Hrausgeber„Mannheimer Morgen“ Forlag. Druck: Mannheimer Groß- Fuckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. erredaktion: E. F. von Schilling, fr. K. Ackermann:; politik: Hertz- ichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; ſeuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- es: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Fommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; zoziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef. v. D.: O. Gentner, ſtellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche ank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, ad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. fannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Er. 80 616, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannhelm, R I, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 84 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht. erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 226/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H. Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, I. Oktober 1939 0 Auch 1960 steigen die Renten Neufestsetzungen ab 1. Januar um 5,3 Prozent höher/ Erhöhung der Altrenten nicht unbestritten Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg 7 Bonn. Arbeitnehmer, die an die Arbeiter-, Angestellten- oder Knappschafts- versicherung Beiträge entrichten und im nächsten Jahr Rentner werden, werden vor- aussichtlich um 5,3 Prozent höhere Bezüge erhalten als die übrigen Rentner. Die Bundesregierung bereitet schon jetzt eine entsprechende Rechtsverordnung vor, die auf den Bestimmungen der Rentenreform beruht und die Lohnsteigerungen der Jahre 1956 bis 1958 berücksichtigt. Neben der Erhöhung der allgemeinen Bemessungsgrund- lage um 3,3 Prozent wird auch eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrundlage von 9600 auf 10 200 Mark erwogen. Die monatliche Beitragsermessungsgrundlage wird also Währscheinlich vom nächsten Jahre an 850 statt 800 Mark betragen, Versicherte Arbeit- nehmer, die mehr als 800 Mark im Monat verdienen, werden dann höhere Sozial- abgaben zu entrichten haben. Bei Arbeitnehmern mit Monatseinkom- men von mehr als 850 Mark wird die Bei- tragserhöhung für Arbeitgeber und Arbeit- nehmer monatlich je 3,50 Mark ausmachen. Ob zum Ende des nächsten Jahres wieder eine Anpassung der laufenden Renten an die dann um 5,3 Prozent gesteigerten Neurenten beschlossen wird, wird von dem Gutachten des Sozialbeirates und von der Entscheidung der Bundesregierung und des Parlaments abhängen. Ministerialdirektor Dr. Jantz vom Bun- desarbeitsministerium erläuterte am Mitt- woch vor Journalisten den Beschluß des Bundeskabinetts vom Vortage, die laufenden Renten mit einjähriger Verzögerung den seit dem 1. Januar dieses Jahres neu festgesetz- ten Renten völlig anzupassen, das heißt, sie ab 1. Januar 1960 um 5,94 Prozent zu er- höhen. Jantz meinte, bei einem für das kom- mende Jahr zii erwartenden Sozialprodukt von mehr als 250 Milliarden Mark, einer wei⸗ teren Zunahme der privaten Spartätigkeit Und einer anhaltend hohen Konjunktur finde eine Rentenerhöhung im Ausmaß von 770 Millionen Mark ausreichende wirtschaftliche Realisierungsmöglichkeiten. Es sei ausge- schlossen, daß die zusätzlichen Rentenbeträge die Geldwertstabilität beeinträchtigen oder die Verbrauchernachfrage übersteigern kön- ten. Jantz versicherte indessen, daß es mit der Rentenanpassung„nicht gedankenlos wei- tergehen“ werde, Der Sozialbeirat der Bun- desregierung werde schon in diesem Herbst das System der Rentenreform im Hinblick auf ihre wirtschaftlichen Funktionen und die finanziellen Möglichkeiten der Versicherungs- Bundesregierung ist„tief befriedigt“ USA gaben Adenauer Zusicherungen in der Berlin-Frage Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer un- errichtete am Mittwoch das Bundeskabinett über die Mitteilungen, die der deusche Bot- schafter in Washington, Professor Dr. Grewe, vom amerikanischen Außenamt über die Unterredungen zwischen Eisen- hower und Chrustschow bekommen hat. Ein Regierungssprecher erinnerte vor der Presse- Fonferenz noch einmal daran, daß Präsident Lisenhower vor Beginn der Gespräche aus- drücklich mitgeteilt hatte, er werde mit dem OWijetischen Ministerpräsidenten nicht„ver- handeln“, Die Mitteilungen, die Professor Grewe nach Bonn gegeben habe, hätten im übrigen den Bundeskanzler und die Bun- desregierung tief befriedigt. Staatssekretär don Eckardt hob als wesentlichsten Punkt die Tatsache hervor, daß beide Seiten über- eingekommen seien, ohne zeitliche Begren- Zung über die Berlinfrage weiter zu verhan- deln. Hiermit sei das Ultimatum praktisch vom Tisch. Wenn man sechs Monate zurück- denke, müsse man mit Befriedigung und Dankbarkeit die Art und Weise feststellen, in der Präsident Eisenhower die deutschen Lebensinteressen vertreten habe. Ein wei- terer Fortschritt sei die Entschlossenheit, alle anstehenden Streitfragen friedlich und chne Gewalt zu lösen. Schließlich begrüße die Bundesregierung die starke Unterstrei- chung kommender Abrüstungsverhandlun- Sen. Der Wille zu einer allgemeinen kon- trollierten Abrüstung im atomaren und kon- ventionellen Bereich gehöre zu den funda- mentalen Leitsätzen des Bundeskabinetts. In diesem Sinne müsse man den Vorschlag Chrustschows, wie auch andere Vorschläge, ernsthaft diskutieren, um das für die Menschheit lebenswichtige Problem vor- wärts zu bringen. Amerikaner bleiben in Westberlin Bonn.(dpa) Ein Sprecher des Auswärti⸗ gen Amtes betonte am Mittwoch noch ein- mal ausdrücklich, die Unterrichtung der Bundesregierung durch die amerikanische Regierung habe eindeutig ergeben, daß der Verbleib der amerikanischen Truppen in Westberlin ein Grundpfeiler der amerikani- schen Politik sei. Es sei in den Gesprächen mit Chrustschow nichts im Hinblick auf einen amerikanischen Abzug, noch auf eine Umwandlung der westlichen Streitkräfte in UNO-Truppen gesagt worden. Daher be- stünden für die Bundesrepublik keine Gründe zu Befürchtungen. Es treffe auch nicht zu, daß der Bundeskanzler einen„be- sorgten Brief“ an Präsident Eisenhower ge- schrieben habe. Heizölsteuer bald parlamentsreif Bundeskabinett gab den Gesetzentwurf an den Bundesrat weiter Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Das Bundeskabinett hat am Mitt- Woch den Entwurf einer Novelle zum Mine- ralölsteuergesetz endgültig verabschiedet und dem Bundesrat zur Stellungnahme zuge- leitet. Der Bundestag wird sich mit der Gesetzesvorlage, die eine bis Ende 1962 be- kristete Heizölsteuer von 30 Mark je Tonne für alle Sorten von Heizöl bringt, frühestens Ende Oktober befassen können, so daß es zweifelhaft bleibt, ob die Steuer schon Ab Januar oder erst ab Februar oder März nächsten Jahres erhoben wird. Das Geset⸗ soll eine Woche nach seiner Verkündung in Krakt treten. Die Bundesregierung folgte dem Vor- Schlag von Bundesfinanzminister Etzel, beim Bundestag um die Ermächtigung nachzu- suchen, während des Zeitraumes bis Ende 1962 die Steuer bis auf das eineinhalbfache, Also auf 45 Mark je Tonne zu erhöhen, falls die gesamtwirtschaftliche Lage und die Lage des Steinkohlenbergbaus dies erfordern, die Steuer andererseits aber auch zu senken, falls die gesamt wirtschaftliche Lage dies gestattet. Entsprechende Rechtsverordnun- gen der Regierung sollen jedoch nur nach Stellungnahme des Bundesrates und mit Zustimmung des Bundestages erlassen wer- den können. a Die Heizölbestände bei der Industrie und hei den privaten Verbrauchern werden von der Steuer nicht erfaßt, wohl aber die Be- stände beim Handel und bei den Herstel- lern, Das Wirtschaftskabinett wurde beauf- tragt, die Probleme der Energiepolitik lau- kend zu erörtern und zu seinen Beratungen Vertreter des Landes Nordrhein- Westfalen und des Saarlandes hinzuzuziehen.— Im Wirtschaftsausschuß des Bundesrates wer- den wahrscheinlich erhebliche Widerstände gegen das Heizölsteuergesetz auftreten. Als sicher gilt, daß die Wirtschaftsminister von Bayern, Schleswig- Holstein, Hamburg und Bremen sich gegen die Heizölsteuer wenden werden. Offen ist noch, ob sich die Vertreter Baden- Württembergs und Niedersachsens ebenso verhalten. Selbst wenn der Wirt- schaftsausschuß eine Ablehnung der Vorlage empfehlen sollte, bleibt noch dahingestellt, ob nicht das Plenum des Bundesrates aus politischen Erwägungen anders entscheidet. träger durchleuchten, und die Versicherungs- mathematiker seien bestrebt, die versiche- rungstechnische Bilanz zum Stichtag vom 1. Januar 1959 so rechtzeitig auszuarbeiten, daß sie im Sommer nächsten Jahres vorgelegt und nach Möglichkeit bei der Entscheidung über die Rentenanpassung 1960 mitberück- sichtigt werden kann. Gleichgültig, ob der Gesetzgeber eines Tages sich für eine jähr- liche automatische Anpassung auch der Alt- renten an das gestiegene Lohnniveau oder für eine Beseitigung der Automatik auch für die Neurenten zugunsten einer jährlichen gesetzlichen Entscheidung aussprechen werde, ein Abfallen der Renten unter 50 Prozent der aktuellen Löhne sei unverantwortbar, sagte Jantz. Die Rentner werden beim Beschluß des Bundeskabinetts folgendes beachten müssen: 1) Die Rentenanpassung kommt in der Arbeiter versicherung einer durchschnittlichen Erhöhung der monatlichen Bezüge um 38,64 Mark und in der Angestellten versicherung einer Erhöhung um 14,50 Mark gleich. Von dem Mehraufwand von 770 Millionen Mark haben der Bund 100 Millionen Mark, die Rentenversicherungsträger den Rest zu tra- gen. 2) Die Bundespost wird die höheren Ren- ten wahrscheinlich im Laufe des Monats März nächsten Jahres auszahlen. Wobei für die zurückliegenden Monate Nachzahlungen erfolgen. 3) Da die Rentenhöchstgrenze von 562,50 auf 600 Mark angehoben wurde, erfahren auch diejenigen Rentner eine Aufbesserung ihrer Bezüge, die wegen der Vorschriften über die Höchstbegrenzung von der Renten- anpassung des vorigen Jahres ganz oder teil- weise ausgenommen waren. 4) Fremdrenten und Auslandsrenten wer- den auch dann erhöht, wenn der Versiche- rungsfall nach dem 31. Dezember 1958 einge- treten ist. 5) Die sogenannten Sonderzuschisse für Eleinrentel, die Steigerungsbelräge àus Bei- trägen der freiwilligen Höher versicherung, der Leistungszuschlag und der beim Zusam- mentreffen von Knappschaftsrenten und Un- Fallrenten zu belassende Mehrbetrag sind von der Anpassung ausgenommen. 6) Dasselbe gilt für Knappschaftsrenten über 1000 Mark monatlich und für den so- genannten Knappschaftssold. Zu Verhandlungen mit Frankreich bereit erklärte sich die algerische Exilregierung am Montag auf einer Pressekonferenz in Tunis. Der Minister präsident der Exilregierung, Ferhat Abbas(rechts), und der Sprecher der algerischen Freikeitsbewegung, Mohamed Vazid(links), gaben ihre Bereitschaft, über die politischen und militärischen Bedingungen eines Waßfenstillstandes ꝛ⁊u verhandeln, als Antwort auf den Algerien- Plan de Gaulles bekannt. Die algerische Antwort, die in Frank- reich zunächst auf wenig Gegenliebe gestoßen war, wird in der französischen Oeßfent- lich heeit inzuischen positiver beurteilt. Es beginnt sich die Auffassung durchzusetzen, daß die Eæilregierung ernsthaft den Frieden wünscht. Bild: Keystone Gegen jede Form der Gewaltanwendung Chrustschow plädierte in Peking für friedliche Lösung strittiger Fragen Tokio/ Peking.(AP/dpa) Der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow hat sich am Mittwoch auf einem Bankett zum zehnten Jahrestag der Volksrepublik China gegen jede Form von Gewaltanwendung ausge- sprochen. Er erklärte, auch wenn der Kom- munismus jetzt so stark sei, würde es falsch sein, die Stabilität des kapitalistischen Systems mit Gewalt zu prüfen“, Auch die Kommunisten müßten real denken und die gegenwärtige Lage richtig erkennen. Daher müßten auch sie sich der Gewaltanwendung als Mittel zur Lösung strittiger Fragen ent- Halten. Ausgehend von seinen Besprechungen mit Eisenhower, die die gemeinsame Anerken- nung der Tatsache gebracht hätten, daß in „Befreiungsfront wünscht Frieden“ Französische Oeffentlichkeit beurteilt algerische Antwort positiver Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich Paris. Die erste Reaktion in Paris auf die Erklärung der algerischen Exilregierung ist keine ausgesprochen positive gewesen. Uber die Feinheiten der Politik wenig informierte Franzosen hofften oder fürchteten, je nach ihrer Grundhaltung zur Algerien-Frage, die Führer der Rebellen würden de Gaulles Pläne für die Zukunft Algeriens einfach schlicht annehmen und sich sofort per Flug- zeug nach Paris begeben, um dort den Waf⸗ kenstillstand abzuschließen. Die diplomatisch fein verklausulierte Antwort, der man es anmerkt, daß zahlreiche Autoren tagelang an ihr gefeilt haben, hat die einen unange- nehm, die anderen angenehm enttäuscht. Die Anhänger der Integrierungspolitik fürch- teten das in ihren Augen Schlimmste, sie atmeten aber erleichtert auf. Aber bereits 24 Stunden später spürt man in der Pariser Presse eine veränderte Ton- lage. Eine genaue Lesung des Textes der Erklärung von Tunis läßt erkennen, so mei- nen viele Beobachter, daß die Befreiungs- front ehrlich einen baldigen Frieden will und daß sie diesem Wunsch sogar das Fort- bestehen ihrer eigenen Existenz nach Neu- wahlen in Algerien opfern will(was sie bisher immer abgelehnt hatte), ebenso wie sie ihre alten Forderungen aufgibt, die eine internationale Kontrolle der Wahlen zum Inhalt hatten oder vorbereitende Vorver- handlungen in einem neutralen Land. Die von ihr weiterhin geforderten Besprechun- Sen mit Frankreich beschränken sich auf die Bedingungen des Waffenstillstands und die Vorbereitung der Volksabstimmung. Dar- über, meinen hier manche liberale Politiker, könne sich wohl reden lassen. Zwischen Gesfern und Morgen Das Deutsche Rote Kreuz rechnet nient damit, daß in nächster Zeit wieder PFrans- porte von Aussiedlern aus Polen und den deutschen Ostgebieten in die Bundesrepablik kommen. Nach dem letzten Stand der Ver- einbarungen sollen die noch rund 34 000 Aus- sledler einzeln reisen. Die zweite Lohnverhandlung zwischen der Industriegewerkschaft Textil und Be- kleidung in Niedersachsen und den Vertre- tern der Arbeitgeberverbände wurde in Han- nover ergebnislos abgebrochen. Die Ge- Werkschaft fordert für die rund 35 000 Be- schäftigten der Textilindustrie Niedersach- sens und Bremens eine Lohnerhöhung um zwölf Prozent, die Arbeitergeberverbände sind jedoch nur zu einer Erhöhung um fünf Prozent bereit. Zum jüdischen Neujahrsfest haben füh- rende Politiker der Bundesrepublik den jüdischen Mitbürgern herzliche Glück- Wünsche ausgesprochen. Erich Ollenhauer hat in seiner Rede über den Bayerischen Rundfunk einen deutschen Beitrag für eine stufenweise Entspannung und Abrüstung und für die Wiedervereini- gung Deutschlands gefordert. Der SPD-Vor- sitzende sprach sich erneut für eine Ab- rüstung im mitteleuropäischen Raum aus, die allerdings nur auf der Basis der Gleichwer- tigkeit und Kontrolle vorstellbar sei. Kardinalstaatssekretär Tardini hat in einem Telegramm an Diözesanbischof Dr. Mathias Wehr dem Bischof von Trier und dem Bistum die herzlichsten Glückwünsche des Heiligen Vaters zum glücklichen Ab- schluß der Feierlichkeiten aus Anlaß der Heilig-Rock- Wallfahrt ausgesprochen. Aus sieben südamerikanischen Staaten haben Delegierte in Montevideo einen Ver- tragsentwurf über die Bildung einer Frei- handelszone fertiggestellt, mit dessen Unter- zeichnung gerechnet wird. Um rechtswirk⸗ Sam zu werden, muß der Vertrag von den Außenministern Argentiniens, Brasiliens, Chiles, Boliviens, Paraguays, Perus und Uruguays gebilligt werden. Zum neuen Richter am internationalen Gerichtshof in Den Haag wählten die Voll- versammlung der Vereinten Nationen und der Sicherheitsrat den 77jährigen ehemali- 5,5 Prozent Lohnerhöhung in der Chemieindustrie Baden- Württembergs Ludwigsburg.(Eigener Bericht) Nach sehr hartnäckigen Verhandlungen kam in Lud- Wigsburg für die Chemische Industrie Würt⸗ temberg-Baden ein neuer Lohntarif zu- stande, durch den die Löhne in der Lohn- gruppe I um 8 Pfennig; Lohngruppe II um 11 Pfennig; Lohngruppe III um 12 Pfen- nig; Lohngruppe IV um 13 Pfennig erhöht werden. Die neuen Löhne sind ab 1. Okto- ber 1959 anzuwenden. Für die Zeit vom 1. August bis 30. September 1959 erfolgt eine Pauschal-Nachzahlung. Im Schnitt beträgt die Erhöhung in der höchsten Ortsklasse, sowie in der höchsten Altersstufe 5,5 Prozent. gen Staatspräsidenten von Panama, Ricardo J. Alfaro. Er nimmt die Richterstelle des vor einem Jahr verstorbenen Gustavo Jose Guerrero(El Salvador) ein. Der belgische Wirtschaftsminister van der Schueren deutete die Möglichkeit eines bel- gischen Ein- und Ausfuhrstopps für Kohle an. Neue Verhandlungen der Tarifpartner zur Beendigung des nun schon über elf Wo- chen dauernden Ausstandes der amerikani- schen Stahlarbeiter begannen noch am gestrigen Mittwoch, nachdem Präsident Eisenhower in Aussprachen mit beiden Sei- ten die Wiederaufnahme der Bemühungen um Beilegung des Arbeitskonflikts empfoh- len Hat. Die französische Polizei hat kurz nach der Antwort der algerischen Exilregierung an Präsident de Gaulle eine große Aktion gegen das Netz der Aufstandsorganisation in Papis unternommen. Die Besuchsreise des sowjetischen Mini- sterpräsidenten Chrustschow durch die USA hat nach Mitteilung aus dem amerikani- schen Außenministerium die amerikanischen Steuerzahler rund 150 000 Dollar(über 400 000 Mark) gekostet und war damit der 3 kostspieligste Staatsbesuch in den Antonio Segni, der italienische Minister- präsident, und sein Außenminister Pella sind zu Besprechungen mit Präsident Eisenhower und anderen führenden amerikanischen Poli- tikern in Washington eingetroffen. der Welt zwei verschiedene Gesellschafts- systeme existierten, sagte Chrustschow, der Kommunismus sei schon immer gegen Raub- und Eroberungskriege gewesen und habe nur„gerechte Kriege“ und„Befreiungs- kriege“ anerkannt. Ein Volk gewaltsam ins kommunistische Lager zu führen, wäre nicht richtig.„Die Völker würden es nicht ver⸗ stehen und würden niemals jene unterstüt- zen, denen es in den Sinn käme, so zu han- deln. Die Frage, wann das eine oder andere Land den Weg des Sozialismus beschreiten wird, entscheidet das Volk selbst. Das ist für uns das allerheiligste“. Chrustschow) sagte erneut den bevorstehenden Sieg des Kom- munismus über den Kapitalismus, der nur noch einem abgetriebenen, stolpernden und hinkenden Gaul gleiche, voraus. Cbrustschow sagte weiter, jedem sei klar, daß die chinesische Revolution— das be- merkenswerteste Ereignis der Weltgeschichte nach der russischen Revolution— das Mächtegleichgewicht der Erde ernstlich zu- gunsten des Sozialismus ändern werde. Während die Feinde des Kommunismus dem veralteten kapitalistischen System neuen Geist einzuhauchen suchten, indem sie er- klärten, das freie Unternehmertum böte bessere Möglichkeiten zur Selbstverwirk⸗ lichung und erziele bessere Erfolge, genüge ein einfacher Vergleich zwischen den wirt⸗ schaftlichen Zuwachsraten jener Länder, die dem kapitalistischen, und jenen, die sozia- listischem System folgen, um eines Besseren belehrt zu werden. „Ganz China eine Armee“ Die gesamte Bevölkerung der Chinesischen Volksrepublik von rund 650 Millionen Men- schen könne in eine Armee verwandelt wer⸗ den,„falls der Imperialismus es wagen sollte, China anzugreifen.“ Dies erklärte der chine- sische Verteidigungsminister Marschall Lin Piao am Mittwoch in einem Gedenkartikel anläßlich des zehnjährigen Bestehens der chinesischen„Volksbefreiungsarmee“. Chou En-lai begrüßt Kommuniqué Der chinesische Ministerpräsident Chou En-lai gratulierte in seiner Ansprache Chrustschow zu dem Erfolg seiner Amerika- Reise als„Gesandter des Friedens“, Die Würdigung des Chrustschowe- Eisenhower Kommuniquès wurde von den Versammel- ten mit stürmischem Applaus aufgenommen. (Weitere Berichte im Innern des Blattes.) Neuer Landwirtschaftsminister Werner Schwarz offiziell ernannt Bonn.(dpa/ AP) Bundespräsident Lübke überreichte am Mittwoch dem Bundestags- abgeordneten Werner Schwarz die Urkunde über seine Ernennung zum Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. In einer kurzen Ansprache wünschte der Präsident dem dritten Landwirtschaftsmini- ster der Bundesrepublik guten Erfolg für seine Arbeit. Der sozialdemokratische Agrar- experte Herbert Kriedemann bedauerte die Ernennung von Schwarz zum Bundesernäh- rungsminister, weil damit ein ausgesproche- ner Interessenvertreter in dieses wichtige Amt berufen worden sei. Die Ernennung be- deute eine Herausforderung der Meurheit der Bevölkerung, die ihre berechtigten An- liegen bei einem ausgesprochenen Inter- essen vertreter natürlich nicht gewahrt sehen könne. Der deutsche Bauernverband be- grüßte die Ernennung von Werner Schwrarz 8 zum Bundesernährungs minister. Förentliche Meinung Amerikas MORGEN Chrustschow in Peking Nikita hat es nicht sehr einfach. Zwar ist er in Moskau mit großem Jubel empfangen worden. Seine Amerikatour hat ihn zum pO- pulärsten Mann der Sowjetunion gemacht. Die russische Sprache hat nicht mehr genug Lobesworte, um ihn zu feiern, als Wäre er der rote Kaiser von Amerika geworden. Aber kaum aus dem goldenen Westen zu- rück, mußte sein Flugzeug fast genau so weit nach Osten steuern, um den Söhnen des Him- mels seine Reverenz zu erweisen. Glück licherweise feiern die Chinesen just zehnten Jahrestag ihrer Revolution, so daß der sowjetische Regierungschef Wenigstens seine neuerliche Wallfahrt nicht besonders zu motivieren braucht. Daß aber der Besuch Chrustschows in Peking nicht lediglich eine Höflichkeitsform ist, diesen Tatbestand sucht der Kremlherr- scher mit der verlegenen Erklärung zu be- mänteln, daß er nicht dorthin gehe, um eine geheime„Verschwörung“ anzuzetteln. Nein, eine Verschwörung beabsichtigt das Mos- kauer Regierungsoberhaupt zweifellos nicht, eher eine Rechtfertigung. Es ist nämlich kein Zweifel, daß die Pekinger Machthaber die Amerikareise ihres russischen Freundes mit sehr gemischten Gefühlen begleitet haben. Müssen sie doch fürchten, daß eine russisch- Amerikanische Verständigung ihre Anerken- nung durch die Vereinten Nationen noch Weiter hinausschiebt. Die Herren hinter der großen Mauer sähen es viel lieber, wenn ihr älterer Bruder dem Westen tüchtig ein- heizte. Als Jungrevolutionäre leiden sie noch an der Kinderkrankheit des Radikalismus und glauben, daß dem politischen Wider- sacher mit Herausforderung und Drohung eher zu imponieren sei als mit einem Lächeln. Nun hat es sich aber Nikita in den Kopf gesetzt, die Welt mit Biedermanns- manieren zu gewinnen. Die harte Stalinmaske ist nicht nach seinem Geschmack, wenngleich nicht zu verkennen ist, daß Chrustschows Burschikosität eine nicht minder hartnäckige Unnachgiebigkeit verbirgt. Aber in Peking ist man offenbar von dieser Art gut Wetter zu machen, nicht sehr erbaut. Die Chinesen sind noch zu nahe an ihrer eigenen Vergan- genheit, als das ewig verbindliche Lächeln des Asiaten zugleich Dokument der Ohn- macht war. Chrustschow wird nunmehr sei- Nen gelben Freunden klar zu machen suchen, dag er tatsächlich in Washington etwas für sie erreicht hat, wenn es auch nach der amt- lichen Erklärung Eisenhowers so aussehen mag, daß über China kaum, jedenfalls aber nicht im Sinne einer Anerkennung gespro- chen wurde. Immerhin scheint aber das Ver- sprechen des russischen Besuchers, sich für die fünf noch immer in China zurückgehal- tenen Amerikaner zu verwenden, darauf hinzuweisen, daß über den Fernen Osten eben doch gesprochen wurde und daß sich die beiden Gesprächspartner in Camp David darüber klar wurden, daß ohne eine ver- Söhnliche Geste der Pekingmenschen die überhaupt nicht für ein Chinagespräch zu haben ist. Ob es nun der sowjetische Regierungschef bel Mao Tse-tung dahin bringen wird, daß die Chinesen ihren sehr überempfindlichen Stolz etwas zurückstecken, das ist eine den 5 Frage, die nicht so ohne weiteres beant- Wortet werden kann. Es ist nämlich anzu- nehmen, daß der Altvater des roten Chinas 8 5 Kriegsminister und Generalstabschef auf seinen Freund aus Moskau nicht über- mäßig gut zu sprechen ist. Die jüngsten Vorgänge in den obersten Rängen der chi- nesischen Diktatun sind gewiß nicht ohne russischen Einfluß erfolgt. Die relative Ent- machtung Maos und die Abberufung 11 5 sin aus der innerchinesischen Situation allein 255 nicht ganz zu verstehen. Gewiß mag die ö ist. Migernte und damit der erste Fehlschlag der Agrarkommunen an Maos Prestige ge- rüttelt haben. Auch mögen die kriegerischen Abenteuer mit Tibet und Laos nur wenige darüber hinweggetäuscht haben, daß die na- tionale Befreiung Formosas trotz großer Worte nicht erreicht wurde und nächstens auch nicht erreicht wird. Solche zeitweiligen Rückschläge wären aber nicht ausreichend, um das Revolutionsregiment solch alter Kämpfer wie Maos zu erschüttern oder gar umzukrempeln, gäbe es da nicht tiefgehende Meinungsverschiedenheiten in der Revolu- ionspartei selbst. Diese Differenzen be- stehen aber vor allem zwischen jenen Chi- nesen, die ihre Befreiungsbewegung ur- sprünglich ganz ohne russische Beihilfe in ang halten mußten, und jenen anderen, die durch die Moskauer Parteischulen ge- gangen sind. Freilich ist es nicht so, daß oskau wie etwa bei seinen europäischen Bundesgenossen in Peking Anweisungen zu geben hätte. Aber auf Grund der ökonomi- schen Hilfen der geheimen russischen Par- kanäle und nicht zuletzt der Tatsache, aß die Sowjetunion ja der einzige völker- tliche Vertreter des Reiches der Mitte Dachdem sich nun auch Indien in schar- en Worten von den Super revolutionären in 'ekinng distanziert hat, auf Grund dieser nzen schwerwiegenden Umstände kann es ich Mao Tse-tung nicht leisten, die russische reundschaft so verdrossen aufzukündigen, es Tito getan hat. Ob es dahin käme, venn die USA in Sachen China etwas we- niger von Unmut geplagt wären und Pe- ing entgegenkämen, ist nicht ganz un- scheinlich. Immerhin aber zeigt die ganze Entwick- ung, daß mit Chinas Kommen zu rechnen t. Auch Chrustschow kann es sich nicht lehr leisten, in irgendeiner Weise zu han- ein oder auch nur zu reisen, ohne den gel- Bruder zu informieren. Auch die So- Wietunjon steht über kurz oder lang vor der Tatsache, daß die polare Politik zwi- schen nur zwei Weltpartnern zu Ende ist, und daß der dritte Mann dann sehr ener- 5 Mmitspricht. Chrustschow ist klug genug, liesen Prozeß nicht noch dadurch zu be- nleunigen, daß er nicht wie Stalin mit 1 Handbewegung unangenehme Dinge om Tisch wischt. Ihm ist Peking ebenso- eine Weltreise wert wie Washington, Wäre es nur darum, zu erreichen, daß Radikalinskis in den Reihen Mao Tse- nes nicht fortfahren, solche Rohrkrepierer produzieren wie in Laos und in Tibet, um ein Haar die ganze Amerikareise rustschows in Frage stellten. 8 Dr. Karl Ackermann 5 „fnanziert wird. Rentenerhöhung mit Gewissensbissen Die geltende Regelung der Anpassung ſist unzulänglich/ Die Entscheidung ist nur vertagt Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Mannheim. Allmählich wird es immer deutlicher, was für ein tückisches Vehikel die neue deutsche Rentengesetzgebung ist. Im Ueberschwang des erhebenden Bewußtseins, eine neue Aera der Sozialisierung einzulei- ten, ist dies den Reformatoren des zweiten Deutschen Bundestages nicht ganz klar ge- Worden. Der dritte Bundestag hat's jetzt aus- zulöffeln. Und der alljährliche Reigen der Neu- und Altrenten- Anpassung, das eine durch Rechtsverordnung, das andere durch Gesetz, mit der ganzen Szenerie der Sozial- beiräte, Sozialberichte, Kassenbilanzen und Wissenschaftlichen Gutachten, mit der Be- Sleitmusik der fordernden Telegramme an den Bundeskanzler einerseits und der brem- senden Beschwörungen des stabilen Geld- werts andererseits, überfordert längst jeg- liche normale Auffassungsgabe. Mangels hieb- und stichfester Angaben über die zu- künftigen Einnahmen und Ausgaben der Versicherungsträger sind die Abgeordneten gußerstande, die währungspolitischen Aus- Wirkungen ihrer Rentenbeschlüsse zu über- sehen. Diejenigen, die es unmittelbar betrifft, die Rentner also, haben es wohl ohnehin aufgegeben, sich einen Weg durch diesen tropischen Paragraphen- und Zahlenwald zu bahnen. Von dem Ausspruch des früheren Bundesarbeitsministers Storch, jeder Volks- schüler könne in Zukunft die Rente seines Vaters ausrechnen, kann heute, zwei Jahre nach der Rentenreform, keine Rede mehr sein. Wir sind heute drauf und dran, wieder einmal die sozialpolitische Orientierung zu verlieren. Und mehr als dies: Wir sind, mangels eindeutiger Maßstäbe, auf einem Weg, der möglicherweise wieder bei den zerrütteten Finanzen, bei der unüberschau- baren Deflzitwirtschaft endet. Es waren die Rentendebatten der letzten zehn Tage, die diesen Verdacht reifen liegen. Am Ende dieser zehn Tage stand der Kabinettsbeschluß, dem Bundestag eine dentenerhöhung um 5,94 Prozent vorzu- schlagen. Diese Erhöhung gilt für die soge- nannten Altrenten der Angestellten-, Arbei- beiter- und Enappschafts versicherung, also für diejenigen Renten, die vor dem 1. Ja- nuar 1959 festgesetzt worden sind. Die an- dere Sorte Renten sind die Neurenten. Sie sind nach dem 1. Januar 1959 festgesetzt vorden und sind bereits um die besagten 5,94 Prozent höher als die Renten des Vor- jahres. Das hat seinen Grund in der Be- stimmung, wonach die sogenannte allge- meine Bemessungsgrundlage von der durch- schnittlichen Lohnhöhe in dem dreijährigen Zeitraum, der dem Jahr vor dem Eintritt des Versicherungsfalles vorangegangen ist, abhängt. Die allgemeine Bemessungsgrund- lage für das Jahr 1958 waren die durch- schnittlichen Bruttojahresarbeitsentgelte in den Jahren 1954. 1955 und 1956. Für die Ren- alle des Jahres 1959 sind hingegen die chnittsverdienste der Jahre 1955, 1956 maßgebend. Und weil in dies letztgenannten Periode im Durchschnitt um 3,94 Prozent mehr verdient worden ist als in der Zeit von 1954 bis 1956, sind auch die Renten um genau denselben Satz höher. Der Rentner X, dessen Bescheid vom 2. Ja- nuar 1959 datiert ist, hat eine um 5,94 Pro- zent höhere Rente als sein Kollege V, der, bei ansonsten gleichen Verhältnissen, am 31. Dezember 1958 Rentner geworden ist. Dies ist die eine, die automatische Seite der Rentengesetze, Anders ist die Sache beim Renter* und allen seinen Schicksalsgenos- sen, die Bezieher von Altrenten sind. Für sie soll gleichfalls eine Anpassung an die ver- anderten Verhältnisse eintreten, aber nur dann, wenn der sogenannte Sozialbeirat, ein unabhängiges Gremium, einen entsprechen- den Vorschlag unter Berücksichtigung der Produktivität und der volks wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit gemacht hat, wenn die Regierung einen entsprechenden Entwurf im Parlament eingebracht hat und wenn end- Regierungsentwurf des Rundfunkgesetzes Ein Versuch, das Rundfunkwesen bundeseinheitlich zu ordnen/ Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch den Entwurf eines Bundes- rundfunk- und Fernsehgesetzes. Die Regie- rungsvorlage wurde sofort dem Bundesrat zugeleitet. Das Gesetz soll das deutsche Rundfunkwesen, das bisher nur auf Landes- ebene geregelt ist, bundeseinheitlich ordnen. Das Gesetz, dem jahrelange Beratungen und Diskussionen zugrundeliegen, sieht folgende wichtige Neuregelungen vor: 1. Neben den bestehenden Rundfunkan- stalten des öffentlichen Landesrechts werden drei neue Bundesanstalten geschaffen: die „Deutsche Welle“ in Köln(vorwiegend für Sendungen nach Uebersee), der„Deutsch- landfunk“ in Berlin(für Sendungen, die ganz Deutschland angehen) und das„Deutschland- Fernsehen“ in Frankfurt, dessen Programm Vorwiegend von privaten Gesellschaften be- stritten und durch Werbefernsehsendungen 2. Die drei neuen Anstalten erhalten 3e einen Verwaltungsrat, einen Beirat und einen Intendanten. Im Beirat, der den Verwal- tungsrat bestimmt, sind Bundesregierung, Landesregierungen, die beiden christlichen Kirchen, der Zentralrat der Juden und die Sozialpartner(Arbeitnehmer und Arbeit- geber) vertreten. Der Intendant wird auf- Srund einer Vorschlagsliste des Bundestags vom Bundespräsidenten ernannt. 3. Es wird eine Neuverteilung der Rund- funk- und Fernsehmittel vorgenommen. Alle bestehenden Rundfunkanstalten erhalten mehr Mittel als bisher. Lediglich die reichste der Anstalten, der Westdeutsche Rundfunk, hat eine kleine Einbuße. 4. ES werden Gebührenerleichterungen eingeführt: Bei Betrieb lediglich eines Fern- sehgerätes(Gebühr 5 DMW) wird nicht mehr automatisch die Tonfunkgebühr(2 DW) fal- lig. Koffer- und Autoradiogeräte sind gebüh- renfrei, wenn bereits Gebühren für einen Weiteren Empfänger gezahlt werden. Schröder: Kein Staatsrundfunk Bundesinnenminister Dr. Schröder, der zusammen mit Bundespostminister Stücklen den Gesetzentwurf am Mittwoch vor der Bonner Presse erläuterte, wies die Vorwürfe zurück, die Bundesregierung beabsichtige einen„Staatsrundfunk“ einzuführen. Der Rundfunk, der auch in der Weimarer Zeit überregional geordnet gewesen sei, stelle ein „Weiträumiges Publikationsinstrument“ dar, das nicht an die Grenzen der Bänder gebun- en sein dürfe. g 5 Sonst vergabe an Private? Nach Schröders Worten verfolgt die Bun- desregisrunig nit dem neuen Gesetz vor allem drei Ziele: 1. Die Rundfunkhörer und die Fernseher sollen in den Genuß eines reichhaltigeren Angebots als bisher kommen, vor allem beim Fernsehen. 2. Die Unterrichtung des dauhereuropài- schen Auslandes über das ganze Deutschland soll intensiver und umfassender als bisher gepflegt werden. 3. Es soll eine wirksame Stimme für den europäischen und den gesamtdeutschen Be- reich geschaffen werden. In Bonn hält man es für möglich, daß die Bundespost die von ihr bis zum 31. Dezem- ber 1960 fertiggestellte Zweite Fernsehkette an Private Gesellschaften vergeben Wird, falls das neue Bundesgesetz am Widerstand des Bundesrates scheitern sollte. lich die Abgeordneten ihren Segen dazu ge- geben haben. Die Anpassung der Altrenten ist also mit Bremsen versehen, und zwar deshalb, weil der Gesetzgeber die Sozialver- sicherung vor ruinöser Ausgabenwirtschaft und die Allgemeinheit vor einer inflatio- nistischen Kaufkraftlawine bewahren wollte. Die Regierung, die sich über ihr Konzept schlüssig werden mußte, hatte die Wahl. Sie hat sich dafür entschieden, den Rentner V, Wenn auch mit einjähriger Verspätung, dem Rentner X gleichzustellen. Die andere Mög- lichkeit wäre gewesen, den Anpassungssatz Unter 5,94 Prozent zu halten, um, wie es die Absicht Erhards und Etzels war, deutlich zu dokumentieren, daß es mit der alljährlichen Aufstockerei nicht in alle Ewigkeit so wei- tergehen könne, wenn nicht das schließliche Debakel heraufbeschworen werden Solle. Freilich wäre dies eine Ungerechtigkeit ge- Wesen. Der Rentner hätte sich auf den Fall des Kollegen& berufen und sich schlecht behandelt gefühlt. Und wenn er das Bundes- Verfassungsgericht angerufen hätte, so wäre das Ergebnis vielleicht die Entscheidung ge- Wesen, daß eine unterschiedliche Behand- lung von Alt- und Neurentnern und mithin der entsprechende Teil der Rentengesetze gegen das Grundgesetz verstößt. Die Entscheidung, die das Kabinett ge- troffen hat, geht solchen Klippen aus dem Wege. Sie ist eine politische Entscheidung, denn die wirtschaftlichen Auswirkungen sind unbekannt. Ueber sie wird zu sprechen sein, Wenn die Mathematiker— wie angekündigt — im nächsten Sommer endlich ihren fach- simpelnden Partisanenkrieg beenden und eine versicherungstechnische Bilanz vorlegen Werden. Bis dahin herrscht ein fauler Friede. Faul deshalb, weil man genau weiß, daß man sich nicht immer, wie dieses Mal, am Kern- problem vorbeimogeln kann. Frühere Schät- zungen sprachen davon, daß in der laufenden Deckungsperiode, die bis 1966 dauert, in der Arbeiterversicherung zwei, in der Ange- stellten versicherung vier Anpassungen um durchschnittlich vier Prozent möglich seien. Wir haben jetzt eine Anpassung um 6, 1 Pro- zent hinter uns, die nächste, um 5,94 Prozent, steht bevor. Wahrscheinlich war diese Schät- zung zu pessimistisch. Aber jedes Jahr kann das Brünnlein nicht fließen— dies zu glau- ben wäre eine Illusion. Wenn es stockt— was dann?Dann müßte man den Entschluß fassen, sich um eine Reform der Rentenreform zu kümmern, wenn man nicht Ungerechtigkeit schaffen will. Die jetzige halbautomatische Lösung ist unzulänglich. Eine vollautoma- tische Anpassung wäre ein gefährlicher Herd des Kaufkraftverfalls. Eine starke Regie- rungspartei müßte genug Mut aufbringen, die Rentenanpassung vom unkontrollierbaren Mechanismus mathematischer Formeln zu be- freien und wieder in die Verantwortung, in die notfalls auch unpopuläre Entscheidungs- gewalt der Parlamentsmehrheit zurückzu- führen. Das politische Porträt: 9 Victor Andres Belaunde „Mann ohne Feinde“, wird der kleir lebhafte, 75jährige Victor Andreas Belaun Senannt, der am 15. September im Glas palast der Vereinten Nationen zum Pra sidenten der UNO gewählt wurde. Ein Ge lehrter spanischer Kulturgeschichte, ein e folgreicher Politiker und ein begeistert Tänzer der zündenden Rhythmen seiner H mat— so stellt sich der Peruaner der Offe lichkeit vor. Der Doktor der Rechte und d politischen Wissenschaften begann sei politische Karriere bereits 1911 als perua später bevollmächtigter Minister in Urugu und Delegierter bei amerikanischen Unt versitäten. Von 1921 bis 1930 aus seiner Hei- mat verbannt, widmete sich der tempera- mentvolle Redner dem Studium der sp nischen Kulturgeschichte und dozierte vier amerikanischen Universitäten. 1936 wurde Belaunde Delegierter bein Völkerbund. Fast zehn Jahre später nahr er an der Gründungsversammlung der Ver einten Nationen in San Francisco a1 beruanischer Delegierter teil. Zahlreiche Ver 6ffentlichungen über Philosophie, Recht und Geschichte sind von seiner Hand erschienen 5 Bereits zu seinen Lebzeiten sind einige Anekdoten über den kleinen Mann mit de grauen Schnurrbart im Umlauf: Für die Er fahrungen, die er während seiner 14jährige Tätigkeit bei der UNO als Chefdelegiertei gemacht hat, soll er einmal den Verglei gefunden haben:„Ein Kamel, das ist ei Pferd, entworfen von einem UNO- Komitee“, 7. Moskau feiert Chinas Jubilium Schulklassen verpflichten sich, noch besser als bisher Chinesisch zu lernen Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion Moskau. Knapp zwölf Stunden nach der Abreise Chrustschows nach Peking begann in der sowjetischen Publizistik das Thema China der Rückblende auf die Amerikareise des Partei- und Regierungschefs den Rang abzulaufen. In ihren Leitartikeln beschrän- ken sich„Prawda“ und„Iswestija“ auf die Wiederholung der bereits von Chrustschowv gezogenen Amerikabilanz. Erstmals werden auch Bonner Stimmen zitiert, die von zurück- haltendem Optimismus in Regierungskreisen sprechen. Die Arbeiter des Oktoberrayons der Stadt Moskau haben, wie gemeldet wird, die Vorgärten ihrer Wohnblocks zur Erinnerung an die historische Reise in freiwilliger Sonn- tagarbeit mit„Friedensbäumen“ bepflanzt. Werner Karl Michael Schwarz Ein Lebensbild des neuernannten Bundesministers für Ernährung, Bonn.„Der Generalkurs der Landwirt- schaftspolitik von Heinrich Lübke bleibt Aufrechterhalten.“ Ruhig und sachlich spricht Werner Karl Michael Schwarz, der neue Ernährungsminister der Bundesrepu- blik, über die Aufgaben, die nunmehr auf ihn zukommen: Das Strukturprogramm, der Kartoffelpreis, Dürreschäden, Ausbildungs- Wesen, die Rolle der Landwirtschaft im Rah- men der EWG. Man spürt, er hat die Dinge im Griff. Was er bislang als Parlamentarier, als Bauer, als aktive Persönlichkeit im Ver- bandsleben betrieb, wird er nunmehr völlig anders angehen müssen. Die Einseitigkeit muß der Verpflichtung des Regierungsmit- Sliedes, das Ganze zu sehen, weichen. Man hat nicht den Eindruck, daß hierbei der Ver- braucher zu kurz kommen soll.„Er geht nach meiner Ansicht an die ihm vorliegenden Dinge nicht mit dem Tatendrang, der Pas- sion und der Brillanz eines Vollblutpolitikers heran. Ich glaube jedoch, daß seine zurück- haltende Skepsis, der württembergisch an- geborene Hang zum Rechenstiſt und sein absolut eigenwilligęr, kritischer Verstand seinem Amt Nutzen bringen werden“, s0 charakterisiert den neuen Bundesernährungs- minister ein Mensch aus seiner Persönlichen Umgebung. Schwarz hat vier Kinder. Ein Sohn, staat- lich geprüfter Landwirt, bewirtschaftet den elterlichen 156 Hektar grogen Hof Frauen- holz bei Oldesloe. Der zweite Sohn ist Rechts- anwalt und Notar in Ahrendsburg, eine Tochter ist mit einem Landwirt verheiratet. Der dritte Sohn schlieglich, auch staatlich geprüfter Landwirt, volontiert zur Zeit bei der schleswig- holsteinischen landwirtschaft- lichen Hauptgenossenschaft. Ein Kommentar des Ministers:„Der Nachteil unseres land- Wirtschaftlichen Ausbildungswesens liegt darin, daß es sich nur mit der Produktion, oder, wenn Sie wollen, bis zu den Pferde- Von unserer Bonner Redaktion knochen“ hin, befaßt. Leider kommen die kaufmännischen und volks wirtschaftlichen Erfordernisse noch immer viel zu kurz.“ Interessanterweise stammt der Mann, der diese Worte spricht, gar nicht vom Land. Sein Vater war Kaufmann, Ex- und Import in Hamburg. Er kam, genauso wie die Mutter, aus Württemberg. Heilbronn und Stuttgart Waren die Geburtsorte der Eltern. Schwarz erzählt gerne von seiner schönen Jugend in Bergedorf, aber auch von der typisch würt⸗ tembergischen Einfachheit und Sparsamkeit, von dem gläubigen Christentum und dem Warmen Patriotismus daheim damals. 1917 wurde die Schulzeit unterbrochen. Man 20g zur Erntehilfe auf die ostholsteinischen Höfe. Nach einer kurzen Soldatenzeit hatte er keine Lust mehr, aufs Gymnasium zurück- zukehren. Er sing in die land wirtschaftliche Lehre auf ein Gut in Mecklenburg, später in Neumark. Dann arbeitete Schwarz als Ver- Walter im Braunschweigischen und bei Hil- desheim. Nach Studien an der Universität München und an der Hochschule in Stuttgart- Hohenheim nahm er eine Stellung als Beam- ter auf einem Gut des Erbgroßherzogs von Oldenburg bei Lensahn in Holstein an. Hier verlobte er sich mit der Tochter eines aktiven Ofkiziers, Als er 1926 den Hof Frauenholz, am Rande des Travetals, übernahm, zählte er 26, seine Frau 23 Jahre. Wie überall in der Land. Wirtschaft damals waren die ersten zehn Jehre ungeheuer schwer. Nicht zuletzt dank seiner persönlichen Anspruchslosigkeit ge- lang es ihm jedoch, das Gut., das vor seiner Zeit in dreißig Jahren zehnmal den Besitzer Se wechselt hatte, hoch zu bringen. Fragt man Bundesernährungsminister Schwarz, wie er eigentlich zur Politik 12 kommen ist, dann schüttelte er Selbst den Kopf. Schleswig- Holsteins Talentesucher. ler ehemalige Ministerpräsident Friedrich WII helm Lüpke ein Bruder des heutigen Eun- despräsidenten und des Mannes, den Schwarz Landwirtschaft und Forsten nunmehr abgelöst hat, bedrängte ihn, sich für die parteipolitische Arbeit zur Ver- fügung zu stellen.„Das war kein leichter Entschluß, aber ich hielt es für meine Pflicht, Wenn man irgendwo steht, dann soll man sich auch ganz entscheiden“, Der Wahlkreis Storman, der 1949 noch mit beachtlicher Mehrheit sozialdemokratisch Wählte, schickte ihn, den Außenseiter, der erst ein halbes Jahr vor der Wahl der CDU beigetreten War, mit beachtlicher Mehrheit 1953 in den Bun- destag. 5 Der Holsteiner schwäbischer Herkunft ist im Parlament wenig hervorgetreten, nicht als Redner, nicht als ausgesprochener Inter- essenexponent, aber er hat im Wirtschafts- politischen und im Kommunalpolitischen Aus- schuß seine Arbeit geleistet. Außerdem bil- dete er mit Männern wie Struwe und Glü⸗ sing eine Art„Team“, das durchaus nicht darauf verzichtete; auf wichtige wirtschafts- politische, außenhandelspolitische und land- Wirtschaftliche Entscheidungen Einfluß zu nehmen., Deshalb darf man sagen, daß der Uberraschungskandidat aus dem hohen Nor- den, der aus regionalen Erwägungen heraus dem Bayern Lücker vorgezogen wurde, durchaus mit der Materie, die er nunmehr Als Minist zu beherrschen lernen muß, vertraut ist. 5 Seine Familie meint, daß er gelegentlich kein bequemes Oberhaupt sei. Seine ein- fache“ Art macht es ihm, aber auch seiner Umgebung, keineswegs immer leicht. Sehr erfreut sei man im übrigen auf Frauenbolz über seine Berufung in das hohe Staatsamt nicht gewesen, berichtet Schwarz. Er WIII sich in Bonn eine Drei- Zimmer-Wohnung suchen, und, wenn es geht, häufig zum Wochenend nach Folstein fahren. Der Abendspaziergang über den Acker, das gute Buch seien seine Ausspannung. Gesellschaft- liche Verpflichtungen schätze er nicht son- derlich. b Beide Fernsehkanäle, sieben Moskauer Groß. kinos und die Jungen Pioniere sind indess bereits auf die Zehn-Jahresfeiern der chin sischen Revolution abgestimmt worden. In aller Eile ist auch das Gebäude der neuen chinesischen Botschaft auf den Lenin hügeln am Südrand Moskaus fertiggestell Wroden. Mit seiner hundert Meter langen, Aus viel Glas und Beton bestehenden Front gilt es als der mächtigste Botschaftssitz der s Wjetischen Hauptstadt. Es liegt in unmittel barer Nachbarschaft der Lomonossow- Uni- versität und nur wenige hundert Meter vo dem Haus des sowjetischen Ministerprä denten entfernt. Ausdrücklich erinnert die sowaietische Presse daran, die Arbeiter hätten sich verpflichtet, das Gebäude zu diesem Jahrestag der Revolution in China fertigzu- stellen. Das Baumaterial, wie Marmor und Edelhölzer, ist aus allen Teilen der Sowje union, dem Ural, dem Kaukasus und der Ukraine, herangeschafft worden. Die Ver treter Chinas haben nicht gespart. Die Korrespondentenberichte aus Pek 18 häufen sich inzwischen. Die Moskauer hören von dem neuen Pekinger Hauptbahnhof, von großen Traktorenmengen und von der auf 110 000 angewachsenen Zahl der Pekinge Studenten. Moskauer Schulklassen verpflich- ten sich, noch besser als bisher chinesisch lernen. Am Dienstagabend fand im Haus der Unionen im Herzen Moskaus ein Festak statt, der dem chinesischen Revolutionsjub läum gewidmet war. Gleichzeitig wurde det Mythos alter sowietisch- chinesischer Waffen brüderschaft forciert. Zum erstenmal er- fuhren die Sowjetbürger aus der viel gelese: nen Moskauer„Abendzeitung“ von der He dentat des Fliegers Kulischenko, der 1939 mit seinem Bomber auf chinesischem Territorius gegen die Japaner kämpfte und nach Ver- letzung hilflos in seiner Kabine angeklemm im Jangtsekiang versank. Auf die amerikanische Propagandawelle folgt nun die rotchinesische, die jetzt nach dem Eintreffen Chrustschows in Peking den Sowjetbürger noch stärker umbranden wird Fremdenverkehrs- Fachleute aus 25 Nationen in Wiesbaden Wiesbaden.(Eig. Bericht) Mit mehreren Arbeitssitzungen und Fachvorträgen begann am Mittwoch in Wiesbaden der von der de schen Zentrale für Fremdenverkehr(ZIV veranstaltete sechste deutsche Fremdenver-⸗ kehrstag. Mehr als 1200 Fachleute des Touris- mus aus der Bundesrepublik und aus 2 europäischen und überseeischen Länder nehmen an dieser Tagung teil, die sich u das Wohl des Reisenden bemüht. Die Arbeits gruppen- Sitzungen und die Fachvorträge be kassen sich mit Fragen zur Erleichterung de internationalen Reiseverkehr, der noch im mer auf behördliche oder organisatorisch Schwierigkeiten und Hindernisse stößt. Siehe auch Seiten 11 und 12 1 igen erte und hatte . 226/ Donnerstag, I. Oktober 1959 MORGEI. vas sonst noch geschab Der Bankräuber Brian Donald Hume ist von einem Schweizer Gericht in Winterthur wegen Mordes und Bankraubes zu lebens- länglichem Zuchthaus verurteilt worden. Hume hatte die Tat, einen Ueberfall auf die Züricher Gewerbebank am 30. Januar, wäh- rend der Verhandlungen voll gestanden Die Geschworenen hatten Hume des Mordes, des versuchten Mordes, des bewaffneten Raub- überfalls, des Paßvergehens und verschiede- ner kleiner Straftaten für schuldig befunden. Nur im Anklagepunkt der Bedrohung war die Schuldfrage verneint worden. 8* Beim Absturz eines Düsenverkehrsflug- zeuges der amerikanischen Luftverkehrsge- sellschaft„Braniff Airways“ haben in der Nacht zum Mittwoch bei Buffalo im Staate Texas alle 27 Passagiere und die sechs Be- satzungsmitglieder den Tod gefunden. Die Maschine vom Typ„Electra“, die sich auf dem Flug von Houston nach New Vork be- fand, explodierte in der Luft, stürzte ab und schlug dicht neben einer Farm auf. Die 5 Trümmer Waren über eine weite Strecke verstreut, ein Flugzeugteil fiel in den Vor- garten der Farm.. 1 Ein mit Schülern und Lehrern besetzter Bus ist auf der Fahrt zu einem Fußballspiel in Cooper(Texas/ US) mit einem Tank- „Wagen zusammengestoßen, wobei fünf Schüler und zwei Lehrer den Tod fanden. 24 Schüler und der Tankwagenfahrer wur- den verletzt. e 5 Das Jahr 1959 brach in den Vereinigten Staaten alle Rekorde für Geburten und Ehescheidungen. Nach einer Statistik des Gesundheitsdienstes übertraf in den ersten sieben Monaten die Zahl der Geburten mit 2 434 000 alle entsprechenden Vorjahreser- gebnisse. Die Zahl der Ehescheidungen lag mit 103 838 um 7,5 Prozent höher als im vergangenen Jahr. 5. Die weißrussische UNO-Delegation hat am Dienstag vorgeschlagen, die„interna- tionale Förderung der wis senschaftlichen Krebsforschung“ in die Tagesordnung der Vollversammlung der Vereinten Nationen aufzunehmen. Sie hat gleichzeitig angeregt, daß die UNO Preise für„hervorragende wis senschaftliche Arbeiten“ auf dem Gebiet der Krebserkrankungen aussetzt. Die Preise Sollen alle vier Jahre gewährt werden und insgesamt 100 000 Dollar betragen. * * „Für Leute, die Farben lieben“, heißt der Slogan von großen Werbeplakaten, die jetzt überall in Ottawa(Kanada) auftauchen und ein Mädchen in Ueberlebensgröße zeigen. Erst bei genauem Hinsehen entdeckt man den Artikel, für den die blonde Schönheit wirbt; blaues, gelbes und rosa Toiletten- papier.* 5 Bei Unruhen in der Strafanstalt Changi (Singapur) wurden 25 chinesische Häftlinge Verletzt. Etwa 250 Strafgefangene, die zwei miteinander rivalisierenden Geheimbünden angehören sollen, hatten sich ein erbittertes Gefecht geliefert, das erst nach einiger Zeit von den Wachen beendet werden konnte. * Ein viermotoriges amerikanisches Ver- kehrsflugzeug landete am Dienstag auf dem römischen Flugplatz Ciampino mit einem prennenden Motor. Insassen kamen nicht zu Schaden. 5* 2 5 Der Direktor der Handelsschule in Parm hat allen Schülern, die in Blue-Jeans er- scheinen, mit Ausschluß gedroht. Er begrün- dete seine Einstellung damit, daß RBlue- Jeans in der ganzen Welt zum Symbol jugendlicher Unruhestifter geworden seien. . b 55 Die italienischen Gerichtsbehörden haben entschieden, der 19jährigen Alba Sbrighi, die einen 16jährigen„Teddy-Boy“ erstochen hatte, keinen Prozeß Zu machen. Das kräftige Mädchen war am 23. August in der Nähe ihres Heimatdorfes Braceiano bei Rom von fünf Jugendlichen überfallen worden sich in höchster Not mit einem Messer zur Wehr gesetzt. Sie stach blind- vorkehrungen im See- hatten. Mit diesem d lings um sich und verletzte einen der An- reifer, den 16jährigen Benedetto Argent! köcdlich. Das Gericht vertrat die Ansicht, Alba habe in berechtigter Notwehr 32 handelt. Außerdem sei sie nicht allein für den Tod des Jungen verantwortlich, da sie im das Messer nur ins Bein gestoßen habe. Benedetto sei verblutet, weil seine Kamera- dien in blinder Angst davongelaufen waren. Sherlock Holmes und die Steuern von Ferguson Wie Gemeindeverwaltungen in den USA Kontakt zu ihren Bürgern herstellen/ Städte leben durch den Bürgergeist Auch in Hamilton im amerikanischen Bundesstaat Ohio stöhnen die Bürger, wenn sie ihren Steuerzettel erhalten:„Die Steuern sind zu hoch!“ Die Stadtväter hörten sich die beredte Klage längere Zeit an. Nun liegen sie eine dreißigseitige Broschüre drucken und überreichten sie am Civic Day— an die- sem Tage übernehmen die Oberschüler die Stadtgeschäfte auf einige Stunden, um dar- aus zu lernen— den Oberschülern und ihren Eltern. Die Broschüre ist nach allen Regeln der Reklamekunst aufgemacht— in gelben Lackpapierdeckeln, zusammengehalten mit einer Plastik- Spirale. Zeichnungen und Sta- tistiken, alle allgemein verständlich gehalten, informieren den Bürger darüber, wo seine Steuern geblieben sind, und suchen sein Interesse für die gemeinsame Sache zu ge- winnen. Der Stadtdirektor schreibt:„Hamil- ton ist Ihre Heimatstadt, und je mehr Sie über deren Regierung und ihre Sorgen wis- sen, ein um so besserer Bürger können Sie sein. Nur der gute Bürger kann eine Stadt zu einer guten Stadt machen!“ Einen ähnlich einprägsamen Steuerüber- blick hat sich Ferguson im Staate Montana ausgedacht. Sherlock Holmes mit Mütze und Lupe ziert die Titelseite, die mit den Worten beginnt:„Ganz einfach, mein lieber Watson!“ Den Lesern wird auseinandergesetzt, warum die Feuerwehr einen neuen Wagen haben muß, welche Straßen gepflastert werden sol- jen und wo der neue Park entsteht.„Ver- gleichen Sie die Kosten mit den Steuer- einnahmen!“ werden Fergusons Bürger auf- gefordert. Dearborn im Staate Michigan hat an alle Bürger eine neue Informationsschrift über Feuerwehr und Polizei versandt, damit„die Leute das, was wir tun, zu schätzen wissen Und verstehen“. Die 25 Polizeiwagen werden im Bild vorgeführt, Anschauungsmaterial über Rettungsübungen, Feuerbekämpfung und Erste Hilfe macht die Broschüre für jeden Bürger lesenswert. Dearborn ist über- haupt eine der fortschrittlichsten Städte der USA, sie hat einen weitverzweigten Informa- tionsdienst, und sie hat das Interesse der Bürger an den städtischen Problemen zu wecken gewußt. Im Jahr 1958 erhielt die Stadtverwaltung daher die Medaille für das „beste städtische Public Relations-Programm aller Städte in den USA“. In der neuesten Schrift über Feuerwehr und Polizei kom- mentiert der Bürgermeister:„Einige unter uns haben das Gefühl, bei uns würden zu viele Polizisten und Feuerwehrleute fett Aber das neue Programm wird der Gesund- heit der Polizisten und Feuerwehrleute bes- ser dienen und zugleich der Oeffentlichkeit Nutzen bringen.“ Auf gutem Fuß steht auch die Kkalifor- nische Stadt Richmond mit ihren Bürgern. Goldene Siegel, Notenpapier in Banknoten- Grün und einige wohlerwogene, Wohl- gewählte Worte benutzen die Stadtvater, um „Dankeschön“ und„Willkommen“ zu sagen. Name, Datum und die Unterschrift des Bür- germeisters werden handschriftlich ein- getragen. Alle Bürger, die in irgendeinem Ausschuß mitgearbeitet haben oder irgend- welche Verbesserungsvorschläge unterbreite- ten, erhalten ein solches persönlich gehalte- nes Dankschreiben. Aber auch jeder Be- sucher, der nach Richmond kommt, ob ofki- ziell oder privat, wird mit einem vom Bür- germeister unterzeichneten Willkommens- gruß bedacht. Auch die Hausbesitzer erhalten von Zeit zu Zeit ein Schreiben, in dem sich der Bür- germeister für die Zusamenarbeit mit den Behörden und für den von ihnen bewiesenen nachbarschaftlichen Geist bedankt. Es wird betont, daß es sich dabei nicht um selbstver- ständliche Dinge handele, sondern daß die Stadt durch diesen Bürgergeist lebe und ge- deihe, und auch die Verschönerung des eige- nen Hauses und der eigenen Wohnung hebe das Ansehen Richmonds. Wer in Richmond eine Firma aufmacht, erhält ein Handschrei- ben des Bürgermeisters, in dem es beispiels- weise heißt:„Zu Ihrer Geschäftseröffnung sagen wir Richmonder Ihnen herzlich Wil- kommen. Wir sind stolz, daß Sie unser Stadt- gebiet für Ihr Geschäft gewählt haben, und danken Ihnen sehr für diesen Ausdruck des Vertrauens zu unserer Stadt. Wir würden Imre Mitarbeit in allen städtischen Angele- genheiten sehr begrüßen und laden Sie herz- lich ein, uns zu helfen, daß unsere Stadt. eines der schönsten Fleckchen Erde bleibt, auf dem man in den Vereinigten Staaten leben ulid wirken kann. Bitte, suchen Sie uns jederzeit auf, wenn Sie das Gefühl haben, Wir könnten Ihnen irgendwie behilflich sein!“ Aber auch Leute, die ihren Besitz erwei- tern und gute Geschäfte machen, sind bei den tadtvätern in Richmond sehr beliebt. Sie erhalten immer dann eine Dankesurkunde, wenn sie geschäftliche Erfolge haben, die auch der Stadt zugute kommen. Und so begründet Hamilton im Staate Ohio durch den Mund seines Stadtdirektors seine Bemühungen, das Vertrauen und das Interesse der Bürger zu gewinnen:„Ihre Ein- stellung als Bürger wird den Fortschritt un- serer Stadt mitbestimmen. Mit Ihrer Wahl- stimme tragen Sie die Verantwortung. da Ihre Stimmkraft sich günstig für alle Bürger auswirkt. Informieren Sie sich daher über alle öffentlichen Angelegenheiten und ziehen Sie aus Ihren gründlichen Informationen und Ihrer eigenen, unbeeinflußbaren Wertung der Dinge Ihre eigenen Schlüsse!“ Bruno Pohl „Der häßliche Amerikaner“ und das UsS-Außenministerium Großer Wirbel um ein Filmvorhaben/ Vorerst gute Miene zum vielleicht bösen Spiel Seit Monaten verwünschen Beamte des amerikanischen Außenminsteriums diejeni- gen, die auf die Idee gekommen sind, den Bestseller„The ugly American“— 5D häßliche Amerikaner“— zu verfilmen und dazu ausgerechnet das State Department um Hilfe anzugehen. Die Filmleute versprachen, den„häßlichen Amerikaner“ nicht gar so häßlich, sondern eher gutmütig und trottei- haft darzustellen. Ein Mann soll es sein, der helfen will, aber keinen blassen Schimmer hat, wie er Südost-Asiaten klar machen kann, daß er uneigennützig handelt. Der Fim— mit Marlon Brando als amerikanischem Botschafter Macwhite urid Ruth Jyoto als eurasischer Schönheit— soll den Botschafter als einen der wenigen Ver- nünftigen zeigen. Umgeben ist der Botschaf- ter von einer Gruppe Unfähiger, Trottel und Halbgebildeter, die das amerikanische Aus- landshilfeprogramm in Verruf bringen.“ In Washington haben diese Filmpläne der „Universal International Pictures Inc.“ einen großen Wirbel verursacht. Senator William Fulbright, der Vorsitzende des Außenpoli- tischen Ausschusses des Senats, ist in eine Stimmung geraten, die für die künftige Zu- sammenarbeit zwischen dem Ausschuß und dem Ministerium nichts Gutes verheißt, wenn das Außenministerium den Filmleuten nicht bald die Tür weist. Fulbright empörte sich im Senat darüber, daß das Buch von Eugene Burdick und William Lederer aus- gerechnet mit Hilfe des Außenministeriums verfilmt werden und zum Teil sogar noch in der amerikanischen Botschaft in Bangkok spielen soll. 5 „Gewiß kann in unserem Land des freien Unternehmertums niemand daran gehindert werden, ein Buch zu verfilmen, mag es auch noch so skandalös sein und unsere Regierung in einem falschen Licht erscheinen lassen. Andererseits halte ich es nicht gerade für klug, wenn die Regierung ihren Namen und ihre Unterstützung der Verfilmung eines Buches leiht, das meiner Meinung nach die Handhabung unserer Regierungsgeschäfte derart verzerrt darstellt, daß man von einer groben Verleumdung sprechen kann“, sagte Fulbright im Senat. Man solle dieses Unter- nehmen also nicht unterstützen oder gar den Film in der amerikanischen Botschaft in Bangkok drehen lassen. Fulbright wurde von seinem demokra- tischen Senatskollegen Everett Jordan dar- aufhin gefragt, ob Fulbright damit sagen wolle, er sei dagegen, daß„unsere Unfähig- keit eine größere Publizität erhält, als not- wendig ist“. Fulbright antwortete sofort mit ja. Entsprechendes treffe auch für einige inner amerikanische Angelegenheiten zu., Wir können gern darüber sprechen, aber man muß ja nicht sleich einen Film daraus Am 9. Oktober 1959 wird der Physiker Maæ von Laue 80 Jahre alt. Er war maßgebend an der Weiterentwicklung der Relativitätstſreorie beteiligt, insbesondere stellte er eine relativi- stische Thermodynami auf und gab eine phä⸗ nomenologische Theorie der Supraleitung. 1914 erhielt er den Nobelpreis für Physik. Keystone-Bild machen. Ich hoffe stets, daß wir die Verhält- nisse bessern können.“ Die„Universal International“ hat sich in- dessen die Unterstützung einiger anderer Senatoren und Repräsentanten gesichert, die dafür sind, daß das Außenministerium der Verfilmung des Buchs jede mögliche Hilfe gibt. So hat Senator Hubert Humphrey, der hofft, von den Demokraten für die Präsi- dentschaftskandidatur nominiert zu werden, in einem Brief an Außenminister Christian Herter die Ueberzeugung ausgedrückt, die „Universal International“ werde eine„ehr- liche und verantwortungsbewußte Arbeit“ leisten, um zu schildern, was das Außen- ministerium und das Amt für die Verwal- tung der Auslandshilfe tatsächlich in Süd- ostasien geleistet haben. Aber wie steht es damit? Der Film wird vor allem den Kampf Bot- schafter Macwhites gegen seine Vorgesetzten im Außenministerium zeigen. Er protestiert gegen den Bau einer Straße, die von der Be- völkerung nicht gewünscht wird. Aber das amerikanische Außenministerium besteht darauf, daß mit den Geldern des Auslands- hilfeprogramms eine breite und moderne Landstraße gebaut wird. Botschafter Mac- white tritt schließlich verzweifelt von seinem Posten zurück. Da ein Film mit Liebesszenen größeren Erfolg verspricht, das ursprüngliche Manu- skript jedoch keine Liebesszenen enthielt, wurde die Liebe nachträglich in das Manu- skript„eingebaut“, und zwar nicht zu knapp. Beamte des Außenministeriums, die das Filmmanuskript lasen, fanden die Liebes- szenen zwischen dem Botschafter und der eurasischen Schönheit„ziemlich heiß“. „Universal International“ ist entschlossen, recht bald mit der Verfilmung des Buches zu peginnen, ganz gleich, ob das Außenministe- rium den Film unterstützt oder nicht. Die ersten Leute sind zu Vorarbeiten schon nach Bangkok abgereist. Zögernd hat das Außen- ministerium erst einmal gute Miene zum vielleicht bösen Spiel gemacht: es hat die Botschaft in Bangkok angewiesen, dem Vor- trupp„die Unterstützung zu gewähren, die amerikanischen Geschäftsleuten normaler- weise von Botschaften gewährt wird“. O. W. Reschke Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heiter, trok- ken. Temperaturen in niederen Lagen tags 20 bis 22 Grad, nachts 4 bis 6 Grad. Ganz örtlich etwas Bodenfrost möglich. In Oden- wald und Bauland ab mittleren Höhen tags 17 bis 20 Grad, nachts Abkühlung bis nahe o Grad und gebietsweise Bodenfrost. Schwa- cher, tagsüber mäßiger Wind aus Nordost bis Südost. Sonnenaufgang: 6.24 Uhr. Sonnenuntergang: 18.07 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18 Grad. Vorhersqoge Harte För. 110. 2 2 Uhr 102% 125 9 g 0 Je e stoccheſm 2 55 7 NAtlontische 8 1 7 222 1 oneteß 58 getlin 108 e paris 1018 2252 O„inden Nordwind O Ostwind wolkenlos 10 Kmin 20 Km. beiter nalb bedechet 0 Sgowiag- vestine 3O KM) 40 Km H wolkig bedeckt WARM FRONT KaLT FRONT en Soẽũ--. inder Höhe ANA AK OK KLUSON 8 Varme ite Cuftstrémogg Schaber z Gewitter Niesein * Schnee Regen Nebel N Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. ſa C Grad I Hoch- + ſiefaruckgebiet Pegelstand vom 30. September Rhein: Maxau 328(42); Mannheim 138 (3); Worms 68(); Caub 83 9. l Neckar: Plochingen 102(5); heim 160(8); Mannheim 139(3). Jetzt 3174 Tote in Japan Die Zahl der Todesopfer des Taifuns „Vera“ hat sich nach Mitteilung der japa- nischen Polizei vom Mittwoch auf 3174 er- höht. Damit ist bereits die Zahl der Opfer des Taifuns„Muroto“ vom Jahre 1934 über- troffen, der 3066 Menschen den Tod brachte. 1776 Menschen werden noch vermißt, 9419 wurden verletzt. Es ist die schwerste Natur- katasprohe, die Japan seit vielen Jahrzehn- ten heimgesucht hat. Der Wirbelsturm war am Samstag mit unvorstellbarer Gewalt über das mittlere und nördliche Japan hinweg gerast und hatte alles vernichtet, was auf seinem Wege lag. a Ungezählte japanische Familien trauern um ihre Angehörigen. Der angerichtete Schaden ist zur Stunde noch unübersehbar. Besonders schwere Schäden wurden auf der Insel Honschu angerichtet. Die Zweimil lionenstadt Nagoya mit ihrm großen Hafe glich stellenweise einem einzigen Trümm. haufen. Die Stadt ist bereits von Seuche bedroht. Manche kleinen Landstadte wu von dem Orkan und von Veberschwemmun. gen in eine Wüste verwandelt. Polizei, Trup pen und zivile Rettungsmannschaften 8 seit vier Tagen pausenlos im Einsatz, um schlimmsten Schäden auszubessern, den ihrer Umwelt Ab geschnittenen Nahrun Kleidung zu bringen und vor allem nach c noch Vermißten zu suchen, für deren Le nur noch wenig Hoffnung besteht. 5 Europäer 2 N Brandschäden verringern Im OEEC-Raum kosten die unmittelba- ren jährlichen Brandschäden etwa 200 Mil- lionen Dollar, davon entfallen auf Grohbri- tannien 55, auf Frankreich 44, auf Deutsch- land 40 und auf Italien 15 Millionen. Der Ausschuß für angewandte Forschung der Europäischen Produktivitätszentrale(EPZ) hat vorgeschlagen, daß sich die OHEC-Mit- gliedstaaten zur Verminderung dieser Schä- den bevorzugt mit folgenden Aufgaben Pe- kassen: Klarlegung der Brandursachen, mo- derne Löschvorrichtungen, Bekämpfung und chütung von Waldbränden, Feuerschutz- und Luftverkehr. RATOM- Bericht über Stand der Forschung a Die EURATOM- Kommission hat die Er- ebnisse ihrer ersten Umfrage über den tand der Forschungsaufgaben in den Mit- liedstaaten zu einem Bericht zusammenge- Gt, der zunächst nur in französischer Spra- vorliegt und von der Direktion für For- ung und Ausbildung in Brüssel(51, rue Hiard) zu beziehen ist. Zu Ehren Briands un Jahre 1929 hat Aristide Briand sein erühmtes Memorandum über eine Europäi- che Union veröffentlicht; zu einer Zeit, in die Gedanken über ein geeintes Europa er offiziellen Politik noch keine Resonanz Memorandum bestätigte ler große französische Staatsmann seine Po- ik der Befriedung. Die Wunden des Ver- rages von Versailles waren noch weit offen, als Briand bereits 1926 erklärte, daß es, um dien Frieden zu wollen, nicht genüge, darüber zu sprechen. Man müsse auch alle Möglich- am Werk keiten wahrnehmen, um dem Frieden zu die- nen, ihm ununterbrochen zu dienen, Diese Einstellung hat ihn befähigt, das Politische im größeren Rahmen als dem nationalen zu sehen. Am 24. September hat sich die Ver- öfkentlichung des„Europa-Memorandums“ von Briand zum 30. Male gejährt. Aus die- sem Anlaß hatte das franzésische Komitee der Paneuropa-Union, deren Ehrenpräsident Briand von 1927 bis 1932 gewesen ist, Politi- ker, Diplomaten und andere Persönlichkei- ten des internationalen öffentlichen Lebens nach Paris zu einem feierlichen Gedenken eingeladen. Paul van Zeeland, früherer Mi- nisterpräsident und Außenminister Belgiens, hob bei dieser Gelegenheit die große Bedeu- tung der Initiative von Briand für Europa hervor. Es gebe keine bessere Möglichkeit, Briand heute zu ehreh als die,„Europa ohne Verzögerung zu schaffen, wie wir es uns zur Pflicht gemacht haben“. Erweiterte Freizügigkeit Die Hohe Behörde der Montan-Union hat die Regierungen der Mitgliedstaaten für den 14. Oktober zu einer vorbereitenden Konferenz über die Erweiterung der Frei- zügigkeit der Kohle- und Stahlarbeiter nach Luxemburg eingeladen. US-Gastprofessor für Betriebs- ü Hrun g Die Europäische Produktivitätszentrale (EPZ) kann den Europäischen Ländern ab Ende September für die Dauer eines Jahres für Fragen der Betriebsführung als Dozen- ten drei amerikanische Universitätsprofes- soren zur Verfügung stellen. Die Professoren sind für Soziologie und Psychologie, für Finanzen sowie für Betriebsforschung und industrielle Betriebsführung spezialisiert. Anforderungen sind sobald wie möglich bei der EPZ über die nationalen Produktivitäts- zentralen, denen alle zweckdienlichen Ein- zelheiten bekannt sind, einzureichen. Hilfe für Afrika Mitte September hat die Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft(EWG) verlorene Zuschüsse in Höhe von 1.9 Millio- nen Dollar aus dem Entwicklungsfonds für die überseeischen Länder und Gebiete zur Finanzierung von vier sozialen Investitions- vorhaben in Afrika bewilligt. Es handelt sich um Krankenstationen und Berufsschulen in der Republik Gabun und in der Tschad-Re- publik. Der Ministerrat der EWG hat aus dem Entwicklungsfonds 0,6 Millionen Dollar für den Bau eines Fischereihafens in Abidjan genehmigt. Arbeits verhältnisse Ein internationales Seminar über soziale Arbeitsverhältnisse und über Systeme der Arbeitsmessung und Arbeitsanalyse auf Grund von Feinmessungen und vorher fest- gelegten Zeiten wird von der Europäischen Produktivitätszentrale(EPZ) in Zusammen- arbeit mit den Gewerkschaften vom 27. bis 31. Oktober in Dortmund durchgeführt. Treffen der Landwirte Der Verband der Europäischen Landwirt- schaft(CEA) hält vom 5. bis 10. Oktober in Palermo seine 11. Generalversammlung ab. Verschiedene Kommissionen werden sich dabei mit agrarpolitischen, betriebswirt- schaftlichen, landtechnischen, genossen schaftlichen, sozialen und forstlichen Pro- blemen befassen. Auch Fragen der Bauern- kamilie, der ländlichen Hauswirtschaft und der land wirtschaftlichen Sonderkulturen sol- len erörtert werden. Man hat eine Reihe von Empfehlungen ausgearbeitet, die der Gene- ralversammlung zur Beschlußfassung vor- gelegt werden. Eingeleitet wird die Tagung mit einer Darstellung über die Lage der Landwirtschaft des italienischen Gastgebers. Es folgen Beiträge über die Verbesserung der Agrarstruktur in den verschiedenen europäischen Ländern und Untersuchungen über die Ursachen des Rückgangs der land- wirtschaftlichen Einkommen in Europa. Fer- ner wird die Frage behandelt, wie die land- wirtschaftlichen Mittel- und Kleinbetriebe an den Vorteilen der modernen Agrartech- nik teilnehmen können Ein breiter Raum der Erörterungen ist den genossenschaft- lichen Problemen gewidmet mit dem Ziele, zu einer genossenschaftlichen Zusammen- arbeit in Europa zu kommen. Afrika strebt langfristige Zusammenarbeit an Die Länder Afrikas legen zunehmend Wert auf die direkte Verbindung zu den europäischen Organisationen, auf eine Asso- zlierung, durch die sie unmittelbar, ohne Zwischenschaltung Frankreichs, mit Europa verbunden sind. Sie erwarten in diesem Sinne Verhandlungen über die Verlängerung des nur für fünf Jahre abgeschlossenen Assozijierungsabkommens für Afrika und den Gemeinsamen Markt. Das Protokoll läuft Ende 1962 ab. Man glaubt indessen zu wissen, daß erste Gespräche über seine Erneuerung bereits 1960 geführt werden. Die afrikanischen Staaten wünschen neben einer angemessenen Vertretung bei den euro- päischen Einrichtungen vor allem eine Um- gestaltung des Europäischen Hilfsfonds für Afrika, der ihrer Auffassung nach einen zu einseitigen, zu sehr auf„Geschenkwirtschaft“ abgestellten Charakter hat. Sie wollen lieber aktiv bei der Gewährung europäischer Hilfe mitarbeiten und selbst Mitglieder des Fonds werden. Neues Taschenbuch 3 für den Gemeinsamen Mark Der Agenor-Verlag in Frankfurt/M. in diesen Tagen die Neuauflage seines reits in den vergangenen Jahren gut e geführten„Taschenbuch für den Gemein samen Markt“ für 1959/0(Herausgeber Franz-Wilhelm Engel) vor. Auf rund 500 Seiten sind wieder die wesentlichen Fakten über die Europäischen Gemeinschafte (EWG, EURATOM, Montan-Union) und übe die sechs Mitgliedstaaten übersichtlich 2 sammengefaßt. Jeder, der schnell und exal informiert sein will, findet in diesem hand lichen Buch alles, was er sucht: den Ueber blick über die Europäische Wirtschafts gemeinschaft(EWO), die Europäische Ato gemeinschaft EURATOMW, die Montan-Union (EGKS), über den Europäischen Gerichtshof das Europäische Parlament, über interna nale Verbindungen und schließlich in Rur monographien, ausführlichen Anschriften verzeichnissen und Firmen-Nachweisen eine wirklich brauchbaren Abriß der sechs Mit- gliedstaaten. Eine Chronologie in Stichworte mit wichtigen Entwicklungsdaten der Eur päischen Gemeinschaften und Schaubilde runden die informative Arbeit ab. Als besof ders nützlich für die Praxis zu vermerk. die Anpassung des Taschenbuchs an die st dig fortschreitende Verschmelzung der Volks, Wirtschsften zum Gemeinsamen Markt. Di. vielfältigen Zusammenschlüsse von Ver den, die Bildung zahlreicher Verbindung büros in Brüssel bei den europäischen ganen aus Wirtschaft und Handel sind in Neuauflage in voller Breite erfaßt, ebens knappen Formulierungen die bedeutsam, konjunkturellen Gesichtspunkte, wie sie 2 tral und auf einheitlicher Basis jetzt von Dienststellen der EWG und der EGRS für Partnerstaaten in kurzen Abständen re mäßig erarbeitet werden. Gundels- 8 * Sete 4 MANNHEIM 4 . Donnerstag, 1. Oktober 1959/ Nr. 220 Mit Stechuhr, Schlüssel und Pistole: Eintönig ist der Dienst und karg der Lohn Neben Polizei und Feuerwehr verhüten Wachleute privater Hilfsorganisationen Schäden jeder Art Heute feiert Hans Dreyer, Direktor der Wach- und Schließgesellschaft GmbH Mannheim, sein 25. Dienstjubiläum. Private Hilfs organisationen, wie die von ihm nach dem Kriege wiederaufgebaute Wach- und Schließgesellschaft, die neben Poli- zei und Feuerwehr mit ihren Wachleuten Schäden jeder Art verhüten, gibt es in Mannheim mehrere. (Bewachungsgesellschaft Gieser und Schuler, Wach- und Kontrolldienst Hermann Querengässer, und die Wachmänner Peter Amtmanns aus Wallstadt.) Ihre mit Pistole, Stechuhr, Schlüsseln und Gummiknüppel aus- gerüsteten uniformierten Wachmänner versehen Nacht für Nacht ihren eintönigen Dienst, von dem Kriminaldirektor Riester aber sagt:„Die Männer sind in Ord- nung. Ihr Pflichthewußtsein— es werden meist nur ältere und erfahrene ehe- malige Polizei-, Bahn-, Post- oder Bankbeamte eingestellt— ist wirklich be⸗ Wwundernswert und die Zusammenarbeit mit ihnen vorzüglich!“ Diese anerkennenden Worte aus be- rufenem Munde haben sich die redlichen Wächter auch ehrlich verdient: Allein in sinem Jahr wurden von den Streifen einer Gesellschaft— und das ist Durchschnitt— 81 Einbrecher oder verdächtige Personen verscheucht oder der Polizei übergeben, Zwölfmal wurde die Feuerwehr alarmiert und mehreremale entstehende Brände durch die stationären Feuerlöscher im Keime er- stickt, 210 steckengelassene Schlüssel wur- den sichergestellt, 211 brennende Lampen Wurden ausgeknipst und 528 offenstehende Fenster geschlossen. Für die Wachmänner gibt es keine Feier- tage. Im Gegenteil, gerade über die Feiertage besteht erhöhte Bereitschaft. Die Vorfahren 8 Dr. Wan der's der heutigen Wachmänner sind die Nacht- Wächter der mittelalterlichen Städte:„Be- Wahret das Feuer und das Licht. Aus den damaligen Männern mit Horn und Hellebarde sind heute motorisierte Wach- männer mit Stechuhr, Schlüssel und 7,65 min Pistole geworden. Die Vorbilder der heutigen Privaten Hilfsorganisationen kamen aber zu- erst in Amerika auf. In Deutschland wurden die ersten um die Jahrhundertwende gegrün- det. Die älteste Mannheimer Wach- und Schließgesellschaft rief der Hauptmann a. D. Petermann, vormals Bürgermeister von Ladenburg, 1904 ins Leben. Später verkaufte er das gut florierende Unternehmen und gründete in Karlsruhe ein weiteres. Wieviel Leute der Wach- Gesellschaften Warenhäuser, Baustellen, Geschäfte und son- stige„lohnenswerte“ Objekte bewachen, wird ungern verraten. Doch daß zu ihren Auf- gabengebieten auch die Kontrolle von Ga- ragen, Heizungen, Fabrikräumen, Schau- fensterbeleuchtungen und Parkplätzen ge- hören, daß sie Geldtransporte begleiten, bei Ausstellungen und großen Veranstaltungen Kassendienste und Kontrollwesen überneh- men und auch nach Wasserrohrbrüchen sehen, ist in ihrem Ausbildungsplan ent- halten. Dazu kommt noch„werbender Kun- dendienst“: Was sie„im Vorbeigehen“ bei Nicht-Kunden ihrer Gesellschaft an Unregel- mäßigkeiten feststellen, wird ebenfalls nach Möglichkeit beseitigt.(Schon mancher bisher „Unbewachte“ lieg sich dann gern ‚über- wachen“.) Kommen die Männer von ihren Kontrollgängen zurück, füllen sie ihre Wach- bücher aus: Darin wimmelt es von beson- deren Vorkommnissen:„Die hintere Veranda- tür war unverschlossen, Besitzer wurde ver- ständigt.“..„In der Eingangstür stak der Schlüssel, Tür verschlossen, Schlüssel ab- gezogen.“..„Erdgeschoßfenster stand offen, geschlossen und verriegelt.“..„Im ersten Stock brannte Licht, Bewohner verständigt.“ Für alle diese Aufmerksamkeiten bedan- ken sich diejenigen, die ein eventueller Scha- den betroffen hätte, meist schriftlich. Solche Schreiben— nur die jüngsten Datums— be- decken die Aushandtafeln in den Aufent- haltsräumen der Wachmänner schichtweise. Hat sich einer besonders verdient gemacht, wird er unter Umständen belohnt. Er wird Oberwachmann oder erhält eine monatliche „Prämienzulage“ von 10 oder 15 Mark. Das ist bei ihrem Einkommen eine willkommene Aufbesserung. Denn in der Industrie— das geben ihre Direktoren zu— würden die Wachmänner meist mehr verdienen. Schlieg- lich sind die Wachmänner Woche für Woche — bei einem freien Abend— rund 72 Stunden im Dienst oder in Bereitschaft. Dafür er- halten sie monatlich rund 400 Mark. Doch mit dem Ausfüllen des Wachbuches ist es allein nicht getan: In den Pausen zwi- schen den einzelnen Kontrollgängen oder fahrten kommen die Ausbilder auf die Wachstationen, Vorträge, Frage- und Ant- wortspiele oder praktische Demonstrationen machen die Wachleute mit allen Erforder- nissen ihres Berufes vertraut, Nebenher er- halten sie regelmäßig Rundschreiben, die ebenfalls studiert werden müssen. Zusätz- lich wird Sport und Pistolenschießen betrie- ben. Ausbilder sind meist erfahrene Sicher- heitsfachleute, zu denen z. B. auch Jubilar Hans Dreyer zählt, der in den zwanziger Jahren als deutscher Judomeister Griffe praktizierte, die jeder seiner Männer heute anzuwenden weiß. Aber wie gesagt, ihre hauptsächliche Aufgabe ist das Vorbeugen, sind die„un romantischen“ Ereignisse einer langen Nacht. Verbrecherjagden gehören— zumindest in Mannheim— zu den selteneren Obliegenheiten der Wachmänner, die zum Teil auch über scharf dressierte Hunde ver- fügen. Sollte aber wirklich einmal einem von ihnen etwas zustoßen, so sorgt ein raffiniert Lokalkommentar: Und die andere Seite? Nachwort zur Brückenfrage Auch Ministerpräsident Kiesinger hat er- kannt, daß Mannheim-Ludwigshafen eine zweite Brücke braucht, hat dieser Erkenntnis hier in Mannheim vor Mannheimern Aus- druck gegeben, dabei sein eigenes Interesse für diese Brückenfrage bekundet und neben dem Interesse des Landes auch Bereitschaft zur„Landeshilfe“ erwähnt. Nun darf man erleichtert aufatmen. Als Kiesinger der Stadt Mannheim seinen An- trittsbesuch machte und die Brückenkalami- tät aus der Nähe sah, fühlte er sich nach Paris an die Seine versetzt: rheinauf und rheinab sah er im Geiste viele Brücken vor sich. Weniger wäre mehr gewesen. Mit vie- len Brücken im Geiste vor Augen ent- schwebte Kiesinger in die Gefilde völliger Unverbindlichkeit. Jetzt hat er sich auf eine Brücke, die zweite konzentriert, damit ge- Iangt sie jener Dimension näher, in der die Mannheimer„Nächel mit Köpf“ vor sich sehen. Sie sehen nämlich gern„Nächel mit Köpf“ vor sich. Es besteht kein Grund daran zu zweifeln, daß Kiesinger die Kräfte des Lan- des für eine angemessene Unterstützung des Vorhabens überzeugen kann. Dazu ist die Zustimmung von Volksboten erforderlich, die unsere Verkehrssorgen nicht ständig vor Augen haben. Sie neigen von Haus aus we- nig dazu, Geld auszugeben für die Lebens- bedürfnisse einer am nördlichen Rande des Landes gelegenen Großstadt. Sie müssen da- mit vertraut gemacht werden. Alles das kann im Lauf der Zeit gelingen. Das ist schon viel— aber dann wird's kri- tisch. Leider gehört zu jeder Brücke das andere Ufer, die andere Seite. Wie steht's mit der anderen Seite? Macht sich Minister- Präsident Altmeier auch stark für die not- Wendige zweite Rheinbrücke? Will auch er die Kräfte seines Landes dafür gewinnen und sammeln? Obne die andere Seite hängt Urisere Brücke leider in der Luft. Es wird gewiß noch viel Wasser den Rhein hinunter- fliegen, bis die zweite Brücke so weit ist. Aber der Gedanke daran darf keinen Augen- blick aus dem Griff gelassen werden. „Brücken sind etwas Schönes“ sagte Mini- Sterpräsident Kiesinger im Mannheimer Kolpinghaus. Sehr wahr, aber hierzulande ist es mit Rheinbrücken ein Kreuz. Der Kreuzweg dauert bereits 100 Jahre und einige mehr und ist mit herben Enttäuschun- gen gepflastert. Nach jahrelangen Verhand- lungen, in die auch Bismarck als Bundes- gesandter 1858 mit einer Denkschrift ein- Sriff, wurde die erste feste Brücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen am 11. Dezem- ber 1867 dem Verkehr übergeben. Ohne Sang und Klang übrigens, weil die Beziehungen „gespannt“ waren. Es hat also unbegreiflich lange gedauert, bis die erste Brücke zu- standekam. In der weiten Welt mag sich das Tempo geändert haben, es wäre aber ver- messen, auch hier bei uns am Rhein mit einer Tempobeschleunigung zu rechnen. Wir sollten aber doch ein Fernziel aufstellen, das genügend Spielraum läßt: 1967, wenn die Ueberbrückung des Rheins zwischen Mannheim und Ludwigshafen das erste Jahrhundert abschließt, wäre es wun- derschön, wenn die zweite Rheinbrücke der Einfachheit halber gleich mitgefeiert werden könnte. Oder ist das schon zu viel verlangt von unserem in Brückensachen gartenzwerg- haften Tempo? Gehen wir in die Knie, geben wir uns damit zufrieden, wenn am 11. August 1967 wenigstens der Grundstein für die zweite Brücke gelegt wird bei der Feier des 100. Geburtstags der ersten. Wir sollten uns aber ganz entschieden weigern, noch bescheidener zu sein. f. w. k. ausgeklügeltes Ueberwachungssystem dafür, daß sofort nach ihm gesucht wird und der Wachturnus aufrechterhalten werden kann. (Nicht umsonst die Stechuhren, genau ein- zuhaltende Anrufe in der Zentrale und selbst- auslösende Alarmanlagen.) Legen sich aber frühmorgens die Wach- männer zur wohlverdienten Ruhe nieder, geht in den Zentralen die Arbeit erst richtig los: Die Streifen für die kommende Nacht müssen eingeteilt werden, die streifen der letzten Schicht— zur Verfügung der Polizei— aufgeklebt werden, die Wach- bücher werden ausgewertet und schließlich soll auch der Lohn am Monatsletzten auf Hel- ler und Pfennig stimmen Sto Dritte Haut-Ubertragung für Bernd Wolters Der 19 jährige Werkstudent Bernd Wolters aus Köln, der am 22. Juli in einem Labor der BASF schwerste Verbrennungen erlitt, wird am Samstag seine dritte und voraussichtlich letzte Hautübertragung erhalten. Am linken Bein ist noch eine kleinere Fläche mit neuer Haut zu bedecken., Die Meldung der Arbeits- kollegen des Verunglückten reichen aus, noch einmal von 40 Spendern zwischen 20 und 30 Jahren je 50 Quadratzentimeter Haut aus- wählen zu können. Einige von ihnen spenden damit bereits zum zweiten oder gar zum dritten Male für Bernd Wolters, dessen Ge- samtbefinden sich nach Auskunft der Aerzte des Ludwigshafener Städtischen Kranken- hauses weiter gebessert hat. Ueber 50 Pro- zent seiner Körperoberfläche waren ver- brannt. Für die beiden ersten Hauttrans- plantationen hatten 171 Arbeitskollegen aus dem BASF-Hauptlabor 8750 Quadratzenti- meter ihrer Haut gespendet. Gemeinsamer Erntedank a m Sonntag im Mus ens aal Am Sonntag um 14 Uhr wollen die Stadt- und Landbevölkerung gemeinsam im Musen- sgal des Mannheimer Rosengartens den Erntedank feiern. Die Landjugend im Bauern- verband Württemberg-Baden, Kreis Mann- heim, hat alle Vorbereitungen getroffen, da- mit das Erntedankfest, das in diesem Jahr zum ersten Mal im Bundesland Baden-Würt⸗ temberg in einer Großstadt gemeinsam ge- staltet wird, auch erfolgreich verläuft. Land- wirtschaftsminister Eugen Leibfried wird die Festansprache halten. Der Vorsitzende der Landjugend, Helmut Bühler, der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke und der Kreisvorsitzende Friedrich Schmitt werden sich in die Begrüßungs- und Schlußworte teilen. Das Rahmenprogramm mit Liedern, Prolog, Zwischenmusik und Laienspiel ge- staltet die Landjugend. Die einzelnen Ge- meinden des Landkreises werden den Geist- lichen beider Konfessionen im Rahmen der Erntedankfeier Erntegaben überreichen, die später wohltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Feier am Nach- mittag schließt sich am Abend in den Amicitia-Gaststätten ein Erntetanz an. Die Landjugend hofft, daß die Veranstaltung bei der Bevölkerung des Stadt- und Landkreises ein lebhaftes Echo findet. Die Feier wird spätestens um 16.30 Uhr beendet sein. Schie Kontroll- Wachmann mit Wachhund: Die Vorkommnisse sind„unromantisch“ Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Arbeiter tödlich abgestürzt Fall aus vier Meter Höhe Auf dem Gelände eines Industrieunter- nehmens in Waldhof stürzten zwei Zimmer- leute aus einer Höhe von beinahe vier Me- tern ab. Dabei zog sich ein 53jähriger Ar- beiter aus der Pfalz so schwere Verletzun- gen zu, daß er im Krankenhaus starb. Der zweite hatte sick nur leicht verletzt. Nasenbein- und Schädelbruch Gegen sieben Uhr prallte auf der Kreu- zung Wormser Straße/ Soldatenweg ein 29 jähriger Mopedfahrer mit einem Motorrol- ler zusammen. Dabei erlitt der Fahrer des Mopeds eine Gehirnerschütterung und einen Nasenbeinbruch, während der Rollerfahrer Feuerwehrlöschzugparade zum Wasserturm Wasserpyramide und Löschgruppenwettkämpfe auf dem Baseballplatz Die in Deutschland stationierten ameri- kanischen Einheiten gestalten seit Jahren gemeinsam mit den deutschen Feuerwehren die Woche um den 9. Oktober als„Feuerver- hütungswoche“.(Anm.: Am 9. Oktober 1871 vernichtete ein Großfeuer fast die ganze Stadt Chicago.) In Mannheim ist der Höhe- punkt der Veranstaltungen dieser Woche gleich am ersten Tag, am kommenden Sonn- tag. Einer Feuerwehrparade— an der sich über 60 deutsche und amerikanische Lösch- fahrzeuge beteiligen— folgen Wettkämpfe, in denen deutsche und amerikanische Feuer- Wehrmänner ihr Können und ihre Einsatz- bereitschaft beweisen. Zu den Veranstal- tungen der deutsch- amerikanischen Feuer- verhütungswoche ist die Mannheimer Be- völkerung herzlich eingeladen. Mode-Boutique im Café am Wasserturm Sieben Mannequins trippelten 114mal über den Steg Die Almenhöfer Modestube Erika Böck zeigte in den oberen Tanzräumen des Cafés am Wasserturm eine gutbesuchte Moden- schau. Sieben Mannequins vom Teenager bis zur nicht mehr so schlanchen Dame zeigten in drei Stunden 114 Morgenröcke, Kostüme, Mäntel, Nachmittags- und Cocktailkleider. Zu den Klängen des Haus-Duos sagte das Ehepaar Pott die einzelnen Modelle an. Walter Pott flocht in seine Conference poli- tische Anspielungen und neckische All- tagsfrivolitäten. Heuer gefällt sich die Herbst- und Win- ter kollektion in Extremen. Die Krägen der Mäntel und Kleider sind entweder weit aus- ladend und betonen die Schulterpartie oder sie sind klein und zeigen die natürlichen Formen. Die Röcke bedecken gerade noch das Knie oder sie sind lang(Cocktailkleider). Man trägt weite wippende(Tunikastil) oder übereng- anliegende„Beinkleider“ Die Jack chen der Kostüme sind einmal kurz(Bolero) oder sie hängen gerade bis zu den Hüften durch. Die mode- diktierte Farbenskala reicht von Lila über Olivgrün bis Anthrazit und Schwarz. Der gute Stil des kleinen Modestübchens auf dem Almenhof kam in den kunstgewerb- lichen Stoffen, die zu durchaus tragbaren Modellen verarbeitet Wurden, deutlich zum Ausdruck. Handgewebte oder so wirkende leichte und schwerere unifarbene Wollstoffe sprachen für den individuellen Mode- Bou- tique- Charakter. Auch mit der Auswahl von Cocktailkleidern, die aus einem bunten, nicht nachdunkelnden Gobelin-Brokat geschnei- dert Waren, hatte Frau Erika Böck ge⸗ schmackvoll ihre individuelle Auswahl er“ gänzt. Dior-Röschen aus leichten, pastell farbenen, seideartigen Stoffen, moderne Töpfchen und Turbane Huthaus Ronrac) und gülden schimmernder Modeschmuck von Ju- Welier Braun ergänzten die gelungene Schau. No. Das Programm sieht im einzelnen vor: Sonntag, 4. Oktober, 9.45 bis 10.45 Uhr, Park- platz Benjamin-Franklin-Village(Käfertal): Etwa 60 Feuerlöschfahrzeuge und 3 Musik- Kapellen stellen sich auf; 10.45 bis 12.45 Uhr: Marsch der Fahrzeuge zum Wasserturm (über Friedrich- Ebert- Brücke, National- Theater und Ring) und zurück(über Berliner Straße) zum Baseballplatz in Käfertal;(alle folgenden Veranstaltungen finden dort statt): 12.45 bis 14.45 Uhr: Wettkämpfe von 16 ame- rikanischen Feuerlöschgruppen aus dem nördlichen amerikanischen Befehlsbereich; anschließend Flaggenparade; 15 Uhr: Beginn der Vorführungen, es sprechen Oberbürger- meister Dr. Reschke und Oberstleutnant Ross, Kommandeur des Bereiches Heidelberg; 15.15: Ein„Gebäudebrand“ wird bekämpft; Löschen eines Fahrzeugbrandes durch Was- sernebel; eine Löschgruppe der kanadischen Luftstreitkräfte bekämpft 2000 Liter bren- nenden Düsentreibstoffes; Vorführung von Drehleitern und Sprungtüchern; gegen 17 Uhr beteiligen sich alle Löschfahrzeuge an einer „Wasserpyramide“, Sto Daetwyler in Ostberlin Friedens fahne eingerollt Der 72 jährige Schweizer„Friedensapostel“ Max Daetwyler aus Zumikon— der mit sei- ner weißen Fahne auch Mannheim passierte — trat am Dienstagmorgen seinen Friedens- marsch nach Pankow an. Nur mit seiner gro- Ben Fahne„bewaffnet“, passierte er am Brandenburger Tor den Posten der Volks- polizei. Zwei Stunden später kehrte er aus Ostberlin zurück. Journalisten erzählte Daetwyler, Vertreter Ostberliner Amtsstellen hätten ihn unmittel- bar hinter dem Brandenburger Tor zu einer Rundfahrt durch den Ostsektor eingeladen. Er habe seine Fahne eingerollt und sei mit- gefahren. Für heute sei er nun ins Ost- berliner Rathaus bestellt worden, um seine Forderung vorzutragen: Beseitigt den Stacheldraht entlang der Sektoren und Zonengrenzen. Sto/ dpa mit einer lebensgefährlichen Schädelbasis- fraktur ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Geld aus der Brieftasche geklaut Mit 4100 Mark in der Tasche besuchte ein Geschäftsmann aus der Pfalz verschiedene Lokale in unserer Stadt. Zwei Diebe sahen den großen Betrag und entwendeten das Geld. Die Kriminalpolizei konnte die Täter, die nur 2500 Mark erbeutet haben wollen, kurze Zeit später ermitteln und noch 1200 Mark sicherstellen. Straßenbahn überfuhr Pkw Furz vor 21 Uhr stieß der Fahrer eines Personenwagens in der Feudenheimer Straße beim Rechtsabbiegen und Ueber- queren der Geleise mit einem Zug der Linie 16 zusammen. Der Fahrer des Autos erlitt nur leichtere Verletzungen. Der Stra- genbahnverkehr war für 20 Minuten unter- brochen. Der Sachschaden beträgt rund 5000 Mark. „Erwachsene“ im Klassenzimmer Zwei, vermutlich betrunkene, unbekannte Täter drangen in den Morgenstunden in ein Klassenzimmer einer Volksschule ein und demolierten während der Abwesenheit der Lehrerin vor den erstaunten 15jährigen Jungen und Mädchen die Einrichtung. Zum siebenten Male: Drei-Sterne-Schau Laufsteg im Palast-Hotel Am Freitag ist es soweit: die Drei-Sterne- Schau geht zum siebenten Mal über den Laufsteg. Damit haben sich zum siebenten Mal quwelier Braun, das Stoffgeschäft Ciolina und Kübler und das Pelzhaus Kunze zusam- mengefunden, um in Zusammenarbeit mit zahlreichen Modeateliers unserer Stadt im Palast-Hotel die Mode für 1959/0 über den Laufsteg zu schicken. Ein wenig wurde dieser Tage der Schleier schon gelüftet. Man sah Brillantcolliers und Smaragdohrringe, schwarze Perlen in Platin- kassung und ein Goldgeflecht— weich und geschmeidig wie Stoff. Daneben Kostbarkeiten aus dem Hause Ciolina und Kübler: Ottomane-Chinéè aus Hongkong, ein dekoratives Sackgewebe(be- druckte Wolle auf Nylon- Untergrund), berr- lichen, leichten Brokat, federleichte Woll stoffe, in satten Farben bedruckt, Tweed, Karo, Jersey und bedrucktem Samt. Modi sche Delikatessen serviert das Haus Kunze: flamingofarbenen Persianer, langhaarige Felle in blassem Lila und modische Neuhei- ten von Kanin bis Zobel. Die„Modenschau, von der man spricht“, wiederum angesagt von Walter Pott, dürfte ein Ereignis werden. Zu gleicher Zeit kündigen die Drei- Sterne-Firmen eine fachliche Vortragsreihe an, in der Experten Einblick in die verschie- denen Fachgebiete geben werden. Einzel- themen dieser Reihe sind etwa:„Seltene Edelsteine aus aller Welt“ und„Pelzmode im Wandel der Zeiten.“ Diese Vortragsreihe soll eine ständige Einrichtung werden. Sie be- ginnt erstmals am 19. Oktober. Inzwischen gehen die letzten Modelle für die Modenschau ihrer Vollendung entgegen. Chiné-Roben und Leopard-Mäntel bekom- men den letzten Schliff und in samtgefütter- ten Schatullen warten die Brillantarmbänder auf den Tag der großen Vorführung ietu 152/4 — — vollendet n: mmw mn Nr. 226 3 We Heut or Rot m. D. vickar Ee die itellt W Appretu pirische epten. theodor on die fleichze dextilse on K. ind vol e 1911 ler Fir zehmen Ben Ur memik ionalöh Dildung Leinrie Frefeld 1 . 220 Nr. 226/ Donnerstag, 1. Oktober 1959 er asis- rden ein dene ahen das äter, len, 1200 ines imer ber- der utos tra- ter- rund ante ein und der igen rne- den aten lina Am- mit im den eier und tin und ause aus (be- err- Voll- ed, odi- ze: rige hei- hau, sagt den. rei- eihe hie- 208l= tene im 8011 be- für gen. om- ter- ider itu MANNHEIM Seite 5 Weil enteignet, nach Mannheim verlegt. Chemische Fabrik Theodor Rotta feiert 75jähriges Bestehen Heute feiert die Chemische Fabrik Theo- or Rotta, Mannheim, ihr 75jähriges Beste- n. Die Firma wurde im Jahre 1884 in vickau als„Fabrik chemischer Produkte BE die Textilindustrie“ gegründet. Herge- tellt wurden zunächst nur Schlichte- und poreturmittel sowie Textilseifen nach em- pirischen Methoden mit alterprobten Re- zepten. Ende der 90er Jahre übernahm theodor Rotta die Firma allein und gab ihr on diesem Zeitpunkt an seinen Namen. kleichzeitig stellte er die Herstellung von bextilselfen ein und nahm die Fabrikation on Klebestoffen für die Papierindustrie ind von Imprägniermitteln für die Papier- d Textilindustrie neu auf. 1911 trat sein Sohn, der heutige Inhaber Jer Firma, Dr. Walter Rotta, in das Unter- jehmen ein. Dr. Walter Rotta hatte in Mün- hen und Jena studiert und als organischer emiker promoviert. Daneben hatte er Na- jonalékonomie studiert. Seine Spezialaus- Aüdung in Textilchemie hatte er sich bei Jeinrich Lange und Wilhelm Massot auf der Trefelder Färberschule erworben. Nach dem 1. Weltkrieg, im Jahre 1919, übernahm er als alleiniger Inhaber die Lei- tung der Firma, an deren Spitze er nunmehr im Jubiläumsjahr 40 Jahre steht. Seiner in- tensiven Arbeit gelang es, den Kundenkreis der Firma, deren Schwerpunkt ursprünglich in der westsächsischen und thüringischen Textilindustrie lag; auch auf Westdeutsch- land und auf das Ausland auszudehnen. Durch intensive wissenschaftliche Arbeiten und jahrzehntelange praktische Erfahrungen auf dem gesamten Gebiet der Textilindu- strie gelang es ihm, den Namen Rotta in der Textilveredlung im In- und Ausland zu einem Begriff zu machen. Neben zahlrei- chen Patenten seien besonders die bekann- ten Preska-, Rotal- und Paralin- Verfahren für Textilveredlung und Imprägnierung er- wähnt. Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahre 1947, wurde das gesamte Unternehmen, das in- zwischen eine Tageskapazität von 30 tons erreicht hatte, entschädigungslos enteignet. Im Alter von 60 Jahren sah Dr. Rotta sein Lebenswerk vernichtet, Heimat und Betrieb verloren. Trotz dieser schweren Verluste gelang es Dr. Rotta, in den Jahren 1949/50 mit der Scheidemandel-Motard-Werke Ak- tiengesellschaft als Kommanditist die Pro- duktion der Chemischen Fabrik Theodor Rotta in Mannheim wieder aufzubauen. Sie hat inzwischen die Kapazität des Zwickauer Betriebes wieder erreicht. Das Fabrikations- programm erstreckt sich z. Z. auf dem Tex- tilhilfsmittelgebiet von Kunstharzen auf Harnstoff-, Aethylenharnstoff- und Mela- minbasis über Hydrophobierungsmittel der Paraffin- und Silikonreihe und hydrophobe Weichmacher bis zu Appreturmitteln der Gravidol-Klasse, Antistatika für vollsyn- thetische Fasern und textilen Konservie- rungsmitteln, um nur die wichtigsten Klas- sen zu nennen. Für die papier verarbeitende Industrie werden sowohl Hydrophobierungs- mittel als auch Plastika für die Oberflächen- veredlung, insbesondere für die Tapeten- industrie die bekannten TPG-Marken, her- gestellt. Bautenschutzmittel auf Silikonat- Basis seien nur kurz erwähnt.—0— Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Mittei- lungsblatt der Stadtverwaltung Mannheim zum „Tag der offenen Tür“ am 4. Oktober 1959 bei. Es enthält u. a. auch wichtige Angaben, welche Einrichtungen an diesem Tag besichtigt werden können. Termin-Kalender Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 1. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Probleme der Kinderhandschrift“ (Dr. K. Brauch);— gleicher Tag, 17 bis 19 Uhr, Studio,„Film, Bild, Ton— Sicht- und Test- Veranstaltung“(Prof. Böhmann, H. Schlick). Kameradschaft ehem. 110er Mannheim: 1. Oktober, 20 Uhr,„Zum Zwischenakt“, B 2, 12, Lichtbildervortrag(mit Damen) Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 1. Oktober, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. TV„Die Naturfreunde“: Alle Mitglieder, die sich mit dem Vorverkauf der Fahrkarten an- läglich der Hausweihe befaßt haben, werden gebeten, spätestens am Freitagabend im Ge- Werkschaftshaus abzurechnen. Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt: 1. Oktober, 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuserstraße, Versammlung; 19.30 Uhr Sprechstunde. Bund gegen den Mißbrauch der Tiere: 1. Ok- tober, 20 Uhr, Vegetarische Gaststätte, U 1, 2, Welttierschutztagsfeier. Club„Graf Folke Bernadotte“: 1. Oktober, 20 Uhr, D 4, 15, Filmabend„.. und unter uns die Erde“. Abendakademie- Veranstaltungen am 1. Ok- tober: E 2, 1, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Aktuelle poli- tische Fragen“ Dr. Watzinger); Volks- bücherei Sandhofen, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Die Gleichberechtigung von Mann und Frau“ Dr. Else Richter). Wir gratulieren! Friseuse Maria Bietz, Mann- heim-Käfertal, Wormser Straße 51, begeht 25. Geschäftsjubiläum. Herbert Christen, Mann- heim, An den Kasernen 17, kann auf eine 25- jährige Tätigkeit bei Firma Brown, Boveri & Cie, Mannheim, zurückblicken. Milchgeschäft Wilhelm Schildknecht, Mannheim, Karl-Benz- Straße 18, besteht 25 Jahre. Wohin gehen wir? Donnerstag, I. Oktober Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen“(Miete A, Th.-G. Gr. A, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.00 Uhr:„Ball der Diebe“(Miete D, Halbgr. I, freier Verkauf). Filme: Planken, Großes Haus:„Ein Schuß und 50 Tote“; Kleines Haus:„Im Kittchen ist kein Zimmer frei“; Alster:„Arzt am Scheide weg“; Schauburg:„Manche mögen's heiß“; Scala:„Süd- Pacific“; Capitol:„Sie kamen nach Cordura“; Alhambra:„Jacqueline“; Kamera: „Paris tabu“; Kurbel:„Rakete 510“; Palast: „Heldentum mit Hindernissen“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Die Liebe gehört mir“. Sonstiges: Musensaal, 20.00 Uhr:„Der ewige Traum“, Film und Sportmodenschau(Engel-⸗ horn& Sturm). Weitere Lokalnachrichten Seite 6 Don Mast kälbern: 500 g nur 2,50 3.— W 2„ nur Kalbshaxen * 1 1 1 „ 1 Kalbsbraten 500 g mit Beilagen Kalbsnierenbraten 500 g mit Beilagen Rindfleisch zum Kochen Wir empfehlen Ihnen unsere täglich frische Bratwurst, Weißwurst und Gelbwurst Sam, FRESSGA88E- 003, 19 Flltalen: Feudenheim, Talstreiße 19 Neuesthelm: Dörerstr. 355 Neckcrsteicht: Mittelstr. 85 3.— „% nur 2 ee, 500 g mit Beilagen nur; Fumilienunseigen „ WERNER SFPIES URSULA SPIES geb. Sohn kirche, Feudenheim. * Als vermählte grüßen: Mannheim, Schwetzinger Str. 27 Mhm.-Feudenh., Schwanenstr. 40 Trauung: 11.30 Uhr, Johannes . frisch — wie der für Oktober in der 1 Egqelstein- Fecke 1 7, I, gegenöber Veiter de Glückssteine Aquamarin und Opal für Waage-Geborene Madeira-Topas u. Rauch-Topas Anden Sie in reicher Auswahl rerge ZEISS& ScHWAMRZEl. G 7, 2022 Mannheim Tel. 2 22 84 A010. Kreis! Kreislduf, beruhigt, undd ist naturrein. ö d ufs f rung mit Blotdruckschwankungen sind oft Folgen ge- hetzten lebens, öbertostetfer Nerven und gestörten Schlafes. Das Tonikum Saluson reguliert den entspannt teten, erholsomen Schlaf. Es föhrt dem Körper Wichtige Vitamine för Herz und Nerven zu. Sqlusan erhölt elastisch, vital, schmeckt Wörzig Kräutertonikum potocelsus heilte um 4 1500 erfolgreich mit Kröbterextrokten. Jedes Reformhaus föhrt Miß Qudlitätserzeugnisse Beleihung Kufkredite zu günstigsten Bed. ohne Kasko sofort durch: Auto-Kredit-Büro Schaffer HG. ahm., L. 18, 9. Tel. 24480 Darf Kaufe VW, Kombi. Ghie, 130 u. 190 u. SL, Porsche, Opel. Ford. Auto- Pallmann. Schwetzing Str. 46. 44070 Suche VW-Export Bj. 54-57. Zahle sof, bis 3000,- bar. e n DRAUF Zuschr. u. Nr. 03078 a, d. Verlag. und verschafft 4 DPREISWURDIGKETT und auRALrAr bestimmen unser fachgeschäft N genommen. ZEISS& SchWIARZEI G 7, 20-22, Mannheim, Ruf 22288 BMW] Ersatzteil Stützpunkt gebrauchte Motorräder und Roller werden in Zahlung renn VW- verleih(59) Hinz, Schwetzinger Straße 20— Telefon 4 61 21 VW. Sonderbus Fanten Fahrten. Walter, U 9, 10, Telefon 2 04 39 verleih Rekord- u. Mope dei. 7 6 8 od Wasen N 22740 Autoverleih Büchner Augartenste 44 Tel. 4 02 84 Leihwagen preiszünsti 86854 VW. Export Auto-Verleih Mere. 190 Rek., Kapitän u. J F. WACHTER Telefon 4 25 34 N Uhren GEOold f 5 N J, 6 OEFTERING Silber Breite 5 Nolladen-Roparaluren Fröhlichsttoße 20 felefop 5 27 66 Traubensaft Weiß, /- Flasche ohne Glas. DM i deutscher Perlwein Marke„Privat“, 1-Ltt.-Fl. o. Glas DM 3% R A 8 AT T 98 1.65 BJ. 59, 8500 Km, diamantgrau, neu- Wertig, sof. zu verk. Schätzpreis 4600, DM. Zuschriften unt. F. 50825 an den Verlag erbeten. FAT 1100, Ende 58, 19 000 Km, neuw., 1. Okt. günstig abzg. Finanz. mögl. Zuschr. unt. P 03132 an den Verl. Rheinhäuserstraße 61 Gelegenheltskauf! Gutbrod- Superior, Vergas. 600 mit Radio, Fanfaren und Gepäckbox, in sehr gutem Zustand umständeh. zu verkauf. durch Rensch- Garage, Lange Rötterstr. 41-53, Tel. 5 30 69. S Taunus 17M 6485,— DM a. W. sofort lieferbar KOoHlHN Off Am Kaiserring- Agrippinahaus Ruf 2 23 63 Renault, 4 CV, Exp. 1956, m. Schiebe- dach, 8. gt. erh., Fzmglk. Blauth, Ford-Händler, Mhm., Zeppelinstr. Porsche 1300 in gutem Zustand, technisch überprüft, zu verkaufen. Adr. einzus. u. Nr. A 50694 im Verl. der einzige AZylinder seiner Klasse sowie sämtliche Fiat- Modelle seit 30 Jahren bei AUro-FETSs Ruf: Schwetzinger Str. 74 Ruf: Geldrerkehr zu 0,4% Zins p. M. E Gebühr verm. schnell Matte Dr. Gerd Schmidt, Finanzierungen, Mannheim, O 7, 14— Telefon 2 44 52 zu 0,4 Prozent Barkredite p. M. 4 Geb. vermittelt schnell— diskret, E R I K A K NO SS AL L A Mannheim, J 2, 6. Telefon 2 03 79 an Fest- Kredite in har besoldete schnelle Auszahlung diskr. Verm. Kalker Finanzierung, Mannheim, HCh.-Lanz-Str. 13. Sp. 9-12, 15-18, Sa. von 9-13 Uhr, Telefon 412 91 Mangelt es an Kapital 428 42 Laden N 7, 13-15 40167 Inseriere doch einmal FILTER — LAXNU FORMAT mehr un Milde und Genuss 2—— MANNHEIM Eine Avuskurve für Kinderwagen wächst gegenwärtig in Windeseile aus der Rheinbrüccenabfahrt her- aus. Die Techniker nennen das mit Nummer 5a in den Plänen des Rheinbrückenkopfes aufgeführte Bauwerk„Schweinsohré“, womit sie seine Form treffend cenngeichnen. Die kuhn kurvige Konstruktion dient übrigens vor allem den Radfahrern und Fußgängern. Da soll noch einer sagen, daß der„Moloch de Kraftverkehrs“ keinen Raum mehr für den sich mit eigener Muskelkraft fortbewegenden Menschen lasse. Die Radfahrer werden auf diesem Wege von der Brücke kommend mit viel Schwung zu einem Verteilerplatz im Schloßgarten gelangen, von wo aus sie die Auswahl zwischen einem Weg in die Innenstadt oder in den Lindenhof haben werden. Fußgänger werden wohl als Abkürzung die Treppe links im Bild benutzen, sollten sie jedoch Kinderwagen schieben, steht ihnen auf der brei- ten„Avuskurve“ ein reservierter Steig zur Verfügung. Die ehemalige Abfahrt neben dem Bahnkörper(im Bild rechts) soll ganz abgerissen werden und einem sanften Rasenhang Platz machen. Bild: Bohnert& Neusch Das Niedrigwasser hält weiterhin an Wasserschutzpolizei meldet: Das Niedrigwasser hält an; die Mann- heimer Pegelstände schwanken seit Tagen zwischen 1,40 und 1,50 Meter. Die Motor- Züterschiffe und Schleppkähne können nur noch mit einem Tiefgang von 1,40 bis 1, 50 Meter fahren, d. h. die Schiffe können im Durchschnitt nur noch mit einem Drittel ihrer normalen Tragfähigkeit ausgelastet werden. Ein 1000-Tonnen-Schleppkahn zum Beispiel lädt auf der Strecke Ruhrort Mann- heim statt seiner 1000 Tonnen 360 Tonnen. Die Reederei oder der Partikulier erhält statt der Fracht für 1000 Tonnen, die Fracht für 580 Tonnen, da auf die tatsächlich be- förderten 360 Tonnen ein sogenannter Klein- Wasserzuschlag von zur Zeit 60 Prozent er- hoben wird. Das Niedrigwasser und die geringere Auslastung brachten außer den Reedereien, die ihre modernen Fahrzeuge auch während der Schiffahrtsflaute einsetzen konnten, auch den Motorgüterschiffen und insbesondere den Schleppkähnen der Par- Keine größeren Havarien tikuliere Beschäftigung. Fast der ganze Schiffsraum befindet sich in Umlauf, nur die Besitzer der großen Rheinschleppboote kla- gen noch über Unterbeschäftigung. Die Schiffer finden in Mannheim zur Zeit sogar Talfracht, so daß nicht mehr 70 Prozent der in Mannheim gelöschten Fahrzeuge leer zu Tal gehen. Die Wasserschutzpolizei meldet, daß durch das Niedrigwasser keine größeren Havarien verursacht wurden. Die Fahrzeuge laden entsprechend dem Cauber Pegel ab, und Wenn sie einmal die Gebirgsstrecke ohne Unfall passiert haben, erreichen sie auch die Oberrheinhäfen, wenn nicht das Wasser sehr Plötzlich abfällt. Einige Schiffe, die aus der Fahrrinne gerieten, liefen auf, konnten sich aber meist mit eigener Kraft wieder aus dem Sand befreien. Ein Schleppboot bescha- digte sich im Bereich der Jungbuschbrücke die Schraube. Arö. Mehrertrag bei Stromerzeugung: Gedämpfter Optimismus beim OEGG-Vorstand Hauptversammlung billigte erstmalig seit zehn Jahren Ausschüttung einer Dividende Zum ersten Male seit zehn Jahren können die Aktionäre der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft(OEG) wieder Dividenden in Empfang nehmen: Auf der Hauptversammlung der OEG, die gestern im Mannheimer Rathaus stattfand, wurde nach Entgegennahme von Jahresabschluß, Geschäftsbericht des Vorstandes und Bericht des Aufsichtsrats der Beschluß gefaßt, aus dem Gewinn des Geschäftsjahres 1958 acht Prozent auszuschütten. Die Annehmlichkeiten der Konjunktur, an denen die Gesellschaft nunmehr auch sichtbar teilhat, sind allerdings, wie aus den Einzel- heiten des Berichts über das Geschäftsjahr hervorgeht, nicht so sehr der Ent- wicklung der Personenbeförderungsdienste zu verdanken wie vielmehr dem Ge- winn, den die OEG bei ihren Stromversorgungsleistungen erzielen konnte. Die Zahl der Fahrgäste lag im Jahre 1958 nämlich mit 19,8 Millionen um eine Million unter der von 1957. Wenn trotzdem im Bahnbetrieb Mehreinnahmen in Höhe von rund einer Drittelmillion und im Kraftverkehr rund 100 00 DM Mehreinnahmen erzielt werden konnten, so geht dies auf die Auswirkungen der am 1. April notwendig gewordenen Tariferhöhung zurück. Für die Stromerzeugung dagegen ergab sich ein Mehrertrag von rund 900 000 DM, der ausschließlich auf Mengensteigerung zurückzuführen ist. Ueber dreieinhalb Millionen DM Neu- investitionen konnte die OEG für das Jahr 1958 verbuchen. Nur 679 000 DM davon ent- fielen auf den Sektor der Stromversorgung (Trafostationen, Umspann- und Umform- anlagen, Leitungsnetz, Meßheinrichtungen und Fahrzeuge). Dem Kraftverkehr kamen 121 000 DM. dadurch zugute, daß zwei neue Omnibusse und ein Kleinbus angeschafft wurden. Die restliche Summe, genau 2 779 000 DM, verteilt sich auf Anlagen, die dem Bahnverkehr dienen. Im einzelnen han- delte es sich dabei um 61 C00 DM für Grund- erwerb im Interesse des Bahnhofsneubaus in Großsachsen, um 229 000 DM für den Bau neuer Betriebsgebäude in Handschuhsheim, Weinheim- Blumenstraße und Wieblingen (das dortige Projekt verschlang allein 113 000 DMW), 51 00 DM für Bahnkörper- Verbesserung, 36 000 DM für Kunstbauten und 41 000 DM für Wohnungsbau. Für Gleis- anlagen wurden 632 000 DM ausgegeben, für Weichen und Kreuzungen 121 000 DM, für Fahrleitungen 75 000 DM, für zwei neue Blinklicht-Anlagen 39 000 DM, für andere Signale 45 000 DM. Der Löwenanteil aber entfiel auf die Anschaffungskosten für neue Fahrzeuge, die fünkviertel Millionen verschlangen: Im Jahre 1958 wurden u. a. nicht weniger als drei Triebwagen, fünf Beiwagen und zehn Motorengehäuse gekauft. Gegenwärtig be- läuft sich der Fahrzeugpark der OEG auf 20 Halbzüge, 24 Triebwagen, 74 Anhänger- Wagen sowie 20 Omnibusse. Die hohen Investitionen für den Bahn- verkehr zeugen von dem gemeinwirtschaft- lichen Charakter der OEG(und das trotz des Absinkens der Fahrgastzahlen).„Am schlimmsten sind die Abwanderer, die in schlechten Jahreszeiten wieder auf die OEG zurückkommen und dann von uns möglichst weitgehenden Kundendienst verlangen“, heißt es. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der ehemaligen OEG-Fahrer bleibt aber auch für immer verloren, wie aus den wachsen- den Zahlen von Pkw-Zulassungen im Land- Kreis erkenntlich wird. Vom 1956 bis 1958 stieg die Zahl der im Landkreis zugelas- senen PExw um 1600, das sind 60 Prozent. Sie betrug im Sommer 1959 bereits 5050. An- gesichts dieser Sachlage macht sich die OEG keine Illusionen darüber, daß der Höchst- stand der letzten zehn Jahre, der 1956 mit 22,5 Millionen Fahrgästen verzeichnet wurde, nicht wieder erreicht werden kann, ganz zu schweigen von jenen bald 25,4 Millionen Fahrgästen, die noch im Nachkriegsjahr 1947 an den OEG- Schaltern vorbeideflilierten. 5 Die OEG will allerdings trotzdem nicht ihr Licht in den kommenden Jahren unter den Scheffel stellen. Sie kann immerhin dar. auf verweisen, daß man bei ihr sicher, be- quem und angenehm reist und keine Angst vor Karambolagen und Knochenbrüchen zu haben braucht. Und soviel steht fest: In vollem Maße wird die OEG, die innerhalh Stoßzeiten im Berufsverkehr aueh noch rund 60 000 Menschen täglich bef schon angesichts unserer hoffnungslo lasteten Straßen nie zu ersetzen 89 Slauben die leitenden Männer d 1 2 war nicht, daß sie in den kommendegb ren in Ueberschüssen schwelgen rechnen sich aber immerhin reelle CW. im Wettbewerb aus. Es wird weiter um noch die letzten Bahnhöfe, so in sachsen und Dossenheim zu moder (Kosten der gegenwärtig laufende haben: 390 000 DMW). Und auch die sierung des Fahrzeugbestandes wird setzt. Im kommenden Jahr soll von Waggonfabrik AG Rastatt ein dort be achtachsiger Gelenkzug mit einem Fass vermögen von 150 Personen geliefer den. Preis: 350 000 DM. 1 Im Rahmen ihrer Tagesordnung naht Hauptversammlung eine Ergänzung, vor. Anstelle des bisherigen stellvertre Aufsichtsratsvorsitzenden Bürgermeist Trumpfheller wurde Erster Bürgerm Ratzel gewählt. Zum Jahresergebnis der Vorstand Bilanz ziehen: Der V. Vortrag aus dem Vorjahre(189 296,3 wird durch Entnahme aus der freien lage fast gedeckt. Dem verbleibender steht der Gewinn des Geschäftsjahres 10 Höhe von 439 980,30 DPM. gegenüber, nach Abzug von 400 000 DM für Divideg zahlung bleiben noch etwas meh 20 000 PM über. Als Gewinnvortrag au Rechnung.. 0 Kleine Chronik der großen Stadt Ehrenvoller Ruf für Professor Staudinger Am 1. Oktober verläßt Professor Dr. H. J. Staudinger, Vorstand des Zentrallaborato- riums der Städtischen Krankenanstalten Mannheim, um einem ehrenvollen Ruf auf den Lehrstuhl für Physiologische Chemie und als Direktor des Physiologisch-Chemischen Institutes der Justus-Liebig- Universität Gie- Ben zu folgen. Professor Staudinger übernahm die Lei- tung des Zentrallabors der Städtischen Kran- kenanstalten Mannheim 1948. Er hat das Laboratorium den Erfordernissen der moder- nen Medizin entsprechend neu organisiert und die Tradition dieser Institution, dessen erster Leiter Dr. Lesser war, in vorzüglicher Weise fortgeführt, sowie zahlreiche Unter- suchungsmethoden eingeführt oder ent- Wickelt. Mit Hilfe der Deutschen Forschungs- gemeinschaft hat Professor Staudinger wich- tige Probleme grundlegend wissenschaftlich bearbeitet. Diese Arbeiten finden du Berufung an die Universität Giegen bührende Anerkennung. P. Scherpner feierte Jubiläum Sein fünfzigjähriges Berufsjubiläu ging am gestrigen Mittwoch Paul Sche der Senior-Inhaber der geachteten Ve rungsfirma Scherpner und Eisenhauer Jubilar ist ein alter Fachmann, einer d diegenen Vertreter alter Schule im Ve rungswesen. Den überwiegenden T halben Jahrhunderts, das er im Verst rungsgeschäft verbrachte, war Paul Scund 8 ner Mitarbeiter der Mannheimer Dire Mittwi des bekannten Gerling-Konzerns, 221 die letzten 36 Jahre. In den letzten gestrie Jahren hat er seine eigene Firma mit Sozial nun Gerling vertritt, über die Gre Herz Weinheims hinaus bekannt gemacht. Siesolle. det heute in Kreisen der Industrie e Wirtschaft starke Beachtung und dawersicl vorwiegend das Verdienst des Jubilars, Pfli wir zu seinem Berufsjubiläum die Wünschen übermitteln. Die Düsen-Clipper-Routen der Pan Armerican erstrecken sich . immer weiter über alle Welt. . Und lhre Flugzeit vvird fast urmm die Hälfte Kurzer Ab 25. Oktober: Fulnals nuf lisa. ppm vun Juuſrehlini iir nuch l FRANKFURT DUS SELDORF HAMBURQ Erst mit Düsen-Clippern“: uber den Atlantile- dann mit Auf der Route Deutschland-New Vork a täglich Ab Frankfurt 16.45 Uhr Mo. Mi. Fr. Ab Hamburg 9.30 Uhr Ab bösseldort 17.05 Uhr 10.05 Uhr 21.10 Uhr 14.10 Uhr An london“ An New Vork N Ortszeit Clippern der Pan American: mit Dösen- Di. Do. Sd. 80. 9.00 Uhr 10.00 Uhr 14.10 Uhr Düsen-Clippern nach Südamerika- mit Düsen-CHppern über den Nordpol- mit Düsen-Clippern über den Pazifik! Jetzt erweitert Pan American erneut dieses rasch wachsende, Weltum- spannende Flugnetz: Auch Deutschland wird von den berühmten 707-Düsen-Clippern angeflogen. Sie Können wählen: Jeder Düsen-Ciipper bietet lhnen sowohl den De Luxe- President-Special'-Dienst als auch die PAN AMERTCAN DIE ERFAHHENSTE FLUG GESELLSCHAFT DER WELT preisgünstige Economy'-Klasse. Sie fſiegen in den modernsten und schnellsten Verkehrsmaschinen der Welt mit einer Geschwin- digkeit bis zu 950 km/ std- ruhig und völlig vibrationsfrei. Und immer genießen Sie den hervorragenden Service und die Zuver- lässigkeit der erfahrensten Fluggesellschaft der Welt. Warum, also einen anderen Weg Wählen! Nähere Informationen erteilen Ihnen gern hr IATA- Reisebũro und alle Luftfrachtspęditeure. NEW YORK London pükls Rol Honolblo ToKI0 CARAcAS ASUAcloh BuxNos AlRES SEATIE pokfLIAMb FfahKrU r püssklboßr HausbRe CopFMHAG EM BRüssEI rade. Mark. feg. U. 8. Pat, Oft Nr. 226/ Donnerstag, 1. Oktober 1959 AUS DEN BUNDESLANDERN Selte 7 89/ — Tuberkulosehilfe wird wesentlich verbessert Rechtsanspruch auf öffentliche Bonn. Die Tuberkulosehilfe wird mit Wirkung vom 1. Oktober wesentlich verbes- sert. An diesem Tage tritt das bereits am 30. Juli verkündete neue Tuberkulosehilfe- rhalb gesetz in Kraft, das nach den Beschlüssen auch von Parlament und Bundesregierung einen h beflerheblichen Fortschritt in der Entwicklung Sslos der Bundesrepublik zum sozialen Rechts- n Selstaat bringen soll. der Als wesentliche Neuerung wird den Tu- endenberkulosekranken ein Rechtsanspruch auf en Weh fkentliche Hilfe gewährt. Der Anspruch er- 1e Chgstreckt sich auf Heilbehandlung, Eingliede- iter geungshilfe, wirtschaftliche Hilfe und vor- 0 in ſheugende Hilfe. Die Vergünstigungen wer- dernden uneingeschränkt auch den etwa 400 000 nden bereits an Tuberkulose Erkrankten gewährt. e Mog Bei Personen mit höherem Einkommen vird f I von 1 1 Herzoperationen auf Krankenschein 88. jefert Düsseldorf korrigiert Hanseatische 8 Düsseldorf. Seit bei Herzoperationen in zunge Chirurgischen Klinik der Medizinischen une kademie Düsseldorf die Herz-Lungen- ertretxaschine benutzt wird, werden auch sozial- gern ersſcherte Patienten mit Hilke dieser Ma- S bmschine operiert. Auf Grund eines Abkommens, 8 Kas im Juni dieses Jahres durch Vermittlung 296,388 nordrhein- westfälischen Arbeits- und oshSozialministeriums zwischen der Medizini- enden hen Akademie und den Landesverbänden 5 der Pflicht- und Ersatzkrankenkassen ge- 1 Uschlossen wurde, zahlen die Krankenkassen wider uber den üblichen Pflege- und Behand- fährt man mit der qutomofischen Kopplung von fichtel& Sachs zum Beispiel im B ORGWAR RG Scher 2 Verslungskosten für jede Operation mit der nauer Herz-Lungen-Maschine einen zusätzlichen ner de Pauschbetrag von 3650 Mark. Mit dieser Er- 1 Versklärung nahmen der Chefarzt der Klinik, 1 Teil Professor Dr. Derra, und Regierungsdirektor Vers even als zuständiger Referent des Arbeits- ul Schund Sozialministeriums in Düsseldorf am Dire Mittwoch zu der Mitteilung der Hanseati- S, näuschen Ersatzkasse(Hamburg) Stellung(siehe tzten gestrige Ausgabe), daß zum erstenmal ein mit d Sozialversicherter Patient mit Hilfe der Gre Herz- Lungen- Maschine operiert werden lt. Siesolle. Sie betonten dagegen, daß allein seit je und Abschluß des Vertrages mehr als 40 sozial- id dawersicherte Patienten auf Rechnung von oilars, Pflicht- oder Ersatzkrankenkassen in Düs- die beseldorf operiert worden seien. Erstes Urteil aufgehoben Karlsruhe. Der für Wehrstrafsachen zu- ständige I. Strafsenat des Bundesgerichts- hofes hat am Dienstag ein Urteil des Land- gerichts Zweibrücken aufgehoben, das am 25. November 1958 einen Feldwebel von der Mitschuld an einer fahrlässigen Tötung frei- gesprochen hatte. Gegen diesen Freispruch hat die Staatsanwaltschaft Revision ein- gelegt. Der Bundesgerichtshof bestätigte nunmehr, daß der Feldwebel keine Mitschuld an dem Tod eines jungen Rekruten trägt, der peim Sport von einem fliegenden Speer ge- troffen wurde. Jedoch soll das Landgericht Zweibrücken in einer neuen Verhandlung prüfen, ob der Feldwebel nicht gegen die Be- 5 stimmungen des Wehrstrafgesetzbuches ver- 00 stieß, als er zwei Gefreiten seines Zuges das private Training im Speerwerfen gestattete, ohne dazu die Erlaubnis des Kompaniechefs * einzuholen. Schm. Aus dem Rhein geborgen Bergisch-Gladbach. Der seit fünf Tagen vermißte 52jährige katholische Pfarrer von Rösrath-Kleineichen, Ludwig Jacobs, wurde bei Köln aus dem Rhein tot geborgen, teilte die Polizei mit. Nach dem ersten Befund wies der Leichnam keinerlei Verletzungen auf. Der Pfarr-Rektor war zuletzt am ver- gangenen Donnerstagabend in der Kölner Innenstadt gesehen worden. Seitdem fehlte jede Spur von ihm und die Polizei bat am Dienstag die Bevölkerung im rheinisch-ber- gischen Kreis und im Raum Köln-Bonn, ihre Suche nach dem Vermißten zu unterstützen. Doppelselbstmord im Auto Kaiserslautern. Einen Doppelselbstmord hat ein Spaziergänger im Wald bei Enken- bach im Landkreis Kaiserslautern entdeckt. Auf den Vordersitzen eines mit laufen- dem Motor zwischen den Bäumen geparkten Straßenkreuzers saßen eng umschlungen ein 20jäbriger amerikanischer Soldat und ein knapp 19 ähriges deutsches Mädchen aus Of- tenbach am Main. Der Tod war bereits Stun- den zuvor durch Einatmen giftiger Gase des Motors eingetreten. Der junge Soldat hatte in seiner Unterkunft einen Brief für den Kompaniechef hinterlassen, in dem er Ab- sicht und Ort des Selbstmordes mitteilte. 8 Lesebeginn in der kommenden Woche Rüdesheim. Ein großer Teil der Weinbau- gemeinden des Mittelrheingebietes, des Rheingaus und Rheinhessens hat den Beginn der allgemeinen Weinlese für die kommende Woche angekündigt. Einige örtliche Herbst- ausschüsse haben die Weinberge schon gestern geöffnet. Hilfe vom 1. Oktober 1959 an besteht kein Rechtsanspruch auf Hilfe. Sie wird dann nur in besonderen Notfällen zu- erkannt. Für einen Alleinstehenden oder ein Ehepaar erlischt der Rechtsanspruch bei einem Monatseinkommen von 660 DM. Für jede tasächlich überwiegend unterhaltene Person erhöht sich dieser Grenzbetrag um 60 DM, jedoch höchstens auf 990 DM mo- natlich. Die Heilbehandlung reicht von der sta- tionären Krankenhaus- und Heilstättenbe- handlung über häusliche Pflege bis zur Be- handlung in Kur- und Badeorten. Besonde- res Augenmerk ist der Wiedereingliederung der Tuberkulosekranken in das Berufsleben gewidmet worden. Die Kranken sollen in ihrer Schul- und Berufsausbildung gefördert werden. Ferner wird ihnen bei der Unter- bringung im Beruf geholfen. Durch wirtschaftliche Hilfe soll der Le- bensunterhalt für den Kranken, den Gene- senden und seine Familien angehörigen sichergestellt werden, notfalls werden auch Gelder zur Ergänzung von Hausrat, Beklei- dung und Heizung gegeben. Dies ist beson- ders wichtig, da eine ganze Reihe von Tu- berkulosekranken noch immer in schlechten Verhältnissen leben. Im Jahre 1955 hatten beispielsweise im Bundesgebiet und West- berlin 39 555 Kranke mit ansteckender Lun- tuberkulose kein eigenes Zimmer. 2525 von ihnen hatten nicht einmal ein eigenes Bett. Die vorbeugende Hilfe soll dazu dienen, tuberkulosegefährdete oder bedrohte Per- sonen gegen die Uebertragung der Krank- heit oder eine erneute Erkrankung wider- standsfähig zu machen. Sie muß Müttern und Minderjährigen gewährt werden, wenn sle in Wohngemeinschaft mit einem an einer „„ Tuberkulose Leidenden eben. Die Zahl der Tuberkulosekranken ist in den letzten Jahren erheblich zurückgegan- gen. Auch die Sterblichkeit hat infolge der verbesserten Heilmethoden wesentlich ab- genommen. 1949 gab es im Bundesgebiet und in Westberlin noch 561 046 Tuberkulose kranke. 1956 waren es nur noch 443 403. Bis Ende vorigen Jahres hatte sich die Zahl auf 402 000 und bis zum 31. März dieses Jahres auf 395 554 weiter vermindert. Die gesetzgebenden Körperschaften hof- fen, daß das neue Gesetz dazu beiträgt, die Tuberkulose noch stärker zurückzudrängen. Es soll vor allem auch dem Kranken die Sorge um seine wirtschaftliche Existenz neh- men und damit den FHeilungsprozeg be- schleunigen. „Offenbar einmaliges Versagen“ Polizist erschoß Hilfsarbeiter/ Neun Monate Gefängnis mit Bewährung München. Das Schwurgericht München II hat den Mittenwalder Polizeihauptwacht- meister Anton Hermann wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge und Kör- perverletzung im Amt zu neun Monaten Ge- fängnis mit fünfjähriger Bewährung ver- urteilt. Der 54jährige Hauptwachtmeister hatte am 9. Januar 1958 den Hilfsarbeiter Karl Schandl, der ihn tätlich bedroht hatte, niedergeschlagen und erschossen. Zu der Auseinandersetzung war es ge- kommen, als Hermann in einem Mittenwal- der Lokal während einer Faschinssver- anstaltung an die Polizeistunde erinnerte. Der angetrunkene Hilfsarbeiter hatte den Polizisten bis auf die Straße verfolgt und tätlich angegriffen. Dabei verlor der Beamte offensichtlich die Nerven und schlug mit dem Griff der Pistole auf Schandl ein. Auf welche Weise es dabei zu dem tödlichen Schuß kam, der den Hilfsarbeiter in den Hinterkopf traf, konnte in der Gerichtsverhandlung nicht ge- klärt werden. Die Darstellung der Anklage schrift, daß der Beamte Schandl bewußtlos geschlagen habe, dann niedergekniet sei und ihn mit einem Genickschuß getötet habe, lieg sich nicht beweisen. Die Zeugenaussagen widersprachen sich zum Teil sehr stark. Das Gericht schenkte der Aussage des Ange- klagten Glauben, daß er nicht habe schießen, sondern nur schlagen wollen. In der Urteilsbegründung erklärte das Gericht, auf eine Strafe unter einem Jahr Gefängnis sei erkannt worden, damit Her- mann Beamter bleiben könne und seine Existenz nicht verliere. Es handle sich offen- offenbar um ein einmaliges Versagen des Angeklagten. Das Gericht billigte ihm eine gewisse Notwehr zu, die er allerdings über- schritten habe. Als mildernd wurde auch der gute Ruf des Beamten gewertet. Das Gericht machte ihm jedoch zum Vorwurf, daß er die Situation nicht besser gemeistert habe. Auch der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer den in der Anklageschrift erhobe- nen Vorwurf des Totschlages fallengelassen und wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge zwei Jahre Gefängnis ge- fordert. Der Sternenhimmel im Oktober Um elf Grad hat sich die Mittagshöhe der Sonne seit der Herbsttagund- nachtgleiche im letzten Septemberdrittel verrin- gert. Im Oktober wird die Sonnenbahn sich um weitere elf Grad ab- flachen. Das bedeutet, daß am Monatsletzten die Sonne nur noch rund 26 Grad hoch über dem Südhorizont hinwegwan- dert. Die Tageslänge nimmt auf knapp zehn 0 Stunden ab. Daß der Winter näher rückt, zeigt sich auch am Fixstern- himmel. Die Sommer- gruppen, Leyer, Schwan und Adler, sind an den Südwestteil des Himmels gerückt, im Nordosten kommen immer zeitiger die Herbst- und Winter- bilder, angeführt vom Stier, in dem die Ple- jaden stehen, zum Vor- schein. Die Situation am Planetenhimmel verän- dert sich nur wenig. Merkur bleibt unsicht- bar. Gut zu beobachten ist die Venus, die am Morgenhimmel im Gebiet des Löwen steht. Ihre größte Helligkeit als Morgenstern er- reicht die Venus am 8. Oktober. Ende Okto- ber geht die Venus rund vier Stunden vor der Sonne auf. Ende Oktober wird Jupiter bei freiem Westhorizont in der Abenddäm- merung im Gebiet des Bildes Skorpion zu sehen sein. Der Saturn im Bild Schütze ver- schwindet von Tag zu Tag zeitiger unter dem Horizont. Ende Oktober geht er bereits gegen 20 Uhr unter. Das Hauptereignis im Oktober ist die totale Sonnenfinsternis am 2. Oktober. Die Totalitätszone liegt weit süd- lich von uns. Sie verläuft von der Ostküste Afrikas über den Atlantischen Ozean und * —— —— 2 * a „Walfisch * 8 Schulzeugnisse und Lebensleistung Psychologiekongreß: Kein Nachlassen der Intelligenz im höheren Lebensalter Heidelberg. Die Intelligenz läßt mit zu- nehmendem Alter im allgemeinen nicht nach, sondern verändert nur ihre Struktur. Diese Feststellung traf der Betriebspsychologe Dr. Rudolf Amthauer(Frankfurt), auf dem Kon- greß der Deutschen Gesellschaft für Psycho- logie in Heidelberg. Dr. Amthauer, der durch den von ihm entwickelten Intelligenz-Struk- tur-Test bekanntgeworden ist, berichtete über seine in den letzten zwei Jahren vor- genommenen Untersuchungen. Danach hat sich ergeben, daß die Intelligenz des Er- Wachsenen im Lauf seines Lebens eine Umstruktuierung durchmacht von größerer „Flexibilität“, d. h. Wendigkeit, zu größerer „Festigung“, d. h. Unbeweglichkeit. Das Ge- samtniveau bleibe dabei relativ gleich. Besonders anschaulich werde die grad- Weise Ausprägung von„Flexibilität“ und „Festigung“ der Intelligenz bei Vergleichen zwischen Angehörigen verschiedener Be- rufsgruppen. Sie sei etwa bei Verwaltungs- beamten anders als bei Technikern und Ingenieuren oder bei Naturwissenschaftlern Großrechenzentrum kommt nach Darmstadt Ausschließlich im Dienst der Forschung/ Institut für 4 Millionen Mark Wiesbaden. Deutschlands modernstes Grogrechenzentrum wird in Kürze in Darm- stadt errichtet werden, nachdem das hes- sische Kabinett jetzt beschlossen hat, sich an den Kosten zu beteiligen. In dem Rechen- zentrum, das die Rechtsform einer Stiftung des privaten Rechts erhält, wird das Elek- tronengehirn des Typs IBM 704 aufgestellt werden, das 18 Millionen Berechnungen in der Stunde ausführen kann. In Europa gibt es ähnliche Geräte nur noch in Paris und im britischen Atomforschungszentrum. Wie die hesssische Staatskanzlei am Mitt- woch mitteilte, wird in Darmstadt mit einem Kostenaufwand von etwa vier Millionen DM ein von der Technischen Hochschule unab- hängiges Institut errichtet, für dessen Bau in diesem Rechnungsjahr zunächst 900 O00 DM Bundesmittel zur Verfügung stehen. Das Land wird sich an den laufenden Kosten Unsere Korrespondenten melden außerdem: Tanker als Versuchsschiff für Atomreaktor Bremen. Ein zur Zeit aufliegender Tan- ker wird als Versuchsschiff für den Lei- stungsreaktor dienen, mit dem in der Bun- desrepublik der atomare Schiffsantrieb er- probt werden soll. Die Gesellschaft für Kern- energieverwertung in Schiffbau und Schiff- fahrt hat sich bereits das Vorkaufrecht für dieses Schiff gesichert. 100 jähriger Jäger schoß seinen Zehnender Seesbach(Rheinland-Pfalz). Scharfäugig und mit sicherer Hand hat der Senior der deutschen Jägerschaft noch einmal seine Schießkunst auf der Pirsch bewiesen. Drei Wochen vor seinem 101. Geburtstag erlegte der frühere Hegemeister Mathias Bollinger aus Seesbach(Kreis Kreuznach) am Dienstag im Soonwald den Zehnender, den ihm das Landesforstamt Rheinland-Pfalz bereits zum 100. Geburtstag freigegeben hatte. Herzkranke Sechsjährige erfolgreich operiert Frankfurt. Aus New Vork kommend ist die sechsjährige Karola Lorenz aus Münch- weiler im Kreis Pirmasens am Mittwoch in beteiligen und im Rechnungsjahr 1960 einen Zuschuß bis zu 230 000 DM und ab 1961 eine jährliche Ausfallgarantie bis zu 100 000 DM bereitstellen.. Die Leitung des Rechenzentrums wird, wie aus Darmstadt verlautet, voraussichtlich der Leiter des Instituts für praktische Mathematik an der Technischen Hochschule Darmstadt, Professor Alwin Walther, über- nehmen. Bis zur Bildung eines Kuratoriums werden alle Arbeiten und Maßnahmen zum Aufbau des Rechenzentrums gemeinsam vom Land Hessen und der Deutschen For- schungsgemeinschaft eingeleitet. Das Elektronengehirn soll allen deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen zur Verfügung stehen und ausschließlich der Forschung dienen, Bisher mußten die deutschen Wissenschaftler ihre Rechnungen in Paris ausführen lassen. Begleitung ihrer Mutter und eines Arztes ge- sund und munter auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen eingetroffen. Das Mädchen hatte seit seiner Geburt an einem Defekt in der Herzkammerscheidewand ge- litten und wurde als drittes Kind aus Rhein- jand-Pfalz am 5. September von Professor Megon in der Mayo-Klinik in Rochester (Minnesota) mit Hilfe einer Herz-Lungen- Maschine operiert. Gynäkologe Professor Naujoks gestorben Frankfurt. Der bekannte Gynäkologe Pro- kessor Dr. Hans Naujoks ist am Dienstag im Alter von 67 Jahren in Frankfurt/ M. an einem Herzinfarkt gestorben, Er war seit 1947 Ordinarius für Geburtshilfe und Frauenheilkunde und Chef der Krebs- beratungsstelle an der Frankfurter Univer- sitätsklinik. Für seine Verdienste um die Krebsbekämpfung erhielt Professor Naujoks 1957 das große Bundesverdienstkreuz. Wilder Bulle an der Kinokasse Neustadt/ Holstein. Ein wildgewordener Bulle erschien am Dienstag in Neustadt anders als bei Vertretern geisteswissen- schaftlicher Berufe. Daraus ergäben sich Wertvolle zusätzliche Hilfen für die Ermitt- lung der Berufsbegabung. In der Schule, sagte Dr. Amthauer, wür- den durch die Art der Zeugnisse die flei- Bigen, im Betragen besonders guten Schüler mit gefestigter(starrer) Intelligenz über- bewertet. Eine Schulreform sollte auch auf die„Flexiblen“ Rücksicht nehmen, die im Hinblick auf spätere Bewährung im Beruf und aufgihre Lebensleistung unter Umstän- den mehr versprächen als ihre Schulzeug- nisse erwarten ließen. Dr. K. H. Seifert(Heidelberg) berichtete auf Grund einer Untersuchung von 120 gehör- losen und 120 hörenden Kindern mit einem Spezialtest, daß dabei die gehörlosen Schü- ler im ganzen etwas unter den Durchschnitts- Werten der Hörenden blieben. Das beruhe jedoch nicht auf einer generellen Intelligenz- minderung der Gehörlosen, sondern auf dem Entwicklungsrückstand in der Grundschul- zeit. Vom 11. Lebensjahr an erreichten die Gehörlosen die Durchschnittsleistungen der Hörenden, benötigten allerdings bis zum 16. Lebensjahr mehr Zeit, um die Test- probleme zu bearbeiten. Der zweite Tag des Kongresses galt der Denkpsychologie und Intelligenz forschung. Der viertägige Kongreß, der am Montag er- öfknet wurde, wird sich u. a. noch mit der pädagogischen Psychologie, der Tierpsycholo- gie und mit Themen über den Traum befas- sen. „Das sichere Haus“ München. Mehr als 8000 Menschen in der Bundesrepublik kommen jährlich bei Un- fällen in ihren vier Wänden ums Leben. Großvater und Großmutter sind besonders gefährdet, weil sie vielfach die Aufgaben der berufstätigen Mutter im Haus über- nehmen. Von mehr als zwei Dritteln der tödlichen Heimunfälle sind alte Leute im Alter von über 60 Jahren betroffen. Diese Zahlen wurden auf der Münchener Ausstel- lung„Heim und Technik“ in Vorträgen der Aktion„Das sichere Haus“ bekanntgegeben. Die Aktion will über Unfallgefahren im Hause aufklären. (Holstein) an einer Kinokasse. Die meisten Menschen, die vor der Kasse Schlange stan- den, konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Eine ältere Frau wurde von dem Bullen auf die Hörner genommen und ver- letzt. Das Tier hatte sich aus einem Schlacht- haus befreit und war seinen Verfolgern da- Vongerannt. Zwei Schlachter rissen das wütende Tier zurück. Der Bulle wurde schlieglich von einem Jäger erschossen. Gestohlenes Roman- Manuskript gefunden Bremen. Freudestrahlend hörte der 28 Jahre alte Seemann G. Tetzlaff aus Bre- men von der Kriminalpolizei, daß sein 246 Seiten starkes Roman-Manuskript„Cam- panegro“ wiedergefunden wurde. Es war am Wochenende zusammen mit 30 Gedichten, Ausweisen, einem Koffer mit Kleidungs- stücken und einer Schreibmaschine aus einem Schließfach des Bremer Hauptbahnhofs ge- stohlen worden. Die Manuskripte und das andere Diebesgut wurden von einem Spazier- günger am Rande des Bremer Flughafens unter einem Gebüsch versteckt aufgefunden. 5 0. * 5 1. 8 1 771 0 Nelpfin Pegasus *. 223 2 N 7 Wassermann, 3 . 7 0——— 5 Steinboc ArHaur, Fun 8 5 Südl. Fisett die Kanarischen Inseln bis zu dem Indischen Ozean. Bei uns ist die Sonnenfinsternis nur Partiell. Es werden nur etwa 20 Prozent der Sonne vom Mond verdeckt. Die Verfinste- rung beginnt bei uns etwa um 12.14 Uhr und endet gegen 13.20 Uhr. Interessant können auch die Sternschnuppenfälle werden, da die Erde im Oktober die Bahn des Kometen Giacobini-Zinner durchquert. Möglicher- weise wird es Fälle geben wie im Oktober 1933, als es buchstäblich Sternschnuppen regnete. Neumond am 2. Oktober im Bild Jungfrau. Erstes Viertel am 9. Oktober im Bild Schütze. Vollmond am 16. Oktober im Bild Fisch. Letztes Viertel am 24. Oktober im Bild Krebs. Neumond am 31. Oktober im Bild Waage. Weinköniginnen werden gewählt Neustadt/ Weinstraße. Mit der Wahl der pfälzischen und der neuen deutschen Wein- königin erlebt das Deutsche Weinlesefest am Wochenende in Neustadt an der Weinstraße gleich zwei Höhepunkte. Als Nachfolgerin für die pfälzische Weinkönigin Renate aus Hambach haben sich fünf Bewerberinnen gemeldet, die einzelnen deutschen Weinbau- gebiete haben zehn Repräsentantinnen für die Wahl in Neustadt vorgeschlagen. Wie in Neustadt bekannt wurde, werden bei der Neuwahl der deutschen Weinkönigin am Sonntag im prunkvollen neuen Saalbau der pfälzischen Metropole sämtliche Weinbau- gebiete mit Ausnahme der Ahr vertreten sein. Gegenwärtig trägt noch die Winzertochter Rösemarie Schreck aus Klingenberg(Fran- ken) die Krone der deutschen Weinkönigin. Waldbrand bei Kaiserslautern Kaiserslautern. Einem schweren Wald- brand sind am Dienstag bei Kaiserslautern zehnjährige Kiefernbestände auf einer Fläche von zehn bis zwölf Hektar nördlich der Autobahn zwischen Lautertalbrücke und Kaiserslautern-Vogelweh zum Opfer ge- fallen. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen zwischen 60 000 und 80 000 DM. Großbrand auf Grubengelände Grube Hirschbach. Auf der Gruben- anlage Hirschbach im Kreis Saarbrücken- Land ist am Mittwoch in der Schachthalle ein Großbrand entstanden. Das Feuer, das an den Verschalungen und Schachtleitungen reichlich Nahrung fand, konnte durch die Wehren der Saarbergwerke von Dudweiler und von Saarbrücken in einstündiger Lösch- arbeit unter Kontrolle gebracht werden. Während der Betrieb der anliegenden Grube Franziska durch das Feuer nicht beeinflußt Wurde, wurde aus einem Teil der Grube Camphausen die Belegschaft vorsorglich zu- rückgezogen. Personen wurden durch den Brand nicht verletzt. Die Brandursache und die Höhe des Schadens sind noch unbekannt. Wasserkarten in Siegen Siegen. In den hochgelegenen Stadtteilen von Siegen ist das Trinkwasser rationiert worden. Wegen des großen Wassermangels mußten die Stadtwerke Siegen Wasserkar- ten für rund 10 000 Einwohner der Stadt ausgeben. Auf die Karten werden pro Tag und Familie ein Eimer Trinkwasser aus- gegeben. Tankwagen der Stadtwerke, die Feuerwehr und belgische Soldaten fahren täglich das Trinkwasser zu den Verbrau- chern. Die strenge Rationierung war not- wendig geworden, weil in den oberen Stadt- teilen über das Leitungsnetz nur noch ge- sundheitsschädliches Wasser geliefert wer- den konnte. Auch 3500 Einwohner einer Nachbargemeinde wurden von der Rationie- rung betroffen. Zwei Tote bei Verkehrsunfall Karlsruhe. Zwei Todesopfer hat ein schwe- rer Verkehrsunfall gefordert, der sich am späten Dienstagabend zwischen Karlsruhe und Durlach ereignete. Ein aus Karlsruhe kommender Personenwagen erfaßte mit hoher Geschwindigkeit an einer Straßen- kreuzung einen nach links abbiegenden Rad- fahrer und schleuderte ihn auf die Straßen- bahngeleise. Der Autofahrer selbst verlor die Herrschaft über sein Fahrzeug, fuhr quer über die Fahrbahn und stürzte dann mit dem Wagen die etwa acht Meter tiefe Bö- schung hinunter. Sowohl der Fahrer des Per- sonenwagens, ein 44 Jahre alter Kinobesitzer aus Durlach, als auch der Radfahrer, ein über 40 Jahre alter Konditormeister aus Weingarten bei Karlsruhe, erlagen auf dem Weg zum Krankenhaus ihren schweren Ver- letzungen. 5 * aer. A. N 8 N„ D 92⁰.. FFV 333 0 0 e N 8 4 —... Und immer 5 angezogen! 1 4 J SS S 277————. 9 5 Laufbahn machen. Nr. 226/ Donnerstag, 1. Oktober 1959 MORGEN Seite 9 Am Wochenende zum 33. Male gegen die Schweiz: Bern- Slalion auf dem Meg aus nächsten Fußball- ft Größte Sorge ist der Mangel an hochklassigen Halbstürmern/„Riegel“ Im Berner Wankdorf-Stadion, das am 4. Juli 1954 mit dem deutschen 3:2-Sieg über Ungarn im Weltmeisterschafts-Endspiel den größten Triumph der deutschen Fußball- Geschichte erlebte, findet am Sonntag das 33. Schweiz und Deutschland statt. Bisher gab es 20 deutsche Siege bei Länderspiel zwischen der vier Unentschie- den und acht Niederlagen(Torverhältnis 86:50). Die Bilanz ist also positiv. Und doch gab es Als am 21. November 1956 eine verspielte deutsche Elf kein Mittel gegen den 80 Se- fürchteten Schweizer„Riegel“ fand und in Frankfurt 1:3 verlor, war das absolute Tief nach dem Erfolg in der Weltmeisterschaft erreicht. Fritz Walter wollte, entmutigt zum weiten Male Schluß mit seiner Länderspiel- Kein Mensch konnte wertvolle ahnen, daß er 1958 Wieder die J sein Stütze bei einer Weltmeisterschaft Zum vierten Male Stogow Eberle in Warschau Siebenter Der Russe Wladimir Stogow verteidigte am ersten Tage der Gewichtheber-Welt- meisterschaften in Warschau seinen Titel im Bantamgewicht zum dritten Male erfolgreich. Mit 332,5 kg blieb er zwar um 12,5 Kg unter seinem eigenen Weltrekord, war jedoch in allen drei Ubungen mit 102,5 kg Drücken), 100 kg(Reißen) und 130 kg(Stoßen) der beste Teilnenmer. Lediglich im Reißen kam der Pole Marian Jankowski, der mit insgesamt 320 kg den 2. Platz belegte, auf die gleiche Leistung wie der Russe, der sich nach 1955, 1957 und 1958 den dritten Weltmeisterschafts- titel holte. Der Deutsche Meister Martin Eberle(Schrobenhausen) wurde mit 285 kg (9085110) 7. Sieger und schnitt damit gut ab. Der Leipziger Schuchordt kam mit 167,5 (9077/5) nur auf den 10. und letzten Platz, da er im Stoßen drei Fehlversuche hatte. Ergebnis: 1. und Bantamgewichts- Welt- meister Wladimir Stogow(UdSSR) 332,5 Kg (102,5 100130); 2. Jankowski(Polen) 320 kg (95100125); 3. Földi(Ungarn) 295 Kg(90— 35115); 4. Elmbah Gran) 295 kg(85—90— 120); 5. Hussein Crak) 290 kg(85—90—115); 6. Kojeff(Bulgarien) 290 kg(87,5—87,5—115); 7. Eberle(Schrobenhausen) 285 kg(90—85— 110);. 10. Schuchordt(Leipzig) 167,5 kg Nowikow und die UdSSR Sieger der Weltmeisterschaft im Fünfkampf Der Russe Igor Nowikow) holte sich gestern in Hershey Pennsylvanien) Wieder den Weltmeistertitel im Modernen Fünf- kampf, während das Team der UdSSR aber mals die Nationenwertung gewann, nach- dem es schon am Vortag nach dem Schwim- men über 300 m an der Spitze lag. Zweiter in der Einzelwertung wurde der Ungar An- dreas Balezo, Vortagssieger im Schwimmen, vor dem Russen Alexander Tarasow. In der Nationenwertung schob sich Finnland, zuvor noch Dritter, auf den zweiten Platz vor den USA, deren Teilnehmer sich hervorragend gehalten hatten. Nowikow, der vor Beginn des letzten Wettbewerbs nur an vierter Stelle hintexß dem Argentinier Riera, dem Mexikaner Almada und dem Amerikaner Miller gelegen hatte, sicherte sich den Titel durch einen hervorragenden Geländelauf. Auch Balezo und Tarasow(UdSSR), die beim Querfeld- einlauf den zweiten und dritten Platz be- legten, verdankten ihre guten Placierungen im Gesamtklassement vor allem dem guten Abschneiden am Schlußtag. Ungarn liefen Weltrekord Wie die ungarische Nachrichtenagentur MT meldet, lief eine Staffel von Honved in Budapest mit 16:25, 2 Minuten einen neuen Weltrekord über viermal eine Meile. Die bisherige Weltbestleistung stand auf 16:25,6 Minuten und wurde von der australischen Länderstaffel mit Wilson/ Thomas/ Murray/ El- liott am 22. März 1959 in Melbourne gelau- fen. Diese Zeit ist bisher vom Internationa- len Leichtathletik- Verband nicht anerkannt Worden. Offiziell hält Großbritannien seit dem 27. September 1958 den Weltrekord. Damals liefen Blagrove/ Clark/ Ibbotson/ Hewson 16:30,6 Minuten. Die Besetzung der Honved- Staffel bei ihrem Weltrekordlauf War: Lajos Kovacs, Bela Szekeres, Sandor Iharos und Istvan Rozsavoelgyi. manche unangenehmen Erinnerungen mit Spielen gegen die Schweiz. Würde. Man hat nach dieser Niederlage kein gutes Haar an der deutschen Nationalelf ge- lassen, die vier Tage später, in einer neuen Besetzung, in Dublin gegen Irland 0:3 ver- lor. Daß sich allmählich eine Wende an- bahnen würde, konnte in Frankfurt niemand glauben. Und doch ging der Weg, wenn auch mit Rückschlägen, wieder aufwärts. Ob für Deutschland oder jedes andere Land, das an der Weltmeisterschaft 1962 in Chile interessiert ist— es geht in der laufen- den Saison darum, den Stamm zu finden, denn im Herbst 1960 läuft die Qualifikation an, und dann wird jedes der Ausscheidungs- spiele doppelt schwer. Bundestrainer Her- berger hat deshalb schon im Juli mit einem Lehrgang in München-Grünwald den An- fang gemacht. Seit Beginn der Woche sind die Kandidaten für beide Spiele gegen die Schweiz(A- Mannschaften in Bern, B-Ver- tretungen in Konstanz) in der Sportschule Schöneck. Es kann kein großes Rätselraten um den Abwehrblock geben, der sich— von Torwart Sawitzki oder Tilkowski abgesehen — auf die bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden eingesetzten Kräfte stützt, zu denen in der Läuferreihe der Herner Bent- haus kam. Vergeblich wartete man auf ein come back von Horst Eckel(1. FC Kaisers- lautern), obwohl er bei seinem Alter von nunmehr 27 Jahren in den unvergeßlichen Schweizer Tagen der Spieler zu sein schien, der auch für die Weltmeisterschaft 1962 ganz sicher in Frage kam und auf dem Wege zu einem Länderspiel-Rekord(bisher 32 Be- rufungen) war. Wie in allen Jahren nach 1954 ist die An- griffsfrage am schwierigsten zu lösen. Spie- ler wie Morlock, Fritz und Ottmar Walter sowie Schäfer ersetzt man nicht auf Anhieb. Die beste Lösung hat sich auf dem Mittel- stürmerposten über Uwe Seeler ergeben, der zweifellos stärker ist, als Ottmar Walter in seiner besten Zeit. Mit Helmuth Rahn(30 Jahre alt) macht Herberger einen neuen Ver- such. Er steht auf dem Standpunkt, daß ein Rahn in bester körperlicher Verfassung die Zahl seiner bisher 34 Länderspiele noch wesentlich erweitern und sogar 1962 noch da- bei sein kann. Es fehlen dem deutschen Fußball hoch- klassige Halbstürmer. Ob Günther Herrmann einmal das Erbe eines Fritz Walters antreten kann, muß sich zeigen. Gerd Siedl oder Alfred Pfaff, der sich beim Lehrgang in Schöneck verletzte und mit einem ange- prochenen Finger aufstecken mußte, sind wenn sie keine große Steigerung mehr er- reichen— nur Uebergangslösung. Heinz Voll- mar ist nach seiner schweren Erkrankung erstmals berufen. 5 5 Wässer baller Unterlagen auch diesmal Rezept der Schweiz? Seit mehr als zwei Jahren ist der Schweiz international nichts mehr gelungen. Man wollte auf modernen Fußball umschalten und ruft heute mehr denn je wieder nach dem „Riegel“, der so oft die Grundlage von Er- folgen war. 15 Spieler sind benannt wor- den. Es fehlt Roger Vonlanthen, aus Italien zurück, sehr kritisch gegenüber den Maß- nahmen des Verbandes und— zumal die Leistung gegen den AC Padua nicht über- zeugte— beiseite gestellt. Man vermißt Riva, der beim überraschenden Schweizer 3:1 in Frankfurt 1956 zwei Tore erzielte. Wenn Parlier nicht im Tor steht, der hinter Elsener genannt wird, bleiben nur Hügi und Meier aus dem 32. Länderspiel zwischen beiden Nationen. Wer die Schweiz kennt, weiß auch. daß sie ihr Letztes geben wird, dem deutschen Fußball da ein Bein zu stellen, wo er im Jahre 1954 ein Ergebnis erzielte, mit dem kühnste Optimisten nicht ernsthaft gerechnet hatten. Schiedsrichter Seipelt(Wien) kann eine schwere Aufgabe haben; denn der„Rie- gel“, wenn er mit Gewalt gebrochen werden soll, bietet Voraussetzungen zu Härten, die man nicht gerne sieht. Prei Siege und zwei Niederlagen bei einem Gesamt- Torverhältnis von 7:6 hat es seit 1951 in fünf Spielen der B-Mannschaft gegeben. Am Samstag wird es die deutsche B-Elf in Konstanz genau so schwer haben wie in den Spielen vorher. Der Versuch, Alfred Pfaff die Regie in einem jungen Sturm anzuvertrauen, ist daran gescheitert, daß sich der Frankfurter im Lehrgang verletzte. Aus dem Amateuraufgebot erhält der talentierte Schulz(Günnigfeld) eine neue Chance. Lutz und Stinka sind Talente des deutschen Meisters Eintracht Frankfurt. Ob Ewert, Giesemann, Wenauer oder Cieslarezyk — sie müßten Stützen einer Mannschaft sein, in der mit Feigenspan, Kölbl und Strehl neue Leute, aber nach den Leistungen im Verein hoffnungsvolle Kräfte stehen Die Schweiz hat immer einen sehr ehr- gelzigen Nachwuchs gehabt. Das 15köpfige Aufgebot läßt eine Verlagerung in die Süd- schwelz erkennen. Als ein großes Stürmer- talent gilt Hosp(Lausanne). Im übrigen pleibt abzuwarten, ob auch diese Mannschaft es mit dem„Riegel“ versucht. Helmut Schön Wird seine B-Mannschaft darauf einstellen. Und er weiß genau, daß auch hier das erste Ziel sein muß, einen Abwehrblock zu spren- gen, dessen große Kunst darin besteht, einem gegnerischen Sturm keinen Spielraum Zzu Jassen. Schiedsrichter ist der Italiener Mori- coni Rom). Keine Fernseh- Uebertragung Die vom Deutschen Fernsehen geplante Film- Uebertragung des am Sonntag in Bern stattfindenden Fußball-Länderspielsschweiz- Deutschland kommt nicht zustande, da der Schweizerische Fußballverband auch eine Sendung ab 17.15 Uhr nicht genehmigte. Zwei Herausforderer für Scholz unter sich: Wohlers steuert erneut sein großes Ziel an Am Freitag gegen Drille/ Rahmen mit Titelkampf Mistol— Wagner Mit Hanswerner Wohlers und dem Fran- zosen André Drille stehen sich am Freitag- abend in der Hamburger Ernst-Merck-Halle zwei Boxer gegenüber, die in der„Reich- weite“ von Mittelgewichts- Europameister Gustav Scholz bleiben wollen. Der blonde Hamburger möchte eine Revanche für die Punktniederlage vom Juli, und auch der französische Rechtsausleger strebt über Wohlers einen Titelkampf an. Wohlers stand seit der Berliner Begegnung mit Scholz nicht mehr im Ring. Man darf dem zlelstre- bigen Norddeutschen aber zutrauen, daß er sich sehr sorgfältig auf die schwere Aufgabe vorbereitete. Wohlers weiß zu genau, Was auf dem Spiel steht. André Drille ist ein hart schlagender Boxer, der bisher nur von Char- les Humez besiegt wurde. Wohlers wird in den 15 Runden mit Scholz gelernt haben, wie man Rechtsauslegern am besten begegnet. In jedem Falle aber ist der Hamburger Rampf völlig offen. Drille befindet sich schon seit Sonntag in Hamburg, um sein letztes Training an Ort und Stelle zu absolvieren. Im gleichen Programm verteidigt Welter- gewichtsmeister Helmut Mistol seinen Titel gegen Karl Wagner(Konstanz). Beide Boxer Konnten in ihrem letzten Kampf überzeugen. englischer Auswahl 5:9 M. Schwimmer in Ostende Zweite Beim Start in Ostende trafen die Schwim- mer des Volkstümlichen Wassersports Mann- heim auf eine englische Auswahl aus dem Distrikt Sussex und eine belgische Auswahl des Arbeiterschwimmverbandes. Die Englän- der insbesondere stellten ein hervorragendes Team, aber auch die Belgier zeigten sich gegenüber ihrem Start in Mannheim stark verbessert. Oftmals trennte nur Sekunden- bruchteile Sieger und Nächstplazierte. Die Mannheimer konnten sich im Gesamtergeb- nis vor die Belgier schieben, den Engländern jedoch war der Sieg nicht zu nehmen. Im Wasserballspiel tat sich die VWM- Sieben schon wegen des ungewohnten Salz- Wassers sehr schwer, wogegen sich die eng- lische Mannschaft von Anfang an gut zurechtfand und durch ihr ausgezeichnetes Stellungsspiel Vorteile hatte. Dennoch holte der VWM eine 3:4-Halbzeitführung heraus. In der zweiten Hälfte vernachlässigten die Mannheimer dann jedoch die Deckung und am Ende hieß es 9:5 für die englische Aus- Wahl. Mannheims Tore warfen Fischer, Nowoczyn und Bauder. Ergebnisse der Schwimm- Wettbewerbe: 100 m Kraul: 1. Tusker(Sussex) 1:01; 2. Bau- der(VWM) 1:05. 100 m Rücken: 1. Furnell (Sussex) 1:11,3; 2. Bauder(VWMͤ) 1:16, 2. 4 mal 100 m Brust: 1. Overiston(Sussex) 1:21; 4. Karl(VW NM) 1:24, 5. 100 m Schmettern: 1. Beal (Susset) 1:11,3; 2. Bauder(VW) 1:16,2. 4 mal 100 m Kraul: 1. Sussex 4:19,1; 2. VWM 4:29; 2. Belgien 4:35. 4 mal 100 m Lagen: 1. Sussex 4:59,4; 2. VWM 5:05; 3. Belgien 5:06 Sportabzeichen-Abnahme Am Samstag nimmt der Badische Sport- bund(Kreis Mannheim) auf dem MTG-Platz (Sellweide) von 15 bis 17 Uhr die leicht- athletischen Ubungen für das Leistungssport- abzeichen ab. Bewerber müssen im Besitz eines Leistungssportabzeichen-Heftes sein.— Da der Kreis auch diesmal mit mindestens 80 Teilnehmern rechnet, werden Mannheims Leichtathletik Kampfrichter gebeten, sich möglichst zahlreich für diese Abnahme zur Verfügung zu stellen. Wagners Plus liegt in seiner Schnelligkeit, in der Schlagkraft sind beide gleich stark. Wahrscheinlich entscheidet die klügere Marschroute. Die weiteren Kämpfe des Abends: Schwergewicht Walloschek(Berlin) gegen Cramp(Westindien), Westphal Ham- burg) gegen Lapourielle(Frankreich), Mit- telgewicht: Langhammer(Berlin) gegen Erich Walter Frankfurt), Resch(Stuttgart) gegen Mourros(Frankreich). „Wölfe“ verloren in Ostberlin Der Fußballmeister der deutschen Sowiet- zone, ASK Vorwärts Ostberlin, besiegte ge- stern in Ostberlin den englischen Fußball- meister Wolverhampton Wanderers in der ersten Runde zum Europa-Pokal der euro- päischen Landesmeister überraschend mit 2:1(2:1) Toren, Dem zeitweise kochklassi- gen Spiel wohnten 60 000 Zuschauer bei. Das Rückspiel findet am 7. Oktober in Wolver- hampton statt. Die Tore flelen in der 15. Minute durch den Halblinken des englischen Meisters, Peter Broadbent, in der 23. Mi- nute durch Nöltner und fünf Minuten später durch Pohle für den Sowietzonenmeister. Prefburg erreichte Achtelfinale Der EsR- Fuspallmeister Roter Stern Bratislava gewann das Rückspiel im Europa- pokal gegen Portugals Titelträger FC Porto mit 2:0(0:0) und qualifizierte sich damit für das Achtelfinale, in dem die Mannschaft auf Glasgow Rangers trifft. Die Tschechen ge- wannen die erste Begegnung mit 2:1. FSV/ Offenbach hoch geschlagen Vor 4500 Zuschauern unterlag eine Kom- bination von FSV Frankfurt und Kickers Offenbach in einem Fußball-Freundschafts- spiel den Grashoppers in Zürich mit 2:5(2:1). Nach einer 2:0-Führung der Kombinierten durch Hofmann(10.) und Gunne(30.) kamen die Schweizer durch Duret(44.) und Zur- mühle(57.) zum Ausgleich. Nun ließ die Kondition der Deutschen stark nach, so daß die Gastgeber durch Treffer von Robbiani (66. und 73.) und einem Eigentor von Naza- renus 77.) noch zu einem klaren 5:2-Erfolg kommen konnten. 3000 Besucher sahen in Aachen unter Flutlicht einen jederzeit verdienten 2:1-(1:1-) Erfolg der Alemannia gegen den hollän- dischen Erstligisten Rapid Heerlen. Gresens hatte in der 6. Minute die Aachener in Füh- rund gebracht, Low schoß noch vor der Pause den Ausgleichstreffer der Holländer, aber Krisp(66.) gelang später bei drücken der Uberlegenheit der Aachener Siegestreffer. NICHTS GESCHENKT wurde den Kandi- daten für die beiden Länderspiele gegen die Schweiz am zweiten Tag des Karlsruher Vorbereitungskurses. Um die Spieler nicht aus dem Rhythmus zu bringen, stand schar- fes Konditions- und Balltraining auf dem Programm.— Unser Bild zeigt Uwe Seeler und den Frankfurter Stinka beim Trainings- spiel im Kampf um den Ball. Gayer-Bild Pfeiffer und Ruppenstein in die DFB-Aufgebote berufen Nach der Verletzung von Alfred Pfaff hat Bundestrainer Herberger Michel Pfeiffer (Rot-Weiß Essen, der in den letzten Spielen seines Verein seine gute Dirigentenrolle ge- spielt hat, nach Schöneck berufen. Weiter- hin wurde Ruppenstein(Karlsruher Sc) für das B-Spiel in Konstanz eingeladen, so daß dieses Aufgebot komplett ist. Als letzter Spieler des ursprünglichen Kreises traf Olk (Arminia Hannover) in Karlruhe ein.— Der Dienstag brachte das auch in den Vereinen übliche harte Vorbereitungs-Training, u. à. mit einem Ubungsball. Am Abend war der geschlossene Spielerkreis in der schon tra- ditionellen Kinovorstellung in Karlsruhe. Gegen Finnen am 11. November DFB- Vorschläge für die Qualifikationsspiele Nach den Ergebnissen der Spiele gegen die Sowjetzone und der Ablehnung des er- neuten DFB- Vorschlages zur Bildung einer gesamtdeutschen Fußballelf durch den Deut- schen Fußball- Verband übernimmt der Deut- sche Fußball-Bund die Vertretung in den Qualifikationsspielen gegen Finnland und Polen allein. Der DFB ist zugleich feder- führend für die Termingestaltung geworden. Er hat Finnland den 11. November auf deut- schem Boden und den 1. Mai 1960 in Helsinki vorgeschlagen. Polen wurde um Zustimmung für den 29. November(in Polen) und 18. April 1960(in Deutschland) gebeten. An die FIFA wird der DFB den Antrag stellen, die Frist zur Meldung(Ende April 1960) bis zum 1. Mai zu verlängern. Miltenberger nicht mehr aktiv Mit„Auto“ Miltenberger Herdecker KC) beendete einer der erfolgreichsten deutschen Kanu-Rennsportler seine aktive Laufbahn. Der 34jährige Herdecker will sich ganz auf seine Aufgabe als DRV- Trainer konzentrie- ren. Miltenberger stand zum letzten Male Ende August in der Nationalmannschaft, als er bei den Europameisterschaften in Duis- burg als Schlußmann der siegreichen deut- schen Kajakstaffel den letzten, ihm noch feh- lenden internationalen Titel errang. Vorher holte er sich 1956 bei der Olympischen Re- gatta in Ballarat mit Michel Scheuer die Goldmedaille im 1000-m-Zweierkajak. 1954 in Macon(500-m-Zweierkajax mit dem Mannheimer Ernst Steinhauer) und 1958 in Prag in der Kajakstaffel sicherte sich der Westfale Welttitel. Fünfmal wurde er West⸗ europameister, und auf der nationalen Ebene errang er sieben Titel im Einerkajak(fünf- mal auf der 500-m-Sprintstrecke, je einmal über 1000 und 10 000 m). Weitere Sportnachrichten Seite 10 8 schen spartes“ got angelegt ist. bronn an! lich Prospekt! Rolend Ernst Ruf:(0 62 26) Endlich haben wir das richtige Schlaf- zimmer gefunden, för das Wir schon so lange gespart haben.„Stella“ entspricht in Formgebung, Holz und Ausmaß voll und ganz unseren Wün- Wir wissen, daß unser„Ge- Unser guter Rat: Sehen Sie sich die Groß Absstellungsräume in Eschel-⸗ Fordern Sie onverbind- Schlatzimmer von 440, bis 2700, DM— Wohnzimmer von 350, bis 3800, DN Küchen in allen Preislagen EX HH- Anfertigung von Möbeln nach ihren eigenen Entwürfen For dern Sie unverbindlich Prospekt bee Eschelbronn 2 Meckesheim 393 Wr vnc q eν,˖due,. Elegante Ausföhrung in Birke oder Ahorn Schrankbreite 2,00 m und 2,20 m- 2, 50m oder 2,0 m 1 Seite 10 Mog gv Donnerstag, 1. Oktober 1959/ Nr. A — Frauerfeier in Untertürkheim: der zehn schnellsten 200-m-Brustschwim- Zweite Pokalrunde in Nordbaden: Nr. mer der Welt Deutsche.* 92 9 8 Bei den Prüfungswettkämpfen der sowjet- 1 0 9 9 Lelzie- Guß fü. Ludolf Catacciola zonalen Schwimmer in Rostock stellte außer- rgetaige egnet r San en 11 1 dem der ASK Vorwärts Rostock über 4 mal Mercedes würdigte den Verstorbenen als besten Rennfahrer aller Zeiten V»' f 92* Amateurligisten durchweg auf den Plätzen unterklassiger Vereine ine zuen deutschen Rekord auf. Er- Auf dem weiten Betonrund der Mercedes- storbenen deutschen Autorennfahrer Rudolf bot damit die alte deutsche Bestleistung des Die für Sonntag angesetzte nordbadische feld— Sportfr. Dossenheim; 1. FC Walle 1 Einfahrbahn in Stuttgart- Untertürkheim Caracciola statt. Rund 1500 Gäste und Ange- Sc Aufbau Magdeburg, die dieser am Fußball-Pokalrunde bringt eine ganze Reihe Segen VIB Eeimen: ASV Eppelheim— N. 1 70 tand gestern eine Trauerfeier für den ver- hörise bi sich 5 5 5 B Bae reizvoller Begegnungen, denn die 13 noch im Kirchheim; TB Rohrbach— SV Sandhausg 15 5 vor dem Umengeschmückten Sarg einge- Hatte,„ 2 5 5 e genne 5 5* 3 5 1 — 2652 2 8 8 an dem die Rennfahrer Hermann Schwimm- Verbandes von 11:25 Min. ist bis- 3 3 e 1 85 Funk bei den Ranglistenspiele 1. 01 Mit Mangold und Willi Altig Lang und Karl Kling sowie vier frühere her im Bundesgebiet von keiner Staffel 1 5 n en 5 Am 24. und 25. Oktober findet der en 5 5 5 1 Rennmonteure Caraceiolas die Totenwache erreicht worden. mterklassiser Gegner àa en. en Durchgang der Ranglistenspiele im Tigd Wie Bahnländerkampf gegen Oesterreich W N f 5 Mani af 5 f Pee 2 5 hielten Der Sars War flankiert von zwei a lannheimer Mannschaften werden es dabei tennis statt, wobei für die Gruppe dd Mini Die deutschen Amateur-Bahnfahrer be- Mercedes-Grand-Prix-Rennwagen aus der Oskar Altfelix 70 Jahre alt SpVgg Sandhofen und der VfL. Neckarau Fusburs oder Bonn als Austragungsort vd 1 streiten am Samstag in Wien gegen Oester- Vorkriegszeit, mit denen„Carratsch“ seine ist 1 5 8 a nicht leicht haben, die 3. Runde zu erreichen. gesehen und für die Gruppe Süd Sindel 8 reich ihren letzten diesjährigen Länderkampf Siege auf den Rennpisten der Welt errungen. 3% Die Sandhofener müssen bei der SG Hems- 5575 festgesetzt wurde. Die Teilnehmerii 28 5 Auf offener Piste. Im BDR-Aufgebot fehlt hatte. 8 4 5 g„ 35358 8 1 kür die Gruppe Süd ist wie folgt zusamme ind Verfolgungs- Weltmeister Rudi Allie der am ee Dr. Fritz Koennecke wür- Oskar Altfelix seinen 70. Geburtstag. Vor J 5 5 gestellt 1 8 Herren: 1(Nordrheh nesis gleichen Tage in der Portmunder Westfalen- digte den Verstorbenen als den„er folgreich- senau 50 Jahren stand er bereits im Tor der 155 88 N 85 änlt ung 86 Vfl. 3 Westfalen), Berger(Hessen), Seitz, Bret alle halle eine neue Revanche gegen den Italiener sten Rennfahrer aller Zeiten“ und als einen ersten Mannschaft der ehemaligen MFG 1898. 5 5 7 5 85 5 2 1 in 4 8 maier(beide Bayern), Stock(Hessen), Erg Kann Mario Valotto fährt. Es starten für Deutsch- der letzten großen Träger einer Epoche, die Bei der Fusion mit„Union“ und„Viktoria“ 3. 1 98 8 5 1 50 8 85(Bayern), Maier(Südbaden), Kümme 111 land: Günter Kaslowski(Berlin) im Flieger- dem Automobilsport und damit der Kraft- peendete er im Jahre 19„hl seine abi den Gruppe durch semen Fhrelz emen Na- Mayer(beide Bayern), Funk Baden, g a 75 5 5. beendete er im Jahre 1911 wohl seine aktives men gemacht hat. Klarer Favorit ist dagegen Ine. wie rennen, Dieter Gieseler(Münster) im Run fahrzeugentwicklung entscheidende Impulse Sportlerlaufbahn, jedoch begann 1919 seine 355 5 Sen e einen 1 ler Nordrhein- Westfalen), Held(Hessen), bre Lans Daangold Gannheim) im A-lem-Verfol- überbrachte Huschke von Hanstein, für den figkeit beim VfR folgte die Betreuung der men sollten Ilvesheim in Oberflockenbach. er;, Heidel Geide Baden), Müller Nen nit gungsfahren sowie Willi Altig, Hans Man-„Automobilelub von Deutchland“(AvD) Oberligamannschaft des MFC 08 Lindenhof. SC Kafertel bei 1875 Werne rhein- Westfalen), Dauphin Bayern), Stel 15 Sold(peide Mannheim), Pieter Gieseler und Baron von Jungenfeldt und für den„Allge- Große Erfolge hatte er auch mit dem MFC Friedrich geld Pei Deters neger bach(Niedersachsen), Schulz(Baverm), La nen Sigi Renz(München) im Vierer-Mannschafts- Deutscł Automobilelub“(ADAC) 5.. Friedrichsfeld bei PIK Oftersheim und der termann(Niedersachsen), Scheithe(Rhe nen tah eee JJJJJJCVVCCFFCCCC„Fhönix“ Mannheim, den er zur Meister- Amateurligist 08 Hockenheim gegen den e enn Hessen). Weis betri 3 8 3 85 1 15 5 5 Paul von Fuillaume dem Toten die Betaten schaft der ersten Klasse in den Jahren 1922/ Lokalrivalen VII. 80 5 35 33(Hessen). eigen lieh * 1 Sir 5 gute amerade 1 2 Sars Oskar Altfelix wiederum das Training des„%%% TT i f Kaslowski und Sigi Walther(Frankfurt) als zu dem Wagen getragen, der die sterblichen„Phönix“. Die Erringung der N Heidelberg: Fortuna Edingen— VII. Nek⸗ Frischauf zuerst gegen Finnen 25 Aeter, t ee en ee Ueberreste nach Lugano bringt, wo Carac- sterschaft 1925 krönte seine erfolgreiche karau; Sg Hemsbach— SpVgg 03 Sand- Die teetmische Fon ee dae l hefti 8 3 3 n. ciola am Freitag beigesetzt wird. Tätigkeit. Ein Jahr später zog es ihn wieder hofen; TSV 91 Lützelsachsen— FV 09 Wein- N eee, 21 kühr seler un enz im 4-km-Mannschafts-Ver- 8 5 2 1 d 15 heim; VfL Hockenheim— FV 08 Hocken- ummung zum franzostschen Vorschlag g ger 5 zum MFC 08, den e enfall 8— a f kolgungsrennen. Weltklassezeiten in Rostock 8b 99 80 5 8 135. heim; FV Brühl— SV 98 Schwetzingen; Mc geben, die erste Runde im Europacup- Wel 9 Kaslowski bester„Flieger“ Bei den Radamateuren ergibt sich nach Abschluß der Wertungsrennen 1959 für die Nationalmannschaft folgender Stand: Flie- ger: Kaslowski(Berlin) 14 Punkte, Rudi Altig(Mannheim) 7, Willi Altig Mannheim) 6, Rieke(Gütersloh) 6; Tandem: Rieke/ Bulk (Gütersloh/ Herford) 2, Leonhard/ Walther (Frankfurt) 5, Gebrüder Altig 5; 4-km-Ver- kolgung: Rudi Altig 15, Fred Gieseler Ber- Iin) 8, Renz(München) 8, Dieter Gieseler (Münster) 7 Punkte. Mit 1:12,4 Min. über 100 m und 2:41,6 über 200 m gelang dem Rostocker Brustschwimmer Günther Tittes zum Abschluß der Saison der Vorstoß in die Weltklasse. Auf der hei- mischen 50-m-Bahn stellte er mit 1:12,44 Min. nicht nur eine neue deutsche Höchstleistung auf, sondern setzte sich auch auf den 2. Platz der Jahresweltbestenliste 1959 hinter den chinesischen Weltrekordmann Mu Suan-Su (1:11,). Uber 200 m erreichte er den 10. Rang in der Welt. Mit Enke(Jahresweltbester mit 2:38,6), Tröger(2:40,5), Wagner(2:40, 7) sowie Maluk und Tittes sind in diesem Jahr fünf sich bis 1929 die Sportlehrer-Erfahrungen des erfolgreichen Trainers. Daß der Jubilar noch heute für das sport- liche Leben nicht nur unserer Stadt Inter- esse zeigt, ist selbstverständlich. Der Kame- radschaft der Alten im VfR hält er in alter Verbundenheit die Treue. Seine Freunde wünschen ihm noch viele Jahre der Gesund- heit im Kreise seiner Sportkameraden. F. K. Weitere Sportnachrichten Seite 9 bewerb 1959/60 nach folgendem Plan spielen: Frischauf Göppingen Oeutschlant gegen Sportverein Union(Finnland), Aarhl 1880 Dänemark)— Fredensborg Norwegen Dukla Prag(Tschechoslowakei)— CRE Bors (Jugoslawien), Turnvereinigung allsmee (Holland)— Burger TV St. Gallen(Schwen Porto(Portugal)— Flemallois Belgien), (Luxemburg)— Universität Paris(Fran reich), Sparta Kattowitz(Polen)— Dyna Bukarest(Rumänien). Freilos hat in der ersten Runde Redberg lids Idrottsklub(Schweden). 08— MFC Phönix; SV Rohrhof— Olympia Neulußheim; SV Unterflockenbach— Spogg 03 Ilvesheim; TSV Viernheim— S4 Käfer- tal; 1846 Mannheim— Polizei-SV Mann- heim; TSG 62 Weinheim— FV 03 Laden- burg; Fortuna Heddesheim— SV 50 Laden- burg; SV 07 Seckenheim— Spogg Wallstadt; DK Oftersheim— Germania Friedrichsfeld; So Neckarstadt— VfB Kurpfalz Neckarau; ESV Blau-Weiß Mannheim— 07 Mann- heim.— Sd Rockenau— TSG Ziegelhausen; FC Schatthausen— VfB Rauenberg; TSV Schönau DSC Heidelberg; TSG Wilhelms- Stellengesuche engl. empfehlen Junger Mann Sprachkenntnisse, Stelle in Industrie- Betrieb— Auslandsabteilung— od. leder- verarbeitenden Industrie. Zuschr. unt. Nr. 03105 a. d. V. sucht durch die neue Junger Spanier Tüchtiger, gewandter und künstlerisch begabter Dekorateur mögl. mit Kenntnissen im Verkauf für Konfektion zum baldmöglichsten Eintritt gesucht. Macpæꝛ 8 Susi oleeo P 7, 20-22 Herrenausstatter— Kindermoden— Telefon 2 14 13 2 SEwWINNE IN Ik ODER TIPREIHE MGGTILIcH 8 5 (417 at arg pricht ene und rang—— 1 3 9 8 Schreibmaschinen Verkäuferin 19 zucht, aber ue imternmmmete 5355)) 3„„ 8 f. Krawatten- Selbstbedienung, 816 bee le e e e Wettonterlagen kostenlos Sascien vom 1. 10. 59 bis 31,., 60 15 D. A„d. 50 5. 2 3333 8 1 i Postzach 257„ Neu 2 2. Sllen Annahmestellen ö f 8 f* e Kruft Fa water ge an 1 1„ n qus eigener 5 8 37SFFFTTVTCTTTTTTCTTc 1. e wer österei r. 93117„ 8 3 1 3 Jüngere weibliche 5 t. a 2 f Ghrer„ anztags oder halbtags ges. ggg, era gel 4 d. Verlag Slellenausschreiben Bulldog- Fuhrer tags oder alk, ass ge Buchhaltungskraft— Die Stadt Ludwigshafen am Rhein(160 520 Einwohner, Ortsklasse S) sucht zu Ostern 1960 eine 8 psychagogin möglichst mit Kindergärtnerinnen- und Jugendleiterinnen-Ausbildung, zur Leitung eines Sonderhortes, der von Hilfsschülern besucht wird. Praktische Erfahrung auf diesem Gebiet ist Voraussetzung. Die Einstellung erfolgt zunächst auf Probe für die Dauer von 6 Monaten. fkür Lanz 55 PS gesucht. Telefon 5 10 75. Tüechitiger i Konditorgehilfe mit guten Fachkenntnissen (Könnte auch angelernt werden) per sofort, evtl. halbt. gesucht, Zuschr. unt. 03151 an den Verl. evtl. Anfih Servlerfräulein gerin per 80 gesucht, Telefon 234 21. Morgenrock-Laube MANNHEIM-RHEINAU Relaisstraße 11 Anzeigen im MM haben Erfolg! Für die Probezeit erfolgt di V üt m V„Gr. VI b A.— 22 2 Stellenungebote Nac lauf der Probeseft 18 Eintgrüpplerüng uach Vergr. Vb TC A. gesucht. lunge Bürokraft Ehri. fleis Küchenhilfe ee 5 Konditorei-Kaffee Lerch, sf, gesucht. Gaststätte„Zur NMeut Ludwigshafen— Ankerhof mit Buchhaltungskenntnissen Garnison“, Käfertaler Str. 207, 72 72 3 Kindergärtnerin zum baldmsgl. Eintritt gesuent. in dem Hilfsschul- Kinderhort zu besetzen, Gesucht wird eine Kinder- Zuschr. u. P 30687 a. d. Verlag.[Ordentl. Haushaltshilfe 2mal Wöch Särtnerin mit 0 9 diesem Gebiet, Vergütung erfolgt nach Zeſtschpitenausträger e 5 8 9 8 5 bis 1„ 398 Verg.-Gr. VII TO. A. Probezeit 6 Monate. uschr, u. Nr, P 03075 a, d. Verla . 5 mit Lebenslauf, ee und Lichtbild sind. ee Solid. Büfettfräulein sofort gesucht. putzfrau 2 bis 3 5 9 5 bis längstens 1. 12. 1959 beim Personalamt der Stadt Ludwigshafen Fa. Stehlin, Fr.-Ebert-Str. 39. ost und Wohng, im Hause. Gute amal wöch.,(Innenstadt) gesud SIERAENS am Rhein einzureichen. 5 8 eee 1 Bezahlg. Vorzust. v. 10 bis 14 Uhr, Zuschr. u. Nr. 03024 a, d. Verla Safe Paris, P 7, 20-22, GVA- Passage Küchenfrau von 14 bis 23.30 Uhr 8 Gaststätte Neckartal, Breite 8. Belköchin u. Küchenhilfe gesuch Kl. Bürgerbräu, Lu, Bismarckstr. Maurer-Akkord-Kolonne für Verblendmauerwerk 1 Beton-Vorarbeiter bei guten Verdienstmöglichkeiten sofort gesucht. SIEMENS-BAU UNION GEMBH Zweigniederlassung Mannheim, Tullastr. 10. Tel. 41634 Putzfrau, 2x wöchentl. in gepflegt. Haush. ges.(Einzelpers,, Innenst.) Adr. einzuseh, unt. A 03093 1. Verl. Verkũuſe Schreibmaschinen zu günstig. Teilz. H. Sommer, Friedrichsring 40 Guterh. Lederkomb., Gr. 48, zu vk. Staab, Kä, Lampertheimer Str, 126 Mod. Kind.-Faltwagen zu verkaufen, Ebel, Schönau, Apenrader Weg 8 Es lohnt sich zu kommen. Seppel- J ͤ 25% DM, zu verkaufen, Käfertaler Str. 209, V. St., recht Zimmerofen Führendes Vertriebsunternehmen mit 30 Filialen im Bundesgebiet stellt weitere fleißige u. tüchtige Hebe sehr gute Vertretung! Ur Direktverkäufer, Eine Chanee sichere Tentekeramneg Suche Kollegen fricke Gasherd, tiefgebaut mit Ab- deckplatte 267,- DM. Brust& Co., Großhandlg., Schwetzinger Str. 68 mit Rohr und 2 Knie für 35, Dl zu verk. Anzuseh. Samstag, 3, 1 Ab 14 Uhr u. Sonntagvormittag Existenz durch Nachfolgegesch., konkurrenzl. Prod.- Programm. Freie Fahrt im Firmenwagen, Feudenheim, Wilhelmstraße 78. Daunendecken Telefon 4 32 89 Messestand, 4 m lang, fest gebaut, Damen und Herren zur freien Mitfahrt. Einarbeitg. für Verkauf modischer Strick- ertolet gerne. Gute Verdienst- 7 1 5 8 5 8 4 Auch Berufsfremde werden 1 möglichkeiten. 1 U d Zelt- i rsgrenze) für gke 5 st ein. 1 1— 2 mit abschließbarer Türe un 3 5 3 eee ee ee durch intensioe. Binerbeltuns. e Bin zu erreichen: Tel. 2 65 75 dach, billisst zu verkaufen.— erlesene Muster. in erstkl. Vera Aufstiegs möglichkeiten sind gegeben. Anfänger werden geschult e n een een Kollektion an Privat gegen bis 17 Uhr. Angéb. Uu. Nr. B 50737 a. d. Verlag. beitung, aus eigener Werkstätte 5 5 und eingearbeitet. e Unkosten- gute Provision für Stadtkreis Bücherschr. u. Schreibtisch, schöne, Aufarbeiten schnellstens. malt mersprache le r ein du g annheim, its ein- varpei dene, sui BETTEN- ANNE, E 2, 2 unverbindlichen Rücksprache laden wir ein für heute 5 8 8 8 Mannheim, von bereits ein 5— bestens gearbeitete Stücke, gu l den 1. Oktober 1959. in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, 5* geführtem Versandhaus gesucht.[ Tüchtige, selbständige erhalten, preisgünstig abzugeben.] Bettfedern-Reinigung täglich in der Gaststätte Deutsches Eck“, Seckenheimer straße 20, Nähe 1 5011 10 77 5 12 5 N Verkäuferin Adr. einzus. u. Nr, A 03098 im Verl. 5 Tattersall. Frankeneck, Mannheim, M 2, 2. Zuschr. u. Nr. P 50484 à, d. Verl. Spültisch mit 2 Stühlen u. Wickel- 22 Schriftliche Bewerbungen unter Ps 50799 an den Verlag erbeten. in neuerbaute Metzgerei für] kommode preiswert zu verkaufen.. er- 0 EI 2 samstags gesucht. ite, K 4, 19 Zuschr. u, Nr. P 50529 a, d. Verlag. 3 Neues Herrensportrad(Markenrad) m, Dreigangschaltg. preis w. zu vk. Rlesenausw in all, Grög. u. Höh mit u. ohne Glasfront, auch m Dass, Betten u Nachtschränkchel Junges Mädchen Töcht. Herrenfriseur oder Frau, mit Kochkenntnissen, Fakturistin Adr. einzus. u. A 03186 im Verlag.] Matratzen Größtes Spezlalla . zen. Größ 201 1 8 fur gepflegt. 3-Personen-Haushalt 1 5 1853 N 25 * Ver zotort gesuckitk als Pageshllfe(werktags von 7 bis] gesucht. Vorzust. bei Röchlingstahl 2 27 F Möbel-streit. E 6, 1. Kein Lade Schlosser, i. Hause Herschelbad 14 Uhr) für satort gesucht, Adresse] Imbil, Mnm.-Waldheß, gltrhein⸗ auen. 28. 8 e 5 einzus. u. A 50767 J. V. od. T. 238731 straße 29-36, Telefon 5 95 62. Nerzmurmelmantel, Gr. 40-46, aus Naßlaß, preisgünst. zu verkaufen. Telefon 7 21 38 für jeden Dielengarnituren Ses mae im Spezialhaus 408 T, 8 2, 4. 0 ZU RU CK Freie Berufe für Herren- und Damenoberbekleidung in Dauer- stellung gesucht. RENNERT, Mannheim, Rupprechtstr. 5. Tel. 2 63 34 2. K I C 1 5 N. 4 1 1 5 möglichst sofort gesucht. Wohnung im Hause. AUGUSTA- HOTEL, Mannheim, Augusta-Anlage 45 Für unsere moclernen Selbstheclienungs- Drogerien in Mannheim u. Ludwigshafen suchen wir Büfett zu verkaufen. J 6, 9, Part., I. Gebr. Nähmaschinen mit Garantie ab 6, DN Nahmaschinen- Stucky. mm., G 7. u Musikschrank, fabrikneu mit Garan- tie. Bestes Rundfunkgerät und 10-Platten wechsler nur DM 498,.—. Kleine Anzahlg., kl. Raten. Radio- Mannheim, Schwet- Dr. Schwoerer FTengfzt rtäuernnen für die Abfeilungen: 2 foto- Kino Motor. junger Mann od. Frl. in Im.-J Putzfrau f. samstags v. 8 bis 12 Uhr 8— 1 5 Dirnberger, N 5 e ä 3 3 1 9 e Zinger Platz 1 8 9 L EDE R-KTEIDPUNSG N 5 S(Losment v. Brach, AhuftE M, Gu l, 1( ZzuxueR jun er Bau- n enleur 8 Spirituosen SCHREIBMASCH NEN Dr. med. tür Büro u, Heim, alle Preis- lagen, neue und gebrauchte, Teilzahlung und Miete, vom Fachgeschäft Friedrichs- Joh. Bucher platz 10 Telefor 70 32 44757 zum sofortigen Eintritt gesucht. J. l. K. Freudenberger Prakt. Aerzte ü Max-Joseph-Straße 13 e Bewerbungen unter P 50733 an den Verlag erbeten. . N 1 8 e 7 2 n N„ l——— Seite Nr. 226/ Donnerstag, 1. Oktober 1959 MORGEN Asien zu unterschätzen. China ist neben Ja- pan heute die stärkste Industrienation Asiens, und seine Produktionskraft hat in Kurz notiert Mit einem Salut von 19 Schuß wurde die Chinas Bäume wachsen nicht in den Himmel a Pekings Jubiläumsjahr ist ein Jahr innen- und außenpolitischer Rückschläge den letzten zehn Jahren ständig zugenome sterbliche Hülle des ermordeten ceylonesi- Valld N Dieter Bosing(dpa) schene Minister präsidenten Bandaranaike in — 8 Hongkong. Mit Feiern und Militärparaden dazu, daß die Produktivität der Landwirt- seit der blutigen Niederschlagung des Volks- Interzonenverkehr nimmt ab einem feierlichen Prozessionszug vom Parla- 5a Reden und Massendemonstrationen begeht schaft sank, ihr Eigenverbrauch stieg und aufstandes in Tibet und erst recht seit der 3 5 5 d des S mentsgebäude in Colombo zum Heim seiner Au die Chinesische Volksrepublik heute, am die Städte Schwierigkeiten in der Nahrungs- aggressiven Haltung Chinas gegenüber In-.(dpa) Seit der enderung des 55 Ahnen in Horagolla gefahren. Bandaranaike ele 1. Oktober, den 10. Jahrestag ihrer Grün- mittelversorgung hatten. dien einer deutlichen Frontstellung gegen Wietzůonen- ane en 1 3 war vor wenigen Tagen auf der Veranda r dung. Unter den Ehrengästen aus dem So- So mußte die radikale Aenderung der das Reich der Mitte gewichen, Schon gilt in ist der Reiseverkehr aus Mittel N 85 seines Hauses durch die Schüsse eines 8 1 Wjetblock befindet sich auch der sowjetische ländlichen Sozialstruktur gebremst, mußten der indischen Oeffentlichkeit nicht mehr Pa- in 1 Bundesrepublik stark Fur e buddhistischen Mönches niedergestreckt 8 No Minister präsident Chrustschow. In zahllosen die Volkskommunen unter stärkerer Berück- kistan, sondern China als„Feind Nummer sen. Waren es in den Jahren 2 5 bis 1957 worden. Pt 1 Ansprachen werden der unaufhaltsame sichtigung der individuellen Leistungsfähig- eins“, und in ganz Südostasien wächst, nicht nach Angaben des gesamtdeutschen 5 Portugals Aunenmini te,, deln Vormarsch des Kommunismus“. die„unver- keit und Wünsche reorganisiert. Pläne, auch zuletzt auch wegen der unruhigen Lage in steriums jeweils über zwei Millionen 1 85 8 8 2 id t Lübk Adel prüchliche Freundschaft zur Sowjetunion“ die Stadtbevölkerung in Kommunen zusam- Laos, daß Mißtrauen gegenüber der Politik sende, so durften 1958 nur noch 690 000 So- Mathias, wurde von Bundespräsident Lübke, ns und der„Große Sprung vorwärts“ der chi- menzufassen, wurden zurückgestellt. Doch Pekings. wWietzonen-Einwohner zu einem Besuch in Bundeskanzler Dr. Adenauer und Bundes- arg nesischen Wirtschaft gefeiert werden. Doch die Sorgen über die Entwicklung der Land- Viele politische und diplomatische Be- das Bundesgebiet kommen. Diese Tendenz außenminister Dr. von Brentano zu ersten N alle Feiern werden nicht darüber täuschen wirtschaft waren damit nicht behoben. Na- obachter im Fernen Osten warnen aller- setzte sich auch in der ersten Hälfte dieses Gesprächen in Bonn empfangen. Er erwidert „ E können, daß der 10. Geburtstag des chinesi- turkatastrophen— Dürre, Ueberschwem- dings davor, angesichts 21¹⁰ dieser Rück- Jahres fort. Während dieser Zeit wurden einen Besuch Außenminister von Brentanos 5 1 schen kommunistischen Staates in ein Jahr mungen und Heuschreckenplage— suchten schläge die Bedeutung Pekings im politi- 342 000 Reisende aus Mitteldeutschland an; ane een eee 80 Fällt, das seinen Machthabern in der Innen- das Land heim, beeinträchtigten oder zer- schen und wirtschaftlichen Kräftespiel in den Zonengrenzkontrollpunkten gezählt. in Lissabon J. sen wie in der Außenpolitik große Rückschläge störten das Wachstum auf einem Drittel 0 Sb gebracht hat. 5 1„ 0 die Aussicht auf eine 3 0 Im Innern begannen Pekings Sorgen da- ute Ernte schwinden. 5 N h 77 2 1 III 7 0 1 1 K 8 mit, daß sich das Projekt der Volkskommu- Wie in der Landwirtschaft mußten Chi- Ac er Generalsrevolte der eneralstreil ö La nen, der Zusammenfassung von 130 Millio- nas Wirtschaftsplaner auch bei der indu- 5.. 5 5 5 3 3 2 Kc Mnen nen Bauernfamilien in 26 000 Riesen-Agrar-„ e 00 Aber Argentiniens Wirtschaftsminister siegte über eine kommunistisch-peronistische Gewerkschaftskoalition 1 i icht so reibungslos verwirklichen bei Mobilisierung aller Kräfte des Mil- 5 Veigel e dies die Planer der kommu- lionenvolkes, selbst bei Massenbewegungen von unserem Südamerika-EKorrespondenten Wilfred von Oven 8 0 7 5 53 8 f. v 2 te 18 85 . F 5 N 1 5 3 Buenos Aires.„Wir können stolz sein“, Zufall sei, daß entscheidungsvolle Finanz- Pensionären 82 bzw. 75 Prozent der Bezüge men Jahr 1 9 85 71 1 95 nicht nur einmal verlangt werden darf. Die Konse- schrieb die angesehene Abendzeitung„Correo verhandlungen in den USA stets mit Gene- ihrer in Arbeit stehenden Kollegen zu- Integ 1 9 0. bern 5 quenzen zog das Zentralkomitee der Kom- dela Tarde“ in Buenos Aires,„wir sind die ralstreiks in Argentinien zusammenfallen. sicherte. Als der neue Wirtschaftsminister hre 2 1 115 8 8 2 Ueberzentrali- munisten 3115 einer zweiwöchigen Konferenz ersten, wir sind die besten— in Streiks, in Die Frage beantwortet sich von selbst, Alsogaray jedoch sein Amt übernahm, er- lag dane 8 Biete ebe e Eigenbrötelei“ in der Abgeschiedenheit von Chusan in der Chaos, in Zerstörung.. Morgen um 0 Uhr wenn man weiß, daß bei diesem General- klärte er, es sei einfach nicht das Geld da, D 1 8 Provinz Kiangsi. Niemand weiß, wie hart tun wir einen weiteren Schritt dem Selbst- streik, im Gegensatz zu den Generalsrevol- um das ohne sein Befragen zustande gekom- lan dort um die Beschlüsse gerungen wurde: mord entgegen.“ An diesem Morgen begann ten, nicht nur Unvernunft und Verantwor- mene Gesetz zu erfüllen. Bei allem Ver- chlant doch ihre Bekanntgabe brachte eine Sensa- ein 48ftündiger Generalstreik, den die Ver- tungslosigkeit, sondern ganz bestimmte poli- ständnis für das traurige Schicksal der Rent- Aarhü tion: die land wirtschaftlichen und industriel- einigten kommunistisch-peronistischen Ge- tische Absichten maßgebend waren. Argen- ner dächte er nicht daran, die Notenpresse Wegen len Planziele für 1959 wurden drastisch ge- werkschaften in offenbar subversiver Absicht tinjens Kommunisten konnten, obwohl poli- wieder auf Hochtouren zu bringen, nachdem Bors kürzt, und es wurde offen zugegeben, daß ausgerufen hatten, nachdem erst vor drei tisch eine verschwindende Minorität, nach es ihm endlich gelungen sei, die Inflation zu Usrnee die so groß gefeierten land wirtschaftlichen Wochen die einstweilen letzte einer langen der antiperonistischen Revolution mit Hilfe bremsen und die Währung zu stabilisieren. Rwe Produktionszahlen des letzten Jahres falsch Reihe von Militärrevolten Argentinien an den der damals regierenden Militärs verschiedene Es müsse eine andere Lösung gefunden , N waren. Von den damals„geernteten“ 375 Rand des Bürgerkrieges gebracht hatte. In wichtige Gewerkschaften, wie die des Bau- werden. Franh Millionen Tonnen Getreide hatten 125 Mil- schöner Regelmäßigkeit scheinen sich in und des Gaststättengewerbes, unter ihre Da meldete sich die Eisenbahner-Gewerk- J ynam lionen nie auf dem Halm gestanden. Ein Argentinien Generalstreiks mit Generals- Kontrolle bringen. Ihre straffe Organisation schaft, aus deren Reihen die meisten Rent- Drittel des„Baumwollsegens“ war nie ge- revolten abzuwechseln. hat sich jetzt mit den Peronisten, die 88 von ner hervorgehen: Erfüllung des Gesetzes berg pflückt worden. Am Tage vor Streikbeginn war Argenti- insgesamt 138 Gewerkschaften, darunter die oder Streik! Alsogaray blieb hart. Ein erster Chinas Kommunisten mußten sich jedoch niens Finanzminister Mendez Delfino nach wichtigen und größten wie die der Metall- Warnstreik legte für 24 Stunden den Schie- nicht nur in ihrer Wirtschaftsplanung dem Washington abgereist, um Verhandlungen und Textilarbeiter beherrschen, zu einer nenverkehr im ganzen Lande lahm. Den 9 Gesetz der sinkenden Zuwachsraten bei über weitere Darlehen und Kredite einzu- Aktionsgemeinschaft zusammengeschlossen. zweiten 24-Stunden-Streik dieser Art nutz- —— wachsender Produktion beugen, dessen Gül- leiten, die Argentinien dringend braucht, um Dieser Generalstreik sollte ihre Kraftprobe ten Kommunisten und Peronisten aus, um 15 tigkeit für China von ihnen lange pestrit- seine so hoffnungsvoll begonnene wirtschaft- werden. ihren Generalstreik auf das gleiche Datum 5 ten wurde. Sie mußten sich in der Folge- liche Gesundung fortzuführen. Auch als Nur 32 unabhängige oder demokratische zu legen. Ihre Rechnung war: Mit Stillegung zeit nicht nur einer wachsenden Kritik im Argentiniens Staatspräsident, Dr. Frondizi, Gewerkschaften, die den nordamerikanischen der Bahnen muß jeder Generalstreik ein Er- eigenen Lande erwehren und vor„Pessimis- Anfang des Jahres als erster argentinischer AFL-CIo nahestehen, darunter die Eisen- folg werden. Aber ihre Rechnung ging nicht 5 mus rechtsgerichteter Opposition“ selbst in Präsident den USA einen offiziellen Besuch bahner, machten nicht mit. Diese fechten auf. Eisenbahner-Gewerkschaft und Regie- tion den Reihen der eigenen Partei warnen. Sie abstattete, fand bei ihm zu Hause ein Gene- allerdings zur Zeit einen besonderen Kampf rung kamen nach fieberhaften Verhandlun- mußten in diesem Jahr auch große Rück- ralstreik statt. Das indirekte Ergebnis der da- mit der Regierung aus. Es geht um die Ren- gen zu einer Einigung. Die Rentner brauch- schläge in ihren Beziehungen zur asiatischen maligen Reise waren 329 Millionen Dollar ten und Pensionen. Die seinerzeit von Peron ten nicht weiter zu hungern, wenn sie auch 0.22 Welt hinnehmen. a vom Internationalen Währungs-Fonds, von geschaffenen Pensionskassen, die jedem ihre Renten nicht in dem in demagogischer Seit der Bandung-Konferenz der asia- der Weltbank und von Finanzainstituten der argentinischen Werktätigen einen sorgen- Absicht versprochenen und einfach unmög- 14 15 tisch-akrikanischen Staaten im Jahre 1955 USA, mit deren Hilfe ein umfangreiches Pro- freien Lebensabend sichern sollten, wurden lichen Umfang erhalten. Der Eisenbahner- — war es stets das Bestreben Pekings gewesen, gramm zur Sanierung der von Perôn und von ihm selbst, nachdem sich Milliarden- streik wurde abgeblasen. Damit brach auch — Prestige und Einfluß Chinas bei den neutra- seinen Nachfolgern ruinierten Wirtschaft beträge angesammelt hatten, ausgeplündert, der Generalstreik zusammen. Willi Richter len Staaten Asiens durch eine versöhnlich Argentiniens in Angriff genommen werden um seine übersteigerten Staatsausgaben zu Wirtschafts- und Sozialminister Alsogaray 5% W scheinende, die fünf Prinzipien der fried- konnte. Der seit knapp zwei Monaten amtie- bestreiten. Da auch seine Nachfolger mit die- feierte einen Sieg der Vernunft über poli- zung. e 5. Geburtstag. lichen Koexistenz betonende Haltung zu er- rende, energische Wirtschafts- und Sozial- ser Praxis fortfuhren, ist heute nichts mehr tische Demagogie und Borniertheit, die das 1. 3.00 Am 10. September ist er vom Fünften DGB. höhen. Doch das Wohlwollen, das verschie- minister, Ing. Alvaro Alsogaray, Anhänger da, um die Rentner zu bezahlen. Trotzdem Land, wie jene argentinische Zeitung 80 o»ͥÿ[I. wd Stimmen dene asiatische Länder Peking bisher ent- der Erhardschen sozialen Marktwirtschaft, machte Frondizis Parlament, um die schwin- treffend schrieb, in den sicheren Selbstmord zum ersten Vorsiteenden des Deutschen Ge- gegenbrachten, und die Bewunderung, die der sich gleichfalls in Kürze nach den Usa. dende Volksgunst zurückzugewinnen, ein zu treiben schienen. Es ist ein Sieg, der das bwberkschaftsbundes wiedergewählt worden. i sie für den raschen industriellen Aufbau begibt, fragte bei einer seiner häufigen Fern- neues Rentengesetz, das bei der unaufhalt- Vertrauen der USA und aller Freunde Ar- — Keystone-Bild des großen nördlichen Nachbarn hegten, ist sehansprachen mit Recht, ob es wirklich ein bar scheinenden Inflation den Rentnern und gentiniens rechtfertigt. aft rden).*. sucht, Verl, Anfäh 1 So gehen Teendger und JwWen nlfe Neue 2 0— 1 l in die neue Ssdlson u Wöch* gesuch 2 Verla mittag gesuch Verla Uhr ge ite 8. gesuch Tekstr, jugendlich-salopper JIwen⸗ Anzug aus reiner Wolle.... 98. „ recht Vera rkstäth F 2, ich. E u. Hal uch m inkchel ñgallage Lade „ N NWA 9/59 N s Hübsches Teenager- Kleid in Türkis, Rot, Mittel- blab, Marine 55. MANNHEIM Seite 12 MORGEN Bonn. Bundesvertriebenenminister Ober- länder hat am Mittwoch vor der Presse in Bonn die gegen ihn erhobenen Anschul- digungen zurückgewiesen, daß er Anfang Juni 1941 bei dem Einmarsch der deutschen Truppen in Lemberg für die Ermordung einiger Tausend Polen und Ukrainer mit- verantwortlich gewesen sei. Oberländer, der damals als Dolmetscher und Sachverstän- diger der Einheit„Nachtigall“ angehörte — sein Dienstgrad war Oberleutnant— er- klärte, die Erschiegungen in den Gefängnis- sen seien vor dem Einmarsch der deutschen Truppen von den Sowjets verübt worden. Von Unrechtshandlungen zu Lasten der Deutschen habe er keine Kenntnis, weil er nur vom 1. bis 7. Juni 1941 in Lemberg ge- wesen sei. Die Vorwürfe gegen Oberländer sind zum Teil in den Sowjetzonen-Zeitungen erhoben worden. Aber auch die Zeitschrift der Nazi- Verfolgten- Organisation VVN,„Tat“, hat der in Ludwigsburg sitzenden Zentral- stelle zur Aufklärung von Verbrechen Während des Hitler-Regimes Material über- sandt, in dem der Verdacht ausgesprochen wird, daß Oberländer an den Lemberger Exekutionen beteiligt gewesen sei. Die Bon- ner Staatsanwaltschaft hat sich daraufhin mit der Bitte um Aufklärung an den Mi- nister gewandt. Oberländer hat ihr einen Bericht und Unterlagen über die Lemberger Tage übergeben. Außerdem hat der Minister gegen die„Tat“ Klage wegen Verleumdung erhoben, so daß in absehbarer Zeit der ge- samte Komplex vor Gericht erörtert werden muß. Nach der Darstellung des Ministers sei der Einmarsch in Lemberg für die größten- Minister Oberländer verteidigt sich Beschuldigungen wegen Lemberger Erschießungen untersucht Von unserer Bonner Redaktion „Nachtigall“ ein erhebendes Glücksgefühl ge- Wesen. Der Anblick der Gefängnisse„war jedoch das Furchtbarste, was ich im Krieg gesehen habe“. Die Einheit„Nachtigall“, zu der er von der Abwehr als Dolmetscher, Sachverständiger und Ausbilder überstellt Worden sei, habe hauptsächlich Sicherungs- aufgaben übernehmen müssen. Eine Frage, ob es für diesen Tatbestand Unterlagen gebe, beantwortete Oberländer damit, daß von der polnischen Anklage niemals die Einheit „Nachtigall“ beschuldigt worden sei. Es dürfte bei dem angekündigten Prozeß nicht einfach sein, die einzelnen Tatbestände genau auseinander zu halten. Wie auch aus dem Brief eines Zeugen hervorgeht, hat es in Lemberg mehrere Blutbäder gegeben. Staatssekretär Globke von SpD beschuldigt Bonn.(dpa) Staatssekretär Dr. Hans Globke im Bundeskanzleramt ist am Mitt- woch vom SPD- Pressedienst scharf angegrif- ken worden. Globke habe den Vertrag mit- unterschrieben, der zwischen der damaligen Deutschen Reichsregierung und der tschecho- slowakischen Regierung nach der Einverlei- bung des Sudetenlandes durch Hitler im Herbst 1938 in Berlin abgeschlossen wurde. In dem Vertrag sei die Staatsangehörigkeit und die Optionsfrage geregelt worden. Einige Hunderttausend Tschechen hätten damals re Heimat verlassen müssen. Unden: Sympathie für Bewohner Berlins UNO- Debatte Couve de Murville: Keine Legalisierung der deutschen Teilung New Tork.(dpa AP) In der General- debatte der UNO- Vollversammlung bekun- dete der schwedische Außenminister Unden am Mittwoch großes Verständnis für die Be- sorgnisse der Westberliner Bevölkerung im Hinblick auf jede Lösung,„die zu einer Situation führen könnte, bei der Westberlin von einem kommunistischen Ostdeutschland geschluckt würde. Als Vertreter Schwedens möchte ich betonen, daß wir mit den Be- Wobnern Westberlins, die in einer exponier- ten Position leben— getrennt vom Hoheits- gebiet der westdeutschen Republik— Sym- pathie haben“. Unden sprach die Hoffnung aus, daß die geplanten neuen Berlin- Verhandlungen zu einem Uebereinkommen führen, das trotz seines möglicherweise provisorischen Cha- rakters die betroffenen Parteien zufrieden- Auch der französische Außenminister äußerte sich zur Berlin-Frage. Couve de Murville erklärte, die Ansichten der So- Wjetunion und der Westmächte gingen noch sehr weit auseinander. Lange Verhandlungen seien notwendig, um sie einander anzunä- hern. Die bisherigen Berlin- Vorschläge der Sowjets liefen im wesentlichen auf eine Räu- mung der alten Reichshauptstadt von west- lichen Truppen hinaus. Dies aber wäre mit der endgültigen Legalisierung der Teilung Deutschlands gleichbedeutend. Eine derartige Legalisierung könnte im deutschen Volk Reaktionen auslösen,„deren weitreichende Folgen unabsehbar sind“. Man habe fran- 26sischerseits stets die Auffassung vertreten, daß eine juristische Bekräftigung der deut- schen Teilung der Gerechtigkeit und der teils aus Ukrainern bestehende Einheit stellt. Vernunft widerspreche. DDR will Bundesrepublik überflügeln Walter Ulbricht legte das Gesetz über den Siebenjahresplan vor Donnerstag, 1. Oktober 1959/ Nr. 5 Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner 0 Berlin. Eine neue Forderung nach ge- samtdeutschen Verhandlungen über das Deutschland- Problem und den Abschluß eines Nichtangriffspaktes zwischen Bonn und Pankow begründete Parteiführer Walter Ul- bricht am Mittwoch vor der Volkskammer mit dem Hinweis, auch Eisenhower und Chrustschow hätten sich an den Verhand- lungstisch gesetzt. Gleichzeitig begrüßte der SED- Sekretär die Vereinbarung der beiden Staatsmänner über neue Berlin- Verhand- lungen. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, vertröstete Ulbricht das auffallend ruhig zu- hörende Haus mit dem Hinweis, was er über das Berlin-Problem denke, habe er kürzlich eingehend dem Zentralkomitee dargelegt. Lebhafter Beifall unterbrach die vier Stun- den dauernden Ausführungen des SED- Sekretärs nach seiner Behauptung, auch die Bundesrepublik werde sozialistisch werden. Es komme jetzt nur darauf an, die einzel- nen Entwicklungsphasen abzukürzen. Als geeignetes Mittel hierzu empfahl Ulbricht die Aufnahme und Pflege von Kontakten zwischen der SED und der westdeutschen Sozialdemokratie sowie den westdeutschen und sowietzonalen Gewerkschaftsorganisa- tionen. Die mit propagandistischem Aufwand in- Szenierte Volkskammer- Sitzung diente offl- ziell der Verabschiedung des Gesetzes über den bis 1965 laufenden Sieben-Jahres-Plan. Das Ziel des Planes, die Bundesrepublik wirtschaftlich einzuholen und auf einzelnen Gebieten zu überflügeln, hofft Ulbricht durch eine Steigerung der Arbeitsproduktivität um 85 Prozent im Vergleich zum Jahre 1958 zu erreichen. Sie soll bis 1965 ein Anheben der Industrieproduktion um 88 Prozent und eine Mr. 226 no (c Erhöhung des Volkseinkommens um 60 y Tage 5 zent zur Folge haben. In Vorbehalte packt“, versprach der SED- Sekretär der 188 a völkerung für 1965 eine nicht näher p( Pros zisierte Erhöhung des Realeinkommens,] ächatzs seinem Situationsbericht über die Lage der Landwirtschaft kritisierte Ulbricht und der noch nicht in eine Produktionsgenosset 2 schaft eingetretenen Bauern. Diese sollts and der sich darüber klar sein, daß ihr Wohlstag auch von den Zuwendungen des Arbeite und Bauernstaates stamme. Bonn weist Forderungen zurück Bonn.(AP) In Kreisen der Bundesregt rung, von der CDU und der SPD ist die er neute Forderung des SED- Parteichefs U bricht nach gesamtdeutschen Verhandlung am Mittwoch mit Nachdruck zurückgewie sen worden. Ein Sprecher des SPD-Vorstay Vorrats, Woc (ek) des sagte, der Erste Sekretär der ED hab republ in seiner Rede vor der Volkskammer d Ebenen verwechselt. Bei den Besprechung zwischen Eisenhower und Chrustschow hah es sich um Gespräche zwischen Regierung chefs zweier Staaten gehandelt, die dip matische Beziehungen miteinander unterhie ten. Von einem solchen Verhältnis kön zwischen der Bundesrepublik und der sog nannten DDR nicht die Rede sein. Eigene Atomwaffenforschung fordert Schwedens Oberbefehlshaber Stockholm/ Kopenhagen. dpa) Der Ober kommandierende der schwedischen Streit kräfte, General Nils Svedlund, hat in seinen am Dienstag bekanntgewordenen Vorschlag für den Wehretat im neuen Haushaltspla erneut eine eigene Atomwaffenforschung fd Schweden gefordert. 5 Fumilienanseigen Nach langer schwerer Krankheit verstarb am 30. Sep- tember 1959 meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Maria Mückenmüller geb. Schäfer kurz nach Vollendung ihres 74. Geburtstages. Mhm.- Neckarau, den 1. Oktober 1959 Aufeldstraße 22 In stiller Trauer: Philipp Mückenmüller und Kinder sowie alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 2. Oktober, 14 Uhr, Friedhof Neckarau. Nach langer schwerer Krankheit verstarb heute morgen mein lieber Mann, unser guter Vater, Opa, Schwieger- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Otto Knobloch im Alter von 59 Jahren. Mhm.-Seckenheim, den 30. September 1959 Hauptstraße 207 In tiefer Trauer: Hedwig Knobloch geb. Imig Inge Schnepf geb. Knobloch Wolfgang Knobloch sowie alle Anverwandten Einäscherung: Freitag, 3. Oktober, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am 29. September 1959 verschied im 75. Lebens lahr meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Oma und Tante, Frau Anna Fuß geb. Klingel Mannheim, den 1. Oktober 1959 8e 42 . Die trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Fuß R. Oberbauer und Frau Annemarie geb. Fuß Heinrich Fuß und Frau Emilie Hedi Fuß geb. Rueb 3 Enkelkinder Beerdigung: Donnerstag, 1. Okt., 11.30, Hauptfriedhof Mhm. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Worten und Schrift sowie die überaus schönen Kranz- urid Blumenspenden, beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Wilhelm Baiker Friseurmeister sagen wir auf diesem Wege allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Karle für die tröstenden Worte, der Friseurinnung, den Kollegen der Schwetzinger; stadt und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 1. Oktober 1959 Werderstraße 4. ö Wilhelmine Baiker geb. Volz Gertrude von Haase Abl von Haase und Enkelkinder HFaardtstraße 16 5 Herz 5 1 Zeit Hauptfriedhof 1 starke N Fritz, Heinrich, Netven Schlaf 1 Meerwiesenstrage 40 9.30 alama 255 Neureuter, Auguste, G 2 5 Meeräckerplatz 4 10.00 im Reformhaus Nieuthinger, Johannes, 9 Fuß, Anna, Krematorium 5 Denk, Marla, Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Willi Juchem sage ich meinen innigsten Dank. Besonderen Dank den Aerzten und Schwestern im Theresien- krankenhaus für aufopfernde Pflege, Herrn Pfarrer Bühler für seine trostreichen Worte sowie allen Fliegerkameraden, die mir in schweren Tagen zur Seite standen. geb. Bosch durch Worte, Schrift, Kranz- Mannheim, den 1. Oktober 1939 Uhlandstraße 48 Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Lina Sester und Blumenspenden zuteil Wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichen Dank aus. Besonders für die tröstenden Worte von Herrn Willer. Franz Sester mit Angehörigen Mhm.-Lindenhof, 30. Sept. 1959 Ellen Juchem geb. Ritter 5 mit Peter 1 Bestattungen Haushalt, in Mannheim Donnerstag, 1. Oktober 1939 Ses undes Darum Güterhallenstraße 8b Gassmann, Anna, Am Kiefernbühl 38 Uhlandstraße 422 71 heute so oft bedroht durch Arger im Betrieb, zuviel Arbeit im Plage durch andere, Unter diesen Dingen leiden Herz und Nerven. und kräftigen und sich mit Ga- lama vorbeugend wappnen. Ceschftsanseigen Mausmacher Hausmacher Blutwurst Aus unserer Fleischwaren abteilung! Triguuù rg. — Stück 130g Leberwurst krachgew. Stock= 130g 5 5 frischge w. o Fleischwurst 9 5 stück= 200 g frischgew. Hetze beim Einkauf, mit Galama beruhigen Frische hen. Klasse 9 10 Stilek Bernhaupt, Alolsa, rast-EXpreß, L 8, 6 Karl-Benz- Straße 1 5* Ida-Seipio-Heim 8.0 Tel. 2 1193. Umzüge Transporte Kleider Arndtz, Karl, Kostume Collinistraße 20 5 bauerwellen 9.- u. 7.80 individuell. chic, elegant, modisch im SaLON ELSE WOLF. G 3, 4. Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn. Friedhof Sandhofen Schulz, Erika, Sandhofer Straße 277 14.00 werden aufgearbeitet i Malratzen und neu angefertigt. Wir nähen Ihnen hübsche chie, modisch und zeitlos.— Feinste Stofke— Eigenes Anderungs-Atelier ennebach am Ring, L 14, 11 Telefon 2 66 45 Friedhof Rheinau ERTEIL,, N 3, 3a, fel. 2077 Sporwörthstraße 18. 14.00 NMlavier- u. Flügeltransporte Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 UMzZUeE und FEIITRAN SPORT Ob zum Waschen oder Putzen— Alles nur von BUCK benutzen. Altbewährt bei Kreislauf- Störung., Leber- u. Gallebeschwerden. In all. Apotheken, 1.85 DM.— Hersteller: Einhorn-Apotheke, R 1 5 Veudenheim, Schiller- Ulltgetellt von der Frledhofver- Mannheim M3 J! W. Kraus strage 21 Tel. 7 0 2 Un Matralzen waltung der stadt Mannheim, Jel. 25188 k! Ie (Ohne Gewähr) 5 Alnbhern-Krauztee Auarbeftungen u. meuanterügung und Polster waren. Anderungen in elg. Werkstatt schnell und billig. Seeberger, 8 3, 15. Tel. 2 27 70 Theu wissen, Ruf 314 62 Max-doseph-Straße 24 Beitfedernreinigun Inlett und Bettfedern preis wel bel RIEK ER. Holzstraße 9 Telefon 2 13 35. Zeifen- Böck, 5 72 3 5 * Alter ec! 5 5 3 Saund- Bad nenn. Str. 60 T. 4490 Teppich-Klopfdienst 5 t— igt— 1 3.5 Nah und Fern e. 30. Umzüge 3 Tel. 5 61 91 KIAVIER-NOWAR Modernisieren— Stimmungen Pianos Flügel Harmonium Mannheim 5, 28 Tel. 233 28 no 1585 KONSUL WERNER Vvird Bohnenkaffee bereits in Chroniken unter den Namen Chaube oder Bon genannt. Heute ist Kaffee allgemein bekannt. Modernste Rõstanlagen und beste Erfahrungen schufen 25 Kaffeesorten för Kaffeebe wußte. 125 schon ab DM ,- 3% Rabatt BER SEE-H RFT EE Mennheim, Schwetzinger Straße 30 Mennheim,& 4, 14-75(Zungbuschstr.) Mhm. Lindenhof, Meerfeldstraße 64 IMB ERG Vekkerostöngen un Rückstände beseitigt, ohne die Emaille Nich einfecher 1 . gehts nicht! auswei 23. Se. ber woe men u 1,2 Mi damit gleicht Bflanzs Gold Auslan da vol Borten, und 8 Inland. Schatz. Scha Lomba Kasser Wertp⸗ Nr. 1 0 Prg „be er BN T Pri, S. Age l t q 10886 Sollte Ustan beiten Kk Sreglt die el Es UN lunge gewie stan ) hah er d mMnge V hab rung diplo erhie könn sog Ung ber Ober Streit seinen schlag Itspla ing fü PORT 62 elswel e 9 Mr. 226/ Donnerstag. I. Oktober 1959 INDUSTRIE. UND HANDELSBLAILI Geldmarkt-Papiere nochmals ½ Prozent teurer (c) Zum zweiten Male innerhalb weniger Tage hat die Deutsche Bundesbank mit Wir- kung vom 30. September 1959 die Abgabe- gütze für Geldmarkt-Papiere um nochmals ½ Prozent heraufgesetzt. gchatzwechsel des Bundes bisher jetzt und der Bundesbahn Prozent Prozent Laufzeit 60—90 Tage 2% 25/4 Laufzeit 30—59 Tage 20 25% Unverzinsliche Schatz anweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost Laufzeit ½ Jahr 20 3 Laufzeit 1 Jahr 3 37 Laufzeit 1½ Jahre 30 3% Laufzeit 2 Jahre 3⁰ 35% Vorratsstellen wechsel 5 Laufzeit 60—90 Tage 24 27 Laufzeit 30—59 Tage 25 25¼ Wochenaus weis der Bundesbank vom 23. September 1959 (ek) Der Bargeldumlauf in der Bundes- republik hat nach dem letzten Wochen- ausweis der Deutschen Bundesbank vom 23. September 1959 in der dritten Septem- ber woche um 954 Millionen DM abgenom- men und betrug 17,3 Millionen DM einschl. 1,2 Milliarden DM Scheidemünzen. Er lag damit um 128 Milliarden PM unter dem ver- gleichbaren Stande vom 23. August 1959. in Mil- Veränderung onen DM geg. Vorwoche Bllanzsumme 29 558,2 429,6 Gold 10 871,4 5 Auslandsguthaben 5 967,7 + 30,1 davon zweckgebunden 352,5— Sorten, Auslands wechsel und Schecks 130,3 171 mlands wechsel 983,7— 30,5 Schatzwechsel und unverz. Schatz anweisungen 2,0— Lombardforderungen 27,3 + 3,0 Kassenkredite an öff. Hand 4,4 416,8 Wertpapiere 238,4— Ausgl.- Forderungen u. unverz. Schuldverschreibungen 41877— 83,8 Kredite an Bund wegen IW und Weltbank 1 175,2— Kredite an internat. Einricht. u. Konsolidierungskredite 5 355,6— 3,7 Banknotenumlauf 16 145,2—942,1 Einlag. v. Kreditinstituten 7 007,6— Einlagen der öfftl. Hand 3 649,3— Verbindlichkeiten aus dem Auslandsgeschäft 808,4— 61,7 Die Bürde des Kindergeldes gleichmäßig verteilen (En) Eine Fachkommission der CDU/ CSU- traktion beriet am 30. September in An- wesenheit der Bundesminister Blank und Wuermeling die Möglichkeiten einer Aende- rung des Aufbringungssystems für das Kin- dergeld. Obwohl keine Beschlüsse gefaßt wurden, verlautet aus zuverlässiger Quelle, daß sich in den eingehenden Beratungen fol- gende Tendenz abgezeichnet habe: Das System der Familienausgleichskas- sen, in die die Arbeitgeber nach dem Ver- hältnis ihrer Lohnsummen einzahlen, bleibt erhalten. Um die mittelständischen Unter- nehmen, die wegen ihrer Lohnintensität rela- tiv hohe Abgaben zu leisten haben, zu ent- lasten, sollen zwei Maßnahmen getroffen werden: 1. Die für das Kindergeld der abgabe frelen Landwirtschaft erforderlichen Mittel — rund 100 Millionen DM— sollen künftig vom Staat aufgebracht werden. 2 Die freiberuflich Tätigen sollen zu einer eigenen Kasse zusammengefaßt werden, die die erforderlichen KEindergeldmittel zu 50 Prozent aufbringt, während der Staat für die übrigen 50 Prozent aufkommt. Blessings Plädoyer für eine stabile Währung (dpa) Bundesbankpräsident Karl Blessing, der die Deutsche Bundesregierung im Inter- nationalen Währungsfonds vertritt, stellte Marktberichte vom 30. September Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Bei guter Anfuhr, zufriedenstellender Absatz. Preisrückgang für Tomaten und Absatz- stockung für G-Ware. Bohnen gefragt und im Preise anziehend. Es erzielten: Apfel A 26—35, B 1825, Cox Orange A 50—57, Goldparmänen A 36 bis 45, B 30—25; Boskoop A 2732, B 23—26, Jakob Lebel A 25—27, B 1922; Birnen Ia 45—55, A 32—42, B 2326; Kopfsalat St. 15—20; Endiviensalat St. 1015; Tomaten B 40-50 mm b 1822, 5060 mm 7 30—33, C ohne Interesse; Stangenbohnen 38—45; Feuerbohnen 18-32; Weißkohl 10—15; Rotkohl 15 bis 18; Wirsing 15—18; Blumenkohl 150 200 mm G St. 30—35, 200-250 mm G St. 38-42, 250-300 mm G St. 4345, über 300 mm O St. 50—55. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Es erzielten: Brombeeren 62—65; Him- beeren 110120; Walnüsse A 131209, B 80—130 Quitten 2437; Pfirsiche A 3045, B 16—29, Ausfall 12—17; Hauszwetschgen 3343; Apfel Cox Orange A 3854, B 32—34, Goldpermänen A 35—57, Prinzen- Apfel B 22—24, C 16—21, sonstige Sorten B 20-24, C 10—19; Birnen B 22—34, C 13—21, Ausfall 9—12; Tomaten B 34—36, C 22—33; Salatgurken 20—31; am 29. September auf der Jahrestagung der Weltbank und des Währungsfonds fest, daß die deutsche Währung jetzt in der Praxis eine konvertierbare Währung sei. Mit dieser Konvertierbarkeit habe die Bundesrepublik größere internationale Verpflichtungen und mehr Verantwortung auf sich genommen. Die innere Geldpolitik sei nicht mehr auto- nom, sondern der Disziplin und den Be- grenzungen unterworfen, die zu einem inter- nationalen System gehören. Im System der Konvertierbarkeit sei auch kein Raum mehr für Diskriminierungen, die mit Rücksicht auf die Zahlungsbilanz begründet werden. Blessing wies auf die Notwendigkeit hin, den rohstoff produzierenden Ländern, soweit sie sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befänden, zu helfen. Die Bundesrepublik habe durch eine starke Erhöhung der Kapi- talausfuhr zu einer Verminderung der wirt- schaftlichen Spannungen in der Welt bei- getragen. Der Bundesbankpräsident machte darauf aufmerksam, daß diese Steigerung zusammen mit einer Anzahl anderer Fak- toren zu einem Defizit in der deutschen Devisenbilanz geführt habe. Einen noch grö- geren Beitrag der Bundesrepublik zur Aus- balancierung der Weltwirtschaft sieht Bles- sing in einer stetigen Steigerung der Ein- fuhren, die auch während des Wirtschafts- rückganges im Jahre 1958 angehalten habe. In der von Wirtschaftstheoretikern und - Praktikern ausgetragenen Auseinander- setzung über die Frage, ob Währungen bei Wirtschaftlicher Aufwärtsentwicklung stabil bleiben könnten, stellte sich Blessing ent- schieden auf die Seite der Stabilität. Zwi- schen beiden gäbe es keinen Widerspruch, erklärte er! Neuer Angriff gegen das Bundeskartellamt (dpa) Das Deutsche Industrie-Institut in Köln kritisierte am 30. September das Bun- deskartellamt, weil es versuche,„auf vielen Wegen einen umfassenden Einfluß anzu- streben“. Das Amt begnüge sich nicht damit, sich auf das Gesetz gegen Wettbewerbs- beschränkungen zu beschränken, sondern sehe sich offenbar als„wirtschaftspolitischen Ordnungsfaktor“ an. Vergl. auch„MM“ vom 30. September„Herbe Kritik“) Das Industrie-Institut, das die Interessen der industriellen Arbeitgeber publizistisch vertritt, erklärt dazu, das Kartellamt habe eine Verwaltungsaufgabe, die sich nicht mit „ordnungspolitischen Zielsetzungen“ koppeln lasse.„Eine fruchtbare Arbeit kann vom Bundeskartellamt nur geleistet werden, wenn es sich um eine verständliche Interpretation des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen bemüht und nach klaren Grund- sätzen auf dem ihm vom Gesetz zugewiese- nen Tätigkeitsbereich arbeitet“, betont das Industrie-Institut. Rehwinkel bangt um die Marktordnung (VWD) Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Edmund Rehwinkel, hat, wie verlautet, in einem Fernschreiben an Bundeskanzler Dr. Adenauer und Staats- sekretär Dr. Sonnemann dargelegt, daß die Auswahl der dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen(GATT) zur Liberalisie- rung angebotenen land wirtschaftlichen Waren einige Positionen enthalte, deren ungehin- derte Elnfuhr das Funktionieren der Markt- ordnung unmöglich mache. Unter die seit Mai bereits liberalisierten und später noch zu liberalisierenden Erzeug- nisse fallen keine land wirtschaftlichen Marktordnungswaren, jedoch solche, deren Einfuhr— insbesondere durch ihr niedriges Weltmarktpreisniveau— die landwirtschaft- liche Marktordnung in der Bundesrepublik gefährden könnten. Die Freigabe der im Mai auf der 14. GATT- Tagung zur weiteren Liberalisierung ange- potenen Erzeugnisse, insgesamt etwa 180 Po- sitionen einschließlich der landwirtschaft- lichen und gewerblichen Waren, geht nach Mitteilung des Bundesernährungsministe- riums stufenweise vor sich. Die nächste Libe- ralisierungsstufe beginnt am 1. Januar 1960. Die Beibehaltung der Importbeschränkungen im GAT für Marktordnungswaren durch die Bundesrepublik ist Zeitlich befristet. Kohle-Ausfuhr kräftig gestiegen (VWD) Die im Jahre 1958 mengenmäßig um 10,3 Prozent zurückgegangene Ausfuhr von Kohle und Koks ist 1959 wieder kräftig angestiegen, teilt das Deutsche Industrie- Institut mit. Mit 16,06 Millionen t war sie in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres um 7,9 Prozent höher als in der ent- sprechenden Zeit des Vorjahres. Demgegen- über haben sich die Kohle- und Koksein- fuhren in den Monaten Januar bis August 1959 im Vergleich zur gleichen Zeit des Vor- jahres um 4,09 Millionen t bzw. um 34,6 Pro- zent verringert. Damit waren sie nur noch halb so groß wie vom Januar bis August 1957. Das„Jasperreich“ zerbrach an Gewinnsucht und Machtgier Magere Wahlbeute für Englands Sozialisten; Die dunklen Geschäfte von drei deutschen Emigranten, die sich nach dem Verschwinden eines der Hauptbeteiligten nach Israel zum größten Finanzskandal der City während vieler Jahre auswuchsen, wurden zum Sauer- teig für die englischen Wahlen. Die Labour- Opposition nahm das Wirken dieser„Finanz- hyänen“ und„Beteiligungs-Aufkäufer“ zum Anlaß ihrer bisher schärfsten Angriffe gegen die Konservative Partei.(Vergl. MM vom 23. September:„Zwei Abenteuerer beunruhi- gen die City“.) Die Krise um das Jasper-Reich, wie die Beteiligungsgruppe der drei Emigranten Harry Jasper, Wolf Brückmann und Fried- rich Grünwald in der City genannt wurde, hat die ernstesten Folgen an der Börse ge- habt. Die Regierung sah sich veranlaßt, einen Höchstrichter mit der Untersuchung der verworrenen Geschäftstransaktionen zu be- auftragen. Friedrich Grünwald, der für das spurlose Verschwinden von nahezu 100 Mil- lionen DM in erster Linie verantwortlich zu sein scheint, hat sich nach Israel abgesetzt und verweigert die Rückkehr und die Aus- sage vor dem Untersuchungsrichter. Eine der größten Hypothekenkreditbanken, die ‚State Building Society“, welche der Jaspergruppe über Grünwald Millionensummen ihrer Kleinsparer als Kredit zur Finanzierung dunkler Spekulationen zur Verfügung stellte, ist in Schwierigkeiten geraten und mußte ihre Schalter schließen. Die Wirtschaftspolizei von Scotland Lard untersucht. wie es ent- gegen den Bestimmungen möglich war, Gel- der von kleinen Bausparern zu Finanzspeku- lationen zu verwenden. An der Londoner Börse wurden die Notierung und der Handel von Aktien der in den Skandal verwickelten Gesellschaften eingestellt. Das ist das einzig konkrete, was aus einem Wust von Berichten in der Tages- presse und aus zahllosen Gerüchten an der Londoner Börse klar hervorgeht. Wie es zu diesen Transaktionen kommen konnte, das ist eine willkommene Beute für die sozialisti- schen Wahlstrategen in ihrem Kampf gegen die Privatwirtschaft. Harry Jasper und Wolf Brückmann gaben nach Hitlers Machtergreifung ihre Valuten- geschäfte in Berlin auf und ließen sich in London als verhältnismäßig Kleine und un- bekannte„Merchant Bankers“ GBankkauf- leute) nieder. Sie blieben es bis Ende 1956. als sie mit Hilfe noch unbekannter Geldgeber und Beteiligter(man vermutet u. a. durch die in Schwierigkeiten geratene Hyotheken- kreditbank) ganz groß ins Geschäft ein- stiegen. In schneller Folge kauften sie eine ganze Reihe kleiner Gesellschaften auf und vergrößerten das„Jasperreich“ bis zu seinem nicht weniger als 400 von Jasper& Co. kon- trollierten Firmen. Es war ein Sammelsurium von Beteiligungen: Läden, Tankstellen und Werkstätten, Garagen, Grundstücke, alte Häuser. Die Spekulationen mit Grundstücken und Altgebäuden, die man mit beträchtlichem Gewinn weiter verkaufte, erwiesen sich als so erfolgreich, daß die Jaspergruppe durch ihren Justiziar und Geschäftsführer, den 34jähri- gen Friedrich Grünwald, ganz groß in die Investitionen bei großen Gesellschaften ein- steigen konnte. Die Jasper- Beteiligungen wurden immer wertvoller, die Gewinne stiegen ins Phantastische, die Fachwelt sah in der Firma einen der größten und erfolg- reichsten Spekulanten. Ende vergangenen Jahres wurde ein ganzer Konzern von Schuhgeschäften und eine Gruppe von Hotels dem Jasper-Reich einverleibt, und im Juli dieses Jahres kam der bisher größte Coup, der allerdings den Grundstein legen sollte zum jetzigen Skan- dal: Grünwald erwarb für Jasper& Co. den größten und wertvollsten Häuser- und Grundstückskomplex in London, zu dem die teuersten Appartement- Wohnungen am vor- nehmen Dauphing-Sduare gehören. Grün- Millionen spurlos verschwunden wald kaufte für 3,5 Millionen Pfund, die er sich vorher von der„State Building Society“ auslieh, die 51prozentige Aktienmehrheit der Lintang Holdings von dem Inhaber Maxwell und Joseph, der sie seinerseits erst vier Mo- nate vorher erworben hatte. Diese Transaktion, bei der übrigens der Major als Aufsichtsratvorsitzender von Lin- tang mit einer beträchtlichen Summe abge- kunden wurde, wurde im Sommer als das größte je getätigte Grundstücksgeschäft be- zeichnet. Was niemand damals wußte, war die Tatsache, daß es auch das merkwürdigste Geschäft war. Der millionenschwere Joseph, der an dem Verkauf zwei Millionen DM ver- diente, lieh nämlich Grünwald, 1,5 Millionen Pfund zum Ankauf der restlichen Aktien, wo- für er als Sicherheit 3,3 Millionen Lintang- Aktien von Grünwald zurückerhielt. Weitere 700 000 Aktien verpfändete Grünwald für diese Anleihe von einer halben Million Pfund an eine Londoner Bank. Da Grünwald und Jasper die Anleihe, wie es den Anschein hat, nicht zurückzahlen können, verbleibt Lintang bei dem früheren Besitzer Joseph, der damit der eigentliche Gewinner bei der ganzen Transaktion ist. Der letzte große Fischzug. Wenige Wochen nach Grünwalds Lintang- Geschäft für das Jasper-Reich bot die Ge- sellschaft dem Publikum Aktien für ein Unternehmen mit dem seltsamen Titel„zu- verlässiges Vermögen“(reliable properties) an, und kurze Zeit später erwarb sie eine andere große Gesellschaft, die„Eli Brewery“, deren Inhaber, Lazarus Nidditsch(ebenfalls ein Emigrant), großzügig abgefunden wurde. Das war der letzte große Fischzug im Jasper-Reich. Mitte September flelen plötz- lich die Kurse für alle ihre Gesellschaften und Beteiligungen. Es kamen Gerüchte auf, daß Aktieninhaber von Lintang und Eli nicht die angebotene Entschädigung erhalten hät- ten. Friedrich Grünwald, der Geschäftsführer mehrerer Jasper- Gesellschaften und Justi- tiar des Beteiligungskomplexes, verschwand nach Israel und telegraphierte, daß er müde sei. Der frühere Inhaber der Eli Brewery, Nidditsch, verlangte und erhielt die Rück- gängigmachung der Transaktion. Die Hypo- thekenkreditbank State Building Society stellte ihre Zahlungen ein. Der Kladdera- datsch war da. Niemand weiß bis zum heuti- gen Tage, wer und wieviele Gelder darin verwickelt sind. Der Geschäftsführer der State Building, Murray, bekannte öffentlich, daß 3,5 Millionen Pfund seiner Gesellschaft mit Grünwald spurlos verschwunden seien; er beruhigte aber gleichzeitig seine Bausparer, verlieren würden. Jasper selbst, der dem gan- zen Reich seinen Namen gegeben hatte, ver- sicherte, daß nichts verloren sei und in einem Monat alles wieder bestens in Ordnung wäre. Der vom FHandelsministerium mit der Untersuchung der Transaktionen von Jasper und Co. eingesetzte Richter Faneks wird Anfang kommender Woche nach Israel flie- gen, um Grünwald über seine Transaktio- nen zu vernehmen. Die Presse aber hat ihren Skandal, über den sie tagtäglich in riesiger Aufmachung berichtet. Dabei ist unverkennbar, daß anti- semitische Töne zum Anklingen kommen, so wenn der nach Israel geflohene Grünwald als streng orthodoxer Jude und als der große Wohltäter seiner jüdischen Glaubensgenossen bezeichnet wird Die Regierung von Israel hat ihrerseits bekanntgegeben, daß sie Grün- Walds dreimonatiges Besuchsvisum nicht ver- längern wird, und die Arbeiterpartei stützt sich mit Wonne über den unvermuteten Knochen und will mit ihm die„verbrecheri- schen Machenschaften kapitalistischer Fi- namzhyänen“ beweisen. Dabei ist doch der ganze Fall des Jasper-Reichs nicht mehr als eine trübe Ausnahmeerscheinung, die Aus- nutzung einer guten Konjunktur durch Män- ner, die in ihrem Gewinnstreben und in ihrer Sucht nach wirtschaftlicher Machtfülle keine Grenze kannten. Seite 13 Konzentration aufgegliedert Ein schreckliches Schlagwort gelstert durch die zeitgenössische Wirtschafts- und Sozialpolitik, Das Schreckensgespenst der Konzentration wird in grellsten Farben an die Wand gemalt. Es ist ein Ueberbleibsel aus der düsteren Zukunftsvision, die Karl Marx von der Expropiation der Expro- priateure(die Enteignung der Enteigner) ge- zeichnet hat. Nach Marx vereinigten sich Produktionsmittel und Kapital zu guter Letzt in den Händen einiger weniger, oder gar eines Reichen; übrig bleiben die Aus- gebeuteten, übrig bleibt die Masse der Sklaven. Nun ist ja selbst für die Sozialisten des kreiheitlichen Westens Karl Marx Lehre nicht mehr auf Unfehlbarkeit fußendes Dogma. Aber dennoch bleibt die Angst vor der Konzentration, wobei volks wirtschaftlich drei Gesichtspunkte zu beachten sind: a) in jedem Wirtschaftszweig gibt es eine Grenze für Betriebsgrößen, die zu überschrei- ten sich nicht empfiehlt, weil die Betriebs- verwaltung dann zu unübersichtlich wird. Das ist von Land zu Land und von Wirt- schaftszweig zu Wirtschaftszweig unter- schiedlich. In kleinen Ländern mit geringer Bevölkerungszahl ist diese Grenze enger ge- zogen als in wirtschaftlichen Grohßräumen; b) die Vielfalt von Produktionssicherun- gen, die heute eingebaut werden müssen (zum Beispiel bei der Wasserversorgung, gegen Luftverpestung, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen etc.), erheischen immer größeren Kapitalaufwand, wodurch sich zwangsläufig eine Konzentration ergibt; c) die technische und verwaltungsmäßige Rationalisierung selbst. Die Konzentrationäre— also jene Unter- nehmer, die aus irgendwelchen Gründen ihre Betriebsgrößen zusammengefaßt haben— schlugen mitunter auch heillos irrige Wege ein, indem sie es versuchten, sich als Ver- braucher möglichst unabhängig vom Lie- feranten zu machen. Diese Fehlentwicklung hat sich in den Er- folgsrechnungen der Unternehmen unvor- teilhaft niedergeschlagen. Seit etwa fünf bis sechs Jahren ist in zunehmendem Maße zu beobachten, daß selbst die hartnäckigsten Verfechter des selbstversorgenden Unter- nehmertums sich wieder gern mehr und mehr der Dienste nicht firmeneigener Zulieferer und Kleinunternehmen bedienen. Besonders kraß tritt das bei der Grundstoffindustrie (Bergbau und Hüttenwesen) in Erscheinung, bei der die Neigung zur Selbstversorgung deshalbt stets sehr groß war, weil es an Ort und Stelle mitunter der erforderlichen mit- telständischen Betriebe ermangelte. In Wirtschaftsräumen, in denen hinrei- chend Auswahl an Zulieferern zur Verfü- gung steht, zielte die Unternehmerpolitik seit eh und je darauf ab, die Nachbarschaft und die Kunden nicht zu vergrämen, son- dern sie auch nach Möglichkeit gut leben zu lassen. 5 Sehr aufschlußreich in dieser Hinsicht ist eine von der Daimler-Benz AG. ausgearbei- tete Aufstellung über das Verhältnis dieses Großbetriebes zu seinen mittelständischen Zulieferern, Daimler-Benz hat errechnet, daß 65 Prozent der Produktionskosten auf Zulie- ferungen fremder Unternehmen entfallen: Anteil von Fertigteilen am Fertigungsmaterial 1956 66,63% 1957 64,41% 1958 65,900/ Umsatzmäßig ergibt sich folgende Glie- derung: Größenordnung Anzahl der Zulieferbetriebe (Umsatz DM) 1950 1954 1958 unter 20 000 11 463 12 139 12 742 20 000— 50 000 52³ 7⁴¹ 937 50 000— 100 000 25⁵09 361 536 100 000— 500 000 271 399 762 500 000—1 000 000 67 75 15⁵ Interessant ist, daß unter den Lieferan- ten, die mit Daimler-Benz Umsätze von einer Million DM und mehr erzielen, Betriebe sind, die 50 bis 100 Arbeitnehmer beschäftigen und ein Betrieb, der sogar weniger als 50 Ar- beitnehmer beschäftigt. Der Löwenanteil (45,1 Prozent) bei dieser Umsatzgröße ent- fällt auf die Betriebe mit 100 bis 1000 Be- schäftigten. Bei der Umsatz-Gruppe 500 000 bis eine Million DM werden 1957 lediglich acht Betriebe ausgewiesen, die über 5000 Ar- beitnehmer beschäftigen; 22 mit 1000 bis 5000 Arbeitnehmern und 73 mit 50 bis 1000 Arbeitnehmern. So besehen birgt die Konzentration ein Stück praktischer Mittelstandsförderung in sich, und es erheischt große Behutsamkeit in den Bestrebungen nach Konzentrations- bekämpfung, damit der Schlag nicht den Krüppelgurken 710; Senfgurken 1314. jetzigen Stand auf eine Ansammlung von daß sie höchstens 20 Prozent ihrer Einlagen Dr. Werner G. Krug(London) Mittelstand selbst schädigt. Tex 5 6 8 Mitgeteinm von„veremigte Wirtschaftsgaienste GmbH 55535. 29. 9 30. 9. 29. 9 30 9. Effe kte 1 92 0 Tse(Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- Sellind. 8* 142 140 Industriekreditbank 3²⁰ 316 6% Pfälz. Hypo. 102 102 Canada Gen.(3) 15,35 15,4 oder Uebermittiungsfehler.) 3 3— 7 5 pfalz. Hypo. 85 70 5% Piölz Hypo. 98 98 Canagros(8 10,0 10,7 5 5 1. 5 Frankfurt a. M., 3 0. Sept. 1959 Stahlwerke Bochum 33 5 105 1 Kess stone S. 3(8 17 18220 l Stehlwerkesüdwesttalen 588 885 nenten 6½ Rhein. Hypo 100, 100, dee 15 755 29.9. 0.9. 29. 9. 00. 5.. e ee 8 zinsen steuetfren 5% Rheis. Hype 9% 56% Oppenheimer(8 10. 10.25 Notierte Aktien Hortm. Hörder 235 234½ Kaufhof 778 7055 VDN 4⁰0 47 0 57 106 ½5„ 8.8% Gheinpreußen 9 58 03 103% rel. EI(8) 16.53 86,5% Accu 70 7sOOHorlacher Hos 500 580 Klein Schenzlin 60 80 Ver. Pt. Oifabrixen J%CFC CCC 10% 25% pid Plate v. 56 ds ids ucn str) 126 126% Adlerwerke 243 24 Eichbaum- Wäôrger 70⁰ 7⁰⁰ Klöckner Bergbau 231 U— Ver. Glanzstoff 484 484 3% Beyer Hype 113 113 5,5% KWE v. 59 991. 77% Futopachem(str.) 1 AG f. Energie 424 435 El, Licht u. Kraft 27% 27% Klöckner Humb. Deutz 478 477 Wintershell 52⁰ 530 6% Bundespost 9. 35 100% 100%% Thyssenhütte v. 58 885 955% Sisteimb(st) 1075 1075 A0 f. Verkehr 667 660 Enzinger Union 415 422 Klöckner-Werke 261% 259% Zeiss Ikon 787 27⁰ 5,5% Großkroftw. hm. ICE. 10684 5% Weltbenk-Anl. v. 59 98 98 Aera 98,90 59,70 AEG0 443 4⁴⁴ Sblinger Maschinen 31 380 Krauß-Maffel 3²⁰ 3²⁰ Zellstoff Waldholf 266 268% 5½ Ptälz. Hypo. 114 114 70% Zellst. Weldbof v. 58 05%— Philadelphia 11,05 1,10 Aschaflenb. Zellstofl 148 14⁵ Berben Bayer 479 483 Lahmeyer 55⁵⁰ 55⁵ 50% Rhein. H 7455 112 112 5 Badische Anilin 465 465%[Barben Liquis 9,55 9,65[Lanz 152 155 K Unnotlerte Aktien 5½ Rhid N 7 83 100 10⁰ Wandelanleihen NE-Metalle BMW 288 250 Bein Jetter 280 23⁰ Lindes Eis 670 672 Beton& Monierbau 5 2 7.5% Siemens v 54.) 104% 104% 3.5% Anglo Amerie. 30. 9. Geld Bi Bemberg 2243 225 Eeldmühle 110⁰ 1110 Lö wenbrv 765 770 Burbach Kall 410 410 5 Corp. v. 59 1144 1145 b 8 12 Berger 45⁵⁰ 4⁵⁰ Felten 3˙³ 370 Ludwigsh. Walzm.— 8 Dyckerh. 6⁴5⁵ 62⁵ Renten 7% AEG v. 58 275 280 5578 tt Kopfes 272. 275, Bekule abgestempelt 24 248% Gelsenberg 20 E 202 Mannesmann 286 286% Pynamit Nobel 120⁰ 12⁰⁰ ins en aides tener) 6% BMW Ov. 58 3⁰⁰ 0 8 75 86 87 ato nene 284— Goldschmidt 557— NMetallgeselischaft 160 655 Eisenhütte 450 448 5,5% Chem. Albert v. 56 f86%½ 17% zn 225 227 Binding Brauerei 880 880 Gritzner-Kayser 212 1 227 Nordd Tloyd 92 92 Hutschenreuther Lor. 510 500 8% AEG v. 56— 108 75 5.5% Schering v. 89 263 254 1185 952 900 Bochumer Verein 2⁴5 252 Grün& Bilfinger 388 388 NSU 518 5²⁰ Ilseder Hütte 275 275% 3% Baden-Württ. v. 57 105 I 106 1 6,5% VDN v. 51 5 423 ee 3 212 274 Bublag 322 338 Gußstahl Wetten 458 463 pfälz Mühlen—— Orenstein& Koppel St.— 8% BASE v. 56 107 107 essig 63 23⁵ 24⁴ Buderus 380 37⁵ Zutehoffnung 712 710 Phoenix Rheinroht 348 348 ½ Phrix Werke 139 1384 8% Bosch v. 56—— Investment-Zertiflkate beutsche frei Brown, Boveri& Cie. 760 755 Hamborner Bergbau 142% 122 Rheinelektre 475 500 preußag 215 218% 38% BBC v. 56 107— Adifonds 63,2 ben 4 Casselis 660 I llandels-Union 78 750 FPheinstabl 350% 360 Scheidemandel 322 325 27% Bundesbahn v. 6 sn 105% Austro Fonds 1 8 9935 Chemie Albert 30 356 Hapag 103 T 103 T RWI 68 627 70% Bundespost v. 58 105 104% Concentte 5 10s bolla: 4.772 4,872 Chemie verwaltung Hüls] 882 884% Harpener 115 1e dto. Vorzüge 610% 608 Banken 7 ES80 v. 38— 106 ½ 1] Peksfonds 125.50 112.90 1 engl 11574 1½/84 Conti Gummi 731 73⁵ Heidelberger Zement 67/1 683 Rheinmetall 85 243 1 und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Fükops ende 1 23 125,40 1 can Doller 4,4065 4,4065 Daſmler Benz 205 2657 Hoechster Farben 451 4⁵² Rheinpreußen 2521 247 Allianz Leben 670 670 Benzin v. 58 98 ¹ 58 ½ Eurunjon 118.70 135,0 100 bil. 110,9 10,91 Demag 40 490 kloeschwerke 24% 2% Riedel 550 Allianz Versicherung 2250 2250 3% kleidelb. Zem. v. 56 10% 7 Fondek 5 96,40 96,585 Ot. Contigas 552 541 Hochtief 550 550 Rubrstahl— 422 Badische Bank 456 488 3% Hloechster Ferb. v. 57 2 Fondis h 8,8%.es Ot. Edelstahl 448 462 Hoſzmann 785 78⁵ Rütgers 370 37⁵ Bayer. Hypo.& Wechselb. 544 542 7% Hoechster Farb. v. 58 106 4— 55 185,10 838 5 9.85% Ofbse/ Pt. Brdel 325 3% klutten Oberhessen 2545 25 Sslzdetturth 425 425 Berliner Flendelsbenk 57 57 6% Hoeschwerke v. 58% 10% Industris 145.80 145 I 88.80 88 Degusse 850 851 Hätte Sſegerland 42 45 Schering 462 463 Comerzdenk Ad 580 530 7% Lastenausgl. v. 59 404% 104% latervest i ee e eee Ve Di. Lino 7% 71% use Berqben 8t. 1 Schiess 345 347 Pt. Bank 48 50 552 3% AN v. 57 107% 10% lavests FZF2FVVVVVVTVVVVVVVV Ot. Steinzeug 445 444 dto. Genüsse 81— Schloßquellbr. 580 580 Tt. Centrelboden 510 52²⁰ 5% Mannesmann v. 59 8 2 Thesaurus 151,0 152,10 1000 it. Lute 6.78 5.75 Ot. Eisenbandel 249 207% Ind. Werke Karlsruhe 280 280 Schubert u. Salzer 475 500 Dt. Hyp. Bank Bremen 540 5⁴⁰ 8% Pfslzwerke v. 57 106% 106% Unifonds 105.30 3 100 österr Schilling 16,89 6,228 plaler- Werke 4% 40 Faß Chemie 7 705 Schultheis Stamme 320 8 Dresdner Bank A8 525 889— Uscafonds 10 1160 0 P 1 Dierig. Chr., II. A. 3⁰⁰ 308 Karstadt 8⁴⁰ 83⁵ Schwart' Storchen 570 575 Frankf. Hypo. 785 78⁵ j 30% Kapt.-Ertragsst. Atomic-FPd. 3 5,655 5,67 100 DN Ost 26705 Y 5 e 1 5 8 Seite 14 MORGEN Donnerstag, I. Oktober 1959/ Nr. 5 71471 Was cſarf gute moclische Chic, fung, sportlich beine Wolle bei C&A 22 und bezaubernd in den Farben- das ist die neue Strickmode in diesem Herbst. Vorführung durch eine Fachberoterin des Herstellerwerkes Reine Wolle 2 2 0. Import ſtalien UHC KC ee acc I Abteilung Waschmaschinen- Großhandel(Frebgasse) Jel. 4 53 66 Lieferung dorch den Fachhandel Vermietungen Waren Se diese Woche 1·, 2, 3-Zl.-Whg., möbl., vm. Im. beine Wolle Löber, Renzstr. 1, Tel. 2 16 81. Heils 1 E Sehr gut möbl. Zimmer in Feuden- heim zu vermieten. Zentralhzg., fl. 80 h On 5 61 C 8A 7 Kragen k. u. W. Wasser. Telefon 224 40 Renovierte 2-Zimmer-Wohnung auf Zeit sofort frei, Jung, Heidelberg, Rahmengasse 5 N Sofort zu vermieten: 2 Büro-Räume, 5.— 1 wasaadt, aber red 18 i 1 e Möbl. Zimmer, 5. St., sep. Eing., an 1 a l anst., berufst. Frau ab 1. 10. z. vm. Adr. einzus. u. A 03099 im verlag. Wir haben noch einige Garagen in der Lindenhofstr. 86-96 zum 1. 11. 2. Preis von 30, DM zu vermieten. —. CFH, A 3. 5a— Telefon 25308 Frdl. möbl. Zim., Nähe Kurpfalzbr., Elegant möbliertes an sol. Frl. zu vermiet. Tel. 51733 0 3 Z., K., B., Balk., 68 qm /140,-, Ztr.- HZ g., in Lampertheim, Bkz 3000,—, Mme. Zzu verm. Im.-Kiss, Kleinfeldstr. 43 3-Zim.- Wohnungen, Käfertal- Süd, e ee eee e e eee e ß EM, Am Paradeplatz. KAHLSBU ik, Koiserstr. 54.56. FRNNCFURIIN Al, An der Konstebler-Mache . 8 2 an: Sutmöbl. Einraumwhg. mit Bad, Kü., kompl. einger., Aufzug, Parkpl., Warm- u. Kaltwasser, Ztrlhzg., sofort zu vermieten durch Wirtschaftsbüro Dr. L. Möllers Mannheim Kaiserring 22, Telefon 407 93 bei C&A f 8 nur mieten.— Zuschriften unter P 50726 àn den Verlag. Möbl. Einzelzimmer mit Zentralhzg., W. u. k. Wasser, zu vermieten. Waldhof, Speckweg 174. Tel. 59612 N ö Elegant möblierte“ Möbl. Zimmer m. fl. W., an alt. He. IMPORT aus ITALIEN TRASPORTI RAPID 5 3 Mi Hypotheken LKW. Schnellverkehr Autotreni direttii ö 8 imer: 0 Hund 1 zimmer u. Kü. mit Badben., geg. ietgesuche 5 Mailand— Mannheim[ Milano Monn heim Mvz, Raum Gartenst., zu vermiet.. a VVV Hypotheken wa Zulschen. INTERCONTINENTALE GmbH MANNHEIM Küche, Bad. Ztrihzg., beste Ost- Möbl. Zimmer, fl. k. u. w. W., Bad- O eken Finanzierungen Binnenhafensfraße 20 felefon 219 46 3 Stacltlage, sofort zu vermieten. benutzg., gute Wohnlage, zu ver- Suche zu günst. Bedingungen vermittelt: Angebote unter P 50725 a. d. V. mieten. Telefon 2 13 29 od. Zuschr. 3 2 Erika Knossalla, Mh,, J 2, 6, T. 20379 erbeten u. Nr. PS 50798 a. d. Verl. 3. Dis 4-Zimmer-Wohnung ichti EE Wohnungen ab 150,— DPM Wohnung, 2 Zimmer, Küche, Bad, 55 5 nei Lud B ET10 tig Un 9 5 Wünsch, Immob., S 3, 2] teilmöbl., sofort auf 1 J. zu verm. in guter 2 iger Wohnlage in annheim, Lud- 5 85 2 5 5 Zuschr. u. Nr. P 50809 a. d. Verlag. wigshafen und Umgebung. Tiermarkt 740 A n d e 1 S re 9 8 t 2 r Möbl Zimm% mer für H., Da., u. Ehep. zu N 1 f 001. Z!E!!U!!C!TCTbCCCTCT0łé60' Angebote unt. PS 50729 an den Verlag erbeten. Amtsgericht Mannheim „„„ f 150.— Für die Angaben in() keine Gewähr)) Möbl Zi verm. Im.-Löber, Möbl. Zim. in Feu, an berufst. He. pekinesen 8 3 8 0 5 eee ee 1 Ludwigshafen-Oppau, Händelstr. ö Neueintragungen: 5 5 Wohnbaracke, best. aus 2 Zimmern 800 bis 1200 am. A 2716— 25. 9. 1959 Südwest-Klischee, Müller& Rudolph OH in Mang Latlen aut Uns k. leds Branche n zusdtel 15 am Lagerraum, zum Immobilien 2. heim(Herstellung von Klischees(Neckarauer Straße 245). Offene Han Schwetzingerstadt, zu um. fei möbliert, als Wohnraum oder Schöne Jung nennen dels gesellschaft. Die Gesellschaft hat am 2. Januar 1958 begonnen. Pel 15 Wochen alt, abzugeben, tägl. ab sönlich haftende Gesellschafter sind Kurt Müller und Frank Rudolpl 17.00 Uhr. Mhm., Fahrlachstrage 68 beide Kaufleute in Frankfurt a. M. Vaith, Immob., O 6, 9, Tel. 2 02 42. Auslieferungslager, in Neckarau 4 mit großem Hof und Garten zu Zimmer, ab 60, Wünsch, In., 8 32 Vernneten. 6 N unter Nr. P 50804 an den Verlag. 5 Wohnungen und Geschäftsräume N e 3 verm. Immob.-Hornung. Tel. 4 02 22 75 Richard-Wagner-Straße 17. mögl. part., geeignet für dagpen, Industr iegebüude 1 i 5 Auslieferungslager, zum 1. 11. 2 2 Zimmer, Kü., Bad, Lampertheim, Verschiedenes spätestens 1. 12. 59, gesucht. in Karlsruhe, 1957 erbaut, mas Nähe Bahnh., f. kinderl. alt. Ehep. siv, Nutzfläche 310 qm, zu ver- enn in Neubau, sofort 95/000,- DM. Zuschrift. unter P 50715 a. d. V. kaufen.— Preis 125 000,— DM. 2-Zim.-Komf.-Wohng., Zentralhzg., 5 N 5 1 5 g. u. Nr. 1267/17 an Werbeges. Amenstadt. zum Nov. 158.4000. Baugeschäft nimmt noch Aufträge EKrais, Karlsruhe, Waldstraße 30 3-Zim.-Komf.-Wohng., Zentralhzg., Innenstadt, 180/4000,, Ende Nov. 2 3 Zim.-Komf.-Wohng., zentralhzg., Nr. F 03067 an den Verlag. 5 5 5 Gar., Lindenh., 198, /4000.-, p. Dez. e 3 8* 1 4/7/3706 Im.-K t n i Ait, Nr. an den Verlag. 0 undt, Aphornstr 505 Küche, Bad, geg. Bkz, von be- Mehrfam.-Hs. a— entgegen. Zuschriften erbeten unt. rufst. kinderl. Ehepaar gesucht. Mhm.-Waldh., Mieteinn. ca. 4000,- DM, erfdl. Zuschr. unt. PS 50787 a. d. V. 40 000, BRN. f 8 1 IMMORLLIEN WINTER, Alle Stadtteile, sucht Zimmer] Mannheim, Parkhotel, am Was- Wünsch, Im., Tel. 2 45 71 serturm, Telefon 4 24 96. Die französische Geschimacksrichitung Schlafgelegenneit Gutes Geschäftshaus. von. Rerrn gesuenf. in Frannheim oder Umgebung 2u Auf Grund einer Jahrhunderte alten Eilzuschr. unt. PS 50712 a. d. Verl.] kaufen gesucht.— Zuschriften unt. Tradition brennt das 1869 zu Bordeaux P 02116 an den Verlag. 555 f 1 f gegründete Haus Henry Faber& Cie Lerzimmer seinen Weinbrand aus edelsten mit Kochgelegenheit von berufst. 3 Jg. kinderl. Ehepaar gesucht. Zu- Weinen. schriften unt. PS 50791 an den Verl. — d Adus er- Grundbſicte 3 HEAON VMI; 2 3 2 Freie 2½- bis 3-Li.-MWhg.„ e m. Balk., Bad ges. Miete bis zu„ u„ 7 5 775 180. DM. Mietvorauszhig. bis 2000. l— Neu und fur Henry Faber exclusiv! e be 5 Ein aulomalischier Ausgießer mit dem erlag erbeten.. 8 5 8 Wohn- und Geschäftshaus(Wieder- 9 105 2 El 49 Leerzi, atich Iich aufbau), Innenstadt, weg. Erbteilg. Henry Faber 8 lasche i nepaar, 49, su. 12l.,. geg. Angebot von Privat in bar 7 f 2 j 0 . im Haushalt.— Adresse Progula, zu verkaufen. Schätzwert 95 000.—, versieht und welcher einen gepflegten,. MHolländische 5 C Mieten ca. 9000.— Dal. Zuschriften sauberen und sparsamen Ausschank Aelt. Frau sucht kl. Leerzim. Myz. unter 03095 an den Verlag. gewährleistet. * TJafelbirnen 5 Zuschr. unt. Nr. 03123 an den Verl. Grundstücke in Heddesheim, viern- 5 35 heim, Neuostheim, Schwetzingen, Lehrzi. u. Whg. Ifd. ges. Im.-Löber, 5 0 5 8 5 1 Renzstraße I, Telefon 216 81. zu verk. Vaith, Im., O 6, 9(20242) Handelsklosse K 300 g 2.Zim.-Wäg., Kü., Bad, mit od. oh. Tankstellen, Kleinhäuser, N 7 Renten- und Mehrfamilien-Häuser BRkZz sofort od. später gesucht. Zu- 8 schriften unt. Nr. 03103 a. d. Verl.] Safe— Restaurant u. a. m. 7 5 Suche laufend Objekte jeder Art. 3 br 0 80 9 55 Möbl. Zimmer v. Student ab 1. 11. Immohilien-Heidelberg 42 ges. Zuschr. unt. 03092 an den Verl.] Neugasse 7 Tel. 2 53 55 7 große Kö pte Stück 1. Nov. ruh. Zimmer mit Waschgel. Miete 160, Dh. 8 l 7 5 1 bilien, Mannheim 7 a ee e e e, Henry Faber& Cie., Frankfurt/M. 5 5 Leerzimmer von jg. berufst. Frau Oer Hau sft 1(m. Betreuung v. 4½jähr, Jungen Kleinere gutgehende Wäscherei gegr. 1869 zu Bordeaux tagsüber) gesucht. Zuschriften erb. gegen bar zu kaufen gesucht. 1 3 unter Nr. 03137 an den Verlag. Zuschr. u. Nr. 03086 a. d. Verlag. Der ausgezeichnete Weinbrand 2 Zimmer, gutmöbl., mit Schreibtisch, v. lt. Herrn gesucht. Preisangeb. 0 2 m. Besichtigungsz. u. 03087 a, d. V.—— S II* Leerzimmer, Feudenh. od. Ka, ges. Ces eküfte 2 0 4 E Zuschr. u. Nr. P 03084 a. d. Verlag. Junges, berufstätiges Ehepaar sucht Zimmer und Küche, sep., in Mhm. 7 2 od. Umgebung. Miete bis 60. Db. Lebensmittel- Geschäft Zuschr. u. Nr. P 50626 a. d. Verlag. mit 2 Zi.-Whg. in Vorort zu verk. student, Nichtraucher, sucht zum erforderlich 13 000, Ums. 100 000,—, 5 8 eee eee, e 8 Ar. 22 226/ Donnerstag, 1. Oktober 1959 MORGEN Seite 13 i ALS Nr. DES TRADITIONELLE N UND GEPFLEOTEN FIIMTHEA. RN —— Peer F ERS MIT DER NEUEN ELEKTRONISCHEN OROEl O * e 20.30 f 1 — 55 schausuRS. K 1 e Als EROFFTNUN GS PROGRAMM 5 288 stodio tör tilmkonst 8 Ein heiteres faszinierendes 1 105 Als„ TIE ATER-GAST SPIEL. A R Fl 3 3 1559/0 Willy Reichert Mo rgen STARTEN WIR MIT DEM Der ungekrönte König des Humors in dem vieraktigen Lustspiel von ANDRE BIRABEAU Mein Sohn der Herr Minister mit dem Ensemble der „komödie im Marquardt“, Stuttgart Irene v. Meyendorff Katharina Mayberg Franz Essel Thomas Reiner u. a. GROSSEN ERFOTGS FIN DER SERTINER FEIMFESTSPIELE N DieESEM ESENSO FR ECUE W²IE AMUSANTEN FHM TLACHTE BERLIN EINEN HESSEN SOMMER LANG UBER 0. W. FISCHER MIT SEINER„HEIDENTAT“ Als JNsetks EA AUF ABWEGEN OLLA Eln gunz großer Wurf der englischen Filmproduktion mant ist versocht von einer französischen Revolotlonlerung der englischen Filmkunst 2 ᷑q sprechen: Jack Clayton:„Room at the top“ Karten zu 2,50 bis 8, 00 DM in den bek. Vorverkaufs- stellen u. täglich von 12 bis 22 Uhr an der schau- mit einer unvergeßlichen schauspielefischen leistung von JACOB SSON——. 3 Simone Signoret ROBERT ORA edle Korpfalzstobe, K 2. 20 1 WERNER FINK u. o. 4 LAURENCE HAR VET— HEATHER SEARS fame . Amrmus 0 0 e 71 e II. 3, 4 5 Dengler blei- PIANO J direkt ab HOCKENHEIM f Merg. nur 18.00 u. 20.50 Uhr 8..- Pilks Ab Sd. 15.30, 18.00 u. 20.30 cn bes be üb. MST. AUCH 22.46, SNN. 1.15 N SSE A8 1.00. FRE AB 6 AHR EN TeterON 2 33 33 eln Sokol/ Soldbaum/ ccc- Fm im Verleih der V oER VOR VERKAUF HA BESONNEN Menschen unserer Teit mit hren Fehlern und Schwächen, mit jhrem Hunger nach ein bißchen lebe und Glück, mit ihrem Traum vom großen leben, mit ihrem Streben — und ihren fatalen Unzolänglichkeiten— kin Stück leben unserer Zeit. Neu in Mannheim! BSALKAN-GRILIT Belkan-Spezlalitäten- Ungarische Spezlelltäten 1 Acarie Toeuner —— F plelen für Sie Zigeunerweisen und Belkeanlieder RESTAURANT Zub ApEsT Frontgitter u. Tore Dewald, Wa. Hessische Str. 39 Aleums-drlnache A Friz Dre& Co. nur I 9. 22 Telefon 2 50 28 ALHAMBRA 13.30, 16.00, 18.30 21.00 Johanna von Koczian „Jacqueline“ 12) 0 rss 105 UU 13.30, 16,00, 18.30, 21.00 Letzter Tag Bop Hope Rhonda Fleming(6) „EIN Schuss UND 50 T0TE= Umb Telefon 2 02 02 UNIVERSUM vor W ALS TER Nur 13.30, 16.00, 18,30 Leslie Caron, Pirk Bogarde in ESSEN t am Scheid Farbf.,(12) el Bur keine Gent Vorstellg DIE KAMERA W 575 SCHAUBUR 1 2 02 33 und 20.30 Uhr 0„ Woche!„Paris tabu“(18) Nur 15,00, 17.45 90 20,30 Uhr(Mademoiselle Strip-Tease) Marilyn Monroe, Tony Curtis in „Manche mögen's heigß“ DIE KUR BEL. reieron 2 88 88 SCALA Tel. 2 04 44 2, Woche 14.30, 16.30, 18.45 und 21.00 Uhr Nur 17.00 und 20.30 Uhr„RAKETE 510%(16) Samstag und Sonntag auch 13.30 Fin Blick in die Zukunft. Mitzi Gaynor, Rossano Brazzi 1. bis 15. 10. 1989 roögllen 20 Uhr ERGFFNUNGS-STAR- PROGRANHN Internationale Künstler von Kabarett, Varieté, Funk und Fernsehen mit dem italienischen Tanz- u. Schau- Orchester caronti's(ontinentals Jeden Sonntag 16 Uhr TAN Z- TEE Mittwochs 16 Uhr Hausfrauen-Kaffeestunde immmer mit dem vollen Programm ORieN NB SGewagte Enthüllungen: scharf gewôrzte Delikatessen 21 Todd-AO-Fil J 1, 6, Br. Str,, T. 23076 8 8 f ob pain? 00 Pals Ehr Keuter 10.00, 11.50 Trlomph der ewigen Ey— fäglich 23.00 Uhr N 4, 18, am strohmarkt Täglich bis 5 Uhr früh un— 6 + 7** 2 g CAPIT OIL 1 0. 4 1980 Sitten im er ebe e 5 PALMBRRNU-BIER Originel ungerische Weine r een e 2 5 selt 1835 von der Stastskellerel Budapest 4 14.00, 16.00, 18.10 und 20,20 Uhr e. Lachsalven Über Jerry Lewis in Heldentum m. Hindernissen(12) Kleines Haus 2 PLANKEN 5 Telefon 2 31 23 13.00, 15.30. 18.00 und 20.30 Uhr n dene! d ,, ah, Jahren Im 8 25. Zim fr. BATKAN- GRT IM RESTAURANT Bub ApkEsT N . 46 7 1 Café am Wasserturm 1 f 8„5 5 ö e 8 0 Pſaler Frohsinn — ASI kB e ö de deere en N 5 de... Alage 555 Tanz 00 ſeurige Mane bein 1b Klug bllenlüche Vorstellung!— doch besser, n — g ner und zu einem Preis, 8 ä f ee, Weinwettſtr 8 Lichtspielh Wiedersehen mit grogen Filmerfolgen raven erſqu ren rum M ee Gunth- Thlllpp, Renate Ewert in d. Fülmoperette von der perfekten Köchen⸗ 10 0 a 3 MU LLIER ae ge 3 hilfe, von einem echten adde — Mittelstraße 41 SRAFIN MARIZA 000 Abteilung: Gegr. De bergstre 2 5 een, 1 2 2 Telefon 51 86 Unsterbliche Melodien von Emmerich Kalman, Weide 1920 am Luisenring 6 9 spritziger Humor und herrlicher Tanz in einem— Klaltestelle Junsbusch) Welnbaugebletes Klasse-Farbfilm. Beginn: 16.00, 18.15, 20.30 Uhr g a a reren e Abenteuer, das je 5 il. Sger Durpnelmer Huluein 1 40 8 e Abfüllung weingut„„ 9 AR 15.30 Gr. Peck, Rich, Baschart, Orson Welles 00 8 1 5 % OBD CK.. ſöngsbacher lden 180 20 vecelichen, Te der ee Mang Augurtenstraße 38(12) 8 1 Abtüleng ne ,,, D 5 e e a d ö e H 1 pleft(Motor 1 Nur heute 15,30, 17.50 und 20.10 Unt block, Mixer, Rührwerk e FE SJ, 9 8 WEINE S IN udolm PIRR-Theduter 1 CARON— FRED ASTAIRE(06) tr. Sger Frülnsneimer Muskhanlanbucke 1 2 60 90 5 1095 18 vom 3. mit 6. LIN DEN HOF Abfüllung Wwinzer-Veren 5 9 e e eee rün la 1 e Daddy Langbein fünper meer a e, ee ober 959 I Sinemascope-Farbflim— Prädikat;„wertvoll“, 1 Ur. S8er imme ger 90 30 2 50 mal bei uns ansehen:. 5 Abfüllung Winzer- Verein DM 5. 0 1.* M P Heute 18.30 und 21.00 sowie Sonntagvorm. 11 Uhr it unseren modernen Reisebussen KN EAT AI DER GEFAN GENE 1 1 Telefon 7 66 56 mit Alec Guinness und 55 need 91 120 32 weitere Sorten Weine in Literflaschen stehen zum ztohries 1. Personal, sind immer Prädlakt:„beben ers wertvoll“ verkauf bereit.— Plaschenpfand 30 Pt. e e Pan pus 1 eee d 2. Am Paradeplatz 1 ferd. Beth Jared er Lampertheim 5 Elektro-Spexlalabtellung Saarstraße— Telefon 3 4 55„ Der Deer Fol dur ci Kleinangeiqgen Fernruf 225 86 Verlangen Sie Nostendes 80 eiseprogra Mit vereinten Kräften der Hausfrau dienen i—— Des ist nicht einfach eine schöne Redensart, sondern eine echte fat. g 5 vollbracht— klugen Kaufleuten, den Mitgliedern der Sf AR. Mir ſieten eite Impori-Bienenhonig 18 Dellkut. Schweinskopf i 99 naturrein, 500-g- Gas mager, 280 9 am Stöcke Iufelbl 54 ee een 5 95 Mebel-Worstchen 1.75 Dose 375 cem„„„„„„% nur 200-g-Tafel„„„ 1 0 5 Stöck= 225 g in der Dose 55 lun. Milchreis 78 r 185. dl bean 198 I-kg- Beute E’ ο⏑π⏑ ⏑ nur 250·g Paket i vollfett, 480% F. l. J. 500*„„„ Hondensmilch 68 ee Späk-Buchlingsfteis 95 1 8 er Kaffee, den man ſobf, in den Seften; 1 1 ä 7,50% Fettgehalt, 3 Dosen. mur 0 Geldband Rotbond, Stöndend, 23 9 0b. 2 in Ol, eine Delikatesse, 200 g„* Schweineschmull 3 35 Holl. gröne Erbsen 4 43 Deuischer wan 9 90 garantiert rein, 250-9-Poket, neue Ernte, 500-g- Beutel 1 Fl. m. Glas„„„23„5 ðßçcÜ , und dem 3%/ SPAR- Rabatt · AU dor gute Weg zum besseren kinkcuf f MORGEN Donnerstag, I. Oxtober 1959/ Ny Seite 16 Mi it neue Umbesetzter„Don Giovanni“ Es zeugt immerhin von einem wohlassor- tierten Gesangsensemble einer Musikbühne, Wenn es ihr möglich ist, ein Werk wie Mo- zarts„Don Giovanni“ in doppelter Beset- zung herauszubringen. Nach der kürzlich erfolgten Premiere der Nein wurde jetzt das Sängerkollektiv erstmalig ausgewechselt. Man darf sagen, daß beide „Garnituren“ einander an künstlerischem Niveau ziemlich die Waage halten. Eines zeigte allerdings auch diese umbesetzte Auf- führung wieder: im ganzen will sich das Publikum von der neuen Mannheimer In- Szenierung des„Don Giovanni“ nicht recht Packen lassen. Die Problematik der unge- wohnten Hoch- und Weiträumigkeit des Bühnenhauses macht den Inszenatoren (nicht nur in diesem Fall) offenbar immer noch zu schaffen. Wie sehr dies gerade bei Mozart fühlbar wird, ist im einzelnen an dieser Stelle bereits dargelegt worden(ver- Sleiche„Mannheimer Morgen“ vom 19. Sep- tember). Auch dieser„zweiten Premiere“ gegenüber blieben die Besucher ungeach- tet des erheblichen szenischen Aufwandes auf weite Strecken kühl bis ins Herz hinein, von dem einen oder andern temperierten Szenenbeifall nach den Parade-Arien abge- sehen. Und dies, obwohl Karl Fischer am Dirigentenpult die doppelgesichtige Archi- tektonik der„Giovanni“-Musik— hier das Pathos der seria-Töne, dort das herzhaft herausgestellte buffone Element des„dramma giocoso“— zu einem harmonischen Ineinan- der geistiger und sinnlicher Gewalten zu verflechten wußte. Allerdings kam das Spiel reichlich zähflüssig in Gang, und gleich der erregende Vorgang des Ueberfalls auf Donna Anna mit anschließender Ermordung des Komturs blieb ohne sichtlichen Eindruck auf das Publikum, das sich bei der häufig viel zu stark eingedunkelten Bühne schon rein optisch nur schwer zurechtfand. Hans Günther Grimm sang den im Pro- grammheft als„sehr leichtfertigen Edel- mann“ charakterisierten„Don Giovanni“. Er gibt dem spanischen Kavalier die deut- liche Kontur überlegener Ironie, und in- dem er es an Spott und Zynismus nicht fehlen läßt, schlägt er sich da- mit die Rolle auch für seine stimmliche Veranlagung vortrefflich zurecht. Die Leich- tigkeit des Tons und die außerordentliche Flüssigkeit des Rezitativs dieses Giovanni wirkten auf den Rhythmus des Abends be- lebend ein. Elegant und animalisch zu- gleich, hart und verächtlich gegen Donna Elvira, voll bestrickender Sinnlichkeit bei der Verführung Zerlinas, ungebrochen in seinem Trotz bis zur Höllenfahrt— eine Die neuen Kräfte des Nationqlthecters Mannheim Michqel Hampe Als neuer Regieassistent ist Michael Hampe engagiert worden; er ist gebürtiger Heidelber- ger und war zuletzt in Schleswig engagiert. Foto: Studio Meinen n Kräften im Mannheimer Nationdltheqter Leistung von Rang. Von den Mitspielern hat Wohl Petrina Kruse als echt mozärt- liche Zerlina ersten Anspruch auf die Dank- barkeit der Zuhörer. Sie trägt soviel Spie- lerische Leichtigkeit, musikalischen Ge- schmack und gesangliche Sorgfalt in die Aufführung, daß davon noch ein Ueber- schuß für andere Künstler bleibt. Franz Glawatsch sang und spielte den Leporello mit kraftvoller Laune, wenn auch sein Vortrag der Register-Arie eine noch plastischere Akzentuierung vertrüge. Der Sänger hat natürlichen Buffo-Humor und weiß ihn mit bemerkenswerten stimm- lichen Qualitäten treffsicher einzusetzen. Günther Baldauf singt jetzt den Don Octa- vio. Er sucht der schmachtenden Figur einen Zug edler Männlichkeit zu geben, läßt ein schönes„mezza voce“ hören, wenn auch die lyrische Beseeltheit der Mozartkantilene ihm noch einige Schwierigkeit zu machen schien. Auch Elisabeth Thoma, die die Partie der Elvira an die schön und geschmeidig sin- gende Irma Handler abgegeben hat und dafür die Donna Anna eintauschte, hat ihre liebe Not mit dem Mozartsingen. Doch greift sie die gefürchtete Partie mit Un- erschrockenheit an und bezwingt sie mit In- telligenz und Routine. Kurt Schneider ist als treuherzig-derber Masetto ganz in sei- nem Element und meidet mit Klugheit das allzu Tölpelhafte dieser Gestalt. Heinrich Hölzlins Komtur schließlich läßt an stimm- lichem Schönklang nichts zu wünschen. Er ersetzt die wuchtende Dämonie des steiner- nen Gastes durch kultivierten Gesangsvor- trag. C. O. E. „Heldentod“ im Dschungel Mitten in den Dschungel- krieg führt Willis Halls realistisches Schauspiel „Das Ende vom Lied“, das im Rahmen der Berliner Festwochen 1959 jetzt im Schloßparktheater seine deutsche Erstaufführung erlebte(siehe auch den Bericht auf dieser Seite). Unser Szenenbild zeigt den bis zur letzten Spiel- zeit in Mannheim enga- gierten Horst Bollmann (rechts) in seiner ersten Berliner Rolle; neben ihm Wilhelm Borchert und am Boden Hegend Peer Schmidt. Foto: Heinz Köster „Das Ende vom Lied“ Deutsche Erstaufföhrung eines Schauspiels von Willis Hall im Berliner Schloßporkthecter Heftigen Beifall, gemischt mit einem einsamen Pfiff, gab es im Berliner Schloßg- parktheater nach der deutschen Erstauffüh- rung von Willis Halls Schauspiel„Das Ende vom Lied“. Der Pfeifer hatte sich offenbar vom Titel des Stücks irreführen lassen und ein Drama von der Art des Beckettschen „Endspiel“ erwartet. Statt dessen sah er ein hartes, realistisches Schauspiel, das während der japanischen Invasion in einer malai- ischen Dschungelhütte spielt und das Schick- sal von sieben englischen Soldaten zum Thema hat. Halls Sprache ist scheinbar kunstlos; der Jargon regiert die Szene. Aber der 30jährige Autor versteht sich auf Dra- maturgie, auf Milieu- und Menschenschil- derung. Aus den rebellischen Quengeleien des Londoner Soldaten Bamforth, aus der Beflissenheit, mit der der Obergefreite John- stone sich erbietet, einem japanischen Kriegsgefangenen das Bajonett in den Leib zu rennen, aus dem Widerwillen, mit dem der Unteroffizier Mitchem sich schließlich bereit findet, die Menschlichkeit der mili- tärischen Notwendigkeit zu opfern— aus all dem entstehen scharf geprägte Charaktere, und aus den Charaktéeren erwachsen die Konflikte, die dem Stück die beklemmende Spannung geben. Zum Austrag kommt dieser Konflikt im letzten Drittel des Stückes: der Obergefreite will dem Japaner ans Leben, der Londoner „Rebell“ verteidigt ihn. Der Funker, der Aengstlichste der Gruppe, drückt aus purer Hysterie auf den Abzug der Maschinen- pistole, der Japaner bricht zusammen. Die Schüsse lenken die Aufmerksamkeit des Gegners auf die Hütte, im Feuer der Japa- ner wird der Ausbruchsversuch der Englän- der zuschanden. Das„Ende vom Lied“ mar- kiert eine stumme Szene: der Obergefreite stolpert blutend in die Hütte zurück, hißt die Flagge und sinkt neben dem toten Ja- paner nieder. Obschon Hall mit dem Mittel der Re- portage arbeitet, ist sein Stück doch mehr als eine bloße Reportage. Es exemplifiziert einen Modellfall: gezeigt wird, wie die Menschlichkeit im Aberwitz des Krieges zerrieben wird; es macht den Wert und die Wirkung des Stückes aus, dag das ohne Pathos, ohne Weinerlichkeit und ohne Welt- verbesserer-Ideologie gezeigt wird. Boles- law Barlogs Inszenierung war meisterhaft in der Verdichtung der Atmosphäre und in der Führung der Schauspieler. Die bemer- kenswerteste Leistung des Abends bot Peer Schmidt in der Rolle des aufsässigen Eng- länders; er war der Urtypus des jungen großstädtischen Proletariers, der, um mit Tucholsky zu reden, zwar eine eiserne Schnauze, aber auch ein goldenes Herz hat. Ausgezeichnet in der Eindringlichkeit des stummen Spiels Kenji Takaki als japani- scher Kriegsgefangener, Wilhelm Borchert als gradlinig-männlicher Unteroffizier und Klaus Herm in der Rolle des Funkers. Zwei weitere Schauspieler trugen wesentlich zum Erfolg des Abends bei: der aus Mannheim gebürtige Carl Raddatz, der der Figur des sadistischen Obergefreiten scharfe Kontur gab, und der bis zum Ende der vergange- nen Spielzeit am Mannheimer Nationalthea- ter engagierte Horst Bollmann, der die Ge- stalt eines naiven und gutmütigen Waliser Burschen subtil und treuherzig nachzeich- nete. Es gab keinen falschen Ton, keine ver- zeichnete Geste, keine leere Stelle. Es war, kurzum, einer der erfreulichsten Theater- abende seit langem. Hellmut Kotschenreuther „Psalmen wider die Gottlosen“ Urgufföhrung eines Chorwerkes von Sönther Wilke in einem Konzert der Singakademie Der Mannheimer Komponist und Chor- leiter Günther Wilke hat sein stattliches, Kammer-, Lied- und Chormusik sowie eine Jugendoper umfassendes Oeuvre um ein Werk des Oratoriengenres bereichert: die „Psalmen wider die Gottlosen“, eine vier- sätzige Komposition auf Texte aus dem 1., 83., 94., 100. und 140. Psalm für Chor und Orchester, wurden in einem Chorkonzert der Singakademie Mannheim im Musensaal ur- aufgeführt. Die dichterisch substantiellen Bibel worte, die sich mit dem Charakter der Ungläubigen und mit der drohenden Macht Gottes über sie befassen, bestimmen wesent- lich den Gang der Musik, die sich innerhalb der Sätze wiederum in kleinere Formein- heiten aufspaltet und vom textlichen Detail zu einer die jeweilige Stimmung ausdeuten- den Funktion inspiriert wird. Dies schafft Farbigkeit und Plastizität im Rahmen einer moderiert modernen Tonsprache, die in ihrer diatonischen Formulierung und ihrer ständigen Bezogenheit auf ein tonales Zentrum auf Strawinsky und Orff zurück- zuführen ist. Vielleicht hat die Rücksicht des Komponisten auf die Aufführbarkeit hn zu Vereinfachungen angehalten, die sich im Effekt dann doch qualitativ beeinträchtigend auswirken. So gibt es für unseren Ge- schmack zu viele Unisonos; auch eine Reihe allzu glatter und routiniert„hingeschrie- bener“ Stellen sind den wirklich inspirier- ten entgegenzuhalten: Im zweiten Teil, „Anrufung“ überschrieben, führt die Text- stelle,„Gott, mache sie wie einen Wirbel“ zu einem adäquat ausgedeuteten, turbulenten Chorsatz. Der Komponist am Dirigentenpult mit seinen Chören(dem der Singakademie, den Jugendchören der Mannheimer Musikhochi- schule und des Englischen Instituts Heidel- berg) und mit dem Pfalzorchester war sich Selbst wohl der beste Interpret; die Auf- führung schien gründlich erarbeitet und zeugte von der Sicherheit und Wendigkeit der Sänger, auch dort, wo ihnen die kom- plizierte polyphone Schreibart des Kompo- nisten mehr als üblich abverlangte. In ähnlichem Geiste, fußend auf der Tradition barocker Orgelmusik, bot sich die eingangs von Kirchenmusikdirektor Karl Kohlmeyer feinfühlig und wohldisponiert gespielte„Fantasia super L'homme armsé““ (eine Phantasie über eine Chanson-Melodie des 15. Jahrhunderts also) von Johann Nepomuk David dar. Das Hauptwerk des Abends, Franz Schuberts Große Messe in Es-Dur, geriet abschließend unter Wilkes Leitung mit den genannten Chören und dem Pfalzorchester zu einer einnehmenden Demonstration melodieseligen Wohllauts. In gemessenen Tempi ließ der Dirigent sich die schlichte, von der unerschöpflichen Er- findungsgabe des Komponisten geadelte Musik entfalten zu geballten Steigerungen und zu den präzise realisierten Chorfugen. Auch von den fünf Solisten(Evelyn Schild- bach, Sibylla Plate, Siegfried Autenrieth, Franz Fehringer und Fred Dalberg) ging eitel Schönheit des Melos aus, so daß sich am Ende der Applaus in langdauernder Stärke entlud. r. Ein öffentliches Rundgespräch über Bertolt Brechts„Leben des Galilei“ findet am Sonntag, 18. Oktober, vormittags 11 Uhr, im Großen Haus des Mannheimer Nationaltheaters statt. Es nehmen Vertreter der Kirche, der Presse, der Geschichts wissenschaft und des National- theaters teil. Die Diskussionsleitung hat Chef- dramaturg Dr. Heinz Knorr. — Wolhalla der Volkssäng Ein Valentin-Moseum in Mönchen „Warum bleibt ein nicht für ewig in Münche ein Münchner der im Jub ten Karl-Valentin-Ausstellung ins Gästeg Dem Vorsitzenden des Schutzve erbandes dender Künstler, Hannes König Stimme aus dem Volke so zu He 2en, er ein Valentin-Museum für die aug bende Münchner Volkssänger- Traditich Wog. Als Platz für ein solches] Museum natürlich kein Marmortempel oder palast in Frage; skurril wie die Ge der Schau mußte der„Schauplatz“ 8 verfiel auf den Südturm des Isartor verkehrsbehindernden QAuaders, der zwischen die östliche Zufahrt zur Altz um Tal und Marienplatz sch N Dem germeister Adolf Hieber wurden Torth Schätze des e ee und altes M liar abgehandelt. Da Valentin Eintrittspreis: 51 Pfennig War fe ein münchnerisches Museum nicht ohne freundliche Schenke bleiben darf. Tich man im obersten Stockwerk eine altmih nerische Stube ein, wo es„alkoholfreie Ki wWeihnudeln“ und„zusemmenklappbare 8 Stangerln“ auf Geschirr gibt, das von Trödlern auf der Auer Dult stammt. Im Turmgelaß des 1337 erbauten tores zeigt man 2000 Dokumente, die an Valentin und an die berühmten Münch Volkssänger vom Platzl und ähnlichen Id len erinnern. An Valentiniaden sind vorh den: der Stein, auf dem Mariechen 10 5 der man singt, daß sie auf einem Ste sessen habe; Marterinstrumente aus 88 Valentin erfundenen Belagerung Münch durch die Raubritter; der Nagel, an den lentin seinen bürgerlichen Beruf hängte, Volkssänger zu werden; das Porträt des) tigen Herrn Empfenzeders, des„berühm Erfinders des Wannenbadeès“. Der bronz Löwe am Eingang trägt ein Plakat: N füttern“. Neben Stücken, die die Erinnerung Karl Valentins spindeldürre Gestalt auf beschwören, hängen Kostbarkeiten Münchens großzer Volkssängerzeit: das rühmte Dachauer Hütl des Weiß Ferdl das vielbesungene weißblaue Fähnelein, alte Tradition der Volkssänger spiegelt! in den Turmräumen. Wie steht es außerhalb des Valent Museums um die Münchner Volkssänger! dem einen oder anderen Lokal der Altst Wo noch handgeschriebene und mit Ort graphiefehlern vielversprechend durchse Speisekarten am Eingang hängen, treten und zu noch Truppen vom alten Schlage Im Platzl ist jeden Abend Komikervors lung. Der umwerfend komische Carl Ba gilt heute als Star der Zunft. Aber Volkssängertum geht langsam ein. Seit el Jahrzehnt ist München obne ein Volksth ter. Ende Oktober wird sich ein neues v theater zusammentun, in der Sonnensti ganz in der Nähe des alten, zerstörten H ses, Wo der kürzlich gestorbene Willem H boer lange Jahre einen volkstümlichen Sg plan von Plautus bis zum oberbayerisd Schwank gepflegt hatte. K. Kultur-Chronik Maria Meneghini-Callas, noch vor wen Tagen in London vom Publikum umjubelt l von der Kritik reserviert betrachtet(ihr f sei auf der Bühne und nicht im Konzertes ließ am Dienstagabend Künstler, Techn und Regisseure in einem Londoner Ferns studio vergeblich auf sich warten. Sie war Aufnahme eines Programms angemeldet, am 7. Oktober gesendet werden soll. Nach 8 denlangem Telefonieren zwischen London d Mailand wußte die Londoner Fernsehges schaft am Abend immer noch nicht, ob Sängerin erscheinen würde. Einmal hieß es, sei indisponiert, ein andermal, ihr Dirigent erkrankt und mit einem anderen würde nicht auftreten. Das seltsame Spiel— am H jedenfalls erschien die Callas nicht— wird Wahrscheinlich mit einer Schadenersatzkl der Fernseh gesellschaft enden.— Inzwisd hat die Primadonna— unter Hinweis auf Erkrankung ihres ständigen Dirigenten Nie Rescigno— auch ihr für Samstag in Ben geplantes Gastspiel, das bisher noch nicht a verkauft war, kurzfristig abgesagt. Ein ne Termin soll vereinbart werden. Die italienische Sopranistin Renata Teba die kürzlich ihre Wiener Verpflichtungen sagte, um— wie es hieß— für ihr Deuts landgastspiel eine leichte Halsentzündung d zukurieren, hat nun auch das Wiesbaden Konzert am 5. Oktober auf einen unbestimm Termin verschoben. Es dürfte danach àuße fraglich sein, ob sie zu den anschließend Hamburg, München und Stuttgart angeseti Konzerten auskuriert ist. ging 05 RICHARD PO WELL: DER NM ANNN AUS PHHILADELP EIA Copyright by Kiepenheuer& Witsch und Scienfig Press, Hamburg 27. Fortsetzung „Aha, dann sind Sie also das Opfer für die neue Saison!“ Er ging mit etwas unsiche- ren Schritten auf sie zu, und sie sah, daß er ein Glas mit einer braunen Flüssigkeit in der Hand hielt.„Rennen Sie nicht weg!“ befahl er.„Wir wollen die gute Gelegenheit Wahrnehmen, um gleich ein paar falsche Vorstellungen zu beseitigen. Falls Sie sich nämlich einbilden, Sie würden viel von mir zu sehen kriegen, irren Sie sich gründlich.“ Er stand jetzt nahe vor ihr. Sein alkohol- geschwängerter Atem schlug ihr entgegen. „Ich hab mir in bezug auf Sie überhaupt nichts eingebildet. Im übrigen unterhalten Wir uns wohl besser ein andermal, wenn Sie nüchtern sind.“ Er kunkelte sie mißtrauisch an und schwenkte dabei das Glas.„Ist Medizin“, erklärte er übertrieben laut.„Muß ich für meine Gesundheit einnehmen.“ „Es ist Whisky. Ich hab ja gesehen, wie Jie die Flasche dort hinter den Büchern ver- steckt haben.“ Er Srinste, sah sie dabei aber lauernd an: Vor zwei Jahren, da hatten wir mal ein Dienstmädchen, das mich bei Mama verpetzt at. Behauptete, ich sei ein heimlicher Zauter. Aber Mama hat ihr gesagt, sie sei eine Schnüfflerin und Lügnerin, und hat sie an die Luft gesetzt.“ „Ich bin weder ein Dienstmädchen, Mr. 1 Lawrence, noch eine Schnüfflerin oder Lüg- nerin.“ Aber Sie sind ein Mädchen“, sagte er, und in seinem Munde klang dies seltsamer- 3 weise noch abfälliger als„Schnüfflerin“ oder „Lügnerin“.„Ja, Sie sind ein Mädchen, und Sie werden hier herumschwirren, um sich einen Mann zu angeln. Aber mich können Sie gleich von Ihrer Liste streichen, ver- standen?“ Und wenn man sie deshalb nach Hause schicken sollte, sie mußte ihm einen Denk- zettel verpassen. Geschwind hob sie die rechte Hand und versetzte ihm eine kräftige Ohrfeige.„Sol Und jetzt können Sie zu Ihrer Mutter laufen und mich verpetzen!“ Eine ganze Weile stand er wie betäubt leicht schwankend da, während der weiße Abdruck ihrer Finger langsam auf seiner Wange verschwand. Plötzlich packte er sie beim Handgelenk.„Ihnen sollte man eine Lektion erteilen“, keuchte er,„eine Lektion, daß Sie daß Sie Er benahm sich doch wahrhaftig wie ein kleiner Junge! Man erwartete förmlich, daß er sich gleich auf den Boden werfen, tram- peln und losbrüllen würde. Nachdem er sie gepackt hatte, schien er völlig ratlos, was er ihr noch sagen oder antun könnte. Sie war viel mit kleinen Jungen zusammen gewesen, und es war ihr nie schwergefallen, mit innen fertigzuwerden.„Wir haben uns beide recht töricht benommen“, sagte sie sehr ruhig.„Es tut mir leid, daß ich Sie geohrfeigt habe, aber Sie haben es selbst herausgefordert. Einen Griff haben Sie! Sie sind wohl mäch- tig stark, was?“ Er sah auf seine Hand herab, die ihr Ge- lenk noch immer umklammert hielt. Seine Finger lösten sich. „O ja“, sagte er geschmeichelt,„ich bin stark. Ich kann zwei Zentner stemmen.“ Das war die reine Schulbubenprahlerei, und ihre Ueberlegenheit wuchs.„Das ist aber eine Menge! Ein durchschnittlicher Mann schafft bestimmt nur die Hälfte.“ Er tat einen tiefen Schluck aus dem Glas und wischte sich die Lippen am Aermel ab. „Kräftig sind viele, aber meistens fehlt's ihnen an Ausdauer“, verkündete er.„Ich kann den ganzen Tag im Sattel sitzen, ohne müde zu werden. Und letzten Winter bin ich in Afrika täglich Dutzende von Meilen ge- wandert, während wir auf Safari waren. Einer von meinen weißen Jägern, der auch Teddy Roosevelt begleitet hat, hielt mich anfangs für ein Muttersöhnchen, aber ihn hab ich's gezeigt! Sie glauben mir vielleicht nicht, was?“ „Aber natürlich glaube ich Ihnen. Was haben Sie denn gejagt?“ „Löwen, Nashörner und in diesem Stil. Hab auch einen Kapbüffel erlegt, mit Riesen- hörnern. Mein erster Schuß hatte ihn nur verletzt, und ich mußte ihm bis tief in den Busch nachkriechen, um ihn zur Strecke zu bringen. Ein weißer Jäger kriegte beinahe einen Koller vor Angst. So ein Kapbüffel, müssen Sie wissen, ist nämlich schlau wie ein Mensch und versucht, einen dahin zu locken, wo er einen erwischen kann.“ Kate sah ihm forschend ins Gesicht.„Ich dachte, Sie seien leidend. Aber so sehen Sie gar nicht aus.“ Sie merkte sogleich, daß es unklug ge- wesen war, dieses Thema anzuschneiden. Seine Lider senkten sich, und er lugte wach- sam und mißtrauisch darunter hervor wie ein in die Enge getriebenes Tier.„Ja, von Zeit zu Zeit packt es mich“, sagte er kurz. „Das einzige, was mir dann hilft, ist Luft- veränderung.“ „Ich hörte, daß Sie den Sommer in Maine verbringen wollen.“. „Hat Ihnen wohl Mama erzählt? Ja, man kann dort gut zelten und Aschen. Und die Luft da tut mir wohl.“ „Hoffentlich haben Sie 8 Spaß! Und fangen Sie einen Fisch für mich! Ich hab schon immer gern mal angeln wollen.“ Er goß den Rest aus dem Glas in sich hinein.„Hatte eigentlich erwartet, daß Sie mich überreden wollten, nach Beach Haven mitzukommen.“ „Warum? Sie haben doch das Recht, Ihr eigenes Leben zu leben.“ „Das erzählen sie mal Mama! Sie will jedem Menschen vorschreiben, wie er zu leben hat.“ Leicht schwankend lehnte er sich zu ihr hinüber.„Will Ihnen mal was verraten“, flüsterte er.„Sie hat sich in den Kopf ge- setzt, die Stammutter einer gottverdammten philadelphischen Dynastie zu werden. Na, und? Um eine Dynastie zu gründen, braucht man einen Kronprinzen, aber einen, der sich eine Kronprinzessin nimmt. Und jetzt hören Sie gut zu: Den Kronprinzen hat sie, aber mehr kriegt sie nicht! Nie!“ Er kicherte in sich hinein, drehte sich dann brüsk um, als Wäre sie gar nicht vorhanden, und verließ das Zimmer. Sie konnte seine Schrittè auf dem weichen Teppich nicht hören, aber noch als er sich durch die Halle und die Treppe hinauf entfernte, schien ihr das geisterhafte Kichern durch das Haus zu klingen. 3 Am nächsten Vormittag hatte der Stearns- Knight auf einer Fähre der Pennsylvania- Eisenbahn den Delaware bei Camden über- quert und nun bereits einige Meilen auf der White-Horse-Autobahn zurückgelegt. Es war ein schöner Tag, das Verdeck war herunter- gelassen, und im Fond saßen Mrs. Lawrence und Kate, eingehüllt in weite Staubmäntel und die Hüte mit Schleiern unter dem Kinn A verknotet. Während der Fahrt hatte und hagliches Schweigen geherrscht, denn M Lawrence hatte, außer, daß sie Bledsoe fünf Minuten fragte, ob dies auch der ri tige Weg sei, keinen Ton gesagt, mit. kniffenen Lippen dagesessen und Höd Ungnädig dreingeschaut. „Wir nähern uns einer Stadt, Bledsd sagte sie jetzt,„wissen Sie Bescheid?“ „Jawohl, Madam. Der Karte nach mis ö Wir bei Meilenstein 25,2 eine scharfe Lig kurve nehmen und auf einer Schottersti, ein weißes Holzhaus passieren. Die Half straße verläuft rechts vom See“ „Da vorne ist der See, und da ist a0 ein weißes Haus, Bledsoe.“ 5 „Jawohl, Madam, hier müssen wir biegen.“ Der Wagen schwenkte in weiter Lind kurve von der glatten Fahrbahn der Hau straße ab auf eine Schotterstraße. Das h herige weiche Dahingleiten wurde zu eine ständigen Vibrieren, das bisweilen von rel kräftigen Hopsern unterbrochen wurde. H. ter ihnen wehte eine lange Staubfahne. Mrs. Lawrence hatte sich wieder in drossenes Schweigen gehüllt. Unvermu stieß sie hervor:„Ich kann mir nicht hell Kate, aber ich bin tief enttäuscht.“ „Ueber diesen Weg?“ fragte Kate zagli „Ja, er ist ein bißchen holprig, aber ich fin die ganze Fahrt sehr interessant und a regend.“ „Ach was, der Weg! Ueber dich bin enttäuscht.“ „Oh, Mrs. Lawrence! Was habe ich de getan?“ „Mein Sohn hat mir erzählt, daß er gestern abend mit dir unterhalten hat.“ „Aber Mrs. Lawrence, wir haben uns m. ganz kurz und zufällig in der Bibliothek 0 troffen. Und obwohl wir allein waren, alles sehr korrekt zugegangen.“ Fortsetzung fol . „ e e: e 00 spre sche Ber viel Zzuri Tag Ses! Wo Oba für ame des! sche Anz eini kon rep Sich In- hab Sin Eise nac Car nich ner Ges sicde ma! mir pra nah an öfke me. Spe pris and fine der