Nr. 24 ——— ion elberg Brahmg das Kon- esters in ekündligt mit der Brahmʒ ns„Til fekt auf cht Von- mon War im noch ler mäh. ammend chesterg ormte eg Schattie- 2u eige- 1 welche r schon ist ein Weicher, T Orche⸗ enso teil Us sinn- hen der zievollen den, der s Klan- die dra- E Kon- lich ge- schmei- rkungs⸗ duyna⸗ en Satz, ten An- les The- etstreich e Auf- Haltend, and den Helmut Opus 54 erbaren aberein- Helmut len An- no“ an- rmende gumann ht zum en sich ind um 12 Kon- Is nicht on, son- endiges treten. tloses en Sat: standen 2“ Von ramms; 7, Allen er Par- lung be⸗ nuf den Schluß Zlumen indem rte, alꝰ Veichen H. dieser es des rke in issance d Lan- ing zu- Uungs- uus sei- en Teil Archiv, Leih- ng ent- n auch onisten Marx, id, Bo- r. Dies leitung ründer Verden in un- git der wurde 1859 in — tracks ‚helps e von Dann 0 lutter r du is mit deine tot⸗ schon Auf- ch 2u id in e. e Ich idern verde her- am rück perte tan- Mrs. beim und einen und gelps man ihr ach- und len.“ die olgt Herausgeber„Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß. druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, br. K. Ackermann; Politik: Hertz- tzichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef. v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Rom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 616. Ludwigshafen/ Rh. 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AP /dpa) Präsident Eisenhower hat am Donnerstag öffentlich in den Meinungsstreit des westlichen Lagers über den günstigsten Zeit- punkt für eine Ost-West-Gipfelkonferenz eingegriffen und erklärt, er halte es nach wie vor für möglich, dieses Treffen auf höchster Ebene noch vor Jahresende abzu- halten und zuvor die Haltung des Westens zu koordinieren. Eine Vorkonferenz der westlichen Regierungschefs sollte so bald wie möglich einberufen werden, um zu- nächst einen gemeinsamen Standpunkt zu finden, und auf dem kommenden Ost- West- Gipfeltreffen eine geschlossene Front des Westens bilden zu können. Zu einem Treffen mit Staatspräsident de Gaulle, Premierminister Macmillan und Bundeskanz- ler Adenauer sei er jederzeit bereit. Nach Koordination der westlichen Haltung werde er ebenfalls jederzeit an einer Gipfelkonferenz mit dem sowetischen Minister- präsidenten Chrustschow teilnehmen, als möglichen Tagungsort nannte er Genf. Der Präsident räumte ein, in einem Brief- wechsel mit den westlichen Regierungschefs ein Gipfeltreffen gegen Ende des Jahres be- kürwortet zu haben, dementierte jedoch energisch, irgendeinen bestimmten Zeit- punkt genannt zu haben. Seine Schreiben hätten keinen Terminvorschlag, sondern lediglich eine Meinungsäußerung enthalten. „Regierung wurde Es komme auf den Termin nicht an. Ent- scheidend sei, daß die westlichen Staaten eine gemeinsame Linie fänden und diese bei einer Gipfelkonferenz verträten. Wenn keine Prüfung des westlichen Standpunktes auf einem„‚Vorgipfeltreffen“ stattfinde, könne sich dies nur ungünstig auswirken. Hinsicht- lich der Möglichkeit, die geplante Ost-West- wachgetrommelt“ Bundestag fordert höhere Renten für alle Kriegsopfer Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Alle Fraktionen des Bundestages haben sich am Donnerstag in einer mehrstün- digen Plenardebatte dafür ausgesprochen, sämtlichen Kriegsopfern eine Aufbesserung ihrer Bezüge zu gewähren. Nicht nur die Ausgleichsrenten für Beschädigte mit keinem oder nur geringem sonstigem Einkommen, sondern auch die Grundrenten sollen erhöht werden. Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierungskoalition und Opposition gab es nur in der Frage, welches Ausmaß die Ren- tenerhöhung haben und wann sie in Kraft treten soll. Insgesamt vier Gesetzentwürfe der Bun- desregierung, der Regierungskoalition, der 8D und der FDP lagen dem Parlament zur Beratung vor. Sie sehen nach den Be- rechnungen des Bundesarbeits ministeriums Mehraufwendungen zugunsten der Kriegs- opfer von 550 Millionen, von 1,05 Milliarden, 1,6 Milliarden und 2,95 Milliarden Mark vor. Schon jetzt dürfte jedoch feststehen, daß nur die Vorlage der Regierungskoalition Aussicht auf Annahme hat, denn für den Regierungs- entwurf gibt es keine Mehrheit. Danach sol- len die Grundrenten bei 30 Prozent Minde- rung der Erwerbsfähigkeit auf monatlich 35 Mark erhöht werden, bei 40 Prozent auf 44 Mark, bei 50 Prozent auf 62 Mark, bei 60 Pro- zent auf 80 Mark, bei 70 Prozent auf 100 Mark, bei 80 Prozent auf 150 Mark, bei 90 Prozent auf 180 Mark und bei voller Er- werbsunfähigkeit auf 200 Mark. Die Ausgleichsrente soll bei 50 bis 60 Pro- zent Erwerbsminderung 100 Mark betragen, bei 70 Prozent 120 Mah, bei 80 Prozent 150 Mark, bei 90 Prozent 180 Mark und bei Er- werbsunfähigkeit 200 Mark. Für Schwerbe⸗ schädigte, deren sonstige Einkünfte 40 Mark im Monat nicht übersteigen, ist ein Zuschlag von 20 Mark vorgesehen. 100 Mark der son- stigen Einkünfte werden nicht angerechnet, von dem Rest bleiben 25 Prozent oder min- destens 50 Mark unberücksichtigt. Die Voll- rente für Witwen ohne Nebeneinkünfte wird 220 Mark, für Halbwaisen 90 Mark, für Voll- Waisen 150 Mark, für Elternteile 100 Mark und für Elternpaare 150 Mark betragen. Zu Beginn der Beratung hatte Bundes- arbeitsminister Theodor Blank unter Bei- fall aus den Reihen der CDC/ CSU betont, er habe mit dem Regierungsentwurf in erster Linie die Ausgleichsrenten erhöhen, also den Beschädigten helfen wollen, die zu ihrer Beschädigung auch noch die härteren wirt- schaftlichen Nachteile hinnehmen mußten. „Es ist und bleibt meine unerschütterliche Ueber zeugung“, rief Blank,„daß mögliche Mehrleistungen diesen Menschen mit Vor- rang zukommen müssen.“ Sein Kollege vom Finanzressort, Franz Etzel, wandte sich ge- gen Spekulationen, er und Blank seien ge- trennte Wege gegangen. Die CSU-Abgeordnete Dr. Maria Probst, die Initiatorin des Gesetzentwurfes der Koalition, dankte den Ministern Etzel und Blank für ihre unablässigen gemeinsamen Bemühungen, eine Haushaltsdeckung für die Reform der Kriegsopferversorgung zu schaf- ken. Für die FDP machte Dr. Wolfgang Rutschke dem Bundesarbeitsminister den Vorwurf, er lasse das Gefühl für die ihm anvertrauten Schwachen vermissen. Der SPD- Sprecher Hugo Rasch warf dem Mini- ster vor, er habe jeden guten Rat in den Wind geschlagen, so daß in der letzten größ- ten Not der Bundeskanzler habe aufkreuzen müssen. Die Kriegsopfer seien in ihrer Ver- sorgung bisher zu kurz gekommen. Jetzt sei die Bundesregierung von den Kriegsopfern „Wachgetrommelt“ worden. Vorsichtige Tibet-Resolution der UNO Demonstration gegen die Volksrepublik China unterblieb New Vork.(dpa) Nach einer zweitägigen Debatte über das chinesische Vorgehen in Tibet hat die Vollversammlung der Ver- einten Nationen am Mittwochabend mit Stimmenmehrheit eine vorsichtig formulierte Resolution angenommen. In der Resolution werden die Gewährung der Menschenrechte sowie die religiöse, Gewissens- und kulturelle Freiheit für Tibet gefordert. Es wird aber unterlassen, die Verantwortung der Volks- republik China ausdrücklich festzustellen. Die vorsichtige Formulierung der malalisch- irischen Resolution ist darauf zurückzufüh- ren, daß man jeden Anschein eines UNO- Eingriffs in innere Angelegenheiten eines Landes vermeiden wollte, was viele Delega- tionen ablehnten. 5 Die Resolution wurde vom Westen nicht einheitlich unterstützt. Wegen möglicher Rückwirkungen auf die Situation in Algerien und andere Kolonialfragen oder Nordirland enthielten sich Großbritannien, Frankreich und Portugal der Stimme. Andererseits übten auch afro- asiatische Länder wie In- dien, die Vereinigte Arabische Republik, Ghana und Ceylon Stimmenthaltung. Im Gegensatz dazu stimmten europäische Neu- trale wie Schweden und Oesterreich kür die Resolution. Gegen die Resolution stimmten nur neun Ostblockländer. Zwei Algerier in Köln auf der Straße niedergeschossen Köln.(dpa) Zwei bisher noch nicht dentifizierte Algerier wurden am Donners- agabend auf einem Parkplatz hinter dem Kölner Hauptbahnhof von bisher unbekann- ten Tätern niedergeschossen. Während der eine Algerier, von mehreren Pistolenschüssen getroffen, tot zusammenbrach, wurde der an- dere durch einen Bauchschuß lebensgefähr- lich verletzt. Nach Augenzeugenberichten sind im ganzen drei Algerier von zwei Landsleuten in der Dunkelheit auf dem memlich großen Parkplatz plötzlich beschos- zen worden. Während zwei der Angegrif- tenen blutüberströmt zusammenbrachen, konnte der Dritte dem Kugelregen entgehen. Er stellte sich später der Polizei und wird zur Zeit vernommen. Verschiedene Augen- zeugen behaupten, die beiden Täter seien mit einem„Citroen“ oder„Ford“ geflüchtet. Der Ueberfall spielte sich gegen 19.00 Uhr So blitzschnell ab, daß niemand der zahl- reichen Straßenpassanten genaue Angaben über den Hergang machen konnte. Gipfelkonferenz im Frühjahr mit seinem Besuch in Moskau zusammenzulegen, sagte Eisenhower, er wisse nicht, ob sich das durchführen lasse. Trotz noch immer fehlender amtlicher Bestätigung aus Paris rechnen politische Beobachter außerdem vor einem Gipfeltref- fen mit einem Gespräch des französischen Staatspräsidenten de Gaulle mit dem sowje- tischen Regierungschef Chrustschow. Die einzig konkrete Nachricht darüber kam am Donnerstag aus Regierungskreisen in Bonn, die mitteilten, die Bundesregierung sei über eine Einladung Frankreichs an Chrustschow zu einem Besuch in Paris unterrichtet wor- den. In Bonn hieß es, man glaube, daß eine Aussprache zwischen Chrustschow und de Gaulle nur geeignet sein könne, den Sowiet- führer erneut zu überzeugen, daß sich der Westen völlig einig ist.(Siehe auch Seite 2.) Ein britischer Regierungssprecher bestä- tigte am Donnerstag, daß auch Premier- minister Macmillan über die Einladung Chrustschows durch de Gaulle unterrichtet Worden sei. Winogradwo bei Couve de Murville Der Sowjetbotschafter in Paris, Sergej Winogradow, wurde am Donnerstagvormit- tag vom französischen Außenminister Couve de Murville empfangen. Die Unterredung schließt sich an die Gespräche an, die Wino- gradow am Dienstag mit Staatspräsident de Gaulle und am Mittwoch mit Premiermini- ster Debré gehabt hat. In Paris wird sie mit der erwarteten Begegnung zwischen de Gaulle und Ministerpräsident Chrustschow in Zusammengebracht, für die bisher weder Ort noch Zeitpunkt bekanntgegeben worden sind. Moskau: Noch vor Jahresende Moskau.(AP) Die sowietische Nachrich- tenagentur TAss gab am Donnerstagabend bekannt, daß der sowietische Ministerpräsi⸗ dent Chrustschow Präsident Eisenhower Während seines Amerika-Besuches erklärt habe, die sowjetische Regierung halte die Einberufung einer Ost-West-Gipfelkonfe- renz noch vor Jahresende für erforderlich. In der TASS- Meldung heißt es, die Agen tur sei zu der Erklärung ermächtigt wor- den, nachdem ausländische Zeitungen wi- dersprechende Berichte über den Stand- punkt der sowietischen Regierung zum Ter- min einer Gipfelkonferenz veröffentlicht hätten. Im Ton konziliant Wenige Stunden nach der Ankunft Mikojans des soabjetischen Ersten stellvertretenden Minister präsidenten, in Helsinki, haben die Außenkandels minister Finnlands und der Sowjetunion, Karjalainen und Patolitscheu, am Donnerstag ein neues, für 1961 bis 1965 gültiges Handelsabkommen unterzeichnet, das sich eng an die beiden vorangegangenen finnisch- sowjetischen Abkommen anlehnt. Die So- w etunion kat sich verpflichtet, den zu erwartenden finnischen Eæportüberschuß während des Fünf- Jahres- Zeitraumes bis zu einem Höchstbetrag von 200 Millionen Rubel(200 Mil- lionen Mark) in Westwäkrungen abgudecken. Mikojan wohnte der Unterzeichnung des neuen Abkommens bei. Mikojan, der auf Einladung der finnischen Regierung nach Hel- sinki gekommen ist, hatte zuvor dem finnischen Staatspräùsidenten Kekkonen einen Höf lickkeitsbesuck abgestattet. Am heutigen Freitag wird Mikojan eine sowjetische Industrie- ausstellung in Helsinki eröffnen. Sein Besuck ist auf sechs Tage bemessen,(Siehe auch Seite 2.) Bild: Keystone Luftabwehrraketen- Produktion frei Aenderung des WEU-Vertrages Europäische Gemeinschaftsproduktion geplant London.(dpa) Der Rat der Westeuropa- ischen Union(WEU) verabschiedete auf einer Sitzung in London eine Aenderung des WEU-Vertrages, wodurch der Bundesrepu- blik jetzt die Produktion von Flugzeug- abwehrraketen gestattet wird. In dem Ver- trag der sieben Staaten der Westeuropäischen Union hatte sich die Bundesrepublik ver- pflichtet, weder Atomwaffen, noch chemische in der Sache hart Heimlichtuerei um Chrustschows letzten Brief an Adenauer Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Inhalt des letzten Chrust- Schow- Briefes an Dr. Adenauer wurde am Donnerstag in Bonn erstmals einem größeren Kreis bekanntgegeben. Bundes- außenminister von Brentano gab in einer streng vertraulichen Sitzung des Aus- wärtigen Ausschusses einen Bericht. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß der Brief in einem sehr konzilianten Ton gehalten sei und„keine Sensationen“ bringe. Das Schreiben des sowjetischen Minister- präsidenten soll sich mit fast allen die Bun- desrepublik angehenden Themen befassen, angefangen von der Abrüstung bis zur Wie- dervereinigung. Dabei werden jedoch dem Vernehmen nach die alten Moskauer Thesen vorgetragen, z. B. die Zweistaaten- Theorie, der Friedensvertragsvorschlag und der Konföderationsgedanke. Auch oll Chrustschow angeblich bestätigt haben, daß das Berlin- Ultimatum nicht mehr bestehe. Wie man weiter hört, nimmt die Ab- rüstung einen breiten Raum in dem Schrei- ben ein. Der sowjetische Ministerpräsident, so heißt es, habe sich im Prinzip für eine allgemeine kontrollierte Abrüstung ausge- sprochen. Es wird auch berichtet, die Kon- trolle solle nach Chrustschows Meinung in vollem Umfang erst nach der Abrüstung in- krafttreten. Auch von Kontrollzonen sei in dem Schreiben die Rede. In Bonn herrschte am Donnerstag ein lebhaftes Rätselraten über die Frage: Warum hat bisher weder Bonn noch Moskau das Schreiben— entgegen aller Gewohnheit — veröffentlicht, zumal da ein Regierungs- sprecher kürzlich mitteilte, es sei keine Ge- heimhaltung vereinbart? Zwischen Gesfern und Morgen Das Projekt der Arbeitsgemeinschaft Kernkraftwerke Stuttgart(AKS), einen Ver- suchsleistungsreaktor mit angeschlossenem Kraftwerk zu bauen, kann jetzt verwirklicht werden. Das deutsche Mitglied in der Eu- ratomkommission Dr. Krekeler teilte mit, der Vertrag sei nunmehr abgeschlossen. Euratom sei in die Vermittlung günstiger amerikanischer Kredite eingeschaltet. Die Bundesregierung habe eine Garantie von 100 Millionen Mark für die nächsten zehn Jahre übernommen. Dr Krekeler rechnet mit der Fertigstellung des neuen Leistungs- reaktors, dessen Standort noch nicht fest- steht, bis 1963. Oscar Hergt, ehemaliger königlich-preu- Bischer Staatsminister und Reichsminister, der seit 1931 in Göttingen lebt, wurde am Donnerstag 90 Jahre. Leitsätze für eine Steuer gegen Boden- Spekulation hat die CDV/ CSU im Wohnungs- bauausschuß des Bundestages vorgelegt. Für unbebautes, aber baureifes Land soll eine Grundsteuer C eingeführt werden. Die Bau- landsteuer soll den Baulandmarkt beleben. In Bonn konstituierte sich die von Bun- desinnenminister mit der Prüfung der recht- lichen Möglichkeiten für eine Bereinigung der Badischen Frage beauftragte Dreſerkom- mission. Die drei Wissenschaftler versicher- ten, daß sie ihr Gutachten möglichst rasch er- stellen und dabei nach einer für alle Beteilig- ten fairen Lösung suchen wollen. Nur rund 1,5 Prozent der gedienten und ungedienten 37 jährigen Männer des * Jahrgangs 1922, die bis Anfang Oktober in den Bundesländern— ohne Saarland— er- faßt worden sind, wollen bisher als Wehr- dienstverweigerer anerkannt werden. Auf 7,6 Milliarden DM beziffert das Deutsche Industrieinstitut in Köln den Ge- samtwert des Beteiligungsbesitzes des Bun- des. Das Bundesfinanz ministerium hatte demgegenüber kürzlich den Beteiligungs- besitz des Bundes und seiner Sonderver- mögen mit 5,1 Milliarden Mark angegeben. Landesrätin Dr. Scheuner aus Münster ist von der stellvertretenden Vorsitzenden der CD/ CSU-Bundestagsfraktion, Oberkirchen- rätin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt, als neuer Staatssekretär im Bundesfamilienministe- rium vorgeschlagen worden. Die Westmächte sind dafür, daß die der Vollversammlung der Vereinten Nationen vorliegenden Abrüstungsvorschläge dem neuen Zehnmächteausschuß überwiesen wer- den, der Anfang kommenden Jahres in Genf zusammentreten soll. Wie aus UNO- Kreisen verlautete, bemühen sich zur Zeit die West- mächte darum, die Unterstützung der Sowjet- union hierfür zu erhalten. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, hat seinen Stellvertreter, Kriegsminister Abdelhakim Amer, damit be- auftragt, alle Angelegenheiten der allgemei- nen Politik des Landesteils Syrien der Arabischen Republik zu kontrollieren. Amer, der durch die Beschlüsse Nassers zu einer Art„Hoher Kommissar“ für Syrien wird, hat auf Grund von Dekreten weitgehende Vollmachten erhalten. Der Mordanschlag, der in der vergangenen Woche auf den linksstehenden französischen Senator Francois Mitterrand in der Pariser Innenstadt verübt wurde, sei nur vorge- täuscht gewesen, um der Polizei und der Regierung ein Alibi für Maßnahmen gegen rechtsextremistische Anhänger eines„fran- 26 sischen Algerien“ zu verschaffen, be- hauptete der frühere Abgeordnete Robert Pesquet vor Journalisten. Er sei selbst für das Unternehmen von Mitterrand gedungen worden. Russell Langelle, der amerikanische Di- plomat, der Anfang der Woche von den So- Wiets aus Moskau ausgewiesen worden war, traf in der Nacht zum Donnerstag mit seiner Familie in New Vork ein. Zehn Forschungsraketen werden die USA anläßlich der Internationalen Raketenwoche vom 16. bis 22. November von vier Abschuß plätzen in den USA und Kanada hoch- schießen. Die Raketen werden mit Appara- ten zur Messung der Sonnenstrahlen und der elektrischen Teilchen in der Atmosphäre, zur Feststellung der Windströmungen in Höhen über 240 Kilometer, zur Aufzeichnung des Feuchtigkeitsgehaltes und der Meteoriten- dichte in den Atmosphäreschichten und zur Sonnenspektroskopie ausgerüstet werden. Die Armee des mittelamerikanischen Staates Nikaragua hat verlautbart, daß sie eine Invasion aus dem benachbarten Hondu- tas zurückgeschlagen habe Waffen, noch eine Reihe anderer moderner Waffen, wie Raketen und Kriegsschiffe über einer bestimmten Größe, herzustellen. Wie die Westeuropäische Union am Donnerstag in London mitteilte, befürwor- tete das NATO- Oberkommando die neue Re- vision des WEU- Vertrages, so daß die Bun- desrepublik jetzt gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten der WEU Flugzeugabwehr⸗ raketen und Raketen produzieren kann, die von Flugzeugen aus gegen Luftziele abge- schossen werden. Nach der Vertragsändérung kann die Bundesrepublik die amerikanische Boden- Luft-Rakete„Hawk“ und die Luft-Luft⸗ Rakete„Sidewinder“ herstellen. Beide Ra- keten sollen gemeinsam von Firmen in Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Ita- lien und der Bundesrepublik produziert wer- den. Ein Sprecher des Bundesverteidigungs- ministeriums begrüßte am Donnerstag, daß es gelungen sei, Firmen, die früher Konkur- renten waren, zu einer Gemeinschaftspro- duktion zusammenzubringen. Die„Hawk“ dient der Abwehr von Flug- zeugen in niedrigen und mittleren Höhen. Mit ihr sollen sechs Bataillone der Luftwaffe und drei Bataillone des Heeres ausgerüstet werden. Die„Hawk“ soll Flugzeuge im Be- reich von rund 30 Kilometer und bis zu einer Höhe von rund 11 000 Meter treffen können. Die Kosten für die Anschaffung die- ser Rakete werden auf rund 725 Millionen Mark veranschlagt. Für die Abwehr von Flugzeugen in gro- Ben Höhen erhält die Bundeswehr amerika- nische Raketen vom Typ„Nike-Ajax“ und „Nike- Herkules“. Die„Herkules“ kann auch atomare Sprengköpfe tragen.„Ajax“ und „Hawk“ sind mit konventionellem Spreng- stoff ausgerüstet. Auf vier Prozent erhöhf wurde der Diskontsatz Frankfurt.(ck- Eigener Bericht Zentralbankrat der Deutschen Buse hat am Donnerstag den Diskontsatz in der Bundesrepublik mit Wirkung vom 23. Ok- tober von drei auf vier Prozent erhöht. Außerdem werden die Mindestreserven, die die Kreditinstitute zinslos im Zentralban- kensystem hinterlegen müssen, um durch- schnittlich zehn Prozent aufgestockt, Die Bundesbank begründet ihre Beschlüsse, die zu einer fühlbaren Erhöhung der Zinsen führen, mit der Feststellung, daß die zu- nehmende Anpassung der Konjunktur eine Dämpfung der über die Produktionskapa- zität schon vielfach hinausgehenden Nach- frage durch kreditpolitische Maßnahmen erforderlich gemacht habe, In der Zentral bankratssitzung, an der Bundes wirtschafts- minister Erhard und Staatssekretär Hett⸗ lage vom Bundesfinanzministerium teil- nahmen, wurde auch Vereinbart, daß Mitte November eine Bundesanleihe über 250 Mil- lionen Mark am Kapitalmarkt aufgenom- 80 werden soll.(Siehe auch Wirtschafts- i Mok GE Freltag, 23. Oktober 1559 Nr. 245 MON FN Das Gipfelgespräch in Paris Die Erregung, mit der in den westlichen Hauptstädten das Kommuniqué des franzö- sischen Ministerrats über die Gipfelkonfe- renz sowie die Mitteilung über eine Reise des sowjetischen Ministerpräsidenten Chrust- scho nach Paris aufgenommen worden sind, Werden den französischen Staatspräsidenten, Charles de Gaulle, in seiner grundlegenden Meinung von der Bedeutung Frankreichs in der Welt nur noch bestätigt haben. De Gaulle ist aus tiefster Ueberzeugung ein rea- listischer Idealist. In seinen Augen bleibt sein Land auch in seiner, rein machtpolitisch gesehenen, geschwächten Position ein ent- . Faktor im Weltgeschehen, weil es Ideen und Prinzipien mehr oder minder gut und folgerichtig, oder mehr oder minder mit menschlicher Schwäche vertritt, die beim Ablauf aller Dinge in dieser Welt nun ein- mal im Spiele ist. Ein von einer zielsiche- ren, starken Regierung geführtes Frankreich kann aus der Lösung von Problemen, wie dem der Gipfelkonferenz und dem der fried- lichen Koexistenz zwischen Ost und West, eben nicht weggedacht werden, schon des- halb nicht, weil es diese Lösung allein nicht zustande bringt, Wohl aber allein verhindern Kommentar Freitag, 23. Oktober 1959 Die Gipfelkonferenz ohne Neuordnung der Verhältnisse innerhalb der westlichen Welt hat de Gaulle bisher noch stets abge- ehnt. Das Kommuniqué des französischen Ministerrats vom Mittwoch macht bis auf weiteres ohne diese Neuordnung eine Gipfel- konferenz unmöglich. Gewiß ist es de Gaulle auch damit ernst, daß er den Osten in seinem Koexistenzwillen noch einer weiteren Bewährungsfrist unter- ziehen will. und das persönliche Gespräch t dem ihm so unähnlichen Selfmademan und Plebejer Chrustschow, mit dem ihm aber mindest ein gewisser politischer Realismus erhalb der weitmaschigen Grenzen eines gänzlich verschiedenen ideologischen Hori- zontes gemeinsam ist, kommt in seinen Au- gen einer solchen Bewährungsprobe gleich. Die französisch- russischen Beziehungen um- kassen an und für sich keine besonderen Streitpunkte oder offenen Fragen, die in einem Zweiergespräch geregelt werden müßten. Deshalb wird man sich die Diskus- sion zwischen Chrustschow und de Gaulle — in Erinnerung auch an das erste Treffen von Bundeskanzler Adenauer mit de Gaulle e als eine Folge großer welt geschichtlicher und politisch- soziologischer Betrachtungen Vorstellen müssen, bei denen keiner den an- deren überzeugen wird, im Gegensatz zu dem Gespräch in Colombey-les-deux-Eglises, Wo der General und der Bundeskanzler, die eitgehend in den gleichen Denkkategorien beheimatet sind, leicht einig werden konnten. i 0 Und de Gaulle aber Werden zu- mindest versuchen, sich gegenseitig, in ihrem Ureigenen Benk mechanismus, verstehen zu lernen. De Gaulles Ueberzeugung vom Ueberwiegen des nationalstaatlichen Prin- 2ips über das mehr vorübergehende der po- litischen Zusammenschlüsse wird sich an dem historischen Materialismus des ukrai- nischen Bauernsohnes messen müssen. Aber beide werden aus ganz verschiedener Sicht die Koexistenz als eine Folge ihres Glau- bens an die Gegebenheiten bejahen. De Gaulle, diesbezüglich viel mißverstanden, hat mit der Anerkennung der Oder-Neißge- Linie vor einigen Monaten als einer solchen Gegebenheit das Treffen indirekt vorberei- et. Und Chrustschow schuf seinerseits die Voraussetzung dazu durch die erstaunliche Urückhaltung, welche die Sowietunion seit Jahr und Tag, und Chrustschow selber wäh- end seiner Rede vor der UNO, in der Al- erien-Frage bewiesen haben. In einem Punkt allerdings wird es 5 neral sein, der Chrustschow zu diesem Kt vor der Gegebenheit auffordern 18 ich, Wo er ihm seine Politik der im- n Zusammenarbeit mit der Bun- i als etwas auseinandersetzen das 3 Russen eben als eine der dau- bevorstehenden Besuch tschows und in den Forderungen, die in den Gesprächen der West- als Vorbedingungen zur Gipfelkon- n wird, kommt nach Mei- e in Paris 5 Segußert 8 und beharrlichen Audenpolit 1 ichs seit anderthalb Jahren zum : Kein Nachgeben den Russen 5 das den Status quo irgendwie beeinflussen Verbündeten 1 solange Frankreichs auf Gleich- tigung in der Führung des Westens annt ist. Das fast nervöse Stre- angelsächsischen Oeffentlichkeit de Gipfelkonferenz als einem Symbol ns bietet de Gaulle nur die Mög- 5 1 Garls) 8 5 rann e Sensation in Nn om.(dpa) Die Einladung des italieni- en Staatspräsidenten nach Moskau imtlich wird noch immer nur von„Sondie- rungen der sowjetischen Regierung“ bei Sronchi gesprochen— ist am Donnerstag in politischen Kreisen der italienischen ptstadt und von den römischen Morgen- itungen als eine politischè Sensation emp- en worden. Es wird hervorgehoben, dag Mitteilung des Außenministeriums Über „Sondierungen“ eine halbstündige Un- ung Präsident Gronchis mit Minister- ident Segni und Außenminister Pella isgegangen ist. Außerdem meldet 1 m Wo., daß die Formulierung„Sondierung“ glich eine diplomatische Umschreibung ler e ausgesprochenen Einladung sei. Von unserem London. Da der von Macmillan beharr- lich angestrebte Dezembertermin für eine Ost-West-Gipfelkonferenz durch de Gaulles äne aufgegeben. mußte, setzt mau englischerseits die ganze Hoffnung auf eine möglichst baldige Einßerutung einer west- lichen Gipfelbesprechung. Man sieht sich in London in diesem Bestreben nachdrücklich Unterstützt durch Präsident isenhowers Erklärung vom Donnerstagnachmittag ein Westliches Gipfeltreffen sei zur Koordinie- rung der Ansichten und Absichten der Ver- bündeten unerläßlich. Eine baldige Terminsetzung für ein Ge- spräch der westlichen Regierungschefs trifft allerdings, wie man sich in Londoner poli- tischen Kreisen eingesteht, ebenfalls auf er- hebliche Schwierigkeiten, da weder der ge- naue Zeitpunkt des Chrustschow- Besuches bei de Gaulle bekannt ist, noch man weiß, ob der französische Präsident eine solche Generalaussprache vor oder nach dem Korrespondenten Dr. Chrustschow- Besuch wünscht. Wie man in London bis Mittwoch ganz offen davon ge- sprochen hatte, daß man die Ost-West- Gipfelkonferenz so früh wie möglich haben Wolle, so erklärt man jetzt zum westlichen Gipfeltreffen: je früher, desto besser, um wieder Ordnung in die Reihen der Ver- bündeten zu bringen. Zuständige Regierungskreise verhehlen nicht ihre Enttäuschung und auch ihre Be- sorgnis über die jüngste Entwicklung. Wa- rum haben es gerade die Briten so eilig mit der Verwirklichung rer Gipfelträume? Es ist nicht allein die Tatsache, daß sich die Möglichkeit ihrer Realisierung zuerst bei Mamillans Moskaureise abzeichnete, Es sind vor allem zwei Punkte, die den Engländern ein möglichst baldiges Ost-West-Treffen als unbedingt notwendig erscheinen lassen: Da ist einmal der Zeitfaktor. Man glaubt in London, daß die Voraussetzung für eine große Ost-West-Konferenz zur Zeit besser Bonn wußte von de Gaulles Plänen Ansonsten aber hüllt sich der Bundeskanzler in Schweigen Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Während der Deutsche Bundestag am Donnerstag die Kriegsopferfrage debat- tierte, standen in den Wandelgängen die außenpolitischen Experten und zerbrachen sich die Köpfe. Das Bekanntwerden von de Gaulles Bereitschaft, Chrustschow zu emp- fangen, steigerte das Rätselraten erheblich. Die Fraktionen der Regierungskoalitionen und der Opposition haben diesmal eines ge- meinsam: Sie wissen alle gleich wenig. Der Kanzler hat die Außenpolitik an sich ge- zogen und hüllt sich in Schweigen. Offiziell wird lediglich gesagt, den Termin einer Vorkonferenz der westlichen Regie- rungschefs zu bestimmen, überlasse man Washington, London und Paris, die Fest- legung der Gipfelkonferenz aber sei Sache der vier Großmächte. Trotzdem sind die Umrisse in den letzten 24 Stunden für den Beobachter Klarer ge- worden. Das Kanzleramt und das Aus- wärtige Amt bestätigten, daß man von der Absicht des französischen Staatschefs, den sowjetischen Ministerpräsidenten einzu laden, gewußt habe. Kein Wunder, Bot- schafter Seydoux war in den letzten Tagen häufig Gesprächspartner des Bundeskanzlers und des Außenministers. Er entfaltete für einen Diplomaten ungewöhnlichen, fast nicht mehr standesgemäßen Eifer. Das offizielle Bonn wehrt sich jedoch gegen jede Verdächtigung, etwa die tranzösischen Bestrebungen, den Zeitpunkt für eine Gipfelkonferenz in das kommende Frühjahr zu legen, zu unterstützen. Die Regierungs- sprecher erinnern an das Kanzler wort, Dr. Adenauer sel jeder Zeitpunkt recht. Aller- dings müsse eine ausreichende Vorbereitung gesichert sein. Ein Sbrupt abgebrochenes oder gescheitertes Ost-West-Treffen hinter- lasse eine gefährliche, risikoreiche Situation. Auf Grund dieser Sachlage bleibt der Phantasie der Bonner Kommentatoren ein verhältnismäßig weiter Spielraum. Zwei Auf- kassungen über die sensationellen Nachrich- ten aus Paris schälen sich vor allem heraus. Die eine ist positiv. Sie meint, der Kontinent lege unter Führung de Gaulles eines gewisse Bremse an, um vor einem Treffen der großen Vier festzustellen, was Chrustschow wirklich wolle. Die Ergebnisse von Camp David seien zu nebulös gewesen. Immer noch müsse man über das Schicksal Berlins und damit um mitteleuropäische Krisen bangen. Deshalb bleibe der langsamere Weg zum Gipfel der bessere. Er biete den Sowjets die Möglichkeit, zu beweisen, wie ernst es ihnen sei. Aber auch die andere Ansicht muß zur Kenntnis genommen werden, die Sorge näm- lich, daß ein sehr eigenwilliger de Gaulle eine bewahrt Aufwertung Frankreichs auf Kosten aller übrigen westlichen Partner versuchen könnte. Hierdurch würde bei Chrustschow die Vorstellung des Wettlaufs um seine Gunst Verstärkt und die Chancen für Entspannung Und eine Lösung der vielfältigen Ost-West- Probleme schwänden langsam dahin. Im Raume stehen daneben die beiden Hinweise des Bundeskanzlers, nicht zu ver- gessen, daß in dem ganzen Ost-West-Pro- blem die Liquidation des Krieges zu deut- schen Lasten enthalten ist, und daß jetzt eines vordringlich sei: Geduld und nochmals Geduld. g Werner G. Krug Enttäuschung und 1680 in London Reaktionen auf de Gaulles Initiative/ Man gibt Differenzen im westlichen Lager zu in England sind als jemals zuvor. Man meint, viele Er- eignisse der letzten Zeit, vor allem das posi- tive Ergebnis von Chrustschows USA-Reise und das negative seiner Reise nach Rot- china, würden die Veranlassung dafür sein, daß Chrustschow selbst einem Gipfeltreffen gegenüber unerhört aufgeschlossen ist und es selbst aufrichtig wünscht. Aus diesem Grunde will man das Eisen des Gipfels schmieden, solange es noch heiß ist. Der zweite Punkt ergibt sich aus dem ersten. Die Ost-West-Auseinandersetzungen der letzten zehn Jahre waren weder auf dem normalen diplomatischen Wege zu bereini- gen, noch auf der UNO-Plattform und erst recht nicht auf der jüngst verunglückten Auhbßenministerkonferenz in Genf. In Eng- land glaubt man echte Anzeichen dafür zu sehen, daß die Meinungsverschiedenheiten in langer, geduldiger Verhandlung bei einer Serie von Gipfelbesprechungen bereinigt Werden können, nicht aber, wie es anschei- nend de Gaulle vorschwebt, auf einer ein- zigen, langen Gipfelkonferenz mit umfang- relcher Tagesordnung. In London verschweigt man nicht, daß de Gaulles Verlautbarung einen erheblichen Unterschied der Meinungen und ernste Dif- ferenzen im Lager der westlichen Verbünde ten bloßgelegt hat. Man bemüht sich, den französischen Standpunkt zu verstehen: de Gaulles Schwierigkeiten in Algerien und sei- nen Wunsch, eine Atombombe zu besitzen. Man bezweifelt allerdings in London, daß de Gaulles jetziger Entschluß der richtige Weg ist, um zum gleichen Ziel zu kommen. Wie seine Verbündeten. Die Engländer mes- sen zwar der Zeitfrage nicht allzu große Be- deutung bei— man wäre auch bereit, im Januar oder Februar ein Ost- West-Gipfel- gespräch abzuhalten, aber man verhehlt nicht, daß ein längerer Aufschub alle die günstigen Aspekte, die im Augenblick vor- handen sind, zunichte machen könnte. Mikojans überraschende Finnland-Reise Die Finnen sehen in ihm einen Mann des Ausgleichs Von unserem Korrespondenten 1 Helsinki. Den finnisch- sowjetischen Be- ziehungen fehlen eigentlich niemals die dramatischen Spannungen. Ueberraschun- gen und Blitzbeschlüsse sind von den Beob- achtern in Felsinki gewissermaßen von vornherein einkalkuliert; dennoch werden sie von den Ereignissen immer wieder überrumpelt. So auch von dem kurakristig angesagten Besuch des sowjetischen Vize- Regierungschefs Anastas Mikojan. Fünf Tage vor seinem Erscheinen in Helsinki wurde Mikojan erst angekündigt, zwei Tage Vorher erfuhr man erst das Besuchspro- gramm. Das finnische Außenministerin 111. diesep Fragen Schweigen, dak. Miles ans Best mal gerüchtweise Voranggemeldet War,. Wohl— und das esta Eins Fessekon ferenz— Über die Einladung mehrere Wo- chen lang in Moskau verhandelt wurde. Die größte Ueberraschung löste indes- sen die Nachricht aus, daß es sich bei Miko- jans Besuch nicht um eine formelle Stipp- Visite handelt. Eine Woche lang wird der Zweite Mann des Sowjietstaates in den Spuren von Woroschilow, Chrustschow und Bulganin, die ähnliche Fahrten schon früher Absolvierten, durch Finnland reisen. Miko jans Programm ist zwar nicht so stark auf Popularität, auf den Volkston der Vorgän- ger abgestimmt Besichtigungen von Krankenhäusern, Kinderkrippen und Bau- ernhöfen entfallen—, nichtsdestoweniger erwartete ihn eine breite Oeffentlichkeit mit größter Spannung. Denn daß Mikojan nicht nach Helsinki kam, um der Ratifizie- rung eines neuen langfristigen Handelsab- kommens und der Eröffnung einer sowieti- schen Industrieausstellung den hochzere- moniellen Akzent zu verleihen, vermutet man in Helsinki kaum zu Unrecht. Getarntes Vermögen der verbotenen KP Auch das Mannheimer Grundstück S 3, 10 fällt nun an den Staat von unterem Kor respond Karlsruhe. Der Dritte Strafsenat des Bun- desgerichtshofes hat am Donnerstag nach drei Tagen Verhandlung in einem objektiven Ver- fahren über den politischen Charakter der Schweizer Aktiengesellschaft„Züricher Ter- rain Immeuble AG“(Retimag) entschieden, daß der Grundbesitz der Gesellschaft in der Bundesrepublik eingezogen werden muß, Weil es sich um getarntes Vermögen der ver- botenen KPD handelt. Die Aktiengesellschaft wurde am 26. April 1955 kurz vor dem Ende der mündlichen Ver- handlung im Verbotsprozeß gegen die KPD vor dem Bundesverfassungsgericht von einem Schweizer Staatsbürger namens Reinhold Thiel in Zürich gegründet. Thiel brachte als angeblicher Geschäftsführer einer dubiosen Firma in Schaan im Kleinstaat Liechtenstein 1,9 Millionen Schweizer Franken als Stamm- Kapital in die Aktiengesellschaft ein. Eine Liechtensteiner Firma, Controlla Trust, in deren Auftrag er angeblich handelte, ist je- doch in Handelskreisen unbekannt. Thiel sel- ber blieb das alleinige Vorstandkmitglied seiner Aktiengesell schaft. Auhßerdem gibt es nur noch zwei sogenannte Aktionäre. Bis zum Verbot der KPD im August 1956 kaufte die Retimag das Münchener Grund- stück Augustenstraße 73 und das Mannhei- mer Grundstück 8 3, 10 von der KPD und be- lastete weitere Grundstücke der Partei in Essen, Duisburg, Düsseldorf, Hannover und Frankfurt durch Uebernahme von angebli- chen Grundschulden in einem Maß, daß sie im Falle der Besitzaufgabe durch due 3 25 das Vorgriffsrecht hatte. 5 Die Retimag hatte weder eine rente Be. zlehung zur KPD noch zu der nachfolgenden illegalen Partei. Gegen N beide Organisationen Wer sie aus Tarngründen abgeschirmt. Als Mittelsmänner fungierten jedoch zwel hö- here Funktionäre der Partei: Erich Loch, der in Essen Geschäftsführer einer sogenannten Hansa- Grundstücks- G. m. b. H. und Leiter der Abteilung zur ee e des Ferteiverms- enten Hanns W. Schmidt gens war, und der Frankfurter Parteiamts- träger Heinrich Letsch, der eine Reihe von Unternehmen der Partei beaufsichtigte, die der Propagandafabrikation dienten. Das Mannheimer Grundstück, das die Retimag 1955 erwarb, gehört z. B. nominell einer Rhein-Main-Druck- AG.,, die schon vor 1933 ein kommunistisches Unternehmen gewesen war und das Grundstück auf dem Wege der Wiedergutmachung zurückerhalten hatte. Arbeitsgruppe für Ostfragen Bonn.(Sn-Eig. Ber.) Der Auswärtige Aus- schuß des Bundestages bildete am Donners- tag aus seinen Reihen eine interfraktionelle Arbeitsgruppe, die sich ausgiebig mit der Frage der Beziehungen zwischen der Bun- desrepublik und den Ostblock-Ländern be- schäftigen und dem Ausschuß Bericht er- statten soll. Die Anregung hierzu ging von der SPD aus. Die Vertreter der CDU/CSU vertraten die Auffassung, daß zur Stunde keine diplomatischen, wohl aber stärkere kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen zu Ostblock-Staaten aufgenommen werden sollen. Ausschuhvorsitzender Furler(CDU) betonte nach der vertraulichen Sitzung, es sei) zu erwarten, daß sich die im Ausschuß erzielte Versachlichung der Diskussion gün- stig auf die außenpolitische Debatte am 5. November im Bundestag auswirken werde. Bindung der Mineralölsteuer von Finanzausschuß abgelehnt Bonn.(eg/ Eigener Bericht) Gegen eine gesetzliche Zweckbindung des Mehraufkom- ens àus der Mineralölsteuer, das von der zrhöhung der Benzinsteuer um einen Pfennig und der Dieselölsteuer um vier Pfennig je Liter zu erwarten ist, sprach sich am Don- nerstag der Finanzausschufß des Bundestages bei der Beratung des. rungsgesetzes 7 8 a 7 Walter Hanf in Skandinavien Seit dem letzten Besuch eines hohen sowjetischen Würdenträgers waren die Be- ziehungen zwischen den beiden ungleichen Nachbarn einer gewaltsamen Zerreißprobe ausgesetzt, an der Finnland innenpolitisch immer noch leidet. Finnland hat als Re- sultat der Krise vom vergangenen Herbst und Winter eine unfähige Minoritätsregie- rung, die bisher nur deshalb nicht gestürzt oder verbreitert wurde, weil man eine er- neute negative Reaktion der Sowietrussen fürchtete, Mikojan hat sich indessen einen Ruf als Vermittler und relativ zugänglicher Politiker innerhalb der EKremlprominen⸗z ge- affen. Soll er. N 10 i E Hand davon ungen, Segen Ae ee Sozialdemokra- aid die Bürgerparteien grundlos sind? Er wäre Vielleicht der Mann, so offt man inn Helsinki, um Chrustschow das Mißtrauen und Präsident Kekkonen die Unsicherheit auszureden. Diese Erwartungen mögen übertrieben sein, aber Mikojans Unter- redungen mit Kekkonen können eine Wen- dung in der finnischen Innenpolitik be- Wirken. Auch in einem zweiten Punkt sehen die Finnen dem überraschenden Besuch mit Optimismus entgegen. Mikojan hatte Finn- land schon 1954 im Zusammenhang mit Handelsverträgen besucht. Er kennt die finnische Wirtschaftssituation, möge er also die Gelegenheit wahrnehmen, 50 schreibt eine Zeitung diskret,„um sich ein Bild auch über diejenigen wirtschaftlichen Probleme und Bestrebungen Finnlands zu machen, die nicht dem Osthandel gelten.“ Mit diesen„Problemen und Bestrebungen“ sind ohne weiteres Finnlands Schwierigkei- ten mit der Kleinen Freihandelszone ge- meint. Bisher hat sich Finnlands Regierung ziemlich abweisend gegen den„lebensnot- wendigen!“ Anschluß des Landes an die Aeußeren Sieben gezeigt— trotz eindring- licher Mahnungen und Appelle. Man fürch⸗ tet auch hier die sowjetische Reaktion. Wird Mikojan den Freifahrtschein für die Aeuße- ren Sieben mitbringen? Der überraschende Besuch kann für Finnland überraschende Lösungen mitführen. Sie lägen auf der 1 8 der gegenwärtigen sowjetischen Po- IIK. aus Senatskreisen verlautet, Befürche- lichtbegangen wird. VW. Privatisierung in der Ausschußberatung Bonn.(eg- Eigener Donnerstag seine Beratungen über den CDU/ CSU-Gesetzentwurf zur Privatisier Bericht) Der Wirt- schaftsausschuß des Bundestages hat am des Volkswagenwerkes eröffnet. Der Bund 8 der niedersächsischen Forderung statt- geben, als Sitz der Stiftung zur Förderung 905 Wissenschaft und Technik, in die die Minderheitsbeteiligungen des Bundes und Niedersachsens von je 20 Prozent des VW. Ktienkapitals und die Erlöse aus dem Verkauf der restlichen 60 Prozent einge- bracht werden sollen, Hannover zu bestim- men und in das sogenannte Vorschaltrecht die Anspruchsrechte Niedersachsens auf- nehmen. Einigkeit besteht auch darüber, daß die Stiftung ein langfristiges Darlehen in Höhe der Erlöse aus dem Verkauf von VW- Anteilen an den Bund vergeben soll, das jährlich mit fünf bis sechs Prozent zu verzinsen wäre. Lediglich der Wunsch Nie- dersachsens, nur 40 statt 60 Prozent der Anteile zu privatisieren, stößt auf entschie- denen Widerstand des Bundesschatzmini- sters. Die Vergleichsverhandlungen werden fortgesetzt. Zonenfahne in Wien verbrannt und neu gehißt Wien/ Berlin.(AP/ dpa) Zum zweiten Male innerhalb dieser Woche ist die am Gebäude der Ausstellung der sowjetzonalen„Deut- schen Buchexport- und Importgesellschaft“ in Wien gehißte„Staatsflagge der DDR“ jn der Nacht zum Donnerstag von Unbekannten entfernt worden. Nach dem in der Nacht zum Mittwoch verübten Fahnendiebstahl hatten die Ausstellungsveranstalter eine neue Fahne aufgezogen und einen Ange- stellten der Wiener„Wach- und Schließge- sellschaft“ mit der Bewachung beauftragt. Wie der Posten am Donnerstag mitteilte, Waren etwa um vier Uhr morgens drei Männer bei ihm erschienen, von denen ihn zwei festhielten, während der dritte sich der Fahne zuwandte, die plötzlich aufge- flammt und schnell verbrannt sei. Die be- nachrichtigte Polizei hat bisher vergeblich nach den Tätern gefahndet. Am Donners. tagnachmittag hißten die Veranstalter der Ausstellung anstelle der verbrannten wieder eine neue Fahne. Kommandanten erörterten Flaggenfrage Die drei westalliierten Stadtkommandan- ten von Berlin erörterten am Donnerstag gemeinsam mit dem Regierenden Bürger- meister Brandt erneut die Flaggenfragé. Wie wurde über mögliche Maßnahmen gesprochen, die er- griffen werden sollen, wenn die Sowijet- zonenreichsbahnbehörden die schwarz- rot- goldene Fahne mit Hammer und Zirkel im Aehrenkranz auf Westberliner Eisenbahn- Selände wieder aufziehen lassen sollten. Diese Frage bezieht sich vor allem auf den 7. November, der in kommunistisch be- herrschten Ländern als Jahrestag der russischen. 88 19 150 feier. ee eee Kurz notiert Die 16 Metall hat sich entschieden gegen die geplante Erhöhung der Haftpflichttarife für Autotypen bis zu 30 PS gewandt, Damit würden gerade die Wagen des kleinen Man- nes— Volkswagen, Fiat 600, Lloyd, Renault und NSU-Prinz— am stärksten betroffen. Abgeschlossen wurden vom Sozialpoliti- schen Ausschuß des Bundestages die Bera- tungen des Gesetzentwurfes über die Alters- sicherung der Handwerker. Der Entwurf, der in einer seiner Kernvorschriften die Eingliederung der Handwerker in die Ar- beiter-Rentenversicherung vorsieht, kann nun vom Plenum verabschiedet werden. Wie im vergangenen Jahr werden auch diesmal die Geschäfte am„Silbernen“ und am„Goldenen Sonntag“ geöffnet sein, um den Kunden den Einkauf ihrer Weihnachts- geschenke zu ermöglichen. Wie die Haupt- gemeinschaft des deutschen Einzelhandels am Donnerstag bekanntgab, sind nach den Bestimmungen des Ladenschlußgesetzes allerdings nur der 13. und der 20. Dezember als Verkaufssonntage freigegeben. Weitere be Sonntage seien nicht gestat- et. Die Handelsflotte der Sowjetzone besteht gegenwärtig aus 34 Schiffen mit einer Ge- samttonnage von 147 000 Tonnen. Bis 1960 soll die Zahl der Frachtschiffe auf 61 mit zu- sammen 239 000 Tonnen und bis 1965 auf 105 Schiffe mit einer Tonnage von einer hal- ben Million Tonnen angestiegen sein. Massiver Ost-Angriff auf Oberländer SED.-Agitator Norden legte in Ostberlin„Dokumente“ vor Von unserem Berliner Korre Berlin. In einer vom sowjetzonalen Fern- sehen und von Wochenschaukameras festge- haltenen überfüllten Pressekonferenz in Ost- berlin beschuldigte SEPD-Agitator Professor Dr. Albert Norden den Bundesminister für Vertriebene, Professor Dr. Theodor Oberlän- der, nach dem zweiten Weltkrieg seinen Le- benslauf gefälscht und entscheidende Tatsa- chen unterschlagen zu haben. Die Behörden der Zone befinden sich angeblich im Besitz des Originals eines in der Nazi-Zeit von Oberländer mit eigener Hand ausgefüllten Fragebogens. Demnach sei er Mitglied des „Deutsch- Völkischen Schutz- und Trutzbun- des“ gewesen, Mitglied des„Freikorps Ober- land, sowie aktiver Teilnehmer am Hitler- Putsch vom 9. November 1923. Außerdem soll die„Reichsleitung der NSDAP“ Oberländer am 4. Mai 1936 in einem offlziellen Dokument bestätigt haben, er sei bereits 1923 bei der Be- Wegung gewesen und sei auf Grund seiner Beteiligung am Hitler-Putsch„um den Blut- orden einge kommen“. Anhand einer wieder aufgetauchten Per- sonalakte aus der Hitlerzeit und anderen Originaldokumenten hat Norden den Bun- desminister außerdem mit der Verantwor- tung für die Massenmorde des Bataillons „Nachtigall“ belastet. Oberländer wäre dem- nach der politische Führer dieser, der Divi- sion„Brandenburg“ angegliederten Sonder- datiertes s pPondenten Paul Werner und 6. Juli 1941 in dem polnisch- russischen Grenzstädtchen LWũWow Judenpogrome und antislawische Massaker verübt haben oll. Der Erklärung Oberländers in Bonn auf einer Pressekonferenz, während seiner An- Wesenheit als Adjutant des Bataillons„Nach- tigall“ in LwWow sei„kein einziger Schuß ge- fallen“, stellte Norden eine Reihe dokumenta- risch beglaubigter, gegenteiliger Behauptun- gen noch lebender Augenzeugen gegenüber, Außerdem existiert eine 1945 erschienene Broschüre„Die Ausrottung der Lwower Ju- den“ des jetzigen Professors und amerikani- schen Staatsbürgers an der New Vorker Co- lumbia- Universität, Dr. Filip Friedmann. Ein weiterer indirekter Vorwurf Nordens ging dahin, Minister Oberländer sei organisa- torisch an verantwortlicher Stelle an dem fingierten, von Hitler befohlenen Ueberfall auf den Sender Gleiwitz beteiligt gewesen, der den Vorwand für den Kriegsbeginn mit Polen lieferte. Norden zitierte ein angeblich im Original vorliegendes, vom 7. Juli 1939 Geheimschreiben der Abteilung „Ausland-Abwehr“ im Oberkommando, das den„Leutnant Dr. Oberländer“ bis Kriegs- ausbruch bei der, diesen Ueberfall organi- sierenden Abwehrstelle des Wehrkreises VIII in Breslau festhielt. it gewesen die 5 dem 30. Jun. Weitere Artikel siehe Seite 15 777SSSSVTVVCCCCCC „ PRIll e ̃²˙—[ e A VCC „ „„ d S 18 12 * fee. e — N 3 2 f. 245 Wirt- at am r den zierung Bund statt- derung lie die S und S VW. ö dem einge- bestim- Itrecht auf- rüber, rlehen 1 von Soll, ent zu 1 Nie- at der tschie- zmini- verden 1 Male bäude Deut- schaft“ R“ in mnten Nacht bstahl elne Ange- ießge- ktragt. tteilte, drei en ihn e sich aufge- ie be- zeblich aners- er der Vieder rage ndan- erstag ärger E. Wie über je er- Wiet- Z rot- rel im bahn- Olten. H den 1 be- der feier. N 6 A gegen tarife Damit Man- ault en. boliti⸗ Bera- Iters⸗ Wurf, die Ar- kann n. auch und , um achts- aAupt- indels den setzes mber eitere estat- steht N 1960 it zu- 5 auf hal- schen und 80ll. 1 auf An-: Nach- iB ge- enta- ptun- rüber. mene r Ju- kani- Co- n. rdens misa- dem erfall vesen, n mit ablich 1939 lung „ das biegs⸗ gani- VIII — 5 Nr. 243/ Freitag, 23. Oktober 1959 MOQRGEN Selte? Was sonst noch geschah Die Fünflinge, die die Frau eines ameri- kanischen Luftwaffenofflziers am Dienstag in San Antonio(Texas, USA) zur Welt ge- bracht hatte, konnten trotz aller Bemühun- gen der Aerzte nicht am Leben erhalten werden. Nachdem in der Nacht zum Mitt- woch schon vier der fünf nur zwischen einem und eineinhalb Pfund schweren Mäd- chen gestorben waren, hat auch der Herz- schlag des letzten der Fünflinge am Mitt- wochmittag ausgesetzt. Der Mutter, die drei Monate vor der üblichen Zeit entbunden wor- den war, geht es den Umständen entspre- chend gut. Das Ehepaar Hannan hat bereits zwei Jungen im Alter von vier und fünf Jahren. * Auf einer Pressekonferenz erklärte Chess- man im Gefängnis von St. Quentin, die Welt- meinung habe ihm bei dem neuerlichen Hin- richtungsaufschub geholfen. Er meinte damit freilich nicht, daß diese das Gericht beein- flußzt habe, aber sie habe dazu beigetragen, daß sich der Gerichtshof mit seinem Falle besonders beschäftigte. Auf die Frage, was er nach dem erneuten HFinrichtungsaufschub empfunden habe, sagte Chessman:„In den ersten wenigen Minuten nichts. Dann wurde mir Klar, daß der Freitag für mich ein ge- schäftiger Tag anstatt mein Todestag sein wird.“ * Polnische Eisenbahnarbeiter haben kürz- lich bei Gleisarbeiten festgestellt, daß die täglich von zwanzig Zügen befahrene Bahn- strecke Bialystock Elk in Nordostpolen seit den Tagen des zweiten Weltkrieges zwischen den Stationen Dobrzyniew und Knyszyn ver- mint ist. Wie die Zeitung„Szandar Mlodych“ berichtete, wurde der Bahnverkehr auf der Strecke bis zur Entfernung der möglicher- weise noch immer gefährlichen Minen durch Sonderkommandos der polnischen Armee vorübergehend eingestellt. * Eine 800 Kilometer lange Autostraße, die die Hauptstädte der drei mittelasiatischen Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan miteinander verbindet, ist fertiggestellt worden. Der Bau der Straße, die von Alma Ata über Frunse nach Tasch- kent führt, wurde vorfristig abgeschlossen. * In nächster Zukunft werden auf der Mondkarte neue Meere und Krater einge- tragen werden. Dies erklärte der Präsident der sowjetischen Akademie der Wissenschaf- ten, Alexander Nesmejanow, vor dem Zen- tralkomitee des kommunistischen qugendver- bandes der Sowjetunion in Moskau. Die sowjetischen Astronomen studierten gegen- Wärtig die Rückseite des Mondes, sagte er. * Ein neun Tonnen schwerer Traktor schwebte am Dienstag aus eisigen Höhen auf eine amerikanische Forschungsstation am Memurdo-sund in der Nähe des Südpols herab. An Fallschirmen mit einem Durch- messer von 150 Metern hängend setzte er zu- sammen mit anderen Vorräten sanft auf dem Polarkreis auf. Lediglich ein paar Eier waren zu Bruch gegangen. Die Forscher meinten jedoch gutgelaunt, aus ihnen hätte man so- Wieso Rührei gemacht. Das Hauptquartier der Forschungsexpedition mit dem Namen„Ope- ration Tiefkühlung“ befindet sich in Christ- church(Neuseeland). * Bei den Feiern zum 100. Geburtstag der französischen Bäuerin Christine Laporte stellte sich heraus, daß das„Geburtstagskind“ in ihrem langen Leben niemals ihr Heimat- dorf Decazeville in Mittelfrankreich verlas- sen hat. Christine Laporte verbringt ihren Lebensabend in dem kleinen Altersheim von Decazeville. * Eine„Gipfelkonferenz“ der„moralischen Aufrüstung“ wurde am 20. Oktober nach fast viermonatiger Dauer in Caux abgeschlossen. An der Konferenz nahmen über 6000 Men- schen aus 97 Ländern teil. * An Bord des Hamburger Motorschiffes „Whinapa“(6706 Tonnen) brach am Donners- tag auf der Höhe der niederländischen Insel Ameland ein Brand aus, der jedoch von der Besatzung unter Kontrolle gebracht werden konnte. Der Kapitan teilte nach einem Hilfe- ruf, auf den hin von Borkum ein Schlepper und ein Seenofkreuzer ausliefen, über Funk mit, daß keine unmittelbare Gefahr mehr bestehe und das Schiff aus eigener Kraft Emden anlaufe. „Sicherheit“ als Schlagwort der Unfallverhütung verfehlt Test ergab: Stichwort Sicherheit läßt Herrn Jedermann vorwiegend an soziale Sicherheit denken Was versteht der Mann auf der Straße unter dem Begriff„Sicherheit“? Diese Frage hat Dr. Th. Hartmann, Psychologe bei der Wiener Gesetzlichen Unfallversicherungs- anstalt, geprüft. Das Ergebnis seines Tests ist für die Fachleute der Unfallverhütung überraschend: im allgemeinen werden die Begriffe„Sicherheit“ und„sicher“ nicht mit der Unfallgefahr am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr in Zusammenhang gebracht, sondern in erster Linie als soziale Sicher- heit, als gesicherte Existenz aufgefaßt. Unser Auge zwar reagiert wirksam auf einfache Symbole, etwa einen Totenkopf vor beson- ders gefährlichen Stellen, und in Sekunden- Bruchteilen wird der optische Eindruck vom Gehirn in die Automatik der zweckmäßigen Reflexhandlungen umgesetzt. Aber sprach- liche Formulierungen, auch scheinbar schlag- kräftige Werbesprüche, haben nur selten diese blitzartig schnelle Dynamik, sondern lösen eine Fülle oft höchst interessanter Assoziationen aus, die das drohende Ver- hängnis nicht mehr verhindern können. Dies mag zur Erklärung beitragen, warum die Anstrengungen staatlicher Stellen und rüh- riger Organisationen, die während der letz- ten Jahre für Sicherheit am Arbeitsplatz und für Sicherheit im Straßenverkehr ge- Worben haben, nicht zum erwarteten Erfolg geführt haben. Man weiß, daß Unfälle am Arbeitsplatz nur zu etwa zehn Prozent auf technische Mängel zurückzuführen sind. Die Faktoren, die solche Unfälle verursachen, liegen haupt- sächlich im psychologischen Bereich, der atich für die Unfallgefahren im Straßenver- kehr den ersten Rang einnimmt. Es liegt da- her nahe, die Unfallverhütungsmaßnahmen hauptsächlich auf psychologische Werbemit- tel auszurichten. Den staatlichen Stellen in der Bundes- republik hat man vorgeworfen, sie wollten die Probleme der Unfallverhütung vor allem durch gesetzliche Sicherheits bestimmungen 168en, anstatt— was viel wichtiger sei— das allgemeine Sicherheitsbewußtsein zu stärken. Freilich hat man in der Bundesrepu- blik neben dem Verordnungsweg auch längst den psychologischen Weg eingeschlagen. Die Berufsgenossenschaften beispielsweise geben einige Millionen jährlich für Werbung und Schulung aus. Dennoch: die Unfallzahlen steigen noch immer. In den Vereinigten Staaten haben die Werbemaßnahmen einen sichtbaren Erfolg gezeigt. Der Slogan„safety first“ ist außer- ordentlich wirksam. Kein Wunder, denn der Begriff„safety“ kann in der englischen Sprache überhaupt nicht verwechselt wer- den. Er bezieht sich ausschließlich auf die Sicherheit vor Unfallgefahren. Für soziale Sicher it gibt es im Englischen den Begriff „security“. Außerdem hat man noch ein drit- tes Wort,„certainty“, das Sicherheit im Sinne von Gewißheit, fester Ueberzeugung und Bestimmtheit bezeichnet. All dies ist im Deutschen in einem ein- zigen Wort enthalten. Man hat den Slogan „safety first“ mit„Sicherheit voran“ über- setzt und übernommen. Aber er zündet nicht! Man hat ähnliche Slogans erfunden:„arbeite sicher“,„mit Sicherheit ins neue Jahr“ oder „sicher ist sicher“, der beliebteste Werbe- spruch der bundesdeutschen Unfallver- hütung. Dr. Hartmann selbst hat ebenso un- beschwert, wie er eingesteht, seinen Slogan Propagiert:„denke an Sicherheit— sorge für Sicherheit“. Woran denkt nun Herr Jedermann, wenn er diese Werbesprüche hört oder liest? Ihm fällt vielleicht ein, wie er sein Geld anlegen, für welche Partei er bei der nächsten Wahl stimmen wird. Oder er denkt daran, daß die Polizei schärfer gegen jugendliche Randa- lierer durchgreifen sollte, oder an die Ver- sicherung, die er schon immer zugunsten der Ausbildung seines Sohnes und der Aussteuer seiner Tochter abschließen wollte. Denn: sicher ist sicher! Dr. Hartmann hat diese spontanen Ein- fälle getestet. Er hat Versuchspersonen in Abständen von zehn Sekunden elf Wörter genannt, auf die ohne Ueberlegung ein Re- aktionswert auszusprechen war. Der Vorstel- lungskraft wurde dabei noch eine kleine Hilfe geboten, da zwischen die Wörter Sonne, Schlüssel, Frühlingsnacht, Henkersmahlzeit, Südwind, Lebertran, Telefon und Johann Strauß die Begriffe Unfall und Arbeit ein- gestreut waren. Das letzte der Reizwörter War„Sicherheit“. Von 340 Versuchspersonen haben nur 85, Also ein Viertel, auf„Sicherheit“ eine Ant- Wort gegeben, die im Zusammenhang mit Unfällen und ihrer Verhütung stand, zum Beispiel Sicherheitsgürtel, Vorsicht, Unfall- teufel, Zebrastreifen, aufmerksam, wachsam, Sicherheit am Arbeitsplatz. Dreimal ist als Reaktionswort„Unfallverhütung“ genannt worden. Dieses Ergebnis ist besonders schlecht, da sich unter den Versuchspersonen 149 Praktiker des Unfallverhütungsdienstes aus den verschiedensten Berufen befanden. Sie sind ausgerechnet während einer Schu- lung zur Unfallverhütung befragt worden. Dennoch haben von ihnen nur 58 sofort an Unfälle und Unfallverhütung gedacht. So- mit haben von den übrigen unbefangenen Personen nur ungefähr 14 Prozent eine posi- tive„Unfall- Antwort“ gegeben. Es ist überaus interessant, was den mei- sten durch den Kopf geht, wenn sie den Be- griff„Sicherheit“ hören. Sicherheitsschloß und Sicherheitsnadel sind naheliegend und als prompte Antwort recht häufig aufge- taucht. Die meisten Reaktionen aber ver- weisen den Begriff der Sicherheit eindeutig in den politischen, vor allem in den sozial- politischen Bereich: Sicherheitsdienst, Wohl- fahrtsstaat, Versicherung, Gewerkschaft, Beamter, Krankenschutz, Demokratie, Le- bensabend, Staat, Demonstration, Behörde, Wohlstand, Recht, Geborgenheit, Schutz, so- ziale Marktwirtschaft, Gesetze, Alter, Sozia- lismus; Erfolg, Geld, finanzielle Sicherheit sind ebenfalls öfter genannt worden, ebenso das„sichere“ Auftreten einer Person. Auf- fällig zeigte sich auch das Denken in Be- griffsschablonen und leeren Schlagwörtern; denn manche Versuchspersonen haben auf „Sicherheit“ spontan„Freiheit“ geantwortet. Etwa 16 Prozent der Befragten haben mit „Sicherheit“ nur einfach die Polizei in Ver- bindung gebracht. Diese Blütenlese der Antworten deutet darauf hin, daß der Bürger sehr wohl ein Sicherheitsbewußtsein besitzt, das aber nur wenig die Unfallsicherheit am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr berührt. Dies sollte in den Maßnahmen zur Unfallverhütung künftig berücksichtigt werden. In der Wer- bung sind die Wörter„Sicherheit“ und „sicher“ unwirksam. Man wird sich, wie Dr. Hartmann empfiehlt, in den Slogans auf den Begriff„Unfall“ beschränken müssen oder aber wortschöpferisch werden und einen neuen Begriff für Sicherheit schaffen, der— wie das englische Wort„safety“— nicht miß verstanden wird. H E foffann Sechzehn verschiedene Arten von Schutzbrillen werden von diesen fährlichen Arbeitsplätzen tätig sind. Jede einzelne Schutzbrille wurde Arbeitnehmern verwendet, die in einem einzigen Betrieb an 16 ge- den besonderen Gefahrenquellen entsprechend entwickelt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heute wolkig bis heiter. Kein wesentlicher Nie- derschlag. Temperaturen tags zwischen 9 und 12 Grad, in der Nacht zu Samstag meist klar. Abkühlung auf 3 bis 5 Grad. Oertlich etwas Bodenfrost. In Odenwald und Bauland vereinzelt auch leichter Frost. Am Samstag von Westen her Eintrübung, nachfolgend Regen. Temperaturen wenig geändert. Mägßiger, zeitweise etwas lebhaf- terer Wind zwischen Nordwest und Süd- West. Uebersicht: In der schon weit nach Ost- europa eingedrungenen Westströmung zieht ein flaches Zwischenhoch heute über unse- ren Raum. Ihm folgt eine neue atlantische Störung, die uns am Samstag erreichen Wird. Sonnenaufgang: 6.58 Uhr. Sonnenuntergang: 17.22 Uhr. Vorhersage · Karte för 22.1089 Uhr 7 eperonde 10910 N Pegelstand vom 22. Oktober Rhein: Maxau 310(3); Mannheim 116 (T): Worms 46(1); Kaub 72(4). Neckar: Plochingen 102(3); Gundels- heim 163(+3); Mannheim 112(f 3). Neue Gefahrenquelle für Weltraumreisende entdeckt Zwei Forscher der Universität Berkeley (Kalifornien, US), Dr. Robert A. Brown und Ray d' Arcy, haben eine neue ernste Gefah- renquelle für künftige Weltraumreisende entdeckt. Die beiden Wissenschaftler ließen mit Hilfe von Ballons die Luft in Hööhen von mindestens 17 000 Metern über der Ark- tis untersuchen und stellten fest, daß zur Zeit des Auftretens von Sonnenprotuberan- zen— explosionsartig aus der Sonnenober- fläche ausgestoßene leuchtende Gdasmassen im obersten Bereich der Erdatmosphäre nahe der Polarregion eine sehr intensive kos- mische Strahlung zu verzeichnen ist, die das Zehntausend- bis Hunderttausendfache der normalen Strahlungsmenge erreicht. Ueber Polargebieten sind die Strahlen stärker als über anderen Regionen, weil sich der Einflug des Magnetfeldes der Erde über den Polen weniger stark geltend macht. Bei einem der Experimente der Forscher lies man einen Ballon unmittelbar nach Feststellung einer Sonnenprotuberanz durch die Universität von Alaska über dem ark- tischen Raum aufsteigen. Zehn Stunden spa- ter verzeichneten die Instrumente des Bal- lons den Beginn des kosmischen„Strahlen- turms“. Die Strahlungsintensität wuchs dann etwa 24 Stunden lang an, um danach über einen Zeitraum von ungefähr vier Tagen wieder allmählich abzunehmen. Solche Stürme, die von den Gelehrten nach Sonnen- protuberanzen schon mehrfach beobachtet wurden, vergrößern zusammen mit den an- Meren, schon vorher bekannten Strahlungs- quellen natürlich ansehnlich die Gefahren, denen sich Weltraumreisende gegenüber- sehen würden. Was wir hörten: Unser Verhältnis zur Arbeit Wieder hat das„Heidelberger Studio“ mit einem wissenschaftlichen Sendezyklus be- gonnen, der— wie alle früheren eines großen, allgemeinen Interesses sicher sein darf. Diesmal wird„Unser Verhältnis zur Arbeit“ untersucht, wobei, wie es scheint, eine Reihe negativer oder zumindest bedenk- licher Symptome ausschlaggebend für die Wahl des Themas und die Richtung seiner Fragestellungen war. Bezeichnend dafür ist das Vorwort, mit dem Johannes Schlemmer, der Leiter des„Heidelberger Studios“, den Katalog der insgesamt zehn Beiträge präsen- tiert. Darin heißt es:„Die gesellschaftliche Geltung der Arbeit wandelt sich und damit, auch die Einstellung des Menschen zu ihr. Sie wird immer mehr zu einer Teilfunktion in einem unüberschaubaren Produktionsprozeß und deshalb wird ihr Wert mehr und mehr an ihrer kommerziellen Ergiebigkeit gemes- sen. Für die Einschätzung eines Menschen ist nicht mehr so sehr entscheidend, was er tut und wie er es tut, sondern Was es ihm ein- bringt. Der Konsum steigt und mit ihm das soziale Prestige, aber Glück und Zufrieden- heit, wonach man einst strebte, scheinen in dem Maß in Vergessenheit zu geraten, in dem die Arbeit aus der Mitte unseres tätigen Lebens gerückt wird.“ i Demnach hätte sich also unser Verhältnis zur Arbeit grundlegend geändert: der Mensch lebt nicht mehr, um zu arbeiten— eine „typisch deutsche“ Einstellung, auf die wir immer sehr stolz gewesen sind sondern er arbeitet, um zu leben, das heißt, um sich von dem Ertrag irgendeines gleichgültigen, zu- weilen sogar verhaßten Berufs diejenige Existenzform im privaten Bereich schaffen zu können, die er für angemessen und menschen- würdig hält. Wie steht es dann aber, unter diesen Umständen, mit der Rolle der Arbeit, gemessen an den übrigen Werten des Lebens? Mit dieser Frage setzte sich der erste Beitrag des katholischen Theologen und Sozialphilo- sophen Oswald von Nell-Breuning ausein- ander. Er untersuchte vor allem die Bewer- tung der Arbeit innerhalb der Arbeiter- bewegung und kam dabei zu dem Ergebnis, daß das gesellschaftliche Selbstbewußtsein des Arbeiters in der freien Welt aus der ein- seitigen Ueberschätzung des wirtschaftlichen Arbeitswertes resultiert. Noch heute würde die geistige Leistung und die unternehme- rische Initiative weitgehend unterschätzt, wenn man vom„Recht auf den vollen Arbeits- ertrag“ spricht und dabei meist nur die aus- führende Tätigkeit der Lohnempfänger meint. Hier wird, wenn auch sehr vorsichtig und indirekt, gegen die Tarifpolitik der Gewerk- schaften Front gemacht, wenn Nell-Breuning der Arbeiterbewegung vor wirft, sie habe die Arbeitswertlehre des bürgerlichen National- ökonomen David Ricardo vergröbert, in dem sie— immer noch völlig einseitig und un- zutreffend den Wert der Arbeit in der Fer- tigung von Sachgütern oder in der Darbietung von Dienstleistungen sieht. Der wahre Wert der Arbeit- aber läge nicht in dem von ihr geschaffenen materiellen „Mehrwert“, bei dem sich der Unternehmer- gewinn als„vorenthaltener Arbeitslohn“ dar- stellt, sondern in ihrem ideellen Nutzen für die Gesellschaft und für das arbeitende Individuum selbst. Ihrem Sinn nach ist die Arbeit Dienst am Menschen“. Wenn aber der Arbeiter eine zwar gut bezahlte, jedoch un- nutze oder gar schädliche Arbeit verrichten müsse, so werde damit seine Menschenwürde verletzt, denn er will in der Arbeit seine Selbstverwirklichung erleben. Also muß das, Was er tut, für ihn sinnvoll sein. Andernfalls bedeutet jede auch noch so rechtschaffene Tätigkeit Selbstentfremdung. Daraus ergibt sich— nach Nell-Breuning— daß die Arbeit an sich„ein zentraler Wert des Lebens“ ist. „Der normale, körperlich, geistig und sittlich gesunde Mensch will arbeiten“, daher ist Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit ein besonders hartes Schicksal, nicht so sehr Wegen des damit verbundenen Verdienstaus- falls als vielmehr wegen des bedrückenden Gefühls, nutzlos und überflüssig zu sein. Denn der Mensch will nicht nur„von seiner Arbeit“, er will auch„in seiner Arbeit und für seine Arbeit“ leben. Mit dieser Behaup- tung scheint die eingangs erwähnte pessi- mistische Ansicht bis zu einem gewissen Grade widerlegt, wenn auch die Schlußfolge- rungen der christlichen Morallehre— Arbeit ist Mühe und Buße, die das Böse wieder gut macht und überwindet, also ist Arbeit kein Fluch, sondern ein Segen- nicht von jeder- mann bejaht werden dürften. Doch auch für den Nichtchristen, so meinte der Redner, ge- hören zwei Lebenswerte zusammen: die recht verstandene Arbeit und die recht verstandene Muße, die beim Christen einander ständig durchdringen sollen nach der alten Benedik- tinerregel: bete und arbeite! 2 Neue Erkenntnisse und Erfindungen Lagerhäuser— aufgeblasen (Saw) In den USA hat sich seit zwei Jahren ein„Lufthaus“ aus Polyvinylchlorid- beschichtetem Chemiefasergewebe durch- gesetzt. Der luftgestützte Bau hat inzwischen über den rein militärischen Einsatz hinaus als Lagerhaus an Bedeutung gewonnen. Dies „luftige Haus“ wird ausschließlich von Nie- derdruckluft(0,15 und 0, 2 atü) getragen und ist am Boden durch einen ringsum laufenden mit Wasser gefüllten Schlauch verankert. Das Lufthaus bietet größte Lager möglichkeit bei äußerst niedrigen Kosten. Sie liegen nach amerikanischer Erfahrung bei 45 DM. für einen Quadratmeter Grundfläche. Solche La- gerhäuser lassen sich leicht transportieren und können an beliebiger Stelle errichtet, ferner geheizt oder gekühlt werden. Sie eig- nen sich als Lagerschuppen und Warenspei- cher, dienen aber auch als Ausstellungshal- len, Theater-, Sport- und Versammlungs- räume, Markthallen, Schwimmbäder, Eis- bahnen oder Gewächshäuser, je nach dem Zweck mit den entsprechenden Fenstern aus durchsichtigen Kunststoff-Folien. Eine be- sondere Spezialität ist die Verwendung von Lufthäusern als Wetterschutz beim Bau kleinerer Gebäude, Ein Luftzelt überdacht den ganzen Bauplatz und hält Handwerker und Material warm und trocken, während der Bau voranschreitet. Ein bedeutender amerikanischer Produzent bietet Modelle an, die eine Nutzfläche von etwa 170 Quadrat- meter aufwärts haben. Das Luftkissen der Enten (87) Es ist immer wieder erstaunlich, wie oft seit Jahrzehnten gesichert erscheinende Erfahrungen einer genauen Nachprüfung nicht standhalten. So ist auch die An- schauung, daß die Ente und andere Schwimm- vögel ihr Gefleder durch Einfetten wasser- undurchlässig machen, nur bedingt richtig. Dr. E. Rutschke hat nach einem Bericht in der Zeitschrift„Umschau“ festgestellt, daß das Schwimmvermögen der Ente auch dann nicht beeinträchtigt wird, wenn man der Bürzeldrüse das Fett entzieht oder diese gar e. operativ entfernt. Erst drei Monate nach die- ser Operation wurde das Gefieder der Tiere wasser durchlässig. Selbst nach der Mauser blieb die Wasserfestigkeit des Gefieders der operierten Tiere zunächst noch für einige Wochen erhalten und ließ erst später nach. Nach den Ausführungen von Dr. Rutschke ist beim Federkleid der Schwimmvögel zwi- schen solchen mit glatter Oberflächenstruk- tur(zum Beispiel Enten und Gänse) und solchen mit aufgerauhter Struktur(zum Bei- spiel Möven) zu unterscheiden. Beiden ge- meinsam ist der Einschluß einer relativ großen Luftmenge durch ein„sperriges Ge- rüstwerk“ im Innern des Federkleides. Die- ses Luftkissen scheint in erster Linie für die Schwimmfähigkeit der Wasservögel verant- wortlich zu sein. Mit dem Einfetten werden die äußerst feinen Strukturelemente des Federkleides geschmeidig erhalten. Es dient also nicht unmittelbar der Schwimmfähig⸗ keit sondern der Erhaltung des luftgepolster- ten Federkissens. Durch das Einfetten wer⸗ den die Federn natürlich im erhöhten Maß wasserabstoßend gemacht. Es wäre jedoch nutzlos, wenn nicht der Aufbau des Ge- fleders die erste Voraussetzung für die Schwimmfähigkeit schaffen würde. Ueber- einstimmend mit diesen Frfahrungen wurde beobachtet, daß gleichgültig ob das Gefieder eingefettet ist oder nicht, Enten sehr schnell einsinken, wenn die Oberflächenspannung des Wassers künstlich stark vermindert wird. Kreuzung von Roggen und Weizen (Saw) Eine vielversprechende Kreuzung zwischen Weizen und Roggen ist Wissen- schaftlern der kanadischen Universität Win- nipeg gelungen. Das neue Gętreide wächst bis zu zwei Meter hoch und hat den zwei- einhalbfachen Ertrag des normalen Weizens. Prüfungen in diesem Herbst werden ergeben, ob das Getreide zu Brot verarbeitet werden kann oder nur für Futterzwecke geeignet ist. Selte 4 MANNHEIM Freitag, 28. Oktober 1980/ Nx. 245 N Aus dem Polizeibericht: Am Kragen gepackt Polizei sucht die Täter Zehn junge Burschen drängten sich am späten Abend in ein Lokal in Friedrichsfeld. Da die Gaststätte bereits geschlossen hatte, weigerte sich der Geschäfstführer, noch etwas Auszuschenken. Darauf packte einer der Ein- dringlinge den Mann am Hals und schüttelte ihn. Nach einiger Zeit verließen die Burschen das Gasthaus, warfen Süßwaren von der Theke herunter und rissen ein an der Ein- gangstür angebrachtes Eisengitter aus den Angeln, Die Polizei fahndet nach den zum Teil noch unbekannten Tätern. Herzschlag in der Straßenbahn Am Vormittag erlitt ein 67jähriger Rent- ner in einer Straßenbahn vor der Allgemei- nen Ortskrankenkasse einen Herzschlag und War kurz darauf tot. Interamerikanische Prügelei Am Abend stritten sich in der Wormser Straße in Käfertal farbige und weiße Ameri- kaner. Die lautstarke tätliche Auseinander- setzung störte die Ruhe der Bewohner. Da die Soldaten auch noch den Straßenverkehr behinderten, wurde die Militärpolizei ge- rufen. Ihren Verletzungen erlegen Am 2. Oktober waren am Luzenberg eine 53jährige Frau und ein fünfjähriges Kind beim Ueberqueren der Straße von einem Motorroller angefahren worden. Während das Kind nur leicht verletzt wurde, starb die Frau im Krankenhaus an den Folgen des Unfalls. Kein Platz für leichte Mädchen Eine 30jährige Prostituierte, die längere Zeit in Wiesbaden„gewirkt“ hatte, siedelte nach Mannheim über und wurde in der Nähe des Hauptbahnhofes auf ihrem ersten„Wer- begang“ festgenommen. . Fußgängerin angefahren Gegen 22 Uhr wurde eine 31 jährige Fuß- gängerin beim Ueberqueren der Fahrbahn auf dem Speckweg in Waldhof von einem Personenwagen angefahren und zu Boden geschleudert. Die Frau erlitt eine Gehirn- erschütterung. „Friedhof und Denkmal“ Eine Wanders chau Vom 24. Oktober bis 22. November wird im Hofgebäude des Reißmuseums von der „Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal 2. V. eine Wanderschau über die Gestaltung von Friedhöfen und Grabdenkmälern ge- zeigt. Die Ausstellung, die bereits in meh- reren Städten gezeigt wurde, ist täglich— auch sonntags— von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Für Gruppen werden auf Wunsch vorheriger Anmeldung im Städtischen Gartenbauamt, K 3, 11-14(Telefon 293 23 73), Führungen veranstaltet. Die Ausstellung besteht aus etwa 100 Grogßfotos sowie Gesteins- und Schriftproben für Grabdenkmäler. Einige Werkstücke der Bildhauer-Meisterschulen Aschaffenburg und Eßlingen werden im Freigelände aufgestellt. Mit einem Beitrag über die örtlichen Friedhofanlagen ist auch die Stadt Mannheim in einer besonderen Ab- teilung vertreten. Die Wanderschau wird heute, 16 Uhr, im Vortragssaal des Reiß- museums eröffnet. 0 Allmonatliche Pressekonferenz des Oberbürgermeisters: Reschke:„Mein Haufen wäre der Feuerio“ Warum Ablehnung der getarnten KPD-Liste/ Gemeinderat vergibt vier Schiller-Plaketten Oberbürgermeister Dr. Reschke bat gestern nachmittag im Weinzimmer des Rosengartens, die Oktober-Aussprache mit zwei mehr persönlichen Erklärungen eröffnen zu dürfen: 1.„Ich habe meinerseits keinen Kandidaten für die Kommu- nalwahl am 8. November vorgeschlagen, empfohlen, gemänätscht, kreiert oder breitgeschlagen, wie man zur Zeit manchmal, nicht ohne einen vorwurfsvollen Unterton, hören kann.“— 2. Das Wort„Reschkes Haufen“ wird oft miß verstanden oder mißdeutet. Als der„MM“ unlängst diesen Ausdruck verwendete, war das eine historische Reminiszenz. Da leider der ironische Akzent meist übersehen wird, muß einmal gesagt werden:„Weder gehöre ich einem Haufen, noch gehört ein Haufen mir. Ein Teil der Bürger hat mich gewählt, ein anderer hat mich nicht ge- wählt; gewählt bin ich aber nun für alle Mannheimer, nicht nur für einen Teil, nicht einmal nur für den Teil, der mich gewählt hat. Es bleibt aber jeder Gruppe Mannheimer Bürger unbenommen, sich zu mir oder einzelnen meiner Maßnahmen zu bekennen.— Einzig der„Feuerio“ hat so etwas wie einen Anspruch darauf, sich„Reschkes Haufen“ zu nennen, dieweil er mich zu seinem Ehrenmitglied er nannt hat!“ Kaum hatten die Presseleute diese im- merhin etwas überraschende Schlußwen- dung„verkraftet“, ging es bereits mit Kopf- sprung ganz ernst weiter:„Es wäre uns lie- ber gewesen, wenn uns die Entscheidung über Zulassung oder Nichtzulassung des Wahlvorschlags der Mannheimer Wähler vereinigung erspart geblieben wäre. Aber wir müssen uns an den Entscheidungen der obersten Gerichte orientieren.“ Nach dem Stuttgarter Beispiel würde im Falle einer Zulassung ein einziger Einspruch genügen, die ganze Wahlhandlung ungültig zu ma- chen! Der Wahlausschuß mußte sich dieses eindeutige Risiko klar vor Augen halten. So kamen die vier Verneinungen der Zulässig- keit dieses Wahlvorschlags zustande: die Stimmenthaltung gilt als Neinstimme. Wenn gegen diese Ablehnung Einspruch ein- gelegt werden sollte, wird der Gemeinderat in öfkentlicher Sitzung darüber zu beschlie- Ben haben. Aber auch der Gemeinderat steht vor der Tatsache, daß höchstrichterliche Ent- scheidungen vorliegen. Nun steht an der Spitze dieses abgelehn- ten Wahlvorschlags der Name des Mannes, der nach der OB-Wahl 1955 der hartnäckig- sten Einsprecher einer war. Dazu bemerkte Dr. Reschke: Das wird mir wahrscheinlich als„späte Rache“ ausgelegt, ist es aber nicht. „Ich habe zu allen meinen ehemaligen Geg- nern inzwischen ein durchaus sachliches Verhältnis gefunden, in dem kein Groll über Vergangenes auch nur die geringste Rolle spielt. Ich kann und will es niemand ver- argen, wenn er von seinen ihm zustehenden demokratischen Rechten Gebrauch macht. Die für die Stadt relevanten Fragen sind sachlich und nüchtern erwogen worden, ohne Sentiments oder Ressentiments.“ Ein Zeitungsmann machte den Schluß- strich unter diesen Punkt mit der vielsagen- den Bemerkung:„Der Kontakt mit Stutt- gart scheint doch nicht mehr so gut zu klap- Pen Weiter im Text: Der Gemeinderat be- schloß, an Schillers 200. Geburtstag vier Per- Sörllichkeiten mit der Schillerplakette auszu- zeichnen, die sich um das kulturelle Leben der Stadt besondere Verdienste erworben Bühnenvorhang auf für„Zwerg Nase“ „Mannheimer Puppenspiele“ beginnen mit Kindervorstellungen In D 5, 4, wo die„Mannheimer Puppen- spiele“, eine Einrichtung der Theater- gemeinde für das Nationaltheater Mann- heim, beheimatet sind, öffnet sich am kom- menden Samstag zum ersten Male der Vorhang zur Aufführung eines Puppen- spiels für Kinder: In Szene geht„Der Zwerg Nase“ von Jochem Helfrich, dem künstlerischen Leiter der Bühne, nach dem gleichnamigen Märchen von Wilhelm Hauff. Dieser Premiere kommt insofern besondere Bedeutung zu, als damit die„Mannheimer Puppenspiele“ als stehendes Theater mit regelmäßig angesetzten Vorstellungen für Kinder an die Oeffentlichkeit treten. Die 7 8 2 6 l et (tte e agselegt 7 8 e 5 5 als Sie erwarten: denn die Leistung des LAVAMAT grenzt wirklich ens Wunderbere! Der LAVAMAT. der Vollautomat der AEG. wäscht ihre Wäsche blütenrein und duftend feisch ganz ohne jede Hilfe und ohne jede aufsioht! LAVAMAT Vorführung in guten Fachgeschäften oder im AEG- Ausstellungsraum, Mannheim, N 7, 5 Termine stehen bereits bis Januar 1960 fest: „Der Zwerg Nase“ wird bis dahin jeweils samstags 15 Uhr, sonntags 14 und 16.30 Uhr aufgeführt, ausgenommen an einigen Feiertag- Wochenenden im November. Helfrich, der auch als Regisseur verant- Wortlich zeichnet, hat nach Art des Goethe- schen„Faust“-Theaterdirektors Prospekte nicht und nicht Maschinen geschont. Die Ausstattung ist gleichermaßen gepflegt und farbenfreudig, um den optischen Bedürfnis- sen der jungen Besucher zu entsprechen. Diesen Teil der- Vorbereitungen hat nach vielfach bewährter Zusammenarbeit in der Vergangenheit die Freie Akademie Mann- heim mitbestritten. Aus ihren Ateliers stammen die Puppenköpfe, und die Ko- stüme wurden von einer Schneiderin des Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Moderne Kompositionen“ der Firma DEFAKA, Mannheim, Breite Straße, bei. 0 * Nationaltheaters entworfen und ausgeführt. Im ganzen handelt es sich um 17 Menschen- und sechs Tierpuppen, die in den sechs Bil- dern des Märchens auftreten, ein prächtiger Rahmen für die seltsamen Erlebnisse des kleinen Jakob, der eine Hexe verspottete und dem zur Strafe daraufhin eine lächer- lich lange Nase wuchs. Die erste Aufführung wird vor einem aus Kindern und Pädagogen gemischten Publikum ablaufen; denn die Theaterge- meinde sucht für diesen neuen Zweig ihrer Kulturellen Eigenarbeit den Kontakt mit der einheimischen Lehrerschaft, um auf diesem Wege ideelle Hilfe für ihre Bemühungen zu erhalten, an der Wiederbelebung einer tra- ditionsreichen Volkskunst mitzuarbeiten. Auf seiten des Ensembles ist dies mit sehr ermutigendem Ergebnis gelungen: Der von der Theatergemeinde engagierte Berufs- puppenspieler Jochem Helfrich verfügt über eine Schar versierter Laien, die ihre Lehr- jahre bereits absolviert haben. Das letzte Wort aber müssen die Kinder selbst spre- chen, die bei den Puppenspielern als das kritischste Publikum gefürchtet sind.-mann haben: 1. Professor Dr. Franz Josef Brecht, der Philosophie an der Wirtschaftshochschule lehrt, sich als Rektor und Prorektör um Auf- bau und Ausbau der Hochschule sehr ver- dient gemacht hat und mit seinen anregenden Vorträgen weit über den Rahmen der Hoch- schule hinaus wirkt. 2. Redakteur Carl Onno Eis enbart, seit einem Vierteljahrhundert Theater- und Konzertkritiker in Mannheim, nach 1945 der erste Intendant des National- theaters(und bisher der einzige, der einen Plusbetrag— in Reichsmark— zustande brachte). 3. Die Pianistin Frau Else Land- mann-Dries cher, besonders mit Rück- sicht auf die im Rahmen der„Gedok“ gelei- stete Arbeit, 4. Frau Helene Röchling, die als Leiterin des Richard-Wagner-Ver- bandes deutscher Frauen ein Konzertwesen pflegt, bei dem auch jüngere Künstler zu Ge- hör kommen. Schillers Geburtstag wird am 9. Novem- ber mit der Eröffnung der Schiller-Iffland- Ausstellung im Reiß-Museum(16.30 Uhr) und abends mit der großen Schillerfeier im Na- tionaltheater gefeiert, bei der Friedrich Dür- renmatt, dem der Schillerpreis 1958 über- reicht wird, die Festrede hält. Wohlgemerkt, am 9. November 1959 wird der Schillerpreis 1958 verteilt. Mannheim muß also 1960 wie- der einen Preisträger nominieren, alternie- rend mit dem Schillerpreis des Landes, der 1961 fällig wird. Robert Margulies hat das Schwarze unterm Nagel auf den Kopf getroffen mit seiner Absage, am 24. Oktober an der Rhein- brücken-Eröffnung teilzunehmen: Das letzte Wochenende im Monat sollte nämlich jeweils veranstaltungsfrei bleiben. Margulies gab der Hoffnung Ausdruck, daß die nächste Rheinbrücke an einem günstigeren Termin eingeweiht werden könnte. Dr. Reschke fand das alles im Prinzip durchaus richtig, aber mit Rücksicht auf die Terminnnot der höch- sten Stellen leider schlecht durchführbar. „Schön wärs ja(meinte Dr. Reschke), wenn Vielleicht auch einmal im kommunalen Be- reich ein veranstaltungsfreies Wochenende zustande käme Ausgerechnet einer, der schreibt, fand die Programmhefte des Nationaltheaters schwer zu lesen, zu hoch. Vielleicht sollte er sich öfter diesen Genuß verschaffen und wenig- stens die mit den Abbildungen geleistete Do- kumentation würdigen, wenn ihm der eine oder andere Beitrag nicht liegen sollte. Die Folge der Iffland-Aufsätze von W. Herr- mann sollten gesondert zusammengefaßt werden, meinte Dr. Reschke. Jetzt wird man an seinen Sitz denken müssen: Oberbaudirektor Doka hat die„Was- serturmfrage“ einer gründlichen fachmänni- schen Prüfung unterzogen und ist zu dem Er- gebnis gekommen, daß selbiger in seiner bis- herigen Gestalt belassen werden kann. Er muß also seinen Umfang nicht um 50 Pro- zent vermehren, sein Inhalt reicht für den Betrieb der Fontänen völlig aus, andere Funktionen hat er nicht mehr. Damit ergibt sich auch für seinen„Hut“ eine ganz neue Situation,„indem daß“ ein größerer Umbau damit nicht verbunden sein wird. Man kann also wieder diskutieren, ob er ein Café auf- gesetzt bekommen soll oder einen Bierkrug- deckel oder was sonst. Der OB sagte:„Der Turm soll einen anständigen Abschluß er- halten, das ist eine schöne Aufgabe für den neuen Gemeinderat f. W. k. Kleine Chronik der großen Stadt Rentenzahlungen für November in Mannheim-Stadt Die Versicherungs- und Versorgungsren- ten werden bei den Zahlstellen wie folgt ausgezahlt: Angestellten-Renten am 26., Ver- sorgungsrenten am 27., Invaliden-, Unfall-, Knappschafts- und VAP-Renten am 29. und 30. und Kindergeld am 31. Oktober. 0 Bildfolge„Mannheim heute“ im SPD- Wahlkampf Die SPD verwendet— wie schon vor drei Jahren— im Wahlkampf für die Gemeinde- ratswahlen am 8. November wieder ihre Bildfolge„Mannheim heute“, die aus 116 Farbdias besteht und den Wiederaufbau der Stadt zeigt. Die Vorführungen werden vor- nehmlich im Freien, jeweils um 18 und 19 Uhr abgehalten. Nachstehender Termin- plan wurde dem„MM“ mit der Bitte um Veröffentlichung überreicht: 23. Oktober auf dem Roggenplatz(Waldhof); 24. Oktober in Sandhofen auf dem Megßplatz; 25. Oktober in Friedrichsfeld— Siedlerheim; 26. Okto- ber in Schönau— Schulhof und Heilsberger- hof; 27. Oktober in Sandhofen— auf dem Mönchplatz, in Luzenberg— Platz in der Spiegelfabrik; 28. Oktober auf dem Platz vor der Uhlandschule; 29. Oktober Marktplatz Mittelstraße und Platz in der Zeppelinstraße; 30. Oktober in Feudenheim— am Aubuckel und auf dem Schulplatz; 31. Oktober in Wallstadt— Rathausplatz und Straßenhei- mer Hof; 2. November Lindenhof— Pfalz- platz und Almenhof— Freiheitsplatz; 3. No- vember Friedrichsfeld— Alter Marktplatz, Seckenheim Waaghalle; 4. November Clignetplatz und Eisenlohr; 5. November in Rheinau— Marktplatz und IG- Siedlung; 6. November Innenstadt— F- Blocks— S- Blocks und U- Schule.—0— „Möbelpionier“ Rudolf Kling wird heute 65 Jahre alt Seinen 65. Geburtstag und gleichzeitig sein 40. Berufsjubiläum feiert heute Rudolf Kling, Alleininhaber der Mannheimer Mö- belhandlung„Kling und Echterbecker“. Rudolf Kling wurde in der Rhön geboren Fest der Blumenfreunde: und war lange in leitender Position in einer damals führenden westfälischen Möbel- fabrik. Später war er in der gleichen Branche in Köln und Düsseldorf tätig. Schon 1934 kam er nach Mannheim und ist hier in den 25 Jahren seines Wirkens zu einem prominenten Bürger geworden. Damals trat er in das 1866 gegründete Möbelgeschäft Reis ein, aus dem später die Firma„Kling und Echterbecker“ herauswuchs. Mitinhaber Echterbecker ist 1949 ausgeschieden, so daß sie jetzt ein reines Familienunternehmen Rudolf Klings ist. Lange Jahre war der Jubilar Beiratsmitglied der Industrie- und Handelskammer. Er ist heute noch Vorsit- zender des Möbel- Fachverbandes von Ba- den- Württemberg und einer der Initiatoren des WR- Verbandes. Stets neuen Ideen auf- geschlossen, auch wenn ein geschäftliches Risiko damit verbunden ist, verhalf er neuen Linien in der Möbel- und Raum- gestaltung zum Durchbruch. Nicht zuletzt ist die gegenwärtige Ausstellung moderner amerikanischer Möbel, die weit über Mann- heim hinaus Aufsehen erregte, ein Beweis seines produktiven Schaffens als Möbel- Pionier. Mac Die Feuerwehr Mannheim, die freiwilligen Abteilungen und Werkfeuer wehren, ehren am 24. Oktober um 19 Uhr im Musensaal Kameraden, die 12, 25 und 40 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig sind. Schiffszusammenstoß unterhalb der Neckars pitze Gestern nachmittag, gegen 16 Uhr, stieß am Rheinkilometer 429(unterhalb der Neckarspitze) das zu bergfahrende Motor- schiff„Nirwana“ mit dem talwärts kommen- den Schleppboot„Rheintreue“ zusammen. Dieses Boot hatte„Damco 91“,„Damco 28“ und„Wilhelm“ im Schlepp. Der Zug wollte am Wendepunkt„aufdrehen“(gegen den Strom wenden), als es zu dem Unfall kam. In den Zusammenstoß wurde auch das tal- wärts fahrende Motorschiff„Menz und Söhne III“ verwickelt. Es kollidierte mit „Damceo 25“. Schleppboot„Rheintreue“ verlor einen Anker. Auf den übrigen am Unfall be- teiligten Schiffen entstand ein Sachschaden von zusammen rund 20 000 Mark; Personen wurden keine verletzt. p- Konsul van Buiren nach längerem Leiden gestorben Gestern wurde in aller Stille der hollän- dische Konsul W. J. van Buiren beigesetzt. Nach längerem, schwerem Leiden war der aus Rotterdam gebürtige, 66 Jahre alte Kon- sul verstorben. Van Buiren kam Anfang der dreißiger Jahre nach Mannheim, wo er die Geschäftsführung der Schiffahrt- und Kohle- Die Ausstellung der berühmten Möbel der amerikanischen „Hermann-Miller- Collection“ jn unserem Hause begeistert täglich viele Besucher. Die Ausstellung zeigt Miller-Möbel— durch ihre kühne, markante Formensprache und fortschritt- liche Konstruktion heute zu einem Weltbegriff ge- worden— für das moderne Heim, das nent Büro und repräsentative Räume von Wirtschaft und Verwaltung. Sie ist auch weiterhin werktags zur zwanglosen Besichtigung geöffnet und wir freuen uns auf Ihren Besuch. EInriehtungshaus 4 MANNHEIM, Am Paradeplatz Agentur(Stammhaus Rotterdam) übernahm. Außerdem übernahm van Buiren zu jener Zeit das holländische Konsulat in Mannheim, das nach Kriegsende in ein Vizekonsulat umgewandelt wurde. Van Buiren war da- neben noch Vorstandsmitglied der Arbeits- gemeinschaft der Importeure Niederländer Brennstoffe e. V. und Vertreter der König- lich- Niederländischen Messe Utrecht für Baden- Württemberg. D., Pr. Filmspiegel Glotzende Facettenaugen: Capitol:„Rückkehr der Fliege“ Nachdem schon sein Vater ein Opfer sei- ner gewagten Experimente wurde, passiert dem Sohn das gleiche Mißgeschick: Auch er muß mit Fliegenkopf und bein über die Leinwand schlurfen, während sein eigener Kopf auf einem Fliegenrumpf durchs Labor summt. Um nicht alles dem ersten ähnlichen Film anzupassen, wird diesmal auch ein He- tektiv durch den vielseitigen Apparat mit Meerschweinchenpfoten versehen. Für ihn gibt es kein Happy-End; wohl aber für den Wissenschaftler und die Fliege, die ihren eigenen Kopf zurückerhält und voller Freude ihren Rüssel wieder in den Würfelzucker senkt.„Im die Produktionskosten zu ver- ringern“, lautet eine Information über die- sen Cinemascope-Grusler,„kaufte die 20th Century-Fox alte Armeebestände auf, 80 einen Oszillographen, der neu 3500 Dollar kostet, für nur 25 Dollar!“ Das fällt dem Laien nicht auf. An Was die sparsamen Her- steller aber noch geknapst haben, ist an je- dem Film-Meterchen zu merken: an neuen Einfällen Sto Südtirol— wissenschaftlich durchwandert Professor Dr. F. Metz, Freiburg, Das erste Thema der winterlichen Vor- tragsreihe des Vereins für Naturkunde füllte den großen Hörsaal der Wirtschaftshoch- schule: Professor Dr. Friedrich Metz, Univer- sität Freiburg, sprach über Südtirol als Na- tur- und Kulturlandschaft. Mit zahlreichen Lichtbildern durchwanderte er kurzweilig und anschaulich das schöne Land. Die gewaltige Porphyrdecke mit den über- ragenden starren Mauern und Türmen des Dolomitenkalks ist die einmalige landschaft- liche Besonderheit Südtirols. Ausführlich Reicher Lohn für Liebe zu Blumen und Pflanzen 320 Preisträger des Balkon- und Fensterschmuckwettbewerbs ausgezeichnet/ Blumen für junge Pflanzen-Pflegerinnen Unter dem Motto„Mannheim schmücke dich“ wurde vor etlichen Jahren ein Brauch der Vorkriegszeit wieder aufgegriffen. All- jährlich wandern nun im Hochsommer Gärt- nereibesitzer, Gartenmeister und andere Sachverständige kritischen Blicks durch die Straßen der Stadt, um die schönsten Blu- menfenster, Balkonpflanzungen und Vor- gärten zu ermitteln. Alle, die durch beson- ders liebevolle Pflege ihrer Blumen und Pflanzen„angenehm aufflelen“, wurden auch in diesem Jahr wieder ausgezeichnet. Im großen Saal des Kolpinghauses standen 320 Freise— mit Gummibaumen, Blumen und Grünpflanzen gefüllte Keramikschalen— be- reit, um die„Elite der Mannheimer Blu- menfreunde“ zu erfreuen. Die Preisträger, Gäste und Ehrengäste — darunter Gartenbaudirektor a. D. Josef Bußjäger, der mit besonders herzlichem Bei- kall empfangen wurde— begrüßte Walter Kocher, der erste Vorsitzende des Kreis- gar tenbauverbandes,. Er dankte allen Wett- bewerbsteilnehmern und denen, die auch in diesem Jahr den„sich immer größerer Be- liebtheit erfeuenden Blumenwettstreit“ er- möglicht haben. Erfreulich sei auch, daß wieder Firmen, Verwaltungen und Ge- schäftshäuser unter den Preisträgern seien, sagte er, und Ekinnerte an die Blumen- ausstellung am Pflanzenschauhaus(Landes- 1 gartenschau), die ebenfalls die Liebe und Verbundenheit der Mannheimer zu Blumen und Pflanzen gezeigt habe. Einen ersten Preis„in flüssiger Form“(Cognac) hatte er für Gartenbaudirektor Arnulf Bäuerle mit- gebracht, um ihm für die Grünanlagen und den Blumenschmuck der öffentlichen Plätze auszuzeichnen. Direktor Bäuerle gab die Flasche an seinen Amtsvorgänger weiter, und Josef Bugjäger lieg den Stoff jenen zu- kommen,„die Tag für Tag unterwegs sind und die Stadt verschönern“,(Gartenbau- meister Karl Trautvetter von der Stadtgärt- nerei wird die Flasche gerecht aufteilen.) Uber die zunehmende Bedeutung des Bal- kon- und Fensterschmucks sprach Stadt- baudirektor Willing. Nicht nur die fachmän- nische Großplanung, sondern die„vielen kleinen Dinge“ prägten das Bild einer Stadt, erklärte er. Anschließend zeigte und erläu- terte Gartenbaudirektor Bäuerle Lichtbilder von der Bundesgartenschau, die am Sonntag in Dortmund zu Ende ging und von über sieben Millionen besucht wurde. Als dann der Sturm auf die Preise ein- setzte, War der große Saal, der vorher einem Gewächshaus glich, bald wieder nüchtern und leer, Uber den wertvollen Inhalt der Schalen(für die Ia Preisträger gab es außer- dem noch das Buch von Margot Schubert: „Zimmerpflanzen für Dich und für mich“) freuten sich die Sieger des Blumenwett- bewerbs herzlich. Sto Schülerinnen aus den achten Klassen der Volksschulen in der Innenstadt versammel- ten sich am Mittwoch in der Aula der Sik- kingerschule, um ihre Preise für das Züchten von Topfpflanzen abzuholen. Vor einem hal- ben Jahr hatte das Gartenbauamt zusam- men mit dem Gartenbauverband etwa 300 Stecklinge an die Mädchen verteilt und für die schönsten daraus gezüchteten Topf- Pflanzen Blumenpreise ausgesetzt. Garten- baudirektor Bäuerle, der sich aufrichtig dar- über freute, daß die Mädchen aus einem „aufkeimenden Mutterinstinkt“ die Pflänz- chen gehegt und gepflegt hatten, über- reichte 83 blühende Alpenveilchen als zweite und 12 Gummibaume als erste Preise an die erfolgreichsten Züchterinnen. Die 8. Klasse der Pestalozzischule II wurde für ihre ge- meinsame Pflänzchen-Pflege mit einer Phö- nix-Zimmerpalme ausgezeichnet. Jede Ge- winnerin erhielt obendrein noch die Bro- schüre„Blumen im Heim“, in der Anleitun- gen zur Pflege der herkömmlichen Zimmer- Pflanzen zusammengestellt sind. Mit einem fröhlichen Herbstlied bedankten sich die Mädchen für ihre Preise. No. sprach im Verein für Naturkunde ging Professor Metz auf die Bedeutung von Brenner- und Reschenpaß ein, die nicht die „natürliche, gottgewollte“ Grenze zwischen Oesterreich und Italien markieren, sondern stets die Lebens- und Wirtschaftsräume offen verbanden. Das Siedlungsbild zeigt die uns vertrauten Züge der mittelalterlichen Ro- dungslandschaft mit aufgelockerten Dörfern und Einzelhöfen im Gegensatz zu den dichten verschachtelten italienischen Dörfern. Die von Burgen verteidigten Städte sind offen und unbewehrt, anders als die eng Städte im Süden. Ueber die Pässe griffen die Kulturformen, so aus Rhätien in den einst zum Bistum Chur gehörigen Oberen Vintschgau. Die Stil- elemente der Südtiroler Städte mit ihren gotischen Laubengängen und südlich an- mutenden hochgezogenen Blendfassaden fin- den sich die ganze Innstrecke entlang bis nach Prag. Die Gotik hielt sich länger als sonstwo in dieser konservativsten deutschen Land- schaft, die durch Beharrung sich gegen das Andersartige verteidigt. Der Sorge um das Südtiroler Land, in dem Natur und Menschenwerk faszinierend zusammenklingen, gab Professor Metz mit den Bildern des verwelschten Bozen Aus- druck. Mitten in dem gesegneten Wein- und Obstgebiet wurde mit dirigierter süditalieni- scher Zuwanderung eine standortfremde In- dustrie gewaltsam ins Leben gerufen. Heute zählt Bozen noch zwanzig Prozent deutsche Einwohner. ak Wahlversammlungen Freitag, 23 Oktober ODU: Kolpinghaus, R 7, 4, 20 Uhr, Spr.: Dr. Fritz Feuling, August Kuhn. SPD: Rheinau,„Rheinauhafen“, 20 Uhr, Spr.: Dr. Ludwig Ratzel;— Oststadt,„Schlachthof“, 20 Uhr, Spr.: Karl Mayer;— Waldhof-Garten- stadt,„Waldschänke“, 20 Uhr, Spr.: Korbinian Heckl;— Lindenhof, Saal Altersheim, Meer- Akerplatz, 20 Uhr, Forum; Spr.: Bürgermeister Jakob Trumpfheller, Prof. Dr. H. G. Schacht- schabel, Lina Ludwig, Dr. K. O. Watzinger. FDP: Friedrichsfeld,„Badischer Hof“, Voge- senstraße 101, 20 Uhr, Spr.: Friedrich Hoch- lenert, Paul Riedel;— Waldhof,„Morgenröte“, Speckweg 95, 20 Uhr, Spr.: Julius Seitz, Hein- rich Starke. ummauerten f der das Sei des Poc Eh 5 ehe ein sich zieh eine der Kd nick brüj ma! der Die Alt! und noc Jah Alt! Brü zeit star der sich Wel dig, Tag Sch „ih Wu! Wel die 2 bru Lop Bat ben län- etzt. der on- hm. ner eim, ulat da- dits- ider nig für Px. von die men lern ffen uns Ro- kern aten von und rten nen, ur Stil- ren an- fin- ach WO nd- das in end mit Lus- und eni- In- eute sche ak Nr. 245/ Freitag, 23. Oktober 1939 MANNHEIM Noch einmal Böllerschüsse zu einem festlichen Ereignis: a Ein ganzes„Anker“-OQuadrat am Paradeplatz Zahlreiche Neuerungen kennzeichnen das erweiterte Haus/ Ueber 200 Noch einmal zeigten Böllerschüsse gestern vormittag, kurz vor 10 Uhr, daß Mann- heim eine Einkaufsmetropole war, ist und bleiben will. Diesmal krachten die Kano- nenschläge über den Paradeplatz hinweg. Sie kündeten die festliche Neueröffnung von„Anker“ an. Das Tauben- Volk stob entsetzt davon, das Menschen-Volk aber hatte— genau wie am Vortag bei Vetter am Gockelsmarkt— seine helle Freude am Tages feuerwerk, obwohl wiederum von der Raketenpracht wegen des diesigen Him- mels nicht allzuviel zu sehen war. Dann öffneten sich die Pforten des Warenhauses „Anker“ und die Massen strömten hinein, um die Neuerungen in allen Abteilungen nach zehnmonatigem Um-, Aus- und Erweiterungsbau zu bestaunen. Dies hatten am Vorabend bei der offiziellen festlichen Weihestunde schon rund 250 Ehrengäste er- giebig getan. Unter ihnen war auch— und damit war der„Glanzredner“ des Fest- aktes gegeben— Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke, der sich, neben lobender Anerkennung auch die Freiheit nahm, einige ironische Annierkungen zu machen. Vor einer nachtblauen Samtportiere in der ersten Etage des neugestalteten ganzen Anker-Quadrates war am Mittwochabend das Podium für die Festredner aufgebaut. Seitwärts davon saß das Wanger- Quartett des Nationaltheaters Mannheim; vor dem Podium waren Stuhlreihen für die geladenen Ehrengäste äàufgestellt; diese wiederum um- CCC ĩͤ v Kamera- Iuusc5 . Wenn Sie sich für eine neue mod. Kamera, einen Kleinbildprojek- tor oder ein Kinogeraàt inter- essieren, dann denken Sie bitte 1 1 daran, daß wir Ihren jetzigen R Apparat mit Zubehör gerne mit 88 f in Zahlung nehmen. Meistens genügt er als Anzahlung der Rest kann auf zehn bequsme Monatsraten verteilt werden. 70 4 de! R A Mannheims großes Speriolhuus 0 7, 5, Planken, Jel. 2 68 44/45 PFPEPEECCTTbbTTbTTCVTVbTbVVbDTTbTVbTVbbbbbb—VTVTbTVTbCTbTVTTbT—T—— ringten die Verkäufer und Verkäuferinnen, teilweise festlicher gekleidet als die Fest- gäste. Wirklich, die Stimmung war höchst feierlich; die Festfolge lag sogar gedruckt vor und den Auftakt machte das Mitglied der Geschäftsleitung der Anker-Kaufstätte Mannheim, Karl Katten. Es sei ein großes Geschenk zur Weihe des umgestalteten Hau- ses— 80 meinte Katten, sich an den OB wendend—, daß die neue Rheinbrücke, auf die man so sehnlich gewartet habe, an die- sem Wochenende fertig werde. Der geschäfts- führende Direktor des Mannheimer Hauses der Kaufhof AG Köln skizzierte dann die Aufgaben des Einzelhandels aus moderner Sicht. Kundengewohnheiten, Kundenwün- sche und ihre Veränderungen in unserer Zeit seien zu beachten. Studien im In- und Aus- land in den führenden Häusern habe man getrieben, um allen gehobenen Anforderun- gen gerecht zu werden. Das Ergebnis habe seinen Niederschlag im neugestalteten Haus gefunden. Katten vergaß nicht die Probleme der Zukunft, die Probleme des gemeinsamen Marktes:„Wir werden in größeren Räumen denken und Handel treiben. Wir wollen mit Elan und Optimismus diese neue Aera begin- nen.“ Abschließend sprach Katten den ver- ant wortlichen Architekten der Kaufhof AG., allen beteiligten Firmen und Bauhandwer- kern sowie den Mitarbeitern der Anker-Ge- schäftsleitung und, dem gesamten Personal Dank und Anerkennung aus. Beifallumrauschter Festredner war an- schließend— wie so oft— Oberbürgermeister Dr. Reschke, der sich unendlich erfreut dar- über zeigte, daß die Hausleitung die neue Rheinbrücke freundlicherweise als„Geschenk an den Einzelhandel“ ansehe. Reschke:„Ich bin sehr erleichtert, denn ich befürchtete, Sie würden mich zu dieser Feststunde vielleicht, um den Paradeplatz als Morgengabe bitten“. (Anm. d. Red.: Fein ironisferende Anspielüng des Oberbürgermeisters auf den Plan, den Paradeplatz für Parkplätze zu„unterkellern“, Die erste Rheinbrücke stand bei Neckarau Es war eine Römerbrücke aus „.. Jetzt ist der Rheinübergang, der ehedem wegen der reißenden Fluten stets ein gefährliches Unternehmen war, zum sicheren Weg geworden. Und wie ein Pfad zieht sich nun eine Schiffbrücke von dem einen Ufer des Stroms zum anderen.“ Diese Sätze beziehen sich auf den Bau der ersten Brücke im Mannheimer Raum. Kaum wird aber jemand ahnen, daß damit nicht die etwa um 1720 errichtete Schiffs- brücke zwischen Mannheim und der ebe- maligen Rheinschanze gemeint ist, die 1867 der festen Rheinbrücke Platz machen mußte. Die erste Brücke zog von Neckarau nach Altrip in einer Zeit, als man an Mannheim und andere Ortschaften in der Umgebung noch nicht dachte. Sie wurde nämlich im Jahre 369 von den Römern errichtet. Kaiser Valentinian I., der sich damals in Altrip befand, entwarf selbst die Pläne für Brücke und Befestigungswerke, die gleich- zeitig diesseits und jenseits des Rheines ent- standen. Die Römer hatten unter dem Druck der Alemannen den Limes preisgeben und sich hinter den Rhein zurückziehen müssen. Um nun das rechtsrheinische Befestigungs- Werk errichten zu können, war es notwen- dig, die Feinde zurückzudrängen. Dies geschah im Morgengrauen eines Tages, an dem sie, wie ein zeitgenössischer Schriftsteller berichtet, gerade dabei waren, „ihren üblichen Rausch auszuschlafen“. Es wurde eine Friedensvertrag geschlossen, in welchem die Alemannen sich verpflichteten. die Befestigung des rechten Brückenkopfes zu dulden. Sie halfen sogar selbst beim Ab- bruch des wertlos gewordenen Kastells Lopodunum(Ladenburg) dessen Steine beim Bau des Neckarauer Brückenkopfes verwen- dem Jahre 369 det wurden. Auf dem jenseitigen Ufer, bei Altrip, stand schon ein Römerkastell. das nur„modernisiert“ zu werden brauchte. Bei Neckarau entstand nun das„Monu- mentum Valentiniani“, der Valentiniansbau, ein Gebäude„celsum et tutum“(hoch und fest), wie es Symmachus, der oben erwähnte Schriftsteller bezeichnete. Da dieses Bau- werk durch den Neckar gefährdet wurde, der damals an dieser Stelle gegenüber Altrip in den Rhein mündete, gruben die Römer Kurzerhand den Strom ab und verlegten seine Mündung Es war eine harte und mühevolle Arbeit. Bis zum Kinn standen die Soldaten im Neckar und rammten Eithenpfähle in das Wasser, die immer wie- der von den Fluten weggerissen wurden, bis sie endlich hielten. Zwischen den Pfählen wurden Faschinen angelegt und so der Nek- kar in sein neues Bett gezwungen. Anschließend ging man an den Bau der Schiffsbrücke. Die Römer benutzten hierzu einen Kran. Mit dessen Hilfe wurde die Brücke von beiden Ufern her eingefahren und in der Mitte verankert. „So hat auch jener zweiköpfige Rhein eingesehen, daß er unsere geschnäbelten Schiffe tragen muß und die Brücken, über welche der Marschschritt unserer Legionen geht“, erklärte Symmachus in seiner schwül stigen Lobrede auf Kaiser Valentinian, Aber dieser Marschschritt war bald verklungen. Etwa 50 Jahre später mußten die Römer auch das linke Rheinufer verlassen. Von dem mächtigen Monument auf Nek- karauer Seite kündet nur noch ein zerbro- hener Denkstein, der ins Mannheimer Mu- seum wanderte. 5 v Worte Ehrengäste am Mittwochabend ein Plan, der allerdings kaum eine ernste Verwirklichungschance hat.) Nach dem herzlichen Beifall, der diese begleitete, wurde Reschke ernst. Mannheims Ruf als Einkaufszentrum habe drei Säulen: 1. die Häuser, 2. das Warenan- gebot, 3. das Bedienungspersonal. Nicht nur aus den Punkten 1 und 2 könne Mannheims Ruf als Einkaufsstadt für ganz Nordbaden und die Vorderpfalz erklärt werden. Auch der Punkt 3 spiele eine wesentliche Rolle. Wiederum dankte Reschke begeisterter, Bei- fall, als er, zum Personal gewandt, sagte:„Ich Weil, Sie müssen manchmal die ganze Abtei- lung abends, wenn Sie müde sind, nur wieder aufbauen, auf daß morgen alles erneut von seiner Majestät, dem Kunden, zerstört wer- den kann,“ Dennoch: Es müsse geschehen! Dritter Festredner war der Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Mann- heim, Rolf Wagemann(Ich tue mir leid, nach Reschke sprechen zu müssen“; den- noch machte Wagemann seine Sache sehr gut!) Er sprach vom harten Gesetz des Wettbewerbs und der Bewährung, die der Mannheimer Einzelhandel auch täglich be- stehen müsse. Immerhin, die Jahresumsätze betragen über eine halbe Milliarde; das sind 500 Millionen! Wagemann wünschte zur Anker-Neueröffnung weiterhin„viel Erfolg, gemeinsam mit der gesamten Han- delsstadt Mannheim.“ Nachdem noch Betriebsratsvorsitzender Dörr der Geschäftsleitung gedankt und die weitere Treue und Einsatzbereitschaft des Personals versichert hatte, ferner Dr. Klonz als Vertreter der Hauptverwaltung gespro- chen hatte, besichtigten die zahlreichen Festgäste das neugestaltete Haus, wobei sie unverhohlen ihrer Anerkennung über alle vorzüglichen Neuerungen Ausdruck gaben. Anschließend gab die Anker-Kaufstätte im ebenfalls völlig neu und sehr repräsen- tativ gestalteten Erfrischungsraum ein Fest- bankett mit kaltem Buffet(aus eigener Küche), das die Kapelle Soprani stim- mungs- und effektvoll untermalte. Kloth Viel Prominenz wohnte der Feststunde der Anker-Kaufstätte am Mittwochabend bei. Unser Bild zeigt im Mittelpunkt OB Dr. Reschłe, hinter ihm seinen Amtsvorgänger Professor Dr. Heimerich, rechts daneben Anker-Direktor Karl Katten und Direktor Frank von der Deutschen Bank. Bild: Steiger verwaltungsbau: Großraum oder Kojen? Eröffnungsvortrag des Architekten- „Neue Wege des amerikanischen Verwal- tungsbaues“, war das Thema des ersten Vor- tragsabends des Architekten- und Ingeni- eurvereins Rhein-Neckar in der Wirtschafts- hochschule. Diplomingenieur Hubert Petsch- nig, der zusammen mit einer Gruppe deut- scher Ingenieure und Architekten die Ver- waltungsneubauten großer Unternehmen in den USA besichtigt und analysiert hatte, be- wies an eindrucksvollen Lichtbildern, daß durch die Häufung hoher Gebäude der ursprüngliche Zweck, Luft und Sonne in die Räume zu bringen, zunichte gemacht worden Sei. Am Verwaltungsneubau der großen ame- Die politische Alltagspraxis in Bonn Studienfahrt des Arbeitskreises für politische Tagesfragen der Volkshochschule „Das hat nichts mit der Debatte zu tun— aber mit der Demokratie“— mit diesem Ruf warf dieser Tage ein Besucher bei der ersten Lesung des Straßenbaufinanzierungsgesetzes im Bonner Bundestag ein stattliches Paket von Flugblättern in den Plenarsaal. In schlechtem Deutsch wurde auf diesen Flugblättern die Aufhebung des Verbots gegen die KPD und die Freilassung der„poli- tischen Gefangenen“ gefordert. Bei dem un- erwarteten Flugblattsegen gab es auf den Abgeordnetensitzen Heiterkeit, während sich auf der Mitteltribüne der„Bombardeur“ widerspruchslos von den Saalordnern abfüh- ren lieg. Mit Ueberraschung folgten diesem nicht alltäglichen Zwischenfall die dreibig Teilnehmer des Arbeitskreises für politische Tagesfragen der Mannheimer Volkshoch- schule. 5 Der Zwischenfall war ein Teil des persön- lichen Anschauungsunterrichts der von Stadt- Syndikus Dr. Wat zinger geleiteten Gruppe, die die Alltagsarbeit im Bundeshaus kennenlernen wollte. Die Gruppe hatte Glück. Sie fand ihren Landsmann Manfred Ober- länder, der beim Bundespresseamt tätig ist, einen Führer, der ein lückenloses Programm vorbereitet hatte und interessante Streiflich- ter zu vermitteln wußte. Auf der Heimfahrt ergab sich: man hatte sich Bonn ganz anders vorgestellt. Nach dem einstündigen Besuch der Debatte gaben der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Josef Maier(CDU) und für die SPD der frühere schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Diekmann einen Ueberblick über die Tätig- keit eines Bundestagsabgeordneten. Freimü- tig wickelte sich auch die Diskussion am Nachmittag ab mit Hauptmann Schwarz von der Inneren Führung des Bundesverteidi- gungs ministeriums. In der„heimatlichen“ Atmosphäre des Hauses Baden- Württemberg klang der Tag mit einem Empfang aus, bei dem Ministerial- direktor Dr. Heiler über die Bundesratstätig- keit und die Aufgaben der Landesvertretung sprach. Dem Baden-Württemberg-Haus geht in Bonn der Ruf voraus, die besten Weine zu besitzen. Nach einem etwas länger als im Protokoll vorgesehenen Empfang konnte die Mannheimer Gruppe diesen Ruf verstehen. Den Abschluß bildete tags darauf ein leben- diger Vortrag im Presseklub über die Aufga- ben des Bundespresseamtes. Nach einem letz- ten Blick in die neue Beethoven-Halle ging es durch die im Herbstsonnenschein liegende Rheinlandschaft nach Mannheim zurück. hama und Ingenieurvereins Rhein-Neckar rikanischen Versicherungsgesellschaft„Gene- ral Life Assurance“ zeigte der Ingenieur die allgemeinen Kriterien des neuen Verwal- tungsbauens auf. Man wählt heute im bei- nahe völlig motorisierten Amerika außerhalb der Städte liegende Grundstücke, auf denen man in die Länge und Breite bauen kann. Diese flachen Gebäude sind von Parks und Rasenflächen umgeben. Die Innenarchitekten haben durch eine geschickte Einteilung des riesigen Innenraumes(2000 Quadratmeter) mit Hilfe von halbhohen Blumen- und Kunststoffzwischenwänden getrennt und zu- gleich organisch verbunden. Für gleichmäßige Ausleuchtung, Klimatisierung und Akustik sorgen kostspielige technische Apparaturen. Bunte Zweckmöbel lockern das Bild auf. In der Diskussion forderte ein Großteil der anwesenden Architekten und Ingenieure, Verwaltungsbauten nach der Tätigkeit des Einzelnen und nicht nach seiner Dienststel- lung zu bestimmen, wenn man sich in Ihr Herren- Hor Deutschland schon nicht mit der auf die Dauer gesehenen billigeren Großraum-Bau- weise abfinden wolle. 5 Terminkalender Der Stadtjugendring veranstaltet am 25. Ok- tober von 18 bis 23 Uhr im Rosengarten einen Jugendtanzabend, verbunden mit einem Tanz- turnier um das silberne Tanzsportabzeichen. Karten bei der Geschäftsstelle in E 4, Zim- mer 70, und an der Abendkasse. Landsmannschaft Schlesien(im Vd): Am 24. Oktober, 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuserstraße, Monatsversammlung für Ortsgruppe Innenstadt; Motto:„Zwei Stunden mit dem Sender Breslau“. DGB: 23. Oktober, 19.30 Uhr, Mozartsaal, Jazz- Konzert. TV„Die Naturfreunde“ Rheinau: 23. Okto- ber, 20 Uhr,„Zum Stengelhof“(Jenner), Caster- keldstraße, Lichtbildvortrag„Ein Blatt aus som- merlichen Tagen“(G. Heid). Evangelisches Frauenwerk: 23. Oktober, 19.45 Uhr, Gemeindehaus der Friedenskirche, Lite- rarischer Abend,„Der Kandidat“ v. Ihlenfeld (Dr. Gillet). DAG-Jugend: 23. Oktober, 20 Uhr, L 13, 9, Film„Warum sind sie gegen uns?“ Bundesluftschutzverband: 23. Oktober, 20 Uhr, N 7, 13/15, Vortrag„Gerätekunde“. Abendakademie- Veranstaltungen am 23. Ok- tober: Rheinau, Volksbücherei, 20 Uhr, Arb.- Gem.„Der Dichter in der Welt von heute“(R. Krischke); der Vortrag in der Kunsthalle„Die deutsche Frage in der Weltpolitik nach 1945“ fällt aus. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 23. Oktober, 16 bis 18 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum, Scherenschnittkunst(Rektor a. D. Gg. Reble);— 17 bis 18.30 Uhr, Vortragssaal, Erarbeitung von Unterrichtseinheiten für Ge- schichtsunterricht(Schulrat Wacker);— 16 bis 18 Uhr, Studio, Technische Ausbildung an Ton- filmgeräten, I. Kurs(Konrektor Galfé). Interlanguage- Club Mannheim Ludwigs- hafen: 23. Oktober, 20 Uhr, Eichbaum-Stamm- haus, P 5, 9, Konversationsabend(für alle Spra- chen). Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei⸗ gerer: 23. Oktober, 18 bis 20 Uhr, Sickinger- schule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. Fotografische Gesellschaft: Am 23. Oktober, 20 Uhr, Kolpinghaus, Technischer Erfahrungs- austausch und Besprechung von Bildern. Arbeitskreis für gewerblichen Rechtsschutz: 23. Oktober, 17.30 Uhr, Wirtschaftshochschule, Hörsaal 102, Vortrag von Rechtsanwalt Völp, „Rechtsunsicherheit schutz“. 5 87 D . eine milde Mischung- N N HUNRMAHK — die„ehrliche“ Zigarette: genussbetont ob mit, ob ohne filter Immer heute No. im gewerblichen Rechts- MANNHEIM Freitag, 23. Oktober 1959/ Nr. 245 Regisseur Bernhard Wicki und Romanautor Manfred Gregor Bild: Steiger Picki: Ein Regisseur ohne Rcksichten Sein nächstes Projekt:„Das Wunder des Malachias“ „Ich war eigentlich nicht an Kriegsstogen interessiert“, erzählte gestern im Rosengarten Bernhard Wicki. Das Erstlingswerk des Jour- nalisten Manfred Gregor, Jahrgang 1929, war zufällig den Produzenten v. Schwerin und Se- verin in die Hände gefallen. Die kolten sich den Wicki und der sagte zu.„Lieber hätte ick Filme gedreht, die 1960 spielen“, gestand Wicki vor. Mannheimer Journalisten.„Aber als ick das Buck gelesen hatte, da war ich vom Thema fasziniert. Ich sagte nur zu Schwerin: Wenn ich das dyehe, dann kompromißlos. Ich zeige den Krieg oder besser noch: Meine Vorstel- lung von der Wirklickkeit des Krieges.“ Und eine Weile später:„Kürzlich habe ich mit Lehrlingen, mit Schülern und Bundes- wehr-Fähnrichen über den Film diskutiert. Die zungen Leute waren sehr kritisch, aber in einem lagen sie schief: Ich wollte kein Politi- kum schaffen. Man sollte nach diesem Film nicht die Frage diskutieren, ob wir die Wehr- pflicht nötig haben oder nicht. Ich wollte ja nur einmal die Begriffe Vaterland, Freiheit, Heldentum— na, was einmal so en vogue war — am Beispiel dieser sinnlosen Verteidigung beleuckten.“ 0 Vor einigen Wochen Ratte es Wielei bei den Dreharbeiten im bayrischem Cham ähnlich ausgedruckt:„Bitte, Sie haben hier ein Lehr- beispiel. Erwachsene erleben den Bankrott ihrer Erziehung. Als ihr Gewissen schlägt und sie die Buben retten wollen, ist es zu spät.“ Natürlich wolle er nicht nur Filme über Jugendprobleme drehen, plauderte Wicki bei anderer Gelegenheit. Und auf eine diesbezüg- liche Frage:„Ich habe bewußt erperimentiert und gegen alle dramaturgischen Gesetze ver- stoßen, Das geht doch nicht, mehr als drei Hauptdarsteller in einer Handlung, warnten mich meine Kollegen.“— Aber es ging In Cham habe man ihm FHalbstarken- Stoße angeboten.„Das habe ich abgelehnt. Ich lege mick nicht einseitig fest.“ Einen neuen Plan habe er schon,„Das Wunder des Mala- chias“ von Bruce Marshall. Die Hauptrolle des Mönches möchte er mit einem Unbekannten besetzen. Am liebsten mit einem jungen Fran- Ziscanermönck.(„Was da sonst als Schauspie- ler in Frage kommt, nimmt mir niemand ab.“) Und dann denke er an die Verfilmung von „Die Sonne Satans“ von Bernanos. Romanautor Manfred Gregor war am Don- nerstag auch nach Mannheim gekommen. Nach der Pressevorstellung am Vormittag gestand er, noch ganz unter dem Eindruck der Vor- führung:„Ich bin total erschlagen.“ Die Dreh- arbeiten dauerten 76 Tage. Karl Klär, Pressechef der„Deutschen Film- Hansa“ meinte:„Wenn der Film nickt an- kommt, dann verlieren die letzten Produzen- ten den Mut zur kompromißglosen Darstel- lung.“ 5 Und Co-Produzent Severin ergãnzte: „Kriegsfilme gibts ja zur Genüge, aber selbst die harte Sorte kommt immer wieder auf Durchhaltefilm raus. Ich habe das bei Wisbar („Haie und kleine Fische“ oder„Hunde, wollt ihr ewig leben“) erlebt.“ Zu den FHerstellungkosten verrieten die Verleiher: I.3 Millionen. Und am Rande sei noch vermerłt: Seit undenklichen Zeiten erst- mals wieder eine Uraufführung in der„Film- stadt“ Mannheim. Warum dem so ist, ist auch bekannt. Die Verleiher fanden hier noch eine „Brücke“ zur Kritik. Aber diese Brücke durfte von der Kritik einmütig begrüßt wer- den. Im Foyer der Alster- Lichtspiele hängen seit gestern— von Dr. B. A4. Künzig ideenreich angeordnet— Fotos des Regisseurs und Schau- spielers Bernhard Wiehi, die unter dem Motto „Die Welt in Licht und Schatten“ bereits im Sommer dieses Jahres in Hamburg gezeigt wurden. Sie verraten, daß dieser Regisseur den absolut richtigen Blick für das Motiv hat Dieter Preuss RKompromißglos, konzessionslos und hart: „Inbedeutendes Ereignis“ in den letzten Tagen Zur Uraufführung des Ber „Dies geschah am 27. April 1945. Es war so unbedeutsam, daß es in keinem Heeresbericht erwähnt wurde“. Mit diesem lapidaren Satz schließt ein Film, der gestern abend im Mannheimer„Alster“ seine Uraufführung erlebte. Es ist der kompromißgloseste und här- teste deutsche Film der Nachkriegszeit: Die- ses erschütternde Dokument braucht keinen erhobenen Zeigefinger. Es klagt an durch die meisterhafte Schilderung einer wahren Be- gebenheit aus einem Roman von Manfred Gregor, die keine künstlichen Effekte braucht und dadurch umso künstlerischer ist, Es gibt keinen Vor- und keinen Nachspann, und das braucht es auch nicht. Alle Darsteller sind Laien. Wichtig zu wissen ist nur, daß der Re- gisseur Bernhard Wicki heißt, um dessen erste Spielfilm Regie es sich hier handelt. * Wir sind mit Kriegs- oder Antikrie men überfüttert worden, und wenn si Stil- gut — Waren, spielten die Brücken eine große Rolle. Man denke an Käutners„Letzte Brücke“, an „Kinder, Mütter und ein General“ und an die „Brücke am Kwai“. So symbolhaft und kon- Sequent aber wie Wickis„Brücke“ war bisher kein Film und auch keine seiner Brücken. Hier hat ein Regisseur, der noch experimen- tiert und noch keine ausgeprägte eigene Handschrift hat, ein absolutes Meisterwerk inszeniert und damit seinen erfahreneren Kollegen wahrhaft„unruhige Nächte“ be- reitet. * Man mag seine schonungslose Realistik, die dem durchgeschüttelten Publikum nichts an Grauen und Desillusion erspart, auf den ersten Blick beanstanden— nach dem letzten Blick auf das Drama an der Brücke versteht man sie, weil man ihre klare Tendenz ver- steht: Hier tobt die Bestie Krieg in ihrer gan- zen Erbarmungslosigkeit und Sinnlosigkeit. Hier wird nichts beschönigt und nichts ver- niedlicht:„Die Brücke“ ist ohne jede Konzes- sion an das Publikum. Und es besteht keine Gefahr, daß falsch verstandenes Heldentum (wie schon so oft) gloriflziert wird. * Sieben sechzehnjährige Buben einer deut- schen Kleinstadt, die in den letzten Kriegs- tagen noch als Grenadiere zu den Waffen ge- rufen werden, verteidigen eine Brücke, an der sie früher Indianer spielten, gegen die anrückenden Amerikaner. Sie verteidigen sie mit dem Idealismus einer im Propaganda- trommelfeuer„für Führer, Volk und Vater- land“ anerzogenen Borniertheit, bis ihr ju- gendliches Feuer im Feuer amerikanischer Panzer erlischt: Der einzige Ueberlebende der Gruppe taumelt am Ende über die Brücke deren Halten keinerlei strategischen Zweck hatte— nach Hause. Seine Kamera- den sind verreckt wie junge Hunde, nachdem Wohin gehen wir? Freitag, 23. Oktober 1 8 Theater: Nationaltheater Großes HAis 20.00 bis 22.30 Uhr:„Manon Lescaut“(f. d. Theater- gemeinde Auswärtige Gruppen); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Spiel zu zweit“ (Miete F gelb, Halbgr. I, freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, geschlossen; Städtische Bühne Heidelberg 20.00 bis nach 22.30 Uhr: „Boccaccio“(Freitag-Miete, freier Verkauf). Konzerte: Mozartsaal 19.30 Uhr: Jazz-Kon- zert(Gewerkschaftsjugend DGB).— Aula der Wirtschaftshochschule, 20.00 Uhr: Auartetto Italiano, Mailand, spielt Haydn, Schumann, Beethoven(Hoffmeister-Veranstaltung). Filme: Planken Großes Haus:„Und ewig singen die Wälder“; Kleines Haus:„Verdammt sind sie alle“; Palast:„Kein Geschäft für schwa- che Nerven“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Tal der Vergeltung“; Alhambra:„Natürlich die Auto- fahrer“; Universum:„Menschen im FHotel“; Kamera:„Weiße Margeriten“; Kurbel:„Kampf über den Wolken“; Capitol:„Rückkehr der Fliege“; 23.00 Uhr:„Sturmgeschwader Komet“; Alster:„Die Brücke“; Schauburg:„König der Freibeuter“; Scala:„Hausboot“. Wir gratulleren! Otto Heiter. Mannheim- Neckarau, Brückenwasen 2, wird 72, Ludwig Becker, Mannheim-Almenhof, Struvestraße 16, wird 75 Jahre alt. Mina Mutschler, Mann- heim-Feudenheim, Liebfrauenstraße 16, begeht den 80. Geburtstag. Anna Rockenfeller, Mann- heim, J 3, 1, vollendet das 86., Karl Gradel, Mannheim, Theodor-Fliedner-Heim, das 838. Lebensjahr. Johanna Kochner. Mannheim, B 6, 1a, kann den 91. Geburtstag feiern. nhard-Wieki- Films„Die Brücke“ sie den Panzerangriff vorübergehend abge- schlagen und mit MG und Panzerfaust ge- tötet haben, was sich ihnen in den Weg stellte. Aber sie haben auch geheult wie die Schloßhunde, sie sind an sich selber zerbro- chen und auf ihren Milchgesichtern— die stellenweise unter dem Stahlhelm wie die Köpfe alter Männer wirken— hat sich das Entsetzen gemalt. Sie starben für Deu land. Wer den Film verläßt und kein N möchte in Zukunft weder für Deutsc noch für ein anderes Ideal sterben. * Der geniale Regisseur Wicki zeigte den organisi 0 Massenmord(auch Schla oder Gefecht genannt), wie er wirklich Der Amerikaner mit dem Bau chuß br Wie ein Vieh, der MG-Schütze zwo schl und noch in den gebrochenen Augen der blut jungen Verteidiger steht die nackte Angst. In den zerfetzten Körpern der Baby-Grenadiere Grohgdeutschlands, die— welch ein Wagnis! vor dem nervenzermürbenden Ratt heranrollender Panzer mit den Zähnen klap- pern, manifestiert sich der Wahnsinn eines Opfers, das der Krieg, der hierzulande zu- weilen noch immer als der„Vater aller Dinge“ gilt(Clausewitz) kurz vor Torschluß gefordert hat. 5 * Bernhard Wicki— er arbeitete wieder mit dem bewährten Team Gerd v. Bonin Kame- ra) und H. M. Majewski(Musik) zusammen— hat sogar in der angedeuteten Liebesge- schichte auf jeglichen billigen Schnulzenef- fekt verzichtet. Er spart sich alle wohlmei- nenden kommentarischen Belehrungen und lägt die Gesichter und das in beängstigender Beklemmung eingefangene Bild, für sich Sprechen. Jede Szene sitzt und wäre aus dem Ganzen nicht hin wegzudenken. Dieses Ganze ist aus einem Guß und aus den lebensecht agierenden jungen(und älteren) Eajen-Dar- stellern spricht die Gestaltungskraft eines Besessenen, der hoffentlich diesen Weg der Bedingungslosigkeit— der bereits in seinem Diskussionsfilm„Warum sind sie gegen uns“ anklang— in Zukunft weiter gegen wird. Vielleicht macht er den guten Regisseuren im im Mannheimer„Alster“ Lande damit den Mut, den der deutsche Film gerade heute bitter nötig hat. * „Die Brücke“ ist ein großer Wurf und wir stehen nicht an, zu sagen, daß sie eine Sen- sation auch auf dem internationalen Film- markt werden wird. Es wird Preise hageln und und könnte sogar sein, daß der Bundes- fllImpreis 1960 dabei ist. Aber was nützt es dem Künstler, wenn er den ganzen Ruhm Spitzi schnuppert es voll Freude SCHLUTER-KAFTFTEE gibt's noch heute. Hehluiker 17 7— Heffes 22 Planken Am Wasserturm gewönne und hätte doch Mangel an Publi- kum? Vielen wird dieser Film„zu hart“ sein und die kommerziellen Chancen sind deshalb noch nicht voraussehbar. Fest steht nur, daß, wer diesen sehr unbequemen Film nicht sieht, etwas versäumt— und sei es nur die Erinnerung an„große Zeiten“, die zu verges- sen wir uns nicht leisten können. Hans-Werner Beck Die Arbeit beginnt Samstags nach der Arbeit Sozial pädagogische Wochenendseminare der Jungarbeiter-Aktion Junge Leute hören jeden zweiten Sams- tag mit ihrer Arbeit auf, um zu arbeiten. Der junge Arbeiter verläßt die Werkstatt, die junge Angestellte ihre Schreib- oder Re- chenmaschine und eine Stundeè später sitzen sie mit auf geschlagenem Schulheft und ge- spitztem Bleistift in der Jungarbeiter- Aktion im CVM-qugendzentrum in K 2, 1011. Die jungen Leute bleiben vom Sams- tagnachmittag bis Sonmntagnachmittag bei- sammen, nehmen gemeinsam ihre Mahlzei- ten ein, arbeiten gemeinsam. Die Jungarbeiter Aktion serviert in rer sbzfalpädagogischen Wochenendsemi- naren, wie dieése Gemeinschaften genannt Werden, seit fünf Jahren ihrer wechselnden Mannschaft oftmals harte, geistige Kost. Die jungen Leute verdroß das nicht; sie wollten lernen. Mancher schied nach Abschluß des ein- bis eineinhalbjährigen Kurses wieder aus; ein kleiner Stamm ist seit fünf Jahren dabei und der Nachwuchs blieb nie aus. Das Programm der Jungarbeiter-Aktion im CVIM- Jugendzentrum reicht weit, über- spitzt formuliert, von Marx bis Knigge. Die Vorträge befassen sich mit Themen aus der Staatsbürgerkunde, aus der Volkswirt- schaftslehre und der Sozialpolitik. Durch die Diskussion, durch Rednerschulung, durch das Ausarbeiten von kleinen Ansprachen— etwa „Mein Kollege hat heute Geburtstag“— wer- den die jungen Leute aus der so beklagten Reserve herausgelockt. Die Rednerliste zie- ren keine große Namen; die Vorträge halten durchweg junge Fachleute, die dafür ihr Fachgebiet während eines ganzen Kurses vertreten. Die Jungarbeiteraktion erreicht dadurch, daß sich ein Referat auf das andere aufbaut und kein mosaikartiges Wissen ent- steht. Ein Wochenendseminar des jetzt an- laufenden Winterprogramms hat zum Bei- spiel folgendes Programm: Samstag, Vortrag „Ich an meinem Arbeitsplatz— Der Mensch in der industrialisierten Gesellschaft“. Sonn- tag, drei Vorträge:„Wer bin ich? Der Mensch im Licht der Bibel“—„Muß ich mich poli- tisch betätigen? Gedanken über den Wert politischer Aktivität“ und„Ich fertige ein Protokoll an— Anleitung zur Führung eines Protokolls.“ Das Bildungsprogramm der Jungarbeiter- aktion ist in Kurse aufgeteilt. Der Kurs be- steht aus drei sogenannten Stufen, jede Stufe wiederum aus fünf dieser sozialpäda- gogischen Wochenendseminare. Vier von fünf Seminaren sind der Arbeit gewidmet, das fünfte heißt Erholungsseminar und dient der Erholung und der Gemeinschaft. Die Stufe kostet 12,50 DM Teilnehmergebühr; für diese 12,50 DM. reicht die Jungarbeiter- Aktion aber an jedem der fünf sozialpädago- gischen Wochenendseminare vier gemein- same Mahlzeiten. Die Jungarbeiter-Aktion im CVIM-Ju- gendzentrum beginnt das sechste Jahr ihrer Arbeit am Samstag/ Sonntag 24.25. Oktober mit einem sozialpädagogischen Wochenend- seminar der ersten Stufe. Anmeldungen nimmt das Sekretariat des CVIM-ꝗugend- zentrums K 2, 10—11 entgegen. Arö, Bei der Bundeswehr zu Besuch Ueber 200 Schüler Heute, ab 10 Uhr, hat die Bundeswehr Mannheim wieder einmal Großbesuchstag. Ueber 200 Schüler der Friedrich-List-Schule, Mannheim, des Hebel- Gymnasiums, Schwet⸗ zingen, und des Gymnasiums Weinheim sind in der Fliegerhorst-Kaserne in Neuostheim zu Gast. Neben vier Bundeswehrflugzeugen — einem Hubschrauber und drei DO 27— werden den Schülern auch zwei amerikani- sche Flugzeuge vorgeführt, sowie UsS-Pan- zer wagen, deutsche Panzerspähwagen und fix und fertig eingerichtete Funkstellen. Die Besichtigung erstreckt sich über das Gelände der Kaserne, des Flugplatzes und wird am Nachmittag bei den Flußpionieren in Sand- Hofen fortgesetzt. Den Abschluß bildet ein Vortrag im Bundeswehr-Block.—0— 628/395 Jetzt auch Pril-flüssig! * Ob Pulver oder flüssig: Pril entspannt das Wasser und darauf kommt es an! Pril- flüssig i echte Hilfe f st genau wie Pril- Pulver eine ür jeden Haushalt. Mühelos schiebt sich das„Pril-entsparnte Wasser“ überflüssig. unter Fett und Speisereste und schwemmt alles Weg. Im Handumdrehen strahlt das Geschirr glanzklar, und Abtrocknen ist e Film ad wir e Sen- Film- nageln undes- itzt es Ruhm J ute. Ur m eee, Publi- t“ sein eshalb r, daß, nicht ur die er ges- Beck eit poli- Wert e ein eines . eiter- rs be- jede päda- n fünf t, das dient t. Die W für? deiter- dago- mein- ne Auch in der kommenden Woche 9 IE AUS WAI L SSS SS ctober 1 steht unser Haus ganz im Zeichen deer UND Arö, 5 Eröffnungs- Premiere. Alle Abteilungen wel sind vergrößert und bieten eine DIE AN GEB OTE 8 hstag. 5 chule, wwe unvergleichliche Auswahl. 25 5 IM 5 NEUEN VETTER-HAUs eugen 27 ꝑkani- Pan- und 1. Die lände 1 d am Sand- t ein —0— deecreee HABEN SIE DAS NEUE VETTER-HAUS SCHON GE SEHEN? 4 Seite 8 MORGEN Freitag, 23. Oktober 1959 Nr. 245 lieber Bruder. Schwager und Onkel, Herr Oberlehrer j. R. im Alter von 76 Jahren. Ladenburg, den 21. Oktober 1959 Heute entschlief sanft in dem Herrn nach schwerer Krankheit unser Georg Ruckelshausen In stiller Trauer: Karl Ruckelshausen Wwe. und Familie Wilhelm Ruckelshausen und Frau Dr. Ludwig Ruckelshausen und Familie Die Beerdigung findet am Samstag, 24. Oktober 1959, 14 Uhr, im Friedhof Ladenburg statt. Bestattungen in Mannheim Freitag, 23. Oktober 1959 Hauptfriedhof Zelt Häusler, Max Käfertaler Straße 66 11.30 Wohlgelegen 67. Krematorium Schmidt, Theodor Nietzschestraße 36 Friedhof Käfertal Uebel, Rosa Obere Riedstraße 8 Friedhof Neckarau Braun, Rudolf Rosenstraße 76 Friedhof Rheinau Bayer, Katharina Relaisstraße 45 8 Friedhof Friedrichsfeld Embach, Barbara Vogesenstragße 322 13.00 14.00 14.00 13.30 14.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) Egner, Friedrich 5 Gottes Wille war es, am 21. Oktober 1959 unseren lieben Bruder, Onkel und Uronkel, Herrn Rudolf Braun im Alter von 71 Jahren zu sich zu nehmen. Mhm.- Neckarau Rosenstraße 76 In stiller Trauer: Die Hinterbliebenen „ Beerdigung: Freitag, den 23. Oktober 1959, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau. Bekanntmachungen Oeffentliche Ausschreibung für Wege- und Platzorbeiten. Das Garten- und Friedhofsamt der Stadt Ludwigshafen am Rhein hat folgende Arbeit zu vergeben: Für Errichtung einer Dauerkleingartenanlage an der Kallstadter Straße (Ortsteil Gartenstadt) 8 ca. 2 500 am Platz- und Wegeflächen herstellen, ca. 1 800 Ifd. m Betonkantensteine versetzen. Frist für die Einreichung der Angebote: Montag, den 2. 11. 1959, 9 Uhr. Oekfnung der Angebote: Dienstag, den 3. 11. 1959, 9 Uhr, Stadtbauamt, Stadthaus Nord, Iinker Eingang, Zimmer Nr. 302. Ausgabe der Angebotsunterlagen ab Dienstag, den 20. 10. 1959, im Stadt- bauamt, Stadthaus Nord, linker Eingang, Zimmer Nr. 302. Für eine Zweitschrift der jeweiligen Leistungs verzeichnisse werden 0,50 DM erhoben. 5 Ludwigshafen am Rhein Stadtverwaltung. Junge ISA Suppenhühner Qualitat, ohne Kopfu. ohne Fütze ee Küchenfertig kein Ausnehmen mehr Herz, Leber und Magen beigelegt 300 g naturrein, alkoholfrei 1/1 Fl. o. Gl. 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Die bayerische Landpolizei hält es durchaus für möglich, daß sich der unter Mordverdacht stehende 40 Jahre alte Han- delsvertreter Georg Flecken aus Leverkusen noch immer in Bayern aufhält. Nach den bis- herigen Ermittlungen lebte Flecken vom 11. bis zum 16. Oktober in Oberau bei Berchtes- gaden. Er hatte sich dort in einer Pension als Diplom-Ingenieur Rudolf Hardleben aus Augsburg eingemietet. Bevor er am 16. Ok- tober Oberau verließ, stahl er einer Familie mit Namen Landmesser den Familienpaß. Beamte der Opladener Mordkommission setzten bei Losheim im Kreis Schleiden die Suche nach der Stelle fort, an der Georg Flecken die 16jährige Margarete Rührig er- schossen haben soll. Bei der Durchförschung der Eifelwälder, die teils auf deutschem, teils auf belgischem Boden liegen, wurden sie von Zollbeamten begleitet. Die Beamten haben nur noch wenig Hoffnung, den Tatort zu finden. Falls es doch gelingt, hofft man, Patronenhülsen oder Blutspuren zu ent- decken, um das Indizienmaterial gegen Flecken zu vermehren. Zuchthaus für Grabschänder Saarbrücken. Zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilte am Donnerstag die Erste Große Strafkammer beim Landgericht Saarbrücken den 45jährigen Kraftfahref Adam Scholten aus Dudweiler wegen Rückfalldiebstahls. Der Angeklagte hatte vom März bis Juni 1959 in Dudweiler über 1000 Blumenstöcke von Gräbern des Hauptfriedhofes entwen- det und anschließend im Straßenhandel verkauft. Zeuge im Köppern-Prozeß Frankfurt. Im Prozeß zur Klärung der an- geblichen antisemitischen Ausschreitungen im Taunusdorf Köppern kam es vor dem Er- weiterten Schöffengericht zu einem Zwi- schenfall: Staatsanwalt Kügler beantragte die vorläufige Festnahme des Zeugen Ger- hard Balzer wegen Meineidsverdacht. Dieser Antrag wurde zwar vom Gericht zurückge- wiesen, da nach den persönlichen Verhältnis- sen des Zeugen kein Grund zur vorläufigen Festnahme vorliege. Auf Grund des Gerichts- verfassungsgesetzes lieg der Staatsanwalt dann aber den Zeugen Balzer nach Schluß der Verhandlung von sich aus vorläufig festneh- men. 5. Wie am ersten Tag der Zeugenverneh- mung in dem wegen Erkrankung eines Rich- ters auf zehn Tage ausgesetzten Prozesses hatte das Gericht auch am vierten Verhand- lungstag große Schwierigkeiten, klare Ant- Worten zu erhalten. Mit Engelsgeduld ver- suchte der Vorsitzende, aus den Zeugen ein- deutige Aussagen herauszuholen. Häufig aber vergebens, so daß Staatsanwalt, Nebenklä- ger und Verteidiger oft auf weitere Fragen verzichteten. Immer wieder hörte man:„Ich 1 Freiburg. Ueber ein neues Verfahren, Buchstaben von der winzigen Größe von einem halben Tausendstel Millimeter her- zustellen, wurde auf dem Freiburger Kon- greg der„Deutschen Gesellschaft für Elek- tronenmikroskopie“, der am Mittwochabend zu Ende ging, berichtet. Dieses neuartige Verfahren wurde von Professor Möllenstedt und Dr. Speidel vom Institut für ange- wandte Physik der Universität Tübingen entwickelt. Man benutzt dazu das Elek- tronenmikroskop gewissermaßen„umge- kehrt“, indem der Elektronenstrahl des Mikroskops beim Schreiben der Buchstaben die verkleinerte„Ausführung“ auf eine Schablone schreibt. Das Verfahren läßt sich mit einem Fernrohr vergleichen, durch das man in der verkehrten Richtung durchpblickt, wodurch dann alle Gegenstände verkleinert erscheinen. Dieses Verfahren könnte, da es für die Buchstaben noch eine wesentlich kleinere Fläche braucht als das schon vielfach einge- führte Mikrofilmverfahren, für Archive und Bibliotheken, die heute allgemein unter Raummangel leiden, von großer Bedeutung werden. Auf dem Kongreß, an dem 400 Wissen- schaftler aus vielen Ländern, auch aus Polen und Rumänien, teilnahmen, wurden in hundert Vorträgen über zahlreiche neue Fortschritte auf dem für viele Wissensbe- reiche wichtigen Gebiet der Elektronen- mikroskopie berichtet. Die modernsten Elek- tronenmikroskope gestatten jetzt schon Auf- lösungen bis zu einer Größe von 18 mil- lionstel Millimeter und geben damit Ein- blicke in die Welt der Makromoleküle. Durch die Elektronenmikroskopie konnte vor lem, wie der bisherige Vorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für Elektronen- mikroskopie“, Professor Bargmann, Kiel, auf der Tagung erklärte, die Theorie von der Zelle als Kleinster Lebenseinheit aller lebenden Substanz bestätigt und gefestigt werden. Neue Essener Synagoge eingeweiht Essen. Mit einem Festgottesdienst wurde die neue Essener Synagoge von Landes- rabbiner Dr. Ludwig Salomonowiez einge- weiht. Gleichzeitig wurde ein Gemeindehaus seiner Bestimmung übergeben, in dem außer dem Gemeindesaal, Büroräumen und einer Bibliothek auch Schulzimmer und ein Kin- dergarten Platz haben. Gasflasche explodiert: 1 Toter, 4 Schwerverletzte Hamburg. Durch die Explosion einer Gas- flasche sind auf der Eisenbahnstrecke Ham- burg Lübeck ein Bundesbahnarbeiter ge- tötet und vier weitere schwer verletzt wor- den. Die Ursache der Explosion ist noch völlig rätselhaft, da die Gasflaschen von den Herstellerfirmen mit Sicherheitseinrich- tungen versehen werden, die eine Detona- tion ausschließen. Die Bundesbahn hat die Einzelteile der wie eine Granate explodier- — Mit gefährlicher Fracht .. ging der 1550 Tonnen große Frachter„August Peters“ auf Kurs Nordatlantiß. Der Frachter hat 70 b Gasgranaten mit den Nervenlähmungsgas„Tabun“, das vor einiger Zeit in der Kieler Bucht gehoben wurde, an Bord und wird das tödliche Erbe des Krieges im Atlantix in einer Tiefe von 4000 Metern versenken. Um einer Eæplosionsgefahr wäh- rend des Transportes vorzubeugen, wurden die Gasgranaten in Blechfässer einbetoniert. Keystone-Bild unter Meineidsverdacht festgenommen habe davon nicht gesehen“, und„ich weiß es nicht mehr“. Der 21 Jahre alte Gerber Gerhard Balzer aus Köppern, der mit einem Angeklagten verwandt ist, bestätigte seine nähere Freundschaft mit dem jüdischen Nebenkla- ger Kurt Sumpf, in dessen Cafe er Stamm- gast war. Aber schon beim ersten Vorfall der Anklage will der Zeuge nur einen erreg- ten Wortwechsel erlebt und keine Schimpf- worte gegen Sumpf gehört haben. Auch als es in dem Café in der Nacht zum 15. November 1958 zwischen fünf Angeklagten vom Kegel- club„Vatertag“ mit Sumpf zu einem Streit kam, will der Zeuge nichts von Tätlichkeiten gegen die Eheleute Sumpf gesehen haben. Auf eine Frage von Sumpf gab Balzer zu, daß er diesem gesagt habe,„Du bist denen zu unbequem. Die wollen dich boykottieren! Du machst hier kein Geschäft mehr, weil du ein Jude bist“. Der Zeuge bestätigte auch, daß ein Freund von ihm vor einem anderen Lokal geschlagen worden sei und er damals Sumpf andeutete, dies hänge vielleicht damit zu- sammen, dag er und sein Freund häufig in das Cafe gegangen seien. Im Gegensatz zu Mit dem Elektronenmikroskop geschrieben Neue Verfahren und Erkenntnisse Tagung in Freiburg Auch das Zentralnervensystem besteht, Wie man nun im Elektronenmikroskop mit Sicherheit festgestellt hat, aus einzelnen Zellen und nicht, wie man bisher vielfach angenommen hatte, aus großen Zellkom- plexen ohne genauere Trennung der einzelnen Zellen. Im Freiburger Patholo- gischen Institut unter Leitung von Professor Büchner ist es gelungen, durch ein neu- artiges Verfahren Fermente, die für den Stoffwechsel in der Zelle entscheidend wich- tig sind, im Elektronenmikroskop genau darzustellen und zu lokalisieren. Auch die Beeinflussung einer Tumorzelle durch die Zytostatika(Wachstumshemmende Sub- stanzen) konnte, wie auf dem Freiburger Kongreß mitgeteilt wurde, jetzt erstmals im elektranen mikroskopischen Bild in ihren einzelnen Phasen genau erfaßt werden. Bl. Nichts gesehen und nichts gehört Weitere Zeugenaussagen einer Erklärung vor der Polizei behauptete Balzer, eine belastende Aussage gegen den mitangeklagten Polizeimeister Rademacher habe er nur„nach dem Hörensagen gemacht“, Die 45 Jahre alte Hausfrau Irma Winter, die seit drei Jahren in dem Köpperner„Cafe Winter“ bedient, das zuvor schon einem ihrer Verwandten gehört hatte, bekundete, dort Wer an Geschmack und Qualität besondere Ansprüche stellt findet eine kleine Welt schöner Dinge bei . Mannheim, O 7,9 . blue neidelbers Schöne Gebrauchs- u. Geschenkartikel Seit 1852 sei es häufig zu Schlägereien gekommen. Bei den jungen Leuten sei dies an den Wochen- enden nicht besonderes gewesen. Sie habe deshalb auch dem Vorfall am 5. Oktober 1958 keine besondere Bedeutung beigemessen. Frau Sumpf habe ihr hinterher von antisemi- tischen Beschimpfungen berichtet. Sie könne sich aber an die einzelnen Worte nicht mehr erinnern. Von antisemitischen Aeußerungen sei ihr nichts bekannt geworden, auch nicht von einem Boykott. Ein Hakenkreuz an der Garagentür habe sie, als sie dort arbeitete, nicht gesehen. Das Lokal sei früher besser gegangen, meinte die Zeugin, weil Sumpfs Vorgänger auch Essen ausgegeben habe. Sehr viele ihrer guten Gäste seien weggeblieben, weil nach der Uebernahme des Lokals durch Sumpf die Gläser oft schmutzig gewesen seien. Herr Sumpf sei den Gästen gegenüber viel zu aufgeregt und auch unfreundlich ge- wesen. Ihr Gegenüber habe er einmal von „deutschen Schweinen“ gesprochen und ge- sagt, er wolle die alten Köpperner nicht in seinem Lokal, er habe mit den qungen genug. Eine Hausangestellte und ein Bahnarbei- ter, die bei Zwischenfällen im Café waren, haben nach ihrer Aussage nichts von Schimpf- worten wie„dreckiger Ausländer“,„Saukerl“ oder„Dreckskerl“ gehört. Auch zwei andere Zeugen behaupteten, nichts von antisemiti- schen Schimpfworten gehört zu haben. „Von Bereicherungsabsicht keine Rede“ Anwälte weisen Beschuldigung gegen TH- Ordinarius zurück Darmstadt. Die gegen den Ordinarius für Experimentalphysik an der Technischen Hochschule in Darmstadt, Professor Dr.- Ing. Hans König erhobene Beschuldigung, Institutsgeräte unterschlagen zu haben, ist am Donnerstag von seinen beiden Anwäl- ten, Dr. Feigel Darmstadt) und Dr. Martin Löffler(Stuttgart) zurückgewiesen worden. Der 49 Jahre alte Professor wird sich in Kürze vor einer Großen Strafkammer in Darmstadt wegen Unterschlagung und Be- trugs verantworten müssen. Nach der An- klageschrift soll er in vier Fällen Geräte, die der Bundesrepublik gehörten, für 7000 Mark an die TH verkauft haben. 5 Das Eigentum der Wehrmacht an den früher der Luftwaffenrüstung dienenden Geräte sei nach den Kontrollratsbestim- mungen 1945 erloschen, erklärten die An- wälte des Professors am Donnerstag. Die Be- satzungsmacht, die über die Geräte verfügen Unsere Korrespondenten melden außerdem: ten Flasche der Versuchsanstalt für Schweiß- technik in Hannover übergeben, die ver- suchen will, die Detonationsursache Zzu klären. Kongreß gegen Suchtgefahren Kassel. In Anwesenheit von Bundes- innenminister Dr. Schröder wurde in der Kasseler Stadthalle zum ersten Mal nach sechsjähriger Pause wieder ein Kongreß für Alkohol- und tabakfreie Jugenderziehung der deutschen Hauptstelle gegen die Sucht- gefahren, eröffnet. Vier jähriges Mädchen erwürgt Minden(Westfalen). Ein vierjähriges Mädchen wurde in Hille(Kreis Minden) von einem bisher unbekannten Täter im Schlaf erwürgt. Als die Mutter des Kindes das im Erdgeschoß gelegene Kinderzimmer betrat, sah sie, daß die Fensterscheibe zertrümmert War. Ihre kleine Tochter lag tot im Kinder- bett. konnte, habe sie Professor König für seine Forschungen überlassen. Der Ordinarius habe die Geräte, die in unbrauchbarem Zu- stand waren, aus eigenen Mitteln instand- gesetzt und dem Physikalischen Institut zur Verfügung gestellt. Für den Aufbau dieses Instituts habe Professor König ebenfalls aus eigenen Mitteln ein Mehrfaches des Betra- ges beigesteuert, den er 1955/56 für den Verkauf eines Teiles der Geräte an die Technische Hochschule erhielt. Dieser Ver- kauf sei nur erfolgt, weil die Geräte in folge der ständigen Benutzung durch die Studenten laufend hohe Reparaturkosten erfordert hätten. Von einer Bereicherungs- absicht könne keine Rede sein. Das Auf- greifen dieser mehr als zwölf Jahre zurück. liegenden Angelegenheit geht hach Ansicht der Rechtsanwälte auf die Anzeige eines früheren Instituts-Assistenten zurück, mit dem starke Spannungen bestanden hätten. — Waldbrand wird noch 14 Tage schwelen Lüneburg(Niedersachsen). Der Wald- brand im Gebiet von Ovelgönne Rixförde im Landkreis Celle wird voraussichtlich noch 14 Tage schwelen. Das Feuer hat sich zn mehreren Stellen tief in den ausge- trockneten Waldboden eingefressen, 80 daf bei stürmischen Winden die Flammen er- neut entfacht werden könnten. Nur durch ausgiebige Regenfälle könnte die Gefahr ge- bannt werden. Nach den Ermittlungen der Forstbehörde sind etwa 380 Hektar Wert voller Wald vernichtet worden. Der Schaden beträgt über zwei Millionen Mark. Großbrand auf Bootswerft Altenesch(Niedersachsen). Ein Großbrand, der aus noch nicht geklärter Ursache am Mittwoch auf einer Bootswerft in Altenesch im Kreis Wesermarsch wütete, richtete einen Schaden von rund 500 00 Mark an. Den Flammen fielen auch sechs Bootsjachten zum Opfer. 1 rüc bel. nen der gef. nen kla her her die und Ket gen nac ben mit der Ver das ven gef: auf Str bre kla 0 ahnte vonne ss ide S RAMNM IDM. S0 SRAMM 50 bf(Adbury- Mo KA TIOOOGCRAMM TDM. 50 SRAM M 50 Pf* 1 Der iger ieges ahn- diert. Bild auptete en den macher macht“, Winter, „Cafe m ihrer e, dort tellt m, 0 7,9 1 f artikel nen. Bei Vochen- ie habe Her 1956 messen. atisemi- e könne at mehr erungen ch nicht an der rbeitete, besser Sumpfs be. Sehr blieben, Is durch gewesen genüber ich ge- nal von und ge- nicht in n genug. Mmarbei- Waren, chimpf- aukerl“ i andere tisemiti- ben. 11 ür seine dinarius rem Zu- instand- titut zur u dieses falls aus Betra- Fur den an die er Ver- räte in- rch die Irkosten jerungs- as Auf- zurück Ansicht e eines ick, mit hätten. welen Wald- Nixförde sichtlich hat sich ausge- 80 daß nen er- 1 durch kahr ge- gen der 1 Wert⸗ Schaden brand, che am Itenesch te einen in. Den sjachten Nr. 245/ Freitag, 23. Oktober 1959 Seite 11 AUS DEN BUMWDDESLANDERN Sroka streitet Doppelmord nicht ab ... will ihn jedoch im Trancezustand ausgeführt haben Konstanz. In seiner Vernehmung vor dem Konstanzer Schwurgericht blieb der des Mordes an seinen Eltern angeklagte Arzt Dr. Karl Sroka dabei, daß er an die Tat keine Erinnerung mehr habe. Er stellte jedoch nicht in Abrede, daß er das Verbre- chen am 9. Februar 1956 in Potsdam ver- übt hat.„Wer soll es denn sonst gewesen sein“, sagte er zu seinen Richtern. Dagegen erinnerte er sich, dag kurz nach dem blu- tigen Drama seine Schwägerin an der Tür der eltérlichen Wohnung in der Friedrich- Ebert-Straße in Potsdam geklingelt habe. Er sagte ihr, die Eltern seien im Kino. Außerdem gab er am andern Tag mit der Unterschrift seiner Mutter Telegramme an die Schwägerin und an die Hausnachbarn seiner Eltern auf, in denen er die Mittei- lung machte, sie seien für längere Zeit ver- reist. Sroka hatte sich, wie die Beweisauf- nahme ergab, schon früher in der Fähigkeit geübt, unangenehme Ereignisse und Dinge aus seinem Gedächtnis zu streichen. Jenen verhängnisvollen Februartag will er in einem Trance-Zustand verlebt haben, aus dem er erst am andern Tag wieder erwacht sel,„Von da an verlebte ich zwei Tage in einem unbeschreiblichen Glücksgefühl“, er- klärte der Angeklagte. Er habe wieder selbständig handeln können. Den Schlüssel zu dieser ungewöhnlichen Aeußerung hatte Sroka zuvor mit der Schil- derung seiner freudlosen Jugend in seinem Elternhaus gegeben, dessen kalte und rücksichtslose Atmosphäre er ständig als belastend empfunden habe. Vor allem sei- nen Vater, einen Gärtnermeister, schilderte der Angeklagte als harten, herrischen und gefühlskalten Mann, der ihm ständig sei- nen Willen aufzwingen wollte. Weiter be- klagte er sich darüber, daß er schon in frü- her Jugend zu harter körperlicher Arbeit herangezogen worden sei und zu Hause nie die richtige Geborgenheit gefunden habe. Auch in seinem späteren persönlichen und beruflichen Leben erlebte Sroka eine Kette von Enttäuschungen und Fehlschlä- gen. Von seiner ersten Frau wurde er kurz nach dem Kriege geschieden. Seinen Le- bensunterhalt bestritt er im wesentlichen mit schriftstellerischen Arbeiten. Unter an- derem schrieb er ein in der Sowjetzone veröffentlichtes medizinisches Werk. Um das Honorar einzutreiben, war er im No- vember 1955 und Anfang 1956 nach Berlin gefahren, wobei er jeweils seine Eltern aufsuchte. Bei diesen Besuchen kam es zu Streiterelen, die schließlich zu dem Ver- brechen führten. Auf die nachdrücklichen Fragen des An- klägers, Oberstaatsanwalts Dr. Heinrich Gul- den, in welcher Verfassung und mit welcher Absicht er am Tag nach dem Verbrechen nach Singen zurückgekehrt sei, wies der Ange- klagte den Gedanken an eine Flucht zurück. Er gab zwar noch einmal zu, daß ihn in der Straßenbahn auf der Fahrt zum Berliner Bahnhof Zoo eine Erinnerung an die furcht- bare Tat überfallen habe, doch habe er den Gedanken daran konsequent unterdrücken können. Für ihn habe das Verbrechen nicht stattgefunden. 5 Im Verlauf der Zeugenvernehmungen wurde Sroka von fünf ihm mehr oder weni- ger flüchtig bekannten Aerztekollegen als ein Sonderling geschildert. Durch zahlreiche, meist wissenschaftliche Veröffentlichungen, deren Wert zurückhaltend beurteilt werde, habe sich Sroka der Aerzteschaft gegenüber in einer gewissen Weise verdächtig gemacht. Er selbst fühlte sich ständig boykottiert und gab an, daß er in den letzten Jahren erfolglos über 500 Bewerbungsschreiben verschickt habe. In der Nachbarschaft in seinem Wohn- ort wurde zeitweilig bezweifelt, daß er über- haupt den medizinischen Doktorgrad besitzt. Außerdem wurde er verdächtigt, betäu- bungsmittelsüchtig zu sein. Dieser Verdacht wurde jedoch niemals hinreichend bestätigt. Der einzige aus Mitteldeutschland zu dem Prozeß geladene Zeuge aus Potsdam war zu der Verhandlung am Donnerstag ohne An- gabe von Gründen nicht erschienen. Seltene Briefmarken unter dem Hammer Philatelistische Kostbarkeiten werden in Düsseldorf angeboten Düsseldorf. Briefmarken im Werte von über einer Million Mark werden von dem Hamburger Auktionshaus Mohrmann vom 3. bis zum 5. November in Düsseldorf ver- steigert. Viele europäische und überseeische Seltenheiten kommen dabei unter den Ham- mer, darunter ein„Roter Merkur“, die zin- noberrote Sechs- Kronen- Zeitungsmarke Oesterreichs aus dem Jahre 1856, von der nur sehr wenige Exemplare existieren, die im Be- sitz von Museen und großen Sammlern sind. Zu den europäischen Seltenheiten gehört auch die 20-Mark-Marke aus dem Saargebiet, ein Ueberdruck der bayerischen König-Lud- wig-Marke, von der nur 16 Exemplare be- kannt sind. Sie wird mit 5500 Mark ausgeru- fen. Von den ehemals deutschen Besitzungen in der Südsee wird ein ungebrauchter Vie- rerblock der braunen Drei-Pfennig-Marke aus dem Jahre 1897 von den Marshall-Inseln angeboten, der einen Schätzwert von 20 000 Mark hat und für 5500 Mark ausgerufen wird. Eine besondere philatelistische Kost- barkeit ist eine Oesterreich-Sammlung, die im Auftrag eines Schweizer Industriellen mit 45 000 Mark ausgerufen wird. Eine große bri- tische Kolonialsammlung aus der Zeit Ge- orgs V. und Georgs VI. hat einen Ausrufpreis von 36 000 Mark. Das bedeutendste Objekt ist die große Europa-Sammlung eines rhei- nischen Industriellen, die einen Katalogwert von 195 000 Mark hat und für 45 000 Mark ausgerufen werden soll. Hochschule für Sozial wissenschaften .. soll nach Bremen übersiedeln/„Aufgabe und Zielsetzung bedeutsam“ Hannover. Die Wissenschaftliche Kom- mission des Deutschen Wissenschaftsrates hat nach eingehender Prüfung eine Erhal- tung der Hochschule für Sozialwissenschaf- ten in Wilhelmshaven-Rüstersiel befürwortet, gleichzeitig aber auch eine Verlegung der Hochschule nach Bremen empfohlen. Wie der niedersächsissche Kultusminister Richard Voigt am Mittwoch in Hannover mitteilte, steht die Wissenschaftliche Kom- mission auf dem Standpunkt, daß die bis- herige Aufgabe und Zielsetzung der Hoch- schule wissenschaftlich bedeutsam erscheint und den Einsatz besonderer Bemühungen rechtfertigt. Die Hochschule sollte sogar im Hinblick auf die auch in Zukunft zu erwar- tende Ueberfüllung der Universitäten durch neue Fakultäten ausgebaut werden. Da sie jedoch durch ihre unzureichende Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln und durch ihre beengte räumliche Lage zur Erfüllung dieser Aufgabe nicht in der Lege sei, sollte eine Verlegung nach Bremen näher erörtert Werden. Die Eingliederung der Hochschule unter Beibehaltung ihres jetzigen Charak- ters in eine andere niedersächsische Univer- sität hält die Wissenschaftliche Kommission nicht für fruchtbar. Voigt sprach die Hoff- nung aus, daß die Verhandlungen mit Bre- men schon in der nächsten Woche beginnen können. Sollte es zu einer Einigung mit Bremen kommen, die in einem Staatsvertrag zwi- schen den beiden Ländern verankert wer- den müßte, so würden zum ersten Male in der Geschichte der Bundesrepublik zwei Län- der gemeinsam eine Hochschule unterhalten. Nur eine einzige Jugendstrafanstalt .. in Baden- Württemberg/ Entwurf für bundeseinheitliche Strafvollzugs verordnung fertiggestellt Freiburg. Eine Kommission der Bundes- länder fü den Strafvollzug hat jetzt einen Entwurf für eine bundeseinheitliche Straf- vollzugs verordnung nach dreijähriger Arbeit im wesentlichen fertiggestellt. Der Entwurf soll auf der nächsten Sitzung der Justizmini- ster der Länder endgültig abgeschlossen wer- den. Diese Vereinheitlichung hat sich als not- wendig erwiesen, weil in der Nachkriegszeit, als der Strafvollzug wieder in den Zustän- digkeitsbereich der Länder fiel, sich zum Teil recht erhebliche Unterschiede im Straf- vollzug in den einzelnen Bundesländern ent- wickelt hatten. 5 Das gilt vor allem für die verschiedenen Arten und Formen der Vergünstigungen, die den Strafgefangenen bei guter Führung zu- gestanden werden können. Aber auch in der umstrittenen Frage, wie weit noch im Straf- Vollzug ein Unterschied zwischen dem zu Zuchthaus und den zu Gefängnis Verurteil- ten gemacht werden soll, war in den letzten Jahren recht unterschiedlich behandelt worden. Die Kommission, die vom Montag bis Donnerstag unter Vorsitz des Leiters der Strafvollzugsabteilung im Justiz ministerium von Baden- Württemberg, Ministerialrat Dr. Pauli in Freiburg tagte, hat jedoch keine grundsätzlichen Neuerungen vorgeschlagen, die einem Bundesstrafvollzugsgesetz vor- behalten bleiben müssen. Auch das Gebiet des Jugendstrafvollzugs, der nach dem Ju- gendgerichtsgesetz von 1953 Sache des Bun- des ist, hat die Kommission nicht auf- gegriffen. Dr. Pauli wies jedoch darauf hin, daß auch hier, vor allem durch den Mangel an geeigneten Anstalten und die Ueberfüllung der vorhandenen noch lange keine befriedi- genden Verhältnisse erreicht sind. In Baden- Württemberg gibt es zur Zeit nur im ehema- ligen Zuchthaus Schwäbisch Hall eine einzige Jugendstrafanstalt mit etwa 700 Insassen. Die Justizverwaltung von Baden- Württemberg erwägt, in der Nähe von Vaihingen an der Erz eine neue Jugendstrafanstalt für etwa 350 bis 400 Jugendliche zu bauen, die nach den modernen Grundsätzen des Jugendstraf- Vollzugs eingerichtet werden soll. Vor allem will man von dem Zuchthaus- und Kasernen- stil früherer Anstalten gerade für die Ju- gendlichen abkommen. Je Bett wird mit einem Bauaufwand von 20 000, DM gerech- met, weil man nicht nur die eigentlichen Ge- kängnisbauten, sondern zum Beispiel auch kleine Gewerbebetriebe schaffen muß, in denen die Jugendlichen zweck- und sachge- mäß beschäftigt und für die Wiedereinord- nung in das normale Leben vorbereitet wer- den sollen. Gerade bei den meist noch„bil- dungsfähigen“ Jugendlichen ist diese Auf- gabe von größter Bedeutung. Dr. Pauli wies schließlich auch daraufhin, daß zwei Drittel der Insassen der Jugend- strafanstalten heute 18- bis 21 jährige Mäd- chen sind, die vom Gesetz als„Heranwach- sende“ bezeichnet werden. Sie waren, bevor das Jugendgerichtsgesetz in Kraft trat, in den Anstalten für Erwachsene untergebracht gewesen. Bl. Die ursprünglich von der niedersächsi- schen Landesregierung als Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft gegründete Hochschule wurde 1952 zur wissenschaft- lichen Hochschule mit entsprechender Ver- fassung und dem Promotionsrecht erklärt. Sie erhielt zugleich den Namen Hochschule für Sozial wissenschaften. Funkstreife ist kein„Mädchen für alles“ Karlsruhe. Wer bewußt ohne triftigen Grund den Einsatz eines Funkstreifenwagens der Polizei veranlaßt, gefährdet unmittelbar die Sicherheit der Allgemeinheit und begeht groben Unfug“, stellte jetzt der Vierte Straf- senat des Bundesgerichtshofes in einem Rechtssatz fest. Die Funkstreifenwagen der Polizei dienten in erster Linie der wirk- samen Verbrechens bekämpfung und in drin- genden Fällen der Hilfe für einzelne in Not geratene Personen.„Da ihre Zahl begrenzt ist, liegt in ihrer Inanspruchnahme ohne triftigen Grund eine grobe Rücksichtslosig- keit gegen jeden Mitbürger vor, dem da- durch möglicherweise die dringend notwen- dige Hilfe entzogen wird.“(Az. 4/90/50). Nach zwei Tagen gefaßt Pirmasens. Zwei Tage nach seinem Ueber- tall auf einen Taxifahrer in Pirmasens wurde ein 17jähriger aus Berlin von deutschen Zoll- beamten am Grenzübergang Bobenthal (Landkreis Pirmasens) festgenommen und der Gendarmerie übergeben. Vor den Beam- ten leugnete der Jugendliche, der einen fal- schen Namen angab, zunächst strikte ab, das er in Pirmasens einem Taxifahrer mit einem Knüppel geschlagen hatte und unter Mitnahme einer Geldtasche mit 60 Mark Inhalt auf einem Moped geflohen war. Hamburg im Düsenflugnetz Hamburg. Die größte Stadt der Bundes- republik, Hamburg, seit jeher der bedeu- tendste deutsche Seehafen, schickt sich an, auch im Luftverkehr der Zukunft eine füh- rende Rolle zu behaupten. In der Frage, Wo der künftige norddeutsche Düsenflugplatz sein wird, ist eine wichtige Vorentscheidung gefallen. Am 26. Oktober wird Hamburg in das Düsenflugnetz nach New Lork einbezo- gen. Dieser Entscheidung ging eine aufge- regte Diskussion mit dem Nachbarland Schleswig-Holstein voraus, das Grund und Boden für die Verlängerung einer Startbahn des Hamburger Flughafens zur Verfügung stellen sollte und dazu keineswegs bereit War.(Siehe auch Seite 24.) Gdbury. voti Immer gleich Wunderbar: Gabury vou, ss 10 Sπννπννν e εενμά e sοι Gdbury- MDααiο⁰ꝰỹοννντν9νοποοοαν,¼ Se f MM Tos SRANMN sofa dbury. Vollmilch dbury. mit ganzen Nõssen Qdbury. Mokko Gdbury. Stuhlgang. Froh ge odles mit dem Extrakt aus 1 7 ode ode Erfolg gehabt DRIX genommen und das Bedröcktsein hat ein Ende. 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Zehntausende gehen an diesen Dingen vorbei, ohne auch nur einen Blick darauf zu verschwenden. Aber einer ist doch plötzlich stehen geblieben, hat die Kamera bereèitgemacht, hat diesen und jenen Standort erkundet und schließlich mit sicherem Gefühl ein Bild geformt, das Wir Wohl alle als schön empfinden. Obwohl Balustrade und Kandelaber die ganze Bildfläche ausfüllen, sind sie doch Ihr Berater 985 0 in allen pHOO- NO= RAO pholo- MAN NH E IM g O7, S AN DEN FHHNKEN fragen! fele ton 268 44 reichlich nebensächlich. Niemand käme auf die Idee zu sagen: Dies ist das Bild einer Balustrade und eines Kandelabers. Beide dienen nur als Mittel zum Zweck. Sie führen das Auge in die Tiefe des Raumes und aus der Tiefe in die Höhe, hinauf in die Weite des wolkenschweren Himmels. Sie liefern nur Flächen und Linien, an die sich das Auge hält, wenn es, vorwärts gleitend, den Raum ermißt. Aber in dieser Wegweisung ist eine zwingende Kraft. Der Photograph ist in die Knie gegangen, weil er die fallende Linie brauchte, die aus der Höhe des Vordergrundes in das Raum- erlebnis der Tiefe führt. Ein anderer hätte vielleicht stehend geknipst— aus Balustra- denhöhe. Bei ihm ginge die Linie der Ober- kante horizontal quer durchs Bild, durch ein höchst langweiliges, nichtssagendes Bild. Und der Kandelaber stände womöglich noch in der Bildmitte, um der Inhaltslosigkeit auch verdoppelte Symmetrie zu geben. Das gleiche Thema wäre abgewandelt zu nichts- sagender Häßlichkeit! Ein Schritt nach links, eine Kniebeuge hat über Sein oder Nicht-Sein eines Bildes entschieden. Wieder einmal das berühmte „Gewußt wo“! Ein Wissen, das aber nicht aus unwägbaren Instinkten kommt. Gerade an diesem Beispiel offenbart sich ja die Wir- kung der Bildgesetze, die Wirkung der„Dia- der gonale“, Raumaufteilung, der abge- wogenen Gliederung. In der ungebundenen Natur erkennt sie wohl nur das schon ge- übte Auge, aber schon im gerahmten Bild des Kamera-Suchers drängen sie sich jedem auf, der mit Geduld und Muße in allen Dingen die Schönheit sucht. Eine Arbeits gemeinschaft, Moderne Land- schafts-Fotografle“ ist in Wiesbaden, Am- selweg 9, gegründet worden. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die moderne Landschafts- Photographie zu fördern und alle interes- sierten Photofreunde auf diesem Gebiet zu beraten. Fernziel ist die Vorbereitung einer Ausstellung, die als Wanderschau in allen größeren deutschen Städten gezeigt werden Soll. 5 Ein einfacher Bogen Zeichenkarton Der Trick Die Fotoprafle ist ein Steckenpferd, das neben jedem anderen Hobby bestehen kann. Mehr noch: Wer fotografiert, hat mehr von seinen Hobbys! Ob er nun bastelt, Blumen züchtet oder Briefmarken sammelt, mit dem Fotoapparat kann er die Ergebnisse seiner Freizeitbeschäftigung im Bilde festhalten. Die Kamera liefert ihm und Gleichgesinnten Anschauungsmaterial. Wer solcherart seinen Knipskasten nicht nur zum Aufnehmen von familiären Erinne- Die Blende entscheidet Daß man an einer Kamera verschiedene „Zeiten“ einstellen kann, das weiß der An- fänger am ersten Tage. Er weiß auch, daß es groge und kleine„Blenden“ gibt, die viel oder wenig Licht zum Film hereinlassen. Und daß man die„Entfernung“ einstellen muß, um ein bestimmtes Objekt scharf ins Bild zu bekommen, ist ihm ebenfalls geläufig. Nun aber kommt eine rätselhafte Sache, die man- chem nicht recht klar ist. Sie heißt Tiefen- schärfe oder Schärfentiefe— was immer ein und dasselbe ist. Die Tiefenschärfe ist ein Entfernungs- bereich, in dem die Kamera alles scharf zeich- net. Stellt man die„Entfernung“ auf— sagen Wir— vier Meter, so wird auf dem Bild nicht nur ein vier Meter weit entfernter Gegen- stand scharf gezeichnet, sondern— gott- 1ob!— auch noch einiges, was davor, und einiges, was dahinter liegt. Wie groß der Schär fenbereich ist, hängt von der Blende ab, die man gerade eingestellt hat. Bei 3,5— einer großen Blendenöffnung— ist die Tiefen- schärfe nur gering, bei 16— einer kleinen Blende— ist sie erfreulich grog. Die Blende ist also nicht nur ein Licht-Bemesser, sondern auch ein Tiefenschärfen-Regler. Man kann aber— leider!— nicht immer nur mit den kleinen Blenden arbeiten, die uns große Schärfe„von vorn bis hinten“ sichern, weil die kleinen Blenden eben nur wenig Licht in die Kamera lassen. Kleine Blenden kann man sich nur bei sehr gutem Licht leisten. Und da liegt der Haken! Das ist die Hürde, über die manch einer nur schwer hinweg kommt. Er macht bei gutem Licht— mit kleiner Blende— gute Aufnahmen, bei schwachem Licht— und großer Blende— gerät ihm aber alles unscharf! Man muß eben im voraus wissen, daß es bei schwachem Licht— oder auch bei Auf- nahmen mit sehr kurzen Zeiten, bei denen ja auch nur„schwaches Licht“ zum Film ge- langt— nur wenig Tiefenschärfe gibt. Man muß auch wissen, daß man bei schwachem Licht keine Aufnahmen machen kann, die Tiefenschärfe von ganz vorne bis ganz hin- ten erfordern würden; auch keine Aufnah- löst das Problem: mit dem nahtlosen Hintergrund rungsbildern und Landschaftsfotos einsetzt, wird oftmals— aus welchem Grund auch immer— Gegenstände fotografieren wollen. Ob klein, ob groß: sie stehen„normaler- Weise“ vor einem Hintergrund, der gewöhn- lich unruhig wie ein Tapetenmuster ist und den Blick vom eigentlichen Motiv ablenkt. Auherdem: die Schnittlinie zwischen Unter- und Hintergrund verläuft stets als häßlicher schwarzer Strich durch das Bild. Mit der Wahl einer nicht zu kleinen Blende und der daraus resultierenden Verkürzung der Tie- über die Tiefenschärfe men, die im Vordergrund eine Person und in weiter Ferne ein Gebirge zeigen. Je schwä⸗ cher das Licht, je kürzer die Zeit, je größer die Blende— um so mehr muß man sich auf ein bestimmtes Motiv mit geringer Raum- ausdehnung konzentrieren: nur auf eine Per- son oder Gruppe, nur auf einen Gegenstand oder nur auf die Ferne(wobei man unter „Ferne“ alles verstehen kann, was weiter als 20 Meter entfernt ist). Die modernen Kameras machen es leicht, mit der vertrackten Tiefenschärfe fertig zu Werden: Sie haben einen Tiefenschärfer-An- zeiger, der leider allzu häufig übersehen wird, obwohl ihm entscheidende Bedeutung zu- kommt. Hat man die„Entfernung“ auf— sagen wir wieder— vier Meter eingestellt, so verrät der Tiefenschärfen-Anzeiger, wo bei der jeweiligen Blenden Einstellung die Schärfe beginnt und wo sie wieder aufhört. Bei Blende 3,5 beginnt in diesem Fall die Schärfe ungefähr bei 3,80 Meter, und sie reicht bis 4,50 Meter. Bei Blende 11 wird sie bei 2,50 Meter beginnen und erst bei 8 Meter Wieder aufhören. Das kann man vom Tiefen- schärfen-Anzeiger also ganz bequem ablesen. Und wer den Bogen einmal heraus hat, wird künftig überhaupt nicht mehr eine bestimmte „Entfernung, sondern gleich die gewünschte Tiefenschärfe einstellen. Einen Fotowettbewerb für alle veran- staltet das Verkehrs- und Messeamt der Stadt Pirmasens unter dem Motto„Unsere Stadt— neu entdeckt, neu erlebt, neu foto- graflert.“ Jeder kann sich an dieser Veran- staltung mit höchstens 10 Fotos(schwarz- weil und Farbe) beteiligen. Einsendeschluß: 31. Januar 1960. Die Beurteilung der einge- sandten Aufnahmen erfolgt in drei Gruppen: für Berufsfotografen, erwachsene und Ju- gendliche Amateurfotografen. Während der Dauer des Wettbewerbs werden„offene Foto- tage“ stattfinden, um den Wettbewerbsteil“ nehmern die Möglichkeit zu geben, promi- nente Persönlichkeiten der Stadt in ihren Arbeitsräumen zu fotografieren. fenschärfe(die nur das Motiv selbst umfas- sen soll), ist nicht allzuviel geholfen. Wie man all diesen Schwierigkeiten am besten entgeht, zeigt das Bild links: Ein ein- facher Bogen Zeichenkarton(es kann auch ein Bogen Packpapier sein) löst mit einem Schlage alle Probleme. Bild rechts zeigt, wie das Ergebnis aus- sieht. Unter- und Hintergrund verschmel- zen„nahtlos“ zu einer unauffälligen Fläche, von der sich der Gegenstand deutlich und plastisch abhebt. Durch seitliche Beleuchtung wurde außerdem erreicht, daß der Schatten nach links aus dem Bild„herausfällt“, also ebenfalls nicht störend in Erscheinung tritt und die Konturen des Gegenstandes undeut- lich macht. Wer Blitzlicht Verwendet, sollte aus diesem Grunde vorher z. B. mit einer Schreibtischlampe eine Beleuchtungsprobe veranstalten, um festzustellen, wohin die Schatten fallen. 5 „Das menschliche Antlitz Europas“, so heißt die Ausstellung, die in der Zeit vom 18. 12. 1959 bis zum 31. 1. 1960 in München stattfinden und den europäischen Menschen in seiner Umgebung, in seinen Gewohnheiten und in seinem Alltagsleben zeigen soll. Alle Fotograflerenden können sich mit Einsendun- gen beteiligen. Die Bedingungen teilt auf Anfrage mit: Munich International Salon of Photography, München 15, Fliegenstraße 8. — Rund um die Photographie „Deutsche Landschaft im Lichtbild“ heißt eine Wanderausstellung, die im Frühjahr 1960 erstmals in Weißenburg/ Bayern gezeigt wird. Die Schirmherrschaft hat Bundespost- minister Stücklen übernommen., Für diese Ausstellung kann jeder Fotoamateur je vier Schwarzweiß- und Farbbilder und vier Farb- dias mit Motiven von Landschaften und Städten an den Amateur-Fotoclub Weigßen- burg/ Bayern, Marktplatz 6, einsenden. Ein- sendeschluß: 30. November 1959. Die besten Leistungen werden für die Ausstellung aus- gewählt; Urkunden, Medaillen, Sach- und Geldpreise werden vergeben. * Ein Internationaler Kongreß für medi- zinische Photographie und Kinematograpnie wird im Frühjahr 1961 von der Sektion Me- dizin in der Deutschen Gesellschaft für Photographie e. V. ODGPh) in Köln durch- geführt. Der Kongreß hat das Ziel, den der- zeitigen Stand der photographischen und kinematographischen Aufnahme- und Wie- dergabe-Technik im Dienste der Medizin aufzuzeigen. Nähere Einzelheiten teilt die eschäftsstelle der DGPh, Köln, Neumarkt 49, mit. * Die Deutsche Wanderjugend hat in der Erkenntnis, daß das Natur- und Wander- erlebnis durch das Photographieren wesent- lich vertieft und zur bleibenden Erinne- rung wird, für ihre Landes- und Ortsver- eine Photo- und Filmbeauftragte eingesetzt. Gleichzeitig soll ein Photowettbewerb den Mitgliedern der Deutschen Wanderjugend Ansporn zum bewußten photographischen Gestalten sein. * Genauer als ein Geiger-Zähler ermittelt eine in den USA konstruierte Spezialkamera die Quelle und die Intensität radioaktiver Strahlungen. Sie enthält einen üblichen und einen für radioaktive Strahlen empfindlichen Film, die gleichzeitig„belichtet“ werden. Durch Uebereinanderkopieren beider Nega- tive erhält man ein Bild, aus dem sich der Ursprungsort der gefährlichen Strahlen und ihre Stärke ablesen lassen. In radioaktiv ver- seuchten Gebieten kann die Kamera auto- matisch ausgelöst werden und erfordert in- folgedessen kein Bedienungspersonal, das— Wie etwa bei Messungen mit Geiger-Zähl- rohren— sonst schwer gefährdet werden Kann. 8 Beim Wiederaufbau vor allem historischer Gebäude muß vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten eine Vielzahl von Angaben— Abmessungen, Schnitte, Verhältniszahlen usw.— ermittelt werden. Gewöhnlich werden deshalb für die damit beauftragten Fach- leute Baugerüste aufgestellt. Beim Wieder- aufbau des Doms zu Xanten verzichtet man jetzt auf diese kostspieligen Hilfsbauten: Vom Erdboden aus werden von Beauftrag- ten des photogrammetrischen Institutes der Ingenieurschule Mainz spezielle Photos an- gefertigt, nach denen sich die erforderlichen Baupläne mit allen Zahlenangaben herstel- len lassen. Die Photogrammetrie, u. a. als Hilfsmittel und Voraussetzung moderner Landkartenherstellung bekannt, hat damit ein neues Arbeitsfeld gefunden. Mit der Kamera im Zoo Die Statistiker haben herausgefunden, daß Tiere bei den Photofreunden zu den be- liebtesten Motiven gehören. Sie liegen knapp hinter den Kindern und noch vor den Land- schaften. Wenn man nach den tieferen Grün- den forscht, erscheint das ganz natürlich. Ein bekannter Zoologe hat einmal geschrie- ben:„In einer Zeit, in der das degenerierte Haustier nur noch als eine Erinnerung an den ursprünglichen Kontaktzüstand aller Géschöpfe der Erde existiert, erneuert die Photographie vom Tier die Lebensbeziehung des Menschen zu den Geschöpfen der Tier- welt.“ Wer Tiere photographiert, lernt sie besser kennen— ganz gleich, ob er einen ge- flederten oder vierbeinigen Hausgenossen knipst, um lustige Photos für das Familien- album zu sammeln oder ob er als Tierfreund ein besonderes Interesse an jeglicher Krea- tur hat. Die meisten Motive bieten sich natürlich beim Zoobesuch. Man tut gut daran, sich vor- her ausreichend mit Filmen zu versorgen— damit man nicht wegen„Munitionsmangels“ vor einer besonders reizenden Szene kapitu- lieren muß. Alles, was da kreucht und fleucht, kann man photographieren... solange es sich im Freien oder in hellen Innenräumen befin- det. Denn leider dürfen wir im Zoo nicht überall mit Blitzlicht arbeiten, da einige Tiere außerordentlich schreckhaft sind und ein aufzuckender Blitz un willkommene Fol- gen haben kann. Dieses Hindernis läßt sich jedoch in den meisten Fällen mit einem der höchstempfindlichen Filme Filmempfindlich- keit ab 23 Grad DIN) umgehen. Am besten durchstreift man den Zoo zu- nächst einmal, um die besonders interessan- ten Fütterungszeiten festzustellen und zu ermitteln, wann die Sonne in den baum- bestandenen Gehegen günstig scheint. Im Schatten ist es selbst an sonnigen Tagen meist recht dunkel, und wir können nicht 80 kurz belichten, wie das bei einigen, sich schnell bewegenden Tieren wünschenswert Wäre. Auf alle Fälle werden unsere Photos besser, wenn wir etwas Geduld mitgebracht haben. Gute Tierphotos kann man nicht her- beizwingen, sondern man muß sie geduldig erwarten. Jedes Zootier hat seine besonderen Gewohnheiten, die man durch aufmerksames Beobachten bald herausfindet. Und noch etwas: Dünner Maschendraht und dünne Stäbe eines Käfigs werden nicht abgebildet, wenn man das Kamera- Objektiv auf min- destens 5 em heranbringt. keine debäckmischung 500-g-Beute Erbsen vorber. lübeckerf Haushaltmischung„ 2/3 vorber. Erbsen 1/3 Karotten * /öDose / Dose 10 15 50 gesprochen. tür DM 125, K 0 LIN K 0 LIN K 0 LIN K0 LIN K 0 LIN Sückwest KOLIN-Generalvertretung Daß der EMALI-Oelofen mit Kaminanschluß mit einer Heizleistung bis 100 cbm für DM 169. 0. T. wirklich gut zieht an jedem Kamin, hat sich schnell herum Eine besondere Gelegenheit sind eine kleine Anzahl kaminlozer Musterheizöfen Achtung Petroleumefenbesitzer! Kennen Sie schon KO LIN? ist flüssige Kohle. ist der ideale Brennstoff für alle dochtlosen- und Petroleumöfen mit Asbestdocht. ist stark sauerstoffhaltig und braucht daher weniger Sauerstoff. brennt ruß- Und rauchfrei. ist ein Erzeugnis der Westdeutschen Braunkohlen-Union und is ein erteiltes deutsches Bundespatent. 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V erfre das schli der frage nünf die Tang banb um prüf, müss erna Taus zieht wiek nung tions päise amte 100 6 dank das den 1. groß false erke 245/ Freitag, 23. Oktober 1959 fragte:„Kommt Mr. Nyereres Königreich?“ Julius Nyerere, 36 Jahre alt, mittelgroß und zierlich, einst Lehrer an einer Katholi- schen Missionsschule in der Nähe der Haupt- stadt Dar es-Salam, vergißt selten sein Lächeln. Wenn die Tanu heute mehr als 750 000 zahlende Mitglieder in Tanganjika in ihren Listen verzeichnet hat, so ist das nahezu ausschließlich das Werk dieses Mannes, der an der Universität Edinburgh sein Staatsexamen in Geschichte und Volks- wirtschaft abgelegt hat. So sehr hängt die zukünktige Entwicklung Tanganjikas und viélleicht ganz Ostafrikas von diesem Mann ab, daß manche seiner Freunde sich immer mehr und immer besorgter fragen, was eigentlich geschehen würde, wäre Julius Nyerere einmal nicht mehr da. Tanganjika, rund viermal so groß wie die Bundesrepublik, mit knapp neun Millionen Einwohnern, umschließt in seinem Gebiet kast das gesamte Deutsch-Ostafrika, aus dem nach dem ersten Weltkrieg ein Mandats- ebiet des Völkerbundes unter britischer Verwaltung wurde. In den achziger Jahren des 19. Jahrhunderts von Dr. Karl Peters erschlossen, reicht die geschriebene Ge- schichte dieses Landes mehr als fünf Jahr- hunderte zurück. Und schon lange bevor dieses Land zum erstenmal in den Berichten von Seefahrern und Händlern auftaucht, haben griechische, chinesische, arabische, persische und indische Kaufleute Handel mit diesem Land getrieben. 1891 übernahm dann die deutsche Regierung die Verwaltung Tanganjikas in eigener Regie. Zwei Ent- scheidungen der deutschen Folonialver- waltung werden noch heute— vor allem von britischen Beamten, aber auch von afrikanischen Politikern— gelobt: einmal die klare Aufteilung des Landes in ver- schiedene Missionsgebiete, die von vornher- ein religiöse Auseinandersetzungen um die Afrikaner unmöglich machten, und zum, anderen die Auflage an die Afrikaner der verschiedensten Stämme, Suaheli als ge- meinsame afrikanische Landessprache zu lernen. Im Gegensatz zu anderen afrika- nischen Politikern konnte deshalb Julius Nyerere ständig einen Den ee bengtigen Großbritannien hat es mit seiner Ruf- gabe, das Land als ein Mandatsgebiet krieg sehr ernst genommen. Tanganjika, das ähnlich wie andere britische Protektorat und Kronkolonien in den nahezu vierzig Jahren unter britischer Verwaltung lang- . sam auch politisch entwickelt wurde, leidet 1 aber heute unter seinen Nachbarn, oder besser gesagt, unter seiner eigenartigen geographisch- politischen Lage. Selbst der britische Gouverneur und seine Beamten würden gerne schneller zu dem erklärten Ziel der Selbstregierung des Landes kom- men, müßte nicht London Rückwirkungen auf die Kronkolonie Kenia im Norden und g das Protektorat Njassaland im Süden kürchten. In Kenia fürchtet man um die Rechte der weißen, recht militanten Siedler des Hochadels, deren politischer Einfluß in London nicht gering ist. Ebenso wie in Kenia würden die afrikanischen Nationa- listen in Njassaland, so fürchtet London, niemals mehr Ruhe geben, wäre Tanganjika erst am ersehnten Ziel seiner Unabhängig- keit. Wenn dieses Zögern bis heute keine un- erfreulichen Folgen gehabt hat, dann dankt das britische Kolonialministerium dies aus- schließlich der Besonnenheit Julius Nyerere, der sich allerdings selbst immer häufiger fragen muß, wie lange er einsichtig und ver- ü nünftig sein kann, ohne seinen Einfluß auf 5 die afrikanische Bevölkerung zu verlieren. Tanganjika ist kein reiches Land. Die Welt- bank hat in diesem Jahr Experten geschickt, um die wirtschaftlichen Möglichkeiten zu prüfen. Doch die Menschen Tanganjikas 1 müssen keinen Hunger leiden. Das Land ernährt sie, und der Uebergang von der Tauschwirtschaft zur Geldwirtschaft voll- zieht sich langsam. Diese langsamere Ent- wicklung erspart dem Land soziale Span- nungen. Der Vernunft des afrikanischen Na- tionalisten Nyerere und der Einsicht euro- päischer und indischer Politiker und Be- amter, die rund 25 000 Europaer und knapp 100 000 sogenannte„Asians“ vertreten, ver- dankt das Land die erstaunliche Tatsache, daß es heute kaum noch Spannungen unter dien verschiedenen Rassen gibt. In fünf Jahren ist Julius Nyerere ohne groge Worte, ohne Haßgeschrei und ohne falsche, unerfüllbare Versprechen zum an- erkannten Führer der Menschen seines Lan- erst errungen haben?“, in den vergangenen Jahren sene Tanu überall im Land orsanisierens ohne weiterzuentwickeln, seit dem zweiten Welt- Das nackte Antlitz Afrikas(XV): Von Werner Holzer Wenn Europder in Afrika sich zur Abwechslung einmal etwas Erfreuliches erzählen wollen, dann Raben sie einen Geheimtip zur Hand, einen Namen, der auch in die Ge- sichiter weißer Pessimisten ein Lächeln zu zaubern vermag: Julius Nyerere. Wer ist dieser Mann, auf den in Afrika nicht nur viele weiße Politiker, sondern auch schwarze Nationa- listen so große Hoffnung setzen? Julius Nyerere ist Präsident der„Tanganpika African Natronal Union, kurz„Tanu“ genannt, einer der am besten durchorganisierten und größ- ten politischen Parteien Schwarzafrikas.„Wenn Sie nach Ostafrixa fahren, müssen Sie unbedingt Julius besuchen“, hatte man mir selbst in Ghana geraten, wo viele afrika- nische Politiker eigentlich der Meinung sind, an der Goldküste sei der Stein der Weisen begraben, mit dessen Hilfe man alle Probleme dieses politisch jungen und ungebärdigen Kontinents lösen könne. In britischen Zeiungen, nicht nur der Labour-Opposition, wählt man geradezu überschwengliche Titel, um Julius Nyerere zu loben.„Der leuchtende Stern in Afrika“, schrieb die angesehene Zeitschrift„Neu Statesman“. Und der„Economist“ des geworden. Sieht man von dem älteren Leopold Sedar Senghor im Senegal ab, dem alle Demagogie ebenfalls fremd ist, so ist Julius Nyerere der einzige afrikanische Poli- tiker, dem es gelungen ist, ohne Radikalis- mus nicht nur populär, sondern sogar ge- achtet zu sein. Das amerikanische Nachrich- tenmagazin„Time“ reihte ihn in diesem Jahr unter den führenden Köpfen Schwarz- afrikas ein und berichtete von seinen Zäh- nen, die nach Sitte seines Stammes spitz ge- feilt sind. Ein Gespräch mit diesem Mann, dessen Haare grau zu werden beginnen, un- terscheidet sich wohltuend von der Ober- flächlichkeit politischer Rezept-Redensarten, die Journalisten in unseren Breitengraden sehr oft zu hören bekommen. Julius Nyerere trägt stolz das grüne Hemd und die helle Hose, die eine Art Uniform der aktiven Tanu-Mitglieder geworden sind. „Der Kampf gegen den Kolonialismus ist bald zu Ende. Erst dann beginnen unsere eigentlichen Probleme. Jetzt rufen sie alle nach Uhuru(Ssuaheliwort für Freiheit), aber was werden sie rufen, wenn wir die Freiheit sagt er mir nach- denklich.„Nehmen Sie die Wirtschaft die- ses Landes. Bei einem Budget von rund 300 Millionen Mark haben wir ein Defizit von fast 15 Millionen. Aber wissen Sie auch, daß wir allein rund 100 Millignen Mark Ge- hälter für die Beamten der britischen Ko- lonialverwaltung zahlen müssen? Das kön- nen wir uns einfach nicht erlauben. Eine meiner ersten Aufgaben nach der Erringung der Unabhängigkeit wird es sein, alle Ent- Wicklungspläne unseren Möglichkeiten anzu- passen. Was nützt der schönste Anzug, wenn er einem viel zu groß ist und man ihn nicht bezahlen kann. Wir werden sehr bescheiden sein müssen, auch wenn dadurch die wirt- schaftliche und sozialé Entwicklung verlang- samt wird.“ Wer Afrika kennt, weiß, wie selten solche Worte im Zeitalter der großen Prestige-Reden geworden sind. Das vor allem in Großbritannien groß- zügig gespendete Lob für seine Politik kung Wei 99 Hamburg. Des ständigen ementierens offensichtlich überdrüssig, beauftragte Schles- wig- Holsteins CDU-Ministerpräsident von Hassel vor kurzem den Leiter der Presse- stelle bei der Landesregierung in Kiel, an seiner Stelle auf jene Anschuldigungen zu antworten, die seit einiger Zeit gegen von Hassel und drei seiner Landesminister in der Oeffentlichkeit erhoben werden. Den Politikern wird vorgeworfen, ihre Aemter zur persönlichen Bereicherung mißbraucht und im Lande eine Moral mit doppeltem Boden gefördert zu haben. Während der Mi- nisterpräsident seinem Aerger noch mit For- mulierungen wie„Perfidie“ und„infame Behauptungen“ Luft gemacht hatte, beflei- Bigt sich der Pressestellenleiter eines we- sentlich gemäßigteren Stils, wenn er auf die nach seiner und des Ministerpräsidenten Meinung unwahren Zeitungsberichte jetzt höflich entgegnet:„Darf ich Sie und Ihre Leser davon unterrichten Diese Wandlung im Sprachgebrauch ist nicht etwa darauf zurückzuführen, daß Mi- nisterpräsident von Hassel die Beschuldi- gungen einfach hingenommen hätte, Viel- mehr kann darauf geschlossen werden, daß sich in Kiel die Erkenntnis durchgesetzt hat, wie wenig förderlich heftig geführte Debat- ten über diesen Komplex zu einem Zeit- punkt sind, da die Kommunalwahlen vor der Tür stehen. Am kommenden Sonntag sollen rund 1,6 Millionen wahlberechtigte Schleswig- Holsteiner die Parlamente für vier Großstädte, 17 Landkreise und 1400 Ge- meinden neu wählen, und alles deutet dar- auf Hin, daß es zwischen den beiden großen Parteien, DU und SPD, die ihren Stim- menanteil von 47,3 Prozent(1950) auf 80,3 Prozent bei der Landtagswahl im vergange- nen Herbst steigern konnten, zu einem er- bitterten Kopf- an-Kopf-Rennen kommen wird. 5 Vor einem politisch so vielschichtigen Hintergrund erscheint es der schleswig-hol- steinischen CDU unangebracht, die von den Sozialdemokraten aufgeworfene Frage nach der politischen Moral der Regierung des Mi- nisterpräsidenten von Hassel in einer erbit- terten Fehde noch vor der Wahl zu beant- worten. So beschränkte sich die CDU auch darauf, vorläufig pauschal zu erwidern, durch derartige unzutreffende Behauptungen werde alschat MORGEN „Der leuchtende Stern in Afrika“ Julius Nyerere wurde ohne Haßgeschrei und Radikalismus in Tanganjika populär schränkt er bescheiden ein:„Wenn wir hier heute weniger Rassenspannungen ha- ben als in anderen Gebieten Afrikas, dann nicht nur wegen meiner Politik, sondern auch durch die Gunst der Umstände, die da- für gesorgt haben, daß sich in Tanganjika niemals weiße Siedler in größerer Anzahl niedergelassen haben!“ Was er dabei ver- schweigt, ist die Tatsache, daß seine Tanu im Herbst 1958 bei den Wahlen alle afri- kanischen Sitze erobert hat und zudem dank seiner geschickten Lenkung— dafür sorgte, daß die zur Wahl stehenden Sitze für Europàer und„Asians“ von Kandidaten gewonnen wurden, die die Unterstützung der Tanu besaßen. So ist in Tanganjika die einzigartige Situation entstanden, daß der Afrikaner Nyerere in der Gesetzgebenden Versammlung Sprecher der gesamten ge- wählten Abgeordneten, der Opposition gegenüber der Kolonialverwaltung also, ist — ein Afrikaner als Sprecher der Weißen und der Inder! Im Partnerschaftsland Süd- rhodesien etwa wäre das noch heute un- denkbar. In Tanganjika dagegen hat man sich die großen Worte gespart und ist eine echte Partnerschaft eingegangen. Aller- dings mußte man dafür anerkennen, daß dieses Land einmal eine schwarze Regie- rung haben wird. „Wir wollen noch vor Ablauf dieses Jahres eine Mehrheit von gewählten Mini- stern in der Regierung haben. Damit wären Wir einer Selbstregierung schon einen er- heblichen Schritt nähergekommen. Und wir fordern die Einführung eines allgemeinen Wahlrechtes ohne Einschränkungen.“ Bei dem Gespräch über diese Frage wird Julius Neyerere ebenso ernst wie etwa die afri- kanischen Politiker in Nordrhodesien oder Niassaland. Mas bisher bestehende Quali- fikationswahlrecht bedeutet in Tanganjika, daß von rund 8,5 Millionen Afrikanern nur etwa 60 000 wahrberechtigt sind.)„Wir brauchen jetzt die Unabhängigkeit. Das Land ist geeint, seine Menschen wollen weitere Fortschritte sehen. Oder will man uns die Unabhängigkeit erst geben, wenn die Ungeduld die Menschen des Landes wieder spaltet? Warum nur diese Zeitver- geudung? Wir haben doch so unendlich viel aufzuholen. In den nächsten 50 Jahren darf es keinen Afrikaner geben, der nichts zu tun hat.“ Julius Nyerere hat dafür gesorgt, daß Tanganjika seinen Frieden behielt. Nun muß Europa ihm helfen, seinen Weg wei- ter zugehen.(Wird fortgesetzt.) Die Artikelreihe„Das nackte Antlitz Afrikas“ gibt die persönlichen Eindrücke und Ansichten des Verfassers wieder, die nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion plül das politische Klima in Schleswig-Holstein vergiftet. Die Angriffe gegen von Hassel und seine Minister stellten böswillige Verleum- dungen dar, was auch der SPD bewußt ge- wesen sein müßte. Tatsächlich aber war es nicht die SPD, die, wWwie Minister präsident von Hassel ver- lauten ließ, jene„infamen Behauptungen vor dem Hintergrund des in Schleswig- Holstein beginnenden Wahlkampfes“ aufgestellt hatte, sondern der Korrespondent Volkmar Hoff- mann, ein nicht nur wegen seines Fleißes, seiner Unbestechlichkeit und Aufrichtigkeit, bei den Hamburger Journalisten geschätzter Kollege. Hoffmann hatte sich, nachdem der Abschlußbericht des parlamentarischen Un- tersuchungsausschusses über die gegen den Kieler Landtagspräsidenten Dr. Walther Böttcher, CDU, erhobenen Anschuldigungen vorlag, mit journalistischer Akribie daran- gemacht, zahlreichen Gerüchten nachzugehen. Sie besagten nicht mehr und nicht weniger, als daß sich Ministerpräsident von Hassel, Innenminister Dr. Lemke, Justizminister Dr. Leverenz und Finanzminister Dr. Schaefer der gleichen Vergehen schuldig gemacht hät- ten, deretwegen Dr. Böttcher von der CDU aus seinen Aemtern verstoßen worden sei. Aus dem Getuschel der Politiker kristal- lisierte Hoffmann schließlich die Vorwürfe heraus, daß von Hassel sich bei der Kieler Landesbank, deren Verwaltungsratsvorsit- zender er ist, einen besonders billigen Kredit von 12 000 Mark bei nur fünf Prozent Zinsen besorgt habe, daß die Landesregierung aus- gerechnet in Glücksburg, wo von Hassel nebenher als Stadtpräsident fungiert, ein Spielkasino habe errichten wollen, und daß von Hassel für Urlaubsfahrten ebenso den Dienstwagen benutzt habe, wie seinerzeit Dr. Böttcher. Des letzteren Vergehens be- zichtigte Hoffmann auch die Minister Lemke und Leverenz. Er erweiterte die Kette der Vorwürfe gegen von Hassel noch durch die Feststellungen, der Minister präsident habe seit Jahren geduldet, daß die Minister Lemke und Leverenz entgegen der schles- wig- holsteinischen Landessatzung neben der Ministertätigkeit ihrem früheren Beruf als Anwälte und Notare nachgegangen seien und exorbitant hohe Kredite für ihre Privatbau- ten erhalten hätten. Und zwar Minister Lemke für ein mit 63 170 Mark Gesamther- n über Schleswig- Holstein 8 a Aufschluß über ihr künfti l 4 gen“ zurück/ Am Sonntag sind Kommunalwahlen VVV 8 Von unserem Korrespondenten Gert Kisten macher In einem einsamen Dorf in Zentralafrika: Der weiße Besucher begegnet skeptischen Gesichtern Bild: Holzer Ruf nach Generalbereinigung Abkommen zwischen Holland und Bonn sehnlichst erwartet Von unserem Korresponde Amsterdam. Im Mai dieses Jahres hieß es in den holländischen Zeitungen, die zwi- schen Deutschland und den Niederlanden geführten Unterhandlungen zur Bereinigung aller zwischen den beiden Staaten noch schwebenden Streitfragen seien soweit ge- diehen, daß man für Juli mit dem Abschluß eines entsprechenden Uebereinkommens rechnen könnte. Insbesondere hätten die teils im Haag, teils in Bonn geführten Unter- handlungen zu einer entscheidenden An- näherung der Standpunkte in Sachen der Rückgabe der von Holland besetzten Gebiete an Deutschland und hinsichtlich der Zahlung einer bestimmten Entschädigungssumme, die Deutschland an die unter nationalsozialisti- scher Herrschaft zu Schaden gekommenen Holländer zu zahlen hätte. Indessen ist der Monat Juli vorüberge- gangen, ohne daß es zur Unterzeichung des in Aussicht gestellten Uebereinkommens ge- kommen wäre. Das einzige, was die deut- sche Oeffentlichkeit in der Angelegenheit zu hören bekam, war Ende Juli eine Verlaut- barung des Auswärtigen Amtes in Bonn, in stellungskosten bewertetes Eigenheim in Lü- beck und Minister Leverenz insgesamt 413.000 Mark Tilgungsdarlehen(bei 4 Pro- zent) für seine Beteiligung an einem Baupro- jekt für Bundeswehrwohnungen. Dem Fi- nanz minister Dr. Schaefer hielt Hoffmann schließlich vor, privates Interesse an der Vergabe von Spielbanken- Konzessionen ge- zeigt zu haben... 8 In einer engbeschriebenen vierseitigen „notwendigen Erklärung“ tat die Presse- stelle der Landesregierung Hoffmanns Recherchen zunächst einmal ohne jede Nach- prüfung mit dem Bemerken ab, der Bericht sei von„interessierter politischer Seite zum Gegenstand polemischer Angriffe und Ver- dächtigungen“ gemacht worden. Ministerprä- sident von Hassel gab ebenfalls nicht nur eine Erwiderung ab, in der die einzelnen Anschuldigungen in elf Punkten zurückge- wiesen wurden, sondern unterstellte der SPD ohne nähere Prüfung in einer Erklä- rung eine unfaire Wahlkampftaktik. Hoffmann war jedoch weder den Opposi- tionsführer Käber, noch einen anderen pro- minenten Sozialdemokraten um Informatio- nen angegangen. Für die SPD war der Be- richt genau so überraschend gekommen, wie für die Regierungspartei. Daß die Sozial- demokraten unter Hinweis auf Hoffmanns Bericht die Einsetzung eines parlamentari- schen Untersuchungsausschusses forderten, kann man ihnen schwerlich zum Vorwurf machen, um so weniger, als Hoffmann in sei- nem Bericht auch an der SPD Kritik geübt hatte. Das offensichtliche Bemühen des Mi- nister präsidenten von Hassel, die Anwürfe als Wahlmanöver zu bagatellisieren, wird dadurch nicht glaubwürdiger, dag zwei pro- minente Kieler CDU-Politiker Hoffmann an- riefen und die Veröffentlichung des Berichtes begrüßten. So sind denn auch, was bis heute unbekannt blieb, die Informationsquellen in den Reihen der Christlichen Demokraten zu suchen. Hamburger Journalisten, die Hoff- mann seit mehr als zehn Jahren kennen, glauben ihm uneingeschränkt die Motivie- rung seines Berichtes:„Ich habe keinerlei parteipolitische Ziele verfolgt, ich bin weder der SPD noch der CDU oder einer anderen Partei verpflichtet. Aber wer sich als Star auf die politische Bühne wagt, muß sich Kri- tik und lästige Blicke— und sei es ins Grundbuch— gefallen lassen.“ nten Dr. F. M. Huebner der es hieß, es bestehe kein Grund zu der Befürchtung, daß bewohnte Gebiete an der deutsch- holländischen Grenze gegen den Willen der Bevölkerung an die Niederlande abgetreten werden sollen. Es sei grundsätz- liche Einigung darüber erzielt worden, daß alle bewohnten Gebiete an Deutschland zu- rück gegliedert werden sollen. Verhandlun- gen würden sich lediglich noch um die ge- naue Feststellung der Grenzlinie drehen. Die nächste deutsche Mitteilung an die Oeffentlichkeit erfolgte am 2. September. Sie kam aus dem Munde des deutschen Parla- mentsmitgliedes Alfred Frenzel, des Vorsit- zenden der Kommission für die Wiedergut- machungszahlungen. Er erklärte im Haag, daß die von Deutschland zu zahlende Scha- denersatzsumme 125 Millionen Mark be- trüge, während holländische Zeitungen mit- teilten, für den gesamten an Holland zu zan- lenden Schadenersatz seien 300 000 Millionen Gulden ins Auge gefaßt worden. N Seither ist es in der Angelegenheit aber- mals still geworden. Diese Stille hat in den besetzten deutschen Gebieten eine erhebliche Beunruhigung hervorgerufen. Möchte doch die Bevölkerung begreiflicherweise endlich ten. Insbesondere beunruhigt sie die Mög- lichkeit, dieses Schicksal könne von einer un- ter den Bewohnern abzuhaltenden Volksbe- fragung abhängig gemacht werden. Das von der Bevölkerung gewählte Ratgeberkoll gium des von Holland eingesetzten Landdrosts in Elten, bestehend aus neun Deutschen unc zwei Niederländern, hat darum jetzt an d holländische Regierung das dringende Er chen gerichtet, die Rückgabe nicht etwa einer solchen Volksabstimmung abhängi machen. Das Kollegium begründete Ersuchen damit, daß eine solche Vol! stimmung unter den Einwohnern von nur allzuleicht Zwiste aller Art hervo könne.„Die Trennungslinie zwischen die den Anschluß an Deutschland un die den Anschluß an Holland wünschen mitten durch unsere Familien und Vereinigungen hindurch“ Es erscheint darum höchst erwünscht, d. die seit so langer Zeit gefütrten Unterhand lungen über die deutsch- niederländische Ge. neralbereinigung endlich zu einem Abs gelangen. FF bahnbeamten erklärte der erste Pra Bundesbahn, Professor Oeftering nerstag in Frankfurt, die Bundesb, Woll durch ihre Rationalisierungsmaßnahmen kei nen Verkehrsbesitz leichtsinnig aufgeben sondern ihre Leistungskraft erhöhe f wirtschaftlich wirksamste 0 verspreche man sich von den Elektrifizi rungs vorhaben. Zur finanziellen Lage der Bundesbahn stellte Professor Oeftering vor den 1500 Delegierten fest, daß der Wirt- schaftsplan 1959 trotz Montankrise, Arbeits- zeitverkürzung und Verbesserung der Dienst- dauervorschriften eingehalten werden könne, obwohl die Betriebserträge im ersten Halb- jahr nur um 2,6 Prozent gestiegen seien. Die Aufwendungen habe man um 1,5 Prozent herabsetzen können. Mit Nachdruck wandte sich Oeftering gegen den Vorwurf, man habe 100 000 Eisenbahner zuviel in der Bundes- republik. Der Personalbestand habe sich seit April 1958 um 26 600 Beschäftigte verringert. „ * 5 Fragen Sie Ihren Fachhändler nach Vorwerk Teppichen mit dem Teppich- Paß. 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Real Madrid schlug im Madrider Bernabeu- Stadion Lu- xemburg Vertreter Jeunesse Esch, der in der vorausgegangenen Runde überraschend den LSK Lodz ausgeschaltet hatte, mit 7:0(3:0). Nach torloser erster Halbzeit reichte es für den Wiener SK als Gast des dänischen Mei- sters Odense zu einem 3:0(0:0). Jugoslawien—Israel 2:2 In einem Ausscheidungsspiel zum Olym- pischen Fußballturnier trennten sich am Mittwoch in Tel Aviv die Mannschaften von Jugoslawien und Israel 2:2. Bei Halbzeit führten die Gäste mit 1:0 durch ein Tor des Halblinken Kostic, der einen Freistoß an der Strafraumgrenze verwandelte. Israel glich zunächst durch den Halb- rechten Stelmach aus und ging dann durch den gleichen Spieler, der einen prächtigen Alleingang unternahm, in Führung. Aber mit einem 20-Meter-Weitschuß stellte wie- derum Kostic den Ausgleich her. Spitzengruppe unverändert Obwohl es in der letzten Nacht des Frank- kurter Sechstagerennens vier große Jagden gab, war beim Eintritt der Neutralisation die Spitzengruppe mit Nielsen /Lykke, Altweck/ Jaroscewiez, van Steenbergen/ Severeyns und Plattner/ Holzmann unverändert. Auch Petry/ Ziegler lagen lange mit vorn, aber als der von einem Furunkel geplagte Petry pausieren mußte, war die Position nicht zu halten. Sehr stark abgefallen ist das französisch/italie- nische Paar Carrara de Rossi, das zehn Run- den einbüßte und auf den letzten Platz zu- rückflel. Da sich für Franssen kein neuer Partner fand, mußte der Neußer ausscheiden. Der Stand des Rennens am Donnerstag, 13 Uhr(135 Stunden): 1. Nielsen/ Lykke 173 P., 2. Alt weck/ Jaroscewicz 112 P., 3. van Steen- bergen/ Severeyns 102 P., 4. Plattner/ Holz- mann 89 P., 1 Runde zurück: 5. Roth/Pfen- ninger 265 P., 6. Petry/ Ziegler 227 P., 7. Ter- ruzzi/ Junkermann 213 P., 5d Runden zurück: g. Reitz/ Reinecke 66 P., 7 Runden zurück: 9. Scholl/ Donike 40 P., 12 Runden zurück: 10. Intra/ van Geneugden 116 P., 18 Runden zu- rück: 11. Carrara/de Rossi 182 Punkte. Hockey mit vollem Programm Mit vollem Programm geht am Sonntag das Rennen in der nordbadischen Hockey- Runde weiter. In Mannheim gibt es aller- dings nur die Begegnung im Luisenpark zwischen TSV 46 und 78 Heidelberg(11 Uhr). Beide Mannschaften machen sich Hoffnungen auf den dritten Platz. In der Vorrunde in Heidelberg holten sich die Heidelberger mit einem 4:2 beide Punkte. Die MTG, die schon in der Vorrunde den TC Pforzheim mit 5:0 abfertigte, gilt auch in der Goldstadt als Favorit. Germania fährt zur TSG Bruchsal, die aus Mannheim einen 1:0-Sieg mitnahm. Aber die Bruchsaler haben in letzter Zeit durch den Weggang von Döhle an Stärke verloren. Der Heidelberger TV 46 sollte beim Karlsruher Sc beide Punkte holen und in dem Preffen zwischen dem Engl. Institut Heidelberg und dem HC Heidelberg erwartet man einen Sieg des HCH. Der VfR Mann- heim tritt mit Herren, Damen und AH zu Freundschaftsspielen bei Wormatia Worms an. Dieser Saison-Start läßt die Erwartungen wieder steigen: El Joye in zwei Spielen Erfolg konsequente Linie Wirbel durch die zweifache Spitze Seeler-Brülls Abwehrblock als großer Rückhalt/ Was wird Budapest bringen? Es ist natürlich schon vorgekommen, daß die deutsche Nationalelf die beiden ersten Spiele einer Saison gewann— am deutlichsten 1940/1, als es ein 13:0 gegen Finnland und dann nur ein mageres 1:0 mit einem 5:0 gegen Finnland, sogar eine 8 Luxemburg(1:0), Rumänien(4:2), Polen( gegen die Slowakei gab. 1935/36 begann erie, die über weitere sechs Erfolge gegen :0), Estland 6:0), Lettland(3:0) und Bul- garien 4:2) lief, bis dann London mit 0:3 gegen England, die für die eine Ernüchte- rung brachte, die sich ohne Berücksichtigung der Klasse der geschlagenen Gegner eine Chance errechneten.— 4:0 gegen die Schweiz und 7:0 gegen Holland ist ein Saisonstart, der die Erwartungen wieder steigen läßt. Warten wir aber ab, was Ungarn am 8. November in Budapest bringen wird. In diesem Spiel geht es um mehr als nur um einen Länderkampferfolg, denn auf die Chance eines Sieges über den Weltmeister 1954, der damals die hochfavorisierte ungarische Nationalelf schlug — vielleicht sogar die beste der Geschichte dieses Landes—, wartet man in Budapest seit fünf langen Jahren. In Bern erlebten wir einen Ausklang, in dem die deutsche Elf nahezu das zeigte, was dem Ideal nahekommt. Möglich, daß dieses 4:0 ihr Selbstvertrauen stärkte Wahr- scheinlicher aber, daß Herberger endlich die Möglichkeit fand, die er(ohne je ein Hehl daraus zu machen) als die ideale Voraus- setzung dafür ansieht, eine Abwehr zu„bre- chen“: die zweifache Spitze. Der kleine Albert Brülls ist genau wie Uwe Seeler erst 22 Jahre. Er hat einen längeren Anlauf als der Ham- burger gehabt, der 16mal(gegen zweimal des Gladbachers) in Länderkämpfen spielte und schon viel weiter sein könnte, wenn sein sehr früher Einsatz mit nicht ganz 18 Jahren nicht doch zwischendurch zu einem Rückschlag ge- führt hätte, wie er gerade großen Könnern Holländische Pressestimmen zu Köln: „Es spielte nuren Team- das deutsche“ Die niederländische Presse gibt die Fuß- ballniederlage der holländischen National- mannschaft in Köln gegen die deutsche Fuß- ballelf in seitenbreiten Schlagzeilen wie „Deutschland vernichtete schwache Oranje- Mannschaft“ oder„Kein Gegner für die Deutschen“ unumwunden zu. Der Amsterda- mer„Telegraaf“ schreibt:„Unsere Fußball- enthusiasten sind aus einem rosenfarbigen Traumzustand geweckt worden, in dem die meisten von ihnen sich nach dem 9:1-Sieg über Belgien befanden. Deutlich ergab sich, welch ein Abstand noch zwischen unseren Leistungen und europäischem Spitzen fußball besteht.“ Jan Blankers, einer der führenden hol- ländischen Fußballkritiker, schreibt im glei- chen Blatt:„Eine in jeder Hinsicht ausge- zeichnete deutsche Fußballelf hat mit den Holländern Katz und Maus gespielt. Die deutsche Vorhut mit ihren schnellen Spie- lern, die ständig hohes Tempo spielte, hatte keine Mühe mit unserer Verteidigung. Es er- gab sich, daß es unseren Spielern nicht nur an Kondition fehlte, sondern daß sie ebenso- wenig über technische Fähigkeiten verfügten, um ein raffiniertes Angriffsspiel zu unter- brechen.“ In der„Volkskrant“ heißt es:„Rahn und Szymaniak dirigierten unaufhaltsam die deutschen Sturmangriffe. Die deutsche Ge- walt war nicht aufzuhalten. Das Fußfballurteil von Köln, das in der zweiten Hälfte über der niederländischen Elf vollzogen wurde, war nicht nur die Folge einer plötzlichen deut- schen Ueberlegenheit, sondern auch die ein- kache Bestätigung der Schlußfolgerung, daß diese Mannschaft, die vor gut zwei Wochen die Belgier zerschmetterte, nicht der Schat- ten ihrer selbst war. Man darf die Schuld dieses Debakels nicht ausschließlich auf die Eishockey-Sieg mit 6:4 über Italien— aber: Es mangelte an Jempo und Hioeau Ambros verletzt im Krankenhaus schaft konnte ihr drittes Saison-Länderspiel siegreich gestalten. Zweieinhalb Wochen nach den Essener Niederlagen gegen Schwe- den(1:5 und 3:5) gab es— wie schon kurz berichtet— im Münchner Prinzregenten- Stadion mit 6:4(2:1, 1:0, 3:3) den erwarteten Erfolg über Italien. In der deutschen Mann- schaft mußten gegenüber den beiden Schwe- den-Spielen der Füssener Verteidiger Eggerbauer(beruflich unabkömmlich) sowie Schuldes(SC Rießersèe) und der Krefelder Metzer ersetzt werden. Vor dem Spiel wurde der Garmischer Verteidiger Hans Huber für sein 50. Länderspiel mit einem Pokal ausge- zeichnet. Pech hatte der Füssener Verteidiger Paul Ambros, der in der 33. Minute bei einem Zusammenstoß mit Tueci durch den Schlittschuh verletzt wurde und mit einer künk Zentimeter langen Schnittwunde sich in Krankenhausbehandlung begeben mußte. Die Begegnung erreichte kein Sroßzes Niveau, zumal! auf beiden Seiten die Schnelligkeit fehlte. Es gab keine heraus- ragende Kraft in der deutschen Auswahl, die nicht die Leistung aus dem zweiten Essener Spiel gegen Schweden erreichte. Er- nüchternd blieb auch diesmal in einem Spiel mit je acht Strafminuten für beide Mann- schaften die Tatsache, daß Deutschland auch Un Randball-lugendtitel Kreisjugendfachwart Stassen Hat kür den letzten Oktobersamstag die Entscheidungs- spiele um die Handball-EKreismeisterschaft der Schüler, B. und A-Jugend angesetzt. In Ilvesheim spielen bei den Schülern SC Käfertal und ATB Heddesheim um 15 Uhr und anschließend folgt das Endspiel der A- Jugend. Gegner sind hier TSd Ketsch und TV Großsachsen. Die TSG Ketsch, die seit Jahren im Jugendhandball führend ist, stellt auch in diesem Jahr eine starke If, der allerdings der TV Großsachsen den Sieg nicht leicht machen wird. In Ladenburg, auf dem Platz des SV 50, ermittelt die B-Jugend zwischen 09 Weinheim und HSV Hockenheim ihren Meister. Weitere Sportnachrichten Seite 19 Zwei Treffer von Xaver Unsinn dann keine Chance zu nützen vermochte, als einmal fünf gegen drei italienische Feld- spieler auf dem Eis waren. Nach der italienischen 1:0-Führung durch Alberto da Rin ging Deutschland durch Egen, Ambros und Schneitberger mit 3:1 in Front. Aggazzi verkürzte auf 3:2, aber Eberl und Unsinn(Alleingang) sorgten für ein 5:2 und damit war praktisch die Entschei- dung gefallen. Die restlichen Treffer schossen Unsinn sowie für die Italiener Coletti(2). Neunter Spieltag bringt interessante Paarungen: Schultern der Ersatzspieler abwälzen. Es Würde nicht nur unbillig, sondern auch un- Wahr sein. Aus der Verteidigung waren Selbstvertrauen und aus dem Sturm Phanta- sie, Schußfreude und spielerisches Können verschwunden. Diese schrecklich enttäu- schende Oranje-Elf, die vor allem in der Zz Weiten Halbzeit ein zu williges Opfer des deutschen Sturms wurde, schien auf dem Spielfeld festgenagelt zu stehen.“ Ueber die deutsche Mannschaft schreibt der bekannte niederländische Sportjournalist Rinus de Deugd:„Sie waren uns in allen Phasen des Spiels überlegen. Sie gaben das Tempo an, die perfekte Deckung und die ausgezeichnete Wechselwirkung zwischen den Linien unter- einander, stürzte unsere hoch eingeschätzten Spieler von ihren Sockeln. Es spielte nur eine Mannschaft— und das war die deutsche.“ auf der sportlichen Ebene oft nicht erspart bleibt, Daß Helmut Rahn nach der Pause 80 mannschaftsdienlich wurde, wie er sein kann, wenn er seinen Torhunger zurückstellt und auf Chancen für die anderen hinarbeitet, daß Aki Schmidt mit dem Nachlassen des hollän- dischen Tempos groß herauskam und daß Gerhard Siedl aus dem großen Reservoir seiner Routine und einer perfekten techni- schen Beherrschung des Balles, aber auch aus einer taktisch geschickten Einstellung diese Fünferreihe so ergänzte, daß sie zu einem wahren Wirbel ihres Spieles wuchs, führte eine Angriffsleistung herbei, wie man sie in deutschen Länderspielen nicht allzu oft er- lebt hat. Dies lag nicht nur am Fehlen dreier Spieler gegenüber dem 9:1 gegen Belgien. Holland war diesem Tempo einfach nicht ge- Wachsen. Elf Tore in zwei Spielen— zwar nicht gegen Gegner internationaler Extraklasse, aber doch Mannschaften, die uns manchen Kummer bereiteten— sind eine große Lei- stung, die durch das„zu Null“ unterstrichen Wird. Mit vier Spielern der Schweden-Elf 1958, die ungemein an Erfahrung gewonnen haben, ist ein Abwehrhalt gegeben, der nicht darunter litt, daß Fritz Ewert im Tor(ver- ständlich) eine gewisse Nervosität nicht ab- legen konnte und Benthaus noch zu sehr den Ball sieht und darüber den Gegner„vergißt“, den er stören soll. Man darf nun nicht erwarten, daß es in Budapest wieder einen Kantersieg gibt. Un- garn ist ein Gegner, der aus seinem 4:2 gegen Jugoslawien nur gewonnen haben kann und bei dem hinzukommt, daß eine neue junge Generation, in der diesmal vielleicht sogar Grosics und Boszik als die letzten der groß- artigen Elf von 1952 bis 1956 fehlen werden, ehrgeizig genug ist, es gerade gegen Deutsch- land zu beweisen. Dazu hörte man nach dem Kölner Spiel:„14 Tage vor Budapest(8. No- vember) sollte Ungarns Mannschaft ins Trainingsquartier. Nach dem 7:0 sind die Spieler aber schon heute telegrafisch ein- geladen worden. Ein Sieg über Deutschland Wäre einfach alles für die Magyaren. Am Sonntag hinter der Uhlandschule: eben- Stadielampſ Zum K SU. pubilaum Gegen Ludwigshafens„Sieben“ auch diesmal spannende Kämpfe zu erwarten Der Gewichtheber-Städtekampf zwischen Mannheim und Ludwigshafen am Sonntag- abend um 18 Uhr in der Sporthalle des KSV 1884 Mannheim zählt zum Jubiläumspro- gramm des KSV. Ursprünglich war ein ein- Wöchiger Gewichtheber-Lehrgang der deut- schen Heber-Elite mit einer abschließenden Begegnung zwischen einer A- und B-Aus- Wahl vorgesehen, doch ließ sich dieses Vor- haben nicht verwirklichen. Die Anhänger des Gewichthebens dürften jedoch auch mit die- ser Städte-Begeghung voll auf ihre Kosten kommen, denn seit jeher lieferten sich die beiden Auswahlmannschaften spannungs- reiche Kämpfe mit stets wechselnden Erfol- gen. Die Mannheimer Vertretung setzt sich wie folgt zusammen: Habicht(KSV 1884 Mannheim), Auer RSC Schönau), Huser, Pe- ter, Kotter(alle VfL Neckarau), Haun Poli- zei SV Mannheim) und Böhler(KSV 1884 Mannheim). Der frühere Schwetzinger Karo- Ius(VfL Neckarau) steht als Ersatzmann be- reit. Die Auswahl Ludwigshafens wird mit folgendem Aufgebot diese Begegnung be- streiten: Schwab(ASV Ludwigshafen), W. Dillinger, M. Dillinger(beide KSV Munden- heim), Stohner, Hollenbach(beide VfSK Rheingönheim), Schreiweiß, Beck(beide RSC Friesenheim). Mannheim geht als Favorit in diese Ausein andersetzung, die ausgezeichne- ten Sport bringen dürfte. Bei den Punktekämpfen der nordbadi- schen Gewichtheber-Oberliga ist diesmal der Halbzeitmeister VfL Neckarau kampffrei. Beim vorjährigen Vizemeister SV Germania Obrigheim weilt KSV 1884 Mannheim, der einen schweren Stand haben wird. Knüpfen die Obrigheimer an ihre zuletzt gezeigte Lei- stung an, dann werden die„84“ r wohl kaum um eine weitere Niederlage herumkommen. KSV Einigkeit Mühlburg erwies sich zwar zuletzt sehr verbessert, doch wird er den Altmeister ACC 92 Weinheim kaum gefährden können. Weinheim und Obrigheim sollten so- mit ihre zweite und dritte Position hinter dem Titelverteidiger VfL Neckarau behalten.-. all Neun vom Niederrhein im Semifinale: Inder schlugen Zonen-Auswahl In ihrem ersten von drei Gastspielen in der Sowjetzone kam der sechsmalige Hockey- g Olympiasieger Indien in Jena zu einem 270 (1100-Erfolg gegen die mitteldeutsche Aus- wahl. Vor 3000 Zuschauern schossen Links- außen Bhola und der Halblinke Udham Singh die beiden Tore für die Inder, die heute in Leipzig und an Sonntag in Köthen antreten. Mülheim im ersten Anlauf? Erfahrung und Jugend stehen sich am Sonntag in Mülheimi- Speldorf im Endspiel um die deutsche Frauen-Handballmeister- schaft gegenüber. Post München gewann bisher dreimal(1950, 1955 und 1957) den Titel und stand außerdem noch viermal (1949, 1952, 1953 und 1954) im Finale de RSV Mülheim greift zum ersten Male nach dem deutschen Titel. Die bessere Kondition der im Durchschnitt jüngeren Mülheimer got rasiert- got gelaunt Mädel, die jahrelang im Schatten ihres westdeutschen Rivalen SV 04 Düsseldorf standen, müßte in der heimischen Um- gebung den Ausschlag zur ersten deutschen Meisterschaft geben, wenn es der RSV-EIf gelingt, ohne Respekt vor dem traditions- reichen Gegner seine überlegene Schnelligg- keit und Wendigkeit auszuspielen. Torhüte- rin Linnenschmidt, in der Hintermann- schaft Burmeister und Brach sowie im An- griff das Innentrio Lehmann- Schauen- burg Loch sind Mülheims Stärken. Für München spricht die Routine. Mit Torhüte- rin Schöne und Verteidigerin Götz stehen zwei Nationalspielerinnen in der Abwehr, dazu kommt die zuletzt ausgezeichnete Mit- telläuferin Leicht. Aus dem Sturm spielte nur Ferstl bisher nicht international, Merkl, Framke, Rückriem und Zinoni-Steiner stan- den schon in dere Ländermannschaft. Nord gegen Süd im Jugendpokal Der Wettbewerb um den Jugendpokal des Deutschen Fußball-Bundes wird am Sonntagvormittag in Hannoversch-Münden mit dem ersten Vorschlußrundenspiel zwi- schen Nord- und Süddeutschland fortgesetzt, nachdem sich am vergangenen Sonntag Westdeutschland über Südwest mit 4:0 hin- wegsetzte und nunmehr im zweiten Semi- finale am 8. November auf Berlin trifft. In beiden Verbänden wurden die Jungen in Probespielen bzw. Lehrgängen gut vor- bereitet. Norddeutschland ist Pokalvertei- diger. Der Sieger von Hann.-Münden er- reicht bereits das Endspiel, in dem am 29. November der Gewinner der Begegnung Westdeutschland— Berlin sein Partner ist. punbisiege tür HMomberg und Nasche? Beide Europameister boten bei den„Deutschen“ eindrucksvolle Leistunge N Die dritte und letzte Zwischenrunde der Deutschen Amateurboxmeisterschaften im Münchner Zirkus Krone am Mittwochabend vor 2000 Zuschauern brachte den Europamei- stern Homberg Oüsseldorf) und Rascher (Ulm) sichere Punktsiege über Stephani Ber- lin) beziehungsweise Hirschelmann Eirma- sens). Stephani ging in seinem dritten Kampf mit Manfred Homberg erstmals über die ganze Distanz, war aber gegen den technisch famosen Düsseldorfer unterlegen. Beide muß- 2 dunge U. R- Jalente auch fur SC-Nbuelir eine Getali: Auseinandersetzung zwischen Eintracht und Bayern München im Mittelpunkt/ Enttäuschung für Offenbach? Die Ausein andersetzung zwischen Meister Eintracht Frankfurt und Bayern Mün- chen ist das herausragende Ereignis am neunten Spieltag der Oberliga Süd. Gespielt wird im Frankfurter Stadion, wo die Bayern in der vergangenen Saison ein torloses Unentschieden erreichten. Für den Meister geht es darum, einen lästigen Verfolger zu distanzieren, während die Münchner natürlich auf Tuchfühlung bleiben wollen. Im übrigen steht dieser Spieltag im Zeichen von Begegnungen mit Lokalspiel- Charak- ter. Im Wildpark treten sich die badischen Rivalen Karlsruher Sc und VfR Mann- heim gegenüber, die vier württembergischen Vereine sind in den Treffen VfB Stutt- gart— Ulm 46 und SSV Reutlingen— Stuttgarter Kickers unter sich, und zu rein hayerischen Kraftprohen kommt es in den Spielen 1860 München— Bayern Hof so- wie Schweinfurt 05— 1. FC Nürnberg. Das interessante Programm vervollständigen die Begegnungen Viktoria Aschaffenburg gegen FSV Frankfurt. Eintracht Frankfurt— Bayern München, Schweinfurt 05— 1. FC Nürnberg, Karls- ruher Sc— VfR Mannheim; VfB Stuttgart gegen TSG Ulm 46; Viktoria Aschaffenburg gegen Kickers Offenbach; 1860 München ge- gen Bayern Hof; SpVgg. Fürth- FSV Frank- kurt; SSV Reutlingen— Stuttgarter Kickers. Endlich einmal kann der VfR eine be- währte Formation unverändert lassen. Im Wildpark-Stadion wird er mit der gleichen Elf antreten, die zuletzt mit dem 6:0 gegen den VfB für eine Sensation sorgte. Der Karlsruher SC gilt zwar auf eigenem Platz als Favorit, zumal es für ihn darum geht, den Rückstand auf den Titelverteidiger nicht grö- Ber werden zu lassen; in den bisherigen Spielen mußte jedoch seine Abwehr— bei zehn Gegentoren mit Abstand die beste der — Kickers Offenbach und Spygg Fürth 1. Liga Süd— die Hauptlast tragen, da der Sturm mit 16 Treffern noch keine Baume ausrißg. Den jungen VfR-Sturmtalenten müß- ten die Erfolge der letzten Spiele genügend Selbstvertrauen gegeben haben, um auch diesmal konsequent ihre Schnelligkeit aus- zuspielen— und damit ist, wie zuletzt Bayern Hof bewies, auch Berni Termath und seinen Nebenleuten beizukommen. Ein knappes Dutzend jetziger und ehe- maliger Nationalspieler wird am Frankfurter Großkampf zwischen Meister Eintracht und Bayern München beteiligt sein. Sicher wird es ein über durchschnittlich gutes Spiel ge- ben, dessen Ausgang schwer vorauszusagen ist. Die Eintracht ist vielleicht kampffreudi- ger und im Angriff durchschlagskräftiger, aber Münchens großartige Läuferreihe Siedl, Lander, Mai könnte den Frankfurter Sturm durchaus in Schach halten.— Schwer wird es der 1. FC Nürnberg in Schweinfurt haben. Gelingt es Stopper Gehling, den Torjäger Strehl zu halten, dann ist dem Club-Angriff die Spitze genommen. Immerhin: In den letz- ten drei Jahren konnten die Nürnberger in Schweinfurt stets gewinnen.— In Aschaffen- burg könnte es für Kickers Offenbach eine weitere Enttäuschung geben; denn Gast fällt auf jeden Fall aus, vielleicht auch noch Kauf- hold. Der VfB Stuttgart hat gegen die robusten und kampfstarken Ulmer den Mannheimer Fehltritt gutzumachen. Das kann nur gelin- gen, wenn vor allem die Abwehr in Takt ist. — Reutlingen müßte sich klar gegen die Stuttgarter Kickers behaupten, die nur eine Außenseiterchance haben.— Auch die SpVgg Fürth ist trotz ihres schwachen Sturms höher als der FSV Frankfurt einzuschätzen.— Ge- spannt sein darf man auf das Abschneiden von Bayern Hof bei 1860 München, dessen Abwehr seit Wochen schon recht schwach spielt. Auf Grund seines ehrenvollen 2:2 zu Hause gegen den Karlsruher SC am vergan- genen Sonntag rechnet sich der Neuling auch in München eine Chance aus, zumal die„Lö- Wen“ vor Wochenfrist beim 2:4 in Frankfurt gegen den Fußhballsportverein nicht sonder- lich gut aussahen. PP ten je einmal verwarnt werden. Aue Punktsieg von Horst Rascher war klar u nicht gefährdet, wenn sich auch Hirsch mann mit großer Härte recht bravourös Einen großen Erfolg hat der Niederrhein, neun Vertreter in die Vorschlußru rin Ergebnisse: Fliegen: Homberg MDüss 1d Punktsieger über Stephani Berlin), Banta Rascher(Ulm) Punktsieger über FHirs mann Pirmasens), Feder: Krammer III senheim) Punktsieger über Karb Fra- tern), Radke(Waldhof) Abbruchs zweite Runde über Johannesson(Wilhel haven), Leicht: Bley Gacknang) kampflo Sieger über Bomme Mamburg), Halbwelte Valtinke(Kerpen) Punktsieger über Urlba (Eichstätt), Bieber(Oldenburg) Punktsieger über Schmidt(St. Ingbert), Welter: Schröd (Saarbrücken) Punktsieger über Nause(Mür chen), Lagarden(Goch) Punktsieger Stürze(Gmünd), Halbmittel: Koch II 8 trop) Punktsieger über Kiupel(Kiel, Mit; Bergmann(Goch) kampflos Sieger Stockmann(Kie), Halbschwer; Ber den) Abbruchsieger dritte Runde über (Kieh, Schwer: Willer Leverkusen) A sieger zweite Runde über Seidl Ummensta Bruchhäuser(Hamborn) Disqualiflkations sieger dritte Runde über Pautz Hannov- Zwei MERC-Spiele in Bayern und Revanche EV Füssen— EC Bad Tölz In der süddeutschen Eishockeymeister- schaft bietet sich dem deutschen Titelträger EV Füssen eine Revanchegelegenheit für die am vergangenen Wochenende erlittene 2:4 Niederlage durch den EC Bad Tölz. Die Stärke der Gäste aus Bad Tölz liegt in ihrer großen Kampfkraft. Bereits am Samstag er- Warten die Tölzer den Mannheimer ERC, der 24 Stunden später Gast des ESV Kaufbeu- ren ist. 5 In der Essener Grugahalle wird der Gruga- Pokal ausgespielt. Am Samstag können sich die Krefelder Preußen durch einen Sieg über die nicht mehr so starken Canadian Flyer aus Zweibrücken für das Finale am Sonnt qualifizieren, in dem der HC Cortina die 1 Vorjahre errungene Trophäe verteidigt. Die Saisoneröffnung in Krefeld bringt am Sonn- ae die Begegnung Krefelder EV— EC den dag. 1 5 olS BERG Lo FEN „5 mit dem Gütezeichen. olss EB KoHTLEO EE N büblistonlg —— r 2 n 2— 5 e Seite 18 MORGEN Treltag 28. 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Jutniersaison Die 8-Km-Strecke auf den Riedwiesen bei Rheinau blieb unverändert/ Auch diesmal zwei Felder Wieder einmal wird am Sonntagmorgen das Halali über die Riedwiesen bei Rheinau klingen— wieder einmal geht für den Mann- heimer Reiterverein ein Jahr seinem Ende entgegen, das einem langgehegten Wunsch — die Schaffung sportgerechter Anlagen— die Erfüllung versagte, das jedoch sportlich eine wiederum überaus erfreuliche Bilanz zeigt. Hubertusjagd— der Name weckt Erinne- rungen an ebenso attraktive wie sportlich Mit Verstand geniehBen! Darum: ab morgen L L R D Die Cigarette mit mehr als 50% Nikotinabsorption wertvolle Veranstaltungen draußen auf der idealen 8-km- Strecke im Süden Mannheims. Auch am Sonntag wird sie wieder Treffpunkt all der vielen sein, die sich die Liebe zum Tier bis in die Gegenwart bewahrt haben, all der vielen, die sich etwas wehmütig aus- malen, was mit dem Material des Mann- heimer Reitervereins und den vielen Talen- ten um Walter Pausch und Helmut Gerard auch in unserer Stadt auf dem Gebiet des Turniersports zu leisten wäre. Hubertusjagd— sie soll auch 1959 zum glanzvollen offiziellen Abschluß der Saison werden. Dabei wird erneut der betont sport- liche Charakter gewahrt bleiben. Die Strecke ist mit 8 km gegenüber den Vorjahren un- verändert. 25 Sprünge, zwei Ricks, zwei Grä- ben und der rund 600 m lange Auslauf, wo nach dem„Jagd frei“ Pferd und Reiter noch einmal das Letzte abverlangt wird, lassen dem Ehrgeiz alle Entfaltungsmöglichkeiten. Mit der Unterteilung in städtisches und länd- liches Feld wird dem Kräfteunterschied zwi- schen dem Reitpferd und dem vorwiegend in der Landwirtschaft eingesetzten Tier Rech- nung getragen und nicht zuletzt auch der Verlauf der Jagd interessanter gestaltet. Dem Namen als größte Jagd Süddeutsch- lands dürfte die offiziell letzte Veranstal- tung des Jahres— die besten Kräfte des Mannheimer Reitervereins messen sich dann vom 6. bis 8. November noch einmal beim großen Jubiläumsturnier in Ludwigshafen— auch diesmal Ehre machen: Bisher liegen be- reits die Meldungen der Vereine von Lud- wigshafen, Fußgönheim, Neuhofen, Schwet- Zu Hause gegen Vereine des unteren Tabellendrittels: SW und Amieitia konnen elwas guimachen In der zweiten Liga geht die erbitterte Jagd der Verfolger weiter Wird der Vorsprung, den am letzten Spieltag Jahn Regensburg(14:4 Punkte) und BV Wiesbaden(13:5 Punkte) herausholen konnten, schon am kommenden Wochenende wieder zusammengeschmolzen sein? Die bei- den vorn liegenden Mannschaften haben aus- wärts anzutreten, wobei sie auf Gegner tref- fen, die ihnen in den letzten Jahren manchen Kummer bereiteten. Gegen Spitzenreiter Jahn Regensburg, der bisher nur bei Bamberg und Neustadt verlor, versucht der auf Platz 4 rangierende VfB Helmbrechts wieder An- schluß an die Spitze zu erhalten. Im Vorjahr trennten sich beide Teams 2:2 bzw. 1:1. Schwer hat es auch der sich überraschend tapfer haltende SV Wiesbaden. Die Kurstäd- ter dürfen sich vom derzeit schlechten Ta- pellenstand der Spielvereinigung Neu-Isen- purg auf dem vorletzten Platz nicht zur Ueberheblichkeit verleiten lassen. Daß die beiden Tabellenführer bei ihren Auswärts treflen auf der Strecke bleiben, hofft der SV Straubing, der sich selbst einen Heim- sieg gegen den Freiburger FC ausrechnet. Von den fünf Teams, die je 10:8 Punkte aufweisen, hat nur der SV Waldhof den Vor- teil des eigenen Platzes, den er gegen den F Singen 04 auch nützen will, um sich wie- der nach vorn zu arbeiten. Der deutsche Amateurmeister konnte sich zwar mit dem 31 gegen Viernbeim etwas Luft, schaffen, doch will das Ergebnis bei der in Auswärts⸗ spielen oft recht schwachen Form Viernheims „Neckar-Bergprüfung“ um den ONS-Pokal in Eberbach Die zu Ende gehende Motorsport-Saison bringt am Wochenende in Eberbach mit der „Neckar-Bergprüfung“ und dem dabei im Mittelpunkt stehenden Wertungslauf für den ONS-Bergmeisterpoktal für Tourenwagen im nordbadischen Raum nochmals eine sport- lich recht reizvolle Kraftprobe. Beim Heidel- berger Sport-Touring-Club als Ausrichter liegen Meldungen von rund 100 Wagen vor; unter den Fahrern befinden sich so bekannte Asse wie Hans Stuck(BMW 507), Wolfgang Seidel, Günter, Leinenweber, Runte(alle Porsche- Carrera), Alex v. Falkenhausen (BWM), Eberhard Mahle und Schramm (Volvo). In der Klasse der Tourenwagen 750 bis 1000 cem wird dabei zwischen Eberhard Mahle DR W) und dem punktgleichen Mün- chener Manfred Hönig die Bergmeisterschaft der ONS entschieden. Die nach Klassen- Tourenwagen, Grand- Tourismo- und Spezialfahrzeuge eingeteilten Rennen werden auf einer 2,5 km langen Strecke zwischen Eberbach und Schwanheim ausgetragen, wobei in Einzelstarts(ie Zwei Läufe) gegen die Uhr gefahren wird. Be- ginn Sonntag 10 Uhr. wenig besagen. Selbst wenn so wertvolle Kräfte wie Sinn und Lehn wegen der in Kas- sel erlittenen Verletzungen pausieren soll- ten, haben die Blauschwarzen kaum etwas zu fürchten. n Das Gleiche gilt für die Viernheimer Ami- citia, die ebenfalls vom letzten Sonntag her viel gutzumachen hat. Chams fünf Tore ge- gen Hanau sollten allerdings für die Spieler um Kabatzki eine Warnung sein. Bayreuth, dessen Kräfte mehr und mehr zu schwinden scheinen, wird in Bamberg alles versuchen, um die fünfte Niederlage ab- zuwenden. Hessen Kassel darf das Treffen beim Drittletzten Hanau 93 nicht auf die leichte Schulter nehmen, und Darmstadt 98 muß sich beim BC Augsburg vorsehen. Der BCA wird neuerdings von Georg Platzer be- treut, dessen Wirken sich schon beim 4:3- Sieg in Bayreuth bemerkbar machte. Es spielen: VfB Helmbrechts— Jahn Re- gensburg; SpVgg. Neu-Isenburg— SV Wies- baden; TSV Straubing— FC Freiburg; SV Waldhof— FFC Singen 04; BC Augsburg- SV Darmstadt 98; Hanau 93— Hessen Kassel; 1. FC Bamberg— SpVgg. Bayreuth; 1. FC Pforzheim— VfL Neustadt; Amicitia Viern- heim— ASV Cham. Die letzten Entscheidungen zingen, Heidelberg, Weinheim, Plankstadt, Wiesloch und von der Mannheimer Polizei- staffel vor. Die Veranstaltung beginnt um 11.30 Uhr. Der Omnibus-Pendelverkehr zwischen Was- serturm und Riedwiesen wird um 10.30 Uhr aufgenommen.— Erste Runde der Ranglistenspiele am Sonntag in Heidelberg und Mannheim Am Sonntag finden in Heidelberg die ersten Ranglistenpiele des Badischen Tisch- tennisverbandes statt. 21 Spitzenspieler, die sich bei den Ranglistenspielen auf Bezirks- ebene qualifizierten, stehen sich in drei Grup- Pen zu je 7 Spielen im Kampf um die Teil- nahme am Zwischenrundenturnier(8. No- vember) gegenüber. Die Mannheimer Ver- treter Röhrig(Tus Sandhofen), Benz, Sieg- fried, A. Metz(alle Sc Käfertal) sowie Be- cherer Post Mannheim) werden es gegen die Favoriten aus Heidelberg und Pforzheim zwar sehr schwer haben, doch ist die Quali- fikation(positives Spielergebnis) durchaus möglich. Funk(TTC Weinheim), der am Sonntag an den Ranglistenspielen des DTTB teilnimmt, steht als erster Teilnehmer der Zwischenrunde bereits fest. Die Spiele beginnen um 9.30 Uhr in der Marstall-Halle Heidelberg. Zur gleichen Zeit beginnen in Mannheim die Ranglistenspiele der Damen. Schauplatz ist die Turnhalle der Waldhof-Schule. Zum zweitenmal gegen Holland Im zweiten Turnländerkampf stehen sich am Samstag in Oldenburg die Frauenriegen von Deutschland und Holland gegenüber. Die erste Begegnung am 26. Oktober letzten Jah- res sah Deutschland knapp mit 231, 45:230,65 Punkten als Sieger. Den Holländerinnen wird Voraussichtlich eine erfolgreiche Revanche für die in Winterswijk erlittene Niederlage gelingen, da deutscherseits die Meisterin Rosi Rieder-Fottner(Wuppertal) fehlt. Sie ver- unglückte in der vergangenen Woche schwer, als sich auf der Autobahn bei hoher Ge- schwindigkeit ein Rad vom Wagen löste, und wird vor dem Frühjahr 1960 kaum einsatz- fähig sein. Der DTB ist durch folgende Mann- schaft vertreten: Thea Nocke(Essen), Ursel Peters(Hamburg), Marie-Luise Krutmeyer Düsseldorf), Ursel Schepan Oortmuncd), Ul- rike Fink(Wuppertal) und Helga Leyhe (Schwalefeld- Waldeck). Blitzsieg Davey Moores In einem Nichttitelkampf im Federgewicht besiegte Weltmeister Davey Moore in London den britischen Meister Bobby Neill nach zwei Minuten 55 Sekunden der ersten Runde entscheidend. Der Ringrichter brach den un- gleichen Kampf ab, nachdem Moore seinen Gegner viermal zu Boden geschlagen hatte. Das Treffen war über zehn Runden an- gesetzt. 0 in der Handball-A-Klasse: Friedichsteld rechnet sien noch Chancen aus In den Aufstiegsspielen zur Ober- und Verbandsliga beginnt die Rückrunde In den Qualifikationsspielen zur Hand- balloberliga Süd geht es mit den Begegnun- gen 1. FC Nürnberg— TSV Rot und TV Plochingen— Tus Schutterwald in die Rückrunde. Die führenden Mannschaften aus Rot bzw. Schutterwald haben schwere Hindernisse zu bewältigen, denn die Ver- folger Plochingen und Nürnberg gelten als sehr heimstark. Gibt es die erwarteten Siege der Hausherren, dann sind alle vier Bewer- ber punktgleich. Mit den Spielen Beiertheim gegen Brühl und Handschuhsheim gegen Grötzingen wird auch bei den Aufstiegsspielen zur Verbands- liga die Rückrunde gestartet. Beiertheim, das sich im letzten Vorrundenspiel durch einen überlegenen Sieg beim bisherigen Ta- bellenersten Grötzingen an die Spitze setzte, will sich zu Hause auch gegen Brühl be- haupten und damit einen weiteren Konkur- renten abschütteln. In der Kreisklasse A werden die letzten Entscheidungen über Auf- und Abstieg er- Wartet. In Feudenheim gastiert der TV Friedrichsfeld, der durch seine Erfolge in der Halle sicher neuen Auftrieb erhalten hat. Einen Wert wird aber ein doppelter Punktgewinn für die Friedrichsfelder nur Chance für talentierten Nachwuchs: Hur Losck auch in Bertin wiede dabei Rollkunstlauf-WM ohne Marika Der Deutsche Kollsport-Bund ist sich darüber im klaren, daß es àam Wochenende im Berliner Sportpalast schwerer als in den vorausgegangenen Jahren sein wird, bei den Rollkunsflauf-Weltmeisterschaften die Vor- herrschaft zu behaupten. Nur in einer Piszi- plin startet ein deutscher Titelverteidiger: Karl Heinz Losch bei den Herren. Marika Kilius bereitet sich mit ihrem Partner Hans- Jürgen Bäumler auf den olympischen Paar- lauf- Wettbewerb vor, und auch das Paar Rita Blumenberg/ Werner Mensching möchte sein Olympiavorbereitungstraining nicht un- terbrechen. 5 5 Zweifellos hat Deutschland— wie keine andere Nation— eine breite Leistungsspitze im Rollkunstlauf. Der Beweis wurde bei den deutschen Titelkämpfen in Freiburg geliefert. Aber im Kampf um Welttitel gegen neun Na- tionen wäre es doch beruhigend gewesen, 50 ausgereifte Kräfte wie Marika EKilius und Blumenberg/ Mensching dabei zu wissen. Das bedeutet keine Einschränkung des Vertrauens gegenüber den deutschen N nehmern. Die Frankfurterin Ute Kitz, 1958 in Bologna Dritte, könnte ihre Laufbahn mit dem Weltmeistertitel krönen. Ihre stärkste Rivalin sollte die Italienerin Gianna Piglia sein, die Vizeweltmeisterin von 1958. Für die Berlinerinnen Ute Grünert und Ingrid Schlie- bener könnte diese Aufgabe zu früh kommen. Karl-Heinz Losch, der 16jährige Titelvertei- diger aus Heilbronn, machte im Laufe des letzten Jahres so große Fortschritte, daß man Kilius und Blumberg/ Mensching ihm die Wiederholung des Vorjahrserfolges zutrauen kann. Susi Schneider/ Dieter Fin- gerle(Heilbronn) wollen die Nachfolge von Blumenberg/ Mensching antreten. Von den ausländischen Teilnehmern müs- sen besonders die Italiener und die Englän- der beachtet werden. England errang in Bo- logna, durch Pat und Sydney Cooper die Tanz meisterschaft. Erste Niederlage für dann haben, wenn der ATB Heddesheim dem SV Ilvesheim wenigstens einen Punkt abknöpft. Der Gewinn auch nur eines Zäh- lers bannt für den ATB auch die letzten Ab- stiegssorgen. Feudenheim dagegen müßte gewinnen, wenn es zu den drei punktglei- chen Vereinen 64 Schwetzingen, TV Rheinau und ATB Heddesheim aufschließen will. Bei der Mannheimer Sd gastiert der TV Ober- flockenbach; vielleicht verabschiedet sich die Sg mit einem Sieg. Das Spiel von 07 Seckenheim gegen den TV Schriesheim(Samstag) ist ohne Bedeu- tung, da in der C-Klasse schon alles ent- schieden ist. Dennoch werden die Secken- heimer ihren Ehrgeiz darein setzen, die Rückrunde ohne Punktverlust zu absolvie- ren. Die Frauen starten zur Pokalrunde, wo- bei SV Waldhof die SpVgg Sandhofen und der TSV 1846 den VfR erwartet. Beide Spiele werden bereits am Samstag ausgetragen und müßten von den Gastgebern gewonnen werden. Hinzu kommt noch die Begegnung Germania Neulußheim— TSV Schönau, für die Schönau als Favorit gilt. Von den Freundschaftsspielen interes- siert in erster Linie das Zusammentreffen des TSV Birkenau mit der Sd St. Leon. Der VfR erwartet am Sonntagvormittag an den Brauereien Dossenheim, während der TV Edingen mit TV Oggersheim pfälzischen Be- such empfängt. Jahn Seckenheim veranstaltet am Sonn- tag das Turnier um den Pfistererpokal. 98 Seckenheim und die TSG Ketsch vertreten dabei die Verbands-, 99 Seckenheim und die TG Laudenbach die Bezirksklasse. Hinzu kommen noch sechs Mannschaften der Kreis- klasse. Auf dem Platz des SC Pfingstberg stellt sich am Sonntagnachmittag eine Pforzheimer A- und B-qugendelf der Mannheimer Ju- gend. Mannheims Vertretung ist etwas stär- ker einzuschätzen und müßte beide Spiele gewinnen können. 5 g Schriesheims Ringer? Das Spitzen-Trio hat schweren Stand Der vorletzte Kampftag in der Vorrunde der nordbadischen Ringer-Oberliga kann die Entscheidung über den Halbzeitmeistertitel bringen. Vor recht schwierigen Aufgaben steht die Dreier-Spitzengruppe mit dem nach wie vor ungeschlagenen Tabellenführer KSV Schriesheim, dem kampfstarken SRC Viern- heim und der stets unberechenbaren Feuden- heimer ASV- Staffel. Die Schriesheimer müs- sen ihre Position beim Vorjahresmeister VIE 08 Oftersheim verteidigen. Daß dabei die Gastgeber alle Register ihres Könnens ziehen Werden, darf man als sicher ann amen. Schriesheims Staffel ist jedoch durchaus in der Lage, auch in Oftersheim, wie zuvor in Feudenheim und Viernheim, zu einem Teil- erfolg zu gelangen. Auf einen Fehltritt Schriesheims spekulieren die beiden Verfol- ger SRC Viernheim und ASV Feudenbheim doch auch sie haben keine beneidenswerte Aufgaben. Viernheim muß sich beim ASV Lampertheim vorstellen und Feudenheim wird von der SpVgg. Ketsch erwartet. Der Tabellenletzte ASV Ladenburg hat kaum Aussicht, die letzte Position loszuwer- den, denn sein Gegner RSC Eiche Sandhofen ist kampfstärker geworden und stellt auch die routiniertere Staffel. Es wäre schon eine beachtliche Leistung, würden die Ladenbur- ger eine Punkteteilung schaffen. In der Mannheim/ Heidelberger Ringer- Kreisklasse kann sich der RSC Schönau beim HSV Hockenheim den zweiten Platz sichern. Die Tabellenführung dürfte AV Schwetzin- gen mit einem Heimsieg gegen RSC Hocken- heim sicher verteidigen.. das enbscheidet in guter Kleidung Werden sie jedermonn imponieren: Ihren Freunden, Ihren Kollegen, Ihrem Chef. Anzüge im Stil unseres Hauses bieten Ihnen Qualität innen und qußen- dcis entscheidet! 129.— 159. 179. A0. und höhe? OAS SEKLCEHHOUNSSHAUS IN MANNH EHM SEI 1890 von den Planken bis zum Gockelsmarkt ö ö Seite 20 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATI Freitag, 23. Oktober 1959/ Nr. 20 Angezogene Diskontschraube und Mindestreserven Bundesanleihe über 250 Millionen DM im November im Ausland, für die Bezahlung von Vertre- tern und für bestimmte Investitionen im Ausland würden jedoch wahrscheinlich wei- (ck) Auf seiner Sitzung am 22. Oktober hat der Zentralbankrat der Deutschen Bundes- bank den Diskontsatz von drei auf vier Pro- zent erhöht. Gleichzeitig wurden der Lom- bardsatz von vier auf fünf Prozent, der Zins- Satz der Bundesbank für Kassenkredite von drei auf vier Prozent und die Abgabesätze für Geldmarktpapiere heraufgesetzt. Die neuen Sätze treten am 23. Oktober in Kraft. Ferner hat der Zentralbankrat beschlos- sen, die von den Banken zinslos beim Zen- tralbanksystem zu unterhaltenden Mindest- reserven im Durchschnitt um zehn Prozent zu erhöhen. Dadurch wird der Kredit-Spielraum der Banken eingeengt. Bei der verfügten Heraufsetzung dei Mindestreservesätze dürfte es sich um einen Mehrbetrag von etwa ten Raum zu lassen, die zu Gefahren auf dem Lohn- und Preisgebiet und zu einem späteren Konjunkturrückschlag führen könnten(vgl. auch nebenstehenden Artikel). * In der Zentralbankratsitzung wurde wei⸗ terhin Einvernehmen erzielt, daß Mitte No- vember eine Bundesanleihe in Höhe von 250 Millionen DM aufgelegt werden soll, und 2 War zu Bedingungen, die der Marktlage ent- sprechen. Es wird von sechsprozentiger Ver- zinsung gesprochen. Das sind aber Gerüchte. Ueber den Emissionskurs und die Laufzeit weiß selbst die Fama nichts zu sagen. Da die Hypothekenbanken dazu neigen, sechprozen- tige Papiere fast zu pari auszugeben, ist leicht vorstellbar, daß bei angemessener Laufzeit 700 Millionen DPM handeln. die Bundesanleihe auch zwischen 99 und 100 Diesen scharfen Eingriff in die Konjunk- zur Ausgabe kommt. turentwicklung, der eine fühlbare Erhöhung“ terhin der Kontrolle unterworfen bleiben. Der japanische Arbeitgeberverband hat einen dringenden Appell an die japanische Regierung gerichtet, sich auf eine neue libe- rale Handelspolitik umzustellen. Die Zeit sei gekommen, wo kein Land mehr Handels- und Devisenbeschränkungen aufrechterhalte. Wochenausweis der Bundesbank VOM 15. Oktober (ck) Nach dem Wochenausweis der Deut- schen Bundesbank vom 15. Oktober 1959 hat der Bargeldumlauf in der Bundesrepublik in der zweiten Oktoberwoche um 408 Mil- lionen DM auf 18,5 Milliarden DM einschlieg- lich 1,2 Milliarden DM Scheidemünzen ab- genommen. Er lag damit um 179 Mil- lionen DM über dem Stande vom 15. Sep- tember 1959. habe geglaubt, der Verknappung des Butter- angebots durch eine weltweite Ausschreibung kür alle Buttersorten begegnen zu können, erklärte der Butterhandel in Bonn. Bisher habe sich aber ergeben, daß auf diese Weise die fehlenden Buttermengen zu tragbaren Preisen nicht mehr zu beschaffen seien. Es bleibe jetzt als letztes Mittel nur noch die Beseitigung des Butterzolles. Ohne die Be- lastung von 22,5 bzw. 24 Prozent Zoll seien im Welthandel immer noch Angebote zu fin- den, die für die Bereicherung des Butter- angebots in der Bundesrepublik interessant wären und mit deren Hilfe ein außerge- wöhnlich hoher Preis von mehr als acht DM je kg für den Verbraucher vermieden werden könnte. Auch der Zentralverband Deutscher Konsumgenossenschaften forderte in einem Schreiben an Bundesernährungsminister Schwarz die Aussetzung des Butterzolls. 8 4 8 3 Veränd. des allgemeinen Zinsniveaus im Bundes- Behutsame Schritte Japans in Mill. DMI geg. Vorw. Sebiet bedeutet, begründet die Bundesbank zur Liberalisierung Bilanzsumme 30 323,8— 487,4 damit, daß die zunehmende Anspannung der 5 5 e 10 880,2— 6,0 Konjunktur— nicht zuletzt auch die Lage am(VWD) Verhandlungen über die Beseiti- 5 3 N 311,6 1 2 5 22 7 2* 8 3 3 8 92, 1 Arbeitsmarkt— eine Dämpfung der über die gung der Devisenkontrolle für 80 Prozent Sorten, Auslandswechsel Produktionskapazitäten schon vielfach hin- des unsichtbaren japanischen Handelsver- und Schecks 121.5— 19,9 aussehenden Nachtrage auch durch Kredit- Rehrs mit dem Ausland hat das japanische Snalewesfteflung un vers VüiaPN polſtische Maßnahmen erforderlich mache. Finanzministerium mit anderen Ministerien.. 0 Der Zentralbankrat ging dabei von der aufgenommen. Danach ist daran gedacht, den ombardforderungen 24,9 3 Ueberlegung aus, daß es richtiger sei, den Devisenverkehr für Seefrachten, für die Ver- 5 an öfftl. Hand 425 5 Tendenzen zur Uebersteigerung der Kon- sicherung im Zusammenhang mit dem See-. 1110 5. zurktur durch wirksame Maßnahmen recht- transport, für die Ueberweisung von Kapital unverz. Schuldverschreibungen 4 648.1— 14,5 iti geg. g A- und Zinsen aus ausländischen Investitiolien Kredite an Bund zeitig zu begegnen als durch Zuwarten Kräf. a 81 1 5 1 0 0 d 5 in Japan, für Dividendenzahlungen un e e 5 88 Lizenzgebühren sowie für Abonnements auf Konsolidierungskredite 5 162.1 135.9 Breite Front ausländische Zeitungen und Zeitschriften zu Banknotenumlauf 17 253,5— 401.7 5 1 liberalisieren Einlagen 38 Kreditinstituten 7 414,1— egen n Butter 201 g 85 2 8 n Einlagen der öffentl. Hand 2 934,0— 88 8 a Die Devisenzuteilung U. à. für den Reise- Verbindlichkeiten aus dem (V) Das Bundesernährungsministerium verkehr, für die Errichtung von Zweigbüros Auslandsgeschäft 742,7— 45,3 Die Kapitalaus fuhr b (AP) Britische Finanzkreise glauben, daß die Londoner Regierung in Kürze die volle Konvertierbarkeit(Umtauschbarkeit) des bri- tischen Pfund Sterlings verfügen wird. Man rechnet damit, dag Macmillan nach seinem Wahlsieg bestrebt ist, auch die letzten Be- schränkungen so rasch wie möglich aufzu- heben. Wie verlautet sollen zunächst die ver- bliebenen Einschränkungen für den Import aus Dollar-Ländern beseitigt werden, eine Maßnahme, die seit langem sowohl von Wa- shington als auch von Ottawa gefordert wird. Die Briten könnten dann unbeschränkt amerikanische und kanadische Waren kau- ken. Gleichzeitig würde damit das britische Pfund im Sinne des Artikels acht des Inter- nationalen Währungsfonds-Abkommens frei konvertierbar werden. Nach diesem Schritt würde nur noch eine große Devisenbarriere bestehen— das Ver- bot der freien Kapitalausfuhr aus Großbri- tannien. Britische Finanzkreise wiesen je- doch darauf hin, daß es heute bereits mög- lich sei, auf Antrag für die Gründung von Firmen im Ausland Kapital zu transferieren. Die Aufhebung der noch existierenden Ex- portbeschränkungen für das Pfund dürfte etwas länger in Anspruch nehmen, da man eine starke Nachfrage nach britischen De- visen erwartet. Dies, so wird in London be- tont, könnte sich unter Umständen gefähr- lich auswirken, da etwa die Hälfte des Welt- handels in Pfund Sterling abgewickelt wird. Die Freigabe der Dollar-Importe könnte jedoch zu einer Belebung des Handels füh- ren. Vor allem für in den Vereinigten Staa- ten oder Kanada hergestellte Autos, Haus- Konjunkturpolitischer Preßlufthammer gegen das Kreditgebäude Der Zentralbankrat versucht Versäumtes nachzuholen Schließlich ist ja der Diskontsatz kein zwi- schen Dachgeschoß und Keller ständig auf- und abwärts fahrender Aufzug. Am 3. Sep- tember hat der Zentralbankrat— mit er- hobenem Zeigefinger auf Ueberhitzungs- erscheinungen im Bausektor hinweisend den Diskontsatz um/ Prozent erhöht. Nüchterne Beobachter goutierten die Maß- nahme, denn der Baulust waren ja Grenzen gesetzt, die sowohl der Arbeitskräftemangel als auch das Materialangebot bestimmten. Heiglaufende Bautätigkeit konnte nur die Preisbildung ungünstig— das heißt ver- teuernd— beeinflussen. Diese Gefahr ist eigentlich jetzt infolge der zu erwartenden Linkaufsberalet fur die austrau 1* Die nachstehenden Preisangaben beziehen sich auf häufig anzutreffende Verbraucher- preise für Waren von einwandfreier Qualität in mittlerer Preislage. Die Preise sind am 21. Oktober in Zusammenarbeit mit amtlichen Stellen in verschiedenen Geschäften der nachstehend aufgeführten Städte festgestellt Gemüse: Der Markt ist ohne besondere Veränderung, obwohl die Angebote aus den Gärtnereien jetzt geringer werden. Importe gleichen den Markt aus. Die Ver- brauchernachfrage kann durchaus viel- seitig befriedigt werden, allerdings teil- weise nicht ohne Preiszugeständnisse. Kopf- salat in guter Qualität ist z. Z. noch genü- gend und preisgünstig vorhanden; das An- gebot dürfte aber demnächst nachlassen. Spinat ist immer noch preisgünstig und sollte daher jetzt gekauft werden. Das An- gebot an Schwarzwurzeln, für Liebhaber, ist noch vereinzelt und wird ebenso, wie das von Rosenkolil erst nach dem Frost zuneh- men. Die Krautpreise zeigen langsam stei- gende Tendenz. Tomaten gehen zu Ende, was die stark erhöhten Preise erkennen lassen. Ware Mannheim Heidelberg Kopfsalat Stück 2330 30 N otken(gelbe Rüben) Pfund 3440 40—45 Rotkraut Pfund 30—40 32—40 Spinat 85 Pfund 30—35 35—40 Schwarzwurzeln Pfund 6580 Fartoffeln Pfund 14—17 18 50 kg frei Haus 8 zum Einkellern DM DM a) gelbfleischig 12—15 11 b) Salatkartoffeln 15—16 14 Fleisch: Angesichts der unverändert hohen kesten Preise verweisen wir auf den„Tip der f e“ Billigere Fleischgerichte mit Hack- leisch. Rezepte sind kostenlos zu beziehen durch die Verbraucherzentrale, Stuttgart, Olgastraßze 32. Ware Mannheim Heidelberg Schweinehals Pfund 350380 298—360 Rindfleisch z Kochen Pfund 200-300 198—240 Kalbfleisch v. Bug Pfund 340380 248360 Obst: Bei Trauben ermöglichen die Zufuh- ren heller Sorten aus Jugoslawien und der dunklen Othello-Trauben aus Ungarn gün- stige Einkäufe. Preisnachlässe sind durchaus möglich Die Regina-Datteltrauben werden iberreif, so daß es sich zum Teil um ge- te Einfuhren handeln dürfte, wobei die ise anziehen. Das Ende der Traubensai- worden. son steht bevor, so daß das Kernobst bald das Feld beherrschen wird. Obwohl zum Teil, billige Apfelsorten— auch zum Einkellern angeboten werden, sind die Preise für Tafel- apfel hoch, ebenso die der Birnen. Ware Mannheim Heidelberg Aepfel Kl. A Goldparmäne Pfund 65—75 70—80 Jonathan Pfund 50—70 7⁵ Bifnen Kl. A Pfund 65—75 70—90 Regina-Datteltrauben Pfund 58-75 80 sonstige Trauben Pfund 44—55 52—65 Bananen Pfund 55—70 70 Geflügel: Das Angebot ist gleichbleibend reichhaltig, preisgünstig.. Ware Mannheim Heidelberg Hähnchen, bratfertig Pfund 255 240—355 Hähnchen o. D. Pfund 198240 240—325 Suppenhuhn o. D. Pfund 195 195 Fisch: Durch geringere Fangergebnisse sind die Preise verhältnismäßig hoch, wobei auch noch erhebliche Preisunterschiede auf- fallen. Deshalb werden gerade hier vom Verbraucher sorgfältige Preisvergleiche an- zustellen sein. Ware Mannheim Heidelberg Kabeljaufilet Pfund 160—170 165 Seelachsfilet Pfund 130—140 145 Rotbarschfilet Pfund 180210 Eier: Eier sind im Verhältnis zu anderen Lebensmitteln wie bisher preisgünstig, was auf die absoluten Rekordeinfuhren dieses Jahres zurückzuführen ist. 10 Stück Klasse E Werden zu 1,25 DM, 10 Stück Klasse C zu 1,68 DM angeboten. 5 Ware Inl. Ei Kl. B Ausl. Ei Kl. B Butter: Die Butterpreise liegen jetzt etwa das Kilo bei 7,04 bis 7.20 DM. Angesichts der nachlassenden heimischen Butterer zeugung und der nach oben in Bewegung geratenen Preise erwarten die Verbraucher den Einsatz der Vorratsmengen und die Aufhebung des Butterzolls. W Markenbutter Mannheim Heidelberg Stück 24—25 20—23 Stück 18—22 19—23 Mannheim Heidelberg % Pfund 85-93 90—92 jahreszeitlichen Abschwächung der Bau- tätigkeit geringer geworden. Soweit die Preise angezogen haben im Bausektor, wird sich nicht mehr viel korrigieren lassen. „Schuß vor den Bug.. Auf Gelblicht geschaltet“ hieß es am 3. September, wobei niemand einen Hehl daraus machte, daß die- ses Schrittchen nur eben ein Schrittchen sei. Eine Geste, die dartue, dem löblichen Zen- tralbankrat sei es, seitdem die Deutsche Bundesbank die Geschäfte der Bank deut- scher Länder übernahm, noch nicht gelun- gen, zu zaubern: Nämlich Geld gleichzeitig zu verknappen und doch billiger zu machen. Mag sein, daß die am 22. Oktober in Frankfurt am Main tagenden Hüter der deut- schen Währung nach Bonn schielten, wo Etzel den Bundeshaushalt verteidigte a) gegen Folgen der Rentenerhöhung, b) gegen Folgen der sich auch auf Grund- renten erstreckenden Reform der Kriegs- opfer versorgung, a c) gegen andere Anforderungen, die an den Bundeshaushalt gestellt werden. a) und b) allein dürften die Bundeskasse etwa 1,67 Milliarden DM kosten; e) wird mit 4,5 Milliarden DM bewertet. Alles Milliarden, die Etzel nicht hat, sondern zum überwiegen den Teil wohl irgendwoher ausleihen muß. Wenn der Zentralbankrat so naiv war, zu glauben, die Zinsschraube würde parlamen- tarische oder regierungsamtliche Bewilli- gungsbereitschaft eindämmen, dann gebührt ihm herzliche Beleidskundgebung. Der Zentralbankrat gab zu erkennen, sei- ne Parole heiße jetzt: Ohne Rücksicht auf den Preis Geld zu verknappen. Deswegen auch die Erhöhung der Mindestreservesätze. Bei der großen Geldflüssigkeit, die gar nicht er- kennen läßt, wo der Geldmarkt(der Markt für kurz- und mittelfristige Kredite) endet und der Kapitalmaxkt(das Gebiet langfristi- ger Kreditgebung) anfängt, wird der Zen- tralbankrat die Erfahrung machen müssen, daß er mit untauglichen Mitteln viel zu spät auf den Plan trat. Es bleibt die Frage offen: Warum ist der Diskontsatz nicht am 3. Sep- tember in ausreichender Weise erhöht wor- den? Letztlich dürften— auch eine Folge der erwähnten Geldflüssigkeit— die Tagesgeld sätze unter den Diskontsätzen liegen bleiben. Eine Diskontpolitik, die nicht beachtet, daß die Geldflüssigkeit so groß ist, daß Refinan- zierung bei der Notenbank illusorisch bleibt, ist eine Geldpolitik im luftleeren Raum. Und Was hat denn der Zentralbankrat schließlich erreicht? Er verbessert die Zinsrendite und wird zwangsläufig wieder ausländische Kapi- talien anlocken, die, sich in die Bundesrepu- blik verlagernd, die Geldflüssigkeit doch noch vermehren. Alles halbe Maßnahmen. Hat der Zentralbankrat am 3. September die Diskont- satzerhöhung zu zaghaft angefangen, s daß jetzt so überraschend stark nachgezogen werden mußte, dann hat er diesmal mit der Erhöhung der Mindestreservesätze nur ge- spielt, statt zu handeln. Die Chancen für den Kapitalmarkt sind eigentlich gut. Daß die Aera des Fünfprozen- tigen vorbei ist— mit Ausnahme jener Fälle, in denen beim Emissionskurs besondere Ver- Sünstigungen gewährt werden— hat wohl jedermann begriffen. Auch Herr Etzel wird sich damit abfinden müssen, daß ihm billiges Geld für den Haushaltsausgleich am Kapital- markt nicht mehr zur Verfügung steht. Wie bereits eingangs gesagt. Der Diskont- satz ist schließlich kein zwischen Dachgeschoß und Keller ständig auf, und abwärts fahren der Aufzug. Die Leute, die ihn handhaben, sollten sich dessen bewußt sein. F. O. Weber Aktienkurse stiegen ot Zentralbankratssitzung Trotz der zu erwartenden Diskonterhö- hung, die bis Büroschluß noch nicht bekannt War, verbuchten die westdeutschen Aktien- märkte auch am 22. Oktober zum Teil beacht- liche Kurssteigerungen. Zwar hielt sich das Geschäft nach der stürmischen Aufwärtsbe- Wegung des Vortages in mäßigen Grenzen. Gleichwohl zogen führende Werte erneut um mehrere Punkte an, Das Hauptinteresse kon- zentrierte sich auf den Farbenmarkt, insbe- sondere auf Farben Bayer. Außerdem Waren verschiedene Spezialpapiere rege gefragt und verzeichneten überdurchschnittliche Favori- ten-Kurse. Ansonsten waren die Verände- rungen allerdings gering. Die Börsen schlos- sen nach unsicherem Verlauf sehr wider- standsfähig. Festverzinsliche Papiere blieben angeboten. — 5 Englisches Pfund soll frei E werden leibt jedoch blockiert haltsgeräte und Konfektionswaren rechnet man sich ein gutes Geschäft aus. Dazu er. klärte am 21. Oktober die„Financial Times“, „Wenn dies(die Aufhebung der Import-Be. schränkungen) einmal vollzogen ist und alles spricht dafür, dag man es bald tun sollte— werden die letzten Ueberreste auz der Verteidigungsstruktur eines belagerten Großbritanniens ausgemerzt sein.“ An der Milchprämie Wird nicht gespart (VWD) Die den Landwirten in der Bun- desrepublik gewährte Milchprämie von drel und zwei Pf. je Liter wird weiterhin gezahlt. — 14 Ohne TEPPICH kein Zuhause Bundesfinanzminister Franz Etzel hat auf die Ursprünglich auch hier beabsichtigte Haus- haltskürzung verzichtet. Dies berichtete Bun- desernährungsminister Werner Schwarz dem Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in einer Sitzung am 22. Oktober in Bonn. Von dem im Grünen Plan für die Zah- lung des Förderungszuschlages für Quali- tätsmilch bereitstehenden Gesamtbetrag in Höhe von 376 Millionen DM sind bereits 244 Millionen DM verbraucht worden, so daß An- fang Oktober nur noch 132 Millionen DM zur Verfügung standen. Dr. Ludger Westrick 65 Jahre (da) Staatsseretar Dr. Ludger Westricg vom Bundeswirtsckhaftsministerium wird heute 65 Jahre. Der in Münster/ Westfalen geborene Staatssexretar gilt in Bonn als der Mann, der m Bundeswirtschaftsministerium darüber Wacht, daß die Ideen von Bundes wirtschafts- minister Erhard in den einzelnen Abteilungen des Ministeriums unverfälscht in die Tat um- gesetzt werden. Mestrict kat Reefits- und Stuutswissenschaf. ten studlert, promovierte 1921 in Köln und war danm in Unternehmungen der Montanindustrie lätig, davon vier Jahre— bis zum Jahre 1927 — auf dem Ballean. Von 1939 an leitete er als Vorstandsborsitzender die Vereinigten Alu- minium- Werke 46, Berlin. Nach dem Kriege War er Zentraltreuhänder für samtliche Gesell- schaften der Vereinigten Industrie- Unterneh- mungen 46, Berlin, die in Bundbesitz sind. Drei Jahre lang gehörte er— bis 1951— dem Direktorium der Deutschen Kohlenbergbau⸗ leitung in Essen an. Staatsseretär im Bundes- Wirtschaftsministerium ist er seit März 1951. Die Amtszeit Westriees wurde vom Kabinett über die Pensionsgrenze hinaus zunächst um ein Jahr verlängert. f 5 K URZ NACHRICHTEN Gewinnsparen recht beliebt Das Gewinnsparen hat seit seiner Einfüh- rung durch die Volksbanken nach Angaben des Deutschen Genossenschaftsverbandes reges In- teresse in der Bevölkerung gefunden und be- achtliche Erfolge erzielt. An Gewinnen wur- den bisher rund 53,13 Millienen DM ausge- schüttet. Im ersten Halbjahr 1958 wurden im Rahmen dieses Sparzweiges, der mit dem Drämienbegünstigten Sparen gekoppelt wer- den soll, mehr als 29 Millionen DM gespart. An den Auslosungen nahmen rund 1,16 Mil- lionen Sparkarten teil. Suezkanalgesellschaft zahlt wieder Dividende (AP) Die frühere Suezkanalgesellschaft, die sich nach der Verstaatlichung des Kanals in Compagnie Financiere de Suez umbenannt hat, hat jetzt das erste Mal seit 1956 die Aus- schüttung einer Dividende beschlossen. Die Hauptversammlung stimmte einer Dividende von 5 Prozent zu und billigte ferner die Ent- schädigungs vereinbarung, die der Vorstand mit der Vereinigten Arabischen Republik aus- gearbeitet hat. Von 1960 bis 1963 zahlt Aegyp- ten in vier festgesetzten Jahresraten insge- samt 19 Millionen Pfund an die Gesellschaft. Marktberichte VOM 22. Oktober Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 70 Ferkel. Preis für Ferkel über 6 Wochen alt 68—74 DM je Stück. Marktver- lauf: schleppend, großer Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg. Inlandsfleisch: Ochsen 3,95—4,20; Rind 4, 154,35; Kuh 3,35—3,80; Bullen 4,15—4,35; Schweine 3,703,860; Kalb 4,70 bis 5,30; Hammel 3,65 3,95; Tendenz schleppend. Mannheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr Zzufriedenstellender vereinzelt schleppender Absatz, geringe Ueber- stände. Es erzielten: Blumenkohl Stück 60-100; Feuerbohnen 6065; Karotten Gewicht 2830; Kar- toffeln 1112; Lauch Gewicht 4044; Petersilie Bd. 6.—9; Rettiche Stück 1012, Rettiche Bund 10; Rotkohl 2224: Rote Bete 1416; Endiviensalat Stück 10—15; Feldsalat 120150; Suppengrün 8-9; Kopfsalat Stück 14-20; Schnittlauch Bund 9-0 Spinat 25—30; Sellerie Stück 3550; dto. Gewicht 40 bis 45; Tomaten 30—60; Weißkohl 1820; Wirsing 20 bis 22; Zwiebeln 18-20; Bepfel 30—65; Bananen Kiste 13—14; Birnen 4065; Kastanien 4045; Wein- trauben 45-60; Walnüsse 120150; Zitronen Stück 15—17; Quitten 40-50; Rosenkohl 6075. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WPD) Anfuhr gut, Absatz teilweise langsam. Ab Montag kann Sellerie als Gewichtsware, laub- und Wwurzelfrei, angeliefert werden. Es erzielten: Aepfel& 3348; B 2632; Cox Orange A 50-60; B 4249; Rheinischer Winterrambour A 38-2; Quitten 40—50; Kastanien Ueberstand 35; Goldpar- mänen A 4856; B 3647; Jonathan A 4550; Kalser Wilhelm A 4248; BoOSkOOp A 36—45; Kopfsalat Ueberstand 15-20; Endiviensalat Ueberstand 10-15 Stück; Feldsalat 95130; Spinat 22—25; Tomaten B 4050 mm Durchmesser 42-45; B 50-60 mm Durch- messer 5154; C 1930; Weißgkohl 10—15; Rotkohl 15 bis 18; Wirsing 1318; Blumenkohl 150-200 mm Durchmesser 45—55 Stück; 200250 mm Durchmes- Ser 60—65 Stück; 250-300 mm Durchmesser 70-5; uber zoo mm Durchmesser 8085; Rosenkohl 60 bis 70; Kohlrabi 6-10 Stück; Möhren 18-25; Rote Bete 9.15 Sellerie mit Laub 3040; Sellerie ohne Laub 26—30; Lauch 35—40; Zwiebeln 1516. Mitgetellt von„Vereinigte Wirtschaftsdlenste GmbE⸗ 22. 105 e a 55 21. 10.] 22. 10. 21. 10. 22. 10. 21. 10. 21. 0 J 22. 10. 112 n nhörse(Die nedaunon nattef nicht tut etwaige Uebertrazungs- Send wens 0 0 aaustmtekreditbenk 2 250% 8% pala. Hypo. o i Cenede Ges 18) 1,11 1805 14 2 ö oder Uebermittlungsfehler) a n Pfälz. Hypo. 899 900 5% Plälz. Hypo. 98 99 Canagros(3 10,05 10,20 5 5 6 Siemens& Halske 487 475 Rhein. Hypo 885 560 7% Phoeniz-Rheinfohr E. 1 F(8 j 5 5 8 5 Sinner A8 340 1 360. 5 5 5 4.6 4% 0 Frankfurt a. M., 2 2. Oktober 1959 ö v. 4— Keystone 8.3(8) 14.91 4.89 0 e 5 eee ee 200 250 Renten 6% Rhein. Hypo. 10⁰ 100 Nec(8 14.5 4% „„% 0 21. 10 22. 10. 21. 10.. Sa 85 585 e i e 8 tete 4 oft Hörde 222 221 Kaufhof 735 J 740 Thyssen 3³8%%, Kblocungsschnld v.57 Jo Je 7.5% Rus. Pil v. 36 0% Jen Ferne 12525 5 a f 5 5 3% Dorsch ic 585 586 Elem Schenzlin 720 70 VD 405 f 4% 5é Bad. Kom. Ldsbk. div. 113 e eee,„ 5 253 215 222 Eichbaum Werges 2 700 Klöckner Bergbau 219 205 Ver. Dt. Olfabriken 7⁵⁰ 5 5% Bayer. Hypo. 113 113 5% Tbyabengutte. 30 92% 27 810 0 00 e 5 2 40 4220 i. Licht u. Kraft 230 f 22 Klöckner umb Deutz 420 f 425 Ver. Slanzston 5 4 67% Bundespost v. 55 eee, eee 106,40 108,40 590 606 Enzinger Union 375 J 380 Klöckner- Werke 231 235 Wintershall 478 479% 3,5% Großkraftw. Mhm. 25— 7% Zellst. Waldh 1 U 58 928 98 1 delphi 11.10 408 „ 415 4%% Eßlinger Maschinen 350 755 5 225 1 855 Zeiss Ikon 255 25 5%—JPfälz. Hypo. 11 10 9 5 e e, les, e. N nend Zellstof 132 13⁵ Farben Bayer 464 478 ahmeyer 24%[Zellstoff Waldhof 5% Rhein. Hypo. a d 755 2 1 Badische Anilin 422 434 Barben Liquis 8,95 8,95 Lanz 140 8 144 5/ Nhid. plalz v. 53 100 100 Wandelanleihen. NE-Metalle SMW 2703 270 Fein letter 200 204 Lindes Eis 631 830 Unnotierte Aktien 7.5% Siemens v. 5 105% 105% 5,5% Anglo Amerie. 5 22. Jo. Geld riet 200 207 keldmühle 1060 1% Löwenbräu 710 7¹⁰ Beton& Monierbav 320 385 g 5 Corp. v. 59 114% 114 elektr Kupfer 292 295,50 gerge: 42⁰ 430 Kbelted 360 368 Ludwigsh. Walzm. 8 Burbach Kall 3⁵⁰ 2 Renten 7 2 Ev. 58 259 260 Blei 5 0 90 gekule abgestempelt 223 227 Gelsenberg 187 ˙ 189 Mannesmann 269 250% Pycketh. 560 560 Zinsen tarifbesteuert! 0 705 BNMW v. 58 31⁴ 312 Aluminium 225 227 i dee 5 215 219 Soldschmidt 452 501 NMetaligesellscheft 500 20 Dynamit Nobel 1000 1055. 5 8.5% Sbem. Albert v. 586 Js“ 170 Zinn 9 533 Sinding Bisuetel 80 350 Eritznes- Keyser 180 f 17 r Nordd Loy 88 88 Eisenhütte 40 4 8% AEG v, 50 10% 0% 8.8% Schering v. 89„, e 855 Sochumel Verein 225 1 20 Srun& Bülfnger 35 358% NSU 4⁰ 462 Hutschenreuther Lo. 4⁵⁰ 450 8 8½ Baden-Württ. v. 57— 6.5% VDM v. 51 335— Messing 63 755 266 güdieg 5 500 Sie Sußstani Witſen 4 45 pfalz Hühlen 10 120 Hseder kidtte 2% 2 3% BAS v. 50 10% 87 f 5 5 Zudetus 560% 358 Sutehofnung 7 687 bboenix Rheinrohr 319 319% Orenstein à Koppel St. 40 412% 6% Bosch v. 56 ide 10%„ luvestment-Zertilkate deutsche krele Srowd, Berl& Cie. 68⁵ 70⁰ Hamborner Bergbeov 7 118 preußag 20¹ 20%% Phrix Werke 1286 134 83% BBC v. 56 107% 3 Adifonds 1„ Devisennotlerungen Casselle 600 2 klandels- Union„ Gheineſektre 45% T 40 Scheldemandel—— 2% Bundesbahn v. 58 103% 103% Austro-Fonds 111.0 111½5 1 Us. Dollar 4,174 4,16% Chemie Albert 505 1 30 fapeg 98% J 8%[ Abeinstahl 38s 340 2% Bundespost v. 58 4% 103 Concentre 105.0 1086,30 l engl. 8 726 11/4 SnemieVetweltung kiüls 731% 750 Herpener 113 113% WS 363 8569%„denken 2% E680 v. 58 10% ſjos Heksfonds 1157 117. 1 ed Dolle 4% 4 nt Some, 685 580 8 kleidelberger Zement 385 555, do Vorzüge 843 5⁴⁵ and Versſcherungen 5.5½ Gelsenberg f Europafonds 1 138,60 135,0 100 hll. 110,60. 110.82 e 245 2550 floechster Farben 41 27% Rheinmetall 2 220 f aliens Leben 50 580 Benain g. 56% 88% KEurunion 1170 12.10 0 etre 9% 98357 Hemegs 40 de Hosscheerke 2%% Shelnpreußen 257„ Allanz Versicherung 2050 2000 3% Heidelb. Zem. v. 56 105% 105% Fondak 224.0 227,50 100 deig. t: 8.344 8,30 ol Ceotiges 4⁵⁵ 5⁰⁰ Hochtief 525 525 Riede! 45% 4s Badische Bank 420 42% Hoechster Farb. v. 5% 108 Fondis 125,120 100 ff. 9.85080 0,8525 ot Edelstam 4 Koeſzmean 2% 2% Nansen 8„ Barer yo wechseib 40 4%. Hoechster Bearb. v. 58 06% 10s Fondre 178.90 158.80 100 as. Kronen 908, 80.75 „ 307 302 3 KHötten Oberhausen 271 259% Rütgers 320 Berliner Handelsbank 610 610 6% Hoeschwerke v. 50 190%— Industria 138,10 137,50 100 norw Ktonen 58,585 58,705 . 76⁰ 76⁵ Hütte Siegerlend 400 4¹2 Salzdetfurtw 372 37³ Somerzbank AG 487 40⁵ 7% Lastenausgl. v. 38 100% 103% intervest 50,20 50,4 100 schwed. Kronen 80,855 80,855 60 658 llse Berabep St. 108 1— Schering 4% 420 8 St. Bank a8 40 42 3% MAN v. 57 10% 108% lavests 120,0 122,0 1000 fl. Lire 8,776 674 435 435 te 55 1„% Schless 222 205 Dt. Centralboden 44% 456 3% Mannesmann v. 59 33% 98% Thesaurus 140,70 142,70 100 östert Schillin 16,155 46,15 215 219% ind. Werke Karlsruhe 250 248 Schlogquellbr. 590 1 57 Dt. Hyp. Bank Bremer 450 480 3% Pfslzwerke v. 57 5 5 Unifonds 101,10 102,60 bortuga! 8 14.615 4.655 436 442 Kell Chemie 830 1755 Schubert d Salzer 43⁵ 455][Dresdner Bank A8 480 480 3 5 5 Uscafonds 118.90 18,30 100 0 e! 5 443. U. 4. 250 267%[Karstadt 768 Schultheis 31h. e I kraakl. hre. 7% 7h e 0% Kept.-Artregest. Atomic Fd.(8, 5,64 5,64 100 DN. 021 25,59 1. 245 eee len rechnet ZU er. Pimes“, ort-Be. — Id tun ste aus Agerten r Bun- on del gezahlt. — 14 1 l — 8 — auf die Haus- Bun- z dem Ft und ber in e Zah- Quali- rag in its 244 8 An- M Zur estriet heute borene n, der arüber chufts. ungen t um- scha]. d war lust rie 1927 er als Alu- Kriege zesell · neh- Sind. dem gbau⸗ Indes- 1951. binett st um 70 bis lender Ueber- 0100 Kar- ie Bd. 10—12; salat lelten: 50—60; 38—42; Idpar-· Taiser salat 10—15 ten B hurch- Hl 15 mm hmes- 7075 60 bis Bete Laub Nr. 245/ Freitag, 23. Oktober 1959 MORGEN Lorient macht den Brückenschlag leicht Großzügiger und imponierender Wiederaufbau der französischen Partnerstadt von Ludwigshafen An einem langen Faden aufgehängt, dreht sich das Spielzeugmodell eines deutschen Sturzbombers träge um seine Achse. Daneben wiegt sich eine englische Jagdmaschine im gleichen Takt. Die qu 87 und die Spitfire, im letzten Krieg erbitterte Gegner, baumeln friedlich nebeneinander im Schaufenster in einer französischen Stadt. Diese Stadt heißt Lorient und ist zur Partnerschaft mit Lud- wigshafen ausersehen. Manchen Einwohner mag der Anblick der Kriegsflugzeuge noch erschrecken, doch die Jugend steht wie über- all vor der großen Scheibe und drückt sich die Nasen platt. Sie vergibt schnell. Auch das, was die Erwachsenen von der Zerstörung ihrer Heimat erzählen, und was die, durch den großzügigen Wiederaufbau, immer spär- licher werdenden Ruinen zum Thema„Krieg und Feindschaft“ verkünden. Die Jugend vergißt schnell, doch kann es auch die ältere Generation? Das zu ergründen, war das Hauptziel unserer Reise nach Lorient. Die Stadt mit dem nach Boulogne größten Fischereihafen Frankreichs, eine Gründung der Ostindischen Handelsgesellschaft, heißt daher auch„Der Osten“, obwohl sie eine der westlichsten Städte des Landes ist. Sie liegt unweit von Brest, in der Bretagne und gehört zum Departement Morbihan. 55 000 Einwohner sind hauptsächlich beim Fischfang und im Marinearsenal beschäftigt. Andere Industrie fehlt völlig, sieht man von einer Schiffs- und Reparaturwerft ab, die Fischdampfer bis zu einer Länge von 43 Meter baut und um die 200 Arbeiter beschäftigt. Die Entfernung Ludwigshafen Lorient liegt bei knapp 1100 Kilometer. Die günstigste Fahrtroute— wie könnte es in Frankreich anders sein?— geht über Paris. Sechzehn Stunden Bahnfahrt liegen zwischen den Partnerstädten. Bis Le Mans, zwei Bahnstunden hinter Paris, geht es rasch. Die elektrischen Züge fahren mit äußerster Rasanz. Dann übernimmt die Dampflokomotive die Arbeit, und sie braucht von Le Mans bis Lorient, was etwa genau der Strecke Paris-Le Mans entspricht, immer- hin noch fünf Stunden. Typische Visitenkarte Doch der Reisende wird durch die Land- schaft entschädigt. Viele Wiesen, durch be- waldete, liebliche Hügel und gewundene, weidengesäumte Bäche belebt, verschenken ihr Grün, präsentieren Schlößchen und länd- liche Herrensitze und geben den unruhig kleingesprenkelten Kühen bestes Futter. Hinter Angers versteppt die Landschaft ein wenig, aber sie erholt, sich bald wieder in der würzigen Meeresluft, die auch den Rei- senden die Nähe des Atlantiks spüren läßt. erste Wind- Die Wiesen werden saftiger, mühlen tauchen auf, das frische Kalkweiß der Häuser und Zäune wird immer häufiger. Als sich das Weiß zu kubischen Stockwerken erhebt und das Grün nahezu verdrängt hat, ist Lorient erreicht. Die erste Baustelle, sie hat die Erweiterung des Bahnhofs zum Ziel, ist bereits die typische Visitenkarte der Stadt, die durch Luftangriffe so gut wie total zer- stört wurde und ihren ungebrochenen Lebenswillen in einem erstaunlichen Wieder- aufbau dokumentiert. Die Bomben wurden zwar von den Verbündeten geworfen, aber die deutsche Besatzungsmacht hatte sie ange- zogen: die gewaltigen U-Boot-Bunker, die allen Luftangriffen trotzten und neben Mannheims Partnerstadt Toulon heute einen Großteil der französischen U-Boot-Waffe aufnehmen, waren entscheidend für den Untergang der Stadt. Es gibt aber auch noch andere, vom Krieg geschlagene Wunden.„Sprechen Sie nicht mit Madame M. über eine deutsch- französische Freundschaft“, sagte uns ein Hotelbesitzer aus Lorient,„ihr Sohn ist als Fremdarbeiter in Deutschland verschwunden.“ Wir sind trotz- dem zu Madame M. gegangen. Eisiger Emp- fang, der sich kraß von all der aufrichtigen Herzlichkeit abhob, mit der uns viele Lorientaner, die um den Zweck dieser Reise Wußten, begegneten. Langsam schmolz das Eis, und schließlich sagte Madame M.:„Ich glaube nicht, dag ich mich jetzt noch zu einer Freundschaft zwischen unseren Ländern be- kennen kann, unsere Generation kann den Hitlerkrieg vielleicht verzeihen, aber nicht vergessen. Bauen Sie trotzdem an einer deutsch- französischen Freundschaft, die Ju- gend wird gern dazu bereit sein.“ M. Charles Belbèoc'h, der Lorient-Lokalchef der„Ouest- France“, einer Tageszeitung mit 600 000 Exemplaren Auflage und knapp 50 Bezirks- ausgaben, unterstrich diesen Gedanken.„Ja, vor allem die qugend müssen wir zusammen- bringen.“ Er unterstützte uns bei unserem Besuch mit Rat und Tat, erst kritisch, dann aufgeschlossen herzlich. Dabei war dieser Journalist als Offiziersstellvertreter fünf Jahre in deutscher Gefangenschaft mit all ihren Schattenseiten gewesen. Aber er nahm auch großartige menschliche Eindrücke in Deutschland auf. So die Erinnerung an einen seiner vier Fluchtversuche, als ihm ein altes ostpreußisches Ehepaar unter Einsatz des Lebens Unterkunft und Verpflegung gab.— Auch der Lokalchef der heimatlichen Abend- zeitung Lorients,„La Liberté“, M. Jean Quérat, kam uns sehr herzlich entgegen. Er war gleich mit unserem Vorschlag einverstanden, ständig Nachrichten zwischen Lorient und Ludwigshafen auszutauschen. Die Begegnung mit den Berufskollegen und der Jugend war überhaupt eines der er- freulichsten Momente dieser Reise. Als die Gruppe der katholischen Pfadfinder, die im Sommer Ludwigshafen besuchte, von unserer Anwesenheit erfuhr, gab sie im Heim einen kleinen„Empfang“. Mit Stolz zeigte sie ihre „Ludwigshafener Ecke“ mit Bildern von der Reise. Im Mittelpunkt die überdimensionale Vergrößerung eines Hochhaus-Bildes der „MM“-Fotografen Kortokraks und Ließ. Unter ihrem Gruppenleiter, dem Pater Thomas, hatten sie in einer öffentlichen Ver- sammlung über ihre Ludwigshafener Ein- drücke berichtet und für die Partnerschaft viele neue Freunde gewonnen. Nun sehen sie ein bißchen aufgeregt dem Ludwigshafener Gegenbesuch entgegen.„Wir wollen es un- seren deutschen Freunden hier genau so schön machen, wie wir es in Ludwigshafen hatten. Es war nur zu kurz.“ Strand beim„Namensvetter“ Es war deshalb auch ein besonderes An- liegen des Oberbürgermeisters Glotin, einer ebenso imponierenden wie sympathischen Erscheinung, fernab jeder starren Beamten- Würde, daß uns das von der Stadtverwaltung für die Dauer des Aufenthaltes zur Verfügung stehende Dienstauto zu den schönsten Punk- ten der reizvollen Umgebung Lorients führte. An den breiten Sandstrand des Atlantiks, gegenüber von Port Louis, einer alten Be- festigung mit dem so vertraut klingenden Namen„Ludwigshafen“, an kleinen Fluß- läufen entlang mit ideal gelegenen Camping- plätzen. Hier sollen die Ludwigshafener Be- sucher im nächsten Sommer untergebracht Werden. Besorgt wurden wir gefragt, ob es ihnen dort wohl gefallen würde. Wir konnten es voll bejahen. Und immer wieder das Zusammentreffen mit der Jugend. Die Lorientaler„Regie“— in charmanter Gestalt der für die Partner- schaft enthusiastisch arbeitenden Stadtsekre- tärin Mlle. Tallec,— hatte für den deutschen Gast eine besorfdere Ueberraschung bereit: das„College National Technique“, das Tech- nikum. Ein imponierender, neuer Gebäude- komplex für 1200 Schüler bestimmt. Sie wer- den bereits im Alter von zwölf Jahren auf- genommen und zu äußerst spezialisierten Facharbeitern mit Meistercharakter aus- gebildet. Sogar ein technisches Abitur kann als Vorstufe zur Hochschule abgelegt werden. Jedes Departement hat mindestens eine solche Schule, für die Staat und Departement erheb- liche Mittel aufbringen und deren kom- Plizierte Lehrmittel von der Drehbank bis zum Schulbuch ohne jedes Entgelt zur Ver- fügung stehen. 330 Auswärtsschüler wohnen in schmucken Wohnblocks, in der Freizeit und bei ihren Schularbeiten von Studenten be- aufsichtigt. Weitere 200 Kinder bleiben zu den frugalen Mahlzeiten aus einer hoch- Bilder: kim Ungebrochener Aufbauwille einer zerstörten Stadt modernen Küche in der Schule. Die„Voll- pension“ beträgt für ein ganzes Jahr ein- schließlich Unterkunft 85 000 Franken(rund 735 Mark). Den Rest legt der Staat zu und bei begabten Minderbemittelten auch die ganze Summe. Die neuerbauten Volksschulen kön- nen sich ebenfalls sehen lassen. Sie halten jeden Vergleich mit unseren modernsten aus. Gleich vorbildlich waren Krankenhaus und Altersheim. Parallel mit dem Bau wichtiger öffentlicher Gebäude, ging in der total zerstörten Stadt natürlich der Wohnungsbau. Zwar gibt es kein Flüchtlingsproblem, doch die vielen, während des Krieges evakuierten Bürger drängten in ihre Heimat zurück. Baracken waren die erste Station. Wieder griffen Staat und Stadt ein. Wohnblocks wuchsen aus dem Boden. Allein die staatliche Wohnungsbau- Gesellschaft H. L. M.(Habitations à Loyer Mo- déré( Wohnungen zu mäßiger Miete) er- höhte die Vorkriegszahl ihrer Gebäude von 72 auf 2440. Der Stolz des Ortes ist ihr 14 geschobiges Wohnhochhaus mit prächtigem Rundblick auf die Stadt, Arsenal und Hafen. Davor erstreckt sich in leichtem Bogen ein Weiterer Wohnblock.„Die Banane“ heißt er im Volksmund. Alle Häuser sind stabil ge- baut, mit zum Teil schön geschnitzten Woh- nungstüren. Heizung ist selbstverständlich. Die Miete: Für eine Drei-Zimmer- Wohnung mit Küche und Bad vierteljährlich— man zahlt in Frankreich nicht monatlich— knapp 300 Mark, ohne Heizungskosten. Erst nachdem der Wohnungsbau so große Fortschritte machte— stolz zeigte Ober- bürgermeister Glotin in seinem Amtszimmer den Wiederaufbauplan Lorients— dachte man auch an die reinen Verwaltungsgebäude. So werden die rund 350 Beamten und Ange- stellten der Stadtverwaltung— dazu kom- men etwa 150 Arbeiter, also 500 städtische Bedienstete— in Kürze aus einer alten Schule, ihrem jetzigen Amtssitz, in ein präch- tiges neues Rathaus umziehen. Es hat grohe, repräsentative Raume und wird auch das Mu- seum und die Kunstgalerie aufnehmen. Die Polizei kann ebenso bald ihr Barackenlager mit einem Neubau vertauschen. Auf dem Rohbau der Sparkasse wird gerade das Dach gelegt. Eine besonders kühne Konstruktion, innen wie außen, ist die große katholische Kirche am Marktplatz mit vielregistrigem Orgelwerk, hellen Lichtschächten in der Höhe und schmalen, dunkelverglasten Fenstern in der unteren Partie. Die alten Lorientaner, die die frühere Stadt viel gemütlicher(„Jetzt ist soviel Militär hier“) und charakteristischer kanden, haben sich erst allmählich mit dem eigenwilligen Baustil des Gotteshauses abge- funden. Bedeutungsvoll zeigte M. Glotin auf eine große weiße Stelle des Stadtplanes im Südteil des Ortes: Freies Industriegelände für Dezentralisierungswünsche der Groß- unternehmen im Pariser Raum.„Auch eine Filiale der BASF wäre uns willkommen“, sagte scherzhaft das Stadtoberhaupt beim Abschiedsessen, als er uns die Grüße für Ludwigshafens Oberbürgermeister Dr. Hans Klüber auftrug. Zum Stadtjubiläum im November will Oberbürgermeister Glotin erneut Ludwigs- hafen besuchen. Der 32 köpfige Stadtrat— er tagt am 31. Oktober— muß die Reise noch offlziell genehmigen. Er wählte übrigens sei- nerzeit einmütig M. Glotin, im Zivilberuf Rechtsanwalt, zum Stadtoberhaupt für sechs Jahre, das ist die amtliche Spanne. Die Kom- munisten machen sich nur durch Plakat- anschläge im Hafengebiet bemerkbar. Als wir daraufhin unserem französischen Begleiter sagten, daß bei uns die Kommunistische Par- tei verboten sei, erhielten wir zur Antwort: „Wir sind eine echte Demokratie.“ In der Schiffswerft verdient ein Arbeiter etwa 1,75 Mark in der Stunde, ein Spezialarbeiter 2,50 Mark. Offiziell gilt die 40-Stunden- Woche, doch wird meistens 45 bis 48 Stunden gearbeitet, wobei die Ueberstunden höher bezahlt sind. M. Toullec, der freundliche Ju- niorchef der Werft„Ateliers de la Perriere“, zeigte sich wie sein„Verband der jungen Un- ternehmer“ sehr interessiert an einem Fach- arbeiter-Austausch mit Ludwigshafen. Da könnte Speyer allerdings eher einspringen. Immer engere Bande Ubrigens hat Lorient bereits eine Partner- stadt in England. Es ist Bebington, ein klei- ner Ort unweit von Liverpool. Ob aus dem Zweibund noch ein Dreibund wird? Das Schild am Ortseingang von Lorient, das auf diese Verbindung hinweist, könnte, so wurde Uns gesagt, leicht umgeändert werden. Die Bande mit Lorient werden jedenfalls immer enger geknüpft. Die Sportler, Fußballer, Turner und eventuell noch die Radfahrer, haben für den Städtevergleichskampf in Ludwigshafen fingsten 1960) im schmucken Lorientaler Stadion, wo das Fußballfeld in- mitten der Radrennbahn liegt, eine ideale Trainingsmöglichkeit. 5 Der Bretone ist schweigsam. Die Lorien- taler sind Bretonen. Deshalb werteten wir die lebendige Herzlichkeit, die in vielen und langen Gesprächen rund um die Partner- schaft auftauchte, doppelt erfreulich. Gewiß, eine große Industriestadt, etwas naher zu Ludwigshafen gelegen, erscheint auf den er- sten Blick für eine Partnerschaft vielleicht geeigneter. Aber bei aller Verschiedenheit der wirtschaftlichen Struktur, der Bevölkerungs- ziffer und des landsmannschaftlichen Cha- rakters kann die Verbindung dieser zwei, vom Krieg so hart betroffenen Städte, die sich im unbeugsamen Lebenswillen, im Fleiß ih- rer Bewohner und in der Gradlinigkeit ihrer Menschen so sehr gleichen, für beide Teile àußerst fruchtbar sein, Hier wie dort gibt es überzeugte Anhänger des deutsch- französi- schen Freundschaftsgedankens. Sie schlugen die erste Brücke. An uns, hüben wie drüben, liegt es, sie freudig und oft zu überschreiten. Heinz Kimpinsky Außer unserem bisherigen Groß-Aus- stellungstaum eröffnen wir am Sams- tog, dem 24. Okt., eine zweite gleich- große Halle. 1600 qm sind angeföllt mit formschönen und geschmackvollen Guqalitätsmöbeln. 1600 qm bieten platz, um komplette Zimmer so 20 gruppierten, daß Sie einen Ge- samteindruck von der jeweiligen Ein- richtung haben werden. 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C. ſillmonn, e a m Pee d e p 1 911* 2, Pens AN NIE a AN oEN pi Abi 5 2 lung 1(Heidelberger* 5 81 werktags von 8. is M 5 5. hr, samstags von 8. is 14. r. 5 M 5 a frankun. Wiesbaden- Darmstadt Mannbeim- Karlsruhe. Pforzheim. Pirmasens — MORGEN Frattag, 23. Olckober 1889 N52 0 Fünfmal schneller als der Schall Die Zukunft des ternationalen Zivil-Luftfahrt Orga- 1 GCAO) und der Weltorganisation für Meteorologie(WOM) im September in Montreal beraten. Gegenstand ihrer Konfe- renz war in erster Linie die meteorologische Sicherung des Düsenluftverkehrs. Dabei Sing es Selbstverständlich nur um die Probleme des jetzt in der Entwicklung stehenden zivi- len Unterschall- Verkehrs. Wenn die opti- ni chen Konstukteure der drei großen nischen Flugzeugfirmen(Convair, und Boeing) Recht behalten, wird zenigen Jahren erneut zusam- die Probleme des mem Bericht der„Interavia“ be- mindest an der Absicht, den Ueber- Verkehr auch im zivilen Luftverkehr ihren, kein Zweifel mehr. Als Be- Sinn des Ueberschall-Zeitalters werden die frühen siebziger Jahre genannt. Das ist nicht absolut neu und überraschend. Neu sind Aber die technischen Einzelheiten, die an- Iäglich einer Tagung des amerikanischen In- Stitutes für Luftfahrt-Wissenschaft in New Vork bekanntgegeben wurden. Sie sollen hier stichwortartig wiedergegeben werden. Es hat nach Ansicht der Luftverkehrs- haften wenig Zweck, die Zeit mit dem von Flugzeugen zu vergeuden, die nus Luftverkehrs/ Der Lärm— ein bedeutendes Hindernis anderthalbfache oder doppelte Schallge- schwindigkeit erreichen. Die Firmen wollen „Nägel mit Köpfen machen“., In zehn bis fünfzehn Jahren werden die Entwicklungs- arbeiten soweit fortgeschritten sein, daß wir im transatlantischen oder transkontinentalen Luftverkehr mit drei- bis fünffacher Schall- Seschwindigkeit(Mach 3 bis Mach 5) fliegen. Die Flughöhe soll bei 20 000 Meter liegen. 500 Kilometer vor dem Zielhafen muß der Pilot zum Sinkflug ansetzen. Für reine Mittel- und Kurzstrecken bleibt es also beim jetzi- gen gemütlichen 500- bis 800-Km/st-Tempo. Die Flugplaner der Gesellschaften haben kür die Strecke Paris New Vork eine mitt- lere Flugzeit von 2 Stunden und 18 Minuten errechnet. Es wäre also durchaus möglich, Frühstück und Abendbrot im Kreise der Familie einzunehmen und zwischendurch acht Stunden auf dem anderen Kontinent am Koferenztisch zu verhandeln,. Die Ma- schinen sollen 130 bis 150 Passagieren Platz bieten. Aehnlich wie die militärischen Uber- schall-Maschinen werden auch die zivilen Flugzeuge Pfeil- und Deltaflügel haben. Das Antriebsproblem soll durch verbesserte Schubleistungen der heute schon verwende- ten Nachbrenner- Strahltriebwerke gelöst werden. Aus Sicherheitsgründen und um den Flugzeugrümpfen größere Stabilität zu ver- Torpedo-Hubschrauber als U-Boot-Abwehr Als neue Abwehrwaßfe gegen U-Boote wurden von der US-Marine ferngelenkte Torpedo- Hubschrauber entwickelt, mit denen Zerstörer ausgerüstet werden sollen. Ist ein U-Boot geortet worden, dann wird der Hubschrauber ferngelenkt zu dem U-Boot gesteuert, wo dann der selbständig sein Ziel suchende Torpedo ausgeklingt wird.— Unser Keystone- Bild zeigt eine Zeichnung des Torpedo- Hubschraubers. leihen, werden die Maschinen keine Fenster haben. Eventuell sollen Fernsehgeräte für die nötige Abwechslung sorgen. Einige Sorge bereitet den Konstrukteuren die Verhütung eines plötzlichen Druckabfalls in der Ma- schine. In Reiseflughöhe(20 Kilometer) sie- det das Wasser bereits bei Körpertemperatur. Versagt die Druckkabine, können die sich im Blut bildenden Dampfblasen den sofor- tigen Tod zur Folge haben. Die an sich schon geplagten Stewardessen müssen in diesen Maschinen über die Fertig- keit verfügen, auch bei einem Neigungswin- kel des Kabinenbodens von 12 bis 20 Grad noch lächelnd zu servieren. Dieser Zustand Wird für etwa 15 Minuten anhalten, bis die Maschine nach dem Start die normale Flug- höhe erreicht hat. Die sogenannte Schall- mauer darf jedoch nicht unterhalb einer Höhe von elf Kilometern durchstoßen wer- den, weil der dabei auftretende, auf die Stoßwellen zurückzuführende starke Knall kür die Erdbewohner nicht zumutbar wäre. Ueberhaupt bereitet der Lärm der starten- den Triebwerke den Ingenieuren viel Kopf- zerbrechen. Man hält es für möglich, daß diese Frage die Einführung des Ueberschall- Verkehrs„um viele Jahre“ verzögern könnte. Im übrigen gibt man sich ausgesprochen optimistisch. Die noch vorhandenden Schwie- rigkeiten sind technischer und nicht grund- Sätzlicher Art. Die Verwirklichung der Pläne hängt allerdings davon ab, daß die Parlamente er- neut die Finanzminister zum Griff in den Steuersäckel ermächtigen,. Allein die Ent- wicklungskosten werden mit einer Milliarde Dollar angesetzt. Jede Maschine soll 15 bis 20 Millionen Dollar kosten. Dafür— so hat man ausgerechnet— kann aber das Passa- gieraufkommen von 300 Unterschall-Flug- zeugen von nur 80 Ueberschall-Maschinen bewältigt werden. df. Zusammenschluß der deutschen Luftfahrtforschung Sieben Institutionen der deutschen Luft- fahrtforschung schlossen sich vor kurzem in Göttingen unter dem Namen„Deutsche Ge- sellschaft für Flugwissenschaften e. V.“ zu einem Verband zusammen. 5 Die neue Gesellschaft hat den Zweck, die Flug wissenschaften insbesondere auf dem Gebiet der angewandten Forschung zu för- dern und Forschungseinrichtungen zu unter- halten. Die Gesellschaft übernimmt damit die in den letzten beiden Jahren vom Präsi- dialrat der Luftfahrtforschungsanstalten Wahrgenommenen Aufgaben. In den Vorstand der neuen Gesellschaft wurden gewählt: Professor Dr. Hermann Blenk Deutsche Forschungsanstalt für Luft- kahrt- Braunschweig) zum Vorsitzenden, Pro- fessor Dr. Hermann Schlichting(Braun- schweig und Göttingen), Dipl.-Ingenieur Otto Fuchs Deutsche Forschungsanstalt für Segel- flug-München). Ueberholter Flugwegweiser Die stürmische Entwick- lung auf dem Gebiete des Luftfahrtverkehrs demon- striert in eindrucksvoller Weise der bekannte„glo- bale“ Flugwegweiser vor dem Frankfurter Rhein- Main-Flughafen, der Mitte des Jahres 1954 aufgestellt wurde und auf dem die seinerzeit kürzesten Flug- zeiten nach den Haupt- städten in allen Wind- e vermerkt Waren. eit Beginn des Düsenflugverkehrs, sind diese Zeiten inzwischen erheblich überholt.— Un- ser dpa-Bild zeigt eine Stewardeß, die aus Anlaß der Aufnahme der Rund- um die- Welt- Flüge mit Düsen-Clippers der P4AA in westlicher Richtung am 14. Oktober 1959 ein Kor- rekturschild vor dem Flug- wegweiser zeigt, wonach die neue Flugzeit Frank- furt Neu Vork jetzt nur noch acht statt früker 16 Stunden beträgt. Amerika baut das fliegende U-Boot Erste Einzelheiten über ein sensationelles Projekt Amerikanische Techniker arbeiten an einem Flugzeug, das auch unter Wasser operieren kann! Die Entwicklungsfirma All American Engineering Corp. in Wilmington Delaware) gab erste Einzelheiten über die- ses Projekt bekannt: Die Entwicklungsarbei- ten reichen bis in das Jahr 1952 zurück. Die inzwischen erteilten Patente allerdings wur- den bisher vom US-Verteidigungsministerium streng geheim gehalten. Das tauchfähige Flugzeug unterscheidet sich äußerlich nur wenig von einem üblichen Turbo-Jäger mit zurückspringenden Pfeilflügeln. Im Entwurf sind zwei Triebwerke vorgesehen. Eine Turbine ist im oberen Teil des Rumpfes ein- gebaut und soll für die Fortbewegung in der Luft dienen. Das zweite Triebwerk soll eine kleine Schraube im Heck treiben und für die Unterwasserfahrt benutzt werden. Im Flug wird diese Schraube in den Rumpf versenkt. Einziehbare Wasser-Skis sollen es dem kombinierten Luft/ Unterwasser fahrzeug erlauben, auf Seen, ja sogar auf dem Meer nieder zugehen! Ein Fahrwerk für den Start und die Landung auf dem Lande ist zusätz- lich angebracht. Das nach den Plänen Dr. D. B. Doolittles von der All-American entwickelte Wasser- Skigerät ist bereits an mehreren Flugzeugen normaler Bauart erprobt worden. Damit ist nach Ansicht der Erfinder die wichtigste Vor- aussetzung für den Bau des fliegenden Unterseebootes geschaffen. i Das Tauchmanöver des Flugzeuges spielt sich ähnlich wie beim„echten“ U-Boot ab: Alle Oeffnungen werden hermetisch ge- schlossen, und das Boot kann nach Aufnahme von Wasser als Ballast in die Tiefe gehen. Um an die Oberfläche zu steigen, treibt man das Wasser mit Hilfe von Prehgluft wieder aus dem Rumpf heraus. Durch die Verwen- dung des neuen Wunderwerkstoffes Titan, der fester als Stahl aber nicht einmal halb 80 schwer ist, ist das fliegende U-Boot nicht zu schwer, um gute Flugeigenschaften zu be- sitzen, andererseits hält es dem Wasserdruck großer Tauchtiefen stand und rostet auch unter dem Einfluß salzigen Seewassers nicht. Ob das neue U-Flugzeug selbständig ope- rieren oder als Bordflugzeug eines groß- räumigen Atom-U-Bootes dienen soll, wurde von seinen Konstrukteuren nicht bekanntge- geben. KHF Das neue 1 8 Siemens-Luxus-Fernsehgerät TL 753 erfüllt alle lhre Wünsche Höchster Bedienungskomfort Vollkommene Bildqualität Für die Zukunft gebaut 8 i e S e ENO durch automatische Bildeinstellung Sis brauchen nur einzuschalten— das gestochen scharfe Bild stellt sich von selbst ein. . 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Er kam gerade noch zur rechten Zeit, um seine in der Mitte der Piste aufgebauten Schall- meßgeräte einzuschalten, die den von einer Böing 707 Düsenverkehrsmaschine verursach- ten Lärm exakt messen sollten. Chefakusti- ker Meyer hatte nur knapp zwanzig Sekun- den Muße, die Düsengeräusche des Klippers aufzuzeichnen. Er kam auf 100 Phon(zum Vergleich: 108-110 Phon hat die viermotorige Super-Constellation, 90 Phon ein schwerer Lastwagen, 80-85 Phon ein Moped), Die an- deren sechs Meßwagen schafften es nicht mehr, sich rechtzeitig in der Nähe der Start- bahn zu postieren. Programmwidrig war die Böing 707 einunddreißig Minuten zu früh über Fuhlsbüttel eingeschwebt, weil Chef- pilot Sam Miller sich entschlossen hatte, auf die ursprünglich in London geplante Zwi- schenlandung zu verzichten. Der Inselflug- platz war dicht vernebelt. So dirigierte Sam Miller seine Maschine von Amsterdam direkt nach Hamburg, wo er auf Anregung des Hamburger Senats mit den vier Strahltriebwerken der Böing einen Probeläarm demonstrieren sollte. Von der Reaktion der Hamburger Bevölkerung wird es abhängen, ob Hamburgs Stadtväter die Rollbahnen, des inmitten dichtbesiedelter Wohngebiete liegenden Flughafens für den Prohibition im Flugzeug? Die Piloten und Stewardessen der ameri- kanischen Inlands-Fluglinien wünschten, daß den Fluggästen auf inner amerikanischen Strecken der Genuß alkoholischer Getränke verboten wird.„Ein betrunkener Passagier ist ein potentielles Risiko, denn sein Verhal- ten kann man in keinem Falle voraussehen“, betonte eine Sprecherin des Verbandes der Stewards und Stewardessen. Die Piloten und Stewardessen sind der Ansicht, die vom amerikanischen Bundes- luftfahrtamt unterbreiteten Vorschläge, den Genuß stark alkoholischer Getränke, die nicht im Flugzeug selbst ausgeschenkt wer- den, und das Verabfolgen solcher Getränke an„angeheiterte“ Fluggäste zu untersagen, gingen nicht weit genug. Andererseits sprach sich ein Vertreter der „Continental Airlines“ in Denver, John A. Smith, vor einem Unterausschuß des Reprä- sentantenhauses gegen die vorgesehenen Einschränkungen des Trinkens an Bord aus und nannte sie einen unbefugten Eingriff in die persönliche Freiheit des Luftreisenden. Seine Gesellschaft, so betonte er, hätte ihre Flugzeuge längst„trocken gelegt“, wenn aus ihren Erfahrungen hervorgegangen wäre, daß die Flugsicherheit durch das Trinken der Passagiere beeinträchtigt werden könnte. Der Vorsitzende des Ausschusses, der Abgeordnete John Bell Williams, ermahnte die Luftfahrtgesellschaften, die umstrittene Frage im Einvernehmen mit den Piloten und Stewardessen zu lösen, da sich die Regierung andernfalls zum Eingreifen genötigt sehen könnte. Tag- und Nachtstart von Düsenmaschinen freigeben werden. Das vorzeitige Eintreffen der Böing brachte das Senatsprogramm völ- lig durcheinander. Hamburgs Bausenator Büch zum Beispiel, in dessen Amtsbereich das Lärmproblem gehört, wollte sich an Ort und Stelle einen persönlichen Eindruck ver- schaffen. Der Senator befand sich noch weit- ab vom Flugplatz, mit seinem Pkw eingekeilt zwischen anderen Fahrzeugen, als die Düsen- maschine bereits zur Landung ansetzte. Senator Büch blieb nichts anderes übrig als schleunigst die Wagenfenster herunterzu- kurbeln und in die Dunkelheit zu horchen. Was er zwischen dem Motorenlärm der Kraftfahrzeuge hören konnte, veranlaßte ihn zu der Bemerkung:„Der Lärm ist doch erträglich.“ Wie in Düsseldorf, hatten auch Hamburgs Stadtväter ursprünglich geplant, den Probe- lärm der Böing geheimzuhalten, um eine „Vorurteilslose Reaktion der Bevölkerung“ zu erhalten. Indes, das Behördennetz erwies sich an mehreren Stellen als undicht. So konnte es nicht ausbleiben, daß Zehntausende von Hamburgern das Flugfeld säumten und Autoschlangen kilometerweit die anliegen- den Straßen blockierten. Wie bei einer welt- politischen Krise standen überall erregt dis- kutierende Gruppen herum und auf den Balkons der Wohnhäuser in den anliegenden Stadtteilen standen die Einwohner mit Fern- gläsern, die Ohren gespitzt, um etwas von dem Luftgiganten zu sehen oder zu hören. Der Massenaufmarsch interessierter Ham- burger machte deutlich, welches Gewicht die Hanseaten der Düsenlärmfrage beimessen. Wie in keiner zweiten deutschen Großstadt hat es um diese Frage schon scharfe partei- politische Auseinandersetzungen gegeben. Die im hamburgischen Parlament, der Bür- gerschaft, in Opposition stehende CDU hat kürzlich vorgeschlagen, einen neuen Flug- platz weit draußen vor der Stadt, im Heide- gelände, anzulegen. Dieser„Zentralflughafen Nord“ sollte als Düsenverkehrsknotenpunkt gemeinsam für die Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein dienen. In die Finanzierung dieses Projektes, das bei den Flugsachverständigen höchste Anerkennung fand, sollten sich alle Länder Die Hamburger und der Düsenlärm Zuviel Pläne für Düsenverkehrsflugplätze im norddeutschen Raum/ Finanziell und räumlich wenig Chancen teilen. Die CDU stieß mit diesem Vorschlag jedoch auf wenig Gegenliebe. Abgesehen von den Protesten der Heidebauern-„auch wir Landmenschen brauchen die Ruhe“— entzündete sich an diesem Problem ein kras- ser Länderegoismus. Schleswig- Holsteins Ministerpräsident von Hassel torpedierte die Wünsche der Hamburger, indem er den Aus- bau einer für den Düsenverkehr unbedingt erforderlichen Startbahn in schleswig-hol- steinisches Gebiet kurzerhand ablehnte. Stattdessen empfahl von Hassel in Kalten kirchen(Schleswig- Holstein) einen neuen Düsenflughafen zu bauen. Das niedersächsi- sche Verkehrsministerium zeigte ebenfalls wenig Neigung, Lokalpatriotismus zugunsten einer für den Düsenverkehr unablässigen großräumigen Zukunftsplanung zurückzu- stellen und verwies auf seinen hannoverschen Flugplatz Langenhagen. Selbst das winzige Bundesland Bremen glaubt sich Chancen im Düsenverkehr ausrechnen zu können. Die Pltne für einen eigenen Düsenflughafen sind bereits fertig. Dagegen steht die einhellige Auffassung von Flugsachverständigen, daß in einem Bundesland allein niemals genug Fluggäste für die 110 Passagiere fassenden Düsenklipper im Atlantikverkehr zusam- menströmen würden, um die Rentabilität eines eigenen Düsenflughafens zu gewähr- leisten. Wie wenig eine derart ehrgeizige Verkehrsplanung der norddeutschen Bundes- länder mit internationalen Erkenntnissen in Einklang zu bringen ist, wird allein dadurch deutlich, daß selbst die USA sich auf wenige, großzügig angelegte Düsenverkehrshäfen be- schränken. Ueberseepassagiere, die beispiels- weise nach Washington wollen, müssen erst Philadelphia oder New Vork anfliegen, weil nicht einmal die Bundeshauptstadt der USA an das Uebersgeflugnetz angeschlossen ist. In Norddeutschland hingegen ergibt sich das Kuriosum, daß auf kleinstem Raum vier Düsenflughäfen entstehen, die nur wenige Düsenminuten voneinander entfernt liegen und überdies aus finanziellen und räum- lichen Gründen keine Chance haben zu Groß- flughäfen ausgebaut zu werden, wie sie der Düsenverkehr in Zukunft erfordert. Gert Kistenmacher Erste Luffhansa-Düsen maschine im Dezember Gemeinsamer Winterflugplan der Air-Union in Vorbereitung Ihre erste Düsenverkehrsmaschine, eine Böing 707%/ 30 mit vier relativ leisen Rolls- Royce-Zweikreistriebwerken, erhält die Lufthansa im Dezember. Dies teilte der stell- vertretende Pressechef der Lufthansa, Wolf- gang Grimm, kürzlich vor der Presse in Düs- seldorf mit. Die nächsten beiden Maschinen desselben Typs werden Anfang nächsten Jahres an die Lufthansa ausgeliefert, die vierte im Verlauf des Jahres 1960. Die neuen Maschinen werden aber erst mit Beginn des Sommerflugplans am 1. April in Dienst ge- stellt. Bis dahin fliegen sich die neuen Be- satzungen auf ihnen ein. Nach den Ausführungen Grimms ist an weitere Bestellungen von Düsenverkehrs- maschinen gedacht, genaue Angaben kann die Lufthansa aber noch nicht machen. Da am 1. April die Zusammenarbeit der Lufthansa mit der Air France, der Alitalia und der Sabena in der Air-Union beginnt, werden voraussichtlich alle weiteren Bestellungen aufeinander abgestimmt. Wetterlaboratorium mit Düsenantrieb Für die Wissenschaft von großer Bedeutung/ Weltweites Erkundungssystem Der Prototyp der Boeing 707, die bereits seit geraumer Zeit im regulären Linien- dienst die Erdteile miteinander verbindet, wurde jetzt zu einem fliegenden Wetterlabo- ratorium umgebaut. Nach Ansicht von Sach- verständigen ist dies seit Einführung der Telegrafie— sie verband die ersten Wetter- stationen miteinander— der bedeutendste Fortschritt auf dem Gebiet der Meteorologie. Das„düsenbetriebene“ Wetterlaborato- rium wurde mit Prüfapparaten, Funkpeil- anlagen und elektronischen Rechengeräten (Komputoren) ausgerüstet. Da es direkt in das Zentrum der Wetterbildungszonen hin- einfliegt, kann es ein dreidimensionales Wet terbild liefern und der Wissenschaft einen Einblick in die Entstehung von Wetterhoch und-tief geben. Sowohl für meteorologische Erdstationen, den Flugverkehr, die Industrie, als auch für Bauern und Fischer, ist diese Neuerung von bedeutendem Nutzen, nicht zuletzt auch des- halb, weil das fast mit Schallgeschwindigkeit fliegende Wetterflugzeug auf seinen Höhen- klügen Beobachtungen unmittelbar durch Funk zur Erde senden kann. Nach den jetzt durchgeführten Versuchen Wird es möglich sein, auf diese Art und Weise ein weltweites Wettererkundungs- Sestem aufzubauen. 12 Der neue Winterflugplan ist von der Air- Union-Gesellschaft auf bestimmten Strecken bereits gemeinsam zusammengestellt. Es Wird erwartet, daß es vom 1. April an einen gemeinsamen Gesamtflugplan geben wird. Auch die Wartung der Maschinen wird abge- stimmt werden Für später wird auch mit einer gemeinsamen Beschriftung„Air-Union“ gerechnet, wobei der Name der jeweiligen Fluggesellschaft in kleineren Lettern er- halten bleibt. Wichtigste Neuerung im Winterflugplan der Lufthansa ist die Eröffnung der Fernost- strecke von Hamburg über Düsseldorf Kairo Kalkutta nach Bangkok. Super-G Constellations-Maschinen werden diese Strecke wöchentlich zweimal befliegen. Die Strecke Düsseldorf-New Vork wird täglich im Non-Stop-Flug bedient, Athen wird von Düsseldorf dreimal wöchentlich und Istanbul täglich zu erreichen sein.: In Hamburg versicherte der Pressechef der Lufthansa, Hans-Georg von Studnitz, der Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel werde auch nach Aufnahme des Düsenverkehrs die tech- nische Basis der Deutschen Lufthansa blei- ben. Auch die Düsenflugzeuge werden dort repariert und generalüberholt, doch wird die normale Flugwartung der Düsenmaschinen in Frankfurt vorgenommen. Auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flug- hafen entsteht auch ein Borddienstgebàude, das alle in Frankfurt startenden Flugzeuge der Lufthansa und später auch die Maschinen der Air-Unjon mit Speisen und Getränken versorgen wird. Nach den Ausführungen des Pressechefs hat sich die Lufthansa bisher nicht dazu ent- schlossen, Aufträge an die neue deutsche Luftfahrtindustrie zu erteilen. Die Lufthansa könne es sich nicht erlauben Flugzeugmuster zu bestellen, die noch nicht erprobt sind. Echterdingen interesslert die Lufthansa Vertreter der Deutschen Lufthansa außer- ten in Stuttgart vor der Presse, der Flug- hafen Stuttgart-Echterdingen sei der fracht- intensivste Flughafen der Bundesrepublik, künftig würden von der Lufthansa zusam- men mit der Air France und der Sabena IV Frachtdienste über den Atlantik eingerichtet werden. Darüber hinaus werde zur Zeit überprüft, wie Stuttgart als Zentrum des immer industriereicher werdenden Süd- westen Deutschlands noch stärker in die Luftrouten der Lufthansa eingebaut werden kann. Die ersten Entscheidungen darüber würden bereits im Frühjahr 1960 getroffen werden.. Eine Million Fluggäste. Wie von den amerikanischen Boeing Flugzeugwerken verlautet, beförderten ihre B 707-Verkehrsflugzeuge jetzt den einmillion- sten Flugpassagier. In weniger als einem Jahr haben die 960 km/h fliegenden Düsen- maschinen auf der Nordatlantik-Route in 64 000 Stunden Flugzeit 40 Millionen Kilo- meter zurückgelegt. Täglich benutzten rund 10 000 Passagiere diese Flugzeuge, die heute schon 25 Städte in zehn Ländern anfliegen, obwohl von den bisher 197 in Auftrag ge- gebenen Flugzeugen erst 64 im Einsatz N München— Tel Aviv 8 Seit dem 18. Oktober 1959 wird der Flug- hafen München-Riem planmäßig von einem der größten Verkehrsflugzeuge angeflogen, die im zivilen Luftverkehr eingesetzt wer- den, einer Bristol Britannia der El Al Israel Airlines. Diese Maschine befördert 91 Passa- giere, davon 75 in der Touristen-, 12 in der ersten und 4 in der De-Luxe- Klasse. Sie ist mit vier Protheus-Düsenpropeller-Triebwer- ken ausgestattet, die eine Leistung von 16 480 PS haben. Radio-Hören in Verkehrsflugzeugen verboten Fluggäste in Verkehrsflugzeugen dürfen künftig wegen möglicher Störungen der Funknavigation in der Luft eigene Radios, Plattenspieler und Transistorengeräte nicht mehr einschalten. Wie die Deutsche Luft. hansa in Köln mitteilte, wurde dies für alle der internationalen Luftverkehrsorganisa. tion„IATA“ angeschlossenen Luftverkehrs- gesellschaften angeordnet, weil zu befürch⸗ ten sei, daß durch private Batteriegeräte ausgerechnet in kritischen Augenblicken, zum Beispiel bei Schlechtwetterlagen, der Blindflug nach Instrumenten behindert wird. In fünf Jahren Der stellvertretende Stabschef der ameri- kanischen Luftstreitkräfte, Generalleutnant R. C. Wilson, hat vor einem Bewilligungs- unterausschuß des amerikanischen Repräsen- tantenhauses erklärt, es werde noch rund fünf Jahre dauern, bis ein amerikanisches Flugzeug mit Kernkraftantrieb fliegen könne, obwohl das Projekt bis zum 1. Juli 1960 an- nähernd eine Milliarde Dollar(4,2 Milliarden DòW) verschlungen haben werde. General Wilson erklärte, die Entwicklung des Reak- tors und des Triebwerks seien jetzt so weit gediehen, daß man daran gehen könne, ein Flugzeug zu entwerfen. Dieses Flugzeug könne in etwa fünf Jahren fliegen. ä— —— ——— —— —— — . . MANNHEIM. An den planen Nahe Wasserturm Jahr Neckermann in Mannheim 5. Heute vor einem Jahr wurde die Mannheimer Neckermann Verkaufsstelle an den Planken eröffnet. Die Einwohner der Stadt schätzen sie als vorzügliche i 5 Einkaufsstãtte: und die Bevölkerung weiter Gebiete der Pfalz und des Oderwalds 1 kommt nicht zuletzt wegen Neckermann nach Mannheim. fachkundigem Verkaufspersonal beraten lassen. Bereits nach einjahrigem Bestehen ist die Neckermann. Verkaufsstelle bei einem den. Sie ist mit dem Wirtschaftsleben der Stadt eng verbunden und nimmt einen angesehenen Platz in der Einkaufsmetropole Mannheim ein. Die Verkaufsstelle ist ein Schaufenster des umfassenden Angebots des grogen deutschen Versandhauses Neckermann. Alle Artikel, die der neue 376 Seiten starke Katalog enthält, findet man hier wieder, kann sie prüfen und sich von grogen Kundenstamm zu einem Begriff für Qualitt und Preiswürdigkeit gewor- Seite 26 Vielfalt und Unifo Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen hat in seinen Düsseldorfer Räu- men nebeneinander den Schweizer Franz Fe- dier und die„Gruppe 53“ ausgestellt, die rerseits die„Junge Sezession Rhein- Neckar“ zum Mittun einlud. Das Querschnitt- Ergebnis ist auf den ersten Blick deshalb er- kreulich, weil die Experimentierlust aller Be- teiligten eine Fülle von Anregungen vermit- telt. Es wird— meint der Betrachter beim Rundgang— aus allen Rohren geschossen, die auf dem weiten Feld der Abstraktion Aufgebaut sind. Kontrolliert der Wanderer, der rund 200 Titel(die meist nur Nummern, Farben oder„Begriffe“ umschließen) hinter sich gebracht hat, sein Urteil, dann ist er er- Staunt und manchmal enttäuscht über die allzu frühe Selbstbescheidung eines Nach- Wuchses, dem das revolutionär Errungene kast schon zur Gruppen-Handschrift gewor- Adioen ist. Die international bemerkte Erscheinung, daß sich Tachistisches oder Informelles, da- zwischen Geometrisches, lyrisch oder drama- tisch, heller oder dunkler, müder oder fri- scher ausbreitet und immer neue Gefolg- schaft findet, prägt natürlich auch die Arbei- ten dieser mehr oder minder jungen Leute. Nur geht allmählich das Individuelle verlo- ren, wenn zu viele Gleichstrebende die neue Technik allzu sicher beherrschen, ohne in dem, was dabei herauskommt, sehr persön- lich voneinander abzuweichen. Es ist ganz ähnlich wie bei den Komponisten, die sich in Allen Zentren dem„Seriellen“ verschrieben haben.) Am leichtesten, uns näher zu kommen, hat es da der hier bisher wenig bekannte Schweizer Fedier Gahrgang 1922), der mit hundert Arbeitsproben aus den Jahren 1947 bis 1959 seine Entwicklung belegen kann, Während sich die deutschen Kollegen mit je drei bis fünf Tafeln auf die andere Hälfte der Säle verteilen müssen. Fedier, der das Studium an der Luzerner Kunstgewerbe schule und die förderlich- praktische Tätig- keit in einem Berner Reklameatelier nicht verleugnet, hat alles mögliche ausprobiert, auch amerikanische Einflüsse aufgenommen (Sam Francis), bis er bei den letzten und am meisten überzeugenden großen Formaten Sohne Titel“ landete, die mit ihren herun- tertropfenden Farbbahnen ebenso eingäng- lich wie attraktiv sind. Lustig knallen die Farben, und die kühne Dynamik erfreut alle Leute, denen die modische„Tristesse“ als Masche nicht mehr gefällt. Hier haben sie das Gegenteil, mit zugreifender Eleganz ge- formt. 5 5 Rudi Baerwind aus Mannheim präsentiert ebenfalls farbiges Furioso, nur nicht so Selbstverständlich wie Fedier. Imponierende Kraft, die Jugend ausstrahlt, wirkt in den Beiträgen des einzigen Bildhauers Friedrich lich in den Raum vorstoßende Eisenplasti- ken kürzlich, rechtens, in Baden-Baden mit zehntausend Mark preisgekrönt wurden. Ihm verwandt in der Spannung ist Peter Brüning, der immer eine ganze Serie von Strukturen herstellt und das Beste davon der Oeffentlichkeit zugänglich macht. Mit Abstand davon zu nennen, da er auch die Faust ballt, Albert Fürst. Besonnener im Disponieren: Otto Ditscher und Hermann Stösser. Es ist kaum herauszukriegen, ob die Maler am Neckar oder am Rhein wirken; so Kultur-Chronik Die Georg-Meistermann- Ausstellung, die der Mannheimer Kunstverein in seinen Ausstel- lungsräumen und einem Saal der Kunsthalle zeigt, ist noch bis Sonntag, 25. Oktober, zu sehen. Eine geistliche Abendmusik findet am Sonn- tag, 25. Oktober, 20 Uhr, in der Mannheimer Trinitatiskirche statt. Paula Feierabend(Alt), ilfried Neuer(Flöte) und Kantor Ludwig Mayer(Orgel) bringen Werke von Johann Se- bastian Bach, Heinrich Schütz und Samuel cheidt. Das Deutsch- Amerikanische Institut Mann- heim veranstaltet am Montag, 26. Oktober, 20.00 Uhr, in der Mannheimer Schloßkirche ein Kon- zert mit dem amerikanischen Organisten Cla- erke alter und zeitgenössischer Komponisten. das Konzert war ursprünglich für den 30. Ok- angekündigt, mußte jedoch auf den ktober vorverlegt werden. Ein Schweizer, Rhein- Neckar-Maler und Dösseldorfs Sruppe 53 5 Werthmann, dessen höchst lebendige, fröh- rm der Abstraktion 2 g sehr greifen sie in die diversen Fächen(und Köcher) des Arsenals.„Grau-weiß-grau wechselnd“ heißt Herbert Kaufmanns Fau- trier-Variante, die bei Waldemar Epple und bei Hans Salentin ihre Entsprechung findet. Keinem der drei soll dabei die Fähigkeit ab- gesprochen werden, melancholischen„Duft“ eingefangen zu haben. Zarter und feiner noch gerieten Rolf Sackenheim seine Radie- rungen. Auch Herbert Götzinger gehört zu den Lyrikern. Neben dem sehr begabten Peter Royen fällt der heitere und gelöste Kurt Rehm auf. Elegant ist Horst-Egon Ka- linowski, herbstlich- meditierend Wilhelm Wiacker. Mit großen geometrisch angelegten Kompositionen beteiligt sich qualitätvoll Gerhard Wind, mit dunklen Phantasien Waldemar Niepagenkemper. Eduard Lehrie- der und Wolf Heinecke, Fritz Bierhoff, der zum Weiterdenken auffordert(was kein Nachteil ist), Klaus Fischer, Gerhard Hoehme(der Erreichtes abwandelt), Holger Runge, Herbert Hofmann-Welborn, Karl- Fred Dahmen und Konrad Klapheck sollen als Beiträger wenigstens genannt werden. Der Versuch stichwortartiger Charakte- ristik fördert dann also doch manch Positives zutage und bestätigt das anständige Ge- samt-Niveau. Offen freilich bleibt die— auch in einer Diskussion mit der Jugend im Kunstvereins-Studio gestellte— Frage, ob die qungen, von ein paar Stürmern abgese- hen, nicht schon zu abgeklärt geworden sind, wenn sie bereits Summen ziehen. Da sich die kaufenden Kunstfreunde heute in großer Zahl mit nonfigurativen Bildern umgeben, ist die Gefahr für umworbene„Arrivierte“ groß, jene Norm herzustellen, die„gefragt“ ist. Und da liegt die Uniform trotz der Viel- falt der Abstraktion nahe. Der neue Nobelpreisträger Mit dem Nobelpreis für Literatur 1959 hat die Schwedische Akademie der Wissenschaften den ita- lienischen Lyriker Salva- tore Quasimodo ausge- zeichnet.(Siehe auch un- seren Aufsatz auf dieser Seite.) Foto: Keystone Günter Schab Literqtur-Nobelpreis för Salvatore Kritiker an einer Mailänder Wochenzeit- schrift. Nach technischen Studien und einer ersten Tätigkeit als Brückenbautechniker und als Beamter der staatlichen Energie- verwaltung erarbeitete er sich als Autodidakt die Kenntnis der klassischen Sprachen und wandte sich der Literatur zu. Später pro- movierte er in Literatur wissenschaften. Gegenstand seiner elegischen und sen- siblen Gedichte ist in der Frühzeit haupt- sächlich die Natur. Seinen ersten Lyrikband „Wasser und Erde“ veröffentlichte er 1930. Bis zur Herausgabe des Bandes„Erato und Apollion“ im Jahre 1936 behielt er seine ur- sprüngliche Naturlyrik bei. Nach 1938 wen- det er sich jedoch stärker der geschichtlichen und sozialen Wirklichkeit zu, wie die Titel seiner Gedichtbände„Und schon ist es Abend“(1942),„Tag um Tag“(1947) oder „Das Leben ist kein Traum“(1949) und„Die unvergleichliche Erde“(1958) verraten. In diesen Bänden stehen sprachgewaltige Visio- nen der Schrecken von Auschwitz, vom ge- henkten„Duce“ und von der Hinrichtung italienischer Partisanen durch die Faschisten. Der diesjährige Nobelpreis für Literatur ist von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften am Donnerstag an den ita- lienischen Dichter Salvatore Quasimodo„für seine lyrische Dichtung, die mit klassischem Feuer das tragische Lebensgefühl der Gegen- wart ausdrückt“, vergeben worden. Damit ist die hohe Auszeichnung zum viertenmal an einen Italiener gefallen(1906 an Car- ducci, 1926 ͤ an Gracia Deledda, 1934 an Piran- dello). Quasimodos Lyrik, so heißt es in der Würdigung des Sekretärs der Schwedischen Akademie, Anders Oesterling, zur Verleihung, sei quantitativ nicht sehr umfassend, aber sie spiegele die Entwicklung des Dichters in ihrer vollen Reife und Originalität wider. Darüber hinaus habe Quasimodo eine be- deutende Wirksamkeit als Uebersetzer an- tiker Dichtung entfaltet. So habe er beson- ders Vergil, Catull und Ovid übersetzt. Vor allem die bitteren Erfahrungen des letzten Krieges hätten ihm dazu verholfen, der Dol- metscher der Moral seines Volkes in dem“ täglichen Erleben des namenlosen Trauer- spiels und der unaufhörlichen Konfrontation mit dem Tode zu werden. In seiner späteren Periode habe er eine Reihe Gedichte von so monumentaler Größe geschaffen, daß man sehr wohl an deren dauerhaften Bestand glauben könne. Quasimodo, sagte Oester- ling, wage es, der Ueberzeugung zu huldigen, daß die Poesie nicht ihrer selbst wegen be- stehe, sondern daß sie eine heimliche Mis- sion in der Welt habe, durch ihre Schöpfer- kraft auch den Menschen selbst umzuwan- deln. Quasimodo gehört nach den Worten Dr. Oesterlings„zu derselben Gruppe von Auto- ren wie auch Silone, Moravia und Vittorini. also zu einer Generation politisch radikaler Schriftsteller, die sich erst nach dem Sturz des Faschismus durchsetzen konnten. Mit den erwähnten italienischen Prosaisten hat Quasimodo zumindest das gemein, dag auch für ihn das Schicksal des heutigen Italien eine Realität ist, die ihn tiefinnerlich an- geht.“ Salvatore Quasimodo, der 1901 in Syra- kKus auf Sizilien geboren wurde, lebt heute in Mailand und ist als Professor für Lite- ratur am Giuseppe-Verdi- Konservatorium tätig. Außerdem arbeitet er als Theater- vorragendsten Lyriker Italiens auch erst in den vierziger und fünfziger Jahren gefestigt. Im April dieses Jahres ist Quasimodo von einem sechsmonatigen Aufenthalt in der So- Wjetunion nach Mailand zurückgekehrt. In einem am Dienstag in der Mailänder Zei- tung„Il Giorno“ veröffentlichten Interview sagte er, über die Reaktion in der UdSSR auf den„Pasternak- Skandal“ nach der Nobelpreisverleihung im vorigen Jahr be- fragt:„Die wahre Haltung der russischen öffentlichen Meinung war die einer gutmüti- gen Gleichgültigkeit; denn die geistige Hal- tung Pasternaks ist wenigstens 40 Jahre hinter der der neuen Generation zurück.“ Zur Verleihung des Literatur-Nobelpreises (der in diesem Jahr 220 700 Schwedenkronen — rund 179 00 DM— beträgt) an ihn selbst sagte er(nach einem Bericht Stockholmer Zeitungen):„Ich habe die Nachricht mit Ruhe entgegengenommen, da ich wußte, daß ich starkem Widerstand gegen meine geistige Stellung auf dem Gebiet der europäischen Dichtung zu begegnen hatte. Meine Gegner — das will besagen die anderen Kandidaten — hatten viel gröbere Verdienste, und ich war in meinem Kampf einsam. Die Ehrung, So hat sich sein Ansehen als einer der her- Quasimodo Die Schwedische Akademie der Wissenschaften zeichnete einen italienischen Lyriker dus die mir diese Anerkennung durch die Schwedische Akademie vergönnt, hat eine Tragweite nach verschiedenen Seiten und berührt vor allem die tiefste Fragestellung der modernen menschlichen Unruhe, die einen zentralen Platz in meiner Dichtung einnimmt.“ Zum Start des sowjetischen„Sputnik 1“ im Jahre 1957 hatte Quasimodo unter dem Titel„An den neuen Mond“ ein Gedicht für die Zeitung der italienischen Kommunisten „L'Unita“ geschrieben; es lautet in der nichtautorisierten Uebersetzung: f „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde, Am rechten Tage dann setzte er auch Die Lichter an den Himmel, Und am siebten Tage ruhte er. Nach Milliarden Jahren setzten nun Menschen, Geschaffen nach seinem Bild und Gleichnis Nie ruhend mit ihrer irdischen Intelligenz Und ohne Furcht Andere Lichter an den heiteren Himmel einer Oktobernacht, 5 Aehnlich jenen, die reisen seit der Erschaffung der Welt. Amen.“ Trotz seiner schwachen Gesundheit werde Quasimodo, so melden die schwedischen Zei- tungen, nach Stockholm reisen, um den Preis in Empfang zu nehmen. dpa/ AP Das Guggenheim-Museum in New Vork, eine ultramoderne, kühne Konstruktion des im April dieses Jahres verstorbenen amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright, ist jetzt mit einer Sonderausstellung von Gemälden und Skulpturen europäischer, amerikanischer und asiatischer Künstler eröffnet worden. In dem von einem Glasdach überwölbten, der Höhe von sechs Stockwerken entsprechenden Museums- bau erhebt sich eine spiralenförmig ansteigende „Rampe“, die eine fortlaufende Ausstellungs- fläche ohne Unterbrechung durch Wände oder Einzelräume ergibt. Die Ausstellungsstücke sind in Nischen entlang der Spiralwand unter- gebracht. Der amerikanische Industrielle und Kunstsammler Solomon R. Guggenheim, der 1949 starb, hatte bereits im Jahre 1943 Frank Lloyd Wright mit dem Bau des Museums beauf- tragt, um darin die Guggenheim- Stiftung, seine umfangreiche Sammlung moderner Malerei, unterzubringen. Der Museumsbestand ist heute bereits auf über 2500 Gemälde und Skulpturen angewachsen. Freitag, 23. Oktober 1959/ Nr. 2 14 „Spiel um Job Schauspiel-Premiere in Heidelberg Zur Erinnerung: Das„Spiel um Jobe von Archibald MacLeish, dem amerikanischen Lyriker, hinterließ als Novität für Europa bei den Salzburger Festspielen 1958 wie. spältige Gefühle. Die folgenden Aufführun. gen in Hannover und in Stuttgart waren ge. eignet, das Urteil in positivem Sinne zu Rkor- rigieren, und man folgerte: Ist die Inszenie. rung gut, tut auch das Stück seine Wirkung, Die Städtische Bühne Heidelberg scheint aber eine dritte Variante geliefert zu haben: Trotz einer eindringlichen Inszenierung kam das Werk nicht ohne Leerlauf über die Run- den. Der angeborene Respekt vor dem bill. schen Stoff hatte gelegentlich das Interesse an den Vorgängen auf der Bühne zu ver- treten. Job ist der alttestamentarische Hiob, der Geschlagene des Herrn, dessen Glaube auch an den schlimmsten Prüfungen nicht zu⸗ schanden wird, bei MacLeish ein Keep- smiling-Prosperity-Babbit, der nacheinander seine fünf Kinder durch Krieg, Verbrechen und Unglück, dazu seinen Reichtum und seine Gesundheit verliert und Gott nicht flucht, wie seine Frau Sarah von ihm ver- langt. Bis dahin stimmt die Parallele, doch am Ende scheint es, als sei der Dichter nicht in der Lage, die übermenschliche Glaubens- anstrengung des biblischen Hiob nachzuvoll- ziehen: Jobs Tat, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen und weiterzumachen, wei terzumachen als Mensch(wie der Autor selbst kommentiert), geschieht auf der mate. riellen Ebene des Selbsterhaltungstriebs, Diese Stärke aber haben viele Jedermanns aufgebracht. Die Bühne war nackt, kahl, grau in grau. Ein Gerüst führte zur Plattform, wo Herr Zoisl und Herr Haftiger, zwei abgewrackte Komödianten, mit Hilfe überdimensionaler Gesichtsmasken als Gott und Teufel die theologische Dialektik beisteuerten. Ein Po- dium auf der rechten Bühnenseite dienle als Schauplatz des Hlob-Dramas, wo sich zu- nächst die etwas ermüdende, von zwei „Hiobsboten“ in wechselnden Funktionen angekündigte Folge von Schicksalsschlägen absplelte. Hier machte sich zum erstenmal die Ueberlegenheit des epischen Bipelstoffs vor der dramatisierten Form geltend. Die Inszenierung Hansgünther Heymes im Bühnenbild von Frank Schultes orientierte sich an der gewichtigen Fülle und Weite der alttestamentarischen Erzählung und bezog von dorther den Ernst und die ungebrochene Gesinnung. Damit wurde dem nicht ganz im Sinne der Vorlage gelösten theologischen Problem, eben jenem„Weitermachen als Mensch“, der Schimmer einer Apotheose des Humanen mitgegeben und der schwache Punkt des Stücks kräftig abgestützt. Es bleibt zu fragen, ob die von der stilistischen Seite, das heißt von der Anti-Illusionsbühne her gegebenen Anregungen, falls sie profi- lierter umgesetzt worden wären, der Auf- führung zum Gewicht nicht auch etwas mehr Schwung verliehen hätten. Der ander wärts ausgesplelte komödiantische Effekt blfeb hier gedämpft, und die das Hiob-Drama einlei- tende Babbit-Tafelszene hätte eine jroni- schere Pointierung vertragen. Rudolf Krismanek erfüllte die Gestalt des Job durch prallen Ausdruck mit der Er- schüttertheit, die sich dem Hörer automatisch als künstlerisch echt mitteilt. An der Atmo- sphäre, die er um sich webte, wirkte Jose- kine Schult-Prasser mit fraulich- herzlich empfundenen Gefühlstönen mit. Für Gert Geiger Herr Zois) und O. A. Buck(Hafti- ger) ergaben sich reiche Möglichkeiten 2 behend ausgekämpften Dialogen; Heiner Kruse und Wolfgang Robert gaben den Un- glücksboten feste Konturen, ebenso aus dem übrigen Aufgebot an Darstellern Kurt Peter Bittler, Toni Dameris und Hans Rathmann in einer brillanten Szene den Charakteren, in denen die Weltanschauungen des modernen Menschen aufeinanderprallen. Die Behand- lung der dichterisch formulierten Sprache verdient ein Allgemeinlob. Das Publikum schien am Ende des pausenlos durchge- spielten Stücks zunächst unentschieden, be- reitete dann aber den Mitwirkenden eine ehrende Beifallkulisse.. RICHARD PO WELL: Copyti DER MANN AUS EIL ADELPHUA Was für Folgen es für uns gehabt hätte, deine Freunde hättest du nicht verpetzen dürfen.“ i Er hatte ganz gewiß keine Anerkennung erwartet, aber daß er für das Petzen getadelt by Ki i jenti Homb 8. 2 5 ght by Kiepenheuer& Wisch und Scientio Press, Homburg Wörde wid nicht kär die Niitgliedschaft in 46. Fortsetzung Mrs. Phelps blickte noch einmal kurz auf id widmete sich dann wieder ihren Karten. er bereits nach seinen ersten Worten ließ die Arbeit ruhen und hörte ihm aufmerk- Er leierte alles herunter, als sagte er icht in der Schule auf, obne Aus- ind Betonung.„Acht von uns haben ub gegründet. Sechs sind immer tig in einer Garderobe auf der ande- des Hauses. Dort schließen wir uns ir rauchen und unterhalten uns und Karten. Die Mädchen sind darüber eil wir nicht genug mit ihnen tan- Es hat dem Tanzkurs wohl geschadet es tut mir leid.“ „Ach, Tony“, stöhnte die Mutter leise. d wir haben uns so abgemüht, um dem Kurs zum Erfolg zu verhelfen!“ „So etwas habe ich mir schon lange ge- acht“, sagte Mrs. Phelps mit ihrer kühlen ſtimme.„Ich konnte es nur nicht klipp und lar beweisen, weil die Burschen dauernd erschwanden und wieder auftauchten, hin- usliefen und wieder hereinkamen. Na, das en wir bereinigen, und denn sind auch 1e Mädchen wieder glücklich und zufrie- i „Das weiß ich nun doch nicht“, sagte Peggy sehr von oben herab. Ob meine Freundinnen und ich weiterhin kommen wollen, das wird sich erst noch zeigen.“ „Daß ich nicht lachel“ sagte Mrs. Phelps erührt.„Wenn ich mir die Burschen vor- i8pfe, dann habt ihr sie unter eurer Fuch- nd wie ich euch kenne, werdet ihr dann dem Geheimklub, traf ihn hart. Mit gesenk- tem Kopf schlurfte er an Mrs. Phelps' Seite davon. Der Weg durch die vielen Korridore mit den roten Läufern schien ihm endlos. Mrs. Phelps machte auf diesem Weg nur eine einzige Bemerkung. Ihn forschend von der Seite ansehend, fragte sie:„Sag mal, hast du dich am Ende in diese Peggy Vandeventer verliebt? Wenn das der Fall sein sollte, dann möchte ich dir den guten Rat geben, dich nach jemand umzuschauen, der besser zu dir paßt. Dieser kleinen Kröte bist du nicht ge- wachsen.“ Da sie darauf keine Antwort zu erwarten schien, schwieg er. Jetzt gingen sie durch das letzte leere Zimmer, und er klopfte sein Signal an die Garderobentür. Der Schlüssel drehte sich im Schloß, die untere Türhälfte öffnete sich und Mrs. Phelps schlüpfte hinein wie eine Katze auf der Mäusejagd. „Hallo, Jungens“, sagte sie,„amüsiert ihr euch? Scheint ja so. Ihr raucht, spielt Kar- ten und weiß der Himmel was noch alles. Nur schade, daß sich die Mädchen nicht auch so amüsieren, aber die haben ja leider nicht genügend Tänzer. Eddie Eakins, was würde im siebenten Himmel sein, und ich könnte euch nicht mal mit Gewalt aus dem Kursus treiben. Wo ist diese Garderobe, Tony?“ „Aber Sie werden die Jungen doch nicht an Ort und Stelle überraschen wollen“, mischte sich jetzt die Mutter ein.„Tony könnte ihnen doch einfach einen Wink geben, und dann „Ich wünsche einen Augenzeugenbericht“, erklärte Mrs. Phelps.„Ich will es mit eige- nen Augen sehen, und ich werde diese Sache selber in die Hand nehmen, wenn Sie nichts dagegen haben, Kate. Also, wo ist diese Garderobe, Tony?“ Er versuchte, es ihr zu beschreiben, ver- hedderte sich, stammelte etwas von gehei- men Klopfzeichen, die man kennen müsse, Sonst würden die Jungen durch die andere Tür entwischen, bis Mrs. Phelps schließlich entschied, er solle sie selber hinführen und das verabredete Zeichen geben. „Aber das können Sie nicht von ihm ver- langen!“ protestierte die Mutter.„Die andern würden ihn nie wieder ansehen!“ „Die wissen sowieso, wer gepetzt hat, wohl deine Mutter dazu sagen, wenn ich ihr Kate. Also los, junger Mann!“ a das erzählte? Sie hatte so darauf gehofft, „Ich will auch mitkommen“, kreischte daß du dich hier mit ein paar netten Mädels anfreundest. Und Artie, wenn dein Vater Peggy. Schließlich hab' ich es j tdeckt! 5 . 5 hört, daß du rauchst, wird das sicher kein Ich will zugucken, wenn sie überrascht wer-: 5 den!“: i f N Heidenspaß für dich! Bill Gillespie“ „Bedaurel“ sagte Mrs. Phelps. Du bleibst So nahm sie sich einen nach dem andern hier. Du wirst dir schon deinen Profit vor. Es war verblüffend, wie genau sie über sichern.“ i 1 die Eltern jedes einzelnen Jungen Bescheid Anthony sah die Mutter an und mur- wußte. Ja, sie schien sogar genau zu wissen, melte:„Es tut mir ja so leid, Mutter.“ worüber sich die jeweiligen Eltern am mei- „Mir auch“, sagte sie, und fügte dann mit sten ärgern würden. Darauf öffnete sie auch großer Bestimmtheit hinzu:„Ganz gleich, die obere Hälfte der Tür, so daß Anthony 5 die ganze Gesellschaft dort sitzen sah wie im Wartezimmer eines Zahnarztes. „Also, Jungens“, erklärte Mrs. Phelps schließlich in forschem Ton,„dies alles bleibt unter uns, vorausgesetzt natürlich, daß ihr euch von heute an ein bißchen der kleinen Mädchen annehmt. Im übrigen nehmt es nicht so tragisch, denn wenn ihr wüßtet, wie diese kleinen Dinger euch flotte Burschen anhimmeln, dann würde euch das eingehen wie Honigseim, und dann würdet ihr plötz- lich auch entdecken, wie reizend sie alle sind, und wärt mit Vergnügen ein bißchen galan- ter zu ihnen. So, das wär's! Gehen wir!“ Diese letzten Worte mußten die Bande sehr aufgeheitert haben, denn sie kamen nun zwar mit hochroten Köpfen, aber doch grin- send zum Vorschein und knufften sich gegen- seitig in die Rippen. Als sie aber an Anthony vorübertrotteten, erlosch dieses Grinsen plötzlich, und Artie versuchte sogar, ihn gegen das Schienbein zu treten. Ja, es sah ganz so aus, als hätte er von nun an keine Freunde mehr. Er schlich sich bedrückt hinter ihnen her zurück in den Saal. In dieser ganzen bitte- ren Suppe gab es nur einen einzigen süßen Brocken für ihn: Es sah ja wahrhaftig so aus, als wäre ein Mädchen außerordentlich in ihn verknallt. Natürlich wäre er nie dar- auf verfallen, sich ausgerechnet diese Peggy auszusuchen, aber geschah es anderseits nicht häufig, daß das Leben eines Jungen dadurch ruiniert wurde, daß ein Mädchen versessen auf ihn war und ihn für sich allein haben wollte? Er hielt nach ihr Aus- schau. Dort stand sie in einer Ecke in an- geregtem Gespräch mit Eddie Eakins. Da er Eddie in der Schule ohnehin nicht würde ausweichen können, hatte es keinen Sinn, ihm jetzt aus dem Wege zu gehen. Er ging also auf die beiden zu und bat Peggy um den nächsten Tanz. Peggy musterte ihn kalt.„Findest du, daß er einen Tanz verdient, Eddie?“ „Das finde ich nicht“, sagte Eddie. „Außerdem“, flötete Peggy und schmiegte sich an Eddie,„habe ich eine Schwäche für den eleganten Typ. Und meiner Ansicht nach bist du ein eleganter Typ.“ Eddie zog weltmännisch eine Braue hoch und summte:„I can't give vou anything but love, baby. Wollen wir denen hier mal zei- gen, was Tanzen ist?“ Und damit wirbelten sie beide davon, einander tief in die Augen schauend, als hätten sie dort plötzlich etwas entdeckt, wonach sie beide schon lange ge- sucht hatten. 3 Im Jahre 1924 verkaufte die Franklin- Akademie ihr altes Backsteingebäude im Zentrum der Stadt und erwarb, vom Sog in die Vororte erfaßt, einen Landsitz in Wynne⸗ wood. Das Herrenhaus war Ausgang des 10. Jahrhunderts von dem Eigentümer eines Stahlwerks errichtet worden, der dem da- mals allgemein verbreiteten Wahn erlegen war, in einer Ritterburg wohnen zu wollen. Das Resultat seiner Bemühungen war eine Anhäufung von Zinnen und Türmchen, Erkern, Bastionen und Pfeilern, die den An- blick eines umgestülpten Steinbruches bol und ebenso geeignet war, einer mittelalter lichen Belagerung wie dem Zerstörungstrieb moderner Schuljungen zu widerstehen. Dieses kühne Unterfangen, die Schule in einen Vorort zu verlegen, war jedoch nicht die einzige fortschrittliche Tat des Vorstands Dr. Luther Hay Whitney, der sich nunmehr den Siebzigern näherte, wurde pensioniert, und zu seinem Nachfolger ernannte man einen Herrn, der— etwas bisher Unerhör- tes— Weder aus kirchlichen Kreisen hervor- gegangen war noch aus. Philadelphia stammte, sondern aus Neu-England kam. Er hieß Lowell Meclintie, war Bachelor und Master der Harvard- Universität und genoß trotz seines jugendlichen Alters von fünf- unddreißig Jahren in Fachkreisen bereits einen ausgezeichneten Ruf. Fortsetzung folg“ nun dru Che Dr. Eick Feu les: Kor 802 Stel Ban Bac Mar Ne Zwise Gren Prote gefük lautb Trupf indisc einen Gren. Weite polizi schen in Ke Gl dag J chen note Vorfa in Kr lichen habe seits Perso kestge energ Trupf sich De dem zisten hatter 2Wei trouil Einhe mißte unter nom