Nr. 30 —ů— Dis erei st Rudolt den von id Volks- adtischen Eranstal. rogramm ler Früh- tler gei. ann Und onisten ucht viel denen er 8 08. 171 ſähe der bin-Wal. spielte. ortrag in „Kinder- zantische Préludez As-Dur Anschlag Svollere Arnaval“ Väre ein öten. Die freund- en wur. rr. ler Max. m Kran- den Fol- Schlag- Ander. kür ver betätigte, 1924 mit andenen sch„Ri- oSasatire eis aus- n mehr rsdrama hildren“ nterseté, die von Comödie Dicker n„Sep- len. um sel- ündgens nz der dernom- eldorfer veneral- auses in s Hles- ist dem n Hör- worden. ch Mo- T letzte eschrie- ussner- seibdem den, das t bereit, rüheren b. Josef tierten Kultus- henden der sich or kur- berger neben rdende lagen. W-würt⸗ nicht in des ladung, nen als e singt jujiem“, Merten August aufge- s singt 1 Salz- chester r. idwigs⸗ 20 Uhr, donzert Hinde- Zeitz muslk-⸗ onnten Fest- m am sagte e Ka- Motor te Ich. brau- meter n. Ich nicht der er zungs- neben 38 am, „Na- Auch ig den u, die nicht at 80 ersten 5 warnt, rn 2 n ge- gan- gese- t von Hause 8 Fäl- zeinen einem rträg; kolgt) Herausgeber: Mannhelmer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weder; yeuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Fostscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg. Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Februar vorgeschlagen worden war, erklärt sich der Kreml ein- verstanden. Zur Bedingung macht er jedoch, daß auch die Außenminister Polens und der Tschechoslowakei an der Konferenz teilnehmen sollen. Moskau wünscht überdies, daß die Dauer der Beratungen der Außenminister auf zwei bis drei Monate begrenzt wird. zu Beginn ihrer Nete wiederholt die sowjetische Regierung ihren schon früher ge- zußerten Wunsch nach einer Gipfelkonferenz, räumt jedoch ein, daß zunächst eine Außen- ministerkonferenz stattfinden könne, wenn der Westen noch nicht zu einer Begegnung der Regierungschefs bereit sei. Nach einer neuen scharfen Warnung an den Westen, in der Berlinfrage zu den Waffen zu greifen, erklärt die sowjetische Regierung:„Es ist notwendig, wirksame Maßnahmen zu ergrei- fen, um eine gefährliche Entwicklung der Ereignisse zu vermeiden.“ Für die Konferenz der Regierungschefs fordert die Sowjetunion die Erörterung des deutschen Friedens vertrages, der Berlin- frage, der europäischen Sicherheit, der Ab- rüstung und anderer in den Aufgabenbereich Unruhe über möglichen Separatfrieden Bonn ist pessimistisch/ Zurückhaltung zu Sowjet- Vorschlägen Von unserer Bo Bonn. Die außenpolitische Diskussion in Bonn wird in dieser Woche durch die zwei- fache sowjetische Aktivität beherrscht: Die am Montag überreichten Antwortnoten auf das westliche Verhandlungsangebot vom 16. Februar und durch die Nachrichten, daß die Sowjetunion möglicherweise einen Separat-Frieden mit der Zonenregierung in Pankow abschließen will. Eine offizielle Stellungnahme zum Inhalt der sowjetischen Noten wurde am Montag von seiten der Bundesregierung noch nicht abgegeben, da bisher nur eine Vorausmeldung der deut- schen Botschaft in Moskau vorliegt. Die sowjetischen Vorschläge werden bei den Besprechungen zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und dem französischen Staats- präsidenten de Gaulle am Mittwoch eine gewichtige Rolle spielen. Nach dem in Bonn vorliegenden Programm über die Aus- sprache wird diese nur einen Tag dauern. Der deutschen Delegation gehören neben dem Bundeskanzler Außenminister von Brentano, Staatssekretär van Scherpenberg sowie die Ministerialdirektoren Duckwitz und Carstens an. Die Nachrichten, daß der Kreml die Ab- sicht habe, mit der Zone einen Separat- Frieden abzuschließen, haben in Bonn einige Beunruhigung ausgelöst. Sie haben weiter US-Armee in erhöhter Bereitschaft Vorkehrungen für den Berlin-Stichtag Washington/ New Vork.(AP) Die Mobili- sierung von vier bis fünf Divisionen der amerikanischen Armee und der National- Sarde hat in einem Fernseh- Interview der amerikanische Senator Henry M. Jackson gefordert, um auf diese Weise der Sowjet- union das„diplomatische Zeichen“ zu geben, daß es die Vereinigten Staaten ernst mein- ten. Aehnliche Gedanken äußerte der frühere amerikanische Außenminister Dean Acheson. Er schlägt in einem Artikel der„Saturday Evening Post“ eine Verstärkung der ameri- kanischen Truppen auf dem europäischen Kontinent, vor, die Rückkehr britischer und kranzösischer Truppen nach Deutschland und möglicherweise die Stationierung italie- nischer und türkischer Einheiten sowie eine Verstärkung der taktischen Luftwaffe der NATO, Mobilisierung in den Vereinigten Staaten und die Forcierung des Langstrek- kenraketen- Programms. Weiter fordert Ache- son die Verwendung herkömmlicher Waffen und lehnt die nuklearen Waffen ab. Eine Wiederholung der Luftbrücke von 1948 be- zeichnet er als undurchführbar. Die Sowiet- union wird nach Ansicht Acheson ebenfalls keine nuklearen Waffen einsetzen, um nicht emen dritten Weltkrieg auszulösen. Von amtlicher Seite wurde am Wochen- ende in Washington mitgeteilt, daß sowohl das amerikanische Verteidigungsministerium Als auch das Außenministerium Schritte planten, die sich der Situation im Hinblick auf den bevorstehenden Stichtag anpaßten. Dabei handle es sich um Maßnahmen ein- mal zur Verstärkung der westlichen militä- risch-politischen Position auf lange Sicht und zum anderen um direkte Vorkehrungen hinsichtlich Berlins. Unter anderem sei beschlossen worden, 80 heißt es, mit Italien zu einem möglichst bal- digen Abkommen über die Stationierung von Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite Jon 2400 Kilometer zu gelangen, sowie die Usenjäger vom Typ F 100 durch die neue- sten Jäger vom Typ 1018 zu ersetzen, die Weit höhere Geschwindigkeiten erreichten. Ferner waren am Wochenende Anzeichen den Plan vorhanden, das strategische einverstanden/ Aber Polen und Tschechen sollen teilnehmen derholen werde, man glaubte jedoch auf Grund der letzten Aeußerungen führender sowjetischer Vertreter, und besonders Chrustschows, daß die Forderung mit einer strikten Ablehnung der vom Westen vorge- schlagenen Außenministerkonferenz verbun- den sein würde. Sowjetzone, wie sie in den letzten Noten Die Russen sind wieder freundlich 8 Der„Erkundungsbesuch“ des britischen der Regierungschefs fallender Fragen. Dieser Premierministers Macmillan in der Sowjet- Themenkreis wird für die Außenminister- union geht seinem Ende zu. Viele Anzeichen konferenz auf den deutschen Friedensvertrag sprechen dafür, daß die Sowjets bemüht sind, und die Berlinfrage eingeschränkt. Eine Er- für eine Entspannung der frostigen Atmo- örterung der Wiedervereinigung wird von sphäre zu sorgen, die nach der militanten der Sowjetunion für beide Konferenzen ab- Rede des sowjetischen Ministerpräsidenten gelehnt, da sie es„für unmöglich und unzu- Chrustschow am vergangenen Dienstag ent- Iässig“ erachtet, sich in die Angelegenheiten standen war. der beiden deutschen Staaten einzumischen. Nach Ansicht politischer Beobachter las- Dieses Problem„kann und muß von den sen sich die sowjetischen Entspannungs- Deutschen selbst entschieden werden“. bemühungen aus folgenden Tatsachen ab- Die ersten Berichte über den Inhalt der lesen: am Montag in Moskau überreichten neuesten 1. Bei einer letzten Unterredung zwischen sowjetischen Deutschlandnote haben in Macmillan und Chrustschow am Montag Washington angenehm überrascht. Zwar er- wurde entgegen den ursprünglichen Plänen wartete man in Kreisen des State Depart- nicht nur das Abschlußkommuniqué formu- ment, daß die Sowjetunion ihre Forderung liert, sondern noch einmal wichtige Themen auf Einberufung einer Gipfelkonferenz wie- besprochen. Zum Themenkreis gehörten die Abrüstungsfrage, das Problem des Dis- engagement, die europäische Sicherheit und der Vorschlag Chrustschows über einen bri- tisch- sowjetischen Nichtangriffspakt. 2. Den britischen Gästen wurde am Wo- chenende von sowjetischen Politikern und der Bevölkerung Leningrads ein herzlicher Empfang bereitet. dazu geführt, daß sich der Pessimismus, mit 3. Ueberraschender weise war der stellver- dem man im der Bundeshauptstadt die Ent- tretende sowjetische Ministerpräsident Miko- wicklung beurteilt, nur noch verstärkt hat. jan bei Macmillans Besuch in Leningrad an- Bundespressechef von Eckardt wurde am wesend. Bei einem Essen zu Ehren der bri- Momtag auf dieses Problem angesprochen tischen Gäste sprach Mikojan die Hoffnung und erklärte, nähere Informationen lägen aus, daß der Besuch Macmillans, positive Er- der Bundesregierung bisher nicht vor. Der gebnisse“ bringen möge. f Abschluß eines solchen Separat-Friedens 4. Chrustschow versuchte, den ungünsti- würde aber eindeutig sowohl dem Pots- Zen Eindruck seiner letzten Rede abzuschwä⸗ damer Abkommen als auch den Genfer chen. Es sei doch nur„eine Wahlrede“ ge- Direktiven über die Wiederherstellung der Wesen. Seine Zahnschmerzen seien echt und deutschen Einheit widersprechen. bine nicht„diplomatischer Natur“ gewesen. Diese Frage, ob der Abschluß eines Separat-Frie- Zahnschmerzen und nichts anderes seien der dens für die Bundesregierung der Anlaß grund dafür gewesen, daß er den Flug nach sein könne, ihre Beziehungen zur Sowjet- Kiew zusammen mit Macmillan in letzter union zu überprüfen, bezeichnete von Eckardt Minute absagen mußte. Als„rein hypothetisch“. Sie könne erst be- antwortet werden, wenn man den Vertrags- text kenne und gleichzeitig die internationale Situation in Rechnung stelle. nner Redaktion die 8 N alles zu tun, um den Abschluß eines Separat-Friedens Kap Canaveral.(dpa) Der Start einer neuen 1 der 5 und der Zonen- amerikanischen Mondrakete vom Raketen- 115 5 55 3. Der Westen sollte, Versuchsgelände bei Kap Canaveral ist in der 255 88 5 885„jedem weiteren Streit Nacht zum Montag erneut verschoben wor- W eee bei 5 Ost- den. Vertreter der amerikanischen Luftstreit- lichst bald 2 7 1 5 8 und mög- kräfte führten die Verschiebung auf tech- 1151 e. mion in einen nische Gründe zurück. Bisher wurde nicht einungsaustausch über W gesamtdeut- bekanntgegeben, wann der nächste Versuch, schen Friedenensvertrag eintreten. eine Mondrakete zu starten, unternommen werden soll. „Discoverer I“— ein halber Erfolg Inglewood.(AP) Dem ersten Satelliten- Versuch im Rahmen des amerikanischen „Discoverer“-Programms ist offenbar nur ein 5 85. halber Erfolg beschieden, Der am Samstag Luftkommando rechtzeitig vor dem Stich- vom amerikanischen Luftwaffenstützpunkt tag wieder auf volle Alarmbereitschaft zu Vandenberg in Kalifornien gestartete, Disco- bringen und das strategische Heereskom- verer“ dürfte seine Ellipsenbahn um die Erde mando mit seinen hochbeweglichen vier Divi- nach Mitteilung der amerikanischen Luft- sionen auf kurzfristigen Einsatz vorzuberei- waffe zwar erreicht haben, doch macht eine ten. Von bestinformierter amtlicher Seite anscheinend im Antennensystem aufgetretene wurde allerdings in Abrede gestellt, daß eine Störung seine Funkortung und die Ubermitt- größere Mobilisierung im segenwärtigen jung wissenschaftlicher Daten zur Erde un- Augenblick geplant sei. möglich. Forderungen nach Teil-Mobilisierung Zwischen Gesfern und Morgen Bundeskanzler Adenauer hat am Montag seine Amtsgeschäfte in vollem Umfang wie- der aufgenommen. schenrechte; sie fordert, Fälle krimineller Judenhetze schärfer als bisher zu bestrafen. Pohlmann- Nitribitt- Veröffentlichungen, Amerikas Mondrakete folgt später Die Sozialdemokraten haben am Montag Aufschub wegen technischer Schwierigkeiten/ Nächster Termin unbekannt Das Bundesevakuierten-Gesetz soll ge- ändert und ergänzt werden, wünscht die SPD- Fraktion im Bundestag. Die Bundesregierung soll nach dem Gesetzentwurf, der die Frak- tion einbrachte, ausreichende Unterlagen darüber erhalten, wer von den im Krieg Evakuierten„rückkehrwillig und rückführ- bar“ ist. Die registrierten Evakuierten sollen, sofern sie noch nicht zurückgeführt oder zurückgekehrt sind, sechs Monate nach In- krafttreten der Gesetzesänderung eine Er- klärung abgeben, ob sie ihren Anspruch auf Rückführung aufrecht erhalten oder darauf verzichten, und dafür die Betreuung am Aufenthaltsort beantragen. Dr. Hubert Ney(CDU), der bisherige saarländische Justizminister, wird nach Mit- teilung der DPS-Fraktion künftig bei der DPS hospitieren. „Wenn gemütsrohe Kreaturen wie Nieland g und Zind aufhetzende Aeußerungen machen oder gar publizieren, wenn Bubenhände Synagogen und Grabstätten schänden, dann sollte gegen derartige Verbrecher nicht mit den gelinden Gesetzen der Beleidigungs- paragraphen des Strafgesetzbuches vorge- gangen werden. Man sollte den Mut haben, hier nach den von allen Kulturstaaten an- erkannten Gesetzen zum Schutz von Men- schenrecht und Menschenwürde einzugrei- fen!“ erklärte die Deutsche Liga für Men- die von der Selbstkontrolle der Illustrierten am 13. Februar einmütig mißbilligt worden waren, wurden jetzt von der„Revue“ fort- gesetzt. Der Vorsitzende des Beirats der „Selbstkontrolle“, Pfarrer Eberhard Stamm- ler, erhebt dagegen Protest und fordert energische Maßnahmen der Selbstkontrolle gegen diese Illustrierte. Mit dem Plädoyer der Anklagevertretung ist der Prozeß gegen den Berliner Rechts- anwalt Dr. Max Merten vor einem griechi- schen Sondergericht in seine letzte Phase ge- treten. Als Vertreter der Anklage beantragte der griechische Kronanwalt Oberst Wasilakis eine Gesamtstrafe von 20 Jahren Zuchthaus und den Vermögensverfall gegen den der Kriegsverbrechen beschuldigten Angeklag- ten. Wasilakis hielt Merten in 18 der 20 An- klagepunkte für überführt. Ein Todesurteil gegen Erich Koch wäre Rache, erklärte der Hauptverteidiger des früheren ostpreußischen Gauleiters. Profes- sor Jerzy Sliwoski von der Universität Lublin forderte das Gericht auf, nicht auf die von der Anklagevertretung beantragte Todesstrafe zu erkennen.„Man sollte nicht mit dem Todesurteil jemand bestrafen wol- len, der schon schwer genug gelitten hat und der die Todesstrafe schon jahrelang vor Augen sah und damit auch erlebte.“ Der Staatsanwalt forderte dagegen, bei der Straf- Ein Dolch als Gastgeschenk wurde dem britischen Premierminister Macmillan(rechts) bei einem Besuch der Marine- akademie in Leningrad ũberreicht. Die Gabe könnte anzüglich wirken— aber seit Sonntag gebarden sich die Russen, nachdem sie sich zunächst grobe Unhöflichkeiten gegenüber ihrem englischen Gast geleistet hatten, wieder freundlich. Plötzlich herrsckt wieder Tau- wetter in der Weltpolitik. Aber die Politiker sind mißtrauisch geworden. Die neueste Souwjetnote, in der das westliche Angebot einer Außen minister- Konferenz alzeptiert wird, stößt bei aller Erleichterung auf vorsichtige, zurückhaltende Stellungnahmen.(Siehe den Bericht auf dieser Seite und unseren Kommentar auf Seite 2.) Bild: dpa Erhard will Wirtschaftsminister bleiben Eine CDU.-Fraktionssitzung soll noch endgültige Klarheit bringen Bonn.(dpa) In dem Hin und Her um die fraktion am Dienstag abwarten, bevor er Nominierung eines Kandidaten der Union endgültig ablehnt. i 5 kür das Amt des Bundesprasidenten hat In Peisein des Bundeskeamslers t Professor Ludwig Erhard zu erkennen ge- Montag im Fraktions vorstand der CD/ ee e Reaketi. CSU stundenlang verhandelt. Wie verlautet, 5 Turi Ger E 585 tion sener kam man nicht zu einer einhelligen Meinung. Parteifreunde und der Oeffentlichkeit Bun- auf der einen Seite stehen die Befürworter deswirtschaftsminister bleiben möchte. Er- einer Kandidatur Erhards, darunter der hard, der am Montag wieder in seinen Ur- Bundeskanzler und Bundesminister Schrö- laubsort im Schwarzwald zurückkehrte, will der, und auf der anderen Seite die Vor- aber die Sitzung der CDU/ CSU-Bundestags- standsmitglieder der Union mit Fraktions- i chef Krone an der Spitze. Bundestagspräsi- dent Eugen Gerstenmaier, der in einem Brief an den Bundeskanzler von einer Ran- didatur Erhards abgeraten hatte, nahm an den Besprechungen nicht teil. Zahlreiche Journalisten, die vor dem Tagungsraum 5 warteten, konnten eine lebhafte Debatte Im Rahmen des„Discoverer“-Projektes feststellen sollen etwa ein Dutzend, zum Teil mit Mäu- Erhard. der selbst an den Beratungen sen und Affen besetzte Satelliten in den Welt- nicht teilnehmen Will, stützt seine Bedenken raum geschossen werden, um Erkenntnisse gegen eine Kander auch auf die Reak- über die Möglichkeiten des menschlichen tion des Auslandes. Er verweist auf die Be- Weltraumfluges zu sammeln. kürchtungen, daß bei seinem Abgang die Neben dem„Discoverer“-Projekt sollen europäische Integration und die Liberalisie- nach Mitteilung des Repräsentantenhaus- rung der Wirtschaft nicht weiter entwickelt ausschusses für Weltraumforschung im Laufe werden könnten. Im Inland hätten sich Par- der nächsten Zeit folgende Versuche durch- teien und Berufsstände für sein Verbleiben geführt werden: als Bundeswirtschaftsminister ausgesprochen. 1. Am 15. April Start eines„Able-III“- Erhard hat diese Bedenken in Schreiben an Satelliten mit einer Nutzlast von 148 Kilo- den Bundeskanzler und den Frakfionsvor- gramm zur Messung des um die Erde liegen- stand der CDU/CSU vorgebracht, damit sie den Strahlungsgürtels und des magnetischen bei der endgültigen Entscheidung berück- Feldes. i sichtigt werden. 2. Am 3. Juni Abschuß einer„Thor-Able- Der Bundeswirtschaftsminister dürfte aber, IV“ Rakete mit einer Nutzlast von 35,4 Kilo- auch wenn er die Kandidatur auf Ersuchen gramm zur Venus. seiner Fraktion annehmen sollte, eine Reihe 3. Am 4. Juni Abschuß einer Venus-Rakete von Vorbehalten im Hinblick Auf die Wahl mit einer Nutzlast von 148 Kilogramm, die seines Nachfolgers und auf die Weitérent- mit Hilfe von Bremsraketen auf eine Kreis- wicklung seiner Wirtschaftspolitik geltend bahn um den zweiten Planeten des Sonnen- machen. Erhard möchte am liebsten seinen systems gelenkt werden soll. Staatssekretär Westrick als Nachfolger sehen und auch noch bei einer Uebersiedlung in die Villa Hammerschmidt ein gewisses Mit- spracherecht in der Wirtschaftspolitik be- halten. Dies widerspricht aber dem Grund- gesetz, wonach der Bundespräsident àn der Gesetzesarbeit nicht direkt mitwirken kann; Kohlekrise als Thema des Ministerrates der Montanunion zumessung nicht zu vergessen, wie ungeheuer groß die Leiden des polnischen Volkes gewe- sen seien. Am Mittwoch wird der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita Chrustschow zu Luxemburg.(dpa) Der Ministerrat und die seinem angekündigten Besuch in Leipzig ein- Hohe Behörde der Montanunion haben am treffen. Dies teilte ein Sprecher der Sowjiet- Montag in Luxemburg ihre seit Tagen an- zonenregierung in der Messestadt mit. Noch gekündigten Beratungen über die europäische am Mittwochabend spricht Chrustschow auf RKohlenkrise begonnen. Ausgangspunkt ist einer Kundgebung im Leipziger Zentral- der belgische Antrag, für alle Mitgliedstaaten stadion. die Krisenlage auszurufen. Der Ministerrat 2000 jugoslawische Jugendliche begannen steht unter Vorsitz des belgischen Wirt⸗ am Montag mit den Arbeiten zur Weiter- schaftsministers Jacques van der Schueren. führung der großen Autobahn, die von der Die Bundesrepublik ist durch Staatssekretär österreichischen bis zur griechischen Grenze Dr. Ludger Westrick vom Bundes wirtschafts- durch Jugoslawien führen soll. Die Jugend- ministerium vertreten. i f chen, darunter auch Mädchen, sind zum Nach Angaben unterrichteter Kreise ist Arbeitsdienst verpflichtet worden, den Mar- mit einer Entscheidung des Rates über die schall Tito im Januar 1958 ins Leben rief. Ausrufung der Krisenlage nicht zu rechnen. 5 f Zur Billigung einer Krisenlage ist im Rat Kubanische Wahlen werden erst in zwei eine Mehrheit von vier Stimmen erforderlich. Jahren stattfinden. Dies erklärte der kuba- Unter den Befürwortern müssen entweder nische Ministerpräsident Fidel Castro einer die deutsche Bundesrepublik oder Frankreich Gruppe amerikanischer Journalisten. Baldige sein, deren Kohleproduktion je 20 Prozent Wahlen würden nach Ansicht Castros nicht der Erzeugung in der Gemeinschaft ausmacht. fair sein, da die Opposition noch keine Mög- Nach dem augenblicklichen Stand ist es lichkeit zur Entwicklung gehabt habe. zweifelhaft, ob beide Länder der Ausrufung Den ersten Schritt auf dem Weg zur Re- der Krisenlage zustimmen. Folgen einer Kri- publik im britischen Commonwealth hat der senerklärung wäre die Einführung von Pro- junge afrikanische Staat Ghana mit der Ver- duktions- und Einfuhrquoten. öfkentlichung einer Gesetzesvorlage über die Belgischer Streik beendet Abhaltung einer Volksabstimmung über die Charleroi.(AP) Die letzten streikenden Zukunft des Landes getan. Bei der Mehrheit Bergleute im belgischen Kohlenbecken der der Regierungspartei ist es sicher, daß das Borinage haben am Montag die Arbeit wieder Gesetz rechtskräftig wird. aufgenommen. Zelte 2 MORGEN Dienstag, 3. März 1959/ Nr. 81 merN Kommentar Dienstag, 3. März 1959 Tauwetter in Moskau Bei Nikita Chrustschow ist wahrhaftig nichts unmöglich. Eben noch hat er mit dem Säbel gerasselt, als stünde die Welt un- mittelbar vor dem Atomkrieg, da tut er auf einmal so, als sei das nur ein harmloses Späßchen gewesen. Es stört ihn dabei nicht, daß er auf diese Weise seinen Gast, den bri- tischen Premier Macmillan, sehr ungastlich behandelt. Er macht sich auch nichts daraus, Wenn man ihn nun im Westen abkanzelt, er wolle mit Roß täuscher-Methoden Politik machen. Chrustschow setzt einfach ein strah- lendes Lächeln auf und sagt, seine grimmige Rede von vor einer Woche sei ja nur eine Wahlrede gewesen: der russische Bär hat ja gar nicht dem Westen gedroht, er hat nur mal ein bißchen gebrummt. Zahnschmerzen hat er auch noch gehabt, der arme Nikita, und plötzlich— so hofft er— erscheint alles im milden Licht der Tatsache, daß auch die Politik innerhalb jenes Bereiches gemacht wird, in dem alles menschlich, allzu mensch- uch ist. Allerdings nimmt ihm diesen Trick nie- mand mehr ab. Der Polteèrer aus Moskau at ihm schon zu oft angewendet. Natürlich hat er sich mit Macmillan und dem ganzen Westen nicht nur ein Schelmenstreichlein er- laubt. Vielmehr hat er seinen Gast und den Westen einem massiven Nervenkrieg ausge- setzt, um zu erproben, ob die westliche Ein- heit mehr ist als nur ein frommer Wunsch. Derweil mutmaßlich sein Außenministerium schon dabei war, die Antwortnote in ver- söhnlicher Form abzufassen, schlug Chrust- schow noch einmal gewaltig auf die Pauke. Er hätte von vornherein wissen können, daß ein Staatsmann von der britischen Insel auf diese Art nicht zu erschüttern ist. Mac- millan zeigte sich nicht nur unbeeindruckt, er erholte sich zudem noch gut von seiner Erkältung. Weniger unbeeindruckt waren dafür die Amerikaner. Der Senat führte eine Debatte von finsterer Entschlossenheit: Berlin wird nicht im Stich gelassen, Deutsch- land nicht aufgegeben, Europa nicht ge- räumt, und wenn die Sowiets Krieg haben wollen, dann sollen sie die USA nicht schwach vorfinden! Das Strategische Bom- berkommando wurde auf die höchste Alarm- bereitschaft vorbereitet und wenn das ge- schieht, dann ist der Ernst der Situation nicht mehr zu verkennen. Und just in die- sem Augenblick zaubert Chrustschow in Moskau politisches Tauwetter herbei. Er ist Wieder nett zu Macmillan und die West- mächte erhalten von ihm eine Note, in der Zugestanden wird, was er eben noch strikt Abgelehnt hat: eine Außenminister-Konfe- renz. Der Wechsel kam etwas plötzlich, aber Vielleicht doch nicht ganz so unerwartet wie es scheint. Er beweist abermals, daß der russische Bär— mag er noch so dräuen— an einer Leine liegt. Es ist die Leine des atomaren Gleichgewichts. a Die Bedingungen, die Moskau an die Ab- Haltung einer Außenminister Konferenz Stellt, sind vielleicht lästig, aber nicht absolut unakzeptabel. Die Einengung des Beratungs- themas auf Berlin und den Friedensvertrag kann kaum verhindern, daß auch über an- dere Probleme gesprochen wird; nicht einmal die Frage der Wiedervereinigung wird sich aus den Beratungen völlig ausschalten las- sen, so sehr Moskau das jetzt auch fordern mag. Und ob der polnische und tschechoslo- Wwakische Außenminister hinzugezogen wer- den, hat mehr optische als sachliche Bedeu- tung. So kann man getrost hoffen, daß eine Konferenz der Außenminister einberufen werden wird und damit kommen wir zu- nächst einmal über das ultimative Datum des 27. Mai hinweg. Die akute Gefahr ist gebannt. Der Verlauf der Dinge erweist, daß auch Chrustschow den großen Krieg nicht will. Er scheut sich aber nicht, den Westen dann und wann einer Roßkur zu unterziehen. Im- mer wieder treibt er sein frivoles Spiel mit unseren Nerven, immer wieder spielt er mit dem Feuer, um dann plötzlich den lieben, guten Onkel Nikita hervorzukehren. Schließ- lich ist auch das ein wohlberechneter Trick. Der Westen soll nicht wissen, woran er bei Chrustschow ist. Denn würde er es wissen, Wie könnte der Sowjetführer dann jemals mit Aussicht auf Erfolg drohen? 0 Wilfried Hertz-Eichenrode Hallstein und Blankenhorn vor Gericht Das Strafverfahren wegen vorsätzlich falscher Anschuldigung von Dr. Strack hat begonnen Von unserem Mitarbeiter Carl Schopen Bonn, 2. März Was viele in Bonn nicht wahr haben woll- ten, ist am Montag eingetreten: das Strafver- fahren gegen den Präsidenten der Kommis- sion der Europäischen Wirtschaftsgemein- schaft und ehemaligen Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Professor Walter Hallstein, und gegen den deutschen Botschafter in Paris und ehemaligen Leiter der politischen Abtei- lung des Auswärtigen Amtes, Botschafter Herbert Blankenhorn, begann vor der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Bonn. Die beiden hohen Beamten, die in der deut- schen und europäischen Politik der Nach- Kriegszeit eine bedeutende Rolle spielten und noch spielen, sind angeklagt, den früheren Vortragenden Legationsrat und jetzigen Mi- nisterialrat im Bundes wirtschaftsministerium, Dr. Hans Strack,„vorsätzlich falsch ange- schuldigt“ und sich damit zugleich der„üblen Nachrede“ schuldig gemacht zu haben. Als die Hauptverhandlung am Montag- morgen begann, waren mehr als 100 in- und ausländische Zeitungskorrespondenten an- wesend. Gleich zu Beginn einigten sich die Prozeßbeteiligten darüber,„Teile der ver- handlung zur Unterstützung des Gedächt- nisses auf Tonband aufzunehmen“. Professor Dahs, der Verteidiger Blankenkorns, hatte im Zuschauerraum den aus mehreren Prozessen gegen die Bundesregierung bekannt geworde- nen Außenhandelsberater Joachim Hertslet erkannt, Er bezeichnete ihn gegenüber dem Gericht auch für dieses Verfahren als„eine Schlüsselfigur“. Der Gerichtsvorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Quirini, bejahte die Möglichkeit, daß Hertslet in diesem Prozeß als Zeuge gehört werden würde. Er bat daher Hertslet, den Gerichtssaal zu verlassen. Nachdem die beiden Angeklagten ihren persönlichen Werdegang dargelegt hatten, schilderte bei seiner Vernehmung zur Sache Blankenhorn zunächst, wie es zu den Vorwür- fen gegen Dr. Strack gekommen ist, die jetzt Gegenstand des Strafverfahrens sind. Der Leiter des Orient-Referats in der Länder- abteilung des Auswärtigen Amtes, Dr. Mun- zel, sei am 29. Oktober 1952 zu ihm gekom- men und habe ihm Mitteilungen über„unge- heuerliche“ Behauptungen des Presseattachés des ägyptischen Generalkonsulats in Frank- furt, Dr. Galals, über Ministerialrat Dr. Strack gemacht Galal habe sich erboten, diese Mit- teilungen vor ihm, Blankenhorn, zu wieder- holen. Nach dem Empfang Galals sei über den Inhalt seiner Erklärungen ein Gedächtnis- Protokoll angefertigt worden, daß er, Blan- kenhorn, sofort„unter streng geheim und Persönlich“ an Staatssekretär Hallstein wei- tergeleitet habe. Noch am selben Abend habe Araber drohen mit Waffengewalt Kairo fürchtet Masseneinwanderung aus Oststaaten nach Israel Von unserem Korrespondenten Herbert von veltheim Kairo, Anfang März Die Gefahr einer Masseneinwanderung von Juden aus Oststaaten nach Israel wird das Hauptthema auf einer Tagung des Ober- sten Rates der Arabischen Liga sein, die in nächster Zeit in Kairo stattfinden soll. Seit etwa 14 Tagen beherrscht das Thema einer neuen Einwanderungswelle in das„Rumpf- Palästina“, wie die ägyptische Presse seit dem Afro-Asiatischen Jugendkongreß Israel zu nennen beliebt, die arabischen Tageszei- tungen, die arabischen Regierungen und auch die Gedanken des sogenannten Mannes auf der Straße. Die ägyptische Regierung hat bereits ver- schiedene diplomatische Fäden gesponnen. Der rumänische Gesandte, Stoenesco, wurde ins Außenministerium zitiert. Nach Agentur- meldungen sollen 300 000 rumänische Juden zur Auswanderungen nach Israel bereitste- hen. Gegensätzlichen Erklärungen aus Buka- rest wird in Kairo kein Glauben geschenkt. Auch der österreichische Gesandte in Kairo mußte sich vom Außenminister der Verei- nigten Arabischen Republik belehren lassen, daß die Reiseerleichterungen, die Oesterreich durchziehenden Juden aus dem Osten ge- Währe, geeignet seien, die ägyptischsöster- reichische Freundschaft zu gefährden. In- zwischen wurden Telegramme aus Tel Aviv in der Tagespresse veröffentlicht, der israe- lische Finanzminister, Levy Eschkol, habe die Bereitstellung 185 Millionen israelischer Pfund gefordert, um die bevorstehende Einwanderung zu finanzieren. Angesichts plötzlicher Spannungen zwi- schen Kairo und dem Kreml sah sich Nasser vor einigen Wochen veranlaßt, in einem Schreiben an Chrustschow daran zu erinnern, daß die den Westen beunruhigende Freund- schaft zwischen der VAR und Moskau nicht durch die ihm(Nasser) notwendig erschei- nenden Maßnahmen gegen heimische Kom- munisten oder durch die Ausreise von drei Millionen Juden aus dem Ostblock gefährdet werden dürfe. Chrustschow antwortete mit einem während des Tito-Besuches in Kairo zeitlich äußerst geschickt plazierten Tele- gramms von zehn Seiten Länge, aus dem Nasser nur bekanntgab, dag Chrustschow versprochen habe, sich jeder Einmischung in die inneren Verhältnisse der VAR zu ent- halten. Zur gleichen Zeit verkündete Radio Moskau, daß keine russischen Juden nach Israel auswandern würden. Ueber die Satel- litenstaaten Polen, Ungarn, Bulgarien und Rumänien, schwieg der Kreml sich aus. Die Zeitung„Akhbar el Lom“ rollt noch einmal die Geschichte Israels auf, um die Rolle der Großmächte Amerika, Großbritan- nien und Rußland beim Entstehen dieses Staates zu enthüllen. Großbritannien habe seine Mandatspflicht verletzt und sei dem jüdischen Terror in Palästina gewichen— wie jetzt in Zypern. Der amerikanische Präsident Truman habe acht Minuten nach der Prokla- mation den Staat Israel anerkannt. Und Rug3- land habe mit den Stimmen der westlichen Großmächte Israel in die UNO aufgenommen. Während des Palästina- Feldzuges habe Israel überdies seine Waffen gegen die Araber u. a. aus dem Ostblock erhalten— genau wie Jahre später Nasser, als er gegen vermeintliche israelische Gefahren aufrüstete. Die Zeitung räumt Chrustschow zwar den guten Willen ein, mit den Arabern zu sym- pathisieren, bezweifelt aber, daß dieser so Weit gehen könne, der Einwanderung von Juden aus den osteuropäischen Staaten nach Israel Einhalt zu gebieten. Das Unruhe- moment Nahost, so schreibt die Zeitung, sei den Sowjets wichtiger als die arabische Freundschaft.„Die Araber dürfen also nur noch auf sich selber zählen“, schließt„Akhbar el Vom“.„Sie sollten klar zu erkennen geben, daß sie gewillt sind, Gewalt anzuwenden, Wenn Israel sich auf diesen Bevölkerungs- zuwachs versteift, der das Gleichgewicht der Kräfte im arabischen Osten über den Haufen Wirft.“ In dieser Drohung mit Waffengewalt liegt eine große Gefahr. Aber möglicherweise ist diese latente Gefahr genau das, was der Kreml. in dieser Weltgegend seit Jahr und Tag gerne sieht. 8 er über den Inhalt der Unterredung mit Ga- lal Professor Hallstein noch Vortrag gehalten. Galal habe schwere Korruptionsverfehlungen des Dr. Strack behauptet und ferner erklärt, der Beamte unterhalte Verbindungen zu dem Außenhandelsberater Hertslet. Damals habe man kurz vor der Ratifizierung des soeben abgeschlossenen Israel-Vertrags gestanden. Es sei bekannt gewesen, daß Hertslet ver- sucht habe, bei Vertretern der Arabischen Liga gegen den Israel- Vertrag Stimmung zu machen. Blankenhorn machte im Verlauf seiner mehrstündigen Vernehmung über die eigene Bewertung der Galal- Vorwürfe einige wi dersprechend klingende Aussagen. Manche Fragen des Vorsitzenden, der Beisitzer und des Staatsanwalts beantwortete Blankenhorn nicht, weil er sich an die Vorgänge nicht mehr erinnerte. Unruhe herrschte im Gerichtssaal bei der Frage an Blankenhorn, ob der Staatssekretär Hallstein ihm gegenüber zu Dank verpflich- tet sei, weil er möglicherweise an dessen Ernennung beteiligt gewesen sei. Blanken- horn sagte ziemlich erregt, eine solche Frage könne er nicht beantworten. Zwischen ihm und Hallstein hätten keine persönlichen Bin- dungen bestanden. Man kenne sich, das sei alles. Dann nahm Blankenhorn zur Ablösung Stracks aus seinem Referat„Naher Osten“ im Bundeswirtschaftsministerium Stellung. Eine Abberufung Stracks von diesem Posten habe er nicht verlangt, denn er habe per- sönlich nie mit dem Bundeswirtschafts- rninisterium verhandelt. Jedoch habe er bei internen Besprechungen im Auswärtigen Amt die Auffasung vertreten, daß diesem Referat nur eine Persönlichkeit vorstehen dürfe, die„ohne irmere Reserven zum Israel Vertrag“ sei. Zu dieser Auffassung stehe er heute noch. Im Auswärtigen Amt sei man der Meinung gewesen, daß bei Strack zum Israel-Vertrag„große innere Reserven“ be- standen hätten. Auch der deutsche Botschaf- ter in Aegypten, Dr. Pawelke, habe Strack für den Nahost-Referatsposten als ungeeig- net bezeichnet. Dann wurde die Frage eérörtert, warum Strack nicht als Leiter einer Wirtschaftdele- ation nach Saudi-Arabien geschickt wurde. Unter Hinweis auf die angebliche Gegner- schaft Stracks zum Israel- Vertrag betonte Blankenhorn:„Wenn so etwas vorliegt, ent- scheidet die politische Instanz nach freiem Ermessen.“ Als der Vorsitzende die rechte Verantwortlichkeit für die Entscheidung um Dr. Strack nach ausweichenden Erklärungen Blankenhorns nicht klar erkennen konnte, kragte er ihn:„Herr Blankenhorn, ich bin kein Diplomat, aber sieht es nicht so aus, als ob hier ein Kesseltreiben gegen Dr. Strack von seinen Mitarbeitern vorliegt?“ Blanken- horn antwortete, er habe das nicht nach- prüfen können; denn eine Entscheidung über die Verwendung von Strack habe in der Kompetenz des Bundeswirtschaftsministers gelegen. * Steuerzahler warten auf die Reform Appell an die Landesregierung wegen der Verwaltungsvereinfachung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 2. März Die Landesregierung von Baden-Würt- temberg wird sich am heutigen Dienstag mit dem seit vierzehn Monaten vorliegenden „Gutachten des Sachverständigen-Ausschus- ses zur Ausarbeitung von Vorschlägen zur Vereinfachung, Verbesserung und Verbilli- gung der Verwaltung“ befassen. Damit steht die Regierung vor der Notwendigkeit, einen neuen Anlauf zur Verwaltungsreform zu unternehmen. In einem offenen Brief hat da- her der Bund der Steuerzahler die Mitglie- der der Regierung aufgefordert, sich diesen Anlauf ja nicht zu leicht zu machen. Die Re- gierung müsse mit entschiedenem Reform- willen und mit dem Mut, auch sogenannte „unpopuläre“ Entscheidungen zu treffen, an die schwere Aufgabe der baden-württem⸗ bergischen Staatsvereinfachung herangehen. Sieben Jahre nach Gründung des süd- westdeutschen Bundeslandes, so schreibt der Bund der Steuerzahler, sei es endlich an der Zeit, die dem Volk seit Jahr und Tag wieder- holt versprochene, aber immer wieder unter- lassene Vereinfachung, Verbesserung und Verbilligung der Landesverwaltung tatsäch- lich zu vollziehen. Der Bund der Steuerzahler erinnert daran, die oppositionslose All-Par- teien-Koalition in Baden- Württemberg sei seinerzeit von den Politikern vor allem damit gerechtfertigt worden, daß eine Zusammen- fassung aller politischen Kräfte am besten zur Lösung schwieriger und heikler Fragen der Landespolitik imstande sei. Die Bürger- schaft warte nun darauf, daß die All-Par- telen-Koalition diese Selbstverpflichtung er- fülle und gemeinsam die Hürden der Ver- Waltungsreform überwinde. In dem Gutachten der Sachverständigen- Kommission war empfohlen worden, die Zahl der baden-württembergischen Regierungs- präsidien, Oberschulämter, Forstdirektionen und Oberfinanzdirektionen auf je zwei zu Verringern. Textilgewerkschaft kündigt das Arbeitszeitabkommen Düsseldorf.(AP) Der Hauptverband der Gewerkschaft Tetil und Bekleidung hat am Montag in Düsseldorf beschlossen, das Ar- beitszeitabkommen für die 500 000 gewerb. lichen Arbeitnehmer in der Textilindustrie zu kündigen. Die Gewerkschaft fordert eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 45 auf 40 Stunden mit entsprechendem Lohnausgleich. Die tatsächliche Arbeitszeit in der Textilindustrie ist nach Angaben der Ge- wWerkschaft im vergangenen Jahr wegen der Absatzschwierigkeiten wesentlich niedriger als 45 Stunden gewesen. Doch sei für diese „Arbeitszeitverkürzung auf kaltem Wege“ Kein Lohnausgleich gezahlt worden. Letzte Station Brandts ist Neu Delhi Neu Delhi.(dpa) Der Regierende Bürger- meister von Berlin Willy Brandt, traf auf der letzten Station seiner Reise am Montag zu einem viertätigen Besuch in Neu Delhi ein. Den Höhepunkt des Besuches bildet eine für Mittwoch angesetzte Unterredung mit dem indischen Minister präsidenten Nehru. Altkommunist Verner wurde neuer SED-Chef in Berlin Berlin.(we Eigener Bericht) Der bishe- rige Berliner SED-Chef Heinz Kiefert wurde zum zweiten Sekretär degradiert. An seine Stelle trat der Altkommunist Paul Verner. Sekretär des Zentralkomitees und Kandidat des Polit-Büros. Außerdem wurden die füh- renden Funktionäre Bruno Baum, Willi Kuhn und Erich Hönisch ihrer Posten ent- hoben und durch Erich Selbmann, Hans Mahle und Gerhard Danelius ersetzt. Selb- mann ist der Sohn des von der SED vorüber- gehend heftig attackierten Wirtschaftsfunk- tionärs und ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten Fritz Selbmann. In Westberlin wird der Führungswechsel als Anzeichen einer neuen propagandistischen Offensive gegen die Westsektoren bewertet. Vor allem dürfte die SED im Zusammenhang mit dem bis zum 27. Mai befristeten Ulti- matum Chrustschows versuchen, die Nerven der Westberliner zu strapazieren. Persien: Ungültig sind zwei Vereinbarungen mit Moskau Teheran.(AP) Der stellvertretende jra- nische Außenminister Dr. Javad Sadr gab be- kannt, die iranische Regierung habe die Sowjetunion davon in Kenntnis gesetzt, daß sie die zwei Artikel des sowijetisch- persischen Vertrages von 1921, die sowjetischen Truppen unter bestimmten Voraussetzungen das Be- treten des Iran erlauben, als nicht mehr gül- tig erachte. Es handelt sich um Artikel 5; und 6 des Vertrages, die der Sowjetunion das Recht zu Truppenentsendungen unter der Voraus- setzung einräumen, daß die„sowjetische Re- volution“ von militärischen Stützpunkten im Iran bedroht wird. Unter Berufung auf diese beiden Artikel hatten sowjetische Truppen Während des zweiten Weltkrieges iranischen Boden betreten. Scharfe Kritik am Militärhilfsprogramm der 84A Washington.(AP) Scharfe Kritik am amerikanischen Militärhilfsprogramm hat der sogenannte„Wachhund“-Unterausschuß des amerikanischen Kongresses für Aus- landshilfe erhoben und festgestellt, Sena- toren und Abgeordnete des Ausschusses seien durch die festgestellte Vergeudung amerika- nischer Mittel beunruhigt und empört. In einem von den Ausschußmitgliedern ein- stimmig gebilligten Bericht hieß es, Präsident Eisenhower dürfte bei den im März anste- henden Beratungen des Kongresses über das neue, 3900 Millionen Dollar umfassende Aus- landshilfeprogramm mit einigen Schwierig- keiten zu rechnen haben. Nach eingehenden Untersuchungen und Vernehmungen hinter verschlossenen Türen habe man, wie es in dem Bericht heißt, be- stürzende Beispiele von Diebstählen und Mißbrauch militärischer Ausrüstungsgegen- stände festgestellt, die von den Vereinigten Staaten an verbündete Nationen geliefert worden waren. Unter anderem habe man Be- Weise dafür, daß ein mit den Vereinigten Staaten verbündetes Land Flugzeuge für den persönlichen Gebrauch seiner Offiziere mit Einrichtungen herstelle, die diesem Staate zur Instandhaltung seiner militärischen Ge- räte zur Verfügung gestellt worden seien. Wird Schäffers Ministerium einsichtig? Dr. Erdsiek vertrat in öffentlicher Diskussion seinen Ehrenschutz- Gesetzentwurf Von Sigmar Heilmann Heidelberg, 3. März „Die bisherige Form ist nicht ganz glück- lich.“ Mit diesen Worten charakterisierte Ministerialdirektor Dr. Gerhard Erdsiek vom Bundesjustizministerium in Heidelberg den heiß umkämpften Gesetzentwurf zur Neu- ordnung des zivilrechtlichen Persönlichkeits- und Ehrenschutzes, dessen Schöpfer er sel- ber ist. Erdsiek, der einer Einladung der Ar- beitsgemeinschaft„Der Bürger im Staat“ (Zweigstelle Nordbaden) und des Interna- tionalen Presseklubs Heidelberg zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion gefolgt war, kündigte wesentliche Abstriche und Aen- derungen in dem umstrittenen Gesetzent- wurf an, die es als möglich erscheinen las- sen, daß zwischen Justizministerium und Presse doch noch ein tragbarer Kompromiß Zustande kommt. Der Ministerialdirektor verwahrte sich in scharfer Form gegen die Unterstellung, daß mit dem geplanten Gesetz„die Bonzen geschützt“ und die Presse geknebelt werden Sollten. Einem Kritiker, der ihm, dem Schöp- fer des Entwurfs, unlautere parteipolitische Motive vorwarf, rief Erdsiek voller Erregung Zu:„Das ist eine infame Verdächtigung! Ich bin in keiner Partei. Wie ich als alter Rich- ter über gewisse Dinge in Bonn denke, ist meine Sache. Bringen Sie mich nicht in die Situation, gegen meine Dienstherren Stel- lung zu nehmen. Das kann ich nicht. Das ist eine Frage des Taktes!“ Die allgemeine Stimmung des überfüllten Saales im Hotel Schrieder brachte der Stuttgarter Rechtsan- Walt Dr. Martin Löffler zum Ausdruck, als er unter großem Beifall feststellte:„Erdsiek persönlich ist ein warmer Freund der Presse.“ fler, einer der schärfsten Kritiker des Gesetzentwurfes fügte jedoch hinzu:„Aber Erdsiek ist nicht der Bundestag, das Kabi- nett, der Minister. Erdsiek sagt, dies und das wird im Entwurf geändert. Aber bisher ist der Entwurf, der dem Presserat vorliegt, nicht geändert worden. Herr Schäffer hat alles Ersuchen auf Milderung glatt abge- lehnt.“ Und zu Erdsiek gewandt:„Ihre gute Absicht in Ehren, aber wir müssen dafür sorgen, daß dieser Entwurf nicht Gesetz wird!“ Die Heidelberger Podiumsdiskussion, an der außer Erdsiek und Löffler der bekannte Zivilrechtler Professor Dr. Wolfgang Siebert (Heidelberg) und— als souveräner Diskus- sionsleiter— der Mannheimer Journalist Er- hard Becker teilnahmen, faßte noch einmal das ganze Für und Wider zusammen. Becker Wies einleitend darauf hin, dag zur Meinungs- und Pressefreiheit ja auch die Informations- freiheit des Bürgers gehöre; der Bürger habe ein Recht auf Information.„Die Frage ist also, ob in dem vorliegenden Entwurf zu starke Schranken enthalten sind, die die In- kormationsfreiheit des Bürgers beschränken. Was das Mißtrauen der Presse hervorgerufen hat, war der Ton, der in den bisherigen Aus- einandersetzungen die Musik machte.“ Becker spielte damit auf eine kürzliche Rede des Bundesjustizministers in München an, in der Schäffer gesagt hatte, die Kritik der Presse gegen den Entwurf erkläre sich einzig und allein aus den Erwerbsinteressen der Zei- tungen. Rechtsanwalt Löffler zitierte dann eine Untersuchung des Internationalen Presse-In- stituts, in der festgestellt wird, daß überall dort, wo die Pressefreiheit bewußt einge- schränkt werde, wie zum Beispiel in der Tür- kei, mit dem Begriff des erweiterten Ehren- und Persönleichkeitsschutzes gearbeitet werde. Löffler fragte:„Brauchen wir über⸗ haupt ein Ehrenschutzgesetz?“ Ein Gesetz sei unnötig, weil der Bundesgerichtshof in meh- reren Entscheidungen schon heute das allge- meine Persönlichkeitsrecht als absolutes Recht anerkannt hat und damit den ge- Wünschten Persönlichkeitsschutz bereits ge- Währt. Es sei aber sehr bedenklich, die junge und noch immer umstrittene Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes in ein starres Ge- setz zu zwängen,„ehe sie ausgereift ist“. Die Rechtsprechung könne sich elastisch weiter- entwickeln und Ueberspitzungen selber aus- gleichen.„Warum etwas Neues, wo die Grundlagen noch nicht geklärt und die Be- griffe noch nicht ausgereift sind?“ Der kleine Amtsrichter werde überfordert, zumal ja der Begriff Persönlichkeit gar nicht recht faßbar sei und allein fünfzig Bedeutungen zulasse. Das Reichsgericht habe es gerade wegen der „Uferlosigkeit des Phänomens Persönlichkeit“ abgelehnt, einen generellen Persönlichkeits- schutz zu gewähren. Löffler kritisierte, daß in dem Entwurf das Persönlichkeitsrecht über das Grundrecht der Meinungsfreiheit gestellt Werde. Beide Grundrechte seien aber gleich- Wertig.„Dieser Entwurf will die Menschen- Würde stärken auf Kosten der Pressefreiheit! Im ganzen Entwurf findet man kaum ein Wort von der Pressefreiheit, dafür um 80 mehr vom Persönlichkeitsrecht.“ Nirgendwo sei im Entwurf dargelegt, daß die Presse in Wahrnehmung öffentlicher Interessen han- dele und daß die Presse eine öffentliche Auf- gabe habe. Löffler befaßte sich danm mit den ein- zelnen Paragraphen des Entwurfs. Die Dis- kussion rang dem Bonner Ministerialdirek- tor wesentliche Zugeständnisse ab. So er- klärte Erdsiek zwar, daß„wir den öffent- lichen Status eines Berufsstandes nicht in das BGB bringen können“(„Dann brechen Lawinen los!“); später aber Sagte er:„Wir Wollen trotzdem versuchen, die Sache Hereinzubringen. Ich selbst setze mich ganz besonders dafür eim.“ Nur über die Form sei man sich noch nicht klar. Erdsiek zeigte sich auch in anderen Punkten nachgiebig, nachdem die Diskussion einige schwache und recht fahrlässig for- mulierte Stellen des Referenten-Entwurfes bloßgelegt hatte. So verbietet der Entwurf nicht nur die Veröffentlichung, sondern schon die Anfertigung von Bildern, sofern nicht bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dieser Passus soll„anders formuliert“ werden, wie Erdsiek sagte. Die besonders Umstrittene Regelung für Entgegnungen aus der Leserschaft wird ebenfalls geändert. Der Entwurf verpflichtete die Presse, Ent- Segnungen ohne Zusatz zu veröffentlichen, Und zwar auch dann, wenn sie offensicht- lich unwahr sind. Erdsiek erklärte, mit den Worten„ohne Zusatz“ habe man nur das Ver- bot des sogenannten„Redaktionsschweifes“ unmittelbar hinter der Entgegnung ge- meint; redaktionelle Zusätze im Innern derselben Ausgabe seien dagegen er- laubt. Man werde dies im neuen, über- arbeiteten Entwurf deutlich machen. Der neue Entwurf werde ferner klarlegen, dag offenbar unwahre Entgegnungen nicht ver- öfkentlicht zu werden brauchen. Im übrigen Werde noch geprüft, ob dieser Paragraph micht ganz herausgenommen werden miisse, da er verfassungsrechtlich umstritten sei; die Pressegesetzregelung obliegt nämlich den Lamdern. Ferner räumte Erdsiek ein, dag der im Entwurf mehrfach verwandte und besonders umstrittene Gummi- Begriff„überwiegendes schutzwürdiges Interesse“ ersetzt werden Könnte. In dem Entwurf heißt es z. B.:„Wer eine nicht erweislich wahre Behauptung ohne Fahrlässigkeit für wahr hält, darf sie aufstellen oder verbreiten, soweit dies durch ein überwiegendes schutzwürdiges Interesse gerechtfertigt ist.“ Erdsiek deutete an, daß die bisher übliche Formulierung„in Wahr- nehmung berechtigter Interessen“ wahr- scheinlich wieder verwendet wird. Diskus- sionsleiter Erhard Becker nagelte Erdsiek Sofort fest:„Das wäre ein ganz wesentlicher Fortschritt!“ Bei der Verteidigung des Entwurfs fand Erdsiek einen Sekundanten in Professor Siebert. Das Persönlichkeitsrecht, so sagte dieser, sei schon da. Die Frage sei nur, 0b mam den gegenwärtigen Rechtszustand in einem besomderen Gesetz niederlegen solle. „Daß darüber noch eine gewisse Zeit ver- geht, scheint mir erwünscht.“ Siebert machte gewisse Vorbehalte, gestand dem Entwurf aber zu, daß er versuche,„gewisse Aus- uferungen“ zu vermeiden. So z. B. sei des Recht auf Schmerzensgeld für immateriellen Schaden bereits durch höchstrichterliche Enf- scheidung fixiert; der Entwurf schränke es eher ein, als daß er dieses Recht ausdehne. Dagegen wandte sich jedoch Rechtsanwalt Löffler. In dieser Fassung würde der Ent- Wurf ein„Nährboden für Querulanten“ Wer- den, meinte er. Die Geldentschädigung sel nicht einmal begrenzt. Außerdem kritisierte Löffler, daß bei der Ehr- oder Kreditverlet- zung durch eine nicht erweislich wahre Be- hauptung in der Frage des Vermögensscha- dens die Beweislast bei der Presse läge, ganz im Gegensatz zu den im ganzen Scha- densrecht gültigen Regeln, wonach derjenige, der einen Schadensersatz verlangt, auch den Nachweis für den Schaden antreten muß. Erdsiek betonte abschließend, es habe keine Eile mit dem Gesetz. Man sei zu Kon- zessionen bereit und wolle sich mit der Presse gütlich auseinandersetzen. Es sei möglicherweise aber günstiger, venn man eim solches Gesetz schon heute f tigstelle. „In späteren Jahren ist es vielleicht schwe- rer, Einschränkungen Gugunsten der Presse) zu machen.“ PPPPPGGPTPPGG 8¹ It 1 der it am S Ar- verb IStrie eine tszeit dem eit in Ge- n der lriger diese Vege“ rger- H der 8 Zu i ein. e für dem ishe- urde seine rner. didat füh- Willi ent- Hans selb- ber- unk- nden als chen tet. hang Ulti- rven ira- o be- die dag chen Den Be- gül⸗ und 6 echt aus- Re- n im diese ppen schen am hat chuſ Aus- ena- seien ika- „ ein- dent ste- das Aus- erig- und üren be- und gen- gten efert Be- gten den mit aate Ge- eien. dal ahr- ahr- Küus- isiek cher fand 880 agte 1 olle. ver- chte WUrf Aus- dos len Enf⸗ e Es ne. Walt Ent- Wer- sei jerte rlet- Be- cha- läge, cha- nige, den nabe Ton- der sei man elle. Wer SS) Nr. 51/ Dienstag, 3. März 1959 MOUGEN Seite 3 Was sonst noch geschaèng In dichtem Nebel ereignete sich am Sonn- tag vor der Eitifahrt zum New Vorker Hafen eine Schiffskollision, bei der der 26 000 BERT große amerikanische Luxusdampfer„Con- stitution“ mit dem über 12 000 BRT groben norwegischen Tanker„Jalanta“ zusammen- stieß. Obwohl der Bug des Tankers durch den Zusammenprall vom Rumpf des Schif- es getrennt wurde, kamen die Besatzungen der beiden mit Radaranlagen ausgerüsteten Schiffe mit dem Schrecken davon. * Die letzte israelische Lokomotive trat am Wochenende in den Ruhestand, Die Israeli- schen Staatseisenbahnen sind jetzt völlig mit Dieseltriebwagen ausgerüstet, die vor allem als Wiederguimachungslieferungen aus der Bundesrepublik kamen. * Ein mit Chemikalien der amerikanischen Atomenergie-Kormmission(AEC) beladener Güterzug ist am Sonntag auf der Fahrt durch den Bundesstaat Kentucky in die Luft geflogen, nachdem 28 Wagen des Zuges ent- gleist waren. Sofort nach dem Unglück würde die Evakuierung der 125 Einwohner des kleinen Ortes Geneva angeordnet, in dessen Nähe sich die Explosion ereignete. Um den Andrang von Neugierigen zu umter- binden, errichtete die Polizei Straßensper- pen. Ein Sprecher der AEC aus dem Atom- forschungszentrum Oak Ridge teilte später mit, daß die Ladung des Zuges nicht aus radio- aktivem Material, zum Teil aber aus leicht entzündbaren Chemikalien bestanden. * Der kleine französische Fischkutter„Le Pelican“ ist mit einer dreiköpfigen Besat- zung im Armelkanal gesunken. Die Leichen der Besatzungsmitglieder konnten nach einer eingehenden Suche, an der sich Hub- schrauber und Rettungsboote beteiligten, amnähernd 3,2 km vor der französsichen Küste geborgen werden. * Das warme Frühlingswetter, dessen sich Italien seit gut 14 Tagen erfreut, ließ am Wochenende den Zustrom ausländischer Touristen weit über den Durchschmitt der Vorjahre anschwellen. Vor allem Südtirol profitiert davon. In Bozen trafen am Sams- tag allein drei Sonderzüge aus Deutschland mit rund 2000 sormenhungrigen Besuchern ein. Auf der Brennerstraße rollten während des ganmen Wochenendes lange Autokolon- nen nach Süden, meist mit deutschen oder österreichischen Insassen. * Ein neues Transatlantikkabel soll zwischen Neufundland, Island und Schottland bis spâ- testens 1962 gelegt werden, um die Flugkon- trolle im zivilen Nordatlantikverkehr zu ver- bessern. Nach Fertigstellung des Kabels, an dessen Kosten sich neben dreizehn anderen Ländern auch die Bundesrepublik beteiligt, werden die Flugplätze auf beiden Seiten des Atlantiks durch das Abnehmen eines Telefon- hörers miteinander in Verbindung treten kön- nen. t * Die Kriminalität hat im vergangenen Jahr i den Vereinigten Staaten bei allen Delikten stark zugenommen, wie der Chef der ameri- kanischen Bundeskriminalpolizei, J. Edgar Hoover, am Montag in einem Bericht mit- teilte. Nach den Polizeiberichten aus allen Städten mit mehr als 25 000 Einwohnern, in denen 87 Prozent der Bevölkerung der Verei- nigten Staaten leben, erhöhte sich die Zahl der Straftaten insgesamt um acht Prozent. * Die skandinavische Luftverkehrsgesell- schaft Sas hat bekanntgegeben, daß sie den Flugverkehr zwischen Skandinavien und New Vork wieder aufnehmen werde. Vorläu- fig soll täglich ein Flugzeug in beiden Rich- tungen verkehren. Zum Einsatz werden Ma- schinen vom Typ DCé-B gelangen. Die Flug- gesellschaft, die am Samstag rund 50 Prozent ihres fliegenden Personals nach dem Scheitern von Tarifverhandlungen mit dem skandina- vischen Verband des fliegenden Personals ausgesperrt hatte, will den Dienst mit den Angestellten betreiben, die in einem däni- schen und norwegischen Flugzeugführerver- band zusammengeschlossen sind, mit denen am Samstag neue Tarif vereinbarungen unter- zeichnet würden. Die von der SAS beflogenen europäischen Routen wurden durch die Aus- sperrung, von der 650 Besatzungsmitglieder betroffen wurden, nicht in Mitleidenschaft ge- 2ogen. Die Amerikaner nennen ihn Doktor Vitamin Elmer V. MecCollum, der Begründer der biologischen Methode in der Ernährungs wissenschaft, 80 Jahre alt Im Medizinischen Museum von Rochester in Minnesota hängt zwischen den Porträts amerikanischer Forscher auch ein Bild von Dr. Elmer Verner Mecollum, der Entschei- dendes für die Erkenntnis von der Bedeu- tung einer vitaminreichen Ernährung gelei- stet hat und als„Doktor Vitamin“ in die Wissenschaftsgeschichte der Vereinigten Staaten eingegangen ist. In einem Bericht über ein Symposion, das im Jahr 1951 zu Ehren MecCollums an der Johns-Hopkins-Universität abgehalten wurde, urteilte TIME,„er(MeCollum) hat mehr als irgendein anderer Mensch getan, um dem Brot und der Milch die natürlichen Vitamine zurückzugeben; er sorgte dafür, daß Obst auf den amerikanischen Frühstückstisch kam, und daß Frischgemüse, Salate und Kräuter zum Bestandteil der gewöhnlichen Ernäh- rung wurden“. Vor rund 50 Jahren ernährten sich näm- lich viele Amerikaner hauptsächlich von Brot, Fleisch und Kartoffeln, zuzüglich Zuk- ker sowie verschiedenen Nährmittelproduk- ten und Bohnensorten. Dies war die gewöhn- liche Nahrung, sie war relativ billig, reich an Eiweiß und Kalorien. Die drei Aufbau- stoffe Protein, Fett und Kohlehydrate gal- ten eben als allein notwendige Bestandteile einer angemessenen Diät, und das nicht nur in der breiten Oeffentlichkeit, die sich dar- über wohl auch wenig Gedanken machte, sondern selbst in den Kreisen der Ernäh- rungs wissenschaftler. Was man im besonde- ren aß, sei, so glaubte man, nicht so wichtig; wesentlicher schien, daß die Durchschnitts- kost genug Kalorien enthielt und leicht ver- daulich war. In dieser Situatiol, begann Dr. MeCollum im Jahre 1907 an der Universität Wisconsin mit seinem Vorlesungsprogramm. Er hatte sich monatelang mit Malys„Jahresbericht über die Fortschritte der Thier-Chemie“, einem deutschen Jahrbuch, beschäftigt und beim Studium der sorgfältig zusammengestellten etlichen hundert Auszüge aus Forschungsbe- richten über Tier- und Pflanzenchemie auch einige wertvolle Hinweise auf das Experi- ment in der Ernährungsforschung erhalten. Sein besonderes Interesse galt den in jenen Jahren erstmals durchgeführten Versuchen, Tiere durch Fütterung mit einer dem theore- tischen Nährwert am besten entsprechenden Zusammenstellung der wichtigsten, von allen Ballaststoffen freien Nahrung, also gleichsam in Form von Tabletten und Nähr- lösungen, am Leben zu erhalten. Das nega- tive Ergebnis dieser über Jahre fortgesetzten Experimente war es, das Dr. MeCollum keine Ruhe mehr ließ. Allen theoretischen Erwä⸗ gungen zum Trotz gediehen die Tiere keines- wegs und viele von ihnen starben. Es muß ten, so schloß Mecollum, in der gewöhnlichen Nahrung demnach noch lebenswichtige Stoffe enthalten sein, die durch die chemische Be- handlung zerstört werden. Aber welche Stoffe Waren dies, und wie war es möglich, sie nach- zuweisen? Nun, Mecollum hatte eine Idee, um die- sen Nachweis zu erbringen. Man müsse, 80 meinte er, Tiere— am besten Ratten— der- selben Art im Laboratorium bei sorgfältiger Pflege und unter Bedingungen aufziehen, die, mit Ausnahme der Nahrung, sich ständig gleich blieben. Durch Variieren der Kost, an- gefangen von der einfachsten Verbindung reiner Nahrungsstoffe, und Schritt um Schritt weitergehend, durch Hinzufügen von einzelnen Nährstoffen oder Nährkombinatio- nen, müßte es dann möglich sein, am leben- den Tier die bis dahin unbekannten, aber unentbehrlichen Nahrungsstoffe zu bestim- men. Durch ständige Verfeinerung seiner Ex- perimentiermethoden gelang es ihm schließ- lich, an den Ratten zu demonstrieren, wie biologisch unterschiedlich die Wertigkeit der verschiedenen Eiweiß verbindungen ist, mag auch ihr chemischer Aufbau sich noch s0 sehr ähneln. So hat beispielsweise das Milch- eiweiß einen bedeutend größeren Nährwert als das Eiweiß von Hülsenfrüchten. Den Gerichten aus vermahlenen gewöhnlichen Getreidesorten müssen Proteine, Kalzium, Salze und Vitamin-Ashaltige Fette zugesetzt werden; geschälter Reis, dem durch die Pro- zedur des Polierens die sogenannte Kleber- schicht mit Vitamin B und Eiweiß sowie der Keim entfernt ist, wird nur dann wieder zu einem vollwertigen Nahrungsmittel, wenn man ihn, etwa mit Weizenkeimen, um die verlorengegangenen Stoffe anreichert. Nur dann kann, wie später durch andere Forscher bestätigt wurde, verhütet werden, daß eine ganz auf geschälten Reis gestellte Kost nicht zu den gefürchteten Mangelkrankheiten, bei- spielswose Beri-Beri, führt. Auch der polnische Chemiker Kasimir Funk war 1912 in Uebereinstimmung mit den Forschungen Mecollums zu dem Ergebnis gekommen, daß Krankheiten wie Beri-Beri, Skorbut, Rachitis und Pellagra durch einsei- tige Ernährung hervorgerufen werden, das heißt Mangelkrankheiten sind. Der Nahrung fehlt in diesen Fällen ein lebenswichtiger Stoff, für den Funk in einem 1914 veröffent- lichten Werk die Bezeichnung„Vitamin“ prägte. Mecollum übernahm diesen Begriff und gab ihm durch Schrift und Wort die Be- deutung, die er heute besitzt. Die Beobachtungen und Versuche Mecol- lums sowie anderer Forscher ließen jetzt kei- nen Zweifel mehr, daß Ernährung und Ge- sundheit in einem bedeutend engeren und vielseitigeren Zusammenhang zueinander stehen als man bis dahin angenommen hatte. Als eine kritische Untersuchung der üblichen amerikanischen Ernährungsweise Mecollum überzeugte, daß diese viel zu einseitig sei, be- gann er— es war im Jahre 1914— mit einem einzigartigen Werbefeldzug, in dem er Jahre hindurch die Bevölkerung über die neuesten Erkenntnisse auf seinem Forschungsgebiet zu informieren und mit der Bedeutung einer vitaminreichen Kost vertraut zu machen suchte. Im Jahr 1917 wurde MecCollum zum Ordi- narius für Biochemie der Fakultät für Hy- giene und Volksgesundheit an die Johns- Hopkins- Universität in Baltimore(Mary- land) berufen. In der neuen Position hatte er zwangsläufig einen viel engeren Kontakt mit der Medizin, was auch in seinen späteren Arbeiten zum Ausdruck kam. Als seinen Hauptbeitrag zu den Erkenntnissen der Er- nährungs wissenschaft betrachtet er die bio- logische Methode, die auch der medizinischen Grundlagenforschung weite neue Gebiete er- schloß. Seiner Arbeit ist es zu einem großen Teil zu verdanken, daß die Biochemiker jetzt nicht mehr wie vor 50 Jahren ihre Zeit mit der Analyse von Urin- und Blutproben ver- bringen müssen, sondern sich mit dem Stu- dium komplizierter Stoffwechselvorgänge einschließlich der Wirkungsweise von Enzy- men befassen.„Pathologische Probleme, bei- spielsweise von Koronarerkrankungen, Krebs und Geisteskrankheiten, werden sich in bio- chemische Probleme der Zellen auflösen“, prophezeite MecCollum. Im Jahre 1944 wurde er emeritiert. Seine Angst, damit zum alten Eisen zu gehören und vergessen zu werden, war jedoch unbegrün- det. Der bekannte Forscher, der am 3. März 1959 sein 80. Lebensjahr vollendet, hat die Zeit der Muße benutzt, um eine erschöpfende Darstellung der„Geschichte der Ernährung“ zu geben, die alle wissenschaftlichen Unter- suchungen und Ideen auf diesem Gebiet von 1740 bis 1940 behandelt. Seine Forschungen gelten jetzt der Darstellung der wichtigen Aminosäuren auf kommerzieller Basis. Thelma S. Nason Aus: The Johns Hopkins Magazine(Copyright 1958 by„The Johns Hopkins University“ Andreas Sigismund Marggraf versüßte uns das Leben 250. Geburtstag eines Wohltäters der Menschen/ Auch Napoleon hatte beim Rübenzucker die Hände im Spiel Obwohl schon im Altertum bekannt, hat der Zucker von allen guten Dingen des Le- bens die längste Zeit gebraucht, bis er der menschlichen Zunge unentbehrlich wurde. In Europa machte man erst nach der Ent- deckung der Neuen Welt mit ihm breitere Bekanntschaft. als drüben in Amerika die grogen Zuckerrohrplentagen entstanden. Seit dem 16. Jahrhundert gab es in Europa Raf- finerien zur Reinigung des Zuckers, aber er blieb dabei so teuer, daß er als Gewürz der Reichen galt und der sparsame Hausvater mit dem altvertrauten Honig wohlfeier süß te. Als Kolonialware aus Uebersee mußte Zucker bei den damaligen Verkehrsverhält- nissen teuer sein, und so konmte es lohnend erscheinen, nach dem süßen Stoff in einhei- mischen Pflanzen zu suchen. Der erste, der dies mit System tat. war der am 3. März 1709 geborene Chemiker Andreas Sigismund Marggraf, der— schon 1738 Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften und später ihr Direktor— eingehende Unter- suchungen über den Zuckergehalt der Run- kelriibe anstellte. Das positive Ergebnis sei- ner Forschungen legte er auf der Akademie im Jahpe 1747 vor und bewies, daß Zucker aus einheimischer Produktion dem impor- tierten Rohrzucker in der Qualität Sleich- wertig, im der Herstellung aber billiger sein würde. Die Entscheidung schien epochemachend, schlug jedoch nicht ein. König Friedrich II., in die Auseinandersetzung mit Oesterreich um den Besitz Schlesiens verwickelt, wollte England nicht durch den Versuch einer Bre- chung des britischen Zuckerhandelsmonopols verärgern. Das für einen schlesischen Krieg nach dem anderen rüstende Preußen hatte ohnehin kéine Mittel für friedliche Experi- mente deren Rentabilität in der Zukunft lag. Vielleicht interessierte gewerbliche Reise aber erfuhren von Marggrafs Ver- fahren schon deshalb nichts, weil die in hochwissenschaftlichem Latein abgefaßten Berichte der Akademie nicht zu ihrer Lek- türe bestimmt waren; an der Akademie dis- kutierte man noch eine Weile theoretisch über das Problem, zerredete es und vergaß es dann. Marggraf hätte seinen umwälzenden Ge- danken 1783 mit ins Grab genommen, wenn nicht sein früherer Schüler und Nachfolger im Art. Frau- Carl Achard. zu Beginn des 18. Jahrhunderts zufällig auf die längst ver- glbte Denkschrift seines Lehrers gestoßen Wäre. Achard setzte die Pläne in die Wirk- lichkeit um und gründete 1801 auf dem nie- derschlesischen Gut Kunern die erste Rü- benzuckerfabrik der Welt. Mit einer Ausbeute von nur 2 bis 3 Pro- zent sah der Anfangserfolg noch nicht son- derlich überzeugend aus. Piner freilich in Europa und Mächtigster seiner Zeit dazu war trotzdem fasziniert: Napoleon erkannte die Waffe, mit der er den britischen Welt- handel schlagen konnte. Während der von ihm verhängten Kontinentalsperre, die eng- lische Waren vom europäischen Festland erden. ausschloß, erstand in Frankreich und den von ihm beherrschten Gebieten eine Anzahl von Rübenzuckerfabriken, und nun wußte man allgemein, daß Rohr- und Rübenzucker gleichwertige Produkte waren. Als der westündische Rohrzucker nach der Niederwerfung Napoleons wieder freie Bahn nach Europa hatte, gewann er den verlorenen Markt nicht völlig zurück. Auch andere europäische Länder hatten Geschmack daran gefunden, den gutes Geld ins Ausland tragenden Import durch Eigenerzeugung ab- zU“Gsen, und hundert Jahre nach ihrer Ent- stehen hatte sich Marggrafs Idee durch- oesetzt. Um 1845 arbeiteten bereits an die 800 Fabriken zwischen Ural und Atlantik und erzeugten fährlich aus etwa 1¼ Millio- nen Tonnen Rüben rund 75 000 Tonnen Zucker. Das große Rennen Rübe gegen Rohr be- gann und stand 1880 Kopf an Kopf: mit je zwei Millionen Tonnen teilten sich Rüben- und Rohrzucker in die Weltproduktion von vier Millionen Tonnen. Das Verhältnis der beiden konkurrierenden Rohstoffe schwankte dann; 1914 stand es noch fast gleich, zwi- schen den Weltkriegen sank der Rübenzuk- keranteil auf ein Drittel und stieg nach 1945 wieder auf 40 Prozent. Gegenwärtig beläuft sich die Weltproduktion auf 40 Millionen Tonnen, davon 24 Millionen aus Rohr und 16 Millionen aus Rüben. Rudolf Winkler Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute nach Auflösung gebietsweiser Frühnebel Wechselnde Bewölkung. Höchstens strich weise geringer Regen. Sehr mild. Tages- temperaturen 10 bis 15 Grad. In der Nacht zu Mittwoch und am Mittwoch veränderliche Bewölkung mit verschiedenen Auflockerun- gen. Höchstens noch kurze und örtliche Ne- belbildung. Strichweise geringer Regen mög- lich. In der Nacht etwas über null Grad, nur im Bauland örtlich noch leichter Frost. Ta- gestemperaturen zwischen 9 und 14 Grad. Schwacher südlicher Wind. Uebersicht: Zwischen dem weiter zurück. wyeichenden Festlandhoch und einem kräf- en Tief über dem Südraum westlich der Eiskaya, kommt eine südliche Strömung in Gang, die einzelne schwächere Störungen auch über unseren Raum führt. Sonnenaufgang: 7.07 Uhr. Sonnenuntergang: 18.11 Uhr. 11 Vorhersage-Narte 290 fr. 22.. Uhr N 5 J n 1818. 18101 2 Pegelstand vom 2. März Rhein: Maxau 371(unv.), Mannheim 216 (1), Worms 143(8), Caub 160(9. Neckar: Plochingen 131(=), Gundels- heim 171(2), Mannheim 220(unv.). Wirbelwinde über den Polen Wenn die Ansicht des amerilsganischen Wissenschaftlers Dr. Clarence Palmer, daß extreme Temperatur veränderungen auf der Erdoberfläche durch gewaltige, etwa alle drei Wochen über dem Nord- und Südpol auftretende zyklonische Wirbelstürme ver- ursacht werden, richtig ist, wäre damit eine neue Grundlage für langfristige Wetter- voraussagen gefunden. Dr. Palmer von der Staatsuniversität von Kalifornien ist durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse, die während des Geophysikalischen Jahres gesammelt wur- den, zu der Erkenntnis gelangt, daß die arktischen Luftwirbel, die aus Höhen bis zu 80 000 Metern aus der oberen Erd- atmosphäre mit Geschwindigkeiten bis zu 500 k /st über den Polen auftreten, kalte Luftmassen aus der arktischen Zone in Be- wegung setzen und dadurch starke Tem- peratur veränderungen auf der Erdoberflache auslösen. f Wie der amerikanische Wissenschaffler in einem Interview erklärte, hält er es für möglich, daß die arktischen Wirbel wierde mit einer Veränderung der Strahlungs- intensität der Sonne zusammenhängen. Die Luftstürze in den Polargebieten seien von auhberst raschen Temperaturanstiegen über den Polen begleitet. Radioaktivität Die in großen Höhen fliegenden Düsen verkehrsmaschinen haben ein neues Pro- blem aufgeworfen: Die Gesundheitsbehörden der Vereinigten Steaten halten es für mög- lich, daß die Flugzeuge durch bei Kernwaf⸗ fenversuchen in die Stratosphäre geschleu- derten radioaktiven Staub verseucht wer⸗ den können. Erst kürzlich war nach Mit- teilung eines Sprechers des Strahlenschutz dienstes bei der Besatzung einer Düsen- maschine leichte Radioaktivität festgestellt worden. Die Untersuchung, ob es sich bei dieser Erscheinung um ein einmaliges Ereignis oder einen Dauerzustand hamdelt, ist noch nicht abgeschlossen. ——ů ——— Was wir sahen: eee Schiller Wir haben uns daran gewöhnt, Fernseh- spiele oder Bühnenbearbeitungen moderner Autoren als eine mehr oder weniger inter- essante Unterhaltung zu betrachten und jede neue Bekanntschaft dieser Art, jedes Expe- riment— sofern überhaupt noch experimen- tiert wird— wie etwas Selbstverständliches hinzunehmen. Jedoch bei Klassikerauffüh- rungen werden unsere Augen und Ohren kritischer, denn hier geht es um die heiligen Bildungsgüter der Nation, um bekannte Texte, vertraute Figuren, denen man mit Respekt begegnet. Da werden dann an die Auffünrurig von vornherein höhere An- sprüche gestellt und strengere Maßstäbe an- gelegt— und wehe dem Regisseur oder Schauspieler, der die festlichen Erwartun- gen enttäuscht. 5 So war es bei Shakespeare, dessen Ko- mödienzyklus beim Sender Freies Berlin teilweise recht unbehagliche Empfindungen auslöste angesichts der Diskrepanz zwischen dichterischem Original und falsch stilisierter Darbietung. Jetzt haben wir— im Schiller- jahr— ausreichend Gelegenheit, die Fern- seh-Versuche auch mit dieser voluminösen Framatik zu beobachten, deren Dimensionen für den engen Rahmen des Bildschirms ab- solut ungeeignet erscheinen. Wie erinnerlich. war der Start mit„Kabale und Liebe“ äußerst eindrucksvoll, weil dieses Stück, als psychologisches Kammerspiel auf leise Töne und wenige Personen gestellt, glaubhafte menschliche Konturen zeigte, die selbst durch das historische Kostüm nicht verdeckt wurden. 5 Nach diesem durchaus fernsehtauglichen Stofk kamen nun als Beitrag des Bayerischen Rundfunks„Die Räuber“ aufs Programm, dieses furiose Jugendwerk Schillers, das bisher niemand auf den Bildschirm zu ban- nen wagte, weil es in seiner ganzen Anlage solchen Vorhaben zuwiderläuft. Regisseur Fritz Umgelter stützte sich in seiner Be- arbeitung nicht nur auf die übliche Mann- heimer Bühnenausgabe, sondern griff auch auf die ältere Urfassung zurück, die zwar spröder, aber in ihrer Wirkung unmittel- barer ist. Doch was man von diesem Regis- seur, der sich nach Temperament und Be- gabung seit jeher als ein Pionier mit Ideen und Wagemut ausgezeichnet hatte, eigent- lich erwarten durfte, trat nicht ein: Umgelter ließ„Die Räuber“ im konventionellen Theaterstil spielen, mit einem Karl(Werner Meissner), dessen sympathische Erscheinung von träumerischem Ernst beherrscht war. ein romantischer Schwärmer, bei dem das Feuer leidenschaftlicher Empörung nicht all- zu heftig brannte, Sein böser, aber intelli- genterer Bruder Franz(Harry Engel) war ein Schurke par excellence, ein Muster pa- thologischer Entartung. Amalia Julia Ba- Salla), ohne überzeugende Ausstrahlung, weder als Persönlichkeit noch als Erschei- nung, und der alte Moor(Wolfgang Büttner) zu massiv, um seine Gebrechlichkeit glaub- haft zu machen) Die Räuber, darunter gute Typen, verflelen zuweilen in ein dröhnendes Pathos, als gelte es, den Raum einer Frei- lichtbühne mit Stimmgewalt zu füllen. Warum zeigte Umgelter nicht die böhmi- schen Wälder, warum setzte er nicht die Mit- tel des Films ein, die er doch sonst so vor- züglich beherrscht? Warum klebte er an den Kulissen des Studios, ohne auch nur den Versuch zu machen, die Ereignisse in die munen gemäße größere Weite eines natür- lichen Spielortes zu transponieren und so eine Möglichkeit zu gewinnen, Atmosphäre zu schaffen. Stattdessen sah man beispiels- weise Beginn und Ende einer„Atelier- Schlacht“, die geradezu jämmerlich wirkte. Und vergeblich wartete man darauf, daß wenigstens die Kamera ein paar gute Ein- fälle haben möge. Gewiß stellen die Klas- siker ihrer Verwendung als Fernseh- Autoren ungeheure Schwierigkeiten ent- gegen, doch sie hätten sicherlich nichts da- gegen, wenn man sich ihre Stücke mit etwas mehr künstlerischer Freiheit aneignete, wenn diese Freiheit nur die Form, aber nicht den Geist der Dichtung verändert. E. P. Modernes Gesundheitswesen Auf Sehschärfe achten Ungenügende Sehschärfe, die nicht durch eine Brille korrigiert wird, führt zwangs- läufig bei manchen Arbeiten zu unbefrie- digenden Leistungen. Augenärztliche Unter- suchungen bei 900 Näherinnen zeigten, daß die Gruppe der besten Näherinnen noch 94 Prozent der Sehnorm hatten, bei der Gruppe mit schlechten Leistungen waren es nur noch 49 Prozent der normalen Seh- schärfe. Hierbei kann es sich kaum um einen Zufall handeln. Wärmegürtel für Motorradfahrer Für Fahrer und Beifahrer von Kraft- rädern, Motorrollern sowie Fahrer von Trak- toren sind Wärmegürtel entwickelt worden. Wie es hierzu im„Zentralblatt für Verkehrs- medizin“ heißt, schützen diese Gürtel beson- ders die Nieren vor zu starker Abkühlung beim Fahren. Richtige Ernährung schützt vor Herzinfarkt Diejenigen Japaner, die sich vorwiegend von Reis ernähren, bekommen nach Mittei- lung von Dr. H. Hoyer in der„Medizinischen Monatsschrift“ so gut Wie nie einen Herz- infarkt. Die Japaner jedoch, die sich„West- lich“ ernähren, erkranken fast ebenso oft an Herzinfarkt wie Europäer und Amerikaner. Die Reisdiät ist sehr fett- und cholesterin- arm. Wenn man gegen diese Statistik auch ein wenden muß, daß die heute noch über- wiegend Reis essenden Japaner vermutlich ohnehin in mehr traditionellen Verhältnissen leben dürften und sich wahrscheinlich auch in ihrer ganzen sonstigen Lebensweise noch nicht so stark umgestellt haben, so kommt der richtigen Ernährung doch ohne Zweifel eine besondere Bedeutung als Schutz gegen Herzinfarkt zu. Dr. Hoyer empfiehlt daher vor allem eine nur knappe, aber biologisch vollwertige Ernährung und warnt vor Ex- zessen im Essen. Kurorte der Zukunft Der Kurgast des Jahres 1980 wird das empfindlichste und nervöseste Wesen der Welt sein. Darauf und auf die Entwicklung der Technik gilt es Rücksicht zu nehmen. Dies ist die Ansicht Schweizer Fremdenverkehrs- kachleute, die sich jetzt zunehmend darauf einstellen, Vorbedingungen für Kurorte der Zukunft zu schaffen. Die Zukunftz menschen, so meinte der Kur- direktor des weltbekannten Mürren, brauch- ten bei ihrem rasenden Lebenstempo Er- holung in höchster Potenz. Die ersten Erfah- rungen mit geräuscharmen Hotelräumen ung zimmern müßten weiter genützt werden. Auch verlangten die Gäste, von Benzin- gestank, Küchengerüchen und anderen „Düften“ verschont zu bleiben. Daher seien auch Verkehrssperren für Kraftfahrzeuge und Bennmeilen für Autos in Bergkurorten und stillen Seeplätzen zu schaffen. Ernährungskunde 17 85 In dem offiziellen Organ der Deutsch, Gesellschaft für Ernährung, der„Ernäh- rungs-Umschau“, werden seit Juni 1956 in jeder Nummer je zwei Merkblätter aus dem Gebiet der Ernährungskunde veröffentlicht. In diesen Merkblättern werden besonders wichtige und grundlegende Probleme aus dem Gebiet der Ernährung erörtert. Das ent- sprechende Thema wird unter einem Stich- Wort behandelt, wie Eiweiß, Fett, Kohlen- hydrate usw. Dieses Stichwort ermöglicht eine alphabetische Enordnung der einzelnen Merkblätter. Zu diesem Zweck kann man diese aus der Zeitschrift heraustrennen und in einer Mappe sammeln. Inzwischen wurde auch mit der Heraus- gabe der ersten Serie der Merkblätter in Karteikartenform begonnen. Für ein später gedachtes Nachschlagewerk hat sich diese Form als zweckmäßig erwiesen. f Schutzbrillen Zur Verhütung von Augenverletzungen ist in vielen Betrieben bei entsprechend ge- fährdenden Arbeiten das Tragen von Schutz- brillen Pflicht. In der britischen Fachzeit- schrift für medizinische Fragen in der Indu- strie wird jedoch darauf aufmerksam ge- macht, daß bei nicht wenigen Schutzbrillen das Gesichtsfeld zu sehr eingeengt ist und der Arbeiter unter Umständen Vorgänge, die sich extrem rechts oder links, oben oder un- ten am Rande des Gesichtsfeldes ereignen, infolge einer Verdeckung durch Teile der Brille nicht wahrnehmen kann. Daher wird die Anwendung von Weitwinkelbrillen empfohlen. Selte 4 MANNHEIM Plenstag, 3. März 1959/ Nr. 31 Sestern nachmittag- Etatrede des Oberbürgermeisters Dr. Hans Reschke: Dreiklang: Wirtschafts-, Sozial-, Kulturpolitik Eine Stadt, die ihre Besonderheit behaupten will, darf ihr Gewicht nicht ausschließlich mit wirtschaftlichen Erfolgszahlen begründen/ Rückblick auf das Erreichte— Vorschau auf das noch zu Erstrebende Neben dem unvermeidlichen Gesamtquer- schnitt durch Mannheims Mammuthaushalt (836 Millionen DM)— neben dem Spiegelbild von Erreichtem und noch zu Erstrebendem, dem Erfreulichen und Unerfreulichen, kurz- um—: dem Situationsbericht über Finanzen, Wirtschafts-, Personal-, Bau- und Kultur- tragen der Stadtgemeinde, arbeitete OB Dr. Hans Reschke gestern nachmittag in seiner Etatrede drei bemerkenswerte Gesichts- Punkte heraus, die nicht nur Situationen charakterisieren, sondern auch Zukunfts- fragen berühren. Sie seien— in zusammen- gefaßter Form— den Einzelausführungen des Stadtoberhauptes vorangestellt: Zwei Aufgaben ergeben sich aus der Tat- sache, daß die Gewerbesteuer die tragende Steuerquelle der Stadt bleibt: Pflege und Verbesserung der Standortbedingungen einer möglichst vielgestaltigen und krisenfesten Wirtschaft; dadurch Pflege und verbesse- rung der Lebensbedingungen der für diese Wirtschaft schaffenden Menschen. Eine Stadt, die ihre Besonderheit behaup- ten will, darf ihr Gewicht nicht ausschließ- lich mit der Größe wirtschaftlicher Erfolgs- zahlen begründen. Mannheim hat das in sei- ner Geschichte auch nie getan und darf es in der Zukunft weniger denn je tun. Viel- mehr muß der Dreiklang von Wirtschafts- politik, Sozialpolitik und Kulturpolitik er- halten bleiben. Technische Umstände können neue Industrie-Standortbedingungen schaffen. Man muß diese Dinge erkennen, aber nicht vor ihnen erschrecken.„Schließlich ist das Wirtschaftspotential des Raumes Mannheim Ludwigshafen immer noch größer als das des Frankfurter oder Stuttgarter Raumes.“ bdoDer außerordentliche Haushalt nimmt mehr und mehr den Charakter eines Rah- menplanes für mehrere Haushaltsjahre an. Hier zeigt sich die Diskrepanz der Kürze eines Etatjahres und der Langfristigkeit ge- planter Arbeiten. Es erscheint deshalb un- erläßlich, daß außerhalb der jährlichen Haus- haltspläne eine Planung für viele Jahre auf- gestellt wird. Es müssen dabei Termine für die Verwirklichung gesetzt und ihr Einhal- ten angestrebt werden. Zu solch dringlichen Vorhaben, deren Aus- führung sich über mehrere Jahre erstreckt, zählt der OB: 1. Schaffung von Büroräumen für die Verwaltung; 2. Ausgestaltung des Paradeplatzes; 3. Planung Kurpfalzkreisel und Friedrichsplatz; 4. Entscheidung über die nächsten Schwimmbäder; 5. Rangfolge zu er- schließenden Baugeländes; 6. Rang- und Zeit- folge für kulturelle Zentren in allen Vor- orten; 7. Ein Saal- oder Hallenbau an der Autobahneinfahrt oder am Rosengarten; 8. Gemeinsame Planung mit Bund und Land über weitere Rheinbrücken im Raum Mann- heim- Ludwigshafen. Unbefriedigende Dinge Einleitend hatte der Oberbürgermeister in seiner Etatrede auf die unverändert un- befriedigende„Versorgung der kommunalen Finanzmasse“ hingewiesen. Unverändert un- erfreulich sei auch die Lage Mannheims am Grenzkreuz dreier Bundesländer. Es sei zu Wünschen, daß die Bundesregierung ein Neu- Eliederungsgesetz vorlegt„und wir halten dafür, daß sie das zu tun schuldig ist“. Solchen Schwierigkeiten steht allerdings die ebenfalls unveränderte, jedoch gute Be- schäftigungslage am Arbeitsmarkt gegen- Über und erfreulich ist auch die Lage am Kapitalmarkt. Die Aufnahme notwendiger Fremdgelder ist wesentlich erträglicher ge- macht als im Vorjahr. Dr. Reschke hat des- halb, wie er später sagte,„auch keine ganz besonders schweren Bedenken wegen eines weiteren Anwachsens unserer Schulden an ich“. Mannheim kann alljährlich ziemlich hohe Tilgungen einstellen. Auch rechtfertigen die meisten vorgesehenen Arbeiten Vor- griffe auf die Zukunft. Die Durchführungs- schwierigkeiten liegen vornehmlich außer- halb des Finanziellen, nämlich am Arbeits- markt und an der zwangsläufig begrenzten Kapazitat der Verwaltung und vor allem der bechnischen Aemter. Erfreulich nannte es Dr. Reschke auch, daß es in der heimischen Wirtschaft noch keine ernsteren Krisenerscheinungen ge- geben habe, obwohl die steile Anstiegskurve der letzten Jahre überall abgeflacht sei. Das Wirtschaftspotential Mannheims ist— auch die Stärke seines Einzelhandels— unverän- dert erheblich. Sorgen bereiten hingegen könnte einmal der absinkende Hafen- umschlag, der zwar zu einem Teil konjunk- turell, zu einem anderen aber strukturell sei und deshalb nur durch strukturändernde Maßnahmen aufgefangen werden könne. Die kürzlich geschlossene Hafengemeinschaft er- öffne hier neue Perspektiven. Notwendige Gewerbesteuer Zur Frage der Gewerbesteuer(63 Millio- nen Einnahmen) vertrat der OB die Auffas- Sung, sie müsse vorsichtig veranschlagt wer- den. Auf keinen Fall könne eine Senkurig der Hebesätze oder. so unpopulär dies sein mag— ein Verzicht auf sonstige Gemeinde- steuern empfohlen werden, solange das ge- meindliche Steuersystem nicht grundlegend ugunsten der Gemeinden geändert sei. Wie In einer Atmosphäre der Nüchternheit und Sachlichkeit gingen gestern nach- mittag die beiden großen Etatreden— gehalten von Oberbürgermeister Dr. Reschke und Stadtkämmerer Dr. Spuler— über die Bühne des Gemeinderats. Alle Referats leiter und Stadtdirektoren waren anwesend, ansonsten saßen jedoch nur 19 Zuhörer im Saal, als über Mannheims Haushaltsplan für das Jahr 1939 referiert wurde. Ge- wiß die Zahlen sind trocken und die Materie ist es auch. Aber hinter beiden steckt das blutvolle Leben eines großen Gemeinwesens. OB Dr. Reschke gab einen Aufriß der Dinge, die uns im letzten Jahr bewegt haben und die uns auch fürderhin be- Wegen werden. Er sagte:„Es mag scheinen, als habe ich hier mit reichlich harten Strichen gezeichnet. Es ist aber besser, die Konturen des Rahmens, in dem sich un- ser gemeindliches Geschehen abspielt, so scharf zu zeichnen, wie sie sind, als mit freundlichen Hinweisen auf erreichte Teilerfolge, die nicht verkleinert werden sol- len, über die Schwierigkeiten der Grundsituation hinwegzuplaudern. Wenn wir den von mir gezogenen Rahmen mit Einzelheiten ausfüllen, werden wir uns über ein- zelne Lichter darin dennoch ruhig freuen können.“ An anderer Stelle meinte der OB:„Bei Durchsicht dessen, was vor einem Jahre bei gleichem Anlaß hier vor dem Rat der Stadt ausgeführt wurde, drängt sich die Erkenntnis auf, daß eines Jahres Frist ein zu kleiner Zeitraum ist, um viele Dinge von der Planung über die Aus- führung bis zur Vollendung zu führen“ in den letzten Jahren geübt— er betonte allerdings, daß es logisch nicht zwingend notwendig sei— stellte der OB dann den größten Einnahmeposten(Gewerbesteuer) dem größten Ausgabenposten— dem Per- sonhaletat(57,5 Millionen)— gegenüber. 5182 städtische Bedienstete wurden am 1. Januar 1959 gegenüber 5145 vor einem Jahr gezählt. Bei den Werken(einschließlich Rhein-Nek- kar-AG) sind es 3504 gegenüber 3556 vor einem Jahr. Die geringfügige Stellenvermeh- rung im ordentlichen Haushalt sei in erster Linie neuen Kindergärten, dem Vermes- sungs- und Liegenschaftsamt, der Ingenieur- schule und den Krankenanstalten zugute ge- kommen. Der OB gab der Hoffnung Aus- druck, daß nach dem vorjährigen Abschluß neuer Tarife nun eine gewisse Stetig⸗ keit eintritt, die die Gemeinden von die- ser Seite vor Ueberraschungen bewahrt. Unter den Personalkosten nimmt be- kanntlich der Polizeivollzugsdienst mit über zehn Millionen DM einen besonders großen Posten ein. Der Landeszuschuß beträgt 3,5 Millionen DM, errechnet auf der allgemeinen Basis von 4200 DM je anerkannten Polizei- beamten. An dieser unbefriedigenden Re- gelung übte Dr. Reschke herbe Kritik. Eine Erhöhung des staatlichen Zuschusses auf wenigstens 3000 DM müsse angestrebt wer- den. Trotz des unbefriedigenden Zustandes schlug er jedoch dem Gemeinderat nicht die Verstaatlichung der Polizei vor, denn: „Es kann weder von der Stadtverwaltung noch vom Gemeinderat ein Zustand ange- strebt werden, daß in der Stadt 800 bis 900 Träger ordnender und unmittelbar dem Bür- ger gegenüber wirksam werdender Gewalt tätig sind, ohne daß nur eine städtische Stelle den mindesten Einfluß auf sie hätte.“ 57 Millionen für Fürsorge und Jugendhilfe Gewaltig sind wiederum die Gesamtkosten kür die Sozialaufgaben der Einzelpläne Für- sorge und Jugendhilfe sowie Gesundheit und Jugendpflege(57 Millionen DM— davon 18 Millionen Zuschuß). Einrichtungen für die Alten und für die Jugend stehen nach wie vor im Vordergrund. Auch mit der Räumung der Flüchtlingslager ist Mannheim weitergekom- men. Dr. Reschke gab hier allerdings zu be- denken:„Es erhebt sich die ernste Frage, Wielange der Zustand noch andauern soll, daß Monat für Monat neue Flüchtlinge ein- strömen, für die zwar die Behausungskosten im wesentlichen nicht der Stadt zufallen, de- ren Zuzug aber erhebliche Kommunallasten mit sich bringt. Hier können die Gemeinden auf die Dauer nicht alleine gelassen werden. Außerdem muß bei aller selbstverständlichen Hilfsbereitschaft diesen beklagenswerten Schicksalen gegenüber doch einmal ausge- Aus der sprochen werden, daß auch der Mannheimer Arbeitsmarkt nicht unerschöpflich ist.“ Sorgen bereitet auch wieder die Kranken- haus- Situation, weniger wegen des Zuschus- ses(3 Millionen DMW) als wegen des Betten mangels. Die Stadt ist deshalb glücklich über den Neubau des Diakonissenkrankenhauses, für den die erste von zwei namhaften Raten zur Erstellung des Baues im Haushalt vorge- sehen ist. Kurz faßte sich der Ober bürgermeister in Sachen Nheinbrückenkopf.„Die Arbeiten ge- hen planmäßig voran und greifen exakt in- einander.“ Kurz skizzierte er auch die zwangs- läufig notwendigen und laufenden Arbeiten am 590 Km langen Straßennetz, die Fragen der Verkehrsregelung, der Schaffung von Parkplätzen und Parkhochhäusern und die endgültige Durchführung der Reichsgaragen- Ordnung, Aufgaben,„die uns in den zustän- digen Ausschüssen in nächsten Zeit intensiv beschäftigen werden“. Und weiter:„Ich weis nicht, ob es möglich sein wird, hier auf die Dauer ohne ein grundlegendes Sachverstän- digen-Gutachten auszukommen. Der voraussichtliche Zuschußbedarf der Verkehrsbetriebe wird auf 6,3 Millionen(27 Prozent des Gesamtaufwandes) geschätzt, Was bedeutet, daß die Stadt je Fahrgast und Fahrt 10,8 Pfennig zuschießt. Der Fahrgast- rückgang beträgt 9,1 Prozent; dennoch sind die Einnahmen um 4,4 Prozent gestiegen. Um 4,8 Prozent gestiegen ist auch der Strombe- darf. Da sich im vergangenen Jahr Ueber- lastungserscheinungen im Versorgungsnetz gezeigt haben, steht Mannheim vor Erweite- rung- und Neugestaltungsaufgaben in einer Voraussichtlichen Größenordnung von 60 bis 70 Millionen im Verlauf der nächsten zehn Jahre. 50000 Wohnungs suchende Ausführlich hingegen schilderte der Ober- bürgermeister, bevor er zum Kultur-Etat überleitete, die Wohnraumsituation, von der er bereits einleitend gesagt hatte, daß uns das lastende„unverändert“ der Zahl der Wohnungsuchenden immer wieder er- schreckt. Am 31. Januar 1959 waren 49 078 Wohnungssuchende registriert. Allein in den Dringlichkeitsstufen I und II sind rund 6000 Familien mit 19 000 Personen gemeldet. Im- mer noch leben 350 Familien in Behelfshei- mem und Notunterkünften, 16 Familien in Bunkern und gar 2000 Familien in ausge- sprochenen Elendsquartieren. Wörtlich:„Die Erkenntnis bereitet uns Sorge, daß wir mit den bisherigen Fördermitteln die Wohnungs- not nicht überwinden können!“ An allge- meinen öffentlichen Wohnbaumitteln sind für 1959 bisher 7,5 Millionen DM veran- schlagt, 1,9 Millionen weniger als im Vor- jahr. Im ordentlichen Haushaltsplan ist des- halb eine Erhöhung um eine Million auf zwei Millionen DM vorgesehen. K ulturetat: Er liegt immer noch un- ter den Sozial- und technischen Etats und Dr. Reschke wünschte, daß er noch vielge- staltiger, noch farbiger wäre. Die Kunsthalle bedürfe nicht nur einer räumlichen Erweiterung, sondern auch eines Kreises von Förderern. Dann dankte der OB jenen Männern, die den neuen Staatszuschuß für das Nationaltheater„erkämpft“ haben (MdL. Dr. Gaa, Krause und Angstmann). Er verwies aber auch darauf, daß zweifellos die Ueberzeugung vom künstlerischen Wert der Mannheimer Vorstellungen den entscheiden- den Ausschlag gegeben hat, und es erschien ihm als ein„Gebot der Gerechtigkeit“, die Verdienste der Herren Andritzky, Schüler und Tronser sowie die Verdienste des gesam- ten Theaterensembles inis Rampenlicht zu rücken. Obwohl Dr. Reschke„offizielle Konse- quenzen aus der Erhöhung des Staatszuschus- Etatrede des Stadtkämmerers Dr. Otto Spuler: Nach einem Jahrzehnt stürmischen Wiederaufbaus Es gilt— trotz großer Leistungen— Maß und Ziel zu halten/ Wir dürfen uns nicht überschätzen Dem einstündigen Vortrag von Oberbürgermeister Dr. Reschke folgte die Etat- rede des Finanzreferenten und Stadtdirektors Dr. Otto Spuler, die eine dreiviertel Stunde dauerte und in der er— so hatte es der Kämmereichef zuvor der Presse angekündigt—„nüchtern und sachlich, aber mit verhaltener innerer Erregung sprechend“— gewisse Akzente und Interpunktionen zum Haushaltsplan 1959 setzte. „Es ist der zehnte Haushaltsplan, den ich vor Ihnen zu vertreten die Ehre habe.“ Zum zehnten Male gleichzeitig setzte Dr. Spuler gewisse„Bremsen“ an, deren Zweck es anerkanntermaßen ist, die Bewilligungsfreudigkeit des hohen Hauses leicht zu dämpfen, eine Methode, mit der Mannheim— das sei zugegeben— in eben diesem großen Aufbaujahrzehnt nicht schlecht gefahren ist. Dr. Spuler wies darauf hin, daß der ordentliche Haushalt mit 196 Millionen um 12,3 Millionen höher liege als der des ver- gangenen Jahres, während bei der Aufstel- lung des Etats für 1958 noch ein Zuwachs von 20,4 Millionen gegenüber 1957 verzeich- net worden war. Eine kritische Prüfung be- weise, daß der angegebene Zuwachs von 12,3 Millionen DM nur noch in Höhe von 3,7 Millionen durch Mehreinnahmen ge- deckte werde. Im Vorjahr konnten immer- hin noch rund 8 Millionen voraussichtlicher Mehreinnahmen in Ansatz gebracht werden. Am Rande vermerkte der Kämmereichef, daß die 3,7 Millionen DM Mehreinnahmen nur durch eine Höherveranschlagung des Ge- werbeaufsteuerkommens um rund 3 Millio- nen erreicht wurden—:„Eine Ansatzer- höhung, von der wir genau wissen, daß sie nicht risikofrei ist.“ Nach dieser„Bremse“ zielte Dr. Spuler gleich in die Zukunft und sagte, es werde fraglich sein, ob bei der Aufstellung des Haushaltsplan-Entwurfs für 1960 der jetzige Ansatz für die Gewerbesteuer beibehalten werden könne.„Man wird sich allmählich mit dem Gedanken vertraut machen müssen, daß hier ein Stillstand eintreten kann, ja unter Umständen sogar eine Ansatzminde- rung notwendig wird.“ Trotz solch mahnender Worte— eine gewisse Stagnation auf der Einnahme- seite sei unverkennbar, während die Aus- gaben der Gemeinde ständig wachsen— konnte sich aber selbst Dr. Spuler nicht enthalten, eine Uebersicht über die Entwick- lung seit der Währungsreform zu geben. Was er entwarf, war ein Bild von der unerhörten Finanz- und Lei- stungskraft des Gemeinwesens Mann- heim. 1949: Die Innenstadt war noch ein wistes Trümmerfeld, die ehemaligen Wohn- gebiete waren Schutthalden, nur in den äußeren Randgebieten regte sich vereinzelt Bautätigkeit. Zehntausende hausten in Kel- lern, Trümmergrundstücken und Bunkern. Das Geschäftsleben spiegelte sich teils in Buden, teils in provisorischen Räumen ab. Die kriegsbeschädigten Gas- und Wasser- leitungen verzeichneten 20 Prozent Lei- stungsverlust. Die Schulverhältnisse waren trostlos, die Lage der Verkehrsbetriebe schwierig. Kaum jemand glaubte, daß es wirklich eine Zukunft gäbe. Aber in einem Jahrzehnt stieg das Haushaltsvolumen von 70 Millionen im ordentlichen Etat auf 80 Mil- lionen(1951) dann auf 100 Millionen(1953), auf 130 Millionen(1955), auf 163 Millionen (1957), um jetzt schließlich nahezu die runde Summe von 200 Millionen DM zu erreichen. Ebenso imposant war der Blick auf die in dieser Zeit vollzogenen Investitionen. 165 Millionen wurden in die Stadtwerke gesteckt (90 Millionen Darlehen, von denen heute noch rund 81 Millionen geschuldet werden). Weitere 234 Millionen an Investitionen ent- fallen bei einem Gesamtaufwand von 400 Millionen auf die Kämmereiverwaltung im engeren Sinne. Nachfolgend die acht größten Positionen des vergangenen Jahrzehnts: Straßen- und Brückenbau 69,7 Mill. DM Schulbau 28,3 Mill. DM Kanalisation und Straßen 21,3 Mill. DM Trümmerbeseitigung 20,9 Mill. DM Förderung des Wohnungsbaus 18,9 Mill. DM Kulturelle Einrichtungen 17,3 Mill. DM Krankenanstalt und Jugendpflege 17,8 Mill. DM Verwaltungsgebäude 10,6 Mill. DM Schließlich erwähnte Dr. Spuler auch noch, daß der Anteil der Stadt am Gesell- schaftskapital der Gemeinnützigen Bauge- sellschaft in der fraglichen Zeit von 500 000 DM auf 12,6 Millionen gestiegen ist und daß den Stadtwerken„zur Stärkung ihrer ange- spannten Kräfte“ weitere 10 Millionen zu- geführt wurden.„Die Bewältigung dieser Häufung von Aufgaben aller Gebiete war nur möglich durch schärfste finanzielle Kon- zentration und durch die Anspannung aller Kräfte sowie durch eisernes Streben nach Sparsamkeit.“ Dr. Spuler ergänzte diesen markigen Sitz(sanft lächelnd) mit den Wor- ten„... und auch durch manchmal nicht ganz konventionelle Finanzierungs- methoden Als denn war es dem Kämmerer sofort „ein echtes Anliegen“, bei diesem Anlaß dem Gemeinderat herzlich zu danken„für das Vertrauen, das er uns in den vergan- genen zehn Jahren geschenkt hat“. Weil Dr. Spuler am der einmal festgelegten Kon- zeption einer(zweifellos!) erfolgreichen Finanzpolitik festhalten will, bat er anschlie- gend den Gemeinderat,„ernstlich zu prü- ken, ob wir auch unsere Kräfte richtig ein- schätzen und nicht die Gefahr besteht, daß Wir uns, wie man so zu sagen pflegt, jetzt übernehmen“. Seine folgenden Einschrän- Fortsetzung auf Seite 5 ieee Komplexe: Mannheim„provinziell“? Der GO At Nachfolgende Passage aus Ober- bürgermeister Dr. Reschkes Etatrede ist den Kapiteln entnommen, die von den wirtschaftlichen Aufgaben der Stadt zu den kulturellen überleiten: „Aus ſeritischem Munde hört man oft das Wort„‚provinziell“ angewendet auf diese oder jene Lebenserscheinung unse- rer Stadt, ausgedehnt auch auf unser gan- zes Gemeinwesen. Ein abwartendes Wort, Wie es dann meist gebraucht wird... Was die Kritiker meinen, bedeutet Enge, Un- aufgesckhlossenheit, Selbstzufriedenkheit und Intoleranz. Und dies alles sehe ich eben noch nicht als dominierend oder gar un- vermeidbar in unserer Stadt, wenn auch die Gefahr zu einer solchen Entwichlung in jedem Menschen, in jeder gesättigten Situation und in jedem Gemeinwesen vor- handen ist. Wenn aber in einer Stadt mitt- lerer Größe die Voraussetzungen gegeben sind, den Sterilistierungserscheinungen des Provinzialismus nickt zu erliegen, so in Mannheim, von dem man schon fruher einmal sagte, daß es wohl eine kleine Stadt aber feine Kleinstadt sei. Ich glaube, daß gerade angesichts ständig neuer tech- nischer und wirtschaftlicher Entwicklun- gen um uns herum die besondere Aus- strahlung, die diese ‚Stadt in der Mitte“ immer hatte, einer besonderen Pflege be- darf. Hier liegen die Möglichkeiten, Mann- heim sein besonderes unverlierbares Ge- präge zu erhalten und zu vermehren, ein Gepräge, das auch eine Epoche von un- Nein! guͤnstigen Pipellneführungen zu über- dauern vermag Kurzkommentar: Mannheims angeblicher Provinzialis- mus geistert seit Jahren durch Etat- und andere Reden. Den Begriſ von der„leben- digen Großstadt an Neckar und Rhein“ prägte Eæx-Ober bürgermeister Prof. Dr. Heimerich. Der damalige„MM“-Lokal- redaſeteur Manfred L. Eberhard konterte mit der„Möchte-gern- Großstadt“ und der unvergessene dpa- Redakteur Ernst Krutt- schnitt träumte—„weil wir es im Lan- des- oder Bundes maßstab(mangels Be- nRörden) nie werden können“— von der „Titelblatt- Großstadt im europdischen Sinne“. Wir sind viel bescheidener: Wir fühlen uns in dem aufstrebenden Markt- und Industriefleccen zwischen den beiden Flũssen recht wohl. Provinzialismus hin, Provinzialismus her, er beginnt dort, wo wir unsere eigene Spießigkeit— d. h. Enge, Unaufgeschlossenheit, Zufriedenheit und Intoleranz— nicht mehr selbst be- ſedmpfen-kloth ses erst dann ziehen will, wenn auch die letzte Instanz, nämlich der Landtag selbst, entschieden hat“, deutete er bereits an, welche Verwendung ihm für die staatliche Theater- Million vorschwebt: „Selbstverständlich wird in erster Linie der Wunsch laut werden, den Betrag zu verwen- den, um den städtischen Theaterzuschuß her- abzumindern. Das ist richtig und gut. Ich möchte aber Jetzt schon davor warnen, diesen Betrag dann in alle möglichen Kanäle unserer Ausgaben wirtschaft versickern zu lassen, an- statt ihn zusammenzuhalten für weitere Lel- stungen auf kulturellem Gebiet. Darüber hin- aus wird ernsthaft darüber zu sprechen sein, ob der Betrag in seiner vollen Höhe vom Theater-Etat abgesetzt werden soll, oder ob es nicht angezeigt ist, wenigstens durch einen Teil dieses Betrages die Qualität unseres Theaters an einigen Punkten anzuheben.“ Nach einem Ueberblick über die Schulbau- zuschüsse(18 Millionen DW) wendete sich Dr. Reschke noch einem ernsten Kapitel zu. Der Mangel an erschlossenem oder erschließba- rem Bauland ist in Mannheim besonders groß. Die Nachkriegszeit hat einen Ausverkauf der gemeindlichen Baulandreserven gebracht. Und Mannheim steht jetzt vor einem Ring von Privatgrundstücken, die erschlossen sind oder erschlossen werden könnten, die aber kaum zum Verkauf oder zur Bebauung durch den Eigentümer anstehen. Im allgemeinen T F,, treibt schon geringe Bauerwartung die Grundstückspreise ins Unermeßliche. Hier kann nur ein sinnvolles Bundesbaugesetz, auf das die Städte dringend warten, Abhilfe schaffen. Am Ende seiner Ausführungen sprach der Oberbürgermeister die Bitte aus, daß der neue Ministerpräsident von Baden-Württem- berg(Kurt-Georg Kiesinger) möglichst bald der zweitgrößten Stadt seines Landes einen Besuch abstatten möge,„bei dem wir ihm Mannheim zeigen und mit ihm über unsere Sorgen und Wünsche sprechen können“. H. Schneekloth — 777. ß ñ⁊ ß ᷣ 8 11 r- de 18 E- * 2 in 7 1 iche ter- der ren- ner die Hier aul Ulfe em- bald inen Aoth Nr. 51/ Dienstag, 3. März 1959 MANNHEIM Selte Lokalkommentar: ——— Das rechte Maß halten fordern OB und Kämmerer Die beiden Reden, die Oberbürgermeister und Stadtkämmerer gestern im Saal des Reiß- Museums hielten, ergänzten sich zu einem groben Situationsbericht, der mit dem Ent- wurf des Haushaltsplans für 1959 ab 19. März im Gemeinderat diskutiert wird. Oberbürger- meister Dr. Reschke ging dabei auf schwe- bende Fragen und Zukunftsaufgaben ein. Stadtdirektor Dr. Spuler zergliederte in einem Rückblick auf zehn Haushaltsberatungen seit 1948/49 die Leistungsfähigkeit der Stadt. Sie ist in einem erstaunlichen Maße von Jahr zu Jahr gewachsen. Es haben sich immer wieder Grenzen am Horizont abgezeichnet. Sie wur- den aber alle Jahre etwas weiter hinausge- rückt; sie Iassen sich nicht ignorieren, sie las- sen sich aber jetzt einigermaßen deutlich Das gute überblicken. Beide Reden machten unter ver- schiedenen Blickpunkten das mit den vorhan- denen Arbeits- und Finanzkräften zu errei- chende Maß der Stadt-Kräfte kenntlich. Es dürfte durchaus nicht allen Bürgern bekannt sein, daß Mannheim in diesem Jahr- zehnt über 400 Millionen DM investierte. 165,5 Mill. DM bei Werken und Verkehrsbe- trieben, 234,8 Mill. DM im Bereich der Käm- mereiverwaltung. Die laufende Rechnung fmanzierte direkt und in Form von Anteilbe- trägen(an im ao. Haushalt veranschlagte Ob- jekte(rund 90 Mill. DM. Den Rücklagen wur- den 10.8 Mill. DM entnommen. Zuschüsse und Beteiligungen decken 44 Mill. DM. An Darle- hen würden 90 Millionen DM aufgenommen; davon sind 45 Mill. DM getilgt, so daß die Schuldenlast am 1. April 1959 etwas über 45 Mill. DM beträgt Daneben liefen aber große weitere Lei- stungen für den Wiederaufbau: rund 12 Mill. DM flossen der GBG(Sozialwohnbau) zu, rund 10 Mill. DM den Werken zur Stärkung mrer Eigenmittel, 8,9 Mill. DM empfing das Großkraftwerk als Kapitalerhöhung. Man braucht sich nur den einen oder anderen Mil- lonenbeitrag und die damit erworbene Lei- stung fortzudenken, um die Bedeutung dieser gewiß großen Summen zu ermessen: Nachdem die jährlich verfügbare Arbeits- und Finanzkraft auf 25 bis 30 Mill. DM be- stimmt wurde(neben laufenden Verpflichtun- gen), hat man ein Maß bei der Hand für die Zeit, in der sich die großen Objekte abwik- keln lassen. Da die Gelder nicht zweimal aus- gegeben werden können, kommt es auf ge- naue Kalkulation und„Einteilung“ an. Man wird manche Ausführungen wohl zu ver- stehen haben, daß es mit der Genauigkeit der Kalkulationen mitunter seine Schwierigkei- ten hat. Nur ein Beispiel: Das Werkstfätfen- gebäude am Weißen Sand war 1958 mit 4,3 Mill. DPM veranschlagt, 1959 findet man in dem Entwürf dafür 5,3 Mill. DM. Noch gröhere Objekte neigen zu noch stärker differieren- den Angaben.) Beide Redner zeigten sich bedrückt von dem, was noch nicht zu verwirklichen war, beide machten klar, daß die soliden Grundla- gen einer umsichtigen Kommunalpolitik nicht preisgegeben werden können, ohne den Ast abzusägen, auf dem wir alle sitzen. So hörte man zwei Plädoyers für eine gewissenhafte Gemeindearbeit, die morgen oder übermor- gen das leisten wird, was sie heute noch zu- rückstellen muß. Es geht also um das rechte Matz. Niemand ist entzückt, wenn seine Sache noch nicht zum Zuge kommen kann,— nie- mand würde aber der Gemeindevertretung den Tadel ersparen, wenn sie sich über das gegebene Maß hinaus drängen und treiben ließe. Die Gemeindevertretung hält die Waage für dieses Maß in ihren verantwor- tungsvollen Händen. f. W. K. Deutsche„Moniteurs“ französisch geprüft Mannheimer„Centre“ vertrat die Stelle eines Gymnasiums Das Mannheimer„Centre d' Etudes Fran- caises“ mußte dieser Tage ein französisches Gymnasium ersetzen. Die Abteilung„Jugend und Sport“ des französischen Kultusministe- riums hatte ihm wie anderen französischen Instituten,„Centres“ und„Frankreichhäu- sern“ in der Bundesrepublik die Abnahme einer schriftlichen Prüfung für„Moniteurs“ in französischen Ferienerholungslagern über- tragen. Solche Ferienerholungslager oder„Ferien- kolonien“ sind in Frankreich während der Sommermonate eingerichtet. Schulkinder verbringen dort unter Beaufsichtigung und Lehranleitung ihre„Vacances“. Im Rahmen des internationalen Jugendaustauschs sollen auch junge Deutsche, die Lehrer oder Ju- gendpfleger werden wollen, in den Kolonien als Aufsichtspersonal tätig sein. Zur Vorbe- reitung auf diese Tätigkeit waren sie zu Aus- bildungslagern eingeladen und mußten prak- tische Erfahrungen in einer Ferienkolonie sammeln. Abschluß dieser Ausbildung ist eine Prüfung, deren theoretischer Teil einer französischen Gymnasialprüfung entspricht, die aber entgegenkommend in den Instituten des französischen Kultusministeriums in Deutschland abgelegt werden kann. Aus Nordbaden hatten sich nach Teil- nahme an den theoretischen Lehrgängen zehn junge Leute zur Prüfung in Mannheim gemeldet, von denen jedoch nur 2 wei Mäd- den aus Karlsruhe und Mannheim erschie- nen. Von den übrigen Karlsruher Bewerbern, Kleine Chronik Schwerer Verkehrsunfall Straßenbahn im Nebel Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich gestern früh 7.15 Uhr auf der Feuden- heimer Straße an der Straßenbahnhaltestelle „Pfeifferswörth“, Der Fahrer eines in Rich- tung Innenstadt unterwegs befindlichen Ein- satzzuges der Straßenbahn fuhr bei dich- tem Nebel so heftig auf eine vor ihm fah- rende Straßenbahn der Linie 16 auf, so daß 16 Fahrgäste in beiden Straßenbahnzügen verletzt wurden. Es handelt sich aber nur um Prellungen und Hautabschürfungen. In zwei Fällen erfolgte wegen anderer Verlet- zungen stationäre Aufnahme im Kranken- haus. Die beiden Straßenbahnen wurden erheblich beschädigt und aus dem Verkehr gezogen. Durch den Unfall entstand eine Verkehrsstörung von etwa 90 Minuten und ein Sachschaden von rund 8000 DM. 0 Musikdirektor Hans Kuhn im Alter von 79 Jahren Am Sonntag verstarb in Heidelberg Mu- Sikdirektor außer Dienst Hans Kuhn im Alter von 79 Jahren. Der gebürtige Mannheimer studierte am Leipziger Konservatorium und ging dann als Konzertmeister und Violin- solist nach England und Holland. Noch vor dem ersten Weltkrieg kehrte er als Lehrer an die Musikhochschule Mannheim zurück. Als musikalischer Beirat des Badischen Sän- gerbundes erwarb er sich in diesen Jahren besondere Verdienste. Nach dem ersten Weltkrieg regte Hans Kuhn die Gründung eines großen Chors an, der sich unter Pro- fessor Schattschneider zur Volkssingakade- mie mit über 600 aktiven Sängern ausbildete. Ehe der Verstorbene, der zuletzt in Heidel- berg lebte, 1955 in den Ruhestand trat, konnte er noch viele Ehrungen und Danksagungen anläßlich seines 60jährigen Wirkens für den Chorgesang entgegennehmen. Sto Jugendschutzwochen Dienstag, 3. März Elternversammlungen: Turnhalle Wohl- gelegenschule, 19.30 Uhr,„Schützen und er- ziehen, aber wie?“(Anton Strambowski);— Aula Sickingerschule, 20 Uhr,„Du bist Schick- sal Deines Kindes“ Or. Anton Buckel);— einem Mädchen und einem jungen Mann, er- fuhren wir, daß sie wohl am Lehrgang, nicht aber am Praktikum teilgenommen hatten. Das aber wäre ausschlaggebend für die Prü- fung gewesen: Die Aufgabe, die gestellt war, gründete sich auf Erfahrungen aus dieser Zeit. Nach allen strengen Regeln der franzö- sischen Examenstechnik spielte sich die Prü- fung ab: Zur zweistündigen Klausurarbeit, in der Wörterbücher und die Aufzeichnungen aus dem theoretischen Lehrgang verwendet werden durften, gibt es amtliches Arbeits- papier. Es ist dafür eingerichtet, daß der Name des Kandidaten vor der Korrektur ab- getrennt werden kann: Sie soll völlig ano- nym bleiben. Der Umschlag mit den Prü- kungsaufgaben, vom Ministerium gestellt, wird erst unter den Augen der Prüflinge un- mittelbar vor Arbeitsbeginn geöffnet. Zu drei Fragen hatten sich die Kandidaten zu azußern: Ueber die Bedeutung von Haltung, Erscheinung und Kleidung des Erziehers; über die eigene Anwendung naturgegebener Lehrmittel beim Unterricht; schließlich über bauliche Mängel in den Kolonien als Gefah- renherd und entsprechende Gegenmaßnah- men. Das bestandene Examen wird den Kan- didaten mit einem„Staatsdiplom“ für Auf- sichtslehrer(Moniteurs)“ bestätigt. Das Ziel, das mit der Ausbildung verfolgt wird, ist nach einer Veröffentlichung des französischen Kultusministerium der Ferienaustausch von Kindergruppen zwischen Frankreich und Deutschland. bum der großen Stadt Turnhalle Seckenheimschule, 20 Uhr,„Ist die Jugend heute anders?“(Robert Brüntrup). Fachkonferenzen: Polizei— Eichbaum P53, 8 Uhr, Polizei und Jugendschutz“ Horst Neukirchner);— Filmtheaterbesitzer— Plan- kenstuben P 4, 16 Uhr,„Jugendschutz und Film“ Or. Anton Buckel, Horst Neukirchner); — Junghandwerkerschaft—„Kanzlereck“, S 6, 20, 20 Uhr,„Menschenführung im Hand- werkbetrieb“(Prof. Dr. Hofmeier);— Leih- büchereien, Amb. Gewerbe— Eichbaum P 5, 20 Uhr,„Jugendgefährdung durch Schrift- tum“(Richard Gatzweiler). Tätige Hilfe Arbeiter wohlfahrtsammelt Zu den seit Jahren erfolg- und segens- reich wirkenden Wohlfahrtsverbänden ge- hört auch die Arbeiter wohlfahrt. Ihre Ein- richtungen stehen Hilfsbedürftigen, Kramken und Alten aus allen Bevölkerungskreisen ofen. Erholungsbedürftige Mütter und Kin- der finden Aufnahme in ihren Heimen. Ein- mal im Jahr bittet die Arbeiterwohlfahrt, Bezirk Nordbaden. die Mitbürger, durch Spenden diese soziale Tätigkeit zu unter- stützen. Sie hat vom Innenministerium Baden- Württemberg die Genehmigung für eime Sammelwoche vom 3. bis 9. März erhalten. 0 Wohin gehen wir? Dienstag, 3. März Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Der Vogelhändler“(Miete B, Th.-G. Gr. B, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis gegen 22.45 Uhr:„Der Schulfreund“ (Miete S, Halbgr. II, freier Verkauf). Konzerte: Deutsch-Amerikanisches Institut, 19.30 Uhr:„Carmen“(Tonband); Musensaal, 20.00 Uhr: Meister-Klavier-Abend mit Wilhelm Kempff. Filme: Planken, Großes Haus:„Rommel ruft Kairo“, Kleines Haus:„Männer über 40“; Alster:„Indiskret“; Schauburg:„Die gelbe Hölle“; Scala;„Windjammer“; Capitol:„Der Manm aus dem Westen“; Alhambra:„Die Skla- venkarawane“; Universum:„Tiger von Eschna- pur“; Kamera:„Im Schatten der Angst“; Kur- bel:„Das Haus in Monte- Video“; Palast:„Auf- stand der Gladiatoren“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Dem Satan ins Gesicht gespuckt“. Etat 1959: Die Grundkonzeptionen bleiben unverändert Bild: Steiger Fortsetzung Etatrede Dr. Spuler Fortsetzung von Seite 4 kungen über die finanzielle Leistungsfähig- keit Manmheims ergänzten des Oberbürger- meisters Ausführungen über die Kapazität der Verwaltung und ihrer technischen Amter. Demnach kann Manmheim im Augen- blick höhere Investitionsausgaben als rund 25 Millionen DM im Jahr gar nicht ver- kraften.„Wür müssen uns bei dieser Si- tuation also fragen, ob es sinnvoll ist, mit Allen Mitteln auf eine weitere Tempo-For- cierung zu drängen, die teilweise hektisch zu Werden droht“. Spuler entwickelte alsdann eine Me- thode der Bewältigung der vor uns stehen- den Aufgaben“, auf die wir noch— genau wie auf Einzelheiten seines hochinter- essanten Vortrags— in der nächsten Aus- gabe zurückkommen werden. Er forderte jedenfalls„ordnungsgemäße, sparsame und übersichtliche Planung sowie reibungslose und damit Kosten sparende Abwicklung aller in Marsch gesetzten Projekte“. Ohne solche verbindliche Planung könne das Risiko peinlicher Uberraschungen(Kosten- steigerung) nicht ausgeschlossen werden. Die Ordnung der Finanzen sei das Fundament einer zehnjährigen erfolgreichen Kommunal- politik. Es müsse erhalten bleiben, auch wenn sich vor uns eine Fülle von Problemen auftürmt. * Zum Sitzumgsende beantwortete Ober- bürgermeister Dr. Reschke eine Anfrage der Stadträtin Langendorf(gestellt in nicht- ökkentlicher Sitzung am 6. Februar) über Rake tenabschußbasen im Norden Mann- heims. Damit ist gleichzeitig die Anfrage des Gewerkschaftsbundes vom 26. Februar be- emtwortet, über die wir gestern berichtet haben. Die Verwaltungsantwort lautet: „Nach den bei der Stadtverwaltung vorliegenden Informationen sind außer der bereits im„qMannkeimer Morgen“ vom 14. 5. 1958 beschriebenen amerikanischen Flak- Einheit, die schon vor der Beschluß fassung vom 14. 4. 1958 hier auf bundes- eigenem Gelände stationiert war, weitere derartige Einheiten in Mannheim nicht stationiert worden; insbesondere sind eine dahingehenden Geländeanforderun- gen an die Stadt gerichtet.“ Zum Abschluß der Etatreden wurde mit- geteilt, daß Abänderumgsanträge der Frak- tionen bis Montag, 9. März eingereicht sein müssen, damit Verwaltungs- und Finanz- ausschuß noch Stellung nehmen können. Die Diskussionen über den Etat und die Etat- reden von OB und Kämmerer sind für Don- nerstag, 19. März, Beginn 9 Uhr. im Reiß- Museum angesetzt. H. Schneekloth Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Lese- probe„Alle Engel sind blond“ der NEUEN ILLUSTRIERTE, Köln bei. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 1. Stock. unseres Hauses. Autogrammstunde an den Modenschautagen jeweils von 11-12 Uhr an der Schallplattenbur im 3. Obergeschoß bas NEUE EINK AU FSZIFEL Al. CURpfAL TK REISE. Einladung zur Frühjahrs-Moderevuel Unsere erste groge Fröhjahrsmodenschau findet am Donnerstag. dem 12., und Freſtag, dem 13. März 1959. statt, ſeweils um 15. 30 und 20.00 Uhr im Musensdal des Rosengartens. Durch das interessante modische Programm föhrt Sie in charmanter, Weise PETER SCHWARZ. Es singt für Sie BULLY BUHLAN. Der Eintriſt ist frei. Einlaßkarten erhalten Sie ab sofort bei unserem Kundendienst im Kansrabr MANNHEIM Seite 6 AUS DEN BUNDESLAND ERN Dienstag, 3. März 1959/ Nr. 81 Längste Autostraßenbrücke Deutschlands entsteht in Berlin In kühnem Bogen schwingt sich die modernste Brücke Berlins Über die Spree. Der erste Bauabschnitt der sogenannten Nordbogenbrücke— sie wird nach der Fertigstellung die längste Autostraßenbrücce Deutschlands sein— ist beendet. Die Spannweite zwischen den drei Stützen betrügt je 886 Meter. Bis 1961 soll die gesamte Brüche fertig sein, Sie ver- bindet in einem Schnellstraßenring die Stadtteile Westend und Siemensstadt. dpa-Bild Ausschluß nur in Ausnahmefällen möglich Urteil über Schwerkriegsbeschädigte im Straßenverkehr Kassel. Schwerkriegsbeschädigte können nur in besonders begründeten Einzelfällen vom Straßenverkehr ausgeschlossen werden. Der Neunte Senat des Bundessozialgerichtes in Kassel migbilligte mit dieser Entschei- dung die Rechtsansicht des Baden-Württem- bergischen Landessozialgerichtes in Stutt- gart, das den tödlichen Unfall eines schwer- Kriegsbeschädigten Motorradfahrers im Pro- Oberbundesanwalt Wiechmann 7 Karlsruhe. Der frühere Oberbundesanwalt beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe, Dr. Car! Wiechmann, ist in der Nacht zum Montag im Alter von 72 Jahren einem Herz- Schlag erlegen. Dr. Wiechmann, ein gebür- tiger Stettiner, war von der Gründung des Bundesgerichtshofes im Jahre 1950 an bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1956 der erste und oberste Vertreter der Staatsan- Waltschaft beim Bundesgerichtshof. Grundsatzurteil zum Vorfahrtsrecht Karlsruhe. Nach einer Grundsatzentschei- dung des Verkehrsstrafsenats des Bundesge- richtshofes in Karlsruhe bleibt der Benutzer einer Vorfahrtsstraße gegenüber den Ver- Kehrsteinehmern auf einer einmuündenden Oder sie kreuzenden Straße auch dann vor- fahrtsberechtigt, wenn er in die Seitenstraße einblegt. Dieser Meinung ist auch der Vierte Zivilsenat des Bundesgerichtshofes beigetre- ten, der in einem früheren Urteil die Auffas- Sung vertreten hatte, daß der Benutzer einer bevorrechtigten Straße kein Vorfahrtsrecht mehr habe, wenn er in eine nichtbevorrech- tigte Straße einbiegt.(Aktenzeichen: 4 Str 313/58) Ohne Pockenimpfscheine in die Zone Heidelberg. Die Behörden der Sowjetzone Verlangen von Reisenden aus Heidelberg und der nächsten Umgebung, die durch die Zone fahren wollen, keine Pockenimpfscheine mehr. Das geht aus einem Telegramm hervor, mit dem das sowyjetzonale Außenministerium am Sonntag eine Anfrage des Akademischen Aus- landsamtes der Heidelberger Universität über die Durchreise einer Studentengruppe nach Westberlin beantwortete. Nach dem Auftre- ten der Pocken in Heidelberg im Dezember und Januar waren von den Sowjetzonenbe- hörden Impfscheine gefordert worden. Verletzte bei Schlagwetterexplosion Ludweiler(Landkreis Saarbrücken). Bei der Schiegarbeit im Abbaubetrieb des West- kteldes der Grube Velsen bei Ludweiler im Landkreis Saarbrücken hat sich am Montag eine leichte Schlagwetterexplosion ereignet, bei der nach Mitteilung des Oberbergamtes sieben Bergleute verletzt worden sind. In der Abteilung, in der sich die Explosion er- eignete, waren 23 Leute beschäftigt. Die sie- ben verunglückten Bergleute haben Ver- brennungen erlitten, zwei davon schwere. Infolge der Explosion entstanden kleine Brandherde, die jedoch von den Arbeitern und der Grubenwehr schnell gelöscht wer- den konnten. Die Untersuchungen Über die Ursache der Explosion sind noch im Gange. zen der Hinterbliebenen auf ein fahrlässiges Verhalten des Verunglückten zurückgeführt hatte. Der Motorradfahrer, dessen linker Arm durch die Kriegsverletzung völlig ge- brauchsunfähig geworden war, wurde ge- tötet, als ex mit seiner Maschine einem Rind ausweichen wollte und dabei stürzte. Das Landessozlalgericht hatte den An- spruch der Hinterbliebenen auf Kriegsopfer. rente mit der Begründung zurückgewiesen, der Mann habe als Schwerbeschädigter mit der Benutzung des Motorrades fahrläs- sig gehandelt, so daß die auf die Kriegsver- letzung zurückzuführende Gebrauchsunfähig- keit des linken Armes nicht als Unfall- ursache anzusehen sei. In dem von der Witwe des Verunglück- ten angestrengten Revisionsverfahren ent- schied der Neunte Senat des Bundessozial- gerichtes, daß diese Begründung, mit der das Landessozialgericht den Rentenanspruch zu- rückgewiesen hatte, falsch sei. Die Hinter- bliebenen könnten aber trotzdem keine Kriegsopferrente beanspruchen, weil der Mann nach der Entscheidung des Landes- sozialgerichtes in Stuttgart durch einen nor- malen Verkehrsunfall getötet worden sel, der mit der Kriegsverletzung in keinem Zusam- menhang gestanden habe(Aktenzeichen: 9 RV 96/55 e Unsere Korrespondenten melden außerdem: Urteil über den Entzug der Kassenarztpraxis Kassel. Strafbare Handlungen, die ein Arzt begangen hat und die seine moralische und charakterliche Unzulänglichkeit zur Aus- übung des Arztberufs beweisen, berechtigen zum Entzug der Zulassung zur kassenärzt- lichen Praxis. Dies entschied der Sechste Senat des Bundessozialgerichts in Kassel in einem Rechtsstreit, den ein Arzt aus Hannover gegen den Berufsausschuß Niedersachsen für die Zulassung zur kassenärztlichen Tätigkeit Wegen Entzugs der Kassenpraxis führte. Der Kläger war wegen Abtreibung in mehreren Fällen rechtskräftig verurteilt worden, wo- rauf ihm der Zulassungsausschuß Hannover die Zulassung zur Kassenpraxis entzogen hatte. Zimmermann erschlug sein Baby Würzburg. Der 22jährige Zimmermann Manfred Ludwig aus Theilheim(Kr. Würz- burg) hat der Polizei nach seiner Festnahme gestanden, seine knapp zwei Monate alte Tochter Ingeborg in einem Wutanfall mehr- mals mit dem Kopf auf die Tischplatte ge- schlagen zu haben, so daß das Kind wenig später im Krankenhaus starb. Wie die Polizei mitteilte, gab Ludwig als Begründung für seine Tat an, das Mädchen habe nicht aus einer Milchflasche trinken wollen, die er ihm hingehalten hatte. Wille zum Schadenersatz verurteilt Berlin. Der ehemalige Westberliner CDU- Abgeordnete Lother C. Wille wurde nun von der 15. Zivilʒkammer des Westberliner Land- gerichtes zur Zahlung von 5382 DM. an die Deutsche Klassenlotterſe verurteilt. Wille hatte, wie sich aus der Verhandlung ergab, Schiffsverkehr wird vom Land aus gelenkt Radarstraßen auf Elbe und Weser im Bau/ Bei Nebel: Lotsen vor dem Bildschirm Hamburg. Die größten Radar-Schiffahrts- straßen Europas entstehen gegenwärtig auf der Unterelbe zwischen Feuerschiff„Elbe 1“ und dem Hamburger Hafen, sowie auf der Unterweser zwischen dem Feuerschiff„We- ser“ und Bremerhaven. Ein erster Teil- abschnitt, der das Gebiet von der Mündung der Elbe bis zum Ausgang des Nord-Ostsee- Kanals bei Brunsküttelkoog erfaßt, soll be- reits in wenigen Wochen seiner Bestimmung übergeben werden. Die Gesamtanlagen auf Weser und Elbe können voraussichtlich im Jahre 1961 in Betrieb genommen werden. Die Radar-Straßen werden dann der Schiffahrt das Ein- und Auslaufen bel jedem Wetter er- möglichen und Verkehrsstockungen, wie sie jetzt bei starkem Nebel auftreten, ver- hindern. Der Radar-Weg auf der Elbe soll insge- samt zehn Radar- Stationen vom Feuerschiff „Elbe 1“ bis zum rund 150 Kilometer entfern- ten Hamburger Hafen umfassen, während auf der Weser ein aus fünf Stationen beste- hender Leitweg gebaut wird. Die Gesamt- kosten dieser vom Bundesverkehrsministe- rium finanzierten Projekte werden auf etwa 17 bis 18 Millionen DM beziffert. Die ersten Glieder der Radarkette auf der Elbe sind bereits in Betrieb. Versuchsweise werden bereits in Cuxhaven und Brunsbüt- telkoog den bei Nebel ein- und auslaufenden Schiffen mit Hilfe der dort aufgestellten Radaranlagen Ratschläge für die Navigation erteilt. Der„Radar-Lotse“ sitzt an Land vor einem Bildschirm und überwacht die jewei- lige Verkehrsanlage auf dem Fahrwasser der Elbe. Die Schiffe, die die von 20 Meter hohen Gittermasten ausgesandten Radarstrahlen reflektieren, bewegen sich dabei als Licht- streifen über das Beobachtungsgerät. Nach Auswertung des Radarbildes erteilt der Be- obachter seinen Kollegen auf den Schiffen die Kurs anweisungen. Die gesamte Radar-Straße auf der Elbe soll nach ihrer Fertigstellung von einer Zen- trale in Cuxhaven aus gelenkt werden, die den Schiffen auch im dicksten Nebel den Weg zur Nordsee oder zum Hamburger Hafen weisen wird. Die von den Radarstationen entlang des Leitweges aufgenommenen Radarbilder sollen dabei wie eine Fernseh- sendung drahtlos an die Zentrale übertragen Werden. Aehnlich wie bei der Flugsicherung sollen später auch die Gespräche zwischen den Lotsen und der Leitstelle sowie die Radarbilder auf Band genommen werden. Dieses„Beweismaterial“ soll bei etwaigen Kollisionen zur Aufklärung der Schuld- frage beitragen. Der Radar-Leitweg auf der Unterweser soll in ähnlicher Weise wie die Anlage auf der Unterelbe arbeiten. Nach Fertigstellung der beiden Radar- Straßen wird der Weg von der Nordsee zu den Häfen Hamburg und Bre- men sowie zum Westausgang des Nordost- seekanals in Brunsbüttelkoog weit Weniger Schwierigkeiten bereiten als bisher. Im Win- terhalbjahr zwang gegenwärtig der immer Wieder auftretende dichte Nebel die Schiffe noch zu oft tagelangen Unterbrechungen Ihrer Reisen. Die Versuchsstationen in Cux- haven und Brunsbüttelkoog haben in den vergangenen zehn Monaten bereits Schiffe mit insgesamt zehn Millionen BRT erfolg- reich über Sprechfunk beraten. Karlsruher Sexualmord noch ungeklärt Fahndung bisher erfolglos/ Polizei bittet um Hinweise Karlsruhe, Der in der Nacht zum Frei- tag an der Autobahneinfahrt Karlsruhe Durlach in Richtung Heidelberg verübte Mord konnte trotz umfangreicher Fahn- dungsmaßnahmen der Polizei noch nicht aufgeklärt werden. Es ist bisher lediglich gelungen, die Identität der zunächst unbe- kannten Ermordeten festzustellen. Es han- delt sich um die 49 Jahre alte Kontoristin Hilda Konther, die zuletzt in Karlsruhe- Durlach wohnte und als Arbeiterin in einem Schmuckwarenbetrieb in der Karlsruher Nordweststadt beschäftigt war. Die Frau stammt aus Leipzig und war als Sowjet- zonenflüchtling in die Bundesrepublik ge- kommen. Die Ermordete war wegen des dichten Nebels, der zur Tatzeit über der Rheinebene lag, erst am Freitag gegen Mit- tag von einem Passanten entdeckt worden. Der Täter hatte ihr mit einem Messer eine tödliche Schnittwunde am Hals beigebracht Tauschbörse für filzige Schätze Bierdeckelsammler aus fünf Ländern in Duisburg Duisburg. Wer in einem Lokal ein klei- nes Helles trinkt, bezahlt und dann— 80 unauffällig wie möglich— einen Bierdeckel verschwinden läßt, ist kein Dieb, sondern ein Mitglied der Internationalen Gilde der Bierdeckelsammler. Etwa 200 Filzdeckel- Semmler aus der Bundesrepublik, Frank- reich und den drei Beneluxländern trafen sich am Wochenende zur ersten Internatio- nalen Tauschbörse in Duisburg, die von nun an in jedem Jahr in einer anderen Stadt durchgeführt werden soll. Mit dem nötigen Bierernst tauschten Schulbuben, Ingenieure und Rechtsanwälte untereinander ihre fil- zigen Schätze. Ihr gemeinsames Erken- nungszeichen war ein rot-weißes Bändchen am Rockaufschlag, ihr friedlicher Schlacht- ruf ist:„Pap, Papp-Hurra“. Rund 100 000 Bierdeckel waren in Duis- burg auf langen, Tischen aufgehäuft wor- den. Wer 50 Deckel eblieferte— und das 1955 auf sein Betreiben vom Berliner Zahlen- lotto, das der Deutschen Klassenlotterie an- geschlossen ist, 30 00 DM für die Ausgestal- tung der sogenannten„Traumnacht“ einer deutschen Filmgesellschaft anläßlich der Ber- liner Filmfestspiele erhalten. Er gehörte da- mals gleichzeitig dem Vorstand der Film- gesellschaft und dem Aufsichtsrat der Klas- senlotterie an. Wie der Vertreter der Klassen- lotterie in dem Prozeß behauptete, hat Wille über den Betrag nicht abgerechnet. Binger„Antennenkrieg“ geht zu Ende Aßmannshausen. Mit dem Bau eines „Umsetzers“ auf dem Kammerforst zwischen Aßmannshausen und Lorch werden jetzt die schlechten Fernseh-Empfangsverhältnisse an dieser Stelle des Rheins und in seinen Nebentälern verbessert. Gleichzeitig wird damit endgültig ein Antennenstreit beige- legt, der dort wochenlang die Gemüter er- hitzte. Vor einiger Zeit hatte nämlich ein Binger Fernseher wegen des schlechten Empfangs kurzentschlossen einen eigenen Antennenmast hoch über der Burg Reichen- stein bei Trechtingshausen aufgebaut. Die Post pochte jedoch auf ihre Rechte und ver- langte die Beseitigung des Eigenbauver- Stärkers“. Der hessische Rundfunk hat nun die Geräte für den Umsetzer auf dem Kam- merforst bestellt und Angebote für eine Kabelverlegung eingeholt. Polizei bekämpft Trunkenheit und Lärm Hamburg. Die Hamburger Polizei über- prüfte im Februar nachts über 25 000 Kraft- fahrzeuge, um festzustellen, ob die Kraft- fahrer am Steuer der Wagen einen„über den Durst“ getrunken hatten. Bei 295 Fahrer Kormten die meisten Sammler— durfte sich 50 beliebige andere zur Vervollständigung seiner Sammlumg aussuchen. In den Bier- deckeln durfte nach Herzenslust und ohne Kontrolle gewühlt werden. Unter dem reich- haltigen Angebot sah man Bierdeckel aus dem Münchner Hofbräuhaus und Dreieck- Filze aus Holland. Besonders begehrt waren achteckige dänische Bierdeckel, die es in einem Fünfersatz mit unterschiedlichen Karikaturen gibt. Der Deutsche Brauerbund hat für die Filzdeckelsammler einen besonderen Anreiz geschaffen. Er stiftete zwei„goldene Dek- kel“(Wert je 500 Mark) für den männlichen oder weiblichen Samumler, der die meisten Bierdeckel sein eigen nennt. Zwei Monate beträgt die Anmeldefrist, dann werden die „Deckelkönäge“ ermittelt, 5000 bis 6000 Filze Eilt gegerwärtig als Spitzenleistung. wurden Blutproben entnommen, 264mal ent- zogen die Beamten den Führerschein— und das, obwohl in Hamburg weder Fasching noch Karneval heimisch sind. Die Osnabrük- ker Polizei hat dagegen dem Verkehrslärm und der Luftverpestung den Kampf ange- sagt. Sie richtete am Wochenende sieben Bitten an die Kraftfahrer, Lärm und Qualm auf das unvermeidbare Maß herabzusetzen. In dem Appell heißt es beispielsweise: „Fahre so leise wie möglich, denn deine Mit- menschen brauchen Ruhe.“ 5 Discoverer 1 in Bonn geortet Bonn. Das Institut für interplanetarischen Funkverkehr und Ortung in Bonn will den amerikanischen Satelliten Discoverer 1 mit Sicherheit geortet haben. Ingenieur Peter Lenggrüßer teilte am Montag mit, daß es ihm zweimal gelungen sei, den von Nord nach Süd fliegenden Satelliten zu orten. Der Satellit war am Samstag von dem amerika- nischen Luftstützpunkt Vandenberg in Kali- fornien hochgeschossen worden. Er wiegt 583 Kilogramm. Andere Beobachtungsstationen haben bisher noch keine Signale des Satel- liten empfangen. Schneebruchschäden noch mäßig Neustadt/ Hochschwarzwald. Die Schnee- bruchschäüden im Hochschwarzwald hielten sich in diesem Winter bis jetzt in mäßigen Grenzen. Sie betragen nur einige tausend Festmeter und traten lediglich in den Höhen- lagen zwischen 1050 und 1150 Meter auf. Diese Feststellung traf das Staatliche Forst- amt in Neustadt, das zu Beginn des Winters wegen des starken Zapfenbehangs der Fich- ten größere Schäden befürchtet hatte. und sie anschließend an den Fundort ge- schleift.. Das Landeskriminalamt Baden-Württem berg in Stuttgart hat sich am Montag mit der Bitte an die Bevölkerung gewandt bei der Aufklärung der Tat zu helfen. Sie weist darauf hin, daß sich der Mörder mit Blut besudelt haben muß. Außerdem wurde in der Nähe des Tatorts, eines Wiesengeländes, ein Herrenfahrrad gefunden, das möglicher- weise einen Hinweis auf den Täter geben Kann. Neben Angaben zur Identität der Er- mordeten und den Besitzer des Fahrrads interessiert die Polizei vor allem, wo blut⸗ beschmutzte Kleidung zur Reinigung abge- geben wurde und wer einen Mann mit Blut- spuren an der Kleidung gesehen hat. Die Ermordete war nach einer von der Polizei noch einmal veröffentlichten Perso- nenbeschreibung von zierlichem Körperbau, hatte graublaue Augen, auffallend starke Schnurrbartbehaarung und braunes Haar, in zwei Zöpfen geflochten, die kranzartig zu einer Nackenfrisur geschlungen waren. Sie trug einen rotbraunen Mantel aus Plüsch- imitation mit zwei Seitentaschen, einen grauschwarzen Rock mit Reißverschluß, Marke„Prosto“, einen gelben, hochgeschlos- senen Pulli mit Reißverschluß, eine blaue Wollweste, Marke„Aktivist“ mit rot-blau- weiß kariertem Strickmuster an den Seiten- teilen und langen blauen Aermeln, braune Damensportschuhe, Marke„Odenwald“, mit gerippter brauner Gummiprofilsohle. Das in der Nähe des Tatorts gefundene Herrenfahrrad(Marke„Wanderer“, Nr. 621 129), hat einen schwarzen Rahmen mit blau-weigen Streifen, aufwärtsgebogene Lenkstange, gewölbte Glocke mit Aufschrift „Falter“, rotbrauner Tourensattel, Marke „Weinheim“, Dynamo Marke„Miele“, Scheinwerfer Marke„Pertrix“, Die Sattel- decke ist auf der linken Seite eingerissen und mit einer Schnur am Sattelrahmen be- festigt, die Feder des Gepäckträgers ist et- Was nach oben gebogen. Bankräuberprozeß in Neuauflage Mannheim. Vor dem Mannheimer Schwurgericht beginnt am Mittwoch dlie Neuverhandlung gegen die beiden Bank- räuber Kut Schuler aus Pforzheum und den Engländer Brian M. Cowell, die bei einem Raubüberfall auf eine Bank in der Mann- heimer Augusta-Anlage einen Polizisten ge- tötet und einen anderen schwer verletzt hatten. Die beidem waren am 12. Novem- ber 1957 zu lebenslänglichem Zuchthaus ver- urteilt worden. Dieses Urteil wurde vom Bundesgerichtshof aufgehoben, weil bei der Besetzung des Schwurgerichts ein Form- fehler begangen worden war. Der Bundes- gerichtshof hatte jedoch ausdrücklich darauf hüngewiesen, daß sich arn Urteil selbst nicht die geringsten Beanstandungen ergaben. Sieben Tote bei Verkehrsunfällen Hamburg. Sieben Tote und mehrere Schwerverletzte forderten am Wochenende und am Montag drei Verkehrsunfälle, die slch in Bayern und in Niedersachsen er- eigneten. Am Sonntagabend war auf der Strecke München—Bichl ein Personenwagen a einem durch Warnkreuze gesicherten Bahnübergang gegen die Lokomotive eines Personenzuges geprallt. Die beiden Insassen des Personenwagens wurden so schwer ver- letzt, daß sie kurz nach ihrer Einlieferung in ein Krankenhaus starben. Im Kreis Starnberg wurde am gleichen Tag ein mit zwei Männern besetztes Motorrad in einer Kurve aus der Fahrbahn gegen einen Baum getragen. Die beiden Männer waren sofort tot. Zwel Tote forderte im dichten Nebel ein Zusammenstoß, der sich am Montag- morgen zwischen Rosstadt und Dippach im Kreis Haßfurt/ Unterfranken ereigneten. Auf der Bundesstraße 6 im niedersächsischen Landkreis Neustadt am Rübenberg fuhren am Montag im Nebel zwei Pkw's aufeinan- der, Die mefrau des einen Fahrers wurde getötet. Schuppen kennen Sie- kennen Sie auch ihre Ursachen? 681 58⁸ Nur wenige wissen, daß sie keineswegs harmlose Ursachen ha- ben. Schuppen treten meist dann auf, wenn der Kopfhaut etwas fehlt, wenn ihre Versorgung mit den natürlichen Auf- baustoffen stockt und die Durchblutung mangelhaft ist. Gegen die Ursachen muß man etwas tun, wenn die Schuppen verschwinden sollen. Hier hilft regelmäßiges Massieren mit Seborin-Haartonicl Seine aufbauenden Stoffe, vor allem Thio- Horn, dringen tief in den hungrigen Haarboden ein. Die Durch- blutung wird nachhaltig gefördert. So läßt Seborin oft schon nach wenigen Tagen die Kopfhaut gesunden. Der Beweis dafür: Es bilden sich keine Schuppen mehr! Kraftvoll und schön wächst das Haar nach. Uberzeugen Sie sich selbst: Seborin wirkt gegen die Ursachen von Schuppen, es ist heilsam für die Kopfhaut und erfrischend Für Sie. Auch Ihr Friseur wird Sie gern mit Seborin massieren. Flaschen von DM 2,50 bis DMM 8,80 ohne Aufschlag Wolf's Maßkonfektion begeistert jeden, selbst starke Figuren! 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Februar 1958, kurz nach 17 Uhr, erschlug der Gelegenheitsarbeiter Piotr Jaremko mit einem weißen Schleiflackstuhl die 22 Jahre alte Margot Fegbeutel. Jaremkos Opfer war nicht gleich tot. Margot Fegbeutel starb acht Stunden nach der entsetzlichen Tat im Krankenhaus, ohne nochmals das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Am gleichen Tag noch nahmen Beamte der Mannheimer Kriminalpolizei den 34jährigen Täter fest. Am Montag begann nun vor dem Schwurgericht der letzte Akt der Tragödie. Vor den Geschworenen stand Piotr Jaremko aus Lwow, angeklagt des Potschlags. vor dem Richtertisch lagen in einem großen Pappkarton die blutbeschmier- ten Stuhltrümmer. Jaremko, den seine Landsleute mit dem Spitznamen„Zigeuner“ riefen, konnte sich in der Hauptverhandlung an nichts erinnern. Er hatte sich in der einjährigen Untersuchungshaft auch nicht an die Tat erinnern können. Aus seinen dürf l zinalrat Dr. Henk meinte: tigen Aussagen ließ sich jedenfalls kein Tatmotiv rekonstruieren. Regierungsmedi- „Sexuelle Motive sind auszuschließen.“ Jaremko und sein Opfer lebten nämlich gemeinsam in einem kleinen Raum in der Kattowitzer Zeile 25. Beide wollten heiraten. Finanzielle Gründe scheinen auch ausgeschlossen zu sein. Mögliches Motiv könnte aber Jaremkos Eifersucht sein. Am 18. Februar 1958 war der Fasnachts- dienstag. An diesem Tag ging Margot Feg- beutel arbeiten. Im Betrieb wurde nach 10 Uhr gefeiert. Um die Mittagszeit wollten sich Piotr und Margot treffen. Margot kam nicht. Daraufhin 20g Jaremko in sein Stamm- lokal und trank zwei Flaschen Bier und eine kleine Flasche Cognac.(So genau ließ sich das jetzt nicht mehr feststellen.) Gegen 17 Uhr kam Margot nach Hause. Die Vermie- terin sagte später aus, sie sei sehr blaß ge- wesen und habe kein Wort gesprochen. Kurze Zeit später erschien Jaremko. Er kam im Taxi. Den Fahrer ließ er Warten, weil er das Geld aus der Wohnung holen wollte, zum anderen, um möglicherweise auch wieder zu- rückzufahren. Von der anderen Seite der Straße beob- achtete ein Ehepaar das Haus Kattowitzer Zeile 25. Durch ein kleines Fenster sahen die Eheleute einen Stuhl; er Wurde dreimal hochgehoben., Da macht einer Freiübungen“, vermuteten sie. Im Haus Kattowitzer Zeile Nr. 25 saß derweilen die Vermieterin vor dem Fernsehgerät. Der Radioapparat war ebenfalls eingeschaltet. Sie machte keine Wahrnehmungen. Als die Vermieterin, von Jaremko herbei- gerufen, das kleine Zimmer betrat, lag Mar- got in einer Blutlache. Wenige Tage später stellte Gerichtsmedi- ziner Prof. Dr. med. Hans Klein„mindestens 22 Verletzungen fest, die auf Schlageinwir- kungen zurückzuführen sind“; außerdem fand man an der Toten Würgemale und Kratzwunden. Oberkiefer und Nasenbein waren zertrümmert, ein Mundwinkel einge- rissen, gebrochen waren auch einige Rippen. Blutungen in den Hirnhäuten und im Hirn führten ursächlich zum Tod der 22jährigen Margot. Die Mehrzahl der Schläge— so sagte Prof. Klein— trafen vermutlich ein wehr- loses Opfer. Am frühen Morgen des 19. Februar er- öfknete ein Kriminalbeamter dem jammern- den Jaremko, daß er seine Braut erschlagen habe, daß sie gegen 3.20 Uhr gestorben sei. Daraufhin schrie der Pole:„Ich wollte nichts machen, ich will nichts machen, ich will nichts wissen, lassen Sie mich in Ruhe.“— Dabei blieb es. Jaremko wollte von nichts wissen. Der Gelegenheitsarbeiter ist schon mehrfach vorbestraft, seit 1948 insgesamt dreizehnmal. Und er hat niemals etwas wis- sen wollen Jaremko sagte in den Voruntersuchungen, er vertrage kaum Alkohol. Am Fasnachts- dienstag will er getrunken haben. Der Gut- achter meinte, für die Tatzeit müsse man 1,7 Promille annehmen. Zeugen sagten aus, als Jaremko nach Hause gekommen sei, habe er nicht geschwankt. Lediglich ein Pole gab an, Jaremko sei„ein wenig betrunken ge- wesen“. Im großen Saal der Handwerkskammer Mann: „Neuzeitliches Werkzeug“: em oastiert das Landesgewerbeamt Baden- Württemberg mit der in verschiedenen Städten schon gezeigten Wanderausstellung„Neu- zeitliches Werkzeug“. Diese Ausstellung soll vor allem den Kleinhandwerker anspornen, seinen Betrieb zu modernisieren. Insgesamt stellen 43 Firmen ihre Erzeunisse aus. Rund 200 Nummern lassen erkennen, daß sich Praktiker und Theoretiker alle Muhe geben, dem Handwerk die Arbeit so leicht als möglich zu machen und es vor allem vor Unfallgefahr zu schützen. Die Ausstellung ist bis einschließlich 10. März von 10 bis 18 Uhr geöffnet und bietet dem Handwerker eine Fundgrube modernster und praktischster Hilfsmittel für sei- nen Betrieb. Im Vorraum machen große Tafeln auf die kandwerksfördernde Arbeit des LGA und des Stuttgarter Arbeitskreises aufmerksam. hlb/ Bild: Steiger Jaremko sei körperlich und geistig fit, er- klärte der Psychiater Dr. Henk. Exploratio- nen hätten ergeben, daß für die Tatzeit kei- nerlei geistig-seelische Störungen vorgelegen hätten. Es sei zwar möglich, daß der Ange- klagte die Tat in einem Affektsturm began gen habe. Dabei komme es zu einer begrenz- ten Erinnerungslosigkeit. Aber die bestehe nur für die Zeit der Tatausführung selbst. Jaremko jedoch wisse angeblich nichts über die Vorgänge vor und nach der Tat. Gegen eine Bewußtseinstrübung oder störung sprächen auch verschiedene Beob- achtungen von Zeugen, die auf ein planvolles Handeln des Angeklagten schließen ließen. Bekannt sei lediglich, daß Jaremko eifer- süchtig über Margot Fegbeutel wachte. Sei- nem Landsmann Urbanik gegenüber sprach er sogar von einer Befürchtung, die wesent- lich jüngere Margot könne ihn betrügen. Liegt also hier das Motiv? Am späten Nachmittag war die Beweis- aufnahme beendet. Zwanzig Zeugen hatten ausgesagt. Die Verhandlung wird heute mit den Plädoyers fortgesetzt. N Ueberfallener Arbeiter noch immer bewußtlos Der 20jährige Laborarbeiter Johann Braune aus Mannheim, der am Wochenende auf dem Fußgängerweg der Autobahnbrücke über den Rhein bei Frankenthal das Opfer eines schwe- ren Raubüberfalles geworden ist, hat auch am Montag das Bewußtsein noch nicht wie- dererlangt. Nach Angaben der Kriminalpoli- zei konnte Braune deshalb bisher noch nicht zu dem brutalen Ueberfall gehört werden. Die Aerzte des Frankenthaler Krankenhauses bezeichneten den Zustand des überfallenen Arbeiters nach wie vor als lebensgefährlich. Inzwischen hat die Kriminalpolizei die Be- völkerung nochmals um Hinweise zur Täter- ermittlung aufgefordert. Braune war am Freitagabend blutüber- strömt und bewußtlos aufgefunden worden. Wie die Polizei feststellte, war er auf dem ersten Treppenabsatz des Brückenaufganges von einer 16 Kilogramm schweren Beton- abdeckplatte getroffen worden, die der Unbe- kannte Täter von der Brücke aus auf ihn niedergeschleudert haben muß. Der Verbre- cher erbeutete dann Braunes Lohntüte mit etwa 180 bis 210 Mark. 0 Fundsachen werden am 4. März ab 9 Uhr im„Zähringer Löwen“ Schwetzinger Straße Nr. 103-107 versteigert. Es handelt sich da- bei um Gegenstände, die im Bereich der Verkehrsbetriebe von Mannheim und Lud- Wägshafen umd der Rhein-Haardtbahn AG. vom 1. Januar bis 31. Dezember 1958 ge- kunden und nicht abgeholt wurden. Dicker Nebel strierten Unfällen schuld. Dabei kamen 33 auf der Autobahn war gestern morgen zwischen 6.15 und 11.45 Uhr an 21 in der Gemarkung Mannheim von der Landespolizei regi- Pkws, 16 Lkws oer Lastzüge und zwei Motorräder zu Schaden. Zwei Personen wurden schwer verletzt, vier trugen mittel- schwere Verletzungen davon und sieben kamen glimpflicher weg. Der Sachschaden wird zusammen auf über 120 000 Mark geschätzt. Viele der an den Unfällen beteiligten Kraftfahrer und Mitfahrer konnten noch von Glück reden. So überrollte ein Lastzug einen Carman-Ghia, einen VW, einen Mercedes 220 und kam erst auf einem Opel- Olympia„zu stehen“. Alle Insassen der überfahrenen Fahrzeuge konnten sich selbst aus ihrer mißlichen Lage befreien. Die Beamten des Landespolizeipostens Seckenheim wurden von Kollegen aus Karlsruhe und der amerikanischen Highway-Patrol unter- stützt. Für viele Serienunfälle sind vor allem wieder auswärtige Kraftfahrer verant- wortlich, die noch immer nicht die Gefährlichkeit des„Mannheimer Nebellochs“ ken- nen. Dagegen wurden die meisten Mannheimer Fahrzeuge, wickelt wurden, meist nur angefahren oder aufeinandergeschoben. die in die Unfälle ver- Sto/ Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Automatenknaccer gefaßt Jugendlicher leugnete In Stuttgart wurden vier junge Leute beim Ausräubern von Zigarettenautomaten überrascht und von der Polizei festgenom- men. Einem der Täter gelang es in letzter Minute, zu entkommen. Die Mannheimer Kriminalpolizei stellte jetzt auch ihn. Erst nach längerem Leugnen gab er zu, mit sei- nen bereits in Haft sitzenden Komplizen verschiedene Automatendiebstähle in Stutt- gart verübt zu haben. Auf seiner Flucht hatte er dann allein in Heidelberg zwei Automaten aufgebrochen und auch in Mann- heim bereits mehrere Diebstähle dieser Art verübt. Tot zusammengebrochen Ein 49jähriger Mann aus Neckarau wollte gerade mit einem Bekannten seinen Garten verlassen, als er von einem Schwächeanfall Terminkalender DGB— Angestellte: 3. März, 19.30 Uhr, Ge- Wwerkschaftshaus, Angestellten- Versammlung; Thema:„Die Tätigkeit der Vertreterversamm- lung der Bundesversicherungsanstalt für An- gestellte“: Referent: Werner Moericke. Haus- und Grundbesitzer- Verein: Am 3. März im Lokal„Tivoli“, Riedfeldstr. 24, für Neckar- stadt und Waldhof, am 5. März im Lokal„Deut- sches Haus“, Friedrichstr. 2, für Neckarau und Rheinau, Versammlungs- und Aussprache- abende; Beginn jeweils 20 Uhr. Filmelub Mannheim-Ludwigshafen: 3. März, 20 Uhr, Kulturhaus Ludwigshafen,„Wenn man die Schule schwänzt“. Club der Köche: 3. März, 22 Uhr, Münze“, P 7, 1, Monatsversammlung. Sudetendeutsche Landsmannschaft: 4. März, „Turnerheim“, Waldhof, Speckweg, 20 Uhr, Feierstunde anläßlich der sudetendeutschen Opfer vom 4. März 1919. Deutsche Ruhestandsbeamten, Ortsverband Mannheim: 3. März, 15 Uhr,„Kleiner Rosen- garten“, U 6. 19, Jahreshauptversammlung. Junghandwerkerschaft: 3. März, 20 Uhr, „Menschenführung im Handwerksbetrieb,(Prof. Dr. Hofmeier). Gesellschaft für christlich-züdische Zusam- menarbeit: 3. März, 19 Uhr, Amerikahaus Mannheim,„Der jüdische Beitrag zur kulturel- „Alte len und wirtschaftlichen Bedeutung Mann- heims“(Dr. K. O. Watzinger). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 3. März, 18 bis 20 Uhr, Vortragssaal, Einführung in Mathematik und Geometrie(Günther Au):— gleicher Tag, 17.30 bis 19 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum, Auslegung eines biblischen Buches (Dekan Hch. Schmidt). VDI/ApB: 3. März, 17.30 Uhr, Gewerbe- schule I. C 6, Saal 39,„Rostfreie und hitze- beständige Stähle“(Dr. Tramposch). Verein für Naturkunde: 3. März, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule,„Probleme des Vogel- zuges“ mit Lichtbildern Dr. Merkel). Abendakademie- Veranstaltungen am 3. März: Wobhnberatungsstelle, Friedrichsplatz 3, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Bauen und Wohnen“ Dipl.-Ing. Mutschler);— Volksbücherei, U 3, 1, 20 Uhr, Dienstag-Kollegium„Neue Lyrik“(Dr. Drese) fällt aus;— Käfertal, Volksbücherei, Veilchen- straße, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Wege zum Kunst- werk“(Dr. Dangers);— Karl-Friedrich-Gym- nasium, 19.30 bis 21 Uhr, Arb.-Gem.„Seelische Entspannung durch freies Gestalten“(Ilse Pflanz). Wir gratulieren! Barbara Zink, Mannheim- Seckenheim, Hauptstraße 133, wird 79 Jahre alt. Christiane Batz, Heidelberg, Schillerstr. 1a (Früher Mannheim, Werderstraße 3), vollendet das 85. Lebensjahr. überrascht wurde und kurz darauf zusam- menbrach. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch Tod durch Herzschlag feststellen. Boxender Autofahrer Kurz vor 18 Uhr fuhr der Fahrer eines Personenwagens vor der Kurpfalzbrücke einen bei„Grün“ über die Straße laufenden Fußgänger an, der auf die Kühlerhaube des Wagens fiel. Der Fahrer hatte den Unfall selbst verschuldet, trotzdem war er so wü tend, daß er ausstieg und dem Fußgänger einen Faustschlag versetzte. Der Mann wurde dadurch erheblich verletzt. Schwächeanfall Auf einer Bank am Paul-Martin-Ufer wurde eine 67jährige Frau leblos aufgefun- den. Sie wurde sofort ins Krankenhaus ge- bracht, konnte jedoch nicht mehr gerettet werden, da sie an einem Herzschlag gestor- ben War. ö „Schwarzer“ Kaffee In einem Lokal in der Innenstadt bot ein Zivilist, der sich später als amerikani- scher Soldat identifizieren ließ, eine größere Menge Nescafé zum Verkauf an. Sein Wagen vor dem Hause war mit drei weiteren größeren Kisten Kaffee etwa im Wert von 1200 Mark beladen. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Die Unter- suchung wird ergeben, ob der Kaffee ge- stohlen wurde oder aus Armeebeständen herrührt. Falscher Grieche Ein 36jähriger griechischer Staatsangehö- riger wurde jetzt von der Kriminalpolizei festgenommen, da er der Zuhälterei und an- derer strafbarer Delikte beschuldigt worden war. Er ist unter verschiedenen Namen auf- getreten, weigert sich jedoch hartnäckig, seinen wahren Namen zu nennen. Sein Reisepaß und sein Führerschein tragen einen falschen Namen. Mäntel gestohlen Zwei Männer wurden festgenommen, weil sie beschuldigt wurden, einem auf dem Geh- weg liegenden Betrunkenen die Brieftasche gestohlen zu haben. Die beiden hatten aus der Brieftasche zwei Garderobenmarken herausgenommen und sich zwei Mäntel ge- ben lassen, die dem Betrunkenen und des- sen Freund gehörten. Dieser wurde jedoch noch rechtzeitig auf den Diebstahl aufmerk- sam und verfolgte die Täter, bis er sie der Polizei übergeben konnte. Für die erwiesenen Aufmerk- gamkeiten, Glück- und Segens- Wünsche, anläßlich unserer goldenen Hochzeit, sagen wir auf dlesem Wege unseren herz- lichsten Dank. Mhm.-Feudenheim Josef Frank und Frau 2 — burns Bununr für den Waschautomat das sind „maschinengerechte“ Waschmittel onGERRTE d Mehr Können Sie einige Jossen“ affee 5 Nach der 5 preissenkung 0 mehr trinken. null, Reensbiel 8 Kräuterrezepte des Hieronymus Bocæ waren schon vor 400 Ihr. berühmt. Kreislaufstörungen verhütet erfolgreich Salusan. 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In einem internationalen Klassefeld kann ein Frühstart schon die halbe Niederlage sein; denn ein zweiter dedeutet normalerweise Ausschluß; Dann muß man auf Sicherheit gehen und viel- leicht sogar ein etwas schlechteres Abkommen in Kauf nehmen. So etwas kann unter Um- ständen schief gehen, wie in Dortmund. Deshalb: nicht nur schnelle Beine entschei- den im Sprint— Nerven muß man haben, Nerven wie armdicke Drahtseile * Ee gab in den letzten Jahren im alpinen Sbeis port schöne deutsche Erfolge. Nie aber hatten wir seit 1949 eine Nationalmannschaft, die sich so prächtig verstand wie das heute der Fall ist. Zwischen den beiden Durckgän- gen zur Slalom-Meisterschaft am Sonntag in Oberstaufen lagen drei Stunden Pause. Rein zufällig traf sich eine Reine Rennläufer zu einem kurzen Imbiß im Hotel„Zum Löuen“. Sepp Behr, der z Ijährige Eæmeister, Hans- Peter Lanig, Willi Bogner oder Anneliese Megol und Barbi Henneberger— sie Rockten zusammen, die älteren und die ganz jungen. Man gab sich gegenseitig Tips, obwohl die sportliche Rivalität gerade im Jahre vor den Olympischen Spielen besonders verständlich erscheint. Am Montag traf sich dann die Mehrzahl der Damen- Mannschaft bei der vierfachen Vor- Jahrsmeisterin Hannelore Basler in Him zu einer kleinen Nachfeier. Es steckt ein guter Geist in der jungen Skimannschaft. Vielleicht ist das ein Grund, weshalb es gerade in dieser Saison so schöne internationale Erfolge gab. 5 Geduld ist nicht einfach, besonders nicht für ein so fußballbegeistertes Land wie Italien, wenn es sich um die Nationalelf Randelt. Das 2.2 gegen Frankreick, 1:1 gegen die CSR und nun gegen Spanien sind gewiß keine schlech- ten Ergebnisse, aber das Publikum denkt an- ders. Es war empört wegen der fehlenden Tore. Italien sucht verzweifelt nach Stürmern, holte sogar gegen Spanien Ghiggia, Lojacono und Montuori zurück. Der einzige Stürmer, der alle drei Länderspiele mitmachte, war der junge Nicole. Gegen die CSR und Spanten gelang ihm aber kein Treffer. Deshalb ist es fraglich, ob er bleibt. Seine Form schwankt— und Geduld ist nicht die Stärke derer, die Italien die neue Nationalelf für 1962 aufbauen sollen. * Nach dem Wasserballturnier um den Fritz- Gunst-Pokal in Wuppertal— vergl.„Süd- Was- serpaller Letzte“ auf dieser Seite— fuhr wohl kaum jemand zufrieden nach Hause. Es lag ganz einfach daran, daß nicht einmal die Kar- gen Erwartungen, die man mit diesem 80 re- prdsentativen Turnier verknüpft hatte, erfüllt wurden. Selbst als im letzten Spiel der Außen- Seiter Norddeutschland die hoken hollän- dischen Favoriten besiegte, blieb der zündende Funke aus. Mit dem Wollen allein geht es eben nicht, wenn die Basis, das Können, zu schwach ist und der Zufall zu herrschen beginnt. „Es bedarf vieler und harter Arbeit, um das Können dem Wollen anzupassen“, sagte Wasserballtrainer Miklos Sarkany, und er nannte auch die Zeit, die diese Arbeit erfor- dern wird, soll sie gut sein: Fünf Jahre— bis zu den Olympiscken Spie- len 1964“/ 5 Knapper 11:8-Sieg über Handball-Elf des SV Ladenburg: Auch im Niichspiel ſialte der H Hue Die Sd Leutershausen zeigte beim 18:9 gegen Rot noch Abwehrschwächen Der TSV Rot konnte beim Freundschafts- spiel in Leutershausen nur eine Halbzeit dem Südoberligisten erfolgreich Widerstand leisten. Die Sd Leutershausen hatte vor der Pause zwar im Angriff deutliche Vorteile, doch zeigten sich in der Hintermannschaft auch erhebliche Mängel, die den 10:6-Pau- senstand erklären. Nach der Pause ließen die Bergsträßer nur noch drei Tore zu, wäh- rend der Angriff vor allem dank der guten Aufbauarbeit der Läuferreihe, in der wieder Kern und Weber brillierten, zu acht weiteren Erfolgen kam, die das Endergebnis auf 18:9 schraubten. Leutershausen zeigte anspre- chende Leistungen, doch wird Dr. Reinhardt in der Hintermannschaft noch manchen Man- gel ausbügeln müssen. Zabler und Gunst Waren die erfolgreichsten Torschützen. In den übrigen Spielen konnten sich ebenfalls die Platzherren durchsetzen. Auf- Marsell in Brüssel Dritter Der neue Winterbahn- Europameister Dolf Verschüren(Belgien) gewann in Brüssel auch den Großen Steherpreis über eine Stunde. Er legte 61,410 Kilometer zurück. Mit 65 Metern Rückstand kam sein Lands- mann Paul de Päpe auf den zweiten Platz vor dem Dortmunder Karlheinz Marsell, der 210 Meter zurücklag. Lauwers Belgien), Koch(Holland) und Raynal Frankreich) waren schon überrundet. Ein Omnium ge- Warm eine belgische Mannschaft gegen die französische Vertretung bei vier Wettbewer⸗ ben mit 3:1 Punkten. Toto-Quoten Zwölferwette: 1. R.: 929 DM; 2. R.: 39,80 DM; 3. R.: 4,65 DM. Zehnerwette: 1. R.: 289 DM; 4 R.: 13,75 DM; 3. R.: 2,10 DM. Neunerwette: 1. R.: 450 DM; 2. R.: 20 DM; 3. R.: 2,50 DM. Achterwette: 1. R.: 19,50 DM; 2. R.: 1,90 DM. Punktauswahlwette(sechs aus 28): 1. R.: kein Gewinner; 2. R.: kein Gewinner; 3. R.: 650 DM. Die vorläufigen Lottoquoten: Gewinnklasse 1 s Gewinnzahlen): 500 000 Mark; Gewinnklasse 2 ( Gewinnzahlen und Zusatzzahl): 8900 Mark; Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen): 3500 Mark; Gewinnklasse 3(4 Gewirnzahlen): 70 Mark; Gewinnklasse 4(3 Gewinnzahlen): 3,70 Mark. Die Abschlußquoten folgen am Dienstag(ohne Gewähr). Beillagenhinwels Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto vom Staatlichen Zahlenlotto bei. horchen ließ die MTG, die den TV Brühl zu Gast hatte. Beim Wechsel waren die Brüh- ler noch 5:4 vorne gelegen, mußten dann aber dem Elan der Platzherren Tribut zah- len und verloren die Partie wider Erwarten noch 6:8. Der VfR hatte den SV 50 Ladenburg zum Rückspiel verpflichtet, nach dem vor einigen Wochen gerade noch ein 7:7 gelungen war. Diesmal sah es zunächst nach einem glatten Sieg der mit Ersatz angetretenen Rasen- spieler aus, die bald 4:0 vorne lagen. Dann allerdings gab es nicht nur im Angriff viel Leerlauf, auch die Hintermannschaft war nicht immer im Bild. So kam der Gast auf 5:8 heran und war nach der Pause dem Aus- gleich nahe. Zum Glück wurden die Platz- herren dann doch etwas aktiver und gewan- nen noch verdient 11:8. Bischof bei den Platzherren und Sauer beim Gast verdien- ten sich die besten Noten. Gut gerüstet geht der TV Friedrichsfeld in die Punktespiele. Am Sonntag hatten die Turner den ASV Schönau zum Gegner ver- pflichtet, der bis zur Pause(7:5) tüchtig mit- mischte, dann aber zurückstecken mußte und noch hoch mit 17:8 geschlagen wurde. Fried- richsfelds Fünferreihe zeigte in den letzten dreißig Minuten beachtliche Leistungen. Vier Gegentreffer geben zu denken: Wenig über eugende Heneralprobe Zwei Tore durch Sepp/ Eishockey-Länderspiel Deutschland— Norwegen 5:4 In ihrem letzten Spiel vor der Weltmeisterschaft in der CSR kam Deutschlands Eis- hockey-Nationalmannschaft im vierten Spiel zum vierten Sieg über Norwegen, doch fiel der Erfolg bei der Generalprobe mit 5:4(3:1, 0:2, 2:1) Toren wenig überzeugend aus. Zu Denken gaben die vier Gegentreffer der Skandinavier vor 8000 Zuschauern im Landshuter Eisstadion. Im Gegensatz zum Münchner 0:2 gegen den russischen Staatsligavierten Lokomotive Mos- kau hinterließ der Füssener Nationalmann- schaftskapitän Markus Egen diesmal einen weitaus besseren Eindruck. Beste deutsche Angriffsreihe war die mit Nummer eins in der Besetzung Sepp, Unsinn, Trautwein. Ober- mann Ereußen Krefeld) im Tor ersetzte Uli Jansen(Krefelder EV) recht gut. Deutschland lag 0:1 zurück, führte 3:1, mußte den Ausgleich hinnehmen und kam dann über 5:3 gegen den einsatzfreudigen Gegner nur zu einem harterkämpften Sieg, obwohl die deutsche Ueberlegenheit unver- kennbar war. Die Tore schossen der Mannheimer Kurt Sepp), Egen EV Füssen), Rampf EC Bad Tölz) und Huber(SC Rießersee). Durch Lars- son, Bakke, Petersen und Smefjell kamen die Norweger zu den Gegentreffern. Eishockey-Obmann Willi Overath meinte nach dem Landshuter Länderspiel, zwei Tage Mit 19 Spielern nach der(IN Das Aufgebot für die Eishockey- WM Mit 19 Spielern, von denen allerdings nur 17 in der Vor- und Endrunde bezie- hungsweise bei der Ausspielung der Plätze sieben bis zwölf eingesetzt wer⸗ den können, tritt die deutsche Auswahl zur Eishockey-Weltmeisterschaft in der CSR(8. bis 15. März) heute von Landshut aus die Reise nach Mährisch-Ostrau an. Deutschland spielt dort in der vorrun- dengruppe C gegen Finnland(5. 3), Ita- lien(6. 3.) und den Gruppenfavoriten und Exweltmeister Schweden(7. 3.). Der acht- malige deutsche Titelverteidiger Ev Füs- sen stellt mit acht Spielern den Stamm. — Die 19 Aktiven: Tor: Jansen Krefel- der EV), Obermann Ereußen Krefeld); Verteidiger: Eggerbauer, Ambros, Waitl (alle EV Füssen), Huber(S0 Rießersee), Rampf(EC Bad Tölz); Stürmer: Egen, Trautwein, Unsin, Pfefferle, Schubert (alle EV Füssen), Eberl, Alois Mayr, Probst(alle EC Bad Tölz), Sepp Mann- heimer(ERO), Kadow Preußen Krefeld), Rohde Düsseldorfer EG) und Schuldes (SO Rießersee). vor der Reise nach Mährisch-Ostrau:„Wir hoffen, daß es in den nächsten Tagen in un- seren WM- Spielen gegen Finnland und Ita- lien besser klappen wird und daß es uns ge- Iingen möge, die Lücken, die das Spiel gegen Norwegen noch hinterlassen hat, einigerma- Ben zu schließen. Vielleicht findet unsere Mannschaft bis zum Turnierbeginn doch die Form, die sie in einigen Szenen des ersten und letzten Drittels im Norwegenspiel zeigte.“ Scholz braucht noch Schonung Nach einer Mitteilung von Fritz Gretz- schel kann Mittelgewichts- Europameister de Berufsboxer, Gustav Scholz, den vorgesehe- nen Haupfkampf am 3. April in der Deutsch- landhalle Berlin nicht bestreiten. Scholz hat noch Beschwerden mit seinem operierten Enie und wird frühestens im April ein ernst- haftes Training aufnehmen können. Gretz- schel meinte, Scholz sei höchstwahrscheinlich im Mai startfähig. Dreisatzsieg Lewis Hoads In einem Schaukampfturnier der Tennls- Profis in New Vork schlug Lewis Hoad(Au- stralien) den Amerikaner Pancho Gonzales mit 4:6, 12:10, 6:4. Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, da beide Gegner in bester Form antraten und sich einen Wunderbaren Kampf lieferten. Anschließend siegte Mal Anderson(Australien) mit 4:6, 8:6, 6.4 über seinen Landsmann Ashley Cooper. Nowoczyn erfolgreichster Torschütze: Nuch ohne GJaude- ⁊weistellig u, M Die Mannheimer festigten zweiten Platz,. mit 20:7-Erfolg gegen Leimen In einem torreichen Treffen der badischen Wasserball-Landesliga siegte in Heidelberg der Tabellenzweite VW Mannheim mit 20:7 (10:6) Toren über die Fünf von Neptun Lei- men, die nach dieser sechsten zweistelligen Niederlage wieder auf den letzten Platz zurückfiel. Die Mannheimer mußten in dieser Partie auf ihren Spitzenspieler Rolf Bauder ver- zichten, aber sein Fehlen machte sich keines- wegs bemerkbar. Die Mannschaft war jeder- zeit ihrem Gegenüber um eine Klasse über- legen, verstand es, ihre schwimmerische Ueberlegenheit geschickt auszunutzen und Warf in der zweiten Hälfte ihre bessere Kon- dition in die Waagschale. Neptun Leimen hatte zwar nach langer Zeit wieder seinen Stammspieler Becker zur Verfügung, aber auch er konnte das Blatt nicht wenden. Nach dem 10:6 zur Pause zog der VWM im zweiten Durchgang bis auf 19:6 davon, ehe Leimen wieder einen Gegentreffer anbringen konnte. Für Mannheim schossen N Owoczyn(7), Fischer, Pfister(je 2) und Kraut(3), die meisten Tore. Heute abend empfängt der VW Mannheim zu seinem nächsten Punktespiel der Landes- liga die Sieben von F Heidelberg. Beginn 21.15 Uhr im Herschelbad. 3 Süd- Wasserballer Letzte West-Auswahl verteidigte Gunst-Pokal l Eine erfolgreiche Titelverteidigung durch die Junioren des westdeutschen Schwimm- Verbandes brachte das 5. Wasserballturnier Doppelerfolg des RSC Schönau: aum noch Jefalt fur Poli ei- Seuiehihebe- Mit Viernheim wurde schärfster Konkurrent in der Kreisklasse abgeschüttelt Bei den Punktekämpfen der Gewicht- heber-Kreisklasse flel eine Vorentscheidung über die Meisterschaft, Die beiden Titelan- wärter SRC Viernheim und Polizei-SV Mann- heim lieferten sich eine äußerst erbitterte Ausein andersetzung. Der Rückhalt des eige- nen Publikums reichte für die Viernheimer nicht aus, um den Gast zu gefährden. Die PSV-Sieben entschied alle drei Disziplinen Wie sieht mein Verein? Gewichtheber-Kreisklasse Polizei Sy Mannheim 2 2 0 0 7200 Pfd. 4:0 SRC Viernheim 2 1 0 1 71355 Pfd. 22 RSC Schönau 2 1 0 1 6770 Pfd. 22 ASV Feudenheim 2 0 0 2 3330 Pfd. 0:4 Ringer-Gruppenliga Südwest VfK Schifferstadt 17 15 2 0 220:118 32:2 SV 98 Brötzingen 18 12 0 6 237:123 24:12 KSC Friesenheim 18 11 0 7 205:159 22.14 KSV Wiesental 18 10 2 6 199:155 22:14 ASV 1888 Mainz 18 10 2 6 1686:175 22:14 VII. Thaleischweller 17 10 1 6 198.138 21:13 ASV Feudenheim 18 7 0 11 143:217 14:22 ASV Lampertheim 18 4 0 14 143:224 8:28 ASV Germ. Bruchsal 18 3 1 14 142.235 7.29 ASV Pirmasens 16 2 0 14 110:209 4:28 Landesliga— Gruppe Nord KSV 1884 Manheim 17 15 1 1 22:117 31:3 ASV Eppelheim 18 14 1 3 256:111 29:7 RSC Laudenbach 17 11 1 6 229:130 23.11 ASV Heidelberg 17 10 1 6 1384:176 21:13 KSV Hemsbach 17 8 2 7 167:180 18:16 AV Fort. Reilingen 18 7 1 10 157:220 15:21 KSV Sulzbach 18 7 0 11 180:194 14:22 AC Germ. Rohrbach 17 3 1 13 135:223 7727 SpVgg N'liebersbach 15 3 0 12 114:206 624 SpVgg Fort. Edingen 14 2 0 12 96:189 4.24 Kreisklasse KSV 56 Schwetzingen 14 13 0 1 214.98 28.2 AC Neulußheim 14 12 0 2 1386:118 24:4 ESV Malsch en ener n HSV Hockenheim 14•˙5 1 8 145:166 11:17 RSC Hockenheim 14 35 1 8 128172 1117 RSC Schönau 14 5 0 9 143:173 10:18 SG Brühl a 14 5 0 9 141:173 10:18 AV Schwetzingen 14 4 1 9 133:176 9:19 Wasserball— Landesliga KSN 99 Karlsruhe 7 10332 14:0 VW Mannheim 8 136:64 14:2 1. BC Pforzheim 5 87:57 8:6 KTV 46 Karlsruhe 8 68:53 8:8 Nikar Heidelberg 8 78:100 6:10 FT Heidelberg 7 43:119 171 Neptun Leimen* 33:12 1:13 Basketball— Oberliga USC Heidelberg 18 12 0 1 2 HTV 46 Heidelberg 14 12 0 2 24:4 TB Heidelberg 13 10 0 23 KSC Karlsruhe IT 080 FT Heidelberg 3 1 0 9 8:18 Sd Kirchheim 14 4 00 10 8:20 TSV 46 Mannheim 14 3 9 11 6.22 Eichenkreuz Karlsruhe 3 46 MT Mannheim 1 0:24 mit 1100:1070 Pfund beim Drücken, 1110:11035 Pfund beim Reißen und 1445:1430 Pfund beim Stoßen für sich und landete somit im Ge- samtergebnis(3655:3605 Pfund) einen völlig verdienten Sieg. Den ersten Platz in der Ein- zelwertung teilten sich mit jeweils 590 Pfund Haun(Mannheim) und Schmidt(Viernheim). RSC Schönau landete ebenfalls einen Aus- Wärtserfolg. Beim ASV Feudenheim hatten die Schönauer nicht allzu viel Mühe; sie ge- Wannen die drei Durchgänge mit 1055:1015 Pfund beim Drücken, 1010-995 Pfund beim Reißen und 1325:1320 Pfund beim Stoßen. Endstand: 3390:3300 Pfund für den Gast. Der Feudenheimer Müller schaffte mit 590 Pfund Tagesbestleistung, während Schönaus bester Heber Auer 535 Pfund zur Hochstrecke brachte. Drei Nachhol-Begegnungen wurden am Wochenende im Ringen ausgetragen. In der Gruppenliga Südwest gastierte ASV Lam- pertheim beim Meister VfR Schifferstadt, wo er erwartungsgemäß auf verlorenem Posten stand. Obgleich die Vorderpfälzer recht ver- halten kämpften, war ihr 14:8-Erfolg nie in Gefahr.— In der Nordgruppe der nordbadi- schen Landesliga empfing der Tabellenletzte SpVgg Fortuna Edingen den Ex- Oberligisten ASV Heidelberg, der mit einem glatten 15:3- Erfolg beide Punkte entführte. Neben der Ge- wichtheberstaffel kam auch die Ringer- Acht des RSC Schönau zum Erfolg. Die Mannhei- mer Vorstädter landeten in ihrem letzten Punktekampf der Kreisklasse beim Tabellen- dritten KSV Malsch einen beachtlichen 14:9 Sieg. Dadurch konnten sie noch kurz vor Toresschluß ihren letzten Tabellenplatz an AV Schwetzingen übergeben um den Fritz-Gunst-Pokal in der Wupper. taler Schwimmoper. Nach dem 5:5 gegen Holland, 4:2 gegen Norddeutschland und einem 5:1 gegen den Süden waren die West- deutschen nur noch von den Holländern zu überholen, die im letzten Spiel gegen den Norden anzutreten hatten. Doch ausgerech- net in dieser Begegnung, in der der hohe Favorit auf die vorher sieglose Mannschaft traf, gab es die große Ueberraschung: der Norden schlug Holland mit 4:3(1:1) vollauf verdient. Ergebnisse: Süd Nord 5:4(2:2), West— Holland 5:5(2:4), West gegen Nord 4:2(2:0), Holland— Süd 96 (4:2), West— Süd 5:1(3:1), Nord— Hol- land 4:3(1:1). Endstand: 1. Westdeutschland 14:8 Tore, 5:1 Punkte; 2. Holland 17.15/83; 3. Norddeutschland 10:12/2:4; 4. Süddeutsch- land 12:18/ 2:4. Im zweiten spiel 7:0 für Kanada Kanadas Eishockey-Nationalmannschaft besiegte die Schweiz in Zürich mit 7:0(2:0, 1:0, 4:0) Toren, nachdem sie am Samstag in Basel 13:3 gewonnen hatte. Smirke(3), Lami- rande, Brown, MeLellan und Chappot (Eigentor) waren die Torschützen im Züri cher Spiel. Eine kombinierte Eishockey-Mannschaft aus Spielern des EV Füssen, des EC Bad Tölz und des KTSV Preußen Krefeld unter- lag in einem Eishockey-Freundschaftsspiel in Füssen gegen den HC Bozen mit 8:9(1:3, 1:5, 6:1) Toren. In den ersten beiden Dritteln erkämpften sich die Gäste einen eindeutigen Vorsprung, mußten dann aber die deutsche Mannschaft mehr und mehr aufkommen lassen und hatten schließlich Mühe, den Ausgleich zu verhindern. Kunstlauf- WM 1960 in Kanada Die nächsten Weltmeisterschaften im Eis- kunstlauf sollen, wie in Colorado Springs bekannt wurde, in den ersten Märztagen des Jahres 1960 in der kanadischen Stadt Van- couver stattfinden. Auch Japan kommt Der japanische Handballbund hat eine 21 köpfige Mannschaft für die Weltmeister- schaft im Feldhandball nominiert, die im Juni in Oesterreich stattfindet. Damit spielen die Japaner, die im Mai aus der Heimat abreisen, zum ersten Mal seit 21 Jahren im Ausland. Nach der Weltmeisterschaft sind Treffen in Deutschland, Jugoslawien, der Schweiz und Frankreich vorgesehen. Siegesserie Rosel Nitschs beim Hallensportfest in Karlsruhe Bei einem Fallenleichtathletik- Sportfest in Karlsruhe gewann der badische Hallen- meister Fritz Fiessler(Tschft Durlach) den Sprinterdreikampf der Männer in 18,6 Sek. Bei den Frauen war Rosemarie Nitsch(Post Mannheim) mit Siegen über 55 m Hürden (9,5 Sek.), im Sprinterdreikampf(20,8 Sek.) und über vier Runden= 480 m(1:24, 1 Min) erfolgreichste Teilnehmerin. Die zwölfte Niederlage der Md in der Basketball-Oberliga Mit 44:43 setzte sich die Sd Kirchheim im Basketball-Punktespiel der badischen Ober- liga bei der Mr Mannheim durch, die da- mit weiterhin ohne Sieg ist. Der TSV 46 Manheim schlug sich im Heimspiel gegen dem Heidelberger TV 46 recht gut, unterlag aber mit 83:117(33:59) Punkten. Der Us80 Heidelberg unterstrich seine Ueberlegenheſt durch einen klaren 71:44-Erfolg gegen den Karlsruher SC. Jelzi li sie da- nalürlich auch bei uns! Die neue Constructa L3, transportabel, können wir Ihnen jetzt vorführen. Mit dieser Nach- richt wenden wir uns besonders an die Familien, die nicht genü- gend Raum für den festen Stand- platz eines Constructa- schieben kann. Wasch voll automaten haben. Die L3 hat Eine feste Installation ist nicht erforderlich! Es genügen: ein keinen Schleuder- dand und kommt damit auch den Wünschen der Besitzer von Wä⸗ scheschleudern oder- pressen ent- ans mtu Waschvorführungen nur noch bis einschließlich Donnerstag, 5. März 1959 jeweils 10 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr Schukosteckdose gegen. Gerade für den Etagen- haushalt mit kleiner Küche ist die L3 ideal, weil man sie nach dem Waschen auf frei beweg- lichen Rollen in einen Winkel oder in eine Abstellkammer Wasserhahn mit Gewinde, eine [Absicherung 15 Ampere) und ein Abfluß. fmunsnurſalis l Es kann auch ein höhergele⸗ genes Spülbecken sein. Nicht unwichtig ist der sehr gün⸗ stige Preis: 1280, DM Mit weiteren Informationen ste- hen wir Ihnen sehr gern zur Verfügung. 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Görgens infolge eines Herzschlags im Alter von 67 Jahren. Mhm.-Neuostheim, den 3. März 1959 Lukas-Cranach-Straße 21 In stiller Trauer: Gertrud Mühlemeier geb. Barnickel Werner Mühlemeier und Anverwandte Beerdigung am Donnerstag, dem 5. März, um 11.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim. Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 1. März unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Henny Langer im Alter von 78 Jahren. Mannheim, den 3. März 1959 Lange Rötterstraße 24 In stiller Trauer: Ludwig Langer und Familie Hermann Langer und Familie Gustav Maurer und Frau geb. Langer Feuerbestattung: Mittwoch, den 4. März, um 13.30 Uhr, Krematorium Mannheim. Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten die schmerz- liche Nachricht, daß unsere liebe, gute Mutter, Schwie- germutter, Oma und Tante, Frau Marie Sipp verw. Manthey, geb. Weil am 25. Februar 1959, kurz vor ihrem 87. Geburtstag sanft für immer heimgegangen ist. Mannheim, den 3. März 1959 N 5, 12 5 In stillem Leid: Willy Manthey u. Frau Hilde Hela Sipp Ingrid Manthey Die Einäscherung hat auf Wunsch der Verstorbenen in aller Stille stattgefunden. Plötzlich und unerwartet verstarb mein lieber Mann, unser stets treusorgender Vater, Schwiegervater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Lederer Oberwagenführer a. D. nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von nahe- zu 66 Jahren. Mannheim, den 1. März 1959 Bürgermeister-Fuchs-Straße 7 In stiller Trauer: Frau Erna Lederer geb. Mathes und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 4. März, 13 Uhr, Hauptfriedhof mm. Nach einem arbeitsreichen Leben, erfüllt von Sorge für die Seinen, ist am 1. März 1939, mein lieber Mann unser guter Vater, Schwiegervater, mein Über alles geliebter Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 Jean Schröder Malermeister im gesegneten Alter von 87 Jahren, nach kurzer Krankheit, still und friedlich entschlafen. Mannheim, den 1. März 1959 Uhlandstraße 14 a In stillem Leid: Lina Schröder geb. Layer Paul Seidel und Frau Pauline geb. Schröder Johanna Naber geb. Schröder Karl Schröder und Frau Karlheinz Schröder, Enkel Finäscherung: Mittwoch, 4. März, 16 Uhr, Krematorium Mhm. Gott, der Herr über Leben und Tod, hat meinen lieben, treu- sorgenden Gatten, unseren herzensguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Hermunn-Joseph Buxmaler Bundesbahn-Obersekretär 1. R. nach lüngerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, völlig unerwartet, aber Wohlvorbereitet durch die Gnadenmittel 82 5 nl. Kirche, im 61. Lebensjahr, in die ewige Heimat abberufen. Mannheim, den 3. März 1939 K 2,1 In stiller Trauer: Katharina Buxmaier geb. Geißner Bernhard Buxmaier und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, den 4. März, Hauptfriedhof Mannheim. Erstes Seelenamt am Donnerstag, den 5. März, 7 Uhr, in der Unt ren Pfarrei St. Sebastian, Mannheim. Gott der Herr hat nach kurzer, schwerer Krankheit meine Uebe, herzensgute Tochter Martha Schaper Fernmeldesekretärin im 40. Lebensjahr zu sich in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, den 28. Februar 1939 Waldhofstraße 12 In tiefem Schmerz: Martha Schaper geb. Reimer und alle An verwandten Beerdigung am Mittwoch, dem 4. März 1959, um 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied völlig unerwartet unsere langjährige Mitarbeiterin, Fräulein Martha Schaper Fernmeldesekretärin Wir verlieren in ihr eine pflichtgetreue und all- seits beliebte Beamtin, der wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. Mannheim, den 2. März 1959 Fernmeldeamt Mannheim Gott der Herr hat nach langem Leiden meinen lieben Mann und guten Vater, Bruder und Schwager, Herrn Wilhelm Valentin Müller Müller heute früh, um 11 Uhr, unerwartet in die Ewigkeit abberufen. Schriesheim, den 2. März 1959 Talstraße 90 Die trauernden Hinterbliebenen: Elisabeth Müller geb. Hack Ingeborg Müller und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 4. März, 13 Uhr, von der Friedhof- kapelle aus. Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Frau Emma Hoßfeld geb., Bauer ist nach langer Krankheit im Alter von 7 Jahren, Wohlvorbereitet, von uns gegangen. Wir nehmen in aller Stille von unserer Verstorbenen Abschied. Mannheim, den 2. März 1959 Schimperstraße 16 Toronto, Ont. FUr die Familſe: Statt Karten Es ist uns ein Herzensbedürfnis allen denen zu danken, die uns beim letzten Gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Franz Janssen begleiteten und ihm durch Wort und Schrift sowie zahlreichen Kranz- und Blumenspenden Achtung, Ehre und Liebe erwiesen haben. Ganz besonderen Dank sagen wir H. H. Stadtpfarrer Amann für seinen geistlichen Beistand, Herrn Dr. Goldschmidt für seine jahrelange, aufopfernde ärztliche Betreuung, Geschäfts- leitung, Betriebsrat und Belegschaft der Firma Margarine- Union, Werk Mannheim, für dle Kranzniederlegung und die ehrenden und tröstenden Worte, die Herr Direktor Martens am Grabe gesprochen hat. Mh m. Feudenhe im, den 2. März 1959 Adolf-Damaschke-Ring 4 Käthe Janssen geb. Voß und Angehörige Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift, sowie für die Kranz- und Blumenspenden, beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Max Schwender sage ich auf diesem Wege meinen innigsten Dank. Herzlichen Dank den Arzten und Schwestern des St.-Theresien- Krankenhauses für die liebevolle Pflege. Ein herzliches „Vergelts Gott“ dem Hochw. Herrn Stadtpfarrer Dorner für die trostvollen Worte am offenen Grabe. Meinen besonderen Dank der Betriebsleitung und Belegschaft der GEG Zweig niederlassung Mannheim und GG Mühle Mannheim, dem Kath. Männerwerk, dem Männerchor 1913, den Kegelbrüdern und den Hausbewohnern für die Worte ehrenden Gedenkens und die Kranzniederlegungen. Eingeschlossen in den Dank selen auch alle, die ihm das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 3. März 1939 Lortzingstraße 15 Friedel Schwender geb. Himmelsbach Tochter Monika und Angehörige Statt Karten Für die Überaus herzliche Anteilnahme in wort und Schrift, für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen Frieda Rüdenauer und Luise Rüdenauer Theodor Aug. Hoßfeld Statt Karten Schwager und Onkel, Herrn einen friedlichen Tod erlöst. Er rief inn in seinem 74. Lebensjahr, Wo hlvoybereitet, elf wochen nach dem Tode meiner geliebten Mutter, ab, in das Reich ewigen Friedens. Mannheim, den 1. März 1959 Werderstraße 32 Requiem in der Pfarrkirche zu Bergzabern, am Donnerstag, 8. März 1959, um 9.30 Uhr. Beisetzung von der Leichenhalle in Bergzabern aus, 11.15 Uhr. Der allmächtige Gott hat heute meinen geliebten Vater, unseren guten Albert Rosenbaum von seinem schmerzvolſen, in christlicher Ergebung getragenen Leiden, durch In uns ag barem Leid: Anneliese Rosenbaum Wir betrauern den Tod unseres lieben, treusorgenden Vaters, Großvaters und Schwieger- vaters, Herrn Carl Stammnitz der am 1. März, im Alter von 67 Jahren, entschlafen lat. Mannheim, den 4. Marz 1939 Schimperstraße 4 Peter Bloch Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, 4. März, 14 Uhr, im Krematorium Mannheim statt. Martha Albrecht geb. Stammnitz Elfriede Ripfel geb. Stammnitz Gutta Bloch geb. Stammnitz Dr. Franz Ripfel, Notariatsdirektor Ernst Bloch, Justizrat Dipl.-Ing. Hans Ripfel und Frau Helga Wolfgang Ripfel Prokuristen, Herrn anzeigen zu müissen. Alter mit seinem guten Rat zur Seite gestan den. Mannheim, den 2. März 1959 Es ist unsere traurige Pflicht, den Tod uns eres früheren langjährigen Mitarbeiters und Fritz Müller Während seiner fast 50 jährigen Tätigkeit in unserer Firma hat er sich mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit für unsere Inter essen eingesetzt und uns noch bis ins hohe Wir verlieren mit dem verstorbenen einen guten Freund und aufrichtigen Menschen. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, dem 4. März, 11 Uhr, in Schwenningen/ Neckar, statt. GEB ER& MAD ER Mannheim Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 2. März 1959 Windmühlstraße 23a sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Maier, den ehrwürdigen Nieder- bronner Schwestern, Fräulein Dr. Auch sowie den Hausbewohnern und allen denen, die unseren lieben Verstorbenen die letzte Karl Rüdenauer und Kinder Geschwister Rüdenauer Für die überaus herzliche Anteilnahme, die zahlreichen EKranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn 8 August Ziegler sage ich meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Mühleisen, den Schwestern und Aerzten des Heinrich-Lanz-Kranken- hauses, der Firma Heinrich Lanz A. G. sowie der Sängerhalle„Germania“ für die Kranzniederlegungen. Mhm.- Neckarau, den 3. März 1959 Wingertstraße 35 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Dora Ziegler Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Valentin Böckenhaupt durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden uten wurden, sagen wir unseren herzlichsten Dank. f Besonderen Dank auch den Herren Aerzten und den Schwestern des Diakonissen- Krankenhauses für die Uebevolle Pflege und Herrn Vikar Pfisterer für sein trostreichen Worte. Mannheim, den 3. März 1959 Seckenheimer Straße 91 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Theresia Böckenhaupt geb. Mackemull Allen, die unserer lieben Schwester, Schwägerin und Tante, 8 Katharina Schubach geb. Krampf das letzte Geleit gaben und durch Kranz- und Blumenspenden mrer gedachten, unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Steinmann für die trost- reichen Worte und Kranzniederlegung im Namen der evang. Kirchengemeinde Feudenheim sowie Herrn Lehmann kür den ehrenden Nachruf und die Kranzniederlegung im Namen der Gemeinschaft Innere Mission(Augsburger Bekenntnis). Mhm.-Feudenheim, den 2. März 1959 Die trauernden Hinterbliebenen Plötzlich und unerwartet ver- starb am 1. März 1959, nach kurzer, schwerer Krankheit, mein lleber Mann und Vati, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Reitz Sattlermeister im Alter von 36 Jahren. Mhm.-Gartenstadt, 3. März 1939 Hasel weg 13 In tiefer Trauer: Liesel Reitz geb. Zähnle Sohn Werner a und alle An verwandte Beerdigung: Mittwoch, 4. Mürz, 13.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 3. März 1959 Hauptfriedhof Zeit Kannegiesser, Karl, Karl-Benz-Straße 36 10.80 Sänger, Georg. 1 3„ 11.00 . Kraft, Berta, Laurentiusstraße 28 Kilinger, Georg, Schönau, Marienburger Str. 28 Krematorium Leonhardt, Katharina, Neckarau, Grüngewann Maag, Maria, Talstraße 71 Wandel, August Friedhof Käfertal Wendel, Elisabeth. Jägerstraße 26 Friedhof Sandhofen Lynker, Georg, Jute-Kolonie 1 Lenz, Heinrich, Sonnenstraße Friedhof Seckenheim Bergauer, Georg, Hauptstraße 199 14.00 Mitge eilt von der Friedhofver- waltung der stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) Seite 10 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Dienstag, 3. März 1959/ Nr. 91 Ein neuer Wohnungsbau-Rekord bahnt sich an (eg) Das Jahr 1959 wird voraussichtlich wieder ein Rekordjahr des Wohnungsbaus Werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren am 1. Januar annähernd 406 000 Wohnungen im Bau, aber noch nicht fertiggestellt. Das sind 12 v. H. mehr als An- fang 1958. Zusammen mit den 172 600 geneh- migten, aber noch nicht begonnenen Bau- vorhaben(65,1 v. H. mehr als im Vorjahr) er- gab sich ein sogenannter Bauüberhang von 578 400 Wohnungen gegenüber nur 525 800 Wohnungen im Vorjahr. Dieser Bauüberhang und die günstigen Finanzierungsmöglich- keiten am Kapitalmarkt lassen die Chancen für einen neuen Wohnungsbaurekord in die- sem Jahr sehr günstig erscheinen. Weniger Agrarerzeugnisse a us dem Ausland AP) Die Einfuhren der Bundesrepublik an Agrar- und Ernährungsgütern(ein- schließlich Kaffee und Tabak) sind im ver- gangenen Jahr erstmals zurückgegangen. Die Agrarimporte verminderten sich von zehn Md. DM im Jahre 1957 auf 9,4 Md. DM im letzten Jahr. Wie das Bundesernährungs- ministerium mitteilte, war auch die Einfuhr von Agrarprodukten aus den EWG-Ländern seit 1954 im vergangenen Jahr mit 2,299 Md. DM erstmals um 110 Mill. DM rückläufig. Zurückgegangen sind vor allem die Ein- fuhren an Getreide(von 5,2 Mill. t auf 4,8 Mill. t), von Frischgemüse(von 690 000 t auf 658 000 t) und die Buttereinfuhren(von 46 000 t auf 6000 t), wobei allerdings die im „kleinen Grenzverkehr“ aus Dänemark und den Niederlanden hereingekommen rund zehn- bis zwölftausend Tonnen Butter nicht berücksichtigt sind. 5 Landwirtschaftsprobleme entschärft Die Probleme der Agrarpolitik haben in letzter Zeit an Schärfe verloren, nachdem das Preisniveau für Nahrungsmittel 1958 im Wesentlichen stabil geblieben ist. Das erklärte Staatssekretär Dr. Theodor Sonnemann vor 800 Landwirten in Worms. Sonnemann for- derte, daß das Einkommen der in der Land- wirtschaft tätigen Menschen dem Einkommen der in konjunkturbegünstigteren Wirtschafts- Zweigen Beschäftigten angeglichen werden müsse. Auch der Landwirt sei ein Unter- nehmer, der Anspruch auf einen kosten- gerechten Preis habe. Zu der noch bestehen- den Disparität des Einkommens in der Land- Wirtschaft zu anderen Wirtschaftszweigen sagte Sonnemann, ihre Beseitigung durch Preisanhebung sei nicht aktuell. Vielmehr sei eine Senkung der Gestehungskosten notwen- dig, wobei Rationalisierungsmaßgnahmen, Qualitäts- und Absatzförderung sowie Zins- verbilligungsmaßnahmen eine Rolle spielten. Wirtschaftsaufschwung in den USA (VD)— Der amerikanische Handels- minister Lewis L. Strauss betonte vor ameri- kanischen Wirtschaftlern, dag der Wirt- schaftsaufschwung in den USA weiter an- halte und die Kaufkraft der Bevölkerung einen neuen Höchststand erreicht habe. Wäh- rend das Bruttosozialprodukt im letzten Quartal 1958 eine Jahresrate von 453 Md. Dollar erreichte, habe das Personaleinkom- men im Januar 1959 sogar eine Jahresrate von 362,5 Md. Dollar aufzuweisen gehabt. Es sei damit um rund 10 Md. Dollar höher als im August 1957 gelegen, als die Rezession begann. Die Lagerbestände in der Wirtschaft seien Ende 1958 mit 84,5 Md. Dollar um rund 5 Md. Dollar niedriger als vor einem Jahr gewesen. Die Hohe Behörde ringt nach Luft Ihre Tage scheinen bereits gezählt zu sein „Die Luxemburger tun mir ja leid; sie sehen jetzt ein, daß sie so unnötig sind wie ein Kropf“, spöttelte ein Bundesminister am Tage der Messeeröffnung in Frankfurt/ Main. Tatsächlich mehrt sich in den Hauptstädten der Mitgliedsländer der Widerstand gegen die luxemburgische Apparatur und gegen den ganzen Montan- Vertrag. Die Rundreise von Delegationen der Hohen Behörde in den Hauptstädten der Mitglieds- länder galt dem Zweck, Zustimmung zu Not- maßnahmen zu gewinnen. Auf Belgiens Vor- schlag sollte im Bereich der Montan-Union der Zustand offensichtlicher Krise erklärt werden. Damit wäre die Drosselung der Förderquoten innerhalb der Mitglieds- länder, und der Kohleeinfuhren aus Ländern, die nicht der Union angehören, verbunden. Außer höflichem und geduldigem Zuhören und unverbindlichen Zusagen, die Angelegenheit zu überprüfen, erntete die Delegation aus Luxemburg auf ihrer Reise Keinen Erfolg. Die Hohe Behörde betreibt indessen ver- zweifelt Eigenwerbung mit dem Slogan Paul Finets:„Die Erklärung des Erisenzustandes solle den Unternehmen einen normalen Aus- nutzungsgrad gestatten, der die Arbeiter vor Arbeitslosigkeit schützt.“ Aber gerade das stößt auf höhnischen Widerspruch.„Die Lu- xemburger wollen die Arbeitslosigkeit so ge- recht wie nur möglich verteilen“, wird gesagt. Die Hohe Behörde findet damit auch nur An- klang in Belgien. Aber gerade in Belgien hat die luxemburgische Kohlepolitik völlig ver- sagt. Belgische Kohle ist die teuerste euro- päische Kohle und wird gegenwärtig fast aus- schließlich auf Halde gefördert. Selbst die belgischen Verbraucher weichen auf billigere Auslandskohle— aus dem Ruhrrevier(1,7 Mill. t) oder aus den USA(etwa 2,4 Mill. t)— aus. Dabei hat die Hohe Behörde den Belgiern großzügige— auf rund eine Viertel Milliarde D-Mark geschätzte— europäische Subventio- nen vermittelt. Belgien sollte damit seine technisch und geologisch unzulänglichen Gruben wettbewerbsfähig machen, was es aber nicht tat. Indes wird eine andere Möglichkeit erwo- gen. In Luxemburg erfand man folgende Be- Weiskette: Die Situation in Belgien ist ver- Sleichbar mit einem Ertrinkenden. Wenn die Montan-Union nicht von diesem Ertrinken- den mitgezogen werden soll, dann sei es not- Wendig, sich von dem belgischen Partner zu trennen. Niemand verhehlt sich dabei, daß ein Ausscheren Belgiens aus der Montan- Union ein arger Schönheitsfehler wäre, der die weitere Existenz dieses ersten europa- ischen Marktzusammenschlusses in Frage Stellt. Dabei ergeben sich gerade durch diese kritische Zuspitzung Möglichkeiten, den we- Sen seiner Starrheit recht unpraktikablen Montanvertrag in den Rahmen der Europä- ischen Wirtschafts-Gemeinschaft EWG) ein- zubauen, was eine elastischere Handhabe des Montan-Marktes gewährleisten würde. Von französischer Seite werden in dieser Linie bereits vorbereitende Schritte unter- nommen. Die französische Regierung beab- sichtigt in Kürze eine Reform des Montan- Vertrages vorzuschlagen. Die französische Grundidee scheint zu sein, die Energiepolitik der Montanunionsländer einer dauerhaften Koordinierung zu unterziehen; die Regie- Tungschefs der sechs Länder würden die Energiepolitik der Mitgliedsstaaten definie- ren und die Hohe Behörde würde als bloßes Exekutivorgan die Aufgabe haben, diese Direktiven mit den ihr zustehenden Voll- machten in dem vorgezeichneten Rahmen in die Tat umzusetzen. In französischen Re- gierungskreisen scheint man ferner der An- sicht zu sein, dag der Kompetenzbereich der Hohen Behörde auf alle Energieprodukte, auch auf Erdölprodukte und Naturgas sowie auf den Handel mit Energiestoffen Ausge- dehnt werden müßte. Insbesondere die Ein- fuhrpolitik aus dritten Ländern in Energie- stoffen müßte koordiniert werden. Nach französischer Ansicht erfordert die Aus- beutung der Naturgas- und Erdölreserven in den Mitgliedsstaaten und in der Sahara eine Koordinierung der gesamten Energie- Politik, wenn neue Krisenherde in den Län- dern der Montanunion vermieden werden sollen. Der französische Ministerpräsident Michel Debre hat die Mitglieder der Hohen Behörde anläßlich der jüngsten Pariser Un- terredung über diese französischen Ideen unterrichtet. Wahrscheinlich werden diese Ideen demnächst in Form eines Memoran- dums den übrigen Regierungen der Montan- unionsländer unterbreitet. Indes hat die Hohe Behörde in ihrem Bericht für das Jahr 1958 laut bewegt Klage darüber geführt, daß sie über keine ausrei- chenden Möglichkeiten verfügte, die Kohle- einfuhren aus Drittländern zu beeinflussen. Deswegen hätten diese Einfuhren so stark überhandgenommen. Wenn man ein Jahr Zzurückblättert, findet man in den nur ruck- Sackweise zu verkraftenden luxemburgi- schen Berichten die Anmerkung, die Hohe Behörde halte fest an dem Gedanken, die Kohleeinfuhren aus Drittländern möglichst auszuweiten, um jeder Knappheitserschei- nung vorzubeugen; daß sie dabei leider viel- fach auf Widerstand stoße, könne sie nicht beirren. Solche Widersprüche vermehren na- türlich nicht das Vertrauen in das Funk- tionieren der Montanunion. * Um solches Vertrauen dennoch zu ge- winnen, ist man in Luxemburg auf einen ganz neuartigen Dreh gekommen. Die Hohe Behörde möchte an der Ruhr ein Inspektorat errichten. Dle Aufgabe des Inspektorats Wäre, ein wachsames Auge auf die Absatz- organisationen der Ruhrkohle zu halten, weil in Luxemburg befürchtet wird, die durch ein gemeinsames Büro verbundenen drei Ruhrkohleverkaufskontore funktionie- ren als Kartell. Aerger als mit diesem Vor- schlag konnte man in Luxemburg gar nicht ins Fettnäpfchen treten; denn ein solches Inspektorat stellt eine offensichtliche Be- nachteiligung der Ruhrkohle gegenüber den anderen Mitgliedsländern der Montanunion dar, solange nicht dieselbe Einrichtung auch 2. B. die Charbonnages de France über- Wacht. Die verstaatlichten französischen Ze- chen haben ja auch— für ihre Jahresförde- rung von 60 Millionen t— nur eine einzige Verkaufseinrichtung, und was Kartell an- belangt und Kartelldenken also vom markt wirtschaftlichen Geschehen weit ent- fernten Dirigismus— so kann den Luxem- burgern nur gesagt werden, daß sie selbst mehr daran festhalten als es selbst das straffste Kartell vermag. Uebrigens hat man sich in Luxemburg noch nicht darum be- müht, den Deutschen geeignete Anregungen zu geben, wie das westdeutsche Kohlever- kaufssystem verbessert werden könne. Kri- tiker haben wir im eigenen Lande genug. Dies schafft aber keine Abhilfe, und Lu- xemburg weis anscheinend auch keinen Weg. F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN EWG-Außenzolltarif in der Retorte (VWD) Im Finblick auf die Verhandlungen im Rahmen des allgemeinen Zoll- und Han- delsabkommens(GATT) werden die Arbeiten am Außenzolltarif der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft schon jetzt stark beschleu- nigt. Nach Mitteilung der EWG- Kommission befassen sich gegenwärtig zwei von den Mit- Sliedsregierungen benannte Expertengruppen mit der Ausarbeitung des EWG-Außenzoll- tarifs. Die Kommission untersucht ferner, un- ter welchen Bedingungen die EWG an multi- lateralen Verhandlungen teilnehmen könnte, die von amerikanischer Seite mit dem Ziel einer allgemeinen Zollsenkung innerhalb von vier Jahren um 20 v. H. auf der GATT. Sitzung im Oktober 1958 vorgeschlagen wurden. Bezugsaufforderung beim Bochumer verein (VWD) Der Bochumer Verein für Gugßstahl- fabrikation AG, Bochum, fordert zur Zeichnung junger Aktien zur Durchführumg der im Januar 1958 beschlossenen Kapitalerhöhung um 23 Mill. DM auf 92 Mill. DM auf. Das Bezugsrecht läuft vom 9. März bis zum 4. April. Für drei alte Aktien kann eine neue zu pari bezogen wer- den. Die Ausübung des Bezugsrechtes ist bör- sen umsatzsteuerfrei. Bei einem Kurs von etwa 180 in der letzten Zeit errechnet sich das Be- zugsrecht zu 20 v. H. Dynamit-Nobel mit 500 Mill. DM Umsatz (VD) Einschließlich Tochtergesellschaften Hat die Dynamit- Actien- Gesellschaft vorm. Alfred Nobel und Co., Troisdorf, im Geschäfts- jahr 1958 einen Umsatz von mehr als 500 Mill. DM erreicht gegenüber 444 Mill. DM im Jahr zuvor. Vorstandsvorsitzender Dr. Ernst R. Fischer teilte auf einer Jubilarfeier mut, daß allerdings der Gewinn im Jahre 1958 wegen des harten Wettbewerbs und der dadurch rück- läufigen Verkaufspreise niedriger sein wird als 1957(5,83 Mill. DM einschl. Vortrag). BP-Anleihe in der Schweiz (VWD) Die British Petroleum Company Ltd., London, wird auf dem Schweizer Markt eine Anleihe von 60 Mill. Schweizer Franken auf- nehmen. Das Verkaufsangebot wird durch ein Konsortium Schweizer Banken unter Führung der Schweizerischen Bankgesellschaft erfolgen. Die mit 4½ v. H. verzinsliche Anleihe wird zum Nennwert ausgegeben. Der Prospekt soll am 4. März in der Schweiz veröffentlicht werden. Wie die BP Benzin- und Petroleum-AG, Hamburg, mütteilt, ist dies die erste Anleihe, die eine britische Gesellschaft nach dem Kriege in der Schweiz auflegte. Der Erlös ist für die Erweiterung der Betriebe der BP in Europa einschließlich der Schweizer Tochtergesellschaft bestimmt. US-Farmer übertrafen alle Rekorde (VWD) Die Bruttoeinnahmen der amerika- nischen Landwirtschaft haben 1958 mit 38 Mil- liarden Dollar die Rekord-Bruttoeinnahmen des Jahres 1951 von 37,3 Milliarden Dollar noch übertroffen, berichtet das UsSA-Landwirt- schaftsministerium. Das Nettoeinkommen der Landwirtschaft, das heißt nach Abzug der Be- triebsausgaben, lag nach den Angaben des Landwirtschaftsministeriums mit 13,1 Milliar- den Dollar um rund 20 v. H. höher als 1957. Europas letzter Weg(Montan-Unlon und WG. Von Doz. Dr. habil. Kurt Werner Haesele im Verlag Fritz Knapp, Freamkfurt/ M.— 352 Seiten, Leinen 20,80 PM.) Einstiger Größe Europas seinen Schicksals stunden und in tiefste Erniedrigung führender Zerrissenheit widmet Haesele einen Blick, um von da aus aufbauend die Ideen darzustellen, die zu Europas Vereinigung führen. Denjeni- gen, die im nüchternen wirtschaftlichen Alltag stehen, vermittelt das Buch hervorragende Einblicke in wirtschaftliche Verknüpfung mit der Politik. Anderen— den Europäischen Idea- listen— wird der Weg gezeigt und die einzu- haltenden Grenzen, die Europas letzte Chance darstellen, dem östlichen Sog Widerstand zu bieten. eee Tauziehen um Aktien er Süd. Kundenkreditbank Schon einige Monate währt das Tauziehen um die Mehrheitsbeteiligung an der Süd- deutschen Kundenkreditbank AG., Mann- heim. Das Unternehmen wurde am 24. No- vember 1949 als GmbH. von 78 Gesellschaf- ten aus Kreisen des Mannheimer Einzelhan- dels ins Leben gerufen(eingezahltes Kapital 90 000 DN). Indes haben sich die Geschäfte ausgeweitet. Im Februar 1955 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (Kapital 900 O00 DM). Im letzten veröffent- lichten Geschäftsbericht— für 1957— wurde ein Grundkapital von 1,5 Millionen DM Aus- gewiesen. Es ist indes auf zwei Millionen DI aufgestockt worden. An diesem Grundkapital ist der Mannhei- mer Einzelhandel nur noch sehr schwach be. teiligt. Laut einer Präsenzliste bei der im Jahre 1957 abgehaltenen Hauptversammlung waren Großaktionäre: Die Kundenkreditbank KG. a. A., DM Düsseldorf 8 die Badische Bank AG. 378 800 die Bank für Arbeit und Wirtschaft. 375 000 Heinrich Vetter, Mannheim 159 800 und diverse Kleinaktionäre 203 900 Bei der zwischenzeitlichen Kapitalauf- stockung haben alle Aktionäre von ihrem Bezugsrecht Gebrauch gemacht, so daß sich anteilmähig daraus keine Verschiebung er- gab. Indes fanden die Aktionäre aus Bankkrei- sen merkwürdigerweise wenig Geschmack an dieser Beteiligung. Lediglich persönliche Ge- schäftsinhaber der Kundenkreditbank, Kom- manditgesellschaft auf Aktien, Dr. jur. Walter Kaminsky, Düsseldorf, legte Ehrgeiz an den Tag, das Mannheimer Institut gänz- lich zu schlucken. Wie weit es ihm gelang, ist bisher noch etwas umstritten. Kaminsky er- zählt jedem, der es hören oder nicht hören Will, er besitze bereits 90 Prozent des Aktien- kapitals(= 1,8 Millionen DM). Dabei be- hauptet er, mit dem nicht bankmäßig gebun- denen Großaktionär eher handelseins gewor- den zu sein, als mit den Banken-Großaktio- nären. Dagegen erklärt dieser Aktionär der Aktienbesitz sei nicht veräußert worden. Hingegen bestätigen sowohl die Badische Bank als auch die Bank für Arbeit und Wirt- schaft(jetzt Bank für Gemeinschaft AG.), daß sie ihre Pakete an Kaminsky verkauften. Somit besäßge die Düsseldorfer Kundenkre- ditbank bereits mindestens 75 Prozent des Aktienkapitals der Süddeutschen Kunden- Kreditbank. Das würde für die Absichten der Gruppe Kaminsky, einen Zusammenschluß des Düs- seldorfer und Mannheimer Institutes herbei- zuführen, vollauf genügen. Es ergibt sich aber die Frage, ob ein solcher Zusammen- schluß auch im Interesse der Mannheimer Kundenkreditbank liegt. Die Geschäfte in Mannheim gehen gut. Bei unwesentlichen Verlusten durch säumige Ratenzahler ist der Umsatz des Institutes in steter Ausweitung begriffen. Dasselbe kann wohl auch von Düs- seldorf gesagt werden. Allerdings gilt hier die Einschränkung, daß eine gewisse obere Grenze der Refinanzierungsmöglichkeiten bereits erreicht sein dürfte. In diesem Zusammenhang ist es inter- essant, daß einige Kleinaktionäre der Mann- heimer Kundenkreditbank hoffen, ihre Aktien im Verhältnis 1:1 bei einem etwaigen Zusammenschluß beider Institute gegen Aktien der Kundenkreditbank Düsseldorf eintauschen zu können. Die letzte Börsen- notierung dieser Aktie belief sich auf 349. Tex .—.——..—..———— . 2————— .—— ͤ ſ(— 7 „„..—..— —̃̃ ̃ͤ— ͤ———ñ.—̃—ñ— ...————:..——— —̃——.——— :..———.——— F—.——— ——. ̃ ͤ—.. Wasch- vorföhrung LAVAMAT ö 1 1 a * tiad 5 2. wn eingeloden. dane dberteugen zie zich pensslich vos des weten nchtboren Vorteilen des LAVAMAT. Heute Dienstag, 3. März und morgen Mirtwoch, 4. März 1959, um 10 Uhr, 18 Uhr und 17 Uhr Barzahler erhalten Rabatt! Achtung! 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März 1959 MORGEN Seite 11 Nr. 51 1 eee 1 5 6b 1 1 0 90 0 dürfte über eine Bilanzsumme von etwa Marktberichte 6 Großbanken- Kleeblatt wurde vier ättrig 2 alultarden Pil verfügen. Sie wird somit r 5 i neben den drei bisherigen Großbanken mit 1 ank Die Bank für Gemein wirtschaft AG. Frankfurt/ M. stellt sich vor unüberhörbaren Tönen mitspielen. Zur Divi- Mannheimer Produktenbörse(Off. Not) 5 dendenpolitik meinte Hesselbach, es sei indisd N 4 nl ziehen 5. 8. 5. 1„(VWD) Inländischer Weizen März 4747,40; inl. 8 Am 20. November 1958 beschlossen füh-— es gehören ihm an— Rudolf Bartels, Ham- stehe; sie fördere zugleich bewußt alle Ein Ausschũ i ivi- Rosgen März 4843,50; Weizenmen rybe 403,870 f 5 15 1 5 0 5 88 2— 8 ATZ 45„50; WelZze 2 VDE N. 5 rende Gewerkschafter des DGB unter Vor- burg; Fritz Brünger, Hannover; Alfred Deicke, richtungen ein 1781. wi 1 Haft, dend chüttung einer angemessenen Divi- pis 69, Type 550 64,1066, Type 812 61,085, Type Mann- 5 1 j 8 Frankfurt 1 1 25 er freien Gememn wirtschaft, dende, 1050 89,7061; Brotmehl Type 1600 54,70—56; Ros ö sitz von Willi Richter die Verschmelzung der. erner Eranke, früher 4 öffentlich 8 5 kt 5 2 g 5 5 59,; 1 ype 7.70563 1 4. No- ans der Hamburg, jetzt Frankfurt a. M.: Dr. Hans- ar Ke crishen Wirtschaft, der Genossen Bildung weiterer Rücklagen, genmehl Type 997 60, 15—61, 10, Type 1150 58,15—.59.10, Ischaf- Grundkapital Ludwig Hennemann, Stuttgart; Walter Hessel- schaften und des sozialen Wobnungsbaues. gewährleistet. Hier wird wohl auf die Bildung Type 1370 56,18—57,10; Braugerste 44445; Futter- elhan- n Mill. DV) bach, Frankfurt a. M.; Paul Kullmann, Mün- Das Vorstandsmitglied Walter Hesselbach, weiterer Rücklagen das Hauptaugenmerk ge- n 37,50—36,50 Sorttergerete 2 Capital.. 10 881 3 Michael. Hannover: Gerhard bezeichnet die Behauptung von einer ideolo- richtet werden müssen, denn die Vorstands- 5* to, tür 1 schäfte Bank für Gemeinwirtschaft, dort, Welter Reichardt. 1 1 gischen Ausrichtung der Gemeinwirtschafts- mitglieder verwiesen darauf, daß das Eigen- dustriewecke nicht not.; Auslandshafer 36—39; te die Frankfurt/. 775 Dr. Wolfgang Ritscher Hann 5 bank als abwegig. Schließlich würden immer- kapital im Verhältnis zur Bilanzsumme sehr Mals 4042 Welzenkleie prompt 235, 250, dto. Ischaft Bank für Gemeinwirtschaft, mon, Düsseldorf; Kurt Schneller, Püsseldorf; hin etwas mehr als 50 Prozent der Geschäfte niedrig sei. Eine gleichbleibende Dividende VVV 1 51fent- Düsseldorf i 1 25 R Wagner, Harburgs und Dipl.-Kauf⸗ mit der privaten Wirtschaft abgewickelt. 5 im Vorjahr wurden von allen sechs In- 8 57 Rapeschrgt 29.5030; Sohaschrot 2737,50; wurde Bank für Wirtschaft und Arbeit, mann Max Wilke, Düsseldorf. Hesselbach sagte nichts darüber aus, wie sich stituten sechs Prozent ausgeschüttet— würde FErdnußschrot 38; Palmkernschrot 373 EKokosschrot Maus- eit. 5 verliert bereits mit seiner Konstituierung ein diese 50 Quote auf das Aktiv- und Passiv- dem neuen Institut die Ansammlung von be- 39,50: Leinschrot 4423 Hühnerkörnerfutter 43,28 en B er f 8 in Bankkreisen als Fachmann aufzerordent- geschäft auftellt. Pie neue zusammenge- deutenden Reserven ermöglichen. 3 VVVFFFFFF Bank für Wirtschaft und Arbeit, 185 1 35— 9 80 3 55 1 schlossene Bank für Gemeinwirtschaft AG. Pünktchen mehl 69—79; Dorschmehl 79—35; Speisekartoffeln 5 ö 1 er der Bank für Gemeinwirtschaft in Düssel- 8,50—8,75; Wiesenheu lose 9—10; Luzernheu lose nnhei- München 6 5 a 750—3,75; senhe 8 85 dorf, Friedrich Simon. Trocken bemerkt 1112; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 55 be- Diesen Verschmelzungsvorschlag geneh- das Komuniqué der Bank für„„ Berliner Handels-Ges. gewiesen. Hierbei übersteigen die gesamten 3608,00, dto. Arahtgeprelt 4.00—5 00 Hafer-Ger · 1 migte eine am 2. Dezember abgehaltene schaft AG., Frankfurt/M.:„Herr Friedrich ent ˖ Uquiden Mittel die— mit 143 Millionen D ndert zubig und„ an 8. W Von Simon hat den Wunsch geäußert, aus dem 8 1 verzeichneten— Sichteinlagen um mehr als sich ais Groghandelsdurchschnittspreise Per 100 den Anteilen der drei Aktionäre entfallen Vorstand der Bank auszuscheiden; er befin- Die Verwaltung der Berliner Handels- hundert Prozent. ice, dei Wassonbezug Prompte kaeteamns 4b DN auf: det sich daher im gegenseitigen Einverständ- gesellschaft, Berlin-Franlefurt M. schlägt für i. niänie, Werle, Verlader und Nordssesta tien, 382 500 1 5 1 nis 125 1 das Geschäftsjahr 1958 Ausschüttung von 3,5 Feinmechanik und Optik Mannheimer Schlachtviehmarkt 378 800 er ehemalige Bankrevisor Simon hat Millionen DM für eine I14prozentige Divi- 5 f 8 5 VW leb: 314 1 111 1 e 70 zwar erfolgreicher als seine Kollegen in den dende vor. Für 1957 wurden 2, Millionen 115 5 5 155 1 1 5 1 8 55 e 3„ 1 1 75 000 8 ö Gewerkschaftsbanken Bankgeschäfte betrie- PM— 12 Prozent als Dividende verteilt.(VWD)— Die Einfuhr feinmechanischer 223 Kälber; 2358 Schweine; 2 Schafe. Preise ie 159 80 Eile war geboten, denn nach dem Groß- ben, aber er hat sich auch wiederholt ideolo- Das Kommanditkapital ist allerdings in der und optischer Erzeugnisse in die Bundesrepu- ½ lg Lebendgewient: Ochsen 4. 4224281 3566 103 80 bankengesetz von 1956 war vereinigungs- Sisch gegen die Gewerkschaftsaktionäre ver- Zwischenzeit um fünf auf 25 Millionen DM blik hat sich im 4 ahre 1958 um 34 v. H. auf 5 5 5 1 1 1 5 1 5 willigen Banken eine Frist bis zum 28. De- sündigt. Deswegen hat er keine Chancen erhönt worden. Pie wientigsten Positionen 157 Mill. DA erhöht, teilte der Verband der derklasze 190-153, 4. 170.—-i85, S 186-168, C 142 bis alauff- zꝗcmber 1958 gesetzt worden. Bei Fusionen mehr, zum Vorstandsvorsitzenden berufen der Bilanz: deutschen feinmechanischen und optischen 183; Schwelne BI 134-138, E H, C und D 138.42, ihrem wahrend dieser Zeit werden Grunder werbs- zu werden. Favoriten in diesem Rennen sind In Millonen DM. 1958 1957 2 Industrie mit. Die damit auf 7.6 v. H. des ge- 05 3 8 1 ne 6 sich und Gesellschaftssteuern erlassen. Das macht gegenwärtig Walter Hesselbach und Pr. Wer- Bilamzsumme 606,h0 539,0 7 67 samten Umsatzes gestiegene Importquote sei Mnretend. Kaliber en Beeten. ig er- bei den sechs Gemeinwirtschaftsbanken ins- ner Franke. flüssige Mittel 48,8 379 J. 10,9 als fast bedrohlich anzusehen. Im Vergleich langsam, Kleiner 5 5 gesamt rund zwei Millionen DM aus. Für Der Aufsichtsrat setzt sich aus 48 Mit- Gesamntverbindlichkeiten 523,6 469,5 f 84,1 zu anderen Gruppen der Investitionsgüter- f Cie den Zusammenschluß war auch die Er- Eliedern— 16 davon sind Arbeitnehmerver- Die Einlagen haben sich wie folgt ver- Industrie liege sie weit Über dem Durch- Heidelberger Schlachtviehmarkt ack an wägung malzgebend, daß die Bundesregie- treter= zusammen. Zum ersten Aufeichte- ändert: schnitt, so daß Feinmechanik und Optik schon(vu) Augtrieb: 6 Ochsen de Bullen: 42 Kune: 1 rung ein neues Kreditwesengesetz vorberei- ratsvorsitzenden wurde der DGB- Vorsitzende in Millionen DM 5 1958 1937 als„importintensiv“ bezeichnet werden 32 Färsen; insgesamt 167 Stiick Sroßwieh; 103 Kal Kom- tet. Hierbei soll eine unterste Grenze im Ver- Willi Richter, zu seinem ersten Stellvertreter Fimlagen ins gesennt 482, 4380 könnten. 5 00 5 5 Bullen 1 125 18 jur. hältnis zwischen Eigenkapital einer Bank Heinrich Meins von der GEG- Hamburg.(davon 29,6 Progent. täglich fällig) Der Verband verweist in diesem Zusam- 355 A. 400-110, B 90—100, C 80 urgei: und deren Ausleihungen festgelegt werden. mn zweiten Stellvertreter Wilhelm Pawlik Einlagen von Kreditinstituten 252,0 248,9 menhang auf die durch das Jedermann-Ver- pis 66; Färsen 4. 120128, B 113 1% RN ganz-.. N 1(Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherung) Sonstige Einlasen 230,7 189,1 fahren begünstigte Einfuhr von Ferngläsern, 118190, B 16017; Schweine B E 138-4, C 18 8,% Indes ist— wie von der Rank für Ge, gewählt. Auf der Aktivseite ergeben sich folgende die 1958 fast 45 v. H. der deutschen Produk- bis 139, D 133.120, 1 lu 1. „„%%%%%ßß̊ VVV ˙ð² n? 11 ̃ ̃ 37 ird— die vorg ene Ver Lung voll- Verschmelzung ermögliche die Einleit wegt sich nach den Feststellungen des Ver- 5 i 5 N Sche hören wird 9 g ermögliche die Einleitung Wertpapiere 58,3 37, Wes 0 2 Se- schweine mittel, kleiner Uberstand. Schafe ohne 810% 1 1 Am 775 1 8 2 kostensenkender Rationalisierung und er- kurz- u. mittelfristige Debitoren 204,5 187,3 bandes nicht mehr auf so hohem Stend wie fendenz. 5 eimer weiteren außerordentlichen Haupt- leichtere d interregional. Gel d langfristige Ausleihungen 14,1 17, in den Vorjahren. Dies sei auf die immer i be- n 5 1 ichtere den interregionalen d- un 5 8 ö 4 in 3. Kt ebün⸗ versammlung beschlossen, das Aktienkapital Liquidationsausgleich; sie verbessere das Beteiligungen 24,7 24,4 stärker werdende Konkurrenz am Weltmarkt Handschunsheimer obst- und e 8 5 des neuen Institutes um 1,5 Millionen DM Verhältnis der Einzelengagements zum Im Verhältnis zu den Gesamtverbindlich- sowie auf die Baisse der Rohstoffpreise zu-(v ẽWo) Anfuhr mittel, Absatz gut. Es eraielten: ewor 1 2 S 1 zu erhöhen und somit auf 60 Millionen DM Eigenkapital umd gestattehöbere Ausleihungs. keiten aus den Eimlagen aus aufgenomme- rückzuführen. Der Export bleibe aber eine e e„ 1 aufzurunden. quoten. nen Geldern und Akzepten errechnet sich Lebensfrage, zumal der Inlandsmarkt, wie 5115 Bd. 10—12;: Weigkohl 13; Rotkohl 20; Rosen- 8 Der künftige sich aus sechzehn gleich- Die Bank für Gemein wirtschaft AG sagt eine Barliquidität von 9,32 Prozent— gegen- gerade das letzte Jahr gezeigt habe, nur sehr Kohl 40-33; Grünkohl 20; Möhren 10—12; Rote Bets echtigten Mitgliedern zusammensetzende von sich aus, daß sie allen Teilen irt- über 8,07 Prozent im Jahre 1957. Die Ge- bedingt den rückläufigen Exportumsatz aus- I-10 Radieschen Bd. 50; Sellerie 1520; Lauch rden ber 8 8 daß sie a Teilen der Wirt 215 e leichen 5. 8 ö 5 8 8 0 rügu mtliquiditä i 1 5,1 rogent aus- gleichen könne. 7 ö lische Vorstand schaft und der Bevölkerung zur Verfügung samtliquidität wird mit 55, Wirt- AG.) den FF 5 Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank 2. 22.8. 22,2. 2,3* 4 7 3 5 2 55 9 5 Ruhrstahl— 3¹⁰ Sp. 122 122 rnesaurus„ 5 Siemens.. nkre- 5 2 K K 2 N D 0 7— 2 Filiale Mannheim Rütgers 25 2 Geansſein 2 Noppel St. 2 22 Untkonds 710 70,30 7 Zelisteff Weldhef v. 56 106%— t des 5„ 7 25 8 Phrix Werke 5 19 1— Uscafonds 118,0 118,40 aden- Frankfurt a. M., 2. März 1 1228 g Scheldemandel J 5 p 3 VVV 1 27. 2. 2*. 2 2. 3. Schramm Lac 280 280 3 BN 5 58 128 120 U e Notierte Aktien Dierig, Chr. Lit. A. 180 180 Junghans 306 305 chubert u. Salzer 308 3⁰⁴ Banken Ablösungs-Schuld v.57 105 ½ 105% 5,5 Mannesmann v. 88 114 112 T Düs- Accu 273 263[Dortm. Hörder 127% 127% Kali Chemie— 450 Schultheiß Stämme 318 3¹⁴ and Versicherungen 7 Bundesbahn v. 58 107 107 6.5 VDN v. 5 200 2⁵ arbei- Adlerwerke 180 180 Durlacher Hot 5 5 Karstadt 517 505 Schwarz-Storchen— 470 T 6 Reichsbahn v. 101 101%[Unilever N. v. 55 453 sich 18 1 e 161 557 1 1 7 a 5 502 2 1. f 1 11 Allianz Leben 41⁰— 6 Bundespost v. 55 3 5 101% Phil Glollampenfabr— 522 „Ver Licht u. Kra ein, Schanzlin— 0 jemens alske Allianz Versicherun 103⁵ 10⁴⁰ 7 Bundespost v. 58 10 107 5 g men- AEG 297% 295% El. Lieferungs-Ges. 40⁰ 40⁰ Klöckner Bergbau 13⁵ 133 Sinner 48 2 235 Badische Bank 3 350 304 7 ae v. 58 100 107 imer Aschattenpg. Zellstot 85⁵ 81 Enzinger Union 33⁵— Klöckn. Humb. Deutz 323 320 Stshlwerke Bochum 190 190 Bayer. Hyp.& Wbk. 414% 404 8 Baden-Württbg. v. 57 108%— NE-Metalle te in Badische Anilin 343% 335 Eglinger Maschinen 280 283 1 Klöckner-Werke 148 145⁵ Stahlwerkesüdwestfalen 3559 575 Berliner Handels 437 432 fs Rhid.-Pfalz v. 53 100% 100% 105 BNV 120 U 128% Ettlinger Spinnerei—— Knorr 533 E Südzucker 45, 440, Commerzbank A8 309 360 7.5 Rhld.-Pfalz v. 59 107 107 ½ 2. 3. Gelid Briet en gemberg 1575, karben Baver 340% 245% Kraftw. Rheinfelden— 300 Thyssen 12% 17% Commerzbenk Rest. 7 7 35 Bad. Komm. Lbk. div. 107% 107% elektr. Kupfer 285,.— 288,.— t der Bergbau Lothringen 94 94% Farben Liquis 12 II[Krauß-Maffei 218½ 221 Veith Gummi 480 480 Dt. Bank AG 37⁵ 370 5 Bayer. Hypo. 103 h 198% Blei 38 25 itung Bergb. Neue Hoffnung—— Eein Jetter 176 125 Lahmever 380 384 VDM 325 324 Dt. Bank Rest. 9 9 6 Beyer. Hypo. 102% 103 Aluminium 22⁵ 227 Dü Berger 3⁴⁰— Feldmühle 548 544 Lanz 92 97 T Ver. Dt. Olfarbiken 46⁵ 40⁵ Dt. Centralboden 383 375 5 Pfälz. Hypo. 111 111 Zinn 974 953 üs- Bekule abgestempelt 137% 120 beiten 20% 2900 Lechwerke 2³ 385 B Ver. Slanzstoff 8 357 Pt. Hyp. Bank Brem. 4⁰⁰ 2 5 Plölz. Hypo. 102% 102% Nessing 58 212 2¹⁹ hier ate. nend e 130 130.[Sebt; Fehr 160 100 indes Eis 400% 400 Ver, Stahl(Reste) 1277 478 Presdner Bank A8 37⁴ 30 5 Rhein, Hypo, 102 112 Messing 63 240 2⁴³ b Binding Brauerei 515 515 Gelsenberg 141 140%[Löwenbräu N 47⁰ 4⁵ Wayss& Freytag 474 47⁰ Presdner Bank Rest. 8 8% 0 Rhein Hypo. 10³ 1022 2 Bochumer Verein 170% 175 Goldschmidt 202% 385 Ludwigsh. Walzm 5— Wintershall 8 34 347% Frankf. Hypo, 485 480 3. eiten Bubiag 300 B 200 Gritzner-Kayser 150 150[NMainkfeftwerke 3⁵⁰— Peiss Ikon 75„ Frankf. Rückv. C. u. D. 300 300 Deutsche frele Buderus 2⁵0 2⁴⁰ Grün& Bilfinger 332 329 Mannesmenn 181 178 ½ Zellstoff Waldhof 14³ 141% industriekreditbank 194% 194 industrieobligationen Devisennotierungen Brown, Boveri& Cie 422 410 Gußbstahl Witten 442% 440% Maschinen Buckau 270 202 Pfalz. Hypo.— 47⁰ 108 U nter- Cassella 442 440 Gutehoflnung 368 362 Metallgesellschaft 881 885 Rhein. Hypo. 430 8 8 ABG 56 108 ann- Chemie Albert 27¹ 271 Haid& Neu 600 Moenus— 460 l Unnotierte Aktien 3 BASE v. 56 1087 107% 100 dan. Kronen 60,57 60,69 in Chemie Heyden 230 220 1 Hamborner Bergbau 1023 102 Nordd. Lloyd 94 98 8 Bosch v. 53 105% 100 100 norw. Kronen 38,54 38,66 * re Chemie Verwaltung Hüls] 649% 642 Handels- Union 385 383 NSU 285 200 Beton& Monierbau 3¹5⁵ 315 B Investmentfonds 3 Bosch v. 56 8 107 ½ 1 100 schwed. Kronen 80,71 80,87 ngen Conti Gummi 42¹ 41¹ Hapag 110— Pb 380 380 Burbach Kali 200 208 8 BBC v. 56 108 6 107% 1 engl. 2 115737 11,757 egen Daimler Benz 951 950 Harpener 142% 140% pfalz. Mühlen 115 Dt. Telef,& Kabel 20⁰ 20⁰ Adifonds 112,720— 7 Esso v. 58 100% 100 U 100 htl. 110,595 119,815 8 Demag 350 347 Heidelberger Zement 443 440 phoenix Rheinrohr 185 180 Dt. Golddiscont V. A. 29* 79% Cenegros(8) 9.65— 8 Grkrw. Franken v. 57 103“ 109 ½ 100 belg. fr. 8,354 8,374 Dt. Atlant. Tel. 244 230 floechster Farben 357 347 heinelektre 32 5 Dyckerhoff 440 4⁵⁰ Concentra 152,— 151ʃ, 10 5,5 Großkraftw. Mum. 105% 105% 1000 fürs. 6,8514] 0,8534 rsen- Dt. Contigas 393 391 Hoeschwerke 140% 140% Rbeinstahl 240% 235 Dyvamit Nobel 070 682 Dekefonds 107,90 165,0 a Heidelb. Zement v. 56 108% 18 100 sfrs. 90,07 90,87 49 Dt. Edelstahl— 292 Hochtief— 359 Rheinstrohzellstoff 8 5 Eisenhütte 221 219 Europa 1 101,90— 7 Hoechster Farben v. 58 107 106 1 000 it. Lire 6,720 6,7. 8 h to 46 Tex Dt. Erdöl 2⁵ 204 Holzmann 50⁰ 500 B RWB 307 303% Erin Bergbau 315 315 Fondak 106,80 105,20 s Hoechster Farben v. 57 19% 107% 1 08-Dollat 4,1751 4,1851 Degussa 40³ 4⁵⁰ Hütten Oberhausen 172 109 dto. Vorzüge 351 3409 Eschweiler Berg 13⁰ 132 Fondis 194,4) 188,50 ,s Industriekredb. v. 49— 1 can. 8 4,289 4% 9 Dt. Lino 520 515½ Hütte Siegerland 275 200 Rheinmetell 198 197 Fordwerke 305 305 B Eondre 144, 10 142,60 7,5 industriektredb. v. 57— 100 österr. Schleim 16,108 16,20g 8 0 Pt. Steinzeug 303 303 flise Bergbau St. 8 51 Rheinpreußen 101% 155 Hutschenreuther, Lor. 425 42⁵ Industria 101,10— 8 MAN v. 57 107% 107%] Portugal 14,02 14,14 Dt. Eisenhandel— 150 dto. Genüsse 40 40 Rheinbraunkohle 475 47⁵ Ilseder Hütte 174 174 investe 71,— 168,80 l pfalzwerke v. 57 108 108 T 100 DOM. West 30506 didier- Werke 349 3 Ind. Werke Karlsruhe 238% 230 Riedel 288 288 Kammg. Keiserslaut. 187 187 Television Eleetr.(8) 15,97 15,02 phoentiz-Rheinrohr v.58 107 ½— 100 DM. Ost 29.— 22 1 + Künstl. Zähne 1. dete I. Mal 2 DENTOFIX nält sie fester Mietgesuche Deutschlands größtes Speziolbeus für Verkgufs-Ausstellungen ietel Ihnen zu erstaunlich günstigen Preisen: b We Wildleder-lacken Nappa- lacken, Leder-Mäntel. Auto-coats Leder-Jacken.-Lumberjacks, Rennwesten WIIDiIEpER- JACKEN Langfristige 1 0 Mofiotsrafen ab 10, D 1 b Sofortige Aus ieferung! 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März 1959/ Nr. 31 r— Der Held von Talqverd 20 einem Wiener Gastspiel mit Eugene O'Neills Schauspiel„Fast ein Poet“ in Mannheim Aus dem monumentalen, auf neun Dra- men geplanten Historienwerk, das Eugene ONeill der amerikanischen Vergangenheit gewidmet hatte, ist nicht viel auf die Nach- welt gekommen. Nur drei Stücke dieser Sym- phonie aus der Neuen Welt sind, in sich ab- geschlossen, erhalten Die übrigen, deren Umrisse in zahlreichen Notizen und Skizzen festlagen, blieben Fragment und wurden vernichtet, wohl als O'Neill erkannt hatte, daß er sie nie vollenden würde. * Dem Königlichen Dramatischen Theater in Stockholm, das schon das erste der hinterlas- senen Dramen O'Neills uraufführte(A long day's journey into night), flel auch die Urauf- führung von„A touch of a poet“ zu— es war als ein Vermächtnis gedacht— als Beweis der Dankbarkeit für die vielen außerordent- lichen Aufführungen, die seine Stücke im Laufe der Jahre in diesem Theater erfahren haben, während ihn die Theatermanager am Broadway ablehnten. So kam das seltsame Phänomen zustande, daß das Stück eines der bedeutendsten amerikanischen Dramatiker auf europäischen Bühnen vorgestellt wurde, bevor es seine Landsleute in den Staaten zu schen kriegten, und auch die deutschspra- chige Erstaufführung von„A touch of a poet“ im Landestheater am Salzburger Makart- Platz während der Festspielwochen 1957 lag Wie die von„Eines langen Tages Reise in die Nacht“ vor der amerikanischen. * Ursula und Oscar Fritz Schuh, die die Uebertragung ins Deutsche besorgten, haben dem Stück den Titel„Fast ein Poet“ gegeben. Gewiß, es liegt ein Hauch von Poesie über dem von O'Neill mit ausschweifendem Pinsel komponierten Seelengemälde des„Helden von Talavera“, eines Mannes, der aus der Unbarmherzigkeit seiner armseligen Existenz in die schönere Illusion einer Traumwelt ge flüchtet ist, doch überdecken in diesem salop- den Requiem auf ein verstaubtes Gentleman Ideal, in diesem Klagelied eines egozentri- schen Emporkömmlings über sein gescheiter tes Leben die volkstümlich kräftigen, derben Töne den zarten Duft, ebenso wie die Wirk- Uchkeit des frischen, jungen Amerika die Hirngespinste des antiquierten Kavaliers aus dem dekadenten, altersmüden Europa am Ende zerstört. 2 Das Stück spielt am 27. Juli 1828(dem Jahrestag der Schlacht bei Talavera) in einem Wirtshaus in der Nähe von Boston, das dem abgewrackten irischen Major Cornelius Me- lody gehört, dem von Wellington ausgezeich- neten Helden von Talavera. Er hat Europa und seine ruhmreiche militärische Karriere aufgeben müssen, weil er einen Nebenbuhler im Duell getötet hat, und lebt nur noch in der Erinnerung an die Vergangenheit. 8 Melody ist ein aufgeblasener, großspre. cherischer Phantast geworden, der sich für einen Grandseigneur hält und vor dem Spie- gel seiner Schankstube Verse von Byron zitiert, dem er sich seelenverwandt fühlt. Er hat sich nicht abgefunden mit der Knei- piersmisere seines neuen Lebens und hält mit der tressenbehängten Paradeuniform von Dazumal, einem Reitpferd und einem gehörigen Quantum Whisky in hochmütiger Einsamkeit die Wahnidee des Gestern auf- recht, indem er ebenso konsequent wie arro- Sant die Augen vor der schuldenbeladenen Armseligkeit seiner Gegenwart zukneift. * O'Neill hat das Bild dieses in seine Ver- gangenheit verliebten, versponnenen irischen Emporkömmlings, dem des Vaters mit dunk- len Geschäften verdientes Geld eine glän- zende Erziehung ermöglichte, mit unendlich vielen Details ausgeschmückt, über deren Darstellung die Entwicklung des Dramas etwas mühselig und schleppend vorankommt. In immer neuen Posen und Abschweifungen Wird die eitle Selbstgefälligkeit des unerfreu- Uchen Phraseurs gespiegelt, ehe sich seine Wandlung abzuzeichnen beginnt, die ihn sich endlich in der Wirklichkeit seines Lebens Zurechtfinden läßt. 8 Die Ursache dieses Erwachens ist seine Tochter Sara und ihr Verhältnis zu dem dichtenden, verträumten Sohn reicher Lan- kees., Sie liebt den Vater und haßt die ver- logene Whisky- Welt, in die er geflüchtet ist, und sie sieht in dem Jungen und seiner scheuen Liebe die einzige Möglichkeit, aus all dem herauszukommen. Die Eltern des jungen Mannes haben eine Verbindung ihres Sohnes mit der Tochter des verdrehten Iren abge- lehnt, und während Major Melody stock- besoffen auszieht, um seine gekränkte Ehre zu rächen und furchtbar verprügelt wird, geht sie ins Bett des Freundes, um ihn ausweglos an sich zu fesseln. * Sie kommt als Liebende zurück in die Schankstube, wo alsbald auch der Vater auf- kreuzt, jämmerlich zerschlagen, unbarmher- 21g aus dem Himmel seiner Träume gerissen. Er will fortab nicht mehr sein, als er ist— ein kleiner Kneipenwirt. Die Tochter be- schwört ihn umsonst:„Ich weiß, es ist mein Fehler— immer habe ich dich beleidigt und verspottet— aber ich meinte ja nur deine Lügerei. Die Wahrheit— Talavera— der Herzog, der deine Tapferkeit preist— der Ofkizier in seiner Armee— sogar die Damen in Spanien— tief drinnen war das auch mein Stolz— und daß ich deine Tochter bin... Aber es fruchtet nicht mehr. * So strapaziös und langwierig die Schilde- rung der charakterlichen und psychologischen Zusammenhänge dieses amerikanischen Heldenepos sch streckenweise auf die Nerven legt, so erfreulich dicht und span- nungsvoll hin wiederum ist sie mit den eben- Falls reichlich vorhandenen komödiantischen Elementen des Stücks verknüpft. Rudolf Steinboeck hat sie(in Teo Ottos realistischem Bühnenbild) gut herausgearbeitet für die Aufführung, die jetzt in Mannheim mit nahezu dem gleichen Ensemble wie dem der Salzburger deutschen Erstaufführung zu einer europäischen Tournee startete. Von den wesentlichen Rollen ist lediglich die der Nora(die in Salzburg von Adrienne Gessner gespielt wurde) mit Paula Wessely neu be- setzt worden. * Der Mittelpunkt der faszinierenden Auf- führung aber ist wieder Attila Hörbiger, der den gammeligen Gentleman aus Irland und seine Wandlungen packendes Schauspiel werden läßt. Wie großartig ist er in seiner gespreizten Herrlichkeit, wenn er vor dem Spiegel steht und Byron zitiert(„Wohl stand ich mitten unter ihnen, doch nicht von ihrer Art...), ganz und gar von sich erfüllt und von diesen„besseren Tagen“, in deren Er- innerung er lebt. Wie forciert höflich be- gegnet er den schneidenden Angriffen seiner Umwelt, unbeirrbar in der Aufrechterhal- tung des Trugbildes, das er sich zurechtge- macht hat. Erschütternd der Zusammen- bruch, wie aller falscher Glanz abfällt von ihm mit dem Flitter der zerrissenen, ver- Attila Hörbiger und Paula Wessely in Monnheim Eine Szene aus Rudolf Steinboechs Inszenierung des Schauspiels„Fast ein Poet“ von Eugene O'Neill, das jetzt mit Attila Hörbiger(Major Melody) und Pauld Wessely)(Nora Melody) im Mannheimer Nationaltheater zu einer Europatournee startete. f Foto: Archiv Hoffmeister schmierten Majorsuniform:„Ich werde unter ihnen und einer von ihrer Art sein— und ich werde dieses Leben doppelt genießen nach dem Hundeleben, das der Major mit mir geführt hat“, sagt er und schlurft in die Schankstube. Nichts mehr von Byron und seiner stolzen Einsamkeit. * Aglaja Schmid ist wieder die Sara, die den Kampf gegen des Vaters Verstiegenhei- ten schnippisch und mit bitterem Hohn führt. Sie ist nüchtern, hat einen klaren Kopf, ist eine kühle Rechnerin und doch irgendwie dem Vater verwandt. Herb und ein wenig grell zeichnet Aglaja Schmid das Bild dieses Mädchens; am überzeugendsten ist sie, wenn sie von ihrer Liebe spricht. Marianne Hoppe, die Mutter des Geliebten, ist Kühl und von gläserner Klarheit. Wie ein fremdes Tier beobachtet sie den Major, wäh- rend er ihr die große Rolle des unwidersteh- lichen Liebhabers vorspielt. Sie spricht mit einer leise singenden Stimme, impertinent und selbstsicher bis in die kleinste Be- Wegung, eine Marmorstatue, die einen klir- renden Monolog hält. Schade, daß man sie so schlecht verstehen konnte.— Wunderbar in ihrer demütigen Liebe ist Paula Wessely Als Nora. Ein graues Tierchen ist das, vol- ler Dankbarkeit für jedes Wort aus dem Mund des bewunderten Mannes. Kein Zwei- fel, daß sie ihn und seine Erbärmlichkeit durchschaut hat, aber für sie ist er noch im- mer der Held von Talavera, und sie ist stolz auf ihn. Paula Wessely macht das Urbild miitterlicher Ergebenheit aus dieser Frau. Des Majors rauf- und schnapslustigen Kor- poral spielt Heinz Moog, der mit kräftigen Farben zur Belebung des Kneipenhinter- grunds beiträgt, auf dem sich außer ihm Walter Stumvoll, Fritz Lehmann, Leopold Esterle, Peter Weins und in einer kurzen Episode auch Karl Fochler bewegen. * Die ausgezeichnete Aufführung(von der leider wesentliche Teile der auf vielen Plätzen des Großen Nationaltheaterhauses ungenügenden Akustik zum Opfer fielen) wurde mit sehr herzlichem Beifall aufge- nommen. Die Gäste aus Wien wurden immer wieder vor den Vorhang gerufen. Werner Gilles Boffetf War in New Vork Zu einer neuen Ausstellung des berühmten französischen Malers in der Pariser Galerie Dovid& Gdtnier Der berühmte französische Maler Bernard Buffet war neulich in New Vork. Diesmal nicht, um mit anderen groß verdienenden Zeitgenossen seiner Branche die Türen von Sener Motors Lünlschr anten zu deinen, sondern um der zahlungsfreudigen Rund- schaft der Pariser Galerie David et Garnier seine Vision von New Vork vorzuführen. Die gegenwärtig laufende Ausstellung umfaßt etwa fünfzehn große Bilder, in der- selben dornig tristen Schwarz-Weiß-Manier hergestellt, die ihren Mann berühmt und zum Rolls-Royce- und Schloßbesitzer ge- macht hat; und von der er sich nach soviel Wohltaten offenbar nicht undankbar loszu- sagen wagt. „New Vork“ ist der dritte Zyklus des heute Dreißigjährigen. Nach dem„Zirkus“ mit seinen unterernährten Manegepferdchen und rachitischen Akrobaten, nach der dürren „Jungfrau von Orleans“ und ihren mageren Mannen vor trostlosem Himmel und frost- losen Stadtmauern von Reims hat der junge Meister nun auch New Vork verkaufserfolg- reich eingetristet'. Eine wenig animierte, dafür aber um so Zzahlreichere Menge füllte am Eröffnungstage die Räume der Galerie in der Avenue Ma- tignon. Eine seltsam nüchterne Stimmung, die nicht allein von der entseelten, mechani- schen Einöde kubischer Wolkenkratzer aus- Sing, die als Sujet für die phantasielos ein- wandfreie Gitterstilistik Buffets wie geschaf- ken scheinen, beherrschte das Publikum. Kaum jemand hatte mehr etwas zu sagen zu diesen Bildern, deren Maler in acht Jahren Berühmtheit nicht die geringste Entwicklung oder Vertiefung gezeigt hat. Man ahnte im voraus, daß diese Ausstel- lung nichts Neues, nichts Ueberraschendes bringen würde. Buffet war in New Vork, und ein jeder war in der Lage, sich das Ergebnis selbst vorzustellen. Wolkenkratzer und Buf- fet— das konnte gar nicht anders ausfallen. War er überhaupt da gewesen, oder resul- tiert dieser deprimierende Mangel an imagi- närer Darstellungskraft etwa aus der Tat- sache, daß er die Traurigkeit von New Vork aus der allzu großen Entfernung seines Schlosses in der Provence einzufangen ver- sucht hat? Was in den Anfängen des Malers als künstlerische Vision und interessante stili- stische Eigenart aufgefaßt werden konnte, hat sich mittlerweile durch monotone Ueber- strapazierung bis zur„Mache“ entleert. Der Kritiker der seriösen Pariser Tages- zeitung„Le Monde“ ging sogar so weit, au behaupten, daß in der Ausstellung eine aus- be e Beserabnisstimmung geherrscht Abe. In der Tat gewann man am Abend der Eröffnung den Eindruck, daß das anwesende Publikum sich weniger aus Liebhabern, als aus Kapitalkräftigen Spekulanten zusam- mensetzte, die sich zum Teil wohl mit dem Gedanken tragen mochten, ob es immer noch vertretbar sei, eine Buffet- Inwestition! vor- zunehmen. Bernard Buffet, dessen Bilder heute zwi- schen 10 000 und 50 000 Mark reigend ab- gesetzt werden(auch„New Vork“ soll be- reits ausverkauft sein), gehört, bevor man noch dazu kommt, sich seiner Kunst näher zuzuwenden, in die glorreiche, häufig skan- dalumwitterte Riege der jugendlichen fran- 208ischen Erfolgsphänomene, zu denen auch Francoise Sagan und Brigitte Bardot gezählt werden mögen. Es handelt sich da um eine eigenartige, noch recht neue Erscheinung, die jene von Presse, Rundfunk und Film ins strahlende Licht des Erfolges gehobenen Publikums- idole miteinander verbindet: Sie üben, nach- dem ihr Erfolg lawinenhaft gigantische Aus- maße angenommen hat, eine Art suggestiven Charme auf die Masse aus, der weniger aus mren Werken und Leistungen resultiert, als vielmehr wiederum aus der blendenden Be- neidenswürdigkeit ihrer Berühmtheit selbst. Siegfried Broesecke Drei Heidelberger Maler Ausstellung im Heidelberger Kunstyerein Der bevorstehende 75. Geburtstag von Professor G. F. Hartlaub wird Wahrschein- lich auch einen Wechsel in der Leitung dez Heidelberger Kunstvereins mit sich bringen, da der Jubilar nun die ihm allmählich doch zu beschwerlich werdende Bürde dieses Ehrenamts niederlegen will. So mag es seine besondere Bedeutung haben, daß die über Professor Hartlaubs Ehrentag in seinem Kunstverein laufende Ausstellung(geöffnet bis 22. März) wieder einmal drei der lokalen Meister gewidmet ist und auch Heidelbergs eigenen Rang als kunstschöpferischer Stadt herausstellen könnte. Für den 1892 in EI. lingen geborenen, seit 1922 nach Heidelberg verheirateten und 1957 daselbst Verstorbenen Hermann Biegert ist es die Gedächtnisaus- stellung geworden, neben der noch Arbeiten von Fred Anselm(geboren 1922) und Uwe Wenk- Wolff(geboren 1929 in Mannheim zum ersten Male hier in größerem Umfang zu sehen sind. Von Biegert können nur Aquarelle und zwei Zeichnungen aus den Jahren Zwischen 1948 und 1957 gezeigt werden, die Oelbilder sind längst in Privathand zerstreut, Der Künstler, der fast ausschließlich Landschaf. ten und Stilleben schuf, offenbart sich darin als ein stiller und feiner, subtiler und sehr gleichmäßig wirkender Arbeiter, dem es um die Stimmung geht und deren Wirklichkeit er mit den Mitteln von Licht und Atmosphäre umreißt. Er setzt sich dabei auch auf seine Weise mit den modernen Strömungen aus- einander, scheut durchaus nicht vor der überlegten und durchaus eigenständigen Uebernahme gewisser Anregungen zurück und hat diese auf dem Blatt„Alte Stadt Eglingen“(1948), das das mittelalterliche Stadtbild nach Feininger-Art zu geometri- sierenden Formen auflöst, am glückhaftesten verwertet. Der erst spät zum Malen gekommene Fred Anselm kann bestenfalls wohl erst als Hoffnung bezeichnet werden. In Paris Will er mit impressionistischen Arbeiten begon- nen haben, heute malt er groß formatig und überaus bunt allerhand seltsam eingeweide- förmige Abstraktionen, die sich bereits zu einer Stilmanie zu verkrusten scheinen. Doch gibt es auch zwei expressive, um Seelenaus- druck bemühte Porträts daneben, und einige kleinformatige nichtgegenständliche Ver- suche haben doch einzelne fesselnde und versprechende Ansätze gebracht. Der künstlerisch bedeutsamste der drei ist Uwe Wenk- Wolff, mag auch der Einfluß seiner Lehrer Will Sohl und Xaver Fuhr noch spürbar bleiben. Aber wie hat er doch seine Schülerschaft genützt und ist über sie Hinausgekommen: wenn viel an seinem Ge- fühl für die Farbe von Sohl stammen mag, so kennt er doch sehr genau das Maß und die Dezenz, und wenn in der Formgebung und selbst im Bildformat bisweilen Fuhr nachhallt, gewinnt Wenk-Wolff sich doch schon ein individuelleres Welt-Bild daraus. Wie er sich selbst kommentiert, erkennt er „in entschiedener Abkehr von der totalen Abstraktion das künstlerische Erleben in der Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und seinen psychischen Werten“. So bietet er nun hier zwei Porträts als Pinselzeichnun- gen, Oelbilder mit Landschaften aus dem Neckartal und aus Norwegen, Aquarelle von einer Italienreise, vielfach an expressionisti- sche Formen anknüpfend. Wie er da etwa auf dem Blatt„Acitrezza“, ein kleines Hafenmotiv aus dem durch seinen Kampf des Fischer-Kollektivs gegen die Ausbeutung durch ein Händlerkartell bekannt geworde- nen Notstandsgebiet, das Karge und Harte, das auf seine Art Heroische der Natur her- ausbringt, ist in Bildausschnitt, Formgebung und Koloristik gleich gut gelöst. Die einführenden Worte, die Albrecht Wechssler zur Ausstellungseröffnung sprach, wurden nicht nur durch das Geschrei mit- gebrachter Säuglinge, sondern auch durcli Bravorufe unterbrochen. nn. Koltur-Chronik Das Düsseldorfer Kunstmuseum am Rhein Wird ab Oktober dieses Jahres nach einer etwa emeinhalbjährigen Unterbrechung wieder als Museum zur Verfügung stehen. Aergerliche Unterbrechungen, wie sie verschiedentlich zu heftigen Protesten in der Oeffentlichkeit führ- ten, wird es danm nicht mehr geben, weil der bisherige Vertrag mit der Nord westdeutschen Ausstellumgsgesellschaft gelöst worden ist. Nach diesem 1946 geschlossenen Vertrag muß- ten die Räume des Kunstmuseums bei Anfor- derung durch die NOWEA für groge Düssel- dorfer Ausstellungen allgemeinen Charakters geräumt werden, umd das Museum hatte damn seine Bestände in den Kellern„e ingumotten“. Das war seit 1946 mehrmals geschehen, zuletzt während der Ausstellung Druck und Papier (DRUPA) 1958. Mit einem Aufwand von 1,35 Mill. Mark wird das Gebäude einschließlich der keramischen Abteilung(Hetjens-Museum) renoviert. Eröffnet wird das Rumstmuseum im Oktober u. a. mit einer repräsentativen Schau über den Düsseldorfer Besitz an Meistern der Düsseldorfer Schule des 19. Fahrhunderts. Heinrich Zillich liest am Dienstag, 3. März, 20 Uhr, in der Mennheimer Kunsthalle auf einer Veranstaltung des Volksbunmdes für Dich- bung(Scheffelbund) aus eigemen Werken. Ein Gespräch mit Dr. Claus Helmut Drese, dem neuen Intendanten der Städtischen Bühne Heidelberg, wird am Montag, 9. März, 18 Uhr, über UKW 1 des Südwestfünks ausgestrahlt. Veun im HVerdacui VON DELANA AMES — 61. Fortsetzung Denn ich wußte, daß Dagobert wußte, wer Miranda ermordet hatte. 30 Was ich erwartete, weiß ich selbst nicht genau. Voigt und Peggy saßen im Innenhof und wunderten sich, warum wir anderen nicht zum Cocktail kamen. Ich setzte mich zaghaft auf die Kante eines Stuhls, schlug aber den angebotenen Kognak Aus, weil ich es irgendwie ungehörig fand, noch länger die Gastfreundschaft einer Familie in Anspruch zu nehmen, über die jeden Augenblick ein Gewitter hereinbrechen mußte. Bill setzte sich zu uns und fragte, wo Dagobert und ich geblieben seien. Ich wich seinem Blick Alls, als sei ich selbst schuldig. Ich glaube, ich rechnete einen Augenblick damit, daß Dagobert und der Sheriff kom- men und jemand verhaften würden. Julian und Hal schlenderten durch das Tor und über den Hof heran. Dagobert wird sofort erscheinen, dachte ich. 1 in Wirklichkeit sah ich ihn den ganzen Abend nicht mehr. Es war ein, für mich wenigstens, uner- träglicher Abend. Ob die anderen das auch fanden, kann ich nicht sicher sagen. Ich war ein schlechter Beobachter: denn jede Be- merkung und jede Bewegung der anderen erschienen mir als Vorzeichen dessen, Was, wie ich ja wußte, fällig war. Die Schatten wurden länger, aber ich sah nicht, in welche Richtung sie fielen. Ich versuchte, nicht nachzudenken. Das war natürlich zwecklos. Ich dachte so viel nach, daß mir fast der Kopf platzte. Was ich dachte, war verkehrt und führte zu nichts. Als sich der Abend hinzog, fragte ich mich, ob meine nervöse Gereiztheit anstek- kend sei. Zum Schluß war ich überzeugt, dag die anderen sie sich auch geholt hatten. Hat. ten sie die von mir, oder lag das Unheil in der Luft? Ich hätte mich in mein Zimmer einschließen sollen, wie Sue. Aber ich wußte, daß es unter Menschen noch leichter auszu- halten war als allein. Ich hatte meinen Her- deninstinkt hundertfach zu büßen. Erstens mußte ich Dagoberts Abwesen⸗ heit erklären. Er war in unserer Karre allein Weggefahren, während wir im Hof zusam- mensaßzen. Ich tat, als hätte ich genau das erwartet, und behauptete in einem ekelhaft verlogenen, scherzhaften Ton, daß er ver- mutlich losgebraust sei, um die verführe- rische Volanda zu besuchen. Julian saß neben mir, und ich hätte mir noch im gleichen Augenblick am liebsten die Zunge abgebissen. Ich glaube, er lachte Kurz auf und sagte: Das doch bestimmt nicht, wo er so eine nette Frau haf!“ oder etwas ähnlich Dummes. Pa Fergusson setzte sich nicht zu uns. Er fuhr kurz nach Dagobert in seinem eigenen Wagen fort, und Jones blieb in diskretem Abstand an der gegenüberliegenden Seite der Auffahrt im Schatten der Wirtschafts- gebäude als Posten zurück. Auch als wir gegessen hatten, stand er noch dort, als dunkle Gestalt, die sich gelegentlich, wenn seine Zigarette aufglühte, deutlicher ab- hob. Er erinnerte mich an den Aasgeier, der heute nachmittag unterhalb des Bald Peak über der Schlucht geschwebt hatte. Sue erschien nicht zum Abendbrot. Peggy und Dwight hatten bei ihr geklopft und sich erboten, ihr etwas zu bringen, aber sie hatte angeblich keinen Hunger. Gegen halb neun kam Peggy auf den Hof, wo wir noch bei Unserem Mokka saßen, und tippte mir auf die Schulter. a Ich war froh über die Unterbrechung, denn die belanglose Unterhaltung hatte eine un- angenehme Wendung genommen. Mr. Voigt hatte auf seine tolpatschige Art— ob es Taktlosigkeit oder Berechnung war, wußte ich nicht genau— von Euthanasie angefan- gen. Sei es nicht ein Akt der Menschen- freundlichkeit, argumentierte er, einen Men- schen zu töten, der an einer unheilbaren Krankheit leide? Man erschösse doch auch ein Pferd, wenn es sich quälen müsse, nicht Wahr? „Aber ein Pferd ist ja auch kein mensch. liches Wesen“, widersprach Hal unerwartet. „Menschen haben eine Seele, und dadurch wird alles anders.“ Ich ging mit Peggy ins Haus. Daß Hal theologisch einen Unterschied zwischen Tie- ren und Menschen machte, wunderte mich etwas, weil ich die Vorstellung gehabt hatte, daß er Tiere lieber möge. Bei näherer Uber- legung fand ich, daß Hal wirklich der Ver- nünftigste auf Palo Alto war. Er allein schien sich der bedrückenden Atmosphäre dieses Abends zu entziehen und nicht auf verrückte Gedanken zu kommen. Ich hätte gut daran getan, mir von ihm eine Lektion über Vernunft erteilen zu lassen. Peggy erzählte, daß sie noch einmal bei Sue angeklopft und Sue ihr gesagt habe, sie Würde gern ein paar Rühreier essen, wenn das nicht zu viel Arbeit machen. „Ich habe ihr ein Tablett zurecht ge- macht“, erklärte Peggy,„aber sie möchte gern, daß Sie oder Dagobert ihr das rein- bringen. Wer weiß, wo's bei der piept“, fügte sie, nicht sehr taktwoll, hinzu.„Diese schwangeren Frauen mit ihren Launen.“ Sue öffnete die Tür und schloß wieder hinter mir ab, als ich mit dem Tablett in 5 ihrem Zimmer war. Ich merkte, daß die Verbindungstür zu Dwights Zimmer eben- kalls abgeriegelt war, und sah sie fragend an. Ich habe geschlafen“, sagte Sie, leicht errötend,„und wollte allein sein.“ „Ja natürlich“, nickte ich mit einem Blick auf das unberührte Bett. „Ich habe schon wieder wahnsinnige Kopfschmerzen“, fuhr sie fort.„Wo ist Da- gobert?“ „Das möchte ich auch gern wissen“, mur- melte ich, während ich das Tablett auf einen kleinen Tisch vor einem Sessel stellte. Sie hob den silbernen Deckel ab und be- trachtete die Rühreier, eine Riesenportion, die mit geröstetem Speck und kleinen Brat würstchen garniert War. Auf ihre Bitte, ihr für eine Zigarettenlänge Gesellschaft zu lei- Sten, griff ich in die quadratische Golddose Af ihrem Ankleidetisch und nahm mir eine von den flachen ägyptischen Zigaretten mit ihrem Initial. Ich behauptete, daß sie aus- gezeichnet seien und fragte sie, wo sie die kaufte. Sie erzählte es mir. Es war ein lan- ger, griechischer Name mit einer Adresse in New Vork. „Ich werde Ihnen das aufschreiben“, er- bot sie sich. n f Daß ich ihr überschwenglich dankte, die Adresse in meine Rocktasche schob und ver- sicherte, mich so bald wie möglich mit Mr. Eumophopolis oder sonstwie in Verbindung Zu setzen, zeigt, auf welches Niveau unsere Unterhaltungsversuche hinabgesunken wa- ren. Ich rauchte die Zigarette und unser Ge- spräch schleppte sich wieder mühsam hin. Wiederholt machte ich Anstalten zu gehen, aber sie hielt mich jedesmal zurück. Ich hatte das Gefühl, daß sie nicht allein bleſben wollte. Eier, Speck und Würstchen hatte se in- zwischen aufgegessen. Mir fiel auf, daß se alles bis auf den letzten Rest vertilgte und sogar den Teller noch mit einem Stück Brot Säuberte. „Eine Angewohnheit aus unserer Hunger- zeit in Greenwich Village“, entschuldigte sſe sich lächelnd.„Damals habe ich meinen Tel- ler immer abgeputzt, um Dwight mit gutem Beispiel Voranzugehen.“ Peggy hatte ihr für alle Fälle ein Riesen- stück Apfeltorte und eine Ecke K se mit auf das Tablett gestellt, und Sue machte sich jetzt mit ungeschmälertem Appetit darüber her. In ihrem pflaumenfarbigen Waschsamt- Morgenrock sah sie 80 zart, reizend und Weiblich aus, daß dieser Anblick beunruhi- gend wirkte. Vielleicht merkte sie, daß ich sozusagen innerlich die Augenbrauen hoch- 20g, denn als sie fertig war und das Tablett Wegschob, lachte sie:„Der Verurteilte hat ausgezeichnet gespeist.“ Aus irgendeinem Grunde lief mir dabel eine Gänsehaut über den Rücken., Der Ver- Urteilte?“ wiederholte ich in einem dummen Ton, der unbeschwert klingen sollte. Dann sagte ich, warum, weiß ich selbst nicht „Wovor haben Sie Angst, Sue?“ „Angst?“ „Ja. Angst. Angst!“ „Wieso glauben Sie, daß ich Angst habe, meinte sie mechanisch.„Wovor soll ich mich fürchten?“ „Danach habe ich Sie ja gefragt.“ Unheimliche, blödsinnige Fortsetzung folgt) Alle Rechte durch Ullstein-veullletondlens