Nr. 243 or iurel Auf Und nter, dal ind die Die Sie le„Hei. nda und 8 dieses 1 Inter. Zimmer. an denn Und lieg Elsbeth Zrrrr enn dei “durch. Sterben Alderin“ balls ge. Urwalg treulosg scht und nun fül rührend Not auf n selbst Walt zu- taunlich iKeeee“ renden keit und n Intel. ur Wahn ztein“., en“ ver. a neuen chen mi „ Hol. hen Ge. Ser von glück in ge„Wei ten sie mutigen ed vom der det Attentaf preußen mit dem um die 2 eblings. sönlich! d Aden. ner, die Alfred 18 in die r Wien nd dar. gramm ad mitt. Lach! ich auch t“, Fritt binde en Um id Wit puntel . Ja un vier und it, ball art und mit ih nfließer 8 ist ei ach hin: tunde ellieder me odel nkellie- 2zu pra- terhalt. runde iber dig ja, 10 ein, das 4% die zweiten Weil sie den, sel i Sein, K. H. — len, ob. zeichen 1 stand as Wer 1 Eddie rherige eit da- in fal- twisch⸗ ES Wil 1 auf- nützen, geschli⸗ 2 Wie⸗ drin. Klette Schöpf orridog 7ar ein 7 ande ommel gefolgt e Pegen nte ie Seinel er dies Würde starrte ch mi e da im auere es fel, 2 2 55 e Idee en Ge. „ dan! H nad eichen folgt Herausgeber„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Bertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef. v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 916, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 286 743 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 48, Telefon-Ssammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Die Nachricht wurde von französischen und sowjetischen Amtsstellen bisher zwar niclit bestätigt, aber auch nicht dementiert. Der sowjetische Botschafter in Paris, Sergei Winogradow, erklärte am Mittwoch nach einer Unterredung mit dem französischen Minister präsidenten Debré:„Ich bin nicht befugt, über eine derartige Angelegenheit zu sprechen, oder sie zu dementieren.“ ebenfalls jeden Kommentar ab. Dem Vernehmen nach wurde noch kein genauer Termin für ein Treffen de Gaulles mit Chrustschow festgesetzt. Diplomatische Kreise in Paris taten den von dem Pariser Massenblatt„France-Soir“ genannten Zeit- punkt„innerhalb der nächsten acht Tage“ als völlig unwahrscheinlich ab und sprachen von einem Termin Anfang nächsten Jahres. Wie es Weiter heißt, soll Chrustschow schon seit längerer Zeit zu einem Besuch in Frankreich bereit sein und auf eine Einladung de Gaulles gewartet haben, die nunmehr in seinen Han- den sein soll. De Gaulle hat Moskau im Jahre 1946 in seiner Eigenschaft als Ministerpräsi- den einen Besuch abgestattet, so daß der so- wjetische Regierungschef nach diplomati- schen Gepflogenheiten Paris einen Gegenbe- such schuldig ist. Die französische Präsidialkanzlei lehnte Die Meldungen über den Chrustschow- Besuch hatten am Dienstag neue Nahrung erhalten durch eine 40 Minuten lange Aus- sprache des sowjetischen Botschafters Serge Winogradow mit dem französischen Staats- chef. Winogradow hatte de Gaulle eine Bot- schaft Chrustschows überbracht, deren Inhalt völlig geheim gehalten wird. In der Tatsache, daß am Mittwochnachmittag auf der Besu- cherliste von Premierminister Michel Debré neben anderen Diplomaten auch Botschafter Winogradow stand, glaubten die Anhänger der These eines bevorstehenden Treffens zwi- schen de Gaulle und Chrustschow ein neues Anzeichen für die Richtigkeit ihrer Ansicht sehen zu können. In dem Kommuniqué über den Minister- rat am Mittwochmittag wurden die franzö- Westen über Gipfelkonferenz uneinig Paris für Frühjahr 1960, London und Washington für Dezember 1959 Paris/ London.(dpa) Die Westmächte sind sich nicht darüber einig, wann die geplante Gipfelkonferenz mit dem sowjetischen Re- gierungschef Chrustschow am zweckmäßig- sten stattfinden soll. Die französische Regie- rung hat sich am Mittwoch öffentlich dafür eingesetzt, die Gipfelkonferenz nicht vor dem nächsten Frühjahr stattfinden zu lassen. Demgegenüber sind London und Washington Weiter bemüht, eine Gipfelkonferenz noch in diesem Jahre herbeizuführen. In Bonn Wartet man das Ergebnis der westlichen Be- sprechungen ab und will sich jedem Ter- minvorschlag anschließen, der dabei ausge- arbeitet wird. Die französische Haltung zum Thema Gpifelkonferenz wurde am Mittwochmittag überraschend in einem Kommuniqué fest- gelegt, das nach einem Ministerrat unter Vorsitz von Staatspräsident de Gaulle ver- öfkentlicht wurde. Darin stellte die franzö- sische Regierung zwei Bedingungen für die Ost-West-Konferenz: 1. Frankreich hält es für notwendig, daß sich vor der Gipfelkonferenz eine wirkliche Entspannung abzeichnet. 2. Die Gipfelkonferenz muß durch die Westmächte sorgfältig vorbereitet werden. Deshalb sollen besondere westliche Treffen der Gipfelkonferenz vorangehen. Das Kommuniqué schloß dann mit dem Satz:„Um alle Chancen für eine Begegnung zwischen Ost und West, die für den Frieden entscheidend sein könnte, wahrzunehmen, glaubt die französische Regierung, daß eine Gipfelkonferenz für das nächste Frühjahr vorgesehen werden könnte.“ In London löste diese französische Erklä- rung große Enttäuschung aus. Von zuständi- ger Seite verlautete, daß die britische Regie- rung trotz der zögernden Haltung Frank- reichs ihre Bemühungen um ein möglichst baldiges Treffen der Regierungschefs fort- setzen werde. Auch in Washington besteht bei politischen Beobachtern der Eindruck, daß sich die USA weiter bemühen werden, de Gaulle umzustimmen. Die Aussichten da- für werden von Eingeweihten allerdings als gering bezeichnet. Kommt Eisenhower nach Europa? Bonn(gn-Eigener Bericht). Um die west- lichen Regierungschefs für den schnellen Zu- sammentritt einer Gipfelkonferenz zu ge- winnen, will Präsident Eisenhower unter Umständen in den nächsten zwei oder drei Wochen erneut nach Europa kommen. Dieses verlautete am Mittwoch aus Kreisen der amerikanischen Botschaft, nachdem sich die französische Regierung dafür ausgesprochen hat, die Gipfelkonferenz erst im Frühjahr einzuberufen. Als Grund für das Drängen des Präsidenten gibt man von amerikanischer Seite die neuen Abrüstungsverhandlungen der UNO-Unterkommission an, die im Ja- nuar in London zusammentreten wird. Das Weiße Haus und das State Department stün- den auf dem Standpunkt, diese Beratung könnte nur dann einen erfolgreichen Verlauf haben, wenn zuvor auf einer Ost-West-Kon- ferenz die allgemeinen Richtlinien festgelegt und neue Impulse sichtbar geworden seien. Moskau stellt sich hinter Mao Der Kreml unterstützt China in der Formosa-Frage Washington.(AP) Minsterpräsident Chrustschow hat sich in einem vertraulichen Schreiben an Präsident Eisenhower erneut hinter den Anspruch der chinesischen Volks- republik auf Formosa und die Küsteninseln gestellt. Beamte des amerikanischen Außen- ministeriums bestätigten am Mittwoch den Eingang des Schreibens vor genau einer Woche, dementierten jedoch mit aller Ent- schiedenheit Presseberichte, daß Chrustschow einen Gewaltverzicht Pekings angedeutet abe. Die in Chicago erscheinende„Sun-Times“ hat am Mittwoch aus Washington berichtet, Chrustschow habe in dem Schreiben ange- deutet, daß Peking das Prinzip akzeptiert habe, internationale Probleme nicht durch Anwendung von Gewalt, sondern durch friedliche Verhandlungen zu lösen. China solle unter gewissen Bedingungen auch dazu bereit sei, das Prinzip des Gewaltverzichts für die Formosa-Frage gelten zu lassen. Peking sei dem Schreiben Chrustschows zu- kolge weiter bereit, eine Verbesserung der Beziehungen zwischen China und den Ver- einigten Staaten zu erötern, ohne auf der diplomatischen Anerkennung durch die USA zu bestehen. Beamte des Außenministeriums teilten dazu mit, der Brief des sowjetischen Regie- rungschefs enthalte keinerlei Anhaltspunkte, die derartige Presseberichte rechtfertigten. Amtlich lehnte es das State Department ab, zu dem Schreiben Stellung zu nehmen. Stahlarbeiterstreik geht trotz Taft-Hartley-Gesetz weiter Pittsburgh.(AP) Der amerikanische Itahlarbeiterstreik geht vorläufig weiter, obwohl ein Bundesdistrikstgericht in Pitts- burgh am Mittwoch eine Unterbrechung des seit 99 Tagen anhaltenden Ausstandes für 80 Tage verfügt hatte. Eine Stunde nach Bekanntgabe dieses nach dem Taft-Hartley- Gesetz ergangenen Beschlusses setzte ein Appellationsgericht in Philadelphia die Rechtskraft des Urteils auf Antrag der Stahlarbeitergewerkschaft vorläufig eus. Die Stahlarbeiter haben angekündigt, nötigen- falls bis zum Obersten Bundesgericht zu ge- hen, um eine Streikunterbrechung zu ver- hindern. sisch- sowjetischen Kontakte mit keinem Wort erwähnt, sondern nur von der Notwen- digkeit vorbereitender Gespräche zwischen den Verantwortlichen Staatsmännern, der Westmächte im Hinblick auf die Gipfelkonfe- renz zwischen Ost und West gesprochen. In- kormationsminister Roger Frey betonte auf die Frage eines Journalisten, daß noch kei- nerlei Datum für das erste dieser westlichen Vorbereitungstreffen festgelegt sei. Ueber ein Zweiertreffen zwischen de Gaulle und Chrustschow besteht nach den letzten Informationen aus Paris grundsätz- lich Einigkeit, ohne daß die Berichte über diese Konferenz bisher mit Sicherheit be- stätigt werden konnten. Einzelheiten über Termin und Ort des geplanten Zveiertref- fens waren bisher noch nicht zu erhalten, doch heißt es, daß Chrustschow wahrschein- lich noch vor Weihnachten nach Paris kom- men würde. In Moskau lag bis Mittwoch- abend keine Bestätigung vor. Es wurde je- doch bekannt, daß auf jeden Fall über ein Zweiertreffen verhandelt worden ist. Guthaben von Kriegsgefangenen warten auf ihre Eigentümer Stuttgart.(LSW) In einem unscheinbaren Aktenschrank im baden-württembergischen Arbeitsministerium werden treuhänderisch Papiere und Original- Wertgegenstände ver- Wahrt, die für ihre rechtmäßigen Eigen- tümer mehr als 100 000 Mark wert sind. Es handelt sich dabei um Geldbeträge und Wertsachen, die deutschen Wehrmachtsange- hörigen bei Kriegsende in amerikanischen Kriegsgefangenenlagern abgenommen wor- den waren. Außerdem enthält diese Samm- jung aus dem Nachlaß des letzten Krieges eine große Zahl amerikanischer und fran- zösischer Arbeitsbescheinigungen, in denen deutschen Kriegsgefangenen für in der Ge- fangenschaft geleistete Arbeit zum Teil mehrstellige Geldbeträge gutgeschrieben wurden. Wer als Kriegsgefangener in einem amerikanischen Gefangenenlager in Baden- Württemberg Geld und Wertsachen abgeben mußte und darüber eine von einem alliierten Okflzier ausgestellte Bescheinigung erhalten hat, kann sich unter Vorlage dieses Papiers mit der Bitte um Ueberprüfung seines An- spruchs schriftlich an das Arbeitsministerium wenden. f Einen glanzvollen Fußballsieg gegen Holland gab es gestern im Köln-Müngersdorfer Stadion, wo die deutsche Nationalelf die Leistung beim Berner 4:0 gegen die Schweiz noch übertraf und die Niederländer mit 7:0(20 deklus- sierte. Die wie aus einem Guß spielende DFB-Auswahl bestimmte von Anfang an ein- deutig das Geschehen und steigerte sich in eine Form, die Erinnerungen an die großen Spiele der Weltmeisterschaften wachrief. Unser Bild zeigt die Szene, die nach Rahns Schuß zum 210 führte. Den Abpraller drückte Schmidt(rechts) entschlossen ein. In der Mitte Brülls, links Kraaqy und Torwart Pieters-Graafland. AP-Funkbild Längerer Urlaub für Arbeitnehmer Bemühungen im Bundesarbeitsministe rium und bei der SFD Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bemühungen um einen länge- ren Urlaub für alle Arbeitnehmer sind in Bonn bereits weit fortgeschritten. Die SPD kündigte am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf für die nächsten Tage an. Im Bundesarbeitsministerium wird in Ge- sprächen mit den Sozialpartnern das Sleiche Ziel verfolgt. Nach den SpD-Plänen soll ein gesetzlicher Mindesturlaub von 18 Tagen für alle Arbeitnehmer eingeführt werden. Die bis- herigen tariflichen Regelungen bewegen sich zwischen 12 und 30 Tagen. Jugendlichen will die SPD einen Mindesturlaub von 24 Tagen Verbot der„DDR“-Flagge ist sicher „Höchstens als Erkennungszeichen zugelassen“/ Beratungen im Kabinett von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Zeigen der neuen Staatsflagge der Sowjetzone— Hammer und Zirkel auf schwarz-rot- goldenem Grund— und das Ab- spielen der sowjetzonalen Hymne auf dem Boden der Bundesrepublik sollen verboten werden. Allenfalls soll die Fahne als Erken- nungszeichen, zum Beispiel bei Schiffen, zu- gelassen werden. Diese Mitteilungen machte Bundespressechef von Eckardt am Mittwoch im Anschluß an die Sitzung des Bundes- Kabinetts. Nach Eckardts Worten wird sich das Ver- bot der Hammer- und-Zirkel-Flagge, mit dem das Kabinett sich in der nächsten Woche noch einmal beschäftigen will, auf den Fall erstrecken, daß die Fahne„als Ausdruck eines politischen Willens“ gezeigt wird. Dies ist nach Meinung des Regierungssprechers auch bei Sportveranstaltungen der Fall. Wahrscheinlich wird sich die Bundesregie- rung nicht der Auffassung gewisser Sport- verbände anschließen, die von dem Flaggen- Verbot verhängnisvolle Auswirkungen auf die sportlichen Beziehungen zwischen West- und Mitteldeutschland befürchten. Diese Frage wird in einer weiteren Besprechung zwischen den Präsidenten des Sportbundes, Willi Daume, und der Bundesregierung be- handelt werden. Der Bundespressechef wies ferner auf die Möglichkeit hin, daß nach einem Ver- bot der sowjietzonalen Fahne deutsche Sportler auch nicht bei Auslandsveranstal- tungen antreten könnten, auf denen die Flagge mit Hammer und Zirkel gehißt und die sogenannte„Becher-Hymne“ intoniert wird. Flagge und Hymne bedeuteten eine Demonstration mit starkem politischen Ein- schlag, die einer Provokation gleichkomme. Auf Anfrage erklärte von Eckardt, das Zei- gen der Sowijetzonen-Flagge in West-Ber- Iin falle unter die Zuständigkeit der alli- ierten Stadtkommandanten. 5 Zwiscen Gesfern und Morgen Die Landesregierung hat einen Gesetz- entwurf verabschiedet, der die Verwendung von 91 Millionen Mark für die Förderung des sozialen Wohnungsbaues und weiterer 10 Millionen(im Vorjahr 16 Millionen Mark) für den Bau von Wohnungen für Zuwanderer und Aussiedler im Jahre 1960 vorsieht. Ein Vertreter der Bundesregierung be- richtete vor dem Innenpolitischen Ausschuß des Bundestags über den Stand der Ermitt- lungsverfahren in Sachen„Rote Hand“. Mit Belgien sind noch keine Verhandlungen auf- genommen, die klären sollen, ob ein Zusam- menhang zwischen den am 2. Oktober beim Ueberschreiten der belgischen Grenze ver- hafteten Personen und dem Personenkreis besteht, der mehr Attentate in der Bundes- republik verübt hat. Mit der Lage des Kohlenbergbaus wird sich der Bundestag in seiner Sitzungswoche Anfang November beschäftigen. Die SPD- raktion hat eine Große Anfrage einge- bracht. In derselben Woche führt das Ple- num die seit langem geplante außenpoliti- sche Debatte. Ein Oberstleutnant der sowjetischen Mi- litärmission in Frankfurt und sein Kraft- fahrer wurden am Mittwoch von amerika- nischen Soldaten in Dallau bei dem Versuch festgenommen, sich einer Stellung mit Flug- abwehrraketen vom Typ„Nike“ zu nähern. Noch in diesem Jahr will Bundesver- teidigungsminister Strauß eine Entscheidung über den neuen„Traditionserlaß“ für die Bundeswehr herbeiführen. Der Erlaß soll unter anderem das Verhältnis der Bundes- Wehr zur früheren deutschen Wehrmacht und zur Widerstandsbewegung des 20. Juli 1944 Klären. Ein Antrag der Sozialdemokratischen Bundestagsfraktion forderte die Bundes- regierung auf, den Butterzoll befristet auf- zubeben. Das Verbot der„Soldatenzeitung“ fordert die offizielle Wochenzeitung des Deutschen Gewerkschaftsbundes„Welt der Arbeit“. Die„Soldatenzeitung“ liefere Chrustschow genau das Material, das er bei seinen Ge- sprächen mit den westlichen Staatsmännern braucht, um zu beweisen, wie militaristisch, revanchistisch und gefährlich diese West- deutschen seien. Eine Gehaltserhöhung um 12 Prozent für alle Beamten fordert der Bundesbe- amtenausschuß des Deutschen Gewerk- schaftsbundes DGB). Diese Forderung ent- spreche der vom Statistischen Bundesamt errechneten Erhöhung des Volkseinkommens seit der letzten Gehaltsfestsetzung für Be- amte am 1. April 1957. Bundesverteidigungsminister Strauß hat vom 27. bis 29. Oktober eine Kommandeur- tagung der Bundeswehr nach Schongau (Oberbayern) einberufen, an der die leiten- den Offiziere und Beamten des Verteidi- gungs ministeriums, die höheren Einheits- führer von Heer, Marine und Luftwaffe so- Wie die Kommandeure der Schulen teil- nehmen werden. Baron von Herwarth, der deutsche Bot- schafter in London, ist von London nach Düsseldorf geflogen. Wie er mitteilte, wird er während seines Aufenthaltes in Bonn den Besuch des Kanzlers in London vorbereiten helfen. Eine„parlamentarische Aktion“ wünscht der SpD- Bundestagsabgeordnete Wilhelm Dröscher zur wirksamen Beeinflussung der Agrarpreise. Zumindest müsse Vorsorge ge- troffen werden, spekulative Händlergewinne auszuschalten. Papst Johannes XXIII. hat Alfredo Kar- dinal Ottaviani zum Sekretär des Heiligen Offiziums ernannt, dessen Präfekt der Hei- lige Vater selber ist. Der 68jährige Kardinal war bisher Prosekretär der gleichen Kon- gregation. In der Abstimmung über das neue Mit- glied des Sicherheitsrates der UNO will die dänische Regierung nach Presseberichten aus Dänemark den toten Punkt zu überwinden suchen. Danach ist zu der Frage, ob Polen oder die Türkei den Sitz im Sicherheitsrat bekommen sollen, auf dänische Initiative ein Kompromiß vorschlag der nordischen Länder zu erwarten. Er soll darauf hinauslaufen, daß Polen und die Türkei sich die zweijäh- rige Periode im Sicherheitsrat teilen sollten. General Marshall, der ehemalige Vertei- digungs- und Außenminister der Vereinigten Staaten, ist auf dem Nationalfriedhof Arling- 85 bei Washington zu Grabe getragen wor- en. bis zum 18. Lebensjahr einräumen. Lohn und Gehalt sollen fortgezahlt werden, und zwar für die Zeit des Urlaubs bereits vor Ur- laubsantritt. Das Gesetz soll noch im Jahre 1960 in Kraft treten und einen unabding- baren“ Urlaubsanspruch enthalten. Bei den Verhandlungen, die im Bundes- arbeitsministerium geführt werden, zeichnen sich zwei Lösungsmöglichkeiten ab: 1. Entweder verpflichten sich die Tarif- partner einen längeren Urlaub als bisher auszuhandeln oder 2. ein Mindesturlaub wird durch Gesetz festgelegt. Auf jeden Fall will Bundesarbeitsminister Theodor Blank eine Urlaubserhöhung für alle Arbeitnehmer durchdrücken. Er ist der Meinung, daß eine solche Maßnahme aus ge- sundheitlichen Gründen sogar Vorrang vor weiteren Arbeitszeitverkürzungen hat. US-Raketenforschung wird neu organisiert Augusta(Georgia).(AP) Die Raketen forschungsabteilung des amerikanischen Heeres soll der zivilen amerikanischen Welt- raumbehörde unterstellt werden und die Entwicklung von Raketen mit höchster Schubkraft einschließlich des„Saturn“-Pro- jektes unter Konzentration aller Forscher- gruppen fortsetzen. Präsident Eisenhower gab am Mittwoch in seinem Urlaubsort Augusta bekannt, dag er den Rongreß um Bewilligung dieser Umorganisation ersuchen werde. Der Ankündigung war eine Konfe- renz der Präsidenten mit führenden ameri- kanischen Weltraumfachleuten vorausge- gangen, in der beraten wurde, wie das Welt⸗ raumprogramm der Vereinigten Staaten intensiver vorangetrieben werden kann, um mit der Sowjetunion besser konkurrieren zu Können. Das„Saturn“-Programm, an dem in Hunstville unter der technischen Leitung des deutsch- amerikanischen Raketenforschers Wernher von Braun gearbeitet wird, litt in letzter Zeit an ausgesprochener„Unter- ernährung“, nachdem die zur Verfügung stehenden Mittel von 135 Millionen auf 70 Millionen Dollar gekürzt worden waren. Der für das Programm in seiner Gesamtheit ver- antwortliche Generalmajor John Medaris hat inzwischen angekündigt, daß er in den Ruhestand treten werde. Auch Wernher von Braun hatte am Dienstag durchblicken las- sen, daß er sich aus der Raketenforschung zurückziehen werde, falls seine Forscher- Sruppe nicht weiterhin vor bedeutsame Auf- gaben gestellt werden sollte. Dp- politiker beim Kanzler wandten sich gegen Fusion Bonn.(gn— Eigener Bericht) Ohne greif bare Ergebnisse blieb eine Unterredung, die am Mittwochabend zwischen Bundeskanzler Adenauer und führenden DP- Politikern stattfand. Die DP-Vertreter wandten sich Wiederum gegen eine Fusion mit der CDU, Während der CDU-Politiker Cillien weiter- hin den Gedanken einer„fairen Fusion“ vertrat. Die Unterhändler der Deutschen Partei liegen erkennen, daß sie jedoch an einer Hilfe für die Bundestagswalll 1901 interessiert sind. Dr. Adenauer zeigte, wie aus unterrichteten Kreisen verlautet, keine sichtbare Neigung, diesem Wunsche zu ent- sprechen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 22. Oktober 1959 Nr. 244 ORQ EN 1 Kommentar West- oder Ostmacht? Die Vermutung war richtig. Vor drei Wochen berichtete der Donnerstag-RKom- mentar von den nicht geringen Meinungs- Verschiedenheiten zwischen den beiden mächtigsten Männern der roten Hemisphäre, zwischen Chrustschow und Mao Tse- tung. Wie gestern unser ständiger Korrespondent im ostasiatischen Raum, Werner Crome, bestä- tigte, Waren die Chinesen tatsächlich erbost über die Arnäherungsversuche Moskaus an die Vereinigten Staaten und versuchten mit Allen Mitteln die Abrüstungsvorschläge und die Friedenspolitik des sowjetischen Mini- Ster präsidenten zum Scheitern zu bringen. Einer kürzlichen Meldung aus New Vork zu- folge soll die Verstimmung zwischen den beiden roten Häuptlingen so weit gediehen Sein, daß Chrustschow verärgert im Begriffe War, seine Koffer zu packen und vorzeitig aus Peking abzureisen. Heute nun drahtet Uns die Agentur„AP“ aus Chikago, daß Eisenhower ein Schreiben von Chrustschow erhalten habe, worin dieser mitteile, daß die Chinesen angeblich nunmehr bereit seien, das Prinzip anzunehmen, das in den Gesprä- chen zwischen dem russischen und amerika- mischen Staatschef ausgehandelt worden war, nämlich hinfort internationale Probleme nicht mehr durch Gewalt, sondern durch Friedliche Verhandlungen zu lösen. In Wirklichkeit muß es dem russischen Parteisekretär eine Hundemühe bereiten, die gelben Himmelssöhne davon zu überzeugen oder gar mit Drohung dahin zu bringen, daß sle auf weitere kriegerische Abenteuer ver- zichten. Einerseits sind nämlich die Rotchi- nesen seit Korea auf den Geschmack gekom- men, die verschiedenen politischen Verkno- tungen in ihrem Bereich mit Schwertstreich Wenn nicht zu lösen, so doch zu zerfasern. Dabei ist nicht ohne Bedeutung, daß die ge- ringe Durchschlagkraft der amerikanischen Armee in Korea und der französischen in Vietnam sie mehr und mehr in ihrem alten Patriotischen Vorurteil bestärkt hat, daß die Westmächte eigentlich nur papierene Tiger seien, die zu zerfetzen eine Kleinigkeit be- deute. Als gar der Westen auf die Vorgänge in Tibet nur mit lahmen Protesten und auch in den Scharmützeln um Laos mit bemer- Kkenswerter Gleichmütigkeit reagiert hat, da wird es den Chinesen erst recht unverständ- ich, warum Nikita Chrustschow ihnen aus- gerechnet jetzt, wo sie so schön am Zug sind, Friedfertigkeit auferlegen will. Andererseits hätte den asiatischen Brudervölkern doch sicher mächtig imponiert, wenn die Him- melssöhne den Sturm über Asien entfesselt und in einem letzten Großreinemachen die westlichen Imperialisten aus dem gelben Kontinent hinausgefegt hätten. Nun aber sollten sie gar darauf verzichten, ihr gelieb- tes Formosa mit Gewalt wieder heimzuholen, nur weil es den Moskowitern so in den Kram paßte. Eine wirklich verflixte Ange- legenheit. Für die Russen ist es aber nicht nur eine Angelegenheit der Einheit, der Doktrin, die Shiniesen zu ihrer Meinung zu bekehren und sie zumindest in der nächsten Zeit von krie- gerischen Moritaten abzuhalten. Für sie ist es sozusagen auch die Frage des revolutio- nären Erstgeburtsrechts. Sie stehen nämlich in Gefahr, von den chinesischen Kommuni- sten sowohl in der internationalen Führung wie auch bevölkerungspolitisch überrundet zu werden. China vermehrt sich mit einer Volkskraft, die um ein Vielfaches größer ist als der russische Nachwuchs. Außerdem haben die Chinesen mit ihrem Kommune- experiment einen Schritt getan, den Chrust- schow mit seinen geplanten Agrarstädten längst unternehmen will, tatsächlich aber Angesichts des inneren Widerstandes nur sehr zögernd unternimmt. Die Chinesen schaffen diesen Schritt mit einer einzigen Verordnung und bleiben dabei, selbst wenn sie sich als verfrüht oder gar verkehrt her- ausstellt. Die chinesische kommunistische Partei hat also offensichtlich mehr Dureh Schlagsvermögen als die russische, die durch re jahrzehntealten Fraktionskämpfe zu- mindest angeschlagen ist. In dieser Situation ist es nicht ganz ausgeschlossen, daß man sich im Kreml überlegt, ob es nicht doch geraten Sei, sich stärker der abendländischen Erb- schaft Moskaus zu erinnern und den kapfta- listischen Freunden im Westen zumindest anzudeuten, daß man an einer Rückversiche- rung gegen den asiatischen Sturm nicht ganz Uninteressiert wäre. Zunächst einmal hat ja Chrustschow den Chinesen die Lieferung von Atombomben und Atomgeheimnissen rund- Weg abgeschlagen. Er hat wohl Anlaß, sich Vor seinem eigenen Verbündeten zu fürchten. In China waren Menschenleben immer bil- lig und es würde die praktische Anwendung der Höllenwaffe den gelben Politikern noch Weniger Kopfzerbrechen machen als den Amerikanern. Vor diesem Radikalismus aber schreckt Chrustschow mit Grund zurück. Wie Aber wird er auf die Dauer verhindern, dag in Peking nicht mit dem Feuer gespielt wird? Er kann es nur dadurch, daß er den Asiaten eine mögliche Solidarität der weißen Rasse zumindest andeutet. Ob das allerdings bei diesen verfängt? Die Meldung, die uns aus Chikago gefunkt wurde, daß die Chinesen sich dem Friedfertigkeitsprinzip unterwor- ken hätten, ist in dieser Hinsichf zumindest verfrüht. Wenn es Chrustschow dennoch in Washington gern durchblicken lassen möchte, als ob er Mao Tse-tung und noch mehr den Doktrinär und Staatspräsidenten Liu Shao- chi zu seiner Meinung bekehrt hätte, so eben deshalb, weil die Russen heute wieder zwi- schen zwei Feuern schmoren wie einst Sta- lin zwischen dem Westen und dem Dritten Reich. Genau wie damals die sowjetische Di- plomatie mit Andeutungen und Fiktionen arbeitete, um den einen zu gewinnen und den andern nicht zu vergrämen, so scheint es auch heute wieder vor sich zu gehen. Die Sowjetunion möchte West- und Ostmacht zu- gleich bedeuten. Da sie aber die Vormacht des Westens nicht ist, Vormacht des Ostens aber bald nicht mehr sein kann, ist sie an einem Scheideweg, der ihr nicht geringes Kopfzerbrechen bereitet. Chrustschow/ möchte den bestehenden Zustand der Welt am lieb- sten so lange hinhalten, als dies immer mög- lich ist. Darin spiegelt sich die Tragik aller Revolutionäre. Sie werden konservativ, ob sie es wollen oder nicht. Dr. Karl Ackermann Ein Alleingang de Gaulles? Die Nachricht vom Besuch Chrustschows in der französischen Hauptstadt schlug wie eine Bombe ein Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich Paris. Die Nachricht von einer Zusam- menkunft von Ministerpräsident Chrust- schow und General de Gaulle, die sich am Mittwochvormittag in Paris verbreitete, hat wie eine Bombe gewirkt. Der Besuch von Botschafter Winogradow, der bei de Gaulle nicht selten vorspricht, hatte am Dienstag keinen besonderen Eindruck hervorgerufen, obgleich die Audienz außergewöhnlich lange gedauert hatte. Noch während am Mittwoch- Vormittag, wie jede Woche, der Ministerrat im Elysee-Palast unter de Gaulles Vorsitz tagte, erfuhren die Zeitungen aus Washing- ton von dem sensationellen Beschluß, zu dem allerdings aus Paris selbst noch keiner- lei offlzielle Stellungnahme vorliegt. Allem Anschein nach hat de Gaulle seinen Ministern nur in ziemlich unscharfen An- deutungen von derartigen Möglichkeiten ge- sprochen— kein Wunder bei der sehr zu- rückhaltenden Informationspolitik, der so- Wohl der Staatspräsident wie sein Premier- minister Debré anhängen. Man konnte am Mittwochnachmittag deutlich spüren, daß die Indiskretion aus Washington deshalb in den Regierungskreisen keine reine Freude ver- ursachte. Soweit man den hiesigen inoffiziel- len Informatoren Glauben schenken kann, wird das Treffen de Gaulle- Chrustschow noch vor dem Gipfeltreffen stattfinden. Man kann dabei nicht umgehen, an die geringe Begeisterung zu denken, die de Gaulle stets dem bevorstehenden Gipfeltreffen gezeigt Die Situation im Auswärtigen Amt Dem Bundeskanzler mißfiel offenbar Brentanos Personalpolitik Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Das Auswärtige Amt gibt sich red- liche Mühe, die Bedeutung einer Meldung abzuschwächen, die starkes Aufsehen er- regte: Ministerialdirektor Herbert Dittmann, seit Mai 1958 ständiger Vertreter des Staats- Sekretärs, erhielt von der brasilianischen Re- Sierung das Agreement als Botschafter. Die seinerzeitige Berufung Dittmanns stellte einen der Eckpfeiler des Revirements dar, das Außenminister von Brentano zu die- ser Zeit gegen stärkste Widerstände durch- setzte. Die damals geplante Konstruktion, ein Staatssekretär und zwei„Unterstaats- Sekretäre“, scheiterte am Haushaltsausschuß, der bereit War, dem Amt zwei Staatssekre- tärè zuzubilligen, aber die neue Formel nicht Akzeptierte. Dittmann war aus Hongkong, von wo aus er hervorragende Berichte ge- sandt hatte, zurückberufen worden. Aber Wieder einmal erwies es sich, daß ein glän- zender Diplomat noch lange kein Organisa- tor, kein Mann des Schreibtisches, keine wirkliche Stütze für den Minister und den inneren Dienst zu sein braucht. Hier liegen die eigentlichen Hintergründe des gesamten Vorgangs. Es wäre ungerecht, dem scheidenden Ministerialdirektor, der in Rio de Janeiro eine sehr wichtige Position übernimmt, nachsagen zu wollen, er sei un- loyal gewesen oder habe sich gegen die Ost- Politik des Bundeskanzlers gewandt, wie das so gerne geschieht, wenn ein Mann der alten „Wilhelmstraße“ ins Rampenlicht gerät. Ditt- mann trifft bei alledem eigentlich die ge- ringste Schuld. Seit der Genfer Konferenz ließ Bundes- Kanzler Dr. Adenauer keinen Zweifel mehr daran, daß er mit der Spitzenbesetzung, wie sie sich Heinrich von Brentano ausgesucht hatte, nicht zufrieden sei. Damals wurden im Auswärtigen Amt Tendenzen spürbar— ii diesem Zusammenhang flel häufig der Name Duckwitz, die der Regierungspoli- tik nicht entsprachen oder die man vor Dr. Adenauer zu verheimlichen versuchte. Einige Argerliche Zwischenfälle aus diesen Tagen blieben in Erinnerung. Sie sind besonders auch verknüpft mit Staatssekretär van Scherpenberg, einem tüchtigen Beamten auf seinem Gebiet, der Handelspolitik, der aber häufig nicht die feste Hand hat, die ein so verästeltes und schwieriges Amt wie das Auhbenministerium benötigt. Die Gerüchte und Informationen über Umbesetzungen wollten deshalb seit Mona- ten nicht verstummen. Dabei scheint alles letztlich doch auf die vom Haushaltsausschuß vorgeschlagene Lösung, nämlich zweier Staatssekretäre zuzusteuern. Es ist anzuneh- men, daß Ministerialdirektor Knappstein, der zweite„Unterstaatssekretär“ über kurz oder lang zum Staatssekretär avaneieren wird. Ob Sonderbotschafter Lahr, der sich durch seine Verhandlungen in Moskau einen Namen machte, ob Botschafter Professor Grewe, zur Zeit in Washington, einer der wenigen wirk⸗ lichen Sachkenner der Geschichte der deut- schen Spaltung, bei dem künftigen Umbau eine Spitzenstellung erhalten werden, läßt sich noch nicht sagen. Soviel ist jedenfalls sicher: die Entsen- dung Dittmanns nach Brasilien und die Be- rufung von Dr. Hopmann zum Leiter der Personalabteilung, anstelle von Broich-Op- pert, der nach Ankara ging, lassen erkennen, daß sich die Bundesregierung für die auf die Bundesrepublik zukommende Phase der Konferenzdiplomatie auch personell rüstet. Noch kein Nachfolger bekannt Für den bisherigen, Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt, Dittmann, der als Bot- schafter nach Rio de Janeiro berufen wurde, ist noch kein Nachfolger ernannt worden. Wie ein Regierungssprecher am Mittwoch mit- teilte, ist weiterhin die Frage offen, ob das Auswärtige Amt auch in Zukunft zwei„Un- terstaatssekretäre“ erhalten soll. Der Spre- cher bezeichnete Dittmanns Ablösung als „normale Maßnahme des klimatischen Revi- rements“. In Gesprächen taucht der Name des Ministerialdirektors im Auswärtigen Amt Carstens als möglicher Nachfolger Dittmanns Auf. hatte, wenigstens unter den Umständen, die Chrustschows Besuch in Amerika und die noch nicht erfolgten französischen Atomwaf- fen versuche bestimmten. Auch wird hier seit Tagen behauptet, den Russen läge im Augen- blick weniger an dem großen Gipfeltreffen, sie hätten vor allem an der Weiterentwick- lung des Klimas der friedlichen Koexistenz Interesse, und dieses könnte unter den kon- kreten Diskussionen über alle großen welt- politischen Themen, zu der die große Gipfel- konferenz führen müßte, nur leiden. Ein französisch- russisches Treffen würde die allgemeine Konferenz aber sicher um mehrere Monate verschieben. Für de Gaulle ist es außerdem außen- und innenpolitisch interessant, es stellt seinen Anspruch auf Gleichberechtigung mit den Angelsachsen unter Beweis und zeigt diesen, daß ohne seine Zustimmung der Weg zum höchsten Gipfel nicht beschritten werden kann. Der französi- sche Präsident betont damit auch seine alten Forderungen auf Neuordnung der obersten Entscheidungsorgane der westlichen Allianz für die ganze Welt und nach dem Eintritt Frankreichs in den Atomcelub. Gerade am Dienstag noch hatte Staats- sekretär Joxe, der seit jeher als der engste Vertraute des Genereals in außenpolitischen Fragen gilt, wiederholt, daß in der Atom- angelegenheit Paris die anderen Großmächte vor die Wahl stellt, Frankreich entweder in ihren Club aufzunehmen oder auf Atom- Waffen zu verzichten. Innenpolitisch wird de Gaulles neuester Schachzug die rechts- radikalen nationalistischen Kreise, die seine Algerienpolitik vor den Kopf gestoßen hat, wenn nicht versöhnen, so doch stark in ihrer Propaganda behindern. In der Atmosphäre der letzten Tage, in der nicht ohne Grund viel von rechtsradikalen Verschwörungen die Rede war, bringt die neue Schlagzeile des Gespräches Chrustschow mit de Gaulle eine letzten Endes dann vielleicht doch nicht ganz unwillkommene Ablenkung. Euratom-Austausch mit den Sowjets? Dr. Etienne Hirsch hat nichts gegen eine derartige Zusammenarbeit Den Haag.(AP /dpa) Die Europäische Atomenergiebehörde würde eine Zusammen- arbeit und einen Austausch von Forschungs- ergebnissen auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung von Kernenergie mit der Sowiet- union begrüßen, erklärte der Vorsitzende der Euratom- Kommission, Dr. Etienne Hirsch (Frankreich), am Mittwoch auf einer Presse- konferenz in Den Haag. Der Vorsitzende der amerikanischen Atomenergiekommission, Mecone, wird das Euratom-Büro in Brüssel nach Mitteilung Hirschs bei seiner Rückkehr aus Moskau besuchen und vermutlich einige Informationen mitbringen. Hirsch, der zum Abschluß einer dreitägi- gen Besichtigung von Kernforschungszen- tren in den Niederlanden sprach, deutete an, daß die Sowjets, die Euratom noch vor zwei Jahren als eine kriegerische Organisation betrachtet hätten, jetzt möglicherweise ande- rer Ansicht geworden seien. Auf die Frage, Wer den ersten Schritt zu der von ihm be- grüßten Zusammenarbeit zwischen der Atom- energiegemeinschaft und der Sowjetunion bun solle, erwiderte Hirsch:„Gewöhnlich werden diese Schritte gleichzeitig unternom- men.“ Den Abmachungen zwischen Euratom und den Vereinigten Staaten entsprechend, 80 kührte Hirsch weiter aus, werden Kernreak- toren in Baden- Württemberg, an der franzö- sisch-belgischen Grenze und— falls die Be- satzungsbehörden ihre Zustimmung geben sollten— auch in Berlin gebaut werden. Er hoffe, daß die„Vereinigten Elektrizität er- zeugenden Firmen“ in den Niederlanden einen Reaktor in Geertruidenberg bauen Würden. Die vier Reaktoren würden eine Leistung von 650 000 Kilowatt für das Euratom- Gebiet erbringen. Der Vertrag mit Washing- ton sieht eine Leistung von einer Million Kilowatt bis 1965 vor. Hirsch gab ferner bekannt, dag Euratom einen Ausschuß zum Studium des Baues eines Schiffes mit Atomantrieb eingesetzt habe. Am 28. Oktober wolle man in Brüssel ent- scheiden, ob in Petten Niederlande) ein Euratom-Forschungszentrum errichtet werde. Die Atomenergiegemeinschaft besitzt schon ein solches Zentrum in Ispra Norditalien). Für eine Verschmelzung Die Christlich- Demokratische Fraktion im Europäischen Parlament der Sechs-Staaten- gemeinschaft hat sich für eine Verschmel- zung der drei Europa-Exekutiven zu einer einzigen Kommission ausgesprochen. Es han- delt sich um die Kommissionen der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft und Euro- päischen Atomgemeinschaft sowie um die Hohe Behörde der Montan-Union. Die FDP-Bundestagsfraktion hat eine Große Anfrage zum Problem der euro- päischen Freihandelszone eingebracht. Sie bittet die Bundesregierung um Auskunft, was sie auf Grund der einstimmig gefaßten Ent- schließung des Deutschen Bundestages vom 2. Oktober 1958 unternommen hat, Fort- schritte in den Verhandlungen über die Schaffung einer alle OEEC-Länder umfas- senden Freihandelszone herbeizuführen. Die FDP fragt weiter, was die Regierung in Zu- kunft tun werde, um dem Auftrag vom Oktober vorigen Jahres entsprechend auf eine Breite wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Ländern außerhalb der EWG hin- zuwirken. Späte Verfolgung von Gewaltverbrechen Die Arbeit der Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in Ludwigsburg 2 Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart. Justizminister Dr. Wolfgang Haußmann, Ministerialdirektor Dr. Emil Müller vom Justizministerium, General- staatsanwalt Dr. Nellmann(Stuttgart) und Dr. Müller“(Karlsruhe) äußerten sich am Mittwoch vor der Landes pressekonferenz in Stuttgart über die bisherige Arbeit der seit einem Jahr in Ludwigsburg tätigen, von den Justizministerien der Länder errichteten Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozia- listischer Gewaltverbrechen.„Wenn man später die Dinge einmal beim Namen nen- nen kann“, sagte Generalstaatsanwalt Nell- mann,„wird sich herausstellen, wie notwen- dig die Errichtung einer solchen Zentralstelle War“. Ministerialdirektor Dr. Müller gab be- Kannt, die Ermittlungen hätten dazu geführt, daß im Laufe des nächsten Jahres die ersten grogen Hauptverhandlungen eröffnet wer- den könnten, die mehrere Komplexe mit etwa zwanzig Großgverhandlungen umfassen Würden, Dank der Ermittlungstätigkeit der Ludwigsburger Stelle hätten die Staatsan- waltschaften in den vergangenen Monaten schon mehrere Verhaftungen von verant- Wortlichen SS-Führern vornehmen können. Generalstaatsanwalt Dr. Müller erwähnte das Verfahren gegen den früheren Ss-Ober- führer und Oberst der Polizei Erich Ehr- linger, der als Kaufmann in Karlsruhe un- tergetaucht war. Unter den Angeklagten dieses Prozesses befinden sich außerdem der vor einigen Monaten überraschend verhaf- tete und inzwischen dienstenthobene Krimi- nalpolizeichef des Landes Rheinland-Pfalz, der frühere SsS-Hauptsturmführer Dr. Ge- org Heuser, und der in Saarbrücken ver- haftete Kriminalrat Klemmer. In diesem Verfahren, in dem die Hauptverhandlung frühestens Ende 1960 zu erwarten ist, waren ursprünglich sieben Personen festgenommen worden, von denen jetzt noch fünf in Haft sind. Der ebenfalls festgenommene frühere Adqutant Ehrlingers, ein Journalist aus Schwäbisch Hall, hatte sich kurz nach seiner Festnahme in Ludwigsburg mit Gift das Le- ben genommen. Ein weiterer Komplex, den die Zentral- stelle behandelt, bezieht sich auf die Juden- Vernichtung im KZ Auschwitz. Ein im Mit- telpunkt der Ermittlungen stehender höhe- rer SS-Führer hat sich nach der Verhaftung in der Zelle erhängt. Der Ludwigsburger Zentralstelle ist es in mühevoller Kleinarbeit gelungen, durch Zeugen belegtes dokumentarisches Material sicherzustellen, aus dem hervorgeht, daß die vom Reichssicherheitshauptamt der S8 befohlenen und von seinen Einsatzgruppen und Kommandotrupps ausgeführten Massen- vernichtungen von Juden und Volksange- hörigen der Oststaaten von Himmler ge- steuert und organisjert worden waren. Die Zentralstelle betrachtet es nunmehr als ihre Aufgabe, die für die Massentötungen ver- antwortlichen SS-Führer zur Verantwortung zu ziehen. Es ist gelungen, dank vieler Zeugenaussagen Einzelfälle zusammenzu- fassen und dadurch der Organisation selbst auf die Spur zu kommen, so daß man heute einen ungefähren Ueberblick über die Zahl der SS- Einsatzgruppen gewonnen habe. Wie groß der Kreis der Verantwortlichen ist, läßt sich jedoch noch nicht sagen. Die Er- mittlungen werden dadurch sehr erschwert, daß die Tatorte in der Regel im Osten lie- gen und Zeugenaussagen schwer zu be- kommen sind, da die Opfer nicht mehr sprechen können und die Ueberlebenden schweigen. Justizminister Dr. Haußmann betonte wiederholt, die Aufgabe der Ludwigsburger * Zentralstelle sei lediglich die Aufklärung bisher ungesühnter schwerer Verbrechen aus der Nazizeit. Es handele sich keinesfalls um eine Art neuer Entnazifizierung. Die Stelle sammele, sichte und koordiniere das Material, suche die im rechtlichen und moralischen Sinne Schuldigen, auf die der Befehlsnotstand wahrscheinlich keine An- wendung finden könne, und leite es dann an die zuständigen Staatsanwaltschaften Weiter. Auch mit Handlungen, die das mili- tärische Kriegsgeschehen mit sich gebracht hätten, habe die Zentralstelle nichts zu tun. Der Minister fügte hinzu, bedauerlicher- Weise habe die deutsche Justiz spät und nur lückenhaft Kenntnis von den Massen- vernichtungen erhalten, vor allem weil diese außerhalb des Bundesgebiets durchgeführt und von Himmler als„Geheime Reichs- sache“ getarnt worden seien, so daß nur ein ganz beschränkter Kreis von Menschen Kenntnis davon erhalten habe. Heute tue Eile not, da für im Krieg begangenen Tot- schlag Ende 1960 und für Mord Ende 1985 die Verjährungsfrist ablaufe. Es sei jedoch zu hoffen, daß die mit neun Staatsanwälten arbeitende Ludwigsburger Stelle ihre Er- mittlungen rechtzeitig abschließen könne. Ein unbestätigtes Gerücht (AP) Auf der Pressekonferenz bezeichnete ein Sprecher des Justizministeriums die in Jerusalem verbreitete Mitteilung, daß sich der ehemalige SS-Hauptsturmführer Adolf Eichmann, der für die Organisation der Judenmorde verantwortlich gemacht wird, in Kuweit befinde, als ein„altes Gerücht“, für dessen richtigkeit es keine Anhalts- punkte gebe. 2 9 8 2 2 Freie Wählervereinigungen nur Zweckverbände, sagt Kiesinger tuttgart.(tz Eigenbericht) Minister- präsident Kurt-Georg Kiesinger sprach sich Vor der Presse am Mittwoch gegen eine Aenderung des baden-württembergischen Kommunalwahlgesetzes aus. Er betonte, ihm sei auch nicht bekannt, dag von an- derer Seite beabsichtigt sei, das Recht der freien Wählervereinigungen auf gesetz- lichem Wege zu beschneiden. In bezug auf Aeußerungen, die er zu diesem Problem in Mosbach und Ravensburg gemacht hatte, sagte Kiesinger, er habe nicht behauptet, eine freie Wählervereinigung sei schlecht Und gehöre nicht auf das Rathaus. Er habe sich vielmehr dagegen gewehrt, daß die Parole verbreitet werde, Parteien gehör- ten nicht auf die R User. Die politischen Parteien müßten sich zur Wehr setzen, Wenn wieder das„gefährliche Gerüchlein“ umgehe, als sei die Parteinahme für eine politische Partei etwas nicht, ganz Sauberes und fernab vom Denken an das Gemein- Wohl Liegendes. Daher spreche man von „unabhängigen Persönlichkeiten“ und von „parteipolitischem Ränkespiel“ auf den Rat- häusern. Wenn das zur Begründung ange- führt werde, halte er es für eine gefähr- liche Tendenz. Eine ganz andere Frage sei, ob die Menschen sich in kleinen Gemeinden dazu entschlössen, aus Zweckmäßigkeits- gründen ihnen bekannte Kandidaten aufzu- stellen. Das richte sich dann nicht gegen die Parteien. Die freien Wählervereinigungen könnten daher auch nur technische Zweck- verbände sein, um die Interessen der Wähler zu vertreten. Bundesbahn-Beamte für Besoldungsgruppenüberprüfung Frankfurt.(AP/dpa) Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Bundesbahnbeam- ten und-anwärter(GDBA), Willibald Luter- mann, forderte am Mittwoch in Frankfurt eine beschleunigte Ueberprüfung der Besol- dungsgruppen in einfachen und mittleren Dienst. Lutermann sprach auf einer Presse- konferenz anläßlich des am Donnerstag be- ginnenden achten ordentlichen Gewerk- schaftstages seiner Organisation. Er wandte sich gegen Versuche, die Bundesbahn„auf dem Rücken ihrer Bediensteten zu sanieren“. Wegen der politischen Sonderlasten und der von ihr selbst zu beseitigenden hohen Kriegsschäden ist die Bundesbahn das schwächste Glied in der Kette der euro- päischen Bahnen. Wie der erste Präsident der Bundesbahn, Professor Oeftering, in einer am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Erklärung feststellt, könne die Bundesbahn von den gesamten Leistungen ihrer Trieb- fahrzeuge nur etwa 13 Prozent mit Elektro- und 17 Prozent mit Dieselfahrzeugen auf- bringen. Die niederländischen Staatsbahnen bestritten dagegen 67 Prozent ihrer Fahrlei- stungen elektrisch und fast 32 Prozent mit Dieselfahrzeugen und die französischen Staatsbahnen 35 Prozent elektrisch und 24 Prozent mit Dieselfahrzeugen. 1S- Wissenschaftler gegen Uebertreibung der Atomgefahren Minneapolis.(AP) Auf einem Symposium über Probleme der radioaktiven Ausschüt- tungen, das von der Universität Minnesota unter Beteiligung von etwa, 200 Wissenschaft- lern veranstaltet wird, haben mehrere ame- rikanische Wissenschaftler davor gewarnt, die Gefahren solcher Ausschüttungen für die Menschheit zu überschätzen. So gab der Lei- ter der Biologischen Abteilung bei der ame- rikanischen Atomenergiekommission, Dr. Max Zelle, an, daß die Bewohner der Erde aus den Ausschüttungen der bisherigen Atomversuche in den nächsten 30 Jahren mit der Luft, der Milch und der Nahrung durch- schnittlich nur 0,1 Röntgen aufnehmen wür- den, während aus der naturgegebenen radioaktiven Strahlung und durch Durch- leuchtungen in der gleichen Zeit die Men- schen etwa 30 Röntgen erhalten würden. Streit um die Renten für die Kriegsopfer schwelt weiter Bonn.(eg Eigener Bericht) Die Ausein- andersetzungen über die Reform der Kriegs- opferversorgung waren einen Tag vor der Bundestagsdebatte im Lager der Regierungs- koalition noch nicht beendet, obwohl die CDU/CSU-Fraktion sich am Dienstag auf eine Erhöhung der Grund- und Ausgleichs- renten zum 1. Juni nächsten Jahres geeinigt hat, die rechnerisch 1,05 Milliarden DM jähr- lich kosten soll. Unter den christlich-demo- Kratischen Abgeordneten herrscht Zweifel, ob sie bei ihrer Entscheidung gut beraten waren, denn einerseits geben sich die Kriegsopfer- verbände mit dem jetzigen Kompromiß vor- schlag noch nicht zufrieden, andererseits ist die haushalts wirtschaftliche Tragweite der Rentenerhöhung nicht abzumessen. „Um vorläufiges Asyl“ bat Professor Wegner in Ostberlin Berlin.(dpa) Der Ordinarius für Straf- recht und Direktor des Instituts für Kir- chenrecht an der Universität Münster, Pro- fessor Dr. Arthur Wegner, hat die Sowjet- zonen- Regierung„um vorläufiges Asyl“ ge- beten. Wegner sprach am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Ostberlin. Gegen Professor Wegner läuft ein Untersuchungs- verfahren des Kultus ministeriums von Nordrhein-Westfalen. Wegen seines Be- kenntnisses zum SED- Regime der Sowjet- zone hatte es Zweifel an seiner Dienst- fähigkeit gegeben. Höhere Strafſenbau-Beiträge erwartet Landkreistag Geislingen.(LS W) Der Hauptausschuß des Landkreistages Baden- Württemberg be- faßte sich in Geislingen mit dem neuen Straßenbaufinanzierungsgesetz, das durch Anderung des Kraftfahrzeugsteuertarifs und Mineralölabgaben allein für das Land Baden- Württemberg eine Mehreinnahme von jähr- lich zwölf Millionen Mark bringen dürfte. Der Hauptausschuß beschloß, Landesregie- rung und Landtag zu bitten, die bisher den kommunalen Straßßenbaulastenträgern zur Verfügung gestellten Beträge von zehn Pro- zent des Aufkommens an Kraftfahrzeug- steuer auf 20 Prozent zu erhöhen. Die 63 Landkreise in Baden- Württemberg müßten jährlich für den Ausbau von 9000 Kilometer Landstraßen zweiter Ordnung 62 Millionen aufwenden und bekämen davon nur ein Fünftel vom Land wieder ersetzt. Weitere Nachrichten siehe eie 5 ter- sich eine en te, der etz- auf 1 in Atte, otet, echt abe die nör- en Zen, Ein“ eine eres ein- von von Rat- ge- r- Sei, den edits fzu- die gen eck- der der am- ter- furt Sol- eren Se- be- erle- ndte „auf n und hen das uro- dent iner hten ahn ieb- tro- auf- en rlei- mit chen und raf Tir- ro- jet- 85. auf gen 188— von Be- jet- nst- des be- uen irch und en- hr- ße gie- den 2ur O- Ug- 63 ten ter nen ein Nr. 244/ Donnerstag, 22. Oktober 1959 MORGEN Was sonst noch gescha ng In Südfrankreich haben anhaltende Re- genfälle zu zahlreichen Ueberschwemmun- gen geführt. Im Departement Seealpen in der Nähe der italienischen Grenze fielen in 24 Stunden 90 Millimeter Regen. Mehrere Flüsse führen Hochwasser und haben in einigen Ortschaften Keller unter Wasser ge- setzt. In Nizza behindern die Regenfälle den Flugverkehr. Viele Maschinen mußten nach anderen Flugplätzen umgeleitet werden. * Verheerende Wolkenbrüche haben in Tei- len Oberitalſens beträchtliche Sachschäden, Verkehrsstockungen und Stromunterbre- chungen verursacht. In Piemont und Süd- tirol gießt es seit 24 Stunden fast ununter- brochen. Am schlimmsten ist die Gegend von Genua betroffen. 8 Das Oberste Amerikanische Bundesgericht hat dem zum Tode verurteilten Gewaltver- brecher Caryl Chessman einen weiteren Hin- richtungsaufschub gewährt. Chessman sollte am Freitag in der Gaskammer des Zucht- hauses von San Quentin hingerichtet werden. Die Vatikanzeitung„L'Osservatore Ro- mano“ vertrat am Dienstag die Auffassung, Chessman habe seine Schuld durch den elf- jährigen Aufenthalt in der Todeszelle ge- sühnt. Der Chefredakteur des Blattes, Graf Giuseppe della Torre, schreibt, es erscheine ihm als ein Wunder, daß Chessman in die- sen elf Jahren im Angesicht des Todes nicht den Verstand verloren habe. Der langsame Todeskampf, das elfjährige Warten auf die Gaskammer, sei die schwerste Strafe, die es geben könne. 4 Der wegen Ermordung eines britischen Kriminalbeamten zum Tode verurteilte deutsch- kanadische Fotograf Günter Fritz Podola hat am Dienstag den Generalstaats- anwalt Sir Reginald Manningham-Buller um die Genehmigung ersucht, gegen das Urteil Revision bei der höchstrichterlichen Instanz Grohbritanniens, dem Oberhaus, einzulegen. Falls die Generalstaatsanwalt- schaft das Gesuch ablehnen sollte, könnte nur noch ein Gnadenakt der Königin Po- dola vor dem Strang retten. 2 Der frühere amerikanische Rollschuh- meister, der 62jährige Earl van Horn, ist nach einem heftigen Streit von seiner 35 jährigen Ehefrau mit einem Gewehrschuß in den Magen getötet worden. * Bei Ueberfällen stark bewaffneter Räu- berbanden auf zwei Farmhäuser in der Ge- gend von Libano in Columbien sind in den letzten 24 Stunden 24 Personen getötet wor- den. Nach Mitteilung der Armee konnten 50 der Banditen gefangen genommen wer- den, zehn weitere wurden getötet. * Die Witwe eines peruanischen Diploma- ten in Allentown im amerikanischen Bun- desstaat Pennsylvanien hat gestanden, aus Wirtschaftlicher Not ihre fünf Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren vergiftet zu haben.„Ich bin des Bettelns müde. Nie- mand hilft einer Witwe“, klagte sie. 8 Seit elf Tagen ist in Australien die größte Verbrecherjagd in der Geschichte des Erdteils im Gange. Nicht weniger als 350 Polizeibeamte, die mit Maschinenpistolen, automatischen Gewehren, Pistolen und Trä- nengasgranaten bewaffnet sind, suchen den 24 Jahre alten Bankräuber Kegins Sim- monds und den 20jährigen Einbrecher Leslie Neweombe, die am 9. Oktober aus einem Zuchthaus ausbrachen. * Nach sechstägiger Verhandlung hat das Provinzialgericht von Toledo den spanischen Studenten Luis Esquerecocha wegen Mor- des zum Tode verurteilt. Esquerecocha wurde für schuldig befunden, die Stenoty- pistin Arminda Fuevo Fanjul am 3. Juni 1958 brutal ermordet zu haben. Das Mäd- chen wurde seinerzeit an der Straße Ma- drid Toledo mit mehreren Schuß- und Stichwunden tot aufgefunden. Der mitange- klagte Algerier Akli Lhaken wurde von der Anklage der Beihilfe zum Mord freigespro- chen. Der Mörder und sein Opfer hatten zu- sammen im Büro der algerischen Rebellen- organisation FLN in Madrid gearbeitet. Es- querecocha bestritt die Tat und sagte aus, das Mädchen sei von Angehörigen der fran- z6sischen Terroristenorganisation„Rote Hand“ erwordet worden. Der Desperado besiegte den Desperado Im„Wilden Westen“ fanden Außenseiter und Entwurzelte ihr Paradies/ Leben auf die starke Faust basiert Die Geschichte des Wilden Westens in Nordamerika erlaubt dem Kulturhistoriker, sowohl die rückläufige Anpassung des zivi- lisierten Menschen an eine unzivilisierte Umwelt wie auch das Vordringen der mo- dernen Gesellschaftsform in eine Welt der „Wilden“ und„Verwilderten“ an einer Fülle vielfältigen Materials zu untersuchen. Man erkannte nicht ohne Bestürzung, daß sich die regressive Anpassung bei relativ großen Bevölkerungsgruppen leicht und rasch voll- zog(und zwar anscheinend bei den Weißen im allgemeinen leichter als bei den Ange- hörigen der viel älteren asiatischen Kultur- völker). Eine extreme Erscheinungsform dieses regressiven Menschen verkörperte der ame- Tikanische„Desperado“. Ihm hat der Bon- ner Kriminologe Professor Dr. Hans von Hentig eine gründliche Studie gewidmet. Die Blütezeit des Desperados lag zwischen 1850 und 1890. Seinen Existenzraum umgrenzten der Missouri, die pazifische Küste, der Rio Grande und der Columbia-Fluß. Die Ent- stehung des Typs erklärt von Hentig aus einer Konvergenz verschiedenartiger, geo- graphisch- klimatisch, historisch-sozial und individuell bedingter Faktoren. Er verweist zum Beispiel auf den Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten mit seinen un- gezählten Deserteuren und selbständigen Banden, bei denen räuberische und politi- sche Motive durchdrangen. Die Niederlage und die Nachkriegsverhältnisse schufen im Süden neue Scharen von Entwurzelten und Außenseitern, die nach Westen gingen. An- dere soziale Nährböden des Desperado-Typs waren unter anderem die großen Wander- züge, die vor allem durch die Goldfunde ausgelöst wurden, und die Schicht der ar- beitslosen Cowboys in den Jahren, als die Anzanl der offenen Stellen und die Chancen in diesem Beruf zurückgingen.(Siehe auch unseren untenstehenden Artikel„Der Cow- boy“.) In den weiten, dünn besiedelten Gebie- ten des„Westens“ bestand nur ein rudimen- tärer Rechtsschutz. So war die Versuchung groß, seine Sache auf nichts zu stellen als auf die starke Faust, das gute Pferd, die schnelle und sichere Hand. Die Erfindung des Colts, der dem passionierten Schützen eine außerordentliche Ueberlegenheit ver- lieh, führte für viele junge Männer zu einem moralisch korrumpierenden„Trauma der Allmacht“, das noch mitbedingt wurde durch die aggressive Herrenrolle, die von den geltenden Ideologien dem Weißen ge- genüber Indianern, Mexikanern, Negern und Chinesen zudiktiert wurde. Den„vollkom- menen Desperado“ kennzeichnete darüber hinaus vor allem noch enorme Kaltblütig- keit, eine verzweifelte, fatalistische Gleich- gültigkeit gegenüber Tod und Schicksal, die freilich mit dem Mut nur äußerlich ver- Wandt ist. Selbstverständlich traf man viele athleti- sche Gestalten von robuster Gesundheit un- ter den Desperados; überraschender weise aber oft genug auch feminin wirkende Dan- dytypen von großer Eleganz, mit mädchen- haft zarten Händen und einem melancholi- schen Charme, nicht selten lungenkrank und leicht als Schizoide oder Epileptoide erkenn- bar. Die Vertreter dieser Spielart— zum Teil„schwarze Schafe“ sogenannter guter Familien— sind ein kriminologisch beson- ders interessanter Fall von Regression, weil sich unter ihnen relativ viele befanden, die nicht primär um des Besitzes willen oder aus ähnlichen, rational faßbaren Motiven gefährlich wurden, sondern sich aus schlecht- hin irrationalem Antrieb zu„Killern“ ent- wickelten, mit einer Lust am Schießen und Töten um seiner sebst willen. Den Desperado vermochte am besten der Desperado selber zu bekämpfen. Die Städte des Westens halfen sich daher, indem sie große Belohnungen aussetzten und sich als Sheriffs auch berüchtigte Desperados enga- gierten, die dann um des Geldes willen auf der Seite des Gesetzes standen und dennoch ihren„Killer“-Trieb befriedigen konnten. An den Biographien mancher berühmter She- riffs läßt sich die typologische Verwandt schaft mit ihren Gegnern und Opfern und ebenso der Rollentausch zwischen Jägern und Gejagten klar erkennen. Dieser spezielle Sherifftyp gehört genau wie der Desperado unter die regressiven Figuren. Beide Typen sind mit- und aneinander(und in gewissem Sinn an sich selber, an ihre mörderisch- selbstmörderischen Haltung) zugrunde ge- gangen. Nur wenige Gestalten auf beiden Seiten starben keines gewaltsamen Todes. Bemerkenswert ist, daß es die Ueberleben- den vielfach zu den Wildwesttheatern und zum eben aufkommenden Film hinzog, wo sie als Rolle spielten, was sie zuvor gelebt hatten, wobei nicht zu verkennen ist, daß im tödlichen Ernst der Desperado- Exi- stenz bereits ein Moment des„Theaters“ enthalten war, einer Rolle, die man spielen wollte, die ihre Ansprüche stellte und die ihren Trägern meistens zum Verhängnis wurde. Der Cowboy— Legende und Wirklichkeit Romantische Sehnsucht verwandelte Rinderhirten in Heldenfiguren/ Fluchtvor der zivilisierten Existenz In der nichtkommunistischen Welt, von New Lork bis Hannover und bis Tokio, rei- ten allabendlich rauhe Rinderhirten über die Leinwände der Vorstadtkinos; kindliche Le- ser aller Altersstufen verschlingen die unge- zählten Hefte und Bücher, die von den legen- dären„Rittern der Prärie“ erzählen. Die kul- turhistorische und auch die wirtschaftliche Bedeutung des Cowboys als eines modernen Idols ist bislang— bis ins Unmeßbare— von Jahrzehnt zu Jahrzehnt gewachsen. Ueber die geschichtliche Wirklichkeit, die dieser fixtiven Heldenfigur zugrunde liegt, vermag sich der deutsche Leser in einer Stu- die zu unterrichten, die der Bonner Professor Hans von Hentig vorgelegt hat. Ihr zufolge existierte der Cowhoals soziologisches Pha- nomen von Belang nur gute zwei Jahrzehnte lang. Er war das seltsame Produkt einer ein- maligen geschichtlichen Konstellation. Seine Glanzzeit begann mit dem Vordringen der Eisenbahnen in den inneramerikanischen Raum. Dieser technische Vorstoß beschleu- nigte die Ausrottung des Büffels und ermög- lichte die wirtschaftliche Verwertung der rie- sigen, halbwilden Rindermassen, die vor al- lem in Texas an die Stelle der sterbenden und weichenden Büffelherden getreten wa- ren. Man brauchte plötzlich zahlreiche„Cow- boys“— der Name ist dem älteren spanischen „vaquero“ nachgebildet— ſür die Betreuung der kostbar gewordenen Tiere und für die großen Trecks, die alljährlich Hunderttau- sende von Rindern an die Kopfstationen der Bahnen transportierten. Gruppen von 12 bis 18 Mann begleiteten gewöhnlich die Herden, die im Durchschnitt gegen 3000 Köpfe stark waren. Der Cowboy erhielt, außer Kost, 30 bis 40 Dollar pro Monat. Das Leben der Cowboys war nicht unge- Tährlich; es gab mancherorts Zusammenstöße mit Dieben oder mit den verhaßten Schaf- herdenbesitzern und ihren Leuten, vor allem aber waren Unfälle mit dem Pferd oder durch die Waffe häufiger als heutzutage Ver- kehrsunfälle. Im ganzen aber war ihr Dasein Die Pfähle einer Römerbrucke, die unter Kaiser Trajan um 100 n. Chr. gebaut wurde, tauchten jetzt bedingt durch den eætrem niedrigen Wasserstand bei Mainz- Gustavsburg wieder aus dem Main auf: Ein interessantes Objekt für die Kinder, die sich hier kleine Holzstuckcken als Souvenirs aus den fast 2000 Jakre alten Pfählen schneiden. Im Hinter- grund die neue Straßenbrücke zwischen Mainz- Gustavsburg und Kastel. AP-Bild eintönig und eng begrenzt, geprägt von der ungeschichtlichen Ordnung der Natur und der Tiernähe, von der Oede, aber auch dem Korpsgeist einer reinen, nomadischen Män- ner gemeinschaft. Die harte Arbeit des Tages trennte die Gruppe, das Lagerfeuer versam- melte sie unter der Autorität des selbstge- wählten„trail boss“, der für die von der Fa- milie abgelösten, meist jugendlichen Cow- boys als bewunderter Ersatzz-Vater fungierte. In den Monaten des Viehauftriebs waren die Umschlagplätze an den Bahnen(Orte wie Abelene, Ellis, Dodge City u. a. m.) überfüllt von Cowboys, die nach der Verladung ihrer Rinder den Lohn für ein halbes oder ganzes Jahr erhielten und sich, ähnlich wie die See- leute nach langer Fahrt, auf Whisky, Karten und Tanzhallenmädchen stürzten. Diese Städte wurden dadurch ein Dorado für Ta- schendiebe, Spieler und Revolverdhelden. Die Entladung, die unseren„Halbstarken“ vom lärmenden und rasenden Motorrad vermittelt wird, fanden die Cöwboys im schnellen Ritt und im Knall der Pistolen. Sie brauchten sich nicht viel Zwang anzutun, da die polizeiliche Ordnung zunachst wenig entwickelt war und die Solidarität der Mannschaft Schutz bot. Der Jugendliche hat einen natürlichen Hang zum nomadisch- abenteuerlichen Leben. Was Wunder, wenn er heute noch dem ro- mantischen Zauber der versunkenen und verklärten Cowboyfigur verfällt und seine Phantasie an ihr entzündet! Daß aber diesem Zauber auch der Mann erliegen kann, zeugt für unseren geheimen Drang nach„Regres- sion“, nach Entlastung von den Komplikatio- nen der zivilisierten Existenz, nach dem Zu- rücksinken in die einfachen Seinsformen einer abgelebten archaischen Welt, wie sie auch der„weiße Mann“, der Erbe einer tech- nischen Zivilisation, im amerikanischen„We- sten“ vor kaum hundert Jahren noch einmal, während einer knappen Spanne Zeit, als ak- tuelle Wirklichkeit erfahren hat. 5 Als das Eisenbahnnetz dichter wurde, di Weizenfelder sich ausbreiteten, die freie Pra- rie überall von Drahtzäunen durchzogen war und mit Eigentümern besetzt, wurde ein gro- Ber Teil der Cowboys überflüssig; die Ar- beitslosen wichen zunächst nach Osten aus; schon gegen 1880 sprach man in Aritona ge- radezu von einer„Cowboy-Plage“. Der stolze Name bekam damals einen abschätzigen Klang und bezeichnete ein ungelöstes soziales Problem. Die farbige, selbstbewußte Schicht der Cowboys war als ein Produkt der tech- nischen Entwicklung entstanden, nun wurde sie deren Opfer und verkümmerte bis auf spärliche Reste. Friedrich Helm Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute stark wolkig, gelegentlich Regen kaum wesentlicher Ergiebigkeit. Tagestempera- turen zwischen 12 und 14 Grad. Nacht zu Freitag teilweise aufklarend, örtliche Früh- nebelbildung. Tiefsttemperaturen zwischen 5 und 7 Grad. Am Freitag wechselnde Be- wölkung, im allgemeinen niederschlagsfrei. Tagestemperaturen kaum geändert. Maßi- ger, heute vorübergehend etwas lebhafter Wind aus südwestlichen Richtungen. Uebersicht: Der Hochdruckrücken zwi- schen den Azoren und Südrußland wird in Norden vorübergehend durch eine Störung abgeschwächt, die über Norddeutschland durchzieht, unseren Raum aber nur streifen wird. Anschließend setzt sich der Hoch- druckeinflugß wieder durch. Sonnenaufgang: 6.56 Uhr. Sonnenuntergang: 17.24 Uhr. Vorhersage- Karte. für 22. 10 9- Uhr. ds ede 8 . 95 5 5. 1029: Pegelstand vom 21. Oktober Rhein: Maxau 307(?); Mannheim 112 (4); Worms 45(7); Kaub 68(4). a Neckar: Plochingen 105(6); Gundels- heim 160(unv.); Mannheim 109(3). Tödlicher Kinderpuder Prozeßeröffnung in Bordeaux Ein Gericht in Bordeaux tritt heute zu einem Sensationsprozeß zusammen, in dem der Tod von 69 Kindern gesühnt werden soll, die im Jahre 1952 sterben mußten, Weil sie mit einem arsenhaltigen Körperpuder behan- delt worden waren. 234 andere Säuglinge sind mit schweren Erkrankungen davongekom- men. Auf der Anklagebank sitzt der Apotheker Cazenave, der das giftige Produkt in den Handel gebracht hat und sich nun wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körper- verletzung verantworten muß. Einer der be- kanntesten französischen Anwälte, René Flo- riot, steht ihm als Verteidiger zur Seite. Bei dem Kinderpuder„Baumol“ handelte es sich keineswegs um ein neues und wenig erprobtes Produkt. Es war bereits im Jahre 1914 zur medizinischen Verwendung zugelas- sen worden und hatte seither nie Anlaß zu Beanstandungen gegeben. Erst im August 1952 begannen bei Apotheken, die den Puder verkauft hatten, Beschwerden einzulaufen. Mehrere Kinder waren nach Benutzung des Puders schwer erkrankt, andere starben. Als die amtlichen Untersuchungen ergaben, daß der Puder eine tödlich wirkende Arsenverbin- dung enthielt, war das Unglück bereits ge- schehen, und 69 Kleinkinder konnten nicht mehr gerettet werden. Der angeklagte Apotheker Cazenave hatte die Produktion des Puders im Jahre 1950 übernommen. Die Anklage wirft ihm jetzt vor, die vom Gesetz vorgeschriebenen stän- digen Kontrollen der Ausgangsstoffe unter- lassen und infolgedessen nicht verhindert zu haben, daß an Stelle von Zinkoxyd 17,5 Kilo- gramm Arsenanhydrid zur Herstellung des Puders verwendet wurden. Ueber die Einzel- heiten des Versehens sind die Sachverständi- gen noch nicht zu klaren Schlußfolgerungen gekommen. Die Einzelheiten sollen erst im Laufe der Verhandlung geklärt werden. 5 Mangel an Naturwissenschafflern unerträglich Europäischer Wirtschaftsrat ergreift Initiative Während der letzten Sitzung des Lei- stungsausschusses des Büros für naturwis- senschaftliche und technische Fachkräfte des Europäischen Wirtschaftsrates(OEEOC) in Paris wurde eine Reihe wichtiger Punkte des Programmes der OEEC für die Steige- rung des Nachwuchses und die bessere Aus- Wertung qualifizierter Natur wissenschaftler und Ingenieure in Westeuropa erörtert. Das Hauptziel dieser Initiativen ist die Beseiti- gung des Mangels an Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern. In einer Jahresüberprüfung der Ausbil- dungslage in den einzelnen Ländern durch den Leistungsausschuß, wurden die bis- herigen Ergebnisse der Mitgliedstaaten auf diesem Gebiete sowie deren Aufgaben kür die Zukunft und auch die Fragen aufgezeigt. in denen vor allem Regierungsmahnahmen erforderlich sind. Im Bereich der Kernphysik, der Ueber- setzung von naturwissenschaftlichen Unter- richtsbücher, der Kontrolle mittels elektro- nischer Rechengeräte, der Weiterbildung von naturwissenschaftlichen Lehrkräften sowie in jenem der naturwissenschaftlichen Lehr- kilme wurden gemeinsame Finanzierungs- vorhaben vorgesehen. Der Ausschuß gab weiter der Planung einer internationalen Konferenz über den Physik-Unterricht seine Zustimmung, 18 einen Erfahrungsaustausch über die Siche- rung des Nachwuchses, die Ausbildung von Lehrkräften für Natur wissenschaften und Mathematik an Sekundärschulen ermög- lichen soll. Besondere Aufmerksamkeit wandte der Ausschuß den Studien zweier Fachleute zu. Für die erste dieser Studien, die sich mit Ländern mit Sonderfragen der grundlegen- den Unterrichtsentwicklung befaßt, hatte der Autor, Rektor J. Capelle, Generaldirektor des Institut National des Sciences Appli- quèes, Lyon, Griechenland, Italien und die Türkei bereist, ehe er die Ergebnisse seiner Nachforschungen dem Ausschuß unterbrei- tete. Daraus wird nun eine Reihe von Initia- tiven für Hilfeleistungen für die Lehrmittel- erzeugung für Sekundärschulen und tech- nische Institute, für Uebersetzung von Unterrichtsbüchern für Mathematik, Physik und Chemie und für Auffrischungskurse für Europäer Organische Lösungen für Afrika anstreben Neben Besuchs- und Informationsreisen offizieller Persönlichkeiten der europaischen Organe in Brüssel und Zusammenkünften von Parlamentariern aus Europa und Afrika, Wie Anfang Oktober in Cannes, ist der Europäische Hilfsfonds der wesentliche Aus- druck der angestrebten Assoziierung zwi- schen den Ländern des Gemeinsamen Mark- tes und afrikanischen Gebieten. Eine ein- heitliche europäische politische Aktion ist vorerst nicht zu erkennen. Der Hilfsfonds kann nur dann seine Aufgabe erfüllen, wenn die durch ihn gewährten Kredite in Afrika schnell wirksam werden. Auch der stärkere Absatz afrikanischer Produkte in Europa ist im Augenblick kaum garantiert. Bei der EWG- Kommission in Brüssel ist man sich indessen darüber im klaren, daß man über naturwissenschaftliche Lehrkräfte im Rah- men des Programmes des Büros für natur- wissenschaftliche und technische Fachkräfte entwickelt. Die zweite Studienschrift befaßt sich mit dem Einsatz des Fernsehens beim Unterricht in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern. Diese Studie von M. H. Dieuzeide über den Fortschritt und die Möglichkeiten einiger OEEC- Mitgliedsstaaten auf diesem Gebiet, wird zu einer europäischen Exper- ten- Konferenz und einer Studienmission in die USA führen. Zudem werden regional be- grenzte Unternehmen das Fernsehen zu einem nützlichen Mittel für den natur- wis senschaftlichen Unterricht zu gestalten versuchen. am Werk den bisherigen Rahmen der Entwicklungs- hilfe hinausgehen und den afrikanischen Ländern langfristige organische Lösungen für die Assoziierung vorschlagen muß, wenn man sie mit Europa enger in Kontakt brin- gen will. Dazu gehören Absatzgarantien, Marktordnungen für wichtige Erzeugnisse und vor allem ein Mindestmaß an wirtschaft- licher Solidarität. Unzureichendes Kreditwesen in Afrika Solange es nicht gelingt, in Afrika ein vernünftiges Kreditwesen für Handwerk und Kleinindustrie zu schaffen, darf man keine befriedigende Industrialisierung er- Warten. Es fehlt noch auf der unteren Ebene das finanzielle Vertrauensklima. Die euro- päischen Investitiohen bieten dafür keinen ausreichenden Ersatz. Selbst wenn lokale Banken für Handwerk und Landwirtschaft Mittel erhalten, ist ihre Verteilung ohne Organisation des Kredits kaum vorstellbar. Wahrscheinlich braucht man dazu ein stär- keres Genossenschaftswesen und auch afri- kanisches Sparkapital. Das zu erreichen ist eine Aufgabe, die bisher vernachlässigt wurde und der man in Zukunft entschieden Rechnung tragen sollte. Produktions zu wachs Nach Berechnungen der Wirtschaftskom- mission der Vereinten Nationen für Europa ist von 1953 bis 1958 das Produktionsergebnis je Arbeiterstunde in der Industrie der Bun- desrepublik um 33% gestiegen. Es blieb da- mit nur hinter der Zunahme in Frankreich (740%) und Italien(435%) zurück. Die Steigerung in Westdeutschland war dagegen höher als in Oesterreich(31%), Finnland (731%), Belgien(28%), den Niederlanden (19%, Dänemark(14% und Grohbri- tannien(10%). Da aber in der Bundesre- publik die Arbeitszeit stärker herabgesetzt wurde als in den anderen Ländern, war ihr Produktivitätszuwachs je Beschäftigten mit + 22% auch niedriger als in Oesterreich (531%) und Finnland(927%). Klein- und Mittelbetriebe im E W GA Die Klein- und Mittelbetriebe haben ge- genwärtig gewisse Schwierigkeiten, um sich organisatorisch im Gemeinsamen Markt durchzusetzen. Die vorhandenen europäi- schen Berufsvertretungen fassen beinahe immer die großen und kleineren Betriebe zu- sammen. Das Handwerk ist in besserer Lage, aus vielerlei Gründen ist ihm eine Sonder- stellung zuzuerkennen. Der europäische orga- nisatorische Zusammenschluß von Klein- und Mittelbetrieben leidet außerdem unter mangelnder Uebereinstimmung der Defini- . tionen. In Frankreich, Belgien und Italien ist man bei der Bestimmung der Betriebsgröße geneigt, sich an die Arbeiterzahl zu halten und die obere Grenze des Mittelbetriebes etwa bei 200 Beschäftigten zu sehen. Die deutsche Definition dagegen richtet sich nach dem Familiencharakter oder nach dem Grad der finanziellen Unabhängigkeit des Unter- nehmers ohne Berücksichtigung der Größen- ordnung. Gegenwärtig sind die europäischen Unternehmerverbände, die in Brüssel über eine leistungsfähige Dachorganisation verfü- gen, darum bemüht, als allgemein repräsen- tativ zu gelten und sich auch am Rande mit den besonderen Problemen der Klein- und Mittelbetriebe zu befassen. Es ist jedoch an- zunehmen, daß sich mit der Zeit eine beson- dere europäische Organisation dieses Sektors bilden wird. Geschirr- und Zier keramik Die europäischen Fabrikanten von Ge- schirr und Zierkeramik aus Steingut und Porzellan hielten unlängst in Brüssel eine Zusammenkunft ab, an der Delegierte aus elf Ländern teilnahmen. Die Versammlung arbeitete die administrative Organisation des Europäischen Verbandes aus, der im Oktober 1958 in Paris gegründet worden war. Sie untersuchte sich auf den Gemeinsamen Mark: beziehendes statistisches Material; ferner wurde ein erstes Arbeitsprogramm auf Wirt- schaftlichem und kulturellem Gebiet festge- legt. Die praktische Arbeit wird vom Direk- tions-Komitee, in dem alle Länder vertreten sind, durchgeführt. Der unter den Delegier- ten herrschende Geist konstruktiver Zusam- menarbeit läßt erwarten, daß sich dieser neue europäische Fachverband einer sowohl durch die Anzahl der angeschlossenen Betriebe als auch durch die Gesamtzahl des beschäftigten Personals sehr bedeutenden Industrie positiv entwickeln wird. f 5 0 3 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 22. Oktober 1959/ Nr. 244 Lokalkommentar: Hohngelächter und Unbehagen im Gemeinderat Gegenstand der Stadtratssitzung vom Dienstag War„eigentlich“ der Verkehr und sein lawinenhaftes Wachstum. Aber auch sonst Kostets alles noch und noch: 117 Ersatz- wohnungen für minderbemittelte Mieter aus kreizumachenden Häusern in der Großen Merzelstraße müssen gebaut und mit je 4 000 DM von der Stadt bezuschußt werden, damit die Miete nicht teurer wird als 1,20 DM für den Quadratmeter. Das macht immerhin 468 000 DM. Als kleiner Trost mag der Bau von 30 Wohnungen für Barackenbewohner (u je 7000 DN) gelten die 210 000 DM erfor- dern. Die gesamten 678 000 DM. erhält die Gemeinnützige Baugesellschaft darlehens- Weise von der Stadt zu„maximal“ 4,5 Prozent Zins und ein Prozent Tilgung. Nebenbei be- merkt, erhöht sich dadurch der Wohnungs- bestand der Gemeinnützigen um diese 117 Wohneinheiten und wird irgendwo einmal eine entsprechende Erhöhung des Eigenkapi- tals nach sich ziehen. Dieser Ersatzwohnungsbau muß selbst- verständlich vom normalen Wohnungsbau getrennt betrachtet werden, weil er unsere Wohnungsbausituation nicht verbessert, aber Mittel in Anspruch nimmt, um dem Verkehr freie Bahn zu verschaffen. Die Vorlage wurde Knapp drei Wochen vor der Kommunalwahl) mit einer selten anzutreffenden Einmütigkeit Akzeptiert. Niemand wollte offenbar auch nur das Odium einer Stimmenthaltung auf sich nehmen. * Die Absicht, die Bundesstraße 44„grog zügig“ auszubauen, wird beim Luzenberg er- hebliche Opfer erforderlich machen. Bisher wird mit etwa 2,5 Millionen DM für Gelände- erwerb gerechnet. Die jetzt auf fünf Jahre verhängte Bausperre wird noch etliche kost- spielige Fälle von„Nutzungsschäden“ zur Folge haben. Das Argument, daß ver- säumte Bausperren besonders viel Geld kosten, war schließlich ausschlaggebend. Da- gegen kam der peinliche Hinweis, daß in die- sem Gebiet bereits bis 1953 Bausperre be- stand und nach ihrer Aufhebung Bauerlaub- nisse erteilt wurden, nicht im geringsten auf. „Millionen hätten gespart werden können“, sagte Stadtrat Schweizer mit Seitenblick auf Objekte am Parkring, im Quadrat K 1 und Ecke Bismarckstraße— Kaiserring, die den Stadtsäckel um Summen erleichterten, die weder das Wirtschaftsbuch der Stadt noch der Verwaltungsbericht an die groge Glocke hängen. 8 Uebrigens wurde mit dem Begriff„pla- nungsver drängte Mieter“ recht Hott operiert, so daß er alsbald reif sein dürfte für Stadtrats-Vorlagen, die am Dienstag mit dem Begriff„stadteigene Räumungsschuldner“ aufwerteten, der den Laien im Saal neugewesen sein dürfte. Da für diese stadteigenen Räaumungs- schuldner 216 Wohneinheiten(à 10 O00 DM) gehautt werden sollen(für immerhin 2 160 000 DMW), wären ein paar Erläuterun- gen nicht zu verachten gewesen. Wenn die Vorlage GSBG-eigene Wohneinheiten“ und Wohneinheiten für„stadteigene Räumungs- schuldner“ unterscheidet, die von der Ge- meinnützigen erstellt werden, kann sich der Nfieht- Eingeweihte nur fragen, was denn nun für Raumungsschuldner eigentlich gemeint sind. Es gibt da, wie überall, zwei Möglichkeiten: Die andere wäre die, daß es sich eventuell um ein Ventil für die elf Prozent Mieter der Gemeinnützigen mit Rückständen auf dem Mietkonto handeln könnte. Wenn erst einmal die hartnäckig sten Dauer- und Gewohnheitsschuldner eine feste Hand zu spüren bekommen, schrump- ken die elf Prozent höchstwahrscheinlich alsbald auf einen sehr viel kleineren Pro- Alle Aufnahmen paß Portrait · Hochzeit · Festlichkeiten schnell und erstklassig von Ftohalger Hl, Kurpfalzbrücke Telefon 2 21 46 Zentsatz(von echten Notfällen) zusammen. Aber solche Erläuterungen wurden nicht erwartet, nicht verlangt, folglich auch nicht gegeben, so dag der von der Vorlage in der Sitzung überraschte Laienhörer seiner Phantasie ausgeliefert blieb. Wenn sich übrigens der Wohnungsbe- stand der Gemeinnützigen auch um diese 216 Einheiten, von denen zunächst 70 ge- baut werden, erhöht, wirken sie sich eben- Falls noch auf die Erhöhung des Eigen- Kapitals aus. In dem Lachen, mit dem die SPD-Fraktion die ungeteilte Einmütigkeit für diese Vorlage begrüßte, schwangen Hohn und Spott mit. So freuen sich eben die„Großen“, wenn die„Kleinen“ lange Beine machen. 5 * Außerdem schwang aber noch Unbe- hagen mit, ausgelöst durch den lawinen- artig wachsenden Verkehr, hinter dem eigentlich alle herrennen, ohne ihn bisher einholen und bändigen zu können. Reichlich deplaciert sind heute alle Vorwürfe über vermigßte Einsichten, die man vor zehn Jah- ren selbst noch nicht gehabt hat. Geradezu genial war der leider nur im Vorübergehen gemachte Vorschlag, die Bundesstraße 44 vom Bund so großzügig wie erwünscht aus- bauen zu lassen. Der nicht in der Sitzung anwesende Bund konnte sich dazu nicht ädußern, aber man könnte ihm ja hinterher immer noch die quittierten Rechnungen vorlegen. Wie Stadtrat Dr. Klingen sagte, sollte man dem Luzenberg nicht den Kopf ab- reißen. Dagegen warnte Stadtrat Dr. Schme- chel davor, den Kopf in den Sand Zzu stek- ken. Woraus ersehen werden möge, daß im Saal des Reiß-Museums den„Ffköpfen“ allerhand zugemutet wird. f. W. k. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Wundern Sie sich manchmal“ der Firma Dr. Parker Medieine Co. GmbH, Erankfurt /Main, Postfach 7787, bel. 5 Das Tiefbauamt klagt: Die„Privatkläranlagen“ verpesten die Luft Hauseigentümer sind verpflichtet Abwasser in vorhandene Kanäle zu leiten/ Es drohen Geldstrafen Etwa 470 Kilometer Kanalrohre liegen unter den Straßen unserer Stadt. Seit 1950 sind ununterbrochen Meßtrupps unterwegs, die mit einem Spezialgerät bisher etwa 600% aller Kanäle neu vermessen haben, weil sämtliche Pläne im Krieg zerstört wurden. Diese Meßtrupps haben vor allem die Auf- gabe, die Anschlußstutzen für Grundstücks- entwässerung wieder aufzufinden, um so bei Neubauten dem Bauherrn eine genaue An- gabe machen zu können, wo er aufgraben lassen muß, um sein Haus an das Kanalnetz anzuschließen. Es klingt selbstverständlich, daß jeder, der auf Sauberkeit und Hygiene Wert legt, die in seinem Hause anfallenden Abwässer in den Kanal abführt. Aber dem ist nicht so:„An- rüchige“ Sorgenkinder des Tiefbauamtes sind jene Hausbesitzer, die in älteren Bauten wohnen, dort Sickergruben oder„Privat- kläranlagen“ unterhalten, und so glauben, sich dem Pragraphen 3a der Polizeſverord- nung der Stadt Mannheim für die Grund- stücksentwässerung entziehen zu können. Diese Bestimmung besagt eindeutig:„Das Abwasser von bebauten Grundstücken ist, soweit städtische Kanäle vorhanden sind, in diese einzuleiten.“ Nun weigern sich aber nicht Wenige Haus- besitzer, hauptsächlich in den Außenbezirken, dieser Vorschrift nachzukommen. Es handelt sich vor allem um Gebäude in den Altstädten der Vororte, aber auch im Villenviertel Feu- denheims steht noch manches Haus, in dessen Garten oder Hof eine mittelalterliche Sicker- grube eingelassen ist. Da dem Tiefbauamt sämtliche Pläne verlorengegangen sind, ist es unmöglich, diese Bakterien-Brutstätten von Amts wegen auszumerzen. Nur wenn sich Nachbarn über die pene- tranten Gerüche, die bei Wetterumschlägen aus diesen Sammelbecken des Unrats strö- men, bei einer öffentlichen Stelle beschweren, ist es Baurat Scheurer, dem Leiter der Ab- teilung„Stadtreinigung“ beim Tiefbauamt, möglich, die Hauseigentümer auf ihre Ver- Pflichtungen hinzuweisen. Allerdings fruchtet die erste höfliche Aufforderung meist nicht viel. Aber dann meldet sich das Bauaufsichts- amt und setzt dem Hauseigentümer eine immer noch großzügige Frist. Auf Wunsch wird noch einmal ein weiterer Aufschub ge- währt. In hartnäckigen Fällen kann das Bau- aufsichtsamt freilich nicht umhin, Straf- anzeige bei der Staatsanwaltschaft zu stellen. In vielen Fällen lassen die Hauseigentümer den Anschluß dann herstellen, um so im letzten Moment einer empfindlichen Geld- strafe zu entgehen. 5 In Feudenheim beschwerten sich Anwoh- ner häufig über beinahe zum Erbrechen rei- zenden Gestank; eines Tages stellte sich Pfingstberg-Pfarrer in sein Amt eingeführt Levitiertes Hochamt besiegelte die Feier/ Erste Aufgabe: Kirchenneubau Stadtdekan Nikolaus führte den kürzlich ernannten Stadtpfarrer Rappenecker vor sei- ner neuen Gemeinde in sein Amt als Hirte der St.-Theresia-Kirche in Pfingstberg ein. Stadtpfarrer Rappenecker— 1925 in Sigma- ringen geboren— empfing 1950 die Prie- sterweihe. Am 18. September war der frü- here Kurat vom Erzbischof zum Stadtpfar- rer ernannt worden. Vor der Pfarrgemeinde verlas Dekan Nikolaus die Ernennungsurkunde und erläu- terte anschließend sein Bild von einer Heils- gemeinde: Jeder Gemeinde stelle sich die Aufgabe, das Reich Gottes zu bauen. Dabei sei es erste Pflicht des Pfarrers, das Wort Gottes furchtlos zu verkünden. Zum zweiten habe er die Heilskräfte zu vermitteln., Der Mensch bleibt ein Stümper“, so mahnte der Dekan,„wenn er das Wirken der Gnade Gottes nicht anerkennt.“ Mit großem Ernst sprach der neue Stadtpfarrer anschließend das Glaubens- bekenntnis und nahm den Schlüssel zum Kirchenportal, zum Taufbecken und zum Tabernakel sowie das Evangelienbuch aus den Händen des Dekans entgegen. Nach die- sem Akt zelebrierte Stadtpfarrer Rappen- ecker, assistiert von Stadtpfarrer J. M. Eg- SPPD- Stellungnahme: KPD politisch überwinden nicht mit Polizeimaßbnahmen Wir entsprechen mit der nachstehen- den Veröffentlichung einer Stellungnahme einer Bitte des Kreisvorstandes Mann- heim der Sozialdemokratischen Partei. D. Red. „Zu der Haltung des Vertreters der SPD- Fraktion im Gemeindewahlausschuß bei der Abstimmung über die Zulassung des Wahl- Vorschlags der Mannheimer Wählervereini- gung teilt der Kreisvorstand der SPD mit: Die SPD hat in der Vergangenheit nie einen Zweifel darüber gelassen, daß sie die Politik der KPD schärfstens bekämpft, weil diese gegen die Interessen der deutschen Be- völkerung gerichtet ist. Daran hat sich nichts geändert und wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Die SPD war jedoch immer der Auffas- sung, daß man den Kommunismus politisch überwinden müsse und nicht durch Polizei- maßnahmen. Aus diesem Grunde war sie auch gegen die Anrufung des Bundesverfas- sungsgerichts durch die Bundesregierung. Alle Wahlen in der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt, daß der Wählerschwund der Kommunisten anhält. Die SPD hält es für besser, wenn die Bevölkerung Gelegenheit hat, dieses Urteil immer wieder zu bestäti- gen. Aus den gleichen grundsätzlichen Erwä- gungen hat der Vertreter der Gemeinderats- fraktion der SPD nicht für eine Zurückwei- sung des Wahlvorschlags der Wählervereini- gung gestimmt, zumal die rechtlichen Folgen der Nichtzulassung der Mannheimer Wähler- vereinigung auch nach dem Urteil des Bun- desverwaltungsgerichts nicht eindeutig ab- zusehen sind. B. I RA 261 1. Vorsitzender der SPD ger der Mutterpfarrei Rheinau und dem Rektor der Wirtschaftshochschule, Professor Dr. Marx, ein levitiertes Hochamt, das im „Tedeum“ ausklang. Mit dem Neubau einer Pfarrkirche, die die seit 1932 bestehende Notkapelle des Wallfahrtsortes Pfingstberg ablösen soll, steht dem jungen Seelsorger eine große Auf- gabe bevor. —0— Sammlung für Kriegsgräber Vom 2. bis 8. November Der Volksbund Deutsche Kriegsgräber- Fürsorge e. V., Bezirksverband Nordbaden, führt vom 2. bis 8. November eine Haus- und Straßensammlung durch. Die Aufgabe des Volksbundes ist der Bewahrung und würdi- gen Gestaltung der Gräber unserer Toten aus den beiden Weltkriegen gewidmet. Darüber hinaus dient die Arbeit des Volksbundes der Aussöhnung der sich einstmals bekämpfen den Völker. Der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge, der in diesem Jahr sein 40 jähriges Bestehen feiert, hat nach 1945 aus zunächst bescheidenen Anfängen sein Werk wiederaufgebaut und kann auf beacht- liche Leistungen zurückblicken. Es bleibt je- doch noch viel zu tun, um all den bekann- ten und unbekannten Gefallenen— soweit dies noch möglich ist— eine würdige Ruhe- stätte zu bereiten. Dieses Ziel soll mit Spen- den erreicht werden. 0 Kommunalpolitische Diskussion des Rings politischer Jugend Der Ring politischer Jugend, in dem die Jungsozialisten, die Junge Union und die Jungdemokraten vertreten sind, veranstaltet am kommenden Montag, 20 Uhr, im Mozart- saal einen Diskussionsabend mit den Stadt- ratskandidaten Bräuer FDP), Dr. Martini (CDU) und Nagel(SPD). Um einen möglichst breiten Diskussionsrahmen zu schaffen, wurde die Redezeit für die Kandidaten auf je 20 Minuten beschränkt. Die Veranstaltung wird für die Jugend schon deshalb von be- sonderem Interesse sein, weil ein beacht⸗ licher Teil der Kandidaten für die kom- mende Gemeinderatswahl unter 35 Jahre Alt ist.—2— heraus, daß eine im Hof eingelassene, etwa fünfk Kubikmeter große Beton-Abortgrube die Ursache war. Wie die Hausverwalterin in einem Gespräch mitteilte, wurde diese Grube in drei Jahren bisher einmal geleert. Diese Grube ist zwar an das Kanalnetz angeschlos- sen, aber lediglich durch ein Ueberlaufrohr; das bedeutet, daß erst nach Ansammlung er- heblicher Mengen verunreinigten Wassers der Spiegel in der Grube so hoch steigt, daß nun kleine Mengen des bereits vergorenen Wassers in den Kanal laufen. Der kompak- tere Schmutz setzt sich am Boden ab und verfault. In diesem Haus wohnen vier Kin- der, die im Garten des Anwesens kaum drei Schritte von der Grube entfernt spielen. Durch den vergorenen Schmutz, der in das Kanalnetz einläuft, ist die„Frischwasserent- Wässerung“ ernsthaft gefährdet, denn nor- malerweise setzt der Gärungsprozeg erst nach sechs Stunden ein, wenn das Abwasser in der Kläranlage ist. Durch die Zuleitung bereits faulen, stickigen Wassers wird diese Reaktion erheblich beschleunigt, und üble Dufte strömen aus den Revisions- und Re- genschächten in die Straßen. Die Aubuckelsiedlung in Feudenheim gilt über die Grenzen des Bundesgebietes hinaus als ein Muster moderner Bauweise. Es ist geradezu grotesk, erfahren zu müssen, daß noch keine 100 Meter davon entfernt, unweit der Stelle, wo am 12. März 1958 zwei Arbei- ter beim Ausschachten verschüttet wurden, ein Haus steht, das bis jetzt noch nicht an die damals verlegten Kanalrohre angeschlos- sen ist. Etwa bis zu 250 Mark kostet die Anlage eines Anschlusses an das Kanalnetz, wenn in dem betreffenden Haus bereits Toiletten mit Wasserspülung installiert sind. Auch wenn eine solche Einrichtung noch nicht besteht, stellt, um die Anschaffung zu erleichtern, die Sparkasse Kredite zu geringen Zinssätzen auf Empfehlung des Tiefbauamtes zur Verfü- gung.„Das sollte sich“, meinte Baurat Scheu- rer,„jeder Hauseigentümer überlegen, wenn er die berechtigte Aufforderung des Tief- bauamtes mit oft sehr fadenscheinigen Ar- Sumenten beantwortet. Die Bewohner der Speckwegsiedlung haben durch ihre muster- gültige Bereitschaft, ihre Häuser an die neu verlegten Kanalrohre anzuschließen, ein- deutig bewiesen, daß die Installationskosten den Etat eines kleinen Hausbesitzers nicht überfordern.“ No. Schwimmergarde im Odenwald Herbstliche Busfahrt Mit zwei Omnibussen fuhr die alte Mann- heimer Schwimmergarde der früheren Ver- eine„Salamander“,„Poseidon“ und„Hellas“ in den Odenwald. In Wilhelmsfeld legten die alten Schwimmer am Grabe ihres Kame- raden Anton Schlegel einen herbstlichen Kranz nieder. Von dort fuhr man über Mör- lenbach nach Bonsweiler zum Mittagessen. Zum Kaffee starteten die Schwimmer nach Winterkaàsten. Ein buntes Programm sorgte für zwei frohe Stunden, mit denen der Aus- flug ausklang. fm KZV Lindenhof zeigte Jungtierschau Obwohl die Geländeerhaltung des KZV Lindenhof bei der Markuskirche gefährdet ist, zeigten die Lindenhöfer unter Alois Schork und Ausstellungsleiter Karl Seubert eine zugkräftige Jungtierausstellung mit 71 Geflügelnummern und 46 Kaninchen. Bei den Kaninchen erkannte Preisrichter Karl Nagel den ersten Leistungspreis für die besten Tiere Willi Weber(Weiße Wiener) vor Hermann Oesel(Marburger Feh) zu. Als ersten Leistungspreisträger ermittelte Karl Ernst Vorsitzenden Alois Schork(Schwarze Rheinländer) vor Wilhelm Essig für seine Sundheimer. m Laßt uns schnell ein Sträßslein bauen. BfM-Straßenfertiger arbeitet mit Rekordzeit/ 3 Mann Bedienung genügen Einer Werbeaktion nicht alltäglicher Art verdankt das Tiefbauamt eine ausgebaute Straße in der Casterfeldsiedlung. Am Diens- tag rückten die Dingler- Werke, Zweibrücken, mit einem neuen Straßenfertiger an und be- Sannen in der Johann-Kirchhof-Straße eine Schwarzdecke einzuziehen. Die Demon- stration dauerte nur wenige Stunden. Der Straßenfertiger verlegte bis zu elf Meter Schwarzdecke auf einer Breite von 2,5 Meter pro Minute. Das neue Gerät— es wurde erstmals in diesem Jahr auf der Deutschen Industriemesse in Hannover vorgestellt besteht aus einem kräftigen Traktor mit Gummibereifung, an den die Arbeitsgeräte zum Verteilen von Schotter, Sand oder BTM: Elf Meli Straß in einer Minute Bitumenkies angehängt werden. Für den Transport— zugelassene Höchstgeschwin- digkeit: 20 km/H— werden die Arbeitsge- räte einfach auf einen Anhänger geladen. Der BfM ist also eine Baumaschine, die sich Selbst zieht. Die Arbeitsgeräte können ohne Kran oder andere Hilfsmittel auf- und ab- geladen werden. Die geländegängige, allrad- getriebene Zugmaschine fährt unter den Schotterpflug oder den Bitumenverteiler, hebt das Gerät mit Hilfe der Hydraulik hoch und ist einsatzbereit. Straßenbauexperten, die an den zwei Tagen die Arbeitsweise der BfM studierten, waren des Lobes voll. Gegenüber den noch häufig angewandten, beinahe mittelalter- lichen Methoden bundesdeutschen Straßen- baues nimmt sich der Straßgenfertiger wie ein technisches Wunderwerk aus. Um das Gerät zu bedienen, bedarf es eines Fahrers und eines Mechanikers. Ein dritter Mann muß beim Verlegen der Schwarzdecken noch mit der Walze hinterherfahren. Der Straßenfertiger BfM stellt eine voll- kommene Neuentdeckung dar. Er ist in der Handhabung unkompliziert, ja beinahe „idiotensicher“. Bei der Vorwärtsbewegung des Gerätes fällt, durch den Hydraulik- schieber dosiert, das vom Lkw in den Vor- füllbehälter gekippte Einbaumaterial auf den Boden und wird durch die am Ende der Maschine aufgehängten Arbeitsgeräte ver- teilt. Die Werbegruppe der Dingler-Werke be- reist seit einigen Wochen die Bundesrepu- blik. Ein Vertreter der Gruppe erklärte gestern:„Wir können schlecht an Litfaß- säulen werben. Unsere Werbung— das sind Straßen, die wir in jeder Stadt kostenlos bauen.“ Lediglich das Baumaterial für Binderschichten oder Schwarzdecken muß gestellt werden. Die BfM Straßenfertiger werden aber erst im nächsten Jahr zu Beginn der neuen Bausaison lieferbar sein. Unter den Inter- essenten befinden sich übrigens auch polni- sche und tschechische Bau-Firmen. 8 „Pr. Da unten stinkt's. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Verletzte lag im Hof Ursachen noch unbekannt Im Hofe eines Hauses in der Jungbusch- straße wurde gegen Mitternacht eine 39jäh- rige Frau bewußtlos auf einem Treppenab- satz liegend, aufgefunden. Sie blutete aus einer Wunde an der linken Stirnseite und aus einer zehn Zentimeter breiten, klaffen- den Verletzung in der rechten Kniekehle. Die Verletzte konnte wegen ihres Zustandes bisher im Krankenhaus noch nicht ver- nommen werden. Unfallzeugen gesucht Am 17. Oktober dieses Jahres wurde gegen acht Uhr ein elfjähriger Schüler beim Ueberqueren der Straße zwischen L 4 und M 5 von einem in Richtung Tattersall fahrenden, angeblich blauen Volkswagen angefahren. Der Fahrer des Wagens fuhr mit dem Jungen nach dem Unfall in eine Gaststätte beim Hauptbahnhof, versprach dem Verletzten 20 Mark Schmerzensgeld und brachte ihn zur Schule, ohne jedoch seinen Namen anzugeben. Der verletzte Schüler liegt noch heute im Krankenhaus. Personen, die zu dem Unfall sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich an das Verkehrsunfallkommando in Mannheim, L 6, I, Telefon 5 80 41, Klinke 315, zu wenden. „Journalist“ war Betrüger 5 Als Journalist und persönlicher Referent des Ministerpräsidenten der algerischen Exilregierung, Ferhat Abbas, gab sich ein Mann in Neckarau aus. Er eèrschlich sich von einem Bürger ein Darlehen von 100 Mark, das er nach zwei Tagen zurückzahlen wollte. Der Geldgeber wartet bisher vergebens auf seinen Schuldner. Auf nasser Fahrbahn geschleudert Auf der Dammstraße begann ein Per- sonenwagen auf der nassen Fahrbahn zu schleudern und stieß mit einem entgegen- kommenden Omnibus der Verkehrsbetriebe zusammen. Dabei erlitt der Fahrer des Per- sonenwagens eine Gehirnerschütterung und eine Kopfplatzwunde. Sachschaden etwa 3 000 Mark. Eifersucht und Rasierklinge In einer amerikanischen Kaserne ver- letzte ein 19jähriges Mädchen bei einer Eifersuchtsszene einen amerikanischen Sol- daten mit einer Rasierklinge im Gesicht. Der Verletzte, der sich vom Arzt behandeln lassen muß, erklärte, daß ihm an einer Be- strafung des Mädchens nicht gelegen sei, Weil er sie immer noch heiraten wolle. 40 Jahre Polizeigesangverein Feier im Kolpinghaus Der Gesangverein der Polizeibeamten feierte im Kolpinghaus sein 40. Vereinsjubi- jläum. Sänger aus Karlsruhe und Baden- Baden waren in großer Zahl erschienen. Vorsitzender Heinrich Astor begrüßte neben vielen anderen, Polizeipräsident Dr. Leiber, Kriminaldirektor Riester und Polizeirat „Mannheim heute eine aufschlußreiche Tonbildfolge in Farb- fotos vom Aufbau und dem Wachsen unserer Stadt zeigen wir heute Donnerstag, den 22. Oktober 1959 um 20 Uhr im Mozartsaal des Rosengartens. Ansprache: Frau Lena Maurer, Landtags- Abgeordnete.— Aussprache mit Stadträten und unseren weiblichen Kandidaten zur Gemeinderatswahl. Riese sowie August Franz. Nach einem Vor- trag der vereinigten Chöre Mannheim- Karlsruhe hielt Dr. Leiber die Festansprache, in der er der Gründungsmitglieder und der kührenden Mitglieder gedachte. Der Kreis- vorsitzende August Franz verlieh die sil- berne Ehrennadel für 25 Jahre Mitglied- schaft an Wilhelm Kern, Karl Mändler, Otto Reschkemmer und Rudolf Schäftlein. Die goldene Nadel für 40 Jahre Vereinszuge- hörigkeit erhielten Rochus Baumann, Philipp Ebbe, Emil Hösch, Alois Leitzig und Valen- tin Scharf. Die Vorsitzenden Sauer(Karls- ruhe) und Braun Baden-Baden) überreich- ten Ehrengaben. Mit dem vereinigten Chor „Friedenssterne“ klang die Feier aus. fm. Wahlversammlungen Donnerstag, 22. Oktober SPD: Mozartsaal, 20 Uhr, Frauengruppe; Spr.: MdL. Lena Maurer(außerdem: Ton- bildfolge, Aussprache). FDP: Schönau- Gaststätte, Danziger Baum- gang 101, 20 Uhr, Spr.: Johannes Wörner, Paul Riedel. Heft Bild wun Schi ler-! If fla am! weis liche Resc Man reich tung Nack gesc! nun sche der bau Der Wal. tiver spek der Fran 244 ger ch⸗ ah- ab- aus ind n- Ne. des rde im ind a l¹ gen mr ine ach eld och 2zte che en, Ke ent 1211 ein 70 Tk, te. auf er⸗ en- pe er- nd Wa er- ler ol ht. in e- zei, e; N- , 5 Nr. 244/ Donnerstag, 22. Oktober 1959 MANNHEIM Nach mehrmonatigem Um- und Erweiterungsbau: Kaufhaus Vetter in neuem, repräsentativem Gewand Böllerschüsse zeigten gestern vormittag die Fest- und Eröffnungsstunde an/ Friedel Holzherr vertrat Heini Vetter „Kann's losgehe?“, fragte am Mittwochvormittag, 9.38 Uhr, Mannheims Ober- feuerwerker Ernst Busch, 71, den Geschäftsführer des Kaufhauses Vetter. Erich Müssig. Während die letzten Festgäste den Balkon im sechsten Stockwerk be- traten, ließen Buschs Mannen pünktlich um 9.40 Uhr den ersten Böllerschuß des Vetter-Tagfeuerwerkes los. Das war der„Gag“ der Werbeabteilung zur Weihe des neugestalteten Hauses nach mehrmonatigem Um- und Erweiterungsbau. Auf die Volksmassen, die sich auf dem Gockelsmarkt gesammelt hatten, regneten alsbald blau-weiß- rote Stadtfahnen, Zylinderhüte, Fahnen mit Werbeslogans, Sonnen- blumen, Anzüge und Kostüme aus japanischem Seidenpapier herab. Selbst eine „Blumepeter-Figur“ schleuderte ein Böllerschuß empor, die der Wind bis hinüber auf die Planken trieb. Zugegeben: Eine nette Idee; die Leute auf den angrenzen- den Straßen und die Festgäste spendeten herzlichen Beifall. Genau 15 Minuten dauerte das Tag- Feuerwerk der Buschmänner. Mit dem letzten Kanonenschlag öffneten sich die Kaufhauspforten. Eine kalbe Stunde zuvor hatte Frau Friedel Holzherr, Karlsruhe(Kaufhaus Vetter, Karlsruhe), Schwester des Mannheimer Hauschefs Heini Vetter, für ihren derzeit in Amerika weilenden Bruder vor ge- ladenen Ehrengästen den offiziellen Eröffnungsakt vollzogen. Außerordentliche bautechnische Probleme waren bei der Vereinigung der beiden Vetter-Häuser(Haus N 7, 3 und Haus N 7, 4) zu lösen. Es gab unvorhergesehene Schwie- rigkeiten, da sich alte statische Unterlagen als ungenau herausstellten. So mußtè die Dr. Wander“ 8 im September geplante völlig neugestalteten Hauses zweimal ver- schoben werden. Da Firmenchef H. Vetter bereits im Sommer feste Terminvereinba- schon rungen für eine Amerikareise getroffen hatte, konnte er gestern nicht anwesend sein.„Aber die Gedanken meines Bruders sind in dieser Freudenstunde bei uns in Mannheim“, sagte Schwester Friedel Holz- herr, als sie den feierlichen Weiheakt vor- nahm, wobei sie in erster Linie dem Mannhei- mer Architekten Friedrich Morkel und allen an der Neugestaltung beteiligten Mannhei- mer Firmen und Handwerkern— aber auch dem Vetter-Personal herzlich dankte. Kaufhaus- Geschäftsführer E. Müssig dankte seiner Chef- Stellvertreterin mit einem Blu- mengruß im Namen aller Mitarbeiter und unterstrich den Wunsch von Friedel Holz- herr:„Möge der Ausbau unseres Hauses Auftakt zu einer weiteren erfolgreichen Ent- Wicklung sein!“ Zuvor hatte Karl Gustav Foltzhausen (Mitarbeiter der Geschäftsleitung) den Um- und Erweiterungsbau als einen Markstein in der Geschichte des bedeutenden südwest- deutschen Familien- Unternehmens und Fa- milien-Kaufhauses bezeichnet.„Wir wollen modernste Verkaufs möglichkeiten unter Zu Friedrich Schillers 200. Geburtstag Die neueste Ausgabe der„Mannheimer Hefte“ liegt vor Die neueste Ausgabe der„Mannheimer Hefte“ bringt zu Schillers 200. Geburtstag ein Bildnis aus seiner Mannheimer Zeit mit wundervollen Versen aus Goethes„Epilog zu Schillers Glocke“. Einige abgedruckte Schil- ler-Dokumente weisen auf die Schiller- Iffland-Ausstellung im Reißmuseum hin, die am 10. November eröffnet wird. Die auszugs- weise Wiedergabe des Vortrags„Die öffent- liche Meinung“, den Oberbürgermeister Dr. Reschke bei der Gesellschaft der Freunde Mannheims am 23. April hielt, wird die zahl- reichen Hörer an eine geistreiche Veranstal- tung erinnern, deren Reichtum man nun beim Nachlesen etwa der knappgefaßten Geistes- geschichte des Begriffs der öffentlichen Mei- nung und der aufschlußreichen Analyse ent- scheidender Wandlungsvorgänge im Gefüge der Gesellschaft erneut nachspüren kann. Oberbaurat W. Beirer schildert den Neu- bau der Gewerbeschule II„Am weißen Sand“. Der fünfundsiebzigjährigen Zellstofffabrik valdhof widmet Rudolf Haas einen instruk- tiven Aufsatz. Erich Gropengießer, der über Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Wundern Sie sich manchmal“ der Firma Dr. Parker Medieine Co. GmbH, Frankfurt/ Main, Postfach 7787, bei. „Frühgeschichte am unteren Neckar“(im An- schluß an die Sonderausstellung im Reiß- Museum) schreibt, schöpft aus einer innigen Vertrautheit mit dem Raum und mit den Funden. Gustaf Jacob schildert, gestützt auf die„Sammlung Rudolf und Dr. Fritz Basser- mann“, die Mannheimer und Londoner Jahre des Kupferstechers Heinrich Sintzenich. Viele reizvolle Details machen die Lektüre genußg- reich. Auf den letzten Seiten des Heftes ist neben dem Vortragsprogramm der„Gesell- schaft der Freunde“ auch das Programm des „Freien Bundes“(Kunsthalle) zu finden(mit sechs Vorträgen über große Epochen der Kunstgeschichte— Antike, Mittelalter, Re- naissance, Barock, 19. Jahrhundert, 20. Jahr- hundert), ebenso das Programm der Vor- tragsreihe„Akademischer Winter“. Fünf Münchener Universitätsprofessoren und zwei Professoren der Wirtschaftshochschule wur- den für diese Reihe gewonnen, die Professor Dr. Hermann Krause am 26. Oktober mit „Macht und Ohnmacht des Gesetzes“ eröffnet. Im November folgt dann Professor Dr. Georg Stadtmüller, der über„Lenin und die bol- schewistische Machtergreifung“ sprechen wird. Ohne auch nur den leisesten Vorwurf wird der Wunsch geäußert, daß die bis 31. De- zember 1958 geführte„Mannheimer Chronik“ hoffentlich bald ergänzt werden kann. f. w. k. Wahrung unseres Hausstiles bieten.“ Als technischer Bauleiter des Hausherrn sprach Dr. Erich Erfurt(ebenfalls Mitglied der Ge- schäftsleitung), der die Bedeutung der Neu- gestaltung hervorhob. Mit einer repräsen- tativen Eingangshalle und einer modernen, fast 60 Meter langen geschlossenen Schau- fensterfront wurden bauliche Nachteile der Vergangenheit in eine vorzügliche Visiten- karte umgestaltet. Ein Rundgang der Festgäste bestätigte anschliegend, daß die gesteckten Ziele er- reicht wurden. Die Neuanlagen machen einen aufgelockerten Eindruck. In nahezu allen Abteilungen hat der Kunde unmittel- baren Zutritt zur Ware. Damit soll seine Initiative beim Kauf gefördert werden, gleichzeitig bleibt aber die Beratung durch das Verkaufspersonal gewährleistet. In eini- gen Abteilungen wurde auch der Kassie- rungsablauf vereinfacht. Neu im Haus sind eine Buch- und Schreibwarenabteilung so- wie ein Schnellimbiß mit Milchbar. Vergrö- Bert wurden alle Abteilungen, vornehmlich die Sport-, Spielwaren-, Stoffe-, Kinderkon- fektions- und Lederwaren-Abteilung. Vom Durchbruch N 7, 3 nach N 7, 4 profitierten in erster Linie Damen- und Herrenkonfek- tionsabteilung. Die Nutzungsfläche des Hau- ses ist auf 17 500 Quadratmeter angestiegen, wozu noch 4000 Quadratmeter Wirtschafts- hof, Werkstätten usw. kommen. Das Vetterpersonal erhöhte sich durch den Um- und Erweiterungsbau um rund 200 Kräfte. Der Personalgesemtstand stieg, so war bei einem anschließenden Pressege- spräch, das E. Müssig und Dr. Erfurt beim abschließenden Imbiß mit Pressevertretern aus ganz Nordbaden und der Vorderpfalz führten, auf insgesamt 800 Arbeitnehmer. Weitere Informationen: Vetter bleibt Familien-Kaufhaus, wobei die Betonung auf Kaufhaus liegt; d. h. daß eine Lebens- mittel-Abteilung nicht unmittelbar ange- gliedert wird. Sonst allerdings sind alle anderen Abteilungen des Lebensbedarfs vor- handen.(Geschäftsführer E. Müssig gestand uns, direkt befragt, daß man„gewissermaßen auf der Kippe“ zwischen Kaufhaus und Warenhaus stehe; und zwar durch die Auf- nahme sogenannter Hartwaren-Abteilun- gen; z. B. Rundfunkgeräte, Fernseher, Haus- haltseinrichtungen usw.). Ausgebaut werden soll im nächsten Jahr das hauseigene Reise- büro, das gut eingeschlagen hat. Schon 1960 sollen„Vetter-Reisen in ferne Länder“ ge- startet werden. H. Schneekloth Wohin gehen wir? Donnerstag, 22. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen“ (Miete D, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 21.45 Uhr:„Der Parasit“(Miete H, Halb- gruppe I, Th.-G. Gr. H, freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, geschlossen. Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr: Kammer- musik-Abend der Kompositionsklasse Hans Vogt(Städt. Musikhochschule Mannheim). Filme: Planken Großes Haus:„Und ewig singen die Wälder“; Kleines Haus:„Verdammt sind sie alle“; Alster:„Französische Betten“; 21.00 Uhr:„Die Brücke“; Schauburg:„Opera- tion Amsterdam“; Scala:„Hausboot“; Capitol: „Rückkehr der Fliege“; Alhambra:„Ein Mann geht durch die Wand“; Universum:„Die schöne Lügnerin“; Kamera: Des Königs bester Mann“; Kurbel:„Arizona-Expreß“; Pa- last:„Die Falle von Tula“,; 10.00. 11.50, 22.30 Uhr:„Und immer lockt das Weib“. Das neue Vetter-Haus Reimsen durfte. weihte gestern die Schwester des Mannheimer Firmen- chefs, Friedel Holzherr(Kaufhaus Vetter, Rarlsruke) vor zaſtlyeichen Ehrengästen. Unser Bild zeigt die charmante Mannheimerin im Gespräch mit dem einheimiscken Architekten Friedrich Morkel, der für seine fabelhafte Leistung beim Um- und Erweiterungsbau(nebst seiner Assistentin, Architektin Siefert) viel Lob ein- Bild: Bohnert u. Neusch Terminkalender Das Stadtjugendamt— Abt. Jugendförde- rung— lädt zu einem Elternabend am 22. Ok- tober um 20 Uhr im Filmsaal der Feuden- heimschule ein. Es wird der Film„Warum sind sie gegen uns?“ gezeigt; anschließend Diskussion. 34. Allianz- Konferenz hafen in der Trinitatiskirche. Leib Christi, eine lebendige Bruderschaft“; 22. Oktober, 15.30 Uhr,„Der Vorrang der lerschaft“; 20 Uhr,„Zerstörer der Bruder- Mannheim-Ludwigs- Thema:„Der Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 22. Oktober. 18 bis 19.30 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Vorbereitung für die zweite Lehrerprüfung(Dr. K. Brauch). Club„Graf Folke Bernadotte“: 22. Ok- tober, 20 Uhr, D 4, 15,„Die Vereinten Natio- nen“(Bürgermeister Dr. J. Fehsenbecker). Club berufstätiger Frauen: 22. Oktober, 20 Uhr, Weinzimmer des Rosengartens,„Stadt- ratskandidatinnen sprechen zu uns“, Club Mannheimer Damenfriseure: tober, 20 Uhr, kunft. CDU— Ortsverband Lindenhof: 22. Ok- tober, 20 Uhr, Weinhaus„Vorreiter“, Rheinau- 22. Ok- „Plankenstuben“, Zusammen- straße 6, Versammlung: Stadtrat Dr. H. Mar- tini spricht über„Die wirtschaftliche Ent- wicklung in der Bundesrepublik von 1949 bis heute“. 9 Abendakademie: Der für 23. Oktober um 20 Uhr in der Kunsthalle vorgesehene Vor- trag von Professor Dr. Martin Göhring, Mainz,„Die deutsche Frage in der Weltpolitik nach 1945“, fällt wegen Erkrankung des Refe- renten aus. Renten- Versicherungskasse für weibliche Angestellte, Berlin: 23. Oktober. 20 Uhr, Hotel „Rheinhof“, am Hauptbahnhof, Vortrag von L. Hennings und O. Mannstaedt,„Aktuelle Rentenprobleme, neuzeitliche Altersversiche- rung der Frau“. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 22. Oktober, 17.30 bis 18.30 Uhr. Rathaus, E 5, Zimmer 3, Sprechstunde. Mannheimer Frauenring: Am 22. Oktober um 20 Uhr, werden sich im Weinzimmer des Rosengartens die weiblichen Kandidaten für die Stadtratswahl vorstellen. Freireligiöse Gemeinde: 22. Oktober, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6. Religionskund- licher Arbeitskreis; Einführung in die Wert- philosophie(Dr. H. Schlötermann). Hamburg. Hafen und St. Michaeliskirche Der Duft der grossen, 8 aus Jerez in Spanien schmeckt in Hamburg erst recht herrlich, und weisser Rum von den Antillen wird am Boulevard St. Germain mit besonderer Hochachtung genippt. In den Dingen der Lebensfreude sind wir längst international! Die Peter Stuyvesant- Cigarette ist eine weitere Brücke von Kontinent zu Kontinent, von Land zu Land- sie ist in London so begehrt wie in Australien in Südafrika- in Holland, Belgien.. und hier bei uns! Haben Sie diesen usdruck einer glücklichen, grossen, weiten Welt versucht? Spürten Sie den aparten, feinen Reiz? Ihre hocharomatischen Tabake gehören zu den reichsten dieser Welt! weiten Welt.. STUVYVESANT HAMBURG AMSTERDAM LONDON NEW IVORK JOHANNESBURG-SYDNE Seite 8 3 AUS DEN BUNDESLAND ERN Donnerstag, 22. Oktober 1959/ Nr. 244 Erbreine Qualitätsratten aus dem Wissenschaftliche Versuchstierzucht in Hannover hat Weltruf/ Bald auch Hunde und Affen im Hannover. Die Weltraumhündin Laika der in Sleichbleibender Beschaffenheit heute und Sowjets und die Rhesus-Aeffchen Able und auch nach Jahren geliefert werden kann, sind Baker der Amerikaner, die alle drei ihr Le- die Forscher noch ein gutes Stück entfernt. ben für die interplanetarische Forschung las- Um auf diesem Wege schneller vVoranzukom- sen mußten, waren für ihre Aufgaben dres- men, hat die„Dev Forschungsgemein- siert nicht aber gezüchtet worden Nach den schaft“ das„Zentralinstitut für Versuchstier Erfolgen der westdeutschen Versuchstier- zucht“ in Hannover finanziert. Das Institut zucht wollen nun die Wissenschaftler in der wurde vor zwei Jahren gegründet und hat Bundesrepublik darangehen, auch Hunde und seitdem im wachsenden Umfang die Züch- Affen für Spezialaufgaben zu züchten. Aller- tung von Ratten und Mäusen aufgenommen. dings weniger für so hochfliegende Pläne wie In diesem Jahr wird die„Produktion“ annä- sie die Astronautiker verfolgen, als méhr für hernd eine viertel Million Piere betragen. Das humanmedizinische Zwecke. Das schließt je- Institut, das unter den Fachleuten schon in- doch nicht die Möglichkeit aus, daß die im ternational bekannt geworden ist, wird zur Bundesgebiet erarbeiteten Versuchstierzucht- Zeit vergrößert und richtet sich noch in die- Methoden auch für Experimente mit lebendi- sem Jahr für die Zucht der doppelt so großen gen Wesen im planetarischen Raum nützlien Anzahl von Versuchstieren ein und hat damit werden können. seinen Normalstand erreicht. Vorerst festigen die deutschen Wissen- Die dem Institut von der Forschungsge- schaftler das Fundament, auf dem sie ihre meinschaft gestellte Aufgabe lautet nicht, züchterische Arbeit aufbauen; sie experimen- möglichst viele Versuchstiere zu züchten, son- teren im großen mit der Ratten- und Mäuse- dern die Methodik für die Züchtung erb- Zucht. Beide Tierarten werden seit Jahrzehn- reiner Tiere zu erforschen und davon auch ten für medizinische und chemische Versuche die gewerblichen Versuchstierzüchter profi- verwendet und heute in über 100 Rassen auf- tieren zu lassen,. Im Bundesgebiet werden gezogen. Aber vom Ziel aller Bestrebungen, augenblicklich im Jahr rund 5 Millionen der„Katologmaus“, einem erbreinen Tier, Mäuse, 6-7 Millionen Ratten und dazu eine das wie ein Qualitätserzeugnis der Industrie nicht genau erfaßte Millionenzahl von Ka- ninchen und Meerschweinchen für Pierex- perimente benötigt. Die Forscher brauchen (bekommen das aber nur selten, weil es nicht genug gibt) für bestimmte Versuche, z. B. zur Behandlung von Krebs, The, Poliomyelitis, gewissermaßen chemisch reine Tiere, die je nach Bedarf auch nachgeliefert werden kön- nen. Neuerdings experimentieren die Wis- senschaftler zur Diagnose von Viruserkran- kungen an ganz jungen Mäusen, wenige Gramm schwere Babytiere. Viele Experimen- tierreihen gehen über längere Zeiträume. Diese Tiere können aber nicht in ihrem Baby- zustand gelagert werden; sie wachsen. Folg- lich müssen diese winzigen Tiere ständig neu gellefert werden und zwar aus neuen Zuch- ten. Und dabei ist den Forschern nur gedient, Wenn z. B. die heute geschickte Babymaus nicht nur die gleichen, sondern hundertpro- zentig dieselben Eigenschaften besitzt, wie die Ein Schuß löste sich Pirmasens. Beim Hantieren mit einem Fobertgewehr hat der 13jährige Volksschü- ler Günther Allspach in Höhfröschen bei Thaleischweiler im Kreis Pirmasens den dreijährigen Sohn eines Metzgermeisters, Helmut Wick, erschossen. Wie die Kreisgen- darmerie in Pirmasens dazu mitteilte, ist das Geschoß dem kleinen Jungen oberhalb des Herzens in die linke Brustseite gedrungen. Nach den Angaben des Unglücksschützen hat sich der Schuß in dem Augenblick gelöst, als er dem spielenden Kind das in einer Ecke stehende Gewehr wegnehmen wollte. Nach den bisherigen Ermittlungen der Gendar- merie wurde das Flobertgewehr, das der als Straßenwärter tätige Vater des Schülers zur Bekämpfung von Raubvögeln benutzte, in vor Monaten behandelten Tiere. emem Anbau des Wohnhauses geladen ab- Von einigen größeren Zuchtbetrieben ab- Sestellt. Ob die Schilderung des Schülers gesehen werden im Bundesgebiet Versuchs- stümmt, soll durch weitere Vernehmungen tiere meistens von Laien aus Liebhaberei geklärt werden. oder zum Nebenerwerb gehalten. Der Zwi- schenhandel sammelt die Tiere ein, sortiert sie aus und gibt sie an die Verteiler ab, die damit die Labors versorgen. Aehnlich geht es in allen Kulturstaaten zu. Daß bei einem sol- chen Verfahren weder von erbreinen Tieren noch von einem auch nur annähernd zufrie- Mit dem Auto gegen Baum Zweibrücken. Zwei auf dem Flugplatz Zweibrücken stationierte kanadische Solda- ten kamen bei einem schweren Verkehrs- unfall ums Leben. Wie die Polizei mitteilte, kam der Wagen der Kanadier beim Ueber- denstellenden Angebot gesprochen werden holen eines anderen Personenautos ins kann, liegt auf der Hand, zumal bei einem Schleudern und kuhr mit voller Wucht gegen wissenschaftlichen Experiment jedes Tier, Auen Faun Der Wiährige Soldat Alfons wenn es nicht erbrein und speziell dafür ge- Hardueib der am Steuer des Wagens saß, züchtet ist, anders reagiert. Hier nun will War sofort tot. Der neben ihm sitzende 24 R Tat d Vorbild das Zentralinsti- jährige Kanadier J. R. Kleist erlitt so schwere durch Rat, Tat und Vorbi Verletzungen, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus starb. Die beiden Soldaten wa- ren verheiratet. Harquail hinterläßt Frau und zwei Kinder, Der Wagen wurde völlig zertrümmert. Konstanz. Vor dem Schwurgericht in Kon- Neuer Oechsle-Rekord stanz begann am Mittwoch der Strafprozeß 8 44 jähriger t Dr. Dr. Karl Sroka Bernkastel Mosel. Mit einem Mostge- ges en den dajährigen Arzt Dr. Pr. Karl Sro aus Singen am Hohentwiel, der beschuldigt Wird, am 9. Februar 1956 seine Eltern in deren Wohnung in Potsdam heimtückisch und grausam getötet zu haben, Sroka befin- det sich seit Februar 1956 in Konstanz in nicht für möglich gehaltenen neuen Rekord Untersuchungshaft, nachdem er auf Grund an der Mosel erreicht. Die Angaben des einer von sowjetzonalen Strafverfolgungsbe- Weingutes wurden vom Weinbauamt Bern- hörden veranlagten Fahndung in seiner Woh- Kastel-Rues überprüft und bestätigt, Bis- nung in Singen verhaftet worden war. Zu heriger Rekordhalter war das Bernkaste- dem Prozeß, der voraussichtlich drei Tage ler Pfarrgut St. Michael mit 286 Grad dauert. wurden acht Zeugen geladen, dar- Oechsle bei 19,1 Prozent Säure. Auch die unter einer aus der Sowjetzone. Bienen an der Mosel taten dieses Jahr das Die Anklage Wirft Sroka vor, daß er aus ihre: die Honigernte im Hochwaldgebiet des abgründigem Haß und in einem Affektsturm Kreises Bernkastel ist um 250 Prozent höher seinem schlafenden 68 jährigen Vater mit als im Vorjahr. einem Hammer den Schädel eingeschlagen N 5 und ihm außerdem mit einem Rasiermesser Taxifahrer niedergeschlagen die Pulsader der linken Hand aufgeschnitten Pirmasens. Auf der Fahrt über die Zeppe- habe. Um das Verbrechen zu verheimlichen, Unbrücke ist der 30 Jahre alte Taxifahrer soll er seiner fast blinden, gleichfalls 68 Hanno Zwally aus Pirmasens von einem Jahre alten Mutter, die kurz nach der Tat Fahrgast mit einem Stein niedergeschlagen von einem Einkaufsgang heimkam, den Hals und seiner Barschaft beraubt worden. Der durchschnitten haben. Während der Vor- Täter, der seine Aktentasche mit Notizbuch untersuchung berief sich Sroka immer wie- im Stich lieg, konnte entkommen. Wie die der darauf, dag er sich an den ihm zur Last Polizei mitteilte, wird als vermutlicher Räu- gelegten Elternmord nicht erinnern könne. ber der seit dem 9. September 1959 als ver- Er gab aber einmal an, daß er am Morgen mißt gemeldete 19 Jahre alte Uwe Inden aus nach der Bluttat auf dem Weg zum West- Berlin-Wittenau gesucht. Er soll zuvor ein berliner Flughafen ein unheimliches Angst- Moped gefahren haben, das er stehen ließ. gefühl verspürt und im Geist das Bild seiner Der überfallene Taxifahrer erlitt mittel- toten Eltern gesehen habe. schwere Verletzungen am Kopf. Die soW-Wjetzonalen Strafverfolgungsbehör- wicht von 312 Grad Oechsle bei 16,9 pro mille Säure hat eine Trockenbeerauslese des „Bernkastler Doktor“ vom Weingut Witwe Dr. Thanisch am Mittwoch einen bisher Musterkatalog „Programm“ tut helfen. Es ist gerade dabei, einige Rassen von Mäusen und Ratten zu züchten, die der Forderung nach Erbreinheit S0 nahe wie möglich kommen, Diese Tiere, von der finger- hutgroßen Babymaus bis zur ausgewachsenen weißen Ratte, können dann, gewissermaßen nach Katalognummer, von den Forschungs- anstalten bestellt werden. Schon heute gibt das Zentralinstitut Han- nover nahezu völlig erbreine Versuchstiere auch an die wissenschaftlichen Labors des europäischen Auslandes ab. Sogar die UdSSR, deren Forschung auf diesem Gebiet ein ho- hes Niveau erreicht hat, interessiert sich für Hannover, und offiziell haben Forschungs- stätten der Sowjetzone mit dem hannover- schen Institutsleiter, Dr. Phil. Dr. med. Ar- nold Spiegel, Fühlung aufgenommen. Dabei War Spiegel vor eineinhalb Jahren aus Jena in die Bundesrepublik geflüchtet und deshalb in Jena wie ein Verbrecher ausgeschrieben worden. Dr. Spiegel ist es auch, der sich in- tensiv mit den Plänen befaßt, im Zentralin- stitut nach der Mäuse- und Rattenzucht auch Hunde und Affen in das Forschungspro- Sramm mit aufzunehmen. Leicht ist dieses Vorhaben, auf das die Wissenschaft nicht mehr lange verzichten kann, nicht zu ver- Wirklichen. Bei der Zucht von erbreinen Mäu- sen kostet ein Versuchstier— in der Zucht im großen— zwischen 0, 50 DM und 1 DM. Ein Hund(Dr Spiegel:„Wir brauchen Hunde, die leise bellen!“) dagegen würde etwa 800 Mark kosten und ein Affe ist noch teuerer. E. Weger eee Keiner will sie haben Diese steineren Riesen wurden kurz vor Kriegsende von Hitler bei einer Stuttgarter Betongießerei in Auftrag gegeben und stehen seitdem dort nutzlos auf dem Werles gelände. Einige dieser Saulen waren für Mussolini bestimmt, während der Rest für die Reichs- kanzlei gedacht war. Leuchtspangen für nächtliche Fuſsgänger Pläne der Verkehrswächter/ Ohne Göppingen. Die Bundesverkehrswacht will sich energisch dafür einsetzen, daß der für das kommende Jahr vorgesehene neue Führerschein V für Mopedfahrer keines- falls„leichtfertig“ an jeden ausgegeben wird, der jetzt schon Moped fährt. Man müsse darauf dringen, daß in jedem Fall der Nachweis der erforderlichen Verkehrs- kenntnisse erbracht werde, erklärte der Geschäftsführer der Landesverkehrswacht Baden- Württemberg, Erwin IIig(Stuttgart), auf einer Tagung der Vertreter der Ver- kehrswacht aus elf nordwürttembergischen Stadt- und Landkreisen in Göppingen. Eine Uebergabe des Führerscheins an alle Mo- pedfahrer wäre ungerecht gegenüber jenen, die sich in den letzten Jahren in den acht- bis zehnstündigen Mopedfahrer-Lehrgän- gen die nötigen Kenntnisse angeeignet hätten. Seit bekanntgeworden sei, so sagte IIIg, daß der neue Führerschein eingeführt wer⸗ Aus abgründigem Haß gegen die Eltern Potsdamer Elternmord vor dem Schwurgericht in Konstanz den hatten beantragt, Sroka zur Aburteilung nach Potsdam zu überstellen. Der Karlsruher Generalstaatsanwalt lehnte aber vor zwei Jahren dieses Ersuchen ab, da in der So- Wjetzone auf Mord noch die Todesstrafe steht. Um den Ablauf des Konstanzer Ge- richtsverfahrens zu sichern, haben die Ju- stizbehörden der Bodenseestadt auf dem Weg der innerdeutschen Rechtshilfe sämt- liche Zeugen in der Sowjetzone richterlich vernehmen lassen. Die Protokolle über ihre Aussagen liegen für die Verhandlung bereit. Prüfung kein Moped- Führerschein den solle und die Bescheinigung über die erfolgreiche Absolvierung eines Moped- fahrer-Lehrgangs in eine solche Fahr- erlaubnis umgetauscht werde, habe vieler- orts ein Ansturm auf die freiwilligen Mo- pedfahrer-Lehrgänge eingesetzt. Bisher ha- ben sich in Baden- Württemberg 60 000 von 200 000 Mopedfahrern freiwillig an einem derartigen Lehrgang beteiligt. In der Göppinger Arbeitstagung wurde auch eine Intensivierung des Fußgänger- schutzprogramms angekündigt. Man will vor allem erreichen, daß die Fußgänger bei Nacht„auffälliger“ werden. Es sei schon viel gewonnen, wenn jede Kreisverkehrs- Wacht nur 100 Fußgänger dazu überreden könnte, bei Nacht Armbinden oder Arm- Spangen mit Leuchtstoff zu tragen. Solche Schutzvorkehrungen müßten für Fußgänger so selbstverständlich wie ein Regenschirm bei regnerischem Wetter werden. Die Zahl der Verkehrslehrzimmer und öffentlichen Verkehrsunterrichtsräume in Baden-Würt⸗ temberg soll in der nächsten Zeit von 17 auf 57 erhöht werden. Geschäftsführer Illg kündigte ferner an, daß in Kürze zunächst an einem der acht pädagogischen Institute im Lande ein Verkehrsseminar eingerichtet wird. Kinopaß für Jugendliche Karlsruhe. Das Karlsruher Jugendamt hat die Absicht, vom 1. Januar 1960 an„Ki- nopässe“ an interessierte Jugendliche auszu- geben. Es will jedoch keinen Jugendlichen Zwingen, sich einen solchen, mit einem Licht- bild versehenen Paß zuzulegen. Neue Kleinodien für die Schmucksammlung Die Stadt Pforzheim erwarb eine frühgriechische Goldschmuckgruppe Pforzheim. Der Stadt Pforzheim ist es mit Unterstützung des Landes Baden-Württem- berg gelungen, für den historischen Teil ihrer Schmucksammlung eine frühgriechische Gold-Gruppe aus der Zeit um 330 v. Chr. zum Preis von 100 000 Mark zu erwerben. Der Schmuck stammt aus einem neuen Gräber- kund bei Sardes an der Westküste Klenasiens. Beim Erwerb stand Pforzheim, wie schon oft bei großen Schmuckauktionen, in Konkurrenz mit dem Metropolitan-Museum New Vork. Die Goldschmuckgruppe wurde im Grab der Frau eines Fürsten gefunden. Zentral- stück ist ein goldener Ring, auf dessen ovalem Kopf ein ungewöhnlich schöner Skarabaeus sitzt. Außerdem gehören zu der Gruppe zwei massiv goldene Halsbänder mit feiner Fili- granarbeit, zwei goldene Armreifen, deren obere Enden zu Widderköpfen ausgebildet sind, schmucktechnisch sehr bedeutungsvolle granulierte Ohrgehänge, ein als schmuck verwendeter goldener Haarkranz, der erst noch restauriert werden muß und eine größere Zahl bearbeiteter Goldplättchen, die als Schmuck auf das Totengewand auf- genäht waren. Die Schmuckgruppe ist— nach dem An- kauf der weltbekannten Ringsammlung Battke, die vor einigen Jahren für 330 000 Mark erworben wurde— die bedeutendste Erwerbung der Nachkrieszeit für das Pforz- heimer Museum., Seit 1952 wurde für die Pforzheimer Sammlung, deren Grundstock zahlreiche Dauerleihgaben bilden, historischer Schmuck verschiedener Epochen für fast eine halbe Million aufgekauft. Toten- AP-Bild Hauptzeuge wurde ohnmächtig Konstanz. Einen Ohnmachtsanfall erlitt vor dem Schwurgericht in Konstanz ein 39 jähriger Mann, der als Zeuge in einem Kind- tötungsprozeg aussagen sollte. Der Mann war der Vater des unehelichen Kindes, das von der Angeklagten, einer 31 Jahre alten Hausgehilfin aus Eigeltingen im Kreis Stockach im September vorigen Jahres gleich nach der Geburt getötet worden warf. Als Schwager der Angeklagten machte der Zeuge, nachdem seine Lebensgeister wieder geweckt worden waren, von seinem Aus- sageverweigerungsrecht Gebrauch. Unter Zubilligung mildernder Umstände und ver- minderter Zurechnungsfähigkeit verurteilte das Gericht in den Abendstunden die An- geklagte, die das Neugeborene in einem Mülleimer erstickt hatte, zu einem Jahr Ge- kängnis. Die Strafe galt durch die Unter- suchungshaft als verbüßt. Abwässer verursachen Fischsterben Singen. Ungeklärt in die Aach abgelei- tete Abwässer haben in letzter Zeit wieder- holt ein großes Fischsterben in diesem Zu- Fluß des Untersees verursacht. Die Fische er- stickten förmlich unter der Flut der Schmutz- Wasser. Ein Fischereipächter bezifferte den ihm dadurch zugefügten Schaden auf mehr als 2000 Mark, für den er die verantwort- lichen Stellen haftpflichtig machen will. Als Sachverständiger stellte Fischermeister Os- kar Koch von der Insel Reichenau fest, dag die Abwässer offenbar aus einem„Ueber- lauf“ des Klärwerkes Singen stammten. Nur begrenzt lagerfähig Neuoffstein/ Pfalz. Die Zuckerrübenver- arbeitung hat in diesem Jahr besondere Schwierigkeiten gebracht. Es stellte sich nämlich heraus, daß die Rüben nur begrenzt lagerfähig sind und bei einer Lagerung von mehr als drei Tagen ein bis zwei Prozent ihres Zuckergehaltes verloren. Wie ein Spre- cher des Verbandes hessisch- pfälzischer Zuckerrübenbauvereine dazu in Neuoffstein/ Pfalz mitteilte, mußte eine einwöchige An- fuhrsperre erlassen werden. Die Zucker- rübenfabrik in Neuoffstein, die Lagermög- lichkeiten für 360 000 Doppelzentner Rüben besitzt, lagert aus diesem Grund nur jeweils 85 000 Doppelzentner— den Verarbeitungs- Vorrat für 36 Stunden— ein. Nach Groß fahndung gefaßt Tuttlingen, Nach einer Grobfahndung der Landespolizei ist am Montagabend der Kraftfahrer von der Polizei gefaßt worden, der in der Nacht zum Sonntag in der Nähe von Trossingen einen 30 Jahre alten Hilfs- arbeiter aus Weigheim tödlich überfahren und nach dem Unfall geflüchtet war. Es han- delt sich um einen 51 Jahre alten Reisever- treter, der zur Zeit ohne festen Wohnsitz ist und seit einem Vierteljahr keinen Führer schein mehr besitzt. Ja, Ihre Kochkunst e N I 0 e 0 und MAGGI KARE FIEIsSSCHSUnpE zaubern die feinsten Gerichte auf den Tisch! Probieren Sie es! Nehmen Sie als delikate Grund- lage für Ihre Suppen, Gemüse und Eintopfgerichte MAGGI Klare Heischsuppe. Servieren Sie heute einmal nach dem nebenstehenden Rezept ein unga⸗ risches Krautgulasch. 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Zuiehelwürſeln im eigenen Feil an⸗ abgeꝛogenen, in Scheiben geschnit- JJJJV)%VVVVVVVVVVVVV VVV 4. 1 1 9K 20⁰ 85 Be dritte garisc demo Ereig. gewa! den F Unab ter-Se sche Wietis ten gen u lebige als N garn Ka nicht der 8 Werk. Wasse innen sentli Macht operie stanzi politi, mit d Geist verge Die war 1 liches trotz der 1 Schick endgü Verhe heute munis ist v. Presse Die schrär Ausne Ka nären zen. mächt auszei block! den bracht des 1 Volks. Funde kau e begeh stes 1 stande und Mitar Eil sich f geln nach oder seit mußte ben, imme Bo SPD maier Aeltes Plena lebha. Antei herbe des B das F und le Au des A die in lungs Frakt ner, g bau d Unter schlos präsie sich heute br. r. 244 eee e er 85 Id erlitt 1 39 ind- Lann das alten Treis leich Als der eder Aus- nter ver- eilte An- nem Ge- ter- lei- der- Zu- er- utz- den ehr ort- Als das ber- er- lere sich zt von ent re- her in/ An- er- 58— den ils 88= der ler en, he s- n- r- ist r- MORGEN Seite Nr. 244/ Donnerstag, 22. Oktober 1959 Drei Jahre nach der Ungarn- Tragödie Verbesserung der äußeren Lebensbedingungen soll die blutigen Tage vergessen lassen Von unserem Balkan- Korrespondenten Dr. Karl Rau Belgrad. Am 23. Oktober jährt sich zum dritten Male der Blutherbst 1956, die un- garische Revolution. Aus einer Solidaritäts- demonstration der Studenten zugunsten der Ereignisse in Polen erhob sich damals ein gewaltiger Volksaufstand, der sich unter den Parolen Freiheit, Demokratie, nationale Unabhängigkeit, Räteverfassung und Arbei- ter- Selbstverwaltung gegen das stalinisti- sche Herrschaftssystem richtete. Die so- wWjetischen Truppen konnten nach erbitter- ten Kämpfen die Revolution niederschla- gen und setzten den Mitarbeiter der kurz- jebigen Revolutionsregierung, Janos Kadar, als neuen Statthalter des Kremls in Un- garn ein. Kadars Start am 4. November 1956 war nicht glücklich, galt er doch als Verräter der Sache des Freiheitskampfes und als Werkzeug Moskaus. Seither ist jedoch viel Wasser die Donau hinabgeflossen und das innenpolitische Bild Ungarns hat sich we- sentlich gewandelt. Kadar hat seit seiner Machtübernahme mit neuen Argumenten operiert: Wachsender Lebensstandard, Di- stanzierung vom Rakosi-Terror und innen- politische Koexistenz, so lauten die Parolen, mit denen das neue Regime versucht, den Geist und die Ereignisse des Herbst 1956 vergessen zu machen. Die Liquidierung des Volksaufstandes war und blieb bis heute ein sehr schmerz- liches Kapitel. Trotz einer Teilamnestie und trotz wiederholter Versprechungen, daß mit der Hinrichtung Imre Nagys und seiner Schicksalsgenossen die„Periode der Rache“ endgültig zu Ende sei, gehen Säuberungen, Verhaftungswellen und Hinrichtungen auch heute noch weiter. Jegliche gegen die Kom- munisten gerichtete Tätigkeit oder Agitation ist verboten, ebenso jede Kritik in der Presse oder anderen Druckerzeugnissen. Die Macht der Polizei ist praktisch unbe- schränkt, Gewerkschaften gibt es— mit Ausnahme der kommunistischen— keine. Kadar hat es in den drei nachrevolutio- nären Jahren verstanden, sich durchzuset- zen. Gestützt auf das Vertrauen seines mächtigen Gönners Chrustschow, der ihn auszeichnete wie kaum einen anderen Ost- blockführer, hat er die meisten Gegner in den eigenen Reihen zum Schweigen ge- bracht. Der rücksichtslosen Beharrlichkeit des Parteichefs verdankt die ungarische Volksdemokratie heute ihr relativ festes Fundament. Und zweifellos verdankt Mos- kau es der Tätigkeit Kadars, daß die auf- begehrenden Massen des Revolutionsherb- stes 1956 die Stationen des passiven Wider- standes und der Resignation passiert haben und doch mehr oder weniger zur loyalen Mitarbeit bereit sind. a Eine nicht geringe Zahl von Ungarn, die sich für gute Kommunisten halten, liebäu- geln mit einer Entwicklung ihres Landes nach dem eigenständigeren Vorbild Polens oder sogar Jugoslawiens. Zum ersten Male geit der Niederschlagung der Revolution mußte die Parteiführung erst kürzlich zuge- ben, daß innerhalb der reorganisierten und immerhin schon über 400 000 Mitglieder zäh- lenden Partel die revisionistischen, tito- freundlichen und nationalgesinnten Strö- mungen noch immer nicht überwunden sind. Kadar versteht es ausgezeichnet, die Sün- denböcke Nagy oder Rakosi überall dort her- vorzuzaubern, wo er sie brauchen kann. Mit dieser Taktik kontte er, auch als er dem Genossen Münnich den Regierungsvorsitz überlassen mußte, die sich immer wieder an- zeigenden internen Parteiströmungen aus- schalten.. In jüngster Zeit verdichten sich die Ge- rüchte, daß sich der Kreml entschlossen habe, die sowietischen Truppen aus Ungarn abzu- ziehen, um ähnlich wie in der Tschechoslowa- keit und Rumänien das Regime vor aller Welt auf eigene Füße zu stellen. In Ungarn befinden sich zur Zeit vermutlich noch 30 000 bis 50 000 sowjetrussische Soldaten, die je- doch streng in ihren Garnisonen kaserniert sind. Mit der ungarischen Bevölkerung kom- men sie selten zusammen und die Ungarn selber haben wenig Interesse, die Beziehun- gen enger zu knüpfen. Hinzu kommt, daß die Sowjets, für die die ungarische Revolution und ihre Niederwerfung ein Alptraum ge- blieben ist, sich äußerst zurückhalten, um weder Kadar noch sich selbst bloßzustellen. Fast jede Phase der politischen Macht- kestigung wurde von dem nachrevolutionären kommunistischen Regime in Ungarn mit materiellen Konzessionen verbunden. In Wirtschaftlicher Hinsicht erscheint die Lage der ungarischen Bevölkerung heute günsti- ger als zu Rakosis Zeiten vor der Revolution. Die Ungarn spüren den kleinen Fortschritt und geben sich offenbar damit zufrieden. Das soll natürlich nicht heißen, daß die Volksdemcokratie Ungarn wirtschaftlich und lebensstandardmäßig bereits über dem Berg sei. Im Gegenteil, es sind eine Reihe von Maß- nahmen im Gange, die wiederum neue Här- ten für Ungarns Bevölkerung bedeuten. Der Kreml hat nachdrücklich darauf hingewiesen, daß die Zeit der Hilfe und Kredite für Un- garn jetzt vorüber ist und das Land auf eigenen Füßen stehen muß. Zweifellos ist Ungarn wirtschaftlich immer noch eines der schwächsten Mitglieder innerhalb des kom- munistischen Lagers. Diese schmerzende Wunde soll der 1961 beginnende zweite Fünf- jahresplan beseitigen, dessen Maßnahmen auf dem Ende November stattfindenden ersten Parteitag seit der Revolution offiziell verkündet werden. Das Hauptmotiv des neuen Wirtschafts- programms ist die Forderung,„die Errich- tung der Fundamente des Sozialismus zu beenden und den Aufbau des Sozialismus zu beschleunigen“. Der Plan sieht ein jährliches Wachstum der Industrieprouktion um 14 Prozent vor. Das Hauptgewicht liegt immer noch auf der Schwerindustrie. In der Ver- brauchsgüter-Industrie soll die Erzeugung um 45 Prozent steigen. Die Agrarproduktion wird„planmäßig“ um 30 Prozent erhöht. Gleichzeitig soll in den nächsten Jahren die„sozialistische Um- gestaltung der Landwirtschaft“ beendet wer- den. Gegenwärtig ist rund die Hälfte des Umbau des Bonner Plenarsaales? CD/ Cs ist sich mit der SPD und Dr. Gerstenmaier einig Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Sprecher der CDU/ CSU und der SPD sowie Bundestagspräsident Gersten- maier waren sich am Dienstag in der Aeltestenratssitzung darüber einig, daß der Plenarsaal umgebaut werden muß, um ein lebhafteres Debattieren und eine größere Anteilnahme der Abgeordneten im Parlament herbeizuführen. Ferner soll die Fragestunde des Bundestages neu organisiert werden, um das Frage- und Antwortspiel unmittelbarer und lebendiger gestalten zu können. Ausgangspunkt der lebhaften Besprechung des Aeltestenrats waren Zeitungsmeldungen, die in letzter Zeit den langweiligen Verhand- lungsstil des Parlaments kritisierten. Der Fraktionsgeschäftsführer der CDU/ CSU, Ras- ner, griff einen alten Plan auf, der den Um- bau des Plenarsaals im Sinne des britischen Unterhauses vorsah. Ueberraschenderweise schlossen sich die SPD und der Bundestags- präsident diesem Gedanken an. Man war sich einig darüber, daß das Plenum sich heute praktisch in einem„Auditorium maxi- mum“ befindet, das zum Dozieren verführt. Dr. Gerstenmaier will nunmehr formell an die Fraktion herantreten und sie um eine Diskussion der Umbaufrage bitten. Im englischen Unterhaus gibt es nur Sitze, keine Tische. Die Abgeordnetn sprechen von ihrem Platz aus. In Erwägung steht auch eine Lösung, die dem Aufbau der französischen Nationalversammlung gleicht. In Paris sind die Sitzplätze der Abgeordneten in Form eines„Amphitheaters“ aufgebaut. Wie in Bonn bekannt wird, soll der Plenar- saal— unabhängig von den neuen Plänen— im nächsten Jahr rehoviert werden. Unter anderem soll er eine neue Bestuhlung er- halten. Die rund 500 Sitze werden nach den bisherigen Plänen etwa 500 000 Mark kosten. Es ist kein Geheimnis, daß der völlige Umbau des Plenarsaals eine Summe erfordert, die in viele Millionen geht. Andererseits ver- spricht man sich jedoch von der veränderten Architektur große Wirkungen auf die Akti- vität des Bundestages. gesamten bebauten Gebietes kollektiviert. Mit der bis vor kurzem von Kadar geübten Schonung des Bauerntums dürfte es nun wieder vorbei sein, obwohl gerade die letzten zwei Jahre den Beweis erbrachten, daß ohne Kollektivierung nicht nur die Bauern, son- 1 das ganze Volk unvergleichlich besser ebt. Der Lebensstandard soll durch Lohn- steigerungen und Preissenkungen erhöht werden, so heißt es in dem neuen Wirt- schaftsprogramm. Für die Verbraucher sollen innerhalb von fünf Jahren 40 000 Personen- wagen, 150 000 Kühlschränke und 450 000 Fernsehapparate zur Verfügung stehen. Diese Fortschritte stehen selbstverständlich bis jetzt nur auf dem Papier. Wenn die neue kommunistische Führung Ungarns einerseits streng darauf bedacht ist, jede innerparteiliche oder intellektuelle Ga- rung sofort zu vernichten, so weiß man andererseits in Budapest auch ganz genau, daß die entscheidende Verbesserung der äuberen Lebensbedingungen am besten dazu geeignet ist, das Blut, die Tränen und die Enttäuschungen der nicht nur für den un- garischen, sondern auch für den Weltkommu- nismus so bitteren Revolutions-Ereignisse des Herbstes 1956 zwar nicht ganz vergessen, aber doch in einen nicht mehr störenden Hintergrund treten zu lassen. Am 23. Oktober 1956 brach in Ungarn der Aufstand los. Beherzte junge Menschen fingen an diesem Tage an, gegen die seit Stalin fortgeführte Gewaltordnung zu de- monstrieren und fanden im ganzen ungarischen Volk bald unzählige Verbündete. Unser Bild vom November 1956 zeigt das Ende: Sowjetische Panzer überwachen die Straßen und Plätze Budapests. Chrustschow, der damals an Stalin so sehr Kritik geübt hatte, hatte ganz nach dem Vorbild Stalins zurückgeschlagen. Bild: Archiv Abschied vom Märchenpalast in Nairobi Sir Evelyn Baring, der„letzte Vizekönig“ und energischste Statthalter der britischen Königin, trat zurück Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England Von unserem London. Zu den vielen Ehrungen, die dem Gouverneur von Kenia, Sir Evelyn Baring, beim Abschied von seinem verantwortungs- vollen, sieben Jahre lang ausgeübten Posten zuteil wurden, gehörte die Lebensrettungs- medaille. Seine Königin ehrte ihn in den amtlichen Hof mitteilungen für sein tapferes Verhalten bei der Rettung eines indischen Mädchens vom Tode des Ertrinkens. So en- dete eine der umstrittensten und exponier- testen Amtszeiten des wohl umstrittensten und mächtigsten in der langen Reihe engli- scher Konsuln, die fast wie gottähnliche Kö- nige in den Kolonien als Vertreter ihres Monarchen souverän regierten. Ihre Insi- gnien waren eine makellose weiße, mit Gold verbrämte Uniform, ein breites Ordensband, ein umgehängter schwerer Säbel und der einem Tropenhelm ähnliche, mit reichem Schmuck aus Schwanenfedern versehene Hut. Im ebenso makellos weißen Palast, im offlziellen Sprachgebrauch„Government House“ genannt, residierten sie in majestä- tischer Pracht, streng abgeschlossen und iso- liert von der dquirlend bunten Masse ihrer farbigen Landeskinder. Mit dem Ende des Kolonialzeitalters und der Emanzipation der farbigen Völker wurde der Club der englischen Kolonialgouver- neure immer kleiner und explosiver. Noch 34 solcher Sinekuren gibt es derzeit, und von ihnen werden sieben im Laufe des nächsten Jahres verschwinden. Den Anfang machte in diesem Sommer der Gouverneur von Sin- gapur, Sir William Goode, der sich vom Ver- treter der Königin über Nacht in das neue Staatsoberhaupt des selbständig geworde- nen Stadtstaates mit dem seltsamen Titel „Lang de-Pertuan Negara“ verwandelt sah. Im Januar muß der Gouverneur von Zypern, Sir Hugh Foot, die Koffer packen; im Mai verschwinden die vier Gouverneure von Ni- gerien und Kamerun sowie die Stadthalter auf den Inseln unter und über dem Winde in der Karibischen See. In der vorigen Woche ist der farbenprächtigste und energischste Stadthalter der Königin, Sir Evelyn Baring KCMG(eine der zahllosen englischen Titels- Abkürzungen, die im Slang der Kolonial- bürokratie ironisch- treffend mit„Kindly call me god“—„Nennen Sie mich Gott“— um- schrieben werden) zurückgetreten und hat Kenia verlassen. Nach siebenjähriger Amts- zeit als Gouverneur der Kronkolonie, dazu noch im blutigsten und turbulentesten Ab- schnitt in der Geschichte Kenias, gab er sein mit 8700 Pfund(104 400 Mark) jährlich do- tiertes Amt auf und wurde Leiter der Ent- wicklungsbehörde für die Kolonien. Als er vor sieben Jahren als„His Excel- lency“(seine Exzellenz) sein Amt als Gou- verneur von Kenia antrat, befand sich die Kolonie auf dem Höhepunkt des blutigen Mau-Mau- Aufstandes. Der Terror und die Furcht regierten souverän. Mein amerikani- scher Hotelnachbar wurde in Nairobi auf offener Straße mit dem Panga, dem afrikani- schen Buschmesser, viehhisch zerstückelt, unsere Mahlzeiten nahmen wir mit griff bereiter Pistole ein, nachts lag sie ebenso griffbereit auf unseren Kopfkissen. Für die Damen war es Mode und reiner Selbsterhal- tungstrieb, eine Mordwaffe im Handtäsch- chen mitzuführen. Durch dichte Stacheldraht- sperren und zahllose Ausweiskontrollen mußte ich mich damals zum Gouverneur palast außerhalb von Nairobi vorarbeiten. In dem in einem parkartigen Garten voll tropisch- bunter Pflanzen und Bäume gelege- nen Märchenpalast aber herrschte die Ruhe eines englischen Landsitzes. Es war eine gespenstische Unterhaltung zwischen dem großen, eleganten, ein wenig vorgebeugten Gouverneur und dem deut- schen Journalisten. Die englischen Truppen, die pausenlos ins Land strömten und trotz modernster Waffen den primitv ausgerüste- ten, aber fanatischen Gegner in den dschungelartigen Hochländern rings um den Keniaberg und den Aberdares nicht schlagen konnten, schrien wieder einmal nach dem „starken Mann“. Der berüchtigte General Templer, der den Dschungelkrieg in Malaien ausgefochten hatte, wurde bereits als Sir Evelyns Nachfolger genannt. Der Mann aber, dessen Kopf die Truppe, die weißen Siedler in den Hochländern und die Oeffentlichkeit zu Hause so lautstark forderten, ließ sich nicht beirren. Gleichsam unbeteiligt sprach er von dem Aufruhr, der die ganze Kolonie erfaßt hatte, und von seiner felsenfesten Zuversicht in die Niederschlagung dieses„Rückfalls in die Barbarei“, wie er die Mau-Mau-Bewe⸗ gung verächtlich nannte. Der„letzte Vize- König“, wie man ihn bald nannte, schaffte es. Er regierte die Kolonie mit einer Junta, die von seinem Stellvertreter, dem Militär- befehlshaber und dem Sprecher der weißen Siedler gebildet wurde. Der Gouverneur war biegsam und nachgiebig, aber er war auch brutal und grausam. Er wandte sich gegen die Engstirnigkeit der weißen Siedler und verhinderte damit ein zweites Algerien. Er verbot jede Lynchjustiz und vertrat konse- quent den Standpunkt, daß es sich bei dem Mau-Mau-Aufstand nicht um eine nationale Revolution handele, daß man die grausamen Führer der Kikuju, die als einzige die Mau- Mau- Bewegung stützten, gerade durch ihre eigenen Stammesgenossen überwinden könne. Sir Evelyn Barings Keniapolitik, auch und gerade bei der Niederschlagung des Mau-Mau- Aufstandes, war nicht nur erfolg- reich. Es gab viele Rückschläge, es wurden manche Fehler gemacht, doch die Grund- konzeption gewann der Kolonie den Frieden zurück und ermöglichte die ersten schüch- ternen Schritte auf dem Weg zu einer par- lamentarischen Regierung. Vorbildlich und beispiellos erfolgreich war der Gouverneurs- plan zur Seßhaftmachung der Kikuju und zur Modernisierung ihrer landwirtschaft- lichen Methoden. Die friedliche Eingebore- nen- Bevölkerung wurde in geschützten Dör- fern vor den Aufständischen in Sicherheit gebracht. Die Aufständischen selbst wurden, sobald man ihrer habhaft wurde, in Um- erziehungslager gesteckt und umgeschult. Ihre unbelehrbaren Führer faßte man in Straflagern zusammen, von denen das letzte, Hola-Camp, jüngst weltberühmt wurde, weil afrikanische Wachmannschaften acht Lager- insassen bestialisch zu Tode quälten. Bevor Sir Evelyn Baring dieser Tage sei- nen Märchenpalast in Nairobi verließ, ver- kündete er als Abschiedsgeschenk einen neuen, umwälzenden Plan für die Kolonie. Er übergab der gesetzgebenden Versamm- lung, dem von Weißen beherrschten Parla- mentsersatz der Kolonie, einen Gesetzent- wurf, der die fruchtbaren landwirtschaft- lichen Bezirke der weißen Hochländer, die bisher ausschließlich europäischen Siedlern vorbehalten waren, zur Entwicklung für alle Rassen freigab. Wiederum störte den Pro- konsul nicht der Aufruhr, der gerade unter den weißen Siedlern ausbrach. Er konnte wohl den Aufstand der Schwarzen nieder- schlagen und das Land befrieden, doch konnte er nicht die Intransigenz und den Dünkel der weißen Siedler brechen. Wollte er wirklich ernsthaft eine Libera- lisierung der weißen Haltung gegenüber dem drängenden Problem Afrikas? In seinem fürstlichen Palast in Nairobi wurde bei den häufigen glanzvollen Festlichkeiten äußerst selten ein schwarzes oder ein farbiges Ge- sicht gesehen. Der am 29. September 1903 als jüngerer Sohn eines Lords geborene Sir Evelyn Baring, der mit der Tochter eines Grafen verheiratet ist, verbrachte sein gan- zes Berufsleben als Vertreter der weißen Herrenschicht im schwarzen Afrika und im damaligen indischen Kaiserreich. Mit seinem Abschied vom Märchenpalast in Nairobi vollzog sich mehr als ein Gouver- neurswechsel. Er offenbarte aller Welt, daß die Zeit der Prokonsuln endgültig und für immer vorbei ist, daß die Pracht und die Machtfülle der Vizekönige eines einst welt- umspannenden Kolonialreichs geschwunden ist unter dem Anprall neuer Ideen und neuer Souveränitäten, gerade auch der farbigen Völker, über die einst ein Mann wie Sir Evelyn Baring souverän geherrscht hatte. ee die unbeschränkte Gesundheit oder„ewige Jugend“ verspre- chen, gibt es nicht! Seien Sie besonders kritisch, wenn es um die Wahl eines Mittels für Herz, Kreislauf und Nerven geht. 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Nunmehr nimmt die große Einkaufs- zentrale in der City das gesamte Quadrat P 1 ein. Im Januar 1959 wurde mit dem Erdaushub längs der Freß- gasse und dem Abriß eines Teiles des Altbaues begonnen. Ueber Nacht entstand damals eine Baustelle von gigantischen Ausmaßen. Für die Stahlbetonkonstruktion wurden 687 t Stahl, 2143 f Zement und 9321 cbm Kies aufgewendet. Die ge- samte Nutzfläche des Hauses(Tiefkeller, Kellergeschoß, Erd- geschoß, fünf Obergeschosse) wuchs auf 21 000 am, davon sind 10 000. qm Verkaufsfläche. Besondere Sorgfalt wurde auf die technische Einrichtung verwendet. Eine moderne,„idiotensichere“ Feuerschutzaplage (3100 Spritzdüsen in den Decken der Verkaufs- und Lager- räume) wurde installiert, die Zahl der Rolltreppen wurde ver- mehrt(stündliche Kapazität 6000 Personen), erhöht wurde erfolgt durch das städtische Fernheizwerk(durchschnittlicher Wärmebedarf 2 722 000 kcal/h). Die lufttechnischen Anlagen- im Sommer sorgen sie für angenehme Kühlung, ansonsten für den Luftumschlag in den Verkaufsräumen und Lagern wurden großzügig ausgebaut. Die„Anker“-Kaufstätte kann dank des räumlichen Zu- Wachses das riesige Sortiment künftighin der Kundschaft ge- fälliger und übersichtlicher anbieten. Die Frontlänge des Hau- ses beträgt nunmehr 224 laufende Meter, die Schaufenster- länge— es sind jetzt 26 Schaufenster— 159 Iaufende Meter. Alle Verkaufstische und-theken aneinandergereiht ergeben ergeben eine Länge von 1,58 Kilometer, die Länge der Regale und Stellagen 1,0 Kilometer. 5 Die Inneneinrichtung— Planung, Entwurf und Durchfüh- rung oblagen der Einrichtungsgesellschaft der Muttergesell- schaft, der Kaufhof AG Köln— erfolgte unter Verwendung eines nach in- und ausländischen Erfahrungen auf dem Ge- biete der Warenhausgestaltung entwickelten eigenen Typen- Programmes. Entscheidend für die Planung war das Vorwahl Prinzip und die Halb- Selbstbedienung. Um Künftig die Bedie- nung zu beschleunigen, wurde das Kassenwesen weitgehend dezentralisiert. Ausführung der gesamten Heizungsanlage durch die Firma HACEN& TERLA UL INGENIEURE Inh.: Franz Terlau VDI SANTTARE INSTALLATIONEN HEIZUNGSANLAGEN ROHRLEITUNGSBAU Fernruf 5 87 25/5 KGLN-EHRENFEL D Franz-Liszt-Straße 10 ERWIN BALLWEC METALLBAU M 2, 7 MANNHEIM Tel. 2 26 50 Ausführung von Fliesenarbeiten Krings- Baustoffe Seckenheimer Straße 8 Mannheim Tel. 4 06 50 a Tel. 208 89 , Wir lieferten die Original GEFl- u. RILO GA Einputzschienen Liefer anf aller Vorhangschienen Ausführung von Abbrucharbeiten With. 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Ein Paternoster ausschließlich für Perso- nal spart zeitraubende Wege. Im Neubauteil wurde ein ge- räumiges Casino eingerichtet, dazu noch eine Reihe von So- zialräumen. Die„Anker“-Kaufstätte GmbH, die heute mit einem Ta- gesfeuerwerk nach nur dreitägiger Pause den Neubau ihrer Kundschaft vorstellt, geht auf ein Garn- und Kurzwaren- geschäft zurück, das der Kaufmann Sigmund Kander 1873 in Mannheim gründete. Der Aufschwung des zunächst sehr kleinen Geschäfts entsprach der rapiden Aufwärtsentwicklung Mannheims in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Bereits im Jahre 1900 eröffnete Kander in T 1, 1 einen für da- malige Zeiten sensationellen Neubau, den sogenannten„Glas- palast“. 1904 wurde dann die Firma— nunmehr unter der Bezeichnung„Warenhaus Kander“ in eine GmbH umgewan- delt und im gleichen Jahre entstand auch eine Filiale in der Neckarstadt. Eine weitere Niederlassung(in der Schwetzin- gerstadt) folgte im Jahre 1915. Im Jahre 1928 konnte das Warenhaus in T 1 erweitert werden. Im Jahre 1935— damals änderten sich die Besitzverhältnisse— wurde die Firmen- bezeichnung in„Anker“-Kaufstätte GmbH geändert. In P 1 etablierte sich die„Anker“ erst nach dem Kriege. Verkaufsräume und Lager waren im Krieg den Bomben zum Opfer gefallen. Nach 1945 entstand zunächst am alten Platz in T 1 ein dreigeschossiger Bau. 1953 aber zog„Anker“ an den Paradeplatz, die Zeiten des Provisoriums waren endgültig vorüber. Die neue„Anker“-Kaufstätte in der City wurde von Jahr zu Jahr ein immer beliebteres Einkaufsziel aller Bevölke- runsgschichten aus Mannheim und seiner weiteren Um- gebung. Der Erweiterungsbau konnte nicht ausbleiben. Ver- antwortlich aber für dessen Planung war Prof. Dr. Ing. Wun- derlich, der Leiter der Bauzentrale der Muttergesellschaft; für die statische Konstruktion wurde Oberbaurat a. D. 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Oktober 1959/ Nr. 22 Oeistplostik und Vitalitätsmalerei Ausstellung Edzord Hobbing und Raffaele Castello im Heidelberger Kunstverein Nach langer Sommerpause hat nun auch der Heidelberger Kunstverein seine Tätig- keit wieder aufgenommen. Die beiden Namen, die zur ersten Ausstellung(geöffnet bis 15. November) vereint sind, werden dem breiten Publikum kaum bekannt sein: der des Malers Raffaele Castello aus Capri und der des Bildhauers Edzard Hobbing aus Hei- delberg, aber wer ihre Werke nun sieht, wird sie sich einprägen müssen. Sowohl Hobbing als Castello sind Künstler hohen Ranges, grundverschieden voneinander in Hand- schrift und Temperament, so daß ihre ge- meinsame Ausstellung wahrscheinlich eine Zufälligkeit sein dürfte, aber in der Anlage doch wieder berechtigt, da hier zwei Be- gabungen, die allen Aufmerkens wert sind, ihre würdige Präsentation fanden. Es würde sehr wundern, wenn ihr Ruhm sich jetzt nicht rasch von Heidelberg aus weiter ver- breitete. Bdzard Hobbing, ein Berliner vom Jahr- gang 1909, lebt schon seit längeren Jahren in Heidelberg und war mit Einzelarbeiten auch bereits in früheren Sammelausstellun- gen vertreten. Seine jetzige erste Kollektiv- ausstellung erweist ihn, den einstigen Schü- ler von Wilhelm Gerstel und vor allem Richard Scheibe in Berlin, als einen gerade- wegs aus gesunden Traditionen gewachsenen Bildhauer, der zugleich alle modernen Ex- perimente verarbeitet hat bis hin zu Alexan- der Calder, ohne sich darüber je ans kon- struktiv Erklügelte zu verlieren. Hobbing hat jetzt vier Jahre lang in Heidelberg an der Bauhütte zu Heiliggeist gearbeitet, und der Altar, das Tympanon über dem Haupt- portal und ein Taufbecken in der Heilig- geistkirche sind sein Werk. Der Taufstein- Entwurf steht jetzt auch in der Ausstellung: aus mittelalterlichen Formen entwickelt, um in den Rahmen des altehrwürdigen Gottes- hauses zu passen, und in der Gliederung des flgürlichen Schmuckes doch wieder unver- kennbar modern. Für Weingarten hat er ein Ehrenmal geschaffen, einen großen steiner- nen Engel, und in dem altbadischen Städt- chen Philippsburg hat er den Marktbrunnen mit Reliefs geschmückt; auch diese Brunnen- reliefs sind als Gipsmodell in der Heidel- berger Ausstellung zu sehen, anekdotisch er- Zzählend auf volkstümliche Ueberlieferungen zurückgehend und diese in eine knappe und klare, lapidar gefügte Bildsprache fassend. Im Mittelpunkt des Saales steht die Mo- numentalplastik„Emporgehobener“, die den Tod des Herakles darstellt: wie der Heroe, nachdem er sich das Hemd des Nessus mit- samt den daranklebenden Fleischstücken vom Leib herabriß und sich selber den Schei- terhaufen aufschichtete, von Zeus zu den Halbgöttern entrückt wird. Der aufgerissene, von Höhlungen durchbrochene und durch- sichtig gewordene Körper entspricht durch- aus gewissen modernen Stiltendenzen der Skulptur, aber sie sind nicht formal-àstheti- scher Selbstzweck, sondern unterwerfen sich der geistigen Absicht an der Darstellung. Angesichts so vieler erklügelter und kon- struierter Intellekt-Lösungen in der zeit- genössischen Kunst mag es zunächst frag- würdig scheinen, wenn man für Hobbing das Wort von der„Geistplastik“ wählt. Vor Wer- ken der modernen Plastik hört man so oft, daß sie Spannungen ausstrahlen, daß hier Kraftströme einander durchdringen, daß die Löcher und Buckel in einem Rhythmus schwingen, aber wenn man die Frage stellt, Was es für Spannungen seien und wozu sie strahlen, warum die Kraftströme sich durch- dringen, was für ein Rhythmus denn nun da schwingt, bleibt eine Antwort aus. Die„ge- kormte Leere“ hat Eduard Trier im Kasseler documenta-Katalog als entscheidendes Ele- ment für die Aussage einer modernen Plastik bezeichnet, und allzu oft hat man tatsächlich den Eindruck, daß nichts als„geformte Leere“, in ästhetische Reize gegossenes Nichts daraus spricht. Man kann aber nicht die Schönheit von der Wahrheit abtrennen, die Form vom Sinn, die Gestalt vom Gehalt, ohne die Harmonie zwischen Subjekt und Objekt als Grundlage jeden künstlerischen Gestaltens zu zerstören. Von Rodin stammt das Wort von der Kunst als„Ausübung des Gedankens, der versucht, die Welt zu be- greifen und begreiflich zu machen“, und eben dieses Die-Welt-Begreifen prägt sich in den Skulpturen Hobbings aus— ob er nun die Entrückung des Herakles in das Kosmisch-Göttliche gestaltet oder die Fi- gurengruppen auf dem Taufstein unter die christlichen Heilssymbole stellt. Das schließt nicht aus, daß seine geist- bestimmte und geistgeformte Plastik auch das heitere, absichtslose Spiel und das schwerelose Abbilden kennt. Als Modell sieht man die köstliche Naivität seines„Bären- baumsé, preisgekrönt beim Großplastik- Wettbewerb für eine Volksschule in Heidel- berg- Kirchheim und wirklich schön und letztlich sogar„funktionell“ für die ästhe- tisch- begriffliche Auflockerung der alltäg- lichen Schulumwelt eines Kindes. Oder man sieht eine„Seiltänzerin“, die er auf ein an Calder gemahnendes Stabile stellte, das sich beim leisesten Anstoß bewegt und das Seil- tanzende der Figur wortwörtlich hervor- bringt. Seine Frauenköpfe sind streng, fast spröde verschlossen, aber doch in einer gleichsam antikischen Ordnung, die auch dem reinen Formreiz noch seinen Platz läßt. Der Künstler, trotz seiner 50 Jahre sichtlich noch mitten in der Entwicklung, zeigt vieler- lei fesselnde Aspekte an seinem Werk, alle nicht nur mit klugem Geist, sondern auch mit trefflicher Solidität im Handwerk ent- wickelt, und es ist gut, daß der Heidelber Kunstverein den sonst fast nur durch s Bauplastik bekannten Hobbing nun mit die- ser Kollektivschau herausgestellt Rat. 8 Daneben werden überaus viele Arbeiten von Raffaele Castello gezeigt, einem 1905 auf Capri geborenen Italiener, der erst spät zur Kunst kam, da er lange Jahre für seinen Lebensunterhalt schwer arbeiten mußte. Zwischen 1930 und 1935 studierte er in Warschau, Düsseldorf und Paris, nahm ge- meinsam mit Mondrian, Prampolini, Delau- nay und Calder an der Gründung der Gruppe „Abstraction Création Art- nonfigurativ“ teil und stellte zugleich schon 1934 in Rom und Neapel aus. 1952 und 1956 zog er mit seinen Beiträgen zur Kunstbiennale von Venedig internationale Aufmerksamkeit auf sich. Seine jetzt in Arbeiten gezeigten Malereien zählen zum„art informel“, zum„action painting“ oder— um den Titel einer kürz- lichen venezianischen Ausstellung zu wieder- holen— zum Bereich der„Vitalität in der Kunst“. Es ist eine ausgesprochene Vitali- tätsmalerei, sehr energisch und doch erfreu- lich kultiviert und dekorativ geschmackvoll auf die Leinwand geworfen, in der Koloristik harmonisch gestuft, wobei naturhafte Asso- ziationen durchschimmern und vielfach der Welt von Küsten und Meer entlehnt zu sein scheinen. Die Entwicklung von seinem drei- fachen„Mondo Marino“ auf der veneziani- schen Kunstbiennale von 1956 zu den jetzigen informellen Expressionen ist konsequent vorangegangen. SE. Kabarett im Zeichen der Koalition kin„Dach öberm Kopf“ für Helmut Qualtinger und sein Ensemble im„Neben Thedter am Kärntnertor“ in Wien Die Wiener Brettl-Leute um den großar- tigen Helmut Qualtinger, denen man vor Jahresfrist durch Kündigung den Boden un- ter den Füßen entzog, haben nun endlich ihr „Dachl überm Kopf“(das ist auch gleich der Titel der literarisch- musikalischen Revue) gefunden und ihr eigenes kleines Haus im „Neuen Theater am Kärntnertor“ eröffnet. „Das Brettl vorm Kopf“, das„Glasl vorm Aug“ waren die ständigen geistreich zuge- spitzten Kommentare zum politischen Zeitge- schehen Wiens. Doch schon bei den Fernseh- Programmen des„Spiegel vorm Gesicht“, wo die heimatlos Gewordenen im vergangenen Jahr Unterschlupf fanden, litten die Pro- gramme merklich durch das generelle Ver- bot, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aufs Korn zu nehmen. Ist die Angriffslust, das Zielen auf Schwä⸗ chen von Personen, auf die Mig wirtschaft von Institutionen nun im eigenen Haus vehement zurückgekehrt, und hat dadurch das Team seine eigentliche Schlagkraft wiedergefun- den? Ich fürchte— nein. Doch ist dies wohl nicht nur den hochbegabten Kabarettisten an- zulasten. Kabarett im Zeichen der Regie- rungskoalition, im Zeichen des Abschleifens der Gegensätze, ist nun einmal ein Wider- spruch in sich selbst. Ohne kraftvolle politi- sche Opposition ist kein echtes Kabarett möglich. Aus dem unerschrockenen Kampf gegen die Mehrheit bezieht dieses Genre eben seine Inspiration. Daher die Glanzzeit des deutschen Kabaretts in den zwanziger Jah- ren, und unter etwas komplizierter liegenden Verhältnissen die Blütezeit der Wiener Kel- lertheater in den dreißiger Jahren. In unserer Restaurations- und Koalitionszeit werden die Themen zu zaghaft angepackt, als daß ande- res als gelegentliche hervorragende Einzel- leistungen sich ergeben könnten. Das erste Programm im eigenen Haus bietet nichts auf der Höhe etwa der seiner- zeitigen Halbstarkensatire des Teams unter der Devise„Mir ist so fad!“ Die politisch-sa- tirische Kernnummer war die„Geisterbahn der Freiheit“(Text Merz, Qualtinger), spie- lend zur Zeit des Weltjugendfestivals. Zwei Jugendliche aus dem Osten möchten absprin- gen, werden aber durch Begegnungen mit verschiedenen Typen des Westens davon ab- geschreckt. Ein legitimes, ausgezeichnetes Thema— tragisch grotesk das Versagen des Westens. Ein künstlerisches Kabarett könnte sich durch dieses Thema allein legitimieren. Doch harrt es leider noch seiner Bewälti- Sung. Hier und da gab es ein geistreiches Aufblitzen, doch blieb die Szene im ganzen matt, ging nicht in die Tiefe. Bezaubernd hingegen die Opernparodie (und Kritik am Hausherrn Karajan), mit Text und Musik von Georg Kreisler. Das Unwesen des flugs und probenlos herbeigeschleppten Tenors, der sich auf der Bühne nicht zurecht- findet, der während der Arie den verzweifel ten Zwischenruf macht(„Herbert, das war in Aachen gestrichen“) und schließlich vorzeitig abeilt, weil er sein Flugzeug erreichen muß, wird da köstlich hingestellt. Ausgezeichnet auch das„Holzhackerlied“(Text und Musik von Bronner und Wehle), ein Chorgesang von Krachledernen, die uns belehren, warum un- sere Wälder unbedingt abgeholzt werden müssen; nämlich um den dadurch entstehen- den Schaden durch Holzexport auszugleichen. Eine Glanznummer die„Pizzi K. u. Kato- Polka“ Bronners, in der das letzte Bollwerk einer vergangenen Zeit, eine stadtbekannte Wiener Konditorei, durch einen Damenimi- tatoren-Chor der Serviererinnen persifliert Wird. Auch sonst gibt es immer wieder zeit- satirische Ansätze. So in„Kritik hat golde- nen Boden“(Merz und Qualtinger). Das wirt- schaftswunderlich umgedrehte Machtverhält- nis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern wird da überwältigend komisch ad absurdum zeführt. Der unverwüstlich komödiantische Humor Aualtingers, seine stupende Ver- Wandlungsfähigkeit(der prominente Wiener Chirurg, der Burgtheaterdirektor etc.) trägt den Abend über alle Schwächen, über jeden Leerlauf hinweg. Man wünscht aber dem ge- samten Team, daß es zu seiner ursprüngli- chen Schärfe zurückfindet; dann hätte es eine echte Funktion in Wiens öffentlichem Leben zu erfüllen. Gelingt das nicht, besteht die Gefahr, daß es immer mehr in gehobenen Amüsierbetrieb absinkt. Das Publikum schien sich um derlei Bedenken nicht zu kümmern und spendete reichlichen Beifall. Elisabeth Freundlich(Wien) Herbert Asmodis„Nachsaison“ Schauspiel-Uraufföhrung in den Städtischen Böhnen Nörnberg-Förth Herbert Asmodis dramatischer Erstling „Jenseits vom Paradies“, für den er 1954 den Gerhart-Hauptmann- Preis der Freien Volks- bühne Berlin erhalten hatte und der 1955 bei Hilpert in Göttingen uraufgeführt wurde, War mit naturalistischen Stilmitteln gearbei- tet. Die im Sommer 1958 an den Münchner Kammerspielen Uraufgeführte Komödie „Pardon wird nicht gegeben“, eine kecke Satire auf das Kunstmanagertum von heute, war formal interessanter, wenn auch im Zweiten Teil durch das Hinzufügen einer „Weltfriedenskonferenz“ thematisch über- frachtet. Jetzt brachten die Städtischen Büh. nen Nürnberg-Fürth in ihrem neuen Schau- spielhaus die Uraufführung der Komödie „Nachsaison“ von Herbert Asmodi. Das Stück beginnt im Stil von Hofmanns- thals„Unbestechlichen“ auf einem nieder- österreichischen Schloß. Es spielt aber an- fangs der fünfziger Jahre. Der alte Glanz ist also schon sehr verblichen. Die Mundart und die Atmosphäre kennt Asmodi von seiner Mutter, einer Oesterreicherin, her. Der Kam- merdiener Joseph führt das Regiment, nicht nur über die Dienerschaft, sondern auch über die Herrin, die Gräfin Adele Schönfeld, die seit zwanzig Jahren seine Geliebte ist. Er gibt den Leuten, damit sie ihre eigenen Ge- schäfte betreiben können und zum Ausgleich um so lieber für das Schloß arbeiten, Kredite zu 15 Prozent Zinsen. Den alten Kasten von Schloß will er im Einverständnis mit der Gräfin zu einem möglichst hohen Preis an Amerikaner als Hotel losschlagen. Vorher aber will die Gräfin die Gewißheit haben, daß ihr erster Geliebter, Baron Lohenstein, dem sie dreißig Jahre nachtrauert, tot ist. Der Baron ist in Wirklichkeit aber niemand anderes als der Vertreter der amerikanischen Maklerfirma, die das Schloß kaufen will, der Kammerdiener Joseph jedoch sein illegitimer Halbbruder. Daraus ergeben sich eine ganze Reihe von schwankhaften Situationen. Zum Schluß heiratet der Baron natürlich doch noch die Gräfin, sein Halbbruder Joseph wird von ihm als Direktor des Hotels ein- gesetzt, das die Familie nun selber im Schloß einrichten wird. Der Fremdenverkehr, den sich alle, vom Gärtner bis zum Koch, so sehr Wünschen, kommt also doch noch ins Dorf. Joseph muß dafür die Crescencia, die ältlich gewordene Kammerjungfer, zur Frau neh- men, die einmal auch sein Gschpusi war. Die kleinen Leute haben aber jetzt„statt keinem Lohenstein zwei“, Für die beiden Paare hat die„Nachsaison“ des Lebens begonnen. Asmodis Stück ist ironisch gemeint. Es Will die verlogenen Gefühle, aber auch und vor allem den hemmungslosen Run unserer Zeit nach dem Geld ironisieren. Bis zum Ende des zweiten Aktes ist das Stück auch ganz amüsant, ist es ein übermütiger Spiel- anlaß. Der dritte und letzte Akt hält aber nicht durch. Die Satire geht in der Gaudi, in den schwankhaften Situationen unter. Ge- Spielt wurde in der Inszenierung von Hesso Huber in dem herrlich verstaubten Bühnen- bild von Otto Stich mit Klara Klotz, Rolf Wanka als Gast und Kurt Hepperlin in den Hauptrollen recht flott. Das Publikum amü- sierte sich, der Beifall kam an der Pause 322 doch spontaner als am Schluß. Hermann Dannecker — „Die lustigen Weiber“ „Berliner Operngastspiele“ in Ludwigshofen Das unter der Leitung von Ernst-Günther Scherzer reisende Ensemble der„Berliner Operngastspiele“ bescherte den Ludwigs hafenern an zwei Abenden Otto Nicelab Meisterwerk„Die lustigen Weiber von Wind. sor“. An einer Fülle von ewig Wirk samen komischen Charakteren und Situationen genasführten Ehemännern und Liebhabern genarrten Gecken und verschmitzten Inti. gen, geschickt zusammengefügt zur Kette mißlicher Abenteuer des sekt- und liebe. dürstenden Sir John Falstaff— hat sich eine musikalische Phantasie entzündet, dere herzhafter Humor und zarte Innigkeit nod heute, 110 Jahre nach der Uraufführung nichts von ihrer Frische und Ueberzeugungz kraft eingebüßt haben. Auch das Publikum im Pfalzbau ließ sich davon bereitwillig be. geistern, und das mit um so größerem Recht als die Berliner Gäste ein stimmlich wohl gerüstetes, ausgeglichen besetztes Ensemble auf die Bühne brachten, das überwiegen auch lebendig und mit keck komödiantischer Laune agierte. Unter ihnen sei vor allem Kurt Papen. berg genannt, ein vortrefflicher Falstaff Herkules beim Becher, aber stets geprell auf Liebespfaden, pfiffiger Tolpatsch, ebens großspurig wie leicht ins Bockshorn gejagt, dennoch prall von menschlicher Supstam und immer noch spürbarem Gewicht der Persönlichkeit, dazu mit einer schönen, 80. noren, fundierten Baßstimme begabt. Die lustigen, übermütig lustigen Weiber, denen er, immer wieder gefoppt, nachtappt, waren Jutta Schubert, kraftvoll, zuweilen etwas forciert singend, und Ursula Freudenberg mit fülligem, dunkel timbriertem Alt. Thren Ehemännern gaben Herbert-Ernst Pfeiffer und Hans Wocke stimmlich und darstellerisch kräftige, sympathische Konturen. Reizend ausgewertet waren auch die Chargenrollen der abgeblitzten Liebhaber von Alexander Schlischefski und Roland Braun. Neben den abgeblitzten gibt es natürlich den glücklichen Liebhaber; Johann A. Dierkes als Fenton ließ gleich in seiner ersten Szene überrascht aufhorchen mit einer ungemein tragfähigen, glockenklaren, trompetenhaft durchdringenden Tenorstimme, der man nur einen unangenehm scharfen Beiklang Weg- wünschte, um sie restlos bewundern Zzu kön. nen. Später zeigten sich ein paar Mängel in der hohen Lage, in der lyrisch weichen Linienführung— dennoch: wenn man hoffen darf, das vorhandene Material werde behut- sam gepflegt und ausgebaut und einige schauspielerische Beweglichkeit erworben werden, dann steht in diesem Sänger eine willkommene Bereicherung des nicht eben mit Talenten gesegneten Tenorfachs an unse- ren Bühnen zu erwarten. Eine Sleichwertige Partnerin war Marianne Dorsch mit War- mem, sauber geführtem Sopran. Ernst-Günther Scherzer am Pult leitete frisch und gab sich Mühe, dem Orchester möglichst vollgültiges Gegengewicht zul Leistung der Solisten zu erringen. Die zar teren Töne kamen etwas kurz; auch in det mit wenig Mitteln quicklebendige Ausge. lassenheit erzielenden ung die marmigfachen komischen Lichter spiele lassenden In. szenierung Josef Hunstigers kam das waldes nächtliche Elfenspiel des letzten Bildes un- vollkommen zur Geltung— aber da offen- baren sich auch technische Grenzen, die einem auf äußerste Oekonomie der Mittel angewiesenen Reise- Ensemble unübersteig⸗ bar sind. Den Gesamterfolg des Abends, der mit häufigem Szenenbeifall bald schon fest- stand, konnte das nicht mehr beeinträchtigen hesch Die Kunstausstellung„Ausklang des Barock im Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses über die wir seinerzeit ausführlich berichteten, ist von über 400 000 Personen besucht worden Der Anteil der ausländischen Besucher Wat höher als erwartet, vor allem besuchten sebr viele Amerikaner die Ausstellung, die nach viermonatiger Dauer am vergangenen Sonntag geschlossen wurde. So ausgezeichn Mild, von ſeinster französischer Geschmacksrichtung! 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Att. ad Weller. gen tasche. i verltõgich. en, Puſyem. MORGEN Seite 11 r. 244/ Donnerstag, 22. Oktober 1959 Neuer Protest gegen Hochrhein- Ausbau „Naturfreunde“ schrieben an Landesregierung: Aufwand nicht vertretbar Stuttgart. Die Bundesleitung des Tou- ristenvereins„Die Naturfreunde“ in Stutt- gar hat sich in einem Schreiben an die Lan- desregierung erneut gegen eine Kanalisie- rung des Hochrheins zwischen Basel und Konstanz ausgesprochen. Bereits im Septem- per 1957 hatte der Verband das Projekt ab- gelehnt. Auch die jetzige Stellungnahme, so wird in dem Schreiben betont, könne nach allen dem Verein zur Verfügung stehenden Unterlagen nicht anders ausfallen als der Einspruch vom September 1957. Schon jetzt könne beobachtet werden, daß absolut keine Einigkeit darüber herrsche, ob sich der Kanal in dem Maße bezahlt mache, daß die Aufwen- dung von rund 250 Millionen Mark vertretbar sei. So habe beispielsweise die Bundesbahn einen enormen Ausfall an Gütereinnahmen zu erwarten. Auch der Schweizerische Bundesrat hat es nach dem Schreiben verneint, daß bei diesem Projekt ein volks wirtschaftlicher Vorteil zu erzielen sei. Zudem dürfe nicht übersehen werden, daß in dem, was man„Volkswirt- schaft“ nenne, der Faktor Volksgesundheit und damit das Problem abgeschirmter Erho- lungslandschaften eine weitaus größere Rolle spielen, als gemeinhin angenommen werde. Den sprunghaft wachsenden Werklandschaf- ten, Ballungsräumen und Verkehrszentren müßten logischerweise auf der anderen Seite Bereiche der Erholung und Entspannung ge- genüberstehen. Gesamt wirtschaftlich könne man in dem Projekt nur gewaltige Ausgaben, Verluste und damit Fehlin vestitionen sehen. Selbst wenn man aber die Volkswirtschaft außer acht lasse und sich an die Vorteile klammere, die durch den Hochrheinausbau angeblich mindestens einzelnen Wirtschafts- Struppen zugute kommen, dann könne der Verein mit dem gleichen Recht fragen, ob man genügend an die uralten Belange der Bodensee- und Hochrheinfischer oder an die ganz erheblichen Interessen der gerade für den Bodensee so wichtigen Fremdenver- kehrsbetriebe gedacht habe. Am schwersten in der Waagschale liegt aber nach Ansicht der Naturfreunde zweifel- los die alamierende Tatsache, daß der Boden- see zunehmend verschmutzt. Dabei sei zu be- rücksichtigen, daß in absehbarer Zeit das Unsere Korrespondenten melden augerdem: Nachtstarts für Düsenflugzeuge Hamburg. Der Hamburger Senat hat den Tag- und Nachtstart von Düsenflugzeugen vom Typ Boeing 707„Intercontinental“ auf dem Hamburger Flugplatz Fuhlsbüttel ge- nehmigt. Die Düsenmaschinen sollen in Kürze von der amerikanischen Fluggesell- schaft PAA auf der Strecke New Vork Kopenhagen mit Zwischenlandung in Lon- don und Hamburg eingesetzt werden und dabei dreimal in der Woche zwischen 0.50 und 1.15 Uhr den Flughafen Fuhls- büttel anfliegen. Neue Hochschule in Bremen geplant Hannover. Der niedersächsische Kultus- minister Richard Voigt(SPD) will in der Bodenseewasser für viele Hunderttausende, ja vielleicht für Millionen von Menschen in Südwestdeutschland zur lebensnotwendigen Existenzgrundlage werde. Die Verschlechte- rung des Seewassers liege schon jetzt wie ein Schatten auf der Fernwasserversorgung. Je mehr sich aber in unmittelbarer Nähe des Bodensees oder auch nur in seinem Hinter- land die Industrie eininisten würde, um so hoffnungsloser wäre es, die schon lange ge- forderte Sanierung seiner Gewässer in An- griff zu nehmen. Abschließend bittet die Bundesleitung der „Naturfreunde“ die Landesregierung, Hoch- rhein sowie Bodensee vor einem in seinen Folgen unabsehbaren Schachzug der Wirt- schaft zu schützen und darüberhinaus unver- züglich maßnahmen zu ergreifen, damit so- wohl der Bodensee als auch seine Zuflüsse zu einwandfreien Gewässern werden. kommenden Woche mit dem Bremer Senat über die Gründung einer neuen geistes- Wissenschaftlichen Hochschule in Bremen verhandeln, die von den beiden Ländern ge- meinsam finanziert werden soll. Wie Voigt am Mittwoch in Hannover mitteilte, soll die Wilhelmshavener Hochschule für Sozial- wissenschaft entsprechend einer Empfehlung der wissenschaftlichen Kommission des deutschen Wissenschaftsrates nach Bremen verlegt und durch die Angliederung einer juristischen und philosophischen Fakultät ausgebaut werden. Eine spätere Entwicklung zur Volluniversität sei möglich. Eine Klinik für die Freie Universität Berlin Grundsteinlegung für größtes Westberliner Hochbauvorhaben Berlin. Führende Vertreter der USA, der Bundesrepublik und Berlins legten am Mitt- woch im Westberliner Bezirk Steglitz den Grundstein für eine Universitätsklinik der Freien Universität. Die Pläne für das größte Hochbauvorhaben Westberlins nach dem Kriege entstanden in Zusammenarbeit zwi- schen Amerikanern und Deutschen. Bau- träger ist die aus Vertretern beider Nationen gebildete Benjamin-Franklin-Stiftung, durch die bereits die neue Berliner Kongreßhalle entstanden ist. Die USA haben 25 Millionen Mark für den ersten Bauabschnitt bereit- gestellt. Das Land Berlin leistet einen Beitrag Stefan Bandera beigesetzt München. Unter umfangreichen Sicher- heitsvorkehrungen fand am Dienstag in München die Beerdigung des am ver- gangenen Donnerstag unter ungeklärten Umständen durch Gift ums Leben ge- kommenen Vorstandsvorsitzenden der Orga- nisation der ukrainischen Nationalisten, Stefan Bandera, statt. 1 500 Trauergäste, darunter Abordnungen von Emigranten- organisationen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und den Nieder- landen gaben Bandera das letzte Geleit. Zehn katholisch-unierte und zwei griechisch- orthodoxe Geistliche nahmen im großen Trauerornat die Aussegnung vor. von 31 Millionen Mark. Die Gesamtkosten werden auf 140 Millionen Mark geschätzt. Initiatorin des Projektes ist die bisherige Sonderberaterin für deutsche Angelegen- heiten im amerikanischen Außenamt, Eleanor Lansing-Dulles, die Schwester des verstorbe- nen amerikanischen Außenministers John Foster Dulles. Der erste Bauabschnitt, der 1961 fertig sein soll, sieht 660 Betten vor. Im Endstadium soll das Krankenhaus 46 Statio- nen mit 1448 Betten und allen dazugehören- den Einrichtungen sowie Institute und Fa- kultätsgebäude für die verschiedensten medi- zinischen Disziplinen haben und eine der modernsten Forschungsstätten Europas sein, Die Ausbildungsstätten der medizinischen Fakultät der 1948 gegründeten Freien Uni- versitàt sind zur Zeit auf verschiedene städti- sche Krankenhäuser Westberlins verteilt. Die weltberühmte Charité liegt im Sowjetsektor der Stadt. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, wies in seiner Festansprache auf die besondere Bedeutung der Grundstein- legung für Berlin hin. Die Berliner Univer- sitäten seien berufen, Träger einer Ent- wicklung zu sein, die Berlin zur geistigen Mitte Deutschlands machen soll.„Wir müssen unsere Universitäten so ausbauen, daß sie ihre über die Grenzen dieses Landes hinaus reichende Aufgaben erfüllen können“, meinte Brandt. Schwager und Onkel, Herr Paul-Martin-Ufer 34 8 Mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, W. J. van Buiren Konsul der Niederlande 0 wurde am 17. Oktober 1959, im Alter von 66 Jahren, von seinem Leiden erlöst. Mh m.- Neuostheim, den 22. Oktober 1959 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Johanna van Buiren geb. Claassen Luise van Buiren Alida Forschner geb. van Buiren Dr. Fred Forschner Enkelkind Dirk Die Beisetzung fand auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. der Mitarbeiter, Herr Ehren halten werden. mein lieber Mann, Opa, Herr Mannheim, den 22. Oktober 1959 In tiefer Trauer geben wir davon Kenntnis, daß unser Geschäftsführer, Herr W. J. van Buiren Konsul der Niederlande am 17. Oktober von seinem schweren Leiden erlöst wurde. Fast 50 Jahre, davon 29 Jahre als Leiter unseres Hauses, widmete er seine ganze Arbeitskraft unserem Konzern. Er war uns nicht nur Vorgesetzter, sondern immer der alles verstehende Berater und Freund, in dessen Persönlichkeit sich ein lauteres Wesen mit hohen menschlichen Eigenschaften verband. Dank seiner Ausgeglichenheit und seines hervorragenden Fachwissens erfreute er sich überall hoher Anerkennung und Wertschätzung. Sein Tod bedeutet für uns ein unersetzlicher Verlust. In Liebe und Verehrung wird der Verstorbene in unseren Herzen weiterleben. Gesellschafter, Geschäftsführung und Belegschaft der 5 Schiffiahrt- und Kohlen-Agentur G. m. b. H. Die Beisetzung fand auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. * . im Alter von nahezu 64 Jahren. Mannheim, den 22. Oktober 1959 Wohlgelegen 67 Beerdigung: Freitag, friedhof Mannheim. 1959 unser Belegschaftsmitglied Gedächtnis verbleiben. Friedhof Mannheim. Sein Tod berührt uns auf das Mann, der unser Unternehmen und unermüdlich mit fachlichen sen wird. . rankheit unser Geschäftsführer, Herr * 0 5 W. J. van Buiren schmerzlichste. Wir verlieren in ihm einen hier am Oberrhein gründete und aufbaute Kenntnissen und Erfahrungen leitete. Der Verstorbene hinterläßt eine Lücke, die sich nur schwer schließen las- 3 i arbeitsreichen Leben entschlief am 17. Oktober nach schwerer 775 Wir werden ihm immer ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim Rheinau, den 22. Oktober 1959 Gesellschafter, Geschäftsführung und Belegschaft der „Meteor“ Umschlagsgesellschaft m. b. H. Auf Pesonderen Wunsch des Verstorbenen fand die Beisetzung in aller Stille statt. geb. Stumpf Mannheim, den 22. Oktober 1959 Waldparkstraße 32 sagen wir innigen Dank. Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 22. Oktober 1959 Alphornstraße 3 Unser seit 1942 im wohlverdienten Ruhestand leben- Jakob Herle Mhm.-Waldhof, Weizenstraße 5 Alter von 83 Jahren verstorben. VEREIN DEUTSCHER OELFABRIREN Ein gutes Vaterherz hat aufgehört zu schlagen. Plötzlich und für uns unerwartet verschied am 20. Oktober 1959 Unser guter Vater, Friedrich Egner In stiller rer Sofie Egner geb. Lachenauer Kinder und Angehörige den 23. Oktober 1959, 13 Uhr, Friedrich Egner Kali-Chemie A.-G. Werk Wohlgelegen, Mannheim Werksleitung und Belegschaft Beerdigung: Freitag, den 23. Oktober 1959, 13 Uhr, Haupt- „ Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Fntschlafenen, Frau Liesel Bär durch Wort, Schrift und Blumenspenden zuteil wurden, spre- chen wir unseren tiefempfundenen Dank aus. Im Namen der Angehörigen: Heinrich Bär Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme an dem schwe- ren Verluste unseres lieben Entschlafenen, Herrn Hans Leskau Besonderen Dank Herrn Oberbürgermeister Dr. Stadtverwaltung, der Bestattungshilfe, dem Straßenbahner Sängerchor für den erhebenden Gesang, den ehrenden Nachrufen und Kranzniederlegungen der Kameraden der Oberleitung, Pförtner und dem Betriebsrat, ebenso Herrn Pfarrer Heinzelmann für seine tiefempfundenen und tröstenden Worte sowie den Hausbewobnern und allen denen, die durch Wort, Schrift und Blumen unserem lieben Entschlafenen die letzte In stiller Trauer: Rosa Leskau und Angehörige Am 21. Oktober 1959 entschlief nach einem gesegneten u. erfüllten Leben mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Groß- Mannheim, J 5 ist am 20. Oktober 1959 nach kurzer Krankheit im vater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Merk Müller im Alter von 84 Jahren. * 1 Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Elise Merk geb. Schäfer Beerdigung: Samstag, 24. Oktober, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. In den 35 Jahren seiner Werkszugehörigkeit war er uns ein guter Mitarbeiter, dessen Andenken wir in Mhm.- Käfer V 19. 11. Rosa ULebel geb. Kohler 1880 21. 10. 1959 tal, den 22. Oktober 1959 Obere Riedstraße 8 Feuerbestattung: Donnerstag, 22. Oktober 1959, 13 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 23. Oktober 1959, 14 Uhr, Friedhof Käfertal. Schwiegervater und durch Wort, Haupt- Steinsburgweg Plötzlich und unerwartet verstarb am 20. Oktober Sein Leben war erfüllt von reicher Arbeit und treuer Pflichterfüllung. Er wird uns noch lange im guten Re Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen, Frau Margareta Wörthmüller Schrift, Kranz- und Blumenspenden sowie durch Begleitung zur letzten Ruhestätte, sagen wir auf diesem Wege allen unseren herzlichen Dank. Mhm.- Rheinau, im Oktober 1959 4 Im Namen aller Angehörigen: Alois Wörthmüller Für die herzlichen Beweise der Anteilnahme an dem schmerzlichen Verlust unseres Ib. Entschlafenen, Herrn Karl Keller gierungs-Oberinspektor i. R. sagen wir hierdurch unseren innigsten Dank. Besonderen Dank den Herren Aerzten Dr. Boie und Dr. Dreher, Herrn kannten sowie Pfarrer Stegmann, den Herren Aerzten und den Schwestern des Städt. Krankenhauses, dem Herrn Direktor u. den Kollegen des Arbeitsamtes Mhm., der Firma Nilos u. Belegschaft, der Hausgemeinschaft, der Nachbarschaft, den Verwandten, Freunden u. Be- 5 all denen, die unseren lieben Verstor- benen zur letzten Ruhe begleiteten. 5 Mhm.- Käfertal, den 22. Oktober 1959 EKallstadter Str. Hauptfriedhof Rieth, Friedrich Rich.-Wagner-Stra Mangold, Karl Speyerer Straße 88 1 Ackermann, Georg Alphornstraße 22 Maertian, Magdalen Kohl, Rosina Humboldtstraße 20a Trunk, Karl 5 Werftstraße 11 Barthel, Johann An den Kasernen Krematorium Wagner, Wilhelm Raemisch, Oskar Herle, Jakob Wa., Quick, Josef An den Kasernen Reschke, der der Städt. Straßenbahn, Bader, aver Hauptstraße 63 Stegmann, Johann Durlacher Straße Edinger Straße 1 Bestattungen in Mannheim 5 Donnerstag, 22. Oktober 1959 Feudenheimer Grün 30. Waldhofstrage 220. Kleinfeldstrage 25. Weizenstraße 5 Friedhof Feudenheim Friedhof Rheinau Friedhof Friedrichsfeld Lautenschläger, Wilhelmina 8 Luise Keller geb. Rösch Kinder und alle Angehörigen Daunendechen in jeder gewünschten Ausführung aus meiner Spezialwerkstätte ab DM 128, Reparaturen kurzfristig NOERNER 9.30 Zeit Be 52 9.00 Mhm. I, 25 5 Fel. 2 33 27 wischen Us u. 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Bod. sein- sche fach S *V'gn—„ 8 r re Nr. 244/ Donnerstag, 22. Oktober 1959 MORGEN Leite 1 Was sich in Bern vor zweieinhalb Wochen beim deutschen 4:0 gegen die Schweiz andeu- tete, wurde in einer Art Wirklichkeit, daß selbst die stärkste holländische Vertretung — es fehlten aus dem Belgien-Spiel die Ver- letzten Wiersma(Verteidiger) und der linke Flügel mit Rijvers/ Mouliſn— nie eine Chance zum Sieg gehabt hätte. Es ist mög- lich, daß Holland mit der Besetzung aus dem Belgien-Spiel ein besseres Ergebnis erzielt hätte, aber so wie diese deutsche Mann- schaft nach der Pause auftrumpfte, wurden Erinnerungen an beste Leistungen nach dem Kriege wach. Das deutsche Abwehrspiel hatte auf dem regennassen Boden große Szenen. Torwart Ewert, der erstmals das Nationaltrikot trug, begann etwas nervös. Er fand dann aber zur notwendigen Ruhe und steigerte sich zu einer Leistung, die bei seiner Jugend (22 Jahre) für die Zukunft noch sehr viel erhoffen läßt. Das Verteidigerpaar Stollen- werk/ Juskowiak arbeitete souverän, wobei der Düsseldorfer in der zweiten Hälfte durch seine großartige Technik auf dem schweren Boden brillierte, während Stollenwerk durch seine Schnelligkeit den 19 jährigen holländi- schen Linksaußen Bouwmeester abmeldete. Es wurde vor diesem Länderkampf viel- fach davon gesprochen, daß das Läufer-Duell Wie sie spielten Deutschland: Ewert; Stollen werk(beide 1. FC Köln), Juskowiak Fortuna Düsseldorf); Benthaus(West- falia Herne), Erhardt(Spvgg Fürth), Szymaniak(Karlsruher S0); Rahn(l. FC Köln), Schmidt(Borussia Dortmund) Seeler(Hamburger SV), Brülls(Borus- sia Mönchen-Gladbach), Siedl(Bayern München). Holland: Pieters-Graafland Feye- noord Rotterdam); Kraay Os Ut- recht), 2. Halbzeit Bruell(Rapid Herleen), Kuys(NAC Breda); Notermans, van der Hart(beide Fortuna Geleen), Klaassens (Feyenoord); van der Kuil SV Eind- oven), Wilkes(Fortuna Geleen), van der Linden DOs Utrecht), van Wissen FSV Eindhoven), Bouwmeester(AC Breda). Schiedsrichter: choslowakei). Galba(Tsche- Holländer wurden streckenweise förmlich deklassiert: Sieben Tore als Krönung eines brillanten Spiels Deutsche Mannschaft in Köln wie aus einem Guß/ Drei Treffer durch Uwe Seeler/ Deutschland Holland 7:0(2:0) den letzten zehn Minuten brachte. Das 18. Fußball-Länderspiel gegen Holland brachte der deutschen National- mannschaft ein geradezu sensationelles 7:0(2:0). Um diesem Ergebnis die richtige Würdigung zu geben, muß man bedenken, daß es der erste Sieg gegen die Hollän- der im eigenen Land nach einer 33 jährigen Unterbrechung war. Und gleichzeitig muß darauf hingewiesen werden, daß die Holländer vor zwei Wochen in Rotterdam mit dem 9:1 über Belgien die Aufmerksamkeit der Fußball- Oeffentlichkeit auf sich zogen. Mit dem Erfolg wurde die Bilanz mit Holland ausgeglichen. Jede Nation weist sechs Siege, sechs Unentschieden und sechs Niederlagen auf. Torschützen in Köln waren der Hamburger Mittelstürmer Uwe Seeler(3), der Dortmunder Halb- rechte Aki Schmidt(2), der Mönchen-Gladbacher Albert Brülls und der Münchner Linksaußen Gerd Siedl. 60 000 Zuschauer, soweit sie aus dem großen deutschen Kontingent waren, steigerten sich geradezu in einen Begeisterungstaumel. als in der zweiten Hälfte die Holländer streckenweise förmlich deklassiert wurden und der Abschluß dieses Spiels im Köln-Müngersdorfer Stadion drei herrliche Tore in den Ausgang maßgeblich beeinflussen würde. Obwohl der Herner Benthaus nicht ganz die in Bern gezeigte Leistung erreichte, war die deutsche Läuferreihe nach einer halben Stunde Herr der Lage. Entscheidenden Ein- fluß auf den deutschen Kombinationswirbel hatten die Musterpässe von Szymaniak, der mit seiner herrlichen Technik den 36jährigen, gefürchteten holländischen Halblinken Wil- kes förmlich an die Wand spielte. Herbert Erhardt war eine großartige Ergänzung, souverän gegen van der Linden und dem Holländer im Kopfballspiel gewachsen. Es war verblüffend, diese deutsche An- griffsleistung zu erleben. Es gab, zumeist von Szymaniak eingeleitete Spielzüge, die über fünf und sechs Stationen liefen, ohne daß ein Holländer eine Chance hatte, den Angriff ab- zuwehren. Die Tore waren durchweg heraus- gespielt, und wenn damit Fehler der hollän- dischen Abwehr verbunden waren, so ent- standen sie unter dem Zwang der brillanten deutschen Zusammenarbeit. Es ist schwer, von einem besten deutschen Stürmer zu sprechen. Uwe Seeler erfüllte hochgespannte Erwartungen. Schmidt dirigierte grohartig aus dem Mittelfeld heraus, spielte mit Bent- haus und Szymaniak grohartig zusammen und zog Spielzüge auf, die den ganzen An- griff mitrissen. Helmut Rahn wurde im Verlauf des Spiels, das in den letzten 17 Mi- nuten unter Flutlicht ausgetragen wurde, mannschaftsdienlich wie selten in einem Länderkampf. Alle Zuschauer hätten ihm an diesem Tage ein Tor gegönnt. Der junge Brülls erfüllte aller Erwartungen, die seit Bern schon hoch geschraubt waren. Mit seinem ersten Tor gab er der deutschen Elf den großen Rückhalt. Siedl auf Linksaußen erwies sich als glänzender Techniker, wirkte zwar manchmal— wie auch Schmidt— etwas HOLLANDS SCHLUssMANN Pieters-Graafland konnte sich in Köln über zu wenig Arbeit wahrlich nicht beklagen. Als die Niederländer mehr und mehr ausgespielt wurden, stand sein Gehäuse fast ständig im Brennpunkt des Geschehens. Hier kann der lange Holländer gerade noch vor dem heranstürmenden Siedl retten. Stimmen 7 zum Spiel: Sepp Herberger:„Ein hervor- ragendes Länderspiel mit einem Ergeb- nis, das für sich spricht. Das Mann- schaftsspiel war vorzüglich, und es hat alles so geklappt, wie wir es uns wünsch ten. Ob wir mit einer oder mit zwei Sturmspitzen angriffen— die Hollän- der sind damit nicht zurechtgekom- men. Die ganze Mannschaft verdient ein Lob im Vergleich zu Bern und im Vergleich zum Gegner mit ihrer Lei- stung, die eine ganz klare Steigerung brachte. Ich bin mehr als zufrieden.“ Elek Schwartz, Hollands Trai- ner:„Das Ergebnis ist zu hoch, unge- fähr mit drei Toren zu hoch! Ich gebe zu, daß die Deutschen besser und schnel- ler waren. Sie sind auf dem nassen Boden viel geschickter mit dem Ball umgegangen. Das war eine blendende Leistung. Uwe Seeler und Rahn waren besonders gefährlich.“ Schiedsrichter Galba: Die deutschen Spieler haben mich sehr über- rascht! So stark hätte ich sie nicht ein- geschätzt. Es gab nur wenige unkorrekte Dinge in diesem Spiel. Allerdings scheint mir der Endstand etwas zu hoch, aber die Holländer waren zuletzt demoralisiert.“ „Alles hat nach Wunsch geklappt“ Dr. Peco Bauwens, Präsident des DFB, bei Halbzeit:„Einfach großartig, wie unsere Mannschaft heute spielt. In dieser Form ist sie für jede Elf ein ge- fährlicher Gegner. Ich habe seit lan- gem keine solche Harmonie im Spiel- fluß bei uns gesehen Herbert Erhardt, deutscher Mannschaftskapitän:„Endlich ist es ein Spiel geworden, wie wir es uns so ge- wünscht haben. Einen Gegner von der Klasse Hollands so zu schlagen— das soll man uns erst einmal nachmachen! Daran ändert auchi nichts, daß die Hol- länder drei ihrer besten Leute ersetzen mußten.“ Uwe Seeler, der deutsche Mittel- stürmer:„Und ob ich mich freue! Zu- letzt habe ich zwar eine Schramme ab- bekommen, aber zum Glück ist es nur eine Schienbeinprellung. Es ist uns diesmal alles bestens gelungen.“ Wilkes, Hollands Rekord- Inter- nationaler:„Das 0:7 ist für uns doch stark deprimierend. Dabei hatten wir zunächst sehr gute Chancen. Ein mög- licher Treffer blieb uns aber versagt. Als wir dann in Rückstand gerieten, Waren die Deutschen nicht mehr zu halten.“ 2 langsam, aber ihm kam schließlich die große Erfahrung zustatten. Man kann verstehen, daß auf holländi- scher Seite sich das Fehlen des Stamm-Flü- gels Rijvers/ Moulijn auswirken mußte, aber das allein begründet nicht die Tatsache, daß die ganze Mannschaft nach einer halben Stunde ansprechenden Spiels mehr und mehr nachlieg und gegen Schluß regelrecht ausgespielt wurde. Torwart Pieters Graaf- land wirkte nicht fehlerfrei, besonders bei Flachschüssen wurde seine Schwäche offen- sichtlich. Der rechte Verteidiger Kraay, der sich schon vor der Pause verletzte und in der 59. Minute gegen Bruell ausgetauscht wurde, konnte Wiersma nicht ersetzen. Kuys spielte ausgezeichnet. Solange er die nötige Kraft hatte, war van der Hart ein guter Mittelläufer gegen Seeler. Der Hamburger aber zwang seinem Gegenspieler ein Pen- sum auf, dem er in den letzten 20 Minuten nicht mehr gewachsen war. Der größte Druck auf das holländische Angriffsspiel kam von dem linken Läufer Klaasens. Wilkes war eine Viertelstunde ausgezeichnet. Als sich aber Szymaniak auf ihn eingestellt hatte, blieb der Holländer ohne Chance. Die größte Gefahr von holländischer Seite kam von van der Linden, zeitweise auch von van Wissen. Beide Flügelstürmer waren der deutschen Ahwehr nicht gewachsen. Z UFRIEDENSTELLENID fiel das Debut des Kölner Torwarts Ewert Aus. Er hatte bei der souveränen Leistung seiner Vorderleute zwar keinen allzu schweren Stand, die Wenigen brenzligen Situationen sahen ihn jedoch auf dem Posten. Hier wird ein für van der Linden gedachter Flankenball seine sichere Beute. Drei Joe in den letzten zeln ſlinuten Die erste Viertelstunde sah die deutsche Mannschaft durchweg leicht im Angriff, wenn auch der holländische Halbrechte Wil- kes, ein ausgezeichneter Techniker, immer wieder gefährliche Situationen einfädelte. Ewert stand vor seiner ersten schweren Auf- gabe in der zehnten Minute bei einer Fuß- abwehr gegen Wilkes, den aAbgeschlagenen Ball erwischte Stollenwerk, der aber nur zur Ecke retten konnte. In der 13. Minute gab es eine große Situation um Rahn, der Plötzlich von rechts durchlief und aus vollem Lauf schoß. Der Ball sprang vom Pfosten gegen die Hände Graaflands zur zweiten deutschen Ecke. Ueberraschend brachte die 15. Minute das erste deutsche Tor. Der kleine Gladbacher Brülls kopierte förmlich seinen Treffer von Bern, indem er den Ball noch einige Meter führte und dann unerwartet schoß. Von dem etwas zu spät reagierenden Graafland sprang der Ball auf und ins Tornetz. In der 20. Minute zeigte Ewert eine gute Parade gegen van der Linden. Man hatte den Eindruck, daß der deutsche Torwart ruhiger wurde. Sieben Minuten später sah es nach einem weiteren deutschen Treffer aus, als Graafland den Ball verlor, Siedl ERSTAUNLICH KALT SCHNAUZE IG UND ten Länderspiel in Köln auf. Zusammen mit Seeler und Rah Brülls Konto geht auch der wichtige Führungstreffer: kam aber nicht heran. Das 2:0 in der 30. Mi- nute bereitete Rahn vor, als er sich außen durchspielte. Sein Schuß wurde abgewehrt, den Ball übernahm Aki Schmidt und hob ihn über drei Holländer ins Tor. Die deut- sche Mannschaft war ständig überlegen, wenn auch die Holländer mit Steilangriffen öfter gefährlich wirkten. Der nach einer Viertelstunde einsetzende Regen hatte den Platz seifenglatt gemacht. Die Ballkontrolle wurde immer schwerer. In der 55. Minute war das Spiel prak- tisch entschieden. Rahn spielte den Ball zu Schmidt ,die halbhohe Flanke köpfte Brülls aufs Tor, wo aber Graafland abwehren konnte. Mit einem Drehsprung schoß Seeler hoch unter die Latte, ohne daß drei nach- setzende Holländer eine Chance gehabt hät- ten. Hollands Verteidiger Kraay wurde in der 59. Minute durch Bruell Rapid Heer- len) ersetzt. Wenig später verletzte sich Er- hardt. Schnellinger stand schon bereit, aber der Fürther konnte weiterspielen. Das 4:0 in der 66. Minute fiel wiederum durch Uwe Seeler, der einem Ball nachsetzte und mit dem holländischen Hüter presschlug. Rahn nahm den abgeprallten Ball aus der Luft auf und gab zu Seeler zurück. Der Ham- NUR SELTEN gab es im deutschen Straf- raum so kritische Situationen, wie sie diese Szene mit van der Kuil, Ehrhardt, Stollen- werk, Bouwmeester und Ewert zeigt. Die sou- verän aufspielende deutsche Abwehr und Läuferreihe konnte die wenigen holländi- schen Angriffe zumeist schon im Mittelfeld abfangen, um dann die eigene Fünferreihe mit weiten Pässen auf die Reise zu schicken. Sängerkrieg von Müngersdorf brachte klaren holländischen Sieg Der Deutsche Fußball-Bund hatte sich für das 18. Länderspiel gegen Hol- land etwas Neues einfallen lassen— etwas Neues wenigstens für einen deut- schen Fußballplatz: Nach dem Vorbild von Wembley sollten die Massen im Köln-Müngersdorfer Stadion vor Spiel- beginn durch einen zwanzigminütigen Sängerwettstreit beider Parteien in Stimmung gebracht werden. Das hol- ländische Zuschauerkontingent, rund 10 000 Menschen, gewann diese private Kraftprobe der Kehlköpfe und Stimm? bänder ganz eindeutig. Nicht nur, daß sie am Mikrofon einen ausgezeichneten Vorsänger hatten, dessen durchdringen- des Organ das Publikum mitriß— auch Rhythmus und Text der niederländi- schen Weisen waren wesentlich besser geeignet für den angestrebten Zweck als selbst die Lobeshymnen auf den schönen deutschen Rhein. Mit Hilfe des von Fähnchen- und Tücherschwenken begleiteten„Tanzes der Bäuerinnen“ und des zündenden„Hup, Holland“, up!“ waren die holländischen Gäste jedenfalls klare Sieger in diesem Mün- gersdorfer Sängerkrieg, nicht zuletzt auch deshalb, weil zwei schmucke Trachtenkapellen beiderlei Geschlechts die Melodien leichter zu taktieren wuß⸗ ten als das Kölner Polizeimusikkorps. burger fälschte ihn über die Linie ab. Die deutschen Zuschauer waren außer sich vor Begeisterung. Graafland konnte in der 70. Minute einen Kopfball von Siedl nicht mehr errei- chen, aber Schiedsrichter Galba hatte richtig abseits gesehen. Mit dem Beginn des Flut- lichts kamen die Holländer etwas auf, und Ewert wurde zweimal auf schwere Proben gestellt, die er aber ausgezeichnet bestand. In der 80. Minute führte die zehnte deutsche Ecke durch Schmidt zum 5:0, an dem Van 5 der Hart nicht schuldlos war. Nach einem Abschlag von Graafland gelang es Seeler, sich das Leder zu holen und das halbe Dut- zend Tore vollzumachen. In der letzten Minute erhöhte Siedl schließlich sogar noch auf 7:0. Das Spiel wurde nicht mehr ange- Pfiffen, während ein begeisterter Jubel der Zuschauer über diesen unerwartet klaren Erfolg die deutsche Mannschaft in die Ka- binen begleitete. UBERLEGT spielte der Mönchen-Gladbacher Halbstürmer Brülls auch bei seinem zwei⸗ n bildete er eine Angriffsspitze, die keinen Wunsch offenließ. Auf Als er in der 15. Minute vor der Strafraumgrenze den Ball erhielt, fackelte er nicht lange— sein Flachschuſß landete, für Pieters-Graafland unhaltbar, in der rechten unteren E hatten keine Möglichkeit mehr einzugreifen. FTT AP-Funkfotos Kan, Nia, Ronning Kaffe 5 6 N Seite 14 MORGEN Wieder einmal Fritz Ihiedemann Durch seinen zweiten Platz auf Meteor un abschließenden Großen Preis, der nach Art des Nationenpreises in zwei Umläufen entschieden wurde, holte sich Exeuropamei- ster Fritz Thiedemann die Goldene Schärpe und die grüne Armbinde des erfolgreichsten Teilnehmers am Internationalen Brüsseler Reitturnier. Auch im Kampf um die Goldene Peitsche erreichte der Elmshorster Landwirt mit 95 die höchste Punktzahl, unterlag aber hier dem punktgleichen Südafrikaner R. Grayston, der im vorletzten Springen besser Plaziert war. Den dritten Platz belegte der junge Warendorfer Hermann Schridde. Die letzte Springprüfung brachte eine Ueberraschung, als der international bisher kaum hervorgetretene Franzose Calom auf Gerboise beide Male den 450 m langen, schweren Parcours mit 15 Hindernissen und 18 Sprüngen fehlerfrei absolvierte. Thiede- Mmanm auf Meteor warf ebenso einmal ab wie Williams England) auf Pegasus, Welstra (Holland) auf Erner, Grayston(Südafrika) auf Captain Bligh und Fresson Frankreich) auf Grand Veneur. Hahns Befugnisse beschnitten Dreier- Kollegium für Schweizer Fußball-Elf Der Schweizerische Fußballverband hat kür den Rest der Saison ein Dreierkollegium, bestehend aus dem bisher allein verantwort- lichen Trainer Willibald Hahn sowie Hans Rügsegger und Branko Sekulic mit der Be- treuung der Schweizer Fußball- National- Mannschaft beauftragt. hm wurden alle Kompetenzen und die direkte Verantwortung für die Vorbereitung, Aufstellung und Be- treuung der Nationalmannschaft übertragen. Rügsegger betreute bisher die B-Mannschaft, Während Sekulie lange Jahre der Auswahl- kommission des Jugoslawischen Verbandes angehörte und seit 1957 Trainer des FC Fri- bourg ist. Daneben befaßte sich der Verband auch mit dem„Fall Sing“. Sing hatte als Trainer der Loung Boys Bern die erfolglose Trai- ningsarbeit von Willibald Hahn vor dem Ber- ner Deutschlandspiel stark kritisiert und einige Verbesserungsvorschläge gemacht. Es Wurde anerkannt, daß Sing in gutem Glauben gehandelt habe. Sing habe inzwischen einge- sehen, daß Form und Zeitpunkt falsch ge- Wählt waren. Er sprach darüber sein Bedau- ern aus. Der Verband will daher von diszipli- narischen Maßnahmen absehen, zumal sich der Deutsche bei Hahn entschuldigen will. Handball-Endspiel verlegt Mit Rücksicht auf den Allerheiligen- sonntag, der unter das„Gesetz zum Schutze von Feiertagen“ fällt, hat der Deutsche Handball-Bund das Endspiel um die Deut- sche Meisterschaft der Männer zwischen Bayer Leverkusen und Tus Lintfort um eine Woche auf den 8. November verscho- ben. Spielort bleibt Duisburg. Die Achtelfinal-Termine für den Europacup- Wettbewerb Für die Begegnungen im Achtelfinale des Fußball- Europacup liegen nunmehr die Ter- mine endgültig fest: 21. Oktober: Odense 09 gegen Wiener SK; Real Madrid— Jeunesse Esch. 25. Oktober: Sparta Rotterdam— IFR Göteborg. 4. November: Loung Boys Bern gegen Eintracht Frankfurt; Wiener SK gegen Odense 09; Jeunesse Esch— Real Madrid; AC Mailand— FC Bartelona, IFK Göteborg gegen Sparta Rotterdam. 11. November: Ro- ter Stern Belgrad— Wolverhampton Wande- rers; Roter Stern Preßburg— Glasgow Ran- gers. 18. November: Glasgow Rangers— Ro- ter Stern Preßburg. 19. November: Fener- bahce Istanbul— OCG Nizza. 24. November: Wolverhampton Wanderers— Roter Stern Belgrad. 25 November: Eintracht Frankfurt gegen Loung Boys Bern; FC Barcelona— AC Mailand. 3. Dezember: OGC Nizza— Fener- bahce Istanbul. Hochgeschraubte Erwartungen blieben unerfüllt: Neue Sepp beim fle eben nieht zu ersetzen Verteidiger Guttowski schoß den einzigen Gegentreffer/ Cunningham- Pokalspiel MERC„Flyers“ 1:4 Von dem Aufeinandertreffen der beiden alten Rivalen im Kampf um den Cunning- ham-Pokal hatte man sich wesentlich me hr versprochen. Unter den knapp 3000 Zu- schauern kamen weder diejenigen auf ihre Kosten, die ein niveauvolles Spiel erwartet hatten, noch diejenigen, die Biegen oder der das Eis merklich stumpf machte, interessanter zu gestalten. Entscheid schaft, die schon etwas überaltert scheint. Mit einem Blitzstart versuchte der MERC den kanadischen Fliegern aus Zweibrücken den Schneid abzukaufen und einen beruhi- genden Vorsprung zu erzielen. Er drängte den Gegner auch ins eigene Drittel. Die brenzlichen Situationen vor dem Gehäuse des trefflichen Ogdens häuften sich, zumal die Kanadier zu den fliegenden Kombina- tionen der Mannheimer anfänglich keine Ein- stellung fanden. Aber an allen Ecken und Enden vermißte man den cleveren Torjäger und Techniker Sepp, für den diese reifen Chancen„ein gefundenes Fressen“ gewesen wären. Der MERC mußte auf sein As verzich- ten, da er gestern abend im Länderspiel gegen Italien in Ravensburg die deutschen Farben vertrat. So kam der Neuzugang Do- ser zum Einsatz. In den ersten zehn Minuten hatte jeder in den beiden MERC-Sturmreihen Schneiders- Seidl-Doser und Arnold-Gutfleisch-Schif die Möglichkeit den Führungstreffer zu markie- ren. Insbesondere die zweite Formation im- Ponierte, mit Ausnahme von Schif, der nicht den richtigen Konnex zu seinen Nebenleuten fand. Auch vermißte man seine sonst 80 ge- fürchteten plazierten Weitschüsse. Selbst Guttowski schaltete sich in den Angriff ein, Was jedoch oft mehr als gewagt erschien. Durch reaktionsschnelles Eingreifen und gutes Stellungsspiel vereitelte Torwart Floß- mann aber zunächst Gegentore und bügelte damit die Fehler seiner sträflich offensiv Eishockey-Sieg über Italien Die deutsche Eishockey-Nationalmann- schaft gewann gestern abend in Ravensburg ihr Länderspiel gegen Italien mit 6:4 Toren. Die Drittelergebnisse lauteten 2:1, 1:0, 3:3. in Erinnerung an einen Garrent auf einen Kampf auf Brechen gehofft hatten. Der im zweiten Dr ittel einsetzende Nieselregen, war auch nicht dazu angetan, das Spielgeschehen end für die klare 1:41:2, 0:1, 0: MERC war das Fehlen von Nationalspieler Sepp, spitze und der Vollstrecker. Bezeichnend Gegentor markierte. Trotz des klaren Erfol 1)-Niederlage des denn dadurch fehlte die Angriffs- „ daß Verteidiger Guttowski das einzige ges enttäuschte auch die kanadische Mann- spielenden Vorderleute wieder aus. Auf die Dauer mußte das aber gegen Routiniers wie Gingras, Wongkee und Frottier aber zwangs- läufig schief gehen. Das 0:1 durch Ring war jedoch umstritten. Der Torrichter hatte die Scheibe noch nicht hinter der Torlinie ge- sehen. Verteidiger Guttowski stellte in der 18. Minute aus kurzer Distanz den Aus- gleich her. Sekunden vor der ersten Pause ergab ein Weitschuß von Wonkee(Flogßmann war in der Sicht behindert) das 1:2. Im zweiten Durchgang erhielt die Begeg- nung nach den ersten Strafminuten eine kampfbetontere Note. Die beiden schwarzen MERC-Schafe, Arnold und Schoor, fielen wiederum aus der Rolle. Arnold erhielt zu- sätzlich noch eine zehnminütige Disziplinar- strafe zudiktiert, so daß Frey im zweiten Sturm sein Debut geben konnte. Leider ver- lachte das Spiel in der Folge zusehends, wo- bei der einsetzende Rieselregen seinen Teil dazu beitrug, denn das Eis wurde immer stumpfer. Offensichtlich auf Konditions- schwächen zurückzuführen, riß beim MERC der Faden und die Flyers, nur ein Abglanz von früheren Tagen, erzwangen die Ober- hand. Das Kräfteverhältnis schlug sich dann auch zahlenmäßig in zwei Torerfolgen des flinken Trembley in den beiden letzten Dritteln verdientermaßen nieder. F. Etz Zenta Kopp zieht's nach Japan Die Hürdenweltrekordlerin Zenta Kopp (München), die sich gegenwärtig mit der deutschen Leichtathletikmannschaft in Japan aufhält, hat den Wunsch geäußert, nach den Olympischen Spielen 1960 nach Japan zu- rückzukehren, um dort gemeinsam mit ihrem Mann an der Deutschen Schule in Tokio zu Unterrichten. Kinichi Asano, der Präsident der japanischen Leichtathletik- Verbandes, der diese Mitteilung der machte, erklärte, daß er Zenta Kopps Vor- haben unterstützen werde, denn„ihr Hier- sein würde den japanischen Athletinnen un- gemein helfen.“ Eür Japanische Auswahl blieb wenig übrig: Diesmal Js Siege und drei Landestekorcle Lingnau beim vorletzten Start der DLV- Vertretung an der 17-m-Grenze Auch ohne Manfred Germar(Köln), der Wegen Vorbereitung auf seine Examens- arbeit am Dienstagabend von Tokio aus den Rückflug in die Bundesrepublik antrat, konnten sich die deutschen Leichtathleten gestern in Toyama bei offenen Wettkämpfen gegen eine japanische Auswahl erfolgreich durchsetzen und von 20 Konkurrenzen 18 als Sieger beenden, davon siebenmal durch einen PDoppelerfolg. Die besten Leistungen erreichten Brunhilde Hendrix Nürnberg) über 100 m in 11,8 Sekunden, Zenta Kopp (München) über 80 m Hürden in 11,0 Sekun- den, Heidi Maasberg(München) im Hoch- sprung mit 1,60 m, Kriemhild Hausmann Münchener Amateurboxmeisterschaften: Ladhe ist unte- Körper und Brandenburger mußten Der 19jährige Saarländer Norbert Wilhel⸗ mus ist die große Entdeckung bei den dies- jährigen Deutschen Amateurboxmeister- schaften in München in der zweiten Zwischenrunds gestern Nachmittag schlug der Polizist aus Saarbrücken den Westfalen- meister Harbecke(Bochum) in der ersten Runde entscheidend und kam damit in seinem 48. Kampf zum 41. K. o.-Sieg. Der Rechtsausleger brachte seinen Gegner schon nach kurzer Zeit zweimal auf die Bretter und beim dritten Niederschlag zählte der Ringrichter nicht mehr, sondern trug den besiegten Westfalen in seine Ecke. Sehr explosiv wirkte auch Federgewichtsmeister Goschka. Der Hamburger landete gegen Ebeling Oortmund) bereits in der ersten Runde eine Doublette Kinn Leber, die Ebe- ling bis„8“ zu Boden streckte. Beim zweiten Niederschlag kam der Abbruch. Im Leicht- gewicht wurde Steinert Berlin) gegen Schmitt Mainz) in der zweiten Runde wegen einer klaffenden Stirnwunde aus dem Ring Auftakt zur Schachmeisterschaft: Mannheim 1910 Beim Auftakt zu den Kämpfen um die badische Schach-Mannschafts meisterschaft Wurde dem Lokaltreffen Mannheim 1865 ge- gen Feudenheim in der Gruppe 1 insofern an Reiz genommen, als bei den 1865ern Spitzen- spieler Beck am ersten Brett fehlte und außerdem von den sieben angetrenen Spie- lern einer nicht gemeldet war. Ein Punkt ging dadurch von vornherein verloren, mit dem Verlust des zweiten muß gerechnet werden, wenn der Verband die Meldung nicht noch nachträglich anerkennt. In den sechs vorläu- fig gewerteten Spielen siegten zwar Vachra- mejew, Amrehn und Thurn gegen Wurm, Apholte und Keller, aber Durst verlor gegen Anemüller und Wickenhäuser gegen Platte, Während sich Dr. Meyer und Weihnacht un- entschieden trennten. Eine große Ueberraschung gab es in Lam- pertheim, wo der Neuling Mannheim 1910 läst aufhorchen gewaltig auftrumpfte. Die Hessen kamen zu keinem einzigen Brettsieg und wurden mit 1½: 6½ klar distanziert. Lediglich Götz am Brett 1 gegen Walter, Otto und W. Kohl müller überließen ihren Gegnern Teilerfolge. Nach diesem Einstand darf man den weiteren Spielen der 1910er mit Spannung entgegen- sehen. Sandhofen unterlag in Heidelberg mit 3:8 knapper als erwartet. Allerdings traten die Universitätsstädter mit einer ersatzge- schwächten Mannschaft an. An den Spitzen- brettern kam der Titelverteidiger durch Nie- derlagen von Häfer gegen Litterst und Un- entschieden von Müller gegen Achenbach und Wild gegen Stotz mit 1:2 ins Hintertreffen. Die Ueberlegenheit der Gastgeber an den mittleren Brettern entschied jedoch schließ- lich den Kampf. W. Müller holte am letzten Brett den dritten Gewinnpunkt für die Mannheimer. g den letzien ie: dagegen ihre Hoffnungen begraben genommen. Von den Vertretern des badi- schen Boxverbandes schieden gestern auch der Pforzheimer Fliegengewichtler Körper sowie (Hockenheim) aus. en- Gegnern, Friedrichs(Lübeck) und Dietrich (Göppingen), Punktsiege überlassen. Der Hamburger Leichtgewichtler Bomme ist an einer Grippe erkrankt und konnte so nicht zu seinem Zwischenrundenkampf gegen Bley (Backnang) antreten. Bley erreichte kampf- los die Vorschlußrunde. In der ersten Zwischenrunde waren die drei Deutschen Meister Horst Herper, Horst und Karlheinz Johannpeter Weiterge⸗ kommen. Dagegen schied mit dem Ham- burger Meinhardt durch Punktniederlage gegen Niederau(Köln) ein weiterer gesetzter Boxer aus. Die beste boxerische Leistung bot Halbweltergewichtsmeister Horst Jo- hannpeter beim hohen Punktsieg über den noch zu unerfahrenen Flensburger Schmidt. Mehr Mühe hatte im Leichtgewicht Herper bei seinem Abbruchsieg über Junioren- meister Meirich(Kerpen). Meirich begann ausgezeichnet, dann jedoch setzte Herper seine harte Linke ein. Nach dreimaligem Amählen kam noch in der zweiten Runde der Abbruch. Wenig überzeugen konnte Karlheinz Johannpeter bel seinem hauch- dünnen Punktsieg über Effen Köln). Der Westfale boxte zu unkonzentriert. Ebenfalls eine Runde weiter kam der talentierte Waldhöfer Federgewichtler Er- win Radke, der den Wilhelmshavener Rolf Johannesson Ende der ersten Runde mit einer Doublette von den Beinen holte. Beim Sturz verletzte sich dabei sein Gegner am Fuß, so daß er zur zweiten Runde nicht mehr antreten konnte. In der letzten Vorrunde hatten vor allem die Europameister Homberg ODüsseldort und Rascher(Ulm) überzeugt. Der Düssel- dorfer Fliegengewichtler gewann bereits in der ersten Runde nach zwei Niederschlägen gegen Seemann MHamburg) durch Abbruch, während sich Rechtsausleger Rascher im schönsten Kampf der Veranstaltung gegen den Kasseler Bantam-Gewichtler Heine- mann hoch nach Punkten durchsetzte. (Krefeld) im Diskuswerfen mit 51,62 m, Her- mann Lingau(Koblenz) im Kugelstoßen mit 16,92 m(neuer internationaler japanischer Rekord), Helmut Janz(Gladbeck) über 400 m Hürden in 51,8 Sekunden und Theo Püll!(Viersen) im Hochsprung mit 2,03 m. Auch die 3 000 m Siegerzeit von Xaver Höger (Grönenbach) mit 8:23,0 Minuten und dis Hürdenzeit von Janz bedeuteten inter- nationalen japanischen Rekord. Am Wochenende kommt es in Odawara zum letzten Vergleichskampf der Deutschen gegen eine Landesauswahl und eine Studen- tenmannschaft der Japaner. Die noch aus 15 Männern und sieben Frauen bestehende Mannschaft des DLV wird dann am 29. Oktober wieder auf dem Frankfurter Rhein- Main- Flughafen eintreffen und damit ihre „Traumreise“ beenden Unter Führung des DLV-Vorsitzenden Dr. Max Danz(Kassel) fliegt bereits am Sonntag eine für zehn Wettkämpfe einge- ladene Leichtathletikmannschaft nach Süd- afrika ab. An dieser Reise nehmen, wie der DLV gestern in Kassel bekanntgab, folgende acht Männer und zwei Frauen teil: Peter 5 VV(Leverkusen Edmund Brenner inn); Peter 1 Feuerbach), Beide mußten ihren Helmut Jeho Freiburg), Klaus Lehnerts Solingen), Manfred Molzberger(Kölm, Peter Riebensahm Bremerhaven), Karl- Heinz Wegmann Dortmund), Liesel Jakobi (Saarbrücken) und Renate Junker Rheydt). Tabellenführer Pforzheim bei den Mannheimer Vorstädtern: Oeffentlichkeit Dane 2. Seeder 1001* Atweck/ larostewicz halten sd Nach der fünften Nacht des Frankfurte Sechstagerennen, die bei ausverkauf Hause sehr jagdenreich verlief, hatten um. mer noch sieben Mannschaften Aussich auf den Sieg. Die Deutschen Altwech Jaroscewicz hielten sich mit den Favoriten Nielsen /Lykke und van Steenbergen Se. Vereyns zäh in der Spitzengruppe. Luxemburger Gillen, der Australier Arnold und der Münsteraner Vadder schieden wegen Erkrankung oder Verletzung aug Mit Plattner Holzmann wurde eine sehr starke neue Mannschaft gebildet, Während der Neußer Franssen partnerlos blieb. Der Stand des Rennens nach 111 Stunden J. Nielsen /Lykke 164 P.; 2. Altweck/ Jarosce. wiez 87 P.; 3. van Steenbergen/ Severeym 70 P.; 1 1d. Zzur.: 4. Roth/ Pfenninger 230 P. 5. Terruzzi/ Junkermann 172 P.; 6. Petry Ziegler 170 P.; 7. Plattner/ Holzmann 63 P. 6 rd. zur.: Reitz Reinecke 49 P.; 8 rd. zur! 9. Carraraſde Rossi 147 P.; 10 rd. zur. 10. Intra/ van Geneugden 84 P.; 11. Scholle. nike 68 P. N i Schgun im Reißen 125,5 lg Mit 125,5 kg stellte der Russe Anatol Schgun in Moskau im Reißen des Leicht. gewichts einen neuen Gewichtheber- Welt. rekord auf. Schgun, Zweiter der UdssR. Spartakiade mit 380,0 kg hinter Faradsch. jan(382,5 Kg), aber vor Weltmeister Buschu- jew(380,0 kg), verbesserte die bisherige Höchstleistung von Nikolai Kostylew (GdssR) um 0,5 kg. Kostylews Rekord hielt vier Jahre lang allen Angriffen stand. Schgun und Kostylew liegen klar Vor dem nächstbesten Heber, Rybak(UdssR), mit 120 kg. ö Kaufmanns Rekord bestätigt Die beiden beim Länderkampf gegen Polen am 19.20. September in Köln aufge- stellten deutschen Rekorde über 400 m mit 45,8 Sekunden durch Carl! Kaufmann (Karlsruher Sc) und über 800 m mit 14% Minuten durch Paul Schmidt(OSV Hörde)* wurden jetzt offiziell anerkannt. Damit sind die 20 Jahre alten Rekordzeiten von Rudolf Harbig(46,0 Sek. und 1:46, Min) 5 gleichzeitig aus der deutschen Rekordliste gelöscht worden. Aus der Vorkriegszeit WIũ stammen nun lediglich noch die beiden trit deutschen Rekorde im Weltsprung durch Lutz Long(Leipzig) mit 7,90 m(1937) und im internationalen Fünfkampf durch Fritz mi Müller(z. Zt. Gifhorn) mit 2667 Punkten 18 (1939).. 5 kel Gemeinsam mit Belgien 55 Olympla vorbereitungen im Hockey 55 Zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rom hat der Deutsche Hockeybund N mit dem belgischen Hockey verband eine Trai. ningsgemeinschaft vereinbart. Dabei spielen am 16. und 17. Juli in Brüssel die beiden A- b und B- Vertretungen, am 6. und 7. August. sind in Köln die Rückspiele vorgesehen. ul Für das Jahr 1960 hat der Deutsche Hok-. 5 keybund folgende Länderspieltermine fest- Ha gelegt: Am 8. Mai ist Goslar Schauplatz der dei Begegnung zwischen Deutschland und Bel- Nr gien, am 22. Mal treffen sich in Amsterdam— Holland und Deutschland und am 12, Juni Leh sleht Berlin des Länderspiel Deutschland 3010 gegen Großbritannien. Die Damen tragen unt am 30. April in Brüssel ein Länderspiel gegen Belgien aus. 1 Phönix druch Sandlioten den Daumen Auch VfL und Feudenheim hoffen zu Hause auf beide Punkte Der Kampf um die Meisterschaft in der 1. Amateurliga Nordbaden spitzt sich immer mehr zu einem Duell zwischen den auch im letzten Jahre am besten placierten Mann- schaften von VfR Pforzheim und Phönix Mannheim zu. Ihr Vorsprung von vier bzw. drei Punkten vor dem von Sandhofen an- geführten Verfolgerfeld sollte zumindest aus- reichen, um in den restlichen fünf Vor- rundenspielen die inoffizielle Halbzeitmei- sterschaft unter sich auszumachen. Die Meute der Verfolger ist zwar ungemein groß CFeu- denheim als Dreizehnter hat nur zwei Punkte weniger als Sandhofen), keine dieser Mann- schaften zeigte jedoch bisher die Ausge- glichenheit, die die beiden Spitzenreiter aus- zeichnet. Der VfR Pforzheim als Titelverteidiger kann sich vor allem auf seinen durchschlags- kräftigen Sturm verlassen, der mit 27 Toren bisher mit Abstand der erfolgreichste war. Ihn an der Entfaltung zu hindern muß am Sonntag beim Schlagerspiel in Sandhofen die Hauptaufgabe der Gastgeber sein. Vor allem Phönix Mannheim wird dem nachbar- lichen Rivalen die Daumen drücken, daß diese Aufgabe gelöst wird; denn schon ein Teilerfolg der Sandhofener kann für den MF wieder die Führung bedeuten— vor- ausgesetzt, daß auf dem Platz an der Hoch- uferstraße am Sonntagmorgen, 11 Uhr, gegen Neuling Kickers Walldürn alles nach Wunsch läuft. Die Odenwälder sind mit ihrer nüch- ternen Spielweise und ihrem unbändigen Einsatz ein mindestens ebenso unbequemer Gegner wie die 8d Kirchheim. Und wie schwer sich die Spieler um Harter gegen solche Gegner tun, ist zur Genüge bekannt. Mit Sandhausen und Forchheim sind zwei der nächsten Verfolger unter sich. Wer Verliert, büßt ein großes Stück Boden ein. Am meisten könnte aus dieser Situation der VfL Neckarau Kapital schlagen. Die Mann- heimer bringen für das Heimspiel gegen den einen Punkt besserstehenden Neuling Kirr- lach mit dem 2:2 bei der Sd Kirchheim eine gute Empfehlung mit. Bei der gleichen Lei- stung müßte es zu einem vollen Erfolg reichen. Das gleiche gilt für den ASV Feudenheim, dessen Sturm sich jedoch am Samstag gegen Birkenfelds bekannt stabile Abwehr vor eine ungleich schwere Aufgabe gestellt sehen 1 als zuletzt beim Schlußlicht Hocken- elm. Es spielen: Samstag: Karlsruher FV FV Daxlanden; VfB Leimen— Sd Kirch- heim; ASV Feudenheim— SV Birkenfeld. Sonntag: FC Neureut- FV Hockenheim; Fhönix Mannheim— Kickers Walldürn(11 Uhr); VfL Neckarau Olympia Kirrlach; SV Sandhausen— Spfr. Forchheim; SpVgg Sandhofen— VfR Pforzheim(14 Uhr). ö e n 1 EI VI Weitere Sportnachrichten Seite 13 Culltornische Pfirsiche Bangall-Ananas Reiner Bienenhonig 1½ Scheiben* 5 111 1 78 Importware D 35 ͤ 9 500 g, Glas„„ Gulasch nach U in pile, Sauce 300 g, Dose 1 3 3 gesüßt, in Stücken 587 g, Dose halbe Frucht 85 RN 1, portug. Sardine 1 25 g, Dose 3 Formosd Anandas N N 1 Herings-Filet 305.8. 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Der von den Ländern gewünschten Zuständigkeit bei der Ueberwachung von Zuwiderhandlungen ge- Sen das Gesetz hat die Bundesregierung nicht zugestimmt. 1 Dem Kenderungsvorschlag des Bundes- rates, das obligatorische Einfuhrgeschäft aus der Genehmigungsbedürftigkeit herauszu- nehmen, hat die Bundesregierung— mit einer Formulierungsänderung zuge- Stimmt. Der Bundesrat hatte auch die Auf- fassung vertreten, daß es unzweckmäßzig sei, die Einfuhrliste in das Gesetz einzubeziehen, Sie sollte vielmehr durch Rechtsverordnung erlassen werden. Dieser Auffassung hat sich die Bundesregierung jedoch nicht ange- schlossen. Nach dem Entwurf erläßt die Bundesre- gierung alle im Gesetz vorgesehenen Rechts- Verordnungen. Die Ländervertreter wünsch- ten hier das Mitwirkungsrecht. Die Bundes- regierung ist jedoch auch in diesem Fall nicht von ihrem Standpunkt abgegangen. Insbesondere möchte sie ihre handelspoliti- sche Entschließungs- und Handlunsfreiheit Nicht geschmälert wissen, sowohl im Hin- Blick auf etwa erforderliche Sofortregelun- Zen als auch auf Verhandlungen mit inter- nationalen Gremien. Schälmühl- Erzeugnisse in die Marktordnung (eg) Das Bundeskabinett hat am 21. Ok- ober den Entwurf einer dritten Novelle zum Istreidepreisgesetz verabschiedet, mit dem die Bundesregierung sich die Ermächtigung geben lassen will, Schälmühl-Erzeugnisse in die Marktordnung einzubeziehen. Danach Soll durch Rechtsverordnung verfügt wer- dien, daß die Einfuhr und die Preise für Er- zeugnisse aus Roggen, Mais, Hirse und Buchweizen von den staatlichen Einfuhr- und Vorratsstellen festzusetzen sind. Diese Maßnahme wird nach Ansicht der Regierung notwendig, weil unlängst von Importeuren versucht worden war, größere Mengen von Schälmühl-Erzeugnissen auf dem deutschen Markt als Futtergetreide an- Zupbieten und dabei die der Marktordnung unterliegenden heimischen Futtergetreide- mengen im Preis zu unterbieten. Das hatte die Regierung inzwischen bereits veranlaßt, die Liberalisierung für die Einfuhr von Schälmühlerzeugnissen innerhalb der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft aufzu- heben. Tanker werden arbeitslos duroh Pipelines ) Das Pipelines-System werde sich gegenüber den traditionellen Beförderungs- mitteln, wie Tanker, Eisenbahn- und Lkw- Kesselwagen, durchsetzen; und zwar sowohl innerhalb Kontinental-Europas als auch im Verkehr mit den Randstaaten des Mittel- meers. Wie die Vereinsbank in Hamburg aus beteiligten Kreisen erfährt, bedeute für die zampf dem Kohlestaub WO) Die größte Schlauchfilteranlage Euro- as wurde jetzt auf der Zeche„Graf Bismarck 2/6/ 9%“ in Gelsenkirchen in Betrieb genommen. Die Anlage schützt die Luft in einem weiten Umkreis des Bergwerks vor Kohlestaubverun- einigungen, bringt eine entscheidende Verbes- ing der Lufthygiene und macht es außer- dem möglich, die anfallende Staubkohle weiter u verarbeiten. Die Gelsenkirchener Entstau- bungsanlage gilt als Muster für ähnliche, in ukunft geplante Einrichtungen. Nold fordert neue BASF- Hauptversammlung VWD) Der Darmstädter Aktionär Erich d kordert die Verwaltung der Badischen & Soda-Fabrik AG in Ludwigshafen/ nein auf, eine außerordentliche Hauptver- ammlung einzuberufen, die die Beschlüsse 25. September über die Kapitalerhöhung um 38 Millionen DM auf 700 Millionen DM u 300 Prozent aufheben soll. Nold begründet en Antrag mit der Annahme, daß sich rückläufige Börsenkurs der BASF-Aktien absehbarer Zeit nicht erhole und daß da- WD) Die Bundesregierung hat dem Augßenwirt- den Aenderungsvor- schlägen des Bundesrates und ihre Stellung- nahme hierzu übergeben. Bei den wesent- lichen Punkten ist die Regierung bei ihrem Standpunkt geblieben. So vertritt sie nach Wie vor die Ansicht, daß die Zustimmung des Bundesrates zu dem Gesetz nicht erfor- derlich ist, weil es keine Vorschriften ent- stimmung des Bundesrats bedürfen, Sie ist Bundesrepublik die Fertigstellung der bis- her projektierten Pipelines zum Transport von Mineralöl eine Freistellung von etwa 150 000 TDW Tank-Schifftonnage. lines die Schiffahrt aller Länder Reedereien und Gewerkschaften Tankschiffahrt, Grunde, weil nicht zuletzt aus Nettozuwachs schrottet werde. gemeinen Zoll- Klein. Obwohl die Tagesordnung etwa 40 Punkte aufweist, wird sie nicht die gleiche Bedeu- tung haben wie die der letzten GAT Tagung im Mai 1959. Damals stand der „deutsche Fall“ im Vordergrund des Inter- esses. Die Bungesregierung hat jetzt den sei- nerzeit versprochenen Abbau ihrer Kon- tingentierung zu erläutern. Auch Belgien wird über den weiteren Abbau von Ein- fuhrbeschränkungen zu berichten haben, ebenso die USA über gewisse Maßnahmen gegen die Einfuhr von Agrarprodukten. Ein Ausschuß wird über Konsultationen referie- ren, die mit verschiedenen Ländern wegen der von ihnen aus Zahlungsbilanzgründen 0 Kein Gemeinsamer Markt ohne die Landwirtschaft 5 Der Agrarprotektionismus sollte allmählich abgebaut werden Die Auswirkungen der monatelangen Dürre haben für einige europäische Länder einen stark erhöhten Einfuhrbedarf an ge- wissen Lebens- und Futtermitteln geschaf- fen. Anlaß genug für Staatsmänner und Agrarpolitiker, das Gesamtsystem des europäischen Agrarprotektionismus einer Ueberprüfung zu unterziehen Die Erkenntnis solcher Notwendigkeiten dämmert vorerst nur. Vor wenigen Wochen setzte sich der Ge- neraldirektor für Fragen des Inneren Mark- tes in der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft(EW O), der Italiener Ortoli, erneut dafür ein, daß der allge- meine Abbau der Kontingente im Gemein- samen Markt auch die land wirtschaftliche Produktion umfassen solle. Es ist dies eine der wichtigsten, die europäische Integration betreffenden Grundsatzfragen überhaupt. Auch außerhalb der EWG- Kommission ge- winnt die Ueberzeugung an Boden, daß der Abbau der Kontingente im gewerblichen Sektor wesentlich von dem Ausmaß bestimmt KURZ NACHRICHTEN die jungen Aktien nur ein geringer Teil der Aktionäre von seinem Bezugsrecht Gebrauch machen werde. Grundsätze der Unternehmensbewertung Die„Zeitschrift für das gesamte Kredit- wesen“ veranstaltet am 23. und 24. Oktober in der Universität Frankfurt/ Main eine Aus- sprache für Anlageberater der Kreditinstitute über das Thema„Grundsatzfragen und Me- thoden der Unternehmensbewertung“. Die Diskussion wird durch Referate be- kannter Wissenschaftler und Praktiker ein- geleitet. Es sprechen zum Thema: Kurt For- berg, Präsident der Wertpapierbörse zu Düs- seldorf, Professor Dr. K. Mellerowicz(Berlin), Dr. F. R. Jacob(Genf), Michael Hauck(Frank- Ist mein Vertrieb zu teuer? Diese Frage behandelt Betriebswirt Eberhard Gau, Reutlingen, in einem Lehrgang, der am 26. und 27. Oktober in der Wirtschaftshoch- schule Mannheim(Hörsaal 30) stattfindet. Die Tagung wird vom Rationalisierungskuratorium der Deutschen Wirtschaft(RKW), Landes- Die Bank betont, daß der in vielen Teilen der Welt voranschreitende Bau von Pipe- vor Schwierige Probleme stelle. Amerikanische sprächen von einer„Auslöschung“ der amerikanischen dem amerikanische Mineralölge- sellschaften sich in großem Umfange aus- ländischer Tanker bedienten. Besonders die Privaten Reedereien seien, die wie Zunahme der Abwracktonnage beweise, von dieser Entwicklung beeinträchtigt. Es sei erstaun- lich, daß sich immer noch ein beträchtlicher der Welttankerflotte durch kontinuierliche Neubauaufträge ergebe. Das Wachstum der Welttankerflotte übersteige den Bedarf an Tankertonnage beträchtlich. Die Herstellung eines marktmäßigen Gleich- gewichtes könne nur erwartet werden, so- fern Alttonnage in erhöhtem Umfange ver- Keine Wohnungsnot für entlassene Bergarbeiter (eg) Entlassene Bergleute werden im all- gemeinen noch zwei Jahre lang in ihren zecheneigenen Bergarbeiterwohnungen blei- ben können. Das Bundeskabinett hat am 21. Oktober Sofortmaßnahmen beschlossen, um diesen Bergleuten die Wohnberechtigung für weitere zwei Jahre zu sichern. Künftig werden auch Bergleute geschützt, die schon vor Ablauf von fünf Jahren ohne ihr Ver- schulden und gegen ihren Willen aus dom Kohlenbergbau Ausscheiden, wenn ihre Ent- lassung durch Anpassungsmaßnahmen des Bergbaus bedingt ist. Ferner wird die Woh- nungsberechtigung der Bergleute aufrecht erhalten, die ohne ihr Verschulden und go gen ihren Willen infolge der Anpassung des Bergbaus an die veränderten Wettbewerbs- bedingungen voraussichtlich entlassen wür- den und deshalb vorher nach Absprache mit dem Unternehmen von sich aus gekündigt haben. Meinungsverschiedenheiten darüber, ob im Einzelfall eine Schutzbedürftigkeit vor- Die Entwicklungsländer auf der GAT T.Bühne Handfeste Forderungen an die Industriestaaten; (VWD) Die 15. Vollversammlung des All- und Handelsabkommens (GATT) findet vom 26. Oktober bis 21. No- vember auf Einladung der japanischen Re- gierung in Tokio statt. Durch eine vorge- schaltete Konferenz der Handels- und Wirt- schaftsminister ist das Treffen von drei auf vier Wochen verlängert worden. Während der Ministertagung wird die Bundesrepublik durch Staatssekretär Dr. Ludger Westrick vom Bundeswirtschaftsministerium vertre- ten. Im übrigen steht die deutsche Delega- tion unter Leitung von Ministerialdirigent à ue h aufrechterhaltenen Kontingentierungen ab- gehalten worden sind. Es handelt sich um Konsultationen mit Australien, Dänemark, Finnland, Ghana, Italien, Japan, dem Ma- lalischen Bund, Norwegen, Oesterreich, Rho- desien-Njassaland und Schweden. Einer der wesentlichsten Punkte der Tagung wird die Beratung über den Vor- stoß der Entwicklungsländer sein, ihnen den Absatz ihrer Erzeugnisse in den Industrie- staaten mit Hilfe der GATT-Regeln zu er- leichtern. Die Entwicklungsländer wollen sichergestellt wissen, daß die Industrie- länder die GAT T- Konzessionen für die Ein- fuhr von Erzeugnissen der Agrar- und Ent- Wicklungsländer nicht durch innerstaatliche Maßnahmen nachträglich entwerten, obwohl sich die Industrieländer diese Konzessionen durch ihre Partner haben„bezahlen“ lassen. Ihnen schwebt vor, daß den Entwicklungs- ländern in Zukunft Zollzugeständnisse durch die Industrieländer gemacht werden, ohne daß hierfür eine Gegenleistung gegeben wer- den muß. Auch streben sie an, daß im GA fr außer über Zollmagnahmen auch über andere Einfuhrhemmnisse verhandelt wird. Sie denken dabei insbesondere an innere Steuern, z. B. die für Kaffee und Tee. Es wird außerdem zur Sprache kommen, wird, in dem die Agrarkontingente reduziert oder elastischer gestaltet werden. Es wäre aber utopisch, auf einen stär- keren Abbau des europäischen Agrarprotek- tionismus schon in den allernächsten Jahren Zzu hoffen. Die realen Widerstände und die nur eine Lockerung dieses Protektionismus sachlichen Hindernisse dafür wären viel zu groß. Ein erreichbares Nahziel kann zunächst und eine Beseitigung seiner Ueberspitzungen sein, wie diese gerade unter den Auswirkun- gen der Dürre zutage getreten sind. Ob es Wirklich eine völlige Umkehr der bisherigen Politik des Bundesernährungsministeriums bedeutet, wenn jetzt ausreichende Importe von Futtergetreide sichergestellt werden sollen, ist zu bezweifeln. Dem Bundesernäh- rungs ministerium kommt es wohl kaum darauf an, von den bis daklin Veteidigten Prinzipien wesentliche Teile im Sinne einer Liberalisierung der bisherigen Marktord- nungspolitik preiszugeben. Wahrscheinlich soll aber rechtzeitig einer Opposition, die sich bei weiter steigenden Agrarpreisen aus der Verbraucherschaft heraus regen würde, der Wind aus den Segeln genommen Werden. Es lohnt sich, gerade in der gegenwärtigen Situation die Gedankengänge zu erwähnen, die Edmund Rehwinkel, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, vor einigen Wochen auf dem Deutschen Bauerntag in Landau vorgetragen hat. ES würden, so sagte damals Rehwinkel, agrarische Er- zeugnisse importiert,„die wir in keiner Weise nötig haben“, und man Wage nicht, den Verbrauchern den„eigentlich notwen- digen Preis“ zuzumuten. Die Befürchtung, daß ein dem deutschen Niveau angepaßter Getreidepreis zu einer Ueberproduktion an Getreide im EWG-Raum führen müsse, sei unrichtig. Irrig sei auch die Vorstellung, daß ein starkes europäisches Bauerntum durch einen allgemeinen Uebergang zur Ver- edelungswirtschaft gesichert werden könne, da durch die Hereinnahme großer Mengen an Futtergetreide zu niedrigstem Preis die eigene Bodenproduktion entsprechend ent- wertet würde. Die Veredelung müsse sich e liegt, sollen von den Sozialpartnern berei- nigt werden. Während der Dauer von zwei Jahren können dem so abgegrenzten Kreis entlassener Bergleute die Wohnungen weder gekündigt noch Mietaufhebungs- oder Räu- mungsklagen erhoben werden. Zollfreie Milch für Frankreich (AP) Frankreich hat am 21. Oktober alle Milchzölle vorläufig aufgehoben, um der durch Viehfuttermangel im Lande teilweise eingetretenen Milchverknappung entgegen- zuwirken. Es ist an eine Einfuhr von täglich 200 000 Litern gedacht. Die Dürre des vergan- genen Sommers und die dadurch bedingte Verringerung der Viehfuttererzeugung setz- ten die französische Milchproduktion stark herab, so daß vermutlich auf längere Zeit hinaus größere Importe nötig sind. Paris er- hielt in letzter Zeit nur 75 bis 80 Prozent sei- ner normalen Milchanfuhr. An anderen Or- ten ist die Versorgungslage noch erheblich ernster. Rationierungsmaßnahmen wurden indessen nicht ergriffen. Jetzt wieder Optimismus an den Börsen (VWD) An den westdeutschen Aktien- märkten konnte sich am 21. Oktober auf Grund großer Käufe des In- und Auslandes eine ausgesprochen feste Tendenz durchset- zen. Ueberlegungen darüber, dag den für heute erwarteten kreditpolitischen Maßnah- men der Bundesbank währungspolitische Grenzen gezogen sind, hatte die Rückkaufs. neigung zunehmen lassen. Die verstärkte Nachfrage führte in den führenden Indu- strieaktien zu Kurssteigerungen um 5 bis 135 Punkte und wiederholt darüber hinaus. Bei lebhartem Geschäft standen Farben-, Elek. tro- und Montanpapiere im Mittelpunkt des Geschehens. Die Börse schloß nach anhaltend lebhaf. ten Käufen mit weiter hausseartig anstei. genden Notierungen. Auf dem Rentenmarkt kam es bei widerstandsfähiger Haltung zu einer Beruhigung, doch war die Kursent- Wicklung nach wie vor Unterschiedlich. Mehr Pfandbriefe weniger Kommunalobligatlonen (VWD) Der Erstabsatz an Pfandbriefen und Kommunalobligationen der 49 Boden- und Kommunalkreditinstitute betrug im dritten Quartal dieses Jahres 1,163 Milliarden DM gegenüber 1,318 Milliarden im zweiten Quartal. Der Absatzrückgang um rund 150 Millionen DM ist auf den stark rückläufigen Verkauf von Kommunalobligationen zurück. zuführen, von denen im Berichtszeitraum nur für 405,6(zweites Quartal 1959 rund 704,6) Millionen DM abgesetzt wurden. Demgegen- über stieg der Absatz von Pfandbriefen auf 757,1(613,3) Millionen DM. Mit einem Anteil von 53,5(61,8) Prozent dominierte auch im dritten Quartal der fünfprozentige Typ. Im September waren allerdings 66,7 Prozent des Gesamtabsatzes 5, 5prozentige Papiere. Die unbequemen Spielregeln des Kartellgesetzes (VWD) Aktuellen Kartell und Preisfra- Japan muß sich wehren ob nicht die 14 Länder, die sich Japan gegen- über auf Artikel 35 des GATT berufen, des- halb die Meistbegünstigung verweigern, die- ses Land allmählich als gleichberechtigten Partner behandeln sollten. Das Gastland mißt diesem Punkt besondere Bedeutung bei. Die Vertragsparteien sind wohl auch deshalb nach Tokio eingeladen worden, um ihnen einen für Japan günstigen Entschluß zu erleichtern. Ceylon, Peru und Nicaragua werden sich wegen Einfuhrabgaben zu verantworten haben. Eine Rechtfertigung vor dem GATT Wegen beabsichtigter Zolltarifänderung ist für Kuba, Griechenland und Finnland not- Wendig. Zur Sprache kommen wird auch die Eingliederung der Saar an die Bundesrepu- blik mit dem Fortfall der alten Zollgrenze. Mit der Unabhängigkeit Tunesiens und Guineas auftretende Fragen bilden einen weiteren Punkt der Tagesordnung; ebenso der EW G- Vertrag und die Freihandelszone zwischen Nicaragua und El Salvador. Auch mit dem Beitritt Polens hat sich das SATT zu beschäftigen. Es dürfte jedoch nur eine lose Bindung zum GAT peschlossen werden, weil die GATT-Regeln wegen der besonderen Wirtschaftsstruktur nicht ange- wendet werden können. Deutschen Gesellschaft für Betriebswirt- schaft gewidmet, die am 20. Oktober in Stutt⸗ gart eröffnet wurde. Der Vizepräsident der Gesellschaft, Dr. Gerhard Rauschenbach vom Bundeskartellamt(Berlin), wies in einem einleitenden Vortrag darauf hin, daß sich nach 18 Monaten noch nicht sagen lasse, ob sich das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen(Kartellgesetz) und das Bundeskar- tellamt bewähren werden. Das Kartellgesetz stelle die Spielregel der sozialen Marktwirt⸗ schaft dar, sagte Rauschenbach. Es müsse be- achtet werden, auch wenn das nanchmal un- bequem sein sollte. Leider werde in der Oeffentlichkeit immer nur die negative Kritik einzelner laut, während die positiven Stim- men der überwiegenden Mehrheit nicht zur Geltung kämen. Norwegen nicht begeistert von Kleiner Freihandelszone Futtergetreides stützen. In der Viehwirt- schaft habe die EWG- Kommission die Not- Wendigkeit einer wirksamen Marktordnung eingesehen. Bezüglich der Geflügel- und Eierwirtschaft forderte der Sprecher des AP) Zu einem Konflikt im Lager der Bauernverbandes ein Sondergesetz, durch„kleinen Freihandelszone“ drehen sich Mei- das die Marktäberschwemmüng vom Aus nungsverschiedenheiten zwischen Großbri- land her eingedämmt würde, Die Bundes- tannien und Norwegen über den Einschluß republik dürfte auf dem Agrarsektor kein von Gefrierfleisch in die Liste der zollfreien „Abladeplatz“ für die Ueberschüsse der Erzeugnisse auszuwachsen. Der norwegische EWG-Partner sein. Standpunkt wird von Dänemark unterstützt. Die Schweiz, die ungefähr den gleichen 151 Parlamentarischen Kreisen Oslos war Grad von Agrarprotektionismus aufweist bereits die Ansicht zu hören, da weder Ge- e Bundesrepublik Hat sen n frierfisch noch Holzfaser— beides Wichtige tember einer KRonslllt n wegen 1 1 norwegische Ausfuhrartikel— in die Liste Agrarpolitik vor den Instanzen des GATT der 1 Waren aufgenommen worden N 1 1 seien, scheir U Jorv n 1 1 uge- nber en, e, unterziehen müssen, Den schweizerischen Sieben“ Nei i er 11 5 118 5 ES 2 Delegierten wurde aus diesem Anlaß ge- 45 118 i 888 8 8 1 1 sagt, daß die schweizerische Agrarpolitik in d 5 5 65 195 5. Zukunft in erheblich stärkerem Maß als der abschlieſzenden Stockholmer Besprechun- bisher würde berücksichtigen müssen, daß 8 1 8 die Gruppe der„äußeren sich die Schweiz als ein stark auf den Export eben“ verlasse. angewiesener Industriestaat unter keinen 17 Umständen eine weitere Verschärfung ihres Marktberichte Agrarprotektionismus werde leisten kön- E nen. Vertreter von Agrarexportstaaten im Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt GATT machten geltend, daß eine Eliminie- WD) Anfuhr und Absatz gut. In den nächsten 174 1 3 Tegen kann Sellerie ohne Laub, Wurzel- und erd- rung der unwirtschaftlich arbeitenden krel angeliefert werden. Vorherige Anmeldung schweizerischen Agrarproduzenten schon erforderlich. Es erzielten: Aepfel A 38-48; B 26 bis deshalb wünschenswert sei, weil gerade diese Produzenten das hohe Niveau der schweizerischen Agrarpreise bestimmten. Nun, man wird den bundesdeutschen Dele- gierten im GATT schon früher ungefähr das gleiche gesagt haben und auch in Zu- kunft zu verstehen geben. Im ganzen ist die agrarpolitische Situation sowohl vor dem GATT wWꝛie inner- halb der EWG ziemlich verworren und un- durchsichtig. Man wird etwas klarer sehen, sobald die EWG-Kommission wie auch die europäischen Bauernverbände ihre Agrar- Programme, wie das vorgesehen ist, ver- öftentlicht haben werden. Aber vielleicht macht die Dürre zunächst einen Strich auch 22; Cox Orange& 5060; B 42—49; Goldparmänen A 4356; B 3647; Jonathan A 45—50; Kaiser Wil- helm A 42-48; Rheinischer Winterrambour A 30 bis 42; Quitten 4050; Kastanien 37-40; Kopfsalat Weberstand) 15-20; Endiviensalat Ueberstand) 10 bis 15 Stück; Feldsalat eberstand) 90-120; Spinat 22—25; Tomaten B 4050 mm Durchmesser 42—45; 3 50—60 mm Durchmesser 5154; C 1920; Weiß- Kohl 1015; Rotkohl 15—18; Wirsing 1318; Blumen- Kohl 150-200 mm Durchmesser 4555 Stück; 200 bis 250 mm Durchmesser 60-65 Stück; 250—300 mm Durchmesser 70—75 Stück; über 300 mm Durchmes- Ser 30—85 Stück; Rosenkohl 51-70; Kohlrabi 6-10 Stück; Möhren 18-25; Rote Bete 8—15; Sellerie mit Laub 30-40; Sellerie ohne Laub 26—30; Lauch 35 bis 40; Zwiebeln 1818. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Aepfel Goldparmänen HRKIL. A 42-0; Cox Orange Renetten HKL. A 44—56; Boskoop HKL A 32 bis 45; Jonathan HKL B 40—45; Prinzen HKL A 29 bis 38; sonstige Sorten HKL. B 22—43; HKL C 10 bis 21; Birnen HKL B 2738; HKL C 11-28; Toma- gen ist eine zweitägige Arbeitstagung der 5 1 g 4 1 N ten HKL B 4632; J 1 0 ei einem Bezugskurs von 300 Prozent für gruppe Baden- Württemberg, veranstaltet. auf die Verwertung des selbstproduzierten durch diese nützlichen Vorhaben. A. H. Stücke 10-2. n Anatensslät ff . 2 Mitgetein von„vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbg⸗ 5 20. 10. 21. 10. 20. 1021. lo. 20. 10. 21. J0. 20. 10 21. 10. H Börse Ole Rrchanrtiggt hatte niet tur etwalge Uebertragung- Schpad Wogen 1%% ans trtekregitb ang 20 2% Pöls. Hypo. 1 r eee e 0„ 8 oder Uebermittiungsfehler.) Sinnen. Raleke 465 487 2 758 7 5 55 5 5 ee Hypo. 98 99 Canagros(8 10,05 10,05 5 Hypo. Phoeniz-Rhein. Frankfurt a. M., 21. Oktober 1959 une ad 2 3 3 2(50„„ Stahlwerke Bochum 24 2⁵⁰ Renten 6% An. 5 4. Stahlwerkesüdwestfalen 500 500 eise bene 0 Rhein. Hypo. 100 100 NCE(5) 14,42 14ÿõ89 20. 10. 21. 10 20. 10. 2. 10 20. 10. 21. 10 ü neer ö 531 55 5% hein. Hypo. 94 9⁴ Oppenheimer(3) 1965 10,3 ſotlerte Aktlen Dortm. Hörder 213% 222 Kaufhof 676 235 T Thyssen 311 3278 4% Ablösungsschuld v.37 103% 102 5 Pheinpreußen v. 50 102% Tel.-El.(8) 16,87 6d b 3³⁰ 354 Durlacher Hot 586 586 Klein Schanzlin 720 720 VDN 372 405 f 5% Bed. Kom Ldsbk div. 13 11 5„Bbicl-Ptalz v. 88 o, 104% Eurit(str.) 120 127 195 215 Eichbaum- Werger— Klöckner Bergbau 204 217 Ver. Dt Oifabtiken— 75⁵⁰0 5% Bayer. Hypo. 13 113 30% A 9.9 275 77% kuropschem.(str.)—— 4²⁰ 40[Ei. Licht u. Kraft 2283 20 J Fisckner Humb. Deutz 40% 40 f Ver. Glanzstoft—— 6% Bundespost v 88 95 98% 5% Waden gdrte e 80 33% 53% Stat. mb(sfr. 8 5 50 570 1 Enzinger Union 34⁵ 375 7[Klöckner-Werke 226 731 Wintersbell 452 479 5,5% Großkfaftw Mhm 5 5„ Weltbenk-Ani. v. 39 98 98 Agefra 104,30 106,40 389 T» 45 Esunger Maschinen 327—⁵⁰ Krauß-Maftet 256 255] Zeiss kor 275 8 29%% Piz, Hypo. 113(413„ Zellst. Waldhof v. 58— 105% Phfladelphia I ie enb. Zellstoff 125 132 Barben Bayer 4⁴ 44 Lahmeyer 450 525 Zellstoff Weldhof 280% 252% 5% Rhein Hypo. 111 111 1 40% 4% Ferden Liquis 8,50 8,95 Lanz 135 140 8 5 5% Rhid.-Pfalz v. 83 100 100 andelanleihen NE-Metalle 257 20 83 Fein Jetter 183 200 indes Eis 600 631 Unnotierte Aktlen 7,5% Siemens v. 34.) 105% 105% 5,8% Anglo Americ. 21, 10. Geld griet 190 2⁰⁰ Beldmühle 10²³ 1060 Löwenbräu 70⁰ 7¹⁰ Beton& Monierbau 310 3²⁰. Corp. v. 39 114% 114% elektr Kopf 5 a 5 4²⁰ Belten 34⁵ 30 Ludwigsh. Walzm. 220.78 Barbe 3 200 aten 7% ABG v. 36 5 259 315 f 1 Kuptet 287 50 490,50 kule abgestempelt 2⁰⁸ 22³ Selsenberg 181% sor Mannesmann 285% 259 Dyckerb 560 560(Zinsen tarifbesteuert) 6% BNMVWV v. 58 3045 314 410 5 80 20 a6 20 T1 r Soldschmid: 4% Netellgesellschatt 145 500 Dynamit Nobel 1e 1090 30% dem Albert e 8s e des 25 2 Binding Brauerei 5 125 1 86 185 7 180 7 55 Lloyd 5 88 Eſsenbüftte 405 7 55 8 3 5 107* 106* 5 5 v. 39 233 245 24 30 3 5 Bochumer Verein 205 5„& Bilfinger 3⁵⁰ 35 4 460 Hutschenteuthei Lor. 440 8 450 Baden Wöftt—— 5% VDM v. 51 5 5. 85 2³⁸ 30⁰ Sußstahl Witten 485 47 bfälz Mühlen 12⁰ 120 liseger Hütte 237% 248% 3% BASF„ 56 105 106. Ness ind 63 5 260 8 1 3 4 75 673 8 Rheinrobr 302 355 Otenstein& Koppel 8 392 195 855 8 N 105 5 investment-Zertiflkate beutsche freie „ Boveri& Cie amporner Bergber 1125 reugag 191 00 Phlix Werke 125 8% BBe v 56 107 5 0 9. 8 581 500 Heodeis-Union 620 657% hbeineſektrs 8 760 P Scheide mende 278 8 7% Bundesbahn 9 8 103% 103%. e 16728 117750 ee eee Chemie Albert 285 205 Hapag 7 58 ½ IJ Kheinsteh! 312 3⁰⁶ 7% Bundespost v 88 103 ee one ene 101550 40520 1s Deller 4,0 4,600 Chemie Verwaltung Fiüls 718% Ja kHarpener 133 13 WE a 5 55 Banken 7% Esso v. 58 105 104% Hekefonds 11 0 engl 117 74 onti Gummi 620 687 Heidelberger Zement 575 385 dto Vorzüge 519 343 ung Versicherungen 5,5% Gelsenberg Europafonds! 130.40 12860 5 4% ,? Delmler Benz 20 2425 Hoechster Farben 30⁰ 401 Bheinme taff 205 1 201 Allen Leben 590 550 genzin„ 58 9⁵ᷣ u 55% Kurunſon 119.20 4950 400. 110,55, J0%87 430 45⁰ Hoeschwerke 224 230 Rheinpreußen 22835 237 Alllanz Versicherung 1940 20⁵0 9% Eleidelb. Zem„ 36— 1057 Fondak 215,40 224,30 2 8 3 t 48³ 455 Hochtiet— 525 Riedel 5— 450] Badische Benk 4¹0 40 3% Hoechster Farb v 57 108— Fondis 123.50 25 100 delg. t. 8,545,(865 385 415 T Holzmann 720 T 700 Kuhrstabl. 290 285 Bayer. Hypo, Wechselb 460 430 7% Hoechster Harb v 58 los Jes Fondre 165,50 173.30 100 ktre. 9,8508 95740 257 307 Hütten Oberhaasen 252% 271! Ratgers 23015 320 Berliner Handelsbank 509 610 6% Hoeschwerke v 68 100% 100% industria 133,80 133.10 190 dan Kronen 60,625 60,745 72⁰ 70 Hütte Siegerland 400 Salzdetfurm 37 392 Comerzbenk A8 478 487 7% Lasteneusgl v 58 10³⁰⁰ 10% intervest 50.40 50.20 100 norw Kronen„57 8,57 . 8 610 6⁴⁰ Ilse Berabau St. 108 Jes Schering 40 4% Ot. Bank 48 462 480 5% MAN v. 57 107 1 196% investa 1 f 080 schwed. Kronen 80,575 60,855 Bt. Steinzeug 405 2 adio. Genüsse 5%„ Schſese 295 2„ Dt. Sennalboden 40% 44% 8% Mennesmann e 8 93 2% Thesaurus 10% 00 b 9155 91% Ot. Eisenhandel 20⁰⁰ 215 lad. Werke Karlsruhe 225 ½% 280 Schlogßquellbr. 57⁰ 550/ bi. Ryp enk Bremen 436 4500 86% pfahzwerke v. 57— 5 Unifonds 57,20 101,10 b dert schilung 16,5(% der- Werke 420 1 436 Kall Chemie 755 2 Schubert en Salzer 42⁵ 755 f Dresdnet Bank AG 457 480 3 Usesfonds 118,50 118.90 400 Df. ent 14,615 1 575 * Chr 20 2 Karstadt Schultheiß Stäae 9 Frankl. fiypo, 725% n go, KepteErttogest Atomic Fd. 18) 1 8. 100 554.021 25. * . Nr. 244 — nus Aktien- ber auf iSlandeg urchset- den für Laßnah- Dlitische Kkaufs. stärkte Indu- 5 bis 15 lebhaf. anstei- markt Ung zu ursent- N. lonen briefen Boden- ug im liarden Weiten ind 150 aufigen zurück. um nur 1 704,6) gegen- en auf Anteil ach im 5p. Im ent des eln eisfra- 28 der DSwirt⸗ Stutt- nt der m vom einem 6 sich sse, ob chrän- eskar- gesetz twirt⸗ se be- al un- n der Kritik Stim- ht zur rt Oe der Mei- 5Bbri-⸗ chluſz freien gische stützt. S War r Ge- chtige Liste orden Zuge- Beren 28 Sei Ende hun- geren Nr. 244/ Donnerstag, 22. Oktober 1959 MORGEN Seite 17 — — HEUTE 21. 00 Uhr Ein Film- Dokument eines Daſums. Es geschah am 27. April 1945. Es Wurde in keinem Heeresbericht erwähnt. URAUFFUHRUNG BERNHARD WIC KIS nach dem in der„Abendpost“ erschienenen gleichnamigen Roman von erster großer Spielfilm 1 Manfted GStegor Aber es geschah und sollte nie vergessen werden. 5 im Al S TER EIn FPONO-FETLM, hergestellt in Zusammenarbeit mit Jochen Serverin VERLEIH DEUTSCHE FEIIM- HANSA Heute abend persönlich snwesend: cet Regisseur: der Autor: der Kameremenn: MANFRED GREGOR GERD von BONN PRADIKAT: „BESONDERS WERTVOILIL“ SERNHARD Wicki . ALHAMBRA Telefon 2 60 28 f 13.30, 16, 18.30, 21 Heinz Rühmann Nie, Courcel Ein Mann geht durch die Wand Prädikat„wertvoll“(6) UNIVERSUM Telefon 2 23 50 15.30, 18, 20.30 Romy Schneider(6) „DIE SchHöNxE LUGNERIN. pLANK EN Großes Haus Telefon 2 31 23 2. Woche! 13.30, 16.00, 18.30. 21.00 Gert Fröbe, Maj-Britt Nilsson Hansjörg Felmy- Anna Smolik Und ewig singen die Wälder(12) Breitwand-Farbfilm Telefon 2 02 02 Heute ALS TE letztmalig! 13.30 u. 16 5.. 9 20¹² Aula der Wirtschaftshochschule mlelster-Hiavler- Abend poldi Mildner spielt Werke von chopin u. Liszt Eine Heinz Hoffmeister; Veranstaltung! „Französische Betten“(16) 18.30 Keine öffentl. Vorstellung 21.00 Uraufführung„Die Brücke“ SchAbBUR DIE KAMERA releron 4 03 90 14.00, 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr(18) N. Tiller, J. Marais „Des Königs bester Mann“(12) Telefon 2 02 33 Karten zu 3,- bis 6, DM in den bekannten Vorver- kaufsstellen und in uns. Büro Viktoriastraße 33 14.00, 16.15, 18.30 und 20.45 Uhr Peter Finch, Eva Bartok(12) „OPERATION AMSTERDAM“ SCA. Telefon 2 04 44 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Sophia Loren, Cary Grant „HAUS BOOT“ CapITOIL am esp 50 2 00 14.00 16.30 19.00 21.00 V. Price- Gruselabent. i. Cinsc. „Rückkehr der Fliege“(16) pLANK EN- Kleines aus Telefon 2 31 23 3. 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Donnerst., 29. 10 Cafè Weller Dalbergstr. 3(am Luisenring) Es gibt immer noch Neuer Wein und Zuiebelkuchen Schreckens- 2 kammer des Films— 8 lf asd Jun Suna (K4.00.16.30. 6 0. 21.00 krel ab 16 J. Mb a-Dan Spo N Nur e uNsER SONDERPROGRANMN 90 heute MARITA SCHELL,— DIETER BORSchN 15.30 in ihren schönsten Filmerfolgen 2d DR. HO ELL 20.30 Nur heute: 16.30, 17.30, 20.10 Uhr Unser Sonderprogramm mit G R E TA GARBO Inna Karenind Nur heute 18.30 u. 21.00 Uhr ein Film zum Ver- lieben in Cinemascope und Farbe„Sils(16) Der ganze Zauber von Paris mit Leslie Caron, Maurice Chevalier— Louis Jourdan Augartenstrege 38 PRRRK-Theuter LINDENHOF Telefon 2 63 90 OLYMP KA FERTA L Telefon 7 66 56 Man trifft sich in 0 7, 16 omnibusfahrten ab Bismarcknlatz (zwischen Tattersall und Hauptbahnhof Mannheim) HEUTE 5 Donnerst. 22.10. Hohe Tromm/odwã.: Kreidacher Höhe 4,50 12.30 Ur Scharbach— Ireneturm— Ellenbach 1 Karten Vorbestellung erbeten! Freitag, 23. 10. 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Unseren verehrten Sösten zur Kenntnis, daß dle „Morgenröte“ em ging Spezialausschenk der Bergbreuerei leimen am Freitag, 23. Oktober 1959 wegen Renovierungsotbeiten geschlossen ist. I. v. W. KUTTNER Lerbeeryfolg durch Kleinanseigen 250, DM zu verkaufen.— Adresse einzus. unter Nr. A 54256 im Verl. Stadtgespräch! Wie in jedem Jahr ist unser Riesenlager an außerordentlich preiswerten und schönen Wintermänteln. Auch mit einem klei- nen Geldbeutel finden sie aus unseren laufenden Sonder- angeboten schon für DM 39,90 und DM 69,90 einen hochwertigen reinwollenen Damen- Wintermantel zum Tell mit schwerem Pelzbesatz. Außerdem Mäntel und Kostüme für jeden Geschmack auch in Upergrögen von DM 69,90 bis DM 79,90. Original französische Modellmäntel in modischer Form, auch Originalstoffen von Rodler beginnend zum Preise von DM 120,— endend bei DM 250,—— Kostüme und Kleider in großer Auswahl. Ange zahlte. Ware. Wird gerne. zurückgelegt. Mannneim, Hauptbahnhof West- Marquis 8 Co., K. 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Seine „Othello“-Inszenierung, über die an dieser Stelle schon berichtet wurde, war denn auch, Wenn man vom Wiederaufbau des Perga- Mon- Altars absieht, der eigentliche Höhe- punkt der Festtage. In den anderen Ostberliner Theatern muß der Besucher indessen gewärtig sein, Pro- Paganda um die Ohren geklatscht zu be- kommen. Wenn Hedda Zinner in ihrem Eustspiel„Was wäre, wenn. 2“, das Otto Tausig perfekt für die Volksbühne insze- niert hat, die Frage abhandelt, ob der Ein- zelbauer nicht doch lieber der Landwirt- schaftlichen Produktionsgenossenschaft bei- treten sollte, statt sich als Einzelner abzu- mühen, dann läßt man sich das insofern ge- rade noch gefallen, als die Autorin wenig- stens noch Menschen und nicht bloß lebende Leitartikel auf die Bühne stellt. In den „Kammerspielen des Deutschen Theaters“ jedoch, wo vier„Lustspiel“-Einakter eines ungenannten Autors in Szene gingen, war die Betroffenheit groß. Denn die Figuren kannte man alle schon aus den bürgerlichen Lustspielen der letzten fünfzig Jahre, ob- schon der Autor sie beflissen rot angepinselt hatte. Viel Vertrauen schien der Autor zu seinen Einaktern nicht zu haben. Jedenfalls hatte er dem Dramaturgen Vollmacht gege- ben, die Figuren und Situationen nach Gut- dünken zu ändern. Dies in einem Theater, das einen Max Reinhardt zum Intendanten gehabt hat Zwei Tendenzen wurden während des Festivals besonders deutlich: die Theater der Zone intensivieren die kulturelle Be- treuung der Fabriken und„volkseigenen“ Betriebe in einem Ausmaße, das man noch vor einem Jahr für unmöglich gehalten hätte. Die Deutsche Staatsoper wird künftig, Wann immer es der Spielplan gestattet, in Fabriken, Werften und Kulturhäusern ga- stieren. Das Beispiel hat die Szetschuan- Oper gegeben, die während des Festivals aus China angereist kam, um dem deutschen Publikum einen Begriff von der jahrhun- Koltur-Chronik Der Rat der Stadt Münster wählte den Schau- spieldirektor Alfred Erich Sistig von den Mün- chener Kammerspielen zum neuen Intendanten der Städtischen Bühnen Münster. Der derzeitige Intendant der Städtischen Bühnen Münster, Professor Leon Epp, Hat seinen Vertrag nicht erneuert. Er wird mit Ende dieser Spielzeit nach Wien gehen, wo er— neben seiner Tätig- keit in Münster— Direktor des Volkstheaters ist. Sistig war krüher beim Kölner Rundfunk als Dramaturg und Regisseur tätig. In Berlin War er in den dreißiger Jahren Regieassistent bei Gustaf Gründgens und danach Dialogregis- seur und Drehbuchautor bei der UFA. Nach dem Kriege ging er als Regisseur und Stellver- tretender Intendant an die Münchener Kam- merspiele. Das Quartetto Italiano, Mailand, eröffnet am Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, die Kammermusik Reihe der Konzertdirektion Hoffmeister mit einem Konzert in der Aula der Mannheimer Wirtschaftshochschule. Auf dem Programm stehen Streichquartette von Joseph Haydn, Ro- bert Schumann und Ludwig van Beethoven. Das Nationaltheater Mannheim bringt am Sonntag, 25. Oktober, 11 Uhr, im Kleinen Haus eine Wiederholung der im Dritten Programm gezeigten Aufführungen„Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen“ von Friedrich Dürrenmatt und„Picknick im Felde“ von Fer- nando Arrabal. 5 Als Festkonzert zur Hundert-Jahr-Feier der Stadt Ludwigshafen sieht das dritte Sinfonie- konzert des Ludwigshafener Konzertwinters, das am Montag und Dienstag, 26. und 27. Ok- tober, jeweils um 20 Uhr im Feierabendhaus stattfindet, den Gastdirigenten Sergiu Celibi- dache am Pult des Pfalzorchesters. Er dirigiert den Trois Pas des Tritons aus dem„Ondine“- Ballett von Hans Werner Henze, die vierte Sin- fonie e-Moll von Brahms und das vierte Kla- Vierkonzert G-Dur von Beethoven. Solist ist Helmut Roloff. dertealten chinesischen Operntradition, die mit der unseren freilich wenig gemein hat, zu vermitteln: die chinesischen Gäste spiel- ten unter anderem im Kabelwerk Ober- Spree, und im VEB Elektroapparatewerk Treptow, teils zur Verblüffung und teils zur Erbauung der Arbeiter. Nun wird im Ernst niemand etwas da- gegen einwenden können, daß die Kunst unters Volk gebracht wird. Gefährlich ist indessen eine andere Tendenz, nämlich die zur Nivellierung hin. Ueberall in der Zone und in Ostberlin halten die Funktionäre die Arbeiter, Bauern und Angestellten mit blin- dem Eifer an, Bilder zu malen, Stücke, Ro- mane und Gedichte zu schreiben, die dann dem Volk als„sozialistische Volkskunst“ vorgeführt werden. Die Resultate dieser Bemühungen sind mitunter von einer hane- büchenen Primitivität, die darum nicht eben erträglicher wird, daß sie sich auf eine be- flissene Manier„fortschrittlich“ gebärdet. Da es keinen Kritiker gibt, der diese Dinge als das zu bezeichnen wagte, was sie in Wahrheit sind, nämlich als peinliche Dilet- tantismen, drohen die Maßstäbe aufgeweicht zu werden und schließlich verloren zu gehen. Die Ausstellung„Bildnerisches Volksschaf- ken“ in der Deutschen Sporthalle, die Dar- bietungen des„Sorbischen Volkstheaters Bautzen“ oder das Gastspiel des„Pionier- ensembles Cottbus“ sind symptomatisch für die Situation. Im Vergleich dazu wirkt ein Werk wie die Oper„Der arme Konrad“ von Jean Kurt Forest, deren Uraufführung in der Deut- schen Staatsoper in Szene ging, wie eine Genietat. Das ist sie natürlich keineswegs, Wohl aber die bisher beachtlichste Talent- Probe eines Komponisten, der sich als Schöp- fer einer Stalin- Kantate, einer Lenin-Kantate und eines Karl-Marx-Zyklus bislang allen falls beim Zentralkomitee der SED eines ge- Wissen Ansehens erfreut hat. Das Libretto basiert auf dem gleichnamigen Stück Fried- rich Wolfs von 1923, das den schwäbischen Bauernaufstand im 16. Jahrhundert auf eine sinmfällig- volkstümliche Weise behandelt. Die Musik Forests arbeitet mit den Mitteln Weills, Strawinskys und gelegentlich Orffs, sie ist aktivistisch, aufrührerisch und grell in der Klangfarbe. Die Substanz bezieht die Partitur teils vom Komponisten, teils aus alten Volksliedern und Chorälen. Der Re- gisseur Erich Alexander Winds, der Dirigent Horst Stein, der Bühnenbildner Hainer Hill und das Ensemble sicherten der Urauffüh- rung eine beifällige Aufnahme. Ob das Werk die erste deutsche sozialistisch- realistische Oper ist, mögen die Kollegen der SED-Zei- tungen beurteilen. Kein Zweifel besteht im- merhin daran, daß sie turmhoch über den Machwerken steht, die, als neue sozialisti- sche Volkskunst“ plakatiert, während des Festivals jede Feststimmung aus den Ost- berliner Theatern und Kulturstätten ver- trieben. Hellmut Kotschenreuther Mannheimer Maler und Bildhaber: Trude Stolp-Seitz Die 1913 in Mannheim geborene Malerin Trude Stolp-Seitz war 12 Jahre lang in einem sozialen Beruf tätig, bevor sie von 1947 bis 1949 eine kunstlerische Ausbildunp an der Freien Akademie Mannheim erhielt. Ihre Werke waren in Mann- Reim, Heidelberg, Stutt- gart, Dusseldorf und in ausländischen Städten, zuletzt in Paris, ausge- stellt. Die hier wiederge- gebene Tuschgeichnung zeigt eine Stadtansicht von„Zürich“. Foto: Hans Stolp Von Schwetzingen nach Mannheim Händels„Acis und Salated“ und Haydns„La Canterind“ im Nationdlthedter Der Mannheimer Opernbeitrag zu den sommerlichen Festspielen in Schwetzingen: Georg Friedrich Händels allegorisches Hirten- stück„Acis und Galatea“ und Joseph Haydns „La Canterina“ Die Sängerin), jene mit dra- stisch buffonen Mitteln gebaute„opera- Seria“-Travestie, ist nunmehr(zunächst in einer Veranstaltung der Theatergemeinde) auch in das Repertoire des Mannheimer Na- tionaltheaters eingereiht worden. Die freund- liche Aufnahme der beiden an dieser Stelle bereits eingehend gewürdigten Werke(ver- gleiche„Mannheimer Morgen“ vom 29. Mai) konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß insbesondere das Händel-Pastorale, mag es an musikalischem Wert seine Geltung be- halten, in seinem umständlichen szenischen Ablauf, der vor allem durch die Monotonie der kaum erträglichen ariosen Dacapo-Form bis zur Langeweile gehemmt wird, dem Opernbesucher des zwanzigsten Jahrhun- Der Primitivstil des Jazztanzes Das Amerikahaus präsentierte William Miliè und sein Ensemble Der unter dem Titel„American Modern Jazz Primitive Style“ angekündigte, vom Mannheimer Amerika-Haus im Mozartsaal des Rosengartens veranstaltete Tanzabend mit dem Choreographen und Tänzer William Milies und seiner Truppe wird bei leiden- schaftlichen Begriffsbestimmern einige Ver- Wirrung ausgelöst haben. In die wissen- schaftliche Definition des Jazz gehört die Feststellung, daß er eine typisch US- ameri- kanische Schöpfung ist, und Puristen sind der Meinung, daß man ihn keineswegs tan- zen könne oder solle. Milié operierte jedoch, Wie dem Programmheft zu entnehmen, mit afrikanischen, west- und ostindischen sowie speziell afro-kubanischen Elementen, mit einer Demonstration der Katherine-Dun- ham-Technik, schließlich mit tänzerischen Mitteln, die uns aus dem Bereich des Aus- drucks- und des Revuetanzes durchaus ge- läufig sind. Auch die Musik von Morton Gould und Paul Bowles, die zwei Programm- Nummern unterlegt war, wird selbst bei großzügiger Auslegung kaum als Jazz zu bezeichnen sein. Milie, der als Solotänzer des„American Festival Ballet“ nach Europa gekommen ist und augenblicklich an einer Münchener Bal- lettschule Jazztanz lehrt, trat in den USA in drei Musicals am Broadway auf und wird in diesem Schmelztiegel der künstlerischen Erscheinungsformen die weitherzige Ein- stellung zum Stilbegriff des Jazz gefunden haben. Er geht aus von tatsächlich„primi- tiven“, von der handgeschlagenen doppelten „Drum“ begleiteten Bewegungsstudien, die die Erdenschwere des Körpers mit der Leich- tigkeit der wirbelnden Glieder verbinden, gelangt zu leicht pantomimisch ausgedeute- ten Songs(„Did you hear about Jerry?) mit der Katherine-Dunham-Technik aller- dings auch zu Frei- und Lockerungsübun- gen im Sinne des Deutschen Turnerbundes, bis dann im furiosen Wirbel des„American Modern Jazz“ Figuren auftauchen, die von aufregender Eigenart sind. Die abschlie- Bende„Rotkäppchen“-Parodie ist glatte Revuepantomime. Als Tänzer behauptet Milié die heraus- ragende Position im Ensemble, das noch von Gabriel Guttierrez und den deutschen Tänzerinnen Ursula Ulbricht und Angelika Halke gebildet wird, nicht zu vergessen den virtuosen Drummer Gig Hierneis mit den beredten Händen. Sie alle ergänzen die phantasievolle, feinnervige und auf einer eminent ausgebildeten Technik beruhende Kunst Miliés in den Gruppentänzen mit komödiantischem Elan. Es gab sehr starken Beifall. a-mann derts unendlich ferngerückt ist. Es kommt hinzu, daß die Inszenierung Ernst Poettgens an der heiklen Problematik der Sichtbar- machung mythologischer Vorgänge(wie etwa der Verwandlung des von Polyphem er- schlagenen Acis in eine Quelle) offenbar ge- scheitert ist. Da geht es hart bis an die Grenze des Lächerlichen. Auch das neckische Agieren der mit buntbebänderten Stäbchen ausgerüsteten Nymphengruppe im Chor empfindet der Beschauer als krampfhaft aufgesetzte äußerliche Theatralik. Am besten Wäre es wohl, den ganzen barocken Kulissen. zauber zugunsten einer gewiß ernsthafter wirkenden konzertmäßigen Aufführung des Pastorale beiseite zu lassen. Wie schon in Schwetzingen mühten sich Petrina Kruse, das mit nie versagender Musikalität ausgestattete Singtalent, als Galatea, Dermot Troy als schön, wenn auch etwas weichlich singender Aeis und Fred Dalberg als stimmkräftiger, keulenbewehr- ter Polyphem mit Glück um die„Verkörpe- rung“ der drei Hauptgestalten. Evelyn Schildbach gab der episodischen Rolle des Damon(ursprünglich für Tenor geschrieben) gefälliges gesangliches und darstellerisches Profil. Die von Joachim Popelka einstudier- ten Chöre erfreuten wieder durch saubere und rhythmisch gefestigte Klangkraft,. Mit entfesseltem Uebermut, keck und un- bekümmert im Herausstellen parodistischer Züge, spielten nach der Pause Petrina Kruse, Dermot Troy, Helmut Melchert und Ger- trude Schretter-Petersiek Haydns Buffo- Komödie„La Canterina“, Hier ist wenigstens echtes musikalisches Theater, wenn die Sän- gerin Gasparina unter tatkräftiger Assistenz ihrer mütterlichen Freundin Apollonia ihr Witzig- raffiniertes Doppelspiel mit den zwei Liebhabern treibt, um sie beide nach Kräf- ten auszubeuten. Mit Haydns leichtbeflügel- ter Musik voll Geist und Charme wußte auch Ernst Poettgen etwas anzufangen. Er steigerte das vergnügliche Spiel im kunter- bunt aufgezäumten Bühnenbild von Paul Walter unter Ausnutzung aller gebotenen komödialen Möglichkeiten bis zum burlesken Gipfel. Mit feinem Gefühl sowohl für den Stilcharakter der Händel-Musik wie des Haydn-Ulks waltete Herbert Albert seines leitenden Amtes am Dirigentenpult und sorgte für enge Korrespondenz zwischen Bühne und Orchester. C. O. E. —— Leipziger Musiktradition Das Gewandhausorchester in Heidelberg Richard Strauß— Schumann— Brahng lautete die Programmfolge, die für das Kon- zert des Leipziger Gewandhausorchesters in der Heidelberger Stadthalle angekündigt war. Doch begannen die Gäste dann mit der Zweiten Sinfonie D-Dur von Johannes Brahms und hoben sich Richard Straußens„Til Eulenspiegel“ als brillanten Schlußeffekt auf, Diese Kalkulation War gar nicht von. nöten. Nach der Brahms-Sinfonie schon wðñZrꝛ eine künstlerische Steigerung kaum nod möglich. Franz Konwitschny, aus der mäh. risch- böhmischen Musiklandschaft stammend und seit 1949 Chet des Gewandhausorchesters gab dem Werk vollendete Gestalt, formte eg straff und plastisch, dennoch jeder Schattie. rung nachgehend, jeden Gedanken ⁊zu eige. nem Leben kommen lassend— und welche vielfache Färbung entlockte er hier schon seinem Orchester. Dessen Klang ist ein ästhetischer Genuß in sich; ein seiden weicher, ö betörend warmer Glanz liegt über der Orche- sterpalette, die Streicher haben ebenso tell daran wie Holz- und Blechbläser, als sinn. licher Zauber schwingt er im Blühen der Kantilene, ist aber selbst im energievollen Forte noch als Untergrund vorhanden, der vor jeder Grobheit und Brutalität des Klan- ges bewahrt. Und die energievolle Steigerung, die dra- matische Gestaltung scheut Franz witschny durchaus nicht; das herrlich ge. schulte Orchester ermöglicht ihm geschmei- dige Uebergänge ebenso wie das wirkungs- voll abrupte Nebeneinanderstellen dyna- Kon- mischer Gegensätze, etwa im vierten Satz wenn die Violinen nach den gedämpften An- fangstakten mit der Wiederholung des The. mas jäh wie ein blitzender Schwertstreich losjagen. Dabei bleibt der gestische Auf. Wand des Dirigenten gering, zurückhaltend, ein enges Verhältnis zwischen ihm und den Musikern ist stets spürbar. Nach der Pause spielte Hans-Helmut Schwarz das Klavierkonzert a-Moll Opus 56 von Robert Schumann in einer wunderbaren klanglichen und musikalischen Ueberein- stimmung mit dem Orchester. Hans-Helmut Schwarz hat einen kultivierten, weichen An- schlag, der durchweg fast„con sordino“ an- mutet, den Klang wie in eine wärmende Watteschicht einbettet. Das stand Schumann nicht schlecht, und paßte erst recht zum Orchestertimbre. Die Partner waren sich auch im Technischen gleichwertig und um Wirkliche Partnerschaft bemüht: Franz Kon- witschny hielt das Orchester durchaus nicht in untergeordnet begleitender Funktion, son- dern ließ es in gleichberechtigt lebendiges Wechselgespräch mit dem Solisten treten. So ergab sich ein ausgewogenes, nahtloses Zusammenwirken, dem nur im letzten Satt einmal ein kleiner Riß drohte. Als humorfunkelndes Feuerwerk standen „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ von Richard Strauß am Schluß des Programms; Franz Konwitschny holte alle Lichter, allen Schelmen- und Märchenzauber aus der Par- titur. Der Beifall, schon zur Begrüßung be- tont herzlich, später sich steigernd auf den Pianisten ausgedehnt, begeisterte Formen an; der Dirigent, Blumen im Arm, machte ihm selbst ein Ende, indem er die Musiker aus dem Saal dirigierte, al; das Publikum noch lange nicht ans Weichen dachte. H. 8 Das Kasseler Kulturleben steht in dieser Woche im Zeichen des 100. Todestages des Komponisten Louis Spohr, dessen Werke in den letzten Jahren eine lebhafte Renaissance erleben. Die Murhardsche Bibliothek und Lan- nahm zum Schluß desbibliothek hat eine Gedenkausstellung zu- sammengestellt. Die rund 200 Ausstellungs- stücke von Spohr, seinen Schülern und aus sei- nem Lebenskreis, stammen zum größten Teil aus dem in Kassel vorhandenen Spohr- Arch“ Der Rest sind private und öffentliche Leih? gaben. Das Notenmaterial der Ausstellung ent- hält nicht nur Spohrsche Musik, sondern auch Originalmanuskripte der Gegenwart, wie Werner Egk, Karl Marx, von Violinkomponisten E. L. von Knorr, Johann Nepomuk David, B0⁴ ö ris Blacher, Hans Pfitzner und Karl Höller. Dies wurde am Montag von der Ausstellungsleitung damit begründet, daß Spohr der„Begründer des deutschen Geigenspiels“ könne und die Geiger der Gegenwart in un- mittelbarem geistigem Zusammenhang mit der Spohrschen Schule ständen. Louis Spohr wurde 1784 in Braunschweig geboren und starb 1859 in Kassel. RICHARD POWELL EE NMUN Ss EEA E EPEA Copyright by Kiepenhever& Witsch und Scientiq Press, Hamburg 45. Fortsetzung Anthony schloß die Tür auf und spähte Vorsichtig hinaus. Im angrenzenden Zimmer War keine Menschenseele. Er durchquerte es und hörte, wie hinter ihm das Klubzimmer abgeschlossen wurde. Dann lief er zum Ball- Saal hinunter. In der Nähe des Eingangs stand Peggy und schwatzte mit einem ande- ren Mädchen. Er ging schnurstracks auf sie zu und bat sie zum Tanz. Sie lächelte und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Mund- Winkel wie eine Katze, die gerade den Sahne topf lèeergeschleckt hat. Kaum hatten sie ein paar Schritte getanzt, forderte sie ihn auf, sie aufs Dach hinaus zu begleiten. „Ich mag aber nicht rauchen“, sagte er. „Hab' mir's wieder abgewöhnt. Warum willst du denn eigentlich nicht tanzen?“ „Ich möchte mit dir reden. Los, komm!“ Ihr Ton war jetzt ganz anders als vorher, nicht so kokett und flötend, sondern so, als hätte sie ihm zu befehlen und er ihr in seinem eigenen Interesse zu gehorchen. Sie wanderten also auf das flache Dach hinaus, und er wartete auf das, was sie ihm zu sagen hatte. Sie sah ihn seltsam an, als wäre er in ihrer Gewalt oder ihr etwas schuldig. In herausforderndem und spöttischem Ton sagte sie:„Ich gestatte dir, daß du mich kügt.“ Er erschrak heftig.„Bist du verrückt? Ich laufe doch nicht in der Gegend herum, um Mädchen abzuknutschen.“ „Was hast du vorhin auf dem Korridor gemacht, als ich dich ertappt habe?“ „Das hab' ich dir doch schon gesagt! Ich dachte gerade an was anderes, und da bin ich aus Versehen an der Toilette vorbeigegangen Und „Red keinen Unsinn! Entweder hast du dich da rumgedrückt, um was Verbotenes zu tun, oder du hast mir aufgelauert, um mich abzuküssen. Was glaubst du wohl, was deine Mutter dazu sagen würde, wenn ich ihr das stecke? Wäre es nicht doch vielleicht besser, mich zu küssen und sie aus dem Spiel zu las- sen?“ Er war so wütend, daß er sie am lieb- sten geohrfeigt hätte, gleichzeitig aber war da ein banges, flaues Gefühl in der Magengrube. „Ich versteh' doch gar nichts vom Küssen“, murmelte er. „Na, dann werd' ich's dir beibringen“, sagte sie, schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. Ihre Lippen waren dünn und etwas feucht. Ihm wurde ganz übel davon, zugleich aber war es 80 aufregend, daß ihm das Herz rascher schlug. Sie ließ ihn los und trat einen Schritt zu- rück.„Wer wollte mir einreden, daß er das Rauchen aufgegeben hat? Du hast eben erst geraucht! Ich hab's gerochen.“ 5 „Na, schön, und wenn?“ Sie gähnte geziert hinter gespreizten Fin- gern.„Und wem wirst du jetzt das Signal zum Abhauen geben, wenn du in den Ballsaal zurückgehst? Marshall Emmert oder diesem Fettmops, wie heißt er doch gleich?“ Er schluckte und glotzte sie an.„WO. wovon redest du eigentlich?“ „Ich rede von eurem Klub. Von dir und Marshall und dem Fettmops, von Eddie Eakins, Bill Holley und Bill Gillespie, von Joey MeœaAllister und dem abscheulichen Artie Engleman.“ Jetzt bekam er es wirklich mit der Angst. „Wir haben doch keinen Klub! Wie kommst du bloß darauf?“ Sie faßte ihn am Arm, und ihre Finger kniffen ihn so, daß es schmerzte.„Nun hör mal sehr genau zu, Tony Lawrence“, sagte sie in hinterhältigem Ton.„Wir wissen Be- scheid. Bild dir bloß nicht ein, daß sich jeden Freitag acht von euch verdrücken können, ohne daß man es merkt. Wir Mädels, fünf- zehn von uns, haben nämlich auch einen Klub, nur mit dem Unterschied, daß wir nicht heimlich rauchen und sonst noch aller- lei Verbotenes treiben, sondern einzig und allein zu dem Zweck, um euch acht zu be- wachen. Ich kann dir sämtliche Signale auf- zählen, die ihr vereinbart habt. Das einzige, Was Wir noch nicht rausbekommen haben, ist, wohin ihr euch verdrückt. Meine Güte, Was Werden deine Mutter und Mrs. Phelps die Ohren spitzen!“ Die Knie zitterten ihm, und seine Zunge kühlte sich an wie Löschpapier. Aber das Wichtigste wußte sie doch nicht, das Ver- steck. „Das ist gelogen!“ schrie er.„Wir haben keinen Klub, und du kannst uns gar nichts beweisen!“ 12 „Vielleicht deiner Mutter und Mrs. Phelps nicht, aber meiner Mutter, und die andern Mädchen können es ihren Müttern auch be- Weisen. Wir brauchen zu Haus nur zu er- zählen, daß sich die Hälfte der Jungen dauernd verkrümelt, um zu rauchen und Gott weiß was für garstige Dinge zu treiben, und daß wir nicht mehr mitmachen wollen, Weil wir nicht genug Tänzer haben. Na, wWẽas sagst du dazu, Tony Lawrence?“ „Was geht mich das alles an!“ „Ja, Was wohl? Was wohl?“ trällerte sie. „Weiß denn Klein-Tony nicht, daß seine Mammi unser Geld bitter nötig hat? Wird Klein-Tony nicht das Gewissen schlagen, wenn seine Mammi mit dem Tanzkurs pleite macht?“ Was sie da gesagt hatte, war wirklich furchtbar. Erst heute nachmittag auf dem Weg zum Hotel hatte die Mutter das gleiche gesagt, aber da war es an ihm abgeprallt. Jetzt jedoch, da eine Außenstehende es sagte, War es ihm schrecklich und auch beschämend. Und es machte ihm große Angst. Wenn schon andere davon redeten, daß die Mutter in Geld schwierigkeiten war, dann mußte es wirklich schlimm stehen. Er wußte nicht ein- mal genau, was das hieß, pleite machen. Vielleicht kam man dafür ins Gefängnis oder wurde auf die Straße gesetzt oder sonst was in dieser Art. 1 „Hör zu, Peggy“, flehte er,„ich versprech' dir, mich nicht mehr heimlich zu verdrücken. Ich tanze auch jeden Tanz mit dir, wenn du das willst. Ion 5 5 Sie sah ihn schmachtend an.„Du magst mich sehr gern, nicht wahr?“ girrte sie. „Bestimmt!“ „Findest mich hübsch und möchtest mich küssen, nicht wahr, Tony? Möchtest mich jetzt gleich auf der Stelle noch mal küssen?“ „Ja!“ versicherte er hastig und streckte beide Arme nach ihr aus, während er gleich- zeitig die Augen fest zukniff. Sie war aber nicht mehr da. Er riß die Augen auf und sah sie, einen Schritt entfernt, spöttisch lächelnd dastehen.„Was ist?“ fragte er bit- tend.„Willst du nicht mehr, daß ich dich Küsse?“ „Wo trifft sich euer Klub?“ „Das.. das kann ich dir nicht sagen, Peggy! Ach, komm, sei doch“ „Spar dir die Mühe, Tony Lawrence. Mich kriegst du nicht rum! Weißt du, was du jetzt tun wirst? Du wirst schnurstracks in den Ballsaal marschieren und Mrs. Phelps und deiner Mutter die ganze Geschichte von dem Klub beichten.“ 8 „Bist du wahnsinnig? Warum denn? Dann Wär ich ja ein. ein. Verräter!“ „Was möchtest du lieber, deine Mutter genannt werden verraten oder deinen Klub? Entweder dd tust, was ich dir sage, oder es ist aus mit ist deine mich tot⸗ dem Tanzkränzchen. Und dann Mutter pleite. Gott, ich würd' lachen!“ Es fehlte nicht viel, und sie prustete schon jetzt los. Sie hopste und zappelte vor Auf- regung hin und her, ihr Mund hatte sich 20 einem schiefen Grinsen verzogen, und in ihren schwarzen Augen glitzerte es böse. „e 0 „Na, entschließ dich, Tony Lawrence! Ich gebe dir eine Minute.“ Er schloß die Augen; hinter seinen Lidern tanzten helle und dunkle Flecken.„Ich werde es sagen“, brachte er schließlich tonlos her- Vor. Sie packte ihn sogleich entschlossen am Arm und führte ihn in den Ballsaal zurück und quer über die Tanzfläche. Er stolperte halbblind mit und lief mehrfach in die tan- zenden Paare hinein. Seine Mutter und Mrs. Phelps saßen an einem Tischchen nahe beim Eingang. Jetzt sah die Mutter auf und lächelte ihm zu; Mrs. Phelps warf nur einen kühlen, forschenden Blick auf die beiden und fuhr fort, die Kartei zu sortieren. Mrs. Phelps War zwar stets freundlich zu ihm, aber man wußte doch nie recht, woran man bei ihr war, weil sie sich immer so emsig und sach- lich gab. Peggy versetzte ihm einen Knuff und sagte:„Tony hat Ihnen etwas mitzuteilen“ „Nun, mein Junge, was gibt's“ fragte die Mutter. Fortsetzung folgt Het ver Che Dr. Eich Fei les: Kot 802 ste Bal Bae Ma rere Wee ein für! ene pur hät! ledi hab dige sam ihre Aus ode: Son were Reg nur tene trete desr SPE Ber: rech Me opfe 1,61 Sch die Auf entv len rung Mar Mar zent Mar Pro⸗ Wer zent bei Mar Wer sch& im 1 von Deb Tibe eint Stin Res wer. SOWI Frei unte repv Die irisc ren, Eine Lan tion, einh Rüc und enth und übte dien Gha Geg trale Res nur den aga Köll ten eine getr dere lich sind Lan men zen tene kon