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Druck: Mannheirnern Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, or. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef. v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 34 Pf. Zusteligeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,30 DM. Ex- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 256%/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 3. November 1959 Eisenhower kündigte Weltreise an Vom 4. bis 22. Dezember will der Präsident neun Staaten in Asien, Europa und Afrika besuchen Washington/ Paris/ Bon n.(dpa/ AP) Der amerikanische Präsident Eisen- hower kündigte am Mittwoch in seiner Pressekonferenz an, daß er Anfang Dezember eine Reise durch neun Länder in Asien, Europa und Afrika antreten werde. Die Reise soll am 4. Dezember beginnen und den Präsidenten nach Italien, in die Türkei, nach Indien, Pakistan, Afghanistan, Persien, Griechenland, Marokko und Frankreich füh- ren. Einzelheiten über die Besuchstermine in den verschiedenen Ländern sollen noch festgesetzt werden. Eisenhower sagte jedoch, daß er an den Eröffnungsfeierlichkeiten für die amerikanische Ausstellung auf der Internationalen Landwirtschaftsmesse teil- nehmen werde, die am 11. Dezember in Von seinen Besuchen in Indien und Pa- kistan will Eisenhower nach Paris fliegen, um an der am 19. Dezember beginnenden westlichen Gipfelkonferenz zur Vorberei- tung der Ost- West-Konferenz der Regie- rungschefs teilzunehmen. Auf seinem Rück- flug in die USA will Eisenhower Marokko einen kurzen Besuch abstatten. Der ameri- kanische Präsident teilte ferner mit, daß er während seines Aufenthaltes in Rom auch Papst Johannes XXIII. besuchen werde. Unter Hinweis darauf, daß er der erste amerikanische Präsident sein wird, der bis- Neu Delhi beginnt. her Asien besuchte, sagte Eisenhower, daß er sehr gern dorthin reise und schon vorher seinen Wunsch nach einem Besuch Indiens ausgesprochen habe. Wenn er nach Indien reise, so hieße es eine Gelegenheit versäu- men, wenn er nicht auch kurz einige andere den USA befreundete Staaten in diesem Ge- biet besuche. Er hoffe, daß es ihm gelingen werde, in diesem Gebiet Asiens und auch in anderen Teilen ein besseres Verständnis für die Vereinigten Staaten zu erreichen. Eisenhower vertrat die Auffassung, dag die Fortschritte bei der Verminderung der Auftakt zur Schlacht um die Oelsteuer Erste Lesung im Bundestag/ Erhard: Bergbau muß rationalisieren Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Im Bundestag hat am Mittwoch das Ringen um Art und Umfang der Heiz- ölsteuer begonnen. Bundeswirtschaftsmini- ster Professor Erhard versicherte, diese Steuer solle nicht nur dem Bergbau für eine Uebergangszeit die Anpassung an die ver- änderten Wettbewerbsverhältnisse auf dem Energiemarkt erleichtern, sondern als poli- tische Maßnahme auch einen wesentlichen Beitrag zur Beruhigung der Bevölkerung im Ruhrrevier bringen. Mit dieser Feststellung begründete der Minister den Regierungs- entwurf einer Novelle zum Mineralölsteuer- gesetz, der für die Dauer von drei Jahren eine Verbrauchssteuer von 30 Mark je Tonne für alle Sorten von Heizöl vorsieht. Spre- cher von SPD und FDP sprachen sich gegen diese Belastung der Verbraucher aus. Die Sozialdemokraten machten den Gegenvor- schlag, die Körperschaftssteuer um zwei Prozent zu erhöhen, um die sozialen Hilfen für die Bergleute finanzieren zu können. Außerdem wollen sie einen Bundesbeauf- tragten für die Kohlewirtschaft eingesetzt sehen. Beide Anregungen werden in den weiteren Beratungen der Parlamentsaus- schüsse mit Sicherheit keine Mehrheit fin- den. Andererseits gilt es als denkbar, daß die Regierungskoalition sich entschließen wird, nur das schwere Heizöl für den priva- ten Verbrauch mit einer Steuer zu belasten. Entscheidungen sind erst in einer Reihe von Wochen zu erwarten. Es ist zweifelhaft, ob die Ausschußberatungen so beschleunigt werden können, daß die Heizölsteuer schon zum 1. Januar nächsten Jahres in Kraft zu setzen ist. Am Mittwoch beschloß das Ple- num des Bundestages lediglich, das 2zollfreie Kohle-Importkontingent für die Jahre 1959 und 1960 auf insgesamt 77 Prozent der durchschnittlichen Einfuhren der Jahre 1955 bis 1958 festzusetzen. Eine Anhebung dieses Kontingents um neun auf 77 Prozent wurde noch während der Plenardebatte auf Antrag aus Kreisen der CDU/CSU gutgeheißen. Der mehrstündigen Energiedebatte folg- ten Bundeskanzler Dr. Adenauer und zahl- reiche Mitglieder des Bundeskabinetts, der nordrhein- westfälische Ministerpräsident Franz Meyers sowie Vertreter des Ruhr- bergbaus, der Industriegewerkschaft Berg- bau und der Mineralölwirtschaft mit Span- nung. In Beantwortung einer Großen An- frage der SpD wandte sich Wirtschafts- minister Erhard gegen den Vorwurf, die Heizölsteuer werde für den Bergbau un- Wirksam sein. Er habe nie behauptet daß die Steuer den Zweck habe, den Oelver- brauch zu senken und den Kchleverbrauch zu steigern. Ihm genüge es schon, wenn der Zuwachs des Oelverbrauchs sich in über- schaubaren Grenzen halte und abgestimmt werde mit einer überschaubaren Verrin- gerung des Kohleverbrauchs. Die Steuer solle im übrigen den Bergbau zu Ratio- nalisierungsmabnahmen anspornen und er- mutigen. Es werde entscheidend darauf an- Fortsetzung auf Seite 2 Der Butterzoll soll fallen Beschluß des Außenhandelsausschusses/ Stundung ab 10. November Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Erst Georg Bonn. Die Butterimporte sollen bis 31. März nächsten Jahres zollfrei sein. Der Außenhandelsausschuß des Bundestages hat am Mittwoch die Bundesregierung ermäch- tigt, den Butterzoll von 22,5 Prozent des Wertes gegenüber EWG-Ländern und von 25 Prozent des Wertes gegenüber dritten Ländern bis zu diesem Termin auszusetzen. Die Zollfreiheit soll mengenmäßig unbe- grenzt sein. Die Einfuhrausschreibungen Werden jedoch täglich erfolgen, um eine ge- Wisse Uebersicht und Kontrolle über die Butterimporte zu behalten. Der Ausschuß- beschluß soll noch vom Plenum des Bundes- tages bestätigt werden. Die Bundesregierung muß später auch noch eine entsprechende Zollverordnung dem Bundestag und Bun- desrat zuleiten. Wie der Vorsitzende des Au- henhandelsausschusses, Dr. Günther Serres, unserem Korrespondenten mitteilte, wird Bundesfinanzminister Franz Etzel jedoch den Butterzoll schon ab 10. November stun- den. 5 Der Ausschußbeschluß kam zustande, nachdem sowohl das Bundesernährungs- ministerium als auch die SPD Vorschläge zur Zollbefreiung unterbreitet hatten. Die Zu- stimmung des Ernährungsausschusses wurde nicht mehr abgewartet. In diesem Ausschuß Waren Zweifel aufgetaucht, ob die Butterver- sorgung tatsächlich bis Ende März nächsten Jahres oder nicht nur bis zum Jahreswechsel auf Schwierigkeiten stoßen werde, Auch war vorgeschlagen worden, alle Buttereinfuhren der staatlichen Einfuhr- und Vorratsstelle anzubieten und von dort aus zu Preisen auf den Markt bringen zu lassen, die den der- zeitigen Butternotierungen entsprechen. Die- ses Verfahren hätte jedoch gegebenenfalls eine Subventionierung durch den Bund er- korderlich gemacht und die Aussetzung des Zolls zumindest verzögert, Neue Lohnforderungen vom DGB angekündigt Düsseldorf.(dpa) Der DGB-Bundesvor- stand hat angekündigt, daß die Gewerkschaft. ten die Preiserhöhungen der letzten Zeit mit Lohn- upd Gehalts forderungen beantworten werden. Der DGB bedauere, daß die Bundes- regierung es unterlassen habe., trotz wieder- holter Aufforderungen Maßnahmen gegen die Teuerung zu ergreifen. Nach Berechnun- gen des DGB sind die Preise von Mitte Sep- tember 1958 bis Mitte September 1959 unter anderem um 45 Prozent bei Kartoffeln, 36 Prozent bei Gemüse, 23 Prozent bei Obst, 14 Prozent bei Frischmilch und zehn Pro- zent bei Fleisch gestiegen. Spannungen in der Welt nicht zu einer un- vorbereiteten Ost-West-Konferenz verleiten dürften. Einer der Gründe für die Einberu- fung einer Vorkonferenz der westlichen Re- gierungschefs sei die Notwendigkeit, Einzel- heiten für eine Ost- West- Konferenz, wie die Zeitwahl und die Ausarbeitung einer Tages- ordnung, festzulegen. Der amerikanische Präsident machte diese Bemerkungen, als er nach seiner Ansicht über den sogenannten „Geist von Camp David“ befragt wurde. Auch Couve de Murville nach Rom Zu Besprechungen mit der italienischen Regierung wird der französische Außenmi- Nister Couve de Murville noch vor Jahres- ende nach Rom reisen, wie am Mittwoch aus dem Quai d'Orsay verlautete. Der genaue Zeitpunkt des Besuches sei noch nicht fest- gelegt. Adenauer nach Italien? Berichte römischer Zeitungen, nach denen Bundeskanzler Adenauer noch in diesem Monat zu Besprechungen mit dem italieni- schen Ministerpräsidenten Segni die ita- lienische Hauptstadt besuchen wird, haben am Mittwoch bei den zuständigen Stellen in Bonn keine Bestätigung gefunden. Bisher bestünden keinerlei Absprachen für einen baldigen Besuch Adenauers in Rom, wurde von Sprechern des Auswärtigen Amtes und des Bundespresseamtes erklärt. Konferenz der West- Regierungschefs Im amerikanischen Außenministerium begannen am Dienstagnachmittag vorberei- tende Besprechungen für die Konferenz der Regierungschefs der Westmächte in Paris. Die Botschafter Großbritanniens, Frank- reichs und der Bundesrepublik hatten mit Auhbßenminister Herter eine halbstündige Konferenz. Der französische Botschafter Alphand sagte nach der Besprechung, die Botschafter würden möglicherweise eine Arbeitsgruppe bilden. De Gaulle antwortete Der französische Staatspräsident de Gaulle hat Bundeskanzler Dr., Adenauer in einem Schreiben auf dessen jüngsten Brief geant- wortet und darin seine Auffassung über die Vorbereitungen im Westen für das Ost- West- Gipfeltreffen mitgeteilt. Wie am Mitt- woch in Bonn verlautete, soll der Inhalt des Briefes des französischen Staatspräsi- denten den Vorstellungen des Bundeskanz- lers entsprechen. Der Inhalt des Adenauer- Briefes wurde bisher nicht veröffentlicht. tionen. „Kontrapunkt“ heißt die neue Brücke über den Rhein in Köln. Sie wird am kommenden Samstag dem Verkehr übergeben. Der Name soll ihre eigenartig asymmetrische Form charalterisieren, Das städtebauliche Ziel War, daß sich der einzige Pylon der Brücke zwar aus dem Stadtbild Kölns herauskeben, aber gegenüber dem Dom auf der anderen Rheinseite zurüchtreten sollte. Der Pylon Rut eine Höhe von 77 Meter und somit etwa halb so hoch wie der Kölner Dom. Der Name „Kontrapunkt“ ist freilich nur eine Schöpfung der Architekten. Für die Bevölkerung heißt die Brucke schlicht„Severins-Brücke“. Bild- dpa Französische Atombombe ist fertig Moch:„Was den anderen gelungen ist, hat Frankreich auch erreicht“ New Vork.(AP) Frankreich habe sein Ziel, eine Atombombe zu bauen, erreicht und werde sie ungeachtet der Proteste der afrikanischen Länder in der Sahara erpro- ben, erklärte der französische Delegierte Moch am Mittwoch im Politischen Ausschuß der Vollversammlung der Vereinten Na- „Wir haben unser Ziel erreicht, Während die drei Atommächte in Genf über ein Abkommen verhandeln“, erklärte Moch. „Ich weiß nicht, ob sie Erfolg haben werden oder nicht. Ich bin aber sicher, daß ihre endgültige Entscheidung nicht durch unsere Erprobung beeinflußt werden wird.“ Frank- reich habe sich erst spät an dem Kern- 0 Streit zwischen Bonn und Düsseldorf „Unterstellungen“ des Ministerpr äsidenten Meyers zurückgewiesen Von ugserer Benner Redakties Bonn. Als„falsche und peinliche Unter- stellung“ wies die Bundesregierung am Mittwoch die Vorwürfe des nordrhein- west- fälischen Ministerpräsidenten Dr. Meyers, der Bund wolle ein zweites Fernsehpro- gramm verhindern, zurück. Es lägen schrift- liche Erklärungen der Rundfunkanstalten in Bonn vor, nach denen die Anstalten sich auhgerstande erklärten, ein zweites Fern- sehprogramm zu produzieren. In der Stellungnahme der Regierung wird weiter ausgeführt, Bonn habe nichts unversucht gelassen, um den Millionen Fernsehteilnenmern so früh wie möglich ein zweites Fernsehprogramm bieten Zzu können, das„in gesundem Wettbewerb zu den bestehenden Rundfunkanstalten steht“. Der Entwurf des Bundesrundfunkgesetzes sehe im übrigen ein„harmonisches mitein- ander von Bund und Ländern“ vor. Denn die Länder würden nach diesem Entwurf nicht nur ihre Anstalten behalten, sondern darüber hinaus in gleichem Ausmaß wie der Bund an den neuen überregionalen Ein- richtungen beteiligt. Weiter weist Bonn den Vorwurf zurück, Bundesinmenminister Dr. Schröder habe sich unberechtigt in Kulturprobleme eingemischt, als er eine Denkschrift über die Lage an den deutschen Hochschulen veröffentlichen ließ. Dem Bund werde im Artikel 74 des Grundgesetzes eine ausdrückliche Kompe- tenz auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Forschung eingeräumt. In Bonner CD/ CSU-Kreisen wird die Stellungnahme der Regierung begrüßt und unterstützt. Zwischen Gesfern und Morgen Bei internationalen Sportveranstaltungen in der Bundesrepublik sollte die Sowjet- zonenfahne von Fall zu Fall auf Grund einer Ausnahmeerlaubnis gezeigt werden dürfen. Dies schlug Willi Daume, der Präsident des Deutschen Sportbundes, vor Mitgliedern der Bundesregierung und des Gesamtdeutschen Ausschusses des Bundestages vor. Wie Daume vor der Presse erklärte, fand er für diesen Vorschlag weitgehend Verständnis. Rund 10 000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im Saarland beteiligten sich in Saarbrücken an einer Protestkundgebung der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Trans- port und Verkehr(Oe TV). Sie forderten einen Lohnausgleich für die Einkommensverluste, die ihnen bei der Währungsreform nach der wirtschaftlichen Rückgliederung les Saar- landes entstanden sind. Ein Ermittlungsverfahren gegen Unbe- kannt hat der Generalstaatsanwalt der So- Wijetzone im Fall Krahmann eingeleitet, mel- dete das SED- Zentralorgan„Neues Deutsch- land“. Otto Krahmann, ein 33jähriger Me- tallarbeiter aus der Sowjetzone, war am 18. Oktober bei einer Wirtshausschlägerei in Letter bei Hannover niedergeschlagen wor- den und zwei Tage später seinen Verletzun- gen erlegen. Die sowietzonale Presse und Be- hörden stellen seinen Tod als„politischen Mord“ dar. Zarapkin, der sowjetische Delegierte bei der Genfer Konferenz zur kontrollierten Ein- stellung der Kernwaffenversuche hat ein Ar- beitsprogramm für die Ost- West- Experten- gruppe vorgelegt, die nach sowjetischem Vor- schlag bis zum 16. November einberufen wer- den soll, um die Methoden der Entdeckung unterirdischer Kernexplosionen zu überprü- fen. Ein westlicher Sprecher erklärte, die sowjetischen Vorschläge seien„äußerst ein- schränkend und völlig un annehmbar“. Der französische Ministerrat hat auf Vor- schlag des Finanzministers Pinay beschlos- sen, daß der„Neue France“ am 1. Januar 1960 Offizielles Zahlungsmittel sein wird. Der „Neue Franc“ entspricht 100„alten Francs“. Der Leitartikler des Londoner„Daily Mirror“, Cassandra, hat die Freilassung der letzten drei Spandauer Häftlinge, Rudolf Heß, Baldur von Schirach und Albert Speer, befürwortet. Ein Bericht des amerikanischen Nachrich- tenmagazins„Newsweek“, der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow sei bei sei- nem jüngsten Besuch in Rumänien an der jugoslawischen Grenze mit Marschall Tito zusammengetroffen, ist von jugoslawischer Seite nicht bestätigt worden. wWapst Johannes XXIII. beging am Mitt- Woch den ersten Jahrestag seiner Krönung mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Petersbasilika, an dem 31 Kardinäle, Hunderte von Erzbischöfen und Bischöfen und das beim Heiligen Stuhl akkreditierte diplomatische Korps teilnahmen. Ein Düsenbomber der amerikanischen Luftwaffe vom Muster B-47(sechs Strahl- triebwerke) ist etwa 150 Kilometer westlich Venice(Florida) in den Golf von Mexiko gestürzt, wie sein Heimatstützpunkt Mac- dill bei Tampa bekanntgab. Die UNO- Untersuchungskommission für Laos hat nach Berichten aus informierten Kreisen keine Beweise für eine Infiltration oder eine offene Intervention der Kommu- nisten festgestellt. Dagegen hat die Kommis- sion aber festgestellt, daß die laotischen Auf- ständischen von auswärts Lebensmittel und Waffen erhielten. Zu einem kurzen Luftkampf zwischen israelischen und ägyptischen Flugzeugen kam es am Mittwoch über der Negeb- Wüste auf der Halbinsel Sinai, wie ein Sprecher der israelischen Armee bekanntgab. Vier ägyptische MIG-17-Düsenjäger seien fast 35 Kilometer weit in den israelischen Hoheitsraum vorgestoßen und seien dann von israelischen Jägern gestellt worden. Alle israelischen Maschinen seien zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Vor dem Obersten polnischen Gericht in Warschau begann die Verhandlung über die Revisionsklage des ehemaligen Gauleiters von Ostpreußen, Erich Koch, der am 9, März nach fünfmonatiger Verhandlung von einem Warschauer Gericht zum Tode verurteilt Worden war. Indiens Regierung hat in einer neuen, scharf formulierten Note an die Volksrepublik China die Ansprüche Pekings auf indisches Gebiet an der Nordostgrenze Indiens und in Ladakh(Kaschmir) zurückgewiesen. Waffen- Wettrüsten beteiligt, aber was den anderen gelungen sei, das habe es auch er- reicht. Moch sprach, nachdem der marokkanische Delegierte Achmed Taibi Benhima erklärt, hatte, wenn Frankreich seine Pläne für einen Atombombenversuch in der Sahara weiterverfolge, werde es damit dem fran- zösischen Prestige in Afrika schaden. Marokko und die anderen afrikanischen und asiatischen Nationen haben eine Reso- lution verfaßt, in der Frankreich aufgefor- dert werden soll, auf die Versuche zu ver- zichten. Der französische Delegierte er- klärte, seine Regierung sei sicher, daß der Versuch— mit dem man im Laufe des Früh- jahrs rechnet— nur eine tragbare Erhöhung der bereits vorhandenen Radioaktivität mit sich bringen und völlig unschädlich sein werde. Die zu erprobende Bombe habe eine Sprengwirkung von weniger als 100 000 Tonnen TNT. Das entspreche noch nicht ein- mal einem tausendstel der Gesamtstärke der bereits ausgelösten Bomben. Einige der letzten Wasserstoffbombenversuche hätten eine Sprengwirkung von Millionen Tonnen erreicht. Wenn Frankreich selbst ein benutzbares Versuchsgelände zur Verfügung hätte, sagte Moch, würde der Versuch bereits der Ver- gangenheit angehören. Man habe sich jedoch entschlossen, den Versuch in der Sahara zu machen, weil sie technisch die am besten geeignete Gegend sei. Ben-Gurion siegte bei Wahlen in Israel Tel Aviv.(AP) Bei den israelischen Par- lamentswahlen vom Dienstag hat die sozia- listische Mapai-Partei des Ministerpräsiden- ten David Ben-Gurion einen großen Erfolg erzielt. Verlierer der Wahl sind die konser- vative Allgemeine Zionistische Partei, die Kommunisten und unabhängige arabische Parteien. Nach Auszählung von fast zwei Dritteln der insgesamt abgegebenen 578 809 Stimmen ergab sich am Mittwoch, daß die Mapai-Partei mit weitem Vorsprung vor allen anderen 23 Parteien führt. Für sie wurden bisher 218 116 Stimmen(38,64 Pro- zent) gezählt, für die rechtsgerichtete oppo- sitionelle Herut-Partei 71 912 Stimmen(12,73 Prozent), für die nationale Religiöse Front 59 387, kür die linkssozialistische Mapam- Partei 44 000, für die Allgemeinen Zionisten 32 000 und für die Kommunisten 15 129 Stim- men. US-Demokraten erfolgreich bei Gouverneurs- und Gemeindewahlen New Fork/ Philadelphia. Bei den Gou- verneurs- und Gemeindewahlen, die am Dienstag in den Vereinigten Staaten statt- fanden, konnten die Demokraten nach den bisher vorliegenden Teilergebnissen ihre Po- sitionen befestigen. So behielten sie in Ken- tucky den Gouverneursposten, und in Phila- delphia wurde der republikanische Kandidat Stassen von seinem demokratischen Gegen- kandidaten, dem seitherigen Bürgermeister Dilworth, vernichtend geschlagen. Ein über- raschendes Come Back hatte der ehemalige Gouverneur von Utah, Bracken Lee, der sich als Ultra- Konservativer von der republika nischen Partei losgesagt und als unabhängi- ger Bewerber kandidiert hatte. Im ganzen scheinen die Demokraten in Indiana, in Con- necticut und in Kentucky gut abgeschnitten zu haben. 8 Momme W Donnerstag, 5. November 1939 Die Fahne hoch! Soll die Tragödie nun zur Farce werden? Leicht kann uns das passier en, wenn wir die Frage von Deutschlands Einheit unabhängig von Wirklichkeit und Möglichkeit des Er- Feichbaren zum Steckenpferd der Aemter Werden lassen. Soll uns doch keiner kommen mit der billigen Phrase, daß uns um Deutsch- lands willen keine Hölle zu tief und kein Menschenleben zu schade sei. Nichts Schlim- meres als wenn ein ganzes Volk den Don Quichotte spielen soll. Was man dem einzel- nen mitleidend noch verzeiht, wird unver- . zeihlich, wenn es eine Katastrophe für die 85 W bedeutet. Wir sind im Augenblick dabei, möglicher- Weise den Bogen zu überspannen. So leid es mir tut, muß ich heute noch einmal auf die Frage der„Spalterflagge“ zurückkommen. Ist 8 da doch der Westberliner Kriminalpolizei eingefallen, zwei Angestellte festzunehmen, die am 6. Oktober der Polizei beim Her unter- ee der sowietzonalen„Staatsflagge“ in den Berliner Westbahnhöfen Widerstand entge- Sensetzten. Hoffen wir, daß dies nur ge- schehen ist, um etwas mehr Licht in eine dunkle Sache hineinzubringen. Sollte die Hestnahme aber geschehen sein, um die bei- den Leutchen der Staatsanwaltschaft zuzu- führen, so Wird es an der Zeit, ein mensch- ches Veto gegen den Vebereifer der Berliner eipatrioten einzulegen. Was hätten denn e beiden Angestellten tun sollen? Sich etwa Opfern und ihren Dienst quittieren, weil sich die 3 Bienstanweisung nicht mehr mit 5 Zeit, das unser Staat 0 25 Klar erklärte, daß es einem Westdeutschen eben verboten vegen keine unklaren Verhältnisse mehr ge- Aten. Möge die Welt, möge Berlin darüber runde gehen: wenn nur der Standpunkt gt! Nein, wir haben es doch in reichlich ge- Prozessen lernen können, daß es nicht Ingeht, von jedem Bürger Heldenmut und Heldentaten zu verlangen. Wäre es nicht besser und vernünftiger, die anze Flaggenangelegenheit von uns aus zu graben, nachdem die Wächter von Berlin, e Westlichen Alliierten mit soviel Nach- 4 ck ihr Migßfallen am Vorgehen der öst- en Bahnverwaltung ausgesprochen haben das Hissen des unbeliebten Fahnentuchs t mehr gestatten werden? Freuen wir uns doch lieber mit Bundestagspräsident Gerstenmaier darüber, daß in Zukunft der Ausländer sich auskennen und durch das Tuch Deutschlands Ost und West so wenig mehr verwechseln wird wie eine Flasche Bier mit einer andern auf der die Etikette„Gift“ deutlich 2 lesen steht. Kulturfrage n einer anderen nicht minder wichtigen age“ scheinen sich unsere Remter oeh viel weniger einig zu sein, vielmehr Haben sie es offensichtlich darauf abgesehen, der Welt ein Satyrspiel von ziemlichem Effekt zu bieten. Die einige deutsche Gesin- nung hört nämlich schon bei der Flimmer- kiste auf. Hat doch der Treueste der Treuen, Ministerpräsident Meyers von Nordrhein- stfalen unmiß verständlich wissen lassen, laß er nicht dulden werde, daß sein mit- christlicher Parteigenosse und Bundespost- minister Stücklen sich Befugnisse der Län- der anmaße und mit dem Lizenzierungsdreh 0 Fernsehwellen sich in die Kulturhoheit Sliedstaaten des Bundes einmische. o unmig verständlich las er seinem mitchristlichen Parteigenossen und undesinnenminister Schröder die Leviten, indem er ihm ee es gebe Stellen, ene Bevölkerung nach einem zweiten Fern- ramm möglichst bald zu erfüllen. i 85 man über die„ et e Daß es aber auch gar nicht den Wunsch der Bevölkerung 1 hat sich doch Vielmehr darum, wer in Zu- 5 unft neben den Ländern am Kasten kur- beln darf. Die zentrale Regierung und die deutsche Industrie haben nämlich auch nicht bel Lust dazu. Sie waren ja schon immer nit dabei, wenn es sich ums deutsche We- drehte. Warum soll also die Welt nicht wissen, daß wir wieder soweit sind. Was igt hier Länderhoheit, wo wir doch wie schon Tucholsky so schön sagte, eine ale Republik sind mit einem unbe- ränktem Monarchen an der Spitze. Da err Stücklen ganz recht, wenn er in und der Bundesregierung ebenso ge- chten Erwiderung Ministerpräsident s„kalsche und peinliche Unterstel- Die Rundfunkanstalten hät- erklärt, daß sie ein zweites an nicht produzieren könn- man àuch über den„gesunden verschiedener Meinung sein, sreglerung in Sachen Kohle s0 Sesunde Vorschläge produziert. at jedenfalls das Fernsehen, wenn ehr schlecht als recht— es hat sich gebessert bei den ökkentlich-recht-⸗ . in gewissen allzu ehrgeizigen Han- n. Zwar Wäre wünschenswert, wenn der opolbetrieb im deutschen Funkwesen ch einmal aufhörte, Auch hat England in nicht schlechtes Beispiel für verträgliche culturelle Zusammenarbeit von Staat und vatwirtschaft gegeben, sind wir äber gländer? Verstehen wir überhaupt Maß u halten? Die Art und Weise wie im Augen- lick die Kulturfrage“ Fernsehen hin und ergeballert wird, verleitet jedenfalls 2u keiner freundlichen Prognose. Es ist immer Wie der ein Anblick für Götter, festzustellen, Wie bei uns das Nebensächliche in aller nigkeit aufgeplustert, das Wichtige aber ebenso großer Uneinigkeit zerfleddert Wird. Niemand scheint es zu kümmern, daß 2 die deutsche Einheit schon in der Idee aben Wird. Dr. Karl Ackermann MORGEN Glaubensbekenntnis eines alten Generals Vor den Schülern des Militärinstituts bekannte sich de Gaulle zur Nationalarmee/ Die Atombombe als Idol Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich Paris. Vor den Schülern des Instituts für hohe militärische Studien in Paris hat Gene- ral de Gaulle eine programmatische Rede ge- halten, die man wohl als die Grundlage sei- ner Militärphilosophie überhaupt bezeichnen kann. Die Rede des Generals, in seinem be- kannten gänzenden Stil gehalten, Rat ohne Zweifel eine große politische Bedeutung, da man annehmen kann, daß der Höchstkom- mandierende der französischen Armee in ihr die grundlegenden Ideen ausdrückte, die seine augenblickliche und zukünftige Haltung an der Spitze des französischen Staatswesens beherrschen werden. De Gaulle hat das Pro- blem der Nationalverteidigung sowohl auf der historischen wie auf der ideologischen Linie klar dargestellt, um aufzuzeigen, daß die Verteidigung heute wie gestern die wich- tigste Funktion eines Staates sei, sozusagen seine Grundlage, seine Hauptrolle. Die ver- schiedenen politischen Regimes, so führte de Gaulle aus, sind eins nach dem anderen ent- standen, um die Verteidigung Frankreichs zu ermöglichen und haben nicht überlebt, wenn der Zeitpunkt gekommen war, an dem sie nicht mehr in der Lage waren, diese Verteidi- gung zu sichern. Dies war ebenso richtig und ebenso wahr unter den Merowingern, wie unter dem zweiten Kaiserreich, wie für die Dritte Republik. Von dieser grundlegenden Behauptung ausgehend, sagte de Gaulle sodann, daß die Verteidigung Frankreichs heute wie gestern und wie morgen nur eine französische An- gelegenheit sein könne. Wenn euer Land, so sagte er zu den Offizieren, einmal gezwun- gen ist, Krieg zu führen, so muß es sein Krieg sein. Es muß sich durch sich selbst ver- teidigen und es muß die Verteidigung auf seine eigene Art führen. Eine Ansicht, wo- nach die Verteidigung Frankreichs nicht mehr die hauptsächlichste und alleinige Auf- gabe der französischen Regierung wäre, ist eine Auffassung, die meine Regierung nie teilen wird. Das Integrationssystem, das in einer gewissen Periode auf die Fahnen der Aktualität gsschrieben war, ist überholt. So, wie die Dinge heute stehen, kann man und muß man sogar eine Bindung der verschie- denen Nationalverteidigungen unter den Verbündeten durchaus akzeptieren. Wir kön- nen neben Alliierten stehen, aber jeder muß auf seinem Standpunkt stehen. Nachdem er mit diesen aggressiven Wor- ten die Integrationspolitik abgelehnt hatte, fuhr de Gaulle fort, heute wie gestern sind der Krieg und die Kriegs angelegenheiten eine der wichtigsten Aufgaben des Staates. Gewiß kann man heute zweifeln vor den ungeheue- ren Mitteln, über die verschiedene Völker verfügen, ob es je noch zu einem Krieg kom- men wird, aber die Erfahrung lehrt uns, daß es falsch Wäre, sich auf die Vernunft der andern zu verlassen. Da es nun möglich ist, Frankreich von irgend einem Punkt der Welt her zu zerstören, müssen wir in der Lage Sein, ebenfalls alle Punkte der Welt mit unse- ren eigenen Waffen zu erreichen. Wir müssen in der Lage sein, uns eine Macht zu geben, die es uns erlaubt, auf alle Angriffe zu antwor- ten. Ueber diese Macht verfügt heute nur die Atomwaffe. Die Atomwaffe muß uns gehören, Die Jabo-Affäre m ob wir sie nun selbst fabrizieren, oder ob wir sie kaufen, jedenfalls brauchen wir sie. Das dürfte unser großes Werk auf dem Gebiet der Nationalverteidigung in den nächsten Jahren sein. Diese Rede de Gaulles ist in ihrer pro- grammatischen Bedeutung in Paris natürlich sofort erkannt worden und hat im Zusam- menhang sowohl mit den Erklärungen des für die Atomrüstung verantwortlichen Mi- nisters Soustelle im Senat, als auch mit denen des französischen Vertreters in den Abrüstungsgesprächen vor den Vereinten Nationen, Jules Moch, bedeutenden Nachhall gefunden. Soustelle hat die Senatoren dar- über beruhigt, daß Frankreich wirklich in der Lage sei, in allernächster Zeit die Atombombe herzustellen, und er hat gleich- zeitig die bekannten französischen Argu- acht neuen Aerger Zusammenstoß im Verteidigungsausschuß/ Die SPD verließ den Saal von unserer Bonner Redaktion Bonn. Nach einem schweren Zusammen- stoß im Verteidigungssauschuß drohte die SPD-Bundestagsfraktion am Mittwoch, die Mitarbeit im Bundestagsausschuß für Vertei- digungsfragen einzustellen. Der Zwischenfall ereignete sich, als die CDU/ CSU wegen einer Verhinderung von Minister Strauß eine Ver- schiebung des Berichtes über die beiden ver- schwundenen Düsenbomber beantragte. Die Sozialdemokraten verließen unter Proteèst den Saal. Bundesverteidigungsminister Strauß war nicht vor dem Ausschuß erschie- nen, weil er zur gleichen Stunde der Sitzung des Bundeskabinetts über die außenpoliti- sche Regierungserklärung beiwohnte. Hin- gegen hatten sich sein Staatssekretär Hopf und der Inspekteur der Luftwaffe, General Kammhuber, mit umfangreichem Informa- tionsmaterial zur Ausschußsitzung eingefun- den. Der CSU- Abgeordnete Dr. Zimmermann beantragte zu Beginn der Sitzung die Abset- zung des Berichtes über den Fall„Düsen- bomber“, da die Frage nach dem Verbleib der Maschinen inzwischen einen politischen Anstrich bekommen habe und die Anwesen- heit von Strauß unbedingt notwendig sei. Der Auftakt zur Schlacht um die Oelsteuer Fortsetzung von Seite 1 kommen, daß der Bergbau die Verpflichtung erkenne, die ihm die staatliche Hilfe aufer- lege. Nach den Worten des Ministers erhebt die Bundesregierung keine Einwände gegen die bisherigen Investitionen der Mineral- ölindustrie, denn von einer Ueberkapazität könne so lange keine Rede sein, als zur Dek- kung des Bedarfs noch erhebliche Heizölmen- gen eingeführt werden müssen. Die Forde- rung der SPD nach einer Investitionsbe- schränkung sei auch deshalb unerfüllbar, Weil sie von einer Einfuhrbeschränkung be- gleitet sein müßte, der Bestimmungen des EWG- Vertrages entgegenstünden. Eine be- grenzte Kohlepreissenkung hält Erhard für denkbau. Auf die sozialen Hilfen für Berg- leute eingehend, hob Erhard hervor, er Wolle nicht behaupten, daß es in Zukunft keine Feierschichten mehr geben werde. Er hoffe jedoch, daß sie sich in den kommenden Mo- naten in engen Grenzen halten werden. Sie könnten erst dann endgültig aufhören, wenn durch Stillegung unwirtschaftlicher Zechen die Förderung wieder in Einklang mit dem Absatz gebracht sei. Erhard bestätigte seinem Vorredner, dem sozialdemokratischen Wirtschaftssachverstän- digen Dr. Heinrich Deist, daß man die Mine- ralöl wirtschaft verpflichten könnte, schweres Heizöl zu entschwefeln und dadurch sowohl für die Reinhaltung der Luft zu sorgen als auch die Heizölpreise heraufzusetzen. Die Investition der erforderlichen Anlagen brauche aber Zeit. Vielleicht sei nach Ablauf der Drei-Jahres-Frist, für die die Heizöl- steuer gelten soll, die Entwicklung soweit ge- diehen, daß das dann entschwefelte Heizöl auch ohne Steuer im Preis um etwa 30 Mark je Tonne über dem jetzigen Niveau liegen Werde. Deist hatte zuvor begrüßt, daß auch die Bundesregierung den Grundsatz anerkannt habe, daß Zechenstillegungen nicht zu Lasten der Bergleute gehen dürften. Es sei Pflicht der Gemeinschaft, soziale Härten dabei aus- zugleichen. Das werde den Staat aber nur 100 bis 120 Millionen Mark im Jahr kosten. Die Heizölsteuer aber solle jährlich 300 Mil- lionen Mark einbringen. Man müsse fragen, was die Regierung mit dem restlichen Geld zu tun gedenke. Für die CDU sagte Professor Fritz Burg- bacher, der Tiefpunkt der Kohlenkrise sei vielleicht schon überwunden. Die Heizöl- steuer sei notwendig, um ein allzu stürmi- sches Vordringen des Oels zu verhindern. Eine„Temporegulierung“ erscheine geboten, nicht um Veränderungen am Energiemarkt unmöglich zu machen, sondern nur um „Uebergangshärten“ auszugleichen. 1961 Werde wahrscheinlich die Erhebung eines e* mehr erforderlich Dr. e(FP) verwarf 185 8 steuer mit dem Hinweis, sie verstohhe gegen den Grundsatz der Marktwirtschaft. Eine Steuer zu dem Zweck, Wettbewerb und Preissenkungen zu verhindern, dürfe von einem Minister wie Erhard, der die Markt- Wirtschaft auf seine Fahne geschrieben habe, nicht vorgeschlagen werden. Einen„ganz abscheulichen Wechselbalg“ nannte der Vorsitzende der CSU-Landes- gruppe, Hermann Hörcherl, die geplante Heizölsteuer. Zunächst müsse der Tatbe- stand sauber aufgenommen werden. Erst dann sei es möglich, entsprechende Maßnah- men wirksam zu ergreifen. Ein solcher Vor- gang wie die nachträgliche Bezahlung von Feierschichten sei in der Wirtschaftsge- schichte„ohne Beispiel“, meinte Hörcherl. SPD-Abgeordnete Herold stellte den Gegen- antrag, zur Berichterstattung zu schreiten, weil Hopf und Kammhuber im selben Um- fange informiert seien wie der Minister selbst. Bei der Abstimmung fiel der SPD- Antrag, der auch von der FDP gestützt wurde, durch. Daraufhin verließen die SPD-Abge- ordneten, darunter auch der amtierende Aus- schußvorsitzende Merten, den Saal. Die wei- teren Beratungen wickelten sich in ihrer Ab- Wesenheit ab. Das Verhalten der SPD wurde später von führenden Politikern der CDU/CSU als un- verständlich bezeichnet. Strauß habe erst am Dienstag von dem geplanten Bericht vor dem Ausschuß erfahren, während die Kabinetts- sitzung schon vor einigen Tagen anberaumt wurde. Zudem wünsche die CDU/CSU einen „umfassenden Bericht über das Verschwin- den der Jagdbomber, der bei dem gegenwär- tigen Stand der Ermittlungen jedoch noch nicht gegeben werden konnte“. Die SPD-Fraktion erklärte am Mittwoch nachmittag, die Ausübung der gesetzlich festgelegten Kontrollpflicht des Verteidi- gungsausschusses sei in Gefahr. Die Frak- tion werde sich Konsequenzen vorbehalten, eventuell sogar die Einstellung der Mitarbeit im Verteidigungsausschuß ins Auge fassen. Ferner sprach die SPD den Verdacht aus, dag das Bundesverteidigungsministerium von Anfang an über den Verbleib der Ma- schinen unterrichtet sei, und daß es sich da- her bei der Suchaktion„nur um ein aufwen- diges und großgangelegtes Tarnmanöver“ han- dele. Offensichtlich habe Strauß etwas zu verbergen. Das Bundesverteidigungsministe- rium wies diese Verdächtigungen als„ge- schmacklos“ zurück. Die neuen Vorfälle haben den Gerüchten über das Schicksal der beiden Maschinen der deutsch- tschechischen Grenze abgeschos- sen. Diese Version, die bereits vor einer Woche in Bonn auftauchte, wurde von deut- scher und amerikanischer Seite bisher de- mentiert. Offenbar von der russischen Bot- schaft wurde in Bonn der Hinweis ausge- streut, man werde über das Verschwinden der Bomber„noch sein blaues Wunder er- leben“. Gewöhnlich gutinformierte Kreise wollen wissen, daß die Maschinen ein neu- artiges Gerät, das sogenannte„Freund- Feind-Gerät“, das die Erkennung einer an- deren Maschine auf gröbere Entfernung hin erlaubt, an Bord hatten. Es lägen Anzeichen vor, daß die Ostblockstaaten, insbesondere die Sowjetunion, bereits seit längerer Zeit auf die Erbeutung eines solchen Gerätes aus- gegangen seien. Brandt: Berlin hat die Krise überstanden Große Politik bei einer SPD-Kundgebung zu Gemeindewahlen in Mannheim Von unserem Redaktions mitglied Dieter Preuss Mannheim. Berlins Regierender Bürger- meister Willy Brandt sprach am Mittwoch- abend auf einer SPD-Wahlkundgebung im Musensaal des Mannheimer Rosengartens. Zu kommunalen Problemen Mannheims, sagte Brandt, könne er keine Stellung neh- men. Dafür äußerte sich Willy Brandt zu aktuellen politischen Problemen. Er sagte unter anderem, ein Nachgeben des Westens in der Berliner Frage würde unübersehbare Konsequenzen für den nichtkommuni- stischen Bereich bringen. Man könne sich Vorstellen, dag die Sowjets das Berlin- Ulti- matum, das seinerzeit im Mai ablief, nur be- nutzt hätten, um mit Amerika ins Gespräch Fall Oberländer wird geprüft Auf eigenen Wunsch von einer internationalen Kommission Düsseldorf(AP). Eine internationale Kom- mission von prominenten ehemaligen Wider- standskämpfern wird die Vorwürfe prüfen, die gegen Bundesvertriebenenminister Ober- länder im Zusammenhang mit der Einnahme von Lemberg durch deutsche Truppen im Jahre 1941 erhoben worden sind. Der sechs- köpfige Ausschuß ist auf Oberländers Wunsch von der deutschen Sektion der Union der Widerstandskämpfer für ein vereintes Europa(URPE) gebildet worden. Nach Angaben des Generalsekretärs der deutschen URPEH- Sektion, Wolfgang Müller Düsseldorf), soll die Kommission klären, wer für die Ermordung von einigen tausend Lem- berger Bürgern 1941 verantwortlich ist. Die der„Vereinigung der Verfolgten des Nazi- regimes“ nahestehende Frankfurter Wochen- zeitschrift„Die Tat“ hatte unter anderem behauptet, das„Bataillon Nachtigall“ habe unter der Leitung und in Anwesenheit des damaligen Oberleutnants Oberländer in Lemberg 30 Rechtsanwälte, Aerzte, Professo- ren, Geistliche und Wissenschaftler ermordet und in den Sandgruben außerhalb der Stadt mehrere tausend Juden erschossen, Noch massivere Beschuldigungen waren auch von zu kommen. Der Druck bestehe aber immer noch, wenngleich Berlin schon längst nicht mehr darauf reagiere. In der Ostzone wett- eifere die SED mit der Volksrepublik Alba- nien um das Prädikat, letztes stalinistisches Museum zu sein. Westberlin habe die Krise überstanden, die Produktion habe unter dem psychischen Druck nicht gelitten, die Lage der Berliner Wirtschaft sei besser denn je. Zu 85 Prozent lebten heute die Berliner vom Ertrag ihrer eigenen Arbeit. Der Regierende Bürgermeister vertrat die Auffassung, daß die Berliner Frage und vor allem die deutsche Frage Gegenstand der kommenden Konferenzen auf höchster Ebene sein müßten. Er warnte vor Patent- lösungen im Handumdrehen. Die enge Bin- dung Berlins zur Bundesrepublik dürfe nie- mals aufgegeben werden, sie sei unabding- bare Voraussetzung für ein Gedeihen Ber- sowjetischen und sowjetzonalen Zeitungen Veröffentlicht worden. Der Kommission gehören an: der dänische Reichstagspräsident Ole Björn Kraft, der Vorsitzende der Vereinigung ehemaliger po- litischer Gefangener in Holland, Karl Richard van Staal, der belgische Völker- rechtler Professor Dr. Floor Peters, der Ge- neralsekretär des französischen Komitees zur Erforschung des zweiten Weltkrieges, Henri Michel, der Norweger Hanns Cappelen und. der schweizerische Ständerat und liberale Abgeordnete Dr. K. Schoch. Die SPD erklärte am Mittwoch in ihrem Pressedienst, was immer die internationale Kommission feststellen werde, der Politiker Oberländer sei untragbar geworden. Ober- länder habe in seiner nationalsozialistischen Vergangenheit zu den aktivsten Befürwor- tern einer„Ausbreitung und Sicherung des deutschen Lebensraumes“ im Osten gehört. Er habe„gewiß seine Hände frei von Blut gehalten“. Das spreche ihn aber nicht frei von „schwerer intellektueller Mitverantwortung an dem, Was im Osten geschah und woran noch manche Generation Anderes Volkes zu e haben wirdt. lins. Die von den Sowjets propagierte Lösung— Freistaat ohne alliierten Schutz— bedeute einen Sturz ins Ungewisse. Es sei die Tragik des deutschen Volkes, daß es aufgeteilt sei in zwei Staaten. Er könne keinen Sinn darin sehen, die Spaltung durch einen dritten Staat zu vergröbern. Berlin vertraue jedoch auf die Solidarität des frei- heitlichen Westens. Gegen Schluß seiner Ansprache würdigte Brandt die Verdienste der SPD um den Wie- deraufbau. Einschränkend meinte er aller- dings, es könne natürlich keine Partei ein Wiederaufbau- Monopol für sich beanspru- chen. Brandt lobte die gute Zusammenarbeit im Berliner Parlament und sprach in diesem Zusammenhang von seinen„Freunden und Kollegen bei der CDU“, Dieses Handein- Hand-Arbeiten, entstanden in kritischen Jahren, sollte auf das ganze deutsche Volk übertragen werden, solange die Situation eines geteilten Deutschlands bestehe. Schließ- lich forderte Brandt eine„gesündere Finanz- verfassung“, um die Gemeinden—„die dritte Säule unserer demokratischen Verfasung“ zu stärken. Die Gemeinden hätten sich in den Nachkriegsjahren mit einer Milliarden- Schuldenlast„ausstatten müssen“, Damit solle man aber endlich Schluß machen. neuen Auftrieb gegeben. Die Ostberliner 4 Ameri 5 Donnerstag. 5. November 1959/ Nr. 256 2 mente angeführt, daß die französische Atom bombe, wenn sie einmal zum Platzen komme, die Gefahren, die die bisherigen Atomexplosionen in der Welt für die Welt⸗ gesundheit hervorgebracht haben, nur un- wesentlich verstärken werde. In diesem Sinne hat sich ebenfalls Jules Moch ausge- drückt. Es ist für die heutige Lage in Frank- reich bezeichnend, daß ein Linkssozialist wie Jules Moch, der innenpolitisch in scharfer Opposition zu de Gaulles Regime steht, in der Frage der Atombombe dieselbe Haltung vertritt, wie Minister Soustelle, der auf der äußersten Rechten des gegenwärtigen Re- gimes steht. Gefängnis- und Geldstrafen für aktive und passive Bestechung Bonn.(AP) Die Siebente Strafkammer des Bonner Landgerichts hat am Mittwoch den Behördenrepräsentanten und den Pro- Kuristen einer Kasseler Textilfirma, Fried- rich Hummelsheim und Wolfgang Horst, we⸗ gen aktiver Bestechung in fünf Fällen zu Geldstrafen von je 1000 Mark verurteilt. Der Geschäftsleiter der Firma, Horst Hirdes, er- hielt wegen aktiver Bestechung in zwei Fäl- en 500 Mark Geldstrafe. Ein früherer Ver- tragsangestellter des Bundesverteidigungs- ministeriums, Josef Giesen, wurde wegen schwerer passiver Bestechung zu einem Mo- nat Gefängnis mit Bewährung verurteilt. Eine Autoplane und ein Geldbetrag von 100 Mark für Vorteile, die Giesen von den drei Mitangeklagten annahm, verfallen dem Staat. Die Kammer hielt es für erwiesen, daß die Firmenangehörigen, insbesondere Hum- melsheim und Horst, auch Angestellten des Beschaffungsamtes der Bundeswehr in Ko- blenz Geschenke versprochen und gemacht haben, um geheime Informationen über zu erwartende Aufträge zu erhalten. Hum- melsheim gehört auch zu den Angeklagten in der sogenannten Leihwagenaffäre um den früheren persönlichen Referenten des Bundeskanzlers, Hans Kilb. US-Atlas-Raketeneinheit in 15 Minuten schußbereit Lewiston/ Idaho.(AP) Eine Atlas-Raketen- einheit der amerikanischen Luftstreitkräfte hat ihre Abschußgrampe auf dem Flugstütz- punkt Vandenberg besetzt und ist jetzt in- nerhalb von 15 Minuten schußbereit, wie Generalmajor David Wade, der Komman- deur der ersten US-Lenkraketendivision, be- Kkanntgab. Damit ist die erste amerikanische Einheit, die mit Interkontinental- Geschossen ausgerüstet ist, in kürzester Frist einsatzbe- reit. Die Atlas-Rakete kann mit Atom- sprengköpfen versehen werden und hat bei einer Geschwindigkeit von über 24 000 Stun- denkilometern eine Reichweite von 10 000 Kilometern. In den kommenden Monaten sollen noch sechs weitere Atlas- und fünf mit Titan-Raketen ausgerüstete Einheiten die Abschußrampen beziehen Nach Mittei- lung unterrichteter Kreise bedeutet die Er- klärung General Wades über die Einsatzbe- reitschaft der ersten Atlas-Einheit, daß die Ziele bereits gewählt wurden und die Stel- lung in 24-Stunden- Rhythmus besetzt sei. Proiessoren fordern A 95 Neuorientierung der Außenpolitik Bonn.(dpa) Eine völlige Neuorientierung der Bonner Außenpolitik haben 37 Professo- ren aus der Bundesrepublik am Vorabend der außenpolitischen Debatte im Bundestag in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellung- nahme gefordert. Darin heißt es:„Eine Fort- setzung des bisherigen Regierungskurses bringt unser Land in eine unheilvolle Page und macht eine friedliche Lösung des deut- schen Problems unmöglich. Ein deutscher Beitrag zur Entspannung und Abrüstung ist unentbehrlich. Er kann für unser Volk nur von Nutzen sein.“ Die Erklärung wurde von Professor Dr. Renate Riemeck(Wupperta!)) veröffentlicht. Zu den Unterzeichnern ge- hören unter anderen die Professoren Dr. Otto Bauernfeind(Tübingen), Georg Dehn(Mün- chen), D. Hermann Diem(Tübingen), Ger- hard Gollwitzer(Stuttgart), Pr. Renatus Hup- feld(Heidelberg), Ewald Matare(Neuß), Dr. A. Pickhan(Berlin), Dr. Fr. Schuh(Erlangen), Dr. Michael Seidlmayer(Würzburg) und D. Ernst Wolf(Göttingen). Kurz notiert Die Vereinigten Staaten haben an die Re- glerung Südafrikas appelliert, eine neue Ein- stellung zu ihren Rassenproblemen zu gewin- nen und die Grundsatze der Menschenrechte zu beachten. Papst Johannes XXIII. betrachtet die Be- stätigung von Papens als päpstlicher Geheim- kämmerer nach Auskunft aus Vatikankreisen als einen völlig unpolitischen Akt. Seine Ent- scheidung sei ausschließlich von mensch- lichem Wohlwollen getragen. In Jogjarkarta beschäftigt sich die Jah- restagung der Colomboplan-Staaten gegen- wärtig mit dem schwierigen Problem, die Pläne für die wirtschaftliche Entwicklung Süd- und Südostasiens mit dem Wachs- tum der Bevölkerung und den Wünschen nach einer sofortigen Hebung des Lebens- standards in Einklang zu bringen. „Newsweek“, das amerikanische Nachrich- tenmagazin, kündigte am Dienstag an. daß NATO- Oberbefehlshaber General Norstad in Kürze Einzelheiten über Devisenschiebungen von mehreren Millionen Dollar und anderen illegalen Geschäften amerikanischer Militär- angehöriger in der Türkei bekanntgeben Werde. Die Schwarzmarktgeschäfte seien von einer Untersuchungskommission der ameri- kanischen Armee und der Luftwaffe aufge- deckt worden.„Newsweek“ fügte hinzu, die Bekanntmachung werde„schockierend“ sein. Es seien hohe Offiziere in die Angelegenheit verwickelt. Vor ihrem Abschluß stehen jetzt die deutsch- niederländischen Ausgleichsverhand- lungen, die sich seit 2% Jahren hinziehen. Wie in Bonn verlautet, haben beide Seiten inzwischen Zugeständnisse gemacht, so daß nur noch einige Kleine Projekte strittig sind. Für eine Umwandlung Frankreichs und Algeriens in föderalistische Bundesstaaten nach amerikanischem Vorbild hat sich einer der Führer der französischen Rechtsextre- misten in Algerien, Dr. Bernhard Lefevre, ausgesprochen. Weitere Berichte siehe Seite 13 ken Bui die ins sen ein ric Sto hat die der kei Fli. Kkile ein Nik här 25( zel! ten ren Die eng „Ol brit Das Fill Sag Tol Wie Sel nik ans der gärn vor sch hör Alls Wie Bel Seb ein Ka: ges ges 19 die gen Zus die Sch Nel zahn von unc Wei leb auf pl bre Seb Vo. ein ein Lö. Abe Arz Sei. ins ihr gel 2u ein bed lag sch der Stre Ste stel sine päi. mef reic Sys tun daz Tall der ist ken eur Alle die Ma run zeile ger sch. glei blil Bal der me. reic Jah sog Jr. 256 Atom- atzen lerigen Welt- ir un- diesem ausge- Frank- ist wie harfer ht, in altung uf der n Re- en ug mmer twoch Pro- Fried- zt, we⸗ en zu t. Der 28, er- 1 Fäl- Ver- gungs- wegen n Mo- teilt. n 100 n drei dem n, daß Hum- n des 1 Ko- macht er zu Hum- agten um a des eten- räfte ztütz- t in- Wie man- 1, be- rische ossen tæ be- tom- it bei Stun- 10 000 naten fünf leiten ittei- 2 Er- tzbe- 63 die Stel- el. rung e880= d der g in lung- Fort- urses Lage deut- scher ig ist nur von ertah ge- Otto Mün- Ger- Hup- 2 gen), id D. Re- Ein- win- echte Be- leim- eisen Ent- asch- Jah- gen- „ dlie lung achs- chen bens- rich- daß ad in ngen leren itär⸗ eben von geri- ge- 7 sein. heit die and- hen. diten daß sind. und aten iner tre- re, — Nr. 256/ Donnerstag, 5. November 1959 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Als zweiter Zeuge zur Aufklärung des amerikanischen Fernseh- Skandals bestätigte vor dem Sonderausschuß des Kongresses auch der Interpret südamerikanischer Tanz- musik, Xavier Cugat, daß das Frage- und Antwortspiel vorher erprobt war. Im Ge- gensatz zu den Aussagen des New Lorker Dozenten und 129 000-Dollar-„Gewinners“ Charles van Doren betonte Cugat aber, daß ihm vorher keine Geldangebote gemacht worden seien. 8 Die Frau eines amerikanischen Luftwaf⸗ fensoldaten aus Biloxi im amerikanischen Bundesstaat Mississippi hat aus Aerger über die bevorstehende Versetzung ihres Mannes ins Eusland zwei ihrer drei Kinder erschos- sen. * Der sowjetische Pilot Mosolow hat nach einer Meldung der sowietamtlichen Nach- richtenagentur„TASS“ mit einer Düsen- maschine eine Geschwindigkeit von 2388 Stundenkilometern erreicht. Die Sowjetunion hat beim Internationalen Luftfahrtverband die Anerkennung dieser Geschwindigkeit als Weltrekord beantragt. Den bisherigen von dem Verband anerkannten Geschwindig- keits- Weltrekord hält der amerikanische Fliegerhauptmann Irwin mit 2259,5 Stunden- kilometern. * Im Londoner Auktionshaus Christies ist ein russisches Schachspiel aus der Zeit Zar Nikolaus I.(1825—1855) von einem Kunst- händler aus Florenz für 1700 Guineen(etwa 25 000 D-Mark) erworben worden. Jede ein- zelne Schachfigur des Spiels ist mit Diaman- ten und Rubinen besetzt und trägt eine Za- renkrone in Silber. 5 Prinzessin Alexandra von Kent taufte am Dienstag in Barrowin-Furness(Nordwest- england) das 40 000 BRT große Passagierschiff „Oriana“, das hauptsächlich zwischen Groß- Hbritannien und Australien verkehren soll. Das Schiff kostet etwa 160 Millionen Mark. Für die Aufbauten der„Oriana“, die 630 Pas- sagiere in der ersten Klasse und 1500 in der Touristenklasse aufnehmen kann, ist vor- wiegend Aluminium verwendet worden. Eine Filmkamera, die 100 000 Bilder in der Sekunde festhalten kann, ist von den Tech- nikern einer britischen Waffenforschungs- anstalt bei Walstead(Kent) entwickelt wor- den. Die Kamera wird dazu benutzt, die Vor- gänge beim Abfeuern und bei der Detonation von Geschossen zu untersuchen. Ihre Ge- schwindigkeit soll noch auf das doppelte er- höht werden. In der gleichen Forschungs- anstalt wurde ein anderes Filmgerät ent- wickelt, das 12 Einzelkameras enthält und Belichtungszeiten von einer zehnmillionstel Sekunde ermöglicht. 5 * Seit das britische BBC- Fernsehen vor einigen Wochen eine Reportage über das Karmeliten- Kloster in Presteigne(Wales) gesendet hat, müssen die dort in voller Ab- geschiedenheit von der Welt lebenden 19 Nonnen härter arbeiten als zuvor. Denn die Sendung machte beim Publikum derarti- gen Eindruck, daß seither täglich Säcke voll Zuschriften bei dem Kloster eingehen, und die Nonnen fühlen sich verpflichtet, jedem Schreiber auch persönlich zu antworten. Neben begeisterten Briefen treffen auch zahlreiche Bittgesuche im Kloster ein, die von tragischen Lebensschicksalen berichten und denen nach Möglichkeit entsprochen werden soll. * Einen Schreck in der Morgenstunde er- lebte ein Milchmann, der mit seinem Wagen auf der Landstraße bei Hilleroed Dänemark) plötzlich gegen ein Hindernis stieg. Er bremste scharf und sprang heraus, um zu sehen, ob er jemanden überfahren habe. Vor Angst zitternd sah er sich plötzlich einem jungen Löwen gegenüber, der aus einem nahen Zirkus ausgebrochen war. Dem Löwen war nichts passiert, der Milchmann aber mußte mit einem Nervenschock in ärztliche Behandlung. Der Löwe wurde in seinen Käfig zurückgebracht. Fünf belgische Automobilklubs haben ihre insgesamt 600 000 Mitglieder aufgefordert, ihre Kraftwagen am 14. November in den Garagen zu lassen und damit gegen die an- gekündigte Benzinpreiserhöhung in Belgien zu protestieren. Leipzigs Messegesicht auch für den Alltag? Zum ersten Male kein schroffer Szenenwechsel/ Besseres Warenangebot/ Neue Wohnblocks/ Mehr Eleganz Leipzig ist zur Messezeit eine strahlende Stadt mit vollen Schaufenstern, regem Ver- kehr und buntem Nachtleben. Ausländische Besucher nehmen den Eindruck wirtschaft- lichen Wohlstandes mit nach Hause. Bislang verblaßte das anziehende Bild mit depri- mierender Regelmäßigkeit, sobald sich die Messetore geschlossen hatten. Der graue Zonen-Alltag trat wieder in seine Rechte ein. In diesem Jahr fand der ernüchternde Szenenwechsel zum erstenmal nicht statt. Es lag nicht nur an dem großen Schaufen- ster-Wettbewerb, bei dem die Leipziger Dekorateure über die Ostberliner einen Sieg davontrugen. Mehrere Anzeichen sprechen tür die Absicht der Regierung, in Leipzig die Atmosphäre der Messen auch für die Zwischenzeit zu erhalten. Das bessere Wa- renangebot für die Einheimischen hat dies- mal die Messe überdauert. Vor allem be- müht man sich darum, das Stadtbild zu ver- schönern. Die Häuser ganzer Straßenzüge erhielten einen Farbanstrich, viele Fassaden werden völlig erneuert und die zahlreichen Baugerüste bestätigen die Leipziger in der Hoffnung, dag nun etwas mehr getan wird als bisher, um die Wohnungsnot zu lindern. Man baut neue Wohnblocks in verschie- denen Teilen der Stadt. Dabei hat man nicht nur mit dem Mangel an Material und Aus- rüstung zu kämpfen, wie die Notrufe der staatseigenen Baubetriebe in der Presse zei- gen. Auch Arbeitskräfte sind knapp. Damit die Messestadt besser als bisher das„Wirt- schaftswunder“ der Zone demonstrieren kann, werden ihr Arbeitskräfte aus anderen Kreisen zur Verfügung gestellt. In Leipzig arbeiten u. a.„Baubrigaden“ aus Grimma, Wurzen, Borna und Oschatz, denn die säch- sische Bezirkshauptstadt konnte mit ihren einen Mitteln nicht einmal die Hälfte der für den zehnten Jahrestag der Republik vorgesehenen 80 Prozent einer Jahresbau- leistung von 3238 Wohnungen erreichen. Die Leipziger sind froh über jede Er- leichterung ihres Lebens, sei es auch nur durch das Angebot von Weintrauben, die gegenwärtig zu 1,50 DM-Ost verkauft wer- den und neben Aepfeln zu 92 Pfnnig pro Pfund das einzige Frischobst in der Stadt sind.„Grundnahrungsmittel haben wir ge- nug“, sagte eine Leipzigerin in einer Unter- haltung mit westdeutschen Gästen.„Was uns fehlt, sind die netten Besonderheiten, und wenn es die in Leipzig gibt, müssen sich die Frauen anstellen. Aber Sie sehen ja selbst, es gibt zur Zeit nur Käuferschlangen an den Weintraubenständen.“ Solche Klagen über die fehlenden„netten Besonderheiten“ kann man zunächst nicht mit dem frappierenden Chic der Leipziger Frauen in Einklang bringen— bis man des Rätsels Lösung erfährt. In der ganzen So- Wijetzone findet man nirgends so gut geklei- dete Frauen wie in Leipzig, nicht einmal in Ostberlin, das, zu Demonstrationszwecken gegenüber Westberlin, bevorzugt beliefert wird. Man denkt an das Goethe-Wort:„Mein Leipzig lob' ich mir. Es ist ein kleines Paris und bildet seine Leute.“ Der Geschmack der Leipzigerinnen, die Kunst der privaten Da- menschneider und die von Hand zu Hand gehenden neuesten Mode- Schnittmuster aus dem Westen zaubern auf den stets belebten Straßen der Stadt ein Bild von erstaunlicher Eleganz hervor. Mit diesem privaten Chic kann die staatliche Konfektion nicht Schritt halten. Das staatliche Modeinstitut in der Sowjetzone hat es bisher nicht fertigge- bracht, der Zonenbevölkerung eine Konfek- tion zu bieten, die ihren gewiß nicht extra- vaganten Ansprüchen genügt. Neben den kniekurzen, schwingenden Röcken der Leip- ziger Frauen und Mädchen wirken die Aus- lagen in den HO-Bekleidungsgeschäften recht antiquiert. Doch sieht man es in Leipzig schon als einen Fortschritt an, wenn sich die Konfek- tion Mitte Oktober darum bemüht,„zeitge- rechte“ Wintermäntel für den Jahreswechsel zu beschaffen. Während westliche Mode- schöpfer schon Frühjahrs- und Sommerkol- lektionen des nächsten Jahres in Arbeit gegeben haben, diskutiert man in der Zone noch über die neue Linie der Winterklei- dung. Bruno Sobezak In Stettins Hafen und Werften herrscht Hochbetrieb Viel Geld im Auf- und Ausbau investiert/„Wir sind im Schiffbau Hauptproduzenten des sozialistischen Blocks“ Polen treibt den Auf- und Ausbau seiner Schiffahrt voran. Neben der chemischen In- dustrie haben Häfen und Werften Vorrang in der Planung, und erhebliche Geldmittel werden seit Jahren dafür eingesetzt. Das gilt auch für den Stettiner Hafen, über den Polen seit Kriegsende neben Danzig und Gdingen verfügt. Die Zerstörungen waren sehr groß, und nur langsam kam der Stetti- ner Hafen wieder in Gang. Auch heute sind noch nicht alle Trümmer beseitigt, aber viele Hände sind am Auf- und Ausbau tätig. 1953 wurde auch der Wiederaufbau der beiden früheren deutschen Werften, Vulkanwerft und Oderwerft, in Angriff genommen. Jetzt arbeiten dort insgesamt 20 000 Menschen, etwa ein Fünftel aller Berufstätigen Stet- tins. Im Hafen und auf den Werften herrscht Hochbetrieb. Bis 1963 sollen alle geplanten Anlagen fertig sein, und an Geld soll es dafür nicht fehlen. Auf der früheren Vul- kanwerft werden künftig Schiffe bis zu 25 000 Tonnen gebaut. Nach polnischer Dar- stellung liegen Aufträge auf Neubauten und Reparaturen für Jahrzehnte vor. Die Repa- raturwerft hat vor allem sowjetische Schiffe umzubauen; neue Schiffe werden vorwie- gend an die Ostblockstaaten, aber auch an die Vereinigte Arabische Republik, an Bra- Zwei deutsche Eriminalbeamte sind am 2. November in Palermo eingetroffen, um den des Mordes an der IGjährigen Margarete Rührig verdächtigen Hans Georg Flecen zu ver- nören und um mit italienischen Behörden über eine beschleunigte Auslieferung Fleckens zu verhandeln. Flecken, der am 26. Oktober 1959 in Palermo verhaftet wurde, befindet sich seit dieser Zeit im dortigen Staatsgefängnis.— Unser AP-Foto zeigt die beiden deutschen Kriminalbeamten, lin hs, bei ihrer Ankunft vor dem Staatsgefängnis in Palermo im Ge- spräch mit einem italienischen Kriminalbeamten. silien und Indonesien geliefert.„Wir sind im Schiffbau Hauptproduzenten des sozialisti- schen Blocks“, sagte einer der Werftdirek- toren in Stettin.„Darauf stützt sich unsere Zuversicht, daß die ausgegebenen Gelder wieder hereinkommen werden.“ Aber auch für den eigenen Bedarf wird gebaut. Nur knapp ein Viertel der polnischen Ein- und Ausfuhren kann gegenwärtig auf polnischen Schiffen transportiert werden. Dieser Prozentsatz soll bis 1974 verdoppelt werden, denn dann wird die Handelsflotte eine Tonnage von mehr als zwei Millionen erreicht haben. Bei der Ausführung dieses Vorhabens fällt den Stettiner Werften eine wichtige Rolle zu. Da Polen keine Erfahrung im Schiffbau hatte, mußte in der zurückliegenden Zeit viel Lehrgeld gezahlt werden. Ein häufiger Wechsel auf den Arbeitsplätzen in den Stet- tiner Werften wirkte sich recht ungünstig auf die Produktivität aus. Diese Schwierig- keiten sind aber nach den Darstellungen der Direktoren jetzt überwunden. Die Gehälter der Ingenieure, Techniker und Arbeiter lie- gen erheblich über dem polnischen Durch- schnittseinkommen und können nur mit den guten Verdiensten in der Hüttenindu- strie verglichen werden. Es sei gelungen, einen Stamm tüchtiger Fachkräfte heranzu- bilden und damit die Erfüllung der vielfäl- tigen Aufgaben sicherzustellen. Auf der frü- heren Oderwerft sind im vergangenen Jahr Schiffe mit einer Gesamttonnage von 35 000 Tonnen gebaut worden. 1959 sollen es 46 000 und 1965 sogar 120 000 Tonnen sein. Auch die Bedeutung des Stettiner Hafens für die wirtschaftliche Entwicklung Polens ist seit Kriegsende ständig gestiegen. 1958 liefen 2812 Schiffe ein; zehn Jahre später hatte sich diese Zahl fast verdoppelt. Rund 5300 Schiffe machten im Vorjahr im Stetti- ner Hafen fest; darunter waren 1914 Schiffe aus der Bundesrepublik. Der Umschlag be- lief sich 1948, als der erste Wiederaufbau- abschnitt abgeschlossen wurde, auf 3,3 Mil- lionen Tonnen und hat sich seit 1954 auf etwa sechs Millionen jährlich erhöht, womit die Durchschnittszahlen der Vorkriegszeit bereits übertroffen sind. Etwa ein Drittel des Umschlags entfällt auf den Transitverkehr; 1958 waren es rund 1,8 Millionen Tonnen. Daran waren die Tschechoslowakei mit 1,15 Millionen, die Sowjetzonenrepublik mit 518 000 und Un- garn mit 120 000 Tonnen beteiligt. Zwar wird sich die Sowietzonenrepublik bemühen, künftig einen Teil der eigenen Aus- und Einfuhrgüter nach dem Rostocker Hafen zu verlagern, um die Ausgaben für den Tran- sit zu sparen, aber Stettin hat noch eine große Chance in der Binnenschiffahrt über die Oder, auf die sich auch die Ausbaupläne für den Hafen stützen. Edgar Goerke Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute meist Wolkig und trüb, gelegentlich etwas Regen oder Sprühregen. Tagestemperaturen zwi- schen 7 und 9 Grad. In der Nacht zu Frei- tag wieder gebietsweise aufklarend. In niederen Lagen Nebel oder Hochnebelbil- dung. Frühtemperaturen nahe oder um 0 Grad, örtlich leichter Frost. In Odenwald und Bauland verbreitet Frost. Am Freitag meist neblig und trüb, nur selten etwas aufklarend. Im allgemeinen niederschlags- frei. Tagestemperaturen wenig geändert. Heute vorübergehend mäßiger Wind zwi- schen West und Nord. Morgen schwacher Wind aus wechselnden Richtungen. Sonnenaufgang: 7.19 Uhr. Sonnenuntergank: 16.59 Uhr. Vorhersdge-Narte F för. 7 Uhr 95 1 N — Berlin 8 8 6 2 Mannheim N 74 0 Belgroc 8 2 5 Lissabon 125 1022 1018. Pegelstand vom 4. November Rhein: Maxau 346(-); Mannheim 166 (5); Worms 95(4); Kaub 108(5). Neckar: Plochingen 110(unv.); Gundels- heim 163(unv.); Mannheim 163(5). „Virusbrecheudes Bakterium“ Nordamerikanische Biologen von der Vi- rusforscherstation der Universität von Kali- fornien entdeckten kürzlich eine neue Bak terienform, die von erheblicher wissenschaft- licher und praktischer Bedeutung sein dürfte: Es handelt sich um eine Bakterien- art, die in der Lage ist, erfolgreich Viren an- zugreifen und zu töten, wenn man über- haupt von„Töten“ dieser eigenartigen Kri- Sstall-Lebewesen sprechen kann. Das gelb- liche Flavobakterium virurumpens(auf deutsch das Viren zerbrechende Gelb-Bak- terium) wurde in einem Bach bei Berkeley (Kalifornien) aufgefunden. Bei der Kultivierung im Laboratorium wurde die bisher einzig dastehende Fähig- keit dieses Lebewesens festgestellt. Es attak- kiert mit Hilfe von Enzymen die Eiweiß- hülle der Viren, die dann in eine Anzahl stäbchenförmiger, rundlicher und unregel- mäßig-polyedrischer Kristalle auseinander- brechen. Allerdings ist die Hülle der Viren nur an wenigen Punkten chemisch verwund- bar. Nach einem Bericht in„Scientific Ame- rican“ werden ausschließlich Formen aus der Verwandtschaft jener Viren angegriffen, die die Mosaikkrankheit des Tabaks ver- ursachen. Das schließt jedoch keineswegs aus, daß es andere Bakterien gibt, die auch andere Viren anzugreifen und zu vernichten ver- mögen. Bisher waren lediglich umgekehrte Attacken von Viren auf Bakterien beobach- tet worden. Die Entdeckung eines virustöten- den Bakteriums ist nicht nur eine biologi- sche Neuigkeit, sie könnte ungeheure Bedeu- tung als zukünftige Abwehrwaffe gegen Viren finden, die bis heute nur in wenigen Fällen mit den traditionellen medizinischen Verfahren erfolgreich bekämpft werden können. Näherliegend ist noch eine prak- tisch-wissenschaftliche Verwendung dieses Gelb-Bakteriums. Man hat mit ihm ein neues Werkzeug in den Händen, mit dem man Viren sehr schonend„zerkleinern“ kann, um ihre Struktur zu studieren. Normung als europäisches Instrument Bei allen Maßnahmen auf dem Wege zu einer europàischen Wirtschaftsgemeinscheft bedarf es realer und einheitlicher Grund- lagen. Im großen müssen nicht nur die Zoll- schranken aufgehoben und eine Angleichung der bisherigen National wirtschaften ange- strebt werden. Es ist ebenso notwendig, die Steuern auf eine gemeinsame Basis abzu- stellen, weil ihre Auswirkungen auf das Markt- und Preisgefüge sehr bedeutsam sind. Aber auch Normen sollten für das euro- päische Wirtschaftsgebiet gleich sein. In ge- meinsamer Vereinbarung ist inzwischen er- reicht worden, daß das deutsche DIN- Norm- System nunmehr auch in den Ländern Gel- tung haben wird, die sich bisher noch nicht dazu bekannten. Mit den Maßen wird eben- Falls eine Angleichung kommen müssen mit der metrischen Norm als Basis. Schließlich ist beachtenswert, daß die europäischen Ban- ken beraten, wie man einen einheitlichen europäischen Scheck schaffen kann, der in allen Ländern das gleiche Format und auch die gleiche Anordnung des Textes aufweist. Man kann nicht einerseits die Automatisie- rung als künftigen gemeinsamen Weg be- zeichnen und auf der anderen Seite die Trä- ger elektronischen Verarbeitung so unter- schiedlich belassen wie bisher. Auf diesen wichtigen Gebieten der An- gleichung werden noch einige Schwierig- keiten zu beheben sein, in der Bundesrepu- blik zum Beispiel die des Postschecks an den Bankenscheck. Man wird aber überhaupt in der gesamten Breite ein einheitliches Nor- mensystem schaffen müssen. In einigen Be- reichen ist es erfreulicher weise in den letzten Jahren schon gelungen, europäische oder sogar internationale Vereinbarungen für Normen zu schaffen. Aber es bleiben noch viele andere, die Schritt für Schritt zumin- dest auf eine europäische Basis, möglichst aber auf eine internationale Grundlage ge- bracht werden müssen. Man soll die Bedeu- tung der Normung auf dem Wege nach Europa nicht in ihrem Gewicht unterschät- zen. Die Norm ist der Träger einer groß- räumigen Wirtschaft, vor allem aber eine Voraussetzung für eine gemeinsame Wirt- schaft. Neben der Schaffung von gemeinsamen Normen wird man sich auch zugleich mit der Vereinfachung der bestehenden Systeme be- Europäer Radio- und Fernseh- Zusammenarbeit Auf der Jahrestagung der Europäischen Radio- Vereinigung UER, die Anfang Okto- ber in London zu Ende ging und an der ge- gen hundert Vertreter der westeuropäischen Radio- und Fernseh- Organisationen teilnah- men, wurden wiederum wesentliche Fort- schritte zur Verbesserung der europäischen Radio- und Fernsehverbindungen erzielt. Das Eurovisionsnetz, dem zur Zeit zwölf Länder angeschlossen sind, wird wahrschein- lich im nächsten oder übernächsten Jahr auf Finnland, Norwegen und Jugoslawien aus- gedehnt werden. Wenn möglich werden auch Spanien, Portugal und unter Umständen auch Nordafrika mit einbezogen. Der Aus- tausch von Fernsehprogrammen mit Ost- europa ist technisch ebenfalls bereits mög- lich. Die Verbindung mit der Sowjetunion ist vom Ausbau der Relaisstrecke zwischen Warschau und Moskau abhängig, deren Fer- schäftigen müssen, oder aber Aenderungen vorzunehmen haben im Hinblick auf die zur Verarbeitung stehenden Maschinen in der mechanisierten Verwaltung. Hierzu gehört zum Beispiel der sogenannte internationale Frachtbrief. Aufbauend auf die gemeinsame Norm muß dann Vorsorge getroffen werden für eine Typisierung von Standardproduk- ten. Diese Folgerung ist wesentlich beim Aufbau von Reparaturdiensten auf europä- ischer Ebene. 5 Man sollte sich aber nicht— und darin liegt gegenwärtig bereits eine Gefahr— auf Europa beschränken, wenn eine internatio- nale Lösung möglich ist. am Werk tigstellung für 1960 angekündigt worden ist. Auch die Qualität der ausgetauschten Pro- gramme wird durch technische Neuerungen laufend verbessert. Dabei stellt die Um- wandlung von einer Zellennorm in eine an- dere die größten Probleme. Auch die Mög- lichkeit einer Uebertragung amerikanischer Programme auf das europäische Fernsehnetz wurde eingehend geprüft, ebenso wie die von verschiedenen Länderen mit besonderem Interesse verfolgte Verbesserung der Raum- tonsendungen. Eine gastweise teilnehmende amerikanische Delegation wies darauf hin, daß in den USA ein zunehmendes Interesse an europäischen Fernseh-Filmen und Ak- tualitäten vorhanden sei. Zum ersten Male wurden auch Fernsehbilder mit Hilfe des von der BBC eingerichteten Transatlantik- kabels vorgeführt. Die Uebertragung von Fernsehfilmen im Rahmen der Eurovision stößt zur Zeit noch auf gewisse urheber- rechtliche Schwierigkeiten, doch gab der Ge- neraldirektor der Schweizerischen Rund- spruch- Gesellschaft, Marcel Bezengon, der dem Programmkomitee der Tagung vor- stand, seiner Zuversicht Ausdruck, daß der regelmäßige Austausch neuer Filme über das Eurovisionsnetz in wenigen Jahren möglich sein werde. Papierindustrie Die OEEC veröffentlichte einen Bericht über die Papierindustrie in Europa(LIndu- strie des Pàtes et Papiers en Europe). Er be- schäftigt sich mit der Entwicklung zwischen 1950 und 1957, mit der Lage von 1958 und den Aussichten für die Jahre 1963 bis 1965. Es handelt sich hierbei um ein neuartiges und sehr ausführliches Dokument. Man er- fährt, daß die europäische Papierindustrie in rund 2000 Fabriken 420 000 Personen be- schäftigt bei einem Umsatz allein für Papier und Pappe obne Weiter verarbeitung und ohne Holzschliff oder Zellulose von 3,5 Mil- liarden Dollar. Der europäàische Papier- und Pappeverbrauch hat sich seit 1950 um nicht weniger als 70 Prozent erhöht. Norwegen, Schweden, Finnland und Oesterreich sind ausgesprochene Exportländer, die anderen OEEC-Staaten Imporländer. Der Papierver- brauch nahm stärker zu als das europäische Volkseinkommen, ebenso wie der Papier- Außenhandel. Europa bleibt übrigens mit 900 000 Tonnen jährlich ein Netto-Papier- importeur. Arbeitsmarkt Der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) hat zum ersten Mal ein Statistisches Bulle- tin über die Entwicklung des Arbeitsmark- tes der Mitgliedstaaten zwischen 1900 und 1958 veröffentlicht Eopulation et Main d'oeuvre 1900— 1958). Der erste Teil dieser statistischen Zusammenstellung erläutert die Entwicklung der Gesamtbe völkerung, aufge- teilt nach Geschlecht und Altersgruppen. Ein zweiter Abschnitt enthält Schätzungen der Arbeitskräfte, der beschäftigten Personen und der Arbeitslosigkeit zwischen 1950 und 1958. Diese Tabellen unterscheiden auch im zweiten Teil nach den Geschlechtern, ferner nach Berufskategorien. Außerdem findet das Arbeitsplatzangebot auf dem Arbeitsmarkt Berücksichtigung. Eine besondere Tabelle ist schließlich Spanien, das erst seit kurzem OEEC-Mitglied ist, gewidmet. Die OEEC kommt für den gesamteuropäàischen Raum ohne Spanien zu einer Beschäftigtenzahl von 69,7 Millionen im Jahre 1957 gegenüber 65 Millionen in den USA bei weit geringerer Einwohnerzahl. Allerdings dürfen die euro- päischen Zahlen nicht als vollständig ange- sehen werden, Einige Länder haben der OEEC genaue Angaben vorenthalten, zum Beispiel Portugal und Schweden. Mehr Einfuhrliberalisierung in Westafrika Für die Handels- und Einfuhrpolitik der Französisch- Afrikanischen Gemeinschaft ist Weiterhin Frankreich zuständig. Dazu gehört auch die Veröffentlichung von Liberalisie- rungslisten. Eine Reihe von Entscheidungen erleichtert die Einfuhr nach den Nachfolge- staaten Französisch- Westafrikas, nämlich der Elfenbeinküste, Dahomey, HFaute- Volta, Mauritanien, Niger, Senegal und Sudan, Aus dem OEEC-Raum wird die Einfuhr von Er- satzteilen, verschiedenen Lebensmitteln, Düngemitteln, Büchern, Glas und Stahl- erzeugnissen liberalisiert. Hinzu kommt eine erste Liberalisierung für Einfuhren aus den SA und Kanda, nämlich pflanzliche Erzeug- nisse, Fischöl, verschiedene Rohstoffe, Textil- fasern, Kalk, Gerbstoffe und ähnliche Er- zeugnisse. Seite 4 MANN Donnerstag, 5. November 1959/ Nr. 286 4038 klingende Pfeifen umfaßt die neue Orgel der Konkordienhirche, die am Sonntag im Hauptgottesdienst ihrer Bestimmung übergeben wurde. Die Orgel wurde von der Firma Friedrich Weigle ¶ Lchterdingen) ge- baut und stückweise seit 1952 aufgesteltl. Heute ist sie eines der größten Instrumente dieser Art in Mannheim. Unser Bild zeigt Organist Weiß an der Orgel. Bild: Steiger us dem Polizeibericht: Mit falschem Führerschein als Fahrer eingestellt Ein 20jähriger Arbeiter fand im Herzogen- riedpark einen Führerschein. Er entfernte die Personalien des Inhabers und trug seine eigenen ein. Nachdem er auch das beschädigte Amtssiegel renoviert“ hatte, bewarb er sich um eine Stelle als Kraftfahrer und wurde auch eingestellt. Er hatte jedoch Pech: Bei einer Kontrolle wurde die Fälschung erkannt, und der junge Mann muß sich demnächst wegen Fundunterschlagung, Urkundenfäl- schung und Fahrens ohne Führerschein ver- antworten. Manteldiebe gefaßt In der Innenstadt vermißten zwei Gäste eines Lokals ihre Mäntel. Die gestohlenen Kleidungsstücke fanden sich in einem Leih- haus wieder. Die beiden Langfinger konnten ermittelt werden und gaben den Diebstahl zu. Straßenbahn geschnitten Gegen 14 Uhr bog auf der Breiten Straße ein noch nicht ermittelter Pxw kurz vor einem überholten Straßenbahnzug nach links ab. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, mußte die Bahn scharf bremsen. Eine 82 jährige Frau stürzte dabei von der vorderen Plattform des Anhängers auf die Straße und zog sich eine Gehirnerschütterung und eine Kopfplatzwunde zu. Lastwagen schleuderte Am Nachmittag kam es auf der Bundes- straße 37 zu einer Unfallserie. Der Fahrer eines Lastzuges bemerkte offenbar zu spät das Halten eines vor ihm fahrenden Wagens. Alle Aufnahmen paß Portrait Hochzeit · Festlichkeiten schnell und erstklassig von Kurpfalzbrücke tohalog. i. Telefon 2 21 46 Beim Bremsen rutschte sein Lkw und stellte sich quer. Ein entgegenkommender Per- sonenwagen prallte auf den Lkw und an- schließend auf einen zweiten Pkw. Die beiden Insassen des ersten Pkws wurden verletzt; der Sachschaden wird auf rund 7000 Mark beziffert. Fensterscheiben zerschlagen Ein betrunkener Gast randalierte in einer Wirtschaft in den T-QAuadraten. Dabei gingen einige Fensterscheiben zu Bruch. Das Klirren Wahlversammlungen Donnerstag, 5. November Mannheimer Liste: Feudenheim,„Zum Och- en, Hauptstr. 70, 20 Uhr, Spr.: Bussjäger, essig, Fleiner;— Rheinau,„Zum Rheinau- Hafen“, Stengelhofstr. 1, 20 Uhr, Spr.: Keller, Metzger. SppDp: Neuhermsheim,„Goldener Becher“, 20 Uhr, Spr.: Dr. Paul Kübler, Hilde Baumann; — Almenbof,„Weißes Haus“, 20 Uhr, Spr.: Walter Krause— es stellen sich die Kandida- ten Prof. Dr. Schachtschabel, Jakob Ritter, Matthias Stenzel vor. FDP: Neckarau,„Goldener Engel“, Rhein- goldstr. 38, 20 Uhr, Spr.: Jean Keitel, Kurt Kostelnik, Heinrich Starke. ernüchterte ihn um einige Grad und er ver- suchte zu flüchten. Eine Funkstreife stellte ihn aber kurz darauf in der Breiten Straße. Er durfte seinen Rausch auf der Wache aus- schlafen, nachdem ihm ein Arzt eine Schnitt- wunde an der rechten Hand verbunden hatte. Moped-Dieb stürzte Am Theodor-Kutzer-Ufer lag gegen 24 Uhr ein amerikanischer Soldat verletzt neben einem Moped. Es wurde festgestellt, daß er das Moped kurz zuvor in der Käfer- taler Straße gestohlen hatte. Weil er vermut- lich betrunken War, stürzte er und verletzte Sich. Das Herschelbad bleibt am 15. November (Volkstrauertag), 18. November Buß- und Bettag) und am 22. November(Totensonn- tag) geschlossen. Die Wärmestuben für ältere Frauen und Männer sind ab sofort wieder im„Kaiser- garten“ Zehntstraßge 305 und im Gemeinde- saal der Friedenskirche, Augartenstraße 62, an Werktagen in der Zeit von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Von der„B 44 über den Ringschluß zur„B 36“: Endlich freie Fahrt auf der Südtangente Hochstraße ist keine Eishockeytribüne/ Claus klagt über Fußgänger/ Schrammborde sind keine Gehsteige Gestern hatte Oberamtmann Christian Claus, Verkehrsexperte des Polizeiprä- sidiums, die Presse zu einem Informationsgespräch eingeladen. Kernpunkt seines Vortrags war die Eröffnung der Südtangente: Seit gestern, neun Uhr, können Kraftfahrer von der Bundesstraße 44 über den Parkring ohne zeitraubende Wege zum Lindenhof oder nach der Bundesstraße 36 Richtung Schwetzingen) fahren. Als die Rheinbrücke eingeweiht wurde, war im Bereich des Brückenkopfs der so- genannte Ringschluß(grob gesagt, das Verbindungsstück zwischen B 44 und B 36) noch nicht fertiggestellt. Als gestern die ersten Autos über den Ringschluß fuhren, waren allerdings die Bauarbeiten auf einigen Abschnitten der Südtangente noch nicht beendet. Gearbeitet wird u. a. noch in der Windeckstraße, aber die zeweils vorhandene Fahrbahn ist so breit, daß der Verkehr in beiden Richtungen fließen kann. Weiterhin erklärte Oberamtmann Claus, daß nunmehr Kraftfahrer vom Lindenhof den direkten Anschluß zur Rheinbrücke benützen können. Der Ver- kehrsexperte sagte:„Das ist zwar alles sehr trockene Materie, aber wir sind jetzt einen hübschen Schritt weiter gekommen.“ Gleichzeitig kann sich auch der Verkehr, der von der Lindenhofüberführung kommt, auf der unmittelbar dahinter angelegten Schleife in die Südtangente nach beiden Richtungen— B 36 Oder Rheinbrücke— ein- fädeln. Dagegen kann von der Südtangente bisher noch nicht zur Lindenhofüberführung gefahren werden. Der Ringschluß von der Südtangente z um Parkring ist noch im Bau. Aus diesem Grund kann der Verkehr zur Zeit nur von der B 44 über die Südtangente zum Lindenhof/ Almenhof und nach Neckarau führen, nicht aber in entgegengesetzter Rich- tung. Die Hafenanschlußstraße wird demnächst fertiggestellt; augenblicklich kann man vom Hafengebiet nur über den Parkring und den Ringschluß zur Südtangente gelangen. Der Teil der Südtangente zwischen Kel- lerstraße und dem Ringanschluß ist„reine“ Autostrage. Ebenfalls Autostraße ist die Hochstraße vom Quadrat A 4 zur Rhein- brücke. Die entsprechenden Schilder sind auch aufgestellt, aber mit tiefer Betrübnis konstatiert die Verkehrsbehörde, daß die Fußgänger auf die Beschilderung nicht ach- ten. Autostraßen dürfen nur von Motorfahr- zeugen benutzt werden. Die Schrammborde rechts und links der Fahrbahnen sind ledig- lich Schutzzonen für die Arbeiter des Tief- bauamts oder der Stadtwerke. Oberamtmann Claus:„Ich warte nur darauf, daß bei Eis- hockeyspielen die Hochstraße zur kosten- losen Tribüne wird. Wenn's nicht besser wird, dann muß die Polizei in drei Wochen mal hart hinlangen. Unfall trotz Uberholverbot Ein Schwerverletzter Auf der Autobahn Mannheim— Kaisers- lautern, zwischen der Einfahrt Sandhofen und der Rheinbrücke, kam es gestern vor- mittag gegen 11 Uhr— es war neblig— zu einem schweren Zusammenstoß: Ursache war ein Pkw, der trotz des dortigen Ueberhol- verbots an seinem Vordermann vorbei wollte und auf der Gegenfahrbahn einen Pkw rammte, dessen Fahrer mit lebensgefähr- 0 5 5. lendung entgegenzutreten, weiten Bar n. In lichen Wunden ins Krankenhaus mußte 6485 rack ed e Nel 1 g Durch den Unfall stauten sich mehrere Fahr- zeuge, in die ein Lastzug hineinfuhr: Sach- schaden rund 14 000 Mark. 0 Stog haarschnitt und Kleiderschrankfriseur ICD-Coiffeure demonstrierten neueste Frisuren aus aller Welt Zu einer Arbeitstagung in den Räumen des Mannheimer Salons Henry Diehm trafen sich am Sonntag rund vierzig Damen- Coiffeure der Badischen ICD, zu denen sich auch Kollegen aus der Pfalz sowie der Schweiz gesellt hatten. Auf dem Programm dieser Arbeitstagung stand die Demon- stration neuester modischer Frisuren aus aller Welt, die auf dem kürzlich in Berlin veranstalteten Weltkongreß der Inter- nationalen Gesellschaft der Damen- Coiffeure ICD) erstmalig das Jupiterlicht der Oeffent- lichkeit erblickt hatten. Die Tatsache, daß es sich um„Frisuren aus aller Welt“ han- delte, ließ allerdings nicht den Schluß zu, daß es Aller weltsfrisuren waren, mit denen die um Niveauhebung im Friseurgewerbe bemühten ICD-Leute aufwarteten.„Wir wollen zeigen, mit welchem Ernst wir ver- suchen, die Frau zu verwöhnen und zu ver- schönen“, sagte der als Gast anwesende neu- gewählte Präsident der Deutschen ICD- Sektion, Heinz Wachter, Frankfurt, der die Conference übernommen hatte. Die unverbindlichen Haar-Modean- regungen, zu denen Mannequins und Damen des Fachs ihre Köpfe als Werbefläche zur Verfügung gestellt hatten, zeichneten sich trotz Beachtung der Generallinie durch eine undogmatische Vielfalt aus, die das Be- streben erkennen lieg, weitgehend indivi- duellen Verschiedenheiten Rechnung zu tragen. Allgemein präsentierten sich die Frisuren voluminôs, oft mit Stirngardinen versehen und durch hochgebauschte Hinter- köpfe gekrönt, die an ägyptische, antike und mittelalterliche Vorbilder anknüpfen wollten. (Marschrichtung der Coiffeure:„Reine Ge- sichter, nach hohen Stirnen strebend und mit nicht allzuviel Frivolität.“) Die Dauer- Welle, so erklärten die Männer vom Fach, sei heute nur noch eine notwendige Zwi- schenstation zur Präparierung weiblichen Haarschmucks. Entscheidend erst sind die kormgebenden Kammstriche des Figaro- Meisters. Der Eindruck besonderer Haarfülle, so wurde von den Meistern des Fachs doziert, verdanke seine verblüffende Wirkung dem neu kreierten„Stoßhaarschnitt“, eine Methode, das Haar von der Spitze zum Kopf so mit einer Art Rasiermesser zu„stoßen“, daß an der Oberfläche lange Haare ver- bleiben, die auf dem Polster kürzerer Unter- haare„ruhen“ können. Mit solchen und ähnlichen Informationen bekräftigten die Coiffeure die von ihnen ausgesprochene Behauptung, daß heutzu- tage schon der Haarschnitt wie erst recht natürlich auch die„Gestaltung tragbarer Modefrisuren“ eine Fachwissenschaft sei. Meinte Präsident Wachter:„Die ICD-Frisur muß so etwas wie ein Markenartikel wer- den. Wie unentbehrlich die modische Frisur für den schönen Frauenkopf geworden ist, sieht man ja daran, daß heute nicht einmal die Margarine-Reklame ohne frisierte Köpfe auskommt.. Die Tagung gab Anlaß zu mancherlei Wortspielen, mochte es sich um den Kamm handeln, der trotz Margarinereklame nicht auf der Butter liegen dürfe, oder um das „Kurzhaarige Zeitgefühl“ oder die gegen- Wärtige hutlose Zeit, die doch keine kopf- lose Epoche sei(bei den Friseuren). Apropos hutlos: Neueste Mode sind aus- wechselbare Perücken geworden, die von den Coiffeuren als„Frisuren aus der Kom- mode“ gefeiert wurden.(Preis etliche hun- dert Mark.) Sie sollen es ihren Trägerinnen erlauben, für jede festliche Stunde und jedes attraktive Kleid die passende Frisur und Haàarfarbe zu tragen. An männliche Charakterköpfe dachte allerdings niemand. ne. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Elegante Kleider für den Nachmittag“ der Firma DEFAKA, Mann- heim, Breite Straße, bei. Für Radfahrer und Fußgänger seien ge- nügend Wege angelegt, sagte Claus. Vom Parkring her sei die Anlage der Radwege Vorläufig noch etwas kompliziert: Radfahrer vom Lindenhof müssen entweder über die Lindenhofüberführung die westliche Rampe herunter auf der Anliegerstraße hinter dem Schloß zum Radwegbeginn oder durch den Schloßgarten fahren. Radfahrer aus Innen- stadt und Bismarckstraſß die nach Lud- Wigshafen wollen, müssen bis nach A 4 und 5 385 dann rechts ab durch die Unterführung auf den Radweg, der zur Rheinbrücke führt. Oberamtmann Claus erklärte weiter, der „Suezkanal“(er ist vorläufig noch drei Wo- chen gesperrt, bis die Bundesbahn mit ihren straße /L 5, Christian Claus Urgendwo Zibts, Wieder für Fahrzeuge vom Lindenhof in dichtung Bismarckstraße freigegeben wer- den. Im Gespräch mit Claus kritisierten dle Journalisten die ungünstige Verkehrsrege- lung an der Kreuzung Ecke Schloßgarten- straße /L 5. Christian Claus(„ Irgenwo gibt'g immer einen Rückstau“) versprach, er werds dort künftig ganztägig einen Verkehrspolizi. sten aufmarschieren lassen. Bis jetzt regelte dort ein Beamter nur in den Hauptverkehrs- zeiten den Betrieb mit Hilfe einer Signal- anlage. Eine bessere Signalregelung an die- ser vertrackten Stelle wird demnächst hne. hin akut: Verkehrstechnische Umgestaltun- gen am Bahnhofsvorplatz werden in Kürze beginnen. Claus:„Dann machen wir den Bahnhofsvorplatz einfach zu.“ 1 Schließlich streifte der Verkehrsdezernent noch innerstädtische Verkehrsprobleme und kündigte„einschneidende Aenderungen“ an. Er vertrat die Auffassung, daß man auf den flüssigen Verkehr in der City verzichten müsse; es genüge, wenn sich der Verkehr be. Wege D. Px. Spannung zwischen Kirche und Gesellschaft Dekan Schmidt beim Evang. Arbeitskreis für Wirtschaft und Gesellschaft Vor dem„Evangelischen Arbeitskreis für Wirtschaft und Gesellschaft“ sprach Dekan Heinrich Schmidt im Evangelischen Männer- Wohnheim über das Thema„Kann die Bot- schaft der Kirche die gesellschaftliche Struk- tur ändern?“ Damit begann eine Vortrags- reihe, die unter dem Leitgedanken„Ausein- andersetzung zwischen Ost und West“ steht und im Laufe der kommenden Monate Refe- rate über die Exponenten des Marxismus (Marx, Engels, Lenin) und über das Wirt- schaftssystem des Ostblocks bringen wird. Das Verhältnis zwischen Gesellschaft und christlicher Gemeinde verfolgte der Rédner zunächst vom Urchristentum bis in die Ge- genwart. Nach den ersten Christen, die der Gesellschaft gegenüberstanden als Zeugen und Bekenner des Evangeliums, verwandelte sich der Dualismus nach Erklärung des Chri- stentums zur Staatsreligion in eine Ehe Zwi- schen Thron und Altar. Dieses Verhältnis, betonte Dekan Schmidt, habe im Grundsatz bis zur Epoche der Aufklärung bestanden; problematisch sei es geworden, als die Indu- strialisierung im 19. Jahrhundert das Prole- tariat in Erscheinung treten ließ und die führenden Männer der Kirche mit Not und Elend der ärmsten Volksschichten konfron- tiert wurden. In diesem Zusammenhang wid- mete der Redner der Rolle Johann Heinrich Wicherns, der Mitte des vergangenen Jahr- hunderts von Hamburg nach Oberschlesien aufbrach, um dort der unvorstellbaren Ver- 8 ceschauen eUrte die evangelische Kirche heute selbst ein ge- wisses Versagen ihrer damaligen führenden Persönlichkeiten, die sich nicht auf die Seite der Arbeiterschaft stellten, sondern die Dinge„von oben“ zu bereinigen suchten. Die Trennung von Gemeinde und Gesell- schaft, deren radikale Verweltlichung sich im 20. Jahrhundert erheblich beschleunigte, hat den einsamen, kontaktlosen Menschen ge- schaffen, angesichts dessen der Kirche eine verantwortliche Aufgabe zugewachsen ist. Der Dekan formulierte sie mit den Worten: „Wenn wir wirklich Kirche sind, das heißt Gemeinde Jesu Christi, dann sind wir eine Gemeinschaft, die ihren Inhalt nicht aus weltlichen Gesichtspunkten gewinnt. Wir glauben, daß das Wort Gottes Menschen 1 innerlich ändert und zusammenschliegßt. Die heutige Gesellschaft, die neue Wege sucht, ist aufmerksam geworden auf das, was die Kirche sein kann und was im Glauben vor- handen ist.“ Die Kirche, sagte der Redner, könne die soziale Struktur nicht ändern, je- doch soviel Gemeinschaftsgeist ausstrahlen, daß die anderen sagen: Das ist ein Weg! Dann brauchten sie nicht einsam zu sein, sondern könnten beten: Unser Vater. Der einsame Mensch dagegen habe sein Gegen- über verloren, an dem er sich messen kann, und könne sich nur noch an sich selbst messen. Dem Vortrag schloß sich eine aus- giebige Diskussion an. mani Gelungenes Harmonikakonzert im Mozartsaal Das große Harmonikakonzert des HC „Kurpfalz“ 1932 und der Harmonikaschule Weber sah den Mozartsaal bis auf das letzte Plätzchen besetzt, als Vorsitzender Karl Müller in seinem Willkommensgruß mit Ge- nugtuung feststellte, daß trotz Musikbox, Jazz und anderer Ablenkungen doch eine unverkennbare Liebe zu volkstümlicher Mu- sik immer weitere Kreise ziehe. Siegfried Weber bewies einmal mehr sein zielstrebiges Schaffen durch das feine und technisch reife Spiel der beiden ersten Or- chester. Auf dem Programm stand Original- musik von Bemsel, Würthner, Wild, K schat und Holzschuh und Bearbefttiingen v Rossini, Strauß, Rixner, Ziehrer, Porter und Rauch. Die kleine, aber disziplinierte Kur- Pfalz- Jugendgruppe erhielt besonderen Bei- fall. Gipfelleistungen brachte das Weber⸗ Orchester mit Rossini's„Die diebische El- ster“ und einem für Chromonika-Solo und Akkordeonorchester von Siegfried Weber ge- setzten Arrangement. Als Solistin bot die Deutsche Meisterin 1959 Ursula Rau auf ihrer diatonischen Har- monika auserlesene Delikatessen. Ihr Mei- sterschaftsstück„Variationen über ein Lied“ (Mozart) und der schwierige„Czardas“(R. Würthner) waren Glanzleistungen. Als wei- terer Solist konnte Karl-Heinz Weber, Deut- scher Harmonetta-Meister 1957 und Vize- weltmeister 1957, gleichfalls wieder einen durchschlagenden Erfolg feiern. r- In Neckarau ist geplant, an die Stelle der alten, im Krieg zerstörten Germuniaschule eine neue Schillerschule zu bauen. Das Bild zeigt: Lines im Vorder- grund des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Modells von Diplomingenieur Helmut Striſſier ist ein Gebàude zu sehen, das die beiden Turnhallen der Schule aufnehmen wird. Das langgestrechete Hauptgebàude im Hintergrund(von der Katharinenstraße aus gesehen) enthält 24 Klassenraume. Der flache Buu davor wird in Nebenrdume aufgeteilt. Wählen Sie die Liste d Dann sind Sie richtig und gut beraten! er Freien Demokraten (FDp) Freie Demokratische Partei der wie eine eine glei Pub der gefe übe sche und Ver setz hein Kurze d „Ax Staffe! Gärtne Lehr- bau W bis 19. Garter Ausba linfeld der St trat el ein We verbin stimmt des Fr ten, G Friedr. samte nade; nem krönte haus.“ Eltern und M Ausbil im vs Staats es 1926 ist ein eee MANNHEIM Seite 3 r. 256 eee ö Nr. 256 Donnerstag, 5. November 1959 1 ng auf b. er, der i Wo- ihren gibts, of in Wer- en die Srege- arten- gibt's werde polizi. regelte kehrs- signal n die- ohne altun- Kürze rden ernent Josef Bussjäger(ML) e und n“ an. uf den a Wir stellen vor D. Pr. 2 Ur Gemeinderatswahl Die„MM“-Lokalredaktion stellt vor der Gemeinderatswahl(8. November) aft wiederum die drei Parteien und die eine freie Liste vor, die Wahlvorschläge aft eingereicht haben. Alle erhalten den gleichen redaktionellen Raum für ihre t. Die Publikation, nämlich: 1. sechs Bilder mt, ist der Spitzenkandidaten; 2. sechs kurz- is die gefaßte Lebensläufe; 3. einen Artikel 1 Vor- über die jeweiligen kommunalpoliti- edner, schen Ziele der Partei oder Vereinigung en, Je- und 4. die vollständige Kandidatenliste. ahlen, Alle diese Beiträge stehen außer Weg! Verantwortung der Redaktion. Wir Senn, setzen die Serie heute mit der„Mann- Der heimer Liste“ fort; es folgt noch die CDU. tegen-kloth kann, selbst aus- Kurze Lebensläufe: mani 4 Spitzenkandidaten der„Mannheimer Liste“ S HC f 13 8 Josef Bussjäger letzte„Am 18. Dezember 1892 in Uffing am Karl Staffelsee(Bayern) geboren. Erlernte das it Ge- Cärtnerhandwerk, verbrachte Gehilfenjahre ikbox, in Florenz und seine Studienzeit an der eine e 1 Mu- sein und n Or- 2 und Forschungsanstalt für Garten- Lehr- Kur- bau Weihenstephan bei München. Von 1913 1 Bei- bis 1935 diente er der Stadt Nürnberg als ſeber- Gartenbautechniker; leitender Beamter beim le El- Ausbau der Stadionanlagen auf dem Zeppe- d und linfeld. Ab 1. März 1935 Gartenbaudirektor er ge, der Stadt Mannheim. Am 31. Oktober 1958 trat er in den Ruhestand, der ihn jedoch steril ein wenig„langweilt“, Mit seinem Namen Har verbinden sich für alle Mannheimer be- Mei- stimmte Vorstellungen: Die Neugestaltung Lied-“ des Friedrichsplatzes, der Lauerschen Gär- 5%(R. ten, des Lamey- und Seipio-Gartens, des e Friedrichs- und Paradeplatzes— die ge- Deut- samte Neuanlage der Stephanien-Prome- Vize- nade; das alles sind nur Ausschnitte aus sei- einen nem unermüdlichen rastlosen Schaffen. Er krönte es mit dem neuen Pflanzenschau- haus.“ Hans Hanbuch „Pfälzer, am 30. März 1901 in Enkenbach geboren, kam jedoch schon 1903 mit den Eltern nach Mannheim, wo er die Volks- und Mittelschule besuchte. Nach praktischer Ausbildung im Maurer- und Steinmetzberuf im väterlichen Geschäft besuchte er das Staatstechnikum in Karlsruhe und schloß es 1926 als Bauingenieur ab. Hans Hanbuch ist einer der Söhne und Mitinhaber der be- Wir stellen vor: Die Spitzenkandidaten der Mannheimer Liste Hans Hanbuch(ML) Engelbert Augenthaler(ML) Ludwig Keller 1 (ML) Karl Schweyer(ML) „Mannheimer Liste“: Sollen Parteien allein regieren? Warum hartnäckige Kampfstellung gegen unabhängige Bürgerliste?/ Die ML wird Verantwortung mittragen Nachstehender Artikel der„Mann- heimer Liste“ zur Gemeinderatswahl er- scheint außer Verantwortung der Redak- tion. D., Red. Zum zweitenmal beteiligt sich die„Mann- heimer Liste“ an den Wahlen zum Ge- meinderat, nachdem sie im Jahre 1956 mit vier Sitzen einen beachtlichen Anfangserfolg erzielte. Daß sie sich als freie unabhängige Bürgervereinigung in guter Gesellschaft be- findet und nicht als„Sonderfall“ betrachtet werden kann, ergibt sich aus der Tatsache, daß nicht weniger als 35 Prozent aller Ge- meinderatsmandate bei den letzten Kommu- nalwahlen in Baden- Württemberg an freie Wäblergemeinschaften fielen. Den Ausgang der Wahl am 8. November darf man mit Spannung erwarten, hat doch der Wahlkampf eine fast einheitliche Kampf- stellung aller Parteien gegen die„Mannhei- mer Liste“ gebracht. Obwohl die ML mehr- fach betont hat, daß sie weder ein Feind der Parteien ist, noch deren Notwendigkeit vor allem auf Landes- und Bundesebene bestrei- tet, wollen die Parteien im Gemeinderat offenbar ganz unter sich bleiben. Dessen un- geachtet hält die ML aber an ihrem Haupt- ziel fest: Im Raum der Gemeinde ist Platz für a 11e Kräftel Freie unabhängige Bürger sol- len im Gemeinderat und seinen Ausschüssen über die Stadtgeschicke mitbestimmen! Was bestimmt eigentlich die allgemeine und hartnäckige Kampfstellung der Parteien gegen die unabhängige MIL? Es ist doch auf kommunalpolitischem Gebiet selbstverständ- lich, daß sich alle Gruppen für Fortsetzung 3 und Forcierung des Wohnungs- und Schul- baus einsetzen, daß die Verkehrsprobleme gelöst, weitere Krankenhäuser und Alters- heime geschaffen werden müssen. Auf kultu- rellem und sportlichem Gebiet braucht Mann- heim, soll sein guter Ruf erhalten bleiben, auch endlich eine repräsentative Tagungs- stätte und eine Mehrzweckhalle. Grünanla- gen, Kinderspielplätze und Schwimmbäder fehlen ebenfalls noch. Dies alles sind kom- munalpolitische Selbstverständlichkeiten, für deren Ausführung sich alle Gruppen und Parteien, auch die ML, einsetzen. Sie macht allerdings keinen Hehl daraus, daß nach ihrer Auffassung ein einziges schulisches Parade- pferd(Gewerbeschule) den Ruf der Schul- stadt Mannheim nicht rettet. Vor allem die Verkehrsplanungen müssen frühzeitiger und reifer durchdacht werden. Auch der Tarif- erhöhungen— in Mannheim verschämt„Ta- rifvereinfachungen“ genannt— ist es nun genug. Nein, diese Dinge, selbst dort, wo sich die „Mannheimer Liste“ in ihren Auffassungen von den Parteien, zumindest von der SPD, unterscheidet, können nicht die Gründe für den hartnäckigen Kampf gegen unsere freie Bürgerliste sein. Es steckt etwas anderes da- ainter, und das ist die Tatsache, daß sich die Parteien einem Konkurrenten gegen- über sehen, der in vielen Dingen einen ganz anderen„Stil“ hat als sie selbst. Wer die Versammlung der„Mannbeimer Liste“ im Mozartsaal miterlebt hat, wird empfunden haben, daß bei der ML eine Atmosphäre herrscht, die sich völlig von jener der Par- teien unterscheidet. Und die Wirkung dieses Stilunterschieds auf den funktionärsmüden Wähler ist genau das, was die Parteien fürchten und weswegen sie die„Mannhei- mer Liste“ mit allen Mitteln bekämpfen. So wie die ML keine Saalordner, keinen Geschäftsführer oder Sekretär, keinen Funktionärsapparat und in keiner Frage einen Fraktionszwang kennt, will sie auch im Rahmen des Gemeinderates als ungebun- dene Vertretung unsbhängiger Bürger wir- ken. Ihre Unabhängigkeit wird durch die Tatsache unterstrichen, daß sie keinem Ver- band— gleich welcher Art— angeschlossen ist. Parteipolitik muß notwendigerweise egoistisch sein. Der„Mannheimer Liste“ fehlt eine solche gruppenegoistische Tendenz und dies ist der Hauptgrund dafür, daß die „Mannheimer Liste“ von den Parteien zwar als unerwünschter Konkurrent betrachtet, von einem großen Teil der Wähler aber auch Als willkommene Alternative zu den Parteien begrüßt wird. Die„Mannheimer Liste“ wird ent- gegen den Behauptungen der Parteien— den Auftrag ihrer Wähler erfüllen und mit die Verantwortung für die Geschicke der Stadt tragen. Das oberste Ziel ihrer Ge- meinderäte und Kandidaten lautet:„Aus- schließliche Arbeit— ohne Rücksichtnahme auf Parteianliegen— nur im Interesse unse- rer Vaterstadt Mannheim!“ Dr. Heinz La ur „Mannheimer Liste“ kannten Mannheimer Baufirma„Leonhard Hanbuch& Söhne“, eine Firma, die sich in der Nachkriegszeit große Verdienste um die Linderung der Wohnungsnot erworben hat. Bau- und Wiederaufbau von 65 Firmenhäu- sern mit über 800 Wohneinheiten, darunter etwa 400 für den sozialen Wohnungsbau. Hanbuch ist seit 1926 verheiratet und hat zwei Kinder. Im Privatleben ist er ein Freund vieler Sportarten.“ Engelbert Augenthaler „Als Sohn eines Landwirts am I. Septem- ber 1912 in Oberfröschau/Südmähren gebo- ren, hat er, wie so viele, seine Heimat ver- loren, in der er— nach dem Besuch einer Oberschule und entsprechendem Fachstu- dium— Leiter eines 260 Hektar großen aner- kannten Mustergutes war. Schwerer Wieder- beginn nach Kriegsende in Karlsruhe beim Statistischen Landesamt. Bald holte man den anerkannten Fachmann in eine Beratungs- stelle für die Landwirtschaft, von wo aus er dann 1953 wegen seiner hervorragenden praktischen und theoretischen Kenntnisse zum Geschäftsführer des Bauernverbandes Baden- Württemberg für den Stadt- und Landkreis Mannheim berufen wurde. In die- ser Funktion kam Augenthaler sofort mit der Kommunalpolitik in enge Berührung und lernte die Problematik einer Großstadt ken- nen, deren Vororte zum Teil noch weit- gehend land wirtschaftlichen Charakter tra- gen.“ Ludwig Keller „Bau- und Kunstschlosser, echter Mann- heimer, 63 Jahre alt. Seit 1945 Obermeister der Mannheimer Schlosser-Innung; seit Jahrzehnten in anderen Ehrenämtern im Handwerk tätig. Seit 1929 selbständig. Ab 1936 Vorsitzender des Gesellenprüfungsaus- schusses und von 1946 bis 1956 Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses für das Schlosserhandwerk im gesamten Kammer- bezirk. Außerdem stellvertretender Landes- innungsmeister von Baden- Württemberg. Jahrelang hat er auch in der Tarifkommis- sion für das Metallhandwerk mitgearbeitet. Auf örtlicher Ebene ist er außerdem seit Jah- ren stellvertretender Kreishandwerksmeister. Seit 1953 im Gemeinderat. Am 23. September 1959 ob seiner Verdienste für das Handwerk und die Allgemeinheit mit dem Bundesver- dienstkreuz am Band ausgezeichnet.“ Karl Schweyer „Mannheimer, am 28. Dezember 1903 als Sohn des gleichnamigen Holzhändlers ge- boren. Besuch der Volksschule und der Oberrealschule, Lehre bei der Dresdner Bank, Filiale Mannheim. Ab 1922 im väter- lichen Geschäft. Diente dort von der Pike auf. Die Werke wurden im Kriege zerstört. Kar! Schweyer hat sie zusammen mit seinem Bruder Heinz wieder aufgebaut. Das Unternehmen zählt heute im Bundesgebiet zu den bedeutendsten Import-Hobelwerken. Neben der Mitgliedschaft in zahlreichen internationalen Fachverbänden und For- schungsinstituten ist Schweyer Vorsitzender der Vertreterversammlung der AOK, Lan- dessozialrichter und Arbeitsrichter. Schweyer ist seit 1926 verheiratet(Sohn und Tochter); vor zwei Jahren verstarb sein Sohn nach einer schweren Operation.“ Johannes Legleiter „Am 19. September 1896 in Sandhofen ge- boren. Besitzt heute noch(der Stadt Mann- heim gegenüber) das angeborene Bürger- recht der früheren Gemeinde. Volksschule in Sandhofen und Fachschule in Mannheim; anschließend kaufmännische Lehre bei der Lackfabrik Forrer-Mannheim. Kriegsteil- nehmer von 1915 bis 1918. Später in Diensten der Stadtverwaltung Mannheim, bei staatlichen Dienststellen und Industrie- firmen. Vater von drei Kindern. Seit 1923 als Hauptkassjier und Geschäftsführer der Betriebskrankenkasse bei Bopp& Reuther tätig. Der Sandhofener leitet außerdem die Johannes Legleiter(ML) Wahlvorschlag 1: Kandidaten der„Mannheimer Liste“ I. Buss jäger Josef, Gartenbaudirek- tor a. D., 18. Dezember 1892, Fe., Nek- karstraße 41. 2. Han buch Hans, Baumeister, 30. März 1901, Werderstraße 45 3. Augenthaler Engelbert, Geschäfts- führer der Bauernverbände, I. Septem- ber 1912, Se., Meersburger Straße 53; 4. Keller Ludwig, Obermeister der Schlosserinnung, 12. September 1896, Augartenstraße 74; 5. Schweyer Karl, Holzindustrieller, 28. Dezember 1903, Erzbergerstraße 12; 6. Legleiter Johannes, Betriebskran- kenkassenleiter, 19. September 1896, Sa., Taubenstraße 12; 7. Landsittel 17. Februar Straße 21; 8. H6IZzIlin Heinrich, Opernsänger, 9. November 1894, Viktoriastraße 7; Helmut, Prokurist, 1926, Richard-Wagner- 9. Gerig Dieter, Geschäftsführer, 19. November 1921, Richard-Wagner- Straße 65; 10. Buder Franz, kfm. Angestellter, 24. August 1899, Fr., Metzer Str. 47; K ühlwein Josef, Dipl.-Kaufmann, Helfer in Steuersachen, 13. März 1912, Ortenaustraße 20; Frosch Willy, Abteilungsleiter, 15. September 1900, Wa., Geranienweg 3; Kocher Heinrich, Kaufmann, 10. Mai 1909, Meerwiesenstraße 66; Metzger Paul, kfm. Angestellter, 15. Januar 1901, Rh., Durlacher Str. 6; Lessig Wilhelm, Oberingenieur, 21. Oktober 1913, Fe., Am Aubuckel 46; Dr. Klavehn- Berndt Erika, Steuerberaterin, 28. April 1898, Vikto⸗ riastraße 28; Dr. Tillmann Curt, Buchhändler, 23. Oktober 1894, Richard-Wagner- Straße 26; Harke Wilhelm, Dipl.-Kaufmann, Großhändler, 10. April 1901, Rahnfels- straße 8; Dr. Koehler Walter, Rechtsanwalt, 14. März 1896, Kantstraße 18; Dr. Stuckmann Nikolaus, Reede reidirektor, 4. Oktober 1906, Otto-Beck⸗ Straße 46;. Dr. Aberle Albrecht, Facharzt, 30. Januar 1916, Schwarzwaldstraße 84; Riesterer Karl, Einkäufer, 18. Ok- tober 1912, Karl-Benz-Straße 100; KrOoog Eva, Hausfrau, 12. Oktober 1915, Kä., Bahnhofstraße 13; 24. Back Heinrich, Fuhrunternehmer, 1 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 25. August 1910, Fe., Feudenheimer Grün 28. Arbeitsgemeinschaft der Betriebs- und Innungskrankenkassen von Mannheim, Heidelberg und Umgebung und gehört dem Verwaltungsrat des Verbandes zur Be- kämpfung der Tuberkulose an. Legleiter ist Sozialrichter; auch im Vorstand des Gemein- nützigen Vereins Sandhofens arbeitet er aktiv mit.“ ule ler- nut rd. en) HM AHA die„ehrliche“ Zigarette: eine milde Mischung- genussbetont — ob mit, ob ohne Filter IS t immer h Sete 6 MANNHEIM ö Donnerstag, 5. November 1959/ Nr. 256 Ein echter Clown— privat und in der Manege: „Noni“ stiebitzte Gags vom Kinderspielplatz Vom kleinen Jongleur zum großen Komiker/ Lachtränen des Publikums/ Töchter Dody und Nita helfen mit Die„grogen Nummern“ in der Zirkus-Manege oder auf der Varieté- Bühne hat meist der Zufall geboren. Natürliche Begabung, eiserner Fleiß, die richtige„Nase“ für das, Was„ankommt“ und der Mut, eine wirkliche Chance zu nutzen, müssen vorhanden sein, ehe sich alle Mühe nicht nur bezahlt macht, sondern auch auf Plakaten, in Inserd- ten und Programmen rühmlich gewürdigt wird. So war es schon bei vielen Stars, die in der Manege leuchteten, und so war es auch bei dem internationalen englischen Cloun „Noni“, der zur Zeit bei Willy Hagenbeck im Engagement ist. Kaum einer ist in den Artistenlokalen von Helsinki bis New Vork, von Johannis- burg bis Pittsburgh oder von jedem Längen- bis zu jedem Breitengrad so zu Hause und immer wieder gern gesehen, wie der Mann namens„Noni“. Er beherrscht 26 Instru- mente, kann sich selbst im babylonischen Sprachengewirr noch verständlich machen und behält immer nur das im Gedächtn's Was er an netten, schönen und heiteren Erlebnissen am Rande seiner Globetrotte- reien sammelte. Wie er diese Episoden Seinen vielen Freunden(die feminine Form ist hier unangebracht, denn„Noni“ ist an die vorzüglichen Erzeug seines heimi- schen Herdes bei häuslichem Frieden ge- Wöhlnt). Bewunderern und all denen, die schon über seinen Clownereien so manches Leid vergaßen, erzählt, ist unwiderstehlich komisch, Noni“ karikiert alle Eigenarten und typischen Merkmale seiner Zufallsbe- känntschaften so treffend, daß jedermann im Bilde ist und die ergötzlichen Momente noch einmal miterlebt. Aber dieses Talent strapaziert„Noni“ fast ausschließlich nur privat. Was ihn zu einem der seit vierzig Jahren bekanntesten Musikal-Clowns machte, nahm seinen An- fang Ende des ersten Weltkriegs in London: In einer großen Revue trat er als kleiner Jongleur auf. Doch in der gleichen Revue War auch ein Komiker engagiert, der nicht nur gern, sondern auch oft sogenannte „scharfe Sachen“ kippte ünd deshalb nicht selten- seinen Auftritt vergaß. Dem Revue- Direktor platzte darob eines Tages der Kragen und er suchte einen„Lückenbüßer“. Und das war die Chance für„Noni“: Mit der ihm eigenen Energie ging er an diese Aufgabe heran. Stundenlang beobachtete er Kinder auf ihren Spielplätzen, studierte ihre kleinen Rüpeleien und übte sie zu Hause vor seinem großen Spiegel, bis die kleinste Nuance saß. „Jetzt seid ihr selbst verantwortlich“ Elektro-Innungsmeister Peter Sickinger sprach 37 Lehrlinge frei Mit einer schlichten Feierstunde im Saal des„Hichbaum- Stammhauses“, die Musik- vorträge von Ingeborg Jöck(Klavier) und Georg Fischer(Violine) verschönten, war die Lehrzeit für 37 Lehrlinge des Elektro-Hand- werks beendet. Geprüft wurden in diesem Halbjahr 27 angehende Elektro-Installa- teure on denen 18 bestanden), 18 Radio- und Fernsehtechniker-Lehrlinge(davon be- standen 13), sechs Elektro-Maschinenbauer- Lehrlinge(von ihnen bestanden vier) und zwei Lehrlinge der Elektro-Mechanik, die beide bestanden. Für besonders gute Noten wurden Karl- Heinz Dumbeck(Radio- und Fernsehtechnik- lehre bei der Firma Wolfgang Rupli, Heidel- berg) und Norbert Hamm(der bei den Stadt- Werken Mannheim das Elektro-Mechaniker- Handwerk erlernte) mit Urkunden und Buch- Preisen ausgezeichnet. Allen 37 erfolgreichen Prüflingen händigte Obermeister Peter Sljekinger den begehrten Gesellenbrief mit Handschlag aus. Zuvor hatte er sie eindringlich, in väter- lieh fürsorglichen Sätzen, auf ihre neuen, ver- ant wortlichen Aufgaben hingewiesen und be- tont, sie sollten die Zeit in ihren jungen Jah- ren nützen, von den vielen fortbildenden Ge- legenheiten regen Gebrauch machen und danach streben, dereinst„Meister in ihrem Fach“ zu werden. Die Ehrengäste(darunter Vertreter der Handwerkskammer und der Gewerbeschulen des Stadt- und Landkreises) und die frisch- gebackenen Gesellen, von denen viele von ihren Eltern begleitet waren, sahen auch wieder etliche Lehr- und Anschauungsfilme. Sto Berliner Bär erst später Entwurf von Hans Nagel Entgegen einer vor kurzem veröffentlich- ten dpa-Meldung, daß an der Autobahnein- fahrt Mannheim- Heidelberg am 4. November ein Stein mit der Abbildung des Berliner Bären aufgestellt werden solle, teilt die Städtische Pressestelle mit, daß die Plastik erst zu einem späteren Termin eingeweiht werden kann. Der Entwurf des etwa ein- einhalb Meter hohen Steines stammt nicht von dem Mannheimer Bildhauer Gert Dehof, sondern von Hans Nagel. Die Arbeiten an der reliefartigen Skulptur werden von der Stein- und Bildhauerei Alois Geissler vor- genommen. 0 So stiebitzte er manchen Gag, der ihm heute Lach- und Beifallsstürme ohnegleichen ein- bringt. Zur natürlichen Komik kam das musi- kalische Talent: Binnen weniger Jahre be- herrschte er über 26 Instrumente. Nach sei- nen ersten, erfolgreichen Debüts rissen sich die Agenten in aller Welt um ihn. Besonders lebhaft erinnert sich„Noni“ an seine Gast- spiele bei der Mannheimer Konzertdirektion leinz Hoffmeister, und er freut sich über jeden, der ihn heute besucht und sagt:„Ich habe damals schon Lachtränen vergossen.“ Heute arbeitet„Noni“ mit seinen Töch- tern„Dody“ und„Nita“: Beide hatten von Jugend an die besten Lehrer— darunter den berühmten Mantovani und tragen ihr gutes Teil zum Gelingen dieses Familien- Auftritts bei. Auch privat ist„Noni“ nicht minder— zumindest für solche, die ihn noch nicht ken- nen— ein echter Clown: Er angelt in vor- handenen Gewässern nach Raubfischen mit „Blinkern“, die Anita E! berg, Jane Mans fleld und Diana Dors gleichen und einen Nixen- oder Fischschwanz haben K. H. Stolberg Ehrung in der Manege Renz- Plakette für Hagenbeck Am Dienstagabend hatten alle Artisten und Manegenarbeiter eine rosarote Nelke im Knopfloch. Grund: Direktor Willy Hagenbeck feierte seinen 75. Geburtstag. Präsident Bruch vom Verband der Varieté-Theater und Zirkus- direletoren war aus Düsseldorf gekommen, um seine Glückwünsche zu übermitteln. Als Ver- treter des Vereins der deutschen Zirkusfreunde, und auch im Namen solcher Vereine in Hol- land und Frankreich, sprach Generalkonsul Dyssering, der Willy Hagenbeck die Ernst Renz- Gedüchtnisplakette verlieh. Unter den Gratulanten war auch Zirkuspater Schönig. Willy Hagenbeck nahm all diese guten Wünsche bescheiden und gerührt entgegen. Die Dankesworte überließ er seinem Privatsekre- tar. Gustav v. Hahnxe, der dem Geschäftsführer des Zirkus, Reinhold Klaembt, die Ehrennadel des Hauses mit Brillanten anheftete. Auch die Taragonas, drei arabische Springer, die schon seit acht Jahren dem Unternehmen die Treue halten, wurden ausgezeichnet. Blumenreich orientalisch erwiderten sie in ihrer Heimat- sprache diese Anerkennung und meinten dann, daß alles, was sie in ihrer langen Rede gesagt gRãtten, zu Deutsch einfach Dankeschön heige Dann war wieder die Manege frei für das Programm. Mac Weitere Lokalnachrichten Seite 11 —— 585 Ein Clown und seine Töchter: Lachen ohne Ende über„Noni“ Bild: Bohnert& Neusch Blick auf die Leinwand Weißes Gift und schwarze Messen: Palast:„Frauen, die dem Satan dienen“ Die berühmte Geschichte der Pariser Giftmischerin und Berufshexe La Voisin (Viviane Romance), die im 17. Jahrhundert ihre Kundschaft auch aus den Kreisen am Hofe des Vierzehnten Louis bezog, wurde dem noch berühmteren Theaterstück von Vietorien Sardou in eindrucksvollen Farben und mit dem ganzen makabren Flair sata- nischer Gotteslästerungen nachgestaltet. Hexenwahn,„schwarze Messen“ unbekleide- ter Damen und abtrünniger Priester, mysti- sche Beschwörungen, okkulte Orgien und ge- heimnisvolle magische Künste ballen sich im Eifer kindermordenden Ketzertums zu einem züngelnden Scheiter-Haufen, auf dem die Hexe schließlich— nach den obligaten Foltern— endet.— Die Regie von Henri Decoin(der auch an Drehbuch und Dialogen mitwirkte) arbeitet mit zielsicheren Effek- ten, an deren publikumsträchtigen Bildern die gewollt dädmonisch agierenden Schauspie- ler maßgeblich beteiligt sind: Danielle Dar- rieux als Madame de Montespan gibt mit ihrem Partner Paul Meurisse eine hervorra- gende Studie, und auch die durchaus glück. lich besetzten Nebenrollen fügen sich nahtlos in das erregend komponierte und packend kolorierte Bild eines Zeitalters, dessen per- verse Auswüchse Generationen von Wissen- schaftlern heftig beschäftigt haben und jetzt auch das Film-Publikum beschäftigen wer- den 5 nab Erschreckende Zunahme der Luftverunreinigung Unsere Stadt liegt unter einem wüsten Luftsumpf. Industrie und Autos verunreinigen die Luft, Aus klimatischen Gründen ist das Ubel in Mannheim besonders groß. Jeden Sonntag ver- lassen Tausende die Stadt, um im Odenwald und im Pfälzer Wald frische Luft zu schöpfen. Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat dieses Problem angeschnitten, als Ministerpräsident Kiesinger vor wenigen Wochen in Mannheim war. Auf einer CDU- Versammlung am 24. September in Mannheim hat der Ministerpräsident erklärt, daß er die besondere Lage unserer Stadt kenne. Er wisse, daß die Gemeinden das Problem der Luftverunreinigung nicht aus eigener Finanzkraft lösen können. Deshalb werde das Land über den normalen Finanzausgleich hinaus den betroffenen Gemeinden zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen. Dabei werde Mannheim an erster Stelle stehen. So funktioniert der„Draht der CDU- Gemeinderats-Fraktion“ zur Landesregierung. In den letzten Jagen hat die Luſtverunrei- nigung über Mannheim Meßge zugenommen. Zuerst glaubte man, daß der Nebel daran schuld sei, der in den letzten lagen über Mannheim lag. Dann aber Sie behauptet in der Wahlpropaganda, die CDU sei schuld, wenn die Finanzkraft der Gemeinden zu schwach sei. Die Wahrheit ist, daß die Verteilung der Steuermittel zwi- schen Bund, Ländern und Gemeinden im Grundgesetz festgelegt ist. Das Grundgesetz ist aber unter maßgeblicher Mitarbeit der SPD entstanden. Der Bund kann das Grundgesetz ohne Mit- wirkung der Länder nicht ändern. Die Länder haben sich bisher einer Neuverteilung der Finanzmittel zugunsten der Gemeinden Widersetzt. Sie liegen es nicht zu, daß der Bund unmittelbar an die Gemeinden Gelder verteilt. In den Ländern thronen aber auch die SPD-Landesfürsten. in erschreckendem stellten Sachversfändige überraschend fest, de üble Gerüche aus küchen der 8spPD und der„Mannheimerliste“ Manunleime:: den Propaganda die Luff über Mennheim verpesten. Aus der Propaganda-Küche der FOp kommen keine Gerüche, weil der FDOp, wie wir aus zuver- lässiger Quelle wissen, der Ofen ausge- gangen ist. Die Analyse der Luft hatte dieses Ergebnis: Die Verunreini- gung der Luft ist hauptsächlich auf die Abgase zurückzuführen, die die SPD in ihrer Wahlpropaganda abgelassen hat. Die Bundesregierung hat die Vorarbeiten zu einer kommu- nalen Finanzreform eingeleitet. Diese Reform wird die Finanz- kraft der Gemeinden stärken. Dann wird der Zeitpunkt zur Ab- Sorgt füt saubere Luft in und übe, Hlannlieim Schafft klare Fronten— wählt schaffung der Getrünkesteuer und zur Senkung der Gewerbe- steuer gekommen sein. Abzuwarten bleibt, ob die SpD.- Landes- fürsten dieser Reform zustimmen. Die Luftverunreinigung wird von der CDU wirkungsvoll bekämpft. Die gesetzliche Regelung dieser Frage hat die Bundestagsfraktion der CDb/ OSV mit Vorrang auf ihr Arbeitsprogramm gesetzt. Der Gesetzesvorschlag sieht u. a. vor: Stellt. machen. Alle Industrieanlagen werden der Genehmigungs- und Uberwachungspflicht der Gewerbeaufsicht unter- ö ö Die Gewerbeaufsicht wird berechtigt, den Unter- nehmen Auflagen zur Reinerhaltung der Luft zu Die Unternehmen machen sich den Anliegern gegen- über schadensersatzpflichtig, wenn Schädigungen an Gesundheit und Eigentum auftreten. Der Bund wird mit Krediten zu 2,5% und durch steuerliche Abschreibungshilfen die notwendigen In- vestitionen ermöglichen. Auch in Mannheim wird die chu doför sorgen, daß die Luft(und zwar in jeder Hinsicht) souber Wird. 72 27 7 117 21 5 4 37 MANNHEIM DAS LOCKENDE EINRAUFSZIEL! 22 N Nr. 256 4 2. 15 1 2281 2 in. ib a 2 t. 7 — 5 8 1 2 115 7 9 2 2 1 5 2 r: 2 7 17 22 7 2 2 2. 2 2 157 2211 2 . 7 5 12 2 1 8 5 17122. 2 222. 41 222 2 * 2 5 . 2 3 155 24 7 5 3 225 An 2 — 2 25— 3— 7 25 55 5 5 e 27 2 172 27 2 nin 1 11 94 110 7 Nan* 1 1 2 5 3 115 f 2 1 inn Ilten 4 1 ir 8 igt ii En 15 Tat* Au inn: 75 188 111171 2 1 — —— 1— — 28 2. 2 28 2 8 1 2 2 22 2 ˙ 2 228 8011 2 2 2 5 72 7 Effek⸗ aauspie- auf dem bligaten Dialogen Bildern Ille Dar- zibt mit 0 leusch n Henri Vorra- s glück. 1 . 2 8 7 2 1 nahtlos packend zen per- 21711 — 5 32 3 2 12 15 8 2 7. 22 — . Wissen- nd jetzt en Wer- hwW-² b * 7 erbe- ndes- ft. Die CD/ schlag ungs- ter- nter- ft zu gen- n an jurch n In- gen, ber , 2 2 907 900 D N Seite 8 AUS DEN BUVNDESLANDERN Lorbach:„Boost war wie ein wildes Tier“ Zweiter Verhandlungstag im Prozeß um die Liebespaarmorde Düsseldorf. Im Prozeß gegen den als Lie- bespaarmörder verdächtigten Werner Boost vor dem Düsseldorfer Schwurgericht schil- derte der Mitangeklagte Franz Lorbach am Zweiten Verhendlungstag einen Ueberfall auf ein Liebespaar im Meeresbuscher Wald An- fang Mai 1956. Boost habe zu ihm gesagt, er habe einen Bock angeschossen, und sie seien darauf mit Pistolen bewaffnet in den Wald gefahren. Als sie auf das Paar gestoßen seien, habe er, Lorbach, das Klicken des Pistolen- hahnes hinter sich gehört, und Boost habe das Paar mit einer Taschenlampe angeleuch- tet. Er sei der Frau nachgelaufen, die aufge- Sprungen sei und zu fliehen versucht habe, und habe sie zu bewegen versucht, ihre bren- nende Zigarette wegzuwerfen, da diese für Boost ein sicheres Ziel gewesen wäre.„Ich hatte in diesem Augenblick vielleicht mehr Angst als die Frau selbst“, sagte Lorbach. Er habe dabei auch auf die Frau eingeschlagen, die bei der Flucht zweimal stürzte. Der Vor- Sitzende bezweifelte diese Aussagen und fragte, ob nicht Boost mit dem Mann beschäf- tigt gewesen sei, während Lorbach sich um die Frau gekümmert habe und ob er nicht nur deshalb von ihr abgelassen habe, weil auf. der Straße der Scheinwerfer eines Motor- rades aufgetaucht sei. Erregt forderte der Verteidiger Lorbachs seinen Mandanten auf, die Lage, in der er sich befunden habe, genau zu schildern.„Die Geschworenen kennen die Akten nicht. Sie müssen erzählen, was in Ihnen vorgegangen ist. Die Herren Sachverständigen schmun- Zeln, weil sie Ihnen keinen Glauben schen- ken. Sie müssen es erzählen.“ Die weitere Vernenmung konzentrierte sich auf die chemischen Experimente Boosts, in dessen Keller die Kriminalpolizei ein pri- mitives Laboratorium beschlagnahmt hatte. Boost räumte ein, daß er sich für Chemie in- teressiert und von der Düsseldorfer Stadt- bibliothek mehrere Spezialwerke, vor allem über Narkose- und Betäubungsmittel, ent- liehen Habe, bestritt aber, damit strafbare Absichten verbunden zu haben. Es habe sich um reine Liebhabereien gehandelt. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob sein chemisches Interesse nicht„gezielt“ gewesen sei, sagte Boost:„Ich weiß, warum Sie das sagen. Man wirft mir vor, daß ich Menschenleben ver- nichten wollte. Das ist eine Verleumdung.“ Er habe aus seinen chemischen Interessen niemals ein Hehl gemacht und Fachbücher Sogar zur Arbeitsstelle mitgenommen, um in der Pause darin zu lesen. Au der Aussage des Komplicen Lorbach, Boost habe an ihm Experimente mit Injek- tionsspritzen gemacht, sagte der Angeklagte: „Das ist eine glatte Lüge.“ Er bestritt auch, mit Tieren experimentiert zu haben, gab je- doch zu, eine Injektionsspritze besessen zu haben. Auf die Frage des Vorsitzenden, wie er sich erkläre, daß diese Spritze in der Milch- kanne des Waffenversteckes in der Nähe des Büdericher Friedhofes gefunden wurde und sich noch Spuren von Zyankali daran nach- Weisen ließen, sagte Boost, die Spritze habe einmal neben einem Päckchen selbst herge- stellten Zyankalis gelegen, das er wegbringen Wollte,„damit nichts damit passiert“, Beides sei dann verschwunden. In dem Liebespaarmord Falkenberg- Was- Sing weisen nach Ermittlungen der Mord- kommission gewisse Anzeichen darauf hin, daß Hildegard Wassing mit einer Zyankali- Injektion getötet wurde. Lorbach hatte gesagt, Boost habe ihm mehrmals Injektionen gegeben und auch Schlagversuche mit einem stahlgefüllten Da- menstrumpf an ihm gemacht.„Damals war mir schon alles gleich“, sagte der sehr hin- fällig wirkende Angeklagte auf die Frage des Vorsitzenden, warum er sich das denn habe gefallen lassen. Ueber die Wirkung der Spritzen sagte Lorbach:„Ich weiß nur, daß ich wach wurde, in einem Mantel von Boost eingehüllt, es war Schnee und sehr kalt.“ Das sei kurz nach dem Mord an Dr. Serve gewesen. Von dieser Zeit an habe Boost ihm regelmäßig Tabletten gegeben. a Boost, der während der ganzen Verhand- lung kein Zeichen von Erregung zu erken- nen gab, stenographierte die Aussagen sei- nes Komplicen mit unbewegter Miene mit und quittierte sie nur gelegentlich mit einem flüchigen Lächeln. Er will Lorbach erst nach dem Fall Serve kennengelernt haben.„Es War ein rein sportliches Verhältnis.“ Man habe gelegentlich gemeinsame Schießübun- gen gemacht.„Alles andere ist gelogen“, sagte Boost. Die einzelnen Straftaten, die er gemeinsam mit Lorbach begangen habe, seien ein Viehdiebstahl im Juli 1953 und ein Ka- beldiebstahl gewesen. Die Beteiligung an einem gemeinsamen Autodiebstahl im Mai 1956, den Lorbach zuvor geschildert hatte, stritt er ab. Er leugnete auch, daß ein Hörig- keitsverhältnis bestanden habe.„Das dürfte sich aus den Aussagen der gemeinsamen Be- kannten ermitteln lassen.“ Noch einmal schilderte Boost die Ereig- nisse am Tage seiner Festnahme und mußte sich dabei vom Vorsitzenden auf einige Wi- dersprüche in kleinen Details hinweisen las- sen. Er konnte auch keine Auskunft über den Zweck eines selbstgefertigten Runddolches geben, der in dem Waffenversteck in der Nähe des Festnahmeortes gefunden wurde. Boost war am 4. Juni 1956 von einem Re- vierförster gestellt worden, als er nach des- sen Aussage mit einer Pistole um den Wagen eines Liebespaares schlicht. Boost beharrt je- doch auf der am ersten Prozeßtag gemachten Aussage, daß er nur abgewartet habe, bis der Wagen abfahre. Er habe befürchtet, ohne Waffenschein mit einer Pistole angetroffen zu werden. Mit der Waffe habe er Schieß- übungen machen wollen. In der Nachmittagsverhandlung wurde Lorbach noch einmal eingehend zu dem Fall Serve vernommen. Immer wieder kehrten in seiner Schilderung die Worte wieder:„Das ist alles so furchtbar gewesen, daß man es mit normalen Worten gar nicht erklären kann.“ Das ganze Wesen Boosts sei verwan- delt gewesen. Er habe plötzlich mit ganz hoher Stimme gesprochen.„ES War etwas übernatürliches an ihm, in dem Moment war er kein Mensch mehr, er war nur mit dem Satan zu vergleichen.“ Bereits in seinem Ge- ständnis bei der polizeilichen Vernehmung, das ihm wegen einiger Abweichungen in sei- ner jetzigen Aussage vorgehalten wurde, hatte Lorbach gesagt:„Wie Boost sich in die- sem Augenblick zeigte, hatte ich noch nie einen Menschen gesehen. Er war wie ein wil des Tier, wie ein Fuchs, der einen Hasen reißt.“ Immer wieder berief sich der Angeklagte Lorbach darauf, daß er zur Zeit der Tat wie betäubt gewesen sei.„Es ging alles so rasch, daß ich überhaupt keine Zeit zum Denken hatte“, erwiderte er jedesmal, wenn der Vor- sitzende eine genauere Schilderung des Vor- ganges von ihm verlangte. Vor der Tat habe ihn Boost über seine Pläne völlig im un- klaren gelassen: Er sprach in Rätseln“. Er habe von einem Ueberfall auf einen Lohn- transport gesprochen und gesagt, dafür müg- ten sie einen Wagen stehlen. Auch später habe Boost von seinen Plänen wenig und immer erst kurz vorher gesprochen. Auf die Frage des Vorsitzenden, warum er nach dem Fall Serve die Beziehungen zu Boost nicht abgebrochen habe, sagte Lor- bach:„Zu der Zeit war ich gerade einund- zwanzig und habe doch noch nichts von mei- nem Leben gehabt.“ Er sei überzeugt gewe- sen, daß Boost ihn dann bei der ersten be- sten Gelegenheit„umlegen“ würde.„Er dul- dete keinen Mitwisser.“ Boost habe ihm auch gedroht, er habe für den Fall, daß ihm etwas passiere, bei einem Bekannten einen Brief hinterlegt, so daß die Schuld an dem Mord auf ibn, Lorbach, fallen würde. Die Verhandlung wird am Freitag fort- gesetzt. Unsere Korrespondenten melden auherdem: Gericht prüft Frage der Verjährung Bielefeld. Im Bielefelder Schwurgerichts- Prozeß gegen den 57 Jahre alten Kriminal- sekretär und früheren Gestapobeamten Ewald Sudau wurde am Dienstag erörtert, ob das Verfahren nicht wegen Verjährung einzustellen sei. Ein Beschluß darüber wurde noch nicht gefaßt. „Taxikrieg“ in Hamburg entschleden Hamburg. Der Hamburger„Taxikrieg“, der die Taxifahrer der Hansestadt in zwei feindliche Lager gespalten hatte, ist am Dienstag durch ein„Machtwort“ der Ver- kehrsbehörde entschieden worden. Die Be- Ein Zirkusdirektor hat's nicht leicht „Hilfsaktion Olani“ mit gerichtlichem Nachspiel/ Behördlicher Eifer Hammelburg/ Unterfranken. Die spontane Hilfsaktion der tierliebenden Bevölkerung von Hammelburg in Unterfranken, die zu Beginn des vergangenen Winters den in Not geratenen Wanderzirkus Olani vor dem Ruin bewahrte, hatte jetzt ein gerichtliches Nach- spiel. Der Zirkus Olani, der auf dem Gut Sodenberg bei Hammelburg Unterschlupf gefunden hatte, konnte im vergangenen Win- ter durch großzügige Geldspenden in Höhe von 13 500 D-Mark seinen Betrieb über die kalten Monate retten. Auf Grund des baye- rischen Sammlungsgesetzes wurde jedoch bei der Abrechnung ein Betrag von 3120 D-Mark beanstandet, den der Zirkusdirektor nicht für Tierfutter und Streu, sondern für andere Zwecke verwendet hatte. Das Amtsgericht Hammelburg verurteilte deshalb den Zirkusdirektor zu zwei Monaten Gefängnis mit Bewährung und zur Rück- zahlung dieses Betrages an den Tierschutz- verein. Gegen dieses im Sommer ergangene Urteil legte der Zirkusdirektor Berufung ein. Bei der neuerlichen Verhandlung vor dem Hammelburger Amtsgericht erklärte er: „Hätte ich meine Leute verhungern lassen sollen, während meine Tiere zu Essen be- kamen?“ Viele Spender hätten ihm mit- geteilt, daß er das Geld auch für seinen die Richter nach wie vor ein Vergehen gegen das Sammlungsgesetz für gegeben hielten, kamen sie auf Grund der Notlage des kleinen Wanderzirkus zu einer milden Beurteilung des Falles und verhängten eine Geldstrafe von 100 D-Mark über den Zirkusdirektor. Ein Versuch: Mülltonnen aus Papier Ulmer Hausfrauen sind skeptisch— nicht nur wegen der Brandgefahr Ulm. Kein Lärm, kein Staub, kein übler Geruch, sehr hygienisch— nur etwas feuer- gefährlich: so urteilt man in Ulm über die neuen Papiersäcke, die in einem Neubau- gebiet der Stadt probeweise die vertrauten Mülltonnen vor jedem Haus ersetzen und Zweifellos viel Arbeit ersparen. Die Ulmer Hausfrauen sind aber größten. teils noch etwas skeptisch gegenüber dieser vor einem Monat eingeführten Neuerung, eben wegen der Feuergefahr. Vor allem Während der Heizperiode muß man sich mit den neuen„Mülltonnen“ vorsehen. Man muß die Asche auskühlen lassen, bevor man sie entleert.„Wenn ich mit glühender Asche meinen Mülleimer kaputt gemacht habe, so War das eben mein Mülleimer, aber er brannte nicht“, monierte eine wackere Schwäbin die leichte Entzündbarkeit der Papiersäcke. Manche brave Hausfrau wurmt es auch. daß wöchentlich unzählige Papiersäcke nur einmal benutzt und dann fortgeworfen wer- den.„Es kommen vielleicht auch einmal andere Zeiten, in denen kein Papier mehr kür solche Zwecke da ist“, lautete die düstere Prophezeihung einer vorsichtigen Ulmerin. Ueber die Rentabilität dieser in Schwe- den schon seit langem bekannten Einrich- tung denkt man in der Ulmer Stadtverwal- tung allerdings anders. Amtmann Rösch vom Tiefbauamt rechnet beispielsweise da- mit, daß nunmehr nur noch drei oder gar bloß zwel Müllarbeiter statt bisher vier be- nötigt werden, um die Abfälle des Versuchs- gebietes abzutransportieren. Es gehe näm- hörde stellte fest, daß die in der Droschken- anordnung festgesetzten Fahrpreise als Höchstpreise angesehen werden müssen, die jederzeit nach dem Ermessen der Unterneh- mer unterschritten werden könnten. Damit gab die Verkehrsbehörde der im Sommer in der Hansestadt neugegründeten„Funk-Taxi- Vermittlung“ recht, dle im Gegensatz zu dem alteingesessenen„Autoruf Hamburg“ die An- fahrtskosten aufgehoben hat. Lebenslänglich Zuchthaus für Mord Hanau. Zu lebenslänglich Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ver- urteilte das Hanauer Schwurgericht den 56 Jahre alten Rentner Friedrich Rack aus Gelnhausen. Er wurde für schuldig befunden, seine 38 Jahre alte Ehefrau Margarethe am 22. Jenuar mit einem Küchenmesser ermor- det zu haben. Ein Verfahren Wegen versuch ten Mordes, begangen an seiner 30 Jahre alten Stieftochter, hatte das Schwurgericht Vor der Urteilsverkündung mit Rücksicht auf die Hauptstrafe eingestellt. Beweisaufnahme im Fremdarbeiterprozeß abgeschlossen Hagen. Die Beweisaufnahme im soge- nannten Frenmdarbeiterprozeß vor dem Schwurgericht in Hagen wurde abgeschlos- sen. Der medizinische Gutachter Dr. Ewald sagte am 13. Verhandlungstag, die psy- chiatrisch- neurologische Untersuchung habe bei den Angeklagten Wolfgang Wetzling und Ernst Morlitz Klönne keine Anhaltspunkte über eine krankhafte Störung der Geistes- lich wesentlich schneller, die adrett auf ihren Gestellen vor den Häusern aufgehängten Papiersäcke einfach auf den Lastwagen zu fen, als die schweren Tonnen zunächst n Auto zu transportieren, dort àuszu- leeren und schließlich wieder zurückzu- Stellen. Neben der Einsparung von Arbeits- kräften und-zeit hat die Ulmer Stadtver- Waltung aber noch andere Pläne, um„die papierene Müllabfuhr“ zu einem rentablen Unternehmen zu machen. So trägt sie sich mit dem Gedanken, den Kaufpreis pro Sack — gegenwärtig 24 Pfennig— dadurch zu verringern, daß sich Firmen der Stadt dieser neuen Einrichtung gegen angemessene Be- zahlung als Werbeträger bedienen. Die mit Reklameaufschriften versehenen und ver- billigten Säcke will die Stadt dann an die Bürger verkaufen und damit den kompli- zierten Verwaltungsapparat überflüssig machen, der die Müllabfuhrgebühren ein- ziehen muß. Schwerverletzt liegengelassen Saarlouis. Hilflos auf der Straße liegen ließ in der Nacht zum Mittwoch ein 23jähri- ger Autofahrer einen schwerverletzten Hilfs- arbeiter. Der Autofahrer war mit dem Mo- torrad des Hilfsarbeiters zusammengestoßen und hatte anschließend die Flucht ergriffen. Während die Polizei noch den Unfall auf- nahm, wurde ihr mitgeteilt, daß der Fahrer des Personenwagens in Schwarzenholz einen zweiten Unfall verursacht hatte. Der 23jäh- rige und ein gleichaltriger Mitfahrer wurden festgenommen. tätigkeit im Zeitpunkt des Tatgeschehens ergeben. Beide seien in der Lage gewesen, das Unrecht zu erkennen und entsprechend zu handeln. Den Angeklagten wird vorgewor- fen, an Erschießungen von polnischen und russichen Fremdarbeitern, darunter Frauen und Kindern, im März 1945 in den Wäldern von Warstein im Sauerland, beteiligt ge- Wesen zu sein. Harald Juhnke muß ins Gefängnis Berlin. Der Filmschauspieler Harald Jubnke hatte kein Glück mit seiner Be- rufung gegen ein Schöffengerichtsurteil vom 23. Mai, in dem er wegen Trunkenheit am Steuer, Körperverletzung, Widerstands ge- gen die Staatsgewalt und Beleidigung zu sieben Monaten Gefängnis ohne Bewäh⸗ rungsfrist verurteilt worden war. Die Große Verkehrsstrafkammer des Westberliner Landgerichts wies ihn ab. Sie billigte dem 30 jährigen Schauspieler auch keine Bewäh- rungsfrist zu. Revision im Börgermoorprozeß Berlin. Die Westberliner Staatsanwalt⸗ schaft hat beim Bundesgerichtshof in Karls- ruhe die Revision des Freispruchs für den ehemaligen Leiter des emsländischen Straf- gefangenenlager Börgermoor, Wilh. Rohde, beantragt. Rohde war am Samstag vom Westberliner Schwurgericht wegen man- gelnder Beweise und unbegründetem Tat- verdacht bei verschiedenen Anklagepunkten von der Anklage des Totschlags freigespro- chen worden. Das 70 Pf.-Paket reicht 30 Blusen behandeln) Hach dem Waschen perla 1 Ihre Pullover werden wie neuf perla- das tut der Wäsche gut. perle ist eine Feinappretur ganz neuer Art“, die das Gewebe von innen her kräftigt und auffrischt. perla legt sich stützend und schützend um jede Faser. Dabei bleibt das Gewebe luftdurchlässig, geschmeidig und ist so angenehm im Tragen. f Blusen, Waschkleider, Sporthemden, Kinderkleidchen, Gar- f dinen, Tischtücher, Servietten, Bettwäsche, sogar Pullover alles wird nach dem perla- Bad wieder wie neu, bügelt sich viel leichter, bleibt viel langer sauber. perld ist Kkaltlöslich. Nach dem Waschen drücken Sie die Wiaschestücke gründlich im perla- Bad durch und bügeln wie ge wohnt die leicht feuchte Wasche. 13 5 Mal kostenlos probieren? 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Eine Fußverwundung des Ele- ven Friedrich Schiller wurde dem Gründer und Protektor der hohen Carlsschule Stutt- gart, dem württembergischen Herzog Carl Eugen, in einem Rapport ebenso berichtet Wie ein„Fehltritt“ dieses berühmtesten Z6g- Ungs der„militärischen Pflanzschule“, der mit einer Kammermagd„Coffee“ trank und dafür auch„ahgestraft“ wurde. Originale die- ser Rapporte, die bezeugen, daß Carl Eugen nicht nur die Bildungsziele seiner Akademie bestimmte, sondern sich auch um die persön- Uchsten Dinge seiner„Academisten“ küm- merte, sind seit gestern in einer zum 200. Ge- burtstag Friedrich Schillers veranstalteten Ausstellung„Die hohe Carlsschule“ in der Stuttgarter Staatsgalerie zu sehen. Bei der Betrachtung von Dokumenten, Briefen, Ak- ten, Bildnissen, Gemälden, Zeichnungen, Graphiken, Modellen und Erinnerungsstük- ken begegnet man einer zu ihrer Zeit fort- schrittlichsten Bildungs- und Erziehungsan- stalt in Europa, aus der bedeutende Künstler, Wissenschaftler, Politiker und Militärs in einer imponierenden Vielzahl hervorgegan- gen sind. Die etwa 700 Ausstellungsstücke aus staatlichem und privatem Besitz, die vom Leiter und von den Mitarbeitern des Würt⸗ tembergischen Landesmuseums mit Hilfe des Württembergischen Hauptstaatsarchivs, der Staatsgalerie, der Landesbibliothek, des Heilbronn. Vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts Heilbronn wird am 30. November unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Hanns Bühler die Hauptverhandlung im Strafverfahren um das Lauffener Omnibusunglück eröffnet. Mit 45 Todesopfern war dieses Unglück vom 20. Juni 1959 das schwerste dieser Art nach dem Kriege in Deutschland. Zwei Angeklagte haben sich in dem Verfahren vor Gericht zu verantworten. Der 50 Jahre alte Bahnwärter-Anwärter Rudolf Merkle aus Weiler an der Zaber gilt nach dem Eröffnungsbeschluß als hinreichend Kantinenessen vergiftet? Lauf/ Pegnitz. Nach einem Mittagessen mit Schnitzel, Kartoffelsalat und Endiviensalat in der Kantine sind zwanzig Belegschaftsmit- glieder eines Industriewerkes in Lauf/ Peg- nitz so schwer erkrankt, daß sie in die Kran- kenhäuser von Lauf, Hersbruck und Nürn- berg gebracht werden mußten. Die Erkrank- ten, vornehmlich Frauen, litten unter Uebel- keit und Erbrechen. Lebensgefahr besteht nach Auskunft des Gesundheitsamtes in Lauf jedoch nicht. Speisereste aus der Kantine und der Mageninhalt der Patienten werden zur Zeit von der chemischen Untersuchungsan- stalt in Erlangen geprüft. Motorrad gegen Kombiwagen- 2 Tote Koblenz. Zwei Todesopfer hat in der Nacht zum Mittwoch ein schwerer Verkehrsunfall auf der Paindesstrage 9 Köln— Mainz bei Urmitz ini Landkreis Koblenz gefordert. Ein mit zwei Personen besetztes Motorrad prallte aus noch ungeklärten Gründen gegen einen Kombiwagen. Während die 25 Jahre alte Bei- kahrerin sofort tot war, erlag der 26 Jahre alte Fahrer der Unglücksmaschine kurze Zeit später seinen Verletzungen. Raubmordanklage gegen Krispin Kaiserslautern. Die Staatsanwaltschaf! Kaiserslautern hat jetzt gegen den 22 jährigen Erich Krispin Anklage wegen Raubmordes erhoben. Krispin wird beschuldigt, am 6. Juli den 38 jährigen Hilfsschrankenwärter Fried- rich Reichert in einem einsam gelegenen Bahnwärterhäuschen bel Alsenz im Kreis Rockenhausen mit vier Schüssen in den Rük- ken getötet und anschließend beraubt zu ha- ben. Der in Ostpreußen geborene ehemalige Polizist Krispin war dann am 15. Juli bei Saargemünd in Frankreich gefaßt und am 16. Oktober an die deutschen Justizbehörden ausgeliefert worden. Wie Oberstaatsanwalt Dr. Lenhard mitteilte, wird das Schwurge- richt Kaiserslautern in seiner voraussichtlich Ende November beginnenden nächsten Sit- zungsperiode gegen Krispin verhandeln. Stuttgarter Stadtarchivs und des Schiller- Nationalmuseums in Marbach zusammenge- tragen wurden, sind beredte Zeugnisse der geistigen, kulturellen und politischen Aus- strahlungskraft der hohen Carlsschule, die sich von einem 1770 gegründeten mil 1 schen Waisenhaus zu einer Volluniversite entwickelte. Man findet in der Ausstellung die von Kaiser Joseph II. unterzeichnete Ur- kunde über die Erhebung der Militär mie zur Hochschule im Jahre 1782 und den handschriftlichen Entwurf der Rede, die Carl Eugen bei der Feier zur Erhebung gehalten hatte. Zahlreiche Dokumente zur Persönlichkeit Carl Eugens, dessen von dem Carlsschüler Dannecker geschaffener Büste in der Ein- gangshalle der Ausstellung ein beherrschen- der Platz zugewiesen worden ist, erweitern das oberflächliche Geschichtsbild von einem prassenden, willkürlichen und launenhaften Fürsten um einige noble Züge, die einen hochgebildeten, den Wissenschaften ebenso wie den Künsten zugewandten Mone rchen zu erkennen geben. Die für einen absoluten Fürsten erstaunlich moderne Deckungsweise kann aus einem ausgestellten Schriftstück herausgelesen werden, in dem der Herzog die Ansicht äußert, daß die adelige Geburt rein zufällig sei und allein die Leistung dazu be- rechtige, eine privilegierte Stellung einzu- nehmen. Die Praxis solchen Denkens wird in 40 Kade Prozeß um Lauffener Omnibusunglück .. beginnt am 30. November/ Zwei Angeklagte— fünfzig Zeugen verdächtig, sich 45 Vergehen der fahrlässigen Tötung, 27 Vergehen der fahrlässigen Kör- per verletzung, eines Vergehens der fahrläs- sigen Transportgefährdung schuldig gemacht zu haben. Mit ihm wird ein Ingenieur aus Stuttgart eines Vergehens der fahrlässigen Transportgefährdung und eines Vergehens der Verkehrsunfallflucht beschuldigt. Er war noch über den Bahnübergang gefahren, als sich die Schranken schon schlossen, und hatte sich dann um das Unglück nicht gekümmert. Das Verfahren gegen die von der Heilbron- ner Staatsanwaltschaft mitangeklagte Ehe- Frau des Ingenieurs aus Stuttgart wurde auf Beschluß der Zweiten Strafkammer abge- trennt. Nach Mitteilung des Landgerichts werden in dem Verfahren vier Sachverständige und 50 Zeugen gehört werden. Man rechnet mit einer Prozehdauer von etwa zwei Wochen. Am Spätnachmittag des 20. Juni hatte der fahrplanmäßige Eilzug Tübingen Würzburg auf dem Bahnübergang bei Lauffen einen mit 72 Personen besetzten Linienbus der Bundes- bahn erfaßt und 400 Meter weit mitge- schleift. 45 Insassen waren sofort tot oder starben später in Krankenhäusern von Heil- bronn, Lauffen und Brackenheim. 27 wurden zum Teil schwer verletzt. Frankenthaler Räuber geständig Frankenthal. Zwei Raubüberfälle, ein Sittlichkeitsverbrechen und ein Diebstahl kommen nach den bisherigen Ermittlun- gen der Polizei auf das Konto des 23jäh- rigen ledigen Hilfsarbeiters Horst Schonin- ger aus Frankenthal, der nach dem Bericht der Polizei vor einer Woche zunächst nur wegen eines Sittlichkeitsdeliktes festgenom- men worden war, unter dem Druck der Beweise inzwischen aber zugeben mußte, der seit vier Wochen gesuchte Räuber zu Sein. 5 5 Hohe Carlsschule vom Staub der Geschichte befreit Eine Ausstellung in der Stuttgarter Staatsgalerie zum 200. Geburtstag von Friedrich Schiller der Ausstellung durch Preismedaillen mit Patenten für Eleven bestätigt, die sich in Prü- kungen besonders ausgezeichnet hatten und als„Chevalliers“ in Rang und Vorrechten über den adeligen Zöglingen standen. Die Philosophie als des Herzogs liebstes Kind war Kernfach und jedem Schüler der mit der Ludwigsburger„Academie des arts“ verschmolzenen Carlsschule auferlegt, ob er nun Tanzkunst oder Naturwissen- schaften studierte. Die Ausstellung zeigt Bildnisse, Dokumente und Werke der an der Carlsschule als Lehrer wirkenden Philo- sophen Abel(Schillers Freund), Schwab, Böck und Ploucquet. Es findet sich auch die Anweisung Carl Eugens, die im Sinne des idealistischen Neuhumanismus und in den Vorstellungen der modernen Naturwissen- schaften lehrenden Tübinger Stiftler Schott, Kielmann und Nast an die Stuttgarter Aka- demie zu berufen. Der reformerische Herzog wollte auch in seinem Land sture Schreibarbeit verrichtende Bedienstete durch Verwaltungsexperten er- setzen, und seine Absicht war es, durch die akademische Erziehung von Staatsdienern im Geiste der Aufklärung die bisher be- herrschenden traditionellen kirchlichen und politischen Kräfte auszuschalten,. Man sieht in der Ausstellung die Porträts der Aca- demisten und späteren Minister Graf Nor- mann und Graf Mandelsloh, unter deren Einfluß sich im 19. Jahrhundert das ab- solutistische württembergische Herzogstum zu einer konstitutionellen Monarchie hin entwickelte, sowie die Marschälle von Biberstein, der Gestalter der neuzeitlichen Entwicklung Badens und Nassaus. Auch der Organisator des preußischen Generalstabs und Mitarbeiter von Scharnhorsts, Massen- bach, ist aus der hohen Carlsschule hervor- gegangen. Der Ausstellungsbesucher wird konfron- tiert mit dem neben Schiller bedeutendsten Carlsacademisten, dem Naturforscher und Begründer der vergleichenden Anatomie und Paläonthologie, Cuvier, des weiteren mit dem Physiologen, Anatom und bekanntesten Kliniker seiner Zeit, J. H. F. Autenrieth, dem Jatur wissenschaftler Kielmayer, Schöpfer der Werke„Metaphysik des Natur- Wissens“ und„Biogenetisches Grundgesetz“, dem Mathematiker I. F. Pfaff(Pfaff'sche Gleichung und Summationsmethode) und dem Wasserbauingenjeur Duttenhofer, dem Erbauer des Wilhelmskanals bei Heilbronn. Die Ausstellung bringt auch viele Werke hervorragender bildender Künstler, die „Academisten“ waren, so Zeichnungen und Gemälde von Füger, Gufbal, Schick, Hetsch, Morff und Seele sowie Plastiken geschicht- lich gewordener Bildhauer, unter ihnen des zu Schillers Freundeskreis gehörenden Bild- hauers Johann Heinrich Dannecker. Auch der Baumeister des Stutgarter Klassizismus, Thouret, fehlt nicht in dem„Pantheon“, das im Schillerjahr zu Ehren jener Bildungs- stätte errichtet worden ist, in der Schwabens Genius seine entscheidenden Jugendjahre verbracht hat, Fir die bis zum 31. Januar nächsten Jahres geöffnete Ausstellung wird ein aus- führlicher Katalog mit einleitenden Auf- sätzen herausgegeben. Unter anderem unter- sucht der Tübinger Verleger und Schiller- forscher, Dr. Ernst Müller, in einem Beitrag die geistesgeschichtlichen und philosophi- schen Grundlagen der hohen Carlsschule. Illegale Waffengeschäfte aufgedeckt Amerikanischer Jagdelub betätigte sich als Waffenlieferant Kaiserslautern. Illegale Waffengeschäfte werden dem Jagd- und Fischereielub der amerikanischen Garnison in Kaiserslautern vorgeworfen. Generalmajor Ralph A. Mace, der Kommandeur des nördlichen amerikani- schen Befehlsbereiches, hat eine sofortige Untersuchung veranlaßt und den Club vor- läufig geschlossen. Seit einigen Tagen sind in den Gebäuden des Clubs amerikanische und deutsche Kri- minalbeamte sowie deutsche Zoll- und Steu- erfahnder mit Ermittlungen und Buchprü- kungen beschäftigt. Wie von der deutschen Kriminalpolizei zu erfahren war, ist dabei in mehreren Fällen die Lieferung unverzollter Jagdwaffen an deutsche Abnehmer festge- stellt worden. Die deutsche Kriminalpolizei Wär auf den Club als Waffenlieferanten auf- merksam geworden, als sie bei einem wie- derholt vorbestraften Deutschen eine neue Walther-Pistole sicherstellte. Seine Behaup- tung, er habe sie beim amerikanischen Ma- nager des Jagd- und Fischereiclubs gekauft, bestätigte sich bei einer Gegenüberstellung mit dem Amerikaner. Bereits vor einigen Wochen war bei einem wegen Mordversuchs vorbestraften Verbrecher bei seiner Verhaftung ebenfalls eine Pistole gefunden worden, die nach An- gaben der belgischen Herstellerfirma an den amerikanischen Jagd- und Fischereiclub in München geliefert worden war. Ausstellung zum 200. Geburtstag Friedrich Schillers veranstaltet die Stuttgarter Staats- galerie eine Ausstellung„Die konke Carlsschule“. Unser dpa-Bild zeigt eine zeitgenössi- sche Reproduktion der„Hohen Carlsschule“, die in der Ausstellung in der Stuttgarter Aus Anlaß des 200. Geburtstags Friedrich Schillers Staatsgalerie zu sehen ist. Forschungsfahrten auf dem Bodensee i Nach„August Thienemann“ wurde jetzt der„Kormoran“ in Dienst gestellt Konstanz. Unter dem Zugriff der Wissen- Bodensee schaft gibt seit etwa einem halben Jahrhun- dert auch der Bodensee langsam, aber sicher seine Geheimnisse preis, Was die exakte Forschung in dieser Zeit bereits an Erkennt- nissen und greifbaren Resultaten zutage ge- fördert hat, mutet zwar keineswegs auf- regend oder gar sensationell an, ist aber wichtig genug, um sorgfältig bearbeitet, registriert und beachtet zu werden. Letzten Endes geht es heute darum, dieses zentral- europäische Binnengewässer vor den zerstö- renden Kräften der modernen Zivilisation zu schützen, zumal da der See im Blick auf die für viele Landstriche immer prekärer wer- dende Wasserversorgungsfrage als natür- licher Trinkwasserspeicher überragende Be- deutung gewonnen hat. Aus dieser Sicht ist die wissenschaftliche Erforschung des Boden- sees als Auftrag und Aufgabe lebensnot- wendig. Diese Auffassung wurde erneut bestätigt mit der Indienststellung der„August Thiene- mann“ im August vorigen Jahres. Den Na- men dieses bedeutenden deutschen Limno- logen trägt das erste Bodensee- Forschungs- schiff, das als ehrenvolle Leihgabe der Deut- schen Forschungs-Gemeinschaft dem 80jäh- rigen Leiter der Konstanzer Bodensee- Forschungsanstalt, Professor Max Auerbach. übergeben wurde. Gleich nach dem Stapel- lauf begann es unter seinem Kommando mit seinen Kreuzfahrten in den Gewässern des „Dreiländermeeres“ und verhilft seither der Forschung zu den wissenschaftlichen Daten über die Beschaffenheit und den Rhythmus des Lebens im Bodensee, Das Bordbuch der „August Thienemann“ verzeichnet bereits mehr als 70 Fahrten im Ober- und Untersee bei jedem Wind und Wetter und zu jeder Jahreszeit. 0 Für die laufende Untersuchung des Boden- seewassers steht jetzt ein zweites wissen- schaftliches Forschungsboot zur Verfügung. Das im Auftrag des Instituts für Seen- forschung und Seenbewirtschaftung Langen- argen auf der Bodanwerft in Kreßbronn ge- baute, modern eingerichtete Boot wurde dort am Dienstag auf den Namen„Kormo- ran“ getauft und in Dienst gestellt. An den Kosten des 13,5 Meter langen seetüchtigen Bootes haben sich auch das Land Baden- Württemberg und die Arbeitsgemeinschaft der Industrieforschung des Bundesgebiets durch großzügige finanzielle Beihilfen betei- ligt. Dr. Wilhelm Nümann, der Leiter des Langenargener Instituts, gab den Gästen nach dem Taufakt einen Einblick in die Hauptaufgabengebiete des neuen Schiffes, dessen Vorgänger im letzten Krieg bei einem Luftangriff zerstört worden war. Seither hatten sich die Biologen des Instituts für ihre Untersuchungen mit einem Fischerei- boot behelfen müssen. Dr. Nümann wies darauf hin, daß das Institut auch vom Bund Forschungsaufträge erhalten habe, die dem Ziel dienen, den ten. kommen. Neu-Ulm. Augustdorf als groges sauber zu halten. Bei den bisherigen Unter- suchungen des Instituts habe sich gezeigt, daß beèispielsweise Übelriechende und den Geschmack des Wassers beeinflussende Mine- ralöle schon heute zeitweilig zu Uebelstän- den in der Trinkwasser versorgung führen und auch den Sauerstoffgehalt beeinflussen. Mit Hilfe des neuen Forschungsbootes wird unter anderem auch ständig nach radioaktiven Stoffen im See geforscht, die möglicherweise bei der zunehmenden Verwendung von ISo- topen in Forschung, Medizin und Industrie durch Abwässer in den See gelangen könn- „Man muß damit rechnen“ Sigmaringen. Der Standortälteste von Sigmaringen, Brigadegeneral Otto Lechler, hat am Mittwoch die Ausschreitungen von Soldaten bei einer Schlägerei mit Zivilisten am vergangenen Wochenende mißbilligt unt zugesichert, daß alles getan werde, die Schul- digen zu ermitteln und den angerichteten Schaden gutzumachen. Man müsse jedoch damit rechnen, sagte der Brigadegeneral, daß derartige Uebergriffe immer wieder vor- Interessierten sich Soldaten für Mädchen ihrer Garnison, so kämen sie leicht mit den ortsansässigen jungen Männern ins Gehege. Die disziplinarische Ordnung er- schwere es der Bundeswehr, ihre Soldaten außer Dienst unter Kontrolle zu halten. So müsse sich beispielsweise ein Unteroffizier erst zum Vorgesetzten eines Soldaten außer Dienst erklären, ehe er bei gegebenem An- laß einschreiten könne. weiter mitteilte, ist ihm von Verteidigungs- ö minister Strauß zugesagt worden, daß das Tragen von Zivilkleidung für Rekruten im ersten Dienstjahr stark eingeschränkt, wenn nicht gar ganz verboten werden soll. ö 5 Uebergriffe amerikanischer Soldaten 5 In letzter Zeit ist es in Ned- Ulm wieder zu mehreren Uebergriffen ame- rikanischer Soldaten gekommen, Ein schwerer Fall dieser Art ereignete sich der Nacht zum Dienstag, als eine 39 Ja alte Frau aus Ulm auf dem Heimweg von Arbeit von fünf Soldaten überfallen un mißbraucht wurde. Bereits in der Nacht zum letzten Samstag hatten zwei Soldaten eine Dirne aus den Händen einer deutschen Poli zeistreife befreit und waren geflüchtet. In diesem Fall konnten die Täter bereits ermit- elt werden. Die Fahndung nach den fün- anderen Soldaten ist noch im Gange. Zwischen zwei Panzer geraten Detmold. In der Bundeswehr-Garnison (Kreis Dienstag der 26jährige Obergefreite Heinz Lehmann aus Berlin zwischen zwei Panzern zu Tode gequetscht. Die Schuldfrage an die- sem Unfall, der sich beim Transport von Pan- zern ereignete, ist noch nicht geklärt. Trinkwasserbecken Wie der General * 2 45 Detmold) wurde am 2 Mheuma-GQudlen skeirke Muskel- und Gelenkschmerzen N N. N Fumilienunseigen Statt Karten Für dle dargebrachten Glückwünsche und Aufmerksamkeiten, anläßlich Unserer Vermünlung danken wir hiermit recht herzlich. Alfred Anna und Frau Helga geb. Fecker Mannheim, Humboldtstraße 36 8 i lschſes- und Nervenschmerzen, Slſederrelflen, Kreuzschmerzen werden zelt Jahren durch R GMG AL. selbst in hortnäckigen Fällen erfolgtelch bekämpft. 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KIN 1 Saite 10 * * MORGE Donnerstag, 8. November 1959/ Nr. 256 rößtes Afomkraftwerl der 1184 nahm Prodetetried au Leistungsfähig, sicher, wirtschaftlich— Meter hoch und hat einen Innendurchmesser So lauten die drei Grundforderungen an die von 3,6 Meter. Nach Beendigung der zahl- Konstruktion des Atomkraftwerkes„Dres- reichen Betriebsproben bei niedriger Lei- den“(Illinois), in dessen Reaktorstation am stungsstufe wird er mit insgesamt 65 Ton- 1. Oktober 1959 der Probebetrieb aufgenom- nen kleiner zylindrischer Körper aus leicht men wurde. Im Auftrage der Elektrizitäts- angereichertem Urandioxyd beschickt, die Sesellschaft Commonwealth Edison Com- auf 488„Bündel“ mit je 36 Brennstoff Hany, die zusammen mit sieben weiteren elementen verteilt sind. Da dieser Kern- amerikanischen Unternehmen das 50-Mil- brennstoff erst nach etwa dreieinhalb Jahren lionen-Dollar-Projekt finanziert, errichtete verbraucht sein wird, liefert er die gleiche Wärmemenge wie zwei Millionen Tonnen Kohle. Etwa 340 000 Liter Wasser aus dem nahe- gelegenen Fluß zirkulieren durch den Reak- tor kessel und das Röhrensystem. Durch die beim KFernspaltungsprozeß entstehenden Wärme wird das Wasser unter 70 atü Druck bei 285 Grad Celsius zum Sieden gebracht. Der dabei gebildete Dampf wird direkt zur Turbine geleitet, während das vom Dampf getrennte heiße Wasser zu zwei Sekundär- kesseln fließt, wo es unter 35 atü Druck bei 241 Grad Celsius in Dampf umgewandelt wird, der nun ebenfals die Turbine antreibt. Der Stromgenerator wandelt die mecha- nische Energie der Turbinenwelle, die mit 1800 Umdrehungen in der Minute rotiert, in elektrischen Strom von 14 400 Volt Spannung um. Das abgekühlte und nicht mehr unter Druck stehende Kondenswasser wird zum Reaktor zurückgepumpt und erneut dem Wasser-Dampf-Kreislauf zugeführt. die General Electrie Company in zweijähri- ger Bauzeit 80 km westlich von Chikago eine Kraftwerksanlage, die auf der Basis der Kernspaltung 180 000 Kilowatt Strom zur Versorgung der Industrie- und Farmbetriebe sowie der Haushaltungen in einem 28 500 km großen Gebiet produziert. Die Reaktorstation„Dresden“ gehört be- reits zur„zweiten Generation“ von Atom- Kraftwerken verschiedener Typen, die gegen- Wärtig in den USA unter Verwertung der mit der„ersten Generation“ gewonnenen Erfahrungen errichtet werden. Das Kern- stück der Anlage ist ein riesiger Siedewas- serreaktor mit Zweistufen-Kühlkreis; er arbeitet nach dem Prinzip des über alle Er- Wartungen leistungsfähigen EBWR= Ver- Suchsreaktors des Argonne National Labora- tory, der seit Anfang 1957 in Betrieb ist. Der 350 Tonnen schwere, zylindrische Reaktorkessel aus Kohlenstoffstahl ist zwölf Diese Gitterplatte aus Stahl hält im unteren Teil des Reaktors die Brennstoſfelemente und Kontrollstäbe in der vorgesehenen Position. Mehrfache Sicherungen wie diese doppelte Luftschleuse zwischen Reaktorhalle und Turbinenhaus und mechanisch betätigte Türen sollen es unmöglich machen, daß radioaktive Strahlung in das Turbinenkaus und die„Außenwelt“ sickert. Das Wahrzeichen des neuen Atomkraftwerks Dresden(Nlinois) ist die ugelförmige, 57 m Rohe Reaktorhulle aus geschweißtem Stahl, die den Kernreaktor samt Separator kessel, Seſeundargeneratoren und Pumpen hermetisch von der Außenwelt abschließt. Durch einen 90 n hohen Schornstein entweichen Abgase in die Atmosphäre. Der 24 m lange Turbogene- rator ist in einem angrenzenden Gebäude installiert. Chef- Ingenieur F. A. Hollenbach Vordergrund) von der General Electric Company überwachte den Bau des Atomheraftwerks. 7 Der Transport des in Neu Jersey gebauten Reaktorkessels für Dresden bereitete einige Schꝛwierig heiten. Da er für den direlhten Transport nach Chikago ⁊u groß war, mußte er 2 Schi den Umweg entlang der Atlantikuùste, durch den Golf von Mexiko und dann stromauf über den Mississippi und die Schiffahrtswege von Illinois machen Die Brenn- stoffelemente aus insgesamt 66 Tonnen Spalt material werden von unten durch ein 12 m liefes, wassergefülltes Becken zugeführt. 22 , 1, 3 OCC. 2 N 7 75 N 20 e , W , . N 3 5 5.— 2 cd nene e. 77 ddp hGGGPPGPPPGPPPGTPTPPTPTPPTPTPTbTPPPTGTPTGTGTGTbꝗbPTGbuꝙDdt 57 m sel, inen ene-· bach er ks. Nr. 256 Donnerstag, 5. November 1959 MANNHEIM Seite 11 Regenzeiten einkalkuliert: „Mannheims Globetrotters“ In zwei Jahren zurück Ende vergangener Woche landeten die Mannheimer Dr. Walter Wasserbäch und Richard Künkele wohlbehalten in New Vork. Von dort reisten sie weiter nach Pro- vidence im Staate Rhode Island, der ersten Etappe ihrer zweijährigen Weltreise, die durch fünf Kontinente führen soll. In Provi- dence wollen sie erst einmal das nötige Kleingeld verdienen, um sich einen ge- brauchten Wagen zu kaufen; dann soll der Trip via San Franzisko nach Mexiko, Gua- temala und Honduras nach Costarica ge- hen, die Reise wird von dort per Schiff nach Kolumbien fortgesetzt und führt dann durch Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien nach Buenos Aires. Von dort fahren die beiden der brasilianischen Küste entlang bis Recife.„Wir haben alles einkalkuliert, die Regenzeiten, die Bauarbeiten an der Pan Americana, die Devisenbestimmungen und so weiter“, erklärte Richard Künkele vor der Abreise. Ueber den süd amerikanischen Teil der inter kontinentalen Verbindungs- straße wollen die Mannheimer Globetrotter einen Kulturfilm drehen. Von Recife geht's dann per Schiff nach Dakar in Westafrika. AuRESuneEN a BEScHMWNEEEN Zu dem Leserbrief „Sperrung des Brühler Weges“ antwortet das Tiefbauamt:„Da der Brühler Weg unmittelbar hinter dem Bahnübergang über die Rheintalbahn auf Mannheimer Ge- markung verläuft, müßte die zuständige Städ- tische Verkehrsbehörde die Beschilderung be- reits an der Kreuzung Friedrichsfelder Straße anbringen, um den Fahrer rechtzeitig zu orien- tieren, daß zwischen dem Bahnübergang und der 8 36 die Durchfahrt verboten ist. Das Durchfahrts-Verbotsschild hat den Zusatz„Frei für Anlieger“. Durch diese Maßnahme war nie beabsichtigt, die Strecke zwischen Friedrichsfel- der Weg und Bahnübergang(amerikanischer Pionierpark) für den öffentlichen Verkehr zu sperren. Um alle Unklarheiten zu beseitigen, hat die städtische Verkehrsbehörde angeordnet, das Verbotsschild durch ein Schild Sackgasse, Weg endet am Pionierpark' zu ersetzen.“ gez. Städt. Tiefbauamt Beleuchtung für die Stefanienpromenade „Die Rheinpromenade ist unbestritten ein beliebtes Ziel für Spaziergänger aus dem Stadt- teil Lindenhof wie auch der Innenstadt. Hun- derte von Mannheimern suchen, besonders an Sonntagen, diese idyllische Landschaft auf, um 55 Erholung und Ausspannung zu verschaf- en. Leider ist es nun durch den frühen Einbruch der Dunkelheit vielen Werktätigen, und be- sonders vielen berufstätigen alleinstehenden Frauen, nicht mehr möglich, einen Abend- spaziergang zu machen. Ich glaube deshalb, daß ich dem Wunsch sehr zahlreicher Mannheimer nachkomme, wenn ich hiermit die betreffende Stelle der Stadt Mannheim bitte, entlang der Rheinpromenade bis ungefähr zur Höhe des Bellenkrappens einige Lampen anzubringen. Den dunklen Erdteil wollen die beiden von Westen nach Osten durchqueren. Erstes Etappenziel ist Addis Abeba, von wo aus diese Reise in nördlicher Richtung weiter- geht, durch den Sudan nach Kairo. Schließ- lich wird von Kairo via Jordanien, Libanon, Syrien, Türkei, Griechenland und Jugosla- wien die Heimreise angetreten. Dr. Wasserbäch schätzt die Reisekosten (einschließlich Filmmaterial) auf 35 000 Mark. Dr. Wasserbäch, 26 Jahre alt, ist In- genieur; von ihm stammt die Idee, zwei Jahre lang auf Reisen zu gehen. Richard Künkele, 25 Jahre alt und verheiratet, war bislang Vertreter für kochfertige Suppen. Künkele spricht Spanisch, sein Freund hat für Englisch und Französisch eine Dolmet- scherprüfung abgelegt.— Unser Bild zeigt Künkele mit Kamera, dahinter Dr. Wasser- Was beispielsweise auf dem Neckardamm mög- lich ist(technischer Art), müßte auch an der Rheinpromenade ermöglicht werden können, zumal die Zahl der Spaziergänger am Neckar- damm bei weitem nicht an die der Spazier- gänger an der Rheinpromenade herankommt.“ E. H. Gibt es zweierlei Maß für Stromdiebe? „Kürzlich brachten Sie einen sehr interes- santen Artikel:, Stadtwerke sagen Stromdieben Kampf an' und veröffentlichten darin ein Ur- teil, wonach sich das Gericht sogar veranlaßt gesehen hat, einem Stromdieb vier Monate Ge- fängnis ohne Bewährung zu geben. Wir sind erstaunt über dieses Urteil, denn seit Jahren erhalten wir von der Staatsanwalt- schaft alle Fälle, die wir dort wegen Strom- diebstahls zur Anzeige bringen, zurück we- gen Geringfügigkeit eingestellt). Dabei sind diese Stromdiebstähle für uns gar nicht so ge- ringfügig, weil das Verbrauchsverhältnis na- turgemäß ein anderes ist als bei den Stadt- Werken. Wenn bei uns ein Mieter, dem der Strom von den Stadtwerken gesperrt ist. un- sere Leitung, aus der das Keller- und Trep- penlicht gespeist wird, anzapft, dann merken wir den wesentlich größeren Stromverbrauch natürlich bald. Die angewandten Methoden sind oft außerordentlich raffiniert. So hat zum Beispiel ein Mieter im Keller aus der Haus- leitung Strom entnommen, ist durch den Ka- min mit der Abzweigleitung bis in seine Woh- nung gegangen und hat dann vom Kamin aus über eine Steckdose sein Netz auf unsere Ko- sten gespeist. Auch dieser raffinierte Fall, den wir der Staatsanwaltschaft angezeigt haben, wurde als Bagatelle eingestellt. Man muß sich wundern, welche Vielgestal- tigkeit unsere Rechtsprechung besitzt, wenn Anzeigen von einer Seite her nicht verfolgt und wenn sie von anderer Seite kommen, mit vier Monaten Gefängnis geahndet werden. Hoffentlich wird die Auffassung dieses Richters Allgemeingut der Staatsanwaltschaft und der Strafkammern.“ gez.: Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim Die Nebeltage kommen „Dienstag. Erster Nebel. Auf der B 38, Weinheim Mannheim, um 8.05 Uhr. Ich wun- dere mich. Jeder zweite Wagen fährt mit Stand- licht. Völlig unzureichend und außerdem ver- boten. Nur jeder Dritte fährt mit Scheiben- Wischer. Die anderen wundern sich über den dicken Nebel! Es sind nur Tröpfchen auf der Windschutzscheibe. Es wird lustig überholt. Mit 60 und mehr; Sicht 25 Meter, Abstände viel zu klein; noch feuchte, schmierige Straße. Unfall: Mercedes 220 schwarz, leicht quer und vorne eingedrückt, seltsam verrenkte Ge- stalt hinter zerbrochenem Lenkrad; tot, denke ich und wundere mich nicht mehr, ich bin trau- rig. Es war vermeidbar. Es kommen noch viele Nebeltage und es wäre noch vieles vermeidbar Sie können etwas dafür tun.“ H. Scha. Termin-Kalender Abendakademie- Veranstaltungen am 5. No- vember: Schönau,„Unser Kino“, 20 Uhr, Farb- bildervortrag von Edmund Fürholzer,„Japan — Land der aufgehenden Sonne“;— Feuden- heim,„Zum Schwanen“, 20 Uhr, Lichtbilder- vortrag von Dr. N. v. Holst,„Moskau und Pe- tersburg als Kunststätten“;— Kunsthalle, 20 Uhr, Aussprache über den Film„Die Brücke“ (Arbeitsgemeinschaft„Das Filmpublikum hat das Wort“). Club„Graf Folke Bernadotte“: 3. November, 20 Uhr, D 4, 15, Filmabend„Louisiana-Legende“. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 5. November, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Probleme der Kinderhandschrift“ Dr. K. Brauch);— 17 bis 19 Uhr, Studio,„Film, Bild, Ton“— Sicht- und Testveranstaltung Prof. Böhmann, Konrektor Schlick). Kameradschaft der ehem. 110er Mannheim: 5. November, 20 Uhr,„Zwischenakt“, B 2, 12, Zusammenkunft. DGB— Ortsausschuß Mannheim: 5. Novem- ber, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Arbeitsgerichtsrat Luft,„Schlichtung, Ur- abstimmung und Streik im Arbeitsrecht“. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 5. November, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Deutsch- Amerikanisches Institut: 5. Novem- ber, 17 Uhr, Arbeitsgemeinschaft für Lebens- kunde— Diskussion. Freireligiöse Gemeinde: Am 5. November, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Vortrag von Landesprediger Dr. H. Schlötermann über die Ethik Nicolai Hartmanns. Wir gratulieren! Karoline Ernst, Mannheim, J I, 14, vollendet das 85. Lebensjahr. Oeffentlichkeitsarbeit in Staat und Wirtschaft Die Wirtschaftshochschule Mannheim und die„Gesellschaft der Freunde der Wirt- schaftshochschule Mannheim“ haben den Leiter der Abteilung„Oeffentlichkeitsarbeit der BASF“, Dr. Albert Oeckl, für einen öffentlichen Vortrag über„Modern Gffent- lichkeitsarbeit in Staat und Wirtschaft“ ge- wonnen. Dr. Oeckl wird am 11. November, 11 Uhr, im Auditorium Maximum der Wirt- schaftshochschule sprechen. In Anschluß an sein Referat wird der in Berlin preisgekrönte Industriefilm„Das magische Band“ gezeigt. 02 Schöne Schwimmkünste begeistert applaudiert Der Schwimmverein Mannheim konnte mit dem Besuch seines im Herschelbad ver- anstalteten„Festes der schönen Schwimm- künste“ zufrieden sein. Vorsitzender F. Schönhütte gab dieser erfreulichen Tatsache in seinem Willkommensgruß beredten Aus- druck. Und das Publikum, das nach langer Pause wieder einmal eine Veranstaltung die- ser Art erleben durfte, ging freudig mit und applaudierte begeistert. Das Programm angesagt von Lutz Kneis— Wurde gestal- tet von den„Flamingos“, der Mannheimer Springerschule(verstärkt durch einige Kräfte aus Karlsruhe) und den jüngsten Wasser- ratten des Vereins. Die„Flamingos“ zeigten sich wieder einmal als perfekte Beherrsche- rinnen des feuchten„Tanzparketts“ und lie- Ben in ihrer bunten Aufmachung vergessen, daß hinter der spielerischen Anmut hartes Training steckt. Stark beklatscht wurden die synchronisierten Duos und Quartette(Gi- sela und Margarete Frank. Ursel Kretzsch- mar, Moni Markwerth) und die Solodarbie- tungen(Ursel Kretzschmar). Clou der Dar- bietungen war das große Zehnerrad. Nicht weniger eifrig waren die 30 Kleinsten des Vereins dabei. Auch hier eine gute Solo- Leistung durch Heidi Jauch. Die humorvolle Note wurde durch eine, von Rudi Strobel an- geführte Achterriege in das Programm ge- bracht, die die„Flamingo“-Künste originell persiflierte. Lachsalven erntete das grotesk- humoristische Springen(Rudi Strobel, Rolf Friedrich, Peter Strähle, Helmut Hüner- kauth). Schließlich zeigten noch die Mann- heimer Kunstspringer und-springerinnen mr beachtliches Können.—.— Wohin gehen wir? Donnerstag, 5. November Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„La Boheme“(Miete D, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, geschlossen; Städtische Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.15 Uhr:„Zwei Herren aus Verona“(Donnerstag- Miete, Donnerstag Schauspiel- Miete, freier Verkauf). Konzerte: Wirtschaftshochschule(Aula), 20.00 Unr: Meister-Klavier-Abend mit Poldi Mild- ner; Melanchthonkirche 20.00 Uhr: Abend- musik mit Werken von Buxtehude. Filme: Planken Großes Haus:„Ich bin kein Casanova“; Kleines Haus:„Serengeti darf nicht sterben“; Alster:„Die Brücke“; Schau- burg:„König der Freibeuter“; Scala:„Die Schüler“; Capitol:„Al Capone“; Alhambra: „Die Wahrheit über Rosemarie“; Universum: „Menschen im Hotel“; Kamera: Die Bettlerin von Notre Dame“; Kurbel:„Männer, die in Stiefeln sterben“; Palast:„Frauen, die dem Satan dienen“; 10.00, 11.50. 22.30 Uhr:„Man ist niemals zu jung“; Alster- Abendstudio im City:„Mein Freund Enrico“. Schwiegermutter, Oma, Schwester, Tante, Frau Kafharina Theilmann Jakob geb. Worms, den 3. November 1959 Gaustr. 66(krüher Mhm.-Waldhof, Altrheinstr. 16) Mannheim, Buenos-Aires, Bayreuth In tiefer Trauer: Heinrich Theilmann und Frau Käte geb. Schoop Hans Metzmann und Frau Hilde geb. Theilmann Martin Jakob und Frau Heinrich Jakob und Frau August Schmitt und Frau Liesel geb. Jakob und Enkel Trautel, Rainer, Herbert und Hans-Jürgen Beerdigung: Freitag, Friedhof in Worms. Meine liebe Mutter, unsere gute Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Vogt woe. geb. Völler ist am 3. November 1959, im Alter von 60 Jahren, von ihrem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, erlöst worden. Mannheim, den 5. November 1959, Langstraße 6 In tiefem Schmerz: Lisa Meerstetter geb. Vogt Georg Meerstetter und Enkelkind Georg sowie alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 6. November 1959, 13 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Am 3. November 1959 entschlief nach längerem Lei- den mein lieber Mann, unser lieber Vater und Opa Franz Rammelmeyer Dipl.-Ingenieur Heidelberg, den 5. November 1959 Im Namen aller Angehörigen: Frau Olga Rammelmeyer 5 geb. Winokurow Beerdigung: Freitag, den 6. November 1959, 14.30 Uhr, im Frledhof Neuenheim. von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Plötzlich und ganz unerwartet verstarb, für uns un- faßzbar, im Alter von 71 Jahren, unsere liebe Mutter, 1 Schwägerin und den 6. November 1959, 13.15 Uhr, im bäch. D. Pr./ Bild: B.& N. 5 Ziethenstraße 1 Feudenheim. im Rückgebäude. Nach längerer Krankheit ist plötzlich und unerwartet mein guter Vater, Großvater und Onkel, Herr Sebastian Frey im Alter von 39 Jahren sanft entschlafen. Mhm.-Feudenheim, den 4. November 1959 Beerdigung: Freitag, del 8. November 1959, 14 Uhr, Friedhof Nach elahriger gemeinsamer Wanderung entriß mir das Schick- sal meine Lebensgefährtin und gute Ehefrau Frieda Heisig Mannheim, den 3. November 1939 Richard- Wagner- Straße 26 Einäscherung: Freitag, den 6. November, 14.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Todesanzeigen tür die Montag-Ausgabe werden am Sonntag dis spätestens 18. Uhr beim Pförtner R I., 12/18, Bekanntmachungen In stiller Trauer: Frau Eliese Lang geb. Frey Alfred Lang u. Frau Else und Anverwandte He Krematorium Blumenthal, Wilhelm Am Bogen 0 Kurz, Luise Wespinstraße 4 Friedhof Käfertal Kreß, Georg Alte Frankfurter Str. 82 Friedhof Rheinau geb. Böhm Erdmann Heisig Ste entgegengenommen. MANN Anzeigen-Abfeiluag vergeben werden. Eröffnungstermin: Freitag, Wird. Uffentliche Ausschreibung Die Arbeiten zur Herstellung von 551 lfd. m Steinzeugrohrkanälen 0,25 bis 0,35 I. W. 16 Stek. Einsteigschächten im neuen Wohngebiet zwischen Bürstadter-, bronner Straße in Mhm.-Sandhofen, sollen im öffentlichen Wettbewerb Städt. Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus K 7, Zimmer 315, Vordrucke sind bei unserer Abteilung Neubau, Rathaus, K 7, Zimmer 420 erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Aliskunft erteilt Sandhofer- Donnerstag, 5. Nov. 1959 Hauptfriedhof Terlinden, Johanna Waldparkstr. 312 Durm, Ursula Karl-Benz-Straße 28 Weber, Elisabeth Käfertaler Straße 28 Rebel, Otto E 1 Verschaffeltstraße 38 Gustav-Nachtigal-Str. 78 14.00 Mitgetellt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. Anzeigen Bestattungen in Mannheim zelt 980 2% Nabatt schsalat mit Mayonnaise Klarsicht- Dose — 180 f Füngewicht 0 8 8* 18, Adam Goldbarsch-Filet Meute wieder frisch: mmler, Jakob (Ohne Gewühr) Familien- ohne zu husten. Von Vielen bringt erstaunliche Resultate Es ist kein Wunder, daß immer mehr an Atem- undzrustbeschwerden Leidende auf COLOMBA J schwören. Die hochwirksame Zusammenset- zung dieser Tabletten gewährleistet, daß ) die Luft wieder frei ein- und aussfrömt, die Verkrompfungen der Bronchien nachlesen und sich die schleimigen Verstopfungen lösen, 2) die nervõse Sponnung nachläßt, die fast immer mit solchen leiden gekoppelt ist und diese oft sogor hervorruft. Sobald diese Doppelwirkung eintritt, atmen Sie wieder leicht, frei und tief, ohne zu keuchen, Schon zwei kleine Tabletten er- 6 zielen meist diesen Erfolg. 6 Eine Dosis am Morgen bringt Erleichterung für den ganzen Tag, und eine am Abend sichert eine ungestörte Nachtruhe. Machen Sie noch heute einen Versuch. 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Uffentliche Ausschreibung Die Arbeiten zur Herstellung von 484 Ifd. m Betonrohrkanälen von 0,30 bis 0,60 m I. W. 4 Stck. Einsteigschächten in der Dürkheimer Straße in Mannheim-Käfertal, sollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Fröffnungstermin: Freitag, den 13. November 1959, 11 Uhr, beim Städt. Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus K 7, Zim- mer 315. Vordrucke sind bei unserer Abtellung Neubau, Rathaus K 7, Zimmer 420 erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt Städt. Tiefbauamt Iuslösung von Piändern Wir bitten, die Pfänder aus dem Monat Mal 1959 und zwar: Pfandscheine Gruppe A Nr. Gruppe B Nr. bis spätestens Ende November 1959 auszulösen, andernfalls die Pfänder im Laufe des Monats Dezember 1959 versteigert werden. 1080 bis 2 013 26 790 bis 28 577 Städt. Leihamt. Schraubverschluf Seite 12 MORGEN Donnerstag, B. November 1959/ Nr. 256 Turiner Salon begann mit scharfer Kritik All italienischer Steuer- und Zollpolitik Ssprächsthema Nummer eins b Er 55 nerte esprächs ma Numme öfk dung des 5 Generaldirektor Profe 0 nic t ein sens vor anderthalb Monaten in Fra Rede, die der gleiche Pl behandelt he auf einem Em eden erheblic mit aller Schär Zollpolitik auf Automobilsektor benachtei 0 dischen F gegegüber den einheimischen Marken erheb- lich. 5 Ein Ford-Anglia- Wager werde beim Im 1 „eine Sen und ar ttäuschung der i ist die von allen lgemeine Preissenkung für italienische Ser ge dem Turi- ner Salon uch sonst g Prozent seines W deine Ueber schungen, Wenn gelas ene italieni absieht, daß eine Reihe a. erste 2 lelle, die schon in anderer zahl! zu den wurde vurden, erstmalig auch Publikum zu Gesicht 8 her bis echte Neuheit bei den Serienfahrzeugen Auswahl, die ist eine Station-Wagen- Version des Lancia- kkte Appia III. diese Erleichteru 8 in allem habe der it jetzt nicht die Mög 6 er sich vom Gemeinsamen Markt erhe „Torpedo“ auf vier Rädern Ein Combi-Cabriolett auf einem 6er Fahrgestell zeigen die Fiat- Werke auf dem 401. Turiner Automobil- Salon. Der Wagen, Torpedo genannt, wurde von dem Kdrosserie- Konstrukteur Savio entworfen. AP- Bild Neuer Reifen mit auswechselbaren Laufbhändern Revolutionäre italienische Reifen-Erfindung von Pirelli wurde in Turin Vorgestellt Der größte italienische Reifenhersteller, Wenig echte Neuheiten rin Tradition es und der ieren, wie es in T7 955 8 des Karos tigungen. Der, auf die- ist ein kür den Schah von Per- ti Traumwagen; ein Maserati N acht Zylinder(350 PS) eine Ge- keit von rund 270 km'ist hergeben. Ein nur in karosserietechnischer Hinsicht durchgearbeit t aber noch unvollen- 1 Experiment sentiert Ghia(Turin) der„Selene“ Bild). Die Haupt- Kmale dies der gern„ein Auto Wes te, sind seine un- die neuartige Len- Getes und es Fahrzeugs ist beson- zeit ganz erheblich der Nässe gusgesetzt, weshalb sich dort leicht Rost bildet. Um an Verrosteten Stellen heranzukommen, wird zuerst einmal eine sogenant„Untenwäsche“ vorgenommen. bei der sich der harte und verkrustete Schmutz löst und schließlich das Metall wie- der zum Vorschein kommt. Dann wird die ganze Wagenunterseite mit einer ölhaltigen Flüssigkeit abgesprüht oder aber mit einer bei Tankstellen und im Fachhandel erhält- lichen Spezialmasse bestrichen. ddleng in dieser Jahre Motorenprüfung durch Elektronen Damit aus den hochentwickelten Auto- mobilmotoren bei wirtschaftlichstem Kraft- stoffverbrauch höchste Leistungen heraus- geholt werden können, ist es erforderlich geworden, neue Wege in der Untersuchung der verschiedenen Motor funktionen zu be- schreiten. Elektronische Meg-Methoden sind dafür besonders geeignet. Seit einer Reihe von Jahren befassen sich die Ingenieure der Gasolin mit der Entwicklung und Verbesse- rung elektronischer Auto- Testgeräte, die heute täglich bei den Tankstellen der Gaso- lin zum Einsatz kommen. Präzisionsinstru- mente registrieren die geringsten Abwei- chungen von den fabrikmäßig vorgeschrie- benen Einstellwerten, und versteckte Motor- fehler werden auf einem Bildschirm— ähn- lich dem eines Fernseh-Empfängers— sicht- bar gemacht. Neuheit auf dem Turiner Automobilsalon Wie erwartet, brillierten bei dem am 31. Oktober eröffneten Turiner Automobilsalon vor allem die Asse des italienischen Karosseriebaus mit Sonderanfertigungen und einer mög- licherweise richtungsweisenden Neukeit. Dieses nur in carosserietechnischer Hinsicht durch- gearbeitete sonst aber noch unvollendete Experiment prãsentiert Ghia(Turin) mit der „Selene“. Die Hauptmerkmale dieses Wagens, der gern„ein Auto der Zukunft“ werden möchte, sind seine ungewöhnliche Form und die neuartige Lenkung. Zwei der sechs Sitze liegen noch vor den Vorrädern, was im Verein mit der Stromlinienform der Verkleidung die Firma PIRELLI, zeigte der Oeffentlich- keit auf der 41. Internationalen Automobil- Ausstellung in Turin zum erstenmal einen völlig neuen Reifentyp. Statt einer mit der Karkasse fest auf- vulkanisierten Lauffläche hat der neue BS- 3-Reifen drei auswechselbare, parallel nebeneinander liegende Profil-Laufbänder, die mühelos in wenigen Minuten montiert oder abgenommen werden können. Ein abge- fahrenes Laufband kann daher mit geringen Kosten durch ein neues ersetzt werden, ohne daß deshalb der ganze Reifen neu anzuschaf- fen wäre. Die Auswechselbarkeit des Luft- bandes gestattet außerdem die Verwendung die Lücken der Laufbandführungen einge- setzt. Die eine Seite des Kopfteils liegt somit unter dem Mittelring, während die andere unter den Seitenring kommt. Sind alle drei Laufbandringe aufmontiert, so kann man nur noch die Nagelspitzen sehen. Die Vorzüge des Pirelli BS-3-Reifens be- stehen nicht nur in seiner Haltbarkeit und Sicherheit. Er zeichnet sich darüber hinaus durch ungewöhnliche Stoß festigkeit und Stoßdämpfung aus, sowie durch hervor- ragende Bodenhaftung, erstaunliche Brems- Wirkung, Geräuscharmut, Laufruhe und leichte Lenkbarkeit. Während bei dem normalen Reifen jeder Stoß auf die gesamte— da kompakte Lauffläche und auf die ganze Karkasse über- tragen wird, trifft die Stoßwelle beim BS-3- Reifen nur die Ringteile, die direkt mit dem Hindernis in Berührung kommen. Der BS-3-Reifen Hat ferner eine außer- ordentlich gute Bodenhaftung sowohl auf trockenen wie auf nassen Straßen, bei stärk- ster Beanspruchung in Kurven oder bei scharfem Bremsen, weil die undehnbare Drahtseele der Bänder die Quer-, und die Führungsnuten der Karkasse die Längs- rillen stets offen halten. Der BS-3-Reifen quietscht daher selbst bei böchsten Ge- schwindigkeiten weder in den Kurven noch bei scharfem Bremsen, da das Laufband nie im Vorderteil dem Wagen das Aussehen einer Passagier ſlugzeugkanzel gibt. Auch die Len- lung ähnelt dem sSteuerknüppel einęs Flugzeuges und kann von links nach rechts ge- schoben werden, so daß sich Fahrer und Beifahrer im Steuern abwechseln. önnen. Im ubrigen weist das Fahrzeug eine Fülle von technischen Gags auf.— Unser dap-Bild zeigt oben die Gesamtansicht der„Selene“ mit der Führerkangzel rechts vorn, unten die einem Flugzeug ähnelnde Steuerung der„Selene“. Die Lust, den anderen zu übertrumpfen „e— eine Autokrankheit/ Fängt meist harmlos an Der Verkehr in den USA wird immer wieder als vorbildlich und diszipliniert ge- Psychiater schlagen vor, die Allgemeinbil- dung bei Autofahrern, besonders bei sol- schleift, sondern rollt. eines jeweils den Straßen- und Witterungs- verhältnissen angepaßten Profils. Die Karkasse des Pirelli BS 3 hat einen größeren Durchmesser als die Ringe. Letz- tere werden bei schlaffem Reifen montiert und sitzen nach dem Aufpumpen fest in ihrer Lagerung. In Längsrichtung laufende Gum- Mifübrungen der Karkasse verhindern eine Seitliche Verschiebung der Ringe. Die Laufbänder bestehen aus Gummi und haben eine Einlage längslaufender Stahldrahtgürtel, die undehnbar sind und einen sehr hohen Sicherheitskoeffizienten bieten. Der feste Sitz der Ringe kann daher nicht durch Bruch oder Dehnung beeinträch- tigt werden, Die ükringe sind nach einem Besondere Verfabren hergestellt und vul- Kallisiert. Zwischen die B83 Laufbänder mit Winterprofll lassen si ohne Schwierigkeit Tförmige Nägel mit Spitzen aus einer außerordentlich abriebfesten Wolfram-Le- gierung einsetzen, die sicheres Fahren auch auf vereisten Straßen oder glatt gefahrener Schneedecke ermöglichen. Die Griffigkeit solcher Laufflächen ist bedeutend besser als bei Schneeketten oder Reifen mit einfachem priesen. Aber damit scheint es doch nicht ganz so weit her zu sein. In Texas wurde kürzlich ein Mann festgenommen, der vor Wut, daß er nicht überholen konnte, einen Motorradfahrer von hinten überfuhr, aus- stieg und den Schwerverletzten mit einer Schimpfkanonade in den Straßengraben warf. Der Automobilist kam ins Gefängnis und später in die Heilanstalt. Sein Anwalt hatte mit Erfolg geltend gemacht, daß hier ein typischer Fall„geistigen Kurzschlusses infolge von PS-ITrresein“ vorliege. Und das halten Psychiater für glaubwürdig. Das„PS-ITrresein“ fängt meist ganz harmlos an. Amerikanische Psychiater haben festge- stellt, daß ihm meist die„Autokauf-Panik“ vorausgeht. Leute, die sich alle halbe Jahre einen neuen, stets stärkeren Wagen kaufen, sollten unter ärztliche Beobachtung gestellt werden, fordern zwei Psychiater in der Fachzeitschrift„Neue medizinische Studien“. „Die meisten Verstöße“, so heißt es in dem Blatt,„halten sich erfreulicherweise in er- träglichen Grenzen. Dennoch ist es erschrek- chen mit schweren Wagen, zu heben. Denn erfahrungsgemag Unterliegen der Ver- suchung, die Macht ihres Wagens zu migß- brauchen, besonders Menschen, die„nicht Viel gelernt“ hätten. Aber auch bei einzelnen Akademikern breche gelegentlich eine Art Auto- Hysterie aus. Nicht immer richtet sich das PS-Irresein gegen den Mitmenschen auf der Straße. So ist aus San Francisco der Fall eines gewissen Joe Black bekannt, der anhielt, ausstieg und seinen Wagen mit Fußtritten traktierte, weil er ein anderes Auto nicht zu überholen vermochte. Als die Polizei einschritt und Black zum Arzt bringen wollte, warf er sich mitten auf die Straße, brüllte und schrie Wie ein Geistes- gestörter. Nach siebentägigem Aufenthalt in einer Gummizelle wurde er entlassen Fah- ren darf er nicht mehr. Der Polizeiarzt er- klärte, er sei ein besonders kritischer Fall von PS-Irresein. Solche Fälle dürfen natürlich nicht ver- Allgemeinert werden. Das Resumee aus Be- obachtungen auf der Straße: ist aber, die„die Lust, den anderen zu übertrumpfen“, ihn zum Unterlegenen zu stempeln, vorzu- Winterprofll. Nach dem Montieren des Mittelringes Reifen mit drei auswechselbaren Laufbandringen Montage der Luftbundringe mit normalem Straßenprofil. Einsetzen des dritten Ringes auf preschen oder ihn abzuhängen, offenbar zu kend, wenn im vergangenen Jahr schon 16 gefährlichen Kurzschlüssen oder auch Be- Fälle gezählt worden sind, die eindeutig werden die Nägel mit ihrem flachen Kopf in die Karkasse ohne Luftdruck. weisen der eigenen Minderwertigkeit führen Werkfoto kann. cpr. auf„PS-Irresein“ zurückzuführen sind.„Die Ja, Ihre Kochkunst und MaAGSEI KMARx fikiscuhsuppr zaubern die feinsten Gerichte auf den Tisch! 1:1˙» 2————- 4 Klare Heischsuppe mit Gervaisklößchen 1 1 1 Sie nehmen für 4 Personen: Päckchen MAG] Nlare Fleischsuppe ſenthült 2 Müurſel, II Wasser, I Gerais, Figelb, Probieren Sie es! Nehmen Sie als delikate Grund- Leelôſſel Stürke, I Prise Paprika und lage für Ihre Suppen, Gemüse und Eintopfgerichte 1 5 MAGGI Klare Fleischsuppe. Servieren Sie heute ö. 5 VV U schiriſt zubereiten. Geryais und, ubrige ö Zutaten glatt verrühren, Kloßchen von der Masse abstechen und in der xochend- heißen Fleischsuppe 5.0 Minuten ꝛielien U lassen. Nach Belieben der Suppe etuas 1 1 KRognah heifugen. einmal nach dem nebenstehenden Rezept eine festliche Suppe. Sie werden selbst feststellen: MAG] Klare Fleischsuppe mit ihrem ausgeprägt herzhaften Heischgeschmack ist vorzüglich für so viele Speisen! Alle werden finden; Ihre Kochkunst und MAGOI Klare FHeischsuppe zaubern die fein- sten Gerichte auf den Tisch. J; 88 in der Packung mit dem weißen Kindskopf 9 K 206 Ma 1 ame Die 82* Eine Patt Ame z0ne Vert Poli ame lung tete und Auf ika ein. Wag Mili Sch! Pan rika plür hab Shin und an e 256 7 S R 11 0¹² nn er- 135 cht zen Art ich auf der der mit res die zt die es- In h- r- al1 er- 3e. die ihn u- e- en pr. RN Bangkok. Die Straßen der thailändischen Hauptstadt Bangkok sind so sauber, dag man auf den Pflastersteinen essen könnte. Früher Waren sie genau so dreckig, voller Unrat und Abfälle wie die Straßen in vielen anderen aàsiatischen Städten: aber seit hier der Armee- Oberbefehlshaber Marschall Sarit Thanarat die Macht im Staate über- nommen hat, sind in Thailand nicht nur die Straßen sauber geworden. Ueber den Mar- schall erzählt man sich in Bangkok viele Geschichten: Einmal fuhr er hinter einem Wagen her, aus dem jemand Apfelsinen- und Bananenschalen auf die Straße warf. Der Marschall verfolgte das Auto solange, bis er es zum Halten zwingen konnte. Drinnen saß eine Dame der thailändischen Gesellschaft, die von Sarit wie ein Schul- mädchen abgekanzelt wurde. Die Dame war 80 beeindruckt, daß sie freiwillig tausend Mark für die Straßenreinigung der Stadt stiftete. Bei den chinesischen Neujahrsfeiern war es früher üblich, daß ein Teil der China- town in Bangkok in Flammen aufging. Da- bei verbrannten die Kontobücher der Laden- inhaber, die der Steuer gegenüber ein schlechtes Gewissen hatten, und meistens waren die Geschäfte, die dem Feuer zum Opfer fielen, sehr hoch versichert. Marschall Linker SPpD-Flügel in Berlin wird wieder stärker Berlin.(we-Eigener Bericht). Während zich Westberlins Regierender Bürgermeister im Ausland und in der Bundesrepublik auf- hielt, ist dem als Brandt-Gegner bekannten erüheren SPD- Vorsitzenden Franz Neumann ein unerwartetes„Come- back“ in das Spit- zengremium des Parlaments geglückt. Wider Erwarten hat ihn die SPD-Fraktion des Ab- geordnetenhauses mit drei Stimmen Mehr- heit gegenüber dem Brandt-Anhänger Ehrke als Nachfolger des verstorbenen Abgeord- neten Ohning in den Aeltestenrat gewählt. In politischen Kreisen wird der Erfolg Neu- manns als Beweis dafür gewertet, daß die parteiinterne Opposition gegen Brandt unter dem Motto:„Macht den linken Flügel stark“, wieder im Kommen ist. Neumann hat nach Mitteilungen aus SPD- Kreisen noch einen anderen Erfolg zu verzeichnen. Der vor eini- ger Zeit erörterte Plan der Gruppe um den Regierenden Bürgermeister, Neumann durch Aberkennung seines Doppelmandats Bun- destagsabgeordneter und Berliner Abgeord- neter) in den politischen Hintergrund zu schieben, wurde offenbar unter dem Ein- druck der verstärkten Stellung der Partei- opposition wieder fallen gelassen. Brandt selbst hatte in den letzten Wochen außer- dem wiederholt Schwierigkeiten mit der Fraktion. Sie warf ihm vor, in der Personal- politik eigene Wege zu gehen und sich zu wenig um die Forderungen der SPD-Abge- ordneten gekümmert zu haben. Ausschreitungen in Panama forderten 82 Verletzte Panama.(AP) Bei den schweren anti- amerikanischen Ausschreitungen, die sich am Dienstag in Panama ereigneten, gab es 82 Verletzte, darunter drei Schwerverletzte. Eine von Nationalisten aufgehetzte Menge hafte vier Stunden lang versucht, den von Amerikanern verwalteten Teil der Kanal- zone zu stürmen und die Amerikaner Zzu vertreiben. Als es Verbänden panamaischer Polizei und Nationalgarde mit Unterstützung amerikanischer Stoßtrupps schließlich ge- lungen war, die Angreifer zu vertreiben, rot- teten sich vor der amerikanischen Botschaft und dem Amerikahaus in Panama-Stadt Aufrührer zusammen, schändeten die ame- rikanische Flagge und warfen die Scheiben ein. Andere stürzten amerikanische Kraft- wagen um und lieferten der amerikanischen Militärpolizei stundenlang eine regelrechte Schlacht. In Colon am anderen Ende des Panama-Kanals stürmte der Mob ein Ame- rikanern gehörendes Stationsgebäude und plünderte die Kasse. Die Ausschreitungen haben zu einem energischen Protest Wa- shingtons bei der panamaischen Regierung und zum Einsatz amerikanischer Truppen an den Grenzen der Kanalzone geführt. 2 3 28 2 00 Marschall Sarits„wohltätige Diktatur“ Thailands Bevölkerung hofft, daß die Lebensspanne des Regierungschefs weiter reicht als die Aerzte glauben Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Indien Sarit verbot das Abbrennen von Feuerwerk bei den Neujahrsfeiern, weil er wußte, daß die verschmitzten Chinesen das bunte Lichterspiel zur Brandstiftung benutzten. Als trotzdem anläßlich der letzten chinesi- schen Jahreswende wieder zahlreiche Feuer in Bangkoks Chinatown ausbrachen, fuhr Marschall Sarit von einer Katastrophenstelle zur anderen. Er lies die mutmaßlichen Brandstifter verhaften, verurteilte sie kraft des in Thailand herrschenden Belagerungs- zustandes sofort und ohne große Umstände zum Tode und gab den Exekutionskomman- dos persönlich den Feuerbefehl. Man glaubt, daß bei den nächsten chinesischen Neujahrs- feiern in Bangkok keine Geschäfte mehr Abbrennen werden. Diese Geschichten illustrieren, mit wel- cher Verve sich der gegenwärtige thailän- dische Regierungschef um alle Dinge in sei- nem Staate kümmert. Es gibt Kritiker, die ihm vorwerfen, daß er zu vieles gleichzeitig anpacke, angeblich deshalb, weil Sarit Wisse, daß seine Regierungszeit begrenzt sei. Zwar sitzt der Marschall— mit der endek- kung der Armee— fest im Sattel; aber seine Gesundheit ist durch ein schweres Leber- leiden so erschüttert, daß ihm nach Ansicht seiner amerikanischen Aerzte nur noch eine kurze Lebensspanne verbleibt. Als Marschall Sarit vor zwei Jahren den langjährigen Re- gierungschef Phibul Songgram stürzte, konnte er nicht gleich selber die Regierungs- geschäfte übernehmen, sondern mußte sich einer einjährigen Kur im Walter-Reed- Hospital in Washington unterziehen. In der Zwischenzeit regierte ein Mann seines Ver- trauens ohne sonderliche eigene Initiative, und erst als Sarit im Oktober 1958 den Platz seines Statthalters einnahm, begann eine neue Phase der thailändischen Politik. Die von Phibun Songgram eingeleitete schritt- weise Demokratisierung wurde rückgängig gemacht; Sarit setzte die Verfassung außer Kraft, er verhängte den Belagerungszustand, verbot die politischen Parteien und begrün- dete sein persönliches Regiment ausschließ- lich auf die Unterstützung der Armee und das Vertrauen des Königs. Nach einjähriger Regierungszeit hat Sarit auch das Vertrauen des Volkes gewonnen; es gibt nur wenig Thailänder, die den vor- wiegend korrupten Farteipolitikern nach- trauern. Songgram hatte sich jahrelang an der Macht gehalten, weil er eine Interessen- gruppe gegen die andere ausspielte und mit der Verteilung der Pfründen einmal hierhin, einmal dahin die Korruption geschickt zu seinen Gunsten ausbalancierte. Sarit besitzt nicht das diplomatische Jongleurgeschick des Weltmannes Phibul Songgram. Er ist eine gerade Landsknechtsnatur, begabt mit einer Art verschmitzter Bauernschläue und durch- drungen von einem politischen Sendungs- bewußtsein, Sein Programm ist klar und ent- schieden antikommunistisch, und er gehört zu den überzeugtesten Alliierten der west- lichen Welt. Die umfangreiche amerikanische Wirtschafts- und Militärhilfe versickert nicht mehr so wie früher in privaten Kanälen, son- dern sie wird wirklich zu einer schrittweisen Industrialisierung des Landes und zur Mo- dernisierung der Armee benutzt. Auch diejenigen, die Sarits Regime eine Diktatur nennen, müssen zugeben, dag Thailand bisher von der Herrschaft dieses Mannes nur profitiert hat. Es gabt in diesem Lande keine Konzentrationslager und kaum noch politische Häftlinge, und niemand scheint unter einem Gefühl der Unfreiheit zu leiden. Die Menschen in Bangkok und auf dem Lande machen einen zufriedenen, hei- teren Eindruck; sie regen sich keineswegs darüber auf, daß die neue verfassunggebende Versammlung nicht aus gewählten, sondern ausschließlich aus ernannten Mitgliedern be- steht, von denen über die Hälfte Offiziere sind. Wohl aber bewegt viele die bange Frage, was passieren wird, wenn Marschall Sarits Lebensuhr abgelaufen ist, und die meisten hoffen, daß er seine„wohltätige Dik- tatur“ länger fortsetzen kann, als die Aerzte für möglich halten. Tangers trügerischer Glanz erloschen Der arabische Nationalismus zog einen Schlußstrich unter 50 Jahre Internationale Zone Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth in Spanlen Madrid. Es ist nun also doch so gekom- men, wie es kommen mußte und wie man es schon lange erwartet hatte: für das ehemals internationale Tanger hat jetzt die Stunde des Abschiedes von den wirtschaftlichen Sonderrechten geschlagen, die bisher die Attraktion der zwielichtigen Stadt an der Nordwestspitze Afrikas waren. Die marok- kanische Regierung veröffentlichte soeben einen Stabilisierungsplan, der neben der 20 Prozentigen Abwertung der Währung auch die endgültige Eingliederung Tangers in das Wirtschaftsgebiet des scherifischen Reiches vorsieht. Wenn man bisher von Tanger nach Casablanca fuhr, wurden an der Grenze der einstigen internationalen Zone zwar nicht mehr die Pässe, aber immer noch Zoll und Devisen kontrolliert. Seit der Ausrufung der Unabhängigkeit, also seit rund vier Jahren, gehörte Tanger politisch zu Marokko, aber Gegen eine Konstanzer Universität Stellungnahme der baden-württembergischen Rektorenkonferenz Heidelberg.(LSW) Der Vorsitzende der baden-württembergischen Rektorenkonfe- renz, Professor Dr. Siegfried Reicke, hat am Mittwoch vor der Presse festgestellt, daß die Rektoren der sieben Hochschulen des Lan- des zwar für die Neugründung einer Uni- Versität, aber gegen eine Konstanzer Neu- gründung seien, solange nicht die bereits be- stehenden Hochschulen des Landes wieder- aufgebaut und den heutigen Anforderungen entsprechend ausgebaut seien. In eine Stel- lungnahme der Rektorenkonferenz heißt es, die Konferenz stehe der Idee der Neugrün- dung einer Universität durchaus positiv gegenüber. Daß die bereits bestehenden Hochschulen des Landes angesichts des zu bewältigenden großen Andranges der Stu- denten dringender Hilfe und Entlastung be- dürften, sei unverkennbar. Die Rektorenkonferenz schätzt die erfor- derlichen Mittel für die Erstausstattung einer neuen Universität auf mehrere hundert Mil- lionen Mark. Wenn das Land diese Mittel aufbrächte, so würde das„von der Landes- rektorenkonferenz angelegentlichst begrüßt werden“. Gleichzeitig wird aber darauf auf- merksam gemacht, daß die Frequenz einer Universität in einem demokratischen Staats- wesen nicht kontrolliert werden könne. Sie hänge nicht zuletzt von der personellen und sachlichen Leistungsfähigkeit der Ein- richtung ab. Nur eine Voll- Universität aller Fakultäten entspreche den legitimen Bedürf- nissen wissenschaftlicher Ausbildung. Teil- leistungen und Rumpf- Universitäten wür- den sich verhängnisvoll auswirken. In der Stellungnahme wird weiter darauf hingewiesen, daß die Entfaltung der baden- Württembergischen Hochschulen unter be- drückenden und erschwerenden Umständen gelitten habe. Die zerstörten Universitäten und Hochschulen in Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Mannheim hätten die anderen Hochschulen des Landes auf Jahre hinaus zur Zurückstellung ihres umfassenden Nach- holbedarfes gezwungen,„Es ist nicht un- billig!“, schließt die Stellungnahme,„wenn die Rektoren des Landes darauf hinweisen, daß der noch immer immense Bedarf und die beschränkte Leistungsfähigkeit der be- stehenden Hochschulen mit den Plänen einer Konstanzer Neugründung in ein sachgerech- tes und klares Verhältnis gerückt werden müssen.“ 5 5. f Antwort an die Sowjetzone Heidelberg.(LSW) Der Rektor der Hei- delberger Universität, Professor Dr. Wilhelm Hahn, hat sich in einem Brief an acht mittel- deutsche Universitäten und Hochschulen gegen die Behauptung gewandt, der Präsi- dent der westdeutschen Rektorenkonferenz, Professor Dr. Jahrreiss, Köln, habe die Absage, an der Jubiläumsfeier der Leipziger Universität teilzunehmen, nicht im Auftrage der westdeutschen Rektorenkonferenz er- teilt.„Wenn im Schreiben der mittel- deutschen Rektorenkonferenz vom 9. Ok- tober 1959 unter Hinweis auf die Absage briefe der westdeutschen Rektoren und die in manchen dieser Schreiben enthaltenen Wünsche für die Universität Leipzig der Schluß gezogen wird, die anderen westdeut- schen Rektoren hätten die Stellung von Prä- sident Jahrreiss nicht geteilt, so ist das irrig“, heißt es in dem Schreiben. See, ee, d en, 1 ee e ien, eee eee, 3321 wirtschaftlich hatte es sich noch wesentliche Teile seiner früheren Autonomie bewahrt. Ein Dekret König Mohammeds V. sicherte der Stadt 1957 die vorläufige Beibehaltung des freien Waren- und Devisenverkehrs mit dem Ausland zu., Dieses Zugeständnis war von vornherein nur als Vebergangsmaß- nahme gedacht, die Tanger vor den Folgen eines zu schroffen Wechsels seiner wirt- schaftlichen Situation schützen sollte. Jetzt hält die Regierung von Rabat den Augen- blick für die endgültige Gleichschaltung ge- kommen. Wie Wirtschaftsminister Buabid soeben erklärte, bliebe der Stabilisierungs- plan praktisch undurchführbar, wenn er nicht auf das gesamte Staatsgebiet ausge- dehnt würde. Nach der Abwertung sind tau- send„Franc-Maroc“ nur noch 975 französi- sche Francs wert, während für den Dollar 506 marokkanische Franes bezahlt werden. Doch die von vielen Seiten erwartete Her- auslösung Marokkos aus der Franc-Zone ist unterblieben. Ein neues Handels- und Finanzabkommen zwischen Rabat und Paris steht in Aussicht. Der Internationale Wäh- rungsfonds hat die von Marokko vorgeschla- genen Sanierungsmaßnahmen gebilligt und zur Stützung der Währung einen Kredit von 25 Millionen Dollar bereitgestellt. Tanger hat noch sechs Monate Zeit bis die Eingliederung wirksam wird. Im kom- menden Frühjahr ist es dann aus mit dem Zoll- und Steuerparadies, das ungezählte Spekulanten, Agenten und Dunkelmänner nach der internationalen Zone lockte, Es wird künftig keine Schweizer Uhren mehr geben, die billiger sind als in der Schweiz, und keine französischen Parfums, die weni- ger kosten als in Paris. Die Wechsler, die unter freiem Himmel auf schwarzen Tafeln hinter ihren roten Pulten jede Stunde an- dere Devisenkurse notierten, müssen sich andere Plätze für ihre Manöver suchen. Viele werden wohl jenseits der Meerenge in Gi- braltar ihr Glück versuchen— ein kleines Glück, denn eine Konjunktur, wie sie Tan- ger lange Zeit bot, kehrt nicht so leicht wie- der. Seine Glanzzeit erlebte es während des zweiten Weltkrieges, als sich hier die Waf⸗ fenschmuggler, die Nachrichtendienste, die Händler mit echten und falschen Devisen Und die mit allen Wassern gewaschenen Ge- schäftemacher aller fünf Erdteile zusam- menballten. Tanger war damals ein höchst explosiver, aber auch ein höchst anziehen- der Mischkessel sich überkreuzender Inter- essen. Doch die großen Tiere dieser internatio- nalen Fauna sind längst nicht mehr da. Sie haben schon frühzeitig die Entwicklung kommen gesehen und sich lohnendere Jagd- gründe gesucht. Das Fluchtkapital, das sich in den vierziger Jahren aus dem bomben- sowjetische Delegation bei den Vereinte Einen neuen König hat die laotische Monarchie 8 Vientlane.(dpa) Zum Nachfolger für den verstorbenen laotischen König Sisavang Vong ist am Mittwoch der 52jährige Prinzregent Savang Vathana zum neuen Landesherren des kleinen südostasiatischen Königreiches proklamiert worden. Der neue König wird nach einer Regierungserklärung unter fol- gendem Namen auf den Thron steigen: Bo? roma Setha Khatya Sourya Vongsa Phra Maha Sri Savang Vathana. 5 a Ungarischer Geistlicher will sich für Jugendliche opfern New Tork(AP). Der 30jährige katholische Geistliche Vazul Vegvary, der in der ung schen Revolution von 1956 mitkämpfte un jetzt in Röbling(New Jersey) wirkt, hat 8 Mittwoch— dem Jahrestag der militärisch. Intervention Moskaus in Ungarn— sein; Leben zur Rettung von 150 Jugendlichen Mitstreitern angeboten, die dem Vernehmen nach in Kerkern des Budapester Regimes auf ihre Hinrichtung warten. Vegvary erklärt jene jungen Menschen seien ihm gefolgt und g er fühle sich für ihr Schicksal verantwort- lich. Er habe daher ein Telegramm an die Nationen gesandt und ersucht, man möge ih vor Gericht stellen und die Jugendlich freilassen. Er sei bereit, jedes Urteil anzu- nehmen, wenn jene auf neutralem Boden einer Kommission der Weltorganisation übergehen würden. 5 5 verwüsteten Europa hierher zurückzog, Is so schnell wieder verschwunden wie es auf. getaucht war. Die von einer wilden Boden- spekulation hochgerissenen Neubauten ste hen leer und sind zur Hälfte ihres Wertes haben. Sie werden jetzt noch billiger, denn den Nachzüglern, die zu spät die Position räumen, werden die Marokkaner nur noch ein Trinkgeld zahlen. Doch der marokkani- sche Nationalismus fängt nur noch die klei- nen Fische. Seit 1946 war Tanger jedes Jahr deutlicher in die Langeweile einer marok- kanischen Provinzstadt abgesunken. Spani- sche Schmuggler, sizilianische Gangster, in- 5 dische Seidenhändler und osteuropaische Emigranten, von denen viele die marokkani- sche Staatsangehörigkeit erworben haben, gehören zu den letzten— und die letzten beißen auch hier die Hunde. N Was bisher noch ein geordneter und all- mählicher Rückzug des fremden Geldes War, wird zu einer Panik ausarten. Es ist ein nicht immer sauberes Geld gewesen, das hier mas- senweise verdient wurde. So leicht es zu ge- winnen war, so rasch zerrinnt es wieder Tanger ohne seine Internationalität ist un interessant geworden. Der trügerische un schillernde Glanz, der einmal über der Stadt lag, ist verblaßt— jetzt wird es sichtbar, da 5 es ein Talmiglanz war. Der arabische Natig- 5 nalismus zieht einen Schlußstrich Unter Jahre der internationalen Zone die ihre Existenz der Algeciras- Konferenz von 1907 verdankte, ein Kind der Gleichgewichtspoli tik der Mächte in Nordafrika. Damit ist e seit der Unabhängigkeit Marokkos zu End — und damit schließt eines der abenteuer lichsten Kapitel der modernen Geschichte Auf de Gaulles Algerienpolitik schwenkten die Kommunisten ein Paris.(AP) Die französische kommuni⸗ stische Partei hat nach eineinhalbtägigen ge heimen Besprechungen ihre Einstellung 2 de Gaulles Algerien-Politik geändert, sichtlich unter dem Eindruck der jüngsten Rede des sowjetischen Minister präsidenten Chrustschow, der vor dem Obersten Sowie anerkennende Worte für den Algerienplat des französischen Staatspräsidenten fan Das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Frankreichs hat mitgeteilt, daß da- politische Parteibüro die erste Stellung nahme zu de Gaulles Algerien-Plan„ver vollständigt und revidiert“ habe. Das Pa organ„IHumanite“ brachte Chrustsch Bemerkungen zum Algerien- Programm u nannte sie einen„Akt des Friedens“. . 5 Fels im kommunqlen Zwiste, weil parteilos: MANNHEIM S IIS TE! * Slalom ciuf der Ratheus- Piste sirikt dagegen: MAN NHEINMs Lis TE! ——ͤ— 5 Unsere Antwort: Darum: Wähl Eine notwendige frage im Kommunalwehlkampf: Wessen feudenbeim: Gasthaus„Zum Ochsen“ Verdienst isi de: Wiederaufbau fflannheims? Kein verdienst der Parteien, sondern ein Verdienst echten Börgerfleißes! Walilbersammlungen: Heute, 20.00 Uhr eee t undbhängige Bürger in den Gemeinderat! Rheindu: Gaststätte„Zum Fheinauhafen“ Vorrecht aus Parteien- Kiste strikt dagegen: MANNHEIM S LISTE! Eine freie Fahne hiß te stets im Stadtrat MANNHEIM S LIS TEI . * Selte 14 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 5. November 1959/ Nr. 2809 Habenzinsen nur mäßig erhöhen n Nach dem Wunsch der im Zentralen Kre- ditausschuß zusammengefaßten Spitzenver- bände des deutschen Kreditgewerbes sollen Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungs- frist nach wie vor mit drei Prozent verzinst Werden. Wie verlautet, sollen die übrigen Habenzinsen mäßig angehoben werden; im Durchschnitt um/ bis ½ Prozent. Der Zen- trale Kreditausschuß hat angeblich empfoh- len, Sichteinlagen in provisionsfreier Rech- nung von/ auf ½ Prozent, Sichteinlagen in Provisionspflichtiger Rechnung von ½ auf 1 Prozent zu erhöhen. Außerdem sollen Spar- einlagen mit sechsmonatiger Kündigungs- frist von 3¼ auf 3½; mit Kündigungsfrist von einem Jahr von 4 auf 4½ Prozent erhöht werden. Der Sonderausschuß Bankenaufsicht wird sich am 6. November mit diesen Vorschlägen befassen. Handel mit Japan ist zu einseitig () Zu den gegenwärtigen deutsch- japa- nischen Handelsbesprechungen in Tokio er- klärte F Dr. Westrick vom Bun- deswirtschaftsministerium, die Bundesrepu- blik sei bereit, Japan unter der Voraussetzung der Gegenseitigkeit Einfuhrerleichterungen zu gewähren. Westrick, der an der Minister- tagung des allgemeinen Zoll- und Handels- Abkommens(GATT) teilnahm, teilte auf einer Pressekonferenz in Tokio mit, daß die erste Phase der Handelsbesprechungen mit Japan nächste Woche beendet werde. Der deutsche Delegationsleiter Dr. Daniel sagte ergänzend, die Verhandlungen hätten zufrie- denstellende Fortschritte gemacht. Man habe die Grundlage für eine Lösung gefunden, werde sich jedoch zunächst trennen, um zu Hause weitere Ueberlegungen anzustellen. Westrick deutete an, daß die Japaner einige übertriebene Wünsche angemeldet hätten, von deren Unerfüllbarkeit man sie in der Bundesrepublik überzeugen möchte. Er lehnte es ab, zu japanischen Berichten Stel- lung zu nehmen, daß Bonn nicht abgeneigt sei, den gesamten Handel mit Japan mit Ausnahme von Textilien und Keramik für drei bis vier Jahre zu liberalisieren. Zur Entwicklung des deutsch- japanischen Handels im ersten Halbjahr 1959 sagte Westrick, während der japanische Export um 20 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zugenommen habe, sei die deutsche Ausfuhr nur um zehn bis elf Prozent gestiegen. Japan habe überwiegend Konsumgüter ausgeführt und Kapitalgüter (rgb) Der Aufsichtsrat der Klöckner- Werke AG, Duisburg, hat in diesen Tagen ein neues großes Investitionsprogramm von 150 Millionen DM genehmigt, wovon allein 105 Millionen DM für den weiteren Ausbau der Hütte Bremen bestimmt sind. Gedacht ist hierbei vor allem an eine Erweiterung der Feinblechseite durch eine Kapazitätserhö- demstraße beitragen, die eine monatliche Kapazität von bis zu 60 000 t haben soll. Spa- ter ist auch beabsichtigt die Rohstahlkapazi- tät, die demnächst 750 000 t im Jahr beträgt, auf jährlich 1 bis 1,2 Millionen auszubauen. Diese Entwicklung wird aber im laufenden Investitionsprogramm noch nicht erfaßt. In- teressant ist, daß die Finanzierung der 150 Millionen DM allein aus den Abschreibungen der nächsten beiden Jahre sichergestellt ist. Wie der Vorstand in diesem Zusammenhang vor der Presse hervorhob, wird die Gesell- schaft bis Mitte 1961 also keine Kapitalerhö- hung vornehmen. Der Abschluß für das Geschäftsjahr 1958/59(30. Juni) der Klöckner- Werke selpst (HV am 4. Dezember) ist durch eine ver- schlechterte Ertragslage bei Kohle und Stahl gekennzeichnet. Das wird zum Teil darauf zurückgeführt, daß mehr als drei Viertel des Berichtsjahres in der Schwäche des Stahl- ist ein fühlbarer Konjunkturaufschwung eingetreten. Gezahlt wird wieder eine Divi- hung des Breitband-Kaltwalzwerkes. Dazu soll der Neubau einer viergerüstigen Tan- marktes gelegen haben. Erst im April 1959 importiert. Die deutsche Delegation versuche, hier einen Wandel zu schaffen und den deut- schen Erzeugnissen einen größeren Absatz zu sichern. Als eines der größten Hinder- nisse für die Liberalisierung der Textil- und Keramikeinfuhren aus Japan bezeichnete Westrick das japanische Bestreben, den Lohn- anteil an den Produktionskosten so niedrig wie möglich zu halten. Henschel-Werke in altem Gewand (VD) Die Gesellschafterversammlung der Henschel-Werke GmbH(Kassel) am 4. November in Kassel hat die Umwandlung der Gesellschaft durch Vermögensübertra- gung auf die Henschel u. Sohn GmbH be- schlossen, die ihrerseits den Firmennamen Henschel-Werke GmbH annimmt. Die Henschel-Werke GmbH war im Herbst 1957 zur Weiterführung der Henschel u. Sohn GmbH, die ein Moratorium eingerichtet hatte, gegründet worden. Als das bis dahin um- fangreichste Vergleichsverfahren seit Beste- hen der Bundesrepublik bei Henschel u. Sohn beendet und damit die Voraussetzung für die Sanierung der Firma geschaffen war, ging am 1. Januar 1958 der gesamte Produktions- betrieb auf die Henschel-Werke GmbH über, die mit der Henschel u. Sohn GmbH einen Betriebsüberlassungsvertrag geschlos- sen hatte. Die Belegschaft hat sich nach einer Reduzierung 1958 im laufenden Jahr um rund 4000 auf 12 000 Personen vergrößert. Die Geschäftslage entwickelte sich in letzter Zeit positiv. Verbindungen mit amerikani- schen Großfirmen führten unter anderem zu einer merklichen Ausweitung von Produk- tion und Absatz. Devisen-Kurssicherung WIr d billiger (VWD) Mit Wirkung vom 3. November hat die Deutsche Bundesbank die Kosten für De- visen-Kurssicherungen bei SWAP-Geschäf- ten(Kauf per Kassa und Verkauf auf Ter- min) mit sechs Monaten Laufzeit von bisher rund/ Prozent auf rund/ Prozent gesenkt. Der gleiche Satz gilt für alle im Jahr 1960 auslaufenden Termingeschäfte, die Anlage- z wecken dienen. Wie VWD erfährt, werden also die bisher für zwei, drei und sechs Mo- nate festgesetzten Sätze halbiert. Nach Mit- teilung von gut unterrichteter Seite ist die Bundesbank nur ungerne bereit, Devisen- Kurssicherungen für Fälligkeiten in 1959 zu übernehmen. Sie würde in diesem Falle ½ Prozent belasten. Offensichtlich ist die weitere Erleichterung in der Devisen-Kurssicherung dadurch zu er- klären, daß die Deutsche Bundesbank an einem Rückfluß von im Auslande angelegten Geldern keineswegs interessiert ist. Die in den letzten Tagen feste Verfassung der DM im internationalen Devisengeschäft wurde von Fachseite schon verschiedentlich mit solchen Rückflüssen erklärt. Bund war Bürge für 22,7 Milliarden DM (EG) Der interministerielle Ausschuß für Ausfuhrbürgschaften und Ausfuhrgarantien blickt auf sein zehnjähriges Bestehen zurück. Er hat in der Zeit vom 1. Januar 1950 bis zum 30. Juni 1959 über 243 342 Anträge auf Bürg- schaften für Export forderungen auf Grund von Lieferungen und Leistungen mit einem Auftragsvolumen von rund 85,5 Milliarden DM entschieden. Es wurden jedoch nur Deckun- gen von rund 22,7 Milliarden DM fest über- nommen, weil nur ein Teil der angebahnten Geschäfte tatsächlich zum Abschluß kamen. Gemessen an der Gesamtausfuhr desselben Zeitraumes von rund 230,1 Milliarden DM sind somit knapp zehn Prozent der Exporte vom Bund garantiert worden. Bis zum 30. Juni dieses Jahres wurde der Bund aus seinen Verpflichtungen mit etwa 355 Millionen DM in Anspruch genommen. Rund 8 Millionen DM davon müssen als end- gültig verloren gelten. Von den übrigen Bürgschaftsleistungen wurden bereits 187 Millionen DM wieder zurückgezahlt. Auch der Rückflug der restlichen 160 Millionen DM wird erwartet. An Gebühren und Entgelten nahm der Bund 239,5 Millionen DM ein. Die Verwaltungskosten beliefen sich auf 29,1 Mil- lionen DM. Stahl-Konjunktur auf vollen Touren (VWD) Die Rohstahlerzeugung der Bun- desrepublik erreichte im Oktober mit 2,476 Millionen t gegen 2,315 Millionen t im Sep- tember und rund 1,9 Millionen gt im Oktober 1958 einen neuen Höchststand. Wie das Sta- tistische Bundesamt, Außenstelle Düsseldorf, mitteilt, war auch die produktionstägliche Steigerung auf 86 882(85 739) t erheblich. Von Januar bis Oktober d. J. belief sich die Roh- Stahlproduktion auf rund 21,201 Millionen t gegen 19,329 Millionen t vom Januar bis Ok- tober 1958. An Roheisen wurden im Oktober 1,789 Millionen t erzeugt gegen 1,653 Millionen t im September oder produktionstäglich 57 724 65 088) t. 5 US-Wirtschaft im Schatten des Stahlarbeiterstreiks Lagerbestände gehen zur Neige; bislang keine Sieger, sondern nur Verlierer (VWD) Nach Ansicht namhafter amerika- nischer Wirtschaftler wird die derzeitige Prosperität in den USA auch im kommenden Jahre anhalten. Dies ist das Ergebnis einer von der F. W. Dodge Corporation bei 273 führenden amerikanischen Wirtschaftsexper- ten durchgeführten Umfrage. Wie der Prä- sident der Gesellschaft, Dr. George Cline Smith, im einzelnen mitteilte, verspricht das Jahr 1960 nach Ansicht der befragten Per- sönlichkeiten in vieler Hinsicht ein Rekord- jahr zu werden, wenn auch die dynamische Wirtschaftsentwicklung gegenüber 1959 etwas nachlassen wird. Im allgemeinen, so betonte Smith, werde für die zweite Hälfte des kommenden Jahres mit einem leichten Rückgang der Wachstumsrate gerechnet. Das Bruttosozialprodukt werde bis zum Klöckner: Nach der Flaute mit Rückenwind 150 Millionen DM werden investiert; 8 Prozent Dividende dende von 8 Prozent aus einem Gewinn von rund 20 Millionen DM.(Grundkapital: 250 Millionen DM.) Auch die freien Aktionäre der Klöckner-Bergbau Königsborn-Werke Ag und der Rheinische Chamotte- und Dinas-Werke AG erhalten 8 Prozent. Als Folge der Feierschichten war die Er- tragslage bei den Zechen unbefriedigend. Die Förderung ging von 4,93 auf 4,47 Millio- nen t zurück. Doch übertraf die Steigerung der Unter-Tage-Leistung gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent die des Ruhrberg- baus, die 6,9 Prozent ausmachte. Bei den Hütten ergab sich ein Erzeugungsrückgang bei Roheisen um 8,9 Prozent auf 1, 10 Millio- nen t, bei Rohstahl um 8,8 Prozent auf 1,82 Millionen t und bei Walzstahl um 10,2 Pro- zent auf 1,39 Millionen t. Der Unsatz fiel bei den Zechen um 5,6 Prozent und bei den Hüt- ten um 9,6 Prozent, so daß sich insgesamt ein Umsatzrückgang um 8,7 Prozent auf 1,39 Mil- liarden DM ergeben hat. Diese Einbuße wäre noch größer gewesen, wenn nicht die Hütte Bremen eine beachtliche Umsatzsteigerung hätte erzielen können. Am gesamten Klöck- ner-Umsatz ist Bremen mit 14 Prozent betei- ligt. Seit Juli 1959 liegt nach Angaben des Vorstandes der Umsatz im Schnitt um 12 Prozent höher als in der Vergleichszeit des Vorjahres. Recht optimistisch beurteilte der Vorstand die Lage für das laufende Ge- schäftsjahr: Auf Monate hinaus sei eine gute Beschäftigung gesichert. vierten Quartal des kommenden Jahres um etwa sechs Prozent auf eine Jahresrate von 514 Milliarden Dollar ansteigen. Der vom Federal Reserve Board aufgestellte Index der industriellen Produktion werde sich bis Ende 1960 um drei Prozent auf 160 Punkte er- höhen, während die Großhandelspreise um ein Prozent und die Verbraucherpreise um etwa zwei Prozent anziehen dürften. Diese Voraussagen, so betonte Smith, setzten aller- dings eine baldige Beilegung des Stahlstrei- kes voraus. Als besonderen, die Konjunktur stützen- den Faktor nennt Smith die Notwendigkeit einer Ergänzung und Vergrößerung der La- gerbestände im Anschluß an den Stahlstreik, was sich zumindest in der ersten Hälfte des kommenden Jahres stärker bemerkbar machen werde. 5 5 Die Lagerbeständé der verarbeitenden Industrie beliefen sich Ende September auf wertmäßig 51,8 Milliarden Dollar gegenüber 52,1 Milliarden Dollar am Ende des Vor- monats. Besonders stark war die Lager- räumung bei der metallverarbeitenden Indu- strie, der Kraftfahrzeugindustrie sowie bei Zweigen der Transportmittelindustrie. Die Neuaufträge erreichten dagegen im gleichen Monat 30,6 Milliarden Dollar gegen 29 Mil- liarden Dollar im Vormonat. Der Absatz erhöhte sich auf 29,6 Milliarden Dollar gegen 29,2 Milliarden Dollar. 1 5 5 (WID) Nach amerikanischen Berechnun- gen hat jeder am Streik der USA-Stahlarbei- ter beteiligte Arbeiter im Durchschnitt 1750 Dollar an Lohnzahlungen eingebüßt. Die von der Gewerkschaft erstrebte Lohnerhöhung macht 2 Dollar je Woche aus, d. h. 104 Dollar im Jahr. Der Durchschnittsarbeiter wird also erst nach 15 Jahren Vollbeschäftigung den Lohnverlust ausgleichen können, den er durch den Streik erlitten hat. Allerdings ist nicht zu übersehen, daß die Gewerkschaft auch insbesondere um die Beibehaltung der bisherigen Betriebsordnungen kämpft, die auch in dem Vertrag mit der Kaiser Steel Corporation nicht verändert worden sind. Die gesamten Lohnverluste der Arbeiter durch den Streik betrugen bisher 1 Milliarde Dollar(4,2 Milliarden DM), davon 800 Mil- lionen Dollar in der Stahlindustrie, und 200 Millionen Dollar in den in Mitleidenschaft gezogenen Industriezweigen. Für die Unter- nehmen beziffert sich der Verlust auf weit über 1 Milliarde Dollar, davon 900 Millio- nen Dollar zum Schaden der Stahlfirmen und 19 175 Millionen Dollar zum Nachteil der Eisen- bahngesellschaften. Der Staat hat 1200 Mil- lionen Dollar an Steuern eingebüßt, davon 900 Millionen Dollar an Gewinnsteuern und 200 Millionen Dollar an Lohnsteuern. Nachdem zu Beginn der vorigen Woche die „Kaiser Steel Corporation“ und die„Detroit Steel Corporation“ die Einheitsfront der Ar- beitgeber im amerikanischen Stahlstreik ge- sbrengt hatten, indem sie neue Tarifverträge mit der Stahlarbeitergewerkschaft unter- zeichneten, schloß gegen Ende der Woche auch die„Granite City Steel Company“ einen neuen Arbeitsvertrag. Der Vertrag der„Gra- nite City Steel Company“ gleicht im wesent- lichen dem Abkommen der„Kaiser Steel“, der für die Dauer von zwei Jahren je Ar- beitsstunde Erhöhungen um 22½ Cents brachte, und zwar im ersten Jahr um 10 Cents für Versicherungen, Pensionen und zu- sätzliche Arbeitslosenvergütungen, und im zweiten Jahr um 12 Cents eigentliche Lohn- erhöhungen. Alle drei Gesellschaften haben in der amerikanischen Stahlindustrie aller- dings nur ein geringes Gewicht. Auf die „Kaiser Steel“ entfallen nur 2 Prozent der Stahlkapazität. Die„Detroit Steel“ beschäf- tigt von den 500 000 streikenden Arbeitern 4000 und erzeugt jährlich 450 000 sh ts Stahl, die Belegschaft der„Granite City Steel“ zählt 3250 Arbeiter. K 2 AC 8 UR ZN „Wartburg“ unter Selbstkostenpreis (dpa) Die Sowjetzone versuche seit einiger Zeit, mit Dumping-Preisen die Ausfuhr von Automobilen im Rahmen des Interzonenhan- dels zu fördern, teilt das Deutsche Industrie- institut mit. Die Wagen würden sogar weit unter dem Selbstkostenpreis verkauft. Eine Wartburg-Limousine(Standard-Modell) werde im Bundesgebiet für 4800 DM-W angeboten. Ihr Selbstkostenpreis betrage 7080 DM-O und der Verbraucherpreis für die Einwohner der Zone 14 700 DM-O. Wieder 12 Prozent Torpedo-Dividende (VWD) Die Verwaltung der Torpedo-Werke AG(Frankfurt/ M.-Rödelheim) schlägt der zum 27. November einberufenen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 1958/59(31. März) unver- andert 12 Prozent Dividende vor. Im Vorjahr sind außer 12 Prozent für 1957/58 als Nachzah- lung für 1956/57 weitere 13 Prozent verteilt worden. Großaktionär ist die Remington Rand Corp., New Vork. Bayer verdreifacht Dralon-Umsatz (VWD) Die Farbenfabriken Bayer AG(Le- verkusen) hat in den ersten neun Monaten 1959 HRICH TEN England macht ernst mit der Freizügigkeit (gk) Das britische Handelsministe- rium hat am 4. November einen großen Teil der Einfuhrbeschränkungen für Waren aus dem Dollarraum aufgehoben und damit einen weiteren Schritt getan zur völligen Liberalisierung des englischen Außen- handels. Die jetzt verkündete Aufhebung der Ein- fuhrbeschränkungen betrifft in erster Ainie amerikanische Kraftwagen, Textilien, Baum- Wolle, Chemikalien, Kosmetika und phar- mazeutische Artikel. Die Beseitigung der Einfuhr Restriktionen bei Kraftwagen dürfte kein besonderes Ansteigen des Ex- portes von US-Autos nach England zur Folge haben, da die auch auf die kontinen- tale Wageneinfuhr erhobene Kaufsonder- steuer von 50 Prozent und der Einfuhrzoll von 30 Prozent den Preis für importierte amerikanische Wagen nahezu verdoppeln. Trotzdem ist man in England stolz auf die Befreiung der Dollarimporte und sieht darin die erneute Bestätigung für die günstige englische Devisen- und Wirtschaftslage. Daran ändert äàuch die Abnahme der eng- lischen Gold- und Dollarreserven im Monat Oktober um 93 Millionen Pfund auf 1800 Millionen Pfund nichts, die im wesentlichen durch die vorzeitige Rückzahlung der vor zwei Jahren von den USA gewährten Suezanleihe bedingt war. In einer Ansprache im Unterhaus konnte Schatzkanzler Butler seinen Appell um Preissenkung und Lohnstabilität mit der Feststellung begründen, daß die industrielle Produktion binnen Jahresfrist um 8 Pro- zent gestiegen ist, daß die Prosperität pro Beschäftigten in vielen Industriezweigen weiter zunimmt, daß die Einfuhrpreise für Rohstoffe in den letzten 18 Monaten eben- So stabil geblieben sind wie die Kosten für die Lebenshaltung, und daß schließlich der Lohnindex sich gegenüber dem Vorjahr nur um 2 Prozent erhöht hat. Reichsnährstand-Nachfolger machen Wünsche geltend (VDW) Nach Auffassung des Zentral- verbandes des Deutschen Getreide-, Futter- und Düngemittelhandels sollten in dem Ent- Wurf des Reichsnährstandsabwicklungsge- setzes, der z. Zt. dem Bundestag vorliegt, kolgende Aenderungen vorgenommen wer- den: Den Nachfolgeorganisationen sei ein Rechtsanspruch auf die Uebertragung des Altvermögens einschließlich aller Ersatz- gegenstände einzuräumen., Das Altvermögen sei von der Haftung für die Verbindlich- keiten des Reichsnährstandes freizustellen. Das Vermögen der Zusammenschlüsse und ihrer Wirtschaftsverbände müsse nach Ab- wicklung aller Verbindlichkeiten auf die- jenigen öffentlichen und privaten Organisa- tionen übertragen werden, die die gleichen Zwecke verfolgen. Bei der Durchführung der im Gegensatz vorgesehenen Maß- nahmen dürften keine Steuern oder Ge- richtsgebühren erhoben werden. Der Zentralverband bittet, bei den Be- ratungen über den Gesetzentwurf im Bun- destag diese Vorschläge zu berücksichtigen. Sie stellten eine Löschung dar, die den W. e 2 l ihren Umsatz an Dralonfasern gegenüber dem Vergleichszeitraum 1958 verdreifacht, teilte Dr. Hans Kramer vom Vorstand der Farbenfabri- ken am 4. November in Berlin mit. Die Pro- duktion werde weiter ausgebaut, so daß Pra- jon in Kürze die vorherrschende synthetische Spinnfaser in der Bundesrepublik sein werde. Die Gesamtproduktion an Chemiefasern Werde in der Bundesrepublik 1959 voraussichtlich 275 000 t erreichen. Marktberichte vom 4. NO Ve m ber Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz mittelmäßig. Es er- zielten: Aepfel A 38-60; B 2837; Kopfsalat 15—20 Endiviensalat 12—15; Feldsalat 95—125; Spinat 20 bis 25; Tomaten B 4050 mm Durchmesser 15—30; 50-60 mm Durchmesser 3045; C 78; Weißkohl 10 bis 15; Rotkohl 1820; Wirsing 15—18; Blumenkohl 150200 mm Durchmesser 20—35 Stück; 200-250 mm Durchmesser 35-42; 250—300 ·mm. 45—55 Stück: Rosenkohl 45—60; Kohlrabi 7—10 Stück; Möhren 16 bis 22; Rote Bete 8—12; Sellerie mit Laub 30—45 Stück; dto. ohne Laub 2730 Pfund; Lauch 350; Zwiebeln 1822. und 6rüön Dieser hochmodische Mohalt-Maskott be- font mit seiner schmissigen Form und dem aktuellen Mohair-Material die männlich. sportliche Note. Wir führen ihn in den flut. farben der Saison: Grav, Braun dieser 15.75 kin flofter jugendlicher Hut, der dem Herrn die Silhoueffe der kleganz verleiht, ist schmeichelnden Haarfilz, in den Mode- farben Schwarz, Grau, Braun und Grün feine Moskott- Huf aus weichem, 15.75 MIT SIND sik sEssER ri WA 175 ANGEZO GEN MANNHEIM Interessen aller Beteiligten gerecht werde. Brov Cass Cher Cher Con! Dain Dem Ot. E Dt. E Degr Ot. I Ot. 8 Dt. E Didie Dier de Da RA vel Nr erh Bei ein sol Do E Ko 7 5 2 4 5 8 ** 8 256/ Donnerstag, 3. November 1959 MORGEN *. 8 g 1. 4 N 3, 1„.. 2 Mitgeteln von Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmb 3. 11.4. 1. 3 1 t n 5 Ichwart) Storchen 830 Industriekreditbank 255⁵ 27 6% Pfalz. Hypo. 101 101 Canade Gen.— 8 EFH ktenbörse 688 eee VV% 3 8%, Piste Bypo. 8 38 oegagros(3— 3 5 ermittlungstehler) Siemens& Halske 51 517 Rhein fiypo. 62⁰ 625⁵ 7% Phoenix Rheinrohl 03% 104. 8. 3(3)— ini Sinner AG 36⁵ 27 1 v. 58 103 ⁰⁰. 5 2 ainiste- Frankfurt a. M., 4. November 1959 f Sten s Boch 266 2/1 Sn 6% Rhein. Hypo. 10⁰ 10⁰ NCE 1. 5 5 Sroßzen ö Stahlwerkesüdwestielen 510 512(Zinsen steuertrei 50% Rhein. Hypo. 94 94 Oppenheimer 5 Waren 3.11 4.11. 3.11 4.1 3,1. 4. J Sadzucker 580 6800 6.5% Rheinpfeußen v 38 ͤ 102% fel. El(8) 135 damit Notlerte Aktien Dortm. Hörde 218E3 223 Kaufhof 770 780 Thyssen 347% 349 4% Ablesungsschuld v.57 10⁴ 10⁴ 7.5% Rhid.-Pfelz v 56 104% 104% J Eurit(str.) ö 6111 Accu 30 370 Durlacher Hoi 605 606 Klein Schanzlin 7 7e DNN 4⁵⁵ 4% 5% Bed. Kom. Ldsbk. div 113 113 5,5% RWE» 59 25 93 0 Europachem.(str.) 5 öligen Adletwerke 22 225 Eichbaum- Werges 700 700 Klöckner Bergbau 219— Ver. Ot. Oitabriken** 5% Bayer, Hypo. 113 113 5½ Thyssenhütte„ 0 953 93 Sit- Imb(sfr.) 100 Augen- A f. Energie 420 42⁰ El. Licht u. Kraft 251 256 Klöckner Humb. Deutz 467 47⁰ Ver. Glanzstoff 500 506% 60/ Bundespost v. 55 78* 98 5 5% Weltbank Anl.» 59 98 98 Agefra 5 A6 f. Verkehr 650 670 Enzinger Union 40 400 Klöckner: Werke 2483 24/% Wintershall 490 500% 5,5% Großkreftw Mhm 106 105⁵ 7% Zellst Weldhof v. 56— 8 Philadelphia 5 Ei ARG 431 438 Ebglinget Maschinen 389 3⁵⁰ Kreuß-Maffei 319 316 Zeiss Ikon 315 316 5% pfälz Hypo 113 55 5 er in- Aschaffenb. Zellstofl 13³ 13⁵ Ferben Bayer 472 4⁵ Lahmeyer 5 15 Zellstoff Waldhof 25³ 255 5% Rhein Hypo 55 30 Wandels hleihen NE-Metalle * AInie che Anilin 440 44 Farben Liquis 8,55 8,70 Lanz 595 152 5% Rhid. pfalz» 53. Baum- b 2743 274% Fein Jetter 22 221 Lindes Eis 875 6885 Ounotierte Aktien 7.5% Siemens v 34 105%/f¶ 105% 3.5% 8„ N mberg 219 217 Feldmühle 115⁰ 1150 Lö wenbrüu 770 770 Beton& Monterbeu 350 8 350 8 5 5 ö 3 5 27¹, Phar- 5 e 44 450 Belten 370 376 U Ludwigsh. Walzm. 2 Burbach Kali 373 395 Renten ö 05 2550%v. 58 252 225 Blei us der Beka abgestempelt 228% 229%[Selsenberg 190 1% Nennesmann 1285 290 Oyckerh. 580 578 Zinsen tarifbesteuert) 8% ben, 3 56 753 1 554 5 twagen dto. neue 220 U 222 Goldschmidt 540 351 Metaligesellschaft 1560 1580 Dynamit Nobel 105⁵⁵ 1100 5 107% 5,5%é 860 i 55 ö 25 118 55 es Ex- Binding Brauerei 890 895 Sritznet. Keyser 180 180 Jorda Toy 88 88 Eisenhütte 420 5 104% 1 04% 6.8% VDI e. 61 2 Niessing 68 5 Bochumer Verein 231— Grün& Bilfinger 3⁵ 358 1 N80 495 0 50⁰ Hutschenreuther Lor. 470 470 80% Baden-Württ. v. 57 104% 1 275 ö. 2 a Zur 95139 30 31 Gußstahl Witten 4⁴⁴ 438 pfälz Mühlen 2 Ilseder Hütte 265 272% 6% BASF v. 56 10676 106ʃ½ÿ Investment-Zertilkate Deutsche freie ntinen- Buderus 361 361 Zutehofinung 70⁰ 720 phoenix Rheinrohr 338% 84 Orenstein& Koppel St. 444% 447 3% Bosch v. 56 169% 5 bevisengotierungen zonder. Brown. BOverf& Cie. 760 780 Hemborner Bergbev 122% 122%[ breußeg 205 205 Phrix Werke 140% 144 8% BBC v. 56 1055 153 Adifonds 158,40 160,50 uh Cosselle 650 550 Handels- Union 750 7⁵⁰0 Gheinelektrs 470 470 Scheidemende! 319 315 2% Zundesbehn v. 58 103% 103 Austto- Fonds 112.25 2,5 1 Us. Dollar 15 zoll Chemie Albert 33⁴ 334% Hapag 100. 102%[ Kheinstah! 3⁵⁰ 356 7% Bundespost v. 59 10³ i Concentre 110,20 111,90 engl.& ortierte Chemie Verwaltung Hüls] 8133 830 Harpene 1122 112 RWE 59³ 589 ½% Banken 70% Esso v. 38 104% 104% eke fonds 121.70 123,30 cen Dollar oppeln. Conti Gummi 710 73⁰ kleidelberger Zement 630 6³⁰ dto Vorzüge 55 570 und Versicherungen 5,.5%½ Selsenberg 957% Europafonds 1 140,0 14% 100 bfi. auf di Daimler Benz 2540 2⁰⁰ Hoechster Farben 455 U 468 Rheinmetall— 230 1[Allianz Leben 615 6²³⁵ Benzin v. 59 9575 1555 Eurunſon 124,0 124,60 100 sfrs. 16 Demag 474½% 489 Hoeschwerke 24⁴ 248 Rheinpreußen 2⁴¹ 246 Allianz Versicherung 2100 2770 85% Heidelb. Zem. v. 56 10550 105 1 Eondak 2 10⁰ 7 8 kr. t darin bt. Contigas 523 535 Hochtief 530 J 830 Riedel 465 470 J Badische Bank 480 450 3% Hoechster Farb. v. 57 1079 105 ½ f Fendi 137,20 2 190 trs. ünstige Dt. Edelstahl 40 470 Holzmann 770 1 781 Ruhrstahl 400 1 428 Bayer. Hypo.& Wechselb 56 530 70% Hoechster Farb. v. 58 06 9 Fondra 180,30 182,4 100 dan Kronen ktslage Dt. ETdöl 314 317 Hätten Oberhessen 299 275 Rütcers 35⁵ 3⁵⁰ Berliner Hendelsbank 640 6⁴³ 60% Hoeschwerke v. 56 1005 10% austria 144,— 146,— 100 norw Kronen 2 Degussse 815 850 Hütte Siegerlend 400 40⁰ Salzdetfurth 402 413 Comerzbank A8 320 52ꝛ⁵ 7% Lastensusgl. v. 39 19576 2 Intervest 91,30 91.— 100 schwed. Kronen r eng- Dt. Lino 7⁰⁵ 715 lise Berqben St. 0 5 Schering 40 474 Ot. Bank aG 5¹⁰ 5²⁵ 60% NMAN v. 57 106 K 93 Investe 128,— 12720 1000 it. Lire Monat Dt. Steinzeug 435⁵ 438 dto. Genüsse—— Schiess 32 32 Dt. Centralboden 472 474% 50% Mannesmann v. 59 2270 105 Thesaurus 148,60 151 7 100 österr. Schilling f 1800 Dt. Eisenhendel 223 Ind. Werke Karlsruhe 262 270 Schloßquellbr. 580 580 Dt. Hyp. Bank Bremen 500 51¹⁰ 8e/ Pfalzwerke v. 57 106% Unifonds 102,30 1040 portugal 1 idier-Werk 473 8 469 Kali Chemie 700 710 Schubert u. Salzer 465 4%% Dresdner Bank AG 515 525 Uscafonds 119,80 100 DM. West tlich Didier-Werke 8 er bierig, Chr., Il. A. 275 285[TCerstadt 85 84% Schultheiß Stämme 4 4s Frankf. Hypo. 750 75 a 30% Kapt.-Ertragsst. Atomie- Fd.(8 5.650— 100 PA Ost vährten N konnte l um it der U Strielle at pro 1. 8 Weigen 2 0 ise für 15 der Bund blik Deutschlund von 1959 Me I SINN TA A er Bundesrepobl 6 hr nur rũckzahlbar zum Nennwert in den Jahren 1964 bis 1971 7 Verkäufe d 5 entral- 3 5 5 b vutter⸗ Aquarium 4,„. Len Zeichnungs angebot m Ent- K AR IL. NU TZ, Oelgemäldevertr., Nürnberg— der bekannte 35 31K 59 em mit Helzung, Thermo- ö ingsge- Aussteller mit der unübertroff. Auswahl, macht Ihnen diesmal ein stat, div. Zubehör zu verk. Fröh-⸗ 9 5 5. 5 550.. orliegt Weihnachts angebot: lichstraße 56a, II. 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Hölz. 1 1 1 3111 50 1 f f MSCI NEN mit u. ohne Glastfront, auen mit schein wird ann 1. Mal 1960 fällig. i Börsenumsatzsteuer unter Verrechnung von 955 5 n Pass. Betten u. Nachtschränkchen Laufzeit: Die Laufzeit der Anleihe beträgt 12 Jahre, 52% Stückzinsen. 1 F 110 8 Matratzen. Größtes Speziallager. 1 ee eee 1 Möbel- Streit. B 6. 1. Kein had en.. Tilgung: Die Anleihe ist für Auslesungszwecke in acht Zeichnungstermin und Zeichnungsstellen: zenden 5 r dem Friedrichs 5 2 7 2 etwa gleich große Gruppen eingeteilt, Sie wird nach werden in der Zeit 5 155 oh. Bucher 41 0 5 Verkaur ven Brill anten vier 5 9 8 5 18 3 vom 5. bis 11. November 1959 nfabri- Telefor 30 32 4 475 Schmuck aller Art, Gold- und einer Gruppe zum Nennwert getilg 12e Auslosun 5 Pro- Sübermünzen. J. P. KRIN GS, P 4, 6 18 0 N 80 il 81 bei den unterzeichneten Banken und deren Zweig 5 findet jeweils drei Monate vor dem Tilgungsterm a egenüber Metzgerei Bordne anstalten während der üblichen ee 3 Dra-(geg 8 7 1 85 Neu eingetroffen: Großer Posten 0 5 der Bundesschuldenverwaltung, Bad Homburg entgegengenommen letis n g u 3 5 H., statt. 5 ausländische Teppiche, Brücken, Etage LANGER, V 8 2 werde. Bettumrandungen u. Läuferware Gemälde Nühnt., Mollstr. 16 Die ausgelosten Gruppen werden im Bundesanzeiger Die Anleihe kann auch durch Vermittlung aller übri N werde und zu äußerst niederen Preisen Ständige 3 ca. 200 Gemälde gen nicht namentlich genannten Kreditinstitute Se. ichtlich abzugeben. bekanntgegeben. Die erste Tilgungsrate ist am 1. No-„ Us- Waren- u. Textillager W. Lang in großer vember 1964 fällig, so daß die gesamte Anleihe späte- 1 Lu.-Mundenheim, am Bahnhof. Schohschränke n stens am 1. November 1971 zurückgezahlt sein wird. Früherer Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. ö ezlalgescha„ J 8 5 1 iti b— 3 VTV im Spezialgeschäft 3408, S 2, 4 Eine verstärkte Tilgung und eine vorzeitige Kün e Zuteilung bleibt den Zeichnungsstellen über Brauner Zimmerofen mit Rohr, Der große Herder(10 Bände) neu, digung der gesamten Anleihe durch die Anleihe Assen. 5 5 Elektroherd, 2 Platten, eine Back- preisgünstig zu verkaufen. Zuschr. schuldnerin sind ausgeschlossen. Zahlungstermin: Die zugeteilten Beträge sind bis spä- N B markt röhre und Voile unter Nr. 05712 an den Verlag. Seitens der Anleihegläubiger sind die Schuldver- testens 11. November 1959 zu bezahlen. 15. G Tb Bei e schreibungen gleichfalls unkündbar i 9 1520 5 5 2tür. Kleiderschrank, preiswert zu Sen g 8 Sparprämien: Für den Ersterwerb der Schuldverschrei- 5 mat 20 Einige fabrikneue, geprüfte Verk. Adr. einzus. u. A 05710 im V. 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Berliner Handels- Gesellschaft Gebrüder Bethmann Braunschweigische Staatsbank Bremer Landesbank ditgesellschaft — Girozentrale Frankfurt(Main), Berlin, Bielefeld, Bochum, Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Hannover, Heilbronn, Hof, Karlsruhe, Kiel, Köln, Mainz, Mannheim, München, Münster(Westf), Offenbach(Main), Olden- burg(Oldb), Saarbrücken, Stuttgart, Wuppertal-Elberfeld, Deutsche Bundesbank Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank Merck, Finde& Co. Deutsche Genossenschaftskasse und die B. Metzler seel. Sohn& Co. gewerblichen und ländlichen Zentral- Deutsche Girozentrale Deutsche — Girozentrale Kommunalbank.— Bank für Gemeinwirtschaft Aktien- Deutsche Unionbank G. m. b. H. gesellschaft Conrad Hinrich Donner Bank für Handel und Industrie Dresdner Bank Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft Frankfurter Bank e tschakt Aktien- Carl Chr. Gossenberg& Co. Hallbaum, Maier& Co. Hamburgische Landesbank — Girozentrale Handels- und Gewerbebank Heil- Hardy& Co. G. m. b. H. Georg Hauck& Sohn Friedrich Hengst& Co. I. D. Herstatt KG. A. A. Hessische Landesbank— Girozen- Berliner Commerzbank Aktiengesell- trale— schaft von der Heydt Kersten& Söhne e Disconto Bank Aktiengesell- Heinrich Kirchholtes& Co. schaft Bankhaus Hermann Lampe Komman- Landesbank für Westfalen Stückelieferung: Die Stücke werden sofort nach ihrer Herstellung geliefert. Münchmeyer& Co. National-Bank Aktiengesellschaft Bankhaus Neelmeyer& Co. Neuvians, Reuschel& Co. Bankhaus Nicolai& Co. Niedersächsische Landesbank — Girozentrale Norddeutsche Kreditbank Aktien- gesellschaft Oldenburgische Landesbank AG Sal. Oppenheim jr.& Cie. Poensgen, Marx& Co. Rheinische Girozentrale und Provin- zialbank Gebr. Röchling Bank Saarländische Kreditbank Aktien- gesellschaft Schleswig- Holsteinische Westbank Karl Schmidt Bankgeschäft Schröder Gebrüder& Co. Schwäbische Bank A. G. J. H. Stein August Thyssen-Bank Aktiengesell- schaft C. G. Trinkaus Vereinsbank in Hamburg Landesbank und Girozentrale Rhein- Brinckmann, Wirtz& Co. land-Pfalz Waldthausen& Co. Burkhardt& Co. Commerzbank Aktiengesellschaft Delbrück Schickler& Co. Delbrück von der Heydt& Co. Deutsche Bank Aktiengesellschaft Marcard& Co. Landesbank und Girozentrale Saar Landesbank und Girozentrale Schleswig-Holstein Bankhaus Rudolf Löhr KG. Westfalenbank Aktiengesellschaft J. Wichelhaus P. Sohn Aktiengesell- schaft Württembergische Bank Württ. Girozentrale a N kommunalbank Sportlich: flotter Roglanmantel 5 in guter Mohqir-Qudlitäöt. Mit und ohne Bindegurt 20 fragen. bel C&A nur 5905 Seriöser Herrenmantel, FEINE WOllE, in qusgesprochen gufer Verarbeitung und Ausstattung 10% „ Yormireu bei C&A 9 % fermireul, die formbeständige Einloge, von der fachſeute sagen: Es gibt nichts Besseres! in guten, sfrapozierfähigen Qbolitäten ein vornehm- dezenter Herrenmontel; vorzüglich verarbeitet. 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Nur Tilkowski neu Der deutsche Fußball hatte einen Saison- start auf der internationalen Ebene, wie ihn niemand erwartete. Nicht die Tatsache, daß gegen die Schweiz(4:0 in Bern) und Holland (7: in Köln) gewonnen wurde, ist das Wert- vollste an diesem Auftakt. Unsere National- elf wartete mit einer zwischen Bern und Köln noch gesteigerten Leistung auf. Man neigt zu der Behauptung, daß es seit der Weltmeister- schaft 1954 keine deutsche Angriffsreihe gab, die sich derart eindrucksvoll in Szene zu set- zen wußte. Budapest wird die Probe aufs Exempel sein, denn Ungarn ist ein Gegner von ganz anderem spielerischem Format, als es die Schweiz und Holland waren. Hier muß sich zeigen, wie die deutsche Angriffsreihe zurechtkommt, wenn ihr die eigene, stark beschäftigte Abwehr nicht restlos die Unter- stützung geben kann, die man vor allem in Köln so entscheidend feststellen konnte. TORWART GROSCIS wird am Sonntag der einzige Spiele raus der ungarischen Elf sein, die 1954 der deutschen Vertretung im Welt⸗ meiterschaftsfinale unterlag. Schirner-Bild Neu gegenüber dem Holland- Spiel ist nur Torwart Hans Tilkowski. Er wäre ohne seine Verletzung auch gegen Holland dabei gewe- sen, denn er rangiert im Augenblick vor Günther Sawitzki und Fritz Ewert. Mit: Tilkowski Stollenwerk Juskowiak Benthaus Erhardt Szymaniak Rahn A. Schmidt U. Seeler Brülls Siedl ist die Mannschaft gegeben, an der es vorher nichts auszusetzen gibt, weil für sie die bei- den Erfolge sprechen. Seit 1909 ist es das 22. Spiel Deutschland— Ungarn. Außer der Schweiz hat keine Nation so oft gegen uns gespielt. Nur einmal wurde in Budapest ge- wonnen: 1942 mit 5:3 nach einem 1:3-Pausen- rückstand. Ein deutscher Sieg würde in der Gesamtbilanz— genau wie gegen Holland zu einem Ausgleich führen; denn noch hat Ungarn bei 8:7 Erfolgen und sechs Unent- schieden einen Vorsprung. Aus der WM-Elf nur Rahn Bundestrainer Herberger kennt den ungarischen Fußball. Er wird sein taktisches Rezept haben, die ballverliebten ungari- schen Stürmer zu stören, aber auch das eigene Angriffsspiel anzukurbeln. Seeler und Brülls waren in zwei erfolgreichen Spielen die„Angriffsspitzen“, großartig im Antritt, entschlossen genug, jede Möglichkeit zum Schuß auszunutzen. Helmut Rahn, allein aus der siégreichen deutschen Weltmeister- schafts-Hlf von 1954 übriggeblieben, die mit ihrem 3:2-Endspielerfolg von Bern einen ungarischen Traum zerstörte, wird auch smal die ungarische Abwehr beschäfti- gen und so vielleicht Spielraum für die an- deren schaffen. Ungarns Stärke wird— wie Veitere Sportnachrichten Seite 19 Besetzung mit 8:0 deklassierte. Der deutsche Fußball hat am kommenden Wochenende einen Dreifrontenkampf gegen Ungarn zu bestehen, wie es ihn im Dezember 1957 gab. Damals war die deutsche Bilanz ausgezeichnet. Die National-Elf siegte 1:0(in Hannover), die B- Mannschaft erreichte in Budapest ein 2:2, und die Junioren spielten in Braun- schweig 3:3. Es wird diesmal in jedem Falle schwerer sein, ein positives Abschnei- den zu erreichen, zumal Ungarn in der Nachwuchsförderung einen großen Schritt Wweitergekommen ist und zum Beispiel die als Olympiavertretung geschulte B- Mannschaft ein 4:0 gegen Jugoslawien nachweist, das 1956 eine zweite deutsche in Bern und Hannover— der Start sein. Ihn übzufangen ist die große Aufgabe der er- fahrenen deutschen Abwehr. Eine deutsche Elf, die ohne Rückstand in die zweite Halb- zeit geben könnte, würde ihre neue große Chance haben. Boszik oder Bundzak? Seit Dienstag hat Ungarns Verbands- kapitän Lajos Baroti, den man nach 1958 in die Verbannung schicken wollte und der doch wieder die Aufgabe hat, eine Mann- schaft zu formen, die Spieler zusammen. Es gibt— genau wie bei Sepp Herberger— keine großen Fragen, denn nach dem 4:2 ge- gen Jugoslawien und dem 8:0 gegen die Schweiz in Budapest war nur eine Aende- rung sicher: linker Verteidiger spielt Sa- rosi an Stelle von Novak. Ob Baroti dem routinierten. 94 fachen Nationalspieler Boszik als rechten Läufer gegen Brülls einsetzt oder auf den in Hannover gegen Schluß für Hi- degkuti stürmenden Bundzak, einen sehr schnellen, zurückgreift, bleibt abzuwarten. Diese Frage wird vielleicht erst am Sonntag endgültig beantwortet. Die voraussichtliche ungarische Mannschaft: Grosics Matrai Sarosi Bundzak(Boszik Sipos Kotasz Sandor Göröcs Albert Tichy Szimezak In Budapest sieht man in dieser Mann- schaft den Nachfolger jener unvergeßlichen Elf der Jahre zwischen 1952 und 1956. Der junge Innensturm Göröcs— Albert— Tichy schoß allein elf der zwölf Tore aus den bei- den letzten Länderspielen(4:2 gegen Jugo- slawien, 8:0 gegen die Schweiz). Er wird von der deutschen Abwehr, vor allem von Bent- haus und Szymaniak, alles fordern, was sie an Können zu geben hat. Schiedsrichter dieses Spieles ist Elmar Saar(UdSSR). Bei uns kennt ihn niemand. Aber wer Latyschew ersetzt, muß schon etwas können. Nachwuchs-Duell verspricht viel Schalkes rechter Flügel Soya(1) und Koslowski(2) waren am 3:3 gegen Ungarns Junioren am 21. Dezember 1957 in Braun- schweig maßgeblich beteiligt. Es war ein in dem die deutsche einer 3:2-Führung einem großartiges Spiel, Mannschaft bei Siege zusteuerte, und der dann doch nicht kam, weil Torwart Schmitz(Speldorf) einen schwerwiegenden Fehler machte, der zum Unentschieden führte. Aus der damaligen ungarischen Junjorenmannschaft steht heute Szimczak in der Nationalelf. Der Kölner Mühlenbock ist aus der damaligen deut- schen Elf geblieben. Ewert(Tor), Rausch(Verteidigung), Graetsch, ILwin, Mühlenbock, Landerer (Läuferreihe), Steffen und Backhaus(An- Sriff) sind keine Neulinge. Sie werden— Wie jede Mannschaft, die im Ausland spie- len muß— in der Provinzstadt Miskolc ein ungewohntes Klima vorfinden. Aber die Spielerische Leistung müßte gut genug Sein, eine ansprechende Leistung zu bringen. Die Wiederholung des Unentschiedens wäre ein großer Erfolg. Wenn Ewert im Tor einen seiner guten Tage hat, ist das nicht ausge- schlossen. Polen stellt in Bivak den Schiedsrichter. Ungarns Olympia-Elf in Saarbrücken Ungarn hat für das Olympische Fuß- ballturnier 1960 in Rom gemeldet. Die Spie- ler, die 1958 zum ungarischen Weltmeister- schaftsaufgebot gehörten, waren nicht spiel- berechtigt. Es wurde eine neue Auswahl ge- bildet, durchweg mit Spielern der Spitzen- klasse. Wie stark sie ist, zeigt das 4.0 gegen Jugoslawien. So sieht Saarbrücken am Sonntag eine ungarische B- Mannschaft, die mit der Olympia- Vertretung identisch ist. Damit sind alle Voraussetzungen für ein gutes Spiel gegeben. Torwart Farago, Verteidiger Novak sowie die Stürmer Rakosi und Pal haben bereits in der ersten Ungarischen Be- setzung gestanden. Wenn sich die Angriffsreihe Grosser— Kölbl— Feigenspan— Kapitulski— Klöck- ner verwirklichen läßt, könnte das deut- sche Sturmspiel Linie bekommen. Mit Die- ter Seeler, Nuber, Späth und Giesemann stehen weitere Spieler im Aufgebot des Deutschen Fußballbundes, die auch bereits in Auswahltreffen berücksichtigt wurden. Schiedsrichter des B-Spiels am Sonntag ist der Schweizer Dienst: ein Mann mit gro- ger internationaler Erfahrung. MIT GESPITIZZTEN OHREN und geblähten Nüstern prüfen diese drei Pferde die Ludwigshafener Atmosphäre.„Carma“,„Athenerin“ und„Unda“ sind die ersten, die zum großen Turnier des Reit- und Fahrvereins in Oggersheim eingetroffen sind. Sie kommen aus Gummersbach und gehören der bekannten Turnierreiterin Gerlinde Merten. Auf unserm Foto gibt Präsident Hermann Blaul den vierbeinigen Gästen einen Begrüßungszucker. Dann ging's ab in das Stallzelt, das neben der Reithalle für die fremden Pferde aufgeschlagen wurde. Foto: Heinrich „WOHIN GEHEN WIRZ“ Dieser Schnappschuß entstand in der Bundessportschule Frankfurt, wo die Kandidaten der A-Nationalmannschaft zur letzten Vorbereitung auf das Länderspiel gegen Ungarn in Budapest zusammengezogen wurden. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Bundestrainer Herberger, Benthaus, Erhardt. Rahn und Trainer Helmut Schön beim Studium des Kinoprogramms. Schirner-Bild Ersatzgeschwächte Amateur-Boxer gegen die CSR: Chance fut Leuie de, zweiten Harnitu: Von den zehn deutschen Meistern Die Länderkämpfe gegen die CSR scheinen für den Deutschen Amateurbox- Verband unter einem wenig günstigen Stern zu stehen. 1957 mußte der DABV praktisch mit seiner zweiten Garnitur nach Brünn reisen(8:12 Niederlage) und am Freitagabend kann Deutschland bei der zweiten Nachkriegs- Begegnung in Hamm ebenfalls nicht auf seine beste Vertretung zurückgreifen. So stehen von den zehn Meistern nur drei in der Staffel für Hamm: Rascher, Horst und Karl- heinz Johannpeter. Wegen schon vor längerer Zeit vereinbarter Einsätze in Regionalmann- schaften, Verletzungen, Erkrankungen und Urlaub muß der DABV auf seine Meister Homberg, Goschka, Herper, Niederau, Sech- ting und Willer verzichten. Allerdings soll auch die CSR in einigen Gewichtsklassen Besetzungs- Schwierigkeiten haben. Es hat sich aber schon oft gezeigt, daß beim Einsatz in der Nationalmannschaft Boxer über sich selbst hinauswachsen und Leistungen zeigen, die man zuerst nicht von ihnen erwartete. So darf man auch für Hamm erwarten, daß die DABV- Staffel ehrenvoll abschneidet. Gerade im Hinblick auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr könn- ten sich in Hamm einige Boxer der zweiten Garnitur in Erinnerung bringen. Die Stärke der CSR-Boxer liegt in ihrer ausgezeichne- ten Kondition. Zwar waren die Tschechen mit den Ergebnissen der letzten Zeit auch nicht zufrieden, aber auch für sie steht der Aufbau für Rom im Vordergrund. Man ver- mißt in ihrem zwölfköpfigen Aufgebot(die genaue Aufstellung der Mannschaft soll erst in Hamm erfolgen) vor allem den guten Schwergewichtler Nemec. Der DAB tritt in Hamm mit folgender Besetzung an(vom Fliegengewicht aufwärts): Krucik Bad Oeyn- hausen), Rascher(Ulm), Eickelmann(Köln), Wilhelm Bley(Backnang), Horst Johannpeter (Hamm), Karlheinz Johannpeter(Hamm), stehen nur drei in unserer Staffel Kienast(Hamborn), Radzik(Stuttgart), Tri- quart(Bad Kreuznach), Herrmann(Reckling- hausen). „Kann Riviere gefährden“ Großes Lob für Rudi Altig Die überragende Leistung von Ama- teur-Verfolgungsweltmeister Rudi Altig bei seinem ersten Start im Brüsseler Sportpalast, wo er Belgiens Meister Vandenberghen vorzeitig einholte und mit 4:51,2 Minuten seine bisher beste Zeit über die 4-km- Distanz fuhr, fand in der belgischen Sportpresse großes Lob. Unter der dreispaltigen Ueber- schrift„als Professional wird Altig 1960 Roger Riviere gefährden“ bringt die groge Tages-Sport-Zeitung„Les Sports“ ihre Meinung zum Ausdruck, daß Rudi Altig in der Lage sei, selbst die Fabel- zeiten von Riviere noch zu unterbieten. Als Vergleich führt die Zeitung die 4:48,4 Minuten an, die Riviere über 4 km auf der gleichen Piste bei seinem geglückten Rekordversuch über 5 km vor einem Jahr fuhr. Riviere erzielte diese Zeit mit einer ziemlich konstanten Schnelligkeit, während Altigs Runden- zeiten sehr unterschiedlich waren(zwi- schen 14,6 und 18,4 Sekunden), da er sich zunächst nur auf seinen Gegner konzen- trierte.„Im nächsten Jahr wird Rudi Altig als Profi eine ernsthafte Gefahr für Riviere werden, der in den letzten drei Jahren die Weltmeisterschaft der Berufsfahrer gewann. Wenn sich Riviere 1960 wieder so stark auf Straßenrennen konzentriert wie 1959, muß man Rudi Altig sogar für die Weltmeisterschaft in Leipzig als Favoriten betrachten“, schreibt„Les Sports“. Entscheidet das Doppel? Im Königspokal Mit den Spielen Deutschland— Finnland in Köln und Belgien— Polen in Brüssel wer- den am Wochenende die Hallen-Tennis- kämpfe um den König Gustaf-Pokal fort- gesetzt. Die Sieger erreichen die Runde der letzten Acht, in der noch die spielfreien Na- tionen Dänemark, Norwegen, Schweden, Ita- lien, Frankreich und die USA stehen. Die letzten Meldungen besagen allerdings, daß die USA verzichten wollen. Finnland, das in der Vorrunde die aller- dings sehr schwachen Holländer mit 53:0 schlug, vertraut auf die eingespielte Mann- schaft Salo /Nyssönen. Salo, bildete bereits 1952(mit Forsmann) das finnische Aufgebot, das damals in Helsinski einen 3:2-Erfolg uber Deutschland(von Cramm, Buchholz, Göpfert) erreichte. In Köln gibt es am Wo- chenende keinen Favoriten. Der DTR muß Zwar auf Dieter Ecklebe nach seiner Kiefer- operation verzichten, aber aus dem Quartett Wolfgang Stuck, Christian Kubnke, Wilhelm Bungert und Bodo Nitsche läßt sich eine kampfstarke Mannschaft formen. Wahr- scheinlich wird das Doppel entscheiden. Da die Kölner Halle keineswegs so schfiell ist wie der Boden in Helsinki, haben unsere jungen Spieler gegen den gefährlichen Nys- gegen Finnland sonen durchaus eine Chance. Gegen Salo sollten sowohl Kuhnke als Stuck, falls nicht noch in letzter Minute Bungert spielen sollte, gewinnen. Olympialehrqänge im Skisport Das erste Schneetraining der deutschen Langläufer und Nordisch- Kombinierten vom 7. bis 21. November, zu dem vor einiger Zeit 14 Langläufer und 2 Läuferinnen sowie 11 „Kombinierte“ eingeladen wurden, findet unter Leitung von Exweltmeister Gustl Be- rauer endgültig in Hirschegg im Kleinwal⸗ sertal statt. Trainer sind Hubert Egger (Langläufer) und Ewald Roscher(nordische Kombination). Für das Olympia-Auswahl- training im Biathlon wurden drei einwö- chige Lehrgänge(15. bis 21. November, 29. November bis 3. Dezember, 12. bis 19 De- zember) an der Sportschule der Bundeswehr in Sonthofen festgelegt, an denen 15 Aktive aus der Bundeswehr, der Grenzpolizei und dem Zollgrenzdienst teilnehmen. Leiter ist Oberregierungsrat Werner Bock, während als Trainer der vielfache deutsche Meister Herbert Möchel fungiert. Neu AEG-Köhltisch„de Luxe“, schranł in technischer Perfektion DM 539, Der große AEG Fortschritt: Mehr Nutzraum för weniger Geld! Die Ergebnisse nebortiger Fertigungsme- thoden mit einem hochwertigen Isolier- stoff ermöglichen, daß bei Einhaltung platzsparender Außenmaße Köhlschränke innen noch größer, noch gerdumiger geworden sind. hausen an. 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Vor nur 3000 Zu- schauern hatten zunächst Gillen/ Post die alleinige Führung, dann jedoch änderte sich das Bild in einer zweiten Jagd. Die letzte Nacht brachte drei weitere Ausfälle. Zu- nächst schied der Ersatzmann Gieseler wegen starker Erkältung aus. Kurz vor Mitternacht gaben mitten in einer Jagd Fischerkeller wegen Sturzverletzungen und Severeyns wegen Bronchitis auf. Der Stand nach 135 Stunden am Mitt- wochmittag: 1. Terruzzi/ Junkermann 212 Punkte, 2. Roth/ Pfenninger 165, 3. Arnold- Holzmann 131, 4. Nielsen /Lykke 130; eine Runde zurück: 5. Ziegler/de Rossi 227, 6. Gillen/ Post 171; zwei Runden zurück: 7. van Steenbergen/ Bugdahl 168, 8. Decorte/ Franssen 47; vier Runden zurück: 9: Jaros- cewiez/ Reinecke 59, 10. Klamer/ Lynge 39; künf Runden zurück: 11. Scholl Donike 68 P. Arbeit an und mit der Jugend Einen tiefgreifenden Einblick in die Ar- beit an der Jugend und mit der Jugend in Verein und Verband gaben DFB-Spielaus- schußvorsitzender Hans Körfer und WFV- Hauptsportlehrer Detmar Cramer im Rah- men der Gruppe Sport des 9. Zeitungsfach- lichen Fortbildungskursus im Duisburger WFV-Heim. Die Idee des guten Spieles, wenn Spielkunst und Kampfkraft zusammentref- ken, praktische Vorführungen und eine Ana- lyse der Vereins- und Verbandsaufgaben fesselten die Sportjournalisten. Oberstudien- direktor a. D. Dr. Wilhelm Erbach gab einen geschichtlichen Ueberblick über den Sport- journalismus und seine Entwicklung, der einer leichten Skepsis nicht entbehrte. „Panthers“ wieder geschlagen Die schwedische Eishockey-National- mannschaft gewann in Stockholm auch ihr zweites Spiel gegen die englisch-kanadische Berufsspieler-Mannschaft Nottingham Pan- thers. Sie siegte diesmal mit 8:1(2: 95 21, 4:0) Toren, nachdem sie am Sonntag das erste Treffen in Stockholm hoch mit 12:0 Toren gewonnen hatte. Diese beiden Ergebnisse sprechen dafür, daß; sich die schwedische Eishockey- Na- tionalmannschaft bereits in hervorragender Form befindet. Dies hatte sich auch schon in der letzten Woche gezeigt, als die Schwe- den zwei Länderspiele in Oslo gegen Nor- Wegen hoch mit 14:3 und 11:2 Toren für sich entschieden. Trainer der schwedischen Aus- Wahl ist der Kanadier Ed Reigle, der auch im letzten Winter in Schweden tätig war. Im Kampf der bisher Unbesiegten: Lane Amonli gteiſt nach de- Krone Schöppness Der Europameister steht vor der schwersten Aufgabe seiner bisherigen Laufbahn/ Ausscheidung Kalbfell— Bozzano Zum zweiten Male verteidigt Erich Schöppner seinen Titel als europäischer Halb- schwergewichtsmeister der Berufsboxer, den er im Dezember 1958 durch einen K. o.- Sieg über Wilhelm Hoepner gewann. Zum Zweiten Male ist auch mit Sante Amonti ein Italiener der Gegner des Westfalen, der im April Rocco Mazzola durch einen Punktsieg abwies. Unzweifelhaft wird Schöppners Aufgabe am Samstagabend in der Dortmunder Westfalenhalle die wohl schwerste seiner bisherigen Laufbahn wer- den. Der Europameister hat sich sehr sorgfältig auf diesen Fight vorbereitet. Er weiß, daß er auf einen Gegner trifft, der ihm kann sich Schöppner gegen den bärenstarken Fighter Amonti behaupten. nichts schenken wird. Nur in Hochform Der deutsche Schwergewichtmeister Hans Kalbfell trifft in der Ausscheidung für die Europameisterschaft auf den Italiener Mino Bozzano. Hier gilt Bozzano als Favo- rit, aber Kalbfell brachte durch seinen ungestümen Kampfgeist schon manche Uber- raschung. Schöppner wird sich in seiner Ringstra- tegie auf einen Gegner eingestellt haben, der gewillt ist, mit pausenlosen Serien das hohe Ziel zu erreichen, auf das er sich mit fanati- schem Trainingseifer vorbereitete. Amontis Parole wird„Fight bis zum Letzten“ heißen. Einem Konterboxer von den Qualitäten Schöppners sollte diese Devise nicht einmal ungelegen kommen. Die große Stärke des Titelverteidigers ist nun einmal jene Kalt- plütigkeit, die manchmal an Ueberheblich- keit erinnert, aber doch durch blitzschnelle Reflexe und ein gutes Auge fundamentiert ist. In seinem letzten Kampf gegen den zähen Briten Whittaker verließ sich Erich Schöpp- ner zu einseitig auf diese Fähigkeiten, weil ihm— nach seiner Nierenkolik allerdings— die nötige Kondition fehlte. Zum anderen wurde man damals in Dortmund nicht das Gefühl los, daß Schöppner den Engländer nicht ganz ernst nahm. Gegen Amonti wird der Westfale mit einer völlig anderen Ein- stellung in den Ring klettern. Der bären- starke Italiener wird auch die seelische Wi- derstandskraft von Schöppner aufs härteste erproben. Behält der Meister die Uebersicht über das Geschehen im Ring, vertändelt er sich nicht in sorgloser Gelassenheit und ist seine körperliche Verfassung auch dem schwersten Feuer gewachsen, dann sollte Erich Schöppner seine Krone behalten kön- nen. Hans Kalbfell mag manches zu einem großen Champion fehlen, eins aber kann nie- mand dem deutschen Schwergewichtsmeister absprechen: überragende Kämpferqualitä- ten. Das dürfte auch Mino Bozzano erfahren. Der Hagener Metzgermeister wird nie im Ring mutlos, selbst dann nicht, wenn er fast aussichtslos im Rückstand liegt. Im Ge- genteil, gerade in diesen Situationen ent- wickelt Kalbfell Fähigkeiten, die manchem Gegner das Konzept verdarben. Sein gefähr- licher linker Haken kann auch dann noch einen Kampf wenden, wenn schon niemand mehr daran glaubt. Mino Bozzano wird sich darauf einstellen müssen, wenn er seiner Rolle als Favorit gerecht werden will. Umrahmt werden diese beiden Kämpfe von folgendem Programm: Schwergewicht: Albert Westphal Hamburg) gegen Maurice Mols(Frankreich), Werner Walloschek(Ber- lin) gegen All Cramp(Holland); Halbschwer- gewicht: Rudolf Nehring(Berlin) gegen Serge Boè(Frankreich); Mittelgewicht: Manfred Has (Misburg) gegen Jacques Barlet Frankreich.) Gilroy neuer Europameister Neuer Europameister der Berufsboxer im Bantamgewicht wurde am Dienstagabend der 23jährige Ire Freddie Gilroy durch einen knappen Punktsieg über Titelverteidiger Piero Rollo(Italien). Vor über 10 000 be- geistert mitgehenden Besuchern lieferten sich die beiden Kontrahenten im Londoner Wembley-Stadion eine erbitterte Ring- schlacht, die nach 15 Runden den in seinen letzten 19 Profikämpfen ungeschlagenen Gilroy knapp in Führung sah. Sofort nach Ertönen des Schlußgongs hob der mit der alleinigen Entscheidung betraute belgische Ringrichter de Backer Gilroys Arm. Starke Kräfteverschiebungen in den letzten Jahren Pfalz oo Westfalen und dem Nheintand! Es geht um die Landesturnverbands-Meisterschaft im Kür-Sechskampf Als 1957 zum ersten Male seit sieben Jah- ren wieder der Kür-Sechskampf der Landes- turnverbands- Meisterschaft in Krefeld ent- schieden wurde, gab es nur einen Favoriten und mit der rheinischen Sechserriege auch einen überlegenen Sieger vor Baden, Bayern und Pfalz. Am Samstag in der Oldenburger Weser-Ems-Halle jedoch ist das Bild völlig anders. So stark waren die Kräfteverschie- bungen in den letzten beiden Jahren, daß diesmal der Titelverteidiger in der Fürst- Riege aus der Pfalz und in der Westfalen- mannschaft mit den drei Nationalturnern Lyhs, Groborz und Irle auf dem Papier zu- mindest gleichstarke Teams zu Gegnern hat und nur die bayerische Sechserriege trotz „Lohmann, Brysten und Hagmann leistungs- mäßig etwas abfällt. Die Tagesform dürfte entscheiden. In den Gruppenkämpfen vor zwei Wochen turnte die, Fürst-Mannschaft das weitaus beste Punktergebnis heraus. Bei der unter- schiedlichen Wertung ist dies noch kein Maß- stab, aber das Resultat zeigt doch deutlich, daß sich selbst weniger gute Kunstturner wie Walisch, Dehne und Norbert Kiefer von den Fürst, Jakoby und Enenkel mitreißen lassen. Das Rheinland kann wieder auf Ro- bert. Klein zurückgreifen und besitzt mit ihm, Olympiasieger Bantz und Theis eine Spitze, die von Bechdolf, Hohn und Wolter gut ergänzt wird. Aber noch stärker er- scheint im Durchschnitt das westfälische Auf- gebot. Lyhs, Groborz und Irle gehören zur absoluten deutschen Spitzenklasse, während Narres, Simon und Schäfer als„untere Hälfte“ stärker erscheinen als die zweite Garnitur der anderen Mannschaften, die be- sonders in Bayern hinter Lohmann, Brysten und Haßmann mit Kihn, Batzer und Schelle zu schwach erscheint, um eine Entscheidung zu erzwingen. Ueberraschungen sind naturgemäß be- sonders im Kunstturnen und in einem nervenzermürbenden Kür-Sechskampf im- mer möglich. Trotzdem kann man einen knappen Sieg der Pfalz vor Westfalen und dem Rheinland erwarten. Montag, 20 Uhr: -Zäumler kommen Kiliu; Internationale Kunstlauf veranstaltung im Mannheimer Eisstadion Eine ausgezeichrete Besetzung hat nale H 7 11 die am Montag, 20) b 7 Eisstadion stattfindet, erhalten. Neben dem Vizeweltmeister- und Europamei- sterpaar Kilian/ Bäumler und der Vize- europameisterin Sjoukje Dijkstra wird das französische Eistanzmeisterpaar (3. Europameister 1959) Guhel-Guhel das Programm bereichern. Die italienische Meisterin Anna Galmarini und die Zweite der Deutschen Meisterschaft, Bärbel Martin, sind in Mannheim immer gern gesehen. Das neue Weltmeister- paar im Rolitanz und deutsche Eistanz- meister 1959, Paucka/ Kwiet, sowie das Paar Blumenberg/ Mensching(ehemalige Weltmeister im Rollpaarlauf) sind eben- falls mit von der Partie. Auch Ursel Bar- key und Tilo Gutzeit, die beide zur deutschen Olympia-Auswahl 1960 gehö- ren, sowie die ausgezeichneten Nach- Wuchsläuferinnen Traudl Müller und Brigitte Wagner werden zu sehen sein. Mannheim ist durch seine beiden Läu- fer Fritz Keßler Jugendmeister 1959 im Rollkunstlauf) und Hans Dieter Dah- men vertreten. Ns mit Werksmannschaft Die Neckarsulmer NSU-Werke schalten sich nach längerer Pause wieder aktiv in den Motorsport ein. Vom 21. bis 29. Novem- ber nimmt eine starke Fabrikmannschaft mit vier NSU-Prinzen am 37. Gran Premio Ar- gentino de Carretera teil. Fahrer sind Europa-Bergmeister Edgar Barth, der bel- gische Grand-Prix- Spezialist Paul Freère, der nach Argentinien ausgewanderte Ungar Peter von Doery und der argentinische Fangio- Schüler Juan Manuel Bordeu. Das Rennen gilt als eine der schwersten Lang- streckenprüfungen dei Welt, wurde für Tourenwagen ausgeschrieben und führt über 4000 Kilometer. Der Start erfolgt in Buenos Aires. Die Strecke führt dann zum Teil über unweg⸗ same Geröllstrecken im Gebirgszug von Cordoba und über die Ausläufer der Anden, am Nordostrand des Salzsees vorbei und wieder zurück zur argentinischen Haupt- stadt. Dabei müssen unter anderem Pässe von 2500 Meter Höhe überwunden werden. Weitere Sportnachrichten Seite 17 2 Heeg 77 22 Gerade jetzt hat man sich schnell eine ing geholt. Sich vorsehen nützt viel, aber Vorbeugen ist tig. Desh ins gewohnte Getränk! widerstandsfähiger, adde eseeseeisse zalb täglich Dextropur Das macht denn Dextropur wird direkt vom Blut aufgenommen und gibt„irhsame Kraftreserven auf natür- liche Weise. Mit Dextropur hat man bessere Aussichten, gesund zu bleiben. Do EXTROPUR RENAULT ZEISS& ScHWARZ EL G 7. 20-22 Mannheim Tel. 2 22 84 a Lloyd Alexander D Bj. 57/58, sehr gut. Zust., Zu verk. B LAUT H Mhm., Zeppelinstr Telefon 5 09 77/78 1 0 — 8 180 D, v. Priv. Mercedes releten 4 43 20 Zu vk. BMW 301, 8-Zyl., zu verkaufen. zinger Straße 74. 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Es gibt für sie keine Jugend in ihrer Vielfältigkeit, die so grandios und unerfaßbar ist, wie die des Lebens selbst, es gibt für sie nur das„Jugend- Problem“. Und wie man heute an die Lösung von Problemen herangeht, wissen wir: mit Schlagworten und Schablonen, eben wie man diese„Probleme“ erst zu Problemen gemacht hat. Die heutige Jugend hat keine Ideale mehr! Das ist eines der beliebtesten dieser Schlag- Worte. Als ob man schon vergessen hat, wo eine Jugend hingeführt wurde, die Ideale(S0 jedenfalls wurde es genannt) hatte, in großer Zahl sogar Wenn heute ein Fotograf„typische“ Ju- gendbilder einfangen will, so entsteigen schließlich seinem Säurebad ranke Gestalten mit blue jeans, zu engen oder zu weiten Pull- Overn, zu langen oder zu kurzen Haaren. Wie das äußere Bild, so wird auch die gesamte Lebensart der Jugend schablonisiert betrach- tet. Es ist kast müßig, sich mit den sattsam bekannten Phrasen auseinanderzusetzen, die da bedeuten, die heutige Jugend sei durch- Weg schlecht, verderbt, unhöflich(in der Bahn steht grundsätzlich keiner auf), verweichlicht oder verroht(je nachdem, wie es gerade ge- braucht wird), amerikanisiert und was es der- gleichen mehr gibt. Die Schönfärber aber sind genauso unaus- stehlich wie die Schwarzseher, weil sie genau. so unehrlich und voller Ressentiments sind. Die Jugend ist gut, anständig, hilfreich, auf- geschlossen, strebsam, pflichteifrig! beeilen sie sich zu versichern. Sie wissen, warum. Die skeptische Generation. Dieses Wort prägten die Wissenschaftler, die Soziologen und Erzieher. Man war sich einig darüber, daß die Skepsis der Jugend gegenüber den Erwachsenen etwas durchaus Begrüßens- wertes und Vielversprechendes, auf jeden Fall Gesundes sei. Das Wort mag vor zwei, drei Jahren noch berechtigt gewesen sein. Aber heute? Trifft diese Definition heute eigentlich noch zu? Ist die Skepsis nicht vielmehr dem Bestreben gewichen, so schnell wie möglich selbst er- wachsen zu werden? Man muß die Frage stellen: Ist die Jugend eigentlich noch qugend? Das klingt absurd und es ist auch provoka- torisch gemeint. Aber schauen wir uns um. Müssen wir nicht zugeben, daß die Jugend nur allzu eifrig in die Fußstapfen der Alten tritt? Im Mittelpunkt der heutigen Welt der Erwachsenen aber steht das Denkmal des krassen Materialismus, ein Goldenes Kalb, Hekränzt mit Girlanden wohltönender Worte und umrauscht von Fahnen, auf denen die Embleme DM, Prozent und Dollar abgebildet sind. Die Jungen starren auf Denkmal und Fahnen ebenso gebannt, wie die Alten. Wenn wir von einem Problem sprechen, dann fin- den wir es hier. Wir kennen alle die Jugendlichen, die von Beruf Sohn sind, die sich ins gemachte Nest setzen. Sie gab es schon immer, sie wur- den stets mehr bedauert als beneidet. Aber das Erschreckende ist, daß es nicht nur auf die Kreise der„Wohlsituierten“ beschränkt bleibt, ihre Kinder von klein auf mit Geld und Besitz als höchster Wertstufe vertraut zu machen Kaufen, besitzen, zeigen, was man hat, und glauben, daß man desto mehr sei, je mehr man habe und zeige. Gut, man scheint sich bei uns damit ab- gefunden zu haben, daß wir materialistisch leben, mehr als die, die den Materialismus als Ideologie betrachten. Darüber ist schon viel geschrieben und geredet worden; und doch scheint man es nicht weiter tragisch zu neli- men(oder nicht zu erkennen), daß Gefühle und Gemüt— vom Geist ganz zu schweigen — verkümmern. Es ist Sache der Erwachse- nen, sich damit zu befassen, solange es sich gar Schile Redakteur, 22 Jahre Neustadt/ Weinstr. um ihre Gefühle und ihr Gemüt, ihren Geist handelt. Aber bewahrt doch die Jugend da- vor, ihr Erwachsenen, euch so eifrig nachzu- ahmen! Und ihr, ihr Jugendlichen, laßt euch nichts vormachen. Besinnt euch auf euch selbst, auf euer Jungsein. Protestiert! Nehmt nicht alles kritiklos hin, gebt euch nicht nur nach außen selbstbewußt, sondern denkt wirklich selbständig! Was wurde doch von den„Verständnisvollen“ zur Entschuldigung der Rock'n Rock-Krawalle gesagt? Das sei, wenn auch unbewußt, Protest der Jugend gegen die bestehende Ordnung, die keinen Platz mehr lasse für Begeisterung und echte Freude. Manche Ueberschlauen ge- heimnisten in die zerbrochenen Stuhlbeine hinein, daß diese gleichzusetzen seien mit den brüchigen Stützen der Gesellschaft. Wenn sich allerdings der Protest der Jugendlichen nur noch derart primitiv äußern kann, dann ist das alarmierend. Wo bleiben eigentlich bei uns die zornigen jungen Männer? Gibt es heute noch eine gei- stige Opposition der Jugend, der Studenten etwa, die fähig ist, andere, weniger„gebil- dete“ Kreise zu befruchten, mitzureißen? Es wäre interessant, zu wissen, wie ein Wolfgang Borchert heute schreiben würde. Ob er wohl Drehbücher für Lustspielfilme produzierte? Vielleicht für seinen damaligen Freund, der den Beckmann in„Draußen vor der Tür“ spielte, kurz nach dem Kriege, und heute als Regisseur bunte Filmchen dreht? Oder aber: Wenn Borchert Borchert geblie- ben wäre, wie würde er aufgenommen? Die Chance eines Neubeginns hatte das deutsche Volk 1945, hatte vor allem seine Ju- gend. Diese Jugend ist heute erwachsen. Die Chance wurde vergeben. Aber das wird nicht zugegeben. Und die Unehrlichkeit nimmt ihren Lauf. Was können die Nachfolgenden wissen von dieser Zeit und den Jahren davor, wenn es ihnen nicht gesagt wird? Es ist offen- bar wichtiger zu wissen, wann der Fünfte Kreuzzug, als wann die Machtergreifung war. Das sei übertrieben, das wisse nun doch wohl jeder? Die Antwort eines Göttinger Mädchens auf die Frage eines Fernsehreporters nach einem von den Polen verwalteten deutschen Gebiet lautete: Hessen. In jener Sendung Ende April dieses Jahres, in der Schüler von der letzten Volksschulklasse über die Berufs- schule bis zur Prima befragt wurden, hörte man, daß Hindenburg ein Mitarbeiter Hitlers und Ludendorff ein Widerstandskämpfer Wär, Hitler hat die Autobahnen gebaut und die Frauenmörder„abgeschafft“ Und wie- viele haben gewußt, wo Berlin überhaupt liegt? Ausnahmen? Kaum. Ausnahmen sind die guten Beispiele. Wo liegt die Schuld af der erschrecken- den Unwissenheit und Oberflächlichkeit der Jugend, für die dies nur als Beispiel gelten soll? Worin liegt die Ursache dafür, dag der Großteil der Jugend, besonders der Groß- stadt, ein Leben der reinen Aeußerlichkeit führt? Versagt die Erziehung im Elternhaus, in der sich für unfehlbar haltenden Schule? Selbständiges und kritisches Denken und Handeln sind wohl nicht gefragt. Kompro- misse muß man schließen, wenn man „Weiterkommen“ will. Die Erwachsenen regen sich über blue jeans auf und sehen dabei nicht, wie es mit der heutigen Jugend tatsächlich beschaffen ist. Zeit ist Geld, sagen sie und geben ihr Geld in Fülle, aber keine Zeit. Daß wirkliches Erwachsensein, nämlich Persönlichkeit und Lebensreife, dadurch wohl kaum erreicht werden kann, wird nicht bedacht. Nun, es soll hier keineswegs den eingangs apostrophierten Schwarzsehern nachgeeifert werden. Aber man sollte die Situation ver- suchen, klar zu sehen, dabei allerdings kei- neswegs übersehen, daß in Theatern und Konzerten Jugendliche in Massen sitzen, daß die lobenswerte Einrichtung der Taschen- bücher ihren Erfolg in erster Linie den jugendlichen Lesern verdankt, daß der größte Teil der berufstätigen Jugendlichen in ihrem Beruf viel leistet. Es gibt viel, sehr viel Positives an unserer Jugend; und auch der Hand nach Geborgenheit sei nicht ver- gessen und anerkannt. Gerade dieser letzte Punkt jedoch erhält schon einen ganz anderen Akzent, übersetzt man Geborgenheit mit Sicherheit und Wohl- ergehen. Denn hier fängt es an„gefährlich“ zu werden, nämlich wenn alles diesem Ziel untergeordnet wird, alles, was hervorragende Eigenschaften einer Jugend sein sollten: Selbständiges Denken, gesunder Oppositions- geist, das vielgeschmähte Welt- verbessern Wollen, das Eigene-Wege-gehen- Wollen, das Sich-Ereifern über Ungerechtigkeit und Lüge Nicht besser und nicht schlechter als früher ist die heutige Jugend. Nur die Welt, in der sie lebt, läßt sie verzerrt erscheinen, verzerrt meist zum Negativen in den Augen der Erwachsenen, die ja diese Welt geschaf- fen haben. Dabei steht die Jugend ihnen näher, ist ihnen in den letzten Jahren ähn- licher geworden, als sie es vielleicht bemerkt haben oder gar wahrhaben wollen, denn sonst müßten sie doch froh darüber Sein. Oder haben sie ein schlechtes Gewissen? Denn es ist doch eigentlich eine betrübliche Entwick- lung und ein echtes Problem dazu. Was bleibt zu tun? Wer soll etwas tun? Unser Lebensbild, unseren Lebensstil, wer vermag ihn zu ändern? Die Erwachsenen? Viele von ihnen versuchen einiges, im großen und im kleinen. Auch der Jugend versuchen sie zu helfen. Doch sie bleiben in der Minder zahl. Aber die qugend! Sie sollte doch die Mög- lichkeit finden, sich ihre Welt selbst zu be- stimmen, eine Welt, die sich von der augen- blicklichen der Erwachsenen merklich unter- scheidet, in der all das verschwindet, was wir als 50 unerfreulich empfinden und unter dessen Einfluß sich auch die Jugend nicht ge- rade zu ihrem Vorteil entwickeln kann. Die Jugend ist gar nicht so, sie ist ganz anders Donnerstag, 5. November 1959/ Nr. 28g Bild: Leppink Daß Wir skeptisch sind, kann uns niemand veröbeln ch hoffe, doß uns die Skepsis vor den Fehlern bewahrt, die durch blindes Vertrauen entstehen Ich bin ein Mädchen von 15 Jahren, be- Holahuter suche die Mittelschule Regina und habe den Wunsch, Schulęrin, 15 Jahre Mannneim-Schõnau Lehrerin zu werden. Ich gehöre also zur Jugend von heute. Nicht nur, weil ich eben 1944 auf die Welt gekommen bin, son- dern ich besitze auch die meisten der Eigen- schaften, die als bezeichnend für die heutige Jugend angesehen werden. Es hieß z. B., Wir seien hungrig trotz der Uebersättigung und leer trotz der Fülle des Gebotenen. Ich halte diese Beurteilung der Erwachsenen nicht für ganz gerecht, sehe sie aber nicht für einen Vorwurf an. Ich bin auch begierig immer mehr kennenzulernen und zu sehen und kühle mich durchaus nicht übersättigt von dem, was mir geboten wird. Wäre es nicht auch sehr traurig, wenn ich mich jetzt schon mit dem zufrieden gäbe, was ich kenne und Weiz? Die meisten Dinge, die uns von den Erwachsenen geboten werden, sättigen auch gar nicht, sie sind zu leicht verdaulich. Es kostet schon einige Mühe zwischen dem Vie- len, seien es Filme, Bücher oder Musik, das mit sehr viel Farbe und Reklame schmack haft gemacht wird, etwas wirklich Nahrhaf- tes herauszufinden. Meine Eltern erziehen mich zwar im re- ligiösen Sinne und haben sich von Anfang an bemüht, mich zu lehren, zwischen gut und schlecht zu unterscheiden. Da sie sich aber nicht darum kümmern, welche Filme ich sehe und Bücher ich lese, und das Verbotene be- kanntlich lockt, habe ich schon manches ge- sehen und gelesen, das meinem Alter nicht entsprach und nicht gerade gut zu nennen War. Aber ganz spurlos geht diese religiöse Erziehung doch nicht an mir vorbei. Manchmal beschäftige ich mich sogar ganz ernstlich mit solchen Büchern, denke darüber nach. Deshalb hoffe ich, daß ich doch nicht ganz leer bin. Weitere Eigenschaften der Jugendlichen von heute seien Rastlosig- keit und Nervosität. Auch diese Untugenden haften mir an. Um den sich immer wieder- holenden, meistens nicht unbegründeten, aber trotzdem langweiligen Moralpredigten zu entgehen, gehe ich so viel wie möglich von zu Hause fort. Meine Eltern sind sehr ängst- lich und wittern überall Gefahr, deshalb darf ich nicht mit älteren Jungen zusammen sein und muß schon um 19 Uhr zu Hause sein. Meinem Wanderdrang sind somit sehr enge Grenzen gesetzt. Darüber ärgere ich mich manchmal sehr, und tue dann aus Trotz gerade das, was ich nicht soll, z. B. mit Jungen Moped fahren oder paddeln. Wenn ich aber vernünftig darüber nachdenke, bin ich mei- nen Eltern eigentlich doch dankbar für diese Strenge, die bei mir bestimmt angebracht ist. Bestimmt hätte ich schon, wie die meisten meiner Kameradinnen, das Recht verwirkt, einem Klub der Ungeküßten beitreten zu dürfen, wenn diese elterlichen Maßnahmen nicht wären. Auf dieses Recht bin ich manch- mal stolz, obwohl es eigentlich nicht mein Verdienst ist, aber manchmal liegt mir wie- der absolut gar nichts daran, Dann wünsche ich mir großzügigere Eltern. Zum Glück gehen diese Anwandlungen meist schnell vorüber. Nervosität ist ein dehnbarer Begriff. Mein Vati findet, das Nägelbeißen sei ein Zeichen davon. Ich bin nicht seiner Meinung. Unzufrieden und unglücklich bin ich auch manchmal, wie anscheinend alle Jugend- lichen. Ich bin weniger unglücklich über meine Umwelt, als über die peinigenden ZwWꝛiespälte in meinem Innern. Auch meine Unzufriedenheit ist nicht auf meine Lehrer, Eltern und Freunde zurückzuführen. Meine zu geringe Selbstbeherrschung, Unentschlos- senheit und meine Bequemlichkeit, machen mich manchmal ganz böse auf mich selbst. Aber trotz vieler guter Vorsätze, bringe ich nie die Kraft auf, das zu tun, Was ich eigent- lich möchte. Mir geht es so wie dem Apostel Paulus, wenn er im Brief an die Römer schreibt:„... denn das Gute, das ich WiIII, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ Z. B. tut es mir hinter- her immer sehr leid, wenn ich durch meine Widerreden zu Hause eine häßliche Szene heraufbeschwört, wieder einen kostbaren Nachmittag mit unwichtigen Dingen ver- plempert, oder um einer Strafe zu entgehen etwas geschwindelt habe. Aber am schlimm- sten ist es, daß ich mich mit meinen Eltern nicht darüber unterhalten kann. Ich teile meistens nicht ihre Meinung und wenn ich versuche, ihnen meine Ansichten verständlich zu machen, wird das als Frechheit empfun- den und schon ist wieder der schönste Streit im Gange. Sicher sind aber nicht immer meine Eltern schuld, denn wir vertragen uns manchmal auch ganz gut und es ist gemütlich daheim. Weiter sind wir nach Ansicht der Er- Wächsenen egozentrisch, rücksichtslos und feige. Zugegeben, ich bin egozentrisch, ich bin mir selbst der Nächste. Das ist nicht lobens- wert und ich versuche auch nicht weiter mich zu entschuldigen. Aber den meisten ist es ja auch gar nicht recht, wenn man sich um sie kümmert. Sie sind ebenso egozentrisch und Wollen ebenfalls von keinem anderen etwas Wissen. Rücksichtslos bin ich meiner Mei- urg nach nicht. Zu beweisen, daß ich nicht feige bin, hatte ich bis jetzt noch keine Ge- legenheit. Meine Meinung sage ich aber mei- stens offen, mir wäre es zwar oft besser, Wenn ich meinen Mund hielte, denn diese Okkenheit hat meistens unangenehme Folgen. Den Edelmut, dag mir das Wohl anderer Wichtiger ist als mein eigenes, habe ich nicht. Man sagt, die Jugend sei voll tiefer Animo- sität gegenüber den Erwachsenen. Ich bin es nicht. Diejenigen, mit denen ich bis jetzt zu- sammengekommen bin, waren so, daß sie eher meine Liebe, als meine Feindseligkeit verdient haben. Meine Lehrer waren immer „Prima“, und diese Auszeichnung will schon etwas heißen., Sie umfaßt: verständnisvoll, ziemlich gerecht und nett. Auch meine Eltern meinen es nur gut mit mir. Wenn ich sie auch manchmal nicht begreife, feindselig stehe ich ihnen nicht gegenüber. Die anderen Erwach- senen, die wegen einem mißgratenen Exem. Plar die ganz e heutige Jugend verdammen und ihre eigene gestrige in den Himmel heben (verzeihen Sie die Unverschämtheit), belächle ich, aber von tiefer Animosität kann keine Rede sein. Daß wir eine skeptische Genera- tion sind, kann uns eigentlich keiner ver- übeln. Ich hoffe, daß uns diese Skepsis vor den Fehlern bewahrt, die durch blindes Vertrauen entstehen. So gehöre ich meiner Meinung nach auch zu einer Jugend, die bestrebt ist, aufzupassen und weniger Fehler zu machen, als die vorangegangenen Generationen. 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Roman (Verlag Benziger und Co., Einsiedeln), Aus dem tragikomisch beginnenden Abenteuer einer Nacht entwickelt der Autor die ganze Lebensgeschichte seines Helden: Der Schau- spieler David Ender wird nach der Vorstel- lung versehentlich in der Garderobe des Stadttheaters eingeschlossen; während seine Frau ihn sucht, zieht das Schicksal des Paars und ihrer beiden Familien und Freunde an uns vorbei; am Ende der zwölf Stunden Rahmenhandlung steht der Tod. Allein diese handwerkliche Meisterung des Stoffs ist grohbartig. Aber der ein- unddreißigjährige Autor hat uns auch un- endlich viel zu sagen. Kaum aufzuzählen, welche Themen alle in den Bannkreis seiner Erzählung treten: Kritik an der protzigen Hohlheit unserer wirtschaftswunderlichen Zeit; Zusammenstoß zwischen materialisti- schem und musischem Denken; Fragen der Religion und Religiosität; das Problem der Ehe als menschliche Bindung; die Ausein- andersetzung mit dem Tode., Ein ganzer Ka- talog der Rätsel unserer Existenz. Bewun- dernswerter noch als die Art, wie der Autor sie anpackt, ist die Feststellung, daß er nie in selbstgestellte Fallen geht: Da ist nirgends eine Geschmacklosigkeit, nirgends ein Zu- viel. Und das, obwohl der namentlich als Dramatiker schon bekanntgewordene Autor schier randvoll ist von Fragen an das Leben, schier überquillt vor heißem Bemühen. Es gelingen ihm mit den Fingerspitzen ertastete Formulierungen, von Atemlosigkeit erfüllte gespenstische Szenen, so die eines von Ver- jogenheit und Konventionalität vergifteten Leichenmahls. Dabei ist er keiner von den Modernen, die sich auf Weltverachtung und Nihilismus zugute tun. Wenn er von Liebe spricht, wärmt sein Wort. Um so glaubhafter wenn er Verachtung ausstößt oder klagt Ueber die Ehe:„Ich kann mir nicht vor- stellen, wie zwei in ihren vier Wänden ein Leben lang zusammen sind. Nie für sich sein, immer belauscht und beäugt, immer sich rechtfertigen: der Tisch steht schief, weil ich drangestoßen bin, ich kaufte kein Brot, weil ich dachte, du bringst es heim... Ueber unsere Verantwortung:„Wenn schon, wählen wir die Hölle, nicht die Hölle uns.“ Aber Kurz angezeigt Die Witwe Knut Hamsuns hat ein Buch über ihren Mann veröffentlicht, das in Nor- wegen erneut eine hitzige Debatte über die Haltung des Dichters während der Besetzung seiner Heimat durch deutsche Truppen im zweiten Weltkrieg auslöste. Das Buch trägt den Titel„Unter dem Goldregen“ Marie Hamsun berichtet darin von der überzeugt antibritischen Einstellung ihres Mannes und von seinem Glauben daran, daß Europa unter der Führung Deutschlands vereinigt werde. Der Schriftsteller unternahm jedoch, wie aus dem Buch hervorgeht, auch Schritte zur Erleichterung des Loses seiner norwegi- schen Mitbürger. Eine Begegnung mit dem „Führer“ blieb indessen fruchtlos. Die Straf- Verfolgung ihres Mannes nach dem Kriege kritisiert Marie Hamsun heftig. Von Vladimir Nabokov, dem durch seinen — kürzlich im„Morgen“ ausführlich be- spbrochenen— Roman„Lolita“ berühmt ge- wordenen Autor, erschien als neues rororo burg, der Roman„König, Dame, Bube— ein Spiel mit dem Schicksal“. Als weitere Taschenausgaben kamen daneben die Ro- mane„Der Trinker“ von Hans Fallada,„Es begann in Tanger“ von Hammond Innes und „Des Pudels Kern“ von Joyce Cary— mit Alec Guiness verfilmt heraus; außer- dem in der Reihe„rowohlts deutsche enzy- klopädie“ die Bände„Geschlecht und Tem- perament in primitiven Gesellschaften“ von Margaret Mead und„Prometheus— Die menschliche Existenz in griechischer Dich- tung“ von Karl Keréenyi und in der Reihe „rowohlts monographien“ eine Biographie von„Edgar Allan Poe“ in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, zusammengestellt von Walter Lennig. 5 „Signale 60“ heißt der„Kalender der Jungen“, den Horst Fritsch, Gerhard Loeser und Dmitrij Werschbizkij im Auftrag der Deutschen Freischar herausgegeben haben. Er erschien im Südmark-Verlag, Heidenheim an der Brenz. Das Kalendarium ist in Dekaden-Abschnitte eingeteilt, Ringheftung ermöglicht es, den Kalender wie ein Buch zu lesen; aktuellen Lesestoff, der sich auch kri- tisch mit Erscheinungen unserer Zeit ausein- andersetzt, bietet er genug, dazu Fotos aus vielen Ländern und Lebensgebieten, beson- ders auch aus dem Leben der Jugend. Taschenbuch des Rowohlt Verlages, Ham- Notizen über Bücher der junge Mann mit dem Allerweltsnamen läßt sich kaum zitieren. Es ist alles aus dem Zusammenhang gerissen, weil sein Buch im stetigen Fluß geschrieben ist. Endlich ein- mal wieder einer unter den der großen Leserschaft noch unentdeckten Jungen, aus dem es quellend schreibt. Der Roman wech- selt Ich- und Er-Form in geschickter, ge- Slückter Weise. Im Grunde ist er, geballt, gestrafft, nur eine Novelle; doch das„nur“ ist hier hohes Lob. Auch, daß die Erzählung oft ins Abstrakte, ins Allegorische hineinge- hoben wird, widerspricht unserer landläufl- gen Vorstellung vom Roman. Herbert Meier duillt über vor Talent. Kein Wunder, daß seine Jugend— gerade Frauen und junge Menschen wird sein Buch ansprechen— auch noch Schatten wirft: Gelegentlich ist die all- zu überhöhte Sprache gespreizt— von einem Toten heißt es:„Als er leichlag“—), die Ueberhöhung macht namentlich den Dia- log zuweilen papieren; die Verachtung des Bindeworts„und“ im berichtenden Satz gibt der Erzählung zwar Fluß und Atemlosig- keit, sie verärgert aber auch. Doch solchen kleinen Unarten steht eine große, konzen- trierte literarische Leistung gegenüber, die macht, daß wir von nun an auf diesen jun- gen Autor neugierig sind. Alhard von der Borch Fraven im Vordergrund Myron Brinig:„Die Frauen der Green- shields“. Roman(Lothar Blanvalet Verlag, Berlin). Ein kluger französischer Amerika- Besucher hat unlängst behauptet, daß das Land der unbegrenzten Möglichkeiten deut- liche Tendenzen zum Matriarchat aufweist und daß heute mehr als 65 Prozent des amerikanischen Volksvermögens von Frauen beherrscht wird. Myron Brinigs Roman übel die nicht sehr feine, aber steinreiche New Vorker Gesellschaftsschicht der letzten fünf 21g Jahre bestätigt diese These, denn in die- sem Buch spielen Männer nur noch eine sehr unscheinbare Rolle. Sie werden um ihres Geldes willen geheiratet, sind tüchtig im Be- ruf, aber energielos in ihrer Familie, werden betrogen und sterben früh, weil sie sich bei ihrer Arbeit vorzeitig verbraucht haben. Ihre Frauen aber sind strotzend von Gesund- heit und Energie, besitzgierig in jeder Rich- tung, strahlend, verführerisch, von ewiger Jugend, langlebig und eiskalt. Die Geschicke und Finanzen der Familie Greenshield wer- den durch drei Generationen von Frauen ge- lenkt, die ihre Männer quasi als Haustiere dulden. Attraktiver, erfolgreicher und skru- pelloser Mittelpunkt der vier Töchter ist Sally, die aus der Schar ihrer Verlobten den Aeltesten und Reichsten heiratet, als sie ein Kind erwartet. Ihr ruheloses, oberflächliches und gelangweiltes Leben wird aufgezeichnet, bis sie Großmutter, allein, verachtet und ent- erbt ist. Denn Myron Brinig schrieb zwar ein amerikanisches Sitten- und Gesellschafts- bild über sehr reiche Leute und schildert oft und gern Paläste, Pariser Roben und Bril- lanten, vergißt dabei aber nicht die volks- tümliche Moral, daß Geld allein nicht glück- lich macht und unrecht Gut nicht gedeiht. Der Roman ist spannend erzählt, stilistisch aber mitunter uneinheitlich, was vielleicht der Uebersetzung zugeéschrieben werd 4 muß. 8815 Das alte Berlin Clemens Laar:„Des Kaisers Hippodrom“. Roman(Carl Schünemann Verlag, Bremen). „Einen Roman aus Deutschlands goldener Zeit und auch vom Großen Wecken“ nennt Clemens Laar seine Geschichte, die sich kurz vor dem ersten Weltkrieg vor der Kulisse des kaiserlichen Berlin abspielt. Es ist alles drin, Kaiser und Kronprinz, Rudolf Nelson und Jean Gilbert, Berlin W und Berlin N, Offiziere, Theaterleute, Kneipwirte, Kom- merzienräte und Arbeiter, alle agieren kleißig mit und geben dem Bild, das über Berlin hinaus zur Kieler Woche und auf das Flugversuchsgelände Johannisthal hinüber- spielt, Leben, Farbe und Bewegung. Zentral- figur des Romans ist der Konsul Hinrich Tengelmann, einer der reichsten Männer jener Tage, der neben vielen kommerziellen Interessen auch politischen Ehrgeiz hat und bei Wilhelm II. Staatssekretär werden möchte. Auf einem der großartigen Feste, die er der Berliner Gesellschaft gibt, wird ihm ein entzückendes Berliner Mädel vor- gestellt, Mannequin eines Berliner Mode- hauses und allgemein„Puppchen“ genannt. Doch„Puppchen“ hat keinen Ehrgeiz, die Geliebte eines reichen Mannes zu werden, sie möchte bei der Bühne Karriere machen. Von dem Wunsch besessen, dieses süße Ge- schöpf zu erobern, spinnt Konsul Tengel- mann zahlreiche Intrigen, bei denen er je- doch einsehen muß, daß auch die Macht des Geldes beschränkt ist. Als er auch seinen ehrgeizigen Wunsch, Staatssekretär zu wer- den, einstürzen sieht, wird ihm die Frag- Würdigkeit seiner Person und seiner ganzen Epoche beklemmend deutlich. Aber seine innere Wandlung kommt zu spät. Die Schüsse von Sarajewo geben den apoka- lyptischen Reitern das Startzeichen. Ein unterhaltsamer Roman, der den Leser mit dem Berlin jener Tage und einer Fülle interessanter Figuren bekannt macht. th. Ein Sportroman Siegfried Lenz:„Brot und Spiele“. Roman (Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg). Hemingway sind zwei treffliche Stories aus dem Milieu des Rennreitens und Boxens ge- lungen. Montherlant hat den Sport verherr- licht. Cocteau hat sich im essayistischen Nebenher mit ihm auseinandergesetzt. Aber das sind Ausnahmen. Sie bestätigen die Re- gel, daß der„Kulturersatz“ unseres Jahr- hunderts, der Sport, sich gegen die dich- terische Verarbeitung sträubt. Was bisher als „Sportroman“ angeboten wurde, war besten falls„Tatsachenbericht“ im IIlustriertenstil. Siegfried Lenz ist der Wurf gelungen. Er hat den Roman eines Laufwunders à la Zatopek geschrieben, der, in Stil und Sprache bewußt den Jargon des Metiers einbeziehend, den- noch Literatur ist. Großhartig, wie er es an- packt: in der Rolle eines Sportreporters schildert er Aufstieg und Fall des Lang- streckenläufers Bert Buchner, der, obwohl ein Wundermann an Muskeln und Sehnen, im Geist ein Schwächling ist. Von Anfang an teilt der Leser die Sorge des Freundes: Der Sportrummel entfremdet die beiden, der „Gemanagte“ läßt den Manager im Stich, betrügt seinen Verein, um schließlich, wie auf der Aschenbahn, so auch menschlich zu stürzen. Das wird mit harter Sprache berich- tet. Wo Jargon zu hören ist, paßt er hin, ge- hört zur vulgären Atmosphäre des Gegen- standes. Vor der Einseitigkeit bewahrt sich der Autor auf jeder Seite, weil er das In- time, Private mit der Welt des Sports zu koppeln versteht. Deshalb muß das Buch nicht nur die große Masse der Sportenthu- siasten interessieren, es muß noch mehr die dem Sport gegenüber Indifferenten packen. Freilich wäre es ein böser Trugschluß, in Bert Buchner das Abbild der Sportkanone schlechthin zu sehen. Den Buchners, die es gibt, stehen unzählige kreuzbrave Sportler gegenüber, deren Sauberkeit im Gegensatz zum Fanatismus derer steht, die Sport im Sitzen betreiben und nur Geräuschkulisse zum Wettbewerb von ein paar Dutzend Athleten, bilden. Diese Feststellung jedoch schmälert nicht die Bewunderung für ein Buch, das man getrost als den ersten gelun- genen Sportroman und daher als ein literari- sches Ereignis feiern kann. K d Wolfdietrich Schnurre:„Eine Rechnung, die nicht aufgeht“, Erzählungen;„Das Los unserer Stadt“. Roman(Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau). Wolfdietrich Schnurre, 1920 zu Frankfurt am Main ge- boren, wurde für sein bisheriges Gesamt- Werk, zu dem der Gedichtband„Kassiber“, „Sternstaub und Sänfte“ und„Als meines Vaters Bart noch rot war“ gehört, in diesem Jahr mit dem Immermann-Preis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet. Liegen schon die voraufgegangenen Arbeiten aufhorchen, so hat Schnurre mit den elf Erzählungen des Bandes„Eine Rechnung, die nicht aufgeht“ sich in die erste Reihe der jungen deutschen Erzähler vorgeschoben. Diese Kurzgeschich- ten sind in der Prägnanz des Ausdrucks, der realistischen Darstellung der Umwelt, der Abgründigkeit des Humors und der Sicherheit der Inszenierung den besten amerikanischen oder englischen short-stories an die Seite zu stellen. Diese Kurzgeschich- ten sind ein literarisches Ereignis. Wie hier etwa in der Erzählung Blau mit Gold“ auf zehn Seiten in Sätzen, die selten mehr als künf oder sechs Worte enthalten, und im kargsten Dialog einer Rneipenunterhaltung die Geschichte eines Mordfalles erzählt wird, ist einfach unübertreffbar. Schnurres Cha- raktere und Situationen graben sich tief ins Gedächtnis. Man kann seine Geschichten ein halbes Dutzend Male lesen und wird immer wieder neu davon erregt werden.— Um so bestürzender ist die Lektüre seines soeben herausgekommenen Romans Das Los unse- rer Stadt“. Man kann es nicht begreifen, daß hier der gleiche Autor am Werk war. Be- fremdlich schon der Text der Umschlag- Walter Trier schuf diese heitere Zeichnung: wir entnahmen ste den in der Nleinen Reihe“ Verlags, Hannover, erschienenen Bändchen„Heiteres don Halter Jrier“, des Fackelträger das neben viele Kunstlers aus der Feder des oftmals in schöpferischer Partnerschaft ihm verbundenen Erich Kästner enthält. Stierlcämpfer-Story„Der Unbesiegte“ von Ernest Hemingway mit Graphiken von Pablo Picasso, Bertolt tes“ mit Zeichnungen von H. E. Köhler, Gedichte und kleine Prosd von Erich Kästner unter dem Titel Tickners Pferdebuch„Glüciclich mit Pferden“ mit reizenden Illustrationen des Verfassers. Fritz von Unruh:„Der Sohn des Gene- rals“. Roman(Verlag Hans Carl, Nürnberg). Fritz von Unruh, preußischen Offiziersfamilie, in der Span- nung zwischen dem Pflichtgefühl des preußi- schen Vaters und einer süddeutschen Mutter, hat in diesem Roman sich und seine Jugend im wilhelminische Wider den Willen Uhle auf Geheiß des Vaters in eine Kadet- tenanstalt eintreten, wo ihn der geistige und Drill seine Körperliche schulung auf Kriegshandwerk diese Zeit aus weiter Ferne— er hat in- wie der Verfasser, Weltkrieg, die Hölle von Verdun, erlitten, in welcher er den„Bruder Mensch“, die Brü- derlichkeit im Geiste Gottes, entdeckte und zum„Soldaten des Friedens“ umgeschmolzen wurde. Unruh gestaltete Offlziersfiguren, in denen der Zwiespalt zwischen Beruf und Zweimal Wolfdietrich Schnurre zwischen, klappe:„Sein Thema ist die Zeit, die für Schnurre, ohne dabei ihren tödlichen Fort- schrittsglauben eingebüßt zu haben, ins Mit- telalter zurückfiel errichtet in Fleiß kellert von Aengsten, heimgesucht von Ka- tastrophen und Plagen. Ihr Medium, durch das sie beredt wird, ist der Chronist, Proto- typ des zeitgenössischen Schriftstellers, in seiner schillernden Vielgestaltigkeit ein Ab- bild der Schizophrenie unserer Existenz. Die- sem Wirklichkeitsbewußtsein entspricht die Form des Buches. borsten, die kaleidoskopischen Splitter fügen sich zu funkelndem Mosaik. Alles klingt ein wenig verworren, als hätte der Kladden- schreiber selber nicht recht gewußt, wie er sich aus einer peinlichen Verlegenheit ziehen solle, aber immerhin, Romanquader, kalei- doskopisch, Schizophrenie, physisch, konkret, transparent, schwarzer Schli jeh 161 ob er Humor, visionäre Kritik, poetische Verzau- mmmen nieht zuviel Se tan, 5 berung, unerschöpfliche Phantasie und reife Gehabe und Metratsehe der i Wahrhafte Literatur in einen Satz gepreßt, schrauben den Docht der Erwartung Leser mächtig empor. Man erwartet Träume, Visionen, deutbare Symbole, aber man quält sich von Satz zu Satz und von Seite zu Seite durch ein literarisches Gestrüpp, in dem es nirgends eine Lichtung, nirgends einen freien Blick und nirgendwo eine Antwort darauf gibt, was das Ganze nun eigentlich bedeuten Die erwähnte„Schizophrenie unserer Existenz“ jedenfalls Soll. Mitteln weder da und daß unsere dafür ist eine Einzelstimme kein Beweis. Walter Trier: Der lndividualist n Zeichnungen eine verständnisvolle Würdigung des 1951 gestorbenen — Als weitere Neudausgaben der„Kleinen Reike“ sind zu nennen: die Brechts„Geschichten vom Herrn Keuner“ und„Der verwundete Sokra- „Große Zeilen— Kleine Auswahl, illustriert von Paul Flora, und John. Ein Roman det n Berufung, zwischen Pflicht und Einsicht, ver- hängnisvoll am Werke war. Und er erfuhr, als die braune Tyrannis an die Macht kam, Aechtung und Verfolgung, flüchtete und wurde ausgebürgert. Nun blickt er, im zer- störten Berlin sitzend und auf die Stunde öfkentlichen Auftretens wartend, gebannt auf die Jahre der Jahrhundertwende zurück und horcht auf die Stimmen derer, die da- hin gegangen sind, aber zu ihrer Zeit die Saat der Gewalt ausgeworfen, die Keime der Verderbnis und der Zerstörung gesetzt haben, alle geblendet von dem Zeichen der Reichsherrlichkeit und Macht, vom Kaiser, der die Deutschen„herrlichen Zeiten ent- gegenzuführen“ versprach, bis zu den letz- ten Kadettchen herab, die schon von der Aus- erwähltheit der germanischen Rasse und ihrem eigenen Gotte quasselten. Es fehlt auch in diesem gespenstischen Geisterzug der Vergangenheit an warnenden Propheten nicht; selbst der General, Uhles Vater, ver- folgt den von großsprecherischen und dro- nenden Reden begleiteten Kurs des Kaisers mit Mißtrauen, eine prachtvolle Gestalt, in ihrer Menschlichkeit, ihrer Güte und Skepsis mit dem alten Stechlin oder Briest vergleich- bar und wahrhaft aus dem Geiste Fontanes gestaltet, und der junge Uhle selbst, von inneren Stimmen und freundschaftlich ge- sinnten Männern gedrängt, aus der Zucht- anstalt der künftigen„Helden“ auszutreten, harrt, vom kategorischen Imperativ preußi- schen Pflichtbewußtseins bestimmt, auf dem Weg aus, der erst nach furchtbaren Erleb- nissen zur Umkehr führt. Wir betrachten fasziniert diese Art epischer Rechtfertigung, diese erste Wegstrecke eines preußischen Offiziers, der doch vor allem ein Künstle N ein Dichter und Maler, war, und Unruh ve steht es ja auch, die Gestalten, die ihm bege nen, die namhaften und die namenlo überaus lebendig zu vergegenwärtigen; 1. er doch, wie sie sich gebärdeten, wie sie sic bewegten und äußerten. Aber wir frage uns doch, ob er in der oft peinlich realisti schen Schilderung des Kadettenlebens 1885 geboren und in einer dem religiösen Empfinden aufgewachsen, n Deutschland dargestellt. der Mutter muß der junge Offiziers- auf das sieht preußischer Laufbahn, vorbereitet. Uhle den ersten Seine Heldin die Stadt, und Verblendung, unter- Der Romanquader ist zer- Mosaik, meta- Leute nicht allzu breit ausgewalzt habe. Und die an sich frisch und unmittelbar wirkende Dialogführung ist leider durch eine stilisti sche Unart gekennzeichnet, die man vo einem Dichter wie Fritz von Unruh nicht er- Wartet Einige Beispiele, die nicht etwa zu sammengesucht, sondern auf einer Seite auf,. gelesen wurden:„Ach, Kinder“, stieß ihr der Sekt auf,„wißt ihr was? Die Menschen wer- den alle alt! Aber wir“, tanzte sie herum „wir sind eben noch jung.“ Oder:„Mal. wine!“, setzte sich Paul eine Brille auf „Was heißt das?“, packte Klara den Brud. an der Kehle.. und so fort und so fort vom Anfang bis zum Ende! 8 8 im ist mit schizophrenen zustellen noch zu lösen, Existenz schizophren sei, th. Hasen fusqanen Wildenten Hirs ch Keule oder Reh Hasen Keule oder Rücken 5 und Geflügel dcdas sich jeder leisten ſcann! Rücken, frisch zerlegt 3 50 „ 500 8 0 Leue oder Röcken, zerlegt und enthäutet 4 20 535 9 Wildschwein Keule oder Rücken, jung, zert. 0 4.20 3.20 „„ 00 8* föglich zu günstigen Preisen: Hirsche- Rehe Wildschweine Rebhüöühner Wit empfehlen besondert: Hirschragout Hirschgoulasch Hasenpfeffer Holländer Enten Weistleischig, bekennt gute Quslitst 1 8 5 V0 8 979555 Holländer ohne Derm 3„ 2.55 bretfertig bretfertig ꝑi; Ste müssen unser Schaufenster gesehen haben Höhner 0 6.93 KARSTADT Seite 22 MORGEN Donnerstag, 5. November 1959/ Nr. 256 Unterstellhalle für Arbeitnehmer-Fahrzeuge Die allgemeine Sorgfaltspflicht des Arbeitgebers Im Industriegebiet sind Motorräder und Motorroller zum landläufigen Beförderungs- mittel der arbeitenden Bevölkerung ge- Worden, Andererseits ist mit der Zunahme der Motorisierung die Parkplatznot gestie- Sen. Muß daher der Arbeitgeber seinen Be- legschaftsmitgliedern einen geeigneten Unterstellraum für ihre Motorfahrzeuge be- reitstellen? Ein Landesarbeitsgericht hatte diese Frage bejaht. Auf die Revision des Arbeitgebers hat das Bundesarbeitsgericht (Urt. v. 5. 3. 59— 2 AZR 268/56-: VersR 1959, 866) das Urteil aufgehoben und weitere Aufklärungen des Einzelfalles für erforder- lich gehalten. Aus der allgemeinen Fürsorgepflicht des Arbeitgebers kann sich seine Verpflichtung ergeben, für eingebrachte Sachen seines Arbeitnehmers zu sorgen. Eine allgemeine Pflicht zur Bereitstellung eines Unterstell- raums kann freilich nicht anerkannt wer- den, sondern es sind die Gegebenheiten des Einzelfalls nach Treu und Glauben abzu- Wägen. Es geht sicherlich zu weit, von einem finanziell schwachen Arbeitgeber den Bau Rad- und Mopedwege schaffen größere Sicherheit Die Sicherheit im Straßenverkehr kann durch den Bau von Rad- und Mopedwegen entscheidend gefördert werden, erklärt die Gruppe Radwegebau in der Arbeitsgemein- schaft für Verkehrssicherheit in einer Denk- Schrift, die am 1. November 1959 veröffent- licht wurde. 1958 seien unter den 11 697 Ge- töteten und 350 992 Verletzten im Straßen- verkehr 1192 tote und 48 114 verletzte Rad- fahrer gewesen. Die Befürworter des Rad- Wegebaus bitten daher die Abgeordneten des Bundestages und der Landtage sowie die zuständigen Ministerien, in den neuen Haushaltsplänen für 1960/61 zweckgebun- dene Mittel für Rad- und Mopedwege an Bundesstraßen und an Landstraßen dort be- reitzustellen, wo Verkehrsdichte und Häu- fung von Unfällen die Trennung des Fahr- bahnverkehrs erforderlich machen. einer Unterstellhalle für die Krafträder sei- ner Belegschaft zu fordern, wenn er dadurch unverhältnismäßig hoch belastet wird. Auch muß die Zahl der Arbeitnehmer bedacht werden, die zur Hin- und Rückfahrt das Motorrad oder den Motorroller benutzen. Sind es sehr wenige, ist dem Arbeitgeber der Aufwand an Kosten schwerer Zuzu- muten. Bei einer zu großen Anzahl kann der Arbeitgeber das Mitbringen von Fahrzeugen auf das Gelände des Betriebes nur denen ge- statten, die in einem bestimmten Mindest- abstand wohnen oder öffentliche Verkehrs- mittel nur mit größeren Schwierigkeiten be- nutzen können. Nicht zuletzt sind die ver- kehrsmäßige Lage des Betriebes und die Dringlichkeit des Bedürfnisses zu berück- sichtigen. Letztere ist zu verneinen, wenn in der Nähe ein geeigneter Parkplatz vor- handen ist. Ist nach den Umständen des Einzelfalls eine Pflicht zur Schaffung eines Unterstell- raums zu verneinen, so kann doch eine„ver- bietende Fürsorgepflicht“ des Arbeitgebers gegeben sein. Wenn die Arbeitnehmer ihre Motorräder in einer dafür ungeeigneten Ver- sandhalle des Betriebes unterstellen, wo mit Beschädigungen gerechnet werden muß, dann darf der Arbeitgeber, um seine Arbeitneh- mer vor Schaden zu bewahren, aber auch im Interesse des Betriebsfriedens, um Streit und Prozesse zu vermeiden, die Unterstellung dort nicht dulden. Der Arbeitgeber kann seine Haftung für Schäden an den Kraftfahrzeugen, die seine Belegschaft in seinem Betrieb unterstellt, nicht einseitig durch einen Aushang aus- schließen, selbst wenn dieser von dem Be- triebsratsvorsitzenden mitunterzeichnet ist. Ein Ausschuß der Haftung für grobe Fahr- lässigkeit ist überhaupt nicht zulässig, weil er zu einer Abwertung der Sorgepflicht des Arbeitgebers für seine Arbeitnehmer führen würde. 5 Was sagt die Justiz? „Beschädigt der berechtigte Fahrer das Fahrzeug, so haftet er dem Eigentümer we- gen schuldhafter Beschädigung. Besteht eine Kaskoversicherung, so kann der Kaskover- sicherer gegen den Fahrer Rückgriff nehmen, soweit er den Eigentümer entschädigt hat. Der Umstand, daß ein Fahrer den Wagen eines anderen unentgeltlich als dessen Beauf- tragter fährt, rechtfertigt für sich allein noch nicht die Annahme eines Haftungsausschlus- ses für einfache Fahrlässigkeit, und zwar auch nicht, soweit es sich um Schäden han- delt, die von einer Kaskoversicherung ge- deckt sind.“(BGH, Urteil v. 30. 3. 1959— DAR 59, 187.) 1 * „Das Schmerzensgeld kann so festgesetzt werden, daß für den einen Zeitabschnitt eine Kapitalabfindung und für einen weiteren Zeitabschnitt eine Rente zugesprochen wird.“ (88H, Urteil v. 13. 3. 59— DAR 59, 185.) * „Ein Verkehrsteilnehmer verstößt nicht gegen das Parkverbot, wenn er die Ein- und Ausfahrt sowie den übrigen Verkehr nicht behindert, z. B. jederzeit und ohne weiteres bereit und in der Lage ist die Ein- und Aus- fahrt freizumachen.“(OLG Koblenz, Urteil vom 19. 3. 59— DAR 59, 251.) * „Beim Linkseinfahren in ein Grundstück muß der Einfahrende jedenfalls vorher die Fahrtrichtungsanzeige, das Einordnen zur Mitte und das Verlangsamen der Fahrt so deutlich ausgeführt haben, daß der Nach- folgeverkehr jeden dieser Vorgänge bei nor- maler Sorgfalt erkennen kann.“(OLG Hamm, Urteil v. 12. 8. 59— DAR 59, 195.) * „Kraftfahrer vor einer polizeilichen Ge- schwindigkeitskontrolle zu warnen, ist nicht schon an sich verboten. Allerdings darf da- durch keine Behinderung oder Belästigung anderer eintreten.“(OLG Köln, Urteil vom 5. 5. 59— DAR 59, 247.) * „Die kürzliche Inspektion eines Kraft- fahrzeuges entbindet den Kraftfahrer dann nicht von der Pflicht, die Einstellung seiner Scheinwerfer überprüfen zu lassen, wenn das Abblendlicht außergewöhnlich weit reicht oder entgegenkommende Kraftfahrer ihre Blendung anzeigen.“(OLG Köln, Urteil vom 31. 10. 58— VRS Bd. 16, 468.) Erhöhte Vorsicht an Straßenbaustellen Bei unklarer Verkehrslage gilt„Vertrauensgrundsatz“ nicht Das Befahren einer verengten Fahrbahn neben einer Straßenbaustelle erfordert be- sondere Aufmerksamkeit und vor allem eine erhöhte Rücksicht auf andere Verkehrsteil- nehmer. Wer hier von vornherein davon aus- geht, er könne ein Vorrecht für sich in Anspruch nehmen, verkennt grundlegend die sich aus § 1 StVO ergebenden Verpflichtungen(88H, Urt. v. 5. 5. 59— VI ZR 115/58—: VRS 17, 1). Ein Pkw passierte auf einer Bundesstraße eine durch Sperrböcke gekennzeichnete und beiderseits mit einem Schild mit der Auf- Schrift„20 km“ versehene Straßenbaustelle von 900 m Länge, die auf seiner Fahrbahn- seite lag, so daß er die linke Fahrbahnseite benutzen mußte. Er fuhr wesentlich schneller als 20 km /st. Als er dem Ende der Baustelle nahe war, kam aus der Gegenrichtung ein anderer Pkw oauf die Baustelle zu. Beide wechselten Blinksignale. Sie stießen frontal zusammen, als der eingangs erwähnte Wagen den letzten Absperrbock schon hinter sich hatte. Der Klage dessen Fahrers wurde nur zu einem Viertel stattgegeben. Er mußte also zu drei Viertel seinen Schaden selbst tragen. Die ohne Richtungspfeil aufgestellten Sperrschranken bedeuten grundsätzlich eine Sperrung derjenigen Fahrbahnseite für den Verkehr, deren Breite durch die Stellung der Schranken angezeigt ist. Aus der Art der Straßensperre— die Fahrbahn selbst war, auch auf der gesperrten Seite, durch die Bau- arbeiten nicht betroffen— ergab sich, daß auf der langen, nicht durch Seitenschranken ein- gegrenzten Strecke ein Vorbeifahren zweier sich begegnender Fahrzeuge gestattet sein Sollte. Jeder Fahrer mußte auf dieser Strecke also mit Gegenverkehr rechnen, Der auf die linke Fahrbahnseite hinübergewechselte Fahrer durfte sich also nicht darauf verlas- sen, daß der entgegenkommende Fahrer vor dem Sperrbock warten und ihn durchfahren lassen werde. Auf den sogenannten Ver- trauensgrundsatz kann er sich angesichts der mindestens unklaren Verkehrslage nicht be- rufen. Daß er unter erheblicher Geschwindig- keitsüberschreitung auf die durch den Sperr- bock verengte Straßenstelle losfuhr, obwohl ihm ein Fahrzeug entgegekam, war fahrläs- sig. Es entspricht der ständigen Lebens- und Verkehrserfahrung, daß eine dem Erforder- — nis des 8 1 StVO nicht entsprechende Fahr- Weise zu einem Verkehrsunfall in der Axt des hier eingetretenen führen kann. Auf eine überraschende Schleuderbewegung kann der Fahrer sich in diesem Fall ebensowenig be- rufen wie auf die Fahrweise des Entgegen- kommenden, da es sich hierbei um typische Gefahrenquellen bei einer verengten Fahr- bahn handelt, denen gerade durch die Ge- schwindigkeitsbegrenzung entgegengetreten werden sollte. Auch der Blinkzeichenwechsel gewährleistete keine Sicherheit für ein ge. fahrloses Weiterfahren auf der linken Fahr- bahnseite. Verkehrsvergehen in Europa sollen gemeinsam verfolgt werden Der Ausschuß für Probleme des Straf- rechts beim Europarat in Straßburg hat Kürzlich einen Konventionsentwurf über die Verfolgung von Straßenverkehrsvergehen in den 13 Ländern der Gemeinschaft voll- endet. Die Konvention, die dem Ministerrat zugeleitet wird, soll die Strafverfolgung in den 13 Ländern bei Straßenverkehrsver- gehen, die durch Staatsangehörige eines anderen Landes begangen werden, erleich- tern. Diese Mitteilung machte der stellver- tretente Vorsitzende des Strafrechtsaus- schusses, der Franzose Mare Ancel, auf einer Pressekonferenz in Straßburg. Fahruntüchtig bei ein Promille Die Aerzte sind schon immer der Mei- nung gewesen, daß Kraftfahrer bereits mit einem Blutalkoholgehalt von mehr als ein Promille fahruntüchtig sein können. Das schreibt der„Deutsche medizinische Infor- mationsdienst“(Bad Godesberg) in seinen Mitteilungen. Der vom Bundesgerichtshof festgesetzte Wert von 1,5 Promille liege zu hoch. Neuerdings hätten zahlreiche Gerichts- mediziner, Richter, Staatsanwälte und Ver- teidiger das bestätigt, heißt es in dem Ar- tikel. Inzwischen habe der Grenzwert von ein Promille in der Gerichtspraxis„mehr und mehr als Leitsatz Anerkennung ge- funden“. Aber auch dieser Wert müsse als obere Grenze angesehen werden, meint der Informationsdienst. r ſagen- Beschwerden, bei Sodbrennen, Völlegefühl, Kater-Magen, saurem Auf- stoßen, Magendrücken und ähnlichen Folgen von Magenübersäuerung 8 schnell und zuveriàssig die seit Jahrzehnten bewährte Biserirte Magnesia in Fuver- und Tablettenform in jedet Apofheke Geschüſtsanseigen eigene Herstellung in allen Far- ben und Größen. Seeberger, 53, 15 Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 Last-Expreßz, L 8, 6 Tel. 2 1193. Umzüge— Transporte Wir nähen Ihnen hübsche Kleider- Kostüme- Mäntel chile, modisch und zeitlos.— Feinste Stoffe— Eigenes Anderungs-Atelier 8 am Ring, L 14, 11 gennebach Telefon 2 866 45 UMZU GSE und EIITRANSPORTE Theu wissen, Ruf 5 14 62 Max-Joseph-Straße 24 Dauerwellen 9.- u. 7.80 individuell. chic. elegant. modisch im SaLON ELSE WOLF. G 3, 4. Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn. Klavier- u. Flügeltransporte D straße 24. Tel. 7 17 22 Suuna-Bu K. Walter, Secken- heim. 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Der Vorstand Zum letzten Mal! 2 DORNRUSCHEN Ein enlzückendes Märcken nach Brüder Grimm bearbeitet von Roland Vogel in drei Bildern mit Musik, Gesang und Kinderballett für unsere kleinen und großen MM-Leser und Freunde aufgeführt vom Märchenthedter„Kurpfalz“ am Mittwoch, dem 11. November 1959, um 15 Uhr, im Ros engeirten-Musens dil Spielleitung: Elisabeth Vaas— Am Fiügel: Alfred Schaaf Tänze einstudiert: Fränzel Rothmund Bühnenbilder: Erwin Fritsche 1 Bauarbeiten im„Mannheimer Morgen“, Karten im Vor- verkauf nur an den Kassen des Rosengartens, im Kiosk Schleicher, F. 2 42 55, am Tattersall, Zigarren-Schmitt, F. 2 43 15, 0 2(Haupt- post), Kiosk Schreckenberger, OEG-Bahnhof und Buchhandlung Böttger, O 7, 15, Tel. 2 37 04 zum ermäßigten Preis von 1.—, 1,20, 1,50, 1,80, 2. und 2,30 DN. Alle Plätze sind numeriert. 5 Mietgesuche eee bnd, g 8 c e Zuschr. u. Nr. 05660 an den Verl. Mö. Zi u. Wohng. sucht lfd. Im. Leerzi. Löber, Anse. 8 21661 Leeres Iimmer gesucht, alleinst., berufst. Frau. Tel. 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Stargard in Marburg Die Herbst-Auktion des Hauses J. A. Star- gardt in Marburg brachte ein ausgezeich- netes Angebot von Autographen der ver- schiedensten Gebiete. Es hatten sich auch die Sammler, die Institute und die Händler aus dem In- und Ausland diesmal besonders zahlreich in Marburg eingefunden. Da außer- dem bei dem Auktionator Günther Mecklen- burg zahlreiche schriftliche Gebote vorlagen, gab es um wichtige Stücke hartnäckige Kämpfe und entsprechend hohe Preise. * 10 Bei der Literatur wurden Gedichte und Prosastücke von Heinrich Heine angeboten, die seit fast einem Jahrhundert der For- schung nicht mehr zugänglich waren. Es war der zweite und letzte Teil einer Heine- Sammlung, von der im vergangenen Früh- jahr schon einige Gedichte wie„Nachtgedan- ken“ und„Der Tannhäuser“ durch Stargard versteigert worden waren. Jetzt gingen vier- zehn eigenhändige Gedichte, vier Gedichte in Abschrift und achtundzwanzig Gedichte in Druck mit Korrekturen Heines für 17 500 Mark in die Düsseldorfer Bibliothek, vier eigenhändige Heine-Gedichte erwarb ein Privatsammler für 8100 Mark, das eigen- händige Gedicht„Verkehrte Welt“ wanderte mit fünf Gedichten in Abschrift mit Korrek- turen Heines für 2150 Mark gleichfalls nach Düsseldorf, ebenso zwei Gedichte aus dem Buch„Liebeslieder“ für 1600 Mark und ein Kleines Konvolut von zwei eigenhändigen Gedichten, einem teilweise eigenhändigen Gedicht, sowie zwei Gedichte in Abschrift für 5600 Mark. Drei ungedruckte Briefe Hebbels an seinen Verleger Campe wurden von dem gleichen Schweizer Privatsammler für 3100 Mark erworben, der schon im vorigen Herbst drei ursprünglich aus dem gleichen Besitz stammende Hebbel-Briefe ersteigert hatte. Ein Tagebuch Fontanes aus den Jahren 1855/56 wanderte für 1700 Mark in die Staatsbibliothek nach Ostberlin, Marbach er- Warb einen Brief Fontanes an Heyse für 250 Mark. Zwei Goethe-Briefe gingen für 910 und 930 Mark nach Weimar und Düssel- dorf(Goethe-Museum). Ein Brief Schillers an Körner wurde nach Kampf einem Schwei- zer Privatsammler für 3400 Mark zugeschla- gen. Ein Abschnitt aus Mörikes„Stuttgarter Hutzelmännlein“ wanderte für 2050 Mark an das Schiller-Nationalmuseum Marbach. Von den hinterlassenen Autographen der Wissenschaftler wurden für einen wichtigen Brief Einsteins 2800 Mark bezahlt. Einen Brief Kants aus dem Jahre 1798 erwarb ein Schweizer Privatsammler für 2300 Mark und ein auf 500 Mark geschätzter Brief Friedrich Lists wurde nach einem heftigen Bietgefecht für nicht weniger als 2550 Mark einem Schweizer Privatsammler zugeschlagen. Ein Brief Max Plancks wurde bei einem Schätz- Preis von 400 Mark für 1700 Mark von einem Schweizer Händler erworben. Ein Brief Schopenhauers ging für 1150 Mark in die Segen Numerus clausus Eine Stellungnahme des Gewerkschaftsbundes Die offizielle Wochenzeitung des deutschen Gewerkschaftsbundes,„Welt der Arbeit“, kri- tisiert die Empfehlung des Bundesinnen- ministeriums, die Zahl der Studenten an den Hochschulen der Bundesrepublik durch den sogenannten Numerus clausus zu begrenzen. Dies sei um so bedenklicher, als im Osten gewaltige Mittel aufgewendet würden, um einen hochqualifizierten Nachwuchs heran- zubilden.„Wenn in jedem Jahr 2,5 Milliarden Mark für die Rüstung da sind, dann muß es doch auch möglich sein, 1,5 Milliarden für die Mobilisierung des Geistes bereitzustellen“, Schreibt das DGB-Organ. Die Gewerkschaften hätten immer wieder darauf hingewiesen, daß die Aufwendungen für Bildungszwecke bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts von den jetzigen vier Prozent des Volkseinkom- mens auf sechs Prozent gesteigert werden müßten. Die Mittel hierzu könnten bereit- gestellt werden, wenn die Regierung nur wolle. Wenn das Volkswagenwerk in eine Studienstiftung umgewandelt würde, könn- ten allein aus diesen Erträgen die katastro- Phalen Verhältnisse an unseren Hochschulen weitgehend verbessert werden. Es sei für unser Wirtschaftswunderland„geradezu be- schämend“, daß unsere Hochschulen zu klein sind.(Wir veröffentlichten gestern eine Stel- lungnahme des Verbandes Deutscher Stu- dentenschaften zu diesem Problem.) dpa Schweiz. Ein Brief Bismarcks aus dem Jahre 1862 an den sächsischen Ministerpräsidenten stieg von 560 auf 940 Mark. Hohe Preise gab es wieder bei den Musik- Autographen. Von der ersten Ausgabe des„Musikalischen Op- fers“ von Bach erzielte eines der nicht voll- ständigen Exemplare 9100 Mark. Ein Schrift- stück Beethovens mit neun Notenbeispielen brachte 12 500 Mark, ein Musik-Manuskript kners mit fünfundvierzig kontrapunk- er Uebungen 5600 Mark und Richard agners Anfang des Vorspiels zum„Tristan“ in Klavier ge zt 3200 Mark. Ungewöhnlich reichhaltig war diesmal die Abteilung Bildende Kunst bestellt. Für eine aquarellierte, mit begleitendem Text ver- sehene Initiale Menzels wurden 900 Mark und für ein Albumblatt Munchs 400 Mark bezahlt. Im Mittelpunkt stand aber die rie- sige Briefsammlung Max Sauerlandts, dieses allzu früh 1934 verstorbenen Kunsthistori- kers und Museumsleiters, der sich so sehr für die moderne Kunst, vor allem für den deutschen Expressionismus eingesetzt hat. Ein Konvolut von über tausend Briefen von Künstlern, Kunsthistorikern und Museums- leitern an Sauerlandt brachte 3350, Briefe Beckmanns 710, Heckels 960, Kirchners 1400, Henry Moores 240 und Schmidt-Rottluffs 2000 Mark. Weit über zweihundert Briefe Noldes und seiner Frau Ada an Sauerlandt wurden von der„Stiftung Emil und Ada Nolde“ auf Seebüll für 10 300 Mark erwor- ben. Hermann Dannecker Thornton Wilder in Köln Der amerikanische Dichter Thornton Wilder, der sich in der Bundesrepublik aufhält, besuchte in den Kammerspielen Köln eine Neuinszenierung seines Stücks„Unsere kleine Stadt“. Unser Bild zeigt von linxs nach rechts: Thornton Wilder, Frau Schuh und ihren Gatten, Professor Oscar F. Schuh, Intendant der Städtischen Bühnen Köln, mit welchen Thornton Wilder eine herzliche Freundschaft verbindet, in den Kammerspielen. Foto: Keystone Der fabelhafte 1 Neue Stöcke und Reprisen in den Theatern am New) Vorker Brody George M. Cohan, der bekannteste New Vorker Komödienautor um die Jahrhundert- wende, nannte das amerikanische Theater einst einen„fabelhaften Invaliden“. Der Name blieb haften. Immer wieder wird das Broadway-Theater als krank geschildert, immer wieder weigert es sich, zu sterben. Auch in diesem Herbst gab es in Zeitungen und Zeitschriften Artikel namhafter Kriti- ker, die das Niveau der amerikanischen Dramatik, trotz Williams, Miller und Inge, als bescheiden bezeichneten— auch wenn sie verschiedener Meinung über die Gründe Waren. Und nun ist die neue Spielzeit nur einige Wochen alt, und es gibt bereits einige dramatisch wirkungsvolle oder poetische Stücke. Sie sind nicht„große Literatur“, aber sie fesseln, haben brillante Rollen und füllen die Häuser. Noch immer steckt viel Leben in dem„Invaliden“. Den stärksten Eindruck machte„The Miracle Worker“ Oie Wunder-Zauberin) von William Gibson, dessen„Spiel zu zweit“ am Broadway bereits das zweite Jahr zu sehen ist; die Mannheimer kennen das Stück aus der Aufführung des Nationaltheaters. Diesmal malt Gibson mit stärkeren Farben, er mischt tragische und heitere Töne und rührt uns an, wenn er in diesem biographi- schen Schauspiel Tiefen und Höhen mensch- licher Gefühle präsentiert. Es handelt sich um die Bemühungen der von Blindheit geheilten, im Waisenhaus aufgewachsenen Annie Sul- livan, die blinde, taubstumme Helen Keller, als sie nur sechs Jahre alt war, zu„retten“. Damals war die heute berühmte Dichterin beinahe„eine kleine Bestie“, Sie wußte sich keinen Rat in einer Welt, die ihr feindlich erschien, und sie schlug daher wild nach allen Seiten aus. Die Eltern überschütteten das Kind mit Zärtlichkeit, aber das half nicht. Es verstärkte nur den Haß der Ein- samen gegen alles, was sie nicht verstand. Und dann kam die junge Irin Sullivan. Sie spürte eines: Es war wichtig, daß Helen be- Sinne ein zivilisierter Mensch zu sein, Ge- horsam und Einordnung zu lernen und nicht verwöhnt und allein zu bleiben. Der Kampf zwischen den beiden, der folgte, und dann auch der Kampf zwischen Annie und den Eltern Helens, ist oft grausam hart, und Gibson erspart uns kaum eine Einzelheit. Aber dann geschieht das Wunder. Das Kind beginnt zu verstehen, es sei doch besser, sich in die unbekannte Welt einzuordnen, sie ver- stehen zu lernen, anstatt zu trotzen. Und zwischen ihm und der jungen Pflegerin be- sinnt eine neue Sprache und Zärtlichkeit aufzublühen. Man folgt der wahren Ge- schichte und dem FHeroismus Annies mit stetem Interesse, ist gebannt und bewundert Gibsons Verzicht auf jede Melodramatik. Anne Bancroft erweist sich als großartige Darstellerin der leidenschaftlichen wie der witzigen und zungenfertigen jungen Irin. Patty Duke als Helen ist explosiv, ein klei- nes Ungeheuer, aber liebenswert, weil man spürt, das Kind verzehre sich nur in Sehn- sucht, kein Tierchen zu sein, das man in eine Ecke stellt, da sie ja nicht in diese Welt gehört. Interessant und theatergewandt ist auch „The Gang's All Here“ Die Bande ist bei- sammen), ein semi-dokumentarisches, poli- tisches Schauspiel von qerome Lawrence und Robert E. Lee. Es erzählt vom amerika- nischen Präsidenten Harding(1921-23), der hier Hastings heißt, und der Korruption sei- ner Freunde. Die Autoren klagen die Skru- pellosigkeit von Provinzpolitikern an, die einen zu naiven und schwachen Mann nur deshalb ins Weiße Haus brachten, um sich Selbst zu bereichern. Aber vor allem schil- dern sie die Tragödie eines Mannes, der sich mißbrauchen lieg. Leider geben sie der Figur doch zu wenig Tiefe und Breite. Melvin Douglas gelingt es dennoch, daraus eine schauspielerische Meisterleistung herauszu- Holen. Ein historisch- biographisches Stück von gewissem Niveau ist auch„Vincent“ von Francis Gallagher. Der Held ist Vincent van Gogh, der hier in Arles und Auvers vor allem im künstlerischen Kampf mit seinem Freund Gauguin gezeichnet wird. Wenn er ihn dann verliert, geht er im Wahnsinn unter. Das Gefühlsleben der beiden Männer ist mit sparsamen, feinfühlenden Worten gemalt und hat daher seine Wirkung.„The Warm Peninsula“ Mie warme Halbinsel) von Joe Masteroff ist die Geschichte eines alternden Mädchens, das sich in Florida in einen Gigolo verliebt. Nur eine Julie Harris, die in ihrem Charme an die junge Elisabeth Bergner er- innert, konnte das Stück retten. „Cheri“ von Anita Loss(nach zwei Ro- manen von Colette) gefiel— wir berichteten darüber— in New Vork ebenso wie vorher in Washington, aber nur dank der brillanten Leistung von Horst Buchholz in der tragi- schen Rolle des jungen Mannes, der sich in eine alternde Kokotte, Kim Stanley, verliebt und darüber zugrunde geht. Buchholz mag bald Curd Jürgens als Liebling der ameri- kanischen Frauenwelt ablösen. Unter den Reprisen der Herbstsaison sei vor allem Eugene O'Neills„Der Große Gott Brown“ genannt, dessen Expressionismus wie von heute anmutet. Die abstrakte Sym- bolik des 3. Aktes allerdings läßt wie vor Jahren ziemlich kalt. Die beiden ersten Akte aber strahlen einen magischen Zauber aus. Bernard Shaws„Haus Herzenstod“ er- heiterte wieder einmal mit seiner witzigen Gesellschaftskritik und Shakespeares„Viel Lärm um nichts“ wurde von John Gielgud und Margarete Leighton zu einem neuen Er- folg geführt. 7 3CCCCC0C0 3 H. B. Kranz New Vork) Koltur-Chronik Die italienische Sopranistin Renata Tebaldi wird ihre ursprünglich für Oktober geplante Tournee durch die Bundesrepublik, die sie Wegen einer Erkrankung absagen mußte, nicht vor dem Frühjahr 1960 nachholen können. Die Karten für die geplanten Konzerte in Wies- baden, Hamburg, Stuttgart und München wer- den zurückgenommen. Professor Dr. Josef Haemel, der frühere Rektor der Universität Jena, hat jetzt in Hei- delberg seine Vorlesungen über Haut- und Geschlechtskrankheiten aufgenommen. Profes- sor Haemel war im vergangenen Jahr kurz vor der 500-Jahr-Feier der Jenaer Universität aus der Sowjetzone nach dem Westen geflüchtet. Der Stralsunder Schriftsteller A. W. Kasten (SE), ist, wie das Informationsbüro West mel- det, nach Westberlin geflohen. Kasten hatte 1958 einen Roman aus der Geschichte Stralsunds „Karsten Sarnow“ veröffentlicht, der von der SED heftig kritisiert worden war. Dem Schrift- steller wurde vorgeworfen, er habe mit seinem Roman„die Ideologie des dritten Weges ver- herrlicht“. Da Kasten sich hartnäckig weigerte, seine Ansichten zu widerrufen, stellte die SED fest, er habe sich„noch nicht bis zur letzten Klarheit durchgerungen“, Zu Kastens bekann- testen Werken gehören das 1949 in Stralsund uraufgeführte Bühnenmärchen„Der Bauer und der Spielmann“ und die im Stil des„sozialisti- schen Realismus“ geschriebenen Romane„Men- schen im Seewind“ und„Silber des Meeres“. Die sowjetzonale Robert- Schumann- Gesell- schaft veranstaltet zum zweiten Male einen „Internationalen Robert-Schumann- Wettbewerb für Gesang und Streichquartett“, der vom 17. bis 26. Juli 1960 in Ostberlin stattfindet. In je- der der beiden Kategorien sind erste bis dritte Preise vorgesehen, die für Gesang eintau- send Ostmark, für Streichquartett von zwei- tausend bis sechstausend Ostmark betragen. Walter Pott und Edith Krüger sprachen auf Einladung der Bremer Volkshochschule und Abendakademie ihren Vortragsabend„Theater — Theater“ mit großem Erfolg in Bremen. Hans Rolf Peter aus Neustadt an der Wein- straße zeigt vom 7. bis 28. November im Mann- heimer Kunstsalon Lore Dauer pfälzische Land- schaften. Stahlplastiken, Zeichnungen und Aquarelle von Hans Uhlmann(Berlin) zeigt das Graphische Kabinett Dr. Hanna Grisebach(Heidelberg) vom 11. November bis 3. Dezember. „Der Leuchter“ Ausgrabungen in Woppertal Wenn das Stück eines berühmten franz. sischen Autors, dem findigen Bienenfleig unserer Dramaturgen zum Trotz, erst 125 Jahre nach seiner Uraufführung Zugang auf eine deutsche Bühne erhält, muß etwas „faul“ an ihm sein. In Wuppertal grub man jetzt die völlig belanglose Komödie„Der Leuchter“ von Alfred de Musset, recht haus- backen übersetzt von Wolfgang Kirchner, aus und präsentierte sie als deutsche Erstauf. führung. Dem Andenken des gefühlsüber- schwenglichen französischen Romantikers Musset(1810—1857) tat man damit keinen Gefallen: er hat mit„Lorencaccio“ zum Bei- spiel, das Vilar mit Gérard Philipe in der Titelrolle, ständig im Repertoire hat, Bes- seres geschrieben. Der titelgebende„Leuchter“ anderes als ein Strohmann, der dumm genug ist, einer etwas leichtfertigen Schönen auf ist nichts ihre Anweisung hin den Hof zu machen, um dadurch den Verdacht von ihrem Liebhaber abzulenken. Denn der recht betagte Ehe- mann ahnt, daß sich hinter seinem Rücken einiges abspielt, von dem er nichts wissen Soll. Es kommt, wie's kommen muß: der be- klagenswerte„Leuchter“ verliebt sich in seine Auftraggeberin, erlauscht aber eine Unterhaltung von ihr mit ihrem nächtlichen Galan und entnimmt ihr, daß mit ihm nur gespielt wird. Sein Kummer ist darob groß — doch siehe da: nachdem der Galan mehr- fach im Kleiderschrank gesteckt und sich später allzu skrupellos benommen hat, be- ginnt die schöne Dame, ihren„Leuchter“ zu lieben, was diesen wiederum mit höchsten Glücksgefühlen erfüllt. Der betagte Ehemann widmet sich unterdes dem guten Weine. Die dünne Geschichte wurde von Werner Kraut in Wuppertal, wie es ihr zukommt, ein wenig„nebenbei“ inszeniert, was sie noch dünner erscheinen ließ. Weil nun„Der Leuchter“ seine Prüfung im Rampenlicht nicht bestand, konnte die anschließend gespielte„Prüfung“, ein Ein- akter von Marivaux(16881763), um so hel- ler leuchten. Auch dieses Stückchen ist ein Einakter um verliebte Leute: Monsieur Lu- cidor unterzieht die Dame seines Herzens, Angelique, einer Prüfung, indem er seinen Diener, als vornehmen Herrn verkleidet, als Bewerber um die Hand der Schönen vor- stellt. Aber Angélique besteht die Prüfung und ist damit für Lucidor die rechte Frau, denn sie erweist sich allen noch so charman- ten Bewerbungen anderer Männer gegen- über als immun. Auch diese Fabel ist nicht viel gehaltvol- ler als die von Musset erdachte, aber sie wird hübscher erzählt— vor allem: sie wurde von Albert Schulze Vellinghausen in ein herzerquickend frisches, heutiges, aber nicht etwa überkandidelt modernes Deutsch übertragen. Die Dialoge sind so witzig zu- gespitzt, daß sie allein schon die Geschichte tragen. Bei diesem Stückchen scheint sich Regis- seur Werner Kraut auch mehr Mühe ge- geben zu haben: die Aufführung(übrigens ebenfalls eine Deutschlandpremiere) ging gefällig über die Bühne. Mischung von Sprödigkeit, Anstand und In- igkeit. Helmut Hess gab sympathisch un- aufdringlich den Lucidor, Harald Leipnitz mit liebenswürdiger Spiellust den verkleide- ten Diener. Ganz besonders komisch war Horst Butschke in der Rolle eines reichen Bauern, den Lucidor ebenfalls als Heirats- kandidaten auftreten ließ. Das Publikum freute sich über die„Prü- fung“ sehr und rief mit Regisseur und Schau- spielern auch den Uebersetzer Schulze Vel- linghausen mehrfach an die Rampe. 1 5 Luitgard Im schenkte der Angslidue eine bezaubernde Sonja Luyken Das Stadttheater Zürich kann am 10. No- vember auf sein 125 jähriges Bestehen zurück- blicken. Mit Hilfe aller künstlerischen und technischen Kräfte des eigenen Ensembles sowie unter Mitwirkung prominenter Regis- seure und Solisten aus dem Auslande soll das Jubiläum vom 6. bis zum 21. November fest- lich begangen werden. Das Festprogramm um- faßt sechs Jubiläumsvorstellungen; mit be- sonderer Besetzung, darunter Elsa Cavelti, Rudolf Schock, Heinz Imdahl, Wolfgang Windgassen, Gästen, werden die„Zauberflöte“ von Mo- zart,„Don Carlos“ von Verdi,„Lohengrin“ von Wagner,„Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauß,„Orpheus in der Unterwelt“ von Offenbach und„Der Sturm“ von Frank Mar- tin aufgeführt. RICHARD PO WELL: EE NN ANN ANS PHD EEP HHH Copyright by Kiepenheuer& Witsch und Scientio Press, Homburg 57. Fortsetzung Und dort saß sein Fußballtrainer. Er sah ihn schon vor sich, wie er ihm mit gerunzel- ter Stirn zuhörte, so, als fragte er sich im Stillen: Was ist denn in den gefahren? Und Hinterher würde er bestimmt sagen:„Das War nun einer unserer besten Linienspieler, die wir in den letzten Jahren gehabt haben, und ausgerechnet der stellt sich hin und macht unser höchstes Ziel, nämlich über die Penn-Charter-Mannschaft zu siegen, lächer- lich. Das geht über meinen Horizont!“ Aber da war auch Mr. Glenmor, der seinen Blick auffing und ihm kurz zu- zwinkerte. Und dieses Zwinkern sagte ein- deutig:„Wir beide, Tony, wir stehen allein gegen die ganze Welt.“ Und damit hatte er recht. Wer hatte schon den Mut, die Wahr- heit zu bekennen oder sie auch nur anzu- hören? Mochten die andern ruhig außer sich geraten, einer würde heute jedenfalls auf ihn stolz sein können: Mr. Glenmor. Das Amen des letzten Chorals erscholl, Stühle scharrten, und alles setzte sich. Jetzt war der Augenblick gekommen, jetzt mußte er die Rede halten. Aus der Tiefe des Raums schien Stille heranzuschleichen und sich ihm bedrohlich zu nähern. Mit zitternden Knien trat er aufs Podium, insgeheim die einleiten- den Worte seiner Ansprache repetierend: Meine Damen und Herren! Wie Ihnen allen bekannt sein dürfte, beginnt das junge menschliche Wesen sein Leben als Plötzlich hielt er inne, verdutzt und er- schrocken. Aber das waren ja gar nicht seine eigenen Worte! Es waren Glenmors Worte! Und alle Gedanken darin gleichfalls. Glen- mor hatte nur so getan, als wäre er, Anthony allein darauf gekommen, aber das war gar nicht wahr! Die ganze Rede war von A bis Zz Glenmors Werk und nicht sein eigenes. Und er Wußte nicht einmal, ob diese Gedanken Wirklich die Wahrheit enthielten! Aber selbst Wenn dies der Fall war, dann war es immer noch Mr. Glenmors Wahrheit und nicht seine eigene, die seiner Familie und die der Schule. Er reckte sich, ließ den Blick über die Zuhörer schweifen und begann:„Meine Damen und Herren! Vor Jahrhunderten, in der Blütezeit des Rittertums, sah der junge Knappe mit Bangen und Freude dem Tag entgegen, da er zum Ritter geschlagen wer- den sollte.“ Er machte eine Atempause. Die Worte hatten wieder Schwung und Pathos und klangen so, wie er es sich vorgestellt hatte. Mit steigendem Selbstvertrauen sprach er Weiter, und gegen Ende der Rede gestattete er sich sogar einen kurzen Blick zu Glenmor hinüber, auf dessen Gesicht lag auch nicht die Andeutung eines Lächelns, aber irgendein Ausdruck, als hoffte er, Anthony werde vor versammeltem Publikum steckenbleiben. Nein, das sollte nicht passieren! Plötzlich haßte er Glenmor beinahe, und so sprach er die Worte:„Freude“ und„Ehre“ mit beson- derem Pathos und schloß:„In diesem Sinne heißen wir Sie, meine Damen und Herren, auf das herzlichste willkommen!“ Um die Wirkung aber noch zu erhöhen, machte er bei dem„willkommen“ eine weit ausladende Geste, bei der Glenmor sichtlich zusammen- zuckte. Anthony setzte sich, freundlicher Beifall drang an sein Ohr. Nach der Feier sah er, wie sich Dr. Meclintic von einigen Eltern verabschiedete und dann auf ihn zukam. Clinky nahm ihn beiseite und sagte:„Tony, ich habe ein Geschenk für dich. Der Prince- ton-Klub hat dich für ein Stipendium vor- geschlagen.“ Anthony stockte vor Freude der Atem. Das war nun wirklich wie ein Ritterschlag! „Ach“, stammelte er,„das ist... das ist herr- lich, Sir. Ich kann Ihnen gar nicht genug danken.“ „Du verdienst es, Tony. Natürlich kannst du das Stipendium erst bekommen, wenn die Ergebnisse der Aufnahmeprüfung vorliegen, Was etwa Mitte des Sommers der Fall sein dürkte. Und dann hat Princeton ja auch noch ein Wort mitzureden, aber darüber mache ich mir keine Sorgen; du bist so gut wie auf- genommen. Uebrigens weiß deine Familie noch nichts davon, ich wollte dir selbst das Vergnügen lassen, es ihr mitzuteilen. Ach, und.. beinahe häfte ich es vergessen deine Begrüßbungsansprache hat mir sehr ge- fallen, Guter Gedankengang und guter Vor- trag.“ a Seine neue Ritterrüstung hatte noch einen winzigen Flecken.„Ja, die Ansprache“, begann er zögernd,„darüber müßte ich Ihnen noch etwas sagen. Nur... nur ist es nicht allein meine Angelegenheit.“ „Ja, auch Dr. Glenmors“, sagte Dr. Me- Clintie lächelnd,„ich weiß Bescheid.“ „Was? Sie wußten davon, Sir? Ich meine, von der der zweiten Rede? Aber das ist doch nicht möglich! Davon wußte außer Mr. Glenmor und mir niemand, und ich habe keinem Menschen auch nur ein Wort davon erzählt.“ f 2 * „Aber Mr. Glenmor hat es getan. Er hat ein vorzügliches Gedächtnis, und so hat er mir die ganze Rede hersagen können, die du heute abend nicht gehalten hast.“ „Das versteh“ ich einfach nicht“, murmelte Anthony.„War denn das nicht sehr riskant für ihn? Ich meine, wegen seiner Anstellung hier?“ Dr. Medclintie kramte gemächlich seine Pfeife aus der Jackentasche und stopfte sie umständlich.„Vielleicht ist es ganz lehrreich für dich, wenn ich dir die Geschichte er- zähle. Ja, um das vorwegzunehmen, Mr. Glenmor kehrt nach den Ferien nicht wieder zu uns zurück. Das war übrigens schon ent- schieden, bevor von dieser Ansprache über- haupt die Rede sein konnte. Er paßt nicht in unsere Schule. Ich habe einen Fehler be- gangen, als ich ihn einstellte— wie mir das manchmal passiert. Als er dich zu dieser zweiten Ansprache überredete, riskierte er gar nichts.“ „Glauben Sie, daß er sich damit an der Schule rächen wollte? Aber warum hat er Ihnen dann davon erzählt? Sie hätten mich ja einfach rufen lassen, mir die Leviten lesen und jemand anders mit der Rede beauf- tragen können.“ g „So einfach liegen die Dinge nun wieder nicht, Tony. Mr. Glenmor ist sehr gewitzt. Er hat mir das Ganze als eine Art Herausforde- rung oder richtiger sogar als doppelte Her- ausforderung präsentiert. Erstens: Würde ich es wagen, dich entscheiden zu lassen? Zwei- tens: Würde ich es riskieren, mich darauf zu verlassen, daß der Einfluß der Schule bei dir die Oberhand behielte? Er wollte feststellen, ob seine Lehrmethode der unseren überlegen ist. Und er hatte auch eine doppelte Gewinn- chance. Verbot ich dir, deine eigene Entschei- dung zu treffen, dann hätte ich mich damit geschlagen gegeben. Hättest du aber seine Ansprache gehalten, dann hätte er gleich- falls gewonnen. Ja, er ist eine interessante Persönlichkeit. Aber so faszinierend er auch ist, er paßt nun einmal nicht zu uns. Was hälst du von ihm?“ „Ich gaube, er ist so eine Art Rebell, Sir.“ „Mag sein. Aber keiner von der üblichen Wilhelm Schirp und anderen Sorte. Er würde niemals die Massen auf die Barrikaden führen. Er würde durch einen Türspalt zusehen und denken: Was sind das doch alles für Idioten! Auf beiden Seiten, wohlgemerkt. Wenn er eine echte Ueber- zeugung hätte, dann könnte er gefährlich sein, aber die hat er nicht. Er ist ein Teufel, dem es zu lästig ist, in der Hölle nach dem Rechten zu sehen.“ „Mir soll das jedenfalls eine Lehre sein, Sir. Ich werde nie wieder einem, den ich nicht wirklich gut kenne, so großes Ver- trauen entgegenbringen. Wenn... wenn ich nun Mr. Glenmors Ansprache gehalten hätte, dann hätten Sie doch bestimmt dafür ge- sorgt, daß ich das Stipendium für Princeton nicht bekomme, nicht wahr, Sir?“ Dr. MecClintie lachte.„Der Gedanke ist mir überhaupt noch nicht gekommen, Tony. Ich werde dir mal etwas verraten: Mr. Glen- mor hatte überhaupt keine Chance, aus die- sem Scharmützel als Sieger hervorzugehen. — Nun lauf aber und erzähl deiner Familie von dem Stipendium.“ Er klopfte Anthony auf die Schulter und ging davon, um sich wieder den Eltern zu widmen. Anthony sah ihm gedankenverloren nach. Hatte Glenmor tatsächlich keine Chance ge- habt? Bewußt hatte Anthony die Entschei- dung erst in der allerletzten Minute getrof- fen, aber war sie in Wirklichkeit vielleicht nicht doch schon viel früher gefallen? Hatte es sich hier überhaupt um eine Entscheidung gehandelt? Auf all diese Fragen wußte er keine Antwort. Fortsetzung folgt eee alle ein. den der Wir We lies Wel sche fore jed. rep trat fra; unc nisc Pràs Ade Kön Sen. War Pra. Pres Kon gefi erst ten nac Anf fere Eise Wire stan übe Wes Mac in dipl mac min Dier rop: in gese tag batt der and teie Wor zum lich Dan Kon sche hatt mit Verl sich eine ten vor Erri ken, Län Pral sam orde Ban mit Sche Obe! desr Wir Verf Sch: Ban den dort FD Gru den