Nr. 287 — ich? r dhnlich) Da wer. irtschaftz. viele Hör. das schon de gutver. es andere lick: vor r Gott da. der Frau Brots und Heute er. der Kol. die Sauce würzt ist. nter, Jage fällt, der vielen und len recht. luck sind en, sachte, n damals, Mie sei ein chien auf spiel ein Industrie. abolischen deren Gön- lie in de- echtens in zelt. Aber Je— as vor zehn ein auf- gewesen nd in ger beschau⸗ cindischen in fetten eige! Der Vächsten das ein ta nicht; u sterben. ingern, zu auser um- tig dar. einzigen n hat ver. cht einmal Jaben wir mer Ab- itzer nach e Lebens. wirklich der Film. micht ver. ngert. Er ungen an Angst vor riften, die menschen e waren r Stunde, die eine Doch das nan nicht derlorenes agen, ta Rotzoll nimmt ab -Sympho- leiter und Position Orchester Zerlin ge- elegt, das der Sal- und von dirigieren am kom- 3 Bremer berg ein I. geben, n Haydn, lem Kon- über der vird auch te Diplo- positions- 20. Okto- tunsthalle -Auartett egor Hill, F e —— ben, wir inrannen 1 Nacht“ ler Hand ) ja, das r es ihm hatte ef hm vel zar nicht In hatte. o genickt urz dar- lummert, ine Ver- eins der ihm er- Kenntnis in sei- drei ver- sen be“ Jungen 80 Scho Tcule zu ver- Jungen! vorhan. Jegentel grob bel. ch diese sich die insz weck bons 1 jan beim che Alis. zularbel. ten un ene gab je einen n. Da sit man sid ts an sk ng folg. Herausgeber„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Maunnheirier Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr K. Ackermann:; Politik: Hertz. Eichenrode; Wirtschaft: F. o. weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef. v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank. Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. l andesbank. Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 — Mammnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,30 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,30 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 238/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 15. Oktober 1939 Mehr Geld für Kriegsopfer Die Bundesregierung ändert ihre Konzeption/ Grundrenten der Schwerbeschädigten werden höher Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Erust Georg Bonn. Das Bundeskabinett hat sich am Mittwoch in Abwesenheit von Bundes- ſinanzminister Franz Etzel endgültig darauf geeinigt, den Kriegsopfern mehr Geld zukommen zu lassen, als es die Regierungsnovelle zur Reform der Kriegsopferver- sorgung mit einer Größenordnung von rund 550 Millionen Mark ursprünglich vorsah. Die Bundesregierung wird keinen neuen Gesetzentwurf einbringen, aber schon bei der ersten Lesung ihrer alten Vorlage am Donnerstag nächster Woche im Bundestag entsprechende Verbesserungsvorschläge vorbringen. Einzelheiten der neuen Konzeption wer- den noch geheimgehalten, jedoch dürfte fest- stehen, daß für die Kriegsopfer jährlich mindestens eine Milliarde Mark mehr auf- gebracht werden soll als bisher und daß auch Kriegsopfer, die nur Grundrenten er- halten, eine Aufbesserung ihrer Bezüge er- kahren werden. In politischen Kreisen der Bundeshauptstadt wird der Sinneswandel der Bundesregierung dennoch als ein Teil- erfolg von Bundesarbeitsminister Theodor Blank gewertet, weil sich an der Grundthese, vor allem den Kriegsopfern mit keinem oder nur geringfügigen Arbeitseinkommen zu helfen und deshalb in erster Linie die Aus- gleichsrenten aufzustocken, nichts ändern soll. Soweit eine Erhöhung auch der Grund- renten ins Auge gefaßt wird, soll der Schwerpunkt auch hier bei jenen Kriegs- opfern liegen, bei denen eine besonders dringende Notwendigkeit für eine Renten- erhöhung besteht, das heißt also bei den Schwerbeschädigten. Bundesfinanzminister Etzel dürfte einen Vorschlag aus den Reihen der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion aufgreifen und zur Finanzierung der zusätzlichen Kriegsopfer- rentenerhöhung zunächst auf den Kredit- plafonds des Bundes bei der Deutschen Bun- desbank zurückgreifen, um dann im Zuge des natürlichen Abbaus der Rentenleistun- gen für die Kriegsopfer die eingesparten Beträge zur Rückzahlung des Bundesbank- kredits zu verwenden. Es darf angenommen werden, daß die neue Konzeption der Bun- desregierung die Billigung der gesamten CDU/ CSU-Fraktion finden wird. Reibereien Adenauer— Erhard als Thema im Kabinett Bonn.(gn-Eigener Bericht) Auf einer Son- dersitzung wird das Bundeskabinett am Maemillan bildete sein Kabinett um Die Aenderungen sind größer als erwartet/ Watkinson Verteidigungsminister Von unserem Korrespondenten Dr. London. Nach dreitägigen fast ununter- brochenen Besprechungen hat Ministerpräsi- dent Macmillan am Mittwochnachmittag die Zusammenstellung seines neuen Kabinetts bekanntgegeben. Die Aenderungen sind doch Wesentlich größer, als ursprünglich erwartet worden war. Zwei Minister, der Kolonial- Minister Lennox-Boyd und der Erziehungs- minister Geoffrey Lloyd, scheiden aus dem Kabinett aus. Lediglich die drei wichtigsten Ministerien: Inneres Butler), Aeußeres(Sel- Wyn Lloyd) und Schatzamt(Heatheoat- Amory) sowie das Commonwealthministe- rium(Lord Hume) bleiben in den Händen ihrer bisherigen Inhaber. Das Verteidigungs- ministerium übernimmt der bisherige Mini- ster für Verkehr und Zivilluftfahrt, Harold Watkinson, der bisherige Verteidigungs- minister Duncan Sandys übernimmt das neugeschaffene, vom bisherigen Verkehrs- und Zivilluftfahrtministerium abgetrennte Luftfahrtministerium und wird gleichzeitig verantwortlich sein für die Entwicklung von Radargeräten und Fernlenkwaffen. Jain Mac Leod, der bisherige Arbeits- minister, wurde Kolonialminister, während sein früheres Ressort vom bisherigen Frak- tionsführer der Konservativen im Unterhaus, Edward Heath, übernommen wird. Europa- minister Reginald Maudling übernimmt an Stelle von Sir David Eccles das Handels- Werner G. Krug in England ministerium, während dieser Erziehungs- minister wird. Der bisherige Parteivorsit- zende der Konservativen, Lord Hailsham, scheidet aus diesem Amt aus und wird Chef des neugeschaffenen Ministeriums für Wis- senschaft. Er bleibt weiterhin der Sprecher der Regierung im Oberhaus. Der bisherige Postminister, Ernest Marples, der keinen Kabinettsrang hatte, wird Verkehrsminister. Lord Mills wird an seiner Stelle Generalzahl- meister. Als Nachfolger von Lord Hailsham wird Innenminister Butler der neue Führer der Konservativen Partei. Die Kabinettsumbildung stellt praktisch die erste Regierungsbildung Premierminister Macmillans dar, da er sein erstes Kabinett im Januar 1957 als Nachfolger Sir Anthony Edens übernommen hatte. Das neue Kabinett Wird, wie bisher, 19 Mitglieder haben. Auch unter den nicht dem Kabinett angehörenden Ministern ohne Kabinettsrang sind verschie- dene Um- und Neubesetzungen zu erwarten, die voraussichtlich in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Folgende Minister im früheren Kabinett Macmillan behielten ihr Ressort bei: Lord Kilmuir als Lordkanz- ler, Henry Brooke als Minister für Woh- nungsbau und örtliche Selbstverwaltung, John Hare als Minister für Landwirtschaft und Fischerei und Dr. Charles Hill als Ver- treter des Herzogtums Lancaster und als In- formationsminister. Erste Angriffe auf Regierung Debré Georges Bidault hielt eine leidenschaftliche Anklagerede Paris.(dpa) Die Debatte über die Regie- rungserklärung des französischen Premier- ministers Debré, an der sich über 40 Ab- geordnete beteiligen wollen und die am Donnerstagabend mit einer Vertrauens- abstimmung äbschließt, brachte schon am Mittwochmittag erste entscheidende Angriffe auf die Regierung Debré und vor allem ihre Algerien-Politik. Die ersten Auseinander- setzungen verliefen ruhig, aber an dem star- ken Beifall, der einige kritische Aeußerun- gen über die Regierungspolitik begleitete, spürte man schon die Schärfe der kommen- den Diskussionen. Hauptredner der Mittwochnachmittags- sitzung waren der ehemalige Ministerpräsi- dent Paul Reynaud(rechtsunabhängig), der sich mit aller Entschiedenheit für die von de Gaulle vorgezeichnete Politik einsetzte, und der ehemalige Ministerpräsident und Außenminister Georges Bidault, der in einer leidenschaftlichen Anklagerede gegen die Regierung die Initiativen vom 16. Septem- ber schärfstens verurteilte. Paul Reynaud Wies darauf hin, daß die Erklärung de Gaul- les vom 16. September Frankreich eine fast unvermeidliche Verurteilung durch die UNO erspart habe, den Aufständischen eine sichere Niederlage in der UNO-Vollver- sammlung bereiten werde und Frankreich die Achtung seiner Freunde wiedergewon- nen habe. Die Aufstandsorganisation sei durch de Gaulle gezwungen worden, auf die Vorbedingung der Unabhängigkeit für einen Waffenstillstand zu verzichten. Georges Bidault, der Gründer der christ- lich- demokratischen Bewegung Frankreichs, der jetzt fraktionsloser Abgeordneter ist, rief mit Bitterkeit aus, wenn Guinea beim Volksentscheid nein sage, gelte dies für immer. Das Ja Algeriens scheine aber nur bis zum nächsten Male gelten zu sollen. Er zitierte zahlreiche frühere Erklärungen des Regierungschefs Debré, in denen die im vorigen Jahr gewählten algerischen Abge- ordneten und Senatoren als die einzigen Gesprächspartner der französischen Regie- rung genannt worden waren. Mit Heftigkeit wandte er sich dagegen, daß man den Alge- riern nun erneut die Entscheidung zwischen drei Möglichkeiten anbiete. Die jetzt vor- gesehene Vierjahresfrist für die Entschei- dung der Algerier nach der Waffenruhe mache einen Erfolg des Aufbauplans von Constantine unmöglich. heutigen Donnerstag Probleme der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft und ihrer Zusammenarbeit mit England und den an- deren fernstehenden Ländern des Kontinents eingehend beraten. Hierzu ist Präsident Pro- fessor Hallstein aus Brüssel zur Bericht- erstattung nach Bonn gebeten worden. Man erwartet, daß in den Beratungen der Minister auch die verschiedenen Gegensätze, die in der letzten Zeit zwischen Bundes- kanzler Dr. Adenauer, Bundes wirtschafts- minister Professor Erhard und Bundes- außenminister Dr. von Brentano sichtbar wurden, ausgetragen werden. Neue Reibe reien zwischen dem Bundeskanzler und sei- nem Wirtschaftsminister gab es in der letz- ten Zeit wegen einer Anzeigenserie der „Waage“. Erhard konnte darauf hinweisen, daß die Mittel für diese Werbung nicht aus dem Etat fliegen, eine Tatsache, die einige Bundesminister dem Wirtschaftsminister schon seit längerer Zeit verübeln. Der Regie- rungssprecher erklärte am Mittwoch, unter diesen Anzeigen stehe nicht:„Für die Bun- desregierung, gezeichnet Adenauer“. Damit stellten sie die persönliche Auffassung eines Ministers dar. Entgegen aller Dementis fan- den jedoch in den letzten Tagen mehrere Ge- spräche zwischen Dr. Adenauer und Profes- sor Erhard in dieser Frage statt, wobei auch die Europa- Konzeption eine Rolle spielte. Nach Informationen aus dem Wirtschafts- ministerium sollen sich aber während einer Unterredung in München aus Anlaß des CDU/ CSU-Wirtschaftstages keine entschei- denden Gegensätze mehr zwischen dem Re- gierungschef und seinem Stellvertreter ge- zeigt haben. Große FDP-Anfrage zur Wieder vereinigung Bonn.(dpa) Die FDP hat im Bundestag eine große Anfrage zur Wiedervereinigung Deutschlands eingebracht. Die Bundesregie- rung wird darin gefragt, was sie auf Grund der einstimmig gefaßten Entschließung des Parlaments vom 1. Oktober 1958 unternom- men habe,„um durch eine Vereinbarung der vier Mächte die Möglichkeit eines Willens- entscheids des ganzen deutschen Volkes über seine Einheit zu schaffen“. Die Regierung soll darüber Auskunft geben, wie sie diesem Auf- trag des Bundestags in Zukunft gerecht wer- den will. Die Große Anfrage der FDP wird auf der außenpolitischen Debatte des Bundes- tags am 5. November behandelt. Drei kleine Waisenbuben gratulierten am gestrigen Mittwoch dem Bundes präsidenten Lübke zum 65. Geburtstag. Die drei Buben, die mit kleinen Blumensträußchen in der Hand Glüccwünscke aufsagen soll- ten, wurden durch die zahlreichen Pressevertreter aber so verwirrt, daß sie kein Wort herausbrachten. Bundespräsident Lübkłe feierte seinen Gebutstag okne äußeres Gepränge und ohne eine ofſtzielle Gratulationscour. In den Morgenstunden wurde er vor seinem Heim auf dem Venusberg von einer Polizeikapelle mit einem Ständchen und von kleinen Volksschülern aus Bonn mit einem Chorlied und Blumensträußen begrüßt. In der Villa Hummerschmidt erschienen dann um 11 Uhr der Personalrat des Präsidialamtes und die Ober bürgermeister von Bonn und Godesberg zur Gratulation. Anschließend überbrachten Bonner Waisenkinder dem Bundespräsidenten im Garten der Villa Hummerschmidt ihre Glüclc wünsche und selbstgebastelte Geschenke.— Unser Bild zeigt neben Heinrich Lübke die Gattin des Buncdesprusidenten. Bild: dpa Volkswagen-AG in Sicht Kompromiß Bonn— Hannover/ Eigentumsfrage noch ungeklärt Von unserem Wirtschafts korrespondenten Ernst Georg Bonn. Der Rechtsstreit um die Eigentums- verhältnisse am Volkswagenwerk nimmt groteske Formen an. Bundesschatzminister Dr. Hermann Lindrath berichtete am Mitt- wochvormittag dem Bundeskabinett, el habe in Beratungen mit dem niedersächsischen Finanzminister Ahrens eine Verhandlungs- grundlage gefunden, die einen baldigen güt- lichen Vergleich zwischen Bonn und Han- nover erhoffen lasse, der dann den Weg frei Kartoffeln sind zollfrei Bis 31. März/ Beschluß des Bundestages/ Bundes verwaltungsamt gebilligt Bonn.(dpa) Der Bundestag hat am Mitt- woch ohne Aussprache der Aufhebung des Kartoffelzolls zugestimmt. Damit wird die Einfuhr von Kartoffeln vom 12. Oktober 1959 bis zum 31. März 1960 zollfrei. Bisher bestand für Kartoffeln ein 18prozentiger Einfuhrzoll. Die übrigen Punkte der Tagesordnung wurden vom Parlament in knapp 15 Minuten erledigt. Der amtierende Präsident Professor Carlo Schmid mußte die Abgeordneten mehr- fach zur Ruhe ermahnen und sie auffordern, die Gespräche außerhalb des Plenarsaals fortzusetzen. Der Bundestag hatte zuvor gegen eine Stimme die Errichtung eines Bundesverwal- tungsamtes, das für Auswanderungsfragen zuständig sein wird, gebilligt. Ohne Debatte und Begründung wurde eine Reihe von Vor- lagen an die zuständigen Ausschüsse über- wiesen. Darunter waren Gesetzentwürfe, die das Schlachten von Hunden und Katzen ver- bieten, und ein Entwurf, der es den Wehr- machtsbeamten ermöglichen soll, für fünf Jahre als Verwaltungsofflziere in der Truppe zu dienen. Zwischen Gesfern und Morgen Bundeskanzler Adenauer empfing den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz. Peter Altmeier, zu der seit langem geplan- ten aber immer wieder verschobenen Aus- sprache über die Rundfunk-Neuordnung. Altmeier trug die Auffassungen der Länder zum Bundesrundfunkgesetz vor. Der Re- glerungsentwurf wird von den Ländern kategorisch abgelehnt. Werner Schwarz, der neue Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, ist am Mittwoch vor dem Bundestag von Bundestagspräsident Dr. Eugen Gersten- maier auf sein neues Amt vereidigt worden. Mit den Kalenderjahren sollen vom 1. Ja- nuar 1961 an die Haushaltsjahre des Bundes, der Länder und der Gemeinden übereinstim- men. Das Bundeskabinett verabschiedete einen entsprechenden Gesetzentwurf. Bisher liefen die Etatjahre jeweils vom 1. April bis 31. März. Im ersten Halbiahr 1959 sind 115 000 An- träge auf Förderung von Familienheimen ge- stellt worden. Das bedeutet im Vergleich zum ersten Halbjahr 1958, als 80 000 Anträge ge- stellt worden waren, eine Steigerung um kost 50 Prozent. 62 500 Anträge(rund 54 Pro- zent der Gesamtzah)) wurden von einkom- mensschwachen Bewerbern gestellt. Die Gefahr eines Streiks der rund 90 000 Textilarbeiter in Westfalen und dem Regie- rungsbezirk Osnabrück ist gebannt. Die Ge- Werkschaft Textil-Bekleidung und der Ver- band der Textilindustrie haben am Mitt- wochabend nach zweitägigen Verhandlungen in Steinhagen bei Bielefeld eine neue Tarif- vereinbarung getroffen, die Lohnerhöhungen und eine Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde auf 44 Wochenstunden vorsieht. Ueber die Annahme oder Ablehnung der neuen Vereinbarung müssen die Tarifpart- ner bis zum 22. Oktober entscheiden. Zum Parteiauftrag erklärte jetzt die D die Ausbildung an Waffen in den sogenann- ten Kampfgruppen der sowietzonalen Be- triebe. In einem Rundschreiben der SED- Kreisleitung Perleberg heißt es, jeder Ge- nosse sei verpflichtet, den Umgang mit der Waffe zu erlernen. Den SED-Mitgliedern Wurde ein Befehl des Hundertschafts-Rom- mandeurs übermittelt, mit dem sie zum „Schulschießen mit Karabiner auf auftau- chende Ziele“ kommandiert werden. In einem Antwortschreiben an die drei Westberliner Stadtkommandanten erklärt der sowjetische Militärkommandant von Ostberlin, daß die Entscheidung in dem Flaggen- Konflikt nicht zu den Pflichten des Militärkommandanten der Garnison der sowietischen Streitkräfte in Berlin gehöre. Sie falle voll und ganz unter die Zuständig- keit der Organe der DDR. Ein Sprecher des Chefs der algerischen Exilregierung, Ferhat Abbas, dementierte in Rabat einen Bericht der französischen Zeit- schrift„Jours de France“, demzufolge Abbas sich in einem Interview mit Vertretern dieses Blattes bereiterklärt haben soll, als„Be- rater“ der algerischen Rebellenkommandeure zu Waffenstillstandsverhandlungen nach Paris zu reisen. Nach Ansicht maßgebender Südtiroler Pädagogen beider Sprachgruppen muß der Deutschunterricht an allen Südtiroler Schulen jeder Gattung und in allen Klassen Pflicht- fach werden. General Kassem, der irakische Minister- präsident, ist nach einem Aerztebulletin jetzt völlig von den Verletzungen geheilt, die er bei dem Attentat in der vergangenen Woche davongetragen hatte. Ferhat Abbas, der Ministerpräsident der algerischen Exilregierung, ist über Tanger aus Madrid kommend in der marokkanischen Hauptstadt eingetroffen. Er will eine Unter- redung mit König Mohammed V. führen. In Ungarn gibt es neuerdings Wohnungs- eigentum, wie aus einer Meldung der Pro- Vinzzeitung„Nogradi Nepujsag“ in Salgo- tarjan hervorgeht. Mit dem polnischen Studentenverband hat der Verband Deutscher Studentenschaften vereinbart, je fünf Studenten im nächsten kür die Dauer eines Jahres auszutau- schen. Präsident Eisenhower feierte am Mitt woch seinen 69. Geburtstag. Nach New Vork abgereist ist der Laos- Ausschuß der Vereinten Nationen nach ein- monatiger Tätigkeit in dem indochinesischen Königreich, um dem Weltsicherheitsrat vom Ergebnis der Ermittlungen über kommuni- stische Umtriebe und etwaige Aggressions- akte zu berichten. mache für eine Privatisierung des größeren Teils des Gesellschaftskapitals des Volks- Wagen werkes. Lindrath konnte sich dabei auf ein Schreiben des Finanzministers Ahrens stützen, in dem dieser ihm mitteilte, auch der niedersächsische Ministerpräsident Hinrich Kopf halte die Verhandlungsgrund- lage für akzeptabel. Kopf versicherte je doch am Mittwochnachmittag unserem Kor- respondenten, daß von einer Einigung über eine Verhandlungsgrundlage noch keine Rede sein könne. Politische Beobachter wer- ten diese Aeußerung allerdings hauptsäch- lich als einen taktischen Vorbehalt. Die Verhandlungsgrundlage enthält den Vorschlag, daß der Bund und auch das Land Niedersachsen eine Minderheitsbeteiligung am Gesellschaftskapital des VW- Werkes er- halten, nachdem das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt ist. Diese Minderheitsbeteiligung, deren Höhe noch nicht endgültig ausgehandelt ist, wird aller- dings nur pro forma bestehen, weil die Divi- denden, die auf die Anteile des Bundes und Niedersachsens entfallen, einer Stiftung zu- geführt werden sollen, die die Förderung von Wissenschaft und Technik zum Gegenstand hat. Auch die Erlöse aus dem Verkauf der übrigen VW- Anteile an Privatinteressenten werden der Stiftung zugeführt, jedoch wünscht die Bundesregierung, daß die Stif- tung dem Bund in gleicher Höhe ein Darlehen einräumt, dessen Zinsen dann wiederum der Stiftung zugute kommen wür- den. Offenbar liegt hier der eigentliche Streitpunkt. Immerhin würde die Stiftung aus den Dividenden der Anteile von Bund und Ländern und aus den Zinsen des Dar- lehens an den Bund jährliche Einkünfte von 50 bis 60 Millionen Mark haben. Es ist dessen Ungeachtet denkbar, daß die Minderheits- anteile des Bundes und Niedersachsens zu- sammen nicht mehr als 25 Prozent des Aktienkapitals des Volkswagenwerkes aus- machen werden. Die Bundesregierung hofft, daß auf der so umrissenen Verhandlungsgrundlage ein Ver- gleich mit Niedersachsen bald perfekt wird. Damit würden auch alle gerichtlichen Aus- einandersetzungen über die Eigentumsver- hältnisse beim Volkswagenwerk überflüssig werden. Sollte sich Niedersachsen jedoch zu keinem Vergleich bereit finden, dann hat der Bund die Waffe des Vorschaltgesetzes in der Hand, das am Mittwoch in erster Lesung das Plenum des Bundestages passierte. Dieses Vorschaltgesetz besagt, daß der Bund als Eigentümer des VW- Werkes anzusehen ist. Der Regierung in Hannover stände es offen, gegen dieses Gesetz beim Bundesverfassungs- gericht zu klagen. DGB unterstreicht seine Ansprüche Köln.(dpa) Die Ansprüche des Deutschen Gewerkschaftsbundes auf das Volkswagen Werk wurden am Mittwoch vom offiziellen DGB-Organ„Welt der Arbeit“ noch einmal Unterstrichen. Das Blatt meint, das VW- Werk sei aus Mitteln errichtet worden, die den Gewerkschaften 1933 gewaltsam durch die Nationalsozialisten entzogen wurden. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 15. Oktober 1959/ Nr. 238 Mord Kommentar Eine umstrittene Doktrin Tatsachen sind heute durchschlagender Als Prinzipien und Doktrinen. Dies ist nicht zu allen Zeiten so gewesen. Im relativ ge- festigten und statischen Gesellschaften haben Lehren, Gesetzestafeln und Tabus eine weit- dus größere Wichtigkeit als das faktische SGeschehen. In unseren schnellbewegten Zeit- Hläuften aber sind nicht nur die Zustände von Menschen einem raschen Wandel unterwor- ken, sondern unsere ganze Begriffswelt ist in einem ständigen Entgleiten. Es kann daher nicht Wunder nehmen, wenn gerade in jener Sphäre, die wie keine andere der tagtäglichen Wandlung unter- Worfen ist, wenn in der Politik recht schwer mit starren Grundsàtzen zu arbeiten ist. Es hat zwar die Weltanschauungsgemeinschaf- ten und Parteien noch nie etwas davon ab- gehalten, unverrückbare Lehren aufzustel- len. Was aus solchen Doktrinen wird, wie Wenig sie noch mit der Wirklichkeit gemein haben, läßt sich leicht an beinahe allen poli- tischen Manifesten nachweisen, wenn nur erst einige Zeit über deren Abfassung hin- weggegangen. Das gilt erst recht für soge- nannte Staatsgrundsätze. Natürlich ver- zichten darum die Staatsmänner nicht auf die Behauptung solcher Doktrinen. Sie hal- ten meist wenig von der Einsicht eines Bis- marck, der es ablehnte, mit einer Stange gduer durch den Wald zu laufen. Vielmehr Silt es heutzutage als besonders gekonnte Diplomatie, lieber der Wirklichkeit Zwang anzutun als die sogenannten eisernen Grund- sätze aufzugeben. In der Bundesrepublik laborieren wir nun schon seit einigen Jahren an einer solchen Doktrin, die zwar anscheinend niemals öfkentlich genau in einem eigentlichen Staats- dokument, wie etwa die amerikanischen Monroedoktrin, festgelegt worden ist, mit der wir aber munter manipulieren als wäre Sie eine solche exakte Doktrin. hren Namen hat sie von dem ehemaligen Staatssekretär im Auswärtigen Amt und heutigen Präsi- denten der Kommission der„Europäischen Wirtschaftgemeinschaft“, dem unglücklichen Walter Hallstein, der seinerzeit beim Ab- bruch der diplomatischen Beziehungen mit Jugoslawien besonders aktiv gewesen ist. Als Ergebnis der mehr heftigen als sinn- vollen Ausein andersetzung dokumentierte dann der damals noch ziemlich junge Außen- minister von Brentano in der deutschen Note an Jugoslawien:. 5 „Die Bundesregierung hat Niemals einen Zweifel daran gelassen, daß sie die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen zu der demokratisch in keiner Weise legitimierten Regierung in Mitteldeutschland durch solche Regierungen, mit denen die Bundesrepublik selbst diplomatische Beziehungen unterhält als einen gegen die Lebensinteressen des deutschen Volkes gerichteten unfreundlichen Akt betrachten müsse., daß ein solcher „Schritt eine Ueberprüfung der gegenseitigen Beziehungen durch die Bundesregierung un- vermeidlich machen werde.“ Trotz des Widerstandes des zuvor ver- storbenen Botschafters Pfleiderer hat aus diesem Grunde die Bundesregierung die Be- ziehungen zu Jugoslawien abgebrochen. Bereits heute nach zwei Jahren können ir unvoreingenommen feststellen, daß die- ser damalige Schritt zumindest voreilig war, denn es kann nicht gerade behauptet wer- den, daß zwischen der DDR und Tito ein be- sonders freundliches Einvernehmen bestünde. Wir aber haben darauf verzichtet, mit einer Macht in freundschaftlicher Verbindung 2u bleiben, die nicht nur für unsere Wirtschaft sondern auch für unsere Stellung in Mittel- europa von nicht unwesentlicher Bedeutung wäre. Immerhin kann man allerdings dem orgehen der Bundesregierung die Logik cht absprechen. Solange so strenge Logiker je Hallstein unsere Staatsraison mitbestim- nen, ist ein Nachgeben in dieser Hinsicht. sich dann gewissermaßen als alogisch stellte, nicht zu erwarten. Das haben wir soeben wieder erfahren als der Bundes- zler persönlich eine gewisse Auflockerung lieser Doktrin, wie sie der Pressedienst der Us vorsichtig andeutete, offlziell e mentlerte. Wenn man natürlich daran fest- Staatsakte allein unter dem Gesichts- t des Völkerrechts zu fassen, wird sich solcher Strenge der Haltung auch nichts ern lassen. Aber die Folgen können im- n sehr unerquicklich werden. Sollte es al dahin kommen, daß etwa England, m Staatsmänner stets der Praxis vor der trin den Vorzug gegeben haben, einer nerkennung der von uns negierten roten tschen Republik näher träte— noch ist es t Soweit— was machen wir dann? ogisch ist die Bundesregierung durchaus Recht. Wenn daran festgehalten wird, dab die Bundesrepublik die einzige legitime wenn auch transitorische Nachfolgerin des deut- Reiches ist— und sie bezieht ja ihre Legitimation von der Mehrheit ihrer einsti- gen Sieger und damit völkerrechtlichen Ga- tiemächten— und solange in Mittel- eutschland dem Grundsatz des Selbstbe- stimmungsrechts der Nation nach westlicher Auffassung nicht nachgelebt wird, solange ist logisch nur die Negation der Negation ange- bracht. Wenn aber die Vorstellungen aus dem Raume der grauen Theorie herausgenommen und ins volle Leben hineingestellt werden, so gewinnen die Dinge ein wesentlich anderes Gesicht. Es scheint, daß selbst unser Außen- inister, Herr von Brentano, durchaus nicht abgeneigt wäre, die Verhältnisse unter einem veränderten Blickwinkel zu betrachten, Be- deutet denn eine bedingte“ Anerkennung der Tatsache des zweiten Deutschland schon dessen Verewigung oder der Mithilfe zu des- sen Bestand? Staaten kommen und gehen, ihre Dauer ist doch wahrlich nicht ein Ergeb- nis diplomatischer Beziehungen. Was hat es etwa das Heilige Römische Reich genützt, daß es die Schweizer Eidgenossenschaft Jahrhun- derte lang nicht anerkennen wollte. Oder Was niitzt es die USA, der Sowjetunion J ahr- zehntelang die Anerkennung zu verweigern. Eines Tages trat doch der Umstand ein, daß eide Völker dringend aufeinander angewie- Waren. Oder sollten die Deutschen dies- its und jenseits der Elbe nicht mehr aufein- 5 ee 3 der angewieser sein? Pr. Karl Ackermann N Hilfspolizisten nicht erwünscht Das Meldewesen soll erleichtert werden/ Aus der ersten Landtagssitzung nach der Sommerpause Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden-Würt- temberg behandelte am Mittwoch in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause einen von der Landesregierung vorgelegten Gesetz- entwurf, der die vorübergehende Bildung von FHilfspolizeikräften für Notstandsfälle vorsieht. Das Polizeigesetz bietet in seiner geltenden Fassung keine Möglichkeit, Hilfs- kräfte mit Aufgaben des Polizeidienstes zu betrauen und ihnen polizeiliche Befugnisse zu übertragen. Nach Ansicht der Regierung muß in Notstandsfällen jedoch für eine rasche Heranziehung zuverlässiger Hilfs- kräfte zur Verstärkung der ordentlichen Polizeikräfte gesorgt werden, damit Sicher- heit und Ordnung aufrechterhalten werden können. Im Landtag stieß der Gesetzentwurf auf wenig Gegenliebe. Selbst Innenminister Renner sagte, die Vorlage sei von ihm„der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe“ eingebracht worden. Sowohl der Sprecher der SPD, Oskar Kalbfell, als auch der FDP DVP- Abgeordnete Hermann Müller lehn- ten grundsätzlich die Bildung von Filfs- polizeikräften mit der Begründung ab, für Naturkatastrophen stünden andere Organi- sationen zur Verfügung und bei ernsthaften Unruhen könnten FHilfspolizisten die Situa- tion auch nicht ändern. Außerdem sei frag- lich, nach welchen Gesichtspunkten und von wem die Hilfskräfte ausgesucht werden soll- ten. Offenbar habe das Innenministerium die Vorlage auf Grund von Weisungen aus Bonn ausgearbeitet. Abgeordneter Person(CDU) Auhßerte dazu, die Notstandsgesetzgebung solle ein FHilfsmittel zur Erhaltung der demokratischen Ordnung sein. Man könne daher auch den vorliegenden Gesetzentwurf nicht ohne weiteres ablehnen, sondern solle ihn, da er einen hochpolitischen Komplex darstelle, im Ständigen Ausschuß gründlich überprüfen. Nach diesem Vorschlag wird der Landtag nunmehr verfahren. Ein Gesetzentwurf, der die Lockerung des Meldewesens vorsieht, wurde dem Verwal- tungsausschuß zugeleitet. Grundsätzlich sieht er die Beibehaltung der Meldepflicht vor, enthält jedoch verschiedene Erleichterungen gegenüber dem geltenden Recht. So soll die Vorlage eines Personalausweises im Beher- bergungsgewerbe künftg wegfallen. Innen- minister Renner setzte sich für die grund- sätzliche Beibehaltung der Meldepflicht als Stützungsmaßnahme für die Kriminalpolizei ein. Er sagte, in einem einzigen Jahr hätten auf Grund der Meldepflicht 2400 Festnahmen und 3400 Aufenthaltsermittlungen im Bund durchgeführt werden können. Dr. Nebinger(CDU) bezeichnete das Ge- setz als einen Kompromiß zwischen den staatlichen Erfordernissen und dem Wunsch des Staatsbürgers, ihn möglichst ungescho- ren zu lassen.. Kurt Angstmann(SPD) bezweifelte die Bedeutung der Meldepflicht und sagte, in Schleswig-Holstein sei sie für das Gaststät- tengewerbe bereits aufgehoben worden. Er bedaure, daß die Vorlage nicht nachdrücklich die Lockerung der polizeilichen Ueber- wachung des Staatsbürgers vorsehe. Zumin- dest müsse die Meldepflicht für die Gaststät- ten aufgehoben werden, denn das Gaststät- tengewerbe sei keine Hilfspolizei. Professor Gönnenwein FDP/DVP) sagte, die noch bestehenden Meldeordnungen atme- ten den nationalsozialistischen Ungeist der Neugier. Daher sei die' Vorlage nicht nur wegen der Herstellung einer Rechtseinheit in Baden- Württemberg zu begrüßen, sondern auch deswegen, weil sie die notwendige Liberalisierung im Meldewesen enthalte. Außerdem befaßte sich der Landtag mit einem Gesetzentwurf über die Dienstbezüge der besoldeten Bürgermeister und der Bei- geordneten. Da für deren Besoldung in Ge- meinden mit mehr als 7000 Einwohnern in den Landesteilen sehr unterschiedliche Re- gelungen bestehen und die Dienstbezüge aller übrigen Landes- und Kommunalbeam- Strategische Atomwaffen für Europa? Eine Studie über die Politik der USA gegenüber Europa Washington.(dpa) Wichtigste Ziele der amerikanischen Außenpolitik in den nächsten zehn Jahren sollten eine militärische Stär- kung der NATO und ein engerer Zusammen- schluß der atlantischen Staaten auf politi- schem und wirtschaftlichem Gebiet sein. Zu diesem Ergebnis kommt ein Studienbericht über die amerikanische Außenpolitik gegen- über Westeuropa, den der Vorsitzende des Auhenpolitischen Ausschusses des Senates, William Fulbright, zur Veröffentlichung frei- gab. Der Bericht ist im Auftrage des Aus- schusses vom Forschungsinstitut für Außen- politik der Universität von Pennsylvanien verfaßt worden. Im einzelnen wird in dem Bericht emp- kohlen, Amerika solle das Streben zu einem politischen und wirtschaftlichen Zusammen- schluß Europas unterstützen, allerdings unter der Voraussetzung, daß man sich gleichzeitig um eine größere atlantische Einheit bemühe. Das Europa der sechs Staaten des Gemeinsa- Rechts vorbeifahren erlaubt Ueberholt wird jedoch nur links/ Fragestunde im Bundestag Von unserer Bonner Be daktion Bonn. Es ist erlaubt, an haltenden Fahr- zeugen rechts vorbei zu fahren. Dieses er- klärte Bundesverkehrsminister Seebohm am Mittwoch in der ersten Fragestunde des Bun- destages nach den Ferien. Ueberholen, das heißt an sich bewegenden Fahrzeugen vorbei- zufahren, ist jedoch nur links gestattet. Aus- nahmen sind zulässig beim Ueberholen von Schienenfahrzeugen und auf gekennzeichne- ten Streifen für Rechtsabbieger. Eine Reihe von verschiedenen Urteilen Hattée Anlaß zu dieser Klarstellung des Ministers geboten. „Keine Privatflüge der Bundeswehr“ Bundesverteidigungsminister Strauß wies den Vorwurf von SPD-Abgeordneten zurück, die Bundeswehr habe Dr. Adenauer mit einem Privatflug kostenlos an seinen Ur- laubsort Caddenabia befördert. Strauß sagte, in Wirklichkeit habe der Regierungschef kei- nen Urlaub im landläufigen Sinne gemacht, da auch am Comer-See seine persönliche Ver- antwortung für die Staatsgeschäfte angedau- ert habe und in seinem zahlreichen Arbeits- stab zum Ausdruck gekommen sei. Im übri- gen habe es sich um einen der notwendigen Uebungsflüge der Luftwaffe gehandelt, bei denen es gleichgültig sei,„ob Mehlsäcke, Per- sonen oder nichts befördert wird“. Paris gibt Legionäre nicht frei Bundesaugenminister von Brentano er- klärte, die französische Regierung habe sich bisher nicht bereitgefunden, über die Entlas- sung von deutschen minderjährigen Frem- denlegionären zu verhandeln. In einem spe- ziellen Fall hätten die französischen Behör- den wahrheitswidrig mitgeteilt, daß das Min- destalter von 18 Jahren erreicht gewesen sei, als der betreffende Deutsche in die Legion eintrat. Keine Sommerzeit Der Sprecher des Innen ministeriums gab bekannt, daß die Bundesregierung nicht be- reit ist, ab 1960 die„Sommerzeit“ einzu- führen, das heißt, die Uhr eine Stunde vor zu stellen. Die Bauern seien dagegen, die Stadtbevölkerung zum Teil dafür. „Stolz weht die Flagge Schwarz- Weiß- Rot“ Um dieses Schlachtlied der kaiserlichen Marine Sab es am Ende der Fragestünde eine Auseinandersetzung zwischen Bundes- verteidigungsminister Strauß und dem SPD- Abgeordneten Schmidt(Hamburg), der kürzlich von einer Reserveübung als Offizier zurückkehrte. Strauß vertrat die Auffassung, daß dieses Lied nur noch im Potpourri ge- spielt werde. Es gehöre zwar nicht zum Lie- derschatz der Bundeswehr, sei jedoch auch nicht verboten. Das Lied gehöre nicht zum typisch nazistischen Liedgut und entspreche dem Geist eines Zeitabschnitts deutscher Geschichte, wenn auch nicht die Verhält- nisse, unter denen es entstanden war, heute nicht mehr gegeben seien. FDP für kürzere Untersuchungshaft Eine Beschränkung der Untersuchungs- haft fordert die FDP in einem Antrag zur Reform der Strafprozebordnung, den sie am Mittwoch; im Bundestag einbrachte. Danach ist der Haftbefehl aufzuheben, wenn nicht innerhalb von zwei Monaten die öffentliche Klage erhoben wird. Bei Verbrechen soll die Untersuchugnshaft um höchstens zwei wei- tere Monate verlängert werden können. Nach Erhebung der öffentlichen Klage will die FDP eine Höchstverlängerung der Unter- suchungshaft von zwei Monaten zulassen. Jede weitere Fortdauer der Haft soll nur von der Hauptverhandlung angeordnet wer- den können. men Marktes müsse als einzige wirkungs- Volle Institution für einen europäischen Zu- sammenschluß gefördert werden. Daneben müßten auch Schritte unternommen werden, um eine größere wirtschaftliche und politi- sche Einheit Westeuropas zu schaffen. Inner- halb der Nordatlantischen Gemeinschaft dürfte keine Nation oder Staatengruppe be- vorzugt oder diskriminiert werden. Wichtig sei auch, so heißt es in der Studie, eine erneute Bestätigung, daß die USA ihre europäischen Alliierten bei wichtigen poli- tischen Fragen konsultieren würden, Dieses System müsse verbessert werden. Die Kon- sultationen sollten regelmähig stattfinden. Auch sollte Washington sich für die Bildung eines„ständigen Tribunals“ einsetzen, das Differenzen unter den Nationen der NATO freundschaftlich regeln könnte. Schließlich sollte Amerika vorschlagen, regelmäßig Tref- fen der Regierungschefs der NATO-Länder abzuhalten. Auf militärischem Gebiet schlagen die Verfasser der Studie vor, in Europa eine Streitmacht aufzubauen, die für die Sowjets das Risiko eines Angriffs zu groß macht und die auch mit örtlichen Konflikten fertig wer- den kann. Um mögliche Zweifel an der Be- reitschaft Amerikas zu beseitigen, einen atomaren Angriff in Europa mit einem Ver- geltungsschlag zu beantworten, sollte von der NATO eine mit Atomwaffen ausgerüstete strategische Streitmacht aufgestellt werden, die speziell den Auftrag zur Verteidigung Europas hat. Amerika sollte darauf dringen, die NATO- Streitkräfte sobald wie möglich auf min- destens 30 kampfbereite Divisionen zu er- höhen. Außerdem sollten 60 Reservedivisionen geschaffen werden, von denen ein Drittel innerhalb der ersten Woche nach Beginn eines Konfliktes mobilisiert werden kann. Die USA sollten— in erster Linie aus sym- bolischen Gründen— selbst wenigstens eine Division zusätzlich nach Europa verlegen. Schließlich müsse man sich beschleunigt um eine Modernisierung der spanischen Wehr- macht kümmern. 5 Bei der Veröffentlichung des Berichtes erklärte Senator Fulbright, die Studie solle Rohmaterial für einen vom Ausschuß für Juni nächsten Jahres geplanten umfassenden Bericht über die amerikanische Außenpolitik liefern. ten vereinheitlicht sind, erscheint der R.. gierung auch hier eine einheitliche Regelung notwendig. In der Aussprache wurde der Gesetzentwurf jedoch heftig, Kritisiert und die geltende badische Regelung als erheblich besser bezeichnet. Der Entwurf wird im Verwaltungsausschuß weiterberaten werden. Der Landtag ersuchte die Regierung auf rag des Ständigen Ausschusses, die Frage zehörigkeit von Ministern und Auf- sichtsräten einer Prüfung zu unterziehen. Nach Ansicht des Bundesrechnungshofes sol- len die Länder nicht durch aktive Minister in Gesellschaften vertreten sein, um sie nicht in Interessenkollision zu bringen. Die Ver- tretung des Landes in Aufsichtsräten soll nur durch delegierte Beamte erfolgen, die nach Weisung handeln. 5 In einem weiteren Ersuchen an die Lan- desregierung verlangt der Landtag, mit je- dem Entwurf eines Gesetzes eine Aufstellung der Kosten vorzulegen, die mit dessen Durchführung verbunden sind. Feuereinstellung in Algerien Gegenstand von Verhandlungen? Madrid.(AP) Algerische Nationalisten und Beauftragte des französischen Staatspräsi- denten de Gaulle sollen, wie aus unterrich- teten arabischen Kreisen in Madrid verlau- tete, vor einer Einigung über ein Abkom- men zur Beendigung des Algerienkonfliktes stehen. Madrid war in letzter Zeit immer häufiger Zwischenstation arabischer Führer, die zwischen Tunesien und Marokko hin und Her reisen,. Zuletzt hielt sich am Montagabend der Ministerpräsident der algerischen Exil- regierung, Ferhat Abbas, in Madrid auf. Er ist inzwischen nach Tanger weitergereist. Die der algerischen Befreiungsfront nahe- stehenden arabischen Kreise berichteten, daß die Verhandlungen zwischen den Franzosen und den algerischen Nationalisten schon be- gonnen hätten, bevor die Rebellen zu dem Angebot de Gaulles vom 16. September Stel- lung nahmen. Preisindex für Lebenshaltung um 0, 2 Prozent gestiegen Wiesbaden.(VWD) Der Preisindex füf die Lebenshaltung im Bundesgebiet(ohne Saarland und West-Berlin) ist nach Mittei- lung des Statistischen Bundesamtes von August auf September 1959 um 0, 2 Prozent gestiegen. Er beträgt damit für September 121(1950 100) beziehungsweise 189(1938 100). Während sich bei der Mehrzahl der Bedarfsgruppen keine Aenderungen ergaben. erhöhten sich erneut die Indices für„Er- nährung“ um 0,3 Prozent, für„Heizung und Beleuchtung“ um 0,8 Prozent sowie für„Be- Kleidung“ um 0,5 Prozent. Zu teuer ist ein Stuttgarter Regierungsneubau Stuttgart.(AP) Als„mit dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit nicht in allen Stücken vereinbar“ hat der Rechnungs- hof von Baden- Württemberg am Mittwoch in einer Denkschrift den 1957 bezogenen Neubau des baden-württembergischen Wirt⸗ schafts ministeriums kritisiert. Der Bau, in dem 232 Landesbedienstete arbeiten, hatte 4,7 Millionen Mark gekostet. Der Rech- nungshof bemängelte die Stahlskelett-Bau- Weise, die„teuere“ Glas-Mosaik- Verkleidung der Fassade sowie endere seiner Ansicht nach unnötige Bauaufwendungen. Nach Meinung des Rechnungshofes hätte eine Stahlbetonkonstruktion und eine Kunst- steinverkleidung ebenso ihren Zweck er- füllt. Er kritisierte außerdem, daß die ge- nehmigte Bausumme ohne Zustimmung des Landtags um 125 000 DM überschritten wor- den sei. „Brentano-Plan“ zur Zusammenarbeit Regelmäßiger Kontakt der Außenminister in der EWG vorgeschlagen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesauhenminister von Brentano legte seinen Kollegen im EWG- Ministerrat einen neuen Plan vor, der darauf abzielt, die politische Zusammenarbeit der Partner- staaten zu intensivieren. Ueber dieses Pro- jekt berichtete der Minister am Mittwoch dem Bundeskabinett. Seine Anregungen, sagte ein Regierungssprecher, seien in Brüssel auf Totale Abrüstung bei totaler Kontrolle Eine Stellungnahme der USA zum Chrustschow-Plan/ Keine Aenderung der UNO-Charta New Vork.(AP) Die Vereinigten Staaten haben am Mittwoch die Errichtung eines Weltweiten internationalen Sicherheits- systems zur Aufrechterhaltung des Friedens im Falle einer totalen Abrüstung gefordert und die Sowjetunion gleichzeitig ersucht, dem Chrustschow- Vorschlag zur totalen Ab- rüstung bald einen detaillierten Kontrollplan beizufügen. Der amerikanische Chefdele- gierte bei der UNO, Cabot Lodge, versicherte vor dem Politischen Ausschuß der UNO- Vollversammlung, daß die Vereinigten Staa- ten im Prinzip mit einer totalen Abrüstung einverstanden seien, falls sie unter totaler Kontrolle erfolge und ein internationales Ordnungssystem den Frieden, die Sicherheit und das Recht gewährleiste. Cabot Lodge schlug vor, die von den Ver- einigten Staaten erhobene Forderung durch den Abrüstungsausschuß der zehn Nationen prüfen zu lassen, der Anfang nächsten Jahres in Genf zusammentritt. Insbesondere müß- ten folgende drei Fragen genauestens ge- klärt werden: 1. Welche Art einer internationalen Poli- zeistreitmacht soll zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit gebildet werden? ö 2. Welche Prinzipien des internationalen Rechts sollen den Einsatz einer solchen Streitmacht leiten? 5 5 5 3. Welche nationalen Sicherheitsstreit- kräfte würden von den einzelnen Staaten für erforderlich gehalten, falls die derzei- tigen Militärstreitkräfte abgeschafft werden? Der amerikanische Chefdelegierte unter- strich die große Bedetitung, die die Vereinig- ten Staaten einer Abrüstungskontrolle zu- messen, und erklärte, je vernünftiger, klarer und unzweideutiger ein dem sowjetischen Abrüstungsvorschlag beigefügter Kontroll- plan sei, desto mehr Aufmerksamkeit ver- diene der Vorschlag an sich. Auf alle Fälle müsse ein Abrüstungsplan angemessene Kontrollvorkehrungen enthalten, damit der Abbau der Rüstung für alle sichtbar vor- genommen werde und kein Spielraum für Mißtrauen und Zweifel bleibe. Abschließend forderte Cabot Lodge, im Abrüstungsausschuß der zehn Nationen neben den von anderen Staaten unterbreite- ten Abrüstungsvorschlägen auch die bisher ergebnislos erörterten Teilabrüstungsmaß- nahmen, wie die Einstellung der Atom- waffenversuche und Schritte zur Verhütung von Ueberraschungsangriffen, weiter zu dis- kutieren. Er vertrat die Auffassung, daß der Zehn-Nationen- Ausschuß das geeignete Gre- mium sei, sowohl die technischen als auch die politischen Aspekte der Verhütung von Ueberraschungsangriffen zu erörtern. Cabot Lodge machte damit der Sowjetunion, die bisher stets für eine Behandlung beider Aspekte dieses Themas eingetreten war, eine Wesentliche Konzession. Amerikanisch-sowietische Fühlungnahme (dpa) Hinter den Kulissen der UNO haben Fühlungnahmen zwischen den USA und den Sowjets über die Möglichkeit einer gemein- samen Abrüstungsresolution begonnen. Beide Delegationen haben am Montag erste Ent- würfe ausgetauscht. UNO-Kreise vermerk- ten, daß der sowjetische Delegierte Kusne- Zzow, entgegen der sowjetischen Methode so- kort nach der ersten sowjetischen Rede einen Resolutionsentwurf zu veröffentlichen, keine solche Resolution vorschlug. Der Grund dafür wird von UNO-Kreisen in dem sowjetischen Versuch erblickt, über eine gemeinsame Re- solution mit den USA zu verhandeln. UNO- Delegierte erwarten allerdings große Schwie- rigkeiten in diesen Verhandlungen. Keine Erweitezing des Sicherheitsrates Die Sowjetunion hat sich am Mittwoch im Politischen Ausschuß der UNO erneut gegen jede Erweiterung des Sicherheitsrates, des Wirtschafts- und Sozialrates sowie des Welt- gerichtshofes ausgesprochen, solange die Volksrepublik China den Vereinten Nationen nicht angehört. Der sowjetische Delegierte Sobolew erklärte, eine Aenderung der UNO- Charta, die nur mit Zustimmung aller stän- digen Mitglieder des Sicherheitsrates vorge- nommen werden kann, komme während der Abwesenheit der„legitimen Vertreter des groben chinesischen Volkes“ nicht in Frage. Chinesischer Volkskongreß stimmt zu Tokoi.(AP) Der Chinesische Volkskongreßg hat am Mittwoch den Vorschlag der Sowiet- union für eine allgemeine und vollständige Abrüstung befürwortet. In einer Entschlie- Bung, die von der erweiterten Vollsitzung des Ständigen Ausschusses nach Entgegen- nahme einer Erklärung von Außenminister Tschen Ji einstimmig gebilligt wurde, heißt es, Regierung und Bevölkerung der Volks- republik China seien gemeinsam mit der Sowjetunion und allen friedliebenden Völ- kern entschlossen, den sowjetischen Ab- rüstungsvorschlägen zum Erfolg zu verhelfen. fruchtbaren Boden gefallen. Wie es heißt, Wil! Brentano keine neue supranationale Institution. Ziel seiner Vorschläge sei die Verstärkung der politischen Konsultation. Wie von unterrichteter Seite verlautet, schwebt Brentano eine regelmäßige Kontakt- aufnahme zwischen den sechs Außenmini- stern vor. 5 Beschleunigung des Gemeinsamen Marktes Brüssel.(AP) Die Länder der Europä- ischen Gemeinschaften sind nach einer Er- klärung des italienischen Außenministers Pella von der Notwendigkeit der beschleu- nigten Realisierung des Gemeinsamen Mark- tes überzeugt. Pella, der als Vorsitzender der zweitägigen Konferenz des Ministerrates der EWG in Brüssel fungierte, erklärte am Mitt- woch vor der Presse, Einzelheiten eines dies- bezüglichen Planes würden von Fachleuten ausgearbeitet. Dabei geht es zunächst vor allem um die vom belgischen Außenminister Wigny vorgeschlagene Kürzung der Ueber- gangsperiode von zwölf bis fünfzehn auf sieben bis acht Jahre. Feierschichtenhilfen werden nicht erweitert Luxemburg.(VWD) In einer Sitzung des Ministerrats der Montan-Union wurde die Erweiterung des Programms der Feierschich- tenbeihilfen allgemein als wenig zweckmäßig angesehen. Für die Bundesregierung sprach Staatssekretär Dr. Ludger Westrick die Be- fürchtung aus, daß durch die Feierschichten- beihilfen die Sanierungs- und Stillegungs- maßnahmen im Kohlenbergbau in der Ge- meinschaft verzögert werden. Auf den Ein- wand Finets von der Hohen Behörde, daß die Bundesrepublik durch den sogenannten „Härteausgleich“ zugunsten von Bergarbei- tern, die von Feierschichten betroffen wur- den, ja praktisch zu der gleichen Maßnahme gegriffen habe, stellte Westrick nochmals klar, daß der Härteausgleich lediglich für verfahrene Felerschichten angewendet werde. Es handele sich dabei also um eine Maß- nahme für die Vergangenheit. Die Bundes- regierung habe keinen Zweifel daran gelas- sen, daß sich der Härteausgleich keinesfalls auch auf künftige Feierschichten erstrecken werde. Weitere Berichte siehe Seite 11 rn, Err Ng E: a. 6 Jr. 238 — r Re- gelung le der et und leblich rd im erden. g auf Frage 1 Auf- ziehen. es Sol- inister nicht Ver- m Soll n, die Lan- ait je- ellung dessen en ö n und pràsi- rich- erlau- okom- fliktes immer ührer, in und abend Exil- uf. Er bereist. nahe- n, daß azosen on be- u dem Stel- ing bau ot der icht in lungs- ttwoch genen Wirt- au, in hatte Rech- Bau- didung sicht Nach eine Lunst- K er- ie ge- ag des 1 Wor- heißt, ionale ei die tation. lautet, ntakt- mini- rktes uropä- er Ex- aisters chleu- Mark- er der es der Mitt- dies- leuten St Vor inister Jeber- n auf eitert ig des de die chich- mäbig sprach je Be- chten- gungs- r Ge- 1 Ein- e, dab unten arbei- wur- aahme hmals h für werde. Maß- indes- gelas- esfalls ecken —— 11 Nr. 238/ Donnerstag, 15. Oktober 1959 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g. In zehn norwegischen Städten ist nach einer öffentlichen Abstimmung die Prohibi- tion wieder aufgehoben. Die Abstimmung fand in insgesamt 18 norwegischen Städten statt. Nach einem norwegischen Gesetz kann in einer Gemeinde alle acht Jahre eine Ab- stimmung über die Frage des Alkoholaus- schanks stattfinden, wenn ein hinreichend großer Teil der Bevölkerung dies verlangt. In sechs Städten, darunter in Stavanger, der viertgrößten norwegischen Stadt, hatten die Alkoholgegner eine Abstimmung in der Hoffnung verlangt, die Prohibition wieder einführen zu können. Mit absoluter Mehrheit wurde in allen sechs Städten die Wiederein- führung der Prohibition abgelehnt. * Für Hinweise, die zur Aufklärung des Londoner Juwelenraubes vom vergangenen Wochenende führen können, hat eine Ver- sicherungsgesellschaft eine Belohnung von 10 000 Pfund(rund 117 O00 DM) ausgesetzt. Scotland Vard tappt nach wie vor im Dun- keln. Nirgends haben die Einbrecher Spuren hinterlassen. Die Kriminalpolizei nimmt an, daß der Raub entweder von einem Meister- dieb ausgeführt wurde, vor dem sich die Lon- doner Unterwelt fürchtet, oder von einer in britischen Unterweltkreisen unbekannten Bande. Bisher hat niemand„gepfiffen“. Ein Heer von Polizeispitzeln, das sich in den Ver- kehrslokalen der Unterwelt verteilt hat, war- tet bisher vergeblich auf ein unvorsichtiges Wort, das auf die Spur der Bande führen könnte. * Nach neuen Messungen der britischen Marine sind die gefürchteten Goodwin-Sand- bänke vor der englischen Südostküste in den letzten zehn Jahren mehr als eine halbe Meile gewandert. In einem Bericht heißt es, diese unerwartete Bewegung in einer ver- hältnismäßig kurzen Zeit unterstreicht die Notwendigkeit, häufiger Untiefen an den Küsten zu messen. Das Passagierschiff„Ran- gitiki“ lief im Herbst 1958 bei den Sandbän- ken an einer Stelle auf Grund, an der die Seekarten freies Wasser zeigten. Die Posi- tion der Boje am Südrand der Goodwin- Bänke mußte deshalb verändert werden. * Zu sechs Monaten Gefängnis wurde in der alten englischen Bischofsstadt Exeter in der Grafschaft Devon ein Engländer verurteilt, der aus dem bischöflichen Palais den Bischofsstab gestohlen und versucht hatte, ihn in einem Lokal als„seltenes Musikinstru- ment abzusetzen. Der Stab wurde aber er- kannt und der Uebeltäter der Polizei überge- ben. * Vor dem Londoner Appellationsgericht wurde am Mittwochvormittag die Verhand- lung über den Fall von Günther Fritz Podola eröffnet, der wegen Ermordung eines Krimi- nalbeamten zum Tode verurteilt worden ist. Da ein Präzedenzfall für das englische Rechtswesen vorliegt, besteht das Gericht aus fünf Richtern an Stelle der sonst üblichen drei. Das Gericht befaßt sich vorwiegend mit dem ersten Teil des Prozesses, in dem über die Frage verhandelt wurde, ob der Ange- klagte an Gedächtnisverlust leidet und sich dadurch nicht vor Gericht verantworten kann. An der Verhandlung nehmen der Lei- ter der Rechtsabteilung der Deutschen Bot- schaft in London, Dr. Rudolf Knickenberg, und ein Botschaftssekretär als Beobachter teil. 5 Der Versuch einer internationalen weibli- chen Bergsteigerexpedition, den 8153 Meter hohen Himalajagipfel Tschou-Oju zu bezwin- gen, ist gescheitert. Schwere Schneestürme und Lawinen haben die Expeditionsteilneh- merinnen aus Großbritannien, Frankreich, Belgien, der Schweiz und Indien zur Umkehr gezwungen. Nach einer amtlichen Darstel- lung aus Katmandu(Nepal) waren zwei Sherpaführer am 2. Oktober an den Abhän- gen des 80 Kilometer westlich des Mont Eve- rest gelegenen Berges in eine Lawine geraten. Einer der beiden Sherpas kam darin um, der andere zog sich schwere Erfrierungen zu. Die Lawine war durch einen schweren Schnee- sturm ausgelöst worden, der schließlich die ganze Expedition zur Aufgabe des Unterneh- mens nötigte. * Die Regierung von Griechenland hat ihre Fernsehpläne wieder aufgegeben. Vor eini- gen Jahren begann man mit Versuchen, und alle Pläne waren ausgearbeitet— aber es fehlt an Geld. Rundfunk im Wettstreit um die Gunst der Afrikaner Sirenenklänge aus Moskau und Kairo/ Kurzwellensender der„Stimme Amerikas“ vorgesehen/ Ghanas Pläne Das gesprochene, nicht das gedruckte Wort bestimmt die Geschicke Afrikas. Die Propagandisten von Ost und West wie auch der afrikanischen Staaten selber haben das erkannt. Rundfunk— und eines Tages auch Fernsehen— können die zum großen Teil des Lesens und Schreibens unkundigen 200 Millionen Afrikaner in weit größerem Maße beeinflussen, als jede Zeitung, jede Flug- schrift, jedes Wahlplakat es vermöchten. Ra- dio Moskau und die„Stimme Amerikas“, Radio Kairo und die Rundfunksender in den britischen Gebieten und den Staaten der französischen Gemeinschaft sind in einen Aetherkrieg um Afrikas eingetreten. Bald werden sich noch einige weitere Sender ein- schalten, die in die Negerhütten, in die Pflan- zungen und in die Cafés in den Städten nun auch noch die Stimme der jungen Staaten Westafrikas und christliches Gedankengut tragen wollen. Selbst in den Nomadenzelten in den Dürre- gebieten Somalilands und in Dörfern tief im Urwald Oberguineas stehen heute schon Rundfunkgeräte. Zum großen Teil empfangen sie die Sirenenklänge, die Radio Moskau und Radio Kairo verbreiten, die beiden in Afrika aktivsten Sender. Radio Kairo strahlt die Botschaft des „antikolonialen, antiimperialistischen Afrika“ außer im Arabisch auch in Suaheli und Somali aus. In diesen Sendungen ist nicht nur viel von der Freiheit die Rede, sondern auch vom mohammedanischen Glauben. Im Afrika nördlich des Aequator scheint die Ausbrei- tung des Islam mit einer antikolonialen Be- wegung Hand in Hand zu gehen, und solche Bemühungen sind auch aus dem Programm Kairos zu erkennen. Auf politischem wie auf religiösem Gebiet wird der Sender vom Nil bald auf Konkur- renz stoßen. Die Amerikaner werden sich langsam darüber klar, welche Rolle Afrika einmal spielen wird. Ihr„Projekt Larry“ sieht in Westafrika die Errichtung von Kurz- wellensendern der„Stimme Amerikas“ vor, die die Ideale des Westens in Afrika verkün- den sollen. Der britische Rundfunk trägt sich mit Plänen, in Zusammenarbeit mit den Rund funkstationen in den britischen Gebie- ten des schwarzen Kontinents ein wirksame res Gegengewicht gegen die Sendungen aus Kairo und Moskau zu entwickeln. Der Bau neuer Relaisstationen der BBC in Ostafrika Wird erwogen.. Schlieglich sind auch die christlichen Kir- chen aktiv geworden. Neben die Sendungen des Vatikan-Rundfunks sollen bald die Pro- gramme eines Senders treten, den der Luthe Aus dem Wasser ge- hoben wurde bei Cuæ- haven das am 3. Ok- tober nach einer Kol- liston mit dem Tanker „Tema Palm“ geken- terte 582 BRT große Hamburger Tankmo- torschiff„Thorwald“ von den beiden Hebe- kränen„Christian“ und „John Beckedorf“ (Sehe unser dpu- Bild). Das Schiß wurde nach der Anhebung gedreht, in die richtige Schuimmlage gebracht und dann in die Cu- nhavener Mützelfeldt- Werft geschleppt. Al- lerdings hielt der eine der beiden Hebekrane das Achterschiff der „Thorwald“ nock in den Trossen, damit es nicht erneut absachte. In den nächsten Tagen sollen die Schäden an dem Schiſf untersucht und repariert wer- den. rische Weltbund in Aethiopien errichten will. Das christliche Kaiserreich Ostafrikas hat be- reits zugestimmt. Die im August veröffent- lichten Pläne sehen vor, einen Sender für 400 000 Dollar zu bauen, der das Evangelium verkündet sowie Kulturprogramme und Nachrichten verbreitet. Kairo wird im Aether aber bald noch auf eine andere Stimme stoßen, die auch vom freien Afrika spricht— nur in etwas anderen Tönen. Kwame Nkrumah, der ehrgeizige Ministerpräsident des westafrikanischen Ghana, plant in Accra den Bau von vier 100-2 Kilowatt-Kurzwellensendern. Sie sollen Pro- gramme in englischer und französischer Sprache, später auch in Arabisch, Haussa, Suaheli und Portugiesisch ausstrahlen. Die Auswirkungen dieses Aetherkrieges sind nicht nur politisch zu werten: Er fördert zugleich die Entwicklung afrikanischer Ver- kehrssprachen und kann damit zur Ueber- windung vieler alter Stammesgegensätze führen und zur Bildung der Bevölkerung bei- tragen. In Nigeria denkt man schon daran, ein Fernsehnetz für Schulfunksendungen zu errichten. Maximilian Smidt Verkehrsunfälle durch Haschischsucht in der VAR Blutproben zur Feststellung Alle fünf Stunden ereignet sich in Aegyp- ten ein tötlicher Autounfall. 849 Menschen sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf den Straßen der Südprovinz der VAR ums Leben gekommen. Und der Grund? Nach allgemeiner Ansicht: Disziplinlosigkeit der Fahrer, verursacht durch Haschisch. Von etwa 100 000 Kraftwagen in ganz Aegypten sind allein 56 000 in Kairo zuge- lassen: 15 000 schwere Lastkraftwagen be- fördern Petroleum aus den Hafenstädten Port Said und Suez in die Hauptstadt, kar- ren die Baumwolle aus Oberägypten ins Delta und den Ausfuhrhafen Alexandrien. Da die Privatwagen sich auf 32 000 beschrän- ken, gibt es eine verhältnismäßig hohe Zahl von Taxis, 8800 nämlich. 2060 Autobusse ver- vollständigen den Kairoer Autopark. Zwischen den Lastkraftfahrern, den Au- tobussen und Taxichauffeuren herrscht er- bitterte Feindschaft. Die Taxis sind wütend über die zunehmenden Autobusse, die ihnen ihre Kunden abspenstig machen. Die Auto- busse wiederum ärgern sich über den zuneh- menden Verkehr von Privatwagen, denn sie müssen ihr Tagessoll an Streckenfahrten er- füllen. Ebenso fahren die Lastkraftfahrer dauernd mit Höchstgeschwindigkeiten, um möglichst viel Fahrten über die langen Strecken in einer Woche herauszuschinden. Das bringt Sonderprämien ein. Etwa 315 000 Vergehen gegen die Ver- kehrsvorschriften wurden im Jahr 1958 in Kairo verzeichnet, davon mehr als 5000 mit gerichtlichen Strafen. Aber selbst wenn ein Fahrer den Tod eines Passanten oder eines „feindlichen“ Chauffeurs verursacht hat, kommt er mit einer sehr geringfügigen Geld- oder kurzen Freiheitsstrafe von 6 Mo- naten bis höchstens 3 Jahren davon. Das er- schüttert ihn nicht weiter. des genossenen Rauschgifts? Im moslemischen Aegypten ist der Alko- holgenuß von Religion wegen durch den Ko- ran verboten. Er ist auch äußerst selten An- laß vom Versagen am Steuer. Eine viel ge- fährlichere Sucht ist verantwortlich für die lebensgefährliche Fahrweise vieler Chauf- feure: Haschisch! Ein Redakteur von El-Akhbar hat eine Untersuchung angestellt, die aufsehenerre- gende Einzelheiten zu Tage förderte. Auf der Straße Kairo— Alexandrien, etwa 260 km, hat er 15 Polizeiposten gezählt. die jede Autonummer brav und gewissenhaft auf- schreiben. Aber gleich daneben entdeckte er 16 kleine Zelte, Hütten, Holzbuden, in de- nen die Cauffeure saßen, um sich von den Anstrengungen des Dienstes mit einer Tasse Tee oder Kaffee zu stärken. In allen stieg ihm der typisch süßliche Geruch des Opiums und Haschischs in die Nase. Hier sitzen sie und lassen die Zigarette oder die Pfeife mit dem gefährlichen Gift in der Runde kreisen. Unter überlautem, hem- mungslosem Lachen, den üblichen ersten Vergiftungserscheinungen, vergessen sie ihre schwere Arbeit, die so viel Nervenanspan- nung verlangt. Wenn sie sich dann wieder ans Steuer setzen, sind ihre Sinne umnebelt, ihre Augen getrübt, ihre Reaktionsfähigkeit reduziert. Apathische Gleichgültigkeit hat sie erfaßt. Dazu kommt das Gefühl der eigenen Sicherheit, da sie in ihrem schweren Kasten jeden Personenwagen über den Haufen ren- nen können, ohne selbst Schaden zu nehmen. Noch gibt es keine Blutprobe, die den Süchtigen des Genusses von Haschisch über- führt, das viel gefährlicher ist als Alkohol. Versuche eines gültigen Haschisch-Testes sind im Gang. H. v. Veltheim Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: In niederen Lagen in den Früh- und Morgenstunden verbreitet Nebel oder Hochnebel, örtlich auch länger anhaltend. Sonst heiter. Nieder- schlagsfrei. Je nach Nebeldauer sehr unter- schiedliche Nachmittagstemperaturen zwi- schen 11 und 18 Grad. Tiefsttemperaturen allgemein nur wenige Grade über Null und gebietsweise Bodenfrost. In Odenwald und Bauland Tiefsttemperaturen um Null, ver- breitet Bodenfrost, gebietsweise auch leichter Frost, vor allem in den länger nebelfrei bleibenden Lagen. Sehr schwache Luft- bewegung. Uebersicht: Der hohe Druck mit Kern über Osteuropa bleibt erhalten. Eine nur wenige hundert Meter mächtige Bodenschicht be- stimmt das Wetter der Rheinebene, während die höheren Lagen in eine milde und trok- kene Südströmung hineinragen. Sonnenaufgang: 6.45 Uhr. Sonnenuntergang: 17.38 Uhr. Vorhersage- Karte ür 10.88 Uhr pPegeistand vom 14. Oktober Rhein: Maxau 308(-); Mannheim 120 (+4); Worms 47 I); Caub 66(). Neckar: Plochingen 102(+2); Gundels- heim 161(—) Mannheim 118(73). Tempel Ramses II sollen durch Damm geschützt werden Eine wissenschaftliche UNESCO-Rom- mission, die zehn Tage lang die Möglich- keiten zur Rettung der oberägyptischen Altertümer studiert hat, kam einstimmig zu dem Schluß, daß ein etwa 50 Meter hoher Damm um die beiden Tempel bei Abu Simbel errichtet werden soll. Durch diese Maßnahme sollen die als unersetzlich gel- tenden Baudenkmäler vor der Ueber- schwemmung durch den Stausee des Assuan- Hochdammes geschützt werden, teilte der britische Archäologe Walter Emery der Presse mit. Emery sagte, daß die Tempel, die beide von Ramses II(1292-1225 v. Chr) gebaut wurden, an Bedeutung dem griechi- schen Parthenon gleichkäàmen. 5 Der Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo, Professor Hans Stock, sagte dem dpa-Vertretrer, daß in dem den Deutschen zugewiesenen Forschungsstreifen, der 15 Kilometer lang sei, ein von Tut- mosis III(1501-1448 v. Chr.) erbauter Tempel als wertvolles Kulturdenkmal läge. Dieser vom Bau des Assuan-Hochdammes bedrohte Tempel in Amada werde wahrscheinlich abgetragen und auf der Nilinsel Elephantine bei Assuan wiederaufgebaut. Im Gegensatz zu den aus Felsen gehauenen Tempeln bei Abu Simbel bestehe der Amada-Tempel aus Blöcken. Professor Stock war als einer der ersten an den Vorarbeiten zur Sicherung der im Ueberflutungsgebiet liegenden Altertümer beteiligt. Die deutschen Archäologen werden im kommenden Jahr mit ihrem Expeditions- schiff, dem einzigen derartigen ausländischen Boot, dle Uebertragungsarbeit aufnenmen. — Europäer Thema Kühlkette In Verona hielt die Europaische Produk- tivitätszentrale(EPZ) vom 6. bis 12. Oktober eine Konferenz mit etwa 1200 Fachleuten aus Europa und Amerika ab, um sich mit der Steigerung des Absatzes und der schnellen Verteilung tiefgekühlter Nahrungsmittel in Europa zu befassen. Die Berichterstatter be- schäftigten sich sowohl mit der Verpackung tiefgekühlter Produkte wie mit deren Trans- Port über große Entfernungen, außerdem mit den Lagereinrichtungen, der Aufbewahrung im Einzelhandel, den Preisfragen, der Ver- brauchererziehung und dem Nährwert tiefge- kühlter Produkte. Das wichtigste Problem: Schaffung einer weitgespannten Gefrierkette, die mit hohen Investitionskosten verbunden ist und infolgedessen einen ausreichenden Absatz voraussetzt. 5 Filmbüro in Paris Ein internationales Filmbüro soll Anfang November gemeinsam von der Internationa- len Organisation der Filmproduzenten und der Internationalen Union der Lichtspiel- häuser in Paris errichtet werden. Den grund- Sätzlichen Beschluß hierzu faßte man im September auf einem internationalen Kon- Sreß in Wien. Die Vorbereitungsarbeiten für das Büro werden von französischen, schweizerischen und italienischen Verbänden der Filmindustrie durchgeführt. Der Film- Vertrieb und die Gewerkschaften der Film- techniker sind an dem Projekt nicht betei- ligt. Das neue Büro soll sich mit wirtschaft- lichen Problemen der Filmindustrie befassen, Steuerbelastungen, Konkurrenz des Fern- Sehens, Einfuhrverfahren und ähnlichen Fragen. Man plant auch enge Beziehungen zu den verschiedenen internationalen Orga- am Werk nisationen. Die Neugründung erfolgt unab- hängig von einem anderen Plan, der unter Erfassung aller Interessengruppen des Films die Errichtung eines europäischen Filmsekretariats vorsieht. Das internationale Büro beschränkt sich keineswegs auf den Gemeinsamen Markt, sondern will sich auf weltweiter Ebene mit den wirtschaftlichen Filmproblemen befassen. Innerhalb des Ge- meinsamen Marktes wartet man noch auf die Entscheidung, ob der Film unter die Dienstleistungen fällt oder als Ware zu be- trachten ist. Das Liberalisierungsverfahren für Dienstleistungen ist bekanntlich weniger streng als das für Waren. Betrachtet man den Film besonders für die Einfuhr als Ware, dann muß man die Kontingente glo- balisieren und sie außerdem jährlich um 20 Prozent aufstocken. Das Bundeswirt- schaftsministerium neigt zur zweiten Lösung und erwägt gegenwärtig, unabhängig von den Entscheidungen in Brüssel, eine Glo- balisierung des deutschen Filmeinfuhr-RKon- tingents, wobei noch offen steht, ob man ein ausschließlich europäisches Globalkontingent schafft oder die gesamte Filmeinfuhr, auch unter Erfassung der amerikanischen Pro- duktion, globalisiert. Ziel: Spezialisierte Produktion In sachkundigen europäischen Kreisen herrscht die Ueberzeugung vor, daß man in absehbarer Zeit zu einer weitgehenden Spezialisierung der Produktion in Europa gelangen werde. Nur müsse man für diesen Prozeß mit recht langen Fristen rechnen. Nach einer ersten Fühlungnahme hätten die Betriebe zu untersuchen, in welchem Aus- maß für sie Spezialisierungen in Frage kommen und welche technischen Probleme dabei zu lösen sind. Die Zoll- und Handels- schranken spielen dabei natürlich noch eine abbremsende Rolle, denn im Interesse einer vernünftigen europäischen Arbeitsteilung müßten Zubehörteile ohne Schwierigkeiten in verschiedener Richtung frei über die Grenzen befördert werden können. Unter diesen Umständen kann mit einer Ver wirk- lichung von gesamteuropäischen Spezialisie- rungen und Arbeitsteilungen erst nach Be- endigung der Uebergangsperiode des Ge- meinsamen Marktes, also erst nach Beseiti- gung der letzten Zölle, gerechnet werden. Tagungen des Europäischen Parlaments Das Europäische Parlament der drei Ge- meinschaften wird seine nächsten Tagungen in Straßburg vom 20. bis 22. Oktober und vom 24. November bis 4. Dezember abhalten. In Kürze treten der Politische und der So- zialausschuß des Parlaments in Brüssel zu- sammen. Probleme der Grenzgebiete Am 25. September fand in Brüssel unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten der Kom- mission der Europäischen Wirtschaftsge- meinschaft(EWG), Robert Marjolin, eine erste Besprechung mit den für die Regional- politik in den einzelnen Mitgliedstaaten zu- ständigen Regierungssachverständigen statt, auf der unter anderem die Probleme der Grenzgebiete der Gemeinschaft behandelt wurden. Es wurde eine gemeinsame Arbeits- gruppe gebildet, die Mitte Oktober zusam- mentritt. Rohs tahl produktion Die Rohstahlproduktion in der Montan- Union wird von der Hohen Behörde für das Jahr 1959 auf 62,5 Mill. t geschätzt, davon 29,5 Mill. in der Bundesrepublik(einschließ- lich Saar) und 15 Mill. t in Frankreich Die Unternehmen in der EWGd Das„Bulletin der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft“ enthält in seiner Sep- tember-Ausgabe(Nr. 3/1959) einen Aufsatz von Präsident Malvestiti über„Die Unter- nehmen im Gemeinsamen Markt“, ferner Studien und Berichte über die Tätigkeit der Gemeinschaft mit einer tabellarischen Dar- stellung der Inanspruchnahme des Ent- wicklungsfonds sowie als Anlage einen Ge- schäftsverteilungsplan der Europäischen Kommission. Das Bulletin ist zum Einzel- preis von 1,70 DM beim Bundesanzeiger, Postfach Köln 1, zu beziehen; Jahresabonne- ments von 8,40 DM nur durch die Postämter. Beschäftigte in der EWG-WOII- industrie In der Europaischen Wirtschaftsgemein- schaft(EWO) sind nach einer deutschen Tex- tilstatistik etwa 358 144 Personen in der Wollindustrie beschäftigt, etwa ein Drittel davon weibliche Arbeitskräfte. An der Spitze der Beschäftigtenzahlen steht die Bundes- republik mit 118 297 Personen(53,7 Prozent Frauen). Es folgen Italien mit 107 473(58,1 Prozent Frauen)) Frankreich mit 91 400(52, Prozent Frauen), Belgien mit 20 610 und die Niederlande mit 20 364(24, 2 Prozent Frauen). Europäischer Steuervergleich Bei dem Vergleich der Steuern innerhalb des Gemeinsamen Marktes verfügt man bis jetzt nur über Teiluntersuchungen oder all- gemeine Beurteilungen, die nicht immer auf- schlußreich sind. Ein französischer Verlag versucht jetzt diese Lücke zu schließen mit einer Reihe vergleichender Steuertabellen für die Umsatzsteuer, die Körperschafts- steuer, die Dividendenbesteuerung, die Steuerbelastung der Direktoren von Aktien- gesellschaften, die steuerliche Behandlung von Kapitalerhöhungen und Reserven sow.˖e für die Steuern, die Gesellschaften unabhän- gig von ihren Einkommen und ihrem Gewinn belasten. Die mit den Tabellen verbundenen Kommentare versuchen, die Grundlinien des europaischen Steuersystems vergleichend herauszustellen und auch die noch erforder- lichen Harmonisierungsmaßgnahmen erken- nen zu lassen. Sanierungsplan für belgischen Kohlebergbau Vor Tagen hatten der Präsident und die Vizepräsidenten der Hohen Behörde der Monten-Union sowie die Mitglieder Pr. Hell- wig und Reynaud in Brüssel eine Bespre- chung mit der belgischen Regierung über das System der Ein- und Ausfuhrlizenzen. Bei dieser Gelegenheit bekräftigte die bel- gische Regierung ihre Zusage, den im Juli 1959 vorgelegten Sanierungsplan für den Kohlebergbau schnellstmöglich durchzufüh- ren. 5 EPZ-Zentrale für Uberset zungen Die Europäische Produktivitätszentrale EPZ) bereitet eine spezialisierte europäischę Uebersetzungs-Zentrale für technisches Ma- terial aus Oststaaten vor. Bisher, so wurde festgestellt, sind solche Uebersetzungen un- regelmäßig, oft aber auch doppelt durchge- führt worden. Mit der Zentrale wird eine Koordinierung angestrebt, wie sie den Fach- leuten der Partnerstaaten schon lange vor- schwebt. Die Zentrale wird ihre Ueberset- zungen den EPZ-Mitgliedern regelmäßig zu- leiten. Keinesfalls will man aber mit dieser Konzentrierung die nationale Uebersetzungs- tätigkeit ausschalten, sondern vielmehr eine sinnvolle zwischenstaatliche europäische Pla- nung sicherstellen. Einzelheiten über den Aufbau, die Zielsetzung und die Tragweite der EPZ-Uebersetzungszentrale werden im Laufe des Oktober ausgearbeitet. Machen Sie bitte diese kleine Probe: Ver: reiben Sie ATA zwischen Daumen und Zeige- finger, und Sie spüren, wie fein ATA ist. Woßten Sie das schon? Wir möchten Ihnen beweisen, wie fein das neue ATA wirklich ist. Sehen Sie sich bitte die beiden Bilder unten an. Das eine zeigt Haushaltsmehl, das andere ATA, jeweils in 40 facher Vergrößerung. Was ist ATA? Bild 1 Bild 2 Sie werden vielleicht überrascht sein, wenn Sie jetzt das Resultat lesen: Auf Bild 2 sehen Sie AT Al Dieser Vergleich macht die Feinheit des neuen ATA ganz deutlich. Und gerade wegen dieser Eigenschaft ist es im modernen Haushalt unentbehrlich; denn das neue ATA„extra fein“ faßt sanft an und löst trotzdem schnell jeglichen Schmutz: ATA reinigt gründlich und— schonend. Ganz leicht läßt sich die ATA · Dose jetzt öff- nen: Die Lasche ein- lach nach oben ziehen. Streudose 40 Pf, große Streudose nur 65 Pf — Das neue AA ist extra fein! 4A 35/59 6 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 15. Oktober 1959/ Nr. 238 Täglich 30 000 Kilo Weintrauben: Uva Regina heißt die Favoritin unter den Weintrauben des Herbstes 1959. Die Trauben- Königin, denn Regina heißt nichts anderes als Königin, wächst unter der südlichen Sonne Italiens und rollt in einer mehrtägigen Bahn- fahrt im Güterwaggon via Chiasso und Basel den Käufern entgegen. Die Mannheimer Frucht- und Südfruchtimporteure erhalten Tag für Tag zwischen vier und fünf Trauben- Waggons, jeder Wagen enthält im Durch- schnitt etwa acht Tonnen Trauben. In Mann- heim und in der weiteren Umgebung werden in diesen Wochen Tag für Tag rund 30 000 Kilogramm Trauben gegessen. „Trauben werden nach ihrem Aussehen gekauft“, sagt ein Mannheimer Importeur und das erklärt die Favoritenstellung der Uva Regina. Die Reginatraube hat große Beeren mit dicker Haut und festem Fleisch; die Farbe schwankt zwischen grün und gelb, die Gelb- töne überwiegen allerdings. Die Konkurrenz der Regina kommt entweder aus Frankreich oder aus Spanien. Die französische Chassälas- Traube, die unser Importeur für besser als die Regina hält, bleibt in den Geschäften liegen. Die Beeren dieser Traube sind kleiner als die der Regina, sie haben eine grüne Farbe.„Die Hausfrau kauft mit den Augen“ meint der Importeur,„was schön aussieht, wird genommen, es kann noch so fad schmecken!“ Die französische Grosverts, eine dickscha- lige und fleischige Traube, die der Regina im Aussehen und im Geschmack sehr ähnlich ist, kommt erst jetzt allmählich auf den Markt. Die Importeure hoffen, daß die Grosverts- Trauben besser den Käufergeschmack treffen. Frankreich kam im übrigen in diesem Jahr gut ins Geschäft, nachdem im vergangenen Jahr wegen der hohen französischen Preise fast keine französischen Trauben in Mann- heim verkauft wurden. Die Spanier sind gleich mit drei verschie- denen Traubensorten auf dem Markt ver- treten.„Die spanischen Trauben sind safti- ger“, so charakterisiert ein Importeur die drei Sorten. Im September liefert Spanien die Chelva-Traube, eine„sehr süße, ge- schmacklich gute Traube mit dünner Schale“. Die Real-Traube folgt im Oktober und Ende Oktober bis in den November hinein be- 3 die Ohoanes-Traube das Trauben- jahr. Die Mannheimer Importeure kaufen die Weintrauben waggonweise durch ihre Ver- Verkehrsstau durch Kettenunfall auf der Rheinbrücke Gegen 13.30 Uhr entstand gestern durch einen Unfall, in den mehrere Kraftfahrzeuge auf der Rheinbrücke verwickelt wurden, ein großer Verkehrsstau. Die 20 Minuten lang aufgehaltene Fahrzeugschlange reichte bis in die Bismarckstraße hinein. Das Gedränge entstand, als ein LkW hauf der Brücke von hinten auf einen Personenwagen auffuhr und diesen auf zwei weitere Pkw schob. Obwohl eines der Fahrzeuge abgeschleppt werden mußte, beläuft sich der Sachschaden nur auf rund 1000 Mark. Eine Frau, die in einem der kollidierenden Fahrzeuge mitfuhr, wurde leicht verletzt.—8 Im evangelischen Männer wohnheim in 5 begann die Wintervortragsreihe des evangelischen Männer- und Arbeiterwerks. Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden Ludwig Kaiser sprach Diplomvolkswirt Mar- tin Donath, der Sozialreferent der badischen Landeskirche zu dem Thema:„Geht die Kirche an der Welt der Arbeit vorüber?“ Die Welt der Arbeit, so begann Donath, sei nicht die Welt der Arbeiter. Sie sei die Welt des Ausführenden ebenso wie die des Disponierenden und des Leitenden. Alle Menschen hingen von den Veränderungen der Marktlage, also auch der Arbeit ab. Diese Welt der Maschinen, der Automation, des Lärms und des Strebens nach höherem Lebensstandard und immer größeren Sicher- heiten habe, so meinte der Referent, zu wenig Platz für den Menschen. Denn jeder „hasche nach dem Wind“, nach materiellen Gütern. Welt der Arbeit; unter diesem Be- grifk müsse heute leider auch die Welt der Frau verstanden werden. Es sei, so warnte der Redner, sehr gefährlich, das Frauen- arbeitsreservoir noch mehr auszuschöpfen und die Frau ihrer natürlichen Aufgaben als Mutter und Hausfrau noch mehr zu ent- führen, denn die Substanz des Mütterlichen und des Väterlichen sei schon weit über die Grenzen des Erträglichen hinaus zerstört worden. Mit der christlichen Ueberlegung, daß der Mensch den Sinn seines Lebens, also auch seiner Arbeit, nicht in sich selbst trage, lei- tete der Sozialreferent zu den Problemen der Kirche in der Welt der Arbeit über. Ge- nauso wie alle Menschen zusammen die Welt der Arbeit bildeten, so folgerte Donath, formten alle Christen zusammen die Kirche. Pfarrer und Laien hätten gemeinsam die Aufgabe ein dynamisches, bewegliches Chri- stentum um den Angelpunkt der Bibel auf- zubauen. Es gehe einerseits nicht an, daß der Pfarrer einer Arbeitergemeinde sich nie an den Arbeitsplätzen seiner Gemeindemitglie- der von den Realitäten überzeuge, genauso wie es unchristlich sei, nur sonntags die Kirche zu besuchen, und sich nach dem kon- ventionellen Gottesdienst die Woche über in seiner Arbeit zu vergraben. Müßig sei es, 80 hob der Oeconom hervor, die Schuld an der Entfremdung Kirche Arbeit in den Unterlassungen der Großväter zu suchen. Es seien vielmehr Ueberlegungen anzustellen, wie dem„Menschen der Arbeit“ seine Auf- gabe, nicht nur Arbeitender, sondern Mensch zu sein, neu vor Augen geführt werden könne. Dies sei eine Pflicht, die nur von der Trauben-Favoritin 1959 ist Italiens„Uva-Regina“ Spanien offeriert drei Sorten/„Hausfrauen kaufen mit den Augen“ treter, teilweise leiten auch ausländische Exporteure ihr Angebot per Fernschreiber oder Telefon direkt in die Mannheimer Bü- ros. Die Regina-Trauben kommen zur Zeit aus der Gegend von Bari, die französischen Sorten aus der Gegend von Avignon, die spanischen Sorten aus den verschiedensten Landschaften Spanien, die Ohoanes-Traube zum Beispiel aus der Gegend von Mureia. Die Eisenbabnreise der Trauben dauert von Italien und Spanien vier bis fünf Tage, von Frankreich etwas weniger. Die Waggons treffen normalerweise im Laufe der Nacht in Mannheim ein. Der Teil der Ladung, der vom Importeur auf den Großmarkt gebracht werden soll, wird noch im Laufe der Nacht auf Lastkraftwagen verladen und steht um vier Uhr morgens auf dem Großmarkt. Grö- Bere Einzelhändler kaufen auf dem Groß- markt; bei ihnen stehen die Trauben dann um acht im Laden. Der Großhändler, der die kleinen Mannheimer Einzelhändler und die Einzelhändler in der Pfalz, im Odenwald und an der Bergstraße beliefert, kauft auf dem Großmarkt oder direkt aus dem Eisenbahn- Waggon des Importeurs. Die Ware steht auch dann in diesem Fall wenige Stunden nach ihrem Eintreffen auf dem Ladentisch. Die spanischen Trauben setzten sich am deutschen Markt erst durch, seit es die so- genannten Transversa- Eisenbahnwaggons gibt. Ware in solchen Transversa- Waggons braucht beim Uebergang von der spanischen Spur auf die europäische Normalspur nicht umgeladen zu werden, weil an den Waggons die Achsen ausgewechselt werden. Die Fahrtzeit schrumpfte auf vier bis fünf Tage zusammen, die frische Traube kam, jedoch die Traubenrosine ging. „Traubenrosinen mit Haselnußkernen“ 80 erinnert sich unser Importeur, standen näm- lich früher statt Gebäck beim Kaffekränz- chen auf dem Tisch.“ Trauben stehen auch heute noch auf dem Tisch des Kaffekränz- chens, jedoch frische Trauben, die oftmals noch unter einem Berg Schlagsahne fast verschwinden. Arö. der General bevollmächtigte der Deutschen Bank AG, Direktor Philipp Frank, Mannheim, wurde gestern mit dem Großen Ver- dienstłkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, ausgezeichnet. Anläßlich der Jahreskauptversammlung der Mannheimer Industrie- und Handelskammer verlieh Wirtsckaftsminister Dr. Hermann Veit im Namen des Bundespräsidenten die hohe Auszeichnung.— Eine ausführliche Würdigung der Verdienste Franks veröffentlichen wir heute im Wirtschaftsteil des„MM“. Bild: Steiger Vom Massenlager zum Ubergangsheim Das letzte Flüchtlingslager wurde geräumt/„Bitte keine Rentner“ Mannheim hat keine Flüchtlingslager mehr. Damit ist für rund 10 000 Zonenflücht- linge, die seit 1953 in die Industriestadt am Rhein und Neckar eingewiesen wurden, eine Aera vorüber, an die sie nicht gerne zurückdenken. Das letzte von zwölf Massen- lagern, die Lüttich-Kaserne, konnte nun geräumt werden, nachdem das zweite Uber- gangswohnheim in der Neckarstadt-Ost be- Zzugsfertig geworden war. Aus diesem Anlaß lud gestern Stadtdirektor Schell zu einer Pressebesprechung ins Rathaus ein, an der Oberregierungsrat Mock vom Regierungs- Zonenjustiz im Dienst des Klassenkampfes Vortrag auf Einladung des Ausschusses Freiheitlicher Juristen In welchem Ausmaß zwischen den Rechts- einrichtungen des östlichen und des west- lichen Teils Deutschlands eine sich ständig erweiternde Kluft entstanden ist, offenbarte dieser Tage in erschütterdem Maße ein Vortrag, zu dem der„Untersuchungs-Aus- schuß Freiheitlicher Juristen“ in den Sit- zungssaal I des Landgerichts eingeladen hatte. Rechtsanwalt Dr. Crusius, Abteilungs- leiter des FU in Berlin, kennzeichnete an- hand eingehender Erörterungen über das sowjetzonale Strafrechts-Anderungs-Gesetz von Ende 1957 sowie das aus etwa der glei- chen Zeit stammende Paßänderungsgesetz, wie konsequent sich seitdem die sowjet- zonale Justiz weiter von den in der Bundes- republik unantastbaren rechtstaatlichen Prinzipien entferne; mit ihrem„materiellen Verbrechensbegriff“ mache sie die Tat- Information in der Bibel oder der Fabrik Sozialreferent der Evangelischen Landeskirche sprach beim Männerwerk großen Gemeinde aller Christen, Geistlichen und Laien, gemeinsam gelöst werden könne. Dekan H. Schmidt ging in seinem Schluß wort zu der gutbesuchten Veranstaltung auf die Ausführungen des Sozialreferenten ein. Ein engerer Kontakt zwischen Gemeinde und Pfarrer hielt auch er für unbedingt not- wendig, er sei zu erreichen im Gespräch des Kirchgängers mit dem Pfarrer nach der Predigt. In dieser Unterhaltung soll der Pfarrer auf etwaige Fehler in Form und Formulierung seiner Predigt aufmerksam gemacht werden. Dem Vorschlag des Sozialreferenten, die Pfarrer sollten doch in die Betriebe gehen, um sich so von den Problemen ihrer oft nur auf dem Papier stehenden Gemeindegliedern zu unterrichten, setzte Dekan Schmidt den Satz entgegen:„Erste Aufgabe der Pfarrer ist es, über ihrer Bibel sitzen zu 1 0. bestandsmäßigkeit eines Verbrechens von Zzweckpolitischen Wertungen im Sinne kom- munistischer Ideologie abhängig und ver- folge damit eindeutig das Ziel von Gesin- nungsverurteilungen, die der systematischen Ausmerzung von„Klassefeinden“ dienen sol- len, Die unterschiedliche Beurteilung von Handlungen je nach ihrer„gesellschaftlichen Schädlichkeit“ und die Wertung der Täter- persönlichkeit nach dem Grade ihrer Anhän- gerschaft zum politischen System der Zone widerspreche aber sogar der geschriebenen Verfassung des Sowietzonenstaates selbst, die ausdrücklich die„Gleichberechtigung aller Bürger der DDR“ proklamiere. Dr. Crusius erinnerte daran, in wie star- kem Maße die Urteile dieser klassenkämpfe- risch politisierten Justiz im Rahmen von Uberprüfungen, Amtshilfebegehren und Flüchtlings- Anerkennungsverfahren auch Westdeutsche Gerichte beschäftigen. Mit dem Strafrechtsänderungsgesetz sind in der Zone zwei neue Strafarten eingeführt worden: Der öffentliche Tadel und die„bedingte Ver- urteilung“, der bei einer Bewährung des Delinquenten die richterliche Rehabilitie- rung mit gleichzeitiger Löschung der Strafe folgt. Empfänger eines Tadels darf nur ein „Inhaber sozialistischen Bewußtseins“ sein; die Vorteile der bedingten Verurteilung sol- len nach einem tiefgreifenden Bewußtseins- wandel des Verurteilten im Sinne der SED zur Wirkung kommen. Unter den wenigen Positiva der Rechts- entwicklung in der Zone vermerkte Dr. Cru- sius gewisse Milderungen gegenüber denen, die sich an Volkseigentum vergingen oder Leuten, die illegal im Westen einkauften. Auch die Bestimmung von Schöffen erfolge jetzt nach neuen, etwas rechtsstaatlicheren Bestimmungen. Grundsätzlich müsse aber festgestellt werden, daß trotzdem die Recht- sprechung der Gerichte unter dem Zwange erfolge, dem Siege des SED-Systems zu die- nen. Desto erhaltenswerter erschiene dagegen die Unparteilichkeit der bundesdeutschen Justiz, die der freiheitlichen Grundordnung dienen wolle. ne. Auf der Casterfeldstraße schädigten Kleinackerschlepper. fuhr gestern gegen 14.30 Uhr ein 17jähriger mit f einem mit Kartoffelsäcken beladenen Kleinacker- schlepper Richtung Neckarau. In Höhe der Altriper Straße bog der Jugendliche erst rechts ein, wendete dann aber abrupt sein Fahrzeug, um die Casterfeldstraße noch- mals zu überqueren. Dabei wurde er von einem Lkw, der Richtung Rheinau fuhr, er- faßt. Die Räder des Lkw gingen über beide Beine des Jungens hinweg. Schwerverletzt wurde er schließlich ins Krankenhaus transportiert.— Unser Bild zeigt den be- Bild: Steiger präsidium Karlsruhe, Direktor Albrecht vom Woblfahrtsamt und Verwaltungsinspek- tor Maudanz von der Flüchtlingsstelle teilnahmen. Indes, noch immer nicht können sich 1800 Flüchtlinge einer richtigen Wohnung er- freuen. Die beiden Ubergangswohnheime in Rheinau und in der Neckarstadt-Ost sind Zz War normale Wohnbauten mit Zwei- bis Vierzimmer- Wohnungen, doch muß vorder- hand jeder Wohnraum mit drei bis vier Per- sonen belegt werden, so daß sich mehrere Familien in eine Küche(mit getrennten Kochgelegenheiten und Zählern), ein We und eine Waschküche teilen müssen. Die zu den Wohnheimen gehörenden Garagen müs- sen— neben den Kellern— als Abstell- räume dienen. Trotzdem betrachten die Flüchtlinge die- ses Wohnen im Vergleich zum Lager als ; a eee, 5, Wie de Natur ihn Abt — Fortschritt, zumal die Aussicht besteht, daß sie einmal eine richtige Wohnung erhalten werden, da nach Mannheim— auf beson- deren Wunsch der Stadt— nach Möglichkeit keine Rentner und arbeitsunfähigen Flücht⸗ linge eingewiesen werden, sondern nur solche, die in Industrie und Handel in Lohn und Brot kommen. 5 Wie Oberregierungsrat Mock ausführte, hat Baden- Württemberg 1954 mit dem Bau solcher Wohnheime begonnen„als Weg zur Eingliederung in das normale Wohnleben“, Von den nahezu 300 im Land solchermaßen geschaffenen Wohneinheiten entfallen auf Nordbaden allein 621. Pro Wohneinheit bringt der Staat 15 000 DM auf. Die Unter- haltung bezeichnete der Sprecher mit 120 D Pro Kopf und Jahr gegenüber 350 DM in den Flüchtlingslagern als bedeutend niedriger. Miete: 1,20 DM je qm. Stadtdirektor Schell betonte, der Stadt Mannheim sei mit der Zuweisung von 10 000 Flüchtlingen innerhalb sechs Jahren eine große Aufgabe erwachsen. Herzlich dankte er Oberregierungsrat Mock für die gute Zu- sammenarbeit zwischen Mannheim und Karlsruhe. Nochmals sprach er die dringende Bitte aus:„Bitte, schicken Sie keine Pen- sionäre, Mannheim ist kein Pflaster für den Lebensabend“. Der Besprechung ging eine Besichtigung an Ort und Stelle voraus, bei der sich die Pressevertreter von der Zweckmäßigkeit die- ser Ubergangsmaßnahme überzeugen konn- ten, aber auch davon, daß das Leben zwi- schen doppelstöckigen Betten auf engstem Raum zwar besser als ein Massenlager ist, aber eine richtige Wohnung nicht ersetzen kann. Dies wissen auch die maßgeblichen Leute der Stadt und des Staates. Der nächste Schritt wird darum heißen: Vom Ubergangs- heim zur Wohnung.-gus Wohin gehen wir? Donnerstag, 15. Oktober Theater: Nationaltheater, Großes Haus: 19.30 bis 22.45 Uhr:„Carmen“(f. d. Theatergemeinde Nr. 84819540 und Nr. 954110600); Kleines Haus, 20 bis 21.45 Uhr:„Der Parasit“(Miete G, Halbgr. II, Th.-G. Gr. G, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Keiner wird genug geliebt“; Städtische Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr:„Schmutzige Hände“ Don- nerstag- Miete, Donnerstag- Miete Schauspiel, freier Verkauf). Filme: Planken, Großes Haus:„Und ewig singen die Wälder“; Kleines Haus:„Verdammt sind sie alle“; Alster:„Der Weg nach oben“ Schauburg:„Diese Erde ist mein“; Scala:„Süd- Pazifik“; Capitol:„Im Zeichen Roms“; Alham- bra:„Mandolinen und Mondschein“; Univer- sum:„... und das am Montagmorgen“; Kamera: „Der sechste Mann“; Kurbel:„EI Alamein“ Palast:„Die Falle von Tula“: 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„In Montmartre wird es Nacht“. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Mehrsehen, mehr hören mehr Zeit dureh technische Vollkommenheit“ der Firma Ru- dolph Karstadt AG, Mannheim, am Kur- pfalzkreisel, bei. er- vet. aer he vir ger c ht pek· stelle 1800 er- ue in sind bis rder- Per- nrere inten WC ie zu müs- stell- die- als daß alten son- hkeit licht- nur Lohn rte, Bau A2ur hen“. ahzen auf heit nter DM den iger. Stadt 0 000 eine inkte Zu- und ende Pen- den gung die die- onn- Zwi- stem N tzen chen chste ings- -gus 19.30 einde eines Miete rauf); Wird berg Don- spiel, ewig unmt ben“ Süc⸗ ham- iver⸗ nera: ein“ 22.30 ein 1 e n, he Ru · Kur; Nr. 238/ Donnerstag, 15. Oktober 1959 MANNHEIM Die kleine Probefahrt des falschen Mr. Fink Michael Ford wartete vergebens auf seinen reparierten Ford Peter Ruthe, 31 Jahre alt, zwölfmal vor- bestraft, ledig und von Beruf Arbeiter, stand am Mittwoch vor dem Mannheimer Schöf- fengericht. Am 20. März dieses Jahres hatte er nämlich den Ford(Kennzeichen: K 9658) des Amerikaners Michael L. Ford übernom- men, um einige kleine Reparaturen auszu- führen— quasi Schwarzarbeit nach Laden- schluß. Ruthe arbeitete damals für ein Gebraucht- wagen- Unternehmen, das offenbar auf sehr wackeligen Füßen stand und dem Angeklag- ten nicht im entferntesten die vereinbarte Lohnsumme auszahlen konnte. Der Us Korporal Michael L. Ford glaubte nun an- nehmen zu dürfen, daß die Reparatur in ein, zwei Tagen erledigt sein würde. Dem war Krach um Tauben: Freiwillige Flugsperre Ab gesprochen nieht? Alljährlich verfügt das Referat III der Mannheimer Stadtverwaltung zu gewissen Zeiten Flugsperren für Tauben. So zum Bei- spiel zur Zeit der Aussaat. Auch für die Zeit zwischen dem 1. Oktober und dem 15. No- vember wurde eine derartige Flugsperre ver- hängt. Die Ankündigung wich allerdings die- sesmal in einem Punkt von vorausgegange- nen Ankündigungen ab: Amtmann Schäfer vom Referat III ließ vermerken, daß die Flugsperre auch für Brieftauben gelte. Diese Anordnung wäre allerdings nicht rechtens, denn ein Gesetz vom 1. Oktober oder 1938 bestimmt, daß Brieftauben nicht von den Flugsperrern betroffen werden. Amt mann Schäfer hatte sich jedoch nicht über bestehende Gesetze kalt hinweggesetzt: Lange Zeit, bevor die Flugsperre wieder ein- mal akut wurde, wandte er sich an einen Funktionär der Brieftaubenzüchter, den Kreisvorsitzenden Fritz Nestlen aus Sand- hofen. Schäfer schlug Nestlen vor, die Brief- taubenfreunde des Stadtkreises Mannheim sollten sich einmal freiwillig einer Flug- sperre unterwerfen. Dieses Ansinnen be- gründete Schäfer wie folgt: Seit Jahren be- haupten die land wirtschaftlichen Verbände, die Brieftauben würden die Saat wegfressen. Das sei zwar nicht erwiesen, aber, wenn die Brieftaubenzüchter ihre Tiere in der Zeit zwischen 1. Oktober und 15. November ein- sperren würden, dann entflele vielleicht die- ses Argument der Landwirte. Nestlen dünkte der Vorschlag gut. Er erinnert sich heute noch an die Unterredung:„Ich habe Schäfer nicht verbindlich zugesagt, aber natürlich habe ich den Vorschlag begrüßt“. Schäfer erklärte etwas präziser:„Nestlen gab mir die Zusage, er werde mit den Reise- vereinigungen seines Kreises die notwen- digen Absprachen treffen“. Jedenfalls ließ das Referat III verkünden: Die Sperre gilt auch für Brieftauben. Darob entstand nun in Kreisen der Brief- taubenzüchter große Empörung. Der Vor- sitzende der Reisevereinigung Mannheim Stadt und Land, Hans Ebert, protestierte in verschiedenen Schreiben an die Presse: Die, Flugsperre verhindere ein Training der Brieftauben und außerdem werde die Lei- stungsfähigkeit der Tiere beeinträchtigt. Andere Züchter behaupteten, sie wüßten gar nichts von Absprachen und beschwerten sich bitter beim Referat III. Verwundert fragten sich dort die Be- amten, was denn schon an einer Flugsperre sei, der man sich nur freiwillig unter werfe. Wer da nicht mitmachen wolle, könne es ja bleiben lassen. Aber Ebert und seine Ver- einskollegen befürchten dennoch Schlimmes für ihre Tiere(Wert zwischen 50 und 250 Mark pro Stück!): Die Jäger des Mann- heimer Gebiets könnten evtl. den Passus über die freiwillige Flugsperre übersehen und die Brieftauben abschießen, deren Züch- ter sich strikt an das Gesetz vom 1. Oktober 1938 halten. Beim Referat III haben die empörten An- rufe der Brieftauben-Liebhaber mittlerweile den Entschluß reifen lassen, niemals mehr eine freiwillige Flugsperre vorzuschlagen. Denn: Besser eine Brieftaube auf dem Feld; als eine Anzahl aufgeregter Züchter auf dem Dach 1 5. nicht so. Erwiesen ist, daß an Fords Ford mehr als nur der Starter kaputt war. Er- Wiesen ist aber auch, daß der Wagen schließ- lich am 28. März wieder startklar war. Und letztlich gilt als erwiesen, daß Peter Ruthe statt in die Turley-Kaserne zu fahren— wo Corporal Ford seinen Dienst zu jener Zeit versah— samt US-Pkwanach München ver- schwand. Freunde besuchen, erklärte er. Die Freunde traf er auch und einer machte ihm den Vorschlag, er solle„doch mal so'n paar Piepen bei der Mitfahrer-Zentrale S.(in München) verdienen.“ Nach den Osterfeier- tagen hatte Ruthe auch seine Benzingäste beisammen und gondelte gemächlich in Fords Ford nach Hamburg. Einen Führerschein hatte er nicht. Daran haben sich verschie- dene Gerichte in den letzten Jahren ohnehin gewöhnt.) Und daß das Nummernschild am 31. März ungültig geworden war, daran dachte Ruthe erst in Hamburg.(Anm.: Die amerikanischen Privatfahrzeuge erhalten alljährlich neue Zulassungsschilder.) Nun wußte Ruthe, daß in Bad Godesberg eine amerikanische Dienststelle befristete Num- mernschilder ausgibt, beispielsweise für Fahrzeuge, die mit Urlaubern aus dem Aus- land zurückkehren. Dorthin lenkte also Ruthe sein Fahrzeug. In, Bad Godesberg nahm man sich auch des Angeklagten an, nur vergaß er in der Eile seinen richtigen Namen anzugeben. Mit Hilfe eines nicht ihm gehörigen Führer- scheins wies er sich als Pfe Fink, Angehöri- ger der US Air Force, aus. Der Schwindel platzte sehr bald. Mittlerweile hatte sich Ruthe für einen neuen Namen entschieden: Raimond van Murr, Staatsangehörigkeit US- amerikanisch. Ein Anruf beim Provost Mar- shal der Militärpolizei Mannheim förderte aber sehr rasch den wahren Sachverhalt zu Tage. Daraufhin setzte man Ruthe höflich, aber bestimmt, in Untersuchungshaft. Aus dieser Zeit existiert noch ein bemerkenswer- tes Dokument: Ruthe schrieb nämlich aus dem Gefängnis an Ford, er solle postwendend das Geld für die Reparatur schicken. Vor Gericht motivierte Ruthe seine Spritztour wie folgt:„Ich bin ja berechtigt, eine Probefahrt zu unternehmen.“ Das Gericht urteilte schließlich: Ein Jahr und sechs Monate Gefängnis; die Verwal- tungsbehörde wird außerdem angewiesen, Ruthe in den nächsten vier Jahren keine Fahrerlaubnis auszustellen. Der unbefugte Gebrauch von Kraftfahrzeugen(8 248 b StGB) kann eben sehr teuer zu stehen kommen, besonders wenn man ohne Führerschein lährt und der Wagen nicht ordnungsgemäß zugelassen ist. r Filmspiegel Nervenaufreibende Wüstenjagd: Palast:„Die Falle von Tula“ Zwei Brüder(Richard Widmark und Earl! Holliman) fliehen mit einem Gangsterboß (Lee J. Cobb) aus einem kleinen Städtchen in der kalifornischen Wüste zur nächsten Polizeistation. Menschliche Konflikte zwi- schen der Frau des jüngeren Bruders und dem älteren machen den Streifen neben der atemberaubenden Verfolgung durch die ein- kallsreichen Ganoven zu einer erregenden Schau. Dieser bunte Breitwand-Edelwestern ohne Pferde, gedreht unter der Regie von Norman Panama, mit ausgezeichneten Cha- rakter zeichnungen durch die Hauptdarstel- ler ist Feinkost für Liebhaber solcher Thriller. No. Kleine Chronik der großen Stadt Mannheimer Rheinufer werden ausgebaut Das Wasser- und Schiffahrtsamt baut zur Zeit, begünstigt durch das langandauernde Niedrigwasser, an verschiedenen Stellen die Uferböschungen des Rheins aus. Oberhalb des Strandbades an der Silberpappel wird die Böschung verbessert, das Ufer mit Stei- nen zweier verschiedener Sorten abgeworfen. Unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke wird der gesamte Uferbau einschließlich des Vor- fußes instandgesetzt. Das Wasser- und Schiffahrtsamt mußte diese Arbeiten wegen der hohen Wasserstände seit Jahren auf- schieben. Arö. Jugendkundgebung im Schloßhof eröffnet evangelische Tagung Die 52. Generalversammlung des Evan- gelischen Bundes in Mannheim wird am Freitag, 16. Oktober, 20 Uhr, mit einer„Rund- gebung der Jugend“ im Schloßhof eröffnet. Mit Grohß veranstaltungen, die die Oeffent- lichkeit aufmerksam machen und ansprechen sollen, sind die bisherigen Generalversamm- lungen in der Regel immer eröffnet worden. Neu ist jedoch der„Mannheimer“ Versuch, sich direkt an die Jugend zu wenden.) Die Veranstaltung beginnt mit einem Fackelzug, an dem sich die verschiedenen Gruppen und Kreise betelligen. Darbietungen des Singkreises und mehrerer Posaunen- chöre geben der Kundgebung den ent- sprechenden Rahmen. Ueber das Thema des Abends„Ist Religion Privatsache?“ sprechen Pfarrer Dr. Dr. Hegel aus Badenweiler und Jugendpfarrer F. Lang. 0 Neues Ableseverfahren der Stadtwerke Die Stadtwerke Mannheim bitten um folgende Mitteilung: „Unsere Bemühungen, das Abrechnungs- verfahren der Energie- Verbraucher-Rech- nungen zu vereinfachen und damit zu ver- billigen, führten zur zweimonatlichen Ab- lesung, wobei in den sogenannten Schätz- monaten zunächst der jeweilige Vormonats- verbrauch berechnet wurde. Dabei mußten gewisse Unzulänglichkeiten in Kauf genom- men werden, weil die Bemessung des Ver- brauchs im Schätzmonat ach dem Vor- monat- Verbrauch) nicht selten zu notwendi- gen Berichtigungen führte. Vom Gebühren- monat Oktober an wird nun eine Aenderung dahingehend vorgenommen, daß in den Schätzmonaten nicht mehr der Verbrauch des Vormonats, sondern das Mittel aus den beiden letzten in Rechnung gestellten städ- tischen Verbauchsmonaten berechnet wird.“ Die Stadtwerke hoffen, mit dieser Methode reibungsloser arbeiten zu können und bitten im übrigen, nur in ganz schwerwiegenden Fällen Reklamationen wegen zu hoher Pau- schalen im Schätzmonat geltend zu machen. 0 Taucherschacht wandert nach Ludwigshafen Der unter der Rheinbrücke Mannheim- Ludwigshafen eingesetzte Taucherschacht wird in den nächsten Tagen auf die Lud- wigshafener Seite der Rheinbrücke verlegt. Der Taucherschacht schließt zur Zeit die Räumungsarbeiten im Bereich der Mannhei- mer und der mittleren Oeffnung ab. Mit sei- ner Hilfe wurden die Trümmer der beiden alten Rheinbrücken, die bei Niedrigwasser die Schiffahrt gefährdeten, auf der Flußsohle beseitigt. Die Räumung der Ludwigshafener Oeffnung dauert voraussichtlich mehrere Monate. Dann sollen die für die Schiffahrt angeordneten Einschränkungen an der Mannheimer und an der mittleren Oeffnung aufgehoben werden. Arö. Aus dem Polizeibericht: „Helden“ der Nacht Uberfall im Luisenpark Kurz vor Mitternacht pöbelten zwei Un- bekannte im Unteren Luisenpark einen jungen Mann an und schlugen nach einem Wortwechsel mit Schlagringen auf ihn ein. Der Uberfallene erlitt erhebliche Gesichts- verletzungen und mußte vom Arzt behandelt werden. Die rücksichtslosen Schläger flohen in Richtung Werderstraße.. Diebe ließen Werkzeuge zurück In den K-Quadraten stiegen Unbekannte während der Nacht über die Hofmauer eines Anwesens und versuchten, mit einem Stemm- eisen das Eisengitter eines Bürofensters gewaltsam zu entfernen. Wahrscheinlich wurden die Einbrecher von Hausbewobnern gestört; sie flohen und ließen ihr„Spezial“ Werkzeug zurück. Brand im Käfertaler Wald Zwischen dem verlängerten Glücksburger Weg und dem Bundesbahngelände brannten am Nachmittag etwa 2500 Quadratmeter Wald. Nie Feuerwehr konnte ein weiteres Ausdehnen des Feuers verhindern. Der Sach- schaden beträgt etwa 500 Mark. Brandverhütung nischen Ingenieurabteilung in Zusammenarbeit mit der demonstrierten gestern zwei Lõschbagen der amerikanischen tech- 2 4 (American Vouth Activity) vor 300 Schülerinnen und Schülern der Columbusschule in Benjamin Franklin Village bei Käfertal. Die Feuerwehrmänner führten an einer bren- nenden Bude allerlei Löschgeräte vor. Den ausgeschriebenen Preis ur Kenntnisse auf dem Gebiet der Brandverhutung und für einen Plakatentuurf uberreichte der Verwaltungs- leiter der Ingenieurgruppe der elfjährigen Sally Capasso.— Unser Bild zeigt ameri a- nische Schuler beim eifrigen Beobachten der brennenden Zeltplunbude. No.) Bild: Bohnert& Neusch Terminkalender 16 Chemie— Papier— Keramik: Die für 15. Oktober in der Schönau-Gaststätte, Dan- ziger Baumgang, geplante Mitgliederversamm- lung wird auf 29. Oktober verlegt. Deutscher Alpenverein: 15. Oktober, 20 Uhr, Kolpinghaus, R 7, 4-11(Saal), Farblichtbilder- vortrag von Dr. Eugen Schäuffelen, Ulm,„Im Allgäu blüht's“. CDU- Neckarstadt-West: 15. Oktober, 20.00 Uhr,„Kaisergarten“, Zehntstraße 30, Versamm- lung. Thema:„Brauchen wir auf dem Rathaus politische Parteien?“ Sprecher: Stadtrat Dr. L. Kissel. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 15. Oktober, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 3, Zimmer 5, Sprechstunde. Deutscher Akademikerinnen-Bund Mannheim- Ludwigshafen: 15. Oktober, 20 Uhr, Viktoria- Hotel, Ludwigshafen, Zusammenkunft; Dr. E. Jacki berichtet über die internationale Tagung akademischer Frauen verbände in Helsinki 1959. Der Kleine Kammerspielkreis Mannheim veranstaltet am 15. Oktober, 20 Uhr, im Städ- tischen Altersheim auf dem Lindenhof einen Lieder- und Rezitationsabend„Mein Herz dich- tet ein feines Lied“. Junge Europäische Föderalisten— KEreis- verband Mannheim: 15. Oktober, 19.30 Uhr, Wohlgelegenschule, Film„Friedliche Ausnut- zung der Atomenergie— gemeinsame Aufgabe Europas“; anschließend Diskussion. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 15. Okto- ber, 20 Uhr,„Wartburg-Hospiz“, Vortrags- und Ausspracheabend; Thema:„Was muß jeder Ge- schädigte vom 11. Lastenausgleich-Aenderungs- gesetz wissen?“ Sprecher: Stadtrat Dr. E. Bruche. Abendakademie- Veranstaltungen am 15. Ok- tober: E 2, 1, 20 Uhr,„Aktuelle politische Fra- gen“(Dr. Watzinger);— Volksbücherei Sand- hofen, 20 Uhr,„Die Gleichberechtigung von Mann und Frau“ Dr. Else Richter);—„Zum Schwanen“, Feudenheim, Hauptstraße, 20 Uhr, Farblichtbildervortrag„Jugoslawien— das Land mit den vielen Gesichtern“ F. Hofmann). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 15. Oktober, Studio, 17 bis 19 Uhr, Film, Bild, Ton— Sicht- und Testveranstaltung Grof. Böh- mann, Konrektor Schlicß Verband der Ruhestandsbeamten und Beam- tenwitwen im Deutschen Beamtenbund: Sprech- stunde am 15. Oktober von 15 bis 18 Uhr im Eichbaum- Stammhaus, P 5. Deutsch-Baltische Landsmannschaft: 15. Ok- tober, 19.30 Uhr,„Sieben Schwaben“, T 2, 18, Versammlung, Lichtbildervortrag. GG stärkt auch 878 Club„Graf Folke Bernadotte“: 13. Oktober, 20 Uhr, D 4, 15,„Formen der Behaglichkeit“ (R. Meybom). Wir gratulieren! Rupert Dilga, Mannheim- Gartenstadt, Moosgasse 10, begeht den 70. Ge- burtstag. Anna Schwab(Adresse wurde leider nicht angegeben) vollendet das 70. Lebensjahr. Mannheimer Puppenspiele. Die für 17. und 18. Oktober in D 5, 4, vorgesehenen Vor- stellungen von„Zwerg Nase“ müssen wegen Erkrankung im Ensemble auf 24. und 25. Oktober verlegt werden. FREITAG OKTOBER eine milde Mischung KURHMARE — die„ehrliche“ ob mit, ob ohne filter Zigarette: — genussbetont Seite 6 MORGEN Donnerstag, 15. Oktober 1959/ Nr. 238 Der Schuldige von Altono Zur Urgufföhrung eines neben Böhnenwerks von Jean Paul Sartre im Pariser Theatre de la Renaissance Das Pariser Theatre de la Renaissance brachte in der zweiten Septemberhälfte ein neues Stück von Jean-Paul Sartre zur Ur- auf führung:„Les Sequestrés d' Altona“(wört- lich übersetzt:„Die Eingesperrten von Al- tona“). Schon das philosophische und literarische Prestige des Autors, der seit vier Jahren mit keinem größeren Werk mehr an die Oeffent- Uchkeit getreten War, ließ eine auf jeden Fall interessante Aufführung erwarten, ganz gleich, ob das Stück dem Pariser Publikum gefallen würde oder nicht. Sartre, von dem wir seit langem gewohnt sind, daß er seine Existenzphilosophie mit groger Meisterschaft auf der Bühne drama- tisch veranstaltet— man erinnere sich nur an„Die schmutzigen Hände“, Die Fliegen“, „Geschlossene Gesellschaft“ und eine Reihe anderer Stücke—, ging es auch diesmal offen- sichtlich weniger um gutes Theater, als um die theatralische Darstellung von Ideen mit Hilfe lebender Personen auf der Bühne. In einem kürzlichen Interview sagte der Philosoph zu seiner Vorliebe für das Thea- ter:„Wenn ein Stück Erfolg hat, tritt der Autor in kurzer Zeit mit einem viel größe- ren Publikum in Kontakt, als durch den Essay oder Roman. Ein Stück, das in einem großen Theater über die hundert Aufführun- gen hinauskommt, ist von annähernd 100 000 Personen gesehen worden— dagegen sind 100 000 Leser schon eine große Seltenheit.“ Und an anderer Stelle:„Vielleicht ist es vor allem dies, was mich zum Theater hinzieht: Der Gewaltakt, der lebendige Ausdruck und das Risiko, alles an einem einzigen Abend zu verlieren— das nötigt mich, eine andere Sprache zu sprechen.“ Nun sind aber die meisten Stücke von Sartre ebenfalls bedeutende Bucherfolge ge- worden— und auch„Les Séquestrés d' Al- tona“ ist ein Werk, das man unbedingt zur Vorbereitung oder zur Ergänzung der Büh- nenaufführung lesen sollte. Es ist schwer verständlich, da die vorkommenden Personen menschlich für den Zuschauer absolut unzu- gänglich bleiben— sie sind nichts anderes als sprechende und sich bewegende Gedan- kenträger, Illustrationen einer abstrakten Ideenwelt unter der beherrschenden These, dag mangels einer göttlichen oder mensch- lichen Gerichtsbarkeit, an die wir uns wenden könnten, nur die Geschichte als Richterin unserer Taten bleibt. Aber hören Sie zunächst, in welche Hand- lung Sartre seine Gedanken gekleidet hat: Von Gerlach(er hat keinen Vornamen), deut- scher Großindustrieller, hält in seiner Villa in Altona einen Familienrat ab, auf dem er den Anwesenden mitteilt, daß er, an Hals- krebs leidend, nach Aussagen der Aerzte noch sechs Monate zu leben hat. Die Anwesenden sind Leni, seine Tochter, sein jüngerer Sohn, Werner, und dessen Frau, Johanna. Zwei rie- sige Porträts mit schwarzem Trauerflor an den Wänden des düsteren Zimmers: Ein junger deutscher Offizier in Uniform und mit Monckel— Franz, der ältere Sohn. Eine Treppe mit schwerem Eichengeländer führt in den ersten Stock— Franz ist gar nicht tot — er lebt seit dreizehn Jahren, freiwillig ab- geschlossen von jeder Verbindung mit Fa- milie und Außenwelt, in einem Raum ohne Fenster des väterlichen Hauses. Nach einer Schlägerei mit einem amerikanischen Solda- ten, 1946, hatte die Familie ihn dort zunächst vor der Militärpolizei versteckt, aber bald hatte der Eingeschlossene von sich aus dieses Exil außerhalb von Welt und Zeit gewählt. Warum? Zwei Haupterlebnisse erklären das Ver- halten von Franz, das nach Sartre ein extre- mes Beispiel für die mögliché Verhaltens- weise eines Deutschen abgibt, der im Kriege Als Soldat Hitlers schuldig geworden ist und den Weg dieser Schuld logisch bis ans Ende geht. Trotzdem, und dies soll gleich vorweg gesagt werden, hat der Autor die Handlung nicht etwa deswegen nach Deutschland ver- legt, weil sich allein in der deutschen Kriegs- und Nachkriegssituation das passende Beispiel finden lieg. Diese Wahl war nicht eine not- wendige, sondern nur eine mögliche, und das Stück stellt somit auch keine Analyse oder Kritik der gegenwärtigen deutschen Verhält- nisse dar. Die Schuld von Franz(er hat wäh- rend des Krieges in Rußland Partisanen fol- tern und erschießen lassen) ist in ihrem We- sen eine Schuld, in die zu allen Zeiten und Überall immer wieder Menschen verstrickt werden. So wies beispielsweise zumindest die linksgerichtete französische Presse auf die aktuelle Beziehung des Stückes zum Krieg in Algerien hin, der leider ebenfalls die Folter kennt. a Das erste Erlebnis, das Franz einen ent- scheidenden Schock versetzt, datiert aus der Zeit vor dem Kriege: Als Junge versteckt er einen polnischen Juden, der aus dem Kon- zentrationslager entflohen ist, in seinem Zim- mer. Er bittet seinen Vater um Hilfe bei der Rettung des Geflohenen. Der Vater aber de- nunziert den quden, den die SS vor den Au- gen des Franz niederschiegt. Franz wird für die Beherbergung des Juden nicht bestraft; der politische Einfluß seines Vaters kann das verhindern. Jenes Erlebnis hat nun einen doppelten Psychologischen Kt auf Franz, indem es ihm einerseits seine Unfähigkeit, den Juden zu retten, vor Augen führt, und ihn anderer- seits, was schlimmer ist, durch die Interven- tion des Vaters, um die Bestrafung für sein Vergehen bringt: Erlebnis seiner doppelten Ohnmacht— gezwungenes Verbleiben in der Schuld. Später meldet er sich freiwillig zur Armee, zeichnet sich an der russischen Front aus, aber nicht der Mut, sondern die Scham vor sich selbst treibt ihn an. Hier nun nimmt er von sich aus wirkliche Schuld auf sich— Partisanenfolterung, um damit bis auf den Grund seiner Selbstverachtung zu gehen, Außerlich getarnt durch die„allrechtferti- gende“ Kriegsraison. Seit dreizehn Jahren lebt er nun in frei- Williger Einkerkerung in der verschlissenen Uniform eines deutschen Offlziers, der sich Weigert, die deutsche Wiedererhebung zu ak- zeptieren— für diesen apokalyptischen Rit- ter ist der politische und wirtschaftliche Er- folg der Bundesrepublik eine Verächtlich- machung der Gefallenen des letzten Krieges. Als Soldat schuldig geworden, will er in sei- ner Schuld bis ans Ende leben. Gleichzeitig aber plädiert er vor einem fiktiven Tribunal der Geschichte gegen das Urteil der Alliier- ten, die alle Deutschen unter dem Begriff der Kollektivschuld verdammen wollten. Unter einem vergilbten Hitlerporträt, das der halb Wahnsinnige mit Austernschalen bombar- diert, spricht er endlose Tiraden auf Ton- band, in denen er sich an ein mythisches Ge- richt wendet, das er sich in Form einer an- deren Art Lebewesen der der Krebse — vorstellt. Zur Decke seines Zimmers ge- Wandt, verteidigt er seine eigene und die Sache aller Menschen vor der Rasse der Krebse, die in tausend Jahren das mensch- liche Geschlecht auf Erden ablösen werden. — Der Mensch ist tot“, sagt er,„und ich bin sein Zeuge“, eine Formel, die den bekannten Satz aus Sartres„Das Sein und das Nichts“: „Der Mensch ist eine nutzlose Leidenschaft“ noch steigert. Franz besitzt eine Komplicin in seiner Schwester Leni. Sie allein hat Zutritt zu sei- nem Zimmer, aber sie versucht in keiner Weise, den Bruder zur Vernunft zu bringen. Eifersüchtig, in blutschänderischer Liebe, hält sie ihn von jeglicher Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten und nährt in ihm die IIlusion, dag Deutschland immer noch in Schutt und Asche liegt, daß Seuchen und Hungersnot grassieren. Für die Familie wird diese Situation im- mer unerträglicher: Von Gerlach möchte sei- Hen Lleblingssohn um jeden Preis noch ein- Hak vor seinem Tode sehen— heimlich hofft er noch immer, daß dieser einmal die Leitung des riesigen Unternehmens übernehme. Jo- hanna, die Frau des jüngeren Sohnes, Wer- ner, revoltiert ihrerseits und möchte endlich den geheimnisvollen Verbannten kennenler- nen. Mit Hilfe des Vaters gelingt es ihr end- lich, sich Zugang zu Franz zu verschaffen. Damit ist die entscheidende Bresche geschla- gen— mit Johanna fliegen Zeit, Tageswirk- lichkeit, Liebe und Leben in die hermetische Abgeschlossenheit des luftleeren Exils, der breite, blutvolle Strom des Erdenlebens schwemmt Franz unwiderstehlich aus der ab- strakten Hölle seines wahnsinndurchflacker- ten Niemandslandes: Johanna und Franz lie- ben sich. 5 Der Gefangene verläßt in der Tat seine Zelle— aber er muß Johanna gegenüber seine Kriegsverbrechen eingestehen. Dies und die neue Begegnung mit der Welt, drei- zehn Jahre nach der Katastrophe der deut- schen Niederlage, sind ihm unerträglich. Zu- sammen mit dem Vater begeht er Selbstmord sie rasen mit einem Porsche in die Elbe. Leni bezieht daraufhin ihrerseits das Zimmer von Franz, um sich darin für immer einzuschliegen. Werner und Johanna verlas- sen das Haus, und während der Vorhang fällt, läuft das Tonbandgerät auf leerer Bühne:„ Vielleicht wird es keine Jahr- hunderte mehr geben nach dem unsrigen. Vielleicht wird eine Bombe alle Lichter aus- löschen. Alles wird tot sein: Die Augen, die Richter und die Zeit. Nacht! Oh, Tribunal der Nacht! Du warst, du wirst sein, du bist, ich bin gewesen! Ich, Franz von Gerlach, hier in diesem Zimmer. Ich habe mein Jahrhun- dert auf meine Schultern genommen und ich habe gesagt: Ich werde für mein Jahrhun- dert einstehen— an diesem Tag und für immer.“ So schließt dieses außergewöhnliche Stück, zu dem sich sehr viel sagen ließe im Zusammenhang mit dem Sartreschen Gesamt- Werk. Verstehen wir seine Gleichnishaftig- keit recht, so bedeutet die düstere Villa in Altona unsere Welt, in der wir leben; die deutsche Prosperität ist nichts anderes als ein Beispiel der ewigen Wiederauferstehung aus der Katastrophe. Franz von Gerlach ist niemand anders als der sündige Mensch schlechthin auf der Suche nach seinem Rich- ter und Erlöser. Da ist der alte Gerlach, der liebende und seinem Sohn alles verzeihende Vater— in der Sartreschen Konzeption 80 nahe verwandt unserem christlichen Gotte, und Wie bei Nietzsche stirbt er auch im sel- ben Moment wie sein Lieblingssohn, der ihn Vergöttlicht hat. Bleiben als einzige, letzte Instanz die„Krebse“, Allegorie eines unge- Wissen, langsamen Jüngsten Gerichts der Jahrhunderte. Das Stück scheint, obwohl es schwer zu- gänglich ist, in Paris ein Erfolg zu werden, wenn auch die Presse bei allem Lob einge- stehen mußte, daß es eigentlich ein Werk für Professoren und Philosophiestudenten sei. Der renommierte und zuweilen recht zynische Kritiker des„Figaro“ sagte rund heraus, er habe nichts verstanden und verlangte als Mindestbedingung von einem Autor, daß er verständliche Stücke schreibe darauf Francois Mauriac im„Express“, der wahr- lich kein Freund Sartres ist, sich aber über die schnoddrige Respektlosigkeit ärgerte: „Herr Gauthier mag für Theater sein, das man versteht, wir aber sind für Kritiker, die etwas verstehen!“ Die Schauspieler könnten in ihren un- dankbaren, neutralen Sprechrollen nicht besser sein. Vor allem Serge Reggiani in der Rolle des Franz hät genau dieses Nervös- Biegsame, zusammengekrümmt und wieder vehement auseinander schnellend, etwas von einem Wurm, ein abstruses Schattenwesen, besessen und unmenschlich eine ganz große Leistung. Der alte Gerlach(Fernand Ledoux) hat eine gewisse Bismarck-Ahnlichkeit— sehr Jean Paol Sartre passend zum düsteren, dunkelbraunen Büh- nenbild(ein gewaltiger Renaissancetisch, schwere Großvaterstühle mit gotischen Arm- und Rückenlehnen, eichenhölzerne Wand- und Deckentäfelung— all das muß Zentner Wiegen). Hier hätte wirklich Bismarck auf dem Ledersofa sitzen können. Ich glaube Inszenierung, aber trotzdem nicht, dag man sich allge- mein in Frankreich die Wohnung eines deutschen Industriellen so vorstellt. Siegfried Broesecke Das ungeliebte Kind „Tom“ von Charlotte Hastings in Hamburg Fraglos beherrscht die Bühnenschriftstel- lerin Charlotte Hastings die Technik des Dramenbaus.„Tom“, ihr„Schauspiel in fünf Bildern“, das dieser Tage vom„Jungen Theater“ in Hamburg zum erstenmal deut- schen Zuschauern gezeigt wurde, steckt vol- ler Ueberraschungen am rechten Ort, und die Spannung ist am allerstärksten in den Pausen, weil am Ende jedes Bildes ein flot- tes Rätsel aufgegeben wird. Die Technik beherrscht Miss Hastings, vielleicht hat sie eine Schule für Bühnen- autoren besucht. Aber was packt sie in ihre perfekten Förmchen hinein? Zunächst eine gute und wichtige Sache, das Problem der Ungebärdigen, weil ungeliebten Kinder. Tom, der Titelheld, hat keine Mutter mehr und einen erzbrutalen Vater. Er haßt, ein neunjähriges Kind, die ganze Welt, tritt gegen alle Schienbeine und schlägt alle Fensterscheiben ein. Aber Stephen Leigh, ein vortrefflicher Lehrer, der keine eigenen Kinder hat, nimmt sich des wilden, verstör- ten Jungen an, er borgt ihm Bücher, debat- tiert mit ihm über Atombomben, läßt ihn in seinem Hause nach Belieben aus und ein gehen und auch Porzellan zerschlagen. Schließlich versucht er, Tom zu adoptieren. Barbary, Stephens Frau, eine Verfasserin von Kriminalromanen, fühlt sich durch Tom zum Teil belästigt und zum Teil verdrängt, doch sie ergibt sich in den Plan, am Ende auch mit ganzem Herzen. Ehe das neue Familienglück begründet ist, sind allerdings noch einige kriminelle Zwischenfälle auszu- Halten. Kümmert euch um die nur scheinbar bösen und in Wirklichkeit vor allem unglück⸗ lichen Kinder— das ist eine höchst ach- tenswerte Maxime, aber sie wird in ziem- lich plumpen Worten vorgetragen, Miss Ha- stings ist eine gewandte, doch keine brillante Und keine sehr originelle Autorin. Die An- klage der Erwachsenen, das Leid des unver- standenen Kindes, alles wird überdeutlich und etwas zu sehr im Ton dürftiger Traktate aufgesagt. Und auch der Humor richtet sich nach den schlichtesten Mustern, so in der Art: mein Mann, der Oberst, sagte immer, Mary, sagte er buchschelmereien. .— Kurz, arglose gugend. Vasa Hochmann, von dem man Dämo- nischeres gewohnt ist, hat eine ordentliche trotz einiger Beinahe-Laien im Ensemble, zustande gebracht. Das zum guten Teil sehr junge Publikum gab sich der ehr: baren Tendenz und dem bewegten Lauf des Schauspiels willig hin. Flend und Verklärung einer Liebe Der heißumstrittene Roman„Lolita“ von Vladimir Nabokoy nun in deutscher Sprache Da ist sie nun, die„Lolita“— 1958 erst in den Vereinigten Staaten als Bestseller vom„Doktor Schiwago“ verdrängt, um- Kränzt vom Lorbeer enthusiastischer Kriti- ken, angeschwärzt von den Bannffüchen strenger Zensur und geätzt von der Mora- Uinsäure sogenannter„anständiger“ Rezen- senten und Leser. Ueber den Aufruhr, den der Roman bei seinem Erscheinen in Paris Verursachte, haben wir früher schon, im Mai 1957, berichtet: damals wurde sogar die Einfuhr des Buches nach England verboten. Jetzt hat also der Rowohlt-Verlag in Ham- burg eine deutsche Ausgabe herausgebracht, die Uebersetzung stammt von Helen Hessel unter Mitarbeit von Maria Carlsson) Gregor von Rezzori, Kurt Kusenberg und H. M. Ledig- Rowohlt. Verdankt das Buch den Ruhm, der ihm vorauseilt, nur der Obszönität, in welche die Entrüstetsten wahrscheinlich ihre Schweine- schnäuzchen am tiefsten hineingesteckt haben? Um es vorauszunehmen: Nein—„Lolita“ ist ein im Stil besonderes, im Stoff ausge- fallenes, als Kunstwerk großartiges Buch. Die zeitgenössische Literatur ist Wir empfinden das vielleicht gar nicht mehr— entsetzlich arm an groben Liebesromanen. Dies ist endlich einer. Denn sein Thema ist die Sroße, die unheilbare, das Schicksal eines Menschen bestimmende Liebe. Diese Feststellung mag gewagt erscheinen, wenn man die Handlung umreißt: Humbert, ein Mann, der Frauen an sich öde und fade findet, wird von einer überwältigenden Leidenschaft zu einer Zwölfjährigen er- griffen, eben zu Lolita, einem nymphen- haften Alltagspersönchen. Um ihr nahe zu sein, heiratet Humbert die Mutter. Nach deren Tod geistert er mit dem schmuddeli- gen, oberflächlichen Kellerkind durch die Hotels und Motels des weiten Amerika, sieht sie sich vo einem fetten Literaten entführt, bringt den Entführer um, wird verhaftet und entgeht dem Todesurteil dadurch, dag er kurz vor dem Prozeß einem Herzschlag erliegt. Das ist handlungsmäßig alles andere als das, was wir uns unter einer Liebes- geschichte vorstellen. Auf den ersten Blick erscheint die Neigung eines reifen Mannes zu einem Kind als krankhaft, aber Hum- berts Bericht überzeugt uns ebenso rasch Wie klar davon, daß hier alles andere als Perversität, nämlich die große Leidenschaft, nicht mehr und nicht weniger als die große, quälend unglückliche Liebe am Werk ist. Und das, obwohl Humbert alles tut, um sich selbst als einen schwachen, verachtens- Werten, nur zu Hohn und Zynismus fähigen Menschen vorzustellen, und obwohl klar Wird, dag Lolita, das Objekt seiner ver- zehrenden Liebe, ein nichtswürdiges, alber- nes kleines Geschöpf ist, das nicht im ent- ferntesten zu geben und zu fühlen vermag, Was wenigstens ein Echo auf die vernich- tende Leidenschaft Humberts wäre. Die kleinste Liebkosung läßt sich das Drei- Groschen-Mädchen mit Geschenken ab- kaufen; und nicht einmal sie zu verführen ist der ihr Verfallene imstande, weil er in der entscheidenden Stunde entdecken muß, steht nicht nur Sprache, in der geradezu ungeheuerlichen Verdichtung des Handlungsablaufs und der Atmosphäre— sie bewirkt auch in einer ganz absonderlichen Mischung von Takt und Offenheit, daß die abwegige Liebe des un- glücklichen Humbert verklärt, ja, daß selbst ihr Objekt, dieses nichtsnutzige, abgefeimte, triebhafte kleine Produkt amerikanfscher daß sie, in einem Sommerlager von Gleich- altrigen in wohlfeilen Pubertätskunststück- chen unterrichtet, es sich nicht nehmen läßt, ihrerseits ihn zu verführen. Und das soll eine Liebesgeschichte sein? Die Kunst des Autors, eines weihrussi- schen Literaturprofessors im amerikanischen Exil, außerberuflich Schmetterlingsforscher von internationalem Ruf, macht diese extrem abseitige Handlung zu einem Lie- besroman par excellence. Diese Kunst be- keine Erziehungsmethoden letztlich im Licht der Verklärung erscheint. Es sind luzide Mittel, mit denen der Autor diesen Eindruck er- reicht, Mittel, die niemand beherrschen würde, der nur ein obszönes Buch zu schrei- ben imstande wäre, Ueber dem Buch steht ein Zauber, der Ausdruck ungewöhnlich Chr. R. in der Delikatesse der starker literarischer Macht, und das, ob- Wohl der Autor selbst beklagt hat, daß er, Was er zu sagen habe, eigentlich nur in Seiner russischen Muttersprache i sagen könne.(Um 80 größer muß unsere Anerken- nung für das Uebersetzerteam sein, dessen Interpretation das besondere Flaire dieser Aussage, obwohl aus einer zweiten in eine dritte Sprache Übersetzt, gehen ließ.) Es sind Verführungskünste, welche Nabokov an seinem Leser übt. Sie lassen Humberts Unzulänglichkeit unser er- grifflenes Mitleid erregen, sie machen aus der elenden menschlichen Puppe Dolores alias Lolita ein Elfchen, Nichts freilich kann verhindern, daß das Buch mißdeutet und mißbraucht Schlimmer noch ist der Horror, mit dem Wird. nicht verloren- man einer Verfilmung entgegensehen müßte Je größer eine Dichtung, desto unübersetz. barer in eine andere Aussageform ist sie. Das scheint gerade für Nabokovs Roman Gültigkeit zu haben, und vielleicht gibt es größere Verbeugung vor diesem großen literarischen Wurf als solche Fest- stellung. Alhard von der Borch Hier hof keiner qufgepaßt. Das ä — 8 Il Hleraſpilte fest geruchlos. — gibt Wieder hõßliche Rosifecken. ſejchit gemachi. Sie werden staunen, wie schnell und leicht ihr Herd mit IREFF wieder spiegel- blank wird. Im Nu sind die fest einge- brannten, blauen und rostigen flecken auf geschliffenen Platten Weg. Und wos viele Hausftaben beim potzen mit TREFF besonders schätzen: IREF F ist Auch Sie sollten unbedingt einen Ver. such machen! ks kostet Sie nichts. , e 7 TREFF beseitigt Rosfflecken im Handumdrehen. 7 gohadlet ohe — GCeschãftsunseigen KIAVIER-NO WAA Modernisieren- Stimmungen Pianos Flügel- Harmonium Hannheim 5, 28 fel. 235 28 Auarhenungen u. euanzerugung Wir nähen Ihnen hübsche Kleider- Kostüme- Mäntel chic, modisch und zeitlos.— Feinste Stofke— Eigenes Anderungs-Atelier ennebach Cr ² ⁰ Acc K e, letzt kaufen am Ring, L. 14, 11 Sete Telefon 2 66 45 von ffatraten und Polsterwaren. Anderungen in Laskt-Kxpreß, L 8, 6 Tel. 2 1193. Umzüge— Transporte eig. Werkstatt schnell und billig. Seeberger. S3, 15. Tel. 2 37 70 Suuna-Bud Nah und Vvern Lyncker. Tel. 5 61 91 K. Walter, Secken- Einhorn-Kreuztee Altbewährt bei Kreislauf- Störung., Leber- u. Gallebeschwerden, In all. Apotheken, 1.85 DM.— Hersteller: Tinhorn-Apotheke, R 1 o heim. Str. 60 T. 44984 Mlavier- u. Flügeltransporte 55 Kraus Feudenheim, Schiller. * straße 24. Tel. 7 17 22 Ob zum Waschen oder Putzen Alles nur von B U Seifen- Böck, CK benutzen. Haper. lerwursl Tehochler Schinken zarter, milder Vorderschinken. port. Nebenan Launcher Weinbrand „ 22 . 100 g DM 5 7 100 f DMW 5 Glas DM 1.18 Qu 2, 13 Tel. 244 72 38 Vol.%„ Dauerwellen 9.- u. 7.80 Individuell, chic, elegant, modisch F Sutscheln för eine kostenlose Probeflasche TREFF. Herdputz Nass Ort ö im SaLON ELSE WOLF, G 3, 4. Beitfedernreinigung Inlett und Bettfedern preiswert. bel RIE K ER Telefon 2 13 35. Holzstraße 9 Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 Theuwissen, Ruf 3 14 62 Max-qoseph- Straße 24 Straße werden aufgearbeitet latralzen und neu angefertigt. ubzuck und klaus PORTE 1 ö J ——— ERTEL, R 3, Sa, def 2077 Groß. Posten in Wolldecken, Schlaf- und Autodecken, auch dunkle, bes. Unterkünfte und Arbeiter-Läger, Baumwolldecken, Packdecken usw/. eingetroffen und zu günstigsten Preisen abzugeben, Us-Waren- u, Textillager W. Lang, Lu.-Munden- heim, am Bahnhof. 5 1J/1-Flasche 3% R AB AT T inserlepen bring! Epiulg! pe! AU. die es Er! 21 Un. En na: La nis tes Gr. der Dal tels kra lin sch! Mit paa Toc Err leit den ruh der unc tun Ber etw Wei den Was bau run gun 195. schi 230 ebn sch! Bau tei Ar r. 238 dog ktstel. K des n fünf Ungen deut- ct vol- t, und n den n flot- stings, ihnen- n ihre t eine m der nder. mehr It, ein „ ein t alle Leigh, igenen rstör- debat- ihn in id ein Hagen. tieren. isserin Tom lrängt, Ende neue rdings auszu- einbar glück- t ach- ziem- 8 Ha- llante e An- mver- dutlich aktate St sich in der mmer, gend- Dämo- atliche en im guten r Chr uf des hr. R. der lichen id der einer dt und 8 un- Selbst feimte, lischer at der Mittel, ck er- schen schrei- „steht hnlich 8, ob- Al er, ur in sägen erken- dessen dieser n eine loxren- ünste, t. Sie er er- N aus olores iB das Wird. dem müßte. Setz st sie. roman ibt es liesem Fest- Borch Nr. 238/ Donnerstag, 15. Oktober 1959 AUS DEN BUNDESLANDERN Seite 7 Wissenschaft auf den Spuren unseres Herzens Kongreß über Makromoleküle in Wiesbaden: Neue Ergebnisse chemischer Forschungen Wiesbaden. Es war ein seltsames Experi- ment, das ein Schweizer Gelehrter, Professor W. Kuhn(Base), in Wiesbaden vor etwa 1200 Wissenschaftlern, die aus 21 Ländern der Welt zu einer Tagung zusammenge- kommen waren, vorführte. In einem flüssig- keitsgefüllten Glaszylinder war an einem Faden ein Gewicht aufgehängt, das den Boden berührte. Die Flüssigkeit war reines Wasser, dem ein wenig Lauge zugesetzt war. Nun fügte Kuhn etwas Salzsäure zu: wie von Zauberhand begann der Faden sich zu ver- kürzen und das Gewicht in die Höhe zu heben. Ein paar Tropfen Lauge streckten ihn wieder und liegen das Gewicht zu Boden sinken. Abermaliger Säure-Zusatz hob es erneut. Das Spiel ließ sich beliebig oft wie- derholen. Immer brachte die Lauge das Ge- wicht zum Sinken, die Säure hob es wieder empor. Es war allerdings kein gewöhnlicher Faden, der dieses Kunststück vollbrachte, sondern ein Faden aus einem„makromole- kularen“ Stoff, schlechthin gesagt aus einem Kunststoff. Und der Kongreß, auf dem dieses Experiment das Auditorium in Erstaunen versetzte, war denn auch eine Spezialtagung, die unserem Wissen von den„Makromole- külen“ gewidmet war. Alles was wir als Kunststoffe oder Plastiks aus dem Alltag kennen, was wir als Chemiefasern zu unserer Bekleidung verwenden, was wir als Gummi, gleichviel welcher Herkunft im Verkehrs- wesen und in den übrigen Technik nutzen, sind im Grunde Makromoleküle. Mit ihnen beschäftigt sich heute ein besonderer Zweig der Wissenschaft, der Physiker, Chemiker, Biologen und andere Wissenschaftler zu ge- meinsamer Arbeit vereinigt. Und was im eingangs geschilderten Ex- periment der künstliche Faden zeigte, ist auch nur eine unter vielen Erscheinungen, die dieses Gebiet der Forschung bietet. Aber es ist ein erregendes Beispiel für die neuen Erkenntnisse, die uns von dieser Seite her zufließen können. Denn der sich dehnende und zusammenziehende Faden bezieht seine Energie zum Gewichtheben aus den chemi- schen Vorgängen in seiner Umgebung, ge- nauer gesagt, aus der Neutralisierung einer Lauge durch eine Säure. Er wandelt die che- mische Energie dieses Prozesses in mecha- nische Arbeit um, in das Heben des Gewich- tes. Er tut das fast unbegrenzt oft. Professor Kuhn hat einen Faden, der nur 5 Hundertstel Gramm der wirksamen Substanz enthielt, Drei Tote Sattelschlepper fuhr auf Pkw- Darmstadt. Drei Menschen fanden in der Nacht zum Mittwoch auf der Autobahn Darmstadt— Frankfurt den Tod, als ein Sat- telschlepper auf einen haltenden Personen- kraftwagen auffuhr. Während der aus Ber- lin stammende Fahrer des Personenwagens schwere Verletzungen erlitt, wurden nach Mitteilung der Polizei ein mitfahrendes Ehe- paar aus Frankfurt und dessen 25jährige Tochter getötet. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen über die Unfallursache einge- leitet. Kläranlage soll erweitert werden Karlsruhe. In seiner letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen hat sich der Tarls- ruher Gemeinderat für eine Erweiterung der bisherigen Kläranlage ausgesprochen und gleichzeitig einen Auftrag zur Ausarbei- tung eines Vorprojekts erteilt. Die Vergrö- herung der Karlsruher Kläranlage, die rund 25 Millionen Mark kosten dürfte, soll in etwa 20 Jahren abgeschlossen sein. Die Er- Weiterung der Anlage ist notwendig gewor- den, weil die täglich anfallende Schmutz- Wassermenge durch die fortschreitende Be- bauung und die zunehmende Industrialisie- rund so angewachsen ist, daß die Reini- gungswirkung der Kläranlage stark absank. 1953 betrug der tägliche Anfall durch- schnittlich 100 O00 ebm Schmutzwasser und 230 cbm Frischschlamm, 1958 bereits 168 000 ebm Schmutzwasser und 360 cbm Frisch- schlamm. Freigesprochen Karlsruhe. Der Erste Strafsenat des Bun- desgerichtshofes hat am Dienstag das Urteil des Landgerichts Konstanz bestätigt, das am 22. Januar den 53 Jahre alten Stadtamtmann Albert Haas aus Villingen von der Anklage der passiven Bestechung freigesprochen hatte. Damit wurde die Revision der Staats- anwaltschaft verworfen. Schm. zweltausendmal sich dehnen und zusammen- ziehen lassen, und der Faden hat dabei fast 1 Meterkilogramm mechanische Arbeit ge- leistet. Er ist damit ein Modell für den mensch- lichen und tierischen Muskel, ein künstlicher Muskel gewissermaßen, ein Muskel aus der Retorte. Wie der natürliche Muskel, vermag er chemische Energie in mechanische Arbeit umzuwandeln. Man hat errechnet, daß auf der ganzen Welt Menschen und Tiere jährlich etwa zehnmal soviel Muskelarbeit leisten wie die Technik in ihren Kraftwerken und Moto- ren im Jahr an Energie produziert Der Mus- kel ist also nach wie vor die wichtigste Kraft- duelle auf der Welt. Aber er hat auch für jeden Einzelnen von uns allergrößte Bedeu- tung; denn unser Herz ist nichts anderes als ein einziger großer Muskel. Herzkrankheiten gehören heute zu den kritischsten Erkran- kungen. Will man sie wirksam bekämpfen, so muß man möglichst genau wissen, wie der „Zentral- Muskel“ unseres Organismus eigentlich arbeitet. Dazu aber können uns Modell- Versuche verhelfen. Deshalb ist das, was der Schweizer Gelehrte seinem Auditorium vorführte, mehr als ein amüsantes Spiel. Es eröffnet uns die Möglichkeit, das Arbeiten des menschlichen und tierischen Muskels zu erforschen, ohne dabei die Komplikationen in Kauf nehmen zu müssen, die wir in der Welt des Lebens beob- achten. Im„Muskel aus der Retorte“ haben Wir gewissermaßen den Muskel in Reinkul- tur vor uns. Daß hier die Physiker und Che- miker den Medizinern zu Hilfe kommen, ist eine der vielen Ueberraschungen, die die Wissenschaft von heute uns zu bieten hat. „Ohne völlige Klärung des Sachverhalts“ ... das Amnestiegesetz angewandt/ Tolsdorff-Prozeß wird wiederholt Karlsruhe. Das Strafverfahren gegen den früheren deutschen General Theodor Tols- dorf muß vom Landgericht Traunstein wie- der aufgenommen werden. Der Erste Straf- senat des Bundesgerichtshofes hat am Diens- tag auf die Revisionen Tolsdorffs und der Staatsanwaltschaft den Beschluß des Schwurgerichts beim Landgericht Traunstein aufgehoben. Das Schwurgericht hatte am 29. September 1958 das Strafverfahren ge- gen Tolsdorff eingestellt. Es hatte gemeint, daß der ehemalige General für die Erschie- Bung des Hauptmannes Holzhey im Mai 1945 keine höhere Strafe als drei Jahre Ge- fängnis wegen Totschlags zu erwarten habe und hatte daher das Amnestiegesetz von 1954 auf den General angewandt. Als er 1945 das Dorf Eisenaerzt in Ober- bayern gegen französische Truppen halten Sollte, ließ er den Hauptmann Holzhey er- schiehn, der am Ausgang ein weißes Schild mit rotem Kreuz und der Beschriftung„La- zarettort“ aufgestellt hatte. Dabei hatte sich Tolsdorff auf den sogenannten Flaggen befehl berufen. Der Bundesgerichtshof hatte zu seiner Entscheidung erklärt, der Beschluß des Schwurgerichts Traunstein sei nicht fehler- frei, denn es habe ohne ausreichende Klä- rung des Sachverhalts das Amnestiegesetz angewendet. Zwar sei die Tat von Tolsdorff unter den außerge wöhnlichen Verhältnissen des Kriegsendes und in dem Glauben an eine Dienstpflicht begangen worden, die sich unbe- dingt aus dem Flaggenbefehl ergebe, aber das Schwurgericht habe zu prüfen, ob Tolsdorff bei seiner Stellung als kommandierender General nicht eine andere Strafe gegen Holzhey befehlen konnte. Die Anwendung der Amnestie auf den General sei daher nicht ohne weitere Feststellungen des Land- gerichts Traunstein möglich. Schm. Sehr zu Dien Gefährliche Schiffahrt am Binger Loch Der durck die Trockenheit abgesunkene Wasserstand des Rheins macht der Rheinschiffahrt Sorgen. Besonderer Gefahrenpunkt ist das schon bei normalem Wasserstand bei den Schiffern nicht sehr beliebte Binger Lock. Jetzt bei der Trockenheit ist für die Bergfahrt am Ostufer des Rheins nur eine wenige Meter breite Fahrrinne offen, und die großen Schleppłkahne nähern sich dem mit Schaulustigen besetzten Ufer bis auf wenige Meter. Im Hintergrund der Binger Mäuseturm. sten gewesen Bestechungsobjekt: 40 000 Benzinkanister/ Prozeß in Koblenz Koblenz. Oberst a. D. Bodo Gieche und der Hamburger Kaufmann Frido Maifrank sind zum ersten Male am 2. Oktober 1957 kestgenommen worden. Sie Waren verdächtig, dem Bund bei der Beschaffung von 40 000 Benzinkanistern, die vermutlich aus abge- legten amerikanischen Beständen stammen, einen Schaden von etwa 100 000 DM zugefügt zu haben. Dieser Vorgang spielte sich in den Jahren 1955/56 ab. Beide Angeklagten sind einige Monate später ein zweites Mal ver- haftet worden. Der ehemalige Oberst wurde sechs und der Kanisterlieferant Maifrank, der früher schlicht Meyer hieß, fünf Monate in Untersuchungshaft gehalten. Am Dienstag hat nun die Hauptverhand- lung vor dem Landgericht in Koblenz gegen Die jugend wünscht Reisekomfort Wander-Romantik stirbt aus/ Tagung„Internationale Jugendreisen“ Bonn. 250 000 Jungen und Mädel sind in diesem Sommer aus der Bundesrepublik ins Ausland gefahren. Das wurde auf der Kon- lerenz der Internationalen Jugendreise- organisationen in Bonn bekannt, die gegen- wärtig mit Vertretern aus 17 Nationen über die Ausweitung der Jugendreisen in den kommenden Jahren verhandelt. Wie der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Internationalen Jugendaus- tausch, Horst Greinert, berichtete, ist die Jugend seit Kriegsende recht anspruchsvoll geworden, und die Zeiten der nächtlichen La- gerfeuer, der Landsknechtslieder und des Unsere Korrespondenten melden außerdem Fast drei Millionen Fernsehgeräte Bonn. Die Zahl der Fernsehgenehmigun- gen in der Bundesrepublik und Westberlin hat sich im September um weitere 102 000 erhöht und wird nach Mitteilung des Bun- despostministeriums noch im Oktober die Drei- Millionen- Grenze überschreiten. Am 1. Oktober wurden 2.963 Fernsehteilnehmer gezählt. Die Zahl der Rund funkgenehmigun- gen erhöhte sich im September um 47 277 auf 15 720 Millionen. Am stärksten war die Zunahme der Fernsehgenehmigungen im Bereich der Oberpostdirektionen Düsseldorf und Dortmund. Stall stand unter Strom Ebern(Unterfranken). Der gesamte Vieh- bestand eines Bauern in Heilgersdorf(Kreis Ebern) wurde durch elektrischen Strom ge- tötet. Während des Melkens brachen plötzlich alle sieben Rinder mit markerschütterndem einsamen Wanderns gehören endgültig der Vergangenheit an. Selbst Jugendherbergen sind unpopulär wegen zahlreicher Beschrän- kungen wie Rauchverbot und frühes Schla- kengehen. Bei Eisenbahnfahrten werden Liegewagen erwartet, und die Organisationen haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wenn sie Zeltlager selbst an der Riviera be- setzen wollen. Dagegen werden Jugendhotels, wie sie in Amerika bestehen, immer beliebter. In Ber- lin ist das erste eingerichtet worden, und es bestehen Pläne, auch in Bonn ein Jugend- hotel zu bauen. Brüllen tot zusammen, Eine Untersuchungs- kommission des Ueberlandwerkes Oberfran- ken(Bamberg) stellte fest, daß der Stall unter Strom stand. Die Ursache konnte bisher nicht geklärt werden. Neun Millionen Urlauber im Inland Augsburg. Neun von 13 Millionen Urlau- bern aus der Bundesrepublik und Westberlin haben, nach vorläufigen Schätzungen, in die- sem Jahr ihre Ferien im Inland verbracht. Dies wurde am Mittwoch in der neunten Jahres versammlung der Deutschen Reise- büroverbände E. V. in Augsburg vom Haupt- Seschäftsführer Friedrich H. Burger mitge- teilt. Luftfahrtforscher tagen in Hamburg Hamburg. Bundesverkehrsminister See- bohm hat in Hamburg die sechste Jahres- tagung der Wissenschaftlichen Gesellschaft kür Luftfahrt(WGI) eröffnet, auf der bis Freitag maßgebliche Fachleute aus neun sie begonnen. Verantworten muß sich Oberst a. D. Gieche wegen schwerer passiver Bestechung und Untreue und Großhändler Maifrank wegen aktiver Bestechung und wegen Beihilfe zur Untreue. Maifrank soll dem Obersten, weil er ihm bei der Beschaf- fung des attraktiven Auftrags sehr zu Dien- sten gewesen ist, 5000 Mark und auch wei- tere Teilhaberschaft an Aufträgen angeboten haben. Die Kanister sind nach dem Kauf durch das Bundesverteidigungsministerium nach Hangelar bei Bonn gebracht worden. Als man sie an die Truppe ausgegeben hatte, wurde alsbald bemerkt, was man von Mai- krank an schlechter Ware für gutes Geld er- worben hatte. Der ehemalige Oberst gehörte bis zu seiner Verhaftung dem Beschaffungs- amt der Bundeswehr in Koblenz als Leiter des Referats Betriebsstoffbeschaffung an. Der 63jährige Oberst a. D.— gelernter Kaufmann und Techniker trat im Novem- ber 1953 auf Empfehlung ehemaliger Kame- raden in die damalige Dienststelle Blank ein und rückte bald zum Referatsleiter auf. Sein Mitangeklagter Maifrank, der von dem Bon- ner Professor Dahs verteidigt wird, beschaffte kurz vor und während des zweiten Welt- Krieges für das Oberkommando der Kriegs- marine Werftmaterial. Nach seinen Angaben geriet er dabei mit der örtlichen zuständigen Gauleitung in Schwierigkeiten. Von einem Sondergericht ist er dann wegen des Betru- ges zu zwei Jahren und sechs Monaten Zucht- haus verurteilt worden, weil er angeblich falsche Angaben über Lagerbestände gemacht hatte. Nach dem Krieg ist er in Hamburg vom Vorwurf des Betruges mangels Tatver- dacht freigesprochen worden. europàischen und überseeischen Ländern die neuesten Erkenntnisse der Luftfahrt- forschung austauschen wollen. Nebel lähmt Elbe- Schiffahrt Hamburg. Dichter Nebel lähmte in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochvor- mittag die Schiffahrt auf der Unterelbe. Rund 50 Schiffe mußten zwischen Hamburg und Cuxhaven vor Anker gehen. Die Sicht betrug zum Teil nur 50 Meter. Gefängnis für Millionen- Betrüger Berlin. Zu viereinhalb Jahren Gefängnis und 7500 Mark Geldstrafe verurteilte die Achte Große Strafkammer des Westberliner Landgerichts am Mittwoch den 51jährigen Richard van Ophemert, der als Provisions- vertreter die Städtischen Westberliner Gas- werke(GASAG) um rund sechs Millionen Mark geschädigt hat. Keystone-Bild Mostgewicht: 177 Grad Oechsle Heppenheim. Das bisher höchste Most- 3 wurde am Dienstag bei einer Trok- enbeerauslese in Heppenheim mit 177 Grad Oechsle bei 9,8 pro Mille Säure gemessen. Damit werden die bisher bekannt geworde- nen Spitzenergebnisse aus dem Rheingau, aus Rheinhessen und aus der Pfalz über- troffen. Wie Landwirtschaftsrat Wattendorf, der Leiter des hessischen Rebmuttergartens in Heppenheim vor der Presse mitteilte, ist an der hessischen Bergstraße nun auch die Spätlese der Weintrauben beendet. ng Ueberfall auf Gastwirtschaft Hannover. Bereits zwei Stunden nach einem Ueberfall auf eine Gastwirtschaft in Barksen(Kreis Grafschaft Schaumburg) konnte am Mittwoch die Besatzung eines hannoverschen Polizeistreifenwagens die drei Täter zwischen Stadthagen und Hannover festnehmen. Sie stammen aus Berlin. Der Jüngste ist 23, der Aelteste 29 Jahre alt. Die Einbrecher hatten von der 50 Jahre alten Cousine des Gastwirts, die sich allein im Haus aufhielt, die Herausgabe von Geld ver- langt. Als sie dieser Aufforderung nicht nachkam, schlugen sie die Männer mit einer Bierflasche nieder, stießen sie eine Keller- treppe hinunter und würgten sie schließlich mit einem Schlips bis zur Bewußtlosigkeit. Lehrling erstach Sohn des Meisters Böblingen. Der 18 Jahre alte Schreiner- lehrling Manfred Decker hat in Magstadt (Nord württemberg) im Verlauf einer Aus- einandersetzung den Sohn seines Meisters, den 23jährigen Hans Schmid, bei einem Streit in der Werkstatt mit einem Stech⸗ eisen erstochen. Schmid hatte dem Lehrling in Anwesenheit seines Vaters eine Arbeits- anweisung erteilt. Nach einem kurzen Wortwechsel stieß Decker dem Meistersohn ein Stecheisen in den Leib. Schmid, der ein- zige Sohn des Schreinermeisters, starb noch in der Werkstatt. Der Lehrling arbeitet seit drei Jahren im Hause des Schreiners und wohnt auch dort. Er war früher in einer Erziehungsanstalt untergebracht. Die Polizei verhaftete ihn unmittelbar nach der Tat. „Warum denn uff de Mond enuff?“ Mainz. Das Motto der Mainzer Fastnachts- kampagne 1960 ist gefunden. Es ist hoch- aktuell und lautet:„Warum denn uff de Mond enuff? Kommt doch nach Mäanz!“., Ein Plakat, das in der Bundesrepublik, Belgien, Luxemburg, Holland, Frankreich und der Schweiz für den Besuch der Karnevalshoch- burg am Mittelrhein während der närrischen Tage und insbesondere am Rosenmontag (29. Februar) werben soll, ist am Mittwoch aus 50 Entwürfen ausgewählt worden. Es stammt von dem Mainzer Graphiker Her- mann Roch und zeigt einen Narrhallesen, der den Mond in die Tasche gesteckt hat, um sich erst einmal mit einem„Määnzer Erd- satelliten“ nach Mainz„schießen“ zu lassen. müden, angeschwollenen und brennenden fößen hilft rasch ein Efasit- Fußbad mit Rein- Chloro- phyllin. Es reinigt und desinfiziert, erfrischt und kräftigt lhre Föße und regt die Blutzirkulation an. sit 00 L Bsder). In Matheken uml Orogerian Bei Geldrerkehr 5 zu 0,4 Prozent Barkredite,„eb. vermittelt schnell— diskret E RI K A K NOS SAL L A Mannheim, J 2, 6. Telefon 2 03 79 neee, SaRGEI D tor eden Zweck on Berufstätige u, Selbständige 20 0.4% Zins g. Mi. + Gebühr. Ohne Wechsel · bequeme Noten- Röckzohlg. Kostenl. Beratung! ede Drei Jah re „Mie sie von Natur er e hinte rei nander gewinnt Immabilien Kaufe Bauplatz Weinheim-Eeidelberg, Hanglage bei guter Zufahrtstraße. Angeb. unt. P 53132 a. d. Verl. 90 000 e Mannheim, Bj. 57, Miteinnahme 17 432,60 DM jährlich, erforderl. IMMOBILIEN WIN T E R am Wasserturm 9,/ W/3611 Wohn- u. Uaschäftsh. DN. Mannheim, Parkhotel Tel. 4 24 96 2 user Grundbitde 2-Fam.-Haus, oder Neubau, gegen bar zu kaufen gesucht. Auf dem Sand 50. Kä. bevorzugt, Alt- Immob. Merz, Käfertal, Telefon 7 60 07 Eg 7 ef 28089 E. FRAN CK, Finanzierungen Monnheim, G 5, 7 ſel. 23357 7 Bausparverträge 3x DM 10 000, Zu- teilung in Kürze, zu verkaufen.— Anfrage Telefon 5 19 88. Kalker- Finanzierung, Mannheim, Hch.-Lanz-Str. 13. Sp. 9-12, Sa. von 9-13 Uhr, Telefon 412 91 1 7 b an Fest- 2 zu 0,4% Zins p. M. Kredite In Ar besoldete 5. 5 j verm., schne schnelle Auszahlung diskr. Verm 6 und diskret Scheune, unterkellert,(ausbaufähig 15-18, Dr. Gerd Schmidt, Finanzietungen, Mannheim, O 7, 14— Telefon 2 44 32 tür 1- oder 2-Familien-Haus), in Heddesheim zu vk. Immob. Merz, Kä., Auf dem Sand 50, Tel. 7 60 07. Einfamilienhaus Mannheim, mit 750 qm Garten. Kaufpreis 45 000,— DPM JOHANN GBORG BERGOLn Mannheim, R 1, 2-3 Tel. 2 13 48 (Verhandlungssache) Immobilien Movadoo ... dank überlegener Präzision den Wettbewerb für Armband-Chronometer am offiziellen schweizerischen Observatorium Neuenburg. Movado Kingmatic, die wasserdichte, auto- matische Qualitätsuhr für das planetarische Zeitalter. Stahl ab DM 290. fiobaboo bel Jawe er Braun, Mannheim, 9 7, 10, Pianken MORGEN Donnerstag, 16. Oktober 1989/ Nr. 288 Fachwart für Straßenfahren völlig überrascht: „ Uerrai an den lteuen Amaleusen des D. Zahlreiche Aktive protestierten und forderten Rücktritt des Vorstandes Die unverständliche Haltung, besprechung mit den Zonenfunktionären von Aktiven gegen den Vorstand des Bundes Deutscher Radfahrer und telegrafisch forderten Aktive den Rücktritt des Vorstandes. Wart und Beauftragte für das Lehrgangswesen, sofortiger Wirkung aus Protest seinen Posten nieder. Der Dortmunder die maßgebende Leute bei der Stuttgarter Olympia- einnahmen, hat zu zahlreichen Protesten geführt. Brieflich Der BDR- Jugend- Felix Kirschey Mortmunch, legte mit Amateur- straßenfahrer Günter Reisenauer, dem der BDR im Hinblick auf die Olympischen Spiele die Erteilung einer Profi-Lizenz verweigerte, will gerichtliche Schritte unternehmen, Das Zugeständnis des BDR, wonach die Sowjetzone bei den Olympischen Spielen in Rom die Aktiven für die Straßenrennen stellt, hat den Fachwart für Straßenfahren im Das Maß ist voll: BDR-Spitze braucht neue Männer Wenn am 27.28. November die Jahres- hauptversammlung des Bundes Deutscher Radfahrer in Kassel zusammentritt, kann sie auf eine Saison größter sportlicher Erfolge zurückblicken. Gleichzeitig muß sie sich aber im Jahre des 75jährigen Verbands- Jubiläums auch mit dem traurigen Debakel beschäf- tigen, das der BDR- vorstand mit seiner ebenso beschämenden wie unvernünftigen Haltung heraufbeschwor. Will man nicht das mühsam erkämpfte Prestige verscherzen, das der deutsche Radsport nach dunklen Zeiten sich durch die Schweißtropfen seiner Aktiven in der Offentlichkeit verschaffte, dann sollte man auch vor radikalen Mitteln nicht zurück- schrecken, um endlich in der Führung ver- hältnisse zu gewährleisten, die sich der sport- lichen Erfolge würdig erweisen. Lang ist die Kette der ausgezeichneten Leistungen: Weltmeisterschaften durch Rudi Altig, Heinz Pfeiffer und die Gebrüder Karl und Oskar Buchholz; Rolf Wolfshohl wurde Querfeldein- Vizeweltmeister; Hans Junker- mann gewann die Tour de Suisse und glänzte im Giro d'Italia; der 22jährige Friedhelm Fischerkeller belegte in der Tour de Suisse den sechsten und in der Weltmeisterschaft den siebenten Platz; der gleichaltrige Otto Altweck siegte in vier Etappen von hedeuten- den Auslands- Rundfahrten; der hoff nungs- volle Amateur-Straßenfahrer Ludwig Troche zeichnete sich in der tunesischen Wüste aus; die Bahnfabhrer bewiesen in zahlreichen Kämpfen im In- und Ausland ihre steigende Stärke; in den Sechstage- Rennen besitzt Deutschland wieder Mannschaften, die ein Wort mitreden können. Es hapert andererseits noch bel den Stehern, aber auch hier wird eine sinnvolle Planung, die teilweise schon anlief, Abhilfe schaffen. Auf allen Sektoren aber hat der Aufschwung dazu geführt, daß hoffnungs- voller Nachwuchs vorhanden ist. Die groß- zügige finanzielle Hilfe seitens des DSB trug wesentlich dazu bei, den Talenten auch den Rat und die Erfahrung bewährter Altmeister zu sichern. Geradezu erschreckend jedoch sieht die Kehrseite aus. mit frivoler Leichtfertigkeit verspielten einige maßgebende Leute im BDR ihren Aktiven die Chance des großen Erlebnisses der Olympischen Spiele. Selbst Ahnungslosigkeit und Naivität können das nicht entschuldigen. Aber auch Stuttgart war nur ein Glied in einer langen Kette. Die wenig rühmliche Haltung des BDR in Sachen Rudi Altig und Reisenauer, der Starrsinn ge- genüber den Amateurstehern, die mangelnde Aufsichtspflicht über seinen ehemaligen Ge- schäftsführer, die Fehldispositionen vor der Tour de France, die wenig glückliche Ge- staltung des Terminkalenders oder die feh- lende Zusammenarbeit mit der Presse Bul⸗ garien-Länderkampf) bildeten den traurigen Auftakt zum Debakel von Stuttgart. Das Maß dürfte nun voll sein. Man sollte in Kassel nicht den Kopf in den Sand stek- ken. Selbst bei den Langmütigsten, die manchmal um des Lieben Friedens Willen nur eine Faust in der Tasche machten, geht einmal die Geduld zu Ende. Wer die innere Struktur des BDR kennt, weiß, daß eine Lösung des Problems nicht ganz leicht ist. Zu oft schon endeten seine Tagungen wie das Hornberger Schießen. Diesmal kann man sich das nicht leisten. Der deutsche Sport verlangt gerade in der Stunde größter Er- folge eine unabhängige Radsportspitze von Qualität und Sauberkeit. D. Stein stellte einen neuen Antrag und falls er keine positive Antwort erhält. BDR, Heinz Ewert(Hannover), völlig über- rascht. Ewert, dessen Wirken im letzten Jahr Auf die Ermittlung eines starken Aufgebotes für Rom abgestimmt war, erfuhr von der er- füllten Forderung der Sowjetzone erst durch die Presse. In einem Gespräch mit dem BDR-Sportausschuß-Vorsitzenden Willi Den- zer, der ihn aus der Verhandlung heraus in Hannover anrief, hatte Ewert noch vor einer Arnahme dieses unmöglichen Vorschlages abgeraten. Trotzdem erklärten sich der BDR. Vorsitzende Gerhard Schulze und Willi Den- zer bereit, die deutsche Vertretung beim Straßenrennen in Rom der Sowjetzone zu überlassen. „Wenn diese Regelung bestehen bleibt, ist die Arbeit der letzten Jahre vergeblich ge- Wesen“, Sagte Ewert, der sofort telegrafisch beim BDR und bei Denzer Einspruch erhob. In Kreisen des Nadsports wird den beiden BDR-Vertretern vorgeworfen, an den treuen Radamateuren des BDR„Verrat“ geübt zu haben. Diese hatten sich bereit erklärt, bis Rom keine Berufsfahrer zu Werden, und der Sportausschuß fühlte sich an einen gleich- artigen Beschluß gebunden, als er diesbezüg- liche Anträge der Fahrer Reisenauer und der Gebrüder Altig ablehnte. Wie Ewert meinte, Wären die stärksten Fahrer des BDR, wie u. A. Ludwig Troche(Hameln), Günter Tüller Velbert), Peter Selbmann(Schweinfurt) und Karlheinz Lippeck(Aachen) den Fahrern des Deutschen Radsport-Verbandes, abgesehen von Weltmeister„Täwe“ Schur, durchaus Sleichwertig. Der Fachwart für Straßen- fahren will die Sportausschußsitzung am Samstag in Frankfurt abwarten, bevor er weitere Schritte unternimmt. Wieder Frankfurter„Six days“ 48 Stunden nach dem Abschluß im Ber- liner Sportpalast folgt am Freitagabend in der Frankfurter Messehalle das zweite deutsche Sechstagerennen der Saison. Renn- leiter Otto Weckerling verpflichtete für Frankfurt 14 Mannschaften, von denen die Vorjahrssieger van Steenbergen/ Severeyns, Nielsen“ Lykke, Terruzzi/ Junkermann, Bug- dahl/Jaroscewiez, Petry/ Ziegler und Reitz/ Reinecke schon gemeinsam in Berlin starteten. Nimmt man dazu noch die Schweizer Roth/ Pfenninger und Plattner/ Gillen, dann sind die Favoriten für Frankfurt schon umrissen. Ueberraschen könnten in erster Linie Arnold/ Holzmann. Fraglich ist, ob Weckerling bei der Verpflichtung von Carrara bleibt, der in Ber- Iin so versagte und aus dem Rennen genom- men wurde. Eventuell erhält de Rossi so einen neuen Partner, Intralvan Geneugden, Gie- Séler/Wolfshohl, Scholl/farr und Tüller/ Vad- der runden das Feld ab. Seit dem Erfolg von Saager/ L. Hörmann im Jahre 1951 gab es in Frankfurt nur Ausländersiege. Nielsen /Lykke führen Nach der letzten Nacht des 46. Berliner Sechstagerennens lagen die Dänen Nielsen/ Lykke vor vier rundengleichen Mannschaften an der Spitze des Feldes. In der nicht ganz ausverkauften Halle sah man viel Prominenz vom Film. Das Rennen stand ganz im Zeichen der vielen Prämien, von denen sich die Bel- Zier van Steenbergen/ Severeyns mit einem — 8 und 1000 DM den Löwenanteil sicher- en. Der Stand nach 135 Stunden: 1. Nielsen/ Lykke 461 Punkte, 2. Bugdahl/Jarocewicz 369, 3. von Steenbergen/ Severeyns 276, 4. Schulte/ Post 210, 5. Gillen/ Arnold 200, eine Runde zurück: 6. Terruzzi/Junkermann 346, 7. Roth/ Holzmann 143, zwei Runden zurück: 8. Petry/ Ziegler 287, 9. Altwerk/Xoolwe 207, vier Runden zurück: 10. Plattner/ Vopel 290 Punkte. Mit Blumenberg/ Mensching Deutschlands Aufgebot für Rollschuh- WM Obwohl Rita Blumenberg/ Werner Men- sching Hannover) nicht am deutschen Titel- kampf teilnahmen, werden sie am 24/25. Oktober bei den Weltmeisterschaften in Berlin ihren Titel im Rollkunst-Paarlauf verteidigen. Das deutsche Aufgebot: Herren: Titelverteidiger Losch(Heilbronn), Thieß Bremerhaven), Epping Mortmuncdh. Damen: Kitz Frankfurt), Grünert, Schlie- bener(beide Berlin), Wollny Gtzehoe), Fahse (Hannover). Paare: Titelverteidiger Blumenberg/ Mensching Hannover), Schnei- der/ Fingerle(Heilbronn), Winkel/ Winkel ODarmstadt). Tanzpaare: Paucka/Kwiet (Berlin), Tha) Burkhardt(Münchem), Pu- rucker/ Kohl(Würzburg). Hockey-Länderturnier in München: Deulschie Moclee-Elf ist noch ohne Hegenio⸗ Auch Frankreich konnte Erfolgsserie nicht unterbrechen/ Verdienter 2:0-Sieg Der dritte Spieltag des Münchner Hockey-Länderturniers brachte die zweite Be- gegnung der deutschen National-Mannschaft. Der Olympladritte ließ sich von Frank- reich— trotz einiger Mühe in den ersten 35 Minuten, wobei der erfahrene Kölner Günter Ullerich ein Torbully abwehrte— nicht überraschen und siegte mit 2:0(0.0). Es war der 14. Sieg über Frankreich im 15. Spiel beider Nationen. Die deutsche B-Mannschaft wollte der National-Elf nicht nachstehen: sie schlug die verstärkte Ver- tretung des bayerischen Meisters Wacker München mit 5:0(4:0) nach recht eindrucks- vollen Leistungen. Mit einem 2:0(O:0) gegen Frankreich er- rang Deutschlands Hockey-Nationalmann- schaft erwartungsgemäß auch ihren zweiten Erfolg. Zu einem Zeitpunkt, als das deutsche Spiel noch lange nicht lief, bot sich Frank- reich in der 34. Minute die große Chance eines Torbullys. Der gerade in solchen Din- gen sehr routinierte und nervenstarke Köl- ner Verteidiger Günter Ullerich wehrte in der zweiten Wiederholung den Ball ab. Die deutschen Tore schossen Mittelstürmer Car- sten Keller Berlin) in der 40. Minute auf Vorlage von Budinger und drei Minuten spä- ter der aufgerückte Goslarer Außenläufer Günter Brennecke nach guter Kombination mit Buschmann und Wöller. Die deutsche Mannschaft hatte mit diesem Gegner viele Schwierigkeiten. Trotzdem wäre bis zur Pause den Torgelegenheiten nach eine Führung durchaus möglich gewe- sen. Daß dieser Vorsprung ausblieb, war nicht zuletzt das Verdienst des großartigen französischen Torwarts Maurice Dobigny. Allein ein halbes Dutzend Chancen machte dieser schmächtige Schlußmann zunichte, als 1. Amateurliga Nordbaden: Atte fHlannlieime Clubs diesmal unterwegs Auch Spitzenreiter Pforzheim in Gefahr/ Hockenheim erwartet AS Am zehnten Spieltag der 1. Amateurliga Nordbaden hat vom engeren Kreis der Mei- sterschaftsanwärter nur Titelverteidiger und Tabellenführer VfR Pforzheim den Vorteil des eigenen Platzes, dabei aber gegen den Vierten, SV Sandhausen, kaum einen leich- teren Stand als Phönix Mannheim und Sandhofen, die beim Aufsteiger Kirrlach bzw. in Birkenfeld antreten müssen. Der schnelle, unkompliziert spielende Sturm Sandhausens empfahl sich durch vier Tore gegen Birkenfeld für das es jetzt gegen die SpVgg Sandhofen darum geht, den Anschluß an das Mittelfeld zu halten. Phönix trifft in Kirrlach ebenfalls auf einen ehrgeizigen Gegner, der sich nach neun Spielen immer- hin einen guten achten Platz gesichert hat. In allen drei Begegnungen ist der Ausgang völlig offen. Aber auch in Kirchheim(gegen VfL Neckarau) und Hockenheim(gegen ASV Feudenheim) haben die Gästemannschaften noch lange nicht gewonnen. Hockenheim wird der Auswärtserfolg gegen Daxlanden Auftrieb gegeben haben, Kirchheim beein- druckte auf dem Phönixplatz durch eine bra- vouröse Abwehrleistung, Möglich, daß sich Walldürn und die Forchheimer Sportfreunde wieder näher an die Spitzengruppe heranschieben. Die Oden- Wälder müssen zwar reisen, haben aber im III. Coupe d' Europe für Russen? Fürst und Lyhs nur Außenseiter Ob Zwölfkampfmeister Philipp Fürst und Günter Lyhs oder die beiden mitteldeutschen Kunstturner Erwin Koppe und Günter Nachtigall— die deutschen Teilnehmer am III. Coupe d' Europe am Wochenende in Kopenhagen haben unter den 42 Startern aus 21 Verbänden nur Außenseiterchancen. Es könnte zwar sein, daß sich Lyhs im Bodenturnen oder beide DTB- Vertreter am Barren in die Entscheidung vorkämpfen, aber diese Aussichten sind sehr gering. Denn ohne den tödlich verunglückten Titelvertei- diger Joachim Blume sind die beiden rus- sischen Asse Boris Chaklin und Jurij Titon die überragenden Erscheinungen, die höch- stens der 23jährige Finne Otto Kestola ge- fährden kann. Man rechnet allgemein damit, daß im Kür-Sechskampf Chaklin wie 1955 beim Auf- takt der„EBuropameisterschaften“ in Frank- furt or Azardjan, Bantz, Dickhut und Stoffel) dominiert und Vizemeister Titow genau so wie Kestola knapp geschlagen wer- den. Ein sechster Platz von Fürst etwa hin- ter diesen drei Turnern und den Schweizern Benker und Fivian wäre schon ein Erfolg. Seitpferd- Olympiasieger Chaklin sollte auch sein Spezialgerät gewinnen, Titow dürfte eine erfolgreiche Titelverteidigung im Pferd- Sprung gelingen und auch vielleicht ein Er- folg an Ringen und Reck, Benker ist Favo- rit am Barren, während im Bodenturnen die Entscheidung dann für den britischen Vize- meister Nixon Stuart fällt, wenn der schwe- dische Titelverteidiger Thoresson nicht an- tritt. Eine unbekannte Größe in dieser Be- urteilung sind die Tschechen Manis), Jugo- slawen(Caklec) und Bulgaren sowie der junge Italiener Angelo Vicardo, während der zuverlässige Luxemburger Josy Stoffel, in Paris vor zwei Jahren Fünfter der Ge- samtwertung, auch diesmal wohl nur im Kür-Sechskampf aussichtsreich turnt. KFV einen Gegner, der zu unbeständig ist, als daß er die Favoritenrolle übernehmen könnte. Das gleiche gilt für Forchheim im Heimspiel gegen den VfB Leimen. Daxlan- den muß sich zu einer besseren Leistung als zuletzt gegen Hockenheim aufraffen, wenn es gegen den Nachbarn aus Neureut zum vollen Erfolg reichen soll. Es spielen: FV Hockenheim— ASV Feu- denheim; SV Birkenfeld— SV Sandhofen; VfR Pforzheim— SV Sandhausen; Spfr. Forchheim— VfB Leimen; Sd Kirchheim gegen VfL Neckarau; Olympia Kirrlach gegen Phönix Mannheim; Karlsruher FV gegen Kickers, Walldürn; FV Daxlanden Segen FC Neureut. Baden jetzt gegen Hamburg In der Zwischenrunde des DFB-Länder- Pokals der Amateur-Verbandsmannschaften muß der Vorjahressieger Hamburg im Ge- biet des Badischen Fußballverbandes gegen die Vertretung Nordbadens antreten. Die Auslosung hat für den 7/8. November fol- gende Paarungen ergeben; Schleswig-Hol- stein— Mittelrhein, Südbaden— Bayern, Westfalen— Hessen und Nordbaden— Ham- burg. Wagensport 1960 wie bisher In ihrer entscheidenden Sitzung in Paris hat die Sport kommission des Wagen-Welt⸗ verbandes die Vorschläge der FIA-Vollver- sammlung weitgehend bestätigt und auch die Termine für die Automobil-Saison 1960 mit- einander abgestimmt, so daß die großen deut- schen Rennen am 22. Mai(ADAC-1000-km- Rennen auf dem Nürburgring), 31. Juli(Großer Preis von Deutschland) und vom 28. Septem- ber bis 2. Oktober ODeutschland-Rallye) statt- finden. Ebenso stimmte die Commission Sportive der Aenderung der Weltmeister- schaftswertung(8-6-4 32-1 Punkt für die Plätze, kein Punkt für die schnellste Runde) zu und erweiterte die Zahl der großen nationalen Rennen mit internationaler Be- teiligung durch Einbeziehung der Großen Preise von Holland und Portugal auf elf. Die Gültigkeit der jetzigen Formel II (1,5 Liter ohne Kompressor, ab 1961 Formel I]) wurde bis zum 31. Dezember 1960 verlängert, während der internationale Wettbewerb der Ralleyfahrer wieder die Bezeichnung„Rallye- Europameisterschaft“ erhält. er zweimal gegen Wöller und je einmal gegen Budinger und Keller durch entschlossenes Herauslaufen und gelungene Fußabwehr. aktionen rettete. Bis zum Wechsel, insbeson- dere in den ersten 25 Minuten, wirkte das deutsche Spiel ungenau, unkonzentriert und Dervös. Mit strengerem Maßstab erfüllten in der deutschen Mannschaft die beiden Ver- teidiger Helmut Nonn und Ullerich sowie die Auhßenläufer die Erwartungen. Ansonsten gab es keinen herausragenden deutschen Spieler, wobei insbesondere der Angriff eine ungewöhnlich lange Anlaufzeit benötigte. Nach vorausgegangenen Niederlagen ge- gen Belgien(0:3) und Holland(1:4) erreichte die Schweiz in ihrem dritten Spiel beim Münchener Hockey-Länderturnier mit einem 1:1(0:1) gegen Dänemark einen Achtungs- erfolg. In dieser Begegnung zweier leistungs- mäßig schwächerer Nationen ging Dänemark in der Sportschule Grünwald in der zweiten Minute durch ihren auf Halblinks stürmen- den Mannschaftskapitän Willi Nielsen in Führung. Infolge des harten Körpereinsatzes der Skandinavier glückte den zumeist über- legenen Eidgenossen erst in der 39. Minute der verdiente Ausgleich durch Mittelstürmer Zanetti. Eine große Chance für Dänemark machte der Schweizer Verteidiger Piaget in der 50. Minute zunichte, als er auf der Tor- linie abwehrte. Das erste Hauptspiel am vierten Tag dez Münchener Hockey-Länderturniers brachte Indien ein sicheres 3:0(2:0) über Holland, den Olympiazweiten von 1952. 3000 Zuschauer im Bezirksstadion Süd sahen die Inder von dem Schock des 1:1 gegen Großbritannien glänzend erholt. Der sechsmalige Olympia- sieger spielte in den ersten 35 Minuten seine überragende Technik eindeutig aus. Dann allerdings übertrieben die Inder wiederum die Kombinationen im Innensturm und er- leichterten dabei der grohartigen hollän- dischen Deckung mit Torwart de Ruiter die Arbeit erheblich. Nur Bayer leverkusen Favorit Wer zieht ins Handball-Endspiel ein? Entspricht die Teilnahme zweier west- deutscher Mannschaften an der Handball- Vorschlußrunde am Wochenende noch den Erwartungen vor Beginn der Meisterschaft, so kommt die Chance auf das Einziehen ins deutsche Endspiel für zwei südwestdeutsche Klubs doch völlig unerwartet. Nach den bis- herigen Uberraschungen ist die Spannung vor dem Semifinale, das Bayer Leverkusen mit Kickers Offenbach und Spygg Harles- hausen mit Tus Lintfort zusammenführt, natürlich besonders groß. Westmeister Bayer Leverkusen muß— nach den bisherigen Lei- stungen und mit Heimrecht— gegen den Südwest-Zweiten als Favorit angesprochen werden, aber diese Mannschaft ist als ein- zige der vier Anwärter mit einer gewissen Sicherheit im Endspiel zu erwarten. Völlig offen dagegen ist die Begegnung zwischen dem Südwestmeister aus Kassel und dem Dritten der westdeutschen Meisterschaft aus Lintfort. Drei bleiben in Reserve 18 deutsche Spieler nach Köln Ab Sonntag werden die Spieler, die für das 18. Länderspiel gegen Holland am 21. Oktober in Köln vorgesehen sind, in Köln eintreffen, wo an Ort und Stelle die letzten Vorbereitungen unter der Leitung von Bun- destrainer Sepp Herberger stattfinden. Tor- Wart Ewert(1. FC Köln) und die Läufer Pyka (Westfalia Herne) und Wenauer(1. FC Nürn- berg) bleiben zu Hause in Reserve. Der end- gültige Kreis lautet: Tilkowski, Sawitzkl (Tor); Stollenwerk, Juskowiak, Schnellinger, Giesemann Verteidigung); Benthaus, Er- hardt, Szymaniak, Schulz, Aki Schmidt(Läu- kerreihe); Rahn, Brülls, Seeler, Siedl, Voll- mar, Berti Kraus und Herrmann(Sturm). Wenn die Wochenendspiele keine unvor- hergesehenen Verletzungen bringen, steht das in Bern mit 4:0 gegen die Schweiz erfolg- reiche Aufgebot in erster Wahl. G bil 4 Saber 5 1. bee 1 18 95 7 8 Jung + 5 die größeren Erinnern Sie slch noch ꝰ Früher waren frische Eler im Herbst ein seltener Leckerbissen- auch in der„guten alten Zeit“. Heute kommen sie in Millionen zu uns- und sind daher so wundervoll preiswert,(Sollte man das nicht noch mehr ausnutzen 7) Der Tip der Woche; Besonders vorteilhaft kaufen Sſe vor aſlem nennen-EIER Henne Berta empfiehlt ſhnen heute speziell dle Gewichtsklasse„C bzw.„4(50-55 gr.) Anzüge von Weltklasse für höchste Ansprüche qus unseten Maß werkstätten. Wählen Sie am lager unter tausend besten n- und Auslandes. Mafßaabteilung. O5 16 50 e, 8 2 S— 2 E 0 0 pflanzlichen und Stoffen des Für den nerubsen Iflagen MERVO GASTRO Denk seiner besonderen 0 Zusammensefzung eus schen Stoffen wirkt es in i hohem Maße söurebin- dend, krempflösend und schleimheutschützend. Nur in Apotheken. 60 Jabl. DM 4.95 120 Iabl. DM 3.43 chemi⸗ Weil er dus 5 In zwel Tagen sind mre Schuhmachermeister Schmelcher reparlert. R 4, 22 gul verstand, fährt jetzt Man Diek fidel durchs Lund! Werben Zzirk A- spie grur Beg. son, sach mei 18 Gre „Au Bos nich der sche dem nag. Schi dem nisc der einn meh glän täus gew kein dem neu. von setz ver! hätt getr kau. der Cha o⸗ Sieg Be- aink- Iner 0.0). sche Ver- cks- gegen ssenes wehr. beson- be das t und ten in Ver- ie die Dnsten tschen eine ötigte. n ge- eichte beim einem ungs- ungs. mark veiten men- en in satzes über- inute irmer mark get in Tor- g des achte and, hauer von „nien mpia- seine Dann erum d er- Han- r die it vest- ball- den Haft, A ins tsche bis- nung usen rles- ührt, ayer Lei- den chen ein- ssen öllig chen dem aus Nr. 238/ Donnerstag, 15. Oktober 1939 MORGEN Das Handball-Programm am Wochenende: tallen- und Aufstiegsspiele im Vordergrund Letzte Chance für den TV Brühl/ Frauen ermitteln Kreismeister Im Handball stehen diesmal, da die Be- zirksklasse ihre Spiele beendet hat und die A-Klasse noch einmal pausiert, die Hallen- spiele und die Aufstiegsspiele im Vorder- grund. Auf süddeutscher Ebene steht die Begegnung des TSV Rot mit TV Plochingen Macht Robinson Schluß! Am 13. November soll Ray„sugar“ Robin- son, der in den Staaten New Lork und Mas- sachusetts noch als Mittelgewichts- Welt- meister geführt wird, nach einer Pause von 18 Monaten gegen den Kanadier Wealfe Greaves boxen. Nach diesem New LVorker „Aufgalopp“ ist für Mitte November in Boston eine Titelverteidigung gegen den nicht mehr jungen Paul Pender vorgesehen, der in der letzten Weltrangliste Nat Flei- schers zwei Plätze hinter Gustav Scholz auf dem siebten Rang erscheint. Robinsons Ma- nager George Gainsford versicherte, sein Schützling werde in den nächsten Tagen mit dem Training beginnen, aber in amerika- nischen Fachkreisen zweifelt man daran, daß der 39 jährige Neger-Fighter überhaupt noch einmal boxen wird. Robinson hatte in den letzten Monaten mehrfach geäußert, er denke daran, seine glänzende Karriere zu beenden. Tief ent- täuscht ist er darüber, daß Halbschwer- gewichts- Weltmeister Archie Moore ihm keine Chance zum Titelkampf gab. Außer- dem aber scheiterte auch das Projekt einer neuen Revanche mit Carmen Basilio, der die von der National Boxing Association ange- setzte Weltmeisterschaft gegen Gene Fullmer verlor. Die Kämpfe gegen Moore und Basilio hätten Robinson nochmals Riesenbörsen ein- getragen. Gegen Greaves und Pender aber ist kaum viel zu verdienen. Vielleicht liegt darin der Grund für die Rücktrittsabsichten des Champions. im Vordergrund. Nach der Niederlage am Vorsonntag werden sich die Roter diesmal etwas mehr ins Zeug legen. Der TV Brühl muß, wenn er in die Verbandsklasse auf- steigen will, den Tabellenletzten TSV Hand- schuhsbeim schlagen, denn der Konkurrent aus Grötzingen dürfte auf eigenem Platz auch mit Beiertheim fertig werden. In der Kreisklasse B kommt es zu der interessanten Paarung Sc Käfertal— TSV 1846. Der Ausgang des Spieles, der für beide Teams einen Prestigekampf bedeutet, ist offen. Auch die Md hat es diesmal, beim TSV Sandhofen, nicht leicht,. Schlagerspiel der C-Klasse ist 07 Seckenheim gegen TV Schriesheim. Die Bergsträßer sind in der Rückrunde wesentlich besser geworden und dürften die ebenfalls stark nach vorn ge- kommenen Seckenheimer stoppen. TSV Nek- karau wird sich von Blau-Weiß keinen Punkt abnehmen lassen. Beim Spiel TG Hed- desheim— TSV Schönau gibt es keinen Favoriten. Für Samstag, 19 Uhr ist in der Rheinhalle in Ketsch die 4. Runde um die Hallen-Kreis- meisterschaft der Männer sowie die Ent- scheidung bei den Frauen angesetzt. Bei den Frauen spielen in der Gruppe I TSV 13846, SpVgg Sandhofen und TSV Schönau; in der Gruppe II spielen SV Waldhof, Germania Neulußheim und VfR Mannheim. Die beiden Gruppensieger ermitteln den Kreismeister. Bei den Männern spielen die Sieger vom letzten Sonntag, TSV 1846, TV Friedrichs- feld, VfL Neckarau und TSG 62 Weinheim, in einer Runde um den Eintritt in das Schlußturnier am 31. Oktober. Spielplan: Frauen, 19 Uhr: TSV 1846 gegen SpVgg Sandhofen, SV Waldhof— Germania Neulußheim, TSV 1846— TSV Schönau, SV Waldhof— VfR. Männer, 20 Uhr: VfL Nek- karau- TV Friedrichsfeld, TSV 1846— T8868 62 Weinheim. Frauen, 20.30 Uhr: SpVgg Sand- hofen— TSV Schönau, Germania Neulußg- heim— VfR. Männer, 21 Uhr: VfL Neckarau gegen TSG 62 Weinheim, TSV 1846— TV Friedrichsfeld. Frauen, 21.30 Uhr: Entschei- dungsspiel der beiden Gruppensieger. Män- ner, 22 Uhr: TSG 62 Weinheim— TV Fried- richsfeld, VfL Neckarau— TSV 1846. Die drei Ersten des Männerturniers er- reichen die Schlußrunde am 31. Oktober, wo sie mit den sechs Vereinen der Verbands- klasse zusammentreffen. Im Jugend-Handball bringt der kom- mende Sonntag in Neckarau die beiden Vor- schlußspiele um die Kreis meisterschaft im Feldhandball. Zunächst spielen auf dem VfL. Platz um 13.45 Uhr Sc Käfertal und TSG Ketsch und anschließend um 15 Uhr Ty Edingen und TV Großsachsen. In einem Freundschaftsspiel stehen sich VIR Mannheim und TV Edingen am Sonn- tagvormittag auf dem Brauereiplatz gegen- über. Man darf gespannt sein, wie sich die Rasenspieler gegen den Verbandsligisten hal- ten. Chancen für ASV und Viernheim: We bleibt Schrieslieim auf den genen? Der KSV muß in der Ringer-Oberliga ans Punktesammeln denken Da am siebenten Kampftag der Tabellen- führer KSV Schriesheim in der Nordgruppe der Ringer-Oberliga kampffrei ist, haben die beiden hartnäckigen Verfolger SRC Viern- heim und ASV Feudenheim Gelegenheit, sich näher heranzuschieben. Die Feudenhei- mer haben den Vorjahresmeister VIK 08 Oftersheim zu Gast und Viernheim die SpVgg Ketsch. Obgleich beide Gastgeber um ihre Aufgaben nicht zu beneiden sind, dür- fen sie doch knapp im Vorteil erwartet wer- den. KSV 1884 Mannheim muß beim RSC Eiche Sandhofen alle Register seines Kön- nens ziehen, wenn wenigstens ein Teilerfolg herausspringen soll. Verlieren die Mann- heimer auch diese Partie, so kann sich ihre Leserbriefe in der Zone: Warum keine gemeinsame Fußball- Elf: Wie erst jetzt bekannt wird, ist in den letzten beiden Wochen eine Flut von Leser- briefen bei den Sportredaktionen der Zonen- Zeitungen eingegangen. Die ständig wieder- kehrende Frage lautet:„Warum wurde die nach den beiden verlorenen Ausscheidungs- spielen vom Deutschen Fußballbund ange- botene gemeinsame Olympiamannschaft ab- gelehnt?“ Entsprechend den in der Zone üb- lichen Gepflogenheiten wurden lediglich die Leserzuschriften veröffentlicht, die man noch als harmlos bezeichnen kann. Härtere Stel- lungnahmen wanderten in den Papierkorb. Die in Rostock erscheinende„Ostseezeitung“ aber fühlte sich veranlaßt, gleichzeitig mit dem Abdruck einiger Leserbriefe einen er- läuternden Kommentar zu diesem Thema zu veröffentlichen. Im Gegensatz zu Staatssekretär Manfred Ewald, dem Leiter des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport, der nach dem zweiten Ausscheidungsspiel in Düsseldorf erklärt hatte:„Wir brauchen keine politi- schen Freiplätze; die wollen auch unsere Sportler nicht“, begründet die„Ostseezei- tung“ die Ablehnung durch die Zonenfunk- tionäre mit der lahmen Feststellung, es sei nicht mehr genügend Zeit geblieben, vor den Qualifikationsspielen gegen Finnland und Polen eine organisch gewachsene Mann- schaft zu bilden. Außerdem aber erklärt das Rostocker Blatt, es sei entscheidend gewe- sen, daß Dr. Bauwens politische Hinterge- danken im Spiel gehabt habe. Der DFB- Präsident hätte beabsichtigt, die für eine ge- meinsame Mannschaft in Betracht kom- mende Zonen-Spieler so zu beeinflussen, daß sie später in den Westen übergesiedelt wären. Mit einer solchen Verleumdung beant- wortet die„Ostseezeitung“ das faire Ange- bot des DFB, selbst nach zwei gewonnenen Ausscheidungsspielen die besten Kräfte der Zone in eine gemeinsame Mannschaft auf- zunehmen. tergewichtsmeister Helmut Mistol zu ver- Lage weiter verschlechtern. Das gleiche glit für den ASV Ladenburg beim ASV Lam- pertheim, der insbesondere auf eigener Matte ein schwer zu besiegender Gegner ist. In der Ringer- Kreisklasse Mannheim Heidelberg steht die Schlager-Begegnung der Vorrunde auf dem Programm: In Schwetzingen treffen mit dem AV und HSV Hockenheim die führenden Staffeln aufein- ander. Beide sind noch ohne jegliche Punkt- verluste. Vor einer schweren Aufgabe steht der RSC Schönau auf eigener Matte, denn Gegner der Mannheimer Vorstädter ist der vorjährige Vizemeister und frühere Landes- ligist AC Neulußheim. Schaffen die Schön- auer einen doppelten Punktgewinn, dann winkt ihnen der zweite Tabellenplatz! Dies allein sollte für sie Ansporn genug 3 —. Al Kein Kampf Loi gegen Mistol 5 Das Hamburger Projekt, am 27. Novem- ber einen Hauptkampf zwischen Europa- meister Duilio Loi und dem deutschen Wel- anstalten, ist gescheitert. Nach ausgeheilter Nasenverletzung flog der Italiener be- reits von Mailand aus nach USA, wo er am 18. November einen Titelkampf in San Fran- zisko gegen Weltmeister Carlos Ortiz im Junior- Weltergewicht bestreitet. Gewinnt Loi, so will er den Europatitel aufgeben. Daraus ergäbe sich eine Chance für Mistol, da bisher lediglich der Italiener Visintin als 5 Herausforderer im Weltergewicht gemeldet wurde. Sportabzeichen-Abnahme Der Badische Sportbund, Kreis Mann- heim, nimmt am Samstag noch einmal das Radfahren für das Leistungssportabzeichen ab. Treffpunkt 15 Uhr bei Auto- Schmitt, Käfertal. Bewerber müssen im Besitz eines Leistungssportabzeichen-Heftes sein. Familienanseigen ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 15. Oktober 1959 In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von einem unserer ältesten und treuesten Mitarbeiter, Herrn Erich Wagner Der Verstorbene gehörte fast vier Jahrzehnte unserem Unternehmen an und leitete unsere Feuerabteilung. Wir werden dem Heimgegangenen ein dankbares und Geschäftsführung und Belegschaft Mannheimer Versicherungsgesellschaft Filialdirektion Gebr. Wehnes Beerdigung: Freitag, 16. Okt., 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. genommen. 1 Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß wurde heute mein über alles geliebter Mann, mein bester Lebenskamerad, mein lieber Bruder, unser lieber Schwager und Onkel Hermann König kurz nach Vollendung seines 59. Lebensjahres für immer von uns Mörlenbach/ Odw., den 13. Oktober 1959 Mannheim, Heidelberg 1* 2 Von Belleidsbesuchen bitte ich dankend Abstand zu nehmen. Beerdigung: Freitag, 16. Oktober, 15 Uhr, Friedhof Heidelberg- Handschuhsheim. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margarete König geb. Schmitt Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, meine gute Mutter und Oma, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Friedel Mansfeld nach langer schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Auf dem Sand 49 Feuerbestattung: Samstag, 17. Oktober, 9 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. geb. Hering In tlefer Trauer: Franz Mansfeld und Angehörige M hm.- Käfertal, den 14. Oktober 1089 Durch einen tragischen Unfall wurde jäh unser lieber Hans-Peter Epple Lehrling des Kfz.- Handwerks im Alter von 17 Jahren aus unserer Mitte gerissen. NACH RU Nach langer schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankleit, durfte heute, wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, meine liebe Frau, unsere gute Mutter Cäcilia Kunzmann geb. Mohr geb. 9. 10. 1907 gest. 14. 10. 1989 zum Herrn heimgehen. Mh m.-Seckenhe lim, den 13. oktober 1939 Auf dem Kegel 6 In zehmerzlicher Trauer: Anton Kunzmann Kinder Marga, Willi, Horst und Anverwandte Beerdigung: Freitag, 16. Oktober, 14.30 Uhr, Friedhof Rheinau. Das Requiem findet am 16. Oktober, in Mannheim-Pfingstberg, St. Theresia, um 9.00 Uhr, statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 7 5 Heinrich Bierwirth geb. 2 11. 1882 gest. 14. 10. 1959 wurde von seinem schwerem Leiden erlöst. Mhm.- Rheinau, den 15. Oktober 1959 Otterstadter Straße 17 Instiller Trauer: — 2 Flef erschüttert geben wir den Freunden und Bekannten unseres Hauses davon Kenntnis, daß unser hochverehrter Chef, Herr Hermann König Oberingenieur VDI durch einen tragischen Unglücksfall, kurz nach Vollendung seines 59. Lebensjahres plötzlich von uns geschieden ist. Viel zu früh beendete das Schicksal damit ein schaffensfreudiges und erfolgreiches Leben. N Wir stehen der für uns unfaßbaren Tatsache gegenüber, einen verständnis- vollen Menschen verloren zu haben, der durch seine hohen charakterlichen Eigenschaften, seine stete Hilfsbereitschaft und seinen unermüdlichen Fleiß, uns stets Vorbild war. In dankbarem Gedenken bleiben wir ihm immer verbunden. Mh m. Käfertal, den 13. Oktober 1959 Neustadter Straße 37-39 Ingenieur-Büro Hermann König SIHI-Pumpen-Generalvertretung Beerdigung: Freitag, 16. Oktober, 15 Uhr, Friedhof Heidelberg- Handschuhsheim. Helene Bierwirth geb. Hettinger Willi Bierwirth mit Familie Lotte Jochim geb. Bierwirth i mit Sohn Mein lieber, treusorgender Mann, unser geliebter Vater, 5 Hans-Peter, ein hoffnungsvoller, lebensbejahender Junge, erfreute sich bei seinen Arbeitskameraden und bei seinen Vorgesetzten bester Wertschätzung. Wir trauern um den Verlust unseres Hans-Peter Epple und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Geschäftsleitung und Mitarbeiter der Firma AUTOHAUS RUR PFALZ GMBH Statt Karten Für die wohltuenden Beweise liebevoller Antellnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Mutter, Oma und Uroma, Frau 2 Margaretha Geörg geb. Dörr N zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichen Dank AUs. f 1 Besonderen Dank dem Pflegepersonal des Theresienkrankenhauses sowie HW. Herrn Stadtpfarrer Egger, für die tröstenden Worte und allen denen, die unsere liebe Verstorbene zur letzten Ruhe begleitet haben. Mm. Rheinau, den 18. Oktober 1959 Karlsruher Straße 4 . Die Hinterbliebenen Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben guten Edgar ist es uns ein Bedürfnis allen herzlich zu danken, die ihn auf seinem letzten Weg begleitet und durch Wort, Schrift und Blu- menspenden ihre Verbundenheit zum Ausdruck gebracht haben. Sera e Samstag, 17. Okt., 10 Uhr, Friedhof Rheinau. Am 12. Oktober 1959 verstarb nach langer schwerer Krankheit 5 im 60. Lebensjahr unser Pensionär. Herr Arthur Braun der seit 29. Mal 1928 unserem werk angehörte und ab 1. September 1959 im Ruhestand lebte. Frau Kleinfeldstraße 9 sein Wirken in unserem Unternehmen sichert ihm ein bleibendes und ehrendes Gedenken. BOP& REUTHER mR Beerdigung: Donnerstag, 15. Okt., 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Beerdigung: Freitag, 16. Plötzlich und unerwartet verschied am 14. Oktober 1959 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Tante, Emma Steimel ö geb. Henrich im Alter von 79 Jahren. f Mannheim, den 14. Oktober 1959 Ueberlingen/ Bodensee— St. Louis/ USA In tiefer Trauer: Richard Steimel und Familie Walter Steimel und Familie Alfred Steimel und Familie Käthe Steimel Okt., 10,30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 15. Oktober 1939 Hauptfriedhof Zelt Braun, Arthur, Lutherstraße 9 11.00 Geisinger, Friedrich, Schriesheim, vorh. Mhm. 11.30 Hausmann, Karl, Mitgstellt von der Friedhotver- waltung der Stadt Mannheim. Hainbuchenweg 27 Es war uns Trost in unserem großen Schmerz. Mum. Waldhof, den 18. Oktober 1939 Maria Schurr geb. Hoering und alle Angehörigen Untermühlaustraße 39 13.00 Brettel, Friedrich, Max-Joseph-Straße 32 13.30 Friedhof Feudenheim Schatzsinger, Jakob, 5 Ziethenstraße 48a 14.00 Brunner, Katherina, Eichbaumstraße 7 14.30 (Ohne Gewähr) Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben, guten Mutti, Frau durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. Rosa Fries Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elfriede Hörnig geb. Fries Seite 10 MORGEN Donnerstag, 13. Oletober 1959/ Nr. 26 Familienanseigen 7* WIR HEIRATEN Ardeshir Hormoꝛzi Anita Hormozi Dr. med. geb. Heym a 16. Oktober 1959 Mannheim Haydnstraße 3-5 1 7 DREISWURDIGKEIT und aualrar bestimmen unser Fachgeschäft Ohren— Sold— Silber (0 1, 6 Breite. Tiermarkt Junges Katerle(% Jahr alt), in nur nachweisbar gute Händ abzugeb. M 7, 9, parterre, Büro. Stellengesuche perfekter Spritzluckierer Wünscht sich zu verändern. Angeb. unter Nr. P 04205 an den Verlag. Junger Mann sucht ab 13 Uhr Ne- benbeschäft. als Lagerarbeiter od. Bäcker. Zuschr. u. Nr. 04170 a. V. Verantwortungsbewußte Dame(41) mit Pkw,. sucht neuen Wirkungskr. auch halbtags. Zuschriften unter P 04146 an den Verlag erbeten. Witwe sucht gute Stelle als Küchen- 8 1 hilfe von 8 bis 15 Uhr oder àhnlich. Karoline Oberländer Zuschrift. u. Nr. 04191 an den Verl. Mannheim, D 3, 8, Planken— fel. 2 24 72 Heidelberg, Hauptstraße 121- Tel. 2 42 73 2 Steno- Kontor. such. Nebenbesch. Zuschrift. u. P 04175 an den Verl. junger technischer Kaufmann(klandelsvertreter) vorübergehend ohne Führerschein sucht Beschäftigung evtl. Umschulung. Zuschriften unter P 04206 an den Verlag erbeten. Stellenangebote MIELEWWERKE suchen für die Pfalz und den Hunsrück 2 REISENDE zum Besuch der Händlerkundschaft. Bevorzugt werden Herren im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, mit gutem Ruf und Charakter, besten Umgangsformen, möglichst aus der Fahrzeug- bzw. 5 Landmaschinen-Branche. Schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und Zeugnisabschriften erbeten an MIELIEWERKE Akt.-Ses. KAISERSLAUTERN Wir stellen noch einige Lagerarbeiter Sowie Seifahrer (mögl. mit Führerschein Kl. II) ein. 45-Stundenwoche, angenehmes Betriebsklima, billigte Einkaufs möglichkeiten. Wir bieten: ver- Vorstellung zwischen 10 und 12 Uhr oder 14 und 16 Uhr, aus? nahmsweise auch am Samstag, dem 17. Oktober 1959, zwischen 10 und 12 Uhr in der Personalabteilung unserer Zentrale, Mannheim, Fabrikstationstraße 18-26. Johenn Schreiber mb, Mennheim Für unsere vielseitige, ständig im Ausbau begriffene Verkaufs- abteilung suchen wir einen jungen, aufgeschlossenen ksufmännischen Mitarbeiter der nach Begabung und beruflichem Streben geeignet ist, sich auch in selbständige Aufgabengebiete einzuarbeiten. Gute All- gemeinbildung und abgeschlossene kaufmännische Lehre werden vorausgesetzt. Qualifizierte Bewerber, möglichst mit Branchen- erfahrung im Einzelhandel bzw. Großhandel, erhalten von be- kannter Weinbrennerei u. Likörfabrik in Nordbaden den Vorzug. Handschriftliche Kurzbewerbung mit Bild und Gehaltsanspr. erbeten uter Nr. P 52992 an den Verlag. Wir suchen fröhliche Menschen! 3 HERREN, 5 FRAUEN, die in unserem einge- arbeiteten eam mitarbeiten und öberdurch- schnittlich verdienen wollen, besuchen uns am Donnerstag, dem 15. 10. b. Freitag dem 16. 10. 1959, von 10 bis 13 Uhr im Hotel„Rheinhof“ am Bahnhof. Kontonistin mit Buchhaltungskenntniss. (bis 22 J.) gesucht. Englische Sprachkenntnisse erwünscht. Bewerbungen mit den übl. Unterlagen und Lichtbild unter P 53139 an den Verl. erbeten. (Radfahrer) für Schölerlin) Botengänge gesucht Adr. einzus. u. A 53147 im Verlag. Wir suchen zum sofortigen Eintritt Lehrling männlich oder weiblich sowie jungen Bürogehilfen(in) mit Kenntnissen in Steno und Schreibmaschine. Angeb. mit Gehaltsanspr. an Fachzeitschr. Verlag KOHLER Lu'hafen, Kaiser-Wilh.-Str. 31 2 Hilfsarbeiter Sof. gesucht. Lorenz, Dammstr. 7, Telefon 5 35 39. Lagerarbeiter und Hausmädchen dringend gesucht. Bundesbdannhotel mannheim 0 Tüchtiger SchURHNMACRER bei guter Bezahlung in Dauerstellung gesucht. HEINRICH POHLE, Mhm., Schwetzinger Straße 25 Drucker für Heidelberger Tiegelauto- maten gesucht. SCHULZ, Mannheim, Elisabethstraße 5 empfehlen Südland- Freitags- Kaffee 125 g 2 Was qurfen 171 e 17 heufzutage 8 D e 7 kosten? * Modischer Rock, TREVIRA mit Wolle, Diorfalte, gonz guf Toft. 7 ö bei C& A nur Faſtenplisseerock, TEVA it Wolle, in vielen farben. f bei C&A nor foltenplisseerock, TRNEVRA mit Wolle, 22 aktuelles Black-wWatch- Dessin. bei C& A nor 9 is cloch vorteilheffterl Waren 8e diese Woche schon bei caa? MANNHEIM, Am Paradeplatz ———— 147 Kräftiger solider MGBEIL- FAHRER mit Schreiner- Kenntnissen und Fahrpraxis, 45 Stunden-Woche. Vor zustellen bei 5 FRIEDMANN& SEUMER Büroeinrichtung en aus eigener Mannheim, M 7, 8 Rösterei 7 5 Erfahrener Drucker sofort in Dauerstellung gesucht. Mannheimer Druckerei W. BESTIN SE, Mannheim, D 2, 11 Telefon 2 33 85 4 Lehrling (männlich) für Verkauf sofort oder später gesucht. Adr. einzus. u. A 52782 im Verl. Büromaschinen- Mechaniker zur Ausbildung auf Spezial- maschinen gesucht. Zuschriften unter Nr. 04101 an den Verlag. Wir suchen per sofort einen Tankwart fleißig, ehrlich und zuverlässig. P FFA LZ GA R A G E Stoffel& Schüttler Mannheim— N 7, 17. Spengler/ Installateur, Kaufmännisches Lehrmädchen, Kaufmännischer Lehrling. Installateur-Lehrling per sofort gesucht.— Persönliche anmeldung b. Fa. Willi Rothermel. Mannheim. L 14, 13, am Ring. Heizer für Wohnhaus gesucht. Näh. Tattersallstraße 39, Sout. ———— 1 Tankstellenmonteur 1Spengler-Installut. gesucht. Erwin Göckler, Käfertal Mannheimer Str. 55, Tel. 7 60 90 Telmaeieunen mit größeren Maschinen s U ht Morgenrock-Laube Mhm.-Rheinau, Relaisstraße 11 Verantwortungsbewußte, tüchtige Mitarbeiterin för die führung eines Annahmeladens in Mannheim gesucht. Bewerbungen mit handgeschriebenem Lebens- lauf, Zeugnisabschriften und Lichbild sind einzusenden an ZBarduſc WaschEnEI-CHEM.AENH GUNS- FARBERE Ettlingen, Pforzheimer Straße 48 Abteilung Außendienst Junge, tüchtige Verkäuferin s O fort gesucht. TEFI-Werke, Filiale Mannheim, O 7, 9— Telefon 2 65 75 Wir suchen eine töchtige Schreibkraft für wöchentl. 2 bis 3 Tage, mit Kenntnissen in Steno und Ma- schinenschreiben, für hiesige Café Wägele, Mannheim P 4, 9-10, Telefon 2 11 71 sucht sofort tüchtige Büfettkraft 11W30 eines größeren sowie onzernbetriebes. Ausführliche FN 5 Zuschriften unt. p 53188 an den Aushilfsbedienung Verlag erbeten. für Samstag und Sonntag Tucntige Frau für Treppenreinigung in Büro- haus für 3 bis 5 Tage in der Woche bei bester Bezahlung SU e ht. A i Frauen für Küchen- und Hausarbeit gesucht. Verpflegung im Hause.— N ern ing Adr. einzus. u. A 53044 im Verlag. oder Lehrmàdchen als VE R K AUF ERIN gesucht. Emma Schafer C2, 11 Mode- und Schnittmuster- Zentrale 5 nur erste Kraft, in Friseuse Dauerstellg. per 1. 11. gesucht. Salon Anton WERNER, D 4, 6, Telefon 2 10 60. Zuschr. unt. P 53082 a. d. verl. 2 2 Unabhängige Dame zuverl. u. perf. i. Haush., möchte die Betreuung eines frauenlos. Haushaltes übernehm. Zuschr. Tagesfrau für gepflegten Haushalt, halb- tägig, gegen Höchstlohn sofort gesucht. Zuschr, unt. P 53083 a. d. Verl. für halbe Tage in Dauerstellung gesucht. RENNERT, Rupprechtstraße 3 Unter PE 04212 a. d. Verl. erbet. 1 Telefonistin und Fernschreiberin 1 kaufm. Anfängerin 1 junge Kontoristin 1 Putzfrau sowie mehrere Hallenarbeiter f. sof. gesucht.“ Schenker& Co., GmbH., Int. Transporte, Mhm., Güterhallen- straße 3-7. Hausangestellte in Privathaushalt gesucht. Eigenes Zimmer, Ztrlhzg. A. Reisewitz, Mannheim, Dürerstr. 130, Tel. 4 15 69 Küchenhilie und tüchtiger Jungkoch sof. gesucht(gutes Betriebskl) Habereckl- Braustübl, qu 4, 13 Telefon 2 61 12 Hausgehilfin für 4-Pers.-Haushalt (Stadtzentrum) bei gut. Lohn ges. Adr. einzus. u. A 53047 im Verlag. Suche ab sof. eine nette jg. Bedie- nung für Mannheim-Waldhof,— Gasthaus„Zum neuen Bahnhof, Jakob-Faulhaber-Str. 2, Tel. 5 90 0 Vorzustellen ab 11 Uhr. Nette Bedienung für Weinhaus sofort gesucht. K 4, 19 Saub. ordentl. Zugehfrau bei 150. bis 180,— DM Lohn sofort od. spät. gesucht. Zuschriften erbeten unter Nr. P 53046 an den Verlag. Nettes Servierfräulein gesucht. Adr. einzus. u. A 53048 im Verlag. Bedienung als Aushilfe für Freit.. Samst. u. Sonnt., Neckarstadt, ges. Zuschrift. u. P 53049 an den Verlag. Hausfrauen für leichte Werbetätigkeit von 9 bis 13 Uhr, bei festen Bezügen urid Prämien gesucht. Vorzustellen im Café Sacher IL. 14, von 10 bis 12 Uhr. Verkàuferin (Aushiltsverkäuferin) für sofort gesucht. Südlandhaus Mannheim— J 1, 5 Aucn AuseEfAUENME Wüöxscut KA Ebi KiEWAMZEleE ERrblten! Holländer Hondelsklasse A 98„ Boskop-Apfel „ Vorzöglich zum Einlugern Bel einem Einkauf ab 25 Pfund erhalten Sie 10 Prozent Mengennachlaß 3—44 „„auch in dieser Woche: preiswertes Kalbfleisch Genossenschaft Mannheim ebmhbü derte sich Fran Eure ident dent „die dere nenn Bun der gege chef der! gen über ten habe Oder die sagte hand liche gelös Mitt die setz) schaf stütz Grur besti Bunc in V. mini. mitte send. mun, verte len schin die Vert! Kriet Bund keine sonde die F Hanç verw rung. liefen Krieg eine werd Endv M. schov Nowyc „indit Mitty rung ten d „iHdi. Länd ten stürz die d entsp auch miss. stenz beide mit 11 M. schaf! Zum sche schaf! sten kauer ment dem 3j in Ve bishe poste Nr. 288 99 — sucht. rIhzg. eim, 15 69 Haushalt obn ges. Verlag. . Bedie- dhof, ahn hof, J. 5 90 7 1 rin) — Nr. 238/ Donnerstag, 15. Oktober 1959 MORGEN Seite 11 Umstrittene Aeußerung Debrés über die Oder-Neiße-Linie Bonn.(dpa/ AP) Ein SPD-Sprecher for- derte am Mittwoch die Bundesregierung auf, sich zu äußern, ob sie sich mit der Haltung Frankreichs, ihres engsten Verbündeten in Europa, zur Frage der Oder-Neiße-Linie identifiziert. Der französische Ministerpräsi- dent Debrèé habe am Dienstag in einer Rede „die Achtung vor den Grenzen einschließlich derer, die man die Oder-Neiße-Linie zu nennen gewohnt ist“ gefordert. Auch der Bund der Vertriebenen protestierte in einer der Presse übergebenen Stellungnahme gegen die Erklärung Debrés. Bundespresse- chef von Eckardt betonte am Mittwoch vor der Presse in Bonn, daß sich die Ausführun- gen des französischen Minister präsidenten über die Oder-Neiße-Linie mit den Ansich ten der Bundesregierung decken. Debré habe erklärt, daß Verhandlungen über die Oder-Neige-Linie stattfinden müßten. Auch die Bundesregierung sei der Auffassung, sagte von Eckardt, daß nur auf dem Ver- handlungswege bei einer friedensvertrag- lichen Regelung das Oder-Neige-Problem gelöst werden könne. 5 Kriegswaffengesetz vom Kabinett verabschiedet Bonn.(AP) Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Entwurf eines Gesetzes über die Kriegswaffenkontrolle(Kriegswaffenge- setz) verabschiedet. Der vom Bundeswirt- schaftsministerium vorgelegte Entwurf stützt sich auf den Artikel 26 Absatz 2 des Grundgesetzes, nach dem zur Kriegsführung bestimmte Waffen nur mit Genehmigung der Bundesregierung hergestellt, befördert und in Verkehr gebracht werden dürfen. Wie ein Sprecher des Bundes wirtschafts- ministeriums vor der Bundespressekonferenz mitteilte, gibt der 30 Paragraphen umfas- sende Entwurf eine genaue Begriffsbestim- mung aller Kriegswaffen. Waffen zur Selhst- verteidigung, wie zum Beispiel Pistolen, fal- len nicht unter das Gesetz, wohl aber Ma- schinenpistolen. Der Entwurf regelt ferner die Genehmigung zur Herstellung, für den Vertrieb und für dle Beförderung von Kriegswaffen innerhalb und außerhalb des Bundesgebietes. In bestimmten Fällen dürfen keine Genehmigungen erteilt werden, insbe- sondere dann, wenn die Gefahr besteht, daß die Kriegswaffen bei einer friedensstörenden Handlung, speziell bei einem Angriffskrieg, verwendet werden. Nach Angabe des Regie- rungssprechers fallen darunter auch Waffen- lieferungen nach Algerien. Um sicherzustellen, daß Lieferungen von Kriegswaffen an neutrale Länder nicht in eine allgemeine Gefahrenzone weitergeliefert werden, ist eine Nachweispflicht über den Endverbleib der Waffen vorgesehen. „Indirekte Aggression“ von Chrustschow definiert Moskau,(AP) Ministerpräsident Chrust- schow hat am 10. Oktober in einer Rede in Nowosibirsk die Begriffe„Koexistenz“ und „indirekte Aggression“ definiert. Nach der am Mittwoch in Moskau veröffentlichten Erklä- Tung des sowietischen Regierungschefs hal- ten die„aggressiven“ westlichen Kreise eine „indirekte Aggression“ der kommunistischen Länder für gegeben,„wenn das Volk Anstal- ten macht, seine heimischen Tyrannen zu stürzen und eine Staatsmacht einzusetzen, die den Interessen des arbeitenden Volkes entspricht“. Chrustschow erklärte ferner, auch der Begriff der„friedlichen Koexistenz“ müsse richtig verstanden werden.„Koexi- gtenz bedeutet Fortsetzung des Kampfes der beiden sozialen Systeme, aber eines Kampfes mit friedlichen Mitteln.“ Neuer Sowjetbotschafter in Peking ernannt Moskau.(AP) Der Kreml hat einen Bot- schafter wechsel in Peking vorgenommen. Zum neuen Sowietbotschafter wurde Stepan Tscherwonenko ernannt. Der bisherige Bot- schafter, Pawel Judin, soll einen anderen Po- sten erhalten. Das am Mittwoch vom Mos- kauer Rundfunk bekanntgegebene Reviere- ment wird von westlichen Beobachtern mit dem jüngsten Besuch Chrustschows in Peking in Verbindung gebracht. Tscherwonenko hat bisher noch keinen diplomatischen Auslands- posten innegehabt. „Europäische Freundschaft erhält Vorrang“ Großbritannien will Aera europäischer Zusammenarbeit einleiten Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug ln England London. Mit seltener Einmütigkeit be- grüßen das politische England und die ge- samte Presse die verstärkten Bemühungen der Regierung Macmillan um ein besseres Verhältnis zu den westeuropäischen Ländern. Zur besonderen Ueberraschung aller hat die Regierung diese Neuorientierung ihrer West- europapolitik als ersten Punkt ihrer Arbeit nach der Wahl auf die Tagesordnung gesetzt, und sie wird in diesem Bestreben unterstützt durch die Presse, die am Mittwoch mit Balkenüberschriften wie„England macht einen Versöhnungsvorschlag an Europa“ GDaily Mirror“),„Großbritannien wünscht Beendigung seines Streits mit Europa“(„News Chronicle“) und„Europäische Freundschaft erhält Vorrang“(„Daily Telegraph“) über diese überraschende Entwicklung in der eng- lischen Außenpolitik berichtet. Die nach englischer Ansicht positive und entgegenkommende Rede des Bundeskanzlers am Dienstag über die Bereinigung des deutsch-englischen Verhältnisses wird in diesem Zusammenhang besonders begrüßt und beifällig aufgenommen. Man wertet sie als den besten Auftakt für den Anfang De- zember, also noch vor dem Gipfeltreffen und vor der Ministerkonferenz des NATO-Rates, erwarteten Besuch Dr. Adenauers in London. Noch vor diesem seit einem Jahr anstehen- den und mehrfach verschobenen Besuch wird der britische Außenminister, der nach der am Mittwoch verkündeten Regierungsumbildung weiterhin Selwyn Lloyd heißen wird, im Laufe des nächsten Monats zu einem Gedan- kenaustausch mit der französischen Regie- rung nach Paris fahren. Von diesem Besuch erwartet man gleichfalls die Bereinigung sämtlicher in letzter Zeit zwischen beiden Ländern aufgetretenen Spannungen und Mißverständnisse sowie die Wiederherstel- lung der früheren„Entente Cordiale“. Die überraschende Aktivität der englischen Regierung in der Europa-Frage geht von einer schon vor Jahren von Ministerpäsident Macmillan geäußerten Ueberlegung aus, Großbritannien müsse sich stärker auf Europa hin orientieren, und seine Wirtschaft müsse den Konkurrenzkampf innerhalb der Euro- päischen Gemeinschaft aufnehmen, dabei auch größere Märkte gewinnen oder aber als Industrieland hilflos ins Hintertreffen ge- raten. Bei der neuen Anwendung dieser Theorie ergeben sich folgende vier Haupt- punkte der neuen britischen Außenpolitik. Verstärkte politische Beratungen mit den europäischen Ländern als Grundlage des Schärf in Moskau herzlich verabschiedet Im Vordergrund der Gespräche standen Wirtschaftsfragen Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunlon Moskau. Die österreichische Neutralität beziehe sich auf den militärischen Status und nicht auf die Wirtschaft, die Ideen und die Gesinnung. Diese Handlungsfreiheit Oester- reichs sei auch bei den jüngsten Gesprächen mit den sowjetischen Staatsmännern aner- kannt worden, erklärte Außenminister Krei- sky auf einer abschließenden Pressekonferenz im Hotel Sowietskaja. Vor etwa 50 auslän- dischen Journalisten skizzierte Kreisky die Entwicklung mit dem Satz:„Die Beziehungen waren 1955 kühl- korrekt, wurden im vorigen Jahr freundlich und sind heute herzlich.“ Wie aus den Antworten Kreiskys zu ersehen war, haben wahrscheinlich Wirtschaftsfragen im Vordergrund der Gespräche, die in Moskau geführt wurden, gestanden. Die Oesterreicher haben angeregt, einen Teil der Warenliefe- rungen in Höhe von jährlich 25 Millionen Dollar, die auf Grund des Ablösungsvertrages an die Sowjetunion gehen, nach Auslaufen dieses Vertrages im Jahre 1961 in den kom- merziellen Handelsvertrag mit der Sowiet- union einzubeziehen. Auf die Frage eines sowjetischen Korrès- pondenten erklärte Kreisky, der Beitritt Oesterreichs zu den sieben Ländern der Frei- handelszone bringe keine Diskriminierung der Ostblockländer. Kreisky sagte, der Han- del Oesterreichs mit der UdSSR sei in letzter Zeit um 40 Prozent gestiegen und habe damit eine Rekordhöhe erreicht. Zur möglichen Vermittlerrolle seines Lan- des zwischen Ost und West erklärte Kreisky, Oesterreich übernehme eine solche Aufgabe nur, wenn von beiden Seiten ein entspre- chender Wunsch an Wien herangetragen werde, Im übrigen seien die Großen schon allein ins Gespräch gekommen. Die betont Herzliche Atmosphäre während des Besuches des österreichischen Bundes- präsidenten Dr. Schaerf in Moskau wurde von beiden Seiten auch während der ab- schließenden Empfänge unterstrichen. Die Zeitung„Sowjetskaja Rossija“ brachte auf ihrer Titelseite ein Bild, das Schaerf wäh- rend des Empfanges im Kreml an der Seite Chrustschowys zeigt. Zum großen Abschluß empfang der österreichischen Botschaft er- schienen neben Staatspräsident Woroschilow die Spitzen der Sowjetregierung mit Mini- sterpräsident Chrustschow, L. I. Breschnew, E. A. Furzewa, Kossygin und fast alle Mini- ster. Dr. Schaerf, der in der letzten Woche Leningrad und die Krim besucht hatte und mit einem sowjetischen Rreuzer von Jalta nach Sotschi gefahren war, unterstrich in seiner Ansprache die Vermittlerrolle Oester- reichs bei der Suche nach internationaler Entspannung. Freundliches Gespräch zwischen Chrustschow und Kroll Bonn.(gn-Eigenbericht) In Bonn erwartet man die Antwort des sowjetischen Minister- präsidenten auf den Brief, den Bundes- kanzler Dr. Adenauer am 28. August schrieb. Der deutsche Botschafter in Moskau, Kroll, führte am 13. Oktober in der österreichischen Botschaft mit Chrustschow ein Gespräch, das in„guter Atmosphäre“ verlaufen sein soll. Er sandte am Mittwoch an Bundes- außenminister Dr. von Brentano ein gehei- mes Diplomatentelegramm mit einem aus- führlichen Bericht. Es heißt, die sehr konzi- liante Art und Weise, in der Chrustschow mit dem Botschafter sprach, sei in Diplomaten- kreisen allgemein aufgefallen. Das Schreiben Dr. Adenauers mit dem Vorschlag einer Ver- besserung der deutsch- russischen Handels- beziehungen soll im Mittelpunkt gestanden haben. Vertrauens und der Solidarität innerhalb der westlichen Gemeinschaft; Brückenschlag zwischen der sich bilden- den Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Freihandelszone der Aeußeren Sie- ben. Das unter(wie man in England zugibt) so beträchtlichen Opfern auf beiden Seiten zu erreichende Endziel ist die Bildung einer europäischen Freihandelszone. Bundeswirt- schaftsminister Erhards Gleichung 6 +—P 7 hat in England größten Beifall gefunden und wird allgemein als Zeichen dafür gewertet, daß in dieser Frage die deutschen und die britischen Vorstellungen völlig überein- stimmen; die englische Regierung befürwortet ein Auskämmen und eine Zentralisierung der vielen europäischen Gremien. Man ist in London der Ansicht, daß es deren allzu viele gibt, daß bei ihnen nicht nur Doppelarbeit geleistet wird, sondern daß sie auch vielfach gegeneinander arbeiten. Die englische Regie- rung würde es begrüßen, wenn alle diese europäischen Gremien zu einem einzigen Gremium an einem einzigen Ort zusammen- geschlossen würden; eine verstärkte politische und wirtschaft- liche Zusammenarbeit der westeuropäischen Länder würde ganz zwangsläufig zu einer stärkeren Koordinierung der gemeinsamen Verteidigungsaufgaben und zu einer weit- gehenden Zusammenarbeit und Rationali- sierung bei der Waffenproduktion und der militärischen Ausrüstung führen. Natürlich werden alle diese Probleme nicht sofort zu lösen sein; man ist jedoch in London fest davon überzeugt, daß das be- reits sichtbar gewordene neue Vertrauen der europäischen Bündnispartner untereinander die Lösung der meisten Fragen in greifbare Nähe rücken wird. Die bevorstehenden per- sönlichen Rücksprachen zwischen London, Paris und Bonn dürften eine neue Aera europàischer Zusammenarbeit einleiten. Die britische Regierung hat dies mit als wichtig- stes Ziel in ihr neues Regierungsprogramm aufgenommen. Behandlung der Tibet-Frage von Peking verurteilt Tokio/ Peking.(AP/ dpa) Die Vereinten Na- tionen sind nach einer von der Nachrichten- agentur„Neues China“ am Mittwoch ver- breiteten Erklärung Pekings durch die Ent- scheidung, die Tibetfrage auf die Tagesord- nung der Vollversammlung zu setzen, zu einem„Ort für die Erzeugung internationaler Spannungen und die Verschlimmerung des Kalten Krieges“ geworden. Sowietzonen- Propaganda verdreifacht Das Hauptziel der Zersetzungsarbeit ist die Bundeswehr Von unserer Bonner Redaktion „ Bonn. Gefälschte, Einladungen zu einem Empfang, den der Generalinspekteur der Bundeswehr, Heusinger, Reute in Bad Godes- berg für die in Bonn akkreditierten auslän- dischen Missionschefs gibt, sind in den letz- ten vier Wochen nach Feststellungen der militärischen Abwehr von sowietzonalen Stellen in„rauhen Mengen“ versandt wor- den. Im Gegensatz zu den Originaleinladun- gen, die am 15. September verschickt wurden, tragen die gefälschten Einladungen nicht den üblichen Hinweis u. A. W. g.(um Antwort wird gebeten). Wie groß die Zahl der Fäl- schungen ist, konnte bisher nicht festgestellt werden. Die militärische Abwehr hat ledig- lich ermittelt, daß solche Briefe an Politiker, Wirtschaftler, Bankiers, Gewerkschaftler usw. gegangen sind. In diesem Zusammenhang wurde gestern vom Bundesverteidigungsministerium be- kanntgegeben, daß nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen von sowjietzonaler Seite im Jahresdurchschnitt etwa 10 Millio- nen Briefe und Schriften aller Art an Adres- saten in der Bundesrepublik gehen. Auf die Bundeswehr entfällt dabei ein besonders grobes„Kontingent“. Es handelt sich um ge- kälschte Einberufungen, Beschlagnahmungs- bescheide, Vorladungen, Mitteilungen über Erkrankungen von Bundeswehrangebörigen, Zählungsbefehle und dergleichen, Unter- gliederungen der SED, des FDB, die Ar- beitsgemeinschaft ehemaliger Offiziere und andere sowjetzonale Stellen werden als Ab- sender angesehen. Es ist bekannt, daß die Postsendungen auf illegalen Wegen in die Bundesrepublik eingeschmuggelt werden und dann zum Postversand kommen. Jedenfalls tragen die Briefe, die Broschüren und Post- karten Briefmarken der Bundesrepublik. Das Bundesverteidigungsministerium sieht die Absicht der sowietzonalen Stellen bei diesen Aktionen darin, Unruhe innerhalb der Bundeswehr zu schaffen und gleichzeitig die Zivilbevölkerung durch gefälschte Beschlag- nahmungsbescheide, Requirierungen, Ein- berufungsbefehle und anderes mehr gegen die Bundeswehr einzunehmen. In den letzten Wochen sind die Maßnahmen zur Ueber- wachung der Einschleusung solcher Schriften in die Bundesrepublik verschärft worden. Die Abwehrstellen der Bundeswehr wie auch die Dienststellen des Bundes- und des Län- derverfassungsschutzes glauben nämlich be- obachtet zu haben, daß die Zoneninstanzen in den beiden letzten Monaten den Versand von illegalem Material verdreifacht haben. Arnolt Bronnen in Ostberlin gestorben Berlin.(Eigener Bericht) Der Schriftsteller Arnolt Bronnen ist am Montag in Ostberlin im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Als Zeitungs verkäufer, Polizei- Angestellter und Verkäufer hat er sich in jungen Jahren durchs Leben geschlagen, bis er mit seinen Theaterstücken(darunter „Vatermord“— 1920) auf sich aufmerksam machen konnte.„Geburt der Jugend“,„Kata- launische Schlacht“,„Michael Kohlhaas“ und „Sonnenberg“ hießen seine nächsten Dramen. Glaubte man zunächst, in ihm einen Links- extremisten sehen zu können, so wurde dann doch noch vor der„Machtergreifung“ Bron- nens Uebergang ins nationalsozialistische Lager offenbar. Zu großen Ehren ist er je- doch— obgleich er Propagandabroschüren schrieb— im„Dritten Reich“ nicht gekom- men. Nach dem zweiten Weltkrieg brachte er sich mit seinen Lebenserinnerungen„Arnolt Bronnen gibt zu Protokoll“ wieder in Er- innerung. 1956 siedelte er von Oesterreich in die Sowjetzone über, wo er unter dem Titel „Deutschland— kein Wintermärchen“ und „Durch alle Teile des Arbeiter- und Bauern- staates“ die Sowjetzone besang. Kurz notiert Gegen die Pläne zur Erhöhung der Grund- steuer und zur Einführung einer besonderen Baulandsteuer sprachen sich in einer ge- meinsamen Besprechung die Präsidenten des Zentralverbandes der deutschen Haus- und Grundbesitzer, Dr. Preusker, und des Deut- schen Bauernverbandes, Rehwinkel, aus. Diese Pläne verstießen gegen die Grundsätze einer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die auf den Schutz des Privateigentums be- gründet sei. Um weitere 102 000 hat sich die Zahl der Fernsehgenehmigungen in der Bundesrepu- blik und Westberlin im September erhöht. Sie wird noch im Oktober die Drei-Millionen- Grenze überschreiten. Die Zahl der Rund- funkgenehmigungen erhöhte sich im Sep- tember um 47 277 auf 15,720 Millionen. Die Hissung der neuen sowjietzonalen Flagge in Westberlin könne auch in Zukunft nicht hingenommen werden. Dies Hat der Bundestagsausschuß für gesamtdeutsche und Berliner Fragen in einer einstimmig gefaßten Entschließung zum Berliner Flaggenz wischen fall erklärt. Das Aufziehen der„Spalter- fahne“ auf Westberliner S-Bahnhöfen wird als Provokation bezeichnet. Die amerikanische Armee hat am Mitt- woch auf dem Raketenversuchsgelände White Sands in Neu-Mexiko den ersten er- folgreichen Startversuch mit einer Raketen- abwehrrakete vom Typ„Nike-Zeus“ durch- geführt. Das Geschoß startete einwandfrei, verlor aber während des Fluges an Ge- schwindigkeit und ging kurz vor dem 112 Kilometer entfernten Ziel nieder. Frol Koslow, der stellvertretende Sowie- tische Ministerpräsident, der sich an der Spitze einer sowjetischen Partei- und Re- glerungsdelegation aus Anlaß des zehnten Jahrestages der Sowjetzonenrepublik über eine Woche in der Sowietzone aufhielt, hat die Heimreise in die Sowjetunion angetreten. Die Volkssternwarte in Bochum hat die Funkzeichen des neuen amerikanischen Erd- satelliten aufgenommen.— Bei Unruhen in Belgisch Rongo wurden drei höhere weiße Beamte und 25 Afrikaner verletzt. Die Tumulte brachen im Afrikaner. Viertel der Hafenstadt Matadi aus, als die Polizei versuchte, die Versammlung einer halbreligiösen Sekte aufzulösen. Lunik III, die sowjetische Weltraumsta- tion, hat möglicherweise eine unbegrenzte Lebensdauer. Das erklärte der sowjetische Wissenschaftler Professor Ari Sternfeld in einem Artikel im sowjetischen Regierungs- blatt„Iswestija“.„Nur ein Zusammenstoß mit mehr oder minder großen Meteoriten oder andere kosmische Zufälle wären im- stande, die Lebensdauer zu verkürzen.“ Spanien will seine Besitzungen in Nord- afrika- Rio de Oro, Ifni, Ceuta und Melilla — auf keinen Fall aufgeben. Wie in Madrid bekannt wurde, betonte Heeresminister Bar- roso bei einem Besuch in Ceuta, daß diese Gebiete fester Bestandteil des Mutterlandes bleiben müßten. Parteisekretär Gomulka mahnte in einer Rede vor Mitgliedern polnischer Militär- Akademien zur Wachtsamkeit vor dem deut- schen„Militarismus und Revanchismus“ und erklärte, die polnische Armee habe die Auf- gabe, Ueberraschungsangriffe zu vereiteln. If Uu Hann 0 8 r E 1 fl i heute da Uch auf dem Lindenhof, Meerf Seite 12 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Donnerstag, 15. Oktober 1959/ Nr. 230 Baden- Württembergs Industrie mit blüähendem Geschäft (LSW) Nach dem am 14. Oktober ökkentlichten Handelskammerbericht über die Wirtschaftslage in Baden-Württemberg ka- men der Wirtschaft des Landes im Septem- ber und in der ersten Oktoberdekade 1959 vor allem die unerwartet günstigen Ergebnisse der Herbstmessen im In- und Ausland zu- gute, Die erhöhten Auftragsbestände der Spezialmaschinenfabriken, der Automobil- industrie sowie weiterer exportintensiver Wirtschaftszweige stammten von den Aus- landsmärkten. Demgegenüber waren die Zu- Wachsquoten der Auftragseingänge aus der Bundesrepublik teilweise niedriger als die aus dem Ausland. Auf den Binnenmärkten wurden saisonbedingte Abschwächungen Wirksam. Insgesamt war jedoch der Auf- tragsbestand wesentlich höher als im Vor- jahr, so daß die Produktionstätigkeit in der Investitions- und Verbrauchsgüterindustrie weiter verstärkt werden mußte. Ver Rationalisierungs- und Mechanisierungs- maßnahmen der letzten Monate trugen ihre Früchte, heißt es in dem Bericht weiter. Von einzelnen Unternehmen seien Beispiele genannt worden, nach denen Beschäftigung und Produktion seit Mitte 1959 im Verhältnis 1:5 zunahmen,. Obwohl sich die aus dem Wirtschaftlichen Wachstum ergebenden Span- nungen des Arbeitsmarktes nicht wesentlich gemildert haben, ist das Gleichgewicht in der Wirtschaft dem Monatsbericht zufolge kei- neswegs gestört: Befürchtungen über ein „zuviel an Expansion“ wurden nicht ge- Außert.. Neue Reizlichter fkür Belegschaftsaktien (eg) In Kreisen der CDU/CSU ist ein neuer Vorschlag aufgetaucht, wie im Rahmen der kleinen Aktienrechtsreform die Ausgabe von Belegschaftsaktien begünstigt werden kann. 5 Demnach soll der Vorstand einer Aktien- gesellschaft in die Lage versetzt werden, eigene Aktien des Unternehmens zu erwer- ben, sofern diese Aktien an Belegschafts- angehörige verteilt werden. Die in der gro- Ben Aktienrechtsreform vorgesehenen Be- stimmungen, die Belegschaftsaktien bei der Umwandlung von Rücklagen in Kapitalerhö- hungen einzubeziehen, sollen dagegen nicht vorgezogen werden. Der Arbeitnehmerflügel der Christlichen Demokraten hat sich zu die- ser Lösung noch nicht endgültig geäußert, immerhin hofft man, mit diesem Kompro- miß den Weg für die kleine Aktienrechts- reform frei zu machen, so daß sie noch in dieser Legislaturperiode des Bundestages verabschiedet werden könnte. Lkw-Maße und-Gewichte in neuer Auflage (eg) Die Wirtschafts- und Verkehrsexper- ten der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion sind sich darüber einig, daß mit dem Straßenbau- finanzierungsgesetz ein Gesetz gekoppelt werden muß, daß für Lastwagen die euro- päischen Maße und Gewichte vorschreibt. Danach würde für Lastwagen eine Länge von höchstens 18 statt bisher 14 Metern und ein Höchstgewicht von 32 statt bisher 24 Tonnen angeordnet werden. Der Achsdruck Auf der Antriebsachse wäre auf 10 Tonnen zu begrenzen. Sollte sich die Bundesregie- rung anläßlich der ersten Lesung des Stra- Benbaufinanzierungsgesetzes am 16. Okto- ber im Bundestag nicht zu der verbindlichen Erklärung bereitfinden, eine entsprechende Vorlage nachzureichen, wird der Gesetzent- Wurf aus den Reihen der Fraktion unver- züglich eingebracht werden. Preisbindung für Oefen nur teilweise gelockert (ooo) Die Besprechungen zwischen der Marktgemeinschaft Oefen und den Handels- Verbänden haben sich— wie von unterrich- teter Seite mitgeteilt wird— die„Preis- entbinder“ bereit erklärt, die aufgegebene Preisbindung wieder einzuführen. Die„gro- Ben! Baumarktgeschäfte sollen freilich aus- geklammert bleiben. Damit wird praktisch die für den 1. November ausgesprochene Kündigung der Preisbindung nur teilweise Wirksam. In diesem Zusammenhang wird festgestellt, daß auch die„Preisentbinder“ der Marktgemeinschaft nach wie vor an- gehören. Die Heizöl- Wohltaten kommen teuer zu stehen Wers zuletzt berappt, Wird am meisten „Der scharfe Konkurrenzkampf, besonders auf dem Heizölmarkt, hat für das Geschäfts- jahr 1958 zu einem Verlust in Höhe von 19, 3 Millionen DM geführt. Damit ist der Ge- winnvortrag aus dem Jahre 1957 unter Berücksichtigung der 1953 gezahlten Dividende von 86 Millionen DM aufgezehrt, so daß wir einen Verlust von 12,4 Millionen DM in das neue Geschäftsjahr übernehmen.“(Aus dem Geschäftsbericht 1958 der Esso AG, Hamburg.) Die Mineralölgesellschaften scheinen un- ter die Wohltäter gegangen zu sein, denn auch in den Geschäftsberichten der Shell AG und der BP finden sich ähnliche Passagen. Dennoch haben diese Unternehmen etwas dagegen, daß die stürmische Ausweitung des westdeutschen Heizölverbrauchs durch Ein- kührung einer Heizölsteuer etwas abgebremst werden soll. Da überstürzen sich eigentlich die Wohl- täter in ihrem Wohltun. Der Bergbau meint es— vor allem mit sich— gut, wenn er die Mineralölgesellschaften vor solcher Verlust- wirtschaft bewahren will, und die Bundes- regierung verfolgt ja mit der geplanten Heizölsteuer auch kein anderes Ziel. Die Esso, die mit einer sorgfältig aus- gearbeiteten 20seitigen Denkschrift an Bun- destagsabgeordnete und an die Oeffentlich- keit herantritt, behauptet:„Die Kohle kann den wachsenden Energiebedarf nicht mehr wirtschaftlich decken“..„in dem Maße, wie sich die europàische Lebenshaltung der ame- rikanischen nähert(hohe Löhne), muß sich die europäische Energie versorgung der ame- rikanischen Struktur(billige Energie) an- passen. Die Energiepolitik der Bundesrepu- blik muß versuchen, beschleunigten Anschluß an die internationale Entwicklung zu finden.“ Hoppla, an die internationale Entwicklung! Da liegt der Hund begraben. Diese inter- nationale Entwicklung am Heizölmarkt ist vergleichbar einem Hexenkessel, an dem keiner Freude hat; nicht einmal der Ver- braucher. Der belgische Mineralölkonzern Petrofina sagt in seinem Wirtschaftsbericht, „die Konkurrenz, welche das Heizöl der Kohle in vielen Ländern gemacht hat, ist daher nicht gerechtfertigt“. Denn die Preise bereiteten den Erdölfirmen Verluste, die in keinem Verhältnis zu der möglichen Er- höhung des Absatzes stünden. Diese Politik führt zu der natürlichen Reaktion der Re- gierungen und des Bergbaues in den betrof- fenen Ländern. Unter den Selbstkosten zu verkaufen, ist eine Praxis, die immer zu verurteilen ist. Ihre Folgen sind besonders verderblich im Falle des ungerechtfertigten Kampfes des Heizöles gegen die Kohle. So besehen, gleicht das Tauziehen um die Wiedereinführung der etwas überstürzt im Jahre 1956 völlig abgeschafften Heizölsteuer einer Tragikomödie. Den Hintergrund des ganzen Geschehens allerdings bildet die Absatzkrise auf dem Weltmarkt für Mineralöle. Hier liegen sich die Fördergebiete aus dem Nahen und Mitt- leren Osten einerseits und die des gesamten amerikanischen Kontinents andererseits in den Haaren. Sahara-Oel ist sprungbereit. In der Esso- Denkschrift wird behauptet, der zunehmende westdeutsche Heizölver- brauch hänge mit der Kohlenkrise gar nicht zusammen, denn was spielt schon eine Zu- nahme von 1,6 Millionen Tonnen Heizöl für eine Rolle gegenüber bis auf 17 Millionen Tonnen angewachsenen Kohle- und Koks halden. So kann man es auch sehen. Das stimmt auch. Ausschlaggebend ist jedoch, wie der westdeutsche Heizölverbrauch sich ins- gesamt entwickelte: Mill. Tonnen Oel= Mill. Tonnen Jahr Steinkohle-Einheiten 1954 1.2 1.7 1955 2.1 2,9 1956 3,8 9.3 1957 4.9 6,8 1958 3 10,5 Und auf rund elf Millionen Tonnen be- laufen sich die reinen Kohlenhalden West- deutschlands. Umgekehrt gerechnet ist der gesamte Primär- Energieverbrauch des Bun- desgebietes im Jahre 1958 gegenüber 1957 um 5,7 Millionen Tonnen Steinkohlen-Einheiten zurückgegangen. Während der Steinkohlen- verbrauch selbst in der gleichen Zeit sich um 12,1 Millionen Tonnen Steinkohlen-Ein- weinen heiten verminderte, stieg der FHeizölver- brauch von 6,8 auf 10,5 Millionen Tonnen. Man muh halt schweres, mittleres und leich- tes Heizöl zusammennehmen und nicht Zwecks besserer Optik nur bei dem schweren Heizöl bleiben. Sehr eindrucksvoll sind die von der Esso angeführten Beispiele für Kostenerhöhung durch eine Heizölsteuer in Höhe von 30 DM je Tonne: Produktionszweig DM SM- Stahl 4,20 je t Glas 6,00 bis 12,00 je t Porzellan 30,00 je t Porzellan(Geschirr) 60,00 bis 120,00 je nt Ziegel 3,50 je 1000 Stück Klinker 6,00 je 1000 Stück Zement 3,00 je t Brot 0,04 je kg Bier 0,30 Dis 1,20 je hl Milch 0,10 je hl Gemüsekonserven 0,04 bis 0,06 je kg Zucker 0,01 je kg 13,0% bis 30,00 je t 30,00 bis 45,00 je t 30,00 Je t 2,50 Jet Papier grob Papier fein Holzzellstoff Dampf Das gilt allerdings immer nur so weit, wie die sich markterobernd in den Haaren liegenden Mineralölgesellschaften die Heizöl- steuer nicht zum Teil abfangen. Die heraus- gegriffenen Musterbeispiele sind sehr attrak- tiv, besonders bei Porzellangeschirr, dessen Wertskala ja großen Schwankungen unter- liegt. Es soll nicht verschwiegen werden, dag einige Industriezweige, vor allem Zement und Zellstoff, sehr abhängig sind vom Oel- Preis. Bei anderen spielt das Heizöl heute noch keine durchschlagende Rolle. Zum Bei- spiel werden von den rund 60 000 bundes- deutschen Backöfen rund 5000 bis 6000 mit Oel betrieben. Wie die Esso bei einem Ge- samtenergiekostenanteil von 1,6 Dpf per Kilogramm Brot auf eine Preissteigerung um vier Pfennig kommt, ist unerfindlich. Die Heizölsteuer von 30 DM je Tonne könnte allenfalls bei diesen Backöfen eine Kosten- erhöhung von 0,4 Dpf je kg nach sich ziehen. Vielleicht ist da eine Dezimalstelle verscho- ben. Arg ist die Sache mit der Milch. Die Molkereien haben sich in stärkerem Umfang auf schweres Heizöl umgestellt. Soweit leich- tes Heizöl verwendet wird, beträgt der Ener- giekostenanteil pro Liter Trinkmilch 1,25 Etzels Störfeuer auf dem Kapitalmarkt Die Bundes anleihe wird allmählich zum Alpdruck 250 bis 400 Millionen DM wird wohl der Bund als Anleihe in Kürze aufnehmen müssen. Ein Betrag, der bei der gegenwärtigen Kapitalmarktlage nicht besonders ins Gewicht fällt. Allerdings spitzt sich die Diskussion um die künftige Zinsentwicklung immer mehr zu. Je mehr über die Bundesanleihe gesprochen wird, ohne daß es zu deren Aufnahme kommt, desto geringer werden die Chancen, diese Anleihe günstig unterzubringen. An Stelle des von Schäffer aufgebauten Juliusturms macht sich, seitdem Franz Etzel Bundeshaushaltsvater ist, Kassenebbe be- merkbar. Was liegt näher, als hier nach Ueberbrückung mit Krediten Ausschau zu halten? Dabei ist hauptsächlich darauf zu achten, daß der Staat nicht mehr borgt, als normalerweise der aus der Wirtschaft her- auspumpbare Steuerertrag abwirft. Jeder Finanzminister kann bedenkenlos vorübergehende Kassenebbe mittels Kredite überbrücken. Die Betonung liegt hierbei auf dem Wörtchen„vorübergehend“. Hier kann — wie gesagt bedenkenlos— sogar auf Notenbankgeld zurückgegriffen werden. Alle Notenbanken der Welt sind darauf einge- richtet; überall sind für solche Zwecke so- genannte Plafonds vorgesehen, die aller- dings nicht überschritten werden sollen oder dürfen. Nun hat Etzel nicht nur kurzfristigen Deckungsbedarf sondern verschiedentlich auch Mangel an mittelfristigen Geldern. Das besonders dort. wo er— wie Fachleute sagen — einen negativen Juliusturm baute; wo r zum Beispiel bei der Auslandsschulden- tilgung, oder bei Vorauszahlung für aus- ländische Rüstungslieferungen— bereits Gelder ausgab, die normalerweise erst in den Haushaltsplänen 1960/1 oder noch spa- ter fällig würden. Der Bundesfinanzminister kann also damit rechnen, daß dieser vor weg- genommene Aufwand die künftigen Haus- Baltsjahre entlastet,. In diesem Falle würde es dem Finanzminister genügen, etwaige Deckungslücken mit mittelfristigen Krediten auszufüllen, die er ja dann aus den sich, später ergebenden Haushaltseinsparungen zurückzahlen könnte. Grau, lieber Freund, ist Alle Theorie. In der Praxis besteht aller- dings immer die Gefahr, daß das Parlament dem Finanzminister einen Strich durch die Rechnung macht und, Einsparungen witternd, zusätzliche Ausgaben beschließt. Die dritte Kategorie der Kreditbedürftig- keit des Bundes ist langfristig. Es steht nir- gends geschrieben, daß die enormen Investi- tionen für Straßenbau, ja auch für Kasernen- bauten und dergleichen mehr aus dem laufenden Steueraufkommen bezahlt werden müssen. Normaler Haushaltsgebarung ent- spricht es, hier langfristige Kredite— aber Wie gesagt mit Maß— aufzunehmen, um dann Tilgung und Verzinsung allmählich hereinzuwirtschaften. Gegenwärtig ist die Lage ganz unüber- sichtlich. Etzel hat(vgl. MM vom 14. Okt.) kurz- und mittelfristige Papiere in Umlauf gebracht. Außerdem besteht ein zusätzlicher Kassenbedarf, der von Optimisten auf 250 Millionen DM und von Pessimisten auf 400 Millionen DM geschätzt wird, und im außerordentlichen Haushalt also dem Haushalt für solche langfristigen Investi- tionen— des kommenden Haushaltsjahres sollen nach Angabe besonders Verzagter so- gar zwei Milliarden DM fehlen. In dieser Situation verhält sich das Bun- desfinanz ministerium sehr tolpatschig. Auf der einen Seite malt man in Bonn das Schreckgespenst der Verschuldung mit über- grellen Farben an die Wand, um die sich allseits regende Begehrlichkeit nach öffent- lichen Mitteln abzuwehren, und auf der an- deren Seite möchte man den etwaigen An- leihebedarf möglichst billig decken, das heißt zu geringer Verzinsung. Das alles gerade zu einem Zeitpunkt, in dem die Zinssätze sich auf Klettertour be- finden. Was heißt hier 5½prozentige, was heißt hier sechsprozentige Papiere, wenn die Anleger mit ihrem Geld zurückhalten in der Hoffnung, es könnte mit sechseinhalb, ja vielleicht sogar mit sieben Prozent verzinst werden? Solchen spekulativen Hoffnungen sind keinerlei Grenzen gesetzt, und es ist das Merkwürdige der Kapitalmarktentwick- lung, daß bei sinkenden Zinssätzen der Anleger sich beeilt, Papiere zu erwerben, um noch bestmögliche Verzinsung einzuheimsen, Während er sich bei der Erwartung steigen- der Zinssätze zurückhält. Welche Blüten übrigens dieser Attentis- mus(dieses Abwarten) zeitigt, erfuhr die erstaunte westdeutsche Bank- und Börsen- welt, als die Makler eines Börsenplatzes in- offizielle Kurslisten für Rentenwerte in Um- lauf brachten, in denen die sogenannten Boni- fikationen bereits abgesetzt wurden, so daß als echter Rentenkurs recht niedrige Aus- gabewerte auftauchten, womit die höhere Verzinsung von der anderen Seite plastisch dargetan wird. Beispiel: Wenn ein Papier mit fünf Pro- zent Verzinsung und hundertprozentigem Ausgabekurs auf dem Markt erscheint, so ist klar, daß dem Anleger ein Ertrag von fünf Prozent winkt. Bei einem fünfprozentigen Papier, dessen Ausgabekurs jedoch mit 95 angesetzt wird, erhöht sich die Verzinsung durch den Abschlag am Ausgabekurs. Die Tolpatschigkeit des Bundesfinanz- ministeriums, das mit der Notwendigkeit, eine Anleihe aufzunehmen, hausiert, beein- trächtigt die Chancen des Bundeshaushalts- vaters, billig zu Kredit zu kommen. Auf der anderen Seite muß aber Etzel anscheinend dieses Risiko eingehen, um nicht nur das Parlament sondern auch seine Ressort kollegen vor allzu großer Lust am Ausgeben öffentlicher Mittel zurückzuhalten. Er be- findet sich in einer Zwangslage, um die ihn wobl niemand beneidet, denn:„Der größte Fehler des Schuldenmachers ist der, zu zei- gen, daß er Geld braucht“, sagte einmal der Berliner Bankier Hansen. Dieses Wort hat auch noch heute Geltungskraft. F. O. Weber eee Dpf. Die Steuer- Verteuerung entspricht auch hier 0,4 Pfennig. Wenn die Mehrkosten an Energie in vollem Umfang auf den Liter. preis abgewälzt würden, dann droht f allerdings der Trinkmilchpreis um 0,4 Dpf au erhöhen. Genug des grausamen Spiels mit Wohl. taten. Das jetzt so billige Heizöl wird ja wie sollte es auch anders sein bei den ein · gangs erwähnten Verlustabschlüssen— von den Mineralölgesellschaften nach Abschluß der Markteroberung nicht weiterverschengt werden. Was soll aber der verwöhnte Ver. braucher dann dazu sagen, wenn ihm offen. bart wird„wir waren nur aus Konkurrenz. gründen vorübergehend billig“? Pünktchen Philipp Franks Verdienste Wurden gewürdigt Direktor Philipp Frank(Generalbevollmäch. tigter der Deutschen Bank AG, Mannheim), der am 19. August seinen 65. Geburtstag feierte wurde im Auftrage des Bundespräsidenten an- läßlich der Jahreshauptversammlung der Mang. heimer Industrie- und Handelskammer von Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet (Vergl. auch Lokalteih. Ein Bankier von der alten Schule, einer jener, die nicht nur die gesamte Apparatur des Kredit-, Börsen- und sonsligen Finan- aterungsgeschäftes beherrschen, sondern die, weit über die Banlschalter Rinausblickend, an der wirtschafts- und sotalpolitischen Entwick. hung teilnehmen, wurde durch die Verleihung der Auszeichnung geehrt. ö Philipp Fran ist am 19. August 1894 in Bad Durlcheim geboren. Nachdem er Über ein Jahr. zehnt die Filiale Ludwigshafen der damaligen Sũuddeutschen Disconto Gesellschaft leitete, trat er 1931 in die Direłtion der Filiale Mannheim ein, der er, trotz mannigfacher Berufungen bis heute die Treue gehalten kat. Besonders schwie. rige Aufgaben stellten sich ihm, als nach dem Zusammenbruch 1945 die Entflechtung der Großbanheen durchgefuhrt wurde und kier in Mannheim— neben Stuttgart— die Leitung der Sudsoestban lag. In dieser Zeit der Sud.. Westbank, die als selbständiges Institut tätig und um ihren eigenen Wiederaufbau aus den Resten der Deutschen Ban bemüht wf, wurde die entscheidende Mithilfe beim Pie- deraufbau der Wirtschaft unseres Raumes ge. leistet. Nach der im Jahre 1952 erfolgten Grin. dung der Suddeutschen Bank AG, die seit 10% wieder den Namen der Deutschen Banꝶ trägt, Wurde Philipp Frank zum Generalbevollmuck. tigten dieser Bank bestellt. Im nächsten Jah- wird er auf eine fünfꝛigjährige Tätigkeit bel der Deutschen Bank zuruckblicken können. ö Er betreut seit Jahrzehnten die maßged. lichen Unternehmen unseres Wirtschaftsrau. mes. Er ist Vorsitzer des Aufsichtsrates der Louis Bahner Elbeo-Werke GmbH, der Braue. rei Schwartz- Storchen 4G, Speyer, der Enein- ger Union-Werke 48, der Motoren- Werke Mannheim AG, der Kur Schweyer AG und der Suddeutsche Revisions- und Treuhand-AG. Er ist stellvertretender Vorsitzer des Aufsichts- rates der Gesellschaft für Spinnerei& Wehe rei, Ettlingen/ gaden, der Heinrich Lans 40 der Joseph Vögele A0, und Mitglied des Auf- sichtsrates der Frankfurter Hypothekenbant, Franhfurt am Main, der Gritzner- Rauser 46, Karlsruhe, der Rheinische Gummi-& Cellu- loid-Fabrit, der Rhenania Schiffahrts- und Speditions-Gesellschuft mbH., der Röhrenlager Mannheim 46, der Verein deutscher Oel. fabriken AG. Auch außerhalb unseres engeren ö Wirtsckaftsbereiches uurde er in die Auf- sichtsrãte namhafter Gesellschaften berufen, zum Beispiel der Frunkond Rück- und Mitver- sicherungs-AG, München, dem er als stellver. tretender Vorsitzer angehört, und der Deut- schen Hypothekenbank, Bremen. Abschließend ist noch seine Mitarbeit in den örtlichen und überregionalen Organisationen— dem Beirat der Industrie- und Handelskammer Mannheim, dem Beirat der Landeszentralbunk von Baden- Württemberg und dem Arxbeitsausschuß des Verbandes des privaten Banłkgewerbes in Baden- Württemberg— zu erwähnen. Philipp Frank ist einer jener seltenen Men- schen, die bei aller kühler und gelassener banemäßiger Beurteilung des Geschehens gro- hes Interesse am Kunstleben haben. Und viel- leicht ist dies das Geheimnis seines Erfolges. Ein Mensch, der sich neben seinem Beruf auch andere Ideale bewahrte. Einfache Zechnung. N vom Mestkelb: e 8 1* 500 g nur 2.50 ene ee Kalbsbraten 500 g nur 3.00 Vom jungen Hammel: Ragobt 1.9 8 aus Brust und Hals . Wie gewachsen, 500 g nur mit Beilagen Hammel-Rollbruten mit Beilagen 500 g. nur 2.20 Hummel-Kotelett 2.40 Hammelfleisch 0 500 g nur 2.20 Vom Rind: Junges Rindfleisch zum Kochen aus frischer Schlachtung 32 500 g nur 2.— 2.70 1.60 Rindfleisch zum Braten mit Beilagen 500 g nur Junge Rinderleber „„%„„„„6„ 55 250 g nur FR ESS GAS8 E FILIALEN: feudenheim, Talstraße 19;— Neuestheim: Dürerstreiße 35: Neeckerstecdt: Mittelstraße 85. eldstrasse 68 Sur Essen und dabei noch sparen! Deshalb nur noch Hamm, Waren Vom Schwein: Schweinebauch, mager aus frischer Schlachtung mit agen Schweine-Mieren tiefgekühlt Schweine- Backen gut geräuchert— mild . VV'fffefe„ 500 g nur 500 g nur J. 98 500 g nur 1.48 1.7 Qu 3, 190 freien 205 15/8 ( rung Wes Kölr auf Regi in 2 land N Exp. ents; zent Tilgt Tilgt 30 P Hier gege finar den ten Lauf Herr siche den. sche! S0lI Gesc nive und West etwe 98 2 (8 der ehem schli. Accu Adler FE A 28 50 O Zehae Ee N82 Nr. 289 — icht auch osten an n Liter. oht sich 4 Ppf 20 it Wohl. ird ja den ein. 1— von Abschluß schenkt nte Ver. m offen. kurrenz. ünktchen ste 7ollmäch. eim), der 3 feierte, enten an-. er Mann- mer von mit dem dens det ezeichnet le, einer Pparatur Finan- ern die, end, an Entwick. rleihung 4 in Bad in Jahr- a maligen tete, trat annheim ungen bis s schwie. ach dem ung der Rier in Leitung ler Sud- ut tätig aus den ht war, m Wie. mes ge. Nn Grün. seit 195 & trägt, oll much. en Jah- keit bei men. naß geb aftsrau tes der Braue· Ein- Werke unch der AG. Er Uf sichts Wehe n 4, es Auf. enbank, ser 46, Cellu- s- And enlager r Oel- engeren e Auf- berufen, Mit ver- lellver · Deut- Ne hend en und Beirat anheim, Baden- ß des bes in n Men- ener ns gro- d viel⸗ rſolges. uf auch ren 15706 5 Nr. 238/ Donnerstag, 15. Oktober 1959 MORGEN Seite 13 — Ausfuhr- Finanzierung über Schuldschein darlehen (VWD) Einen Plan zur Exportfinanzie- rung über Schuldscheindarlehen hat die Westdeutsche Finanzierungsgesellschaft in Köln ausgearbeitet. Der Plan ist zunächst auf die unter Hermes-Deckung laufenden Regierungsgeschäfte beschränkt, söll jedoch in absehbarer Zeit auch auf private Aus- landsgeschäfte ausgedehnt werden. Nach dem Finanzierungsmodell tritt der Exporteur seine Auslandsforderung ab, die entsprechend der Hermes-Deckung zu 70 Pro- zent finanziert wird. Von den eingehenden Tilgungsraten werden jeweils 70 Prozent als Tilgung für den Kredit angerechnet und 30 Prozent an den Exporteur weitergeleitet. Hierin sieht die Gesellschaft einen Vorteil gegenüber anderen Methoden der Export- finanzierung, die bisher im allgemeinen aus den Tilgungseingängen vorab den finanzier- ten Teil der Exportforderung tilgte. Die Laufzeit der Kredite ist entsprechend der Hermes-Deckung mittelfristig. Die Schuldscheindarlehen sollen bei Ver- sicherungsgesellschaften untergebracht wer- den. Ihre Verzinsung soll sich am innerdeut- schen Zinsniveau ausrichten. Gegebenenfalls soll die Verzinsung als Anreiz für die neue Geschäftsart leicht über dem deutschen Zins- niveau liegen. Je nach Größe des Objekts und der Bonität des Schuldners glaubt die Westfinanz gegenwärtig mit Konditionen bei etwa 6 Prozent und einer Auszahlung von 98 anzukommen. Eine Milliarde DM in Salzgitter investiert (dpa) Rund eine Milliarde DM, sind seit der Währungsreform in die Betriebe der ehemaligen Reichswerke Salzgitter ein- schließlich Wohnungsbau für Belegschafts- mitglieder investiert worden. Das erklärte Bundesschatzminister Lindrath auf der 120 Jahrfeier der Gründung der Waggonfabrik Linke-Hofmann-Busch-GmbH. in Salzgitter- Watenstedt. Das frühere Breslauer Werk ist nach der Angliederung an den Salzgitter- Konzern wie dieser in Bundesbesitz überge- gangen. Dürre brachte Bewegung in Frankreichs Indexlohn Der garantierte Mindeststundenlohn in Frankreich wird ab 1. November um voraus- sichtlich 4,10 ffrs auf 160,10 ffrs erhöht. Der Lebenskostenindex hat auch im September wie bereits im Vormonat die Meßzahl 119,27 überschritten und 120,30(Basis Juli 1957 gleich 100) erreicht. Die neue Lohnerhöhung berührt direkt etwa 800 000 Lohnempfänger oder etwa acht Prozent der Arbeiterschaft. Die nächste Stufe, bei deren zweimaliger Ueberschreitung eine neue Lohnerhöhung vorgenommen werden muß, ist auf 122,4 festgesetzt worden. Obwohl die Regierung seit einigen Tagen einen verschärften Kampf gegen die Er- höhung gewisser Lebensmittelpreise führt und seit dem 9. Oktober Höchstpreise für Butter und Käse verordnet hat, wird es in Wirtschaftskreisen für möglich gehalten, daß der Mindestlohn Anfang 1960 nochmals er- höht werden muß. Bibliographisches Institut Zz A hlt 6 Prozent Das Bibliographische Institut AG. in Mannheim schloß das Geschäftsjahr 1958 bei einem Rohertrag von 0,50(0, 36) Mill. DM und nach 38 079(14 162,.—) DM Abschreibungen mit einem Jahresgewinn von 68 807 DM(i. V. 166 403,—, davor Verluste), der sich um den Vortrag auf 71 728, DM erhöht. Die Haupt- versammlung am 14. Oktober, in der 0,81 Mill. DM von 1,14 Mill. DM Grundkapital vertreten waren, beschloß antragsgemäßg, hieraus erstmals seit Kriegsende eine Divi- dende von 6 Prozent auf 1,14 Mill. DM Grundkapital zu verteilen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Greuner erklärte in der Hauptversammlung, das Institut habe seit seiner Uebersiedlung von Leipzig nach Mannheim eine konti- nuierliche Aufwärtsentwicklung aufzuwei⸗ sen, nachdem die Produktion gut angelaufen sei. Den Geschäftsgang im laufenden Ge- schäftsjahr bezeichnete der Sprecher minde- stens als ebensogut wie im Vorjahr, so daß bei voraussichtlich erhöhten Umsätzen wie- derum ein gutes Ergebnis erwartet werden K URZ NAC „EWG-Markenrecht“ in Erwägung (dpa) Vorschläge für ein einheitliches Wa- renzeichen im Gebiet der sechs Länder der Europäischen Wirtschafts-Gemeinschaft(EWG) werden zur Zeit von Sachverständigen der deutschen Industrie ausgearbeitet. Wie der Bundesverband der deutschen Industrie mit- teilte, ist nach Ansicht der Sonderkommission ein echtes Bedürfnis für eine solche„EWG- Marke“ vorhanden. Grundsätze für ein ein- heitliches EWG- Markenrecht werden noch formuliert. Howaldtswerke Ad wird Salzgitter-Tochter Eine außerordentliche Hauptversammlung der bundeseigenen Aktiengesellschaft für Berg- und Hüttenbetriebe(vorm. Reichswerke), Salz- gitter-Drütte, hat beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um 26 Millionen DM auf 426 Millionen DM zu erhöhen. Die Bundesrepublik übernimmt die neuen Aktien gegen Einlage von Aktien der Kieler Howaldtswerke AG, die da- durch 100prozentige Tochter des Salzgitter- Konzerns wird. Neckermann erwartet hohe Wachstumsraten (VWD) Die Neckermann Versand KG in Frankfurt a. M. rechnet damit. daß der Jah- resumsatz 1958 von 450 Millionen DM. im lau- könne. Der Geschäftsbetrieb könne, nachdem ein eigenes Grundstück erworben wurde, demnächst dahin verlegt werden. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat ergaben sich keine Veränderungen. Aus der Bilanz zum 31. 12. 1958: Nach 0, 23 (0,03)— in Mill. DM— Zugängen und den genannten Abschreibungen Anlagevermögen 0,66(0,47). Umlaufvermögen 1,58(1, 14), dar- unter 0, 27(0,15) Vorräte, 0,87(0,08) Waren- forderungen und 0,002(0, 29) Forderungen aus Urheber- und Verlagsrechten. Anderer- seits Verbindlichkeiten 0,39(0, 16), darunter neu 0,23 Darlehen. Rückstellungen 0,23(0, 13) und unverändert Rücklagen 0,17 bei 1,14 Grundkapital. HRICHTEN fenden Geschäftsjahr um 20 Prozent erhöht werden kann, wobei der mengenmäßige Um- satz noch darüber hinausgehen dürfte, da die diesjährigen Durchschnittspreise unter denen der Vorjahre liegen. „Quelle“ voll ausgelastet (VoD) Das Großversandhaus„Quelle“, Fürth/ Bayern, ist bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet. Die Verwaltung hofft daher, den Umsatz des Vorjahres von 450 Millionen DM in diesem Jahre noch erheblich zu überschreiten. Nach den Ausführungen von Firmeninhaber Dr. Schickedanz ist das gesamte„Quelle“-Sortiment gut aufgenommen worden. BEA will Flugpreise senken (AF) Die britische Fluggesellschaft BEA will im April 1960 die Flugpreise auf ihren inner- europäischen Strecken um 15 bis 25 Prozent senken. Für die Zeit zwischen 1. April und Mitte Juni sollen die Preise darüber hinaus noch weiter gesenkt werden, um für die Ur- laubsvorsaison einen Anreiz zur Benutzung der Flugzeuge zu geben. Wie ein Sprecher der Gesellschaft mitteilte, erfolgt die Preissenkung in Uebereinstimmung mit den Absprachen, die auf der Verkehrskonferenz der Internationalen Luftverkehrsorganisation CATA) in Honolulu für Europa getroffen wurden. „Spar“ überrascht mit Supermarkt Der erste Supermarkt der deutschen und europäischen„Spar“ ist jetzt in Bad Hers- feld eröffnet worden. Auf ihm werden rund 3000 Artikel des Lebensmittelsortiments, so- wie Txtilien, Glas- und Porzellanwaren, Plastikerzeugnisse, Spielwaren und verschie- dene Haushaltsartikel in Selbstbedienung angeboten. Ein Schnellverkauf für Tabak- waren, Zeitungen und Zeitschriften, ferner ein Imbigraum mit Selbstbedienung ist an- gegliedert. Frischfleisch wird in Selbstbedie- nung aber auch über die Ladentheke durch Verkäufer angeboten. Die„Spar“ stieß bisher wegen ihrer sich aus Einzelhändlern zusammensetzende Mit- gliedschaft in nichtdeutschen Ländern, in denen sie Fuß gefaßt hatte, auf Schwierig- keiten mit dem Plan, einen Supermarkt ins Leben zu rufen. Marktberichte vom 14. Oktober Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr mittelmäßig, Absatz flott. Ledig- lich in Endiviensalat, Weißkohl und Sellerie Uber- stand. Es erzielten: Apfel B 25-35, Cox Orange A 45—46, B 38—44, Geheimrat Oldenburg 38-43, Golden Delicious 50—56, Goldparmänn A 45-46, B 30—38, Boskoop A 32—42, B 27—31, Teuringer 28 bis 32; Kopfsalat Stück 13-20; Endiviensalat Stück 10—18; Feldsalat 120—130; Spinat 20—25; Tomaten B 40—50 mm G 38—48, B 5060 mm O 47-52, C 13 bis 15: Stangenbohnen 55-60; Feuerbohnen 33-56; Weißkohl 12—153; Rotkohl 15—18; Wirsing 1818; Blumenkohl 150200 mm G 4350, 200250 mm 5365, 250-300 mm O 68-74, über 300 mm G 75-80; Rosenkohl 70; Kohlrabi Stück 10; Möhren 2025; Rote Bete 10—15; Sellerie Stück 30-40, dto. Pfund 30; Lauch 33-42; Zwiebeln 15. Weinheimer Obst- und Gemũüse-Großmarkt D) Ab sofort nur noch eine Versteigerung Wöchentlich und zwar mittwochs. Es erzielten: Himbeeren 122—127; Walnüsse 101125; Quitten 28 bis 49; Apfel B 24-32, C 12—23; Birnen B 25-37, C 21-24; Tomaten C 26-34, dto. Ausfall 13—16. Atürreiner EIN B Fe N N stoßen, Magendrücken und ähnlichen Folgen von Magenübersäuerung 4 schnell und zuverlässig Halhßt. die seit Jahrzehnten bewährte ZEISS& SchwẽũñꝓufmzEI 6485,.— DM a. W. 30 fort lileferba Taunus 17 + G 7, 20-22 Mannheim Tel. 2 22 84 1 K Le! 0 1. NN ei FF h 1 Am 1 1. Beleihung 8 U Uf HKgufkredite WWkxport zu günstigsten Bed. ohne Kasko sofort durch: Auto-Kredit-Büro Schaeffer HG., Mnm., L. 13, 9. Tel. 24480 dach, 38 000 Bauj. 58, diamantgrau, Schiebe- Privat, bar zu verkaufen. Telefon 4 07 19. km, aus erster Hand, Was nicht Fiat 500 59, 4000 km, zu verkauf. Auto-Traut, au 3, 53— gegenüber„Habereckl“, Tel. 2 34 91 Das Wird Ihr Wagen Opel- Rekord, stand, güns Merced., VW, 3500.—; schriften unt. P 52995 an den Verl. Pallmann, Schwetzinger Straße 46 Telefon 4 40 70. 5 Opel-Kapitän, 56, 82 000 Km, 1. Hd., Opel-Rekord, 55, die ersten 28 000 Km, erstkl. Zustand, 2700, Thilmann, T 6, 33. angeboten . Vi BI. 55, in bestem Zu- tig zu verkaufen. Zu- Opel, Ford vk. Auto- BMW 600 Bauj. 56, 26 00 Em Bauj. 57, 41 00 Km VW Kabrio jeden Tag Fd TAUNUs 12 M Kombi Magen- Beschwerden, bei Sodhrennen, Völlegefühl, Kater-Magen, saurem Auf- Biserirte Magnesid in Fulver- und Tablettenform in jeder Apotheke Auto-Verleih Mere. 190 Rek., Kapitàn u. v F. WACRHTER Telefon 4 23 34 Rheinhäuserstreße 61 Straße 20— Telefon 4 61 21 VW- Verleih(59) Hinz, Schwetzinger Schmidtke, Rheinhäuserstr. 51 Autoverleih 1.4 60 60 VW Exp. 59, Rekord 59, VW. Busse 38 W. Rekord, VW- Busse Walter, L 10. 10. Telefon 2 04 39. Autoverleih Büchner Augartenste 44 rel. 40284 Autoverlein W. Herrmann Mod. Wagenpark, Lenaustr. 32 3 22 19 trei Haus preisgünstig 86834 None N. 8 0 hei Vetter 80 preiswert zu haben: pouchti Vorlage Schiruz 2 DM 39. Hamedan 99/ 211 m.. DM Schiraz e Mitgetellt von„Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmb 13. 10. 14. 10. 13. 10.14. 10. 13. 10. 14. 10. 13. 10.. 14. 10. Effe kte HF 2 Srse d enen matter miert tur etwaige bebertrasungs. Send Wel i 8 beelskreanbe 8, 80 0, ende kypo. o io Camede Ce: 0 1, 1547 oder Uebermittlungsfehler.) Senn 8 1. 4 2 Pfälz. Hypo. 6⁴⁰ 6⁴⁰ 50% Pfalz. Hypo. 78 78 Canagros(8 10,07 10,05 8 20 320 5 Rhein. Hypo. 601 601 7% Phoenix-Rheinrohr E. L. F.(8)— 4.71 Frankfurt a. M., 14. Oktober 1959 e 5 5 58 U v. 58 105 105 Keystone S. 3() 15,13 15,13 N 55 Renten 6% Rhein. Hypo. 100 160 cc(5 5 14.45 13. 10 14. 10 1, j0. 14. 10. 18. 10 14. 1. Sudzucker 3 80 f Cmmsen stevertren„ 55„„ 18. 1285 te Aktien i Kaufhof 730 e 0 5 f 4„ 6.5% Rheinpreußen v. 58 1021 102 Tel.-El.(8) 16,8 16.88 Notierte Dortm. Hörder 217 218 aufho 726 Thyssen 3³³ 331 4% Ablösungsschuld v.57 404% 104% 7,8% Rhid.-Pfalz v 88 104½% 1045 Eurit(str.) 125¹⁴ 1291 Accu 351 347 Durlacher Hor 585 586 Klein Schanzlin 8⁰⁰ 785 VDM 4⁴⁰ 434 7 5% Bad. Kom. Ldsbk. div. 113 113 5,5% RWE v 59 1 98 98 Europachem.(sfr. 2 „Acllerwetke 22% 2 Eichbaum. Merger 700 8 Klöckner Bergbau- 275 T 220 Ver. Pt. Oltabriken 750% 760 f 5% Beyer. Hypo. 113 5% 5½ Thyssenhütte v. 58 53% 93% Siat-Imb.(sfr.) 8 8 A8 f. Energie 430 430 El. Licht u. Kraft 253 25⁴ Klöckner Humb. Deutz 450 44 Ver. Glanzstoff 452 451 6% Bundespost v. 3 99 L 9951 50% Wenpenk n 9. 39 98 98 Agefra 9 10270 103,20 AG t. Verkehr 619 610 Enzinger Union 39⁵ 385 Klöckner-Werke 239 240 Wintershall 472— 5,5% Großkraftw. Mhm. 106— 7% Zellst. Waldhof v. 58 105% 106 1 Phfladeiphia 11.1 11,16 AEG 4154 414 Eßlinger Maschinen— 3⁵⁵ Krauß-Maftei 301 276 Zeiss Ikon 255 8 292 5% Pfälz. Hypo. 114 114 5. 5 5 Aschatenb. Zellstoff 183552 134 Eerben Beyer 457% 454 Lahmeyer 530 52²⁰ Zellstoff Waldhof 250% 251 50% Rhein. Hypo. 112 112 Wandelanleihen NR. NMetalle Badische Anilin 428 425%[ Farben Liquis 9,0 9,05 Lanz 146— 50% Rhid.-Pialz v. 53 00 100 SN 250 250 Eein Jetter 2192 24 Lindes Eis 635⁵ 632 Unnotierte Aktien 7.5%½ Siemens v. 54 105% 105% 5.5% Anglo Amerie. 14. 10. Geld Brief Bemberg 210 205 8 FEeldmühle 2 11⁰⁰ Löwenbröu 745 735 Beton& Monierbau 8⁴⁰ 345 1 Corp. v. 59 114% 114% elektr. Kupfer 276.25 279,25 Berger 436 4⁴⁰ Eelten 365 35 Ludwigsh. Walzm. 203 3 22038 Burbach Kali 372 375 Renten 77% AEG v. 58 254 253 Blei ö 87 88 Bekule abgestempelt 220 223 Gelsenberg 190 191% Mannesmann 263 270 Dyckerh. 615 T 5(Zinsen tarifbesteuert) 00% daW v. 50— 306% Aluminium 225 227 dto. neue 274 7 2e f Soldschmidt 507 5²⁴ Metallgesellschaft 1580 18580 Dynamit Nobel 1175 11525 5,5% Chem. Albert v. 56 175— Zinn 957 957 inding Brauerei 86⁵ 8⁵ Gritzner-Keyser 212 212 1 Nordd voyd 87 88 Eisenhütte 4¹⁸ 42¹ 80% AEG v. 56 107 5 8.8% Schering v. 39— 24 Messing 38& 222 Bochumer Verein 234% 235 Grün& Bilfinger 361 361 NS 480 475% Hutschenreuther Lor. 450 40 9% Baden-Württ. v. 57 0% 105% 6.5% VDM v. 51 85 75 Messing 63 2⁴⁰ 247 Bubiag 20 320 8 Sußstahl Witten 47⁴ 474 Pfälz Mühlen 12⁰ 12⁰ Ilseder Hütte 252 252% 3% BASE v. 56 19% 106 5 Buderus 98 357 Zutehofnung 671 670 Phoenix Rheinrohr 317 3²⁰ Orenstein& Koppel St. 422 42⁰ 8% Bosch v. 56 1065 investment-Zertifkate Deutsche frele Brown, Boveri& Cie. 700 601 Hamborner Bergbau 120 119 preußag 20⁴ 20⁰⁴ Phrix Werke 13⁰ 130 8% BBC v. 56 105% los Adifonds 152,90 1852,20 Devisennotierungen Casselle 625 62³ Hendels-Union 651 660 Rheinelektra 475 48 Scheidemandel 30⁵ 300 2% Bundesbahn v. 58 198% 103% Austro-Fonds 112.50 112.25 1 Us. Dollar 4.1755 4,1885 Chemie Albert 530 330 Hapag 10⁰ 10⁰ Rheinstahl 335 336 7% Bundespost v. 58 108.4 103% Concentra 106,20 106,— 1 engl.& N Chemie verwaltung Hüls] 770 762 Harpener 115 114%[RWE 56³ 866 Banken 7% EssO v. 58 105%, 105% Pekefonds 117,10 116,70 1 cah. Dollar 4,4070 4,470 Conti Gummi 69 8 sl kleidelberger Zement 618 dto. Vorzüge 535 5⁴⁴ and Versicherungen 5.5% Gelsenberg Europafonds 1 183,— 132,60 100 dkl. 110,775 110,995 Daimler Benz 2510 2495 Hoechster Farben 419%, 418% Rheinmeteaſl 720 7 8 Allianz Leben 640 B 5 Benzin v. 58 72 96% Eurunion 120,20 120,0 100 strs. 96,16 96,36 Demag 453 45 Hoeschwerke 232 233 Rheinpreußen 230 227 Allianz Versicherung 20⁵⁰ 2000 80/ Heidelb. Zem. v. 56 105%— Fondak 228,60 227,30 100 belg. fr. 8,358 8,378 Dt. Sontigas 519 511 Hochtief 540 53 Riedel 478 40 8 Badische Bank 455 4⁵⁵ 30%/ Hoechster Farb. v. 7 1085 107˙*⁵ Fondis 130,50 129,90 100 kfrs. 0,850“ 0,8529 Ot. Edelstahl 42⁰ 420 Holzmann— 770 T Ruhrstahl 478 418 Bayer. Hypo.& Wechselb 500 477% 70% Hoechster Fsrb. v. 58 106 5 105% Fondre 176,0 175,80 100 dan. Kronen 60,615 60,785 Dt. Erdö] 507 304% Hütten Oberhetisen 271 273%[Rütgers 340 335 Berliner Handelsbank 630 625 60%s Hoeschwerke v. 38 1855— Industria 138,40 138,— 100 notw. Kronen 38,5955 58,715 Degussse 773 76⁵ Hütte Siegerland 415 415 Salzdetfurth 401 358 Comerzbank AG 507 501 7% Lasteneusgl. v. 58 18 5 105⁰⁰ Intervest 90,20 90,20 100 schwed. Kronen 80,695 80,855 Ot. Lino 675 660 Ilse Berqbeu St. 10 1 no schering 419* 425 Dt. Benk AG 49 488 8% MAN v. 57 106 5 106˙ Investa 121,90 121,50 1000 it. Lire 6,726 6,46 Ot Steinzeug 440 440 dto. Genüsse 717 711 Schiess 314 315 Dt. Centralboden 475 U 457% 50% Mannesmann v 39 8ů8 93. Thesaurus 142,0 14,990 100 österr., Schilling 16,174 JE, 214 Ot, Eisengendel 220 8 219 lud. Werke Karlsruhe 252 2⁵⁰ Schloßquellbr. 580 570 Dt. Hyp. Bank Bremen 505 50⁰ 8% Pfalzwerke v. 57 106 107 Unifonds 102,20 101,70 portugal 14,165 14,655 Didier- Werke 45⁵ 450 Kali Chemie 665 6⁴⁵ Schubert ul Salzer 453 451 Dresdner Bank AG 480 475— Uscafonds 119,40 119,40 100 DM. West 410.— Dierig, Chr., LI. A. 270 28 Karstadt 776— Schultheiß Stämme 478 475 Frankf. Hypo. 8⁴⁰ 800 30% Kapt.-Ertragsst. Atomic-Fd.(81 8,74 5,73 100 DM.Ost 25,70 Bel 248. gesichligung und Probefahrt bel: AUro-FELS N 7, 1/5— Schwetzinger Str. 74 am Ring Telefon 4 28 42 Auch als Limousine lieferbar 9 Goljath-Kombi für DM 900,— zu verk. Mannheim, Spelzenstraße 1-3, im Hof. Mercedes 1800 m'blau, 8000 km, zu verkaufen. Adr. einz. unt. A 04164 im Verlag. Vespa 57, zu verkaufen. Weber. Große Merzelstraße g. Fur æclien G 7, 20-22, Mannheim, Ruf 22284 BMW- Ersatzteil Stützpunkt gebrauchte Motorräder und Roller werden in Zahlung genommen. Bauj. 56, neue Masch. graphitgrau. de Ain Tattersall Telefon 22363 und 4 4144 auf Kaufe vw,. Kombi, Ghle, 180 u. 190 P u. SL, Porsche, Opel. Ford. Auto- Pallmann. Schwetzing. Str. 46. 44070 Doren VW- Autoverleih Schwögler Telefon 4 41 71, nach 17 Uhr 4 62 74 VW- Sonderbus Walter, L 10, 10, Rekord- u. Mopeds. 7 fn 52 . Gesellsch- Fahrten. Telefon 2 04 39 E Leihwagen Fahrschule dller Klassen W. BeKH LER jetzt Mannheim, 8 3, 3 Jelefon 2 04 00 PREISWERTE SEBRAUCHTWASEN O VERSCHAFFT O IHNEN RASCH EINE KTEINANZEtEE LES EZ KE SUNHE MAPPE MANNNTIEHIM. SECKENHENMERE STR. 86 FFRNRUF 406 84 84/122 m... DM Hamedan 86/ 129 m... DM AS H A Us 201/267 m.. DM 590. Alghan-Bochura 650 145/218 m.. DM 551350. Baktiur 213/295(m. NES VE Rr N N Seite 14 MORGEN Donnerstag, 15. Oktober 1959/ Nr. 239 1510 Probieren Sie unseren Antal. 95 Halles 128 9g aus eigene Rösterel Mietgesuche Junges berufst. Ehepaar sucht 2 Zimmer und Küche i LAG-Schein vorhanden. Miete bis 80, DM.— Angebote unter PS 53112 an den Verlag. Alle bis 120,.— DM Zimmer möb sucht laufend Im. Dr. Machnacki, F 1, 10, T. 24062 Möbl. Stadtteile, sucht Zimmer Wünsch, Im., Tel. 2 45 71 Zi. fd. ges. Immob.-Löber, Renzstraße 1, Tel. 2 16 81. u. Whg. Ifd. ges. Imm.- Löber, Renzstr. 1, T. 21681 Leerzi. möbl. Zim. von berufst. Ehepaar zu mieten gesucht. Zu- schriften unter Nr. 04159 a. d. Verl. Berufst. Frl. su. ab sof. möbl. helzb. Zim., Oststadt. Tel. 4 00 78. Student sucht Leerzimm., eventuell auch möbliert. Zuschriften erbet. unter Nr. 04168 ͤ an den Verlag. 2- bis 3-Zi.-Wohng. v. 2 amerik. be- rufst. Brautp.(schwarz) sof. ges. Miete 100, bis 150, DM. Zuschr. erbeten u. Nr. 04167 an den Verlag. Leer- od. Lager m, Wohng. oder 3-Z1.-Wohng. mit Kü. u. Bad ges. Tel. 4 22 90. 1, 2- u. 3 Zi., Kü., Alt- od. Neubau, mit und ohne Bkz, Ifd. gesucht. Immob. Merz, Kä., Auf d. Sand 50,— Telefon 7 60 07. 3% Rabatt Frisch eingetroffen abeljau- Filet bratfertig 300 9g 115 eeclecke D Sporfeoat mit Rõckengurt · för köhle Jage got geeignet- in vielen farben und Mustern. bei C&A nur ,, , , , , WGFWLWLV˙iu,% 25553 52 , l., I . NN Mit der Zeit gehen Kleidung, die in die heutige Welt paßt Sportcoat in der beliebten form- in den bevorzugten farben- plaidfotter bei C&A nor Kafges uche Vermietungen Bekanntmachungen Fpelswert wie nie! Kapokmatratze ta. Ava. KapOk . 8. 90 2 190 S 108. 100 K 200 e 5 115. Polstermöbel MA CHNIch au 3, 5 Eig. Herstellung an 3. 3 Suche gebr. Möbel z. Versteigerung. Witt, G 7. 29, Telefon 2 56 81. Zimmer Ofen, mod. Gasherd, wegen Umzug, preisgünstig zu verkaufen. Kuller, Augartenstraße 2 193. Rinusgulasch in bester Export- Qualität, 400/300-g- Dose 16 2 2 Eier-Jeigwaren Makkcironi, Nudeln oder die— 82 beliebte ital. Nudelform 0 500. Ceil.-Bil. „Reidictori“ enge 105 ee pg Habs ff „ und 3% Rabatt Treuhand- Neubauwehnungen 1, 2 und 3-ZIMMER- WOHNUNGEN in der Innenstadt, Neckarstadt-Ost und Randgebiet Almenhof, beziehbar Ende des Jahres 1959, bei mäßiger Miete und aufrechnungsfähigem Bau- kostenzuschuß, zu vermieten. Anfragen erbittet: NM ANS SIMON Mannheim, D 3, 15 und Immobilienbbro Tel. 2 58 37, 2 58 38 2 bis 3 Büroräume v. xp. Im. Dr. Machnacki, F 1, 10, T. 24062 8 E Schöner laden etwa 120 qm in einer Passage am Wasserturm, f. Damen- und Herrenfriseur beson- ders gut geeignet, da direkter Zu- gang vom Laden zu 2 weiteren, im Mietpreis einbegriffenen Räumen i im Souterrain, zu sehr günstig. Be- dingungen sofort oder spät. zu vermieten. Interessenten wenden sich wegen näherer Auskunft schriftlich an Immobilienbüro im RDM J. F. C. SGMOοοινι Mannheim, Postschliegfach p 16 1 4-Zim.-Komf.-Whg., Zhzg., Loggia. Balkon. Lindenhof 300,-/6000,- DM 2-Zim.-Whg., Ztrhzg., Nähe Bahnh. 160/4000, DM, beziehbar Novemb. 3-Zim.-Whg., Ztrhzg., Balkon, Lin- denhof, 198,/4000,-, bezb. Anf. Dez. 1-Zim., Kochn., Bad, Nähe Bahnh. 100/000,-, beziehbar November. Im.-Kundt, Alphornstr. 27. T. 30571 2- bis 3-Zi.-W. leer m. Bxz Im. Dr. Machnacki, F 1, 10, T. 24062 Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung. Tel 403 32 Richard-Wagner- Straße 17. 1 und 2 Raum- Wohnungen mit Kochnische zu vermieten, Vaith, Immobilien, O 6, 9.— Tel. 2 02 42 Wohnungen ab 150, DM Wünsch, Immob., 8 3, 2 Möbl. NB. in allen ZIMMER und WOHNUNGEN VE I M. Preis- u. u. sucht VAI Stadtlag. Immo bil fen O 6, 9. Tel. 2 02 42 In Mhm.-Lindenhof be wirtschaft. 2 2-Timmer- Neubau- Whg. mit Bad u. Balkon, Miete 80, DM, ab 1. Nov. zu vermieten. Uebern. einer Stockwerk-Ztrhzg. notwend. Bewerber mit der notwendigen Punktzahl schreiben bitte unter Darlegung der Fam.- u. Einkom.- Verhäitn. u. Nr. P 52999 an Verlag. 75 5 in allen Möbl. Zimmer, agen Im. Dr. Machnacki, F 1, 10, T. 24062 2 Zim Küche, Bad, möbl., 250,.—. Wünsch, Immob., T. 2 45 71 Möbl Dpl.-Zi. verm. Imm. Löber, » Renzstraße 1, Tel. 2 16 81. Zimmer, ab 60, Wünsch, Im., 83, 2 1 Zim. Möbl. Zimmer mit Zentralheizung, 11. k. u. W. Wasser, an Herrn zu vermieten. Mhm.-Waldhof, Speck weg 174.— Telefon 5 96 12 1-Zim.-Whg., 50 qm, 110,-/ 2000, DM; 2-Zim.-Whg., 60 qm, 130,—/000,—; möbl. Zimmer, laufend zu ver- m. Bad, neu- leer 90,.—. Wünsch, Immob., 8 3, 2. mieten. Immobilien-Heil, Heinrich- Schlafstellen billig zu vermieten. Adr. einzus. u. A 04185 im Verlag. Möbl. Zimmer m. Badben, an be- rufst. Frl. zu verm. Tel. 8 60 71. 2 Zim., Kü., Bad, in Feudenheim, Dringlichkeitskarte erf., ab 1. 11. zu vermiet. Immob. Vaith, O 6, 9, Telefon 2 02 42. Cesehãſte ültgehende dastwirtschalt mit großem Parkplatz, an ver- kehrsreich. Bundesstraße geleg. (sehr geeignet für Mittag- und Abendessen) moderne Gast- räume mit Zweizimmer-Wohg. u. Küche, ab sof. zu verpachten. Adr. einzus. u. A 52997 im Verl. Zahlungs aufforderung 1. Die Beitrage zur Krankenversicherung, zur Rentenversicherung det Arbeiter und Angestellten und zur Arbeitslosen versicherung sind von den Betrieben, die die Beiträge nach dem wirklichen Arbeitsverdiens berechnen(Selbstabrechner), am dritten Tage nach jeder Lohn- ode Gehaltszahlung zu entrichten. Diejenigen Betriebe, die die Zahlung der Beiträge für den vergangenen Monat bisher nicht vorgenommen naben, werden höflich gebeten, die Beitragsentrichtung binnen elner Woche nachzuholen. Bei Zahlungsverzug ist die Kasse sonst gezwun gen, einen einmaligen Säumniszuschlag von 2% der rückständigen Schuld zu erheben. 2. Die Beiträge für die versicherungsberechtigten und Weiterversicherten sind monatlich im voraus zu entrichten und jeweils am ersten Werktag des Beitragsmonats fällig. Diejenigen Versicherungsberechtigten und Weiter versicherten, die den Beitrag für diesen Monat noch nicht ein. bezahlt haben, werden höflich gebeten, die Zahlung binnen eine Woche nachzuholen. Nach Ablauf der Frist von einer Woche ist die Kasse sonst gezwungen ohne weitere Mahnung die Zwangsvollstreckung anzuordnen.“ Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim Maßschneiderei gut eingeführt, gute Geschäfts- lage, wegen Todesfall günstig zu verkaufen. Angeb. unt. P 04208 a. d. Verl. Gutgeh. Lebensmittelgeschäft(Min- destjahresums.: 180 000,-) gesucht. 30 000,- DM Kapital vorhand. Zu- schriften unt. P 04153 an den Verl. Verschiedenes Zuverläss. Frau für Betreuung von Kleinkind gesucht(13 Mon.) Zu- schriften unt. Nr. 04138 a, d. Verl. Neueingang in: Zusammenlegbaren Garagen für alle Autotypen, für Motorräder, Roller u. für Mopeds, Abdeckplanen, Regenmäntel, Mo- torrad- und Mopedjacken, Motor- rad- und Mopedhosen, pelzgefütt. Jacken. Großverkauf ab Dienstag, 8.30 Uhr, Us-Waren- und Textil- lager W. Lang, Lu.-Mundenheim, am Bahnhof. Kurhaus Bad Dürkheim, 11. 10. 1959 Einzelne Dame(blaues Kostüm) wird um Nachricht gebeten unter Nr. P 04182 an den Verlag. Wer bügelt wöchentl. Iimal Privat- wäsche u. He.-Hemden? Adresse Lanz Straße 36.— Telefon 4 05 36 einzusehen u. A 53045 im Verlag. Arbeits vergabe Das Straßenbauamt Heidelberg, Treitschkestraße 4, vergibt, vorbehaltlich der Mittelzuteilung, den Elsenzdurchstich bei der Umgehungsstraße Meckesheim. Massen: Erdbewegung 21 000 cbm Drahtschotterbehälter oder Steinwalzen 550 lfd. m Steinmatratzen 1100 qm 5 Angebote sind zum Preis von 3,50 DM beim Straßenbauamt Heidelbelz ab 16. Oktober 1959 erhältlich. Angebotsabgabe: 30. Oktober 1959 fegelmäßige Einschätzung zur Gebüudeversicherung 1959/60 Gemäß 8 18 der Vollzugs verordnung zum Bad. Gebäude versicherung gesetz sind Neubauten sowie Werterhöhungen und Wertminderungen Dereits versicherten Gebäuden zum Zweck der Aufnahme zur Gebäude versicherung bzw. zur Berichtigung der Versicherungssummen unveri lich, spätestens jedoch bis zum 31. Oktober 1959, bei der Städt. Versiche rungsstelle, Abteilung Gebäudeversicherung, Mannheim, C 7, 1-4, and zeigen. Die nach dem 31. Oktober 1959, aber noch vor Jahresschlt 1959 unter Dach gebrachten Neubauten und eingetretenen Wertänderung sind alsbald nachzumelden. Wird die Anzeige unterlassen und sind 55 folgedessen die Gebäude nicht oder nicht ausreichend versichert, besteht im Schadensfall insoweit kein Versicherungsschutz. Anderungen in der Bauart oder der Benutzungsart eines Gebäudes, die a0 Gefahrensatz wesentlich berühren, hat der Gebäudeeigentümer ebene der Städt. Versſcherungsstelle, Abteilung Gebäude versicherung, ant zeigen. Unterläßt der Gebäudeeigentümer vorsätzlich oder grobfahrläs die alsbaldige Anzeige, so ist die Gebäudeversicherungsanstalt zur Ves gütung des Schadens nicht verpflichtet. Mannheim, den 12. Oktober 1939 Stadt Mannheil — Rechtsamt Nr. 2 PI L 8 de Une m Mit Bet. fi Weg Nr. 239 — 37 Nr. 238/ Donnerstag, —— 15. Oktober 1939 MORGEN Seite 15 aaa, Ni ein Haus, Sau mute, C EH pl ANK EN„ Sroßes Haus Telefon 2 31 23 13.30. 16.00. 18.30. 21.00 Gert Fröbe, Maj-Britt Nilsson Hansjörg Felmy- Anna Smolik Und ewig singen die Wälder(12) IMS KINO Telefon 2 50 25 ALHAMBRA 13.30, 16, 18.30, 21 Christ. Görner, A. Biederstaedt Mandolinen u. Mondschein“(6) Morg.„Ein Mann geht durch die ALS TER Telefon 2 02 02 Heute. 15.00 und 17.45 Uhr 12) „DER WEG NACH OBEN“ 88 Wand“ mit Heinz Rühmann. Telefon 2 33 33 UNIVERSU 15.30, 18, 20.30 Kassenöffnung 13.00 Uhr 2. Wo.! O. W. Fischer, U. Jacobsson(16) „.. u. das am Montagmorgen“ 20. 30 keine öffentl Vorstellung) SchAUBURG 2745, 20.30 Jean Simmons, Rock Hudson(12) „Diese Erde ist mein“(CS) SCALA Tel. 2.04 44 4. Woche! Nur 15.30 und 20.30 Uhr Heute letzter Tag! (6 „Süd- Pazifik“- Todd-AO-Film DIE KAMERA reiefon 4 03 96 13.45, 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr Peter van Eyck 48) „DER SECHSTE MANN. Am Meßpl. T. 51186 CcApIT Ol. 14.0 16.30. 19.00 und 21.00 Uhr(12) Anita Ekberg, George Marchall DiE KURBEI. Telefon 2 55 55 14.30, 16.30, 18.45 und 21.00 Uhr EL ALAM EIN(12) pALAST Z 1.6. Br Str., F 25076 Heute letztmals 10.00, 11.50 und 22.30 Uhr IUP g- D. NHELM Cugaualimæs mit Hatꝛliamam uarbiuclau! 5588 Der Kraichgau, ein schönes Fleckchen Erde, ist ein lohnendes Ziel für lhren freien Samstag! Ueber Heidelberg, Neckargemünd, Meckesheim sind Sie mit Wagen oder Bahn schnell im alten Schreinerdorf Eschelpronn. Hier finden Sie Erholung und Entspan- nung. Sleichzeitig können Sie sich in aller Ruhe unsere Sroß-Möbelschau ansehen. A WR RCHUEN KANN, KAbfr Bkl Achermanm in der Dose tafel- fertig. 14/4.g-Dose ganzes ametik. ge- lcochtes 95 Deutsche Hähnchen 250.g-Paket. zn Montmartre wird es Nacht“ 14.00, 16.00, 18.10 und 20.20 Uhr Rich. Widmark in dem Farbfilm Monumental-Farbfilm in CS „IM ZEICHEN ROMs“ HETYELPERO — 2 Gurken- IplAMK Ex„ Kleines Haus„DIE FALLE VON TULA(is) f Telefon 2 31 23 15 b 13.00, 15.30. 18.00 und 20.30 Unr 7 5. scheiben Frank Sinatra, Shiri. MacLaine Wir bieten Ihnen besonders preisgön- VERDAMMT SIND SIE ALLE O Freigegeben ab Jahren stige Möbel aller Seschmäcksrichtun- (16 söB-sduer Cinemascope-Farbfilm 5 Afkd 1 Wiedersehen mit großen Filmerfolgen Ruth Leuwerik, Bernhard Wicky, Carl Raddatz NO SEN IM HERBS! Ein Farbfilm nach dem Roman von Th. Fontane „EFFIE BRIE ST“— Beginn: 16.00, 18.15, 20.30(12) gen. Schlafzimmer ab DM 440. Wohn- zimmer ab DM 350. Köchen in allen Preislagen. Unserer Tradition entspre- chend solide Sonderanfertigung von Möbeln nach Ihren eigenen Entwürfen. Lassen Sie sich von leistung und Qualität überzeugen! „Wertvoll“ 1-Utr.-Gl. leute Donnerstag, 20.30 Uhr 1 Kela öffentliche Vorstellung! Lichtspielhaus MULLER Mittelstraße 41 Telefon 5 11 86 Fordern Sie unverbindlich Prospekt& Nur HILDE KH— EWAID BALSER Ruf: heute zwei Darsteller von hohem Rang(16) Meckesheim: 2 2 2 5 8 20.30 7, 7.8 u. 2 Nähe Wasserturm Nur heute 15.30, 17.50 und 20.10 Uhr 5(12) Wiedersehen mit G RETA GAR BO in Die Kamelien dame PRRK-Theater LINDENHOfF Telefon 2 63 90 Man zrifft sien 75 in 8 7, 16 Cafè am Wasserturm ZEN TRHAL n e 1 Schuß und 50 Tote Balkan- Grill 5 7 5 WAI D H O F Wochentags: 18.00, 20.30, Sonntag auch 15.30 Uhr Beleg, 11 Unger ene Verkãu fe Telefon 5 9808 Fr. 6 if d Blondinen 4 pezialitäten f 5 22.45 Güngster, Kauuschgift und Blondine ö 5„ 28 992. 9 4 schwarze Zigeuner Ankauf und Brill 1 Gebr. Fahrräder, 1 Rex-Mop.-Mot. z. Pfal ischt othekenbank 0 L* M P Donnerstag und Freitag 18.30 und 21.00 Uhr spielen für Sie Verkauf von TI EL EN verkaufen. Pister, H 2, 12. Schmuck aller Art, Gold- d (A FER TAI RIEIEI BEI DEN FRAUEN do 5 Slibernninzen, 5. P. KRINGS. y 4. 8 ö 7 LUDWIGSHAFEN A. relefon 7 6653 Nadja Tiller, Robert Hossein, Eüdie Constantine 8 U 9 4 p E§ST(gegenüber Metzgerei Bordne) SCHREIB MASCHINEN RHEIN eee.—ͤ—mͥ ü———.. für Büro u. Heim, alle Preis- 5 5 3 N 4, 18. Tägl. bis 3 Uhr früh.. 3 NR Hiermit laden wir unsere Aktionäre zu der 5 1 pe 20 2 Fachgeschäft 3 am Donnerstag, dem 12. November 1959, 11.30 Uhr in die Kurpfalzstobe,“2, Frieurichs- 5 5 in die. Jog. Bucher im Sitzungssaal der Pfälzischen Hypothekenbank. Lud- 9 N 1 e N 5 F f 1. N 7 80 E Ar E 2 5 120 W ENDLER e 30 32 1 wigshafen am Rhein, Am Brückenaufgang 8, statt- f 1 findenden Lodwigshafen d. Rh. locwigstr. 14-18 2 G 3, 20 5 8 2 f 16 Okt 09 1959 2 22 Uhr cafe Weller liefert gut und preiswert: Wegen Umstellung auf Oelheizung. außerordentlichen Hauptversummlung Voranzeigel!„ ober Dalbergstr. 3(am Loisenring) Schlafzi. Birke pol., 838. VV 2 5.. 5. Einmaliges Stargastspiel mit: Kombischr. 250,.—; Polster- Neuw. 500, DM. Viernheim, Rat- Wegen der Einzelheiten verweisen wir auf die Bekannt- 13 i euer Wein stöhle 25,.—; Einzelzimmer, hausstraßle 40, Telefon 4 28. machung im„Bundesanzeiger“ Nr. 196 vom 13. Ok- ö 8 70 Schrank, Beit, Nachtt. 198.— Neuw. Kinderfaltw. zu vk. Tel. 26091. tober 1959. 2 „ a 3 aner Neu eingetroffen: Groger Posten Ludwigshafen a. Rh., den 12. Oktober 1959 14 RAH IEA DE im Straß envetrkdauf Gebr. Nähmaschinen JFF D 1 Liter ohne Sles 7 mit Garantie ab 45. Dl 5 25 883 3 2 E uge N—— Woligang sqduer Arne Hüölphers. Uschi Sachse Nanmaschinen-stuckv. Mnm., G 7. U 1 85 53985„. 5 am Bahnhof. Schreibmaschinen zu günstig. Teilz. H. Sommer, Friedrichsring 40 Teddy Kühl- peter Schwarz Orchester W. Budde die penny Pipers Naclja und Nino Pes che Heute abend sind wir im SIMP TMS, 4 Helder auch in großen Welten bei sichern sie sich Karten 1. Vorverkauf an der Union-Kasse H Traditionell geo— 2 22er Bud, Nagig 3 P, Ales Zug r, Ver kun ſe ö 0 0 5 ab 18.00 Uhr sehr preisw. zu verk. Tel. 2 60 38. nochelessen. PELZNHIUTZ EN 1 855 Auto-Radio, Blaupunkt, Hamburg e im Falstaff, I. 18, 10, Mm., F 1, 10-11(fdlzer Haus) US- WAREN HANDSCHUHE de Luxe, kurz gebraucht zu verk. Wied öllnun am Tattersall, Telefon 2 51 63 Herkules-Textil, Mhm., H 7, 37 E Ntstahl Adr. einzus. u. A(17e im Verlag. Heute Wiedereröffnung. Nengegtger Kucmenngrg mit Schiff — 7 3 un 25 sehr gute Fenster, zwei: Drei Glocken“ Steteks gehen e 0 83, 12 Aendern und Kunststopfen. Riister hell, besteh. aus: 3-sitz. h* 5 0 rr u. men, P der Gaststätte 39 5 CORR T NIXE, Mannheim, N 4, 7 Sofa, 3 Sessel, neu gepolstert 6 au verkaufen. Telefon 7 23 l8 3 5 f öni und bezogen, Schreibschrank, 1 m Deckbett für 25,.— DM zu verkaufen. Unser panel, Alles ful den cc der Sende bft Büeberregal, Vite, Nad, Elektr. Zimmeroſen Auolf Pfelfler IA e. K bei ie. Fettes 2 8 3 4 4. 1 m Ausschank: Das gute DURLACHER- H Schränkchen, in best. Zustand,„Mizza“, 2000 Watt, 5-stufig regelb., . 8 Verloren umzugshalber zu verkaufen., a eb an VVV 9. 2 9 8 Der Wirt: J. KRAUSE felefon 221 18 passend für Raum 18 bis 20 qm. FV Käfertal, Dillinger Straße 7 Tlebsru. 5 5 Telefon Ludwigshafen 6 99 72. 5 75 85 Guterh. Warml.-Kohle-Zimmerofen rung der 3 FDF R HAND 80 nRURE Kleider- Schränke zu vk. Dartsch, Bgm.-Fuchs-Str. 12 a 20,-DM-Schein v. Brech, Mannheim, Qu 1, 1. 5 sind von„ 5 3—— 5. 11 5 8 8. Tänzer-Heifluftherd günstig abzug. erdlens in altem Beutelchen am Samstag- mit u. ohne asfront, au m 1 oder mittag v. Rentnerin, Seckenheimer Dengler Klein- P 1 A 10 O Dielengarnituren für jeden dass. Betten u Nachtschränkchen. Noritz, Lu hafen, Fontanestraße 17 e Straße, Lerloren. Abzugeben im direkt ab. OCKENH EIN Jeschmack Matratzen. Größtes Speziallager] Wohnzimmer, dkl. Eiche zu verkauf. 1 Fundbüro Mannheim. im Spezialhaus 408 T, 8 2, 4. Möbel-Streit. B 6, 1, Kein Laden. Adr. einzus. u. A 04217 im Verlag. 2 5 gen elner gezwun. n 8 Wotig eee. 2 ständigen 3 655087 2 sene sd seos 5 stcherten o 1 8. Werktag Zzusommes 5 gten ut ram nicht 1 29 F zen einel leivermetle: zwangen 25 2 gez A el. 3 ,,, „„ ß... dx... Ä ꝶũꝛ]]ffffd. ¼(wp ß j ĩ. JJ ²² 0 dd. v JJV /V///%/%/%%ù%ù%/%ù/%ù/ù ͤ ͤ ͤ ᷣĩ⁵ͥwwv yd pꝝ. ll]! ß eidelbet 4 Ein enlzückendes Märcen nach Brüder Grimm . bearbeitet von Roland Vogel in drei Bildern mit Musik, Gesang und Kinderballett für unsere kleinen und großen MM-Leser und Freunde 5100 aufgeführt vom cher ungen 10 Geben Märchenthecter„Kurpfalz inverzd 3 Versich am Sonntag, dem 25. Oktober 1959, um 14.00 Uhr, im 4, And lu derunte Ros engarten-Musens cal bunfe 15 2 8 5 Spielleitung: Elisabeth vaas— Am Flügel: Alfred Köhler Tänze einstudiert: Fränzel Rothmund die de Bühnenbilder: Erwin Fritsche s, die d ebene. Wegen Bauarbeiten im„Mannheimer Morgen“, Karten im Nor- e ee Lertsgug nur an den Kassen des Rosengartens, im Kiosk e Fahrläss F. 2 42 55, am Tattersall, Zigarren-Sschmitt, F. 2 43 15, O02 5 zur e post), Kiosk Schreckenberger, OkG-Bahnhof und Buchhandlung Böttger, O 7, 15, 5 zum ermäßigten Preis von 1.—, 1, 20, 1,50, 1,80, 2.— und 2,50 DM U U f 1 8 7 1 U 2 5 8 10 7 annhell Alle Plätze sind numeriert. 5 5 3 samt mit überaus freundlichem Beifall. Seite 18 MORGEN Donnerstag, 15. Oktober 1959/ Nr. 280 Kleiner Traktat über die Liebe/ ve MV. Ben. genie Ueber das Thema Liebe sind, seitdem es Liebe und Buchdruckerkunst gibt, ein Paar Millionen Bücher, Theaterstücke und be- sonders Gedichte erschienen. Tant de bruit pour une omelette— wiewohl es sicherlich keine Angelegenheit in der Welt gibt, über die Details an die Oeffentlichkeit zu brin- gen weniger am Platz ist als über dieses höchst private Verhältnis zwischen einem Ich und einem Du. Gut, wenn man schon durchaus schriftlich abreagieren muß, war- um nicht auf die einfachste Art, wie es ein deutscher Dichter der zwanziger Jahre die- ses Jahrhunderts tat, der ein Gedicht von vier Zeilen schrieb, in denen er alles, schlechthin alle positiven und negativen Seiten und alle Problematik dieses Pro- blems, sonderlich für Leute, die es verste- hen zwischen den Zeilen zu lesen, darstellte. Dieses klassische Liebeslied lautet, wenn ich mich recht erinnere, so: „Ich liebe dich; Ich liebe die h— Ich liebe dich: Jeh liebe dich!“ Es ist nicht nur„Das Liebeslied“ par excellence, es ist auch„Das Gedicht“ schlechthin. Reimt es sich doch nicht nur hinten, wie man es von einem richtigen Gedicht erwarten darf, sondern zu allem Ueberfluß auch von vorn und in der Mitte, ist verhältnismäßig leicht auswendig zu lernen und hat überdies den Vorteil, kurz und— zumindest vom unbeteiligten Leser aus— unwiderlegbar zu sein. Es ist das intuitive Axiom, das nicht zu beweisen und nicht zu widerlegen ist. Wozu also, frage ich Sie, wozu der unabsehbare Restbestand der Liebesliteratur in allen lebenden, aus- „Der Analphabet“ Jogoslowische Kurzoper in Wiesbaden In Anwesenheit des Komponisten wurde die musikalische Burleske„Der Analphabet“ des Jugoslawen Ivo Lhotka-Kalinski im „Großen Haus“ des Staatstheaters Wies- baden zum erstenmal in Deutschland auf- geführt. 8 Der Komponist, 1913 in Zagreb geboren und seit fast zwei Jahrzehnten Dozent für Sologesang an den Musikhochschulen in Split und Zagreb, benutzte als Libretto für seine Kurzoper den gleichnamigen Einakter von Branislav Nusic. Die in der Komödie vor- gegebene Persiflierung des ungebildeten, karrieresüchtigen Beamtentums wird von Lhotka-Kalinski wirkungsvoll ins Musikali- sche übertragen. Ein Minister beauftragt einen Bezirkshauptmann Richard Kogeh) in einer„wichtigen“ Depesche, mit dem An- alphabetentum aufzuräumen. Niemand im Amt weiß, was ein Analphabet ist. Man wittert eine gefährliche politische Unter- grundbewegung. Der Bezirkshauptmann und seine beiden Beamten Reinhold Bartel und Walter Meiser), die sich übertrieben ehrgeizig produzieren, melden— persönlicher Ressen- timents wegen— den Schulinspektor als den einzigen Bezirks- Analphabeten. Um die Auf- klärung des mysteriösen Fremdworts bemüht sich dann erfolgreich des Hauptmanns Schwägerin(Trude Kortegast). Mit der schrecklichen Blamage der wahren An- alphabeten endet die musikalische Burleske, die laut Programm„keineswegs neue, ex- perimentelle Wege gehen, sondern nichts als amüsante Unterhaltung sein will“. Die pointierte, werkgerecht karikierende Kammerspielinszenierung des Staatstheater Intendanten Friedrich Schramm(musikali- sche Leitung: Ludwig Kaufmann) bediente sich eines ebenso schlichten wie originellen Bühnenbildes von Ruodi Barth: auf grauer Wand ein patinafarbenes Kolossalportät, vermutlich des„heiligen“ Bürokratius, aus dessen Hohlkopf-Tintenfaß eine altertüm- liche Schreibfeder ragt. Das Premierenpublikum quittierte diesen grotesken Spaß, der mit der Kurzoper„Su- sannens Geheimnis“ von Ermanno Wolf- Ferrari und dem einaktigen Ballett„Schehe- rezade“ von Nicolai Rimsky-Korssakoff zu einer abendfüllenden Trilogie vereint 5 pa gestorbenen und sogar künstlichen Sprachen wie Esperanto und Weltkriegssoldaten- slang? Lassen wir einstweilen die Frage unbe- antwortet und bleiben wir bei dem oben zitierten Extrakt aller Liebespoesie, der einen sehr wesentlichen Vorteil vor allen andern Liebesliedern hat man kann es sehr einfach dem Prozeß der Permutation unter- ziehen. Führt man dieses Kombinations- verfahren konsequent durch, dann, meine Herren, beweist es sich beinahe von selbst, daß das ganze lyrisch- literarische Getue um die Liebe sein Objekt schließlich ad ab- surdum führt: In den meisten Sprachen kommen in diesem Zusammenhang sieben persönliche Fürwörter in Betracht—(das achte, das Neutrum, kann übersehen wer- den, da Sachen im allgemeinen nicht aktiv liebesfähig sind, ausgenommen vielleicht das Gold, das den Midas liebte). Es be- steht also die Möglichkeit, dieses Gedicht, wenn ich mich nicht verzählt habe, neun- unddreißigmal zu verändern, ohne daß es sinnlos wird, z. B. du liebst mich, du liebst ihn, du liebst sie, sie liebt mich usw. Hier- bei, dies möchte ich aus moralischen Grün- den betonen, ist die immerhin bestehende Möglichkeit einiger naheliegender, aber ins Obszön-Illegale hinüberspielender Kombi- nationen von Ich und Euch, also von einem singulären Subjekt und einem mehrzahli- gen Objekt nicht eingeschlossen. Abgesehen also von einer für gewöhnliche Verhältnisse nicht notwendigen Arithmétique de Harem gibt es auf diesem Gebiet so und so viele Permutationen— minus einer. Minus jener nämlich, die das Liebesobjekt in der ersten Person präsentiert— ich liebe mich, du liebst dich usw.— die, wollte man sie syste- matisch außer acht lassen, das ganze Liebes- problem ad absurdum führen würde, was nicht nur unliterarisch, sondern auch unge- sund und für den Verlagsbuchhandel ruinòôs wäre. Nun ist aber, meine Herren, Arithmetik als Grundlage der Mathematik, die schon seit den Zeiten des Pythagoras drauf und dran ist, ohne Rücksicht auf die Konse- quenzen, in die Regionen absoluter Wahr- heit vorzustoßen, sozusagen unbestechlich. Daher auch die Arithmetik der Liebe. Das heißt also: man darf sich auch bei einem Permutationsprozeß vor keiner vorhande- nen Möglichkeit drücken, selbst wenn sie noch so unbehaglich ist und wenn sie seien Sie vorbereitet!— wie in diesem Fall, die ganze Angelegenheit über den Haufen wirft. Ich liebe mich, du liebst dich, er(sie) liebt sich— das ist die Permutationsmög- lichkeit, vor der wir uns drücken möchten. Denn, meine Lieben, wenn wir dieser Kom- bination gedenken, sind wir auf dem besten Weg zu der ziemlich fatalen Wahrheit, daß man in Wahrheit nur sich selbst liebt und diese Liebe einzig und allein zu andern Menschen in Beziehung bringt, weil man hofft, sie zu veranlassen, gleichfalls mich zu lieben. Ja, meine Herren, wenn ich für mich nichts mehr übrig habe, habe ich auch für andere kein Liebesbedürfnis. Ein Mann, der von der fixen Idee besessen ist, sich aus der Zirkulation zu ziehen, wird keines- falls hingehen und sich verlieben, schon deshalb nicht, weil er in diesem Zustand darauf pfeift, ob der oder die andere ihn liebt. Nur wenn ich mich tief und aufrichtig liebe, suche ich mich in ein geeignetes Ob- jekt zu verlieben, weil eben meine Selbst- liebe nicht vollständig ist, solange eine un- erträgliche Gefühlslücke nicht durch die Gewißheit verstopft ist, daß auch ein In- dividuum des andern Geschlechts diese Liebe meiner Persönlichkeit teilt. Und zwar halb und halb. 8 Sie werden vermutlich, mit einem lei- sen Zweifel an meiner Vernunft, mich für einen misanthropischen Pessimisten hal- ten, der das hohe Gefühl der Liebe nicht kennt, der Philemon und Baukis, Romeo und Julia, Leander und Hero, Ninon de Lenclos und Frankreich und andere er- habenen Zeugen gegenseitiger Liebe für sentimentale Manifestanten klassischer Rühr- seligkeit hält, der, mit einem Wort, jenen in Millionen von Druckerzeugnissen ge- schürzten Knoten, den man kurz Liebes- affären nennt, als unrealistisch, ja als nicht existent ablehnt. Sie tun mir bitter Un- recht. Denn, meine Lieben, wenn ich nicht doch irgendwie an die Liebe glauben würde— wenn auch mit den oben angedeu- teten Reservationen—, würde sie mir zum Problem werden, mit dem ich mich beschäf- tige? Ich glaube nicht an den bösen Blick, nicht an Spiritismus und nicht an die Psychoanalyse— um nur ein paar Bei- spiele meiner sehr umfangreichen Ungläu- bigkeit zu nennen—, also beschäftige ich mich nicht mit diesen Dingen und schreibe keine Traktate für oder gegen sie. Die Liebe aber, sie hat mir doch derartiges Kopfzerbrechen gemacht, daß ich mich ziemlich eingehend mit ihr beschäftigte, und Wenn auch das Ergebnis dieser Beschäfti- gung eine etwas skeptische Attitüde zur Folge hatte, ist es durchaus nicht Pessimis- mus oder gar Unglaube, der mich diese Zeilen schreiben läßt. Für Sie ist Liebe eine lyrische Gefühlskategorie, von deren Manifestationen, die letzten Endes auf einen durchaus unkomplizierten Nenner zu bringen sind, eine gewaltige Literaturgat- tung in höchst lukrativer Weise ihr Leben kristet— für mich aber ist sie machtvollste, elementarste und gewalttätigste Aeußerung der Selbstliebe: der zur höchsten Voll- endung gesteigerte Egoismus. Das ist alles. Und, meine Herren, wenn Machiavelli je- den für schlecht halten durfte, solange er ihm nicht das Gegenteil bewies, warum, zum Teufel, darf ich nicht Liebe für Egois- mus halten, solange mir nicht unwiderleg- lich nachgewiesen wird, daß selbst Altruis- mus nichts anderes ist als eine, wenn auch mitunter höchst unangenehme Form der Selbstliebe? — Liebe in New Vork Eine Szene aus der Auffükrung des amerikanischen Zwei-Personen-Stücks„Spiel zu zweit- von William Gibson, das Heinz Joachim Klein im„Kleinen Haus“ des Mannheimer Natio- naltheaters herausbrachte. Die beiden Rollen, ein Liebespaar, dessen quälerisches Beisum- mensein nach kurzer Zeit auseinanderfällt, spielen Doris Schade und Michael Degen. Foto: Adolf Falk (Nlicht nur) nachts ging das Telefon Zur Aufführung von William Gibsons Fernsprech-, Spiel zu zweit“ im Nationaltheqter Mannheim Wehmütiger Sang der Einsamkeit(für Zz wei Stimmen und obligates Telefon). Die beiden Königskinder in New Vork, denen Freud keine Freud' läßt. Wollüstiges Herum- stochern in allzu mageren Gefühlen, die zu keinem Entschluß gedeihen. Selbstgefällig zur Schau gestelltes Leiden an sich selbst. Ein amerikanisches Zweipersonenstück:„Spiel zu zweit“(Two for the Seesaw) von William Gibson. * „Two for the Seesaw“— das heißt„Zwei für die Wippe“ und meint das Auf und Ab der Gefühle zweier Menschen füreinander. Die Gefühle der Vorstadttänzerin Gittel Mosca, deren von Magengeschwüren ge- dämpftes Boheème- Temperament von Gut- mitigkeit bestimmt wird, und die dazu neigt, sich zu verplempern. Und die Gefühle des Juristen Jerry Ryan aus Omaha Nebraska), der seiner Frau davongelaufen ist, weil er den Gedanken nicht mehr ertragen konnte, alles ihr, ihrem Geld und ihrer Protektion zu verdanken. * Das Telefon, das von nun an nicht mehr zu rasseln aufhört, stellt die Verbindung her zwischen den beiden Einsamen. Mit bald 26gerndem und tastendem, bald stürmischem und verlangendem Klingelingeling gibt es der Handlungsschaukel immer wieder einen kleinen Schubs. Dazwischen liegen nach- denkliche Pausen. Stummes Spiel mit Tisch- decken und Bettenmachen, Kofferpacken und ganz einfach mit zerwühltem Unschlüssig- Sein. Das ist ja überhaupt die Krux, daß man zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, und besonders Jerry ist so verliebt in sein Un- glück, daß er kaum Zeit findet, wenigstens zwischendurch mal glücklich zu sein.„Ich will deine verdammten Gefälligkeiten nicht!“ stöhnt er. Er hat immer Angst, statt Liebe Almosen einzuhandeln. * Dennoch! Man begegnet sich auf einer Party, verabredet sich(telefonisch), trifft sich, geht wieder auseinander, kommt sich näher (telefonisch), tändelt, schäkert, flitterwöch⸗ nert— und das Telefon, als eine Art Zeit- bombe, kann auch da jeden Augenblick da- zwischenfahren(und tut's auch). Die Dame aus Nebraska bleibt immer am Draht. Mig- verständnisse wechseln mit Ohrfeigen ab. Eifersucht und Medizin. Was Jerry für Ver- Worfenheit hält, enthüllt sich als Magen- geschwür. Stilles Glück am Krankenbett. Und immer wieder bohrende Ungewißheit. Man reizt sich bis aufs Blut. Neue Ohrfeigen. Zerknirschung. Versöhnung? * Das verfluchte Telefon! So ist denn die Verflossene, die Aufgegebene dauernd mit im Spiel. Die Verbindung reißt nicht ab. Und Jerry— wir hatten das schon ein paar Mal — kann sich nicht entschließen.„Helfen Sie mir!“—„Ich brauche dich!“— Das sind so Dialogfetzen.„Stell doch eine Forderung an einen Mann— vielleicht wird er dich über- raschen?“ drängt Jerry. Und die Tänzerin antwortet:„Ich habe Angst. Ich weiß nicht, in was ich da hineingerate, und ich möchte nicht meinen Kopf hinhalten!“ N Als sie dann endlich fordert:„Heirate mich!“ ist es zu spät. Jerry hält ihr eine groge Rede über die Liebe oder eigentlich über seine eben geschiedene Ehe:„Liebe heißt mit den Augen des andern sehen. Weil sie Brük- ken liebt, kann ich jetzt hier nicht mehr eine Brücke sehen, ohne mit Schmerz daran zu denken, daß ihre Augen sie nicht sehen. Hunderte solcher Sachen. Nicht einfach Freundin, manchmal sogar meine Todfeindin, aber mein Weib, und mit mir verwachsen Wie sollte ich aufhören, meine rechte Hand zu lieben, auch wenn ich sie verloren habe!“ Das ist immerhin etwas, selbst wenn man das „Weib“ auf das Konto des Uebersetzers Hans Sahl bucht. Es ist eine Entscheidung, und Jerry fährt zurück nach Nebraska, um seine erste Frau auch zu seiner zweiten zu machen. . Jerry ist was geworden inzwischen. Ganz allein und im fremden New Vork. Er hat sich bewiesen, daß er auch allein kann. Das heißt, er hat es seiner Freundin Gittel beweisen wollen. Schwamm drüber. Nun will er's auch noch seiner Frau zeigen. Jerry, der Mitleid- heischer, der Almosenempfänger ist ein Stückchen gewachsen neben Gittel und(trotz gegenteiliger Beteuerungen ihrerseits) auch auf deren Kosten. Die Liebe höret nimmer auf. Weiß nicht? Das etwa ist's, und Hans Sahl nennt's„die abhandengekommene Spontaneität in den Beziehungen der Geschlechter zueinander“. Etwas sehr ausführlich und nicht ohne Senti- mentalität demonstriert. Und sehr amerika- nisch(Madame Gibson ist nicht umsonst Praktizierende Psychoanalytikerin). Manch- mal klingt's sogar amüsant:„Wie kann ich Wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage!“ Oefter ist's auch weniger spritzig. * Heinz Joachim Klein hat das jetzt,. im Mannheimer Nationaltheater inszeniert. Sehr flligran und mit vielen Zwischentönen. Er läßt sich Zeit, aber er vermeidet taktvoll, dag es einem allzu unbehaglich wird, wenn sie da ihre Seelen entblättern. Die Realität wirkt gedämpft. Auch im Bühnenbild von Hartmut Schönfeld bleibt das Gammelige transparent. IIlustration zum Thema„der Mensch in der Steinwüste der großen Städte“. Zwei Be- Hausungen, abgenutzt, ohne Charme. Wich- tigstes Möbel das Telefon. Vom Bette ganz 9 schweigen. * Durch alle neun Bilder, Szenen, Vorhänge über Höhen und Tiefen bleibt Doris Schade (die Gittel) Trost und Augenweide, neues Hoffen und Rechtfertigung. Sie ist einzig und immer wieder anders. Verlegen, neugierig nervöse Erwartung, wenn sie den fremden Mann beobachtet. Weich und nachgiebig. Der gute Kamerad wohl auch. Ein bißchen koket und verspielt natürlich. Blond und voller Sehnsucht. Eine Frau, wissend, erfahren und darum skeptisch und voller Zweifel, im Grunde doch immer bereit, sich zu verlieren, Doris Schade macht das in jedem Augenblid und jedem Detail glaubhaft. Das Bild der selbstlos naiven Seelensamariterin Gittel ge. winnt in ihrem Spiegel. Ein schauspielerisches Kunstwerk. 8 Michael Degen, zum ersten Male auf der Bühne des Nationaltheaters, stellt den an- geknacksten Jerry ein bißchen halbstark dar Die sanfte neurotische Pose scheint ihm nid sehr zu liegen. Er spielt's aus. Saftig und mi dem harten Charme eines Grizzly-Bären. 8. Wirkt seine Schlagfertigkeit manchmal allzu frech, und die Larifariüberlegenheit unt scheinbare Unbekümmertheit, mit der diese Jerry seine innere Unsicherheit und Zer rissenheit überdeckt, grob und ungezogen Wer aber wollte diesen komplizierten Seelen akrobaten wirklich kennen? Vielleicht ist 14 auch diese Ausgabe durchaus lebensnah Wenn sie sich nach dem Genuß eines Hühner- beins mit der Zunge in den Zähnen bohrt * Zum Schluß klingelte noch einmal d. Telefon. Zum letzten, tapferen Lebewoll Dann fiel der Vorhang. Doch wagte anschel nend zunächst niemand an den Schluß 20 glauben; denn es rührte sich keine Hand Vielleicht erwartete man einen weiteren An- ruf. Als der aber nicht kam, setzte der Beifall ein, zögernd zunächst, doch allmählich 2 Wohlwollenden Kundgebungen anschwellend die wohl in erster Linie der ausgezeichneten Darstellungskunst Doris Schades galten jedoch auch die übrigen Beteiligten ein- schlossen. Werner Gille Professor Bernhard Paumgartner ist zum neuen Präsidenten der Salzburger Festspiel gewählt worden. Paumgartner, der besonder als Mozartdirigent und Mozartforscher bekannt geworden ist, hat die Bestellung angenommen und wird sein Amt mit Beginn der Festspiet 1960 antreten. Dieses Präsidium war vor ein! gen Monaten auch Dr. Hermann Juch, dem I- tendanten der Deutschen Oper am Rhein, ange- boten worden, doch hatten sich die Verhand- lungen mit ihm, wie gemeldet, zerschlagen. RICHARD POWEG¶TLL: Küche war, hörte er die Stimme seiner Mut- ER MANN AUS PFIIEADELPEHIA . Copyright by Kiepenheuer& Witsch und Scientio Press, Homburg 39. Fortsetzung Daß aber auch Erwachsene ihre Nöte hat- ten und man ihnen dabei helfen mußte, war eine beängstigende Entdeckung gewesen, eine Entdeckung, die das Tor zur Kindheit für immer verriegelte. f Dieses Erlebnis widerfuhr ihm im Jahre 1921. Damals herrschte als Folge des Krieges eine Wirtschaftskrise, was er natürlich nicht begriff. Er merkte nur, daß seine Mutter nicht mehr fortging zu dem Ort, den sie„das Büro“ nannte, sondern den ganzen Tag über zu Haus blieb, und daß die fette Negermammi nicht mehr zum Putzen und Waschen kam. Er war damals in der A-Klesse der Frank- lin-Bkademie, es War sein erstes Schuljahr. Dort gefiel es ihm nicht sonderlich: die Leh- rer schienen, bloß weil sein Großvater dort Lehrer war, wer weiß was von ihm zu er- Warten; und die Jungen in seiner Klasse kpufften ihn und ließen ihn nicht mitspielen, ebenfalls weil sein Großvater Lehrer war und sie in Anthony den Streber und Muster- schüler sahen. Eigentlich sollte er auch nach dem Unterricht noch auf dem Schulhof blei- ben, um mit den anderen zu spielen, aber er War bereits im Frühjahr dahintergekommen, daß man heimlich über den Zaun klettern und sich unbemerkt nach Hause stehlen konnte. Schlich er sich daheim leise durch die Hintertür hinein und die Treppe zu sei- nem Zimmer hinauf, konnte er sich dort in sein Märchenbuch vertiefen, ohne daß die Mutter seine Anwesenheit ahnte. An jenem Tag nun, als er in die Spruce- keine Ritze zwischen den großen Steinplatten des Bürgersteigs zu treten, sah er vor dem Haus den Buick stehen. Vor Freude machte er einen Riesensatz, der ihn glatt über zwei Platten hinwegtrug, denn daß der Buick dort stand, bedeutete, daß Onkel Mike zu Besuch da war. Ein richtiger Onkel war er freilich nicht, aber mächtig nett war er. Er fuhr ihm zur Begrüßung immer durch den Haarschopf, und manchmal machte er sogar einen regel- rechten Ringkampf mit ihm; außerdem hatte er ihm einen Hockeyschläger geschenkt und einen richtigen Baseball, keinen von der bil- ligen Sorte, deren Hülle im Handumdrehen Platzte. Diesen Sonnabend aber wollte er ihn, vorausgesetzt, daß es nicht regnete, im Kanu durch den Fairmount-Park auf eine Seeräuberfahrt mitnehmen. Und das eine stand für Anthony fest: Sollte es an diesem Sonnabend regnen, dann würde er den lieben Gott eine ganze Woche lang schneiden, um ihm eine Lektion zu erteilen. Wahrscheinlich jedoch war Onkel Mike genauso allmächtig wie der liebe Gott, und Onkel Mike hatte erklärt, er werde schon dafür sorgen, daß es nicht regne. Am liebsten wäre er gleich durch die Vordertür gestürmt, um sich dem überrasch- ten Onkel Mike in die Arme zu werfen. Aber dann flel ihm ein, daß es doch wohl klüger sei, den üblichen Weg zu nehmen, damit die Mutter ihm nicht auf die Schliche kam und einen Haufen Fragen stellte. Er schlich sich also durch die Hintertür in die Küche, von Wo eine Tür auf den Korridor und ins Trep- straße einbog, sorgfältig darauf bedacht, auf penhaus führte. Während er noch in der ter. Und diese Stimme klang so fremd, daß er die Tür zum EBzimmer öffnen mußte, um durch einen Spalt hineinzulugen. Die Mutter und Onkel Mike standen ganz dicht beieinander, und Onkel Mike hatte die Arme um sie geschlungen und küßte sie. Aber nicht nur einmal, so wie man sich zur Begrüßung küßt, nein, immer und immer Wieder. Ein komisches Benehmen! Ob es der Mutter geflel oder nicht, daraus konnte Anthony nicht recht klug werden. Als sie dann sprach, klang es, als hätte sie starkes Halsweh:„Nein! Nicht doch, Mike! Du darfst das nicht! Ich will es nicht, hörst du?“ Dabei rührte sie aber keinen Finger, um ihn wegzuschieben. Na, vielleicht war das nur so ein Spiel für Erwachsene, „Das hätte ich schon längst tun sollen“, hörte Anthony jetzt Onkel Mike sagen. Du hast so lange die Vernunft walten lassen, daß du schon gar nicht mehr weißt, daß auch du aus Fleisch und Blut bestehst.“ „Das ist nicht recht“ rief seine Mutter, und jetzt versetzte sie Onkel Mike doch einen Schubs. Danach strich sie sich mit der Hand wieder und wieder über das Haar, aber eine ordentliche Frisur wurde trotzdem nicht daraus.„Ich hätte dir überhaupt nicht er- lauben dürfen, mich zu besuchen. Du hast nur darauf gelauert, einen Augenblick aus- zunutzen, wo ich schwach und hilflos bin.“ „Und daran hab' ich, verdammt noch mal, recht getan“, knurrte Onkel Mike und schob bedrohlich sein Kinn vor.„Du bildest dir ein, du könntest alles allein machen. Kratzt jeden lausigen Cent zusammen und tust so, 2ls ginge es dir blendend. Zugrunde richten Wirst du dich dabei, hörst du? Bei dieser Flaute, wo man keinen Job finden kann. Jetzt wird's zum Donnerwetter Zeit, daß ich die Sache in die Hand..“ „Aber ich habe ja gerade eine Stellung in Aussicht“, fiel die Mutter hastig ein.„Erst gestern hat die Vorsteherin des Wohltätig- keitsvereins gesagt, daß sie eine Hilfe braucht. Ion. „Du wirst mich heiraten, Kate.“ Oh, dachte Anthony, wenn Mutter Onkel Mike heiratet, dann wird Onkel Mike ja mein Vater. Das wäre fein! Aber natürlich Würde er auch weiterhin Onkel Mike zu ihm sagen. „Du weißt genau, daß ich es nicht kann“, sagte jetzt die Mutter.„Daran hat sich nichts geändert, seit wir das erste Mal darüber sprachen.“ „Dann mach' ich dir einen Vorschlag“, sagte Onkel Mike.„Wir lassen vorläufig alles beim alten, vorausgesetzt, daß ich dir helfen darf. Und wer zum Teufel hätte dazu wohl mehr Recht als ich, Kate?“ „Das würde nicht gutgehen“, sagte die Mutter.„Ich kenne dich zu genau. Und ich ..ich würde allmählich ganz und gar von dir abhängig werden und immer mehr nach- geben.“ 5 „Nun denk mal gefälligst etwas weniger an dich“, sagte Onkel Mike.„Anthony ist schließlich auch noch da. Der Junge braucht einen Vater! Und du siehst doch selber, wie er an mir hängt.“ „Ja, weil du ihn verwöhnst und ihn mit Geschenken bestichst“, sagte die Mutter böse. „Du versuchst es eben mit allen Mitteln, ihn an dich zu ketten.“ „Na und? Warum auch nicht? Er ist ein Prachtbengel. Frag ihn doch, was er davon hält, wenn wir heiraten würden. Frag ihn doch falls du dich traust.“ „Was Anthony davon hält, darauf kommt es nicht an.“. „So, nicht? Wann kommt er aus der Schule? Ich werde ihn abpassen, hierher- bringen und ihn dann hier, in deiner Gegen- wart, fragen, was er davon hält. Dann wirt sich ja zeigen, ob es gar nicht darauf ab kommt, was er will.“ „Mike, das darfst du nicht!“ rief die Mut ter ängstlich.„Du weißt, daß ich das nic ertragen könnte! Ich.. ien „Also“, sagte Onkel Mike,„ich komme mit ihm zurück!“ Mit diesen Worten stürmt er aus der Vordertür. Die Mutter stand still auf demselbel Fleck, und plötzlich hörte Anthony el trockenes Keuchen, als hätte sie sich del, schluckt. Sie ging zum Sofa hinüber, li sich dort in eine Ecke fallen und begann bi- terlich zu weinen. Einen Erwachsenen wWel nen zu sehen, war schrecklich, besondel wenn es die eigene Mutter war. Inn überlie es ganz heiß, und die Kleider wurden ihn plötzlich zu eng. Was konnte er ihr bild schenken, damit sie aufhörte zu weinen! d den Hockeyschläger. Oder vielleicht de Baseball? In seinem Zimmer hatte er aud ein paar Bonbons versteckt. Aber Mütte spielten ja weder Hockey noch Baseball, ul die Bonbons waren nicht mehr sehr Saube und appetitlich, denn die Tüte war gerissen und sie waren auf den Boden gekullert. Er stieß die Tür auf, lief auf sie zu u flehte ganz hilflos:„Weine doch nich Mutter!“ Sie fuhr hoch und starrte ihn an.„A thony! Was machst du hier? Warum bist 1 jetzt schon zu Haus? Seit wann bist du hiel Er beantwortete die leichteste Frage 1 erst:„Ach, nur ein paar Minuten. Möchte du einen Bonbon, Mutter? Ich habe weld oben, sie sind nicht mehr sehr sauber, abe ich kann sie dir ja abwaschen.“ „Ach, Anthony, stieß sie mit jämmerlie dünner Stimme hervor,„ach, Anthony!“ „Bist du böse auf Onkel Mike?“ „Anthony, hast du gehört, was wir ge. sprochen haben?“ g Fortsetzung fol⸗ S An g. J27ßFßͤ ˙Ü; ᷑̃᷑ĩ F. *:. 2 O: N 0 2