Schumacher 311, auf Dr. Amelunxen(Zentrum) 28, auf Dr. Schlange- Schöningen(CDU) 6, auf Karl Ar- nold(CDU) 1, auf Dr. Müller(CSC) 1, auf Loritz(WAV) 1 Stimmen im ersten Durch- gang. Bei der zweiten Abstimmung entschie- den sich 416 Abgeordnete für Theodor Heuss, 312 für Dr. Schumacher, 30 für Dr. Ame- lunxen, zwei für Schlange- Schöningen. Ob- Wohl die Entscheidung in kämpferischer, ge- reizter Atmosphäre fiel, vermochte das erste Staatsoberhaupt der Bundesrepublik in den späteren Jahren das zu verwirklichen, was er als sein Programm erklärte, nämlich das Amt mit Menschentum, mit Tradition, mit dem Sinn für Maß und für Recht zu erfüllen. In seiner Ansprache vor der Bundesver- sammlung unterstrich Professor Heuss da- nals am 12. September 1949 noch eine andere Zielsetzung stark. Er sagte, er betrachte es als Gewinn seines Lebens, daß er sowohl von der Rechten wie von der Linken persönliche Vertrauensbeweise besitze. Das solle auch in Zukunft so bleiben. Tatsächlich ist es dem Bundespräsidenten gelungen, in den heftigen politischen Auseinandersetzungen, die später entbrannten,„nur als ausgleichende Kraft vorhanden zu sein“. Dieses dürfte auch von seinem Nachfolger erwartet werden. Es spricht nicht sehr viel dafür, daß er Professor Carlo Schmid heißen wird. Für den Mannheimer Abgeordneten bedeutet es einen Gewinn an Prestige, daß seine Partei ihn nominiert hat. Mögen dabei taktische Er- Wägungen eine Rolle spielen, mag er gerade aus den Spannungen zwischen den beiden großen Parteien heraus in den Abstimmun- gen unterliegen, daß wird ihm nichts von sei- ner Ausstrahlungskraft nehmen. Seine eigen- willige, in keiner Weise der Partei verhaftete Persönlichkeit gibt dem Ringen um das Amt des Bumdespräsidenten jetzt schon eine be- sondere Note. Allerdings erscheint es Zwei- felhaft, daß er Stimmen aus dem Block der Union, die ihm manche seiner Reden ver- argt, herausbrechen kann. Immerhin: was er in den kommenden Wochen und Monaten einheimst, möchte die SPD gerne mit dem Kamzlerkandidaten Carlo Schmid 1961 in ihre Scheunen bringen. Bei der CDU/CSU erkennt man das genau und wird sich danach richten. So wie die Dinge im Augenblick liegen, wer- den von den 1083 Mitgliedern der Bundes- versammlung 522 der CDU/CSU angehören, Sie ist damit in der Lage, ihren Mann durch- zusetzen. Wer wird es sein? Der Parteivorsitzende der Union, Konrad Adenauer, läßt sich Zeit. Starke Kräfte forcieren Heinrich Krone, einen katholischen Mann, der wegen seiner Schlichtheit, seiner Sauberkeit gern mit Friedrich Ebert, dem ersten deutschen Reichs- präsidenten, verglichen wird. Das Argument, 5 S den „Deutsche Teilung eine Gefahr für Frieden und Sicherheit“ London, 16. Februar Die Regierungen der Westmächte und der Bundesrepublik haben am Montag ihre Antwortnoten auf die letzten sowjetischen Vorschläge zur Deutschland-Frage über- reicht. Die britische Antwortnote, die mit der amerikanischen Note vollinhaltlich über- einstimmt, hat folgenden Wortlaut: „Die Regierung Ihrer Majestät im Ver- einigten Königreich nimmt Beuug auf die Note der Regierung der Union der, Sozialisti- schen Sowietrepubliken vom 10. Januar 1959. Die Regierung Ihrer Majestät hat wieder- holt ihre Ueberzeugung zum Ausdruck ge- bracht, daß die Teilung Deutschlands eine Gefahr für Frieden und Sicherheit ist. In ihrer Note vom 31. Dezember hat sie ihre Bereitschaft bekundet, alle Aspekte der deutschen Frage zu erörtern. Die sowjetische Regierung hat ihre Ab- sicht bekanntgegeben, auf einige ihrer inter- national vereinbarten Verantwortlichkeiten und Pflichten in Bezug auf Berlin einseitig zu verzichten. Das würde dazu entmutigen und könnte dazu führen, daß ein Versuch gemacht wird, sich die Kontrolle über die Rechte der Westmächte, in Berlin zu sein und freien Zugang dorthin zu haben, anzu- maßen. Die Gefahr, die in dieser sowjeti- schen Initiative für den Weltfrieden liegt, ist offensichtlich. Die Haltung der Westmächte in dieser Angelegenheit ist in ihrer Note vom 31. Dezember dargelegt worden. Sie haben keine andere Wahl, als erneut zu erklären, daß sie sich das Recht vorbehalten, mit allen geeigneten Mitteln ihre Verbin- dungen zu ihren Sektoren von Berlin offen zu halten. Abgesehen von der Frage der Spaltung Deutschlands und abgesehen von der Berlin- frage enthält die sowjetische Note vom 10. Januar eine Anzahl von Erklärungen und Vorschlägen, denen die Regierung Ihrer Majestät nicht zustimmt. Die Regierung Ihrer Majestät beabsichtigt jedoch nicht, diese Dinge in der vorliegenden Mitteilung zu erörtern. Der Grund hierfür ist einerseits, daß sie ihre Ansichten über diese Punkte bereits in ihrer Note vom 31. Dezember 1958 und bei früheren Gelegenheiten erläutert hat, und andererseits, daß ihrer Ansicht nach weder Polemik noch das Bestehen auf einer Vorherigen Einwilligung in die Begrenzung der Mittel, mit denen beiderseitig befriedi- gene Lösungen erzielt werden sollen, von Nutzen sein können. Die Regierung Ihrer Majestät ist bereit, an einer Konferenz der Außenminister der Union der Sozialistischen Sowietrepubliken, Frankreichs, des Vereinigten Königreiches und der Vereinigten Staaten teilzunehmen; sie ist auch bereit, jeden Vorschlag hinsicht- lich Zeitpunkt und Ort zu prüfen, die im gegenseitigen Einvernehmen festgelegt wer- den sollten. Der Ort und der Zeitpunkt soll- ten auf diplomatischem Wege vereinbart werden. Die Konferenz sollte sich mit der deutschen Frage in allen ihren Aspekten und Auswirkungen befassen, wie sie im jüngsten Notenwechsel zwischen den Regie- rungen der Vereinigten Staaten, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs und der Bundesrepublik Deutschland einerseits und der Regierung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken andererseits aufgeworfen worden sind. ES wird vorgeschlagen, daß deutsche Berater zu der Konferenz einge- laden und konsultiert werden sollten.“(AP) Das Gespräch der Jungen im Wilton Park Unbelastete Generation diskutierte das deutsch- englische Verhältnis Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug London, im Februar Je 25 junge Menschen aus England und der Bundesrepublik trafen sich Ende Januar im Wilton Park zu einem von der Anglo- German Association veranstalteten, ersten und überaus erfolgreichen Gespräch über das Gesamtproblem deutsch-englischer Bezie- hungen. Mitte März wird von der Deutsch-Eng- lischen Gesellschaft zum neunten Male das berühmte Gespräch von Männern aus dem politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben beider Länder in Königswinter abge- halten. Das Gegenstück, das man jetzt erst- malig im schlohartigen Prachtbau von Wil- ton Park in einer idyllischen südenglischen Parklandschaft veranstaltete, zeichnete sich durch drei ganz besonders bemerkenswerte Eigenschaften aus: Es war das erste seiner Art in England. Es blieb auf eine bestimmte Altersgruppe, die der 24- bis 34jährigen be- schränkt, und es war deshalb von einer er- frischenden Offenheit und frei von aller doktrinären Engstirnigkeit. Es war schade, daß man die jungen, so gar nicht zornigen Männer aus beiden Ländern etwas überheb- lich und zu deren eigener Verwunderung als eine Art von Wunderknaben, die führenden Männer der Zukunft, angekündigt hatte. Mehrere Tage lang widmeten sie, in ver- schiedene Diskussionsgruppen eingeteilt, dem so heiklen und so wichtigen Thema der deutsch- englischen Beziehungen und der Frage nach dem künftigen Verhältnis beider Länder zueinander. Werden sie Rivalen oder Partner sein, werden sie über alles Unglück und Mißverständnis des letzten Jahrhun- derts hinweg wieder zu der Freundschaft zusammenfinden, die beide Länder vorher Jahrhunderte hindurch miteinander verband? Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Da je- der der Gesprächspartner bei Ausbruch der Naziherrschaft höchstens acht Jahre alt war und bei ihrem schaurigen Ende höchstens zwanzig, gab es keine Ressentiments auf der einen Seite und keine Schuldkomplexe auf der anderen. Auf der einen Seite saßen SPD- und CDU-Abgeordnete aus Salzgitter und Berlin, vier angehende Gelehrte der Münche- ner Universität, Wirtschaftler und Techniker von Rhein und Ruhr, Lehrer, Verwaltungs- beamte, Gewerkschaftler und Presseleute, auf der anderen, konservative und Labour-Abge- ordnete sowie Vertreter zahlreicher bürger- licher Berufe. Sie diskutierten weder nach Parteilinien noch nach Nationalitäten. Sie bildeten Gruppen jenseits aller Schranken und Weltanschauungen in dem Bemühen, des anderen Sorgen und Probleme nicht nur zu verstehen, sondern auch die Lösung für sie zu finden. Sie brachen nicht mit der Vergangen- heit, vielmehf suchten sie die notwendigen Lehren aus ihr zu ziehen. Die Diskussion selbst umfaßte den gesam- ten Bereich des täglichen Lebens beider Völ- ker: die Planung neuer Städte, den bayeri- schen zweiprozentigen Kulturfond, die neue Schule, den Kulturaustausch, das britische Commonwealth, die deutsche Wiedervereini- gung, den Gemeinsamen Markt und die Frei- handelszone, eine europäische Bank für un- terentwickelte Länder, die Presse beider Län- der, die Zukunft Europas, Rapackiplan, Auf- rüstung, Sicherheit. daß der Nachfolger von Professor Heuss nicht unbedingt aus der leichen Welt, aus der Sleichen Sicht kommen sollte wie der schwä⸗ bische Liberale, hat einiges für sich. Krone übersetzte zwar nicht Baudelaire. Er ist kein Literat, kein Homme de Lettre. Aber mancher Poli„mancher Journalist weiß mit Hochac zu berichten, wie dieser Mann in der Hitlerzeit mit dem Verkauf von Tür zu Tür und unter erbärmlichsten Bedin- gungen, jedoch mit ungebeugtem Sinn, sei- nen Weg ging. Man muß Heinrich Krone, der eine in sich gefestigte Persönlichkeit dar- stellt, bescheinis Jen Phasen des mit Mut und Viel Fre r Wieder die ver- krampfte Atmosphä Bundestag und zwischen den Parteien zu entspannen trach- tete. Auch die Sozialdemokraten ziehen vor ihm den Hut, wenn sie auch in ihm den Mann Adenauers sehen und bekämpfen. Hier liegt der Punkt, um den die Auseinander- setzung geht. Man mag es bedauern, aber die sogenannte konfessionelle Parität entwickelte sich mehr und mehr zu einem bestimmten Faktor per- soneller Entscheidungen. Ein Bundespräsi- dent und ein Bundeskanzler gleichen Glau- bens scheinen untragbar. Da Dr. Adenauer aber beabsichtigt, 1961 noch einmal mit vol- len Segeln in den Wahlkampf für seine Par- tei zu starten, um anschließend sein viertes Kabinett zu bilden, wird eine gewisse Zu- rückhaltung der Nominierung Krones gegen- über begreiflich. Dr. Adenauer will mit den Landesvorsitzenden, mit den Fraktionsvor- sitzenden der Landtage sprechen. Sein Kan- ditat sollte möglichst Professor sein, nicht sehr abgestempelt, repräsentativ und erfah- ren genug, um das Bonner Parkett zu be- Wältigen. Ob die Partei ihm folgt, steht noch nicht fest. Versuche, den Bundeswirtschafts- minister, einen attraktiven Mann, ins Spiel zu bringen, zündeten nicht. Man sagt etwas spöttisch, dag gewisse Industriekreise den ihnen manchmal unbequemen Mann ab- stellen wollten. Neuerdings ist auch wieder von dem Präsidenten des Bundesverfas- sungsgerichtes, Gebhard Müller, die Rede. Von den Sozialdemokraten wird aufschluß- reicherweise noch einem anderen Kandidaten der CDU/CSU das Wort geredet, den man Vielleicht unterstützen könnte: Eugen Ger- stenmaier. Der Bundestagspräsident, dem die SPD, als er die Nachfolge Ehlers antrat, die Zustimmung verweigerte, hat sich durch sein gelegentliches Ausbrechen bei ihr einige Sympathien erworben, die ihm allerdings in der CDV/ CSU-Fraktion nicht unbedingt ab- genommen werden. Auch hier verweben sich verschiedene Faktoren. Das Auseinander- sprengen des Blocks der CDU/ CSU dürfte als taktischer Versuch, Carlo Schmid doch nach oben zu bringen, eine große Rolle spie- len. Man wird Eugen Gerstenmaier einräu- men müssen, daß er sich sehr für eine bes- sere Zusammenarbeit der Christlichen Demo- Krater und der Sozialdemokraten einsetzt. Lange Zeit galt er als Verfechter der„Großen Koalition“. An diesem Punkt jedoch schlägt ihm das Mißtrauen derjenigen in seiner eigenen Partei entgegen, die das Zweipar- teiensystem für den besten Weg in Deutsch- land halten. Wie man sieht, ist in der Frage, wer die Nachfolge von Professor Heuss übernehmen soll, ungeheuer viel Zündstoff enthalten. Aus diesem Grund traten vorübergehend einzelne Gruppen und Persönlichkeiten, darunter auch der Bundeskanzler, für eine Aenderung des Grundgesetzes, die eine Ver- längerung der Amtszeit ermöglichen sollte, ein. Heuss selbst, einer der Väter der Ver- fassung, hielt dieses nicht für richtig. Eine weise Auffassung, denn das Herumbasteln an der Verfassung, um schwierigen Perso- nal entscheidungen auszuweichen, Wäre schädlich. Die Verantwortlichen sollten aber jetzt mit aller Entschiedenheit ihre Wahl treffen. Gerade weil das Staatsoberhaupt nicht vom Volk gewählt wird und weil jede Entscheidung mit politischen Hypotheken belastet ist, brauchen die Dinge ihre Zeit, um im Bewußtsein der Oeffentlichkeit reifen zu können. a Einstweilige Verfügung gegen die Illustrierte„Stern“ Hamburg.(AP) Auf Antrag von Bundes- innenminister Schröder und des Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hubert Schrübbers, hat die Dritte Zivilkam- mer des Landgerichts Hamburg eine einst- Weilige Verfügung erlassen, nach der es dem Verlag der IIlustrierten„Der Stern“ ver- boten wird, die Ausgabe dieser Woche mit einem bestimmten Artikel zu verbreiten. Wie von der Redaktion der Illustrierten mitge- teilt wurde, richtet sich die am Samstag erlassene einstweilige Verfügung gegen den Artikel„Wer schützt uns vorm Ver- fassungsschutzt?“, der von dem Bonner „Stern“-EKorrespondenten Meinhardt Graf Nayhauß verfaßt wurde. In dem beanstan- deten Artikel wird behauptete, daß füh- rende Mitglieder des Verfassungsschutzes die ihnen vom Gesetz gerogenen Grenzen über- schritten hätten. Außerdem bringt der Artikel„Enthüllungen über gewisse interne Vorgänge im Bundesamt für Verfassungs- schutz.“ Redaktion und Verlag des„Stern“ werden gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch erheben. Niemöller: Kommandotruppen arbeiteten wie Berufsverbrecher Alzey.(AP) Der hessische Kirchenpräsi- dent Martin Niemöller erklärte am Sonntag in Alzey, die kirchliche Lehre, der Christ dürfe oder müsse an einem„gerechten Krieg teilnehmen, sei durch die Entwicklung der nuklearen Massenvernichtungsmittel immer zweifelhafter geworden, Im heutigen Krieg, bei dem es um das totale„Du oder Ich“ gehe, könne es keine Verteidigung, sondern nur noch Vergeltung geben.„Wer heute von Ver- teidigung spricht, führt in die Irre.“ In diesem Zusammenhang sprach Niemöller auch von der Ausbildung zu„Eommandotruppen“, die „mit allen Mitteln und Methoden von Berufs- verbrechern und Berufsraubmördern“ arbei- teten. Wegen einer angeblichen ähnlichen Außzerung Niemöllers hatte Bundesverteidi- gungsminister Strauß kürzlich Strafanzeige erstattet. een. des- nten nutz, tam- inst⸗ dem ver- mit Wie itge⸗ Stag egen Ver- nner Graf an- füh- s die ber- der erne ngs- ern“ gung en räsi- tag Hrist rieg der imer Tieg, gehe, nur Ver- sem von die ufs rbel⸗ chen eidi⸗ zeige Nr. 39/ Dienstag, 17. Februar 198 MORGEN Seite 3 — Was sonst noch geschah. Während Paris seit Tagen unter einer elskalten Nebeldecke liegt, die den zivilen Luftverkehr auf den Pariser internationalen Flughäfen von Orly und Le Bourget zum Stillstand brachte, stürzen sich in den Ba- dern nahe der spanischen Grenze die ersten Franzosen schon wieder in die Fluten des Atlantiks. In Biarritz wurden am Wochen- ende im Schatten Temperaturen zwischen sechzehn und zwanzig Grad gemessen. In den Mittagsstunden brannte die Sonne so heiß auf das Meer und den Strand, daß man sich in den Juni versetzt fühlte. In der Um- gebung von Bordeaux blühen bereits die Obstbäume. * Unbekannte Täter haben nach einem Be- richt der britischen Zeitung„News Chro- nicle“ ein Jagdflugzeug vom Typ„Meteor“ im Werte von 100 000 Pfund Sterling(etwa eine Million DM) von einem Flugplatz der Royal Air Force in der britischen Grafschaft Wales gestohlen. Das verschwundene Flug- zeug, das auf einem ungezäunten Gelände des Flugplatzes abgestellt worden war, muß offenbar Stück für Stück demontiert und ge- stohlen worden sein. Es gehörte zu einem veralteten Typ, der von der britischen Luft- wafke gegenwärtig nur noch zu Trainings- zwecken benutzt wird. * Am frühen Montagmorgen kollidierte in der Nordsee der deutsche Frachter„Carl Fritzen“(8912 BERT) aus Emden mit dem unter liberischer Flagge fahrenden 30 159 Tonnen großen Tanker„Apyros Niarchos“. Beide Schiffe haben gemeldet, sie seien nicht in Gefahr, Personenschäden seien nicht ein- getreten. Der Sachschaden scheint nach den ersten Funksprüchen nicht bedeutend zu sein. * Sechs von sieben kleinen Kindern sind bei einem Wohnungsbrand in der amerika- nischen Stadt South Bend(Indianapolis) ums Leben gekommen. Die Großmutter der Kin- der, die sich um die Rettung ihrer Enkel bemühte, wird seit dem Brand, der die Woh- nung völlig zerstörte, vermißt. Das Feuer wurde nach Aussagen des geretteten Kindes durch glühende Kohlen verursacht, die aus einem Zimmerofen flelen und einen Stoß Papier in Brand setzten. Drei Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren wurden von Straßenpassanten tot in einem Automobil aufgefunden, das in der Nähe der Ortschaft Warren im amerikani- schen Bundesstaat Wisconsin in einer Schneeverwehung steckengeblieben war. Die Kinder sind nach den polizeilichen Ermitt- lungen an ausströmenden Auspuffgasen er- stickt. Die Mutter der Kinder, eine andere Frau und zwei Männer wurden von der Po- lizei festgenommen, weil sie während des Versuches, den Wagen aus dem Schnee zu befreien größere Mengen Alkohol getrunken und die Kinder vernachlässigt hatten. * Bei einer Aktion der New Vorker Poli- zei und der amerikanischen Bundeskriminal- Polizei gegen Rauschgifthändler wurden bis Sonntag 27 Personen festgenommen und Heroin im Werte von 3,7 Millionen Dollar (rund 15,5 Millionen DM) sichergestellt. Mehr als zehn Kilo reines Heroin konnte dabei sichergestellt werden. Bereits am Freitag gelang es der italienischen Zollpoli- zei in Zusammenarbeit mit der französi- schen Polizei sowie der Interpol, eine mächtige und modern ausgerüstete Schmugg- lerorganisation in Italien zur Strecke zu bringen. * Mindestens sieben Menschen sind durch Bergrutsch in der peruanischen Andenstadt Tablachaca ums Leben gekommen. 25 wei- tere werden vermißt. Hunderte mußten aus ihren in den Bergen gelegenen Dörfern flie- hen, die durch weitere Erdrutsche gefähr- det sind. Ursache der Katastrophen sind starke Regenfälle, die auf eine lange Dürre- periode folgten. Als Vorsichtsmaßnahme gegen neue Erdrutsche wurde, wie wir gestern schon meldeten, die Evakuierung der 10 000 Einwohner von Matucana, einer ande- ren Andenstadt, angeordnet. * Nach offiziellen Angaben wurden im ver- Sangenen Jahr in Polen 7,3 Millionen Liter Weniger reiner Alkohol verkauft als 1957. Da- mals waren mit mehr als 80 Millionen Liter ein zweifelhaftes Rekordergebnis erreicht worden. Polarforscher und Versuchsobjekt zugleich Humanmedizinische Beobachtungen in der Antarktis/ Anpassungs vermögen und Belastungsgrenzen Das Internationale Geophysikalische Jahr IG), das, wie sein Name sagt, Forschungs- Vorhaben der physikalischen Wissenschaften gewidmet war, bot am Rande auch den Bio- logen, Medizinern und Psychologen eine ein- malige Gelegenheit zur Sammlung umfang- reichen neuen Materials. Die amerikanischen Wissenschaftler beschränkten sich nicht auf Untersuchungen an Meereslebewesen auf den Expeditionen der ozeanographischen Institute oder auf das Studium der Tier- und Pflan- zenwelt in den arktischen und antarktischen Gebieten, sondern nahmen die Gelegenheit auch zu umfangreichen Untersuchungen am Menschen selbst wahr; sie erbrachten eine Fülle von Daten, die nun der Auswertung harren. Bei einem Unternehmen wie dem IG ist es nicht mit der Planung und technischen Vorbereitung allein getan. Für das Gelingen ist es nicht minder wichtig, daß die beteilig- ten Wissenschaftler und Techniker, die monatelang unter völlig ungewohnten Ver- hältnissen und großen Strapazen leben und arbeiten müssen, den daraus sich ergebenden Belastungen physisch und psychisch gewach- Sen sind. Man war sich von vornherein darüber klar, daß Strapazen, monatelanges Ab- geschnittensein von der Außenwelt und Ent- behrungen bei den einzelnen ganz verschie- dene Reaktionen hervorrufen würden. Es fehlten jedoch ausreichende wissenschaftliche Unterlagen, um Menschen, die sich für län- gere Zeit in solche Situationen begeben, unter Berücksichtigung aller in Frage kommenden Einzelfaktoren genügend darauf vorbereiten zu können. Von der neuropsychiatrischen Ab- teilung der Walter-Reed- Kliniken der US- Armee und der Abteilung Medizin und Chi- rurgie der US-Marine war daher ein psycho- logisches Forschungsprogramm ausgearbeitet Worden mit dem Ziel, umfassendes Grund- lagenmaterial zu diesen Fragenkomplexen zusammenzutragen. Das Personal der amerikanischen For- schungsstationen in der Antarktis wurde angehalten, Tagebücher zu führen und Unter- Haltungen auf Band aufzunehmen. In den Tagebuchauf zeichnungen sollten u. a. alle Schwierigkeiten der Anpassung an die Wet- ter- und Klimabedingungen, an die Raum- beschränkung und ungewohnte Hausarbeit angeführt und die Methoden beschritten wer- den, mit denen der Betreffende seine Lage zu verbessern beziehungsweise die Anpassung an die Umwelt zu erleichtern suchte. Auch die persönliche Haltung in bezug auf den Fort- schritt der Arbeit im allgemeinen, auf Schwie- rigkeiten in der Benutzung der vorhandenen Ausrüstungen, Funkverbindung mit den an- deren Stützpunkten und mit der Heimat so- Wie Wichtigkeit oder Nebensächlichkeit von Nachrichten war dabei zu schildern. Die Entwicklung von Freundschaften oder Ressentiments unter den Mitgliedern der be- treffenden Station, Hauptthemen der Unter- haltungen, gereizte Stimmung und die Art und Weise, wie man ihrer Herr wurde, auch Beschwerden und Klagen, Grade der Aktivi- tät zu verschiedenen Zeiten und das subjek- tive Zeitgefühl sollten beobachtet werden. Auf Grund der Analyse all dieser Unterlagen hofft man, ein deutlicheres Bild über die Reaktionen des einzelnen und über die menschlichen Kontakte in der Gruppe bei starker körperlicher und seelischer Belastung zu gewinnen. Schon während der Antarktis-Expedition DEEP FREEZE-II 1956/57 war in Little America von Dr. Kaare Rodahl und Dr. Fred Milan vom Luftfahrt- medizinischen Labora- torium Alaska der UsS-Luftstreitkräfte ein kleines Labor für Untersuchungen eingerich- tet worden, die Beobachtungswerte über Zu- sammenhänge zwischen Lebensalter und der Fähigkeit, Kälte zu ertragen, ferner über die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit in dem ungewohnten Klima sowohl bei sitzender Beschäftigung in den Unterkünften als auch bei der Arbeit im Freien und über den Einfluß der Jahreszeit auf das Leistungs- vermögen erbringen sollten. Die späteren erweiterten Untersuchungen amerikanischer Wissenschaftler in der Arktis und Antarktis in verschiedenen Höhenberei- chen— von Meeresspiegelhöhe bis etwa 3000 Meter— zeigten, daß bei extremer Kälte vor allem die Zähne außerordentlich anfällig sind. Zahnschmerzen treten bei Einwirkung der Polarkälte sehr häufig auf, vor allem an devitalisierten und kariösen Zähnen; eine Extraktion läßt sich dann meist nicht mehr umgehen. Mit zunehmender Kälte scheinen sich Zahnfüllungen aus Legierungen zusam- menzuziehen; manche lösen sich überhaupt Ab, andere bieten nur noch einen un vollkom- menen Schutz für die darunter liegende Zahn- höhle, in der nun der Zersetzungsprozeß wei- tergeht. Vorderzähne, vor allem solche mit großen Füllungen oder Goldeinlagen, reagie- ren auf niedrige Temperaturen besonders heftig. Diese Erscheinungen bereiteten den in der Antarktis überwinternden Expeditions- teilnehmern immer wieder Schwierigkeiten, obgleich durch gründliche Untersuchungen und ärztliche Behandlung vor dem Aufbruch zu den amerikanischen Antarktis-Stationen versucht worden war, sie zu unterbinden. Auf Anregung des Ausschusses für Zahnheil- kunde der Nationalen Akademie der Wissen- schaften wurde daraufhin in den Stationen MeMurdo Sound und Little America Vor- sorge getroffen, die Zusammenhänge zwi- schen extrem tiefer Temperatur und Schmerz- empfindung im allgemeinen sowie der Emp- kindlichkeit der Zähne näher zu untersuchen. Dabei wurden neben einer ganzen Reihe von Füllmaterialien auch Schutzvorrichtungen, beispielsweise ein Gummischutz für Zähne, ie ihn Sportler tragen, geprüft und Beob- achtungen über die Auswirkung von Tempe- ratur veränderungen im Mund unter den ver- schiedensten Bedingungen sowie die Zusam- menhänge zwischen Zahnbeschwerden und Psychosomatischen Faktoren angestellt. Unter diesen Faktoren werden in erster Linie alle Beschwerden im medizinischen Sinne sowie „Stress“ verstanden— ein Begriff, der die Gesamtveränderungen im Organismus nach einer Schädigung durch Einwirkung irgend- welcher Kräfte zusammenfaßt und eine stän- dig gleiche Grundreaktion, das„allgemeine Anpassungssyndrom“, bezeichnet. Auch alle Veränderungen des Körper- gewichts und die Dicke der Fettschicht, der vom Körper entwickelten Wärme, der Be- weglichkeit der Gelenke und des Testgefühls wurden sorgfältig registriert. Angesichts ihrer großen Bedeutung werden diese Unter- suchungen im Rahmen des Forschungs- Programms der Vereinigten Staaten für das Jahr 1959 in der Antarktis weitergeführt. Zu diesem Zweck wurde auf der Ross-Insel im MeMurdo Sound ein sehr gut ausgerüstetes ständiges Laboratorium für biologische und medizinische Untersuchungen aller Art samt einer umfangreichen wissenschaftlichen Bi- bliothek installiert, das in diesem Jahr das Zentrum der Tätigkeit von Dr. William Sladen(Johns-Hopkins- Universität) und sei- ner Mitarbeiter sein wird. Ihr Interesse gilt unter anderem auch dem Auftreten von In- fektionen an den Atmungsorganen, der Iso- lierung der Erreger solcher Infektionen und der Entwicklung neuer Methoden zu ihrer Bekämpfung. Neben den humanmedizinischen Unter- suchungen werden von Wissenschaftlern der Universität Wisconsin, des Forschungsinsti- tuts des US Fish and Wildlife Service in Pa- tuxent(Maryland), der Universität Tennessee sowie der Stanford- und George-Washing- ton- Universität die 1957/8 aufgenommenen Studien der Lebensgewohnheiten von Pin- guinen, Riesenraubmöven und Sturmvögeln ebenso weitergeführt wie die Arbeit auf den Gebieten der Tierparasitologie, Entomologie, Botanik und der Biologie der Meereslebe- wesen. f Külte, Sturm und Einsamkeit im unwirtlichsten Land der Erde, der Antarktis, bedeuten große physische und psychische Belastung für die Besatzung der amerikanischen IGꝗA- Stutzpunkte. Ad- Bild Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: In der Rheinebene verbreitet Nebel oder Hochnebel, tagsüber nur gebietsweise auflösend. Gipfel. lagen des Odenwaldes nur leichter Dunst. Bis auf örtliche Nässen des Nebels nieder- schlagsfrei. Im Nebel Tagestemperaturen um oder wenig über null. Tiefsttemperatu- ren zwischen minus 4 bis minus 6 Grad. Außerhalb des Nebels tags Temperatur- anstieg auf einige Grade über null, nachts, vor allem im Bauland und in mittleren Odenwaldlagen minus 5 bis minus 10 Grad, örtlich auch etwas tiefer. Odenwaldgipfel- lagen aber nur leichter Frost. Schwache Luftbewegung. Uebersicht: Das atlantische Tiefdruck- geschehen spielt sich aber noch auf Bahnen ab, die vom Nordatlantik nach dem Eismeer führen. Eine über die Nordsee ziehende Stö- rung läßt zwar nach dem norddeutschen Küstengebiet etwas Meeresluft einsickern, bei uns dauert aber die Hochdrucklage, er- neut durch eine von Südwesten gekommene Hochdruckzelle gefestigt, weiter an. Sonnenaufgang: 7.34 Uhr. Sonnenuntergang: 17.47 Uhr. Vorhersage Korte för 42.2.89-1 Uhr 2 N Selgead 80 2 3 S2 9 8 Poris fosfſondgluft 7 Pegelstand vom 16. Februar Rhein: Maxau 384(6), Mannheim 228 (—7), Worms 157(18), Caub 181(5). Neckar: Plochingen 125(3), Gundels- heim 174(unv.), Mannheim 236(6). „Wunder der Wissenschaft“ Jugoslawische Atom wissenschaftler geheilt Fünf jugoslawische Atom wissenschaftler, die im Oktober vorigen Jahres mit schweren Strahlungsschäden in das Pariser Curie, Krenkenhaus eingeliefert worden waren, konnten am Wochenende geheilt von der französischen Hauptstadt in ihre Heimat zu- rückreisen. Zu ihrer Verabschiedung hatten sich auf dem Bahnhof die Aerzte des Curie- Krankenhauses, die die Jugoslawen behan- delt hatten, sowie die Spender des Rücken- marks, das auf die erkrankten Wissenschaft- ler übertragen worden war, eingefunden. Auch der jugoslawische Botschafter in Paris War zugegen. Die Heilung der fünf Atom wissenschaft- ler wird in Fachkreisen als„Wunder der Wissenschaft“ bezeichnet. Mitte Oktober hat- ten sie sich bei der Forschungsarbeit im jugoslawischen Atominstitut von Vinca Strahlungsschäden in einem Ausmaß zuge- zogen, daß nach menschlichem Ermessen in Kürze mit ihrem Tode gerechnet werden mußte. Die behandelnden jugoslawischen Aerzte setzten ihre letzte Hoffnung auf das Pariser Curie- Krankenhaus, das als Spezial- klinik für Strahlungsschäden gilt. Unter strengster Geheimhaltung wurden die fünf Erkrankten und ein sechster Schicksals- gefährte mit einem Sonderflugzeug nach Pa- ris geflogen. Während dieser sechste Wissen- schaftler nach drei Wochen starb, unterzogen sich die übrigen im Laufe der Zeit insgesamt 18 ganz neuartigen Operationen, die schließ- lich zum Feilerfolg führten. Was wir sahen: Journalisten Jeden Sonntag, Punkt zwölf Uhr(wenn eine aktuelle Sendung nicht mal den Beginn verschiebt), erscheint auf dem Bildschirm des Deutschen Fernsehens der Journalist Werner Höfer; rechts und links von ihm, an einer gebogenen Tafel sitzend, fünf Be- rufskollegen. Jeder hat ein Glas Wein vor sich und ein kleines Schild mit dem Namen drauf und dem Heimatland. Denn diese stän- dig Wechselnde, in der Zusammensetzung auf das jeweilige Politische, wirtschaftliche oder kulturelle Kopfthema des Gesprächs abge- stimmte Fünfergruppe stellt einen Quer- schnitt durch die in der Bundesrepublik ak- kreditierte internationale Presse dar. Das Ganze heißt„Der internationale Frühschop- pen“ und ist mit einer Beständigkeit, wie sie kaum eine andere Sendung aufzuweisen hat, seit vielen Jahren im Programm des Bild- funks. Werner Höfer, in rühmenswerter Weise um Aktualität, um das brennende Problem der Woche bemüht, hatte sich an diesem Sonntag die Lösung des Zypern- Konfliktes vorgenommen, das Uebereinkommen also, das die Regierungschefs Griechenlands und der Türkei bei ihren Besprechungen in Zü- rich über die Zukunft der Insel, über ihre Politische Unabhängigkeit unter der Füh- rung eines griechischen Präsidenten und eines türkischen Vizepräsidenten getroffen haben. Dazu waren ein griechischer und ein türki- scher Journalist eingeladen worden; nach dem Namen der Zeitungen befragt, die sie vertreten, ergab es sich, daß diese so ver- schiedenartig klingenden Titel in der deut- schen Uebersetzung beide Die Freiheit“ hießen. Dieser zufälligen, in der Pointe hüb- im Gespräch schen Uebereinstimmung entsprach bemer- kenswerterweise auch die Gemeinsamkeit in der Haltung. Sowohl„Die Freiheit“ der Tür- kei wie„Die Freiheit“ Griechenlands beton- ten, daß weite Bevölkerungsteile beider Län- der den Zypern- Kompromiß ihrer Regie- rungschefs mißbilligten. Es sei dies— nicht zuletzt durch das Vetorecht der zwei Zy- pern- Präsidenten— eine künstliche Lösung, die nicht den Keim des Lebensfähigen in sich trage, nicht die entscheidende Ausräumung der Gegensätze bewirke. Dem Hinweis Hö- fers, daß doch jeder Kompromiß besser sei, als das Blutvergießen der vergangenen Jahre, widersprachen sie zwar nicht, doch schien ihnen auch das die Zypern-Lösung nicht schmackhafter zu machen. Erfreulich aber, daß der türkische wie der griechische Jour- nalist immer wieder die grundsätzlich freundschaftliche Beziehung beider Völker zueinander hervorhoben. Kleine Kontro- versen gab es in dieser Sache mit dem Kol- legen aus England, und da zeigte sich unver- hüllt die gemeinsame Zielrichtung der zyprio- tischen Bewegungen. Werner Höfer jedoch fing dies geschickt ab und steuerte schließ- lich den„Frühschoppen“ ins amerikanische Fahrwasser: Ob nach der schweren Erkran- kung von Außenminister John Foster Dul- les der einstige Hochkommissar in der Bun- desrepublik, John J. MecCloy, Chancen der Nachfolgerschaft habe, fragte er den Journa- listen der USA? Ja, antwortete dieser, zumal Mecloy populär sei und auch mit Präsident Eisenhower gut stehe. Doch sind das nur Stichworte dieses einen Journalistengesprächs, über das in allen Fin- Zzelheiten zu berichten kaum möglich ist, da der Reiz des„Frühschoppens“ eben nicht in gleichsam zementierten Formulierungen liegt. sondern im Zueinander- und Miteinander- sprechen kundiger, besorgter Beobachter des politischen Geschehens. Werner Höfers Wir- ken in dieser Sendung ist beispielgebend in unserer Zeit: da sitzen oft die Vertreter ganz extremer Weltanschauungen und Lebensauf- kassungen zusammen an einem Tisch, und wenn auch das, was sie reden, mitunter dank Höfers eleganter Führung den Anschein hei- terer Gelassenheit trägt, so ist es darum doch nicht weniger ernsthaft, immer aufschlußreich, erhellend und vor allem ganz im mensch- lichen Raum, fernab jeder sektiererischen Strenge, verankert. Im Gespräch sein, im Gespräch bleiben— ist das nicht eine der wichtigsten Aufgaben unseres in Fronten er- starrten Jahrhunderts? K. H. Modernes Gesundheitswesen Schneeabreibungen Ein recht gutes Mittel zur Abhärtung im Winter stellen für gesunde und kräftige Men- schen Abreibungen mit Schnee dar. Solche Abreibungen, die innerhalb 1 Minute den ganzen Körper treffen müssen, sind weit weniger unangenehm, als die Anwendung kalten Wassers. Schneeabreibungen können besonders geeignet sein zur Abhärtung der Haut und zur Abwehr von Erkältungskrank- heiten. Sie dürfen keineswegs übertrieben werden und setzen stets eine gewisse Wider- standsfähigkeit voraus. In Krankheitsfällen sind Abreibungen mit Schnee nur in seltenen Ausnahmefällen und nicht ohne Rat eines sachkundigen Arztes vertretbar. Schreibtischmenschen und Winters por“. Wer nur 10 oder 14 Tage Winterurlaub hat, möchte diese Tage gern voll ausnutzen. Aber Schreibtischmenschen und Autofahrer oder Sekretärinnen, die ohne regelmäßiges sportliches Training zum Skisport in die Berge fahren, holen sich oft schon in den ersten zwei Tagen einen soliden Muskel- kater, der sie zwingt, Ruhetage einzuschie- ben, sich zu schonen und behandeln zu las- sen. Wie Dr. Klaus Holm in einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung feststellt, kann das plötzliche„körperliche Ausarbeiten“ für Menschen, die in den letzten zehn Jahren nur zwischen Schreibtisch und Auto hin und her pendeln, schwerste Folgen haben. So er- innert Prof. Hittmair, der Direktor der Me- dizinischen Universitätsklinik Innsbruck, im- mer wieder daran, wie häufig untrainierte Bergurlauber ihre Leistungsfähigkeit über- schätzen und sich schon in den ersten Ferien- tagen zu große Leistungen zumuten. Manche von ihnen büßen diesen Leichtsinn mit eimem Herzinfarkt oder gar mit dem Tod. Schreibtischmenschen, besonders solche über 40 Jahre, sollten mit dem Wintersport sehr vorsichtig sein und sich auf Spaziergänge und leichtere Skilabfahrten beschränken, bei schwereren Abfahrten müssen sie unbedingt zwischendurch Pausen einlegen. Vor allem Sollte man schon vor Antritt des Urlaubs mit allmählich sich steigerndem Körpertraining beginnen und es dann auch in den Ferien nur langsam angehen lassen. Der„Lebensstil der Aeußer- liehkeit“ Das Verlangen nach einer Steigerung des Verbrauchs, nach einem böheren Lebens- Standard, ist zum vordringlichen sozialen Anliegen aller Bevölkerungsschichten ge- worden. Das innerste Gesetz der modernen industriellen Produktion besteht dar n, im- mer neue Bedürfnisse zu erwecken, meist in Form der Sozialisierung ehemaliger Luxus- güter, und dann die Befriedigung durch Mas- Senproduktion vorzunehmen. Das erzeugt eine veränderte Lebenshaltung, einen Le- bensstil der Aeußerlichkeit, der Hetze und Ungeborgenheit. Diese Ansicht vertrat Dr. Georg Wanne gat, Senatspräsident beim Landessozial- gericht Baden-Württemberg. Dr. Wannegat stellte zugleich fest, daß trotz stetig steigen- dem Lebensstandard die Krankheitsanfällig- keit der westdeutschen Bevölkerung eben- falls ansteigt: 26 Millionen Arbeitstage gehen zum Beispiel nach seiner Feststellung in der Bundesrepublik jedes Jahr durch Erkaltungs- krankheiten verloren. Der Prozentsatz der Arbeitnehmer, die vor Erreichung der Alters- grenze wegen vorzeitiger Berufsunfähigkeit aus dem Erwerbsleben ausscheiden müssen, wird immer höher. Stricken zur Nervenberuhigung Ständig gehetzte berufstätige Frauen sollten nach Meinung des Londoner Psycho- logen Dr. F. E. C. Casson häufiger nach dem Strickzeug greifen, um ihre Nerven zu be- ruhigen. Er rät seinen Patienten, bei den täglichen Eisenbahn- und Untergrundpahn- fahrten zu stricken statt zu rauchen, Zeitung zu lesen oder Kreuzworträtsel zu lösen. Die rhythmische Bewegung der Hände mit den Stricknadeln übe auf Geist und Körper einer besänktigenden und ausgleichenden Einfluß aus und ermögliche somit gleichzeitig Ent- spannung und neue Energieaufladung. Wich tig sind hierbei allerdings leichte Strick- nadeln und nicht zu schwierige Muster. e 9 111 ö 1 1 ö Seite 4 MANNHEIM Dlenstag, 17. Februar 1939/ Nr. Monster- Prozeß vor der Großen Strafkammer: Drei Angeklagte suchen nach einem Alibi Gerissenes Einbrecher-Trio spielte Rififi/ Einbrecherwerkzeuge in Heimarbeit gebastelt/ 14 Verhandlungstage Gestern begann vor der Großen Strafkammer des Mannheimer Landgerichts unter Vorsitz von Landgerichtsrat Dr. Lovisa ein Monsterprozeß, der in der Mann- heimer Prozeßgeschichte kaum eine Parallele haben dürfte. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben 83 Zeugen und fünf Sachverständige aufgeboten; sie sollen gegen, bzw. für drei Angeklagte aussagen, denen 27 schwere Einbruchsdiebstähle zur Last gelegt werden. Erich Dumke 652), Schlosser und zuletzt„seriöser Kauf- mann“, Straßenhändler und Hühnerzüchter Erwin Raschke(54, und Reisevertreter Otto Schmidt(44) bestritten bisher energisch, in den Jahren 1954 bis 1957 ihren Lebensunterhalt durch nächtliche Diebestouren bestritten zu haben. Sie leugneten Auch am ersten Verhandlungstag vor der Großen Strafkammer. Als im Oktober 1957 Erich Dumke der Rastatter Kriminal-Polizei ins Netz ging, war das Erstaunen allseits groß. Dumke war damals Milchhändler. Daß der ehrbare Kaufmann aller- dings in seinem Keller eine Werkstatt eingerichtet hatte, in der er Einbruchswerk- zeuge maß- und verpackungsgerecht herstellen konnte, das wußte seine Laufkund- schaft nicht. Auch Erwin Raschke— der Dumke schon jungen Jahren im pommerschen Stolp kennenlernte— hatte sich gut„getarnt“. Zu- letzt züchtete er in Bruchsal Hühner. Die Farm hatte ihm sein Freund Dumke zu- Beweismaterial in Berger „Kindergeldgesetz ist nur ein Torso geschanzt. Otto Schmidt, Reisevertreter, Transportunternehmer und Gastronom, macht noch den solidesten Eindruck. Er wohnte zuletzt in Heidelberg. In den Nach- kriegsjahren kam er auf legale Art zu eini- gem Vermögen. Nicht ganz so glücklich sieht es jedoch mit seinen Vorstrafen aus. 1956 wurde Schmidt wegen fortgesetzter Hehlerei zu einer längeren Gefängnisstrafe verurteilt, der er sich allerdings durch Flucht entzog. Was nun Dumzkes Vorstrafenliste an- betrifft, so ist sie wenig geeignet, den Ruf des Angeklagten zu festigen. 1928, 1930 und 1933 verbüßgte er wegen schweren Dieb- Stahls im Rückfall mehrjährige Zuchthaus- straken in preußischen Strafanstalten. 1937 schlossen sich hinter dem„seriösen Kauf- mann“ die Tore eines KZ-Lagers. Dumke versuchte dieses bedauernswerte Geschick auf seine Weise zu interpretieren:„Ich war eben gegen das Regime“. Zeugen wollten es jedoch anders wissen: Der Häftling Dumke trug damals auf der KZ-Kluft den grünen Winkel der notorischen Berufsverbrecher. Raschke ist ebenfalls einschlägig vor- bestraft. Bieder naiv versuchte er dem Ge- richt klarzumachen, daß eine unschöne Hehlersache von Berliner Richtern falsch beurteilt worden sei. Er habe doch besten- falls ein Wirtschaftsvergehen begangen. Der Staatsanwalt fragte am Montagvormit- tag den Hübnerzüchter:„Waren Sie Mit- glied eines Berliner Ringvereins?“ Der Angeklagte verneinte. Die Beutefahrten des Trios zeichneten sich durch eine un wahrscheinliche Raffinesse und Präzision aus. Das französische Film-Lehr- beispiel„Rififi“ wurde in vielen Fällen in 1¹¹ Bundesschatzminister Dr. Lindrath sprach mit Vertretern des Mittelstandes Die Forderungen des gewerblichen Mit- telstandes um eine konstruktivere Unter- stützung durch die Bundesregierung standen im Mittelpunkt einer Diskussion zwischen Bundesschatzminister Dr. Hermann Lind- rath und den Vertretern der Gewerbevereine von Baden, Rheinland-Pfalz und Hessen in Schwetzingen. Die Mittelstandsbeihilfe aus ERP-Mitteln, Einkommensteuer, Umsatz- und Gewerbesteuer, die Aufbringung der Beiträge zur Familienausgleichskasse, die Altersversorgung der Gewerbetreibenden und die staatspolitische Verpflichtung des Mittelstandes wurden dabei eingehend be- sprochen. Die Vertreter der Gewerbeverbände hoben besonders hervor, daß der kleine Ge- werbetreibende nur einen Kredit mit niedri- gem Zins aufnehmen könne. Minister Lind- rath gab ohne weiteres zu, daß Zinssätze von sieben Prozent von Handwerkern heute nicht mehr getragen werden können. Er versicherte in diesem Zusammenhang, daß Im Ausschuß: Etatberatungen begannen gestern im Rathaus Am gestrigen Montag begannen im Verwaltungs- und Finanzausschuß die Etatberatungen für das Haushaltsjahr 1959. Die von der Verwaltung aufgestell- ten(und in Fachausschüssen beratenen) Haushaltspläne der einzelnen Ressorts müssen nun genau auf die zu erwarten- den Einnahmen abgestimmt werden. Sorgfältig ist zu prüfen, was die laufende Rechnung wird tragen können, was im außerordentlichen Haushaltsplan durch Darlehen zu fianzieren ist, was der or- dentliche Haushalt durch Anteilbeträge dazu beitragen kann. Ferner ist zu ent- scheiden, ob der Schuldendienst normal verlaufen soll oder ob höhere Tilgungen geleistet werden sollen. Dabei ist der verhältnismäßige Anteil eines jeden Res- sorts zu bestimmen. Zwar darf sich kein Ressort auf Kosten anderer ausbreiten, aber das dem Gemeinderat zustehende Ermessen kann Schwerpunktbildungen zustimmen. Die damit verbundene Zu- rückhaltung auf einzelnen Gebieten soll kein Dauerzustand sein. Das vernünftige Ab- und Zugeben bei solchen Schwerpunktbildungen ist eins der schwierigsten Geschäfte, die Gemeinderat und Verwaltung miteinan- der unter Dach und Fach zu bringen ha- ben. Der Verwaltungs- und Finanzaus- schuß wird sich ihm mehrere Tage wid men und der Plenarversammlung einen möglichst ausgereiften Haushaltsplan vorlegen. f. w. k. erwogen werde, 150 Millionen Mark aus ERP-Mitteln zu einem Zinssatz von 5 bis 5,5 Prozent auszugeben. Außerdem versprach der Minister, sich bei Kreditanträgen bis Z⁊u 10 000 Mark für einen weiter ermäßigten Zinssatz von vier bis fünf Prozent einzu- setzen. ö Auf Steuerfragen eingehend, verwies Minister Lindrath darauf, daß durch das Splitting- Verfahren und den Wegfall des Notopfers, durch die Erhöhung der Frei- grenze bei der Umsatzsteuer und die Ver- günstigung bei Arbeitsgemeinschaften von Gewerbetreibenden bereits eine Erleichte- rung eingetreten sei. Die Gewerbesteuer sei zweifellos überholt, meinte Dr. Lindrath, er sei deshalb als Abgeordneter und Minister schon immer für die Personalsteuer einge- treten. „Wegen des Kindergeldes bestehe starke Unruhe im Mittelstand“, warf dann Vor- sitzender Starke, Mannheim, ein. Eine wei- tere Erhöhung des Kindergeldes zu Lasten des gewerblichen Mittelstandes stelle eine krasse Ungerechtigkeit dar. Der Bundes- minister erklärte, daß eine grundsätzliche Anderung dieses Gesetzes vorgenommen werden müsse, ja unbedingt notwendig sei. Auf Bitten der Diskussionsteilnehmer ver- sprach der Bundesminister sich für eine baldige und zufriedenstellende Lösung ein- zusetzen. Abschließend stellte Dr. Lindrath fest, daß die Bundesregierung die Bedeutung des gewerblichen Mittelstandes anerkennt. Durch einen interministeriellen Gesetzgebungsaus- schuß habe die Bundesregierung bereits be- wiesen, daß sie an einer konstruktiven Mittelstandspolitik stark interessiert sei. Der Minister erklärte sich bereit, sich im kom- menden Jahr wieder zu einer Aussprache zur Verfügung zu stellen und dazu gegebe- nenfalls Sachbearbeiter anderer Ministerien mitzubringen. hama/ Schie Filmspiegel 08/15 weiblich: Planken(Gr. Haus):„Blitzmädel an die Front“ „Was der Wehrmachtsbericht verschwieg“ soll das Drehbuch des„08/15“-Autors Hans Hellmut Kirst enthalten. Er hält sich dabei eng an die stets etwas abfälligen und zwei- deutigen Parolen, die unter den Landsern über die„Blitzmädels“ und die Herren Stabsofflziere verbreitet wurden. Echte Pro- bleme werden nur zaghaft angedeutet, ohne daß sie dem Film einen Inhalt geben. Er kommt kaum über unzählige Abenteuerfilme hinaus, die unter„Mädchenhandel“ einzu- ordnen sind. Da auch die einzelnen Darstel- ler dazu angehalten sind(Regie Werner Klingler), ihre Rollen zu überzeichnen, leidet der Wahrheitsgehalt des Ganzen unter dem Vorwurf der Uebertreibung. Sto den Schatten gestellt. Bei allen Fischzügen waren die Angeklagten motorisiert. Einmal tauchten sie im Allgäu auf, ein anderes Mal in Westfalen. Hauptoperationsgebiet blieb aber der nordbadische Raum. Zwischen Mannheim und Karlsruhe wurden nahezu Alle Haardtgemeinden„abgegrast“. Den größ- ten Fischzug machten die drei in Hockenheim wo sie für 30 000 DM Juwesen mitgehen lie- Ben. In Hambrücken räumten sie den Tresor einer Darlehenskasse aus, die Beute betrug 17 000 DM. Spar- und Darlehenskassen, die Kassenräume land wirtschaftlicher Genossen- schaften und Juweliergeschäfte waren über- haupt die bevorzugten Ziele. Der Gesamtwert der Beute beträgt nach vorsichtigen Schätzungen rund 200 000 Mark.. Dumke wies natürlich das alles weit von sich. Er hatte ja Geld. Goldbarren sogar. Und er war am Ost-Westgeschäft beteiligt. Ein andermal habe er 150 000 Mark in der Kinobranche investiert und außer dem Milchgeschäft besaß er noch eine Lebens- mittelhandlung in Baden- Baden. Eigen- artiger weise stiegen immer nach den erfolg- reichen Fischzügen Dumkes Konten und der Buchprüfer, den das Gericht am Montag hörte, wiez nach, daß die Geschäfte eben- sowenig ertragreich waren wie Raschkes mickrige Hühnerfarm. Dumkes Weste hat aber noch mehr dunkle Flecken. Bei der Staatsanwaltschaft Kassel läuft z. Zt. ein Ermittlungs verfahren. In die- ser Sache saß Dumke schon einmal in Unter- suchungshaft. Nur der schlüssige Beweis, daß mehrere Einbruchsdiebstähle in Kassel Beute: 60 000 DMW) auf sein Konto gehen, konnte noch nicht geführt werden. Und in Rastatt rätselt die Kripo, ob nicht vielleicht die Firma Dumke im September 1957 die Baden-Badener Kurhaus-Kolon- naden„inspizierte“. Damals verschwanden nämlich Juwelen im Wert von 180 O PM Der Prozeß wird heute fortgesetzt und dauert voraussichtlich 14 Tage. 2 0 7 2 72 1.1222 zeigte Erich Dumke. Vor den Pressefotografen suchte Wenig Sinn für Publicity er sich durch einen vorgehaltenen Papierbogen 2zu schützen. In der ersten Reihe sitzt Dumkes Komplice, der Hühnerzüchter Raschke, da- hinter Otto Schmidt. Bilder(3): Steiger Gestern, gegen 10.32 Uhr: Eilzug fuhr in Schweißtrupp im Hauptbahnhof Gestern morgen, gegen 10.32 Uhr, wurde im Hauptbahnhof Mannheim ein Schweiß- trupp des Gleislagers Karlsruhe vom Eilzug E 4883 Stuttgart— Ludwigshafen überfahren. Der Schweißer Werner Wagner aus Ubstadt war sofort tot; der Schweißer Franz Müller aus Jöhlingen wurde schwer verletzt ins Städtische Krankenhaus eingeliefert. Die ersten Ermittlungen haben ergeben, laß der Sicherheitsposten, der etwa zehn Meter von der Unfallstelle entfernt stand, den Eilzug, der wegen Bauarbeiten in Lud- Wigshafen ausnahmsweise das Gegengleis Ludwigshafen Mannheim befuhr, zu spät bemerkte und den Trupp nicht mehr recht- zeitig warnen konnte. Ob dem Posten die durch die Baustelle bedingte Aenderung der Fahrorùnung bekannt war, wird zur Zeit noch geprüft. J. B. Kettenreaktion: Motorradfahrer getötet auf Sandhofer Straße Auf der Sandhofer Straße ereignete siazh gestern morgen, gegen 6,30 Uhr, ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 213zähriger Motorradfahrer aus Dossenheim kam ins Schleudern und stürzte hinter einem hal- tenden Lastzug auf die Fahrbahn. Zur glei- chen Zeit stieß ein Omnibus aus Lampert- heim gegen einen Personenwagen, der we- gen des starken Verkehrs anhielt, schleu- derte den Pkw zur Seite und prallte selbst auf den haltenden Lastzug. Der Motorrad- fahrer wurde zwischen Lastzug und Omni- bus eingeklemmt und war sofort tot. Der Busfahrer und fünf Fahrgäste erlitten Ver- letzungen. Bei drei Verletzten wurden im Krankenhaus Gehirnerschütterungen fest- Uberlistet: Dumłe hört den Eröffnungsbeschluß gestellt, bei den übrigen Körperprellungen Der brachliegende Heilfaktor Bewegung Dr. Schmidt-Dincklage demonstriert Bali-Gymnastik in der U- Schule Die in Mannheim etwa rund 500 Mit- glieder zählenden Vereine der Deutschen Volksgesundheitsbewegung(Kneipp-Verein, Waerland-Bewegung, Verein für Homöopa- thie und Gesundheitspflege sowie bio- chemischer Verein) werden am Mittwoch (19 Uhr) sowie dem darauffolgenden Donners- tag und Freitag(jeweils 18 Uhr) in der U-Schule Unterrichtsstunden in Bali-Gym- nastik veranstalten. Anlaß zu dieser Aktion bietet die Anwesenheit des Pioniers der Bali- Gymnastik, Dr. Dirk Schmidt-Dincklage, der sich am Wochenende in Mannheim der Presse Vorstellte:„Es ging mir darum, den brachliegenden Heilfaktor Bewegung wie- der stärker zur Geltung zu bringen, als ich das Bali-Gerät erfand“, berichtete Dr. Dinck- lage. Die Entstehungsgeschichte jenes Gerätes, an dem die sogenannte Bali-Gymnastik demonstriert werden soll, reicht in die Vor- Kriegsjahre zurück, als der in Kairo geborene und von Jugend auf den Lebensformen und geistigen Strömungen des Nahen und Ferne- ren Ostens aufgeschlossene Arztsohn und Nationalökonom Dr. Dincklage gerade ein- mal für ein halbes Jahr die Insel Bali durch- forschte. Dort entdeckte er in einer für den üblichen Touristenstrom unzugänglichen Tanzschule, daß die Balinesen mit gebogenen und daher leicht federnden Zweigen in den Händen bestimmte gymnastische Uebungen zu verrichten pflegten, die dem Konditions- training für den Tempeltanz dienen sollten. 20 Jahre später, lange noch vor dem Hula-Hoop-Boom, begann Dr. Dincklage seine Erkenntnisse von damals in die Tat umzusetzen. Er ließ sich die Erfindung des „Bali-Gerätes“ patentieren und ging an Her- stellung und kommerzielle Ausnutzung der Erfindung. Die Einfachheit der Konstruktion dieses auf den ersten Blick einer geöffneten Sicherheitsnadel gleichenden Gerätes ist ver- blüfkend. Es besteht aus einer zweckdien- lich gebogenen plastiküberzogenen Stahl- feder, die an beiden Enden mit Griffen ver- sehen ist. Seine besondere Wirkung: Kraft- anstrengung und Bewegung stehen bei dem Uebenden sozusagen in einem idealen Ver- hältnis, der Körper wird nicht verkrampft, sondern entspannt, weite Regionen besser durchblutet und der allgemeine Kräftezu- stand, die Muskeln, kurz: die„Kondition“ gesteigert. Dr. Dincklage bleibt nicht lange in Mann- heim. Er reist mit seiner Assistentin(die jene Bali-Uebungen mit Grazie überzeugend zu demonstrieren versteht) heute von einem Krankenhaus und einem Kongreß zum anderen. Von der Eorrigierung von Hal- tungsfehlern bis zur Heilgymnastik bei Ver- sehrten oder bei Kreislaufgestörten bedient sich die Therapie, wie er versicherte, in stei- gendem Maße seiner Methode. ne. Hans Arnold 60 Jahre alt Bademeister und Lebensretter Im Hause Schwetzingerstraße 7 werden sich heute viele Mannheimer die Türklinke in die Hand geben. Dort feiert Hans Arnold seinen 60. Geburtstag im Kreise seiner Fa- milie. Das Geburtstagskind ist durch seine 40jährige Tätigkeit auf dem Rhein vielen Mannbeimern ein guter Bekannter, vielen sogar ein Freund. Neun Lebensrettungen und etwa 20 Befreiungen aus Wassernot sind der„Rekord“ des heutigen Bademei- sters im Städtischen Freibad am Stephanjen- ufer, das er seit 1946 verantwortlich leitet. Als FHilfsbademeister begann Hans Arnold seine Laufbahn im Frauenschwimmbad am Rhein, das 1932 Familienbad wurde und 1945 den Bomben zum Opfer fiel. In seine Ausbildungszeit fällt auch seine sportliche Betätigung als Kraftsportler im VfK, wobei er zu recht beachtlichen Erfolgen kam. Wie Hans Arnold in uneigennütziger Weise das eigene Leben aufs Spiel setzte, um anderen das Leben zu retten, so ist er heute noch der zu vorkommende und stets hilfsbereite Bade- meister im Städtischen Freibad. 3e. und leichte Haut verletzungen. Zwei Perso- nen konnten nach der ambulanten Behand- lung wieder entlassen werden. Der Sach- schaden wird auf 15 000 Mark geschätzt. LB. Aus dem Polizeibericht: Soldaten griffen an Drei junge Leute verletzt Gegen ein Uhr nachts wurden drei junge Leute, in deren Begleitung sich auch junge Mädchen befanden, auf der Ladenburger Straße in Käfertal von amerikanischen Sol. daten beschimpft und mit Steinen beworfen, Die jungen Leute wichen bis zur Straßen- bahnhaltestelle zurück, aber sie wurden wei. ter verfolgt und angegriffen. Der eine erlitt eine Stichwunde, die beiden anderen Kopf- prellungen. Erst als die Mädchen zu schreien anfingen, machten sich die Soldaten aus dem Staube und entkamen ungehindert. Angefahren Auf der Kurpfalzstraße wurde eine 21- jährige Angestellte, die die Fahrbahn über- queren wollte, von einem in Richtung Pa- radeplatz fahrenden Motorroller angefahren und schwer verletzt. Im Krankenhaus wurde eine Schädelfraktur festgestellt. Eine auf dem Roller mitfahrende Frau kam mit leich- ten Verletzungen davon. Gefährlicher Sturz Auf dem Lindenhofsteg wurde ein 29. jähriger Mann aus Käfertal verletzt auf- gefunden und sofort ins Krankenhaus ge- bracht. Wahrscheinlich ist der Mann gestürt Und gegen das Brückengeländer gefallen. Daz Krankenhaus stellte eine gefährliche Schä- delbasisfraktur fest. Kassette aufgebrochen Ein Unbekannter drang in der Oststadt nachts in die Geschäftsräume eines Vereins ein und suchte in den Möbeln nach Bargeld. Eine Geldkassette brach er gewaltsam auf und verschwand mit 500 Mark. Tot aufgefunden Ein 78jähriger Rentner wurde in seiner Feudenheimer Wohnung tot aufgefunden. Auf welche Art der Mann ums Leben kam, ist noch nicht geklärt. Bundesverdienstkreuz für Bundesbahner In einer Feierstunde hat der Präsident der Bundesbahndirektion Karlsruhe, Dipl.-Ing. Stroebe, Bundesbahnamtmann a. D. Korzilius das vom Bundespräsidenten verliehene Bun- ee. ,,, eee, Fes ee, F f desverdienstkreuz- am Bande überreicht Bundesbahnamtmann Korzilius war seit 1987 Betriebsingenieur und Vertreter des Amts- vorstandes beim Betriebsamt Mannheim I. Seiner Tätigkeit war es in erster Linie zu verdanken, daß nach dem Kriege im Raum Mannheim schon bald wieder der Eisenbahn- verkehr aufgenommen werden konnte. Schie Wohin gehen wir? Dienstag, 17. Februar Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 19.00 bis 22.45 Uhr:„Tannhäuser“(Th.-G. Nr. 2121 bis 3180); Kleines Haus, 20.00 bis 21.45 Uhr: „Jean“(Th.-G. Nr. 79518480, freier Verkauf). Konzerte: Deutsch-Amerikanisches Institut, 19.30 Uhr: Aus der Metropolitan Opera„Ara- bella“(Tonband— Schluß). Filme: Planken, Großes Haus:„Blitzmädels an die Front“; Kleines Haus:„Helden“; Alster: „Eine Braut in jeder Straße“; Schauburg: „Pesthauch des Dschungels“; Scala:„Windjam, mer“; Capitol:„Der Mann ohne Nerven! Alhambra: Der Engel, der seine Harfe ver- setzte“; Universum:„Hier bin ich— hier bleib ich“; Kamera:„Ein Weib wie der Satan“; Kur- bel:„Vier Frauen im Sumpf“; Palast:„Dra- cula“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Heiße Colts und schnelle Pferde“. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 — nig Schlaf? daun Nr. 80 chte W Zu da- iger Perso- hand- Sach · zt. IB. 3 zunge zunge burger n Sol. vor fen. raßen- n Wei. exlitt Kopf- hreien is dem ne 21- über · g Pa- fahren wurde e Aut leich- in 29- t auf- 18 ge Stürit N. Das Schä- ststadt erxeins argeld. m auf seiner unden. kam, nt der 1.-Ing. rzilius Bun- eee kin Leistungs- beweis in Qualität und Preis! 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Erstmals werden in diesem Jahr Fir- men aus der Sowjetzone nicht an der Messe teilnehmen. Die Absage erfolgte, nachdem den ostzonalen Ausstellern von der Messe- leitung untersagt worden war, ihre Waren als in der„Deutschen Demokratischen Re- publik“ hergestellt zu bezeichnen. Unter den rund 50 000 Spielsachen wer- den auch in diesem Jahr wieder viele Neu- Stabsarzt erschoß Flüditenden Staatsanwalt: Vorsätzliche Körperverletzung Karlsruhe. Ein 40jähriger Bundeswehr- Stabsarzt hat am Samstag— wir wir in un- serer gestrigen Ausgabe bereits kurz mel- deten— in Karlsruhe mit séiner Dienst- Pistole einen Mann erschossen, der sich zu- Vor der zwölfjährigen Tochter des Arztes un- sittlich genähert hatte. Nach Mitteilung der Karlsruher Kriminalpolizei soll ein 50jähri- ger Buchbindermeister das Kind in einer öffentlichen Parkanlage belästigt haben, als 0 — — — — — — — —. — — —̃— — ͥͤ—— kinen Jag lang frisch mit 1 E mal un — = — 2 rr————— So sind Sie gefeit gegen Körpergeruch! g sich die zwölfjährige gemeinsam mit einer Schulfreundin auf dem Heimweg befand. Das Mädchen verständigte seinen Vater, der in Zivil, mit seiner Dienstpistole bewaffnet, in den Park zurückging, gemeinsam mit einem 17 jährigen Schüler den Unhold stellte und mn vorläufig festnahm. Als der Mann fliehen Wollte, gab der Stabsarzt nach seinen An- gaben zwei Warnschüsse ab und zielte dann emgeblich auf die Füße des Ausreißers. Der Schuß verfehlte aber sein Ziel, traf die rechte Brustseite des Buchbinders und tötete ihn. Der Arzt beauftragte anschließend den 17jäh- rigen Schüler, die Polizei herbeizurufen, während er selbst bei der Leiche des Erschos- senen Wartete. Montag alf einer Pressekonferenz, der Stabs- Abt habe zwar das Recht gehabt, den Buch- binder festzunehmen, der Gebrauch der Dienstwaffe stelle, jedoch eine widerrecht- iche vorsätzliche Körperverletzung dar, die sogar zur fahrlässigen Tötung eines Men- schen geführt habe. Der Stabsarzt werde selbstverständlich strafrechtlich zur Rechen- schaft gezogen, denn eine Selbsthilfe dieser Art dürfe es nicht geben. Busunglück: 6 Schwerverletzte Hamburg. Bei einem Autobusunglück wurden in Hamburg- Lohbrügge sechs Per- sonen schwer und zwölf weitere leicht ver- letzt. Wie die Polizei am Montag mitteilte, ereignete sich das Unglück, als der Bus beim Ausweichen vor einem entgegenkom- menden Personenwagen ins Schleudern ge- riet und gegen einen Baum prallte. Nacn drei Jahren geklärt Karlsruhe. Der Tod der 54 Jahre alten Karlsruher Prostitutierten Helene qubelt, die in der Nacht zum 4. September 1956 in Mrem Mansardenzimmer in der Karlsruher Altstadt erwürgt aufgefunden worden war, konnte nunmehr geklärt werden. Nach den Angaben der Staatsanwaltschaft Karlsruhe handelt es sich bei dem Täter um einen 30 Jahre alten land wirtschaftlichen Arbeiter aus dem Kreis Pforzheim, der zuletzt als Knecht auf einem Hof in der Umgebung von Eppingen beschäftigt war. Lokomotive erfaßte Bahnarbeiter Hildesheim. Zwei Todesopfer forderte ein schwerer Unfall am Samstag auf dem Hil- desheimer Bahnhof. Eine Lokomotive über- fuhr zwei Bahnarbeiter, die dabei tödliche Kopfverletzungen erhielten. Oberstaatsanwalt Dr. Eglin erklärte am heiten sein. Für die Buben bringen die Spielzeugfabrikanten einen elektrischen, kerngesteuerten Roboter, eine„Postrakete“ mit einem chemischen Treibsatz, ein Klein- auto mit Stahlkarosserie und Batteriebe- trieb mit Höchst geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern und ein Spielzeug-Auto- mobil, das durch Lichtstrahlen ferngelenkt wird. Die Mädchen werden in diesem Jahr mit elektrischen Puppennähmaschinen, elektri- schem Staubsauger für die Puppenwohnung und für die Puppenküche mit einem moder- nen Elektroherd mit dem„Ultragrill“ über- rascht. Elektrische Mixgeräte und Stahlge- schirr für den Puppenelektroherd sind wei- tere Neuheiten, die der Puppenmutter die „schwere Arbeit“ leichter machen sollen. Während Raketen und Raketenabschuß- rampen noch im Streitgespräch der Oeffent- lichkeit stehen, werden einige geschäftstüch- tige Spielwarenhersteller als„hochaktuelle Neuheiten“ maßstabsgerechte Raketenan- lagen anbieten. Panzer wagen mit ferngelenk- ten Geschützen,„Atom-Kanonen“, eine„Ori- ginalmodell 08-Pistole als Plastik- Wasser- Pistole, ein Maschinengewehr aus Plastik und viele, viele Spielzeugsoldaten sind in dem wieder umfangreich gewordenen Sortiment der Kriegsspielzeuge in diesem Jahr zu sehen. Für besonders brave Wirtschaftswunder- Kinder bringt eine Firma aus dem Rheinland als Messeneuheit eine Garteneisenbahn im Maßstab 1:8. Bei einer Spurweite von 184 Millimeter können auf der mittels Elektro- oder Benzin-Motor angetriebenen Eisenbahn Kinder und Erwachsene mitfahren. Kosten- punkt rund 5 000 Mark. Ebenfalls neu sind die„Weltraumraketen mit Erdsatelliten“ einer Firma bei Mainz. Ein chemischer Treibsatz jagt die Rakete über 100 Meter in die Höhe. Wenn das Geschoß seinen höchsten Punkt erreicht hat, löst sich ein kleiner„Erdsatellit“ von der Raketen- spitze. Die leere Plastikrakete fällt zur Erde zurück, der kleine Plastiksatellit schwebt kreiselnd zu Boden. Der Hula-Reifen ist tot(wirklich?) es lebe die„fliegende Untertasse“. Dieses neue Sport- Geschicklichkeitsspiel wird in der kommen- den Saison, wenn die Hoffnungen seiner Her- steller in Erfüllung gehen, den Hula-Reifen ersetzen. Dabei wird ein Plastikteller auf einen Stab gesteckt und zum Rotieren ge- bracht. Für Leute, die mit schöner Regelmäßig- keit jedes Jahr zu Weihnachten die Christ- baumkugeln zu Boden fallen lassen, hat eine Ansbacher Firma die Ideallösung gefunden: Weltraumraketen, Soldaten und Roboter 10. Internationale Spielwarenmesse in Nürnberg/ 800 Firmen stellen aus Die neuen Weihnachtsbaumkugeln sind aus Plastikmasse und hochglanzmetallisiert von den zerbrechlichen Glaskugeln kaum zu unterscheiden. Als Gratis-Beigabe preist die Firma an, daß die Kinder den Rest des Jah- res mit dem Christbaumschmuck Ballspie- len können ohne daß die Kugeln zerbrechen. Von den ausländischen Ausstellern wer- den die amerikanischen Firmen vor allem Modellbaukästen, die Italiener Puppen, die Engländer Plastikspielwaren und die Fran- zosen Metallspielwaren zeigen. Im vergange- nen Jahr impotierte die Bundesrepublik für rund 18 Millionen DM Spielwaren, davon allein aus den Vereinigten Staaten für rund 7 Millionen. Japan will mit einigen Messeneuheiten aufwarten. U. a. wollen die Japaner Stoff- und Plüschelefanten, die mittels eines eingebauten Elektromotors Seifenblasen bla- sen, Plüschbären die Milch trinken und einige raffiniert ausgedachte Elektro-Autos zeigen. Die deutsche Spielwarenindustrie ist ein wichtiger Faktor in der Außenhandelsbilanz der Bundesrepublik. Bei einem Umsatz von rund 360 Millionen DM im abgelaufenen Jahr wurden für rund 150 Millionen DM Spielwaren exportiert. Die Vereinigten Staa- ten standen dabei mit rund 20 Prozent an der Spitze. Weit kortgeschritten sind trotz des die Bautätigkeit einschrünkenden winterlichen Wetters die Aufbauarbeiten am Reickstagsgebäude in der Nähe des Brandenburger Tores in West-Berlin. „Kampf mit den Waffen der Wahrheit“ Ausstellung„Vier Jahrzehnte Kommunismus“ in Heidelberg eröffnet/ Sonderschau„Sowjetzone“ Heidelberg.„Wir kämpfen mit den Waf- ken der Wahrheit, die noch immer in der Weltgeschichte letztlich den Sieg davonge- tragen haben“, erklärte Bundesminister Dr. Hermann Lindrath im Königssaal des Hei- delberger Schlosses, wWwo in Anwesenheit von Bundesaußenminister Dr. Heinrich von Brentano und einer Reihe europäischer Poli- tiker die vom„Internationalen Comité für die Verteidigung der christlichen Kultur“ veranstaltete Wanderausstellung„Vier Jahr- zehnte Kommunismus“ feierlich eröffnet wurde. Auch aus den anderen offiziellen Grußworten, die Landtagspräsident Dr. Carl Neinhaus, der ehemalige litauische Minister Karvelis, der österreichische Nationalrat Dr. Machulze und der Generalsekretär des „Internationalen Comités“, M. Simon, an die Gäste richteten, schließlich aus den Gruß- telegrammen des Bundeskanzlers Dr. Ade- nauer und der Minister Strauß und Ober- länder klang die Notwendigkeit auf, der kommunistischen Propaganda gegenüberzu- Prag restauriert in Konstanz Hus-Haus soll bis 1961 historisch getreu wiederhergestellt werden Konstanz. Das in tschechischem Besitz befindliche Hus-Haus in Konstanz soll spä- destens bis 1961 möglichst historisch getreu restauriert werden. Dies teilten am Wochen- ende zwei Beauftragte der Prager Museums- gesellschaft bei einem Besuch in der Boden- Seestadt mit. In dem denkmalgeschützten Bürgerhaus aus dem 14. Jahrhundert hatte der tschechoslowakische Reformator Johan- nes Hus vom 3. bis 28. November 1414 gewohnt und gepredigt. Es wurde 1923 von der Museumsgesellschaft erworben und gilt Als tschechisches Nationalheiligtum. Der tschechische Besitz in der Konstanzer Hussenstraße umfaßt zwei Häuser. Wie der Oberregierungsrat im tschechischen Mi- nisterium für Schulwesen und Kultur. Franz Teper und Ing. Architekt Joseph Vesely von der Staatlichen Denkmalspflege Prag wei- ter mitteilte, soll zur Deckung der Kosten für die Instandsetzung des eigentlichen Hus- Hauses das zweite Haus verkauft werden, Agent Helfmann über erotische in dem ein Konstanzer Bäckermeister seinen Betrieb hat. Falls die Verkaufssumme für die Instandsetzung nicht ausreicht, werde der tschechische Staat einen Zuschuß leisten. Die beiden Vertreter aus Prag legten gleich nach ihrer Ankunft in Konstanz am Husgedenkstein einen Strauß roter Nelken nieder. Der Reformator wurde von dem in Konstanz abgehaltenen Konzil verurteilt und am 6. Juli 1415 offiziell verbrannt. treten, zumal in verschiedenen Ländern bzw. Bevölkerungskreisen der Sinn für die Gefahr aus dem Osten verloren zu gehen drohe. 5 Die Ausstellung mit ihren Schautafeln, Fotograflen, Karikaturen, Statistiken und graphischen Darstellungen, die unter maß- gebender Mithilfe von Emigranten aus den Ostblockstaaten zustandegekommen ist, nimmt den großen Königssaal fast völlig. in Anspruch, soll aber noch erweitert wer- den, wenn sie die Rundreise durch die Bun- desrepublik und durch Westeuropa antritt. Der Beschauer sieht zunächst die histori- schen Fotos von der Oktober- Revolution und vom Bürgerkrieg in Ruhland, liest das Dokument, das die Ermordung der Zaren- familie verrät, und gelangt zum Thema„Re- ligons verfolgung“, das mit Kernsprüchen so- Wjetischer Politiker sowie mit Bildern von Kirchenplünderungen und ermordeten Geist- lichen belegt wird. Eine anschauliche Zahl: Vom 18. Jahrhundert bis 1922 gab es 1195 römisch-katholische Kirchen in Rußland; heute ist nur noch die Existenz von sieben belegt. Auch die anderen Weltreligionen wie der Islam werden als„Opium für das Volk“ betrachtet. Der Griff der Sowjetunion nach den bal- tischen Staaten und Finnland, dargestellt an Hand vieler Einzelzeugnisse, führt weiter zum Komplex„Der Mensch im Plan“. Hier interessiert vor allem die Gegenüberstellung des Lebensstandards in der Sowjetunion und in der Bundesrepublik. Wie lange muß in beiden Ländern für eine bestimmte Menge Konsumgut gearbeitet werden? So lautet die Frage, die von Statistikern be- antwortet wird. Etwa gleiche Verhältnisse herrschen nur beim Brot; für Butter muß 0 0. „Aha, so einer ist das! 35 000 Aerzte erhielten Prospekte/ Buchhändler verurteilt Berlin. Weil er ohne Aufforderung an rund 35 000 Aerzte in der Bundesrepublik in unverschlossenen Umschlägen Prospekte Literatur verschickt hatte, wurde ein 64jähriger Versandbuchhändler aus Berlin-Lichterfelde von einem Westber- vor den Richtern Viereinhalbjährige Spionagearbeit für den 88D Karlruhe. Vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofes begann am Montag der Landesverratsprozeß gegen den 60 Jahre alten SsD-Agenten Carl Helfmann aus Rü- desheim. Bei der Erledigung seiner Aufträge matte Helfmann sich auch der früheren An- gestellten im Auswärtigen Amt. Irmgard Römer bedient, die— wie wir berichteten vor einigen Wochen in Karlsruhe wegen Ver- rats von Staatsgeheimnissen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist. Die Beschuldigungen gegen Helfmann, der sich seit Februar 1958 in Untersuchungshaft befindet, reichen von der Anlage„toter Brief- kästen“ für die Nachrichtenübermittlung bis zur Erkundung von Anlage und Belegung von Alllierten und Bundeswehr- Flugplätzen. Außerdem soll Helfmann seinen sowietzona- len Auftraggebern für den Nachrichtendienst geeignete Personen zugeführt und Informa- tionen aus Industrieunternehmen in der Bun- desrepublik, aus dem Bundeswirtschafts- ministeriums, dem Auswärtigen Amt und über amerikanischen Dienststellen geliefert haben. 8 Nach der Anklage hat Helfmann während seiner etwa viereinhalbjährigen Spionage- arbeit für sich und seine Informanten insge- samt rund 40 000 Mark vom sowWietzonalen Staatssicherheitsdienst erhalten. liner Schöffengericht wegen Beleidigung zu 200 Mark Geldstrafe, ersatzweise zenn Tage Haft, verurteilt. Ein Arzt aus einem Dorf im Lippischen hatte Strafantrag gestellt. Er fand, daß die ihm angebotenen Schriften von King Ping Meh über Zola bis zu Francoise Sagan sämtlich als Schmutz- und Schundliteratur, mindestens aber als jugendgefährdend be- zeichnet werden müßten. Das Gericht stellte fest, die Werke seien weder unzüchtig, auch nicht jugendgefähr- dend. Die Prospekte könnten aber in dem Empfänger den Eindruck hervorrufen, er werde zu einer Gruppe Menschen gerechnet, die auf diesem Gebſet besonders ansprechbar seien und sich insgeheim damit befaßten. Gerade in einem kleinen Dorf könnten die Prospekte in die Hände von Angestellten fallen, die dann vielleicht von ihrem Chef dachten: Aha, so einer ist das. Der Arzt habe sich also durch die Prospekte mit Recht be- leidigt fühlen können. Der Buchhändler will gegen das Urteil Berufung oder Revision einlegen. Die An- regung des Richters, das Verfahren wegen 55 einzustellen, hatte er abge- lehnt. der Sowjetmensch schon die doppelte Zeit arbeiten, für Zucker die vierfache. Man er- fährt, daß der Anteil der Konsumgüter an der gesamten russischen Produktion 1913 66,7 Prozent betrug und seither ständig bis auf 29,2 Prozent gesunken ist. Unter normalen Verhältnissen wäre die sowjetische Bevölkerung auf rund 300 Mil- lionen Menschen angewachsen; ihre Zahl Wird offiziell jedoch mit 202 Millionen an- gegeben. Von diesem Fehlbetrag gehen Allein auf das Konto der Kriege, Katastro- phen und der„Liquidationen“ 44 354 000. Die Zahl der in den Lagern Gestorbenen wird mit 21, diejenige der durch die beiden gro- Ben Hungersnöte Umgekommenen auf 10 Millionen beziffert. Weitere Abteilungen wie „Die Maschinerie des Terrors“,„Die Macht- kämpfe“,„Der Volks widerstand“(mit Zah- len über rund 20 Aufstände einzelner Völ- ker im roten Rußland) und„Der rote Im- perialismus“ vervollständigen das Bild einer mit ungeheuren Opfern erkauften Macht- position. 5 Eine Sonderschau über die Verhältnisse in der Sowjetzone seit 1945 akzentuiert das kirchenfeindliche Regime in Mitteldeutsch- land. Einander gegenübergestellte Märchen- texte belegen deren Reinigung von religiö- sen Begriffen. Ueber das kirchliche Schrift- tum kingen sich aufschlußreiche Zahlen vor, Danach gibt es in der Sowaetzone 3 kirch- che Verlage mit 15 Zeitschriften bei einer Gesamtauflage von 188 450. Die Verächt⸗ Uichmachung des Papstes als eines amerika- nischen Vasallen wird mit Karikaturen aus so Wjetzonalen satirischen Publikationen be- legt: Pius XII. ist hier zu sehen, wie er sich zum Dollarzeichen ringelnde Spaghetti igt oder Eisenhower devot die Hand küßht. yr. Aerztekammer gegen Meldepflicht Köln. Gegen eine ärztliche Meldepflicht bel Schußverletzungen hat sich am Montag die Bundesärztekammer in Köln ausgesprochen. Die Innenminister der Bundesländer hatten bei einer Konferenz in Trier Anfang Januar eine solche Meldepflicht angeregt. Die Aerzte sollten wieder, wWie seinerzeit im Dritten Reich, gesetzlich verpflichtet werden, jede Person, die von ihnen wegen einer Schußver- letzung behandelt wird, bei der Polizei anzu- zeigen. Nach Ansicht der Bundesärztekammer würde dies gegen die„unveräußerlichen Grundsätze der ärztlichen Schweigepflicht und die Unabhängigkeit der ärztlichen Be- rufsausübung“ verstoßen. Seine Tante erwürgt Wiesbaden. Ein furchtbares Ende nahm ein bereits Monate währender Streit zwi- schen zwei Schwestern in Wiesbaden-Bieb- rich. Der 20jährige Sohn, der hinzukam, als seine Mutter von ihrer Schwester, der 56 Jahre alten Martha Schlegel, geschlagen wurde, würgte seine Tante zu Tode. Danach stellte er sich der Polizei. Er gab an, stän- dige Schikanen der Tante hätten seinen Haß immer mehr gesteigert. Seine Mutter war vor einem Jahr als Aussiedlerin nach Wies, baden gekommen und wohnte seitdem bel Mrer Schwester in Untermiete. 8 . 2. 2. Eden im Haus! Ja, darm weiß man: Alle Frau des Hauses ist gewissenhaft! Sie hat für ihre Familie noch mehr getan als nur Fett eingekauft. 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Feldhofen jun.);— 18. Fe- bruar(nicht 25. Februar) Besichtigung der Arz- neimittelfabrik Boehringer; Treffpunkt 14.30 Uhr, Haltestelle Boehringer. VDI/ADB: 17. Februar, 17.30 Uhr, Gewerbe- schule, C 6, Lichtbildervortrag von Obering. J. Metternich,„Preßluft im Betrieb“. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 17. Februar, 17.30 bis 19 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Auslegung eines biblischen Buches Dekan Hch. Schmidt);— gleicher Tag, 18 bis 20 Uhr, Vortragssaal, Einführung in Mathematik und Geometrie(Günther Au). Deutsche Orchideen- Gesellschaft, Abendakademie- Veranstaltungen am 17. Fe- pruar: Volksbücherei, U 3, 1, 20 Uhr, Bespre- chung des Romanes„Dr. Schiwago“ von Boris Pasternak(Dr. Drese);— Kunsthalle, 20 Uhr, Nietzsche— der Wille zur Macht und die Wahrheit“(Dr. R. Pflaumer);— Wohnberatung, Friedrichsplatz 3, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Bauen und Wohnen“—„Wohnen“(Dipl.-Ing. Richter); — Käfertal, Volksbücherei, Veilchenstraße 20.00 Uhr,„Wege zum Kunstwerk“—„Große Mei- ster in ihrer künstlerischen Entwicklung“(Dr. Dangers);— EKarl-Friedrich-Gymmasium. 19.30 bis 21 Uhr, Arb.-Gem.„Seelische Entspannung durch freies Gestalten“(Ilse Pflanz). Geistliche Woche: 17. Februar, Christus- Mrche, 19.30 Uhr, Vortrag von Prof. Dr. Rohr- dach,„Prophetische Schau der Endzeit und moderne Natur wissenschaft“. Wir gratulieren! Karl Fuß und Marie Fuß, deide Mannheim-Waldhof, Wachtstraße 29, wurden 80 Jahre alt., Karl Hartmann, Mann- heim, Geibelstraße 1(früher Bellenstraße), begeht den 80. Geburtstag. Silberne Hochzeit können die Fheleute Gustav Nerlinger und Marla geb. Gelsenhof, Mennheim-Rheinau, Waldseestraße 12, feiern. Das städtische Leihamt versteigert verfal- jene Pfänder am 18. Februar, 9.30 Uhr im Saal des„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. An diesem Tage sind die Ge- schäftsraume im Amtsgebäude, C 7, 14, ge- öffnet. Kleine Chronik der großen Stadt „Randeuropa“ Spanien bei Stürmer „Spanien ist ein schwer verständliches Land, überreich an Spannungen“, so begann der junge Klaus Lieb in der überfüllten Aula der Wirtschaftshochschule seinen ausgezeich- neten Vortrag über eine 4000 Kilometer lange Spanienreise.„Karg, streng, herb, stolz und unromantisch“ charakterisierte er Land- schaft und Wesen der iberischen Halbinsel, die ihren symbolischen Ausdruck in Cer- vantes' Gestalten des Don Quixote und des Sancho Pansa gefunden haben. Nach einem historischen Ueberblick führte der Referent seine Zuhörer mit einem Licht- bildervortrag durch die einzelnen Land- schaften: von der mittelalterlichen Gralsburg des Montserrat zum heiteren Barcelona, von den Oranugenhainen Granadas zu der raffl- nierten orientalischen Pracht der riesigen Maurenburg Alhambra. Karwoche und far- benfrohes Frühlingsfest im heiteren Sevilla und der gigantische Kirchen-Schloß-Palast des Escorial in der öden kastilischen Hoch- ebene zogeri an dem gebannten Zuschauer vorbei, farbenfrohe Bilder phantasiereicher Volkstrachten wechselten mit Aufnahmen ehrwürdiger Kathedralen, enger Kleinstadt- gälzchen und kahler Gebirgslandschaften.„In dem, was uns Widerspruch scheint“, meiute der junge Referent,„müssen wir gerade das typisch Spanische sehen.“ J. Zeugen Jehovas tagten im Rosengarten Die Wachtturm Bibel- und Traktatgesell- schaft Wiesbaden veranstaltete am Wochen- ende im Rosengarten eine dreitägige Kreis- versammlung, die unter dem Motto stand: „Seid Lehrer der guten Botschaft“. Wie sich aus diesem Leitmotiv ergibt, war auch diese Veranstaltung wieder darauf abgestimmt, den Zeugen Jehovas eine intensive Schulung für den Predigtdienst zu vermitteln. In den letz- ten Jahren haben Jehovas Zeugen— wie überall in der Welt— auch im Kreis Mann- heim eine beträchtliche Zunahme an An- hängern—„Verkündern der guten Bot- schaft“, wie die Zeugen sagen— erfahren. An der Mannheimer Tagung nahmen über 1500 Delegierte aus der nahen Umgebung sowie dem Raum Worms, Neustadt, Speyer und Kaiserslautern teil. Hauptredner war am Sonntag K. H. Seitz aus Wiesbaden als Beauf- tragter der Wachtturm- Gesellschaft, der über das Thema„Eine paradiesische Erde— durch Gottes Königreich“ sprach. Dieser Vortrag, der ausschließlich auf der Grundlage der „Heiligen Schrift“ basierte, gab allen Men- schen die Hoffnung, das wahrer Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit göttliche Gaben sind und uns infolgedessen nur von unserem Schöpfer selbst vermittelt werden können. Das Sonnabend- Programm war durch lehr- reiche Demonstrationen gekennzeichnet, welche die christliche Bereitschaft zum Die- nen an unserem Nächsten veranschaulichten. Junge Amerikaner in deutsche Familien Mehr als 1700 deutsche Familien haben in den vergangenen sieben Jahren ihr Heim für einen Sommergast des American Field Service geöffnet. Die private Austausch- Organisation, die in den beiden Weltkriegen Verwundete betreut hat, vermittelt den Auf- enthalt der amerikanischen Jungen und Mädchen„zur Stärkung der Freundschaft und Verständnisses über den Ozean“. Die jungen Gäste sind zwischen 16 und 18 Jahre alt und besuchen in ihrer Heimat die letz- ten Klassen der höheren Schulen. Sie kom- men im diesem Jahr am 28. Juni an und B. fahren am 27. August wieder nach USA zurück. Für die Reisekosten, Taschengeld und Versicherung ist gesorgt. Deutsche Familien, die einen jungen Amerikaner aufnehmen wollen, stellen ledig- lich ihre Gastfreundschaft zur Verfügung. Es ist nötig, daß in der Famille ein Kind glei- chen Alters und Geschlechtes wie der ameri- kanische Gast ist und daß dieser genau 80 aufgenommen und behandelt wird, wie die eigenen Kinder. Wer einen jungen Amerikaner oder eine Amerikanerin unter diesen Bedingungen bei sich aufnehmen will, kann sich beim deut- schen Zentralbüro des American Field Ser- vice in Germany in Hamburg-Groß-Borstel, Holunderweg 15, bis zum 25. Februar an- melden. Für die weitere Bearbeitung und Betreuung der Amerikaner während des Aufenthaltes bestehen zahlreiche örtliche Komitees des American Field Service in allen Gegenden der Bundesrepublik. 0 Mannheimer Liste antwortete dem FDP- Stadtverband Die„Mannheimer Liste“ überreichte ge- stern mit der Bitte um Veröffentlichung nachfolgende Stellungnahme: „Zu den Aeußerungen des Mannheimer FDP-Vorsitzenden Paul Riedel auf der auherordentlichen Mitgliederversammlung der FDP am 13. 2. 1959 nehmen wir wie folgt Stellung: 1. Die Vorwürfe des Herrn Riedel wegen angeblichen unfairen Verhaltens bedürfen keiner Antwort. Sie sind nur aus der Ver- ärgerung des FDP- Vorsitzenden über die Selbstauflösung seiner Fraktion zu erklären. 2. Die Forderung nach dem Rücktritt der beiden Stadträte Keller und Spiegel, die sich auf die FDP-Satzung stützt, ist rechtlich nicht haltbar. Diese Frage ist durch die Ge- meindeordnung geregelt, die als Landesge- setz von einer Parteisatzung nicht aufge- hoben werden kann. 3. Herr Riedel behauptete, Herr Spiegel habe nur FDP- Stimmen erhalten und sei nicht panaschiert worden. Nach den Unter- lagen des Statistischen Amtes der Stadt Mannheim hat Herr Spiegel 2 606 pana- schierte Stimmen gehabt, lag damit an dritter Stelle der Panaschierten und brachte der FDP-Liste einen Panaschlerungsgewinn von 9,3%, woraus hervorgeht, daß Herr Spiegel sehr viele Stimmen von anderen Listen auf sich zog, besonders von der „Mannheimer Liste“. 4. Die Stadträte Keller und Spiegel sind aus eigenem Antrieb an uns herangetreten. Die Mannheimer Liste verfügt unter ihren Anhängern über einen Ueberfluß an Per- sönlichkeiten und war deshalb nie darauf Angevyiesen, Zuzug aus anderen Gruppen zu erhalten.“ gez. Mannheimer Liste Senior der Polizei Wird 90 Jahre alt In Simmerberg im Bayerischen Allgäu, Wo er seinen Lebensabend verbringt, feiert heute der Krimmalkommissar in Ruhe, Lud- Wig Kittler, seinen 90. Geburtstag. Er stand von 1893 bis 1933 jim Dienst der Mannheimer Polizei. Zuvor war er beim II. Badischen Grenadierregiment in Heidelberg Soldat. Sto. umsorgte 60 Jahre Schwester Carola lang Schiſſerkinder. Im Luisen-Stephanien-Heim in B 6, 4 erfuhr sie aus diesem Grunde am Wochenende viele Ehrungen. Unter den Gratulanten befanden sich: der Generalprases der St. Nikolausgemeinden Geistlicher Rat Maron Franhfurt), Stadtdexan Geistlicher Rat Nikolaus, Schifferpfarrer Wein- mann, Bürgermeister Graf und Stadtrat Kuhn. Die heute Achtzigjahrige kum im Februar 1899 nach Mannheim. Seitdem wuchs bereits die dritte Mädchen- Generation unter ihrer Obhut auf. Die Kinder der Fahrensleute haben, Schwe- ster Carola ins Herz geschlossen, und die an- deren Schwestern respektieren ihr Wirken, Die gebürtige Ettenkeimerin(bei Lahr)„händelte nie“, sondern zeigte stets ein gütiges und freundliches Gemut. Fruher oblagen ihr Ein- kauf und Krankenpflege, heute überwacht sie die Waschkucke. Alle Situationen und Umtriebe bestand sie mit ihrem heiteren Sinn, ihrem trockenen Mutterwitz und ihrer warmen Herz- lichkeit. Hardt/ Bild: Steiger Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt der Firma ERDAL GmbH, Mainz, für „Erdal-Schuhereme“ bei. in jede Hausdpotheke gehort Stellengesuche die Wund- und Heilsalbe bel Buchhalterin sucht Besch. evtl. halb- Wunden, Verletzungen, offenen Beinen, KKxemen, Hämorroiden bm Entzundung ond Shwrellung, Erste Bürokraft erf. selbst., sucht Halbtagsstelle. Zuschriften erbeten unter Nr. 07575 an den Verlag. tags. Zuschr. u. Nr. 07568 a. d. 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Deut- schen Hallenmeisterschaften der Leichtathle- ten in Berlin nicht alle Kritiker überzeugt. Mancke Rätten noch gerne den einen oder an- deren Spitzenkönner gesehen. Sie vergessen dabei allerdings, daß diese Titelkämpfe zwar ein Anreiz, aber keine Konkurrenz für die Frei- iuftsaison sein sollen. Ihr Wert und ihr Sinn lie- gen nämlich vor allem in der Werbewirkung, wie sie von den Hallensportfesten früherer Jahre unter viel bescheideneren Umständen immer erreicht wurde. Schließlich bleibt es den Aktiven überlassen, zu starten oder aber aus guten Gründen zu verzichten. In den 084 vertritt man diese Auffassung schon seit Jahr- zehnten. Sie hat weder der Hallen- noch der Freiluftsaison irgendwelchen Abbruch getan. Auch in Deutschland haben die Hallenmei- sterschaften jetzt ihren festen Platz— nicht als Konkurrenz, sondern als Propagandist für die Titelkämpfe im Sommer.. und die Leicht- athletik überhaupt! * Als Vater Roscher seinen Sokn nack der er- ten deutschen Meisterschaft im Spezialsprung- lauf begeistert umarmt hatte, bekannte er frei- mutig:„Mir sind fast die Daumen nack innen gewacksen, so habe ick sie für den Jungen ge- drückt, als er zum zweiten Sprung antrat.“ Schon vor fast zehn Jahren sagte er, daß Ewald noch einmal deutscher Meister werden würde. Seine Prophezeihung trat jetzt ein, als niemand mehr an sie zu glauben wagte. Sie war der Lohn für einen prächtigen, menschlich außer- ordentlich sympathischen Sportler, der sozu- sagen aus„gutem Hause“ stammt. Denn Ewald ist stark„vorbelastet“. Noch bei der letzten Meisterschaft des Schwarzwalds ge- Wann der Vater den Langlauf der Alters- klasse II. Dabei war seine Zeit nur um 12 Mi- nuten schlechter als die des deutschen Eæmei- sters Weiß, der in Warmensteinach lediglich durch eine Grippe um seine Chance kam. Papa Roscher aber zählt heute 56 Jahre— etud 80 viel wie Ewald und Weiß zusammen 4 N Bescheiden meinte der 20jährige Kölner Rolf Wolfskohl vor einigen Wochen, daß er selbst nock nicht an den Weltmeister-Titel in diesem Jahre glaube. Er behielt Reckt. Aber gleichzei- tig überzeugte auch sein zweiter Platz hinter dem Italiener Longo in Genf davon, daß der ehrgeizige Rheinländer sick Hoffnungen auf 1960 oder 1961 macken darf. Ein im Schlamm stecken gebliebener Schuh und die taktisch kluge Zusammenarbeit der Italiener Longo und Severini standen diesmal nock„seinem Regen- bogentrikot im Wege. Eins aber steht fest: Rolf Wolfskohl wird seinen Weg macken. Man darf ihm und seinem Kölner Mentor Jupp Arents gratulieren. 1958 dritter, 1959 zweiter, 1960? Wohlshohl und Arents werden schon wissen, wie sie nun die Straßensdison 1959 zu nutzen Raben. Auch hier ist der junge Kölner ein gro- ger Könner. * Im Sport ist nichts unmöglich, das zeigte in Dortmund der 12:9-Erfolg einer ganz jungen deutschen Hallenhandball- Nationalmannschaft gegen Weltmeister Schweden. Am Spielfeld- rand aber stand ein Mann, den sicher die wenigsten der aus dem Häuschen geratenen Zuschauer in diesem Augenblick beachteten: DHB- Bundestrainer Werner Vick(Hamburg) Als die letzten Minuten begannen, hielt es ihn nicht mehr auf seinem Stuhl. Als der Schluß- pfiff ertönte, lächelte er glückstrahlend. In die- ser Stunde mag er an die manchmal geradezu beleidigenden Anfeindungen gedacht haben, die ihn nach der kläglichen Vorstellung seiner Jungen in Kiel gegen die CSR trafen. Man warf ihm Lokalpolitik und Bevorzugung der beiden alten Hamburger Maychrzak und Giele vor.„Atom- Otto“ fehlte in Dortmund, aber Giele war dabei— wer weiß, ob okne ihn die- ser Sieg gelungen wäre. Fest steht eines: Kritik muß sein und ist oft nutzlich. Aber nur, wenn sie maßvoll und nicht vorschnell geübt wird grund Lichtl. Wer soll die Skispringer als Trainer betreuen? f leiste:& wald Noscher gab die Nntioorſ Georg Thoma neue Olympia-Hoffnung/ Altenau wird Aufschluß geben Knapp 24 Stunden nach der Sitzung, in der DSV- Präsident Dr. Heine und Sport- wart Urban mit den Referenten in der nordischen Disziplin und den Vertretern der Landesverbände den weiteren Verlauf der Olympia- Vorbereitungen für die Winter- spiele 1960 in Squaw Valley besprochen hatten, gab Ewald Roscher Antwort auf die Frage, wer in Zukunft die Skispringer der Bundesrepublik als Trainer betreuen Soll. Mit einem 74-Meter-Flug, den auch erfahrene Kampfrichter als das schönste bezeich- neten, das sie seit Jahren sahen, holte sich der 31jährige Baden-Badener seine erste deutsche Meisterschaft. Mehr als zehn Jahre zählt Roscher zur deutschen Spitzenklasse. Schon 1950 belegte er hinter Sepp Weiler im Titelkampf den zweiten Platz. In War- mensteinach aber krönte der„Fliegen- gewichtler“ unter den Springern seine er- Folgreiche Laufbahn und unterstrich durch eine hervorragende sportliche Leistung, daß er wie kein zweiter geeignet sein dürfte, die Krise der DSV- Springer aufzufangen. Die Hauptausschuß- Sitzung des DSV wird im Mai in Stuttgart über die Trainer frage zu entscheiden haben. Betrachtet man die Erfolge, die Ewald Roscher bereits in den letzten Wochen mit der Betreuung der Kom- binierten erreichte, so kann die Wahl nicht schwer fallen. Das um so weniger, als Ro- AUCH IN DER HALLE ist der Europamei- ster Armin Hary Deutschlands Sprinter Nr. 1. In Berlin holte er sich bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften mit 7,5 Sekun- den für die 70 Meter den Titel souverän vor Stumpen(links), der mit 7,8 und einer Zehn- telsekunde Vorsprung vor Steinbach(ganz Unks) den zweiten Platz belegte. EKeystone-Bild scher alle Fähigkeiten besitzt, um junge Menschen zu führen. Und darauf kommt es in der gegenwärtigen Situation bei den Springern besonders an. Talente sind ausreichend da. Die beiden jungen Partenkirchener Helmut Kurz und Hubert Witting, die hinter Roscher die Plätze belegten, können schon in kurzer Zeit zur Weltklasse vorstoßen, Aber auch aus dem Kreis der Edi Lengg, Hans Leppert, Otto Herz, Walter Vogel, Siegfried Herr- mann oder die diesmal etwas enttäuschen- den Wolfgang Happle und Helmut Weg- scheider lassen sich bei entsprechender Füh- rung Meister formen. Sprunglaufreferent Heini Klopfer meinte zwar:„Leider wollen die veranstaltenden Klubs immer noch die Springer haben, die sich in den vergangenen Jahren einen großen Namen machten“, aber die Ablösung steht bevor. Das hat die Mei- sterschaft von Warmensteinach klar heraus- gestellt. Und nach dem Beispiel der alpinen Mädel sollte die Förderung ganz besonders auf die Talente konzentriert werden, die fast ausnahmslos noch unter 22 Jahren sind. Die nächste Hauptversammlung des DSV wird darüber entschließen, ob man einen zweiten Sportwart beruft, der sich aus- schließlich um die nordischen Wettbewerbe (Langlauf und Sprung) zu kümmern hat. Da Hans Urbans Schwergewicht ohnehin bei den Alpinen liegt, könnte der frühere DSV- Präsident, Dr. Stober, die geeignete Ergän- zung bilden. Damit würde der Freiburger Zahnarzt die von ihm lange geforderte stär- kere Erfassung der Mittelgebirgler verwirk- lichen können, die in Warmensteinach von sieben Titeln fünf gewannen. Am Wochenende muß sich nun in Altenau zeigen, wie die nordische Elite des DSV im Vergleich zur Zone abschneidet. Das Ergeb- nis dieser inoffiziellen Ausscheidung wird sich auf die Besprechung über die gesamt- deutsche Olympia- Mannschaft auswirken, die Ostern in Klingental oder Oberwiesen- tal stattfinden soll. Besonders gespannt muß man auf den Vergleich zwischen den beiden Kombinationsmeistern Georg Thoma und Günter Flauger sein. Beide sind Olympia- Hoffnungen. In der Form von Warmen- steinach aber kann Thoma auch den Mann schlagen, den die Zone als klaren Favoriten ansieht. DER UNVERWUSTIICHE MAX MoRLoOoCK ist nicht nur der große Regisseur des Nürnberger Angriffs, sondern auch noch immer dessen gefährlichste Sturmspitze. Am Sonntag führte er beim Schlagerspiel im Nürnberger Stadion seine Mannschaft zum verdienten 2:1-Sieg über Spitzenreiter Offenbach, der damit seine erste Niederlage in dieser Saison hinnehmen mußte. Beide„Club“-Tore erzielte Maxl selbst. Hier schießt er nach Glombs Vorlage zum entscheidenden Treffer ein. Rechts Zimmermann, der wohl rechtzeitig herausgelaufen war, aber keine Abwehrchance mehr hat. Im Hinter- dpa- Bild Husarenstück mit nur drei Startbügeln: Es ist leicht, Rückschläge bei Bobrennen zu erklären, wenn Materialdefekte vor- liegen, Vorteile an den Schlitten der Rivalen festgestellt werden, Indispositionen und Verletzungen von Piloten oder Mannschaftsmitgliedern die erhoffte Leistung schmä- lern. Wenn aber die Ursache psychischer Natur sind, bleibt man vorwiegend auf Ver- mutungen angewiesen. Und das dürfte— aus der deutschen Sicht— für die Vierer- Welt meisterschaft am vergangenen Wochenende in St. Moritz zutreffen. Wie ist der schwache siebente Rang des Vorjahrs- Weltmeisters Hans Rösch im Endklassement zu verstehen, zumal der Münchener Fabrikant feststellt, noch nie so schön durch die Eis- piste im Badrutt-Park von St. Moritz gekommen zu sein wie gerade in den vier Wer- tungsläufen der Weltmeisterschaft? Da können die Nerven nicht versagt haben. Gerade in diesem Falle liegt der Gedanke nahe, das mehrwöchige Training auf der Weltmeisterschaftsbahn hätte sich— im Ge- gensatz zu den Erwartungen— negativ aus- gewirkt. In der Tat kann die Gewohnheit, das allzu peinlich genaue Einprägen der be- sonderheiten eines Kurses zu einer nach- lassenden Konzentration in den entscheiden- den Fahrten führen. Das gilt durchaus nicht allein für Rösch. Auch Italiens Zweier- Weltmeister Eugenio Monti, der für die Dauer von 40 Tagen die Pisten von Cortina d'Ampezzo und St. Moritz durchraste, und auch die Schweizer Max Angst und Hans Zoller, die— wie Rösch— vier Wochen im Engadiner Kurort weilten, blieben hinter den Erwartungen zurück. Die berühmten Zweier-Schlitten des ita- lienischen Konstrukteurs Evaldo Podar hat- ten schon vor St. Moritz den Markt erobert. Die Podar- Modelle setzten sich auch im Vierer durch, denn bis auf wenige Ausnah- men saßen die 13 Mannschaften der Welt- meisterschaft auf Bobs aus Italien. Zu den Ausnahmen zählte die Mannschaft des neuen Weltmeister Dr. Arthur Tyler. Der Elektro- nenphysiker aus den USA brach mit seinem „Waschzuber“ den Mythos der Podar-Bobs. Es war schon ein echtes Husarenstück, als die dritte und vierte Wettfahrt mit nur drei Startbügeln durchgestanden werden mußte, Bremser Butler mit wagemutigen Sprüngen nach dem Start auf den Schlitten hechtete und die Mannschaft den siebenten Welttitel kür die USA in der 34jährigen Geschichte des internationalen Bobsports errang. Franz Schelles Mannschaft, die drittpla- zierten der Vierer-Weltmeisterschaft, kam Weitaus später als das Team von Hans Rösch nach St. Moritz. Der 28jährige Kraftwagen- fahrer aus Ohlstadt machte eine Stippvisite im Engadin, schnappte den Schweizer Favo- riten die Landes meisterschaft Weg, kehrte nach Hause zurück und fand sich erst wie- der mit dem Beginn des Vierer- Trainings ein. Daß seine Routine— im Gegensatz zu Sandy erhielt seine Börse Der amerikanische Mittelgewichtler Randy Sandy, der im Kampf gegen Hans Werner Wohlers in der Dortmunder Westfalenhalle von Ringrichter Pippow wegen unsauberen Kämpfens disqualifiziert wurde, ist bereits wieder nach den USA abgereist. Sandy er- hielt seine Börse von den Veranstaltern Göttert/ Englert aus der eigenen Tasche aus- bezahlt. Nach den Statuten des Bundes deut- scher Berufsboxer ist die vor dem Kampf hinterlegte Börse vorläufig gesperrt. Der Sportausschuß des DdB wird sich in den nächsten Tagen mit dieser Angelegenheit be- kassen. DdB-Präsident Laufersweiler kom- mentierte:„Was die Veranstalter mit ihrem eigenen Geld machen, geht den Bund nichts an. Die Börse bleibt zunächst einmal ge- sperrt.“ „Derby“ bleibt in Hamburg Das deutsche Derby, das in diesem Jahr zum 90. Mal entschieden wird, bleibt in Ham- burg. Der Senat der Hansestadt stellt 200 000 Mark für die Subventionierung der Hambur- ger Rennwoche bereit und verfügt auch über die notwendigen Mittel, um die Bahn in einem einwandfreien Zustand zu erhalten. Die Ausschreibung für das Rahmenprogramm der Hamburger Rennwoche, als deren Höhe- punkt am 5. Juli das mit 100 000 Mark dotierte Derby gilt, wird der Hamburger Renn-Club in diesen Tagen herausgeben. Die Rennbahn in Horn wird zusätzlich auch anderen Zwecken dienlich gemacht. Neben der Errich- tung einer Jugendherberge auf der Rückseite der Haupttribüne werden eine Tennishalle und ein Schießstand für Bogenschützen inner- halb des Gesamtgeländes gebaut. Auch VfilL-Heber ohne Chance Zwar erreichte diesmal die Gewichtheber- staffel des ASV Ladenburg bei ihrem Punkte- kampf gegen VfL Neckarau II bei weiten nicht die gleiche Form wie vor zwei Wochen beim RSV, dennoch stand der Gesamtsieg des Spitzenreiters in keiner Phase in Frage. Mit 1140:1115 Pfund beim Drücken, 1090:1050 Pfund beim Reißen und mit 1445:1380 Pfund beim Stoßen entschieden die Ladenburger alle drei Disziplinen für sich, so daß auch der Ge- samtsieg von 3675:3545 Pfund nicht in Frage stand. Ueberragender Heber war der Laden- burger Sand mit 615 Pfund, gefolgt von sei- nem Vereinskameraden Urbanietz mit 560 Pfund und dem besten Neckarauer Winkler mit 550 Pfund, während sich den vierten Platz in der Einzelwertung Harand(Ladenburg) und Gyßer Neckarau) mit je 545 Pfund teil- ten. KSV 1884 Mannheim II gab beim AC 92 Weinheim II seine Visitenkarte ab und kam zu einem nicht erwarteten Erfolg. Zwar fiel er im Gesamtergebnis mit 3465:3400 Pfund knapp aus, war jedoch völlig verdient. Bester Heber bei dieser recht interessanten Ausein- andersetzung war der Weinheimer Tyssen mit 605 Pfund, während bei den siegreichen Mannheimern Reusch mit 540 Pfund über- ragte. Bei einem Gewichtheber-Jugendkampf zwischen SRC Viernheim und AC 92 Wein- heim erwiesen sich die gastgebenden Viern- heimer überlegen und entschieden diese kreundschaftliche Auseinandersetzung sicher mit 2675:2440 Pfund im Gesamtergebnis für sich. — West-Eishocke/ gegen Kanada Sieben von Preußen Krefeld dabei Für das erste der beiden Deutschland. Gastspiele der kanadischen Weltmeister. schaftsvertretung Belleville MeFarlands am 20. Februar in der Dortmunder Westfalen- halle steht die Auswahl des Verbandeg Nordrhein-Westfalen fest. Es handelt sich dabei um eine Kombination der Krefelder Vereine Preußen und KEV, Eintracht Dort- mund und der Düsseldorfer EG. Preußen Krefeld ist allein mit sieben Spielern, dar- unter Czech, Herda und Kremershoff, ver. treten. Gegen die Kanadier, die am 22. Februat in Garmisch-Patenkirchen zum Länderspiel gegen Deutschland antreten, und dann nach Italien weiter reisen, steht die Auswahl von Nordrhein-Westfalen wie folgt: Ohler Ein- tracht Dortmund), Obermann(Preußen Exe. feld), Pirschel(Eintracht Dortmund), Bau. meister(Krefelder EV), Mützel(Eintracht Dortmund), Kompalla(Ereußen Krefeld) Kohlenberg(Krefelder EV), Winkes, Herda Pawelczik, Kremershoff, Czech(alle Preußen Krefeld), Löggow(Eintracht Portmunch, Bar. czikowski, Jochems(beide Krefelder EY, Gregory Müsseldorfer EC), Schmitz Oüssel. dorfer EG), Grun Eintracht Dortmunch. * In einem Punktspiel der Eishockey-Ober. liga unterlag der EV Landshut am Sonntag dem VfL Bad Nauheim mit 1:4(0:1, 1:1, 02 Jyters, Waschæuber“ brach den Poder-Hlithios Schelle spielten in den entscheidenden Momenten die Nerven einen Streich Warum nur siebenter Platz für Rösch Rösch— nicht verflachte, bewies er mit det viermaligen Verbesserung des Bahnrekord Nur in den entscheidenden Momenten, in dritten(als er nur 1/100 Sekunde hinter Tyler lag) und im vierten Wertungslau spielten ihm die Nerven einen Streich. Trotzdem: in Franz Schelle und seinet Mannschaft erblickten viele Fachleute den Weltmeister von morgen. Mit seiner in Schnitt nur 23jährigen Mannschaft(Hari Geiger, Josef Sterff, Otto Göbel) gehört dem Ohlstadter die Zukunft. Zunehmende Wett kampferfahrung wird den psychologisd wichtigen Brückenschlag ermöglichen, Sicher- lich bedeuten die zwei Bronzemedaillen al Dritter(1955 und 1959) und die Silbermedaille 1958 als Zweiter der Viererweltmeisterschal noch nicht die Erfüllung des Medaillen hungers KSC-Reserven vor Meisterschal In der Meisterschaft der Oberliga-Reser. ven Süd hat der Karlsruher SC nach einem 3:2-Erfolg bei der Frankfurter Eintracht jet einen so klaren Vorsprung, daß am Gewinn der Meisterschaft nicht mehr zu zweifeln i. Der KSC führt mit 31:7 Punkten vor den VfB Stuttgart(25:15), den Kickers Offenbad (25:15) und der Frankfurter Eintracht(2410, Die Ergebnisse vom Sonntag: Eintracht Frankfurt— Karlsurher SC 2:8, 1. FC Nürn- berg— Kickers Offenbach 1:1, Schweinfun 05— FSV Frankfurt 1:0, Viktoria Aschaffen, burg— Bayern München 3:1, SSV Reutlinge gegen SpVgg Fürth 0:2, UIm 46— VfR Mann. heim 4:1, 1860 München— VfB Stuttgart 14 SV Waldhof— BC Augsburg 3:3. Brötzingen endgültig Zweiter in der Ringer-Gruppenliga Südwest Beim Punktekampf der Ringer-Gruppen- liga Südwest in Friesenheim bestätigten dd Brötzinger ihre derzeit ausgezeichnete Jer. fassung und siegten mit 13:7 Punkten völlt verdient. Die Pforzheimer Vorstädter sicher- ten sich damit endgültig den zweiten Plat hinter Meister VfK Schifferstadt. Es stelel nunmehr lediglich noch drei Nachholbeges nungen aus, nämlich zwischen VfK Schiffer. stadt und ASV Pirmasens, ASV Pirmasens und VfL Thaleischweiler sowie VK Schiffer. stadt und ASV Lampertheim. Der derzeit Tabellenstand: VK Schifferstadt 16 14 2 0 206-110 304 SV 98 Brötzingen 18 12 0 6 237123 24 KSC Friesenheim 18 11 0 7 205:159 220 KSV Wiesental 18 10 2 6 199155 2 ASV 1888 Mainz 18 10 2 6 166.175 240 VfL. Thaleischweiler 17 10 1 6 198.136 Ac ASV Feudenheim 18 7 0 11 143.217 14% ASV Lampertheim 18 4 0 13 135.210 9% ASV Germ. Bruchsal 18 3 1 14 142.235 ASV Pirmasens 16 2 0 14 110.200 4% Toto-Quoten Zwölferwette voraussichtlich: 1 R.: 2051 DM; 2. R.: 8033 DM; 3. R.: 532 DM. Zehntel, wette voraussichtlich: 1. R.: 9954 DRM; 2. R. f. DM; 3. R.: 56,60 DMM. 5 g Lottoquoten vorl.: Gewinnklasse 1(6 Gewin zahlen): 500 000 DM; Gewinnklasse 2 6 0, wünnzahlen und Zusatzzahl): 31 500 DM. G, winnklasse 2(fünf Gewinnzahlen): 2200 D15 Gewinnklasse 3(4 Gewinnzahlen): 27 DhIt G, Winnklasse 4(3 Gewinnzahlen): 2,90 Ul (Ohne Gewähr.) — kung von Seborin? Uberzeugen Sie sich selbst! haut und dabei erfrischend für Sie. 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Unsere liebe, stets für uns alle besorgte, Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, ands am Urgroßmutter, Schwester und Tante, Frau estfalen? 8 5 5 8 5 3 erbandes Mitten aus seinem arbeitsreichen Leben ist heute unerwartet mein innigstgeliebter, C h 9 11 a B h 1 delt sich herzensguter Mann, Vater, Schwiegervater und Großvater, Tls tine 0 Er i Crefelder geb. Schaller ht Dor 2 3 Peng 1 0 8 hat uns in ihrem 90. Lebensjahre für immer verlassen. 2 5 Dr. Ing. Georg Gilbrin— off, ver. 0 g. 8 N Friedrich-Ebert-Sstraße 45 kn stiller rauer; 05 8 g 80 8 Die Kinder ade n Prüfingenieur für Baustatik e 15 wach e Feuerbestattung: Donnerstag, 19. Februar 1959, 15.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mhm. Von—„ ler(Ein- Zen Kre. 8 5 dh, Bac Ludwigshafen a. Rh., den 14. Febr uàar 1959 Eintracht Lisztstraße 130 Krefelch In tiefer Trauer: „ Herda 1 6 Adele Gilbrin geb. Kuhns n 5 8 400 5 Eva Rollar geb. Silbrin Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die schönen Gus! Dr. Hans 1 Eranz- und Blumenspenden, beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn *„ ind. H ans-Georg Rollar Ch 2 11 Ju 110. sage ich auf diesem Wege meinen 9 Dank. Herzlichen Dank dem Seniorchef und 1 85 4 5 7 274 1 Söhnen sowie der Belegschaft der Re ederei Peter Kühnle K. G., für den ehren- Die Beerdigung findet heute, Dienstag, den 17. Februar 1959, um 15.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof a ee eee ñ Ludwigshafen statt vom Almenhof für die liebevolle Betreuung. Dank auch dem Daimler-Benz-Auslieferungs- 8 0 werk Mannheim für den schönen Kranz, dem Gesangverein Eintracht Mannheim, seinen 111 1 1 Stammtischfreunden und allen, die seiner in guten Worten gedachten. Herzlichen Dank den Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen. Hausbewohnern Speyerer Straße 61. Herrn Willer möchte ich auf diesem Wege für die tröstenden Worte meinen herzlichsten Dank aussprechen, ebenso der Volks- Feuerbestattung für all ihre Bemühungen, insbesondere ihrem Leiter Herrn Zimmermann für die Betreuung und Gesamtgestaltung der Bestattung. i Rösch! Mhm.-Almenhof, den 17. Februar 1959 Speyerer Straße 61 In stiller Trauer: r mit der Marie Jürgens 12 und Angehörige „ i e hinter tungslauf ich. ö Sue ö Nach einem arbeitsreichen Leben verschied nach schwerer Unsere liebe, gute Mutter, Oma, Uroma, Schwester, einer in Krankheit mein lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Schwägerin und Tante, Frau S kt(Hart Schwager und Onkel, Herr 1 5 8 95 den Marg arete Wühler Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang Eduard Schürrle de Wett⸗ 28 1 ologisd Eduard Kö hler geb. Weber unserer Heben Mutter, Frau kindet am Rlittwoch, 18. Februar n. Sicher-. 5 3 f 1959, nachmittags um 13.00 Unr, allen a oberloktuhrer 1. K. ist im as Lebensbahr nach langer schwerer Krankheit Anna Schmitt wwe. im Kreator um Eraupteriechot rmedaile und doch unerwartet am 15. Februar 1959, von uns 5 Mannheim statt. sterschatt im Alter von nahezu 75 Jahren. gegangen. geb. Zepp ledaillen- 5 1 3 1 Mh m.-Almenhof, den 16. Februar 1959 Mhm.-Feudenheim, den 17. Februar 1959 sagen wir unseren innigsten Dank. Karl-Marx-Straße 18 Blücherstraße 25 7 In stiller Trauer: schaf r rntleer Trauer: schwetzingen, den 17. Februar 1959 Anzeigen- ga-Resel- VVFPNC‚LL Hedwig Wühler Bruchhäuser Strage 17 n Helmut Kolbe e e e„ Anneihmestellen: racht jens Heide-Elke Kolbe Mannheim-Neckarau a Gewim und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 18. Febr., 14 Uhr, Friedhof reudenheim. e Hier konnen Sie Anzeigen eifeln l: 85 f Originol · Turifpreisen oufgeben. Vor dem Feuerbestattung: Mittwoch, 18. Februar, 16 Uhr, Krematorium Die trauernden Hinterbliebenen 5 1 Hauptfriedhof Mannheim Fevdenheim: Frou Wohler, J 2 5 Hovptstroßs 6g(Schorpp- filiole Fe Nürn- 2 in that Hwreinfun Meine überaus geliebte Frau, mein bester Kamerad, Frau Friedrichsfeld: Volentin Ihrig. 80. Hogendover Straße 22 19 1 Helene Sch nelle rar die nerenens arten sha emp güigseleb ien nigigung leide lberg: An. a 1 5 und Blumenspen eim Heimg f ttgart 1 Nach langem, schwerem Leiden entschlief am 14. Februar 1959, geb. Nagler u 55 5 1 en. Heidelberger Togeblum im 73. Lebensjahr, mein lieber Bruder, unser lieber Vetter e 16. 33 1959 durch einen schnellen Tod von 4 Hauptstraße 45 und Onkel, Herr ihren Leiden erlöst. 2122 N „eiter Gott schenke ihr den ewigen Frieden. Philipp Allg Eler Köfertalt Jokeb Geiger, Am Holfepunkt 1 5 west Harl Esswein 1 5 n 8 m,.. Februar 1959 sagen wir unseren innigsten Dank. Räfertal-Ssöd: Albert Bont, ö. ard-Wagner-Straße 72 5 i 5 Gruppen. Bankprokurist i. R. Westerstede /oldenbg., Leipzig, Gera, Zwickau Besonderen Dank Herrn Pfarrer Baier für die trostreichen Dockheimer Straße 11 tigten d e eee e e e eee eee ee e ö 5 1 5 nauses, eilung ber. 2 ner. nete Ver. VFFFFFFFCC C allen denen, die unserem lieben Entschlafenen die letzte 4 2 0 ö Rathenaustraße 3 Arno Schnelle Ehre erwiesen haben. Kaiserstraße 19 ten 0 Schwäbisch Eiall im Namen aller Hinterbliebenen ter 17 Im Namen der Hinterbliebenen: 55 3 5 3 8 den 16. Februar 1939 lodwigshoafen: Gescheftsstelle iten Plau Beerdigung: Donnerstag, 19. Febr., 11.30, Hauptfriedhof Mh. eee 0 Es stebel Die Schwester: Anna Esswein Therese Allgeier geb. Lang Monnbeimer Morgen, molbege und Kinder Amtsstraße 2, Tel. 6 2 68 5 Beerdigung: Dienstag, 17. Febr., 18.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. le erev: A. Orb.yorm. CeppIngeg. jffer, Fischerstrose 8 K Nach langem schwerem Leiden verstarb, wohlvorbereitet mit 8 1 e ee, EEC „ 5 egermutter, Oma wester 5 925 11 Schwägerin und Tante, Frau 5 5 5 Oortenfeldetraße 3 5 i ö. i 5 5:159 N Tlef erschüttert geben wir hiermit die traurige Nachricht, daß Bestattungen in Mannheim 14. Nechuch Haas Schenlag, 155 2% am 16. Februar 1959 mein geliebter Mann, unser guter Vater,. 5 9 7 N Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 Berta Erhardt ede en ieee 32 N W Dienstag, den 17. Februar 1985 ſebeloev: locle Dorlet, 5.210 0% 8 Alois Gagg 5 im Alter von 71 Jahren. papier: und Schreibwaren 2.235 10 Mh m.- Waldhof, den. Februar 1 Dönischer Fisch 21, Tel. 8 84 68 0.200 4% im Alter von 61 Jahren, wohlvorbereitet mit den hl. Sterbe- Wachtstraße 12. 8 8885 Haupttriedhof 1355 sakramenten, entschlafen ist. In tiefer Trauert Kuhn, Josefine, Schreinergasse 9d 1 10. Sondhefen: kirsch, Sandhefer Str. 829-328 M hm.-KAfertal, den 17. februar 1959 Anton Erhardt Schmitt, Flisabeth, K 2, ꝓ3H2 1 14.00 f R.: 260 Tut dem Sand 2 und alle Angehöri. Harnisch, Arthur, Kriegerstraßse 18.„ 1.30„„ 8 8 el. gen 5 12 In tiefer Trauer: i een, 6 burger Stroße 5 5 Christiene Gagg geb. Reiff Beerdigung: Mittwoch, 18. Februar, 13.30 Uhr, Friedhof Kàtfertal. Ischsnds-Söd: Friedr. Kremer, (6 Gen Josef Kubath und Frau Helga geb. Gagg* ononitzer Zeile 18 5 0. Walter Ga 5 5 ö Dl 05 e e und Anverwandte Heisler, Ludwig, Mannheim::„% e 2200 Da N Steinach, Tel. 3 19 1 Beerdigung: Mittwoch, 18. Febr., 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. g Friedhof Feudenheim Second ö: Wilhelm Hartmann, 5 Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb plötzlich Lange, Tea, Andreas-Hofer-strage 13 1 14.00 Hauptstraße 80 unsere gute Mutter, Frau Waldhof: A. Heim, Oppover Straße 28 Friedhof Wallstadt 3 See e Am Sonntagmorgen, dem 15. Februar 1959, ist unsere liebe 1 Barbara Sieber r 9 5 MORGEN Wester und Tante g geb. Hertel.. f n f tgeteilt von der Frledhotverwaltung der Stadt Mannheim 5 Elisabeth Ehret i im Alter von 79 Jahren. 9 7 geb. 4. Juli 1880 gest. 18. Februar 1959 0 ohne Gewähr 1 ö N nach kurzer Krankheit in die geistige Welt eingegangen. ö Mannheim, den 17. Februar 1959 Trau ringe Mam.-Feudenheim, den 16. Februar 1959 L 14, 1 größte Auswahl Liebfrauenstrage 14 5 In stiller Trauer: alle Größen vorrätig Für die Angehörigen: J Juwelier RE XIN Katnarina Enret, Hauptlehrerin 1. R. 8 Die trauernden Hinterbliebenen 10 a a Johanna Wittig geb. Ehret 0 5 Brillantringe A Die Trauerfeier findet in aller Stille statt. 5 00 nur lupe eing e Feuerbestattung findet am Mittwoch, 18. Febr., 14 Uhr, statt 7 N 0b 7 6 2 5 118 0 es 8 NAI a emus Juwelier REXIN „ sind in den ersten Monaten des 0 Jahres nicht immer auf dem Tisch. Goldschmuck 5 Also muß der Speisezettel ergänzt in gediegener Eleganz am 14. Februar 1939 schloß mein lieber Mann, mein guter Vater, Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Kriegs- Suan zuweller R HIN Schwiegervater und Bruder, Herr leiden, verstarb am 18. Februar 1959 mein lieber unvergessener 5——. a Mann, unser treusorgender guter Vater, Sonn, Bruder, Schwager elemente. Sie vert 5 Bestecke und Onkel, Herr müdigkeit, Erschöpfungszustände, vor- Otto Berg Er 5 zeitige Aufbrauchs- und* namhafter Marken 8 5 2 nungen und mobilisieren die 5 Juweller RR XIN 3 plötzlich, im Alter von 34 Jahren, für immer die Anton Kuchenmeister* kräfte des Körpers. Besorgen Sie aich 5 gen. 8 deshalb lieber heute als morgen in Ergänzungen urz vor seinem 48. Geburtstag. mrer Apotheke eine preisgünstige ben- Kätertal, den 16. Februar 1939 Mannheim, den 16. Februar 1959 Kurpsckung an Hmrer fehlenden Bestecktelle orster strage 21 I Tattersallstraße 6 In tlefer Trauer:— zuweller R EHXITIN g Frau Maria Kuchenmeister 8 0 g 5 Mater ung Kilen Berger und Kinder* N Ober 40 Jahre 71 Be 5 0 nebst allen Angehörigen SüRA 21 Juweller RE XIN dugung: vuittwoch, 18. Febr., 13.50 ai 5 Beerdigung: Mittwoch, 8. Februar, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 8 Planken, o 2 Hauptpost; ö f 885 1 E 1 Saite 10 INDUSTRIE UND HANDELSBLATT Dienstag, 17. Februar 1959/ Nr. 9 1 Nr. — — W eltmarktaripassung der einheitlichen Gewerbesteuermeßbeträge Kreditvergünstigungen rechtfertigt. Dann vierzehnprozentige Dividende zubilligen. hn ausgewogener— Zugang zum Anlageye 8 5 8 Auf sechs Prozent 2zu ermäßigen. Dieser Vor- sollen ERP-Kredite zu einem ermäßigten Vorjahr schüttete das Unternehmen 12 v. H. mögen: ei Bt nicht immer verteuern schlas, der einstimmig angenommen wurde, Zinssatz von 5 V. H. und einer Laufzeit von Dividende aus. 5 Veränderung des Anlage- f Es bedurfte eines Sündenfalls wider die bedeutet eine Beitragssenkung um 14 Pro- zwölf Jahren vergeben werden, wobei die Aus dem vorgelegten Geschäftsbericht vermögens 1957,57 1956/57 R zent. ersten drei bis 4 Jahre tilgungsfrei wären. geht hervor, daß sich im Berichtsjahr die 2 N 129 3 1 2 2 8. 2 9 5 3 3 1 2* S8* rung angeregten Errichtung eines Kartells 2 pilli t K 8 Der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Steigerung des Ausstoßes fortsetzte. Die Er- Abgänge 33 37 N i e a ins verbilligte Kredite r f i 8 sch 8 i um den deutschen Heizölpreis dem Welt- Frankfurt/ M. sind entsprechende Kredit- höhung— sie läßt sich an der Aufwands- Abschreibungen 2162 1535 für die Textilindustrie und sonstige Steuern“ ab- marktoreis kür Heizöl anzupassen. Flugs 5 85 ermächtisungen erteilt worden. Zunächst Position Bier- 5 Der Vorstand weist in seinem Geschättd haben die Mineralölgesellschaften an dieser(es) Bundesschatzminister Pr. Hermann dürften rund 50 Mill. DM zur Verfügung lesen— lag im Rahmen des Bundesdurch- ericht auf die Notwendigkeit hin, die L Parole— Anpassung an den Weltmarktpreis — Geschmack gefunden, Wie erwartet, hat zunächst eine Mineralölgesellschaft— die Deutsche Esso AG— den Dieselpreis mit die- ser Begründung um einen bis eineinhalb Pfennig je kg erhöht. Seitens der Mineralöl- Wirtschaft wird behauptet, infolge Steigens der Rohölpreise ergäbe sich eine bei 1,65 Dpf. Lindrath hat sich jetzt entschlossen, ver- billigte ERP-Kredite für die Textilindustrie bereitzustellen, die für Rationalisierungs- investitionen verwendet werden und damit die Wettbewerbslage der heimischen Be- triebe gegenüber der internationalen Kon- kurrenz verbessern sollen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme stehen. Für die Dauer von drei Jahren soll sich der Gesamtbetrag auf 100 Mill. DM be- laufen. Eichbaum-Werger Brauereien Erfolgs bericht für 1957/58 In der für den 26. Februar einberufenen schnitts, wobei sich der Anteil des Flaschen- bieres am Gesamtausstoß wiederum erhöhte. Der Vorstand beklagt jedoch, daß die infolge der Umsatzsteigerung eingetretene Erlös- erhöhung von beträchtlichen Kostensteige- rungen begleitet war. Vor allem werden die Hopfen-Preissteigerungen von über 100 v. H und die im Berichtsjahr wieder um sechs stungsfähhigkeit des Unternehmens weiter steigern und die Anlagen zu modernisieren Die künftigen Investitionen sollen Weniger der Kapazitätsausweitung dienen, um mehr aber der, Erneuerung überalteter 4. lagen und der Rationalisierung. In der Bilanz fällt die beträchtliche 35. 0 8 5 e 1 N28 8 5 5 3 8. 8 nahme der Forderungen(um 537 000 DPM legende Verteuerung der Gestehungskosten von ERP Krediten zu Sonderbedingungen Hauptversammlung werden die Aktionäre v. H. erhöhten tariflichen Löhne und Ge-. 5. 5 0 Jau, für Diesel6l. 5 185 8 N ist, daß die Unternehmen einen wesentlichen der Eichbaum Werger- Brauereien AG, hälter erwähnt. 3 5 1 eine Vermehru Diese Darstellung der Preisentwicklung er- Teil ihrer Produktionsanlage erneuern und Worms“ Rhein, darüber zu befinden haben, ob In Durchführung des Investitionspro- 1 8 55 31 83 395 1 000 Du Segen. helscht nähere Ueberprüfung. Zunächst ist zu. 0 wirtschaftliche und 18 1 antragsgemäß für das Geschäftsjahr grammes ergab sich wiederum ein beträcht- 1 5 1 1 D 5. inanzielle Situation die Einräumung von 195%(von Oktob i a ö ine li 5 bun 6 l 8 Sen wur. sagen, daß die British Petroleum Company 85 0 er bis September) eine licher— durch Abschreibungen größtenteils qen neuerlich 450 000 DRI zugeführt; im 00 in diesen Tagen ihre Preise für Rohöl um zehn v. H. senkte. Eine Auswirkung kann sich natürlich erst in der Zukunft zeigen. Was die Weltmarktpreise für Dieselkraftstoff(fob Aruba) anbelangt, so sind sie gestiegen. Sie erhöhten sich Kohle und Stahl neuralgische Punkte Von der Mangellage zum Ueberfluß; was aber, wenn Mangel eintritt? Wenn infolge unvorhergesehener Ereig- sich in Europa durch die ständigen Wäh- Ob dies auch eintritt? Es ist doch voraus- jahr waren es 600 000 DM. Bei Betrachtung der Gewinn- und Ver lustrechnung wird offenkundig, daß der Per. somal- und Steuerauf wand mehr als 76 y. K der ausgewiesenen Erträge verbraucht. Det Löwenanteil allerdings entfällt auf die gd g 5 r 5 7 ö f 8 1988 N 3 5 nisse— politischer Zündstoff hierzu liegt rungsmanipulationen Frankreichs in Unord- zusehen, daß die französischen Stahlverbrau- auf 7,28 Mill. DM belaufenden Steuern. Februar 1959— 14.50 134,50 genug in der Luft— die Seefrachten wieder nung gebracht worden. Schon Félix Gaillards cher sobald sie Witterung von einer etwaigen Falls die Aktionäre dem Dividenden Gleichzeitig sind jedoch die Frachten enorm steigen, dann wird die Bundesregierung versteckte Abwertung trug zu einer Verzer- Stahlpreiserhöhung bekommen, wieder über- schlag zustimmen, dann wäre in das nei g gesunken. Sie betrugen— auf cif-Basis nicht schnell genug vom Kohlezoll wieder rung des Exportpreises für Stahl bei. Als stürzt einkaufen werden. Sie treiben sodann Ceschäftsjahr ein Gewinnvortrag 285 im Jahre 1937 176.80 DN abrücken können. Nach Meinung des Wall- Beispiel diene Stabstahl der— Frachtbasis den Preis in die Höhe und einer neuen Man- 25 546,37 DM zu übertragen. Pünktchen im Jahre 1958 132,00 DR street-Journal- Kommentators dürfte Schiffs- Diedenhofen(Thionville)— aus Frankreich gellage zu. Einer Mangellage, aus der sich Bllanzstruk 3 zm gewogenen Durchschnitt. Demgemäß raum nämlich dann sehr knapp werden. So in die Bundesrepublik eingeführt dann wieder Ueberbevorratung entwickelt, ruktur Reed Geschenk des 5 5 an 1000 Dαν haben sich die Preise für importiertes Rohöl Knapp, daß es den Reedern 5. ze renne 364,10 DN worauf das neckische Spiel von vorn anfan- Ak rA 155%/0 1380.57 if Hamburg ebenfalls zurückgebildet. Es 5 1 5 ee Umsatzausgleich- 5 8 5 Boleliedenmegen 6 681 6 193 1 wurden je t 0 e 5 also 385.95 D die Bundesregierung wenig Lust hat, Beteiligungen 109 189 45 5. einbrt 5 FVV kostete. Dagegen steht der deutsche Stab- den macben Forderuncen der deutschem Leere 3—4 im Jahre 1958 97,0 D Ein ringen. 5 5 N 2 5„ Eisenschaffenden zu entsprechen und die Forderungen 3816 3. 5 5 8 Das ist aber alles Zukunftsmusik. Vor preis von DM/t 434,— mit Frachtbasis 5 882 4% 0 2 a8 85 5 7 5 Umsatzausgleichsst d ist Flüssige Mit annt. Schlienlich ist noch zu erwähnen, lzufig werden am Seefrachtenmarkt Tiefst- Oberhausen. Hiervon sind 2.5 v. H. Groß- Wohl FVVVVVVVVVVVVTTTTT 3 5 12 1 der bisherige Dieselölpreis noch immer kurse notiert, die seit 1938 nicht zu verzeich- handelsrabatt(= 10,85 D) in Abzug zu 8 e 11 PASSTVA— um einen Pfennig über dem Stand liegt, der nen waren. In den europäischen Ländern bringen, so daß sich ein Wiederverkäufer- Iichi 15 15 8„’‚dʒ,nU„ 2 3 850 vor der Suezkrise zu verzeichnen war. mit eigener Förderung wachsen die Kohle- Preis von 423, 15 DM ergab. Die Differenz ge- ns Treffen geführt, daß in nichtdeut- Rlieklagen 2 7 2280 40 Anpassung an die Weltmarktsituation ist halden, während die nur Kchle verbrau- genüber dem französischen Einfuhrpreis be- schen Landen die umsatzsteuerähnliche Be- Küclestellungen 2598 3 078 1 gut und schön. Im Hinblick darauf, daß die chen 85 Staaten, die über keine heimische trug somit 40,20 DM. Dadurch Wilden die lastung auf Stahlimporte wie folgt erhöht 5 3 2 28 4 Weltmarktpreise bzw. die Frachten mehr Förderung verfügen, sich auf die preisgün- unterschiedlichen Transportkosten— beson- 3 Reingewinn u. Vortrag E 8 7 nachgaben als stiegen, müßte aber daran ge- stigen Einfuhren aus Uebersee werfen. Der ders bei Belieferung Norddeutschlands— 8 8 8 72 Bilanzsumme“) 1 42 0 dacht werden, daß solche Anpassung nicht Wallstreet-Journalist folgert nun: Sobald teilweise aufgewogen. Außerdem war der Frankreich 1958 19.3 250 Gewinn- und Verlustrechnung nur in Preiserhöhungen, sondern auch in sich die Seefrachten wieder normalisieren, französische Ehrgeiz, das Ausland mit Stahl Holland 1957/9 4,0 9,29 Arf,.ã]W·—s̈ ddr Preissenkungen bestehen könnte. Dies viel- ja sogar über den Normalstand steigen, zu beliefern, Sering. Die Aufträge aus dem Italien 1957 3,0 6,5 Persomalauf wendungen 3 7 2 810 leicht schon deswegen, weil der deutsche werde die Hohe Behörde in Luxemburg in Inland konnten nicht einmal befriedigt wer- Oesterreich 1955 2.0 1158 Abschreibungen 2 162 1 82³⁸ Dlieselölpreis— nach Abzug aller Steuer- die Lage versetzt, die europäische Kohlen- den. Grund: In der Befürchtung, Verluste Die Bundesregierung verläßt sich darauf, e d 9 8 78 delastungen, als Materialpreis— unvorteil- armut wieder zu verteilen. Das Ruhrrevier bei weiteren Franc-Abwertungen zu erlei- daß— weil die Vorratslager des Handels ge-„ 8 e 4 655 daft höher ist gegenüber anderen europä- werde sodann seine Lieferungen neuerdings den, kauften die Stahlverbraucher Frank- leert sind und die der Verarbeiter auch nicht Ruückest. f. Ruegen und lischen Ländern. Tex von Kiel bis Palermo zu streuen haben. reichs— die Verarbeiter und Händler— mehr von Ueberfülle strotzen— der Stahl- Rucklagemmuwendungen 200 950 8 Weder die gegenwärtige, noch die in etwa wessen sie nur irgendwie habhaft werden absatz steigen wird. Sagt Günther Schl, aufererdentl. Aufwand 1 2 IG-Liquidatoren entschärfen vorausschaubare Lage brauche den US- konnten. 5 Bergassessor und Vorsitzender der Wirt- Reingewinn u. Vortrag 670 407 Interhandels- Streit Kohlenmarkt zu beunruhigen. Da die Ame- Dann kam die Francabwertung der Re- schaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie: RTRAOR 3 rikaner unter weitaus günstigeren Bedin- Sierung de Gaulles. Sie hatte eine Senkung„Was nützt das alles. Wenn wir uns den fran Gewinnvortrag 8 28 C gungen— teilweise sogar im Ubertagebau— des Exportpreises für Stahl um 17,5 v. H. im 25sisch 4 5 115 llatio-. Bohüberschug 14 10 22 il 788 5 88 n 5 f 5 1 8 26sischen Währungs- und Preismanipulatio- 1 Abwicklung haben beschlossen, die Interve Kohle förderten, als die nur auf den Unter- Gefolge. Diese Preissenkung ist eine reine nen anpassen W e e ee Betelligungs-Hrtrüge 7 6 tor im amerikanischen„Interhandels-Pro- tagebergbau an gewiesenen Europäer, könne Währungsmanipulation. Zugleich schmolzen rlösein wollte 5 1 Zinsmehrertrag 88 8¹ reg nicht weiter zu betreiben. Die Liquidato- det c. e e 1 5 f 1 rlöseinbuße von jährlich 600 Mill. DN. augerordenti. Ertrag 1 125 8 der Us-Bergbau durchaus fast beliebige aber die Inlandsaufträge an die französische Somit ist die europkische Wirtschaft um Totale) 14 433 13 360 ren hatten in den Washingtoner Verhandlun- gen gegen eine beabsichtigte außergericht- 5 5 vertragen. Dies habe auch die Entwicklung liche Regelung des Streits um die frühere 18. 1 1945 8 Je nach Bedarf sei ohne mehr. Die Wirtschaft ist optimistisch, und J) Tochtergesellschaft„General Aniline and sonderlicher volks wirtschaftlicher Beunru- die private Bevorratung reicht auf etliche Fim Corporation“(GF) interveniert. higung die amerikanische Kchlenförderung Monate, wenn nicht gar Jahre hin. Um die Marktberichte„nis rebruar Die Liquidatoren haben nun darauf ver- Achtet, ihre Intervention weiter zu betrei- Den, nachdem der Vertreter der amerikani- schen Regierung zum Ausdruck gebracht hat, die USA seien nach wie vor davon über- Produktionseinschränkung und Ausweitung von Jahr zu Jahr entweder um 100 v. H. gesteigert, oder um 50 v. H. reduziert Wor- den. nn Indes, die Kohlewirtschaft ist schon eines der schmerzhaften Hühneraugen europä- Stahlindustrie wie Schnee an der Sonne. Grund: Es droht keine Währungsabwertung Verzerrung durch die Währungsmanipulation etwas glattzuzieben, erhöhten die franzö- sischen Stahlpre N 11,7 v. H. Im Export sieht das dann so Wieder Frachtbasis Thionville— aus: uzenten die Stahlpreise um ein stählernes Hühnerauge bereichert. Mannheimer Produktenbörse(Ott. Not.) 13 Inl. Weinen Februar 46, 5046,90; inl. Roggen Februar 42,50 42,90; Weizenmehl Type 405 67,7069, Type 550 64,7066, Type 812 61,7063, Type 1050 59,7061; Brotmehl Type 1600 54,7056; Roggenmehl Type 997 60,1561, 10, Type 1150 3, 15 1) Auf- und Abrundungen eingeschlossen ber; Bis Schweine. Preise je, KE Le Ochsen A 118127; Bullen A 122—131, B 112-1 Kühne A 95112; B 8797, C 75-85, Färsen K 1 bis 125, F 115120; Kälber SKL. 185195, A 100 U 190, B 155163, C 140152; Schweine BI 185-14 B II 135—141, C 135—141, D 135—140, E 120-10 reugt, daß„Interhandel“ im Zeitpunkt der ischen Wirtschaftsgeschehens. Die Kohlebilanz 32 Tonne Stabstahl 345,980 PM bis 50,10, Type 1370 56, 13—57,10; Braugerste 44 bis Sauen G1 120—12. Marktyerlauf: Grogvieh un. Beschlagnahme keineswegs wirtschaftlicher der Montan-Union sieht für das Jahr 1959 p 44,75: Futtergerste ini. 37,50—38,50; Sortiergerste Sam, in allen Gattungen kleiner Ueberstand. E Alleineigentümer der GAF-Aktien war. einen voraussichtlichen Ueberhang der ver- e e 20e ee 2637, dto. ausl. 4141,50; Futter weizen 41.50-41.75; ber langsem, geräumt. schweine mittel, W fügbaren Mengen Förderung und Import) für dle Bundesrepublik 366,7 DR Inlamdshafer zu Futterzwecken 36.47, dto, fur In- verkauft. Vollversammlung der IHK für die Pfalz Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz verabschiedete in einer Sitzung am 12. Februar 1959 in Lud- wigshafen am Rhein den Haushaltsvoran- schlag der Kammer für das Rechnungsjahr 1959/60 und bestellte den neuen Haupt- geschäftsführer, Dr. jur. H. Bergmann(vgl. „MM“ vom 16. Februar). Der Haushaltsvoranschlag liegt dank ver- schiedener Rationalisierungs- und Sparmaß- nahmen in Einnahmen und Ausgaben nicht höher als der Haushaltsvoranschlag 1956/57. Präsident Dr. Landmesser war es deshalb gegenüber dem Bedarf von rund 15 Mill. t voraus. Diese Schätzung trägt den derzeit geltenden Faktoren Rechnung. Wenn die vorgesehenen Importbeschränkungen und Feierschichten abgerechnet werden, dürfte sich der echte Ueberhang auf 7,5 Mill. t be- laufen, wodurch die Halden in der Gemein- schaft auf insgesamt 32,5 Mill. t erhöht würden. Die Zukunft wird erst erweisen, ob die Bundesregierung gut beraten war, dem Druck der Industrie- Gewerkschaft Bergbau und der Zechen- Unternehmer nachgebend, den Kohlezoll so eilfertig zu verabschieden. 8 Ein zweiter neuralgischer Punkt— also In Beziehung zu den oben erwähnten 434 bzw. 423,15 DM/t ergibt sich nunmehr ein Preisvorteil von 56,41 DM, das sind 16,20 DM mehr als vor der Franc-Abwertung. Dem Druck Belgiens, der Bundesrepublik umd der Hohen Behörde in Luxemburg nach- gebend, scheinen die Franzosen jetzt doch wWerm auch zögernd und hinhaltend— bereit zu sein, diese Wettbewerbsverzerrung von sich aus zu korrigieren. Es soll zunächst auf die Stahlexporte ein Abgabesatz von vier V. H. des Fakturenwertes gelegt werden. Das Soll aber nur vorübergehend helfen. Auf wei- tere Sicht beabsichtigen die Franzosen Frei- gabe des Stahlpreises in der Hoffnung, daß dustriezwecke nicht not.; Auslandshafer 38,50 bis 39,50) Mais 41—43; Weizenkleie prompt 24,5023, dto. per März/ Aprül 23,7524; Roggenkleie 24—24, 50; Weizenbollmehl 2525,50; Weizen-Nachmehl 33 bis 37,50 Rapsschrot 29,50—30; Sojaschrot 37-37, 50; Erdnußschrot 38; Palmkernschrot 37; Kokosschrot 39,50; Leinschrot 41-42; Hühnerkörnerfutter 45,25 bis 46; Legemehl 43,5048; Malzkeime 22,50; Bier- treber 22,5023; Trockenschnitzel 19,7520, 50; Dorschmehl 79—85; Fischmehl 69—79; Speisekartof- feln per 50 kg frei Mannheim 9—9, 50; Wiesenheu lose 9—10; Luzerneheu lose 11—12; Weizen- und Roggenstroh bindfadengeprest 3,603, 80, dto. drahtgepregtt 4,80 5,00; Hafer-Gerstenstroh 3,20 bis 3,40. Allgemeine Tendenz: ruhig und stetig. Lie Preise verstehen sich als Großhanctels-Durch- schmittspreise per 100 kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt Heidelberger Schlachtviehmarkt Wo) Auftrieb: 4 Ochsen; 56 Bullen; 41 Kühe 36 Färsen; 84 Kälber; 601 Schweine; 5 Schale Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A III Bullen A 124—132, B 114123; B 90—100, C 75—90; Färsen A 120-126, B 110100, Kälber A 173190, B 160—172, C 147—158; Schweine II 135440, Sauen G1 122—128. Kühe A 100-10, C 135—140, D 134—139, E 1201 Marktverlauf: Grogvieh 1 allen Gattungen flott geräumt. K Alber mittel, 6 räumt. Schweme flott geräumt. Schafe ohne Te- denz. Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarh (VWD) Anfuhr schwach, Absatz gut. E erzlel. ten: Feldsalat A 270300, E 140180; RosenkohL, bis 50; Weigkohl 18; Rotkohl 18—20; Wirsing 1-1 Grünkohl 20; Kresse 120—180; Sellerie 14-20 TLaud 2022; Zwiebeln 1142 Apfel A 18—28, B 11 möglich vorzuschlagen, die Beiträge der um- ein europäisches Hühnerauge ist der Sich Preise einpendeln, die den tatsächlichen(W Auftrieb: 17 Ochsen: 2 Bullen: 127 lagepflichtigen Betriebe von sieben Prozent Stahlpreis. Der Stahlmarkt ist an und für Marktverhältnissen entsprechen werden. Kühe; 123 Färsen; Großvieh insges, 641; 221 Kal- C 6—9. a E 5 13. 2. 16. 2. 13.2. 16. 2. 5. 2. 16. 2. n. U 3 eee Riedel 205 265 Kammg. Kalserslaut. 188 138 frelevision Eleetr.(8) 15,1 15,14 rhoentz-Rhefnrehr v. 8. 7 Niederlassung Mannheim Ruhrstahl 10 r 30 Kemmg. Sp. Stöhr 126% 125 Thesaurus 102,30 101,70 2,5 Stemens v. 54 17 40 Rütgers 202 255 JGrenstein& Koppel St. 230 227 PUnifonds 71700 1125 7 Zellstoff Waldhof v. 86 186 0 f Frankfurt a. M., 16. Februar 19359. 2 34% Purir Werke%„e Uscaionde 115,0 115 ering 2⁴⁴ 241% scheidemandel 225 225 8 a Schlesz 255% 25%[Wasag Cherie 375 775 wandeken kolben 5 13. 2. 16. 2. f 13. 2. 16. 2. 13. 2. 16. 2. Schlossquellbr. 420 f 440 T Renten 5 AEG v. 88 785 8 5 Pere r, i in e e e eee 22% 7 115 74% 2 2235 VVV 133. 305 uber a. Salzer, Banken Abissungs- Schuld v. 8 1% 103% 5 11 2 Adlerwerke 10 186 Porlacher Hof 8— cell Chem 40% 453 chulthelg Stämme 222 330 und versicherungen 7 Bundesbahn v. 58 CCC 3 l 40 f. Energie—— Eichbaum-Werger 472 472² Karstadt 505 511 Schwarz-Storchen 440 T 440 1 6 Reichsbahn v. 59 10² 101. 5 40 f. Verkehr 30 377 El. Licht u. Kraft 176 ¹— Kaufhof 477 480 Seilind. Wolft 123 123 Allianz Leben 420 42⁰ 6 Bundespost v. 55 101% 101 f. AEG 304% 300% El. Lieferungs-Ges. 2— cklem, Schanzlin 910 610 siemens 8. Halske 348% 347 Allianz Versicherung 1035— 7 Bundespost v. 58 107 107 NE-Metalle U Aschaftenbg, Zellstof 8 80 Enzinger Union 225 328 Flöckner Bergbau 142% 142 Sinner A8 7 2 Badische Bank 352 3⁵ 7 Lastenausgleich v. 88 106 106% Badische Anilin 3435. 339% Essener Stein—— Klöckn. Humb. Deutz 3²⁰ 318½%[Stahlwerke Bochum 204 1983 T Bayer. Hyp.& Wbk. 411 406 fs Baden-Württbg. v. 57 109 1090, 16. 2. 1 BNV 123 1233 Eglinger Maschinen 200— Klöckner-Werke 150 153 Stahlwerkesüd westfalen 545 550 Berliner Handels 433 433 5 Rhld.-Pfalz v. 33 100 100 75 Geld Brel 9 Bemberg 8 159 Ettlinger Spinnerei 85„ bEnorr 50 389. Sädzucker 43 420, Commerzbank A8 34 352 7,5 Rhid.-Pfalz v. 58 107% 107% felextr. Kupfer 283,25 0%— Bergbau Lothringen 93— Farben Bayer 351 347 Kraftw. Rheinfelden 290 200 B Thyssen 192 188%[Commerzbank Rest. 7*¹ 7 5 Bad. Komm. Lbk. dtr. 107 ½ 107% Biel 837 88 f Bergb. Neue Hoffnung—— Farben Liquis 12³¹ 12%[EKrauß-Maffei 228 220 Veith Gummi 47⁰ 47⁰ Pt. Bank AG 367 365 5 Bayer. Hypo. 108%% 108% Aluminum 225 227 Berger 355 350 Fein Jetter 150 15783 Lahmeyer 400 401 VDM 5 315 319 Pt. Bank Rest. 9* 9 ſ6 Bayer. Hypo. 10³ 102% Zinn 958 908 1 Bekula abgestempelt 150 150 Beldmühle 500 500 Lanz 92 91% Ver. Dt. Olfarbiken 400 40 Dt. Centralboden 350„ 361 5 Pfalz. Hypo. 111 111 Messing 58 210 210 dato. neue 143 141 Eelten 295 291% Lechwerke 304. 3⁵⁶ Ver. Glanzstoff 307 300 Ot. Hyp. Bank Brem. 5 55 6 Pfalz. Hypo. 10³ 10³ Messing 237 20— Binding Brauerei 30⁰ 500 Gebr. Fahr 160 100 Lindes Eis 400% 408% Ver. Stahl(Reste) 1.73 1775 Presdnet Band 8 3⁵ 30³ 5 Rhein. Hypo. 109 100 Bochumer Verein 185 185 Selsenberg 148% 147 Lowenbrãu 401— Wayss& Freytag 2 5 Dresdner Bank Rest. 9* 9% gs Rhein. Hypo. 10³ 10³ Bubiag 2⁵³ 2⁵ Goldschmidt 379 3716 Ludwigsh. Walzm. 12⁵ 12⁵ Wintershall 361— Frankf. Hypo. 450 7 2 Deutsche freie Buderus 255% 253[Sritzner-Kayser—— Mainkraftwerke 3⁵ 355 Zeiss Ikon 290% 299 Frankf. Rückv. C. u. D. 300 390 Devisennotferungen 1 Brown, Boveri& Ce 400 421 Srün s Bilfinger 327 23 Mannesmann 10³ 189% Zellstoff Waldhof 140% 141 ladustriekreditpank 196 195% Industrieobligatlenan. asselie 445⁵— Jusstahl Witten 4% 40 Naschinen Bucken 2 282 L Pfalz. Hypo. 5 5 108 7 51% J emie Albert 2712 270 Gutehoffnung 379 379 Metallgesellschaft 872 380 Rhein. Hypo. 420 1 4235 8 AEG v. 56% 100% 100 dan. Kronen 4 5 3605 F Chemie Heyden 210 210 kleid& Neu 600 1 600 T Noenus— 46⁵ Unnotlerte Aktien 8 BASE v. 56 108 109 100 norw. Kronen 50, 3 0075 Chemie Verwaltung Hals 650 641 Hamborner Bergbau 106 100 Nordd. Lloyd 98 98 8 Bosch v. 33 f 881— 100 schwed. Kronen 3 106 15 Conti Gummi 4¹ 415 Handels-Union 3091 389 NSU 204% 200 Beton& Monierbau 32⁰ 320 mvestmentionds 8 Bosch v. 56 5 103. 1 engl. 8 11 65 110 70 Daimler Benz 957 95⁵ Hapag 111 111 Parkbrauerei 370 370 Burbach Kali 200 200 5 8 BBC v. 56 108* 108% 100 nil. 110, 1550 ö Demag 3473 340 Harpener 144 14⁵ Pfälz. Mühlen 110 110 Dt. Telef.& Kabel 20⁴ 20⁰⁰ Adifonds 113,— 112,30 7 Ess0 v. 58 108% 100% 100 belg. tr. 2 060 U Dt. Atlant. Tel. 247 245 fkieidelberger Zement 442 4⁴⁰ phoenix Rheinrohr 120 104% Dt. Golddiscont V. A. 78* 70 Canagros(8) 9, 9,50 8 Grkrw. Franken v. 87 108% 108% 100 ftrs. 9,851 N. Dt. Contigas 302 392 Hoschster Farben 38⁰ 381 Rheinelektra 335 330 Dyckerhoff 451— Concentra 161,10 152,80 5,5 Großkraftw. Mum. 106 100 100 sfrs. 584 00 0 Dt. Edelstahl 310— Hoeschwerke 148 14⁵ Rheinstahl 254% 240% Dynamit Nobel 060 6⁰⁰ Dekafonds 160,50 167,90 8 Heidelb. Zement v. 56 108% 1 000 fꝗF. Lire 2 40 Dt. Erdõl 275% 270% Bocktief 364 302 Rheinstrohzellssol—— Eisenhütte 238 235 Europa 1 101,70— 7 Hoechster Farben v. 58 107“ 107 1 Us. Dollar 4,175 10 1 Degussa 475 40 Holzmann 5¹⁰ 503[RWE 351¹ 348 Erin Bergbau 312 312 Fondak 160,60 165,80 6 Hoechster Farben v. 57 109 1 can. 3 47257 100 8 Dt. Lino 521 511 Hütten Oberbausen 192 18⁵ dto. Vorzüge 3⁴⁰ 338% Eschweiler Berg 13⁰ 13⁰ Fondis 192,— 190,60 5,5 Industriekredb. v. 40. 100 österr., Schiisg 16,108 106 Pt. Steinzeug 30⁵ 30⁰ Hütte Siegerland 2⁰⁰ 283 Rheinmetall 190 20 1% Fordwerke 290 200 Fondre 143,50 142,30 7.5 industriekredb. v. 57 108, 106 portugal 14,62 1 lar Dt. Eisenhandel 17⁰ 168 Ilse Bergbau St. 85 8 Rheinpreußen 163% 161 Hutschenreuther, Lor, 419 419 Industria 102,50— 6 MAN v. 57 10641— 100 DM- West 95 Bidier-Werke 3³³ 352 dto. Genüsse 41 4B Rheinbraunkohle 47⁵ 475 Ilseder Hütte 187 186 Investa 171,70 170, 10 18 Pfalzwerke v. 57 108 T 108 100 D- OS. 8 ur. 39/ Dienstag, 17. Februar 1959 MORGEN als TeR 1 FE Es klingt die PUSZTA 55 Großes Haus Telefon 2 80 258 5 piANKEN Telefon 2 31 23 HAM Rn 13.30, 16, 18.30, 21 mit den zeigt 1980 13.30, 16.00, 18.30 und 21.00 Uhr DER ENGEL, d. seine HARPER 5 bfi! E 10 P 5 5 955 Was der Wehrmachtsbericht VERSETZTET(c) v. K. Hoffmann 21 E 6 N E R N einen Farbfilm von Emmeric Pressburg * Hwieg: Wlitzmädels an die Front-(ie) UNIVUERSU N T. 22538 2. weche 125 Gesch 551 j bk, Edi chältz. mit Antje Geerk, Edith Elmay, Caterina Valente- Bill Haley JohN GREG SON- BELIM DEA LEE 3 Lei- 1 Scholz Hier bin ich- Hier bleib ich(12) Ungarischen Restaurant Ater 21 Telefon 2 02 02 Fel 4 089% 15 ö Ermisiered As TE N 43, 16 0. 6.45. 20.30 DIE KAMERA 1605, 13.15, 20.36 BUDA PE 8 7 a Weniger gohn Gregson— Belinda Lee Brigitte Bardot(18)— „ um in dem Farbfilm„EIN WEIB WIE DER SATAN“ N 4, 15, teter Ab.„EINE BRAUT IN JEDER e STRASSE.) DiE KUNBEIL 14.30 16.30, 18.48, 21 ohe Sc dune e, e e eee dee en Hecke Kurt Serben 1 0 1 Signoret, Charles Vanel 05. K 0 nent Pesthauch b enn l(16) PATLAST Telessn 2 50 6— 8 Ex tra 5 Segen. g. 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Februar „Geboren in dem an bildhauerischer Tra- tion nicht ganz armen Berlin“ setzte Ger- hard Marcks in leicht ironischer Bescheiden- Beit als Anfang eines autobiographischen Vor- Worts in den Katalog der großen Ausstel- lung seines Lebenswerkes in der Mannhei- mer Kunsthalle vom Frühsommer 1953. Wenn so häufig die archaisch-hellenischen und die mittelalterlich- gotischen Anklänge im Schaffen von Marcks betont werden, so scheint dieser eigene Hinweis von ihm auf die Tradition eines Andreas Schlüter, Gott- fried Schadow, Christian Rauch oder Karl Friedrich Schinkel doch nicht unwesentlich zu sein. Jene seltsame Unsicherheit in der Bewertung alles Preußischen, die durch Mußzere Bedingtheiten seit nunmehr bald ein- einhalb Jahrzehnten herrscht, mag dazu ge- führt haben, daß diese geistigen Bezüge von Marcks auf seine urpreußische Herkunft so gern ausgeklammert wurden. Was das von Christian Rauch in Marmor gehauene Grab- denkmal der Königin Luise im Charlotten- burger Mausoleum nach dem Geschmack des 19. Jahrhunderts ins Prunkvolle des Gefühls hob, ist etwa bei der bronzenen„Seraphita“ (193) von Marcks aus der Kunsthalle in die herb-verhaltenere Anmut unserer Zeit zurückgenommen, doch ist in der Vereinigung von Wirklichkeitssinn mit der vollendeten Reinheit und Schönheit des Stils eine innere Verwandtschaft unverkenn- bar. Und jene beiden so maßvoll vereinfach- ten Windspiele, die zu Füßen des von Scha- dow geschaffenen Denkmals Friedrichs des Großen in Stettin standen, könnten fast ebenso heute von Gerhard Marcks geschaf- ken sein. Der am 18. Februar 1889 in Berlin ge- borene Marcks hatte zuerst bei Georg Kolbe gelernt, doch wo dessen Plastiken hell ver- schwärmt in die Unendlichkeit hinauszustre- ben schienen, blieb Marcks der Erde näher. Seine Figuren erzählen etwas, sie sind— dem oberflächlichen Betrachter mag das als ein Vorwurf gelten— oft ein wenig anek- dotisch, jedoch gerade durch ihre meist so Winzigen Gesten, durch die sie charakteri- sert werden, bleiben sie den Funktionen der Außenwelt und damit dem menschlichen All- tag verbunden, Sein zweiter Lehrer ist dann der Tierbildhauer August Gaul gewesen, doch nur vorübergehend hatte Marcks sich unter dessen Einfluß den etwas spieleri- schen Reizen des Genres ergeben. Es kam die Zeit am Weimarer Bauhaus, die bei ihm ins viel Schweigsamere zurückgenommene Auseinendersetzung mit dem Expressionis- mus— und eine ganz sich auf das ur- sprüngliche Handwerk beschränkende Zeit n der einsamen Töpferei bei Dornburg als Leiter der Bauhaus-Keramikschule. Von 1925 bis 1933 wirkte er an der Kunstgewerbe schule FHalle- Giebichenstein, und von die- sen langjährigen und vielfältigen Beschäfti- gungen mit dem Handwerk dürfte es kom- men, daß er so genau die organischen Gren- zen des Materials kennt, mit dem er als Bildhauer schafft, sich von den Experimen- den um des Experimentierens willen und überhaupt von den IIlusionen des Unstoff- Uchen fernhielt, um immer so fest dem Stoff der Welt verhaftet zu bleiben. Ein Rest von Erdenschwere lastet wohl auf allem, was er im Laufe seines nun 70“ jährigen Künstlerlebens gebildnert hat. In dem frühen zwanziger Jahren war vorüber- gehend sehr viel von der Unruhe der Zeit in sein Oeuvre gelangt, das kantig verein- fache oder auch klobige, gleichsam wild hin- gehauene Akzen e setzte, bei denen das Ex- pressive jedoch immer noch in das Geistige zu münden verstand. Als er dann nach Grie- chenland reiste oder— wie er selbst einmal sagbe— floh, fand er dort wieder zu den klassischen Maßen, und seither blieb sein vitaler Ernst immer von einem sehr stillen, ger sensitiven Nachsinnen gelockert. Das Griechenland-Erlebnis hat nicht zu einem en Klassizismus geführt, sondern gcheint eben durch ein preußisches Tempera- ment sublimiert: durch die Kargheit und Sprödigkeit eines fest auf dem märkischen Boden stehenden Mannes, dessen Traditio- nen ebenso zurück in das Altdeutsche füh- ren, in die meditativen Züge einer geheim nachllingenden Gotik, bei der so bäuerlich Mannheimer mütterlichen„Thüringer Venus“(1930) je- doch auch in die Figurenwelt etwa der Dürerzeit, wie sie in der Archaik Griechen- lands wurzeln, ohne etwa in der Form oder in der Patinierung gewisse modische archäo- logische Effekte zu suchen. Trotz dieser sich herausschälenden Grund- züge läßt sich das vielschichtige, bisweilen unter den äußeren Lasten der Zeit allzu leidende Lebenswerk von Marcks nicht auf eine einzige Formel bringen. Der geradezu archaisch einfachen Plastik„Zwei Frauen“ von 1935 in ihrer ruhig fließenden Bewegt- heit stehen fast satirisch gesehene Volkstypen aus den frühen fünfziger Jahren gegenüber, die aus Begegnungen mit Menschen in Ame- rika und Spanien erwuchsen, und beides wiederum kontrastiert etwa mit der ge- beugten Gestalt des„Prometheus“ von 1948, die auszuruhen scheint, unter deren schein- barer Ruhe jedoch eine urwüchsige Kraft vibriert, als wäre alles nur ein Atemholen vor dem immer neu wiederholten Versuch, die dem Menschen auferlegten Ketten des Verhöngnisses zu sprengen. Als Schüler von Gaul hat dazu gerade die Tierplastik sein ganzes Lebenswerk begleitet: wechselnd zwischen Abbildhaftem und der Reduktion AIT Wesenskern, so stellt er einen sich H hn bin oder eine „ einen gleichsam als Hieroglyphe in den Raum geschriebenen hockenden Kranich oder die eigenartige „Böse alte Stute“ von 1942. Auch als Holz- schneider hat er Großes gegeben. Ulrich Seelmann-Eggebert i Res engen dertuende Kuh, Sich n Der deutsche Hinkemonn Hubert Berger in der Hei delberger Inszenierung der Tragödie„Hinke mann“ von Ernst Toller über die wir keute be richten. foto: zeman Eine expressionistische Moritat Zo Hansgönther Heymes Diese zornigen jungen Leute! Nun wühlen sie gar Großvaters Schubladen durch und zerren an langen Haaren Ernst Toller her- vor. Er müsse rehabilitiert werden, sagen sie, dringend und unverzüglich. Und sie mei- nen, mit ihm die Welt bessern zu können, weil er„an eine Welt der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Menschlichkeit, an eine Welt ohne Angst und Hunger“ geglaubt hat, ehe er aus ihr davonging— wie sein Homunku- lus Hinkemann. * Oh, kein Zweifel: Toller war ein Revolu- tionär, ein Humanist, ein Pamphletist, und er lebte vor, was er lehrte. Er hat Aufsehen erregt in den zwanziger Jahren, den be- rühnmten, den berüchtigten. Aber ein biß- chen war wohl immer sein Schicksal inter- essanter als sein Werk. * Dieses Schicksal, das ihn freiwillig in den Krieg gehen hieß, auf daß er ihn als„die Schande unseres Jahrmunderts“ hassen lerne, das ihn am Tode vorbei und hinter Ge- fämgnismauern brachte und in die Bitter- nis einer schwer ertragenen Emigration, dieses Schicksal hat ihn dann schlieglich doch umgebracht.„Nicht in Verachtung des Lebens hat er das Leben weggeworfen, son- dern in einer irren Minute, in einem Rap- tus“, hat Hermann Kesten geschrieben, der sein Freund war. 8 Und sein Werk? Toller war einmal eine Weltberühmtheit. So eine Art expressioni- stischer Komet. Ein Ekstatiker, der stürmte und drängte, ein Tragiker, der an die Macht von Vernunft und Güte glaubte, ein lyri- scher Idealist, der die Menschen liebte. Er war ein Prediger in der Wüste, und so viel- leicht wird man ihm am ehesten gerecht, wenn man ihn als einen Spiegel betrachtet, in dem die Welt von damals ihr Bild hinter- lassem hat. * Der Hinkemann. Der deutsche Hinke- mann Ernst Tollers. Das war ein Aufschrei, ein Aufbäumen, eine gellende Klage. Gegen die Gleichgültigkeit ging das, gegen das un- beteiligte Nebeneinander, gegen das gedan- kemlose Sichaustoben(nach dem verlornen Kriege), gegen das leere Dahinleben:„Jeder Tag kann das Paradies bringen, jede Nacht die Sintflut!“ * Eine Tragödie heißt's und ist ein quäle risches Stammelm um das Schicksal eines Heidelberger Ausgrabung der Tragödie„Hinkemann“ von Ernst Toller Menschen, den der Krieg entmannt hat, eln Heimkehrerdrama, angefüllt mit wühlender Schmerzlichkeit und voller peinigender Peinlichkeiten. Eine Schaubudengeschichte, deren Held lebenden Ratten und Mäusen die Kehle durchbeißt, weil das Publikum „Blut sehen“ will 8 Nein, es ist ein gräßliches Stück, bei aller Menschenliebe die es lehren will, unappetit- lich, degoutant und unerträglich. Und es wird nicht besser, weil der Mann, der es geschrieben hat— er war damals knapp dreißig Jahre alt und wußte hinter den Mauern der Festung Niederschönenfeld nicht viel vom Lebem—, ein guter Mensch war, der an den Leiden der Menschheit litt. * Diese Geschichte vom Eunuchen Hinke- manm, der sich überall verlacht glaubt, der sich nicht mehr zurechtfindet in seiner Um- Welt, der seine Frau an einen bedenken- zosen Freund verliert, der fortgesetzt in sich hineingrübelt, ist sie tatsächlich mehr als eine eKpressionistische Moritat ohne spür- bare 2e 151 a8 2110 miar Deklamation aus der Literaturgeschichte, Abteilung jüngere Vergangenheit? Und der Mensch Hinkemann? Ist er wirklich einer? 2 Revolutionen kann man nicht auf wär- mem, umd das Umermörte ist nicht unwan- delbar Und selbst das mutigste Herz und Piscators schönste Vorbilder reichen nicht aus, Papier zum Leben zu wecken. Der Hin- kemann ist das Kind und das Denkmal einer auf andere Art verworrenen Zeit als die unsrige. 8 Dabei hat der junge Hansgünther Heyme die Schauermär überraschend einfallsreich inszeniert in der Städtischen Bühne Hei- delberg. Er arbeitet mit Projektionen und Gerüsten, mit Schleiern und Masken, durch- schmeidet die Szene mit grellen Lichtern, taucht sie in spulchaftes Dämmern, aus dem in konvulsivischen Zuckungen expressio- nistische Visionen ausbrechen, und ist seinen Schauspielern ein ausgezeichneter Führer durch das Seelen- und Gefühlschaos. Das Gamze ist eine Art Exkurs über das expres- sionistische Theater, an dem man seine Freude haben könnte, wenn das Sujet sol- ches zuließe. * Es ist eine treffliche Aufführumg, eine der trefflichsten, die es zu sehen gab in Heidel- berg. Hubert Benger ist der Hinkemann, ein junger Ekstatiker, in dem Hoffnung und Zweifel in wilder Leidenschaft aufeinander- prallen. Juliane Janzen ist die zerquälte Grete, seine überforderte Frau, die aus dem Fenster springt, weil sie keinen Ausweg mehr sieht, Dierk Hardebeck der robuste. skrupellose Großhahn und Heiner Kruse der Budenbesitzer, eine der farbigsten Typen des Spektakulums. Alle vier bilden ein sau- ber eingespieltes Quartett. * Ein gewaltiges Ensemble ist darüber hinaus aufgeboten für diese historische De- monstration. Ein großes Panoptikum mit Handwerkerm und Arbeitern, mit Jahr- marktsvolk und Großstadtmenschen, ein dich- tes Geknäuel, das die Zeit und ihre Wirr- nis dokumentiert. Hansgünther Heyme hat das alles fein in der Hand behalten und fügt es geschickt in die Szene, die ihm Frank Schultes gebaut Hat. * Noch einmal: es ist eine vorzügliche Auf- f 1g(die schrille Zwischenaktmusik aus- 8 mel), Aer leider ein Versuch am Un- tauglichen Objekt. Der„deutsche Hinke- mann“, der sich am Ende aufhängt, wird nicht zum Leben geweckt, und wenn er sagt, daß unsere Zeit keine Seele habe, so mag das durchaus richtig und gültig sein, aber es alarmiert nicht, weil es in dieser abstru- sen Umgebung nicht zum Klingen kommt. Schade, es hat nicht sollen sein! i Daß die Aufführung ein großer Erfolg wurde also, ist Hansgünther Heyme und dem von ihm geführten Ensemble zu danken. Ihmen galt denn wohl auch der rauschende Beifall, der zum Schluß das Haus durchtoste. Das Publikum, unter dem man den Mann- heimer sowie den Heidelberger Oberbürger- meister und auch den zukünftigen Inten- danten des Hauses bemerken konnte, rief die Darsteller immer wieder vor den Vor- hang. Werner Gilles Der mit 5000 DM dotierte Kulturpreis der Stadt Goslar wurde für 1958 dem Berliner Bild- hauer Professor Dr. Richard Scheibe und dem Goslarer Schriftsteller Wilhelm Hochgreve zu gleichen Teilen zugesprochen. Die Preise wer- den im März in einer feierlichen Ratssdtzung im der Goslarer Kaiserpfalz überreicht werden. Zu den bisherigen Trägern des 1955 gestifteten Preises zählen der Schriftsteller Ernst Jünger und der Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen, Heinz Hilpert. Strawinsky und Mozatt Ein Chorkonzert in Heidelberg Die„Psalmen- Sinfonie“ Igor Strawin⸗ skys, die jetzt bei einem Chorkonzert in der Heidelberger Peterskirche zusammen m lem„Requiem“ von Wolfgang Amades Mozart aufgeführt wurde, gehört zu den wichtigsten christlichen Aeußerungen qe zwanzigsten Jahrhunderts.„Zur Ehre Got. es“ 1930 komponiert, ist dieses ungewöhn. ich dichte und kompakte Werk von größter Aufrichtigkeit und direkter Ausdruck gli nenden orthodoxen Glaubens. Es ist das Be. kenntnis eines zutiefst religiösen Künstler der wie die byzantinischen Mosaikmeiste Steinchen neben Steinchen setzt, um ein Bild erstehen zu lassen, das durch seine Aussage — gleich den ottonischen Kirchenmalereien lie Zeiten überdauern wird. Aus der Psalmen- Sinfonie“ spricht das historisch Veltgefühl Strawinskys. Zum ersten Mal zreift er hier auf die Musikpraktiken de rühen Mittelalters zurück, vereint Zeitliche ind Zeitloses, und baut nach eigener Ord- nung eine organische Einheit. Bei der Heidelberger Aufführung d Psalmen- Sinfonie“ durch den Bachveren ind das verstärkte Städtische Orchester Jeidelberg unter Erich Hübner standen de einzelnen, nach den lateinischen Psalm. exten aus der Vulgata geformten Tele Mschnittartig im Raum der gotischen terskirche. Die herben Strukturen de: Lolz- und Blechbläser erklangen in ideale chönheit. Scharf akzentuiert kamen de nythmisch gesetzten Akkorde. Dumpf tön. en die regelmäßigen Schläge der Pauken und tiefen Streicher. Erich Hübner nahm lie Tempi recht straff und stand souverdn über dem Werk. Der Chor gab seine nicht leichten Partien exakt wieder und verlieh vor allem dem weitausgesponnenen„Lau- date Dominum“, das verhalten und fast bi. tend ausklingt, überirdischen Glanz. Nach dieser unmittelbar ansprechenden und ergreifenden Wiedergabe der„Psalmen- Sinfonie“ Strawinskys wurde dann d Konzert mit Mozarts„Requiem“ beendet Auch dieses Werk, das einen wesentlich anderen Satzstil als die früheren Messen Mozarts zeigt, wurde von Erich Hübner n seiner ganzen liturgischen Strenge erfalt und gedeutet. Mit reiner Intonation verlieh der Bachverein den Chorsätzen innerliche Bewegtheit und vermochte die kontrapun- tischen Linien der abschließenden Fuge kt und plastisch nachzuzeichnen. Wundervol in der Schwebe die Soloquartette, die von den Solisten vortrefflich gesungen wurden Friederike Sailer(Sopran) und Lotte Wolff. Matthäus(Alt) geflelen mit ihren sicher ge- führten, weichen Stimmen, die sich mit den runden und hellen Tenor Georg Jeldens und dem wohlklingenden Baß Heinz Petet prachtvoll einten. Erich Hübner steuerte wieder überlegen den Aufbau des Werkes prägnant gab er die Einsätze und spornt das Städtische Orchester zu einem unaul. dringlichen, Chor wie Solisten stützen den Spiel an. Wolfgang Ludenig Ehrungen för Borte Dem Dichter zum 80. Geburtstag Der Dichter Hermann Burte, der an Sonntag 80 Jahre alt wurde, stand am e. chenende im Mittelpunkt von Feiern, di sein Geburts- und jetziger Wohnort Maul. burg im Wiesental und die Kreisstadt II,. rach zu seinen Ehren veranstalteten. In be. den Gemeinden ist Burte Ehrenbürger, D Festansprache in Lörrach hielt der Freun Burtes, Professor Alfred Holler, die in Maulburg der Vorsitzende des Deutschen Jounalistenverbandes, Dr. Rupert Gießen Freiburg. An den Feiern nahmen neben Vertretern der Behörden, Kirchen und Schulen Bundestags- und Landtagsabgeord nete sowie zahlreiche Freunde Burtes au der Schweiz und aus dem gesamten badi schen Raum teil. Burte, der am 15. Febrüat 1879 als Hermann Strübe in Maulburg(Ba. den) geboren wurde, besuchte, da er u. nächst Maler werden wollte, die Kung. gewerbeschule in Karlsruhe. Auslandsreisen führten ihn nach England und Frankreich 1910 brachte er sein erstes größeres Werl die„Sonette um Patricia“, heraus. Sen größter literarischer Erfolg war jedoch 10 der Roman„Wiltfeber“, die Geschichte eines Heimatsuchers, in der er sich mit den Geist der Zeit auseinandersetzte. Neben Dramen, wie„Katte“ und„Herzog Ut folgte 1923 der große alemannische Gedidi. band„Madlee“, dem sich zahlreiche Werd anschlossen. 1 — Neun im Verdacht VON DELANA AME S — 49. Fortsetzung „Gar mchts“, unterbrach er mich schnell. „Das war eine rein theoretische Unterhal- bung. Warum ziehst du dir nicht deinen Reitdreg an?“ „Welchen Reitdreß?“ fragte ich, schrieb 5 den Brief zu Ende und adressierte Um elf drängte Dagobert, daß wir fort müßten, und ich nähte einen Knopf an meine braunen Hosen. Ich wäre schon längst fertig gewesen, wenn er mich nicht ver- rückt gemacht hätte. „Hast du dir die Zähne geputzt?“ fragte ich, weil ich ihn mit ingend was beschäftigen wollte, damit er nicht bloß in der Tür stand und mich hetzte. Ich muß immer an diese Dinge denken. Darum lasse ich ihn manchmal absichtlich ein paar Minuten warten. Er behauptete, er hätte sich die Zähne geputzt— was viel- leicht stimmte, vielleicht auch nicht—, und ich erklärte ihm, er könne ja ausnahms- weise auch mal seine Sachen weghängen. Er vertrödelte noch mehr Zeit, indem er mir auseinandersetzte, es sei wichtiger, pünktlich zu sein, als seine Sachen weg- zunängen, und ich erklärte ihm, daß er das Sehr gut hätte machen können, während er mir seinen Vortrag hielt. Aſuf diese Weise wurde es nach elf; wir Dörten die Uhr schlagen. „Außerdem“, sagte ich,„habe ich nach Hause geschrieben, meine Nägel gemacht und einen Strumpf gestopft. Und du hast gar nichts getan.“ „Ich habe nachgedacht“, sagte er.„Der Haken bei der phonetischen Schreib- maschine ist, daß Millionen von Steno- typistinnen dadurch arbeitslos würden Ich glaube, wir lassen die Sache fallen und gehen lieber nach Südamerika. Du hast dir doch dein Haar schon gekämmt.“ „Hör zu, Dagobert“, sagte ich geduldig, „Warum gehst du nicht allein mit raus? Ich Hätte hier tausend Dinge zu tun.“ Zu meiner Empörung geflel ihm mein Vorschlag. Ich merkte es an der Art, wie er sich räusperte, hüstelte, behauptete, daß es ihm obne mich gar keinen Spaß mache, und fragte, ob ich ihm das auch bestimmt nicht übelnähme. Ich muß gestehen, daß ich mich mittler- Weile wirklich beeilte. Ich war in meine Hosen gestolpert, hatte den Knoten in einem Schuhband festgezogen und wedelte mit der Puderquaste vor meiner Nase herum. Wie gewöhnlich war die wilde Hast im letzten Augenblick völlig überflüssig ge- wesen. Hal hatte gerade erst die Pferde gesattelt. Peggy und Sue verstauten noch Essenspakete in den Satteltaschen. Julian unterhielt sich in der Bibliothek mit Pa; er erzählte dem Sheriff, wohin wir reiten woll- ten, und sie schienen sich nicht ganz einig zu sein, welches der beste Weg sei. Dwight saß zerstreut am Flügel und spielte lauter abgebrochene Akkorde und Arpeggios, bei denen sich noch nicht recht herausgestellt hatte, ob sie eine erkennbare Melodie ergeben sollten oder nicht. Nach unserem höflichen Angebot, irgend- wem zu helfen, setzten wir uns vor dem Wohnzimmer auf Korbstühle und fütterten Bismarck mit Kartoffelchips. Voigt schlug einen„Abschiedstrunk' vor. Wir widersetzten uns matt und erfolglos. Ich hätte mir gut noch einmal die Haare kãàmmen können. Die Sonne stand jetzt fast senkrecht über uns, und es tat gut, im Schatten zu sitzen und die zitternden Schatten der Pappeln auf dem blauen Gras im Innenhof zu betrachten. Die Vögel waren verstummt, aber der Brunnen plätscherte kühl und das Riesenaufgebot an Pferden vor dem Haus wieherte und schlug mit den Schwänzen nach den Fliegen. Hinter uns hörte ich Dwight noch weiter spielen. Voigt erzählte Dagobert eine lange, ver- Wickelte Geschichte, und das einzig Lebendige daran war die schrullige Zärtlichkeit, mit der er von den gesellschaftlichen Fehlern seiner Frau sprach; aber ich hörte nur mit einem Ohr hin, weil ich gleichzeitig mit dem ande- ren Dwight zuhörte. Die Arpeggios hatten sich jetzt in eine Melodie verwandelt, ein üppiges schwüles Klanggefüge, das mir irgendwie bekannt vorkam. 8 Bill kam zu uns, und gleich darauf hörten wir Hal und Peggy rufen, daß alles auf- bruchsbereit sei. Bill ging mit mir über den Innenhof. „Ich möchte so spielen können wie Kar- nak“, sagte er. „Ich möchte so viel von Atomphysik ver- Stehen wie Sie“, antwortete ich. „Ich glaube, die haben alle ganz recht,, wenn sie sagen, daß Karnak sich geschadet hat, als er mit Schlagern anfing“, setzte er sein Thema unsicher fort.„Ich verstehe ja nichts davon, aber seine neue Sache hat mir eigentlich gefallen. Die stimmt einen irgend- wie sehnsüchtig. Wühlt was in einem auf. Ich kann das nicht so richtig ausdrücken.“ „Welche neue Sache?“ fragte ich. „Was er da eben gespielt hat. Ich werde das nie vergessen Es geht mir immer durch den Kopf, seit der N-Nacht.“ Ich sah ihn verdutzt an.„Woher glauben Sie, daß Dwight Karnak das komponiert hat, was er da eben spielte?“ „Aber das hat er doch“, erklärte Bill. „Das war das Stück, das er sich neulich nachts ausgedacht hat— das Stück, an dem er bis fast drei Uhr früh gearbeitet hat. Sie er- innern sich doch.“ f Ich erinnerte mich natürlich, daß Dwight einen Einfall für ein neues Lied gehabt hatte, als er am ersten Abend den Hügel hochgestiegen war, und daß er dann zurück- gekommen war und die halbe Nacht auf- gesessen hatte, weil er es am Flügel aus- arbeitete. Aber ich wußte auch, daß Dwight die Musik, die er eben gespielt hatte, nicht selbst komponiert hatte. „Ich muß mich doch weiß Gott erinnern“, sagte Bill.„Ich habe lange genug wach ge- legen und ihm zugehört.“ „Das sehe ich ein“, nickte ich, denn ich wußte, daß es sinnlos war, Bill mit Einwän- den zu kommen. g Die Sache beunruhigte mich aber weiter, warum weiß ich selbst nicht. Ich zerbrach mir noch den Kopf darüber, als ich neben der rlesenhaften Stute stand, die Hal für mich bestimmt hatte, und Dagobert dazukam. „Was hat Dwight da gerade gespielt?“ fragte ich, während ich die hohen Kuppen meines Tieres betrachtete. „Wagner“, sagte er.„Tristan und Isolde. Den Liebestod'. Sei kein Snob, Jane, und tu nicht so, als ob du die lieblichen Klänge vom Liebestod nicht erkannt hast 24 Ich legte vorsichtig meine Hand auf die muskulöse Schulter meines Gauls, weil ich nicht recht wußte, was ich zu erwarten hatte. Meine Annäherungsversuche schienen ihn völlig kalt zu lassen, er wandte nur den Kopf und sah mich mit großen, leicht erstaunten Augen an. „Der Liebestod“, murmelte ich, und ein leichter Schauder durchlief mich dabei. Dagobert streichelte das Tier mit ent Vertraulichkeit, die mir unberechtigt 4. schien. „Du brauchst kein so finsteres Gesicht u machen“, sagte er, während er mir den Stel bügel hielt,„der Gaul heißt Schneefloche Hal hat mir gesagt, daß er als ruhig und u gänglich gilt. Stell deinen linken Fuß hit rein.“ 5 Ich gehorchte mechanisch. Ich weiff nich warum ich mich immer von allen Leute herumschubsen lasse. Als ich den ge fab lichen Aufstieg wagte, fühlte ich Dago stützende Hand unter meinem Ellbogen. „Hast du jemals auf einem Pferd ges sen?“ fragte er. 2 Ich nickte verbissen.„Natürlich! Mit 20 Jahren am strand in Bournemouth. 4 einem Shetlandpony, und das hat mich nit gemocht.“ Ringsherum warfen sich die anderen u bekümmert in die Sättel, brüllten in 5 Reitersprache und wirbelten eine Mens Staub und Unruhe auf. Flüchtig sah ich S die in weißen Jodhpurhosen und eine himmlischen gelben Tweedjacke auf eine nervösen, schnaubenden Tier saß, mit 5 sie sich anscheinend verwachsen fühlte. knirschte mit den Zähnen und griff nach del Sattelknopf. Dagobert schob. „Manche Männer wären nervös, wenn ihre Frauen so einem Ungeheuer anvertraus müßten“, sagte ich.„Dwight hat in der Nad in der Miranda gestorben ist, den, Liebes gespielt, wollte ich dir nur sagen. Bill hat“ gehört.“ 0 Dagobert ließ mich beinahe fallen.! hätte so etwas natürlich nicht sagen du wo ich erst halb oben war. Er fing sich WI — und fing mich auf. Fortsetzung wien Alle Rechte durch Ulistein-euilletondle / e e r