Nr. 80 ikum talen ionen ven“, r ein e wie an- um- ebten . Die eiden n der Verke nete 18ion. unk⸗ das d die nzel- , im nente mon- noir“ n des siven gen. ilden vohl- des Volle 1 die sta- und von 887 Herausgeber: Mannheimer Morgen vorlag Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. Verlagsleitung: E. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz ichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; veullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. MHannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 30 616, Ludwigshafen) Rh., Nr. 28 743 Mannheimer 5 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg. 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Der sowjetische Ministerpräsident und Parteichef Chrustschow hat am Montag im Beisein des stellvertretenden Außenministers Sorin und des Sowjet- Botschafters in Pankow, Perwuchin, den SpD-Vorsitzenden Erich Ollenhauer zu einer zweistündigen Unterredung empfangen. Die Aussprache fand in der Ostberliner sowie- tischen Botschaft statt. Ollenhauer hatte zur Bedingung gemacht, daß bei der Unter- redung kein Vertreter der Regierung in Pankow anwesend ist. In einem anschließend veröffentlichten Kommunidué heißt es, die Unterhaltung habe in einer freundschaft- lichen Atmosphäre stattgefunden. Es seien Fragen des Friedens vertrages, des Berlin- Statuts und des Deutschland-Problems erörtert worden. In einer überfüllten Pressekonferenz im Westberliner Rathaus versicherte der SPD- Vorsitzende, er habe die Ueberzeugung ge- wonnen, daß auf sowjetischer Seite der Wille zu Verhendlungen über alle schwebenden Fragen vorhanden sei. Es komme aber dar- auf an, solche Verhandlungen bald in Gang zu bringen. Ollenhauer betonte, es habe sich um eine„sehr offene“ Aussprache gehandelt. in einer Reihe von Punkten, zum Beispiel in der Frage des Berlin-Status und in der Beurteilung der Situation in bezug auf die Deutschland-Frage, sei keine Uebereinstim- mung erzielt worden. Trotzdem äußerte der SPD-Vorsitzende die Ansicht, daß bei einer kommenden Konferenz—„ich glaube an das Zustandekommen einer Vierer-Konfe- renz“— beide Seiten konkrete Vorschläge für die Lösung dieser Probleme zur Debatte stellen müßten. Revolte im Irak in vollem Gange Luftstreitkräfte der Regierung bombardierten Oelstadt Mossul Beirut/ Damaskus(dpa AP). Die Revolu- tion im Irak ist in vollem Gange. Das Zen- trum des Aufstandes, die nordirakische Oel- stadt Mossul, wurde am Montag nicht allein von den Luftstreitkräften der Regierung in Bagdad bombardiert, sondern auch von der Artillerie beschossen. In Mossul haben Stu- denten und Schüler zu den Waffen gegriffen und sich den revolutionären Truppen ange- schlossen. Damit wurde der Irak zum zwei- ten Male innerhalb von acht Monaten zu einem ernsten Krisenherd. Der Führer des Aufstandes, Oberst Abdel Wahab Schauwaf, forderte in einer Rund- funkansprache die Studenten in den übrigen Stäckten des Landes auf, dem Beispiel der Jugend in Mossul zu folgen. Schauwaf sagte: „Der Sender in Bagdad behauptet, daß ich geflüchtet und getötet worden bin. Jetat spreche ich zu euch und sage, daß ich den Kampf bis zum Ende führen werde. Nicht nur die Behauptung über mich, sondern auch die Ergebenheitsdepeschen der Offlziere an den Verräter Kassem sind gefäscht. Die Mehrheit der Armee ist auf unserer Seite.“ Die vom Sender der Aufständischen in Mos- zul verbreiteten Aufrufe zeigen immer deut- licher die antikommunistische Tendenz des Aufstandes. So wurde zum Beispiel dem„ro- ten Führer“ Kassem vorgeworfen, er habe viele tausend politische Gefangene inhaftiert. Nahost-Experten vertreten die Ansicht, daß der Aufstand den Unwillen irakischer Offi- ziere widerspiegele, die ein engeres Verhält- nis ihres Landes zu Nasser und der Vereinig- ben Arabischen Republik wünschen. Der Sender Mossul meldete ferner, daß ach auch die Garnisonen von Kirkuk und Ardil den Aufständischen angeschlossen hät- ten. Der gesamte Norden des Landes mit dem Erdölgebiet werde von den Aufständi- schen kontrolliert. Ein regierungstreuer Sen- der im Irak verbreitet gleichzeitig weiterhin Ergebenheitserklärungen für Kassem. Beide Sender senden zwischen ihren Mitteilungen und Aufrufen britische, französische und alte österreichische Militärmärsche. Eine Meldung Radio Bagdads vom Montagvormit- tag, die Revolte sei zerschlagen worden und Mossul befinde sich fest in der Hand„loya- ler Truppen“, wurde vom Rundfunk der Re- bellen energisch bestritten. Radio Mossul erklärte, es sei wahr, daß„loyale Truppen“ in Mossul stünden. Es handle sich aber um Streikriätkte der Revolution, die jetzt Mossul und bald auch Bagdad kontrollieren wür- den. Der Sender bestritt am Montagnach- mittag auch, daß der Rebellenführer Oberst Schauwaf tot ist. Glaubt nicht an die Lügen der Bagdader Verräter. Die Revolution von Mossul geht ihrem Höhepunkt entgegen.“ Nach einem Rundfunkbericht aus Bagdad Sollte Schauwaf von seinen eigenen Offizie- ren getötet worden sein, nachdem irakische Flugzeuge sein Hauptquartier bombardiert hatten. Der Regierungssender Bagdad verbreitete die ganze Nacht hindurch den Aufruf Gene- ral Kassens, Oberst Schauwaf, auf dessen Kopf eine Prämie von etwa 118 000 Mark ausgesetzt wurde,„tot oder lebend“ herbei- zuschaffen. Der israelische Rundfunk sprach die Vermutung aus, daß der Sender der Auf- ständischen wahrscheinlich nicht in Mossul, sondern in Syrien stünde. Diese Ansicht wird durch die Tatsache gestützt, daß die Propa- gandamaschine der Vereinigten Arabischen Republik auf vollen Touren für Oberst Schauwaf läuft. Wie der Bundespräsident gewählt wird Gesetzentwurf fertiggestellt/ Gelten die Berliner Stimmen? Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Während die Diskussion über die Person des künftigen Bundespräsidenten noch ergebnislos andauert, hat der Bundes- tagsausschuß für Inneres den„Entwurf eines Gesetzes über die Wahl des Bundespräsiden- ten durch die Bundes versammlung“ fertig- gestellt, in dem der technische Ablauf der Bundespräsidentenwahl geregelt ist. Als strittiges Problem klammert der Gesetz- entwurf die Frage aus, ob die Berliner Ab- geordneten in der Bundesversammlung Stimmrecht haben. 1949 und 1954 ist dieses Problem unterschiedlich gelöst worden: Ein- mal wurden die Berliner Stimmen mitge- zählt, einmal nicht. Die SPD fordert, daß die Berliner Stimmen auch diesmal gelten sol- 125 die CDU/CSU ist entgegengesetzter Mei- ing. In dem Entwurf des Bundestagsausschus- ses sind folgende wichtigen Bestimmungen kestgelegt: 1. Der Bundestagspräsident bestimmt Ort und Zeit des Zusammentritts der Bundes- Versammlung. Er leitet auch die Sitzungen und die Geschäfte der Versammlung. 2. Auf die Bundes versammlung findet die Geschäftsordnung des Bundestages sinn- gemäß Anwendung, wenn sich die Versamm- lung keine eigene Geschäftsordnung gibt. 3. Wahlvorschläge kann jedes Mitglied der Bundes versammlung beim Bundesprä- sidenten schriftlich einreichen. Die schrift- liche Zustimmungserklärung des Kandida- ten ist beizufügen. 4. Gewählt wird mit verdeckten, amt- chen Stimmzetteln. Stimmzettel, die auf nicht bekannte Kandidaten lauten, sind un- gültig. 5. Der Bundestagspräsident fordert den Gewählten auf, binnen zweier Tage zu er- Aren, ob er die Wahl annimmt oder nicht. 6. Der Bundestagspräsident veranlaßt die Eidesleistung des Bundespräsidenten, die am Age des Amtsantritts in einer Sondersit- Zung, an der Bundestag und Bundesrat teil- nehmen, stattfinden soll. Die Amtszeit des neuen Präsidenten beginnt mit dem Ablauf der Amtszeit des Vorgängers. 7. Die Mitglieder der Bundesversamm- lung erhalten eine Entschädigung, deren Höhe der Bundestagspräsident in sinnge- mäßer Anwendung der für den Bundestag geltenden Bestimmungen festsetzt. 8. Das Gesetz gilt auch im Lande Berlin gemäß des dritten Ueberleitungsgesetzes vom 4. Januar 1952. Ollenhauer teilte mit, Chrustschow habe ihn während des Gesprächs nach Moskau eingeladen. Er sehe jedoch zunächst noch keine Notwendigkeit, dorthin zu fahren. Veberraschend hat am Montag ein Ver- treter der sowjetischen Botschaft in Ost- berlin im Westberliner Rathaus eine Ein- ladung an den Regierenden Bürgermeister, Willy Brandt, zu einem Gespräch mit Chrustschow abgegeben. Brandt will die Annahme der Einladung von der Zustim- mung der drei westlichen Stadtłommandan- ten, der Bundesregierung und des West- berliner Senats abhängig machen. Brandt lehnt Chrustschow-Einladung ab Willy Brandt hat am Montagabend die Einladung Chrustschows zu einem Gespräch in der Otsberliner Sowietbotschaft abge- lehnt. Wie inoffiziell bekanntgegeben wurde, Würde bei der rechtliche Status Berlins verändert wer- den, da der Regierende Bürgermeister nicht der richtige Gesprächspartner sei. Brandt halte sich jedoch jederzeit für Vier-Mächte- Besprechungen zur Verfügung. Der Berliner Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Scharnowsky, hat den sowjetischen Parteichef in einem offenen Brief aufgefordert, sich persönlich von den Zuständen in Westberlin zu überzeugen. In dem Schreiben heißt es, wenn Chrustschow ständig von Westberlin als dem Gefahren- herd für den Frieden spreche, sollte er die Gelegenheit wahrnehmen, sich persönlich ein objektives Bild zu schaffen. Neuer Berlin- Vorschlag Berlin.(AP/ dpa) Am Montagabend schlug Chrustschow auf einer Kundgebung in Ost- berlin vor, ein Minimum von Truppen der vier Großmächte oder neutraler Staaten in Westberlin zu stationieren, um dort die Ein- Haltung des von der UdssR vorgeschlage- nen Status einer„freien Stadt“ zu garan- tieren. Bisher hat die Sowjetunion s eine „entmilitarisierte freie Stadt“ Westberlin gefordert. Chrustschow wandte sich gegen die Vorschläge, ganz Berlin zu einer„freien Fortsetzung Seite 2) Erich Koch zum einer Annahme der Einladung Ollenhauers Gespräch mit Chrustschow hat offenbar keine uberraschenden Ergebnisse gebracht. Allerdings hewahren beide Seiten uber den Verlauf der Verhandlungen Stillschweigen. Aus einem Kommuniqué geht caum mehr als der ubliche Hintbeis auf die„freundschaftliche Atmosphäre“ hervor. Das Wort„Freundschaft“ ist indessen durch häufigen Gebrauch in Sowjetlcreisen etwas entwertet. Es bleibt deshalb dahingestellt, ob die Tatsache, daß Chrustschom seinem westdeutschen Gast bei dessen Abfahrt „Freundschaft, Freundschiaftll nachrief, mehr ist als eine Randfloskel.- Von lings nach rechts: Der stellvertretende soiojetische Außenminister Sorin, Chrustschow, Ollenhauer.(Sieie neben- stehenden Bericht unseres Berliner Korrespondenten und unseren Kommentar auf Seite 2.) Bild: A Gespräche in„entspannter Atmosphäre“ Macmillan traf Debré/ Heute Paris.(dpa/ AP) Die Berlin- und die Deutschlandfrage waren das Zentralthema der britisch- französischen Gespräche, die am Montagnachmittag am Amtssitz des franzö- sischen Premierministers Michel Debre stattfanden. Der britische Premierminister Harold Macmillan, der in den Mittags- stunden zusammen mit Außenminister Sel- wyn Lloyd in der französischen Hauptstadt Tode verurteilt Längster und kostspieligster Nachkriegsprozeß in Polen beendet Warschau.(dpa) Der ehemalige Gauleiter von Ostpreußen und Zivilverwaltungschef von Bialystok, Erich Koch, ist am Montag in Polen zum Tode verurteilt worden. Das Warschauer Woiwodschaftsgericht fand ihn nach über viermonatiger Verhandlung des Verbrechens gegen die Menschlichkeit und des Kriegsverbrechens, begangen an polni- schen Staaatsbürgern, für schuldig. Das Ur- teil, gegen das Koch Revision beim obersten polnischen Gericht einlegen kann, wurde im überfüllten Zuschauerraum mit Beifall auf- genommen. Der kranke Angeklagte, der jede persönliche Schuld bestritten hatte, sackte nach Anhören des Urteils in seinem Lehn stuhl zusammen. Dureh das Urteil, das den längsten und kostspieligsten Nachkriegsprozeß in Polen beendete, wurde Koch, der während des Krieges auch Reichskommissar der Ukraine war, gleichzeitig aller bürgerlichen Ehren- rechte in Polen und seines etwa noch vor- handenen Vermögens für verlustig erklärt. Außerdem wurde einem jüdischen Zivilklä- ger, dessen gesamte Familie in einem Getto liquidiert worden war, ein symbolischer Schadensersatz von einem Zloty zugespro- chen. In einer kurzen mündlichen Urteils- begründung erklärte der Gerichtsvorsit- zende, die Verantwortung des Angeklagten für zahlreiche Verbrechen sei erwiesen. Das Urteil habe nur auf Todesstrafe lauten kön- nen, da angesichts der ungeheuren Leiden der polnischen Bevölkerung und des hohen Amtes des Angeklagten keine mildere Be- Urteilung möglich sei. Koch habe in der Zeit vom 1. September 1939 bis April 1945 durch Ausführung ver- brecherischer Weisungen des nationalsozia- listichen Regime in Ostpreußen und in den damals von ihm verwalteten polnischen Ge- bieten elementare rechtliche und sittliche Grundsätze des menschlichen Zusammen- lebens und aus eigener Initiative internatio- nale Abmachungen verletzt. Als Hauptfor- men der Vernichtung habe sich Koch der Vergeltungsmaßnahmen und der Stand- gerichte bedient. Er sei auch über das Pro- gramm der Ausrottung der Juden sowie der polnischen Intelligenz unterrichtet gewesen. Zwiscsen Gesfern und Morgen Der Landesverband der nordbadischen CDU sprach sich auf einer internen Sitzung am Wochenende in Karlsruhe für zwei Regierungspräsidien in Baden- Württemberg aus. Der Vorstand, der sich hauptsächlich mit dem Gutachten zur Vereinfachung der Verwaltung befaßte, setzte sich auch für eine Verringerung der Zahl der Forstdirek- tionen, der Oberfmanzdirektionen und der Oberschulämter ein. Ueber den Sitz dieser Behörden müßte allerdings zwischen den einzelnen Landesstellen eine Verständigung erzielt werden. Die Monarchisten, die in der„Volksbe- wegung für Kaiser und Reich“ zusammenge- schlossen sind, haben in einem Schreiben an den Bundeskanzler und die Bundestagsfrak- tionen der Regierungsparteien vorgeschlagen, für die Wahl des Bundespräsidenten den Chef des Hauses Hohenzollern, Prinz Louis Ferdinand, zu nominieren. Fritz Berendsen, CDU-Abgeordneter und früherer Oberst, wird im April als Bri- gadegeneral des Heeres zu einer viermona- tigen Eignungsübung einberufen. Berend- sen will als Berufsoffizier bei der Bundes- wehr bleiben und zu gegebener Zeit sein Abgeordnetenmandat niederlegen. Im 23. Prozeß zur Klärung der Vor- kommnisse um den Bestechungsskandal im Koblenzer Beschaffungsamt der Bundes- wehr verurteilte die Dritte Große Straf- kammer des Landgerichts Koblenz am Mon- tag nach fünftägiger Verhandlung den 54 Jahre alten Textilingenieur Julius Schütte aus Koblenz wegen fortgesetzter schwerer passiver Bestechung in einem Falle in Tat- einheit mit fortgesetzter Untreue und Ge- heimnisverrat zu sieben Monaten Gefängnis, einer Geldstrafe von 500 Mark und einer Wertersatzstrafe von eintausend Mark. Auf die Freiheitsstrafe wurde die Unter- suchungshaft von drei Monaten voll ange- rechnet. Schütte, der vor dem Kriege bei der Wehrmacht Textilingenieur war, hatte als Güteprüfer beim Koblenzer Beschaf- kungsamt Geschenke von Firmenbeauftrag- ten angenommen und dafür Angebotspreise verraten. Aus der CDU ausgetreten sind die saar- ländischen Landtagsabgeordneten Dr. Hubert Ney, Dr. Erwin Albrecht und Karl Stein- nauer. Sie waren bereits am 2. März als Hospitanten in die Fraktion der Deutschen Partei Saar DPS) aufgenommen worden. Ney, einst Landesvorsitzender der CDU und Ministerpräsident, dann Justizminister, hatte sich geweigert, auf das im Rahmenabkom- men vom 30. November 1958 der CSU/ CVP zugesagte Justiz- Ministerium zu verzichten, und damit eine Regierungskrise ausgelöst. Distanziert hat sich die sozialisitische Ju- gendorganisation„Falken“ in einer Ent- schliebhung von einem Beschluß der SPD- Bundestagsfraktion, der den Eintritt von SPD-Mitgliedern in die Bundeswehr befür- Wortete. Das Vertrauen, vor allem der Ju- gend zur SPD, sei durch diesen Beschluß erschüttert worden, heißt es in der Ent- schließung. Der Innenausschuß des Bundestages hat dem Plenum jetzt einen Antrag zugeleitet, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, die Arbeitszeit der Bundesbeamten so zu re- geln, daß jeder zweite Samstag dienstfrei ist. Dabei sollen die von der Mehrzahl der Län- der getroffenen Regelungen berücksichtigt werden, um zu einheitlichen dienstfreien Samstagen bei den Behörden des Bundes und der Länder zu gelangen. Die Regierungen der NATO- Staaten prü- ken gegenwärtig eine abgewandelte Form des polnischen Planes für eine kernwaf⸗ femfreie Zone in Mitteleuropa. Dies teilte der kanadische Außenminister Sidney Smith vor dem außenpolitischen Ausschuß des Un- terhauses in Ottawa mit. König Hussein von Jordanien ist zu einem achttägigen Besuch Formosas in Tai- peh eingetroffen. Der sudanesische Premierminister Gene- ral Ibrahim Abboud hat den prowestlich eingestellten General Ahmed Abdel Wahab seines Postens als Innenminister enthoben und ihn aus dem erst kürzlich neugebilde- ten obersten Militärrat ausgeschlossen. Die französische Flugzeugindustrie will nach Informationen aus gut unterrichteten Kreisen in Paris der Bundesrepublik eine so enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung und beim Bau von Flugzeugen anbieten, daß man in Paris bereits von einer„totalen Inte- gration“ spricht. Besprechungen mit de Gaulle eingetroffen war, berichtete dabei über seine politischen Gespräche in Moskau und wurde von Premierminister Debre über die deutsch- französischen Besprechungen des vergangenen Mittwoch informiert. Die fran- zösischen und britischen Politiker führten dann einen eingehenden Meinungsaus tausch über das deutsche Problem im allgemeinen und Berlin im besonderen, wobei der von der Sowjetunion vorgeschlagene Friedens- vertrag und das Problem der europäischen Sicherheit angeschnitten wurden. Maxmillan ging dabei auch ausführlich auf die sowieti- schen Pläne für ein Disengagement in Mit- teleuropa ein. Wie ein britischer Sprecher im Anschluß an die Unterredung erklärte, verliefen die Besprechungen in einer„entspannten Atmo- sphäre.“ Der Sprecher lehnte es jedoch ab, zu versichern, daß bei den Gesprächen keine Meinungsverschiedenheiten aufgetre- ten seien. Zur Klarstellung der britischen Ansichten über ein militärisches Auseinan- derrücken in Europa sagte er, Großbritan- nien sei bestimmt nicht für ein„Disengage- ment“, wenn man darunter den vollstän- digen Abzug aller Truppen verstehe. Macmillan war auf dem Flugplatz von Premierminister Debre und anderen Mit- gliedern der französischen Regierung emp- fangen worden. In einer kurzen Begrü-⸗ Bungsansprache hatte der britische Pre- mier erklärt, angesichts der großen zwischen Ost und West noch bestehenden Differen- zen seien für den Westen gemeinsame Be- ratungen besonders wichtig, um ‚äunsere ge- meinsame Politik und gemeinsamen Ziele“ zu bestätigen. Frankreichs Hauptstadt ist die erste Etappe Macmillans und Lloyds auf ihrer„Bericht-Reise“, die sie anschließend nach Bonn, Ottawa und Washington führen wird. Die französisch- britischen Besprechun- gen werden am Dienstagvormittag von den Außenministern am Quai d'Orsay fortge- führt. Anschließend empfängt Staatspräsi- dent de Gaulle den britischen Regierungs- chef und den Außenminister. Möglicher- weise schließt sich dann am Nachmittag noch eine Besprechung mit Premierminister Debre an.(Siehe auch Seite 2.) Französische Note im Entwurf fertig Paris.(dpa) Die französische Antwort auf die sowjetische Note vom 2. März ist, wie am Montag aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, im Entwurf bereits fertigge- stellt. Der Entwurf wurde am Samstag den Regierungen der USA, Großbritanniens und der Bundesrepublik übermittelt. Die SA haben ihren Entwurf bereits am Freitag der vergangenen Woche den drei Westmäch⸗ ten bekanntgegeben. Brentano: Disengagement nur in Verbindung mit Wiedervereinigung Bonn.(Ap) Die Bundesregierung sel jederzeit zu einer Diskussion über ein Dis- engagement in Europa bereit, wenn damit konkrete Maßnahmen zur Wiederherstellung der deutschen Einheit in Frieden und Frei- heit verbunden würden, erklärte Bundes- außenminister von Brentano am Montag auf einem Essen der Auslandspresse in Bonn. Ein militärisches Auseinanderrücken der Machtblöcke, ohne daß dabei die Ursachen der politischen Spannung beseitigt würden, lehnte der Bundesaußenminister ab. Wenn die Sowjetunion in der Wiedervereinigungs- frage auf ihrem bisher vertretenen Stand- punkt beharre, hielte er die Erörterung von Disengagement-Plänen für aussichtslos. MORGEN Dienstag, 10. März 1959 Chrustschow hält Hof Nikita Chrustschow, Herrscher aller Russen, hält in Berlin auf gesamtdeutsche Manier Hof. Er, der gefürchtete Zwingherr des Kreml, gibt sich in Deutschlands Reichs- hauptstadt ganz wie ein leutseliger Souve- rän: er verschickt Einladungen ohne Rück- sicht auf Sektoren- oder Zonengrenzen, empfängt politische Prominenz aus beiden Teilen Deutschlands und betreibt so zielbe- Wußt eine Politik der offenen Tür. Er tut das demonstratiav, als wollte er kundtun: Seht mich, den Sowjetführer, ich bin der einzige Mann, der es sich erlauben kann, die Spaltung Deutschland zu ignorieren— wenn ich nur will! Und es ist wahr, er kann mit Adenauer reden oder mit Ollenhauer, hingegen können weder Eisenhower, noch Macmillan, noch de Gaulle sich mit Ulbricht oder Grotewohl so ohne weiteres an einen Tisch setzen. Dennoch war es richtig, daß der Chef der Bonner Opposition, Erich Ollenhauer, Chrustschows Einladung zu einem Gespräch annahm. Zum ersten Mal bot sich dem Vor- sitzenden der SPD die Gelegenheit, die Rolle der Opposition so zu spielen, wie es in Groß- britannien selbstverständlich ist, sobald es sich um in die Außenpolitik einmündende grundlegende nationale Belange handelt: nicht als Gegner der Regierung, sondern als deren Ergänzung insoweit, als sich der Oppo- sition oftmals weitergehende Möglichkeiten zur Erkundung bieten als der Regierung. Ollenhauer hat schon einmal, während seiner Ostasien-Reise, gezeigt, daß er in diesem Sinne staatsmännisch zu denken vermag. Er wird es auch jetzt bei seiner Begegnung mit Chrustschow getan haben. Wir glauben das, auch wenn sich in der CDU schon wieder Stimmen melden, die da ein Haar in der Suppe finden. Es ist gut, daß der Chef der Opposition den Mann, von dem die CDU sagt, er sei der Wirt, ohne den die SPD schon jahrelang ihre politischen politischen Rech- mungen mache, von Angesicht kennengelernt hat. Ollenhauer wird nun genauer wissen, Was er von Chrustschow zu halten hat. Chrustschows Fühlungnahme mit Ollen- hauer und das von ihm beabsichtigte Ge- spräch mit Berlins Regierendem Bürgermei- ster, Willy Brandt, können als eine gewisse Nuancierung der sowjetischen Haltung aus- gelegt werden. Man könnte schlugßfolgern: Chrustschow denkt jetzt, über eine Lösung der Berlin-Frage hinaus, an das Disengage- ment(militärisch verdünnte Zone) auf der Basis des geteilten Deutschlands, in dem Westberlin den Status einer freien Stadt er- hält. Das ist das Konzept, das Macmillan aus Moskau mitgebracht zu haben scheint, und Vielleicht hat Chrustschow versucht, die Bon- ner Opposition auf diese Spur zu setzen. Das Disengagement bietet sich immer stärker als ein Ausweg aus der mitteleuropäischen Sackgasse an und in der Diskussion geht es schon gar nicht mehr wie früher darum, ob Disengagement oder nicht, sondern darum, ob Disengagement mit oder ohne Wiederver- einigung Deutschlands. Die Bundesregierung lehnt Experimente auf der Basis des Status quo ab, sie fordert gleichzeitige Fortschritte in Richtung auf die Wieder vereinigung. Wa- shington hält Bonn dabei die Stange. Doch die Frage ist, wer sich schließlich innerhalb des Westens durchsetzen wird: Macmillan oder Adenauer? Das ist eine für Deutschland entscheidende Frage. whe Galal verschwunden. Istanbul, 9. März Die Unterzeichnung der bilateralen Ver- teidigungsabkommen zwischen den USA einerseits und der Türkei, Persien und Pa- kistan andererseits war nur eine Formalität. Sie ist die schriftliche Bestätigung eines Zu- standes, welcher de facto schon früher be- standen hatte. Das Ereignis gab denn auch der türkischen Presse, welche sich im allge- meinen auf die Veröffentlichung der einzel- nen Vertragsbestimmungen beschränkte, kei- nen Anlaß zu eingehender Kommentierung. Bereits auf der Konferenz der Bagdadpakt- Staaten, welche Ende Juni vergangenen Jah- res nach den dramatischen Ereignissen im Irak und nach der bewaffneten Intervention der Amerikaner im Libanon in London 2⁊u- sammentrat, gab Staatssekretär John Foster Dulles zur Genugtuung der Türkei, des Irans Die USA stützen den Bagdad-Pakt Bilaterale Verteidigungsabkommen mit der Türkei, Persien und Pakistan unterzeichnet Von unserem Korrespondenten Arthur M. und Pakistans die feierliche Erklärung ab, daß die Vereinigten Staaten diesen drei Län- dern im Falle eines Angriffs militärisch zu Hilfe kommen würden. Dieses Garantieversprechen war eine an die Adresse der Sowjetunion gerichtete, un- mihverständliche Warnung, von diesen, nach dem praktischen Ausscheiden des Irak noch übriggebliebenen mohammedanischen Mit- Sliedsstaaten des Bagdad-Paktes die Finger zu lassen. Nach der mündlichen Erklärung Dulles“, welche an sich schon eine genü- gende Garantie darstellte, war an der Ent- schlossenheit der USA, die Unabhängigkeit und territoriale Integrität Persiens, Paki- stans und der Türkei unter allen Umständen zu verteidigen, nicht mehr zu zweifeln. Den beiden letzteren Ländern gegenüber waren die Vereinigten Staaten ja ohnehin schon Die peinliche Note im Hallstein- Prozeß Vernehmung von Botschafter Haas ergab nichts Wesentliches Von unserem Mitarbeiter Carl Schopen Bonn, 9. März Einè Verbalnote und ein Briefwechsel zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Bundeskanzleramt haben in der Montagver- handlung im Bonner Diplomaten- Prozeß zum erstenmal auf Seiten der Angeklagten eine Verlegenheit erkennen lassen. Die Ko- pie der Verbalnote, ein für diesen Prozeß bedeutendes Dokument, wurde am Montag Professor Hallstein gezeigt. Hallstein hatte bisher behauptet, er habe von der Verbal- note vom 16. Juni 1953 an das ägyptische Generalkonsulat in Frankfurt vor ihrer Ab- sendung keine Kenntnis gehabt. Das gleiche hatten die Herren der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes, die an ihr mitgearbeitet haben sollen, der Professor Mosler und Mi- nisterialdirektor Dr. Janz, ebenfalls bestrit- ten. Im Schwurgerichtssaal des Bonner Land- gerichts gab es daher große Augen, als Landgerichtsdirektor Quirini feststellte, dag die Note sowohl von Professor Hallstein als auch von den beiden Beamten der Rechts- abteilung abgezeichnet war. In der Note hat das Auswärtige Amt dem Generalkonsulat mitgeteilt:„Dem Ermitt- lungsverfahren der Staatsanwaltschaft wird die Eröffnung des Hauptverfahrens vor dem zuständigen Gericht folgen. Mit Rücksicht auf die schweren Vorwürfe hält sich das Aus- Wwärtige Amt für verpflichtet, dem königlich ägyptischen Generalkonsulat das Ergebnis der vom Auswärtigen Amt und vom Bundes- ministerium für Wirtschaft durchgeführten Prüfungen zur Kentnis zu bringen.“ Es ging hier um die Verleumdungsanzeige Stracks gegen den Presseattachè des Generalkonsu- lats, Dr. Galal. Von diesem Zeitpunkt an war Professor Hallstein ist in der Montag- Verhandlung zu seinen Erklärungen der ver- gangenen Woche vom Gericht, von der Staatsanwaltschaft und den beiden Verteidi- Sern verhört worden. Zu der Feststellung von Staatsanwalt Pfromm, die Akten des Auswärtigen Amtes ergäben, daß der Ange- klagte bei der Erteilung der Aussagegeneh- migung für sich selbst mitgewirkt habe, sagte Hallstein, er könne sich nicht erinnern. Das führte zum Verlesen eines Briefwech- sels vom Mai 1954 zwischen dem Auswärti- gen Amt und dem Bundeskanzleramt. Der von FHallstein unterschriebene Brief an das Bundeskanzleramt lautet:„In einer Bespre- chung mit Herrn Minister Erhard und Herrn Staatssekretär Westrick über den Fall Strack erfuhr ich gestern, daß das Bundeswirt- schaftsministerium der Staatsanwaltschaft die Akten ausgehändigt hat. Damit ist Ihre Weisung, daß dem von Strack eingeleiteten Strafverfahren kein Vorschub durch Ueber- mittlung von Akten und Erteilung von Aus- sagegenehmigungen geleistet werden sollen, praktisch illusorisch gemacht.“ Hallstein beantwortete dann Fragen über eine mögliche Berufung von Dr. Strack in das Auswärtige Amt. Er sagte, er habe sich Strack gegenüber persönlich zurückgehalten und nicht den Eindruck aufkommen lassen Wollen, als wolle er Strack„den Strafantrag abkaufen“. Erst nach seiner Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft habe sich seine Haltung geändert. Ausführungen des Staats- anwalts hätten ihn überzeugt, daß Strack durch die Umstände subjektiv die Vorstel- lung von einer systematischen Verfolgung habe gewinnen können. g Die Vernehmung des ersten Zeugen in diesem Verfahren, des früheren deutschen Botschafters in Ankara und jetzigen Mis- sionschefs in Tokio, Dr. Haas, erwies sich für die Beweisaufnahme als nicht sehr er- erheblich. Altmeier weist alle Vorwürfe zurück Die Untersuchung des Hauskaufes des Ministerpräsidenten hat begonnen Mainz, 9. März Der rheinland- pfälzische Ministerpräsi- dent, Peter Altmeier, wies am Montag, in der ersten öffentlichen Sitzung des Landtags- ausschusses, der den umstrittenen Hauskauf Altmeiers in Koblenz untersuchen soll, alle gegen ihn erhobenen„beleidigenden Vor- Würfe“ an Hand einer ausführlichen Dar- stellung über die Vorgeschichte des Haus- erwerbs zurück. Altmeier betonte, er habe keinen Einflug auf den Kaufpreis ausgeübt. Er hätte für das 19234 erbaute, außer- ordentlich reparaturbedürftige Haus aller- dings auch nicht mehr als die von der Fi- nanzverwaltung geforderten 54000 Mark bezahlt. Altmeier wehrte sich dagegen, daß der Ministerpräsident ein„Staatsbürger min- deren Rechts“ sein solle. Er sagte, mit leicht- fertigen Unwahrheiten und Entstellungen habe eine„unerhörte Diffamierung“ eines Politikers motiviert werden sollen. Bei der Behandlung der„besonders schwerwiegenden und besonders ehrenkrän- kenden Behauptung“, er sei dem ausgeschie- denen Finanzminister Nowack verpflichtet gewesen, gab Altmeier überraschend ein Schreiben bekannt, mit dem er am 12. Sep- tember 1958 nach Vorliegen des Gutachtens über Nowacks Verhalten als Aufsichtsrats- Vorsitzender der Frankenthaler Schnellpres- senfabrik den Finanzminister zum Rücktritt aufgefordert und angekündigt hatte, im Wei- Serungsfall werde er seine Entlassung als Minister veranlassen. Vier Tage später trat Nowack zurück. —— Dienstag, 10. März 1959/ Nr. 7 setzungen zwar definitiv Stellung bezogen möchte aber offenbar nicht den Grimm des russischen Bären bis zur rasenden Wut reizen. Der Abschluß von Verteidigungspakten mit der Türkei, Pakistan und Persien kommt für die Vereinigten Staaten Prak- durch das Nordatlantische beziehungsweise tisch einem Beitritt zum Bagdadpakt gleich. das Siidostasiatische Verteidigungsbündnis Bisher gehörten sie nur einzelnen Aus- im Falle einer Aggression zu sofortiger mili- schüssen dieser nahöstlichen Abwehrorga- tärischer Hilfeleistung verpflichtet. Es han- nisation an. Nach den Enttäuschungen, dle delte sich damals in London somit eigentlich Washington in den arabischen Ländern er- nur darum, den amerikanischen Schutz auch lebt hat— insbesondere mit Nasser— auf Persien auszudehnen, und die Lücke in scheinen sich die USA heute vor allem dar- der Verteidigungsfront zwischen Belutschi- auf zu konzentieren, den von der Türkel, stan und dem Kaukasus zu schließen. Persien und Pakistan gebildeten Sperr. gürtel militärisch auszubauen, wobei ein be- deutender Teil der Hilfe, die für die ara- bischen Länder vorgesehen ist, diesen be- Währteren und zuverlässigeren Freunden zukommen soll. Stier 11 Die Russen suchten den Abschluß eines formalen iranisch- amerikanischen Militär- Paktes bis zuletzt zu verhindern, indem sie eine Drohnote nach der anderen nach Tehe- ran schickten. Die persische Regierung lieg sich aber durch die sowjetische Einschüchte- rungstaktik nicht beirren und unterzeich- nete nicht nur das bilaterale Verteidigungs- bündnis mit den USA, sondern kündigte auch den längst überfälligen iranisch-rus- der Bundesbahn gab am Montag in Franks sischen Vertrag von 1921, nach dessen Wort- furt die Gene ger Senne laut die Rote Armee theoretisch berechtigt kahrkarten während der Osterfeiertage he- Lewesen wäre, im Falle gegen die Sowiet- kannt. Die Fahrkarten gelten für die Hin- unjon gerichteter kriegerischer Vorberei- fahrt vom 26. März 3.00 Uhr bis 30. März tungen auf persischem Boden in das süd- 24.00 Uhr und für die Rückfahrt vom liche Nachbarland einzumarschieren. 26. März 15.00 Uhr bis 31. März 3.00 Uhr. Die Der Iran orientierte sich schon seit langer Sonntagsrückfahrkarten im Verkehr mit Zeit sichtbar nach dem Westen. Er hat die dem Saarland sind während derselben Zeit umfangreiche Militär- und Wirtschaftshilfe, mit einer Einschränkung gültig: Die Rück die ihm die USA in den letzten Jah- fahrt kann hier erst am 27. März 0.00 Uhr ren gewährten, gerne und bedenkenlos an- angetreten werden. Die nach den Nieder- genommen. Hunderte amerikanischer Ex- landen, der Schweiz, nach Belgien, Luxem- perten und Offiziere helfen schon längst bei burg und Oesterreich gelösten Sonntags- der Durchführung großer wirtschaftlicher rückkahrkarten gelten für die Hinfahrt vom Aufbauwerke und bei der Ausbildung der 26. März 0.00 Uhr bis 30. März 24.00 Uhr persischen Armee. Die Taktik des Gleich- und für die Rückfahrt vom 27. März 0.00 bis gewichthaltens zwischen Rußland und den 31. März 12.00 Uhr. Westmächten, die sich früher bewährt hatte, wurde schon vor einiger Zeit aufgegeben, Ollenhauer:„Wir sprachen., eigentlich bereits 1955, als Persien dem 3 Bagdad-Pakt beitrat. Jetzt hat der Iran die ortsetzung von Seite)) alte Politik endgültig begraben. Dagegen Stadt“ zu machen. Offensichtlich werde bel scheinen die Perser dem Wunsch der Ameri- diesen Vorschlägen ganz vergessen, daß kaner, in dem strategisch wichtigen Land Berlin die Hauptstadt der„DDR“ sei. zwischen Persischem Golf und Kaspischem Die Sowjetzonenregierung werde keine Meer Basen für den Abschuß von Fernlenk- Blockade über Westberlin verhängen. Dies geschossen zu erhalten, noch nicht ent- versicherte Ministerpräsident Otto Grotewohl sprochen zu haben. Die Regierung in Tehe- am Sonntagabend bei einem Empfang für den ran hat in den West-Ost-Auseinander- sowjetischen Minister präsidenten Chrust- schow im ostberliner Rathaus. Die freien Ver- bindungen zu einer entmilitarisierten freien Stadt Westberlin sollten von allen interessier- ten Mächten garantiert werden. Verlängerte Gültigkeit der Sonntagsrückfahrkarten zu Ostern Frankfurt.(dpa) Die Hauptverwaltung Gomulka kommt nicht Grotewohl erklärte, seine Aeußerungen in Leipzig, wonach ein Treffen mit Gomulka und dem tschechoslowakischen Ministerprä- sidenten in Berlin stattfinde, seien ein Miß- verständnis. Carlo Schmid und Fritz Erler nach Moskau Bonn(dpa). Die stellvertretenden Frak- tionsvorsitzenden der SPD im Bundestag, Professor Carlo Schmid und Fritz Erler, wer. den in Kürze eine Informationsreise nach Moskau antreten. Zweck der Reise, teilte die SPD-Fraktion mit, sei es, neue Informationen aus erster Hand zu erhalten. Keine Begeisterung bei der CDU Bonn(gn Eigener Bericht). Mahnend richtete die CDU/CSU in Bonn am Montag in einer ersten Stellungnahme zu dem Besuch Ollenhauers bei Chrustschow und zu der ge- planten. Reise führender Sozialdemokraten nach Moskau an die Opposition die Aufforde- rung, es dürfe im Osten nicht der Eindruck entstehen, als gäbe es in den elementaren Le- bensfragen des deutschen Volkes Meinungs- verschiedenheiten zwischen den demozkrati- schen Parteien der Bundesrepublik. Man dürfe sich auf keinen Fall auf irgendwelche Vorschläge des Kremls, den bisherigen Zu- stand preiszugeben, einlassen, wenn man nicht Berlin gefährden wolle, Durch„Allein- und Sondergespräche“ mit den Sowiets vor Be- ginn der eigentlichen Viermächteverhandlun- gen werde ungewollt die sowjetische Absicht gestützt, die westliche Einheit auseinander- zumanövrieren. Weitere Berichte siehe Seite 10 Der Landtagsausschuß vernahm anschlie- Bend Finanzminister Dr. Dahlgrün, den frü- heren Leiter des Landesamtes für Wieder- gutmachung, Dr. Hans Brenner, und Ministe- rialrat a. D. Dr. Schmitt. Schmitt, der in einem Gutachten den Verkehrswert des Hau- ses auf 75 942 Mark geschätzt hatte, betonte, daß es sich dabei nicht um eine Kaufpreis- ermittlung gehandelt habe, sondern um einen Vorschlag für die Liegenschaftsverwaltung. Diese könne nach den geltenden Bestimmun- gen noch andere kaufpreisbildende Faktoren berücksichtigen und die Interessen der an einem Hauskauf beteiligten Parteien ab- Wägen. Dr. Dahlgrün und Dr. Brenner bestätigten die Angaben des Minister präsidenten, Bren- ner sagte:„Das Verkaufsangebot entsprach genau den Wertermittlungen der Oberflnanz- direktion.“ Er selbst würde das Gebäude we- gen seiner zahlreichen Mängel abreißen las- sen, wenn es ihm für das Land zum Kauf angeboten würde. Die Verhandlung ergab ferner, daß Mi- nisterpräsident Altmeier trotz eines gesetz- lichen Anspruches auf eine Dienstwohnung verzichtet hat. Sein Haus in Koblenz wird daher auch zur Erfüllung von Amtspflichten benutzt. 5 Am späten Nachmittag unterbrach der Ausschuß die Zeugenvernehmungen. Am Mittwochvormittag sollen das Haus Altmeiers und vergleichbare Gebäude in Koblenz be- sichtigt werden. Der Ausschuß beabsichtigt, seine Untersuchungen am Mittwoch abzu- schließen.(dpa) Disengagement ohne Wiedervereinigung Macmillans politische Akzentverschiebung/ Deutsche Einheit— will er sie noch? Von unserem Korrespond In dem nachfolgenden Beitrag gibt unser Ständiger Korrespondent in London seinen persönlichen Eindruck von der Haltung vie- ler Engländer gegenüber dem Anliegen der Wiedervereinigung Deutschlands wieder. Neu ist daren nicht, daß es eine derartige Hal- tung in Großbritannien gibt, sondern daß sie munmehr zum Regierungskurs geworden sein soll. Wir veröffentlichen den Artikel als Hin- weis auf eine wichtige politische Strömung, ohme jedoch dem Ergebnis der Verhandlungen Macmillans in den westlichen Hauptstädten Vorgreifen zu wollen. Die Redaktion London, 9. März Nach Macmillans Moskauer Patrouillen- gang folgt jetzt die Lagebesprechung mit den Westlichen Verbündeten. Es soll die endgül- tige Marschroute für die Verhandlungen mit den Sowjets über das leidigste Thema briti- scher Nachkriegspolitik, nämlich über Berlin und die deutsche Frage, festgelegt werden. Kein Engländer zweifelt daran, daß seinem Regierungschef dabei die führende Rolle zu- ällt. Nicht allein, weil er es war, der den mu- tigen Schritt in die Höhle der ewigen Nein- Sager gewagt und ein halbes Ja zu Verhand- lungen„auf dem Gipfel“ und„wenn es denn sein muß, vorher auf der nächstniedrigeren Ebene mit nach Hause gebracht hat; auch nicht nur deshalb, weil durch Erkrankungen und Indispositionen anderer Staatsmänner die Führungsrolle zwangsläufig auf den Ak- tivsten, eben Macmillan, übergegangen ist, sondern weil man in England instinktiv fühlt, daß mar in der Kernfrage der internationa- len Politik langsam und zunächst unbemerkt, aber gleichwohl entscheidend eine kleine Ak- zentverschiebung vorgenommen hat, die sich bei geschickter Taktik zu einem Wendepunkt gestalten kann. Regierung und Opposition in England sind sich heute in der grundlegenden Frage des deutschen Problems offensichtlich weitgehend einig. Sie machen beide keine Konzessionen hinsichtlich der Berechtigung der Anwesen- enten Dr. Werner G. Krug heit westlicher Truppen in Berlin und hin- sichtlich des ungehinderten Zugangs nach Ber- Iin. Darin ist kein Unterschied zu der Haltung der westlichen Verbündeten festzustellen— Wenigstens äußerlich. Natürlich will auch kein Engländer„für Berlin sterben“, wie es 80 vereinfachend und so oberflächlich heißt. Da- mit dieser Fall nicht eintritt, haben die Eng- länder— von der Opposition durch ewiges Drängen langsam vorbereitet und von der Regierungspartei allmählich aufgegriffen— eine kleine Schwenkung in ihrer Einstellung zur Lösung des Deutschlandproblems vorge- nommen. Sie sagen nicht mehr unbedingt: Wiedervereinigung auf Grund freier Wahlen und als erster Schritt zur Lösung des euro- päischen Sicherheitsproblems, sondern jetzt heißt es— Macmillan hat es mit Nachdruck ausgesprochen— aus ihrem Munde: in der Lösung der Frage der europäischen Sicher- heit, der Atomabrüstung und der Schaffung einer militärisch verdünnten Zone sieht man die besten, weil einzig vernünftigen Voraus- setzungen zur endlichen Bereinigung auch der deutschen Frage. Zu diesem Zweck hat man auf Gedanken zurückgegriffen, die zutiefst im englischen Volk verankert sind. Macmillans Vorgänger, Sir Anthony Eden, hat sie bereits 1955 in einem längst vergessenen Plan ausgesprochen. Er schlug damals schon etwas vor, was mittler- weile unter dem Schlachtruf„Rapackiplan“, „Verbesserter Rapackiplan“,„Gaitskellplan“ oder kurz„Disengagement“ zu einer etwas anrüchigen Berühmtheit geworden ist. Es ist an dieser Stelle schon viel und oft ausein- andergesetzt worden, was den Kernpunkt all dieser Vorschläge ausmacht: nämlich das langsame Auseinanderrücken der beiden Machtblöcke und die Schaffung einer weit- gehend abgerüsteten Zone in Mitteleuropa. Sie soll nach der einen Vorstellung— Eng- lands Außenminister hat sie kürzlich im Un- terhaus erwähnt— von der Oder bis zum Rhein reichen, nach den Plänen des polni- schen Außenministers Rapacki soll sie die beiden Teile Deutschlands, Polen, die Tsche- choslowakei und eventuell sogar auch Ungarn umfassen. Was die britische Regierung bisher dem Volk noch schamhaft verschweigt, was dafür die Opposition um so lautstärker fordert und verkündet, ist ein abgerüstetes und bin- dungs- und bündnisfreies Deutschland. Die Bundesrepublik könnte in einem solcher Art gesicherten und kontrollierten Europa ebenso wenig der NATO weiter angehören Wie die Sowjetzone dem Warschauer Pakt. Damit wäre man aus englischer Sicht zu- gleich noch viele andere Sorgen 10s, als da sind: Man brauchte keine Rheinarmee mehr zu unterhalten, man müßte nicht mehr die Achse Bonn Paris und die allmählich Realität werdende Einigung Europas fürch- ten. Wenn man von englischer Seite aus die Weltlage überblickt, so ist Deutschland nach Wie vor das Sorgenkind der britischen Poli- tik. Die Fakten sind für den englischen Mann auf der Straße höchst einleuchtend: Wegen Berlin gab es die Luftbrücke, wegen der Teilung Deutschlands gibt es den Kalten Krieg, wegen der deutschen Konkurrenz gibt es Schwierigkeiten im englischen Außenhan- del. Das Ressentiment gegen Deutschlamdi ist allgegenwärtig, und es bedarf nur des klein- sten Anlasses, um es hell aufflackern zu lassen, In vielen Gesprächen mit Englän- dern aller Parteirichtungen und aus den verschiedensten Lebenssphären wurde wie- der das eine, unumstögliche Argument vor- gebracht: die Furcht vor den Deutschen. Diese Furcht, so wurde hinzugefügt, müßte sich zwangsläufig vergrößern, wenn wir es nicht mehr mit einem geteilten, sondern einem wieder vereinigten Deutschland zu tun haben. Und stets folgte die Frage: Kön- nen die Franzosen, die Russen, die Ameri- kaner, die übrigen Europäer ein solches wie- dervereinigtes Deutschland wollen? Für viele Engländer ist die Beantwortung dieser Frage denkbar einfach Um diese Furcht auszuschalten, endgültig und für im- mer, bietet sich fast wie von selbst der Ge- danke eines politisch und militärisch neutra- lisierten Niemandslandes zwischen Ost und West em, gekrönt von einem Engagement müt der mächtigen Militärmaschine der So- Wjetunion. Ein neutralisiertes, abgerüstetes, militärisch von den anderen Mächten dau- ernd kontrolliertes Deutschland, das zudem noch in zwei feinliche Ideologien und Staats- systeme hoffnungslos aufgesplittert ist, wäh- rend seine einstige Hauptstadt unter UNO- Kontrolle als„Freie Stadt“ eine Sonderexi- stenz lebt— das erscheint in vielen engli- schen Augen als das Ei des Kolumbus. UsS-Heeresminister warnt vor Gefahr einer Doppelkrise Washington.(dpa) Vor der Gefahr einer zweifachen Krise in Europa und im Fernen Osten warnte der amerikanische Heeres- minister Wilber Brucker. Er sagte, in Wa- shington bestehe beträchtliche Besorgnis darüber, daß auch im Gebiet von Formosa die Auseinandersetzungen wieder aufflam- men könnten und zwar zur gleichen Zeit, da die Berlin- Krise einen Höhepunkt erreiche. Diese Möglichkeit bedeute, daß die USA ihre Streitkräfte für ein Eingreifen in beiden Ge- bieten bereithalten müßten. Gleichzeitig lehnte Brucker jedoch eine allgemeine Mobil- machung— ebenso wie schon vor wenigen Tagen Präsident Eisenhower— als unzeit- gemäß ab. Natürlich würden in Washington Erwägungen und Planungen für jeden denk- baren Fall angestellt. EOKA-Führer Grivas stellt sich hinter Makarios London.(Wã ⁸ k— Eig. Bericht) Der Friede Auf Zypern ist endgültig gesichert, seit der Führer der EOKA- Aufständischen, Oberst Grivas, nunmehr sein wochenlanges Schwei- gen gebrochen hat. In einem am gestrigen Montag auf der Insel verteilten und von seinen Anhängern begeistert aufgenom- menen Flugblatt fordert Grivas seine An- hänger auf, den Kampf sofort einzustellen, auf weitere Gewalt zu verzichten und sich geschlossen hinter Erzbischof Makarios 2u stellen. Natürlich wird diese Vorstellung nicht mit der brutalen Offenheit geäußert, wie sie hier, grob verallgemeinernd und aller schö- nen Verbrämungen entkleidet, dargelegt Wurde, wenn das östliche Tauwetter einen Sinn haben soll, dessen Einsetzen in Eng- land allenthalben mit solch ehrlicher Be- geisterung begrüßt wurde, muß ihm eine Einigung zwischen beiden Lagern über eine friedliche Koexistenz folgen. Sie ist nur durch die Lösung der deutschen Frage zu er- reichen, und hier wiederum nur dadurch, daß man die offenen Forderungen der So- Wjets mit seinen eigen, geheimen Wünschen und Vorstellungen in Einklang bringt. Es wird vieler Geduld und vieler über- zeugender Argumente bedürfen, in Paris, in Bonn, in Washington und sonstwo von sel- ten der NATO- Verbündeten, um Minister- präsident Macmillan, seine Regierung und sein Volk davon zu überzeugen, daß es bei den bevorstehenden Konferenzen mit den So- Wjets um mehr geht als um eine Einigung auf Kosten Deutschlands, daß es in all den Jahren seit Kriegsende um eine Auseinan- dersetzung zwischen Ost und West, daß es in Wirklichkeit um Freiheit oder Unter- drückung geht, daß schließlich diese Ausein- Alidersetzung vom Westen nur zu gewinnen ist, wenn er einheitlich und geschlossen zu- Operst Grivas auf Grund des ihm von Gou- sammensteht, und nicht dadurch, daß er verneur Sir Hugh Foot zugesicherten freien einen Verbündeten opfert für eine vorüber- Geleits bereits die Insel verlassen haben gehende, unsichere Atempause. und nach Griechenland zurückgekehrt sein. Ein griechisches Sonderflugzeug landete am Montag auf Zypern und nahm 23 zu langen Freiheitsstrafen verurteilte EORA- Aufständische auf, die vom britischen Gou- verneur gegen die Zusicherung freigelassen worden Waren, daß sie sofort die Insel ver- lassen. Als Gäste des Landes werden sie bis zur Bildung der Republik Zypern in Griechenland bleiben. Nach noch unbestä-⸗ tigten Meldungen aus Nikosia soll auch SSS SNN. rns N e NA Hern g rage r coe dae. es da o 222— e 9 1 5—— 2—————— 4— 2— 2 2— 17. . e ee e Nr. 57 22 Ogen, am des n Wut Pakten Persien Prak- leich. Aus- arorga- en, die rn er- ser— m dar- Türkel, Sperr- din be- e àra- 8 unden ern altung Frank- Srück⸗ ge be- Hin- März vom ir. Die mit n Zeit Rück- 0 Uhr leder- uxem- ntags-⸗ t vom D Uhr 00 bis n... de be! daſ keine Dies ewohl ir den arust- Ver- kreien ssier- gen in nulka prä- Mig oskau Frak- estag, Wer- nach die ionen mend Ag in esuch 1 ge- raten orde- ruck Le- mgs- trati- Man elche Au- nicht und Be- Uun- sicht der- 0 — diner rnen eres- Wa- rgnis mosa lam- t, da iche. ihre Ge- zeitig obil- ligen zeit- gton enk⸗ ede der perst Wel⸗ igen Von om- An- len, sich dete Au KA- vou- ssen ver- bis stä⸗ auch ou eien ben ein. Nr. 7 Dienstag, 10. März 1939 MORGEN Seite 8 Was sonst noch gescha g Nach sechsmonatigen Untersuchungen hat die amerikanische Kriminalpolizei fünf Männer unter der Anschuldigung verhaftet, Kinder zum Verteilen von Rauschgift be- nutzt zu haben. Bei den Kindern handelt es sich um zwei Mädchen im Alter von elf und 16 Jahren und einen zehnjährigen Jun- gen. Obwohl sie nach Mitteilung der Staats- anwaltschaft gewußt haben, was sie taten, sind bisher keine Schritte gegen sie unter- nommen worden.* Die amerikanische Behörde für den Welt- raum erwägt gegenwärtig die Einrichtung zweier weiterer Funkortungsstationen zur Kontrolle von Weltraumraketen, eine in Südafrika und eine in Australien. Bisher besteht eine solche Station in Goldstone in Kalifornien. Diese Stationen haben die Auf- gabe, die in den Weltraum geschossenen Ra- keten und Satelliten so weit und so lange wie möglich auf ihrer Bahn zu verfolgen. * In New Vork sind weitere sieben pol nische Frauen eingetroffen, die während des Krieges im Konzentrationslager Ravens- prück medizinischen„Experimenten“ ausge- setzt worden waren und deren Behandlung jetzt von amerikanischen Fachärzten über- nommen werden wird. Bereits im Dezem- ber vergangenen Jahres waren 27 polnische Frauen nach den Vereinigten Staaten ein- geladen worden. * Zwei amerikanische Wissenschaftler ha- pen eine neue Art von Klimaanlage für Krankenhäuser und Operationsräume ent- wickelt, die mit einer fast vollkommenen Sicherheit durch ultra-violette Strahlen auf Antibiotica nicht reagierende Bakterien, darunter vor allem den sogenannten„Sta- phylococcus aureus“ vernichten. * In den letzten Tagen wurden in War- schau täglich 10 000 bis 15 000 neue Grippe- fälle registriert. In der Millionenstadt sind bisher 150 000 Menschen an Grippe erkrankt. * Im Prager Biologischen Institut der tschechoslowakischen Akademie der Wissen- schaften haben nach einer Meldung der tschechoslowakischen Nachrichtenagentur Ceteka Forscher zwei neue Arten des Anti- biotikums Aureomyzin entwickelt, die mit den Namen„Aureomyzin-Citrate“ und„Au- reomyzin-Vinan“ bezeichnet werden. Die beiden neuen Präparate sollen nach der Meldung der Agentur die bisher bei der Eirnahme von Aureomyzin-Tabletten beob- achteten Verdauungsstörungen durch den Zusatz von organischen Säuren verhindern. * Eine entsetzliche Mordtat ist in der nor- wegischen Stadt Trondheim begangen wor- den. Die 16jährige Signe Hallien wurde von einem unbekannten Täter im Keller ihres elterlichen Hauses schwer verletzt, aber noch lebend begraben. Die Leiche des er- stickten Mädchens wies schwere Schnitt- wunden an Kopf, Hals und Rücken auf Nach den bisherigen Ermittlungen der Po- zei deuten keine Anzeichen auf ein Sexual- verbrechen hin. * Die beiden sowjetischen Wissenschaftler I. S. Schklowksij und W. I. Krasnowkij be- richteten am Sonntag in einem Artikel in dem sowjetischen Regierungsblatt„Iswe⸗ stija“, daß nach den Meßergebnissen mit der SsOoWaetischen Mondrakete Einflüsse von Kernwaffen versuchen auf die Wetterlage doch nicht ausgeschlossen seien. * Sechs amerikanischen Wissenschaftlern ist es nach andershalbjährigen Arbeiten gelun- gen, ein neues Elementarteilchen nachzu- weisen, von dem man bisher nur durch theoretische Berechnungen wußte, daß es vorhanden sein mußte. Das Teilchen trägt die Bezeichnung XI-Null und hat nur eine Lebensdauer von einer milliardenstel Se- kunde. Die Experimente wurden mit dem Bevatron, dem größten Teilchenbeschleuni- ger, durchgeführt. Unter 70 000 Photogra- phien zeigte eine einzige die Existenz des Teilchens. Praktische Bedeutung ist nach Angabe der Entdecker dem Nachweis vor- erst nicht beizumessen. Er wird jedoch dazu beitragen, die Kenntnisse von der Struktur der Materie zu fördern. * Eine 27 jährige Aegypterin hat nach einem Bericht der Kairoer Zeitung„Al Ahram“ slamesische Zwillinge zur Welt gebracht, die am Kopf zusammengewachsen sind. Mutter und Kinder sind in ein Krankenhaus einge- Uefert worden, um die Möglichkeit einer Trennung der Kinder zu prüfen. Kaffeebäume auch nördlich des 22. Breitengrades In Israel ist der Kaffeeanbau geglückt/ Einfache Methode führte zum Ziel/ Auch für andere Länder interessant Kalifornien, Südafrika und die Türkei haben— nächst Israel— das größte Inter- esse für eine umwälzende wissenschaftliche Leistung, die der land wirtschaftlichen Ver- suchs-Station in Rehovoth zu verdanken ist. Dr. V. Gindel, einer der führenden israeli- schen Forscher auf dem Gebiete der Land- wirtschaft, hat es fertig gebracht, Kaffee- bäume zu entwickeln, die mit dem Klima Israels„zufrieden“ sind, und es scheint, daß seine Methode in anderen Ländern mit ähn- lichen klimatischen Bedingungen wiederholt werden kann. Bisher wuchs der Kaffeebaum nur zwi- schen 22 Grad nördlicher und 22 Grad süd- licher Breite. Alle früheren Versuche, ihn in Weniger heißen Regionen anzusiedeln, sind mißgglückt. In Kalifgrnien hat man sich seit mehr als fünfzig Jahren vergeblich bemüht, und arabische Landwirte haben— auch in Palästina seit Jahrhunderten erfolglos versucht, die Grenze des Kaffeeanbaus nach Norden vorzuschieben. Dr. Gindel arbeitet seit zehn Jahren mit Kaffee soll Kaffee wächst in tropischen Gebieten mit einem sehr gleichmäßigen Klima, das keine Wesentlichen jahreszeitlichen Unterschiede kennt. In den wichtigsten Erzeugungslän- dern— Brasilien, Kolumbien, Costa Rica und so weiter— sieht man daher die Kaffee- bäume gleichzeitig teilweise in voller Blüte, teilweise Knospen und teilweise ausgereifte Beeren tragen. Infolgedessen gibt es keine eigentliche Erntesaison, und in manchen Ge- genden müssen die Beeren bis zu fünfzehn- mal jährlich geerntet werden. Das erhöht die Gestehungskosten natürlich sehr. Versucht man, die Ernte nur einmal im Jahr abzu- halten, was zum Beispiel in Teilen von Bra- silien aus Mangel an Arbeitskräften ge- schieht, so leidet die Qualität des Kaffees darunter. Es läßt sich nicht vermeiden, daß bei der einmaligen Ernte auch halbreife und überreife Beeren gepflückt werden. Latein amerikanische Agronomen, an ster Stelle der brasilianische Botaniker Dr. Paulo Alvim, bemühen sich daher schon seit Jahren, den Mechanismus zu erforschen, der die Kaffeeblüte reguliert, Ihre Arbeiten scheinen zu lehren, daß Tageslänge und be- stimmte Witterungselemente entscheidenden Einfluß auf die Blüte haben. Diese Faktoren regen wohl die Pflanzen zur Produktion eines Hormons an., Sobald es in genügender Menge vorhanden ist, öffnen sich die Knos- pen, und es beginnt der Reifeprozeßg. Darauf- hin hat man versucht, die Hormonbildung Künstlich zu steuern oder aber durch che- mische Stoffe, die an die Stelle des natür- EE Kaffeepflanzen, die aus allen Kaffeeanbau- ländern Asiens, Afrikas und Amerikas stam- men. Etwa 60 Sorten sind in seine Versuche einbezogen, die eine planmäßige allmähliche Akklimatisierung bezwecken, Seine Methode ist im Grunde sehr einfach, und sie hat sich auch bei anderen Pflanzen, insbesondere bei mehreren Baumarten, bewährt. Der aus fremden Ländern bezogene Samen wurde ausgesät. Nur ein kleiner Teil der Pflanzen konnte sich in dem ungewohnten Klima ent- wickeln. Die Samen der wenigen, die nach fünf Jahren noch übriggeblieben waren, wurden geerntet und ausgesät. Die zweite Saat ergab bereits Erträge, die nur wenig hinter den Mengen zurückbleiben, die in den alten Anbaugebieten üblich sind. Dr. Gindel ist überzeugt, daß die Erträge sich weiter steigern lassen, wenn die Auswahl fortge- setzt wird und zusätzlich Versuche mit Be- wässerung und künstlicher Düngung ge- macht werden. Die Versuchs- Pflanzungen in Rehovoth und Umgebung, südlich von Tel Aviv, um- fassen etwa 30 Ar. Etwa 10 000 Kaffeepflan- zen sind im vorigen Jahr erstmals an ein- zelne Farmen abgegeben worden, die unter Anleitung der Versuchsstation Kaffee an- bauen möchten. Die jungen Pflanzen werden zum Schutze gegen Wind mit dicht wachsen den größeren Pflanzen, vor allem mit Mais, durchsetzt. Nach etwa fünf Monaten können sie schon frei wachsen. Die bisher größten Erfolge sind mit neun verschiedenen Sorten erzielt worden, unter denen einige der besten der Welt sind. Alle sind besser als die Sorten, die bisher in Israel eingeführt wurden. Um Devisen zu Sparen, kauft man nur die billigeren Sorten. Trotzdem gibt Israel jährlich rund zwei Millionen Dollar für Kaffee-Einfuhr aus. Die Hoffnung, diesen Betrag eines Tages einsparen zu können, bedeutet allein Anreiz genug, es mit eigenem Kaffee-Anbau zu ver- suchen. Daß auch andere Länder von den Versuchen Israels profitieren können, macht die Sache besonders interessant. R. Küstermeier nicht mehr blühen wann er will Knospen und reife Beeren gleichzeitig am Kaffeebaum verteuern die Ernte lichen Hormons treten, das Aufblühen zu ganz bestimmten Zeiten herbeizuführen. Dr. Alvim ist es letzthin gelungen, das mit dem in Japan entdeckten Pflanzen- wuchsstoff Gibberellin zu erreichen. Bei Ex- perimenten, die der brasilianische Wissen- schaftler auf dem Gelände einer vom Inter- amerikanischen Institut für Landwirtschaft- liche Forschung geleiteten Forschungsstelle in Peru durchführte, konnte durch Bespren- gen der Kaffeebäume mit einer Gibberellin lösung erreicht werden, daß fast alle Knos- pen sich gleichzeitig öffneten und ein gleich- mäßiges Reifen der Beeren erfolgte. Nach Ablauf von drei Monaten trugen die auf diese Weise behandelten Bäume vier- bis siebenmal soviel reife Beeren wie die Bäume, die unbehandelt geblieben Waren. Man kann daraus schließen, daß das aus i einer japanischen Pilzart hergestellte Gib- berellin mit dem zur Blüte führenden natür- lichen Pflanzenhormon entweder identisch oder aber, was wahrscheinlicher ist, ihm nahe verwandt ist. Der relativ hohe Preis von Gibberellin steht einstweilen seiner Anwendung im gro- Ben noch im Wege, auch haben in Costa Rica angestellte Experimente ein weniger ein- heitliches Resultat erbracht. Man hofft aber, daß es gelingen wird, das die Pflanzenblüte regulierende Hormon aus den Kaffeepflan- zen selbst zu isolieren und es dann vielleicht synthetisch herzustellen. Sollten sich diese Hoffnungen verwirklichen, so könnte eine erhebliche Verbilligung des Kaffees die Folge sein. Arsene Okun. Der Kaffeedurst ist größer geworden Verbrauch jetzt wieder auf Vorkriegsstand/ Auch Tee hat Freunde gewonnen Die Kaffeehändler in der Bundesrepu- blik können zufrieden sein. Im letzten Jahr hat der Bohnenkaffeekonsum in West- deutschland zum ersten Male den Vorkriegs- stand überschritten, und wenn nicht alles täuscht, wird der Kaffeedurst der deutschen Verbraucher, angeregt durch die jüngsten Preissenkungen, auch 1959 weiter zunehmen. Wurden 1938, dem Jahr mit dem höchsten Verbrauch zwischen den beiden Weltkriegen, pro Kopf der Bevölkerung 2849 Gramm Kaffee mobilisiert auch in der Antarktis die Lebensgeister. Aber er muß schnell getrunken werden, sonst wird er zu Eis. AD-Bild Kaffeee getrunken, waren es im abgelaufe- nen Jahr bereits 2895 Gramm. Infolge der hohen steuerlichen Belastung und starker Preissteigerungen auf dem Welt- markt hat es der Kaffee nach dem letzten Kriege besonders schwer gehabt, seine alte Position in Deutschland zurückzugewinnen. Erst mit der Steuersenkung im Jahre 1953 begann ein stärkerer Konsum, gefördert durch die guten Ernten der folgenden Jahre. 1955/56 trank bereits jeder Bundesbürger und Westberliner wieder 61,4 Liter Bohnen- kaffee im Jahr und damit nur noch 19 Liter weniger als 1938. Im letzten Jahr nun ist der Anschluß an die Vorkriegszeit erreicht worden, und im Bundesgebiet wurden insgesamt 154 454 Tonnen Rohkaffee verzollt. Das waren 4,3 Prozent mehr als 1957, und die Kaffeehänd- ler glauben nach wie vor zuversichtlich, daß sich der Verbrauch verdoppeln würde, wenn die Besteuerung ganz wegflele. Aber auch jetzt schon passieren jährlich mehrere Millionen Sack Rohkaffee die Gren- zen der Bundesrepublik. Die meisten kom- mer allerdings heute nicht mehr aus Süd- amerika. Die mittelamerikanischen Länder, an ihrer Spitze El Salvador, gefolgt von Costa Rica, Mexiko und Guatemala, laufen ihrem südlichen Konkurrenten Brasilien aus Preis- und Qualitätsgründen immer mehr den Rang ab. Entfielen 1957 noch 390 000 Tonnen auf Brasilien, waren es im letzten Jahr nur noch 290 000 Tonnen. Dagegen stieg der Anteil Zentralamerikas von 67 000 auf 74 000 Tonnen. Lediglich der kolumbianische Kaffee konnte seine Position auf dem deut- schen Markt mit fast 22 000 Tonnen gegen- über 15 000 Tonnen im Jahre 1957 wieder festigen. Der„Gegenspieler“ des Kaffees, der Tee, hatte es in den letzten Jahren, obwohl nicht Volksgetränk der Deutschen, besser. Da die Preiserhöhung bei ihm nicht so stark war wie bei Kaffee, überschritt der Verbrauch schon 1953 die Vorkriegshöhe von 78,3 Gramm pro Kopf der Bevölkerung. Im letz- ten Jahr waren es rund 125 Gramm. H. J. Dietrich Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heiter, Durchzug hoher und dünner Wolkenfelder. Nur noch ganz örtlich Frühnebel in Odenwaldtälern. Niederschlagsfrei. Starke Schwankungen der Temperatur zwischen Tag und Nacht: Tags 14 bis 18 Grad, örtlich, vor allem an der Bergstraße, auch etwas darüber. Nachts um oder wenig über null Grad. Auch Rheinebene verbreitet Boden- frost. Odenwald und Bauland gebietsweise leichter Frost. Schwacher Wind zwischen Ost und Süd. Uebersicht: Der hohe Druck über Nord- see und Südskandinavien verlagert sich langsam nach Südosten. Damit bleibt unse- rem Raum die Zufuhr von trockener Fest- landluft aus Ost bis Südost erhalten, die sich durch die Einstrahlung stark erwärmt. Störungen über dem Mittelmeer werden nur zeitweise hohe und dünne Bewölkung zu uns entsenden, aber nicht selbst bis zu uns über- greifen können. Sonnenaufgang: 6.52 Uhr. Sonnenuntergang: 18.21 Uhr. Vorhersoge-Narte för 10.3.9 2 Uhr. 985 e 3 70.+5 eee 7 735 OO 2 ais Hopctondo 20 2— Stockholm 9 1025 7 2 2 9 Pegelstand vom 9. März Rhein: Maxau 440(17): Mannheim 295 (445); Worms 213(4.59); Kaub 183(4). Neckar: Plochingen 185(6); Gundels- heim 200(415); Mannheim 308(450). Bevölkerungs-Statistik Im Jahre 2000: Zwei Drittel Asiaten Im Jahre 2000 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung von sechs Milliarden Men- schen Asiaten sein, wie eine private For- schungsgruppe für Bevölkerungsstatistik in den Vereinigten Staaten errechnet hat. Das Büro für Bevölkerungsstatistik, das sich auf Angaben zuständiger Stellen der Vereinten Nationen stützt, hält bei einer mittleren Bevölkerungszunahme eine Welt- bevölkerung von 6,28 Milliarden für das Jahrhundertende für möglich. Mitte des Jahrhunderts betrug die Bevölkerung der Erde zweieinhalb Milliarden Menschen. Im einzelnen sehen die Zahlen für das Jahr 2000(das Jahr 1950 dahinter in Klam- mern) folgendermaßen aus(in Millionen Menschen): Afrika 517(199). Nordamerika 312(156). Lateinamerika 592(162). Asien(ohne den asiatischen Teil der Sowjetunion und Japan) 3717(1296). Japan mit Ryukyu-Inseln 153(84). Europa(mit Ausnahme des europäischen Teiles der Sowjetunion) 568(393). Ozeanien 29,3(13,2). Sowjetunion 379(181). Danach steigt der Anteil Asiens an der Weltbevölkerung in diesem Zeitabschnitt von 55,2 auf 61,8 Prozent oder auf rund zwei Drittel. Der Anteil der Vereinigten Staaten Wird von 6,7 auf 5 Prozent sinken, derjenige Europas(einschließlich Sowjetunion) von 23 Auf 15,1 Prozent. Was wir sahen: Es gehört zu den Zeichen unserer Zeit, daß mit wachsendem Wohlstand auch das Sicherheitsbedürfnis wächst. Kein Risiko, keine Experimente, das ist das vorherr- schende Prinzip, in der Politik ebenso wie in der Kunst. Bei diesem mangelnden Mut zum Wagnis, diesem ängstlichen Verzicht auf Initiative und Ideen— die allemal eine grö- Bere Verantwortung bedeuten— braucht es daher niemand zu wundern, wenn auch das Fernsehen den bequemen und sicheren Weg geht, bei dem es keine Ueberraschungen gibt. Sein Spielplan kann nicht die künstlerische Sterilität verleugnen, die in Form und Inhalt Vorzugsweise Wiederholungen des Erprobten und längst Bewährten anbietet. Auch in der vergangenen Woche waren die Titel der Fernsehspiele typisch für eine Dramaturgie, die konsequent jeden garantierten Bühnen- erfolg nachspielt und tunlichst alle Schwie- rigkeiten einer— erst noch zu findenden eigenständigen Kunstäußerung meidet. Man muß auf diese Gefahren immer Wieder hinweisen, damit die Fernseh-Mana- ger sich wenigstens nicht allzu guten Gewis- sens bei ihrer Routinearbeit beruhigen und nicht völlig jene neuen Ufer vergessen, zu denen einst, in den Zeiten ihres Anfangs, ein neuer Tag lockte. Wir wollen uns nicht miß- verstehen: die rasch erlernte Perfektion des Handwerks ist kein Ziel, bei dem man sich begnügen dürfte, sondern die Technik ist nur das Mittel, dessen souveräne Beherrschung lediglich die Voraussetzungen bietet unter denen sich der schöpfer sche Gs ist in Freiheit entkalten kohp. Von solcher Selbstverwirk⸗ lichung in Gestalt einer originalen Fernseh- dramatik sind wir noch weit entfernt. Ohne besondere Vorkommnisse Auch eine Ausgrabung des Oesterreichi- schen Fernsehens, wie Puccinis einaktige Oper„Schwester Angelika“, die mit Recht im Repertoire der Opernhäuser fehlt, kann uns nicht von der künstlerischen Unterneh- mungslust eines Senders überzeugen. Zwar mögen Musikfreunde darin einige unbekannte Perlen gefunden haben, zumal die Besetzung der Hauptrollen mit Sena Jurinac und Elisa- beth Hoengen erstklassig War, jedoch das Klostermilieu und die dürftige Handlung, endend in einem mystisch verklärten Selbst- mord, entzieht sich jeder glaubwürdigen Darstellung und bewegt sich auf der Ebene des religlösen Kitsches. Was uns bier zu- gemutet wurde, war kein Experiment, son- dern die einfache Spekulation auf eine Ge- schmackskonjunktur, die auch diesem from- men Werkchen freundliche Aufnahme sichern Sollte. Wenn das die„Entdeckungen“ sind, die das Fernsehen zu bieten hat, wollen wir doch lieber bei den regulären Theateranleihen bleiben, bei gut gebauten Erfolgsstücken wie „Die Caine war ihr Schicksal“, das nach dem Bestsellerroman von Herman Wouk bereits auf der Bühne und im Film volle Kassen brachte und nun unter der Regie von Hans Farrenburg Nord- und Westdeutscher Rund- funkverbend) auch auf dem Bildschirm einen nachhaltigen Endruck hinterließ. Dieser Prozeß vor einem amerikanischen Marine- Kriegsgericht, der die Problematik der Be- kehlsgewelt in den Händen eines unzurech- mungsfähigen Vorge en aufrollt, ist ein Psychologischer Reißer von beachtlichem Niveau, dem die hohe Quglität der Dersteller — vor allem Heinz Reincke als Verteidiger Greenwald und Rudolf Fernau als Captain Queeg— eine menschliche und sachliche Atmosphäre von bezwingender Realistik gab. An einem unscheinbaren, alltäglichen Vor- gang, der in die Bereiche einer symbolisch überhöhten Wirklichkeit verlagert wird, zeigte Paolo Levis Schauspiel„Der Fall Pine- dus“(in einer Inszenierung Erwin Piscators 1955 im Mannheimer Nationaltheater zum ersten Male auf einer deutschen Bühne) jetzt in der Fernsehversion von Falk Harnack (Sender Freies Berlin) eine bis in die letzten, kürchterlichsten Konsequenzen durchexer- zierte Möglichkeit unserer demokratischen Gesellschaftsordnung, ein Individuum im Räderwerk der Parteiinteressen zu vernich- ten. Dieser Dr. Pinedus gerät wegen eines simplen Verkehrsdelikts in die Maschinerie des Polizeiapparats, wird zum„Fall“ und schließlich zum„Märtyrer“, den die Oppo- sition kür ihren Wahlkampf braucht. Hans- Christian Blech war, dem Typ nach, für diese Rolle nicht gerade prädestiniert, aber er zeichnete die Stationen seines zermürbenden Kampfes, seines Zusammenbrechens und hoffnungslosen Resignierens mit sparsamen umd präzisen Mitteln, die man sich auch bei einigen anderen Darstellern gewünscht hätte. Besonders Fritz Tillmann in der Rolle des Zeitungsdirektors schien noch nie etwas von der Kunst des„understatement“ gehört zu haben und fiel mit seinen theatralischen Deklamationen erheblich aus dem Rahmen dieser recht respektablen Aufführung. Wenn aber das Fernsehen zur leichten Samstagabend Unterhaltung schon nach einer klassischen Klamotte wie„Der Raub der Sa- binerinnen“ von Franz und Paul von Schoen- than greift, sollten wenigstens Inszenierung und Besetzung einen anderen Zuschnitt haben, als er sich hier aus dem Kölner Stu- dio des Nord- und Westdeutschen Rundfunk- verbandes bot. Das War, trotz bewährter Theaternamen, eine müde Demonstration billiger Schwankeffekte, für die sonst eigent- lich nur die Heimatbühne zuständig ist. Wo- zu also dieser Aufwand für etwas, das man bei dem Kölner Volkskomödianten Millo- witsch einfacher und wahrscheinlich besser Haben konnte? E. P. Von berühmten Leuten Berufskleidung Marlene Dietrich beantragte kürzlich bei der Steuerbehörde von Hollywood, daß sie die Kosten für die Anschaffung ihrer Toilet- ten von ihrem Einkommen absetzen dürfe, weil sie diese aus beruflichen Gründen be- nötige Das Amt erklärte sich damit grund- sätzlich einverstanden, daß die auf der Bühne zu tragenden Roben als Berufsklei- dung anzusehen seien, nicht jedoch Kleider, die sie auch auf der Straße oder in Gesell- schaften trüge. Merlene schrieb zurück, daß es kaum möglich sei, zwischen beiden einen Unterschied zu machen, da sie eine ganze Reihe ihrer Kleider sowohl auf der Bühne als auch sonst bei gesellschaftlichen Anläs- sen trüge. Darauf erfolgte eine wahrhaft salomonische Entscheidung: Das Amt er- klärte, als Berufskleidung könne es nur die Roben gelten lassen, in denen es unmöglich Sei, sich zu setzen. Grimassen Einem Besucher, der ihn kürzlich in seiner Villa bei Vevey aufsuchte, erzählte Charlie haplin, daß er gegenwärtig mit der Ab- fassung seiner Memoiren beschäftigt sei. „Aber fällt Ihnen denn das Schreiben nicht schwer, wo Sie sich doch zeit Ihres Lebens durch Gesten ausgedrückt haben?“ fragte der andere.„Keineswegs“, antwortete Chaplin. „Ich denke daran, daß ich bisher Grimas- sen geschnitten habe— und wenn meine Memoiren vorliegen, werden die anderen welche schneiden!“ Billiges Kunstwerk Der berühmte französische Historienmaler Horace Vernet(17581836) hatte einmal seine Staffelei auf einem Platz aufgepflanzt, Wo die Soldaten Uebungen abhielten. Ein junger Rekrut trat in einer Pause heran und betrachtete die Arbeit des Malers mit großem Interesse. Auf Vernets Frage, ob ihm das Bild gefalle, àußerte er den Wunsch, selbst einmal so schön gemalt zu werden. Aller- dings bekannte er, daß er nicht genug Geld habe, um das bezahlen zu können. Vernet war von dieser naiven Zuneigung begeistert und fragte, wieviel der junge Mann denn auszugeben bereit sei. „Drei Franken sind alles, was ich habe!“ erwiderte der Soldat. „Aber das ist doch mein gewöhnlicher Preis! Also stell“ dich hin und bleibe eine Weile ruhig stehen!“ Und mit wenigen Stri- chen warf der geübte Maler einen prächtigen Infanteristen, dem Modell sprechend ähnlich, auf die Leinwand. Begeistert zahlte der Soldat die verspro- chenen drei Frank und zog befriedigt mit dem Bild ab, das alsbald die Bewunderung seiner Kameraden erregte.„Aehnlich ist es Ja wirklich“, erklärte er bedächtig,„aber wenn ich etwas gehandelt hätte, vielleicht hätte ich es auch für zwei Franken bekom- nn Vor einiger Zeit erzielte dieses kleine Bild auf einer Auktion den Preis von 80 000 Franken. 00 4 MANNHEIM Dienstag, 10. März 1959/ Nr. N Aus dem Polizeibericht: Pole plagte Passanten Auflauf in den Quadraten Auf der Straße zwischen F 2 und G 2 wurden in den Morgenstunden Passanten ohne ersichtlichen Grund von einem pol- nischen Staatsangehörigen angepöbelt. Weil sich ein Menschenauflauf bildete, war die öfkentliche Ruhe und Ordnung gestört. Nach seiner Festnahme durch die Polizei leistete der Pole auf der Wache Widerstand und weigerte sich, seine Personalien anzugeben. Bei einer Körpervisite wurden unter seinem rechten Hosenbein— an einem Gummiring befestigt— eine Rundzange und ein Messer gefunden. Durstiger Dieb Auf dem Lindenhof wurde auf einer Kel- lertreppe ein Dieb gestellt, der mit mehreren Wenn daauel teurer wäre. Mönnte sie auch miont besser seln! Vollwert- fertnahrung aus dem Reformhaus Flaschen Wein entkommen wollte. Als der Bestohlene den Mann packen wollte, kam es zu einer Rauferei, in deren Verlauf der Dieb die Flaschen fallen ließ und auf die Straße sprang. Er wurde jedoch wieder eingeholt und der Polizei übergeben. In den gleichen Keller war früher schon einmal eingebrochen worden, ohne daß der Täter damals ermittelt werden konnte. Gift geschluckt In der Oststadt schluckte ein 48 Jahre alter Mann ein stark wirkendes Gift und starb kurze Zeit darauf. Was ihn zum Selbst- mord trieb, ist noch nicht bekannt. Vorfahrt vereitelt An der gleichrangigen Straßenkreuzung Gärtner-Erlenstraße stießen zwei Pkws zu- sammen, weil der eine Fahrer dem von rechts kommenden Fahrzeug nicht die Vorfahrt ein- räumte. Ein Fahrer wurde am Kopf verletzt, konnte aber nach kurzer Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.— Auf der Luzenbergstraße wurde ein 183jähri- ges Mädchen beim Ueberqueren der Fahr- bahn von einem in Richtung Waldhof fahrenden Pkw üerfaßgt und zu Boden ge- schleudert. Bei der Verletzten wurde eine Gehirnerschütterung und Brustprellungen festgestellt. Nachholbedarf 10 Millionen Mark: Der Wohnstraßenbau ist arg im Rückstand Tiefbaudirektor Borelly informierte den Technischen Ausschuß über die Erschließung von Wohnbaugelände Der Heißhunger nach erschlossenem Baugelände für Wohnsiedlungen kann nur schwer gestillt werden.„In Zukunft kann sich die Situation so zuspitzen, daß wir die dem Wohnungsbau zur Verfügung stehenden Förderungsmittel nicht mehr ver- bauen können, weil es an Gelände fehlt.“ Auf diese Situation wies Bürgermeister Jakob Trumpfheller hin, als gestern in einer Sitzung des Technischen Ausschusses Tiefbaudirektor Wolfgang Borelly einen Ueberblick über die Maßnahmen und Pläne gab, mit denen das Tiefbauamt zur Erschließung von Gelände für Wohnsiedlungen beiträgt. Die Diskussion des Ausschusses wurde von dem gerade wieder aus Swan- sea(England) zurückgekehrten Oberbürgermeister geleitet. Zuvor erledigte der Ausschuß fünf weitere Detailpläne, die ebenfalls Schlaglichter auf die Situation der Wohngelände-Erschließung warfen. So wurden unter anderem der Ausbau von mehreren Wohnstraßen, eine Kanalisationserweiterung, eine neue Fahrbahndecke kür einen Teil der Relaisstraße und der Umbau der Signalanlage auf der Rollbühl- straße verabschiedet. Es handelte sich um Projekte von insgesamt knapp einer Million Mark. Der dickste Brocken(640 000 Mark) muß für eine Kanalverlegung in der Neckarauer Straße ausgegeben werden. Die Schwierigkeiten bei der Erschließung von Gelände für Wohnsiedlungen liegen auf der Hand: Es sind in erster Linie die hohen Kosten. Auf der einen Seite sind in vielen, bereits bebauten Wohngebieten die Straßen noch lange nicht in dem angestrebten Zu- stand; auf der anderen Seite sollen neue Baugebiete erschlossen werden, damit das laufende Wohnbauprogramm und das Pro- gramm für 1959 verwirklicht werden kön- nen. Allein der Nachholbedarf für noch un- kertige, zum großen Teil bebauten Straßen erfordert noch einen Aufwand von etwa zehn Millionen Mark. Es ist zwar gelungen, den Rückstand allmählich abzubauen, es wird jedoch noch Jahre dauern, bis, bei dem ständigen Zuwachs neuer Wohnstraßen, alle Straßen„in Schuß“ sind. Das Tiefbauamt wird oft genug in die Enge getrieben. Vom Beginn einer Planung durch das Stadtplanungsamt bis zum eigent- lichen Baubeginn vergehen mindestens— bei normalem Ablauf— drei Jahre. So lange dauert es, bis die Maschen der Verwaltung Passiert und alle Vermessungen und Ein- sprüche erledigt sind. Wenn auch grund- sätzlich Bauvorhaben nur auf solchem Ge- lände genehmigt werden, für das es mög- lich ist, rechtzeitig den Anschluß an Ver- sorgungsleitungen und Kanalisation zu ge- Währleisten, so kommt das Tiefbauamt den- noch oft genug immer wieder in Zeitnot, weil sich unvorhergesehene Verzögerungen ergeben. Es fehlt aber nicht nur am Geld. Min- destens genau so schwierig ist es, Firmen zu finden, die diese Projekte noch ausführen können: Alle Tiefpbaufirmen im Mannheimer Raum sind mit Aufträgen bis über die Ohren eingedeckt. Vor allem Kanalver- legungen können kaum noch untergebracht werden. Dies voraussehend, hat das Tief- Zweiter Bankräuber-Prozeg: Staatsanwalt plädierte auf„Lebenslänglich“ Verteidigung: Angeklagte handelten nicht mit Tötungsvorsatzg Am Montag, gegen 15.30 Uhr— also im fünften Verhandlungstag in der zweiten Auflage des Bankräuberprozesses— forderte Erster Staatsanwalt Hanns Zwicker für die beiden Angeklagten Kurt Schuler und Brian M. Cowell die lebenslängliche Zuchthausstrafe für gemeinschaftlichen Mord in Tateinheit mit besonders schwerem Raub. Die vier Verteidiger der Mannheimer Bankräuber pflichteten der Strafforde- rung— was den schweren Raub anbetrifft— vorbehaltlos bei, versuchten jedoch entschieden die Mordabsichten ihrer Mandanten zu bestreiten. Es gebe keinen exak- ten Beweis, der für eine solche Absicht spreche, auch von bedingtem Vorsatz im Sinne des Paragraphen 251 StGB könne keine Rede sein. Sie plädierten einmütig auf „besonders schweren Raub mit der Folge des Todes einer Person“ und stellten das zuzubilligende Strafmaß in das Ermessen des Gerichts. Das Urteil ist heute vor- mittag zu erwarten. Daß es keine wesentliche Aenderung in der endgültigen rechtlichen Entscheidung des vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe verfügten Revisionsprozesses im Mann- heimer Bankräuberprozeß mehr geben würde, war nach Abschluß der nochmaligen Beweisaufnahme am Freitag wohl allen Be- teiligten klar. Der Tatbestand lag klar zu Page: der Pforzheimer Willi Kurt Schuler und der Engländer Brian M. Cowell hatten die Filiale der Mannheimer Dresdner Bank in der Augusta-Anlage überfallen und 45 000 Mark geraubt. Beim Verlassen der Bank trafen sie auf zwei Polizisten, schos- sen, warfen sich in das vor der Bank stehende Auto und entkamen. Schuler lag Verletzt im Fond des Wagens, den sein Kom- Plize steuerte. Das Urteil der ersten vlereinhalbtägigen Verhandlung im November 1957 hatte auf lebenslämgliches Zuchthaus gelautet. Die Verteidigung richtete in den letzten beiden Verhandlungstagen ihre sämtlichen Be- miühungen nur auf den einen Kernpunkt: Haben die beiden Angeklagten wirklich mit der Absicht zu töten gehandelt, oder schos- sen sie im Affekt? Einzig diesem Bemühen ist es auch zu- uschreiben, dag Verteidiger Dr. Schmidt außer den bereits gehörten vier Sachver- Ständigem-Gutachten am Freitag— weitere hüntk Sachverständigen- Gutachten zugunsten seines Mandanten Schuler forderte. Die ge- forderten psychologischen und psychiatri- schen Gutachter sollten Schuler quasi atte- Stleren, daß eine Tötungsabsicht im Tat- moment nicht bestanden haben körme, daß er den Tod des Polizeimeisters Bücher sei- ner ganzen Veranlagung nach nicht gebilligt haben könne. Von den geforderten Gut- achten kam nur eimes zur Verlesung: näm- uch das medizinische Gutachten des zur Zeit kranken Obermedizinalrates Hofmann, das besagte, eine krüminelle Grundlage sei bei dem ehemaligen Metzgergesellen Schu- ler zweifellos vorhanden, kriminell um so mehr, als sie nicht auf psychopathische, son- dern rein charakterliche Art zurückzuführen sei. Die Gier nach Geld, nach höherem Le- bensstandard, nach Amerkennung, habe ihn jede moralische Hemmung verlieren lassen. Nach einem eindringlichen Hinweis des Verteidigers Schmidt auf die schwere qugend Schulers ergriff Erster Staatsanwalt Hanns Zwicker das Wort zu seinem kurzen Pla- doyer. Er schilderte die Mannheimer Tat als Fortsetzung des in Amerika bereits be- gonnenen Lebens. Der Tod Büchers sei nach- weislich durch einen der vier auf ihm abge- gebenen Schüsse erfolgt und zwar mit be- dingtem Tötungsvorsatz! Im übrigen ver- Wahrte er sich gegen eine allzusehr ins Ein- zelne gehende psychologische Begutachtung eventueller Gedamken oder Gefühle während der Tat selbst.„Wenn wir zuviel Wert auf die Erklärung der Tat legen, müssen wir in Absehſbarer Zeit die Zuchthàuser schließen und die Verurteilten ins Irrenhaus brin- gen“, meinte er wörtlich Zwicker beantragte für beide Angeklagte lebenslängliche Zuchthausstrafe, Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit und Einzug der Schußwaffen; weiterhin be- antragte er für Schuler zwölf weitere Jahre und für Cowell zehn weitere Jahre Zucht- haus für die Frankfurter und Stuttgarter Ueberfälle. Die vier Verteidiger versuchten in ihren Plädoyers, die sich bis nach 20 Uhr hin- zogen, noch einmal eime tatsächliche Tötungsabsicht auszuschließen, übereinstim- mend beantragten sie das nach Paragraph 251 vorgeschriebene Strafmaß für besonders schweren Raub mit der Folge des Todes einer Person. J. B. bauamt bereits Ende 1958 mit den Bau- firmen Vereinbarungen getroffen, die eine gleichmäßige Verteilung der dringensten Aufträge über das ganze Jahr ermöglichen Sollen. Die finanzielle Belastung durch die Er- schliegungskosten sind für die Stadt ge- waltig. 1958 wurden nur für den Ausbau von Wohnstraßen GVerkehrsstraßen sind ausdrücklich ausgeklammert) 1 200 000 Mark vorgesehen. Für die Erweiterung der Kana- lisation in mehreren Wohn- und Siedlungs- gebieten waren 900 000 Mark angesetzt, dazu 200 000 Mark für den Anschluß von Stadt- randsiedlungen an das städtische Kanalnetz. 1959 sollen diese Stellen betragen: Für den Ausbau von Wohnstraßen 1 400 000 Mark, für das Kanalnetz zusammen 1 800 000 Mark. Ein besonders kostspieliges Erbe der Ver- gangenheit bedeuten für die Stadt eine Reihe von Randsiedlungen, die früher auf- gelockert und mit großen Gartenflächen ge- plant waren, die aber heute bereits sehr dicht besiedelt sind. Ihnen fehlt der An- schluß an das Kanalnetz und an die Wasser- versorgung. Unzureichende hygienische und sanitäre Zustände dieser Art gibt es vor allem noch in der östlichen Gartenstadt, in der Neu-Eichwald- Siedlung, der Kuhbuckel- Siedlung und der Sporwörth- Siedlung. Allein zur Beseitigung der vordringlichen Notstände sind 1,5 Millionen Mark nötig. In Kürze soll mit den Arbeiten in der öst- lichen Gartenstadt und einem Teil der Spor- Wörth- Siedlung begonnen werden. Außerst unangenehme Regenfälle. Mit den Mitteln des Haushaltsplanes 1958/59 bereits finanziert und zum Teil schon im Bau sind Kanalisations-Projekte in fol- genden Gebieten: Ostteil der Pfingstberg- Siedlung; Nürburg-, Geibel-, Hohwiesen- straße; Blumenau- Süd; Verlängerte Eilenlohr- straße; Karl-Peters-Straße; Friedrichsfelder Weg; Stabhalterstraße; Karlsternstraße; Am Stock; Baugebiet nördlich der Odenwald- straße; Eigene Scholle-Winkelweg. In Kürze begonnen werden: Hanauer Straße, Offen- bacher Straße, Bürstadter Straße, Spor- Wörthstraße, Siebseeweg, Heilsberger- Marienburger Straße, Sedanstraße, Hohen- salzaer- Haderslebener Straße und Franken- strahe. Auch der Ausbau von Straßendecken ist im Gang: Narzissenweg, Malvenweg, Fuchsienweg und Geranienweg, Eifelstraßge und FHohwiesenstraße, Hessische Straße, Acker- und Wiesenstraße, Niederfeldstraße. Eine Anzahl weiterer Baumaßnahmen läuft in Kürze an und soll im Juni/Juli fertig- gestellt sein. Auch für weitere Projekte hatte Tiefbaudirektor Borelly eine Liste von 41 Vorschlägen parat. Er wies darauf hin, daß die Reihenfolge des Ausbaus sich nicht auf Weite Sicht klar überblicken läßt. Das Tief- bauamt wolle daher im Laufe des Sommers weitere Vorlagen vorbereiten, um dem Ziel — mit den verfügbaren Mitteln und unter bester Ausnutzung der vorhandenen Kapa- zität des Amtes und der Bauunternehmun- gen einen möglichst großen Effekt zu er- zielen— näher zu kommen. All diese Erschließungsmaßnahmen be- zeichnete Wolfgang Borelly als„dringende Notmaßnahfflerl“ Um hier einen möglichst großen, Effekt zu erzielen, hat man bewußt den ebenfalls erforderlichen Ausbau der Ab- Wasser-Hauptsammler- und Abwasserreini- gungs-Anlagen aufgeschoben. Alles auf ein- mal lasse sich nun nicht bewältigen. Aber in spätestens zwei bis drei Jahren müßten auch diese unbedingt weiter vorangetrieben wer- den. Es leuchtet ein: Man kann nicht ständig neue Wohngebiete an die Hauptsammler an- schließen, ohne die Erfassungsvermögen zu vergrößern. Schon jetzt entstehen bei grö- Beren Regenfällen unangenehme Ueber- flutungen. Die übrigen Punkte der Tagesordnung Waren schnell erledigt. 42 000 Mark kostet das Jugendschutzwochen Dienstag, 10. März Elternversammlungen: Gewerbeschule I — Aula, 19.30 Uhr,„Kennst Du Dein Kind? (G. Mickley);— Frauenfachschule— Ameri- ka-Haus am Wasserturm, 20 Uhr,„Du und Dein Kind“ Dr. A. Buckel). Fachkonferenz: Gaststättenverband Eichbaum, P 5, 15 Uhr,„Gastwirtschaft und Jugendschutz. Or. A. Buckel). Ausstellung: K 2, 10, 10.30 bis 19 Uhr, „Zehn Jahre Jugenddienst an jungen Flücht- lingen“,„Werden und Wachsen“(CVJM²). — Wohin gehen wir? Dienstag, 10. Mär z Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„Die Pariserin“(Theater- gemeinde Nr. 4241 bis 5300); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der blaue Boll!“(Theater- gemeinde Nr. 6361 bis 6890); Mozartsaal 20.00 Uhr:„Eine etwas sonderbare Dame“, Gastspiel Heidelberger Zimmertheater, Lil Dagover. Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: 6. Aka- demie-Konzert; Deutsch- Amerikanisches In- stitut 19.30 Uhr:„Carmen“, 2. Teil(Tonband). Filme: Planken Großes Haus;„Hulla-Hopp, Conny“; Kleines Haus:„König der Spaß- macher“; Alster:„Der Gefangene“; Schauburg: „Land ohne Männer“; Scala:„Windjammer“; Capitol:„Hölle wo ist dein Schrecken“, Al- hambra:„Die Sklavenkarawane“, Universum: „Die Halbzarte“; Kamera:„Die letzte Etappe“; Kurbel:„Der Dämon mit den blutigen Hän- den“; Palast:„Aufstand der Gladiatoren“. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Edelwachs„Glänzer““ der Firma Erdal GmbH, Mainz, bei. Auflegen einer 1400 Meter langen Verschleißg- decke auf der westlichen Fahrbahnlängs- hälfte der Relaisstraße zwischen Karlsplatz und Mühlheimer Straße auf der Rheinau. Zur Aufschüttung von Straßendämmen im Wohnbaugebiet Nürburg-, Geibel-, Hohwie- sen- und Murgstraße wird Schüttmaterial im Wert von 56 400 Mark gebraucht. Die Arbei- ten kosten 12 000 Mark. Für die Teilherstel- lung der verlängerten Straße„Guter Fort- schritt“ in Käfertal werden 58 000 Mark be- reitgestellt. Das gesamte Projekt kostet 116 000 Mark). Der einzige Hauptsammler, der im Augenblick verlegt wird, führt durch die Neckarauer Straße; dort wird als Ent- lastungskanal zunächst einmal ein 1100 Meter langer Teilabschnitt verlegt, der 280 000 Mark kostet.(Gesamtkosten 640 000 Mark). Für die Erweiterung der Kanalisation im Wohngebiet bei der Wachenburger Straße Westlich der Pfingstberg-Siedlung werden 540 Meter Steinzeugrohre für 60 000 Mark verlegt. Weiter stimmte der Ausschuß dem Umbau der Verkehrssignalanlage an der Kreuzung Rollbühlstraßge, Auf dem Sand und Kallstadter Straße zu. Dieser Umbau kostet 21 000 Mark. Die bisherige Zweiphasen- Schaltung wird durch eine automatisch ge- steuerte Vierphasen- Schaltung, die an die Zentrale im Polizeipräsidium angeschlossen ist, ersetzt. Mac Neuer Auszahlungsmodus bei Hausrat- und Hauptentschädigung Im Auszahlungsmodus der Hausrats- und Hauptentschädigung aus dem Lastenausgleich ist seit 15. Februar eine Veränderung erfolgt. Wie Direktor Albrecht, Leiter des Städtischen Wohlfahrtsamtes mitteilte, wurde die zur Auszahlung der Hausratsentschädigung not- wendige Anzahl von Punkten von bisher 70 auf nur 60 herabgesetzt. Für Mannheim be- deutet das, daß jetzt weitere 6000 Familien jeweils 500 bis 600 DM an Hausratsentschädi.- gungsgeldern erhalten können. Diese„dritte Rate“ der Aktion soll bis zum Herbst 1959 Abgeschlossen sein und dürfte rund 3,5 Mil- lionen DM betragen. In den vorausgegange- nen zwei Raten wurden in Mannheim in 35 000 Fällen 35 Millionen DM ausgeschüttet. Die dann noch nicht bearbeiteten Anträge auf Hausratentschädigung, bei denen es sich um etwa 20 000 Mannheimer Familien handelt, die weniger als 60 Punkte haben, werden vor- aussichtlich im Anschluß daran schrittweise ausgezahlt werden, so daß die gesamte Haus. ratentschädigungs-Aktion 1960 abgeschlossen werden könnte. Auch bei der Auszahlung der Haupt- entschädigung nach dem Lastenausgleichs- gesetz ist eine Erweiterung des bezugsberech- tigten Personenkreises erfolgt. Nachdem bis- her nur Personen ab 70 Jahren aus diesem Lastenausgleichs-Fonds Gelder erhalten konnten, kann nunmehr jeder Anspruchs- berechtigte ab 65 Jahren, bei dem eine Hauptentschädigung(für Verluste an Haus-, Grund- oder Betriebsvermögen) festgestellt und zuerkannt worden ist, mit einer„Abfin- dung“ bis zu 5000 PM rechnen.* Gelungener bunter Abend beim MGV„Concordia“ Im Zeichen herzlicher Sängerfreund- schaft stand der bunte Abend des MGV „Concordia“ im Bonifatiussaal. Vorsitzender Richard Würtz konnte dabei außer Ehren- Vorsitzenden Bischoff auch zahlreiche Ab- ordnungen befreundeter Vereine willkom- men heißen. Bei der gewählten Vortrags- folge erfreute der von K. F. Rumler gelei- tete Chor der„Concordia“ durch diszipli- niert und farbig vorgetragene Frühlingslie- der. Walter Sohn führte mit Witz und Ori- ginalität in das Reich der leichten Muse und der Baritonsolist Willi Elsishans wurde Wieder stürmisch gefeiert. Das Tanzduo Rüdenauer Parodien), der Magier Gottfried Neustadt und der ausgezeichnete Teenager- Parodist Günther Thomas sorgten für die nötige Stimmung und das Tanzmeisterpaar Otto und Bertel Lamadé zeigte eine ein- drucksvolle Tanzschau. In Neckarstädter Verbundenheit spielte Franz Kühner mit seinem Tanzorchester fleißig auf und ließ den gelungenen Abend harmonisch aus- klingen. Kr Kleine Chronik der großen Stadt Sport, Humor und Tanz beim R KEB, A bit. Neckarstadt. Im„Kaisergarten“ veranstaltete der KRRB „Solidarität“ Mannheim) Abteilung Neckar- stadt, einen gut besuchten bunten Abend. Vorsitzender Kurt Brosche konnte dabei auher seinen Anhängern auch die Bezirks- leitung vollzählig willkommen heißen. Mit viel Mühe und Liebe hatte Heinrich Schürch den Abend vorbereitet und steuerte ihn auch humorvoll ansagend und in Reimen unter- haltend. Sportliche Darbietungen im Kunst- fahren und Rollschuhlaufen wurden mit ver- dientem Beifall bedacht. Die Kapelle Melo- dia(Sandhofen) würzte den Abend musi- kalisch und spielte später auch zum Tanz auf. Die gut beschickte Tombola war bald vergriffen. Kr Orthopädische Beratungstage für Versorgungs berechtigte Die„Orthopädische Versorgungsstelle Karlsruhe“ hat für Versorgungsberechtigte nach dem BVG in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni auch in Mannheim wieder etliche Beratungstage vorgesehen. In den Räumen des Hafen- und Schiffahrtsamtes am Park- ring 8a, sind am 2., 9., 23. und 30. April, am 14. und 21. Mai und am 4., 18. und 25. Juni — jeweils von 9 bis 12.30 Uhr— maßgebliche Beamte der Versorgungsstelle zu sprechen. 02 Damen mischten mit Skatelub Rheinau wählte Auf der Jahreshauptversammlung der Skatgemeinschaft Rheinau berichtete erster Vorsitzender Max Neuber über das Vereins- leben im vergangenen Jahr. Er betonte, dag neben den sportlichen Interessen auch das gesellschaftliche Leben stark in den Vorder- grund rückte. An einem Ausflug in den Odenwald, der Siegesfeier um die Weih- nachtszeit und einem fröhlichen Kappen- abend nahmen auch die Frauen der Mitglie- der teil. Die Jahreshauptversammlung be- scheinigte dem Vorstand seine gute Arbeit und wählte ihn einstimmig wieder. 0 Arbeitsreiches Jahr beim KGV Waldhof Im dichtbesetzten Bootshaus hielt der Kleingärtnerverein Waldhof in Anwesen- heit von Bezirksvorsitzendem Martin Knapp und von Ehrenvorsitzendem Jakob Moser seine General versammlung. Vorsitzender Fritz Kesel berichtete über ein arbeitsreiches Jahr; für die Zukunft sind noch mancher- lei Wünsche vorhanden. Bei geordneten Kas- sen verhältnissen wurde dem bisherigen Vorstand wieder das Vertrauen geschenkt: Vorsitzender: Fritz Kesel; Stellvertreter: Adam Galm; Kassier: Georg Pfeifer; Schrift- führer: Wilhelm Eichin. Mit der Vergabe von Belohnungen für die schönsten wirt- schaftlichen Gärten klang der offizielle Teil aus. Dankbare Aufnahme fand der vom Haus Hauer anschließend gezeigte Farb- lichtbildervortrag über das Vereinsleben in Waldhof, über die Bundesschau in Köln und mustergültige Anlagen im Schwarzwald. kr Reiseeindrücke aus dem Osten Charles Wassermann spricht Der kanadische Journalist und Rund- funkreporter Charles Wassermann hält am Sonntag, 15. März, um 11 Uhr. im Univer- sumtheater(N 7, 3) einen Lichtbildervortrag über das Thema:„Unter polnischer Verwal- tung.“ Der Redner ist Korrespondent des kanadischen Rundfunks für Oesterreich und Ostmitteleuropa und unternahm im Som- mer 1957 eine 7500 Kilometer lange Reise durch die deutschen Ostgebiete. In zahlrei- chen Lichtbildern hielt er den jetzigen Zu- Für Konfirmation und Kommunion die gute Porträtaufnahme . 5 dae. 11, Kurpfalzbrücke Telefon 2 21 46 stand der Provinzen Ostpreußen, Ostpom- mern, Ostbrandenburg und Schlesien fest. Charles Wassermann, der auch durch seine beiden Bücher„Tagebuch der Frei- heit“ und„Unter polnischer Verwaltung“ bekannt wurde, verspricht seinen Zuhörern einen objektiven Reisebericht, der nicht nur für die Heimatvertriebenen, sondern für alle Deutschen und besonders für die Ju- gend von großem Interesse ist. 0 Sprechstunden der DGB- Versicherten: ältesten Hans Nehls, Rheinau, Herren- sand 33, und Paul Otto Eble, Waldhof straße 213, werden an jedem ersten und dritten Dienstag eines Monats von 18 bis 20 Uhr im Gewerkschaftshaus, O 4, 8-9, außerdem an jedem 2. und 4. Dienstag eines Monats von 17.30 bis 19.30 Uhr in deren Pri- vatwohnung gehalten. In der Ausgabe vom 2. März wurden die Sprechstunden ver- sehentlich falsch angegeben. Nx. ind Kai Ver und eich „gt. hen zur not- 70 be- lien ad- itte 1959 Mil- ge- in ttet. auf elt, vor- eise zus. sen pt- chs- l bis- gem Iten S- dine us-, ellt kin 8 d- er- ag al- 128 nd ise ei- u- n- H- = bis 9, ri- om r- Nr. 57/ Dienstag, 10. März 1959 MANNHEIM Seite h Lehrtagung, Leistungsschau und Moderevue Erfolgreiche Mannheimer Tagung des Damenschneider-Handwerks Der Mannheimer Rosengarten war am Wochenende Schauplatz das Verbandstags des Nordbadischen Damenschneider- Hand- werks. Die Tagung begann am Samstagnach- mittag mit der Eröffnung der Lieferanten- ausstellung. Mannheimer und auswärtige Firmen hatten die Wandelhalle mit früh- Uüngsfrohen Stoffen geschmackvoll dekoriert und im Musensaal gaben die von der Em- ore herabhängenden kostbaren Teppiche der„fraulichen“ Veranstaltung den rich- tigen Rahmen. 5 am Sonntag waren dann die Schnei- derinnen, die aus Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim und dem ganzen nordbadischen Raum nach Mannheim gekommen waren, von morgens bis abends beansprucht: Um 9 Uhr begrüßte Landesinnungsmeisterin Fanny Basler, Heidelberg, im Musensaal ihre Kolleginnen und die Ehrengäste und wies auf die erfolgreichen Tagungen 1954 in Mannheim und 1956 in Karlsruhe hin. Das Handwerk brauche die Unterstützung und Unterrichtung durch die Organisation. Trotz- dem stünden die Obermeister in den Ver- sammlungen manchmal vor leeren Stühlen. Mit dem Wunsch, daß die Veranstaltung den Kolleginnen Anregung und neue Lust zur Arbeit vermitteln möge, verband die Rednerin den Dank an den Mannheimer Innungsobermeister Karl Sigmund, der die Vorbereitungen in erster Linie geleitet hatte. Für die an Grippe erkrankte Bundes- mungsmeisterin Käte Janss sprach der Hauptgeschäftsführer der Modezentrale „ schnarrt beizeiten: Der „Memopark kleine Jaschenwecker in „Uller form“ soll Strafmandate vermeiden helfen. Er ist vor allem als Gedächtnisstütze für Krafte 1 75 gedacht, die durch„Memoparx“ an das nde der ein- oder halbstündigen Parkzeit an Par uhren gemahnt werden soll. Das sinnreich konstruierte Erzeugnis der Schweizer Uhren- industrie ist jetzt auch in einem Mannheimer Kaufhaus zu einem(etlichen gebührenpflichtigen Verwarnungen) entsprechenden Preis zu kaufen. Sto/ Bild: Steiger Frankfurt, Dr. Vogl, die Begrübungsworte. Zusammen mit seiner Kollegin F. Heeeschen leitete er auch die sich anschließende Mode- lehrtagung, die die Zentrale in allen dem Eundesverband angeschlossenen Ländern durchgeführt hatte. Der Leistungsschau— mit Modellen der Innungen des Nordbadi- schen Verbandes— schloß sich am Abend als krönender Abschluß die große öffent- liche Modenschau der Damenschneider- innung Mannheim an. Jetzt war der Musensaal fast ganz mit erwartungsvollem Publikum gefüllt. Unter der fachkundigen Leitung der charmanten Ansagerin Heela Opalla Frankfurt) und bei den dezenten Klängen des„Astoria“-Trios zeigten die Mannheimer Damenschneiderin- nen(E. Berlinghof, E. Diehl, M. Eichler, K. Fritz, H. Haberkorn-Kyftka, L. Köppel, H. Lukas, M. Linow, L. Raabe, A. Schwabe, I. Tschirner, M. Weidner, A. Wünsch und der Damenschneider W. Allespach) eine chice und tragbare Kollektion für Frühjahr und Sommer. Aus Stoffen der Firmen Ciolina& Kübler, Lackhoff und Neugebauer schwebte auf dem Laufsteg all das vorüber, was die gut an- gezogene Frau vom Morgen bis zum Abend trägt. Vom Hausanzug über das schlichte „Stadtbummelkostüm“ müt dem charakteri- stischen kurzen Jäckchen und das farben- frohe Hochsommerkleid mit dem weit- schwingenden Rock bis zur eleganten Cock- tail- und Theater-Robe kann sich die Mann- heimerin bei der Schneiderin ihrer Wahl durchaus der letzten Mode entsprechend an- ziehen lassen. Das unentbehrliche Zubehör lieferten Carl Baur(modische Zutaten), A. und E. Limbeck(Hüte), Juwelier Braun (Modeschmuck), Eckert(Handschuhe) und M. Geng(Pelze). helm Hühnern einfach die Köpfe abgerissen. Gefängnisstrafe auf Bewährung wegen Diebstahls und Tierquälerei Ausgerechnet auf Hühnerdiebstähle hatten sich zwei Jugendliche spezialisiert, die im vorigen Jahr in einer Mannheimer Bundes- Wehr-Einheit ihre Wehrpflicht ableisteten. Zweimal stahlen sie Federvieh, zweimal töte- ten sie es— so der Staatsanwalt— auf„vie- hische“ Weise, indem sie den gestohlenen Hennen kurzerhand die Köpfe abrissen. Während der Hauptübeltäter schon verurteilt wurde und für ein Jahr und vier Monate in das Gefängnis mußte, stand der 21jährige Roland R., inzwischen wieder Zivilist, jetzt vor dem Jugend- Schöffengericht. Am 12. August„wollten wir eigentlich spazieren gehen“, erzählte er dem Richter. „Und dann sagte mein Freund zu mir, ich sollte kein Feigling sein und mit ihm die Hühner holen.“ Sie holten sie; an diesem Abend aus dem Hühnerlauf in einem Sied- lungsanwesen in Seckenheim zwei Hühner und drei Tauben dazu.(, Verzeihung Herr Richter, es waren nur zwei.“) 14 Tage später hätten die jungen Leute an sich„Kartoffeln holen“ wollen.„Die waren aber noch zu klein“, beichtete Roland R., worauf Amtsge- richtsrat Pohlers meinte:„Wenn's schon keine Kartoffeln waren, dann mußten eben wieder ein paar Hühner her... Dieser zweite Fall spielte sich im Hühnerstall eines Gehöftes in Neckarhausen ab: Mit einem Dolch wurde der Stall aufgeknackt, fünf Hennen von der Stange heruntergeholt und in einen mitge- brachten Campingsack gesteckt. Kurz danach quälten die beiden Diebe auch diese Hühner, indem sie ihnen die Köpfe abrissen. „Hühnern die Köpfe abreißen ist eine rohe Mighandlung und Tierquälerei“, sagte der Staatsanwalt. Staatsanwalt und Gericht wa- ren sich darin einig, daß dem jungen Mann der Weg in das Leben nicht verbaut werden sollte. Er erhielt sechs Monate Gefängnis auf Bewährung. 100 DM Geldbuße muß er aber sofort an den„Bund gegen den Mißbrauch der Tiere“ bezahlen. Warum die einstigen Soldaten eigentlich auf Kartoffeln und Hüh- ner„scharf“ waren, wurde nicht geklärt. y Terminkalender Verbaost(1/131, jetzt im Deutschen Beam- tenbund): 10. März, 19.30 Uhr,„Kleiner Ro- sengarten“, U 6, 19, Mitgliederversammlung. Club der Bierdeckel-Sammler Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Weinheim: 14. März, 15 Uhr, Planken- Stuben, Mannheim, P 4, 1, Gründungs versammlung. Schülertreffen des Jahrgangs 1905/66 Wohl- gelegenschule erst am 11. März. 20 Uhr, Eich- baum- Stammhaus. P 5. Deutsche Orchideen- Gesellschaft, gruppe Kurpfalz: 10. März, 20 Uhr, stübl“, U 5, 1, Monats versammlung. „Fridtjof Nansen, eine unbekannte Welt- berühmtheit“, Vortrag von Evald Gunnarsen, Dänemark, am 10. März, 20 Uhr, im Gemeinde- saal der Lutherkirche Nordpfarrei). Bezirks- „Brau- Deutscher Naturkunde verein: 10, März, 19,30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Photographi- schen Arbeitsgemeinschaft. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 10. März, 20 Uhr,„Kanzler-Eck“, S 6, 20, Versammlung. CDU., Ortsbezirk Lindenhof: Am 10. März, 20 Uhr, Weinhaus„Vorreiter“, Rheinaustr. 6, Versammlung. Junge Union Käfertal-Süd: 10. März, 20 Uhr, Café Müller, Rüdesheimer Str. 40, Versammlung, Farblichtbilder vortrag. Reichsbund— Ortsgr. Neckarau: 10. März, 20 Uhr,„Engel“, Generalversammlung; vorher Sprechstunde. IG Metall Mannheim— Rentner: 10. März, Eichbaum- Stammhaus, P 5, 19.30 Uhr, Mitglie- derversammlung mit Film„Himmel ohne Sterne“. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusam- menarbeit Mannheim- Ludwigshafen- Heidel- berg: 10. März, 20 Uhr,„Jugendheim Wald- pforte, Gartenstadt, Film„Nacht und Nebel“. Club der Köche: 10. März, 20 Uhr, Ruder- club 1875 Rheinpromenade, 55. Stiftungsfest. Abendakademie: 10. März, E 2, 1, 20 Uhr, Lichtbildervortrag„Die Etrusker“ Dr. W. Sel- zer);— Karl-Friedrich-Gymnasium 19.30 Uhr, Arb.- Gem. Seelische Entspannung durch freies Gestalten“(Ilse Pflanz). Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 10. März, 17.30 Uhr bis 19 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Auslegung eines biblischen Buches Dekan Heinrich Schmidt). Wir gratulieren! Josephine Kuchenmeister, Mannheim,„Laurentianum“. Laurentiusstr. 19, vollendet das 90. Lebensjahr. Silberne Hoch- zeit können die Eheleute Willi Amend und Greta geb. Gaab, Mannheim, Eifelstr. 16, Leo- pold Höll und Luise geb. Beisel, Mannheim- Neckarau, Rheingärtenstr. 12. feiern. Modisch auf der Höhe tagabend im Musensaal. zeigten sich Mannheims Damenschneiderinnen bei ihrer großen Frühjahrs- und Sommermodenschau am Sonn- Unsere Bilder zeigen links die Abschiedsrevue der charmanten Mannequins und rechts ein besonders gelungenes Modell einer Handwerksmeisterin. Bilder: B& N/ Thomas Die ostasiatischen Entwicklungsländer Hervorragendes Referat von Hans Lenz(MdB) im Rosengarten Die Wirtschafts- und Sozialpolitische Vereinigung Bonn, Gruppe Rhein-Neckar, hatte ihre Mitglieder zu einem Vortrag des Bundestagsabgeordneten Hans Lenz ins Weinzimmer des Rosengartens eingeladen. Der zweite Vorsitzende der FDP-Bundes- tagsfraktion hatte im vergangenen Jahr Bundeswirtschaftsminister Erhard auf seiner Ostasienreise begleitet und erwies sich nun als scharfer Beobachter, der die vielfältigen Probleme der Entwicklungsländer mit gutem politischem Instinkt, aber auch mit viel Sinn für Humor und das Menschliche zu analy- sieren wußte. Nach den Begrüßungsworten von Robert Margulies MdB) machte der Redner zunächst einige Einschränkungen: Die vierwöchige Reise führte die deutsche Wirtschaftsdelega- tion im Eiltempo durch acht Länder. Die Reisenden waren in ein strenges Protokoll eingezwängt und es blieb ihnen kaum Zeit zur Eigeninitiative. Auch kann man 2. B. das indische Alltagsleben schwer von der Warte eines Luxushotels in Neu-Delhi aus beur- teilen, wo man pro Tag 180 Mark bezahlt, während zum Vergleich ein indischer Arbei- ter etwa eine Rupie(90 Pfennige) pro Tag verdient. Auch bedingt durch die Sprach- schwierigkeiten unterhielten sich die deut- schen Delegierten gewissermaßen nur„von gleich zu gleich“ und konnten die meisten Probleme nur antippen. Die Problematik beginnt schon bei dem Namen„Entwicklungsländer“. Der musische Mensch in Hans Lenz kam zum Vorschein, als er in begeisterten Worten über die Kunst- werke dieser östlichen Völker sprach und meinte, man könne kein Volk als unterent- Wickelt bezeichnen, das so etwas geschaffen habe. Alle diese Staaten ndien, Pakistan, Burma usw.) leben am„Bambusvorhang“, in der unmittelbaren Nachbarschaft und Bedro- hung des mächtigen Rotchina. Es gilt, sie dem Westen zu erhalten, indem man ihnen vor allem hilft, ihre Nahrungsbasis zu erweitern. Die Bauern werden einfach nicht mit dem an sich reichen und fruchtbaren Boden fertig und so herrscht der Hunger. Dazu kommt, .,. 2 eee. besonders in Indien, das Problem der Heili- gen Kühe und der Heiligen Affen, das, nach den Worten des Redners, eines der wesent- lichsten Hindernisse für eine Modernisierung des dortigen Lebens darstellt. Weiter bemüht man sich, den Ländern eine sogenannte„Infrastruktur“ zu geben, das heißt, man baut Straßen, Wasserwege und regelt die Energieversorgung. Damit entsteht aber auch der Drang, selbst produzieren zu wollen, was die deutsche Wirtschaftsdelega- tion besonders in Japan zu spüren bekam, das unter den bereisten Ländern eine Son- derstellung einnimmt.— Eindrücklich be- richtete der Abgeordnete auch über das Ex- periment des durch 1800 Kilometer vonein- ander getrennten Ost- und Westpakistan, wo die Moslem versuchen, einen Staat allein auf den Glauben zu gründen. Hans Lenz schloß seine in jeder Hinsicht interessante und gewinnbringende„Reise- erzählung“ mit der Mahnung, jede Hilfe an diese Länder nicht aus selbstsüchtigen, poli- tischen Motiven zu gewähren, sondern brü- derlichen Geist walten zu lassen. helm VON HOCH STER REINHEIIT Die Sortenbezeichnung ERNTE 23 verbürgt durch strengste Blatt- und Sortenauslese eine Mischung natürlicher Prägung. Die hohe Kunst der Natur besteht in der Sorgfalt ihrer Artauslese. Das Natürliche in Reinheit zu erhalten, ist die hohe Kunst der Tabakexperten. Seite 6 AUS DEN BUNDESLANDERN Dienstag, 10. März 1959/ Nr. 97 „Unsere Iierheime erfüllen hoheitliche Aufgaben“ Forderungen des Tierschutzbundes: Mehr Heime und ein besseres Gesetz Frankfurt /Main. Den 150 Delegierten aus allen Teilen der Bundesrepublik, die am Wochenende im Frankfurter Stadtverord- Netensitzungssaal zu einer außerordent- ichen Hauptversammlung des Deutschen Tierschutzbundes zusammengekommen wa- ren, bot das Thema„Tierheime“ ausrei- chende Gelegenheit, bittere Klage gegen wenig freigiebige Städte und Gemeinden zu erheben(vergl. auch MM vom 9. März). Zur Zeit unterhalten 154 örtliche Tierschutzver- eie eigene Tierheime, aber durchweg kön- nen sich die Heime nur durch sogenannte „Pensionstiere“, deren Halter sich auf Rei- sen befinden, einigermaßen finanziell tra- gen. Viele Vereine stehen vor der Frage, ob sie nicht ihre Mitgliedsbeiträge erhöhen müssen, um die Heime unterhalten zu können. „Dabei erfüllen unsere Tierheime doch praktisch hoheitliche Aufgaben“, betonte Tierschutzbund-Vizepräsident Dr. Rorkhaus (Hannover); Sie nähmen herrenlose Tiere Auf, die sonst die Polizeibehörden als Fund- sachen verwahren müßten. Sie sorgten für 9 Morgens 5 tor den 3 mal 2 genzen lag S dos bolt berrlich fisch! Isolierboxen, damit seuchen verdächtige Tiere unter Verschluß gehalten werden könnten— eigentlich eine Aufgabe der Gesundheits- behörde. Sie nähmen sich der Tiere allein- stehender Tierhalter an, sofern diese Per- sonen erkrankt oder hinter Gittern sind, Was Sache der Sozialbehörden wäre. Die auf diese Weise entlastete öffentliche Verwal- tung gewährt den Tierschutzvereinen aber nur ganz geringfügige Zuschüsse. Nach Pr. Korkhaus' Feststellungen betragen diese Für bessere Jugendzahnpflege Stuttgart. Zahnärztliche Untersuchungen in Kindertagesstätten haben ergeben, daß durchschnittlich 70 Prozent der 3- bis 6jäh- rigen Kariöse Zähne haben und daß bei an- nähernd der Hälfte dieser Kinder Kiefer- mißbildungen festzustellen sind. Ein der- artig alarmierendes Ergebnis wurde zum Beispiel in Reutlingen festgestellt. Bisher hat sich die Jugendzahnpflege der Staat- chen Gesundheitsämter in Baden- Würt⸗ temberg auf schulpflichtige Kinder be- schränkt. Der SPD- Landtagsabgeordnete Ober bürgermeister Kalbfell(Reutlingen) richtete daher eine parlamentarische An- frage an die Landesregierung, in der er um Auskunft darüber nachsucht. ob den Ge- sundheitsbehörden bekannt sei, daß vor- beugende Zahngesundheitspflege schon bei den 3jährigen Kindern einsetzen sollte und ob entsprechende Maßnahmen wie Unter- suchungen, Aufklärung und Frübbehand- lung geplant seien. 2 Gefangene tranken Lösungsmittel Michelstadt. Der Drang nach Alkohol ist am Wochenende fünf Gefangenen des Amts- gerichtsgefängnisses Michelstadt teuer 2u stehen gekommen. Sie hatten in einem Arbeitsraum des Gefängnisses ein Lösungs- mittel für Spezialfarben. Irrtümlich Für Alkohol gehalten und davon getrunken. Bei der Morgenkontrolle der Zellen wurde ein 38 Jahre alter Häftling mit schweren Ver- giftungen aufgefunden. Er starb noch am Sonntagnachmittag im Krankenhaus. Am Dienstag wäre er entlassen worden. Die vier anderen Gefangenen mußten ebenfalls mit Vergiftungserscheinungen in die Heidel- berger Universitätsklinik gebracht werden. Lebensgefahr besteht jedoch bei ihnen nicht. Klaus Kämmerer aus USA zurück Frankfurt. Mit einer Maschine der Deut- schen Lufthansa verließ der fünfjährige Klaus Kämmerer die USA, wo er Ende des Vergangenen Jahres zweimal am Herzen OPeriert worden war. Am Montagmittag traf der Junge auf dem Frankfurter Flug- hafen ein und fuhr von dort in seine Hei- Mmatstadt Karlsruhe zurück. Dort hatten amerikanische Soldaten und deutsche Ein- wohner gemeinsam 2500 Dollar gesammelt, mit deren Hilfe der Flug des Fünfjährigen in die USA und seine Operation bezahlt Werden konntem. Klaus Kämmerer litt an einem Herzklappenfehler, der im John-Hop- Kins-Hospital in Baltimore nach einem be- sonderen Verfahren operiert wurde. Aus dem Krankenhaus wurde berichtet, Klaus habe in den letzten Tagen bereits mit an- deren Kindern im Spielzimmer des Kran- kenhauses herumgetobt. Zuschüsse im Bundesdurchschnitt noch nicht einmal ein Prozent der Hundesteuereinnah- men der Städte und Gemeinden. In den Entwurf eines neuen Tierschutz- gesetzes, den die Versammlung nach jahre- langen Vorbereitungen jetzt endlich fertig- gestellt hat, wurde deshalb die Bestimmung aufgenommen, dag Landkreise und kreis- freie Städte gesetzlich verpflichtet sein sol- len, Tierheime zu bauen. Ob sie dies in eigener Regie oder über den örtlichen Tier- schutzverein tun, soll ihnen überlassen bleiben. 5 Noch eine Menge anderer Neuheiten enthält der Entwurf, der in den nächsten Wochen dem Bundesernährungsminister, dem Innenminister und den Bundestagsab- geordneten zugehen wird. Die Tierschützer verlangen eine Bestrafung aller Tierquäle- reien und Tiermißghandlungen, die mehr als nur geringfügige Schmerzen verursachen. Bis jetzt ist noch zur Bestrafung die Zu- kügung„erheblicher“ Schmerzen notwendig. Sie wollen ferner, daß der Richter schon bei erstmaliger Tierquälerei das Recht haben Soll, dem Tierquäler die Tierhaltung zu verbieten. Gegenwärtig kann der Richter erst nach wiederholter vorsätzlicher Tier- quälerei dem Täter die gequälten Tiere Wegzunehmen. Harte Worte fielen wegen der oft in Mietverträgen zu findenden Klausel, das Tierhaltung in Wohnungen untersagt sei. Man sprach von„Sittenwidrigkeit“ und „Verstoß gegen das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit“, Nach den Informationen des Tierschutz- Präsidiums ist zur Zeit ein Musterprozeß beim Bundes- gerichtshof anhängig. Dazu meinte der Zweite Vizepräsident des Tierschutzverban- des, Oberregierungsrat Karlheinz Barbrack (Stuttgart):„Eigentlich ist es ein Streit um des Kaisers Bart, denn wenn in Kürze der Mieterschutz abgebaut wird, kann der Haus- eigentümer doch jeden Mieter auch ohne Angaben von Gründen hinaussetzen.“ Von einem„hinhaltenden Widerstand“ aller maßgebenden Stellen sprach Tier- schutz- Ehrenpräsident Willi Emrich Frank- kurt) in einem Bericht über Bemühungen, die Stellung des Tieres im bürgerlichen Recht zu verbessern, Nach dem geltenden Recht ist das Tier eine Sache(wie früher im römischen Recht auch der Sklave), mit dem der Eigentümer nach Belieben ver- fahren kann. Schon seit längerer Zeit er- streben die Tierschützer eine Anderung des Bürgerlichen Gesetzbuches in diesem Punkt. Auf Tiere soll das Recht der Sachen nicht mehr unmittelbar, sondern lediglich„ent- sprechend“, also mit Rücksicht auf die be- sondere Eigenart des Tieres, angewendet Wird. Aber man ist in der Verfolgung dieses Zieles noch keinen Schritt vorangekommen. „Wenn wir Buddhisten wären, brauchten Wir darüber gar nicht zu reden“, bemerkte ein Delegierter. Oberregierungsrat Barbrack faßte zusammen:„Es bleibt uns nichts an- deres übrig, als zunächst einmal die Umwelt an den Gedanken zu gewöhnen, daß ein Tier keine Sache ist— und dann erneut zum Gesetzgeber vorzustogen.“ Die Versammlung, die mehr als 400 ört- liche Tierschutzvereine mit rund 140 000 Vollmitgliedern(ohne Jugendliche) reprä- sentierte, erledigte auch zahlreiche inner- organisatorische Fragen. Sie wählte zum neuen Präsidenten des Deutschen Tier- schutzbundes den Hamburger Kaufmann Otto Kertschex. Der bisherige Präsident, der Frankfurter Obermagistratsrat Willi Emrich wurde Ehrenpräsident. In den nächsten Monaten wird die Bundesgeschäftsstelle von Frankfurt nach Hamburg übersiedeln. Eine neue Bundessatzung sieht die Bildung von Landesverbänden als„Zwischenstufe“ zwi- schen den örtlichen Vereinen und der Bun- deszentrale vor. Mit einer Reform des Stimmrechts in der Bundesversammlung wurde die Einfluß möglichkeit der kleinen Vereine gegenüber den Mammutvereinen der Großstädte erheblich verbessert. H. Bi 8 Letzte Hauptträger an der Kauppenbrücke montiert eee Mit der Montage des letzten von insgesamt 46 Hauptträgern ist der Stakluberbau der Kauppenbruce bei Waldaschaff(Kreis Aschaßfenburg) termingerecht beendet worden (unser dpa-Bild). Die 390 Meter lange und 42 Meter hohe Brüche, deren Stahlkonstruktion fast 2000 Tonnen wiegt, ist an der neuen Autobahn Frankfurt- Würzburg- Nurnberg das letzte von 72 Bauwerken auf der fast 30 Kilometer langen Strechee Stochestadt Rohr- brunn im Spessart, die im Sommer 1960 freigegeben werden soll. Tonbänder und Filme in Creme-Dosen Neuer Landesverratsprozeſ: Spionagetätigkeit„aus kaltem Haß“ Karlsruhe. Vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofes haben sich die Ehe- leute Viktor und Erika Schneider aus Bonn wegen Landesverrats zu verantworten. Die Anklage beschuldigt sie, vom Herbst 1956 bis zum Frühjahr 1958 vor allem aus dem Bundesverteidigungsministerium Nachrich- ten über Staatsgeheimnisse an das Sowiet- zonale Ministerium für Staatssicherheit ge- liefert zu haben. Die 41 Jahre alte Ange- klagte war vom Herbst 1956 bis zum Mai 1957 als Sekretärin im Bundesverteidigungs- ministerium tätig und anschließend bei der deutschen Vertretung der britischen De Havilland- Flugzeugwerke, danach bei der Britischen Botschaft in Bonn beschäftigt. Ihr 54 Jahre alter Ehemann war bis zum Raubüberfall auf Zweigstellenleiterin Wahrscheinlich 15 000 Mark geraubt/ Polizei fahndet nach dem Täter Stuttgart. Die Polizei fahndet seit Sonn- tag im ganzen Bundesgebiet nach dem 20 jährigen Filialleiter eines Lebensmittel- geschäftes in Fellbach bei Stuttgart, Richard Barh, der unter dem dringenden Verdacht steht, am Tröste gd G 38rd Tele. stellenleiterin eines Geldinstitutes entführt, auf einem einsamen Feldweg brutal zusam- mengeschlagen und ihr 15 00 DM Bankgel- der geraubt zu haben. Wie die Poligei am Montag mitteilte, hatte die schwerverletzte Frau, die eine Stunde nach der Tat von Kindern und einem Straßenwart bewußtlos im Graben liegend aufgefunden worden war, erst am Sonntag im Krankenhaus eine zusammenhängende Schilderung des Ueberfalls geben können. Sie sei am Freitagabend damit beschäf- tigt gewesen, in den Fellbacher Geschäften Bargeld zur Aufbewahrung abzuholen. Auf der Straße sei sie von Bayh angesprochen worden, in dessen Filiale sie vorher einen gröberen Geldbetrag bekommen hatte. Nach Angaben der Frau bot der 20jäh- rige ihr an, sie mit einem geliehenen Volks- Unsere Korresponclenten melden: „Frühjahrskur“ der Münchener begann München. Am Wochenende begann in Münchens Bierkellern die Starkbierzeit, die in diesem Jahr bis zum 22. März dauert. Als Symbol schwebt über dem„Mona Salvator“ genannten Nockherberg ein riesiger Maß- krug. Tausende von Münchenern strömten zu Beginn ihrer traditionellen„Frühjahrskur“ nach den turbulenten Faschingswochen zum „Salvator“, dem Inbegriff aller 170 bayeri- schen Starkbiers, deren Namen alle auf „ ator“ enden. Verstärkter Berlin- Verkehr über Ostern Berlin. Die Luftverkehrsgesellschaften, die Linienomnibusse und die Eisenbahn ver- stärken zu Ostern den Einsatz ihrer Ver- kehrsmittel von und nach Berlin. Von Ham- burg, Köln und Düsseldorf werden je ein Zusätzliches Zugpaar eingesetzt. Die ameri- ren. Dort habe Bay s dem gerissen, gewürgt, ihr schlieffnich mi Wagen zu der Bank-Nebenstelle zu fahren. Als sie sich weigerte, habe er sie gewaltsam in das Fahrzeug gezerrt und sei mit ihr auf einen Feldweg außerhalb der Stadt gefah- sie, As. r schweren Gegenstand auf den Kopf geschla⸗ Sen und dann alles Geld abgenommen. Nach Angaben der Polizei galt der flüch- tige Filialleiter bisher bei seinen Vorgesetz- ten als fleißig und zuverlässig. Beginn seiner Spionagetätigkeit Werbeleiter des Christlich- Demokratischen Parteiverla- ges„Das Wirtschaftsbild“. Nach einer hefti- gen Ausein andersetzung mit dem damaligen Schatzmeister der CDU, Bach, hatte er ge- kündigt und Hilfe gegen Bach in Ostberlin gesucht.„Es war kalter Haß gegen Bach“, begründete Schneider seine Agententätig- keit vor Gericht.„Die drüben konnten mir helfen, Bach zur Strecke zu bringen.“ Nach seinem Krach mit Bach begann er mit einer Kleinstbild-Kamera und einem Tonbandgerät, unter dem Decknamen Vik- tor Wagner, für die sowietzonale Staats- sicherheit zu wirken, Seine Frau lieferte zum größten Teil das Material, er selbst jedoch schickte gleich zu Beginn seiner neuen Tätigkeit den Auftragsgebern im Osten seitenlange Charakterbilder aller Mit- arbeiter des christlich-demokratischen Par- teiverlages und aller Mitglieder der Bundes- leitung der CDU. Außerdem sandte er ein- gehende Charakterschilderungen einiger Journalisten, darunter des Spiegel-Heraus- gebers Augstein und seiner Redakteure Schmelz und Jähne sowie der Bonner Jour- nalisten Schopen und Ladendorf. Ein; itropa-Kelln- er der alle vier Tage von Ostberlin fahren mußte, Befäligte sich dabei als Kurier. In einer harmlosen Hautereme-Dose wurden die Tonbänder und Filme transportiert. Schm. Vier Touristen in den Alpen erfroren Drei erlitten schwere Erfrierungen/ Gruppe war seit Freitag vermißt München. Die Leichen von vier Touristen wurden am Sonmtag nach zweitägiger Suche in einem Biwak in 3000 Meter Höhe in der Silvretta-Gruppe in den österreichischen Alpen gefunden. Wie die Polizei mitteilte, Waren unter den Opfern auch zwei Frauen aus Niedersachsen. Die vier gehörten zu einer Gruppe von zwölf Touristen und einem Ski- kanische Fluggesellschaft Pan American hat für die Osterzeit 26 Sonderflüge zwischen Berlin und der Bundesrepublik vorgesehen. Maria Galman nicht mehr unter Mordverdacht Trier. Die dreißig Jahre alte französische Staatsangehörige Maria Galman aus Trier, die seit Mitte Dezember nach dem myste- riösen Tode ihres siebenjährigen Töchter chens Martine in Untersuchungshaft ist, steht nicht mehr unter Mordverdacht und wird sich höchstens wegen versuchten Totschlags vor Gericht verantworten müssen. Wie von der Staatsanwaltschaft mitgeteilt wurde, hat sich nämlich inzwischen herausgestellt, daß die kleine Martine weder verbrannt wor- den, noch verhungert ist. Vielmehr ist das Mädchen an den Folgen einer Lungenent- zündung gestorben. „ die seit Freitagmorgen vermißt wur- en. In der Nähe des Biwaks wurden später drei weitere vollständig erschöpfte Mitglie- der der Gruppe gefunden, die an schweren Erfrierungen litten. Die fünf anderen Tou- risten wurden ebenfalls gefunden. Sie wa- ren erschöpft, aber schienen nicht verletzt zu sein. Der Führer der Gruppe, ein öster- reichischer Skilehrer, wird immer noch ver- mißt. Der Skilehrer war am Donnerstag mit der Zwölfer-Gruppe zur Wiesbadener Hütte aufgebrochen. Am Samstag wollten die Ski- fahrer wieder zurück sein. Als sie nicht ein- trafen, traten im Tal Befürchtungen auf, die Gruppe sei unter eine Lawine geraten. So- fort stiegen mehrere Bergrettungstrupps auf. Auch eine im Silvrettagebiet stationierte Militäreinheit wurde bei der Suche eingesetzt. Am Sonntagnachmittag startete ein Gen- darmeriebeamter mit einem Rettungsflugzeug. Er sichtete beim Ueberfliegen des Piz Buin in etwa 3000 Meter Höhe und 500 Meter auf Schweizer Gebiet ein Biwakloch und drei Männer, die ein Zeichen in den Schmee Stampften. Daraufhin konnten die Such- trupps entsprechend angesetzt werden. Die Ueberlebenden befinden sich zur Zeit in der Wiesbadener Hütte, wo sie von zufäl- üg anwesenden Aerzten behandelt werden. „Es wurden Fehler gemacht“ Heidelberg. Die Heidelberger Staats- anwaltschaft hofft, in etwa 14 Tagen ihre Er- mittlungen im Zusammenhang mit den Pockenerkrankungen in Heidelberg im Dezember und Januar abgeschlossen zu haben. Seit dem Ende der Quarantäne sind fast alle in Frage kommenden Personen staatsanwaltschaftlich oder richterlich ver- nommen worden, unter ihnen auch der Arzt, der die Krankheit aus Indien einschleppte, und der Leiter der Heidelberger Ludelf- Krehl- Klinik. Nach Abschluß der Verneh- mungen wird ein medizinischer Sachverstän- diger ein Gutachten anfertigen,. Nach Aus- kunft der Staatsanwaltschaft wurden wüh⸗ rend der Pockenerkrankungen wohl„Fehler gemacht“, es stehe aber noch nicht fest, ob sich darauf eine Anklage wegen Verstoßes gegen das Seuchengesetz und wegen fahr⸗ lässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung gründen lasse. Luchs auch im Kreis Sigmaringen Sigmaringen. Das unbekannte Tier, das seit Monaten vor allem im Schwarzwald und am Bodensee Rehe reißt und ihren Kopf im- mer wie mit einem scharfen Messer vom Rumpf trennt, macht nach längerer Pause wieder von sich reden. Es ist dieser Tage erstmals im Kreis Sigmaringen aufgetreten. Am Waldrand in Nähe der Gemeinde Ren- getsweiler wurde eine träckrtige Rehgeiß ge- funden, deren Kopf auf diese Weise abge- trennt war. Das Raubtier, in dem viele Jäger einen Luchs vermuten, konnte noch nicht beobachtet werden. Zudem hatten Neugie- rige den Platz so zertreten, daß die Jäger nicht in der Lage waren, eine Fährte aufzu- nehmen. Anonyme Anrufe zum Attentat Frankfurt. In die Aufklärung des Frank- furter Bombenattentats, bei dem der 43 Jahre alte deutsch-baltische Waffenhändler Georg Puchert am 3. März getötet wurde, hat sich ein unbekannter Mann eingeschaltet, der verschiedene Zeitungen in anonymen An- rufen über Pucherts Geschäfte informierte. Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Wolf be- stätigte am Montag die Aeußerungen des Unbekannten, daß sich dieser bereits am Mordtag an ihn gewandt und ihm die glei- chen Angaben wie später den Zeitungen ge- macht habe. Der anonyme Anrufer teilte mit, daß Puchert nach dem Kriege mit Zigaret- tenschmuggel begonnen habe und dann zum Waffenhandel übergegangen sei. Mehrfach seien ihm Attentate angedroht worden. Puchert werde auch nicht das letzte Opfer sein, sagte der Unbekannte unter anderem am Telefon. Ein Beitrag zur Wiedergutmachung Kassel. Landesrabbiner Dr. Ludwig Lich- tigfeld(Frankfurt/Main) weihte am Sonn- tag in Helmarshausen einen jüdischen Fried- hof, den die Schulkinder der Volksschule als Beitrag zur Wiedergutmachung neuge- staltet hatten. In unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden hatten die Jungen und Mäd- chen unter Anleitung eines Grabsteinbild- hauers umgestürzte Gedenksteine wieder aufgerichtet, die verwitterten Inschriften nachgezeichnet, Wege instandgesetzt und immergrüne Sträucher angepflanzt. ken stockt. Kopfschuppen lassen sich herauswaschen, aber., N .. sie kommen wieder, wenn Sie es bei der einfachen Kopf- Wäsche bewenden lassen. Schuppen sind ein Zeichen dafür, daß der Kopfhaut etwas fehlt. Sie ist meist schlecht durch- blutet, und ihre Versorgung mit den natürlichen Aufbaustof- öl 0 Da hilft Seborin-Haarfonic. Durch regelmäßige Massage mit Seborin bekommt der hungrige Haarboden Nährstoffe, die er dringend braucht: vor allem Thiohorn! Außerdem wird die Durchblutung nachhaltig gefördert. 5 So beendet Seborin oft schon nach wenigen Tagen die Mangel- zustände der Kopfhaut. Der sicherste Beweis dafür: Es bilden sich keine Schuppen mehrl Die Vorbedingung für gesundes Haar ist damit geschaffen. 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Marz 1959 1 Hol' der Teufel die vom Teufel Ceholten Zur Ausgrabung eines Hamsun- Dramas an den Kölner Böhnen MOR EN Seite hohle Eckigkeit hätte gelangt. Die zahl- reichen Darsteller„drumherum“ taten unter Friedrich Hermann Siems' wie immer sorg- kältiger Regie ihr Bestes. Aber man ging Sizilianische Enttäuschungen Deutsche Erstaufföhrung von André Robssins„Mamma“ in Hamburg „Vom Teufel geholt“ heißt ein Schauspiel In vier Akten, das Knut Hamsun, der große Romancier aus Norwegen, im Jahr 1910 ge- schrieben hat. Es ist wohl seit dreißig Jahren nicht mehr in Deutschland aufgeführt wor- den, aber da man an den Bühnen der Stadt Köln sehr entdeckungsfreudig ist, wurde es dort jetzt wieder ausgegraben. Man sah ein paar prächtige darstellerische Leistungen— aber das übrige war weniger prächtig. Im Mittelpunkt steht eine ehemalige Tingeltangelsängerin, nun mit einem senilen, reichen Trottel verheiratet. Sie klammert sich an den letzten Geliebten, aber der hat keine Lust mehr. Nun geht alles bergab, bis der lebensstrotzende Freund des Geliebten tot und die sehr blonde Braut erschrocken davongelaufen ist, bis der Ersatzgeliebte, ein Es genügt auch nicht, daß der erste Akt mit witzig- frecher, pointierter Gesellschafts- kritik äußerst amüsant ist. Hinterher wird's dann allzu schlimm, allzu massiv dreckig. Und dann kann und kann es nicht zum Ende kommen, wo doch jeder im Parkett längst weiß, daß die Dame jetzt nur noch auf den kleinen Neger„kommen“ kann. Schon 1914 hat Alfred Kerr dieses Stück — mit Hinweis auf Ibsen— mit„Puceini- klängen“ verglichen, die auf„Beethoven“ folgten. Das Ganze nannte Kerr„den miesen Zoff“. Er hatte recht. Aber Gisela Holzinger war großartig: hei, wie konnte ihre gewesene Tingelgröße toben und sich wieder einzuschmeicheln versuchen! Und dann ein wenig sich dämmern lassen von der Resignation. Und René Deltgen als mit schalem Geschmack im Munde: alle diese „vom Teufel Geholten“(übrigens von einem inzwischen recht unzeitgemäß gewordenen Teufel Geholten) sollte doch der Teufel 1 holen! Sonja Luyken Drei silberne Kaffeekannen wurden am Freitag als beste Arbeiten eines internationa- len Künstlerwettbewerbs der Gesellschaft für Goldschmiedekunst in Hamburg preisgekrönt. Mit dem ersten Preis in Höhe von 1500 Mark wurde Fred Danner(Heilbronn) für eine schlanke, formschöne Kanne aus Silber und Ebenholz ausgezeichnet. Der zweite Preis von 1000 Mark wurde Helmut Warnecke(Schwä⸗ bisch-Gmünd) zugesprochen. Der dritte Preis in Höhe von 850 Mark fiel an Karl Dittert (Schwäbisch-Gmünd). Ein Schweizer und zwei deutsche Goldschmiede erhielten Trostpreise. Von der Jury wurde nicht nur die Schön- Auf der Bühne der„Hamburger Kammer- spiele“ richten sich die Augen der Akteure abwechselnd gen Himmel und auf eine ehe- liche Lagerstätte. Gott und auch der tote Gatte der Signora Rosario werden angefleht, um Rat gefragt, in ihrem mutmaßlichen Zorn beschwichtigt, weil Antonio, der schöne Sohn der Signora, mit seiner jungen und lieblichen Gattin nicht so umgeht, wie das von einem Ehemann erwartet werden darf. Oder genauer, und in dieser Posse ist man Wahrhaftig genau: die schöne Barbara ist auch Zwei Jahre nach der Hochzeit noch so un- schuldig wie damals, als sie aus dem Kloster heimkehrte. André Roussin hat die fünf Bilder seiner Pièce„Mamma oder Der schöne Antonio“ nach einem Roman des Sizilianers Vitaliano auch den fanatischsten Besuchern von Her- renabenden müßte dieses Zwinkern schließ- lich etwas viel werden, aber nein, der Jubel an den ersten beiden Abenden war bedeu- tend. Die Hamburger Bürger, die Zuschauer sahen jedenfalls so aus, als seien sie Bürger, sind anscheinend nicht allein prachtvoll un- prüde, sondern auch frei von Anfechtungen der Sensibilität. Und auch bigott sind sie wohl kaum. Sogar der unfromme Theatergast könnte ja durch das krasse Hin und Her zwi- schen Kirche und Schlafzimmer befremdet Werden, durch all das Niederknien. Beten und Kreuzschlagen im Dienst der Sexual- lehre. Bei der Romanvorlage wie überhaupt beim naiven Südländer braucht das alles nicht zu stören, man ist ja auf Sizilien nun mal zugleich sinnlich und gläubig. Doch die Boulevard-Routine des André Roussin, das Leutnant mit übertriebenem Standesbewußzt- unlustiger Geliebter: rauh, selbstisch, ein heit der Form, sondern auch Zweckmäßigkeit Brancati entworfen. Die deutsche Premiere Kühlberechnete seiner Anzüglichkeiten macht sein, sich in einem Anfall von Selbsterkennt- bißchen sehr versoffen. Aber was tut's? Sewertet. Verlangt worden war ein Entwurf war eine schon überitalienische Nacht, voller die geistlichen Passagen fast zur Blasphemie. nis umgebracht hat, bis nur noch ein schwar- 8 5 Freund, den die e e e Augenrollen und Gefuchtel Unszenierung Ida Ehre, die Frinzipalin der„Kammer- zer Boy, livriert natürlich, übrig bleibt, um 1851 5 611„ Aus sieben Ländern Europas wurden 78 Kaf. Edward Rothe) und vor allem ein pausen- spiele“, hat als„Mamma“ eine Rolle wie für der Tingeltangeldame gefällig zu sein. Da- bursche. Auch die blonde Braut, strahlend feekannen eingesandt. Die drei prämiierten loses Augenzwinkern wegen der zunächst so die 1 und 8 5 b men zwischen hysterische Eifersucht und pein- und rein, gefiel, wie Inge Schönberg sie 5 7 10 5. 9 stolz vermuteten, dann um so schmerzlicher e e 1110 liches Ausgehaltenwerden— und etliche spielte. Der Leutnant Gerhard Beckers war 5 e 5 415 5 Spiegel vermißten Manneskraft des wunderschönen 5 Tatkraft Aberle sen a Bonmots. Aber die genügen nicht. über zeichnet: etwas weniger militaristisch- sein. Antonio. Auch anstaltsreifen Erotomanen, Christa Rotzoll ler len jon las 8 5 ui A E, J— aats-, e Hr-, 2 0 m, 1 2 22825 sind onen Ver- Arat, ppte, delt. und neh- stän- Aus- ö Wäh- ehler* t, ob tür den oßes 1 ö ahr. Waschautomat siger das sind en„maschinengerechte“ 1 Waschmittel im- vom 2„Le dure Flegunz im Frühling: Damenhaftes Vage 85 5 ten. Kleid-Complet, aus hochwertiger 5— ä Strukturqudlität in fischen Furben und Musikschränke 5 85 155 u fragen Selce, der Sdison. Das lose Jöccchen für jeden Geldbeute— 8 . Terdsenhans U unterstreicht die oparte Nofe. gle- 2 9 LEO A. HECK K. G. 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Das Trostrundenturnier sieht nach dem ersten Spieltag die Auswahl der Sowjet- zeme allein in Führung. Die mitteldeutsche Vertretung gewann gegen Polen mit 5:1(8:1, 10, 1:0). Die beiden restlichen Begegnungen endeten unentschieden: in Kolin kam die Mannschaft der Bundesrepublik im Spiel gegen Italien, das drei Tage vorher in der Gruppenrunde mit 7:2 geschlagen wurde, über ein 2:2(0:0, 0:2, 2:0) nicht hinaus, wäh- rend die Schweiz gegen Norwegen ein 4:4 21, 1:1, 1:2) erreichte. Vor 8000 Zuschauern wirkte die deutsche Auswahl gegen Italien im Vergleich zu der Dafur danken wir. Die deutsche Mannschaft Rat die Endrunde der Eishockey-Welt meisterschaft in Prag nicht erreicht. Dennoch kann man nicht von einer Enttauschung sprechen. Es fehlte einfach etwas Glück. Das entscheidende 3:5 gegen Finnland im ersten Spiel entsprang einer Fehlentschei- dung des Schweizer Schiedsrichters Schmitz. Gerade in diesem Spiel lag ein deutscher Er- folg sehr nahe, obwohl die Finnen am näch- sten Tag mit dem überraschenden 4:4 gegen den Gruppenfavoriten Schweden bewiesen, wie stark sie innerhalb von zwei Jahren geworden sind. Daran ändert auch das abschließende 4.5 gegen Italien nichts. Denn bei den Finnen fehlte 17 Stunden nach dem feräftezehrenden Kampf mit Schweden einfach der Wille zum Einsatz und das taktische Konzept. * Ein besonderes Kapitel bildet das deutsche 126 im letzten Spiel gegen Schweden. Ein Un- entschieden hätte genügt, um die Finnen vom zweiten Platz zu verdrängen und auf Grund deg besseren Torverhältnisses in die Endrunde vorzustoßen. Dieses Unentschieden gegen einen überlegenen Gegner lag absolut im Bereich des Möglichen. Bis zur 52. Minute stand es 12, dann nutzten die Schweden eine kaum gerecht; fertigte Hinausstellung von Waitl zu drei Toren aus. Damit war die Entscheidung gefallen. 5* Einmütig standen die 14 000 Zuschauer die- ges Spieles hinter der deutschen Mannschaft. Zu Beginn, weil der schwächere Gegner ange- feuert werden sollte, später aber, weil die Schweden sich restlos die Sympathien ver- scherzt hatten. Gerade die körperlich überle- genen Spieler wie Mannschaftskapitan Lasse Björn, die Verteidiger Stoltz und Swedberg und der Stürmer Mild— alle etwa 1,85 m groß und an die zwei Zentner schwer— setzten ihre physischen Kräfte in einer Form ein, die nichts mehr mit Sport zu tun hatte. Sie konn- ten sich dies erlauben, weil die beiden jungen russischen Schiedsrichter zwar bei den Deut- schen auch geringe Regelverstöße unerbittlich ahndeten, bei den Schweden aber grobe Fouls Ubersaken. Der Sfandal ereignete sich fünf Minuten vor Schluß. Björn traf Egen mit einem wohlgezielten Fausthieb und anschlie- gend noch fast ein Ralbes Dutzend deutscher Spieler mit dem Schläger. Er blieb ohne Strafe, statt dessen mußten der wenig betei- ligte Petterson und Egen für je fünf Minuten auf die Strafbank. * Beim Landerspiel in Garmisck-Partenkir- chen vor zwei Wocken entfesselten die Kana- dier mit ihrer Unsportlickkeit und Rauflust einen Skandal. In Mährisch-Ostrau standen innen die Schweden in nichts nach. Sie über- trafen höchstens die Männer von Uebersee noch, die sich immerhin noch darauf berufen können, daß diese Sitten bei ihnen zu Hause Ublich sind. Kaum ein deutscher Spieler ver- eg das Elis ohne eine Verletzung: Eggerbauer mit herausgeschlagener Zahnprothese, Egen mit zwei Gesichtswunden, die von einem Schlägerkied stammten, und die anderen mit Rißwunden und Beulen. Seht man sich diese Dinge nüchtern an, 80 muß man vor dieser Entwicklung warnen. Wenns Schiedsrichter solche Entgleisungen durchlassen wle die Schweden sie praktizier- ten, werden kanadische Sitten auch im euro- pdlischen Elishochey alltäglich werden. Dann wird dieses schöne und schnelle Spiel nur noch tu einem Sport für Kraftprotze— und dafur danken wir, W. Schneider ersten Begegnung während der Vorrunden- spiele diesmal recht schwach. Entscheidend aber war, daß die DEV-Manmschaft obme Kampfkraft und Einsatz spielte, vor allem in den beiden ersten Dritteln ausgesprochen matt kämpfte und erst zum Schluß etwas besser wurde. Dabei war es noch ein Glück, daß Torwart Uli Jansen in ganz prächtiger Form spielte. Die Tore: 0:1 Crotti(24. Min.) 0:2 Branduardi(38.), 1:2 Eberl(40.), 2:2 Rampf(56.). Die deutsche Mamnschaft hatte kaum ein taktisches Konzept und beschränkte sich von vornherein auf Einzelaktionen. Selbst der bisher so gute Sturm Sepp, Unsinn und Trautwein fand kaum eine geschlossene Linie. In dem von beiden Seiten sehr fair geführten Treffen gab es nur je fünf Herausstellungen für geringfügige Vergehen. Erst Mitte des zweiten Drittels erhielt das deutsche Spiel etwas mehr Farbe. Im Schlugdrittel brachte Eberls Anschlugtreffer noch einmal Schwung in die deutschen Reihen und vier Minuten vor Schluß erzielte Rampf das erlösemde 2:2. DEV- Vizepräsident Karl Wild äußerte mach dem Spiel:„Wir hatten nach dem 7:22 Sieg im Vorrundenspiel etwas mehr von unserer Manmschlaft erwartet, aber den Spie- lern steckte noch das Spiel gegen die Schwe- den in den Rnochen. Kaum eimer war rich- tig in Form. Trotz aller einleuchtenden Erklärungen für dieses Ergebnis ist es doch eine Enttäuschung. Wirklich gefallen haben diesmal eigentlich nur Uli Jansen im Tor, Unsinn, Schubert, Egen und Ambros— alle anderem bliebem unter Durchschmitt!“ Eishockeyjugend siegte 5:3 In Garmisch gewann die deutsche Eis- hockey-Jugendauswahl gegen Italien ver- dient mit 3:3(1:1, 4:1, 0:1) Toren. Die aus Füssener, Tölzer und Garmischer Spielern gebildete Eishockey-Vertretung war beson- ders im mittleren Drittel ihren sehr tempe- ramentvoll aufspielenden Gegnern klar überlegen und erfreute die 1500 Zuschauer durch flüssige Kombinationen. Torschützen für Deutschland waren Lax, Wimmer, Ret- zer(alle Bad Tölz), Meiner Füssen) und Riedmeier(Rießersee). In einem großartigen Eishockeyspiel kan die in Zweibrücken stationierte kanadische Soldatenmannschaft RCAF Flyers gegen den durch fünf Kanadier verstärkten HC Bozen zu einem knappen und etwas glücklichen 6:5 (4:4, 1:0, 1:1)-Sieg. 8 Neckaraus Schützen fast am Ziel In der vorletzten Runde der Schieß wett- kämpfe im Unterkreis Mannheim dürfte die Entscheidung endgültig zugunsten der Ver- tretung Neckaraus gefallen sein. Die Begeg- nung des Tabellenführers mit Sandhofen I brachte die erwartet spannende Auseinan- dersetzung, wobei erstmals kein Sieger er- mittelt wurde: Beide Mannschaften kamen auf 1075 Ringe, womit der erst am letzten Sonntag von 09 Mannheim aufgestellte Rundenrekord(1074) gleich zweimal über- boten wurde. Die Schützengesellschaft 09 ging unterdessen gegen Schlußlicht Secken- heim ebenfalls aufs Ganze, um die kleine Chance zu wahren. Die schraubte die Best- leistung auf 1076 Ringe und distanzierte da- mit die Seckenheimer eindeutig. Der Rück- stand gegenüber Neckarau beträgt nunmehr nur noch einen Punkt, es ist allerdings nicht anzunehmen, daß sich an der Reihen- folge am letzten Kampftag noch etwas än- dert, denn der Tabellenführer müßte gegen Sandhofen II ebenso sicher zum Sieg kom- men, wie die Oger in Rheinau. Auch Sand- hofen I als Dritter ist gegen Seckenheim nicht gefährdet.— Die letzten Ergebnisse: Sandhofen I Neckarau 1075:1075; 09 Mann- heim— Seckenheim 1076: 1024; Rheinau ge- gen Sandhofen II 1036:1030. Bester Schütze des Tages war wiederum Fritz Dietz(09) mit 140 Ringen. Er führt nun in der Einzel- wertung mit klarem Vorsprung. Toni Mark noch bewufstios Der österreichische Skiläufer Toni Mark hatte auch am Montagmittag— fast 48 Stunden nach seinem Unfall— das Bewußt- sein noch nicht wiedererlangt. Der Chefarzt des Tegernseer Krankenhauses, Dr. med. Laprell, operierte den Patienten am Vormit- tag. Er machte einen Luftröhrenschnitt, um den Zugang zur Lunge freizuhalten. Nach Auskunft von Dr. Laprell schwebt Toni Mark in Lebensgefahr. Vor allem hat er hohes Fieber. Er wurde in„Winterschlaf“ versetzt, um die körperlichen Funktionen auf ein Mindestmaß zu reduzieren und die Energievorräte des Kranken nur so weit wie unbedingt notwendig zu beanspruchen. Toni Mark war am Samstag beim Abfahrtslauf um den„Goldenen Schild“ vom Wallberg schwer gestürzt. Er wurde bewußtlos von der Piste getragen. a Offener Brief des DSB- Präsidenten Daume: etzi muß die Som j el one Farbe beleennen Internationale Kommission soll Material über„Fall Squaw- Valley“ prüfen In einem offenen Brief an den Deutschen Turn- umd Sportbund der Sowjetzone for- dert der Präsident des Deutschen Sportbun- des, Willi Daume, den sowjetzonalen Deut- schen Skiläufer-Verband und den Vorsitzen- den des Deutschen Turn- und Sportbundes der Sowjetzone auf, die gegen ihn und Dr. Ritter von Halt, Präsidenten des Nationa- len Olympischen Komitees, erhobenen An- schuldigungen durch Vorlage des angeblich vorhandenen Beweismaterials vor dem In- ternationalen Ski-Verband in Zürich zu er- härten. Der Präsident der FIS, Mare Hod- ler, sei„durch sein Amt und seine Person“, so erklärt Daume in seinem Brief,„wie kein Zweiter dazu berufen, als neutraler Vorsitzender einer Kommission bei der Er- mittlung der Wahrheit mitzuwirken.“ Der Kommission sollen nach Daumes Vorschlag je zwei Vertreter des Deutschen Skiläufer- Verbandes und des Deutschen Ski- Verbandes der Bumdesrepublik angehören.„Herr von Halt und ich sind bereit“, so betonte Daume, „vor dieser Kommission zu erschein.“ Auf einer Pressekonferenz hatten der Ge- neralsekretär des sowietzonalen Skiläufer- Verbandes und Rudi Reichert als Präsident des Deutschen Turn- und Sportbundes der Sowjetzone eine Erklärung verlesen, die sich mit der Verweigerung der Einreisevisa für eine Mannschaft der Sowjetzone durch das State Department der USA befaßte. Bei die- ser Gelegenheit wurde behauptet, Dr. Ritter von Halt, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, und DSB-Präsident Daume hätten das Verbot der Einreise die- Handball-Start mit Ueberraschungen: UL inszenierte prächtige Sturmuitbel Bei der Pause lag 62 Weinheim schon mit 1:10 zurück/ Endstand 12:5 Für die Ueberraschung des ersten Spiel- tages in der Handballbezirksklasse sorgte der VII. Neckarau, dem mit 12:5 ein überraschend klarer Sieg über 62 Weinheim gelang. Das Angriffsspiel der Neckarauer, besonders vor der Pause, war eine Augenweide. Rasches und sicheres Abspiel sicherte der Fünfer- reihe immer wieder klare Wurfgelegenhei- ten, die man auch zu nutzen verstand. 10:1 führten die Platzherren schon beim Wechsel, traten dann etwas kürzer und gewannen die Partie durch Tore von Hoffmann(4), Rösin- ger(3), Stock(3) und Berger(2) sicher 12:5. Die Bergsträßer machten den Fehler, ihr Spiel ganz auf Lehmann zuzuschneiden. Nek- kaàaraus Abwehr war jedoch auf der Hut und ließ nur füntk Treffer des überragenden Weinheimers zu. VfR Mannheim— 86 Hohensachsen 7:5 Die Rasenspieler überraschten ihre An- hänger im Herzogenriedpark mit einer un- erwartet guten Leistung der gesamten Mann- schaft, vorweg Torwart Welsch. Auch auf der Gegenseite war Oelschläger im Tor der beste Mann. Die Schwarzgelben aus Hohen- sachsen boten im Angriff schöne Spielzüge, aber sie vergaßen zu werfen und wagten fast stets nur dann einen Schuß, wenn sie frei am Torraum standen. Zunächst verteil- tes Spiel, bei der keine Partei Vorteile hatte. Bei den Gewichthebern: Mit Riesenschritten eilt die Gewicht- heberstaffel des ASV Ladenburg dem Grup- Perisieg in der nordbadischen Landesliga entgegen. Leichtes Spiel hatten die Laden- burger bei ihrem Heimkampc gegen den Früheren Oberligisten AV Schwetzingen. Mit Heckmann(490), Stang(490), Mitschele(505), Harant(385), Urbamitz(585), Schnittspahn (30) md Sand(610 Pfund) schafften sie 3765 Pfurid, denen die Schwetzinger nur dürftige 2905 Pfund en len hatten. Karo- Ius wWar bei den Gästen mit 620 Pfund der Tagesbeste. Während KSV 1884 Manmheim II kampffrei war, lieferten sich VfL Neckarau II und AC 92 Weinheim II eme spanmungs- reiche Auseinandersetaung. Neckarau ging mt 1075:1050 Pfund beim Drücken in Füh- rung, verlor aber damn das Reißen mit 1020:1030 Pfund und das Stoßen mit 1350:1370 Pfund, so daß die Weinheimer mit 3450:3445 Pfund zu einem ebenso knappen, Wie glücklichen Erfolg gelangten. Gysser (Neckarau) bewältigte mit 575 Pfund Tages- bestleistung. Pollzel-sV und Ladenburg Favoriten In der Gewichtheber- Kreisklasse Mann- heim holte sich die Staffel des Polizei-SV Mannheim den inockfiziellen Titel eines „Halbzeitmeisters“. Die Polizisten kamen beim RSC Schönau mit 3675:3390 Pfund zu einem völlig ungefährdeten Sieg. Die zweite Begegnung zwischen SRC Viernheim und ASV Feudenheim mußte auf einen späteren Zeltpumkt verlegt werden. Toto-Quoten Zwölferwette: 1. R.: 8439 DM; 2. R.: 371 DM; 3. R.: 44,30 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 857 DM; 2. R.: 43,90 DM; 3. R.: 7 DM.— Neunerwette: 1. R.: 300 DM; 2. R.: 17 DM; 3. R.: 2,80 DM. Achterwette: 1. R.; 94 DM; 2. R.: 6,40 DM. Punktauswahlwette(8 aus 28): 1. R.: kein Ge- wirmer; 2. R.: 1000 DM; 3. R.: 24 DM. Lottoquoten: Gewinnklasse 1: 500 00 DM; Kl. 2(5 Gewinnzahlen und Zusatzzahh): 115 000 DM; Kl, 2: 4700 DM; Kl. 3: 83 DM; Kl. 4: 4,05 DM. Dem 1:0 des VfR folgte das 1:2 der Gäste. Mit 3:3 wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause wurden die Rotweißen leicht über- legen und kamen mit 7:3 zum spielentschei- denden Vorsprung. Mit 7:5 behielten die Rasenspieler schließlich die Oberhand. Mil- denberger und Voit(je 2) sowie Hochhaus, Wörmer und Bischof waren für den Sieger, Koch(3), Dreffs und Kahnert für den Unter- legenen erfolgreich. SV Waldhof— TV Brühl 3:11 Der SV Waldhof wird in dieser Runde einen schweren Stand haben, da ihm etliche Spieler seiner vorjährigen Elf nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Nachwuchs ist aber zunächst noch Ersatz. So kam die Elf gegen den TV Brühl zunächst gar nicht ins Spiel und lag schon mit 4:0 im Rückstand, ehe der erste Treffer gelang. 5:2 führte Brühl beim Wechsel, baute diesen Vorsprung bald auf 10:2 aus, gewann schließlich sicher 11:5. Pi- ster I und II und Grün(je 2), Specht(4) und Frey warfen die elf Brühler Tore, während beim Waldhof sich besonders Hörr auszeich- nete. Polizei SV ITG Laudenbach 10:10 Auf dem PSV-Platz standen sich mit der Polizei und TG Laudenbach der Neuling und der letztjährige Staffelsieger der Bezirks- klasse gegenüber. Man hatte den Polizisten keine allzu großen Chancen eingeräumt, aber die Platzelf enttäuschte ihre Anhänger auf das angenehmste. Nach dem Anpfiff des Un- parteiischen übernahmen nicht die Berg- strägler, sondern die Platzherren das Kom- mando und drohten ihren Gegner, der in der Pause mit 3:7 Toren im Rückstand lag, klar zu distanzieren. Dann aber kamen die Berg- strägler immer besser ins Spiel und schafften noch den nicht erwarteten Ausgleich. Die Ge- brüder Klopsch waren für die Polizei beson- ders erfolgreich. TV Hemsbach— 99 Seckenheim 4:13 Die Platzelf resignierte in diesem Spiel gegen 99 Seckenheim zu schnell. Nachdem Seckenheims Schlußmann einige schöne Pa- raden gezeigt und dabei sicher scheinende Er- folge Hemsbachs verhindert hatte, wurden die einheimischen Stürmer nervös. Nach der 1:0-Führung der Gastgeber gingen die 99er, bei denen Vetter mit sechs Treffern neben Scelag(3), Fassot(3) und Sälzler am erfolg- reichsten waren, bis zur Pause 6:1 nach vorne, erhöhten nach Seitenwechsel auf 11:1 und gewannen schließlich sicher 13:4. Wesch, Kronauer und W. Ehret waren die Tor- schützen der gastgebenden Elf. ser Mannschaft und damit die Startmöglich- keit bei den vorolympischen Skikämpfen in Squaw Valley durch Besprechungen im Innen- und Außenministerium und eine dar- auffolgende Intervention des deutschen Bot- schafters in Washington erwirkt. Außerdem habe Dr. Ritter von Halt, so würde vor der internationalen Presse behauptet, seinen Freund, den amerikanischen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Avery Brundage, in gleichem Sinne beein- flußt Daume erklärt demgegenüber nach wie vor, daß an diesen Behauptungen der Zo- nenfunktionäre kein wahres Wort sei und stellt fest:„Wir haben weder direkt noch indirekt, weder offiziell oder inoffiziell, noch auf irgendeine andere Art Einfluß auf die Erteilung der Visa genommen.“ So stehe Behauptung gegen Behauptung. Damit werde es jedoch unerläßlich, die Wahrheit zu er- mitteln. Um sie vor einer neutralen Jury zu finden, schlägt der DSB-Präsident daher die Untersuchung vor dem FIS- Präsidenten Dr. Mare Hodler vor. 1 Daumes Brief endete mit der Hoffnung, daß die Sowjetzonenfunktionäre diesen Vor- schlag,„den jeder Sportler als fair und ver- nünftig anerkennen wird“, annehmen werde. „Denn es muß auch Ihnen klar sein“, so schließt der DSV- Präsident,„daß die erho- benen Anwürfe und alle sich daraus erge- benden Konsequenzen auf Sie zurückfallen werden, wenn Sie einer sachlichen Klärung ausweichen.“ Auch Uruguay mit Kantersleg Im zweiten Spiel zur süd amerikanischen Fußballl-Meisterschaft in Buenos Aires ge- wann Uruguay mit 7:0(3:0) über Bolivien. Der Fußball-Verband Uruguays hatte seine Teilnahme am Turnier zunächst abgesagt, weil er nicht gewillt war, den Forderungen seiner Spieler zu entsprechen. Durch Ver- mittlung Argentiniens kam aber in letzter Minute noch eine alle Teile befriedigende Regelung zustande. Tura- Verteidiger Lieb gesperrt Wegen rohen Spiels in der Meisterschafts- begegnung Mainz 05— Tura Ludwigshafen ist der Ludwigshafener Verteidiger Lieb für vier Meisterschaftskämpfe gesperrt worden. Tura wurde mit 50 Mark Strafe belegt, weil ein Funktionär versucht hatte, den Schieds- richter bei der Abfassung seines Berichtes zu beeinflussen. B-Klasse: Nur ein Gästesieg Die ersten Spiele der Kreisklasse B brachten fast durchweg die erwarteten Er- gebnisse. Der TSV 1846 mußte sein ganzes Können einsetzen, um dem TSV Sandhofen mit 8:6 das Nachsehen zu geben. Klar ent- schied der Sc Pfingstberg die erste Ausein- andersetzung mit seinem gleichfalls aus der A-Klasse abgestiegenen Gegner Tus Wein- heim für sich. Nach einer 7:3-Pausenfüh- rung gewann Pfingstberg 16:7. Sc Käfertal triumphierte mit 14:5 über den TSV Lützel- sachsen. Mit dem gleichen Ergebnis wie 46 Mannheim gewann Neulußheim sein Spiel gegen den TB Reilingen, der erst nach der Pause besser ins Spiel gekommen war. Den einzigen Auswärtssieg holte sich TV Altlußheim mit 5:4 in Neckarhausen. Die A-Klasse beginnt mit ihren Spielen erst am 22. März. Wie steht mein Verein! 5 Gewichtheber-Landesliga ASV Ladenburg 3 3 0 0 11235 Pfd. 6:0 KSV 1884 Mm II. 3 2 0 1 10530 Pfd. 4.2 AC 92 Weinheim II 3 2 0 1 10150 Pfd. 4.2 AV Schwetzingen 3 1 0 2 95185 Pod. 24 VfL Neckarau II 4 0 0 4 13755 Pfd. 0:8 5 Kreisklasse Polizei SV Mhm. 3 3 0 0 10875 Pfd. 6:0 SRC Viernheim 2 1 0 1 7155 Pfd. 22 RSC Schönau 3 1 0 2 10160 Pfd. 2.4 ASV Feudenheim 2 0 0 2 3330 Pfd. 0.4 Schieß-Unterkreis Mannheim Neckarau 9 7 1 1 15 9493 9278 d Mannheim 9 7 O ¶H2 14 9465:9078 Sandhofen 1 9 6 1 2 18 9401.9895 Rheinau 9 4 0 5 8 92959241 Sandhofen 11 9 2% 7 4 827879400 Secenheim 9 0 9 0 885259350 Basketball- Oberliga Usc Heidelberg 14 13 0 1 1018:826 2053 Heidelberger TV 46 14 12 0 1 1225:649 24% TB 89 Heidelberg 14 11 0 3 952.576 2270 Karlsruher Sc 12 8 0 4 535:640 16:8 Ff Heidelberg 14 5 0 9 596890 10:16 SG Kirchheim 14 4 0 10 658:899 8.20 TSV 46 Mannheim 15 3 0 12 6641021 624 Eichenkreuz Karlsruhe 5 2 0 3 304:317 4.6 Mannheimer T8 13 0 0 13 432.1012 020 6 rsle Hille für verdorbenen Magen! Kreislaufstörungen 1 MI hoher Blufdruck, Arterienverkalkung mt ihren Ffolgeerschelnungen Wie Schwlndelgeföhl, ed ele Ae Herzunruhe, Kopfdruck, Ohrensqusen machen das leben off zur Que Gegen diese bedröckencten geschwerden hat sich Antlsklerosſia erfolgreſch bewährt. Anfisklerosin ist die sehr Wirksame e. eines glutsalzgemischs mit blutdrucksenkenden, herzstärkenden un kreislaufregullerenden Heilkrävfern, verstärkt durch Rofin, das dle Adernwände vor dem Bröchigwerden schöfzt. Millionen Anfisklerosin- Dragees werden alljährlich gebraucht. In allen Apotheken erhältlich. Normalpackg. M 2.60 Artisklerosin Kurpackung M 12.88 Gleich bei den ersten Anzeichen eines verdorbenen Magens sollten Sie 1—2 Apo- theker Vetters Ullus-Kapseln zu sich nehmen. Rasch weichen Schmerzen und drücken- des Völlegefühl— der Magen kommt wieder ins Gleichgewicht. Vetters Ullus-Kapseln haben sich auch bei chronischen Magenbeschwerden ausgezeichnet bewährt. 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Fleck sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. des 5 5 im- Beerdigung: Mittwoch, den 11. März 1959, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau. Mannheim, den 9. März 1959 WIe Rheinhäuserstraße 96 20 und 45 5 och Gertrud Mühlemeier iel Am 7. März 199 verschied mein lieber Mann, mein guter geb. Barnickel auf D h I Vater, unser Sohn, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und g 55 T. P 11. Cousin, Herr 5 5 Werner Mühlemeier de 2 2 8 f Heinrich Aullen ury her 2 im Alter von 40 Jahren. ten 0 18 O0 enz Mannheim, den 10. März 1959 5 Möhlstraße 10 5005 i„ Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort 2 6 Wei icher Anteilnahme in Wo er- Studienrat 5 geb. Merscher und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blu- rde. Josef u. Käthe Aullen(Eltern) menspenden beim Heimgang unserer lieben Mutti, Frau 55 nebst An verwandten 1250 Beerdigung: Mittwoch, 11. März, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Barbara Häffner Wwe. en 5 5 geb. Dörner ung N. 12. April 1910 N 7. März 1939 . sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. 0 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kühn für seine trost- 28 Gott der Allmächtige hat am Sonntag, dem 6. März reichen Worte, den Hausbewohnern, der Nachbarschaft ge 1989 meine liebe Frau, meine gute Mutter, Schwieger und nicht zuletzt all denen, die der Verstorbenen das ien. ö mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau letzte Geleit gaben. 5 N ö 5 2 „ Sall., conl. Cat. 51, 20 Paul., I. Cor. 13, 8 Anna Becker Nbg Nes he rau, den 10. Merz 1989 , geb. Pöltl 1 a Ver- ö nach langer schwerer Krankheit, im Alter von Die trauernden Hinterbliebenen: Eter ö 52 Jahren, in die Bwigkeit abberufen. Geschwister Häffner nde Mh m. Neckarau, Altrip a. Rh., den 10, März 1959 5 Kappesstraße 22 In stiller Trauer: 5 ert Franz Becker 1 85 Adolf Karl 1 5 1 855 und Frau Anneliese geb. Becker 5 ee 5 5 5 sowie alle Angehörigen 5 5 5 1 Die Beisetzung erfolgt am 11. Marz 1939, um 9.30 Uhr im Hauptfriedhof 1 unsere liebe Mutter, Schwieger- FAN 1 5 1 2 N- en. Mannheim. Beerdigung: Mittwoch, den 11. März 1959, 13.00 Uhr, Friedhof mutter, Oma, Uroma, Schwester 1 Neckarau. a und Tante, Frau AN 2E N E N 8 2¹ Beileidsbekundungen können gerichtet werden an Frau J. verw., Domas, 1 M 1 B K. eee ee nnd Marid Bruckner a Frank„Am Tiergarten 5 geb. Reinhard N im 1 kurz nach ihrem Geburtstag im 0 e B Am 6. März 1989 verstarb nach kurzer Krankheit, im 77. Le- Alter von 80 Jahren.. bensjahr, unser Pensionär, Herr 5 5 110 f Mannheim, den 10. März 1959 44 T 2, 14, früner Lindenhofstr. 35 ofen ent- Johann Reiter Im Namen der trauernden Von ein- 5 35 Hinterbliebenen: 5750 er se Ma unserem Unternehmen angehörte und 1 ein- ab 1. Juni 1949 im wohlverdienten Ruhestand lebte. 8 8 Maria 9 55 vielen füh- sein Wirken in unserem Werk sichert ihm ein bleibendes und 5 5 ö tal ehrendes Gedenken. Veuerbestattung: Dienstag, den 0 2 1— 8 2 1281. 4. n 1 5 BOP& REUT Gn 10. März 1959, 14 Uhr, Krema- l HER 0 t 0 wie Nach kurzer schwerer Kranlkhelt verstarb am 8. Mürz 1959 mein lleber Mann, Bruder, e eee sein Schwager und Onkel, Herr 5 Beerdigung: Dienstag, den 10, März 1959, 18.30 Uhr, im Friedhof 1 i 8 Kktertal. 1 Karl Altenberger B N 1 a estattungen in Mannheim im Alter von nahezu 59 Jahren. ö 5 Mein lieber Mann, schwager und onkel, Herr 5 Dienstag, 10. Mürz 1069 Mannheim, den 8. März 1959 Hauptfriedhof Zeit . N 4 Im Namen der Hinterbliebenen: Alfred Fritz Thomas, Heinrich, Garnisonstrage a 109.30 esch Elisabeth Altenberger 8 2 K 4,—„ 6˙⁰ 5 wurde nach langer schwerer Krankheit, im Alter von nahezu 1 5 3 22353 12 n 5 Kuhn, Maria, Friedrich-Ebert. Straße 48 13.00 2 88 Jahren, von seinen Leiden erlöst. Bronner, Gertrud, Auf dem Sand 32. 13.30 43 Beerdigung: Mittwoch, den 11. März 1089, 1 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Mannheim, den 7. März 1939 K re tor! 0•8 von Beileldsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 8 7. 15 In atillexr Trauer; eee 1 + 2, 14 14.90 0 5„. 5 5* 0 5 5* 5 2. . 2 15 Wolk Schwabe, Laura, Meeräckerplatz 4. 5 353 b 14.30 44 und Angehörige Kein Nr leur Ersberge sts 1 i 15800 22 Beereigung: Mittwoch, den 11. Mürz 1569, 11.30 Uhr, Haupt- If!!! 75 friedhof Mannheim. Friedhof Käfertal 8 Reiter, Johann, Waldstraſſe 3a 13.80 1 briedhof Sandhofen : Wolfshörndl, Therese, Sternengasse 12 139.30 : 5 1 f 1 4 Nach langer schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, 1„„ g 5 e e be eee 9409 5. 5 5„„— 8 a 5 7. ger und Onkel, Herr Alfons Springmann rriedhof Seckenheim 5 5 Spaun, August, Kloppenheimer Straße 9 1400 72 Richard Kramer 5 241 6 date nn„ 6 5 n. den 8. März 1959 5 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheirs : rtnerstraßge 6a f 5 1. um Alter tast 64 Jahre Familie Karl Springmann ne ein 10710 0 en e ee und Anverwandte 9:20 Mum. Waldhof, den 9. März 1959 tin tier aner! Beerdigung: Mittwoch, den 11. März 1959, 10 Uhr, Hauptfriedhof 4 Tens Arent? Hilde Kramer geb. Wahl dee 1 e er. 02 a 3 HkkZ- v. KREIS Aufs EScMëWR DEN — und An verwandte 7 5 Statt Karten 5 früher AtrERUNSSFPROZES5 8 Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme durch Wort und veuerbestattung: Donnerstag, den 12. März 1939, 15.30 Uhr, Krematorlum Hauptfriedhof hm. Schritt, die schönen Kranz und Blumenspenden beim Reim- VE N 0 AU 6 SSrögRu Nek gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn 8 l erhöhter BI UT DRUCK an g. Anton Burkhardt 19 sagen wir herzlichen Dank. mangelnde SPAN NKRAFT 050 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Lie. Lehmann, für seine 2 5 trostreichen Worte, Herrn Dir. Rudolf Werner und der Beleg-. osin⸗ scha er Firma Werner Nicola, dem Männergesangverein chaft der Fi* NI flich.„Flora“, den Bewohnern der Siedlung„Untermühlau“ und 1255 DAN K SAGUNG 9 N lieben Verstorbenen die letzte Ehre er- Mannheim, den 9. März 1959 8 5 5. Herzogenriedstraße 6 Für die herzliche und innige Anteilnahme beim Ableben unseres lieben Ent- a Für dle trauernden schlafenen, Herrn 5 Hinterbliebenen; 5 N Else Schmidt geb. Burkhardt 8 N AporükkkEN K Arl 8 ch elb Ella Werner geb. Burkhardt 3 Bankbeamter Engl. u. Franz. Prſwat“ Tel. 4 31 74. en. tr. 0 sagen wir hiermit unseren aufrichtigen Dank. statt Karten a a Unterrielt 00 i Wir dank len d di 1 tsc 5 e e n Mere Pirektoron Bchlinger und Fleig sowie len r danken allen denen e unserer lieben Entschlafenen, Frau 7 Mitarbeitern der Bank für die Betreuung und Umsorgung des allzufrüh Verstor- Maria M aag Wwe. N 8 benen in seiner letzten, schweren Lebenszeit, für den Nachruf am Grab und für i geb. Reinle 2 5 Tanzschule ö erl. 2 N den erhebenden Gesang in der Weihestunde. zur letzten Rune begleiteten und ihr durch Beileidsbesuche 8 K e le 8 5 und Beileidsschreipen sowie zahlreiche Kranz- und Blumen- 95 HORCERATE 4 5 l. spenden Achtung, Ehre und Liebe erwiesen haben. E 1 M annheim den 10, März 1959 wante daran fung Dann Herrn Pfarrer Guggolz für die liebe- 4 1 5 5 vollen und trostreichen Worte. 0 5 Die Hinterbliebenen 1 e Nc Eur Kunsk Füächinsitut dur Scnwernörige Talstraße 71 im März Dr. Leh 0 Irene Fitzgerald geb. Maag spenlalunterricht in Neuheiten enmun-Greum und Anverwandte Turnier- Heidelberg Mannheim und Tanzlehrerausbilduns Anlage 30 N 7, 13—15 ee, eee e e, 0 78 * . Seite 18 MORGEN Dienstag, 10. März 1989/ Nr. N Eisenhower wächst an Dulles' Krankheit Der Präsident der Vereinigten Staaten zeigt sich in Abwesenheit seines Außenministers stärker als erwartet Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer Washington, im März Washington spricht über eine Verände- rung, die mit Präsident Eisenhower vor sich gegangen ist. Seitdem Dulles im Kranken- haus liegt, hat der Präsident sich selbst zum autoritativen Sprecher der USA auch für außenpolitische Fragen gemacht. Die Beob- achter in Washington stellen fest, daß der Mann, der nach seinen Krankheiten so oft müde wirkte und der seine begrenzten Ar- beits- und häufigen Erholungszeiten sorgfäl- tig einteilt, durch die selbstgestellte Aufgabe einen Auftrieb erhielt. Eisenhower beriet vor einigen Tagen mit seinen diplomatischen und militärischen Mit- arbeitern im Nationalen Sicherheitsrat über die Maßnahmen, die zur Sicherung von Ber- Un notwendig werden könnten, über Vorbe- reitungen, die dafür erforderlich sind, und über die Verhandlungswege, die erforscht Werden sollen. Er ließ das Thema der Be- ratung bekanntmachen, um Moskau zu de- monstrieren, daß seine Festigkeit und Ent- schlossenheit keineswegs geringer ist als die seines kranken Außenministers. Er holte sich nach anderthalbstündiger Informierung von den Führern beider Parteien des Kon- gresses einheitliche Unterstützung für einen besten Standpunkt in der Berlin-Frage. Trotz der auf einige Unterhaltungen mit dem Präsidenten und mit wenigen Mit- Arbeitern beschränkten Rolle des erkrankten ulles spürt man im State Department keine unsichere Nervosität. Eisenhower hat von seinen manchmal nur unregelmäßig abgehal- enen Pressekonferenzen seit Dulles Erkran- Fung keine ausfallen lassen. Sie dienen jetzt vorwiegend außenpolitischen Stellungnah- men. Gewiß, Eisenhower ist dennoch kein Dulles. Er hat nicht die Meisterschaft der vorsichtig ausgewogenen, zweckmäßigen For- ulierung. Eisenhower spricht, wie er denkt, whit Für und Wider, in manchmal unfertigen Satzen, gewissermaßen ins Unreine, aber seine Antworten und Bemerkungen er- gelen heute die Wirkung, die sie erzielen sol- len. Es gab in diesen letzten Pressekonfe- rerzen keine inhaltsleeren Sätze, die zuwei- zen mangelnde Information und mangelnde gedankliche Vorbereitung verrieten, und es gab auch nicht die dadurch häufig entstande- nen Mißverständnisse und kurzlebigen, weil irrtümlichen Sensationen unfertiger Gedan- ken und Formulierungen. Jetzt ist an Eisen- howers Wissen, einem gelegentlich über- raschend detaillierten Wissen, und an der Absicht seiner Worte kein Zweifel. Was Eisenhower jetzt sagt, ist zweckbe- stimmt und nicht, wie früher oft, bloße Aus- kunft oder politisch ungezielter Gedanke. Er spricht von einer Minderung sowjetischer Starrheit, die möglichst optimistisch und kon- struktiv ausgenutzt werden solle. Der We- sten will ja trotz unversöhnlicher Auffas- sungen und unannehmbarer sowjetischer Be- dingungen alle Verhandlungsmöglichkeiten ausnutzen. Eisenhower rechnet mit der Mög- Willy Brandt fand in Indien Verständnis Nehrus Haltung kann wichtig werden, wenn Berlin-Frage vor UNO kommt Von unserem Korresponde Neu Delhi, im März Berlins Regierender Bürgermeister, Willy Brandt, traf am 25. Tag seiner achtund- wanzigtägigen Reise um die Welt in der indischen Hauptstadt Delhi ein, und man merkte dem vitalen Politiker auch hier noch kaum die Strapazen der vergangenen Wochen an. Von allen prominenten Gästen aus Deutschland, die Indien bisher besucht haben, hat Brandt wohl den stärksten Ein- druck auf die indische Oeffentlichkeit ge- macht. Sein Auftreten wurde begünstigt durch das vorzügliche Englisch, das Brandt — allerdings mit leichtem amerikanischen Akzent— spricht und das es ihm ermög- Uchte, seine Sache auch sprachlich überzeu- gend vorzutragen. Bei einer Rede vor der dischen Gesellschaft für internationale Politik spürte man, wie Brandt von Minute zu Minute sein Publikum mehr fesselte, wie zunächst der Redner persönliche Sympathien Wann und wie diese Sympathien schließ- auf die Sache selber, auf die Situation Freien Berlin, übertragen wurden. Das . erlebte man bei Gesprächen, die dt mit indischen Journalisten führte Aud in denen er auf die unbequemsten Fra- Antworten fand, die allein durch ihre ulierung, durch eine Mischung von tie- 22 Ernst und freundlichem Humor, wohl- Vollendes Verständnis weckten. Nach Brandts eigenen Aussagen Hat er Meses Verständnis auch bei seinen Unter- dungen mit den führenden indischen Poli- ern gefunden. Ministerpräsident Nehru d den Berliner Bürgermeister zu einem Mlktagessen bei sich zu Hause ein und terhielt sich mit ihm länger über das Ber- B. Problem, als das selbst Präsident Eisen- hower getan hat. Brandt hatte ferner Ge- legenheit, mit Nehrus engsten Mitarbeitern sprechen, mit dem Verteidigungsminister shna Menon, mit dem Innenminister Bandit Pant und mit Finanzminister Moraji Desai. Die Stadtväter Delhis bereiteten Brandt einen herzlichen Empfang, einschlieg- Uch der Delhier Oberbürgermeisterin, Frau Asaf Ali, obschon diese als gute Freundin der Kommunisten bekannt ist. Die Inder haben— wie Willy Brandt er- Härte— vor allem für folgende drei Punkte Verständnis gezeigt: Erstens, daß der Sta- tus von Berlin nicht durch einseitige Maß- nahmen einer der verantwortlichen Mächte geändert werden sollte; zweitens, daß man hel einer Lösung der Berlin-Frage den Wil⸗ len der Berliner Bevölkerung berücksich- tigen müsse, und drittens, daß die Lösung des Deutschland- Problems nicht nur im Interesse des deutschen Volkes liege, sondern zur Erhaltung des Weltfriedens beitragen würde. Gerade diese Verzahnung der Berlin- und der Deutschland-Frage mit der inter- nationalen Politik wurde von Brandt immer Weder betont. Er erklärte, daß man, wenn man die Berlin-Frage lösen wolle, zugleich das Problem der deutschen Wiedervereini- gung anpacken müsse. Dieses aber sei wie- derum nur als Teilproblem der europäischen der diese Fähigkeit an unversöhnlichen Standpunkten scheitern müßte und besten- falls in hartem, langem Feilschen Teilkom- Promisse auszuhandeln wären. 5 2 D 1 0 e 8 e d Er möchte eines konstruktiven Resultates x. 5 — — 08A: 700000 Di Of. Bir. 55 000 00 2 durch Frhrch. 50 000 8— . ad. L000 8—. ehe sicher sein. Solche Aeußerungen des Präsi- denten lassen Washington über die Möglich- keiten eines Gipfeltreffens schweigen, aber natürlich wird auch hier in weiten Kreisen erkannt, daß man mit Chrustschow, wenn überhaupt, offenbar nur direkt wirksam ver- handeln kann, daß für Frankreich nur de Gaulle Verhandlungsentscheidungen treffen FRANKREICH f 3 8 Sc EI: Q 1 lichkeit einer lange dauernden Krisenlage. kann und daß Macmillan für die britische 8 2„ 8 95 1 4 5 N 5 15 Außenpolitik selbst maßgebend ist. Wahr- 2— 2 2 er Spekulation, die diplomatische Führun 1111 1 j 11 1 8 8. 25 5. E des Westens würde mit Dulles' vorübergehen- ee G0 co0 ALIEN VNA dale 75 85 der oder dauernder Ausschaltung auf den 8„ 15 18 e e 75 75— Briten Macmillan übergehen. Er betont, daß an seiner Seite auch auf eine Gipfelkonferenz 25 8 L500 In guclen anon iert Hupen Amerikas Bedeutung nicht von 555 mit demselben Energieauftrieb reagieren, e, SU sfggune, Sou Stütz gute— 0 abhängt, sondern von seiner einmaligen den er immer bei Anforderungen von plötz-* i ttel meer 3—— Barg Stellung in der Welt, und er sieht Macmil- licher Dringlichkeit entwickelt hat.——— 2459 lans Rolle in entsprechenden Proportionen. g. 8 8 g r ö Er begrenzt Macmillans Gewicht in den Ver- Eisenhower ist kein erfinderischer Geist Mit seinem Berlin- Ultimatum hat Chrustschow- wenn auch offenbar nicht ganz gewollte 85 handlungen mit Moskau, ohne das grob aus- und heute weder ein sehr starker noch en eine Lösung aller mitteleuropäiscnen Probleme zur Diskussion gestellt. Es ent wiederum in zusprechen, und deutete mehrfach an, Mac- Sesunder Mann. Er geht mit seinen Arbeits- um die Freikeit Berlins, um die Wiedervereinigung Deutschlands, um eine militärisch Schei millans Moskaureise sei aus innerpolitischen kräften vorsichtig um, aber er hat das Be- verdünnte Zone(siehe auch Seite 2: Disengagement ohne Wiedervereinigung) und damit aun Gründen notwendig gewesen. Eisenhower wußtsein seiner ganzen Verantwortung und geht es um eine Ueberprüfung der militärischen Positionen im geteilten Deutschland und errei⸗ vermied es, Macmillans Bemerkungen in sehr viel Zähigkeit, und er stellt sich hin, im geteilten Europa. Unsere Karte veranschaulicht die gegenwärtige Lage, die zwangsläufig seit Moskau und London über die Möglichkeit Wo er glaubt, stehen zu müssen. den Ausgangspunkt aller Ueberlegungen bilden muß. ven einer Beschränkung westlicher Waffen und buch Truppen in Europa direkt zu kommentieren;. 9 aber seine Bemerkung, solche Fragen gehör- 9 2 Scha ben ag bernderte files. In Warschau beginnt heute der Parteikongreß einbarung erinnerte diplomatisch-zurück-. gend! haltend an die der Bundesregierung in Bonn Gomulka versuchte sich während der Vorbereitungszeit gegen die Opposition von links und rechts abzusichern verri zugesagte Bindung aller derartigen Vor- auf! schläge mit Fortschritten zur Ueberwindung Von unserem Korrespondenten Dr. L. M. von Taubinger posit der deutschen Spaltung. Eisenhower sieht. 5.„ lione aus Erfahrung, Temperament und Ueberzeu- Wien, im März um Gomulka besser in der Hand zu halten. Disziplinaraktionen wurden die Anhänger wich Sung in nachgiebiger Weichheit keine Vor- In Warschau beginnt heute, Dienstag, der Den Rückhalt der Gruppe bilden die unte- dieser Gruppe, die sich hauptsächlich aus den zelge teile. Dritte Kongreß der polnischen kommunisti- ren und mittleren Farteifunktionäre, eine Reihen Prominenter, kommunistischer Intel. Eisenhower hat noch immer eine Abnei- schen Arbeiterpartei. Während der letzten Schar kleiner machtsieriger Menschen. Daß lektueller rekrutierten, aus der Partei aw. Sung gegen ein Gipfeltreffen. Die Anstren- Wochen fuhren die polnischen Kommuni- diese noch immer einen gewissen Einfluß auf geschlossen oder durch Arbeitsverbot mate. 8 70 gung solcher Verhandlungen spielt dabei, stenführer von Versammlung zu Versamm- die Parteimitglieder ausüben, wird daraus riell vernichtet, wie dies im Falle der aus de ausle Wenn überhaupt, gewiß nur die zweite Rolle. lung. Ueberall im ganzen Land werden Be- ersichtlich, daß bei den Delegiertenwahlen Foprostu“-Affäre bekannten Schriftstelle(dave Es war stets seine Gabe, Konferenzen Glanz zirks-Parteikonferenzen abgehalten, Spit- für den Parteikongreß trotz der Bestrebun- Adam Wazyk, Jan Kott und Slowinski u un zu geben, Menschen zusammenzubringen und zenfunktionäre der Partei plädierten für den Sen Gomulkas und seiner Gruppe, noch viele geschehen ist. i n mit ausgleichender und versöhnender Geste politischen und wirtschaftlichen Kurs Go- führende NATOLIN-Leute zu Delegierten Da die Parteieinheit durch die offiziele Schaf zusammenzuhalten. Gerade deshalb möchte mulkas. In den Regionskomitees sind die gewählt wurden. Als solche sind in erster Unterstützung, die Gomulka von Chrustschoy schul er sich nicht auf einer Konferenz sehen, auf Delegierten für den Parteitag gewählt wor- Linie Franczisek Mazur, Edward Ochab, genießt, gegenwärtig gesichert ist, kann man Lom 5 den. Die ganze Aufmerksamkeit Gomulkas Lenon Nowak, Hillary Chelchowski. Marian annehmen, daß der Dritte polnische Parte. 1 5 galt während der Vorbereitungszeit des Naszkowski, Kazimierz Witaszewski, Helena kongreß nicht von innerparteilichen Rival. Wert Kongresses der Bemühung, zu verhindern, Jaworska und Boleslaw Ruminski zu er- täten beschattet sein wird. Statt dessen könnt Ausg daß Anhänger der linken und rechten Par- wähnen. ein neuer Kurs, der die Agrar- und Wirt. 25 teiopposition als Delegierte zum Parteitag Franczisek Mazur, der polnische Bot- schaftspolitik, die Haltung gegenüber der 5 Sewählt werden. Die Anhänger der NATO- schafter in Prag, wird allgemein als der gei- Kirche und die Außenpolitik betrifft, festge. Kred ILIN-Gruppe und der„Revisionisten“ ver- stige Führer der polnischen Stalinisten be- legt werden. Eventuell werden solche Richt,. u. Ko nten Dr. Hans Walter Berg suchten ihrerseits wiederum die gegen trachtet. Er war bis zu der Machtübernahme linien zeigen, wieweit es Chrustschow ge. 15 5. 5 sie gerichtete Opposition zu Überwinden. Gomulkas führendes Mitglied des polnischen lungen ist, Polen mit den anderen Satelliten, 5 Sicherheit au verstehen, und deshalb hätten Pas Gomulka-Regime hat heute seine Politbüros. Ochab, der gegenwärtige Land- ländern gleichzuschalten. Verb due Dauternen auch nicht die Möslichkelt. rößte Stütze nicht inchr in Polen selbst, Wirtschaftsminister, war Vorgänger des*. aus d ihre, Wiedervereinigung unter sich auszu- sondern in Chrustschow, von dessen Wohl- Parteichefs und Vertrauensmann des ver- Kleinkrieg in Njassaland 15 handeln, sondern das Könne nur unter Be- ollen das Schicksal der polnischen Partei- storbenen Bieruts. Hillary Chelchowski wird immer heftiger a teiligung der vier ehemaligen Besatzungs- kührung heute abhängt. Chrustschow bietet machte sich dadurch berühmt, daß er sich Lond EI icht) Die U. mächte geschehen. heute in den Augen vieler politischer Beob- mehrmals als Fürsprecher einer Säuberung mn(ole bisener Berient) Die Uu. Ob die Inder in der Lage sind, aktiv zur achter die Garantie dafür, daß die der von Juden aus dem Parteiapparat auszeich- ruhen in Niassaland dauern mit— Lösung des Deutschland-Problems beizu- NATOLIN-Gruppe angehörenden stalinisti- nete. Nach der Machtübernahme Gomulkas derter Stärke an. Am Montagvormittag wur. 445 tragen ist zweikelhaft. Jedenfalls solange schen Kreise nicht wieder an die Macht büßte er seinen Platz im Politbüro sowie als den 60 Kelter eng werdaktet due un u zeug diese Frage nicht vor die Vereinten Nationen kommen können. Diese wurden nämlich Erster Sekretär der Breslauer Parteiorgani- des Protekforats Läden en Andern zu p Semen. Der, Kürzlich vom kanadischen durch eine geschickte Taktik der derzeitigen sation ein. General Kazimierz Witaszewskel dern versucht hatten. Die Lage scheint ni irt Oppositionsführer gemachte Vorschlag, polnischen Parteiführung mit der sogenann- War bis Gomulkas Machtergreifung Chef der den in London Lorliegsenden Berichten un] auch Nehru solle versuchen, eine Gipfelkonferenz ten„Antiparteigruppe“ in der UdssR, Mo- politischen Verwaltung des Heeres und die trotz der nach der gestrigen Konferenz dee ür über Deutschland zusammenzubringen, hat lotow, Malenkow, Kaganowitsch. Bulganin, rechte Hand Marschall Rokosscowskis. Er Ainisterpräsidenten der Psderation und A gas in Delhi keine Zustimmung gefunden. Man Sepilow, gleichgestellt. Nachdem deren Ban- trägt den Spitznamen„General Sasrurka, Südrhodesien mit dem britischen Gouverneu hat lehnt es hier ab, sich in Fragen zu engagie- kerott vom letzten Moskauer Parteikon- General Gasrohr), da er im Oktober 1956 abgegebenen beruhigenden Verlautbarung fest, ren, die Indiens Interessen nicht unmittelbar greg endgültig besiegelt wurde, entschied öfkentlich die Meinung vertrat, man müsse sehr viel ernster zu sein, als man offiziel derbe Aereren. Kine neue Situation würde aller- ich das Vorläufige Schictesal der polnischen die rebellierenden Intellektuellen einfach zugeben will. Ein an Stärke und Umfeng 170 dings entstehen, wenn sich die Berlinkrise NATOLIIN-Leute von selbst. Dies War auch vergasen. 1957 wurde er als Militärattaché ständig zunehmender Kleinkrieg wird von ding so verschärfen sollte, dag die beteiligten aus der auf der Parteikonferenz in nach Budapest geschickt. Helena Jaworska den Eingeborenen gegen die weißen Sicher- Mächte darin eine Gefahr für den Frieden Kattowitz gehaltenen Rede des stalini- war bis 1956 Führerin des damaligen pol- heitsstreitkräfte geführt, die im Verhältnis erblicken und dann von sich aus die Ver- stisch gefärbten polnischen Staatsoberhaup- nischen kommunistischen Jugendverbandes. 1:500 in der Minderzahl sind. La! einten Nationen anrufen. In diesem Fall tes, Alexander Zawadski, zu ersehen. Gomulka schützt sich gegen die Gefahr Englische Korrespondentenberichte au- B Wäre die Haltung der Inder und der ande- Ob jedoch die NATOLIN- Gruppe nie- eines Umschwungs in der Partei dadurch, daß Njassaland bezeichnen die Verkehrsverbin- Bade ren nicht blockgebundenen asiatischen mals wieder zur Macht kommen wird, weiß er drei Viertel der Delegierten aus den Rei- dungen als chaotisch. Eingeborene haben an Baut Staaten von erheblichem Gewicht, und im zur Zeit niemand in Polen. Es hat nämlich hen der Arbeiter und nur ein Viertel aus den vielen Stellen die Telefonleitungen unter- ten Hinblick auf diese 3 gewann auch einiges für sich anzunehmen, daß Reihen de Parteifunktionäre wählen ließ. 3 1 e. 1 ties Bade Brandts Besuch in Delhi und in den ande- Moskau diesbezüglich ein doppelzüngiges Di ie i gecher in die wenigen Straßen gegraben, 8 28 50 ren ii seine beson- Spiel treibt. Vielleicht unterstützt der renn Se egen e 8 5 11 völlig i sind 1 dis Bau- dere politische Bedeutung. sogar diese Le l 1 im, 1 f 3 Mltttar Konvois am Weiterkommen hindern den p g 8 ute indirekt und insgeheim, ist von keiner Bedeutung. Durchwerschiedene Mit Steinen versuchen die aufgeputschten Auc Eingeborenen, die tieffliegenden Aufklä- ahn! a 3 rungsflugzeuge, die Militärkonvois durch un- 2 Im Vorfeld der europäischen Marktordnun durchdringlichen Busch dirigieren, zum Ab- mög 8 2 zu 3 Die Angriffe auf Aenne mar! 5 9 j 0 3 agen im Süden des Protektorats haben die desr Im Brennpunkt: Der Getreidepreis/ Anhebung auf deutsche oder Senkung auf französische Verhältnisse? Zur Zeit in Gang befindliche Tee-Ernte fast Win Von unserem Re 2 völlig zum Stillstand gebracht. Weitere mitt ö daktions mitglied Hanz Joachim Deckert Truppenverstärkungen wurden von Süd- trag Mannheim, 9. März 5 Die e. die in diesem kaum große Exportchancen hat. Entschei-„% ĩÜWꝛ³ 0 Der Gemeinsame Europaische Markt hat der Gefreigans bedacht werden muß, ist die det man sich umgekehrt für den hohen j 1955 für die Landwirtschaft bisher noch keine 5„ Es liegt auf der Hand, deutschen Preis, so würde ein vermehrter Gewinne der Kommunisten 995 großen Veränderungen gebracht. Am 1. Ja- 1 10 1 5 tlöhe des Getreidepreises tiefgrei- Getreideanbau das Ergebnis sein. Soweit bei französischen Gemeindewahlen Bine nuar sind lediglich die Einfuhrzölle allgemein, ende Veränderungen der eknarstruktur nach noch Reserven an Anbauflächen, etwa in Paris.(dpa) Rund 70 Prozent der 27 Mil- win else auch für Agrarprodukte um zeln Pro sich ziehen kann. Eine Koordinierung in den Italien oder Frankreich, vorhanden sind, jjonen wahlberechtigten Franzosen haben am 5 zent gesenkt worden. Von der gleichzeitig sechs Ländern der Europäischen Wirtschafts- würden diese ausgenutzt werden. Auch die Sonntag bei den Gemeindewahlen im fran- 1 5 wirksam gewordenen Erweiterung der Im-„ ist aber deshalb schwierig, weil Hektarerträge würden bei einem größeren zösischen Mutterland ihre Stimmen abge- 8 portkontingente um 20 Prozent blieben jedoch 405 einzelnen Getreidepreise entsprechend Preis-Anreiz etwas ansteigen, Beim Ge- geben. In Paris beteiligten sich 67. Prozent, solche Güter, für die eine Marktordnung be- ichen Prodefetchieddenartisen landwirtschaft- treide hätten aber die Bauern einen etwas im Departement Nord dagegen 75 Prozent der 2 steht, Zusgenommen, Hier bahnt sich bereits l 1 5 roduktionsbedingungen stark Vonein- größeren Spielraum. Der europäische Be- Wahlberechtigten an der Stimmabgabe für die Sonderstellung der Landwirtschaft an, die 5 ler abweichen. Mit 433 Mark je Tonne für darf an Futtergetreide ist nur zu 90 Prozent die Kommunalparlamente Frankreichs nach den Vorschriften der römischen Ver- Weizen und 380 Mark für Futtergerste hat aus eigener Produktion gedeckt. Und bei 5 träge schließlich in eine europäische Markt- ordnung einmünden soll. Für diese europä- ische Marktordnung existieren aber bislang nur die allgemeinen Grundsatze, die im vori- gen Jahr auf der Konferenz von Stresa auf- gestellt worden sind. Damit aber der bis- herige Warenverkehr dennoch keine Störung erfährt, muß jetzt eine Uebergangsregelung in Gestalt langfristiger Liefer- und Abnahme. verträge gefunden werden. Durch diese langfristigen Verträge werden natürlich gewisse Voraussetzungen für den künftigen gemeinsamen Agrarmarkt geschaf- fen. Die Preise, die jetzt vereinbart Werden, erhalten dadurch eine erhöhte Bedeutung für die Zukunft. Sie bilden eine Basis, die später nur sehr schwer wieder umgestürzt werden könnte. die Bundesrepublik das höchste Getreide- Preisniveau der europäischen Gemeinschaft. Die niedrigsten Preise hat Frankreich mit 286 Mark für Weizen und 230 Mark für Fut- tergerste. Es geht nun darum, ob das deutsche oder das französische Preisniveau maßge- bend für die klinftige europäische Markt- ordnung für Getreide sein soll. Würde der niedrige französische Preis zur Richtschnur, S0 würde der Getreideanbau in den übrigen Ländern uninteressant werden. In der Folge würde sich beispielsweise die deutsche Landwirtschaft weitgehend auf Verede- lungsprodukte umstellen. Bei Fleisch, Butter und Käse ist aber der Markt schon jetzt ge- sättigt. Eine Mehrproduktion würde ein Chaos auf dem Landwirtschaftsmarkt be- deuten, weil Europa auf dem Weltmarkt Kommunisten haben bei den Gemeindewah- len ihre Schlappe in den Parlamentswahlen vom vergangenen November wieder wettge⸗ Weizen besteht ein beachtlicher Einfuhrbe- darf an höherwertigen Sorten. Es sind Be- mühungen im Gange, in Deutschland und Frankreich kleberreichen Weizen sowie in Italien den für die Grießherstellung benö- tigten Durum-Weizen amubauen. Alles in allem scheint es, daß eine gene- relle Einführung des deutschen Getreide- Preises noch das kleinste Ubel der euro- päischen Agrarpolitik bedeuten würde. Die Hauptleidtrag nden bei dieser Regelung wären aber wohl die Holländer, deren aus- gedehnte Veredelungs wirtschaft auf einen niedrigen Getreidepreis angewiesen ist. Es sind deshalb noch erhebliche Auseinander- setzungen zu erwarten, bis ein befriedigen- der europäischer Generalnenner gefunden sein wird. zielen können. Mit 24 Prozent aller abgege „Union für die neue Republik“, die bei den Parlamentswahlen einen Sieg davongetragen hatte, erhielt rund 16 Prozent. Der Berthoin erklärte, die Resultate seien ein Be- Weis für die große Stabilität in den Gemein- den und dürften keine Uberraschung hervor- rufen. Auch in den Großstädten hätten die Wähler in den meisten Fällen ihre Treue zu den bisherigen Stadtverwaltungen bewiesen. Immer mit Huh und 1 FEE HAG macht und erheblichen Stimmenzuwachs er- benen Stimmen stehen die Kommunisten an erster Stelle der französischen Parteien. Die ö überraschenden Prozent, dicht gefolgt von den Rechtsunab- hängigen und Sozialisten mit je dreizehn französische Innenminister Jean b Acc Adler AG f. A0 f. AEG Asche Badis NX Bemb Bergt Berge Beku dto. r Bindi Bocht Bubis Bude. Brow Cass Chen Chen Chen Cont Dam Deme Ot. A Ot Ot. E Dt. E Degu Ot.. Ot. S Ot. E Jidlie Diert 1 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 11 Nr. 2 7/ Dienstag, 10. März 1959 mhänger aus den er Intel. tei aus. ot mate · aus der iftsteller ski u. offizielle I1stschoy ann man ö Partei. Rival. n könntz id Wirt. ber der festge- e Richt. 10 ge- telliten. nd Die Un- vermin- ag Wur- a Süden u plün⸗ int nach ten und enz der ind von verneur tbarung Offiziell Umfang ird von Sicher⸗ rhältnis te au- verbin- ben an unter- nd tieie ben, 80 nd dis lindern itschten Aufklä- rech un- um Ab- eeplan- den die ate fast Weitere 1 Sücl⸗ n. ten en 27 Mil- ben am fran abge; rozent, ent der be für — Aus Ladenschluß-Erfahrungen klug werden ist hoch an der Zeit Die qualvolle Einengung des Verbrauchers durch das Ladenschlußggesetz und durch zich immer mißlicher auswirkende Verkehrs- verhältnisse, umschreibt die Industrie- und Handelskammer Mannheim in ihrem letzten Aerteljahrespericht mit folgenden Worten: Im Berichtszeitraum Oezember bis Fe- bruar 1958/59— Anm. d. Red.) haf sich das Ladenschlußgesetz auf die Geschäfstätigkeit in Mannheim als Einkaufszentrum für Nord- baden, Südhessen und die Pfalz besonders stark ausgewirkt. Die Verkaufszeiten im Weihnachtsmonat Waren unzureichend. Einer- seits war der Käuferandrang so groß, dag er nur mit Mühe bewältigt werden konnte, das Verkaufspersonal wurde sehr stark bean- gprucht, die Kundschaft zum Teil verärgert, weil eine sachgerechte Bedienung nicht mög- lich war. Andererseits war aber festzustel- Bargeld-Umlauf stieg wieder (Hh) In der letzten Fepruarwoche hat der Bargeld-Umlauf in der Bundesrepublik um 2459 Millionen DM zugenommen. Nach dem Wochenlausweis der Deutschen Bundesbank waren am 28. Februar 18,79 Milliarden DM in Umlauf, davon 1,17 Milliarden DM Scheidemiinzen. Damit wurde der Stand zum Jahresbeginn(18,86 Milliarden) fast erreicht. Der bisher höchste Bargeld- Umlauf seit der Währungsreform war am 30. No- vember 1958 mit 19,15 Milliarden DM ver- pucht worden. Die in der Vorwoche ausgewiesenen Schatzwechselbestände in Höhe von 15,8 Mil- lionen DM wurden vom Geldmarkt auf- genommen. Die freiverfügbaren Devisen verringerten sich um rund 200 Millionen DM auf 18,35 Milliarden DM. Die Nettodevisen- position verschlechterte sich um 211 Mil- reichs lewah⸗ wahlen yettge⸗ hs er- bgege-⸗ ten an m. Die ei den enden ind 16 zunab⸗ eizehn Jean in Be- mein⸗ ervor- en die due 2 riesen. eee lionen DM auf 24,6 Milliarden DM. Die wichtigsten Bilanzposten(in Millionen D) elgen folgendes Bild: 28. Februar Veränderung geg. Vorwoche Bilanzsumme 31 482,8— 307,6 Gold 11 125,9— Auslandsguthaben 8 187,6— 199,3 (davon zweckgebunden 962,6* 0,3) Sorten, Auslandswechsel und-schecks 132,1— 2,0 mlandswechsel 583,8 + 125,4 Schatzwechsel u. unverzinsl. Schuldverschreibungen—— 15,8 Lombard forderungen 57 + 55,3 Kassenkredite an die öffentliche Hand 2¹,1 E 8 Wertpapiere 232,3— Ausgleichsford. u. unver- zinsl. Schuldverschreib. 4 171,6 + 21,0 Kredit an Bund weg. Wäh- rungsfonds u. Weltbank 661,7— Kredite an intern. Einricht. u. Konsolidierungskredite 5 792,1— 1,6 Banknotenumlauf 17 618,5 + 2430, 6 Einlagen v. Kreditinstitut. der öffentlichen Hand 4 891,7— 2292, 7 Verbindlichkeiten aus dem Auslandsgeschäft 1 081,1 + 3,9 Holland ist ein guter Kunde Baden- Württembergs LS Zu den besten Kunden der baden württembergischen Wirtschaft zählt Holland, das im letzten Jahr süd westdeutsche Er- zeugnisse im Werte von 353, Millionen DM abnahm. Das Imstitut für Südwestdeutsche Wirtschafts forschung, das mit einer Unter- suchung der Ausfuhrleistungen Baden- Württembergs nach den Ländern der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinchaft begormen hat, stellt in einem ersten Bericht darüber kest, daß sich die Ausfuhren nach den Nie- derlanden in den Jahren 1952 bis 1957 um 170 v. H. gesteigert haben, um dann aller- dings wieder etwas abzufallen. Im Winter bauen Landes arbeitsamt meldet sich Berechnungen des Landesarbeitsamtes Baden- Württemberg haben ergeben, daß im Baugewerbe trotz Zunahme der Beschäftig- ten um 2 Prozent Ende Dezember 1958 in Baden- Württemberg 19 500, Ende Januar 26 500 und Ende Februar 36 000 arbeitslose Bauarbeiter weniger gezählt wurden, als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Auch in der Baustoffindustrie zeigte sich eine ahnlich günstige Entwicklung. Zur Erreichung eines das ganze Jahr über möglichst gleichmäßig beschäftigten Bau- maärktes hat das Landesarbeitsamt der Lan- desregierung jetzt eine Denkschrift über die Winterarbeitslosigkeit im Baugewerbe über- mittelt, die Vorschläge für eine bessere Auf- tragserteilung der Bauvorhaben der öffent- lichen Hand enthält. Bund, Land und Ge- meinden sollen künftig ihre großen Bauvor- haben mehr als bisher auf den Winter aus- richten und durch entsprechende vertragliche Bindungen ihrerseits dafür sorgen, daß die len, daß ein Teil der Käufer aus dem Ein- zugsgebiet trotz starker Werbung wegen der mangelnden Samstagnachmittagöffnung nicht in Mannheim kaufte. Hinzu kam noch, daß der zweite verkaufsoffene Sonntag(Goldener Sonntag) zu nahe am Weihnachtsfest lag. Die ungünstige Lage des verkaufsoffenen Sams- tages im Februar am Ende des Schlußver- kaufes(zugleich Faschingssamstag) hat die Ergebnisse des Winterschlußverkaufes un- günstig beeinflußt.“ „Durch die Massierung der Einkaufstätig- keit wurden die mißlichen Verkehrsverhält- nisse noch weiter verstärkt. Die Parkplatz- not im Stadtgebiet von Mannheim und die Bauarbeiten an der Rheinbrücke störten den Zustrom aus dem Einzugsgebiet ganz em- pfindlich.“ Kommentar wäre eigentlich überflüssig. Es fragt sich nur, wie lange solche nüchterne Feststellungen von Tatsachen in den Wind gesprochen werden sollen. Am 7. März konnte jeder, der mit offenen Augen durch die Stra- Ben Mannheims ging, wieder feststellen, wie sehr die Dinge im argen liegen. Das einmalige Samstag-Nachmittag- Stoß- geschäft monatlich verstopft die Straßen, läßt den Einkauf zu einem überaus anstren- genden, modernen Begriffen des Dienstes am Kunden nicht entsprechendem Abenteuer werden. Selbst jene, denen diese Wahrheit nicht angenehm ist, schelten jetzt, weil sie sich in ihrem Recht auf Versorgung mit Be- darfsgütern eingeschränkt fühlen. Mit dem Schlagwort, es ginge hier doch nur um den Rebbach der Einzelhändler, kann auf die Dauer nicht verschleiert werden, wie der Konsument hier benachteiligt wird. Benachteiligt, ja gequält wird aber durch dieses vom Gesetzgeber verordnete Stoßge- schäft auch der Einzelhandelsangestellte. Trotz aller erdenklichen Anstrengungen be- gibt er sich von dem ermüdenden Nach- mittagsgeschäft zur Ruhe mit dem sicheren Gefühl, all seine Anstrengungen hätten sich nicht gelohnt. Zuviele Kunden seien un- befriedigt gewesen. Sehr oft ist der Stoß- seufzer zu hören:„Ach hätten wir nur unsere alten Ladenschlußzeiten wieder.“ Wenn hier von Nutznießern gesprochen wird und von Rebbach, so mögen die Sozial- romantiker, die noch immer dieses total ver- patzte Ladenschlußgesetz verteidigen, auch bedenken, daß sie damit gerade die so viel gescholtene wirtschaftliche„Konzentration“ fördern. Den Großen unter den Einzelhänd- lern, den ganz großen Konzernen, bringt es nämlich am meisten Nutzen. Das ist ganz leicht erklärlich. Das Laden- schlußgesetz ist die verordnete Unrationali- tät im Einzelhandel. Um wirtschaftlich wei- ter zukommen ist also eine rationalisierende Gegenbewegung erforderlich. Zum Beispiel durch Zusammenfassung rationalisieren und durch Erweiterung des Warensortimentes, das angeboten wird. So wird das, was als Wohltat gemeint ist zur Plage jener, die begünstigt werden soll- ten; wird darüber hinaus zur Plage der Ver- braucher, und schließlich gereicht es zum Vorteil der an und für sich nicht am schlech- testen gestellten Großen. F. O. Weber S 80 Ed be, ſaohrl. Anpassung an steigende hne Englische Vorbehalte z Um Weizen abkommen (AP) Die gegenwärtig in Genf geführten Verhandlungen über den Abschluß eines neuen internationalen Weizenabkommens, das mit Wirkung vom 1. August dieses Jah- res an die Stelle alter Vereinbarungen treten soll, stehen angeblich kurz vor dem Ab- schluß. Wie von gut unterrichteter Seite in der kanadischen Bundeshauptstadt Ottawa verlautete haben Kanada und die Vereinig- ten Staaten der Forderung Großbritanniens nachgegeben und sich mit einer Senkung des Höchstpreises für einen Bushel(27,2 Kg) Weizen von bisher zwei US-Dollar auf 1,90 Dollar einverstanden erklärt. Der Mindest- preis werde der gleiche bleiben wie bisher. Unter diesen Bedingungen werde Großbri- tannien dem neuen Weizenabkommen bei- treten, nachdem es als das größte Weizen- importland der Welt in den vergangenen sechs Jahren keinem internationalen Wei- zenabkommen angehört hat. Etwas Licht aber viel Schatten Bericht der Industrie- und Handelskammer Uneinheitliche Entwicklung. Diese Fest- stellung zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Lagebericht der Industrie- und Handelskammer Mannheim für die Monate Dezember bis Februar 1958/59. Le- diglich die Arbeitsmarktlage wird— in- folge der günstigen Witterung— als von überdurchschnittlicher Stetigkeit gekenn- zeichnet geschildert. Die Arbeitslosigkeit hielt sich in bescheidenen Grenzen. Aus ver- schiedenen Bereichen des Großhandels kämen Klagen über Mangel an Fachkräften und stets zunehmende Nachwuchssorgen. Die Auftragseingänge in der Industrie des Kammerbezirkes zeigten— abgesehen von einigen Ausnahmen beim allgemeinen Maschinenbau und bei der Zellstoff- und Papier-Industrie schwach stei- gende Tendenz. Bei der Maschinen-Indu- strie wirke sich der heftige in- und aus- ländische Konkurrenzkampf aus und führe zu einem zunehmenden Preisverfall. Die- selben Beschwerden hat die holzverarbei- tende, die Kork- und Zellstoff-, sowie die Papier-Industrie. Interessant ist, das die Konserven-Industrie über Anzeichen einer Umstellung der Verzehrgewohnheiten be- richtet. Infolgedessen müßten die Hersteller ihr Sortiment in Fertiggerichten erweitern. Beim Großhandel habe durchweg das An- gebot die vorhandene Nachfrage überwogen. Doch auch hier sei die Entwicklung unein- heitlich. Die Geschäftsentwicklung des Einzelhan- dels in den Berichtsmonaten entspreche den von vornherein gedämpften Erwartungen. Im Weihnachtsmonat, ja auch noch im Ja- nuar sei es gelungen, die durchschnittlichen Vorjahresergebnisse leicht zu überschreiten. Doch nach Abschluß der Winterschlußver- käufe sei in allen Zweigen im Februar eine in diesem Ausmaß noch nie verzeichnete Absatzschrumpfung eingetreten von der nur der Lebensmittelhandel nicht betroffen war. Die Umsatzrückgänge lägen teilweise— ge- méssen am Vorjahr— bei 15 bis 20 v. H. (Stichwort:„Nebel!“— Anmerk. der Red.) Im Außenhandel überwiege zwar stär- kere Zunahme der Auftragseingänge, jedoch sei auch hier das Bild recht uneinheitlich von Branche zu Branche. Die Preise vieler Sparten standen— wie bereits oben erwähnt unter scharfem Wettbewerbsdruck. Einschneidende Preis- rückgänge hätten sich vor allem im Rund- funk- und Fernsehgeräte- Geschäft ergeben. Uber nachgebende Preise berichten auch die chemische Industrie, der Handel mit Sani- tär-Keramik, Glaswaren und teilweise auch der Textilhandel. Lediglich bei der Leder- Industrie überwögen Preissteigerungsten- denzen, weil die Rohstoffe anziehen. Groß- und Außenhandel bekennt sich zum Wettbewerb (AP) Die Bundestagung 1959 des Ge- samtverbandes des deutschen Groß- und Außenhandels ist am 9. März in Köln mit einer Präsidialsitzung und der Generalver- sammlung des Gesamtverbandes eröffnet worden, an der rund 200 Delegierte der etwa 120 in dieser Dachorganisation zusam- mengeschlossenen Verbände teilnahmen. In seiner Begrüßungsansprache legte der Ver- bandsvorsitzende, Konsul Dietz, ein„unein- geschränktes Bekenntnis zur sozialen Markt- wirtschaft“ ab und begrüßte es, daß Profes- sor Erhard Bundeswirtschaftsminister bleibt. Unter dem Einfluß der Marktwirtschaft Habe sich der Umsatz des Groß- und Außen- handels von 53 Milliarden DM im Jahre 1949 auf 138 Milliarden DM im Jahre 1957 erhöht. Ende 1957 habe es 142 000 Groghan- delsbetriebe aller Branchen mit rund 1,1 Millionen Beschäftigten gegeben. Der Wert der Lagervorräte des Groß- und Außen- handels sei Ende 1957 auf etwa 11 Milliar- den DM geschätzt worden. Dietz warnte unter Bezugnahme auf das sogenannte Mittelstandsproblem vor einem Der Club der I4A-prozentigen ist unvorsichtig Dividendenabsprachen passen nicht in die Marktwirtschaft Von einem vornehmen Club ist die Rede; von dem Club jener Unternehmensvor- stände, die ihren Aktionären genau 14 Pro- zent Dividende zubilligen. Die branchen- mäßige und die geistige Wahl- Werwandt- schaff dieser Direktoren ist offenkundig. Of- fenkundig ist auch, daß die von ihnen gelei- teten Unternehmen durchwegs Erträge er- zielten, die höhere Dividendenausschüttung zulieben. Aber— wie bei jeder Absprache zwischen führenden Wirtschaftlern— er- folgt die Orientierung nach Schwächeren, nach den weniger Leistungsfähigen. Etwas ist merkwürdig dabei. Es gilt als unanständig, als sittenverderbend, wenn jemand diese oberste Dividendengrenze ver- letzt. Weiß der Himmel, wer— aus weiß der Himmel welchem Grunde— diese Höchstdivi- dende erfunden hat. Sie gilt— und damit basta. Wer sich jedoch dann in die Bilanzen ver- tiekt, erkennt, daß hie und da Wirklich die oberste Grenze erreicht zu sein scheint.„Hie und da“, darauf liegt die Betonung. In der überwiegenden Zahl der Fälle aber könnte mehr, mitunter auch das Doppelte ausge- schüttet werden. Da wird nun von sozialer Optik gesprochen. Die Arbeitnehmerunzufrie- denheit soll nicht provoziert werden, wird gesagt. Diese und ähnliche Parolen sollen die murrenden Aktionäre beschwichtigen. Zum Schluß bleibt noch die vage Zukunftshoff- nung, es könne ja der in Eigenkapital umge- wandelte Gewinn späterhin als Freiaktie ausgeschüttet werden. Das ist doch alles fauler Zauber. Fauler Zauber allerdings, der auf der zwischenzeit- lichen steuerpolitischen Verzerrung aufgebaut ist und weiterhin aufbaut, weil Beendigung dieses heillosen Steuerwirrwarrs noch nicht abzusehen ist. Im vergangenen Jahre ist die Körper- schaftssteuer auf ausgeschüttete Gewinne ge- Auswirkungen oft überschätzt. Der Finanz- direktor der Siemens& Halske AG. Dr. Adolf Lohse rechnete in der Hauptversammlung vor, auf das Grundkapital bezogen habe diese Steuerermäbigung nur/ Prezent ausge- macht, die Dividende 1957/58 sei dagegen um ganze zwei Prozent auf 14 Prozent erhöht worden. Dr. Lohse meinte auch, daß die Ver- koppelung der Dividendenfestsetzung mit jeweiligen Steuermaßnahmen die Gefahr heraufbeschwöre, daß der Aktionär bei Steuerhöhungen sich mit Verkürzung der Dividende einverstanden erklären müsse. Das sei die Kehrseite der Medaille, wenn die Forderung mit zwischenzeitlichen steuer- lichen Maßnahmen begründet würde. Wir haben nachgerechnet, und das, was Dr. Lohse seinen Aktionären vorrechnete, stimmt bis auf Bruchteile von Promille, denn er hat nach oben abgerundet, was für ihn spricht. Aber es geht ja nicht darum. Die Problematik liegt viel, viel tiefer. Gerade sind vier Monate vergangen, seit das Bundes- justizministerium den Entwurf zur Aktien- rechtsreform ausgepackt hat. Ein Gesetzent- Wurf, an dem— übrigens aus Kreisen der Unternehmervorstände— bemängelt wird, er sei zu perfektionistisch; er enge die von den Unternehmervorständen auszuübende unternehmerische Initiative zu sehr ein. Da- rüber hinaus gewähre ein nach diesem Ent- wurf gefaßtes Aktienrecht Querulanten zu- viel Möglichkeit sich verquer zu legen, ohne Rücksicht darauf, daß dies dem Unternehmen und somit auch den Aktionären schade. Einverstanden. Die Einwendungen sind berechtigt. Aber sollten die Vorstände gerade mit Rücksicht darauf, daß solche gesetzgebe- rische Schritte drohen, nicht von sich aus zur Abwehr greifen? Vielleicht dadurch, daß sie die Aktionäre so zufriedenstellen, daß auch diese den Gesetzentwurf ablehnen. In der Wettbewerbswirtschaft west- grundsätzlich verboten. Kartelle sind Ab- sprachen, die den Wettbewerb lähmen und damit auch die unternehmerische Initiative. Das, Was für Preiskartelle gilt, sollten die Dividendenausschüttungen vorschlagenden Direktoren auch bedenken. Gewiß wird bei zufriedengestellten Aktionären selbst die auf Mißtrauen aufbauende Aktienrechtsreform dann auf Ablehnung stoßen. Zum Schluß darf noch erwähnt werden, daß die Geldflüssigkeit, die augenblickliche Kapitalmarktlage sich auch verändern kann, ja bestimmt einmal verändern wird. Wer Will um Geld werben, mit Berufung darauf, an den bisherigen Geldgebern eingespart zu haben? Egosum Rückfall in Stände oder Klassen. Die Selbst- hilfe sollte, unterstützt von der staatlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik, obenau stehen und nicht der Ruf nach staatlicher Hilfe. Er vertrat die Ansicht, daß Produk- tionsstätten zu lange gefördert worden seien, und die Absatzwirtschaft inzwischen in der Kapitalbildung nicht habe Schritt halten können. Börsenzulassung mit offenen Karten (eg) Alle Aktiengesellschaften und sonsti- gen Emissionsträger, die neue Wertpapiere an der Börse einführen wollen, werden bald Zulassungsantrag und Prospekt im Bundes- anzeiger veröffentlichen müssen. Das sieht der Entwurf einer neuen Börsenzulassungs- ordnung vor, der darüber vom Bundeskabi- nett verabschiedet werden soll. Mit ihm will die Bundesregierung die Publizität(Oeffent- lichkeitsarbeit) der Aktiengesellschaften ver- bessern und damit breiten Schichten der Be- völkerung das Aktiensparen erleichtern. Die Emittenten werden sich auch zu verpflich- ten haben, daß sie in einer von ihnen zu be- stimmenden Tageszeitung Zulassungsantrag. Prospekt und Pflichtbekanntmachungen an- zeigen werden. Zu den Pflichtbekanntmachungen ge- hören: Die Einladung zur Hauptversamm- lung sowie die Bekanntgabe der Dividenden- zahlungen, der Jahresabschlüsse, der Ver- änderungen im Vorstand und Aufsichtsrat, der Termine und der Ergebnisse von Aus- losungen festverzinslicher Wertpapiere. Die auszuwählende Tageszeitung muß im Gebiet der Börse ausreichend verbreitet sein. KURZ NACHRICHTEN Gerber beklagen Preisanstieg Die Preissteigerungen für Häute und Felle seit Oktober 1958 machen den Gerbern Sorge. Auf der Mitglieder versammlung des württem- berg- badischen Gerberverbandes in Stuttgart wurde erklärt, diese Preisentwicklung hänge mit dem Minderanfall an Häuten und Fellen in der ganzen Welt zusammen. Die starke Auf- kauftätigkeit der Ostplockstaaten verschärfe die Situation. Die deutsche Lederindustrie sei zu 60% von Auslamdsrohstoffen abhängig und dies verschlimmere die Sachlage ganz gewaltig. Marktberichte vom 9. März Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen März 4747,40; inl. Roggen März 4343,40; Weizenmehl Type 405 67,70—69; Type 350 64,7066; Type 812 61,70—63; Type 1050 59,70—61; Brotmehl Type 1600 54, 70-56; Roggen- mehl Type 997 60,1561, 10; Type 1150 58,15—59, 10; Type 1370 36,1557, 10; Braugerste 4444,50; Futter- gerste inländisch 37, 5038,50; Sortiergerste 36—37; ausländisch 4142,50; Futterweizen 41,5041, 75; In- landshafer zu Futterzwecken 36-37; Auslandshafer 36,50—38; Mais 40—42; Weizenkleie im Sack prompt 23,25—24; dito April/Mai 2323,50; Roggenkleie 23 bis 23,50; Weizenbollmehl 24, 5025,25 Weizen- Nachmenl 32,5037: Rapsschrot 29,5030; Sojaschrot 36,50—37; Frdnußschrot 38; Palmkernschrot 37; Kokosschrot 39,50; Leinschrot 41—42; Hühner- körnerfutter 45,2546; Legemehl 45,5048; Malz- keime 22,50; Biertreber 22,5023; Trockenschnitzel 19,75—20,50; Dorschmehl 79-85; Fischmehl 69—79; Speisekartoffeln je 50 kg 88,50; Wiesenheu 9—10; Luzerneheu 11—12; Weizenstroh 3,60—3, 80; Roggen- stroh 3,603,380; Weizenstroh 4,805,000; Roggen- stroh 4,80 5,00; Hafer-Gerstenstroh 3,203, 40. Allgemeine Tendenz ruhig! Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 14 Ochsen; 347 Bullen; 162 Kühe; 132 Färsen; Großvieh insgesamt 655; 254 Kälber; 2488 Schweine; 8 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 120-125; Bullen A 120 bis 87; D 72-79; Färsen A 118125; B 110119; Käl- ber SKL 185—190; A 165—180; B 150—163; C 135 bis 145; D bis 115; Schweine BI 129—137; B II 128—140; C 126140; D 126140; E 115—136; Sauen G1 118 vis 126; G II 110115. Marktverlauf: Großvieh langsam in allen Gattungen, großer Ueberstand; Kälber langsam, geräumt; Schweine langsam, Ueberstand. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 4 Ochsen; 97 Bullen; 50 Kühe; 36 Färsen; insgesamt 187 Stück Großvieh; 94 Käl⸗ ber; 662 Schweine; 7 Schafe Preise je ½ kg Le- bendgewicht: Ochsen nicht notiert; Bullen A 120 pis 130; Kühe A 102110; B 90100; C 80—92; Fär- sen A 118128; B 109120; Kälber A 180195; B 165 bis 178; Schweine BI 131136; II, C und D 132 bis 138; E 125—135; Schafe nicht notiert Marktver- lauf: Grogvien in allen Gattungen mittel, kleiner Ueberstand; abgekörte Auktionsbullen lagen über Notiz; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel. kleiner Ueberstand. Handschuhsheimer obst- und Gemüsegroßmarkt (D) Anfuhr gut, Absatz für alle Erzeug- nisse schleppend, besonders für Lauch und Sel- lerie. Es erzielten: Aepfel A 17-28; H 12—17; C 6 bis 9; Feldsalat A 100170; B ohne Interesse; Spinat 35; Suppengrün Bund 10—12; Petersilie Bd. 1012; Weißkohl 15; Rotkohl 20; Rosenkohl 30—50; Grünkohl 20; Möhren 10—12; Rote Bete 7—10; Radies Bd. 50; Sellerie 12—18; Lauch 15—20; Z wie- Winterpause in diesem Schlüsselgewerbe 5 5 1 immer 8 85 verkürzt werden 1 5 senkt worden. Diese Senkung wird in ihren deutscher Prägung sind bekanntlich Kartelle bis 130; B 108120; Kühe A 93412; B 6495; C 77 beln 12. 6. 3. 9. 3. 6. 3. 3 6. 3. 9. 3. 6. 3 9.3 88 Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Rütgers 262% 264 Phrix Werke 99* 97 Investa 169,— 168,— fa Pfalzwerke v. 57 108 U 108 2 2 F 0 F S 2 Filiale Mannheim Salzdetfurth 297% 297 ½% Sscheidemandel 217% 220% felevision Electr.(8) 16,31 16,28 Phoenix-Fheinrohr v.58—. Schering 324 325%[Waseg Chemie 370 B 370 B Thesaurus 100,30 99,00 7,5 Siemens v. 54 106% 106965 Schiess 248 7 243 a Unifonds 70,80 70,50/ Zellstoff Waldhof v. 5 5 Frankfurt a. M., 9. März 1959 Schlossquellbr. 440 440 1 1 119,80 121,50 Schramm Lack 280 B 280 B Ausländische Aktien „„„ 6.3. 9. 3. Schubert u. Selzer 300 353 Unilever 2 185 Wandelanleihen Notlerte Aktien pPortm. Hörder 127% 127 Kali Chemie 40 444 chultheig Stämme 310 34 Philips Renten 3 11% decu 208 200% Durlacher Hof 5„%. 5 1 NAW v. 58 120% 120% adlerwerke 180 180 Eichbaum-Werger 4⁵⁰ 455 Kaufhof 5 50⁵ 509 Seilind. Wo 121 121 Banken Ablösungs- Schuld v.57 105% 105% 5,5 Mannesmann v. 58 111 11075 A k. Energie 8 5 El. Licht u. Kraft 17 172 Flein, Schanzlin 6⁵⁰ 640 Siemens& Halske 3072 355 und Versicherungen 7 Bundesbahn v. 58 107 107 6.5 VDM v. 31 267 208 A0 f. Verkehr 409 408 El. Lieferungs-Ges. 400 400 Klöckner Bergbau— 130% ISinner AG 294 5 293 11 15 380 376 6 Reichsbahn v. 49 101% 1019ÿ AEG 205% 293% Enzinger Union 320 320 Klöckn. Humb, Deutz— 318 Stahlwerke Bochum 180% 180 lier 7 a 25 5 6 Bundespost v. 55 101% 10175 Aschattenbg. Zellstoft 80 75 Ebinger Maschinen 289 288 Klöckner-Werke 141 140% stahlwerkesüdwestlelen 19 1% e 35 7 Bundespost v. 58 107 107 NE-Metalle Bachsche Anilin 330% 334% Ettlinger Spinnerei 5„ Ibnorr 465 545[Sudeucker 442 3 br 404 40 7 Lastenausgleich v. 86 100% 106% I 127 123% Farben Bayer 340% 340[Kreftw. Rheintelden 295 200% Thyssen 124 8 425 420 s Baden- Württbg, v. 57 108 108 9. 3. Geld Brief dember Farben Liquis 11 11%[Krauß-Maffel 220 8 Veith Gummi 450 480 erliner Hande, 5 Rhld.-Pfalz v. 53 100% 100% felektr. Kupfer 2 bergbau Loth 900 94 Lein Jetter— 173 Lahmeyer 384 382 VDN 332 320[Commerzbank A8 302 350% 5 Rhid. Pfalz v. 58 107 107 iel 5 201,75 2094,75 18 1 5 5 330 8 Peldmühle—— Lanz 90 7⁶ 90 Ver. Dt. Olferbiken 46⁵ 40⁵ 5 Rest. 72 380 5 Bad. Komm. Lbk. div. 107 5 107% Aluminium 225 25 gekule abgestempelt 140 139 gelten 281 276 Lechwerke 384 384 Ver. Slenzstoft 350 3⁵³ t. Bank 48 9 9 Js Bayer. Hypo. 108% 108 ½ Zinn 950 965 dto, neue. 133 133%[Gebr. Fahr 150 150 Lindes Eis 405 ½ 405⁵ Ver. Stahl(Reste)—— Dt. Bank Rest. 360 0 305 6 Bayer. Hypo. 103 103 Niessigg 58 215 22 binging Brauerei 513 312 elsenberg 120 138 frewenbrau 00 N 1* 5— js pfalz. Hypo. 111 111, NMessing 63 23 250 Bochumer Verein 177 172 Goldschmidt 3818 378 Ludwigsh. Walzm.— 5 Wintershall 348 354%[Dt. Hyp. Bank Brem. 300 355 6 Pfälz. Hypo. 102% 102 5 budiag 298 9 292 Gritzner-Keyser 150 15⁰ Mainkraftwerke 3207— Zeiss Ikon 200 202 5 12 1 800 9 5 Rhein., Hypo. 110 110 Buderus 244% 241%[Grün& Bilfinger 317 318 Mannesmann 170 175 Zellstoff Waldhof 142 142 8 ank Rest. 478 475 6 Rhein. Hypo. 102 102 Beal e Brown, Boveri& Cie 407 405[Gußstahl Witten 430 440 Maschinen Buckeu 275 55 ae e 300 bevisennotlerungen Casselle 42 420% Gutehoftnung 360 302 Metallgesellscheft 9⁰⁵ 94⁵ Unnotierte Aktien 1885 I. Kd 415 b* 190% 191 a Chemie Albert 270 B 274 Haid& Neu 5 55 Moenus 2 430 1 g ndustriekreditban 470 470 Industrieobligationen 3 Chemie Heyden 222 222 Hamborner Bergbau 101 10⁰ Nordd. Lloyd 935 9³ Beton& Monierbau 3138 312 B.[Pfätz. Hypo. 415 308 1 a 5 an. Kronen 60,625 60, 745 Chemie Verwaltung Hüls] 637 632 Handels-Union 373 370 NSU 307 310 Burbach Kali 204 204 Rhein. Hypo. 8 AEG». 56 1075 107% 0 norw. Kronen 58,025 58,745 Conti Gummi 5 412 412 Hapaq 100 103% parkbrauerei 40⁰ 400 Dt Telet,& Kabel— 193 3 BASF v. 36 107 1 1074 100 schwed. Kronen 80,76 80,92 Daimler Benz 950 945 Harpener 130 130% pfalz. Mühlen 130 140 Dt. Golddiscont V. A. 79 79 Investmentfonds 0 Bosch v. 53 105˙½ 1054 1 engl.& 15575 1 7 5 Demag 345 34 Heidelberger Zement 44⁵ 447% phoenix Rheinrohr 178% 178 Dyckerhoff 450 448 3 Bosch v. 56 107 107 1 100 bfl. 110,70 110,2 Ot. Atlant. Tel 238 238 Hoechster Ferben 340 330 Rheinelek tra 320 310%[Dynamit Nobel 670 982, Adifonds 111,0 111,0 Js BBC v. 56 107% 107% 100 belg. fr. 8,357 8,377 bi Contigas 304 301 Hoeschwerke 139% 137 Rheinstah! 230 233% Bisenhütte 221 222½[Canagros 08) 9,78— 7 EssO v. 58 100 100% 100 klrs. 0,8522 0,8542 Ot Edelstah! 205 200 Hochtief— 353 Rheinstrohzellstoff 155 150 Erin Bergbau 310 312 Concentra 151,— 150,50 8 Grkrw. Franken v. 57 107 1 108 100 sfrs. 90,01 96,81 Ot Erde! 200% 203% Holzmenn 4⁰⁵ 400 RWB 307 305 Eschwetler Berg 130 131 Dekafonds 105,90 165,10, Großkraftw. Mm. 105, 195% f 000 f. bie, 6,731 6,751 Degusss 461% 453 Hütten Obernausen 168 107% dto. Vorzüge 350 346% kFordwerke 300 310 Europa 1— g Heidelb. Zement v. 56 1075 107% 1 08.-Dollar 4,1781 4,1881 Ot. Lino 515 512½ IHätte Siegerland 250 254 Rbeinmetell 20⁴ 202 Hutschenteuther. Lot. 430 423 Eurunion 100,20 2 7 Hoechster Farben v. 58 100% 00% 1 can. 8 3 4,304 4,314 Ot. Steinzeug 30³— lise Bergbau St. 50 50 1[Rheinpreußen 15⁴ 15³ seder Hütte 2 Fondak 165,80 165, 9 Hoechster Ferhen v. 57 107 1077 100 österr. Schilling 10,12 10,10 Ot. Eisenhandel 158% 155 to, Genüsse 30 35 Rheinbraunkohle 475 475 Kamnig Kaisetslaut. 188 188 Eondis 189,80 188,70 5,5 Industriektedb. v. 9 5 portugal 14,045 14, 685 Dicier-Werke 347 340% Ind. Werke Karlsruhe 234% 232%½ Riedel 280 289 Kammg. Sp., Stöhr 117 1108 Fondre 142,30 142, 7.5 Industriekredb. v. 57, 10 100 OM. West 360,— Dierig, Chr. Lit. A. 18171 178 Junghans 305 T 305 Ruhrstabi 30⁰ 85 Orenstein& Koppel St. 2128 220 8 Industria„ 100, 10 8 MAN v. 57 107% 107½ 100 DM- Ost 29,50 Selte 12 MORGEN Dienstag, 10. März 1959/ Nr. 5 — Jetzt wieder erhältlich! Das vwerluolle Festgeschenk mannheim b in sage und schichte Volkstümliche Erzählungen Frau Marianne von Gustav Wiederkehr Ganzleinenband mit mehrfarbigem Schutzumschlag, 248 Seiten Text und 28 ganzseitigen Kunstdrucktafeln, Format 145* 220 mm, 9,80 DM 5 Pressestimmen Die geschichtlich fundierte Erzählung faßt den Leser an der gibt Ratschläge für junge Paare, die sich zu Ostern verloben oder verheiraten f undli iti 5 i f i Stelle, wo alle Fäden seines Erlebens zusammenlaufen: in d 25 Stellen un ebote Auf die gründliche und rechtzeitige Vorbereitung einer Hochzeitsfeier kommt 255 d. 5 8. er 8 es an, wenn alles„wie am Schnürchen“ klappen sol. Nicht nur für diejeni- Herzmitte SR Persönlichkeit. Für geborene und Zuge wan⸗ 0 gen, die zu Ostern den Bund der Ehe schließen, sondern auch für alle jungen e und alte Mannheimer ist dieses Buch ein idealer esestoff. Padre, die erst später heiraten wollen, werden daher die hier gegebenen Rat- schläge von Interesse sein. In der ersten Ankündigung, die am vergangenen Samstag das Thema „Vie und wo wird die Hochæeit gefeiert?“ Mannheimer Morgen ö Es ist nicht zuviel gesagt: das Buch gehört in jedes Mann- heimer Haus. Aber auch die in der Nachbarschaft Mannheims 1 Lebenden finden darin viel sie direkt Angehendes. Rhein- Necar- Zeitung Möchten Sie nicht auch jeden Tag wenigstens bis 90, DN in Ihre Tasche stecken? 60, Der Verlag hat sich mit der Wiederauflage des längst ver- griffenen Werks ein hohes Verdienst um das historische Be- wußtsein Mannheimer Bürger erworben. Allgemeine Zeitung einleitete, hieß es u. a.:„Jede Hochzeit ist ein Familienfest. Darum ist es angebracht, sie nach Möglichkeit zu Hause zu feiern.“ Ob das nun tatsäch- lich durchführbar ist, hängt von der Beantwortung dieser Fragen ab: Wie. viel Gäste sollen eingeladen werden? Reichen die Räumlichkeiten aus, um die Festtafel aufzustellen und um tanzen zu können? Für die kulinarische Betreuung der Hochzeitsgesellschaft gibt es zwei Möglichkeiten: Das Essen wird zur Entlastung der Brautmutter von einer Köchin im Hause zubereitet oder von einer Gaststätte in Heißhaltegefäßen fix und fertig geliefert. Auch Geschirr und Gläser könnten— wenn nötig— von der Gaststätte leihweise zur Verfügung gestellt werden. Daß die Festtafel selbst— z. B. mit kleinen Blumenschalen oder Vasen— ansprechend aus- zuschmücken ist und daß eine Kerzenbeleuchtung zu einer feierlichen Atmosphäre beizutragen pflegt, sei am Rande vermerkt. Natürlich kann auch einer Hochzeitsfeier außerhalb des Hauses ein schöner Rahmen ge- geben werden. Doch darüber mehr in der nächsten Anzeige. Wir suchen Damen und Herren für unseren Außendienst mit guter Garderobe und ein- wandfreiem Leumund. Die alten Mannheimer werden es mit Genuß lesen und sich an Verlorenes erinnern; wer aber im Begriff ist, erst Mann- heimer zu werden, könnte sich keine bessere Einführung in die Geschichte seiner neuen Heimat wünschen als dieses Buch, das sich auch für den heimatkundlichen Unterricht in den Schulen hervorragend eignet. Badische Volkszeitung Wir bieten Krankenschutz und Treueprämie. Es handelt sich also nicht um eine der üblichen Vertretungen. Interessenten wollen sich bitte am Mittwoch, 11. März 1959, von 11.00 bis 13.00 Uhr, im Lokal„Zähringer Löwen“, Erhältlich in allen Buchhandlungen sowie bei Schwetzinger Straße, bei Herrn Dilger melden. VERLAG DR. HAAS MANNHEIM R I, 46 Zuvor noch ein wichtiger Hinweis: Zu den Verlobungs- oder Hochzeits- vorbereitungen gehört auch die Aufgabe einer Familienanzeige für die festliche Osterausgabe des MM. 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Allerdings scheint uns das heutige Worpswede etwas zu kurz dabei zu kommen, denn von den etwa hundert heute dort le- benden Künstlern, die natürlich nicht alle Maler, sondern auch Bildhauer, Schriftstel- ler, Kunsthandwerker oder anderes sind, zei- gen in dieser Ausstellung nur neun oder Zehn Malerinnen und Maler Arbeiten. Die anderen scheinen ihre eigenen Wege gehen zu wollen. Fünf Maler begründeten einst die Künst- lerkolonie am Fuße jener Sanddüne, die mit einiger Uebertreibung„Weyerberg“ genannt Wird; Fritz Mackensen ließ sich als erster 1884 hier nieder, es folgten in den nächsten Jahren Otto Modersohn und Hans am Ende. 1894 stieß Fritz Overbeck endgültig zu ihnen, und fast gleichzeitig siedelte sich Heinrich Vogeler hier an, dessen„Barkenhof“ bald zum Mittelpunkt des geselligen Lebens der Worpsweder Künstler wurde. Später zogen diese fünf noch andere Maler nach, deren Bedeutendste zwei Frauen wurden: Paula Becker, 1898 als Schülerin Mackensens nach Worpswede gekommen, und Clara Westhoff, bei der Mackensen die bildhauerische Bega- bung entdeckte. Beide heirateten im Jahre 1901 in Worpswede: Paula Becker wurde die Frau Otto Moderschns, und Clara Westhoff vermählte sich mit dem durch Heinrich Vo- geler nach Worpswede gezogenen Rainer Maria Rilke. Rilke schrieb in den drei Jahren seines Ständigen Aufenthalts im Moordorf— vor- übergehend war er vorher und nachher mehrfach dort— eine Monographie über Worpswede und die fünf ersten dort ansäs- sigen Maler. Dieses Buch, von dem er später nicht mehr viel wissen wollte und das seit Jahrzehnten nicht wieder neu aufgelegt wurde, ist eine Huldigung an die weite Landschaft mit ihren Bäumen, unter denen man„furchtbar allein ist“, ihren Bächen, die vorüberziehen“, und ihren oft so ein- drucksvoll geballten Wolken am schweren Himmel. Doch das Buch, so sehr es Worps- wedes Ruhm mehrte, begründete ihn nicht. Das war schon 1895 geschehen, als die fünf malenden Entdecker Worpswedes mit einer Ausstellung im Münchener Glaspalast sen- sationellen Erfolg hatten: wie ein frischer Wind wehten ihre ungekünstelten Darstel- Koordinierte Auslandsqrbeit „Arbeitsgemeinschoff för Kulturaustausch“ Die wichtigsten deutschen Institutionen, die sich mit der Kulturarbeit im Ausland be- kassen, haben in Bonn eine„Arbeitsgemein- schaft für internationalen Kulturaustausch“ re An der Arbeitsgemeinschaft sind eiligt: der Arbeitsring Auslamd für kultu- relle Aufgaben(Köln), die Carl-Duisberg- Gesellschaft für Nachwuchsförderung(Köln), der Deutsche Akademische Austauschdienst Bonn), die Friedrich-Ebert-Stiftung zur För- derung demokratischer Volkserziehung Bonn), das Goethe-Institut zur Pflege der deutschen Sprache München), das Institut für Auslandsbeziehungen(Stuttgart) und der Internationale Arbeitskreis Sonnenberg Braunschweig). Die„Arbeitsgemeinschaft“ Wird die Tätigkeit ihrer Mitglieder koordi- mieren, Erfahrungen austauschen, die Auf- gabengebiete abgrenzen und Grundsätze für übereinstimmende Tätigkeiten ausarbeiten. Die Selbständigkeit der Organisationen soll dabei gewahrt werden. Zur Behandlung ge- meinsam interessierender Fragen wurden sechs Ausschüsse gebildet, für die jeweils eine Organisation federführend ist. Die neue „Arbeitsgemeinschaft“ will Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kulturarbeit mit dem Ausland um Mitarbeit bitten, um die Zusam- menarbeit auf eine möglichst breite Grund- lage zu stellen. dpa lungen der Moorlandschaft und der dort le- benden Bauern in die süßliche Atmosphäre des Münchner Kunstklimas und warfen alle Schönheitsbegriffe der Gründerjahre über den Haufen. Gewiß, die Worpsweder waren nicht die ersten, die den Ruf„zurück zur Natur“ in der Malerei realisierten, aber sie Waren die ersten, die wirklich weithin ge- hört wurden. Paula Modersohn-Becker gelang es, den tüchtigen, das Niveau der Heimatmalerei Zwar sprengenden, aber doch nicht eben zu europäischer Geltung vordringenden Natur- Iyrismus der anderen Worpsweder zu über- Winden: ihre Bilder wurden entscheidende Schrittmacher des norddeutschen Expres- sionismus, sie waren nicht Ausdruck ersehn- ter Welt, sie brachen von innen heraus und verbanden die Schilderung der schwerblüti- gen Landschaft mit der expressiven Darle- gung seelischer und geistiger Bewegungen. Es kamen viele weitere Künstler nach Worpswede, von denen der Bildhauer Bern- hard Hoetger, der Maler- Schriftsteller Tet- jus Tügel, der Maler Udo Peters, die Brüder Carl Emil und Fritz Uphoff die Bekannte- sten wurden. Allen, die sich in dieser Land- schaft niederließen, um hier, weitab vom Lärm der Städte, künstlerisch zu arbeiten, ging und geht es noch um die Ehrlichkeit: frei von modischen Strömungen im Kunst- betrieb wollen sie bleiben, um nur ja nicht irgendwelchem Epigonentum oder Manieris- mus zu verfallen. Aus dem stimmungsvol- len, unerbittlichen Moor, aus der Weite des Himmels suchen sie ihre Kraft und ihre An- regungen zu nehmen. Das klingt nun sehr schön und braucht durchaus nicht nach„Blut und Boden“ zu schmecken. Aber der Rundgang durch die von Heinz-Jürgen Breyer betreute Wander- ausstellung macht den Betrachter ein wenig skeptisch. Gegen die Arbeiten der„ersten Generation“ yon Worpswedern, die ver- träumten Landschaften Otto Modersohns (besonders schön ein Bild„Fischerhude“), die klobigen„Bauernkinder“, die seine Frau malte, die feinen Radierungen Mackensens, die effektlosen Romantizismen am Endes ist nichts einzuwenden: sie entstanden in einer relativ sorglosen Zeit zu Beginn unse- res Jahrhunderts, sie sind einem anderen Lebensgefühl entsprossen. Die„zweite Generation“, zu der Udo Pe- ters zu zählen ist, bemühte sich um verein- fachte Linienführung, blickte zwar nicht ge- rade in die Zukunft, aber auch nicht zurück, arbeitete mit sauberen malerischen Mitteln aus der Gegenwart heraus, ohne revolutio- när zu sein. Die„dritte“ und die inzwischen herangewachsene„vierte Generation“ wen- den zwar gewisse moderne“ Stilmittel an, scheinen aber zum größeren Teil auf eine merkwürdige Weise an ihrer— das heißt: an Unserer Zeit vorbeizuleben. Nichts ist zu spüren von den inneren und äußeren Er- schütterungen des Heute, das„Zeitalter der Angst“ hat Worpswede oder wenigstens die in dieser Ausstellung vertretenen Maler nicht erreicht. Breyer,„Bevollmächtigter der Worpsweder Künstler“, malt mit kräftigem Strich und starken, leider zuweilen auch Zzuckrigen Farben Vlaminck- Stimmungen, die „Unwetter“ oder ähnlich heißen und auch den optischen Eindruck eines Gewitters im Moor wiedergeben— aber das Zittern der Seele, das„Unwetter“ des Herzens gibt es dabei nicht. Rilke schrieb von den„ewig wartenden Seelen“ der Worpsweder. Damals mag das gestimmt haben: die ersten Künstler im Moor lösten sich aus dem Trubel, um in der Stille auf die Kräfte zu warten, die ihnen den Pinsel in die Hand drückten. Heute aber, nachdem zwei Kriege auch unter Worps- Wedes Nachwuchs schwere Verluste gefor- dert haben(Modersohns begabter Sohn aus dritter Ehe, Ulrich, fiel 1943, der tüchtige Jürgen Bertelsmann ist seit 1942 in Ruß- land vermißt), liegt auck Worpswede nicht mehr am Ende der Welt. Ist es„ehrlich“, sich dorthin zu flüchten und brav die Land- schaftsstimmungen zu schildern, ohne etwas von den seelischen und geistigen Umtrieben der Lebenden einfließen zu lassen? Die Ge- genwart künstlerisch umzusetzen, heißt noch lange nicht, sich modischen Kunstströmun- gen anzuschließen. Von den ganz Jungen versuchen Herbert Duerkop, geboren 1935, seit zwei Jahren in Worpswede ansässig, und der vorjährige Mazzotto- Preisträger Dieter Wallert, auch Peter Hahn, mit dreiundzwanzig Jahren der jüngste Aussteller, tastend das schwere Feld der ungegenständlichen Malerei zu bearbei- ten. Olga Bontjes van Beek, gewesene Tän- zerin, malt rhythmische Landschaften mit fließenden Farben, gehalten durch starke Konturen: sehr gekonnt. Wirklich haftende Eindrücke aber hinterlassen die vom surrea- listischen Erbe zehrenden, dabei in altmeister- licher Manier gemalten Oelbilder des Schriftstellers und Malers Tetjus Tügel. In seine eigenartigen Landschaften, vor allem aber in sein Bild„Der Mensch“ ist die Psy- che des Heute eingefangen: zwischen Ato- mium, Raketen und anderen technischen Errungenschaften hat sich dieser„Mensch“ die Blume bewahrt. Wollen die übrigen Worpsweder etwas anderes? Nein, genau das möchten sie— nur: die Blume muß echt sein. Möge es den„ewig Wartenden Seelen“ von Worpswede gelingen, die leider recht unauffällig eingeschmuggel- ten und daher besonders schwer auszumer- zenden„Papierblumen“ unter ihren neueren Bildern zu erkennen und fortzuwerfen. Es wird keine zweite Paula Becker- Modersohn geben, doch darf der mit ihrer Arbeit so eng verknüpfte Name„Worpswede“ auch nicht durch unverbindliche, in der Idylle von ge- stern festgefahrene Malerei absinken zu einem Begriff für gefällige, handwerklich ordentliche Heimatkunst. Sonja Luyken 5 Tetjos Tögel: Dienstag, 10. März 1939/ Nr./ —— Der Mensch Zu unserem Bericht über die Wanderausstellung„Worpswede gestern und heute“. Foto: Kurt Löckmann Felix Mendelssohns„Paulus“- Oratorium Eindrucksvolle Aufföhrung in der neuen Mannheimer Trinitatis-Kirche „Felix Mendelssohn-Bartholdy hat uns gezeigt, daß ein Jude von reichster spezi- fischer Talentfülle sein, die feinste und man- nigfaltigste Bildung besitzen kann, ohne durch die Hilfe aller dieser Vorzüge es je ermöglichen zu können, auch nur ein ein- ziges Mal die tiefe, Herz und Seele ergrei- fende Wirkung auf uns hervorzubringen, welche wir von der Kunst erwarten, weil Wir sie dessen fähig wissen.“ Dieses Urteil Richard Wagners, das schließlich nur Aus- wuchs seines Kampfes ums Dasein war, be- stimmte über Jahrzehnte hinweg die allge- meine Einschätzung der Musik Mendels- sohns. Gewiß ist manches, was Mendelssohn in seinem kurzen, von äußeren Erfolgen rei- chen Leben schrieb, oberflächlich, glatt, lieblich und weich. Aber seine Musik wirkt und begeistert auch heute noch. Er war eines der„höchsten Formgenies“(Hans von Bü- 10). Nie spricht aus seinen Werken Wucht und Grandiosität im Gedanklichen, und nie sind Fülle und Prachtglut der Klangfarbe übermächtig. Bei ihm, dem Romantiker mit beherrschter Natur und formalistischer Kraft und Größe, überwiegt die Zeichnung vor der Farbe. Wie jetzt die Aufführung seines Ora- Koltur-Chronik „Das Kunstgutlager Schloß Celle 19431958 heißt eine Chronik, die Direktor Dr. Lothar Pretzell, der letzte Leiter des Kunstgutlagers Schloß Celle herausgegeben hat. Die Chronik zeigt den Weg von der Uebernahme des Fine Art Repository“ im Celler Schloß durch den in- zwischen verstorbenen Professor Robert Schmidt bis zur Rückführung Tausender von Kunstwerken auf dem Flugwege in die alte Reichshauptstadt Berlin oder auf dem Tausch- Wege an Kunstsammlungen der Sowjetzone. Auf Weisung des niedersächsischen Kultusmini- steriums wurde die restliche Verwaltung und Abwicklung des Kunstgutlagers Celle dem Nie- dersächsischen Landesmuseum Hannover über- tragen. Aus der Chronik ist zu entnehmen, daß vor allem die Staatlichen Museen in Berlin, das Landesmuseum Schwerin, die Landesbibliothek Schwerin, das Dom- und Kaiser-Friedrich-Mu- seum in Magdeburg und die Universitäten Greifswald und Königsberg Kunstschätze nach Celle ausgelagert hatten. „Kunst der Mexikaner“, die große, 3500 Jahre im Querschnitt darstellende Ausstellung des Kunsthauses Zürich, über die hier bereits aus- führlich berichtet wurde(vgl. MM vom 5. Fe- bruar), ist des außerge wöhnlichen Besucher- andranges wegen bis zum 30. März verlängert. Professor Dr. G. F. Hartlaub von der Uni- versität Heidelberg spricht am Mittwoch, 11. März, 20 Uhr, dem Vorabend seines 75. Ge- burtstages, in der Vortragsreihe der Mannhei- mer Kunsthalle über„Mannheimer Kunsterin- nerungen“.. toriums„Paulus“ in der Mannheimer Trini- tatiskirche zeigte, verbindet er in einmaliger Weise antiken, Klassischen und romantischen Geist. Seine Melodien und Klänge sind von ergreifender Innigkeit, sie schmeicheln sich ins Ohr, um im Herzen haften zu bleiben. Mit fünfundzwanzig Jahren beendete 1836 Mendelssohn sein Oratorium„Paulus“. In diesem Werk, das in zwei Hauptteilen die Geschichte des Apostels Paulus behandelt, vereinte Mendelssohn den Oratorienstil von Händel und Bach. Während bei Händel die Personen selbst handelnd auftreten und die Shöre und Arien personifiziert erscheinen, läßt Bach den Evangelisten erzählen und gibt den Arien und Choräàlen betrachtenden Charakter. Mendelssohn läßt dagegen die Erzählung der Vorkommnisse verschiedene Stimmen singen und sein Choral wirkt be⸗ trachtend und personifiziert zugleich. Ge- legentlich gelangt auch die Dramatik zu Recht, aber sie bleibt gemäßigt und erinnert in ihrer Aussage an Mozart oder an den um einige Jahre späteren Richard Wagner. Bach und Händel wuchsen an der Größe ihres Stoffes, ihre Musik wurde dadurch tiefer und gewaltiger. Mendelssohn reicht seine Musik dar mit dem Stoff. Er singt von Liebe und Hingabe des einen Gottes. Es war ihm Her- Zzerissache, die Idealität des Christentums zu betonen. Er brachte sie in herrlicher, in einer von der Seele kommenden Musik allen Menschen dar. Das vor 27 Jahren zum letztenmal Mannheim aufgeführte Oratorium war in einer ganz ausgezeichneten Wiedergabe zu hören. Sehr profiliert sang der von Fritz Oberst einstudierte„Kammerchor Kurpfalz“ aus Weinheim unter der Leitung von Eugen Hesse. Souverän beherrschte er seine Par- tien und in prachtvoller Geschlossenheit und Exaktheit erstrahlten die Chorsätze in ihrem Glanz. Das Stamitz- Orchester spielte mit viel Liebe und Sorgfalt. Es bestach durch die Reinheit der Ausführung und das Chor und in Solisten unterstützende Musizieren. Die So. listen Anny Hammer(Sopran), Carmen Win. termeyer(Alt), Erich Kallenheim(Baß), Siegfried Autenrieth und Heinz Mayer(Te- nor) verliehen ihren Partien beredten Aus- druck. Sicher führten sie ihre ohne Aus- nahme glänzend geschulten Stimmen. Sie gaben den Rezitativen innere Bewegtheit und realisierten wunderbar weich die herr- lichen Arien. Da kam alles durchsichtig Klar, alles war bestimmt und eindrucksvoll. Die Ausführenden erfaßten die Größe Men- delssohns und brachten sie der recht ansehn- lichen Zuhörerschaft nahe. Das hohe Niveau, das die Wiedergabe des Oratoriums aus- zeichnete, machte diesen Abend zu einem besonderen künstlerischen Ereignis. Mit der Aufführung des Mendelsschn- schen Oratoriums hat die Trinitatiskirche ihre kirchenmusikalischen Veranstaltungen fortgesetzt, die vor acht Tagen bei der Ein- weihung des neuen, modernen Gotteshauses mit einer„Geistlichen Abendmusik“ ein- geleitet wurden. Auch diese kirchenmusika- lische„Stille Stunde“ hatte sich durch das hohe Niveau der Ausführung ausgezeichnet. Da spielten und sangen der„Bläserchor der Evangelischen Gesamfkirchengemeinde Mannheim“ und der Kirchenchor von Trini- tatis, verstärkt durch Mitglieder des Chors der Lutherkirche, kleine geistliche Werke von Heinrich Scheidemann, Hans Wehber, Adolf Gumpelzhaimer, Melchior Franck, Jo- hann Sebastian Bach und vielen anderen Komponisten. Der Kantor Ludwig Mayer hatte die musikalische Leitung und der Kan- tor der Mannheimer Konkordienkirche, Hans Schmidt, begleitete wie immer mit viel Umsicht an der Orgel. Wolfgang Ludewig Die Mannheimer Musikhochschule veranstal- tet am Samstag, 14. März. 20 Uhr, in der Kumsthalle einen Liederabend. Nicole Hoff- mann(Sopran) singt Lieder von Schubert, Wolf, Moussorgskyy und Brahms(am Flügel: Hans Dieter Wagner).. Neun im Verdacht VON DELANA AME S —— 67 Fortsetzung Peggy Hickte und verschwand. Es dauerte ungefähr eine Viertelstunde, bis sie mit seinem Tablett voll Tassen und einer damp- kenden Kanne zurückkam,. Als sie wieder da War, brach Pa die vom Zaun gebrochene Unterhaltung über Viehzucht, in die er Ju- an und Hal verwickelt hatte, wieder ab und stand auf. Wir sahen, wie er sich schwerfällig und ohne jeden Eifer auf die Tür zu und durch das Wohnzimmer bewegte. Bis er wieder zurückkam, fiel kein Wort zwischen uns. Er Hatte eine Nembutalflasche in der Hand. Die Flasche war leer. „Vielleicht rufen wir mal Doktor Carter“, meinte er. Dwight schreckte aus seinem Dämmer- zustand auf,„Ist sie „Schläft“, sagte Pa behutsam.„Schläft fest. Nur“, er wandte sich an Dagobert, „das Zeug ist ziemlich giftig, wenn man viel nimmt, nicht? Ich glaube, wir holen den Doktor lieber rasch, sonst bleibt niemand mehr übrig zum Verhaften.“ Dagobert kam gleich darauf aus der Bi- bhothek zurück und berichtete, daß das Telefon besetzt sei. Als er eine halbe Stunde später noch einmal versuchte, war es immer noch besetzt. Wenigstens behaup- tete Dagobert das, und niemand versuchte einen Einwand. 33 Am nächsten Morgen kam ein Telegramm für Dagobert aus Detroit. Darin wurde ihm geraten, sich sofort in der Fabrik zu mel- den. Beabsichtige, dich von unten anfangen zu lassen und dir eine anständige Gelegen- heit zu geben, dich hochzuarbeiten. Aber ohne Vorrechte. Kann Jane Sekretärinnen- posten beschaffen, wenn sie Stenographie und Schreibmaschine schreibt.“ Es war un- terschrieben: Tante Clotilda. Wir brachen daher zeitig auf— nach Mexico. Erst nach mindestens einer Stunde hat- ten wir unsere erste Reifenpanne. Während Dagobert unter dem rechten hinteren Kot- flügel im Staub lag, gab er mir einen kur- zen Abriß der Lebensgeschichte von Pancho Villa und der Mexikanischen Revolution im Jahre 1910 einschließlich der sozialen und politischen Hintergründe jener bewegten Zeiten. Ich reichte ihm die Werkzeuge und hörte leidlich aufmerksam zu. „Hat sie Winthrop auch umgebracht?“ fragte ich. „Wer?“ brummte er.„Oh!“ Er wischte sich die Stirn mit einem öligen Lappen. „Ich nehme an. Er war an dem Abend in ihrem Zimmer, als sie das Märchen von dem Baby erzählte. Die Atmosphäre muß giftgeladen gewesen sein, und er wird das gespürt haben. Jedenfalls muß seine An- kündigung nach dem Frühstück am näch- sten Morgen Sue auf diesen Gedanken ge- bracht haben. Erinnerst du dich, daß sie und Dwight an dem Vormittag in verschie- denen Richtungen geritten sind und sie zu- erst zurückkam? Winthrop kroch um die Brunneneinfassung herum. Ein schneller, kleiner Schubs mußte die Dinge für sie ver- einfachen. Aber das eigentlich Entschei- dende bei Pancho Villa war sein“ „Was ist mit dem Reitunfall?“ „Was damit ist?“ wiederholte er.„Es war ein Unfall. Hast du noch nie von Unfällen gehört?“ Nachdenklich setzte er hinzu:„Ich glaube, Sue war nicht überzeugt, dag es ein Unfall war. Ich glaube, sie hatte den ver- dacht, daß Dwight die Wahrheit wüßte und Versucht hat, sie umzubringen.“ Wir waren noch einige Kilometer vor El Paso, als er heftig zusammenfuhr. Im ersten Augenblick dachte ich, wir hätten etwas vergessen. Mir sank schon das Herz; ich hätte es nicht fertiggebracht, an dem Tag noch einmal nach Palo Alto zurückzu- fahren. „Was vergessen?“ fragte ich nervös. „Ja“, sagte er.„Volanda. Die wartet in der Casa Grande auf mich. Ich habe ihr Versprochen, heute vormittag um elf noch- mal hinzukommen und ihr Schokoladen- nußeis zu kaufen.“ „Die wird schon warten.“ „Das Dumme ist, daß sie das nicht tun wird“, gestand er ängstlich mit einem Blick auf seine Armbanduhr, die zehn Uhr fünf- Undvierzig zeigte.„Sie hat's mit der Pünkt- lichkeit, und El Paso wimmelt anscheinend von jungen Männern, die nur darauf war- ten, ihr Schokoladennußeis zu kaufen.“ Er gab mit Nachdruck Gas.„Wir schaffen es gerade noch“, sagte er.„Du kannst ja Besorgungen machen.“ „Ja“, nickte ich und beschloß, daß er seinen windigen Vorschlag zu bereuen ha- ben sollte.„Es wäre dumm“, fügte ich gleich darauf hinzu,„wenn wir nun die letzten Tage glücklich überstanden hätten, nur um jetzt jämmerlich bei einem Auto- Unfall umzukommen.“ Er hörte das nicht. Wenn unsere Karre über neunzig Kilometer in der Stunde hin- auskommt, ist jeder Unterhaltung schwrierig. Im Rückspiegel beobachtete ich einen lebensmüden Besessenen auf dem Motor- rad, der offensichtlich glaubte, uns über- holen zu können. Er trug Breeches, eine Schirmmütze und hatte eine unfreundliche Miene aufgesetzt. Ganz allmählich schob er sich von hinten heran, bog auf die Mitte der Straße aus, um uns zu überholen, kam dabei haarscharf an einem entgegenkom- menden Lastzug vorbei und fegte dicht an Uns vorüber. Ich beglückwünschte ihn mit einem leisen Winken. Dann erkannte ich den Ton der Hupe, die mir zuerst recht aggressiv geklungen hatte. Es war eine Polizeisirene. Im näch- Sten Augenblick hatte Dagobert seine Karre unrühmlich zum Stillstand gebracht. Polizist Jones lehnte sich höhnisch an den Rand Unserer Windschutzscheibe. „Na, alter Gauner“, sagte er,„jetzt er- zählen Sie mir mal, daß Ihr Tachometer nicht geht und Sie nicht wußten, daß Sie die Geschwindigkeitsgrenze überschritten haben.“ „Höchst wichtige Verabredung“, murmelte Dagobert.„Geht um Tod und Leben.“ Jones spuckte.„Sicher“, sagte er.„Sicher, weiß ich alles. Aber erst kommen Sie mit mir mit.“ Seine Miene heiterte sich et- Was auf.„Das wird Sie ne Kleinigkeit kosten, Mann. Aber es lohnt sich. Sie wer⸗ den nämlich lernen, daß in diesem Land alles streng nach dem Gesetz geht.“ E N DE 0 Morgen beginnen vir mit setzen mußte. DAS VERSPRECHEN des Mannheimer Schiller-Preis-Trägers Friedrich Dürrenmatt Der Roman ist im Zusammenhang mit Dürrenmatts Film„Es geschah am hellich- ten Tag“ entstanden, der auch in Mannheim gelaufen ist. Durrenmatt schreibt dar- über: Im Frühjahr 1957 bestellte der Produzent Lazar Wechsler bei mir eine Fum- eradhlung. Thema: Sequalverbrechen an Kindern. Beabsichtigt war, vor dieser lei- der immer hũufigeren Gefahr zu warnen. fassung des Romans, die ich später mit dem Regisseur des Films, Ladislao Vajda, zu einem Drehbuch verarbeitete, das sich zum größten Teil eng an die Filmerzäh- lung hielt. Es liegt mir daran, hier festzuhalten, daß der Film meinen Intentionen im wesentlichen entspricht, daß der Roman einen andern Weg gegangen ist, stellt keine Kritik an der hervorragenden Arbeit des Regisseurs dar. Der Grund liegt allein darin, daß ich mich nach der Fertigstellung des Drehbuches noch einmal an die Arbeit machte. Ich grißf die Fabel aufs neue auf und dachte sie Weiter, jenseits des Püdagogischen. Aus einem bestimmten Fall wurde der Fall des Detektius, eine Kriti an einer der typischsten Gestalten des zwaneigsten Jahrhunderts, und so schoß ich notgedrungen über das Ziel, das der Film, eine Kollektivarbeit, sich dem Abdrucle des Romans Ich lieferte eine Erzählung ab, eine Vor- . . ˙¹ ü ˙5mm· ½Qãmtu ̃ ²ẽͥ ̃ ̃ Ä tp; üwÄ ↄ