Nr. 200 A end ngen mn Waren As Ame. em Tanz. nde der ecklichen cht allzu . So war iukt, ung um Spen- en Gäste das mit schen gestattet er tech. „ Aufge. Pantomi- Kte nicht ferenz an nleitende n Georg us in den ne Um- g in tän. kte, aber hiedenen Open. Die ballerinz die Mög- st reich. die flie. gungsab. n Gestalt nerischen Ut Sonia r Truppe n gegen- on Qui. n Musik se ganz Lempera- ität und jedoch in chnischen eistungen 1 hervor. ders, der Arbeitet. Kum zwe! retemps“, Um das es qüng fen Frau, r Anzie- icholische Lichtem ung, wo⸗ übertrie· it ernster A Konnte. likum 2 ausgelas. 28108 Illu. kelte sich films db, YS, Bar- piel und Schüssen in akro- m Schlul ieder au ich in die appy-end es damif erzeugten Oktober 8 Auftre hesch 1e umfas. gabe, von nd, arbel⸗ d Händel Bundes- hat ihren els. hat erst 1. Ausge⸗ vind“ von Rominten“ ayerischen erschienen mer Sing. Musenseal r Groben für Chor, von Gün. Gottlosen“ hrung. —̃x Stellen- am Kab n Lotsen vat selbel ter. Als u warten hatte ste e starkel rgen. 816 daß sie if Dinge et. ch reden n bei del pietendet einer gol — 80 be. leiten, ab kostbare zqchien, a0 triebe das „Als die 2 ihr del liegend Gruppel zahllosel irme und n weißel auf dem tan denk and un n, der de zt schwar Nähe en en dam! besondel ätte dies die Leut chenhafte Schorn. ung folg gerausgeber„Mannheimer Morgen? verlag. Druck: Mannheimer Groß- gruckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. ohetredaktlon: E. F. von Schilling, pr. K. Ackermann; Politik: Hertz- klchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef. v. D.: O. Gentner, stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr, 80 618. Ludwigshafen/ Rh. 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September 1959 Versöhnungshand ausgeschlagen Adenauers Rede stößt in Polen auf Ablehnung/ Vorwurf der Heimtücke als Antwort Warschau.(dpa/ AP) Die jüngste Rundfunkrede von Bundeskanzler Adenauer tand am Dienstag in politischen Kreisen Warschaus eine negative Reaktion. Nachdem Auszüge aus der Rede bekannt wurden, bezeichneten polnische Parlamentsabgeordnete aller Parteien sowie Kreise, die der polnischen Regierung nahestehen, die Rede Adenauers als einen neuen Schlag gegen eine Normalisierung der Beziehungen zwi- schen beiden Ländern. Die wenigen freundlichen Worte über„das sympathische pol- nische Volk“ seien offenbar auf den Einfluß Eisenhowers zurückzuführen. Minister- präsident Cyrankiewicz erklärte in einer Rede am Warschauer Grabmal des Un- bekannten Soldaten, Bundeskanzler Adenauer habe mit seiner Bekundung des Mit- gefühls für das vor 20 Jahren von den Nationalsozialisten überfallene Polen„Kroko- dilstränen“ vergossen. Er habe„in heimtückischer und zynischer Weise“ versucht, einen Keil zwischen Polen und die Sowietunion zu treiben. „Deutsche Militaristen“ sagte Cyrankie- Wiez, bereiteten ein„neues Kriegsabenteuer“ vor.„Es lebt noch Adenauer, der alle Frie- densinitiativen zu lähmen versucht.“ Der Bundeskanzler wünsche die Wiederkehr der Lage von 1939, um leichter mit Polen ver- handeln zu können.„Er wünscht Polen schwach und verteidigungslos.“ Seine Be- mühungen seien aber umsonst. Der polnische Ministerpräsident wiederholte die These, daß „Revanchisten und Revisionisten“ in der Bundesrepublik die Macht hätten und sagte: „Die Forderungen dieser Leute sind nur durch Krieg zu verwirklichen. Man braucht ihnen nur Atomwaffen in die Hand zu geben, moralische Bedenken haben sie nicht.“ Verständigungs-Artikel blieb ungedruckt Die Notwendigkeit einer Verständigung zwischen dem deutschen und dem polnischen Eisenhower beendet London-Besuch Heute vormittag Abfſug nach Paris/ Castiella bei Selwyn Lloyd Von unserem Korrespondenten London. Präsident Eisenhower wird am heutigen Mittwochvormittag mit einem Hub- Schrauber der amerikanischen Luftwaffe zum Zentralflughafen in London fliegen und von dort nach der Verabschiedung durch Mini- sterpräsident Macmillan mit seinem Präsi- dentenflugzeug, das im Volksmund die „Heilige Kuh“ genannt wird, nach Paris starten. Nach Beendigung seiner Pariser Be- sprechungen am Freitag wird Eisenhower auf dem Rückflug nach den USA auf dem schottischen Flugplatz Prestwick zwischen- landen und das Amerikanische Feiertags- wochenende des Labour Day in seinem Appartement im Schloß Culcean verbringen. Eine erneute Begegnung mit Ministerpräsi- dent Macmillan ist dabei nicht vorgesehen. Der spanische Außenminister, Castiella, wurde am Dienstagvormittag von Außen- minister Selwyn Lloyd im Foreign Office zu einer längeren Aussprache empfangen und war anschließend dessen Gast bei einem Mittagessen in der Dienstwohnung des Mini- Ssters. Castiellas Besuch in London geht nicht auf eine britische Einladung zurück, sondern ist eine Folge der Europareise des amerika- nischen Präsidenten Eisenhower. Der spa- nische Außenminister wird Ende der Woche zu politischen Besprechungen in Paris er- Wartet. Wie aus diplomatischen Kreisen der französischen Hauptstadt in der Nacht zum Dienstag verlautete, wird Castiella mit dem französischen Außenminister Couve de Mur- ville zusammenkommen. de Gaulle antwortet nicht Paris/ Washington.(dpa/ AP) Der franzö. sische Staatspräsident de Gaulle wird die Dr. Werner G. Krug in England Botschaft des sowjetischen Ministerpräsiden- ten Chrustschow, die ihm am 16. August von Sowjetbotschafter Winogradow überreicht worden war, vorläufig nicht beantworten. Wie von unterrichteter Seite in Paris ver- lautet, ist die sowjetische Mitteilung zur Prüfung an die Europaabteilung des fran- z6sischen Außenministeriums weitergeleitet worden und gilt vorläufig als„abgelegt“. Hundert im Gefolge Der sowjetische Ministerpräsident Chrust- schow wird in Begleitung von nahezu 400 Personen in die Vereinigten Staaten reisen. Das State Department teilte am Dienstag mit, daß die offizielle Delegation 50 bis 60 Personen umfasse. Hinzu kommen etwa 40 Journalisten großer sowjetischer Zeitungen und der Presse verschiedener Sowqetrepu- pliken. Wie schon berichtet, wird Chrust- schow mit seiner Gattin, zwei Töchtern und dem Schwiegersohn Alexej Adschubej, Re- dakteur des Regierungsblattes„Iswestija“, in die Vereinigten Staaten kommen. Zur offi- ziellen Besuchsdelegation zählen ferner der sowjetische Außenminister Gromyko und seine Gattin sowie die Minister für Atom- energie, Unterricht und Volksgesundheit. Chrustschow im amerikanischen Fernsehen Der sowjetische Ministerpräsident wird Während seines bevorstehenden Besuches in den Vereinigten Staaten am 27. September in einer halbstündigen Sendung im ameri- kanischen Fernseh- und Rundfunknetz sprechen. Meyer-Plan zur Ostpolitik SpD- Abgeordneter schlägt gegenseitige Nichteinmischungs-Garantien vor Bonn.(AP) Der SpD-Bundestagsabgeord- nete und frühere deutsche Botschafter in In- dien, Professor Ernst Wilhelm Meyer, trat am Dienstag nachdrücklich für ein besseres Verhältnis der Bundesrepublik zur Sowiet- union ein. Er betonte, die deutsche Außen- politik habe keine dringlichere Aufgabe, als daran zu arbeiten, die Beziehungen zu Mos- kau„grundlegend zu bessern“. Im SPD- Pressedienst führte Meyer hier- zu eine Reihe von Ansatzpunkten an. So be- kürwortete er eine Bereinigung der poli- tischen Atmosphäre. Weiter sollte man die ideologischen Gegensätze zurücktreten las- gen, sich gegenseitig eine Nichteinmischung 1 innere Angelegenheiten garantieren und einen gesamtdeutschen Ausschuß bilden. Außerdem empfahl der Abgeordnete eine größere außenpolitische Flexibilität. Mit den Sowjetischen Satellitenstaaten sollten diplo- matische Beziehungen angeknüpft werden. Nach Meyers Vorstellungen könnten die Bundesrepublik, die Sowjetzone, Ungarn, Polen und die Tschechoslowakei von aus- ländischen Truppen geräumt werden, wenn zuvor Sicherheitspakte mit militärischen Garantien abgeschlossen würden. Nach Meyers Ansicht lassen sich Fort- schritte selbstverständlich nicht„von heute auf morgen erzielen“, Er wandte sich jedoch dagegen, sich„leichtsinnig und würdelos“ einstweilen schon mit der Beibehaltung des Status quo zufriedenzugeben. Man werde un- unterbrochen an der Besserung des Verhält- nisses der Bundesrepublik zur Sowjetunion arbeiten müssen.„Um mit Stresemann zu sprechen: Deutschland ist durch seine geo- graphische Lage immer veranlaßt, eine 2 Wei- seltige Politik zu treiben, wenn auch ge- wig niemals eine zweideutige“, erklärte der Abgeordnete. „Vielleicht sollte uns vorschweben, der owjetunion einen grogen Pakt für wechsel- seitige Nicht-Einmischung anzubieten, in dem auch klargestellt wird, was sozusagen eine legitime und was eine nicht legitime Einmischung Wäre“, schreibt Meyer weiter. „Die Bedeutung einer durchdachten In- angriffnahme des Problems der Nicht-Ein- mischung ist jedenfalls kaum zu unterschät- zen, auch für unser Verhältnis zur Sowjet- union.“ Hinsichtlich der Wiedervereinigung gab Meyer der Ueberzeugung Ausdruck, daß sie„ohne ein Gespräch mit der DDR heute nicht mehr möglich“ sei. Volk betonte der Leiter der deutschen Dele- gation bei der Konferenz der Interparlamen- tarischen Union in Warschau, Dr. Kopf (CDU), in einer Erklärung, die er dem Blatt der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei zum 20. Jahrestag des Ausbruchs des zweiten Weltkriegs zur Verfügung stellte. Die Erklä- rung wurde jedoch von der„Trybuna Eudu“ nicht veröffentlicht Als Begründung verlau- tete, daß die Erklärung in Widerspruch zur Rede Adenauers stehe. CD-Delegation nach Warschau? Bonn.(gn.-Eigener Bericht) In der CDV/ CSU-Fraktion des Bundestages wird er- wogen, noch im Herbst eine Delegation von Abgeordneten der CDU nach Polen zu ent- senden. Sie hätte zwei Aufgaben: Einmal soll sie zur Klimaverbesserung beitragen und die in Polen entstandene Verstimmung aus- zuräumen versuchen, die durch die Nominie- rung von„belasteten“ Mitgliedern der Union für die Tagung der Interparlamentarischen Konferenz in Warschau entstanden ist. Zum zweiten verspricht man sich von den Berich- ten dieser Abgeordneten nach ihrer Rück- kehr eine gewisse Beruhigung der politisch aktiven Vertriebenen-Funktionäre, die sich mit dem ganzen Gewicht ihrer Organisatio- nen gegen die Aufnahme von Beziehungen zwischen der polnischen Regierung und der Bundesregierung wenden. Im Auswärtigen Amt wird zugegeben, daß von konkreten politischen Schritten auf beiden Seiten noch erhebliche psychologische Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt werden müssen. Bonner Sowzetbotschaft optimistisch Mit großem Interesse ist am Dienstag in Bonn ein Artikel in dem Mitteilungsblatt der sowjetischen Botschaft„Die Sowjetunion heute“ zur Kenntnis genommen worden. In ungewöhnlich optimistischer Form werden darin vor allem die bevorstehenden Bespre- chungen zwischen Eisenhower und Chrust- schow gewürdigt: 1 Es sei ein Umschwung, der 8 den Beziehungen zwischen den beiden Mächten bemerkbar mache, und die Sewiet- unlon wünsche nur eins, daß er nämlich so radikal wie möglich sein werde. Schließlich Wird erklärt, die Tatsache der Existenz von zwei Un terschiedlichen Gesellschaftssyste- men, an deren Spitze die beiden stärksten Mächte der Welt stünden, bedeute keines- Wegs, daß zwischen den Staaten dieser Systeme eine Mauer aus Haß, Furcht und Feindseligkeit stehen müsse. f Mit Spaniens Außenminister Castiella hatte Präsident Eisenhower am Montag in der Residenz des amerikanischen Botschafters in London ein politisches Gespräch, an dem duch Außenminister Herter teilnahm. Am Dienstag konferierte der britische Außenminister Lloyd mit dem spanischen Außenminister. Dabei wurden Fragen des britisch- spanischen Problem, und die weltpolitische Lage erörtert Verhältnisses, insbesondere das Gibraltar- — Unser Bild zeigt Präsident Eisenhower im Gespräch mit Castiella(rechts). Links ist John Lodge, der amerikanische Botschafter in London, und im Hintergrund Außenminister Herter zu sehen. Bild: AP Streitigkeiten in der indischen Armee Minister Menon und die drei Stabschefs sollen zurückgetreten sein Neu Delhi/ Bombay.(AP/ dpa) Die Regie- hat nach rung Ministerpräsident Nehrus bisher nicht bestätigten Pressemeldungen Rücktrittsgesuche der Stabschefs der drei indischen Wehrmachtsteile erhalten. Wie aus Kreisen der regierenden Kongreßpartei am Dienstag verlautete, soll auch Vertei- digungsminister Menon dem Regierungs- chef ein Schreiben zugeleitet haben, in dem der Minister seinen Rücktritt anbietet, um Nehru freie Hand zur Entscheidung zu geben. Nach einem Bericht der Zeitung„The Statesman“ sollen die Rücktrittsabsichten der drei Stabschefs auf wiederholte Diffe- renzen mit Menon zurückgehen. Im indischen Parlament erregte der Be- Abkehr von alten Dogmen? Die Grundlinie des neuen SPD- Programms/ Einzelheiten noch geheim Bonn.(dpa) Das Bekenntnis zur Freiheit der Persönlichkeit auf allen Gebieten und die Forderung nach der deutschen Wieder- vereinigung bilden den FHaupttenor des neuen SPD-Grundsatzprogrammes, das der Parteivorstand am Donnerstag in Bonn ver- abschieden und anschließend veröffentlichen Will. In dem Programm setzt sich die SPD eindeutig vom sogenannten Sozialismus kommunistischer Prägung ab. Ein außer- ordentlicher Parteitag der SPD wird Mitte November in Bad Godesberg endgültig über das Programm entscheiden. das von dem SPD- Vorsitzenden Erich Ollenhauer erläu- tert und begründet wird. Den größten Raum nehmen im neuen Programm Wirtschaftsfragen ein. Der ge- naue Text wird noch streng vertraulich be- handelt. Aus informierten Kreisen war je- doch zu erfahren, daß sich die Grundsatz- erklärungen gegen jede Art von Zwangs- * wirtschaft wenden. Die SPD halte zwar auf lange Sicht gesehen eine gewisse Kontrolle der Machtpositionen innerhalb der Wirt- schaft für notwendig, der freie Wettbewerb, die Unternehmerinitiative und die freie Konsumwahl sollten dadurch jedoch in kei- ner Weise eingeschränkt werden. Das letzte Grundsatzprogramm der SPD stammt aus dem Jahre 1925. Es wurde als „Heidelberger Programm“ bekannt. Der erste Entwurf für ein neues Programm entstand im Vorjahr auf dem Stuttgarter Parteitag. Dieser Entwurf blieb stark umstritten und kührte zur Bildung einer Fünferkommission, die eine verbesserte, jetzt vorliegende Fas- sung fertigstellte. Diesem Gremium gehör- ten neben Ollenhauer, dem SPD-Wirt- schaftsexperten Dr. Deist und dem Vor- standsmitglied Willi Eichler der Parteiideo- loge der österreichischen Sozialisten, Bene- dikt Kautsky, und der politische Berater der SPD, Fritz Sänger, an. Zwischen Gesfern und Morgen Nach einer neuen Meinungsumfrage ist der Stimmenanteil der Bevölkerung für die CDU/CSU von 51 Prozent im quli auf 53 Pro- zent im August gestiegen, während der An- teil der SPD im gleichen Zeitraum von 33 auf 31 Prozent gefallen ist. Ueber vier Fünf- tel der westdeutschen Bevölkerung bejahen die Wirtschaftspolitik Professor Erhards. Das ist das Ergebnis einer Repräsentativ- befragung, die ein westdeutsches Demos- kopisches Institut vorgenommen Hat „routinemäßig“, wie das Bundes wirtschafts- ministerium versicherte. Danach sind 81 Pro- zent mit der Politik des Bundeèswirtschafts- ministers einverstanden, 13 Prozent lehnen sie ab und sechs Prozent haben keine eigene Meinung. Ein Verkehrspolizei-Kongreß, an dem 450 Polizeioffiziere und Verkehrsspezialisten aus 24 europäischen und überseeischen Län- dern teinnehmen, wurde in Essen eröffnet. Die bis zum Freitag dauernde Tagung steht unter dem Leitgedanken:„Europäische Be- mühungen zur Koordinierung der verkehrs- polizeilichen Tätigkeit“. Ihre vierte Bundestagung führen die ver- einigten deutschen Bank- und Sparkassen- angestellten der Deutschen Angestellten Gewerkschaft DAG) am 4. und 5. Septem- ber in Stuttgart durch. In einer Senatssitzung berichtete der Re- gierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, daß die Berliner Frage bei den Ge- sprächen zwischen Bundeskanzler Aden- auer und Präsident Eisenhower keine beson- dere Rolle gespielt habe. In der Berliner Frage hätten sich keine neuen Gesichts- punkte ergeben, sagte Brandt. Der bisherige Generalkonsul der Bundes- republik in Rotterdam, Kajus Koester, geht demnächst als Botschafter nach Bolivien, teilte das Auswärtige Amt mit. Er löst in La Paz den Botschafter Paulus von Stolz- mann ab, der für einen anderen Auslands- posten vorgesehen ist. Fünf moderne Schulen baut die Bundes- republik für rund 25 Millionen Mark auf der iberischen Halbinsel. Drei davon entstehen in den spanischen Städten Madrid, Bilbao und Valencia, zwei werden in Lissabon und Porto Portugal) gebaut. Die wichtigsten Schauplätze der Rebel lenkämpfe in Laos— die nordöstlichen Pro- vinzen sam Neua und Phongsaly— sind wieder unter der Kontrolle der Regierung. Der Außenminister von Laos, Kamphan Panya, sagte, daß die Regierung den Erfolg einer Offensive der Regierungstruppen ge- gen die kommunistischen Rebellen„optimi- stisch“ beurteile, räumte aber ein, daß die Rebellen, die sich anderen Informationen zufolge in Richtung auf die nordvietname- sische Grenze zurückgezogen haben, noch nicht völlig bezwungen seien. Scharfe Kritik an der Untätigkeit der Vereinten Nationen in der Frage der Suez- kanalblockade für israelische Schiffe und Waren durch die Vereinigte Arabische Re- publik übte der israelische Außenminister, Frau Golda Meir, auf einer Delegierten- tagung der Mapai-Partei in Tel Aviv. „Wenn feindselige Akte gegen ein Mitglied der UNO geduldet werden, so kann man nicht sagen, daß die UNO ihre Aufgabe, den 8 zu Wahren, erfüllt“, sagte Frau eir. Der Wahlkampf auf den Philippineu ist in bisher nicht gekannter Schärfe entbrannt. In einigen der insgesamt 51 Provinzen, die sich über Hunderte von Inseln und Inselchen erstrecken, ist es schon Monate vor den am 12. November stattfindenden Wahlen zu Straßenkämpfen und Schießereien gekom- men. Die Regierung mußte zur Wieder- herstellung der Ordnung Armee-Einheiten in Stärke von 1000 Mann in eine nördliche Provinz verlegen, wo es bereits Dutzende von Toten und Verletzten gegeben hat. Die ersten Zugeständnisse an die Einge- borenen von Njassaland gab der Gouverneur von Njassaland, Sir Robert Armitage, jetzt bekannt. Im Frühjahr war es dort zu schweren Unruhen der für die Selbstregie- rung kämpfenden Njassas gekommen. In einer Grußbotschaft an den zur Zeit in London tagenden X. Internationalen Astro- nautischen Kongreß unterstrich Präsident Eisenhower die Notwendigkeit einer engen und ständigen Zusammenarbeit aller Natio- nen und Völker zur Bewältigung der gewal- tigen Aufgaben, die mit der Erforschung und 5 des Weltraumes verbunden sind. . richt über die Rücktrittsgesuche der Stabs- chefs angesichts der Grenzzwischenfälle im Norden und Nordosten starkes Aufsehen. Der Sprecher des Hauses lehnte es ab, Stel- lung zu nehmen, da Ministerpräsident Nehru nicht anwesend sei. Auch Verteidi- gungsminister Menon lehnte jede Stellung- nahme ab. Die Aussprache über die Rück- trittsberichte wurde auf den heutigen Mitt⸗ woch vertagt Neue Grenzzwischenfälle Mehrere indische Zeitungen in Neu Delhi veröffentlichten am Dienstag Berichte über neue Zwischenfälle an den Grenzen der indi- schen Nordost-Provinz, über Truppenkon- zentrationen der kommunistischen Chinesen und neue Grenzverletzungen. Die„Times of India“ meldete, indische Truppen hätten in der Nähe von Longju, wo die Chinesen am 26. August indische Grenzposten vertrieben hatten, eine Gegenaktion unternommen. Die Zeitung„Indian Express“ will erfahren haben, daß mit schweren Waffen ausge- rüstete chinesische Truppen in der Nähe der Grenze der Nordost- Provinz zusammen- gezogen werden. Die„Hindustan Times“ veröffentlichte einen Bericht aus Katmandu, in dem es hieg, Truppen des kommunisti- schen China seien in das Hoheitsgebiet von Nepal eingedrungen. Alle Zeitungen gaben als Quelle ihrer Berichte„unterrichtete Kreise“ an. Indisch- pakistanische Begegnung Auf der Reise nach Ostpakistan ist der Pakistanische Staatspräsident General Ajub Khan am Dienstag in Neu Delhi zum ersten Male seit seiner Amtsübernahme mit dem indischen Minister präsidenten Nehru zusam- mengetroffen. Die beiden Politiker hatten ein 1½stündiges Gespräch, in dessen Verlauf sie übereinkamen, alle zwischen den beiden Staaten noch nicht gelösten Probleme ge- recht und in gegenseitigem Interesse zu lösen. Wie verlautet, sind bei der Begegnung auch die jüngsten Zwischenfälle an der indisch- chinesischen Grenze erörtert wor- den. General Ajub Khan erklärte vor Presse- vertretern in diesem Zusammenhang, es müsse das oberste Anliegen der beiden Staa- ten sein, zu einem besseren Verständnis zu kommen. 5 Wieder Demonstrationen vor Konsulat Rund 500 Inder demonstrierten vor dem chinesischen Konsulat in Bombay aus Pro- test gegen die chinesischen Grenzverletzun- gen und Ubertritte auf indisches Territorium. Unruhen in Kalkutta Ein großer Teil der Innenstadt von Kal- kutta befand sich am Dienstagabend in hel- lem Aufruhr. Die Straßen waren durch Bar- rikaden aus brennenden Autos versperrt. Zehntausende aufgebrachter Demonstranten gingen mit Ziegelsteinen und Bomben gegen die Polizeieinheiten vor, die gegen Sonnen- Untergang die Kontrolle über die Ereignisse verloren und das betreffende Stadtgebiet der wütenden Volksmenge überlassen mußten. Ausgelöst wurden die Unruhen durch eine Protestdemonstration von 10 000 Studenten gegen die Mißhandlung von Kundgebungs- teilnehmern durch die Polizei, die am Vor- tage mit Gummiknüppeln und Tränengas auseinandergetrieben worden waren. Nach noch unbestätigten Meldungen sollen die Demonstrationen, die die Unruhen auslösten, von Linksradikalen und Kommunisten orga- nisiert worden seln. MORGEN Mittwoch, 2. September 1959/ Nr. 201 Mittwoch, 2. September 1959 Freiheit und Gerechtigkeit Der fünftägige Englandbesuch von Prä- sident Eisenhower oder— wie die Englän- der zu sagen pflegen— das angelsächsische Gipfeltreffen ist zu Ende. Heute, Mittwoch- vormittag, fliegt der Präsident nach Paris zur dritten und letzten Etappe seiner Europa- Rundreise. Sie wird voraussichtlich genauso wie die beiden vorangegangenen Etappen zufriedenstellend verlaufen und mit einer eindrucksvollen Bekundung der absoluten Einheit der westlichen Welt enden. In London wurde kein Abschlußkommu- niqué herausgegeben. Die beiden Staats- männer gaben keine Pressekonferenz, ja, sie vermieden gegenüber dem kriegsstarken Bataillon von Journalisten durch ihre offl- ziellen Sprecher ängstlich jede Andeutung über den Verlauf ihrer Gespräche und jeg- liche Einzelheiten über die Themen. Dies war sehr klug. Man handelte so, weil— wie ein amtlicher britischer Sprecher offen dar- legte— der Westen im allgemeinen und Präsident Eisenhower im besonderen nicht vorzeitig seinen großen Gegner und künf- tigen Gesprächspartner in Kenntnis setzen wollte über die genaue Marschrichtung der freien Welt bei den kommenden Auseinan- dersetzungen zwischen Ost und West. Angesichts der amtlichen Schweigsamkeit kommt dem Fernsehgespräch zwischen Eisen- hower und Macmillan am Abschluß ihrer Beratungen ganz besondere Bedeutung zu. Es wurde zu einem nachdrücklichen Be- kenntnis der westlichen Ziele. Daß die zwangslose Unterhaltung vor dem unbarm- herzigen Kamera-Auge gleichsam in Gegen- wart von schätzungsweise 100 Millionen Menschen geführt wurde, war nicht nur ein- malig, es War ein historisches Erlebnis. Da dieses Gespräch unter Millionen Augen jede offizielle amtliche Meldung er- setzte, bekamen die beiden in seinem Ver- lauf angesprochenen Themen die Bedeutung einer Grundsatzerklärung: zuerst des Prä- sidenten erneute Garantie für die Westber- ner Bevölkerung, sie nicht im Stiche zu lassen, sodann die ebenso feste Zusicherung des unbestrittenen Führers der freien Welt, nur dann zum ost- westlichen Gipfel zu schreiten, wenn man die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit unter den Völ- kern nicht enttäuschen will. Das sind zwei wichtige Bekundungen, selbst wenn sie der britische Ministerpräsi- dent durch Einschränkungen abzuschwächen suchte, wie„vernünftige Anpassung“ im Falle Berlin und Gipfeltreffen um jeden Preis und ohne Vorbehalte. Allerdings, Mac- Millan ließ auch keinen Zweifel daran, wie notwendig der Zusammenhalt des Westens allein aus purem Selbsterhaltungstrieb ist, Wie er in dieser zweigeteilten Welt seine Hoffnungen nur verwirklicht sehen könne, wenn die freie Welt frei bleibt, wenn die Gerechtigkeit mehr gilt als Zwang und Unterdrückung. 5 Die bisherigen Stationen der Eisenhower- Kelse, namlich Bonn und London, haben noch etwas für uns besonders Erfreuliches in aller Deutlichkeit gezeigt: die Erkenntnis von der Notwendigkeit des NATO-Bünd- nisses, von seinem weiteren Ausbau und seiner Stärkung, mit einem Wort— die Einigkeit der freien Welt in den, wie Eisen- hower sie nannte,„unabdingbaren Prinzi- pien“, Eisenhower will als der Präsident des Friedens, des echten, unteilbaren Friedens in die Geschichte eingehen. Gerade deswegen Wird er diesen Kampf für den Frieden nicht zum Gegenstand fauler Kompromisse und zur Selbstaufgabe der beiden notwendigen Requisiten dieses Friedens— Freiheit und Gerechtigkeit— machen. Laßt uns miteinander sprechen! Das ist dle Parole des amerikanischen Präsidenten. Nicht nur unter Freunden und Bündnispart- nern wie er es auf dieser Reise bereits mit so nachdrücklichem Erfolg getan hat, nein, auch mit dem Gegner, wenn auch dieser die Prinzipien der Freiheit und Gerechtigkeit anerkennt. Laßt uns miteinander reden! Das wird in den nächsten Wochen und Monaten der Schlachtruf sein. Englands groger, alter Staatsmann, Sir Winston Churchill, hat vor vielen Jahren ein bezeichnendes Schlagwort geprägt. Man kann es nur unzulänglich ins Deutsche übersetzen:„Es ist besser, sich mit dem Munde zu bekriegen, als mit Waffen zu bekämpfen.“ Beim Abschluß von Eisenhowers Eng- landbesuch scheinen die in letzter Zeit so zahlreich aufgetretenen Spannungen und Differenzen im westlichen Lager von der späten, warmen Augustsonne spurlos hin- wWeggewischt worden zu sein. Auch das ist ein Erfolg der persönlichen engen Kontakte zwischen den Verantwortlichen. In seiner entgegen kommenden, zuversichtlichen Art wurde Eisenhower zum Festiger des atlan- tischen Bündnisses. Gerade weil er den Frie- den liebt und Freiheit und Gerechtigkeit Seine einzigen Programmpunkte sind. konnte er die Knüppel im Wege des NATO-Kar- rens wegräumen. Kein Land der freien Welt kann für sich allein frei und unabhängig bleiben. Es allein zu versuchen, wie es noch vor kurzem in England so häufig hieß, be- deutet nationalen Selbstmord und in seinem Gefolge Verlust der Freiheit. 5 Die atlantische Gemeinschaft hat in den Letzten zehn Jahren den Frieden der Welt und die Freiheit ihrer Partner gewahrt, wWell ie einig war in Zielsetzung und Auffassung. Sie erneut zu festigen und vor aller Welt, Vor allem gegenüber dem Ostblock, zu do- kumentieren, ist uneingestanden das Wich- tigste Ziel der augenblicklichen Eisenhower- Reise. In London hat man diese Grundtat- sache erkannt. Die angelsächsische Gemein- schaft ist heute enger und funktioniert rei- bungsloser denn je. Auch Frankreich wird seinen Weg in Freiheit und Unabhängigkeit nicht allein gehen können, Präsident Eisen- hower wird auch hier in seiner einfachen, menschlich gewinnenden Art Mittel und Wege finden, die Einheit des Westens zum Grundpfeiler der gesamten freien Welt zu machen, um die Festigung und Stärkung des atlantischen Bündnisses zu erreichen, als Auftakt für die weiteren Gespräche, dies- mal mit Chrustschow und vielleicht später auf dem Gipfel. Dr. Werner G. Krug(London) Panikmache ist ungerechtfertigt Die Zusagen der Bundesregierung an den Bergbau sollten eigentlich ausreichen Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Seitdem das Bundeskabinett am vergangenen Freitag auseinanderging, ohne die Frage, wie die Kohlenhalden im deut- schen Steinkohlenbergbau beseitigt werden können, gültig zu beantworten, trommelt es von allen Seiten. Anklagen werden erhoben, die Politik soll die Verantwortung für den Bergbau übernehmen. Der Vorsitzende des Unternehmens verbandes Ruhrbergbau, Burckhardt, geht soweit, eine durch die Bundesregierung garantierte Förderung in Höhe von 120 bis 125 Millionen Jahres- tonnen zu verlangen. Damit säße dann schließlich der Bundeswirtschaftsminister auf den Halden, und der Verbraucher und der Steuerzahler müßten die Zeche bezahlen. Zunächst auf dem Wege über das Heizöl. Ueber das schwere oder das leichte. Die Parlamentarier in Bonn zucken verlegen die Achseln. Ihnen ist bei diesem Gedanken nicht wohl. Der Anteil des Heizöls am Energieverbrauch in der Bundesrepublik ist kaum so gewichtig, daß durch eine solche Maßnahme flskalischer Art der Bergbau wirklich entlastet würde. Burckhardt kon- zentrierte seine Hinweise zunächst auf die sogenannten Außenseiter unter den Oel- konzernen, die um 30 Mark billiger verkau- ken können als die anderen. Aber das scheint mehr im Rahmen des Krieges der„Oel- götzen“ untereinander zu sein. Eine prakti- Kable Lösung für die Dinge, die im Ruhr- gebiet auf den Nägeln brennen, kann von hier aus gar nicht kommen. Die Lage ist heute doch so: die Leistung pro Mann und pro Schicht hat eine Höhe erreicht, wie wir sie zuletzt im Jahre 1938 nachweisen konnten. Sie stieg von 1,6 Ton- nen im Januar 1958 auf 1.9 Tonnen im Sommer dieses Jahres. Das sprunghafte An- steigen hat mancherlei Gründe: die Wieder- einführung des Acht-Stunden-Tages, Ratio- nalisierung, Uebergang in günstigere Flöze — und nicht zuletzt die Sorge des Kumpels um den Arbeitsplatz. Wenn trotzdem die Haldenbestände 1959 nicht mehr in dem Ausmaß zunahmen wie 1958— damals be- trug der Monatsdurchschnitt 1,026 Millionen Tonnen—, dann wohl zum Teil auch wegen des Rückgangs der Beschäftigtenzahl. Das ständige Thema in Bonn: Kohle Ueber Senkung der Preise ist das letzte Wort noch nicht gesprochen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Wegen der Lage im Ruhrrevier und des Kohle-Heizöl- Konfliktes finden ge- genwärtig in Bonn laufend Besprechungen statt. In einer Unterredung zwischen Bun- deswirtschaftsminister Professor Erhard und dem Fraktionsvorsitzenden der CDU/ CSU, Dr. Heinrich Krone, wurden am Dienstag unter anderem auch die Maßnahmen er- örtert, die von seiten der Regierung ergrif- fen werden können. Heute, Mittwoch, wird Erhard den Vorsitzenden des Unterneh- mensverbandes Bergbau, Generaldirektor Burckhardt, zu einer eingehenden Bespre- chung empfangen. Wie die Dinge zur Stunde liegen, spricht sehr wenig dafür, daß im Bundestag eine Mehrheit zur Besteuerung des Heizöls ge- kunden werden kann, In der Frage einer Kohlenpreissenkung scheint das letzte Wort noch nicht gefallen zu sein. Pläne einer staatlich garantierten Förderungsmenge in Höhe von 120 bis 125 Millionen Tonnen sto- gen auf Widerstand. Im Bundesarbeitsmini- sterium betont man erneut die Bereitschaft der Bundesregierung, im Falle von Maß- nahmen zur Anpassung des Steinkohleberg- baus an die Energiesituation soziale Härten auszugleichen. Die entsprechenden Pläne sind fertiggestellt. Allerdings fehlen nach Wie vor die genauen Zahlen und Unterlagen des Unternehmensverbandes. Die SPD rüstet zum Angriff Figener Bericht) Nach der Plenärsit- — zulg des Bündéstäges am 15. Seßtémber Wird sich der Wirtscklaktspolitische Arbeits- Kreis der SPD Fraktloff mit der Situation im Ruhrbergbau beschäftigen und zu einer Ab- stimmung der Fraktionsmeinung im Hin- blick auf die zu erwartenden Maßnahmen der Bundesregierung und deren parlamen- tarische Behandlung kommen. Der SPD- Abgeordnete Jacobi kündigte jetzt schon an, daß seine Fraktion sofort nach der Parla- mentspause prüfen werde, ob angesichts der Entlassungen im Ruhrbergbau auch Aenderungen des Bergarbeiterwohnungs- paugesetzes notwendig sind. Auf jeden Fall müsse schon heute gefordert werden,„daß kein Bergmann, der ohne Verschulden sei- nen Arbeitsplatz verliert, oder der plan- mäßig umgesetzt wird, seiner Wohnung verlustig geht“. Einen deutlichen Maßstab dafür, wie hart die parlamentarische Auseinander- setzung zwischen der Regierung und der Sp sein wird, bietet eine Stellungnahme des SPD-Abgeordneten Kurlbaum. Er wirft der Bundesregierung vor, sie habe es seit Jahren abgelehnt, sich und der Oeffentlich- keit den notwendigen Einblick in die Ener- glewirtschaft und insbesondere in die Er- tragslage der Mineralölwirtschaft zu ver- schaffen. Deshalb wisse sie heute auch nicht zuverlässig, welchen Spielraum Kohle und Oel bei ihrem Preiswettbewerb um die Ab- satzmärkte haben. Der Bundesregierung und dem Bundeswirtschaftsminister wirft Kurlbaum vor, sie hätten es als Dirigismus abgelehnt, sich gesetzliche Handhaben für lenkende und planende Eingriffe in Wirt- schaftsbereiche geben zu lassen, wo unbe- stritten die Preise sich nicht im Wettbewerb zwischen vielen Unternehmen in der Nahe der Kosten einspielen, sondern„hinter ver- schlossenen Türen von den Funktionären marktbbeherrschender Großunternehmen aus- gehandelt und mit erstaunlichen Gewinn- spannen dem Verbraucher diktiert werden“. Sonst sei es nicht möglich gewesen, den bis- herigen Kartellpreis für Heizöl auf 88 Mark je Tonne festzusetzen, während die Außen- seiter noch bei einem Preis von 58 Mark ein gutes Geschäft machten. Es gibt nach unseren Informationen Stim- men in den Regierungsparteien und in der SPD. die jetzt für eine Ueberprüfung der Kartellbestimmungen eintreten. Hier zeigt sich ein sehr instruktives Bild. Die Zahl der Arbeiter insgesamt sank, von Ende Januar 1958 bis zum 6. August dieses Jahres um rund 51 300 Mann oder um 10,3 Prozent. 24,98 Prozent der Arbeiter kündig- ten selbst. 33,23 brachen die Kontrakte, bei 10,26 Prozent erfolgte die Kündigung durch das Werk. Geht man aber zur Stunde in die Arbeitsämter des Reviers, um Arbeitskräfte zu finden— süddeutsche Firmen haben das versucht—, so erfährt man, daß sie nicht da sind. Die allgemeine Vollbeschäftigung hat eine so starke Nachfrage im Gefolge, daß dieser erste Schritt der Ueberführung von Bergarbeitern in andere Berufe sich fast geräuschlos vollzogen hat. Für den zweiten Schritt liegen saubere Zusagen der Bundes- regierung vor, die eigentlich ausreichen 8011 ten, um jede Panikmache, jede Dramatisie- rung zu verhindern. So reizvoll ist die bittere, harte Arbeit im dunklen Stollen auch nicht. Viele werden sich freuen, wenn sie es be- quemer haben können. Bonn ist entschlossen, bel der Anpassung des Steinkohlebergbaus an die veränderten Marktbedingungen so- ziale Härten weitgehend zu vermeiden, aus- reichende Sicherungen zu schaffen. Der Mon- tan-Vertrag bietet Möglichkeiten, Aber auch in einer Zusammenarbeit zwischen der Bun- desregierung, der Landesregierung Nord- rhein- Westfalen und den Sozialpartnern sollte es möglich sein, den zunächst ein- tretenden Verdienstausfall bei Zwangsfeier- schichten auszugleichen, Abfindungen oder Ueberbrückungsgelder zu gewähren, den Uebergang in eine neue Beschäftigung zu fördern und gegebenenfalls auch Trennungs- entschädigungen anzuweisen. Der Vorsitzende der Industriegewerk- schaft Bergbau, Gutermuth, der 80 zündend über die„Erbitterung gegen die Bundes- regierung“ zu sprechen wußte, mußte sich am Wochenende durch Pressemeldungen folgen- des bescheinigen lassen: Er ist stellvertreten- der Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gel- senberg Bergwerks AG. Diese aber hat mit Zustimmung des gesamten Aufsichtsrats er- hebliche Mittel zur Förderung von Erdöl und Erdgas aufgewendet. Mit 40 Prozent ist die Aktlengesellschaft an einem Rohrleitungs- unternehmen beteiligt, das eine Rohrleitung zwischen Rotterdam und Wesel baut. An dem Bau einer Oelrafflinerie in Karlsruhe beteiligt sich die Gelsenberg AG mit 22,5 Prozent. Auch Freihandelszone in Südamerika? Regierung von Uruguay lud zu einer Konferenz in Montevideo ein Montevideo.(dpa) Die Regierung von Uruguay hat Argentinien, Brasilien, Chile, Bolivien, Paraguay und Peru zu einer Kon- ferenz über die Schaffung einer Freihandels- zone zwischen diesen sieben Ländern einge- laden, die am 15. September auf Regie- rungsebene in Montevideo, beginnen, Wird. Vorarbeiten für die Konferenz wurden in Sachverständigen- Beratungen in Santiago (Chile), Rio de Janeiro(Brasilien), und Lima (Peru) geleistet. Die Konferenz von Monte- video ist die erste Konferenz über das Frei- handelszonenthema auf Regierungsebene. Ihr liegt als Arbeitsgrundlage ein Entwurf vor, der vorsieht eine Freihandelszone zwi- schen den sieben Südstaaten Südamerikas zu schaffen, und zwar durch progressive Abschaffung der Handelshemmnisse im Ver- lauf von zwölf Jahren bei einem jährlichen Liberalisierungs- Durchschnitt von acht Pro- zent. Von den Initiatoren der südamerikani- schen Freihandelszone wird die vorgesehene Maßnahme auch als ein Akt der Verteidi- gung gegenüber der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft bezeichnet. Die beab- sichtigte Freihandelszone in Südamerika soll jedoch nur den Warenaustausch der be- . Länder untereinander, regeln, ohne Aus ihnen ein einheitliches Wirtschaftsge- piet zu machen. Sie ist deshalb auch nur als erste Vorstufe für einen späteren gemein- samen latein amerikanischen Markt gedacht. Das Handelsvolumen der sieben Länder um- faßt etwa 80 Prozent des gesamten inter- latein amerikanischen Warenaustausches. Aus Buenos Aires verlautet hierzu, daß die argentinische Regierung nach Empfang der uruguayischen Einladung die Handels- attachés der elf westeuropäischen Handels- partner Argentiniens im Rahmen des soge- Meinungsverschiedenheiten über Macmillan will beschleunigtes Gipfeltreffen/ Eisenhower * London. Nur bruchstückhaft und notwen- digerweise unvollständig treten in großen Umrissen die in den Beratungen zwischen Eisenhower und Macmillan behandelten Themen zutage. Es waren: Die Genfer Außenminister-Konferenz, die unterbro- chene Genfer Konferenz über die Einstel- lung atomarer Testversuche, die auf der be- vorstehenden UNO- Vollversammlung an- stehenden Fragen, der Abrüstungskomplex, die verschiedenen Aspekte angesichts der jüngsten Vorgänge in Laos und der chine- sischen Aggression gegen Indien, des US- Präsidenten Besuche in Bonn und Paris so- wie die bevorstehende Chrustschow- Reise nach den USA und Eisenhowers Gegenbesuch in Moskau.* Wenn auch naturgemäß bei dem vertrau- lichen Charakter der Aussprache und der mehr als mangelhaften Unterrichtung der Presse keine Einzelheiten über die Einstel- lung der beiden Regierungschefs zu den ein- zelnen Problemen zu erfahren sind, so er- gibt sich doch bei sorgfältiger Prüfung fol- gende Auffassung beider Länder, die mit einigen entscheidenden Einschränkungen eine bemerkenswerte Uebereinstimmung zeigen: So vor allem in der Abrüstungsfrage, die, Wie wir bereits meldeten, im Mittelpunkt der Beratungen stand. Man hofft, sehr bald die sowjetische Zustimmung zur paritätischen Zusammensetzung zur vorgeschlagenen Zehn- mächtegruppe mit je fünf Vertretern von Ost und West zu erhalten. Zu prüfen ist Von unserem Korrespondenten noch, welche Beziehung sie zu den Verein- ten Nationen haben soll. In der Frage der Gipfelkonferenz ergaben sich bemerkenswerte Auffassungsunter- schiede. Nach britischer Meinung hat die Genfer Außenministerkonferenz genügend Klarheit darüber geschaffen, in welchen Punkten Einigkeit zwischen Ost und West zu erzielen ist und in welchen nicht, Das berechtigt, wie man englischerseits fest- stellt, zur beschleunigten Abhaltung eines Gipfeltreffens. Die amerikanische Auffas- sung hält diese Voraussetzungen noch nicht für gegeben. Nach ihrer Meinung kann ein Gipfeltreffen nur stattfinden. wenn von vornherein Aussicht auf eine Einigung über bestimmte Fragen besteht. Alles andere würde ein Gipfeltreffen diskreditieren und die Spannung in der Welt nach ihrem Scheitern nur noch verschärfen. Obwohl Eisenhower mit Chrustschow nicht verhan- deln wird, erwartet man doch positive Vor- schläge von Chrustschow, der die Reise sicherlich nicht unternommen hätte. wenn er nicht ein gutes Resultat erwartete. Es ist möglich, daß ein solches Resultat eine Aip- felkonferenz rechtfertigt. Es scheint den Briten gelungen zu sein, Eisenhower von Macmillans Idee einer vielleicht in jähr- lichen Abständen abzuhaltenden Serie von Gipfeltreffen zu überzeugen; doch blieb Eisenhower fest auf seinem Standpunkt, daß das erste einer solchen Reihe von Gip- keltreffen unbedingt positive Resultate zei- nanmten Pariser Klubs in einer Sitzung dar- auf hinwies, daß die Mehrzahl der elf west- europäischen Parisklubmächte noch nicht die argentinische Note vom Dezember 1958 be- antwortet hätten, in welcher Argentinien seine Absicht ankündigte, im Rahmen des damals vorbereiteten Stabilisierungsplanes zur unbeschränkten Konvertibilität überzu- gehen. Bomben-Attentat auf den König von Kambodscha Phnompenh(Kambodscha)(AP) König Norodom sSuramarit und Königin Sisowath Kossanak von Kambodscha sind am Mon- tagabend nur durch einen glücklichen Zu- fall einem Bombenattentat entgangen, das drei Menschenleben forderte. Drei weitere Personen wurden verletzt. Wie am Dienstag bekannt wurde, versuchte der amtierende Protokollchef des Hofes in einem Zimmer hinter dem Thronsaal in Anwesenheit des Königspaares ein Paket zu öffnen, das an die Königin adressiert war. Der Absender be- zeichnete sich als„ein Freund aus Hongkong“. Beim Auspacken erinnerte der König sich an einen Termin, den er einzuhalten hatte. Er forderte die Königin auf, ihn zu begleiten. Kaum hatte sich die Tür hinter den Maje- stäten geschlossen, da erschütterte eine Ex- plosion das Haus. Die in dem Paket enthal- tene Bombe tötete einen Prinzen und einen Beamten. In der Nacht zum Dienstag starb ein anderer Hofangestellter an den erlitte- nen Verletzungen. Die drei weiteren Ver- letzten befanden sich in einem Raum unter- halb des Zimmers, in dem der Sprengstoff detonierte. Gipfelkonferenz ist noch abwartend tigen müsse. Es ist nicht unbedingt notwen- dig. vor einer Gipfelkonferenz noch eine Außenministerkonferenz abzuhalten; viel- mehr können die unbedingt erforderlichen Vorarbeiten auch auf dem üblichen diplo- matischen Weg geleistet werden. Man schließt nicht die Möglichkeit aus, daß Chrustschow in der Berliner Frage mit einem neuen Vorschlag kommt, der die dechte der Alliierten garantiert. Auf jeden Fall muß ein Plan für die Zukunft Berlins ausgearbeitet werden, damit diesem Problem seine explosive Gefahr genommen wird. Insofern steht das Berlin-Problem an erster Stelle auf der Tagesordnung einer Gipfel- konferenz. Andere, beide Seiten berührende Fragen, sind auch auf anderem Wege zu lösen, so z. B. der Versuchsstop für Kernwaf- fen bei Wiederaufnahme der Genfer Atom- konferenz. Beide Seiten sind sich darüber im klaren, daß auf jeden Fall die Verbhandlun- gen mit den Sowjets sehr lang und sehr hart sein werden. Die Rolle Frankreichs dürfte nur am Rande gestreift worden sein, weil sich Eisen- hower durch eigenen Augenschein ein Bild machen will. Dagegen wurde die Lieblings- idee des Präsidenten, die Hilfe für die unter- entwickelten Länder, ausführlich erörtert. Ihre Aufgabe soll es sein, den bedürftigen Ländern Anleihen zu außerordentlich gerin- gen Zinssätzen zur Verfügung zu stellen, die in den Länderwährungen zurückzahlbar sind. Erdball aus 1100 Kilometer Höhe zum erstenmal gefilmt Washington.(AP) Zum erstenmal in der Geschichte ist die Erde aus einer Höhe von 1120 Kilometern fotograflert und geflimt worden. Die Aufnahmen wurden von Ka- meras in der Kapsel einer Atlas-Rakete ge. macht, die am 24. August von Cap Canaveral abgeschossen worden war und nach Zurück- legung einer Distanz von 8160 Kilometer im Zielgebiet bei der Ascension-Insel im Süd- atlantik niederging. Die Kapsel mit den Auf- nahmen, die bei einer Höhe von 304 Kilo- meter begannen und mit Erreichen der Gipfelhöhe der Raketenspitze von 1120 Kilo- meter aufhörten, wurde rund zwei Stunden nach Abschuß der Rakete im Zielgebiet aus dem Atlantik geborgen. Die Aufnahmen, die insgesamt über elf Minuten dauerten, zeigen vom Gipfelpunkt der Flugbahn ein gewal- tiges Panorama, das ein Sechstel der Erd- oberfläche einschließt. Zu einem früheren Zeitpunkt wurden Aufnahmen gemacht, die die Erdoberfläche von Westafrika bis zum Delta des Amazonas in Brasilien zeigen. Eine weitere Aufnahme zeigt deutlich die Erd- oberfläche der westlichen Hemisphäre von der Nordküste Südamerikas über Mittel- amerika bis zu den Appalachen-Bergen im östlichen Nordamerika. Die amerikanische Luftwaffe hat die Aufnahmen und Filme jetzt zum erstenmal in Washington vor- geführt. Konferenz der Arabischen Liga in Casablanca eröffnet Casablanca.(dpa) Der marokkanische Kronprinz Moulay Hassan eröffnete am Dienstag im Präfekturgebäude von Casa- blanca die 32. Sitzung des Rats der Ara- bischen Liga. Auf dem Gebäude flatterten neben der grünen Flagge der Liga die zehn Flaggen der Mitgliedstaaten. Im Kreise der Delegationen fehlten bei der Eröffnungs- sitzung Irak und Tunesien, Kurz vor Beginn der Sitzung nahmen auf Aufforderung des Generalsekretärs der Liga die beiden an- wesenden Minister der algerischen Exil regierung am grünen, ovalen Konferenztisch Platz. Sie saßen an der Seite der Beobach- terdelegation der Palästina-Araber. Kron- prinz Moulay Hassan begrüßte in seiner Eröffnungsrede vor allem die Vertreter Al- geriens und gedachte der Gefallenen„dieses langen und harten Krieges“. In der Eröffnungsrede König Moham- meds V., die von Kronprinz Moulay Hassan verlesen wurde, schlug der König eine Kon- ferenz der arabischen Staatschefs vor. Der Augenblick sei gekommen, die vor 15 Jahren mit begrenzten Zielen und für einen geo- graphisch begrenzten Raum geschaffene Liga den Erfordernissen einer veränderten Welt anzupassen. König Saud von Saudisch-Arabien hatte am Dienstag in Kairo eine Unterredung mit Präsident Nasser. Er erklärte später, die „volle Zusammenarbeit“ zwischen den bei- den Ländern sei wieder hergestellt worden, Rau: Von einem Korridor kann nicht die Rede sein Leipzig.(AP) Der sowW-ͤjetzonale Außen- Handelsminister Heinrich Rau, erklärte am Dienstag in Leipzig, kein Osthlockstaat habe zur Lösung der Berlinkrise jemals vor- geschlagen, einen von der Bundesrepublik kontrollierten Korridor nach Westberlin zu errichten. Auf einer Pressekonferenz anläß- lich der Leipziger Herbstmesse sagte Rau, bei den Nachrichten über einen angeblichen Vorschlag der Sowjetunion, einen solchen Korridor zu errichten und als„Gegen- leistung“ dafür die alliierten Truppen aus Berlin abzuziehen, habe es sich offenschtlich um einen„nicht einmal geschickten Ver- suchsballon“ gehandelt. Niemand sei bereit, Hoheitsrechte über Gebiete der„DR“ an die Bundesrepublik abzutreten. Es sei überhaupt schon eine große Konzession, wenn die Sowjetzonenregierung das Weiterbestehen Westberlins auf ihrem Territorium dulde. Dps will Abbruch der Ferien des Saar-Landtags Saarbrücken.(rs) Die Demokratische Partei Saar hat am Dienstag die vorzeitige Einberufung des saarländischen Landtags gefordert, der normalerweise noch his zum 4. November Parlamentsferien hätte. Die DPS wünscht, daß sich der Landtag mit der wirtschaftlichen Situation im Saarland be- schäftigt. Wie der DPS- Vorsitzende Dr. Hein- rich Schneider am Dienstag mitteilte, hat seine Partei bereits vier Große Anfragen im Landtag eingebracht. Sie forderte darin Auf- klärung über die von der Regierung vor- gesehenen Maßnahmen zur Behebung der Wirtschaftlichen Schwierigkeiten seit der Saareingliederung, einen Bericht über die Ursachen der hohen Lebenshaltungskosten, die Gewährung eines vollen Jahresbeitrages der Familienzulagen und Auskünfte über die zur Behebung der Krise im Saarbergbau vorgesehenen Maßnahmen. 5 Kritik in Bremen am Motto sowietzonaler Musterschau Bremen.(AP/dpa) Der Bremer Senat kritisierte am Dienstag die Zulassung einer Musterschau der Sowjetzone unter dem Motto„Zehn Jahre Deutsche Demokratische Republik“ zur Bremer Landesausstelluns, auf der vor allem optische, feinmechanische und elektrotechnische Erzeugnisse gezeigt werden. Er bedauere, daß die Ausstellungs“ leitung trotz entsprechender Vorhaltungen den sowjetzonalen Behörden vertraglich zu- gesichert habe. in Bremen unter der Be- zeichnung Deutsche Demokratische. Repu- blik“ ausstellen zu dürfen. Bereits vor Eröffnung der Ausstellund hatte der bremische Bevollmächtigte beim Bund. Staatsrat Pr. Heinrich Barth, dem Leiter der Ausstellungsgesellschaft telefo⸗ nisch mitgeteilt, daß die Bundesregierung über die Zulassung der sowjetzonalen Son- derschau unter dieser Bezeichnung besorgt sel, Auch die DP-Bürgerschaftsfraktion n Bremen und der CDU-Landesverbandsvol stand hatten die Ausstellungsleitung des. wegen kritisiert und sich von deren Verhal- ten distanziert, Die Parlamentsabgeordneten beider Parte en hatten auf eine Teilnahme an der FEröfknung verzichtet. . Weitere Nachrichten siehe Seite 7 1 noa gg. ce. 2 ii ge ndach= eeedags ee ee eee 7. 201 löhe n der e von efllmt 1 Ka- te ge- Averal rück- ter im Süd- Auf- Kilo- der Kilo- unden et aus n, die zeigen ewal- Erd- heren At, die S zum Eine Erd- e von Kittel- en im Nische Filme vor- Liga mische e am Casa- Ara- terten e zehn se der nungs- Zeginn ig des n an- Exil- Aztisch obach· Kron- seiner er Al- „dieses oham- Hassan Kon- r. Der Jahren n geo- ze Liga 1 Welt 1 hatte ng mit er, die n bei- yorden. T Außen- te am At habe s Vor- publik rlin zu anläßg- e Rau, blichen solchen Gegen- en aus schtlich u Ver- bereit, an die rhaupt an die estehen ulde. rien „atische zeitige ndtags is zum te. Die mit der nd be- r. Hein- te, hat igen im in Auf- ig vor- ng der it der der die kosten, ditrages 2 über dergbau Hau Senat g einer r dem atische tellung, anische gezeigt Uungs- tungen ich Zu- er Be- Repu- tellung e beim n, dem telefo- zierung n Son- besorgt tion in 1dSVvOr- 9 des- Verhal- dneten nahme te 7 Nr. 201/ Mittwoch, 2. September 1959 und in den Semesterferien in die Fabrik Die Studentinnen haben es leichter/ Aber von„sorgloser Studienzeit“ ist selten die Rede Mit ihrer diesjährigen„Werkarbeit“ hatte die Philologie-Studentin Margret H. Glück. In den ersten Tagen ihrer Semesterferien prauste sie mit einem amerikanischen Ehe- paar und dessen beiden Kindern— die sie schon des öfteren betreut hatte— ab, in Richtung Frankreich. Reiseplan: Besichtigung der Loire- Schlösser und anschließend ein mehrwöchiger Erholungsaufenthalt an der Cote d'Azur. Die Studentin hat während dieser Wochen die Kinder zu betreuen. Denn„Mamie“ will auch etwas von den Ferien haben. Margret H. kommt das alles wie gewünscht; sie will Lehrerin werden und sieht deshalb in dieser Art der„Ferienarbeit“, wie sie die Tätigkeit Selbst etwas ironisch bezeichnet, nur Posi- tives: sie lernt ein Stück Frankreich kennen, übt sich in der Sprache, außerdem im Um- gang mit Kindern, Sie kommt, wie sie hofft, selbst zu ein bißchen Erholung und das Feriengehalt läßt sich sehen. Margret H. glaubt selbst, daß sie damit„das große Los der Werkstudentin“ gezogeri hat. Da haben es viele ihrer Kommilitoninnen weniger gut. Manche arbeiten in Hotelküchen (well Arbeiten, die keiner mehr tun Will, gut bezahlt werden). Andere arbeiten als Aus- hilfsbedienung, in Werkbüchereien, Kinder- erholungsheimen und Ferienlagern, in Fabri- ken, Versicherungen, Banken und vielen anderen Betrieben. Selten jedenfalls hat die Tätigkeit etwas mit dem angestrebten Be- rufsziel zu tun. Manchmal ist sie dazu auch noch anstrengend und eintönig. Und an Er- holung und Studienarbeit ist während der Ferientätigkeit kaum zu denken. Was die Werkstudentinnen anzukreiden haben, ist, daß die Meinung offenbar nicht selten ist, man habe einer Studentin für die Arbeit weniger zu bezahlen als einem Studenten Natürlich ist es nicht so, daß alle Stu- dentinnen, die während der Semesterferien ganz oder teilweise arbeiten, dies zur Finan- zierung ihres Studiums tun müssen. Das trifft für einen Teil von ihnen zu; die meisten je- doch arbeiten, um Geld für zusätzliche An- schaffungen und Wünsche zu haben, oder weil sie den Eltern„nicht immer auf der Tasche liegen“ wollen. Außerdem macht man bei den Arbeitsvermittlungen für Stu- denten ohnehin die Beobachtung, daß der Umfang der Werkarbeit geringer geworden ist. Es wird vermutet, dag dies auf die ver- mehrten Förderungs möglichkeiten, insbeson- dere durch das Honnefer Modell, zurück- zuführen ist. Hinzu kommt, daß manche Väter in den letzten Jahren immerhin auch so viel vom Wirtschaftswunder profitiert haben, daß sie den studierenden Söhnen und Töchtern finanziell ein bißchen mehr als vor- her unter die Arme greifen können. Den Studentinnen geht es wirtschaftlich im Durchschnitt überhaupt besser als den Studenten. Zum Beispiel betrug der Prozent- satz der Väter mit einem akademischen Be- ruf nach einer Veröffentlichung des Deut- schen Studentenwerkes im Sommersemester 1956 bei den Studentinnen nahezu 44 Pro- zent, bei den Studenten dagegen nur knapp 28 Prozent. Es scheint also, daß die Väter, die selbst eine Hochschule besucht haben, auch ihre Töchter eher studieren lassen. Das trifkt besonders auf die Juristen, Mediziner und Pharmazeuten, und natürlich auf die Hochschullehrer zu. Da sich ein hoher Pro- zentsatz von Studentinnen in der Medizini- schen Fakultät und bei den Pharmazeuten findet, läßt sich auf eine gewisse Berufs- vererbung zwischen Vätern und Töchtern schließen. Daß es den Studentinnen wirtschaftlich besser geht als den Studenten, läßt sich Mehr Mut zur Mode- Mehr Mut zur Farbe Internationale Herrenmodewoche in Köln/ Klassischer Anzug gefragt Auf der diesjährigen Internationalen Herrenmodewoche in Köln erschienen 280 in- und ausländische Aussteller der Herren- konfektion. Der Auftakt begann mit einer kleinen Presseschau auf dem Rheindampfer der Stadt Köln. Die„dress-man“(wie man die modevor führenden Herren nennt) wurden mit den neuesten Automodellen an die Pier gefahren und unter dem Klicken vieler Fotoapparate zeigte sich ein merkwürdiges Bild: denn vom fliederfarbenen Smoking zum weißen Clubblazer, zur orangefarbenen Hose bis zum Dinnerjackett(mit und ohne Pudel!) gab es alles, was man auf dem Sek- tor Herrenmode Geübtes und Avantgar- distisches anzupreisen wagte. Hier in Stichworten die wichtigsten Neuerungen in Punkto Herrenkleidung: Auch dieses Mal wieder wurde der Slogan „Mehr Mut bei der Herrengarderobe“, „Mehr farbige Stoffe“ groß gezeigt. Und doch waren die anwesenden Herren in der Ueberzahl in den bisher gewohnten grauen Flanells und schlichten Mustern erschienen. Und wieder stellte die Herrenbekleidungs- industrie die Farbigkeit in den Vordergrund. Deutschland zeigte vor allem sehr lustige Streifen, während England beim konser- vativen Stoff blieb und Frankreich und die Schweiz nur zögernd diesen Tendenzen folgte. Auch hier wurde die enge, umschlag- lose Hose gezeigt. Die Taschen sind schräg eingeschnitten, sitzen mehr nach vorne. Bei den Jacketts gibt es Zwei- und Dreiknopf- stellungen, die recht hochgeknöpft werden und deshalb das Revers eng stellen. Eine englische Firma zeigte zum ersten Male ein Revers, das aus dem Stoff her ausgeschnitten, Kleiner Modetip Neuer Kragen— neues Kleid Auch ein Hemdblusenkleid kann man indern, wenn man glaubt, es allzu lange gesehen zu haben. Wie man das macht, zeigt die Zeichnung: Zunächst werden nur der Reverskragen und die Aermel abge- trennt. Der Ausschnitt muß ein wenig ver- Srößert werden, damit der Kragen schön am Hals absteht. Er wird aus weißem Sei- den-Pikee gearbeitet, reicht bis über die Schultern und hat zwei lange, schräg- geschnittene Enden, die fast bis zum Enie reichen. Der Kragen wird unter dem Gür- tel durchgezogen und kann so nicht rut⸗ schen. Da er vorn übereinandergelegt wird, darf er nur im Rücken festgenäht werden. Text und Zeichnung: MK- EFA also nicht angesetzt wurde. Der Abstich des Anzugs, die Stelle des Anzugs, die vom unteren Knopf zum Rockende hin führt, ist schräger gestellt, so daß solche Anzüge manchmal an Maikäfer erinnern. Nach wie vor sind Schlitze en vogue und vielfach schräggestellt, aufgesetzte Taschen. Zwein Juttypen sind neu dazugekom- men: ein„Robby“, eine sportliche, fast ver- kümmerte Hutform, die vom Chausseur der Dame her entwickelt wurde und an Ade- nauers Cadenabbia-Hut erinnert, und die Melone, auch Bowler genannt. Der Melone sagt man übrigens ein come back voraus. Die Abendanzüge werden gern in stahl- blauem, changierendem Material angeprie- sen. Neu sind Dinnerjackets, weiße Jacketts, die man von 18 bis 23 Uhr trägt und flieder- farbene Westen, mit Lurex-Effekten. Ueber- haupt werden viele Elemente, die bisher nur bei der Damenmode zu bewundern wa- ren, jetzt auch in der Herrenmode eine Rolle spielen. England, das klassische Land für Herrengarderobe, war zum erstenmal stark vertreten und buchte viel Erfolg für sich. Merkwürdig: bei allem Avantgardismus war beim Publikum die Vorliebe zum Glencheck und zum klassischen Anzug nach wie vor stark gefragt. Und welchen Erfolg die zahl- reichen Reiteranzüge mit passenden Wetter- mänteln haben, wird sich noch herausstellen. Auf alle Fälle trägt der Herr, der es sich lei- sten kann, auch heute noch zum Derby einen grauen, frackähnlichen Anzug und zur Fuchsjagd eine schmissige, fanalrote Uni- form! Margret Kämpf Einen Einblick in die modischen Geheim- nisse der Lederwarenindustrie gibt die 21. Offenbacher Internationale Lederwaren- messe. Danach werden die modischen Da- mentaschen für Herbst und Winter etwas länger, wobei schwarz dominieren wird. Auch die übrige Farbenskala wird gegen- über der Farbenfreude des Sommers dezen- ter. Grün und Braun werde in vielen Ab- stufungen zu finden sein. Die Preise für Ledertaschen haben sich seit Juni dieses Jahres nicht mehr erhöht und werden auch in nächster Zeit konstant bleiben, verspra- chen die Aussteller. Im Vergleich zum Herbst 1958 sind lederne Damentaschen, Koffer und modische Kleinlederwaren teu- rer geworden, weil die Rohlederpreise An- fang dieses Jahres und auch schon im Herbst vorigen Jahres bis zu 80 und 85 Pro- zent gestiegen waren. Neben kostbarem Le- der werden in diesem Herbst für Taschen auch Plastik und modische Möbelüberzug- stoffe verwendet. noch aus einer anderen Tatsache heraus fol- gern: auf hundert studierende Arbeitersöhne kommen nur vier bis sechs studierende Töchter von Arbeitern. Obwohl das Frauen- studium seit der Jahrhundertwende stärker zugenommen hat, als die Zahl der Studie- renden überhaupt, gilt auch heute noch für die Entscheidung ‚ Studieren oder nicht' die auch sonst verbindliche Beobachtung, daß das berufliche Fortkommen, der soziale Auf- stieg des Sohnes vielfach auch unter Opfern ermöglicht wird, während bei Töchtern unter dem Gesichtspunkt einer baldigen Heirat Aufwendungen an Zeit und Geld für unnötig und unrentabel erachtet werden. Studieren oder nicht“— diese Entscheidung hängt bei einem Mädchen offensichtlich viel mehr da- von ab, ob der Vater„auch Akademiker“ ist, oder ob die wirtschaftliche Situation der Eltern die Finanzierung eines Studiums ohne große Schwierigkeiten zuläßt. Trotz der wirtschaftlich etwas günstige- ren Lage, so heißt es in der Veröffentlichung, „kann bei den Studentinnen nicht von einer sorglosen Studienzeit“ gesprochen werden. Zwar fließen Studentinnen und Studenten etwa in gleichem Umfange öffentliche Mittel zu, doch können sich die Frauen etwa zu drei Vierteln auf die Hilfe des Elternhauses stützen. Ganz auf den Verdienst aus eigener Arbeit angewiesen waren zur Zeit der Er- hebung nur gut halb so viele Studentinnen wie Studenten. So kommt es auch, daß die Mehrzahl der Studentinnen, die während des Semesters nebenher verdienen, mit ihrer Arbeitszeit unter 12 Wochenstunden bleiben. Während der Semesterferien 1956 haben an- nähernd 30 Prozent aller Studentinnen über 30 Stunden gearbeitet; bei den Studenten waren es über 45 Prozent. Schließlich darf auch das Studium nicht vernachlässigt werden. Und wie man mit wenig auskommt, lernt man als Studentin schnell. Die meisten Studentinnen haben im Semestermonat an Bargeld zwischen 100 und 200 Mark verbraucht(für Lebensunterhalt, einschließlich Miete, ohne Studiengebühren). Der Anteil derer, die über 200 Mark ausge- geben haben, war gering. Wenn es also auch der Studentin im Durchschnitt besser geht als dem Studenten, so ist es für viele doch nicht einfach, durchs Studium hindurch zu kommen. ber Abwechslung hält den Alltag frisch Was vor zwanzig Jahren ein Erfolg war, ist heute vielleicht langweilig Auf der Veranda des kleinen Kurhotels saßen am Abend mehrere Ehepaare beiein- ander. Unter ihnen war ein rundlicher, schon etwas bejahrter Herr, der fast allein das Wort führte. Er erzählte Dutzende„Stories“, und jedesmal, wenn er ansetzte zu den Worten:„ und da habe ich gesagt“, oder: „Was jetzt kommt, werden Sie nicht glauben“, stieß seine Frau eine Reihe künst- lich hoher Töne aus, die fern an Lachen er- innerten und die Pointe unterstrichen. Den Erzählungen hörte sie kaum mehr zu, nur wenn das Stichwort kam, ermunterte sie, wie die Partnerin eines Artisten, die anderen zum Applaus. Sie war so gut eingespielt auf sein Repertoire, daß sie ihn, kaum daß er mit einer Begebenheit zu Ende war, noch zum Erzählen einer bestimmten anderen Geschichte aufforderte. Und sie bedauerte es sehr, daß die Teilnehmer an dieser ein- seitigen Unterhaltung sich von einem Aus- flug am Nachmittag so müde fühlten, daß sie aufstanden und„gute Nacht“ wünschten. Vielleicht haben dieser Frau die„Stories“ ihres Mannes wirklich einmal Spaß gemacht, Vielleicht hat sie aber auch schon beim ersten Hören genauso künstlich metallisch gelacht wie heute, um ihn bei Laune Zzu halten. Wie von ihm die„alten Geschichten“ immer wieder aufs Tapet gebracht werden, hat sie das Lachen über die vermeintlichen Witzchen konserviert. ö Bei dem einen Paar ist es die Farbe „Bleu“, die sie trug, als er sie zum ersten Male küßte, und die ihn Bleu zur Farbe aller Farben erklären ließ— und anfänglich begeistert, später duldend und endlich blind geworden gegenüber dieser Nuance, nimmt er hin, daß die„Lieblingsfarbe Bleu“ ihn als Augenweide immer wieder umgibt. Bei einem anderen Paar ist es der Maiglöckchen- strauß— in einem schönen Monat Mai hatte man sich kennengelernt—, der immer wie- der sein Mitbringsel zu ihrem Geburtstag ist, der, selbstverständlich geworden, kein Bemühen um einen neuen Einfall mehr ver- langt. Und bei Dritten ist es vielleicht der Väter am Sonntag Der Pariser Modeschöpfer Pierre Balmain zeigt ein Tageskleid mit dazu passender kurzer Jace mit schwarzem Biber-Schalkragen. Der neuartige (Eæklusives Modell, Reproduktion nicht erlaubt.) Acrylfaser und Wolle. Marmorkuchen oder die Kekstorte, die er beim ersten Besuch in ihrem Elternhaus als „herrlich“ pries und die daraufhin von ihr in der Ehe zu allen nur möglichen Gelegen- heiten zum Ausdruck der Festlichkeit er- koren wurde, obwohl sie längst keiner mehr gern ißt, und die noch ein weiteres Men- schenalter— sofern die Welt nicht unter- geht— den Kaffeetisch dekorieren wird. Manche Frau glaubt, daß sie, wenn sie ihr jugendliches Gebaren und ihre naive Ponyfrisur, die ihn bezauberten, verewigt, ihm stets als die erscheint, die sie einst war; er aber läßt, bequemer geworden, ihr Getue wie ihr Aussehen aus Gewohnheit unwider- sprochen. Und wieder eine andere beharrt darauf, daß noch nach dreißigjähriger Ehe ihr Mann sie„Mücke“ nennt, obwohl die liebe Mücke nun schon fast zwei Zentner wiegt. Um ihre längst stagnierten Gefühle nicht zu verletzten, nicht ein„Du liebst mich nicht mehr“ herauszufordern, macht er das Spiel mit, in der Hoffnung, daß sie nicht spürt, wie gleichgültig sie ihm bereits ge- worden ist. Was einmal ein Erfolg war, wird konser- viert, von dem einen dieses, vom anderen jenes. Das menschliche Beharrungsvermögen ist grog. Besonders Frauen gehen nicht gern ab von dem, was bewährt erscheint, sich ein- gespielt hat. Auch Meinungen, weil sie ein- mal Gültigkeit hatten, sind schwer zu er- schüttern. Es wäre zweifelsohne sehr be- quem und bedingte kein lebendiges Be- mühen, die Beziehungen von Mann und Frau täglich zu erneuern, wenn beide immer die- selben blieben. Aber wie die Zellen des Organismus zerfallen und sich erneuern, wandelt sich auch der Mensch stetig in seinen Anschauungen, in seinem Geschmack, in seiner geistig- seelischen Einstellung. Würde man alle paar Jahre die vielen „Meine Frau mag nicht...,„Mein Mann liebt.. auf„Herz und Nieren“ prüfen, so bliebe davon nicht gar viel bestehen,„See- lisches Steckenbleiben“ aber tötet Gefühle weit eher und trägt mehr Schuld daran, daß Stoßseufzer eines Mannes, dessen Sonntagnachmittagsschlaf gestört wird Sonntage im Sommer sind Tiefpunkte im Leben der Väter. Zwar ist in der Frühe der Vater noch voller Hoffnung, daß die Leiden an ihm vorübergehen, und frohen Mutes sitzt er bei der Zeitung. Draußen zwitschern die Vögel, und die liebe Sonne lacht, er aber sagt:„Das gute Wetter ist nur Schein, gleich wird es regnen.“ Und mit glücklichem Ge- sicht liest er aus der Zeitung vor, daß ein Tief im Anzug ist. Gegen Mittag verdüstert sich des Vaters Gemüt. Noch immer lacht die liebe Sonne, und die Vögel zwitschern. Die dunkle Wolke am Horizont ist zu einem fröhlichen weißen Lämmlein geworden. Angst breitet sich aus in des Vaters Brust. Vom Tief verlassen ißt er schweigend seinen Sonntagsbraten. Ueber den Tellerrand hinweg beobachtet er, wie seine Familie sich heimlich mit Blicken ver- ständigt. Was plant sie gegen ihn? Hastig verschlingt der Vater seinen Nach- tisch, dann stiehlt er sich davon ins Wohn- zimmer. Hier steht sein geliebtes Sofa, zärt- lich betrachtet es der Vater. Draußen in der Küche singt seine Frau ein fröhliches Lied, nebenan hört er die Kinder beim Mühle-Spiel. Alles ist friedlich, vielleicht War seine Befürchtung grundlos? Vielleicht ist seine Familie nicht so böse, wie er denkt? Er zieht die Schuhe aus und bindet die Krawatte ab, die Jacke hängt er über die Stuhllehne, Jetzt beginnt für den Vater des Sonntags schönster Teil. Der Kelch ist an ihm vorübergegangen, er darf zwei Stunden schlafen. Behaglich dreht er sich zur Wand, die Zeitung über das Gesicht gebreitet. In diesem Augenblick bricht das Lied in der Küche ab, und die Kinder im Neben- zimmer verstummen. Heimtückisch hat die Familie auf das Einschlummern des Vaters gewartet. Nun dringt sie von allen Seiten in das Wohnzimmer ein und umzingelt das Sofa. Sie reißt das Fenster auf und dem Vater die Zeitung vom Gesicht. Bargesichtig liegt er da, und die Familie weidet sich an seinem Schrecken.„Die liebe Sonne lacht, und die Vögel zwitschern“, ruft seine Frau, und der Kinder Chor fällt ein:„Vati geht mit uns spazieren, Vati geht mit uns spa- zieren!“ Dahin ist des Vaters Sonntagsfriede. Er muß hinaus, der Feind ist in der Ueberzahl. Der Vater zieht sich wieder an, zur Eile an- getrieben. Vergeblich faßt er sich ans Herz, vergeblich fühlt er seinen Puls. Das Herz ist gesund, der Puls normal. Nichts rettet den Vater mehr. An der Wohnungstür wartet die Familie mit seinem Hut und seinem Stock. Ein so dem Schlummer plötzlich entris- sener Vater schleicht trüb neben seiner Familie dahin. Die Sommersonne hat keinen Platz in seiner Brust. Er denkt aàn das Tief, das ihn verlassen hat, und an den Regen, der nicht kommen will. Unterwegs sieht er andere Väter, die auch von ihren Familien spazierengeführt werden. Die Blicke der Väter begegnen sich, gequält sehen sie sich an, bis die Familien sie weiterzerren. Der Spaziergang dehnt sich aus. Er führt durch Vorstadtstraßen und Parzellen. Die Kinder springen voran, die Frau plaudert munter, und die liebe Sonne lacht noch immer. Der Vater hört die Vögel zwitschern. Da verläßt ihn langsam die Sommer- sonntagstraurigkeit. Er öffnet den Knopf seiner Jacke und nimmt den Hut ab. Dann schwenkt er zwei-, dreimal seinen Schirm herum. Auf dies Zeichen hat die Familie gewartet. Behutsam sprechen Frau und Kin- der ihn an. Sie sagen:„Sieh mal hier, der schöne Rasen“ oder„ Guck mal dort, wie die Sonne durch das Dickicht bricht“, bis plötzlich der Vater von sich aus anfängt:„Ei, schaut mal hier das kleine Eichhörnchen!“ Jetzt ist es geschafft. Die Familie hat ihren Vater wieder, dankbar blicken die Kinder ihn an, und seine Frau fragt:„Nun, ist das nicht ein schöner Sonntag?“ Gewiß, so gibt am Abend auch der Vater zu, überstandene Sonntage sind schöne Sonntage. Rudolf Lorenzen Kadro-Tweed ist aus„Orlon“ manche Ehen nicht klappen, als tatsächliche Schwächen oder Fehler des Partners. Denn auch Liebe kann ohne Abwechslung nicht am Leben bleiben; wobei um Migverständnissen vorzubeugen, nicht an einen Wechsel der Partner gedacht ist. Es brauchen keine schlechten Ehen zu sein, in denen die Partner— teils bewußt, teils unbewußt— in ihre Art sich zu geben seit zehn oder zwanzig Jahren steckenge- blieben sind. Aber es trägt auch nicht zur Anregung und Belebung einer Liebe bei, Wenn etwas, das vor Jahren ein Erfolg War, durch ständiges Wiederholen zur Gewohn⸗ heit wird. Man dankt für die Maiglöckchen oder applaudiert dem soundsooft erzählten Witz dann auch nur aus Gewohnheit— oder eines Tages gar nicht mehr. H. Blau Das interessiert die Frau Hausarbeit wird mehr und mehr zum Vergnügen. In ein paar Jahren können wir fast alles durch Knöpfendruck erledigen und brauchen dann nur noch aufzupassen, dan der Schalter für den ferngesteuerten Boh- nerbesen nicht mit dem des automatischen Rasenmähers verwechselt wird. Nur, wer die Pfannen und Töpfe dann scheuern wird, das steht noch nicht fest. Wahrscheinlich werden die Hausfrauen das nach wie vor selber tun müssen, obwohl eine Hausfrauenbefragung kürzlich ergeben hat, daß das Töpfescheuern immer noch zu den bestgehaßgten Hausarbeiten gehört. Auch die teuerste Geschirrspülmaschine erspart ja das leidige Topf-Finale nicht! Natürlich kennen erfahrene Hausfrauen alle möglichen kleinen Kniffe, um auch diese Arbeiten erträglich zu machen: Töpfe, Backformen und ähnliches sofort einwei⸗ chen, moderne Spülmittel verwenden. Hat's mal ein„Brandenburger Gericht“ gegeben, so Wird das schnell entleerte Kochgeschirr mit Wasser gefüllt und flink auf ein nasses Scheuertuch gestellt. Der festgebrannte Bo- densatz weicht dann besser ab. Ganz wich⸗ tig: Zum Säubern niemals scharfe, spitze oder metallene Gegenstände benutzen. Das kleine Malheur wird sonst nur noch größer: Der zerkratzte Topfboden, die Kuchenform mit angerauhter Innenfläche bieten ja die schönsten„Ansatzpunkte“! Kein Wunder, dag also auch die nächste Nußtorte zur Hälfte hängenbleibt und der Milchtopf bald ein Dauer-Anbrenner ist. Alles, was sich am Geschirr— und erst recht an Töpfen, Pfan- nen und Backformen— festgesetzt hat, wird gründlich und mühelos mit einem Spezial- frottèee entfernt. Hier noch ein paar Tips, die das ge- fürchtete Ansetzen verhindern helfen! Schlechte Kochtöpfe mit zu dünnen, gelöte- ten oder verbeulten Böden nur noch zum „Topfschlagen“ an Kindergeburtstagen be- nutzen. Zum Kochen von Milch und Milch- speisen immer den gleichen Topf benutzen und zwischendurch weder Wasser darin kochen noch Fleisch darin braten(auch „ganz ausnahmsweise“ nicht!) Die braunen, fest eingebrannten Ränder an solchen Töpfen und Auflaufformen las- sen sich mit einem Brei aus Essig und gro- bem Salz ganz leicht abreiben, solange sie nicht wiederholt eingebacken wurden, Wenn das bisher grimmig verscheuerte Viertel- stündchen nach Tisch zukünftig für eine kleine Ruhepause ausreicht, sieht dann der ganze Tag nicht schon viel, rosiger aus? Auch wenn's mit dem ferngesteuerten Boh- nerbesen noch ein Weilchen dauern sollte., Wetterbericht heute Seite 10 MANNHEIM Mittwoch, 2. September 1959/ Nr. 201 Fertig bis zum Beginn der Heizperiode: Jede Schweißnaht wird dreimal geröntgt Arbeit an der Fernheizung: Dreifach geschützt durch Geigerzähler, Dosimeter und Strahlungsplakette „Vorsicht Röntgenstraklen! Nicht nähertreten!“ warnt ein gelbes Schild mit schwarzer Schrift unterkalb des Neckarauer Uebergangs. Das Gesundheitsamt kat an dieser Stelle keinen seiner fahrbaren Röntgenwagen aufgebaut; und die Röntgenstelle des Groß- kraftwerkes Mannheim röngt an dieser Stelle auch keine Menscken, sondern Stahl- rohre: Genauer gesagt, die Schweißnähte, die diese Stahlrohre verbinden. Das Stahl- rohr mit einem Durchmesser von etwa 400 Millimeter ist ein Teilstück der Fernheizung, die bis zum Beginn der Heizperiode in Betrieb kommen soll. Das erste Teilstück der Fernkeizung zweigt am Neckarauer Uebergang von der seit sechs Jahren bestehenden Dampfleitung des Großkraftwerkes ab und führt bis zum Schlachthof. Diese 400-Milli- meter Leitung führt Dampf unter einem Druck von 20 atd. Die eigentliche Fernheizung beginnt am Schlachthof. Der à20-atü- Dampf strömt mit einer Temperatur von über 200 Srad in den Wärmeaustauscher am Schlachthof, in diesem Austauscher erwärmt sich Wasser bis auf 130 Grad. Das 130-Grad-Wasser fließt in die eigentliche Fern- heisungsleitung durch die Augusta-Anlage zum Verbraucher und kehrt durch eine zweite Leitung in der gleichen Linienführung mit einer Temperatur von etuba 70 Grad in den Wärmeaustauscher zurück, um dort wieder auf eta 130 Grad erhitzt zu werden. Die Röntgenstelle des Großkraftwerkes nimmt jede Schweißnaht dieser Dampflei- tung vom Neckarauer Uebergang bis zum Schlachthof unter die Lupe. Röntgentech- niker Heinz FHellbauer und sein Trupp tauchen auf, wenn die Schweißer ihre Ge- räte zusammenpacken. Ihr VW-Bus enthält die fahrbare Röntgenstation, den eigent- lichen Röntgenapparat, eine Schalttafel, eine Menge Kabel und viele Warnschilder. Die Röntgenmänner legen, bevor sie mit Mrer Arbeit beginnen können, das Stahlrohr erst einmal zurecht(wenn es noch nicht ein- gebaut ist). Liegt das Rohr bereits im Erd- boden, müssen sie sehen, wie sie zurecht- kommen. Jede Schweißnaht wird dreimal geröntgt, und zwar von oben, von der Seite und von unten. Die Fachleute legen zuerst einen Nullpunkt fest, dann wird um das Rohr herum ein Leinenband mit eingeweb- ten Bleizahlen gewickelt. Das Leinenband dient zweierlei Zwecken: einmal unterteilen die Röntgenmänner mit seiner Hilfe den ganzen Rohrumfang in drei gleiche Teile, die getrennt geröntgt werden, und zum andern lassen sich mit den Bleizahlen dieses Leinen- Geigerzähler, Dosimeter und Strahlungs- plakette— der Schutz des Röntgen mannes. Bilder: B& N bandes, die auf dem Film abgebildet wer- den, später die schlechten Stellen auffinden. Der 48 Zentimeter lange Röntgenfilm wird schließlich in eine Gummitasche gelegt, am Rohr festgemacht und der Röntgenapparat aufgesetzt. Dann wird die Schweißnaht drei bis dreieinhalb Minuten lang„belichtet“, später entwickelt und ausgewertet. Die umfangreichen Sicherheitsvorkeh- rungen laufen sichtbar und unsichtbar nebenher. Röntgentechniker Heinz Hellbauer prüft während der„Belichtung“ mit einem Geigerzähler die durch Schilder gekenn- zeichnete Sicherheitszone nach. Der Geiger- zähler, äußerlich ein etwas zu groß gerate ner foto- elektrischer Belichtungsmesser, tickt auf der ersten Skala bereits in zehn Meter Entfernung vernehmlich. Der Apparat ist auf einer zweiten Skala auf eine Dosis von sieben Milliröntgen(Röntgen ist die Maßeinheit der Strahlungsintensität) ge- eicht; überschreitet die Strahlung diese Dosis pro Stunde, warnt der Geigerzähler mit einem Dauerton, und auf Grund dieser War- nung wird die Sicherheitszone vergrößert. Die Röntgenmänner tragen in der Brust- tasche weiter ein sogenanntes Dosimeter, das wie ein Füllfederhalter aussieht. Mit seiner Hilfe wird jeden Abend die Strah- lungsmenge festgestellt, die jeder einzelne Mann des Trupps während des Tages„ge- schluckt“ hat. Am Revers jedes Röntgen- mannes steckt darüber hinaus noch eine Strahlungsplakette, die alle vier Wochen ge- wechselt und zur Auswertung nach Freiburg geschickt wird. „Wir sind da, um Fehler zu finden“, sagt Röntgentechniker Heinz Hellbauer und be- richtet, daß mit Hilfe der Röntgenstrahlen auch bereits einige Fehler an der Fern- eizung festgestellt werden konnten.„Wenn Wir sagen, das ist schlecht, dann fliegt es raus oder die schlechte Stelle muß ausgebes- sert werden.“ Arö. Im Käfertaler Wald fallen die Baume 3700 Festmeter Holz werden Im Käfertaler Wald rattern seit Beginn des Monats September die Motorsägen. 3700 Festmeter Holz sind zu schlagen, das heißt, daß über 20 000 Bäume daran glauben müs- sen. In der Hauptsache handelt es sich um Zzwanzig- bis hundertfünfzigjährige Kiefern unterschiedlichen Kalibers, von denen die im Holz am wertvollsten bis Ende des Jah- res gefällt sein müssen. Die Arbeiten, die von insgesamt fünf Motorsägen mit je einem Mann Bedienung bewerkstelligt werden, ziehen sich aber noch bis in den März näch- sten Jahres hinaus. Anschließend erschei- nen die Interessenten, zumeist Sagewerks- besitzer und Handwerker, zur Auktion. Ver- treter von Furnierwerken pflegen bei dieser Gelegenheit die hochwertigsten Hölzer zu er- steigern. In einer Epoche der ständigen Teuerung mag es seltsam oder aber beruhigend klin- gen, daß die Holzpreise seit zwei Jahren gefallen sind. Teilweise hat die Konkurrenz der Kunststoffindustrie diese Tendenz mit- bewirkt, gleichzeitig ist jedoch auch die Nach- frage nach dem preisgünstigeren Holz wie- der aufgelebt. Jedenfalls rechnet man damit, daß nach der Holzauktion im Käfertaler Wald kein Festmeter unersteigert liegen bleibt. Andererseits sind die Erwartungen, die man an den forst wirtschaftlichen Wert des Käfertaler Waldes ganz allgemein einmal gekünpft hat, in den letzten Jahren sehr ge- ring geworden. In def Nähe einer Großstadt, deren Bewohner das Waldgelände zur Er- holung aufsuchen, können keine derartigen merkantilen Pläne gedeihen. Der Schaden, Bundesverdienstkreuz für Börsen-Syndikus Dr. Johann Philipp Buss für 40 intensive Arbeitsjahre ausgezeichnet * Seit 40 Jahren ist Dr. Johann Philipp Buss Syndikus der Mannheimer Produkten- börse. Aus Anlaß seines Arbeitsjubiläums gab der Börsen- Vorstand im Rosengarten- Restaurant einen offiziellen Empfang, in Jeden Mittwoch, 15.00 Uhr Mausfrauen- Nachmittag mit Wunschmelodien und KURZ-MODENSCHAU MurHaus WARN dessen Verlauf Ministerialrat Dr. Rieber vom Wirtschaftsministerium(Stuttgart) dem Jubilar das Bundesverdienstkreuz erster Klasse überreichte, das ihm auf Vorschlag der Landesregierung für seine mannigfal- tigen Verdienste verliehen worden war. Erst kürzlich feierte Dr. Buss seinen 65. Geburtstag. Zur Mannheimer Produkten börse kam er am 1. September 1919. Bald Wurde er ihr Syndikus und übte diese Tä- tigkeit mit Ausnahme zweier Kriegs- und Nachkriegsjahre ununterbrochen aus. 1926 War er maßgeblich an der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft süddeutscher Börsen“ beteiligt. Auch durch Veröffentlichungen in der führenden Tages- und Fachpresse machte sich Dr. Buss einen guten Namen. Später gründete er eine eigene Fachzeitung. In weiten Kreisen wunde der Mannheimer Börsen- Syndikus auch durch den Rundfunk bekannt, wo er auf seine Weise zur Ver- Praucheraufklärung beiträgt.— Seiner intensiven und erfolgreichen Ar- beit verdankt die Mannheimer Produkten- börse in erster Linſe ihr hohes Ansehen. Daneben machte sich Dr. Buss um die Ver- besserung der deutsch- französischen Bezie- ungen in der Ernährungswirtschaft ver- dient, wðwobei er seine Erfahrungen als Syn- dikus der Mannheimer Börse wertvoll aus- zunutzen wuhgte. Ueber seinen beruflichen Wirkungskreis hinaus erwies sich Dr. Buss stets als guter Gesellschafter, Kunstsach- verständiger und ausgezeichneter Sports- mann. Unter anderem zählt er zu den be- sten Tennisspielern seiner Zeit und war Mitglied der deutschen Davis-Pokal-Mann- schaft. An seinem Ehrenabend gratulierten Dr. Buss Bundestagsabgeordneter Robert Mar- gulies im Auftrag des Börsenvorstandes, Bürgermeister Fehsenbecker als Vertreter des Gemeinderats, IHK- Geschäftsführer von der Kall, und Vertreter der Mühlenindu- strie, der Einfuhr- und Vorratsstelle für Getreide(Frankfurt), sowie seine Kollegen von den Börsen Straßburg, Saarbrücken, Stuttgart, Frankfurt, Worms, Mainz, Nürn- berg, München und Köln. Alle Festredner kennen Dr. Buss seit langen Jahren und rühmten übereinstimmend die gute Zusam- menarbeit mit ihm und die Aufgeschlossen- heit des Mannheimer Börsen-Syndikus für fachliche Probleme. Sto MdB Margulies gratuliert Jubilar Dr. Buss Bild: Bohnert& Neusch bis Frühjahr 1960 geschlagen der durch Brände und Unachtsamkeit jähr- lich entsteht, hebt den wirtschaftlichen Nut- zen wieder auf, und das Forstpersonal hat in verstärktem Umfang waldpolizeiliche Aufgaben zu erfüllen. Die Verluste an Kul- turen durch Waldbrände belaufen sich je- des Jahr auf zwischen fünf und zehn Hek- tar, nicht gerechnet das, was durch Roh- linge zuschanden wird, die wie die Van- dalen in die Jungpflanzungen einbrechen und dort ihre überschüssigen Kräfte los- Werden. Vorbeugende Einzäunungen wären dagegen so kostspielig, daß sie sich eben- falls ertragsmindernd auswirken würden. So muh die Forstverwaltung wohl oder übel zur Kenntnis nehmen, daß die Mischung von Wirtschaftsunternenmen und Erholungs- stätte, die der Käfertaler Wald für Mann- heim heute darstellt, die mangelnde Renta- bilität bis auf weiteres bestimmen wird. -mann Bundeswehr-Pioniere retteten zwei Wasser werker Am Dienstag gegen 12 Uhr überfuhr ein zu Berg fahrendes leeres Kiesmotorschiff bei Stromkilometer 428 einen Nachen der Was- ser- und Schiffsverwaltung Mannheim. Der Nachen sank sofort, ein zufällig zu Tal fah- rendes Bundeswehr-Patrouillenboot der Mannheimer Fluß-Pionier-Einheit konnte die beiden Insassen des Nachens, zwei Was- serwerker, die gerade mit Peilarbeiten be- schäftigt waren, retten. Einer der beiden war am Rücken und an den Händen verletzt worden. Die Pioniere leisteten erste Hilfe. Schließlich legte das Patrouillenboot an und der Verletzte konnte mit einem DRK-Wagen ins Städtische Krankenhaus transportiert werden. Die Unfallstelle beim Block IX (Rheinkah) wurde sofort durch einen soge- nannten„Wahrschau-Nachen“ gesichert. Die Wasserschutzpolizei nahm die Ermittlungen auf. Der Schiffsführer der„Elisabeth Keß- ler“(Heimathafen Ziegelhausen) sagte aus, sein Schiff sei ungefähr in Flußmitte ge- fahren, er habe den Nachen überhaupt nicht gesehen. Die Bundeswehrpioniere erklärten: „Wir waren auf unserer täglichen Routine fahrt. Die Sichtverhältnisse waren gut; un- ser Boot befand sich zum Zeitpunkt der Kol- lission auf gleicher Höhe der„Elisabeth Keß- ler“! Wir drehten sofort bei und warfen dem einen Wasserwerker Schwimmweste und Rettungsring zu, den anderen holten wir von einem Wrackstück herunter. D. Pr. Der Röntgenfilm wird an der Schweißnaht„belichtet“ * Aus dem Polizeibericht: Spaziergang im Hemd Flucht in den Keller Nur mit einem Oberhemd bekleidet, lief ein Mann im Flur eines Hauses in den T- Quadraten herum. Als er sich beobachtet sah, zog sich der offenbar Angetrunkene in den Keller zurück. Dort wurde er in einer Nische versteckt von der Polizei angetroffen. Da sich der Mann bei einem Sturz über die Kellertreppe erheblich verletzt hatte, wurde er ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten die Aerzte eine nicht lebensgefährliche Schädelfraktur fest. Dreister Dieb Einen frechen Diebstahl beging ein 21h riger aus Neckarau. Am Ausgang eines Kauf- haises in der Breiten Straße stahl er eine neben einem Kinderwagen abgestellte Ein- kaufstasche, obwohl die Besitzerin daneben stand. Ein zufällig vorbeikommender Krimi- nalbearmter verfolgte den 21jährigen und stellte ihn in einer in der Nähe liegenden Baustelle. Polizei nicht erwünscht Vermutlich aus beiderseitigem Verschul- den stießen gegen zwei Uhr auf der Straßen- kreuzung M 2/ N 3 zwei Personenwagen so heftig zusammen, daß eines der Fahrzeuge abgeschleppt werden mußte. Auch der andere Wagen wurde erheblich beschädigt. Der Fahrer dieses Wagens hinterließ zwar seine Adresse und das polizeiliche Kennzeichen des Fahrzeuges, fuhr aber weiter, da er auf die polizeiliche Aufnahme des Unfalles kei- nen Wert legte. Das Fahrzeug wurde bei der Fahndung in der Hafenstraße entdeckt. Es entstand ein Sachschaden von etwa 5000,.— Mark. Versuchter Selbstmord In der Küche ihrer Wohnung auf dem Almenhof versuchte eine 48jährige Frau, sich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Die vermutlich durch ein Nerven- Ane BESEN Prellbock vor dem Lichtschacht Mir ist dieser Tage um 7.15 Uhr im soge- nannten„Suezkanal“ folgendes passiert: Ein Prellbock der Bundesbahn ist unmittelbar vor einem Lichtschacht angebracht. Beim Rangieren wurde der Prellbock überfahren und Eisenboh- jen und Erdreich stürzten in den Lichtschacht, zwei Meter vor mir und einem anderen Pas- santen. Wären wir wenige Meter weitergegan- gen, wären wir bestimmt getötet oder verletzt worden. Auf meine telefonische Beschwerde, daß es doch ein Leichtsinn ist, einen Prellbock ausgerechnet vor einem Lichtschacht anzubrin- gen, wurde mir vom Vertreter des nicht an- wesenden Oberbahnrat Schweickart(Bundes- bahnbetriebsamt 2) lediglich die Antwort ge- geben, daß alle Sicherheitsmaßgnahmen getrof- fen seien und wenn etwas passiert wäre, käme die Bundesbahn für den Schaden auf. Darf eigentlich die Bundesbahn den öffent- lichen Verkehr so schwer gefährden und nach- her durch ihren zuständigen Beamten mit ab- weisenden Bemerkungen jede Aenderung ab- lehnen? Oder gibt es eine Aufsichtsbehörde, die die Gesundheit der Mannheimer Bürger bei ihrem Weg zur Arbeit auch gegen die Bahn schützt? J. L. Symbolik des Heiligen Rocks In dieser„Diskussion“ sind sich anscheinend alle darüber einig, daß die Heilig-Rock- Ver- ehrung in Trier abzulehnen und die Heraus- gabe einer Sondermarke aus diesem Anlaß zu- mindest als Miggriff zu bedauern sei. Glück licherweise drucken Sie zum Schluß wenigstens die Stellungnahme des Bundespostministeriums ab, aus der zu ersehen ist, daß die Herausstel- lung der FHeilig-Rock-Verehrung nicht Sache der Bundespost war, sondern von der Katho- lischen Kirche Deutschlands offiziell als zentra- les Anliegen dieses Jahres gewertet wurde. Darum hätte man von den beiden beteiligten evangelischen Pfarrern eigentlich mehr Ver- ständnis erwarten können. Leider scheint ihnen z. B. das Schreiben des Papstes zur Hei- lig-Rock- Wallfahrt vom 22. 2. 1959 unbekannt zu sein(abgedruckt u. a. in„Echo der Zeit“ vom 12. 7. 1959):„... Das ungenähte Gewand Christi ist Bild und Gleichnis der erhabenen Einheit der Kirche“, oder das Hirtenwort des Bischofs von Trier(ebd.):„.. Entscheidend für unsere Wallfahrt ist jedoch, daß wir das heilige Ge- wand nicht um seiner selbst willen verehren, sondern um Christi willen... So wie jemand einen geliebten Menschen meint, wenn er ein Andenken ag diesen aufbewahrt und in Ehren hält.“ Die Frage der Echtheit ist zwar nicht unwichtig, aber auch für den Katholiken rein historisch- archäologisch zu sehen. Im Vorder- grund der Heilig-Rock-Wallfahrt steht jedoch die Symbolik des ungeteilten Rockes, durch die das Gebet um die Einheit der Christenheit neu angeregt wird. Für Theologen dürften solche Gedanken nichts Neues sein. Wenn sie aber einem Teil der evangelischen Christen unge- wohnt sind, so sollten diese nicht anderen Christen solche Art der Christusverkündigung verwehren. Dr. H. W. leiden zu dieser Tat getriebene Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Es besteht Le- bensgefahr. Auf die Fahrbahn gelaufen Am Vormittag lief ein fünfjähriger Junge auf der Straße„Auf dem Sand“ in Käfertal- Süd in die Fahrbahn eines Personenwagens. Das Kind zog sich glücklicherweise nur Kopf. Prellungen und Schürfwunden im Gesicht zu. Erklärung wird erwartet: Bundespostministerium 2 Um„Fall Mannheim“ Nach einer Meldung der„Deutschen Presse-Agentur“(dpa) vom 1. Septem- ber will sich das Bundespostministe- rium in Bonn„demnächst in einer Er- klärung zu der Behauptung seines Mini- sterialdirigenten Josef Busch äußern, bei der Postzustellung in Mannheim würde jeder fünfte Brief fehlgeleitet“. Dies teilte der stellvertretende Präsi- dent der Oberpostdirektion Karlsruhe, Dr. Hermann von Stegnitz, auf Anfrage der Agentur gestern mit. Er fügte hinzu, die OPD, der die beiden Mann- heimer Postämter unterstellt seien, wolle dieser Erklärung nicht vorgreifen und könne sich daher vorerst zum„Fall Mannheim“ nicht äußern. dpa/h Die Busse fahren wieder 2 Um Käfertaler US- Klub Ab kommenden Donnerstag werden deutsche Besucher wieder per Bus zu den deutsch- amerikanischen Tanzabenden im US-Club der Taylor-Barracks fahren kön- nen.(Während der Sommermonate ruhte dieser Kundendienst). Die Busse der Mann- heimer Omnibus- Gesellschaft fahren um 18.30 Uhr ab Wasserturm; gegen 23 Uhr bringen sie die Gäste wieder nach Hause. Nächste Clubabende am 3., 10., 17. und 24. September. Mac FFF Agfa Optima- vollautomatisch 8 Die Kamera, die wie 1 Bombe einschlug: Ohne Vorkenntnisse sofort her- vorragende Bilder, da Kamera Zeit und Blende 238— selbsttätig reguliert 90 Anzahlung 50,— DC Monatsrate 20. DM PpHORA, 87 eh . 5 O7, 5(planken) N eine Wohin gehen wir? Mittwoch, 2. September Theater: Kellertheater, K 2, 22, geschlossen. Filme: Planken, Großes Haus:„Die sich selbst betrügen“; Planken, Kleines Haus:„So- lange es Menschen gibt“; Alster:„Das Tage- buch der Anne Frank“; Schauburg:„Die Ka- naille von Kansas“; Scala:„Verschollen in Japan“; Capitol:„Tiger-Bay“; Alhambra:„Der Rest ist Schweigen“; Universum: Geschlossen; Kamera:„Auf Euren Hochmut werde ich sul ken“; Kurbel:„Der Koloß von New Vork“ Palast:„O Cangaceiro“. Sonstiges: Schwabinger Künstler-Keller, K 1, 5(Breite Straße), Premiere mit Eggy Leys Jazzmen aus London. 1527 Kaffee. Bahnen bester Jar ten vollendet ate e Nr. De abge dige ist 1 „ 7 wur stel! Lot! real stuc Kar kun; Höh 1927 1953 Gev Fach trot. dire kolg des mur land min hau dem Flus hafe bald krei dert stei Sasa Sch Zun War Sch! fahr grolſ res. 3 5 schl. 20¹1 rde Le- unge rtal- gens. dopf- it Zu. en te: r- ni. rn, im be, si- he, ige gte in- en ken all b rden den im kön- uhte ann- um Uhr ause. d 24. Mac ch eine t her- mera D* 1 N n) ssen. sich „So- Tage- Ka- „Der ssen; puk- ork“; eller, Ley's Nr. 201/ Mittwoch, 2. September 1959 MANNHEIM Seite * des„Neuen Rathauses“ am Der Kamin Paradeplatz soll nun endlich abgerissen werden. Was mit dem altehrwür— digen Kaufhausturm daneben geschehen soll, ist noch immer nicht bekannt... Bild: Steiger Neuer Leiter der Gewerbeschule Zum Leiter der neuen Gewerbeschule IV wurde Studiendirektor Erich Immenschuh be- stellt. Immenschuh wurde im Jahre 1903 in Lothringen geboren und besuchte die Ober- realschule in Straßburg und Offenburg. Er studierte an der Technischen Hochschule Karlsruhe, legte 1925 die Diplomhauptprü- kung und 1928 die Staatsprüfung für das Höhere Lehramt an Gewerbeschulen ab. Seit 1927 ist er in Mannheim tätig. Er war seit 1953 /Leiter der Abteilung Elektrotechnik der Gewerbeschule I und seit 1957 Leiter der Fachschule für Maschinentechnik und Elek- trotechnik. Die Ernennung zum Studien- direktor als Leiter der Gewerbeschule IV er- folgte jetzt durch den Ministerpräsidenten des Landes Baden- Württemberg mit Zustim- mung des Mannheimer Gemeinderats. 0 Flamingo landete a uk Flughafen Neuostheim Wohlbehalten und in bester Kondition landete gestern, gegen 16.20 Uhr, ein Fla- mingo aus dem Mannheimer Pflanzenschau- haus auf dem Flugplatz Neuostheim. Nach- dem er sicher aufgesetzt hatte, verständigte Flugleiter Alfred Bayer sofort den„Heimat- hafen“ im Luisenpark, dessen Mannen als- bald erschienen, den seltsamen Vogel ein- kreisten und in sein Gehege zurückbeför- derten. 0 Das Städtische Leihamt Mannheim ver- steigert heüte vormittag, ab 9.30 Uhr, im Saale des Gasthauses Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, verfallene Pfänder. Zum Ausgebot kommen: Gold- und Silber- waren, Uhren, Bestecke, Fotoapparate, eine Schreibmaschine, drei Radios, ein Herren- fahrrad NSU, verschiedene Pelzmäntel, ein großer Teppich, Wäsche, Schuhe und ande- res. Die Geschäftsräume im Amtsgebäude C 7, 1-4, sind während der Versteigerung ge- schlossen. „Rritiker“-Urteil der 13jährigen: „Spannend wie ein richtiger Cowboy-Film..“ 400 Kinder Ueber 400 Kinder und Jugendliche aus Freizeitlagern, Tagesstätten, Horten und Betriebskindergärten besuchten gestern die „Scala“, wo zur Zeit Arthur Lubins Farb- Him„Verschollen in Japan“ ein großes Publikum begeistert. Der Film, der die Abenteuer zweier kleiner Ausreißer, eines kleinen Amerikaners und eines japanischen Buben erzählt, sollte nun einmal vor einem jugendlichen Publikum„getestet“ werden. Am Montagmorgen hatten Hortleiterinnen und Vertreter des Amtes für Jugendförde- rung den Film bereits vorbesichtigt. Am Erde war die Begeisterung nahezu einhellig. Nur einige Stimmen wurden laut, die da sagten, das sei alles sehr nett aufgemacht, aber der Film rieche zu sehr nach Geschäft. Die Produzenten hätten sich wohl gesagt, mit ein bißchen Sentimentalität und unschul- digen Kinderaugen kriegen wir die Erwach- senen und wenn das Ganze spannend zu- recht gemacht wird, dann kommen auch noch die Jugendlichen und Kinder. Weiter: Die Polizeifahndung sei so kompliziert, ebenso die Vorgeschichte mit dem Flugzeugabsturz, und schließlich, die jugendlichen Betrachter müßten die Polizei tatsächlich als etwas Böses empfinden, um sich umso mehr dann zu freuen, wenn die Ausreißer immer neue Haken schlagen und ihren Verfolgern ent- gehen, kurz: Der Film entspreche nicht der Mentalität Jugendlicher. In der Unterhal- tung wurden jugendgeeignete Filme ge- nannt: Nanuk, Elefantenboy, Navajo usw. Mehr oder weniger Kulturfilme mit loser Spielhandlung. Gestern kamen nun die über 400 Kinder Zwischen 6 und 14 Jahren) und„erlebten“ den Film. Mannheim hat wohl selten ein derartig temperamentvolles Publikum ge- sehen. Die Kinder klatschten bei besonders gelungenen Streichen, fleberten für ihre Kleinen Filmfreunde und waren hingerissen von der Wunderwelt eines ihnen unbekann- ten Landes. Die Polizei— das bewiesen die Reaktionen der Kinder— war gar nicht so unsympathisch(und sie ist ja im Film auch sympathisch dargestellt), kurz der Film „kam an“. Im Foyer unterhielten sich später Repor- ter mit den jugendlichen„Kritikern“. Hier einige Fragen und Antworten: Hat euch der Film gefallen?— Ohne Aus- nahme kam ein begeistertes„Ja“. Ein 13jäh- riger sagte, ex gehe jede Woche einmal ins Kino. In welche Filme?„Nur in gute.“— Schön, aber, wer sage ihm, der Film sei gut. —„Entweder meine Eltern, meistens meine Freunde.“ Er sah in letzter Zeit u. a.:„Peter der Vagabund“ und„Hunde, wollt ihr ewig leben“. Aber der Film von den beiden Buben habe ihm am besten gefallen. Ein 12jähriger sagte:„Das war spannend!“ — Gegenfrage:„Aber da wurde doch über- haupt nicht geschossen!“— Antwort:„Aber der Flugzeugabsturz, da Konnte ich kaum noch sitzen bleiben und wie dann die Männer die beiden Buben vom Tempeldach runter- holten, das war wirklich sehr spannend.“ Frage:„Glaubt ihr denn, daß so etwas Passieren könnte?“ Antwort eines 14jährigen: „Ich glaube schon, ich hätte das auch so ge- macht.“ Ein neunjähriger meinte:„Das Japan ist ja so wie bei uns. Nur die Leute tragen andere Kleider und die Kirchen sehen anders sahen Lubins„Verschollen in Japan“ in der Scala aus. Ich habe noch nie farbige Bilder von Japan gesehen.“ Ein 14jähriges Mädchen sagte:„Der Film War sehr schön. Ich würde auch noch ein zweitesmal reingehen.“ Eine elfjährige:„Ich war ganz aufgeregt, ich dachte die Polizei würde die Kinder nicht mehr finden“ Ein 13jähriger Junge erzählte:„Ich bin auch einmal ausgerissen, aber am Wasser- turm bin ich wieder umgekehrt. Das war schon lange her.“ Ein anderer 13jähriger:„Der Film ist so gut wie ein Cowboyfilm.“ Und nach einer kurzen Pause:„Er ist sogar besser“ * Fazit: Produzenten, Regisseur, Dar- steller, Verleiher, Filmtheaterbesitzer, alle wollen verdienen, müssen verdienen. Ein Film- theater ist keine Anstalt zur Besserung von Jugendlichen und schwererziehbaren Kin- dern. Dennoch haben viele Leute ein be- rechtigtes Interesse, daß gute und saubere Filme gezeigt werden. In vielen unmüßigen Diskussionen haben die professionellen Ju- gendschützer ihren„Traumfilm“ entworfen. Dieser Traumfilm hatte nur einen einzigen Nachteil: Er würde niemals ein Publikum finden. Kulturfilme dienen dem Wissen und sind eine gute Sache. aber das junge Publikum Will Aktion. Aktion ist in Wildwestfilmen, in billigen Klamaukfilmen. Verschollen in Ja- pan“(vgl. Besprechung in der Samstagaus- gabe) bietet Aktion, der Film ist dramatisch, er ist aber vor allen Dingen sauber. Man müßte eben mehr saubere Filme auf den Markt bringen, Filme, die gleich- zeitig auch volle Kassen bringen. Derartige Ueberlegungen werden in einschlägigen Diskussionen nicht angestellt. ie Alternative wäre: Die Kultusministe- rien drehen Filme. Wie das junge Publikum auf solche Produkte reagieren würde, ist allerdings zweifelhaft D. r Frühschoppen bei Röhren und Draht Funkamateure arbeiten harmonisch mit der Post zusammen Jeden Sonntagmorgen treffen sich Mann- heims Funkamateure auf dem 80-Meter- Band zu einem trockenen Frühschoppen. Die drahtlosen Ortsgespräche von Käfertal nach Feudenheim oder von einer in einem Per- sonenwagen installierten Funkstation zu den festen Stationen— es gibt etwa 800 im Bereich der Oberpostdirektion Karlsruhe— dienen vor allem der Kontrolle der einzelnen Apparate, die von den Amateuren selbst zu- sammengebastelt wurden. Selbstverständ- lich sehen sich die Amateure der Hoch- frequenz in unserem Gebiet auch des öfteren von Angesicht zu Angesicht und dabei wer- den dann zusammen mit dem Vorsitzenden, Dr. Rudolf Domdey, die„größeren Probleme“ gewälzt. Die Schwierigkeiten des Amateurfunkers beginnen schon, wenn er noch gar nicht fun- ken darf, denn jeder, der sich einmal auf den für den privaten Funkverkehr freigebenen Bändern(Kurzwelle 80-, 40-, 20-, 15. und 10-Meter-Band oder UKW à2-Meter-Band) über den Taster(Telegraphie) oder das Mikrofon(Telephonie) in den Ather ein- schalten will, muß von der Bundespost eine Sendelizenz haben. Dazu ist eine nicht ganz einfache Prüfung abzulegen, bei der der Kan- didat seine Kenntnisse in technischen und organisatorischen Fragen nachweisen muß. Er erhält bei Bestehen zunächst eine A- Bitte aussschneiden: Notruf- Nummern Feuer Ueberfall Unfall Feuerwehr-Zentrale: 5 33 33 Rotes Kreuz: 2 38 23, 2 38 24, 2 38 25 Polizeizentrale: 5 80 41, 2 22 22 110, 112 — Lizenz, die zum Betrieb eines schwächeren Senders berechtigt. Später kann er dann eine B-Lizenz beantragen, die keinerlei Be- schränkungen innerhalb der Amateurbestim- mungen auferlegt. Wie Franz Koch— langjähriger Vor- sitzender des ARC(Amateur-Radio-Club), Ortsverband Mannheim und ältester Mann- heimer Amateurfunker(seit 1928) er- zählte, ist es auch heute zur Zeit der starken Sender bei den Amateuren Ehrensache, mit einem schwachen Gerät möglichst weite SOs(Abkürzung für Verbindung) herzu- stellen. So zeigen die eifrigen Wellenreiter stolz Antwortkarten aus Australien, den Phi- lippinen, aus Sibirien und Alaska. Der Inhalt der geführten Gespräche mag einem Außen- stehenden etwas eintönig vorkommen, aber für den Funkamateur sind die trocken tech- nischen Daten spannender, als ein gänse- hauttreibendes Kriminalhörspiel. Politische Gespräche, Nachrichten und Musik kann man auf den von Amateuren bestrahlten Frequenzen nicht abhören, weil die Post ihre Monopolstellung in der Nach- richtenübermittlung sehr eindringlich ver- teidigt. Es wird jedem Amateur, der gegen die Bestimmungen grob verstößt, die Sende- lizenz entzogen. Auch bei Störung des Rund- tunk- und Fernsehnetzes kann die Post, wenn der Störende die technischen Mängel seiner Anlage nicht beseitigt, die Sende- lizenz aufheben. Die Mannheimer Funkamateure, die ein ungetrübtes Verhältnis zu ihrer Kontroll- stelle, der Bundespost, unterhalten, arbeiten trotz aller sozialen Unterschiede eng und lreundschaftlich zusammen. Man macht ge- meinsame Ausflüge mit tragbaren Funkgerä- ten und zeltet familienweise auf den Berg- kuppen des Odenwaldes. Und man freut sich gemeinsam, wenn irgendeiner einen Pipser aufgenommen hat, von dem angenommen werden kann, daß er etliche 1000 Kilometer entfernt von einem angestrengt lauschenden „Old man“ mit flebernden Fingern auf die Reise geschickt wurde. No. Letzter Tag für Parkpluta-Taschengelder: Heute ist Schulbeginn. Bild: Steiger Drei Tage Urlaub à m Lago di Lugano Der Stadtjugendring hat noch eine kleine Herbstattraktion für alle Fahrtenfreunde, die noch ein paar Tage Urlaub haben, anzu- bieten: Von Freitag, 2. Oktober,(Abfahrt abends) bis Dienstag, 6. Oktober(Rückkehr am 7. Oktober, 5 Uhr) führt der Stadtjugend- ring eine Busfahrt an den Lago di Lugano mit einem dreitägigen Freizeitaufenhalt in seinem Heim Caprino durch, 20 Jugendliche im Alter von 17 bis 25 Jahren können sich an dieser Fahrt beteiligen. Der Preis: 65 DM, Fahrt, Unterkunft, Verpflegung und Ver- sicherung einbegriffen., Interessenten werden gebeten, sich unverzüglich bei der Geschäfts- stelle des Stadtjugendrignes Mannheim, E 4, Zimmer 70, Tel. 2 93 23 39 anzumelden. 0. Iermine Handharmonika- Vereinigung„Rheingold“ Mannheim-Neckarstadt: 2. September, 18 Uhr, Lokal„Krämer“, Waldhofstraße 76, Beginn der Uebungsstunden. Deutscher Naturkundeverein, Bezirksverein Mannheim-Heidelberg: 2. September, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal der Wohlgelegenschule, Arbeits- abend der Mikrobiologischen Arbeitsgemein- schaft und Kursabend für Anfänger. Arion Mannheim, Isenmannscher Männer- chor: 2. September, Vereinslokal„Zwischenakt“, B 2, Erste Singstunde. Kolpingsfamilie: 2. September, 20 Uhr, Kol- pinghaus, Religionsvortrag von Rektor Haug: „Was bedeutet das kommende, allgemeine Kon- zil für Kirche und Welt?“ VdK Käfertal: 2. September, 20 Uhr, Lokal Zorn, Versammlung. Club„Graf Folke Bernadotte“: 2. September, 20 Uhr, D 4, 15, englische Diskussion. Haarformer- Vereinigung Mannheim: 2. Sep- tember, 20.30 Uhr, Weinzimmer des Rosengar- tens, Vorführung der Herbst- und Winter- krisurenmode(Mitglieder- Versammlung), Wir gratulieren! Jean Hauck, Mannheim, 4, 25, begeht seinen 75. Geburtstag; Chri- stiana Bechtler geb. Stock, Mannheim, Rhein- häuserstraße 83, wird 76 Jahre alt; Sophie Blum, Mannheim, C 3, 4, feiert das 80. Wiegen fest; Rosa Wölfle, Mannheim, Güterhallen- straße 70, begeht ihren 85. Geburtstag. Die Eheleute Franz Schönsiegel und Frau F., Mann- heim, Grünewaldstraße 44, feiern das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Haben Sie sie jetzt Ist sie nicht neu un Ist sie nicht frisch Kun, ae, und aromatischer n viel diskutiert We sie auch kennen, neuartige Cigarette. der grossen, weiten Welt! diese neue versucht: rassig! apart, jung sie wird Sie sollten 7 mit dem Duft E King Size Filter Leichter Zug= Mehr Aroma Höherer Rauchgenuss Seite 6 AUS DEN BUNDESLANDERN Mittwoch, 2. September 1959/ Nr. 201 Einst Zentrum jüdischer Kuitur und Gelehrsamkeit Wiederaufbau der Wormser Synagoge bis 1960/ Grundsteinlegung noch in diesem Monat Worms. An der Stelle, wo jahrelang ein Trümmer- und Schutthaufen von der ein- stigen Existenz der alten Wormser Synagoge zeugte, ragen seit einigen Wochen die Ge- büststangen als Zeichen des Wiederaufbaus empor. Etwas über mannshoch sind die Mauern bereits angewachsen, die spitzbögige Form gotischer Fenster ist erkennbar, und bis zum Ende des Monats September wird der Rohbau mit Ausnahme der Dachkon- struktion aufgeführt sein, um der feierlichen Grundsteinlegung den Rahmen zu verleihen. Noch vorhandene Baupläne gestatten es, eine historisch getreue Rekonstruktion der Kultstätte mit den ursprünglichen Steinen und in Stein gehauenen Ornamenten vorzu- nehmen, soweit sie sich aus den Trümmern bergen ließen und für eine Wiederverwen- dung als brauchbar angesehen wurden. Worms, einst Sitz einer stattlichen jüdi- schen Gemeinde und Zentrum jüdischer Kultur und Gelehrsamkeit, hat schon alle Vorbereitungen getroffen, um den 27. Sep- tember, den Tag der Grundsteinlegung, feierlich zu begehen. Eine Gedenkfeier auf dem alten jüdischen Friedhof, der Ruhe- Stätte von Rabbinern, Gelehrten, Märtyrern und Gemeindeglieder aus neun Jahrhunder- ten, geht der Grundsteinlegung voraus; Landesrabbiner Professor Dr. E. Roth (Mainz) und der Wormser Oberbürgermei- ster H. Völker werden bei dieser Gelegen- elt offlziell in Erscheinung treten, und un- ter den geladenen Gästen erwartet man in Drei Soldaten tödlich verunglückt Altenkirchen/ Westerwald. Auf einer Fahrt mit einem gestohlenen Kübelwagen der Bundeswehr sind in der Nacht zum Dienstag drei deutsche Soldaten auf der Autobahn Köln- Frankfurt bei Krunkel im Kreis Altenkirchen tödlich verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, war der Wagen aus noch ungeklärter Ursache ins Schleudern geraten, mehrmals gegen die Leitplanken der Autobahn geprallt, umgekippt und dann noch 65 Meter weit auf der Fahrbahn ent- lang gerutscht. Das Fahrzeug king dann Feuer und brannte völlig aus. Nach Mittei- lung der Bundeswehr waren der Fahrer des Wagens, ein 21 Jahre alter Obergefreiter, und ein 22 Jahre alter Schütze sofort tot. Der dritte Soldat erlitt so schwere Verlet- zungen, daß er kurz nach der Einlieferung in ein Krankenhaus starb. Wie mitgeteilt wurde, hatten die drei in Diez stationierten Soldaten den Wagen bei einer anderen Ein- heit gestohlen. An dem Unfall ist kein an- deres Fahrzeug beteiligt gewesen. Für 23 000 Mark Schmuck gestohlen Koblenz. Schmuck im Werte von über 23 000 Mark und eine seltene Münzsamm- lung sind Einbrechern in die Finger gefaleln, die sich ein einsames Landhaus bei Winnin- gen im Landkreis Koblenz ausgesucht hatten. Wie die Polizei mitteilte, ist der Einbruch Wahrscheinlich bereits in der Nacht zum Sonntag erfolgt, aber erst am Dienstag ent- deckt worden. Das Haus, das einem in der Sowejtzone lebenden Professor gehört, wurde von oben bis unten durchwühlt. Es wird ver- mutet, daß die noch unbekannten Einbrecher das lustige Treiben des Winninger Wein- testes für ihren„Fischzug“ ausgenutzt haben. Vorsicht bei Abbrucharbeiten Karlsruhe. Der VI. Zivilsenat des Bun- desgerichtshofes hat in einem Schadenersatz- prozeß erklärt, daß ein Abbruchunterneh- mer, der nicht für genügend Ueberwachung besonders gefährlicher Arbeiten sorgt, fahr- Iassig handelt. Gerade bei zum Teil schwie- rigen und auch äußerst gefährlichen Ab- prucharbeiten könne ein Unternehmer durchaus verpflichtet sein, selbst den Fort- gang der Arbeiten zu überwachen, heißt es in der Karlsruher Entscheidung. Sehr oft ge- nüge es nicht, den Arbeitern lediglich An- Weisungen zu geben.„Insbesondere muß er daran denken, daß auch erfahrene Abbruch- arbeiter durch die Gewöhnung an die Ge- fahr zu leichtsinniger und waghalsiger Arbeitsweise neigen“.(Az. VI Zr 108/58) Pfarrer von Heroldsbach gestorben Lichtenfels/ Oberfranken. Pfarrer Johan- nes Galler, der in der Zeit von 1949 bis 1951 die Zeremonien am sogenannten„Erschei- nungshügel“ von Heroldsbach bei Forchheim geleitet hatte, ist im Alter von 74 Jahren in Kleinziegenfeld(Kreis Lichtenfels) gestor- pen. Der Pfarrer hatte seinerzeit auf dem Hügel Zehntausenden von Menschen die an- geblichen Mutter-Gottes- Erscheinungen be- Kanntgegeben, die vier junge Mädchen im Oktober und November 1949 über einem Wäldchen gehabt haben wollten. Die„Er- scheinungen“ sind von der katholischen Kirche niemals anerkannt worden. Schiffsverkehr erschwert Rastatt. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein zwischen Karlsruhe und Straßburg ist seit Sonntag erheblich erschwert. Ueber 50 Schiffe und Lastkähne liegen bei Wintersdorf kest, well die mittlere Fahrrinne, in der seit Kriegsende die Trümmer der damals ge- sprengten Wintersdorferbrücke liegen, bei dem derzeitigen niedrigen Wasserstand nicht Pefahren werden kann. Auch die zweite Fahrrinne ist blockiert, und zwar durch einen französischen Bagger, der seit drei Monaten zur Beseitigung der Brücken- Trümmer eingesetzt ist. Nur Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 190 m können noch Passieren. In Verhandlungen wird ange- strebt, daß der Bagger bis zum Eintritt gün- stigerer Wasserverhältnisse die Arbeiten unterbricht, damit wenigstens eine Fahr- rinne frei wird. der Hauptsache Mitglieder und Freunde der Gesellschaft für christlich- jüdische Zusam- menarbeit, denen die Stadtverwaltung im Anschluß an die Feierlichkeiten einen Emp- fang gibt. Die Idee, die Synagoge wieder aufzu- bauen, entstand in Wormser Kreisen, die auf diese Weise ihren Wiedergutmachungs- willen bekunden wollten. Zur Finanzierung hat sich die Stadtverwaltung der Unterstüt- zung des Landes Hessen und der Bundes- regierung versichert. Der Zeitplan für die Bauarbeiten sieht die Fertigstellung und Einweihung des Gotteshauses gegen Ende 1960 vor. Freilich wird es noch lange auf eine Gemeinde warten müssen: denn gegen- Wwärtig wohnen nur drei jüdische Familien in Worms.(1938 zählte man rund 1500). Des- halb soll die Synagoge vorläufig ihren Zweck als jüdisches Museum erfüllen, als eine Ge- denkstätte zu Ehren einer Gemeinde, die sich in Jahrhunderten einen ehrenvollen Ruf erwarb und immer wieder gegen Terror und Verfolgung behaupten konnte, bis das Naziregime die gefürchtete„Endlösung“ verwirklichte. Vor 925 Jahren, im September 1034, wurde die älteste Wormser Synagoge eingeweiht und nach zwei Zerstörungen in den Jahren 1096 und 1146 durch einen Neubau ersetzt, dessen Fertigstellung man 1174/75 feierte und von dem sich bestimmte Bauelemente bis ins zwanzigste Jahrhundert erhalten haben. Ein- malig in ganz Europa ist das 1185/86 in der nächsten Nähe der Synagoge angelegte und heute noch unzerstört vorhandene unter- irdische Judenbad“ für die rituellen Waschungen der Gemeindemitglieder. 1212/13 wurde das Gotteshaus um einen Anbau, die Frauensynagoge, erweitert, wo die weiblichen Angehörigen der Gemeinde von den Männern getrennt dem Kult beiwohnten. Die Doppel- jahre ergeben sich aus der jüdischen Zeit- rechnung, in der die Jahre nicht mit den abendländischen Kalenderjahren zusammen- fallen.) Die erste Zerstörung des zweiten Wormser Synagogenbaus geschah im Pestjahr 1348/49, als man den Juden die Schuld an der furcht- baren Seuche gab, die zweite 1615. als die Handwerkszünfte der Stadt ihre bei den Juden aufgenommenen Schulden damit aus der Welt schafften, daß sie durch ein Prog- rom ihre Gläubiger umbrachten. 1689 demo- lierten die französischen Truppen die Innen- einrichtung, doch dann war Ruhe bis zur „Kristallnacht“ 1938, als die alte und zwei Synagogen neueren Datums in Flammen auf- Singen. Die Wormser Juden hatten sich näm- lich seit der Aufhebung des Gettos und den Liberalisierungstendenzen innerhalb der eigenen Reihen in drei getrennte Zirkel ge- Spalten. Es trifft sich glücklich, daß in Kürze aus der Feder von Dr. Otto Böcher die Geschichte der Alten Synagoge als kunsthistorische Dis- sertation im Druck erscheint, und zwar im Beiheft 18 des„Wormsgau“. Die Rettung wertvoller Kultgegenstände aus den Trüm- mern des Gebäudes ist dem heute pensionier- ten Wormser Stadtarchivar und Museums- direktor Dr. Friedrich Illert zu danken, der sich zudem während der Nazizeit durch eine List in den Besitz des beschlagnahmten „Machsor“ aus dem Jahre 1273, eines eigenen Wormser jüdischen Gebetbuchs, brachte. Des- sen Fotokopie das Original mußte an Israel ausgeliefert werden— bildet zusam- men mit Tora-Aufsätzen, einem Toraschild, Zwei„Zeigefingern“(Metallstäben zum Ver- folgen des Textes bei der Lektüre der heili- gen Rolle), einem Prunkpokal und einem Leuchteraufsatz das Kernstück einer kleinen Ausstellung mit kultischem Kunsthandwerk aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, die am Tage der Grundsteinlegung im Wormser Rat- haus gezeigt wird. rr. Fischsterben im Main Entsetzt beobachteten viele Franefurter, wie sich in der Nähe des Mainufers (unser dpa-Bild) tote Fische häuften. Stellenweise war die Wasser fldche mit Fisch- kadavern übersät. Wie die Frankfurtèr Wasserschutz- polizei dazu mitteilte, ist die Ursache für das Fisch- sterben, das in diesem Ausmaß in diesem Jahr in Fran furt noch nicht be; obachtet wurde, bisher un- bekannt. Materialschiebungen noch ungeklärt US-Heeres-Standortverwaltung äuhßerte sich zur Kaiserslauterer Affäre Frankfurt. In die Materialschiebungen bei der amerikanischen Heeresstandortver- waltung in Kaiserslautern-Vogelweh ist nach amerikanischen Angaben nur ein sehr klei- ner Prozentsatz der 1400 überwiegend deut- schen Angestellten verwickelt. Das Haupt- quartier nördlicher Befehlsbereich der ameri- kanischen Armee in Frankfurt betonte am Dienstag, daß die überwiegende Mehrheit Weinmarkt im badischen Land Außherordentlich reichhaltiges Angebot/ Neue Sorten Freiburg. Der 21. Freiburger Weinmarkt, der am Dienstag unter grobem Publikums- andrang stattgefunden hat, stand ganz im Zeichen des Jahrganges 1958. Rund 80 Pro- zent der ausgestellten Weine stammten aus der Ernte des vergangenen Jahres, während die früheren Jahrgänge nur noch in gerin- geren Mengen angeboten wurden. Die aus- gezeichnete Ernte von 1958 spiegelte sich in dem ausgeglichenen Angebot unter den ein- zelnen Weinbaugebieten, wobei der Kaiser- stuhl und das Markgräfler Land mit 170 Wei- nen das größte Angebot brachten. Die Preise haben durchweg vor allem bei den Literflaschen gegenüber dem Vorjahr spür- bar nachgegeben. Sie lagen je nach Sorte, Lage und Ort etwa zwischen 2,.— DM und 4.50 DM. Einzelne Gutedel und Riesling Sil- vaner waren sogar schon für 1,80 bis 1,90 DM zu haben. Besondere Qualitätsweinè und die alteren Jahrgänge waren jedoch meistens teurer als der Durchschnitt. Die Wandlung des badischen Weinbaues zum Qualitätswein zeigte sich nicht nur in dem außerordentlich reichhaltigen Angebot mit insgesamt 515 angestellten Proben für rund eine Million Liter Wein, sondern auch in einigen neuen Sorten, die in diesem Jahr zum erstenmal angeboten wurden. Darunter war der„Frei- burger“, eine Kreuzung von Silvaner und Ruländer sowie der„Sieger“ und„Scheu“, zwei Bukettreben, die aus Riesling- Silvaner und Traminer oder Gewürztraminer gezüch- tet wurden. Wie der Präsident des Badischen Wein- bauverbandes, Freiherr von Neveu, bei der Eröffnung des Freiburger Weinmarktes her- vorhob, geht der Weinabsatz der süd- badischen Weine immer stärker auch auf die Konsumläden über, die vor allem auch für den Absatz des badischen Weins nach Nord- deutschland eine zunehmend wichtige Rolle Spielen. Bl. der Angestellten ehrlich sei und einen her- vorragenden Beitrag zur deutsch- amerikani- schen Zusammenarbeit geleistet habe. Diese Angestellten hätten auch geholfen, die Un- regelmäßigkeiten ans Tageslicht zu bringen. Der Mißbrauch von Material und Arbeits- gerät war am 15. August von Vertretern der amerikanischen Armee aufgedeckt worden. Wie das amerikanische Hauptquartier betont, können genaue Angaben über das Ausmaß der Schäden und die Zahl der darin ver- wickelten Arbeiter und Angestellten erst ge- macht werden, wenn die deutsch- emerika- nische Untersuchungskommission ihre Ar- beiten abgeschlossen hat. Es sei ungerecht, wenn schon vorher die Rechte der in den Fall verwickelten Arbeitnehmer durch„Be- richte“ und„Annahmen“ geschmälert werden. Deutsche und amerikanische Pressever- treter und Fotografen waren mehrfach bei dem Versuch, sich über die Vorgänge in der Dienststelle zu unterrichten, von Arbeitern tätlich angegriffen worden. Die Beschuldi- gung, Material und Arbeitsgerät der ameri- kanischen Armee verschoben zu haben, rich- tet sich gegen einzelne Angehörige einer Ab- teilung, die umfangreiche militärische Bau- ten und Einrichtungen zu unterhalten und zu erweitern hat. „Nur noch von historischer Bedeutung“ Organische und anorganische Chemie ist nicht mehr zu trennen München. Auf dem Kongreß für reine und angewandte Chemie in München erklärte der sowjetische Professor Dr. O. A. Reutow(Mos- kau), die traditionelle Trennung der Chemie- wissenschaft in die zwei Teilgebiete anorga- nische und organische Chemie habe heute nur noch historische Bedeutung. Sie werde Nach Verfolgungsjagd festgenommen Bundeswehrdeserteur Ritt und„Räuberbräute“ endlich aufgestöbert Hannover. Der 21jährige Bundeswehr- deserteur Rolf Ritt aus Hannover, nach dem seit Wochen im ganzen Bundesgebiet ge- fahndet wurde, konnte nach Mitteilung der Polizei am Montagabend zusammen mit sei- ner 15jährigen Freundin Renate Thiele auf Grund von Hinweisen aus der Bevölkerung in Hannover festgenommen werden. Ritt war am 11. Juli nach einwöchigem Dienst beim dritten Panzeraufklärungsbataillon in Lüneburg während seines ersten Stadturlau- bes desertiert und mit seiner Freundin aus Hannover verschwunden. Zusammen mit der ebenfalls 15 jährigen Monika Klemens aus Hannover und einem 20jährigen, vermutlich aus der Sowjetzone stammenden jungen Mann unternahm er seitdem in gestohlenen Wagen Spritztouren durch die Bundesrepu- blik, nachdem er sich bei Einbrüchen in Waffenhandlungen mit Schußwaffen versorgt hatte. In verschiedenen Städten verübten die Jugendlichen Einbrüche und Diebstähle. Wäh- rend Monika Klemens sich bereits in der Nacht zum Montag in Eiserfeld bei Siegen freiwillig der Polizei gestellt hatte, fehlt von dem 20 jährigen jede Spur. Ritt wurde gefaßt, nachdem ein Autofah- rer die Nummer des in Wiesbaden gestohle- nen Wagens wiedererkannt hatte. Bei der wilden Flucht prallte das jugendliche Ver- brecherpaar gegen einen Betonpfeiler, ließ darauf den stark demolierten Wagen im Stich und flüchtete zu Fuß weiter, konnte jedoch wenig später festgenommen werden. Ritt trug bei der Festnahme eine geladene Gaspistole bei sich. Beide wurden zur Ver- nehmung in Polizeigewahrsam gebracht. Unsere Korrespondenten melden außerdem Explosion setzte Torfbetrieb in Brand Papenburg/ Emsland. Einer der modern- sten Weißtorfbetriebe Nordwestdeutschlands in Bockhorst bei Papenburg ist durch Feuer zerstört worden. Der Brand war durch eine bisher noch ungeklärte Explosion entstan- den. Acht Arbeiter mußten mit Brand- verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert Werden. Acht Feuerwehren konnten ficht verhindern, daß die wertvollen Maschinen des Betriebes völlig vernichtet wurden. Der Schaden wird auf rund 300 000 Mark ge- schätzt. Der wärmste August seit zwölf Jahren Hamburg. Seit dem heißen Sommer 1947 hat es in der Bundesrepublik Deutschland keinen so warmen August mehr gegeben wie in diesem Jahr. Die Durchschnittstempera- turen für diesen Monat lagen in Nord- und Westdeutschland zwischen 18 und 19 Grad, etwa ein Grad niedriger als vor 12 Jahren. Ueber Hamburg schien die Sonne 186 Stun- den lang, das sind 103 Prozent des„Sonnen- scheinsolls“ für August. Im Rhein-Main- Gebiet herrschte sogar 235 Stunden lang Sonnenschein. In Süd- und Südwestdeutsch- land war es nicht ganz so warm. Stuttgart meldet mit 91,9 mm Niederschlag sogar den regenreichsten Monat dieses Jahres. In Ber- lin wurde in der vergangenen Nacht mit 5,7 Grad die niedrigste Nachttemperatur im August seit 1908 gemessen. aber im Lehr- und Unterrichtswesen weiter beibehalten. Reutow sprach über Metall- Kohlenstoff- Verbindungen und sagte, lange Zeit seien chemische Verbindungen, die beiden Gebie- ten angehörten, unberechtigter weise ver- nachlässigt worden. Dabei komme chemi- schen Verbindungen, in denen typische an- organische Elemente wie Metalle an den Kohlenstoff als den chemischen Träger des Lebens gebunden seien, eine besondere prak- tische Bedeutung zu. Entscheidende Stoffe der Natur wie Blatt- grün und Blutfarbstoff enthielten Metalle in ihren Molekülen, sagte Reutow. Ebenso spielten in der Technik Metall- Kohlenstoff- Verbindungen eine Rolle. Besondere Bedeu- tung komme den Silikonen zu, den aus Sand gewonnenen Kunststoffen. Dem Kongreß ging eine Konferenz der „Internationalen Union für reine und ange- wandte Chemie“ voraus, in der National- china, Argentinien und Bulgarien in die Or- ganisation aufgenommen wurden. Zum Prä- sidenten der Union und Vorsitzenden des Exekutiv- Komitees bis 1961 wurde Professor W. Albert Noyes(Rochester, USA) bestellt. Schließlich kam man überein, die nächste Konferenz der Union im Frühjahr 1960 in Leningrad abzuhalten. Der nächste Chemie- kongreß soll ebenfalls 1960 nach Montreal (Kanada) eingeladen werden. Jetzt 44 Kinder an Ruhr erkrankt Wirsberg/ Oberfranken. Die Ruhrepidemie in dem Jugendheim der Arbeiter wohlfahrt in Wirsberg(Kreis Kulmbach) hat sich mit größter Schnelligkeit ausgebreitet. Wie das Staatliche Gesundheitsamt in Kulmbach am Dienstag mitteilte, sind nunmehr bereits 44 der insgesamt etwa 100 Kinder an der E- Ruhr erkrankt. Alle 44 Erkrankten— bei einigen ist Ruhr noch nicht eindeutig nach- gewiesen— sind in den Infektionsabteilun- gen der Krankenhäuser von Nürnberg, Bay- reuth, Hof und anderer, nordbayerischer Städte streng isoliert worden. Tabakstreit Termin für Hauptverfahren festgesetzt Bremen. Das Landgericht Bremen hat am Dienstag den Termin für die Hauptverhand- lung im Bremer Tabakstreit auf den 20. Ok- tober festgesetzt. In dem Prozeß sollen die Eigentumsrechte an 5189 in Bremen lagernden Ballen Sumatra-Tabake der Ernte 1958 geklärt werden, die die peiden Amsterdamer Plantagengesellschaf- ten Vereinigte Deli Mij. und Senembah Mij. für sich beanspruchen. Im Gegensatz zu dem sogenannten Beschlußverfahren über den Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Ver- fügung können die Amsterdamer Firmen in dem nunmehr anberaumten Hauptverfahren bis zum Bundesgerichtshof gehen, so daß der Prozeß vermutlich Jahre dauern wird. Dieser Umstand hat die deutsch- indonesische Ta- bakhandelsgesellschaft bewogen, den um- strittenen Tabak, der leichtverderblich ist, schon im September zu verkaufen. Schadensersatzstreit nach zehn Jahren entschieden Karlsruhe. Wenn eine Krankenschwester einem Kind nervenschädigende Mittel in- tramuskulär injiziert, ohne für diese Auf- gabe besonders belehrt worden zu sein, dann kann der aufsichtsführende Arzt bzw. die Krankenanstalt zum Schadensersatz Herangezogen werden, stellte der Bundes- gerichtshof in einer Grundsatzentscheidung fest. Mit diesem Urteil entschied der sechste Zivilsenat einen Schadensersatzstreit, der sich mehr als 10 Jahre hingezogen hat. Die Klägerin hatte 1949 als 12jährige durch intra- muskuläre Spritzen bei einer Blinddarm- operation Lähmungen davongetragen, die sich in der Folgezeit nie ganz verloren. Sachverständige hatten festgestellt, daß durch falsche Einspritzrichtung der Ischias- nerv verletzt worden war. Die Kranken- schwester habe eine Injektionstechnik an- gewandt, die objektiv falsch sei und die verkleinerten anatomischen Verhältnisse eines Kindes nicht berücksichtigt.(Az. VI zr 125/58.) Nordbaden will Lager räumen Pforzheim. Bis spätestens zu Anfang nächsten Jahres sollen in Nordbaden die dort noch belegten zehn Flüchtlingslager aufgelöst werden. Die in den Lagern leben- den Familien will das Regierungspräsidium in neue Uebergangswohnheime einweisen. In ganz Baden- Württemberg sind rund 2500 Wohnungen in Uebergangsheimen bereits bezogen oder werden bis Ende dieses Jahres bezugsfertig. Wie Oberregierungsrat Sieg- fried Mock, der Leiter der Abteilung Flücht⸗ Iingswesen beim Regierungspräsidium Nord- baden, aus Anlaß der Schlüsselübergabe für das vierte Uebergangswohnheim in Pforz. heim mitteilte, entfallen auf Nordbaden 621 Wohnungen in Uebergangsheimen für 62¹⁰ Personen, auf Nord württemberg 1012 Woh- nungen für rund 10000 Flüchtlinge, auf Süd- baden 731 Wohneinheiten für 7400 und auf Süd württemberg Hohenzollern 550 Woh- nungen für 5500 Personen. Schicksale sollen geklärt werden Nürnberg. Immer noch sind Zehntausende von Angehörigen der in Stalingrad vermib- ten Soldaten ohne eine Nachricht, heißt es in einem in Nürnberg veröffentlichten Auf. ruf des Bundes der Stalingradkämpfer. Von 6000 heimgekehrten Stalingradkämpfern seien nur etwa 2500 Anschriften bekannt, die restlichen 3500 Heimkehrer sollen ihre An- schriften mitteilen, denn nur so könnte 38 Schicksal der Vermißten geklärt werden. Die Bildlisten des DRK-Suchdienstes würden da- bei wertvolle Hilfe geben. Auch alle Ange hörigen der ehemaligen sechsten Armee, die den Vormarsch im Osten mitgemacht haben und die Heimkehrer aus den Lagern Jela- buga, Kasan, Grüntal, Wolsk, Orsk, Tsche, rama und Stalingrad werden gebeten, ihre Anschriften und die ehemalige Feldpostnum- mer mit offener Truppenbezeichnung die Nummern aller Lager, in denen sie ge fangengehalten wurden, an den ersten Bun- desvorsitzenden Martin Edel, Stein be Nürnberg, Guttknechtstraße 8, mitzuteilen. Jetzt rauchen wir Ein reiner, ein frischer, ein männlicher Genuß e Herzhaft-würzig 100 naturreiner Feinschnitt. o im Frischbeutel; DM 1,25 2 — 8 tzt at am hand · . Ok- n dle emen der die schaf- 1 Mij. dem den Ver- len in ahren iB der Dieser e. Ta- um- ch ist, ester el in- Auf- sein, t bzw. ersatz des- sidung echste t, der it. Die intra- darm- n, die rloren. „ daß schias- ken- ik an- ad die Itnisse VI r n Anfang m die lager leben- sidium veisen. d 2500 bereits Jahres Sieg; flücht⸗ Nord- be für Pfori- en 621 ir 6210 Woh- H Süd- nd auf Woh- len usende ermiß- eißt es n Auf- er. Von mpfern int, die re An- ate das en. Die den da- Ange- lee, die a haben n Jela- Tsche- n, ihre stnum- ag und sie ge- n Bun- in bel eilen. — 590254 Nr. 201/ Mittwoch, 2. September 1959 MORGEN — US-Ausstellung in Moskau war ein Erfolg: „Wir wollten zeigen, wie Amerika lebt“ Rund 2,8 Millionen Sowjetbürger besuchten die Show/ Ende am Freitag von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion Moskau. Wenn die amerikanische Aus- stellung im Moskauer Stadttei! Sokolniki am Freitag ihre Pforten schließt, dürfte die Besucherzahl auf etwa 2,8 Millionen, ange- wachsen sein. Noch am letzten Sonntag war der Andrang 80 stark wie nie zuvor. Im Eckzimmer des Pavillons saß ich dem auf das Menschengewoge hinausblickenden und mit zufriedenem Gesicht Bilanz ziehenden Pressechef der US- Schau. Mr. Jacobs, gegen- über. Jacobs sagte:„Wir hatten durch- schnittlich täglich 60 000 Besucher, an Sonn- tagen bis zu 100 000. Aber heute rechnen wir mit 120 000.“ Das war Vorsichtig geschätzt. An jenem Sonntagmorgen wand sich näm- lich vom Parkeingang bis zu den Pforten der Ausstellung die längste Schlange, die jch je in Moskau sah. In zahllosen Kurven zog sie sich über eine Entfernung von rund 800 Metern an der Miliz vorbei, die ständig zur Ordnung mahnte. Dieses Bild widerlegte alle in den letzten Wochen in sowjetischen Zeitungen erschienenen Leserbriefe, in de- nen es hieß, es gebe auf der US-Ausstellung nichts Besonderes zu sehen. In Wirklichkeit war das Interesse von Tag zu Tag gröher geworden. Mr. Jacobs nennt mir die Resul- tate der Abstimmungsmaschine, über welche die Sowjetbürger mitteilen konnten, was innen am besten gefallen hat. An erster Stelle liegt das Farbfernsehen, dann folgen die Automobile, das Circarama und— zur Ueberraschung— die Statische photographi- sche Schau, dies unter dem Titel„Die menschliche Familie“ steht. Mr. Jacobs meinte, auch die Wohnungs- einrichtungen, die Camping-Schau und die Malerei hätten großes Interesse gefunden. Sogar die anfängliche starke Abneigung ge- gen die Werke abstrakter Kunst habe sich im Laufe der Tage in eine rege, teilweise kruchtbare Diskussion verwandelt, und heute sei gerade dieser Teil der Ausstellung echter Gesprächsstoff in Moskau, der zum Nach- denken anrege. Da das Interesse für Ge- mälde unerwartet stark war, entschloß sich die Ausstellungsleitung, diesen Sektor auf die Werke des 18. Jahrhunderts zu erwei- tern. Wie man erwartet hatte, stand die Schau unter mehr oder weniger starkem Beschuß sowjetischer Pressestimmen. Grund- tenor dieser Publikationen war die Behaup- tung, die USA hätten unter den Birken von Sokolniki nur einen propagandistischen Schaukasten des amerikanischen Lebens- standards und nicht das tatsächliche Ame- rika gezeigt. Auf starken Wide ch stie- Ben die Erklärungen der 75 russisch spre- chenden Führer über Löhne und Preise. Sowjetische Wirtschaftsfachleute behaupte ten, nur 30 Prozent der amerikanischen In- dustriearbeiter bezögen ein Jahreseinkom- men von 3700 bis 4000 Dollar, und deshalb stimme die Behauptung nicht, daß sich jeder Industriearbeiter das fünf Zimmer große Eigenheim leisten könne. In einer der Zen- tralzeitungen hieß es:„Wir haben unsere eigenen Ansichten vom Lebensstandard. Es ist wichtiger, daß unsere Kinder kostenlos schulisch und medizinisch betreut werden, als einen Straßenkreuzer zu besitzen.“ Mr. Jacobs meinte dazu:„Die Aufmerksamkeit, die unserem Personal von der sowjetischen Presse entgegengebracht wurde, beweist Uns, wie wirksam es gearbeitet hat.“ Neben den offiziellen sowjetischen Stim- men, die in erster Linie aus dem ideologisch- wirtschaftlichen Wettkampf Sowjetunion USA zu erklären sind, gab es auch durchaus sachliche Kritik von seiten sowjetischer Be- sucher. Ein junger Student eines Industrie- Instituts sagte mir abends auf dem Platz der Revolution:„Ich vermißte die Spitzen- leistungen der Technik. Gerade hier hatten Wir von den USA so viel erwartet.“ Das Interesse an diesen Dingen ist in der Sowiet- union tatsächlich stärker als in anderen Ländern, weil der forcierte technische Unter richt in den Schulen dazu anleitet. Mr. Jacobs sagte dazu, man habe aus diesen Gründen auch besonderen Erfolg mit dem Modell des„Explorer IV“ gehabt, das erst in den letzten 14 Tagen nach Moskau ge- schafft wurde. Eine junge Russin sagte mir: „Die praktischen modischen Dinge gefallen mir sehr, aber nicht die Art, wie sie vorge- führt wurden. Ich finde das geschmacklos und aufdringlich.“ Die kabarettistische Modenschau versandete tatsächlich ein wenig in der trockenen Moskauer Luft. Der Ameri- Kaner nimmt das nicht tragisch:„Wir woll- ten hier zeigen, wie Amerika in Wirklich- keit ist und lebt und sich erholt, und pro- duzierten uns nach unserem und nicht nach dem sowjetischen Geschmack“. Mr. Jacobs lobte die freundliche Haltung der Besucher. Echte Probleme habe es gar nicht gegeben. Ein besonders nettes Ereignis sei der täg- liche Besuch eines zwölfjährigen Jungen ge- wesen, der von früh bis abends in einem englischen Wörterbuch studiert und zwi- schendurch mit einem der Guides gesprochen habe, um seine Aussprache zu verbessern. Jetzt sei er schon soweit, sagte Mr. Jacobs, daß er dem Führer die kompliziertesten grammatischen Fragen stelle. er große Erfolg der Ausstellung der USA ist nicht zu bestreiten.„Man muß be- rücksichtigen“, sagte Mr. Jacobs,„daß die Russen jahrelang von Amerika abgeschnit- ten waren. Sie haben nur beim ersten direkten Kontakt Wunderdinge von uns er- wartet und sich teilweise ein Traumbild ge- macht, das keine Ausstellung der Welt hätte nachzeichnen können.“ In den letzten vier Wochen sind täglich etwa 20 000 Flaschen Pepsicola getrunken worden. Die zahlreich ausgelegten Modejournale sind arg zerlesen, die Bücher mit den einfallsreich aufgemach- ten Einbänden ebenfalls; tausende Hände haben die Kleiderstoffe betastet; vor der Musterküche hörte auch am letzten Sonntag das Gedränge nicht auf; die Kinder standen in Schlangen vor den Spielzeugauslagen, die Frauen drehten an den Säulen mit modi- schen Damenschuhen. Wahrscheinlich wur- den die Frauen von der Ausstellung am stärksten beeindruckt, weil sie vom elegan- ten Selbstbedienungsladen bis zum Gefrier- gemüse und Kinderwagen alle Erleichte- rungen studieren konnten, die die hochent- Wickelte amerikanische Industrie der Haus- frau verschafft. Die von Walt Disney zusam- mengestellte Filmreise New Vork—San Fran- zisko fand am stärksten Widerhall. Das Rundkino war ständig überfüllt. Die Be- sucher sahen Tausende von Autos auf Fabrikparkplätzen, Scharen elegant geklei- deter Menschen, viele Typen von Einfami- lienhäusern, und sie müssen bei nüchterner Ueberlegung zu dem Schluß gekommen sein, daß in Sckolniki tatsächlich der gute ameri- kanische Durchschnitt gezeigt wurde. Von diesem Gedanken ausgehend, ist es zu begrüßen, daß die USA keine extremen Spitzenleistungen zur Schau gestellt haben, weil sie die Ausstellung in dieser Form ab- solut glaubwürdig machten. Mißerfolge stören den chinesischen Aufbau Der große Sprung nach rückwärts/ Trommeln riefen zur Deichwache Seit etwa drei Wochen gibt es in Rotchina Millionen von Plakaten und Bildtafeln, auf denen zu lesen steht:„Wer weniger ißt, kann besser arbeiten . Hinter dieser Parole steht die drohende Hungersnot. Sie ist das Ergebnis eines Gewaltexperiments industriellen Aufbaus, das unter dem Schlagwort vom„großen Sprung vorwärts“ seit einem Jahr praktiziert worden ist, Das Experiment ist auch von westlichen Fach- kreisen überschätzt worden. Unter dem Druck wachsender Unzufriedenheit der Be- völkerung Chinas haben die Kommunisten nun entscheidende Fehlplanungen, die völlig unzureichende Versorgung und die Nichterfüllung zahlreicher Produktionspläne zugeben müssen. So leben die Chinesen: seit Ende 1958, als noch die gigantischen Zahlen von einer Verdoppelung der Getreideerzeugung Segen- über 1957 durch die Weltpresse gingen, sind Mehl, Reis, Fleisch und Speiseô! rationiert. Eier, Oel und Geflügel gibt es gar nicht, Kohlgemüse, ein wichtiges Volksnahrungs- mittel, wird immer knapper. Noch im Jahre 1957 wurden je Einwohner Pekings im Durch- schmitt 200 g Fleisch und 50 fg Ei in der Woche verteilt, jetzt sind diese Rationen beinahe zu einem Nichts zusammengeschmolzen. Der Arbeitstag des chinesischen Mannes beträgt aber unter staatlichem Kommando zwölf Stunden, die meisten Frauen dürften nicht weniger arbeiten. Ihr Arbeitsmonat umfaßt 25 Arbeitstage, der des Mannes 28. Im gan- zen Jahr 1957 standen für jeden Chinesen monatlich Verbrauchswaren aller Art ein- schließlich Nahrungsmittel im Werte von nur 17 Mark zur Verfügung. Dieses schlecht versorgte und schwer arbeitende Volk wurde seit dem letzten Herbst in die Volkskommunen gezwungen. 500 Millionen Menschen mußten sich da bei Gemeinschaftsverpflegung zu gewaltigen Arbeitskommandos organisieren. Daraufhin flüchteten Millionen in die Städte, Wo man auf die Kommunen zunächst verzichtete. Diese Landflucht ist eine der Ursachen für die jetzt eingestandenen verheerenden Rück- stände in der Getreideerzeugung: die Ernte betrug 1958 nicht, wie von der Propaganda behauptet, 375 Millionen Tonnen, sondern nur 270 Millionen Tonnen. Westliche Fach- leute hatten schon seit Monaten diese rot- chinesischen Angaben bezweifelt, aber erst jetzt gab Peking zu, daß die Statistiker falsche Berechnungen und Schätzungen vor- gelegt hatten. Diese Mitteilung erledigt auch die von der chinesischen Propaganda seit vier Wochen wiederholte Behauptung, Schuld an den Nahrungssorgen seien Dürre- und Flut- katastrophen, 0 Tatsächlich suchten schlimme Katastro- phen das Land heim. Vor Wochen hörte man sogar auf der Chinas Küste vorgelagerten portugiesischen Insel Macao das Dröhnen und Grollen der Trommeln, mit denen man auf dem Festland Flutalarm gab, um die Menschen auf die Deiche zu rufen. Auch die Dürreschäden nehmen in diesen Tagen noch weiter zu. Aber schon im Juni wurde in einem Zeitungsartikel in Peking erwähnt, daß die land wirtschaftliche Produktion im ersten Halbjahr 1959 unter der Erzeugung der gleichen Zeit des Vorjahres geblieben sei — und im ersten Halbjahr gab es in China keine bedeutenden Naturereignisse. Damit bestätigte das Pekinger Blatt praktisch, dag die Wirtschaftspolitix am Rückgang der Nahrungsmittelgewinnung schuld ist. In einem anderen Zeitungsartikel wurde im Mai darauf hingewiesen, daß in diesem Frühjahr 7.3 Millionen Hektar Ackerland weniger als im letzten Jahr bestellt worden sind. Offen- sichtlich fehlten die jand wirtschaftlichen Arbeitskräfte. Sie waren einmal in die Städte gewan- dert, zum anderen arbeiteten sie in den Hunderttausenden von Kleinsthochöfen, die im April 1958 im Zuge einer Grohbaktion gebaut und in Betrieb genommen worden waren. Im ganzen Land, wo es fast überall Eisenerze gibt, waren diese Hinterhof-Hoch- öken binnen weniger Tage gebaut worden. Ziel der Aktion war es, in kürzester Frist das nötige Eisen zum zusätzlichen Bau land- wirtschaftlicher Maschinen zu gewinnen. Auf die ganze Welt machte das Experiment größten Eindruck. Peking baute darauf die Planung einer enormen Steigerung der Stahlproduktion auf. Die Schätzungen der Statistiker gaben für 1958 bereits die Erzeu- gung von 11,08 Millionen Tonnen Stabl an und verkündeten für 1959 das Ziel von 18 Millionen Tonnen. Jetzt mußte Peking zugeben, daß die tatsächliche Stahlproduk- tion 1958 nur 8,5 Millionen Tonnen betrug. Das Ziel für 1959 wurde auf 12 Millionen Tonnen herabgesetzt. Gleichzeitig sind die Berichte bestätigt worden, daß das ganze „Hinterhof-Programm“ abgesagt ist, Weil damit große Mengen Erz verschwendet wur- den, die gewonnenen Stähle von schlechter Qualität sind und keine rentablen Trans- portmöglichkeiten bestehen, das gewonnene Rohmaterial in die großen Stahlwerke zu bringen.(Atd) Begeisterten Applaus spendete Ministerpräsident Chrustschow Mitte) dem amerikanischen Vizepräsidenten Richard M. Nixon nach seiner Rede anläßlich der amerikanischen Ausstellung in Moskau am 24. Juli 1959. Rechts neben Chrustschow Frau Nixon und ganz rechts der stellvertretende sowjetische Ministerpräsident Frol Koslow. Die amerikanische Ausstellung, die am Freitag zu Ende geht, wird als großer Erfolg bezeichnet. Initiative der Auslandsdeutschen Man erwägt die Gründung eines unabhängigen Weltverbandes Von unserem Balkan- Korrespondenten Dr. Karl Rau Triest. Die sich seit Jahren hinziehenden Bemühungen von privaten und öffentlichen Stellen um eine Neugestaltung der mit dem zweiten Weltkrieg völlig zusammenge- brochenen Organisation der im Ausland lebenden deutschen Staatsbürger haben in diesen Tagen eine neue Bereicherung er- fahren. Auf Initiative des„Verbandes der deutschen Staatsbürger in Oesterreich“, der zahlenmäßig stärksten deutschen Auslands- organisation in Europa, wurde ein Komitee zur Gründung eines„Weltverbandes der Auslandsdeutschen“ gebildet, welches sich in einem Aufruf an alle bereits im Ausland bestehenden lokalen Organisationen und Hilfsvereine der Deutschen im Ausland wandte. Der neu zu gründende„Weltverband der Auslandsdeutschen“ will— wie aus dem bereits vorliegenden Arbeitsprogramm-Ent- Wurf hervorgeht— sich zunächst nicht auf Einzelmitgliedschaften von Auslandsdeut- schen beschränken, sondern es sollen alle die bereits zahlreich in aller Welt bestehen- en Verbände und Hilfsorganisationen deut- scher Staatsbürger zusammengefaßt werden. Als konkrete Nahziele des„Weltverbandes der Auslandsdeutschen“ werden genannt: die Durchsetzung des bis jetzt immer noch feh- lenden aktiven und passiven Wahlrechts für die Auslandsdeutschen, um damit Interesse und Teilnahme am politischen Geschehen des Heimatlandes wachzuhalten. Die koordi- nierte Wiedergutmachung aus Bundesmitteln für die durch Kriegseinwirkung und Folgen besonders hart geschädigten Auslandsdeut- schen. Die Vertretung der spezifisch wirt- schafts- und sozialpolitischen Interessen bei den diplomatischen und konsularischen Dienststellen. Weiter fordert der„Weltver- band der Auslandsdeutschen“, wie es im Arbeitsprogramm-Entwurf wörtlich lautet: „Ein Kontrollrecht hinsichtlich der Art der diplomatischen und konsularischen Vertre- tungen, um Vorfälle zu vermeiden, die dem Ansehen der Bundesrepublik abträglich sind und um Wege aufzuzeigen, die Steuergelder (im Ausland) rationeller und zweckmäßiger zu verwenden.“ Der„Weltverband“ fordert schließlich „die Information aller Auslandsformationen über die für die Auslandsdeutschen inter- essanten gesetzlichen Veränderungen, wirt- schaftlichen Aspekte und wesentlichen kul- turellen Ereignisse mittels einer periodisch erscheinenden Zeitschrift für die Auslands- deutschen, damit an Stelle der bisherigen Isolierung und Entfremdung das Gefühl der Zusammengehörigkeit tritt.“ In dem einzigen politischen Punkt seines Arbeitsprogramms spricht sich der zukünftige „Weltverband der Auslandsdeutschen“ für ein striktes Verbot der„importierten Welt- anschauungen“ aus, also der Verbreitung „völkischen Gedankengutes im Ausland“, wie es während des Dritten Reiches üblich war, kordert hingegen die Förderung von sozialen und kulturellen Einrichtungen. Wie aus den programmatischen Er- klärungen des„Weltbundes der Auslands- deutschen“ zu entnehmen ist, soll es sich bei dieser Organisation in erster Linie um einen sozialen und wirtschaftlichen Schutz- und Interessenverband der Auslandsdeutschen handeln. Man hat bewußt auf die alten Paro- len Deutschtum im Ausland“ oder„Aus- lands-Volkstumsarbeit“ verzichtet, denn die- sen Bezeichnungen liegt eine Ideologie zu- grunde, die nach wie vor im Ausland be- lastend wirkt, zumindest aber mißverstan- den und scharf bekämpft wird. Als besonders wichtig wird die Tatsache herausgestellt, daß der neue„Weltverband“ eine Gründung und Angelegenheit der Aus- landsdeutschen selbst sein soll, denn bei allen Auslands organisationen, die innerhalb der Deutschen Bundesrepublik ihre Wurzeln und Führung besitzen, besteht das Mißtrauen des Auslandes, daß es sich bei den auf diese Art betreuten Auslandsdeutschen heute um eine „künfte Kolonne“ der deutschen Wirtschaft handeln könne, so wie man sie früher als fünfte Kolonne Hitlers betrachtete. Während der 1955 wiedergegründete und seit diesem Zeitpunkt inner- und außerhalb der Grenzen heftig umstrittene„Verein für das Deutschtum im Ausland“(VDA) nach wie vor in Grundsatzauseinandersetzungen um alte und neue Ziele und in interne Führungs- kontroversen verstrickt ist, hemühen sich seit dem Ende des zweiten Weltkrleges das„Insti- tut für Auslandsbeziehungen“(Stuttgart) und das„Goethe-Institut“ München) um die Pflege der allgemeinen Auslandsbeziehungen und vor allen Dingen um die Pflege der deut- schen Sprache im Ausland als jener Form der Auslandsdeutschtums-Arbeit, die von den übrigen Nationen nicht mit Argwohn betrach- tet werden kann. Als staatliche Stelle hat die Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes im Verlaufe der letzten Jahre eine Reihe von deutschen Schulen und Kulturinstituten in allen Teilen der Erde ins Leben gerufen. Neben diesen sozusagen von der„Heimat- basis“ aus arbeitenden Instituten zur Ver- breitung und Pflege des Auslandsdeutsch- tums soll nun der„Weltverband der Aus- landsdeutschen“ als eigene Schutz- und Hilfs- organisation der Auslandsdeutschen selbst treten. Ob in dieser Vielfalt der Wege der wahre Segen liegt, wird erst die zukünftige Entwicklung zeigen. In der nächsten Fragestunde des Bundes- tages will der sozialdemokratische Bundes- tagsabgeordnete Hans-Jürgen WischnewskI von der Bundesregierung wissen, ob ihr be- kannt sei, daß neuankommende deutsche Fremdenlegionäre in den Ausbildungslagern Nordafrikas von Offizieren als„Adenauer- Lümmels“ bezeichnet werden, und auch, was die Regierung dagegen zu tun gedenke. Kraſtſukræeuge Jetzt Ktz-Kauf-Finanzierung für Neuwagen bis zu 30 Mondqte auf K. auch von Privat Wunsch AUS T, (am Wasserturm). Tel. 4 36 65 KF Beleihungen Mannheim— Augartenstraße 8 Achtung 1 5 Finanzierungen Telefon 4 38 87 an Privat; lange Laufzeit. 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Drei schwere Träger eines sich im Bau befindlichen Walz- Werkes stürzten aus bisher noch unbekann- ten Gründen ein und begruben Techniker und Arbeiter unter sich. * 75 000 Dosen Impfstoff gegen Kinderläh- mung im Wert von etwa 50 000 Dollar(mehr als 200 000 DM) wurden in der Nacht zum Montag von drei maskierten Banditen aus der Universitätsklinik der kanadischen Stadt Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Heiter, tagsüber auch leicht wolkig, aber sonnig. Trocken. Tagestemperaturen in der Ebene heute 22 bis 24 Grad. morgen 23 bis 26 Grad. Nachts noch recht frisch. Frühtemperaturen zwischen 7 und 10 Grad. In Odenwald und Bauland noch gebietsweise um 5 Grad. Schwacher, tagsüber mäßiger Wind aus Nordost bis Ost. 5 Uebersicht: Das umfangreiche Hoch über den britischen Inseln verlagert sich unter Abschwächung nach Osten. Es bleibt für uns wetterbestimmend und unterbindet jetzt die Zufuhr von Kaltluft. Die Wiedererwärmung durch Sonneneinstrahlung erfolgt jedoch, der Jahreszeit entsprechend, nur langsam. Sonnenaufgang: 5.41 Uhr. Sonnenuntergang: 19.09 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19,1 Grad. Pegelstand vom 1. September Rhein: Maxau 381(unv.); Mannheim 204 (6); Worms 131(—8); Caub 132(—9). Neckar: Plochingen 105(3); Gundels- heim 168(5); Mannheim 206(8). Montreal gestohlen. Den überrumpelten Nachtwächter sperrten die Diebe in einen Käfig mit 300 Rhesus-Affen, aus deren Nie- ren der Impfstoff gewonnen wird. Die Po- lizei nimmt an, daß die Diebe den Impfstoff auf dem Schwarzen Markt verkaufen wol- len, weil er wegen des Ausbruchs einer Kin- derlähmungs-Epidemie in Montreal sehr knapp ist. In Montreal und Umgebung sind seit Mitte dieses Sommers 350 Menschen an Kinderlähmung erkrankt. 29 von ihnen starben. * Die Stadtverwaltung von New Lvork hat sich entschlossen, mit aller Schärfe gegen jugendliche Gangsterbanden vorzugehen. Nachdem in den letzten acht Tagen in „Bandenkriegen“ vier junge Menschen er- mordet worden waren, wurde ein Sonder- kommando der New LVorker Polizei in Stärke von 1400 Man gebildet, das mit die- sen Banden aufräumen soll. Gleichzeitig appellierte der Polizeipräsident von New Vork, Kennedy, an die Gerichte, härtere Ur- teile als bisber gegen die jugendlichen Gangster und die FHalbstarken auszu- sprechen. 2 Ein 20jähriger österreichischer Landwirt- schaftsarbeiter hat sich dem Polizeibericht zufolge kürzlich an einem Baum erhängt, als er die Einberufung zur Ableistung seines neunmonatigen Wehrdienstes erhielt. Der junge Mann hatte schon vorher seinen Freunden gegenüber wiederholt geäußert, er finde den Militärdienst so fürchterlich, daß er lieber seinem Leben ein Ende machen als Soldat werden würde. 9 Mittwoch, 2. September 1959/ Nr. 21 — Ist unser Aal amerikanischer Herkunft? Der europäische Aal kann Laichplatz Sargassomeer vermutlich nicht erreichen und bleibt ohne Nachkommen Der europäische Aal ist in Wirklichkeit ein nordamerikanischer Aal, denn es gibt keine Aale an den Küsten der Nordsee, der Ostsee und des Mittelmeers, die zum Laichen in das Sargassomeer zurückgehen und deren Nachkommen über einige Tausend Kilo- meter des Atlantik wieder zu ihrer euro- päischen Heimat zurückkehren. Jene Tiere, die als geschlechtsreife Blankaale eines Tages aus unseren Flüssen, Teichen, Seen und Meeresküsten verschwinden, um an ihrem Hochzeitsplatz sich zur Vermehrung zu tref- ken, erreichen ihr Ziel nie. Laichplatz ist zwar die Sargassosee, die einzige Stelle auf der Nordhalbkugel, wo nachweislich ganz junge Aal-Larven angetroffen werden. Aber dort laichen nur die nordamerikanischen Aale, während alle Aale Europas sterben, ehe sie das ferne Ziel erreichen. Das ist in kurzen Worten die überraschende Hypothese des Engländers Dr. Denys W. Tucker vom Britischen Nationalmuseum, die jüngste und nüchternste Lösung des Aal-Rätsels, aufge- baut auf ein immerhin ziemlich handfestes Tatsachenmaterial. Zwei Jahrtausende lang war die Her- kunft des Aals ein Geheimnis; schon in Rom und Griechenland zerbrach man sich darüber die Köpfe. In den zwanziger Jahren erst lieferte der Däne Dr. Schmidt nach sehr ein- gehenden Untersuchungen eine plausible Erklärung. Er hatte beobachtet, daß im gan- zen Atlantik Larven, junge flossenlose Früh- stadien des erwachsenen Aals, schwimmen. Die kleinsten Aal-Larven, die nur fünf bis sieben Millimeter lang sind, wurden im Ge- biet des Sargassomeers gelunden. im Bereich Westlich des Sargassomeers bis an die Küste Nordamerikas sowie ostwärts und südlich dieses warmen tropischen Ozean-Gebiets der schwimmenden Sargassum-Tange, sind über- all die Aal-Larven größer und in ihrer Ent- Wicklung weiter fortgeschritten. Dr. Schmidt schloß daraus, daß sich der Brutplatz der Aale im Sargassomeer befinden müsse. Dort treffen sich sowohl die Aale Nordamerikas als auch die Aale Europas, legen ihre Eier ab und sterben, während die Jungaale mit Strömungen an die Küste ihrer Heimatlän- der zurücktreiben, in das Süßwasser ein- wandern und sich„groß- fressen“, bis sie ge- Schlechtsreif werden und erwachsen zu dem großen Laichplatz im Atlantik zurückkehren. So lauten die Thesen der inzwischen klas- sisch gewordenen Theorie von Dr. Schmidt. Sie basierte darauf, daß die Aale Ameri- kas und Europas zu zwei verschiedenen Arten gehören— sie unterscheiden sich in der Zahl der Rückenwirbel. Diese Theorie konnte jedoch nicht recht erklären, weshalb die europäischen Jungaale von der Strömung des Atlantik nach Osten, die amerikanischen Jungaale dagegen nach Westen an die Küste Amerikas getrieben werden. Es gelang auch nie, laichreife europäische Aale in Gewäs- sern westlich des Aermelkanals auf der Erstes deutsches Experiment zur Lachs wanderung 500 junge Tiere wurden markiert und in der Schwentine ausgesetzt/ Werden sie zum Laichen zurückkommen? Die Eigenart des Lachses, nach der Ab- Wanderung aus seinem Heimatfluß, in dem er aus dem Ei schlüpfte, wieder in dieses gleiche Gewässer zum Laichen zurückzukeh- ren, wurde vor allem an kanadischen und nord amerikanischen Lachsen beobachtet. Dies Heimfindevermögen wurde sogar mit einigen Experimenten erklärt. Offenbar hat jedes Flußwasser eine Art Eigengeschmack, hervorgerufen durch winzige Beimengungen von Stoffen aus Boden und Vegetation der Zuflußgebiete. Dieser Eigengeschmack prägt sich den Jungfischen ein und läßt sie den Heimatfſuß wiederfinden. Parallelexperi- mente mit einer Art von Elritzen in einem USA-Laboratorium wiesen sogar nach, daß diese Art Tiere nach der operativen Aus- schaltung des Geruchs- und Geschmackssinns die Fähigkeiten zum Wiedererkennen des Wassers verschiedener Flüsse verlieren. Das Heimfindevermögen des Lachses ist also nicht unbedingt mehr rätselhaft. Ungeklärt ist jedoch die Frage, ob auch die europäi- schen Lachsarten und vor allem die deut- schen Lachse einen solchen Heimatsinn haben. Die Landwirtschaftskammer Schleswig- Holstein finanzierte in diesem Frühjahr eine erste Serie von Experimenten, die dieses Heimfindevermögen klären sollen. In Schles- wig- Holstein gibt es noch einige in die Ost- see mündende kleine Flüsse, in denen ein bescheidener Bestand von Lachsen sein Laichgebiet hat. Allerdings handelt es sich größtenteils nicht um den echten Ostsee- lachs, sondern um eine nächstverwandte Art, die Meerforelle, die nur durch kompli- zierte zoologische Untersuchungen von dem Lachs unterschieden werden kann, die das gleiche Fleisch wie der Lachs besitzt und auf den Märkten und den Geschäften auch als solcher gehandelt wird. Den Beständen sind vermutlich auch in geringer Zahl echte Lachse beigemengt, die normalerweise über- all zusammen mit den Meerforellen als Lachs auftreten und in ihrem biologischen Verhalten offenbar gleichartig sind. Diese Vorkommen in einigen kleinen Flüßchen— vor allem in der Loiterau und der Lippingau in der Landschaft Angeln— dürften die letzten deutschen einheimischen Lachsbestände sein, nachdem der Rheinlachs infolge der Verschmutzung des Rheinwas- sers praktisch ausgestorben ist. Sie werden jährlich mit Beihilfemitteln der Landwirt- schaftskammer Schleswig- Holstein und der Landesregierung durch künstliche Erbrütung ergänzt; man setzt zwischen 50 000 und 100 000 Jung-Lachse und Meerforellen in die Flüsse ein. 0 Bis heute ist jedoch völlig unbekannt, wie das Wanderverhalten dieser Lachse im weiteren Sinn ist. Die Tiere steigen zum Ab- laichen aus dem Meer in die kleinen Flüsse, ihre Jungen kehren nach dem Ausschlüpfen aus den Eiern und einer gewissen Wuchszeit im Süßwasser wieder in das Meer zurück, um sich dort bis zur Laichreife grohzufut- tern. Wo sie im Meer bleiben, ob sie sich vor den Küsten aufhalten und dort den Küstenfischern, die in beschränkter Zahl vor der Küste Schleswig- Holsteins Lachs fangen, in die Garne gehen, ob ein Teil in die offene Ostsee, das größte Lachsrevier Europas, wandert oder ob die Lachse in die gleichen Flüsse zum Laichen zurückwandern, aus denen sie herstammen— das alles ist der Wissenschaft unbekannt. Mit einer Markierung von 500 Meerforellen, die eigens jungen in der größten deutschen Fischbrutanstalt Altmühlendorf bei Nortorf über das Jugendstadium hinaus bis zu 15 em langen lebenskräftigen Tieren, aufgezogen werden, wurde die Versuchsserie zur Aufklärung der Lachswanderungsfrage für die deutschen Bestände begonnen. Den Tieren wurden Kunststoffmarken unterhalb der Rückenflosse eingezogen, und sie wur- den in die Schwentine— ein Flüßchen bei Kiel, das nach seinem biologischen Zustand durchaus lachsgeeignet ist, jedoch bis zu dem Bau einer Fischtreppe vor einem Jahr von der natürlichen Zuwanderung der Lachse durch ein Stauwehr abgeschlossen War— ausgesetzt. Ihre Beobachtung soll zugleich das Funktionieren dieser Fisch- treppe nachweisen. Bereits wenige Tage nach dem Aussetzen wurde der erste markierte Fisch in der Kie- ler Förde im Salzwasser gefangen— ein Beweis, daß die ausgesetzten Tiere tatsäch- lich planmäßig im Frühsommer in das Meer zurückwandern. Bis zum eventuellen Wie derfang jedoch werden noch mehrere Jahre vergehen, so daß vorerst die Resultate des ersten deutschen Lachswanderungsexperi- ments offenbleiben. In den nächsten Jahren sollen regelmäßig weiterhin größere Mengen von Lachsen markiert und in die Schwen tine ausgesetzt werden, üm emwandfrei Versuchsergebnisse zu sichern. Zugleich will man erproben, wieweit es noch möglich ist, natürliche Lachsgewässer, in denen die Lachse ausgestorben sind, wieder mit einem neuen Bestand aufzustocken, falls die Tiere sich heimattreu erweisen und in die Schwen- tine zurückkehren, von der ihre Wanderung in die See ausging. Dr. Harald Steinert Wanderung nach dem Sargassomeer zu ere beuten, obwohl in diesen Gewässern eine sehr lebhafte bischerei beleben wird. Nicht einmal in der Straße von Gibraltar konnte man westwärts wandernde erwachsene Aale kinriden, obwohl die Mittelmeer-Aale sämtlich diesen Engpaß durchschwimmen müßten um in das Sargassomeer zu gelangen. f Dr. Tucker bezweifelte nun, daß es über. haupt den europäischen Aalen möglich ist. quer über den Atlantik die Laichplätze im Sargassomeer wiederzufinden. Nach seiner Auffassung können ausschließlich die ameri- kaniscnen Aale— die nur einen Bruchteil jenes Weges zurückzulegen haben, den die europäischen bis zum Sargassomeer machen müßten— diesen großen Laichplatz errei- chen. Sie ällein vermehren sich. Die euro- päischen Aale sterben irgendwo auf dem Weg durch die Nordsee oder das Mittelmeer ie Nachkommenschaft der amerikanischen Aale wird durch Strömungen und Wellen des Atlantik durch das ganze Meer ver- streut. Der größere Teil erreicht in Amerika das rettende und nahrungsverheigende Land ein kleinerer Teil wird durch den Zufall nach Europa(und Nordafrika) verschlagen Wächst dort auf und stirbt wieder chne Nachkommenschaft: Europas Aale sind Ver- sprengte der großen Aalvorkommen Nord- amerikas, die zu Grunde gehen und nur durch neue Generationen aus dem Laichplatz des Sargassomeers Nachschub erhalten. Wenn diese Behauptung richtig ist, müß. ten allerdings die amerikanischen und euro- päischen Aale biologisch auch zu der glei; chen Art gehören. Das ist nach den neue- sten Beobachtungen über die Rückenwirbel⸗ zahl bei Fischen, die das Hauptunterschei- dunsmerkmal zwischen den westlichen und östlichen Aal-Arten ist, auch durchaus denkbar. Denn man kann die Zahl der Rückenwirbel beeinflussen, etwa durch den Salzgehalt und die Temperatur des Wassers in dem die Fische aufwachsen. So ist es durchaus möglich, daß die nach Osten und Westen wandernden Jungaale sich mit ver- schiedener Zahl von Rückenwirbeln ent- Wickeln, da sie in ganz verschiedene Gewäs. ser gelangen. Auch dieser Aal- Theorie fehlen zwar noch wesentliche Beweise; sie ist jedoch— vom Wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen Wesentlich einfacher und damit einleuchten- der als die ältere Vorstellung der Rückwan- derung der europäischen Aale. Das Aal-Ge- heimnis scheint sich auf unvermutete Art und Weise zu klären. Der seltsam schlangen. artige dunkle Fisch, Zuwanderer von einem anderen Kontinent sozusagen, wird deshalb nicht weniger interessant— und nicht weni- ger schmackhaft. Aale als Verkehrshindernis Eine Verkehrsstauung besonderer Art entstand dieser Tage auf einer Straßen- Kkreuzung in Tokio: 300 fette und gutgewach⸗ sene Aale zappelten auf dem Asphalt, nach- dem ein Fischlieferwagen mit einer Straßen- bahn zusammengestoßgen war. Sechs Poli- zisten hatten zusammen mit dem Fischhänd- ler eine halbe Stunde zu tun, um die glit- schigen und um sich schlagenden Fische wieder in den Wagen zu bugsieren, der sie ihrer Bestimmung zuführte: sie waren für das Menü einer großen Festgesellschaft bestimmt. ganz neuer Art“, die das Gew perldi ist kaltlöslich. Nach 30 Blusen behandeln) Nach dem Waschen perla- ihre Blusen werden wie neu! perla- das tut der Wische gut. perla ist eine Feinappretur auffrischt. perla legt. sich stützend und schützend um jede Faser. Dabei bleibt das Gewebe luftdurchlässig, geschmeidig und ist so angenehm im Tragen. g Blusen, Waschkleider, Sporthemden, Kinderkleidchen, Gar- dinen, Tischtücher, Servietten, Bettwäsche, sogar Pullover alles wird nach dem perla- Bad wieder wie neu, bügelt sich viel leichter, bleibt viel länger sauber. Wiaschestücke gründlich im perla- Bad durch und bügeln wie gewohnt die leicht feuchte Wäsche. Mal kostenlos probieren? 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Oktober n der Essener Grugahalle gegen Schweden. einen Tag später wird das Rückspiel ausge- tragen. Ebenfalls in der Bundesrepublik Hin- den am 21. und 22. Oktober zwei Spiele gegen ltalien und am 29. und 30. Januar zwei Be- gesnungen gegen die Tschechoslowakei statt. Im das A-Team möglichst auch mit jungen, glentierten Spielern zu durchsetzen, hat der Verband außerdem vier B-Länderspiele ab- schlossen. Neben diesen Begegnungen wer- den voraussichtlich bis zu den Olympischen Spielen keine Länderspiele mehr ausge- tragen. omnibusse zum Pokalendspiel Der VIR Mannheim setzt am Sonntag zum züddeutschen Pokalendspiel gegen den deut- chen Meister Eintracht Frankfurt im Karls- ruher Wildparkstadion Sonderomnibusse ein, die um 12.30 Uhr am Bismarckplatz abfah- gen. Näheres bei der VfR- Geschäftsstelle (telefon 2 52 25). Sportabzeichen-Abnahme Die nächste Abnahme für das Sportab- zeichen ist für Samstagnachmittag vorgese- ben. Beginn 15 Uhr auf dem MrG-Platz. Zweites NOK-Gespräch mit der Sowjetzone: Fußball und Fishochen stehen im Uordlergtund Olympische Entscheidungen auf der Wartburg?/ Auch in der Bekleidungsfrage noch Meinungsverschiedenheiten 5 Beim zweiten Gespräch zwischen den beiden deutschen Nationalen Olympischen Komitees zur Bildung einer gesamtdeutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele 1960 in Squaw Valley und Rom am Freitag auf der Wartburg stehen strittige Fragen zwischen verschiedenen Fachverbänden im Vordergrund. So reisen neben der offi- ziellen Delegation des NOK der Bundesrepublik, die aus I0C-Mitglied Willi Daume, DLV-Präsident Dr. Max Danz, DRV- Präsident Dr. Walter Wülfing, DFB-Präsident Dr. Peco Bauwens und NOK- Generalsekretär Walter König besteht, noch Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes, des Deutschen Eissportverbandes und des Deutschen Skiverbandes in die Zone. Für den DFB fahren Vizepräsident Hans Huber und Bun- destrainer Sepp Herberger, für den DEV Vizepräsident Karli Wild, Eishockey-Obmann Willi Overath und Geschäftsführer Baumer, für den DSV, der bereits am Donnerstag nachmittag mit dem Skiläuferverband der Zone in Weimar zusammentrifft. DSV- Präsident Dr. Heine, Vizepräsident Martin Neuner, Sportwart Hans Urban, General- sekretär Hans Heinrich Kirchgessner, Langlaufreferent Gustl Berauer und als Sprung- lauftrainer der deutsche Meister Ewald Roscher. Die einzelnen Delegationen der Zone ste- hen noch nicht fest. Man rechnet jedoch da- mit, daß zur Verhandlung der beiden NORs mit Präsident Heinz Schöbel, Rudi Reichert. Günter Heinze und Helmut Behrendt die gleiche Vertretung erscheint, die auch am ersten Gespräch am 27. Juni auf dem Pe- tersberg teilnahm. Für die beiden NOKs stehen Punkte auf dem Programm, die auf dem Petersberg noch nicht geklärt werden konnten. So geht es um Einigkeit über die Benennung des Rosemarie Weiß buchte neun Siege: line„Silberne“ fü die Florettſecliterinnen Wasserballer in der Endrunde der Universiade noch ohne Sieg Bei den Studenten-Weltspielen in Turin holten sich Deutschlands Florett-Fech- terinnen die Silbermedaille. Der Mann- cchaltssieg flel an Frankreich, obwohl peutschland die französischen Damen 9:7 hatte schlagen können. Da aber gegen Un- garn bei 8:8 Siegen auf Grund des besseren Arefferverhältnisses nur ein knapper Erfolg borton ſief die 200 m in 20.6 Nach einem Erfolg über 100 m in 10,3 Sek. holte sich der farbige amerikanische Sprin- termeister Ray Norton bei den Panamerika- nischen Spielen in Chikago auch die 200 m in der Weltrekordzeit für 400-m-Kurven- bahnen von 20,6 Sek. Uber 110 m Hürden wurde Olympiasieger Lee Calhoun(13,7) er- neut von Hayes Jones(13,6) geschlagen. Am ersten Tag der Schwimmwettbewerbe kraulte Chris von Saltza über 200 m aus- gezeichnete 220,3 Min. im Vorlauf. Die Amerikanerin gilt als eine der großen Hoff- nungen für Rom. In den 1500-m-Kraul-Vor- läufen der Herren blieben fünf Schwimmer unter 19 Minuten. Bester war Alan Somers (OSA) mit 18:15, 9. Mannheimer Achtungserfolge bei den Mehrkampfmeisterschaften Bel den Deutschen Mehrkampfmeister- schaften in Düsseldorf errangen die Teil- nehmer der kleinen Mannheimer Expedition einige Achtungser folge. Im Fünfkampf der Frauen belegte die Kreismeisterin Dorle Hartmann(MTC) unter fast 100 Teilnehme- rinnen den 17. Platz und verfehlte mit ihrer Leistung von 3793 Punkten nur knapp den badischen Rekord. Ihre besten Einzel- leistungen waren dabei der Hochsprung mit 553 m sowie die 12,4 Sek. über die 80-m- Hürdenstrecke. Ingeborg Seuster vom glei- getragenen Deutschen Hochschulmeisterschaf- ten im Fünfkampf der Studentinnen mit 3305 Punkten den dritten Platz für die WH Mannheim erringen. Im Mannschafts-Fünf- kampf der Hochschulen und Universitätet be- legte das Team der WIH mit Koch(2307 Funkte, 14. Platz), Honer(1915) und Leger 2366 Punkte, elfter Platz) hinter dem Sieger Uni Münster, der TH Karlsruhe und der I Aachen den vierten Platz. Ihre 6588 Punkte liegen um fast 1000 Punkte über der des Badischen Meisters. chen Verein konnte bei den gleichzeitig aus- für die deutschen Florettfechterinnen her- aussprang und gegen Italien bei 8:8 Einzel- siegen bei einer Trefferzahl von 15:16 ver- loren wurde, reichte es nur zu„Silber“, denn Frankreich schlug die Ungarinnen und Ita- lienerinnen jeweils überlegen mit 11:5. Die erfolgreichsten deutschen Fechterinnen wa- ren die Studenten- Weltmeisterin Rosemarie Weiß(Freiburg) mit 9 Siegen— sie gewann sämtliche vier Einzel gegen Frankreich vor Ursula Michels(Bonn) mit 8 und der Vize- Studenten- Weltmeisterin Gundula Vor- brich(Bonn) mit 7 Siegen. Im Tennis lieferte der Deutsche Junioren- meister Günter Reimann(Hamburg) im Vier- telfinale gegen den tschechischen Davis- pokalspieler Benda, der als Nr. 1 gesetzt ist, einen guten Dreisatzkampf, den er erst nach tapferer Gegenwehr 6:3, 4:6, 5:7 verlor. Im gemischten Doppel hatten Haas/ Wunderlich (München/ Hamburg) keine Chance und un- terlagen den Italienern Ramorino/Drisaldi 1:6, 2:6.— Im Basketball unterlag Deutsch- land im vierten Spiel gegen Libanon 66:68, gewann dafür aber gegen den Iran 62:45. Mit 7:2(4:2) gewann Ungarn das Wasser- pallspiel gegen Deutschland. Damit stehen die Magyaren mit 4:0 Punkten an der Spitze der Finalrunde vor Jugoslawien(5:3 gegen Italien), mit 3:1 Punkten, Italien 1:3 und Deutschland 0:4. Deutschland spielt nun gegen Italien, während Ungar Jugoslawien um die Weltmeisterschaft Kam- pfen werden. U Hund Chefs der Mission. Während der Westen auf dem Standpunkt steht, daß der zahlen- mäßig am stärksten in der Mannschaft ver- tretene Teil Deutschlands diesen Posten be- setzen soll, möchte die Zone dieses Amt für sich in Anspruch nehmen, nachdem 1956 in Cortina und Melbourne mit Guy Schmidt und Olympiasieger Gerhard Stöck der grü- Bere Mannschaftsteil vertreten wurde. Auch in der Bekleidungsfrage gibt es noch Meinungsverschiedenheiten. Beide NOks werden auf der Wartburg ihre Mo- delle vorführen lassen. Das Ansinnen der Zone, einen eigenen Anzug zu tragen oder zumindest sich durch das Wappen von den Sportlern der Bundesrepublik zu unterschei- den, dürfte im Sinne der gemeinsamen Mannschaft kaum auf Gegenliebe stoßen. Nachdem sich die Fußballverbände aus beiden Teilen Deutschlands in vier Gesprä- chen nicht einigen konnten, wie es zur Bil- dung der gesamtdeutschen Mannschaft für die olympischen Ausscheidungen und das Turnier in Rom kommen soll, müssen jetzt die NOKs entscheiden. Dem DFB-Stand- punkt, der auf einen gemeinsamen Kursus mit anschließenden Sichtungsspielen hinaus Will, setzt die Zone als Forderung zwei of- Tizielle Ausscheidungsspiele im Westen und Osten entgegen. Die erfolgreichere Mann- schaft soll dann den verantwortlichen Trai- ner stellen und für die Vorbereitung Sorge tragen. Während die beiden Eissportverbände über die Besetzung im Kunst- und Schnell- lauf schon eine weitgehende Einigung er- zlelen konnten, liegen die Gegensätze im Eishockey noch weit auseinander. Der DEV vertritt nachdrücklich die Meinung, daß das 8:0 bei der Weltmeisterschaft in der SCR unter neutralsten Bedingungen bereits eine eindeutige Entscheidung gewesen sei. Die Zone aber will— wie vor 1956— neue Aus- scheidungsspiele. Zwischen den beiderseiti- gen Skiverbänden hofft man auf eine Eini- gung bereits am Donnerstag in Weimar, wo lediglich die nordischen Disziplinen umstrit- ten sind. Hier geht es darum, welche vor- olympischen Rennen zu Beginn der kom- menden Saison noch als Ausscheidungen ge- wertet werden können. Nur wenn es in Weimar keine Ueberein- stimmung gibt, werden sich die beiden NOks noch mit dieser Frage zu befassen haben. Standard Lüttich bei Eintracht Flutlichtspiel am 8. September Standard Lüttich, der neue Verein des früheren Stürmerstars der Frankfurter Ein- tracht, Sztani, wird am 8. September unter Flutlicht das erste der beiden Ablösespiele gegen den deutschen Fußballmeister in Frankfurt bestreiten. Mit den Einnahmen der beiden vereinbarten Treffen(das Rück- spiel findet in Belgien statt) soll ein Teil der Ablösesumme für den Ungarn Sztani ge- deckt werden. Noch ohne Angebot: Fraser will Profi werden Australiens nicht ganz erwarteter Davispokalsieg über die USA in Forest Hills hat in Newvork viel Enttäuschung hinterlassen. Amerikas Kapitän Perry Jones, der im Dezember in Brisbane mit seinem speziellen Schützling Ale- zandro Olmedo einen so sensationellen Erfolg feierte, meinte:„Noch kann man nicht sagen, ob Olmedo oder Fraser der beste Tennis-Amateur der Welt ist. Warten wir die UsSA- Meisterschaften ab, die am Freitag in Forest Hills be- ginnen.“ Barry Mackay schien nach sei- ner Niederlage im entscheidenden Match gegen Olmedo enttäuscht, aber er äußerte:„Ich habe keine Entschuldi- gung. Neale hat mich ganz klar ge- schlagen. Mein Aufschlag klappte über- haupt nicht. Ich war immer zu sehr in Eile und habe deshalb den Ball nicht hoch genug getroffen.“ Neale Fraser, als „Held von Forest Hills“ gefeiert, strahlte überglücklich. Dann erklärte der Austra- lier:„Ich bin entschlossen, Professional zu werden. Bisher hat mir allerdings noch niemand ein Angebot unterbreitet. Wahrscheinlich rechnete keiner mit mir!“ Kühnste Erwartungen übertroffen: Zwei Curopalitel fu. deulsche Schützen Klaus Zäringer gewann KK-Dreistellungskampf mit Weltrekord-Leistung Mit zwei Siegen, zwei zweiten und einem dritten Rang gelang den deutschen Klein- kaliberchützen bei den Europameisterschaf- ten in Mailand eine Erfolgsserie, die selbst die künsten Erwartungen übertraf. In groß- artiger Form befand sich der 19 jährige Ma- schinenbaupraktikant Klaus Zäringer aus Stuttgart, der den wohl wertvollsten Meister- schaftswettbewerb, den KK-Dreistellungs- kampf, mit der neuen Weltrekordleistung von 1149 Ringen(bisher 1148) von 1200 möglichen gewann und darüber hinaus im stehenden Alfschlag hinter seinem ebenfalls erst 19 Jahre alten Mannschaftskameraden Bernd Klingner(Bremervörde) den zweiten Rang belegte. Einen weiteren zweiten Platz gab es in der Mannschaftswertung stehend, und ap dritter Stelle plazierte sich das deutsche Auf- gebot in der Mannschaftswertung des Drei- stellungskampfes. Ohne Zweifel muß dieses Abschneiden in den vier Entscheidungen des Tages als der größte Nachkriegserfolg des deutschen Schießsports gewertet werden. Uberraschend Davispokal wieder bei den„Aussies“: Fraser sicherte usttalien den 3.2: Sieg Amerikaner verpaßten die Möglichkeit des Ausgleichs der Gesamtbilanz Nur ein Jahr ist der Davispokal in Ame- Files 8 IKA SSDIledel 2 traliens 0 Neale Fraser sewann am vierten Tag das wegen Einbruch der Dunkelheit unter- In Uebach-Palenberg 16:4, in Düren 11:9: E- Borer gelitten mit ⁊woei Siegen ⁊urüche Insgesamt 2500 Zuschauer bei Starts der Kampfgemeinschaft am Mittelrhein Mit zwei schönen Erfolgen kehrte die auf Wunsch der Gastgeber durch vier amerika- nische Boxer aus dem nordbadischen Bezirk verstärkte Kampfgemeinschaft VfR Mann- heim/ BC Mingolsheim von den Starts am Mittelrhein zurück. In Uebach-Palenberg kamen die Nordbadener in der mit 1400 Zu- Schauern ausverkauften Zechenhalle zu einem glatten 16:4-Sieg und am nächsten Tag in Düren gegen den verstärkten„Boxring“ vor 1100 Zuschauern nach beiderseits guten Lei- stungen zu einem 11:9. Beim 16:4 in Uebach-Palenberg verlor von 1.2. O: DER„MORGEN-O M vistverem a eee fein auge, Gastverein 4 dvb e EI Sw Essen 2 11/0 2 2112/21 0 Bor. Dortmund 1 0 12 02 2 itoria Köln 1 2 0/2 2 0111/11 2 I. FC Köln 0 0 2 2 0 1 2 Preuß. Münster 2 1 I/ 2 1 2 12 2/ 1 1 2 Fort. Düsseldorf 0 2 11 1 0 Hamborn 07 1107211122%/ 2 0 2 RW Essen 1 2 2 0 0 1 Vit. Aschaffenb. 1 1 0/1 200 12/82 21 Vin Stuttgart 1 0 1 0 1 0 schweinfurt 05 2 0 2/2 1 2 200/ 10 Brünchen 1860 1 2 1 2 01 II ssv Reutlingen 1 1 1/2 2021 1 07/2 0 2 spves Fürth 1 1 0 1 1 0 8 Ten. Bor. Berlin 2 1 1/2 2 1 1 21/12 2 Spandauer VI 2 1 01 1 2 0 VfL Osnabrück I I U/ 2 110 11/2 2 0 FEtr. Braunschw. 1 1 01 11 10 Thöntz Lübeck 2 1 2/0 2 21 10/111 Fe St. Pauli 1 0 1 0 1 0 1 F Saarbrücdk 1 I 1 T2 1 12 0 2/ 2 2 2 Worm. Worms 1 1 11 11 2 Sopfr Saarbrück. 1 1 1/1 2211 2/0 1 2 Bor. Neunkirch. 211 a) Tip nach der MM- Tabelle b) Hans Schäfer, 1. FC Köln oe) Reportertip probieren Sie auch mal: Gebackene Bohnen Spaghetti mit Fleisch- Klößen Gulasch mit Spaghetti Berner FHlatte Linsen mit Cocktall- würstchen Auf der Rückseite jedes Dosenaufklebers finden Sie eine weitere Auswahl. den Gästen nur Halbweltergewichtler Will- fahrt, der den aussichtslos gewordenen Kampf in der zweiten Runde aufgab. Fischer im Leicht-, und Zimmermann im Mittelge- wicht trennten sich nach prächtigen Gefech- ten von ihren Gegnern unentschieden. Armeemeister Lutge beendete die Fliegen- gewichtsbegegnung mit einem K. o.-Erfolg in der zweiten Runde, während sich Bauer im Feder gegen den sehr harten Palenberger Kolbe I mit einem klaren Punktsieg begnü- gen mußte. Weitere Ergebnisse: Halbwelter: Elliott Abbruchsieger in der zweiten Runde gegen Greil; Welter: Gaber Punktsieger über Bassauer I; FHalbmittel: Sadewasser II Punktsieger über Bassauer II; Halbmittel: Johnson Punktsieger über Cornely; Halb- schwer: Kitchen Punktsieger über Kusseler. In Düren konnte der amerikanische Halb- schwergewichtler wegen einer am Vortag er- littenen Augenbrauenverletzung nicht star- ten. Ueberraschend verlor auch der kleine Lutge nach Punkten, da sein Endspurt zu spät kam. Entscheidend siegte dafür Bauer, nachdem er sich bis zur dritten Runde be- reits einen eindeutigen Vorsprung gesichert hatte. Willfahrt mußte auch bei seinem zwei- ten Start noch in der Anfangsrunde aufgeben, während Fischers imponierende taktische Leistung mit einem sicheren Punkterfolg be- lohnt wurde. Ein nicht gerechtfertigtes Un- entschieden erhielt Elliott im Weltergewicht, Sadewassers Gegner im Halbmittelgewicht wurde nach zwei Minuten der dritten Runde vom Gong() gerettet. Die übrigen Ergeb- nisse: Halbmittel: Gaber— Scheichtweiher unentschieden; Mittel: Johnson Aufgabe- sieger zweite Runde über Kings; Mittel: Bauer unterlag Gödscheits in der zweiten Runde durch Abbruch; Halbschwer: Zimmer- mann— Richter unentschieden. itzenspieler 8 brochene Match gegen Barry Mackey 36 2, 64 sicherte it da für sein Land. In der 48. Heragusforderungs- runde gab es damit in der 24. Begesnung zwischen den beiden weltbesten Tennis- Nationen den 13. Sieg für die Australier. Die USA verpaßten in Forest Hills im eigenen Land die Möglichkeit des Ausgleiches. Beim Stande von 8:6, 3:6 wirkte Fraser in der Fortsetzung des entscheidenden letzten Matches nervenstärker. Die große Verant- Wortung schien Mackey fast zu erdrücken. So erwischte der Amerikaner einen ausge- sprochen schwachen Tag, machte viele un- nötige Fehler, und davon profitierte der australische Linkshänder entscheidend. Da- bei kam das Ergebnis dieser Begegnung keineswegs unerwartet. Ausgangspunkt der amerikanischen Niederlage war das verlorene Einzel des Wimbledonsiegers Olmedo am ersten Tage gegen Fraser, der in Forest Hills genau so zum entscheidenden Faktor wurde Wie vor einem Jahr in Brisbane der 22jährige Peruaner. mit 5 drangen die jungen deutschen Schützen da- mit in die bisherige Vormachtstellung der Russen ein, entführten die beiden Einzeltitel und hätten den vielgerühmten Assen aus der UdssR um ein Haar auch in der Mann- schaftswertung einen Strich durch die Rech- nung gemacht. Die frischgebackenen Europa- meister Zähringer und Klingner, aber auch ihre Mannschaftskameraden, der 25jährige Hans Werner Herbeck(Wiesbaden), der 24 jährige Karl Wenk(Rheinfelden) und der 21 jährige Rudi Sigl(Grötzingen), wurden von den Photographen umringt und konnten sich der zahlreichen Glückwünsche kaum er- wehren. Dieser Jubel überrascht nicht, denn die Russen galten fast als unschlagbar im Gewehrschießen. Doch die jungen, unbe- kümmerten deutschen Schützen liegen sich von dieser Favoritenstellung nicht beein- drucken. Zwei zweite Plätze für SVM Bei dem im Ludwigshafener Willersinn- weiher ausgetragenen Club-Dreikampf TG Heilbronn— SV Mannheim— SV Ludwigs- hafen 07 kam es erneut zu einem scharfen Zweikampf zwischen den Gastgebern und dem SVM, bei dem die Linksrheiner in der Herrenklasse im Endergebnis 172 Punkte vor SVM(164 P.) und TG Heilbronn(108 P.) er- reichten. Während Ludwigshafen die Brust-, Schmetterling- und die doppelte Lagenstaf- fel gewann, kam der SVM in den beiden Kraulstaffeln zum Erfolg. Bei den Damen zeigten sich die Schwabenmädel als hart näckige Gegnerinnen, deren Einsatz mit einem klaren 78-Punktesieg vor SVM(58) und Ludwigshafener SV(30 P.) belohnt wurde Das Programm wurde durch Ein- lage wettbewerbe des Nachwuchses aufge- lockert. kr Im Billard 25:15-Sieg Beim Städtekampf gegen Ludwigshafen gewann die Billard- Vertretung Mannheims im Klubheim der Mannheimer Billard- freunde in der freien Partie mit 25:15. In den überaus spannenden Kämpfen über- raschten die Mannheimer Spieler der unte- ren Klassen, da sie durchweg siegten. In der Spitzenklasse konnten sich lediglich Hilbert, der in ausgezeichneter Form war, gegen Padberg und E. Kiesewetter gegen Ludwigs- hafens AB Mußkopf durchsetzen. Die größte Ueberraschung bereitete der Mann- heimer Wietstruck, welcher den Landesmei- ster der 5. Klasse, Neureuther(Ludwigsha- fen) sicher abfertigte. Am Freitag in Berlin gegen Halafihi: Ein Lisiko- rote Hgubis Kõnnen und Nouline Scholz hat den Prototyp des Fighters zum Gegner/ Auch PM muß alles zeigen Es fehlt nicht an Stimmen, die Bubi Scholz vor seinem nächsten Gegner, dem Tonga- Neger Johnny Halafihi, warnen. Sie machen ihn darauf aufmerksam, daß eine etwaige Niederlage am Freitag in der Berliner Deutschlandhalle seine weiteren Pläne, wie den Titelkampf gegen Peter Müller(9. Ok- tober in Berlin) oder die freiwillige Titelver- teidigung gegen Rolf Peters(7. November in Stuttgart) wohl illusorisch machen würden. Der Mann von den„Freundschafts-Inseln“, dem Reich der Königin Salote, wird hoch ein- geschätzt. Aber Bubi Scholz, der sich zwar nur eine kurze Vorbereitungszeit gönnte, ver- traut auf sein großes Können und seine Kalt- schnäuzigkeit, die ihm oft als Ueberheblich- keit angekreidet wird. Der eiskalte Berliner Will das„Höllenfeuer“, wie man Halafihi in Großbritannien nennt, in diesem im Holb- schwergewicht stattfindenden Kampf schon eindämmen. Ob es ihm aber gelingt? Hala- kihi, dem verschiedene Fighter geflissentlich aus dem Wege gehen, versucht zu einem Empire-Titelkampf mit Yvon Durelle zu kommen, und da würde sich ein Erfolg über den Europameister im Mittelgewicht gut aus- nehmen. Eine schwere Aufgabe hat auch der Kö- ner Peter Müller gegen den aus Ghana stam- menden Attuquaye Clottey zu lösen. PM muß schon alles zeigen, um den Mann von der Goldküste in die Schranken zu weisen. Man darf gespannt sein, wie die Gegner vom 9. Oktober an gleicher Stelle sich gegen die 91880 unbequemen Ausländer aus der Affäre ziehen. Beilagenhinweis 5 Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staat lichen Zahlenlotto bei. 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WO. pl AMKEN- Sees es ALHAMBRA 5 e 2502 pen 13.00, 15.40. 18.20 und 21.00 Uhr] Hardy Krüger— Ingrid, Andree w. Pascale Petit, Jaques Charrier„DER REST 18 SCHW EIGEN. 1 d „Die sien selbst betrügen“(18) Prädikat:„wertvoll 2 am 28. Prädikat:„wertvoll“ 8 8 Wegen Umbau eltba ALSTER Telefon 2 02 02 UNIVERSUM vorübergehd. Grundl NUR 14.30, 17.30, 20.30 GESCHLOSSEN alt 2 Mille Perkins i. d. Cinemasc.- N gest 8 4⁴ ler 3 96 gest. „Das Tagebuch der Anne Frank“ DIE KAM ER 8 1 5 3. des 5 33 Christian Marquand(18) nen De SchAUBUR 1 Auf EUREN Hochmur. Müllar steve Cochran in dem Eine- K der en mascope-Farbfilm(12) 5 „Die NANAILIE von Kansas DIE KURBEI. 1430 16 30.15 45.21 worder 30,16.30,18.45,21 Wie 8 Telefon 2 04 44 8 1 Sl 1400. 15.15 10.80, 2045 Der Koloß von New Vork ERCMaNN Able eresa Wright, Cam. Mitchell 1 Beteill. ERSC HOLEN in JAPAN. PALAS. keln Technirama-Earbfum Kraslich 10.00, 11.50 u. 22.30 Uhr ö ntspre CApITOl. Am Megpl. 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E 8 ransporte Elektr. 1 nehmens in Höhe von 3000,— DR in dieser angenommenen Höhe un e Einze 5 12 11 Waren nach einer bei den Registerakten befindlichen 3 5 e e e* besonders billig a Gesamtbetrag von 22 002,70 DM bis zum Betrage von 15 000,— n die a 5 5— Frö 5 Gesellschaft einbringt. Der Gesellschafter Richard Wahl, Kaufmann in kanal. Iink. Ufer 3-4, Tel. 2 09 61/2 HKuufgesuche 3 m Kü f. Kleiderschränke. ab 78,.— Mannheim leistet eine Stammeinlage von 2000, W Sacheinlage in e 25 moden.. ab 35,— der Weise, daß er sein bisher geführtes Handelsgeschäft zum angenom- 9 uber i ee(Einzel). ab 45.— menen Geldwert von 2000, DM in die Gesellschaft einbringt. 1 22 Genfauchte wenigen in wen bis zu 1 3 5 Sab,. 8 Due Adr. einzus. u. Lu tenma ö Betten Doppel). ab 90,.— Veränderungen: 11 b 31 1 Neuw. Reitstiefel, Gr. 44 mit 115.— B 37— 2. 8. 1959 Bahngesellschaft Waldhof in Mannheim(Waldhof, 5 hose fu nach, 5 a L errenkommoden 5 165.— Sandhofer Straße 156). Dürch Beschluß der Hauptversammlung vom FIRE Ed 2 950 38 er Kaen gen A Allzweckschranłk mit 2 Gefachen Eckbänke— 4„25. Juni 1959 wurde die Satzung in 8 2(Gegenstand des Unternehmens) ASS eO 0% glb 8 F l A f 0 N 6 1 errn, Gr. 8, erb Zuschr. u. Nr. P 46040 a. d Regale ab 28. geändert. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Der Betrieb der 2 0 ur u 5 ucht. nur DM 50 50 b Werk Einz. Poist.-Sessel ab 36,— Bormalspurigen isenbann von Mannheim-Walqhot nach. ante t- HEIM STADHER A2) Gebr. Kinderbettstelle genen 5 . 5 itri b 95,.— Sandhofen und der Gleisanschlusse sowie der Erwerb der dafür nötigen.. Zuschr. u., Nr. 0964 an den 10 5 teil. Anbau- Vitrinen. 3„ Srundstücke. Gegenstand des Unternehmens ist ferner die Errichtung, Ankauf von Altflaschen, Abholu FFF ͤ 1. Schlafzi Küchen der Erwerb, die Pachtung, die Verpachtung und der Betrieb von Ver 29205 Stück. Tel. 4 22 90 ö Kpl. af zimmer, Rü er E„ 5 85 erp 0 8 9„Tel. 5 8 2 85 1 725 1 3 3 kehrsunternehmen aller Art sowie jede Förderung des Verkehrs, ins- 8 Ein richtiger V 1 im 5 Wohnzimmer in gr. Auswahl esoendere die Abfertigung, Werbung und Vermittlung im Verkehrs- 0 i N ich in jede Umgebung ein, vielseitig. b Wesen. 0 5 3707 80 Zeitschriften, Spielsachen, im ö 7 BB 498— 29. g. 1939 Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke in Di- Wohnzimmer etwd ff Büchel, 1„ 287 71 5 0 e 1 0. lingen Saar Werk Mannheim-Neckarau in Mannheim, Zweigniederlas- 96% 0 5 0 Schlafzimmer als 5 in der 9 for 4 eee ee ee Hauptsitz: Dillingen-Saar(Neckarau, Eisenbahnstraße 10-12). Rolf 5 on altsgegenstände(Jöpfe, Kküchenwadge, Ref, 20 Qu annheim Qu 5, 4 Hartge, Direktor in Dillingen ist zum Vorstandsmitglied bestellt. 0 ceu 5 J 2 9 0 1 M 71271 Hrank, Druck- 85 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Saarlouis Adlerwe — 8 8 qterialschra 2 Aeltsplette) 5 i. f C ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 112 bekanntgemacht 46 l. En sdchen- oder Mosterlager, für Ordner, Karteien, Schreib- 8 5 8 5 5 r l n ö. 45 . B 710— 29. 8. 1959 win Boll, Rohtabake Gesellschatt mit beschränkter 1 6 8 8 Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. 8 e 8 1 2 1 B 309— 26. 8. 1959 Niersteiner Mälzerei Gesellschaft mit beschränkter 5 Direktbezug nur von Möbelfabrik Oordnungsmöbel- Vertrieb Haftung in Mannheim. Der Sitz der Gesellschaft ist nach Heidelsheim 1 e r S0 308.85 00 denderg f. ker⸗ verlegt. einfach— im eigenen Saft, Dose berger Praktis eh“— inh. Cori schmal, Landsweiler eee B 948— 29. 8. 1939 Grundstücksgesellschaft Germaniastraße 55 mit be-. 2 dekula e JJ. 88 5 schränkter Haftung in Mannheim. Durch Beschluß der Gesellschafter- do. neu. 8 11„ inh. Carl Sch 1 versammlung vom 27. August 1959 ist 1 1 auf 85 name 8— ieh„Praktise nh. Carl Sehma Gesetzes über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften und bergrecht- chu 8 e W N lichen Gewerkschaften vom 12. November 1956 in der Weise umgewan- 5 dudlag Landsweiler-Reden/ Ser 0 5 delt worden, daß ihr vermögen nach. i 5 28. 3„Reidictori“ 2 Buderus 1 bruar 1959 unter Ausschluß der Liquidation auf die Gesellschafter der 1 0 1 Broyn, . Obersenden Sie einen Frospele! 8 1 E H A K gleichzeitig errichteten Gesellschaft des bügerlichen Rechts Heinrich die aktuelle Nudelfom ous Italien, 500 f 9 Cass i nah 85 elle 2. ſch besfeſſe gegen Nachnahme 5 2 1 2 Vetter, Kaufmann in Mannheim und Friedel Holzherr geb. Vetter in demie ... Schohschrent for 25 P Schohe aus Boche Maccots DU 1 Huroborganisalion Karlsruhe übertragen wurde. Als nicht eingetragen wird bekannt- 3% f A 8 AT Chemie) Aſlzweckscht enk mit! Gefechk 5 4770, 8 gemacht: Den Gläubigern der Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die Conti G. Allzweckschronk mit 2 Sefachen„„. 0 Ich berate Sie sich binnen sechs Monaten nach dieser Bekanntmachung zu diesem Dalmler 15 Werk DM 1% Verpackungsonteil unverbindlich 8 1 ist Sicherheit zu leisten. soweit sie nicht Befriedigung dere 8 f 5 5 verlangen können. b. Cont liefern sie in] Woche, in 14 fegen, in!! Mogg. B 982— 29. 8. 1959 Augustahof-Tankstellen-Gesellschaft mit beschränk- Dt. Edel. 3 1 es bitte streichen. e ter Haftung in Mannheim. Durch Beschluß der Gesellschafter versammlung Dt. Erdö Nicht zutreffendes b 8 N 1 vom 1. August 1959 ist die Gesellschaft aufgelöst. Die Firma ist erloschen. Degusse ANNHEIN a 067 2. 1050 Schröder kleischvwarentaurit Gare teen dein. bene 8 J schränkter Haftung, Saarbrücken, Zweigniederlassung annheim in t. Stel „„ 0 auSusrA-ANdTASkE 3 blannheim, Zweigniederlassung der Firma schröder Fleischwarenfabrik 1 Bisen 2 8 8. 1 801 Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Saarbrücken. Didier. Die Zweigniederlassung ist aufgehoben. Dierig, (gendes Zosteſlpostamf) daratuten Tel. 24578 Fallmann Tel. 5 gott, U 6, N 1— r. 201 Mittwoch, 2. September 1959 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Selte 18 5 D) Der Bundes wirtschaftsminister hat am 28. August als deutscher Gouverneur der ſeltbank der vorgeschlagenen Erhöhung des Grundkapitals von zehn Milliarden Dollar auf 21 Milliarden Dollar(88,2 Millarden DM) iugestimmt. Zugleich ist auch die Erhöhung des deutschen Kapitalanteils von 330 Millio- nen Dollar auf 1050 Millionen Dollar(4,41 Milliarden DM) gebilligt und die Zeichnung der entsprechenden Anteile vorgenommen worden. 7 7 4 Wie das Bundeswirtschaftsministerium Altteilt, hat die Bundesrepublik, deren Beteiligung an der Weltbank nach Inkraft- ſreten der Erhöhung derjenigen Frankreichs entsprechen wird, in bar 39 Millionen Pol- — Hoher Auftragseingang In der Industrie es) Der Gesamtindex des Auftragsein- gangs bei der Industrie(Wertindex, Umsatz 4= 100) verharrte im Juli auf dem hohen Vormonatsstand von 180 Punkten, Im Durch- aehnitt der letzten fünf Jahre war allerdings 2 Juni auf Juli eine Zunahme der Nach- age um 3,3 Prozent zu verzeichnen. Nach Insicht des Bundeswirtschaftsministeriums ürkte die etwas ruhigere Entwicklung in ſesem Jahr zum Teil auf die Vorwegnahme on Aufträgen in den Vormonaten zurück- aukühren sein. Insbesondere bei der Ver- brauchsgüterindustrie, die im Juli 17 Pro- zent weniger Aufträge erhielt als im Juni. in der Grundtendenz blieb der Nachfrage- trend jedoch weiterhin sehr günstig. Die Auftragswerte der gesamten Indu- ztrie waren im Juli durchschnittlich um 10 Prozent höher als im Juli 1958. Die Jah- reswachstumsrate der Bestellungen bei der drundstoffindustrie lag dabei mit 23 Prozent an der Spitze, gefolgt von der Verbrauchs- güterindustrie mit 18 Prozent und der In- vestitionsgüterindustrie mit 14 Prozent. Zufriedene Aussteller bel der Frankfurter Messe (dpa) Der 1. September, der zweite Tag der Internationalen Frankfurter Herbst- messe 1959, führte 34000 Interessenten auf dag Messegelände. Neben der anhaltenden mlandsnachfrage trat das Auslandsinteresse zunehmend in Erscheinung. Der ausländische 1 Besucheranteil an den 94 000 Messebesuchern der beiden ersten Tage betrug etwa sieben prozent aus mehr als 60 Ländern. Besonders stark wurde von der Möglichkeit eingehen- der Wirtschafts- und Marktin formationen in den einzelnen Pavillons Gebrauch gemacht. Die Aussteller von Textilien und Beklei- dung verzeichneten den Besuch führender Großkunden, wobei in den Bekleidungs- gruppen erfreuliche Abschlüsse zustande ka- men. Auch die kunsthandwerklichen Aus- 21. 3 36 0 — dei Büro- tten steller erzielten nach den Feststellungen der Messeleitung weiterhin sehr gute Abschlüsse, und Geschäftsbedarf, Verpak- kungs mitteln und gen Erzeugnissen, der, Buch- und Kunstverlage entsprach der Ge- schäftsgang dell Erwartungen. Keramik- „C 4, ung Glasspezialitäten wurden vom Ausland 7.80 H J, 33 gefragt. Nordamerika nahm in größeren Mengen Steinzeug ab. Das umfangreiche Angebot an Münz automaten fand guten Ab- satz. In beträchtlichem Ausmaß bahnte sich hier auch das Exportgeschäft an. In den ausländischen Pavillons führte das vielfäl- Zrut vernl ane Verkled D 7, 11 Tel. 201 . arbeiten n termöbe rel. 23 —— lesel im- waldhol 1 bls extrem ofort. ES NIR 7, 1 tige Angebot hochwertiger Exporterzeug- nisse schon an den ersten beiden Messetagen zu zahlreichen Geschäftsanbahnungen und ktellweise sehr guten Umsätzen. Flauer Monatsanfang a n den Börsen (dpa) Positive wirtschaftliche und vor allem auch politische Faktoren vermochten dle schon am Vortag eingeleitete Abwärts- bewegung am 1. September an den Aktien- märkten nicht aufzuhalten. Gewinnmitnah- men und sonstige Abgaben des In- und Aus- landes, die keinesfalls drängend waren, lösten an fast allen Märkten Kursrück- gänge bis zu sechs Punkten aus. Einige Spezialpapiere und Gratisaktienanwärter mußten Kursrückschläge bis zu 30 Punkten hinnehmen. Bayerische Motorenwerke auf erneut einsetzende Interessenkäufe stärker anziehend. An der hanseatischen Wert- papierenbörse wurde das Papier mit 375 bezahlt. Daimler dagegen blieben auf er- mäßigter Basis angeboten. IG-Farben-Nachfolge- Gesellschaften und Hektropapiere um mehrere Punkte ge- drückt. Stahlaktien nach gut behaupteter Fröfknung im Verlauf auf kleinere Rück- Käufe teilweise bis zu drei Punkten gegen- über Vortag erhöht. Banken- und Kali-Werte bis zu 10 Punkten rückläufig. An den Ren- 1 Bundesrepublik stärkt die Weltbank peutscher Kapitalanteil auf 1,05 Milliarden Dollar erhöht lar zu zahlen. Sie hat diesen Betrag, der in Raten entrichtet wird, bereits jetzt in vollem Umfange zur Verwendung durch die Welt- bank freigegeben. Sie will damit die Welt- bank bei ihrer Aufgabe unterstützen, durch Bereitstellung von Kapital den Aufbau von Produktionsanlagen und die Auswertung von natürlichen Hilfsquellen in den Ent- Wicklungsländern zu fördern. In welchem Umfang die Weltbank bisher schon Hilfe ge- leistet hat, geht daraus hervor, daß sie seit Aufnahme ihrer Geschäftstätigkeit im Jahre 1946 Anleihen im Gegenwert von über 4,5 Milliarden Dollar(18,90 Milliarden DMW), da- von allein in ihrem letzten Haushaltsjahr 703 Millionen Dollar, gegeben hat. Wie die Weltbank zusätzlich mitteilt, konnte eine Emission von Weltbank-Obliga- tionen im Nennwert von 100 Millionen Dol- lar mit Erfolg in Ländern außherhalb der USA untergebracht werden. Die Obligationsan- leihe, die die Bezeichnung„Two-Lears- Bonds of 1959“ trägt, wurde von 62 Inve- storen in 34 Ländern übernommen. Die An- leihe wird mit 4¼ Prozent p. a. verzinst. Sie trägt das Datum vom 15. September 1959 und verfällt am 15. September 1961. Unter Berücksichtigung dieser Obliga- tionsanleihe sowie abzüglich der am 15. Sep- tember 1954 placierten 50 Millionen Dollar Fünf-Jahres-Bonds zu 2% Prozent belaufen sich die Weltbankobligationen auf insgesamt 1,95 Milliarden Dollar. Auch IWF- Beitrag aufgestockt Im Auftrag der Bundesregierung hat auch der deutsche Gouverneur des Internationa- len Währungsfonds GWF), Bundesbankprä- sident Blessing, dem IWF die Zustimmung der Bundesrepublik zur Erhöhung der deut- schen Quote von 350 Millionen Dollar auf 787,5 Millionen Dollar übermittelt. Damit ist die Bundesrepublik der IWF-Empfehlung gefolgt, ihre Quote wegen ihrer bedeutenden Stellung im Welthandel über die allgemeine 50 Prozent betragende Erhöhung der quoten hinaus aufzustocken. Ihre Beteiligung wird in Zukunft auch beim IWF derjenigen Frankreichs entsprechen. Der Erhöhungsbe- trag ist zu 25 Prozent bar in Gold zu ent- richten. Die übrigen 75 Prozent sind in Schuldscheinen zu hinterlegen, die erst dann durch effektive DM-Zahlungen zu ersetzen sind, wenn andere Mitglieder des IWF D-Mark„ziehen“, d. h. gegen ihre eigene Währung unter bestimmten Voraussetzungen kaufen. Der Erhöhungsbetrag wird dem IWF, dessen Mittel zur Beseitigung vor- übergehender Zahlungsbilanzschwierigkei- ten eingesetzt werden sollen, unverzüglich zur Verfügung gestellt werden. Die wesentliche Voraussetzung für das Inkrafttreten der Quotenerhöhung ist, daß Mitglieder, deren derzeitiger Anteil an der Summe aller Quoten 75 Prozent beträgt, bis zum 15. September 1959 der Erhöhung ihrer Quote zugestimmt haben. Die Summe der in Betracht kommenden Mitgliedsquoten be- trägt 9193 Millionen Dollar. Mehrere Mit- glieder, darunter die USA und Großhbritan- nien, haben bereits der Erhöhung ihrer Be- teiligung bei Weltbank und Währungsfonds zugestimmt und alle erforderlichen Zahlun- gen geleistet. Oesterreichische Aktienkurse bestanden Bewährungsprobe (AP) Die Wiener Börse verzeichnete im Monat August eine ruhigere Geschäfts- tätigkeit als im Monat Juli. Dennoch wurden Weit höhere Umsätze erzielt als im gleichen Monat des Vorjahres, wie aus den am 1. September veröffentlichten Börsenberich- ten der verstaatlichten Großbanken hervor- geht. Auf eine Periode eines raschen Anstieges folgte eine Phase der Konsolidierung und der Befestigung des erreichten Kursniveaus. Hierbei zeigte der Aktienmarkt eine außer- ordentliche Widerstandsfähigkeit, da die an- gebotene Ware rasch aufgekauft wurde und die Kurse im Verlauf des Berichtsmonats nur unwesentliche Korrekturen erfuhren. Die Ultimokurse lagen durchweg über dem Stand zu Monatsbeginn. Diese Entwicklung, die in Oesterreich seit Jahresbeginn 1959 an- hält, geht parallel mit dem Trend an den ausländischen Börsen. Das Gespenst der Dollarlücke ist gebannt Kehrseiten des Passivs al do Von Anfang 1958 bis Mitte 1959 hat sich der offlzielle Goldbestand der Vereinigten Staaten um 2,8 auf 20,0 Milliarden Dollar verringert. Auch jetzt noch hält der Gold- abfluß an, wenn auch in einem geringeren Umfang. Die Zeiten, da sich die USA eines stetigen Goldzuflusses erfreuen konnten, scheinen also zu Ende zu gehen. Gleichzeitig verliert in den außer amerikanischen Ländern das Gespenst der Dollarlücke seinen Schrecken. Jedoch kann auch der Rückgang der UsS-Goldreserven— weltwirtschaftlich gesehen— gefährlich werden. Zu Dramati- slerungen besteht allerdings kein akuter An- laß. Nach Berechnungen des Münchener Ifo- Institutes decken die derzeitigen Goldreser- ven der USA noch einen Einfuhrbedarf von 16 Monaten. In der Bundesrepublik sichern die vorhandenen Goldbestände dagegen„nur“ die Einfuhr von zehn Monaten. So gesehen, könnte der UsS-Goldabfluß noch ganz andere Dimensionen erreichen, ohne daß für die amerikanische Währung mit ernsten Rück- schlägen zu rechnen wäre. Trotzdem verdient der sich nun an- bahnende Umschwung der amerikanischen Zahlungsbilanz-Situation Beachtung. Zu- nächst einmal ist festzustellen, daß sich die US-Zahlungsbilanz passiv zu entwickeln be- ginnt. Ursächlich hierfür ist unter anderem der ständige Rückgang des traditionellen Ausfuhrüberschusses. So verringerte sich die amerikanische Ausfuhr von Gütern und Dienstleistungen innerhalb eines Jahres um nicht weniger als zwölf Prozent. Demgegen- über verharrte die Einfuhr auf einem nahe- zu gleichen Stand. Hinzu kommen nach wie vor beträchtliche unentgeltliche Leistungen an das Ausland(vor allem militärische Unterstützungen), die zu der erwähnten Zah- lungsbilanz- Passivierung mit beitrugen. Rechnet man zu den Geldabflüssen noch die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Ausländern hinzu, so ergibt sich nach den Feststellungen des Ifo-Institutes für 1958 eine Zahlungsbilanzverschlechterung um 3,5 Mil- liarden Dollar, gegenüber einem leichten Aktivsaldo im Jahre 1957. Gedanken über den Güternahverkehrstarif Die Bauwirtschaft übertreibt die Transportkosten Preissteigerungen als Folge der Baukon- junktur prophezeite Dr. Semler, der lei- tende Geschäftsführer der die bundesdeutsche Bauwirtschaft betreuenden Verbände(vergl. „MM“ vom 22. August, Seite 1,„Baukon- junktur wie noch nie“). Damit widersprach Dr. Semler den Behauptungen branche mäßiger und örtlicher bauwirtschaftlicher Verbände, die noch einige Tage zuvor gegen die Auffassung der Deutschen Bundesbank zu Felde zogen. Die Bundesbank hatte ge- sagt, es zeichne sich im Baugewerbe Ueber- hitzung ab(vergl.„MM“ vom 31. Juli, 8. August und 15. August).„Nein!“, schrie- ben die Verbandssyndizi,„keine Spur da- vonn, Wir können und sollen noch mehr 222 44 8 1 In der Tat haben besonders kleinere Firmen, die sich von dem guten Auftrags- eingang verführt sahen, überschnell zu wachsen, maschinelle Einrichtungen zu kau- fen und Bauarbeiter, koste es, was es wolle, einzustellen, mitunter zu wenig mit dem Rechenstift gearbeitet. Besonders in Gegen- den, in denen der Konkurrenzdruck die Preise nicht ausreichend zügelte. Auf der an- deren Seite haben viele Bauflrmen mit lang- jähriger bau wirtschaftlicher Erfahrung mehr Vorsicht walten lassen, und es gelang, die Preise zu stabilisieren; ja mitunter sogar auf Grund von Rationalisierungsmaßnahmen so zu gestalten, daß die üblichen Baukosten- überschreitungen während der Ausführung des Bauvorhabens— jeder vorsichtige Bau- herr schlägt sie mit 10 bis 15 Prozent dem in Aussicht genommenen Bauetat zu— un- terblieben, worin man ja auch eine Art von Preissenkung erblicken kann. In den obenerwähnten Erklärungen Dr. Semlers spielte die Neugestaltung des Güter- nahverkehrs— also die Transportkosten— eine beachtliche Rolle. Er erklärte, die Baustoffe hätten sich durch höhere Trans- portkosten verteuert. Es ist nicht zum erste Male, daß die Ver- änderung des Güternahverkehrstarifes, von der Bauwirtschaft so gescholten wird, In einer in der Zeitschrift„Bauwirtschaft“ ver- öfkentlichten Berechnung hat sich Dr. Uff- hausen damit befaßt und als bemerkens- wertes Beispiel für die volks wirtschaftlich untragbare Kostenerhöhung durch Einfüh- rung des neuen Güternahverkehrstarifes herausgestellt, daß die Verteuerung sich auf sage und schreibe acht Dpf. je Tonne be- der Größenordnung bis zu 40 bis 50 Prozent erhöhten. Grund: Ab I. Februar 1959 tra- ten an Stelle der bisherigen Höchstpreise im Güternahverkehr Richtsätze ein, bei denen zwischen Höchst- und Mindestpreisen eine Spanne von 40 bis 50 Prozent auseinander- klaffte. Das wurde deshalb eingerichtet, weil die Selbstkosten der Kraftfahrzeughalter sehr unterschiedlich liegen und die Nei- gung der transportierenden Wirtschaft, Höchstpreise als Festpreise anzusehen, sehr groß ist. Auf der anderen Seite rissen ge- rade hier recht unschöne Wettbewerbsfor- men ein; denn die Auftragshungrigen mig- achteten den einzuhaltenden Mindeststand. Der gewerbliche Güternahverkehr belör- dert unter den verschiedensten Einsatz- bedingungen jährlich 250 bis 300 Millionen Tonnen Güter aller Art. Es ist nun selbst für Fachleute das komplizierte Tarifsystem schwer durchschaubar. Die Beförderungs- entgelte können nicht in allen Fällen ohne weiteres aus den Tariftafeln ermittelt wer- den. Auf der anderen Seite hat der Güternah- verkehr trotz der zwischenzeitlich eingetre- tenen Kostenerhöhungen seit 1951 unverän- derte Beförderungsentgelte erhalten, die von gesetzeswegen festgestellt worden sind. Der ganze Vorgang erweckt den Eindruck, als rufe die Bauwirtschaft— wohl wissend, daß sie in die Uberhitzung hineinrutscht— vorsorglich jetzt schon„Haltet den Dieb, um für etwaige Preiserhöhungen ein Alibi zu gewinnen. Ein recht ungeeignetes Alibi, denn mit den erwähnten 8 Pfennig Transportkosten- verteuerung im Güternahverkehr werden die Baustofftransporte höchstens um 7 Prozent erhöht, nicht aber, wie von der Bauwirt- schaft behauptet wird und Dr. Semler durch- blicken ließ, um bis 50 Prozent. Soll man den Statistiken des Straßenverkehrsgewer- pes Glauben schenken, dann haben sich die Entgelte im Güternahverkehr auf Grund der Wettbewerbslage um 5 Prozent bis 10 Pro- zent erhöht. Der Umsatz im gewerblichen Güternah- verkehr belief sich 1958 auf etwa eine Mil- liarde DM, wovon rund 50 Prozent auf Transporte im Bereich der Bauwirtschaft entfallen. Eine Gegenüberstellung mit dem Bauvolumen, das von der Bauwirtschaft mit rund 17 Milliarden DM beziffert wird, er- gibt eine Mehrbelastung von 25 bis 50 Millio- wird die Bauwirtschaft nicht viel Staat machen können. Polemik und Gegenpolemik. Es gehört zu den fatalen Eigenschaften der deutschen Gegenwartspolitik, daß immer ein Schuldiger gesucht werden muß. Wo der Radfahrer als Schuldiger nicht herhalten kann, gestaltet sich diese Suche etwas kompliziert. Besser Wäre es allerdings, wenn die gesamte Bau- Wirtschaft, statt mit der Lupe nach Schul- digen zu suchen, die Rechenstifte in die Hand nähme und gewissenhaft untersuchte, wo die Möglichkeit besteht, erfolgreich und ohne Preisdruck nach oben zu wirtschaften. Daß es— wie bereits erwähnt— vielen Baufirmen gelang, mit dem Problem fertig zu werden, besagt doch schon: Es sind Mög- lichkeiten vorhanden; es geht nur darum, sie wahrzunehmen. F. O. Weber KURZ NAC Konjunkturblüte im Baustoffhandel (VWD) In den ersten sieben Monaten die- ses Jahres hatte der Baustoffhandel in der Bundesrepublik infolge der außerordentlich regen Bautätigkeit eine Umsatzsteigerung um 21 Prozent gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres zu verzeichnen. Die vergleichbaren Umsatzergebnisse aller Vorjahrsmonate wur- den nicht unbeträchtlich überstiegen, wobei allerdings der frühe Baubeginn 1959 entschei- dend 15 das bisher so günstige Jahresergeb- Nis 18. EUGRO-Textilgrossisten (VWD) Unter dem Namen„EUGRO“ hat sich eine europäische Arbeitsgemeinschaft von Jextilgrossisten gebildet. Ihr gehören in den jeweiligen Ländern namhafte Unternehmen des Textilgroßhandels an. Präsident ist Dr. Silvio Olivetti, Turin. Das Sekretariat befindet Ach in Köln. Anleihe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (VWD) Die Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt/M. legt am 3. September von einer fünfprozentigen Anleihe über insgesamt 150 Millionen DM einen Teilbetrag von 100 Mil- lionen DM zum Ausgabekurs von 98 Prozent zur Zeichnung auf. Nach fünf tilgungsfreien Jahren wird die Anleihe in 13 Jahresraten zu- rückgezahlt. Der Anleiheerlös wird zur Ge- währung von Investitionskrediten an mittlere gewerbliche Unternehmen sowie zur Finanzie- rung von Exportgeschäften verwendet. Mehr als eine halbe Million Aktiendepots (AP) Bei den deutschen Geldinstituten haben Ende 1958 rund 530 000 Depots mit deut- s in der US-Zahlungs bilanz Auch wenn man der Meinung ist, daß der erwähnte Goldabfluß der USA auf Sonder- faktoren(so unter anderem auf die Einfüh- rung der Konvertibilität) zurückzuführen ist und sich bald wieder abschwächen wird, so bleibt das Problem der immer stärker aus- einanderklaffenden Schere zwischen der Ein- und Ausfuhr voraussichtlich noch auf lange Zeit akut. Wenn der Exportüberschuß im Waren- und Dienstleistungsverkehr den hohen Passivsaldo in der Bilanz der unent- geltlichen Leistungen und des Kapitalver- kehrs der USA weiterhin nicht decken kann, wird die amerikanische Regierung im Inter- esse des Zahlungsbilanzausgleichs mit Sicher- heit zu gewissen Restriktionsmaßnahmen ge- zwungen. Zu denken wäre an die Verstärkung der US-Einfuhrschranken, an Reduzierungen der Auslandshilfe und weitere Maßnahmen zur Exportförderung. Das alles hätte nicht unbe- trächtliche Auswirkungen auf die weltwirt⸗ schaftliche Entwicklung. Die Frage, wie ge- nug Devisen zur Bezahlung der notwendigen Einfuhren verdient werden können, wird nun also auch für die USA akut. kom. New Vorker Großbanken erhöhen Lombardzins (AP) Zwei New Vorker Großbanken, die, First National Bank und die Chase National Bank, haben àm 1. September den Lombard- zinsfuß mit sofortiger Wirkung von 4% auf 5 Prozent heraufgesetzt. Dieser Zinssatz ist der höchste seit 28 Jahren. Man erwartet, daß nunmehr auch andere amerikanische Groß- banken den Lombardsatz anheben. Die bei- den New Vorker Bankhäuser erhöhten gleichzeitig den Zinssatz für Firmenkredite ebenfalls von 4½ auf 5 Prozent. Ihr Vor- gehen wird in amerikanischen Wirtschafts- kreisen als nicht überraschend bezeichnet, zumal die Nachfrage nach Geschäftskrediten ständig gestiegen ist. Zum Beginn der Herbstsaison pflegen sich Groß- und Einzelhändler auf dem Geld- markt mit den nötigen Mitteln für umfang- reiche Einkäufe zu versehen, die schon im Hinblick auf das Winter- und insbesondere das Weihnachtsgeschäft getätigt werden. Die Erhöhung der Zinssätze für Geschäfts- kredite dürfte allerdings unvermeidbar zur Kreditverteuerung für die Verbraucher führen. Sofort nach Bekanntwerden der Nachricht an der Wall Street reagierte die Börse mit KRursabschlägen bis zu vier Dol- lar je Aktie. Investmentsparer planen überwiegend langfristig (VWD) Die Allgemeine Deutsche Invest- mentgesellschaft hat durch eine Repräsen- tativerhebung festgestellt, daß über die Hälfte ihrer Anleger nicht etwa einen ein- maligen Kauf getätigt hat, sondern Invest- mentzertifikate regelmäßig kauft. Mehr als 90 Prozent sämtlicher Anleger der Gesell- schaft betrachten ihre Anteile als eine lang- fristige Anlage, sei es als Altersrücklage oder als Rücklage für die Erziehung der Rinder. Nur 6½ Prozent sparen für den späteren Erwerb einer Wohnung oder langlebiger Wirtschaftsgüter. HRICHTEN sche Bundesamt in Wiesbaden auf Grund einer Erhebung der Verbände der Kreditinstitute mitteilte, entfielen 456 000 Depots mit insgesamt 2,1 Milliarden DM auf Aktionäre, deren Wert- papiere nominell unter einem Betrag von 25 000 DM ü lagen. 5 Marktberichte vo m Il. September Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr normal, teilweise reichlich. Nach- frage und Absatz gut. Es erzielten: Blumenkohl St. 60—110; Stangenbohnen 50—60; Buschbohnen 30—40; Kastengurken 30—60; Freilandgurken 15—25; Einleger 30—40; Karotten 22—24; Kartoffeln 11½ bis 12½; Kohlrabi 10—11; Petersilie Bd. 8-9; Radies- chen Bd. 10—12; Rettiche St. 10—12, dto. Bd. 1214; Rotkohl 24—25; Endiviensalat St. 10—20; Suppen- grün 8—9; Kopfsalat St. 15—25; Schnittlauch Bd. 8—9; Spinat 20—22; Tomaten 20—0; Weigkohl 12 bis 13; Wirsing 14—16; Zwiebeln 14—15; Apfel 25 bis 50: Bananen Kiste 14—15; Brombeeren 60-70; Bir- nen 30—55; Mirabellen 20—25; Pfirsiche 25—55; Weintrauben 40—55 Zitronen 13—17; Zwetschgen 20—25. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Pfirsiche A 29—40, B 20-28, C 1420; Spätzwetschgen 20—28; Apfel A 3040, B 20-32, C 1419; James Griev 40-47; Birnen A 28-40, B 16 bis 27, C 14—18; Kopfsalat St. 10—20; Endiviensalat St. 12—15; Freilandsalatgurken 5—10; Einleggurken 6—9 em 26, 9—10 em 23, 12—15 em 13, 15—18 em 5—6; Krüppeleinleger 5; Tomaten A 5060 mm G 33-34, 3 5060 mm G 3033, C 50-60 mm 15—19, B 40 bis 50 mm O 26-28, C 40-50 mm G 1415, C 9-10; Stangenbohnen grün 43—50; Stangenbohnen gelb 4650. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Brombeeren 38—55; Pfirsiche A 30-41, B 16—29, Ausfall 11—15; Hauszwetschgen 16-26; Apfel B 16—26, C 7-15; Birnen Gellerts B 34-42, ene tenmärkten gaben Anleihen weiter leicht läuft. nen DM. Das wäre— grob über den Daumen 3 3 55 527 n. 1„ ß 44 mit h. 195 0 3 2 8 5 5 N 1 Ominalwert von etwa 38,3 Iliarden DM be- bis 26; Salatgurken 812; Salzgurken 12—13; Ein- Reithose 1 nach, während Pfandbriefe zu letzten Kur- Dabei wird immer davon gesprochen, daß gepeilt ein geringer Bruchteil des Bau- standen, die natürlichen Personen und Per- leggurken 1723; Buschbohnen 2125; Stangen⸗- uteg en sen Aufnahme fanden. die Transportkosten von Baustoffen sich in volumens. Mit solchen Kostenerhöhungen sonengesellschaften gehörten. Wie das Statisti- bohnen 28—45. . 8 5 10 Verlies 8 . 1 1. Mitgeteilt von„Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbh“ 31.8. J. 9. 31.8. 1 31,8. 1.9. 31. 8. 1. 9. 90 ffe kten Börse(Die Redantion nattet nicht für etwaige Uebertragungs- Schad Westen 5„ kranrt. Hypo, 9508 8s 83% Plelzwerke v. 57 o 5 Atomie-Fd.(8) 6,0% 6, — oder Uebermittlungsfehler.) Sen NC 755 30 95 8 4 5 1965* 9 1 8) 355 5 165 3 2. Hypo. 1 Pfälz. Hypo. anagros 5 5 1 Frankfurt a. M., I. September 1959. 555 255 Rhein. Hypo. 680 6000 7% Phoenlz-Rheinrohr F. I. F.(8) 5,00 4.7 Stahfwerke Südwestfalen— 575 9 858. 105 s Leystone Can.(5) 17.01 17.05 N i 31.8. 1.9, Söder 640 T 635 Renten 8% heine kippe. 195, 197 5 8. 3(8) 5— Notlerte Aktlen Dortm. Herder 245 280 Fauthot 889„ Inyssen 78, 270 ingen steuerten 6% Rhein kirde. r„ Scree g 1% ed 0 Accu 386 377 Durlacher Hof 580 580 Klein Schanzlin 980 T7 250 T VDN 5726 570 4% Ablösungsschuld v.57 408 ½ 108 53 N 85 1033 103 1 1 8 8 757 3 Alerwerke 265 20 Eichbaum- Werger 740 740 Klöckner Bergbau 2412 285 Ver. Pt. Olfabriken 5 85 50% Bad. Kom. Ldsbk. div. JI 115 8 0 1 0 100 e 5. eee 48 J. Energie 445 T 445 J[El. Licht u. Kraft 277 280 Klöckner Humb. Deutz 500 495 Ver. Glanzstoff 528 7 5½ Bayer. Hypo- 113³ 113 55 4 v. 59 i 190,1 190.T Eurit 920 6— 2 t. Verkehr 720 715 Enzinger Union 463 457 Klöckner-Werke 271 26 Wintershall 559% 380% 60% Bundespost v. 55 1019 1015 5% eee 5 95 E 8b N 55(str.) 5 85 10 485 477 Sglinger Maschinen 445 435 Knorr—— Zeiss Ikon 32³ 3⁴³ 5,5% Großktsftw. Mum. 106 106 70% 2 15. 11a 15 8 199, 995 at-Imb.(sfr.) 8— Aschaſtenb. Zellstoff 15⁵ 152 Forben Bayer 519 511 Krauß-Maffel 3⁴⁴ 330 Zellstoff Weldhof 295 291 50½ Pilz. Hypo. 114 114 2 Zellst. Waldhof v. 10575 10577 1 Made Anilin 520 513 Farben Liquis 10,0 10,35 Lahmeyer— 630 T. 5%½ Rhein. Hypo. 112 112 ae eld Metalle 0 50 855 kein getter 2 24 ren: 19. 5% Khſd.-Pielz v. 5 100. 100 ee 1.9. Geld Stief enderg 242 25 Feldmühle 1200 290% indes Eis 7⁴⁰ 40 geton& Monſerbev 425 40 7.5% Siemens v. 54 105% 105% 5.5% Anglo Amerie. elektr. Kupfer 282 2 beter 4 450 Felten— 432 Löwenbräv— 800 Burbach Kalt 44 448 5 Sotp. v. 59 e 9275 285, 5 neil ebgestempet 35, 2 f Selsenbelg 27% Lodwigsh. Welzm. 0„ Dyckerh. 975 670 nenten ee. 905„ Aluminium 25 250 117 neue 246% 244% l Goldschmidt 620 595 Mannesmann 278 255 Dynamit Nobel 1500, 1450(Zinsen tarifbesteuert) 5% Ba v. 58 340 265 Zinn 963 72 lading Brauerei 720 52⁴ Gritzner.- Keyset 250 f 250 f[Netellgesellschaft 00% 190, Eisenhütte 402% 485 5.5% Chem. Albert v. 56 200 205 NMessing 58 5 23 ochumer Verein 275 265 Grün& Bilfinger 430 430 Nordd. Lloyd 96 ½ 56%[Hutschenreuther Lor. 5⁴² 542 9% ABG v. 56 107 106% 5,5 ¾ Schering v. 39 283 278 8 63 212 23 bütlag 330 360 Gußstenl Witten 500 500[NU 5⁴⁴ 515 Iiseder Hütte— 250 3% Baden-Württ. v. 87%% 107% 6.5% VDM v. 51 8 5 1 242 245 buderus 1 4105 355 Gutehoffnung 710 70⁵ pfälz. Mühlen 2 2 Orenstein& Koppel St. 450 4⁵⁰ 8% BASE v. 56 107% 1064 Deutsche freie Gern Boveri& Cie. 879 862 Hamborner Bergbau 123 123 Phoenix Rheinrohr 35 3⁵⁰ phrix Werke 164 162% 8% Bosch v. 56 107 106 ⁰⁴ Investment-Zertiflkate bevisennoſterungen Kleie eee 82⁵ 810 Bhbeineſektre 5 5 preußag 25 22% 8% BBC v. 56 10% 49% Aditonds 176 174,80 demie Albeft 598 40 klapag 10% ſo7[ Eheinstahl 281 278 Scheidemendes— 335%% Bundesbahn v. 58 107 deen Austro Fonds 11747 1 Us Dollar 4,1803 4,703 eme Verwaltung Hüls] 9% 950 Harpener 118 120 RWE 678 6⁵⁰ 2% Bundespost v. 58 106% 105% Concentra 124.80 119,90 1 1 Hout Oummt 690 778 Heidelberget Zement! 745— dto. Vorzüge 647 650 Banken 7% Ess v. 58 10695— Bek tende 134.50 184. 1 can. Dollar 1825 4.40 almler Benz 2500 2450 f kloechster Farben 45 49 Abeinmetefl 275 770 1 und Versicherungen 5.5% Gelsenderg Faroe nds 1 1430 4% 100 N 995 7 e 535 521 kloeschwerke 2⁴⁸ 247 Rheinpreußen 2058 203 Allianz Leben— 7²⁰ T Benzin v. 58 92* 97 Pufunſon 127,60 1270 100 5 115 12 26 8.7 5 bi Cenugas* 6¹⁰ 55 Hochtief 560 565 T Riedel 630 62⁰ Alllenz Versicherung 2800— 8% Heidelb. Zem. v. 56 107 5 9 45 2640 2 0 100 0,8528 57 f 91 Sc ann 455 4% Holzmann 50% Fuhrstahl 4% 4 Badische Bank 540 540 6% kHoechster Ferb. v. 57 40% 408 Fondis 152,20 150.20 100 dan. K 60.585 60,7046 nde! 358 35⁵⁴ klütten Oberbsusen 285 300 Rütgers 39 30⁵ Bayer. Hypo.& Wechselb 695 695 7% Hoechster Farb. v. 58 0) 108% MFondre 125,70 155,80 100 5 Eren 58,0 89.25 Ae de 9⁴⁰ 9⁴⁰ Hütte Siegerland 42⁵ 440% Salzdetfurth 470 1 456 Berliner Handelsbank 740 7³8 6% Hoeschwerke v, 58 102% 102% industria 157.80 155, 100 1 rent 80,78 80,94 De bind 800 77⁰ Ilse Berabau St. 8 5 Schering 450 40% Comerzbenk AG 5⁵⁰ 5⁴⁸ 7% Lastenausgl. v. 58 106% 105% intervest 91. 91,60 1000 5 115 5 6,735 8,75 55 dienen 455 43[dt. Genüsse 5 0 schiess 361 3⁵7 Dt. Benk 48 582 855 8% MAN v. 57— 10 f Aznvests 12% i eee e 16,0 18,245 ker nde! 268 26⁴ ind. Werke Karlsruhe 300 900 Schloßquellbr. 55 85 Dt. Sentralboden 528% 828 5% Mannesmann v. 59 8 98 Thesaurus i 5 141 14,55 Dlerig rte 48 494 Kei Chemie 780 75⁵ Schubert u. Salzer 510 5⁰⁰ Dt. Hyp. Bank Bremen 578 500— Unitonds 118,60 116,50 100 Dil. West 5 7,50 9. Chr., LI. A. 355 350 Karstadt 890 904 Schultheiß Stämme 561 556 Dresdner Bank AG 560 5⁵⁰) 30% Kapt.-Ertragsst. Uscafonds 124,20 124,60 100 DM. Ost ö 26,71 e, ,, ,. TV 2 . 8 n . 2 8 n n 5 Seite 14 MORGEN Mittwoch, 2. September 1959 // Nr. 201 Der Absschließglichkeitsunspruch der Abstrakten Wer lanciert den Kunstmarkt in der Westdeutschen Bundesrepublik? Mehr als die zwölftönenden Komponisten und die literarischen Neodadaisten halten die Abstrakten Maler die Diskussion der Oeffent- Uichkeit in Atem. Die Fehde wird mit ent- schlossener Verbitterung geführt, und es ist in diesem Streit schon unendlich viel Tinte Seklossen, ohne daß eine der beiden Seiten geneigt gewesen ist, Pardon zu geben. Wech- Selseitig beschuldigen sich beide Gruppen der Dummheit und Engstirnigkeit, und es ist Ziemlich hoffnungslos, sich schlichtend in den Streit einzumischen, weil die Fronten, auf denen beiderseitig bedeutende Koriphäen und solche, die sich dafür halten, im Kampf lie- gen, bereits allzu erstarrt sind. Hinzu kommt, daß es bei den modernistischen Produktionen nicht immer leicht ist, Kunst von Scharla- tanerie, Ursprüngliches von opportunistischer Nachäfferei zu unterscheiden.— Der hier Wiedergegebene Aufsatz soll das— auch bei uns immer wieder anklingende— Gespräch über die„moderne Kunst“ in Gang halten. Er ist ein Beitrag zu der großen Diskussion Über den„Ausschließlichkeitsanspruch der Abstrakten“, die auch in Mannheim mit Leidenschaft geführt wird. Wenn man die großen westdeutschen Kunstausstellungen der letzten Zeit über- denkt. muß man den Eindruck gewinnen, es Würde heute vornehmlich gegenstandslos ge- malt, und wenn man die Berichte vieler Kri- tiker liest, muß man glauben, diese Richtung der Malerei wäre die einzig ernstzunehmende in diesen Tagen. Weder das eine, noch das andere kann man bei genauerer Orientierung für richtig befinden. Im internationalen Be- reich tendiert die Entwicklung zur gegen- ständlichen Darstellung zurück, so in Eng- Iand, Italien, Frankreich und den USA, als deren letzter Hervorbringung wif gerade erst mit dem dortigen Tachismus bekanntgewor- den sind. Eine Ausstellung junger englischer Realisten konnte man schon vor einigen Jah- ren in München sehen, der italienische Neo- Realismus hat sich kräftig durchgesetzt, und für Frankreich stellte der Kritiker Cartier fest, daß 85 Prozent des nach 1945 hervorge- tretenen Nachwuchses realistisch oder zum mindesten gegenstandsbezogen malt. Dem- gegenüber behauptet der deutsche Kunst- Bistoriker Will Grohmann in dem von ihm Derausgegebenen Buch„Neue Kunst nach 1045(Verlag DuMont Schauberg, Köln, 1958), dis gegenständlichen Maler gehörten fast ausnahmslos der älteren Generation an, die jüngere und jüngste male abstrakt. in Wirklichkeit entspricht den inter- nationalen Tendenzen zur gegenständlichen und realistischen Gestaltung eine ebensolche Entwicklung in der Bundesrepublik. Um die beiden wichtigsten Kunststädte zu nennen: In der letzten Großen Berliner Kunstausstel- lung brachte sich eine zahlenmäßig unge- wöhnlich starke Gruppe zur Geltung, die sich „Figura“ nennt und aus deren Bildern die konkrete Welt von heute wieder ablesbar ist. in München gibt es seit Jahren die Vereini- g„Junge Münchner Realisten“, doch Als sie im November 1957 ihre erste Ausstellung machen wollte, mußte sie nach Tegernsee gehen, weil sich in der bayerischen Metropole keine geeignete Prüsentationschance bieten Wollte. Es wäre eine lange Reihe von Malern und Graphikern aufzuzählen, und vornehm- lich der jüngeren und jüngsten Generation, die, zwar nicht gruppenmäßig zusammenge- schlossen, in entschiedenem Widerspruch zur abstrakten Kunst steht. Nur: erstaunlicher- weise dringt ihr Schaffen nicht in das allge- meine bundes republikanische Kunstbewußt- sein ein, Wodurch wird es verhindert? Man gestatte, bevor wir ins Detail gehen, eine allgemeine Bemerkung. Es ist kein Ge- heimnis, daß die bürgerliche Gesellschaft, die sich in der modernen Massengesellschaft fort- Setzt, nicht gerade intakt ist. Seit dem Tode Hegels— und das war immerhin schon 1831 — brachte sie kein in sich geschlossenes Welt- bild mehr hervor, und sie ist heute mehr denn je davon entfernt. Sie hat weder ein Weltbild, noch ein allgemeinverbindliches Wertebild. Was heute an Ideen hervortritt, ist bestenfalls ideell verbrämte Phraseologie, und sie wirkt nicht einmal überzeugend auf den, der unsere Gesellschaft immerhin noch für die am wenigsten schlechte aller Welten ansieht. Im Gegensatz zum Künstler, der die Konkrete Wirklichkeit darstellt und dabei über kurz oder lang zum Kritiker der Ge- Sellschaft wird, indem er ihre moralische Fassadenhaftigkeit enthüllt, kümmert sich der Abstrakte Maler um diese Dinge von vorn- herein nicht. Er ist total ungesellschaftlich und schafft eine reine Kunstwelt, die viele erfreut, aber niemandem wehe tut. Es ist nur logisch, daß die Gesellschaft, zum min- desten ihre tonangebende Schicht, denjenigen Kümstler vorzieht, der sich nicht mit ihr be- faßt und sich insofern mit ihr arrangiert, als er darauf verzichtet, seinen Finger auf die Wunden zu legen. Grob gesagt: Wer etwas zu verbergen hat, ist immer froh, wenn man ihn zufriedenläßt. An Mäzenen der gegen- standslosen Malerei ist heute denn auch kein Mangel. Woher kommen sie und wer sind sie? Ein international sehr nachdrücklich wir- kender Förderer der abstrakten Kunst ist der italienische Textilindustrielle Graf Mar- zotto. Alljährlich schreibt er einen Preis für Malerei aus und aus den eingesandten Arbei- ten läßt er umfangreiche Präsentationen zu- sammenstellen. 1958 wurden nicht nur, wie bisher, italienische, sondern erstmals auch französische und deutsche Künstler zum Wettbewerb eingeladen. Künftig können sich auch die Maler der Benelux-Länder beteili- gen. Aller Richtungen sind zugelassen, aber: die Preisträger des Jahres 1958 waren alle entweder weitestgehend abstrahierende oder Völlig gegenstandslose Künstler. Die mit er- sten Preisen bedachten Maler gestalteten sämtlich gegenstandslos. Auch bei den übri- gen zur Ausstellung ausgewählten Bildern überwogen die abstrakten bei weitem. Der wohl bedeutendste Mäzen in der Bun- desrepublik ist der Kulturkreis im Bundes- verband der deutschen Industrie. Für seine Museumsspende 1959 kaufte er Werke vor allem von abstrakten Malern und Bildhauern an, so von Berke, Bissier, Herkenrath und Meistermann, Plastiken von dem sowohl ge- genständlich wie gegenstandslos gestaltenden Vorstand des Deutschen Künstlerbundes, Karl Hartung, weiter von Cimiotti und Bri- gitte Meyer-Denninghoff. Diese Werke sollen vor allem kleineren und mittleren Museen als Leihgaben zur Verfügung gestellt wer- den. Vorher wurden sie auf einer gemein- samen Ausstellung in Regensburg versam- melt. Die Festrede zur Ausstellungs-Eröff- nung hielt— und auch das ist kein Zufall Monsignore Prof. Otto Mauer, Prediger von St. Stefan in Wien, über das Thema„Die Freiheit der zeitgenössischen Kunst“. Mon- signore Mauer ist ein bekannter Befürwor- ter und Sammler gegenstandsloser Kunst. In Frankreich gehört die Kirche seit lan- gem zu den Trägern dieser Kunstrichtung, und auch in Deutschland bahnt sich Aehn- liches an. Dabei setzt sich die Kirche— und das ist wohl ein recht seltener und, für sich betrachtet, sehr positiver Fall— sogar dar- über hinweg, welcher Konfession ein Künst- ler angehört und ob er überhaupt zu den Gläubigen zählt. Die zur Interbau-Ausstel- lung im Berliner Hansa-Viertel errichteten beiden katholischen und evangelischen Kir- chen wurden mit abstrakten Bildern und Glasfenstern von Trökes, Meistermann und Kowalski geschmückt. Dabei wurde Kowal- ski für beide Bauten herangezogen, und der katholische Meistermann machte die Fenster für die evangelische Kirche. Die gegenstandslosen Maler nützen die offizielle Förderung, die sie genießen, zu einem rücksichtslosen Management aus, und wo sie es vermögen, verdrängen sie die ge- genständlichen aus den Ausstellungen. Hin- ter diesem Management zeichnen sich nun gerade in letzter Zeit interessante Querver- bindungen ab, die man in kulturpolitischer Hinsicht nicht anders als gefährlich nennen kann. Zu gleicher Zeit fanden im Frühsom- mer 1959 die Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Wiesbaden und die Deut- sche Kunstausstellung(. Tei) in der Kunst- Halle von Baden-Baden statt. Beide Ausstel- lungen beanspruchten, für die deutsche Kunst der Gegenwart repräsentativ zu sein. In beiden Ausstellungen herrschten die ge- genstandslosen Maler in einem, in diesem Grade vordem noch nicht erlebten Umfang vor. Die Massierung der Gegenstandslosig- keit war von vornherein durch die Zusam- mensetzung der Jury beider Ausstellungen lanciert. 5 Von den 15 Juroren des Deutschen Künst- lerbundes waren allein sieben gegenstands- lose Maler, zwei malen gelegentlich gegen- standslos, und in drei weiteren Gattke, Gil- les, Grieshaber) darf man Sympathisierende vermuten. In der Jury für die Deutsche Kunstausstellung in Baden-Baden(der auch Will Grohmann angehörte) kehrte ein Teil der gleichen Namen wieder. Infolgedessen überwogen auch in der Kunsthalle die gegen- standslosen Gestaltungen bei weitem. Außer- dem: von den 95 hier ausstellenden Künstlern waren allein 52, also über die Hälfte, auch in Wiesbaden beim Deutschen Künstlerbund vertreten. Die behauptete Repräsentativität erwies sich als geschicktes Management. Da- hinter tauchen interessanterweise wieder einflußgreiche Institutionen auf. Dem Ehrenausschuß der Baden-Badener Ausstellung gehörten bekannte Landes- und Kommunalpolitiker an sowie— der Ge- schäftsführer des Kulturkreises im Bundes- verband der deutschen Industrie! Und die Veranstaltung des Künstlerbundes in Wies- baden wurde unter anderem finanziell ge- stützt vom Bundesinnenministerium und vom Ministerium für gesamtdeutsche Fragen. Da- mit zeichnet sich deutlich eine neue offizielle Kunstpolitik ab, die aus bereits erläuterten Gründen den Vormachtsanspruch der gegen- standslosen Kunst goutiert und unterstützt und die Ausstellungschancen einseitig ver- teilt. Das trifft eindeutig auch auf die„docu- menta II“ in Kassel zu, wo man vornehmlich gegenstandslose Werke, und hier aus dem internationalen Bereich, zeigt. Diese neue Kunstpolitik hinterläßt ein um so unbehag- licheres Gefühl, als sie ihre Ziele nicht er- klärt, so daß die Oeffentlichkeit, soweit sie an der Kunst der Gegenwart interessiert ist, im unklaren bleibt, was da eigentlich vor- geht. Ihr muß der Eindruck entstehen, daß die gegenstandslose Kunst, von Wenigen Ausnahmen abgesehen, tatsäch- lich die einzige und allein ernstzuneh- mende Kunstrichtung von heute sei. In Wirk- lichkeit verhält es sich aber so, daß man ebenso gute und große Ausstellungen gegen- ständlicher Kunst veranstalten könnte, und keineswegs nur von älteren Malern. 5 Jürgen Beckelmann Heinrich von Kleists„Amphitryon“ Das deutsche Thegter in Chile spielt in vierzehn Ländern des amerikanischen Kontinents In Puerto Montt, dem südlichen Punkt der chilenischen Eisenbahn, steht ein Mann, Abgekämpft und unrasiert, vor der Theater- kasse und starrt fassungslos auf das Schild „Ausverkauft“. „Ich reite seit gestern, um diese Vorstel- lung zu sehen“, sagt er. Als Reinhold K. Olszewski vor zehn Jahren die deutschen Kammerspiele in Santiago de Chile gründete, begann er mit drei in Chile ansässigen Berufsschauspielern und einigen Laien die Proben zu dem Curt-Goetz-Ein- Akter„Die tote Tante“. Heute inszeniert der Hamburger Regis- seur Heinrich Koch als Festaufführungen zum Schiller- Jubiläumsjahr„Maria Stuart“ und„Faust“ mit einem Ensemble, das durch- weg aus Schauspielern besteht, die vier Wochen lang über den Ozean, die argen- tinischen Pampas und die Hochkordilleren aus Deutschland anreisen, um für ein Jahr Mit- glied dieser Bühne zu sein. Zu dieser Entwicklung war eine zehn- jährige Arbeit notwendig, unter Bedingun- gen, die für europäische Begriffe unvorstell- bar sind. Aus dem Nichts wurde ein Theater hervorgezaubert, das ohne weiteres den An- forderungen einer deutschen Großstadt ge- recht werden könnte. i In seiner Struktur unterscheidet sich die- ses Theater von allen anderen Theatern der Welt. Jeder Schauspieler ist der erste Star und der letzte Arbeiter zugleich. Es wird täglich sieben Stunden probiert. Selbst „Wo mon singt, da laß dich ruhig nieder..“ Rotterdamer Arbeitersängerchor kommt nicht nach Berlin Der Rotterdamer Arbeitersängerchor „Morgenrood“, der am dritten Chorfest des Deutschen Allgemeinen Sängerbundes vom 1. bis 6. September in Westberlin teilnehmen wollte, hat seine ursprünglich gegebene Zu- sage wieder rückgängig gemacht. In seinem Schreiben begründet der holländische Ar- beitersängerchor seine Absage mit den Worten:„Mit Rücksicht auf die heutigen politischen Verhältnisse in Berlin und die Tatsache, daß gerade während des dritten Chorfestes ein Treffen von alten Nazis statt- findet, scheint es uns, als Ausländern, am besten, daß wir nicht an diesem Fest teil- nehmen.“ Der Chor bedauert, diesen Be- schluß habe fassen zu müssen, und hofft auf ein gemeinsames Zusammenwirken auf einem der nächsten Chorfeste des Deutschen Allgemeinen Sängerbundes. Der Deutsche Allgemeine Sängerbund gibt in seinem Antwortschreiben nach Holland deutschen Bühnen. Man sieht sie, von einem — Horst Bollmann probt in Berlin Unser Bild von der Probenarbeit zur deutschen Erstaufführung des Schau- spiels„Das Ende vom Lied“ von Willis Hall, die Boleslao Barlog zu den Berliner Festwochen im Schloßpark-Theater herausbringen wird, zeigt von links nach rechts Hort Bollmann(bisher Mannheim), Boleslaw Barlog und Peer Schmidt, der sich bei einem kleinen Unfall den linken Arm gebrochen hat. in 4000 Meter Höbe dieser Begriff, außer im Zusammenhang einer häuslichen Auseinandersetzung, völlig fremd ist. Kleists„Amphitryon“ wird in La Paz, der Hauptstadt Boliviens in 4000 Meter Höhe ebenso gegeben wie in Caracas, der teuersten Stadt der Welt, wo eine Eintritts- karte bis zu 80 Mark kostet. Eine einzige Spielzeit führt das Mitglied über Entfernun- gen, die größer sind als eine Reise um die Welt. Sie fahren tagelang in Omnibussen durch die Wüsten Perus, im Negerdampfer über den in 3800 Meter Höhe liegenden Titi. caca- See, fliegen über den Gran Chaco Ar. gentinſens und über die Hochkordilleren, vor. bei am Aconcagua, dem höchsten Berg der westlichen Hemisphäre. Und überall sind die Vorstellungen aus- verkauft. Die Besucher gehen sechs Abende hintereinander ins Theater und viele von ihnen bleiben dadurch über zehn Tage von zu Hause fort, denn die Anreise dauert oft Tage. Der Hunger nach dem deutschen Wort ist groß. Die Textbücher der Schauspieler wandern von Hand zu Hand, ganz gleich ob es sich um Dürrenmatts„Die Ehe des Herrn Mississippi“ oder Halbes„Strom“ handelt. „Teatro habla de Alamana“ ist heute zu einem Zauberwort geworden, nicht nur in der großen deutschen Kolonie, sondern auch bei weiten Kreisen der Chilenen, denn der Chilene ist der wirkliche Freund der Deut- schen. Alle Bestrebungen, das Deutschtum zu bewahren, nimmt er mit Freude und Wohlwollen auf und nicht wenige sind selbst Abonnenten des deutschen Theaters und be- suchen mit ihren Kindern die Aufführungen, um unsere Klassiker und modernen Drama- tiker kennenzulernen. So ist am anderen Ende der Welt, 15 0% Kilometer von Deutschland entfernt, eine Brücke geschlagen worden, die nicht nur deutsches Kulturgut vermittelt, sondern ein Freundschaftsband zwischen vielen Völkern knüpft, das fester und enger ist als viele Abkommen und Verträge. Gunther Malzacher Stücke, die bereits als Premiere über die Santiagoer Bühne gingen, werden nach amerikanischer Methode weiterprobiert und durchgearbeitet. Die Winterspielzeit, in den Monaten April bis August, bringt der deut- schen Kolonie sechs verschiedene Stücke in je drei bis vier Vorstellungen. Der Spielplan umfaßt hauptsächlich deutsche Autoren von Lessing, Goethe und Schiller bis Hauptmann, Büchner, Brecht, Dürrenmatt und Zweig. Die Anforderungen an die Schauspieler sind viel- seitiger, härter und interessanter als an den Empfang der deutschen Botschaft kom- mend, noch in dunklen Anzügen die Plakate in den Schaufenstern der Geschäfte aushän- gen. Sie organisieren die Möbel und Re- quisiten an den betreffenden Spielorten, denn es werden auf die großen Reisen nur die Dekorationen mitgenommen, die in Flug- zeugen und Schiffen leicht zu verstauen sind. Das Theater spielt in 14 Ländern des amerikanischen Kontinents vom Süden Chiles bis hinauf nach Mexiko-City. Man spielt Schiller in Temuco(Südchile) wie in Independencia, dem Urwald Paraguays, Wo die schwäbischen Weinbauern mit Trakto- ren zur Vorstellung kommen und um das Vereinshaus eine Wagenburg errichten wie zu den früheren Zeiten der Indianerüber- falle, und wo der Zuschauer bei den Worten „fliegende Untertasse“(in Wittlingers„Ken- nen Sie die Milchstraße?“) sich vor Ver- gnügen auf die Schenkel schlagen, da ihnen seinem Bedauern Ausdruck, daß der hollän- dische Chor falschen Informationen zum Opfer gefallen ist, denn in Westberlin findet kein„Treffen alter Nazis“ statt. Nach An- sicht des Organisationsleiters für das dritte Chorfest, Ambrosius, beruhen diese falschen Informationen auf der vom Chorausschuß der Sowjetzone in einem offenen Brief ab- gegebenen Erklärung, womit die Sowjet- zonen-Sänger ihre Teilnahme am Chorfest in Westberlin mit dem Hinweis auf ein angeb- liches„Revanchistentreffen“ am 6. September ablehnten. Wir veröffentlichten am 14. August eine dpa-Meldung über die Absage der Sowijet- zonensänger, die damals mit der„West- berliner Frontstadtatmosphäre“ begründet wurde, die der humanistischen Zielsetzung des Chorfestes unter dem Motto„Es ist bes- ser, die Völker singen miteinander, als daß sie aufeinander schießen“ nicht entspräche. Im Beisein von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer, der die Ehrenpräsidentschaft über die Veranstaltung übernommen hat, werden am 4. September in der„Villa Olmo“ in Como die V. Internationalen Theaterfestspiele eröf- net. Die Veranstaltung, die den ganzen Sep- tember über dauert, beginnt mit der Auffük- Tung von Händels Oper„Pastor Fido“ zum Gedenken des 200. Todestages des Komponisten. Außer einer Gedenkaufführung für Haydn wer- den drei Uraufführungen gebracht:„La Smor- fla“ von Riccardo Bacchelli, Musik von Bruno Bettinelli;„Colloqui con il Tango“ von Carlo Terron, Musik von Raffaello de Banfield und „Procedura penale“ von Dino Buzzati, Musik von Luciano Chally. RICHARD POWEHLL: DER NN S PA ELFPHIA Copyright by Kiepenheuer& Witsch 2. Fortsetzung Stromauf kam aus dem Schiffsgewirr zwischen dem Ufer und einer Insel ein ge- wichtig aussehendes kleines Boot herange- tuckert, pustete Dampf aus wie ein fetter Mann, der an einem kalten Morgen vor- Wärtshastet, hielt auf die Brigg zu und nahm sie in Schlepp. Es bugsierte sie zum Kai, wo riesige Masten die Stadt fast verdeckten. Aber jetzt konnte sie die Stadt hören, das Rattern von eisenbeschlagenen Rädern über Kopfsteinpflaster, die Rufe der Leute an Land und das dünne, bimmelnde Geläut einer Glocke, die die Stunde schlug. Dicke Taue flogen vom Schiff herab zum Kai, W Vo Männer sie packten und um eiserne Bolzen schlangen und straffzogen. Und Margaret O'Donnell war es, als wäre sie an jedes ein- zelne dieser Taue gebunden, als ketteten die Taue sie immer an die verheißungsvolle, neue Stadt. 5 Es gab so viel Neues zu begucken und zu bestaunen, daß sie hinter dem Lotsen zu- rückblieb und sich dann sputen mußte, um ihn wieder einzuholen. Allein die Pferde! Nie hätte sie es für möglich gehalten, daß es S0 viele Pferde auf der Welt gab. Pferde und Pferde, wohin sie auch blickte: vor Karren und Rollwagen, vor Kutschen und Droschken und Omnibussen. Und überall auf dem Fahrdamm lagen unbeachtet die Pferdenpfel, was allein schon bewies, wie reich die Leute hier sein mußten. In Irland hätte man sich daraufgestürzt, sie einge- sammelt und den Acker damit gedüngt, um die Ernte zu verbessern. „Also, da wären wir, Miß“, sagte der Lotse.„Dies hier ist die Dritte Straße, und das da drüben ist die Sprucestraße. Da woll- ten Sie ja wohl hin. Na, dann viel Glück!“ Mit diesen Worten machte er sich davon, als wollte er jede weitere Verantwortung los- Werden, nachdem er seinen Schützling— oder sein Schiff— heil an den Bestimmungs- ort gelotst hatte. Ehe sie das Haus betrat, blieb sie noch einen Augenblick stehen, um eine am Bür- gersteig Wartende Kutsche mit zwei wunder- schönen kastanienbraunen Füchsen zu be- wundern. Das Fell der Pferde schimmerte in der Maisonne wie poliertes Holz, die schwarzen Ledersitze glänzten, die Speichen leuchteten gelb, und die Messinglaternen zu beiden Seiten funkelten so sehr, daß sie einen fast blendeten. Bei den Pferden stand in würdevoller Haltung ein junger Kutscher, der zwar so tat, als wäre sie Luft für ihn, aber— wie sie sehr wohl bemerkte— doch immer wieder verstohlen zu ihr herüber- Augte, Sie lächelte ihm zu, sah ihn puterrot werden und schlüpfte rasch durch die Tür in das Stellenvermittlungsbüro. An der einen Wand des großen, kahlen Raumes stand eine lange Bank, auf der, dichtgedrängt wie Spatzen auf einer Stange, eine Anzahl junger Mädchen sag. Sie muster- ten Margaret von Kopf bis Fuß mit ab- schätzenden Blicken, wie erpicht darauf, an ihr etwas Unsympathisches zu entdecken, was ihnen offenbar auch sogleich gelang. Gegenüber der Tür thronte hinter einem Schreibpult eine Frauensperson, deren Nase so scharf und so spitz war, daß man damit hätte Holz spalten können. Margaret schritt beherzt auf sie zu und sagte:„Verzeihung, Madam, ich suche eine Stelle als Hausmädchen.“ „Schon wieder eine“, Frauensperson ungerührt. „Name?“ „Margaret ODonnell.“ „Alter und Adresse“? „Sechzehn. Wo ich wohnen werde, weiß ich noch nicht. Ich bin nämlich erst heute früh hier gelandet und. „Frisch ausgeladen“, wisperte eines der Mädchen auf der Bank hinter ihr, und die ganze Reihe prustete los. „Ruhe, bitte“, zischte die Frauensperson. „Drinnen beim Chef ist eine Kundin. Also, Maggie „Verzeihung, Madam, ich heiße Margaret, nicht Maggie.“ „Von jetzt an heißt du Maggie, und da- mit basta.“ „Jawohl, Madam“, murmelte sie, obwohl ihr dies sehr mißfiel und sie keineswegs ge- willt war, sich mit einem so häßlichen Na- men abzufinden. „Und sonst bist du wahrscheinlich wie die ganze übrige Bagage: kannst nicht kochen, nicht nähen, nicht putzen.“ „O doch, Madam! Das alles kann ich.“ „Na, das wird sich ja herausstellen. Mͤal sehen, ob du wirklich so anders bist als die anderen. Hab' da eine Stelle draußen auf dem Land, hübsches Fleckchen, nur zwanzig Meilen von der Stadt entfernt. Wie wär's damit? Drei Dollar pro Monat bei freier Kost und Logis.“ „Ich möchte lieber in der Stadt bleiben.“ „Wir würden in diesem Fall nicht einmal die übliche Vermittlungsgebühr verlangen. Lockt dich das nicht?“ 5 murmelte die „Nein, ich möchte doch lieber in der Stadt bleiben.“ Die Frauensperson schnaubte erbost durch die Nase.„Du bist genau wie die übrige Ge- sellschaft. Aber bitte sehr! Du kannst hier warten oder auch nicht, wie du willst. Such dir einen Platz auf der Bank— falls die andern dir Platz machen.“ Margaret wandte sich um. Die Mädchen machten keinerlei Anstalten zusammenzu- rücken, im Gegenteil: Röcke wurden raschelnd gespreizt, und wo vorher noch ein schmales Plätzchen auf der Bank gewesen, War es nun verschwunden. Alle starrten sie kalt und feindlich an. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zum Büro, und eine wohllautende Stimme sagte:„Ich bedaure, aber es entspricht keine einzige meinen Anforderungen, Ich werde mich anderweitig umsehen müssen.“ Margaret sah die Dame an, die diese Worte gesprochen hatte, und sofort wußte sie, daß die Kutsche vor der Tür dieser Dame gehörte. Denn sie war genauso elegant und makellos wie die Kutsche und das Ge- spann, vom schwarzen Schutenhut bis hinab zum Saum ihres schwarzen Seidenkleides, dessen Rock sie anmutig gerafft hielt, damit er nicht über den Boden schleife. Sie mochte wohl schon in den Vierzigern sein und hatte sich entweder ihre Figur tadellos bewahrt oder trug eines dieser neumodischen Dinger, die man Korsett nannte. Ohne zu überlegen, lies Margaret ihr Bündel fallen, lief auf die Dame zu und stieg atemlos hervor:„Madam, ich kann kochen und nähen und putzen und.“ a Der Mann, der mit der Dame aus dem Büro gekommen war, herrschte sie an:„Was fällt dir ein! Einfach Mrs. Clayton anzuspre- chen, ohne daß man dich dazu aufgefordert eine wahre Wohltat, einmal ein Mädchen a hat!“ g sehen, das nicht über seine eigenen Füle „Lassen Sie es gut sein“, meinte die Dame, stolpere. eig“ den Kopf zur Seite und unterzog Margaret einer eingehenden Prüfung. Die- ses Mädchen haben Sie mir noch nicht vor geführt, oder?“ „Sie ist gerade erst gekommen“, beeilte sich die Frauensperson hinter dem Pult 20 erklären,„Und, Mrs. Clayton, sie kommt geradewegs von Bord!“ „Und was ist Schlimmes dabei, wenn man geradewegs von Bord kommt?“ mischte sich Margaret ein.„Wie soll man denn sonst her- kommen?“ „Du suchst eine Position, nicht wah fragte Mrs. Clayton. 2 „Verzeihung, ich weiß nicht, was eine Position ist. Ich möchte nur gern bei Ihnen dienen.“ Mr. Clayton lächelte.„Heutzutage rede ja jeder so hochtrabend daher, daß man da Wort dienen schon gar nicht mehr in del Mund nimmt. Man spricht von Positionen und hofft eine zu erhalten, mit der mös- lichst keine Arbeit verbunden ist.“ „Aber ich arbeite gern“, beteuerte Mar- garet. 0 „Ich möchte mit diesem Mädchen allen in Ihrem Büro reden, wenn Sie gestatten wandte sich Mrs. Clayton jetzt an den Herm hinter ihr. 8 Mrs. Clayton brauchte offenbar nur eine Wunsch zu äußern, und schon wurde er in, erfüllt. So saß Margaret denn gleich darau mit ihr allein im Kontor und beantwortet brav alle Fragen. Jede andere Dame batte sie mit diesem Kreuzfeuer von Fragen übel ihre Herkunft und den Grund ihrer Aut wanderung verwirrt; Mrs. Clayton aber hatt eine so freundliche Art, daß sie ganz unbe, fangen blieb. Mrs. Clayton begutgchtete int, Hände und Zähne, ließ sie ein Paarmal a. und ab gehen und meinte leutselig, es 15“ Fortsetzung kolg! Foto: Heinz Köster ö ö Ei: 7 habe und Pari ger reise Bes einst nisch zusa Par Europa ton in tische dies in Politik haben. Besprec neuen nicht nischen Algerie Haltun K Nord 8 a der ko sind s nord vi Offens vinz S. von 1 kannte dischei Regier Kilom. Sie 8c gungs! Samne weiter Stelle Haubi Stellur liegen. bericht daten Der Nordtr havone laotisch auf et)! Städte und T. werder ! Neu Ministe Verteic einer trauen mit, indisch sein J Thima. dem V eingere woch seit la. mit de und w- im. 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