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Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, E. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim., Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 50 616, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 28 743 NMaunnheimer E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,, Telefon-Sammei- Nr. 2 49 61; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68 Bezugspr.: Monatl. 3,30 DU zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 34 Pf. Zustellgeb.: Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Ex-. scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 149/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H. Mannheim, am Marktplatz Freitag, 3. Juli 1959 Die Wahl Lübkes wird begrüßt Freundliche Kommentare des westlichen Auslands/ Noch kein neuer Ernährungsminister Von unserer Bonner Redaktion Bon n. Mit Genugtuung haben die Christlichen Demokraten das freundliche Echo des Auslands zur Wahl von Minister Dr. Heinrich Lübke vermerkt. Der designierte Bundespräsident nahm einen großen Teil der Glückwünsche noch in Berlin entgegen, da er erst am Donnerstagabend nach Bonn zurückkehrte. Ueberlegungen, wer Lübke als Bundesernährungsminister nachfolgt, werden nur zögernd angestellt. Zumindest erklärt man offiziell, dieses Problem habe keine Eile. Als mögliche Kandidaten gelten nach wie vor der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete Struwe und Staats- sekretär Sonnemann vom Bundesernährungsministerium, gegen den die Deutsche Partei jedoch vorsorglich Einspruch erhoben hat. Ob im Bundespräsidialamt 8 mit größeren Veränderungen zu rechnen ist, läßt sich zur Zeit schwer übersehen. Lübke selbst hat bisher keine Wünsche geäußert. Von seiten der CDU/CSU wurde am Donnerstag nachdrücklich erklärt, in Berlin hätten keinerlei Besprechungen mit Ver- tretern anderer Parteien stattgefunden, um die Wahl Lübkes zu sichern. Im Pressedienst der Partei heißt es, wenn nunmehr Lübke dazu ausersehen worden sei, Nachfolger von heodor Heuss zu werden, dann möge das deutsche Volk davon überzeugt sein, daß Amt und Erbe in würdige Hände gelegt wor- den seien. Seine Persönlichkeit sei von strengem Pflichtbewußtsein und einem großen Gefühl für Gerechtigkeit und Würde geprägt. 0 Die Sozialdemokraten wollen, wie sie am Donnerstag in Bonn erklärten, mit Abstand von der Wahl des neuen Bundespräsidenten und mit dem Respekt, der dem Nachfolger im Amt eines Theodor Heuss gebühre, das Ergebnis von Berlin als eine demokratische Entscheidung betrachten. Trotz der durch den Bundeskanzler in den vergangenen Wochen erfolgten Abwertung des Präsiden- tenamtes werde die SPD nicht zögern, mit- zuhelfen, den angerichteten Schaden wieder gutzumachen. Der neue Bundespräsident stehe vor der schweren Aufgabe, die junge und von Heuss geschaffene Tradition fortzu- Setzen, In dem Maße, in dem ihm dies ge- nge, werde er Anerkennung finden. Lübkes Abschied von Berlin (dpa) Der neugewählte Bundespräsident kündigte am Donnerstag an, daß er spätestens im Januar 1960 Berlin zum ersten Mal in seiner neuen Eigenschaft besuchen werde. Vor seinem Rückflug nach Bonn verab- schiedete sich Lübke„bis längstens zur Grünen Woche“ Lübke flog zusammen mit seinem Gegenkandidaten Professor Carlo Schmid in der Sondermaschine einer zivilen Luftverkehrsgesellschaft nach Bonn zurück. Beamtenbund gratuliert Der Deutsche Beamtenbund hat Lübke zu seiner Wahl die besten Wünsche ausge- sprochen. In einem Telegramm heißt es, „das deutsche Berufsbeamtentum wird in Innen an der Spitze der Bundesrepublik Deutschland ein Vorbild haben, dem es gern zu folgen bereit ist“. Das Echo im Ausland (dpa) Im westlichen Ausland ist die Wahl Lübkes durchweg begrüßt worden. Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS sleht dagegen in Lübke einen Exponenten der „Politik der Stärke“. Von der Sowietzonen- agentur ADN wurde Lübke als„Rassen- hetzer und Adenauer-Paladin“ hingestellt. Im amerikanischen Außenministerium wurde erklärt, Lübke sei als angesehene Persönlichkeit bekannt, und man nehme an, daß sich zwischen ihm und den führenden Männern der Vereinigten Staaten die glei- chen herzlichen Beziehungen entwickeln werden, wie sie unter Bundespräsident Heuss bestanden. In der französischen Hauptstadt hat die Wahl Lübkes nicht überrascht. Politische Kreise wiesen auf die Verdienste Lübkes auch bei internationalen Verhandlungen auf sei- nem Fachgebiet und auf die Sympathien Bin, die er in Frankreich genießt. Freundliche Kommentare (WGRK-Eig. Bericht). Die internationale Presse wies in ihren Kommentaren allge- mein darauf hin, daß der Sieg Lübkes schließlich ein Sieg des Bundeskanzlers ge- Wesen sei. Die beiden britischen Zeitungen, die„Times“ und der„Manchester Guardian“, widmen dem neuen Bundespräsidenten außerordentlich freundliche Kommentare. Der Leitartikel der„Times“ hebt hervor, daß sich der neue Präsident aus den jüngsten Differenzen in der CDU herausgehalten und damit seinem neuen Amt bereits vor seiner Wahl den größten Dienst erwiesen habe. Die Zeitung sieht in dem ruhigen, bedachten Westfalen den richtigen Mann für diesen Posten und den Garanten für die Konti- nuität der westdeutschen Demokratie. Auseinandersetzungen in der SPD Wehner tadelt Mommer wegen Aeußerungen, die Mommer dementiert Bonn.(AP). In der SPD ist es zu einer neuen Diskussion über die Außenpolitik der Partei gekommen. Anlaß sind die Aeußerun- gen, die der parlamentarische Geschäfts- führer der SPD, Dr. Karl Mommer, am Mitt- woch vor der Auslandspresse in Berlin ge- macht hat. Mommer hatte eine Rückkehr der SPD zur Politik ihres 1952 verstorbenen Vor- sitzenden Kurt Schumacher gefordert. Der stellvertretende Parteivorsitzende Herbert Wehner sagte am Donnerstag in einer Presseerklärung in Bonn:„Wenn Dr. Mommer gesagt haben sollte, daß sich die SPD auf Grund der außenpolitischen Ent- wicklung in den Jahren 1952 bis 1955 zu An- flügen einer Gemeinsamkeit mit den Kom- munisten hat verlocken lassen, so findet diese Aussage keinerlei Stütze oder Beweise in der Politik, die die Sozialdemokratische Partei seit diesen Tagen getrieben hat.“ Mommer soll nach Presseberichten in Berlin erklärt haben, manche Mitglieder der SPD hätten sich nach 1952, als die Sowiet- union noch bis 1955 freie Wahlen bei einer Wieder vereinigung Deutschlands angeboten habe, durch die Gegnerschaft der Sowjets zu Bundeskanzler Adenauer verlocken lassen, an Anflüge einer Gemeinsamkeit mit den Kommunisten zu glauben. Die neuen sowjeti- Chrustschow völlig unnachgiebig Seine Gespräche mit Harriman/ Koslow als Nachfolger ausersehen? New Vork.(AP) Der sowjetische Minister- präsident, Chrustschow, soll sich in seinem Moskauer Gespräch mit dem früheren New Vorker Gouverneur Averell Harriman völ- lig unnachgiebig und entschlossen gezeigt haben, die Westmächte aus Berlin zu ver- treiben. Dies meldete am Donnerstag die „New Lork Times“ unter Berufung auf unterrichtete Kreise aus Washington. Chrustschow glaube offenbar, daß er sich das erlauben könne, weil nach seinem Urteil sich das Gleichgewicht der Kräfte zu seinen Gunsten verändert habe. Auf der anderen Seite sei Chrustschow nach Berichten Harri- mans ebenfalls überzeugt, daß der Westen keiner Veränderung zustimmen würde, die zu einem kommunistischen Regime West- berlins führen würde. Chrustschow habe da- mit die Grenzen abgesteckt, in denen die Sowjetunion zu einem Abkommen über Berlin bereit sei. Chrustschow soll zu verstehen gegeben haben, daß er seinem Vertreter Koslow, der gegenwärtig in Washington weilt, zu seinem Nachfolger ausersehen habe. Koslow im UsS-Fernsehen Washington(AP). Der stellvertretende SowWjetische Ministerpräsdent Koslow for- derte am Donnerstag in einer vom ameri- kanischen Fernsehen übertragenen An- Sprache vor dem Nationalen Presseklub in Washington eine neue Aer der amerika- Risch- sowjetischen Beziehungen und er- klärte, die Zeit sei gekommen, um das den internationalen Beziehungen abträgliche Mitztrauen ein- für allemal aus der Welt zu schaffen. Unter Hinweis auf die wirtschaftlichen Ziele der Sowjetunion betonte Koslow, daß die sowjetische Regierung nicht an Krieg denke. Das sowjetische Volk werde inner- halb der nächsten 15 Jahre oder sogar noch trüber den höchsten Lebensstandard der Welt erreichen, mit 35 Wochenstunden die kürzeste Arbeitszeit haben und keinerlei Steuern mehr kennen. Westliche Vorkonferenz erwartet London,(dpa/ AP) In London wird mit Bestimmtheit ein Treffen des italienischen Außenministers Pella mit seinen westlichen Kollegen und Außenminister von Brentano am Vorabend der Genfer Konferenz erwar- tet. Wie am Donnerstag aus zuständigen Kreisen zu erfahren war, unterstützt Groß- britannien diesen in dem französisch italienischen Kommunique enthaltenen Vor- schlag. Die westlichen Außenminister wer- den wahrscheinlich ihren Gedankenaus- tausch mit Pella am Sonntag vor dem Be- ginn des zweiten Teils der Genfer Konfe- renz haben. schen Vorstöße gegen Berlin hätten nun aber allen die Augen geöffnet und gezeigt, wer wirklich die Wiedervereinigung nicht wolle. Nach den Presseberichten soll Mommer ferner gesagt haben, die stellenweise in der SPD festzustellende Abschwächung ihrer antikommunistischen Haltung nach 1952 sei auch nicht mit dem Tod Schumachers zu beggünden gewesen, sondern lediglich als Folge der zeitlich damit zusammenfallenden entgegenkommenderen sowjetischen Deutsch- lIandpolitik anzusehen. Zu diesen Aeußerungen betonte Wehner in der Presseerklärung, die Politik der SpD Werde durch Parteitagsbeschlüsse und von den gewählten Parteikörperschaften festge- legt. In fast allen Fällen seien diese Be- schlüsse einstimmig gefaßt worden. Es sei auch falsch, wenn der Eindruck erweckt werde, die sozialdemokratische Außenpolitik bedürfe einer Korrektur. Schumacher sei einer der erbittertsten Gegner der Einschmel- zung der Bundesrepublik in den westlichen Militärblock gewesen und für eine Friedens- Politik eingetreten, die alle Möglichkeiten der Verständigung und des Verhandelns aus- schöpfe. Die SPD sei dabei nicht in die Ge- fahr geraten, die Grenzen gegenüber den Ideologien des Kommunismus zu verwässern. Dr. Karl Mommer erklärte am Donners- tagabend der Associated Press in Bonn, die Stellungnahme von Wehner treffe ihn nicht, da sie von völlig falschen Voraussetzungen ausgehe. Mommer bedauerte, daß er von Wehner nicht nach dem tatsächlichen Inhalt seiner Ausführungen befragt worden sei. Es sei nicht richtig, daß er eine Rückkehr der sozialdemokratischen Politik zu der Kurt Schumachers verlangt habe, Auch der übrige Inhalt der Presseberichte über seine langen Ausführungen gebe eine völlig schiefe Dar- stellung seiner tatsächlichen Aeußerungen. Es sei ihm unverständlich, daß jetzt„aus einer Fliege ein Elefant“ gemacht werde. Was er in Berlin wirklich gesagt habe, könne er jederzeit vertreten. Frau Wilhelmine Lübke wird an dem Tage, an dem ihr Mann Amt des Bundes präsidenten übernimmt, zur „First lady“ aufsteigen. Inr geht der Ruf voraus, daß sie dafür besonders gut geeignet sei. In Bonn schützt man sie als eine charmante und gebildete Frau, deren Liebhabereien Literatur, Studium der Kunst, klassische Musi und Spracken sind. Sie spricht Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch., Außerdem findet sie nock Zeit, Blumen æu sammeln. Sie hofft, daß ihr und ihrem Mann auch nach dem Umzug in die Villa Hammer- schmidt noch ein wenig Privatleben bleiben wird. dpa-Bild Die CDU strafft ihre Führung Engerer politischer Vorstand/ Nur noch zwei stellvertretende Vorsitzende Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. Eine Konferenz der Landesvor- sitzenden der CDU mit dem geschäfts- führenden Bundesvorstand hat sich in West- berlin für organisatorische Aenderungen zur Strafkung der Partei ausgesprochen. Der Stellvertretende CDU-Vorsitzende und schleswig-holsteinische Ministerpräsident, Kai-Uwe von Hassel, sowie Bundesminister Lemmer liegen dazu Pressevertreter wissen, die Partei wolle mit diesen Mahnahmen die Konsequenzen aus den Auseinander- setzungen zwischen Bundeskanzler Adenauer und Vizekanzler Erhard ziehen. Der Partei- vorstand habe während der Auseinander- setzungen in den letzten Wochen nicht so mitwirken können, wie er dies hätte tun sollen. Von Hassel erläuterte, daß vor allem die Zahl der stellvertretenden Parteichefs von vier auf zwei herabgesetzt und deren Kom- petenzen genau abgegrenzt und erweitert werden sollen. Außerdem soll eine Reihen- folge in Form eines ersten und zweiten stell- vertretenden Vorsitzenden eingeführt wer- Zwiscen Gesfern und Morgen Ministerpräsident Kiesinger hat auf die Landtagsanfrage des Mannheimer SPD- Abgeordneten Walter Krause geantwortet, die sich kritisch mit der Broschüre„Land und Leute in Baden- Württemberg— Kleine Landeskunde für den Soldaten im Wehrbe- reich V“ befaßte. Kiesinger erklärte, das Wehrbereichskommando, das die Schrift her- ausgebe, habe sich für jeden einleuchtenden Vorschlag ohne weiteres zugänglich gezeigt. Bundespräsident Heuss empfing den neuen Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte in Deutschland, Armeegeneral Allard, zum Antrittsbesuch. In der Bischofsstadt Fulda läuteten am Donnerstag alle Kirchenglocken, als bekannt wurde, daß der bisherige Weihbischof Adolf Bolte als Nachfolger des nach seinem Rück- tritt zum Erzbischof ernannten. Dr. Dietz zum neuen Beschof berufen worden ist. Zur Ful- daer Diözese gehört auch ein großer Teil von Thüringen. Der Lübecker Bürgermeister Dr. Walther Böttcher(CDU) ist am Donnerstag mit 42 gegen eine Stimme der CDU von der Bürgerschaft der Hansestadt endgültig ab- gewählt worden. Begründet wurde der Schritt damit, daß Böttcher sein Amt als Bürgermeister nicht so geführt habe, wie es von ihm bei seiner Wahl vor drei Jahren erwartet worden sei. Freigabe- Anträge. Für noch beschlag- nahmte deutsche Vermögen in Dänemark müssen nach einer Mitteilung des Auswär- tigen Amtes vom Donnerstag bis zum 31. August 1959 beim Dispensationsausschuß, Kopenhagen-K, Kronprinzensgade 4, einge- reicht werden. Die Finanzminister der sechs Mitglied- staaten des Gemeinsamen Marktes werden am 16. und 17. Juli in Bonn zu einer Sit- zung zusammenkommen. Thema der Ge- spräche soll eine mögliche Vereinheit- lichung der Steuergesetzgebung in den sechs EWG-Ländern sein. Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle trat am Donnerstag vom Pariser Flugplatz Orly aus eine achttägige Afrika- reise an. Erste Etappe seines Besuchspro- gramms ist Französisch-Somali-Land an der Ostküste des Schwarzen Kontinents. Antoine Pinay, Frankreichs Wirtschafts- minister, führt am heutigen Freitag in Bonn Besprechungen mit Bundeskanzler Adenauer und Vizekanzler Erhard über europäische Wirtschaftsprobleme. Von dem Ergebnis der Verhandlungen dürfte es abhängen, ob für das Projekt einer Europäischen Freihandels- zone in absehbarer Zeit neue Impulse zu er- Warten sind. Zwei Algerier, die wegen Beteiligung an einem Attentat auf den französischen Son- derminister Jacques Soustelle zum Tode ver- urteilt wurden, sind von Staatspräsident de Gaulle zu lebenslänglich Zuchthaus begna- digt worden. Ein Geschworenengericht in Beaufort (Südkarolina/ USA) hat am Donnerstag den 24 Jahre alten weißen Marinegefreiten Fred Davis wegen Vergewaltigung einer 47 Jahre alten Negerin zum Tode verurteilt. Wenn das Todesurteil vollstreckt werden sollte, würde zum ersten Male in der Geschichte der USA ein Weißer wegen der Vergewal- tigung einer Negerin hingerichtet werden. Im Verteidigungsministerium der USA in Washington brach am Donnerstag ein Brand aus. Hunderte von Angestellten stürzten aus dem von den Flammen bedrohten Teil des riesigen fünfeckigen Gebäudekomplexes ins Freie. Die aus dem ganzen Stadtgebiet zu- sammengezogenen Feuerwehreinheiten be- kämpften das Feuer. Große Vorräte an Film gingen in Flammen auf. Offiziere teilten mit, daß dabei auch Geheimmaterial verbrannt sei. Das Pentagon selbst, ist als Bauwerk feuersicher. Es besteht keine Gefahr, daß sich der Brand durch Wände hindurch auf wei⸗ tere Gebäudeteile ausdehnt. Ein Lenkgeschoß vom Typ„Snark“, das auf dem amerikanischen Raketenversuchs- gelände Kap Canaveral gestartet worden war, landete nach viereinhalbstündigem, 3600 Kilometer langen Rundflug über dem Atlantik wieder glatt auf seinem Startplatz. Die„Snark“ ist die erste amerikanische Waffe, die einen Atomsprengkopf über eine interkontinentale Distanz befördern kann. Der US A- Senat nahm eine Gesetzesvor- lage an, mit der der Kongreß ermächtigt wird, für Anleihen an Entwicklungsländer im Laufe der Haushaltsjahre 1959/60 und 1960/1 Beträge bis zu insgesamt zwei Mil- liarden Dollar(etwa 8,4 Milliarden DW) zu bewilligen. den, um die Verantwortlichkeiten genauer festzulegen. Hassel vertrat die Auffassung, daß Bundeskanzler Adenauer, der an der Sitzung nicht teilnahm, mit den vorge- schlagenen organisatorischen Aenderungen einverstanden sein werde. 5 Mit der erweiterten Verantwortung der Stellvertretenden Parteivorsitzenden ist nach Kai-Uwe von Hassel keine Kompetenzbe- schneidung des Parteivorsitzenden beab- sichtigt. Weiter ist vorgesehen, in der CDU/ CSU einen engeren politischen Vorstand zu bilden, der sich einschließlich der Vorsitzen- den aus nur zehn Mitgliedern zusammen- setzen soll. Die endgültige Entscheidung über die organisatorischen Aenderungen hat der Bundesparteitag zu fällen, der wahr- scheinlich im April 1960 in Karlsruhe zu- sammentreten wird. Die Konferenz der Landesverbände mit dem geschäftsführenden Bundesvorstand hat sich der organisatorischen Aenderungen in der Parteispitze wegen dafür ausgesprochen, die für den 10. Juli vorgesehene Sitzung des Bundesparteiausschusses auf den 14. Sep- tember zu verschieben. AP berichtet bin- gegen aus Bonn, daß der Parteiausschuß doch am 10. Juli in Bonn zusammentreten werde. Zu der Kontroverse über das Stimmrecht der Westberliner Wahlmänner für die Neu- wahl des Bundespräsidenten vertrat Minister Lemmer die Auffassung, die Westmächte wären„mehr oder weniger“ damit einver- standen gewesen und hätten keine Bedenken geäußert. Ministerpräsident von Hassel meinte zu den von Innenminister Schröder geäußerten Bedenken, man dürfe diese Frage nicht nur unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten betrachten. Lemmer be- stätigte dazu, daß bei einer Meinungs- äußerung des Kabinetts bis auf eine Aus- nahme allgemein Bedenken gegen das Ber- liner Stimmrecht geltend gemacht worden Seien. Antragsfrist für Lebensunterhalts- Beihilfen läuft ab Bad Homburg.(dpa) Das Bundesaus- gleichsamt in Bad Homburg macht darauf aufmerksam, daß für erwerbsunfähige Ver- triebene die Antragsfrist für Beihilfen zum Lebensunterhalt nach dem Lastenausgleichs- gesetz Paragraph 301) am 31. Juli abläuft, Für die Beihilfen kommen nur solche Ver- triebene in Betracht, die aus den deutschen Ostgebieten oder aus Gebieten außerhalb des früheren Deutschen Reiches nach dem 31. Dezember 1952 aber vor dem 1. Januar 1955 aus der Sowjetzone in die Bundesrepu-. blik übergesiedelt sind. Ueber Einzelheiten geben die Ausgleichsämter Auskunft. MORGEN Freltag, 3. Juli 1959/ Nr. 1 Der spanische Ministerrat hat dieser rage den mit Spannung erwarteten Entwurf es„Gesetzes zum Schutz der öffentlichen icherheit“ verabschiedet. Nach Darstellung von unterrichteter Seite soll es die zahl- eichen auf diesem Gebiet vorhandenen Be- timmungen zusammenfassen und auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Tatsächlich ber hat sich das Regime damit über seine eWaltige Machtfülle hinaus noch ein zu- Sätzliches Instrument geschaffen, das die dolizei in die Lage versetzt, gegen Ruhe- störer wirksamer und einheitlicher als bis- her vorzugehen. Das Gesetz hat übrigens cht nur politische Bedeutung. Es kann enso auch gegen das überhandnehmende Unwesen der„FHalbstarken“— in Spanien Gamberros“ genannt— Anwendung finden. Insgesamt zeigt der Text aber deutlich, daß man sich an verantwortlicher Stelle Kei: nen leichtfertigen Illusionen hingibt, was die Löglichkeit einer späteren Zuspitzung der nnenpolitischen Situation betrifft. Das Ge- setz unterscheidet grundsätzlich zwischen drei Phasen der öffentlichen Sicherheit— dem„normalen Zustand“, dem Ausnahme- zustand und dem Kriegszustand. In der ersten Phase gelten als Anschlag gegen die bürgerliche Ordnung nicht nur Meutereien Straßentumulte, sondern auch Streiks und ungerechtfertigte Betriebsschließungen. Strafbar sind ferner nicht angemeldete Ver- sammlungen und alle Akte des Ungehor- sams gegen die staatlichen Sicherheits- organe. Bereits beim ersten Versuch einer Störung der öffentlichen Ruhe kann die Polizei zur Verhaftung schreiten. In einer Anzahl von Fällen dürfen Haus- suchungen auch ohne richterlichen Befehl rgenommen werden. Wenn bei Straßen- sammlungen die Ruhestörer auf zwei- alige Aufforderung nicht auseinander- ehen, sind die Beamten ermächtigt, den iderstand mit Gewalt zu brechen. Ohne ichtliches Verfahren können gegen die Setzesübertreter vom spanischen Innen- inister, vom Chef des Polizeiwesens, von Provinzgouverneuren und auch von den Bürgermeistern Geldstrafen verhängt wer- den. Bürgermeister von Städten über 100 000 inwohner haben die Vollmacht, Strafen bis ur Höhe von 500 Mark zu kassieren, Wäh- end die Dorfschulzen je nach Größe ihres tes nur 25 bis 50 Mark erheben dürfen. s Putschen ist also auf dem Lande billiger is in den Städten. Die Geldstrafen sollen ach dem Leumund und den wirtschaft- n Verhältnissen des Beschuldigten be- sen werden. Man hofft, daß sie vor allem k die„Gamberros“ abschreckend wirken. Wird bei schweren Störungen der öfkent⸗ en Sicherheit der Ausnahmezustand ver- Angt, so kann die Polfzei für beliebige tunden des Tages und der Nacht eine Aus- angssperre verfügen. Straßenansammlun- en von mehreren Personen sind für die auer des Ausnahmezustandes verboten. ne Sicherheitsorgane können eine Vorzen- ur über die Presse ausüben, während in nor- malen Zeiten diese Befugnis bereits seit nzig Jahren dem Informationsmini- rium zusteht. Unter dem Ausnahme- stand dürfen Verhaftungen in unbe- anktem Umfang erfolgen. Die Bevölke- ung ist verpflichtet, jeden Wohnungswech- el zwei Tage im voraus anzumelden. Sofort nach Verkündigung des Ausnahmezustandes werden Sondergerichte gebildet, um die Schuldigen abzuurteilen. Der Kriegszustand ird nur in den besonders schweren Fällen usgerufen, in denen die Polizei und die 21 len Sicherheitsorgane nicht mehr genügen, 3 m die Ordnung aufrecht zu erhalten. 8 sieht freilich nicht so aus, als ob eine irde. Eben erst haben die Kommunisten it dem Generalstreik, den sie am 18. Juni organisieren versuchten, einen schweren schlag erlitten, was erkennen ließ, daß aller im Volk herrschenden Mißstim- aft keine Rede sein kann. teil ist offenbar der Fall. m dazu Möglichkeiten in Fülle. Enzyklika des Papstes trennten Christen, in die rche zurückzukehren, XXIII. mit dem Titel, ordert auch zur en ausführlichen Bericht über iche Lage in absehbarer Zeit eintreten ig unter der spanischen Arbeiterschaft Augenblick von revolutionärer Bereit- Das Regime es sich also jetzt leisten, die Zügel rer zu lassen und aus einer Position tärke heraus seinen Gegnern die Ver- ingshand zu reichen. Aber das Gegen- cherlei spricht dafür, daß Franco mehr beabsichtigt, die aus wirtschaft- Gründen erzwungene Auflockerung eine schärfere autoritäre Gangart zu densieren, War die mit Rücksicht auf Fremdenverkehr unumgängliche Auf- der Visa bereits ein zusätzliches Ri- wird die anlaufende Zusammen- mit den internationalen Organisatio- ie Grenzen Spaniens noch weiter als öfknen. Die Gefahr, daß die Liberali- 8, so Vorsichtig man sie auch anpackt, irtschaftlichen auf das politische Ge- t übergreikt, ist nicht von der Hand zu en. Bei der mißtrauischen Umsicht, die ewiegten Taktiker Franco kennzeich- ist nicht anzunehmen, daß er unter 801. Umständen die Deckung vernachlässigt. nd sein Schutz bislang in der Isolie- Spaniens, so wird er künftig in einer eren Ueberwachung der Opposition zu stehen haben. Das neue Polizeigesetz bie- H. Barth(Madrid) kanstadt. In einem Appell an die Welt d die Regierungen, Eintracht und Frieden alten, und in dem Ruf an die von Rom katholische gipfelt die erste rogrammatische“. Papst Johan- eber die Forde- der Wahrheit, der Einheit und des jedens im Geiste der Liebe“ Der Papst Eintracht unter den ver- denen Klassen der Gesellschaft 5 ie mzyklika bringen wir auf Seite 7 dieser Die Saar Das Rätselraten Von Saarbrücken. Auch der letzte Saarländer ist vom Eingliederungsfleber befallen. Mit kaum zu steigernder Spannung wird die Lö- „Tag X“ erwartet. geheimnisvolle„Herr X“ hält indessen gestraf Iinister, Direktoren und Kum pels zum Narren. Zu Schleuderpreisen ver- kaufen Bonn, Paris und Saarbrücken unter der Hand Beruhigungspillen. Am Samstag, So ist zu hören, wird der Eingliederungs- termin endgültig bekanntgegeben. Und schon am kommenden Montag, spätestens aber am 13. Juli, gibts zur Belohnung für be- wiesene Treue und braves Ausharren harte D-Mark. Waidmanns Heil, wir haben einen Bock geschossen, lautet der aktuelle Saargruß. Preffen sich Bekannte, wird zunächst das neueste Anekdötchen erzählt:„Schon ge- hört, für die Saarabgeordneten wird ein X- Film gedreht. Titel: Hunde, wollt ihr ewig leben?“ Oder:„In der Bundesrepublik wird das Rindfleisch bald billiger, weil so viele Saarochsen auf den Markt kommen.. Den Verlust der Familienzulage, die aus Kas- senbeständen und Bundeszuschüssen noch für ein Jahr gezahlt wird, würde man ja noch verschmerzen, wenn nicht der Ein- druck entstanden wäre, die wachsenden Haldenbestände sollten die versprochenen goldenen Berge ersetzen. Der Abschied aus dem französischen Wirtschafts- und Währungsgebiet, in dem man sich in zwölf Jahren häuslich einge- Israelische Staatspapiere zu kaufen Staatsanleihe zur Entwicklungsförderu Von unserem Korrespondenten Die Deutsche Bank brachte vor kurzem ein israelisches Staatspapier auf den Markt, das schon deshalb für Deutschland von Interesse ist, weil diese „State of Israel Bonds“ oder Israel-Ent- wicklungs-Staatsanleihe in weitgehendem Maße zur Erweiterung des Handelsvolumens zwischen der Bundesrepublik und Israel beiträgt. Es ist das erste Mal, daß ein israe- lisches Staatspapier in Deutschland zum Verkauf gelangt; die beiden vorhergehenden Emissionen im Umfang von 145, respektive 200 Millionen Dollar wurden in fast vollem Wert in Amerika verkauft. Diese Entwick- lungsanleihe von 1959, im Gesamtwert von 300 Millionen, die nun auch dem deutschen Käufer zugänglich ist, wurde in zwel Arten aufgelegt: als vierprozentige Coupon-Bonds von je 500 bis 100 000 Dollar mit einer Lauf- zeit von 15 Jahren und als Sparbonds von 100 bis 100 000 Dollar mit zehnjähriger Lauf- zeit, deren Wert am Fälligkeitstermin 150 Prozent der Emissionssumme darstellt. Der Verwendungszweck der Anleihe ist, wie der Name sagt, die Intensivierung der ökonomischen Entwicklung Israels, sowôhl⸗ Was die Landwirtschaft wie auch was die Industrie betrifft. Das Hauptgewicht wird dabei auf die Vergrößerung des kultivierten Farmlandes und auf die dazu notwendigen Bewässerungsanlagen, auf die Erschließung der im Lande, besonders in der Negevwüste vorhandenen Mineralölvorkommen und ihre Bearbeitung, sowie auf die Verbreiterung der für die Fund- und Bearbeitungsorte not- wendigen Verbindungsstraßen und Ver- kehrsmittel gelegt. Vornehmlich durch die Ergebnisse der beiden ersten Anleihen konnte in den letzten sechs Jahren die indu- Jerusalem. im Eingliederungs-Fieber um den Tag X und seine Folgen strapaziert die Nerven unserem Korrespondenten Günter Hahn zwischen deutschen und französischen, sdar- ländischen und deutschen Produktion wird es auch harte Auseinandersetzungen zwischen pfälzischen und saarländi chen Angeboten geben. Zweibrücken, im pfälzisch-saarländi- schen Grenzraum gelegen, geht schlechteren Zeiten entgegen, wenn der Saar-Käuferstrom sich wieder heimatlichen Gefilden zuwendet. Listige Saarkaufleute zeichnen ihre Waren jetzt schon in D-Mark aus. Grohe Markenartikelfirmen blockieren die Hotels. Die Zimmer bleiben bis zum Tage& unbe- legt, werden aber großzügig bezahlt. Kon- zerne leiten ihre Werbe- und Wagenkolonnen an die Saar. Die saarländische Geschäftswelt igelt sich ein. Im Kampf um den Saarmarkt wird kein Opfer gescheut. Viele Saarländer, durch uneingelöste Versprechungen mißgtrau- isch geworden, trauen auch dem offiziell an- gegebenen Wechselkurs nicht. Bis aul kleine Francs-Beträge wird schon jetzt an den Grenzwechselstellen in D-Mark umgetauscht. Aber damit nicht genug. Familienväter dek- ken sich mit Cognac und Hausfrauen mit Konserven ein. Wer weis, wer weiß., 80 Wird die Nachbarin aufgeklärt, ob nach dem Bekanntwerden des Eingliederungstermins nicht die Geschäfte schließen und zu allem Unglück auch noch gehungert werden muß. Mag man der Meinung sein, die Vorsicht lasse sich übertreiben, so wird es nach dem Tage X, wenn— wie die Fama zu berichten weiß— alle bundes republikanischen Heb- ammen nicht ausreichen werden, die Saarlön- der von ihren Hoffnungen zu entbinden, Zwei- fellos kaum ein Gebiet geben, das von der Umstellung unberührt bleibt. Der Bundes- pahnfahrplan muß geändert werden, weil die Zollaufenthalte weg festes, und eine Million Fahrkarten werden eingestampft und durch deutsche ersetzt werden. Der Briefmarken- aufdruck wird geändert, denn das Porto wird teuerer. Bisherige Konten erlöschen, neue müssen eröffnet werden. Neue Gesetze, neue Lohnsteuerkarten, neue Aengste. Während der saarländische Ministerprä- sident Dr. Röder an seine Frektions- und Eoalitionskollegen appelliert, die Zukunft weniger schwarz zu malen, versuchen pfiffige Gemeindeväter, mit der Umstellung ebenfalls ein kleines Geschäft zu machen. In Saar- brücken und anderen Orten verkündeten ein- nahmefreudige Stadt- und Gemeinderäte die Absicht, Gebühren zu einem Sonderkurs um- zustellen. Lautet die normale Rechnung 117.5 Frances gleich eine D-Mark, so haben sie viel- richtet hat, fällt schwerer als der am 23. Oktober 1955 spontan gefaßte Beschluß, in die angestammte Heimat zurückzukehren. In vier Jahrzehnten die vierte Umstellung, das verschleißt selbst ke Nerven und macht aus Revolutionären in ihrer Ruhe gestörte Bürger. Wer sich in dieser Situ- ation mit Saarländern unterhält, der ist überzeugt, daß sich am Tage X das S0z gefüge in Luft auflösen und eine Periode Absoluter Dürre beginnen wird. In den ver- gangenen Monaten wurde das kaum gewon- nene Vertrauen stark strapaziert. Es gibt auf einmal keine Unterschiede mehr. Schimp- ken ist Trumpf. Ja- und Nein-Sager besin- gen in seltener Eintracht den Saarunter- gang. Der Vorsitzende der Saardemokraten, Dr. Heinrich Schneider, dessen Hausorgan („Deutsche Saar“) die durchaus zutreffende Parole ausgab, Schneider habe im Bundes- tag für die Saar wie ein Löwe gekämpft, wird respektlos von Freund und Feind „Heinrich der Löwe“ genannt. Starke 181 1 Während die Zöllner die Hoheitsabzeichen von ihren Kontrollbaracken montieren, Akten bündeln und sich für den Marsch nach Westen, an die französisch- saarländische Grenze, rüsten, erfährt der Grenzverkehr keine Unterbrechung. Die Beamten sind großzügig und höflich. Warum auch schmug- geln, wenn in wenigen Tagen das begehrte deutsche Rundfunkgerät in Saarbrücken Vielleicht ebenso preiswert wie in Kaisers- lautern ist. Neben dern Konkurrenzkampf, ng in der Bundesrepublik aufgelegt M. V. Ben- gavriel in Israel strielle Produktion um 326, die Landwirt- schaft um 334, das Straßensystem um 150 und mit Hilfe der hauptsächlich in Deutschland gebauten und um 850 Prozent vergrößerten Handelsmarine— der Export um nicht weniger als 500 v. H. erhöht wer- den. Die Ausfuhr in die Bundesrepublik be- trug im Jahre 1958 rund 45 Millionen Mark vornehmlich Citrusfrüchte und Eier— doch ist für die allernächsten Jahre eine Steigerung auf 60 bis 80 Millionen zu er- warten, während man mit einem Import nach Israel aus Deutschland im Wert von 100 bis 120 Millionen rechnet. Ein Teil des fach bestimmt; um dem Stadt- beziehungs- Erlöses der Bonds soll die Differenz zwischen weise Gemeindepersonal das Rechnen zu er- diesen beiden Summen ausgleichen. leichtern beziehungsweise längst fällige Er- Israel ist heute natürlich noch lange nicht höhungen wirksam werden zu lassen, werden voll entwickelt, aber die Statistiken lassen Gebühren 100:1 umgestellt. erkennen, daß es sich auf dem Weg dazu befindet. Die Erhöhung des landwirtschaft- lichen Exports in sieben Jahren von 16 Mil- lionen Dollar auf 50 Millionen und die Ver- mehrung der industriellen Produktion von, 500 Millionen auf 900 MIIIionen Dollar in einem kleinen, mit Rohstoffen nicht überaus gesegnete Land, und vor allem die Frucht- Parmachung der Wüste, wie sie in diesem Tempo kein Land aufzuweisen hat, runden das Bild einer unaufhaltsamen Entwicklung ab. Da sich die israelische Regierung nun auch endlich entschloß, die Einkaufsbestim- mungen für Importeure aus der Bundes- republik aufzulockern Käufe bis zu 10 000 Mark können nun direkt ohne den Umweg über die israelische Einkaufsmission getätigt werden— öffnet sich für die deut- sche Indtistrie ein neuer, und mit steigen- dem Erfolg der Entwicklungs-Bonds immer aufnahmefähigerer Markt. Stuttgart.(Isw) Erhard-Anhänger will Argentinien retten Von Alvaro Carlos Alsogaray erwartet man in Buenos Aires ein Wirtschaftswunder nach Bonner Vorbild Buenos Aires. Die Maschinengewehre vor dem weißen Wolkenkratzer des Heeres- ministeriums und an anderen strategisch wichtigen Punkten Argentiniens sind zu- rückgezogen worden,. Man kann wieder durch die City von Buenos Aires gehen, ohne von kriegerisch dreinschauenden Sol- daten ihre blitzenden Bajonette und schuß- bereiten Maschinenpistolen vor die Nase ge- halten zu bekommen oder in eine Wolke von Tränengas zu geraten. Argentinien, das seit Perons Sturz vor vier Jahren nicht mehr zur Ruhe kam und das sich während der letzten Wochen hart am Rande einer neuen Revolution bewegte, scheint eine schwere Krise überwunden zu haben. Der Dollarkurs, der wie eine Art Fie- perkurve auf weit über 100 geklettert War (1955: 1 Dollar 18 Pesos), ging auf 85 zurück. Vor den Wechselstuben bildeten sich lange Schlangen von Menschen. die ihre „kür alle Fälle“ gehorteten Devisen recht- zeitig abstoßen wollten. Das Vertrauen in den Bestand der verfassungsmäßig gewähl- ten Regierung kehrt langsam zurück, die Furcht vor einer neuen Militärdiktatur schwindet und die Hoffnung auf ein Gelin- gen des Stabilisierungsplanes für die zer- rüttete argentinische Wirtschaft Wächst. Der Mann, der diese bescheidenen An- känge eines„argentinischen Wirtschafts- Wunders“— er selbst nennt es nur den „großen Wandel“— zuwege gebracht hat, ist der Ingenieur Alvaro Carlos Alsogaray (46), den Staatspräsident Dr. Frondizi bei seiner unter militärischem Pruck erfolgten Kabinettsumbildung zum Wirtschafts- und auhger- ordentlichen Vollmachten für die Führung der gesamten Wirtschafts- und Sozialpolitik Arbeitsminister machte und mit Argentiniens ausstattete. tionskraft erheben kann. Als Alsogaray ist ein aufrichtiger Bewunderer der„sozialen Marktwirtschaft“, wie sie von seinem bundesdeutschen Kollegen Professor Erhard vorexerziert wurde. In seinen politi- schen Reden und Schriften als Führer der 1956 von ihm gegründeten„Unabhängigen Bürger-Partei“ führt er immer wieder das deutsche Beispiel dafür an, wie sich ein Land durch Förderung der Privatinitiative mit ent- sprechender fremder Kapitalhilfe aus dem Nichts zu voller Entfaltung seiner Produk- Sohn einer deutschen Mutter in Santa Fe aufgewachsen, einer argentinischen Provinz, die ihren land- Von unserem Südamerika- Korrespondenten Wilfred von Oven wirtschaftlichen Wohlstand zu einem guten Teil der Schaffenskraft europäischer Kolo- nisten, darunter vieler Deutscher, verdankt, ist Alsogarays Werdegang das Beispiel für den Erfolg strebsamer Tüchtigkeit. Mit 16 Jahren in die Offiziersschule eingetreten, wandte er sich nach Erhalt des Offizierspa- tents der Laufbahn eines Militär-Ingenieurs zu, in welcher er verschiedene Stellungen in Argentiniens Wehrmacht bekleidete, bis er zu Beginn des Peron-Regimes, im Jahr 1947, seinen Abschied nahm. In der Privatwirtschaft betätigte sich Al- sogaray sodann als erfolgreicher Geschäfts- mann, organisierte zahlreiche Industriebe- triebe, gründete in seiner Heimatprovinz eine eigene Fabrik zur Herstellung Pflanz- licher Oele und erweiterte sein Blickfeld und seine Kenntnisse durch verschiedene Stu- dien und Geschäftsreisen in die USA. Und während Peron immer mehr in das Fahr was- ser eines starren Dirigismus geriet und Ar- gentinien dem Staatssozialismus zusteuerte, entwickelte sich Alsogaray zu einem glühen- den Verfechter des freien Unternehmertums. Als solcher schien er seinen Kameraden vom Heer, die das Peron-Regime gestürzt natten, der rechte Mann, seine Fähigkeiten und Ueberzeugung innerhalb der Revolutions- regierung dem Lande nutzbar zu machen. Doch sein Wirken, zunächst als Staatssekre- tär kür Wirtschaft und dann als Industrie- minister der provisorischen Regierung, War nicht von langer Dauer. General Aramburu verstand es nicht, sich von dem blinden Nationalismus und Dirigismus der traditio- nellen Partei Argentiniens freizumachen. Als Alsogaray am 7. Juli 1956 unter Pro- test zurücktrat, sagte er Aramburu sein Scheitern voraus. Er sollte recht behalten. Er gründete seine eigene Partei. Ihr vornehm- lich wirtschaftlich ausgerichtetes Programm war für Argentinien revolutionär. Am mei- sten Staub wirbelte seine These auf, Argen- tiniens gewaltiger Erdölreichtum nütze dem Land solange nichts, als er ungehoben unter der Erde schlummerte und man jährlich 300 Millionen Dollar, ein Drittel der gesamten Devisenerlöse, für Erdölimporte aufwenden müsse. Es bleibe nichts anderes übrig, fol- gerte er, als das zur Mitarbeit bereite Aus- Iondskapital an der Erschließung des argen- tinischen Erdölreichtums zu beteiligen. Da- mit zog Alsogaray sich nicht nur die Feind- schaft der traditionellen Erdöllieferanten teien. Vaterlandsverräter war teiführer belegt wurde. 1958 fiel seine Partei kaum stiegen hatte, wurden auf d auherstande, Für Datumskennzeichnung der Butter Verbraucherbeirat bedrängte Landwirtschaftsminister Leibfried Vertreter der Verbrau- cherschaft haben am Donnerstag auf der ersten öffentlichen Sitzung des Ernährungs- Wirtschaftlichen Beirats beim Baden- Würt- tembergischen Ministerium für Ernährung- Landwirtschaft und Forsten in Stuttgart eine ofkene Kennzeichnung des Herstellungsda- tums der Butter gefordert. Landwirtschafts- minister Eugen Leibfried, der den Beirat über die gegenwärtigen Probleme der Milch- und Fettwirtschaft und der Fleisch- und Eierver- sorgung unterrichtete und Anregungen ent- gegennahm, wies darauf hin, daß in der kom- menden Aenderung der Butterverordnung von 1951 die offene Angabe des Herstellungs- Argentiniens England und Sowjetunion) zu, sondern auch die fast aller politischen Par- noch der mildeste Ausdruck, mit dem der junge Par- Alsogaray ließ es sich nicht verdriegen, zahllose Prozesse und erbitterte Diskussio- nen mit seinen Gegnern auszufechten. Un- ermüdlich arbeitete er an der Organisierung seiner Partei, die er nach den Grundsätzen eines modernen Geschäftsbetriebes aufbaute. Das Ergebnis der beiden ersten demokrati- schen Wahlen war für ihn wenig ermutigend. 1957 bekam er nur ein paar tausend Stim- men. Und auch bei den Präsidentenwahlen ins Gewicht. Aber so wenig seine Ideen die breite Masse ansprachen, so sehr interessierten sieè höhe- ren Ortes. Nicht nur in Washington war man auf Alsogaray aufmerksam geworden. Ein kluger Taktiker wie Dr. Frondizi, der am 1. Mai 1958 Argentiniens Präsidentenstuhl be- schätzte die Erfolgschancen der Alsogaray-Ideen, vor allem auf dem Erdölgebiet, richtig ein und bediente sich ihrer. So wie Frondizi seine Wahlstimmen von Peron erhalten hatte, lieh er sich von Alsogaray dessen Wirtschaftsprogramm aus. Alsogaray hatte nichts dagegen, sagte aber gleich: zu neuen Ideen gehören auch neue Männer. Er behielt wiederum recht. Zwar Erdölgebiet mit starker USA-Beteiligung beträchtliche Erfolge er- zielt. Aber das umfassende wirtschaftlich- soziale Sanierungsprogramm, das seit 1. Ja- nuar 1939 durchgeführt wird, kam nicht vor- an. Frondizis Parteifreunde, dazu eine ganze Reihe von Peronisten und Kommunisten in der Regierung, vor allem im Arbeitsministe- rium, sabotierten és oder waren auf Grund ihrer ideologisch gegensätzlichen Einstellung es zu realisieren. Die Dinge wurden schlimmer statt besser, bis die all- gemeine Unzufriedenheit und Unruhe auf die Wehrmacht übersprang und es zu den vor- revolutionären Ereignissen der vergangenen Wochen kam. Mit der unter diesem Druck als letzter Ausweg bleibenden Uebertragung der gesamten Verantwortung für die Wirtschafts- und Sozialpolitik Argentiniens an den Alvaro Carlos Alsogaray hat Frondizi mit dem be- sonnenen Teil der Wehrmacht den Versuch gemacht, Argentinien seine endlich wieder- gewonnene Demokratie zu bewahren und es der wirtschaftlichen Gesundung zuzuführen. Gehaltserhöhungen bei Industrie-Angestellten Stuttgart.(AP) Die Gehaltstarife für 150 000 Industrie-Angestellte in den Lan- desteilen Nord- und Süd württemberg so- wie Nordbaden wurden vom 1. Juli an um 45 Prozent erhöht Einen entsprechenden Manteltarifvertrag schlossen in Stuttgart der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Deut- sche Angestelltengewerkschaft und die Ba- den- Württembergische Industrie. und im Versicherungsgewerbe Wiesbaden.(dpa) Für die Angestellten des privaten Versicherungsgewerbes ist zwischen dem Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft Handel, Banken und Ver- sicherungen in Wiesbaden eine 4, 5prozen- tige Erhöhung aller Tarifgehälter verein- bart worden. Das Abkommen schließt auch das Mindesteinkommen für den Werbe- außendienst sowie die Vergütungssätze für Lehrlinge und Jugendliche in die Erhöhung mit ein. Der neue Tarif tritt sofort in Kraft 0 und ist erstmals zum 30. Juni 1960 künd- 5 bar. Verhandlungen über die Arbeitszeit sollen im Herbst stattfinden. F T. 22 N Zeltlager für 5000 Gäste aus 25 Nationen in Berlin 4 Berlin.(we- Eigener Bericht) In einem Teil des Volksparks Rehberge ist ein Zelt- lager für 5000 Gäste aus 25 Nationen ent- standen, die sich zum Treffen der„Inter- nationalen Union der Sozialistischen Ju- gend“(USV) in Westberlin zusammenfin- den. Am stärksten vertreten sind mit 1500 Besuchern die skandinavischen Staaten. An- dere Gäste kommen aus Jugoslawien, Ar- gentinien, Kanada, Indien, Tanganyika und Venezuela. An dem zehn Tage dauernden Lagerleben, das dem Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Verständigung dient, 4 sind zum ersten Male auch Vertreter Indo- nesiens und Ghanas beteiligt. CCCP Die IU Sv hat es stets abgelehnt, an den unter kommunistischem Einfluß stehenden Weltjugendspielen teilzunehmen. Die Or- ganisation hat in über 50 Ländern der Welt mehr als eine Million Mitglieder. Während des Treffens in Westberlin finden Diskus- sionen über die Deutschland-Frage, über f Kapitalismus, Sozialismus und Kommunis-. mus statt. Die Bedeutung des„IUSY- Camp 1 Berlin 1959“ läßt sich daraus ermessen, dab in der Kongreßhalle und im Sportpalast der norwegische Außenminister Lange, der österreichische Vizekanzler Dr. Pittermann, der SPD-Vorsitzende Ollenhauer und West- berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt Referate halten werden. e.. C datums auf der Butterpackung vorgesehen N sei. Wie der Milchwirtschaftsreferent des Mi- nisteriums, Diplomvolkswirt Walter Hagen- müller, dazu weiter ausführte, soll die Kenn- zeichnung lediglich in einer fortlaufenden Numerierung nach den 365 Tagen des Jahres* erfolgen. Es sei einfach falsch, erklärte er, wenn der Verbraucher glaube, eine vier Wo- chen alte Butter sei von minderer Qualität, und der Ausdruck„Kühlhaus-Butter“ sel eine Diffamierung. Die Markenbutter werd überhaupt frühestens zehn Tage nach ihre Herstellung geprüft, weil sie dann erst ih richtiges Aroma habe, und sie sei auch noch nach drei bis vier Monaten qualitativ hoch wertig. Minister Leibfried erklärte dazu, eine Butterbevorratung sei unumgänglich. Die Butter müsse also gelagert werden. Der Vor rat reiche aber immer höchstens für etw zwanzig Tage. Demgegenüber waren vor allem die Ver- treterinnen der Hausfrauen im Verbraucher beirat der Meinung, daß die Milchwirtschaft aufgelockert werden müsse. Die Vorratsstel- len hielten das Angebot an Butter künstlich niedrig und nähmen dadurch auch Einfluf auf die Preise. Die Hausfrauen traten auch der Auffassung des Ministeriums entgegen der Butterbedarf im Bundesgebiet könne zu 99 Prozent aus eigener Produktion gedeck Werden. Bei günstigeren Preisen, so meinten die Hausfrauen, würden noch breitere Kau- ferschichten zur Butter greifen. Dazu sei aber die Einfuhr billiger Auslandsbutter notwen- dig. Auch Diplomvolkswirt Hagenmüller gab zu, daß die Buttereinfuhr auf die Dauer nicht umgangen werden könne. Er erkannte den Anspruch des Verbrauchers auf beste Quali tät an. Diesem Zweck soll auch die Neu fassung der Butterverordnung dienen, die neben der Angabe des Herstellungsdatums auch noch eine Reduzierung des Wasserge- halts von 18 auf 16 Prozent, die Kennzeich- nung als Lagerbutter und die Sicherung des Verkaufsgewichts vorsieht. Wann diese Ver- ordnung in Kraft treten wird, ist noch völlig unbestimmt. J 5 Im vergangenen Jahr ist im Bundesge- biet die Buttererzeugung um 16 Prozent angestiegen. Auch die Milcherzeugung nahm trotz einer Verringerung des Kuhbestandes um 3,5 Prozent zu. Sie betrug 17 Milliarden Kilogramm. Um 8 Prozent zugenommen hat die Milchablieferung, die bei 13 Milliarden Kg lag. Für das Jahr 1959/60 sagen die Ex- derten keine gleich große Steigerung del Milcher zeugung voraus, da vor allem durch die Dürre in Norddeutschland die notwen- digen Futtermengen fehlen. Stetig anstel send sind auch der Anteil der verkaufs kertigen Packungen Flaschen und Tüten beim Trinkmilchverkauf und der Verbrauch von Sahne, Sauermilch und Milchmischge- tränken. Dagegen mußte die Frischkäse herstellung eingeschränkt werden. f 91 Prozent der angelieferten Milch ent- sprechen heute schon den höchsten An- forderungen, während bei acht Prozent noch Kleine Beanstandungen notwendig sind und nur ein Prozent nicht den Voraussetzungen entspricht. In Baden-Württemberg soll scho bis Ende 1959 nur noch Milch àus amtli anerkannten Beständen in den Verka kommen. „/ 0 J) ĩðĩVL»%„ẽ— ß ̃7«§˙ Ä — Weitere Berichte auf Seite 7 * Iten ist der Ver- zen- ein- auch be- für rung craft und- Sszeit nem Zelt- ent- er- Ju- Min- 1500 An- Ar- und nden usch ient, ndo- den nden Or- Welt rend kus- über Anis- amp dab Alast der ann, Vest- Willy ehen S Mi- gen- enn- nden ahres e er, Wo- AUität, “ gel verde ihrer st ihr noch hoch- „eine Die Vor- etwa Ver- icher- schaft Sstel- istlich influß auch gegen, me zu deckt einten Käu⸗ aber twen⸗ r gab micht e den Zuali- Neu- a, die atums serge⸗ zeich- ig des Ver- völlig desge- rozent nahm, andes, larden en hat larden e Ex: g der Aurch twen· instel⸗ kaufs- Tüten) brauch schge⸗ Aksse- 1 ent- 1 An- t noch d und ungen schon milich erkaul Nr. 149/ Freitag, 3. Juli 1959 nongEN — Was sonst noch gescha g. Der Reeder und der Kapitän des italie- nischen Frachters„Maria Amato“, der im Januar vor der spanischen Mittelmeerküste in Brand geraten und gesunken war, sind jetzt wegen Brandstiftung festgenommen worden. In Genua wurde amtlich verlaut- bart, Kapitän Lorenzo Amoretti habe im Auftrag seines Reeders Federico del Re den 1120 Tonnen schweren Frachter selbst in Brand gesteckt. Del Re habe das Schiff kurz vor der Unglücksfahrt um 50 Millionen Lire (etwa 336 000 DM) gekauft und die Ladung für 350 Millionen Lire(etwa 2,36 Millionen DMW) versichert. Diese hohe Versicherungs- summe sei erreicht worden, weil der Reeder gebrauchte Maschinen als„neu“ deklariert hatte. * Seit dem 1. Juli, sind in ganz Italien die Spielautomaten, auch„Flippers“ genannt, verboten. Die Polizeipräsidenten haben strenge Anweisung erhalten, dem Verbot Nachdruck zu verleihen. * Ein französisches Berufungsgericht hat die dreimonatige Gefängnisstrafe vervierfacht, zu der der Franzose Claude Figus in erster Instanz verurteilt worden war, weil er über der Flamme des Grabmals des unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen in Paris Spiegeleier gebraten hatte. Gleichzeitig ordnete der Richter die Festnahme des An- geklagten an, der zur Berufgungsverhand- lung nicht erschienen war. * An der Kaltblütigkeit einer jungen Bankangestellten ist in der Westschweizer Stadt Cully ein Ueberfall auf die Waadt- länder Kantonbank gescheitert. Während in dem Bankgebäude Hochbetrieb herrschte, erschienen im Schalterraum zwei Männer mit dunklen Brillen und forderten von der Angestellten mit erhobener Waffe die Her- ausgabe des Geldes. Die junge Angestellte verlor jedoch nicht die Nerven, sondern be- tätigte die Alarmanlage, durch die die Po- lizei benachrichtigt wurde. Als die Bank- räuber die schrillen Alarmglocken aufheulen hörten, ergriffen sie ohne Beute die Flucht. Sie enkkamen in einem vor dem Bankge- päude wartenden Fahrzeug, das sie vorher gestohlen hatten. 5 Das neue sowjetzonale Eisenbahnfähr- schiff„M. S. Saßnitz“, das auf der Route zwischen Saßnitz und dem schwedischen Hafen Trelleborg eingesetzt werden soll, lief am Mittwoch Kopenhagen an. Das Schiff wurde für etliche Stunden der Kopenhagener Bevölkerung zur Besichtigung freigegeben. * Zu fünf Jahren Gefängnis hat das War- schauer Wojwodschaftsgericht den Schweizer Staatsbürger Ernest Werner Landis ver- urteilt, der 379 goldene 20-Dollar-Münzen nach Polen eingeschmuggelt hatte. Die Gold- stücke wurden zugunsten des Staates einge- zogen. * Ein zweimotoriges Privatflugzeug einer New LVorker Firma ist auf dem Flug von Chikago nach New Vork bei Marion im ame- rikanischen Bundesstaat Ohio abgestürzt. Acht leitende Angestellte der Firma und zwei Mitglieder der Besatzung kamen dabei ums Leben. Der Pilot hatte kurz vor dem Absturz durch Funkspruch an den Flughafen mitge- teilt, daß er versuche, einem Gewittersturm auszuweichen. Danach war die Funkverbin- dung abgerissen. Suchtrupps fanden die Maschine völlig zertrümmert vor. Die Insas- sen lagen unter den weit verstreuten Trüm- mern begraben. * Die Peking-Regierung hat verfügt, daß allen Maßeinheiten künftig das Dezimal- System zugrunde zu legen ist. Die Verfügung bezieht sich vor allem auf Längen- und Ge- wichtsmaße. Jedoch sollen die britischen Maße in bestimmten Fällen noch beibehalten werden, da die Volksrepublik China in den letzten Jahren größere Mengen von Maschi- nen und Gütern aus Großbritannien impor- tiert hat, die nach britischen Maßeinheiten ausgerichtet sind. Auch bleiben einige Län- genmaße, vor allem die Nautische Meile (Knoten) bestehen. Die Verfügung besagt außerdem, daß in abgelegenen Gebieten, WũW ũ⁵ örtliche Maße benutzt werden, die Umstel- lung auf das Dezimal-System nur schritt- Weise erfolgen dürfe. Atlantis doch nicht nur eine alte Sage? In Amazonien entdeckte Denkmäler der Megalithkultur lösen neue wissenschaftliche Debatten aus Es ist, als wären die frühen Hochkulturen von Aegypten und Mesopotamien vom Him- mel gefallen; bisher ist es der historischen Forschung nicht gelungen, die Verbindungs- linien zwischen ihnen und den vorgeschicht- lichen Primitivkulturen einwandfrei nachzu- weisen. Wie in der Anthropologie, so ist man auch hier auf der Suche nach dem„missing link“(Verbindungsglied), dessen Auffindung ein großes Geheimnis der Geschichte— vor allem auch die Frage nach unserer eigenen Herkunft— lösen könnte. Möglicherweise wird hier die weitere Erforschung der Me- galithkultur(vorgeschichtliche Kultur am Ende der jungen Steinzeit und der Bronze- zeit) überraschende Antworten bringen. Einen aufsehenerregenden Forschungs- bericht, der unser Wissen über die Verbrei- tung der Megalithkultur beträchtlich erwei- tert, hat jetzt der französische Archäologe und Ethnologe Professor Marcel F. Homet Vorgelegt(„Die Söhne der Sonne“, Verlag Otto Walter). Mit einer Forschungsmission in die kaum erschlossene„grüne Hölle“ des nördlichen Amazoniens beauftragt, ist er südlich der Dreiländerecke Venezuela— Britisch Guayana— Brasilien auf eine Fülle von Denkmälern der Megalithkultur gesto- Ben, die man dort um so weniger vermutet hätte, als der Atlantische Ozean bisher als absolute Kulturgrenze zwischen der vor- kolumbischen Alten und Neuen Welt gegol. ten hatte. Homet scheint durch diese Ent- deckung der Beweis gelungen zu sein, daß schon in sehr früher Zeit— lange bevor die ägyptischen Pyramiden gebaut wurden— eine transatlantische Verbindung zwischen dem östlichen Mittelmeer und Brasilien be- stand und daß die vorkolumbische Bevöl- kerung Amerikas nicht ausschließlich über die Beringstraße eingewandert sein kann. Die Magalithkultur ist uns vor allem von den„Hünengräbern“ Norddeutschlands ver- traut. Es ist tatsächlich noch nicht allzu lange her, daß man diese Ganggräber und die von den Trägern derselben Kultur er- richteten Menhire, Dolmen, Grabhügel und Cromlechs in der Bretagne und in England für eine westeuropäische Lokalerscheinung hielt. Inzwischen hat man aber festgestellt, daß diese rätselhaften vorgeschichtlichen Denkmäler fast über die ganze Alte Welt verstreut sind. Ein anderer französischer Gelehrter. Fernand Niel, hat jüngst in der kleinen Monographie„Dolmens et Menhirs“ eine aufschlußreiche Statistik über die Ver- breitung der Megalithkultur geliefert. Da- nach reicht das Gebiet der steinernen Gra- ber und Kultstätten von Skandinavien über Das„schönste Buch des 20. Jahrhunderts“ wird zur Zeit auf einer türkisch- islamischen Ausstellung in München gegeigt. Vier- zig bekannte Schriftünst- ler der Türkei arbeiteten von 1945 bis 1953 an die- sem 62 Seiten starken Buch, das in Folien, mit Blattgold und farben- prachtigen Ornamenten und Figuren verziert, den Diwan(Gebetsbuck) Meh- meds II. enthält. Ausge- zogen ist das in Leporello gearbeitete Buck 15 Meter lang. Die Herstellungs- kosten betragen mehr als 200 000 DM. Auf der Welt- ausstellung in Brüssel wurde es mit einem Di- plom, einer Goldmedaille und dem Titel„Schönstes Buch des 20. Jahrhun- derts“ ausgezeichnet. Un- ser dpa-Bild zeigt den türkischen Schriftgelehr- ten Professor Ismael Hik- met Ertaylan, unter des- sen Leitung das Buck her- gestellt wurde, mit der costbaren Schriftfolge. Norddeutschland, England, Frankreich, ins- besondere die Bretagne, und Spanien nach Nord- und Westafrika, sie finden sich auf vielen Inseln und an den Küsten des Mittel- meeres, in Bulgarien, auf der Krim, im Kau- kasus und in Palästina, ebenso in Oberägyp- ten und Aethiopien. 5 Die auffallendste Verbreitung des Mega. lithikums hat man in Indien festgestellt, wo man die Zahl der Dolmen im Dekkan auf 2200 schätzt. Von dort strahlte diese selt- same Kultur bis nach Tibet aus, wo man in kast 6000 Meter Höhe Steinkreise entdeckt hat; ferner berührte sie Ceylon, die Nord- küste Australiens und hat in Korea sehr eindrucksvolle Denkmäler hinterlassen. So gibt es nördlich von Seoul einen Dolmen, von dem jeder Pfeiler zwanzig und der Tisch sogar mehr als sechzig Tonnen wiegt. Jene spätsteinzeitlichen Missionare, die den Sonnen- und Totenkult und die Technik der Errichtung so gewaltiger Steinmassen über alle Meere der Alten Welt trugen, ha- ben sich nun durch die Entdeckungen Ho- mets in der Neuen Welt tatsächlich als Welt- missionare herausgestellt. Das von den Por- tugiesen im 15. Jahrhundert eingeleitete Zeitalter der Entdeckungen müßte man künftig als Entdeckungszeitalter Nr. 2 be- zeichnen, wenn es gelänge zu erfahren, wer jene ersten Entdecker waren und woher sie kamen. Nachdem man in den letzten Jahren das Fundmaterial näher durchgearbeitet hatte, glaubte man als Ursprungsgebiet der Megalithkultur den Raum des östlichen Mit- telmeeres, insbesondere Aegypten, angeben zu können. Die Denkmäler, die Homet in Amazonien entdeckt hat, scheinen aber noch ein par tausend Jahre älter zu sein. Nun behauptet er aber nicht, die Mega- lithkultur sei von Südamerika ausgegangen, sondern schlägt als Arbeitshypothese für zukünftige Forschungen folgendes vor: die gemeinsame Quelle sowohl für Südamerika als auch für den östlichen Mittelmeerraum lag in der Mitte— im Atlantik, daß heißt Homet scheut sich nicht, die alte Sage von Atlantis als Hypothese neu in die wissen- schaftliche Debatte zu werfen. Danach wären die„Söhne der Sonne“, die Atlantiden, dle Homet mit der Cromagnon-Rasse gleich- setzt, von dem in der vorgeschichtlichen Epoche des Azilien oder früher untergegan- genen Inselkontinent nach Osten und nach Westen in mehreren Wellen ausgewandert; aber auch nach dem hypothetischen Unter- gang von Atlantis hätten noch Beziehungen zwischen der alten Mittelmeerwelt und Süd- amerika bestanden, was Homet durch sehr vielschichtige Beweise zu erhärten versucht: durch mythologische Motive und archaische Schriftzeichen auf Felszeichnungen, die hier wie dort vorkommen(allein das von ihm untersuchte„steinerne Buch“ der Pedra Pin- tada, eines der gewaltigen kultischen Stein- monumente Nordamazoniens, enthält eine Beschriftungsfläche von 600 Quadratmetern), ferner durch anthropologische Vergleiche von Schädel- und Skelettformen, durch fast gleichartiges neolithisches Werkzeug, durch die Bestattung der Toten in Hockerstellung und in Gesichtsurnen. Homet hat sogar Bräuche beobachtet, die in Europa mit dem Megalithikum ausgestorben sind, bei den „weilzen“ Indianern des nördlichen Amazo- nasgebiets jedoch heute noch lebendig sind. Ob sich die Hypothese Homets halten läßt, werden erst weitere Forschungen zei- gen. Seine Funde sind in einem Zeitraum von vielen Jahrtausenden entstanden; es wird noch mühevoller Arbeit bedürfen, sie zeitlich richtig einzuordnen. Aber schon die Fragen, die Homet aufwirft, sind atem- beraubend und völlig neu. Sie konnten nur von einem Mann gestellt werden, der sich in der Kultur des alten Orients genau so aus- kennt wie im alten Amerika. Homet war Professor des klassischen Arabisch an der Universität Algier, hat fünfzehn Jahre in Afrika verbracht und sämtliche Kulturlän- der am Mittelmeer bereist, ehe er 1940 über Nord- und Mittelamerika nach Venezuela und Brasilien kam. Wenn er, in Ueberein- stimmung mit mehreren nordamerikanischen Forschern, die Proto-Inka und die Sumerer als Zwillingsbrüder bezeichnet, so belegt er diese phantastisch anmutende These auch durch frappierende Sprachvergleiche. Ein vollständiger Amerikanist müsse, sagt Ho- met. auch über Spezialkenntnisse der ur- semitischen Kulturen der Mittelmeeländer verfügen und die dazu nötigen Sprachen be- herrschen, um bisher ungeahnte Zusammen- hänge aufdecken zu können.„Um die welt- weiten und die Kontinente verbindenden Hintergründe der Urgeschichte erfahren zu können, ist eine Synthese der Wissenschaf- ten nötig.“ Wenn diese Synthese gelingen sollte, würde vielleicht einiges Licht auf das su- merische Rätsel, das am Anfang der abend ländischen Geschichte steht, fallen oder auf den geheimnisvollen transatlantischen Ver- kehr in der späteren Antike. Vielleicht wird man dann erfahren, wie ein Schwert und ein beschrifteter Helm aus der Zeit Alexan- ders des Großen an die Mündung des Rio de la Plata in Argentinien oder eine römi- sche Waffe ins alte Peru verschlagen werden konnten. Dietrich Hans Teuffen Gefängnisbrand in Finnlan handelt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannhel Aussichten bis Samstagfrüh: Wechselnd zeitweilig stark aufgelockerte Bewöl Trocken. Tageserwärmung bis gegen Grad. Nächtliche Abkühlung kaum unter Grad. Immer noch zeitweilig lebhafter Su west- bis Westwind. Sonnenaufgang: 4.23 Uhr. Sonnenuntergang: 20.36 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18,3 Grad. Vorhersage-Narte För. Z 8. + Uhr. e015 700 e 018 0 18 Monahei gelgrad Poris N O vinsstii 0 Nerd ine OR Sen wolkenlos 10 Km/h 20 Km heiter halb bede Sc wind LO we steine 30 KI 40 Km H wolkig bedeckt ö VARMF RON KALT FRONT ia Socen ni der Hohe A&A. A coKlous ion O Warme ate Loftsttsmung Niesein Schauer * Schnee Regen Nebel , Niederschlagsgebiet Luftoruck in Milſibar. Temp. ia C Grad H- Hoch. T= rietaruckgebist Pegelstand vom 2. Juli Rhein: Maxau 543(27); Mannheim 3 (+33); Worms 277(30); Kaub 233(17 Neckar: Plochingen 125(6); Gunde heim 169(+4); Mannheim 365(30). kostete 16 Häftlingen das Leben Bei einem Brand im Gefängnis von Riu n Südwestfinnland verbrannten nach 5 herigen Meldungen 16 Häftlinge in der Na zum Donnerstag bei lebendigem Leibe. Vie Gefangene und auch Gefängniswärter e litten Brandverletzungen und wurden einer Behelfskrankenstation sofort b Das Feuer wurde kurz nach Mitterna (Ortszeit) entdeckt. Zwanzig Feuerwehr Polizei und Truppen trafen sofort an d. Brandstelle ein, doch konnte das Feuer e nach vier Stunden unter Kontrolle gebrac werden. Der Brand, der zuerst in dem Ve Waltungsgebäude beobachtet wurde, breit sich so schnell aus, daß die Wärter die Zell des aus Holz gebauten Gefängnisses nich mehr rechtzeitig öffnen konnten. In dem& kängnis waren etwa 200 Gefangene.„ taten, was wir konnten, aber wir konnt nicht mehr alle erreichen, Die Hitze zwa uns immer wieder zur Umkehr“, sagte e Polizist. Während die Flammen ein gespe stisches Licht warfen, drangen die mar erschütternden Schreie der Häftlinge an d Ohr der Wärter. Früheren Meldungen, daß ein Teil d Häftlinge in der Verwirrung flüchten konn wurden von der finnischen Nachrichte agentur dementiert. Nach Angaben der G kängnisbehörden nutzten die Sträflinge d Gelegenheit zur Flucht nicht. 5 Die Polizei vermutet, daß ein geisteskraf ker Insasse, der bei dem Brand vermutlie ums Leben kam, als Täter in Frage ko Nur zwei der geborgenen Leichen konn bisher identifiziert werden. Was wir hörten: Amerika ist Das Bild, das sich die meisten Europäer von Amerika machen, ist falsch. Daher resul- tieren dann die schiefen, einseitigen Urteile über Land und Leute, die aus solchen mehr oder weniger verallgemeinernden, unrea- listischen Vorstellungen genährt werden. Amerika ist ganz anders. Diese Erfahrung machte auch ein deutscher Emigrant, dessen Begegnungen mit dem amerikanischen All- tag in der Sendung„Inside USA“(Süddeut- scher Rundfunk) von Erich Franzen geschil- dert wurden. Solche Berichte— die zugleich eine Be- Tichtigung sind— erscheinen heute reichlich verspätet, nachdem seit Kriegsende eine unübersehbare Flut von aufklärenden Bro- schüren, Büchern, Artikeln, Vorträgen und Filmen für das notwendige Verständnis sorgte und im Süddeutschen Rundfunk im- mer noch die aus der Besatzungszeit übrig gebliebene„Stimme Amerikas“ ertönt. Man hat fast den Eindruck, daß das laufende An- gebot an amerikanischer Kulturpropaganda — gemessen an den Informationen des übri- gen Auslandes— eher zu groß wäre, um noch ein besonderes Interesse zu wecken, zumal die deutsche Auswanderungswelle, die während des Dritten Reiches schlagartig an- stieg und in der Nachkriegszeit eine unwahr- scheinliche Höhe erreichte, längst abge- Klungen ist. Doch vielleicht sollten diese Aufzeichnungen ein Beitrag zum„Welt- . sein, das soeben begonnen at. Ein deutscher Professor, den das Schick- sa! in den„Baptist Belt“, den finstersten und ärmsten Winkel der amerikanischen Provinz verschlug, erzählt in seinen Briefen an einen Freund von den ersten Zusammen- ganz anders stößben und Schwierigkeiten mit dieser ihm S0 gänzlich fremden Umwelt. Doch hier ent- deckt er das nach seiner Meinung„eigent- liche, wahre Gesicht Amerikas“, das nicht identisch ist mit dem Gesicht der großen Städte. Hier, in der ländlichen Atmosphäre des Mittelwestens, erfährt der stellung- suchende Wissenschaftler, was es heißt, die ungeschriebenen Gesetze der„egalitären Demokratie“ zu verletzen. Wie leicht kann ein Fremder, unkundig der Sitten und Bräuche, gegen ein gesellschaftliches Ritual verstoßen, wie schwer wiegen selbst kleine Fehler des Verhaltens, die als„taktlos“ gel- ten. Wer soll da gleich Bescheid wissen, daß das freundlich- belanglose Gespräch bei einem Antrittsbesuch gleichsam ein psychologischer Test ist, bei dem man den neuen Mitbürger auf seine moralischen und politischen Quali- täten prüft, und wer kann denn ahnen, daß man bei einem offiziellen Essen mit dem künftigen Professoren-Kollegen keine beruf- lichen Fragen zu erörtern wünscht, sondern zunächst einmal den Menschen kennenler- nen möchte. Aus solchen und ähnlichen Er- fahrungen, positiven und negativen, entstand für den Hörer ein frappierend neues Bild, das die weniger bekannten Aspekte der amerikanischen Wirklichkeit aufzeigte und Aufschluß gab über manches Migverständ- nis, das wohl nur korrigiert werden Kann, wenn man lange genug inmitten dieser an- ders gearteten Umwelt gelebt und seine europäischen Vorurteile abgelegt hat. Wenn man aber, wie Elisabeth Kaiser, die Uebersetzerin einiger Faulkner-Romane, eine Reise zu amerikanischen Schriftstellern macht, wird man in den USA ganz andere Begegnungen und Erlebnisse haben und Landschaften, Orte und Gestalten gewisser- maßen wiederentdecken, die man schon längst aus den Romanen kannte. In der Sendung„Harlem und Mississippi“ erzählte Elisabeth Kaiser in einem Gespräch mit Karl Schwedhelm(Süddeutscher Rundfunk) von ihrer literarischen Pilgerfahrt nach Oxford alias„Jefferson“, jener kleinen Stadt in den Südstaaten, die Faulkners Wohnort und zu- gleich der Schauplatz seiner Romane ist. Die Besucherin findet alles genau so, wie er es beschrieben hat: die Baumwollfelder, Kram- läden, Herrenhäuser, die tristen Hotelhallen, die schmutzigen Zimmer und sogar die Men- schen. Es ist das leibhaftige Urbild der düsteren, beklemmenden Faulkner-Welt mit ihrer Hitze, ihrem Staub, ihrem grellen, zer- mürbenden Sonnenlicht. In Asheville, North- carolina, der Heimat von Thomas Wolfe, fand sie des Dichters rührend bewahrte Lebensspur und sein blumengeschmücktes Grab; in Harlem, dem New Lorker Neger- viertel, besuchte sie Langston Hughes, den dunkelhäutigen Bohemien, der in diesem lärmenden Großstadtdschungel arbeitet, und die letzte Station dieser Reise vor Silver Lake, New England, wohin sich der Dichter E. E. Cummings zurückgezogen hat, eine stille, abgeschiedene, seltsame Einsiedelei. Auch sie ist eine der unzähligen Möglich- keiten geistiger Existenz, auch sie gehört zum Bilde Amerikas, das durch diese Sen- dung um einige liebenswerte Züge bereichert wurde. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Die Sprache der Affen (25) Untersuchungen im tropischen Natur- schutzgebiet der Barro-Colorado-Insel in Panama haben bestätigt, daß Lautäußerun- gen von Affen eine ganz bestimmte Bedeu- tung haben können, die ihren Artgenossen verständlich ist. Je höher die Entwicklungs- stufe einer Affenart ist, desto reicher an Aus- drucks möglichkeiten ist deren Sprache. Das Wort„Sprache“ ist allerdings in diesem Zu- sammenhang mit größer Vorsicht zu verwen- den; alle Vergleiche mit menschlicher Sprache sind völlig abwegig. Wie viele andere Tiere können auch Affen nur den primitivsten Ge- kühlen stimmlich Ausdruck verleihen. Auf einer niedrigen Entwicklungsstufe stehende Aflenarten, so wurde festgestellt, verfügen über sechs bis acht verschiedene Lautäuße- rungen, wobei allerdings Modulation, Laut- stärke usw. offenbar den einzelnen Lauten wieder verschiedenartige Bedeutung ver- leihen. Bei höher entwickelten Affenarten lassen sich zehn bis zwölf Lautäußerungen unterscheiden. Aehnlich wie bei Vögeln die- nen die Laute vorwiegend der Warnung anderer Tiere, ihrer Anlockung oder dem Betteln um Nahrung. Für manche Lautàuße- rungen läßt sich aber keine befriedigende Erklärung finden. Das gilt insbesondere für die Brüllaffen mit ihrem ausgezeichnet ent- wickelten Stimmapparat. Man hat zum Bei- spiel bisher nicht feststellen können, warum diese Tiere jede Morgendämmerung mit einem durchdringenden Chor begrüßen, an dem die gesamte Affenkolonie teilnimmt. Vier neue Hormone der Zirbeldrüse (18) Die geheimnisvolle Zirbeldrüse oder Epiphyse an der hinteren Gehirnbasis, deren Funktion bis vor nicht langer Zeit noch so gut wie unbekannt war und die bis ins 17. Jahrhundert hinein als„Sitz der Seele“ galt, beginnt ihre Geheimnisse allmählich zu ent- schleiern. Nachdem es Wissenschaftlern der Lale- Universität in den Vereinigten Staa- ten im vergangenen Jahr gelungen war, e „Melatonin“ genanntes Hormon dieses Orga zu isolieren, konnten in der Zwischenz vier weitere Zirbeldrüsenhormone von am rikanischen Forschern entdeckt werden. II Gegensatz zum Melatonin waren die Stoffe bereits früher bekannt und komm auch in anderen Organen vor; es hande sich um Serotonin, Nor-Adrenalin, Histam ist, und man von Melatonin bisher nur wei daß es bei Fröschen eine hellere Hautfar bewirkt, steht auch durch die Melatoni Isolierung die Funktion der Epiphyse imm noch nicht einwandfrei fest. Immerhin z 0 diesem Organ um eine Drüse handelt, d Hormone produzieren kann, welche ei tiefgreifende Wirkung auf das Nervensyste ausüben. Möglicherweise ist diese Wirküu auf das Gehirn beschränkt. Beobachtunge und Versuche in Kliniken haben gezeigt, da Zirbeldrüsenextrakte in manchen Fallen b stimmte Geisteskrankheiten günstig beei 5 flussen. Die bisherigen Ergebnisse mit diese Behandlungsweise waren aber zu vielde und lassen noch keine endgültigen Schlüss Zu. 5 Fernsehen ersetzt Experimentalkolleg (22) Universitäten in den Vereinigtes Staaten versuchen seit einiger Zeit, natur wissenschaftliche Vorlesungen durch d Bildschirm des Fernsehens zu ersetzen. B Experimente lassen sich, ungestört durch di oft ablenkende Atmosphäre eines großer Hörsaales, besser vornehmen und werder auch einer größeren Zahl von Studenter deutlicher sichtbar. f Seite 4 — 2 MANNHEIM Freitag, 3. Juli 1959/ Nr. 1 ITIabakwaren-Einzelhändler tagten im„Eichbaum“ Die Mannheimer Tabakwaren-Einzelhänd- ler trafen sich kürzlich zu einer Versamm- lung im Stammhaus Eichbaum zur Behand- lung akuter Fragen ihres Berufsstandes. Hauptgegenstand der Diskussion bil- dete die steuerliche Behandlung des Tabak- Warenhandels. Hierbei wurde die Höhe der Umsatasteuer für Tabakwaren beanstandet. Es wurde geltend gemacht, daß bei den ge- ringen Verdienstspannen des Tabakwaren- Einzelhandels die Belastung der Umsatz- steuer in voller Höhe eine untragbare Be- nachteiligung darstellt. Die Waren des Tabakwaren- Einzelhandels sind den„sozial“ kalkulierten Artikeln des Lebensmittel- Einzelhandels zumindest gleichzustellen, ganz abgesehen davon, daß die Umsatzsteuer nicht nur aus dem reinen Warenwert der Tabakwaren, sondern auch noch aus der vom Fachhandel vorgelegten Tabaksteuer ent- richtet werden muß. In einer Resolution des Tabakwaren- Einzelhandels wird der Bun- f desverband mit Nachdruck aufgefordert, sich pei den Beratungen über die Umsatzsteuer- reform mit allen Mitteln für eine Aenderung des jetzigen Zustandes einzusetzen. 0 Für Berliner Kinder: Spendenstand 15 487 DM Nur„kleine Eekes fehlt noch Erfreuliche Nachricht: Wiederum sind nahezu 2000 DM in den letzten 24 Stun- den auf das Spendenkonto Nr. 9 der Städtischen Sparkasse Mannheim für das Ferienlager der Berliner Kinder eingegangen. Das Endziel— die finan- zielle Sicherung des Lagers— ist bald erreicht. Selbstverständlich soll der Spendenfreudigkeit keine Grenze ge- setzt werden. Aber auch die Spen- den wWiIlligkeit soll nicht über. strapaziert werden. Inzwischen liegen im Stadtjugendamt Mannheim die Vor- kalkulationen(33 000 DMW) für das Lager vor. Und so haben wir denn mit Frau Dr. Goldacker abgesprochen, daß bei einem Spendenstand von 20 000 DOM — vielleicht ein klein wenig darüber— die Aktion beendet werden soll. Die neue Spendenliste lautet: Uebertrag vom 1. Juli: 13 516. DM 1. Gemeinden 2. Firmen 5 Jakob Pfotzer, Heidelberg 250. DM Chem. Fabrik Rotta, Mhm. 100. DM Elsen- und Stahlhandlung AG. Mannheim 50.— DM Eckrich& Schwarz, Mannheim 50,— DM Neue Rechtsschutz-Versiche- rungsgesellschaft AG, Mhm. 100. DM Ubersetzungsdienst, Mhm. (Bundeswehr) 131,52 DM 3. Organisationen Evangelischer Kirchenchor, Friedrichsfeld 38.— DM 4. Einzelpersonen Ch. Krebs, Mannheim 20. DM Nehring, Mannheim 100. DM Laible, Mannheim 10. DM Dr. med. Wagner, Oberflockenbach 20. DM Dr. K. Watzinger, Mannheim 50.— DM Dr. E. Mach, Ludwigshafen 20. DM K. Buss, Mannheim 10.— DM L. Zöller, Mannheim 10. DM Hildegard Vögele, Mannheim 600.— PM A. Fischer, Mannheim 10. DM Dr. H. Barniske, Mannheim 100. DM N. Engelhard, Mannheim 100. DM H. Schulze-Hartung, Mhm. 10. DM Albert, Mannheim 10. DM R. Sebald, Lampertheim 10. DM Ungenannt 50. DM Ungenannt 20. DM Jos, Seufert, Rentner, Mhm. 10. DM Ungenannt 10. DM Ungenannt 10. DM Ungenannt 15. DM Ungenannt 15. DM Ungenannt 10. DM H. v. B., Mannheim 20. DM Ungenannt 5.— DM ———— Stand am 2. 7. 1959 15 487/32 DM Wiederum herzlichen Dank allen, die mre Verbundenheit mit Berlin durch ein Opfer bewiesen haben. Entschuldi- gen müssen wir uns bei Schwetzingen, das wir neben Weinheim gestern nann- ten. Schwetzingen hat bereits ge- spendet, und es sollte statt seiner Hei- delberg heißen, Die Heidelberger ha- ben aber gestern in ihrer Gemeinde- ratssitzung etwas Großartiges getan. Sie beschlossen einstimmig 2000 DM zu ge- ben und zogen damit an die Spitze der Liste. Weitere Anrufe in der Redaktion: Der Stadtjugendring wird noch 200 DM einzahlen und auch die Mannheimer „Drei Sterne“ Juwelier Braun, Ciolina & Kübler und Pelzhaus Kunze) haben angekündigt, daß sie natürlich„nicht fehlen werden“.(Diese angekündigten Spenden erscheinen aber aus abrech. nungstechnischen Gründen erst in der nächsten Liste.) Tatsächlicher Gesamt- bestand also etwa 18 000 bis 19 000 DM. Nur noch eine„kleine Ecke“, und das Schwetzinger Straße/ Viehhof- und der Die neue Kreuzung Friedrichsfelder Straße zeigt unser Bild. Die Verkehrsegperten meinen, daß sie alles richtig gemacht kaben. Früher hatte die Schwetzinger Straße(Blickrichtung des Fotoreporters) Vorfahrt. Nun hat sie die kreuzende Bundesstraße 37 (Kreuzung in Höhe des Straßenbahnzuges). Die Verkehrsegperten meinen: Das kleine Warnschild im Hintergrund(schwarzer Pfeil) müsse allein genügen, um die neue Regelung verkehrsgerecht anzuzeigen. Das große Warnschild im Vordergrund soll später wie- der entfernt werden. Wir meinen, daß hier ein psychologischer Trugschluß vorliegt: Die Verkehrserperten haben übersehen, daß gesetzt werden! Straßenzug durch die Straßenbahnlinienführung Pflasterung angezeigt wird. Dann folgt ein neuer, asphaltier- ter Straßenteil in Form eines Trompetenhalses(Erweiterung). Wer soll sich aber dort(und in welcken Fahrspuren) beim Ansteuern der Kreuzung aufstellen? Unser Bild zeigt vecht trefflich, wie die Kraftfahrer die Kreuzung dieser Wirklichkeit wird das Warnschild, schwarze Pfeil deutet, auf dieser Unglüchskreuzung recht bald die Signalregelung in Gang und die in Wirklichkeit ansteuern. Und nach auf das der nur zu leicht übersehen— Hoffentlich kann Text:-kloth/ Bild: Steiger Haben die Verkehrsexperten tatsächlich alles richtig gemacht? Diskussion um eine umstrittene neue Kreuzung Gestrenge Paragraphen kontra„Gewohnheitsgefühl“ im Verkehr Aussprache im Polizeipräsidium „Herbe Bürgerkritik an der Verkehrsbehörde“ war ein Artikel überschrieben, den die„MM“-Lokalredaktion am 25. Juni veröffentlichte und der sich mit der neu gestalteten Kreuzung Schwetzinger Straße/ Viehhofstraße/ Friedrichsfelder Straße beschäftigte, ein Knotenpunkt, den wir bewußt„Unglückskreuzung“ nann- ten. Die kritische Frage des„MM“-Lesers K. W. lautete(nach einem tödlich ver- laufenen Unfall:„Wer hat versagt: Der Verkehrsteilnehmer oder die Verkehrs- 8 abteilung im Polizeipräsidium?“ Unmittelbares Resultat des von einem redaktio- nellen Kommentar begleiteten Artikels: Polizeipräsident Dr. Leiber und Stadt- amtmann Christian Claus, Leiter der Verkehrsabteilung im Polizeipräsidium, baten den„MM“-Lokalredakteur zu einer Aussprache über die Angelegenheit ins Präsi- dium. An diesem Gespräch nahm auch Claus“ Vertreter, Oberinspektor Dietzel, teil. Das Ergebnis: Die Verkehrsbehörde sieht die neue Beschilderung an der strittigen Kreuzung nicht nur als ausreichend, sondern auch als„besonders sorgfältig vor- genommen“ an. gute Werk ist vollbracht!-kloth Nehmen wir es vorweg: Die Vertreter der Verkehrsbehörde haben verschiedene gute Argumente vorgetragen. Dennoch können wir nicht in allen Punkten folgen und zustimmen. Was war geschehen? Sehen wir einmal davon ab, daß der tödlich ver- unglückte Kombiwagenfahrer offenbar zu schnell gefahren ist. Wir wiederholen, zu- sammenfassend, aus unserem Artikel vom 25. Juni: Drei präzise Fragen Jahrelang, ja sogar jahrzehntelang, war die Schwetzinger Straße, die den Charak- ter einer Ausfallstraße in Richtung Nek- karauer Uebergang trägt, vorfahrtsberech- tigt. In entsprechender Weise war sie gegen alle Querstraßen gekennzeichnet. Nun, mit der Kreuzungs- Umgestaltung, ist die Bun- desstraße 37 im Zuge der Friedrichsfelder und Viehhofstraße vorfahrtsberechtigt ge- worden.„MM.-Leser K. W. und auch die Redaktion hatten die Meinung vertreten, daß eine derart einschneidende Aenderung nicht so ohne weiteres und über Nacht hätte vorgenommen werden dürfen. Es gibt nämlich, nach unserer Meinung, ein soge- nanntes„Gewohnheitsgefühl“ des Ver- kehrsteilnehmers, auf das bei einschneiden- den Aenderungen Rücksicht genommen werden müßte. Deshalb formulierten wir zur Unglückskreuzung an die Verkehrs- behörde drei präzise Fragen: Sie lauteten: 1. Warum wurde mit dem Tausch der Vorfahrtsregelung nicht gewartet, bis die Lichtsignal-Anlage für die Kreuzung instal- liert und betriebsfertig war?— 2. Wenn aus zwingenden Gründen nicht gewartet wer- den konnte, warum wurde dann nur ein einfaches Warnschild aufgestellt? Warum wurde auf die plötzlich einschneidende Aenderung nicht durch vorübergehende (auffällige) Vor warnschilder auf- merksam gemacht?— 3. Warum wurde die Pressemitteilung vom 11. Juni über die ein- schneidende Aenderung, die dann am 12. Juni in den Zeitungen erschien, von der Ver- kehrsbehörde so spät— nämlich erst zum Aenderungszeitpunkt— herausgegeben? Die Antwort der Behörde 1. Nachdem der Umbau der Kreuzung Schwetzinger- viehhof—-/ Friedrichsfelder Straße vollzogen war, mußten wir auf Grund der Belastungspläne unverzüglich eine verkehrsgerechte Abwicklung an dieser Kreuzung gewährleisten. Dies konnte nur geschehen, indem wir die Schwetzinger Straße unterordneten, nachdem die Zäh- lungen ergeben haben, daß auf der Bun- desstraße 37(Viehhof— Friedrichsfelder Straße) in 16 Stunden rund 15 000 Kraft- fahrzeuge fahren, dagegen aus der Schwet⸗ zinger Straße in Richtung Neckarauer Uebergang nur etwa 3700 Fahrzeuge. Die Kreuzung wurde bekanntlich voll- kommen umgestaltet; während der Bau- zeit waren sämtliche Verkehrszeichen ent- fernt. Somit waren wir direkt gezwungen, eine völlige Neubeschilderung vorzuneh- men. Daß man bei einer solchen Umbeschil- derung gleich die richtige wählt, ist selbstverständlich. 0 2. Normalerweise müßte für die aus der Schwetzinger Straße kommenden Kraft- fahrer das negative Verkehrszeichen(Vor- fahrt achten), das auf der Verkehrsinsel hinter der Rechtsabbiegerspur angebracht ist, genügen. Wir haben aber, um den Kraftfahrer rechtzeitig auf die Verände- rung aufmerksam zu machen, bereits vor der Rechtsabbiegerspur am Ende der Schwetzinger Straße ein großes negatives Verkehrszeichen(Vorfahrt achten) zu- sAtzlieh angebracht. Dieses Verkehrs- zeichen ist für jeden Kraftfahrer nach un- serer Feststellung weithin sichtbar. Wir haben dieses Verkehrszeichen nicht als Transparent anbringen lassen, weil wir es nämlich später wieder entfernen wollen. 3. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß Presse-Mitteilungen von den Verkehrs- teilnehmern, wenn sie zu früh veröffent- Ausweg? licht werden, bald vergessen sind. Im üb- rigen ist es uns auf Grund der laufenden Sofortmaßnahmen, die wir durch die stän- digen Aenderungen in den Verkehrsver- hältnissen treffen müssen, gar nicht mög- lich, alle Maßnahmen, die wir ergreifen, in der Presse zu veröffentlichen. Sehr schnell einig geworden sind wir uns mit Polizeipräsident Dr. Leiber und Ver- kehrsamtmann Claus darüber, daß die Dinge zu Frage und Antwort 3 anders gehandhabt Ost-West-Verkehrsplanung können die ein- heimischen Kraftfahrer mehrfach durch Presseveröffentlichungen gewarnt werden. (Die Journalisten stellen sich hier gerne in den Dienst der guten Sache.) Jederzeit„verkehrsgerecht“ Gestrenger aber war die Meinung der Verkehrsexperten zum Kreuzungsfall selbst. Die Kraftfahrer müssen sich heute unbe- dingt, so sagte Amtmann Claus,„ständig und überall verkehrsgerecht verhalten, wie es Paragraph 9 der Straßenverkehrsordnung vorschreibt.“ Meinte Claus:„Aenderungen hin, Aenderungen her— anders geht es sonst heute nicht mehr!“ Das heißt mit anderen Worten: An jeder Ecke, die ein Kraftfahrer kreuzt, selbst wenn er es tausendmal in einem Jahr tut, muß er immer wieder auf- passen. Wir glauben der Verkehrsbehörde auch gerne, daß sie mit Arbeit total überlastet ist. (Man denke nur an die unzähligen Baustel- len in der Stadt und an die Umleitungen, die darob ständig notwendig werden.) Wir glau- ben auch gerne, daß die Behörde nicht „selbstherrlich“ entscheidet, sondern in kriti- schen Fällen Technischen Ueberwachungs- verein, Verkehrswacht, ADAC, Tiefbauamt usw. zu Rate zieht. Wir glauben auch, daß die Mannheimer Verkehrsexperten oft in anderen Städte fahren, um an Ort und Stelle kritische Punkte nebst den Lösungsmöglich- keiten zu studieren. Wir bestehen aber auch darauf, daß un- sere eigene Feststellung richtig ist: Das Spezialistentum der Spezialisten spezialisiert sich immer mehr! Ihr Fachwissen ist so groß geworden, daß sie jede technisch- planerische Lösungsmöglichkeit aus dem„ff“ beherr- schen. Dabei laufen sie aber Gefahr, sich ge- legentlich von den psychologischen Alltags- gegebenheiten, wie sie der Verkehrsteilneh- mer vorfindet, recht weit zu entfernen. Wer weiß aus diesem Dilemma einen H. Schneekloth Aus dem Polizeibericht: Sturz vom Baugerüst Tödlicher Arbeitsunfall Auf einer Baustelle in der Werfthallen- straße ereignete sich gegen 14 Uhr ein schwe- rer Betriebsunfall. Mehrere Arbeiter bauten das Aufzugsgerüst ab und entfernten gerade Querverbindungen, als das Gerüst zusam- menstürzte. Ein 67jähriger Arbeiter aus Wallstadt und ein 28 jähriger Maurer aus Ilvesheim stürzten herunter und wurden ver- letzt sofort ins Krankenhaus gebracht. Der ältere Arbeiter ist am gleichen Tage an seinen Verletzungen gestorben, der jüngere jedoch nicht in Lebensgefahr. Selbstmord im Kornfeld Auf Sandhofer Gemarkung wurde nach- mittags in einem Kornfeld ein Toter ge- funden, der— das bestätigte ein Abschieds- brief— Selbstmord begangen hatte. Es han- delt sich um einen 37 jährigen Sandhofer Ein- wohner. Die Tatmotive sind noch nicht ge- klärt. Zusammenstoß vor dem Friedhof Kurz nach Mitternacht stieß auf dem Viernheimer Weg ein amerikanischer Per- sonenwagen mit einem offensichtlich be- trunkenen Soldaten am Steuer auf der linken Fahrbahnseite mit einem entgegenkommen- den Pkw zusammen und wurde gegen die Friedhofsmauer geschleudert. Ein mitfahren- der amerikanischer Soldat wurde schwer ver- Schmecken muß es! Und es schmeckt wunderbar rein und gut. Wir meinen das kaltgepreßte. naturreine Vitaquell- Sonnenblumenöl. Versuchen Sie es für Salate und Ge- se, zum Dünsten, Braten und Backen. Die ganze Familie lebt gesund mit Vitaquell-OI aus dem Reformhaus. » Anzeige: letzt und wurde in ein Hospital eingeliefert. Beide Wagen mußten abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von 3500 Mark. Amerikanische Messerheldin Eine farbige Amerikanerin stach aus un- bekannten Gründen in einer Käfertaler Wirt- schaft eine 32jährige Hausgehilfin mit einem Messer in Arm und Brust. Die Verletzte blutete stark, wurde aber nicht schwer ver- letzt; sie konnte nach ambulanter Behand- lung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Täterin wurde sofort von der Militärpolizei festgenommen. Ueber modernen Schulbau s Prach Dipl.-Ing. H. Schmitt Diplom-Ingenieur Herbert Schmitt, der Architekt der Gewerbeschule„Am weihen Sand“, entwarf in einem Vortrag über„mo- dernen Unterricht in modernen Schulen“ in dem von ihm geplanten Haus vor Freunden der Gemeinschaft evangelischer Erzieher den werden können. Bei einschneidenden Aenreadealtyp moderner Schulbaufen. Volks-, derungen im Zuge der nèeuen Mannheimer N g Ober- und Gewerbeschulen müßten in unse- rer Zeit nach verschiedenen, den modernen Grundsätzen der Pädagogik efitsprechenden Gesichtspunkten gebaut werden: Das Volks- schulgebäude, sagte Schmitt, solle möglichst klein sein, damit dem Volksschulkind der von Hause her gewöhnte Maßstab erhalten bleibe. Bei günstigen Bauplatzmöglichkeiten sei der Pavillonstil zu bevorzugen. Darüber hinaus seien die Anlage der Klassenzimmer zur Südseite hin, eine zweiseitige Belichtung sowie eine Querlüftung zu empfehlen. Der Gemeinschaftssinn der Volksschüler könne durch den Einbau einer Versammlungshalle gefördert werden. Schließlich sollten alle Möglichkeiten, die Glas bietet, ausgeschöpft werden. Die Oberschule, meinte der Redner, der seinen Vortrag mit Lichtbildern auflockerte und lebhaft illustrierte, müßte in jedem Falle größer als die Volksschule sein und mehr Sonderräume besitzen. Zu empfehlen seien hier relativ kleine Klassenzimmer und eine eingebaute Turnhalle. Als ideale Ge- werbeschule stellte Schmitt den Neubau in Künzelsau vor. Eine solche Schule müsse ein großes, der Oberschule gleichkommendes Unterrichtsgebäude und ein getrennt stehen- des, fast genau großes Werkstattgebäude haben.— Wohin gehen wir? Freitag, 3. Juli Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„II, Ballettabend“(für die Thea- tergemeinde Nr. 5301 bis 6360); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Der Schulfreund“(Miete F grün, Halbgr. I, freier Verkauf); Studiobühne „Die Boten“ geschlossen. Filme: Planken Großes Haus:„Liebe kann wie Gift sein“; Kleines Haus:„Keine Angst vor scharfen Sachen“; Palast:„Strich durch die Rechnung“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Heiße Küsse— scharfe Schüsse“; Alhambra:„Ver- brechen nach Schulschluß“; Universum:„Der Schäfer vom Trutzberg“; Kamera:„Asphalt- geiler“; Kurbel:„Die Attacke am Rio Morte“; Capitol:„Das Grauen schleicht durch Tokio“; 23.00 Uhr:„Der Dämon mit den blutigen Hän- den“; Alster:„Das Leben zu zweit“; Schau- burg:„Der Spion mit den zwei Gesichtern“; Scala:„Der eiserne Unterrock“. .... muß noch im Krankenhaus bleiben, schwebt Unsere ständige Möbel- Großousstelſung mit den meisten Modellen söddeutschlonds quf einem Plotz zeigt ſhnen mit Eigene rzeugnissen und Einrichtungsgegens inden von cd. 400 föhrenden Hersſellerfirmen den richfigen und spotsamsten Weg zum behoglichen Wohnen und einem gemötlichen Zohouse. Sie werden begeistert sein! 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Im Mittelbau des Schlosses mentale Haupttreppenhaus, der Rittersadl und der anderen großen Scile machen unendlich über inre Dauer wundert, möge hedlenken, daß Kurfürst Carl Philipp elf Jahre(6172030) in seiner Interimswofmung in R I, 1 yarten mußte, his der Mittelbau hezugsfertig den Maler Carolus Vocke hei der Arbeit an einem Deckengemälde im Haupttreppenhaus. Der hayerische Freskomaler Cosmas Damian Asam Hatte für diesen festlichen Vorraum ein viereckiges Decken- Es war das große Abenteuer ihrer Jugend: schreiten die Arbeiten in der Stille fort. Das monu- die Wiederherstellung piel Arbeit. Wer sich war. Unser Bild zeigt orientiert. Ihre Palette Jahrhundert darboten. gemälde in der Mitte und zwei Rundgemdlde an den Seiten gemalt. Das Rund bild auf der Westseite zeigte, wie juno dem Aelus he ſiehilt, alle Winde blasen und den Aeneas Schiffbruch erleiden xu lassen. Wie die Deckengemalde mußten auch Paul Egells Stuckarbeiten mühevoll mit Hilfe von geretteten Teilen reproduriert werden. Die Deckengemülde sind genau an dem Aufbau der Gemalde Asams zu dlem gesetzten Eindruck, den die Originalgemälde in unserem pvirhet zunchst noch sehr neu im Vergleich Bild: Robert Häusser Fließend— und Einzelheiten sehr genau und ausführlich schildernd— berichtet der jetzt 79 jährige weißhaarige Mannheimer Georg Reibel das große Abenteuer, das er in jungen Jahren erlebte: Um die Jahrhundert- wende war er dabei, als zum erstenmal grö- Bere deutsche Truppenverbände nach Ueber- see verschifft wurden, die in Ostasien gegen den„Faustbund“ der„Boxer“ kämpfen soll- ten, dessen Anhänger glaubten, die Verhält- nisse in China würden sich bessern, wenn sie alle Fremden aus dem Lande jagen. Die„Bo- xer“ belagerten die Gesandtschaften der europaischen und amerikanischen Staaten in Peking. Die Belagerten versuchten zuerst, sich selbst ihrer Haut zu wehren und bildeten Leibwachen für die Frauen und Kinder. Als das aber nicht mehr genügte, um die Sicher- heit im Land zu gewährleisten(am 20. Juni 1900 wurde der deutsche Gesandte von Ket- junge Mannheimer kämpften einst gegen die„Boxer“ Am 3. Juli 1900 schwamm das erste Expeditionskorps nach Ostasien/ 19 Mannheimer waren dabei teler ermordet), wurde ein internationales Expeditionskorps aus Freiwilligen gebildet. Dazu meldeten sich auch eine Reihe von Mannheimern, die am 3. Juli die große Fahrt nach China antraten. Georg Reibel(später wurde er Bank- beamter) war damals Hornist in der dritten Kompanie des kaiserlichen Seebataillons. Er erinnert sich noch an die Unteroffiziere Gramlich und Horn, die der Gesandtschafts- wache angehörten, die in Peking stationiert war. Als der Aufstand der Boxer ausbrach, eroberte Horn die erste chinesische Fahne, die in Berlin dem Kaiser gezeigt wurde, der ihn mit dem Verdienstkreuz am schwarz-weißen Bande auszeichnete. Als das Expeditionskorps— rund 20 000 gut ausgerüstete aktive Soldaten und Reser- visten— in die Kämpfe eingriff, wurde der Aufstand der Boxer systematisch niederge- Mitglieder: Zwei Städte und ein Landkreis Erfreuliche Zwischenbilanz der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Ueber ein halbes Jahr besteht nun in Mannheim die„Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit“. Sie wurde am 27. Oktober 1958 gegründet(112 Gründungs- teilnehmer hatten sie damals aus der Taufe gehoben) und am 1. Dezember billigte die Mitglieder versammlung im Kulturhaus Lud- wigshafen den vorgelegten Satzungsentwurf. In der kurzen Zeit ihres Bestehens hat nun die Gesellschaft eine beachtliche Aktivität entwickelt. Durchgeführt wurden in der Be- richtszeit 28 Veranstaltungen mit befreun- deten Organisationen— Kirchen, Gemeinden, Jugendgruppen und Volkshochschulen und mit insgesamt 3000 Teilnehmern. Sechs Wochenend-Jugendseminare in Mannheim, Lambrecht/ Pfalz, Waldmichelbach und Nek- Kkarsteinach(Themenkreise: Fragen der To- leranz und das Verhältnis Israel— arabische Staaten) wurden von der Gesellschaft unter- stützt. Rezitationsabende über„Jüdisch- deutsche Dichtung in der Emigration“ mit Lotte und Thilo Röttger in Weinheim und in Worms hatten Rekordbesuche. In Mann- heim, Heidelberg, Ludwigshafen, Hemsbach und Sandhausen wurden acht Filmabende Mensch und Statistik ori on or Gurren „Der Mensch in der Statistik— Trost oder Beangstigung?“ heißt das Thema, zu dem Professor Dr. Rudolf Gunzert von der Universität Frankfurt/ Main und Direktor des Statistischen Amtes Frankfurt, am Freitag, 3. Juli, 20 Uhr, in der Kunsthalle sprechen wird. Die Statistik ist für viele zu einer neuen Autorität geworden. Professor Gunzert Will versuchen, die Frage zu beantworten, Welche Möglichkeiten die Statistik der mo- deren Industriegesellschaft in die Hand gibt. Professor Dr. Gunzert war Schüler und Mitarbeiter von Professor Dr. Sigmund Schott im Statistischen Amt Mannheim und„Wohl- kahrtsrat“ in der Stadtverwaltung, bevor er in Frankfurt die Leitung des Statistischen Amtes übernahm. 0 veranstaltet, die von nahezu 1900 Personen (rund 1500 davon waren Jugendliche) besucht wurden. Gute Besucherzahlen wurden auch bei Veranstaltungen der„Woche der Brüderlich- keit“ registriert. Bei einer der repräsentati- ven Hauptveranstaltungen dieser Woche in der Mannheimer Wirtschaftshochschule wa- ren z. B. 400 Teilnehmer anwesend. Der Gesellschaft gehören heute 175 Mit- glieder an. Die Städte Mannheim und Worms sowie der Landkreis Worms sind korporativ beigetreten. Die Gesellschaft hofft nun auf den korporativen Beitritt weiterer Organi- sationen, so da sind Gewerkschaften und Parteien. In einem Zwischenbericht der Ge- sellschaft wird besonders hervorgehoben, daß zu sämtlichen Stadt- und Kreisjugend- ringen im Gebiet der Gesellschaft, ebenso aber auch zu politischen Jugendorganisatio- nen und Jugendsozialwerken gute Kontakte bestehen. Neuerdings zeichnet sich auch eine fruchtbare Zusammenarbeit mit studentischen Organisationen ab.. Voraussetzung einer systematischen Ar- beit in der Zukunft ist eine ausreichende Finanzlerung. Hier aber mangelt es der Ge- sellschaft an einer soliden Grundlage. Große Industriefirmen als fördernde Mitglieder fehlen vorläufig noch. Das Tätigkeitsfeld der noch jungen Ge- sellschaft liegt hauptsächlich im Gebiet der früheren Kurpfalz. Hier hatte der Kurfürst Karl-Ludwig im Jahre 1652 durch die„Ju- den-Privilegien“ in seinem zerstörten und entvölkerten Land eine für jene Zeiten bei- spiellose Freizügigkeit für Juden geschaffen. Damals entstanden in Mannheim und in der ganzen Pfalz blühende jüdische Gemeinden. 1932 zählte die jüdische Gemeinde Mannheim 6000 Seelen, die Heidelberger Gemeinde 2500 und die fast tausendjährige Wormser Ge- meinde 1500. Heute gibt es im Land Rhein- land-Pfalz nur noch 250 jüdische Mitbürger. Die Mannheimer Gemeinde ist auf einen winzigen Bruchteil ihrer früheren Mitglie- derzahl zusammengeschrumpft. D. Pr. worfen. Die deutschen Truppen kämpften in 18 Gefechten gegen reguläre chinesische Ein- heiten und in 15 Schlachten hatten sie Auf- ständische zum Gegner. Namen wie Taku, Tientsin, Poatingfu, Langfu, Große Mauer, Niang tse konau und andere später bekannt gewordene Gefechtsorte sind dem alten Herrn heute noch geläufig. Schließlich war diese weite, interessante und ihm viel Neues zeigende Fahrt nach China das große Aben- teuer seiner Jugend. Mit ihm zusammen— auch daran kann er sich noch gut erinnern— führ auch der Hof- koch, Küchenmeister und Bahnhofswirt Al- bert Bossert nach China, der heute Ehren- Vorsitzender des Mannheimer Verbandes der Köche ist. Er und die übrigen Mannheimer— Georg Reibel erinnert sich an neunzehn— kamen alle gesund aus China zurück. Sie hatten unter Graf Waldersee— für den Al- bert Bossert kochte— mit dem damals neu- eingeführten Karabiner 98 gekämpft und bei Tientsin General Seymour geholfen. Dessen Kommando„The Germans to the front“ ist bekanntlich in die Geschichte eingegangen. Aus China zurückgekehrt, brachte es Georg Reibel bei den„110ern“ zum Kompaniefeld- Webel. Im ersten Weltkrieg wurde er dann dreimal verwundet. Heute— mit der Gedenk- münze der Ostasienkämpfer ausgezeichnet— frischt er seine Erinnerungen an jene beweg- ten Tage mit anderen Mannheimern immer einmal gern wieder auf, die damals mit dabei waren oder in anderen Erdteilen deutsche Uniform trugen und dann die Mannheimer Ortsgruppe des Verbandes ehemaliger Schutztruppler gründeten, die erst vor kur- zem ihr goldenes Jubiläum feierte. Sto Termine Pommersche Landsmannschaft: 3. Juli, 17 bis 18 Uhr, Uhlandschule(Lehrerzimmer), Sprechstunde.— Die für 4. Juli vorgesehene Versammlung fällt aus; nächste Versammlung am 25. Juli. Bundesluftschutzverband— Ortsstelle Mann- heim: 3. Juli, 20 Uhr, N 7, 13/15(Columbus- haus), Fortsetzung dr Vortragsreihe. Reichsbund, Ortsgruppe Lindenhof: 3. Juli, 20 Uhr, Weinhaus„Vorreiter“, Rheinaustr. 6 (am Gontardplatz), Mitglieder versammlung. Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: Beratungsstunde am 3. Juli, 18 bis 20 Uhr, Sickingerschule,. U 2. Leseabend zu dem Thema„Die Tretmühle“ am 3. Juli um 21 Uhr im Espresso-Cafèe am Ring(Ecke Freßgasse); es wird aus Werken von Tucholsky, Kästner u. a. gelesen. TV„Die Naturfreunde“ Mannheim: 5. Juli Bezirkstreffen in Schwetzingen; letzte An- meldemöglichkeit am 3. Juli im Gewerkschafts- haus bei P. Erfurth. Blaues Kreuz: 3. Juli, 20 Uhr. Augarten- straße 42(Stadtmission) offener Abend. Wir gratulieren! Johann Bechtler, Mann- heim, Rheinhäuserstraße 83, wird 77 Jahre alt. Frau Weber, Mannheim, Zellerstraße 56; Ro- bert Krump, Mannheim- Gartenstadt, Langer Schlag 22, vollendet das 80. Lebensjahr. Gol- dene Hochzeit können die Eheleute Philipp und Barbara Keilmann, Mannheim Almenhof, Brentanostraße 25; Wilhelm Müller und Luise geb. Schad, Mannheim, Waldparkstraße 13, feiern. Richard Wagner, Mannheim, Pump- werkstraße 52, kann auf eine 40jährige Tätig- keit bei Firma Pfälzische Mühlenwerke zu- rückblicken. Meitere Lokalnachrichten Seite 6 Anzüge im Geschmach unserer Zeit: vortrefflich im Sitæ bewährt durch Oualität 5 Helle Sommer-Anzüge luftig 119. 149. 179. 198. leichle P opeline Mantel 49 65. 89. 109. 45 SEKIiidoNes RAUS IN MANNHEIM 5117 1890. 05 1.8 Am Familieneinkaufstag, 8Samsta g, den 4. Juli 1959 durchgehend bis 18 Unr geöffnet. 1 Sslände. Offiziel FVolkstümliche Fest durch Ober Selte 8 MORGEN Freitag, 3. Juli 1959/ Nr. 149 Emsiges Leben herrscht im Ludwigshafe- ner Ebertpark: Zelte richtet, denn das Parkfest beginnt it Wochen und Monaten hat it dem Festausschul nun wird es ernst. Ebertpark zu tun Neuerung fest: Di“ den, sind i mach Regen hoffe aber, haben“, sagte Böhn vom Ve gezeigt, und die Wetterp S Vorbereitet, n Gelände im It erfreut eine sind befe gt Wor- 3 Wir Mit einem Standkonzert Sters Armonie“ 0 ttage am Sams 16 Uhr, ai latz. Um 16.15 Uhr kolgt der Staff und Höheren Schulen vom Goerdeler 7 um 17 Uhr fahren die Wagen der Von der Ke Im-St 1 1 5 Wird dann ur n 20 Uhr das irgermeister Dr. Hans Klüber und Dr. Ludwig Strehl, den Vorsitzenden des Verkehrsvereins, eröffnet. Am Sonntag beginnt der Jugend- Städte- Kampf im Ringen zwischen Ludwigshafen und Mannbeim um 9 Uhr, um 10 Uhr folgt der Städtekampf Luxemburg-Ludwigshafen. Die Spielmannszüge von Dirmstein, Grünstadt, Mannhei aldhof, Frankfurt- Hochheim und Ludwigshafen-Oppau veranstalten einen Sternmarsch und anschließend(14.30 Uhr) einen Wettbewerb im Ebertpark. Ab 16 Uhr iSt ein Windhunderennen und zugleich in der Konzertmuschel ein„Pfälzer Nachmit- Letzte Brückensperrung über das Wochenende Heute nacht beginnt die hoffentlich letzte Sperrung der Rheinbrücke zwi- schen Mannheim und Ludwigshafen. Von 24 Uhr bis Montag früh um 5 Uhr ist die Brücke für jeglichen Kraftfahr- zeugverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Autobahnbrücke bei Sandhofen- Frankenthal und die Rhein- brücke bei Speyer. Ortskundige können auch die Fähre bei Altrip benutzen, deren Kapazität jedoch ziemlich be- schränkt ist, so daß sich in den Haupt- verkehrszeiten Wartezeiten ergeben können. Die Fähre verkehrt natürlich nicht mehr nach Einbruch der Dunkel- heit.) Wie bisher fahren die Straßen- bahnen bis zu den Brückenköpfen, 80 daß die Fahrgäste zu Fuß die Brücke überqueren können. Sie ist für Fuß- gänger, Radfahrer und schiebende Mo- pedfahrer frei. Mace Wieder einmal: Ludwigshafener Parkfest Reichhaltiges Sieben-Tage-Programm/ Zur Eröffnung Standkonzert tag“ mit Trachter gen und den„Pf Sehen. gruppen, Mundartdichtun- zer Weinkehlchen“ vorge- Besonders grog und prächtig soll in die- sem Jahr das Feuerwerk werden, das am Montag. 2 Uhr, abgebrannt wird. Am Mittwoch gibt es einen Nachmittag für die gungen und Theaterauf- bühne Kurpfalz“), fer- auf der Freilichtbühne Rollschuh- Vorführungen 8p„Von der Rheinschanze Grohßstadt“ heißt das Motto der Unifor- men- und Trachtenschau(20 Uhr im Fest- zelt). Das zweite Wochenende beginnt am Frei- Juli), 20 Uhr, mit dem„Großen Heimatabend“, bei dem viele Hei- 1 8 Zur matdichter und-humoristen mitwirken. Am Samstag wird das Endspiel des Handball- turniers ausgetragen(144 Uhr), der Hand- harmonika-Klub konzertiert(16 Uhr), und die Illumination des Parkes(21 Uhr) wird durch Musikdarbietungen und Bootsvorfüh- rungen auf dem Parkweiher ergänzt. Am Sonntag tritt der Motorsportklub Ludwigs- hafen gegen den Deutschen Meister aus Phi- lippsburg zum Motorrad- Fußballspiel an (10 Uhr). Dem Jugendvergleichskkampf im Reiten Mannheim— Ludwigshafen(13.30 Uhr) schließen sich Vorführungen des Reit- und Fahrvereins an. Die Städtische Straßenbahn gibt für die Dauer des Parkfestes Fahrscheine zum Preise von 80 Pfennig aus, die für die Hin- und Rückfahrt ohne Begrenzung der Ein- und Umsteigestellen gültig sind. Wegen der Brückensperre muß am Samstag und Sonn- tag die Rheinbrücke zu Fuß passiert werden, die Anschlußbahnen stehen dann am Brük- kenkopf bereit. gebi Besuchs- und Studienfahrt nach Toulon Erste Reise im August/ Anmeldungen erbittet Stadtjugendring Mannheim hat eine neue Partnerschaft geschlossen, und zwar mit der südfranzösi- schen Hafenstadt Toulon. Daß es nicht bei gegenseitigen Freundschaftsversicherungen und Besuchen von Verwaltungsbeamten blei- ben soll, betonte Oberbürgermeister Dr. Reschke bereits vorgestern in seiner Presse- konferenz. Geplant war als erstes ein gegenseitiger Jugendaustausch, jedoch teilt der Geschäfts- führer des Stadtjugendrings, Bernd Floeck, hierzu mit, daß er zum ersten Mal 1960 statt- finden kann, weil erst dann genügend Aus- tauschpartner auf französischer Seite zur Verfügung stehen werden. Es heißt in einer Mitteilung des Stadtjugendrings:„Um jedoch schon in diesem Jahr eine erste Begegnung zu ermöglichen, wollen wir mit Hilfe unserer Mannheims Kaffeehäuser in zwei Jahrhunderten Von C. H. Achenbachs erstem Kaffeehaus in D 2(1766) zum„Palastcafé Rheingold“ an den Planken Daß wir in diesen Tagen dem Café Kossen- haschen einen Nachruf widmen mußten, gab Veranlassung, einmal einen Blick auf die Ge- schichte des Mannheimer Kaffeehauses über- Haupt zu werfen; sie ist noch nicht geschrie- ben und wird wohl auch nicht geschrieben werden, denn ein so berühmtes Kaffeehaus- Wesen wie Wien haben wir nicht aufzuweisen. Dennoch gibt es auch auf diesem Gebiet lie- benswerte Erinnerungen. Bei den Mannheimer Bürgern Haren die Kaffeehäuser schon im 18. Jahrhundert recht beliebt. Man traf sich dort zum Karten- und Billardspiel, zu geselligen Gesprächen oder zur Zeitungslektüre, Handelsleute bespra- chen ihre Geschäfte, und im unruhigen Jahr 1848 wurde wohl auch beim Kaffee politisiert. Als Mannheims ältestes Kaffeehaus gilt das von Carl Heinrich Achenbach in D 2 errich- tete; dafür hatte er 1766 von der kurfürstli- chen Hofkammer die Konzession erhalten, „lauter ehrbare und angesehene Personen“ zu bewirten. Auch nachdem der Hof nach München gezogen war, fanden sich hier noch die Angehörigen des Beamtenadels mit dem Bürgertum zusammen. Das Haus an der Plankenscke, inzwischen in den Besitz von Casimir Achenbach überge- gangen, wurde später Sitz der Casino-Gesell- schaft, jener geselligen Vereinigung, die zur Allgemeinen Zufriedenheit und auch zu der des Kaffeesieders Achenbach blühte und ge- dieh. Dann gab es wegen der Frage der Zu- lassung oder Nichtzulassung von Damen eine Spaltung. Das„Casino“ ohne Damen blieb, während das„Museum“ mit Damen, Lese- kabinett und musikalischem Konservatorium sich im gräflich Hillesheimschen Palais in R 1 niederließ. Nach sechsjähriger Trennung wur- den die beiden Gesellschaften auf Wunsch des Großherzogs unter dem neuen Namen„Har- monie“ wieder vereinigt. Es fehlte in Mannheims Vergangenheit kei- neswegs an Gegnern des Kaffeehauses. Da War gegen Ende des 18. Jahrhunderts der po- pulär-medizinische Berater Dr. Mai, der— allerdings umsonst— gegen den„in langen wohllüstigen Zügen“ geschlürfte Kaffee eiferte,„die Giftquelle aller Uebel und ver- derblichen Laster“. Trotzdem erfreuten sich die Kaffeehäuser steigenden Zuspruchs, und, scharfer Verbote ungeachtet, wurde auch hie und da ein Glücksspielchen riskiert. Das Auf- stellen von Billards war den Kaffeewirten vorbehalten, deshalb protestierten sie heftig, als die Regierung dem Wirt zum„Pfälzer Hof“ im Jahr 1791 ein Billard für sein Gast- haus genehmigte. Die Zeit der Kaffeesieder, die noch die gebrannten Bohnen in einem Messingmörser zerstampften und in einem großen Topf überbrühten, ist längst dahin, Die elektrische Kaffeemühle und die Espresso-Maschine ha- ben Einzug gehalten. Was dazwischen liegt, die Geschichte des Kaffeehauses im 19. Jahr- hundert, steht im Zeichen einer geruhsamen Entwicklung, des Zusammenwachsens von Konditorei und Café. Vor hundert Jahren verzeichnet der Mannheimer Adreßkalender ganze acht„Caffetiers“, aber doppelt so viele Zuckerbäcker, wie die Konditoren früher schlicht hießen. Die Namen Herrdegen und Thraner sind die bekanntesten. Ein halbes Jahrhumdert später, zur Zeit des Stadtjubilaums 1907, gab es noch die Hofkonditorei Fauth gegenüber dem Rosen- garten, die Cafés Lederer in O 7, Meyer in O 5, Valentin in NI und Waldbaur in Qu 1, also jedenfalls an den Hauptgeschäfts- straßen. Die noch bestehenden Konditoreien aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg las- sen sich an den Fingerm einer Hand abzäh- jen; sie sind fast alle in der Nähe des Markt- Platzes. Die Blütezeit des Manmbeimer Kaffee- hauses war zwischen den beiden Welfkrie- gen. Da gab es Konzert-, Tanz-, Billard-, Zeitungs- und Damencafés, sogar eine Art Literatencafé. Bei Müller-Lederer in O 7, eine Treppe hoch, trafen sich jeden Nach- mittag Künstler aller Art, Maler, Bildhauer, Sänger, Musiker, Theaterleute und Schrift- Steller. Zuflucht für rubebedürftige Rathaus- beamte war nach dem Mittagessen das Café Valerutm im Kaufhaus,. An den Planken klorierten als Konzertcafé Belbe, Wien, Börse und als größtes des Palastcafé an dessen Stelle in O7 jetzt ein Kaufhaus steht. Es war das einzige, dessen Entstehungszeit vor dem ersten Weltkrieg liegt, in jener Zeit, als das „Karl Theodor“ in O 6 noch ein Konzertcafé war und im Café Bristol in D 3 auf jedem Tisch ein Repertoireverzeichnis des Kapell- meisters lag. Dort konnte man unter weit über tausend„Musikpiecen“ wählen und zum Mokka die Toselli-Serenade oder das Großmütterchen bestellen. Zu Beginn hörte man unweigerlich einen Marsch von Fué'ik, bearbeitet für Salonorchester, und als Höhe- punkt des Abends ein großes Opernpotpourri, zwischendurch— als Gipfel der Frivolität die neuesten Operettenschlager, denn schräge „Musk“ gab es damals noch nicht. Um auf das Palastcafé zurückzukommen: Seine Geschichte war wechselvoll. Ursprüng- lich war es das Café Rumpelmayer, dann hieß es„feiner“ Grand Café, im ersten Welt- krieg wurde es patriotischerweise in„Café Hohenzollern“ umgetauft, verwandelte sich nachher in Palastcaféè und schließlich in Pa- lastcafèé„Rheingold“. Dort waren immer erstklassige Kapellen und Schauorchester verpflichtet. Dort entstanden auch de Je- kami-Abende. Viel Glanz ist dahin, viel Talmi ist ge- kommen. Am besten gefällt es dem Chro- nisten noch in den kleinen musikfreien Kaffeehäusern der Stadt. Hier ist man kon- servativ, hier darf man's noch sein. Sollte eine Musikbox aufgestellt werden, verlassen alle Stammgäste weinend das Lokal, um es nie wieder zu betreten. W. N. Freunde in Toulon in der Zeit vom 1. bis 15. August eine Besuchs- und Studienfahrt in unsere südfranzösische, am Mittelmeer gele- gene Patenstadt durchführen. Der Aufent- halt in Toulon wird zehn Tage dauern und reichlich Gelegenheit geben, die schöne Um- gebung mit ihren herrlichen Buchten ken- nenzulernen. Sonderfahrten werden die Gruppe in die Umgebung führen. Die Ge- samtkosten werden bei zirka 200 DM für Fahrt, Unterkunft, Verpflegung und Ver- sicherung liegen.“ Außer den jungen Menschen, die sich für einen gegenseitigen Austausch schon beim Stadtjugendring gemeldet haben, können sich noch weitere Interessenten im Alter von 186 bis 25 Jahren für die Jugend- Studienfahrt anmelden. Kenntnisse der französischen Sprache werden nicht vorausgesetzt. Anmel- dungen sind möglichst umgehend beim Stadt- jugendring Mannheim, E 4, Zimmer 70, unter Anzahlung von 20 DM abzugeben. Es wäre wünschenswert, wenn sich an dieser ersten Fahrt recht viele junge Mann- heimer beteiligen würden. Nicht nur der wirklich niedrige Preis und das in Aussicht stehende herrliche Erlebnis sollten zur Teil- nahme verlocken. Es geht auch darum, der Jugend in Toulon und den Erwachsenen unsere Aufgeschlossenheit zu beweisen! -kloth Antiquitäten und Schmuck Neueröffnung in der Freßgasse Mit hellblauer Seidentapete ist das kleine Eck-Ladengeschäft in P 4 ausgeschlagen, das heute eröffnet wird. Der geborene Köl- ner I. P. Krings, Antiquitäten- und Juwelen- großhändler in Bonn und Stuttgart, eröffnet erstmals in Mannheim ein Antiquitäten- und Schmuckgeschäft. 16 Meter Schau- fenster front bieten den Kennern stilvoller Möbel, alter Porzellane und edlen Schmucks reichlich Gelegenheit, die teils sehr kost- baren Stücke zu studieren. Ein Gemälde des Pfälzers Heinrich Bür- kel, zwei echte Benedetto Luti, eine frän- kische Schnitzerei aus dem Riemenschneider- kreis, eine italienische Marmormadonna aus dem frühen 16. Jahrhundert und geschnitzte oder farbig eingelegte Möbel des 18. Jahr- hunderts bilden die repräsentativen Stücke des Hauptraums. Daneben sind besonders reich ältere Frankenthaler, Nymphenburger und Meißener Porzellane vertreten. 5 Der kleinere,„blaue“ Eckraum ist ganz dem Schmuckverkauf vorbehalten. Moderne Brillantringe und-broschen werden neben echten alten oder antik gearbeiteten Stücken gesondert angeboten. Es ist ein Angebot, das sich auf dem Mannheimer Antiquitäten- markt sehen lassen kann. J. B. —— Heimattreffen der Tuchstadt Forst(Lausitz): Da viele Forster heute im badisch-pfälzischen Raum leben, wird auf das Treffen am 4. Juli in 2175 Landauer Festhalle aufmerksam ge- macht. unser guter Vater, Herr fahrungen gewidmet. Freitag, 3. Juli 1959 Hauptfriedhot Edelmann, Dieter(Kind) Helmholtzstraße Haaf, Katharina, E 6, 111 Fahlbusch, Maria, Sophienstraße 10 Reichert, Friedrich, Marienburger Angst, Otto, Traitteurstrage 36 Krematorlum Friedhof Sandhofen 5 Nawrot, Eva, Dorfstraße 83 1 Friedhof Rheinau Czado, Antonie, Auf dem Kegel 143 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Ohne Gewähr Am 1. Juli 1959 verschied unerwartet, im Alter von 75 Jahren, unser im Ruhestand lebender, langjähriger Prokurist, Herr Jean Haybach Ueber 5 Jahrzehnte hat der Verstorbene dem Unternehmen in vorbild- licher Pflichterfüllung seine ganze Schaffenskraft und seine reichen Er- Bestattungen in Mannheim Straße 0 Rauck, Karl, Seckenheimer Landstraße 220 11 1 Wir trauern um einen Mann von aufrechtem und Hilfsbereitem Wesen, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Geschäftsleitung der Rhenus Gesellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei m. b. H. Anzeigen- Hier können Sie Anzeigen zu Annahmestellen: Morchfeldstraße 97 Beerdigung: Samstag, 4. Juli 1959, 10 Statt Karten Allen, die meiner lieben Schwester danke ich von Herzen. Dank gesagt. Mannheim, den 3. Juli 1959 Mein herzensguter Mann, unser lieber vater, Bruder und Onkel, Herr gegangen. Mhm. Rheinau, den 3. Juli 1959 Dänischer Tisch 32 Beerdigung: Freitag, den 3. Juli Rheinau. Plötzlich und unerwartet ist am 1. Juli 1959 mein lieber Mann, a Carl Schäfer Bundesbahn-Obersekretär i. R. im Alter von 55 Jahren für immer von uns gegangen. Mhm.,- Neckarau, den 3. Juli 1959 Emilie Ehmann Fernmeldeobersekretärin die letzte Ehre erwiesen und ihre Teilnahme bekundet haben, Besonders danke ich Herrn Oberpostdirektor Braun und dem Vertreter der Deutschen Postgewerkschaft für ihre tröstenden Worte. Frau Dr. Horlacher sel, für die liebevolle Betreuung En i rr Luise Ehmann Hans Tröster ist am 1. Juli 1959 nach langer Krankheit für immer von uns In stiller Trauer: Käthe Tröster geb. Hanselmann Walter Tröster und Familie nebst Angehörigen 1959, 14 Uhr, im Friedhof Rusch zur Reise Anzug gereinigt, qufgedämpft im Kleidetbad n ur 4,90 OM! Vollreinigung i l 8 regelt die Eu ti ller Fr r 5 Anzug gereinigt 4 Frau Hedwig Schäf b. Seit 8„ Darmtötigkelt N 1 8 nachbehandelt, guf besonders 4 Uhr, Friedhof Neckarau. gebügelt in der angenehme Weise. Auch in a 5 vollendeten hartnäckigen Fällen. Einfach kalt gufgleßenl Kein Durch- sieben oder Abseihen mehr. packung mit 24 aufgußbeuteln D 2,93) im allen Apoth. und Drogerien erhältlich. 6,0 DM Drogerie Waldmann, Lindenhof, Meer- Wiesenstraße I; Rheingold-Dreg. Schmitz, Kütertal-Ssüd; Hansea-Drog. Wolter Erle, Zeppelinstraße 47 Vater, Sohn, Schwieger- 248 Seiten Pressestimmen Lesestoff. Todesanzeigen kür die Montag-Ausgabe ert Originol-Torifpreisen oufgeben. 1 9.00. 2 180.30 Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, 8 1 1120 Hogencuet Straße 22 13.00 3 Heidelberg; Heidelberger ſagebloft 14.00 Houptstroße 45 Kötertal: Jokob Geiger, Am Hoſtepunkt 5 Ladenburg-NMeckort Hons Schmieg Ladenburg, Sievertstroße 3 1 13.30 tocwigshofen: Geschöftsstelle Mocnbeimer Morgen. Amtsstroße 2, Tel. 6 27 68 Stadt Mannheim WM ane dN N Mone E im Rück gebäude. R I. 12/13. entgegengenommen. MRC N werden am Sonntag dis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner aummmeimer N Anzeigen-Abteilung mannheim in sage und schichte Volkstümliche Erzählungen von Gustav Wiederkehr Ganzleinenband mit mehrfarbigem Schutzumschlag, Text und 28 ganzseitigen Kunstdrucktafeln, Format 145& 220 mm, 9,80 ON Die geschichtlich fundierte Erzählung faßt den Leser an der Stelle, wo alle Fäden seines Erlebens zusammenlaufen: in der Herzmitte seiner Persönlichkeit. Für geborene und zugewan- derte, junge und alte Mannheimer ist dieses Buch ein idealer Es ist nicht zuviel gesagt: das Buch gehört in jedes Mann- heimer Haus. Aber auch die in der Nachbarschaft Mannheims Lebenden finden darin viel sie direkt Angehendes. Der Verlag hat sich mit der Wiederauflage des längst ver- griffenen Werks ein hohes Verdienst um das historische Be- wußtsein Mannheimer Bürger erworben. Allgemeine Zeitung Die alten Mannheimer werden es mit Genuß lesen und sich an Verlorenes erinnern; wer aber im Begriff ist, erst Mann- heimer zu werden, könnte sich keine bessere Einführung in die Geschichte seiner neuen Heimat wünschen als dieses Buch, das sich auch für den heimatkundlichen Unterricht in den Schulen hervorragend eignet. Erhältlich in allen Buchhandlungen sowie bel 0 VERLAG DR. HAAS MANNHEIM R 1, Mannheimer Morgen Rhein- Neckar- Zeitung Badische Volkszeitung 6 E bie k daran, d nuar/ Fel Siebenja die Tat dieses F schnell Produkt. arbeitet mit eine wie nier Impulse Chrustsc Zwang, weitere in Richt Mensche moderns kühren. neue Ka Industri plexität den and die Ein an nur samtkor Die e beruht e tischen anlagen Allein fassende beweist, entschei lichen stehen e nenrech Rohstof! und Ve Fabrika gelegt u macht. werden, geschalt beitskré möglich Die 1 scheut, onalöko zweckm rung un durchzu noch im U. a. die Reynole und Le Russe 1 Unter schen absolute ten Kos modern wohl ar anwend Sibirien diesem die Sta den. Da rung d als auc betriebe schaftli. triebswy Industr Sowjeti Aller neuen S dritten Spiel. I Bass 80 rien nei sich get Schwer. hm Ei. arden kast 700 dienen Hütten richtun, Wissens hervor. werden Akaden placiert bleme Moskau wirklich 1 Bon ministe Klärt, schen E in eine ihn ein nover Wagen die Ko niedere müsse. Plan d. kes for nover Lassun⸗ 5 149 t in ele- ent- und Im- en- die Ge- für er- für eim sich 1 16 hrt hen nel- dt ater an nn- der icht eil der nen loth 88e dine gen, C61 len- net en- au- er Icks ost- zür⸗ än- ler- aus tzte ihr- icke lers ger anz rne ben ken das en- . B. itz): Juli ge- schaftli Fr. 1/ Freitag, 3. Juli 1959 Nr. MORGEN Seite 7 chrustschow verfolgt seine Mammutpläne Die Wissenschaft im Dienste des Siebenjahresplanes/ Großraumwirtschaft des Ostblocks Die Russen setzen offenbar alle Energie daran, den auf dem XXI. Parteitag im Ja- nuar/ Februar dieses Jahres beschlossenen ſahresplan für die Periode 1959/65 in I Tat 1 So weit auch die Ziele dieses Programmes gesteckt sind und 80 schnell auch konkrete Ergebnisse in der Produktion erzielt werden sollen, Moskau arbeitet an den Details der Planrealisierung mit einer wissenschaftlichen Gründlichkeit wie niemals zuvor, Das sind nicht nur die Impulse eines einzelnen Mannes, etwa Nikita Chrustschowis, sondern der unabdingbare Zwang, alle neuen Projekte, besonders die weitere Verschiebung der Industrialisierung in Richtung Osten mit einem Minimum an Menschenaufwand und deshalb mit den modernsten Mitteln der Technik durchzu- kühren. Es sollen nicht nur auf dem Papier geue Kapazitäten erscheinen. Die sowjetische industrie hat einen solchen Grad von Kom- plexität erreicht und die Koordinierung mit den anderen Volksdemokratien ist so bis in die Einzelheiten festgelegt, daß Stockungen an nur wenigen wichtigen Punkten die Ge- gamtkonzeption in Gefahr pringen. 5 Die ganze Planung für die Jahre bis 1965 beruht auf einer Inventarisierung der sowWje- tischen Rohstoff vorkommen und Industrie- anlagen von lückenloser Vollständigkeit. Allein schon die Tatsache, daß diese um- fassende Inventarisierung angeordnet wurde, beweist, daß der Kreml vor einer wirklich entscheidenden Etappe seiner wirtschaft- lichen und industriellen Entwicklung zu stehen glaubt. Mit Hilfe modernster Elektro- nenrechner werden die Relationen zwischen Rohstoffbasis, Verarbeitung, Endproduktion und Verbrauchszone bestimmt, unrentable Fabrikationen eventuell verlagert oder still- gelegt und neue Placierungen ausfindig ge- macht. Es sollen Fehlinvestitionen vermieden werden, unnötige Transportleistungen aus- geschaltet und die Zahl der benötigten Ar- beitskräfte und Fachleute so niedrdig wie möglich gehalten werden. Die russischen Planer haben sich nicht ge- scheut, einige Gruppen amerikanischer Nati- onalökonomen einzuladen und mit diesen die zweckmäßigsten Methoden der Inventarisie- rung und Auswertung der gesammelten Daten durchzusprechen. Diese Diskussionen sind noch im Gang. Nach Rußland gekommen sind u. a. die Professoren Galbraith von Harvard, Reynolds von Vale, Levin von Pensylvania und Leontief von Harvard, der gebürtiger Russe ist und einst in Leningrad studierte. Unter der Voraussetzung, daß die sowjeti- schen Planer bei ihren Berechnungen mit absoluten Normen und nicht mit manipulier- ten Kosten und Preisen arbeiten, lassen sich moderne Berechnung für die Industrie so- wohl auf den Westen als auch auf den Osten anwenden. Für die neue Hüttenregion in Sibirien westlich des Baikal- Sees sollen auf diesem Wege vor allem die Verfahren für die Standortberechnungen verfeinert wer- den. Das bezieht sich sowohl auf die Placie- rung der Anlagen für Rohstoffgewinnung als auch auf die Placierung von Fertigungs- betrieben, Der Entschluß, mit den wissen- en Methoden der Volks- und Be- triebswirtschakt an die Planung der weiteren Industrialisierung heranzugehen, ist für die Sowjetunion fast eine Revolution. Allerdings steht ja auch das Kernstück des neuen Siebenjahresplanes, die Errichtung der dritten Hüttenregion in Sibirien, auf dem Spiel. Nach dem Don-Bass und dem Kus- Bass soll in dem Raum, den wir Mittel-Sibi- rien nennen, ein zusammenhängender und in sich geschlossener Bezirk von Anlagen der Schwerindustrie entstehen. Man schätzt, daß m Eisenvorkommen von über fünf Milli- arden Tonnen und Kohlevorkommen von kast 7000 Milliarden Tonnen als Grundlage dienen können. Welche Bedeutung diese neue Hüttenregion haben soll, geht aus der Er- richtung einer neuen Stadt der Akademie der Wissenschaften in der Nähe von Nowosibirsk hervor. In dieser„Stadt der Wissenschaften“ werden Filialen von allen Instituten der Akademie der Wissenschaften der UdSSR placiert, die für die Bearbeitung der Pro- bleme Sibiriens erforderlich sind und für die Moskau nun doch zu weit entfernt ist, um Wirklich schnell arbeiten zu können. Kein Gespräch mehr für Lindrath mit Niedersachsen Bonn,(eg Eig. Bericht) Bundesschatz- minister Dr. Lindrath hat am Donnerstag er- klärt, nach dem Beschluß des niedersächsi- schen Kabinetts, die Volkswagenwerk GmbH in eine Stiftung umzuwandeln, komme für inn ein Gespräch mit der Regierung in Han- nover über die Angelegenheiten des Volks- Wwagenwerkes nicht mehr in Frage. Dies sei die Konsequenz, die aus dem Vorgehen der niedersächsischen Regierung gezogen werden müsse. Die Bundesregierung werde ihren Plan der Privatisierung des Volkswagenwer- kes fortführen und es dem Kabinett in Han- nover überlassen, dagegen beim Bundesver- kassungsgericht Klage zu führen. Diese industrielle Expansion in die dritte Hüttenregion ist der erste Vorstoß nach Sibirien, der nicht in der Hauptsache von Strafgefangenen und Zwangssiedlern getra- gen sein wird. Die Sowjetunion hat bereits einen Mangel an Arbeitskräften; die West- gebiete haben während des Krieges und auch nach dem Krieg schon viele Menschen nach Osten abgeben müssen. Die Volkszählung vom Januar dieses Jahres gibt genaue Aus- kunft über diese Bevölkerungsverschiebung. Den Großstädten im Westen ist zum Teil eine obere Wachstumsgrenze gesetzt, manche Gebiete haben in der Einwohnerzahl um mehrere Prozent abgenommen. Im Osten da- gegen haben einzelne Bezirke bis zu 50 Pro- zent zugenommen, manche Städte sind bis auf das Zehnfache angewachsen, Infolgedes- sen können Projekte wie die dritte Hütten- region nur mit den modernsten technischen Anlagen und Facharbeitern, die ihr ganzes Können einsetzen, realisiert werden. Straf- gefangene lassen nicht in der gewünschten Zeit bedeutende Leistungen erwarten. Mit einem Minimum an Menschen und einem Maximum an moderner Technik soll dieses Projekt verwirklicht werden. Denn schon steht auf dem langfristigen Industriepro- gramm der UdssR die vierte große Hütten- region östlich des Baikal-See. Die sibirischen Hüttenregionen werden auch die wirtschaftliche Expansion der So- Wjetunion in Richtung Asien zu tragen haben. Um hier mit voller Kraft arbeiten zu können, sind die Industrien der Sowiet- union und der europäischen Volksdemokra- tien jetzt bis ins letzte koordiniert worden. Für die Siebenjahresplanperiode 1959/65 sind alle östlichen Wirtschaftspläne zeitlich gleichgeschaltet. Der Osten hat eine Groß- raumwirtschaft konzipiert, und damit sind alle Autarkiebestrebungen fallengelassen, die die sozialistischen Länder in der ersten Nachkriegszeit zum Leitmotiv genommen zu haben schienen. Damals wollte jede die- ser Volksdemokratien zeigen, daß der So- zialismus eigentlich alles, und alles gleich- zeitig aus dem Boden stampfen kann. Es gab große Fehlinvestitionen. Jetzt werden Unrentable Betriebe und Fabrikations- Zweige, für die keine Rohstoffbasis vorhan- den ist oder in denen örtlich keine Erfah- rungen vorliegen, einfach stillgelegt oder verlagert. Die Spezialisierung und Koordinierung der Produktionen der Sowjetunion und Osteuropas ist so gedacht, daß jeder nach Möglichkeit den eigenen Bedarf befriedigt, darüber hinaus aber auf der Basis seiner Grundindustrie, seiner Produktionserfah- rung und des Rufes seiner Waren auf dem Weltmarkt für die anderen Oststaaten und für den Export Verpflichtungen übernimmt, die alle Ueberschneidungen ausschließen. Von 120 genormten Werkzeugbänken stellt die Sowjetunion ungefähr die Hälfte her, in den Rest teilen sich Polen und die Tschecho- slowakei. Dampf- und Diesellokomotiven baut Ungarn, Elektrolokomotiven und Die- seltriebwagen dagegen die Tschechoslowa- kei: Rumänien und Bulgarien scheiden aus diesem Programm ganz aus. Im Kraft- wagenbau steht die Sowjetunion an der Spitze und deckt auch ihren eigenen Be- darf in allen Größen. Für die Gesamtver- sorgung des Ostblocks und den Export übernimmt die Sowjetunion Kleinstwagen (ein 25-PS-Volkswagen kommt im nächsten Jahr heraus) und größere Pkws, während die Tschechoslowakei die Wagen mittlerer Klasse herstellt und die Sowjetzone auf Zweitakter spezialisiert wird. Bei Last- kraftwagen übernimmt die Tschechoslowa- kei die schweren, Ungarn die mittleren und die Sowjetzone die leichteren Typen. Es kann keinen Zweifel geben, daß die östliche Großbraumwirtschaft direkt aus den im Westen üblichen Methoden der Spezia- lisierung und der Koordinierung gelernt hat Und sich dabei die— allerdings noch nicht in die Praxis umgesetzten— Ideen der Europäischen Wirtschafts gemeinschaft zu eigen gemacht hat. Voraussetzung für das Gelingen der Pläne ist die Einhaltung aller Einzelaufgaben. Mit der Umstellung auf absolut wissenschaftliche Kalkulation in der volks- und betriebs wirtschaftlichen Vor- planung sollen wirklich sichere Grund- lagen für die Arbeit gelegt sein, jenseits von Propagandaparolen und Preismanipu- lationen. Im Ausbildungsprogramm der Sowjetunion sind für die nächsten sieben Jahre 2 300 000 Spezialisten mit Hochschul- und Institutsausbildung vorgesehen. Dr. Heinrich Bechtoldt(dfd) Brüssel stand am Donnerstag im Zeichen der Hochzeit des Prinzen Albert von Lüttich und der italienischen Prinzessin Paola Ruffo die Calabria. Nach der zivilrechtlichen Trauung durch den Brüsseler Bürgermeister nahm der Primas von Belgien, Kardinal van Roey, in der Kirche St. Michael und St. Gudula die kirchliche Trauzeremonie vor. Unser Bild zeigt Königinmutter Elisabeth von Belgien, wie sie der vor ihr sitzenden Paola etwas ins Ohr flüstert. Rechts Prinz Albert, Iinks hinten König Baudouin.(AF) Glanzvolle Prinzenhochzeit in Brüssel Eine Frage überschattete den Festtag: Wann heiratet der König Brüssel.(dpa) Flaggenschmuck, Glocken- geläut, Böllerschüsse und die Jubelrufe fest- lich gestimmter Menschenmassen bildeten den Rahmen zum glanzvollsten Ereignis Brüs- Sels in diesem Jahr, der Hochzeit des 25 jähri- gen Prinzen zu Lüttich mit der 21 Jahre alten italienischen Prinzessin Paola Ruffo di Calabria. Schulen, Banken und Geschäfte hatten geschlossen, und ganz Brüssel war auf den Beinen, um Zeuge des farbenprächtigen Schauspiels zu sein, und um vor allem die blonde Prinzessin zu feiern, in der viele Bel- gier ein Abbild der hochverehrten, tödlich verunglückten Königin Astrid sehen. Auszüge aus der Enzyklika des Papstes „Ohne Einigung der Völker bleibt die Lage äußerst gefährlich“/ Mahnung zur Wahrheitsliebe Vatikanstadt.(dpa) Die am 2. Juli ver- öfkentlichte, etwa 10000 Worte umfassende Enzyklika des Papstes Johannes XXIII. be- ginnt mit den Worten:„Auf den Stuhl Petri erhoben ohne unser Verdienst...(lateinische Anfangsworte:„ad petri cathedram“). Es trägt das Datum vom 29. Juni, dem Fest Peter und Paul. Zu Eintracht und Frieden ermahnf der Papst ausdrücklich jene, die den Staat regie ren. Gott habe die Menschen nicht als Feinde, sondern als Brüder geschaffen.„Die verschie- denen Nationen aber sind nichts anderes als Gemeinschaften von Menschen, d. h. von Brüdern, Gemeinschaften, die nicht nur ihr eigenes Ziel, sondern auch in brüderlicher Einheit die gemeinsame Wohlfahrt der gan- zen menschlichen Gesellschaft erstreben sol- len“. Wenn wir doch Brüder seien,„warum können wir uns als Gegner, Feinde und Be- kämpfer der übrigen aufspielen?“ Es sei schon genug gekämpft worden unter den Menschen, allzu viele Friedhöfe der im Krieg Gefallenen gebe es schon auf der Erde,„und sie mahnen mit ihrer ernsten Stimme alle, endlich einmal zur Eintracht, zur Einigkeit und zum gerechten Frieden zurückzukehren“. Sollten die Völker nicht zu dieser brüder- lichen Einmütigkeit gelangen,„so bleibt die Lage äußerst gefährlich“. Denn„falls— was Gott durchaus verhüten möge— ein neuer Krieg ausbricht, wird infolge der schauerli- chen Waffen, die unsere Zeit einführte, auf alle Völker, Besiegte oder Sieger, nur ein grausiges Morden und ein grauenhafter Zu- sammenbruch warten“. Der Papst bittet daher„alle, besonders die Staatslenker, dies klug und aufmerksam vor Gott, dem Richter, zu überdenken und willig und gern alle Mittel zu benutzen, die zur not- wendigen Einigung führen können. Diese ein- mütige Einigung, durch die gleichzeitig, wie Wir sagen, auch die gemeinsame Wohlfahrt der Völker zweifellos wachsen wird, kann nur dann wiederhergestellt werden, wenn nach Befriedung der Gemüter und Sicher- stellung der Rechte aller wieder die Freiheit aufleuchtet, die überall der Kirche, den Na- tionen und den einzelnen Bürgern geschul- det ist“. Der Papst fordert auch zur Eintracht unter den verschiedenen Klassen der Ge- sellschaft auf.„Die einzelnen Klassen und die verschiedenen Schichten der Bürger kön- nen freilich auf ihre eigenen Rechte be- stehen, vorausgesetzt, daß dies nicht mit Ge- Walt, sondern auf rechtmäßigem Wege ge- schieht, und daß sie nicht unbefugt die Rechte der übrigen angreifen, die in gleicher Weise unangetastet bleiben müssen.“ Es sei ein Anlaß zur Hoffnung, daß in neuerer Zeit„mancherorts das Verhältnis und die Beziehungen unter den bürgerlichen Klassen weniger gespannt und schwierig sind“. Der Papst erinnert hierzu an die Worte, die Pius XII. an die Katholiken Deutschlands richtete: daß die furchtbare Katastrophe des letzten Krieges wenigstens das Gute hatte, die Klassengegensätze weit- hin auszugleichen und die Menschen ein- ander näherzubringen. Jene, die auf dem Gebiet der Arbeit„die Initiative oder Leitung haben“, mahnt der Papst„dringend, nicht bloß daran zu den- ken, welchen Gewinn die Arbeiter durch ihr Mühen einbringen, und nicht bloß deren Rechte zu sichern, sondern sie auch tatsäch- lich als Menschen, ja als Brüder zu betrach- ten“. Die Arbeiter sollten immer mehr an den Früchten der geleisteten Arbeit teil- haben und sich gleichsam als Teile des gan- zen Unternehmens fühlen können. Die Ziele des Oekumenischen Konzils Mit„großer Freude“ stellt der Papst fest, daß die Bekanntgabe des Planes, ein Oeku- menisches Konzil und eine Römische Synode zusammenzurufen, das kirchliche Rechtsbuch den heutigen Erfordernissen anzupassen und ein neues Rechtsbuch für die Kirche des orientalischen Ritus herauszugeben, viel Bei- fall fand und Hoffnung weckte. An dem Oekumenischen Konzil würden„die Bischöfe des ganzen katholischen Erdkreises teil- nehmen, um die schwierigen Probleme der Religion zu behandeln. Hauptziel dieses Konzils wird sein, das Wachstum der katho- lischen Kirche und die heilsame Erneuerung der Sitten des christlichen Volkes zu för- dern, sowie die kirchliche Disziplin den Not- wendigkeiten unserer Zeit anzupassen“. Es sei ihm ein Trost, fährt Johannes XXIII. fort,„genau zu wissen, daß in letzter Zeit sich bei nicht wenigen von der Cathedra des Heiligen Petrus getrennten Gemeinschaf- ten eine gewisse Sympathiebewegung gegen- über dem Glauben und den Einrichtungen der katholischen Kirche und eine steigende Hochachtung vor dem Apostolischen Stuhl abgezeichnet hat, wobei die Liebe zur Wahr- heit manche vorgefaßte Meinung beseitigt“. Nach dem Hinweis, daß die Katholische Kirche den Theologen in vielen Punkten freie Meinung läßt und daß sie verschiedene Riten gebilligt hat, wendet sich der Papst unmittelbar an die Christen, die sich von Rom getrennt haben.„Gestattet, daß wir euch mit innigem Verlangen Brüder und Söhne nennen. Laßt uns die Hoffnung auf eure Rückkehr nähren, die wir in väterlichem Empfinden hegen. Beachtet, wir bitten euch, daß wir, während wir euch voll Liebe zur Einheit der Kirche rufen, euch nicht in ein fremdes Haus einladen, sondern in das eigene und gemeinsame Vaterhaus.“ Die Pflichten der Presse Unkenntnis oder Verachtung der Wahr- heit und Abkehr von ihr sind nach den Wor- ten des Papstes die Wurzel aller Uebel, welche die einzelnen, die Völker und die Nationen vergiften,.„Darum sind alle ver- pflichtet, die Lehre des Evangeliums anzu- nehmen.“ Wenn man sie verwerfe, so wank- ten selbst die Grundlagen der Wahrheit, der Rechtschaffenheit und der Zivilisation.„Hier können wir nicht anders, als in besonderem Mahe jene zur Sorgfalt, zur Vorsicht und Klugheit in der Darlegung der Wahrheit zu ermahnen, die durch Bücher, Zeitschriften und Zeitungen großen Einfluß ausüben. Sie haben die ernste Verpflichtung, keine Lügen, keine Unrichtigkeiten und keinen Schmutz zu verbreiten.“ Zu den„Verstößen gegen die Wahrheit“ rechnet der Papst auch die Gleichgültigkeit. Sie führe zu„der ganz widersinnigen Be- hauptung, alle Religionen seien gleichzuwer- ten“. Dieser Schluß diene nach einem Wort Leos XIII.„dem Untergang aller Religionen, namentlich aber der katholischen, die als ein- zig Wahre unter allen nicht ohne großes Un- recht den übrigen gleichgestellt werden kann“. Gegen soziale Ungerechtigkeit Den Minderbemittelten sagt der Papst, „daß die Kirche nicht ihre oder ihrer Rechte Feindin ist“, Privatleute, vor allem aber die Regierungen, sollten die christliche Sozial- Jehre in die Praxis umsetzen,„und wenn auch nur stufenweise, so doch tatsächlich und Vollständig.“ Dann werde jegliche Unge- rechtigkeit aufgehoben und eine bessere und gerechtere Verteilung der Güter er- reicht. Besonders bedauerlich sei, daß die Feinde der Kirche die ungerechten Lebens- bedingungen der untersten Volksschichten ausnützten, um sie durch trügerische Ver- sprechungen und täuschende Irrtümer auf ihre Seite zu ziehen. Die standesamtliche Trauung wurde vom Brüsseler Oberbürgermeister im Empiresaal des königlichen Stadtschlosses vollzogen. Prinz Albert trug die Uniform eines Fregat- tenkapitäns, die Prinzessin ein einfach ge- haltenes Brautkleid mit langer Schleppe und einer kostbaren, weit über die Schultern rei- chenden Mantilla. Neben der belgischen Königsfamilie mit König Baudouin und Königinmutter Elisabeth an der Spitze sah man in dem prunkvollen Saal Angehörige regierender und ehemaliger europäischer Herrscherhäuser. Auf den Fernsehschirmen konnten hunderttausende Belgier jede Ein- zelheit der Zeremonie verfolgen Sie waren besonders bewegt von einer kleinen famili- zren Geste, als die 83jährige Königinmutter Elisabeth, ohne auf das Protokoll zu achten, die Braut nach dem Ja-Wort spontan um- armte und küßte. Vom Schloß fuhren anschließend die Wa- gen mit dem Hochzeitspaar und den Gästen durch die flaggengeschmückten Straßen zur alten St.-Gudula-Kirche im Herzen der Stadt. Die offene Limousine des Paares War flankiert von Lanzenreitern der königlichen HKavallerie-Eskorte mit hohen Pelzmützen. Der zeremonielle Höhepunkt der Ehe- schließung war die kirchliche Trauung, die von dem Primas von Belgien, Kardinal-Hrz- bischof van Roey, vollzogen wurde. Vorher War eine Botschaft des Papstes verlesen wor- den, in der Johannes XXIII.„im Augenblick der Vereinigung vor Gott“ seine Glück wünsche aussprach. Beim Verlassen der Kirche schritt das Paar durch ein Spalier von Marineoffizieren. Dann setzte sich der Hoch- zeitszug mit dem gleichen Zeremoniell wieder in Bewegung, diesmal zurück zum Schloß Laeken, wo sich die königliche Familie und die geladenen Gäste zu einem Essen zusam- menfanden. Die festfreudigen Belgier stellen sich schon jetzt die Frage nach dem einzigen Er- eignis, das die Prinzenhochzeit noch überbie- ten kann: die langersehnte Vermählung König Baudouins. Viele meinen, daß die Hochzeit dem Monarchen„in der Luft liegt“. Hochzeitsreise nach Mallorca Wenige Stunden nach ihrer kirchlichen Trauung flogen Prinz Albert und Prinzessin Paola, jetzt Prinzessin von Belgien, zur ersten Etappe ihrer Hochzeitsreise nach Mallorca ab. Sie benutzten eine Sondermaschine der bel- gischen Luftstreitkräfte, die vom Brüsseler Militärflughafen aus startete. Arbeitgeber drohen der 16 Druck mit Schadenersatz Köln.(dpa) Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hat den Aufruf der Industriegewerkschaft Druck und Papier als rechtswidrig bezeichnet, Ar. beiten zu verweigern, die sich aus der Ver- lagerung von Druckaufträgen bestreikter englischer Firmen nach der Bundesrepublik ergeben. Solche Sympathiestreiks seien un- zulässig, weil es sich bei den englischen Fir- men um Arbeitgeber handelt, die nicht der deutschen sozialen Rechtsordnung unterlie- gen. Der Vorstand der IG Druck und Pa- pier sollte die rechtlichen Folgen, die sich eventuell aus Schadenersatzansprüchen er- geben könnten, sorgfältig überlegen. 7 ERGNMER unc mein Ol: SASOLIN REBCGEOURB MEIN BENZ IN . AUS DEN BUND ESLANDERN Freitag, 3. Juli 1959/ Nr. Auf den Spuren einer geheimnisvollen Kraft Tagung der Nobelpreisträger in Lindau: Bedeutsame Forschungsergebnisse über das Wesen der Schwerkraft Lindau. Von Kindesbeinen an macht jeder Mensch, mitunter recht schmerzhaft, Be- Kkanntschaft mit einer geheimnisvollen Kraft, die von den Physikern als Schwerkraft be- zeichnet wird. Ihr Wesen gehört bis heute zu den ungelösten Rätseln der Natur, und keine geringeren als Newton und Einstein haben versucht, die Wirkung der Schwerkraft durch umfassende Theorien zu erklären. Von Ein- Steins Theorie ausgehend, hat nun der be- rühmte englische Physiker und Nobelpreis träger, Professor Dirac(Cambridge) versucht, mit Hilfe der Quantentheorie, die in der modernen Physik eine grobe Rolle spielt, dem Geheimnis der Gravitation auf die Spur zu kommen. Dirac berichtete über seine sen- sationellen Thesen jetzt auf der 9. Nobelpreis- trägertagung in Lindau. Zu seinen aufmerk- samsten Zuhörern gehörte Professor Heisen- berg, der auf der gleichen Tagung erneut und auherordentlich übersichtlich seine Formel erläutert hatte, die auf eine einheitliche Be- schreibung der mehr als 25 bisher bekannten atomaren Elementarteilchen hinzielt und als „Weltformel“ bekannt ist. Heisenberg dürfte einer der wenigen Zuhörer gewesen sein, der die schwierigen matehmatischen Formeln und Zeichen verstand, die Dirac im Lindauer Stadttheater an die Wandtafel schrieb; ver- mutlich wird die Theorie Diracs über die Schwerkraft auch für Heisenbergs„Weltfor- mel“ nicht ohne Einfluß sein. Karlsruhe besitzt Oelquelle Karlsruhe. Karlsruhe wird immer mehr zur„Oelstadt“. Seit geraumer Zeit besitzt es bereits einen Oelhafen, und in den letzten Monaten machten Riesenobjekte der Deut- schen Erdöl AG und der ESSO im Karlsruher Rheinhafen von sich reden. Jetzt aber gibt es in Karlsruhe sogar eine eigene Oelquelle, die nun schon seit Wochen Tag für Tag un- unterbrochen alle 24 Stunden ihre 8000 Liter Erdöl liefert. Eruptiv, aus eigener Kraft, quilit das schwarze Gold aus dem Boden bei Karlsruhe-Knielingen, knapp anderthalb Kllometer südöstlich der Stelle, an der in Kürze mit dem Bau einer Raffinerie begon- nen werden soll. Monatelang war im gesam- ten Karlsruher Raum erfolglos nach Oel gebohrt worden, bis man dann bei Knielingen in 1500 Meter Tiefe auf die bis dahin unbe- Kkammte Oelquelle traf. Zunächst drohte die Quelle wieder zu versiegen, aber eine „Zementinjektion“ hatte den gewünschten Erfolg. In den ersten Tagen wurden sogar beinahe 20 000 Liter pro 24 Stunden gemes- Sen. Inzwischen hält sich der Druck konstant bei 40 Atmosphären, so daß die Tankwagen jeden Tag 7000 bis 8000 Liter abtransportie- ren können. Es wird bereits daran gedacht, alle Oelquellen im„Oelgroßraum Karlsruhe“ durch Rohrleitungen mit der geplanten Raffinerie zu verbinden. Damit wäre der kostspielige Abtransport durch Tankwagen überflüssig. Wegen Spionage angeklagt Karlsruhe. Ein schwerer Fall von Mili- tärspionage wird seit Donnerstag vor dem Bundesgerichtshof verhandelt. Der 56 Jahre Alte Mechaniker Adolf Stahl wird beschul- digt, dem Sowjetzonen-Staatssicherheits- dienst über technische Unterlagen und Zeichnungen eines Schützenpanzers für die Bundeswehr berichtet zu haben. Sein Helfershelfer, der Ingenieur Krisponeit, ist schon im März wegen Landesverrats zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Kuschel bestreitet Tötungsabsicht Konstanz. Im Mordprozeß gegen den 20- jährigen Gerhard Kuschel spitzte sich am Donnerstag vor der Jugendstrafkammer Konstanz die Beweisaufnahme auf die Frage zu, ob der Gewaltverbrecher in bewußter Tötungsabsicht auf die Polizei geschossen hat. Wie am ersten Verhandlungstag bestritt Kuschel abermals diese Absicht, obwohl er bei den polizeilichen Vernehmungen zuge- geben hatte, er sei iczgerlich entschlossen ge- wesen, die Waffe„bis zur letzten Kon- Sequenz“ zu gebrauchen. Vor den Richtern versuchte er nun diese Aussage mit der Er- klärung zu entkräften, er habe sie nur ge- macht, um vor weiteren Vernehmungen ver- schont zu bleiben. Unternehmer dingte Brandstifter Heilbronn. Vor einer Großen Strafkammer des Landgerichts Heilbronn hat ein Straf- Prozeß gegen drei Männer aus dem Kreis Schwäbisch Hall begonnen, die sich wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu verantworten haben. Hauptangeklagter ist der 32jährige Besitzer einer Holzhandlung, eines Beton- werks und einer Gastwirtschaft aus Gnaden- tal im Kreis Schwäbisch Hall. Er wird be- schuldigt. sich die beiden mitangeklagten Männer gedungen zu haben, damit sie gegen hohe Entlohnung in seinen überschuldeten Betrieben Brände legten., Eine erste Brand- stiktung Ende 1957 miglang zwar, bei zwei weiteren Bränden, die von den Gehilfen des Fabrikanten gelegt wurden, brannte aber zunächst eine Scheune im Werte von 15 000 Mark, Anfang 1958 eine größere Garage im Werte von 60 000 Mark nieder. Der englische Wissenschaftler schilderte den Weg, auf dem er zu der Ueberzeugung gekommen ist, daß es„Gravitationswellen“ gibt, die als Träger der Gravitationsenergie anzusehen sind. Aus der Quantentheorie ist dann zu folgern, daß man die Existenz von Schwerkraft-Elementarteilchen annehmen muß, die sich mit Lichtgeschwindigkeit, ähn- lich wie die„Photonen“ des Lichts und andere atomare Teilchen, fortbewegen. Das bedeutet nicht weniger als die Feststellung, daß auch die Schwerkraft sich in das System der modernen Physik einordnen läßt; ein wesent- licher Unterschied zwischen der elektroma- gnetischen und der Gravitationsenergie be- steht allerdings darin, daß die Gravitations- Energie auch negativ sein kann. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, die Existenz von „Gravitonen“, wie Dirac die Schwerkraft- Teilchen nennt, im Experiment nachzuweisen, nicht zuletzt deswegen, weil die Wechselwir- kung zwischen ihnen und der Materie äußerst schwach ist. Aber der amerikanische Profes- sor Weber an der Maryland- Universität ist nach dem Bericht von Dirac bereits dabei, ein Verfahren zu suchen., das die Erzeugung von Gravitonen im Laboratorium gestattet. Sollte sich Diracs These als richtig erweisen, so sind die Konsequenzen überhaupt nicht abzuse- hen. Dirac räumte allerdings ein, daß selbst, Wenn die Gravitonen nachzuweisen sind, noch viele Fragen, zum Beispiel ihre Entstehung und ihre Wirkung über weite Entfernungen, einer Klärung harren. Eine wichtige Quelle zum Studium der Elementarteilchen, die wir bereits kennen und teilweise schon in mächtigen Apparaten zu erzeugen und zu untersuchen gelernt haben, ist immer noch die kosmische Strah- lung im Weltraum, die an Energie bei wei- tem alles übertrifft, was wir bis jetzt auf der Erde darstellen können. Die Herkunft der kosmischen Strahlung ist bis heute un- geklärt. Es handelt sich meist um Atom- kerne, denen alle Elektronen fehlen, die sie normalerweise in gewöhnlicher Materie um- geben. Kennzeichnend für die kosmische Strahlung ist ferner, daß sie von allen Sei- ten gleichmäßig auf unser Sonnensystem zu- kommt. Professor Powell Bristol), der den Nobelpreis für seine Entwicklung photo- graphischer Methoden zur Untersuchung von Kernprozessen und die Entdeckung der Me- sonen, einer sehr kurzlebigen Art von Ele- mentarteilchen erhielt, berichtete in Lindau über neue Theorien über die Herkunft der kosmischen Strahlung, die auch die eigen- tümliche Zusammensetzung dieser Strahlung und ihre hohe Energie erklären sollen. Es gibt Anzeichen, daß die kosmische Strahlung zumindest zu einem Teil beim Auftreten einer Supernova, der„Explosion“ eines großen Sternes, entsteht. Diese Annahme Wird, wie Powell ausführlich darlegte, durch zahlreiche neuere Beobachtungen gestützt. In historischer Zeit sind drei Supernovae bekannt geworden; als Rest einer von den Chinesen im Jahre 1045 beobachteten Super- nova hat man jetzt den sogenannten„Crab- Nebel“ identifiziert, der 3000 Lichtjahre von uns entfernt ist. Dieser Nebel, der eine eigentümliche fasrige Struktur zeigt, dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von hundert Kilometern in der Sekunde aus; das ist mehr als die Geschwindigkeit des Gases im Zen- trum einer Atombombe. Die Untersuchung dieses Nebels, aber auch die Beobachtungen der Radioastronomie, haben, wie Powell sagte, besonders wichtige Hinweise auf die Entstehung und Ausbreitung der kosmischen Strahlung ergeben. Vermutlich bildet sich die kosmische Strahlung hauptsächlich im Zentrum der Milchstraßensysteme. Aller- dings ist es bis jetzt noch nicht gelungen, das Alter der Strahlung, die auf die Erde trifft, einigermaßen sicher anzugeben; es dürfte zwischen einer und hundert Millionen Jah- ren liegen. Dr. Jürgen Buschkiel 31 Personen gefährdet Vor der Wohnungstür der Freundin Feuer gelegt Kaiserslautern. Fin 55 jähriger Eilfsarbei- ter hat in der Nacht zum Mittwoch in Kaisers- lautern vor die Wohnungstür einer 47 jährigen Witwe, zwei Liter Farbverdännungsmittel geschütttet und es in, Brand gesteckt. An- schließend besucht er eine Gastwirtschaft. Die Frau, die mit ihren drei Kindern schon im Bett lag, wurde durch die starke Rauch- entwicklung glücklicherweise noch rechtzeitig auf das Feuer aufmerksam. Der sofort alar- mierten Feuerwehr gelang es, den Brand zu löschen. Der Arbeiter zeigte nach seiner Fest- nahme keine Reue und bedauerte sogar, daß seine Brandstiftung mißlungen war. Er und die Witwe hatten zehn Jahre zusammengelebt und sich vor einigen Tagen getrennt. Durch die Brandstiftung waren in dem Haus 31 Per- sonen gefährdet. Geschwisterpaar wieder daheim Waiblingen. Die Polizei hat das seit Sonn- tag vermißte Geschwisterpaar Christa und Uwe Schürbrock aus Endersbach im Hause eines Bekannten dieser Familie in Beinstein ermittelt und in sein Elternhaus zurückge- bracht. Christa Schürbrock gab der Polizei gegenüber an, sie habe sich am Sonntagabend auf dem Spaziergang verspätet und sich aus Furcht vor Strafe nicht nach Hause zurück- gewagt. Selbst Bauexperten hielten es nicht für möglich Sechs bezugsfertige, viergeschossige Wohnblocks wurden in viereinhalb Monaten erstellt Hamburg. Auf den Tag genau, wie von Bauingenieuren und Architekten vorausbe- rechnet, konnten die Mieter von 48 etwas fremdartig, aber ganz reizvoll anmutenden Wohnungen vor wenigen Tagen ihre neuen Räume auf der Horner Geest am Stadtrand von Hamburg beziehen. Bis dahin wollte kei- ner der Beamten aus der Hamburger Bau- behörde, die dieses Experiment von Anbe- ginn aufmerksam verfolgten, die Wette mit- halten, die der technische Leiter des Ge- meinnützigen Wohnungsunternehmens Freie Stadt, Max Sieck, angeboten hatte, als die Arbeiter Anfang Februar mit den Aus- schachtungsarbeiten begannen:„In vierein- halb Monaten stehen auf diesem Platz sechs bezugsfertige viergeschossige Wohnblocks.“ Ein derart schnelles Bautempo war bis- her noch auf keiner deutschen Baustelle vor- gelegt worden. Um so mehr waren die Be- amten der Hamburger Baubehörde und die aus allen Teilen der Bundesrepublik nach Hamburg geeilten Bauexperten überrascht, als sie sich überzeugen konnten, daß trotz dieser unwahrscheinlich kurzen Bauzeit kein Arbeiter gepfuscht hatte und die Wohnblocks jeden Vergleich mit anderen, in der her- kömmlichen Bauweise errichteten Häusern, standhielten. Der erste großangelegte Ver- such in der Bundesrepublik, mehrstöckige Wohnhäuser aus vorfabrizierten Elementen einfach zusammenzusetzen, ist so gut ge- lungen, daß sich Hamburgs Bausenator Dr. Nevermann sogleich entschloß:„Nach dieser Methode werden wir jetzt jährlich minde- stens eintausend Wohnungen bauen.“ Das in Hamburg erprobte System stützt sich auf Erfahrungen der dänischen Bau- ingenieure Larsen und Nielsen, die in den Der„Spieß“ wurde gerichtlich belehrt ... und der„Halbsoldat“ freigesprochen/ Befehlsbefugnis überschritten Stuttgart. Außerhalb des Dienstes ist ein Kompaniefeldwebel nur dann Vorgesetzter mit Befehlsgewalt, wenn ein besonderes Ein- greifen erforderlich ist und er sich ausdrück- lich zum Vorgesetzten erklärt. Diese Fest- stellung legte eine Kleine Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts einem Berufungs- urteil zugrunde, mit dem ein Unterofflzier der Bundeswehr von der Anklage des tät- lichen Angriffs gegen Vorgesetzte und der Gehorsamsverweigerung freigesprochen wurde. In erster Instanz hatte der Unterofflzier vom Amtsgericht Eglingen vier Wochen Straf- arrest mit Bewährung erhalten, weil er sich bei einem Kantinenbesuch den Befehlen sei- nes Kompaniefeldwebels, das Aermelabzei- chen vorschriftsmäßig anzunähen und die Kantine zu verlassen, widersetzt und den „Spieß“ auf die Bezeichnung„Halbsoldat“ hin geschlagen hatte. Vor Gericht berief sich der Kompaniefeldwebel auf eine Belehrung, in der es hieß, daß neben dem Kompaniechef auch der Kompaniefeldwebel innerhalb und außerhalb des Dienstes Vorgesetzter sei. Der Staatsanwalt wies jedoch darauf hin, daß nach dem Wehrgesetz in Verbindung mit der Verordnung über die Regelung des mili- tärischen Vorgesetztenverhältnisses die Be- kehlsbefugnis eines Kompaniefeldwebels— ganz im Sinne des„Bürgers in Uniform“— eingeschränkt sei. Auch die Strafkammer vertrat die Auffassung, daß ein Kompanie- feldwebel nicht zu den Vorgesetzten mit be- sonderem Aufgabenbereich gehöre. Lkw gegen Straßenbahn: 22 Verletzte Hannover. 22 Verletzte gab es in Hanno- ver, als ein schleudernder Anhänger eines Lastzuges den Triebwagen einer Straßen- bahn aufriß. Vier Personen wurden schwer verletzt. Professor Heisenberg Mittelpunkt der Lindauer Tagung Mit Spannung wurde auf der 9. Nobelpreisträger-Tagung in Lindau der Vortrag von Pro- fessor Werner Heisenberg(München), der im vorigen Jahr nach Veröffentlichung seinen von ium aufgestellten Weltformel heftiger Kritik ausgesetzt war, erwartet. Heisenberg erklärte, wie wir bereits berichteten, daß er mit seinen Mitarbeitern die vorgeschlagen Weltformel untersucht habe und die Prũfungsergebnisse zu der Hoffnung berechtigten durch fortlaufende mathematische Untersuchungen Elarheit zu erhalten. Auf dem Sti dentenabend, der im Rahmen der Tagung veranstaltet wurde, war Nobelpreisträger Pro, fessor Werner Heisenberg(Mitte) von den zukünftigen Nobelpreisträgern umringt. vergangenen zehn Jahren mit einem zwar nicht prinzipiell neuen, von ihnen aber per- kektionierten Bauverfahren weltweiten Ruf erlangten. Oberbaudirektor Professor Wer- ner Hebebrand von der Hamburger Bau- behörde gutachtete:„Mit dieser Methode kann die Baukapazität in der Bundesrepu- blik wesentlich erhöht werden.“ Bei der Bautechnik der beiden Dänen ist es üblich, daß sich auf der Baustelle ein un- gewöhnlicher Wandel vollzieht, sobald die Ausschachtungsarbeiten beendet sind und die Fundamente der Wohnblocks stehen. Die Arbeiter packen dann nämlich ihr Hand- Werkszeug zusammen und fahren die Reste des Baumaterials ab. Nichts deutet mehr darauf hin, daß an diesem Projekt über- haupt noch gearbeitet werden soll. Das Bild Hat sich auch am nächsten Morgen kaum ge- ändert, wenn über eine aus Holzbohlen er- fichtete Rampe ein großer Kranwagen her- ankriecht und in bestimmten zeitlichen Ab- ständen Lastkraftwagen mit Betonplatten in Zimmerbreite vorfahren. Neben dem Kran- führer und den Lkw- Fahrern sind nur vier Arbeiter auf der Baustelle tätig. Sie allein haben für etwa sechs Wochen das Wort. Alle sechs Minuten hebt der Arm des Kranwagens behutsam eine Betonplatte vom Lkw in die Höhe. Durch Zeichen dirigieren die vier aufeinander eingespielten Arbeiter — hochbezahlte Spezialisten— die Platte in die gewünschte Richtung und lassen sie in die Rillen einsetzen, die vorsorglich in den Fundamenten ausgespart wurden. Wie ein Kind Bausteine übereinandersetzt, so schich- ten die vier Spezialisten mit Hilfe des Krans die Bau-Elemente auf- oder nebeneinander und stützen sie ab. Da alle sanitären und elektrischen Lei- tungen und auch die Türen bereits in einer Fabrikhalle in die Betonwände eingebaut wurden und die Doppelfenster schon ver- glast sind, wenn die Lkws die vorgefertigten Elemente zur Baustelle fahren, haben die vier Arbeiter bis zur Frühstückspause die Küchen von zwei Wohnungen fertig. Ihr Mittagessen können sie schon in den Wohn- zimmern einnehmen, und kurz vor Feier- abend sind zwei Wohnungen fertig aufge- baut. Sie können sofort beheizt werden. Die Maurer brauchen später nur noch— unab- hängig von allen Wettereinflüssen— die beim Zusammenbau entstandenen Fugen auszugiegen. Die Wände wurden bereits in Täglich 21,1 Millionen cbm Abwasser Davon werden nur 31,5 v. H. ordnungsgemäß geklärt Bonn. Für den Neubau oder Ausbau von Abwasser- Kläranlagen in der Bundesrepu- blik sind zehn Milliarden Mark erforderlich. Dies hat das Bundesministerium für Atom- kernenergie und Wasserwirtschaft in einer jetzt beendeten Denkschrift errechnet, in der Unterlagen für ein Investitionsprogramm zum Gewässerschutz zusammengestellt sind. In 2400 von 3481 in der Statistik erfaßten Ge- meinden müssen Kläranlagen neu gebaut oder vergrößert werden. Nach Meinung des Ministeriums ist in der Bundesrepublik auch in Zukunft bei steigen- dem Bedarf kein Wassermangel zu befürch- ten. Ein solcher Mangel wäre aber möglich, wenn das ober- und unterirdische Wasser weiterhin verunreinigt wird. Deshalb müsse der Bau für die Abwasseranlagen in läng- stens zehn Jahren abgeschlossen sein. An dem Investitionsprogramm sind die Gemeinden mit sechs und die Industrie mit vier Milliarden Mark beteiligt. Die wasser- wirtschaftlichen Angelegenheiten werden von den Ländern betreut. Nach Angaben der Denkschrift gibt es in der Bundesrepublik täglich 21,1 Millionen Kubikmeter Abwasser. Davon werden bis- her nur 31,5 Prozent ordnungsgemäß, jedoch 43,5 Prozent nicht ausreichend und 25 Prozent überhaupt nicht technisch behandelt. 15,2 Millionen Einwohner leiten außerdem ihr Abwasser ohne Kanalisationsanlagen ab. Be egist EesSs01 planc ogie ner Ken Aster vend der Fabrik verputzt. Mit dem Aufeinandpwe schachteln der Wohnungen nimmt zugliſonsr auch das Treppenhaus Formen an. Die in durch Fabrik gleich absatzweise gegossenen Tnyfass pen werden so in ausgesparte Rillen ein Pr hängt, daß sie nicht an die zum Treppfag s haus gelegenen Wände der Wohnungen Stra Ben. Wenn jemand zu nächtlicher Stunde eigt, Treppen hinaufstampft, werden die Mis 5 durch keine Erschütterungen aus dem Sd geschreckt. Das Baukastensystem— in Tausen von Hausbauten in Skandinavien bereits Bü probt— verkürzt die Bauzeit gegenüber herkömmlichen Bauweise um über die Ha R. Die meiste Zeit verschlingen die auch ber. dieses System erforderlichen Grundarbelaßs bis zum Bau der Fundamente. Danach dies 8 stellen die vier Spezialisten mit ihrem Hung die 48 Wohnungen der sechs Wohnblocksgisse knapp anderthalb Monaten auf. Bei der t u ditionellen Bauweise hätten zwanzig Maubenc dafür mindestens fünf Monate gebrauört Als weitere Vorteile dieses Verfahrens en zeichnet Max Sieck:„Wir können zu jeßeric Jahreszeit bauen, weil die Fertigteile jan B einer von Wind und Wetter geschüttar. Halle hergestellt werden. Und dann kön wir den Einzugstermin schon Monate Baubeginn genau festlegen.“ Die Kosten Zürg dieses System sind allerdings nur um ger Weniges geringer als beim normalen Hagen“ bau.„Wir sparen etwa 10 bis 15 Prozent 5 versichert Seck. Abe Auch die Mieter dieser Zweieinhalb- duße Quadratmeter) und Dreizimmerwohnumhrer (75 Quadratmeter) profitieren von der Bauch kastenweise. Ihnen bleiben erhebliche“ richtungs- und Möbelkosten erspart, f eine komplett eingerichtete Küche Famil kühlschrank, Müllschlucker, Elektrohe eingebaute Schränke) und ein großer Diel schrank gleich mitgeliefert werden. Sie M Jahr Die durch staatliche Kapitalsubvengztifte manipulierte Kostenmiete beträgt 1,80 faler Quadratmeter. Allen Befürchtungen, bei egwei solchen Baukasten-Massenproduktion wege stehe die Gefahr der Uniformierung, besschw net Max Sieck mit dem Hinweis:„Diese Hung thode erlaubt jede architektonische Betr. riante.“ Das will die Baugesellschaft Rück in einem zweiten Bauabschnitt mit 68 WHirs, nungen beweisen. Gert Kistenmackohc und Landarbeiterin ermordet aufgefunvere vim Im Landlereis Urlin ist Ein 10% übt worden. In der Nacht zum Mittweange morgens gegen 1 Uhr, entdeckte der FabMar eines Lastzuges auf der Landstraße Mot schen den Orten Weidenstetten und Nenich stetten im Landkreis Ulm eine quer über tue Straße liegende Frauenleiche, Die unveri lich alarmierte Mordkommission der St lichen Polizeidirektion Ulm stellte fest, d es sich bei der Toten um die 26 Jahre“ d land wirtschaftliche Gehilfin Anneliese Un, 1 aus Weidenstetten handelt. Es besteht ant Zweifel, daß das Mädchen ermordet Worb wyie ist, da die Leiche eine schwere Verlete per am Hinterkopf sowie deutliche Würgem neu am Hals aufweist. Die Nachforschungen iin e dem Täter dauern noch an. Ueber das par tiv der Tat besteht noch keine Klarheit, Rom Ein RO TSART Präzisions-Apparat mit 2» EKTRA DUN N- Klingen für 1. DM 300 Zone fing zone lung 1 Dar Stat Nr. 140/ Freitag, 3. Juli 1959 Seite 59/ Nr. — Moers Niederrhein. Der des Mordes an Ber 14 jährigen Handelsschülerin angeklagte % Jahre alte Heinz Neuwald aus Moers wurde von der Jugendstrafxammer Moers in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen. Die Emmer folgte damit dem Gutachten der chiater und dem Antrag des Staatsan- altes, die dem Angeklagten den Schutz des aragraphen 51,1 zugebilligt hatten. Neu- d hatte im September 1958 die 14jährige arlies Meier mit 18 Messerstichen in der chule getötet. Nach Ansicht der Psychiater hat der Ver- urteilte die Mordtat im Frühstadium der chizophrenie begangen. Wegen seiner be- ünnenden Geisteskrankheit sei Neuwald ine große Gefahr für die menschliche Ge- ellschaft. Der Staatsanwalt sagte, Marlies Meier sei ein„Zufallsopfer“ gewesen. Der Verteidiger meinte in seinem Plä- Royer, die wenigen Aeuhßerungen des Jugend- chen, auf die sich das medizinische Gut- ten stütze, genügten nicht, um einen Mör- ler straffrei ausgehen zu lassen. Er hielt es besser, den Jungen entsprechend seiner chuld zu bestrafen und ihn nach Verbüßung ler Strafe dem Leben zurückzugeben. Das Gericht sah den Mord als Tat eines geistesgestörten an, da jedes mögliche Motiv ortfalle. Heinz Neuwald nahm das Urteil bewegt entgegen. Nur einmal flog ein acheln über sein Gesicht, als am Schluß des von Pro- Ing seiner leisenberg eschlagem rechtigten dem Stu, 5 f Ager Berlin. Für die Schaffung eines Bundes- 15775 egisters der Erbkrankheiten setzt sich Pro- 5 essor Dr. Hans Nachtsheim vom Max- Nanck- Institut für vergleichende Erbbio- ogie und Erbpathologie Berlin-Dahlem) in U nem im Bundesgesundheitsblatt ver- kkentlichten Bereicht ein. Ein solches Re- Aster ist nach seiner Ansicht heute not- vendig als exakte Unterlage für die Aus- i situation, von der aus man etwaige Lufeinandpweichungen von der natürlichen Muta- unt zuslſonsrate(Veränderungsrate) des Erbgutes n. Die in urch die Ausstrahlungen im Atomzeitalter senen Tirfassen könne. Rillen ein Professor Nachtsheim weist darauf hin, m Treppgag sich bei Tierversuchen bereits eine hohe mungen Strahlenempfindlichkeit des Erbgutes ge- r Stunde ſeigt, daß aber eine entsprechende strah- die Mie dem Sch Tausen genüber! er die Ha Regensburg. Die Bezirksregierung der lie auch berpfalz hat am Donnerstag angekündigt, rundarbellag bei einer Fortdauer des Widerstandes Danach des Stadtrates von Wörth gegen die Anord- ihrem Rtungen der Landesregierung ein Staatskom- ohnblocksgissar für die Stadt eingesetzt werde. Stadt- Bei der fat und Bürgermeister waren am Mittwoch- mzig Maubend aus Protest gegen die Auflösung des e gebrautörther Amtsgerichtes zurückgetreten, nach- fahrens lem er zuvor bei der Zwangsräumung der en zu jegerichtsstelle zu Ausschreitungen dèr erreg- igteile ja n Bevölkerung gegen die Polizei gekommen geschüttar. dann köm 5 Monate Die Bezirksregierung machte nun den e Kosten ürgermiester und die Stadträte darauf auf- nur um Berksam, daß auf Grund der bayerischen malen Hzemeindeordnung alle Bürger verpflichtet Prozent dind, übernommene Ehrenämter auch zu be- galten, Falls diese Ermahnung keinen Erfolg Jaben sollte, würden den Betroffenen Geld- jeinhalb- gußen auferlegt, um sie zur Wiederaufnahme rwohnumhrer Gemeindearbeit zu veranlassen. Wenn on der Ruch dies nichts fruchten sollte, werde das lebliche B rc Unsere Korrespondenten melden: . 9 57 1 Sieben Jahre Zuchthaus für Brandstifter den. Münster. Für sieben Jahre muß der 28 Jahre alte Monteur und mehrfache Brand- alsubventztifter Erich Hirsch aus Südkirchen(West- rägt 1,80 kalen) ins Zuchthaus. Er wurde von der gen, beiegweiten Großen Strafkammer in Münster iuktion wegen schwerer Brandstiftung, versuchter rung, betschwerer Brandstiftung, einfacher Brandstif- :„Diese Aung in drei Fällen, Erpressung, fortgesetzten onische Betruges im Rückfalle und Diebstahls im schaft Rückkalle zu dieser Gesamtstrafe verurteilt. mit 68 Mklirsch war schon vor sechs Jahren dem Al- Listenmackohol verfallen und lebte von Betrügereien Und zahllosen Zechprellereien. Im November ufgefunvergangenen Jahres steckte er bei Werne in n ien innerhalb mehrerer Tage vier g b aulernhöfe oder Scheunen in Brand. Der m Mittutangerichtete Schaden betrug rund 225 000 e der Falterk. Der Angeklagte sagte vor Gericht, das Astraße Motiv der Brandstiftungen wisse er selber 1 und Nedicht. Der medizinische Sachverständige be- 3 885 über Zeichnete ihn als einen Psychopathen, der Strafrechtlich voll verantwortlich sei. ie unvers n der Sts Illegale kommunistische Organisation Ute fest, 1 ausgehoben 6 Jahre? Nürnberg. Eine kommunistische Unter- jeliese Uuenndersenisstion wurde von der Kriminal- besteht In del und Beamten des Verfassungsschutz- ö rdet Woll dates in Nürnberg und Fürth ausgehoben. 2 Verletu per, 175 Pressestelle des Landgerichtes Nürn- Würgen A 3 am Donnerstag mitteilte, wurden chungen mein S verhaftet. Neue Verhaftungen ber das wart Weinfurt und Würzburg seien zu er- Klarheit a Beschlagnahmt wurden Flugblätter, 1 Propagandamaterial und — ark Bargeld. Ob die aus der Sowjet- 5 und vermutlich von dort auch * zierte Gruppe Spionage für die Sowiet- ne getrieben hat, werden erst die Ermitt- ungen ergeben. 1 Vierzig Patienten erkrankt Düsseldorf. Wegen einer infektiösen aide ene ist die Gynäkologische tation des Düsseldorfer Marienhospitals seit 1 unter Warantäne gestellt worden. Rad Mitteilung des Gesundheitsamtes der Nen ist die Erkrankung der etwa 40 Pa- . innen harmlos. Der Krankheitserreger 1 wahrscheinlich mit Nahrungsmitteln ein- geschleppt worden. Zweieinhalb Jahre Gefängnis beantragt arbiareugtadt. Im Prozeß gegen die 30jährige 2 Amerikanerin Emma Cheaves, die . en Mann im August 1958 nach einer Aus- andersetzung erstochen hat, beantragte Staatsanwalt am Donnerstag vor dem Ende der Schülertragödie von Mörs 1 Sechzehnjähriger Mörder in Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen Bundesregister der Erbkrankheiten Strahlengenetische Forschung beim Menschen noch am Anfang Regierung droht mit Staatskommissar n bereits h Bürgeraufstand von Wörth“ noch nicht beigelegt/ Stadtrat zurückgetreten Prozesses seine Mutter sich zu ihm setzte. Das Urteil ist rechtskräftig. Aelteren Mann niedergestochen Friedrichshafen. Mit lebensgefährlichen Verletzungen ist ein 61 Jahre alter Mann aus Friedrichshafen ins Krankenhaus gebracht worden. Er war am sogenannten Romanshor- ner Strand von einem 19jährigen Fürsorge- 26gling, der sich seit Tagen ohne festen Wohnsitz und ohne Arbeit herumgetrieben hatte, angefallen und durch Messerstiche in den Rücken verletzt worden. Der Täter konnte von der Kriminalpolizei festgenom- men und ins Amtsgerichtsgefängnis Tettnang eingeliefert werden. Bei der Vernehmung gab der 19jährige zu, vor einigen Tagen auch zwei Mädchen überfallen zu haben. Neunjähriger Lebensretter Friedrichshafen. Unter Einsatz seines Le- bens hat in Friedrichshafen ein neunjähriger Junge seinen siebenjährigen Spielgefährten vor dem Tode des Ertrinkens aus der Aach gerettet. Der 7jährige Junge, der nicht schwimmen konnte, war von einer seichten Furt abgekommen, ins tiefere Wasser geraten und drohte unter ein Wehr zu kommen. Ob- wohl der siebenjährige sich an seinen Lebens- retter klammerte, gelang es dem neunjähri- gen, seinen erschöpften Kameraden sicher ans Ufer zu bringen. lengenetische Forschung beim Menschen noch kaum begonnen habe. Bisher tappe man noch völlig im Dunkel über die für das menschliche Erbgut zulässige Strahlen- dosis. So lange dies der Fall ist, sollte man die Mahnung der amerikanischen Genetiker beachten:„Halte die Dosis so niedrig wie möglich.“ In seinen Ausführungen bezeichnet Pro- fessor Nachtsheim die Einrichtung eines erbhygienischen Registers auf Bundesebene als das erstrebenswerte Fernziel. Man müsse in kleinerem Rahmen beginnen, etwa auf Länderebene, jedoch nach einem gemeinsamen Plan, damit später die Län- derregister zu einem einheitlichen Bundes- register zusammengefaßt werden können. bayerische Innenministerium einen Staats- kommissar für Wörth einsetzten müssen. Die Bürgerschaft will in Kürze auf einer Versammlung ihre nächsten„Kampfmaß- nahmen“ gegen die Landesbehörden beraten. Grausige Bluttat in Kempten Kempten. Ein grausiger Anblick bot sich am Donnerstag Beamten der Kemptener Stadtpolizei, als sie auf Veranlassung der 40 jährigen Albertine Walter deren Wohnung öfkneten. Mit eingeschlagenem Schädel fan- den sie den 13 Jahre alten Sohn und die elf- jährige Tochter der Frau. In der Küche hatte sich der 51jährige Freund der geschiedenen Frau! Walter, Alois Kieweg, erhängt. Seine Mutter im Alter von 83 Jahren lag mit schweren Schädelverletzungen in ihrem Blut, gab aber noch Lebenszeichen. Sie ringt im Krankenhaus mit dem Tode, Aus einem Ab- schiedsbrief ging hervor, daß Kieweg die Bluttat aus Eifersucht verübte. Darmstädter Schwurgericht wegen Tot- schlags zweieinhalb Jahre Gefängnis. Der Staatsanwalt bejahte mildernde Umstände und sprach dem Getöteten die überwiegende Schuld an der Zerrüttung der Ehe zu. Der Mann sei ein Trinker gewesen, der für seine Frau kein Verständnis gehabt habe. Die An- geklagte habe zwar damit rechnen müssen, daß der Stich tödlich sein könnte. Mord liege jedoch nicht vor, da die Tat nicht aus niedri- gen Beweggründen oder heimtückisch erfolgt sel. Das Urteil wird Mitte nächster Woche erwartet. 5 Getrübte Freude bei den Mindener Reservisten Minden/ Weser. Eine geteilte Freude war der Reservistenabschied am Mittwoch in Minden. Von den 176„Gedienten“ des Bun- deswehr-Pionierbataillons 110 durften nur 120 die Kaserne verlassen und mit einem Marsch durch die Straßen der Stadt ihrer Garnison Lebewohl sagen. Die übrigen 56 wurden auf ärztliches Anraten zurückgehal- ten, weil bei ihnen eine Halsentzündung, die am vergangenen Wochenende 196 Pioniere des Bataillons befallen hatte, noch nicht ganz abgeklungen ist. Der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Buchhorn, teilte auf Anfrage mit, die Erkrankungswelle sei gutartig ver- laufen. Man sei jetzt über dem Berg und hoffe, am Wochenende nur noch wenige Kranke in der Kaserne zu haben. Für die Soldaten besteht noch Ausgangssperre. Uni Frankfurt wählte neuen Rektor Frankfurt. Professor Willy Hartner, Or- dinarius für Geschichte der Naturwissen- schaften, ist zum Rektor der Universität Frankfurt a. Main für das Rektoratsjahr 1959/60 gewählt worden. Prorektor wird nach der Amtsübernahme am 15. Oktober der der- zeitige Rektor, Professor Helmut Viebrock. BUndesländer Hilfsarbeiter verging sich an Achtjähriger Frankfurt. Mit dem Versprechen, ihm Rehe zu zeigen, lockte ein 23jähriger Hilfs- arbeiter aus Mannheim ein achtjähriges Mädchen in den Frankfurter Stadtwald und verging sich dort an ihm. Wie die Polizei am Donnerstag dazu mitteilte, sei niemand auf die beiden aufmerksam geworden, obwohl der Mann wie ein Landstreicher aussah und mit dem Kind durch die halbe Stadt gelaufen War. Erst im Stadtwald kam einem Spazier- gänger der Mann verdächtig vor. Er verstän- digte die Polizei- Der Unhold konnte darauf von einer Funkstreife festgenommen werden. Jogendliche Sommer kleider oport Streifen und modische Baumwolldrucks, in f den Farben der Saison OM 17.50 sowie unser Speziolangeboſ in Sommerkleidern bis 20 Größe 30 Apurte Sommerblusen N mit modernem, sommerlichem Ausschnitt, Or. 38.50 6.90 DM 5 Leinenröcke 2 Weit beschwingt, in lustigen Farbstellungen 12.75 DM Damen- Pulli in verschiedenen Ausföhrun- gen 2.90 OM Damen- Strickjacken qus Wolle oder Orlon 19.75 OM 2 7225 2 8 8 725 25 5 Cocktailschörzen in reizenden bunten Oruck⸗ 0 mustern 2.45 ON 22 88 Damen-Unterkleider perlon, mit reicher Spitzen- garnierung 7.90 OM Damen- Slip in vielen modischen Farben 1.45 OM Frottiertücher pastellfarbig und bunt ge- streift 1.95 OM panama-Linnen die aktuelle Uniwoare, 0 cm breit p. m. 2.25 OM leiderdrucks in modischen Forben, 80/0 cm brt. p. m. 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Der Unfall, insbe- sondere der Verkehrsunfall, ist ein geradezu typisches Zeichen für den modernen Men- schen. In der Abkehr von Auswüchsen un- serer Zeit besteht demnach eine Möglichkeit, die Unfallopfer zu mindern: Nach einer Woche kKonzentriertester Arbeit brauchen Konstrukteur, der Direktor, Abteilungschef Ruhe und Entspannung, ausgleichende kör- Perliche Betätigung statt Uebertönung der nervösen Spannung durch Autofahrten über Was sagt die Justiz? Auch der Halter oder Führer eines Motorrades ist verpflichtet, sein Fahrzeug gegen eine Benutzung durch Unbefugte zu sichern. BGH, Urt. v. 16. 1. 1959— VI ZR 28/58—: VRS 16, 244. * Der Führer eines nachfolgenden Fahr- zeugs ist grundsätzlich verpflichtet, einen solchen Abstand von dem vorausfahrenden zu Wahren, daß er einen Zusammenstoß ver- meiden kann, wenn dieser plötzlich hält oder seine Geschwindigkeit stark herab- Setzt. BGI, Urt. v. 9. 1. 1959— 4 StR 423/58—: VRS 16, 277. * Eine Hauptverhandlung kann auch zur Nachtzeit stattfinden, wenn dies— nament- lich im Anschluß an eine Augenscheinsein- nahme in Verkehrsunfallsachen— sach- dienlich ist.— Jedoch muß der Vorsitzende die Terminstunde so anberaumen, daß die freie Willensäußerung der Verfahrensbetei- Uigten und Beweispersonen nicht infolge Er- müdung beeinträchtigt wird( 1362 StPO). An die Sorgfalt bei der Durchführung von Sicherungsmaßnahmen aus Anlaß von Bauarbeiten an verkehrsreichen Straßen sind strenge Anforderungen zu stellen. BGT, Urt. v. 16. 1. 1959— 4 StR 468/58—: VRS 16, 292. 1. Ein Kraftfahrer, der nach einer schlaflos mit Trinken und Fahren verbrachten Nacht mit einem Blutalkoholgehalt von 1,25 Pro- mille die Vorfahrt eines anderen auf einer übersichtlichen Kreuzung verletzt und da- durch verümglückt, muß sich bei der Gel- tendmachung von Kaskoversicherungsan- sprüchen entgegenhalten lassen, daß er den Versicherungsfall durch grobe Fahrlässig- keit herbeigeführt hat. OLG Köln v. 4. 3. 1959— 2 U 93/58—: VersR 1959, 384. * Der aus einem unbedeutenden, nicht ein- sehbaren Nebenweg kommende Vorfahrts- berechtigte(A) genügt im allgemeinen der mm obliegenden besonderen Sorgfaltpflicht, wenn er es dem wartepflichtigen Benutzer B) der wichtigeren Straße ermöglicht, seine Wartepflicht zu erfüllen. Mit anderen Wor- ten: wenn A bei der gegebenen Unüber- sichtlichkeit sich der wichtigeren Straße vorsichtig nähert und in diese nur dann ein- fährt, wenn er sicher ist, daß er von einem mit zügiger Geschwindigkeit fahrenden Be- nutzer dieser Straße so rechtzeitig bemerkt Werden wird, daß dieser sich ohne Schwie- rigkeiten auf den Vorfahrtfall einzustellen vermag. OLG Hamm, Urt. v. 3. 7. 1958— 2 Ss 411/58—: VRS 16, 214. * Der Lauf der Verjährungsfrist beginnt, wenn der Geschädigte— oder ein gesetzli- cher Vertreter— die für den Schaden und die Person des Schädigers erforderliche Kenntnis hat, auch wenn ihm nicht bekannt ist oder unsicher erscheint, ob nicht der Schädiger Einwendungen oder Einreden— Wie etwa Mitverschulden oder Haftungs- Ausschluß— vortragen wird. BGH, Urt. v. 9. 12. 1958— VI ZR 272/57—: VRS 16, 169. d zh Hunderte von Kilometern. Wer andererseits Tag für Tag an einer Maschine Arbeit ver- richtet, die seinen Fähigkeiten in Keiner Weise gerecht wird, soll seine aufgestauten Kräfte anders abreagieren als in einer mög- lichst schnellen, riskanten Sonntagstour mit einem motorisierten Vehikel. Technische Möglichkeiten sind nur für den in sich har- monischen, verantwortungsbewußten Men- schen, der sich des„Wohins“ bewußt ist, ohne größere Gefahr. Aber Analyse und Kritik sind von geringem Wert, wenn sie nicht zur bessernden Tat anregen. Wir müssen unsere Fähigkeiten besser beurteilen lernen und unsere Ziele nicht zu weit stecken. Wenn wir mit einem guten Pkw aan einem Tage ohne weiteres 600, gar 800 km zurücklegen können, so darf sich eine solche Leistung mit gutem Gewissen nur eine kleine Zahl ausgezeichneter, ausge- ruhter, verantwortungsbewußter Fahrer zu- muten. Für die überwiegende Zahl von Durchschnittsfahrern ist eine solche Mon- stretour unangebracht: man will sich selbst oder andern imponieren, man will verges- sen, sich betäuben, denn genießen kann man weder die Landschaft noch das Zusammen- sein mit den Mitfahrenden. Wir müssen uns klar werden, daß das Pendel der ethischen Haltung des einzelnen nach einer Zeit all- zustraffer Gesetzlichkeit durch Krieg, Krisen und Wirren aller Art zu sehr nach der Seite der Zügellosigkeit, Unbeherrschtheit, er Genußsucht zum Nachteil höherer Werte ausgeschlagen hat. Und wo zeigen sich diese Eigenschaften unverblümter, als wenn man allein auf weiter Flur seiner Unausge- glichenheit durch Induktion von acht Zylin- dern und vielen PS Luft machen kann? Hier muß die ruhige Ueberlegung die Ober- hand gewinnen, daß man sich aus Rücksicht den Seinen und anderen Straßenbenützern gegenüber nicht so gefährden darf. Es ist der Schritt von Eigensüchtigkeit zur Unterord- nung unter die Gesetze einer Gesellschaft, der wir zugehören, ob wir wollen oder nicht; die uns Vorteile verschafft, aber auch Pflichten auferlegt. Schließlich müssen die, die taub gegen allen Zuspruch sind, vom Verkehr radikal ausgeschaltet werden. Durch Kontrolle der Schulzeugnisse be- kame man Anhaltspunkte für die Intelli- genz der Prüflinge und oft auch über be- stimmte, mit dem heutigen Verkehr unver- einbare charakterliche Eigenschaften. Und wenn der Fahrausweis prinzipiell für ein bis zwei Jahre nur provisorisch erteilt würde? Würde man sich nicht in dieser Zeit ein so vorsichtiges Fahren angewönnen, dag mam nachher kaum mehr anders kann? Jeder, der länger fährt, weiß, daß man ein bis mehrere Jahre braucht, bis man das Fahrzeug richtig in jeder Situation kennt und beherrscht, bis man Sthaßen, Sicht, Hin- dernisse gewandt einschätzen kann. Amerika, das so viel für die Erforschung der tieferen Unfallursachen getan hat, hat auch bereits den erfolgreichen Großversuch mit dieser Art von Unfallprophylaxe gelei- stet: Die Untersuchung von Unfällen einer Konsumgesellschaft, die 2000 Ueberland- chauffeure beschäftigte, ergab, daß die Großzahl der Unfälle durch nur 5 Prozent der Fahrer bedingt war. Nachdem diese künf Prozent ausgeschieden wurden, redu- zierte sich die Unfallzahl im folgenden Jahr um 85 Prozent. Fine bessere Beweisführung für die Richtigkeit der hier gemachten Ueberlegungen ist wohl nicht möglich. Dr. Walter Ott (Auszug aus UNIVERSITAS, Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und Literatur, Heft 6/9, Stuttgart.) Führerschein nicht eingezogen Trotz 2,3 Promille Blutalkohol Die Sechste Große Strafkammer beim Frankfurter Landgericht hat am 9. Juni als Berufungsinstanz einem etwa 30jährigen Filmvertreter aus Frankfurt den bereits ent- zogenen Führerschein zurückgegeben. 0b Wohl der Angeklagte mit einem Blutalkohol- gehalt von 2,36 Promille im August 1958 in Frankfurt mit seinem Personenwagen einen leichten Verkehrsunfall verursacht hatte. Der 1952 wegen Fahrens bei Trunkenheit bereits vorbestrafte Angeklagte hatte gegen das vom Frankfurter Schöffengericht ver- hängte Strafmaß von sechs Wochen Gefäng- is ohne Bewährung und neun Monaten Führerscheinentzug Berufung eingelegt. Die Berufungsinstanz billigte nun dem Angeklagten für die Gefängnisstrafe eine Bewährungsfrist zu und ordnete die Füh- rerscheinrückgabe mit der Begründung an, der nach Jahren erfolgte Rückfall müsse als Ausnahme angesehen werden, aus der nicht geschlossen werden könne, daß der Ange- klagte zum Führen eines Kraftfahrzeuges ungeeignet sei. Fußgänger schließen sich zusammen Unter dem Motto„Fußgänger sind auch Menschen“ will eine neue französische Ver- einigung die Rechte der Fußgänger gegen- über den Autofahrern wahrnehmen und verteidigen. Die Vereinigung, die den Na- men„‚Die Rechte des Fußgängers“ trägt, unterstreicht in ihrer ersten Grundsatz- erklärung, daß auch Autofahrer irgendwann einmal Fußgänger werden. Sie müßten also verstehen, daß Fußgänger auch Menschen sind. Die Vereinigung will dafür sorgen, daß für die Fußgänger Spazierwege geschaffen werden und daß sie Rechtsschutz erhalten. Familien- Akrobatik auf zwei Rädern Kinder auf dem Sozius— und auf dem Motorradtank Jetzt ist es wieder soweit. Sommer, Sonne, Ferienzeit. Ganze Familien klettern auf die Motorräder: Vati, Mutti, und auf ihrem Schoß ein Kleines. Dazu auf Vatis Tank noch der aller jüngste Sproß. Man könnte die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das Bild isk nicht so selten, wie mancher Leser annimmt. Muß das Motorrad wirklich zu einer fahrbaren Ein- Zimmerwohnung werden? Der Beobachter bekommt einen beachtlichen Schreck, wenn er die Autobahn entlangfährt und erkennt, daß hinter einem Vati noch ein kleiner Schläfer hockt. Die Hände in Vatis Jacke gekrallt, das eine Beinchen verdächtig länger herunterbau- melnd als das andere. Der kleine Kopf liegt schon gesenkt am Rücken des Fahrers. Ruft man, an den Fahrer herangekommen, diesem zu:„Der Kleine schläft ein!“ kindet der das gar nicht einmal so aufregend. Er blickt zwar nach hinten und bringt den Kleinen durch Anstoßen zu sich, aber trotz- dem macht er die unfaßliche Bemerkung: „Der paßt schon alleine auf! Ist nur einen Moment eingenickt.“ Was soll man darauf antworten? Am besten Gas geben und dem Bild entfliehen. Nach fünfzig Kilometern registriert der Beobachter ein zweites„Idyll“. Es verursacht einen leichten Magendruck vor Angst: Mutti, auf dem Sozius, hat ihren Kleinen an sich gepresst. Vati hat den Aller jüngsten auf dem Tank vor sich. Sie haben einen Ausflug über Sonntag gemacht. Sie fahren nachts heim. Es. muß leider immer wieder gesagt wer- den. Es hat keinen Sinn wie ein Akrobat ins Wochenende oder in die Ferien zu fahren. Die Folgen lassen sich nur zu leicht ausmalen. Wer hat dich, du Schilderwald Dieser Verkehrsschilder- turm konnte selbst den vorschriftenfrommsten Kraftfahrer auf die Palme bringen, wenn er ihm im Straßenverkehr begegnete. Allerdings ist es zum Glück noch nicht so weit, da dieser„übersichtlich geordnete“ Schilderwald zm Straßenverkehr zum Einsatz kommt. Er steht nur im Hof einer Schil- derfabriłk in Nurnberg, für deren Erzeugnisse auf diese Weise geworben Wird. Keystone-Bild Der„Verkehrsblick“ und seine Funktionen Verkehrszeichen in Augenhöhe/ Farb- Warn-Signale überprüfen Jedef Kraftfahrer weiß, daß es im Ver- kehr auf gute Augen ankommt, da sie zur Beurteilung einer Situation mit eine ent- scheidende Rolle spielen. Leider bestehen über den„Verkehrsblick“ und seine Funk- tionen Unklarheiten. Der horizontale Blick eines Menschen ist keineswegs eine natür- liche Gegebenheit, wie vielfach angenom- men wird. Der normale Sehwinkel ist viel- mehr bodenwärts gerichtet, weil der Mus- kel, der den Augapfel nach unten richtet, stärker ist, als sein Gegenpart. Sobald wir unseren Blick in die Horizontale heben, wird dieser Muskel beansprucht. Die Beanspru- chung steigt, je höher wir nach oben sehen. Diese Tatsache bedeutet, daß der Kraftfah- rer auf normalen Straßen erfreulicherweise seine Augenmuskeln schonen kann, da der Blick auf die Straßendecke gerichtet ist. Es bedarf demnach nicht der Ermahnung, beim Autofahren möglichst horizontal zu schauen, sondern den Blick nur einige Wagenlängen voraus zu richten, weil das Auge durch den normal abwärtsgerichteten Blick ge- schont wird. Aus diesem Grunde ist es auch falsch, die Verkehrsampeln und zeichen hoch über der Straßenkreuzung anzubringen, denn das Heben der Augen über die Horizontale err miüdet sie sehr schnell und Verursacht Kopf- schmerzen. Diese können ihren Ursprung aber auch in einer Ueberanstrengung der Augen haben, die oft durch eine Brille be- hoben werden kann. Darüber hinaus sollte sich jeder Kraftfahrer sofort eine Brille zu- legen, wenn er bemerkt, daß ihm das Er- kennen entfernter Gegenstände Schwierig- keiten bereitet, ebenso wie Alterssichtige und Weitsichtige, deren Entfernungsbeurtei- lung Mängel aufweist. Von großer Bedeu- tung ist bei Kraftfahrern die Adaptation der Augen, die Anpassung an die Dunkel- heit. Der Anpassungsvorgang sollte erst ab- geschlossen sein, bevor höhere Geschwin- digkeiten gefahren werden, da es sonst zu schweren Unfällen kommen kann. Nacht- blindheit, das Fehlen der Dunkelanpassung, lägt sich durch den Genuß von Vitamin A beheben. — Sun Eine gleichfalls wichtige Rolle spielte Farbbeurteilung. Bei abnehmendem licht verlieren die farbigen Verkehrsseelz an Hinweiskraft, denn das farbige 8 erfordert mehr Licht als das Sch Weiß-Empfinden. Am längsten bleed blaue Farbe sichtbar. Völlige Farben heit ist sehr selten. Rot-Grün-Blindhe bei etwa acht Prozent der Mitteleurqgitr besonders bei Männern, erkennbar. Er the farbigen Verkehrssignale haben diese gel deutlich sichtbar gemacht. Da Anf Menschen aber nicht vom Verkehr Matt schlossen werden können, wurde die g sor nationale Verkehrsampelanordnung Imi! Gelb-Grün geschaffen. Der Farben kann sich nach diesem System immel Del rechtfinden, auch wenn er nur den ton als Farbe erkennt. Leider gibt es immer noch Signale, die den interna len Richtlinien nicht entsprechen. Viel 50 beschrankte Bahnübergänge sind noc 555 horizontal angeordneten Warnsignalen ste sehen. Es wäre eine wahrhaft unfalue Rs tende Maßnahme unserer Behörden, sie, anstatt auf Verkehrsteilnehmer J machen, die ein verchromtes D- Schild ren, den Mut aufbrächten, die anzus die es immer noch nicht begriffen daß alle optischen Signalanlagen Zum aller Verkehrsteilnehmer, besonders der Rot- Grün-Blinden, in einer besonf Anordnung aufgestellt sein müssen. Neue Laltex- Straßenkarten Die Hand eines Erfahrenen verrate neuen Deutschland- Straßenkarten, das Kartographische Institut Hans Kü Frankfurt für die CALTEX soeben he gebracht hat. Der gewählte Maßstab 1•90 bedeutet einen geschickten Mittelweg schen den großmaßstäblichen Lokal und den üblichen Ubersichtskarten 14 Es gibt fünf einzelne Gebietsblätter West, Mitte, Südwest und Südosh, d den CALTEX- Tankstellen der Bundes plik für die Kundschaft zur Verfügu stehen. 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Der Natio- nalfranzose Robert Cazala behielt weiterhin das am Samstag errungene gelbe Trikot des Spitzenreiters. Für die deutschen Fahrer war es ein schwarzer Tag. Lediglich Lothar Friedrich kam im Hauptfeld ans Ziel. Die vier ande- ren, Altweck, Ommer, Reitz und Löder bil- deten den Schluß. Sie hatten alle Mühe, den starken Münchner Altweck ans Ziel zu brin- gen, dessen Rad schon wenige Kilometer nach dem Start zerbrochen war und der dann auf eine Ersatzmaschine steigen mußte, die für inn viel zu groß war. Deutscher Doppelsieg im Aachener Stafettenspringen Einen deutschen Doppelerfolg im Inter- nationalen Stafettenspringen gab es am Don- nerstag bei leichtem Nieselregen beim Aache- ner Reitturnier. Die Mannschaft Magnus von Buchwaldt Helmstorf), auf Flugwind, Anna Clement Helmstorf) auf Nico und Klaus Pade(Köln) auf Fröhlich siegte in diesem Springen mit der Zeit von 414,7 Minuten vor der zweiten deutschen Mannschaft mit H. G. Winkler auf Romanus, Hermann Schridde(beide Warendorf) auf Fugosa und Fritz Thiedemann(Elmshorn) auf Halbo, die mit 416,3 Minuten gestoppt wurden. Am Samstag gegen Prag Stuttgart: Lade und Nxlmann erstmals in de Wald hofstaftel Blau-Schwarze„mit stärkstem Geschütz“/ Willi Roth gegen jugoslawischen Exmeister Stefanovic? Mannheims Anhänger des Amateurboxsports wird am Wochenende wieder einmal ein Vergleichskampf geboten, der die Serie niveauvoller Begegnungen früherer Jahre würdig fortsetzen sollte. Nicht nur, weil sich mit der verstärkten Staffel des SV Prag Stuttgart in Mannheim eine Mannschaft vorstellt, die zu Recht noch immer als eine der stärksten Süddeutschlands gilt, sondern vor allem, weil die gastgebenden Wald- höfer jetzt wieder eine Staffel stellen können, wie sie in den erfolgreichsten Nach- Kriegsjahren der Waldhöfer kaum stärker Die aus bekannten Gründen entstande- nen Lücken haben zu einer Intensivierung der Nachwuchsarbeit geführt, die nun die ersten Früchte trägt; daneben gelang der Abteilung aber auch, was die Fußballer lei- der nicht fertigbrachten: Die Neuerwerbung von Kräften, deren Talent bereits ausgereift ist, die also schon so weit„fertig“ sind, daß sie nicht erst möglicherweise in einem Jahr als Stütze ihrer Mannschaft für neuen Auf- trieb garantieren, Am 23. Juni wurden die Federgewichtler Ewald Axtmann und Er- Win Radke vom DABV-Rechtswart für den SVW kreigegeben, nachdem beide bereits drei Monate zuvor das Training bei ihrem neuen Verein aufgenommen hatten. Am Samstag werden sie erstmals im Trikot der Blau- Schwarzen durch die Seile klettern! Nimmt man dazu noch den unverwüst- lichen Willi Roth, Halbmittelgewichtler Klahm und die veranlagten Nachwuchsboxer Rudi Heß oder Kruppenbacher, so verfügen die Mannheimer jetzt über einen Stamm, der zusammen mit Wessoly, Wiewecke, Rit- Beim Neuling TV Weilstetten: g muß mit stattem Widerstand techinen Schlagerspiel der Handball-Bezirksklasse ist Ketsch— TSV Birkenau In der süddeutschen Handball-Oberliga müssen die beiden badischen Vertreter rei- gen, Leutershausen spielt in Weilstetten, die SG St. Leon in Nürnberg. Die Bergsträßer haben die leichtere Aufgabe, da sich aber der Neuling besonders in den Heimspielen als zußzerst gefährlich entpuppte, tun die Spieler um Kern gut daran, sich auch diesmal vorzu- sehen. Leon wird in Nürnberg auf eine eiserne Abwehr stoßen, die nur dann über- wunden werden kann, wenn über die Flügel gespielt wird. f In der Verbandsliga kommt es am Sams- tag zum Schlagerspiel TSG Ketsch— TSV Birkenau. Als Platzelf sind die Ketscher Fa- vorit. Da aber beide Mannschaften in ihren Leistungen sehr unterschiedlich sind, darf man das Spiel als offen bezeichnen. Der TV Edingen sollte gegen den FC Brötzingen Wie- der zu einem Sieg kommen. Gespannt darf man sein, wie sich die Sd Nußloch nach ihren beiden sensationellen Erfolgen diesmal beim KSC schlägt. In Rot kommt es zum entschei- denden Spiel TSV Rot— TSV Rintheim. Beide Mannschaften konnten bis jetzt 235 Punkte fingen, doch hat Rot mit 152.104 gegen 154.115 Rintheims das bessere Torver- hältnis.. Während die Bezirksklasse pausiert, herrscht in der A- und B-Klasse wieder Hochbetrieb. Die beiden Spitzenreiter der ersten Kreisklasse, TSG Plankstadt und SV Ilvesheim, spielen zu Hause gegen TSV Viernheim bzw. SV 50 Ladenburg; gerade keine leichten Spiele, aber sie sollten gewon- nen werden. Bei der Sd gastiert der TV 64 Schwetzingen, der sich bei einem Sieg etwas verbessern würde. Der TV Oberflockenbach hat mit dem ATB Heddesheim ebenfalls 40 000 Dollar Defizit Die genaue Abrechnung des Weltmeister- schaftskampfes zwischen Ingemar Johansson und Floyd Patterson in New Vork ergab ein Defizit von 40 000 Dollar. Die Bruttoeinnah- men betrugen 470 712 Dollar. Nach Abzug der Steuern verblieben 407 139 Dollar, von denen Titelverteidiger Patterson 30 und Herausforderer Johansson 20 Prozent er- hielten. Die Ausgaben für Organisation wur- den mit etwa 245 000 Dollar berechnet. Die Einnahmen aus Fernsehen, Rundfunk und Film sind allerdings nicht berücksichtigt. Patterson will ohne vorherigen Aufbau- kampf zur Revanche antreten, die im Sep- tember stattfinden soll. Allerdings muß sich der geschlagene Champion entsprechend der Regel des Staates New Vork innerhalb von 30 Tagen zur medizinischen Untersu- chung stellen. einen unangenehmen Gegner erwischt, der sich nur knapp geschlagen geben wird. Die SpVgg Sandhofen, die zunächst für einen Platz in der Spitzengruppe nicht mehr in Frage kommt, erwartet Badenia Feudenheim und mit dieser zwei weitere Punkte. Die B-Klasse bringt für den SC Käfertal in Altlußheim kein gerade leichtes Spiel, während der TSV 1846 auf eigenem Gelände dem TV Neckarhausen ebenso wenig eine Chance lassen wird wie die MTG dem TSV Lützelsachsen. SC Pfingstberg könnte durch einen Sieg in Weinheim über die Tus seinen Tabellenstand verbessern. In der Schwetzin- ger Ecke interssiert besonders der Ausgang des Spieles TB Reilingen— Germania Neu- ljußheim, das die Platzherren zu ihren Gun- sten entscheiden sollten. Leutershausen Ib, die am Vorsonntag von Badenia Feudenheim geschlagen wurde, hat auch beim TSV Sand- hofen nur geringe Aussichten. In der C- Klasse wird ein Erfolg des TV Schriesheim über 07 Seckenheim erwartet. gewesen sein dürfte. tersberger, Bitsch, Müller und Ritter keinen Vergleich zu scheuen braucht. Damit ist auch die Gewähr gegeben, daß es gegen die sehr ausgeglichen besetzte Staffel von Prag Stuttgart zu Kämpfen Start zur Toto-Runde Auch in diesem Jahre wird im Juli der Totowettbewerb mit einer Ueberbrückungs- runde weitergehen, die für jeden der vier Samstage zwölf Spiele vorsieht. In diesen Spielen, die auf regionaler Basis ausgetra- gen werden, damit größere Reisen erspart bleiben, dürfen Neuerwerbungen noch nicht eingesetzt werden. Durchweg sind Vereine der 2. Liga mit Erstligisten gepaart, doch treffen auch Mannschaften der obersten Klasse zusammen, wie Eintracht Kreuz- nach und Wormatia Worms sowie Phönix Lübeck und VfR Neumünster. Als Neulinge der 1. Liga stellen sich die Stuttgarter Kik- kers beim absteigenden BC Augsburg und der VfR Kaiserslautern daheim gegen FV Speyer vor. Die übrigen Spiele: SV Wies- baden— Viktoria Aschaffenburg, Freibur- ger FC— SSV Reutlingen, SV St. Ingbert gegen Spfr. Saarbrücken, Tus Lintfort gegen RW Oberhausen, Rheydter Spy gegen Borussia M.- Gladbach, SpVgg Herten gegen SpVgg Erkenschwick, Hertha Zehlen- dorf— Rapide Wedding und Südring Ber- lin— Berliner SV 92. Hard Bueno im Dameneinzel Das Finale im Damen-Einzel bei den All England- Meisterschaften in Wimbledon bestreiten die Brasilianerin Maria Esther Bueno und Darlene Hard(US). Die als Nr. 6 gesetzte dunkelhaarige. Südamerikanerin schlug in der Vorschlußrunde die junge Amerikanerin Sally Moore(Nr. 7) mit 6.2, 6:4 in einer Begegnung, die nach einer knap- pen Dreiviertelstunde bereits entschieden War. Im zweiten Semifinalspiel siegte die 23jährige Amerikanerin mit 6:4, 6:4 gegen die vier Jahre jüngere Südafrikanerin Sandra Reynolds. Darlene Hard, die als Nummer vier vor Sandra Reynolds gesetzt war, stand 1957 schon einmal im Wimble- don-Endspiel, verlor damals jedoch gegen ihre farbige Landsmännin Althea Gibson, die diesmal nur als Journalistin für eine Londoner Massenzeitung in Wimbledon da- bei ist. kommt, wie sie sich Veranstalter und Pu- blikum wünschen. Prag-„Boß“ Robert Theu- rer wird in jedem Falle auch diesmal wie- der die bekannten Repräsentativen Warme (als erster Gegner des früheren Zonen-Vize- meisters Radke), Mücke(gegen Axtmann) und in den oberen Klassen den deutschen Vizemeister Radzik(Mittel) und Schwer- gewichtler Rapp einsetzen. Sollte dann noch der frühere jugoslawische Meister Stefano- vie als Gegner Willi Roths zur Verfügung stehen, dann ergibt das ein Programm, das einiges erwarten läßt. Zumal, da auch die Revanche des Weltergewichtlers Heß für die Punktniederlage durch Greven und Wessolys Duell mit dem schnellen Techniker Prade kaum abfallen dürften. Die durch zwei Rahmenkämpfe ergänzte Begegnung wird bei guter Witterung als Freiluftveranstaltung vor der Tribüne des Waldhofstadions— andernfalls in der SVW. Halle— ausgetragen und beginnt am Samstag um 20 Uhr.—1— Nordbadens hesteleichtathleten kämpfen um Mannschaftsmeisterschaft Acht Tage nach den badischen Leicht- athletikmeisterschaften stehen sich am Wo- chenende im Heidelberger Universitätssta- dion Nordbadens beste Männer- und Frauen mannschaften zum Endkampf um die nordbadische Mannschaftsmeisterschaft ge- genüber. Hierzu haben sich bei den Män- nern die Sonderklassen-Vereine Karlsruher Sportelub, MTG Mannheim, USC Heidel- berg und die TSG 78 Heidelberg qualifiziert, während bei den Frauen, deren Endkampf auf A-Klassen-Basis ausgetragen wird, die Post Sd Mannheim, der Use Heidelberg und die TSG 78 Heidelberg beteiligt sind. Bei den Männer mannschaften hat der KSC mit 31 154 Punkten in diesem Jahr die höchste Punktzahl erzielt, doch fehlt am Wochenende einer der besten Punkte- sammler des KSC, nämlich der deutsche 400-m-Meister Carl Kaufmann. Somit ist das Rennen um die Meisterschaft völlig offen, denn sowohl der Titelverteidiger Us, als auch die Mrd können sich über 31 000 Punkte hinaus steigern, wogegen die TSG 78 nur eine Außenseiterrolle einneh- men kann. Die drei Frauenmannschaften sind etwa gleichstark. 108:104 für Großbritannien: Die Hriten gingen Valentin aus dem Weg Hürdenläufer der Sowjetzone beim Mit 108:104 Punkten gewann Großbritan- nien den Leichtathletik- Vergleich mit der Sowjetzone im Londoner White City-Sta- dion nicht ganz unerwartet. Allerdings ist dieser Erfolg weniger dem tatsächlichen Kräfteverhältnis als der geschickteren Mannschaftsaufstellung zuzuschreiben. So gingen die beiden britischen Europameister Rawson und Hewson dem Meilen-Europa- rekordmann Valentin aus dem Weg und lie- ken nur die 800 m, wo sie in einem klug ge- steuerten Spurtrennen zu einem Doppelsieg kamen, den Valentins 1500-m-Erfolg nicht wettmachen konnte. Selbst die beiden Staf- kfelsiege hätten die Gastgeber nicht vor einer Niederlage bewahrt, wären die Hürdenläu- fer der Sowjetzone an ihre letzten Zeiten herangekommen. Die besten Leistungen erzielten Buhl (Sowjetzone) über 3000 m Hindernis mit 851,6, Rowe(Großbritannien) im Kugel- stoßen mit 17,93, Frost(Sowjetzone) im Speerwerfen mit 77,46 m und die 800-m- Läufer Hewson und Rawson mit je 1:48, 8. Ergebnisse: 100 m: 1. Radford(Gb) 10,5, 2. Seidler(S) 10,7, 3. Jones(Gb) 10,7, 4. Gro- gorenz(S) 10,9; 200 m: 1. Segal(Gb) 21,6, 2. Seidler 21,7, 3. Brightwell(Gb) 21,8, 4. Riede(S) 22,2; 400 m: 1. Wrighton(Gb) 47,8, 2. Schüler(S) 48,1, 3. Sampson(Gb) 48,3, 4. Storm(S) 48,8; 800 m: 1. Hewson(Gb) 1:48, 8, Filmprominenz sieht Box-Europameisterschaft: Eddie Constantin wird viel lernen können Man rechnet mit einer Brutto-Einnahme von etwa 250 000 Mark/ Scholz muß noch Gewicht machen Wenn ein Boxveranstalter davon spricht, daß das Geschäft„sehr, sehr gut“ ist, dann darf man annehmen, daß es in Wirklichkeit sogar noch besser sein muß. Und s0 liegen die Dinge auch tatsächlich. Für die Box- Europameisterschaft im Mittelgewicht zwischen Gustav Scholz und Hans Werner Wohlers am kommenden Samstag in der Berliner Deutschlandhalle sind die Karten bereits rar geworden. Scholz-Manager Fritz Gretzschel als technischer Leiter verriet, daß Anfang der Woche bereits alle Karten zu 60, 50, 40 sowie zwischen 4 und 8 DM vergriffen waren. Lediglich zwischen 12 und 30 DM wartet noch ein Restkontingent auf die Käufer. Fest steht auch, daß die gegenwärtig in Berlin stattfindenden Filmfestspiele ein Großaufgebot von Prominenz an den Ring bringen werden. Außer den Bestellungen der deutschen Produktionsgesellschaften bei- spielsweise für O. W. Fischer, Curd Jürgens, O. E. Hasse, Toni Sailer oder Regisseur Käut- ner kaufte das offizielle Filmfestbüro noch weitere 60 Karten für die ausländischen Gäste. Es wird fest damit gerechnet, daß auch Rita Hayworth, Gary Cooper und Eddie Con- stantin neben vielen anderen in die Deutsch- landhalle kommen werden. Auch die offiziellen Veranstalter der Film- kfestspiele nehmen Rücksicht auf die Europa- meisterschaft. Der große Filmball im Hilton- Hotel wurde auf eine spätere Abendstunde verlegt. Direkt vom Boxring wird die Promi- nenz zum„Rendezvous der Stars“ fahren. Zweifellos bietet auch diese Situation eine besondere Anziehungskraft. So rechnet man mit einer Brutto-Einnahme zwischen 250 000 und 300 000 DM. Das reicht zwar bei weitem nicht an die Beträge heran, die es zum Bei- spiel bei Johansson— Patterson in New Vork gab, aber für Berliner Hallenverhältnisse wird es Rekord bedeuten. Insgesamt faßt die Deutschlandhalle 10 000 Zuschauer auf den beiden Rängen und weitere 4000 Besucher auf Klappsesseln im Innenraum. Scholz gilt für seine Berliner Landsleute als klarer Favorit. Aber nicht alle seine An- hänger rechnen mit einem K.o., denn gerade an der Spree schätzt man Wohlers hoch ein. Vielleicht denkt man auch an die Schwierig- keiten, die Gustav Scholz auch diesmal wie- der hat, sein Gewicht unter das Mittel- gewichts-Limit zu bringen. Der Europameister hat die Tabelle, nach der er stetig abnehmen sollte, nicht ganz einhalten können. Die tropische Hitze der letzten Wochen verführte Scholz, mehr von dem begehrten Fruchtsaft zu trinken, als vor- gesehen war. Allerdings bleibt er zuversicht- lich, daß er diesmal ohne schwächende Ge- Waltkur auskommen wird. Im Trainingslager am Rande der Stadt in Kladow, wo Scholz seit einem Jahr ein Wochenendhäuschen besitzt, lebte der Eu- ropameister in den letzten Wochen mit sei- nem„Leibwächter“ Freddy Teichmann fast wie ein Einsiedler. Nur zum Training fuhren die beiden täglich in den Grunewald zur Herbertstraße. Teichmann spielte den Fah- rer, denn auch vor diesem Kampf mußte Scholz seinen Führerschein bei Manager Gretzschel hinterlegen. Mit besonderer Sorgfalt widmete sich Scholz jeden Morgen dem Lauftraining. Die Zollbeamten an der Zonengrenze beobachte ten stets das gleiche Bild: Scholz und Teich- mann als dick vermummte Figuren im flot- ten Trab. Und der Schaffner des Linien- Omnibusses ruft jedes Mal aus, wenn er die laufenden Boxer überholt:„Und hier zur Rechten dürfen Sie Gustav Scholz bewun- dern. Er hätte es bequemer, wenn auch er mit der BVG fahren würde J. Kaminsky Leichtathletik- Vergleich zu schwach 2. Rawson(Gb) 1:48,8, 3. Matuschewski S 1:48,9, 4. Kruse(S) 1:50,0; 1500 m: 1. Valen- tin(S) 3:44,83, 2. Wineh(Gb) 3:47, 1; 5000 m: 1. Eldon(Gb) 14:06, 4, 2. Grodotzpi(S) 14:12, 2, 3. Gilligan(Gb) 14:13, 0, 4. Stamer(S) 14:29, 8; 10000 m: 1. Janke(S) 29:44,6, 2. Hyman(Gb) 29:50; 4& 100 m: 1. Großbritannien 40,7, 2. Sowjetzone 40,9; 4„ 400 m: 1. Großbritan- nien 3:12, 7, 2. Sowjetzone 3:13,9; 110 m Hür- den: 1. Matthews(Gb) 14,6, 2. Hildreth(Gh) 14,6, 3. Hübner(S) 14,7, 4. Reimes(S) 14,9; 400 m Hürden: 1. Farrell(Gb) 52, 1, 2. Bryan (Gb) 52,9, 3. Drescher(S) 53,2. 4. Dittner(8) 53,2; 3000 m Hindernis: 1. Buhl(S) 851,6, 2. Döring(S) 8:56,2; Weitsprung: 1. Auga(8) 7,28, 2. Brigben(Gb) 7,09; Hochsprung: 1. Lein(S) 2,00, 2. Pfeil(S) 1,98, 3. Miller(Gb) 1.95; Dreisprung: 1. Hinze(S) 15,20, 2. Thier- felder(S) 15,07; Stabhochsprung: 1. Jeitner (S) 4,34, 2. Laufer(S) 4,19; Kugelstoßen: 1. Rowe(Gb) 17,93, 2. Denke(S) 16,22; Diskus- werfen: 1. Grieser(S) 53,86, 2. Milde(S) 51,70; Speerwerfen: 1. Frost(S) 77,46, 2. Krüger (S) 75,59; Hammerwerfen: 1. Ellis(Gb) 61,90, 2. Niebisch(S) 58,83, 3. Teubert(S) 56,20. Erstmals Camathias/ Cecco? Wird zum ersten Male seit 1953 die Ge- Spann- Weltmeisterschaft ins Ausland gehen? Dies ist die große Frage, die an diesem Wochenende die Motorsportöffentlichkeit bewegt. Auf dem 14,120 km langen Ar- dennenkurs bei Spa-Francorchamps sind erneute MV-Agusta-Siege durch Ubbiali, Provini und Surtees und die Entscheidung in der Gespannweltmeisterschaft zu erwar- ten, da die Läufe in Schweden, Ulster und Monza ohne Seitenwagenmaschinen ausge- schrieben werden. Es erscheint durchaus möglich, dag nach Noll Cron, Faust/ Rem- mert, Noll/ Cron, Hillebrand/ Grunwald und Schneider/ Strauss erstmals seit sechs Jah- ren ein Ausländer den Gespanntitel er- ringt, denn die BMW der Titelverteidiger läuft nicht„rund“ und die Schweizer Cama- thias/ Cecco haben zwei Punkte Vorsprung. Im Vorjahr besiegten Schneider/ strauss ihre BMW-Markengefährten aber das ist noch keine Gewähr für einen erneuten Erfolg. Leichtathletikjugend in Karlsruhe Mit etwa 300 Teilnehmern aus 77 Ver- einen sind die Badischen Leichtathletik Ju- gendmeisterschaften, die am Wochenende im Karlsruher Hochschulstadion stattfinden, hervorragend besetzt. Insgesamt werden in 23 Disziplinen die Besten der männlichen und weiblichen Jugend ermittelt. Zahlen- mäßig am stärksten besetzt sind sowohl bei der männlichen als auch bei der weiblichen Jugend der 100-m-Lauf und der Weitsprung. Auch im Dreisprung, Kugelstoßen und Dis- kuswerfen sind die Felder recht stark. Nur wenige Vorjahresmeister können ihre Titel noch verteidigen, da die Meister inzwischen nicht mehr der Jugendklasse angehören. Weitere Sportnachrichten Seite 15 16/8899 reicht! Deutscher Camembert 30% Fett i. T. Der Käse mit dem berzhaft pikanten Geschmack! Schachtel 2/2 125 g Kurpfälzische Leberwurst Die Leberwurst mit dem feinen Kräuter- Geschmack!! 5 74 Hering-filets„Auslese In 5 versch. pikanten Tunken. Das kalte Fischgericht für Haushalt und Camping! 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Nach dem Badischen Landesturnfest 1957 in Mannheim und dem Deutschen Turnfest 1958 in München demonstrieren jetzt wieder die Feste auf Kreisebene Seckenheim, der bereits organisierte und an den turnerischen Gemeinschaftswillen. Der Turnerbund Jahn 1949 das erste Kreisturnfest nach dem Kriege in Seckenheim dem zweiten Kreisturnfest in Seckenheim 1956 maßgeblichen An- teil trug, hat alle Vorbereitungen getroffen, um das große turnerische Geschehen gut über die Runden zu bringen und den leicht getrübten Eindruck von turnerischen Ver- anstaltungen auf der Kreisebene wieder aufzufrischen. Entsprechend dem guten Ruf der Turner- hochburg Seckenheim ist, auch das Meldeer- gebnis ausgefallen: In den 36 ausgeschrie- benen Mehrkampfwettbewerben haben sich kast slebenhundert Einzelwettkämpfer ge- meldet,. Mit den Vereinsmannschaften und Staffeln werden rund tausend Turnerinnen und Turner am Sonntag am Start sein. Das Festprogramm Wird am Samstagnachmittag mit einem Schüler wettbewerb der drei Seckenheimer Turnvereine eröffnet und am späten Nachmittag absolvieren die Alters- turner in verschiedenen EKlassen ihre Mehr- kämpfe in den turnerischen und leicht- athletischen Disziplinen. In zehn Kämpfen werden rund sechzig Wettkämpfer am Start sein. Der älteste hat bereits das Ssechzigste Lebensjahr überschritten. Am Samstagabend findet im Vereinshaus im Rahmen des Banketts des Turnerbundes Jahn die ofkizlelle Festübergabe durch den Turnkreis statt. Der Abend, in dessen Mittelpunkt eine Festansprache von Peter Vogler und die Ehrung verdienter Turner steht, wird von Darbietungen der Kreisriegen umrahmt. Box-Nachwuchsturnier beim KB Eine erfreulich starke Resonanz fand das vom Kreis Mannheim-Heidelberg im BABV ausgeschriebene Nachwuchs- und Anfänger- turnier, das am Sonntagnachmittag in der KSV- Sporthalle ausgetragen wird. Neben dem ausrichtenden KSV 84 sind die Vereine BC Heidelberg 57, BC 55 Hockenheim, AC 92 Weinheim, SV Waldhof 07, VfR Mann- heim und der TSV Neckarau vertreten. Um das für 16.30 Uhr angesetzte Turnier nicht allzusehr in die Länge zu ziehen, mußten vor allem in der Seniorenklasse zahlreiche Be- werber gestrichen werden. Trotzdem ist diese Klasse mit über dreißig Kämpfern weitaus am stärksten besetzt. In sieben Junioren- klassen bewerben sich 14 Boxer um den Turniersieg. Auch die Kleinsten(Schüler) sind mit sechs Meldungen vertreten. Bleibt zu hoffen, daß die Veranstaltung genau wie die im Januar ausgetragene Nachwuchsver- anstaltung die Erwartungen erfüllt und den Vereinen zeigt, wo der Hebel für eine erfolg- reiche Nachwuchspflege anzusetzen ist. ASV blieb wiederum straffrei Einen sehr erfreulichen„Rekord“ hat der ASV aufgestellt: In der 1. Amateurliga blie- ben in der abgelaufenen Saison nur zwei Vereine straffrei, nämlich der Meister VfR Pforzheim und die Feudenheimer, die damit nun schon im fünften Jahr die Punktespiel- serie ohne jede Bestrafung beendeten. BFV- Vorsitzender Fritz Meinzer stellte dies beim Verbandstag in Pforzheim besonders des- halb heraus, weil der ASV alljährlich bis zum Schluß zu den Favoriten für die Mei- sterschaft zählt. Am Sonntagvormittag steht der Wald- sportplatz ganz im Zeichen des turnerischen Kampfes um den Eichenkranz. Offener denn je ist in diesem Jahr der Turnfestsieg, der zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte der Turnfeste nicht im Deutschen Zehn- kampf, sondern im Olympischen Zwölf kampf ermittelt wird. In diesem Kampf sind die reinen Turner gegenüber den Leicht- athleten im Vorteil, da die turnerischen Uebungen stark überwiegen. Unter den 27 Bewerbern in diesem Kampf ragen vier Namen hervor, unter denen der Turnfest- sieger sein müßte. Heinz Hauser(TSV Oftersheim), Hans Gassert(IV Schriesheim), Vogler(TSV Birkenau) und Franz Partera (TSV 1846) dürften sich die meisten Chancen ausrechnen. Bei den Turnerinnen fällt die Vorhersage wesentlich leichter, denn im Achtkampf starten nur vier Mädel. Christa Krämer(TSG 62 Weinheim) und Ilse Kreß (TSV 1846) dürften sich einen scharfen Kampf liefern. Stark vertreten ist wieder die Jugend: In den sieben Wettbewerben der Jugendturner starten 229 Jungen und in den sechs Kon- kurrenzen der Jugendturnerinnen treten 140 Mädels an. Eine gute Besetzung haben auch die Fechtwettkämpfe gefunden, die eben- falls am Vormittag im Vereinshaus abge- Wickelt werden, während die Schwimm- Wettkämpfe, die sonst zum Kreisfestpro- gramm gehören, zu einem anderen Zeit- punkt ausgetragen werden müssen. Der Nachmi bringt den turnerischen Gemeinschaftsgedanken in vielfältiger Weise zum Ausdruck. Im Mittelpunkt des nach dem Festzug durch die Straßen Seckenheims um 15 Uhr beginnenden Festnachmittags steht ein Schauturnen der Kreisbesten. Zu gleicher Zeit werden an den verschiedensten Geräten die besten Turnerinnen, Turner, Jugendturner und auch Schüler die Er- ziehungsarbeit an den Geräten beweisen. Die Festgymnastik der Turnerinnen und Turner wird wieder ein imposantes Bild unter straffer Leitung und selbstgewählter Disziplin bieten, während die Staffelläufe, die in das Nachmittagsprogramm eingestreut wurden, den sportlichen Ehrgeiz der 26 Staffelmannschaften aus vierzehn Vereinen beflügeln. Eines der schönsten Bilder bietet auch das Vereinswetturnen, das eine vor- bildliche Schulung und strenge Gemein- schaftsarbeit erfordert. Hier ist das Melde- ergebnis bei der Zahl von 52 Vereinen mit bisher neun Meldungen etwas schwach aus- gefallen. Mit zwanzig Teilnehmern an die- sem Wettbewerb steht der TSV 1846 an der Spitze dicht gefolgt vom TV 1890 Edingen mit 18 Teilnehmern. Zwischen diesen beiden Vereinen müßte die Entscheidung fallen, auch wenn sich der TV 93 Rheinau, TSG 1864 Ladenburg, TSV 1895 Oftersheim, DK Hockenheim, TSV Badenia Feudenheim, TV 64 Schwetzingen und der TV 1877 Waldhof Chancen ausrechnen können. Abschluß der großen turnerischen Heerschau bildet die Siegerehrung mit dem großen Fahnenauf- marsch gegen 17.30 Uhr, der sich dann noch ein Handpallfreundschaftsspiel zwischen dem führenden Bezirksligsten TB Jahn Seckenheim und dem Verbandsligsten T Ketsch anschließt. H Deutscher Meister gegen lettische und türkische Teams: olleybalt wirbt in Hflannlieim Freunde In der nächsten Woche internationales Turnier im Dossenwald Eine schöne Aufwärtsentwicklung hat in den letzten beiden Jahren das Volleyball spiel in der Bundesrepublik zu verzeichnen. Während in der ganzen Welt seit Jahr- zehnten schon diese Sportart gepflegt wird, begann man in Westdeutschland erst 1954 mit dem Wettspielbetrieb. 1955 wurde dann in Kassel der Deutsche Volleyball- Verband gegründet. Neben dem TV 98 Seckenheim und dem AC 92 Weinheim spielen im Kreis Mannheim noch zwei Militärmannschaften Volleyball. Eine davon, die„Estonia Mannheim“, hat unter schwierigsten Bedingungen an der Bundesstraße zwischen Seckenheim und Schwetzingen im früheren„STEGl-Lager Dossenwald) eine Platzanlage fertiggestellt, die wohl die modernste in der Bundesrepu- plik ist. Hier wird am kommenden Dienstag und Mittwoch ein Internationales Turnier ausgetragen, welches das erste in seiner Art in Mannheim ist. Neben dem Gastgeber Estonia Mannheim beteiligen sich der Deut- sche Meister ASV Limburgerhof mit vier Nationalspielern, eine Stadtauswahl aus Auch in der zweiten Qualifikation siegreich: 1728 bel echter vertreten flotdbadlen Gegen Us Heidelberg klarer 9:2-Sieg Damenflorett gewann TSV 46 Im Sportteil der Ausgabe vom 25. Juni 1959 berichteten wir von einem Säbel-Aus- scheidungskampf zur gesamtbadischen Mann- schaftsmeisterschaft, der auf einen Ein- spruch hin wiederholt worden sei. Aus die- sem Bericht ging hervor, daß die Ausschei- dung nur zwischen TSV 46 Mannheim und TSG 62 Weinheim stattfand, während sich der Mannheimer Fechtelub im VfR nicht zum Kampfe gestellt habe. Der TSV 46 sei als Sieger des Wiederholungsturniers in der„Gesamtbadischen“ teilnahmeberechtigt. Hierzu weist Bezirksfechtwart Ruf darauf hin, daß der geschilderte Kampf zwar statt- gefunden hat, eine Wiederholung des Tur- niers jedoch nicht berechtigt war, da der erste Kampf ordnungsgemäß ausgetragen Wurde und mit einem Sieg des VfR endete. Ein damals eingelegter Einspruch erwies sich als nicht gerechtfertigt. Nachdem es bei den Vorausscheidungen zur Gesamtbadischen Mannschaftsmeister- schaft, die in Tauberbischofsheim stattgefun- den hatten, zu Einsprüchen über die Wett- kampfentscheidungen gekommen war, ver- liefen die Ausscheidungskämpfe in der Zwi- schenrunde in Mannheim glatt. Dazu trug nicht Zuletzt das rasche Handeln der Verant- Wortlichen des Deutschen Fechterbundes bei, die die erhobenen Beschwerden sofort prüf- ten und klarstellten, wer teilnahmeberechtigt an den Kämpfen der Zwischenrunde ist. Im Damenflorett setzte sich die Mannschaft des ISV 46 Mannheim gegen die Damen des RC Heidelberg mit 10: 4 durch. Das Herrenflorett und dem Degenkampf entschieden die Mannschaften des TSV Tauberbischofsheim kür sich gegen Pforzheim und USC Heidel- berg. Die Säbelmannschaft des VfR(MFC im VfR) erwies sich wiederum als stärker. Sie schlug die Mannschaft des USC Heidel- berg mit 9:2 und unterstrich damit die von Ir bereits in der Vorrunde gezeigte Form. Särntliche Siegermannschaften dieses Zwi- schenrundenturniers werden im Juli in ihrer Waffe mit den Siegern der südbadischen Ausscheidungen um die Titel der Badischen Mannschaftsmeister kämpfen. Schüler-Ringermeister werden in Hockenheim ermittelt Die nordbadischen Einzelmeisterschaften der Schüler im Ringen aller zehn Gewichts- 8 Werden am Sonntag ab 9 Uhr beim 5 Hockenheim ausgetragen. Die„Knirpse“ 5 mit einer Unbekümmertheit und Pitztindigkeit, daß die Besucher zweifellos 85 Mmre Rechnung kommen werden. Das eldeergebnis ist sehr gut ausgefallen, 80 daß sich die Titelkämpfe über den ganzen Sonntag hinweg erstrecken werden. Im Rahmen des DAB-Länderpokales für Rasenkraftsport-Mannschaften befindet sich Nordbaden nunmehr unter den„letzten Vier“ Um den Einzug ins Finale stehen sich nunmehr im Vorkampf am Sonntag das Saarland und Nordbaden in Ensdorf/ Saar gegenüber. Die Saarländer schalteten die Vertretung der Pfalz sicher aus und Nord- baden warf den„Geheimtyp“ Hessen aus dem Wettbewerb. Zwar kann man die Saar- länder als fast ebenbürtig bezeichnen, den- noch darf man Nordbaden die besseren Ge- Wwinnaussichten einräumen. Die nordbadische Mannschaft wird sich aus Dietrich, Hoff- mann, Grimm, Klinger(alle SpVgg Germa- nia Karlsruhe) und Brunner Oolizei SV Mannheim) zusammensetzen. Ein Ringer-Freundschaftskampf wird am Samstag, 20 Uhr, in Sandhofen ausgetragen: „Eiche“ empfängt den kampfstarken Landes- ligisten KSV Hemsbach. Die Bergsträßler, die damit ihre Rückkampfverpflichtung ein- J6sen, stehen— wie bereits beim Vorkampf in Hemsbach— wiederum auf verlorenem Posten. Trotzdem ist mit einer Reihe span- nungsreicher Kämpfe zu rechnen.. Al Istanbul sowie eine Auswahl der in der Bundesrepublik lebenden Letten. Es geht dabei um einen vom Sporthaus Hellmann gestifteten Pokal. Der Spielplan hat folgendes Aussehen: Dienstag, 18 Uhr: Estonia Mannheim Stadt- auswahl Istanbul; lettische Auswahl— Estonia Mannheim; ASV Limburgerhof Stadtauswahl Istanbul. Mittwoch, 18 Uhr: Stadtauswahl Istanbul— lettische Auswahl; Estonia Mannheim— As Limburgerhof; lettische Auswahl— ASV Limburgerhof. Badens Tennis- senioren mit Sieg und Niederlage Bei den deutschen Mannschaftsmeister- schaften der Tennis-Senioren verlor Baden, das mit einer ersatz geschwächten Mann- schaft antreten mußte, in Stuttgart gegen Württemberg mit 7:2. Die beiden Punkte für Baden holten die Mannheimer Grün-Weiß Vertreter Engert/ Dr. Class mit 6:1, 4:6, 64 und Suchanek mit 6:4, 6:6 gegen Kuhr. Da- gegen gewann Baden gegen Rheinland-Pfalz mit 6:3, wobei nach einem Stand von 3:3 in den Einzeln alle Doppel gewonnen wurden und W. Jung von TC Grün-Weiß Mannheim durch einen glatten 6:0, 6:1-Erfolg über Dr. Harrer Ludwigshafen) wesentlichen Anteil am Sieg der Badener hatte. ViR-Jugend in Karlsdorf In den Endrundenspielen um die badische Fuhgballmeisterschaft trifft die A-Jugend des VfR am Samstag um 18.15 Uhr auf dem neu- tralen Platz des SV Karlsdorf/ Bruchsal auf die Vertretung der Sd Karlsruhe-Rüppurr, Während sich zuvor auf der gleichen Anlage die VfR- B-Jugend mit dem Karlsruher SC mißt Beginn 17 Uhr). Schiedsrichter- Vereinigung von A. Jungwirth kommissarisch geleitet Nach dem Rücktritt des Obmanns Emil Schmetzer wird die Mannheimer Schieds- richter vereinigung vorläufig vom bisherigen Spielverteiler geleitet. Die Vereine werden gebeten, alle Schiedsrichter- Angelegenheiten innerhalb des Kreises bei Alfred Jungwirth, Mannheim-Feudenheim, Schwanenstraße 10 (Tel. 7 11 61), einzureichen. Der nächste Schiedsrichter-Neulingskurs beginnt Mitte August. An die Vereine ergeht die dringende Bitte, hierfür qualifizierte Mitglieder zu melden. Germania auf Reisen Die Mannheimer Germania setzt am Wo- chenende die Reihe der Hockey-Freund- schaftsspiele in Kaiserslautern fort, wo sie am Sonntag mit zwei Mannschaften gegen 1 die TSG antritt. Kurze Spori-Holiaen Der SV Waldhof hat seinen Rechtsaußen, Heinz Hohmann, für den Südwestmeister FK Pirmasens freigegeben. Von beiden Vereinen wird Wert auf die Feststellung gelegt, daß die Freigabe auf Grund des guten Verhältnisses zwischen Waldhof und dem FK Pirmasens zustande kam. Als am 15. Juni die Kündigung Hohmanns bekannt wurde, hatte der aus der süddeutschen Oberliga abgestiegene Mann- heimer Club zunächst die Freigabe seines besten Stürmers verweigert. Der Duisburger SV verpflichtete den 28- jährigen Hermann Weitz(krüher VfR Mann- heim) als Nachfolger von Torwart Broden, der zu Schalke 04 wechselte. Heinz Kubsch, der Nationaltorwart des Südwestmeisters FK Pirmasens, hat sich nach Radevormwald in Behandlung von Pro- fessor Schulz begeben. Kubsch will bei dem bekannten Sportmediziner eine Leistenver- letzung ausheilen, durch die er seit drei Jah- ren oft gehandicapt war. Dem Magistrat der Stadt Frankfurt wird in Kürze von der SPD- Stadtverordneten- fraktion der Antrag zugeleitet, das Frank- furter Stadion mit einer Flutlichtanlage 20 versehen. Außerdem soll die Anzahl der Sitz- plätze(zur Zeit 16 000) erhöht werden. Das Deutsche Fernsehen wird über die deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Stuttgarter Neckarstadion in zwei Original- übertragungen berichten, die am 25. Juli (Samstag) von 15 bis 18 Uhr und am 26. Juli von 15 bis 17.30 Uhr vorgesehen sind. Die deutsche Junioren-Golf mannschaft zum Länderkampf gegen Holland am 12. Juli in Neviges besteht aus Ewers(Münsterland), Glasmacher(Bergisch-Land), Hiemstra (Wiesbaden), Huckfeld Hamburg), May (Aachen) und Rademacher Berlin). Nationalstürmer Heinz Vollmar(SV St. Ingbert) wird in der kommenden Saison beim 1. FC Saarbrücken spielen. Von Saarbrücken Wechselt der Stürmer Alf zum SV St. Ingbert. Generalmajor a. D. Hermann Linkenbach, der 1928 in Amsterdam mit Frhr. v. Langen und von Lotzbeck die Olympische Goldme- daille in der Mannschaftsdressur gewann, starb in Stade. Weitere Sportnachrichten Seite 13 noch besser, noch preiswerter aus sommerlichem Fresko, 100% Schurwolle verstärkt atmungspositiv 5 o hohe Formbeständigkelt leicht zu pflegen 0 luffdurchlässig federleicht angenehm im Tragen o weltgültig elegant A wWoar schon der tausendfach bewährte Solano- Anzug des jahres 1958 ehyas Besonderes- der neue Solano prü- sentiert sich noch wertvoller, noch wertbeständiger— und nicht zu vergessen- noch billiger! 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Als Mozart das Werk schrieb, stand er noch im Dienst des Salz- burger Fürst-Erzbischofs und hatte sich den strengen kirchenmusikalischen Regeln zu unterwerfen, die sein Brotherr erließ: der vorgeschriebenen Zeitdauer— in diesem Fall der Kürze— und dem Verbot, eine Fuge in die Messe einzufügen. Doch weicher Künst- ler war zu jener Zeit schon gänzlich frei in e Riesenauswahl in Schallplatten 0 7 Vorführkabinen „ Hannheim ertte schallplattenbar samem Schaffen? Den ihm abgesteckten Kreis aber hat Mozart auch hier mit Leben gefüllt, mit jener Schönheit des Geistes, die den äußerlichen Ablauf durchstrahlt und adelt. Mit dem Chor der St. Hedwigs-Kathe- drale Berlin, den Berliner Symphonikern, Wolfgang Meyer an der Orgel und dem treff- lich abgestimmten Solisten-Ensemble Agnes Giebel(Sopran), Marga Höffgen(Alt), Josef Traxel(Tenor) und Karl Kohn Baß) gewinnt N die Wiedergabe des Werks unter der Leitung Von Karl Forster, dem Universitäts-Musik- direktor Berlins, Glanz und Präzision. Von den„tirilierenden Violinen im Allegro des Sanctus“ hat die Missa brevis ihren Spitz- namen„Spatzenmesse“ bezogen, und man Wird es Forster danken dürfen, daß er auch diesen durchaus legitimen Zug in die spiele- rische Leichtigkeit nicht gering veranschlagt. (33er Langspielplatte Electrola, Mozart: Missa brevis C-Dur, Köchel-Verzeichnis 220, 60604 WD LP 632.) n- 0 7. 3 an den planken Strahlende Stimmen Acht Tenöre singen acht Arien Acht berühmte Opernarien von acht Tenören internationalen Rufes gesungen: das ist zweifellos ein Wettbewerb, wie ihn allenfalls die Schallplatte bieten kann. Wie schnell Glanz und Ruhm tenoraler Sanges- kunst vergehen, beweist die technisch ver- besserte, aber eben doch glanzlose Aufnahme der Arie:„Hüll dich in Tand“ aus dem „Bajazzos, von Enrico Caruso gesungen. Da ist nichts mehr zu spüren von jenem„Strom geschmolzenen Goldes“, der der Kehle des us Alberto del Parana Und sein Trio Los Paraguayos Die Farbigkeit süd amerikanischer Volks- eder wurde erst in den letzten Jahrzehnten von der westlichen Welt entdeckt. Dann aber war der Siegeszug überraschend. Ein Tanz nach dem anderen mit wohlklingendem Namen wurde importiert und bald gehörten breitrandige Sombreros zu den Requisiten jeder Tanzkapelle, die etwas auf sich hielt. Die wirklich echten latein amerikanischen Volkslieder tragen ein äußerlich viel schlech- teres Kleid, als sie gewöhnlich bei effekt- Haschenden Schaunummern präsentiert wer- l den. Aber— und das beweist eine Platte mit diem Titel„Femous Latin American Songs“ sie sind voll innerer, musikalischer Glut, voll Ursprünglichkeit und rauher Schönheit. Ihre Sprache sind Gitarrenklänge und menschliche Stimme. Man hört spanische und portugie- sische Elemente in vielfacher Abwandlung heraus, die Tradition der Indios steuerte imren Feil bei und die südamerikanische Be, die Landschaft der Gebirge und wei- Pampas drücken ihnen den Stempel Auf. Eine Gruppe süd amerikanischer Musiker, die Volkskunst ihrer Heimat in die Welt ainausgetragen haben, ist das„Trio Los Para- guayos“. Auch im Mannheimer Musensaal standen sie schon einmel auf der Bühne, in farbenprächtiger Tracht, braunhäutig, schwarzhaarig und mit einem feinen Bärt- chen auf der Oberlippe zupften sie an den Saiten ihrer Gitarren oder Harfe und ließen re wohlklingenden Stimmen erklingen. Bei dieser Aufnehme sind sie der Rahmen für Luis Alberto del Parana, einem hervorragen- den Interpret latein amerikanischer Volks- kunst. Zwölf wenig bekannte Lieder und Neue Schallplatten amerikanische Klänge= Wunde „Meisters aller Meistertenöre“ entfloß. Und auch in Zukunft wird die große Gesangs- kunst Carusos, der nahezu 70 Rollen be- herrschte und über 500 Rollen sang, nur in der Erinnerung und der Ueberlieferung lebendig sein. Auch Benjamin Gigli, hier vertreten mit der Arie„Himmel und Meer“ aus„La Gioconda“, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Aber Dank einer zu seinen Lebzeiten schon fast perfekten Schallplatten- Technik ist uns hier noch der ganze Schmelz einer unvergleichlich schönen Stimme erhal- ten geblieben. Und es erweist sich, daß die Lebenden: Richard Tucker(„Holde Aida“), Jussi Björling(„Heimlich aus ihrem Auge“ aus„der Liebestrank“), Mario Lanza( Mut- ter, der Rote war allzu feurig“) aus„Caval- leria rusticana“), Jan Peerce(„Sie wurde mir entrissen“ aus„Rigoletto“) und Giuseppe di Stefano(„Wie eiskalt ist dies Händchen“ aus „La Boheme“) bei aller stimmlichen Gewalt, bei aller Strahlkraft, bei allem Belkanto, Mühe haben, neben dieser Stimme zu be- stehen. Alles in allem: Ein interessanter Vergleich und eine interessante Aufnahme. (Telefunken/ RCA LM 9823 E.) le In memoriam Ferdinand Frantz Arien aus Wagner-Opern Kürzlich brach in einem Münchener Kauf- haus ein Mann von großer, mächtiger Ge- stalt zusammen und erlag einem Herzschlag Es war der an der Münchner Staatsopen engagierte Kammersänger Ferdinand Frantz. Am 8. Februar 1906 in Kassel geboren, ge- hörte er in den letzten Jahren zu den be- deutendsten Baritonsängern des deutschen Operntheaters, Seine Laufbahn hatte er ursprünglich als Bassist begonnen, wechselte aber langsam mit der Ausprägung seiner höheren Stimmlagen ins Baritonfach über. MORGEN Dem Ensemble der Münchner Staatsoper ge- hörte Frantz seit 1943 an. Er war ein Künst- ler, der stetig und hart an sich selbst arbei- tete und sich deshalb lange Zeit im Hinter- grund hielt. Erst in den letzten sechs bis acht Jahren seines Lebens fand er seinen Platz in der ersten Reihe der großen Sänger Seines Fachs urid erwarb sich größtes An- sehen und höchstes Lob vor allem als Inter- Pret der kräfteverzehrenden Wagnerpartien, wie denen des Wotans, des Holländers und des Telramunds. Mit seiner Mächtigkeit in der Figur und seinem Sinn für feinen Humor, war Ferdinand Frantz ein groß- artiger Verkörperer des Hans Sachs. Gast- spiele führten ihn an alle berühmten Opern- häuser der Welt, so auch an die New Lorker Metropolitan Opera, wo er sich bester Reso- nanz bei Publikum und Presse erfreuen durfte. Die Stimme von Ferdinand Frantz, groß im Umfang und von schönster Ausgeglichen- heit in allen Registern, zeichnete sich durch ausgesprochenen Wohlklang aus. Während, um einen Vergleich zu wagen, dem Organ seines ebenbürtigen Kollegen Joseph Metter- nich eine herbe, metallische Tönung ange- boren ist, verfügte Ferdinand Frantz über eine mehr weichgetönte, im Lyrischen so- wohl wie im dramatischen Ausdruck modu- jationsfähigere Stimme. Nach seiner Ernen- nung zum Kammersänger, die vom baye- rischen Staat vor einigen Jahren ausgespro- chen wurde, brachte Electrola eine Platte heraus, auf der Ferdinand Frantz die Arie des Fliegenden Holländer„Die Frist ist um“, den Monolog des Boris aus Mussorgskys Oper Boris Godunoff„Die höchste Macht ist mein!“ und die Arie des Fürsten Igor aus der gleichnamigen Oper von Borodin„Um- sonst nach Ruhe sucht das müde, schwere Herz“ singt. Er wird dabei begleitet vom Orchester der Deutschen Staatsoper Berlin unter der Leitung von Wilhelm Schüchter. (Electrola E 70 355) Vg. Die Kraft reinen Glaubens in einer Stimme Mahalia Jackson in Newport und in Mahalia Jackson ist eine Gospel-Sängerin (Gospel bedeutet soviel wie Evangelium). Der Akzent liegt zunächist nicht auf„Sänge- rin“, Nicht ihre stimmlichen Qualitäten— sie sind bei genauem Hinhören nicht weniger ein Phänomen— ziehen ihre Zuhörer in Bann, vielmehr ist es die Kraft und Rein- heit ihres einfachen Glaubens, der in ihrem Vortrag Gestalt gewinnt. Es ist eigenartig, die Zuhörer können noch so verschieden zu den Dingen des Glaubens stehen, diese 48 Jahre alte, in New Orleans geborene farbige Frau fasziniert alle. Ihr Gesang wird— das spürt man— von den tiefsten und klarsten Quellen der menschlichen Seele gespeist. Es war gerade vor einem Jahr, am 6. Juli 1958, als in dem konservativen Neu-England Städtchen Newport(US), in dem seit Jahren ein Jazz-Festival mit den berühmtesten amerikanischen Jazz-Musikern veranstaltet wird Der Film High Society spielte dort), als Willis Conover auf der Freiluftbühne folgende lapidare Ansage machte:„Meine Damen und Herren, es ist Sonntagmorgen und Zeit für die größte Gospel-Sängerin der Welt.“ Diese Ansage enthielt wieder einmal den so oft belächelten und von Amerikanern selbst nicht immer ernst genommenen amerikanischen Superlativ„the world's greatest,. Aber in diesem Fall hatte der Ansager vielleicht sogar recht. Mahalia Jackson ist groß. Sie ist stark im Glauben und stark in der Stimme. Das beweist auch die jetzt vorliegende Plattenaufnahme von jenem Sonntagmorgen Joseph Haydn der„Vater der Symphonie“ Zu Schallplatten-Aufnahmen der Symphonien Nr. 88, 94 und 104 150 Symphonien, 83 Quartette, 24 Trios, 19 Opern, 5 Oratorien, 2. Konzerte für ver- schiedene Instrumente und 18 Messen— die. kleineren Kirchenstücke, Klaviersonaten, Lieder, Divertimenti, Phantasien und vier- stimmigen Stücke für Instrumente nicht mit- gerechnet— das alles ist das Lebenswerk eines Mannes, den seine Zeit sch oft etwas geringschätzig den„Papa“ Haydn genannt hat. f. Zum 150, Male jährte sich am 31. Mai die- ses Jahres der Todestag Joseph Haydns, der schöpferisch einer der bedeutendsten, stili- stisch eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte War. Er war der Lehrer Mozarts und Beethovens und da sein Leben weit in das ihre bineinreichte, wurde er zum Schluß wiederum ihr dankbarer Schüler. Länger als 28 Jahre stand Haydn als erster Kapellmeister im Dienste des Fürsten Esterhazy, und in der Abgeschiedenheit und Einsamkeit der kleinen Residenz Eisenstadt gelangte seine künstlerische Eigenart ganz Noten Arge eg. Freud 8 Tanze. her Vorra 20 deri Hörer ungeffüb Philips P 08104 L) 5 bet Wunderliche Tanzmusik Klaus Wunderlich an der Hammond- Orgel Mit den von Telefunken herausgebrach- ten„Hammond- Spezialitäten zum Tanzen“ Stellt der im Mannheimer„Simplicissimus“ entdeckte Pianist und Organist Klaus Wun- derlich seine erste Langspielplatte vor. Und — wie dies schon bei seinen„Hammond- Sensationen“ der Fall war— der 28jährige Sachse Wunderlich bietet auch hier wieder höchst Wunderliches im guten Sinne: Er er- setzt mit seiner Orgel wieder ein ganzes Tanzorchester, er imitiert mühelos und mit verblüffendem Gespür für Klangfarben Kla- rinetten, Posaunen, Streichinstrumente und Choräle. Klaus Wunderlich hat die Vielsei- tigkeit seines Instruments wie kein anderer erkannt; und er ist absoluter Meister auf diesem Instrument, das er bei der ersten Aufnahme sorgfältig mit einem Schrauben- zieher„auseinandernahm“, bis es die Stim- mung hatte, die er brauchte. Harmonien und Rhythmusgefühl des bescheidenen Genies an Pedal und Manual sind schlechthin einmalig, typisch und spezifisch für einen jungen Mu- siker, der seinen großen Erfolg ausschließ- lich seinem Können verdankt. Die 14 Titel dieser Langspielplatte beweisen das— 80, wie sie hier dargeboten werden, sind sie Weltklasse auf dem Gebiet moderner Tanz- und Unterhaltungsmusik, innerhalb der sich neben einigen unsterblichen Evergreens auch die Eigenkompositionen Wuünderlichs(„Orgel- Riff“) hören lassen können.(Telefunken 33er Langspielplatte BLE 14119 P.). hvyb timento un Zeit vernachlässigt. Schiller kand ihn„ bereiten. 33er Plattèe“ zur, Entfaltung.„Ich konnte als Chef eines Orchesters Versuche machen, beobachten, Was Eindruck hervorbringt, konnte zusetzen, wegschneiden, wagen. Ich war von der Welt abgesondert, niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irre machen und so mußte ich original werden“, sagte der Komponist später einmal von dieser Zeit. In den dreißig Jahren als„Fürstlich Esterhäzyscher Kapellmeister“ entwickelte Haydn gegen die reine Unterhaltungsmusik die einzelnen Gattungen der klassischen In- strumentalmusik: Sinfonie, Suite, Diver- d deren Gegenpol: das Quartett, das Trio und die Klaviersonate. Haydn hat keine vollständig neuen Formen geschaffen, aber er hat die bei Bachs Söhnen und bei einzelnen Italienern im Stadium der Ent- Wicklung vorgefundenen sonatenähnlichen Gebilde systematisch ausgebaut. Schon dem Greisenalter nahe schuf Haydn schließlich seine beiden vielleicht größten Werke, die Oratorien von der„Schöpfung“ und den „Jahreszeiten“. Trotz der Be müsikalische Schaffen hatte, deutung, die Haydn für das wurde er lange kalt“ und nannte seine„Schöpfung einen„Misch- masch ohne Charakter“, Richard Wagner plickte mit Verachtung auf die„Kindlich- keit des geborenen Greises“, selbst Robert Schumann meinte„er ist wie ein gewohn- ter Hausfreund. Tieferes Interesse hat er kür die Jetztzeit nicht mehr“. Inzwischen freilich wurde diese Einstel- lung längst revidiert. Um so erstaunlicher, daß das Repertoire der Schallplattenfirmen an instrumentalen Haydn-Aufnahmen noch immer außerordentlich karg ist. Eine Auf- nahme neueren Datums, die bei Philips er- schienen ist, enthält die Symphonien Nr. 88 G-Dur und 104 G-Dur. Unter der Leitung von George Szell musiziert das Cheveland Orchester. Die Amerikaner beweisen hier einmal mehr, daß sie mit der abendländi- schen Musik durchaus vertraut sind. Ihre Wiedergabe entspricht in den Tempi ganz dem Stil Haydns, ist musikantisch be- schwingt und zeichnet sich durch eine frische Darstellung ebenso, wie durch Kla- ren und vollen Klang aus. Chilips 699 504 CL). Dine Haydn-Ehrung besonderer Art hat sich auch die Electrola ausgedacht: sie bringt Wilhelm Furtwänglers Interpretation der G. Dur-Sinfonie„mit dem Paukenschlag“ und der Haydn-Variationen von Brahms auf einer Platte. Die Aufnahme enthüllt wieder einmal Furtwänglers geniale Gestaltungs- kunst. Die Fanatiker moderner Sachlichkeit mögen zwar einwenden, daß der Furtwäng- lersche Haydn allzusehr mit den Augen Beethovens gesehen sei, aber ist denn das falsch, unerlaubt? Der lockere Zungenschlag Haydns, die frische Sinnenhaftigkeit, diese Elemente sind ja durchaus nicht ohne see- lische Gewichte und nicht ohne geistige Strahlkraft, und wer diese— wie Furtwäng- ler— betont, bewegt sich noch immer auf der menschlichen und künstlerischen Spur des Erzmusikanten aus Eisenstadt. Daß Furtwängler daneben die meisterliche Satz- kunst, die formschöpferische Phantasie und das spezifische Klanggewebe von Brahms (hier bei den Haydn-Variationen) gültig auszuschöpfen vermag, hat er zu Lebzeiten okt bewiesen. Hier wird es mit den pracht- vollen Wiener Philharmonikern zum blei- benden Ereignis.(Electrola, 33er Langspiel- platte WALP 1011).-le/ hz Kabarett zwischen Halensee und KaDeWe Die Berliner Insulaner und Berlin in seiner exponierten Stellung paucht Leute mit Zivilcourage. Das ist eine Tugend, die nicht zuletzt den Kabarettisten zu eigen sein muß, wenn sie auf dem Brett! bestehen wollen. Die„Stachelschweine“ haben Zivilcourage, und noch manches mehr. Im Bundesgebiet nicht ganz so bekannt wie die Insulaner, weil nicht so oft über den Rundfunk gesendet, ist die Qualität ihrer Darbietungen keineswegs geringer.(1957 er- hielten sie sogar den Berliner Kulturpreis.) Gerade weil man sie selten hört, wirken ihre Stacheln, die aus einer jetzt vorliegenden Platte sprießen, frisch, spitz und unver- braucht. Allerding, Kabarett auf Schallplat- ten ist immer etwas problematisch, weil die schärfere Waffe des Kabaretts, die unmittel- bar auf Tagesereignisse bezogenen Pointen, in den Wochen und Monaten, die zwischen Aufnahme, Produktion und Verkauf ver- gehen, abstumpft. Sich nur auf zeitlose Chansons zu beschränken und alles Vergäng- liche wegzulassen, hieße aber auf den Pfef- fer bei der Kabarett-Kost verzichten. Rolf Ulrich, der Hausdichter der Stachelschweine, der das Programm— Kennmelodie„Zwi- schen Halensee und KaDeWe(Kaufhaus des Westens)— zusammengestellt hat und ver- pindende Worte spricht, hat eine gute 16 sung gefunden. Neben dem„managerkran- ken“ Sketch„Angeln beruhigt“, der am Rundfunk und Fernsehen ein Publikums- erfolg wurde, neben einen Song über Teenager(2x16) zeigen sich die Stachel- schweine auch von ihrer nachdenklichen Seite, so etwa, wenn sie in ein Ostberliner Polizeirevier hineinleuchten, oder gar, wenn sie zeigen, wie abgegriffen und mißbraucht das Wort„Freiheit“ heute ist. In ihrem „Chor der Schlaf wandler“ heißt es„und wir waren doch nach 1945 einmal wach“. Die Stachelschweine gehören zu denen, die nicht eingeschlafen sind...(Telefunken LF 1575) Mac Seh'n Se, das ist Berlin Günter Neumann und seine Insulaner In diesem Jahr feiert eines der bekann- testen deutschen Kabaretts sein zehnjähriges 12 Ellingtons„Black, Brown and Beige in Newport. Diese zwölf Gesänge sind eh Erlebnis. Ob es Spirituals der Negersklaveg in den Südstaaten sind, in denen noch d. alten aus Europa überkommenen FKirchen“ lieder mitschwingen, ob es das Vaterunsgm ist, oder moderne Gospel-Songs, die neuem Form der Spirituals, die noch mehr Element des Jazz(Rhythmus und Harmonie) ent halten, immer sind sie, von Mahalia Jackso gesungen, etwas Einmaliges. Da ist nichtz Schablone, nichts Effekthascherei. Das be, Weisen auch Vergleiche mit Aufnahmen de gleichen Lieder aus früheren Jahren Mahalia Jackson setzt ihnen bei jedem Vo. trag neue Lichter auf. Manalia Jackson Newport 1958, Philips B 07379 L.). 1 Mahalia Jackson ist eine Kirchensängerm Wenn sie auf dem Newport Jazz Festival da Podium betrat, dann auch nur, um am Song. tagmorgen religiöse Lieder zu singen. Und doch wird sie oft auch im Zusammenhang mit der Jazzmusik genannt. Es wird gesag daß sie in der Ausdruckskraft und Gen ihrer Stimme der legendären Blues- Sängern der zwanziger Jahre Bessie Smith am nach sten komme. Jazz und diese Art religiöse Musik sind in sich kein Gegensatz. Ihre mu. sikalischen Elemente kommen aus der glei chen Quelle. Und so kam es, daß Mahalz Jackson nun auch auf einer Langspielplatte zusammen mit der Kapelle Duke Ellingto zu hören ist. Die konzertante Suite„Bla brown and beige“(Schwarz, braun und beige auf die im Leben der amerikanischen Neg so wichtige Hautfarbe anspielend, war sch im Frühjahr 1943 für ein Konzert in d Carnegie Hall geschrieben worden. Es ist blutvolles Klanggemälde, dessen schön Abschnitte der optimistisch vorwärtsst mende, Worksong“ und das verhalten besinn, liche„Come Sunday“ sind. 1958 entstand du vorliegende Aufnahme, zu der Ellington Ma. halia Jackson gewann. In der zweiten Ha! des Konzerts übernimmt sie das„Come Sun, day“-Thema und endet mit dem 23. Psalm Die Kontinuität des Werkes vom ren orchestralen zum gesanglichen Teil ist zwa durch das„Come Sunday“-Thema gewahr tritt jedoch vor der Persönlichkeit Mah lia Jacksons fast ganz in den Hintergrund Das wird auch von Ellington so sehr respeß. tiert, daß der Eindruck entsteht, als hand“ es sich nicht um eine in sich geschlossen Komposition, als vielmehr um zwei fast selb. ständige Variationen eines Themas. Tro. dem, auch in dieser Form ist die Kompositia zweifellos ein Höhepunkt in Ellingtons Schal, ken und ein Zeugnis für Mahalia Jackson gewaltige Stimme Chilips B O 7337 LD). Ma c 2 e e Stachelschweine auf Platten Bestehen. Zehn Jahre— für ein Brettl, 1 von kurzlebigen Aktualitäten und der Lu lebt, wahrlich ein hohes Alter. Daß es dieser Kabarett nie an Stoff gemangelt hat, daft hat jedoch die ganze Welt— vor allem Haben dafür die vier Großmächte— stets gesorgt Ja, und die Berliner Luft ist dem Theater. Pflänzchen Kabarett schon seit 50 Jahren gd bekommen. Kurzum, die Insulaner mit Gün. ter Neumann sind auch nach zehn Jahtn noch duicklebendig wie eh und je. 1 Nun liegt zum ersten Male ein Extrakt a Insulaner-Programmen auf einer Heliodo Langspielplatte vor. Allerdings ganz ohne politische Seitenhiebe, deren Anlässe mei zu schnell vergessen und verjährt sind Trotzdem— auch ohne Politik können dd Insulaner schnoddrig, keß und schlag fert mit der Gegenwart ins Zeug gehen. Von allen Dargebotenem bei weitem das beste ist Ta jana Sais' Chanson„Wie wird man ein Star der erst kürzlich in einer Fernsehsendu über die Geschichte des Berliner Kabare eindrucksvoll zu hören war. Das ist echtes Brettl mit viel Pfeffer. Aber auch die übrig Beiträge sind hörenswert, so etwa d Theater-Parodien auf's Finanzamt. Passe nierte Rundfunkhörer begegnen alten Be kannten, den„Klatschdamen vom Kur fil stendamm“ und Herrn Kummer beim Tele fonieren. Das Insulaner-Lied als Erke. nungsmelodie und zum Schluß„ Seh'n Se, N ist Berlin“ geben noch den Schuß Optimism das gewisse„Etwas“ von Berlin hinzu, diese Platte nicht nur zu vergnüglicher U terhaltung, sondern auch ein Zeitdoku sein läßt. 1 Besondere Erwähnung verdient e . die von dem Zeichner Kossatz witzig gest“ tete Plattenhülle, die auf dottergelb 1 Grunde die bunte Insel Berlin zeigt, auf d der Berliner Bär am überdimmensional g gen Funkturm die Insulanerflagge hißt. H liodor 33 0020) 50 R 574 bi 59 1. Schneller 2. besser G leichter denn Pril entspannt das Wasser. und schwemmt alles weg. Geschirr und Glaser trocknen im Nu glanzklar. Abtrocknen ist überflüssig Entspanntes Wasser schiebt sich unter Fett und Speisereste zart und samt weich] Ergebnis: Zeitgewinm und gute Laune! 0 8 8 ——— dle Hande bleiben —— * eige“ zind eln Sklàveg roch diz Lirchen. terunset neuer nlementz ie) ent. Jackson t nicht Das be. men de: Jahren em Vox. ckson zängern tival dag m Sonn. en. Und nenhang 1 Sesag Gewa Sängern im näch. eligiöser hre mu- der glei. Mahaliz Dielplattz Uingtom „Black ad beige) en Neger ar schon in der s ist eig schönste äArtsstür. 1 besinn. stand di ton Ma. n Hälftz me Sun. 3. Psalm bm eig ist Zwar gewahrt it Mahs- tergrund respek. s hand! chlossen kast selb. Trott. npositiq ns Schal. Jacksoꝶ L). Ma ö E rettl, da der Lu es diesen lat, dafi em haben s gesorgt. Theater. ahren gu mit Gün. n Jahren ctrakt aui Heliodor- anz ohne sse meis ihrt sind znnen di hlagfertt Von allen e ist Tal ein Star- a hsendum Kabarel ist echte ie übrige. etwa d t. Passi alten Be n Kurfüh, deim Tele Is Erken, h'n Se, di otimismu hinzu, di licher U tdokumen t übrigen zig gest ttergelben gt, auf de sional gt hist. He b⸗ Serena r ee Nr. 149/ Freitag, 3. Juli 1959 MO EH GEN Seite 17 ——9—— Autobiographie eines Malers Maurice de Vlaminck:„Gefährliche Wende. Aufzeichnungen eines Malers“. Uebersetzt von Jürgen Eggebrecht, mit einem Nachwort von Richard Biedrzynski Deutsche Verlags- anstalt Stuttgart). Der Verlag kann es sich als Verdienst anrechnen, die Lebenserinne- rungen des französischen Malers Maurice de Vlaminck neu herausgebracht zu haben. Die erste Ausgabe des Werkes erschien 1930 unter dem Pitel„Gefahr voraus“. Seitdem geriet das Werk weitgehend in Vergessen- heit. Wer es kennt, wird begrüßen, daß es nun erneut bekannt gemacht und damit zu- gleich des 1958 gestorbenen Meisters gedacht wird. Der Maler beginnt die Darstellung seiner entwicklungsbestimmenden Schicksale mit der Schilderung der frühen Kindheit und vollendet das literarische Selbstbildnis mit dem Abschluß der ersten Lebenshälfte. Das Buch setzt sich aus anschaulich und pak kend erzählten Einzelszenen und Begeben- heiten zusammen, die in kurzen Kapiteln oder Absätzen aneinander gereiht sind. Die Erlebnisse des Autors haben allgemeine Be- deutung und bergen stets einen tiefen Sinn. Vlamincks Lebensklugheit und Weisheit machen die Kenntnis seiner Biographie zu einem Gewinn, seine talentvolle und sehr persönliche Art zu schreiben macht die Lek. Notizen öber Böcher türe zu einem Genuß. Für den Kenner fran- zö6sischer Malerei ist das Buch fachlich in- sofern von Wert, als Vlaminck über Werk und Person seiner zeitgenössischen Kollegen hochinteressante Urteile fällt. Da diese stets begründet sind und von einem weltanschau- lich festen Standpunkt aus gebildet, besitzen sie mehr als nur historischen Wert. Aber man möchte das Buch der warmherzigen Lebensschilderung wegen allen Lesern emp- fehlen, auch denen, die kein Interesse für Malerei haben. Die Wirkung der patriarcha- lisch machtvollen Persönlichkeit Vlamincks reicht über enge Fachgrenzen hinaus. 3 Dichter und Essqyist Hugo von Hofmannsthal:„Ausgewählte Werke in zwei Bänden“(S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main). Wie bei kaum einem anderen schöpferischen Menschen unseres Jahrhunderts ist bei Hugo von Hofmannsthal das Werk vom Wirken nicht zu trennen, das niedergeschriebene Wort nicht von der gei- stigen Existenz dessen, der es fand. In ihm darf man nicht nur den Dichter und Drama tiker sehen, sondern muß auch den Libret- tisten und fruchtbar anregenden Freund des Komponisten Richard Strauß erkennen sowie daneben noch den Mitbegründer der Salzburger Festspiele und Mitstreiter für Abs dem Lande des kleinen Nils Holgersson Der neueste Bildband der„terra magica“-Reine des Hanns Reich Verlages München ist „Schweden“ gewidmet, dem großen Land in Europas Norden, dessen gewaltige Ausdeh- nung, dessen Reichtümer und Schönheiten hiergulande noch wenig bekannt Sind. Alf Aberg kat dem Buch einen kurzen historischen Abriß beigegeben, der die politische und wirtschaftliche Entwicklung Schwedens durch die Jahrhunderte verfolgt. Auch darin klin- gen die naturgegebene und geschichtlich gewordene Vielfalt und Eigentümlichkeit des Landes an, die in 84 vorbildlich re produzierten, teils farbigen Großfotos bildhaft nahe- gebracht werden. In ihnen ist die schwedische Landschaft ebenso eingefangen wie der schwedische Mensch, Bauwerke, Kunstschätze und manch anderes mit liebevollem Bliche und hoher fotografischer Kunst erfaßtes Motiv, das Kunde gibt von den Wundern und liebenswerten Eigenheiten des fremden Landes, wie etwa das hier wiedergegebene Bild von der Wackablösung im Königlichen Schloß zu Stoccholm. 9 Kurz angezeigt „Ruperto Carola“, die„Mitteilungen der Vereinigung der Freunde der Studenten- schaft der Universität Heidelberg“, sind in rem XI. Jahrgang mit Band 25 erschienen. Der über 300 Seiten starke, reich illustrierte Band enthält wertvolle Aufsätze und Ab- handlungen über die bedeutenden Ereig- nisse und Gedenktage im Geistesleben der vergangenen Monate, vor allem natürlich aus dem Heidelberger Raum. Besondere Be- achtung verdient eine umfangreiche Würdi- Sung der letzten Nobelpreis- Verleihung und der einzelnen Preisträger; darunter sind klärende Worte über Boris Pasternak, seine literarische Stellung und Leistung sowie „Bemerkungen zu den Uebersetzungen der Shakespeare-Tragödien“ aus des Dichters eigener Feder. Siegfried Melchingers Leitfaden durch as zeitgenössische Schauspiel„Drama Zwischen Shaw und Brecht“(Verlag Carl nmemann, Bremen) ist soeben in einer neu bearbeiteten und wesentlich erweiter- ten 3. Auflage herausgekommen. Das für jeden Theaterbesucher nützliche Nach- Schlagwerk hat sich zum Ziel gesetzt,„dem Theaterfreund die Orientierung in den ver- Wirrenden Begegnungen mit den Stücken des zeitgenössischen Schauspiels zu erleich- terne; sein wesentlicher Mittelpunkt ist ein auf 183 Seiten erweitertes Autoren- register, das die Verfasser der Stücke ent- hält, die sich auf den Spielplänen des mo- dernen Welttheaters befinden.— Uebrigens sind bereits die Rechte für eine amerikani- sche, eine italienische, eine spanische und 3 holländische Ausgabe vergeben wor- n. Samuel Becketts Ein- Personen- Stück „Das letzte Band“, das bei den Berliner Festwochen im September seine deutsche Erstaufführung erleben wird, ist im kürzlich erschienenen zweiten diesjährigen Heft der Vierteljahresschrift„Die Neue Rundschau“ G. Fischer Verlag, Frankfurt am Main) ver- öfkentlicht Darin setzt außerdem Erich Kah- ler seine Untersuchungen über„Die Ver- innerung des Erzählens“ am englischen Ro- man des 18. Jahrhunderts und besonders an Lawrence Sternes„Tristram Shandy“ fort. Von den weiteren Beiträgen des Heftes seien erwähnt: die Dichtung„See-Marken“ von Saint-John Perse, die Novelle„Der Meeres- spiegel“ von Hermann Broch und ein Essay über die„Klassische Walpurgisnacht“ des bedeutenden Schweizer Literatur wissenschaft- lers Emil Staiger. Unter den neuesten rororo- Taschen- büchern des Rowohlt Verlages, Hamburg ragt vor allem eine Ausgabe der Erzählung „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway hervor. Außerdem liegt ein neuer Roman aus Paris von dem Ungarn Gäbor von Vaszary unter dem Titel„Adieu mon Amour“ vor. In der Reihe„rowohlts deutsche enzyklopädie“ befaßt sich Hans Barth am Beispiel des Denkers Georges Sorel mit dem Thema„Masse und Mythos“. Peter P. Rohde hat für„rowohlts monogra- phien“ Selbstzeugnisse und Bilddokumente über den dänischen Philosophen„Sören Kierkegaard“ zusammengestellt. „Der Schmetterling“ von Wilhelm Busch erschien, zusammen mit einer anderen Prosa- arbeit des Humoristen: Eduards Traum“, in einem gediegen ausgestatteten Band des Stieglitz- Verlages E. Händle, Mühlacker. Beide Stücke haben autobiographischen Ge- halt und bieten vor allem eine dankenswerte Gelegenheit, den Dichter, der durch seine Bildergeschichten berühmt wurde, auch als Erzähler kennenzulernen. Ein Nachwort zu dem Buch schrieb Georg Schwarz. Die Briefe des Dichters Hermann Stehr sollen von der Hermann- Stehr- Gesellschaft gemeinsam mit dem Hermann-Stehr- Archiv herausgegeben werden. Besitzer von Briefen werden um kurzfristige Ueberlassung der Originale oder Fotokopien gegen Erstattung der Unkosten gebeten. Sitz der Gesellschaft ist Stuttgart, Etzelstraße 29. diese Idee. So wird man es denn auch dank bar begrüßen, daß der S. Fischer Verlag in seiner zweibändigen Auswahlsammlung der Werke Hofmannsthals neben einigen Gedichten und den Dramen(vom„Tod des Tizians“ über den„Turm“, den„Jeder- mann“, den„schwierigen“ bis zur„Aegyp- tischen Helena“) einen ganzen Band den Erzählungen und Aufsätzen eingeräumt hat. Da tritt die Rolle Hofmannsthals(der 1929 im Alter von 55 Jahren starb) als eines Ka- talysators, sein Wirken in der Zeit, seine universale Bildung, seine wortgewaltige, gedankenreiche Beschäftigung mit den Pha- nomenen unserer abendländischen Kultur authentisch an den Leser heran. Ueber die Duse hat er geschrieben, über d' Annunzio, über die Briefe des jungen Goethe wie über Schiller, über Beethoven und Napoleon, es sind die Vorträge über den„Dichter und diese Zeit“ wie über„Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation“ enthalten und vieles andere mehr, das ihn ausweist als einen Essayisten von hohem Rang. Hof- mannsthals Verwurzeltsein im völker- mischenden Donauraum, im österreichischen Barock, seine ganz persönliche Beziehung zu Formstrenge auf der einen und poeti- schem Glanz auf der anderen Seite— einiges davon mag in unseren ach so nüchternen Tagen als ein Fremdes, Vergangenes berüh- ren, doch macht auch diese Auswahl wieder die Lauterkeit im Wesen Hofmannsthals deutlich, sein unablässiges Sich-Verant- wortlich-Fühlen, seine hohe Sensibilität und die Größe eines umfassenden Geistes. 2 Aus dem Sqagenschatz der Völker Hermann und Georg Schreiber:„Die schönsten Heldensagen der Welt“(Verlag Carl Ueberreuter, Wien-Heidelberg). Zum ersten Male wird hier der Versuch unter- nommen, die Heldensagen verschiedener Kulturkreise der Erde in einem Band zu- sammenzufassen. Bei dieser Zusammenfas- sung haben allerdings die bewährten Samm- jungen von Schwab ODie schönsten Sagen des klassischen Altertums) und von Blunck (Deutsche Heldensagen) in hohem Maße Pate gestanden— machen doch die bekannten Standard-Epen aus dem griechischen und dem germanischen Kulturkreis zwei Drittel des Inhalts aus. Um so dankbarer wird sich der jugendliche Leser bei der Lektüre des Neulands im letzten Drittel engagieren. Hier waren die Verfasser bemüht, das rare Mate- rial aus dem Volksgut des Nahen und Fer- nen Ostens und Altamerikas zu sichten und zugänglich zu machen. Durch die sorgfälti- gen Einleitungen zu jedem Kapitel vermit- teln sie Kenntnis der Geschichte der Völker und der Entstehung ihrer Sagen, so daß der starke König Gilgamesch oder Tariel im Tigerfell zu nicht minder lebendigen Gestal- ten werden als etwa Siegfried oder Odys- seus. Man wäre dankbar für eine Erweite- rung dieses letzten Drittels.-itz Vergnögliche Literotorgeschichte Hermann Kesten:„Dichter im Café“(Ver- lag Kurt Desch, München). Der Autor braucht dem deutschen Lesepublikum wohl nicht erst vorgestellt zu werden: wenn er auch fast zwanzig Jahre fern der Heimat in der Emi- gration verbracht hat, so ist er doch vor ge- raumer Zeit zurückgekehrt und seither bei uns als Romancier und Essayist recht be- kannt geworden. Dieses sein jüngstes Buch nun wird bei allen Deutschen, die literarische Ambitionen haben und dazu gern ein Schal- chen Mokka trinken, begeisterte Aufnahme finden. Ist es doch nicht nur ein Hymnus auf das Kaffeehaus, sondern auch eine Ehren- rettung des„Kaffeehausliteraten“, der hier- zulande durch Thomas Mann und Joseph Goebbels derartig in Mißkredit gebracht worden war, daß diese Klassifizierung als Diffamierung galt und kein deutscher“ Schriftsteller sich mehr guten Gewissens in ein Café getraute. Und nun kommt Hermann Kesten, nennt sich„mit einigem Stolz“ einen Literaten, bekennt, daß er einen guten Jeil seines Lebens im Café verbracht habe, und weist nach, daß die illustersten Geister der französischen und englischen, amerikani- schen und österreichischen Literatur eben- falls passionierte Kaffeehaushocker waren und das Café nicht weniger als der moderne Parnaß ist. Nun wird einem auch klar, warum unsere Literatur nicht mehr recht florieren will, wenn allenthalben die Kaffee- häuser alter Observanz durch Schnellimbiß- stuben verdrängt werden.) Aber, Scherz bei- seite, die Rehabilitierung des Kaffeehaus- literaten ist nur ein ebeneffekt dieses Buches, das in der Hauptsache eine un- gemein kenntnisreiche Kulturgeschichte des Kaffeehauses ist, dessen eminent wichtige Rolle als Nährboden und Pflanzstätte der Literatur in Paris, London, Rom, New Vork, Wien, München und Berlin es eingehend dar- legt, gewürzt mit allerlei amüsanten Anek doten— eine überaus vergnügliche Lektüre. Sollte in Zukunft zu den bereits vorhande- nen Literaturpreisen noch ein Preis der Cafétiers“ kommen, so wäre Kesten aus- sichtsreichster Kandidat dafür. H. W Heimgong ins Kloster Luise Rinser:„Geh fort, wenn du kannst“. Erzählung(S. Fischer Verlag, Frankfurt/ M.) Schauplatz: Italien der letzten Kriegsjahre. Ein junges Mädchen. Kommunistin, kämpft mit den Partisanen gegen die Deutschen. Fin- det dann zu Gott, und ins Kloster, und wird Nonne: Verzicht auf tätige Weltverbesserung, auf Vaterhaus und Geliebten sogar. Luise Rinser erzählt das, in der Rolle der schlicht- schäfchenhaft mitwandelnden Freundin, kunstvoll schmucklos, klar und einfach, auch im kriegerischen Geschehen ohne grelle Effekte. Die innere Wandlung des Mädchens ist groß und überraschend, dennoch glaub- würdig, das Keimen lange vorher spürbar hohes Lob für die Autorin. Ohnehin wissen Wir: so etwas gibt es. Fragt sich nur noch, von welchem Standpunkt wir es betrachten. Entweder wie Luise Rinser: das Mädchen hat seine wahre Berufung eingesehen, ist auf den rechten Pfad gelangt—„Geh fort, wenn du kannst“ Oder—— Aber wer nicht wirklich daran glaubt, daß„die Sorge für eine ge- rechte Verteilung der Güter auf Erden“ Gott zu überlassen und auf Welt und Geliebten zugunsten frommer Klausur und stillen Ge- bets zu verzichten sei— wer davon nicht überzeugt ist, den wird dieser Heimgang ins Kloster nicht restlos befriedigen; ihm wird solche Lösung vielleicht den Genuß an einem Stück guter deutscher Prosakunst schmälern. hesch KLEIDER KLEIDER .. eines immer prelsyerter als das andere] 27 7238 . 7 44 Baumpvollstrukturgewebe geben den Sommerkleidern die neue Note. Hier eines der vielen farbenfrohen preiswerten Kleider im 2 Zum Lieblingskleid Nr. 1 der Sommermode gehört flotten Buntdruck. das gemusterte Kleid mit 1 DM 38.— Bolero. Es macht jung und ist flott in diesem aparten Bordürendruck auf Zellstoffgrund. HERREN-, DAMEN-, KIM DbERKTEID UVS. MANNHEIM, AN DEN PLAN KEN Zohlungserleichterung durch lEXIHT U, KK, WEV und BS Seite 18 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATLI Freitag, 3. Juli 1959/ Nr. 10 Import-Butter im Marschgepäck doch nur 250 g Dr. Sonnemann's Griff nach Minister- Popularität (eg) Mit Wirkung vom 1. August dieses Jahres werden Reisende und Grenzgänger nur noch 250 statt bisher 1000 Gramm Butter in die Bundesrepublik einführen dürfen. Staats- sekretär Dr. Sonnemann vom Bundesernährungsministerium hat am 2. Juli völlig über- raschend einen entsprechenden Erlaß unterzeichnet, obwohl noch zwei Tage vorher nach Angaben von Sprechern des Ministeriums zugesagt worden War, die Argumente des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Kai UWẽe von Hassel, sowie der Verbraucher und der Wirtschaft an der holländischen und dänischen Grenze gegen diese Maßnahme zu prüfen, Jetzt wurde vom Ernährungsministerium lediglich erklärt, gegen eine Beschrän- kung der privaten Buttereinfuhren im Reise- und Grenzverkehr bestünden keine Be- denken mehr, nachdem weder die dänische erhoben hätten. (Tex) Wahrscheinlich liest niemand von den tausend Beamten und Angestellten des Bundeslandwirtschaftsministeriums dänische und holländische Zeitungen. Kein Wunder, sie haben ja auch keine Zeit dazu, denn sie sind emsig damit beschäftigt, die Preise für Ernährungsgüter in der Bundesrepublik möglichst hoch zu halten. Wenn sie Zeit hät- ten, ausländische Pressestimmen zu verfol- gen, dann wüßten sie, daß jenseits der Gren- zen die Kollegen Staatssekretär Sonnemanns der Bundesrepublik recht ernste Vorhaltun- gen machen. Aber geht es eigentlich nur darum, was das Ausland sagt? Haben die deutschen Ver- braucher überhaupt nichts mehr zu melden, wenn das allgewaltige Wort Dr. Sonnemanns ertönt? Der Staatssekretär, der sich bereits zum zweiten Male rüstet, den Ministersessel zu erklimmen vor Dr. Lübke und beim Weggang von Professor Niklas strengte er sich auch bereits an— will anscheinend der deutschen Bauernverbände Wohlwollen noch reichlicher auf sich konzentrieren. Wohlge- merkt, der Bauernverbände Gunst, nicht das der Bauern selbst, die oft gar nicht so ent- Stahlkonjunktur kräftig erholt Flaute nur noch im Schiffsbau (VD) Von einem kräftigen Anstieg der Inlandsnachfrage nach Stahl spricht das Rheinisch- Westfälische Institut für Wirt- schaftsforschung, Essen, in seinem neuen Lagebricht über den Stahlmarkt. Besonders hervorgehoben wird der beschleunigt stei- gende Stahlverbrauch seit April. Starke Auftriebskräfte gingen nach dem Bericht in letzter Zeit von der Belebung der Investitionsgüterindustrie aus, deren Stahl- verbrauch z. B. im April um acht Prozent über dem des Vorjahres lag. Vor allem wird die gestiegene Nachfrage des Fahrzeugbaus, der EBM-Industrie, der Elektrotechnik und des Maschinenbaus erwähnt. Nach dem Be- richt ist auch im Stahlbau die Entwicklung aufwärts gerichtet, 0 Sonne oder Regen noch die holländische Regierung Einwände zückt darüber sind, was ihnen die Funktio- näre zusammenbrauen. Zugestanden: Dr. Sonnemann hat eine Stichkarte im Blatt. Sowohl in Holland, als auch in Dänemark wird der Butterpreis von den Regierungen mit Subventionen gestützt. Es ist kein Wettbewerbspreis, sondern inner- nalb des Wettbewerbs ein künstlicher— ein gemachter— Kampfpreis. Es gibt aber kein einseitig durchführbares Rezept für Allheilmittel. Wahrscheinlich werden sich die Landwirtschaften der Bun- desrepublik, Hollands und Dänemarks auf einem Mittelweg treffen müssen. Die deut- sche Butter mag dabei etwas billiger, die dä- nische und holländische etwas teuerer und weniger subventioniert werden. An Sonne: manns plötzlicher Entscheidung fehlt die Ini- tiative zu einer solchen Wegbereitung euro- päischen Denkens in der Landwirtschaft. Es bleibt halt, wenn wir uns wirklich in Europa auf ein auskömmliches Zusammenleben ein- richten wollen, nichts anderes Übrig, als die Einfuhren nicht einzuschränken. Was spie- len schon diese Touristen-Einfuhren mitsamt denen der Grenzgänger mengenmäßig für eine Rolle? Sie„beunruhigen“ den Markt, wird flugs eingewandt. Ja wo steht denn ge- schrieben, daß das Marktgeschehen unauf- hörlich„ruhig“ dahinplätschern soll? Oh ja, geschrieben steht es in dem Pro- gramm jener bäuerlichen Funktionäre, von deren Schultern und Achseln Dr. Sonnemann wie gesagt zum zweiten Male den Klimmzug in den Ministersessel zu tun ver- sucht. Saar- Pfandbriefe werden angepaßt (VWD) Die Landesbank und Girozentrale Saar hat durch eine Bekanntmachung am 1. Juli den Inhabern der auf französische Franken lautenden, mit sechs Prozent ver- zinslichen, kündbaren steuerfreien Schuld- verschreibungen einen Umtausch auf fünf- Prozentige Schuldverschreibungen ange- boten. In Frage kommen für den Umtausch erstens sechsprozentige Pfandbriefe der Serien I bis IX, die in den Jahren 1951, 1952 und 1954 ausgegeben wurden, ferner sechs- prozentige Kommunalobligationen der Serien 1 bis VII, ebenfalls aus den gleichen Jahren. Die neuen Pfandbriefe und Kommunal- obligationen werden vom 1. Juli an mit fünf Prozent verzinst. Die Zinserträge Sind steuerfrei. Die Laufzeit beträgt längstens 20 Jahre. Die neuen Schuldverschreibungen werden frei von Spesen und Börsenumsatz- steuer zum Kurs von 100 Prozent ausgegeben. eee Bache& Co, New Lork umwirbt deutsche Anleger Internationale KAPITALVERF Mit der für Amerika und die Amerikaner so typischen werbenden Unbekümmertheit erzählten die europäischen Vertreter der New Vorker Maklerfirma Bache& Co eilig zusammengetrommelten zwei Dutzend Jour- nalisten von ihren Plänen und was Anlaß gewesen sei, daß Bache& Co eine Nieder- Iassung am Frankfurter Roßmarkt eröffnet (Vergl. MM vom 2. Juli 1959). Bache& Co sind Brokers, daß heißt sie sind eine Makler- firma die sich vornehmlich auf Effekten spezialisierte. Vor dem Kriege hat das Haus in Berlin eine Niederlassung unterhalten, seit geraumer Zeit nahm ein Vertreter in Hamburg die Interessen des Unternehmens in der Bundesrepublik wahr. In Europa selbst hat Bache& Co Nieder- lassungen in London, Genf, Paris und jetzt auch noch in Frankfurt. Außerdem sind Korrespondenten da, z. B. in Hamburg. Nie- derlassungen werden auch in Montevideo, in Toronto und in Tokio unterhalten. Kaum war die Nachricht da, schon kamen Bedenken.„Wollen die Amerikaner jetzt— Wo doch die Kursentwicklung sowieso hek- tisch verläuft— die innerdeutsche Material- knappheit zusätzlich vermehren, indem sie hier als Käufer auftreten?“ Die Amerikaner waren auf diese Frage vorbereitet. Nein, so etwas läge ihnen nicht im Sinn. Im Hin- blick auf die immer spürbarer werdende Materialknappheit an den deutschen Wert- Mit Milliarden jonglieren, solange sie noch vorhanden sind Mahnendes Privatissimum über Kapital- Aufstockung Die Industrie möge doch die günstige Börsenlage dazu benützen, Kapitalerhöhun- gen durchzuführen, erklärte im Anschluß an eine Zentralbankratssitzung in Bremen der Präsident der Bundesbank, Karl Blessing. Kapitalerhöhungen selbstverständlich auch über pari, das ließe doch die hektische Kursentwicklung zu. Noch niemals sei die Lage so günstig gewesen, um sich durch Ausgabe neuer Aktien zu finanzieren. Die westdeutsche Industrie wird von Geld- und Finanzpolitikern in zunehmen- dem Maße in einer Weise dargestellt, die an eine biblische Geschichte erinnert. An die Geschichte von dem Vater, der seine Söhne um sein Sterbebett versammelte, um ihnen zu verraten, daß aus Trauben Wein gemacht wird. Wo Kapitalbedarf herrscht, da wird ja — die Zahl der Fällę ist nicht überwälti⸗ gend— aufgestockt. Noch immer muß da- bei auf die Steuer geschielt werden, denn, wer das Aktienkapital erhöht, hat zu be- denken, dag das Leben bleib ſeue: Einkaufswegweiser für die Hausfrau Butter: Die Buttererzeugung geht jetzt zwar deutlich zurück, die Verbraucherpreise werden sich aber nicht ändern. Es wird auch ausgelagerte Butter geben, die aber nur zu einem kleinen Teil die Bezeichnung„Molke- reibutter“ trägt. Die Preisdifferenz zur Mar- kenware beträgt 30 Dpf je kg. Speiseöl: Nachdem die Oelmühlen ihre Forderungen erneut gesenkt haben, können auch die Verbraucher mit sinkenden Preisen rechnen. Käse: Am Angebot und an den Preisen Wird sich nichts ändern. Eier: Das Ei dürfte 1 bis 2 Dpf. mehr kosten als in der letzten Woche. Der Jahres- zeit entsprechend sind die Preise im Ausland und in der deutschen Erzeugung angestiegen. Geflügel: Die allgemeine Liberalisierung, die am 1. Juli in Kraft getreten ist, wird sich zwar noch nicht in den Preisen bemerkbar machen, das Schlachtgefſügel wird jedoch ohnedies im Vergleich zu anderen Fleisch- arten preiswert sein. Fleisch: Rindfleisch kann allgemein um 3 bis 10 Dpf. je Pfund billiger werden. Die No- tlerungen sind wiederholt zurückgesetzt wor- den. Die Trockenheit hat die Erzeuger zu Notverkäufen gezwungen. Schweinefleisch müßte im Norden und Westen der Bundes- republik in Frankfurt, Karlsruhe und Stutt- gart um 5 bis 10 PDpf. je Pfund billiger wer- den. Die Preissenkungen auf den Schweine- märkten waren deutlich genug. Seefisch: Rotbbarsch und Kabeljau wer- den besonders preiswert sein. Die Fisch- geschäfte bieten darüber hinaus ein vielsei- tiges Angebot an geräucherten Stücken- fischen. Neben Matjesheringen wird man auch die ersten Bücklinge aus frischen Nordseeheringen kaufen können. Kartoffeln: Sofern nicht langanhaltende Regenfälle die Erntearbeiten unmöglich machen, wird das Angebot an Frühkartof- keln zunehmen. Die Hausfrauen können also mit sinkenden Preisen rechnen. Unsor- tierte Ware sollten die Verbraucher zurück- weisen. Obst: Während die Erdbeerernte all- mählich dem Ende entgegen geht, kommen rote und schwarze Johannisbeeren, reife Stachelbeeren, Himbeeren und Feidel- beeren in wachsenden Mengen auf den Markt. Die Preise werden voraussichtlich etwas nachgeben. Mit sehr preiswerten Ein- kaufsmöglichkeiten können die Verbraucher jedoch nicht rechnen. Süßkirschen wird es in unveränderten Mengen geben. Das An- gebot an Sauerkirschen nimmt dagegen zu. Die Hausfrauen dürften billiger kaufen können als bisher. Das Ausland liefert in steigendem Umfang Pfirsiche und Pflau- men. Man kann mit sinkenden Preisen rechnen. Gemüse: Der größte Teil des Angebotes wird von Frühweiß-, Frührot- und Früh- wirsingkohl, Kohlrabi, Erbsen, dicken Bohnen und Möhren gestellt. In zunehmen- dem Umfang kommen auch Salatgurken, Tomaten und Bohnen zum Verkauf. Wäh- rend es für diese Erzeugnisse Preissenkun- gen geben kann, dürften Kopfsalat und Spinat, die der Jahreszeit entsprechend be- schränkt anfallen, feste Preise haben. Blu- menkohl wird ebenfalls in geringeren Men- gen als bisher angeliefert. a) für die Ausschüttung von Dividende auf das erhöhte Kapital mehr Geld erforder- lich ist; p) dieser Mehraufwand für Dividenden- zahlung auch Steuern kostet; e) die Aufnahme von Fremdgeldern(von Schulden) steuerlich nach wie vor begünstigt ist. Die Verzinsung ist ja als Kostenelement steuerfrei. Außerdem ist der Kapitalmarkt recht flüssig. Blessing sagte in Bremen, es seien in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres für 5,5 Milliarden DM Rentenwerte neu ausgegeben worden. Werden die Schuld- scheindarlehen dazugerechnet, dann ergibt sich sogar ein Gesamtbetrag von rund sechs Milliarden. Also mehr als jemals zuvor. Das ist des Pudels Kern. Das Geld liegt ja nicht auf den bundesdeutschen Straßen. Die geschilderte Ergiebigkeit des Kapitalmarktes ist Wohl lediglich die Kehrseite des Umstan- des, daß in überwiegender Zahl der Fälle die Industrie- Unternehmen nicht so kapitalbe- dürftig sind, um— koste es, was es Wolle— Grundkapital aufzustocken. Vielfach heißt es, die Verzögerung der „kleinen Aktienrechtsreform“, in der die steuerrechtliche Berücksichtigung der Aus- gabe von Berichtigungsaktien korrigiert wer- den soll, sei daran schuld, daß die Unterneh- men mit echter— neues Kapital schaffender — Aufstockung zurückhalten. Das scheinen jedoch lediglich Ausflüchte zu sein, denn ge- nau besehen, ist es gleichgültig, wann 2) echte Kapital-Erhöhung durch Herein- nahme neuer Gelder und Ausgabe neuer Aktien. p) Verschiebung innerhalb des risikotra- genden Kapitals durch Umwandlung von Ricklagen in Aktien durchgeführt wird. Stein des Anstoßes bleibt noch immer die gegenwärtige Geldflüssigkeit, sowohl des Marktes selbst, als auch der einzelnen Unter- nehmen und die bereits erwähnte steuerliche Benachteiligung des— Dividende geheißenen — Aktienertrages, gegenüber den Schuldzin- sen. Blessing hat in Bremen auch auf Anhieb gesagt, es bestehe kein Anlaß zu Pessimismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Rentenmarktes. Wenn der Bundesfinanzmi- nister seine geplanten Spaziergänge auf dem Kapitalmarkt verwirkliche, werde es auf die Bedingungen ankommen, die der Markt bie- tet, die dem Markt geboten würden. Sehr weise Einschränkungen eines Orakelspruches. Falls nämlich die gegenwär- tige Ergiebigkeit des Kapitalmarktes um- schlägt ins Gegenteil, also in unzulängliches Kapitalangebot— ja wWwas dann? Es wird sich nach dem Gesetz von(knappem) Angebot (der Geldgeberseite) und(großer) Nachfrage (von Schuldnerseite) das Zinsproblem schmerzhaft bemerkbar machen. Der Bun- desbankleitung ist es gelungen, das schier kolonial anmutende hohe Zinsniveau(8 Pro- zent für Renten) hinabzudrücken auf gegen- wärtige fünf Prozent. Damit ist auch der An- reiz, den hohe Zinserträge für Ausländer boten, weggefallen, Devisen nach Deutsch- land zu verlagern.(Von den Währungsspeku- lanten soll hier nicht gesprochen werden, sie vermehrten das vom Ausland nach der Bun- desrepublik weisende Kapitalgefälle). Schließlich wird— bei Veränderung der Lage am Kapitalmarkt— jenen Unterneh- mern, die allzu vorsichtig in der Verwirkli- chung mrer Kapitalaufstockungsvorhaben sind, eine peinliche Ueberraschung bereitet werden. Sie werden— wenn überhaupt noch— nur unter unsäglichen Schwierigkei- ten die erforderlichen Mittel zusammenkrat- zen können; darüber hinaus droht ihnen Zinsbelastung, die wieder schwer erträglich sein wird. Zum Schluß wird aber der Club der Finanzminister die Suppe auszulöffeln haben. Die hohen Zinsen, werden nicht nur die an- leihebedürftigen öffentlichen Kassen unmit- telbar spüren, sondern auch mittelbar, weil die zinszahlenden Unternehmen, geringere Steuerleistung erbringen. Zusammenfassung: Etwas mehr Phantasie und Weitblick der Finanzminister würden nichts schaden; gleichermaßen sollte auch die unternehmerische Wirtschaft dessen einge- denk sein, daß die Sache mit der Ausgabe neuer Aktien über Pari die steuerlichen Schmerzen wesentlich verringert. Angenom- men, ein Unternehmen nähme 16 Millionen neues Kapital auf, und es würde ein Aus- gabekurs von 200 festgesetzt. Die Dividen- denausschüttung und deren Versteuerung be- rechnet sich dann, nicht von 16 Millionen, sondern von acht Millionen DM. F. O. Weber LECHTUNG groß geschrieben papiermärkten, seien sie bestrebt, den deub schen Sparern attraktive Kapital-Anlageg in nordamerikanischen und kanadischen Wertpapieren aller Art zu erschließen. Durch breite internationale Streuung soll dem sein Geld in Wertpapieren anlegenden bundes. deutschen Sparer auch zusätzliche Sicherheg geboten werden. Bache& Co will vor allem deutschen Banken und Kreditinstituten nord- amerikanische und kanadische Wertpapien sowie Investmentzertifikate zum Weiterver. kauf an die Bankkundschaft anbieten, aller. dings behält man sich vor Geschäfte müssen ja zweipolig sein den Absah führender und interessanter deutscher Wert. papiere an US-Kundschaft zu fördern. Am Rande bietet allerdings Bache& C0 den Deutschen auch„alte Erfahrungen der Firma und Geschäftsmöglichkeiten im inter. nationalen Warenhandel!“ an. Die Firma unterhält Mitgliedschaften an zwei Dutzend Wertpapier- und Ware n börsen. Es wäre an der Zeit, daß auch in Deutschland= schon allein wegen der anzustrebenden Preiselastizität und Stabilität— das Waren. termingeschäft wieder fröhliche Urstände feierte. Hier ist eine echte Lücke in der deutschen Wirtschaftsstruktur vorhanden, die der Ausfüllung bedarf. Egosum Investmentsparen wird populär 11 M111. Zertifikate im Umlauf (Wo) In den letzten Jahren hat dag Investmentsparen— die Anlage von vorwie. gend privatem Sparkapital in Zertifikaten die von Kapitalanlagegesellschaften über An. teilsrechte an Wertpapierfonds ausgestell werden— einen ungewöhnlichen schnellen Aufschwung genommen. Das stellt die deut. sche Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Juni 1959 fest. Danach waren Ende Mal 195 rund elf Millionen Stück Investmentantelle von sechs deutschen Kapitalanlagegesellschatf. ten im Umlauf, die Eigentumsrechte an zwölt Wertpapierfonds mit einem Inventarwert von 1,48 Milliarden DM verbrieften(ohne den erg am 21. Mai neu aufgelegten Fonds„Inter- vest“, für den noch keine Zahlenangaben vor. liegen). Ende 1955 hatte der Umlauf an sol. chen Zertiflkaten erst 172 700 Stück im Ge. samtwert von knapp 30 Millionen DM be. tragen. Im Vergleich zur Kapitalbildung in ande. ren wichtigen Formen der privaten Spartätig. keit sei das Investmentsparen jedoch relath bescheiden, erklärt die Bundesbank. Handel mit Israel erhält mehr Bewegungsfreihel (VWD) Die am 1. April 1959 wirksam ge- wordenen Erleichterungen im Handelsver- kehr zwischen Israel und der Bundesrepu- blik sind jetzt auf weitere Warenpositionen ausgedehnt worden, teilt die Israel- Mission in Köln mit. Von israelischen Bestellern mit Importlizenzen können danach ohne men- gen- oder wertmäßige Begrenzung und ohne Einschaltung der Israel-Mission unmittelber aus der Bundesrepublik u. a. Maschinen für die Textilindustrie sowie für die Lebens- mittel- und Zigarettenindustrie, ferner Kleinhebezeuge, elektrische Kondensatoren Büromaschinen und Werkzeuge bezogen werden. Marktberichte vom 2. Jul Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 62 Ferkel; Preis für Ferkel über 6 Wochen alt 72—82 DM je Stück. Marktver- lauf: Langsam, Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg. Ochsen 3,904, 20; Rind 4,154.30; Kuh 3,50—3,90; Bullen 4.254,40; Schweine 3,603, 70; Kalb 4, 05,60; Hammel 3,90 bis 4,20, Tendenz mäßig. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr normal, Absatz gut, teilweise geringeres Angebot als Nachfrage. Gutsortierte Qualitätsware lebhaft gefragt und rasch geràumt. Es erzielten: Blumenkohl Stück A 70-90; B 40—60; Stangenbohnen 70-80; Buschbohnen 50—60; Boh- nen ausl. 35-40; Schlangengurken Stück 45-80; Erbsen 24—26; Karotten 26-28; dto. Bd. 14—15; Kar- tofteln neu 1/18; Kohlrabi Stück 10—14; Petersilie Bund 9-10; Radieschen Bund 12—14; Rettiche Stück 1620; Bund 18-20; Rhabarber 12—14; Rotkohl 15 bis 16; Endiviensalat Stück 20—25; Suppengrün 10 bis 11; Kopfsalat Stück A 20—25; B 14—16; Schnitt- lauch Bund 9—10; Tomaten 70-90; holl. 80-90; ital. 48—52; Weiß kohl 12—14; Wirsing 20—22; Zwiebeln Ausl. 22—24; Aepfel 30—40; ausl. 35-60; Orangen 30 bis 55; Bananen Kiste 12—14; Aprikosen ausl. 65 bis 70; Heidelbeeren 140130; Himbeeren A 80100; B 60—70; Johannisbeeren rot 4446; schwarz 180 bis 190; Süßkirschen A 70—90; B 40-60; Sauer Kirschen 50—80; Pfirsiche 43—70; ausl. 50—60; Sts. chelbeeren grün 30-40; reif 40—50; Zitronen Stud 13 bis 15. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Johannisbeeren rot 35—39; schwarz 10 bis 172; Stachelbeeren A 32—44; B 27—31; C 20-5 Himbeeren A 72—86; B 59—71; C 50—58; Sauer. Kirschen A 51-67; B 33—50; C 25—32; SüsBkirschen A 40—77; B 30-39; Pfirsiche A 3748; B 2736; C bis 26; Aprikosen 39—59; Ruth Gerstetter 56-9 Klaräpfel Hdkl. A 44-48; B 2639; C 20-26; Blr. nen Hdkl. B 40-61; C 3139; Treibhausgurken bis 67; Bohnen 60-64. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarh (VWD) Bei guter Anfuhr, zufriedenstellende Absatz. Nächsten Sonntag in Dossenheim un Handschuhsheim keine Versteigerung. Es eraiel ten: Johannisbeeren rot 34-40; schwarz 10-1 Stachelbeeren unreif A 25—35; B 15—25; reif 20-1 Himbeeren Schalen 75-110; Industrieware 40-1 Schattenmorellen A 55-70; B 45-55; Sauerkirschen 4555; Süßkirschen A 55-90; B 2535; Pfirsiche bis 60; Zwetschgen Ruth Gerstetter 5260; Lütze“ sachser 53; Kopfsalat 12—15; Rhabarber lb Hausgurken 350500 fg 3545; 500700 f 4055; Übe 700 g 60—70; Tomaten 60-80; Buschbohnen a- Stangenbohnen 5075; Erbsen 2023; Weigkohl f bis 15; Rotkohl 12—15; Wirsing 14—16. Fruchtwaffeln Paket, 32 Stück Traubensaft N 99 weiß und rot. 1/1-Fl. o. Gl. 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Fordern 8 elmer Sil wr. 149/ Freſtag, 3. Ju 1989 MORGEN Selte 19 Qualitäts wettbewerb ist bei der M. G. Pfaff AG Tradition großen Aufschwung. lebung der Nachfrage nach Mopeds einen Zur Stärkung des Unternehmens, zur Ver- 42,7 Prozent des fakturierten Umsatzes sind Arbeitskosten Die fakturierten Umsätze der G. M. Pfaff AG, Nähmaschinenfabrik in Kaiserslautern, sind 1958 um etwa vier Prozent zurückge- gangen. Sie beliefen sich 1957 auf 120 Mil- lionen DM; 1958 auf 116 Millionen DM. Vor- standsmitglieder von Pfaff und der Auf- sichtsratsvorsitzende Or. Fernholz, Lud- wigshafen) erläuterten vor Pressevertretern die von starkem ausländischem Preisdruck gekennzeichnete Marktlage. Pfaff hält an dem eingeschlagenen Weg des Qualitätswett- pewerbes fest. Den Technikern obliegt also, die Ungunst des Marktes abzufangen; durch Weiterentwicklung der Erzeugnisse sollen hauptsächlich die Verkaufsergebnisse ver- bessert werden. Im gleichen Atemzuge wird alles daran- gesetzt, die Verkaufspositionen im Ausland zu verstärken. Eine Reihe der Pfaff- Ver- kaufsgesellschaften erhöhte das Kapital. In Paris wurde die Pfaff France SA gegründet. Ueber die nordamerikanische Tochtergesell- schaft(Pfaff International Corporation) wurde die Pfaff Bromberg SA, Buenos Aires, gegründet, die eine Nähmaschinenfabrik in Argentinien betreibt. Demgemäß wurde die Position Beteiligungen im bilanzmäßig- aus- gewiesenen Anlagevermögen um 2,92 Mil- lionen DM erhöht. Mit Wilcox& Gibbs, New Vork, dem größten US-Unternehmen der Branche wurde ein Lizenzvertrag und Zu- sammenarbeitsvertrag vereinbart.(Kaisers- lautern baut auf Grund Wilcox-Lizenzen Maschinen; Wilcox verbrüderte sich mit der Pfaff-UsS-Verkaufs organisation.) Die technische Weiterentwicklung geht in Trend von der Geradestich-Maschine, die lediglich näht, zue— für schwierigere Ar- beiten geeigneteren Zickzack- Maschine, mit der auch Verzierungen usw. eingenäht wer- den können. Darüber hinaus wurden Auto- matics entwickelt, die Nähen und Einnähen durch automatische Vorrichtungen wesent- lich erleichtern. Aber auch an den bestehen- den Typen, von der Geradestich-Näh- maschine angefangen, wird stets weiter ge- arbeitet, um die Pfaff- Erzeugnisse, jenen der Auslandskonkurrenz überlegen zu machen. Pfaff rüstet Maßnahmen gegen die Einfuhr aus„Niedrigpreisländern“. Mit einer quali- tativ gut ausgestatteten Geradestich-Näh- maschine mit Kundendienst soll dieser Kon- kurrenz der Wind aus den Segeln genom- men werden weil gerade durch die Billig- keit der ausländischen Geradestich-Maschi- nen der Markt beunruhigt wird. f Rationalisierung wird bei Pfaff groß ge- schrieben. Die im Laufe des Berichtsjahres ausgeschiedenen etwa 500 Arbeitskräfte ( sechs Prozent) sind nicht ersetzt worden. Verbesserung in der Fertigung verhinderte hier— ebenso wie bei der Arbeitszeitver- kürzung— Rückgang der Erzeugung. Den- noch sind bei Pfaff die nominellen Arbeits- kosten 1958 leicht gestiegen(um 0,15 Millio- nen DMꝛ). Gegenwärtig— also 1958— ent- fallen von dem fakturierten Umsatz genau 42,7 Prozent, nämlich insgesamt 49,54 Mil- lionen DM auf Arbeits- und damit zusam- menhängenden Nebenkosten. Wird der Steueraufwand(1958: 7,64 Millionen DM) hinzugerechnet, dann entfällt mehr als die Hälfte auf fixe Erzeugungskosten, die sich markt wirtschaftlicher Gesetzmäßigkeit völ- lig entziehen. Die Löhne und Gehälter wer- den von Gewerkschaftsbossen, die Steuern von Politikern an grünen Tischen ausge- handelt. Daraus allein geht schon hervor, welche Grenzen nach Billigkeit durch Rationalisie- rung gesetzt sind. Aehnlich wie bei Pfaff liegen die Dinge bei der der Pfaff AG durch Organschaftsvertrag verbundenen Gritzner- Kayser AG, Karlsruhe. Der Umsatz vermin- derte sich dort von 39 Millionen DM im Jahr 1957 auf 36 Millionen DM im Jahre 1958. Das Zweiradgeschäft erlebt momentan durch Be- minderung etwaiger Krisenanfälle und für die Bestreitung künftiger Investitionsvor- haben ist bei der Gritzner-Kayser AG ge- plant, den Aktionären auf der am 25. Juli stattfindenden Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung um 3,08 Millionen DM auf 5 Millionen DM vorzuschlagen. Die Pfaff-Bilanz ist durch erhebliche Ver- mehrung der Anlagen- und Vorratswerte bei rückläufiger Entwicklung der Forderungen gekennzeichnet. Die Rücklagen sind leicht angestiegen, ebenso die Verbindlichkeiten; die Rückstellungen wurden vermindert. Der ausgewiesene Reingewinn hat sich ebenfalls vermindert. Bei Gritzner-Kayser ist die Ent- wicklung ähnlich. Das Jahr 1958 schließt bei Gritzner-Kayser ohne Gewinn und Verlust ab. Zur Abdeckung des vorjährigen Verlust- Vortrages(0,32 Millionen DM) wurden die er- forderlichen Mittel der freien Rücklage ent- nommen. Die G. M. Pfaff AG., auf die mit Gritzner- Kayser etwa die Hälfte des bundesdeutschen Marktanteiles in Nähmaschinen entfällt, schüttet an die Aktionäre— ebenso wie im Vorjahre— für 1958 eine zehnprozentige Dividende aus. Pünktchen Pfälzische Mühlenwerke zwischen Markt- und Kartellfesseln Umsatz geringfügig vermindert— Verlustvortrag noch immer erheblich „Das Mühlenkartell hat ordnende Wir- kung auf dem Mehlmarkt nicht ausgeübt. Rund 40 Prozent der Mühlen blieben außer- halb des Kartells“, ist im Vorstandsbericht Der Vorstandsbericht bedauert die Qua- lität des Vermahlungsgetreides. Erhöhte An- strengungen waren nötig, um gleichmäßige Güte der Erzeugnisse zu erzielen. Die Ar- Kartell vorschriften, die auf Initiative des Bundesernährungsministeriums zurückzu- führen sind, beengten Bereich Rohstoff- also Kapital- intensiver Erzeugung, spielt Entwicklung aufweist, dürfte der Konsoli- dierungsprozeg seinen Fortgang nehmen. Zusammengefaßt: In der Bilanz zeichnet sich eine Konsolidierung des Status ab, die auf Kosten etwaiger Dividendenausschüt- tung an die Aktionäre, recht rigoros betrie- ben worden ist, zur Stärkung des Unterneh- mens und zur Verminderung etwaiger Kri- senanfälligkeit. Tex. GBA G verlor bei der Kohle T6 Chter verdienten à m ET d 61 (VWD) Vorstandsvorsitzender Hans Dütting von der Gelsenkirchener Berg- werks-AG(GBA), Essen, vermied es bei Erläuterung des Jahresberichtes 1958 eine Dividendenprognose für 1959 zu geben. Seine Ausführungen lassen jedoch die Dividende der letzten Jahre von 8 Prozent auch für 1959 als möglich erscheinen. Zwar sprach Dütting von einer neuerdings erheblichen Ver- schlechterung des Ergebnisses bei den Berg- bau-Töchtern, aber er wies auch darauf hin, daß die Lage bei der GBAG günstiger sei als sonst im Bergbau und daß im Geschäfts- jahr 1959 für die Töchter, die am 31. März eines Jahres bilanzieren, ein Zwischenge- schäftsjahr eingelegt wird. Daher werden im GBAG-Jahresabschluß 1959 die Ergebnisse von 21 Monaten vorliegen. Die Kohlenförderung bei der GBAG War 1958 weiter rückläufig. Sie betrug 18,7 Mil- lionen t gegenüber 19,6 Millionen t im Vor- jahr. Auch die Kokserzeugung War rück- läufig mit 6, 2(1957: 6,8) Millionen t, dagegen die Stromerzeugung erhöht auf 2,8(2,5) Milliarden KWh. Der Anteil der GBAG an der Ruhrkohlenförderung ist auf 15,3(15,9 Prozent zurückgegangen. Im Gegensatz zur Entwicklung im Bergbau profitierte die zweierlei Richtung. Einmal besteht der der Pfälzischen Mühlenwerke, Mannheim beitskosten sind neuerlich gestiegen. In dies eine große— wer ist nicht versucht zu 5 150. 222 der ö a 5 1 5 zu GBAG-Tochter— Gelsenberg-Benzin A8 (Auer- Konzern), nachzulesen. Dennoch wird einem von gesetzlichen Bindungen und von sagen„katastrophale“— Rolle. Die Arbeits- von der Ausweitung des Mineralölabsatzes. Strukturzahlen: G. M. Pfaff AG. Gritzner-Kayvser in gleichem Atemzuge berichtet:„Auch im 5 kosten stiegen(Löhne, Gehälter und soziale Mit einem N 1958 von 2,6(2,0) Mil- 117 1 3 5 3 Berichtsjahr(1958) wurde der Ablauf des e Aufwendungen von Gestezes wegen). lionen t ist die Gelsenberg-Raffinerie die scha 7 5 2 2 24 7 3 0 1 111 2 5* 5 Beleg in Millionen DNœ Geschäftes weitgehend bestimmt durch die AKTIVA: 1957 1958 1 von 2,46 Millionen DM(= 24 Prozent des größte der deutschen Mineralölwirtschaft. Fakt. Umsätze 121 116 36 39 den Ankauf und die Verarbeitung von Wei- Anlagevermögen 5,99 6,04 4 0,;ũ5 Umsatzes) 1957 Hinzu kommt die Leistung der mit Gelsen- Bilanzsumme 3 8 5 22,59 zen und Roggen regelnden gesetzlichen Vor- 1— 5 auf 3,00 Millionen DM(= 2,9 Prozent des berg-Benzin verbundenen Bremer Raffinerie agevermög 30, 23 f 7,3; 5 1 8 3 schrei. 8 5 5 85 25 . 1502 13.00 8 h schrikten, die im Wesentlichen unverändert(gusänge) 1 1.22 0,92 e 3 nen Dkü( 0,5 P(dem der Mobil Oil Ad, die den Rohöl-Durchsats (Abschreib. 9,12 7.61 1,30 1.46) blieben, ferner durch die Bindung unserer Vorräte 4.95 10,81 43,86 Due onen 5 Prozen m auf 1,1(0,77) Millionen t erhöhen konnte. Zugänge 17,41 13,47 1,30 2,09) Gesellschaft an das Mühlenkartell.“ Das Forderungen 8,68 6,8— 2,20 N. f.. Nach dem konsolidierten Abschluß ging Vorratsvermögen 15, 170: 5,7 7,32 Mühlengesetz vom Juli 1957 ist— mangels Flüssige Mittel, während gleichzeitig die bereits erwähnte ger Gewinn vor Sonderabschreibungen von (dav. Fertigware 3,78 5,63 1,19 1.36) 75 d 1 n 1 Bankguthaben 4,33 3,35— 0,98 Umsatzverminderun um etwa 4 P ent 8 5 Forderungen 13.00 10,38 5, 704 Durchführungsverordnuns noch immer pRssTVA: 5 g 3 5 rozent 58,41 auf 16,42 Millionen DM zurück. Nach Flüssige Mittel 6,62 4,15 1,24 0,51 nicht durchführbar. Es wird vielleicht erst Grundkapital 5,00 5,00 eintrat. Die Pfälzischen Mühlenwerke haben Sonderabschreibungen bleiben nur 5,02 Grundkapital 12,00 12,00 70 5 Ende 1959 ein Ueberblick über die Still- 8 u. Wertbericht. 5 1.49 3 aber 1958 nicht mehr verlustbringend ge-(39,88) Millionen DM, so daß einschl. Auf- Rückl. u. Wertber. 20,39 20,9„ 85 Sakti 8gli in. ückstellungen 0,838 1,72 0,84 wirtschaftet. Es stehen einander gegenüber: 133. 1 3 4 5 Rückstellungen 8% 8 6,86 244 3.33 legungsaktion möglich sein(davon für Altersvers. 0,39 082. 33 5„ lösung aus den anderen Rücklagen von 15,44 Gritzner-Sstiftung 58— 1740 1547 Das sind die Schlagschatten, unter denen Verbindlichkeiten%%% 22 142.15 DAL 1958(10,7) Millionen DM nur 20,45 Millionen DM Verpinduchteten 246 10.55 9% nee die Pfälzischen Mühlenwerke— gemeinsam eon dem, zen en, e 5 55 1 DM ex 1058. gegen 50,58 Millionen DM im Vorjahr zur (dav.: S0 2z.-Fonds 15,60 16,53—. 5 5 d 1 Von den in obiger Darstellung noch nicht Der Verlustvortrag, der Ende 1957 bereits Verfügung stehen. Das würde trotz Inan- gahres-Gewinn(4) mit der ihnen verbundenen„Ersten Mann- 5 8 fer bei 200 000 PM 1a agzigt sich Sung 2 5 13 . 5 725 erwähnten Positionen der Gewinn- un er napp bei ag, ermäßigt sid chnah der Rück! Bt f d. od. Verlust“ 72,25 1,72—0,33— heimer Dampfmühle von Ed. Kauffmanns sfr e n Sbruchnahme der ücklagen nic t für die Gew.- u. Verl.-R. 1 5 19,10 19,7 Söhne mb! 1958 einen Gesamtumsatz 1 N 1 5 8 2 1 8 Prozent Dividende auf 485 Millionen DM 8 1 5 1604 16,51 von 103 Millionen DM erzielte. Im Jahre 1957 EZinsmehraufwand 792 378 Das Zahlenwerk illustriert mit überzeu- Grundkapital reichen. Die Holding hingegen Zuw. a. S0Z.-Fonds 1,91 0,99— belief sich der Umsatz auf 107 Millionen DM. Steuern 1279 1579 gender Wirkung, die Schwierigkeiten, die kann den dafür erforderlichen Gewinn von Steuern 9,32 564 0.53 9.56 1958 haben gesteigerte Exportlieferungen die 5 85 5 8 Vorstand und Aufsichtsrat gemeistert haben. 38,3 Millionen DM ausweisen, allerdings g Rohüberschußz„ 1647 18.33 Umsatzverluste im Inlandsgeschäft in etwa außerordentliche Erträge 2 43 Weil der bisherige Verlauf des Geschäfts- erst nach Vereinnahmung aus den anderen 5 be s 0,95 1.31 0,„3 0,57 ausgeglichen. Totale 5 652 6 215 jahres 1959 keine wesentlich abweichende Rücklagen von 15,0(10,7) Millionen DM. N 5 a— A* 1 17 5 1.7. J 2,1. 5 Rütgers 400 402 phrix Werk 114½ 116% Industria 131,0 134,50 8 Pfalzwerke v.* 106. 106% E 77 1 K. 2 N D O + 8 655 Bankhaus Bensel& Co., Mannheim Salzdetfurth 3% 410 ſscheidemandel 310 15 ſiuvesta 119,50 121,70 J Phoeniz-Rheinrohr v.58 104% 106% ö Scherin 444 455 f 580 590 Television Electr.(8) 17,70 17,83 7,5 Siemens v. 54 165% 1057 f n Wasag Chemie 1 7 ö 3 5 Schiess 310 7 319 Thesaurus ö 140,.— 143,10[ Zellstoff Waldhof v. 58 104% 194% 5 Frankfurt a. M., 2. Juli 1959 Schlossquellbr. 1 3 1 101,20 103,40 ö Schramm Lack 270 270 De. 1 1d) Uscafonds 124. 125,20 N 5 1 1. 7.2. 7. Schubert u. Salzer 415 4²⁰ 9 5, e Wandelanleihen te Aktien Dortm. Hörder 169% 176% ali Chemie 691 70⁵ Schultheiß Stämme 474 497 ½ ilips 1 9 f 372 375 Durlacher Hof 550 550[Faistadt 1070 1080 Schwarz. Storchen 580 1 605 Unilever 575 381 Renten 7 AEG v. 58 20% 255 ö Accu 5 5 7170 7 5 6 BMW v. 58 190% 180 9 Adlerwerke 150% 100 Eichbaum-Werger— 690 Kaufhof 90⁵ 908 Seilind. Wolff— 123.+ Ablösungs-Schuld v. 57 105% 105% 5,5 Mannesmann v. 88 145 146 U 40 für Energie 350 2 El. Licht u. Kraft 220 234 Klein. Schanzlin 830 T 850 T siemens& Halske 495 409* Banken 7 Bundesbahn v. 58 107 107 6.5 VDM v. 51 429 420 1 48 fur Verkehr 335 530 El. Lieferungs-Ges. 620 620 Klöckner Bergbau 170 187% Sinner AG 400 T 410 T und Versicherungen 6 Reichsbahn v. 49 7 8 0 A 434% 438 Enzinger Union 459 457 Klöckn. Humb. Deutz 485 400 Stahlwerke Bochum 228 22³ f 610 55 6 Bundespost v. 55 101* 1 101 J Aschaffenbg. Zellstoff 100* 100 Eglinger Maschinen 362— Klöckner-Werke 201 205% Stahlwerke Südwestfalen 548 315 Allianz Leben 1980 1095 7 Bundespost v. 58 106 7% 107 NE-Metalle Badische Anilin 453 402 Ettlinger Spinnerei 510 510 Knorr 700 1 785 Südzucker 550 553 Allianz Versicherung 430 452 7 Lastenausgleich v. 58 106% 100% BMW 180 175½%[Farben Bayer 450% 407 Kraftw. Rheinfelden 440 1 458 Thyssen 263 271% Badische Bank 25 580 8 Baden-Württbg. v. 837 107 107 2. 7. Ss Briat Bemberg 174 185 Earben Liduis 117 11,05 Krauß. Maffei 3501 309 Veith Gummi 0³⁰ 640 Bayer. Hyp.& Mbk. 520 50 f Rhid.-Pfalz v. 53 100 10⁰ lektr. Kupf 265,75 268,78 Bergbau Lothringen 95 9⁵ Fein Jetter 5 20⁰ Lahmeyer— 525 VDN—— Berliner Handels 448 400 75 Khig.-Palz v. 58 107 107 8. Kupfer 20 755 Berger— 405 1[Eeldmühle 1030 1100 Lanz 100 115 Ver, Dt. Olfabriken 570 600[Commerzbank 4 25 6% J Bad. Komm. Lbk. dv. 111 111 Ain 225 227 Bekula abgestempelt 187 19⁵ Felten 410 448 Lechwerke 525⁵ 540 Ver. Glanzstoff 4⁰⁵ 470 Commerzbank Rest. 455 160 5 Bayer. Hypo. 113 113 5 uminium 5 5 dto. neue 178 ½ 191 Gebr. Fahr 200 1 200 1 Lindes Eis 62⁵ 649 Ver. Stahl Reste) 1775 1,75[Dt. Bank A 80 330 6 Bayer. Hypo. 103 10³ 8 5 1 204 210 Binding Brauerei— 890 Gelsenberg 175 b 181 Löwenbräu 740 780 Wayss& Freytag 53⁵ 52⁰ Dt. Bank Rest 405 473 5 Pfalz. Hypo. 113 113 3 5 227 234 Bochumer Verein 178 179% Goldschmidt 508 500 Ludwigsh. Walzmühle 180 T 180 1[Wintershall— 8 Dt. 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Telef.& Kabel 285 289 Rhein. Hypo. v. 4 engl. 5 5 . 5 a 1 5 1 a 105% 105 8 Bosch v. 58 10⁵— 100 schwed. Kronen 11.14 11,76 Daimler Benz 1550 1700 Harpener 115 117 Pfälz. Mühlen 120 120 Dt. Golddiscont V. A. 0 Ben 58 106% 100% 3 19.725 110,045 Demag 480 403 Heidelberger Zement—— Phoenix Rheinrohr 201 268% Dyckerhoff 6⁴⁰ 64⁵ Investmentfonds 2 2 5 105 18035 3 98 Dt. Atlant. Tel. 300 3 Hoechster Farben 443 452 Rheinelektra 450 405 1[Dynamit Nobel 55 987 h 5 58,10 7 5 5 55 105 105 2 100 5 9. kr. 9,8506 9.8528 Pt. Contigas 500 580 1 Hoeschwerke 104% 196% Rheinstah! 344% 352 Eisenhütte 359 Adifonds ii, 8 9688 57,05 Di Adelstabl 305 341 Hochtief 530 1 340 Rheinstrohzellstoft 190 7 25 Erin Bergbau 30⁵— Canagros(3) 10,10 1 8 Srkrw,. Franken v. 412 3 strs. 2725 3735 i 25 3 318 322% iofzmann 680 680 RWE 545 584 Eschweiler Berg 148 149 Concentra 1 15 1333 5,5 Großkraftw. e 48 33 1000 it. 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Juli 1959, Tausch ruhe Konstanz Mannheim. amt jewells von 9.00 Uhr bis Ladenschluß in der Mannheim, 0 6,! f* „ Gusistiitte„Floru“ Neckurstudt 75 Videde e e M ANN HEIM— Lortzingstraße 17-19— Ecke Mittelstraße o Bene Atelier Heinz Hartmann, Koblenz Großeicholzheim bei Mosbach 0 Seite 22 MORGEN Freitag. 8. Juli 1959/ Nr. 4 1 Bilder und kultische Zeichen Die Kunst der dustralischen Eingeborenen in e Im Staatlichen Museum für Völkerkunde in München findet zur Zeit eine Ausstellung statt, die in mehr als einer Hinsicht bemer- kenswert und merkwü ist. Sie befaßt sich mit der Kunst des fünften Erdteils, mit der Kunst der australischen Eingeborenen Also, den Vertretern einer frühen Jägerkul- tur, die bislang noch dem Zugriff westlicher Zivilisation entgange en sind, ihr aber früher oder später wohl auch zum Opfer failen müssen. 1954/55 unternahmen der Direktor des Museums, Andreas Lommel, und seine Frau Katharina eine etwa einjährige Expedition nach Australien— jetzt legen sie gemein- sam die Resultate vor. Andreas Lommel be- schäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit dem australischen Problem— einzelne Wandphotos zeugen von einem Aufenthalt in den dreißiger Jahren: Aufnahmen, die heute kaum mehr möglich wären, weil in- zwischen die Männer, die damals im ein- samen Busch ihre kultischen Feiern abhiel- ten, zu Tankstellenwärtern und Ahnlichem „avaneiert“ sind. Lommel hat die Er gebnisse auch dieser neuerlichen Expedition in einem Wis senschaftlichen Buch festgehalten, dessen Beurteilung den Fachgenossen vorbehalten werden muß. Aber auch die Ausstellung geht die Fachgenossen an— nur daß sie außer- dem für jeden interessierten Laien von höchstem Interesse ist. Denn sie enthält die Malereien dieser Primitiven— zwar nicht im Original: sofern sie auf Baumrinden an- gebracht sind, werden sie in australischen Museen aufbewahrt; sofern sie sich an Fels- wänden finden, verstecken sie sich in un- zugänglichen Schluchten— wohl aber in originalgetreuen Kopien, die Katharina Lommel mit technischer Meisterschaft und augßerordentlichem künstlerischen Einfüh- lungsvermögen an Ort und Stelle geschaffen hat. Jeder, der einmal in einer volgeschicht- Uchen Höhle Europas, in der Dordogne oder in Altamira war, weiß, daß er dort zwar den Schauer der Urzeit empfinden, nicht Aber die Malereien voll zu Gesicht bekom- en kann; immerhin sind diese Gegenden mit dem Auto erreichbar. Australien ist aber 18 1 selbst heute noch weit entfernt, und es wird aum Laien geben, die dort hinreisen, um die Kultur der Primitiven kennenzulernen — sie werden die Primitiven selbst, nämlich Curiosa, anstaunen. Ja, mehr noch: ge- setzt den Fall, es gäbe solche Reisenden— möglicherweise würden sie die Felsmale- reien schon gar nicht mehr vorfinden, denn diese bedürfen der ständigen Erneuerung, a sie Wind und Wetter ausgesetzt sind, nen die einfachen Bindemittel der Erd- farben nicht standhalten. Es genügt, einen Augenblick über dieses Faktum nachzudenken, um zu erkennen, daß es sich zweifellos nicht um Kunstwerke in mnserem Sinne handeln kann, denn für uns hört ja zum Wesen des Kunstwerkes seine Einmaligkeit— wir verlangen, daß es,origi- 1 sei. Das primitive Kunstwerk aber hat ische Funktionen; auf dem Grunde einer ümmten, wenn auch von uns oft nicht . genau bestimmbaren Mythologie, hat gischen Wert. Das ist es auch, was alle oben Fragen des Herkom- mens, der Verwandtschaft mit anderen stili- stischen Gruppen, Fragen äußerer Einflüsse, Fragen der Neu-Ansätze und der Degenera- tion so kompliziert macht. Die Bilder wer- den als reale, wirkende Mächte gebraucht und aus diesem Grunde werden sie instand- gehalten: die Felsbilder, wohl meistens im Zusammenhang mit Regenzauber, befinden sich jeweilig in der Nähe des„Wohnsitzes“ eines Regengottes; die Rindenbilder, die ja transportabel sind, werden dann hergestellt, wenn der Stamm sich zu weit vom Wohnsitz es Gottes entfernt, um im Bedarfsfalle zu ihm ziehen zu können. Die Rindenbilder er sind nicht nur stilistisch sehr verschie- den von den Felsbildern, sondern ebenso s die Darstellungsgegenstände anlangt. Ind weiter gibt es auch unter den Felsbil- dern die allergrößten Unterschiede, sowohl tilistischer wie motivischer Art. So hat der genannte elegante Stil häufig Tänzer und Amerinnen zum Vorwurf, die in den viel primitiveren- Wenn auch späteren Wond- schinabildern(den eigentlichen Darstellun- der Regengottheit) niemals vorkommen. Die Ausstellung hat nicht den zweifel Akten Ehrgeiz, alle neu entdeckten Phäno- 2 u erklären oder gar, sie auf einen er zu bringen. Im Gegenteil: sie breitet einer Ausstellung in Mönchen die Funde aus— sämtliche Felsmalereien, deren Kopien ausgestellt sind, würden von den Lommels neu entdeckt, das heißt vor innen noch niemals von einem Weißen be- wußt gesehen, und solche Bilder, die heute nicht mehr„im Gebrauch“ sind, waren selbst den Eingeborenen unbekannt. Die Ausstel- lung tut aber noch mehr. Mit graphischen Darstellungen, ganz abgesehen von der detaillierten Einführung des Kataloges, wird dem wissenschaftlich interessierten Laien der seographische und stil geschichtliche Ein- blick ermöglicht; die in Schaukästen gezeig- ten Originalobjekte der Museumssammlung, Kult- und Gebrauchsgegenstände, Waffen und Schmuck, geben ihm das Erlebnis des Materials, gewissermaßen das Fingerspitzen- Sefühl für das Technische: ein Eimer, der kultischen Zwecken dient, aus Baumrinde gefertigt und mit sorgfältigsten Ornamenten Sezlert; ein Bumerang in seiner geheimnis: Voll edlen Einfachheit der Form und mit einer Gravierung, bei der möglicherweise jede Linie eine bestimmte, magische oder mythische Bedeutung hat— solche Dinge führen von selbst aus der Zivilisationswelt heraus. Dazu kommen noch große Wandphotos, Viele, wie gesagt, aus den dreißiger Jahren; sie zeigen Menschen von heute— Menschen der Urzeit, ihre Physiognomien, ihre rituell bemalten Leiber, ihre Kulthandlungen. Wer auf dem Photo die Kulthölzer sieht, die dem Novizen gezeigt und erklärt werden, mit denen der Kultplatz abgesteckt ist, wer die Originale in den Vitrinen, vergleichsweise kleine Exemplare, betrachtet hat, der braucht nicht mehr viel Phantasie, um sich die zum Teil riesigen Kulthölzer, deren Kopien er an den Wänden sieht, in Wirk- lichkeit vorzustellen. Und, umgekehrt, wer ein Felsbild mit Schlangen oder Krokodi len oder Wondschinas betrachtet, nachdem er die Atmosphäre dieser Urwelt gespürt hat, der verläßt leichter die ästhetische Ober- kläche und spürt, daß Regengott, Seele des Vorfahren, bemalte Totenschädel und eige- nes Ich in eins gemeint, gegeben, wahrhaft gegenwärtig sein können, obwohl seine Augen nichts wahrnehmen als die stereotyp sich wiederholenden Reihungen von Gesich- tern, denen der Mund fehlt. Und ebenso spürt er, daß die rein ästhetisch so viel reiz- jean Cocteau 70 Jahre ait Am 5. Juli 1889 wurde Jean Cocteau bei Paris geboren. Wie er schon früh, allen künstlerischen Ein- drücken aufgeschlossen, duren Europa streifte, 80 blieb er stets auch ein „Vagabund“ zwischen den Kilnsten: Gedichte. Thea- terstuckhe,. gemälde ent- standen in bunter Folge, Ballett und Film waren weitere Tätigkeitsgebiete, auf denen er mit bedeu- tenden Leistungen in die brodelnde künstlerische Entwicklung nach dem er- sten Welthkrieg eingriß.— Unser Bild wurde bei den letzten Filmfestspielen in Cannes aufgenommen, zu deren Jury. Jean Cocteau gehörte. dpa-Foto vollere Darstellung zartgliedriger schmaler Tänzer im Dickicht von Blättern und Pflan- zen doch wohl aus einem anderen Teil der Welt hierherverpflanzt worden ist, und er denkt an die Inselketten, die von dem fünf- ten Erdteil fortführen, in den Stillen Ozean und in die indischen Meere. Ganz offensicht- lich hat es Kontakte gegeben, Kontakte mit einer Außenwelt von Inseln, die von den Küsten auch für die primitivsten Menschen leichter erreichbar sind als das Innere des Kontinents. Aber diese Kontakte geben nur neue Rätsel auf: lange bevor die westliche Zivilisation mit ihrer überwältigenden, um- gestaltenden Macht den fünften Erdteil zu eigen nahm, gab es ringsumher Zivilisationen und Kulturen, die Schritt für Schritt vom nomadisierenden Jäger- und Sammlerdasein zu Ackerbau, Viehzucht, zu festen Wohn- Sitzen, zu Staatenbildung und wohl ge- gründeten Lebensformen gefunden hatten. Warum blieb eben der fünfte Erdteil einer Entwicklung entrückt, die die gesamte aslatische Welt, der Nachbar, durchmachte? Die Ausstellung im Münchner Völker- kundemuseum stellt diese Frage, sie beant- Wortet sie nicht. Susanne Carwin Londons Thedter schließen nie Auch Während der Semmerwochen präsentieren öber vierzig Böhnen ihr laufendes Repertoire Im Gegensatz zu den meisten europä- ischen Großstädten machen die Londoner Theater niemals Ferien und spielen das ganze Jahr hindurch. Man weiß, was man den Touristen aus der Provinz und von Uebersee schuldig ist, die nicht nur kom- men, um sich den Tower, die Wachablösung in Whitehall, Westminster Abbey und den Buckingham Palast anzusehen; schließlich scheint auch im Sommer nicht immer die Sonne und irgendwo muß man ja auch die Abende zubringen können. Vor allem aber möchte man die Erfolgsserien nicht unter- brechen; und die notwendigen Erholungs- pausen für die Schauspieler werden vorüber- gehend durch Umbesetzungen möglich ge- macht, die immer an der Kasse bekannt- gegeben werden, damit man nicht erst im Parkett überrascht wird. Während die Rei- senden auf dem Kontinent oft die Städte, die sie besuchen, verlassen müssen, ohne einen Begriff vom Bühnenleben des betref- fenden Landes zu bekommen, und an Regen- tagen nicht wissen, was sie tun sollen, bietet London den Touristen immer Abendunter- haltung in reicher Auswahl. Schließlich ist der Fremdenverkehr nicht nur in England eine nicht zu unterschätzende Devisenein- nahme. Ueber vierzig Bühnen stehen den Besuchern zur Verfügung, und es gibt keine Sommerspielpläne. Man präsentiert Opern, Operetten, Musicals, Komödien und lite- rarisch wertvolle Stücke, so daß für jeden Geschmack gesorgt ist, und nicht nur Dauer- erfolge, sondern neueinstudierte Vorstellun- gen. Und niemals gibt es verwahrloste Auf- führungen, in denen sich die Darsteller bes- ser zu amüsieren scheinen als die Zuschauer: die Selbstdisziplin der Mitwirkenden läßt jede Inszenierung wie eine Premiere wirken. Dem unsicheren englischen Wetter zum Trotz bietet alle Jahre wieder der 73jährige Robert Atkins im Freilicht-Theater des mit- ten in London gelegenen„Regent Park“ Shakespeare, obwohl die Saison stets mit einem Defizit endet. Man sitzt in dicke Decken gehüllt, die man mieten kann, vor den natürlichen Dekorationen der offenen Bühne und hört die ewigen Verse des großen Barden auf dem Hintergrund der Großstadt- geräusche, die von den Straßen herüber- Schallen. Jedes Jahr geht der alternde Schau- spieler öffentlich betteln, um die Mittel für seine Saison zu bekommen; er hält es für seine Mission, Fremden und Eingeborenen Shakespeares unsterbliche Werke nahezu- bringen. Und natürlich spielt auch das„Old Vic“ durch den ganzen Sommer. Nicht ganz so ab- hängig vom Wetter ist das neue„Mermaid- Theater“ im Herzen der City, das bereits auf Monate hinaus ausverkauft ist. Diese neue Bühne, die erste nach dem Kriege gebaute in London, verdankt ihre Existenz allein der Initiative des Schauspielers Bernard Miles, der seit vielen Jahren an der Realisierung dieses Lieblingsprojekts gearbeitet und das ganze Land mobil gemacht hat, um das Geld dafür aufzutreiben. Das„Mermaid“ liegt direkt an der Themse und spielt täglich zwei Vorstellungen, um den Büroangestellten das Nach-Hause- Gehen zu ersparen; sie können direkt von der Arbeit ins Theater gehen. Ein Terrassen-Restaurant im Theater gibt den Besuchern nicht nur die Möglichkeit, etwas zu essen, sondern hilft auch, das Unterneh- men zu finanzieren. Diese Kombination einer Abendunterhal- tung mit Gastwirtsbetrieb scheint sich auch anderswo in London durchzusetzen. Sowohl das ambitionierte, kleine„Arts Theatre“ als auch das frühere„Hippodrome“, das Aus- stattungsrevuen mit Tanz bietet, schließen das Abendessen in den Preis einer Eintritts- karte ein; man kauft einen Platz inklusive der Mahlzeit und braucht auf diese Weise nicht mehr vor oder nach einer Vorstellung einem Restauranttisch nachzujagen. Mit einem Wort, die Londoner Theater ver- suchen es den Besuchern bequem zu machen, ihnen in jeder Beziehung entgegen zu kom- men. Auch wenn sie an heißen Sommeraben- den nicht immer ausverkauft sind, halten sie durch, ohne subventioniert zu werden, um den Touristen einen Begriff von der Viel- kältigkeit ihrer literarischen und unterhal- tenden Darbietungen zu geben. England- Besucher sollen auch in der armen Jahres- zeit einen Eindruck vom großstädtischen Bühnenleben erhalten. Die Londoner Theater schließen niemals, und die neue Saison für den Herbst wird vorbereitet, alte nicht unterbrochen wird. Pem.(London) Otmar Suitner, der Chefdirigent des Pfalz- orchesters, dirigierte zum Ende der Saison er- neut die Dresdner Staatskapelle und die Staats- oper. Eine Aufführung von Webers„Freischütz“ wurde zu einem Fest für das Ohr. Eminente Exaktheit verband sich in Suitners Auffassung mit einem untrüglichen Sinn für die Werte und Eigenart des„Freischütz“. Es wurde chorisch und orchestral eine hinreißende Aufführung, die weitgehend auch stimmlich hohen Ansprü- chen genügte. In einem Sinfoniekonzert der kurz zuvor unter Franz Konwitschny in Wien, Linz und Salzburg gefeierten Staatskapelle spielte Wolfgang Marschner, Köln und Essen, Schönbergs Violinkonzert. das nach den Wor- ten des Komponisten für einen„Geiger mit sechs Fingern“ geschrieben worden ist. Der Solist und Suitner sorgten nicht nur für tech- nische Perfektion, sondern auch für ein Heraus- arbeiten der Substanz und der humanen Züge. Glanzvoller Ausklang der Konzertsaison mit Schuberts siebter Sinfonie in C-Dur. Suitners Gestaltungskraft hatte die Herzen der Ausfüh- renden wie der Hörer erneut im Sturm ge- wonnen. Man hofft, daß die herzlichen Bezie- hungen weiter fruchtbar gepflegt werden können. 8 H. B. Während die Heidelberger Musiktage Ein Studium unwersqle Beethovens, Die Heidelberger Musiktage 1959, die q ergangenen Sonntag begonnen haben u ois 12. Juli insgesamt sieben Konzerte biet; werden, sind ausschließlich dem Werk Lu“ wig van Beethovens gew idmet. Ein krise kestes Unternehmen also, dem man andere seits attestieren muß, daß bei der Programm auswahl die Phantasie Pate gestanden h. Welch glücklicher Einfall— zumindest d Musikhistoriker werden dies als solchen zeichnen—, im ersten Sinfoniekonzert, stritten vom Städtischen Orchester Str burg unter Karl Ruchts Leitung, das mot ströse Tongemälde„Wellingtons Sieg od Die Schlacht bei Vittoria“ dem Schlaf in Archiven zu entreißen! Wie instruktiv, einem Abend des Londoner Amadeus- Qua tetts die Entwicklung des Komponisten dur ein Streichquartett der frühen, der mittlere und der späten Periode aufzuzeigen! 9 Das erste der beiden Konzerte im Schlod hof ging wegen des grauen Himmels in d Stadthalle über die Bühne. Nachdem Ruch ein auswärtiges Orchester dirigiert hatt stand nun der Oldenburger Karl Randolf 8 Pult und leitete das einheimische Orcheste Da ohne Ausnahme Werke der Prä- Eroiea Epoche für dieses Konzert zusammengestel worden waren zu einer Art gehobenen Sere nadenmusik, erschien das Orchester eiu vierzigköpfig in der Besetzung der durch de späten Haydn und Mozart repräsentiert Hochklassik. 5 Randolf erwies sich als ausgesprochene Musizierdirigent, gleich weit von musikant schem Naturburschentum wie von bohren dem Deuter-Ethos entfernt. Das scheinban Laisser-faire des musikalischen Flusses, 0 feinfühlig realisierte Klangvorstellung d Epoche um 1800 und ein Schuß Eleganz 1. der agogischen Formulierung„ Partien wurden vom Heidelberger Orcheste diszipliniert vollzogen. Hiervon auszuneb men sind allerdings Bläserfiguren, die TFongebung, Dynamik und Sauberkeit ha ger mehr zufällig dem Ganzen eingewe schienen. Dies änderte jedoch nicht viel 0 der Freude über die„Prometheus“- Ballet“ musik, die„Contretänze“(die Randolf% wissermaſßlen Wie Pointen„fallen“ lieg) u, die erste Sinfonie in C-Dur. 1 Die beiden Violin-Romanzen in G-(0.0% und F-Dur(op. 50) riefen Heinz Stanske a Solisten neben das Pult. Er spielte die bat Stücke nicht ganz in Richtung der gem haften Melodik aus, imponierte jedoch m seinem aristokratischen, geschmäckleri entwickelten Ton und seiner ausgezirkeltt Phrasierung. Das Zusammenspiel mit de Orchester gestaltete sich bis auf einige Nah stellen in bestem Einvernehmen. Der Abel war ausgesprochen nach dem Gusto de Publikums, das Randolf und Stanske hen liche Sympathiekundgebungen 1 lieg. Kolfur-Chronik Werner Simon, der Oberspielleiter Pfalztheaters in Kaiserslautern, ist mit W. kung vom 1. August als erster Spielleiter u Dramaturg an das Frankfurter Theater* Roßmarkt verpflichtet worden. Der Heidelberger Kunstverein zeigt in d Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums v. 5. Juli bis 30. August Plastik von Richat Scheibe und Graphik von Lovis Corinth.. Eröffnung am Sonntag, 5. Juli, 11 Uhr, sprit Professor Dr. G. F. Hartlaub. Das 27. Musikstudio der Mannheimer Bonifatius-Kirche bringt am Freitag, 3. J 20 Uhr, im Bonifatiushaus, Ecke Friedrit Ebert- und Nebeniusstraße, drei Uraufführ gen: ein Werk des Mannheimer Komponis Wolfgang Ludewig für Sprechstimme Streichquintett„in Mensch wie ihr“, ein Psalmvertonung„Qui habitat“ für Sopran, I nor und Streichquartett von Harry Cox 5 sterdam) und drei gregorianische Gesänge Choralschola und Streichquartett von Kas Roeseling(Köln). Die Ausführenden sind sangssolisten und Instrumentalisten des Ma heimer Nationaltheaters sowie die Choralsch* der Pfarrei St. Bonifatius. „Ball der Diebe“, eines der krühen Stüc von Jean Anouilh, erscheint als Mannheim Erstaufführung am Freitag, 10. Juli, 20 Uhr,“ Kleinen Haus des Mannheimer Nationalthe ters. Die Inszenierung besorgte Heinz Joa Klein in den Bühnenbildern von Fritz BA (Zürich). Die Bühnenmusik komponierte Hal Georg Gitschel. In der Aufführung stellen 8 Karl Friedrich(Köln), Peter Settgast(Baden Baden) und IIse Zielstorff(Bern), die ab 1.8 tember dem Ensemble des Nationaltheater gehören werden, dem Mannheimer Publik vor. Weiterhin wirken mit: Wolfgang L. H mann, Jörg Schleicher, Helmka Sagebiel, Ro marie Reymann, Paul Gogel, Mogens von G 5 dow, Hans Simshäuser, Georg Montfort Anneliese Benz. aton, der Sommer undl ich Eine sommerliche eb g ebene von lotz Kuessner Alle Rechte durch Ullstein-Feuilletondienst 2. Fortsetaung id mit den Lockrufen eines trainier- Mutterhuhns in die Haustür zu diri- * gentlich ist Berthold gar nicht mein el. Ich bin nicht mit ihm verwandt der höchstens ein bißchen. Genau weiß es jemand. Er ist der zweite Mann meiner ante Anastasia. Diese aber war in erster mit meinem Onkel Hugo verheiratet. nd Onkel Hugo war meines seligen Vaters einziger Bruder und mein späterer Vormund. Das letztere war er nicht lange, und er war es auch bestimmt nicht gern. Trotzdem hatte er nach dem frühen Tode einer Eltern nicht umhingekonnt, meine iehung zu übernehmen. Er besaß eine von Warenhaus in der ostpreußischen Kleinstadt Gerdauen, galt als wohlhabend d mußte mich wohl oder übel als Nachlaß seines Bruders akzeptieren. So kam ich mit knapp sechs Jahren als itter Dauereinwohner in sein großes Haus, dessen zahlreiche, düstere Räume selten be- nutzt und noch seltener gelüftet wurden. Onkel Hugo war ein verstockter Jung- geselle wie ich. Seinen Haushalt führte die alte Johanna. Damals war sie Mitte Dreißig. eute ist sie Mitte Sechzig. Im Verhältnis mir ist sie also immer alt gewesen und Sie entstammte einer kinderreichen ost- preußischen Scharwerkerfamilie, war derb, gesund und kräftig und besaß den sinnlichen Charme eines Rollkutschers. Gerade das war aber der Grund gewesen, daß Onkel Hugo sie zur Hüterin seines Herdfeuers und Häl- terin seines Hauses bestellt hatte. Er besaß nämlich ein für weibliche Reize empfängliches Herz. Bei Johanna jedoch konstatierte er ergriffen, daß ihr Anblick auch nicht die leiseste Gefühlsregung in ihm zu erwecken vermochte. Das war es, was er kür seinen Haushalt suchte. Mit seinen bis- herigen Hausdamen hatte er schlechte und kostspielige Erfahrungen gemacht. Sie woll- ten immer anders als er, mitunter sehr viel anders. Da war ein Wesen wie Johanna von er- frischender Neutralität. Onkel Hugo hatte endlich Muße, sein Gefühlsleben zu pflegen. Unter Heranziehung bewährter auswärtiger Kräfte. Johanna hatte dagegen nichts einzu- wenden. Und wenn sie manchmal darüber murrte, so murrte sie weniger aus Gründen der Moral, sondern aus der Erkenntnis her- aus, daß sie allein die Arbeit von diesem Tun und Treiben hatte. Die hatte sie. Dafür sorgte der Onkel des öfteren. Ab und zu fuhr er nach Berlin. Geschäft. lich, wie es hieß. Er blieb eine Woche weg und brachte dann immer eine auffallend hübsche Verkäuferin für das Geschäft mit. So lautete die offizielle Begründung für die Anwesenheit dieser merkantillen Neuerschei- nung. Sie wohnte im Hause, nahm an den 2 5 Mahlzeiten teil und stand auch schon mal ein paar Stunden hinterm Ladentisch. Der Ordnung halber. Doch sie verkaufte nie etwas. Falls eine ahnungslose Kundschaft versehentlich auf sie zukam, verkrümelte sie sich eilig in den Hintergrund und überließ die Bedienung den bewährten Stammkräften. Die hübschen Verkäuferinnen blieben selten länger als vierzehn Tage. Dann gab es einen abendlich späten Krach, und am näch- sten Morgen lag ein Gedeck weniger an der Frühstückstafel, Zum unverhohlenen Wohl- gefallen der alten Johanna, die des Onkels moralischen Kater dazu benutzte, auf die Vorteile einer standesgemäßen Ehefrau hin- zuweisen. Damit erzielte sie aber nur ein paar eindrucksvolle Selbstanklagen und den heiligen Eid, daß die verflossene Verkäuferin die letzte ihrer Art gewesen sei. Gleichwohl brachte Onkel Hugo nach einiger Zeit die nächste mit, und das Spiel begann von neuem. Ich für meinen Teil sah diese ambulanten Damen recht gern, wenn auch aus harm- loseren Motiven als Onkel Hugo. Die eigen- artige Erscheinung, daß sie kamen und gin- gen wie der volle Mond berührte mich nicht. Ich kannte es nicht anders. Außerdem brachte die kometenhafte Anwesenheit liebe voller Mädchen Abwechslung und Sonnen- schein in mein eintöniges Dasein. Sie füt- terten mich mit Pralinen, streichelten und küßten mich— kurz, sie vermittelten mei- ner keimenden Knabenseele die Illusion einer zärtlichen Mutterliebe, die mir das Schicksal zu früh genommen hatte. Die alte Johanna konnte mir auf dem Gefühlssektor nicht viel bieten. Und selbst wenn sie es gekonnt hätte, hätte sie es nicht gewagt. Für sie war ich der junge Herr“, von dessen aristokratischem Innenleben sie die Ressentiments uralter Leibeigenentradi- tion trennten. Immerhin war ich der einzig Profitierende im Reigen der Damen um Onkel Hugo. Ich allein hatte eine immerwährende Freude an seinem Liebesleben. Der Onkel freute sich am Anfang und ärgerte sich am Ende, Jo- hanna ärgerte sich am Anfang und freute sich am Ende. Dadurch blieb das Gleich- gewicht im Hause erhalten. Es bestand Zwi- schen den beiden eine Art von seelischem Lastenausgleich. Eines schönen Frühlingstages brachte Onkel Hugo das Fräulein Anastasia mit. Es war der Tag, an dem ich acht Jahre alt wurde, und ich stand nicht an, die neue Passantin davon in Kenntnis zu setzen. Der Erfolg dieser Mitteilung war eine Tüte Kognakbohnen. Diese reiche Gabe ließ auf eine gewisse Großzügigkeit der Spenderin schließen und weckte in mir den Wunsch, der Onkel möge sie länger behalten als die anderen. Als ich nach dem Abendessen einen Augenblick mit ihm allein war, unterbreitete ich ihm diesen Vorschlag. Natürlich ohne die Kognakbohnen zu erwähnen. Obwohl man es mir noch nie gesagt hatte, spürte ich instinktiv, daß ein Kavalier über seine höch- sten Genüsse zu schweigen hat. Onkel Hugo meinte lachend, er könne ja mit Fräulein Anastasia mal darüber re- den. Oder ob ich das übernehmen wolle? Ich überließ ihm die Initiative und zog es vor, bei dieser günstigen Gelegenheit auf meinen Geburtstag hinzuweisen. Der Onkel gratulierte mir mit einem männlichen Händedruck und versprach mir zehn Mark. Das war in der anbrechenden Inflation nicht Viel, aber auch nicht zu verachten. Doch während er noch in allen Taschen herum: suchte kam Fräulein Angetesig zu und seine Interessen verlagerten sich auf ein Ge- iich, * biet, wo zehn Mark keine entscheide Rolle spielen konnten. Ich wurde 5 freundlicher Hast ins Bett geschickt. Mel zehn Mark habe ich heute noch zu bekof 5 men. 5 Sprechen wir nicht weiter davon. In 4 Folgezeit sind ganz andere Werte verlor“ gegangen. Hingegen ging mein Wunsch, Fra Anastasia länger zu behalten, präzise in 1 füllung. Wenn auch ein wenig anders, Onkel Hugo und ich es uns vorgeskeß hatten. Zunächst einmal nahm sie spielend Hürde der ominösen vierzehn Tage, an ihre Vorgängerinnen gescheitert Waren. gab keinen Krach, sondern ein kleines, itt mes Fest à deux, an dessen gastronomisch Zutaten ich mich bei der alten Johanna? der Küche beteiligte. Das Zimmer dur“ wir an jenem Abend nicht betreten. Weiterhin verstand Fräulein Anastasia den Onkel ständig bei guter Laune u halten. Wie sie das schaffte, weiß ich nic es war keineswegs ganz einfach! Von die guten Laune aber fiel so viel für das gam Haus ab, daß selbst Johanna ihre oblis“ Abneigung gegen Onkel Hugos Verkä rinnen vergaß und Fräulein Anastasia zum Hause gehörend akzeptierte. Doch dann trat ein Ereignis ein, mit d keine der beteiligten Personen gere 1 hatte. Eines Vormittags— Fräulein Anastz war schon über drei Monate bei Onkel H tätig— kam ein fremder Herr zu uns,“ war hager, groß und alt und hatte ein Hol bein, das ich für mein Leben gern einne angefaßt hätte. Ich wagte aber nicht, darum zu bitten, denn er sah nicht 80 15 als ob er es erlauben würde. Gortsetzung fo e„