Terstel. e, pie Nibe⸗ ei von tanzt, Iywood afrika uk der r, die Union) uhmit⸗ en die r Kon- itionen son 8 en mit einen junger erliner g von velsen⸗ kannt. it Lisa ne aut erliner zen er. erung irigen. er die 1 diri- Zero ttown“ „Arts- ruspie- oreli. duardo Zallett, Ballett bester gradet vurden e aul igaroz jenige ahmen ttliche 350 000 Ende einige tional Mann- r dem e und letzt- triese Ii auf, sich chsten heater enkel. n der ). Jul t dem Klaus eiburg Vor- —— ndbe⸗ „ daß . Ihr alles n det ging „ als ib ich t wie 1 Zu- lig an Pats) irten⸗ stlich önnte k be· in K be⸗ ver- ängte ᷑relst im. St du lir 80 wie- ulm mimt enn Frün hab folgt Herausgeber Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Grog druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser chetredaktion: E. F. von Schilling; pr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O0. Weber; reullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: M. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; gorlales: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, ad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 80 616, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 74³ Mennheimer REE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen Mannheim, R I, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 0 zuzügl. 80 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.? Streifbandbezug 3.50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh, Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 164/ 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 21. Juli 1959 Der Westen pariert Gromykos Plan Ständige Konferenz über die Deutschland-Frage vorgeschlagen Heute keine Vollsitzung Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl in der Schweiz Gen f. Durch einen konferenztaktischen Gegenvorschlag haben die Westmächte in Genf am Montag einen versteckten Versuch des Kreml zurückgewiesen, die diplo- matische Anerkennung der DDR herbeizuführen und die Verantwortung für das deutsche Problem von sich abzuwälzen. Anstatt eines„gesamtdeutschen Ausschusses“, wie ihn die Sowjetunion gerne möchte, um angeblich das Deutschland-Froblem in seiner Gesamtheit nach Ende der Konferenz weiter zu behandeln, schlug der Westen der Sowjetunion eine„permanente Genfer Konferenz“ vor, die allerdings auch an anderen Orten als in Genf tagen könnte, und nicht unbedingt auf Außenminister- Ebene, sondern unter Beteiligung der Vize- Außenminister oder Botschafter der vier Mächte und deutschen Beratern abgehalten werden könnte. Mit ihrem neuen Vor- schlag wollen die Westmächte der sowjetischen Propaganda den Wind aus den Segeln nehmen. Bisher hatten die Sowjets ihren gesamt- deutschen Ausschuß immer angepriesen, um angeblich die„Lösung anderer deutscher Fragen als des Berlin-Problems nicht ein- schlafen zu lassen“. In Wirklichkeit hatten sle aber ganz andere Absichten. Sie Wollten, daß die DDR als selbständiger Staat in der Welt Anerkennung findet. Mit dem Vor- schlag, die gegenwärtige Konferenz mit Un- terbrechungen weiterzuführen, wollen die Westmächte demonstrieren, daß sie sich nicht am Deutschland-Problem desinteressieren, gleichzeitig vermeiden sie aber die im So- Wjet-Vorschlag enthaltene Absicht, der DDR zu einer selbständigen Verhandlungsrolle zu verhelfen und damit ihre Bedeutung über das Maß hinaus zu steigern, das ihr als Beobachter an der Genfer Konferenz schon eingeräumt worden war. Gromyko natte durch den westlichen Vorschlag gezwungen werden sollen, Farbe zu bekennen, daß es ihm nicht um die Wie- Wadsworth:„Das Aeußerste an Fairneß“ Die westlichen Atommächte legten in Genf einen Kompromißvorschlag vor Genf.(AP/dpa) Die Vereinigten Staaten und Großbritannien haben sich auf der Montagsitzung der Genfer Konferenz zur kontrollierten Einstellung der Kernwaffen- versuche gegenüber der Sowjetunion Zzu einer Konzession bereit erklärt. Die west- lichen Atommächte räumten der Sowjet- union ein, sie könne ein Drittel des techni- schen Personals der vorgesehenen Kontroll- posten auf sowjetischem Gebiet mit eige- nem Personal besetzen. Ein westlicher Spre- cher bezeichnete den neuen Vorschlag der Westmächte als eine der bedeutendsten Konzessionen; die der Westen in den vor Acht Monaten begonnenen Gesprächen ge- macht habe. Der sowjetische Chefdelegierte Zarapkin begrüßte das westliche Angebot als einen„Schritt nach vorn“, deutete jedoch an, daß es die Sowjetunion nicht zufrieden- stelle. Die Zugeständnisse der beiden westlichen Atommächte sind in einem formellen Vor- schlag über die Besetzung der festen Kon- trollstationen enthalten. Darin ist vorgese- hen, daß von den 30 Technikern einer Kon- trollstation zehn Sowjetrussen, zehn Briten und Amerikaner und zehn Angehörige an- derer Staaten sein sollen. Die 20 Mann Hilfspersonal einer Kontrollstation sollen ausschließlich Angehörige des Staates sein, auf dessen Boden sich die betreffende Sta- tion befindet. Der Chef der Kontrollstation soll dagegen nicht aus diesem Staat kom- men. Der stellvertretende britische Delega- tionschef Sir Michael Wright erläuterte dazu, die zehn Techniker aus anderen Staa- ten brauchten nicht nur aus neutralen Län- dern zu kommen. Es könnten auch Ange- hörige von Staaten sein, die Mitglieder der NATO oder des Warschauer Pakts sind. Die britische und amerikanische Delega- tion war bisher nur bereit, vier der etwa 30 Techniker einer Kontrollstelle mit Bür- gern des„Gastlandes“ zu besetzen. Auf der anderen Seite fordert die Sowjetunion, daß höchstens sechs oder sieben Mitglieder des technischen Stabes Ausländer sein können, während der Rest vom Gastland gestellt werden soll. Der westliche Vorschlag ist als Versuch zu werten, in einer der Hauptstreit- fragen der Atomkonferenz einen Kompro- miß zu erreichen. Die westlichen Sprecher erklärten dem sowietischen Chefdelegierten Zarapkin, der neue Vorschlag sei das Ma- ximum, das der Westen zuzugestehen bereit sei. Eine weitere Konzession des Westens in dieser Frage sei nicht mehr zu erwarten. Der amerikanische Delegierte Wadsworth fügte hinzu, der Westen betrachte seinen Vorschlag als das„Aeußerste an Fairneß“ und erwarte, daß die Sowietunion ihn an- nehme. 5 Zarapkin erklärte, er betrachte den westlichen Vorschlag als einen Fortschritt und werde ihn sorgfältig prüfen. Gleichzei- tig bat er um eine genauere Erläuterung der Zusammensetzung des einen Drittels des technischen Personals, das von den nicht dem„Atomklub“ angehörenden Nationen nominiert werden soll. Die Zusammenset- zung dieser Gruppe müsse genau ausge- handelt und niedergelegt werden. Vor Journalisten erklärte der sowjetische Dele- gierte nach Beendigung der 113. Sitzung am Montag, die Sowjetunion erachte es nicht für notwendig, Personal aus den nicht dem „Klub der Atommächte“ angehörenden Ländern für die Bemannung der Kontroll- posten auf dem Territorium der Atom- mächte heranzuziehen. Rentenerhöhung um 5,9 v. H. empfohlen Im Sozialbeirat herrschen jedoch unterschiedliche Auffassungen Bonn.(dpa) AP) Der Sozialbeirat beim Bundesarbeitsministerium hat der Bundes- regierung ein Gutachten über die Anpassung der laufenden Sozialversicherungsrenten an die wirtschaftliche Entwicklung überreicht. Wie aus einer Presseverlautbarung des Bun- desarbeitsministeriums am Montag hervor- geht, werden darin„die Mehrheits- und Min- derheitsauffassungen“ des Beirats ausführ- lich begründet. Nähere Einzelheiten über den Inhalt des Gutachtens wurden nicht mit- geteilt. Wie jedoch verlautet, empfiehlt der Sozialbeirat in seinem Gutachten eine Ren- tenaufbesserung um 5,9 Prozent vom 1. Ja- nuar 1960 an. Bei Renten, die erstmals im Jahre 1959 gewährt wurden, ist bereits eine um 5,9 Prozent höhere Bemessungsgrund- lage angewandt worden. Das Gutachten des Sozialbeirats zur Ren- tenanpassung muß nach den Bestimmungen der Rentenreformgesetze zusammen mit dem Bericht der Bundesregierung über die wirt- schaftliche Lage und die finanzielle Situation der Versicherungsträger alljährlich bis zum 30. September dem Bundestag vorgelegt werden. Bei der Ausarbeitung des Gutachtens War es im vergangenen Jahr zu schweren sach- lichen Differenzen gekommen, die schliehglich inn Oktober 19586 zum Rücktritt des Sozial- beirats führten, da man sich nicht auf eine gemeinsame Formulierung einigen konnte. Erst im April dieses Jahres gelang es dem Bundesarbeitsminister, die zehn Mitglieder des Beirats zur Weiterarbeit an dem Gut- achten zu bewegen. Spanien 18. Mitglied des Europäischen Wirtschaftsrates Paris,(dpa) Spanien ist am Montag als neues Mitglied in den Europäischen Wirt- schaftsrat(OEEC) aufgenommen worden. Es wurde damit 18. vollgültiges Mitglied dieser Organisation, nachdem es bisher im OEEC- Rat der Landwirtschaftsminister vertreten war, Der Aufnahmebeschluß wurde vom Rat der Organisation gefaßt, nachdem er die Pläne für eine wirtschaftliche Stabilisierung Spaniens geprüft hatte, zu denen u. a. die am Wochenende erfolgte Abwertung der spanischen Währung von bisher 42 auf 60 Peseten für einen Dollar gehört. der vereinigung, sondern nur um die Kon- solidierung der DDR und damit die Vertie- fung der deutschen Spaltung geht. Am Montag versuchte er sich aber herauszure- den. Er werde später antworten. Eine neue Vollsitzung wurde daher erst für Mittwoch, statt kür heute, Dienstag, angesetzt. Nur provisorisch gab er einige Aeußerungen zum westlichen Vorschlag ab, die aber nicht positiv klangen. Man glaubt auch, dag zu einem späteren Zeitpunkt keine positivere Einstellung der Sowjetunion zu erwarten ist. Das Problem der Wiedervereinigung kann nach Ansicht Gromykos nicht durch die vier Mächte gelöst werden, dies müsse den Deutschen selbst überlassen werden. Die Sowjetunion werde es nicht dulden, daß sich die Großmächte in diese Frage ein- mischen. Immerhin anerkennt Gromyko, daß die neuen westlichen Vorschläge er- möglichen würden, alle Fragen zu behan- deln, welche die Sowjetunion ihrem ge- samtdeutschen Ausschuß zugedacht hatte. Nach sowjetischer Meinung, sagte Gro- myko, sind alle Formen der Verhandlung gut, sofern sie das Prinzip der Parität und Gleichheit der beiden Deutschland enthal- ten. In westlichen Delegationskreisen ist man nun im unklaren, ob damit gemeint ist, daß eine Gleichheit zwischen den beiden deutschen Staaten und den vier Mächten in den Verhandlungen bestehen soll, oder ob mit diesem Satz nur die Gleichheit der bei- den deutschen Delegationen allein gemeint War. Im letzteren Falle könnte man sich vor- stellen, daß die Genfer Konferenz oder ihre Fortsetzung auf Vizeaußenminister- oder Botschafter-Ebene einen untergeordneten deutschen Berater- Ausschuß einsetzen könnte, dem dann die Aufgabe zukommen würde, die Fragen zu behandeln, für welche die Sowjetunion keine Einmischung der vier Großmächte wünscht. Außenminister Christian Herter Wies im Namen des Westens die sowjetischen Forde- rungen nach Bildung eines gesamtdeutschen Ausschusses klar, deutlich und unwiderruf- lich zurück. Gromyko weiß nun, daß es auf dem Wege, wie er ihn wünschte, nicht mehr weitergehen wird und Konzessionen seiner- seits am Platze sind, wenn er sich nicht noch größere Schuld an einem eventuellen Mißerfolg in Genf aufladen will. Herter Fortsetzung auf Seite 2 Im Wasser liegen hier die Posten vor den bestreikten Stahlwerken in Pittsburg, die, man glaubt es ihnen gerne, noch nie einen so angenehmen Dienst gekabt haben. Das Wasser für die„Bütt“ lieferte ihnen so- gar das bestreikte Stahlwerk. Seit dem 15. Juli 1959 befinden sich in den USA 500 000 Stahl- sie haben 90 Prozent der nord amerikanischen Stahlindustrie lahm- Bild: AP arbeiter im Streik; gelegt. Der Schaden beläuft sich bisher auf mehrere hundert Millionen Dollar. Ist Chrustschow sensibel geworden? Skandinavienreise abgesagt/ Wegen Ablehnung durch bürgerliche Politiker Kopenhagen/ Stockholm.(dpa) Der sowie- tische Ministerpräsident Chrustschow hat seine geplante Skandinavienreise abgesagt. In einem„Ride memoire“, das den Moskauer Botschaften der skandinavischen Länder zu- gestellt wurde, wird die Absage mit der ab- jehnenden Faltung bürgerlicher Politiker und großer Teile der skandinavischen Presse begründet. Die Absage des Chrustschow- Besuchs hat in den skandinavischen Haupt- städten allgemein überrascht und ist von den Regierungen mit Bedauern aufgenom- men worden. Die Minister präsidenten Däne- markts und Schwedens sprachen jedoch die Hoffnung aus, daß der Besuch zu einem Milch für die Sowjetzone Bundesregierung ist bereit, zu helfen/ Technische Fragen noch zu klären Bonn.(dpa) Die Bundesregierung ist be- reit, den Menschen in der Sowjetzone sofort mit täglichen Frischmilch-Lieferungen zu helfen. Die Interzonen-Treuhandstellte teilte am Montag mit, daß das Lieferangebot am heutigen Dienstag bereits in Ostberlin un- terbreitet werden soll. In Bonn erklärte das Bundesernährungs ministerium, wenn die technischen Fragen geklärt seien, könne die Milch sofort nach Mitteldeutschland gelie- fert werden. Zurück zur Magermilch Berlin.(we-Eigener Bericht) Um die Ver- sorgung von Kleinstkindern, Krankenhäu- sern und Arbeitern mit gesundheitsgefähr- dender Tätigkeit mit Frischmilch sicher- zustellen, hat das Sowjetzonen-Regime seit vergangener Woche wieder Milchkarten eingeführt. Gleichzeitig wurde die Bevölke- rung aufgefordert, statt Vollmilch die aus dem Krieg bekannte Magermilch zu trin- ken. Als Grund für die außerordentliche Maßnahme wird die langanhaltende Trok- kenperiode angeführt. Sie habe die Wiesen und Weiden vor allem im Bezirk Potsdam völlig verbrennen lassen. Nach Informatio- nen aus Ostberlin mußten wegen Futter- mangel Tausende von Milchkühen notge- schlachtet werden. Der Engpaß in der Milch- versorgung wird durch die mangelnde Lei- stungsfähigkeit der Getränkeindustrie der Zone verschärft. Sie ist seit Wochen nicht mehr in der Lage, genügend Bier, Limonade und andere Erfrischungen herzustellen, so daß die Bevölkerung in der Milch die ein- zige Ausweichmöglichkeit sieht. Ein Aufruf der Zonen-Behörden an die Kleingärtner, sie sollten ihre Ernten dem„Staatlichen Handel“ verkaufen, läßt die Schlußfolge- rung zu, daß auch bei der Versorgung mit Frischgemüse erste Schwierigkeiten auf- treten. Zwischen Gesfern und Morgen Rund 1000 Jugendliche aus der Bundes- republik werden zu den von kommunistischer Seite organisierten VII. Weltjugendfestspie- len vom 26. Juli bis 4. August in Wien fah- ren. Dies kündigten Frau Dr. Klara Marie Faßbinder(Bonn), Professor Dr. Leo Weis- mantel, Jugenheim(Bergstraße). und der Offenbacher Journalist Helmuth Rödl vom Vorbereitungskomitee vor der Presse in Frankfurt an. Einen Höflichkeitsbesuch machte der frü- here israelische Ministerpräsident Moshe Sharett am Montag Bundeskanzler Adenauer in Bonn. Sharett hatte am Sozialisten-Kon- greß in Hamburg teilgenommen. Das Präsidium der SPD hat den zweiten Entwurf eines Grundsatzprogramms beraten. Der Entwurf soll von einem außerordent- lichen Parteitag der SpD am 15. November verabschiedet werden. In der Zwischenzeit sollen noch Vorschläge der unteren Partei- gliederungen gemacht werden können. Das Bundesinnenministerium teilte mit, daß in den vergangenen drei Monaten in der Bundesrepublik und in Westberlin 720 Agen- ten sowjietzonaler und anderer östlicher Spionagedienste festgestellt wurden. Nur ein Kleiner Teil von ihnen sei in Haft. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird Mitte August bis Mitte September wieder zu einem längeren Urlaub nach Cadenabbia an den Comer See fahren. Gerüchte, daß eine Ver- schlechterung des Gesundheitszustandes die Ursache für Adenauers neuen Urlaub seien. wurden am Montag in Regierungskreisen als„völlig aus der Luft gegriffen“ bezeichnet. 1186 Kinder in Dresden haben in den er- sten fünf Monaten dieses Jahres die„so- zialistische Namensweihe“ erhalten, die von der SED an Stelle der christlichen Taufe propagiert wird. Der Rat der Stadt hat jetzt die Stadtbezirke angewiesen, wegen ver- stärkter Anmeldung zu dieser atheistischen Zeremonie die„sozialistische Namensweihe“ alle 14 Tage durchzuführen. Ministerialdirigent Kurt Daniel vom Bundeswirtschaftsministerium ist mit fünf Begleitern auf dem Luftweg über den Nord- pol in Tokio eingetroffen. Die deutsche Dele- gation wird am Mittwoch Verhandlungen über einen neuen deutsch- japanischen Han- delsvertrag beginnen. Außenminister Christian Herter wird sich während seines angekündigten Berlin- Besuches nach Ende der Genfer Außen- minister-Konferenz für 24 Stunden in der Stadt aufhalten. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, sieht das Programm für Herter in Berlin Zusammenkünfte mit dem Regierenden Bürgermeister, führenden Mitgliedern des Senats und der Parteien vor. Außerdem sind eine Pressekonferenz und Besichtigungen geplant. Admiral William Daniel Leahy ist in Bethesda im USA-Staat Maryland im Alter von 84 Jahren an einem Schlaganfall ge- storben. Der amerikanische Admiral war Während des zweiten Weltkrieges persön- licher Stabschef Präsident Roosevelts. USA-vVizepräsident Nixon wird bei sei- nem Besuch in der Sowjetunion, der in die- ser Woche beginnt, voraussichtlich dreimal mit Ministerpräsident Chrustschow zusam- mentreffen. Ministerpräsident Chrustschow setzte sei- nen Besuch in Polen mit einer Besichtigung der ostpolnischen Stadt Rzeszow fort. Meh- rere tausend Menschen hatten auf dem Flugplatz auf seine Ankunft gewartet und durchbrachen an einigen Stellen die Ab- sperrung, als der sowjetische Parteichef einem sowjetischen Transportflugzeug ent- stieg. Hassuna, der Generalsekretär der Ara- berliga, hatte eine längere Unterredung mit dem jordanischen Ministerpräsidenten Mad- schali in Amman. Wie verlautet, waren die Schließung der syrischen Grenze für den Verkehr aus Jordanien Anfang Juni und andere Aspekte der Beziehungen zwischen Jordanien und der Vereinigten Arabischen Republik Gegenstand der Erörterungen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen bei- den Ländern sind im Juli vergangenen Jah- res abgebrochen worden. Johnson, der Korrespondent der ameri- kanischen Nachrichtenagentur Associated Press, ist aus Polen ausgewiesen worden. Johnson, dem unkorrekte Berichterstattung über den Besuch des sowjetischen Minister- präsidenten Chrustschow in Kattowitz vor- geworfen wurde, muß das Land binnen 24 Stunden verlassen. späteren Zeitpunkt verwirklicht werden könne. Die Reise sollte am 9. August mit einem fünftägigen Besuch in Dänemark be- ginnen. Anschließend wollte Chrustschoy Schweden, Norwegen und Finnland besuchen. In dem sowjetischen Memorandum heißt es, ein Besuch von nur protokollarischem Charakter sei nicht zweckmäßig. Der Besuch müsse vielmehr ein bestimmtes politisches Gesicht haben. Aus der Presse kampagne gegen den Besuch und aus der Tatsache, daß die Regierungen dieser Kampagne nicht ent- gegengetreten seien, müsse geschlossen wer- den, daß der Besuch jetzt„kaum passend sein würde“. Die Sowietregierung schlägt vor, ihn„ohne Schaden für das gegenseitige Verhältnis“ zu verschieben, und drückt gleich- zeitig die Hoffnung aus, daß„in einigen Jahren“ bessere Voraussetzungen vorliegen. Die in dem Memorandum an Finnland ge- gebene Begründung weicht, wie aus diplo- matischen Kreisen zu erfahren war, von der- jenigen ab, die den drei anderen skandina- vischen Regierungen gegeben wurde. Die Note an Finnland soll freundlicher und weniger scharf sein. f In politischen Kreisen Stockholms wurde am Montag eifrig darüber diskutiert, welche wirklichen Hintergründe für die Absage be- stehen. Wie kommt es, so wurde gefragt, daß Chrustschow so sensibel geworden ist? Warum verzichtet er auf das Forum zur Ver- tretung seiner Thesen, das Skandinavien um geboten hätte? Folgende Spekulationen über die Hintergründe der Absage Chrustschows wurden angestellt: 1. Die Absage lasse eine sowjetische Ab- sicht erkennen, eine frostige internationale Atmosphäre zu schaffen. Es sei in diesem Zusammenhang eine weitere Versteifung bei der Genfer Konferenz zu befürchten und auch in den Randgebieten des sowjetischen Einflußgebietes mit verschärftem Druck zu rechnen. 8 2. Die Absage hänge mit dem angeblich angegriffenen Gesundheitszustand Chrust- schows zusammen. Vielleicht, so meint man in politischen Kreisen, fühle er sich den An- strengungen der skandinavischen Reise nicht gewachsen. 3. Die Absage könne aus die Erwartung einer Gipfelkonferenz im Spätsommer zu- rückzuführen sein. Chrustschow wolle Zeit für seine Vorbereitungen auf ein derartiges Treffen der Regierungschefs haben. Der dänische Ministerpräsident Hansen erklärte zu der Absage:„Ich bedaure es, dasz Ministerpräsident Chrustschow es für nötig gehalten hat, diesen Meinungsäuße- rungen in der Presse mehr Gewicht beizu- messen als der Einladung der dänischen Regierung und ihrem aufrichtigen Wunsch, den Besuch wie vorgesehen stattfinden zu lassen. Ich muß die Tatsache betonen, dag die Presse in Dänemark nicht von der Re- gierung kontrolliert wird und die Regierung es sich daher nicht erlauben kann, sie zu beeinflussen.“ Im gleichen Sinne äußerte sich auch der schwedische Ministerpräsident Erlander. Gewiß sei es in diesem Falle zu Meinungsäußerungen gekommen, die er per- sönlich bedaur, aber dies hänge mit der Freiheit der Presse und der ffentlichen Meinung zusammen, die in Sc eden als unabdingbar betrachtet würden. Y N 5. 9 2 N a 5— N 8 8 Seeker 8 2 N N. 08 a 4* 98 9— 75 Selte 2 MO RA DN Dienstag, 21. Juli 1959/ Nr. 164 me FEN Denmemar Dienstag, 21. Juli 1959 Wendepunkt in Spanien Sogar die Diktatoren müssen sich be- jehren lassen, dag die Zeiten wirtschaft- Ucher Eigenbrötelei vorüber sind. Der Zwang zur Zusammenarbeit hat nun auch das Spa- nien des Generalissimus Franco erfaßt und dieses Land von eingefleischten Autarkie- vorstellungen geheilt. Mit einer rigorosen Abwertung der Landeswährung um 30 Pro- zent wurden die Voraussetzungen dafür ge- schaffen, daß Spanien am Güteraustausch der freien Welt künftig mehr als bisher teil- nehmen kann. Ein verstärkter Touristen- strom im Zeichen der billiger gewordenen Peseten wird ein erstes sichtbares Zeichen der Währungssanierung sein. Und durch die Aufnahme in den Europäischen Wirtschafts- rat(OEEC) als dessen 18. Mitglied wird Spanien fortan die Möglichkeiten der in- ternationalen Verflechtung nutzen. Als Krönung der neuen spanischen Wirtschafts- politik erwartet man außerdem noch die Einführung der Konvertibilität, das heißt der freien Umtauschbarkeit der spanischen Währung. Der Regierung in Madrid sind diese Schritte gewiß nicht leicht gefallen. Die spanische Peseta muß sich im freien Devisenhandel gegenüber dem Dollar, der Deutschen Mark und allen anderen harten Währungen durchsetzen. Die Mitgliedschaft in der OEEC bedeutet, daß Spaniens Ein- fuhr von Handelsbeschränkungen befreit werden muß. Notfalls muß sich Spanien ge- fallen lassen, vom Rat der OEEC Empfeh- lungen für seine Wirtschaftspolitik zu er- halten. Der Start der Spanier ist zusätzlich dadurch erschwert, daß der Reichtum ihres Landes aus Produkten besteht, die zur Zeit außerordentlich schwer verkäuflich sind. Denn an Getreide, Zucker, Wein, Baum- wolle, Kohle und Nichteisenmetallen hat niemand großes Interesse. Der 375-Millio- nen- Dollar- Kredit, den Handelsminister Ullastres beim Internationalen Währungs- ktonds, bei der OEEC, bei der amerikani- schen Export- und Importbank und bei eini- gen Privatbanken losgeeist hat, ist deshalb durchaus angebracht. Dieses Geld ist aber nur dann gut angelegt, wenn Spanien Mittel und Wege findet, um eine leistungsfähige Industrie anzusledeln. Das Mißtrauen der spanischen Behörden gegenüber auslän- dischem Kapital muß deshalb schwinden und einer Politik der Investitionsförderung Platz machen. Dies alles ist ein bedeutungs- voller Wendepunkt in der Geschichte dieses Landes, das allzulange ein Sonderdasein im Schatten der Pyrenäengrenze geführt hat. Jetzt ist Spanien über diesen Schatten ge- Sprungen und näher an Europa gerückt. de Ausschuß- Parlamentarismus Mitte Juli ist der Landtag von Baden- Württemberg für ein rundes Vierteljahr in Ferien gegangen, Die vergangenen Monate tagte er im Durchschnitt zweimal, gelegent- lich auch nur einmal. Nicht daß er zuwenig zu tun gehabt hätte: er konzentrierte zu viele Arbeit auf wenige Sitzungen. Die Tagesordnung, die den 120 Abgeordneten dann vorgelegt wurde, umfaßte oft etv 40 Punkte: Gesetze, Anträge und Große Afl- fragen. Die Kleinen Anfragen, die nur ein einzelner Abgeordneter stellen darf, wurden Schriftlich erledigt, von den mündlichen An- fragen selten Gebrauch gemacht. Die ersten Punkte der Tagesordnung, sagen wir zehn, kamen parlamentarisch mitunter recht gut zum Zuge. Man diskutierte, kritisierte und gab Anregungen für die Weiterbehandlung in den Ausschüssen. Wenn es sich um The- men ohne politischen Zündstoff handelte, Wagte man sogar, forsch seine Meinung zu sagen. Bei schwierigeren Dingen deutete man die Opposition in gemäßigten Rede- Wendungen an und gab zu verstehen, daß „meine Fraktion zu diesem Problem in den Ausschüssen dann doch noch verschiedenes zu sagen haben wird“. So verschwanden nach recht heftigen Vorhutgefechten zum Beispiel die Regierungsvorlagen über ein einheitliches Gemeindegerichtsbarkeitsgesetz und über die Landesplanung in den Fach- gremien, Schon die hier im Plenum auf- flackernde Opposition ließ darauf schließen, daß man von beiden— wie vom Kreis- Zrenzengesetz— in diesem Jahre nichts mehr hören wird. Denn heikle Probleme wie ein Gesetz, das die Ex- und Enklaven be- seitigt oder das von der Verfassung vorge- schriebene Ministergesetz wagt man nicht Anzupacken. Die Wahlen sind nah. Bei anderen Dingen dagegen hat der Land- tag großen Eifer und Tatkraft gezeigt. Er Half bei den Naturkatastrophen, wWwo zu hel- ten war, stand im Falle Zind seinen Mann, leistete auf kulturpolitischem Gebiet und für die Landwirtschaft Bedeutsames, sei es im Obstbau, im Weinbau oder in der Flurberei- nigung, Alle diese Fragen und Probleme fand man stets bei den ersten Punkten der Tagesordnung. Ab Punkt 11 aber schwand oft das Interesse im Hohen Hause. Sowohl das der Abgeordneten, als auch das der Tri- Hhünenbesucher, meist hoffnungsfroher Ju- endlicher, die Parlamentarismus aus erster Hand erleben wollten. Unten im Saal und oben auf den Rängen pflegten sich zu diesem Zeitpunkt, wenn der Herr Präsident die bronzene Glocke seinem Vize übergab, die Reihen zu lichten. Eine bedauerliche Tat- sache. Auch das Parlament einer Allparteien- koalition kann interessante, lebendige, für die Offentlichkeit erkennbar wertvolle Ar- beit leisten, wenn es sich nicht darauf ver- steift, den wichtigsten Teil seiner Tätigkeit hinter die Kulissen zu verlegen. Und gerade das tut der Landtag von Baden- Württemberg in steigendem Maße. Um das Interesse der Oeffentlichkeit an der Landtagsarbeit und darüber hinaus an unserer Regierungsform wachzuhalten oder zi erwecken, ist diese Art von Ausschuß Parlamentarismus denkbar ungeeignet. Für den Beginn der letzten Arbeitsphase sei diesem Landtag also angeraten, zu der alten, zuerst von Landtagspräsident Keil, dann Jahrelang auch von Präsident Dr. Neinhaus geübten offenen, zum Miterleben anreizen- den Landtagsarbeit zurückzukehren. Fritz Treffz-Eichhöfer(Stuttgart) Stockholm.(dpa) Als Geburthelfer der „Kleinen Freihandelszone“ haben sich die zuständigen Ressortminister der sieben an diesem Plan beteiligten Länder Großbritan- nien, Schweden, Norwegen, Dänemark. Por- tugal, die Schweiz und Oesterreich in Stock- holm versammelt, um in Saltsjoebaden, am Rande der schwedischen Hauptstadt, am Montag und Dienstag die Grundsätze fest- zulegen, die dem Freihandelsvertrag seine endgültige Fassung geben sollen. Obgleich die„Kleine Freihandelszone“ auf den Trüm- mern jahrelanger, erfolglos gebliebener europäischer Verhandlungen über ein gro- Bes Freihandelsgebiet aller OEEC-Länder in Verknüpfung mit der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft errichtet wird, hoffen die Teilnehmer an der Stockholmer Kon- ferenz, daß die Neubildung zu einem Modus vivendi mit der EWGd führen werde. Die Grundzüge des Vertragsentwurlfs, der bei einer Beamten-Konferenz der sieben Länder vom 1. bis 13. Juni in Saltsjoebaden ausgearbeitet wurde, sehen vor, am 1. Juli 1960 innerhalb der Freihandelszone die ge- genseitigen Zollmauern erstmalig um 20 Pro- zent zu vermindern. Die übrig bleibenden 80 Prozent sollen bis zum 1. Januar 1970 vollständig abgeschafft werden, in der Re- gel mit jährlich zehn Prozent. Das Schema entspricht demjenigen, das innerhalb der EWG ßgilt. Aber zwischen„Kleiner Freihan- Die„Aeußeren Sieben“ besiegeln ihre Grundsätze/ Gelingt der Brückenschlag zur EN delszone“ und EWG bleiben, wenn es nicht zu einem Kompromiss kommt, die Zoll- mauern bestehen. Bis zum 1. Januar 1970 sollen innerhalb der Freihandelszone auch die Mengen- beschränkungen aufgehoben werden. Die beteiligten Länder haben in dieser Hinsicht freiere Hand als beim Abbau der Zoll- schranken, da ein festes Schema für den Ab- bau der Mengenbeschränkung nicht vor- gesehen ist, ebenso wie bestehende Mengen- verpflichtungen aus zweiseitigen Handels- absprachen nicht berührt werden. Als Ent- gegenkommen gegenüber den EWG-Län- dern gilt, daß die sieben Länder sich dem Entwurf zufolge nicht des Mittels der Quoten bedienen dürfen, um sich gegenseitig eine Vorrangstellung zu geben. Für die ohnehin schwer betroffene deut- sche Industrie sind die vorgesehenen„Ur- sprungsregeln“ von besonderer Bedeutung. Sie beziehen sich auf Waren, die aus nicht zur Freihandelszone gehörenden Ländern eingeführt und dann veredelt werden. Der freie Handel mit solchen veredelten Waren innerhalb der Freihandelszone soll erlaubt sein, wenn entweder der Wertzuwachs 50 Prozent des FOB-Preises beträgt, oder es sich um Waren handelt, die in eine noch auszuarbeitende Liste über„berechtigte Ar- beitsprozesse“, aufgenommen sind. Sicher erscheint, daß eine globale Frei- gabe des Handels mit Agrarerzeugnissen in Das neue verkehrspolitische Programm Vom Kabinett wurde dieser Plan des Verkehrsministeriums schon gebilligt Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn.(eg) Das vom Bundesverkehrs- ministerium ausgearbeitete und vom Ka- binett bereits gebilligte verkehrspolitische Programm der Bundesregierung, das jetzt in Bonn bekannt wird, stellt eine konsequente Weiterentwicklung der seit 1953 eingeschla- genen Richtung dar, wobei die inzwischen eingetretenen Strukturänderungen berück- sichtigt sind. Es werden weitere Maßnahmen zur Förderung einer zweckmäßigen Arbeits- teilung und möglichst engen Zusammenarbeit des Eisenbahn-, Straßen- u. Binnenschiffs- verkehrs bei Angleichung der Wettbewerbs- bedingungen sowie speziell zur Gesundung der Bundesbahn für erforderlich gehalten. So soll u. a. der Schwerlastverkehr in noch stärkerem Maße als bisher zur Deckung der Wegekosten herangezogen werden, die ihm zuzurechnen sind. Auch bei der Binnen- schiffahrt soll überprüft werden, ob sie ihre Wegekosten bei den einzelnen deutschen Wasserstraßen voll erbringt. Es wurde je- doch darauf hingewiesen, daß hier eine umfassende Regelung wegen der Mann- heimer Akte von 1868 nur auf europäischer Basis getroffen werden kann. Weiterhin ist, eine Novellierung des Gesetzes über Kreu- zungen von Schiene und Straße vorbereitet, das nach Ansicht des Venkehrsministeriums den Straßenverkehr begünstige. Infolge sei- nes Arwachsens seien an diesen Kreuzungen Sicherungsmaßnahmen erforderlich gewor- den, die einen Aufwand von mehreren Mil- liarden Mark nötig mache. Ferner soll bei der vom Bundesjustiz- ministerium vorbereiteten Modernisierung des Haftpflichtrechts berücksichtigt werden, daß der Schienenverkehr zukünftig nicht mehr stärker als der Straßenverkehr be- lastet wird. Eine spürbare Benachteiligung des Schienenverkehrs sieht das Verkehrs- ministerium auch darin, daß bei wesentlichen gleichgestellten Tarifen die Eisenbahnen einen groben Teil ihres Verkehrsvolumens nur von Bahnhof zu Bahnhof befördern, Während der Güterfernverkehr von Haus zu Haus liefert. Es wird deshalb eine kosten- echtere Gestaltung der Tarife für Schiene und Straße erwogen. Schließlich sollen die unterschiedlichen Belastungen der Verkehrs- träger mit öffentlichen Abgaben und Sozial- (Fortsetzung von Seite) verstand es auch ausgezeichnet aufzudecken, Wie Gromyko aus den verwirrenden Vor- gängen in Genf Kapital zu schlagen ver- suchte, indem er immer erklärte:„Ihr West- mächte habt ja selbst einmal einen gesamt- deutschen Ausschuß vorgeschlagen.“ Herter entgegnete:„Dies war ein ganz anderes Ding. Unser gesamtdeutscher Ausschuß wäre erstens nicht aus einer gleichen Anzahl Vertreter aus der Sowjetzone und aus West- deutschland zusammengesetzt gewesen, wie Gromyko vorschlägt, sondern im Verhältnis 25 westdèeutsche auf zehn sowjetzonale Ver- treter, entsprechend den unterschiedlichen Bevölkerungszahlen, Zweitens hätte er eine ganz andere Aufgabe gehabt, als die So- Wjetünion ihm geben will, nämlich die Ver- Wirklichung des westlichen Friedenplanes, der mit fast hundertprozentiger Sicherheit zur Wiedervereinigung in Freiheit geführt hätte. Wenn die Sowjetunion nun versucht, den von ihr vorgeschlagenen gesamtdeut- schen Ausschuß als westliche Erfindung dar- zustellen, so zieht sie etwas aus einem größeren Zusammenhang heraus; es würde sicher in unserem westlichen Plan noch viele Einzelheiten geben, welche für die sowie tischen Interessen günstig wären, und Wes Würde Herrn Gromyko offenbar gefallen, diese Punkte herauszuziehen. Mit dieser Taktik sind wir aber nicht einverstanden.“ Zusammenfassend stellte Herter fest, daß der gesamtdeutsche Ausschuß, wie ihn die Sowjetunion vorschlägt, keinerlei Garantien gibt, daß eine Wiedervereinigung und die Lösung des Deutschland- Problems wirklich zustandekommen, ganz im Gegenteil.„Sie, Herr Gromyko, beabsichtigen mit Ihrem Vor- schlag, nur der DDR zur diplomatischen An- erkennung zu verhelfen, die Verantwortung der Sowjetunion für eine Lösung des Deutschland-Problems Abzuwälzen und schließlich durch Einschaltung Eurer sowiet- zonalen Marionetten in westdeutsche An- gelegenheiten hineinzureden“, fuhr der ame- rikanische Außenminister fort.„Wir machen Ihnen jetzt einen Gegenvorschlag, der Punkt für Punkt alle Sorgen der Sowjetunion zer- streut, wonach die Lösung des Deutschland- leistungen untersucht und eliminiert wer- den. Ziel aller Maßnahmen ist neben einer optimalen Verkehrsbedienung und Start- gleichheit der Verkehrsträger, den Verkehr von Massengütern auf Schiene und Binnen- schiffahrt zu verlagern. Die Bahn soll mehr auf den Knotenpunktverkehr konzentriert und der Kraftwagen insbesondere im Flä- chenverkehr eingesetzt werden. Dahin- gehende Absprachen zwischen den beiden Verkehrsträgern wäre im Sinne des Ver- kehrs ministeriums, das auch den Behälter- und Huckepackverkehr intensiviert sehen möchte. Daneben beschäftigt sich das Programm eingehend mit spezielleren Maßnahmen zur Sanierung der Bundesbahn, wobei das Ka- binett jedoch bereit ist, seine Ansicht noch einmal zu überprüfen, wenn die Ergebnisse verschiedener Kommissionen zur Prüfung der Bundesbahn vorliegen. Die Betriebs- pflicht soll grundsätzlich erhalten bleiben. Verlangen die Bundesregierung, die Länder oder Gemeinden jedoch aus übergeordneten politischen Gesichtspunkten die Aufrecht- erhaltung dauernd unrentabler Strecken, 80 sollen sie die nachgewiesenen Verluste er- setzen müssen; es sei denn, die Bundesbahn erzielt insgesamt Veberschüsse. Auch die Beförderungpflicht soll beibehalten wer⸗ den, allerdings mit dem Recht der Bundes- bahn, für den Transport bestimmter Güter Zuschläge zur Deckung der Selbstkosten zu erheben. Ferner ist an eine Einschränkung der Beförderungspflicht im Nahverkehr ge- dacht. Der Tarifzwang soll in einem noch zu bestimmenden Umfang mit dem Ziel einer eigen wirtschaftlichen Tarifgestaltung der Bundesbahn gelockert werden. Versagt das Verkehrsministerium einem Tarif die Genehmigung, so wird erwogen, daß aus der Bundeskasse eventuelle Verluste aus diesem Tarif ersetzt werden, vorausgesetzt, daß die Bundesbahn keine Ueberschüsse er- zielt. Diese Abhängigkeit der Ersatzleistun- gen von der Rentabilität des Gesamtunter- nehmens resultiert aus der Ansicht, daß die Gemeinwirtschaftlichkeit der Bundesbahn nicht aufgegeben, sondern nur den verän- derten Wettbewerbs verhältnissen besser an- gepaßt werden soll. Der Westen pariert Gromykos Plan Problems als Ganzes in Vergessenheit ge- raten könnte, falls es in Genf nur zu einer separaten Berlin-Lösung kommen sollte.“ Der Westen schlug Gromyko dann vor, aus der Genfer Konferenz der Außenminister eine ständige Institution zu machen, die in Abständen bis zur vollständigen Lösung des Deutschland-Problems zu tagen hätte, nur daß statt der Außenminister vielleicht die Vizeaußenminister oder auch nur Botschafter zusammenkommen würden, denen ihrerseits, Wie an der gegenwärtigen Außenminister- Konferenz, Berater-Delegationen beider deutscher Teile zur Seite stehen würden. Nach Christian Herter sprach Außen- minister Selwyn Lloyd. Die beiden Minister hatten sich in die Arbeit geteilt, Herter legte den westlichen Gegenvorschlag vor, der Chef des britischen Foreign Offlce er- klärte ihn. Selwyn Lloyd ging in seiner Er- klärung davon aus, der Westen und Osten seien sich darüber einig, daß in sieben Punkten die gegenwärtig bestehende Situa- tion geändert werden müsse, um zu einer provisorischen Berlin-Lösung zu kommen. Diese Punkte seien: Erstens eine Einigung über die Stärke der Streitkräfte in Berlin. Zweitens: Einigung über die Bewaffnung dieser Streitkräfte eine Atom- und Ra- ketenwaffen). Drittens: Ausschaltung und Ueberwachung„umstürzlerischer Aktivitä- ten“ in Berlin. Viertens: Dauer eines Berlin- Abkommens. Fünftens: Sicherung des freien Zugangs aus dem Westen nach, Berlin. Sechstens: Einigung darüber, was nach Ab- lauf eines provisorischen Berlin-Abkom- mens geschehen soll, und siebtens: Einigung darüber, wie andere Fragen des Deutsch- land-Problems zu lösen sind. Nach westlicher Ansicht besteht in man- chen dieser Fragen schon jetzt Aussicht auf eine Einigung, vor allem in der Frage der Bewaffnung der Streitkräfte in Berlin. Die Westmächte hötten nie die Absicht gehegt ihre Truppen mit Atomwaffen auszurüsten. Der westliche Gegenvorschlag sei eine er- hebliche Konzession der Westmächte, er sei flexibel, außerdem habe er alle FVorteile des sowjetischen Planes in Bezug auk eine baldige Regelung des gesamten Deutsch- Die Geburtshelfer des Freihandels G2 der Freihandelszone, für die Dänemark im eigenen Interesse eintrat, nicht erfolgen wird. Demgegenüber haben bisher Groß- britannien und Schweden Dänemark kon- krete Zugeständnisse gemacht— die Schweiz und Norwegen dürften folgen—, und diese Zugeständnisse werden vermutlich in einem Zusatzprotokoll zur Freihandelsabsprache lestgehalten. Was für jeden wirtschaftlichen Zusam- menschluß dieser Art gilt, gilt auch hier: Die Tatsache, daß die Mitgliedsländer sich han- delsmäßig begünstigen, benachteiligt die Nichtmitgliedsländer. Aus dem Entwurf zur „Kleinen Freihandelszone“ geht deutlich hervor, daß man sich eng an die innerhalb der EWG geltenden Bestimmungen und Ter- mine anlehnen will. Innerhalb der beiden Blöcke, aber durch Zollmauern gegenein- ander abgegrenzt, soll danach eine wesens- Verwandte Entwicklung eintreten. Optimisten meinen, daß es unter diesen Umständen eines Tages möglich sein werde, einen Zusammenschluß der beiden Wirt- schaftsblöcke ohne größere Schwierigkeiten vorzunehmen. Pessimisten befürchten jedoch einen wirtschaftlichen Strukturwandel, der die wirtschaftliche Teilung Europas erhärtet. Jedenfalls aber werden die Grundsatzbe- schlüsse, die in diesen Tagen in Saltsjöbaden fallen, die Zukunft Europas nachhaltig be- einflussen und haben insokern einen„histo- rischen“ Rang wie vor ihnen die römischen Verträge über die EWG. Schwere Beschuldigungen gegen die Kommunisten in Kerala Neu Delhi.(dpa) Der indische Minister- präsident Nehru hat trotz einer leichten Er- krankung nach Rückkehr von seinem Ur- laub am Montag eine außerordentliche Ka- binettsitzung zur Erörterung der Lage in dem kommunistisch regierten indischen Bundesstaat Kerala einberufen. Wie ver- lautet, betrachtet das indische Kabinett die Lage in Kerala mit größter Sorge. Politische Kreise in Neu Delhi sind der Ansicht, daß das Eingreifen der indischen Zentralregie- rung in Kerala sicherlich unvermeidlich ist und für die allernächste Zeit bevorsteht, falls die Kommunisten nicht in letzter Mi- nute nachgeben. Dies wird jedoch für un- Wahrscheinlich gehalten, nachdem die For- derung der Oppositionsparteien nach vor- zeitigen Wahlen kategorisch abgelehnt wor- den war. Die indische Kongreßpartei des Bundes- staates Kerala hat gegen die kommunistische Landesregierung dieses Staates den Vorwurf erhoben, eine„systematische rücksichtslose Diktatur“ auszuüben. Diese Beschuldigung ist in einem 28 Seiten langen Memorandum enthalten, das dem indischen Staatspräsiden- ten Prasad vor einigen Tagen übergeben und das am Montag veröffentlicht wurde. In die- ser„Sündenliste“ wird angegeben, die kom- munistische Landesregierung habe zahlreiche Rechtsbeugungen begangen und gegen die Grundrechte der Bevölkerung verstoßen, die in der Verfassung verankert sind. Die Demo- Kkratie sei von den Kommunisten systematisch Uunterhöhlt worden. Militaristen“ in der Gedenkfeier zum 20. Juli in der ehemaligen Bendlerstraße Berlin.(we-Eigener Bericht) An der Haupffeier zum Gedenken der Männer des 20. Juli 1944 im Hof des ehemaligen Ober- kommandos der Wehrmacht in der Bendler. straße(jetzt Stauffenbergstraße) erklärte am Montag der ehemalige bayerische Staats. minister Josef Müller, das Vermächtnis je- ner Toten sei zugleich das Vermächtnis dez anderen Deutschland während der Hitler. Herrschaft. Das Unternehmen selbst habe bereits mit Hitlers Aufstieg begonnen, aber erst der Krieg habe ihm seinen vollen Sinn gegeben, nämlich die Rettung der Situation aus der Katastrophe. Wer den Sinn der Tat verstanden habe, wisse, daß man auch heute der Vergewaltigung der Menschlichkeit mit allen Mitteln entgegentreten müsse, Die junge Generation rief der selbst zu den Mitverschwörern des 20. Juli zählende ehe- malige Minister auf, das Vermächtnis der Widerstandskämpfer zu wahren. Bei ihr liege es, ob der 20. Juli 1944 der Vergangen. heit angehöre oder einen Weg in die Zu- kunft weise. Brigadegeneral von Hobe legte im Na- men der Bundeswehr am Mahnmal einen Kranz nieder und sagte, die Bundeswehr bekenne sich in Ehrfurcht zum Opfer jener Männer, das„hier im Hof am 20. Juli 1944 seinen Anfang nahm“, Die vornehmste Auf. gabe der Bundeswehr, die Freiheit in Frie- den zu erhalten, bilde die Fortsetzung des Ideals, nach dem Stauffenberg und seine Freunde gestrebt hätten. General von Hobe erinnerte daran, daß die Verschwörung gegen Hitler nicht allein Soldaten, sondern Männer und Frauen aller Volksschichten vereint habe. Im Sinne dieses Vermächtnis ses müsse auch die Bundeswehr vom ganzen Volke getragen werden. Adenauer legte einen Kranz nieder Bonn.(AP) Bundeskanzler Adenauer legte am Ehrenmal für die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus im Bonner Hofgarten einen Kranz nieder. Die Ehrung der Widerstandskämpfer, der einige hun- dert Personen beiwohnten, erfolgte ohne jede schmückende Umrahmung. SEb verunglimpft die Toten Berlin.(dpa) In einer Stellungnahme zum 15. Jahrestag des 20. Juli 1944 behauptet das SED-Zentralorgan„Neues Deutschlands, der größte Teil der damaligen„Putschisten“ habe durch ihr Attentat gegen Hitler den Weg für eine„neue imperialistische Regie- rung mit Generalfeldmarschall von Witz- leben und Hitlers ehemaligen Preiskommis- sar Dr. Goerdeler“ freimachen wollen. Das Blatt führt erneut heftige Angriffe gegen Genera! Heusinger, dem es„hündische Heuchelei“ in seinem Verhalten nach Mig- lingen des Attentats auf Hitler vorwirft. Die von den„Putschisten“ geplante„Regierung der Militärdiktatur“ sollte mit Hilfe der sogenannten„Westlösung“ die, wie es heißt, „Bastionen des Imperialismus und Militaris- mus“ in Deutschland erhalten und den Krieg gegen die Sowjetunion weiter ermöglichen. Nunmehr arbeiteten die„Imperialisten und Bundesrepublik an der Verwirklichung ihrer„Westlösunge, die am 20. Juli 1944 gescheitert sei. 7 11740 Siedlerstellen für Vertriebene Der Anfang eines Fünf-Jahres-Planes der Bundesregierung Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Erust Georg Bonn. Das diesjährige Siedlungsprogramm hebt sich von den bisherigen Vorhaben ab, Weil es zugleich der Plan für das erste Jahr des„Fünf-Jahres-Planes der Bundesregie- rung zur weiteren Eingliederung der Vertrie- benen und Sowietzonen- Flüchtlinge in der Landwirtschaft“ ist. Im ersten Jahr sollen im Zuge der Neusiedlung und Eingliederung rund 13 700 Stellen geschaffen werden, von denen 11 740 Stellen für Vertriebene vor- gesehen sind. Die im Wege der Einglie- derung, das heißt durch Kauf und Pacht be- reitgestellten Betriebe werden nach den land- Problems, ohne daß er andererseits die Nachteile mit sich bringe, welche den so- Wjetischen Vorschlag auf Schaffung eines Gesamtdeutschen Ausschusses für den We- sten unannehmbar gemacht hatten. Klausurtagung in Berlin bestätigt bisherige Politik Berlin.(we-Eigener Bericht) Die Klausur. tagung des Senats und von Vertretern der SPD und CDU ergab nach einer Mitteilung des Regierenden Bürgermeisters vor der Presse Uebereinstimmung über die Beibe- haltung der bisher von der Westberliner Regierung vertretenen Grundlinien. Sie ba- sieren auf folgenden Prinzipien: Erstens: Dem Recht der Menschen in Westberlin, frei und demokratisch über ihr Leben zu ent- scheiden. Zweitens: Dem Recht der West- mächte, bis zur Lösung der deutschen Frage in Berlin zu bleiben. Drittens: Dem Recht auf freien Zugang von und nach Berlin. Viertens: Der Anerkennung der politischen und wirtschaftlichen Zugehörigkeit West- berlins zur Bundesrepublik. Der Regierende Bürgermeister erklärte, der freie Stadtteil Berlin sei mit Wissen und Billigung der Siegermächte langsam in die Bundesrepublik hineingewachsen. Jeder Versuch, daran etwas zu ändern, müsse zu schwerwiegenden Erschütterungen führen. Brahdt, der auch während seines bevorste- henden Urlaubs mit seinem Büro die Ver- bindung aufrecht erhält, sagte, der Senat habe nichts gegen ein„zusätzliches Interesses der UNO in Berlin, das heißt gegen eine be- ratende oder regulierende Tätigkeit dieser Organisation in beiden Teilen der Stadt, einzuwenden, Bei allem Wohlwollen und Vertrauen, das Westberlin der UNO ent- gegenbringe, könne man sich jedoch fragen, ob sie mit der Uebernahme der vorgesehenen komplizierten und difflzilen Aufgaben vicht überfordert werde, Brandt wiederholte sene Sympathie gegenüber dem Plan, eine, inter- administratlye Organisation“ mit deutschen Beratern nach dem Muster der Genfer Kon- ferenz“ zu bilden. gesetzlichen Bestimmungen in vollem Um- fange an Heimatvertriebene und Sowjet- zonenflüchtlinge vergeben. Dabei überwie- gen die Vollerwerbsstellen die Neben- erwerbsstellen, während bei der Neusiedlung die Verhältnisse umgekehrt liegen. Diese Größenordnungen sind durch den in den ein- zelnen Ländern zu erwartenden Landanfall bestimmt, der nach dem Programm für Neu- siedlungszwecke rund 23 590 Hektar und für Eingliederungszwecke rund 27 640 Hektar be- tragen soll, so daß die vorgesehene Sied- lungsfläche rund 51 230 Hektar umfaßt. Der Geldbedarf für dieses Siedlungs-Pro- gramm beträgt rund 588 Millionen Mark. Davon sind 345 Millionen Bundesmittel, wäh- rend aus dem Ausgleichsfonds des Bundes- ausgleichsamtes rund 124,5 Millionen bereit- gestellt werden sollen. Die Länder beteiligen sich an der Finanzierung des Programms mit 118,15 Millionen Mark, von denen 35,8 Millionen auf Mittel des sozialen Wohnungs- baues entfallen. Unter den finanziellen Lei- stungen der Länder steht Nordrhein-West⸗ talen an der Spitze. Es stellt entsprechend dem örtlich vorhandenen Bedarf außerdem noch einen Betrag von 25 Millionen für EKleinsjedlungen zur Verfügung. Neue Pläne Wuermelings zur Aufbringung des Kindergelds Bonn.(epd) Bundesfamilienminister Dr. F. Wuermeling plant eine weitere Verbes- serung bei der Auszahlung von Kindergeld. nachdem erst zum J. April die Sätze von 30 auf 40 Mark heraufgesetzt worden waren. Bei seinem neuen Anlauf wird er die For- derungen des Bundestages nach einer Finan- Zierungsreform bei der Aufbringung der Geldmittel durch die Familienausgleichskas- sen zum Anlaß nehmen. Im Familienmini- sterium wurde dazu erklärt, die Reform bei der Aufbringung der Geldmittel inter- essiere den Minister überhaupt nur im Zu- sammenhang mit einer verbesserten Aus- zahlung von Kindergeld. Dr. Wuermeling Will seine Pläne erstmals am Freitag vor der Presse bekanntgeben. Wie epd erfährt, hat er sich zwar noch nicht auf eine be stimmte Reform festgelegt. Eine große Rolle spielt jedoch die sogenannte„kombi- nierte Lösung“. Diese will das geltende Um- lageverfahren mit Familienausgleichskassen für das derzeitige Kindergeld aufrechterhal- ten, aber nicht mehr erweitern. Weitere Leistungen für kinderreiche Familien sol- len vielmehr aus Steuermitteln gespeist werden. Hierbei spekuliert der Familien- min'ster auf den jährlichen Produktivitäts- zuwachs der Wirtschaft, 5 dann nicht mehr, wie bisher, in die Fami- lienausgleichskassen, sondern über die Fi- vapzümter in die Familien geleitet werden Könnten, N 5 — Weitere Berichte siehe Seite 8 dessen Früchte /(⸗(( Zig! kom sein hab den deu Aut Wb für tun Krii biet 0 Lus Pol. Has heir dar selt und Fer bar EIV leis als hab Mil ein der Me Pan ren frö tris der der des er- er- irte ts. je- des er. abe ber inn ion Tat Ute mit Die len ge- der ihr 81. Zu- Ja- ven chr ner 944 uf. e- des ine be ing rn ten en gte ler ler ng n- de Die 18 18. 8 nd Er m = t- E. n n 82 2 411 u- ür 2 d- 0 n- 8— t- en n „8 5 i- t⸗ 1d ür Nr. 164/ Dienstag, 21. Juli 1989 MORGEN Selte Was sonst noch geschab Der britische Fliegerleutnant Williams, der am Samstag in der bisherigen Rekord- zeit von 41 Minuten und 14 Sekunden bei dem Bleriot-Gedächtnisrennen die Strecke vom Marble Arch in London zum Triumph- pogen in Paris zurückgelegt hatte, ist aus ungenannten Gründen disqualifiziert wor- den. Damit hat ein Zivilist, der britische Angestellte einer Luftverkehrsgesellschaft, Erie Rylands, der die Strecke in der Zeit von 41 Minuten und 41 Sekunden zurück- gelegt hat, die besten Aussichten, den aus- gesetzten Preis von umgerechnet 100 O00 DM zu gewinnen, falls seine Zeit bis zum Don- nerstag, an dem der Wettbewerb u endet, nicht noch unterboten wird. 5* Die seit Wochen andauernde Trockenheit Hat in Frankreich zu zahlreichen Feld- und Waldbränden geführt. Im Waldgebiet von Rouvray in der Normandie brannten 250 Hektar Kiefernschonungen und Buschge- jände nieder. Der entstandene Sachschaden wird auf 850 000 DM. geschätzt. Im Gebiet von Marseille fachte der Mistral mehrere Flächenbrände an. Zur Brandbekämpfung wurde neben den örtlichen Feuerwehren auch Militär eingesetzt. In der Nähe von Lannion brannte die Heide auf einer Front von nahezu zwei Kilometern. In der Um- gebung von Paris gingen mehrere Getreide- felder in Flammen auf. * Bei einem schrecklichen Brandunglück in der Ortschaft Bauline auf der Insel Neu- kundland sind am Sonntag sechs Geschwi- ster im Alter von drei Monaten bis acht Jahre in den Flammen umgekommen. Es wird angenommen, daß die Eltern gerade bei Bekannten auf Besuch weilten, als der Bungalow des Ehepaares Feuer fing. Die Flammen ergriffen die vier Räume des Bun- galows derart schnell, daß es nur dem zehn- jährigen Sohn Charles gelang, aus den bren- nenden Räumen zu entkommen. * Vor den Augen ihrer Eltern sind am Samstag drei italienische Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren ertrunken. Sie hat- ten an der Küste mit einem Reifenschlauch gespielt und waren durch einen plötzlich auftretenden Wind etwa 100 Meter abgetrie- ben worden.. Ein kleines Ausflugsboot mit fünf Män- nern und einer jungen Frau an Bord wird seit über einer Woche an der englischen Süd- küste vermißt. Flugzeuge konnten keine Spur des Bootes entdecken, das am 11. Juli von Burnham-on- Crouch(Essex) mit dem Ziel Newhaven(Sussex) ausgelaufen war. Es wird befürchtet, daß die Insassen ertrunken sind.* In einem Tunnel der New LVorker Unter- grundbahn unter dem Eeast River brach am Sonntag ein Feuer aus. 50 Menschen erlitten Rauchvergiftungen und mußten in ein Kran- kenhaus eingeliefert werden. Durch soforti- ges Abschalten des Stromes wurden die Züge aus beiden Richtungen rechtzeitig aufge- halten.* Ein 18 jähriger deutscher Pfadfinder aus Kamp-Lintfort ist am Sonntagabend in der Nähe von Zermatt tödlich abgestürzt. Wie die Polizei mitteilte, war der junge Deutsche, der sich mit einer Pfadfinder- Gruppe auf einer Ferienreise in der Schweiz befand, zwischen Herbriggen und Randa auf einen Felsen an der Visp geklettert, um Photo- aufnahmen von seinen Kameraden zu machen. Dabei stürzte er siebzehn Meter tief in den Fluß. 0 Eine Super- Constellation der indischen Fluggesellschaft„Air India International“ geriet am Sonntagabend bei der Landung in Bombay in Brand. Die Maschine, die aus Tokio kam und 39 Passagiere und Be- satzungsmitglieder an Bord hatte, war über die Rollbahn hinausgeraten, hatte sich das Fahrgestell und eine Tragfläche beschädigt und dabei Feuer gefangen. Den Passagieren gelang es, ins Freie zu entkommen. Obwohl die Feuerwehren schon wenige Minuten spä- ter zur Stelle waren, wurden Post und Ge- päck ein Raub der Flammen. Der gesamte Flugverkehr mußte eine Zeitlang nach ande- ren Flughäfen umgeleitet werden. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ist bei dem Brand niemand ernstlich verletzt worden. * In einem belebten Basar von Aleppo ex- plodierte am Samstag eine Schachtel mit Feuerwerkskörpern. Die von Panik ergrif- kenen Menschen rannten, teils mit brennen- den Kleidern, ins Freie. Vier Frauen und zwölf Männer erlitten teilweise schwere Verletzungen. Studenten„lernen“ sechs Wochen in der Industrie Das Praktikum hat sich bewährt/„Wir haben Respekt vor der Arbeit bekommen, die im Betrieb geleistet wird“ Etwas verloren steht der Student in dem großen Raum der Glanzstoff werke, in dem er nun einige Wochen arbeiten soll. Große Kessel, ein Gewirr von Rohrleitungen, merk- würdig gebaute Transportgestelle auf Rädern ist alles, was er um sich herum sieht. Wo sind die Menschen? Dann entdeckt er ver- einzelt hier und da Männer in Arbeits- schutzkleidung, aber keiner kümmert sich um ihn. Schließlich fragt einer im Vorbei- laufen:„Was willst Du denn hier?“„Ich soll Hier arbeiten“, sagt der junge Mann verwirrt. „Endlich brachte mich einer an den Ar- beitsplatz, und sie halfen mir auch, bis ich nach einigen Tagen einigermaßen mithalten konnte“, berichtet ein Student des Leibniz- kolles in Tübingen über seine erste Begeg- nung mit einem Industriebetrieb. Schon auf der Universität war er in dem Akademischen Kolleg, das seinen Bewohnern mehr sein will als ein studentisches Wohnheim, durch Arbeits gemeinschaften auf die Fragen der modernen Technik und Industrie hingewie- sen worden. Dabei war auch der Gedanke eines Industriepraktikums entstanden. In dem Werk arbeiteten neun Studenten und Studentinnen in verschiedenen Abtei- lungen sechs Wochen lang: vier Juristen, zwei Philosophen, zwei Natur wissenschaftler und eine Medizinerin. Der Mathematiker konnte sich zuerst nicht recht eingewöhnen, als dann aber bei einer Abenddiskussion be- richtet wurde, wieviel ein Arbeiter der Tex- tilabteilung leisten kann, wie die Akkorde ausgerechnet werden, was für Aufgaben die Arbeitsforschungszentrale hat, da begann er, seine tägliche Arbeit mit ganz anderen Augen zu sehen. Die Studenten interessierten sich auch für die Arbeit ihrer Kommilitonen. Nach einiger Zeit wurde der Arbeitsplatz gewechselt. Einmal in jeder Woche kamen die Praktikanten zusammen, um Erfahrungen auszutauschen. Auch Herren der Betriebs- leitung nahmen an diesen Gesprächen teil. Besonders heiß ging es her, als an einem Nachmittag Vertreter des Deutschen Ge- werkschaftsbundes und des Arbeitgeberver- bandes anwesend waren und die Studenten auf Grund ihrer Beobachtungen im Betrieb das heiße Eisen„Betriebsklima“ anfaßten. Auch mit jungen Arbeitern und Arbeiterin- nen, mit Meistern und jungen Akademikern, die erst vor wenigen Semestern das Studium beendet hatten und nun in dem Betrieb arbeiten, setzten sich die Studenten abends manchmal zum Gedankenaustausch Zu- sammen. Solche Industriepraktika gibt es jetzt schon an zahlreichen Orten. Im vergangenen Jahr entschloß sich die Werksleitung einer großen Nähmaschinenfabrik dazu, über 70 Studenten aller Fakultäten— aus der Bundesrepublik, sowie aus Jugoslawien und Finnland— nicht nur eine Verdienstmög- lichkeit zu geben, sondern sie in einer Art Seminar, der sogenannten„Mittwochsrunde“, über Einzelheiten und allgemeine Zusam- menhänge innerhalb des Unternehmens zu unterrichten, die sie von ihrem Arbeitsplatz aus nicht übersehen konnten. Auch das Werk profitierte davon, weil auf diese Weise die Erfahrungen, die man bei einem so kurz- fristigen Aufenthalt gewinnt, geordnet und manche falschen Eindrücke richtiggestellt werden konnten. Daß sich auch die Direk- toren eines so großen Betriebes zur„Mitt- wochsrunde“ einfanden, wurde von den Teil- nehmern erfreut und anerkennend bemerkt. Ueber die Erfahrungen in den Betrieben sagte ein Sprecher der Studenten:„Wir haben Respekt vor der Arbeit bekommen, die in den Betrieben geleistet wird, und wir haben die Sorgen der Unternehmer wie der Arbeiter kennen gelernt. Gerade darum ging es uns; denn nur auf dem Verständnis und der Achtung des anderen kann ein segens- reiches Gemeinschaftsleben bestehen.“ Diese Gedanken liegen auch den Indu- striepraktika zugrunde, welche die Päda- gogischen Hochschulen in ihren Ausbildungs- gang aufgenommen haben. Die Pädagogische Hochschule in Göttingen hat schon durch mehrere Semester hindurch Erfahrungen mit solchen Praktika u. a. bei einer großen Firma der Erdölverarbeitung gesammelt. Ein solches Praktikum dauert im allgemei- nen sechs Wochen. Vier Wochen lang arbeiten die Studenten zum Tariflohn; sie sind dabei den anderen Arbeitskräften gleichgestellt und genießen keinerlei Sonderrechte. Danach haben sie zwei Wochen Gelegenheit, den Betrieb als Ganzes kennenzulernen. Sie hospitieren in den verschiedenen Abteilun- gen und können nicht nur mit den leitenden Herren des Unternehmens, sondern auch mit dem Betriebsarzt, der Fürsorgerin, den Ge- werkschaftsvertretern und dem Personalchef sprechen. Sie gewinnen Einblick in die In- dustrie, in die später der größte Teil ihrer Schüler hineingeht und der auch viele der Eltern angehören. Oft wird gefragt, ob die Lehrerausbildung durch solche nicht der unmittelbaren päda- gogischen Ausbildung dienenden Praktika nicht allzusehr verkürzt werde. Bisher haben aber alle Teilnehmer und die beteiligten Professoren die Ergebnisse für so wichtig gehalten, daß sie nicht darauf verzichten wollen. Die Worte eines Arbeitseinsatzleiters in einem großen Stahlwerk, die er„seinen“ Studenten beim Abschied zurief, gelten für sie alle:„Und vergeßt niemals den Kumpel, der in der Fabrik neben euch gestanden hat — dann wird's schon richtig werden. auch später im Beruf.“ Dr. Gerd Harms „Sie sollen einen leinenen Schurz tragen!“ 350 Jahre Chemie an deutschen Hochschulen/ Der Umgang mit den damaligen Studenten war nicht ganz einfach Im Jahre 1609, vor nunmehr genau 350 Jahren, ernannte Landgraf Moritz von Hes- sen den Professor der Mathematik und Medizin Johannes Hartmann zum Professor der Chymiatrie an der Universität Marburg. Er schuf damit, worauf die„Nachrichten für Chemie und Technik“ jetzt aufmerksam machen, die erste ordentliche Professur für Chemie an einer deutschen Hochschule. Hartmann, der 1568 als Sohn eines armen Webers in Amberg geboren war, hatte wegen seiner hervorragenden Begabung eine nachhaltige Förderung durch den Rektor der Amberger Stadtschule und später durch den Amberger Stadtrat erfahren, er war schon mit 24 Jahren Mathematikprofessor in Mar- burg geworden, hatte dann noch Medizin studiert und es zum Medizinprofessor ge- bracht. Nun war er durch Landgraf Moritz zum dritten Male Professor geworden. Die Fürsten beschäftigten sich zu jener Zeit vielfach mit chemischen Künsten, meist in der Hoffnung, durch die Auffindung des Steins der Weisen ihre Kassen füllen zu können. Landgraf Moritz dagegen war an dem, was man damals von den Stoffen und ihrer Natur wußte, aus Wissensdrang inter- essiert, und er sah darin auch Möglichkeiten für das praktische Leben. Fünf dicke Folio- pände umfaßt sein Briefwechsel mit den be- deutenden Alchemisten seiner Zeit. Durch die Ernennung Hartmanns zum Professor der„Heilkunde mit chemischen Mitteln“ gab er zum ersten Male der chemischen Wissen- schaft einen festen Rückhalt auf akademi- schem Boden. Zweitausend junge Männer— Studenten, Arbeiter und Angestellte— haben sick für einen freiwilligen Arbeitsdienst zur Verfügung gestellt, der mithelfen soll, einen lange gehegten Plan Nassers zu verwirklichen: die Verbreiterung des Suez- Kanals. Die erste Gruppe hat in diesen Tagen die Arbeit bei Port Said und Ismailia aufgenommen. Alle zwei Monate soll eine Abteilung gleicher Stärke die Ablösung übernehmen. dpa-Bild Es ist interessant zu verfolgen, in welcher Weise sich vor mehr als drei Jahrhunderten das chemische Arbeiten im Institut Hart- manns abspielte. Der Gelehrte schloß mit seinen Schülern einen förmlichen Vertrag, in dem er sich verpflichtete, ihnen bestimmte Verfahren, so die Herstellung des Opiums und des berühmten englischen Trinkgoldes, beizubringen, wogegen seine Studenten sich verpflichteten Stillschweigen über alles zu bewahren, was ihnen anvertraut wurde, nichts darüber zu veröffentlichen und fleißig an den Arbeiten und auch an den nötigen Nachtwachen teilzunehmen.„Obwohl Dr. Hartmann“, so erklärten die Studenten schriftlich,„uns alles umsonst mitteilt und alles auf seine Kosten einrichtet, halten wir es doch für billig, daß er von jedem einzel- nen von uns ein Honorar erhält, das wir gerne und mit Dank, jeder nach seinem Vermögen, bezahlen werden.“ Darüber hinaus galt es, eine Reihe von Vorschriften des„öffentlichen chemisch- medizinischen Laboratoriums der Akademie Marburg“ einzuhalten, in denen alle„Jünger der ernsten Kunst Apolls“ angehalten wer- den, Mantel und Degen außerhalb der Labo- ratorien zu lassen, zum Schutz ihrer Klei- dung sich mit einem leinenen Schurz zu ver- sehen, nichts von den Sachen des Laborato- rium-Leiters wegzunehmen, sich die Formeln kür die Stoffe und ihre Zubereitung exakt aufzunotieren, die Grade und Zeiten des Feuers genau zu beobachten, die chemischen Geräte nicht zu zerbrechen und so weiter. Hier also finden wir die Anfänge des weißen Kittels, der heute für den Chemiker zur Selbstverständlichkeit geworden ist. In einem besonderen Paragraphen wurden die Stu- denten ermahnt:„Während der Arbeit soll man nichts anderes tun, nicht schreien, trin- ken, schlafen, raufen, betrügen, zanken, andere belästigen, nicht rücksichtslos sein und nicht prahlen.“ Es muß nicht ganz einfach gewesen sein, in jenen Jahren mit dem rauf- und sauf- lustigen Geschlecht der damaligen Studenten umzugehen, das bezeugen die Akten aller Universitäten. Auch in Marburg ist das nicht anders gewesen, doch scheint sich Hartmann mit seinen Studenten recht gut verstanden zu haben; denn von seiner Hand ist uns ein Neujahrswunsch aus dem Jahresschluß 1615 überkommen, in dem er ihnen ein„zum Sehen und Lernen vieler Dinge sehr glück- liches neues Jahr 1616“ wünscht. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Meist heiter, höchstens in den Nachmittagsstun- den Bildung von Wärmegewittern. Warm und schwül. Höchsttemperaturen zwischen 28 und 30 Grad. Frühwerte 15 bis 18 Grad. Schwacher Wind, meist aus nördlichen Rich- tungen. Sonnenaufgang: 4.41 Uhr. Sonnenuntergang: 20.23 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 21 Grad. Ne Vorhersage Karte 10155. för 21 ZS-Z Uhr. 75 Olissabon 5. 10 2— 2 Pegelstand vom 20. Juli Rhein: Maxau 468(16), Mannheim 318 (8), Worms 236(3), Caub 222(9). Vorwürfe gegen Scotland Vard Schwere Vorwürfe gegen Scotland Vard werden seit Sonntag im Zusammenhang mit der Verhaftung des mutmaßlichen Poli- zistenmörders Podola von der gesamten britischen Oeffentlichkeit erhoben. Ganz London sprach am Sonntag davon, daß Po- dola während oder nach seiner Verhaftung so schwer mißhandelt worden sein soll, daß er noch in der Nacht der Verhaftung, die am Donnerstag erfolgte, in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Seit vier Tagen ist Podola dort unter schwerster Bewachung und von jeder Möglichkeit, mit irgend- jemandem zu reden, abgeschnitten, was als bisher einmalig in der Geschichte der engli- schen Polizei bezeichnet wird. Nach engli- schem Recht muß jeder, der eines Mordes beschuldigt wird, innerhalb von 24 Stunden dem Richter vorgeführt oder sofort freige- lassen werden. Obwohl ein Sprecher von Scotland Vard am Sonntag alle Beschuldigungen zurück- wies mit der Bemerkung, Padola sei„in den Händen der Detektive zu keinem Scha- den gekommen“, glaubt in London niemand dieser Erklärung. In Gaststätten und auf Omnibussen, überall spricht man davon, Podola sei derart zugerichtet worden, daß er nicht vor Gericht erscheinen könne. Der 30jährige, aus Berlin gebürtige Po- dola wurde am Donnerstag, vier Tage nach der Ermordung des Polizisten Purdy und nach einer sogar mit Einschaltung von Interpol geführten Großfahndung auf Grund der Mitteilung eines Informanten von der Londoner Polizei in einem Hotel in dem Londoner Stadtteil Kensington aufgespürt. Sechzig Polizeibeamte hatten das Hotel um- stellt, als mit Schußwaffen versehene Kri- minalbeamte mit Schäferhunden sich in das Hotelinnere begaben. Eine Stunde später wurde ein Mann herausgeführt, dessen ganzer Kopf mit einem Tuch umwickelt war. Der Mann wurde anschliegbend zum Revier gebracht. Um zwei Uhr früh wurde der gleiche Mann, immer noch mit um- wickelten Kopf, in das St.-Stephens-Kran- kenhaus in London eingeliefert. Eine Gruppe von Londoner Geschäfts- leuten hat einen Anwalt verpflichtet, der die Verteidigung von Podola übernehmen soll. Der Anwalt, Morris Williams, hat sich be- reits in das Krankenhaus begeben, um mit Podola zu sprechen, wurde aber abgewie- sen.„Die Polizei hat mir die Versicherung gegeben“, erklärte Williams,„daß ich mit Podola sprechen darf, sobald er fit ist. Ieh warte auf ihren Anruf.“ Was wir sahen: Flucht in die Illusion Die angelsächsische Literatur bringt eine Menge skurriler Typen hervor, die sich vor- züglich zum Export eignen. Zumal wenn sie komisch sind, denn der englische Humor und sein etwas gröberer amerikanischer Ableger haben eine unwiderstehliche Wirkung auf den kontinentalen Betrachter. Besonders das deutsche Publikum, das von seinen eigenen Autoren in dieser Hinsicht nicht gerade ver- Wöhnt wird, ist ein dankbarer Abnehmer für die spezifisch angelsächsische Unterhal- tung, die sich in Film und Fernsehen, in Kriminalromanen und Bühnenstücken an- bietet. So erklärt sich auch der Serienerfolg des Lustspiels„Mein Freund Harvey“ von Mary Chase. Von keinem Geringeren als Alfred Polgar verdeutscht, wurde diese verrückte Hasengeschichte auch in unseren Theatern heimisch, wenngleich phantasielose Banausen darob die Köpfe schüttelten. Nun hat dieses seltsame Tier namens Harvey— schnee weiß und ein Meter neunzig groß— auch die Fernsehzuschauer verwirrt. Dieser unsicht- bare Begleiter des liebenswerten Sonderlings Elwood P. Dowd, den Günther Lüders mit leisem Lächeln und sanfter Versponnenheit als sympathischen Grenzfall zeichnete, be- hauptete sich siegreich gegen das sichtbare Migvergnügen seiner Umwelt, denn er ist ein Wesen höherer Ordnung, ein Produkt der Phantasie, ins Leben gerufen von einem Menschen, den die Wirklichkeit enttäuschte. Daher schuf er sich diesen unsichtbaren Partner, dessen Existenz ihn vor deprimie- renden Erkenntnissen bewahrt. Er bleibt ein krönlicher Philosoph, verschont von psychia- trischen Heilungskuren, weil die Familie zu der Einsicht gelangt, daß eine harmlose, wenn auch etwas strapaziöse Verrücktheit allemal besser sei als eine durchschnittliche, langweilige und unerfreuliche Normalität. Es ist dies eine Konsequenz von tiefer Weis- heit, wert genug, um darüber nachzudenken. Auch aus dem Fernsehspiel von Robert Bolt,„Blühende Träume“, das ebenfalls vom Nord- und Westdeutschen Rundfunkverband herausgebracht wurde, meinte man etwas von der heimlichen Liebe zu den untüchtigen, gescheiterten, lebensfremden Charakteren zu spüren, die nicht in unsere Zeit passen. Hier ist es ein älterer Versicherungsagent— Paul Verhoeven— der vor dem grauen Alltag in einen Traum flüchtet: in den Traum von der großen Obstplantage, die er sich einmal kaufen wird, weil ihn das lockende Bild seiner Kindheit, die Erinnerung an den Himmel und die Wiesen, an die Blüten- päume und Erntefeste der alten Heimat in Somerset nicht losläßt. Er sieht nicht, daß dieser Traum niemals Wirklichkeit werden kann und daß sein ganzes Leben eine einzige, verhängnisvolle Lüge ist. Seine Kinder, die ihn längst durchschaut haben, verachten ihn, und seine prachtvolle Frau — Heidemarie Hatheyer— ist zermürbt von den Enttäuschungen langer Ehejahre. Doch da sie ihren Mann liebt, möchte sie ihm helfen. Er soll sein Stück Land und seine Apfelbäume haben. Aber es zeigt sich, daß ihm selbst dazu die Kraft fehlt. Er scheut die Entscheidung und möchte sich weiter wie bisher mit Alkohol und schönen IIlusionen betäuben. Ein kläglicher Schwächling, ein Prahler noch bis zuletzt, stirbt er einsam und verlassen. Die Fernsehaufführung unter der Regie von Gustav Burmester war ge- prägt von der menschlichen Intensität der beiden Hauptdarsteller, Heidemarie Hatheyer und Paul Verhoeven, die in ihrer Verhaltenheit die seelische Atmosphäre dieses Ehedramas spürbar werden ließen. . Modernes Gesundheitswesen Ratschläge für die Ferienzeit Einen Sonnenbrand vermeidet man am besten durch reichliche Anwendung von Oel oder Schutzsalbe, ehe man sich der Sonne aussetzt. Ist er aber einmal aufgetreten, so genügt es in leichten Fällen, eine Brandsalbe oder Puder aufzutragen. In schweren Fällen, falls Fieber hinzukommt, muß man den Patienten ins Bett stecken, ihm viel Flüssig- keit und nur leichte Kost geben und bald- möglichst einen Arzt rufen. U. a. hat sich in letzter Zeit bei der ärztlichen Behandlung des Sonnenbrandes eine Ficortril-Lösung bewährt, die zu einer raschen Besserung führt. In wenigen Stunden kommt es zu einer Schmerzlinderung und zu einem Ab- schwellen der mit Blasen bedeckten Haut. Bei Tier-, insbesondere Hundebissen, reinigt man die Wunde unter fließendem Wasser, tupft sie mit einem Mull trocken, gibt zehnprozentige Jodtinktur darauf, legt einen sterilen Verband an und sucht so schnell wie möglich einen Arzt auf. Haben sich nach langen Märschen Blasen an den Füßen gebildet, sd werden diese vor- sichtig mit Wasser und Seife gereinigt und mit Jodtinktur bepinselt. Ist die Blase klein, S0 wird sie nur mit Hansaplaststreifen be- deckt, ist sie dagegen groß und prall gefüllt, wird sie an der Seite mit einer über der Flamme ausgeglühten Nadel angestochen, ihr flüssiger Inhalt herausgepreßt und dann, ohne die Blasenhaut zu entfernen, steril verbunden. Treten Rötungen und Schwel- lung, also Entzündungszeichen auf, so muß man sogleich zum Arzt gehen. i Nach dem Essen nicht schwimmen Immer wieder kommt es zu plötzlichen Todesfällen während des Badens. Hiervon können durchaus gesunde und kräftige Menschen betroffen sein. Oft beruhen diese Unglücksfälle auf einer Ueberfüllung des Magens. Man soll daher niemals gleich nach dem Essen ins Wasser gehen, besonders nicht kalt baden. Das Blut befindet sich infolge der Verdauungstätigkeit vorwiegend im Magen-Darm- Bereich. Die Kälte des Was- sers bewirkt ein Zusammenziehen der Haut- gefäßze; das Herz befördert daher nicht ge- nügend Blut zum Gehirn, so daß es zur Ohnmacht und zum Ertrinken kommt. Zu- hause badet man entweder morgeiis nach dem Aufstehen oder auf jeden Fall mehrere Stunden nach Einnahme einer größeren Mahlzeit. Ist Milehfrühstück in der Schule zweek mäßig Es ist sicher sehr anerkennenswert, wenn der Staat an Kindern, die aus wirtschaft- lichen oder anderen Gründen von ihren Eltern unzureichend ernährt werden, die also Eiweißhunger haben oder ihm nahe sind, in der Schule eine Tagesmenge von 250 bis 400 oder auch 500 g Milch abgeben läßt. Medizinalrat Dr. Erne Maier, Hannover, erhebt jedoch in Ubereinstimmung mit zahl- reichen bekannten Kinderärzten in der Zeit- schrift„Gesundheitsfürsorge“ 10/1959 Be- denken gegen den allgemeinen Milchverkauf in der Schule, der ärztlicherseits nicht be- fürwortet werden könne. Zweifellos stelle die Kuhmilch ein wertvolles Nahrungsmittel dar, es müsse aber das Ziel sein, den Kin- dern die Milch dann zu geben, wenn der Ge- nuß am vorteilhaftesten ist. Der Milchbedarf der Kinder sollte zur Zeit des ersten Früh- stücks oder zur Nachmittags- oder Abend- mahlzeit gedeckt werden. Trinkmilch als Zwischenmahlzeit am Vormittag führe zu Ermüdung, auch entwickelten die Kinder dann später bei den Hauptmahlzeiten nur geringen Appetit. Wichtig sei, daß das Kind ausreichende Kaukost erhalte. Die Ausgabe der Freimilch in der Schule bliebe eine Not- lösung. Wir möchten hinzufügen, daß sicherlich manche Eltern die Bedeutung des ersten, noch zu Hause einzunehmenden Frühstücks der Kinder im Hinblick auf die spätere Milchspeisung in der Schule nicht für so wichtig nehmen Wir wissen, wieviel Kinder heute bereits ohne Frühstück in die Schule kommen. Milch allein kann aber dieses Frühstück keinesfalls auf die Dauer ersetzen. Darum sollten wir unsere Kinder morgens nicht aus dem Hause gehen lassen, bis sie in Ruhe ihr Frühstück eingenommen haben. Neue Ergebnisse der Karies forschung Wegen der Zunahme der Karies in den letzten 150 Jahren versucht die Wissenschaft seit langem, Entstehung und Ursachen die- ser Zabnerkrankung zu klären. Dabei wur den, wie die„Umschau in Wissenschaft und Technik“ in Heft 9 berichtet, durch Unter- suchungen mit dem Polarisationsmikroskop neue Erfolge erzielt. Es bestätigte sich die Vermutung, daß in der Hartsubstanz des Zahnes Abwehrvorgänge stattfinden, durch die die Fäulnis zum Stillstand gebracht wer. den kann. Dieser Zustand wird als Karies sicca(trockene Karies) bezeichnet. Außerdem entgegen der bisherigen Ansicht, ein abge- ändertes Knochengewebe darstellt. MANNHEIM Dienstag, 21. Juli 1959/ Nr. 164 Im Mittelpunkt: Schienenfreie Riedbahn-Ueberführung: erosbanstelle in Mannheims Norden Erste fühlbare Entlastung in vier Wochen/ Gesamtbauzeit dauert voraussichtlich bis 1963 Zum gleichen Zeitpunkt, als Stadtbaudirektor Borelly kürzlich Millionen Fern- sehzuschauern das derzeit größte Brückenbauprojekt Süddeutschlands erläuterte, wurden im Mannheimer Norden in aller Stille millionenschwere Tiefbauarbeiten wieder aufgenommen. Sie werden den gesamten Straßenverkehr an dem seit Jah- ren kritischen Schnittpunkt Innenstadt/ Waldhof, Sandhofen/ Autobahn/ Ried, Schönau Blumenau und Gartenstadt/ Käfertal völlig neu ordnen. Nach Vollendung dieses Profektes, das auch die Landschaft neu gestaltet, werden alle Ausfall straßen in Richtung Norden, bzw. von dort aus zur Stadt sicherer und schneller zu erreichen sein. Der gesamte Straßenverkehr wird sich in diesem Gebiet, wie am Rheinbrückenkopf, kreuzungsfrei abwickeln. Neu gebaut werden neun Brücken und Ueberführungsbauwerke sowie drei Straßen, bzw. neue Fahrbahnen mit einer Gesamtlänge von rund fünf Kilometer. Im Mittelpunkt der Arbeiten, die vor Jahren noch Stadtbaudirektor a. D. Elsaes- ser projektiert hat, stehen die schienenfreie Ueberführung der Frankenthaler- und Waldstraße über die Riedbahn beim Bahn- hof Mannheim- Waldhof, zwei getrennt lau- fende Richtungsfahrbahnen zur Autobahn bei Sandhofen und die Weiterführung der Straßenbahn von Waldhof nach Schönau. Eine Viertelmillion Kubikmeter Erde muß hierfür bewegt, sechs Kilometer Straßen- bahngleis verlegt werden. Die Baukosten betragen rund 11,5 Millionen DM. Gegen- wWärtig kreuzen sich an diesem Knotenpunkt täglich 8300 Fahrzeuge; 5000 fahren in Rich- tung Autobahn Sandhofen Ried und 3300 nach Schönau Blumenau.(In der Gegenrich- tung weist die Verkehrszählung aus: Wald- hof Innenstadt 6200, Gartenstadt Käfer- tal 2100.) In einigen Jahren werden es dop- pelt so viel sein. Heute schon— eigentlich schon seit Jah- ren— ist die Situation an diesem stark frequentierten, gefahrvollen Verkehrs- schnittpunkt nahezu untragbar: Aehnlich wie am Rheinbrückenkopf stauen sich am frühen Nachmittag endlose Fahrzeugkolon- nen. Minutenlang warten die Kraftfahrer und hunderte Radfahrer. Ständig müssen alle Verkehrsteilnehmer in drei Richtungen Ausschau halten. Sind sie gerade in Fahrt gekommen, geht die Schranke des Riedbahn- Überganges herunter oder ein rotes Fähn- chen stoppt sie vor den Industriegleisen. Arbeitnehmer der Schönau indes, die mit der Straßenbahn aus der Innenstadt kom- men, müssen in Waldhof umsteigen und sich in ihrer ersten Freizeitstunde in knüppel- dick- besetzte Omnibusse quetschen. 4 Allen Beteiligten soll nun— in Etappen — geholfen werden. Eigentlicher Baubeginn war schon 1952 mit der zwei Kilometer lan- gen Frankenthaler Straße. Auch die Trüm- meraufschüttung zwischen Schienen- und Frankenthaler Straße zwei Jahre später so- wie die teilweise Herstellung einer Rich- tungsfahrbahn von der Schönau(Südwest- Ecke) über die Zellstoffgleise bis zum Ab- zweigbauwerk Waldstraße(beim Holzlager- platz der Zellstoff AG) waren nur Vorberei- tungen und notwendige Provisorien; des- gleichen der Bau von drei Widerlagern und drei Industriegleisüber führungen(Zellstoff, Boehringer und Weil/ Süddeutsche Draht- industrie). Eine erste fühlbare Entlastung wird nach Beendigung der vor vier Wochen aufgenommenen Arbeiten eintreten: Die teil- weise schon ausgebaute, 7,50 m breite Fahr- bahn von Schönau(Süd) zum Holzlagerplatz wird jetzt bis zur Schienenstraße(Waldhof) weitergeführt. Ende August/ Anfang Septem- ber soll diese Straße dem Verkehr über geben werden. Laut den Plänen des Tiefbauamtes folgen dann noch drei entscheidende Baustufen: Noch in diesem Jahre erfolgt die Ausschrei- bung für den Uebergang über die Riedbahn. Wenn auch der Baubeginn im Augenblick noch nicht feststeht, im kommenden Sommer soll der Bahnübergang jedenfalls fertig sein. Diese Eisenbahn-Ueberführungsbrücke wird respektabel: Bei einer Spannweite von 60 m und einer Breite von 27 m wird sie zwei Kleine Chronik 140-Liter-Kühlschrank a uf Nr. A 34 790 Unter notarieller Aufsicht von Oberjustiz- rat Dr. Merkert wurde der Prämiengewinn der Mannheimer Aero-Tombola, ein 140 Liter-Kühlschrank, ausgespielt. Der Prä- miengewinn fiel dabei auf die Serie A, Nr. 34 790; Ersatznummer ist C 88 967. Der Gewinner muß sich binnen zweier Monate gemeldet haben.. 0 Kleingärtner-Sommerfest im Harrlachgebiet Zwei Tage lang feierte der Kleingärtner- verein Mannheim-Ost am Wochenende sein traditionelles Sommerfest im eigenen Fest- zelt im Harrlachgebiet. Gartenbaudirektor Bäuerle, Bezirksvorsitzender Martin Knapp und zahlreiche Vertreter der Brudervereine wurden von dem geschäftsführenden Vor- sitzenden Boller herzlich willkommen ge- Spitzenergebnisse durch Breitenarbeit Schulbestleistungen und Lehrersieg beim Lessing-Schulsportfest Alljährlich vor den Sommerferien zeigt das Lessing- Gymnasium, was gut geleiteter Schulsport vollbringen kann. Da führt Stu- dienrat„Fips“ Rohr das Ergebnis seiner Sportlehrertätigkeit vor, die aus einer groß- angelegten Breitenarbeit Spitzenergebnisse erzielt. Kaum ein Jahr vergeht da ohne neue Höchstleistungen. Diesmal waren eine neue Bestzeit der 16jährigen 100-m-Läufer(11,7 Sekunden), die Einstellung des beachtlichen Hochsprungrekords(1,75 m), ein 75-m- Rekord der 15jährigen(9,2), sowie in den meisten Klassenstufen in der 10& 100-m- Staffel Schulrekorde fällig. Darüber hinaus gab es auch in den übrigen Wertungen her- vorragende Ergebnisse: Stein gewann die 100 m der Oberstufe in 11,5 Sekunden und Wohin gehen wir? Dienstag, 21. Juli Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Zauberflöte“(f. d. Theater- gemeinde Nr. 31814240); Kleines Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der Raub der Sabinerinnen“ (f. d. Theatergemeinde Nr. 21212650); Studio- bühne„Die Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Ge- schlossene Gesellschaft“ von J. P. Sartre. Filme: Planken, Großes Haus;„Das Weib und der Verdammte“; Kleines Haus:„Was weiß Mama von Liebe?“; Alster:„Hitzewelle“; Schauburg:„Flut der Furcht“; Scala:„Wem die Sterne leuchten“; Alhambra:„Skandal im Mäd- chenpensjonat“; Kamera:„Insel der Ver- suchung“; Kurbel: ‚Dick und Doof in der Fremdenlegion“; Palast:„Es geschah in einer Frühlingsnacht“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Unter schwarzer Flagge“. „„ Liebes- und Spionagegeschichten „Krimis und Frauenschicksale, kurzum: Groschenliteratur aller Art, hat große Käufer- und Leserschichten. Nun wird es ganz be- quem: Der Anstrengung des Lesens enthoben, kann die Superliteratur auf Langspielplatten genossen werden. Bild: Steiger siegte im Kugelstoßen mit 11,70 m. Zwischen die leichtathletischen Endkämpfe und Staf- fel wettbewerbe sind dann die Vorführungen aus dem Schulsport gestellt: Geräteturnen für alle Klassen ab Quinta, Reaktionsspiele der Obertertien, die große„Spielwiese“: „Alle Schüler üben“. Die übrigen Mannheimer Schulen erken- nen das Beèsondere an Rohrs Sportfest ohne Vorbehalt an. So werden im Rahmen des Lessing-Sportfestes auch Wettbewerbe aus- getragen, an denen alle Mannheimer Ober- schulen beteiligt sind. Das beginnt mit dem 1000-m-Lauf, der für alle Schulen offen ist und beinahe traditionsgemäß von Schülern des Karl-Friedrich- Gymnasiums gewonnen Wird. Diesmal hieß der Sieger Wegert, der mit 2:42,66 Min. jedoch weit über der Bestzeit (239,0) blieb. Die Mannheimer Höhere Schulen-Staffel(von jeder Klassenstufe ge- hört ein Läufer zur Mannschaft) gewann diesmal das Lessing- Gymnasium. In einem Handball- Blitzturnier siegten in den Vor- spielen das Lessing-Gymnasium(2:1 gegen Karl- Friedrich- Gymnasium) und das Tulla- Gymnasium(3:2 gegen Institut Schwarz nach Verlängerung); im Endspiel gewann das Les- sing- Gymnasium mit 3:2 Toren. Die populärste Uebung des Sportfestes, das Fußballspiel der Lehrer und Ehemaligen gegen die Schüler, verloren die Oberprima- ner mit Glück nur knapp 0:1. Hier zeigte sich, Was„Fips“ Rohr seine Sonderstellung in Schule und KHollegenschaft sichert: Er war die überragende Spielerpersönlichkeit auf dem Platz. Dem Sportfest schloß sich am Nachmittag das Fuhballturnier der Mannheimer Höheren Schulen um den vom Moll- Gymnasium ver- teidigten Wanderpreis an. Fahnbahnen(14,50 m breit), zwei Radwege (je 2,50 m) und zwei Gehwege(je 3 m) haben. In der nächsten Baustufe soll dann die nörd- liche Fahrbahn der Bundesstraße 44(eine völlig neue, zur Frankenthaler Straße paral- ljel laufende Straße) geschaffen werden. Sie wird von der Innenstadt/ Waldhof direkt nach Sandhofen/ Autobahn/ Ried führen. Mit 1,6 Km wird sie die längste neu anzulegende Fahrbahn im Rahmen des Gesamtprojektes Sein. Schließlich soll die fünfte und letzte Bau- stufe—„nach den heutigen Bauabsichten“ (Oberbaurat Frey)— der Schönau, die lang- ersehnte Straßenbahn bringen. Ihre Linie wird von Waldhof über die Schienenstraße zur dann schon fertigen Autobahn-Zufahrt kühren, mit dieser bei der Firma Bopp& Reuther links einbiegen und in die Höhe steigen, bis sie sich am Südrand der Schönau von ihr trennt und nach rechts in die Katto- witzer Zeile abzweigt. Von hier aus läuft die Strecke kerzengerade durch den Stadtteil Schönau bis zum TSV-Sportplatz, an dem zur Zeit die dritte Schönau-Schule gebaut wird. Der Schlußstrich unter das große Mann- heimer Nord-Projekt kann nicht vor 1963 gezogen werden. Vom Tiefbauamt werden für die lange Zeit bautechnische und finan- zielle Gründe genannt: Einmal können auf frisch aufgeschütteten Dämmen nicht sofort Straßen gebaut werden. Zum anderen waren sich die Planer von vornherein darüber im klaren, das dieses Großunternehmen im Schatten des noch größeren und wichtigeren Rheinbrückenkopfes stehen würde.—— der großen Stadt heißen. Die„bajuvarisch“ kostümierte Ka- pelle Franz Kühner sorgte trotz der fast tropischen Hitze im Zelt für den nötigen Festschwung. Ein Kinderfest und eine reichhaltige Tombola bereicherten das große Sommerfest. kr Casterfeld-Siedler jubiläum festlich beendet Den Abschluß des 25jährigen Jubiläums der Siedlergemeinschaft Casterfeld-Kraft- werk bildete ein Sommerfest am vergan- genen Wochenende. Unter den Ehrengästen sah man Siedler-Kreisvorsitzenden Karl Kalkreuther, Bundesvorstandsmitglied Max Neuber und die Abordnung der befreunde- ten Siedlergemeinschaft Friedrichsfeld. Zum Höhepunkt des ersten Abends wurde der aus 30 Gruppen gebildete Festzug, ange- führt vom Fanfarenzug der Neckarauer „Pilwe“ und verstärkt durch einige Musiker der Kapelle Albert Wahl. Hochbetrieb herrschte auf dem Vergnügungsplatz und im Festzelt sorgte Walter Sohn mit den Hit- boys für vergnügte Stimmung. Der Montag brachte neben einem gelungenen Kinderfest SeerreldeSsgater ber keganſte fi en Heiceng⸗ berger kann gewiß sein, daß er in seinem Vertreter Willi Weber und seinem Vergnü-⸗ gungswart Croissant ausgezeichnete Organi- satoren fand. kr Neckarauer Berglerburschen tanzten im Altersheim Die Neckarauer Berglerburschen, von Er- win Wild fachkundig geführt, stellten erst vor kurzem ihr Können vor einem großen Publikum unter Beweis, als sie in der ame- rikanischen Kolonie von Benjamin-Frank- Iin-Village in Käfertal Volkstänze und Schuhplattler zum besten gaben. In der letz- ten Woche erfreuten sie die Alten des Kä- fertaler Altersheims. Inzwischen haben auch schon die Vorbereitungen zu einem großen Preisplatteln begonnen. Die Berglerburschen wollen sogar demnächst im Fernsehen auf- treten. Kr Deutsche Kolonialmarken hoch im Kurs Die 35. Mannheimer Brief marken-Auk- tion von Hch. Dornhöfer kann man als die beste dieses Jahres bezeichnen; sie war trotz der großen Hitze von Händlern und Samm- lern aus ganz Deutschland stark besucht. Hauptanziehungspunkt war diesmal das um- fangreiche Angebot deutscher Kolonialmar- ken, die sehr gute Preise erzielten und von denen 90 Prozent der Lose abgenommen wurden. Hoch bewertet wurden China- Handstempel und Futschau- Provisorien. Die U-Boot-Marken aus dem ersten Weltkrieg kamen weit über den vollen Michelpreis. Alt-Deutschland und Saargebiet waren wie der recht begehrt, aber auch neuere Aus- gaben fanden ihre Liebhaber, so vor allem die Marken des Europarats. el. „Mord im Tunnel“ auf Langspielplatte: eee „Keine Anzeichen von Motorschaden“: — Der 52jährige Sportpilot Wilhelm Kadel aus Reisen/ Odenwald(Kreis Bergstraße) ist seinen schweren Ver- letzungen, die er am Sonntag beim Ab- sturz mit der viersitzigen„Cessna“! 170 B des Badisch- Pfälzischen Luft- kahrtvereins Mannheim erlitten hat, in der Nacht zum Montag in der Heidel- berger Universitätsklinik erlegen. Wir berichteten gestern bereits, daß der Süß- most-Fabrikant Kadel, ein erfahrener „alter Adler“, am Sonntagnachmittag, 15.31 Uhr, in Mannheim-Neuostheim gestartet war. Als Fluggäste hatte er, Wie schon des öfteren, drei junge Män- ner aus seiner Nachbargemeinde wei- her an Bord, die zusammengelegt hat- ten, um sich von dem ehemaligen Luft- wafflenmajor über die heimatlichen Höhen fliegen zu lassen. Alle drei sind Mitglieder der 1. Fußballelf ihres Ortes. Leider geht es dem 24jährigen Schlos- ser Helmut Amend nicht gut; er schwebt in Lebensgefahr. Dies ist auch bei dem 20 Jahre alten Hilfsarbeiter Egon Ehret der Fall. Beide liegen mit schweren Kopfverletzungen bewußtlos im Weinheimer Krankenhaus. Auch die Verletzungen des Chauffeurs Franz Schmitt, der ursprünglich als leichter verletzt gemeldet war, haben sich als schwerer herausgestellt(Kiefernbruch). Wir berichteten gestern— nach ersten Augenzeugenberichten—, daß die Maschine über Vöckelsbach, 12 km von ktor stottern“ gezeigt he der Kriminalpolizel. Außenstelle Hep- penheim, steht jedoch fest, daß keiner- 1ei Anzeichen von Motorschaden gefun- den werden konnten, Hingegen hat der Sachverständige des Bundesamtes für Luftfahrt(Braunschweig) festgestellt, daß Kadel eine Höhe zu niedrig anflog, wenden wollte und dabei mit einer Tragfläche den Boden berührte, Worauf sich die Maschine auf einer leicht ansteigenden Wiese der Schnorren- bacher Höhe überschlug und schwer zu Bruch ging. Erfahrene Flieger meinen, daß Kadel die außerordentliche Ge- fahren-Situation erkannt habe und in letzter Sekunde noch eine Notlandung versuchte, die jedoch nicht mehr glückte. Hierfür spricht jedenfalls, daß er offenbar noch die Zündung wegnahm und damit verhinderte, daß die Ma- Sportpilot Wilhelm Kadel gestorben Ein weiterer Fluggast schwebt noch in Lebensgefahr Weinheim entkernt, Anzeichen von Mo- dem vorlzüfigen Ermittlungsergebnis schine beim Aufprall in Brand geriet. Erste freiwillige Hilfe am Unfallort leistete ein Amerikaner. Der tödlich verunglückte Sportflieger besaß einen Flugschein schon in den 20er Jahren. Vor dem Krieg war er, laut einer dpa-Meldung, Flieger und Fluglehrer bei der Lufthansa, später Major bei der Luftwaffe. Seit zwei Jah. ren betätigte er sich wieder in der neu zugelassenen Sportfliegrei. Ob Kadel dadurch, daß er in zu geringer Höhe flog, leichtsinnig gehandelt hat, können nur Flugexperten feststellen. In Krei- sen des Badisch-Pfälzischen Luftfahrt- verbandes wird der Unfall ob seiner menschlichen Tragik sehr bedauert. Be. sorgt ist der Verein natürlich auch des- halb, weil er befürchtet, daß das be- dauerliche Unglück mit der Neuosthei- mer Platzfrage in Verbindung gebracht werden könnte.-kloth Bild oben: Kopfstand der„Cessna“(D- EBIF) des Badisch-Pfdlzaischen Luftfahrt- vereins Mannheim bei Vöckelsbach. Bild unten: Der Aufprall war immer noch so stark, daß die viersitzige Kanzel total zerstört wurde. Bilder(2): Steiger Aus dem Polizeibericht: Polizist überrumpelt 400 Zuschauer Ein Polizeibeamter wollte am Sonntag gegen 18 Uhr am Strandbad gegen fünf junge Leute vorgehen, die groben Unfug trieben. Er forderte sie auf, ruhig zu sein und weiter zugehen. Die Burschen beachteten diese Mahnung nicht, deshalb wollte der Polizist die Personalien aufnehmen. Auch jetzt widersetzten sie sich. Der Beamte ver- suchte nun, einen der Radaubrüder gewalt- sam zur Strandwache zu bringen. Der Vertonte Groschenliteratur zum Ausleihen Leihbüchereien nehmen jeden Monat vier neue„publikumswirksame Hörspiele“ in ihre Regale Eine neuartige Konkurrenz für die Rund- funkprogramme ist seit einigen Wochen im Fachhandel und in verschiedenen Leih- büchereien aufgetaucht: Hörspiele auf Lang- spielplatten. Bisher sind vier solcher„Pho- no- Schmöker“ auf dem Markt, die der „Triga“-Verlag in Rheydt herausbrachte. Titel und Inhalt sind recht„vielsagend“: „Mord im Tunnel“, ein mysteriöser Krimi- nalfall von John B. Walter; ein Western („Aufgepaßt Sheriff“) mit„Ho“ und„He“ und Pferdegetrappel; das ergreifende Frauenschicksal„Sprung in die Tiefe“ und die Spionage- Story„Genauer Bericht mit Kurier“(oder:„Spionage-Offlzier zwischen Pflicht und Liebe“). Für eine geringe 24 Stundengebühr sollen sich die Platten mit 33 Umdrehungen in der Minute schon unter mancher Saphirnadel gedreht haben. Jeder dritte bundesdeutsche Haushalt hat irgendein Phonogerät. Bisher dudelten hier die Millionenauflagen in- und ausländischer Hit- und Schlagerparaden beinahe konkur- renzlos ihr Tipitin— Da dimm da domm Tschi bomm— Polly Dolly Du— Dong Din- geldang— Tip Tippe Tap— Hoddy Hock und wie die dadaistischen Refrains noch lauten mögen. Seit langen Jahren spekulie- ren die Schallplattenproduzenten in diesem Stil mit Erfolg auf den umstrittenen Ge- schmack des Publikums. Im 77. Jahr der Phonotechnik— Edison meldete am 30. Juli 1877 das Patent auf seinen„Phonographen“ an— nisten sich nun auch die Mörder, She- Iffs, falschen Barone, bestechlichen Spione und— als exponierte Vertreter der im Leih- büchereiwesen die griffigsten Regale ein- nehmenden„harten Romane“— die„zah- men Damen“ mit„Triefaugen und Silber- blick“ in die geduldigen Rillen der Kunst- stofkteller ein. Abgespielt erklingen sie so, wie Dr. Adrian Mohr in seinen offenen Worten zur Psychologie und Soziologie der Massenlektüre einen dik- tierenden hard- boiled- Schriftsteller von sei- ner Sekretärin schildern läßt:„Hach, der dik- tiert immer so schrecklich aufregende Ge- schichten! Und er regt sich dabei selber immer mächtig auf und tobt im Zimmer her- um, wettert, und wenn da einer einen ande- ren mit Todesdrohungen anbrüllt, dann brüllt er mich an und geht mit seinem gro- Ben Säbel auf mich los und fuchtelt mir mit der Plempe vor der Nasenspitze herum. Den Säbel hat er beim Diktat immer in der Hand, und zwei Pistolen im Gürtel. Er kostümiert sich nämlich zum Diktat so, wie der Romanheld gekleidet ist. Und wenn der Schinderhannes von den Sbirren umzingelt ist und sich heraushauen muß, dann haut mein Dichter mit dem Säbel um sich wie ein Verzweifelter und geht auf den Ofen los und bearbeitet ihn mit seiner Plempe, dag die Funken stieben und man es mit der Todes- angst kriegt.“ Genau so Klingt es jetzt auf Langspiel- platte. Ob demnächst noch etwas anderes er- klingen wird, wissen wir nicht. Man könnte sich mit einiger Fantasie vorstellen, dag nicht nur„Der Mord im Tunnel“ oder„Der Sprung in die Tiefe“ als Hörspielplatte Liebhaber finden, sondern auch wirklich Wertvolle Stücke aufgenommen würden. Im Moment sieht es noch nicht so aus. Aber die Entwicklung auf diesem Gebiet ist ja in Fluß. Sto Bursche leistete jedoch starken Widerstand und wurde von seinen Freunden dabei un- terstützt, die u. a. versuchten, den Polizisten zu Boden zu werfen. Einige Bademeister Wollten dem bedrängten Beamten zu Hilfe eilen, wurden jedoch durch eine Menge von etwa 300 bis 400 Personen daran gehindert. Der Festgenommene, der vorher laut gegen den Beamten aufgehetzt hatte, konnte sich schließlich befreien und in der Menge un- tertauchen. Zwei seiner Kameraden wurden in eine Kleiderkabine abgedrängt und von dort zur Wache gebracht. Slebzehnjährige tödlich verunglückt Segen 22.50 Uhr ereignete sich ein tödlicher Verkehrsunfall innerhalb des Kurpfalzkreisels. Ein Straßenbahnzug der Linie 3 rollte, während die Fahrgäste noch einstiegen, plötzlich zurücæ und prallte Segen einen haltenden Stragenbahnwagen der Linie 2. Dabei wurde ein 17jähriges Mädchen, das hinter dem ersten Wagenzug vorbeiging, zwischen den beiden Zügen ein- geklemmt und lebensgefährlich verletzt. Die Unglückliche starb kurze Zeit rim Krankenhaus. f 5 1 85 Falsch gezielt Eine Frau in der Neckarstadt-Ost, dle Segen 2.30 Uhr durch Ruhestörer, die auf dem Gehweg herumstanden, aus dem Schlaf Serissen worden war, warf zornig einen Blumentopf nach der kleinen Gruppe. Der Topf verfehlte allerdings sein Ziel und fiel stattdessen durch das Dach eines parkenden Personenwagens. Es entstand ein Sachscha- den von etwa 100 Mark. Pkw raste gegen Baum Ein Radfahrer verließ plötzlich den Rad- weg in der Frankenthaler Straße und über- querte die Fahrbahn. Deshalb mußte ein Personenwagen stark nach rechts auswel⸗ chen, um einen Zusammenprall zu verhin- dern. Der Pkw wurde dabei aus der Fahr- bahn getragen und rannte gegen einen Baum. Der Wagen stürzte um, und der Fahrer mußte mit Verletzungen ins Kran- kenhaus transportiert werden. in 28 r + te 88 18 1* le le * n 27 el * Nr. 164/ Dienstag, 21. Juli 1959 MANNHEIM Seite 5 Leberkäse wurde grobsinnlich geprüft Degustative Wurstkontrolle im 42 Sorten von Fleisch- und Leberkäse und Leberwurst aus dem Landkreis Mannheim und Kreis Weinheim lagen dieser Tage der Kommission im Städtischen Untersuchungs- amt zur Begutachtung vor.„Grobsinnlich“ heißt die Methode, nach der die„Richter“ das von Wirtschaftskontrollbeamten des Landratsamtes eingekaufte Stück Wurst an- schauen, beriechen und abschmecken müssen. Dazu dürfen sie vorher weder geraucht noch getrunken haben. Das Prüfungszeremoniell spielt sich im immer gleichen Rhythmus ab: das Stück Leberkäse wird- entsiegelt und offen gezeigt, „ob es so aussieht wie Leberkäse“. Mit Lupe und Quarzlampe wird dann festgestellt, ob die Ware nicht zu viele unverdauliche Stücke von Sehnen, Flechsen und Knorpel enthält. Einen Teil des Stückes behält das Amt für die chemischen Untersuchungen zurück, der Rest wird in Würfel geschnitten und herum- gereicht zur„degustativen“ Prüfung. Das Urteil jedes einzelnen über äußere Beschaf- fenheit, gewöhnliche und geschmackliche Be- urteilung und über den angemessen erschei- nenden Preis wird auf Kontrollisten einge- tragen. Beim Leberkäse ist beispielsweise Städtischen Untersuchungsamt darauf zu achten, ob der Lebergeschmack Wirklich vorherrschend ist, oder ob die Ober- fläche vorschriftsmäßig angebraten ist. Die Würzung kann örtlich verschieden sein— das hängt vom Kundengeschmack ab. Mit der Quarzlampe, einer Art ultraviolettem Licht, untersucht schließlich der Fachmann, ob viel Knorpel und Sehne in dem Stück enthalten ist. Ist dies der Fall, oder wird beispielsweise ein Fleischkäse als Leberkäse ausgegeben, so wandert das Stück zum Tier- hygienischen Institut der Universität Frei- burg, wo es noch einmal gründlich bakterio- logisch, anatomisch und histologisch unter- sucht wird. Der Prüfungskommission, die etwa acht- mal im Jahr routinemäßig zusammentritt (dazwischen werden nur Stichproben bei den Einzelhändlern entnommen), gehören neben Direktor Dr. Curt Wilhelm vom Unter- suchungsamt die Vorstandsmitglieder der Mannheimer(Schliegmann und Bittrolf) und der Weinheimer Fleischerinnung festerer, Randoll und Beck) an, Dr. Heckel vom Tier- hygienischen Institut Freiburg, Dr. Steffen vom Mannheimer Schlacht- und Viehhof, Regierungsveterinärassistent Dr. Göhler, Dr. Rose vom Staatlichen Gesundheitsamt, eine Vertreterin des Mannheimer Hausfrauenver- bandes und je ein Vertreter des Mannheimer Landratsamtes, der Weinheimer Stadtver- waltung und des Einzelhandels.. Iermine Politischer Arbeitskreis Oberschulen: 21. Juli, 19 Uhr, Amerikahaus, Vortrags- und Diskus- sionsabend; Thema: Kulturpolitische Probleme in Ost und West; Sprecher: Bürgermeister Krause, MdL. Interkorporativer Ring Mannheim an der Wirtschaftshochschule: 21 Juli, 20.30 Uhr, Kol- pinghaus, R 7, 4-11, Sommerfestkommers. Haus- und Grundbesitzer- Verein: 21. Juli, 20 Uhr,„Deutsches Haus“, Neckarau, Friedrich- straße 2. Aussprache-Abend. Sprechstunde der CDU am 22. Juli von 17 bis 19 Uhr in N 5, 2— Stadträtin Scherer. Kirchengeschichtlicher Verein für das Erz- bistum Freiburg: Außerordentliche Tagung in Mannheim am 22. Juli, 15 Uhr, im Kolping- haus mit Vortrag von Dr. Meinrad Schaab (Heidelberg) über das Thema„Der Neubeginn des Katholizismus in der Pfalz“. Anschließend Aussprache und Berichte. Wir gratulieren! Julius Spannagel, Mann- heim-Rheinau, Im Wirbel 69, wird 60 Jahre alt. Gottfried Scheuermann, Mannheim-Rheinau, Wachenburgstraße 150, vollendet das 79. Le- bensjahr. Heinrich Mater, Mannheim Waldhof, Zäher Wille 5, kann den 80. Geburtstag feiern. Vom Funkturm bis zum Tempelhof Sommerfest der Frauenfach- und Haushaltungsschule Wer nörgelsüchtig glaubt, die heutige Zeit könne keine Feste mehr feiern, der mag sich auf den Sommerfesten der Frauenfach- und Haushaltungsschule eines Besseren belehren. Mit Liebe und Hingabe vorbereitet, mit Charme und Witz dargeboten, so wurde auch das diesjährige Sommerfest zu einem vollen Erfolg. Lud es im vergangenen Jahr unter dem Zeichen des Atomiums zur„Brüsseler Weltausstellung“ ein, so stand es heuer, Nachdenkliches mit Frohsinn verbindend, unter dem Motto„Berlin“. Gewinn und Sammlung kamen den Berliner Ferienkin- dern der Stadt Mannheim zugute. Wenn auch die Gewitterbangigkeit des Nachmittags die Ankunft der Gäste etwas verzögert hatte, so war doch eine Stunde nach Beginn die gewohnte Fülle erreicht. Das schlenderte und wogte, naschte und schlemmte vom Gartencafè„Zille“ vorbei an „Wursthausen“(„Kreis Bierstadt“) und an den verlockenden Boutique-Läden des Ku- Damms bis hinaus zum Flughafenrestaurant Tempelhof auf dem Dach der Schule, über dem der Funkturm sich als Symbol erhob. Stewardessen boten hier ihre Köstlichkeiten an: Torten vom„Café Kranzler“ Mixge⸗ tränke, die sich„Kesse Göre“ oder„Berliner Steppke“ nannten,„Illustrierte Schnitten“, während bunte Plakate zu weltweiten Traumreisen verlockten, zu Kreuzfahrten mit der Greek Line, zu einer Mallorca- Visite mit der Iberia, zu einem Flug nach Nordamerika. Gymnastik und Tanz auf dem grünen Sportrasen der Schule hatten das Fest er- öfknet. Nach kurzer Kaffeepause begrüßte Direktorin Anne Dolch in der geschmückten Turnhalle die Gäste, unter denen sich auch Bürgermeister Krause befand. Ein frisch fröhliches von Hedwig Auch einstudiertes Märchenspiel,„Die zertanzten Schuhe“, ließ durch seine Spielfreude und Fabulierlust die brütende Hitze vergessen. In einer anmutigen Modeschau trugen Schülerinnen ihre unter Margarete Tickal ge- fertigten bezaubernden Schöpfungen, von denen besonders die leichten Perlon- Morgen- röcke entzückten, durch das Gemüse-Grün des Hofgevierts. Lampionzug und Flöten musik beschlossen den gastlich- festlichen Tag den in treuer Anhänglichkeit auch die ehemaligen Schülerinnen als„hr“ Sommer- fest feierten. ak auälende Bronchitis heirtnäckiger Husten, Atemnot sowie chronische Verschleimung und toftröhtenkatarrh Werden seit vielen Jahren guch in vernachlässigten Fällen dorch das bew/öhrte honderttausendfach gebrauchte kräuterhalfige Spezialmitte Dr. Boefher-Bronchitfen erfolgreich bekämpft. 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Mannheim mit seinem zum zehnten Male f j Ma A— g Bode d 1 Dri„Loll“ Pop“ führte zunächst vor„Watussi“, veranstalteten Kinderschwimmfest einen Radke K. o.-Sieger Außen monasro verlor schon am Start Boden und wurde nur Dritter e die te in den Schlen dagen, grogen Werbeerfolg. Herrliches Wetter und Bei der notvstanstaltuns im Rahmen des— 4 8 A 2 2 or icki 3* 55 5 8 38 2 8 3 ge ig 80 5 Zu dem als„Tag der Presse“ ausgeschrie- bis in die Gerade kam. Hier war allerdings e a 8 8 3 abente 71... N VV S Idee d. benen X. Frankfurter Renntag hatten die sein Licht erloschen, als„Gatta“, energisch Amasis“, im richtigen Moment gebracht. in Nane et. 885 F W n(SVW Abbruchsleger in der 8 den St vom Veranstalter angesprochenen Zeitungen geritten, die Spitze nahm. Doch auch sie kam Front und gewann knapp gegen Vicking“ 11 8 8 n 1 5 Göbel; Radke(SVW) Ko Zeitpu durchweg schöne und wertvolle Ehrenpreise mit der Führung nur bis zur Distanz, wo und„Malte“ di S 8 enn i* 5 41 gestiftet. Leider litt der Tag— gleich seinem„Wastl“ überlegen vorbeiging.„Amonasro“,. 3. Bestes Begeben zu haben. Mit Rarlsruhe(9). 3 5 0 e 7 3 Vorgänger— unter der drückenden Hitze. der vor„Der Unhold“ auf den 3. Platz lief, ren die nächsten 8 5„ 3. 88 3 g 18 über Hesselschwert; H id nisstät Der von fünf Zweijährigen über 1000 m hätte dieses Rennen wohl kaum verloren, l Sieg FB Frankenthal waren starke Vertretungen er-. 5 2 VV 5 0 bestrittene„Preis der Abendpost“ sah an wenn er nicht im Moment des Starts gedreht gewann auch den Preis der 8 schienen, die sich 5 durchwes erbitterte 8 it. 88 egen Massong; 125 55 Gedäcl Prachtkerl einen Mannheimer Farben ver- und dadurch kostbaren Boden verloren hätte. Allgemeinen Zeitung“ ein Jagdrennen Über Kämpfe lieferten. Pie Heerschau brachte 8 N 3 2 und 1 tretenen jungen Hengst als leichten Sieger Hatte es für„Der Unhold“ nur zum vier- 3600 m. Unter wechselnder Führung zwischen))%%%%CCCCC000G0 über Rebelein. Junioren: K. lier erde Neeando Allons und Hydra mit 5 8 5 3 5 8 zwischen sportlich nennenswerte Leistungen, ein Be- ten Runde über Rebelein. joren: Keller W 4 55 8 5 2. 5 52 8 5 ten Geld gereicht, so kam im„Preis der ihm und„Lancing“ kam das aus fünf Teil- weis mehr, daß man im Schwimmerlager(SVW) unterlag nach Punkten gegen Hü⸗- F 3 eckenheimer Farben noch zu Offenbach-Post“ über 2000 m„Usurpator“ nehmern bestehende Feld an den Tribünen auf systematis lte 0 ist. binger; Dietz(SVW) Aufgabesieger in der einem Platzgeld kamen. 8 5 8 Vorderen dn nn duneln auf systematische Breitenarbeit bedacht ist. Ser; 8 5 5 Acht Pferde bestritten den über 1400 m ein weiterer rechter Bruder des jüngst en 8— ie Iinke iagonale und in die Bei einem Blick in die Siegerliste zeigt weiten Runde über Landmesser; Braun PfO iiebdenen Preis des Mannheimer Derbysiegers„Uomo“ zu einem überlegenen 9 555 3. Platz sich, daß KSN 99 Karlsruhe mit 10 Siegen(SVW) Punktsieger in der ersten Runde 93 5515 Morgen“, wobei„Negerlein“, einen günstigen Sieg. Als Pferd ganz anderer Klasse ließ der I aneing“. 3 2 5 8 8 an und einer Reihe weiterer Plätze am erfolg- über Wingerter; Schneider(TSV Neckarau) 25 Start nach Krä nützend, mit der einstige Derby-Dritte sich vom Start weg J. 8 dei aut den 2. Platz. Konnte reichsten war. Ihm folgen Neptun Leimen Abbruchsleger in der ersten ftunde über Genu Führung vor Reguls⸗ ae dn een ene dae dom d n La jedoch den ſeient sewinnenden„Rotkopf(ö, SV hfennheim(5, FT Heidelberg(4) so- Lerch, Bachmann(ESV) unterlag nach das St 5„„5 men und gewann mit Län- ni 8 5 5 8 8 5 f 1 i 8 nicht gefährden. Wie TSV 46, VW und Frankenthal mit je Punkten gegen Gehrlein. 7 7 Vergift krankt 5 Lebens Nach Gottes unerforschtem Ratschluß sing heute Gott der Herr nahm heute, nach schwerem, 0 951 unsere innigstgeliebte Tochter, Schwester, Enkelin Nach schwerer Krankheit ist am 19. Juli 1959 mein lieber, treuer Lebensgefährte, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unseren samme und Braut unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Schwager, Herr lieben Sohn, Bruder und Bräutigam Stra Gisela Pf f 18 isela Pfleger Karl Uhrig Wolfgang Danner] e im blühenden Alter von 24 Jahren für immer ener l a. 4 80 5 1 8 im 27. Lebensjahr zu sich in den ewigen bau ve 1 mmer von uns gegangen. Frieden. legende Mannheim, den 138. Juli 1959 Mannheim, den 20. Juli 1959 Neuer Lange Rötterstrage 51 U 1, 24 Mannheim, den 20. Juli 1959 5 55 Die trauernden Hinterbliebenen: In st11Iler Trauer: L 12, 1 it 5 2 In tlefer Trauer: Bitume Ignaz Pfleger Berta Uhrig geb. Schäfer Dr prit kür dei Friedel Pfleger geb. Baust n r. Fritz Danner und Zu sei! Karin Pfleger gehorige Frau Trude geb. Wimmer das„L. Friederike Baust Wwe. Beerdl V Flittw 48 a f i gentle Gerard D ang eerdigung: och, den 22. Juli, um 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Gisela Klein 5 8 5 Einäscherung: Mittwoch, den 22. Juli 1959, um 14 Uhr, Die Beerdigung findet in aller Stille in Neustadt/ Weinstraße statt. ö heim g Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 115 1 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 5 8 a 5 Plötzlich und unerwartet verschied am 19. Juli 1959 unsere liebe Har Meine gute Tochter, unsere liebe Schwester, Schwägerin Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin Bestattu mann und Tante, Frau und Tante, Frau ngen Rbge.) Versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche hat 22 3 weil er Gott der Herr, am 20. Juli 1959, meinen lieben Mann, Helene Ohnesorg Wwe Elisabeth Rössle Wwe. In Mannheim uniforr unseren gütigen Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, 8 geb. Wagner Dienstag den 21. Jul 1055 lange Schwager und Onkel, Herrn geb. Thomas im Alter von 73 Jahren. a 85 N reicher 5 8 ist am 19. Juli 1959 im Alter von 59 Jahren von ihrem JFF Aaupttriedhot 25 zelt in Hubert Göttlicher schweren Leiden erlöst worden. In flefer Frauer Uebelhör, Hermann, gen“ 21 i Bundesbahn Obersekretär k. R. Mannheim, den 21. Juli 1959 Die Kinder und Anverwandten Pflugersgrundstraße 22 8.30 5. 8. 5 r g rückt. im Alter von 74 Jahren zu sich gerufen. In stiller Trauer: Apes Ain el 35 ² AA V 5 1 e euerv Mannheim, den 20. Juli 1959 Josef Thomas Hauschild, Franz 435 Sic Pflügersgrundstragße 33 5 5 und Geschwister ie 10 men. g meinde Maria Göttlicher geb. Gottwald Beerdigung: Mittwoch, 22 Juli, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Fränsnick, Barbara, der Br Maria Göttlicher Unsere liebe Frau Uhlandstraße 13. 10.00 Sofort Hubert Göttlicher und 22 Kirsch, August, 5 Frau Renate geb. Cibis r 5 Klara Löcher Sn e 10.30 5 Karl Schaber-Schoor und 5 5. Herkert, Wwe i Joh Frau Lydia geb. Göttlicher Am Samstag, dem 18. Juli 1959, verstarb im Städtischen 3 5 5 Hontschick, Helmut, 7 Waldi Enkelkinder: Krankenhaus in Mannheim an den Folgen eines tragischen 3 im Alter von 71 Jahren, wohl vorbereitet, von uns Seckenheimer Str. 20 11.00 Isidor 1 i Betriebsunf 1 j ü 5 f Claudia und 88— 8 sunfalles im 46. Lebensjahr, unser Gerüstbauer, Wenn R in den 17 dn 1385 Chrominskl, Hans,— Ingrid und Reinhard Ludwig-Jolly- straße 71 5555 stengelhofstrage 21.. 11.30 5 85 1 In s e m e denken:. Beerdi: Mittwoch, 22. Juli, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. n 5 8 erdigung ö Georg Liebermann Bekannte und Verwandte„ P 8 ohrauerstraße 55 13.00 wort e 8 8 5 9 Beerdigung: Mittwoch, 22. Juli, 13 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. eine F t 5 in dem Verstorbenen einen qualifizierten[Krematorium Gläubi itar 1 N igkeit 0 i Nach einem tragischen Verkehrsunfall verstarb am. JJ. 5 EKramlich, Wilhelm, Zzwisch. 8 1 9 e liebe Tochter g Veilchenstraße 14 13.30 ner B 20. Juli 1959 unsere liebe Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Höschler, Sokle Wie B 8 Statt Karten. 5 einer 5 Ursula Belz Mhm.- Neckarau, den 20. Juli 1959 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme in Wort und l e 9 5 einer 8 Schrift sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim 6 große im blühenden Alter von 18 Jahren. GROSSKRAF WERK MANNHETNT Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Friedhof Neckarau aller Mnm.-Schönau, Tarnowitzer Hof 6 Aktiengesellschaft Wittmann, Marin, Werk Mnm.-Neckarau, Wingertstraße 70 Heinrich Selz Rheingoldstraße 28 13.30 der Wi 15. Trauer: sagen wir unseren innigsten Dank. briedhof Friedrichsfeld W. 8 1 1 ate Besonderen Dank H. H. Kaplan Willibald, Herrn Pr. Gress, Vogel, Max, Hat und alle verwan 8 den beiden katholischen Krankenschwestern Aenne und Liesel Vogesenstraße 81. 14.00 in der Unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater. Herr für ihre liebevolle Pflege sowie allen Bekannten, die den Hambi Beerdigung siehe Bestattungskalender Verstorbenen auf dem letzten Weg begleiteten. Dlidpber Wilhelm Olbert Mhm. Neckarau, den 21. Juli 1959 FVFVVCCCCCCCCCCC erke Waldhornstraße 29 waltung der Stadt Mannheim. einen 5 ist nach einem arbeitsreichen Beben, kurz vor seinem 13 3 121 ee e e(ohne Gewähr) ins 80 Für uns alle noch unfaßbar verschied am Montag, durch 84. Geburtstag sanft entschlafen.% 5 8 einen tragischen Unglücksfall, Fräulein Mh m. Käfertal, den 18. Juli 1959 ten We Kornblumenstraße 12 nenba 1 B 1 In stiller Trauer: 35 jähr. T Su 1 E Z. Familfe B. Bauer 8 5 l 5 5 rige T. Familie H. Hofmann Wir danken von Herzen für die Anteilnahme beim Heim- borgen im blühenden Alter von nahezu 18 Jahren.(Oldenburg)) gang unserer lieben Verstorbenen, Frau F AM f 2 55 N 12 1 1 anni Feuerbestattung: Mittwoch, 22. Juli, 15 Uhr, 1 2 f Unsere liebe Ursula war im dritten kaufmännischen 1 ul, um r, Krematorium Käthe Funk 8 Hai 5 Ausbildungsjahr und gab uns berechtigte Hoffnungen, AN 2E 1 8 E N 5 1 5 5 ahl eine erste Hilfskraft zu werden. Wir haben das Gedenken als wohltuenden Trost in tiefem und ri Wir verlieren in ihr einen aufrichtigen und treuen Leid empfunden. Pilot in in ehrendes Gedenken f Geri 5 V TTT Mhm.- Rheinau, den 21. Juli 1959 i m Ait 5. 8„ Uli einen eben ann, se 5— 9 vater, Opa, Bruder, Schwager 1 Ankel Neri 8 e Stengelhofstrage 26 den TI Mannheim, den 21. Juli 1959 L 9 8 K n Im Namen der Hinterbliebenen: 100 0 . Rudolf Funk 2 Wohn! Geschäftsführung und Belegschaft 5* WIig aren NM und d: Firma Eugen Arnold mim Alter von nahezu 59 Jahren aus diesem Leben abberufen. 11 Badeg Möbelgroßhandlung, Mannheim Mhm.- Gartenstadt, den 21. Juli 1959— Ginsterweg 8 Franz Meyer und Angehörige In tiefer Trauer: Für die Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die schönen Anna Karch geb. Becker Kranze und Blumenspenden, beim Heimgang unseres lieben VON Kinder und Anverwandte Entschlafenen, Herrn Beerdigung: Mittwoch, den 22. Juli, 11.00 Uhr Friedhof Sandhofen. 4 1 M OSE ever 1 Gott der Allmächtige hat am 20. Juli 1959 mein liebes J vielen ö gutes Mütterlein, Frau sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. 5 5 5 l 5 5. Mannheim, den 20. Juli 1959 Margareta Krämer Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort Schwetzinger Straße 96 elesen! 1 und Schrift sowie die schönen Kranz- und Blumen- 9 5 geb. Vieinus spenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Leonhard Maaß Stellwerkmeister f. R. sage ich meinen herzlichsten Dank. Besonderen Dank H. Dr. Lerch für seine jahrelange Betreuung, H. Pfarrer Blail für seine tröstenden Worte, und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Auch den Aerzten und Schwestern des Städtischen Kinder- 5 5 Krankenhauses silt unser Dank für die li le P 5 Mhm.-Neuhermsheim, den 21. Juli 1959 5 5„ Reiterweg 3 Mannheim, den 21. Juli 1959 3 Eifelstraße 24 Frau Katharina Maaß geb. Wernst 5 Familie Rolf Ding und Angehörige im Alter von 74 Jahren nach kurzer schwerer Krank-. heit in seinen ewigen Frieden heimgerufen.* f one ERuTEö Fachnsmiut zur schwernörige Dr. Lehmann- Greum nm., N 7, 13-15, Tel. 2.42 75 täglich von 9 bis 183 Uhr und in Heidelberg, Anlage 30, mittwochs von 14 bis 18 Uhf Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort, Schrift, 2 und Blumenspenden, beim Heimgang unseres lieben indes— Mh m. Käfertal, den 21. Juli 1959 Auerhahnstraße 10 Thomas sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Ini tis ter us Susi Krämer und An verwandte Beerdigung: Mittwoch, den 22. Juli, 13 Uhr, Friedhof Käfertal. 11 11 1 1 2. 1 n n N 1 Nr. 164/ Dienstag, 21. Juli 1959 AUS DEN BUWESLANDERN Seite? Stresemann-Ehrenmal soll Europagedanken symbolisieren Mainz. Nicht die Person des deutschen Außenministers der Weimarer Republik, Gu- stay Stresemann, oder die seines französi- schen Kollegen Aristide Briand, sondern die Idee der Einheit Europas, für die sich die bei- den Staatsmänner zu einem besonders frühen Zeitpunkt und unter besonders ungünstigen Verhältnissen eingesetzt haben, soll im Mit- telpunkt der Mainzer Stresemann-Gedächt- nisstätte stehen. Die Entscheidung über die Ausgestaltung der beiden Räume, die für die Gedächtnisstätte im alten Mainzer Zeughaus und künftigen„Europahaus“ eingerichtet werden, ist jetzt gefallen. Familie durch Pilze vergiftet Pforzheim. Die neunköpfige Familie eines Hilfsarbeiters aus Wilferdingen(Er. Pforzheim) ist am Wochenende nach dem Genuß von Pilzen erkrankt und mußte in das Städtische Krankenhaus Pforzheim ein- geliefert werden. Eine vierjährige Tochter der Familie starb dort an den Folgen der Vergiftung, während für die übrigen Er- krankten nach Auskunft der Aerzte keine Lebensgefahr mehr besteht. Der Vater, der als guter Pilzkenner gilt, hatte die Pilze in der Umgebung von Wilferdingen selbst ge- sammelt. Straßenbauer Dr. Sommer 80 Jahre Badenweiler. Der Chemiker Dr.-Ing. Al- bert Sommer vollendete am Samstag wäh- rend eines Kuraufenthaltes in Badenweiler das 80. Lebensjahr. Der moderne Straßen- bau verdankt dem Jubilar wertvolle grund- legende Erkenntnisse, Verbesserungen und Neuerungen. 1912 führte Dr. Sommer zu- sammen mit Prof. Edmund Gräfe im Stra- genbau künstliche Mischungen von Gestein- Bitumen ein und wurde damit bahnbrechend für den Bau von Asphaltstraßen in Europa. Zu seinen Forschungsergebnissen zählt auch das„Impact-Verfahren“, das sich seit 1952 auch in Deutschland durchsetzte und we- sentliche Verbesserungen im Straßenbau brachte. Dr. Sommer, der 1879 in Wein- heim a. d. B. geboren wurde, hat Deutsch- jand 1933 verlassen und lebt jetzt als ame- rikanischer Staatsbürger ständig in der Schweiz.. Brandstifter aus Eitelkeit Hannover. Ein 19 Jahre alter Feuerwehr- mann aus Lichtenhorst(Kreis Neustadt a. Rbge.) wurde zum zehnfachen Brandstifter, weil er so gerne seine schmucke Feuerwehr- uniform anzog. In Lichtenhorst ging bereits lange das Gerücht um, daß es bei den zahl- reichen Moor- und Heidebränden, die die Freiwillige Feuerwehr des Ortes seit einiger Zeit in Atem hielten,„nicht mit rechten Din- gen“ zugehe. Am Wochenende war die Feuer- wehr wieder zu einem Heidebrand ausge- rückt. Als sie ihn fast gelöscht hatte, brach in unmittelbarer Nähe ein neuer Brand aus. Die Feuerwehrmänner hatten jedoch bemerkt, daß sich einer von ihnen für kurze Zeit ent- fernte. Als er zurückkam, sagte ihm der Ge- meindebrandmeister auf den Kopf zu, daß er der Brandstifter sei. Der 19 jährige gab das sofort zu. 5 Pfälzischer Katholikentag Johanniskreuz fälzer Wald). Mit einer Waldmesse, die der Speyerer Bischof Dr. Isidor Markus Emanuel zelebrierte, wurde der 25. pfälzische Katholikentag bei Johan- niskreuz im Herzen des Pfälzer Waldes er- öfknet. Schätzungsweise 30 000 Gläubige hör- ten die Predigt ihres Bischofs, die das Leit- wort des Katholikentages„Ein Christus— eine Kirche“ behandelte. Vor über 40 000 Gläubigen aus den Städten und Dörfern zwischen Rhein und Saar sprach der Berli- ner Bürgermeister Franz Amrehn(CDU). Wie Bischof Emanuel stellte er das Anliegen einer Wiedervereinigung der Christenheit in einer einzigen Kirche heraus. Nur eine große geschlossene Glaubensgemeinschaft aller Christen könne ein ausreichendes Boll- Werk gegen die Gefahren bilden, die heute der Würde des Menschen drohen. Wildschwein verursachte Unfall Harburg. Ein Wildschwein verursachte in der Nacht zum Montag auf der Autobahn Hamburg-Bremen in der Nähe des Ortes Dibbersen(Kreis Harburg) einen schweren Verkehrsunfall. Der„Schwarzkittel“ lief in einen Personenwagen. Das Fahrzeug kam ins Schleudern, rutschte über den Grün- streifen auf die Gegenfahrbahn und über- schlug sich dort. Aus dem total zertrümmer- ten Wagen wurde der 39 Jahre alte Maschi- nenbauingenieur Otto G. aus Bremen, seine 35 jährige Ehefrau Edith und seine fünfjäh- rige Tochter Renate mit Schädelbrüchen ge- borgen. Alle drei schweben in Lebensgefahr. Sportflugzeug abgestürzt Hanau. Ein einmotoriges Sportflugzeug stürzte beim Großkrotzenburger See nahe Kahl unmittelbar neben ein Wohngebäude und rig dabei einen Balkon des Hauses mit. Pilot der Maschine, der 35jährige Hanauer Gerichtsvollzieher Richard fer, wurde nach Mitteilung der Landpolizei in Hanau aus den Trümmern tot geborgen. Etwa 40 Meter von der Absturzstelle entfernt, vor dem Wohnhaus, befindet sich eine Großgaststätte und daneben eine Liegewiese, die beide mit Badegästen voll besetzt waren. Die Sorgenkinder der Grenzbehörden „Ausreißerflut“ am Oberrhein: Rund 15 Jugendliche werden täglich auf dem Weg nach Frankreich festgehalten Freiburg. An den Grenzübergangsstellen nach Frankreich am Oberrhein, besonders in Kehl, aber auch in Breisach und Neuenburg, hat die Zahl der vom Paßkontrolldienst und der Grenzpolizei aufgegriffenen jugendlichen Ausreißer seit Mitte Juni in einem Umfang zugenommen, daß diese Jugendlichen zu einem besonderen Sorgenkind der Grenzbe- hörden geworden sind. In der letzten Zeit sind allein an den beiden Grenzstellen Rheinbrücke und Bahnhof in Kehl täglich bis zu 15 Jugendliche auf dem Wege nach oder auf der Rückkehr von Frankreich vor- läufig festgenommen worden. Bisweilen müssen die Aufgegriffenen in den wenigen Arrestzellen der Landespolizei in Kehl auf dem Fußboden schlafen. Nur selten können sie wegen der notwendigen Ueberprüfung noch am gleichen Tage in ihre Heimatorte oder zu den zuständigen Justizbehörden, die nach ihnen fahnden, weiterbefördert werden. Oft treibt Abenteuerlust die Jugendlichen über die Grenze nach Frankreich. Vielfach sind aber auch die Flucht vor strafrecht- licher Verfolgung, Zerwürfnisse in den Elternhäusern oder Angst vor häuslicher Bestrafung, verkrachte Lehrverhältnisse oder Mädchengeschichten die Gründe für die Ver- suche, in Frankreich eine Zeitlang unterzu- tauchen. Bei manchen Jugendlichen lockt trotz aller Mahnungen und Warnungen auch die französische Fremdenlegion. Nach den möglichen Feststellungen, halten die fran- 26sischen Aufnahmestellen allerdings streng an der auf frühere deutsche Vorstellungen hin gegebenen Zusage fest, daß sie Jugend- liche unter 18 Jahren nicht aufnehmen und an die Grenze zurückschicken. Als ein brauchbares Hilfsmittel, den Strom von zweifelhaften jugendlichen Frankreich-Fahrern etwas zu bremsen, hat sich die Anordnung der französischen Be- hörden erwiesen, daß alle allein nach Frank- reich reisenden Personen unter 21 Jahren bei der französischen Grenzkontrolle eine ortspolizeiliche Bescheinigung vorlegen müs- sen. Aus ihr muß hervorgehen, daß die Reise mit Zustimmung der Eltern oder son- stigen Erziehungsberechtigten erfolgt. Wer eine derartige Bescheinigung nicht vorweist, wird zurückgeschickt. Mit dieser, seit Be- ginn dieses Jahres wirksamen Maßnahme wollen die französischen Behörden vermei- den, daß ihr Land von mittellosen oder strafbar gewordenen ausländischen Jugend- lichen überschwemmt wird. Trotzdem ge- lingt es immer wieder vielen jugendlichen Deutschen, sich auch ohne diese Bescheini- gung illegal nach Frankreich einzuschlei- chen. Nach den Erfahrungen an den Grenz- übergängen am Oberrhein sind es ganz er- hebliche Beträge, welche die deutschen Kon- sulate in Marseille, Lyon, Paris und Nancy, aber auch die in Barcelona und Madrid für Heimschaffungsdarlehen aufwenden müs- sen, um mittellose Jugendliche wieder an die deutsche Grenze zu befördern. Bei den deutschen Grenzstellen würde man es des- halb begrüßen, wenn auf gesetzlichem Wege, in ähnlicher Weise wie in Frankreich, bei der Ausreise von Jugendlichen das Mit- führen einer schriftlichen Zustimmung der Erziehungsberechtigten zur Pflicht gemacht würde. Ausbau des saarländischen Straßennetzes Minister Seebohm: Autobahn bis Saarbrücken noch in diesem Jahr Sarbrücken. Die aus der übrigen Bun- desrepublik ins Saarland kommenden Kraft- fahrer werden noch in diesem Jahr bis vor die Tore Saarbrückens auf der Autobahn fahren können. Zu diesem Schluß kam Bun- desverkehrsminister Dr. Hans Christoph Seebohm am Montag bei einer Besichtigung von Straßenbauarbeiten in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Das 24 Kilometer lange Autobahnteilstück zwischen dem bisherigen Autobahnende westlich von Kaiserslautern bis zur rheinland-pfälzisch- saarländischen Grenze wird ebenso wie das gleichlange Teilstück von der Grenze bis nach Seng- scheid neun Kilometer vor Saarbrücken noch in diesem Jahr eröffnet werden. Dabei wird allerdings die pfälzische Strecke zunächst nur einbahnig fertiggestellt. Mit dem zwei- bahnigen Ausbau wird erst bis 1961 gerech- net. In den folgenden Bauabschnitten im Saarland sollen bis 1961 der Abschnitt zwi- Von der Retorte zur Groß produktion Fünfzig Jahre synthetisches Ammoniak in der BASF Ludwigshafen. Als vor genau 50 Jahren, im Juli 1909, der Chemiker der BASF Lud- Wigshafen, Dr. Carl Bosch, mit seinen Mit- arbeitern Dr. Alwin Mittasch und Julius Kranz nach Karlsruhe reiste, um sich im Laboratorium Dr. Fritz Habers eine Appara- tur vorführen zu lassen, hatte die Geburts- stunde des synthetischen Ammoniaks ge- schlagen. Einige Zahlen mögen die Bedeu- tung dieses Tages beleuchten: Heute werden in der Welt etwa zehn Millionen Tonnen Reinstickstoff jährlich hergestellt. Davon fast neun Millionen Tonnen nach dem Haber- Bosch-Verfahren oder seinen Varianten. Die Badische Anilin-& Soda-Fabrik produziert heute täglich mehr als 1000 Tonnen Rein- stickstoff. Das entspricht etwa 100 000 Zent- ner Stickstoffdünger je Tag. Diese Zahlen gab Direktor Dr. B. Timm Auf einer Pressekonferenz bekannt, die die BASF anläßlich des Jubiläums abhielt. Er bezeichnete den damaligen„Bruch in der Methodik der Chemie“ durch die Beherr- schung hoher Drucke und Temperaturen als einen Markstein in der technisch- wirtschaft- lichen Geschichte. Die Synthese des Ammo- niaks sei der Schlüssel zu einer ganz neuen Industrie geworden. Dr. A. Heinzel würdigte die großen Verdienste Carl Bosch's, dem es innerhalb von vier Jahren gelang, die tech- nischen Bedingungen für die Gewinnung des synthetischen Ammoniaks in Groß- produktion zu schaffen. Was bedeutet nun das synthetische Ammoniak für die Ernährung der Mensch- heit? Diese Frage beantwortete Dr. V. Hup- pert von der land wirtschaftlichen Abteilung der BASF mit einigen prägnanten Zahlen: 10 000 Düngungsversuche, die im Laufe der letzten 40 Jahre in Deutschland durchgeführt wurden, ergaben, daß im Durchschnitt ein Kilogramm Reinstickstoff einen Mehrertrag von etwa 18 Kilogramm Getreidekörnern bringt. Angenommen, aller Stickstoff in Unsere Korrespondenten melden außerdem: 14 Monate Gefängnis für Stadtrat Passau. Die Zweite Strafkammer des Passauer Landgerichtes hat den 46jährigen Stadtrat Josef Hecht wegen Untreue, Mein- eids, mißbräuchlicher Rechtsberatung, Un- terschlagung, passiver Bestechung, Betrugs und Vergehen gegen das Sammlungsgesetz zu 14 Monaten Gefängnis und 1100 DM Geldstrafe verurteilt. Hecht hatte in seiner Eigenschaft als BHE- Vertreter im Woh- nungsausschuß des Passauer Stadtrates in drei Fällen für die Vermittlung von Woh- nungen Bestechungsgelder von 100 bis 200 DM angenommen. Vergiftete Kirschen Hamburg. Die Hamburger Polizei warnte am Wochenende die Bevölkerung über Rund- funk und Lautsprecherwagen vor dem Ge- Deutschland sei nur zu Getreidedüngung verabreicht worden, und der Mehrertrag be- trage durchschnittlich nur 15 Kilogramm Ge- treide, dann ergibt sich für das Jahr 1958 bei einem Verbrauch von 560 000 Tonnen Rein- stickstoff ein Mehrertrag von über acht Mil- lionen Tonnen Getreide. Das ist die Brot- ration für 80 Millionen Menschen für ein ganzes Jahr. Diese Brotration entspricht nach ihrem Kalorienwert etwa einem Vier- tel unserer Gesamtnahrung. Die Voraussetzung für eine solche gigan- tische Steigerung unserer Ernährungsgrund- lage schuf allein das Haber-Bosch- Verfahren und seine wagemutige Ausschöpfung durch die BASF. Grund genug für diese Weltfirma, sich eines solchen Jubiläums stolz zu Er- innern. kim. schen Sengscheid und Saarbrücken und bis 1963 die Strecke zwischen Saarbrücken und der französischen Grenze gebaut werden. Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm zeigte sich im Saarland sehr befriedigt von den bisherigen Bauarbeiten und sicherte den saarländischen Straßenbaubehörden die Un- terstützung der Bundesbehörde für alle Projekte zu. Die Finanzierung aller- bis 1962 geplanten Arbeiten ist gesichert. Als vordringlich bezeichnete der Minister den Bau von Entlastungsstraßen im Saar- land, die nicht durch dichtbesiedeltes Gebiet führen und den fließenden Verkehr zügig weiterleiten. Der Ausbau der Bundesstra- Ben 41(Birkenfeld— St. Wendel— Neun- kirchen— Saarbrücken) und 51(Trier— Merzig— Völklingen) in Richtung Frank- reich werde dazu beitragen, den Verkehr ins Nachbarland zu intensivieren. Da diese bei- den Straßen 60 bis 70 Prozent des saarländi- schen Durchgangsverkehrs zu bewältigen hätten, sei ihr Ausbau besonders wichtig. Der Stadt Saarbrücken empfahl Seebohm den Bau einer Hochstraße, die durch das Stadtgbiet führt und den Anschluß an die westliche Saaruferstraße herstellt. Diese Hochstraße würde etwa 600 Meter lang sein. Eine ähnliche Hochstraße ist erst vor weni- gen Tagen in Ludwigshafen erönffet worden. Wie bei den Besprechungen des Ministers bekannt wurde, hat der Autobahnbau zwi- schen der Pfalz und dem Saarland zahlreiche Brückenbauten erforderlich gemacht. So mußten allein auf dem 24 Kilometer langen Autobahnabschnitt im Saarland 40 Brücken gebaut werden. Für den zweiten Bau- abschnitt von Sengscheid bis Saarbrücken sind nochmals 12 Brücken erforderlich, von denen die größte auf einer Länge von 400 Metern die Bischmisheimer Schlucht über- spannen wird. Anschließend muß dann noch eine 300 Meter lange Hängebrücke gebaut werden. Auseinandersetzung um Gedenktafel Münchner Studenten protestierten gegen Einweihung am 20. Juli München. Eine Gedenktafel für die Toten des Krieges 1870/1 und der beiden Welt- kriege in der Universität München hat einen Protest des Liberalen Studentenbundes bei Rektor Professor Joseph Pascher ausgelöst. Der Bund drückte in einem offenen Brief seine„Bestürzung“ darüber aus, daß die Ta- fel im Lichthof der Universität am 20. Juli eingeweiht werden sollte. Der Termin zu- sammen mit dem lateinischen Text er- scheine, schreiben die Studenten, als ein„be- dauerlicher Rückfall in Denkformen, die wir überwunden glaubten“, In dem Text der Gedenktafel heißt es sinngemäß„Ein Denk- mal dem frommen Andenken, geweiht den Toten dreier Kriege, die vom Schicksal er- drückt, nicht vergebens gestorben sind“. Dem Protest haben sich der Ring freier und poli- tischer Studenten und der Internationale nuß von gestohlenen Kirschen, die mit einem Siftigen Pflanzenschutzmittel in Berührung gekommen waren. Wie die Polizei am Mon- tag mitteilte, waren die Kirschen in der Nacht zum Sonntag von unbekannten Tätern aus einem Garten gestohlen worden. Die Kirschendiebe benutzten für den Abtransport der Früchte einen Marmeladeneimer, in dem der Besitzer des Gartens eine zehnprozentige Lösung des Pflanzenschutzmittels angesetzt hatte. Bei dem Genuß der Kirschen aus dem Gifteimer besteht Lebensgefahr. Steuerfahndung bei Müller- Wipperfürth Düsseldorf. Die Finanz- und Gerichtsbe- hörden haben ein Untersuchungsverfahren gegen den Chef des weitverzweigten Beklei- dungsunternehmens Müller- Wipperfürth eingeleitet. Der Chef Alfons Müller soll sich umfangreicher Steuerhinterziehungen, des studentische Arbeitskreis der Kriegsdienst- gegner angeschlossen. Professor Pascher erklärte dazu am Mon- tag auf Anfrage, die Gedenktafel habe kei- neswegs den Sinn, etwa den Krieg zu ver- herrlichen, sondern dafür zu sorgen, daß die Toten nicht vergessen würden.„Um jede Verbindung mit der einstigen Anschauung zu vermeiden, haben wir die Tafel auch bewußt von dem früheren Kriegerdenkmal im Lichthof, einer Kopie eines antiken Speerwerfers, abgerückt.“ Er habe die für den 20. Juli geplante Einweihungsfeier ab- gesagt, um den Einwand der Studenten loyal dem Senat vorlegen zu können. Allerdings werde er nun seine Auffassung bei der Ge- denkfeier zum 20. Juli am Montagabend Klarlegen. Devisenschmuggels und anderer Wirt- schaftsvergehen schuldig gemacht haben. Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Die Einleitung des Fahndungsverfahrens wurde aber von der Steuerfahndung der Ober- finanzdirektion Köln bestätigt. Zu wenig Platz für Interzonenreisende Helmstadt. Ungewöhnlich stark war am Wochenende an beiden Helmstedter Zonen grenzübergängen der Ferienreiseverkehr über die Zonengrenze. Alle Interzonenzüge waren erheblich überfüllt und konnten längst nicht alle Reisende aufnehmen. Selbst als der Verkehr etwas nachgelassen hatte, betrug die Besetzung der Interzonenzüge noch immer 150 Prozent. Angesichts des schlagartig einsetzenden Reiseverkehrs mußte der erste Inter zonenzug um acht Wagen ver- längert werden. Wütende Menschenmenge Wollte Verkehrssünder lynchen Erlangen. Ein betrunkener Autofahrer aus Erlangen wurde von einer wütenden Menge blutig geschlagen und beinahe ge- lyncht, als er mit seinem Kraftwagen in einen Menschenauflauf hineinfuhr und da- bei zwei Personen lebensgefährlich ver- letzte. Zu dem Menschenauflauf war es ge- kommen, nachdem ein Motorradfahrer auf der Bundesstraße 4 einen 68 Jahre alten Rentner überfahren und etwa 30 Meter mit- geschleift hatte. Der Rentner war auf der Stelle tot, der Motorradfahrer erlitt schwere Verletzungen. An der Unfallstelle sammelte sich schnell eine größere Menschenmenge von Helfern und Neugierigen. Sanitäts- Wagen fuhren vor und die Polizei sicherte den Unfallort. Plötzlich raste ein Personen- kraftwagen mit einem betrunkenen 45 Jahre alten Schlosser am Steuer in die Menge. Während sich zahlreiche Menschen durch wilde Sprünge zur Seite in Sicherheit brin- gen konnten, erfaßte der Wagen zwei Pas- santen, die schwer verletzt wurden. Ange- sichts der neuen Verletzten war die Menge nicht mehr zu halten. Der Amokfahrer wurde aus seinem Wagen gezerrt und solange ge- prügelt, bis er blutend neben seinen Opfern EN. N in Spründosen als Fliegenteller 6 als Räucherspan tötet fliegen, Röcken, Wespen auf der Straße lag. Der Fahrer wurde von der Polizei festgenommen und in ärztliche Behandlung gebracht. Schwebebahn für Heidelberg? Heidelberg. Vor wenigen Monaten erst kam aus Heidelberg die Nachricht, daß man dort eine Rolltreppe plane, die den Korn- markt am Rathaus mit dem Schloß verbin- den soll. Nun hat der Oberbürgermeister der Stadt, Robert Weber, kürzlich erklärt, daß noch ein zweites wesentliches Verkehrsob- jekt„Gegenstand eingehender Beratungen“ im Rathaus sei: der Bau einer Schwebebahn zum Heiligen Berg. Während die Rolltreppe das Heidelberger Stadtbild nicht bèeeinträch- tigen könnte, da sie in den Tunnel der alten, über das Schloß zur Molkenkur führenden Bergbahn hineingebaut werden soll, hat das zweite Projekt die Landschafts- und Denk- malspfleger und, wie dieser Kreis meint, auch alle Heidelberger auf den Plan gerufen, denen die„Erhaltung der landschaftlichen Schönheit der Neckarstadt am Herzen liegt“. Oberbürgermeister Weber zählt nicht zu denen, die diese Einwände bagatellisieren. Er ist im Gegenteil der Ansicht, daß sie sorgfältig geprüft werden müssen, ehe man sich zur Ausführung des Projekts entschließt. Allerdings meint er, man könne den Ein- sprüchen der Landschaftspfleger vielleicht dadurch begegnen, daß man die für eine Schwebebahn erforderlichen Schneisen durch die dichten Waldbestände des Heiligen Ber- ges mit Baumkulissen tarnt. Gegenwärtig ist noch völlig offen, ob sich im Gemeinderat eine Mehrheit für die Verwirklichung des Projekts finden läßt. Dorfhelferinnen haben sich bewährt Stuttgart. Die Einrichtung der Dorf- und Familienhelferin in Baden- Württemberg, Bayern und Hessen hat sich, wie die Agrar- soziale Gesellschaft in Göttingen in einem Bericht feststellt, gut bewährt. Die meisten Helferinnen gibt es in Baden- Württemberg, wo jetzt 78 stationär und 20 im„fliegenden Einsatz“ tätig sind. Bayern hat 44 Dorfhelfe- rinnen im Einsatz und 27 in der Ausbildung, während in Hessen bisher 44 Familienhelfe- rinnen ausgebildet wurden. Die Dorfhelfe- rinnen haben die Aufgabe, besonders über- 3 Bäuerinnen in den Dörfern beizu- stehen. Des Landesverrats angeklagt Karlsruhe. Mit der Erklärung, er sei So- zialist und nur aus persönlichen, nicht aus politischen Gründen in die Bundesrepublik gekommen, hat am Montag vor dem Bun- desgerichtshof der 31 Jahre alte ehemalige Volkspolizeioberrat Günther Welsch ein um- fassendes Geständnis abgelegt. Die Anklage beschuldigt den kaufmännischen Angestell- ten aus Detmold, er habe sich nach seinem Uebertritt im Herbst 1956 zur landesver- räterischen Mitarbeit für das Zonenministe- rlum für Staatssicherheit verpflichtet und bis zu seiner Festnahme am 2. Mai 1958 ver- gebllch versucht, Staatsgeheimnisse der Bun- desregierung an die Zone zu verraten. Mit Welsch ist der 42 Jahre alte Justizober- Wachtmeister Otto Büscher aus Köln ange- klagt. Er hat am Montag gestanden, daß er einer der Agenten gewesen sei, die Welsch in der Bundesrepublik zu führen hatte. Das Urteil des Dritten Strafsenats wird für Dienstag erwartet. H. Schm. 2 * Mischen Sie mal: 1 Teil Chantré, 3 Teile Mineralwasser, mit einer Orangenscheibe servieren. . Seite 8 Dienstag, 21. Juli 1939/ Nr. 166 MORGEN Gespräch im Elysee Was Adenauer zuviel hat, hat de Gaulle zu Wenig. Er gibt keine Interviews. Dieser in sich gekehrte, die Einsamkeit liebende Nord- franzose ist in seinen Worten sparsam, präzis, von einer souveränen Zurückhaltung, und nichts liegt ihm weniger als das politische Plaudern. Der erste Band seiner Memoiren, der deutsch bei S. Fischer erschienen ist, ist ein Meisterwerk sprachlicher Zucht, voller Helligkeit der Gedanken, würdig, mit dem „Bellum Gallicum“ verglichen zu werden. Der zweite Band, der im Herbst erscheint, Wird diesen Eindruck noch verstärken. Diese Gedanken bewegten mich, als ich das Palais d'Elysèe betrat. Es ist nicht leicht, durch die schmale Pforte zu gelangen, heute schwerer denn je. Der Sitz des Präsidenten der Französischen Republik ist scharf, aber diskret bewacht. Am Portal stehen zwei Be- rittene, ihre Helme glänzen im Mittagslicht, dunkel liegen die Roßschweife über dem glei- Benden Metall, kein Muskel der Pferde be- wegt sich, die Reiter blicken über die bunte Menge, die sich draußen in den kleinen Cafés bewegt, als betrachteten sie Konfettis. In dem grauen, staubigen Vorhof ist ein Zug der Von Ernst Glaeser Garde Republicaine angetreten. Es ist die Palastwache, wenn man so sagen darf. Die Männer sind alle gleich groß, ihre Uniform aus Blau und Rot wirkt sehr eindrucksvoll und intensiv unter dem blauen Himmel, der wie aus Seide gespannt ist. Sie stehen da, un- beweglich und fast verwundert, so, als hätte sie eben der douanier Rousseau gemalt, der Sonntagsmaler von höchsten Graden, und als ich sie, während ich an der Wache wartete, betrachtete, überkam mich eine leise Sehn- sucht meiner Jugend: solche Soldaten hatte ich mir immer gewünscht. Meinen Besuch im Elysèe verdanke ich André Malraux, der gerade von seiner Akro- polis-Rede, die er auf der Rostra des Demo- sthenes gehalten hatte, zurückgekommen War, und Madame Duhamel, in deren liebens- würdiger Begleitung ich mich befand. Es war ein Tag, als hätte ihn Gott gemalt. Paris war von einer lichtdurchfluteten Klarheit, wie ich sie selten erlebt habe. Es war, als schmücke sich die Seine mit ihrem verborgenstem Glanz, und als ginge die Architektur der Brücken, die sich über sie spannen, über in Musik. Madame Duhamel erzählt Während der zehn Minuten, die wir in einem Kleinen entzückenden Salon warten mußten, erzählte mir Madame Duhamel die Geschichte des Elysée. 1718 hat es Mollet für den Comte d' Evreux gebaut, einen der ein- flußreichsten Männer am Hofe. 1748 fiel es an die Pompadour, die ihren Bruder, den Mar- quis de Marigny, in dem Prachtbau instal- lierte, wo die politischen Partys der vorrevo- lutionären Zeit zugleich mit den Schäfer- spielen veranstaltet wurden, zwei Spielarten der gesellschaftlichen Begegnungen, die beide dem gleichen Ziel dienten: dem politischen Einfluß und der Intrigue. Die Pompadour vermachte das Elyséèe dem König, der es prompt nach ihrem Tode an einen Bankier verkaufte. Kurz vor der Revolution, als die Bankiers aus der Währung flüchteten, er- Warb es die Herzogin von Bourbon, dann 1789 wurde es Nationaleigentum, eine Art staats- eigener Betrieb, die Stätte des berühmten „bal public“, eine Art Kirmes der Revolution, auf der der dritte und vierte Stand alles das an Vergnügen nachholte, womit sich die feu- dale Gesellschaft vorher delektiert hatte. Das Palais wird immer mehr zum Spiegel der französischn Geschichte im 19. Jahrhundert. Nach dem Napoleonischen Brumaire zieht Caroline Murat hier ein. 1808 wird ihr Mann König von Neapel, Napoleon überläßt das Elysèe seiner ersten Frau, der braunhäutigen Josephine, die den kleinen General in den Pariser Salons gemacht hat. Nach dem Ko- metenschweif seines Ruhms, im Jahre 1814, erwirbt es Napoleon aufs neue, so, als klam- mere er sich an die Wurzeln seiner Vergan- genheit. Dann, nach der ersten Niederlage, zieht der in weiße Atlasseide gekleidete Zar Alexander hier ein, dieser romantische und weltschmerzlerische Monarch, wie ihn Tolstoi geschildert hat, und der dann, krank von aller Macht, einer Legende zu Folge als Eremit in einer sibirischen Kate dem Tod entgegen be- tete. Nach Waterloo zieht Wellington ins Ely- sée mit seinen bärenbemützten Soldaten, deren rote Uniformen fast Fräcken glichen. Dann schlummrt das Palais, bis es 1849 in den Besitz von Louis Napoleon gerät, anläßlich seiner Erwählung zum Präsidenten. Von die- ser Zeit an ist es der permanente Sitz des Präsidenten der Französischen Republik. Nachdem Napoleon, der im Elysèe zusammen mit Morny den Staatsstreich von 1851 vor- bereitet hatte, gestürzt, wird es seit 1873 offi- ziell zur Residenz des Staatspräsidenten. Der erste, der in die weiten Gemächer einzog, war Mac Mahon. Madame Duhamel hatte die Geschichte des Elysée sehr ruhig und nicht ohne Ironie erzählt. Man spürte genau hindurch, wenn auch nur indirekt, was heute in Frankreich überall zu bemerken ist: was plant de/ Gaulle? Diese Frage steht, bei aller Popularität, deren sich der General erfreut, bang über dem Land. Die Franzosen sind ein kritisches Volk, das alles, was geschieht, unter der Kontrolle seines Intellekts haben möchte. Man spitzt wieder die Ohren in Frankreich. Der wohl- vorbereitete Sieg des Generals in seiner dosierten Methode war ein politisches Mei- sterstück. Aber immer, wenn ich während meines Aufenthaltes in Frankreich die Frage hörte: Was plant de Gaulle, stellte ich die Gegenfrage: Was planen die Gaullisten? Die Graue Eminenz Nun, an jenem Mittag im Elysèe stand ich sehr bald vor einem der prominentesten „Gaullisten“. Er ist in der Gffentlichkeit nicht so bekannt wie der große Schriftstel- ler André Malraux, der jetzt Minister für Kultur ist. Er heißt Olivier Guichard, ist der persönliche Referent des Präsidenten, Mit- glied des Kabinetts, in Paris nennen sie ihn die„Graue Eminenz“. Als wir in den hellen klassizistischen Raum traten, von einem Offizier der Natio- nalgarde begleitet, erhob sich hinter dem fein ziselierten Empiretisch eine hohe Ge- stalt, nicht herkulisch, aber sportlich durch- diszipliniert, ein normannischer Typ, brü- nett und mit jenem leichten verträumten Blau in den Augen, hinter dem sich oft die Energie verbirgt. Von einer„Grauen Emi- nenz war nichts zu verspüren, wenigstens nicht in Geste und Wort, der Ton des Ge- sprächs war frei und aufgeschlossen. Ich er- fahre sehr viel. Guichard ist ein langjähriger Freund von de Gaulle. Er hat ihn auf allen seinen Reisen begleitet, und er hat mit ihm viele Tage und Nächte in der freiwilligen Klausur von Colombey-lesbdeux-Eglises verbracht. Was ich erfahre, sind zunächst biographische, liebenswürdig hingezeichnete Züge, die aber das Bild dieses Mannes immer mehr hervortreten lassen. De Gaulle reist leidenschaftlich gern. Das Reisen entspannt ihn. Er ist am liebsten allein, besonders nach dem Tod seiner Tochter Anne, die mit 24 Jah- ren an der Kinderlähmung starb. De Gaulle geht abends niemals aus. Ob eine politische Krise schwelt oder nicht, er geht jeden Abend pünktlich um 8 Uhr zum Essen, so wie er es von seinem Vater, dem Professor für Mathematik und Philosophie aus Lille, gewohnt war. Die konservative Beharrlich- keit ist typisch für das Bild dieses Mannes, der in Frankreich eine revolutionäre Restau- ration durchführt. Langsam nähert sich unser Gespräch dem Brachfeld der Politik. Ich höre aus Guichards Mund, und er ist der Sprecher des Generals, erstaunlich Abgewogenes und Durchdachtes über Deutschland. Eine wohltemperierte Sympathie für Bonn ist deutlich zu spüren. Die Erklärung über die Oder-Neiße-Linie ist nicht aggressiv aufzufassen. Sie hängt mit den Imponderabilien der alten traditionellen Freundschaft zwischen Frankreich und Polen zusammen. Dann aber fällt das Wort, das ich für ein authentisches halte:„Da der Natio- nal-Staat immer mehr abstirbt, kann es keine nationalen Kriege mehr geben.“ Die Frage nach der Gloire Ich griff diesen Satz sofort auf und fragte nach dem neuen Mythos, der mit de Gaulles Regierungsantritt in Frankreich entstanden ist: nach der„Gloire“. Es wäre falsch, dieses Wort mit„Ruhm“ zu übersetzten, es bedeutet weit mehr, es ist nicht so oberflächlich und flüchtig wie der Ruhm. Es bedeutet: Glanz und Glück des Vaterlandes. Es sei nicht chauvinistisch, nicht imperialistisch, so wurde mir versichert, sondern eher moralisch. Olivier Guichard sprach lange von den häufigen Reisen des Präsidenten, auf denen er de Gaulle durch die Provinzen begleitet. Er sprach von dem Jubel, der dem General immer entgegenschlüge. Von einem poli- tischen Erwachen der Provinz aus dem dumpfen Schlaf eines egozentrischen Ma- terialismus, von Schichten des Volkes, die durch das Wort des Generals plötzlich ent- segelt wurden. Ich habe diese Reisen sehr genau ver- folgt. Es sind kleine Plebiszite, die das Team um de Gaulle veranstaltet. Man wendet sich direkt ans Volk und umgeht damit langsam und indirekt den Einfluß des Parlaments. Malraux auf der Akropolis, Soustelle, der radikalste aller„Gaullisten“ in der Sahara, de Gaulle in der Auvergne— es vergeht kaum eine Woche, daß nicht eine außer- parlamentarische Demonstration stattfindet. Diese Methode ist eine Mischung aus Thing, Schweizer Landsgemeinde und moderner Massenbefragung. Auf meine Frage, was nun das Spezifische der Fünften Republik sei, erhielt ich die deutliche Antwort von Olivier Guichard: Die Trennung von Exekutive und Legislative, das bedeutet die scharfe Abgrenzung der Kompetenzen von Regierung und Parlament. Ich habe nicht nur im Elysèe danach ge- fragt, was sind eigentlich die„Gaullisten?“. Ich habe auch Malraux die gleiche Frage einst gestellt, ich habe mich bei dem Infor- mationsminister Frey danach erkundigt, ich habe Mendes France in seiner Wohnung be- sucht und ihm die gleiche Frage gestellt, ich habe mich bei dem früheren Justizminister Mitterand gleichermaßen erkundigt wie bei dem noblen und unabhängigen Chefredak- teur von„Le Monde“— die Antworten waren so widersprechend, wie das ganze Thema ist. Guichard im Elysèe sagte, und das scheint mir die amtliche These zu sein: Der Präsident gehört keiner Partei an, auch nicht der„Republicaine Union National“, die von Soustelle dirigiert wird. Der General steht außerhalb jeglichen Einflusses, auch außerhalb der in Algerien stationierten Mili- tärs und der dort randalierenden Siedler, die zum großen Teil aus Korsika und aus dem Elsaß stammen. Augenscheinlich bemüht sich de Gaulle, in die Rolle eines„pater patriae“ hineinzuwachsen, der Frankreich nach all den Krisen wieder sein Gleichge- wicht schenkt. Dieses Gleichgewicht ist je- doch verbunden mit dem Anspruch, als Großmacht anerkannt zu werden. Man ver- weist nicht ohne Unrecht auf immer mehr fortschreitende Regeneration des französi- schen Volkes, in moralischer und biologischer Hinsicht. Das Team von neuen Politikern, die alle aus hohen intellektuellen Berufen kommen (Malreux, Guichard, Soustelle), hat das alte Staatsschiff der Vierten Republik mit Hilfe der Armee und der Unlust der Bevölkerung an den alten abgebrauchten Zuständen ge- entert und besetzt. Nun segelt es mit der Galionsfigur des Generals de Gaulle an der Spitze über das Meer der Geschichte. Die lassische parlamentarische Zeit Frankreichs nähert sich ihrem Ende. Man erstrebt andere Zindungen zwischen Volk und Regierung als den Wankelmut und die durch Gruppen be- einflußte Abstimmung der Parlamente. Zwei- kellos besteht aber dabei die Gefahr, daß die Spielregeln der klassischen Demokratie langsam verloren gehen und sich aus der Präsidialrepublik, wie sie gegenwärtig noch besteht, eine Abkehr von den alten histori- schen Traditionen vollzieht, mit deren ur- Sprünglicher Vehemenz Frankreich einst die ganze Welt erschütterte. Mit dem„videant consules“, so wie heute viele Franzosen nach all den Krisen nicht zu Unrecht argumen- tieren, ist es allein nicht getan. Bei allen Operationen, die nötig sind, muß ein Prinzip unverletzbar bleiben: das der persönlichen Freiheit. Als ich dies im Elysèe sagte, nickte Olivier Guichard, und ich habe bei meinen Gesprächen mit Gaullisten, ob sie sich nun rechts oder links nennen, niemanden gefun- den, der dieses Prinzip ernstlich verneint. Auch bei der Opposition bin ich nicht auf die ernstliche Sorge gestoßen, daß die per- sönliche Freiheit in ihren Grundrechten be- droht sei. Zwar nannte Mendes France, die- ser hochgescheite Mann, als ich ihn in seiner Wohnung am Luxembourg besuchte, den General de Gaulle einen Monarchen, nicht einen König(roi), was ein feiner Unterschied ist, denn Monarch heißt Alleinherrscher, ein König jedoch wäre an ganz andere Tradi- tionen gebunden. Zwar sprach der weltläu- fige und hochgebildete Mitterand von einer Militärdiktatur und von einem aus dem Polizeiofflziersstand hervorgegangenen Gene- ral Massus, der das ganze Algerienproblem durcheinander gebracht hätte, zwar erzählte man mir, daß die Aufständischen in Alge rien mit Waffen und Munition von Bürgern einer fremden Macht versorgt würden, die in Oelkriegen ihre Erfahrungen hätten, es handle sich dabei nicht um die Sowjet- union,— aber all dieses schwankende Hin und Her der Meinungen und der Vermutun- gen, der Spekulationen und der strukturellen Veränderungen, denen der französische Staat unterworfen ist, können nicht darüber hin- wegtäuschen, daß diese Reform an Haupt und Gliedern notwendig war. Es fragt sich nur, wie sie fürderhin vorgenommen wird. Aber Frankreich ist ja das Land des Maßes und der„clarté“, auch wenn oft dunkle und zerstörerische Wolken über seine Fluren ge- zogen sind. Ich verließ das Elysee mit dem Gefühl, daß Frankreich vor einer neuen großen An- strengung steht. Die Wunde, die ihm der algerische Speer geschlagen hat, muß geheilt werden. Dort fließt sein bestes Blut. Es war nicht zuletzt die Hoffnung der Franzosen, daß es dem General de Gaulle gelingen würde, diese Wunde zu schließen. Heute stehen die Dinge ein wenig anders. Aber die Figur des Generals, um die der Mythos der Liberation und die trotzige Einsamkeit von Colombey-les-deux-Eglises weht, ist auch heute noch für die meisten Franzosen von einem gebieterischen Ernst eines Mannes, dem sie das Amt eines Schiedsrichters der Nation anvertraut haben. Dieses bedenkend, durchschritt ich den Vorhof. An der Front des rechten Trakts Charles de Gaulle — standen immer noch die bunten, schönen Nationalgardisten, einer so groß wie der andere, lebendige, vor sich hinträumende Zinnsoldaten. Am linken Flügel jedoch ragte ein baumlanger Kerl über alle hinaus. Er hatte eine messingglänzende Trompete in die Hüfte gestemmt. Es wirkte wie ein Symbol. Sturmwolken über dem englischen Parlament Zum Abschluß der Legislaturperiode rüsten sich Regierungspartei und Opposition zur großen Kolonialdebatte 2 14184 enn Sie tien ent. London. Die schweren Gewitterwolken, die sich in den letzten Wochen über Eng- lands Parlament zusammengezogen haben, werden sich in den letzten Tagen vor seiner Auflösung mit aller Gewalt entladen und einer der langweiligsten und lustlosesten Legislaturperioden zu einer grandiosen Schlugapotheose verhelfen. Es wird sich allerdings mehr oder weniger um Theater- donner handeln, ohne Gewinn und Verlust für die Beteiligten, Regierung und Opposi- tion. Weder wird Ministerpräsident Mac- millan den Skalp seines seit langem im Schußfeuer der Kritik stehenden Kolonial- ministers, Lennox- Boyd, der Opposition dar- bringen, wie diese es lautstark fordert, noch wird das Thema der leidenschaftlichen Aus- ein andersetzung, nämlich Englands kolonia- ler Restbestand in Afrika, zu einem gän- gigen Wahlschlager werden. So stark auch die britische Anteilnahme an den jüngsten Vorgängen in verschiedenen Kolonien, Protektoraten und Schutzgebieten ist, so reicht das Interesse zweifellos doch nicht so weit und die zu Tage getretenen Probleme sind zu zwielichtig, um nicht zu sagen undurchsichtig, als daß das Stich- wort Afrika zu einer geeigneten Parole in dem für den Herbst bevorstehenden Wahl- kampf werden könnte. Die einzigen Gewin- ner vorm großen Sturm dürften die Abge- ordneten sein, die unmittelbar vor Tor- schlug ihre Existenzberechtigung und ihre persönliche Brillanz den Wählern vor Augen stellen dürfen. Die Szene für die große Schlacht wurde in den letzten Tagen sorgfältig vorbereitet. Der Kolonialminister beriet sich über das Wochenende in dem ihm hierfür zur Ver- fügung gestellten Regierungslandsitz Che- quers ausführlich mit dem eigens herbei- zitierten Gouverneur des Njassalandes, Sir Robert Armitage. Der Ministerpräsident versuchte am Wochenbeginn in einer langen Aussprache mit Oppositionsführer Hugh Gaitskell noch einmal vergeblich, eine ge- meinsame Haltung von Regierung und Opposition in der Frage der Zentralafrika- nischen Föderation herbeizuführen, und im Staatsverlag(Her Majesty's Stationary Office) ist man mit Hochdruck damit be- schäftigt, den Bericht einer Untersuchungs- kommission über die Hintergründe der Frühjahrsunruhen in Njassaland fertigzu- stellen. Zur ungeheuren Erleichterung für die Regierung wird er erst einen Tag nach der großen Afrikadebatte am Mittwoch ver- öffentlicht werden, steht also für diese De- batte nicht mehr zur Verfügung. Die Opposi- tion hofft allerdings, der Devlin-Report, wie er genannt wird, werde sich als eine Zeit- bombe erweisen, welche den Kolonialmini- ster bei der zweiten Afrikadebatte in der nächsten Woche von seinem Amtsitz ver- jagen werde. Den Auftakt zur„Britischen Kolonial- woche“ bildet die Debatte über die Zukunft der Zentralaf rikanischen Föderation arm Mitt- woch. Deren Minister präsident, Sir Roy Wlensky, ist es bei seinem kürzlichen Lon- doner Besuch nicht gelungen, die Opposition von ihrer Gegnerschaft gegen seine Person und gegen den ganzen Föderationsplan abzu- bringen. Ebensowenig scheint es ihm gelun- gen zu sein, die Regierung zu einer binden- den Zusage des vor Jahren gegebenen Ver- sprechens der völligen Souveränität von Süd- und Nordrhodesien im Rahmen des britischen 114 Commonwealth zu bewegen. Die Labour Opposition, die ursprünglich den Plan eines für 1960 vorgesehenen Zusammenschlusses der drei zentralafrikanischen Territorien gut- hieß, verlangt jetzt die völlige demokratische Gleichberechtigung der schwarzen Mehrheit in dem neuen Staat, ein Verlangen, dem sich die englische Regierung unter Hinweis auf die verschiedenen Entwicklungsstufen beider Rassen widersetzt, während es von der wei- gen Führungsschicht in Zentralafrika rund- weg abgelehnt wird. Die Führer der Schwar- zen, besonders in Njassaland, sind wie die Mehrheit aller Afrikaner gegen die Födera- tion, weil sie von ihr die Fortdauer ihrer 2 weiklassigen Existenz befürchten. Die Lon- doner Regierung will nun die Einsetzung einer unparteiischen Expertenkommission erreichen, welche an Ort und Stelle unter- suchen soll, bis zu welchem Grade die entge- gengesetzten Anschauungen unter einen Hut gebracht werden können, um im nächsten Jahr auf einer entsprechenden Konferenz die neue Verfassung für den zentralafrikanischen Bundesstaat zu beraten und ihn als gleich- berechtigtes Mitglied in die Commonwealth- Gemeinschaft aufzunehmen. Die Mittwochdebatte im Unterhaus wird und muß ins Leere gehen, denn ihr fehlt die Noch mehr Salz in die Daß der Devlin-Bericht die Verhängung des Ausnahmezustandes in Njassaland nach- träglich rechtfertigt, ist nur schwacher Bal- sam auf die empfindliche Wunde, die er der konservativen Regierung bei seiner Ver- öfkentlichung beibringen wird. In diese Wunde wird ein weiterer Untersuchungsbe- richt einer Afrika- Kommission, der Ende der Woche veröffentlicht werden wird, noch mehr Salz streuen und sie damit für die Re- gierung Macmillan noch schmerzhafter machen. Es handelt sich um das Ergebnis einer Disziplinaruntersuchung gegen die lei- tenden Offiziere des Hola-Gefängnisses in Kenia, in dem nicht weniger als elf inter- nierte Mau-Mau-Aufständische mit Wissen und Billigung der weißen Offiziere von schwarzen Bewachungsmannschaften buch- stäblich zu Tode geprügelt wurden oder durch sonstige Mißghandlung ums Leben kamen. Die Einzelheiten wurden von der ge- samten englischen Bevölkerung bei ihrem Bekanntwerden mit großer Empörung auf- genommen, vor allem, als sich herausstellte, daß die Regierung sie zuerst mit allen Mit- teln zu verheimlichen versucht hatte und die Vorkommnisse dann beschönigte und baga- tellisierte. Der Kolonialminister wird die unange- nehme Aufgabe haben, dem Unterhaus die Einzelheiten aus dem Bericht der Diszipli- narkommission bekanntzugeben. Er wird die bittere Pille zu versüßen versuchen mit einer Darstellung der künftigen britischen Kronkolonie und mit einer Zusicherung strengerer Ueberwachung der Kolonialver- waltung von Kenia und ihrer Polizei- methoden. Die Debatte im Parlament und die Dis- kussion in der Oeffentlichkeit in England sowie in den betroffenen afrikanischen Ter- ritorien wird heftig und leidenschaftlich sein, aber sie wird auch fruchtlos bleiben müssen, denn das eigentliche Problem und die allen drei Vorfällen zu Grunde liegenden Ursachen Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England wichtigste und unerläßglichste Unterlage Kür eine scharfe Auseinandersetzung mit dem ö Problem: der Devlin-Report. Dieser mehr als 200 Seiten starke Bericht, der unter Feder- führung des englischen Richters Devlin an Ort und Stelle die Unruhen in Njassaland im März dieses Jahres untersucht hat, wird erst am Donnerstag veröffentlicht. Was man bis- her über den Bericht hört, ist nicht gerade eine Entschuldigung für die Regierung, welche die Unruhen mit aller Schärfe unter- drücken ließ, wegen eines angeblichen Mord- komplottes über die ganze Kolonie den Aus- nahmezustand und das Standrecht verhängte und sämtliche schwarzen Führer, darunter den Präsidenten des afrikanischen National- kongresses, Dr. Hastings Banda, ins Konzen- trationslager bringen ließ. Der Bericht ver- neint die Existenz eines Planes zur„Nacht der langen Messer“, während der die Schwar- zen angeblich sämtliche Weißen in Njassa- land umbringen wollten, und gibt damit der Opposition die Munition in die Hand, den für die Gegenmaßnahmen der Regierung verant- wortlichen Kolonialminister abzuschießen. Die Folge des Berichtes wird zwar nicht der Rücktritt von Lennox-Boyd sein, sondern die Freilassung der seit vier Monaten in Lagern sitzenden afrikanischen Führer. Wunde der Regierung werden weder durch die Entschuldigung der Regierung noch durch die Angriffe der Oppo- sition gelöst. Die Forderung der Stunde lau- tet in aller Schärfe und aller Konsequenz: Den von England erfundenen und so laut- stark propagierten Gedanken der Partner- schaft einer vielrassigen Gemeinschaft end- lich zu verwirklichen. Bisher sind noch keine Anzeichen dafür zu erkennen, und deshalb wird sich auch die Situation in Englands kolonialen Restbeständen nicht bessern. Wenn man den Farbigen die Mitbestim- mung verweigert, läßt man sie weiterhin gegen unzweckmäßige Segregationsbestim- mungen anrennen. So jetzt in Salisbury, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Föde- ration, wo der erste schwarze Kabinetts- minister Jasper Sevanhu sein Haus im weißen Regierungsviertel, das man ihm mit Mühe zur Verfügung gestellt hatte, nicht be- ziehen kann, weil ein Gesetz es verbietet, daß Schwarze mit ihren Familien in weißen Stadtvierteln leben. Der Minister mußte ein kleines Häuschen im Negerviertel beziehen. Kurz notiert Dr. Gotthilf Schenkel(SPD) ehemaliger Kultminister des früheren Landes Württem⸗ berg-Baden, hat es abgelehnt, das ihm vom Bundespräsidenten verliehene Große Ver- dienstkreuz des Verdienstordens der Bundes- republik anzunehmen. Kultusminister Dr. Storz, der Schenkel die Auszeichnung zum 70. Geburtstag überbringen wollte, mußte sich darauf beschränken, dem Jubilar die Glückwünsche der Landesregierung zu über- mitteln. Dr. Schenkel begründete die Ordens- Zurückweisung mit grundsätzlichen Er- Wägungen. Er wies darauf hin, daß er vorhef nicht gefragt worden sei, ob er eine solche Auszeichnung annehmen würde. Haile Selassie, der Kaiser von Aethio- pien, traf zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Paris ein. An! Köln“, ſchütter auch, de ans pruci eine St Urlaub Darmste verstän. dlerende zchulme Turiner zagte er Rampf Laue keine N Fernble nabe eit der TH Wochen wurden. radschaf schlecht. zelbst d. Acht spieler Zeit, ul nachæud auch die runher S Stars in len und fehlen wie in Schatten nandlun der Anf diese F Möbelfa trips dle Köder a dagegen Handha! 5—5— Ve Die ten am Regatte und WI. die zum Mainzei die am findend. die Mei vor alle Rennge wohl er aussche. besseru. wesen. das Boc aussche Manns Kiel) Ra 1 MRG/ Optimis Mit Unte Tischter Sportha kenhein zu dem schen R stadter überrag und im Sieg sch durchwe Kämpfe Seiz handang und sch. Muhr in gelstert im Heri einskam spiel de delberg) zen best Bel durch d meisteri mit ein deutsche Heidelb lang da Funcke folg üb heim). 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Man hörte, er nabe einige Studienfreunde unbedingt im Team der TH Munchen haben wollen und ein Segel- Wochenende vorgezogen, als diese abgelehnt wurden. Damit erwies er sick und der Kame- radschaft in der deutschen Mannschaft einen schlechten Dienst. Hier sind die Grenzen zelbst der Freiheiten von Lauer! 1. Acht Wocken haben die Fußball- National- spieler Szy mania, Juskowiak und Harpers Zeit, uber ihren„Reinfall von Rheinfelden“ nachzud enen. Mit ihnen hereingefallen sind auch die Vereine von Schimmn und Jus, Karls- ruher SC und Fortuna Dusseldorf, denen ihre stars in einer Reihe von Freundschaftsspie- len und in dlen ersten vier Punktelcimpfen fehlen werden. Nicht belangen konnte man, wie in solchen Fällen Üblich, den„Mann im §ckattens, der während der Düsseldorfer Ver- handlung im Vorzimer saß.„Die Falschen au der Anlagebank“— wie oft mußte man schon diese Feststellung treffen. Ein Wuppertaler Möôbelfabrixant als Initiator des Grenæland- trips der Westfußballex kann weiterhin seine Köder auswerfen und im trüben fischen, Denn dagegen bieten die DFB- Bestimmungen eine Handhabe Einige Fackleute waren unzufrieden mit dem Verlauf des Solitude-Rennens. Zögernde, schleppende Abwicklung mit langen Pausen und fehlende Höhepunkte bildeten ihrer An- sicht nach leine Werbung für den wiederauf- lebenden Motorsport. Sicherlich ist ihre Kritik nicht destruktiv. Aber man sollte trotzdem nickt vergessen, daß heutzutage der Motor- sport nicht mehr eine Aneinanderreikung von sensationellen Rennen der Stars sein kann, sondern daß es vor allem darauf ankommt, den Nachwuchs an den großen Sport heran- zufükren. Dies ist aber nur möglich, wenn— Wie auf der Solitude— der Veranstalter auch einige„lautlose“, weniger attraktive Rennen in Kauf nimmt und den joungsters Gelegen- Reit gibt, sich mit Serientourenwagen auf spä- tere Aufgaben vorzubereiten. Dazu gehört mehr Mut und Weitblick, als zu einem ganz großen Renntag. Nur— die ge- schickte Mischung fehlte diesmal. * Zum zehnten Male hintereinander trug sich Werner Potzernheim in die Ehrenliste der be- sten deutschen Radsportsprinter ein: fünfmal bei den Amateuren, fünfmal bei den Profis. Auch als Amateur brauchte„Potz“ keinen deutschen Berufsfahrer zu fürchten. Und wenn man überlegt: ein Jahrzehnt Potzernheim, dann mußte man dem s jährigen Hannoveraner mit dem gelichteten Haar nur gratulieren. Aber in die Freude mischt sich doch etwas Trauer. Unwillkürlich dent man zuruch an die Zeiten der Albert Richter, Toni Merkens, Mathias Engel, Peter Steſfens und Paul Osz- mella. Diese fünf Kölner schrieben ein ge- wichtiges Kapitel deutscher Radsportgeschickte. Ein Kapitel mit goldenen Lettern. Damals gab es duf deutschen Pisten Sprinterłumpfe, die das Publikum von den Stühlen rissen. Heute dominiert ein einzelner. Große Konkurrenz aber hebt nicht nur die Klasse, sondern auch das Geschäft. Fust müßte man deshalb sagen: armer„Pot“ Alle USA-Männer siegten mit 127:108- UdsSR-Frauen mit 67:40 Punkten: eine weseniliche Kratteuerschiebung in Philadelphia Wieder vier Doppelsiege der Amerikaner/ Wassili Kusnezow verfehlte eigenen Weltrekord um nur sieben Punkte Der Kampf zwischen den beiden Leichtathletik- Giganten USA und der Sowietunion auf dem berühmten Benjamin-Franklin-Field in Philadelphia brachte keine wesent- lichen Kräfteverschiebungen. Die USA-Athleten wiederholten ihren Vorzahrserfolg von Moskau mit 127:108 Punkten. Dagegen fiel der UdssSR-Sieg bei den Frauen mit 67:40 Punkten etwas höher aus als vor einem Jahr(63:44). Für ihren entscheidenden Vorsprung sorgten die Amerikaner am Schlußtag in den Läufen. Ueber 200 m, 800 m, 1500 m und 400 m Hürden lagen sie immer zweimal in Front. Natürlich war auch die USA-Staffel über 4x400 m ungefährdet. Dazu kamen Siege im Diskuswerfen durch Olympiasieger Al Oerter mit 57,33 m und im Speerwerfen durch den Weltrekordler Al Cantello mit 79,97 m. Ueberragender Athlet bei den Russen war der Zehnkämpfer Wassili Kusnezow. Noch bis zur achten Uebung lag der Moskauer klar vor seinen Lei- stungen auf dem Wege zum Weltrekord(8357 Punkte am 16.17. Mai in Moskau), doch warf ihn ein unerwartet schwaches Speerwurf-Ergebnis klar zurück. Mit 8350 Punk- ten verfehlte Kusnezow seinen eigenen Weltrekord also um nur sieben Punkte! In dem Zusammentreffen der Weltelite blieben Sensationen natürlich nicht aus. Im Hochsprung mußte sich der amerikanische Olympiasieger Dumas mit 2,057 m mit dem vierten Platz begnügen. Die Reihenfolge wurde nach der Zahl der Fehlversuche ent- schieden. Der Sieger Schawlakadse(UdSSR) sprang ebenfalls 2,057 m! Ein routinierter Athlet wie Europameister Litujew(UdSSR) kam über 400 m Hürden trotz 51,7 nicht über den dritten Platz hinaus. Der sieg- gewohnte Weltrekordler und Olympiasieger Parry O'Brien(USA) scheiterte im Diskus- werfen nicht nur an seinem Landsmann und Olympiasieger Oerter(57,33), auch die bei- den Russen Ljachow(54,96) und Grigalka (54,81) lagen noch vor ihm. Die Favoriten hatten überhaupt einen sehr schweren Stand. Im Dreisprung unterlag der russische Weltrekordler Oleg Fedossejew mit für ihn bescheidenen 15,63 m seinem Landsmann Zygankow(16,51) und dem Amerikaner Ira Davis(15,90). Es ging buchstäblich Schlag auf Schlag. Nur in den Laufwettbewerben war das Kräfteverhältnis offensichtlich. Auf fünf Mannheimer Rudervereine erfolgreich: Horst Haebls erster Sieg in de, Senior-Klasse Verbesserung des Renngemeinschafts-Achters festzustellen/ Amicitia gewann Jungruderer-Achter in Mainz Die fünf Mannheimer Rudervereine hat- ten am Wochenende ihre Meldungen auf den Regatten von Mainz und Eberbach abgegeben und wieder kamen alle Vereine zu Siegen, die zum Teil recht hoch zu bewerten sind. Die Mainzer Regatta war die Genęralprobe für die am 1. und 2. August in Mannheim statt- findenden Rudermeisterschaften. Wie stark die Meisterschaftsanwärter sind, das bekam vor allem der Mannheim- Ludwigshafener Renngemeinschafts-Achter zu spüren. Ob- wohl er an beiden Tagen bereits im Vorlauf ausscheiden mußte, ist eine wesentliche Ver- besserung der Mannschaft festzustellen ge- wesen. Im Vorlauf des ersten Tages mußte das Boot bei 1000 m wegen Rollsitzschadens ausscheiden und am zweiten Tag kam die Mannschaft gegen den späteren Sieger aus Kiel/ Ratzeburg und Wiesbaden-Biebrich auf den dritten Platz und lag etwa zweidrittel Längen hinter dem Wiesbadener Boot.. Der Junior-Skuller Horst Hackl von der MRG„Baden“ hielt auch in Mainz, was die Optimisten sich ausrechneten: Einen Sieg im II. Senior-Einer! Hackl fuhr am Samstag ein überzeugendes Rennen und startete am Sonn- tag gegen die derzeit besten Skuller, Claus von Fersen und von Groddeck. Daß er gegen sie nicht ankommen würde, war klar, doch hielt sich Hackl ausgezeichnet, belegte den dritten Platz und lie den Godesberger Sche- ben noch hinter sich. Im II. Senior-Vierer m. Steuermann belegten der„Club“ den 4. und „Amicitia“ den 5. Platz, doch im II. Senior- Vierer o. St. wurde„Amicitia“ zweites Boot hinter Wiesbaden-Biebrich mit einem Ab- stand von 4½ Sekunden. Im Jungruderer- Achter Leistungsgruppe I kam„Amicitia“ aber doch zu einem recht eindrucksvollen Er- folg. Die Mannschaft gewann ihr Rennen ge- gen den Rüsselsheimer RK und den Mainzer RV ganz überlegen mit mehr als einer Länge Vorsprung. Auf der Eberbacher Jubiläums-Regatta kamen„Club“, Volkstümlicher Wassersport und RG Rheinau zu Erfolgen. Die fünf Siege des„Club“ wurden im Junior-Achter, in Renngemeinschaft mit dem LRV, im Junior- Tischtennis-Jubiläumsturnier der MTG: Langlistenspieler Seiz wurde Doppelsiege: Mit seinem harten Vorhand-Angriff Unter idealen Verhältnissen wickelte die Tischtennisabteilung der Md in der neuen Sporthalle der Hammond-Barracks in Sek- kenheim ihr Tischtennisjubiläumsturnier ab, zu dem allerdings von den erwarteten deut- schen Ranglistenspielern nur der Burgkund- stadter Seiz erschien, der dann auch zu der überragenden Spielerpersönlichkeit wurde und im Herreneinzel und Herrendoppel einen Sieg schaffte, Trotz der starken Hitze gab es durchweg spannende und hervorragende Kämpfe unter den 200 Teilnehmern. Seiz ließ mit seinem unerhört harten Vor- handangrift seinen Gegnern keine Chance und schlug den talentierten Aschaffenburger Muhr in drei Sätzen mit 21:8, 21:9, 23:21. Be- gelstert folgten die Zuschauer dem Endspiel, im Herrendoppel, wo Seiz mit seinem Ver- einskameraden Sötje ein herrliches Angriffs- spiel demonstrierte und Sauer(TSG 78 Hei- delberg)/ Kurz ESd Karlsruhe) mit 2:1 Sät- zen besiegte. Bel den Damen gab es eine Uberraschung durch die letztjährige süddeutsche Jugend- meisterin Scheith(TSG Pfeddersheim), die mit einem nicht erwarteten 3:0-Erfolg die deutsche Ranglistenspielerin Heidel(TSd 78 Heidelberg) ausschaltete. Eine Revanche ge- lang dann den Heidelberger Damen Heide/ Funcke im Damendoppel mit einem 2:0-Er- dei 8 Scheith/ Trapp(beide Pfedders- im). Dramatisch War der Verlauf im Mixed, in dem sich die Paarung Scheith feddersheim) mit Sauer(TSG 78 Heidelberg), über die bei- den Ranglistenspieler Heidel(TSG 78 Heidel- — ließ er den Gegnern keine Chance berg)/ Seiz(Burgkundstadt) durchsetzen konnte.. Badische Erfolge gab es in der Herren- klasse B: Im Einzel konnte sich der talen- tierte Karlsruher Kurz über den Königstei- ner Burghardt in drei Satzen behaupten. Auf dem dritten Platz landeten Metz(Sc Käfer- tal) und Brümmer FC Friedrichsfeld). Im Herrendoppel siegten Benz/ Metz(Sc Käfer- tal) über Löschmann/ Pratzer(TSG 78 Heidel- berg). In der C-Klasse sicherte sich Gaß Post Ludwigshafen) das Einzel und Karran/ Wal- ther(Sandhofen) das Doppel. Vierer m. St., im Jungruderer-Achter Lei- stungsgruppe I und in den beiden Jungrude- rer-Vierern m. St. errungen. In einem weite- ren Jungruderer- Vierer m. St. wurde der „Club“ zweites Boot. Die Jungruderer des VW gewannen den Vierer m. St. vor Ger- mersheim und Groß-Auheim, während der II. Jungmann- Vierer m. St. des VW hinter Offenbach als zweites Boot einkam. Die Reihe Eintracht gibt Sztani frei: Ablösesumme bleibt geheim Der 22jährige ungarische Stürmerstar Istvan Sztani wird von seinem bisheri- gen Verein, dem deutschen Fußball- meister Eintracht Frankfurt, für Stan- Actard Lüttich freigegeben. Das war das Ergebnis einer in Lüttich zwischen Vor- standsmitgliedern der beiden Vereine geführten Aussprache, in der man sich, wie es heißt, Fin guter Atmosphäre und völliger Uebereinstimmung über den Fall Sztani schlüssig wurde“. Nur über die Ablösesumme ward Stillschweigen bewahrt. Schon jetzt sind, allerdings ohne Terminfestsetzung, zwei Freund- schafsspiele Standard— Eintracht in Frankfurt und Lüttich vereinbart wor- den. Sztani wird den Frankfurter Ein- tracht-Dreß im Pokalspiel gegen die Offenbacher Kickers am kommenden Samstag(25. Juli) letztmals tragen und anschließend nach Lüttich übersiedeln. der Mannheimer Siege in Eberbach beschließt die RG Rheinau, die den Jungruderer-Gig- Achter Leistungsgruppe I vor der Heidelber- ger RG und Offenbach gewann und sich außerdem im Jungruderer-Gig-Vierer m. St. vor den„Club“ auf Platz 1 setzte. Für die RG Rheinau gab es dann noch einen dritten Platz im Jungruderer-Gig- Vierer m. St. tz. Ueberraschung beim Städtekampf im Eisstadion: Klare Sache tur ie RC- Noltunsiläufe- Die Vertretung des ERC Stuttgart unterlag mit 1177, 0: 1248,13 Punkten Mit einer Uberraschung endete im Eis- stadion der Städtevergleichskampf im Roll- kunstlauf zwischen ERC Mannheim und ERC Stuttgart: Die Mannheimer Vertretung siegte klar mit 1248, 13:1177,0 Punkten. In der Meisterklasse der Damen gab es nie Zweifel an dem klaren Mannheimer Er- folg, denn schon nach der Pflicht lagen die Mannheimer Mädel in Front. Die Badische Meisterin Marie Langenbein setzte sich mit 151,2 Punkten vor ihren Vereinskameradin- nen Daike Drzymalia(144,8), Katrin Busse (136,1), Priska May(135,3) klar durch, wäh- rend mit Heidi Tränkle die beste Stutt- garterin(134,4) auf den 5. Rang kam.— Im Herrenlauf der Meisterklasse lies Fritz Keszler seinem Konkurrenten Rolf Zimmer- mann keine Chance und siegte mit 149,6 Punkten vor dem Stuttgarter, der 146,4 Punkte erreichte. Auch in der Senjorenklasse waren die Mannheimer überlegen und sicherten sich bei den Damen wieder die ersten vier Plätze. Elke Frenz kam mit 89,3 Punkten zum Sieg vor Uschi Keszler(75,8), Marianne Stocker (75) und Heidrun Knezek(75,7), während Gaby Käser als beste Stuttgarterin 72,9 Punkte erreichte. Bei den Herren gab es durch Hans Dieter Dahmen einen weiteren Mannheimer Erfolg, denn Dahmen ließ mit 82,6 Punkten dem Stuttgarter Holger Fischer, der 77,3 Punkte erreichte, keine Chance. den kurzen Distanzen bis zu den 1500 m siegten die Amerikaner, über 5000 m und 3000 m Hindernis die Russen. Besonderen Eindruck hinterließ der zweimalige Erfolg des farbigen Sprinters Ray Norton, der über 100 m in 10,3 und über 200 m in 20,7 Sek. Schnellster war. Die größte Ueberraschung bei den Frauen lieferten die USA-Sprinterinnen. Nach der Papierform chancenlos— gewan- nen sie den 200-m-Lauf durch Williams (23,4) und Daniles(23,6) in großartigen Welt- klassezeiten. Für das„Mauerblümchen- dasein“ der Frauenleichtathletik in den USA schlugen sich die Amerikanerinnen ganz hervorragend. Ergebnisse: Männer: 200 m: 1. Norton(US) 20,7 2. Robinson(USA) 21,2, 3. Bartenjew(SU) 21,3, 4. Konowalow(SU) 21,4; 800 m: 1. Murphy (USA) 1:48,5, 2. Walters(US) 148,7, 3. Sa- Wenkow(SU) 1:49,8. 4. Kriwoschejew(SU) 1:49,9; 1500 m: 1. Burleson(US), 2. Grelle (USA) je 3:49,4, 3. Momotkow(SU) 3:30, 3, 4. Sokolow(SU) 3:52,3; 5000 m;: 1. Artinjuk(SU) 14:17,8, 2. Bolotnikow(SU) 14:18,0. 3. Dellin- ger(USA) 14:48,8; 400 m Hürden: 1. Culbreath (USA) 50,5, 2. Howard(US) 51.1, 3. Lituſew (SU) 51,7; 3000 m Hindernis: 1. Rshistschin (SU) 8:51,86, 2. Jewdokimow(SU) 8:52,7, 3. Co- jeman(USA) 916,7; Hochsprung: 1. Schawla- kadse(SU), 2. Williams(USA), 3. Kaschkarow (SU). 4. Dumas(US) alle 2,057 m; Dreisprung: 1. Zygankow(SU) 16,51 m, 2. I. Davis 15,90 m. 3. Fedossejew(SU) 15,63 m. 4. Stokes(USA) 15,43 m; Diskuswerfen: 1. Oerter(USA) 57,33 m, 2. Ljachow(SU) 54,96 m. 3. Grigalka(80D) 54,81 m, 4. O'Brien(US) 54,28 m; Speerwer- ken: 1. Cantello(US) 79,97 m. 2. Zybulenko (STU) 78,63 m, 3. Wlad. Kusnezow(SU) 78,00 m; Zehnkampf: 1. Wassili Kusnezow(8U) 8350 P. (10.8— 7,40— 15,48— 1,90— 49.6— 14,5— 49,83— 4,11— 63.78— 503,8). 2. Edström (USA) 7597 P., 3. Herman(USA) 7026 P., 4. Ter-Owanesian(SU) 6853 P., 4 mal 100 m: 1. USA 3:07,00, 2. UdSSR 320,8; Frauen: 200 m: 1. Williams(US) 23,4, 2. Daniels(USA) 23,6, 3. Popowa(SU) 23,9, 4. Poljakowa(SU) 24,0; 800 m: 1. Lissenko(SU) 2:11.3, 2. Janwarewa (SU) 2:13,3: 80 m Hürden: 1. Bystrowa(8) 11,0. 2. Grinwald(SU) 11.0: Weitsprung: 1. Krep- kina(SU) 6,17 m, 2. Matthews(USA) 6,15 m, 3. Schaprunowa(SU) 6,12 m, 4. White(USA) 5,98 m; Kugelstoßen: 1. Press(SU) 17,00 m. Ilvesheim verlor Vorsprung In der Handball- Kreisklasse A liegen nun SV Ilvesheim und die TSG Plankstadt Brust Feudenheimer an Brust an erster Stelle. Ilvesheim büßte seinen Vorsprung gegen die TSG Plankstadt, die in Ilvesheim mit 11:9 die Oberhand be- halten konnte, ein; beide Vereine verzeichnen nun fünf Minuspunkte. Die SpVgg Sand- hofen hatte Ladenburg zu Gast und setzte sich mit 17:9 überraschend klar durch. SG Mannheim gab sich gegen den TSV Viern- heim zwar redlich Mühe, konnte aber die 5:12 Niederlage nicht verhindern. Daß der TV Friedrichsfeld in Rheinau dem TV 527 unterliegen würde, war auch nicht zu er- warten. Auch die 12:15 Niederlage des ATB Heddesheim durch Badenia Feudenheim kommt etwas überraschend. 11:11 trennten sich die MTG und der Sc Käfertal, womit letzterer eine der gefähr- lichsten Klippen auf dem Weg zur Meister- schaft umschifft haben dürfte, Der TSV 1846 schlug zwar Germania Neulußheim 16:12, doch dürfte ihm dieser Erfolg nicht mehr allzu viel nützen. Gegen den TSV Lützel- sachsen lieferte Tus Weinheim zwar eine gute Leistung, aber die 8:9 Niederlage war nicht zu vermeiden. Der SC Pfingstberg läßt sich auf seinem Weg nach oben nicht bremsen, wie das glatte 15:8 in Reilingen unterstreicht. Mannheims Handballjugend feierte nach dem 9:8 Erfolg der Schüler und dem 13:13 der B-Jugend noch einen 16:8 Erfolg der A-Jugend, die ein großes Spiel lieferte. Da- mit gewann Mannheim im Handoell 5:1. Anton Mundschenk trat zurück Der langjährige verdienstvolle Vorsit- zende des Schwerathletik-Kreises Mannheim, Anton Mundschenk, der außerdem noch die Funktionen eines Geschäftsführers, Haupt- kassiers und Pressewartes im Kreis beklei- dete, stellte diese Aemter mit sofortiger Wirkung wegen Arbeitsüberlastung zur Ver- kügung. Zusammen mit Mundschenk trat auch der Kreissportwart für das Gewicht⸗ heben des Kreises Mannheim, Hans Kestler, zurück. Die wichtigeren Funktionen des Schwerathletiksportes werden Mundschenk und Kestler beibehalten,. Anton Mundschenk bleibt weiterhin zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer des nordbadischen Schwer- athletik- Verbandes, während Hans Kestler DAB-Bundessportwart für das Gewichtheben und Technischer Leiter im nordbadischen Schwerathletik- Verband bleiben wird. Wer im Kreis Mannheim das Erbe dieser beiden Kraftsport-Pioniere antreten wird, ist noch nicht bekannt.—. 811 Toto-Quoten Zwölfer-Wette: 1. R.. 131 039 DM; 2. R.: 6550 DM; 3. R.: 569 DM.— Zehner-Wette: 1. R.; 16 910 DPM; 2. R.: 1585 DM; 3. R.: 150 DM. —Neuner-Wette: 1. R.; 9100 DM;: 2. R.: 350 DM; 3. R.; 55 DM. Lottoquoten: Gewinnklasse 1(sechs Rich- tige): 455 000 DM; Gewinnklasse 2(fünf Rich- tige): 3400 DM; Gewinnklasse 3: 60 DM; Ge- winnklasse 4: 3,45 DM. 455 Ringerturnier: eintich Höte war de: überragende fhlann Er besiegte seine fünf Gegner entscheidend/ KSV 84 in Bruchsal Zweiter Die vier Ringer-Einzelturniere des ASV Feudenheim zu Ehren seiner drei verdienst- vollen Schwerathletik-Pioniere Wilh., Spatz, Heinrich Edinger und Richard Benzinger brachten durchweg guten Sport. Ueber- ragender Ringer war der Feudenheimer Heinrich Götz im Leichtgewicht. Er besiegte seine fünf Gegner entscheidend und holte sich den Turniererfolg vor Stoll(Sandhofen) und Höfer Feudenheim). Im Bantamgewicht gab der Friesenheimer Rempf eine eindrucks- volle Partie und sicherte sich den Turnier- sieg vor E. Müller(Viernheim) und Baier (Feudenheim). Ausgeglichen verlief das Mit- telgewichtsturnier, bei dem Dubbelmann (Oftersheim) glücklicher Turniersieger mit 7 Fehlpunkten wurde vor Faulhaber(Eppel- heim), Rüd und Vogler(beide Feudenheim) mit jeweils 8 Fehlpunkten, sowie Koch (Schriesheim) mit 9 Fehlpunkten. Das Ein- ladungsturnier im freien Stil der Welterge- wichtsklasse sah mit dem Schriesheimer Knoll einen Außenseiter vorne, während sich der favoristerte Freistil-Spezialist Madylessi (Feudenheim) mit dem zweiten Platz be- gnügen mußte. Im Rahmen des Festabends wurden die drei qubilare Wilhelm Spatz, Heinrich Edin- ger und Richard Benzinger durch den zwei- ten Verbandsvorsitzenden Anton Mund- schenk(Mannheim) mit der goldenen Ver- bands-Ehrennadel ausgezeichnet. Der KSV 1884 Mannheim beteiligte sich neben ASV Heidelberg, SpVgg. Germania Karlsruhe, KSV Rastatt und ASV Germania Bruchsal anläßlich des 60jährigen Jubiläums des ASV Germania Bruchsal an einem Fünf- Städte- Turnier im Mannschaftsringen, wobei jeder gegen jeden anzutreten hatte. Mit einem zweiten Platz schnitten die„84 r da- bei ganz ausgezeichnet ab. Sie schlugen Hei- delberg mit 19:3, Karlsruhe mit 119 und Rastatt mit 18:6 Punkten, verloren also nur gegen den Turniersieger Bruchsal knapp mit 8:10 Punkten. Den dritten Platz hinter Bruchsal und Mannheim belegten die Karls- ruher Germanen. Ein Ringer-Mannschaftsturnſer trug auch AV Fortuna Reilingen aus, an dem sechs Staffeln teilnahmen. Turniersieger in der Landesligaklasse wurde der Favorit KSV Kirrlach knapp vor dem RSc Laudenbach und KSV 56 Schwetzingen, während beim Kreisklasseturnier HSV Hockenheim trium- phierte und dabei AV Schwetzingen, sowie KSV Malsch auf die nächsten Plätze ver- wies.. 411 Wie steht mein Verein! Handball- Kreisklasse A TSG Plankstadt 14 11 1 2 143107 23:5 SV Ilvesheim 12 10 1 2 140: 108 19:5 SpVgg Sandhofen 13 9 0 4 1286:103 18:8 TV Oberflockenbach 13 8 1 4 134793 17:9 TV Friedrichsfeld 13 8 0 8 127/11 160 SV 50 Ladenburg 14 7 0 7 122127 1414 TSV Viernheim 14 7 00 7 114:109 14:14 ATB Heddesheim 14 8 1 8 1818 Badenia Feudenheim 13 5 0 8 1117128 10:16 TV Rheinau 12 4 1. 7 67:108 915 64 Schwetzingen 12 2 1 9 38% SG Mannheim 14 1 0 198 811 Kreisklasse B SC Käfertal 13 11 1 1 U TSV 1846 Mannheim 13 10 1 2 141:983 2115 MTG Mannheim 14 9 2 3 135:110 20:8 TB Reilingen 5 15 10 0 5 150:103 20:10 TDV Sandhofen 12 8 13 U N Germ, Neulußheim 11 5 2 4 90:83 12710 TV Altlußheim. 14 4 3 ain en So Pflingstberg 13 4 0 8 128:138 10:16 TSV Lützelsachsen 14 4 0 10 39 136 320 Tus Weinheim 15 2 0 13 89:153 426 TSV Neckarhausen 13 1 0 12 90148 2.24 Kreisklasse C TG Heddesheim 6 7 0 1 99068 14.2 TSV Neckarau I S ↄ TV Schriesheim I N Fortuna Schönau 9 4 1 4 786.72 9:9 07 Seckenheim 8 4 0 4 6660 8•8 Post Mannheim 8 77 TSG Rheinau 8 3 0 8 8 6:10 TSV Schönau V 414 Blau-Weiß Reichsb. n Norog on. i 19. 1118392 MIERNATIORATES Sor E-NRENNEN Klassensjeger: W. Oesterle quf Meico 250 Klassensieger: B. Mahle auf NSU Prinz 30 Klassensjeger: E. Mahle gouf Votvo PV 544 Klassensieger: P. k. Straehle auf Porsche Catrere Klassensieger: M. May auf Stenguellini 77.0000 ããã dßdTdTdTdTd7dbTbTbdbdßd Jelte 10 . INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Dienstag, 21. Juli 1959/ Nr. 16 Appell an die Landwirtschaft Qualität nicht vernachlässigen (eg) Das Bundesernährungsministerium hat die land wirtschaftlichen Erzeuger davor gewarnt, die Qualitäts forderungen zu ver- nachlässigen, wenn der Wettbewerb einmal nicht so scharf ist. In Zeiten, in denen das Angebot die Nachfrage übertrifft, sei der Erzeuger gezwungen, sich den Ansprüchen des Verbrauchers besonders gut anzupassen. Auch der Konkurrenzkampf mit Quali- tätserzeugnissen aus dem Ausland, das sich große Mühe gibt, seinen Marktanteil in der Bundesrepublik zu vergrößern, wäre eine Mahnung für alle, die am Absatz landwirt- schaftlicher Produkte beteiligt sind, nur erstklassige Ware anzubieten. Marktpflege tut aber nach Darlegung des Ministeriums auch dann not, wenn durch besondere Um- stände— 2. B. Trockenheit 1959— das An- gebot knapper wird und dadurch der Wett- bewerb gemildert ist. Wirtschaftliche Be- quemlichkeit verleite dann oft dazu, die sonst genau beachteten Qualitätsforderungen zu vernachlässigen. Ein solches Verhalten sei kurzsichtig, weil es sich sofort rächt, wenn eine größere Ernte auf den Markt drückt. Der— auch durch die Bemühungen der hei- mischen Landwirtschaft— anspruchsvoll ge- wordene Verbraucher wird dann nicht bereit sein, Qualitätsware zu einem vom Erzeuger erwarteten Preis zu kaufen. 5 ö Mit Erfolg werben kann man nur dann, wenn man ständig gleichbleibend gute Ware anbietet. Wörtlich wird erklärt:„Das Aus- land weiß das und handelt danach, um seine Waren auf dem deutschen Markt abzusetzen. Es sollte deshalb jeder Erzeuger— schon im eigenen Interesse— in diesem Jahr mit einer knapperen Ernte dafür sorgen, den Ver- braucher nicht zu enttäuschen. Dabei ist es gleichgültig, ob er an den Handel, die Er- nährungsindustrie oder direkt an den Kon- sumenten liefert. Sonst wird ein Rückschlag für den Absatz deutscher Erzeugnisse in Zu- kunft nicht ausbleiben.“ handel der Bundesrepublik und ihrer EWG- Partner zu. An Hand von Untersuchungen des DIHT über die mutmaßliche Außenhan-. delsentwicklung einzelner Wirtschaftszweige lasse sich jedoch schon jetzt feststellen, daß die Kleine Freihandelszone zu Handelsverla- nisationen der Wirtschaft über deren Stel- lungnahme zur kleinen Freihandelszone. Der deutsche Export in die Länder der kleinen Freihandelszone hat zur Zeit einen Anteil von 27 Prozent des gesamten deut- schen Außenhandelsvolumens. Aehnliches gilt für die Niederlande, die 30 Prozent ihrer Gesamtausfuhr in diese sieben Länder lie- fern. Der DIH ist daher der Auffassung, daß die kleine Freihandelszone zwar für die in ihr vereinigten Länder eine Alternative zu der bisher nicht verwirklichten Lösung im Rahmen einer großen Freihandelszone sein kann, nicht jedoch für die sechs EWG-Län- der. Es sei daher zu hoffen, daß die geplante kleine Freihandelszone lediglich zu einem ganz vorübergehenden Zusammenschluß 550 Betriebsangehörige, das sind 12 Pro- zent der Gesamtbelegschaft, muß die Goggo- mobilherstellerfirma, Hans Glas GmbH., Dingolfing, abbauen. Grund: Die Pxw-Käu- ker aus dem Wirtschaftswunderland wollen in größere Wagen ein- und umsteigen. Nach amtlicher Statistik sind die Zulassungen für Kleinwagen um 20 Prozent im letzten Halb- jahr zurückgegangen. Die Hans Glas GmbH. hat bei der Vor- bereitung der Arbeitsentlassungen anschei- nend einige Formalfehler wohlmeinend be- gangen, denn sie hat sich vor allem darum gekümmert, daß die Arbeiter nicht brotlos werden, sondern nahtlos Anstellungen in anderen Fabriken finden. Das entspricht zwar einer gewissen sozialpolitischen Ver- nunft, aber nicht den behördlichen Vor- schriften, und am wenigsten dem Geschmack der Industriegewerkschaft Metall, die am 19. Juli in einer öffentlichen Versammlung in Dingolfing diese Entlassungsaktion er- örterte. Leider nahmen an dieser von der IG-Metall- Ortsgruppe Landshut anberaum- ten Versammlung nur 250 Gewerkschaftler teil. Das Interesse der Betroffenen, ja der führt, der möglichst bald zu einem Zusam- menschluß aller OEEC-Staaten drängt. An- derenfalls, so erklärt der DIHT, entstünden wahrscheinlich mit der Zeit äußerst uner- wünschte Auswirkungen auf den Handel der 17 OEEC-Staaten untereinander, die zu einer wirtschaftlichen Spaltung Europas führen würden. Außenhandel-Aktivsaldo auf 2,7 Milliarden DM erhöht (AP) Der Wert des Außenhandels der Bundesrepublik einschließlich Westberlin (ohne Saarland) nahm im ersten Halbjahr 1959 mit 16,2 Milliarden DM eingeführter und 19 Milliarden DM exportierter Waren gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor- jahres um jeweils etwa acht Prozent zu. Im ersten Halbjahr 1958 waren für 15 Milliar- den DM Waren importiert und für 17,6 Mil- liarden DM Waren ausgeführt worden. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, hat sich im Berichtszeitraum der Aktivsaldo der Bundesrepublik um 100 Mil- lionen DM. auf 2,7 Milliarden DM erhöht. Der Wert der Einfuhr im Juni 1959 hat nach dem Bericht mit 2845 Millionen DM um 15,5 Prozent über dem des gleichen Vor- jahresmonats gelegen, in dem der Wert der importierten Waren 2464 Millionen DM be- tragen hatte. Auch die Ausfuhr übertraf im Juni 1959 mit einem Warenwert von 3369 Millionen DM den gleichen Vorjahres- monat(2953 Millionen DM) um 14, 1 Prozent. „Besser und schöner wohnen“ mittels Zins zuschuß (dpa) Zur Förderung der Aktion„Besser und schöner Wohnen“ gewährt der Bund künftig auf die Dauer von fünf Jahren Zins- zuschüsse, durch die rund 100 Millionen DM Zusätzliche Kapitalmarktmittel gewonnen werden können. Wie das Bundeswohnungs- bauministerium mitteilte, stehen in diesem Jahr für solche Zuschüsse sechs Millionen DM zur Verfügung. Die Darlehen werden Bauherren von Fa- milienheimen und Eigentumswohnungen so- wie Käufern von Eigenheimen, Kleinsiedlun- gen und Eigentumswohnungen gewährt, wenn diese Bauvorhaben öffentlich gefördert werden oder die Voraussetzungen für die An- erkennunng als steuerbegünstigte Wohnun- gen erfüllt sind. Interessenten können bei Sparkassen, Kreditbanken, Volksbanken oder ländlichen Kreditgenossenschaften ein Per- sonaldarlehen bis zu 4000 Mark beantragen, mit dessen Hilfe die Finanzierung des Bau- vorhabens sichergestellt werden soll. Für dieses Darlehen übernimmt der Bund auf die Dauer von fünf Jahren die Zinsen bis zu sechs Prozent der jeweiligen Restschuld. Das Darlehen darf keine längere Laufzeit als sie- ben Jahre haben. Die Gewährung des Zins- zuschusses ist an die Voraussetzung geknüpft, daß der Antragsteller seine bisherige bewirt- schaftete Wohnung den Wohnungsämtern zur Verfügung stellt, Die im Siedlungswerk„Neue Heimat“ zu- sammengeschlossenen 30 Gemeinnützigen Baugenossenschaften appellierten wie LsW meldet— an die Bundesregierung, die Bestimmungen für diese beiden Aktionen zu überprüfen und die Zinsverbilligungen und die Laufzeit der Darlehen zu verlängern. Es sollten nach Ansicht des Siedlungswerkes möglichst breite Schichten bei normalen Ein- kommensverhältnissen in der Lage sein, sich Eigenheime beschaffen zu können. 2 Millionen DM neue Aktien der Siemens& Halske AG. Der Vorstand der Siemens& Halske AG. hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates be- schlossen, von dem im Jahre 1956 genehmig- ten Kapital von 32 Millionen DM einen Teil- betrag in Höhe von zwei Millionen DM durch Ausgabe von neuen Stammaktien unter Ausschluß des Bezugsrechtes der Aktionäre in Anspruch zu nehmen. Die neuen Aktien, die ab 1. Oktober 1958 gewinnberechtigt sind, wurden von der Deutschen Bank AG, Frankfurt, übernommen mit der Verpflich- tung, sie anläßlich der Einführung der S& H- Aktien an europäischen Börsen zu verwerten und den bei der Weiterbegebung erzielten Er- 168 an die Siemens& Halske AG. abzufüh- ren. Das sich ergebende Aufgeld soll der ge- setzlichen Rücklage zugewiesen werden. Das Grundkapital der Siemens& Halske AG. beträgt danach 450 Millionen DM. Die Ein- führung der zwei Millionen DM neuer Ak- tien an den deutschen Börsen wird im Früh- jahr 1960 erfolgen.“ Daimler-Benz-Umsatz 2, 15 Milliarden DM 15prozentige Dividende mit 3 Prozent Bonus garniert Mehr als um 20 Prozent, nämlich um 358,2 Millionen DM, hat die Daimler-Benz AG im Laufe des Geschäftsjahres 1958 ihre Umsätze erhöht. Verglichen mit prägnanten Vorjahresergebnissen ergibt sich folgendes Bild: vergangenen Jahren etwas verlangsamen. An dem Produktionszuwachs der west- deutschen Kraftwagenindustrie(gemessen an 1957 plus 23,3 Prozent) nahm die Daim- ler-Benz Ad recht kräftigen Anteil. In ihren Werken wurden hergestellt: gerungen führen kann, die den deutschen Ex- 1957 1958 Plus port in die an ihr beteiligten Länder emp- Fahrzeugeinheiten Proz. findlich treffen würden. Diese Auffassung Pkw 5 5 4 5 52 1 vertritt der DHT in Beantwortung einer eg 5 TTT Umfrage von VWD bei einigen Spitzenorga- 5 5 8 Sämtliche Werke und Niederlassungen des Unternehmens konnten im Berichtsjahr Strukturzahlen(Mill. DWY 1953 1957 1958 Umsatz 876,00 1791,40 2151,20 Bilanzsumme e 2—— An vermögen 123, 3 Verne 8 475 0 29180 11350 Forderungen 90,90 103,70 147,70 Flüssige Mittel 51,20 163,40 201,10 Eigenhaftende Mittel 99,70 146,40 180,40 Rückstellungen 87,00 123,50 179,70 Verbindlichkeiten 153,60 335,70 439,50 Dividende 5,77 8,64 12,97 Personalkosten 198,80 363,29 433,83 Abschreibungen 26,78 89,97 99,66 Steuern 95,26 171,16 198,22 Gewinn- und Verlust- rechnung Totale 328,16 663,21 811,71 Belegschaft Personen) 35 07h 33 585 57 562 8 12 15⁵ Dividende(Prozent) Bonus(Prozent)— 3 Weil Kleinautos nicht gehen wechseln 550 Goggomobil-Arbeiter den Arbeitsplatz habe sich hinter die Betriebsleitung gestellt und die Entlassung der 550 Goggomobil- arbeiter gutgeheißen. Von einem Betriebs- rat sei jedoch zu erwarten, daß er den Arbeitnehmer und nicht den Unternehmer vertrete. Der Bezirksleiter der IG Metall in Bayern, Erwin Essel, warf der Betriesleitung der Goggomobilwerke vor, sie habe dle vom bayerischen Landesarbeitsamt festgesetzte Kündigungsfrist von sechs Wochen nicht ein- gehalten. Ein Großteil der 550 Belegschafts- mitglieder sei bereits entlassen worden, ob- wohl die Sperrfrist erst am 7. August ablau- ken würde und Entlassungen erst von die- sem Zeitpunkt an gerechtfertigt seien. Nach Essels Angaben sind die Arbeitneh- mer inzwischen zum größten Teil an andere Arbeitsplätze vermittelt worden. Seitens der Goggomobil- Betriebsleitung wird eingewandt, daß die etwaigen Formal- kehler doch nicht überbewertet werden dürf- ten. Der Betriebsleitung sei daran gelegen, die entlassenen Arbeiter zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt und schnellstens an an- wiederum vollbeschäftigt werden. Der ge- samte Auftragsbestand für Fahrzeuge und Motoren am 31. Dezember 1958 war um mehr als die Hälfte höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Lieferfristen lie- Ben und lassen sich demnach nicht vermei- Jahr Inlands- Auslands- den. Im einzelnen weisen die unternehmens- „Kleine Freihandelszone“ 5 eigenen Werke folgenden Ausstoß auf: mit Skepsis betrachtet 1953 6318 244,2 3 8. ü im u. Sindelfingen WD) Der Deutsche Industrie- und Han- 185 1 16558 96574 1 8 5 80 899 99 209 delstag ODIHT) verfolgt mit größter Auf- In dem jetzt der Oeffentlichkeit vorge- Untertürkheim u. Sindelfingen merksamkeit die Verhandlungen der„äuße- legten Geschäftsbericht heißt es, daß vor Lkw) f 8480 8 202 ren Sieben“ über die Schaffung einer kleinen allem auf dem Pkw-Gebiet auch auf lange Mannheim(EW u. l 1 5 N 9 Freihandelszone. Noch lasse der erst in Um- Sicht mit einer steigenden Nachfrage Zzu ee eee e 11 062 10 680 rissen feststehende Plan keine gültige Er- rechnen sei. Allerdings dürfte sich die Zu- 5 Gtat. rechnung der Auswirkungen auf den Außen- wachsrate bei der Nachfrage gegenüber den Motoren) 1 1183 920 Soweit über die Geschäftsentwicklung des Unternehmens selbst. Nun aber über die Töchter: Auto- Union GmbH., Ingolstadt: Mit 10 658 Werksangehörigen wurde ein Umsatz von 503,2 Millionen DM erzielt(Exportanteil 36,3 Prozent). Die Ertragslage wird als zu- kfriedenstellend bezeichnet. Es wurden 67 966 Fahrzeuge(davon 60 971 PR) hergestellt. Die Zweiradproduktion ist im Laufe des Jahres 1958 aufgegeben worden. Mercedes-Benz Argentind S. A., Buenos Aires: Die argentinischen Gerichte haben die Recht- mäßigkeit des Kapitalanteils(54 Prozent) ohne Einschränkung anerkannt. Zur Zeit wird von Fachleuten geprüft, wie die Rück- kehr in die Besitz- und Eigentumsrechte möglichst schadlos bewerkstelligt werden kann. Vorläufig werden Lkw- Aggregate nach Argentinien zum stufenweisen Anlauf der Fertigung verschickt. Mercedes-Benz do Brasil S. A., Sao Bernardo do Campo; entwickelt sich bisher störungs- krei. Mit 5000 Beschäftigten sind monatlich bis rund 1200 Fahrzeuge herstellbar. Der Umsatz aus Lieferungen nach Brasilien hat sich 1958 mehr als verdoppelt; er beträgt 144 Millionen DM. Tata Locomotive an Engineering Company, Ltd., Bombay: Das Geschäft wächst langsam aber stetig. Die Fahrzeuglieferungen nach Indien haben sich gegenüber 1957 um rund 5,5 Pro- zent erhöht. Das Werk stellt bei zunehmen- dem Anteil der indischen Fertigung zur Zeit etwa 600 Fahrzeuge her. An dem Grund- kapital von 100 Millionen Rs ist Daimler- Benz mit 12,8 Prozent beteiligt. Daimler-Benz of Northumerica Incorp., Neu Vork: Die Verträge dieser Vertriebsfirma mit den nordamerikanischen Partnern wur- den neu gefaßt. Die Lieferungen nach den USA stiegen von 6106 Einheiten des 4. ahres 1957 auf 7647 Einheiten 1958. Auch in Australien und Neuseeland wur- den zum Schutze der Warenzeichen von Daimler-Benz Beteiligungsgesellschaften er- richtet, die den Auslandsverkauf der Erzeug- nisse fördern. mehrt. Trotz Ausnützung aller technischen Rationalisierungsmöglichkeiten bewegt sich nach wie vor der Personalkosten-Anteil— gemessen am Umsatz— um ein Fünftel. Im Geschäftsjahr 1958 wurde mit dem Ziel einer weiteren Senkung der Kosten und in Anpassung an die Erfordernisse des Marktes für Ausbau der Werke und Nieder- lassungen, sowie für deren Modernisierung das Anlagevermögen durch Zugänge im Be- trage von 124,1 Millionen DM(1957: 104,7 Millionen DM) vermehrt. In der Zeit von der Währungsreform bis zum 31. Dezember 1958 betrugen die Investitionen 692,77 Millionen DM Abschreibungen 523,57 Millionen DM Beim Vergleich der Börsenkurse mit dem Bilanzstatus stellt sich die Frage nach Be- richtigungsaktien. Ob jedoch die künftige Entwicklung auf dem Kraftfahrzeugmarkt eine derartige Dividendenbelastung des Er- trages vertragen könnte, ist eine andere Frage. Die Verwaltung scheint solchen Ge- danken recht abgeneigt. Schließlich befindet sich ja Daimler-Benz nicht in der glücklichen Lage anderer Automobilfabriken, die ent- weder als Schützlinge der Oeffentlichen Hand, oder begünstigt vom Doppelbesteue- rungsabkommen, in punkto Kapitalgestal- tung wesentliche Vorteile genießen. Der für den 6. August einberufenen Ak- tionärs- Hauptversammlung wird Ausschüt- tung einer 15prozentigen Dividende auf das Grundkapital von 72,16 Millionen DM vor- geschlagen; außerdem Verteilung eines drei- prozentigen Bonus. Damit würde der Ge- samtreingewinn, der im Jahre 1958 12,97 Mil- lionen DM betrug, aufgezehrt. Pünktchen Marktberichte ber; 565 Schweine; 5 Schafe. Preise je ½ kg Lebend Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen neuer 43,25—43,60; inl. Rog- gen neuer 39,25—39,60; Weizenmehl Type 405 67, 70, Type 550 64, 70, Type 812 61,70, Type 1050 59,70; Brot- mehl Type 1600 54,70; Roggenmehl Type 997 90,15, Type 1150 58,15, Type 1370 56,15; Braugerste 43—43, 75; Futtergerste inl. 3737,50; Sortiergerste nicht not.; ausländische nicht not.; Futterweizen 4141,50; Inlandshafer zu Futterzwecken und für Industrie- zwecke nicht not.; Auslandshafer nicht not.; Mais 41,50—43; Weizenkleie prompt 24,2524, 75, dto. per Aug. Sept. 24,2524, 75; Roggenkleie 2222,50; Wei- zenbollmehl 26, 7527,50 Weizen-Nachmehl 33,5037; Rapsschrot 2727,50; Sojaschrot 35,5036; Erdnuß- schrot 39; Palmkernschrot 36,50—37; Kokosschrot 38 bis 38,50? Leinschrot 4142; Hühnerkörnerfutter 45,25—46; Legemehl 45,5048; Malzkeime 21,50—22; Biertreber 20,5021, 50; Trockenschnitzel 19,50—20,50; Dorschmehi 7783; Fischmehl 6775; Speisekartof- feln per 50 kg frei Mannheim 14—15; Wiesenheu lose 910; Luzerneheu lose 11,50—12; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,40—3,60, dto. draht- gepreßt 4,60—4,80; Hafer-Gerstenstroh 33,20. Allgemeine Tendenz: vorwiegend stetig. Die/ Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 6 Ochsen; 325 Bullen; 146 Kühe; 62 Färsen; insgesamt 539 Stück Großvieh; 191 Käl- ber; 2111 Schweine; 6 Schafe. Preise je ½ Kg Le- bendgewicht: Ochsen A 1194123; Bullen A 122 bis 133, B 115—125; Kühe A 93—110, B 79—93, C 75 bis 81; Färsen A 118125, B 114120 Kälber Sonder- klasse 165195, A 165—180, B 150—160, C 130—147; Schweine BI 130142, B II 130-143, C und D 130 bis 144, E 130—140; Sauen G1 117125, G II 108—114; Lämmer, Hammel A 95. Marktverlauf: Grohßvieh in allen Gattungen mittel, geräumt. Kälber schlep- pend, geräumt. Schweine mittel, geräumt. eee far ginalien„ rte e Ae, Machtmiß brauch leicht gemae Also jetzt kaben wir es schwarz auf we vom Wirtschafts- Wissensckaftlichen Institut der Gewerkschaften(WWI, daß die im Besitz der Oeffentlichen Hand befindlichen Unternehmen Westdeutschlands keine nennenswerte Kon- kurrenz für die übrige unternehmerische Wirt. schaft seien. Es sei vonnöten, diesen 6ffent. lichen Besits als wirtschaftsordnendes Instru- mentarium eker zu verstärken denn durch Privatisierung abzubauen. errechnete vierprozentige Anteil an der i dustriellen Nettoproduktion stimmt. Wah, scheinlich haben sich hier die Statistiker d Arbeit so bequem gemacht, daß ihnen nur ei U Bruchteil des Gesamtvolumens übrigbliebd. Aber darauf kommt es nicht an. Ausschla gebend ist der Gesamtanteil, den die Oeffent. liche Hand an Erwerbsunternehmen hat und wo er sick niederschlägt. Wahllos sei auf den ersten Anhieb hervorgehoben, daß in der Holz- wirtschaft und in der Eleletriaitatsversorgung der Besitz der Oeffentlichen Hand zweituuz u berwiegt(bei Forsten 85 Prozent des Ge. samtbestandes, bei Elt-Werken auch mehr als Dreiviertei). Obwohl Minister nicht nur qua ihres Mini. sterumtes, sondern auch als Chefs staatlicher Domdnenverwaltungen und als Aufsichtsräte Gelegenheit haben, sich wirtschaftsordnend 2 betätigen, stiegen die Holgzpreise in ganz be. ängstigender Weise; ja mehr als im privat. wirtschaftlichen Sektor, ohne daß der Por. wurf des Wucherns geduldet wird. Was die Organisation der Elt-Werke anbelangt, 0 kann ja nicht zuverlässig ausgesagt werden, ob die Ordnung nicht besser wäre, wenn die Minister, die gleichzeitig Aufsichtsräte sind, sich selbst kontrollierend Weisungen erteilen würden. ö Jede Form von Staats kapitalismus, egal ob groß aufgezogen oder in kleinen Maßstäben, hat es halt in sich, daß die damit verbundene Machtuanballung zu Migbrauch der Macht ver. leitet. Zu wenig Konkurrenz von Staats wegen (VWD) Die im Besitz der öffentlichen Hand befindlichen Unternehmen in der Bun. desrepublik sind niemals eine ernsthafte Konkurrenz der Privatwirtschaft gewesen, Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschafts- wissenschaftliche Institut der Gewerkschaf⸗ ten(WWI) in einer jetzt veröffentlichten Untersuchung über Umfang und Gliederung der öffentlichen Industrieunternehmen, Det Staat habe sich stets darauf beschränkt, die bisherige Niveauhöhe und Leistungsfähig- keit seiner Unternehmen zu erhalten, Ih Anteil an der industriellen Nettoproduktion habe während der Nachkriegszeit vier Pro- zent nicht überschritten. Die Forderung nad Abbau staatlicher Unternehmertätigkei werde also zu Unrecht mit dem Argumen begründet, daß staatskapitalistische Entwick lungen beseitigt werden müßten. Angesich der dem Staat zufallenden konjunkturpoli ſuisrE 1 164/ L 1— Nünne 13.30, 16. Letzte“ Franco“ Das We Anthon; in„ Sc Es bleibe dahingestellt, ob der vom WI Howard in„FL Senn Marianr „Wem d Cinema ank 13.00, 15 Letzte Rex Ha Was we Cinema — H—— la 7550 grobes 13.30 16.00 16.30 21.00 U — —— NK B Kleines 13.00 15.30 16.00 20.30 U 33 tischen Aufgaben sollten daher die öffenf 1 lichen Unternehmen im industriellen Pro, duktionsbereich nicht als Fremdkörper, Son- dern als bedeutsame wirtschaftsordnende Instrumente angesehen werden.(Vgl. aud Marginalie.) vom 20. Juli gewicht: Ochsen A 117125; Bullen A 122130, B 11 bis 123; Kühe A 103108, B 90102; Färsen A 116 biß 124, B 114117; Kälber Sonderklasse bis 200; Kälbel A 180193, B 160—178; Schweine BI und B II 135 bis 142, C 136144, D und E 138—144; Sauen G1 11 bis 122. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mittel, Ueberstand. Kälber mittel, geräumt Schweine mittel, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr flotter Absatz, Markt geräumt. Es erzielten: Johnnisbeeren rot 3510 Himbeeren Industrieware 6070; Brombeetel Schale, 100, dto. Körbehen 70—85; türkische Kit. schen 25; Pfirsiche A 5065, B 3445; Mirabellel 45—55; Pflaumen 19-27; Ontario 28-40; The C 3241; Zwetschgen Lützelsachsener B 22-35, dig Ersinger 32—40, Zimmers 46-61, Bühler 44; Aepte A 45—53, B 2740; Ausfall 1826; Bleibirnen 24 Frühe von Trevoux A 33—46, Ausfall 15—20; Koht salat Stück 2530; Endiviensalat Stück 20; Haus gurken 300500 g Stück 22—32, 500—700 f Stück z Dis 42, über 700 g Stück 4360; Einleger 3-6 en 45, 6—9 om 40, 9—12 cm 35, 12—15 ͤ cm 30, 15—18 em 20 Krüppeleinleger 16; Schäl-Senf 26—30; Tomate 4050 mm G 22.25, 50—60 mm 0 25—27, C Buschbohnen 2836; Stangenbohnen 60-68; Wel Kohl 15; Rotkohl 12—15; Wirsing 12—15. ö Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Johannisbeeren rot 43-48; Himbeere 96134; Brombeeren 77-95; Sauerkirschen 669 Pfirsiche A 3643, B 20—35; Aprikosen 6516; Haus pflaumen A 2234, B 1521; Reineclauden e The Czar A 30-42, B 2029; Mirabellen und Spi linge A 36—64, B 2038; Ersinger(Eisenthäler) B bis 43, Ausfall 16—25; Zimmers A 61—62, B 1 Ausfall 2427; Aepfel B 2349, C 1622; Pin 9 Frühe von Trevoux B 4148, B 26—38; Bleib B 2733, C 13—26; sonstige Sorten B 3152, C CHAR Ab he 11.50, 2 MUl Mittels Telefo 10 afk. i i e deren Arbeitsplätzen unterzubringen, Was f 5 8 5 l ö * 1 scheint also nicht b 5 1 strikter Einhaltung aller Seit der. 3 3 Heidelberger Schlachtviehmarkt Tomaten B 28-25, C 17.10 Ausfall 1213, asteg Ling f 80 5 itisierten die Fristen hätte es nämlich zu lange gedauert ler-Benz AG. die ursprüngliche Pete wp) Auftrieb: 7 Ochsen; 76 Bullen; 35 Kune: gurkken d ses! Salatgurken 24, male Telefo Sprecher der 10 Metall kritisierten die 8. 8 5 von 21 216 Personen um 36 344 Personen ver- 33 Färsen; insgesamt 188 Stücke Grogvieh; 110 ät bis 23 Buschpohnen 3.445 Stangenbohnen 5x( Haltung des Betriebsrates und erklärten, er— nicht mehr möglich gewesen wäre. f 3 II * 8 4 5 Jeppe 1 5 17. 7. 20. 7. 5 e 17.%, . Mitgeteilt von Vereinigte ee GmbH Se lede tür 433 430 Ae eren 1890% 0 10% 107% 8,5% Chem. Albert v. 56 184 195 1 8— 4 8 1 Orse(Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- Schering 449 75 450 adi Ban 505 5 9% f e 55 19575 1063. 278% Sei. 58 13 2 FAA oder Uebermittlungsfehler) Schiess 325 340 J Bayer Hypo.& Meckselb. 65 6% BBC v. 56 107 106% 6.5% VDN v. 51—„ 1 k fur t a. M., 2 0. Ju11 1959 Sanlobauende 0 Berliner Handelsbank 8 5 5. 5 135 1 T R 1a n.. M.„ Schubert u. Salzer Cometzbank AG o Bundespost v. ö Schutlheiß Stämme 470 470 Pt. Bank A8 5⁵³⁵ 2⁵⁵ 70% EssO v. 38 5 105%. 3 20. 7„„ 17. 7 20. 7 Schwartz Storchen 123 1 135 5 Dt. Centralboden 5 515 T 5,5% Gelsenberg 1 0 NE-Metalle Isk 5 5 1di ü— Seilind. Wolff 15 Dt. Hyp. Bank Bremen 4— Benzin v. 58 5 8. 5 5 2 33 20 25 Siemens& Hlelske 1 1 5 185 Dresdner Benk A 850 7 800 7 ahne, Farb 55, 10 175 20. 7. Gele en in der Here 1 1 i AG kf. Hypo. o Hoechster Farb. v.— 1 ö 3 5 N 82 200 a 945 850 Stahleerke Bochum 255 270 Aae nk 275 300 70% Hoechster Farb. v. 58 106 75 3 elekt. Kupfer 268,— 7 2 4 1 Verkehr 280 5 Eichbsum⸗ Wer er 730 1 730 Kaufhof 927 2⁵⁵ Stahlwerkesüdwestfalen 52 525 Pfälz. Hypo. 75 75 6% Hoeschwerke v. 8 403 8 Biel 5„ urn EG 436 4507 El. Licht u Kralt 233 231 Klein Schanzlin 860 J 8550 Südzucker 565 560 Rhein. Hypo. 570 575 7 Lastenausgl. v. 56 105% 105% Aluminium 2³⁵ 7. Aschaffenb. Zellstoff 120 124 Enzinger Union 44 44 Klöckner 3 5 90 5 e 555 5 5 W 1 5 5 8 5 5 20 3 1 1 1 5 Humb. 5 5 8 . Anilin 1955 1805 n 5 150 490 5 45 24% Ver. Dt. Olfabriken* 55 Renten 6% Pialzwerke v. 57 755 1057 Niessing 83 227 20 Nr 5 Bemberg 201 2⁰⁰ Farben Liquis 10,50 19,15 Knorr—— Ver. Glanzstoff 405 8 Einsen steuerfrei) 6% Pfälz. Hypo. 95 55 f 1 Berger 406 430 Fein Jetter 2⁰⁰ 2⁰⁰ Kraußg-Maffei 5 85 9 305. 105 5 0 2590 ex ü% Ablô chuld v. 57 1 15 nix-. 858 8 F 225 5 113 455 5 115 5 Zellstoff Waldhof M 117 v. 56 1 0 deutsche freie au, fr 5 3 930 925 Gelsenberg 29% 27 Uindes Eis 509 502 U 5% Bayer Hypo. 113 113 ee ee 97 112 bevisennotierungen N dene e, e ie Leere, e e ee,„ e,„. Bubiag 5. 5 122 1 5 1 8 294 288 Beton& Monierbau 88 3 e Mum. 155 116 787% Rhſd 8 58 107% 107% J 100 dan Kronen 60,6 920 KF 1 rün ilfinger i 50% 1. 5 5 3 f 10. e Gubstehl Witten 43 4 Tetallgesellchatt„ 5 8% Fnem kiypo( 8 89.5%— Casselle 559% 559% Sutehoffnung 62⁵ 600 Nordd. Lloyd U Dynamit Nobel 102⁵⁵ 1080 50% Rhid.-Pfalz v. 53 100 10⁰ 5. 1 59 100 5 4 5 engl. L 1 11%— Chemie albert 7 Hamborner ergben s, Dean i 1 45 Eisenhütte 4 3.5% Siemens v. 5% 053. 10% 7% Pallet. Woſdhot v. 58 105% 105!!„/!„!! Chemie Verwaltung flüls 705 720 Handels-Union 615 615 Pfalz. Münlen 5 8 n den ner, 0 550, 5 1. 9,363 17 ö 8 1855 1850 N 125 8 125 W 4501 450 555 8 250 485. 100 fürs 0,8512 99 5 Daimler Benz 1 g 5 Orenstein& Koppel St. a Renten 100 5f 96,9 7 Heidelb Zement 678 678 T Agheinstahl 370 2374 1 106 110 8 5 strs.„ 670 B nde 370 955 Rosen b RWE 545 5⁴⁵ 8 5 210 214(Zinsen tarifbesteuert) Wandelanleihen 9 4770 4, mit 5 N 8 1„ ö Ot. Edelstahl 240 5 kloeschwerke 250 3 i eee 550 8 5 Scheidemandel 30 ⁰³ 8 AEG v. 56 107 107 can 2 4.8625 1675 Lernz Pt. Erde 311 314 Hochtief 540 530[Rheinmetall 2⁰⁰ 278 5 5 5 5 5 8 8,184% Erdöl 5 g 99 204 8% Baden- Württ 57 07 107 5.% dog Kmerie 100 ster Schilnnna 16, 407 Degussa 6⁵0 654% Holzmann 38 1 3 U N. W Pannen 5 Corp v 59 111 111 portugal 14,682 95 ö 0 28 202 Basse 8 8 255 368 Rußsted 385 3855 und Versicherungen 0 7% AEG v. 58 2780 280 2 100 OM. West 5 0 5. 225 27% Ilse Bergbau St. 5 88 Rütgers 37⁰ 375 Allianz Leben 680 60) 30% Kapt.-Ertragsst. 6% BMW v. 58 17⁰ 120 100 DNA- Ost 0 10% 164/ Dienstag, 21. Juli 1959 MORGEN Selte 11 RICCIONE(Adria-Italien . 5 PENSION VILLA LAURA 5 7 5 Am Meer, erstklas. Bedienung. . 8 2— 5 In ruhiger Lage m. ausgedehn- 37⁴9 Wie das spritzt und erfrischt: Klares Wasser und der Schaum tem Garten und Autopark. von meiner„8 mat 4“. Das Eigene Kabinen am Meer. hölt mich bis zum späten Abend morgenfrisch- denn „8 mal 4“ befreit vom löstigen Körpergeruch. ih e 8 Telefon 2 50 25 it der ax EN 5„ 5 5 ALHATNABRA 13.30, 16, 18.30, 21 Berghotel„Luisenhof“ Hemsbach; . 5 10.00, 18.30 und 21.00 Uhr Marianne Koch, Walter Giller jed. Mittwoch u. Samst. 20-24 Uhr, 2 der[ 1.0, 16.00, s 5 Skandal I. Mädchenpensionat(i2) Funzelabend mit Tanz. tzte Tage! men Hancoise Arnoul, Henri vidal Kon bas Weib u. d. Verdammte(0) DiE KAMENRR 1 72 2„ FIN PL us, 4 20 „INSEL. DER vERSUcHUNG.. Wirt. Tel. 202 2 Nur em. 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Juli sein zehnjähriges Bestehen feiert, wird man bei diesem Anlaß einiges mehr zu re- kapitulieren haben als die zielbewußte Aufbauarbeit dieses einen Dezenniums, seit „Radio Stuttgart“, ein Sender der amerika- nischen Militärregierung, im Jahre 1949 in deutsche Hände übergeben wurde. Was da- mals, nach der Zaesur des Zusammen- bruchs, wieder begann, war nur die Fort- setzung eines Unternehmens, das bereits am 3. März 1924 mit der Gründung der„Süd- deutschen Rundfunk Ad“ seinen Anfang genommen hatte. Zweck dieser Gesellschaft War„die Veranstaltung und drahtlose Ver- breitung von Vorträgen, Nachrichten und Darbietungen künstlerischen, belehrenden, unterhaltenden, sowie weite Kreise der Be- völkerung interessierenden Inhalts in Stutt- gart und weiterem Umkreis“. Zwei Monate später, am 10. Mai 1924, ertönte die erste Sendung aus einem provisorischen Studio im Dachstock des Stuttgarter Proviantam- tes, und im August desselben Jahres wurde das erste Hörspiel produziert: es war Meyer-Försters seéntimentale Studenten- romanze„Alt-Heidelberg“, die eben gerade in Baden-Baden fröhliche Urständ feiert. Die damalige Reichsregierung hatte die Bedeutung der neuen Erfindung längst er- kannt. Staatssekretär Dr.-Ing. e. h. Hans Bredow, der„Vater des Rundfunks“, ent- wickelte schon 1922 den Plan einer dezen- tralisierten Rundfunkorganisation, nach der Je ein Sender der Reichspost und je eine private Programmgesellschaft in neun Sen- debezirken tätig sein sollten. Eine Ab- sprache zwischen Reich und Ländern regelte die Ueberwachung des Nachrichten- und Vortragsdienstes, und 1926 waren die Ver- handlungen soweit abgeschlossen, daß die regionalen Rundfunkgesellschaften die end- gültige Betriebsgenehmigung erhielten. Jetzt endlich gelang es auch, die migtrau- ischen und schwierigen Württemberger zum Beitritt in die„Reichsrundfunk-Gesell- schaft“ zu bewegen, die als Dachorganisa- tion der Bezirkssender gegründet worden War. Unter der Leitung des Intendanten Dr. Alfred Bofinger, der diesen Posten bis 1945 innehatte, folgte nun der systematische Auf- bau der Süddeutschen Rundfunk AG, die mit wachsender Sendekapazität und ständig verbesserter Programmleistung den ganzen südwestdeutschen Raum versorgte und Ende 1931 über 200 000 zahlende Hörer hatte. Doch schon im Sommer 1932 war es mit dem regionalen Eigenleben der deutschen Sen- der vorbei: eine„Rundfunkreform“ leitete die Verstaatlichung des Rundfunks ein. Die „Süddeutsche Rundfunk AG“ wurde wie Alle anderen Gesellschaften in eine GmbH umgewandelt, 51 Prozent des Kapitals gin- gen in die Hand der Reichsrundfunk-Gesell- schaft, 49 Prozent in den Besitz der Länder Baden und Württemberg über. An die Stelle des Ueberwachungsausschusses trat ein Re- gierungskommissar. Vergebliche Bemühungen, eine„Reichs- sendung“ vom Fackelzug für den neuen Reichskanzler Adolf Hitler aus Berlin am Koltuor-Chronik Mit einer Neuinszenierung des Goethe- Schauspiels„Götz von Berlichingen“ von Wil- helm Speidel wurden die zehnten Burgfest- spiele im Hof des Berlichingenschen Schlosses in Jagsthausen eröffnet. Die über 1000 Pre- mierenbesucher, unter ihnen zahlreiche Bun- des- und Landtagsabgeordnete, gedachten vor Beginn der Aufführung des vor vier Jahren gestorbenen Gründers der Festspiele, Freiherrn Wolf Götz von Berlichingen, zu dessen Erinne- rung im Burghof eine große Sandsteinplatte mit den Daten der Festspiele enthüllt wurde. Bei der Premiere gab es besonders herzlichen Beifall für den diesjährigen Götz, der von Al- fred Schieske vom Schauspielhaus Düsseldorf dargestellt wird. Im Zeichen des Schiller- Jubiläumsjahres stehen die diesjährigen Schweizer Tell-Spiele, die in Altdorf in der Urschweiz mit einem Gedenkakt eröffnet worden sind. An der Feier zu Ehren des„‚Wilhelm-Tell“-Autors nahmen der Schweizer Bundesminister Etter und zahl- reiche Persönlichkeiten des kulturellen Lebens aus der Schweiz und dem Ausland teil. Vor dem Schillerstein am Ufer des Urner Sees er- innerte der Präsident der Urner Kantonsregie- rung, Ludwig Danioth, umgeben von Kriegern in historischer Tracht, an das Verdienst Schil- lers um die Darstellung des Urschweizer Be- freiungskampfes. 30. Januar 1933 zu verhindern, und ein durchschnittenes Kabel, das die Uebertra- gung einer„Führer-Rede“ aus der Stutt- garter Stadthalle vereitelt, sind fruchtlose Versuche, gegen eine Entwicklung zu pro- testieren, die nicht mehr aufzuhalten war. Seit März 1933 übernimmt der„Reichs- sender Stuttgart“ bei schwindender Eigen- produktion das von Joseph Goebbels zen- tral gesteuerte Programm, wie es das nationalsozialistische Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda vor- schreibt, und ab Juni 1940 läßt das einheit- liche„Reichsprogramm“ nur ein paar Vor- mittagsstunden bedingt für lokale und re- gionale Sendungen übrig. Ende Juli 1944 wird der„Reichssender Stuttgart“ am Char- lottenplatz durch Bomben zerstört und im Kurhaus Bad Mergentheim behelfsmäßig installiert. Vor dort kam dann am 5. April 1945 um 23 Uhr die letzte Durchsage, und tags darauf wurden die Sendeanlagen und der Sendemast Mühlacker durch ein SS- Kommando gesprengt. Doch das Schweigen sollte nicht lange dauern. Bereits Mitte April, in einem Chaos ohnegleichen, begannen amerikanische Son- derkommandos und deutsche Techniker mit den Wiederaufbauarbeiten am Sender Mühl- acker und in Stuttgart, und am 3. Juni 1945 meldete sich die Stimme von„Radio Stutt- gart“, eines Senders der Militärregierung, der das Rahmenprogramm von Radio Luxemburg übernahm. Eigene Sendungen kamen aus einem Armee-Funkwagen, der in der Toreinfahrt des ehemaligen Telegra- phenbauamtes Stuttgart parkte. Es mußte gehen— und es ging. Man lernte die Kunst der Improvisation, und die deutschen Mit- arbeiter, die allmählich wieder zugelassen wurden, zauberten unter unvorstellbaren Schwierigkeiten die ersten Heimatsendun- gen, Fußballreportagen und politische Wochenend-Kommentare. Im alten Telegra- phenbauamt, dem heutigen Funkhaus, ent- steht Ende 1945 das erste Nachkriegs-Hör- sbiel, beginnt der Schulfunk mit seinen regelmäßigen Sendungen, erklingt die Mu- sik eines eigenen, 30 Mann starken Orche- sters unter Leitung von Rolf Unkel und Ge- neralmusikdirektor Dr. Gustav Koslick. Im September 1946 kann die Sendestelle Hei- delberg-Mannheim eröfinet werden, im März 1948 beginnt Studio Karlsruhe zu arbeiten. Mit häufig wechselnden Intendanten, aber einer ständig wachsenden Zahl deut- scher Mitarbeiter, die weitgehende Voll- machten besitzen, wird„Radio Stuttgart“ nach vierjähriger Uebergangszeit aus der Verantwortung der Amerikaner entlassen und als„Süddeutscher Rundfunk“ in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umgewan- delt. Die Aufsichtsgremien, Rundfunkrat und Verwaltungsrat, wählen Dr. Fritz Eberhard Senta Seisler: Häuser am Mittelmeer Ein Bild aus der Ausstel- lung des„Periskop“ im Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer, über die wir heute berichten. Foto: Hans-Joerg Soldan als neuen Intendanten, der von 1949 bis 1958 im Amt bleibt; sein Nachfolger wurde am 1. September 1958 Dr. Hans Bausch. Während dieser Jahre mußte die Haupt- sorge zunächst auf die Verbesserung und Erweiterung der technischen Anlagen ge- richtet sein: Studios und Sendetürme wur- den gebaut, UKW-Netz, Fernsehumsetzer und der riesige Fernsehturm auf dem Hohen Bopser errichtet. Millionen mußten in- vestiert werden, um mit der stürmischen Entwicklung Schritt zu halten. So war es möglich, dag der Süddeutsche Rundfunk be- reits am 26. April 1954 seinen ersten Beitrag zur Tagesschau des Deutschen Fernsehens lieferte und am 5. November des gleichen Jahres mit André Obeys Fernsehspiel„Ein Opfer für Wind“ das Startzeichen für die voll einsetzende Programm- Mitarbeit gab. Bei diesem Rückblick sei nur an einige unvergeßliche Höhepunkte erinnert:„Un- ruhige Nacht“ von Albrecht Goes, die Fern- seh-Oper„Das Telefon“ von Menotti, Sar- tres„Schmutzige Hände“, Anouilhs„Jeanne oder die Lerche“, Brechts„Kaukasischer Kreidekreis“ und der erste deutsche Fern- seh-Film„Der Richter und sein Henker“ nach dem Buch von Friedrich Dürrenmatt. Wie bei den Hörfunksendungen aus Stutt- gart— zum Beispiel„Zeichen der Zeit“, „Mitteldeutsche Woche“,„Kritik an der Kirche“ und Themen der Redaktion Radio- Essay— manches heiße Eisen angefaßt Wurde, so hatte auch das Stuttgarter Fern- sehen den Mut, unbequeme Fragen zu stel- len und erschreckende Fakten aufzuzeigen: ein ungeschminkter Bericht von Corinne Pulver über die katastrophalen Zustände im Stuttgarter Schlachthof alarmierte nicht nur die Tierschutzvereine, sondern die ge- samte Oeffentlichkeit, und der Fernsehfilm „Die Vergessenen“, ein erschütterndes Do- kument von Dr. Peter Adler über die trost- lose Existenz deutscher Emigranten in Pa- ris, brachte in einer Spendenaktion 1,5 Mil- lionen Mark für die Errichtung eines jüdi- schen Altersheims. An solchen und ähn- lichen Sendungen zeigt sich immer wieder, Wie wichtig es ist, daß der Rundfunk seine Unabhängigkeit verteidigt, um seiner we- sentlichsten Aufgabe dienen zu können. Hof- fen wir, daß er auch in den kommenden Jahren ein„Refugium der Freiheit“ bleibt. „ Eva Patzig „Dos Periskop“ zum erstenmol in Mannheim Zu einer Ausstellung des Mannheimer Könstlerkreises im Kunstsalon Löre Daber 9 Aus jenen ersten Ausstellungen des Künstlerkreises um den Mannheimer Kunst- salon Lore Dauer, die im vergangenen Sommer in Eberbach, Bensheim und Karls- ruhe stattfanden, hat sich inzwischen eine kleine Gruppe herausgeschält, die sich den — wie Frau Dauer erklärte— program- matischen Namen„Das Periskop“ beigelegt hätte, weil sie nach allen Richtungen und allen Möglichkeiten Ausschau halten wolle. Manche der in den ersten Ausstellungen vertretenen Namen sind inzwischen nicht mehr dabei, vor allem die Mehrzahl der Damen aus der Gedok hat sich inzwischen zurückgezogen, und andere sind dafür neu hinzugetreten. Jetzt sieht man zehn Teil- nehmer(darunter acht aus Mannheim) mit 33 Arbeiten, zu denen noch vier auswärtige Gäste mit 13 Graphiken und Plastiken kommen. Daß Will Sohl aus FHeidelberg- Ziegelhausen dazugehört, der das allzu Grelle an seiner Farbgebung inzwischen glücklich dämpfte und zwei schön ausge- wogene Aquarelle aus der Landschaft um Stift Neuburg beisteuerte, und daß als Gast auch sein Schüler Uwe Wenk- Wolf mit drei Landschafts- Aquarellen dabei ist, dürfte der wesentlichste Gewinn für die Gruppe sein. Die Ausstellung, die der Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer noch bis zum 15. Au- gust präsentiert, ist seltsamerweise die erste des„Periskops“ in seiner Mannheimer Hei- matstadt. Besonders erfreulich bleibt dabei, dem seinerzeit schon in Bensheim aufge- fallenen Walter Koch hier mit dreien seiner Ungegenständlichen Monotypien begegnen zu können; das Blatt„transparentes blau“ in seiner trefflich ausgewogenen Farb- Form-Harmonie hat er dabei zu Unrecht kleingeschrieben, denn gerade dieses ver- diente, groß vor- und herausgestellt zu wer- den. Das jüngste Periskop-Mitglied, der 1926 in Mannheim geborene Günter Oehlbach, als Industriegraphiker beschäftigt, bleibt dicht an der Natur wirklichkeit und gibt fast als ainziger hier mit einem Oelbild und einein Aquarell von Neckarstimmungen aus- geprägt Mannheimer Motive. Senta Geisler aus Ludwigshafen pflegt ein kultiviertes, traditionsgebildetes Handwerk, das mit der farblichen Diskretion und dem klaren Bau ihrer drei Oelbilder mittelmeerischer Ort- schaften fesselt. Fritz Schnitzer, 1925 ge- boren, ist nach Forio und Ischia gegangen und zeigt nun drei farbblühende Land- schaften. Bruno Kröll ist mit zwei sicher hingeworfenen Tuschzeichnungen eines Tessiner Dorfes und der Mannheimer Jesuitenkirche vertreten, und Kay Alvarado schließlich hat drei sogenannte„Material- bilder“ hinzugehängt Bei dreien der ausstellenden Künstler ist eine Entwicklung zu neuen Ausdrucksmög- lichkeiten erkennbar. Bernd Pund bietet keine Nordseelandschaften mehr, sondern ist zum Siebdruck übergegangen und hat wohl vom Material her eine bei ihm bislang un- bekannte Farbigkeit erarbeitet, wobei nur in der Behandlung des Gegenstandes(„En- gel unter Lemuren“,„Blumenbild“ und „Portrait“) noch eine entschiedenere Akzen- tuierung fehlt. Peter Stephan ist von seiner früher oft sehr freien Behandlung des Kolo- ristischen abgegangen und bleibt nun ganz dicht am Natureindruck; neben einem appetitlichen Heringsstilleben und einem traulichen Blick in seinen Garten zeigt er ein sehr eigenartiges Hafenbild. Ganz lichte und heitere, durch Federstriche graphisch gefestigte Aquarelle südlicher Landschaften bietet Ludwig Straub, wohl der Senior der Gruppe. Unter den Gästen fällt noch Klaus Eid aus Ludwigshafen auf, ein Schüler von Carl Crodel, der zwei effektvoll hingesetzte Lithos mit Stierkampfthemen bietet. An die Jugendstil-Ornamentik schließt der Lud- wigshafener Karl Kistner mit seinen Aqua- rellen an, und Helmut Lange aus Ludwigs hafen ist mit vier stilisierten Plastiken ver- treten, vorwiegend über religiöse Themen. rt. — Heuss vor dem PEN Eröffnung in der Frankfurter Paulskirche Schon„im Abmarsch zu den Literaten aber doch noch als Bundespräsident,„de mit angemessener Gelassenheit die brayeg Komplimente vernimmt“, sprach am Montz in der Frankfurter Paulskirche Bundes Präsident Theodor Heuss bei der Eröffnun des 30. Kongresses des Internationalen PAH Vor über 500 Dichtern, Schriftstellern un Verlegern aus 49 PEN-Zentren in 38 Lin. dern der Erde würdigte er die Huldigung a0 Goethe, die dieser Kongreß gerade in Frank. furt bedeute. Professor Heuss bezeichnete die Anwesen. heit des Vizepräsidenten der Republik Indien Sir Sarvapalli Radhakrishnan, und zal! reicher Vertreter der afrikanisch- asiatischen Staaten als eine Bestätigung von Goethes Ansicht, daß Orient und Okzident nicht meh voneinander zu trennen seien. Lächeln meinte der Bundespräsident, er sei nicht ganz sicher, ob Goethe jemals Mitglied de PEN-Clubs geworden wäre, wenn es dies Institution schon zu seiner Zeit gegeben hätte. Goethe habe nicht nur Sinn für di Gemeinschaftliche entwickelt, sondern auch für die regulierte Distanz und Form. Seinen stärksten Eindruck vom Frank. furter PEN- Kongreß nannte Heuss das per. sönliche Gespräch mit den Exil-Schriftste. lern. Lasse es doch die Spannung und Tragit derer fühlen, die im geistigen Gewicht un im sprachlichen Leib das Erbe- ihres Volks. gutes als ein Stück Selbsterhaltung retten Wollen. In Scham und Stolz, sagte Heuss, ge. dächten an diesem Tag die Deutschen de lautlosen Aufstandes des 20. Juli. Hier 8 ein Beispiel des Opfers des einzelnen für dag Gemeinsame gegeben. Der Bundespräsident erinnerte an die nunmehr 50 Jahre zurückliegende Gründung des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller und seine Tätigkeit als zweiter Vorsitzende: in dieser Organisation. Während der PEN. Club mit Tarifen und schriftstellerische Honoraren oder Verlagsproblemen nichts 2 tun habe, seien damals für die Gründung des Schutzverbandes in erster Linie soziale und Wirtschaftliche Gründe maßgebend gewesen „Wir waren immer Anwalt des um Leine Anerkennung ringenden und schreibenden Menschen“, sagte der Bundespräsident. In einer neuen Welt, an der auch der PEN mitbaue, komme es nicht mehr au Entschließungen und Resolutionen an, ie sie die traditionelle Politik kenne, sonder auf die Meinung und Moral des einzelnen sagte der Vizepräsident der Republik in. dien, Dr. Sarvapalli Radhakrishnan. Bei den gegenwärtigen Uebergang und der Verwand. lung zu einer einigen Welt müßten die Vi ker ihre Geschichte und Tradition hinte sich lassen. Die neue Welt dürfe aber kein Welt kosmopolitischer Verwaschenheit Sein sondern die Nationen müßten ihre Eigenhei. ten bewahren. Zu Beginn der Feier in der Paulskirch hatte Frankfurts Oberbürgermeister Werne! Bockelmann die Teilnehmer des Kongresse und die Ehrengäste, unter ihnen Hessen Ministerpräsident Zinn und zahlreiche Pipe maten, an dieser„symbolischen Stätte de Freiheit und Menschenwürde will Komme geheißen. 1 Der Präsident des Kongresses, Dr. Eric Kästner, begrüßte es, daß die deutschen PEN. Mitglieder, die vor zwölf Jahren in Züri noch von manchen gemiedene Zaungäst Waren, heute die Gastgeber des Internatio nalen PEN- Kongresses sind. Kasimir BA schmid hieß die Teilnehmer und Gäste“ französischer, Dr. Richard Friedenthal f englischer Sprache willkommen. Unter den Teilnehmern befinden sich auch Schriftstelle aus der Sowjetzone, Bulgarien und Polen, D- Mitglieder des ungarischen PEN- Zentrum nehmen an dem Kongreß nur als Beobachte teil, da sie seit dem Volksaufstand gegen di kommunistische Regime im Jahre 1956 sub. Pendiert worden sind. Der Generalsekret des Internationalen PEN-Zentrums, Dai Carver London), teilte mit, daß auf den Kongreß über die Mitgliedschaft des ung. rischen PEN-Zentrums debattiert werde soll. Außerdem ist die Aufnahme der neue! PEN- Zentren Teheran Persien), Mani (Philippinen), Taipeh Formosa), Bangkdt (Thailand) und Genf(Schweiz) vorgesehen An Stelle des bisherigen Präsidenten des In. ternationalen PEN, des Franzosen Andi Chamson, soll der italienische Novellist A. berto Moravia gewählt werden.— Der Kol. greſß endet am 25. Juli mit einer Schluß sitzung in der Neuen Universität Heidelber⸗ dpa — Patau, der Sonner uncl 105 Eine sommerliche Liebesgeschichte von Lufz Kuessner Alle Rechte durch Ullstein-Fevilletondienst 17. Fortsetzung 5 „Ja. Warum hast du das nicht gleich gesagt?“ tadelte Patsy und erhob sich.„ann hätten wir schon längst draußen sein können. Es ist auch gar nicht gut, vor einem Sonnenbad viel zu essen. Das bekommt dem Magen nicht. Deine Appetitlosigkeit kommt übrigens vom Rauchen auf nüchternen Magen.“ Bei dem Wort Rauchen fiel mir ein, daß ich beinahe die Zigaretten vergessen hätte. Ich sprang auf und lief in mein Zimmer, um wenigstens diesen Trost mitzunehmen. Eine halbe Minute später verließen wir das Haus und marschierten ohne Umweg auf die Wiese los. Ich hatte mir noch schnell eine Zigarette angesteckt. Die Lungenzüge gaben mir so viel inneren Halt, daß ich den kommenden Ereignissen gefaßter entgegensehen konnte. Die größte Sorge machte mir der Augen- blick, wo ich mich von dem Bademantel trennen mußte. Ich genierte mich. Warum, weiß ich nicht. Aber es war mir unange- nehm. Vor allem bei Patsy. Meistens gehen gewaltige Ereignisse viel unbedeutender vorüber, als sie sich ange- kündigt haben. Meine Bademantel-Entschlüpfungs-Vor- stellung vollzog sich ohne Sensationen. Allerdings machte Patsy es mir leicht. Mit trainiertem Blick hatte sie die günstigste Wiesenecke erspäht. Festen Schrittes ging sie dorthin und ließ ihren Bademantel fallen, ohne sich zu zieren. Darunter trug sie nichts als die Andeu- tung eines zweiteiligen Badeanzugs. Man hätte zwei davon in einer Streichholz- schachtel unterbringen können. * So ein ähnliches Ding habe ich mal in einem amerikanischen Film gesehen. Er lief acht Wochen lang vor ausverkauftem Hause. Nur wegen der einen Badeszene mit diesem Rien-ne-va- plus an Stoffersparnis. Es gab ältere Herren mit jüngerer Be- gleitung, die fünf-, sechsmal hineingingen. Vom drittenmal ab kamen sie unmittelbar vor der Szene und gingen anschließend wie- der, so daß der Kinobesitzer erwog, die Filmvorführung auf diese Szene zu be- schränken und dann anderthalb Stunden das Licht auszulassen. Die Idee war glänzend, scheiterte jedoch an dem Widerstand der örtlichen Frauen- verbände, unter deren Druck der Film als „familiengefährdend' abgesetzt werden mußte. * Patsy trug ihren Badeanzug ungeniert, als sei es das Natürlichste von der Welt, so un manierlich dekolletiert zu sein. „Was? Da staunst du?“ Sie drehte sich hin und her wie ein Mannequin auf der Modenschau.„Auch mein Entwurf nach eigenen Maßen! Weniger ging doch beim besten Willen nicht, was?“ Ich konnte nur verblüfft nicken. Still für mich stellte ich fest, daß sie mir mit dieser raffinierten Fragestellung jede Möglichkeit genommen hatte, mich über dieses So-gut-wie- nichts an Bekleidung mo- ralisch zu entrüsten. Im Vergleich dazu war ich mit meiner Sporthose für eine Nordpol- fahrt angezogen. Beruhigt lieg ich meinen Bademantel vom Stapel laufen und breitete ihn neben Patsys àus. Als ich aufblickte, gewahrte ich, daß Patsy mich einer eingehenden Betrachtung unterzog. Dies geschah aber nicht mit jener bewundernden Hingabe, wie man sie als Herr der Schöpfung erwarten kann. In Patsys Blick lag etwas von sachlich prüfen- der Abschätzung. So mochten römische Patrizier frauen einen Sklaven begutachtet haben, der ihnen unter dem Einkaufspreis angeboten wurde. In solchen Fällen empfiehlt es sich für einen Mann, seine Muskeln unauffällig spielen zu lassen. Wenn er welche hat. Meine treten leider nicht so deutlich in Erscheinung, wie ich es gerne möchte. Des- halb konnte ich für meine Vermännlichung nichts weiter tun, als meinen Brustkasten ein bißchen aufzupumpen. Diese bewährte Maßnahme hatte sich stets als eindrucksvoll erwiesen.. Nicht bei Patsy! 5 „Hm..., begann sie ihre Kritik.„Weißt du, obenrum könntest du ruhig ein paar Pfund zunehmen, aber unten.. Ulli! Ulli, du kriegst ja einen Bauch... Stell dich mal ganz gerade hin! So...“ Ich tat wie mir befohlen und kam mir vor wie bei einer militärischen Musterung seligen Angedenkens. Vor Schreck über diese unangenehme Er- innerung vergaß ich, den Bauch einzuziehen. Patsy nickte bekümmert. „Hab' ich's mir doch gedacht Du hast einen einwandfreien Spitzkühleransatz Ist ja auch kein Wunder bei deiner ewig sitzenden Beschäftigung!“ Sie schüttelte er- griffen den Kopf.„Aber laß nur! Den wer- den wir bald haben.. Verlaß dich drauf, wenn ich wieder abreise, hast du eine Figur, mit der du dich in der besten Gesellschaft schen lassen kannst. Wenn es sein muß, sogar ohne Badehose!“ i Damit war die Angelegenheit für sie er- ledigt. Sie legte sich auf ihren Bademantel und streckte alle viere von sich, ohne meinen Bauch eines weiteren Blickes zu würdigen. Mit einem tiefen, unhörbaren Seufzer legte ich mich auf meinem Bademantel lang und versuchte., meine Gedanken von dunklen Zukunftsahnungen abzulenken. Zunächst steckte ich mir eine Zigarette an. Sie wollte nicht recht schmecken. Ich drückte sie aus, schloß die Augen und gab mich der himmlischen Bestrahlung hin. * Die Sonne schien herrlich warm. Weit und breit regte sich kein Lüftchen. Rings- umher herrschte das große, von lyrischen Dichtern besungene Schweigen der Natur. Nur das Bächlein murmelte leise an der Hecke entlang. Gluck... Gluckgluck.. Gluck... Gluck- gluck Ab und zu summte ein kleines Insekt vorüber. Husch! Schon war es wieder fort. Eigentlich war ein Sonnenbad eine ganz romantische Sache. Komisch— das hätte ich nun schon seit Jahren haben können. Jeden Sommertag. Auf meiner eigenen Wiese. Aber 80 ist das Es muß erst eine Patsy kommen und einem mit der Nase daraufstoßen, bis man sich bequemt, etwas für seine Gesund- heit zu tun. Die ungewohnte Stunde und die Sonnen. wärme machten mich schläfrig. Das mono. tone Gluck.. Gluckgluck... paßte dai Wie ein Wiegenlied. Ich versuchte mitzuzählen:„Eins.“ Zweidrei.. Vier... Fünfsechs.. Sieben,, Kohrnneunn enn t nn * Zuerst dachte ich, es sei ein kleine Vöglein über mich hinweggeflogen, abel dann fiel ein zweiter Tropfen auf mein Brust. Direkt neben den ersten. Da Kolibfi in dieser Gegend nicht beheimatet sind, un da ich andere Hubschrauber aus der Or thologie nicht kenne, mußte es was andele sein.“ Ich klappte die Augen auf und sah Pas, Sie stand neben mir, hielt ein braums Fläschchen in der Hand und ließ den drittel Tropfen Oel auf mich fallen. „Siehst du, du Kamel!“ sagte sie.„Uebe deinem dummen Bauch haben wir natürlch vergessen uns einzureiben! Jetzt nützt d schönste Sonnenöl nichts mehr, und kriegen einen prima Sonnenbrand! Aber, stellte sie neidlos fest,„, deiner Wi schöner als meiner!“ Diese Aussicht verdrängte mir die Fraß“ warum gerade mein Bauch schuld sel sollte? Hatte ich vielleicht das Sonnenbe provoziert? Wer andere in der Sonne bade“ hat selbst an alles zu denken! Mühsam und ein bißchen steif krabbelt Patsy war auch ganz nett errötet. 5 Büstenhalter hatte sich etwas verschobe und gab ein Streifchen unbelichtete Ha frei, die zu Vergleichszwecken dienen kon Dabei kam mir der Gedanke, wie Komist scheckig Patsy jetzt wäre, wenn se nichts anhätte. Fortsetzung folg) ich auf die Beine. Berausg verlag. drucker. chetred. pr. K. Eichenre reulllet les: H. 8 Kommu zozlales H. Kim Stellv.: Bank, D Bad. Kor MHannhe kr. 20 61 14. Jah G1 G Kris. SOWI West ginn wure eines west schw Verb In i myko westlicl stunder Kollege Frage Fordert für Be Sowjets schusse antwor daß die zeugun, nach w ster ha sagen geheim Ein sagte 1 wenn runig b westlic Deutsc lösung Genfer KI. Stoc halbtäs Stockh „Aeugst einig d handel Delega delsmi Saal. D deutlic zu den aber a schaft schen ren De Großgbr. den ur Die Finnla klärt hängige Das w den je möglic dersta wie 21 vertra endgu 8 B. 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