163 zugen , am tstag, mme t aus 19135 ebend Sdner Iusik⸗ Vor. zahl. 7eröf. Graf, t am Grat, tarn- ander bevor „ hat dichte Neben GDas einer chick⸗ tände ffent- sind n im nach n zu- ichem über Ney den und Evan. Ugust i und Pfing- enden jetzt 1 das 8Sen. araus 6 ich ingen Viel- rtart be- „daß Näfer astil, 5 chäd- durch War nichts eibt oder egen, mere ichen jeden im tbare jede tahl⸗ olg Herausgeber Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; gonlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: K. Kimpinsky;: Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. sparkasse, nad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. 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Juli 1959 Chancen für Gipfeltreffen geringer Eisenhower beurteilt die Lage pessimistisch/ Nicht nur Luftbrücke bei neuer Blockade Washington.(dpa) Präsident Eisenhower machte am Mittwoch auf seiner Pressekonferenz in Washington erneut die Einberufung einer Gipfelkonferenz von Fortschritten bei den Genfer Außenminister- Besprechungen abhängig. Gleichzeitig vertrat er die Auffassung, daß die Aussichten für eine Gipfelkonferenz geringer ge- worden sind, doch kann nach seinen Worten jederzeit der Weg für ein Treffen der Regierungschefs freiwerden, wenn die Sowjetunion die grundlegenden Rechte des Westens in Berlin respektiert. Eisenhower trat Befürchtungen entgegen, daß der Westen in Genf nachgiebiger werden könnte, weil die Verhandlungen ermüdend seien. Der Wille der amerikanischen Delegation sei nicht geschwächt worden, betonte Eisenhower, und nach seiner Ueberzeugung treffe dies auch für die anderen Dele- gationen zu. Die Verhandlungen mit der Sowjetunion seien zwar physisch und geistig ermüdend, doch brauche man nicht zu befürchten, daß die Westmächte im Grundsatz nicht fest- plieben. Als ein Pressevertreter den Gedan- ken eines Abbruchs der Genfer Verhand- lungen auf warf, erwiderte Eisenhower dies müsse vor allem an Ort und Stelle ent hie- den werden. Dabei müsse aber vieles be- rücksichtigt werden, zum Beispiel wisse man nie, wann ein neuer sowjetischer Vorschlag unterbreitet wird. Nach Ansicht Eisenhowers kann die West- berliner Industrie nicht ausschließlich auf dem Luftwege mit Rohstoffen versorgt wer- den. Der Präsident sagte dazu, Berlin sei ein blühendes Industriegebiet, und ein gro- ger Teil der benötigten Rohstoffe komme aus der Sowjetzonenrepublik. Außerdem sei Westberlin ein sehr guter Kunde der Bun- desrepublik. In Westberlin herrsche ein sehr kompliziertes und ausgedehntes indu- strielles Leben, das wohl nicht auf dem Luftwege versorgt werden könne. Mit Bonn macht sich Sorgen um Genf Blitzbesuch Brentanos in der Bundeshauptstadt/ Neue Instruktionen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das amtliche Bonn macht sich ernste Sorgen über das Schicksal der Genfer Außen- ministerkonferenz. Dies kam in einer Mini- sterbesprechung zum Ausdruck, die am Mitt- woch unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Dr. Adenauer stattfand. Bundesaußenmini- ster von Brentano, der um diese Besprechung gebeten hatte, kam eigens für einige Stunden aus Genf nach Bonn, um einen Lagebericht zu erstatten und Instruktionen für alle Ent- wicklungen einzuholen, die nach Zuspitzung der Lage in Genf möglich sind. Ueber die Ministersitzung wird strenges Stillschweigen bewahrt. Regierungskreise geben jedoch zu verstehen, daß von Bren- tano kein hoffnungsvolles Bild der Konfe- renzsituation vermittelte. Durch ihre Zurück- haltung will die Bundesregierung den Sowjets jedoch keine Möglichkeit bieten, Bonn der Schwarzmalerei zu bezichtigen. Ein Regie- rungssprecher erklärte, die Genfer Konfe- renz sei wieder einmal an einem Punkt an- gelangt, an dem man! nicht wisse, wie es weitergehe. Das Schicksal der Konferenz hänge von den vier Mächten ab. Die Bundes- regierung würde es jedoch begrüßen, wenn die Außenministerkonferenz„mit Zweck und Nutzen“ fortgeführt werden könne. Lloyd vor dem NATO-Rat Paris.(AP/dpa) Der britische Außenmini- ster Selwyn Lloyd hat am Mittwoch vor dem Ständigen NATO-Rat in Paris dem Verneh- men nach erklärt, das fernere Schicksal der Genfer Konferenz hänge von der Reaktion der Sowjets auf die westlichen Berlin- vorschläge ab. Lloyd berichtete in einer Ge- heimsitzung über den Verlauf der Außen- ministerkonferenz. Aus NATO-Kreisen ver- lautete anschließend, der Rat sei über den Bericht„voll befriedigt“. Eine glatte sowjetische Weigerung, die jüngsten westlichen Vorschläge zu erörtern, würde, wie es in Pariser diplomatischen Kreisen hieß, die Fortsetzung der Konferenz in Frage stellen. Die in Genf verfolgte west- liche Taktik habe bei den Vertretern der 15 NATO-Staaten offenbar Befriedigung aus- gelöst. Die Erörterung eines eventuellen Ab- bruchs der Konferenz habe jedoch nur einen geringen Teil der zur Verfügung stehenden Zeit in Anspruch genommen. Man habe immer noch das Gefühl, daß die Konferenz fortgesetzt werden könne. Der Ständige NATO-Rat sprach sich ein- stimmig für den westlichen Gegenplan aus, der am Montag vom amerikanischen Außen- minister Herter in Genf vorgelegt worden War. Berlin-Gespräch wieder im Vordergrund Gromyko lehnte ständige Deutschland-Konferenz ab Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl in der Schweiz Genf. Die festgefahren gewesene Genfer Außenminister-Konferenz ist wieder in Gang gekommen, obwohl sich die gegen- sätzlichen Standpunkte des Westens und des Ostens nicht um die kleinste Idee genähert haben. Der Hauptstreitpunkt, der die Ber- lin-Gespräche in Genf zu lähmen schien, nämlich die Frage, wie nach Abschluß eines provisorischen Berlin-Abkommens die an- deren Deutschland-Probleme gelöst werden sollten, wurde nun provisorisch beiseite ge- schoben. Die Großmächte haben sich ge- einigt,„die Konferenz fortzusetzen, indem gleichzeitig das Berlin-Problem und die Frage der Fortsetzung der Deutschland-Ge- spräche diskutiert werden sollen“. Mit die- ser Regelung ist die Lage in Genf weiterhin unstabil und eine neue Krise kann jederzeit Wieder ausbrechen. Auf westlicher Seite ist man hierauf vor- bereitet. Ein hochgestellter britischer Dele- Lationssprecher erklärte in einem vertrau- lichen Gespräch, daß jeden zweiten Tag eine neue Krise ausbrechen könne, falls die Kon- kerenz diese Folge von Krisen überhaupt überstehen werde. Man nähere sich in Genf aber den letzten Rückzugslinien, so daß von nun an hart verhandelt werden müsse, ganz einfach, weil der Westen keine weiteren Konzessionsmöglichkeiten an die Sowjets mehr sehe. Gromyko lehnte in der Vollsitzung vom Mittwoch erneut und definitiv die westliche Anregung ab, aus der Genfer Konferenz einen ständigen Organismus zu machen, bis durch ihn alle deutschen Probleme gelöst sind. Gromykos Ablehnung scheint man anderseits nicht so auslegen zu können, als Wäre er gegen eine Fortführung der gegen- wärtigen Genfer Gespräche in einer anderen Form, falls die Genfer Konferenz früher oder später einmal zu Ende gehen sollte. Gromykos Ablehnung scheint sich eher dar- Auf zu beziehen, daß durch den westlichen Plan sein eigener Plan zur Schaffung eines z8esamtdeutschen Ausschusses“, mit dem er bekanntlich der DDR zur diplomatischen Anerkennung verhelfen wollte, aus dem elde der Diskussion geschlagen wurde. Der Sowjetaußenminister erklärte sich nun bereit, auf das eigentliche Berlin-Thema berzugehen, Sofern sein Vorschlag eines ge- damtdeutschen Ausschusses weiterhin disku- tiert werde. Dadurch hat der sowjetische Politiker den Prügel aus den Rädern der Berlin- Diskussion herausgezogen, er behält ihn aber in der Hand, und kann ihn jeder- zeit wieder einschieben. Immerhin wird dies nicht mehr so leicht sein, nachdem er aus- drücklich der Prozedur zustimmte, daß die Berlin-Diskussion jetzt beginnen und weiter- geführt werden soll. Auf diese Weise wird der Westen nun voraussichtlich endlich er- fahren, welchen Preis die Sowjetunion noch für eine provisorische Berlin-Lösung ver- langt. „Nein“ beantwortete Eisenhower die Frage, ob die westlichen Verbündeten sich im Falle einer neuen Blockade auf eine Luftbrücke beschränken würden. „Goodwill- Mission“ Nixons USA-Vizepräsident Nixon wird bei sei- nem Besuch in der Sowjetunion, der eine „Goodwill- Mission“ sei, keine politischen Verhandlungen führen, sagte Eisenhower. Nixon habe ein Gespräch mit Chrustschow vereinbart, und die Art dieses Gesprächs werde von Chrustschow bestimmt werden. Flotte für Katastrophengebiete Den Vorschlag des Kongresses, eine ame- rikanische„Flotte der Barmherzigkeit“ zur Hilfe bei Katastrophenfällen in aller Welt aufzubauen, bezeichnete der Präsident als gut. Er wolle ihn aber zunächst prüfen. Es hänge davon ab, wieviele Entwicklungslän- der oder bedürftige Länder solche Hilfe von den Vereinigten Staaten wünschten. Ostblock-Konferenz wahrscheinlich Anfang August Genf.(dpa) Der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita Chrustschow soll, wie am Mittwoch von unterrichteter Seite in Genf verlautete, für Anfang August eine Gipfelkonferenz der Mächte des Warschauer Paktes nach Moskau einberufen haben. Wie es in östlichen Konferenzkreisen hieß, soll die Konferenz zwischen dem 3. und dem 5. August beginnen und unabhängig davon stattfinden, ob die Genfer Konferenz be- endet ist oder nicht. Das Treffen der höchsten Führer der Ostblockstaaten soll dazu die- nen, die internationale Lage zu analysieren und die weitere wirtschaftliche Zusammen- arbeit zu fördern. Einer der Hauptpunkte soll, wie erklärt wurde, die Erörterung der Frage sein, ob eine Gipfelkonferenz mit dem Westen zweckmäßig ist oder nicht. In öst- lichen Kreisen in Genf wurde in diesem Zusammenhang auf Aeußerungen von Chrustschow während der letzten Wochen verwiesen, daß die Sowjetunion nicht un- bedingt eine Gipfelkonferenz benötige. Es sei möglich, daß die schwebenden Probleme auch auf anderen Ebenen gelöst werden könnten und daß sich die Regierungschefs erst dann zusammensetzen, wenn es im In- 5 der weltpolitischen Lage unumgäng. lich sei. 8 5 Eine neue Bezeichnung für die westlichen Journalisten die ihn auf seiner Polenreise begleiten, prägte Nikita Chrustschou in Warschau. Er nannte die Zeitungsleute seine„Sputuiks“(Trabanten). Schon in seiner Rede im Warschauer Kulturpalast Ratte Chrustschou erklärt, daß ihm die traurigen Gesichter eines Teiles dieser Journalisten aufgefallen seien. Er verstehe es, wenn diese bürgerlichen Jour- nalisten traurig seien, weil ihnen eine Welt der Illusionen zusummenstürze, wenn er in allen Ländern von Hunderttausenden freundschaftlich begrüßt werde. Die westlichen Zeitungsleute waren dem soujetischen Ministerpräsidenten wegen dieser Aeußerungen keineswegs böse; sie eröffneten die sich anschließende Frage- und Antwortstunde in der so etischen Botschaft mit der Frage:„Dürfen Ihre Sputniks mit Innen trinken?“— Unser Bild zeigt Chrustschou während seiner Rundreise im oberschlesischen Industriegebiet, wo er von Kattowitzer Bergleuten zum„Ekrenkumpel“ ernannt und mit dem traditionellen Bergmannshut mit grünem Federbusch ausgezeichnet wurde. Bild: Keystone Oeftering will Bahnsteigsperren aufheben Vorher muß man aber Wege finden, Schwarzfahrer schnell zu bestrafen von unserem Korrespondenten Hanns W. Sehmidt Karlsruhe. Der Präsident der Deutschen Bundesbahn, Professor Dr. Oeftering, h at am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Karlsruhe die baldige Aufhebung der Bahn- steigsperren nach dem Muster der Schweiz in Aussicht gestellt. Oeftering sagte, die Aufhebung der Bahnsteigsperren sei ihm eine Herzenssache. Im ganzen gesehen halte er sie aus psychologischen Gründen für richtig, wenn die rechtlichen Voraussetzungen ge- „Viele Wege führen zum Kommunismus“ Chrustschow billigt Polen einen„eigenen Weg“ zu/ Parade in Warschau Warschau.(AP/ dpa) Mit einer zweistün- digen Militärparade in den Straßen War- schaus erreichten am Mittwoch die Feiern zum 15. Jahrestag der Gründung der polni- schen Volksrepublik ihren Höhepunkt. Unter den Ehrengästen befand sich auch die sowje- tische Delegation unter Führung von Mini- sterpräsident Chrustschow. Polens Verteidi- gungsminister Spychalski betonte in einer Rede vor den Truppen den Friedenswillen des polnischen Volkes und forderte die An- gehörigen der Armee auf, die Streitkräfte auf höchstem Niveau zu halten, um die sich aus dem Warschauer Pakt ergebenden Aufgaben jederzeit erfüllen zu können. Der Minister erklärte, die Festigung des Friedens verlange die Lösung des Berlin- Problems, den Ab- schluß eines Friedensvertrages mit Deutsch- land, die Bildung einer atomwaffenfreien Zone mit Mitteleuropa und ein Verbot der Massenvernichtungswaffen. Alles weise je- doch darauf hin, daß„die Fache des Friedens siegen“ werde. In einer Festsitzung im Warschauer Kultur- palast hatte Chrustschow bereits am Diens- tag die Gelegenheit benutzt, um in einer Rede ausdrücklich den eigenen Weg Polens zum Kommunismus zu billigen und den „Dogmatikern“ des linken Flügels vorzu- werfen, daß sie mit ihrer Forderung nach der Angleichung der Politik der polnischen Ar- beiterpartei an die der KPdsU nur den Revisionisten Wasser auf ihre Mühlen gössen.„Unserer Ansicht nach“, sagte Chrust- schow,„darf man nicht vom Zentralkomitee der PVAP fordern, daß es bei der Lösung beliebiger Fragen des inneren Lebens Polens ein Politik betreibt, die mit der Politik der KPdSU völlig übereinstimmt. Jedes Volk muß den Sozialismus aufbauen und den Weg zum Kommunismus unter Berücksichtigung seiner nationalen, kulturellen und wirtschaft- lichen Besonderheiten gehen.“ Zwischen Gesfern und Morgen Die Treuhandstelle für den Interzonen- handel hat in Ostberlin die Beauftragten der „DDR“ gefragt, ob Meldungen zuträfen, die von einem Notstand auf dem Gebiet der Milchversorgung in Mitteldeutschland be- richten. Die DDR- Delegierten haben einen Notstand verneint. Das SED-Zentralorgan versuchte sogar den Spieß umzudrehen. Unter der Ueberschrift„Milchversorgung Westberlins gefährdet“ schreibt die Zeitung, die Milcherzeugung in Schleswig- Holstein und Niedersachsen sei auf Grund der Trok- kenheit stark gesunken.„Da diese Länder vor allem Westberlin mit Milch beliefern, sind diesbezüglich bereits jetzt ernste Sor- gen geäußert worden.“ Das Bundesverteidigungsministerium be- müht sich um die Einrichtung von Lehrstüh- len für Wehrtechnik an den deutschen Hoch- schulen. Die Verbindung zwischen Verteidi- gung, Wissenschaft und Forschung werde immer dringlicher, da es an Nachwuchskräf- ten für den technischen Dienst in der Bun- deswehr mangele. Kräfte unter dem 35. Le- bensjahr mit ausreichender Fachausbildung seien praktisch nicht vorhanden. Anderer- seits aber schreite die Technisierung von Heer, Luftwaffe und Marine außerordentlich schnell voran. 0 Die geplante Handelsvertretung der Sowjetunion für die Bundesrepublik wird voraussichtlich im Laufe des August ihre Arbeit in Köln aufnehmen. Der entspre- chende Neubau steht kurz vor der Voll- endung. Die Bundesregierung rechnet damit, daß am Samstag auf der Ministerratssitzung in Brüssel die Mitglieder der Hohen Behörde der Montanunion neu gewählt werden. Wie es heißt, wird die Bundesregierung Dr. Heinz Potthoff wieder als Mitglied für die Hohe Behörde benennen. Wer Nachfolger für den verstorbenen früheren Vizekanzler Franz Blücher wird, ist noch nicht bekannt. Die Zahl der sowietischen U-Boote be- ziflert die„Europäische Wehr-Korrespon- denz“ auf 450. Skandinavien wird als das „erste Angriffsziel“ der Sowjets bezeichnet, die seit 1953 rund 730 000 Tonnen an Kriegs- schiffeinheiten gebaut hätten, gegenüber 350 000 Tonnen der USA und 160 000 Tonnen neuer Einheiten Großbritanniens. Als ersten Schritt zur Stabilisierung der spanischen Wirtschaft nach Abwertung des Peso hat die spanische Regierung Preis- erhöhungen für Treibstoff, Tabak und Streichhölzer sowie eine Erhöhung der Fernsprechgebühren angekündigt. Im Rahmen des sowietisch- amerikani- schen Austauschprogrammes auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet haben die wissenschaftlichen Aͤkademien beider Länder ein auf zwei Jahre befristetes Abkommen über einen erweiterten Wissenschaftler- und Informationsaustausch abgeschlossen. Das Oberkommando der amerikanischen Marine hat im Zusammenhang mit dem An- griff kommunistischer Jäger gegen ein ame- rikanisches Patrouillenflugzeug am 16. Juni über dem Japanischen Meer angeordnet, daß Künftig alle Patrouillenflüge vor den Küsten 5 kommunistischer Länder mit schußbereiten Bordwaffen durchgeführt werden müssen. Jacques Soustelle, der französische Son- derminister, erklärte vor dem französischen Senat, vom Jahre 1963 ͤ an werde Frankreich seinen Bedarf an Treibstoffen durch das Sahara-Erdöl decken können. Eine Konferéenz der in den nahöstlichen Staaten akkreditierten Diplomaten der Bun- desrepublik begann in Bhamdun bei Beirut. Kairo und Amman werden die diploma- tischen Beziehungen in Kürze wieder auf- nehmen. Gleichzeitig wird die für jordanische Fahrzeuge verfügte syrische Grenzsperre aufgehoben. Außerdem wird der Presse- und Rundfunkkrieg zwischen der Vereinigten Arabischen Republik und Jordanien einge- stellt. Diese Vereinbarungen wurden auf einer Pressekonferenz in der jordanischen Hauptstadt Amman mitgeteilt. Italien und die Europäische Atomgemein- schaft haben einen Vertrag über die Errich- tung der ersten gemeinsamen Forschungs- stelle der Gemeinschaft in Ispra am Lago Maggiore geschlossen. 5 Ein Athener Militärgericht verurteilte den Organisationssekretär der linksextremen größten griechischen Oppositionspartei„Eda“ und Direktor der Athener Zeitung„Avgi“, Manolis Glesos, wegen Beihilfe zur Spionage zu fünf Jahren Gefängnis und vier Jahren Verbannung. Präsident Eisenhower sandte an den pol- zischen Staatspräsidenten Zawadzki eine Glückwunschbotschaft aus Anlaß des pol- nischen Nationalfeiertages. schaffen würden, Schwarzfahrer schnell und nachhaltig zur Rechenschaft zu ziehen. Frei- lich müsse damit gerechnet werden, daß die Bundesbahn vorübergehend Millionenver- luste dadurch erleiden werde, denn es be- stehe bei einem Teil des deutschen Volkes die Neigung, den Betrug an der öffentlichen Hand als einen Sport anzusehen. Das habe zumindest der vor einiger Zeit in Bayern durchgeführte Versuch einer Aufhebung der Sperren bewiesen. Es müßten zur Auf- hebung der Bahnsteigsperren zudem die Fragen gelöst werden, wie die Rückgabe der Fahrkarten gewährleistet werde, wie die Handhabung der Zeitkarten zu lösen sei und wie man geschultes Kontrollpersonal in den Zügen bereitstellen könne. Insgesamt ge- sehen, neige der Vorstand der Bundesbahn aber zu einer baldigen Aufhebung der Sper- ren nach dem Schweizer Vorbild. Professor Oeftering hat am Mittwoch den neuen Präsidenten der Bundesbahn- direktion Karlsruhe in sein Amt eingeführt. Präsident Stroebe ist in den Ruhestand ge- treten. Sein Amt hat Diplomingenieur Hein rich Günthert aus der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn übernommen. Zu dem beabsichtigten Ausbau des Hoch- rheins vom Bodensee bis Basel, der eines der wichtigsten Probleme im Bundesbahn- direktionsbezirk Karlsruhe ist, hat Profes- sor Oeftering auf der Pressekonferenz mit grundsätzlichen Ausführungen zur Konkur- renz zwischen Schiene und Binnenwasser- straße Stellung genommen und dabei das Hochrhein-Projekt aus volks wirtschaftlichen Erwägungen abgelehnt. Oeftering vertrat die Auffassung, daß sich bei gleichen Wett- bewerbsbedingungen für Schiene, Straße und Binnenwasserweg herausstellen müsse, daß eine Kostendeckung für die Kanalinvestitio- nen nicht nachgewiesen werden könne. Es sei nicht einzusehen, warum das Binnen- wasserstraßennetz zu Lasten des Steuerzah- lers mit Hunderten von Millionen Mark aus- gebaut werden solle, wenn die Bundesbahn als Eigentum des Bundes nur zum Teil aus- gelastet sei. Die Frachten auf dem Binnen- wasserwegs seien zur Zeit nur deshalb schein- bar billiger, weil der Wasserweg durch den nur halben Preis für das Dieselöl und durch die Beförderungssteuer einseitig zu Lasten von Straße und Schiene begünstigt werde. Zähmung der Wasserstoffbombe zunächst fehlgeschlagen London.(Ap) Die bisherigen britischen Versuche zur Zähmung der Wasserstoff- bombe sind fehlgeschlagen. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die britische Atomenergie- Kommission am Mittwoch über die bisherigen Experimente mit dem„Zeta“ Apparat in dem Atomforschungszentrum Harwell veröffentlicht hat. Die britischen Wissenschaftler, die an den Versuchen be- teiligt waren, führen den Fehlschlag auf unerklärliche Energieverluste bei der Fusion schwerer Wasserstoffisotopen zurück. Der Leiter der Forschungsabteilung der britischen Atomenergiebehörde, Sir William Penny, teilte auf einer Pressekonferenz mit, daß man die Versuche mit der zur Zähmung der Fusion schwerer Wasserstoffisotopen gebau- ten„Zeta“-Anlage fortsetzen werde. n N 8 8 N N 8 1 n. 2— 8.* 25 25 77 õÜĩܹvÜ ð ðjðꝰw ũ nne.]. 1 111 5 Ney — MORGYN Donnerstag, 23. Juli 1959/ Nr. 166 MN Donnerstag, 23. Juli 1959 Neue Verkehrsplanung Die Straße ist älter als die Schiene. Sie ist mit gewissen Einschränkungen auch Alter als der Wasserweg. Im Bau von guten schnellen und bequemen Straßen erwies sich Seit Jahrtausenden die Höhe menschlicher Kultur: Straßen verbinden. Nun hat das neunzehnte und vor allem die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts dieser alther- gebrachten Weisheit einen Stoß versetzt. Nicht mehr dem Straßenwesen als vielmehr Eisenbahnen und Schiffbarmachung von Flüssen und Kanälen wurde das Haupt- augenmerk des Staates sowohl im nationalen Wie im europäischen Bereich geschenkt, Vor dieser Wettbewerbsverschiebung stehen heute die Verkehrsministerien aller Länder und steht vor allem die Bundesregierung mit ihrem neuen verkehrspolitischen Pro- gramm, das jetzt in Bonn entwickelt wird. Zwar ist dessen Hauptrichtlinie schon 1953 festgelegt. Es ist eine unangenehme Tat- sache, aber sie kann nicht länger umgangen werden. Die Straße ist geblieben, was sie War, das Haupkłkommunikationsmittel der Menschheit. Die vorübergehende Bevor- zugung von Schiene und Wasser hat sich mehr und mehr als volkswirtschaftliche Be- lastung herausgestellt. Wir sind dabei, den Schaden zu reparieren. Das„Wie“ allerdings, wie diese Umver- legung der verkehrspolitischen Gewichte volkzogen werden soll, macht Sorge. Zwar hat der Verkehr selbst sich in seiner Ge- setzmäßigkeit diktatorisch durchgesetzt. Das Zurückbleiben der menschlichen Vernunft hinter der Unumstößlichkeit des Zivilisa- tionsgesetzes zahlen wir— mit Leichen. Mit Tausenden und im Weltmaßstab mit Hunderttausenden von Verkehrstoten jähr- lich, denn unsere staatlichen Verkehrspläne sind hoffnugslos veraltet. Der Staat will es noch immer nicht wahr haben, daß seine Rie- senin vestitionen des vergangenen Jahrhun- derts im Jahre 1959 zu einm großen Teil ins Verlustkonto geschrieben werden müssen. Die Eisenbahnen sind nicht ausgelastet, sind kast nirgends mehr rentabel und machen obendrein durch ihre vorsintflutliche An- lage den gesamten Verkehr gefährlicher noch, als er schon ist. Aehnliches gilt von der Binnenschiffahrt, die seit Jahren über mre mangelnde Rentabilität klagt, obwohl doch gerade hier der Staat in großzügiger Weise den Wohltäter gespielt hat. Wie teuer Wäre erst der Flugverkehr gekommen, wenn Häfen und Flußregulierungen vom Privat- verkehr beglichen werden müßten. Dez Staat zögert aber, mit einem harten Schnitt die natürlichen Verhältnisse wiederherzustellen. Nur zu verständlich, wenn man bedenkt, Was alles mit Schiene und Schiffahrt zu- sammenhängt, wieviele Millionen von Exi- Stenzen davon leben und wie nicht zuletzt senbahnlen und Schiffe verbrauchten, bis Vor kurzem wenigstens noch, vorzugsweise den heimischen Brennstoff Kohle. Die Straße aber verweist den Staat auf ahsländische Importe und dagegen sträubt sich erklär- licherweise das nationalstaatliche Bewußt sein. Darum ist auch die neue Verkehrspla- nung der Bundesregierung noch immer weitgehend ein Kompromiß. Ein Ausgleich Zwischen dem, was sein soll und dem, was ist. Die Eisenbahn ist eine nationalwirt- schaftliche Gegebenheit, die einmal nicht ab- zuschreiben sein mag. Sie hat ihre gemein- Wirtschaftliche Aufgabe zu erfüllen. Sie hat Uunrentable Strecken zu fahren, hat unren- table Güter zu verfrachten und hat im In- teresse des gesamten Volkes den verbillig- ten Berufs- und Schulverkehr durchzufüh- Ten. Nicht daß ein großzügiges Straßennetz diesen Aufgaben nicht auch gewachsen Wäre. Die früher so überzeugend ins Treffen geführte strategische Notwendigkeit der Bahnen dürfte nach den Erfahrungen des letzten Krieges wohl einigermaßen redu- ziert worden sein. Auch die Armee ist heute vorzugsweise auf ein gutes Straßennetz an- gewiesen. Immerhin, die Tatsache bleibt be- stehen, Massengüter und Sozialleistungen werden bis dato noch von Schiene und Was- ser getragen. Dementsprechend muß der Staat seine Verkehrsplanung einrichten, muß versuchen, die Belastungen, die auf der Bundesbahn liegen, auf Kosten anderer Verkehrsträger abzuwälzen, wobei ihm al- lerdings bei der Schiffahrts infolge der in- ternationalen Abmachungen, wie sie in den Mannheimer Akten niedergelegt sind, Gren- zen gesetzt sind. Es bleibt also vorzugsweise der Straßenverkehr als Abwälz möglichkeit. Die Straßenverkehrsbenutzer sollen das De- flzit der Bundesbahn sanieren. Und so hat auch die neue Verkehrsplanung vorgesehen, den Schwerstlastverkehr auf der Straße Stärker als bisher mit Steuern zu belasten, um damit den Ausgleich in den Wettbe- wWerbsbedingungen, die für die Bundesbahn Angeblich so ungünstig liegen, auszugleichen. Es soll dadurch auch eine Art von Arbeits- teilung in der Zusammenarbeit von Straße, Schiene und Binnenschiffahrt auf die Dauer erzwungen werden. Wahrscheinlich heißt das, daß die schweren Lastfahrzeuge von Unseren Autobahnen verschwinden sollen und nur noch im Provinzialverkehr und im Zubringerdienst ihre Berechtigung erhalten. Daß diese Tendenz auf bitterste Abwehr der Betroffenen stoßen wird, hat sich bereits er- wiesen, Heute lebt ja auch ein nicht unbe- trächtlicher Teil unserer Volkswirtschaft vom Schwerlastverkehr. Insbesondere aber Wird auch die europäische und überseeische Komponente der Weltwirtschaft von all sol- chen Maßnahmen berührt. Es wird weder den großen Oelfirmen, noch den Holländern, Belgiern und anderen transportintensiven Natlonen gefallen, daß man sie im Lastver- kehr auf die Bundesbahn verweist. Darüber wird es noch zu heftigen Kämpfen sowohl vor wie hinter den Kulissen des Bundes- tages kommen, Noch ist ja die Verkehrs- planung der Bundesregierung nicht Gesetz. Wie aber auch immer dieser Kampf aus- gehen mag, man wird sich darüber klar sein müssen, daß es sich mit dieser Planung nur um einen kurzfristigen Kompromiß handeln kann. Die Straße wird sich mit der ganzen nicht das Energieproblem die Dinge kompliziert. Wucht ihrer Zivilisations- und Kulturgesetz- lichkeit durchsetzen. Je weniger die Volks- wirtschaft und der Staat bestrebt sein wird, ihre unabdingbare Forderung zu erfüllen, nur Rückständigkeiten aufzuholen, sondern auch neue Möglichkeiten und Aus- weitungen zu erschließen, um so weiter wer- den wir als Volk in der Rangsklala der Welt zurückfallen. Andere Völker, auf die wir früher herabzublicken uns anmaß ten, haben es erkannt, was es heißt, die Weite des Raumes auf die beste und beständigste Weise zu erschließen. Wenn wir uns in un- serer Verkehrsplanung nicht bald besinnen, werden wir bald im Schmollwinkel der Weltgeschichte verdämmern und von an- deren Völkern mitleidig als unterentwickelte Nation behandelt werden, denn: An ihreh Straßen sollt ihr sie erkennen. Dr. Karl Ackermann Verzicht auf Ostgebiete fordert die Mannheimer SDS-Gruppe Göttingen.(dpa) 70 Delegierte der Hoch- schulgruppen des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes(SDS) werden vom 30. Juli bis 1. August zur 14. Ordentlichen Bundes- delegiertenkonferenz in Göttingen erwartet. Bereits jetzt liegen der Konferenz fast 100 Anträge vor. In mehreren Anträgen wird der Ausschluß des bisherigen Bundesvorsit- zenden des SDS, Oswald Hüller, und des Pressereferenten Gert Bessau gefordért. Sie werden in den Anträgen beschuldigt, das Ansehen des Sozialistischen Deutschen Stu- dentenbundes auf dem Kongreß„Für Demo- kratie gegen Restauration und Militarismus“ Ende Mai in Frankfurt am Main geschädigt zu haben. Wegen dieses Kongresses war es zu Auseinandersetzungen zwischen der SPD und dem SDS gekommen. Allein die Hochschulgruppe der Universi- tät Marburg hat 25 Anträge gestellt, in denen sie unter anderem die Verstaatlichung der Rüstungsindustrie sowie eine Verurteilung der französischen Politik in Algerien und die Schaffung von Stipendien für algerische Studenten fordert. Die SDS- Hochschulgruppe in Mannheim fordert den Verzicht auf die früheren deutschen Ostgebiete, um— Wie es in ihrem Antrag heißt— auf diese Weise die Wiedervereinigungspolitik zu för- dern. Wieder ein neuer Entwurf eines SpD-Grundsatzprogramms * Bonn.(AP) Der SPD- Vorstand will nach Angaben eines Parteisprechers Anfang Sep- tember endgültig über den Entwurf für ein neues Grundsatzprogramm entscheiden. Wie der Sprecher am Mittwoch in Bonn mitteilte, sollen an der endgültigen Formulierung des Entwurfes der Chefredakteur der„Hambur- ger Morgenpost“, Braune, und der frühere Chefredakteur der Deutschen Presseagentur, Fritz Sänger, maßgeblich beteiligt werden. Das Paradies der Monopole schwindet Spanien macht Schluß mit Isolierung und Inflation/ Kredite werden beschränkt und Staatsausgaben eingespart Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth Madrid. Fürwahr, es ist ein ungewöhn- licher Sommer, den Madrid dieses Jahr erlebt. Franco ist noch immer in der Stadt und hat seine Abreise nach San Sebastian auf Anfang August verschoben. In normalen Jahren um diese Zeit liegt Madrid schon tief in seinem Sommerschlaf. Diesmal kann selbst die Hitze- Welle, die seit Wochen wie aus einem Heig- luftapparat über die Hochfläche bläst, die hohe Bürokratie des Regimes nicht in die Flucht schlagen. Und das hat seinen guten Grunch denn der große Stabilisierungsplan, der jetzt nach umfänglichen Vorbereitungen endlich über die Bühne geht, ist ein außer- ordentliches Ereignis, eine wahre wirtschaft- liche Revolution, die das spanische Dasein nachhaltig umkrempeln wird. Der Auftakt dazu wurde am vergangenen Wochenende gegeben. Doch nicht Madrid gab den Einsatz, sondern Washington, wo sich Francos junger und den internationalen Zu- sammenhängen aufgeschlossener Handels- minister, Alberto Ullastres, mehrere Tage aufhielt, um abschließende Besprechungen mit dem Internationalen Währungsfonds, dem amerikanischen Schatzamt und einer Reihe von Privatbanken zu führen. Die Ab- kommen, die er vor seinem Abflug nach Paris unterzeichnete, sichern Spanien einen aus zahlreichen Quellen zusammenfliegenden Stabilisierungskredit, der es in die Lage ver- setzt, seine Währung zu festigen, einen neuen Einheitskurs der Peseta zu bestimmen und gestützt auf diese Maßnahmen zu einer all- mählichen Liberalisierung seines Außenhan- dels überzugehen. Doch merkwürdig— als der Währungsfonds am Wochenende den mit Spanien vereinbarten neuen Kurs der Peseta mntgab, der einer Abwertung von 42 auf 60 Pesetas pro Dollar entspricht, wurde außer den eingeweihten Kreisen in Madrid zunächst niemand dieses Freignisses gewahr, das für Spanien Entwicklungen von unabsehbarer Tragweite einleitet. Man hatte jenseits des Ozeans bewußt mit der Veröffentlichung des neuen Kurses bis zum Samstag nachmittag gewartet, um Spe- Kkulationen vorzubeugen, denn um diese Zeit Waren bereits die Schalter der Schweizer Banken geschlossen, die in Europa für die freie Notierung der Peseta maßgebend sind. Aber auch die spanische Oeffentlichkeit er- fuhr davon nichts, denn obwohl das offizielle Madrid eigens wegen der Wirtschaftsreform seine Urlaubspläne vertagt hat, war die menschenleere Stadt nicht darauf vorberei- tet, die umwälzende Neuigkeit zu empfangen. Der Zufall wollte es, daß diesmal der 18. Juli, an dem sich der Ausbruch des Bürgerkrieges zum 23. Male jährte, gerade auf den Samstag fel, was Hunderttausende dazu verführte, ein verlängertes Wochenende in der nahen Sierra einzulegen. Die Straßen brüteten ver- lassen unter der glühenden Sonne. Wenn man in den Ministerien anrief, kam höchstens ein verschlafener Amtsdiener ans Telefon ge- schlurft. Die Zeitungen schwiegen noch am Sonntag und selbst am Montagfrüh beharr- lich und begnügten sich mit dem knappen Hinweis, daß der Stabilisierungsplan gleich- zeitig in Washington, Madrid und Paris be- kanntgegeben würde. Das Fest der natio- Zehn qahre Süddeutscher Rundfunk Zum Jubiläum wurde ein neuer großer Sendesaal eingeweiht Von unserer Stuttgarter Redaktiop Stuttgart. Im zehnten Jahre seines Be- stehens konnte der Süddeutsche Rundfunk im Rahmen einer würdigen Feierstunde in Stuttgart am Mittwoch einen neuen„Gro- Ben Sendesaal“ im Park der Villa Berg ein- Weihen, der das erste einer geplanten Reihe hochmoderner Funk- und Fernsehstudios darstellt. Zu der Feierstunde waren außer Ministerpräsident Kiesinger und mehreren Ministern der Befehlshaber der 7. amerika- nischen Armee, General Ferrell, der Kom- mandierende General des zweiten Armee- korps der Bundeswehr, General Pemsel, und zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erschienen. Intendant Dr. Hans Bausch unterstrich in seiner Begrüßungsrede den Willen des Süddeutschen Rundfunks, in den Studios und Redaktionen, vor den Mikrophonen und vor den Kameras täglich den Maßstab auf Selbst Maemillans Hoffnungen sinken Man spricht schon von einer Verschiebung der Neuwahlen London. Die langsam entschwindenden Gipfelhoffnungen berühren am stärksten und unmittelbarsten ihren eifrigsten Förderer, den britischen Ministerpräsidenten, Harold Macmillan. Trotz Chrustschows jüngster Auherung, er würde ebenso sehr wie der bri- tische Regierungschef ein Gipfeltreffen be- grüßen, sind die britischen Hoffnungen an- gesichts der entmutigenden Meldungen aus Genf fast auf den Nullpunkt gesunken. Damit verringert sich auch die gute Chance der Konservativen bei Neuwahlen im Herbst. Im Lichte der jüngsten internationalen Entwick- lung wird der Passus in einer Außerung Macmillans im Unterhaus, die Regierung habe Zeit bis zum Mai nächsten Jahres, als erstes deutliches Anzeichen für eine even- tuelle Verschiebung des Wahltermins an- gesehen. Der Ministerpräsident rechnet nicht mehr ganz fest mit einer Gipfelkonferenz während der nächsten beiden Monate. In Besprechun- gen innerhalb seines Kabinetts erörterte Macmillan am Dienstag Präsident Eisen- howers öffentlich erklärte Zweifel an einem solchen Treffen und Chrustschows nichts gutes verheißende diplomatische Aktivität Von unserem Korrespondenten Pr. Werner G. Krug in Englan und vor allem seine Feststellung, wenn es nach ihm und Macmillan ginge würden die Regierungschefs von Ost und West schnell zusammenkommen. Wie gesagt, durch dieè neueste Entwick- lung ist auch der für den 22. Oktober in Aussicht genommene Termin für Neuwahlen zum Unterhaus in Frage gestellt worden. Damit aber dürfte mit Sicherheit die Suche nach einem Verantwortlichen für das Durch- einanderbringen des Macmillan'schen Fahr- planes beginnen, und an Hand der jüngsten Vorkommnisse, Erklärungen und Vorschläge (u. a. von Feldmarschall Lord Montgomery und Luftmarschall Slessor) fällt die Voraus- sage nicht schwer, daß man voraussichtlich den Schuldigen in der Bundesrepublik und ihrer starren, kompromißglosen Haltung fin- den wird. Man kann überdies jetzt schon feststellen, daß nach einem Scheitern der Genfer Außenministerkonferenz und dem Fehlschlag der Gipfelpläne das deutsch- bri- tische Verhältnis, ja das NATO- Bündnis neuen, schweren Belastungen unterworfen sein wird, die alles bisherige in den Schatten stellen dürften. die gültige Leistung nach den besonderen Formgesetzen des Rundfunks anlegen und realisieren zu wollen— innerhalb des Span- nmungsfeldes zwischen Freiheit und Verant- Wortung. Verpflichtung für das nächste Jahrzehnt sei dem Süddeutschen Rundfunk, nachdem das Programm des Hörfunks in zehn Jahren zu einer guten Leistung ge- wachsen sei, weiterhin dem Ganzen zu die- nen und mit neuen Plänen dem jungen Fernsehen zu helfen. Dr. Valentin Gaa, der Vorsitzende des Rundfunkrats, erinnerte an die schweren Geburtsstunden des fkunks nach dem Zusammenbruch, an die hartnäckigen Verhandlungen der Regierung Dr. Reinhold Maier mit der amerikanischen Besatzungsmacht und an die Verabschiedung des Rundfunkgesetzes durch den Landtag. Mit diesem Gesetz sei dem Süddeutschen Rundfunk eine Form gegeben worden, die ihn dem Spiel privater und kommerzieller Kräfte entzog, ihn darüber hinaus unabhän- gig von der Spitze der vollziehenden Ge- Walt gemacht und zu einer autonomen, un- abhängen ins titution geformt habe. Als Bindeglied zwischen dem SDR und der Oef- fentlichkeit bezeichnete Dr. Gaa den Rund- funkrat, der vor zehn Jahren als ein Wag- nis gegolten, sich heute aber in seiner Ar- beit durchaus bewährt habe. Besonderen Dank sprach der Vorsitzende des Rundfunk- rats dem langjährigen Intendanten Dr. Fritz Eberhard aus, dessen rastloser Tätigkeit in den vergangenen Jahren der SDR sein An- sehen und seine hervorragende Entwicklung zu verdanken habe. Süddeutschen Rund- in Spanien nalen Erhebung war also kurioserweise mit dem Termin der nationalen Abwertung zu- sammengefallen, ohne daß die Spanier etwas von dem bedeutsamen Umschwung ihres Schicksals ahnten, der im Ausland längst die Runde gemacht hatte. Die Vereinbarungen, die Senor Ullastres in den Vefeinigten Staaten traf, stellen einen Kompromiß dar, bei dem Spanien in der Frage des Kurses und der Währungsfonds hinsichtlich der Höhe der Kredite nachge- geben hat. Inzwischen hat der Minister in Paris an der Sitzung des Rates der OEEC teilgenommen, der nach Prüfung des Stabi- lisierungsplanes die Aufnahme Spaniens als achtzehntes Mitglied der Europäischen Wirt- schaftsorganisation beschloß. Damit ist die Bahn frei für eine Serie von umwälzenden Wirtschaftsgesetzen, die in den kommenden Tagen Ministerrat und Cortes passieren wer- den. Ein Teil der in ihnen enthaltenen Maß- nahmen ist aber praktisch schon seit Mona- ten wirksam geworden. Das trifft vor allem auf die Kreditrestriktionen zu, die das Regime bereits Ende Mai verhängte. Es hat sich den internationalen Organisationen ge- genüber verpflichtet, zur Stabilisierung der Währung durch eine anti-inflationistische Politik beizutragen. Der jährliche Kreditzu- wachs für die spanische Wirtschaft wurde auf elf Milliarden Pesetas beschränkt, was einer Kreditsperre gleichkommt, da in der ersten Hälfte des laufenden Jahres dieser Betrag bereits nahezu verausgabt wurde. Die Rückwirkungen beginnen sich bereits bei einzelnen Betrieben zu zeigen, die in Zah- lungsschwierigkeiten geraten sind. In Fällen, in denen Arbeiterentlassungen drohten, hat die Regierung jedoch prompt eingegriffen und Ueberbrückungskredite ge- währt. Offensichtlich fürchtet man an ver- antwortlicher Stelle die sozialpolitischen Konsequenzen des neuen Kurses, denen man durch das soeben fertiggestellte Polizei- gesetz zu begegnen sucht. Wie eine führende Persönlichkeit des Regimes dieser Tage äuherte, kann sich Spanien im gegenwär- tigen Augenblick auch eine beschränkte Arbeitslosigkeit nicht leisten, da soziale Konflikte unter den hier gegebenen Umstän- den sofort politischen Charakter annehmen. Man hofft, die nach der Abwertung unver- meidlich einsetzende Teuerung in erträg- lichen Grenzen zu halten. Ein wichtiger Punkt der Wirtschafts- reformen ist auch die Einsparung der Staats- ausgaben, die den Etat von 1958 nur über- schreiten dürfen, wenn sie durch Mehrein- nahmen an Steuern gedeckt sind. Die Erhö- hung des Geldumlaufes soll zwei Milliarden im Jahr nicht übersteigen, nachdem die Zu- nahme im Vorjahr noch 4,5 Milliarden be- trug. Die Frage ist nur, wie sich die spa- nische Wirtschaft zu dieser ungewohnten Austerity einstellen wird. Die führenden Industrie- und Finanzkreise und vor allem die Großbanken, die fast den gesamten Pro- duktionsapparat kontrollieren, besaßen bis- her praktisch ein Monopol, das jetzt verloren zu gehen droht. Die Isolierung, in der Spa- mien lebte, war das Paradies einer früh- kapitalistischen Wirtschaft, aus dem die Oberschicht jetzt unter dem Druck der euro- päischen Entwicklungen vertrieben wird. Vielleicht hat das Regime weniger von den sozialen Auswirkungen der Anpassungskrise zu fürchten als von der Enttäuschung der einflußreichen Kreise, denen jetzt die Felle davonschwimmen. Für die Masse des Volkes kann die Stabilisierung nur Vorteile bringen, falls es gelingt, die erste Phase der Umstel- lung ohne größere Verluste zu überwinden, Die Brücken sind nicht abgebrochen Die„Aeußeren Sieben“ betonen ihren guten Willen/ Paris als Sitz? Stockholm.(AP) Die Minister der an der geplanten Kleinen Freihandelszone beteilig- ten sieben Staaten— Grogbritannien, Däne- mark, Schweden, Norwegen, Osterreich, Por- tugal, die Schweiz— haben in einem Ab- schlußkommuniquè versichert, mit der Euro- päischen Wirtscttlaftsgemeinschaft(EWG) der sechs Länder Bundesrepublik, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und den Nie- derlanden in engem Kontakt bleiben zu wol- Kiesinger empfiehlt„Welt-Wagemut“ Vortrag über Hauptprobleme der Weltpolitik im Rahmen der Internationalen Begegnungen in Heidelberg Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Heidelberg. Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger gab am Dienstagabend in der Reihe der„Heidelberger Internationalen Be- gegnungen“ vor einer Zuhörerschaft von Gelehrten, Politikern, führenden Persönlich- keiten der Wirtschaft und Selbstverwaltung Nordbadens, Bürgern und Studenten in der Aula der Neuen Universität einen fast zwei- stündigen, ganz undoktrinären und weitge- spannten Ueberblick über„Hauptprobleme der Weltpolitik“. Er sprach auf Grund der Erfahrungen, die er zehn Jahre lang in der Bundes- und Europapolitik als außenpoliti- scher Sprecher der CDU gewonnen hat und die er offenbar nicht einrosten lassen will. Im Gegensatz zu Tocquevilles überholter Voraussage über die Halbierung der Welt zwischen den USA und Rußland wüchsen, so sägte Kiesinger, vor unseren Augen ne- ben China und Indien sehr schnell noch an- dere„Titanenmächte“ empor. Die Welt be- stehe daher aus drei Lagern: Der Sowiet- union mit China und den Satelliten, den Westlich orientierten Staaten und den Entwicklungsländern in Asien und Afrika, denen in gewissem Sinne auch Lateiname- rika zugerechnet werden könne, Das briti- sche Commonwealth mit 700 Millionen Men- schen einer Tradition und eines Denkens, das der kontinentalen Betrachtungsweise fremd sei, verdiene bei außenpolitischen Betrachtungen als unbequemes, aber nicht zu vernachlässigendes Phänomen besondere Aufmerksamkeit. 5 Zwischen kommunistischer und freier Welt werde die Entscheidung auf lange Sicht nicht in Europa fallen, sondern in den hungernden Entwicklungsländern, denen die Beseitigung der Not zinächst über jede Ideologie gehe. Von der Weltbevölkerung lebten drei Fünftel im Lager des Hungers, ein Fünftel in einem Uebergangszustand, in dem sich auch die Sowjetunion befinde, und nur ein Fünftel sei privilegiert, wozu trotz zweier Kriege, Inflationen, Vertreibungen und Zerstörungen auch Deutschland gerech- net werden müsse. Von den benachteiligten Menschen lebten 800 Millionen unter kom- munistischer Herrschaft und 1200 Millionen in den unentschiedenen Entwicklungslän- dern. Dort stände ein jährliches Durch- schnittseinkommen von 200 bis pro Kopf den durchschnittlich 3700 Mark pro Kopf in Europa gegenüber. Die privile- gierte freie Welt könne diesen Ländern nicht durch Einzelaktionen helfen, sondern nur durch ein Programm, den Lebensstan- dard in zehn Jahren um 25 Prozent zu er- höhen. Alles andere gehe in ein Faß ohne Boden. Nach genauen Berechnungen erfor- dere das jährlich 30 Milliarden Mark, also ein Prozent des Volkseinkommens der Pri- Vilegierten und keinesfalls eine utopische Zahl, da heute bereits 13 bis 14 Md. Mark jährlich für diesen Zweck aufgewendet Würden. Mit ihren zusätzlichen drei Md. Mark erziele allerdings die Sowjetunion einen unvergleichlich größeren politischen Erfolg als der freie Westen. Der Minister- präsident gab zu erwägen, die Sowjets doch einmal aufzufordern, an dieser gewaltigen Aufgabe gemeinsam mit dem Westen teil- zunehmen. Für Europa, das seine Unabhängigkeit nicht mehr selbst verteidigen könne und das mancherorts sogar als ein Protektorat der USA angesehen werde, das aber die, wenn auch höchst empfindliche, zweitgrößte Wirt- schaftsmacht geblieben sei, begründete der Ministerpräsident erneut die Notwendigkeit der Einigung und eines solidarischen welt- 400 Mark- politischen Verhaltens. Die deutsche Wie- dervereinigung— für uns eine Herzensange- legenheit— stelle sich für Ost und West als Sache der Staatsraison dar. Sie bedeute auch für den Westen eine äußerst proble- matische Verschiebung des labilen Gleichge- wichts. Wenn die Sowjetunion endgültig keine Bereitschaft zu einer Lösung zeige, was sie unmig verständlich geäußert habe, dann müsse die Bundesrepublik nach allen Kräften suchen, die unser Anliegen unter- stützten, um gestärkt mit verläßlichen und neuen Freunden aus einer Konferenz her- vorzugehen und die Sowjetunion nachdenk- lich zu machen. Die Oder-Neihbe-Gebiete seien unbezweifelbar jahrhundertelang deutsch gewesen;„was sich an künftigen Lösungen möglicherweise dort anbieten mag, das lassen wir uns nicht zerreden“, hieß es zu diesem heiklen Punkt. Der Ministerpräsident schilderte die ge- waltige Aufgabe der Deutschen und Hochschulen, unbeschwert vom Kolontalis- mus die geistige Begegnung mit anderen Völkern zu suchen, ihnen Europa verständ- lich zu machen, ihr Vertrauen zu gewinnen und zur Ausbildung ihrer Führungsschicht teils in Deutschland, teils in ihren eigenen Ländern) beizutragen. Die Deutschen, durch den letzten Krieg zurückgeworfen auf das mittelalterliche Reichsgebiet und ohne Aus- dehnungsmöglichkeit nach Süden und Osten, sollten sich nicht von ihren Problemen ein- eligen lassen, Sie sollten vielmehr„Welt- Wagemut“ entwickeln und nicht mehr aus- ziehen, um zu erobern, sondern um anderen Völkern zu helfen und damit zugleich die eigene Zukunft zu sichern. Kiesinger glaubt, daß die junge Generation imstande ist, die- sen Welt-Wagemut aufzubringen. ihrer len. Dieser Entschluß wird auch in einer der Presse übergebenen Erklärung unterstrichen, in der es heißt:„Um die Beziehungen mit der EWG zu erleichtern, haben alle bei den Gesprächen in Saltsjöbaden vertretenen Re- gierungen den Wunsch zum Ausdruck ge- bracht, Vertreter bei den inneren sechs (EWG-Länder) zu akkreditieren“. Der norwegische Handelsminister Arne Skaug teilte in einem Rundfunkinterview am Dienstagabend mit, dag die Frage des Sitzes der neuen Organisation auf der Kon- ferenz nur gestreift worden sei. Schweden habe aber aus rein geographischen Gründen Paris vorgeschlagen, weil diese Stadt für die Beteiligten am günstigsten liege. Auch Skaug betonte, daß die Freihandelszone ein Werk- zeug für die Errichtung einer Brücke„zwi- schen uns und dem Gemeinsamen Markt“ (EWG) sein sollte. Bei dieser Arbeit werde der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) eine wichtige Rolle spielen. a Der finnische Handels- und Industrie- minister Karjalainen, der die finnische Be- obachterdelegation bei der Konferenz führte, teilte vor Journalisten mit, Finnland habe keinen Antrag gestellt, als Voll-Mitglied in die Freihandelszone aufgenommen zu wer- den. In einer der Konferenz übergebenen Erklärung hatte Karjalainen darauf hin- gewiesen, daß es Finnland im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich sei, die endgültige Haltung Finnlands zur Freihandelszone fest- zulegen. Afrikadebatte im Unterhaus bei afrikanischer Hitze London.(Wgk-Eigener Bericht) Bei tropi- scher, echt afrikanischer Hitze führte das englische Unterhaus am Mittwoch die erste von zwei vor seiner Vertagung am 30. Juli angesetzten Debatten über die Afrikanischen Besitzungen Englands und ihre verfassungs- rechtliche Zukunft durch. Die stundenlangen Ausführungen, die vom Oppositionsführer Hugh Gaitskell für die Arbeiterpartei und von Ministerpräsident Macmillan für die konservative Regierungspartei eröffnet Wur- den, ergaben einige der heftigsten Ausein- andefsetzungen der letzten Zeit. Der Oppo- sitionsführer forderte völlige Gleichberech⸗ tigung für alle Afrikaner mit dem Schlag- Wort„Ein Mensch— eine Wahlstimme“, die Aussetzung der kür nächstes Jahr ver- sprochenen völligen Selbständigkeit der zentrelafrikanischen Föderation sowie eine völlig andere Zusammensetzung der am Vortag von der Regierung bekanntgegebenen konstitutionellen Kommission. 7 len WO! rel hal err Jab Tol zei. Sai rur ein rist 350 jah her gar er ihn bri lisc es Fre inn tät! mit zu- vas res die res ven der ids 8e in EC bi- als rt die len den er- 6 a- em das nat ge- der che zu- rde vas der Ser Die bei ah- gen apt ge- er- ven aan ei- ide age är- kte ale in- en. er- g- ts⸗ ts- er- in- 26 len Lu- be- Da- ten len em ro- s- ben ba- R- die ro- len ise der le es en, el- Ell. der en, Nit len de- ge- chs ne ew des on- len den die g k- Wi- kt“ rde ine je- 3e: e abe in er- ell in- zen ige st- pi- das ste uli ven 8 gen rer ind die ur- in- 907 ch- A8= die er- der ine am ven Nr. 166/ Donnerstag, 23. Juli 1589 MORGEN Seite 9 Was sonst noch geschah.. Blaues Meer- strahlende Sonne-- köstlicher Lavendelduft „Gott hat in der Provence gelebt“/ In dieser gesegneten Landschaft liegt Mannheims Partnerstadt Toulon Beinahe über Nacht wurde das Nieder- österreichische Alpenvorland und die Ober- steiermark vom schwersten Hochwasser seit Jahren heimgesucht: Die Flüsse Enns, Ybbs, Erlauf, Pielach und Traisen wurden zu reißenden Strömen. Anhaltende Regenfälle haben Bundesstraßen und Bahnverbin- dungen unterbrochen. Die Stadt Mariazell ist zur Zeit gänzlich von der Außenwelt ab- geschnitten. Dort wurde der Notstand aus- gerufen. Bisher haben die Fluten in Oester- reich fünf Todesopfer gefordert. Ueberall sind Einheiten des Bundesheeres mit Rettungsarbeiten beschäftigt. Die Schlecht- wetterperiode der vergangenen sieben Tage hält im östlichen Teil Oesterreich noch an. Mit weiteren Ueberschwemmungen muß ge- rechnet werden. * Seit mehreren Tagen ist das Hotel „Weißer Hirsch“ von St. Wolfgang gesperrt, weil dort einige Angestellte an Typhus er- krankt sind. Die Sanitätsbehörden ver- suchen gegenwärtig, alle Gäste des Hotels, die in den letzten vier Wochen dort ge- wohnt haben, ausfindig zu machen. Sie sol- len untersucht werden, ob sie angesteckt worden sind Es soll sich jedoch um eine relative harmlose Typhusart handeln. * Zur Freude des FHaushaltsministers haben die zuständigen italienischen Stellen errechnet, daß die Apenninenhalbinsel im Jahre 1959 den größten ausländischen Touristenzustrom der Nachkriegszeit zu ver- zeichnen haben wird. Man rechnet bei Saisonende mit einer Gesamteinnahme von rund 400 Milliarden Lire(2,680 Milliarden DM). Im Vorjahr schon registierte Italien einen Rekord: 15 280 000 ausländische Tou- risten besuchten das Land und gaben rund 350 Milliarden Lire aus(2,350 Milliarden D). * In Bombay wurde am Mittwoch der 35 jahre alte Sadhu Vallabhdas Shamdas ge- henkt, der gestanden hatte, 14 Morde be- gangen zu haben. In der Verhandlung führte er aus, Kali, die Göttin der Zerstörung, habe ihm befohlen, ihr 125 Menschenopfer zu bringen. 8 Eine ungewöhnliche Leistung vollbrachte am Dienstag im Londoner Hafen der eng- lische Froschmann Frank Rushbrocke, dem es gelang, in dem sinkenden deutschen Frachter„Vogelsang“ die Bullaugen von innen zu schließen, so daß die Pumpen be- tätigt und das Schiff gerettet werden konnte. * Der„Hannibal-Marsch“ des Elefanten Jumbo aus dem Turiner Zoo über die Alpen gestaltet sich zu einem wahren Siegeszug kür den stoischen Dickhäuter. Der britische Historiker John Hoyte will mit diesem Marsch des Elefanten über den Clapier- Paß in den Französischen Alpen beweisen, daß Hannibal im Jahre 219 v. Chr. bei der Ueberquerung der Alpen mit seinen Ele- fanten über diesen Paß und nicht über den tiefer gelegenen kleinen St. Bernhard ge- zogen ist. Dazu muß Jumbo jetzt seine Klettertour machen, um die Eignung seiner Rasse für Hochgebirgstouren zu beweisen. * In der französischen Stadt Blois brannte am Dienstag eine psychiatrische Privat- Klinik nieder. Sechs der insgesamt 75 Pa- tienten kamen in den Flammen ums Leben. Fünf Feuerwehrmäpner erlitten leichte Verletzungen. Die Beende ist noch nicht bekannt. * Ein neuer Rekord beim Bleriot-Gedächt- nisrennen ist am Mittwoch von dem briti- schen Luftwaffenmajor Maugham aufge- stellt worden. Er legte die Strecke Are de Triomphe-Marble Arch in 40 Minuten, 44 Sekunden zurück. Die Französin Colette Duval konnte bei ihrem Versuch nur eine Zeit von 43 Minuten, 51 Sekunden heraus- holen, wobei sie zwar ihre vorherige Zeit von 44 Minuten, 40 Sekunden verbessern, aber die britischen Konkurrenten nicht schlagen konnte. * Das erste atomgetriebene Handelsschiff der Welt, die„N. S. Savanah“, ist am Diens- tag in Camden im UsA-Staat New Jersey vom Stapel gelaufen. Das leuchtend weiße 21.840 Tonnen große Schiff wurde von der Gattin Präsident Eisenhowers getauft. Die „N. S. Savanah“ wurde nach dem ersten Dampfschiff, der„Savanah“, genannt, das im Jahre 1819 den Atlantik überquerte. Im alten Hafen von Marseille, dort, wo die Fischerboote und die Luxusjachten dicht- gedrängt vor Anker liegen, glitzern tausende von Lichtern. Die Straße rund um den Quai ist der abendliche Bummel für die Einwohner von Marseille und— für die Touristen. Sie kommen von der Canebière herunter, die sich „die berühmteste Straße der Welt“ nennt, und schlendern am Hafen entlang, wo die Studenten und die Zigeunerinnen mit viel Aufwand an bunter Kreide realistische und surrealistische Gemälde auf den Asphalt ge- malt haben und wo die Matrosen, heiser vom vielen Ausrufen, mit untrüglichem In- stinkt den Fremden in seiner Heimatsprache anreden:„Fommen Sie mit, zu einer nächt- lichen Fahrt zum Chateau d'If, wo der Graf von Monte- Christo „Wunderschön“, sagt hingerissen der amerikanische Soldat in Zivil zu der malen- den Zigeunerin und man weiß nicht recht, Was er meint— das Gemälde oder das bild- hübsche Mädchen in seinen Lumpen. Dann und wann fällt ein Geldstück in den Kasten. Fern tutet ein Dampfer und in den kleinen Restaurants am Hafen soupiert man im Freien an winzigen, weiß gedeckten Tisch- chen. Riesige Hummer und Krebse und Lan- gusten, Seeigel und Muscheln sind in großen Körben zur Schau gestellt und locken den Kenner, der behauptet, nirgends schmecke die knoblauchduftende Bouillabaisse besser als im Hafen von Marseille. Eine zerlumpte Frau schiebt einen Krüp- pel über die Canebière und hält den Passan- ten stumm eine leere Konservenbüchse ent- gegen. Aus den Lautsprechern von nah und fern tönt der Lieblingsschlager der Saison. Marseille— diese Stadt mit ihrem mäch- tigen Hafen, wo die Schiffe aus Afrika und Asien und Australien anlegen, wo die Pipe- line für die Sahara verladen und Petroleum in riesigen Raffinerien zu Benzin verarbeitet wird, ist das südliche Einfallstor nach Frank- reich. Das pulsende, klopfende, arbeitende Herz der Provence. Kernstück eines Landes von unendlicher Vielfalt, das die Völker aller Zeiten verlockt hat, hier Städte zu bauen, hier für immer zu bleiben. Ein Land von eigenem Reiz, preisgegeben einer unbarm- herzig glühenden Sonne, aber auch ein Land, das dort, wo es Wasser gibt, zum fruchtbaren Garten Frankreichs wird. Dichter und Maler aller Zeiten haben sich die Provence als Aufenthaltsort gewählt. Petrarca und Van Gogh, Jean Giono, Alphonse Daudet, Mi- stral und Thyde de Monnier waren oder sind in diesem Teil Frankreichs heimisch. Und wenn man die Provengalen fragt, ob Cassis ist ein zauberhafter, kleiner Badeort, unweit von Marseille. Zu seinen besonderen Eigenheiten gehören die Calanques fjordähnliche, sehr male- rische Buchten, die weit ins Land khineingreifen und natürliche, geschützte Hũfen bilden— ideal zum Baden und Segeln Hier hat man vor einigen Jah- ren ein Wrack aus vor- christlicher Zeit gehoben. das Amphoren mit Wein aus Griechenland geladen hatte.— Unser Bild zeigt einen Durchblick aui die Calanques von Cassis. Foto: Herbert Hoepfner Gott in Frankreich gelebt habe, so sagen sie mit Ueber zeugung:„Nein, Gott hat in der Provenge gelebt. „„ „Ginsterstraße“ heißt die Route von Mar- seille hinunter an die Cöte d'Azur. Sie be- ginnt zwanzig Kilometer östlich der Hafen- stadt mit dem zauberhaften kleinen Badeort Cassis. Vierhundert Meter stürzen hier die kreideweisen Felsen, die in der Abendsonne rot aufleuchten, in das tintenblaue Meer. Der Patron in dem hübschen Ferienhotel auf den weißen Felsen spricht deutsch und erzählt lachend von seiner Zeit als Küchenjunge im „Adlon“ in Berlin. Cassis ist ein Idyll, ab- seits von der Hauptstraße und von der Welle des Tourismus noch nicht überrollt. Die kleinen Ortschaften in diesem Teil der Küste haben alle noch ihre typische franzö- sische Eigenart bewahrt: La Ciotat und Ban- dol, Sanary und St. Cyr und Tamaris. Tou- 10on— Kriegshafen und seit diesem Jahre Partnerstadt von Mannheim ist eine Stadt mit Tradition. Hier begann die Karriere des Hauptmanns Bonaparte. Wenn man sich von der vor wenigen Wochen eingeweihten Drahtseilbahn hinaufziehen läßt nach Super- Toulon, so hat man Stadt und Hafen und Meer, Halbinseln und Inselchen wie auf einer Reliefkarte tief unter sich liegen. Die Alt- stadt mit dem Gewirr ihrer Dächer, die Au- sternbänke, die Werften, die Schlachtschiffe .und jemand erzählt von den Engländern, von Bonaparte und von den Kanonen des französischen Generals., die nicht bis an den Feind heranreichten. Friedlich tutet drunten eine Sirene Mit- tagszeit für die Arbeiter. 6** An der Küste, unter Palmen, Mimosen- sträuchern und Korkeichen ist ein Badeort verlockender als der andere. St. Tropez dagegen, die malerische kleine Hafenstadt, mit Andenkenläden und Service in allen Sprachen, mit schwindelnden Prei- sen und Dutzenden von Abziehbildern der Bardot, ist allzusehr en vogue. Frangoise Sa- gan und Brigitte Bardot haben sich St. Tro- pez mit seinem herrlichen Badestrand zum sommerlichen Ferien-Eldorado erkoren und in ihrem Kielwasser kommt mancherlei nach St. Tropez... Einst waren es Matisse und Signac, Rouault und Dufy, die in die pitto- reske Hafenstadt kamen um hier zu malen. Und abends St. Raphael. Elegante Hotels mit juwelenbehängten Engländerinnen, große Decolletés und sagenhafter Kitsch in den Schaufenstern. In einer kleinen Bar tanzen die jungen Männer barfuß einen stilgerech- ten Lambeth-Walk. Die Music-Box macht keine Pause und die jungen Mädchen tragen italienische Schuhe mit ganz hohen Absät- zen.„Parlez- moi d'amour.“ „„„ An der Küste ging noch ein Wind. Eine Miniaturausgabe des Mistral blies weiße Schaumkronen aufs Meer hinaus. Wenn man ins Innere des Landes kommt, brennt die Sonne unbarmherzig aus einem wolkenlos blauen Himmel. Gigantisch sind die Schluchten des Ver- don. Der Fluß hat sich in Jahrtausenden in dem kalkhaltigen Gestein ein schmales Bett gegraben. Tausend Meter stürzen die Felsen senkrecht in die Tiefe und drunten poltert spielerisch, türkisblau, der Verdon über die runden Kieselsteine. Und ringsum Lavendelfelder über Laven- delfelder. Im Juli stehen sie in Blüte und 80 weit das Auge reicht, leuchtet ihr intensiv strahlendes Blau. Die Luft ist erfüllt von Bienengesumm und Lavendelduft. Aber in den Dörfern sind die Häuser zerfallen, die Landflucht treibt die Menschen in die Städte und an die Küste. In Moustiers Ste. Marie muß man Station machen. Das kleine Nest, das sich an die Felsen schmiegt, sonnendurchglüht, hat eine der berühmtesten Fayencen Frankreichs und die betagte Amerikanerin, die händeringend und mit Ausrufen des Entzückens vor den bunten Lädchen steht, ließe sich am liebsten halb Moustiers nach Amerika verschiffen. Die kleine romanische Kirche, fast fen- sterlos, ist dunkel und kühl. Ueberall wehren sich die Häuser mit verschlossenen Läden gegen die Hitze und wer vorbeikommt, hält Kopf und Arme unter den Brunnen, der küh- les Wasser von den Bergen bringt. Wasser, diese Kostbarkeit der Provence, wird droben in den Alpen jenseits des Col de Maure in dem gewaltigen Stauwerk von Serre Poncon nutzbar gemacht. Hier oben im Tal der Durance entsteht gegenwärtig das größte Stauwerk Europas mit Mauern aus gepreßter Erde. Kleine Städte für die Ar- beiter, bunte Fertighäuser, sind wie Pilze aus dem Boden geschossen und die riesigen Lkw's, die keuchend auf dem entstehenden Damm hinaufkriechen, sehen aus wie Amei- sen an einem gewaltigen Werk. Mit der Macht seiner technischen Erkennt- nis verändert der Mensch das Gesicht dieses Landes. Das Tal der Durance, mit ein paar armseligen kleinen Dörfern gesprenkelt, wird sich füllen mit den türkisblauen Wassern des Flusses, wird Arbeit und Brot und Reichtum für Viele bringen. Ilse Tubbesing Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist hei- ter und im allgemeinen trocken. Nur ganz örtlich und vereinzelt Bildung von Wärme- gewittern. Höchsttemperaturen um 30 Grad. Oertlich ein wenig höher. Frühtemperaturen 14 bis 17 Grad. Schwacher Wind wechseln- der Richtungen, nördliche vorherrschend. Uebersicht: Das Tief bei Island zieht nach Nordosten. Es baut den hohen Druck über Nordwest- und Nordeuropa ab. Unser Raum bleibt aber auch fernerhin unter der Herr- schaft hohen Pruckes. Sonnenaufgang: 4.43 Uhr. Sonnenuntergang: 20.20 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 22,3 Grad. Vorhersage · Karte För 23.222- Uh „E Festlonds Berlin Ol luft 6 Aonnheim 19 9 2 Selgrad 5 1015 e Nö em i e dee: 11 10152— Jo¹⁵ Pegelstand vom 22. Juli Rhein: Maxau 461(3), Mannheim 301 (unv.), Worms 220(-g), Caub 208(5). Neckar: Plochingen 107(4), Gundels- heim 163(—9), Mannheim 300(5). Materie und Antimaterie Eines der interessantesten Probleme der modernen Physik ist die Wechselwirkung von Teilchen und Antiteilchen, seitdem man weiß, daß sich diese Partikel bei einem Zu- sammenprall unter Freisetzung ungeheurer Energiemengen gegenseitig vernichten. Auf der Neunten Internationalen Konferenz für Physik der hohen Energien in Kiew erklärte am Montag Professor Emilio Segre von der Universität Kalifornien, die Wechselwir⸗ kung von Materie und Antimaterie könne vielleicht einmal die mächtigste Energie- quelle liefern, die es in der Natur über- haupt gibt. Sie wäre tausende Male stärker als die Energie aus thermonuklearen Re- Aktionen, wie sie in der Wasserstoffbomben- explosion auftreten. Professor Segre, einer der bedeutend- sten Experten auf diesem Gebiet, berichtete, daß vorerst versucht wird, in Experimen- te mit einzelnen Antiteilchen die Eigen- schaften dieser ungewöhnlichen Partikel zu ergründen. Bei Versuchen, die sogenannte Annihilation— die gegenseitige Vernich- tung von Teilchen und Antiteilchen— zu erreichen, wurden bisher alles in allem 500 Fälle von Zerstrahlung beobachtet, von denen jedoch viele noch nicht gesichert sind. 1955 hatten Professor Segre und seine Mitarbeiter in Berkeley(Kalifornien) das Antiproton entdeckt, und ein Jahr später wurde dort auch das Antineutron gefun- den. Das Vorhandensein dieser beiden Teil- chen als Gegenstück zu den Haupt-Atom- bausteinen Proton und Neutron war schon viele Jahre lang von der theoretischen Physik gefordert worden. Der Nachweis der Antiteilchen, die in den großen Beschleuni- gungsanlagen nur eine sehr kurzlebige Exi- stenz haben, war damals eine wissenschaft- liche Sensation. Europäer Reparatur abkommen Für die Landstreitkräfte ist unlängst zwi- schen Deutschland und Frankreich ein Re- paratur- und Unterhaltsabkommen abge- schlossen worden. Danach erfolgen Unter- halt und Reparatur von Panzern der Bun- deswehr in französischen Werkstätten, die bisher nicht voll ausgelastet waren. Diese Methode hat man aus Zweckmäßigkeits- Sründen gewählt. In der Bundesrepublik hätte man erst neue Reparaturwerkstätten schaffen müssen, zusammen mit einem kost- Spieligen technischen Militärpersonal. Außer- dem erscheint es wenig zweckmäßig, solche Reparaturwerkstätten auf verhältnismäßig vorgeschobenem Gelände entstehen zu las- sen. Für die Erweiterung dieses Vertrages auf Luftwaffe und Marine wird noch ver- handelt. Ein positiver Ausgang ist zu er- Warten. Die gemeinsamen Reparaturwerk- stätten sind ein weiterer Fortschritt für die militärische atlantische Verflechtung. Werkzeugmaschinen- Ausstellung Auf der 6. Europäischen Werkzeug- maschinen-Ausstellung vom 12. bis 21. Sep- tember im neuen Pariser Ausstellungspalast wird die Bundesrepublik mit 330 Firmen und 13 900 Quadratmeter Ausstellungsfläche das größte Kontingent stellen Frankreich kolgt mit 315 Ausstellern und 10 300 Qua- dratmetern. Weitere Teilnehmer kommer aus der Schweiz, Großbritannien, Italien un“ Belgien. Für die Stände ist eine Ausste lungsfläche von insgesamt 36 000 Quadra! meter vorgesehen Die Maschinen sind b zu einem Gewicht von 40 Tonnen zugelas- sen und werden zum Teil an der Arbeit am Werk gezeigt. Man rechnet mit der Vorführung vieler Neuheiten, so daß die Schau eine aufschlußreiche Gegenüberstellung der europäischen Werkzeugmaschinenproduktion geben wird. Verpackungs wirtschaft der EWG Informationen über ihre technischen und wirtschaftlichen Probleme wollen künftig die Verpackungs wirtschaften der Länder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) austauschen. Man will dazu einen Austausch- dienst der zuständigen Verpackungszentren schaffen, um zwischen den Herstellern und Verwendern von Verpackungsmitteln und Verpackungsmaschinen geeignete Verbindun- gen herzustellen. Außerdem soll der Ver- packungswitrschaft in den Ländern des Ge- meinsamen Marktes eine Möglichkeit zur schnellen Unterrichtung über Neuentwick- lungen gegeben werden. Die beteiligten Wirt- schaftskreise versprechen sich davon erheb- liche Chancen zur Rationalisierung. Wis senschaftliche Infor mations-Abteilung Bei der Information and National Acti- Vities Divisions der Europäischen Produk- tivitätszentrale EPZ) in Paris ist kürzlich eine Wissenchaftliche Informations-Abtei- lung eingerichtet worden. Die Leitung über- nahm der bisherige Direktor für wissen- schaftliche und technische Programme bei Radio und Fernsehen Berlin, G. Löwenthal. Im Sinne der europäischen Gemeinschaft Wettbewerb„europäischer Schultag“/ Preisverteilung in Straßburg Unter dem Vorsitz des Generalsekretärs des Europarates, L. Benevenuti, fand am letzten Wochenende im Straßburger Europa- Haus die Preisverteilung für die siegreichen Teilnehmer am Wettbewerb des„6. Europä- ischen Schultages“ statt. Hierzu waren 35 Lehrer und 100 Preisträger aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Ita- lien. Luxemburg, den Niederlanden, Oester- reich, Schweden, der Schweiz und aus der Zundesrepublik eingeladen worden. In der Zundesrepublik hatten sich 26 000 Schülerin- en und Schüler an diesem Wettbewerb be- giligt. Aus ihnen sind 14 Einzelsieger und Klassensieger, darunter drei Volksschulen mittelt worden. Die Preisträger der höheren Altersstufen erhielten Reisestipendien der Hohen Behörde der Montanunion, des Europarates und der Regierungen aller beteiligten europäischen Nationen. An die Preisträger der unteren Altersklassen wurden Buchgeschenke über- reicht, die von der Bundeszentrale für Hei- matdienst in Bonn gestiftet wurden. Die Goldmedaille des Generalsekretärs des Europarates für den besten Aufsatz im Sinne der Europäischen Gemeinschaft und Einigung erhielt der Schüler Erik Denijs aus Belgien. Der Preis der Beratenden Ver- sammlung des Europarates für eine gleiche Arbeit flel an den Italiener Gian Luca Berti- netto. Den Preis der Stadt Straßburg erhielt die Schülerin Annemarie von Ewijck aus Den Haag. Die Veranstaltung dauerte drei Tage. 5 Von berühmten 1. Dafür ist der Kammerdiener zuständig Der berühmte englische Maler Sir Joshua Reynolds hatte einmal einen Lord Mansfield porträtiert und fragte ihn, als das Bild fer- tig war, ob er es auch für ähnlich halte. „Mein lieber Mann“, antwortete Seine Lord- schaft,„wenn Sie das wissen wollen, müssen Sie meinen Kammerdiener fragen. Seit dreißig Jahren habe ich keinen Blick mehr in einen Spiegel geworfen, weil ich mich auf meinen John absolut verlassen kann. Er kleidet mich an, rasiert mich und setzt mir meine Perücke auf.“ Dulles“ Geheimwaffe Der verstorbene amerikanische Außen- minister John Foster Dulles stand in dem Rufe, sich alle seine Aufgaben stark zu Her- zen zu nehmen und sich über jedes Ereignis der Weltpolitik, das sein Land anging, außerordentlich zu erregen. Allerdings hatte er ein wirksames Mittel gefunden, um seine Nervosittä zu beruhigen. Jedesmal, wenn er eine Nachricht von Bedeutng erhielt, zog er sein Taschenmesser, ergriff einen Bleistift und begann, diesen lnagsam und methodisch zu spitzen. Erst wenn er mit dem Ergebnis völlig zufrieden war, wendete er sich dem Studium des diplomatischen Dokuments wie- der zu. Man sprach daher in eingeweihten Kreisen von Dulles“ geheimer Nervenwaffe, und seine Methode hat unter den großen Geschäftsleuten der USA weitere Anhänger gefunden. Der Lohn des Todes In seinen kürzlich erschienenen Memoi- ren berichtete der verstorbene Filmregis- seur Max Ophüls auch von seinen Beziehun- gen zu dem Komponisten Arnold Schönberg, der ebenso wie er vor dem Nazi-Terror in die USA geflüchtet war und sich in der er- sten Zeit seines Exils in schweren Geldnöten befand. Eines Tages erhielt er nun von Sam Goldwyn die Aufforderung, für einen Film die Begleitmusik zu verfassen. Obwohl ihm eine solche Tätigkeit zutiefst zuwider war entschloß sich Schönberg nach dreitägiger Bedenkzeit, das Angebot anzunehmen, ver- langte dafür jedoch ein Honorar von 50 000 Dollar. „Das ist außergewöhnlich viel!“, erwiderte der Filmgewaltige.„Unsere besten ameri- kanischen Komponisten sind schon mit dem fünften Teil dieses Betrages zufrieden!“ „Was Sie von mir verlangen“, erwiderte Schönberg,„kommt für mich einem Selbst- mord gleich. Aber ich habe keine andere Wahl, da ich mich in Not befinde. Wenn ich mich nun schon zum Selbstmord ent- schließe, möchte ich wenigstens einige Zeit vom Lohn meines Todes leben können!“ Streitfall Bikini „Natürlich gibt es viele junge Mädchen, die den Bikini schamlos finden, erklärte Bri- gitte Bardot.„Es gibt aber auch viele junge Mädchen, die gut gebaut sind!“ Ein Vogel- Freund . Papst Johannes XXIII., der bereits ge- läufig eine Anzahl Sprachen spricht, be- müht sich neuerdings, auch noch Deutsch zu lernen. Als ihn ein hoher Würdenträger fragte, warum er dies täte, antwortete er: „Ich habe doch die Kanarienvögel meines würdigen Vorgängers mitgeerbt, Sie waren an Schwester Pasqualins gewöhnt, und die sprach immer nur Deutsch mit ihnen. Wie soll ich mich sonst mit den Vögeln unter- halten?“ Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 23. Juli 1959/ Nr. 106 Nebenmärkte werden immer schlechter beschickt: Argumente: Zu teuer und zu wenig Auswahl Unzufriedene Käuferinnen auf dem Lindenhof/ Sog der Warenhaus-Markthallen Es steht nicht gut um die Märkte in Mannheim. Nach dem Krieg hat sich die Situation des Mannheimer Markthandels grundlegend geändert. Der große aus- gedehnte Wochenmarkt konzentrierte sich auf dem G-1-Platz. die Ausdehnung der Nebenmärkte ging immer weiter zurück. Das heutige Resultat dieser Entwick- lung ist mehr als niederschmetternd: während der Hauptmarkt noch etwa 300 Stände aufweist, sind es in der Neckarstadt und der Schwetzinger Vorstadt nur noch 40 bis 30, auf der Schönau 20, in Rheinau zehn und auf dem Lindenhof noch ganze sechs. Durch den am schlechtesten beschickten Markt auf dem Lindenhof— von dessen Situation unser Bild einen Eindruck gibt— wurde diese Untersuchung angeregt. Der moderne Mannheimer Stadtteil Lin- denhof zählt heute etwa 48 000 Einwohner. Er ist hauptsächlich ausgedehntes Wohn- gebiet, im Augenblick läßt sich allerdings nicht feststellen, wieviele Nur-Hausfrauen dort wohnen, die vormittags Zeit und In- teresse hätten, ihre Halbwochen-Vorrats- einkäufe wie früher auf dem Markt zu er- ledigen. Tatsache ist aber, daß gerade sie es nicht tun. Polizeiinspektor Mechler, der diese Tatsache bereits seit längerer Zeit be- obachtet, gab einleuchtende Erklärungen dafür: Das Gesicht der einzelnen Neben- märkte änderte sich nach dem Kriege grundlegend, als Mannheim Grenzstadt zwi- schen französischer und amerikanischer Zone war und von dem größten Teil seiner Markthändler, die vorwiegend aus der Pfalz(französische Zone) gekommen waren, quasi abgeschnitten wurde. Seitdem sind viele Pfälzer Händler nicht mehr zurückgekommen, teils sind sie heute Arbeiter in großen Betrieben, teils sind sie in der Pfalz selbst untergetaucht. Die weni- gen, die standhaft bei ihrem Beruf blieben, haben einen immer schwereren Stand gegen die Konkurrenz der großen Warenhäuser, in denen ganze Markthallen mit einem Rie- senangebot an frischer, gekühlter und hygie- nisch verpackter Ware entstanden. Mech- ler sprach offen von einer„Schwemme in den Warenhäusern“. „Mannheim hat es zur rechten Zeit ver- säumt, eine Markthalle zu bauen“, argu- Bekenntnisse im Machtbereich der Fürsten Dr. Meinrad Schaab sprach im Der Kirchengeschichtliche Verein für das Erzbistum Freiburg tagt ordnungsgemäß in Freiburg, hält aber außerordentliche Tagun- gen an wechselnden Orten ab. Diesmal war Mannheim an der Reihe, der Tagungsort er- gab sich aus dem Vortragsthema von Dr. Meinrad Schaab(Heidelberg)„Der Neube- ginn des Katholizismus in der Pfalz“. Das aus ungezählten Mosaiksteinchen zusammen- gestellte Bild einer dreihundertjährigen Entwicklung unter dem Grundsatz„cuius regio, eius religio“(der Herrscher bestimmt das Bekenntnis der Untertanen) konnte nur trübe sein. Kurfürst Ottheinrich(1556 bis 1559) refor- mierte die Pfalz im Sinne Luthers. Kurfürst Friedrich III.(1559 bis 1576) erhob die refor- mierte Lehre zur Staatsreligion. Gegen Lutheraner und Katholiken wurden Maß- nahmen ergriffen, die das katholische Be- Kenntnis in der Pfalz zum Erliegen brachten. Im Dreißigjährigen Krieg wurden unter dem Schutz des kayserlichen Heeres an vielen Stellen wieder katholische Gottesdienste eingerichtet. Unter Karl Ludwig dominier- ten die Reformierten, andere Bekenntnisse blieben zugelassen, war er aber Wirklich 80 tolerant, wie ihm nachgesagt wird? 5 Die„Reunjonskammern“ Ludwigs 3858 pemächtigte sich des Oberamts Germers- heim, eine zielbewußte Rekatholisierungsbe- wegung öffnete den Katholiken wieder die Kirchen zum Mitgebrauch. Ludwig XIV. mußte das Oberamt Germersheim nicht aus der Hand geben, aber mit französischer Unterstützung im Hintergrund konnte die bestehende Regelung auf andere Teile der Pfalz ausgedehnt werden: auch auf Laden- burg und Weinheim. Kurfürst Johann Wil- helm ließ Katholiken gewähren; er hatte gewisse höhere Absichten, die er sich nicht durch ihre Bekämpfung verderben wollte. Seine Religionsdeklaration vom 21. Septem- ber 1705 Wirkte sich im Lauf der Zeit he- ruhigend aus. Schon die Ergebnisse der von Ottheinrich veranlagten Kirchenvisitation waren viel- fach erschütternd: Der befohlene häufige Glaubenswechsel hatte zur Folge, daß man „Unbeständigkeit nicht für Sünde hielt“, wie ein Visitator klagte. Die Klöster leerten sich, die letzten Stützpunkte des katholischen Gottesdienstes. Zwei Generationen kam der katholische Gegenschlag, der nur dort ge- mildert wurde, wo das verzweifelte Volk Miene zur Abwanderung machte. Wie die radikale Konfessionalisierung hatte auch das Simultaneum seine unabsehbaren Schwie- Kirchengeschichtlichen Verein rigkeiten: um Besitz oder Mitgebrauch der Kirchen oder um Anteil an den geistlichen Gefällen wurde heftig gestritten. Aus Speyer, Kurmainz, Würzburg, Bamberg und Fich- städt kamen arme katholische Familien in die leeren pfälzischen Dörfer. Das Bistum Würzburg entsandte Priester und Schulmei- ster, so kommen Neckargemünd und Dils- berg in Verbindung mit Würzburg. Aus der bescheidenen Aktivität des Bistums Mainz erklären sich gewisse Verbindungen zu Mainz im engeren Raum um Mannheim. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts glichen sich die Bekenntnisse einigermaßen aus. In Mannheim ist der katholische Volks- teil etwas stärker als der protestantische, keiner von beiden erreicht 50 Prozent, die Spitze wird von der jüdischen Gemeinde ausgefüllt. Hinter den zahllosen Mosaik- steinchen des an Material überreichen Vor- trags wurde eine Ueberfülle von Erschüt- terungen, Drangsalen und Gewissenskon- klikten sichtbar, neben Beispielen für unbe- irrbaren Glauben und getreues Aushalten unter größten Widerwärtigkeiten. Wie Pro- fessor Dr. Vincke in seiner Begrüßung sagte, tagte der Kirchengeschichtliche Verein für das Erzbistum Freiburg zum ersten Male wieder seit 1928 in Mannheim. f. w. k. 88 l mentierte der Inspektor für Messen und Märkte weiter. Es gebe Beweise in andern westdeutschen Großstädten, die eine Markt- halle besäßen, daß die„Markthallen“ der großen Kaufhäuser dort längst nicht so reich sortiert seien. Mehrere Hausfrauen in Feudenheim wurden im Zuge dieser Unter- suchungen um eine Stellungnahme zur Er- richtung eines neuen Marktes in Feuden- heim gebeten. Die Antwort einer Hausfrau, Mutter zweier Kinder, hat fast symptoma- tische Bedeutung:„Ich fahre lieber zweimal in der Woche in die Stadt, da spare ich bei einem Großeinkauf acht bis zehn Mark.“ Dieser ungeschminkten Antwort stehen allerdings— gerade auf dem Lindenhof— eine ganze Reihe anderer Meinungen ge- genüber. Da ist zum Beispiel ebenfalls die Mutter mehrerer Kinder. Sie stöhnt über die oft geringe und teure Auswahl des klei- nen Marktes auf dem Riesenbetonplatz vor dem Lindenhofer Altersheim:„Preise und Qualität sind unmöglich.“ Sie hat keine Zeit, vormittags in die Stadt zu fahren, ärgert sich aber wiederum sehr über das zwangs- läufige Schlangenstehen in den überfüllten kleinen Einzelhandelsgeschäften. Sie ginge gern auf den Markt, um sich aus einer reichhaltigen Auswahl das Pas- sende auszusuchen. Mit ihr wünschen viele Frauen, sie könnten Obst und Gemüse, be- sonders jetzt zur Einmachzeit, zu einem an- gemessenen Preis bei„ihrem“ Stand er- stehen(die Anhänglichkeit an einen be- stimmten Stand ist größer als man glaubt). „Es sollten wieder mehr Marktleute kom- men“, schließt die geplagte Hausfrau; und Marktinspektor Mechler ergänzt:„Wir haben viele Pfälzer Markthändler aus Schiffer- stadt und Maxdorf angeschrieben und ihnen vorgeschlagen, wieder zukommen.“ Es Sei auch in letzter Zeit Nachwuchs an den Ständen zu treffen, trotzdem scheine die Entwicklung im Augenblick zu einem fata- len Stillstand gekommen zu sein.„Ich nehme aber an, daß es sich wieder bes- sert“, schloß Mechler dennoch optimistisch. Man kann sich dieser Annahme nur hoffnungsvoll anschließen und im übrigen darauf warten, daß die Behauptung mit der Zeit widerlegt wird, die in der Rundschau der deutschen Einzelhändler im Juni-Heft 1959 unter dem Titel„Brauchen wir noch einen Wochenmarkt?“ veröffentlicht wurde. Sie lautete:„Im wesentlichen lebt der Wochenmarkt cheute) von einem Nimbus, der ihm nicht mehr zukommt.“ Der Wochenmarkt in den einzelnen Stadt- teilen braucht keinen Nimbus, er braucht preisgünstigere Warenauswahl. Wenn er das wieder erreicht— trotz Warenhauskonkur- renz— ist ihm auch der Kundinnenkreis wieder sicher. Jutta Benndorf Marktplatz ohne Markt Bild: Bohnert& Neusch Aus dem Polizeibericht: Radfahrer im roten Hemd Wird als Zeuge gesucht Wie wir bereits berichteten, wurde am Dienstag gegen 15.10 Uhr der knapp zehn Jahre alte Schüler Wilfried B., der auf sei- nem Fahrrad durch die Jungbuschstraße fuhr(zwischen den Quadraten G 7 und H 7) von einem in gleicher Richtung fahrenden Lastwagen, der nach rechts abbiegen wollte, überfahren und war sofort tot. Das Ver- kehrsunfallkommando sucht noch Zeugen; vor allem Personen, die einen zweiten Rad- fahrer im roten Hemd gesehen haben, der ebenfalls rechts neben dem Lastwagen ge- fahren sein soll. Wer entsprechende Angaben machen kann, wird dringend gebeten, sich mit dem Unfallkommando in Mannheim, L 6, 1, Telefon 58041, Hausapparat 315, in Verbindung zu setzen. Betonkübel stürzte ab Auf einer Baustelle in der Speyerer Straße ereignete sich nachmittags ein schwerer Arbeitsunfall. Ein 62jähriger Bau- arbeiter wurde von einem herabstürzen- den, gefüllten Betonkübel getroffen und schwer verletzt. Im Krankenhaus wurde eine lebensgefährliche Schädelfraktur fest- gestellt. Miglungener Ausreiß- Versuch Ein Italiener, der wegen Diebstahls fest- genommen worden war, versuchte beim Verlassen des Amtsgerichts zu fliehen. Nach kurzer Verfolgung wurde er in der Bis- marckstraße mit Hilfe eines Passanten ge- 38 2 „ Apteilung Wirtschaftskontrolle im Polizeipräsidium Warnt: 4 n—.. 7 N uf roher Milch ist grundsätzlich verboten Tuberkulose kann auf Menschen, insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, übertragen werden Aus gegebenem Anlaß warnt das Polizei- präsidium— Abteilung V/4— und macht darauf aufmerksam, daß der sogenannte „Ab-Hof-Verkauf“ von roher Milch grund- sätzlich verboten ist. Besonders in diesen heißen Tagen sei ein stärkerer freier Ver- kauf beobachtet worden. In der Mitteilung des Mannheimer Polizeipräsidiums heißt es: „Unbestreitbar ist Milch eines unserer wichtigsten, aber auch empfindlichsten Le- bensmittel; ohne sie ist die menschliche Er- nährung, beginnend schon im Säuglings- alter, kaum denkbar. Ihre überragende Be- deutung hat deshalb schon vor Jahrzehn- ten zu entsprechenden gesetzgeberischen Maßnahmen geführt, die heute im Hinblick auf die gewonnenen wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnisse praktisch den Verkehr mit Milch auf dem Wege vom Er- zeuger bis zum Verbraucher regeln. Hierbei handelt es sich z. B. um Vorschriften zur Nach den Berliner Kindern: Es war bei der freudigen Eröffnung des Mannheimer Zeltlagers für Berliner Jungen in Waldmichelbach am Donners- tag, 16. Juli. Einige Besucher hatten beim Anblick des herrlich aufgebauten Lagers die gleiche Idee: Was, das alles soll nur vier Wochen stehen? Die Lei- terin des Mannheimer Jugendamtes, Dr. E. Goldacker, sprach es zuerst aus. Ihre „gewichtigen“ Mitarbeiter von der Ab- teilung Jugendförderung, Bernd Floeck und Heinz Bauer, griffen die Idee auf und einige Presseleute gaben ähnliche Meinungen kund. Und schließlich nahm, nach einigem Ueberlegen und Berat- schlagen die Idee Gestalt an: In den Genuß des schönen Zelt-Ferienlagers sollen anschließend an die Berliner Kinder noch 150 Mannheimer Kinder kommen! Dann ging alles ruck-zuck. Erster Anruf bei Regierungsdirektor Hellwert von der Verwaltung der Bundeswehr in Stuttgart. Nach kurzer Einführung Kernfrage:„Können die Betten der Bundeswehr samt Bettwäsche 14 Tage länger im Lager bleiben?“ Antwort: „Wenn Mannheim die Wäsche waschen lassen kann, bitte Gesuch einreichen, aber es steht schon fest, daß wir Ja sagen.“ Anruf bei Standortkommandant Major Schoefinius:„Können Sie in Ulm intervenieren, daß die Bundeswehrküche 14 Tage länger zur Verfügung gestellt wird?“ Major Schoefinius versprach's. Anruf bei den Amerikanern, Presse- officer Captain Thompson:„Der Captain ist nicht da.. Die amerikanischen Ferienlager für 150 Mannheimer Jungen 18. August bis 1. September/ Anmeldungen erbittet Stadtjugendamt Zelte? Wir sind fast sicher, daß die 14 Tage länger stehen können. Warum auch nicht?“ Nachdem das Jugendamt noch die Fragen der Lagerleitung, der Betreuung, des Küchen- und Sanitäts- personals für weitere 14 Tage geklärt hatte, ging gestern folgende Meldung an die Presse: „Um die in diesem Jahr einmalig ge- gebenen Möglichkeiten des Zeltlagers in Waldmichelbach auch für 150 Mann- heimer Kinder auszunützen, wird auf verschiedene Anregungen hin in der Zeit vom Dienstag, 18. August, bis Diens- tag, 1. September, eine Zeltlagerfreizeit für 14 bis 16 jährige Jungen aus Mann- heim durchgeführt. Die Altersgrenze wurde deshalb so festgesetzt, weil die 14. bis 16-Jährigen weder von den Ein- richtungen der Kindererholungsfürsorge noch von den Freizeiten des Stadt- zugendringes angesprochen werden. Der Preis einschließlich der Kosten für Fahrt, Unterkunft, Verpflegung und Versicherung beträgt 40 DM.“ Anmeldungen erbittet ab sofort das Stadtjugendamt in E 4, Abt. Jugend- förderung, Zimmer 70(Telefon 38121, App. 2339). Auch Mannheimer Kinder aus sozial schwachen Familien sollen in den Genuß des Ferien-Zeltlagers kom- men. Das Amt stellt für sie einen An- trag auf einen Zuschuß aus dem Landes- jugendplan(26 D), so daß sich für ihre Kinder der Preis für 14 Tage Er- holung in frischer Luft und bei erst- klassiger Kost auf 14 DM ermäßigt. -Kkloth Ordnung des Milchmarktes, solche über die Behandlung der Milch, für die gesundheit- liche Ueberwachung der im Verkehr mit Milch tätigen Personen und dergleichen mehr. Einen besonderen Platz nehmen in diesem Zusammenhang jedoch auch die Be- stimmungen zur Bekämpfung der Tierseu- chen ein, die selbst in unserer so fortschritt- lichen Zeit leider immer noch nicht entbehrt werden können, weil die Seuchen nicht überall ausgerottet sind. Indessen ist den meisten Milchverbrau- chern weder etwas über die milchrechtlichen Vorschritfen noch ihren Sinn und Zweck be- kannt. Dennoch kann man gelegentlich bit- tere Worte über die Bearbeitung der Milch hören, die letzlich darin gipfeln, daß in den Molkereien mit der Milch manches„ge- macht“ werde, was als unnötig empfunden wird. Dem ist aber nicht so. Es besteht für die Molkereien die gesetzliche Verpflich- tung, die Milch vor ihrer Ausgabe an die Verbraucher zu bearbeiten. Diese Bearbei- tung besteht hauptsächlich in einem Reini- gungs-, Erhitzungs- und Tiefkühlungsver- fahren. Das dient ausschließlich dem Schutz der menschlichen Gesundheit, denn bedauerlicherweise sind auch heute noch manche Rinderbestände mehr oder weniger mit Tuberkulose verseucht. Zwar sind die zuständigen amtlichen Organe sehr um die Bekämpfung aller Tierseuchen bemüht, doch werden diese Bemühungen nicht überall 80 tatkräftig unterstützt, wie es wünschenswert wäre. Der Genuß von roher Milch aus tu- berkuloseverseuchten Tierbeständen ist ge- sundheitlich jedoch sehr bedenklich, weil dadurch Tuberkulose auf die Menschen, ins- besondere schon auf Säuglinge und Klein- kinder übertragen werden kann. Deshalb war der Erlaß entsprechender Gesetze notwendig. Danach ist es den Milcherzeugern, von einzelnen Ausnahmen mit behördlicher Genehmigung abgesehen, verboten, unbearbeitete(rohe) Milch und Sahne(Rahm) unmittelbar an Verbrau- cher abzugeben(sog. Ab-Hof-Verkauf). Milcherzeuger dürfen ihre Erzeugnisse nur durch Ablieferung bei der zuständigen Milchsammelstelle, bzw. Molkerei in den Verkehr bringen. Diese Vorschriften gelten auch für Milcherzeuger, die in Orten woh- nen, in denen sich keine Milchsammelstelle befindet, zumal gerade in diesen Gebieten Rindertuberkulose und andere Tierkrank- heiten noch am weitesten verbreitet sind. Milcherzeuger, welche den bestehenden Vorschriften zuwiderhandeln, d. h. ohne be- nördliche Genehmigung unbearbeitete(rohe) Milch und Sahne(Rahm) unmittelbar an Verbraucher abgeben, machen sich strafbar. Nachdem der sog. Ab-Hof-Verkauf von Milch in letzter Zeit allgemein wieder einen größeren Umfang angenommen hat, läßt sich eine verstärkte Ueberwachung in den Milcherzeugungsgebieten nicht umgehen. So- kern in Einzelfällen eine behördliche Geneh- migung für die Abgabe von roher Milch vorliegt, muß der betreffende Rinderbestand völlig frei von irgendwelchen Tierkrank- heiten sein.“ Wir ergänzen: Von den rund 1000 land- schaftlichen Betrieben im Stadt- und Land- kreis Mannheim sind vier Fünftel tb- frei. Diese Land wirtschaften kennzeichnet am Hoftor das Schild: Tuberkulosefreier Vieh- bestand. Aber auch diese landwirtschaftli- chen Betriebe müssen sich an die genannten gesetzlichen Bestimmungen halten. Wie die „AZ“ gestern mitteilte, ist dies auch im we- sentlichen überall der Fall, aber in Käfer- tal soll es verschiedentlich zur Gewohnheit geworden sein, Milch frei zu verkaufen. Das Ist ausgerechnet der Vorort, in dem es noch einige tuberkulose verseuchte Rinderbestände gibt. 0 Rentenzahlung in Mannheim- Stadt Die Versicherungs- und Versorgungs- renten für August 1959 werden an den be- kannten Zahlstellen nach den dort aus- gehängten Plänen an folgenden Tagen ausgezahlt: Invalidenrenten am 29., 30. und 31. Juli, Angestelltenrenten am 27. und Ver- sorgungsrenten am 28. Juli. Am 29. kommen außerdem die Unfall-, Knappschafts- und VAP- Renten zur Auszahlung und am 31. das Kindergeld. 0 Junge Europäer treffen sich in Mannheim Die Jungen Europäischen Föderalisten Viernheim-Mannheinm(im Bund Euro- päischer Jugend) veranstalten in Zusammen- arbeit mit dem Stadtjugendring Mannheim im Juli und September dieses Jahres zwei internatienale Begegnungen mit Jugend- lichen aus Italien, Frankeich und England. Am Freitag, 24. Juli, 18 Uhr, findet ein geselliges Beisammensein mit einer fran- zösischen Jugendgruppe aus Paris und einer italienischen aus Turin im Jugendtanzcafé in D 5 statt. Am 25. Juli treffen sich die Mann- heimer mit den französischen und ita- lienischen Jugendlichen um 19.30 Uhr zu einem Tanzabend im Jugendheim Schönau, und am Sonntag, 26. Juli, starten die Grup- pen um 8.30 Uhr zu einer Tagesrundfahrt nach Speyer, Neustadt, Bad Dürkheim, Worms und Lorsch und treffen sich um 21 Uhr zum gemütlichen Beisammensein in Viernheim. Zusammen mit französischen Jugendlichen aus Paris und englischen aus Mannheims Partnerstadt Swansea unternehmen die Jun- gen Europäischen Föderalisten am Samstag, 5. September, von 16 bis 21.30 Uhr eine Dampferfahrt nach Worms. Am vergangenen Wochenende fand in Karlsruhe ein großes Treffen der Jungen Europäischen Föderalisten statt, an dem auch die Vorsitzenden des Mannheimer Kreis- verbandes teilnahmen. Am Ende der Tagung gelang es W. Rosenwald und H. D. Ohly zu erreichen, daß die nächste größere Veranstal- tung der Europäischen Föderalisten in Mann- heim stattfindet. o- stellt und erneut festgenommen, Der 22jäh- rige Italiener hatte schon im Amtsgericht versucht, aus einem Fenster im dritten Stock herunterzuspringen, war aber im letzten Augenblick daran gehindert worden. Zahlreiche Brände entstanden Auf einem größeren Weizenfeld des Straßenheimer Hofes entstand gegen 14 Uhr ein Brand, der sich durch Trockenheit und Wind rasch ausbreitete. Arbeiter der Guts- verwaltung konnten das Feuer löschen, so daß die später eintreffende Berufsfeuerwehr nur noch den rauchenden Acker abspritzen PHORA-- Feriendiensf Lassen Sie sich über die vielen Vorteile, die Ihnen unser Feriendienst bietet, jederzeit unverbindlich und ausführlich beraten. PHO RA. 8% enen TT1TTCCCTTCTCCTCTC CTT mußte, um ein erneutes Aufflackern zu ver- hindern. Der Weizenertrag einer Fläche von etwa 5000 bis 6000 Quadratmetern wurde vernichtet.— Ein zweiter größerer Flächen- brand entstand im Käfertaler Wald, breitete sich auf 5000 Quadratmeter aus und richtete einen Sachschaden von 1000 Mark an. Die Berufsfeuerwehr hatte nach zwei Stunden das Feuer gelöscht.— Auf der Rheinau ge- rieten aus unbekannten Gründen zwei Sta- pel Wellpappe in Brand, der von Arbeitern des Betriebs gelöscht wurde. Der Sachscha- den beträgt ebenfalls etwa 1000 Mark. Außerdem mußte die Berufsfeuerwehr zahl- reiche Rasenbrände löschen. Badlegast trat in Scherben 85 Ein 13jähriger Schüler trat im Strandbad Inn der Nähe des Ufers mit dem linken Fuß auf einen im Wasser liegenden, zerschlage- nen Flaschenboden und verletzte sich. In der nahen Rose-Kreuz-Station wurde ihm ein Notverband angelegt. Später wurde die Wunde im Krankenhaus genäht. Die letzten Unfälle Auf der Sandhofer Straße kam spät abends ein Personenwagen vermutlich wegen übergroßer Geschwindigkeit von der Fahr- bahn ab und fuhr eine Böschung hinunter. Der Fahrer und drei Insassen erlitten haupt- sächlich Prellungen und Platzwunden. Der schwerbeschädigte Wagen mußte abge- schleppt werden. Sachschaden: etwa 4200 Mark.— Der Fahrer eines Personenwagens, der in der Nacht zum Mittwoch zunächst auf der Collinistraße mit einem Lastwagen zu- sammengeprallt und später im Almenhof mit einem parkenden Kombiwagen kollidiert War, beging in beiden Fällen Fahrerflucht. Vermutlich war er betrunken. Als er nach dem zweiten Zusammenstoß seine Flucht zu Fuß fortsetzen wollte, wurde er von einer Funkstreife festgenommen. Er hatte eine Kopfplatzwunde. Der Gesamtsachschaden, den er anrichtete, beträgt etwa 6500 Mark. Deutsch-Baltische Gruppe besuchte US- Kaserne Das 181. Transport-Bataillon und die 342. Transport-Kompanie— beide Einheiten sind in der Turley-Kaserne stationiert- spielten dieser Tage Gastgeber für eine deutsch- baltische Jugendgruppe. Gert Ger- mann und Paul Benckendorff, beide Leiter der Deutsch-Balten-Gruppe, waren an die Amerikaner mit der Bitte herangetreten, den Jugendlichen einmal einen Einblick in den Alltag amerikanischer Soldaten zu ge- ben. Die jungen Deutsch-Balten besichtigten Tagesräume und Unterkünfte der Gl's und ließen sich Waffen und Ausrüstung vorfüh- ren. Zum Abschluß der Führung saßen Gäste und Gastgeber im EM-Club bei Bier und Orange Soda. H. V. Wohin gehen wir? Donnerstag, 23. Juli Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.0 bis 22.00 Uhr:„Alkestis“(Miete N., Th.-G. Gr. N, freier Verkauf); Kleines Haus: 20.00 bis 22.30 Uhr;„Der Raub der Sabinerinnen“(f. d. Theatergemeinde Nr. 58316360); Studiobühne „Die Boten“ geschlossen. Filme: Planken, Großes Haus:„Das Weib und der Verdammte“; Kleines Haus:„Was weib Mama von Liebe“; Alster:„Hitzewelle“; Schau- burg:„Flut der Furcht“; Scala:„Wem die Sterne leuchten“; Alhambra:„Skandal im Mäd- chenpensionat“; Kamera:„insel der Ver. suchung“; Kurbel: Dick und Doof in det Fremdeniegion“; Palast:„Sinnlichkeit“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Unter schwarzer Flagge“. Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Lese probe„Kronprinzessin Michiko“ der Illustrierten QUICK des Verlags Th. Martens & Co., München, bei. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 2 S J 8 W ee I S eee — l 2 Nas WW e eee eee S N N n — e g NN— * 2.7. bis 8.8.1957 eee — — l s s Saasen N E N — 4 T J 2 Bei unseren Angeboten Wir garantieren! handelt es sich uusnahmslos um unsere regulären, durch. und durch soliden ENGELHORN-Quclitäten. .. jetzt im Sommer- Schlußverkquf 5 2 8 2 W 82 0 8 g. 8 8 2 85 —— 1— 8 8. — 5 2 8 7 — 2 F—— O 0 223 i 25 5 0 — 5 8 5 8 2 N 8 D 2 1 E F 2 1 . 2 3 8 5 8 0 0 * — 4 * ce 2 2. 5 — 2 2— W 8 8 W— 2 W 8 5 E 5 8 N 5 3 — 8 „ 8 55 33 5 75 3 3 2 8 8 . 9 0 2 lie ad uh 2 ner ine en, die ten ine 222 iter die ten, in ge- ten und üh⸗ Ben zier V. 0.00 0 bis „ d. hne eib eil au die ad er der 0.00, 28e der ens 7 5 der ein die , ,, , , 1 , , ,, , 2 2 . 2 72 7 5 — MORGEN Gott gebe ihr die ewige Ruhe. Baldurstraße 14 Still und bescheiden, wie ihr Leben war, ist heute mein liebes, gutes Mütterlein, Frau Emma Krummet N geb. Licht im Alter von 91½ Jahren, nach schwerem Leiden aus dieser Welt gegangen. N Mannheim- Gartenstadt, den 22. Juli 1959 Die Feuerbestattung findet in aller Stille statt. Frau Emma Lutz WWe. geb. Krummet und Onkel, Herr Jakob Wurzer im Alter von 54 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, den 21. Juli 1959 Erlenstraße 22 In stiller Trauer: Lucia Wurzer geb. Stahl und alle Angehörigen Hauptfriedhof Mannheim. Mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Herr Fritz Hoffmann ist am 21. Juli 1959 im Alter von 81 Jahren verstorben. Mannheim, den 23. Juli 1959 Mittelstraße 43 In tlefer Trauer: Alice Hoffmann Werner Baier und Frau Gisela geb. Hoffmann Michael und Matthias Beerdigung: Freitag, 24. Juli, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Ein treues Mutterherz nat aufgehört zu schlagen. Nach langer schwerer Krankheit, jedoch plötzlich, und unerwartet ist meine herzensgute Frau, meine lube Mutter, Schwiegermutter, Tante und Cousine, Frau Else Reiss geb. Siegel kurz nach unserer goldenen Hochzeit im Alter von 71 Jahren, versehen mit den Fröstungen unserer Kirche, für immer von uns gegangen. Weinheim, den 22. Juli 1959 Sofienstraße 2 In stiller Trauer: Karl Reiss Hanns Reiss Käthe Reiss geb. Marks Beerdigung: Freitag, den 24. Juli, um 10.00 Uhr. 5 Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Straßburger geb. Weiß ist nach kurzem schwerem Leiden kurz vor ihrem 81. Ge- burtstag sanft entschlafen. Mannheim, den 21. Juli 19359 Böckstraße 9 In stiller rauer: Die Kinder 5 und alle Anverwandten Feuerbestattung: Freitag, 24. Juli, 14.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Frau Greta Kirsch geb. Schröder gerissen. Mhm. Schönau, den 22. Juli 1959 Graudenzer Linie 21 Eu ster Trauer: Philipp Kirsch Günter Kirsch Doris Kirsch Beate Kirsch und alle Angehörigen Hauptfriedhof Mannheim. Todesanzeigen tür die Montag-Ausgabe werden am 88 8 ut a g bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude. R 1. 12/13. entgegengenommen. Mmammmneimer. MGRUEN Anzeize A eſlung Nach langer schwerer Krankheit ist mein lieber, guter Mann und treusorgender Gatte, unser lieber Sohn, Bruder, Schwager Feuerbestattung: Donnerstag, 23. Juli, 16.00 Uhr, Krematorium Meine treusorgende Frau, Mutter, Schwiegermutter und Oma, wurde im Alter von 67 Jahren plötzlich aus unserer Mitte Feuerbestattung: Freitag, 24. Juli, um 15.30 Uhr, Krematorium Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 23. Juli 1959 f Zeit Hauptfriedhof Köhler, Christine, 8 „ 8 10.00 Boos, Johann, Obere Clignetstraße 31. Belz, Ursula, Tarnowitzer Hofs Brix, Anna, Eisenlohrplatz 2 10.30 11.00 11.30 Krematorium Gellert, Philipp, Mühldorfer Straße 4 Klenk, Wilhelmine, Verschaffeltstraßge 3. Eder, Rosine, Sandhofer Straße 22. Scherer, Heinrich, Mosbacher Straße 89 Kempf, Heinrich, Harrlachweg 703 Wurzer, Jakob, Erlenstraße 22 Friedhof Käfertal Wittum, Ottilie, 5 Waldstraße 91-93 10.30 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) In den Morgenstunden des 21. Juli 1959 ist mein lieber Bauführer mitten aus seinem Schaffen, verschieden. von Treue und Zuverlässigkeit geworden. bewahren. Mannheim, den 21. Juli 1959 D 1, 3 Jakob Wurzer Ueber 25 Jahre hat der Verstorbene seine unermüdliche Schaffensfreude und Arbeitskraft in den Dienst meines Architekturbüros gestellt. Er war zum Inbegriff Für die mir geleisteten Dienste werde ich ihm stets ein ehrendes Gedenken Er wird bei mir, seinen Kolleginnen und Kollegen unvergessen bleiben. Feuerbestattung: Heute Donnerstag, 23. Juli, 16.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mhm. Mitarbeiter, Herr W. Schmucker Freier Architekt BDA Famillien- Anzeigen Im„MM“ von blelen gelesen Bekanntmachungen Uffentliche Erinnerung An die Zahlung folgender Steuern und Abgaben wird erinnert: 1. Lohnsteuer nebst Kirchenlohnsteuer(ausgesch, nach Rel.-Bek.) für Juli 1959(Monatszahler) unter Abgabe einer eee e g: 10. 8. 1959 2. Umsatzsteuer für Juli 1939(Monatszahler) unter 1 einer Vor- anmeldung Allig: 10. 8. 1959 3. Vermögenssteuer— Teilzahlung für das III. Vierteljahr 1959— auf Grund der zugestellten Bescheide Fällig: 10. 8. 1959 4. Vermögensabgabe nach dem Lastenausgleſchsgesetz— Rate Nr. 79 5 Tallig: 10. 8. 1959 5. Abschluß- u. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Bescheide. 6. Kraftfahrzeugsteuer. ES wird darauf hingewiesen, daß die Steuerkarten vor Ablauf det Gültigkeitsdauer unaufgefordert zu erneuern sind. Ein Wechsel des bisherigen Steuerzeitraums ist nur zulässig, wenn der Fahrzeughalter dies spätestens 1 Monat vor Beginn der Gültigkeitsdauer der neuen Steuerkarte beim Finanzamt beantragt hat. ES wird besonders darauf hingewiesen, daß die Steuerpflicht für ein Kraftfahrzeug erst mit der Abmeldung des Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle endet. Mit Einzelmahnung kann nicht gerechnet werden. Wird nicht recht- zeitig gezahlt, werden ab Fälligkeitstag Säumniszuschläge erhoben. Rückstände werden im Vollstreckungswege eingezogen. In Schreiben und bei unbarer Zahlung bitte stets Steuernummer bzw. fz- Kennzeichen und Steuerart angeben. Briefe, die Verrechnungs- schecke enthalten, sind an die„Finanzkasse“ zu richten und können durch die Post übersandt oder in den Hausbriefkasten eingeworfen werden Buchungsaufträge zu Verrechnungsschecken und Briefumschläge hierzu werden am Schalter der Finanzkasse kostenlos abgegeben. Post- scheck- und Landeszentralbank-Ueberweisungsaufträge dürfen von den Finanzkassen nicht mehr als Zahlungsmittel angenommen werden. Am 2. und 4. Samstag jeden Monats ist das Finanzamt geschlossen Die Fnanz ämter Mannheim- stadt Mannheim- Neckarstadt Schwetzingen Weinheim Uffentliche Ausschreibung Die Ausführung der Anstricharbeiten an den Untersichten der Rampenbauwerke im Rheinbrückenkopf Mhm.(11 Bauwerke) mit ca. 15 000 qm, einschl. Gerüststellung in verschiedenen Höhen, Entrostung, soll im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Eröffnungstermin: Freitag, den 31. Juli 1989, 11.00 Uhr, beim Städtischen Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus K 7, Zimmer 315. Vordrucke sind bei unserer Abteilung Brückenbau, Büro- baracke C ab 24. Juli erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. Städtisches Tiefbauamt Arbeitsvergube Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt folgende Arbeiten: 5 1. Anstricharbeiten(Außenanstrich) für Wiederaufbau 8 3, Block E 2. Anstricharbeiten(Außenanstrich) für Block EE in Mhm.- Schönau 3. Anstricharbeiten Unnenanstrich) für Block A 1 in Mhm.-Pfingstberg 4. Anstricharbeiten(Innenanstrich) f. Wiederaufbau Wohnh. L 12, 13-14 i n. Vorrat reicht— bei der Geschäfts- r Gemeinn. Baugesellschaft, Mannheim, Max-Jos— Auskunft, abgeholt werden. 5 5 Ceschdſts anzeigen bauerwellen 9.- u. 7,80 Individuell, chie, elegant, modisch im SALON ELSE WOLF, G 3, 4. Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn. Achtung! wir verleihen laufend Zelte und Luftmatratzen. Us- Waren- u. Textillager W. 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Ente 4¹ dem Kreis ein I kauft der hier lange stenm her s des B Gehd vögel Stolle Die zerwe gerste schied auch selbst friere eingel Jahre froren Ihr auer recht. obere Schwe Lecke Jui pälsch gelege Vortr. Weste Ka abend gegnu Oli Uhr, Ge W. Ju mer 6 Waldi Büroy Leben jährig AG, 1 F. hat M2 5 7 n „ 10% Nr. 166/ Donnerstag, 23. Juli 1959 MANNHEIM Seite 1 Schwimmendes Schwanenhaus a Uf dem Kutzerweiher Seit einigen Tagen ist in der Mitte des Kutzerweihers im Luisenpark ein schmuckes, ach wimmendes Haus verankert, daß den neun dort ansässigen stolzen Schwänen als Nistplatz dienen soll. Bisher begnügten sich die weißen pruchtvõgel mit einem einfachen Ballenfloß als Kinderwiege. Ihre neue Brutstätte ist mit diesem unansehnlichen Notbehelf nicht mehr au vergleichen: Die Werkstätten der Stadtgärt- nerei zimmerten ein regelrechtes„Schwanen achloß“, mit Herrschaftsaufgang und ꝛ⁊zuwei Vebengelassen für die übrigen Wasservögel Enten), die dort brùten diuyfen. Auf dem Kutzerweiner zogen schon vor dem Kriege etliche Schwäne ihre geruhsamen Kreise. Nach dem Kriege wurde dann wieder ein Paar ausgesetzt, das von Vürnberg ge— kauft wurde. Die beiden Schuimmvögel aus der Familie der Zahnschnäbler fühlten sich hier bald Reimisch. Es dauerte auch nicht lange, da beschützte das Männchen zum er- stenmal liebevoll seine brütende Gattin. Seit- her schlüpften mehrmals Junge aus. Ein Teil des Nachwuchses gründelt bereits in eigenen Gewüssern in Ludwigshafen und drei Jung- vögel derer vom Kutzerweikher wurden im Stollenwörthweiher ausgesetzt. Die große Futterschale uam Rand des Kut- zerweikers wird allmorgendlich mit Futter- gerste und mais gefüllt. Die Zutaten, ver- schiedene Pflanzen, Kerbtiere, Würmer und auch kleinere Fiscke, besorgen sich die Vögel selbst. Im Winter, wenn der Weiher einzu- frieren droht, kommen sie in eine Baracke mit eingelassenem Bassin, denn in vergangenen Jahren kam es vor, daß sie im Wasser fest- froren. Ihrem noch werkstattfrischen Brutplatz Hauen sie aber anscheinend noen niet so recht. Vorlaufig schwimmt er ungestört in der oderen Hälfte des Weihers, während Familie Schwan mit Nachwuchs im anderen Teil nach Leckerbissen gründelt. Sto/ Bild: Steiger Termine Junge Europäische Föderalisten/ Bund Euro- pälscher Jugend: 23. Juli, 19.30 Uhr, Wohl- gelegenschule, Raum 13(Friedrich-Ebert-Str. 4), Vortrag von J. Grawe über„Kerneuropa Westeuropa— Gesamteuropa“k. Kath. Männerwerk Herz-Jesu: 23. Juli, 20.00 Uhr,„Kalsergarten“(kleiner Saal), Männer- abend mit Vortrag von MdB Maier über„Be- Bernhard Schöning:„Man trägt wieder Braunhemd“ Studenten auf„rechtsaußen“ üben Faustrecht Bund Nationaler Studenten trommelt gegen„Kriegsschuldlüge“ und für„Erhaltung des Erbguts“ Der Artikel 9, Absatz 2, des Grundgesetzes bestimmt:„Vereinigungen, die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völker- Verständigung richten, sind verboten.“ Just diesen Teil der Verfassung möchte nun der Heidelberger Student Bernhard Schöning auf eine offensichtlich rechts- radikale Vereinigung angewendet wissen. Schöning und viele seiner Kommilitonen fühlen sich nämlich von einer kleinen, aber sehr aktiven Studentengruppe pro- voziert, die sich„Bund Nationaler Studenten“— kurz BNS— nennt. Mit wissen- schaftlicher Akribie hat Schöning 120 Indizien zusammengetragen, die den ver- fassungswidrigen Charakter des BNS beweisen sollen. Der Hick-Hack zwischen BNs und andersgesinnten Kommilitonen währt nun schon drei Jahre. Vor drei Jahren wurde nämlich die Heidelberger Gruppe unter der Assistenz einiger pro- fessioneller Rechtsaußen- Vertreter aus der Taufe gehoben. Die bis dato sehr aka- demisch geführte Diskussion um Für und Wider erhielt jedoch erst in den letzten Tagen schärfere Akzente. Bereits im Mai dieses Jahres erschien in der Studentenzeitung„forum academicum“ ein von Schöning verfaßgter Angriff auf die BNS-Leute. Ueberschrift:„Man trägt wieder Braunhemd“. Am 20. Mai erwirkte BNS- Mitglied cand. jur. Klinkhart bei der Zivil- abteilung VII des Heidelberger Amtsgerichts eine einstweilige Verfügung gegen drei Ver- teiler des„forum academicum“. Dieser Tage nun verteilte Schöning mit zwei Mitgliedern des Ringes christlich- demokratischer Stu- denten Exemplare der strittigen Forum- Nummer. Dazu Schöning:„Keiner von uns War durch die Verfügung betroffen.“ Im Mensahof der Heidelberger Uni kam es dar- aufhin zu einer handfesten Prügelei zwischen Verteilern und BNS-Leuten. Hinterher meinte BNS-Mitglied und Jurist in spe, Manfred Dehoust, seine müh- sam in vielen Semestern erworbenen juristi- schen Kenntnisse vergessend:„Es gibt eben Dinge, da kann man nur mit den Fäusten antworten“. Dem Bernhard Schöning brachte die Ver- teileraktion zweierlei ein: Zunächst eine Be- leidigungsklage der BNS-Faustrechtler und ein freudig zustimmendes Telegramm der „New Vork Times“. Er und seine Kommili- tonen konterten daraufhin mit einer Klage gegen BNS-Mitglieder wegen Körperver- letzung und Hausfriedensbruchs. Am Dienstag meinte Schöning zu MM- Reportern:„Ich habe im forum academicum- manches überspitzt formuliert. Ich mußte aber schweres Geschütz auffahren. großer Teil der Kommilitonen ist politisch etwas indifferent. Die Leute muß man erst Ein. aufschrecken.“ Dies hat Schöning zweifellos erreicht.. Im fraglichen„forum academicum“ hatte nämlich Schöning den BNS wie folgt analy- slert:„Er) ist realiter eine Clique idealistisch verbrämter Mediokrität, die mit dem After philosophiert. Er propagiert den Aufstand der Minderwertigen, und Defekten, die gern im Schmutze wühlen und in ihrem Programm nichts vergessen außer ihrer Legitimation. Sie bestreiten Neokaschisten zu sein. Schaut man sich ihr Schrifttum an, so kann man dem ohne weiteres zustimmen: Es sind Fa- schisten— mit einem Feigenblatt. Sie bitten um eine Definition des Neofaschismus. Dem kann man abhelfen: Hitlers Programm in neuer Auflage, vermehrt um ein Quentchen Ignoranz.“ Das Studium verschiedener BNS- Flugblätter und Programme sowie die Lek- türe von Dehousts hektographiertem Blätt- chen„Student im Volk“ hatte Schöning zu dieser Erkenntnis gebracht. In der letzten Ausgabe des„Student im Volk“ steht z. B. zu lesen: Die Zukunft Deutschlands hängt„von der vollständigen Mobilisierung der im Erbgut der Nation schlummernden Fähigkeiten ab“. Oder:„Be- sonders die Existenzialistentypen unter den Studenten, die scharenweise nachts die Jazz- keller und tagsüber auch leider die Uni- versitäten bevölkern, würde man gerne mal statt bei: Rock'n'Roll bei Pickel und Schaufel schwitzen sehen.“ In einem anderen Beitrag beklagt sich ein BNS-Mann über den„Begabungs- und Charakterschwund“ im deutschen Volk:„Die bedeutendste Ursache für die Ausmerzung 120 Schulkinder sind bereits eingezogen: Hochmoderne Käfertaler Kindertagesstätte Respektabler Bau für 617 000 DM in der Veilchenstraße Weitab vom Großstadttrubel sind am letzten Montagnachmittag, von der Oeffent- lichkeit kaum bemerkt, 120 Schulkinder in der Käfertaler Veilchenstraße in einen neuen Kinderhort eingezogen. Die Anlage ist in ihrer Art in Mannheim bisher einmalig. Die- ser Hort ist ein Teil der großen Kinder- tagesstätte, zu deren Bau der erste Spaten- stich am 24. Februar 1958 erfolgte und die Ende August offiziell eingeweiht werden 80ll. a 5 7 Frau Dr. Förster, die für die städtischen Kindergarten- und FHorteinrichtungen in Mannheim verantwortlich und auf dieses vom Hochbauamt für 617 O DM gebaute Haus besonders stolz ist, nennt den Neubau einen„Fast-Ideal-Fall“: Im Erdgeschoß wer- den 15 Kleinkinder im Alter von zwei bis drei Jahren in einer„Krabbelstube“ unter- gebracht. Daneben wird eine 30 köpfige Gruppe von schon schulpflichtigen, jedoch zurückgestellten Kindern gebildet. 30 wei- tere Kinder, die ein Jahr vor dem Schulein- fall erleben. Allerdings werden die verschie- denen Einrichtungen dort nicht in einem Hause vereinigt sein. Die neue Käfertaler Kindertagesstätte präsentiert sich dem Passanten als durch- aus respektabler Bau: Sie hat eine Front- länge von 33 Meter, auf der die unverpufz- ten blaß-gelben Kalksandsteine sehr anspre- chend wirken. Auch auf den Gängen ist, wo es möglich war, auf jeden Verputz verzichtet worden. Um so mehr haben die Veremtwort- lichen(Oberbaurat Beirer und Dipl.-Ing. Lauter) Glas verarbeitet und damit für viel Licht und Sonne gesorgt. In der ersten Etage befindet sich eine Querlüftung, im Kinderhort eine beiderseitige Querlüftung. Die Gänge wurden mit geschmackvollem Kunst-Kau- tschuk-Material ausgelegt. Außer Wasch- und Toilettenräumen sind im Erdgeschoß eine 44 qm große Krabbelstube, zwei ebenso große Gruppenräume und ein 63 qm grober Gymnastikraum. Im Hort dagegen gibt es vier Aufenthalts- und zwei Bastelräume mit wertvoller Menschen ist wohl der Krieg. Seit jeher wurden dabei die Tapfersten, Intelli- gentesten und Charaktervollsten betroffen. Während die Untauglichen und Drückeber- ger verschont blieben und sich weiter ver- mehren konnten, wurden die besten Erb- stäͤämme in einer bis dahin beispiellosen Weise vernichtet.“ An anderer Stelle ver- kündet der gleiche Verfasser, Deutschland könne sich„eine Zunahme der geistlosen Massen nicht mehr leisten“ und er schlägt vor, erbkranke Menschen an der Vermeh- rung zu hindern.— Solche Tiraden klingen natürlich noch wohlvertraut in den Ohren. Und wenn er es auch überspitzt— sehr über- spitzt und mitunter unglücklich formuliert zum Ausdruck gebracht hat, so muß man Bernhard Schöning doch in einem recht geben: Die Verfasser dieses Schwulstes sind keine Neofaschisten, sondern übelste Fa- schisten unseligen Angedenkens. In anderen BNS- Beiträgen wird von der „angeblichen Kriegsschuld“ des Dritten Reichs gesprochen. Oesterreichs Anschluß(seine Wiederholung wird von der BNS propa- giert) stand„keinen vertraglichen Verpflich- tungen entgegen“, heißt es da. Bedenken könne man gegen die Einverleibung der Rest-Tschechoslowakel hegen; aber, so trö- sten die BNS-Autoren über diesen Makel hinweg, Präsident Hacha habe ja durch sein Entgegenkommen die deutsch- tschechischen Streitigkeiten beseitigt. Und so geht es Weiter. Da wird von„alliierter Greuelpropa- ganda“ gesprochen. Wer nicht rechts steht, wird als„rot oder rosarot“ gebrandmarkt, da tauchen Vokabeln wie„Kulturbolsche- wismus“ auf, oder Erbgut, Erbmasse, Rasse. Völkisch, Kriegsschuldlüge. Die Kunst ist hierzulande von„wesensfremden Einflüssen Überfremdet“. Inzwischen ist die Heidelberger Studen- tenschaft hellhörig geworden. Am Dienstag zappelte ein hilfloser ENS-Vorstand in der „Stadt Bergheim“ vor der Phalanx aufge- brachter Kommilitonen. Zum Gaudium der Versammlung schlugen sich schließlich De- houst und BNS- Mitglied Rehmann, als sie sich über die Tagesordnung nicht einigen konnten. In der mit Zündstoff angereicher- ten Atmosphäre des Dienstags-Meetings hinterließen die BNS-Mannen, deren Zei- chen die Odalsrune ist(ASTA-Mitglied: „Eine Art degeneriertes Hakenkreuz), einen zwar betont völkischen, aber nichtsdesto- Weniger jammervollen Gesamteindruck. Schöning, der nun mit einer Pressekon- ferenz in die nächste Runde geht, steht nach wie vor zu seinem„forum“- Artikel, in dem er in scharfem Ton einstmals resümiert hatte:„Ergo: Es handelt sich beim BNS um eine Verschwörung der Niedertracht, um eine Bande unverbesserlicher Kanaillen, die als Demokraten getarnt gegen die Verfas- sung Sturm laufen. Letztlich wollen sie doch nur Hand an die Integrität unseres Staats- wesens legen, auf daß Verbrecher in die Legislative kommen und die Herrschaft der Kriminellen wieder allgemein wird.“ Trium phierend erklärten Freunde Schönings:„Der moralische knock- out des BNS ist Tatsache“. In Mannheim beschwichtigte ein AS TA- Mitglied:„Der BNS hat bei uns keine Chancen.“ Dieter Preuss Gefährliche Früchte Polizei warnt Diebe Gestern mittag verständigte ein aufge- regter Gartenbesitzer auf dem Luzenberg die Polizei: Kinder, die er nicht kenne, hat- Mannheimer Kabarett: Zum Plattenstar avanciert Klaus Wunderlich im„Ssimp!“ Neben flackernden Windlichtern auf den Tischen des literarischen Kabaretts„Simpl“ in H 5 liegen Künstlerpostkarten, die der Chef des Hauses vom Künstler selbst signiert auf Wunsch seinen Gästen gern überläßt. Sie zeigen das Portrait eines mas- sigen jungen Mannes einmal lächelnd, ein- mal todernst; seine Finger liegen auf der verwirrend vielfältigen Tastatur einer Hammond-Orgel: Klaus Wunderlich. Mit dem ernsten Gesicht war der 28jährige Wahl-Mannheimer— er kommt aus Sach- sen— im„Simpl“ entdeckt worden, Dort konnte er zum erstenmal seine erstaunlichen Fähigkeiten auf der Hammondorgel ins richtige Licht setzen. Simpl- Wirt Ernst Seif⸗ ferth hatte eigens für ihn das teure Instru- ment angeschafft. Heute hat wie die zweite Künstlerpostkarte zeigt Klaus Wunderlich gut lachen. Kaum ein Rund- funk-Unterhaltungsprogramm gibt es noch, in dem nicht seine Orgel erklingt. Er be- leitete Caterina Valente auf ihren erfolg- reichen Gastspielen in Belgien und Frank- reich. Heinz Hoffmeister verpflichtet ihn zu Tourneen(erst kürzlich war er im Ludwigs- hafener Ebertpark zu hören) und Telefun- ken hat bereits eine ganze Reihe von Schall- platten herausgebracht. Der Titel der ersten Platte„Hammond- Sensationen“ zeigt, wie sein Spiel von den Produzenten eingeschätzt wurde. Und in der Tat, Titel wie„Orgel- Riff“ erfreuen sich großer Beliebtheit. In den „Simpl“ zu einem kurzen Sondergastspiel zurückgekehrt, bietet Klaus Wunderlich ein noch reichhaltigeres Repertoire. Ein Parade- stück ist Richard Addinsells Warschauer Konzert, bei dem sich Wunderlich zu einer eigenen Tondbandaufnahme der Hammond orgel mit dem Klevier begleitet. Brillant auch Rimsky-Korssakoffs„Hummelflug“, den Klaus„in Schräglage“ gleichzeitig auf Orgel und Klavier spielt. Natürlich beglei- tet er auch wieder Rica, die mit allerlei al- ten und neuen„Singerchen“ und„Pfifferlin- gen“ die Unterhaltung würzt. Mac Tagung der Bungee vom 27. bis 30. Juli Wie bereits gemeldet, veranstaltet die Berufsgruppe„Ausstattung, Technik und Verwaltung“ in der Genossenschaft deut- scher Bühnenangehörigen und die Deutsche Theatertechnische Gesellschaft vom 27. bis 30. Juli im Nationaltheater Mannheim ihre 32. Bühnentechnische Tagung. Aus dem umfangreichen Programm sind die Haupt- referate von Erwin Piscator(„Technik — eine künstlerische Notwendigkeit des modernen Theaters“), Prof. Dr. Walter N gesnung mit dem neuen Spanien“. tritt stehen, werden in einer weiteren den dazugehörenden Nebeneinrichtungen. ten ihm Aepfel gestohlen. Eigentlich eine Rott„Forderungen eines Regisseurs an a0. lub„Graf Folke Bernadotte“: 23. Juli. 20.00 Gruppe„unter sich“ sein. Ein Stock höher Im Freien, im Anschluß an eine hübsche alltägliche, keineswegs aufregende Ange- Mannheim“) hervorzuheben, die am Dienstag ing. Unr, D 4, 18, Fim„Weißes Gold“. liegt dann der Hort für 120 Schulkinder, in Terrasse, hat das Gartenbauamt auch schon legenheit. Allerdings hatte der Gartenbe- Zehalten werden. Ebenfalls am Dienstag wird 3 1 4 1— 3 an“ 3 1 8 2 8 7 2 5 175 Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge:. 1. 1 5 3 5 5„ Neben 5 sitzer am Tag zuvor die Bäume mit E 603, 8 Leistumssschau einschlielger Firmen 2. Jull, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zim- bastelt, Selesen oder Sespie Di 1. wier eine Rasen- einem sehr giftigen Pflanzenschutzmittel, öffnet. Der Mittwoch ist Pachreferaten mer 5, Sprechstunde. Vielschichtigkeit einer Kindertagesstätte 18 mi 185 Duschanlage, Tischtennis- gespritzt. Die Polizei setzte sofort zwei Laut- vorbehalten und Firmenvertreter sprechen wünscht sich das Jugendamt für alle Stadt- plätzen und sogar— das hat bisher noch 8 über die 1 i 1 a 3 5 177 25 t 5. g 8 1 1 5 neuesten Erzeugnisse auf de 2 verm. Wir gratulieren! Lina Müller, Mannheim- teile, wobei jedoch— und das wäre die zur keine Mannheimer Kindergarteneinrichtung sprecherwagen ein, um die kleinen Obst- Piet Bün hn! 2 5 m G 24062 Waldhof, Aufstieg 32, wird 70 Jahre alt. Melitta i 1 1 3 5 1 12 er Bühnente Der Donnerstag Bürow, Mannheim, II 2, 13, vollendet das 13. Zelt letzte Wunschvorstellung— noch eine— ein richtiger„Kickplatz zur Verfügung. diebe oder deren Eltern zu warnen. Der hat überwiegend geselligen Charakter. In FFedensjahr. Franz Baader kann auf eine 28- Säuslingstagesstätte angeschlossen sein Der jüngste Räfertaler Fußball-Nachwuchs Gartenbesitzer meinte, es sei durchaus mög- Verbindung mit der Tagung wird eine Aus- it Jäurige Tätigkeit bei Firma Siemens& Halske sollte. Die Schönau, so war weiter zu erfah- muß also künktig nicht mehr auf den Stra- lich, daß das Gift noch an den Früchten stellung unter dem Titel„Das Bühnenbild im im, A, Mannheim. zurückblicken. ren, wird noch in diesem Jahre diesen Ideal- Ben„trainieren“.-M hafte. südwestdeutschen Raum“ gezeigt.-mann Im. erl. — 75 Sperlal⸗ „ 5 Gebr. Nähmaschinen nasendünger amilienansei, en 22 mit Garantie ab 45, VM 8 E Verkäufe wanmaschinen-stucky. hm., G f, 6 5 lig„ 3,20 5 Schreibmaschinen zu günst, Teilz. SARAMEN. MAUER 1 3 Unsere CI a ud H. Sommer. Friedrichsring 40. 4 eg 6 50. 4 687 8 6 bele“ e eg 6— Tel. 5 93 05 1 3 19. 8 Moderne, preiswerte Schreib- Hulabla en mod. 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Die Uferschichtlinien zeigen die Höhe des früheren Wasserspiegels an. Seebohm gegen Düsenflugplatz am Horster Dreieck Hamburg. Der Plan eines Düsenflugplat- zes àm sogenannten Horster Dreieck im niedersächsischen Kreis Harburg findet nicht die Unterstützung von Bundesverkehrsmini- ster Dr. Seebohm. In einem Schreiben an den Vorsitzenden des niedersächsischen Land- Volkes im Kreis Harburg, Adolf Meyer, teilte der Minister mit, daß bisher die Hamburger CDU mit keiner Dienststelle des Bundesver- Kehrs ministeriums wegen ihres Planes Füh- lung aufgenommen habe. Meyer hatte Dr. Seebohm um Hilfe gebeten, damit dieses Flugplatzprojekt nicht verwirklicht wird. Seine ablehnende Haltung begründete Dr. Seebohm in erster Linie damit, daß sich das Vorgesehene Gelände überhaupt nicht zur Anlage eines Großflughafens eigne. Zuchthaus für Ostagenten beantragt Karlsruhe. Im Karlsruher Landesverrats- Prozeß gegen die Agenten des sowjetzona- len Ministeriums für Staatssicherheit(MfS), Günther Welsch und Otto Büscher, hat der Vertreter der Bundesanwaltschaft am Mitt- woch hohe Zuchthaus- und Gefängnisstra- ren beantragt. Oberstaatsanwalt Dr. Pelchen forderte für den 31 Jahre alten kaufmänni- schen Angestellten Günther Welsch aus Det- mold wegen versuchten Landesverrats in TPateinheit mit staatsgefährdendem Nach- richtendienst, Agententätigkeit und Beihilfe zur aktiven Bestechung drei Jahre und sechs Monate Zuchthaus. Außerdem bean- tragte er Polizeiaufsicht und die Einzie- hung eines Personenwagens, einer Leica und 6300 Mark. Für den 43 Jahre alten ehema- ligen Oberwachtmeister im Strafvollzugs- dienst, Otto Büscher aus Köln, plädierte der Anklagevertreter auf insgesamt drei Jahre Gefängnis wegen schwerer passiver Beste- chung in Tateinheit mit landesverräteri- schen Beziehungen, Agententätigkeit und staatsgefährdendem Nachrichtendienst. Leutnant erschossen aufgefunden Mainz. Der bei einer Luftwaffeneinheit Bei Wiesbaden stationierte amerikanische Leutnant Lynn White ist auf einem Rast- Platz an der linken Rheinuferstraße zwischen Alsheim und Guntersblum(Rheinhessen) er- schossen aufgefunden worden. Offensichtlich Ist der Offizier einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die Polizei hält es für unwahr- scheinlich, daß sich White selbst erschossen hat. Nach den Ermittlungen der Mainzer Mordkommission ist der Leutnant durch einen Pistolenschuß in den Hinterkopf ge- tötet worden. Seine Füße waren mit Draht zusammengebunden. Im Mund hatte er ein großes weißes Taschentuch. Unter dem Leich- nam fand die Polizei eine Pistole. Ein Kar- ton, in dem die Waffe anscheinend verpackt gewesen war, wurde in einem großen ame- rikanischen Kombiwagen entdeckt, der neben dem Toten stand. Die Polizei glaubt, daß die Pistole erst vor einigen Tagen gekauft wor- den ist. Hochkonjunktur für Autodiebe Lörrach. Die sommerliche Reisewelle über die deutsche Südgrenze scheint auch den Autodieben gute Geschäfte zu be- scheren. Nach Berichten Schweizer Zeitun- gen mehren sich die Anzeichen, daß gut Organisierte Banden am Werke sind, um gestohlene Kraftfahrzeuge nach beiden Rich- deutsch- schweizerische Grenze zu verschieben. Wie ein Luzerner Blatt meldete, konnte eine dieser Banden, die in den Kantonen Zürich und Aargau Wirkte, zerschlagen werden. Drei ihrer Mit- lieder wurden in Deutschland festgenom- men, ein vierter Bandenangehöriger, der unter den Namen Fiedler, Ziegler und Lau- ber auftrat, sehr elegant gekleidet ist und Zur Tarnung gelegentlich eine Brille trägt, wird von der Interpol noch gesucht. Zuletzt tauchte er am Vierwaldstätter See auf. Schnellerer Schnellweg Essen. Bundesverkehrsminister Seebohm, der am Mittwoch die Baustellen am Ruhr- schnellweg besichtigte, kündigte an, daß diese Schnellverkehrsstraße zwischen Mil- heim und Unna bis Sommer 1961 fertig sein soll. Gegenüber der ursprünglichen Planung ist der Ruhrschnellweg erheblich verbrei- tert worden und sieht vier Fahrbahnen vor, zu denen später noch zwei Fahrbahnen hin- zukommen sollen. Die Strecke soll später über Duisburg und über eine neue Rhein- brücke bis nach Mörs verlängert werden. Seebohm hofft, dag innerhalb des Zwölf Jahres-Plans für den Straßenbau, also bis etwa 1970, Duisburg erreicht und die Rhein- brücke gebaut werden kann. dpa-Bild Kernphysikalisches Forschungsinstitut für Heidelberg Max-Planck-Gesellschaft als Bauherr mit Bauplatzvorschlag einverstanden/ Gebäude sollen 1961 fertig sein Heidelberg. Die Max-Planck- Gesellschaft will in Heidelberg ihr Kernphysikalisches Institut bauen, um das sich auch die Uni- versitäten Freiburg und vor allem München bewerben. Zum Leiter des Institutes ist Professor Dr. Wolfgang Gentner berufen worden. der jetzt die Abteilung Physik in dem Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung leitet. Professor Gentner, der vor- her in reiburg war, wird in Heidelberg damit Nachfolger des vor einigen Jahren verstorbenen Nobelpreisträgers Professor Dr. Wilhelm Bothe. Gentner wurde vom Se- nat und vom Verwaltungsrat der Gesellschaft bereits zum Direktor des neuen Instituts berufen. Das Institut war im vergangenen Jahr gegründet worden. Es verfügt gegen- wärtig noch über keine eigenen Instituts- gebäude. Die Max-Planck- Gesellschaft hat an ihre Bereitschaft, das Institut in Heidelberg zu errichten, die Bedingung geknüpft, daß ihr kür das Institutsgebäude vier Hektar Bau- grund und sechs Hektar„Vorbehaltsgelände“ zur Verfügung gestellt werden, das zu einem späteren Zeitpunkt bebaut werden kann. Die Stadtverwaltung haf inzwischen ein ge- eignetes Gelände im Süden der Stadt, im Gebiet des sogenannten„Bierhelder Hofes“, ausfindig gemacht und der Max-Planck-Ge- sellschaft mit dem Vorbehalt angeboten, daß der Gemeinderat der Abtretung des Ge- ländes zustimmt. Keine Sonderbescheinigung erforderlich Grenzbehörden wünschen Bescheinigung für jugendliche Frankreichfahrer Kehl. Deutsche Jugendliche unter 21 Jah- ren, die allein nach Frankreich reisen wol- len, benötigen für die Kontrolle an der fran- 26sischen Grenze keine ortspolizeiliche Be- scheinigung, daß ihre Reise mit Zustimmung ihrer Eltern oder sonstiger Erziehungs- berechtigten erfolgt. Diese Auskunft gab zur Klärung aufgetretener Zweifel der Vor- steher des Paßkontrollamtes Kehl, Regie- rungsoberinspektor Hansen, auf eine ent- sprechende Anfrage. Die Vorschrift, wonach Jugendliche unter 21 Jahren eine beglaubigte Bescheinigung an der Grenze vorlegen müssen, gilt nur für französische Jugendliche, die mit einem ge- Wöhnlichen französischen Personalausweis aus Frankreich ausreisen wollen. Fran- z6sische Jugendliche mit Paß brauchen sie nicht, da in Frankreich Pässe an Jugendliche ohnehin nur mit Zustimmung der Erzie- hungsberechtigten ausgestellt werden dür- fen. Diese Bestimmung, die seit 1. Januar 1959 wirksam ist, wird von den französischen Grenzbehörden nach den auf deutscher Seite feststellbaren Beobachtungen streng befolgt. Im Zusammenhang mit der großen Zahl von deutschen Jugendlichen, die gerade jetzt in den Sommermonaten vielfach mittellos und aus reiner Abenteuerlust odef auf der Flucht vor strafrechtlicher Verfolgung am Oberrhein über die Grenze nach Frankreich zu gehen versuchen und vielfach als Aus- reißer aufgegriffen werden, würden es die deutschen Grenzkontrollorgane am Ober- rhein jedoch begrüßen, wenn für die Aus- reise alleinreisender deutscher Jugendlicher unter 21 Jahren eine ähnliche gesetzliche Regelung wie in Frankreich auch in der Bundesrepublik geschaffen würde. Weinwerbung kann beginnen Mainz. Die vom Bund und vom Land Rheinland-Pfalz zu gleichen Teilen für die Weinwerbung bereitgestellten 500 000 Mark stehen ab sofort zur Verfügung. Mit Hilfe dieses Zuschusses soll der Absatz der un- gewöhnlich großen Weinernte des Jahres 1958 gefördert werden. Vertreter des Bun- desernährungsministeriums und des Mini- steriums für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten von Rheinland-Pfalz haben— wie am Mittwoch in Mainz bekannt wurde— in Bonn die Werbemaßnahmen abgesprochen. Weitaus der größte Teil der Zuschüsse von Bund und Land soll für eine umfangreiche Pressewerbung eingesetzt werden. Kleinere Beträge sind für die Beteiligung an Fach- ausstellungen vorgesehen. 52 Wie der Heidelberger Obe bürgermeister Robert Weber am Mittwioch mitteilte, ist die Max-Planck- Gesellschaft mit diesem Bau- grund einverstanden. Der Gemeinderat wolle am 30. Juli über die Abtretung des Geländes entscheiden. Es wird im Rathaus mit der Zustimmung des Gemeinderates ge- rechnet. Bei einer Ablehnung würden sich wissenschaftliche Verluste ergeben. Mün- chen habe erst kürzlich an den Direktor des zweiten physikalischen Instituts der Univer- sität Heidelberg, Professor Dr. Otto Haxel, einen Ruf ergehen lassen. Haxels Aufgaben- gebiet sei mit dem des neuen Instituts auf das engste verknüpft. Professor Haxel werde der Universität Heidelberg wahr- scheinlich verloren gehen, wenn das Kern- physikalische Institut in München unterge- bracht werde. Ein Mitarbeiter Professor Gentners wies am Mittwoch auf Anfrage darauf hin, das neue Institut werde im März 1961 die große, in den USA bestellte Beschleunigeranlage (Synchro-Zyklotron), das„Herzstück“ des Institutes, erhalten. Bis dahin müßten die Institutsgebäude„unter allen Umständen“ erstellt sein. Beschleuniger dieses Ausmaßes und mit einer solchen Leistung seien gegen- wärtig in Europa nur in Zürich und Kopen- hagen vorhanden. Zu den Aufgaben des neuen Institutes hat sich Professor Gentner in einem kürzlich veröffentlichten Aufsatz dahingehend ge- äußert, daß es„reine Grundlagenforschung“ betreiben werde. Diese Forschungstätigkeit habe nichts zu tun mit der Erzeugung oder Praktischen Anwendung der Atomenergie. Es würden daher in Heidelberg auch nicht die Probleme auftreten, die die Stadt Karls- ruhe im Zusammenhang mit dem dortigen Atommeiler beschäftigt hätten. In Karlsruhe und Umgebung war es seinerzeit zu heftigen Protesten gegen die Errichtung des Atom- meilers gekommen. Wie es in dem Aufsatz von Professor Gentner weiter heißt, wird sich die Grundlagenforschung des neuen In- stituts vor allem mit der„Struktur der Atom- kerne“ beschäftigen. Giftkörner für Hamburgs Tauben 5000 sollen getötet werden: Proteste der Bevölkerung Hamburg. Frühaufsteher können all- morgendlich um fünf Uhr auf dem Ham- burger Rathausmarkt eine befremdliche Prozedur beobachten. Ein Herr in mittlerem Alter streut— scheinbar mildtätig— aus einer Tüte Weizenkörner als Taubenfutter aus. Sobald die Tauben einige Körner auf- gepickt haben, fallen sie tot um. Wenig später werden die Vogelleichen von Straßen- kehrern zusammengefegt und abtranspor- tiert. Wenn kurz nach sieben Uhr der Be- rufsverkehr einsetzt, ist der Spuk vorbei. Der Herr mit dem Giftfutter ist Ange- stellter einer Hamburger Privatfirma, die vom Amt für Bezirksver waltung den Auf- trag erhielt, von den rund 20 000 Hamburger Stadttauben zunächst einmal ein Viertel zu töten. Die Entrüstung vieler Hamburger über die Massentötung der Tauben war so heftig, daß sich der Schriftsteller und Senatsdirektor Erich Lüth genötigt sah, die Maßnahme des Senats in einem Rundfunkinterview zu rechtfertigen. Lüth beklagte, daß aus Steuer- mitteln jährlich 20 000 bis 30 000 Mark auf- gewandt werden müssen, um die durch Tau- benschmutz verursachten Schäden am Ham- burger Rathaus zu beheben. Auch für die Hamburger selbst, so erläuterte Lüth, sei die sich uferlos ausbreitende Taubenplage nicht ungefährlich. Kuratorium entschied im Forssmann-Streit Vorzeitige Beschlußfassung/ Ergebnis wird bis Montag geheimgehalten Düsseldorf. Im Streit um die Kündigung des Nobelpreisträgers Prof. Dr. Werner Forss- mann ist das entscheidende Wort gesprochen worden. Der Vorsitzende des Kuratoriums des Evangelischen Krankenhauses in Düssel- dorf, Oberfinanzpräsident a. D. Herting, teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, das 13köpfige Kuratorium werde seine Entscheidung noch vor Ablauf der Erklärungsfrist am kommen- den Montag der Aerztekammer mitteilen. Unter Hinweis auf die vereinbarte Schweige- pflicht der Vertragspartner lehnte Herting es Ab, sich über den Inhalt des Kuratoriums- beschlusses zu äußern. Am Dienstagabend hatte das eilig einbe- rufene Kuratorium über die Einigungsvor- schläge der Aerzte kammer Nordrhein ent- schieden, deren vortragsreife Form erst wenige Stunden vorlag. Diese Vorschläge, deren Grundzüge in der Nacht zum 16. Juli zwischen Forssmann und Kuratoriumsver- tretern ausgehandelt worden waren, sehen vor, daß der Nobelpreisträger unter be- stimmten Bedingungen Chefchirurg dieses Krankenhauses bleibt. Vorsitzender Herting bezeichnete eine Düsseldorfer Zeitungsmel- dung, wonach die Einigungsvorschläge vom Kuratorium gebilligt sein sollen, als eine „Indiskretion, die wahrscheinlich nicht von Kuratoriumsmitgliedern ausgeht“. Professor Forssmann und sein Rechtsbe- rater Dr. Robert Danninger waren nach ihren Angaben am Mittwochmittag noch nicht über die Entscheidung des Kuratoriums unter- richtet. Auch ein Vertreter der Aerztekam- mer Nordrhein zeigte sich über den schnellen Entschluß überrascht. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Fürstenhochzeit in bayerischer Dorfkirche Altötting(Bayern). In Anwesenheit von etwa 50 Angehörigen württembergischer und bayerischer Adelshäuser heiratete in der Pfarrkirche von Haiming im Landkreis Altötting Prinz Hubert zu Hohenlohe-Wal- denburg die Freiin Adelheid Gabriele von Ow, eine Tochter des Schloßherrn Anton Freiherr von Ow in Piesing bei Altötting. Die Mutter des Bräutigams, der an der Münchner Technischen Hochschule studiert, ist eine geborene Herzogin von Urach, seine Großmutter war die Herzogin Amalie Maria von Bayern, eine Tochter des Herzogs Karl Theodor. Gefängnis für Kameraden-Denunzianten Hamburg. Die Große Strafkammer 1 des Hamburger Landgerichts hat am Mittwoch den 37 Jahre alten kaufmännischen Ange- stellten Horst Becker, der aus Angst vor Strafe falsche Anschuldigungen gegen zwei Kameraden in sowjetischer Kriegsgefangen- schaft erhoben hatte, wegen schwerer Frei- heitsberaubung zu zweieinhalb Jahren Ge- kängnis verurteilt. Becker wurde für schul- dig gefunden, in den sowjetischen Kriegs- gefangenenlagern Kalinin und Obeja zwei Kameraden denunziert zu haben, die dar- aufhin zu 25 Jahren Zwangsarbeit verur- teilt wurden. Bei der Verkündung des Straf- mahßes nahm der Angeklagte weinend die Hände vors Gesicht. Seine hinter ihm auf der Zeugenbank sitzende Ehefrau brach in lautes Schluchzen aus. Becker hatte sich den Sowjets als Spitzel verpflichtet, um nicht wegen eines Diebstahls bestraft zu werden. Henkels begründet seine Flucht München.„Die Auflagen politischer Natur kür meine Arbeit als Leiter des Rundfunk- Tanzorchesters von Radio Leipzig wurden in den letzten Jahren immer strenger.“ Das sagte Kurt Henkels, der zwölf Jahre das Tanzorchester in Leipzig leitete, auf einer Pressekonferenz in München, wo er zum ersten Male seit seiner Flucht nach West- berlin über seine Beweggründe berichtete. Bis zum Jahre 1951 habe er mit seiner 17köpfigen Band alles spielen dürfen, was ihm gefiel, erklärte Henkels, dann begannen die ersten Vorschriften, die sich vor allem gegen„westliche Infiltration“ richteten. Nach dem Juni-Aufstand 1953 habe sich das In der Tat hat der Hamburger Professor Dr. Fritz Weyer, Leiter der Abteilung Ento- mologie im Institut für Schiffs- und Tropen- krankheiten, in mühevoller Kleinarbeit her- ausgefunden, daß exakt 28,6 Prozent der Hamburger Stadttauben Virusträger sind. Er kann ferner nachweisen, daß Taubenviren beim Menschen Psittakose Papageienkrank- heit) auslösen können, die in Einzelfällen tödlich verläuft,. Die Zahl der im Bundesge- biet amtlich gemeldeten Psittakose-Fälle stieg von zwei(1931) auf 146(1958). Freilich gibt Professor Weyer zu, daß Erkrankungen an Psittakose meist einen besonders engen Kontakt zu Tauben voraussetzen. Den Gegnern der„Aktion Taubenmord“ steht eine mindestens ebenso große Gruppe von Taubenhassern gegenüber, die sich in Briefen an den Senat immer wieder darüber beschwerten, daß sie es wegen des Tauben- schmutzes kaum noch Wagen, auf ihre Bal- kons zu treten. Mit Luftgewehren, Teschings und Schrotgewehren schritten bereits viele Hamburger zur Selbsthilfe. Auch Otto Kert- scher, der energische Vorsitzende des Ham- burger Tierschutzvereins, gibt zu, daß der hemmungslosen Vermehrung verwilderter Stadttauben Einhalt geboten werden müsse. Kertscher GIch bin nicht sentimental“) spricht den Behörden das Recht zu, sozu- sagen die Rolle der in der Stadt fehlenden natürlichen Feinde der Tauben, der Turm- und Wanderfalken, zu übernehmen und für eine Auslese zu sorgen. Er fühlt sich jedoch vom Senat hintergangen:„Mir war Verspro- chen worden, daß die Taubentötungen erst im Herbst beginnen würden, wenn die Hauptnistzeit vorbei ist.“ Auch die Tötungs- methode hat Kertscher zu beanstanden: „Vergiftung ist Tierquälerei und wird straf- rechtlich verfolgt.“ Tatsächlich verenden die Tauben nach dem Verzehr des Giftfutters nicht immer auf Anhieb. Fressen sie nur ein oder zwei Körner, dauert es länger, bis der Tod eintritt. Die Hamburger Feuerwehr mußte beispielsweise eingesetzt werden, um Taubenleichen aus den Dachrinnen der um- liegenden Häuser zu sammeln. Otto Kert- scher lies dem Senat durch Boten einen Protestbrief überbringen, in dem er den so- kfortigen Stopp der Aktion forderte. Er emp- flehlt, die Tauben mit Netzen zu fangen und schmerzlos zu schlachten. Gert Kistenmacher Klima vorübergehend etwas gebessert, doch sei es nach 1957 außerordentlich schwierig gewesen, die Bestimmungen der Musik- Zensoren einzuhalten. Die Agenten wohnungen waren Trümmergrundstücke Berlin. Das Polizeipräsidium in West- berlin hat eine Liste angeblicher Ver- schwörer- und Agenten wohnungen über prüft, die Anfang Juni von der Ostberliner Presse veröffentlicht worden war. Dabei hat sich ergeben, daß die Ostberliner Angaben in den meisten Fällen unzutreffend waren. Von 343 Wohnungsadressen stimmten ledig- lich 45. In den übrigen Fällen wurden die Wohnungen von anderen Personen bewohnt oder die genannten waren polizeilich nicht gemeldet, verstorben oder verzogen, Viele Anschriften existierten überhaupt nicht. 23 von den genannten 86 Dienststellen und so- genannten Trefflokalen waren ebenfalls nicht vorhanden. Vielfach waren es Ruinengrund- stücke und Lagerplätze. Die restlichen 63 waren alliierte Dienststellen oder Haus- naltungen und allgemein bekannte deutsche Behörden... Die Anlagen des In- *——— stituts sollen finanziell vom Bundesatom. ministerium getragen werden. In dem Institut werden etwa 100 Professoren, Dozenten und Studenten beschäftigt sein. Düsenflugzeug abgestürzt beide Insassen tot Wolfach. Noch völlig rätselhaft ist nach Auskunft der Flugschule Fürstenfeldbruck die Ursache, die auf der Gemarkung Steinach im Einzigtal etwa zwei Kilometer westlich von Haslach zum Absturz eines deutschen Düsen-Schulflugzeuges vom Typ J 33 führte Bei den beiden Luftwaffenangehörigen, die beim Absturz ums Leben gekommen sin handelt es sich um den 1936 geborenen Pilo. ten und Fluglehrer Unteroffizier Gustay Ebenho aus Merzhausen im Breisgau und um ö den 1925 geborenen, verheirateten Stabs. unteroffizier Gerhard Josef Moser aus Has. lach. Nach Berichten von Augenzeugen hatte das Schulflugzeug, das auf dem Flugplaz Fürstenfeldbruck stationiert War, in gerin- ger Höhe über Haslach gekreist, als wenn ß einen Notlandeplatz suchen wollte. Dabel habe das Flugzeug immer mehr an Höhe verloren. Im Gebiet Sarach habe es Plötzlich die Waldbäume gestreift, wobei sich ein Flü. gel vom Rumpf löste. Nachdem das Schul. flugzeug dann noch ein Tal überquert hatte sei es an einen Berg gestoßen. Beim Auf. Prall ging das Flugzeug in Flammen auf. W stürzte brennend in den Wald, wobei auch das Unterholz zu brennen anfing. Die bei ⸗ den Insassen, die in der Kabine eingeklem waren, sind dabei verbrannt. Die Trümmer des verunglückten Flugzeuges lagen im weiten Umkreis verstreut. Ferienverkehr auf dem Höhepunkt Hamburg. Der sommerliche Reiseverkeſt hat seinen vorläufigen Höhepunkt in die. sem Jahr erreicht. Die Zahl der Auslands. reisen hat nach Feststellung führender Reisebüros im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent zugenommen. Nach der Schät zung des Automobil-Clubs von Deutschland (AVD) werden in diesem Jahr etwa zwel Millionen Menschen aus der Bundesrepublik ins Ausland fahren. Hauptreiseziele sind immer noch der sonnige Süden, wenn auch die Buchungen für Spanienreisen gebiet · weise etwas zurückgegangen sind. Eine wahre Gästeinvasion erleben nach einer Stagnation in den letzten Jahren auch wie; der viele Feriengebiete in Nord- und Süd deutschland. Nord- und Ostseebäder, Mit- telgebirge, Schwarzwald, Odenwald, Eifel und der Bayerische Wald sind besonders be ⸗ gehrte Ziele. g Pressekonferenz per Telefon Düsseldorf. Der unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung stehende bekannte Wip⸗ perfürther Kleiderfabrikant Alfons Müller wird vermutlich nicht von Lugano nach Deutschland. zurückkehren. In einer„Presse- konferenz per Telefon“ erklärte er am Mitt- woch von Lugano aus den in der Düssel- dorfer Hauptverwaltung seines Betriebes zusammengekommenen Journalisten:„Ich werde der Steuerfahndung nicht den Gefal- len tun, zurückzukehren, damit sie mich ein- 12 Sberren kann“. Müller sagte, er habe eine Einkommensteuer- Vorauszahlung in Höhe von sechs bis sieben Millionen DM geleistet. „Wenn wir Steuern hinterziehen wollten, würden wir das anders machen“. Müller, der im Zusammenhang mit den Durchsuchungen seiner Firma und seines Privathauses durch Steuerbeamte von„Gestapomaßnahmen“ sprach, sagte weiter, er wisse bis heute noch 5 8 Was er eigentlich verbrochen haben solle. Lahrer Kreistag gegen Schramberghilfe Lahr. Der Kreistag des Kreises Lahr hat sich ebenso wie kürzlich bereits der Kreisrat, bei nur einer Gegenstimme und zwei Ent- haltungen aus grundsätzlichen Erwägungen gegen eine finanzielle Hilfe des Kreises für die unwettergeschädigte Stadt Schramberg ausgesprochen. Der Kreisrat hatte schon vor einiger Zeit die Bitte des Vorsitzenden des baden- württembergischen Landkreistages, der Stadt Schramberg zu helfen, einstimmig abgelehnt. Da dieser Schritt in der Gffent- lichkeit kritisiert worden war, kam die An- gelegenheit in der Kreistagssitzung noch ein- mal zur Sprache. Landrat Dr. Wimmer er- klärte im Namen des EKreisrates, daß sich dieses Gremium aus rechtlichen Erwägungen zu der Ablehnung entschlossen habe. Eine Hilfe für Schramberg sei ausschließlich Auf- gabe des Landes. Wenn sich dennoch die Kreise an den Pflichtaufgaben des Landes beteiligten, dann entwickle sich daraus unter Umständen ein Gewohnheitsrecht. Von den 18 südbadischen Landkreisen haben bisher sechs der Stadt Schramberg eine Geldspende zukommen lassen. Prozeß gegen Wallraff Bonn. Unter der Anklage der schweren passiven Bestechung wird sich am 6. Sep- tember der vom Dienst suspendierte Ge- neraldirektor der Bonner Stadtwerke, Dr. Arnold Wallraff, vor der Sechsten Großen Strafkammer des Bonner Landgerichts 2 verantworten haben,. Wallraff wird beschul- digt, in den Jahren 1951 bis 19586 von dem Kölner Generalvertreter der Omnibusfirma Büssing zahlreiche Geschenke, darunter eine Urlaubsreise in den Bayerischen Wald, an- genommen und als Gegenleistung bei der Anschaffung von Omnibussen nur die Firma Büssing berücksichtigt zu haben. Der Gene- ralvertreter, Wolfgang uliusberg, war wegen aktiver Bestechung in demselben Verfah- ren angeklagt. Er starb jedoch im vergange- nen Monat. Drei Fälle von Kinderlähmung Waldshut. An Kinderlähmung erkrankt sind in Hohentengen zwei Erwachsene un ein Kind. Sie muſtten in das Krankenhaus gebracht werden. Das Staatliche Gesund- heitsamt Waldshut hat sofort nach Bekannt- werden dieser Krankheitsfälle Sicherheits- maßnahmen angeordnet. Die Kinderschule, die Volksschule und das Rheinbad sind ge- schlossen worden. Auch dürfen vorläufig in 17 Ort keine Filmveranstaltungen statt- nden. 166 1 Justro Inner australis vollsten der Ame reichten derkamp 4200 m damit u. rekord staffel v Fukui u ragende! den Sieg Japaner tägigen Verlauf Weltreke gen aufe Zweit für 5 Zum schen. ausgesch kür 50-0 Sonntag beendet dem 82 Konkurr! je 4 Rl. dem Ma kast al! 26. Apr. Außer d ler, Mas rere Eię zielle 1 16 und 12.45 Uh Wie Deg Die k am Dege weltmei dorf) un den mit aus. F gescheite rend Kö gegen de erreichte waren d Teilnehr Aktive i bestreite nikow, F Sakovics weltmei Polen), Stichkär Ein Der Frankfu Paalosei Austaus Die Fra ihrer R. Pokalbe stattfind die Zwe vorgesel ergibt Reiseple 3. Augt Kischine Au (Finnlar Schalke VI Der der erst ISG Rh Mannscl 15.45 Uh Wied. Das Fußballr den Mar VfR Ma in Emm Mi Nibelun; Zegnung Pfälzer herzlich Autobus wache. 0 1 r. 10 — 8 Atom. ititut n und nach bruck einach stlich schen ährte. J, die Sind, Pilo. ustay id um tabs. Has. hatte platz gerin- nn Dabel Höhe tzlich Fü. 1 a a0 If. E auch bei. mm mmer im akt ckelt die · ands- endet r um chat · nland Zwel ublik sind Diets- Eine einer Süc· Mit- Eifel s be⸗ inkt und aus nd- int⸗ its⸗ ule, ge- in tt⸗ ö ö Ar. 166 Donnerstag, 23. Juli 1959 MORGEN Seite 9 lustralier verloren Weltrekord Innerhalb von 24 Stunden verloren die australischen Schwimmer zwei ihrer wert- vollsten Weltrekorde. Nach der Weltbestzeit der Amerikaner über 4K 100 m mit 3:44, 4 er- reichten die Japaner am Schlugßtag des Län- derkampfes gegen die USA in Tokio über 4200 m Kraul 8:21,6 Minuten und blieben damit um zwei Sekunden unter dem Welt- rekord der australischen Gold-Medaillen- Stafkel von Melbourne. Umemonto, Fujimoto, Fukul und Lamanaka Kraulten den hervor- ragenden Schnitt von 2:05, 4 Minuten. Durch den Sieg in dieser Kraulstaffel gewannen die Japaner mit 41:38 Punkten auch den drei- tägigen Länderkampf gegen die USA. Im Verlauf der Veranstaltung wurden zwei Weltrekorde und vier Jahresweltbestleistun- gen aufgestellt. Zweiter Geschwindigkeits-Lauf für 50-Cem- Motorräder in Hockenheim Zum zweiten Lauf um den vom Badi- schen Motorsport-Club für 1959 erstmals ausgeschriebenen„Moto-Cup Hockenheim“ kür 50-cem-Maschinen, der am kommenden Sonntag um 14 Uhr gestartet und um 16 Uhr beendet sein wird, gingen 32 Nennungen aus dem ganzen Bundesgebiet ein. Unter den Konkurrenten, die wieder drei Rennen über je 4 Runden= 30,9 km bestreiten, sind mit dem Marbacher Kreidler-Fahrer D. Kramer kast alle Erstplacierten des ersten, am 26. April ausgetragenen Derbys zur Stelle. Außer den Marken Gritzner, Heinkel, Kreid- ler, Maserati und Moretti wurden auch meh- rere Eigenbau-Modelle gemeldet. Das offi- zielle Training findet am Samstag von 16 und 18 Uhr und am Sonntag von 11. bis 12.45 Uhr statt. Wieder vier UdssSR-Fechter Degen- Entscheidung ohne Deutsche Die beiden letzten deutschen Teilnehmer am Degen wettbewerb der Budapester Fecht- weltmeisterschaften, Dieter Fänger ODüssel- dorf) und Walter Köstner Nürnberg), schie- den mit nur je einem Sieg im Viertelfinale aus. Fänger schlug lediglich den ebenfalls gescheiterten Italiener Pellegate 5:1, wäh- rend Köstner seinen einzigen Sieg mit 5:2 gegen den russischen Gruppensieger Kostawa erreichte. Im Viertel- wie im Semifinale waren die UdsSR-Fechter die überragenden Teilnehmer, die ebenso wie auf Florett vier Aktive in die Endrunde brachten. Das Finale bestreiten: Tschernutschewitsch, Tscher- nikow, Kostawa und Chabarow(alle UdSSR), Sakovics(Ungarn), Delfino(Italien), Morett- weltmeister Jay(Großbritannien) und Glos Polen), wobei Delfino und Glos jeweils Stichkämpfe im Halbfinale benötigten. Eintracht zuerst in Finnland Der deutsche Fußballmeister Eintracht Frankfurt erhielt von Finnlands Titelträger Paaloseura Kuopio die Zustimmung zu einem Austausch der beiden Europapokal- Spiele. Die Frankfurter hatten in Verbindung mit ihrer Rußlandreise vorgeschlagen, die erste Pokalbegegnung am 12. August in Finnland stattfinden zu lassen. Das Rückspiel ist für die zweite September-Hälfte in Frankfurt vorgesehen. Für die Eintracht- Mannschaft, ergibt sich nun Anfang August folgenden Reiseplan 2. August Ankunft in Moskau, 3. August in Stalino, 6. August Spiel in Kischinew, 10. August Spiel in Leningrad, 12. August Europapokalspiel in Kuopio Cinnlanch, 15. August Gastspiel beim FC Schalke 04. VIL Neckarau in Rheinau Der VfL Neckarau tritt am Samstag mit der ersten und zweiten Mannschaft bei der ISG Rheinau an. Spielbeginn für die ersten Mannschaften ist 17.30 Uhr, für die zweiten 15.45 Uhr. Wiederholung in Emmendingen Das Wiederholungsspiel um die badische Fußballmeisterschaft der A-Jugend zwischen den Mannschaften des Freiburger FC und des VfR Mannheim findet am Sonntag(17 Uhr) in Emmendingen statt. Mit dem KSV nach Worms Den Rückkampf im Ringen und Gewicht heben gegen Worms bestreitet der KSV 84 Mannheim am Sonntagnachmittag in der Nibelungenstadt. Verbunden sind diese Be- gegnungen mit einem Vereinsausflug in den Pfalzer Wald, wozu Mitglieder und Freunde herzlich eingeladen sind. Abfahrt mit dem Autobus Sonntag, 8 Uhr ab FHauptfeuer- Wache. Selbst Germar und Hary in Hochform hätten kaum eine Chance: Na Horton ganz im Stile bon esse Owens USA-Staffel bestand erstmals nur aus Negern/ Läuferisch hoch überlegen— aber katastrophale Wechsel Amerikas Leichtathletik besitzt wieder einen Jesse Owens. Der 22jährige farbige Ray Norton gewann beim Länderkampf USA gegen die Sowzetunion auf dem be- rühmten Benjamin-Franklin-Field die Sprinterstrecken in einem Stil, wie sie dem berühmten viermaligen Olympiasieger der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin zu eigen war. Selbst ein Germar und Hary in Hochform hätten gegen diesen Super- sprinter nur schwerlich eine Chance! In der Staffel schoß Norton als Schlußmann förmlich an dem führenden Russen Bartenjew vorbei und nahm ihm zwei Meter ab. Zum ersten Male sah man eine USA-Staffel, die ausschließlich aus Negern bestand. Ihre Wechsel waren katastrophal. Mit der Perfektion der Russen bei der Stabüber- gabe müßten die läuferisch hoch überlegenen Amerikaner heute schon glatte 39 Sek. laufen. Achtung deutsche Sprinter für Rom! Der Kampf der Giganten begann mit einem Veto. Den Russen mißfiel der Asphalt- Anlauf für die Sprünge. Ueberhaupt führten sie Klage gegen die„schlechte Anlage“. Aber so schlecht war die absolut nicht. Gäbe es solche Voraussetzungen in Deutschland zu Dutzenden, stünde der deutsche Hochsprung- rekord Theo Pülls ganz gewiß schon auf 2,10 Meter. Nach den Angaben der russischen Ofkiziellen stehen den deutschen Aktiven beim Länderkampf gegen die UdssR im Moskauer Lushniki Stadion Superanlagen zur Verfügung, die Glanzleistungen förmlich provozieren. Das Mißverhältnis zwischen den guten Voraussetzungen in Philadelphia und den unzufriedenen Russengesichtern läßt ahnen, wie man in Moskau und sonstwo in der UdSSR Weltklasseergebnis fördert. Die Russen schlugen sich nicht schlecht. Der Zehnkämpfer Wassili Kusnezow war einer der populärsten Athleten im Stadion. Auf dem Wege zu einem neuen Weltrekord hemmte ihn lediglich ein Gewitterguß, sonst stünde er heute schon auf über 8400 Punk- ten. Wassili trug es mit Fassung, daß er diesmal seine eigene Höchstleistung um sie- ben Punkte verfehlte. Man sah es ihm an, daß er meinte„beim nächsten Male breche ich ihn“. Staatstrainer Chomenkow erklärte lakonisch:„Was heißt hier Weltrekord oder nicht— wir gewinnen in dieser Uebung und holen wichtige Punkte das ist entscheidend für uns. Phantastisch auch, wie der Olympiasieger Greg Bell im Weitsprung 8,10 m sprang. Er hatte noch einen Versuch von 8,07 m. Als man im dritten Versuch eine Weitere Steigerung erwartete, kam Wind von vorn auf. Trotzdem erreichte er— hauchdünn übergetreten— 38,25 m, zwölf Zentimeter mehr als Jesse Owens“ legen- därer Weltrekord aus dem Jahre 1935! Einfach grogartig, welche Leistungen die durchweg aus Negerinnen bestehende USA- Frauenmannschaft als ein„Team der Unbe- kannten“ erreichte, Sie sind förmlich Außen- seiterinnen der US-Athletik. Die Hochschu- len interessieren sich nicht für sie. Nur in Tuskegee und Tennesseh gibt es zwei oder drei Colleges, in denen die Frauenleicht- athletik wenigstens beachtet wird. Fest steht jedenfalls: kämen diese hervorragenden Negersportlerinnen in die Hände erfahrener Trainer, wären mindestens zwei oder drei von ihnen Weltrekordlerinnen! Erstaunlich überhaupt, wie konservativ man viele Dinge in den USA noch immer in die Hand nimmt. In vieler Beziehung kann man weiterhin von den Amerikanern lernen, in manch anderer aber sind sie schon rückständig. Auch das war eine Erkenntnis von Philadelphia. Pokalspiele auf dem Totozettel: Leoancheiteſſen Einttachi— Ottenbach VfR Mannheim hat in Darmstadt gegen 98 bessere Aussichten Zum vierten und letzten Male wird am Samstag die Toto- Uberbrückungsrunde durchgeführt. Sie hat diesmal auf dem Wett- schein— der Bedeutung gemäß an erster Stelle— einen ausgesprochenen„Knüller“ in der süddeutschen Pokalbegegnung Eintracht Frankfurt— Offenbacher Kickers. Die Mei- sterschaftsrevanche wird im Frankfurter Waldstadion bestimmt eine Zuschauerkulisse haben, die die bisher recht kümmerlichen Besucherzahlen der Toto-quli-Spiele um ein Vielfaches übertrifft. Die Begegnung der diesjährigen Endspiel-Finalisten ist gleich- zeitig Istvan Sztanis Abschiedsspiel im Ein- tracht-Dreß. Auch das Treffen Tus Neuendorf— FK Pirmasens geht um den Pokal, wobei der Südwest-Meister gegen die abgestiegenen Koblenzer glatt gewinnen müßte. In den weiteren Süd- Spielen Darmstadt 98— VfR Mannheim und 1. FC Bamberg— Bayern Hof(Aufsteiger!) haben ebenfalls die Gäste die besseren Aussichten. Im Westen sind mit Schiedsrichter tagten in Eberbach: Dank und Anerkennung fü Emil Schmelzer Siebert und Tschenscher zur Leitung der Vertragsliga-Spiele vorgeschlagen Bei der Sitzung der Kreisschiedsrichter- Obmänner aus dem nordbadischen Raum in Eberbach waren alle Vertreter der Kreise Mannheim, Karlsruhe, Bruchsal, Pforzheim, Heidelberg, Buchen, Mosbach, Sinsheim und Tauberbischofsheim anwesend. Bernhard Wohlgemuth, der jetzige Landesobmann, leitete die Sitzung sehr sachlich und ebenso sachlich wurden auch die Einwäfide der Ob- männer vorgetragen. Dem bisherigen Lan- descbhmann Schmetzer Madnnheint) sprach die Versammlung ihren Dank und ihre An- erkennung für seine Arbeit aus. 8 Fast ausschließlich interne Fragen wur- den im Tagesordnungspunkt„Zusammen- setzung und Arbeitsverteilung des neuen Verbands- Schiedsrichter- Ausschusses“ be- handelt. Bernhard Wohlgemuth betonte, daß er keineswegs die Führungsgeschäfte als Verbandsobmann allein leiten, sondern sei: nen beiden Beisitzern größere Arbeitsgebiete übertragen wolle. Der Obmann des Kreises Karlsruhe, Franz Schlemmer, wurde zum stellvertretenden Landesobmann gewählt. Er führt zugleich auch die Rechtsgeschäfte der allgemeinen Schiedsrichtersache. Zweiter Beisitzer ist Ernst Duchardt(Heidelberg), der erneut mit der ordnungsgemäßen Be- obachtung der einzelnen Schiedsrichter bei ihren sonntäglichen Spielen beauftragt wurde. Längere Zeit nahm die Einteilung der Schiedsrichter für die kommenden Ver- bandsspiele der 1. und 2. Amateurligen in Anspruch. Dabei wurde dem Wunsche Wohl- gemuths entsprochen, in der neuen Saison die Schiedsrichter selbst einzuteilen. Man wurde sich auch darüber einig, daß in Zu- kunft jeder Schiedsrichter auf Grund seiner Spielleitungsleistung den einzelnen Klassen zugeteilt werden solle. Wenn in Zukunft ein Schiedsrichter der 1. Amateurliga nicht dieser Klasse entsprechend leitet, kann er jederzeit in die nächst unteren Klassen zu- rückversetzt werden. Damit will man er- reichen, dag nur wirklich gute Schieds- richter zur Verfügung stehen. Für die Vertragsligen wurden aus Nord- baden folgende Schiedsrichter vorgeschlagen: Fierhauser(Karlsruhe); Handwerker(Mann- heim); Hubbuck(Bruchsah; Jakobi(Heidel- herg); Kaufmann(Heidelberg); Siebert (Mannheim); Störtzer Gforzheim); Eschen- scher(Mannheim). Für die 1. Amateurliga stellte der Kreis Karlsruhe 6, Mannheim 8, Bruchsal, Pforz- heim, Heidelberg je 3 und Buchen 1 Schieds- richter. Die Schiedsrichter für die 2. Ama- teurligen teilen sich innerhalb der Kreise wie folgt auf: Mannheim 16, Karlsruhe 15, Heidelberg 13, Pforzheim 8, Bruchsal 5, Sins- heim 3, Tauberbischofsheim 2. Sportfest des Eisenbahner-SV am Wochenende veranstaltet der Eisen- bahner Sportverein Blau-Weiß Mannheim ein Sportfest mit folgendem Programm: Samstag ab 14 Uhr: Vor- und Zwischenrunde im Fußballturnier der Dienststellen-Mann- schaften der Bundesbahn Mannheim sowie der dem Verein angéschlossenen Privat- mannschaften. Um 19 Uhr wird ein Hand- ballspiel zwischen dem ESV Blau-Weiß und Tus Neckarau ausgetragen. Ab 16 Uhr Mannschaftskämpfe im Kegeln. Für Sonntag ist folgendes Programm vorgesehen: 9.30 Uhr Fußballturnier Vorschlußrunde), Faustball- turnier und Einzelkämpfe im Kegeln. Das Fußballturnier der aktiven Mannschaften wird ab 13.30 Uhr stattfinden. Nach Beendi- gung der Spiele Siegerehrung und Preisver- teilung, anschließend Beisammensein im Festzelt. Das Sportfest findet auf der Anlage des ESV Blau-Weiß an der Fabrikstation statt. Hamborn 07 beim SV Sodingen, Viktoria Köln bei Düren 99 und dem Duisburger Sp bei Bayer Leverkusen jeweils Oberliga- Ver- eine zu Gast, die es bei der bekannten Heimstärke ihrer Gegner nicht leicht haben werden, sich durchzusetzen. Der Norden bringt mit Bergedorf 85— Bremerhaven 93 und Holstein Kiel— FC St. Pauli zwei(auf dem Papier!) ziemlich ausgeglichene Aus- einandersetzungen. Berlin bietet neben dem Spiel Viktoria 89- Union 06 das Zusammen- treffen der beiden Altmeister Hertha-BSC und Tennis-Borussia. Im Südwesten wird sich Borussia Neunkirchen bei Saar 05 Saar- brücken sicherlich behaupten können. Für die große Meisterschaftsrevanche sind die Fronten ziemlich klar. Meister Eintracht bringt bestimmt zehn Spieler der Endspiel- mannschaft auf den Platz. Fraglich ist allein Mitttelstürmer Feigenspan, der bereits in München weilt. Fällt er aus, dann wird ent- weder Sztani oder Lindner die Sturmführung übernehmen und Meier auf dem linken Flü- gel erscheinen. Bei den Kickers wird be- stimmt Preisendörfer nicht dabei sein, da er sich einer Blinddarmoperation unterzogen hat. Da auch Nazarenus II noch nicht spiel- bereit ist, wird man dem Reservist Haber- mann, wahrscheinlich als Sturmführer, eine Chance geben. Schließlich erwägt man auch noch, den jungen Jäger an Stelle von Zim- mermann ins Tor zu stellen. Damit ergeben sich folgende Formationen: Eintracht: Loy; Eigenbrodt, Höfer; Stinka, Lutz, Weilbächer; Kreß, Sztani, Lindner, Pfaff, Meier. Kickers: Jäger; Waldmann, Schultheis; Lichtl, Sattler, Wade; Kraus, Nuber, Haber- mann, Kaufhold, Gast. Starkes französisches Aufgebot Glanzvolle Rennwoche in Iffezheim Nach dem vorliegenden Meldeergebnis wird die Internationale Rennwoche in Iffez- heim mit fünf Renntagen zwischen dem 22. und 30. August einen wertvollen Prüfstein für die deutsche Vollblutzucht abgeben. Höhepunkt des Meetings ist am Schlußtag der Große Preis von Baden(2400 m, 100 000 DMM), für den in Paris achtzehn Pferde, u. a. die erstklassigen Dreijährigen Fralam(Boussac), Gric und Midnight Sun Oupré) sowie von älteren Vollblütern Chief, Al Mabsoot(Ali Khan), Point Vert und Emperador genannt wurden und aus Rom der dreijährige Tuka- ram erwartet wird. Die deutsche Spitzen- Klasse vertreten Orsini, Wilderer, Uomo, Obermaat, Aigo, Aletsch, Basuto und Wald- canter. Eine aufschluhßreiche Begegnung ver- spricht auch das den Zweijährigen vorbe- haltene Zukunftsrennen(1200 m, 25 C000 DM) am 28. August, in dem die hocheingeschätzten Franzosen Jannic, Abaco OMupré) und Fin Bec(Masurel) den einheimischen Loungstern Waidmannsheil, Argo, Fasole, Asoka und Nebelkrähe einen schweren Kampf liefern Werden. In der bedeutendsten Fliegerprüfung, der Goldenen Peitsche(1200 m, 14 000 DM) am 25. August dagegen sollten Niobe, Optimus, Bennigsen, Granit, King David und Wett- coup die Wiener Aphrodite, Paris und Lawe Brigde Boy nicht zu fürchten brauchen. Grün-Weiß Il steigt auf In den kleinen Medenspielen der B-Klasse konnte die zweite Herrenmannschaft des Tennisclubs Grün-Weiß Mannheim das im vergangenen Jahr knapp verfehlte Ziel er- reichen, die Meisterschaft dieser Klasse zu erringen und damit in die A-Klasse aufzu- steigen. Grün-Weiß wird damit im nächsten Jahr mit seinen beiden ersten Herrenmann- schaften in der obersten Spielklasse vertre- ten sein, während die im letzten Jahr aufgestiegene zweite Mannschaft des TC Schwarz-Gelb Heidelberg die Meisterschafts- runde als letzte beendete und damit wieder den Weg in die B-Klasse antreten muß. Das entscheidende Spiel um den Aufstieg konnten die Grün-Weiß Spieler Frankl, Hanbuch, Hefermehl, Richter, Rose und Wil- helm in Durlach knapp mit 5:4 gewinnen. Suchanek Seniorenmeister Bei den auf der Anlage des TC Grün- Weiß ausgetragenen Tennismeisterschaften der badischen Senioren konnten die„alten Herren“ des gastgebenden Vereins ihre Vormachtstellung in Baden erneut bewei⸗ sen. Im Einzel war schon die Vorschluß- runde eine reine Grün-Weiß-Angelegen- heit, nachdem Dr. Reuther vom Heidelber- ger Tennisclub als Gesetzter überraschend gegen B. Armbruster(Grün-Weiß) verlor. Gegen den neuen Meister Suchanek stand Armbruster allerdings auf verlorenem Po- sten und verlor glatt 6:1, 6:2, während sich Schwab in drei dramatischen Sätzen gegen den Vorjahrsmeister Engert den Weg ins Endspiel erkämpfte. Engert konnte im drit- ten Satz eine 4:1-Führung nicht zum Sieg verwerten und verlor noch mit 4:6. Im End- spiel steckte Schwab offenbar noch das harte Spiel des Vortages in den Knochen, denn er mußte Suchanek überraschend klar mit 6:0, 6:3 Sieg und Meisterschaft über- lassen... Einen weiteren Erfolg errang Suchanek im Doppel zusammen mit seinem Endspiel- gegner Schwab über die Kombination Röch- Iing/ Engert mit 6:2, 6:3. Den dritten Platz teilten sich die in der Vorschlußrunde un- terlegenen Paarungen Six/ Armbruster und Dr. Reuther/ Jung. Klagen gegen Peter Scholl Eine unglückliche Vorstellung gab der deutsche Tennisspieler Peter Scholl bei den Ungarischen Meisterschaften in Budapest. Er war bis ins Endspiel vorgedrungen, galt auch gegen den Ungarn Istvan Gulyas als Favorit, aber er verlor den ersten Satz nach einer 5:2-Führung noch 5:7, unterlag im zweiten gar 1:6 und brach den dritten bei 0:5 ab. Mehrfach hatte er schon während des Spiels dem Schiedsrichter falsche Entscheidungen vorgeworfen, spielte immer lustloser, so daß das Publikum seinem Mißfallen Ausdruck verlieh. Die ungarische Zeitung„Hedfoei Hirek“ bestätigt Scholl, daß er einige Male vom Schiedsrichter benachteiligt wurde, dagegen stellte sich die Sportzeitung„Hep- sport“ ganz auf die Seite des Schiedsrichters und verurteilte Scholl. Ein Sprecher des Ungarischen Tennis- verbandes erklärte auf die Frage, ob man irgendetwas gegen den deutschen Spieler unternehmen wolle:„Alles war sehr un- glücklich, und ich glaube, wir vergessen es am besten. „Letzte Acht“ in Falkenstein Deutsche Golfspieler halten sich gut Unter den letzten acht Herren und Da- men, die am zweiten Tag der Internationa- len Golf-Meisterschaften von Deutschland in Hamburg-Falkenstein ermittelt wurden, stehen mit den beiden Hamburgern Her- mann Tissies und Sven Berlage sowie Vera Möller, Monika Möller(beide Hamburg), Minica Steegmann(Köln), Marietta Güter- mann(Gutach) und Elisabeth Buckup(Wies- baden) recht unerwartet noch sieben deut- sche Teilnehmer. Der Kapitän der deutschen National- mannschaft, Hermann Tissies, schaltete den in Lüneburg stationierten englischen Oberst Sangster aus, während der 21 jährige Sven Berlage durch ein„3 und 2 über den zum Favoritenkreis zählenden Engländer Mon- tague überraschend ins Viertelfinale vor- drang. Tissies trifft nun auf den in Berlin lebenden Amerikaner Deckard. und Belage hat sich mit dem von Vorschußlorbeeren überschütteten schwedischen Meister Bielke auseinanderzusetzen. Die Favoritenrolle bei den Damen über- nahm die belgische Meisterin Arlette Jac- quet nach ihrem unerwarteten Erfolg über die englische Titelverteidigerin Sally Bon- nalack, die am 19. Grün gegen die ausge- zeichnete Brüsseler Eisenspielerin verlor. Die deutsche Exmeisterin Elisabeth Buckup schlug die Australierin Alison Seale mit einem großartigen 7 und 6“. — 40% Fett 1. T. 450% Pett 1. T. deutscher 1 4 38 * Auigöver Emmenterer„48 Fllel- Heringe erschie 0 5 1927 denen Saucen 7 Dose-Inh.: 2 0 Ungar. Suf K AF K. A U 8 ns 5 . tur Haushalt Bose · in ne Srolnähnchea, 14 2 2 5 sonup-Kuee K. Kaffee-Extig 8. PDose-Inh 2 2 3037 ulwer form 2 L 9 8 wassen Dumen-Slip Interlock, perlon-Unterkleid in allen modischen Farben geh doch gleich mal ins Sause Nuf Exitalischen J. 7,90 zweltädig Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 23. Juli 1959/ Nr. 160 Mit 19,59 Millionen Beschäftigten überbeschäftigt Grenzen des Arbeitsma Ende Juni 1959 wurden im Bundesgebiet 19 590 406 beschäftigte Arbeitnehmer gezählt. Der bisherige Beschäftigungshöchststand — September 1958: 19 364 561 Personen— ist somit schon jetzt um 225 845 zusätzlich Be- schäftigte übertroffen worden. Unser Bonner eg.- Korrespondent meldet in diesem Zusammenhang: Der frühe Beginn der Urlaubszeit wie auch ein spürbarer Mangel an Arbeits- kräften haben die industrielle Produktion im Juni beeinträchtigt. Immerhin weist sie jedoch im Vergleich zum Juni vorigen Jah- res ein Wachstum von fast 6 Prozent auf. Die Expansionsrate im ersten Halbjahr 1959 rktes endgültig erreicht stigten Industrie für Steine und Erden (+ 12 Prozent) zurück. Die Auf wärtstendenz in der Textiler zeugung( 7 Prozent) hielt Weiter an. Die Zahl der offenen Stellen in den Bau- berufen hat sich um 4800 auf 55 400 erhöht. Demgegenüber gibt es nach Mitteilung der Bundesanstalt gegenwärtig nur 16 000 arbeitslose Bauarbeiter. Insgesamt sind bei den Arbeitsämtern Ende Juni 319 455 offene Stellen(alle Branchen zusammengefaßt) registriert worden. Von den gegenwärtig beschäftigten Arbeit- nehmern sind 5 66 Pr— 2 4 lag bei 5 Prozent. Der Produktionsindex 34 8— ö (4986— 100) liegt nunmehr bei 249. Im ein- von Ende Mal bis Ende Juni 1959 hat di zelnen ergab sich folgende Entwicklung: Zahl der 5 a 8 e Index Jahreszuwachs- Beschäftigten um 501 000 zugenommen Grundstoffindustrie 244 1221 Arbeitslosen um 332 503 abgenommen. Investitionsgüterindustrie 331 + 3,1„Die Zahl der Kurzarbeiter mit einer mehr Verbrauchsgüterindustrie 214 + 7,9 als um ein Sechstel verringerten Arbeitszeit Nahrungs- u. Genußmittel 221 8 beträgt 9012; daneben werden 15 700 Not- Bauwirtschaft a 259 + 4.4 standsarbeiter ausgewiesen. Interessant ist die Besserung in der Von den Ende Juni registrierten 255 395 Stahlindustrie. Diese blieb mit ihrer Jah- reswachstumsrate von 9 Prozent nur gering hinter der durch die Baukonjunktur begün- Spanien dekretiert progressive Freizügigkeit (dpa) Die spanische Regierung stellte am 22. Juli in 6 Dekreten eine fortschreitende Liberalisierung der Einfuhren und die bal- dige Konvertibilität der Peseta- Währung in Aussicht. Die genaue Regelung der Probleme, die sich in Zusammenhang mit der gerade vollzogenen Abwertung und OEEC-Mit- gliedschaft Spaniens ergeben— wie die Liberalisierungsquote, die Drosselung der Staatsausgaben und der künftige Wirt- schaftskurs— wurde jedoch noch nicht mit- geteilt. In den Dekreten findet sich lediglich der Hinweis, dag Spanien jetzt zu einer„pro- gressiven Liberalisierung“ seiner Importe schreiten werde. Die bisherigen Importab- gaben sollen aufgehoben werden. Ferner werden die notwendigen internen Kredit- restriktionen als„vorübergehende“ Maß- nahmen bezeichnet. Außerdem betont man, dag die Wirtschaftshilfe der OEEC und Anderer internationaler Organisationen in keiner Weise etwas an der letzten Verant- Wortung der Madrider Regierung für die Ausrichtung des spanischen Wirtschafts- lebens ändern könne. 0 Zwei Dinge stehen nach Meinung der Fachleute schon jetzt fest: durch die uner- wartet hohe Fixierung des Peseta-Kurses auf 60 zum Dollar will man die auslän- dischen Touristen zum Einwechseln ihres Geldes in Spanien selbst verlocken. Ferner sollen jene Spanier, die heimlich Vermögen ins Ausland gebracht haben, offenbar zu einem Rücktransfer verleitet werden. Frankreichs Liberalisierung 5 a uf 94 Prozent o) Die neuen französischen Liberali- sierungslisten, die den Liberalisierungssatz der Einfuhren aus den OEEC-Ländern von bisher 90,4 auf ungefähr 94 Prozent und den Läberalisierungssatz für die Einfuhren aus der Dollarzone von bisher 50 auf ungefähr 70 Prozent bringen werden, sind vom Finanz- ministerium fertiggestellt worden. Die neuen Listen werden noch vor Ende dieser Woche im Journal officiel veröffentlicht werden, das gleichzeitig eine Gesamtliste der liberali- sierten Produkte veröffentlichen wird. Die Aufstellung der neuen Listen hatte sich wegen des Tauziehens der Interessenten aus Unternehmerkreisen stark verzögert. Besonders die Traktorindustrie, die Land- maschinenerzeuger und gewisse mechanische Industrien versuchten sich querzulegen. Einiges land wirtschaftliches Material soll jedoch in die neuen Liberalisierungslisten aufgenommen worden sein. Sie enthalten ferner neue Positionen bei industriellem Ausrüstungsmaterial, Maschinen und Ersatz- teile. Das französische Finanzministerium liebäugelt mit einer zusätzlichen Erweite- rung der Liberalisierung, falls sich bis zum Jahresende die Zahlungsbilanzsituation nicht verschlechtert. Bundeseigene VEBA sechs Prozent Dividende (VWD) Bei der Erläuterung des Geschäfts- berichtes 1957/58(30. September) der im Bundeseigentum befindlichen Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-Ad(VEBA) Hamburg, am 22. Juli in Bonn, erklärte Staatssekretär a. D. Alfred Hartmann, für das laufende Geschäftsjahr(1958/59) würde wahrscheinlich eine 6prozentige Dividende (in den beiden vorangegangenen Jahren 5 Prozent) herausschauen. Die Ertragslage bel den Beteiligungsgesellschaften ist etwas besser. Die Preußenelektra habe 1958 die Dividende von 9 auf 11 Prozent erhöht. Die Preußag-Dividende von 7 Prozent sei gleich Arbeitslosen meldet die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver- sicherung: Langfristig Arbeitslose— die in den letz- ten zwei Jahren nicht länger als drei Monate als Arbeitnehmer tätig waren— waren am 15. Okt. 1957 14,4 Prozent. Ende Juni 1959 8,4 Prozent(21 397 Personen) wobei unter den langfristig Arbeitslosen am 30. Juni 1959 15 710 Männer und 5687 Frauen gezählt wurden. In Westberlin hat sich die Beschäftigten- zahl um 18 200 auf 870 300 erhöht. Sie lag damit um 12 200 über dem Stand von Ende Juni 1958. Die Zahl der langfristig Arbeits- losen in Westberlin beläuft sich auf gegen- wärtig 7000. Im Saarland lag die Beschäftig- tenzahl im Juni, dem letzten Monat vor der wirtschaftlichen Rückgliederung, mit 348 983 leicht unter dem Stand von Ende März (349 633). Das unternehmerische Oeffentlichkeits- arbeiten der Bundesrepublik wahrnehmende Deutsche Industrie-Institut weist zu gleicher Zeit, als diese amtlichen Erhebungen be- kannt wurden, auf die schwierige Arbeits- marktlage in Mitteldeutschland hin. Die Zahl der Beschäftigten sei seit 1954 von 8,24 auf 8,16 Millionen zurückgegangen. Auch die Zahl der Schulabgänger, die 1955 noch 368 000 betragen habe, werde bis 1960 auf etwa 150 000 sinken, also noch stärker als in der Bundesrepublik. Um diese kritische Arbeitsmarktlage zu beheben, versuche jetzt die Zonenregierung verstärkt, Frauen in den Arbeitsprozeß einzuschalten. Schon Ende 1958 habe der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Beschäftigten bei 43,5 Pro- zent gelegen, womit die Sowjetzone neben der Sowjetunion in Europa das Gebiet mit dem höchsten Anteil an beschäftigten Frauen Sei. N tex Baden- Württemberg übertraf alle anderen Bundesländer Das Bruttosozialprodukt(die Gesamtheit der in der Volkswirtschaft entstandenen und geschaffenen Werte) ist in Baden-Würt- temberg im Jahre 1958 um 2,5 Milliarden DM (8,4%) auf 32,7 Milliarden DM gestiegen. Seit 1950 ist das Sozialprodukt in Baden- Württemberg nominell insgesamt um 137 Prozent gestiegen. Schaltet man die Preis- bewegung aus, dann beträgt die reale Zu- nahme 87 Prozent. Von den Wirtschaftsbe- reichen verzeichnete die Landwirtschaft im vergangenen Jahre mit 15,9 Prozent eine außergewöhnliche Zunahme. Diese Erhöhung ist auf die reiche Obst- und Weinmosternte zurückzuführen. Wie das Statistische Landesamt in Stutt- gart erklärt, lag die diesjährige Zuwachsrate in Baden- Württemberg weit über den in den anderen Bundesländern erzielten Ergeb- nissen. Bauern suchen den Splitter in den Augen des Nächsten (eg) Im Juni 1959 haben die Verbraucher gegenüber dem Vorjahr für Rind- und Schweinefleisch wieder erheblich mehr bezah- len müssen als nach der Entwicklung der Erzeugerpreise für Schlachtvieh erwartet werden konnte, erklärt der Deutsche Bauern- verband. Nach den Ermittlungen des Markt- forschungsinstituts Völkenrode seien die Einstandspreise für die Schlachthälften bei Rindern und Schweinen zwischen Mai und Juni zurückgegangen. Die Verbraucherpreise haben sich dagegen erhöht. Bei der Marken- butter sind Erzeuger- und Verbraucherpreise um 4 Pf je kg zurückgegangen. Die Ver- braucherpreise lagen um 24 Pf, die Erzeuger- preise um 20 Pf über dem Vergleichsstand des Vorjahres. Bei Eiern hatten die Verbraucher im Juni 2 Pf je Stück weniger zu zahlen als vor einem Jahr. Die Erzeuger erhielten dem- gegenüber 2,4 Pf je Stück Weniger. Praktische Lösungen auch in Europa erforderlich . Dr. Bure khardt zur In einem dpa gewährten Interview äußerte sich der Vorsitzende des Unternehmensver- bandes Ruhrbergbau über die Voraussetzun- gen einer sinnvollen Zusammenarbeit in der Montanunion. Burckhardt widersprach der, wie er sagte, im Ausland geäußerten Ansicht, die Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den be- absichtigten Krisenmaßnahmen der Hohen Behörde sei die Folge eines Druckes, den der Ruhrbergbau auf die Regierung ausgeübt habe. Der Ruhrbergbau habe sich nicht nur bei der Bundesregierung, sondern auch an anderen Stellen gegen die geplanten Maß- nahmen der Hohen Behörde gewandt, da er sie für unwirksam gehalten habe. Man habe vermeiden wollen, daß durch die Anwendung derartiger Maßnahmen eine Diskreditierung der Gemeinschaftsarbeit innerhalb des Ge- meinsamen Marktes für Kohle und Stahl entstand.„Eine solche Diskreditierung wäre sicherlich eingetreten, wenn man nach An- wendung der Krisenvorschläge der Hohen Behörde einige Monate später deren Wir- kungslosigkeit erkannt hätte“. Der Ruhrbergbau habe den Eindruck, sagte Burckhardt, daß es der Hohen Behörde in der Diskussion um die Krisenerklärung mehr darauf angekommen sei, Bestimmun- gen des Vertrages, die nicht für den Fall einer strukturellen Krise vorgesehen seien, anzuwenden als darauf, die tatsächlich vor- handenen Schwierigkeiten mit praktischen Mitteln zu lösen.„Uns scheint es im übrigen Aufgabe der Regierungen zu sein, Zweck- mäßige Maßnahmen mit der Hohen Behörde gemeinsam zu verabreden, wenn der Vertrag keine geeigneten Maßnahmen vorsieht oder die im Vertrag vorgesehenen Maßnahmen un- zulänglich sind. Wir glauben, daß es im Interesse der europäischen Gemeinschafts- arbeit sinnvoller ist, eine solche vernünftig Zusammenarbeit zu suchen als auf die An- wendung eines Vertrages zu pochen, der sich als unzulänglich erwiesen hat“. Zentraler Kohlenverkauf Burckhardt verteidigte die Forderung des Ruhrbergbaus und auch der 18 Bergbau, angesichts der schweren Situation des deut- schen Steinkohlenbergbaus eine wirksame Verkaufsorganisation für die Ruhrkohle zu schaffen.„Der größte Teil der Bergwerks- gesellschaften des Ruhrgebiets wünscht einen Bergbau im Wettbewerb auf Selbsthilfe angewiesen Die Leistung steigern— Keine Sozlalromantik (dpa) Die Industriegewerkschaft Bergbau fordert in der neuesten Ausgabe ihres Organs „Die Bergbau-Industrie“ die Bundesregierung auf, endlich mit wirkungsvollen Maßnahmen die Kohlenkrise zu bekämpfen. bis Juni 1959 im Kohlenbergbau der Bunde „Obwohl von Beginn der Kcohlenkrise im Februar 1958 srepublik eine Belegschaftsverminderung von über 42 000 Mann eingetreten ist, obwohl die Bergarbeiter im gleichen Zeitraum über 5,5 Millionen DM Lohnverlust hinnehmen mußten, und Fünf-Tage-Woche als weitere Maßnahmen zur Lösung der Kohlenkrise gedacht obwrohl Kohlezoll, Kohle-Oel-Kartell waren, verdüstert sich das Bild für die Bergarbeiter an Rhein und Ruhr von Tag zu Tag.“ Die Bergarbeiter hätten kein Verständnis dafür, daß die Bundesregierung in Untätigkeit ver- harre, während sie und ihre Familien in ihrer Existenz bedroht seien. Im Januar 1958 ward— soweit amtliche Statistik übersehbar ist— der bisherige ab- solute Höchststand der Beschäftigungszahl im Kohlebergbau mit 495 996 Personen er- reicht. Im Jahresdurchschnitt lag die Be- schäftigung 1958 lediglich um 6584 Bergbau- beschäftigten unter dem Ergebnis von 1957 und um 1744 Personen über dem von 1956. Ein weiterer Rückblick bis zur Wäh- rungsreform ergibt erheblich geringere Be- schäftigungszahlen. 8 Gegenwärtig sind(vgl. MM vom 22. Juli „Im Kohlenpott wird es nun mulmig“) im Bundesgebiet 456 100 Personen im Kohlen- bergbau beschäftigt. Gegenüber dem Jahresdurchschnitt 1958 ergibt sich also eine Verminderung um 30 892 Personen, wenn außer acht gelassen wird, dag der Monat Juni aus jahreszeitlichen Gründen niemals den jeweiligen Höchststand der Beschäftigung im Bergbau aus wies. Was den angeführten Einkommensverlust anbelangt, so widerspricht vorstehenden Behauptungen von Lohneinbußen in Höhe von 5,5 Millionen DM die Tatsache, daß alle vorliegenden Geschäftsberichte der Zechen- gesellschaften für 1958— trotz eingelegter Feierschichten— eine Erhöhung des Netto- Gesamteinkommens(nach Abzug aller Steuern und Beiträge) der im Bergbau be- schäftigten Arbeitnehmer gegenüber 1957 ausweisen und zwar im Durchschnitt aller Arbeiter mit einem Jahresnettolohn von 5573,75 DM um 20,23 DM. Das hängt damit zusammen, daß sich die Tariflohnerhöhung von 1957 erst 1958 voll auswirkte. * Generaldirektor Dr. Burckhardt, der Vor- sitzer des Unternehmens verbandes Ruhr- bergbau, hat in einem vor leitenden Berg- paubeamten gehaltenen Vortrag darauf hin- gewiesen, daß allein die Selbsthilfe entschei- ten konzentriert werden. Darüber hinaus Sei unter anderem durch weitere Mechanisie- rung die Gewinnung und Förderung zu stei- gern. Ziel sei den größten Teil der Beleg- schaft zu erhalten und ihm Vollbeschäftigung zu gewährleisten. Burckhardt hofft, daß bei durchgreifender Reorganisation des Berg- baues der zu erwartende Belegschaftsrück- gang im Einklang mit dem natürlichen Ab- gang an Belegschaftsmitgliedern gebracht Werden könne. Allerdings sagte er:„Ob dies gelingt, würde auch wesentlich von den Wirtschaftspolitischen Entscheidungen ab- hängen. Werden diese notwendigen Mabnah- men auf wirtschaftspolitischem Gebiete nicht getroffen, so könnte möglicherweise eine Wesentliche Beschleunigung des Beleg- schaftsabbaues eintreten; damit aber könnten sozialpolitische Folgen verbunden sein, die Spannungen verursachen, die wir jedenfalls gerne vermeiden möchten.“ * In einem der Deutschen Presseagentur gegebenen Interview berichtete Burckhardt in diesem Zusammenhange seit Beginn der Kohlenkrise(im Februar 1958) sei allein im Ruhrbergbau die Untertagebelegschaft um 33 400 Mann verringert worden. Die Verlagerung der Kohleförderung auf ergiebiges Kohlevorkommen erheische je- doch mitunter Stillegung ganzer Gruben, wenn besonders ungünstige geologische Ver- hältnisse vorlägen. Drei Zechen in Bochum, Duisburg und Minden seien unter dieser Voraussetzung bereits stillgelegt worden. Noch eines ist ungewiß. Wie wird der Winter? Burckhardt hält es für möglich, daß die Nachfrage nach Kohle im kommenden Winter angesichts der guten allgemeinen Wirtschaftskonjunktur sich vergrößert. Daß Förderung und Absatz dann besser in Ein- Tatsache ist, daß ein normal kalter Winter — ganz abgesehen vom steigenden Hausbrand- verbrauch— erfahrungsgemäß auch im In- dustriesektor mit einem etwa 20prozentigen Mehrverbrauch von Kohle verbunden ist. Allerdings ist Burckhardt auch hier leicht skeptisch. Eine Voraussage sei unsicher, weil bei der starken Heizölkonkurrenz auf dem deutschen Markt auch damit gerechnet, wer- den müsse, daß der Mehrbedarf der Wirt- schaft an Energie weitgehend von dem zu- sätzlichen Heizölangebot befriedigt würde. Sodann ging Burckhardt ausführlich auf die sich innerhalb der Montan-Union ergeben- den Probleme ein(vergl. an anderer Stelle dieses Blattes). * Indes hat Heinrich Gutermuth, der erste Vorsitzende der IG Bergbau, mit einer Gruppe von Betriebsratsvorsitzenden grö- gerer Bergbaugesellschaften die kritische Situation des Steinkohlebergbaues erörtert. Das Ergebnis dieser am 21. Juli abgehal- tenen Konferenz wird zur Vorbereitung der am 13. August in Dortmund stattfindenden Funktionärskonferenz dienen. Von Gewerkschaftskreisen wird der Vor- schlag gemacht, das Ruhestandsalter der Bergarbeiter auf 55 Jahre vorzuverlegen. 8* Dadurch werden zwar vorübergehend Arbeitslose in Pensionäre umgewandelt, aber eine Lösungsmöglichkeit für die Koh- lenkrise ist es nicht. Die Pensionäre werden mämlich nicht die Ergiebigkeit des deutschen Bergbaues steigern. Und darum geht es doch. Dem Bergarbeiter— dem Vollbeschäf- tigungsgedanken— wird dadurch am besten gedient, daß sich die Kohleförderung auf jene Stellen konzentriert, die am meisten Ertrag(sprich Kohle) abwerfen. Solange aber mehr gefordert wird, als die Flöze her- geben können, solange sind alle diese De- klamationen ein Herumtappen mit verbun- denen Augen. Angesichts einer durch allge- meinen Arbeitskräftemangel gekennzeich- neten wirtschaftlichen Gesamtlage ist es verfehlt, durch Uebertreibung von Arbeits- zeitverkürzungen— mit Lobnausgleich— und durch vorzeitige Pensionierung die ört- lich auftretenden Schwierigkeiten heilen zu wollen. Hätten die Europäer bereits vor etwa hundert Jahren so gehandelt, dann 5 Montan gemeinschaft straffen, zentral geleiteten Gemeinschaftz verkauf, weil er weiß, daß nur mit einer sd. chen Organisation der Markt der Ruhrkohe angesichts des großen Wettbewerbs auf dem Energiemarkt der ganzen Welt optimal ver. teidigt werden kann und damit die Absatz möglichkeiten für Ruhrkohle im größtmög⸗ lichen Umfange erhalten werden können“ Die Reorganisation, die im Ruhrbergbau fl eine durchgreifende Rationalisierung und eine billigere Kohlenförderung notwendi sei, erfordere einen leistungsfähigen und bil. ligen Gemeinschaftsverkauf. Das in der Ver. gangenheit gegen einen Gemeinschaftsverkau vorgebrachte Argument, der Ruhrbergbag müsse in den Wettbewerb gebracht werden sei heute wohl nicht mehr gültig, nachdem die Ruhrkohle auf allen ihren Märkten in schärfsten Wettbewerb mit anderen Energie. trägern stehe. Ohne einen Gemeinschaftz. verkauf würde sich nach Ansicht Burch hardts die Wirtschaftslage des Ruhrbergbaq So verschlechtern, daß die Ruhrkohlenfôr- derung in schärfster Weise eingeschränh werden müßte. Präsidenten-Wechsel bei Bu-Ba- Direktion Karlsruhg Der neue Präsident der Bundesbahndirextiq Karlsruhe, Dipl.-Ing. Heinrich Günthert, de am 22. Juli in sein Amt eingeführt wurde(ug Politischen Teil der heutigen Ausgabe), ist an 3. April 1907 in Landau/Pfalz geboren worden Nach Beendigung seiner Schul- und Studien zeit(TH München) steht er seit 1934 im Diense der Deutschen Reichs- und späteren Bundes bahn. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Be. triebsmaschinendienst und Eisenbahnverſ stàttenwesen wurde er in das Reichsvergehm. ministerium Berlin berufen. Nach dem Krieg gab Güntkert bei der Reichsbahndirexti Franlefurt/ M. ein kurzes Gastspiel, um dam zur damaligen Reichsbahn- Generaldirektig nach Bielefeld berufen zu werden. Spüte übernahm er bei der Hauptverwaltung da Eisenbahnen und ihrer Nachfolgerin, de, Deutschen Bundesbahn in Franſefurt/ M. du Stoffreferat. Im Jahre 1951 wurde er zun Ministerialrat befördert. Präsident Günthen löst den 5 am 10. Juni 1989 in Ruhestand getretenen bh. herigen Präsidenten der Bundesbahn-Pirel. tion Karlsruhe, Dipl.-Ing. Hermann Stroebe, ab. Der ausgeschiedene Präsident ist Sohn eines Arztes aus Freiburg, studierte an de, TH Berlin- Charlottenburg und gehört seit Il 83 dem Eisenbahndienst an(Reichsbahnbaumel Lich ster). Präsident Stroebe kat sich um die kn. gtruktive Entwiclelung neuzeitlicher Elten. 3 5 Mitte bahnpersonenwagen für D- und Eilzuüge und 18 deren Ausgestaltung für höhere Fahrgeschuin digkeiten besonders verdient gemacht. Sei dem I. Mai 1953 war Stroebe Präsident det Bundesbahndirektion Kurlsruke. Seine Tätig keit stand ganz im Zeichen des Wiederauß baues der durch den Krieg sehr stark in Mit, leidenschaft geꝛogenen Eisenbahnunlagen des Grenzgebietes und des Strukturwandels in Zugförderungsdienst. FIRMEN BERICHTE Divideden- Vorschläge Rheinische AG. für Braunkohlenbergbau un Brikettfabrikation, Köln, mit der Braunkohlen und Brikettwerke Rodergrube AG., Brühl= Abschlagszahlung, die 5 Prozent Dividende en spricht an freie Union Kraftstoff-Aktionäre, Feldmühle Papier- und Zellstoffwerke 40 Düsseldorf— 13(11) Prozent— HV 7. 8.59. Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG., Gre, venbroich— 8 Prozent. Dividenden-Ausschüttungen Victoria-Versicherungsgesellschaften, Berlin · Victoria-Leben: 11 Prozent; Victoria-Feue inte 14 Prozent(HV 21. 7. 59).. om Eisen- und Hüttenwerke AG, Köln, Divider denverzicht des Großaktionärs Otto Wolff dur minal- Antel 29,8 Mill. DM); 6 Prozent Di dende auf nominale 9,9 Millionen Minderheit Aktienbesitz. 5 ö Marktberichte vom 22 u 11 R Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmar (VWD) Bei mittlerer Anfuhr Absatz teilwes per langsam(Qualitätsbedingt). Preise rückläulg! erzielten: Johannisbeeren rot 4044; imbeeren at 8 bis 75; Brombeeren Körbe 70-80, dto. Schale“ 155 2. Schattenmorellen B 60—65, Ausfall 30—35; Miirabe sR len A 41—52, B 2840; Pflaumen 14—17; Ontario 1 bis 25; The Czar 25-34; Zwetschgen Ersinger“ bis 30; Zimmers A 32-45, B 20—28; Bühler fi- Helo Bleibirnen B 14-24; Frühe von Treveaux B At Nopfsalat Stück 2030; Endiviensalat Stur H 7, Hausgurken 350300 f Stuele 2536, 500700 8 Site 5 3745, über 700 g Stück 46—55; Freilandsalatgurke Die gemü 2030; Tornaten A 4050 mm 0 20.29, 5050 mm bör 30—36, C 15—18; Buschbohnen A 25, B 15; Stangen bohnen 34—40; Weißkohl 18; Rotkohl 18. Weinheimef obst- und Gemüse- Großmarkt 3 at (VWD) Johannisbeeren rot 3758; Brom bean ind wylr 72—99; Pfirsiche A 40—73, B 27-39, C 15—20 W kosen 64—71; Sauerkirschen 5092; Hauspflaum, 1022; Reineclauden K 1926, B 10—16; The 0% A 2937, B 2026; Mirabellen und Spillinger bis 39, B 10—22; Ersinger B 35—40; Zimmers 1 bis 54; Bühler A 41-45, B 1340; Aepfel B 1 C 1822; Birnen Frühe von Treveaux B 35.4 15 bis 35; Claps Liebling B 3755, C 2236; Bleib B 2138, C 10-20; sonstige Sorten B 3356, C 12 Tomaten B 31-32, C 20—31; Salatgurken 16—16 ll geblieben. Lediglich bei der Hibernia sei die dend sein könne. Die Kohlengewinnung Klang gebracht, daß Feierschichten, sowie führen heute noch keine Eisenbahnen, son- leggurken I-21; Buschbohnen 10-34; Stanzen.; Dividende von 7 auf 6 Prozent abgesunken. müßte auf die besseren Teile der Lagerstät- Haldenzugänge vermieden werden können. dern lediglich Postkutschen. F. O. Weber bohnen 37-1. 1 Jimpl — 8 N eee F K n Mitgetellt von„vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH“ 9 25 15 1 1 7 F 2 7 10 ie Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs-. Allianz Versicherung 19 0 9% BASE v. 56 107% 107% 3,5% Chem. Albert v. 56 19] ö Ef 2 tend Srse 5 Vebermittiungsfehler. 5 8 Scnene 4⁴ů7 40% Badische Bank— 52⁰ 9% Bosch v. 56 106% 106% 5,5% Schering v. 59 242 20 . 8 Schiess 350 355 Bayer Hypo. Wechselb. 65 m8 8% BBC v. 56 107 105% 6.5% VDN v. 51 a 5 Frankfurt a. M., 22. Juli 1959 Schloßquellbr. 2 8 Berliner Flandelsbank 803 555 75% Bundesbahn v. 58 57* 57 ö Schubert u Salzer 460 4⁴ Comerzbank AG 53⁵ 527 E 7% Bundespost v. 58 107% 107. A. 7. 229.7 A. 7. 27)— 2 8 5 Ceserderg e 1 i 8 8 8 5 g Wartz Storchen 3 Pt. Centralboden 52⁵ 512 5,5% Gelsenber NE-Metalle Notierte Aktien Didier-Werke 40 454 ſ4dto. Genüsse 64 60 J Seilind. Wolff 135 180 5 5 1 88 5 1 5 t. Hyp. Bank Bremen 40— Benzin v. 58 10⁰* 100 Accu 3⁵8 361 Dierig. Chr., LI. A. 243 2⁴³ Ind. Werke Karlsruhe 296% 291% Siemens& Halske 50⁴ 508 A 541 384 5 1 105 U 5 Adlerwerke el lein Hortm Hörer 1% 1 Fall Chemie 72 97 Sinner A8 4 285 f e e 85 7 0 e eee Farb., n 106 1000 5 5 Gele fl AG f. Energie 400 J— Durlacher Hof 5⁵⁰ 5⁰⁵⁰ Karstadt 8⁴⁰ 820 Stahlwerke Bochum 24 273 Industriekreditbank 207 299% 7% Hoechster Farb. v. 38 107, 107 f 265,25 2090 8 1 ü 2 ektr. Kupfer„ 1 A f. Verkehr 8 5⁵ Eichbaum-Werger 7³⁰ 72⁵ Kaufhof 7⁰ 7⁴⁰ Stahlwerkesüdwestfalen 520 5²⁰ Pfälz. Hypo 85 78 6% Ke er 1025 103 leb 90 91 AEG 451% 44% El. Licht u. Kraft 228 Klein Schanzlin 875 88 Südzucker 5⁵⁰ 550 Rein 0 578 578 70% Last 1. v. 56 106% 105% Blei 225 N in%%%. erer Maren 4% i ec ki 5„5 3 N 5% aN v. 57 J 55 10 20 0 Eßlinger Maschinen 413 410 Klöckner Humb. Deutz 4% VDN. 0 5 98 90 1 4 20 Bend 5 70%„ eee 26 2 Ver ole cnabnten„ Renten e 1 2* mberg arben 3 5 1 Knorr—— Ver. Glanzsto 5 171 1% Pfad 5 1022 102) ö 7„ n e%%% g bine e. 8 a abgestemp 1— 8 a 5 Binding Brauerei 918 9⁰⁰ Gelsenberg 21 20⁵ Lindes Eis 608 612 5 5% Bad. Kom. Ldsbk. div. III 111 9% 5 8 1 102 102 Deutsche freie Bochumer Verein 2⁰ 2³8 Goldschmidt 550 548 Léwenbräu 805 7⁰⁵ Dunst te 5% Rape kupo, 177 1075 3 117505 97 97 Devisennotierungen Bubiag 5 50 4 5 175 1 0 f Ludwigsh. Walzm. 5 5 1 8 255 5 8198 10% 101 ½ 3 e 1 0 100 1 won 8 Bil 5 5.— 5. f Been Peter& Cie. 80 8887 A Ven 140 1400 Burbach Keli 5 5 5 55 55% e 5 10. 00 109 dan, Lienen 9265 90 a 5 567 359 ½ 91 Dyckerh. 5 o Rhein. Hypo. 7 8. 100 nor w., Kronen„ 14 eine S e 37-¹ 37⁰ Ae 121 1755. 5 3 415 75 Dynemt Nobel 110⁵ 1130 5% Rhid.-Pfalz v. 53 10⁰ 10⁰ 3% Thyssenhütte v. 59 87 9 75 100 sd wed. Kronen 80,7 11% Chemie Verwaltung Hüls 725 725 Handels-Union 620 619 Pfalz. Mühlen 120 f 5 Eisenhütte 15 15 7.50% Siemens v 54. 105% 105% 5 8 15 5 55 1055 A 116555 15 655 65⁰ 102 100 5 1 Hutschenteuther Lor. 0 8 100 fl.„ 10 an 3 50 i erpene%%% ven 25 1400 100 fes. 950 4 Demag 487% 476 Heidelberger Zement 678 670 Rheinstahl 364% 358 Orenstein& Koppel St 48 440, Renten. 100 klrs. 6935 970 Dt. Contigas 55 2 Hoechster Farben 480 477 RWE 58 53² Phrix Werke 113% 114% 25 1 100 skrs. 8 2% e Pt. Edelstahl 42⁵ 410. Hoeschwerke 232 e de 527 57 bleußag 2. 1 Einsen tarifpesteuert) Wandelanleihen 1000 ft. Lire 4% Dt. Erdöl 5 310 910 Hochtief 5³⁰ 525 Rheinmetall 270 280 1 Scheidemandel 30⁰⁵ 1 8% AEG v 36 107 107 1 4.355 160ÿ Degussa 695 695 Holzmann 700 1 300 Rheinpreußen 202 127 9% Baden Württ v 57 107 U 107 U 5.5% Anglo Amerie N 100§sterf. Schillin 16,8 0 5 25 5 Hütten Obernauten 24 1 Riedel 455 425. Corp v. 59 111 111 portugal 5 14665 17 pt. Steinzeug 450 450, Hütte Siegerland 2⁵⁴ 3³⁵⁵ Ruhrstahl 27 380 und Versicherungen 7% AEG v. 58 282 281 100 Bl. West 55 Dt. Aisenhandel 22⁰ 224% IIIse Bergbau St. 8 8 Rütgers N 4 Alllana Leben— E) 30% Kapt.-Ertragsst. 6⁰ BAW v. 58— 170 100 D04-Ost 1 lr. 10 ur 166/ Donnerstag, 23. Juli 1939 MORGEN Seite 11 5 — e. Hruftfuhrzeuge nich 5. Telefon 2 80 25 hatt, piaNRE N 1. AtHaks Rn 1330. 10, 10.30, der sol. 13.30, 16.00, 18.30 und 21.00 Uhr Skandal i. Mädchenpensionat(2) arkohlz Francoise Arnoul, Henri Vidal Morgen(18) uf dem Das Weib u. d. Verdammte(18) Mädchen für die Mambo-Bar al ver.— Tel. 4 03 96(18) Absatz, As TER 15.35 10.15 20.45 Uhr Dig KATE RA 15.30, 18.00, 20.30 Btmög. Anthony Quinn, Shirley Booth„INSEL DER VERSUCHUNG“ Onnen“, m„HITZZE WELLE“(16) 8 f— Telefon 2 55 55 . fn RG Tel. 2 02 33 14.00, DiE KURRBE 14.30. 16.30 18.43, 21 e e ene 16.15, 18.30, 20.45]„Diek und pOOf Wendlig Howard Keel, Anne Heywood in der Fremdenlegion“(12) Ind bil. in„FLur der FURCHT“(1800 J 1. 6. Breite Straße E. 4*. 1 5 re z l 14.00, 16.15, pars 10.00, 11.50, 22.30 Uhr verkauf Scala 18.30 und 20.45 Uhr„Unter schwarzer Flagge“(12) dergpal Marianne Koch, Gia Scala in] ß heute: 14, 16, 16.10, 20.20 Uhr werden,„Wem die STERNE leuchten“„SINNLIC HK E IT“(8) achdem Cinemascope 42 Siehe Großanzeige! Auro-Ebren spielen jeicht mit FOR D-Zodlae unerreicht! kein kuppeln- kein schalten erteilt A. BLAU T H Hen 6 77, dsadd un IIe ubfires uss druckfehler, somit verbindlich. 8 top ZEISS& ScHWAR ZEIT G 7, 2022 Mannheim Tel. 2 22 84 AUTO-a ene e Kudufkredite Walter, L. 10, 10, Telefon 2 04 35 cten in MAKER Kleines Haus nergie. pl AN b. 2042— Letzter Tas! CAP IT OL ann nregpl Rur 5 11 8s „„ achtung, achtung, Samstag holm- ö seite beachten: niedrige Preise keine schaftz. 13.00, 15.30. 18.00 und 20.30 Uhr Wegen Burck. 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Februar 1945, kurz bevor Hauptmann seinen Besitz Wiesenstein in Agnetendorf verließ, um nach Dresden zu gehen, gewis- sermaßen zum Treuhänder Hauptmanns be- stellt worden. In einer Urkunde ermächtigte inn der greise Dichter,„das Archiv auf dem Wiesenstein mit allen Manuskripten, Tage- büchern und sonstigen literarischen Doku- menten“ sicherzustellen. Auf abenteuerlichen Wegen kamen sieben umfangreiche Kisten, die Hauptmanns unveröffentlichte Arbeiten enthielten, schließlich nach Schloß Kaibitz, dem Besitztum des Schriftstellers Dr. Erich Ebermayer in der Oberpfalz, Sie wurden zusammen mit dem Fluchtgut einiger Nazi- größen in einen Saal im Obergeschoß des Schlosses eingelagert. Von Erich Ebermayer selbst stammt ein Bericht, der das weitere Schicksal dieser Ki- sten beschreibt:„Am 19. April erreichte uns die Panzerspitze der Amerikaner.. Der Krieg war zu Ende.. Das Hauptmann- Archiv war gerettet. Zwei Tage später mußte das Haus völlig von Deutschen geräumt wer- den. Einquartierung durch eine Flieger- truppe. 48 nervenpeinigende Stunden. Die Flieger fanden meinen Weinkeller und leer- ten ihn. Im Park machten sie ein helloderndes Feuer, in das sie dauernd Papiere warfen. War es das Hauptmann- Archiv? Ich sah vom Fenster des Verwalterhauses zu, machtlos, denn sobald wir uns näherten, senkten sich die Maschinenpistolen. Am zweiten Abend zogen die Herren weiter. Jeder Koffer, jeder Schrank, jeder Raum waren aufgebrochen. Mein erster Gang war hinauf zum Archiv. Sämtliche Kisten waren völlig umgewühlt. Berge von Manuskripten, Tagebüchern, Ord- nern, Briefen. Vor meinen Füßen lag ein aufgeschlagener Ordner. Der Briefkopf lau- tete: Reichssicherheitshauptamt, Reichsfüh- rer SS. Die Anrede: Mein lieber Bade. Die Unterschrift: Ihr Heinrich Himmler. Einen Augenblick blieb mir die Luft weg. Ich blät- terte in dem Ordner weiter: Briefe von Goebbels, Morell, Göring, Heinrich George, Blunck und Johst. Dicht daneben im Haufen lagen die Handschrift von„Griselda“, Ent- Würfe zum„Hannele“, das erste Diktat des „Florian Geyer“. In den nächsten Wochen und Monaten ordnete Dr. Behl zusammen mit einem Freund in mühevoller Arbeit das Archiv. Alles wurde katalogisiert und wie- der in die Kisten eingeordnet. Da Behl ein Verzeichnis aller in Agnetendorf verpackten Sachen hatte, konnte festgestellt werden, daß alles vorhanden war, mit Ausnahme des Inhalts einer eisernen Kassette, der restlos fehlte. Ich selbst hatte natürlich nicht ge- wußt, was in dieser eisernen Kassette ent- halten war, da sie mir ja verschlossen über- geben worden war. Jetzt stellte sich heraus, dag ihr Inhalt wohl das Schönste und Un- ersetzbarste war, was sich unter meinem Dach je befand: eine große Zahl handge- schriebener Briefe Gerhart Hauptmanns an seine spätere Frau Margarethe aus der Zeit, während seine erste Ehe zerbrach. Der noch freie Raum der Kassette war mit etwas Sil- ber ausgefüllt gewesen, das gleichfalls ver- schwunden war. Alles Suchen nach den Kas- settenbriefen blieb erfolglos. Nur die erbro- chene leere Kassette fand sich in einem weit entfernten Teil des Saales unter abgestellten Möbeln.“ Noch ehe man sich über das weitere Schicksal des nun doch glücklich geretteten Hauptmann- Besitzes schlüssig wurde(der Dichter war inzwischen nach Agnetendorf zurückgekehrt), erschien am 138. Dezember 1945 der Sohn des Dichters, Dr. Benvenuto Hauptmann, bei Ebermayer auf Schloß Kai- pitz und verlangte die Herausgabe der Kisten, die ihm jedoch zunächst verweigert wurde. Nach dem Bericht Erich Ebermayers erzwang Benvenuto jedoch die Herausgabe mit Hilfe einer von Amerikanern ausgestell- ten Bescheinigung und brachte die Kisten nach Garmisch zu Richard Strauß. Inzwi- schen war der Dichter am 6. Juni 1946 ge- storben und die Oeffentlichkeit begann sich für den Nachlaß zu interessieren. Merkwür- dige Verwirrung brachte ein Sohn von Ri- chard Strauß in die ohnehin verworrene An- gelegenheit, als er erklärte, der Nachlaß be- finde sich nicht mehr in der Villa Strauß. Es gab einen Skandal, in dessen Verlauf Dr. Benvenuto Hauptmann dann erklärte, daß sich das Archiv nach wie vor in Garmisch be- finde. In diesem Zusammenhang ist eine wei- tere Phase in der Geschichte dieses Haupt- mann-Nachlasses interessant. Der schwedi- sche Prinz Lennart Bernadotte nämlich bot Frau Margarethe Hauptmann, der Witwe des Dichters, die seit dem Tode ihres Mannes in Ebenhausen bei München wohnte, den Turm des Schlosses Mainau zur Errichtung eines Hauptmann-Museums an und ihr selbst eine komfortable Vierzimmerwoh- nung. Dieser sehr großzügige Vorschlag, der Frau Hauptmann eine lebenslängliche Rente zusicherte, ohne ihren Besitz an dem Haupt- mann-Erbe zu schmälern, wurde abgelehnt. Ebenso wie ein Vorschlag der UNESCO, den Nachlaß in der Bibliotheka Hertziana in Rom unterzubringen, und ein Plan des baye- rischen Kultusministeriums zur Errichtung eines Gerhart-Hauptmann- Archivs. Um die gleiche Zeit etwa erfuhr man zum ersten- mal von der Herausgabe des Manuskripts zu„Herbert Engelmann“ an Carl Zuckmayer, der das 1924 begonnene, nicht fertigge- stellte“ Manuskript„vollenden“ sollte. Schon damals meldete sich Paul Rose, heute Staatsintendant in Karlsruhe, damals Inten- dant des Städtetheaters Tübingen-Reutlin- gen, und behauptete, Gerhart Hauptmann selbst habe den„Herbert Engelmann“ noch vollendet und ihm bereits 1941 zur Urauffüh- rung angeboten. Als Rose das Werk 1943 im Berliner„Lessing-Theater“ herausbringen wollte, habe Hauptmann es nicht freigegeben und dazu erklärt:„Wenn ich jetzt mit dem „Engelmann' auf der Szene erscheine, nach- dem eben meine Iphigenie-Dramen die Runde über die Bühne machen, so würde das eine neue Verwirrung in vielen Köpfen ergeben. Man würde wieder, wie nach der Uraufführung der Versunkenen Glocke“, fragen: ‚Was ist er denn nun eigentlich, Na- turalist oder Romantiker?“ Und sehen Sie, ich will als Klassizist von der Weltbühne abtreten. Aber nach meinem Tode sollen Sie, Rose, der erste sein, der den„Engelmann zur Aufführung bringen und inszenieren soll.“ Nun also, wir wissen, daß Paul Rose den „Herbert Engelmann“ nicht zur Urauffüh- rung bekam, sondern Wien die Zuckmayer- Bearbeitung, die später auch in Mannheim gespielt wurde, und es ist schwer zusammen- zureimen, was denn da wirklich vorgegan- gen ist, zumal C. F. W. Behl, der es als Kenner Hauptmanns und seines Nachlasses eigent- lich wissen müßte, ebenfalls behauptet, der „Herbert Engelmann“ sei vollständig hinter- lassen worden. Ebenso merkwürdig ist auch die„voll- ständige Ausgabe“ des„Großen Traum“, zu der C. F. W. Behl sagt, sie sei schwer da- nebengegangen,„weil der Erbe den Bestand des Materials zum ‚Großen Traum' nicht überblickte und von sechs Mappen offenbar nur die Mappe IV dem Herausgeber über- lie“. Jedenfalls scheint das Mysterium um den Hauptmann-Nachlaß wirklich kein sehr ruhmreiches Kapitel der zeitgenössischen Li- teraturgeschichte zu sein, und es wäre schon gut, wenn sich Dr. Benvenuto Hauptmann, der ja anscheinend als Nachlaßgverwalter fungiert, entschließen könnte, die Beziehun- gen zu C. F. W. Behl, dem Freund und Ver- trauten seines Vaters, wieder herzustellen damit das Archiv dem deutschen Volk zu- gänglich gemacht wird, so wie es der Dichter seiner Frau Margarethe in seigem Testa- ment nahelegte. Ihren Einflug allerdings kann sie jetzt nicht mehr geltend machen: sie ist am 17. Januar 1957, wenige Tage nach ihrem 82. Geburtstag, gestorben. Sie hatte Sich einmal dahin geäußert, daß eines Tages die gesamte FHinterlassenschaft wieder in Agnetendorf vereinigt werden sollte, was aber in absehbarer Zeit ja wohl nicht mög- lich ist. Es wäre also schon gut, nach einer anderen Lösung des brennenden Problems zu suchen, zumal auf alle Fälle vermieden werden sollte, daß der Nachlaß ganz oder teilweise zum Handelsobjekt wird. 1955 bei einer Auktion des Berliner Kunsthändlers Gerd Rosen tauchten bereits Handexemplare aus Hauptmanns Besitz auf, die den Stem- pel„Gerhart-Hauptmann- Archiv“ trugen. Wo sich diess Archiv übrigens zur Zeit be- findet, scheint in weitem Umkreis niemand zu wissen. SW. Erich Heckel: „Mädchen mit Turban“ Dieser 1911 entstandene Holaschnitt Erick Heckels, der zu den bedeutendsten Künstlern des„Brücke“ Kreises gehört, ist dem im Buckheim Verlag Feldafing erschienenen Buch„Die Brücke Kunst im Aufbruch“ ent- nommen.(Stehe auch den Ausstellungsbericht über „Die Sammlung Buch- heim“ auf dieser Seite.) Die Sammlung Buchheim Eine Ausstellung der„Bröcke“-Maler in der Städtischen Galerie München Lothar-Günther Buchheim ist Verleger von Kunstbüchern; er hat außerdem ein großes Werk über„Die Künstlergemein- schaft Brücke“ verfaßt und publiziert— jetzt tritt er mit der Ausstellung seiner Privat- sammlung in der Städtischen Galerie Mün- chens an die Oeffentlichkeit: mindestens den ganzen Juli über wird man dort„Die Maler der Brücke“ aus seinem Besitz sahen kön- nen, begleitet von einem verschwenderisch ausgestatteten Katalog. Die Städtische Galerie hat ihre sämtlichen Räume für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt mit Ausnahme derer, in denen die Maler des„Blauen Reiters“ gezeigt werden; diese allerdings nicht im Sinne einer mehr oder weniger geschlossenen Gruppe, sondern als Individualitäten von sehr verschiedenem Werdegang und außerdem, wie es ja nur natürlich ist, nach Maßgabe dessen, was die Galerie besaß oder in den letzten Jahren dazu erwerben konnte. Immerhin darf man sagen, daß seit 1912 in München nicht eine solche Gelegenheit bestanden hat,„Brücke“ und„Blauen Reiter“ zusammen zu sehen, ja, daß selbst damals, als in der Buchhandlung von Hans Goltz die beiden Künstlervereini- gungen zusammen ausstellten, ja nur ihre Kleine NVNachtmusil Mozarts Kleine Nachtmusik. Das Heidelber- ger Schloß im Abenddunkel. Darüber ein kla- rer Julihimmel, der mit den Farben des Tages auch seine hitzebrütenden Schrecken verliert und Frische zu atmen beginnt. Das alles kann wundervoll zusammenklingen. Es kann aber auck ziemlich durcheinander- gehen. Unter der Ueberschrift: Siebenter Hei- delberger Serenadenabend. Die Sieben soll eine Glückszahl sein. Für den Veranstalter war sie es diesmal, wenn man's rein geschäftlich betrachtet. Nicht un- bedingt aber für Hunderte von überzähligen Zuhörern, die herbeigeeilt waren, um Karl Rucht in Mozart schwelgen zu hören. Als der Rezensent eine Viertelstunde vor Beginn des Konzertes den Schloßhof betrat, war eben dieser gar nicht mehr zu sehen. Nicht weil es schon finster war. Sondern vor lauter Menschen. Und Menschen. Und noch einmal Menschen. Sie ritten auf wahren Stuhlregi- mentern gegen das weit unterlegene Orchester an— kein leerer Sattel mehr darunter— die Sitzgelegenkeiten ganz Nordbadens schienen zusammengeholt zu sein. Auf den Treppen- stufen des Ottheinrichbaus hingen Menschen- trauben, im ãußersten Winkel auf der Wein- stubenterrasse ebenfalls. Auf Mauerborden balancierten sie, lagerten auf Rasenflechchen, lugten durchs Buschwerk. Und in den schmal verbleibenden Gängen wogte das Volk vie im Hofbräugelt des Münchner Oktoberfestes. Dazwischen genierten sich ein paar Platz- anweiser, die ihrer Aufgabe verlustig gegan- gen waren, da es beim besten Willen keinen Platz mehr anzuweisen gab. Auch für die Presse nicht. Der Frage des Rezensenten hat- ten sie nur noch das hilflos resignierende Lä- cheln von Menschen entgegenzusetzen, die vor Naturgewalten sich beugen:„So etwas war noch nie dal“ Und wenn sie auch die Möglich- keit nicht von der Hand wiesen, daß in den entfernten Vororten Heidelbergs noch Sitz- gelegenkeiten aufzutreiben seien, so belehrte doch ein kurzer Rundblick, daß es in Hörweite des Orckesters schon längst keinen Platz mehr gab, sie aufzustellen. Der Rezensent, zwar um die Ausübung sei- nes Berufes betrogen, aber dennoch mit einem Reimlichen Vergnügen die ganz unerwartete Anziehungskraft einer Mozart-Serenade notie- rend, verließ den Schloßhof, als sich fur den vor sein Orchester tretenden Karl Rucht die- jenigen Hùnde zu rühren begannen, die nicht von unsicher placierten Zuhörern benötigt wurden, sich im Mauerwerk festzukrallen. An der Kasse aber gab es noch Karten zu zwei Marl funfeig. g hesch Graphik gezeigt wurde. Kurzum, München bietet heute eine einzigartige Gelegenheit, die Anfänge der modernen Kunst in Deutschland zu studieren, die beiden Haupt- strömungen nebeneinander zu sehen, die sich radikal von der Ueberlieferung los- sagten, die Väter des Expressionismus und der gegenstandslosen Malerei. In der Ausstellung der Sammlung Buch- heim kommt die Gemeinsamkeit von Tem- perament und Bekenntnis ebenso gut zum Ausdruck wie die sehr verschiedene Spann- Weite der einzelnen Begabungen. Zahlen- mähig überwiegt die Graphik. Das entspricht durchaus den historischen Tatsachen, gerade kür die eigentliche„Brücke“-Zeit. Es ging der Gruppe ja nicht nur darum, sich selbst aus den Konventionen zu lösen, sondern ebenso sehr, die neue Freiheit zu proklamieren. „Die Brücke“ ist Sturm und Drang, und— sie ist eine Lebensgemeinschaft, die sich in Erzeugnissen der bildenden Kunst dokumen- tiert, nicht eine Künstlervereinigung, in der die verschiedenen Künstlerindividualitäten sich unter der Déèvise bestimmter gemein- samer künstlerischer Tendenzen zusammen- finden. Daher denn die Brücke auch ein- stürzt, sobald sich die Individualitäten aus- 1 einanderleben; solange sié aber zusammen- halten, ist die Tragfähigkeit der Brücke enorm. Auch das macht die Ausstellung der Sammlung Buchheim deutlich. Nicht nur, daß die wichtigsten Gemälde der„Brücke“ Leute in einem Saal vereinigt sind, was sich schon auf Grund der nicht allzu großen An- zahl empfohlen haben mag— es gibt auch einen Graphikraum, in dem die Blätter der verschiedenen Künstler durcheinander, dafür aber in thematisch zusammenhängenden Gruppen ausgestellt sind: der Besucher muß recht genau hinsehen, um die Handschrift der einzelnen zu erkennen. Denn natürlich bestehen Unterschiede von Anlage und Temperament ebenso wie von künstlerischem Gewicht und der Spannweite des Talents. Man pflegt in der Regel Ernst Ludwig Kirchner als den bedeutendsten „Brücke“-Meister zu bezeichnen, und zwei- kellos ist er derjenige, bei dem die Linie vom Früh- zum Spätwerk am ungebrochen- sten verläuft, auch was Intensität und malerische Qualität anbelangt.(Man hätte gut daran getan, in dieser Ausstellung die übermäßig großen, als„Waldbild“ und „Berglandschaft“ aufgeführten Gemälde von 1920, die zwar großzügig-sicher aber doch sehr undifferenziert gemalt sind, als das zu kennzeichnen, was sie ihrer Bestimmung nach sind: Dekorationen für eine Bauern- bühne nämlich.) Mit dem Werke Kirchners sind wir grade hier in München vergleichs weise gut bekannt. ö Aber es ist eine geradezu erregende Ent deckung, in Erich Heckels graphischem Früh. Werk eine Spannweite zu erkennen, die, viel. leicht weil das erotische Element bei Heckel nicht eine so zentrale Rolle spielt, die Kirch. ners übertrifft. Bei Schmidt-Rottluff, dem gewalttätigen, bei Pechstein, dem mehr prächtigen als glutvollen, und bei dem stillen Otto Mueller ist das durch die Gemeinschaft zu Höchstleistungen gesteigerte künstlerische Vermögen, wie es sich in ihrem Frühwen offenbart, eher auf einen Nenner zu bringen Emil Nolde schließlich, von dem nur wenge graphische Blätter und ein herrliches Blu- menaquarell aus späterer Zeit zu sehen sind war auch während der kurzen Zeit Sein Zugehörigkeit zur„Brücke“ ein Außenseiter, Der Sammler Lothar Buchheim(in dessen Verlag eben, von Hans Maria Wingler be. textet, ein Bildband„Die Brücke“ mit über sechzig Holzschnitten erschien) hat sid offenbar vorgenommen, von den Malern der „Brücke“ nur solche Arbeiten zu erwerben die auch„den Geist der Brücke atmen“, Wenn wir es einmal so ausdrücken dürfen denn natürlich handelt es sich nicht um ein! Pedanterie der Jahreszahlen. Dafür ist ein großartiges Beispiel Heckels Gemälde, da den im Gartenstuhl schlafenden Pechsteil darstellt, und das die Rückseite eines vie späteren, in einer Auktion versteigerten G2. mäldes bildete. Dieser„Geist der Brüche mutet uns heute eminent modern an, abet täuschen wir uns nicht: modern, weil Wi Erben der Moderne sind, nicht, weil auch wit ins Unbekannte vorzustoßen den Mut hätten. Susanne Carwꝛin Kolfur-Chronik Als erster prominenter Festspielgast tra am Dienstag das Stadtoberhaupt von Paris Dr. Pierre Devraigne, begleitet vom General. musikdirektor der Pariser Oper,. Emanue Bondeville, in der Richard-Wagner-Stadt ein Als Gastgeschenk brachte er im Auftrag de französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle das Kreuz der Ehrenlegion für Ge. neralmusikdirektor Hans Knappertsbusch mit, Knappertsbusch ist mit Dekret vom 18. Jul 1959 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wor. den. Mit ihm, teilte Dr. Devraigne mit, hät ten fünf andere Dirigenten von internatio- nalem Rang für diese Auszeichnung in der engeren Wahl gestanden, Sie sei Hans Knap pertsbusch zuteil geworden, weil er„der ge,. genwärtig größte deutsche Dirigent“ sei un Paris für die deutsche Oper erobert habe. Für die kommende Spielzeit des Triere Stadttheaters ist Kurt Julius Schwarz(Wien) als neuer Oberspielleiter des Schauspiels 7 pflichtet worden. 5 1 2 ö Patou, der Sommer uncl ich Eine sommerliche Liebesgeschichte von Lofz Kuessner Alle echte durch Ulistein-Feuilletondienst 19. Fortsetzung Am nächsten Morgen um halb acht stand ich mit Patsy auf der Wiese. Wir begannen mit einem Lauf. Immer an der Hecke lang. Es folgten Atem- und Lok- kerungsübungen. Die hatte ich auch drin- gend nötig. Bei der Heckenstrampelei waren mir ein paar Päckchen Zigaretten aus der Lunge gekrochen. Ich keuchte wie Clavigos Tod „Siehst du“, triumphierte Patsy,„da haben wir's! Du bist ja schon asthmatisch. Ein halbes Wrack: Das einzige, was bei dil noch flott geht, ist dein Raucherhusten So, und jetzt weiter. Nächste Uebung. Etwas für die Kräftigung der Bauchmusku- latur. Grundstellung: Füße eng zusammen, Knie durchgedrückt.. Los, los! Ganz durchdrücken Sag mal, hast du O-Beine?“. Patsy freute sich über ihre Entdeckung, als wäre ich ein Dackel, bei dem krumme Beine zu den vornehmsten Rassemerkmalen gehören. Dabei sind meine O-Beine gar nicht so schlimm. Patsy hatte bisher ja auch nichts davon bemerkt! Außerdem, was ist an O-Beinen eigentlich komisch? „Teuerste Pseudokusine“, sagte ich,„ich wüßte nicht, was es dabei zu grinsen gibt! Und, falls du dies noch nicht weißt, diese ge- ringfügige Veränderung meiner Beine hat sich erst beim Militär gebildet. Zu deiner Kenntnis: Ich diente zwei Jahre passiv bei der Kavallerie. Das genügt dir doch hoffentlich?“ Patsy war hingerissen. Meine Begründung leuchtete ihr ein. Jedes Kind weiß, daß man vom Reiten eine leichte Ondulation in die Beine bekommt. „Was?“ staunte sie begeistert.„Du kannst reiten, Ulli? Das hätte ich dir niemals zuge- traut! Allerhand, wirklich allerhand! Und beim Militär gelernt...!“ „Gewiß, gewiß“, sagte ich leichthin.„Lei- der hat man nur in diesem Kuhdorf gar keine Gelegenheit, einen so gesunden Sport zu be- treiben“ „Und ich dachte gerade.., wunderte sie sich.„Wo's hier so viele Pferde gibt..“ „Armes unschuldiges Kind!“ lächelte ich überlegen.„Wenn das Reiten einen Sinn haben soll, dann muß man einen feurigen Hengst an der Kandare haben. Sonst sol! man's lieber ganz lassen, Auf den Acker- gäulen hier verdirbt man sich nur die Hal- tung und den Sitz. Ebensogut kannst du rittlings auf einen Schaukelstuhl klettern.“ Es war goldrichtig gewesen, das zu sagen. Patsy betrachtete meine hippologisch inter- essanten Beine mit solcher Bewunderung, daß es bis zu gemeinsamen Spazierritten nur ein winziger Schritt gewesen wärel Ich war nämlich gar nicht bei der Kavallerie, son- dern bei einer bespannten Nachrichtenein- heit. Dort lernte man zwar auch reiten, aber Wie! 1 Da brauchte Patsy nicht zu wissen. Sie mochte ruhig glauben, daß ich jederzeit an internationalen Turnieren teilnehmen könnte und daß ich es auch täte, wenn es mir nicht lästig wäre, immer als Erster abzuschnei- den* Meine O-Beine hatte ich schon immer. Auch als ich noch nicht im Traum an be- spannte Nachrichtentruppen dachte. Aber Warum sollte ich darauf verzichten, meine körperlichen Mängel mit dem Lorbeer hel- discher Pflichterfüllung zu verbrämen? Andere Männer verbrämen auch, was sich irgend verbrämen läßt. Ein guter Freund von mir hatte das Pech, schon in jungen Jahren sein Haupthaar ein- zubüßen. Bis auf ein paar kümmerliche Flusen. Heute erzählt er allen Leuten, daß dieser Verlust auf Kriegskosten zu ver- buchen sei. Das ewige Stahlhelmtragen habe ihn seiner Locken beraubt. Dabei saß er den ganzen Krieg über in der Heimat. Beim Wehrbezirkskommando. Wegen Plattfüßen. Seinen eisernen Kopf- schützer hat er nie getragen. Höchstens mal auf dem Wege vom Büro zum Luftschutz- keller. Da aber wenig Menschen über das Alter seiner Glatze so genau orientiert sind wie ich, macht er mit seiner Stahlhelmlegende großen Eindruck. Am meisten auf seine Frau. Sie hat sich an den schütteren Haarwuchs ihres Gesponses gewöhnt. Jetzt ist sie stolz darauf, weil sie meint, je weniger Haare ein alter Kämpfer habe, desto heftiger sei er an der Front gewesen. Meine Reiterbeine hatten mir so viel An- sehen eingebracht, daß ich Patsy zum baldi- gen Abschluß der ersten Morgengymnastik auffordern durfte. Sle nahm es widerspruchslos hin und verordnete nur noch ein paar Atemübungen, die meinen Brustkasten weiten sollten. „Du mußt ganz tief einatmen“, gab sie Anweisung.„Guck mal, wie ich es vor- mache: Chhhhhhhhh... Und aus- at-men: PEER Ich tat mein möglichstes, aber sie war nicht zufrieden. „Nein, nein. Tiefer atmen. Viel tiefer! Man sieht ja gar nicht, daß deine Brust sich weitet! Nochmals: Chhhhhhhh... Und gleich wieder: Pfffffffft. 0 Ich gab mir wirklich Mühe. Ich holte Luft, als käme ich aus einem Kanalisations- rohr in eine Parfümerie. Auch das war noch nicht gut. „Nein! Nein! Nein! Paß doch bitte mal richtig auf, wie ich es dir vormache! Erst tief, ganz tief einatmen.. Bewege mal da- bei die Arme seitwärts rückwärts. So... und dabei jetzt einatmen: Chhhhhhhh...“ Patsy stand mit ausgebreiteten Armen da und sog meinen halben Wiesenbestand an frischer Luft in ihre Lungen. Ihr Brust- korb weitete sich und weitete sich und wei- tete sich. Immer, immer mehr Dieser Strapaze war das Oberteil ihres Luftanzugs nicht gewachsen. Es platzte. Patsy stand nördlich des Aequators im Freien. Merkwürdig dabei war nur, daß wir zu- nächst auf dieses Ereignis gar nicht reagier- ten. Patsy war restlos in ihrer Rolle als Frühsportlehrerin aufgegangen. Ich war in- tensiv damit beschäftigt, die andere Hälfte der Wiesenluft zu inhalieren. So kam es daß dieser Ueberraschungseffekt ohne die entsprechende Sensation stattfand. Ich sah wohl ein Streifchen Stoff zu Bo den flattern, aber ich erfaßte nicht die Tran Weite des Vorgangs. Sonst hätte ich gewiß nicht so aufmerksam gerade dorthin ge- starrt, wo das Unglück passiert war. Patsys Schrecksekunde war etwas Kürze! als meine. Patsy erblaßte, schlug die Arm zum orientalischen Gruß übereinander und fegte ab ins Haus, als sei dort eine Ein- reiseerlaubnis für die Vereinigten Staaten zu haben. Als sie fort war, erwachte ich aus mel. nem Starren und mußte schrecklich lachen Ich krümmte mich nach vorn, ich krümm mich nach hinten, ich hielt mir den Baucd, ich hüpfte von einem Bein aufs andere. diese Weise vollendete ich meine Morgen gymnastik, die durch Patsys Enthüllung del nördlichen Hemisphären vorschnell beende worden war. 1 Als ich mich erholt hatte, hob ich de Ursache meiner Freude auf und setzte mid hauswärts in Marsch. Immer noch blödsin. nig quaddelnd und gniddernd. Es war mt ganz egal, ob Patsy mich von ihrem Fel. ster aus beobachtete oder nicht. Beim Frühstück ließ Patsy sich nichts au. merken. Sie vermied es aber, irgend etws zu dem Vorfall auf der Wiese zu sagen. 1 schwieg als Kavalier ebenfalls, und 80 fate! wir beide, als sei nichts Besonderes ge. schehen. 4 Wenn ich allerdings geglaubt hatte, d Instandsetzung des geborstenen Büstenhe“ ters könnte den Frühsport auch nur eine! Tag unterbrechen, so wurde ich eines Be seren belehrt. Die alte Johanna setzte iht“ Ehrgeiz darein, die abgerissene Schnalle“ Minuten festzunähen! 2 So vertrödeln wir unsere Tage. Mit Mal, gengymnastik, Sonnenbaden. Essen, Tris en, noch mal Sonnenbaden und Faulentes Ab und zu wird davon gesprochen, daß d wieder ein paar Seiten Roman geschriebel werden müßten. Eigentlich. folg Fortsetzung Herau. verlag drucke Chef re Dr. 5 Eichen reuille les: H. komn Sorlal, H. KIr stellv. Bank, Bad. K Mann! Nr. 50 lisati Wir e leben ben“, Aufe 80 8a darai Verst SowVj tigen Auss Wird, dent Volk Ass sporr zu re rikar 9 Rück Spra- Zeit, treff. facht in d. für wört män Auss artig Eintr. C rens Beob dem höch kani Shov Sow. nabe die drei ausf nen deut zur nehr der Gror klär 2u heut Wire der weit Voll War tag gedi er n men gele sam sion ung! kig Grü Schl; liche üben weit Zetr Zufr hat gun,