Nr. 262 (von othar Falk trachtet erbogen ch oder brauch wörung in Wal- Octavio ist). Es erlassen gen. ewöhn⸗ n Schil- dieses n darin ational- 11 Uhr — bei auger. Herbert semble en jun- Bravo- 1 Gilles ent von Wurm: ährlich, n muß- „ aber nulz ein oltrigen ö sten in Anne ert, wie ann als alt und ließlich, gen, als er dem 8, Und n man ber den an die- t mehr, Stück, ämlich, en war. K. H. n wird ig von leiliger, tag bis en die ch der Ite die ird sie ibehal- r, wird eöffnet eee :„Ge⸗ Kleines zwei- rechnet bringen ich es später igenen ch vor eifellos nd in darauf s getan bigchen ind ich müsse n, nur einsam de der tenmal mich in der ichsten Ute sie 1 habe, Dabe. neinte, in nun urück⸗ damals Irgend 1 nach b mick n mii tolet ö Herausgeber„Mannheimer Morgen“ verlag Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: HB. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling. Dr. K. Ackermann: Politik: Hertz- Elchenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. 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Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 263/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 13. November 1959 Wohnungsplan vor dem Bundestag Minister Lücke: Es ist Zeit, die Zwangswirtschaft bei den Mieten abzubauen Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bon n. Mit der ersten Lesung des Gesetzentwurfes über den Abbau der Woh- nungszwangswirtschaft hat der Bundestag am Donnerstag seine Maßnahmen zur Ein- bringung des Wohnungswesens in die soziale Marktwirtschaft eingeleitet. Schon im Frühjahr oder Sommer nächsten Jahres sollen die ersten Wohnungen in Gebieten, in denen kaum noch Wohnungsnot herrscht, aus der Wohnraumbewirtschaftung entlassen werden. Gleichzeitig ist eine allgemeine Erhöhung der Altbaumieten um 15 Prozent und eine weitere Mietanhebung von durchschnittlich etwa zehn Prozent für die 55 Prozent aller Altbauwohnungen vorgesehen, die eine mittlere oder höhere Miete aufzuweisen haben oder nicht zu den Klein wohnungen zählen. Für diese Wohnungen dürfte auch die Bewirtschaftung aufgehoben werden. Zum 1. Juli 1963 wird— wenn es bei den Plänen von Bundeswohnungsbauminister Paul Lücke bleibt— der Miet- stop für Altbauwohnungen beseitigt. Die Wohnraumbewirtschaftung soll in Stufen bis zum 1. Juli 1965 endgültig fallen. Der Regierungsentwurf wird in den Aus- schußberatungen des Parlaments noch ge- ändert werden. Lückes neue Konzeption über den Abbau der Wohnraumbewirtschaftung und die zeitliche Zusammenlegung der Miet- erhöhungen für Altbau wohnungen muß dann nämlich noch in die Vorlage eingearbeitet werden. Man hofft in Regierungskreisen, auf diese Weise auch die Zustimmung des Bun- desrates zu diesem Gesetzgebungswerk zu Moskau greift in Rundfunkstreit ein Protestnote an Westmächte gegen Errichtung eines Bundessenders in Berlin Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Sowjetunion hat mit einer ote an die drei Westmächte, in der sie ge- gen die im Entwurf des Bundesrundfunk- gesetzes vorgesehene Errichtung eines Bun- dessenders in West-Berlin protestiert, in den „Rundfunkstreit“ der Bundesrepublik ein- gegriffen. Bonn wurde am Donnerstag von Washington, London und Paris über den In- halt der am Vortage überreichten Note un- terrichtet. Der Inhalt der jüngsten Sowiet- note wird in Bonn vertraulich behandelt, da das Schreiben nur an die Alliierten gerichtet ist. Wie verlautet, soll die Note sehr kurz gehalten sein. In dem Rundfunkgesetzent- Wurf des Bundesinnenministeriums ist vor- gesehen, daß der„Deutschlandsender“, der Vor allem die Au de haben soll, auch in den osteuropäischen Raum hinein zu strah- len, seinen Standort in Berlin erhält. Aufgabe „Gegen Vier-Mächte-Abkommen“ Moskau.(dpa) In den gleichlautenden Noten, die die stellvertretenden sowjetischen . 5 Am alten Platz ein neues Haus Beilage zur Eröffnung unseres neuen Verlagsgebäbdes in dieser Ausgabe 155 Außenminister Firjubin und Semjonow am Mittwoch den Botschaftern der Westmächte in Moskau überreichten, heißt es, der be- absichtigte Bau verstoße gegen das Berliner Vier-Mächte-Abkommen. Der Plan der Bun- desregierung, einen Rundfunksender in West- Berlin,„im Mittelpunkt eines anderen Staa- tes“, zu bauen, könne nur als ein Versuch betrachtet werden,„die Wühlarbeit und die feindselige Propaganda von West-Berlin aus zu verstärken“. Wörtlich erklären die Sowjets:„Die So- Wjetregierung betrachtet die erwähnten Handlungen der Bundesregierung als eine neue Provokation, die darauf abgestellt ist, die Lage in Berlin und in ganz Deutschland zu verschärfen und den Kalten Krieg in Mit- teleuropa zu schüren.“ Die sowjetische Re- gierung bezeichnet in der Protestnote den Plan auch als einen„vorsätzlichen Versuch, den erfolgreichen Abschluß der bevorstehen- den Verhandlungen über die Berlin-Frage in einer Zeit zu verhindern, da durch die Aussprache zwischen Chrustschow und Eisen- hower günstige Voraussetzungen für ein Abkommen über West-Berlin entstanden sind“. Abschließend heißt es in der Note, die sowjetische Regierung erwarte, daß die Re- gierung der USA gemeinsam mit den Regie- rungen Großbritanniens und Frankreichs die nötigen Schritte unternehmen werde, um die„Möglichkeit derartiger rechtswid- riger Handlungen seitens der Behörden der Bundesrepublik gegenüber West-Berlin aus- zuschalten“. Paris und London wollen WEU aktivieren Zweitägige Besprechungen Selwyn Lloyds in Paris beendet Paris.(dpa) Die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens haben die Absicht, die Zusammenarbeit in der Westeuropäischen Union zu aktivieren, um dadurch gewisse Schwierigkeiten, die zwischen den Ländern des Gemeinsamen Marktes und der wirt- schaftlichen Gemeinschaft der„Sieben Län- der“— der kleinen Freihandelszone— be- stehen, nach und nach aus dem Weg zu ràu- men. Mit diesem Ergebnis endete am Don- nerstagabend der zweitägige Meinungsaus- tausch des britischen Außenministers Selwyn Lloyd mit den führenden Politikern Frank- reichs in Paris. Sowohl der Sprecher des französischen Außenministeriums als auch der des britischen Foreign Office unterstri- chen mit Nachdruck, daß sich in den Be- sprechungen keinerlei Meinungsverschieden- heiten zwischen Frankreich und Großbritan- nien über die Wichtigkeit der Rolle gezeigt hätten, die die Bundesrepublik in Europa spiele und auch weiter spielen müsse. Es 8ei notwendig für alle NATO-Partner, daß die Bundesrepublik diese Rolle im Rahmen eines freien Europas beibehalte. Die Gespräche zwischen Maurice Couve de Murville und Selwyn Lloyd galten drei Punkten. Erstens den Beziehungen zwischen Ost und West unter besonderer Berücksich- tigung der Gipfelkonferenz, zweitens euro- päischen Problemen und drittens Fragen Afrikas und Asiens. Von britischer Seite wurde darauf hingewiesen, daß Großbbritan- nien völlig mit dem Chrustschowbesuch in Frankreich einverstanden sei. Zu den euro- päischen Problemen wies der französische Sprecher darauf hin, Hauptziel seiner Re- gierung sei eine verstärkte Solidarität Z Wi- schen den westeuropäͤischen Verbündeten. Die britische Regierung stimme dem völ- lig zu. De Gaulle reist nach England vom 5. bis 8. April 1960 Paris.(AP) Der französische Staatspräsi- dent de Gaulle hat eine Einladung der bri- tischen Königin zu einem Besuch in Groß- britannien vom 5. bis 8. April angenommen, wie am Donnerstag in Paris und London amtlich mitgeteilt wurde. Der Staatsbesuch ist die Ervrider ung des Besuches der Königin im April 1957 in Frankreich. Ihr Gastgeber war der damals amtierende französische Staatspräsident Coty. De Gaulle war während des zweiten Weltkrieges zum letzten Male Gast des britischen Königshauses gewesen. Die Bekanntgabe des Besuches erfolgte, wäh- rend der britische Außenminister Lloyd in Paris sich um eine Bereinigung der Differen- zen zwischen den beiden Ländern bemühte, die wegen des Termins eines west- östlichen Gipfeltreffens und der Fragen im Zusam- menhang mit dem Europäischen Markt ent- standen sind. erhalten, der bisher wegen der beschleunig- ten Aufhebung der Bewirtschaftung Beden- ken angemeldet hat. Lücke versicherte vor dem Bundestag, der Zeitpunkt sei jetzt gekommen, um mit dem Abbau der Wohnungszwangs wirtschaft zu beginnen. Der Wohnungsfehlbestand umfasse nur noch 1,5 Millionen Wohneinheiten. Dazu komme ein jährlicher Neubedarf von 150 000 bis 200 000 Wohnungen. Wenn bis 1963 jähr- lich nur 500 000 Wohnungen gebaut würden, wäre das Wohnungsdeflzit beseitigt. Tatsäch- lich werde man aber schon in diesem Jahr 580 000 Wohnungen erstellen. Der Minister betonte, sein Gesetz diene nicht nur der Ge- sundung des Althausbesitzes, sondern liege auch im wohlverstandenen Interesse der Mieter. Die Zwangswirtschaft habe nämlich den ungerechten Zustand ergeben, daß die billigen Wohnungen von Familien bewohnt würden, die vom Krieg und seinen Folgen Weitgehend verschont geblieben seien. Die Ausgebombten hingegen, die Flüchtlinge und Vertriebenen und nicht zuletzt die jungen Ehepaare hätten in der Regel nur eine Neu- bauwohnung erhalten und müßten dafür die höchsten Mieten zahlen. Hier einen Ausgleich zu schaffen, sei eine Hauptaufgabe des Gesetzes. Lücke wandte sich auch gegen die Auf- fassung, daß alle Hauseigentümer„Kapi- talisten“ und alle Mieter„arme Leute“ seien. Nicht weniger als 1,5 Millionen Wohnungen seien Eigentum von Arbeitern und Sozial- rentnern und 500 000 Wohnungen gehörten berufslosen Personen. Die Modernisierung des Althausbesitzes sei dringend, damit er später im freien Wettbewerb konkurrenz- fähig bleiben könne. Die Bau- und Reparatur- kosten seien aber gegenüber die Vorkriegs- zei um 170 Prozent gestiegen, die Altbau- mieten dagegen nur um rund 28 Prozent. Auch nach der Mietfreigabe 1963 würden rund 3,5 Millionen öffentlich geförderte Sozialwolnungen kostengebunden bleiben und damit preisregulierend auf den Markt einwirken. Im übrigen wurden Härten und Spannungen durch ein soziales Mietrecht ver- hindert werden. Der Mieterschutz soll nach den Worten des Ministers während der Uebergangszeit grundsätzlich erhalten bleiben. Der Vermie- Fortsetzung auf Seite 2 In malerischen Kostümen und mit dem gleichen Schnurrbart wie ihn viele seiner Mitstreiter tragen, stellte sich der ehemalige Führer der griechischen Untergrundbewegung auf Zypern, General Georg Grivas, mit einer Gruppe ehemaliger Widerstandskämpfer bei einem kurzlichen Besuch der Insel Kreta den Pressefotografen. Wie verlautet, besuchte Grivas die Insel, um den Boden für eine mögliche politische Tätig- keit au ebnen. Bild: AP Beschwerde im Kilb-Verfahren eingelegt Der Strafsenat des Oberlandesgerichts Köln muß darüber entscheiden Von unserem Mitarbeiter Carl Schopen Bonn. Die Bonner Staatsanwaltschaft hat sich entschlossen, beim Strafsenat des Ober- landesgerichts Köln gegen den Einstellungs- beschluß im Verfahren gegen den früheren Persönlichen Referenten des Bundeskanzlers, Ministerialrat Kilb, den Generaldirektor Dr. Dr. Koenecke und den Direktor Stälin Be- schwerde einzulegen. Damit ist der Anklage- zustand wiederhergestellt. Die Staatsanwalt⸗ schaft hatte Kilb seinerzeit wegen schwerer passiver Bestechung und die beiden Daimler- Benz-Direktoren wegen aktiver Bestechung angeklagt. Adenauer und Erhard nach Spanien Abschlußkommuniqué zum Besuch des Außenministers Castiella Bonn.(AP) Der spanische Außenminister Fernando de Castiella hat seine zweitägigen Besprechungen mit der Bundesregierung be- endet. Er hat Bundeskanzler Adenauer und Wirtschaftsminister Erhard im Namen seiner Regierung zu einem Besuch in Spanien ein- geladen. In einem gemeinsamen Kommuni- qué heißt es, Adenauer und Erhard hätten die Einladung angenommen, die Termine würden jedoch zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. In Gesprächen zwischen Castiella und Auhenminister von Brentano seien außerdem die Grundlagen für den baldigen Abschluß eines Abkommens über wirtschaft- liche Zusammenarbeit und für eine Inten- sivierung der kulturellen Beziehungen ge- legt worden. In dem Kommuniqué heißt es weiter, die spanische und die deutsche Delegation hätten die große Bedeutung der engen Zusammen- arbeit innerhalb der Gemeinschaft der west- lichen Völker betont. Der Besuch des spani- schen Außenministers ist dem Kommuniqué zufolge in„sehr herzlicher Atmosphäre“ ver- laufen. Die spanische Regierung habe erneut anerkannt, daß die Lösung des Problems der deutschen Wieder vereinigung eine der Vor- aussetzungen für die Konsolidierung des Friedens in Europa sei und daß die Freiheit Berlins gewährleistet bleiben müsse. Solidarität mit Berlin Berlin.(we- Eig. Ber.) In Gegenwart füh- render Persönlichkeiten des Senats sowie der amerikanischen und britischen Stadtkom- mandanten hat der spanische Außenminister, Castiella, in Berlin, wohin er von Bonn aus weitergereist war, die Solidarität seines Lan- des im Freiheitskampf der alten deutschen Hauptstadt bekundet und die Tapferkeit ihrer Bevölkerung mit der Wiens in den Türken-Kriegen verglichen. Sein Besuch in Berlin sei eine Geste des Vertrauens und der Hoffnung, daß das Schicksal Deutschlands positiv entschieden werde und es die Wieder- vereinigung erhalte. Zwischen Gesfern und Morgen Dr. August Dresbach, Bundestagsabge- ordneter der CDU, von seinen Fraktions- kollegen„der bergische Löwe“ genannt, feiert am heutigen Freitag seinen 65. Ge- burtstag. Dresbach zählt zu den profilierte- sten Politikern des Bundestages, dem er seit 1949 als Vertreter des Bergischen Lan- des angehört. Willy Brandt, der Regierende Bürger- meister von Berlin, hatte eine lange Aus- sprache mit Bundeskanzler Adenauer über die Situation Berlins. In einem Kommuni- qué über die Unterredung heißt es, die Teil- nehmer hätten festgestellt,„daß Berlin eng- stens mit der Bundesrepublik verbunden bleibt“. Zu kommunistischen Demonstrationen gegen Bundesvertriebenen minister Oberlän- der kam es am Donnerstag an zwei Stellen im Westberliner Bezirk Charlottenburg. Die Polizei nahm vier Demonstranten fest. Außerdem stellte sie zwei Männer in einem Personenwagen, in dem sich Flugblätter, ein Tonbandgerät und eine Filmkamera befan- den. Alle Festgenommen stammen aus Ost- berlin. Wilhelm Kaisen, der Bremer Senatsprä- sident, wurde auf einer gemeinsamen Sit- zung von Vorstand, Parteirat und Kontroll- kommission der SPD einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Parteirates gewählt. Kai- sens Vorgänger, der bayerische Ministerprä- sident a. D. Högner, legte sein Amt wegen Arbeitsüberlastung nieder. Der SPD- Parteivorstand ist entschlossen, bei der Diskussion um seinen Entwurf für ein neues Grundsatzprogramm der Partei von sich aus in den wichtigen Fragen kei- nerlei Kompromisse einzugehen. Die Dele- gierten des außerordentlichen Parteitags in Bad Godesberg Freitag bis zum Sonntag) sollen vor die„ganze harte Entscheidung“ gestellt werden. Die SPD- Bundestagsfraktion hat im Par- lament einen Entwurf für ein Bundes- urlaubsgesetz eingebracht. Danach soll jeder Arbeitnehmer Anspruch auf einen bezahlten jährlichen Erholungsurlaub von mindestens 18 Arbeitstagen haben. Die polnische Regierung hat den War- schauer Korrespondenten der„New Vork Times“, den 37jährigen A. M. Rosenthal, aufgefordert, Polen„so bald wie möglich“ zu verlassen. Als Begründung für die Aus- weisung wurde Rosenthal nach dessen Mit- teilung gesagt, er sei„zu tief in die internen Probleme des Landes eingedrungen“. Auf dem Parteitag der österreichischen Sozialisten in Wien kam es zu einer schar- fen Kontroverse über das Verhältnis der Partei zur kath. Kirche. Während Vizekanz- ler Pittermann und Justizminister Tschadek für die Ueberwindung der bestehenden Ge- gensätze und für die baldige Beseitigung der letzten Differenzen zwischen Sozialisten und Kirche eintraten, warnten Zentralsekre- tär Hindels und der Staatssekretär im Han- dels ministerium, Weikhard, davor, in den Konzessionen an den Katholizismus in Oesterreich zu weit zu gehen. Dag Hammarskjöld erklärte bei seiner Ankunft in der laotischen Hauptstadt Vien- tiane, das Königreich Laos sehe sich Pro- blemen gegenüber, die unter die Zuständig keit der Weltorganisation flelen und von dieser pflichtgemäß gelöst werden müßten. Die Sowjetunion hatte sich gegen die Laos- Reise Hammarskjölds ausgesprochen. Italien und Griechenland haben sich in einem gemeinsamen Kommuniqué zum Ab- schluß der dreitägigen Gespräche zwischen Ministerpräsident Segni und seinem grie- chischen Kollegen Karamanlis für eine „ausgewogene und kontrollierte Abrüstung“ ausgesprochen. Karamanlis und der grie- chische Außenminister Averoff kehrten am Donnerstag nach Athen zurück. In Erfüllung des von dem sowjetischen Ministerpräsidenten Chrustschow verkün- deten Neuland- Programms sind in den letzten Jahren 300 000 Siedler, zumeist junge Menschen, aus dem europäischen Teil der Sowjetunion in die mittelasiatische So- Wietrepublik Kasachstan umgezogen. Ein Sonderausschuß des französischen Senats hat sich mit 21 gegen 8 Stimmen für die Aufhebung der parlamentarischen Im- munität des Senators Frangois Mütterrand d ausgesprochen, der im Mittelpunkt eines politischen Skandals steht. Es wird in un- terrichteten Kreisen angenommen, daß der Senat sich dem Beschluß des Ausschusses anschließen wird. Im Zuge der zwischen den westlichen Verbündeten begonnenen Konsultationen Wird der französische Außenminister Couve de Murville voraussichtlich am 4. Dezember für zwei Tage nach Holland reisen. Der Strafsenat hat nach Paragraph 212 der Strafprozeßordnung eine Reihe von Ent- scheidungs möglichkeiten. Er kann die Be- schwerde der Staatsanwaltschaft abweisen Sollte er zu der Auffassung kommen, daß „hinreichender Tatverdacht“ besteht, so liegt es an ihm das Hauptverfahren vor der Sieb- ten Strafkammer des Landgerichts Bonn, das die Einstellung verfügt hat, zu eröffnen. Andererseits kann er das Verfahren auch an eine andere Kammer des Landgerichts Bonn oder auch an ein anderes Landgericht im Oberlandesgerichtsbezirx Köln verweisen. Dies sind außer Bonn noch Köln und Aachen. Erstaunt war man in Bonn am Donners tag über die Kürze der Erklärung der Justiz- Pressestelle. Sie umfaßt ganze zehn Schreib- maschinenzeilen. Noch kurz vorher war er- klärt worden, diese amtlichen Mitteilungen Würden mit Angabe der wichtigsten Ent- scheidungsgründe aus dem Beschluß der Siebten Strafkammer verbunden sein. Professor Heyde stellte sich der Staatsanwaltschaft in Frankfurt Hamburg/ Würzburg(dpa Ap) Der seit dem 5. November gesuchte ehemalige Eutha- nasie-Arzt Professor Dr. Werner Heyde hat sich am Donnerstag der Staatsanwaltschaft in Frankfurt gestellt. Er erschien in Beglei- tung seines Rechtsanwaltes Dr. Rudolf Schindler in Frankfurt und erklärte, er habe nie die Absicht gehabt, sich der Verantwor- tung zu entziehen. Professor Heyde wurde noch am Donnerstag nach Würzburg ge- bracht, wo seit 1952 ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt. Heyde lebte seither unter dem Namen Dr. Fritz Sawade unerkannt in Flensburg. Preisindex der Lebenshaltung um 1, 1 Prozent erhöht Wiesbaden.(Ap) Der Preisindex für die Lebenshaltungskosten hat sich im Bundes- Sebiet ohne Saarland und Westberlin vom September bis Oktober 1959 um 1,1 Prozent erhöht. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ist die Erhöhung vorwiegend auf Preissteigerungen bei den Bedarfsgruppen Ernährung(Zunahme 19 Prozent), Heizung und Beleuchtung(Zu- nahme 0,6 Prozent) und Bekleidung(Zu- nahme 0,7 Prozent) zurückzuführen. Gegen- über Oktober 1958 hat sich das gesamte Preisniveau der Lebenshaltung um 3,7 Pro- zent erhöht. Die Preise für Ernährung stie- Sen in diesem Zeitraum um 6,6 Prozent. die Wohnungskosten um 2 Prozent. Im Ok- tober kam es zu Verteuerungen vor allem bei Gemüse und Obst, während die Kartof- kelpreise um 3 Prozent zurückgingen. Butter, Eier, Käse und Gemüsekonserven erhöhten sich durchschnittlich um 2 Prozent.(Siehe auch Wirtschaftsteil.) Herter für Termin im März oder April Washington.(AP) Der amerikanische Außenminister Herter hat am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Washington erklärt, er befürworte die Einberufung einer Ost- West-Gipfelkonferenz zwischen em 1. März und Mitte April. Eine Ent- scheidung sei noch nicht getroffen. Ueber Zeitpunkt, Ort und Tagesordnung werde auf dem westlichen Gipfeltreffen im Dezem- ber beraten. Herter betonte in diesem Zu- sammenhang, Bundeskanzler Adenauer werde vollen Anteil an den Pariser Bespre- chungen haben. Der deutsche Regierungs- chef brauche seine Mitwirkung an den Dis- kussionen keineswegs auf die Erörterung der Deutschlandfrage zu beschränken. Selte 2 MORGEN . Freitag, 13. November 1959/ Nr. 263 ORMQE Kommentar Freitag, 13. November 1959 Der Fall Kilb Der Ministerialrat Kilb ist keine sehr be- deutende Gestalt. Soweit aus Bonn bekannt ist, übersteigt sein Geltungsdrang bei weitem seine subalternen Fähigkeiten, die er früher als persönlicher Referent des Bundeskanzlers betätigt hat. Der Fall Kilb ist unglücklich gelaufen und hat mehr. Aufsehen erregt, als ihm nach der Person sämtlicher Beteiligten eigentlich zukam. Nur hat sich das Ganze unter den Augen des Kanzlers abgespielt und dieser soll in mehreren Fällen gewußt und geduldet haben, daß sich Kilb von einer Sroßen Automobilfabrik ständig Leihwagen kür seinen dauernden persönlichen Gebrauch kostenlos zur Verfügung stellen ließ. Das erregt natürlich allgemeines Aufsehen. Die lautstarke Rhetorik, mit der sich der wagen- leihende Generaldirektor Koenecke öffent- lich verteidigte, anstatt in der Stille um so trefflichere Argumente für den Gebrauch durch die Justiz zu sammeln, hat dabei nicht gerade taktvoll und dem herkömm- lichen Stil der deutschen Rechtspflege an- gemessen gewirkt. In dieser Verteidigung wurde die Gestellung von Leihwagen für Staatsempfänge der Regierung— die hof- kentlich inzwischen angemessen bezahlt wird — mit den privaten Leihwagenaffären ver- quickt. Unter dem Verdacht der schweren passi- ven Bestechung saß Kilb im vergangenen Jahr mehrere Monate in Untersuchungshaft, wurde am Tag vor Weihnachten auf einen Beschluß des Oberlandesgerichts Köln auf freien Fuß gesetzt. Das Strafverfahren gegen ihn wurde in der vorigen Woche durch die 7. Strafkammer des Landgerichts Bonn ein- gestellt. Wie verlautet, war Kilb nach An- sicht des Gerichts kein Ermessensbeamter. Er hatte weder Entscheidungen zu treffen, noch die Entschlüsse des Kanzlers in den drei angeklagten Fällen beeinflußt. Soweit er Vorteile durch die Leihwagen hatte, soll ihm und der Autofabrik das Bewußtsein des Zusammenhanges mit seinen Amts- oder Diensthandlungen gefehlt haben. Das Landgericht mutet einem Ministe- rialrat und ehemaligen Major also eine ge- Börige Portion Naivität zu. Recht merkwür- dig berührt auch die Zweispurigkeit der Begründung. Danach habe Kilb dem Kanz- ler nicht nur in seiner Eigenschaft als Re- gierungschef, sondern auch für parteipoliti- sche Aufgaben zur Verfügung gestanden. Eine Unterstützung für Kilb komme also einer politischen Förderung des Kanzlers gleich und erscheine daher nicht illegal. Wenn dem Kanzler seine Tätigkeit durch die Gestellung von Leihwagen erleichtert Werde, so sei nichts dagegen einzuwenden. Hier allepdingg, begibt sich das Gericht auf 2 Sskährlichen Bgdlen: Niemand nämlich wird etWas dagegen haben, wenn der Kanzler gelegentlich mit dem Auto eines Partei- freundes zu einer Veranstaltung fährt. An- ders sehen die Dinge aber schon aus, wenn der Kanzler ständig einen Leihwagen be- nutzen würde oder wenn einer seiner unter- Seordneten Gehilfen das tut. Damit geraten die bewährten, altpreußischen Grundsätze des Berufsbeamtentums ins Wanken, an denen der Bundesgerichtshof in seiner Rechtsprechung zu den Bestechungspara- Sraphen unbeirrt festhält. Der Oberstaats- anwalt Druegh in Bonn hat denn auch beim Oberlandesgericht Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens eingelegt, um die gerichtliche Hauptverhandlung zu erzwin- Sen. Der Fall Kilb weist noch einige andere Merkwürdigkeiten auf, so etwa die Tei- lung der Zuständigkeiten beim Landgericht Bonn, wobei die Strafverfahren mit dem Anfangsbuchstaben K dem— allzu— po- bHDulären Landgerichtsdirektor Quirini ent- zogen und der Zuständigkeit der neuen 7. Strafkammer übergeben wurden. So etwas kommt im Justizbetrieb zwar vor und ist formal einwandfrei begründet worden. Ein Peinlicher Rest bleibt aber trotzdem, weil sich eines allzu glatt in das andere fügt. Die Dienstaufsichtsbeschwerde, die jetzt von der Verteidigung Kilbs gegen jenen Amts- richter gestartet wurde, der seinerzeit den Haftbefehl erließ, braucht dagegen zu- nächst nicht allzu ernst genommen zu wer- den. Solches taktische Geschrei gehört zum Prozeß, um die Anklage zu erschüttern. Nur Verdient die Begründung sorgfältiges Stu- dium, ob hier nicht der Verteidiger viel- leicht unbedacht die politische Katze aus dem Sack gelassen hat. Zu der Ankündigung von Schadenersatz forderungen, weil Kilb nicht im Gefängnis vernommen, sondern im Gericht vorgeführt und dabei erkannt Worden sei wäre zu bemerken, daß unsere Justiz leider noch nicht darauf eingerichtet ist, jedem Leihwagenfahrer auch einen Leih-Richter für seine persönlichen Dienste Verfügung zu stellen. Allzu leicht wird im Fall Kilb von einer rise der Justiz gesprochen, und darüber erden SPD und FDP vermutlich dem- chst mit Großen Parlamentarischen An- ragen im Bundestag debattieren wollen. Was Richter und Staatsanwälte jetzt aber Wirklich brauchen, ist jede nur denkbare oralische Unterstützung durch die Offent- lichkeit, um sich unabhängig zu bewähren und zu behaupten. Wenn es hier wirklich eine Krise gibt, dann wird sie von außen an eine um Gerechtigkeit ohne Ansehen der Person bemühte Justiz herangetragen, der juristische Meinungsverschiedenheiten da- bei zugestanden werden müssen. Im Grunde Wäre zu wünschen, daß das Oberlandesge- richt Köln nun doch die Hauptverhandlung gegen Kilb anordnete, damit dieser trübe Fall dann anschließend in der Revision durch den Bundesgerichtshof geklärt und gefiltert werden kann. Solange das nicht geschehen ist, läßt sich weder von einer Rehabilitierung Kilbs sprechen, noch in Em- pörung über die Einstellung des Verfahrens ausbrechen. Das Urteil über Kilb richtet sich im Ergebnis nicht so sehr nach juristi- schen, sondern in hohem Maße nach morali- schen Gesichtspunkten. Eter scheiden sich die Geister. Erhard Becker Weiterhin am Rand des Defizits Etzel zum Entwurf des neuen Bundeshaushalts/ Schwerpunkte: Sozialleistungen— Verteidigung— Straßenbau Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Erust Georg Bonn. Als einen„Haushalt der Konsoli- dierung am Rande des Defizits“ bezeichnete Bundesfinanzminister Franz Etzel am Don- nerstag vor Journalisten den neuen Bundes- etat für das Rechnungsjahr 1960, der in Ein- nahmen und Ausgaben mit 41,893 Milliarden Mark abschließt. Mit diesem Rekordvolumen wird das Budget des laufenden Rechnungs- jahres um 2,1041 Milliarden Mark über- troffen, Auf den ordentlichen Haushalt sollen 38,915 Milliarden Mark entfallen(Zunahme 3,2892 Milliarden), auf den außerordentlichen Haushalt dagegen nur 2,978 Milliarden(Ab- nahme 1,1851 Milliarden). Schwerpunkte des Haushalts sind die So- zialleistungen, die Verteidigungsausgaben und die Aufwendungen für den Straßenbau. Für soziale Leistungen will der Bund rund 11,9 Milliarden Mark ausgeben, das sind 1.8 Milliarden mehr als im laufenden Jahr. Seit 1950 ist der Sozialetat um mehr als das „Eichenlaub war Zweieinhalbfache angewachsen. Für die Re- korm der Kriegsopferversorgung wurden allein 900 Millionen Mark bereitgestellt, für Rentenanpassung 307 Millionen und für Zu- schüsse an die Knappschafts versicherung aus Anlaß der Kohlenkrise 220 Millionen. Erst- mals werden den Rentenversicherungsträ- gern Schuldbuchforderungen gegen den Bund von 200 Millionen Mark zugestanden. Der Verteidigungshaushalt wird um 1, 0059 Milliarden auf genau 10 Milliarden Mark er- höht. Davon sind acht Milliarden für Neu- bewilligungen und zwei Milliarden für die Deckung von Ausgaberesten aus früheren Jahren vorgesehen. Durch Mineralölsteuer einnahmen steigt der Verkehrshaushalt um 728,2 Millionen auf 3,2919 Milliarden Mark. Die Aufwendungen des Bundes aus Steuer- mitteln für den Straßenbau belaufen sich allein auf 1,8 Milliarden und haben sich so- mit seit 1956 fast verdreifacht. Auch für den kein Separatist“ Erinnerungen an die erste Nachkriegszeit in der Pfalz Landau.(Irs) Eine Lanze für den ehe- maligen Oberregierungspräsidenten der Prozinz Hessen-Pfalz, Dr. Eichenlaub, ha- ben am Donnerstag in Landau der ehema- lige Landauer Bürgermeister, Oberregie- rungsrat i. R. Gustav Wolff, und der ehe- malige Landrat von Kusel Landgerichts- Präsident a. D. Adolf Trier, gebrochen. In einer mehrseitigen Erklärung distanzierten sie sich von der Aeußerung des pfälzischen SPD- Vorsitzenden, Oberregierungspräsident z. D. Franz Bögler, vom 25. Oktober, dag Dr. Eichenlaub und sein Stellvertreter, Dr. Koch, nach dem Krieg„ganz zweifellos die Absicht gehabt hätten, die Pfalz als selb- ständigen Staat an Frankreich anzuglie- dern“, Eine ähnliche Behauptung hatte zuvor der französische Staatspräsident, Ge- neral de Gaulle, in seinem Ende Oktober veröffentlichten dritten Memoirenband auf- gestellt. „Der 1954 verstorbene Dr. Eichenlaub ist kein Separatist gewesen“, betont der frühere Landauer Bürgermeister Gustav Wolff. Da- gegen seien die separatistischen Neigungen des damaligen pfälzischen Vizepräsidenten, Dr. Carl Felix Koch, den politischen Persön- lichkeiten aller Parteirichtungen der Pfalz bekannt gewesen. Dr. Koch sei als„Ver- trauensmann“ des französischen Oberstleut- nants Magniez in die Regierung berufen worden, behauptet Wolff. Magniez habe be- reits von 1919 bis 1924 als politischer Offizier des Pfalzdelegierten General de Metz in Speyer zielbewußt alle separatistischen Be- strebungen unterstützt und sei dann nach dem zweiten Weltkrieg als Leiter der Poli- tischen Abteilung der Militärregierung von Hessen-Pfalz wieder aufgetaucht. Wolff erinnerte dann an die erste separa- tistische Kundgebung nach dem Kriege in der Pfalz, bei der am 26. Mai 1946 Vizepräsident Dr. Koch als Hauptredner in der Fruchthalle in Kaiserslautern gesprochen habe. Bei einer „Gegenkundgebung“ hätten am 27. Mai in Neustadt führende Mitglieder der CDU, der SPD, des Sozialen Volksbundes und der KP Dr. Koch ihr Mißtrauen ausgesprochen. Einer der anwesenden CDU-Vertreter, Professor Dr. August Damm aus Kaiserslautern, habe anschließend das Ergebnis der Konferenz dem obersten Militärgouverneur, General Bouley, übermittelt. Je zwei Vertretern der vier Parteien hätten sich zum Oberregierungs- Präsidenten Dr. Eichenlaub begeben, um auch diesen von dem Mißtrauensvotum gegen Dr. Koch in Kenntnis zu setzen. Dr. Eichen- laub habe sich daraufhin sofort ausdrücklich von den separatistischen Machenschaften sei- nes Vizepräsidenten distanziert. Oberregierungsrat i. R. Gustav Wolff und Landgerichtspräsident a. D. Adolf Trier woll- ten ihre Erklärungen ursprünglich auf einer nach Neustadt einberufenen Pressekonferenz abgeben.„Auf höhere Weisung von Mainz“ hätte diese Pressekonferenz dann aber wie- der abgesagt werden müssen, teilte Wolff mit. Wasserstraßenbau sind mit 380,8 Millionen rund 30 Millionen mehr als im Vorjahr ver- anschlagt. Die Aufwendungen für die Bun- desbahn ermäßigen sich dagegen um 51 Mil- lionen auf 814 Millionen Mark. Ein erneutes Ansteigen der Ausgaben für die Landwirt- schaft um nahezu 200 Millionen ist fast ausschließlich durch die Erhöhung der Ko- sten für die Getreidevorratshaltung begrün- det. Für den„Grünen Plan“ wurden zunächst global 1,341 Milliarden Mark eingesetzt. Die Eiersubventionen mußten von 17 auf 65 Mil- lionen aufgestockt werden. Auch der Etat des Wobnungsbauministeriums wächst um 85,4 Millionen. Im außerordentlichen Etat sind haupt- sächlich vermögenswirksame Ausgaben ein- gestellt worden. Er soll durch Anleihen finanziert werden. Unter anderem sind 943,8 Millionen Mark für den Flüchtlingswoh- nungsbau, 548,6 Millionen für den sozialen Wohnungsbau, 150 Millionen Darlehen für ländliche Siedlungen und 130 Millionen für Maßnahmen des Grünen Planes im außer- ordentlichen Haushalt veranschlagt. Finanzminister Etzel konnte die Anforde- rungen der Ressorts von ursprünglich 45,5 Milliarden Mark um 2,4 Milliarden kürzen. Der verbleibende Ausgabebedarf von 43, 1 Milliarden Mark konnte nur dadurch auf die verfügbare Deckungssumme von rund 41,9 Milliarden Mark herabgeschraubt werden, daß im Haushaltsgesetz eine sechsprozentige Sperre für alle nicht gesetzlich bedingten Ausgaben verfügt wurde. Das bringt Ein- sparungen von 800 Millionen Mark. Außer- dem wird ein Garantiekonto bei der Bundes- bank für amerikanische Rüstungsaufträge von 400 Millionen Mark aufgelöst. Etzel beurteilt die weitere wirtschaftliche Entwicklung optimistisch. Er rechnet für 1959 mit einer Zuwachsrate des Bruttosozialpro- dukts von 6,5 Prozent und für 1960 mit einer Zuwachsrate von 6 Prozent. Die Steuerschät- zungen für 1960 sehen daher ein Mehrauf- kommen von 2,2 bis 2,3 Milliarden Mark ge- Kiesinger: Wahlsystem hat sich bewährt Verstärkter Hang zur Persönlichkeits Von unserer Stut Stuttgart. Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger äußerte sich am Donnerstag vor der Landes pressekonferenz zu dem Ergebnis der Kommunalwahlen in Baden-Württem- berg. Eine genaue Interpretation des Wahl- ergebnisses, sagte er, sei niemandem möglich. Es lasse sich jedoch sagen, daß sich der Hang zur Persönlichkeitswahl wiederum verstärkt gezeigt habe, Den politischen Parteien sei es aber durchaus gelungen, gegenüber den vielen verschiedenartigen Wählervereinigun- Sen gar nicht so schlecht abzuschneiden. Er glaube, daß sich das Wahlsystem wiederum bewährt habe, da große Teile der Wähler rege Von der Möglichkeit des Panaschisrens und Kumulierens Gebrauch gemacht hätten. Es gebe allerdings auch Kritiker an dem kom- Plizierten System, die darauf hinwiesen, daß es ungerecht sei, wenn Kandidaten für 2800 Stimmen einen Rathaussitz, mit 4800 Stim- men dagegen anderswo keinen Sitz bekämen. Wohnungsplan vor dem Bundestag Fortsetzung von Seite 1 ter solle zwar wieder das Recht erhalten, das Mietverhältnis bei triftigem Grund zu kündigen. Der Mieter könne jedoch der Kün- digung widersprechen. Wenn das Gericht dann feststelle, daß der Widerspruch gerecht- fertigt sei, beispielsweise weil keine an- gemessene Ersatzwohnung vorhanden ist, so müsse die Räumungsklage abgewiesen wer- den. Komme es aber zu einem Räumungs- Urteil, so seien soziale Härten durch die Mög- lichkeit ausgeschlossen, eine Räumungsfrist bis zu einem Jahr und Vollstreckungsschutz für ein weiteres Jahr zu gewähren. Bedenken bei der SPD (AP/ dpa) Für die Sozialdemokraten trug der Abgeordnete Hauffe eine Reihe von Be- denken gegen die Vorschläge Lückes vor. Diese bezogen sich vor allem auf die vor- gesehene Beendigung des sozialen Wohnungs- baues. Hauffe meinte, es sei unvorstellbar, daß bis 1963 der Wohnungsbedarf in den Ballungsgebieten gedeckt sei. Die Luft soll sauber bleiben Am späten Mittwochnachmittag hatte der Bundestag in zweiter und dritter Lesung eine Aenderung der Gewerbeordnung des DG gebilligt, die eine Reinhaltung der Luft zum Ziel hat. Eine entsprechende Novelle War von Abgeordneten aller vier Fraktionen des Hauses vorgelegt worden. Alle gewerblichen und nicht gewerblichen Anlagen, die für die Bevölkerung erhebliche Nachteile mit sich bringen könnten, müssen in Zukunft eine Genehmigung der Landes- behörden haben. Die Unternehmer sind ver- Pflichtet, auf eigene Kosten Ueberprüfungen ihrer Anlagen zu dulden. Ueber die Grund- sätze für die Genehmigungsbehörden wird die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates eine technische Anleitung her- ausgeben. Die Aenderung der Gewerbeord- mung tritt ein halbes Jahr nach der Ver- kündung in Kraft. Richtlinien für die Er- richtung von Industrieanlagen, die zu Be- lästigungen führen können, sind dagegen mit der Verkündung rechtskräftig. Aenderung des Kriegsfolgenschlußgesetzes Ohne Aussprache stimmte der Bundestag emem von allen Fraktionen eingebrachten Aenderungsgesetz zum Kriegsfolgenschlug- gesetz zu. Danach sollen Gläubigern des Deutschen Reiches für sogenannte Spitzen- und Kleinbeträge für die Zeit vom 1. April 355 an vier Prozent Zinsen gezahlt wer- en. Freigrenze für Gratifikationen bleibt Die Steuerfreigrenze von 100 Mark für Weihnachtsgratiflkationen wird nicht er- höht. Der Bundestag überwies einen FDP- Antrag, der die Erhöhung der Freigrenze auf 300 Mark verlangte, am Mittwoch in erster Lesung an die zustär ngen Ausschüsse und lehnte in zweiter Lesung einen noch weiter- gehenden SpD-Antrag ab, der die Einfüh- rung eines allgemeinen Steuerfreibetrages von 200 DM für den Entgelt aus nichtselb- ständiger Arbeit in jedem Dezember ver- langte. Butterzoll befristet gestrichen Bei nur zwei Stimmenthaltungen bil- ligte der Bundestag am Donnerstag die Ver- ordnung über die befristete Aussetzung des Butterzolls vom 10. November bis zum 31. März 1960. „Doppelstecker gefährlich“ (n- Eigener Bericht) Auf Anfrage be- grüßte die Bundesregierung in der Frage- stunde die Vorsicht des Verbandes deutscher Elektrotechniker, der es seit dem 1. No- vember 1959 ablehnt, Doppelstecker mit sei- nem Gütezeichen zu versehen. In den letz- ten fünf Jahren seien sechs tödliche Un- fälle durch Doppelstecker nachweisbar. Parlament über Minister verärgert Abgeordnete aller Bundestagsfraktionen zeigten sich am Donnerstag verärgert dar- über, daß zur Fragestunde nur drei der sechs angesprochenen Bundesminister er- schienen waren, während sich zwei durch Ressortkollegen und einer durch seinen Staatssekretär vertreten ließen. wahl/ Parteien fuhren nicht schlecht t garter Redaktion Ein starker Einwand werde auch gegen die Versendung der Stimmzettel mehrere Tage vor der Wahl gemacht, weil man befürchtet, daß dadurch das Prinzip der Geheimhaltung durchbrochen werde. Bei Zellen wahlen könne jedoch nicht panaschiert oder kumuliert wer- den. Er werde jedenfalls keinen Versuch unterstützen, der vom Prinzip der Persön- lichkeitswahl wegführe. Zu dem schlechten Abschneiden der Badi- schen Volkspartei in Karlsruhe äußerte der Ministerpräsident, es habe sich klar Seseigt, dec die Alkbadener ihr ziel nicht eres hätten. Immerhin aber hätten si 1 Haussitz erkämpft, Das bédeute, dag haf mie vor Wachsamkeit gegenüber den Kräften am Platze sei, die zum Teil diese Partei unter- stützten und dem Staate schadeten. Gesamtergebnis aus acht der neun Stadtkreise (LSW) Von den Gemeinderatswahlen vom Sonntag liegen jetzt die Ergebnisse aus acht der insgesamt neun Stadtkreise des Landes vor. Die acht Stadtkreise sind: Baden-Baden, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim und Ulm. N In den acht Stadtkreisen waren 747 980 Personen wahlberechtigt. Das sind etwa 15 Prozent der Wahlberechtigten des ganzen Landes. Die Wahlbeteiligung betrug 57,7 Pro- zent. Bei den letzten Gemeinderatswahlen im Jahre 1956 hatte sie 58,7 Prozent betragen. Von den insgesamt 8 747 630 gültigen Stim- men in den acht Stadtkreisen entfielen auf: CDU: 2 585 227(29,55 Prozent)(1956: 31.68 Prozent), SPD: 3 465 648(39,62 Prozent)(1956: 39,64 Prozent), FDP/DVP: 910 187(10,40 Pro- zent)(1956: 10,11 Prozent), BHE: 214 925(2,46 Prozent)(1956: 2,37 Prozent), Badische Volks- Partei: 151 186(1,73 Prozent)(1956:—), Son- stige Parteien: 50 929(0,58 Prozent)(1956: 1,00 Prozent), Freie Wählervereinigungen: 1 369 528(15,66 Prozent)(1956: 15,20 Prozent). Von den bei der Wahl ermittelten 153 Ge- meinderatsmandaten erhielten die CDU 46 (1956: 53), die SPD 59(1956: 64), die FDP/DVP 17(1956: 17), der BHE 3(1956: 2), die Badische Volkspartei 1(1956:—) und die Freien Wäh- lervereinigungen 27(1956: 25). Bei einer Wertung dieser Zwischenzählung muß berücksichtigt werden, daß die FDP/DVP in einem Stadtkreis und der BHE in vier Stadtkreisen keine eigenen Listen hatten. Die Badische Volkspartei trat nur in Karlsruhe auf. Touré für Vereinigte Staaten von Afrika Der Präsident von Guinea gab Von unserem Korrespondenten Dr. London. Die Bildung der Vereinigten Staaten von Afrika werde das Ziel einer Konferenz sein, die im kommenden Jahr von neun selbständigen west- und nordafrikani- schen Staaten einberufen werde. Dies gab der zu einem Staatsbesuch in London weilende Präsident von Guinea, Sekou Touré, auf einer Pressekonferenz bekannt. Er sprach auherdem über die in Acera und Conakry in diesem Jahr vereinbarte Föderation von Ghana, Guinea und Liberien, welche er als den ersten Schritt zu einer solchen umfassen- den Vereinigung bezeichnete, die den teil- nehmenden Ländern weitgehende staatliche Souveränität belasse. Zu Beginn der Pressekonferenz stelle Sekou Touré, der nicht nur Staatsoberhaupt ist, sondern auch Ministerpräsident, Außen- minister und Verteidigungsminister seines Landes, seine Begleitung vor: den Innen- minister, der zugleich Informations- und Sicherheitsminister ist, den Wirtschafts- minister, den Parlamentspräsidenten sowie den in Paris sitzenden Botschafter für West- europa einschließlich der Bundesrepublik, und den in Moskau stationierten Botschafter für Osteuropa einschließlich der Sowjetzone. Präsident Touré erwies sich als geschick ter Propagandist für die Emanzipation Afri- — —. in London eine Pressekonferenz Werner G. Krug in England kas und sprach mit Leidenschaft von dem Beitrag, den die um ihre Freiheit ringenden afrikanischen Völker für den Weltfrieden zu leisten hätten. Er weigerte sich, die Teilung der Welt in Ost und West anzuerkennen und sprach statt dessen von der Aufteilung der Welt in selbständige und abhängige Länder. Voller Stolz berichtete er, daß er von nicht weniger als 24 Ländern zu einem Staats- besuch eingeladen worden sei und daß er sie alle in mehreren Etappen besuchen werde. Er dementierte die Meldungen der sowjeti- schen TASS-Agentur, er werde in der zwei- ten Novemberhälfte Chrustschow in Moskau besuchen. Auf die Frage unseres Korrespon- denten, was die nächste Etappe nach seinem Besuch in der Bundesrepublik sei, erwiderte Sekou Touré, daß werde während seines Londoner Aufenthalts entschieden. Auf die Frage, ob er nach der 150-Mil- lionen-Mark-Anleihe von der Sowjetunion nun über eine ähnliche Anleihe vom Westen verhandle, betonte Touré mit Nachdruck, er sei nicht als Teppichhändler unterwegs. Wörtlich sagte er:„Ieh möchte die volks- tümliche Vorstellung Korrigieren, daß jeder afrikanische Besucher als nackter, armer Bettler zu einem reichen wohlgenährten Kapitalisten kommt.“ * genüber den tatsächlichen Einnahmen des laufenden Jahres und von rund 3,5 Milliar- den Mark gegenüber den Planzahlen des Haushalts 1959 vor. Insgesamt werden 33,857 Milliarden Mark Steuereinnahmen veran- schlagt, dazu 534 Millionen Mark Steuern aus dem Saarland, 303 Millionen Mark Mehrauf- kommen bei der Mineralölsteuer, 2,045 Mil- liarden Mark Lastenausgleichseinnahmen, 2,176 Milliarden Mark sonstige Einnahmen und 2,978 Milliarden Mark Anleiheerlöse. Das Jahr 1960 ist ein Rumpfrechnungsjahr. Die Ausgaben des vierten Quartals werden auf den Haushalt 1961 übertragen, der dann mit dem Kalenderjahr übereinstimmt., Schon am 9. Dezember will Etzel den Etat im Bun- destag einbringen, nachdem zuvor schon der Bundesrat Stellung zu nehmen hat. Haushalt in Baden- Württemberg an der 4-Milliarden-Grenze Stuttgart.(tz. Eigener Bericht) Die Lan- desregierung von Baden- Württemberg hat dem Landtag den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1960/1 vorgelegt. Mit Hilfe der unerwartet hohen Steuereinnahmen der Vergangenen Monate ist es gelungen, den Haushalt auszugleichen und ihn unter der Vier-Milliarden-Grenze zu halten. Der lau- fende Etat hat ein Volumen von 3,9 Milliar- den Mark. Er schloß mit einem Defizit von mehr als 100 Millionen Mark ab. Finanzmini- ster. Dr. Karl Frank wird den neuen Haus- haltsplan am 25. November in seiner Etat- rede vor dem Landtag erläutern. Verteidigung gegen Vorwürfe . der Kultusminister 5 Bonn,(AP) Das Bundesinnenministerium verteidigte am Donnerstag seine Studie über die„Ueberfüllung der Hochschulen“ gegen die Kritik, die vor allem von der Ständigen Konferenz der Kultusminister daran geübt worden war. In einer Presse- mitteilung, stellte das Bundesinnenministe- rium fest, daß die Studie nicht die endgül- tige Meinung des Ministeriums oder des Bundesinnenministers Schröder darstelle Als zustreffend bezeichnete das Ministerium unter anderem die Behauptung, es habe we- der den Wissenschaftsrat noch die Kultus- ministerkonferenz bei der Ausarbeitung der Studie zu Rate gezogen. Große Anfrage der FDP zur Außenpolitik eingebracht Bonn.(AP) Die FDP hat am Donnerstag im Bundestag eine Große Anfrage zur Deutschlandpolitik des Bundeskanzlers ein- gebracht. Vertrauliche Sitzung über die verschwundenen Piloten Bonn.(gn-Eigener Bericht) In einer streng vertraulichen Sitzung bestätigte Bundesver- teidigungsminister Strauß am Donnerstag vor dem Verteidigungsausschuß des Bundestages, daß die beiden Piloten der vermißten Düsen- bomber mit lebend und unfreiwillig in tschechische Hände geraten sind. In Bonn rechnet man damit, daß die Bündesregierung sich durch Vermittlung aherikanischer Behörden in Kürze um elfte Ppellassüng bemühen wird! In Regierungs- Kreisen wird die Befürchtung ausgesprochen, daß Piloten und Düsenjäger auf geheimen Wegen in das Gebiet der sogenannten DDR geschafft werden könnten, um so die Not- Wendigkeit zu schaffen, daß Bonn und Pan- kow ſüber die vermißten Piloten verhandeln müssen. 6. 0 Moskau lockt Persien mit hoher Oel-Gewinnbeteiligung Teheran.(dpa) Einen Aufsehen erregen- den Vorschlag zur Teilung von Oelgewinnen Soll die Sowjetunion Persien unterbreitet haben. Wie aus informierten Kreisen ver- lautet, sieht dieser Vorschlag folgendes vor: die Sowjetunion erhält Oelausbeutungsrechte in Nordpersien. Die Gewinne aus dem dort von den Sowjets geförderten Oel werden so aufgeteilt, dag 85 Prozent an Persien und 15 Prozent an die Sowjetunion fließen. Eine Vereinbarung darüber soll nach dem so- Wietischen Vorschlag allerdings die Bedin- gung enthalten: Persien verpflichtet sich schriftlich gegenüber der UdssR, auslän- dischen Mächten nicht zu gestatten, affti- sowjetische Militärbasen auf persischem Territorium zu errichten. 5 Technisches Institut wurde in Kairo eröffnet Kairo.(dpa) Das mit einer Unterstützung der Bundesrepublik in Höhe von 4,2, Mil- lionen Mark eingerichtete„Institut für tech- nische Ausbildung“ in Kairo wurde seiner Bestimmung übergeben. Im Beisein des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Hilger van Scherpenberg, des Erziehungsministers der Vereinigten Arabischen Republik, Kama- leddin Hussein, und ägyptischer und deut- scher Wirtschaftsvertreter übergab der deutsche Botschafter Dr. Walter Weber die Kassette mit der Geschenkurkunde über die in dem fünfstöckigen Bau aufgestellten Maschinen und Werkzeuge. An der Feier nahmen in blauen Overalls mit dem weißen Stoffabzeichen„Institut für technische Aus- bildung“ auch die ersten hundert ägyptischen Praktikanten teil. Am Nachmittag unter- zeichneten Scherpenberg und Hussein ein Kulturabkommen zwischen der Bundesrepu- blik und der Vereinigten Arabischen Repu- blik und ein Abkommen über die gemein- same Erichtung eines Instituts für technische Ausbildung in der syrischen Stadt Aleppo. Indiens Bedingungen für Verhandlungen mit China 5 Neu Delhi/ Peking.(dpa) Die indische Antwortnote auf die Vorschläge des chine- sischen Ministerpräsidenten Tschou En-lai zur Neutralisierung der indisch- chinesischen Grenze wird gegenwärtig fertiggestellt und voraussichtlich in den nächsten Tagen über- reicht werden. Es wird für wahrscheinlich gehalten, daß sich Nehru nur unter der Vor- aussetzung zu Verhandlungen bereiterklärt, daß die Chinesen den Status quo an der Grenze in Ladakh und im Nordosten Indiens Wieder herstellen. Dies bedeutet, daß die Chinesen den Grenzposten Longju an der Macmahon-Linie Nordostindien) und vier Punkte in Ost-Ladakh(Nordwestindien) räumen müßten, wo sie bereits über 60 Kilo- meter tief in das von Indien beanspruchte Gebiet eingedrungen sind. höchster Wahrscheinlichkeit län kirt wir vor Wor blik Trie Fer. stab zur han test We: Dat riscl Kar vers mer hab Leb sinn den Ala: liche Prir nich drüc einh Tag rese wie kan nüg ohn. nur Kar Run Rhe Reil vals dies dag von falle dag vort nich burg 263 — en des Lilliar- en des 33,857 veran- rn aus hrauf- 15 Mil- ahmen, ahmen 68e. Ssjahr. werden r dann Schon Bun- on der erg e Lan- rg hat ir das Hilfe en der a, den er der r lau- lilljar- it von zmini- Haus- Etat- ürie terium Studie nulen“ n der nister ressèe- miste- idgül⸗ r des stelle. erium e We- ultus- eitung erstag zur ein- be e ztreng S8ver- 1g vor tages, üsen- chkeit Jände t, daß tlung eine Ungs- en, dimen DDR Not- Pan- ndeln egen- nnen reitet ver- vor: echte dort rden und Eine So- edin- sich slän- anti- chem zung Mil- tech- iner des ilger sters ma- eut- der die die Iten eier igen Aus- chen ter- ein pu- pu- ein- sche 0. sche ine⸗ A1 hen und ber- lich. 0 Art, der ens die der vier en) ilo- hte Nr. 263/ Freitag, 13. November 1959 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschab. 32 afrikanische Kinder in der Einge- porenen-Siedlung der südafrikanischen Provinz Natal sind im vergangenen Monat an Fleischvergiftung gestorben. Dies wurde in Port Shepstone von den Behörden nach eingehenden Laboratoriumsuntersuchungen bekanntgegeben. * Ein Düsenverkehrsflugzeug vom Typ „Boeing-707“ der amerikanischen Fluggesell- schaft PAA hat auf der Nordatlantik-Route einen neuen Flugrekord aufgestellt. Wie die PARA mitteilte, hat die Maschine mit 115 Passagieren und einer elfköpfigen Besatzung die Strecke New Vork— Shannon Urland) in künf Stunden und fünf Minuten zurück- gelegt und damit den alten Rekord um 34 Minuten überboten. * 24 Oelbilder und Graphiken, darunter wertvolle Werke von Utrillo, sind am Wochenende aus der Kunsthalle der Univer- sität von Britisch-Kolumbien gestohlen wor- den. Man nimmt an, daß die Diche durch ein Par terrefenster der Kunsthalle eingestiegen sind. 8 Der amerikanische Arbeitsminister Mit- chell hat eine Wette verloren und mußte seinen„Hut“ verzehren. Seine Voraussage. daß sich die Arbeitslosenzahl im Oktober unter die Drei-Millionengrenze vermindern werde, hat sich nicht erfüllt. Die neueste Statistik weist 3,27 Mill. Beschäftigungslose auf. Die Mitarbeiter des Ministers waren jedoch in Sorge um die Verdauung ihres Chefs und hatten beim Konditor eine Torte in Hutform anfertigen lassen. * Durch einen Schaden am Transatlantik- kabel etwa 350 Kilometer von Neufundland sind 36 Telefonleitungen zwischen Nord- amerika und Frankreich sowie der Bundes- republik unterbrochen worden. Die Ursache des Schadens ist noch nicht bekannt. Der Kabelleger„Cyrus Field“ soll den Bruch reparieren. 5 Ein Schüler aus New Brunswick im ame- rikanischen Bundesstaat New Jersey hat eine der vielleicht seltensten Briefmarken der Welt entdeckt. Er fand auf einem Brief eine von den britischen Besitzungen Kenya, Uganda und Tanganjika(Afrika) ausge- geb' ne Marke mit dem Bild Königin Elisa- beths II. und dem Owen-Falls Damm. Das Bild des Dammes steht jedoch Kopf. * Die vor wenigen Wochen von nieder- ländischen Rundfunkhändlern und Reklame firmen gegründete„Freie Rundfunkgesell- schaft Nederland“ hat in Emden das Reservefeuerschiff„Borkum-Riff“ aufge- kauft. Dieses Schiff soll, mit einer Sende- anlage versehen, außerhalb der niederlön- dischen Hoheitsgewässer unter der Flagge Panamas als Sendestation für Rundfunk- reklame verwendet werden. Das Schiff das zur Zeit auf einer Emdener Werft überholt wird, soll innerhalb von vier Wochen in Dienst gestellt werden. Innerhalb der Niederlande darf keine Rundfunkreklame ausgesendet werden. 155 i * Der 27jährige österreichische Tierwärter Erich Richter aus Wien wurde im Elefanten stall des Zirkus„Palmiri-Benneweis“ in Caserta(Unteritalien) mit zerschmettertem Schädel tot aufgefunden. Nach Feststellungen der Behörden soll der Tod durch einen ge- waltigen Schlag mit einem Elefantenrüssel eingetreten sein. Richter hatte sich gegen künf Uhr früh mit Genehmigung der Zirkus- Direktion wie üblich im Elefantenstall zum Schlafen niedergelegt. Erst am Vormittag wurde sein Leichnam von einem anderen Wärter entdeckt. Die sofort benachrichtigte Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet. * Der unter Mordverdacht stehende deut- sche Handelsvertreter Hans-Georg Flecken, der am 26. Oktober nach mehrtägiger Jagd in Palermo festgenommen werden konnte, wird sich wegen mehrerer Eigentumsdelikte vor einem italienischen Gericht zu verant- worten haben, bevor er an die Bundesrepu- blik ausgeliefert werden kann. Er wird be- schuldigt, in Palermo einen Koffer und in Trient einen Reisepaß gestohlen zu haben. Ferner wird ihm ein versuchter Autodieb- stahl in La Spezia und ein Betrug in Florenz zur Last gelegt. Ein Datum für die Ver- handlung gegen Flecken wurde noch nicht testgesetzt. Weizen und Gerste in einer 9000 Jahre alten Siedlung Aus Wildpflanzen wurden Nutzpflanzen/ Ein in der Entwicklungsgeschichte des Menschen wichtiger Vorgang Dem Orientalischen Institut der Inivei si- tät Chikago ist im irakischen Teil von Kur- distan bei dem Dorf Jarmo eine Ausgrabung geglückt, die nicht nur die frühesten Spuren von domestiziertem Weizen und domestizier- ter Gerste zutage förderte, sondern auch den frühesten wilden Weizen und die erste wilde Gerste, die man in einer menschlichen Sied- lung je fand. Die Siedlung ist nach heutigen Datierungsmethoden etwa 9000 Jahre alt. Die Getreidespuren bestehen aus Abdrücken von Körnern in gebranntem und luftgetrock- netem Ton und aus angekohlten Körnern und Aehren. Die Züchtung von Nutzpflanzen aus Wild- pflanzen ist in der Entwicklungsgeschichte des Menschen ein besonders wichtiger Vor- gang. Die Bedeutung dieses Vorgangs wächst, wenn man sich erinnert, daß Vieh- zucht und Pflanzenzucht von denselben Kul- turen und zugleich unternommen wurden. Bis dahin hatte der Mensch Klima und Nah- rung nur mit Hilfe des Feuers korrigieren können. Jetzt begann er, die Pflanzenwelt und die Tierwelt für seine Zwecke zu ver- ändern. Auf die Domestikation(Verhäus- lichung) der Pflanzen wirft der Fund von Jarmo ein helles Licht. Jarmo liegt nicht nur im Gebiet der Wildgerste, das von Turkestan bis Marokko reicht, sondern auch im Gebiet des wilden Weizens, das viel kleiner ist: zwischen Zagros-Bergland, Taurus-Gebirge und dem Hochland von Galiläa. In diesem kleinen Areal kommen Weizen und Gerste nebeneinander wild vor. Und da auch ihre domestizierten Formen zuerst immer zu- sammen vorkommen, muß hier das Gebiet ihrer ersten Zucht liegen. Die Botaniker nehmen an, daß die Natur selbst den Anstoß gab zur Züchtung unseres Getreides. Die Wildformen von Weizen und Gerste gehören zu den Gräsern, deren Aehren sehr oft auch im Reifestadium fest beisammen bleiben statt sich aufzulösen und die Körner für die Verbreitung durch Wind und Tiere freizugeben. Für den Menschen, der diese Acehren zuerst nur sammelte, be- deutete diese Entartungserscheinung Gunst und Gefahr zugleich. Er konnte auf diese Weise ausgereifte Aehren sammeln, aber die Vermehrung und Erhaltung des Wildge- treides war gefährdet. Diese Zusammen- hänge muß der Mensch bemerkt haben. Und er muß bewußt auf sich genommen haben, die Saatkörner von den festen Aehren zu nehmen und nicht von denen, die ihre Kör- ner losließen und deshalb nur unreif ge- sammelt werden konnten. So steht am An- fang der Hochkulturen deutlich die Bereit- schaft, eine unbequeme Gegenwart auf sich zu nehmen, in der Erwartung einer besseren Zukunft. Das sind die Folgerungen, die die Kulturgeschichte aus ihrer jüngsten Diszi- plin, der Paläoethnobotanik, zieht. Der wilde Weizen(Tritium dicoccoides und Tritium aegilopoides) kommt um Jarmo herum heute noch in Höhen von 600 bis 1300 Meter vor, also höher als die Wohn- stätten. Dadurch war er schlecht erreichbar und zudem Tieren ausgesetzt. Auch das kann ein Anlaß für seine Domestikation gewesen sein. Die 9000 Jahre alten Funde bei Jarmo dürften wohl aus einer frühen Zeit der Ge- treidezüchtung stammen, aber doch noch nicht aus der frühesten. Denn man fand wohl Wildarten und Zuchtarten beisam- men, aber die Zuchtarten zeigten doch schon erhebliche Fortschritte. Die einen Körner Waren größer als Tritium dicoccoides, aber deutlich mit ihm verwandt, andere stamm- ten von noch weiter entwickelten Zucht- formen des Weizens: vom Emmer(Tritium dicoccum). Und dicht daneben lagen die harten Spelzen von Aegilops, einem orienta- lischen Wildgras, das sich außer in Aegypten an allen Getreidefundstellen des Nahen Ostens findet und eine rätselhafte Rolle be Weizen vorkommen spielt, die 4000 Jahre nach Jarmo in der Schweiz auftauchen. Tausend Jahre nach Jarmo wird im Kur- dischen Oberland nur noch Emmer angebaut. Im 5. Jahrtausend breitet sich der Emmer im Zweistromland nach Süden aus. Er eignet sich offenbar besser für bewässerte Felder als das Einkorn(Tritium monococcum), das dafür im trockenen Kleinasien wichtig wurde. Der Emmer vertrug die Wanderung vom trockenen Bergklima in die feuchten Niederungen offenbar besser. Beide zusam- men erobern im 5. Jahrtausend den LößB- Gürtel vom Donau- Delta bis zur Rheinmün- dung. Die Richtung seiner Ausbreitung läßt auch hier vermuten, daß Bootsverkehr auf den Flüssen und an den Küsten für die Aus- breitung des Getreideanbaus wichtig wurde. Im 3. Jahrtausend ist die Verbreitung über Europa und Südrußland vollendet. Nur in England bleiben Weizen und Gerste lange Zeit kümmerlich. Im 2. Jahrtausend erreicht der Weizen das iranische Hochland, das In- dustal und die Südküste des Aralsees. Ein Rätsel dieser Wanderung ist im 3. Jahrtausend in der Schweiz das Auftau- chen von Kolbenweizen(Tritium compac- tum), der nach modernen Forschungen eine Kreuzung von Emmer und dem Wildgras Aegilops ist. In der westschweizerischen Michelsberg-Kultur, im jungsteinzeitlichen Ackerbau, tritt damit ganz unvermittelt die gleiche Weizenform auf, die 2000 Jahre vor- her in Aegypten angebaut wird, aber noch ganz selten ist und erst nach dem Jahr 1000 v. Chr. im Nahen Osten dominiert. Das hat zu der Vermutung geführt, daß der Kol- benweizen im Alpengebiet weitergezüchtet wurde und von dort aus in den Mittelmeer- Raum zurückkehrte. Alle anderen Nutzpflanzen des Menschen wurden viel später gezüchtet. Tausend Jahre V. Chr. waren Hafer und Roggen noch Un- kräuter im Weizen. Hirse beginnt im 3. Jahr- tausend aufzutauchen. Aelter sind die Wik- kenarten Linsen, Erbsen und Pferdebohnen, die vom 4. Jahrtausend an in Aegypten auf- tauchen, zusammen mit Oliven und Datteln, mit dem Wein aus den Bergwäldern, und mit dem Flachs. Die letzten in der Reihe sind Aepfel und Birnen, die erst mit Cäsars Le- gionen nach Europa kamen und selbst in Griechenland erst 1000 v. Chr. kultiviert wurden. E. M. Rehn Aktionäre sind seit dem 8. November die 284 Einwohner des klei- nen bei Genua gelegenen italienischen Dorfes San Marco Durri. Aus den Händen von Vertretern der Ban von Einwohner 25 Aktien dieser größten Bank der Welt entgegenneh- men, die zur Zeit einen Kursuert von rund 1200 Dollar(5040 Mark) Amerika konnte jeder repräsentieren. Der Aktiensegen stammt von Victor und Joseph Saturno aus Reno in Nevada(USA), die das Dorf selbst nie gesehen haben, deren Vater aber dort geboren wurde. Er war 1878 nach Amerika ausgewandert und hatte im Immobiliengeschäft ein Ver- mögen verdient.— Unser AP-Foto zeigt einen Vertreter der Bank von Amerika, der einem kleinen Mädchen eine Aktie Übergibt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagfrüh: Heute teils trüb- neblig, teils etwas aufheiternd und meist niederschlagsfrei. Erwärmung auf 4 bis 7 Grad. Schwache, teilweise nördliche Winde. In der Nacht bei Winddrehung auf südliche Richtungen wieder meist bedeckt und knapp frostfrei. Uebersicht: Zwischen einem über Italien ostwärts abziehenden Tief und einem über Irland südostwärts strömenden Tief kommt es bei uns vorübergehend zu schwacher Zwischenhochlage. Sonnenaufgang: 7.32 Uhr. Sonnenuntergang: 16.47 Uhr. Vorhersage- Karte för 8. 89 2 Uhr. 21020 I Hennheim Pegelstand vom 12. November Rhein: Maxau 319(75), Mannheim 127 (2), Worms 57(3), Caub 88(5). Raffinierte Bankräuber in Mailand vor Gericht Der größte Gangsterprozeß der italieni- schen Geschichte endete am Mittwoch in Mai- land mit der Verurteilung der Mitglieder der „Bande in den blauen Overalls“ Der Haupt- Angeklagte und Führer der Bande, Enrico Cesaroni, wurde zu 18 Jahren und vier Monaten Zuchthaus verurteilt. Die Bande, deren Mitglieder einheitlich blaue Overalls trugen, hatte am 27. Februar 1958 am hellen Tag in Mailand einen Geldtransportwagen einer Bank überfallen und dabei 114 Mil- lionen Lire(750 O0 DH) in bar und weitere 476 Millionen Lire(3,14 Millionen DMW) in Wertpapieren erbeutet. Fünf weitere Hauptangeklagte wurden zu Strafen zwischen neun und 20 Jahren verurteilt, einer von ihnen in Abwesenheit. Außerdem verurteilte das Gericht 17 Hel- kfershelfer der Bande ab, von denen 13 zwi- schen einigen Monaten und acht Jahen Frei- heitsstrafe erhielten. Vier wurden freige- sprochen. Der Prozeß, in dem 30 Verteidiger auf- traten, dauerte 23 Tage. Als nach I4stün- diger Beratung das Urteil verkündet wurde, War der Gerichtssaal von 100 Polizisten ge- sichert. Die meisten Verurteilten werden Währscheinlich Berufung einlegen oder Revision beantragen. Der Ueberfall an dem nebligen Februar- morgen lief wie ein Uhrwerk ab. Die in blaue Overalls gekleideten Banditen fuhren zwei Personenwagen und zwei Lastwagen. Zunächst wurde ein Personenwagen gegen eine Hauswand gefahren, um die Aufmerk- samkeit der Passanten zu fesseln. Sekunden später rammte einer der Lastwagen den Geldtransportwagen, während die beiden übrigen Wagen daneben auffuhren. Der be- gleitende Polizist wurde mit einem Hammer bewußtlos geschlagen, ein Bankbeamter und der Fahrer des Wagens mit der Pistole in Schach gehalten, während das Geld und die Wertpapiere auf den Lastwagen flogen. Mit den beiden Wagen suchten die Banditen dann das Weite. Dann machten sie jedoch einen Fehler, indem sie ihre Overalls in einen Kanal Warfen. Als der Kanal später gesäubert wer den sollte und man das Wasser abließ, fand man die verdächtigen Kleidungsstücke, die der Kriminalpolizei genügten, um die Täter ausfindig zu machen. Was wir hörten: Auftakt zur Narrenzeit Der elfte Elfte, dieses eminent wichtige Datum, an dem sich alljährlich das histo- risch bedeutsame Ereignis des offiziellen Karnevalbeginns wiederholt, durfte selbst- verständlich auch im Rundfunk nicht unbe- merkt vorübergehen. Die Hörer sollten teil- haben an der pünktlich ausbrechenden Lebensfreude, die den novemberlichen Trüb- sinn verjagt und einhundertzehn Tage lang den Kalender der Narren beherrschen wird. Alaaf! Helau! Honarro! Mit seiner feier- lichen Proklamation hat die Regierung des Prinzen Karneval begonnen. Wer es noch nicht wußte, wurde vom südwestfunk nach- drücklich darauf aufmerksam gemacht. Prei- einhalb Stunden waren im Programm dieses Tages für den Auftakt der närrischen Saison reserviert, und so dudelten und dröhnten wie eh und je die lieben, alten, wohlbe- kannten Märsche und Lieder an unser Ohr. Weil aber eine Sendung dieser Art nicht ge- nügt— und der Süddeutsche Rundfunk ohnehin mit echt schwäbischer Sparsamkeit nur eine halbe Stunde für die neuesten Karnevals-Schlager des Westdeutschen Rundfunks opferte— brachte das Studio Rheinland-Pfalz des Südwestfunks in seiner Reihe„Sang und Klang im Volkston“ Karne- valsmusik früherer Zeiten und konnte mit diesen tönenden Reminiszenzen beweisen, daß auch den Komponisten und Textdichtern von Anno dazumal nichts Besseres einge- fallen ist als ihren modernen Kollegen. Nur daß diese meist eine volkstümliche Naivität vortäuschen, die bei jenen noch echt und nicht kommerzialisiert war. Mit einer Sendung„Honarro in Nieder- burg“ bescherte uns Karl Steuer, der hei- matdichtende Funk-Barde vom Bodensee, einen Vereinsabend der Konstanzer Narren- zunft. Von dem zwerchfellerschütternden Humor der Szenen, die man dort aufführte, kam bei der schlechten Akustik und dem nur für Einheimische verständlichen Dialekt nicht viel bei den Hörern an, und der Rest ging im brausenden Gelächter der Zu- schauer unter. Demnach muß es sehr ko- misch gewesen sein, was sich in Niederburg abspielte: drastische Volksbelustigung, ver- mischt mit kommunalpolitischen Anzüglich- keiten und gefühlvollen Heimatklängen, dazu der stereotyp wiederkehrende Refrain: „Konstanz liegt am Bodensee und Nieder- burg am Rhein, ich möcht' mein ganzes Leben lang ein Niederbürger sein!“ Herz- innige Töne von ergreifender geistiger Schlichtheit. Eine lokale Angelegenheit der Konstanzer Bürgerschaft und ein Gaudium für alle Beteiligten, mehr war es nicht, was man uns da präsentierte, und ganz gewiß kein Stoff, um damit eine Sendung von sechzig Minuten zu füllen. Es ist eben doch ein Unterschied, woher die Narren kommen. Aus Mainz beispiels- weise weht zur Zeit des Karnevals ein ande- rer Wind, und so hatte denn der Südwest- funk— der hier durch sein Studio Rhein- land-Pfalz ein angestammtes Heimatrecht besitzt— am elften Elften über„Mainz und die Mainzer“ den interessantesten Beitrag geliefert. Es war ein Bericht über den Karneval von 1863, von Dr. A. M. Keim zu- sammengestellt nach Briefen des Bischofs Paul Leopold Hafner. Dieser kluge, geist- volle Plauderer schildert einem Freund die Atmosphäre der Stadt und den Charakter ihrer Bewohner. Die Mainzer, so schreibt er, haben nicht den Stolz der Pfälzer, sie simd liebenswürdig und dabei derb bis zur Grobheit, an vielem interessiert, aber ohne Ausdauer. Der Sinn ihres Lebens scheint im „Plaisir“ zu bestehen, das sie sich auf jede Art zu bereiten wissen. Daher sei es nicht weiter verwunderlich, daß sie eine ganz eigene Form des Karnevals geschaffen hätten, der bei ihnen schon am elften No- vember beginnt und bis in den April hin- ein dauert. Sie wären eben so sehr auf per- manentes Vergnügen erpicht, daß derjenige, der es ihnen bereitet, hoch in ihrer Gunst steht. Wenn er, der Bischof, täglich 1 000 Bratwürste mit eben so vielen Witzen unter das Volk verteilen könnte, würde ihn die Stadt zum Deputierten auf Lebenszeit wäh- len. Doch hinter diesen und ähnlichen sarkastischen Definitionen steht die geist- liche Sorge des hohen Kirchenmannes: die Mainzer haben anscheinend völlig ver- gessen, daß der eigentliche Sinn des Karne- vals in der nachfolgenden Fastenzeit liegt und nur als ein kurz bemessenes Zwischen- spiel den Christenmenschen aus der Fülle des Lebensgenusses hinüberleitet zu den ernsten Tagen der Buße und Besinnung, zur seelischen Vorbereitung auf die öster- liche Auferstehung. Sicherlich waren diese Briefe nicht ohne Absicht ausgewählt, denn vieles darin Gesagte gilt auch für unsere Tage und nicht nur für das leichtfertige Mainzer Treiben in der Karnevals-Cam- pagne von 1863. E. F. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Linderung bei Tetanus-Qualen (41) Das antikonvulsivische und psychische Entspannungsmittel Meprobamat hat sich bei der Behandlung von Wundstarrkrampf gut bewährt. Diese auch unter der Bezeich- nung Tetanus bekannte, nicht selten töd- liche Infektionskrankheit wird durch im Boden lebende Bazillen verursacht und hat schwere, überaus qualvolle Muskelkrämpfe zur Folge. Obwohl vorbeugende Tetanus- seruminjektionen die Zahl der Krankheits- fälle sehr verringert haben, kommt eine Infektion in manchen Gebieten— so vor allem in Indien, Afrika und Südamerika immer noch recht häufig vor. Gegen die schweren Krampfzustände wurden bisher vorwiegend barbiturhaltige Beruhigungs- und Schlafmittel verwendet, was aber mancherlei Nachteile mit sich brachte. Ein- spritzungen mit Meprobamat dagegen, wird in der Zeitschrift der„American Medical Assoziation“ berichtet, hatten keine uner- wünschten Nebenerscheinungen zur Folge, und sie lösten schnell den Krampfzustand der willkürlichen Muskulatur. Meprobamat heilt allerdings nicht, sondern lindert nur die Symptome. Von besonderem Vorteil ist auch, daß das Präparat den Kranken be- ruhigt, ihn bei vollem Bewußtsein erhält und so Pflege und ärztliche Behandlung er- leichtert. Den Tracehom- Erregern auf der S Pur (41) Viele Millionen Menschen im Nahen Osten und in anderen subtropischen Ge- bieten leiden an der sogenannten ägyp- tischen Augenkrankheit. Diese auch als Trachom bekannte schwere Bindehautent- zündung führt oft zu Blindheit. Wissen- C c——..ivevee ˖ schaftlern der Harvard-Universität gelang es, einen Impfstoff herzustellen, der Mäuse Segen die Giftwirkung von Trachom-Er- regern schützt. Diese Erreger sind Viren, und zwar konnte festgestellt werden, daß es mindestens zwei verschiedene Trachom- Viren gibt. Wie weit die amerikanischen Forschungen auch Menschen zugute kom- men können, muß sich erst erweisen. Da es einer englischen Forschergruppe erst kürz- lich möglich war, ein Trachom-Virus zu isolieren und im Laboratorium zu züchten, besteht die Hoffnung, daß— ähnlich wie im Falle der Kinderlähmung— aus abge- schwächten oder abgetöteten Erregern ein wirksamer Impfstoff hergestellt werden kann. Pflanzen bezeugen urzeitliche Landbrücke (42) Zwischen den australischen Pflanzen- arten und der Erdgeschichte besteht ein eigenartiger Zusammenhang. Darüber be- richtete Professor Dr. Walter von der land- wirtschaftlichen Hochschule Stuttgart-Hohen- heim, der 1958/59 eine botanische Expedition kreuz und quer durch den australischen Kontinent unternahm. In Australien nahm er auch an einem wissenschaftlichen Sympo- Sion teil, auf dem über die Beobachtung dis- kutiert wurde, daß 75 Prozent aller Pflan- zenarten Australiens in Australien ende- misch(einheimisch) sind. Die restlichen 25 Prozent, die auch anderswo vorkommen sind nun aber hauptsächlich in Südafrika zu finden, insbesondere gilt dies von den Pro- teaceen( Silberbaumgewächsen). Daraus zie- hen manche Forscher neuerdings den Schluß, daß zwischen Australien und Südafrika einst eine Landbrücke bestanden haben muß, die später auseinanderbrach. MANNHEIM Freitag, 13. November 1959/ Nr. 263 7 2 2 z wurde dem Bezirk Nordbaden der Arbeiter- Eine„Kinderhilfs-Lotterie wohlfahrt für die Zeit vom 21. November bis 15. Januar auf dem Paradeplatz genehmigt, wo gestern die Holzfassaden, wände und Schauvitrinen einer kurz zuvor in Frankfurt abgebauten Tombola eintrafen. Den Trans- port erledigte die US-Army kostenlos, und ebenso uneigennützig wollen Bundeswehr- angehörige und Mannheimer Handwerker ab heute die Bauten aufstellen. Der Reinerlös der Lotterie soll für neue Ferienkheime für erkolungsbedürftige Kinder verwendet wer- den, oder dazu dienen, bereits vorhandene Provisorien zu verbessern. Das Vorhaben wird von Oberbürgermeister Dr. Resckke gefördert, der die Lotteie am Samstag, 21. November, um 9 Uhr, eröffnen wird.(Ausführlicher Berickt folgt.) Sto/ Bild: Steiger Kleine Chronik der großen Stadt Neue Berufungen an die Wirtschaftshochschule Das Sekretariat des Rektors der Mann- heimer Wirtschaftshochschule Prof. Dr. R. Haberkorn) teilt in seiner letzten Presse- 8 e Planken Am Wasserturm notiz zwei Berufungen sowie die Ablehnung eines Rufes nach Mannheim mit: Prof. Dr. Helmut Koch, Universität Münster, hat den Ruf auf das Ordinariat für Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschafts- hochschule Mannheim abgelehnt. Prot. Dr. Paul Riebel, Universität Frankfurt am Main, hat einen Ruf auf das Ordinariat für Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftshochschule Mannheim er- halten. Prof. Dr. Gottfried Haus mann, Uni- versität Mainz— 2. Z. Gastprofessor an der Universität Ankara— hat einen Ruf auf das Ordinariat für Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftshochschule Mannheim erhalten. — 0— Landjugendseminar beginnt heute in Feudenheim Das Landjugendseminar Seckenheim- Feudenheim eröffnet am Freitag um 20 Uhr in Feudenheim seine Wintervortragsreihe. Zur ersten Veranstaltung sind nicht nur die „ 2 8 8 E17 1733 EXPORT Das in MANNHETN eistgetrunkene Bier 8 Mitglieder der Landjugend, sondern auch die Landwirte von Feudenheim mit eingeladen, um sich einmal über die Landjugendarbeit zu informieren, vor allem wegen des Themas „Ist unsere Stadt noch an uns Bauern inter- essiert“. Diesen Vortrag hält der Leiter der Abteilung Landwirtschaft beim Städtischen Gartenbauamt, Fritz Amann. Der Vortrag wird unterstrichen durch eine Reihe von Farblichtbildern, die besonders über die Jungviehweide in Neckarau, über den Ma- thaisemarkt, die Hauptkörung im Stadtgebiet und über das Landesgestüt in Marbach orientieren. hama Gebrauchtwagen- Schau a uf dem Alten Meß platz Auf dem Alten Meßßplatz wird heute eine große Gebrauchtwagen- Verkaufsschau er- öffnet. Hundert Wagen können bis Montag, 16. November, von jedem Interessenten be- sichtigt werden. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung der Mannhei- mer Firmen Opel-Kannenberg, Auto-Ernst (DKW), Ford-Kohlhoff und Lloyd-Islinger. Nach Angaben dieser Firmen sind alle hun- dert Wagen technisch abgenommen. 0 Letzter Kommentar nach einer Gemeinderatswahl: Man gönne dem„Kriegsbeil“ wieder Ruhe Gemeinderäte sind keine Parteiräte/ Das Wort„Zusammenarbeit“ wird auch in Zukunft groß geschrieben Jetzt wissen wir's, wie die Mannheimer am Sonntag gewählt haben und wer gewählt wurde. Die Mannheimer haben sich nicht an die Leine legen lassen, son- dern fleißig kumuliert und panaschiert. Nur schade, daß nicht noch mehr Mann- heimer mittaten. Neun der 24 am Sonntag Gewählten sind neu im Gemeinderat. Wir stellen sie nebenstehend im Bild vor. Natürlich wirft die Wahl einige inter- essante Fragen auf. Sicher werden zahlreiche Gremien demnächst des öfteren kon- ferieren. Vermutlich stehen jetzt bereits die beiden„Einspänner“(1 FDP, 1 Ex- ꝑKpD) im Brennpunkt kommunalpolitischen Interesses: In„prachtvoller Einsamkeit“ würden sie nicht viel bedeuten, bald auf den Aussterbe-Etat gelangen. Ob größere Fraktionen den einen oder anderen„hospitieren“ und an den Ausschüssen teil- nehmen lassen, ist eine delikate Frage. Nun hat aber die nicht zugelassene Ex-KPD vor der Wahl in einem Flugblatt aufgefordert, dennoch zu wählen, und zwar Unks, aber nicht die Spitzenreiter der SPD- Liste, sondern die Namen von Platz 13 bis Platz 20. Daraufhin wurden die Kandidaten Nr. 13 und Nr. 14 so kräftig nach vorne kumuliert, daß sie ihre Vorgänger Nr. 10 bis Nr. 12 überspringen und in den Gemeinderat einziehen konnten. Das heißt, Fritz Schölch bleibt darin, nur Otto Bauder ist ein Neu- ling. Also könnte man sich vorstellen, daß die SPD-Fraktion geneigt sein könnte, den ehemaligen KP- Gemeinderat Locherer als „Gast“ aufzunehmen. Ein guter Kommunal- politiker ist er bekanntlich. Nicht einfach ist auch die Situation für Stadtrat Heinrich Starke, der auf der FDP- Liste an dritter Stelle stand, aber auf die erste kumuliert und panaschiert wurde, so daß er 259 Stimmen mehr erhielt als Spitzen- kandidat Frau Dr. Gisela Graeff. Es wäre schade, wenn Heinrich Starke keine Gelegen- heit mehr haben sollte, seinen Sachverstand bei den komplizierten Fragen der Versorgung mit Wasser, Gas und Strom in die Waag- schale zu werfen, d. h. es wäre schade, wenn der Gemeinderat sein sachverständiges Ur- teil entbehren müßte. Wo will Starke, wo könnte er hospitieren? Es soll durchaus anerkannt werden, daß Fraktionen, die einen Gast an der Ausschuharbeit beteiligen, Opfer bringen. Anderseits legt das Gemeinwohl solche Opfer nahe. Bleiben die beiden„Ein- samen“ für sich, dann ergeben sich auch für die Ausschuß- Besetzungen allerhand Schwie- rigkeiten. Da kann man also nur gespannt sein Auffällig ist in der CDU-Liste, daß Maria Scherer, die an dritter Stelle stand, mit 49 466 Stimmen auf den ersten Platz kam, also August Kuhn und Dr. Hans Mar- tini überflügeln konnte. Auf der SPD-Liste „Wirtschaftspartner“ am runden Tisch Hausfrauenwünsche lebhaft diskutiert/„Nähprobierstube“ vorgeschlagen Im„Mannheimer Hof“ trafen sich bei Kaffee und Kuchen Vertreter der Marken- artikel- Industrie, des Groß- und Einzelhan- dels und viele Hausfrauen: Diese Wirtschafts- partner wollten in einem offenen Gespräch am runden Tisch— zu dem ein Münchner eingeladen hatte und der vorzüglichen Orga- nisation dieses Nachmittags durch den Mann- heimer Einzelhandelsverband Lob zollte— über die Themen diskutieren:„Schneidert man heute noch selbst“,„Wie hilft die Mar- kenindustrie der eiligen Hausfrau“ und „Moderne Maschinen im Haushalt“. Es entwickelte sich schnell eine lebhafte Brand Haydnstraße: Verunglückte erstickten in Kohlen monox yd Die Obduktion der beiden Opfer des Gummilagerbrandes in der Haydnstraße — die 21jährige Lagerarbeiterin Christa Zielinski und der 19 Jahre alte Hilfs- arbeiter Peter Schellenberg— ergab, daß beide durch Kohlenmonoxyd um- kamen. Dieses Gas ist sehr giftig; es verbindet sich mit dem Hämoglobin der Blutkörperchen und nimmt ihnen die Fähigkeit, in den Lungen Sauerstoff auf- zunehmen. Die tödlich Verunglückten suchten vor den um sich greifenden Flammen im Duschraum des Kellerlagers Zuflucht, waren aber dort von der Außen- welt durch Gitter abgeschlossen und mußten den im dichten Rauch enthal- tenen Giftstoff einatmen. Zur Brand- ursache erklärt die Staatsanwaltschaft ergänzend, daß ein Arbeiter der Gummi- Großhandelsfirma„Berger“— nicht ein betriebsfremder Schlosser— gestanden hat, an jenem Nachmittag im Keller ge- raucht zu haben. Dabei kam er hoch- feuergefährlichem Material nahe, das erst kurze Zeit gelagert wurde und für ein neuartiges Vulkanisierverfahren be- nötigt wird. Sto Diskussion; sie wurde von Verlagsleiter Umbach geleitet, dem vom Mannheimer Ein- zelhandelsverband Stadtrat Fleiner und Ge- schäktsführer Assessor Böttcher àssistier „Ropke b Ar die Verba r Hausfralleg standen Vertreter von Handel und Industrie Rede und Antwort. . Als eine zu verwirklichende Idee schälte sich beim Thema„Selbstschneidern“ der Wunsch der Hausfrauen nach einer An- Probierstube heraus, in der sie von einer Fachkraft beraten werden. Der Einzelhan- delsverband und die Hausfrauenvorsitzende wurden sich einig, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Neben verschiedenen anderen Themen informierten sich die Verbraucher noch ein- gehend über das„Füllgewicht“ bei Konserven und anderen fertig verpackten Waren, das oft nicht mit dem Aufdruck übereinstimme und ihnen Aerger bereite. Hier erhielten sie die befriedigende Zusicherung, daß Marken- artikel in einem solchen Falle anstandslos ersetzt würden. Sto Wohin gehen wir? Freitag, 13. November Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„La Boheme“(Miete F gelb, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr):„Der blaue Boll“(Miete F grün, Halb- gruppe I, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, geschlossen. Konzerte: Musensaal, 20.00 Uhr: Don-Kosa- ken- Chor. Filme: Planken, Großes Haus:„Das schöne Abenteuer“; Kleines Haus:„Serengeti darf nicht sterben“; Palast:„Du oder Ich“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Gefährliches Blut“; Alhambra:„Rosen für den Staatsanwalt“; Universum:„Die Bud- denbrooks“; Kamera:„Feinde von gestern“; Kurbel:„Der Dschungel von Manhattan“; Ca- Ppitol:„Die Nackten und die Toten“; 23.30 Uhr: „Aasgeier“; Alster:„Die großen Familien“; Abendstudio im City:„Orphee“; Schauburg: „Hügel des Schreckens“; Scala:„Labyrinth der Leidenschaften“. Weitere Lokalnachrichten Seite 5 u. 7 81 Vorsitzende Margaretſle Specht. Auf 8 Hausfrauen- und Kundenzeitschriften Verlag frauenfragen, wünsche und beschwerden setzte sich Prof. Dr. Schachtschabel mit 71 357 Stimmen vor Spitzenreiter Karl Schweizer (69 996 Stimmen). Von den Neulingen brachte es Werner Nagel auf 61 013, Dr. Paul Kübler auf 60 537, Wilhelm Schmucker auf 56 791 und Otto Bauder auf 50 512 Stimmen. Ihren jetzigen Stand(22 Gemeinderäte) hatte die SPD-Fraktion bereits 1951, 1953 ging sie auf 21 zurück, dabei blieb es auch 1956. Der „Sturm auf die Rathäuser“ ist in Mannheim nicht geglückt. Aber auch ohne die absolute Mehrheit hat die SPD eine bedeutende Stel- lung im Gemeinderat, weil die Rechnung, auf der„Gegenseite“ stünden 14 CDU + 10 ML. + 1 FDP= 25, lediglich auf dem geduldigen Papier steht, in der rauhen Wirklichkeit aber mit Verschiedenheiten im„inneren Gefüge“ der Gruppierungen zu rechnen ist. Für die Sozialdemokraten stellt sich der Rückschlag der CDU als Auflösungserschei- nung dar. Da ist wieder einmal der Wunsch der Vater des Gedankens. Die CDU erzielte 1951: 14 Sitze, 1953 und 1956 brachte sie es auf zwei mehr, nun hat sie diesen Erfolg nicht gehalten, das ist alles. Seit 14 Jahren wird ihr ein katastrophaler Wählerschwund in Aussicht gestellt. Die Prophezeiungen eilen der Wirklichkeit offenbar weit voraus. Das SPD-Organ hat übrigens bereits für- sorglich gedruckt, die Mannheimer Liste habe 1959 ihren Höhepunkt überschritten. Ueber so viel kommunalpolitischen Fern- scharfblick läßt sich nur staunen, traun für- wahr. Die anderen, nicht so begabten Mann- heimer, werden die Entwicklung der Dinge Abwarten. Listen- Spitzenkandidat Bussjäger liegt mit 51171 Stimmen wirklich an der Spitze. Damit hätte er auch auf der SpD- Liste Erfolg gehabt. Hans Hanbuch folgt mit rund 20 000 Stimmen Abstand. Ludwig Keller stand an vierter Stelle auf der Liste und wurde dritter Mann, der populäre Hein- rich Hölzlin an achter Stelle und wurde auf die vierte kumuliert und panaschiert. Karl Schweyer behielt seinen fünften Platz. Ob auch andere Parteien und Gruppen weit in die Zukunft weisende strategische Ueberlegungen anstellen, kann hier uner- örtert bleiben. Das Wort„Zusammenarbeit“ wird auch weiterhin groß geschrieben und an die erste und oberste Stelle gesetzt: Die inzelnen Gemeinderäte und Ben von ihren Mannheimer d Vertrauen empfangen, große Rechte er⸗ teilt und große Pflichten auferlegt bekom- men. Das Recht aber, etwa nicht miteinander arbeiten zu können zum Wohl der Stadt, ist Wahlausschuß: Rechnerische Kontrollen schließen Fehler aus Gestern um 18 Uhr traf sich der Ge- meindewahlausschuß zu seiner letzten Sitzung im Rathaus. Einziger Tagesord- nungspunkt war die Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses vom ver- gangenen Sonntag. Es wurde demnach festgestellt, daß von 214 359 Mannheimer Wahlberechtigten 119 250 ihre Stimmen abgaben; insgesamt waren 117830 Stimm- zettel gültig. Oberbürgermeister Dr. Reschke, der den Vorsitz führte, verlas das Protokoll und nannte die Zahlen veränderter und unveränderter Stimm- zettel, die auf die einzelnen Parteien entfielen. Der Direktor des Statistischen Amtes und Wahlamtes, Dr. Dr. Hook, sprach zur technischen Seite der Aus- zählung:„Durch verschiedene Kontrol- len haben wir ein Gefühl der Sicherheit. Dieses Endergebnis ist unanfechtbar!“ Ab heute Freitag bis 20. November einschließlich, so belehrte Stadtsyndikus Dr. Watzinger, kann gegen die Wahl Einspruch erhoben werden. Das Regie- rungspräsidium Nordbaden hat außer- dem einen Monat Zeit, um das Wahl- ergebnis zu prüfen. Möglicherweise wird die„Mannheimer Wähler vereinigung“ Einspruch erheben, die laut Beschluß des Gemeinde wahlausschusses und des Gemeinderats zur Wahl nicht zugelassen wurde. D. Pr. ihrs Gruppen en er nicht unter diesen Rechten, wie auch immer man den Wählerwillen ausdeuten möge. Nachdem man sich im Wahlkampf allerlei e SG NDER ANGEBOT] fernsehgerãt Telefunken- Philips 53 em Bildschirm 32 Röhrenfunktionen 2. Programm vorbereitet Bequeme Teilzahlung — Hur 974 698.— PHORA Gefechte geliefert hat, gönne man den Kriegsbeilen wieder Ruhe. Bevorstehende große Projekte bedürfen nicht nur einer Mehrheit, sie müsesn sogar von einer überwiegenden Mehrheit getragen werden. Gemeinderäte sind keine Partei- räte, sondern Gemeinde-Räte. Das ist ein ganz großer Unterschied. f. w. k Trost für Vichigewählte Da hat euch die Partei gequält, Inr solltet kandidieren, Das Vol hat nur zum Teil gewählt, Und Doktor Hook Rat stramm gezählt: Dann mußtet ihr verlieren. Mannheims großes Spezialhauz Ihr habt gekämpft um diese Wahl In vielen, harten Schlachten. Jett ist's euch trist zumut und schul, Weil Mannheims Wähler dieses Mal Euch nicht zum Stadtrat machten. Behaltet dennoch Burger-Schwungl Lat euch davon nicht rühren! Auch ihr tragt die Verantwortung: Vielleicht wird man beim nachsten Sprung Euch punaschiert erkuren! Max Nix Obduktion Hans Bauers ergab keine Hinweise Hans Bauer, der seit 14 Tagen vermißt war und am Mittwoch im Viernheimer Wald tot aufgefunden wurde, scheidet wahrscheinlich aus dem Kreis der im Mord- fall Klee Tatverdächtigen aus. Wie die Krimi- nalpolizei Viernheim gestern mitteilte, hat die Obduktion keine Hinweise erbracht, daß Hans Bauer das Verbrechen an der 18jähri-⸗ gen Viernheimer Oberschülerin Gertrud Klee begangen hat. Eine endgültige Fest- stellung wird vielleicht erst getroffen wer- den können, wenn das gerichtsmedizinische Institut in Frankfurt und das Kriminalamt geschlossen haben. Inzwischen geht die Fahndung weiter Die Polizei sucht gegenwärtig als wichtige Zeugin ein Mädchen oder eine junge Frau, die am Tattag(27. Oktober) gegen 16.45 Uhr mit dem Fahrrad an der Bahnstrecke Viern- heim— Lampertheim in der Nähe der Halte- stelle Poststraße die Vorbeifahrt eines Zuges abwartete. Das Mädchen soll einen grünen Anorak mit schwarzer Kapuze und ein Kopftuch getragen haben. Mao Aus dem Polizeibericht: Iod durch Herzschlag Einem Schwächeanfall erlegen Ein 77/jähriger Rentner erlitt in den Nach- mittagsstunden in der Gartenstadt, Ecke Freya- und Donarstraße, einen Schwäche- anfall und brach zusammen. Ein herbeigeru- fener Arzt konnte nur noch den Tod fest- stellen. Vermutlich war ein Herzschlag die Todesursache. Eindeutige Absichten Gegen 5.30 Uhr wollte sich eine Zeitungs- austrägerin in der Waldhofstraße gerade auf ihr Fahrrad setzen, als ihr von hinten her der Hals zugedrückt und der Mund zugehal- ten wurde. Ein unbekannter Mann ver- suchte, sie in einen dunklen Hof zu zerren, stieß jedoch auf heftige Gegenwehr. Als ihm die Ueberfallene in den Finger big und um Hilfe schrie, ernüchterte ihn das offenbar, und er verschwand auf schnellstem Wege. Vorfahrt nicht beachtet Ohne Verletzte ging ein Unfall ab, der sich in den Abendstunden auf der Straßen- kreuzung C 3D 4 ereignete. Die Fahrerin eines Personenwagens mißachtete das Vor- fahrtsrecht und prallte gegen einen anderen PRkW. Dieser wurde gegen zwei weitere, am Straßenrand stehende Fahrzeuge geschleu- dert, die ebenfalls beschädigt wurden. Der gesamte Sachschaden beträgt etwa 2500 DM. Spülinchens Abenteuer 1 Da staunt sogar die pu macht den Abwasch leicht. Im Brief hat Omama geschrieben: Ich komme morgen- 11 Uhr sieben. Und wenn die Oma naht per Bahn, steht großer Hausputz auf dem Plan. Spülinchen hat sich eingefunden. Mit Spüli kann in ein paar Stunden der ganze Haushalt strahlend lachen. Da wird die Oma Augen machen! Als sich die Oma kritisch naht, sieht sie das Spüli- Resultat: Vom eller bis zum Küchenschrank ist alles sauber, klar und blank! rosa 0„oe mlt fal für zchnellen Abwasch 0 SSS R————— boramin eee alttivjert das Wasser und pflegt die Hände durch Loramin. Normalpaket 33 Pfg. großes Familienpaket 65 Pfg. Plastikflasche 83 Pfg. 07. 5, Planken, Jel. 2 68 44/4 in Wiesbaden ihre Feinuntersuchungen ab- Josef Belieb 67 Ja 30. 0, gestal hani dein gchau/ Dr. Pa Mann Tulla. desvo bhartei für D. gegen eee Ir. 263 eee E mmer möge. Uerlei en reitet ing ialhauz 58 44/45 den hende einer einer ragen 'artei- st ein f. w. k te kit: gen Lach- Ecke äche geru- fest- g die ings- e auf her ehal- ver- rren, ihm 1 um nbar, ge. der Ben- rerin Vor- leren am Ueuẽ- Der DM. Nr. 263/ Freitag, 13. November 1959 MANNHEIM Seite 5 Sekr. Nach der Wahl vom 8. November: Neue Gesichter im Mannheimer Gemeinderat josef Bussjäger, Mannheimer Liste geliebter Ex-Gartenbaudireklor Mannheims, 6 Jalirèe alt, diente vom IJ. März 1935 bis 30. Oętober Ioòs der Stadt Mannheim. Neu- gestalter des Friedrichsplatzes und der Sle- hhanienpromenadoe, außerdem vieler Gärten. dein schönstes Merk: Das neue Pflanzen- gc¹ναννs. Dr. paul Kübler, Sp Mannheimer, 37 Jahre alt, Studienrat am Tulla- Gymnasium. Bis Iost Mitglied des Bun- desvorstandes der Gesamtdeutschen Volles hartei. Leiter des Mannieimer Volſesbundes für Dichtumg. Jahrelange politische Aktivitt gegen dlie Shaltung Deulschlands. Hans Hanbuch, Mannheimer Liste Baumeister, ds jahirè alt, in der Pfalz geboren, in Mannhieim aufgewachsen. Verdienste um den Wiederaufbau in der Nachkriegszeit. Linderung der Wohnungsnot. Bei& Mohn— einheiten hat seine Firma 4% Mohnungen für den sozialen Wohnungsbau erstellt. Wilhelm Schmucker, SpD Geboren in Erbach im Odenwald, 56 fahre alt, eit 1922 in Mannheim, seit 1982 un- unterbrochen tätig als freischaſfender Archi- teht. Hat vom Einfamilienhaus bis xu Mohn hlöchen und Industrieanlagen und Schulen gchon alles gebaut. Freizeit hassiont leiden- schaftlicher Jäger. 85 Neun neue Stadträte Neun neue Stadträte ziehen in den am 8. November zur Hälfte neugewählten Ge- meinderat ein. Neun Neulinge auf dem kommunalpolitischen Parkett das ist er- freulich, denn sie bringen alle Arbeitseifer unch guten Willen mit. Und neun neue— das sind immerhin fast 20 Prozent bei 48 Sitzen. Die Reihe der Neuen Ein Gartenbaudirektor, ist recht bunt: ein Baumeister und ein Architekt, ein Opernsänger, ein Obermeister, ein Ingenieur, ein Fein- mechaniker, ein Studienrat und ein Holz- Auf Grund denartigen Wissensgebiete können sie in ihren Fraktionen, in den Ausschüssen und im Gemeinderat ein belebendes und be- reicherndes Element darstellen. Natürlich industrieller. ihrer verschie- muß man neuen Leuten Zeit zur Einurbeit lassen. Die alten Füchse müssen ihnen hilfreich und beratend zur Seite stehen. Neue Leute soll man nie gleich mutlos machen oder werden lassen. Denn von drinnen betrachtet sind die Dinge be- canntlich schwieriger als in der äußeren Sicht. Hauptsache—: Alle bringen den guten Willen mit für Mannheim zu wirken! -kloth . Bilder(8): B& N Otto Bauder, SpD Mannheimer, Betriebsobermeister der Bun- deshahm, d, ſahirè alt. In Sechenhieim geboren, erlernte das Malerhandwerk. Anschließend here Gewerbeschule, seit 1936 hei der Bundesbahn. Trat schon 1926 in die soziali- lische jugend ein, im Krieg schwer ver- det. Heinrich Hölzlin, Mannheimer Liste Mannlieimer Opernsdnger, G ſahitrè alt. En- gagements an vielen namhaſten deutschen Bilhnen. Seit 1933 an das Mannheimer Na- lionalthieater verpflichtet; dor Interessen- vertreter fur das Persondl. Beschüſtigt sich in seiner Freizeit mit Literatur und Kunst- geschiclite. Werner Nagel, SpD Manmſieimer, 28 ſalire alt und damit jüng- ler Stadtrat. Gewerbefachschule und Lehre als Feinmechaniker. Funktionen der Soziali- lichen Jugend und in der IG Metall. Auch Mitglied der Delegierten versammlung des DGh-Ortsausschusses. Karl Schweyer, Mannheimer Liste Mannheimer, 56 Jahirè alt, behannter Holz- industrieller, diente nach einer Banklehre von der Piſee auf im vdterlichen Geschidſt. Mitglied in zalilreichen internationalen Hach verbanden. Vorsitzender der Vertreteruer- gammilung der AOR und Landessoziulrichter. Alfred Blüömmel, CDU 34 Jalire alt und als Vertriebsingenieur in der Fernmeldeindustrie tätig. Als Vertreter der jungen Union ist er seit I Mitglied des CWDKreisvorstandes. In Seckenlieim ist er Bezirꝶsbeirat der CDV. Arbeitet auch im Stadtjugendring mit. VVT Eine gute Cigarette, hin und wieder geraucht, kann eine kleine Freude sein, kann inmitten alltäglicher Arbeit beruhigen und entspannen. e, Kann seine kleinen Freuden haben Die»Kurmark« ist eine»ehrliche« Cigarette: — man weiß, sie ist mild— man schmeckt, sie ist gut. . HUHMAN H rauchen-genußvoll rauchen 0 2 nie AUS DEN BUNDESLANDERN Freitag, 13. November 1959/ Nx. 263 Bibliothek mit Rohrpost und Bücherrollbahn Moderne technische Freiburg. Nach dreijährigen Arbeiten, die rund zwei Millionen Mark gekostet haben, ist die Freiburger Universitätsbibliothek s0o umgebaut worden, daß sie den stark ge- stiegenen Andrang der Buch-Ausleiher, in erster Linie der Freiburger Studenten, aber auch von mehr als 2000 anderen Personen aus dem ganzen badischen Oberland, ge- Wachsein sein dürfte. Das fast 60 Jahre alte Gebäude, das einst für etwa 300 000 Bücher erstellt wurde, war zwar längst zu eng und klein geworden, aber erst vor vier Jahren wurden die erforderlichen Mittel für, den Umbau in den Etat eingestellt. Heute besitzt die Freiburger Universitäts-Bibliothek etwa 770 000 Bände und 445 000 Dissertationen, die die Magazinräume bis unter die Decke fül- len, und jährlich kommen knapp 20 000 neue Bände hinzu. Entsprechend ist auch der Pu- blikumsverkehr gewachsen; als die Freibur- ger Universitäts-Bibliothek errichtet wurde, hatte die Freiburger Universität rund 2000 Studenten, heute sind es annähernd 9000, die Mahnmal mit der Graberde unbekannter Soldaten Offenbach /Main. Urnen mit der Graberde unbekannter Soldaten aus vielen Ländern Zuropas sind in einem Mahnmal eingebettet, das am Volkstrauertag in Jügesheim(Kreis Ofkenbach) eingeweiht werden wird. Die Erde ist vom Weltfrontkämpferbund mit Unter- stützung des Volksbundes Deutsche Kriegs- gräberfürsorge von Soldatengräbern in Grie- chenland, Italien, Frankreich und Finnland teilweise auf dem Luftwege in die Bundes- republik gebracht worden. In dem Mahnmal Das Hemd und die Krawatte zu Ehren der Gefallenen der Gemeinde Jügesheim werden die Urnen in einer Gruft unter einer Bronzeplatte stehen, über die sich die Bronzefigur einer betenden jungen Frau beugt. Bei der Einweihung der Ge- denkstätte, die von dem Bildhauer Knud Knudsen gestaltet wurde, werden der Ge- neralsekretär des Weltfrontkämpferbundes, Edgar Joubert Paris) und Präsidialmitglie- der des VdK anwesend sein. Ehrenmal in Flandern Göttingen. Für die im ersten Weltkrieg gefallenen deutschen und alliierten Soldaten soll im April 1960 in Flandern ein Ehren- mal in Form eines 17 Meter hohen Bronze- kreuzes errichtet werden. wird, e die ttinger Kamerad deutsche Truppen ein französisch- belgisches Gefallenendenkmal zerstört hatten. Acht neue Naturschutzgebiete München. In Bayern sind in den letzten Wochen acht neue Naturschutzgebiete ge- schaffen worden. Dazu gehören im Land- kreis Schongau die Ammerschlucht, die einen besonders bemerkenswerten Pflanzenpark nat, und das Ammertal, das wegen seiner geologischen Besonderheiten und einer be- sonders reichen Alpenflora zum Naturschutz- gebiet erklärt wurde. Wie das bayerische Innenministerium mitteilte, werden auch das im Landkreis Wolfratshausen gelegene fast unberührte Hochmoor am Egelsee, der Blu- menberg im oberen Allgäu an der Höfats- Spitze im Landkreis Sonthofen, die markan- ten Basaltkuppen im Landkreis Brückenau, das Schellenbergmoor im Landkreis Wolf- ratshausen, eine Moorfläche im Grund- moränengebiet zwischen der Loisach und dem Würmsee mit schönen Beständen an Bergkiefern und die im Landkreis Eichstätt gelegene Gungoldinger Heide Naturschutz- gebiete. Erstes Glatteis im Schwarzwald Neustadt/ Schwarzwald. Starkeès Glatteis chinderte am Mittwoch in den Vormittags- stunden den Straßenverkehr im Hoch- schwarzwald. Die Temperaturen waren gegen 5 Uhr früh plötzlich von 2 Grad Wärme auf 3 Grad Kälte gesunken, so daß sich auf den nassen Straßen eine geschlossene Eisdecke bildete. Erst als die Sonne die Temperatur wieder auf einige Plusgrade brachte, schmolz das gefährliche Eis. Der erste Schnee in der Eifel Daun(Eifel). In der Eifel ist in Höhen ab 450 Meter in der Nacht zum Donnerstag der erste Schnee dieses Winters gefallen. Die weiße Pracht löste sich aber schon nach wenigen Stunden in Matsch auf und behin- derte den Verkehr erheblich. Zwischen Zils- dorf und Oberehe im Kreise Daun fuhr ein Kombiwagen im dichten Schneetreiben gegen einen Baum. Fahrer und Beifahrer wurden lebensgefährlich verletzt in ein Dauner Kran- kenhaus eingeliefert. Der Wagen wurde total zerstört. Briefmarkenserie mit Länderwappen München. Eine Briefmarkenserie mit den Wappen der westdeutschen Bundesstaaten schlägt der bayerische Heimat- und Königs- bund in einem Schreiben an die bayerische Staatsregierung vor. Diese Serie, so heißt es in dem Schreiben, würde dazu beitragen, das öffentliche Wissen um den föderativen Aufbau der Bundesrepublik zu stärken: Das Ehrenmal . Langemark- Regiments 284 fe 5 der Stelle gebaut, an der 1940 Meder zum Betrug und zur mißbräuchlichen Anlagen in der umgebauten Freiburger zudem viel mehr als ihre Väter und Groß- väter darauf angewiesen sind, sich Bücher aus der Bibliothek zu leihen. Der Umbau der Freiburger Universitäts- Bibliothek zielte vor allem darauf, diesen starken Publikumsverkehr auf das Erd- geschoß zu konzentrieren und die oberen Stockwerke für die Verwaltung und die Ma- Sazine freizuhalten. In den ehemaligen Hof wurde ein neuer Lesesaal mit 190 Plätzen erbaut; ein größeres Zeitschriftenzimmer, die Ausleihe und der Zentral- und der Sach- katalog wurden in neugestaltete Räume des Erdgeschosses untergebracht. Daneben wollte die Bibliothek ihren Ausleiheverkehr so be- schleunigen, daß ihre„Kunden“ nicht meh- rere Tage auf ein Buch warten müssen, sondern es möglichst sofort mitnehmen kön- nen. Für diese„Sofort-Ausleihe“ erhielt die Universitäts-Bibliothek eine Rohrpost-An- lage, die die Bestellzettel im Expreg-Tempo in die Magazinräume befördert, um eine automatisch arbeitende Transportanlage für die Bücher, die die Magazine mit der Aus- leihe verbindet. Den besonderen räumlichen Schwierig- keiten des Baus entsprechend, entschied man sich dabei für ein neuartiges System, das hier zum ersten Male verwendet wurde: Im Magazin werden die bestellten Bücher in kleine Holzkörbe gelegt, die dann auf einer schwach geneigten Rollbahn auf Metallrollen durch ihr eigenes Gewicht zum Aufzug glei- ten. Der automatisch gesteuerte Aufzug bringt die Bücher-Körbe in den Keller, wo sie automatisch ausgeladen und über weitere Rollen und ein Gummitransportband direkt in die Ausleihe befördert werden. Auch die Rückreise geht vollautomatisch vor sich: Man drückt auf einen Knopf, der der elektrischen Steueranlage das gewünschte Stockwerk an- gibt, und schon läuft der Bücherkorb von allein zum Aufzug, der den Korb im rich- tigen Stockwerk abliefert. Wenn sich dort zu viele Körbe angesammelt haben, leuchtet der Knopf in der Anleihe rot auf: Das Stockwerk ist„besetzt“. Dieses Verfahren hat Ua den Vorteil, daß man Bücherkörbe auch „stapeln“ kann, daß man nicht Elektro- motoren verwenden muß wie bei den An- lagen mit Förderbändern und daß man sogar um Kurven herumkommt. Dieses System, für das sich unterdessen schon die Bundespost und andere Stellen interessieren, kann in Universitätsbücherei diesen Tagen, nach seiner endgültigen Fertig- stellung und bei dem durch den Semester- beginn einsetzenden Hochbetrieb an der Ausleihe, seine Bewährungsprobe ablegen. Der Umbau der Freiburger Universitäts- Bibliothek hat ungefähr 2000 Quadratmeter neuen Raum geschaffen, allerdings keinen Quadratmeter für die Bücher. Für sie wird man früher oder später einen neuen, zusätz- lichen Magazinbau errichten müssen, um der Bücherflut Herr zu werden. Einstweilen hat UB-Direktor Dr. Beckmann 100 000 Bande in zwei Stockwerken gestapelt, die eigentlich für die Verwaltung vorgesehen waren. Dr. Jürgen Buschkiel Prozeß um Gasthaus-Einsturz Gefängnisstrafen für zwei Angeklagte Saarbrücken. Im Prozeß um den Einsturz eines Gasthauses in Saarlouis, bei dem am 1. September vergangenen Jahres sieben Menschen getötet und 22 verletzt worden Waren, hat die Erste Große Strafkammer des Landgerichts Saarbrücken am Donnerstag zwei der drei Angeklagten zu Gefängnis- strafen verurteilt und den dritten frei- gesprochen. Das Gericht fand den 54jährigen Bauunternehmer aus Bous und den 32jähri- gen Bauleiter aus Saarlouis-Fraulautern der Baugefährdung, der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung schuldig und verurteilte sie zu je 18 Monaten Ge- kängnis. Dem 29 jährigen Polier aus Diefflen ist nach Ansicht des Gerichts dagegen kein schuldhaftes Verschulden nachzuweisen. Wanderer zwisc — Hamburger Straße wird„abgebrannt“ Die in diesem Sommer fertiggestellte moderne„Ost-West- Straße“ in der Hamburger Innenstadt erlebt gegenwärtig ein ganz besonderes Schicksal:— sie wird abgebrannt. Durch die große Hitze des vergangenen Sommers wurde der Teerbelag der breiten Straße 80 weich, daß er, bedingt durch die Krümmung der Straßendecke, auf die rechte und linke Fahrbahnseite lief. Dadurch entstanden Blasen und Buckel. Im Hamburger Hochbauamt kam man nun auf den Gedanken, den Teer nicht mehr brennt, macht man es jetzt mit Petroleum und Streichholz. hen zwei W 1 Vier Ausländer im Niemandsland an der Zonengrenze Helmstedt. Das Los der Wanderer 2wi- schen zwei Welten lernen drei Jugoslawen und ein Spanier kennen, die seit der Nacht zum Mittwoch zwischen der Sowjetzone und der Bundesrepublik hin- und hergeschoben werden, ohne daß sich die Behörden bei- derseits der Schlagbäume bis jetzt über das weitere Schicksal der Ausländer hätten eini- gen können. Wie die Helmstedter Polizei mitteilte, waren die vier Ausländer von den sowiet- zonalen Behörden aus dem Ausländerlager Sichere Erfolge versprochen Ohne Kenntnisse und Zulassung Rechtsberatung erteilt und kassiert Stuttgart. Vor einer Großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts begann am Mittwoch die Hauptverhandlung gegen den 49 Jahre alten Kaufmann August Meyer aus Nürtingen, der wegen Vergehen gegen das Gesetz zur Verhütung von Mißbräuchen auf dem Gebiet der Rechtsberatung und wegen Betrugs in 79 Fällen angeklagt ist. Mit ihm un sich der 48 jährige Amtsanwalt Eugen rann zus Wendlingen verantworten, der Rechtsberatung Beihilfe geleistet haben soll. Einem mitangeklagten 29 Jahre alten Kauf- mann aus Stuttgart wird nur Beihilfe zum Betrug vorgeworfen. Nach dem Eröffnungsbeschluß hat August Meyer von Februar 1957 bis Juni 1958 zu- nächst in Nürtingen, dann auch in Stuttgart ein Beratungs-, Vertretungs- und Vermitt- lungsbüro unterhalten, in dem er entgegen den gesetzlichen Bestimmungen in großem Umfang Rechtsberatungen erteilt habe. Für diese Beratungen sowie für angebliche Spe- sen(einschließlich Schmiergelder und Ver- teidigungskosten) habe er von hilfesuchen- den Personen ansehnliche Geldbeträge erhal- ten. Er habe den„Klienten“ nicht nur eine erfolgreiche Praxis, sondern auch gute Be- ziehungen zu Behörden, Richtern und Staats- anwälten vorgetäuscht. Obwohl er in Wirk- lichkeit weder die erforderlichen Rechts- kenntnisse besessen noch über verwertbare Beziehungen verfügt habe, habe er den Hilfesuchenden einen„sicheren Erfolg“ ver- sprochen. Schon wegen seiner Vorstrafen und wegen der fehlenden Zulassung sei Meyer ein völlig ungeeigneter Vertreter vor Behörden gewesen. Die Schadenssumme Wird in der Anklageschrift mit annähernd 50.000 Mark beziffert. August Meyer ist durch sein Auftreten als von den Amerikanern zugelassener Ver- teidiger in Entnaziflzierungsverfahren weit über Stuttgart hinaus bekannt geworden. Während dieser Tätigkeit hatte er sich aktiver Bestechungen schuldig gemacht und dafür eine empfindliche Gefängnisstrafe er- halten. Weiterhin ist er wegen Betrugs und Unzucht mehrfach vorbestraft. Der mitangeklagte Amtsanwalt, der mit Meyer befreundet war, soll dem„rechts- kundigen Kaufmann“ unter anderem rat- suchende Personen zugeführt und als„Staats- anwalt“ in seinem Amtszimmer Beratungen abgehalten haben, Dafür habe er von Meyer Geldbeträge erhalten. Der 29jährige Kauf- mann soll bei den„Klienten“ Gelder kassiert, ihnen Schriftsachen überbracht und beson- ders in Nitrit-Fällen unwahre Behauptungen verbreitet haben. Die Verhandlung, in der 45 Zeugen gehört werden sollen, wird voraussichtlich über eine Woche dauern. Fürstenwalde(Mark Brandenburg) abge- schoben worden und trafen um 0.30 Uhr mit dem Interzonenzug Berlin Köln in Helmstedt ein. Dort holten sie die Beamten des Paßbkontrolldienstes aus dem Zug, weil sie keine Ausweispapiere hatten. Die Polizei brachte sie zum Autobahnkontrollpunkt, um sie wieder an die sowietzonale Grenzpolizei zu übergeben, die aber die Aufnahme kate- gorisch verweigerte. Den Ausländern blieb schließlich nichts anderes übrig, als sich mütten auf der Helmstädter Autobahn- brücke im Niemandsland zwischen der Bun- desrepublik und der Sowjetzone an einem schnell improvisierten Lagerfeuer für den Rest der Nacht häuslich niederzulassen. Erst am Mittwochvormittag gegen 11.15 Uhr holte ein Offizier der Volkspolizei nach zehn Stunden die durchfrorenen Ausländer von ihrem zugigen Aufenthaltsort ab, wo sie sich die lange Nacht damit vertrieben hat- ten, auf die Fahrbahn mit einem Stein einen Sowijetstern und den Namen„Tito“ einzuritzen. Um 16 Uhr trafen die vler Ausländer dann mit dem Interzonenzug erneut in Helmstadt ein, wo sie aber von den Paßgz, beamten wieder angehalten und schon mit dem Gegenzug um 17 Uhr wieder in die. Sowjetzone zurückgeschickt wurden. Die westdeutschen Beamten gaben ihnen den Rat mit auf den Weg, sich nach Ostberlin durchzuschlagen und sich dort von den diplomatischen Vertretungen ihrer Länder gültige Papiere zu verschaffen. Mit diesen Ausweisen soll ihnen die Einreise in die Bundesrepublik erlaubt werden. Streit um Blutkonserven geht weiter Kritik und Gegenkritik/ Vorwurf der„leichtfertigen Herstellung“ Hamburg. Scharfe Kritik übte die CDU- Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft am Mittwoch an der Entscheidung des Gesund- heitssenators Schmedemann(SPD), die vom Deutschen Roten Kreuz in Lütjensee(Kreis Stormarn) hergestellten Blutkonserven in Hamburger Krankenhäusern nicht mehr zu verwenden. Es sollen nur Konserven des Hamburger Zentralinstitutes für das Blut- spendewesen benutzt werden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. med. Wilhelm Witten betonte, daß die Entschei- dung der Gesundheitsbehörde zu einer be- dauerlichen Unruhe unter der Bevölkerung geführt habe. Im Gegensatz zu dem Gesund- heitssenator sei er davon überzeugt, daß auch die DRK-Konserven sorgfältig überprüft würden. Senator Schmedemann erklärte dagegen, Unsere Korrespondenten melden auherdem Arbeitsschutzkongreß eröffnet Düsseldorf. In Anwesenheit von Bundes- arbeitsminister Blank wurde am Donnerstag in Düsseldorf der Kongreß für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin eröffnet, an dem 4000 Fachleute aus dem In- und Ausland teilneh- men. Wie in einer Pressekonferenz mit- geteilt wurde, wird sich der Kongreß mit dem verstärkten Bau von Unfallkranken- häusern, einer weiteren Vermehrung der Zahl der Werksärzte und mit der Verbes- serung des Maschinenschutzes beschäftigen. Ohne Ausbildung als Arzt praktiziert Wilhelmshaven. Zehn Jahre lang prakti- zlerte der 48jährige Wilhelm Möller, der jetzt in Göttingen wohnt, mit dem sich selbst zugelegten Titel Dr. med. als Arzt, obwohl seine ganze Fachausbildung in einer Tätigkeit als Sanitätsunterofflzier bestand. Eine Große Strafkammer des Landgerichts Oldenburg verurteilte ihn am Mittwoch wegen fortgesetzten Betrugs, Urkundenfäl- schung und unberechtigter Führung eines akademischen Titels nach zweitägiger Ver- handlung in Wilhelmshaven zu neun Mona- ten Gefängnis. Die„Ledermänner“ vor Gericht Nürnberg. Vor der Dritten Strafkammer des Nürnberger Landgerichts müssen sich seit Donnerstag sieben Mitglieder einer unter dem Namen„Ledermänner“ bekannt gewor- denen Fetischistengruppe verantworten, die im Keller einer Nürnberger Villa bei ihren ausschließlich von Männern besuchten„Club- gbenden“ abartige Orgien gefeiert hatten. Unterschlagung in Lotto-Annahmestelle Düren. Einem betrügerischen Lottostel- leninhaber in Weisweiler(Kr. Düren) wurde der Gewinn einer Tippgemeinschaft in der zweiten Klasse von 7747 DM zum Verhäng- nis. Der Inhaber der Annahmestelle, der 38 jährige Franz Hirtz, unterschlug in den letzten Monaten rund 1300 DM Tippgelder, indem er die bei ihm abgelieferten Lotto- Serienscheine in Einzelspiele„um wandelte“ und nur diese an die Lottozentrale weiter- leitete. Wenn Wetter kleine Gewinne von den nicht weitergeleiteten Scheinen bean- seine Behörde lehne die vom DRK herge- stellten Konserven ab, weil sie wegen unzu- reichender Untersuchung der Spender nicht die größtmögliche Sicherheit der Patienten bei Blutübertragungen böten.„So leichtfertig wie die beim DRK sind wir nicht bei der Herstellung von Blutkonserven“, sagte Sena- tor Schmedemann. Der Gesundheitssenator Wies darauf hin, daß auch gröbere Städte wie Köln und Düsseldorf ihre Beziehungen zum DRK gelöst hätten, um eigene Blutbänke einzurichten. Er bezeichnete die beim DRK in Lütjensee angewandten Methoden als Be- helf, der nur in Notfällen zulässig sei. Das Deutsche Rote Kreuz vertritt gegen- über der Kritik des Gesundheitssenators die Ansicht, daß die Blutkonserven in Lütjensee in durchaus zulässiger Weise hergestellt würden. spruchten, zahlte sie Hirtz selbst aus. Am Sonntag gewann dann eine Tippgemein- schaft von elf Personen in der zweiten Klasse 7747 PM mit einem Lottoschein, den Hirtz nicht weitergeleitet hatte. Als die Ge- winner ihren Schein vorlegten, konnte der Uungetreue Lottostellen-Inhaber den Betrag nicht auszahlen. Er stellte sich daraufhin Selbst der Polizei und legte ein umfassendes Geständnis ab. „Lichtfest“ auf Hallig Hooge Hallig Hooge. Mit einem„Lichtfest“ fei- erten die 250 Einwohner der kleinen nord- friesischen Hallig Hooge den Einzug der Elektrizität. Schlagartig leuchteten in den 46 Haushaltungen des kleinen Eilandes am Dienstagabend zum erstenmal die Glühlampen auf. Um die Hallig an das elektrische Strom- netz anschließen zu können, mußte ein 4,3 km langes Seekabel von der Insel Peelworm durch das Wattenmeer verlegt werden. Die Gesamtkosten des Projektes werden auf rund eine halbe Million Mark beziffert, die vom Bund und dem Land Schleswig-Holstein ge- tragen werden. zu schmelzen und abzutragen. Da die Sonne Keystone-Bild Ehemaliger Gestapo-Chef verhaftet Darinstadt. Der frühere Leiter der Gestapo in Darmstadt, Oberregierungsrat a. D. Robert Mohr, der seit seiner Flucht aus dem Inter- nierungslager im Jahre 1947 unter falschem Namen im Rheinland gelebt hat, wurde am Mittwoch überraschend in Wuppertal verhaf. tet. Wie der Darmstädter Oberstaatsanwalt Dr. Heinrich Müller am Donnerstag mitteilte lag gegen den jetzt 49 jährigen Mohr seit 1947 ein Haftbefehl vor, die Fahndung nach ihm blieb aber bisher erfolglos. Der frühere Gestapo-Chef lebte die ganzen Jahre hin- durch mit seiner Familie unter dem Namen Bujara in der Gegend von Remscheid und Die Kamera, die Bombe einschlug! Ohne Vorkenntnisse sofort her. vorragende Bilder, da Kamers Zeit und Blende 238. selbsttätig reguliert 7 Anzahlung 50.— DM Monatsrate 20. DM 25 4 e 24 A Mannheims großes gperialhau 0 7, 5, Planken, Tel. 2 68 4% War zuletzt als Handelsvertreter tätig. Nach wie elne PCC èͤâ dvb Agfa Optima- vollautomatisch Angaben Dr. Müllers war Mohr schon 1951 zusammen mit einem seiner früheren Unter- gebenen vor einer Strafkammer des Land- gerichts Darmstadt im Zusammenhang mit dem Tod eines Richters angeklagt gewesen, konnte aber in Abwesenheit nicht abgeurteilt Werden. Er wird beschuldigt, 1943 an der Widerrechtlichen Inhaftierung des Darm- städter Oberlandesgerichtsrats Dr. Ernst Maier mitgewirkt zu haben. Dr. Maier gt dann in einem Konzentrationslager ums Leben gekommen. Leichtsinn mit dem Leben bezahlt Berlin. Ihren Leichtsinn mußten am Mitt- Woch zwei Arbeiter der Westberliner Gas- Werke mit dem Leben bezahlen. Die beiden, ein 52jähriger und ein 55 jähriger Arbeiter, Waren um die Mittagsstunde zur Reparatur einer Gasleitung in dem unter einem Lebens- mittelgeschäft liegenden Keller in der Mar- burger Straße im Bezirk Charlottenburg ge- stiegen. Ohne vorher den Hauptgashahn ab- gestellt zu haben, entfernten sie von einem armstarken Hauptgasrohr eine Muffe und stopften die Oeffnung gegen das langsam aus- strömende Gas mit alten Putzlappen aus. Als die Hauswartsfrau später eine Bodenklappe zu dem unter dem Geschäft liegenden Keller öffnete, schlug ihr eine dichte Gaswolkse ent- gegen, Sie alarmierte sofort die Feuerwehr, die die beiden Arbeiter jedoch nur noch tot bergen konnte. Buddenbrook-Film uraufgeführt Lübeck. Die Uraufführung des ersten Teils des Films„Die Buddenbrooks“ nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann ist am Mittwochabend in Lübeck mit großem Beifall aufgenommen worden. An dem glanzvollen Ereignis, das in der Ge- burtsstadt des Dichters vom Verleih als „Hollywood-Premiere“ veranstaltet wurde, nahmen auch die Witwe und die Tochter des Dichters, Frau Katja Mann und Frau Erika Mann, teil. vom Publikum wurde vor allem die Hauptdarstellerin Nadja Tiller stürmisch gefeiert. Liselotte Pulver konnte an der Ur- aufführung nicht teilnehmen, weil sie am Mittwochabend in einem Berliner Theater spielen mußte. Werner Hinz, Hans Jörg Felmy, Hans Lothar, Rudolf Platte und Gu- stav Knuth wurden vom Publikum eben- falls begeistert begrüßt. Schon Stunden vor Beginn der Aufführung hatten sich Tausende von Lübeckern vor den Stadthallen-Licht⸗ spielen eingefunden, um die Auffahrt der festlich gekleideten Stars und Gäste zu er- leben. Ein großes Polizeiaufgebot hatte Mühe, die Menschen zurückzuhalten. Serre „„„ 2— „e ere e 9 nde 0. 0 C burger Durch aße 80 d linke bauamt Sonne ne-Bild rhaftet r Gestapo D. Robert m Inter- falschem zurde am I verhaf. atsanwalt mitteilte seit 1947 nach ihm krühere hre hin- n Namen aeid und atisch ofort her · s Kamerg 238. e 20.— DM. Sperlaheu . 268 4% eee tig. Nach 10 fl 1951 n Unter- 8 Land- lang mit gewesen, geurteilt an der Darm. Ernst. Laier ist er ums Zahlt im Mlitt- er Gas- beiden, Arbeiter, Paratur Lebens- er Mar- burg ge- ahn ab- n einem fle und am aus- aus. Als Nklappe u Keller ke ent- er wehr, noch tot ihrt ersten 5 nach Thomas eck mit len. An ler Ge- leih als wurde, iter des u Erika r allem är misch der Ur- sie am Theater Nr. 263/ Freitag, 13. November 1959 MANNHEIM Seite 7 Zwangspause bis Neujahr, aber: Die große Zeit der Narren hat wieder mal begonnen Eröffnungssitzungen am Elften im Elften in der Innenstadt, in Käfertal und in Sandhofen „Frohsinn brauchst du nicht zu kaufen, wenn du bist beim resch-ten Haufen“, hieß das Eröffnungsmotto des, Feuerio“ am Elf- ten im Elften im Saal des Kolpinghauses. Trotz der Anwesenheit von Polizeipràsident Dr. Leiber war dieser Saal voller, als die Polizei erlaubte. Aber das war auch das ein- zige, was voll war, denn es gelang den sich mit bitterbeesen Gesichtern durch dicke Luft und zu enge Tischreihen quetschenden Kellnerinnen nicht immer, durstlöschende Flüssigkeiten an den Mann zu bringen. Das lag erstens an der Organisation und zwei- „Des Schenkens Kunst..“ Nicht das Alhägliche, sondern das, Besondere“ erfreut, un] das finden Sie bevorzugt in der Weibhnachtsausstellung von Abele. Schöne Gebrauchs- u. Geschenkartikel Seit 1852. Mannheim, 07,9 Heidelberg tens am(wieder einmal) zu knapp kalku- lierten Besuch dieser Veranstaltung, von der die hohen Räte(wieder einma) versprochen hatten, sie werde die Dreistunden-Grenze nicht überschreiten. Es dauerte aber(wieder einmal) knapp vier Stunden, bis sich die Novembernacht nach letzten donnernden Ahois über das Podium senkte. Damit soll beileibe nicht gesagt sein, daß der resch-te Haufen keine Stimmung hatte. Im Gegenteil. Und das lag in erster Linie an dem schlechtlin unschlagbaren Duo Mau- rer/ Ziegler, das seine übliche Schlußnum- mer(wieder einmal) glänzend absolvierte, nachdem Präsident Bommarius in wohl- gesetzten Worten und mit närrischen Erinne- rungen an die vergangene Kommunal-Wahl den roten Faden um das Sitzungsgeschehen gewickelt, einige Zugaben zugelassen, höf- lich begrüßt(„Meine lieben Narhallèesinnen und Narhallesen!“) und die erforderlichen Ehrungsakte vorgenommen hatte. Die Haupt- ehrung galt dem 90jährigen Geburtstags- kind Jakob Frank, das unter dem Beifall des Hauses einen Freßkorb vom„Feuerio“ und einen Kuß von Franziska Eilebrecht— die seine Werke rezitierte— erhielt.(Als wenig später Edith Jäger vom Nationaltheater ihre Zuhörer mit Operettenmelodien erfreut hatte, meinte der rüstige Heimatdichter kerzen- gerade und trocken:„Die hätt ihr mir vorhin aa noch schicke könne.“) Was für seine Vitalität spricht. „Wählt Liste 11/11“ stand auf den Schil- dern, die die kampferprobten Elferräte der „Ur-Mannemer Liste“ um die Hälse trugen. Die Büttenredner des Abends bemühten sich, diesem Leitsatz mehr oder weniger gerecht zu werden: Jürgen Hachgenei mit seinem Prolog: Robert Dussel mit seiner„roten“ Chronik Mannheimer Probleme; Hertlein- Dietz; die„Zwei Pälzer Buwe“; Willy Hayer mit einer Camping- Ballade; Gustl Schölch; Alfred Hummel und das muntere Puo Kämmerer/ Kolb. Auch musikalisch war allerlei geboten: Die Weltmeister„Pedros“ bliesen gekonnt in die Schnuffelrutsch und die„Fisco“-Kappele sorgte für sachgerechte musikalische Untermalung. Der originellste Lorbeerkranz aber ge- bührt den Ju-Lie-Sängern der Mannheimer „Liederhalle“, die unter ihrem Dirigenten Heinz Dormbach im zweiten Teil eine Man- nemer Winzerparodie— nebst Weinkönigin! — boten, daß das Publikum Tränen lachte. Der anonyme Besucher, der das Lokal schwitzend verließ, nachdem alles vorbei War, stellte nüchtern fest:„Bis Neijohr iss' jetz Ruh'.“ Der Mann hat recht. Aber die eingefleischten Karnevalisten halten sich bis dahin— in strikter Opposition zum Schiller- jahr— an ein Zitat aus Goethes Faust und seufzen, wenn sie an die Vorbereitung der kommenden großen Sitzungen denken:„Mein Ruh' ist hin, mein Herz ist schwer.. hwyb . Den nach wie vor aus allen Rohren scharf schießenden„Lallehaag“ trafen seine vielen Freunde zur fasnachtskalender- getreuen Eröffnungssitzung im überfüllten „Gambrinus“,„einer der Wiegen des Man- nemer Humors“, wo der jedem Schema ab- holde Narrenverein die„sterile Fasnacht der steifen Hemdenbrüste“ auf einem anderen Weg zu umgehen suchte. Zum Saison-Start hatte der„Lallehaag“ seine Reihen durch Elferrat und Anhänger der Ludwigshafener „Allotria“ verstärkt, um die schon seit lan- gem gesponnenen Fäden zwischen Feuden- heim und der Mannheimer Schwesterstadt zum erstenmal der Oeffentlichkeit zu zeigen. Daß zumindest die beiden Vorstands-Gre- mien dieser närrischen Gesellschaften mit ihren Präsidenten(„Allotria“: Karlheinz Klee) vortrefflich Fäden spinnen können, bewies die Eintracht, mit der sie mitsammen präsi- dierten. Als erster hangelte sich der Pfälzer Barde Kurt Kotterer aus Speyer auf das schmale Parkett und ließ das Publikum— wie später auch H. Schilling— die Refrains seiner Wein- und Stimmungslieder mitschunkeln. Danach stellte sich die„Grokageli“-Abord- nung mit ihrem Präsidenten Willi Frosch ein, die„Lallehaag“- und„Allotria“-Präsi- denten tauschten artige Worte und Ge- schenke, um dann Werner Knebel in die Bütt zu lotsen. Ihm folgten der„River-RKwai- Tanz“ der Funken, Kabarettist Joe Luga, urid Erfolg hatten auch die„Drei Clausianas“ mit mrem tönenden Zeitungsblatt. Im zweiten Teil jodelte Emmi Liebenwein mit Bravour, sang„Antonio“ spanisch und die„Drei Karnickels“ telefonierten— von Lachsalven oft unterbrochen— in alle Welt. Dann kamen Harry Fischer und Kurt Wil- helm, denen es gelang, mit ihren brillant verkauften Kalauern den Abend zu einer „runden Sache“ zu machen. Sto Prinzessinnenkür, Mondgesang und Freibier Die Käfertäler„Löwenjäger“ sind jetzt eine Karnevalsgesellschaft, und diese Tat- sache führte zu einem erfreulichen Mitglie- derzuwachs. Das Narrenschiff stach pünktlich am 11. 11. im Kaffee Zorn in See. Vorsitzen- der Dr. Werner Pfützer fand launige Gruß- Worte und Wera Wolfgang mahnte in ihrem Prolog zum Frohsinn. Die„Ex-Tollitäten“ Doriana von der Leiterburg und Renate von der Hobelburg, die Vertreter der Kàfertaler Vereine und das übrige närrische Volk— darunter die hohe Regierung der„Insulaner“ Ilvesheim— hielten sich prompt daran. Den Liedern folgten Bütten: Hans Eisen erfreute mit gesunder Hausmannskost, Hans Köble plauderte über sein Eheleben, Präsident Rudi Zorn kündigte zwischendurch Freibier an Wie kann das Handwerk für sich werben? Dr. Robert Jahke sprach vor den Mannheimer Junghandwerkern Im Nebenzimmer des Restaurants„Zum Zwischenakt“ sprach Dr. Robert Jahke, Kirchheim-Teck, vor Mannheimer Jung- handwerkern, über das aktuelle Thema „Werbung/ Verkauf Kundendienst zeitge- mäß“. Der Vortragende kam im Auftrage des Landesgewerbeamtes Stuttgart, seine Ausführungen sollten vorwiegend der Ge- werbeförderung dienen. Nach seiner Mei- nung hat die Inseratenwerbung in der Zei- tung keinen allzugroßen Erfolg für das Handwerk, weil dessen Arbeit keine Ware + 2 J Kleinklaviere edler Jon— moderne Form beim Fachmann GUSTAV HIIIER, Telefon 511 81 Karl-Benz- Straße 100 im handelsüblichem Sinne ist und vorwie- gend von der persönlichen Leistung abhängt. Der Einzelhandel mache Reklame für Waren, die andere hergestellt haben und die er, wenn sie nicht gängig sind, wieder abstoßen kann. Nicht so der Handwerker. Er müsse sich zunächst einmal das Vertrauen des Kunden erwerben, müsse auch die schlechten Monate des Jahres einkalkulieren und müsse sich dabei immer vor Augen halten, daß die In- dustrie in manche Handwerkszweige ein- dringe. Allerdings sei es schwierig, mit der eigenen Leistung zu werben. Sie könne nur dann gelingen, wenn eine solche Werbung durch Leistung, Charakter und Ansehen der Person des Meisters und seines Gesamt- betriebes untermauert sei. Auf alle Fälle sei der Eindruck, den der Meister und seine Arbeit auf den Kunden mache, entschei- dend, diese beiden Faktoren bilden auch die Eckpfeiler seiner stillen, aber um so nach- drücklicheren Werbung. Wichtig sei auch, daß das Handwerk zeit- gemäß, modisch und vor allem preisgerecht sei. Die Treue zum Preis sei eine wesent- liche Voraussetzung für die Stabilität des Betriebes. Ebenso wichtig hielt der Vor- tragende auch die pünktliche Ablieferung einer Arbeit, die Einhaltung eines verein- barten Termines. Nichts sei schlimmer als von einem Handwerker an der Nase herum- geführt zu werden. Auch der kleinste Auf- trag müsse mit der gleichen Gewissenhaftig- keit wie der große ausgeführt werden. Die beste Werbung für den Handwerker sei aber das Mitleben und Mitwirken in der Oeffentlichkeit. Hier könne er seinem Be- ruf Geltung verschaffen. Anteilnahme am öffentlichen Geschehen beweise, daß er mit der Zeit gehe und nicht nur Handwerker, sondern auch lebender Bürger seiner Ge- meinde sei. Der Vortrag fand starke Be- achtung, erregte aber auch Widersprüche. Vieles könne aus Zeitmangel und Unver- läblichkeit der Arbeitskräfte nicht bewältigt werden. Vorsitzender H. Kapfer hatte eingangs seine Kollegen auf die qahreshauptversamm- lung am 8. Dezember und auf die Tagung des Junghandwerker Bundes Baden-Würt- temberg am 30. und 31. Januar 1960 aufmerk- sam gemacht. Hlb. Heimatbund der Anhaltiner besteht seit 10 Jahren Bei Tanz und Unterhaltung feierten die Anhaltiner im großen Saal des Eichbaum- stammhauses das 10jährige Bestehen ihres Heimatbundes, Dazu hatten die Anhaltiner noch Vertreter der Landsmannschaften und Einheimische eingeladen. Erster Vorsitzen- der Cr. P. Heinrich hieß die Gäste herzlich Willkommen. Die Stimmung war gut, ein Tanzorchester spielte fleißig flotte Rhythmen und außerdem gefiel das Mundharmonika Duo„Die Lombardos“. 0 und erhielt einen Orden, und Werner Eisen glänzte mit seiner„erträumten Popularität“. Weinlieder des Bassisten Karl Schüßler und der in Käfertal beheimatete„Mannemer Schorsch“ sorgten anschließend weiter für stürmischen Seegang, den die Schwetzinger Kapelle Weiß nach Kräften unterstützte. r- 8 Die Sandhofener waren so närrisch, daß sie ihren Karnevals- Startschuß gleich an zwei Stellen abfeuerten: Im„Adler“ die „Stiehler“, im„Morgenstern“„Grün- Weiß“. Auf ihre Art machten es beide gut, gemeinsam aber wäre sicher noch mehr her- ausgekommen. Die„Grün- Weißen“ nämlich hatten die bessere Idee geboren, als sie Sandhofens Problem Nummer eins— den Schwimmbad-Neubau— buchstäblich auf die Bühne zauberten, dem Gemeinderat bzw. der Stadt für das 46 Jahre alte und jetzt vor der Vollendung stehende Versprechen nachträg- lich eins auswischten und nach der Devise „Laßt Wasser sein“ schnurrbärtige Bade- lustige in das Wasser steigen ließen. Ihre Glossen besser verkaufen konnten aber die„Stichler“, die ihren neuen Präsi- denten Or. A. Fries) auf dem von K. H. Och- senbauer angewärmten Stuhl erlebten und Ihre Tollität„Rosemarie I. von Elektronien“ zur Prinzessin kürten. Der„Mannemer Schorsch“ stieg in die Bütt, trat noch etwas kurz und überließ dann Walter Sohn das Feld, der seine„Weiberröcke“ aus der Kiste holte. Den Ton gaben der neue„Stichler“- Fanfarenzug, die„3 Freddys“ und die „Stichler-Sänger“ an. Als die Stimmung auf dem Höhepunkt war, stiegen die Narren zu den Sputniks auf und stimmten den„Mond- gesang“(Text von P. Hildenbrand) an. N Musikalisches Kabarett beim Männerchor 1913 Das 46. Stiftungsfest des Katholischen Männerchors 1913 bot willkommenen Anlaß zu einer gemütlichen Familienfeier im„Kai- sergarten“, bei der Vorsitzender Franz Erhard als Ehrengäste auch Bürgermeister Graf. MdB Josef Maier, Stadtpfarrer Dorner und Pfarrobmann Ernst Pfeifer willkommen heißen konnte. Das Motto des Abends lautete „Musikalisches Kabarett“. Nach ernsten Chören des von Musikdirektor Willi Bilz ge- leiteten Männerchors führte Manfred Stein- mann wortgewandt durch ein auf heitere Noten abgestimmtes, musikalisches Kaba- rett— unter Mitwirkung des von Peter Köble geleiteten Zitherterzetts, des Rhein- stolzquartetts, des tanzenden und singenden Duos Horst Amon-Werner Schneider und des Männerchors. Glänzend kamen die Gesangs- parodien von„Pipsi Canari“ und die char- mant gesungenen volkstümlichen Lieder und Jodler von Emmi Liebenwein an. Ein Sketch des Nachwuchses und die neue Neckarstädter Hauskapelle Kretzler rundeten den gelun- genen und stimmungsvollen Abend. r. Mannheimer Terminkalender Landsmannschaft Schlesſen(Vdl), Kreis- gruppe Mannheim- Stadt: 14. November, 20 Uhr, „Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuserstraße, Mo- natsversammlung der Ortsgruppe Innenstadt. Deutsch- Amerikanisches Institut: 13. Novem- ber, 20 Uhr, Vortrag von Denise Abbey,„Meine Heimat Alaska“, dazu Farblichtbilder. Lichtbildervortrag von Bischof Joh. J. Dem- mel, Bonn, über Reise in die Sowjetunion und Besuch beim Patriarchen in Moskau, am 13. No- vember, 20 Uhr, im Amerikahaus; Veranstalter: Alt-Katholisches Stadtpfarramt. dk, Ortsgruppe Lindenhof: 13. November, 20 Uhr,„Hubertusburg“, Mitgliederversamm- lung, Gedächtnisfeier für Gefallene. Deutsche Jungdemokraten: 13. November, 20 Uhr, Café Reinhard, Seckenheimer Str. 58, „Das Fernsehen— seine politische, wirtschaft- liche und kulturelle Bedeutung“(Kurt Linden- berg). 5 „ Arbeitskreis für Gesellschaft und Wirtschaft: 13. November, 20 Uhr, U 5, 12, „Marx und Engels— ihr Leben und Wirken 5 Heidelberg). 5 rer a e. 75 Sitz München, Gruppe Mannheim-Ludwigshafen(VDH): 13. November, 20.30 Uhr,„Wiener Wald“, P 7, 19,„Aus der Kinderstube unseres Boxers“(E. Leupold). Kleintierzuchtverein Gartenstadt- Neueich- wald 1948: 13. November, 20 Uhr, Siedlerheim Märker Querschlag, Mitgliederversammlung. Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 13. November, 16 bis 20 Uhr, Sickinger schule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. Abendakademie- Veranstaltungen am 13. No- vember: Kunsthalle, 20 Uhr, Lichtbildervortrag „Die religiösen und politischen Verhältnisse im Priesterstaat“(Dr. Nachtigall);— Sickinger- schule I, Zi. 11, 19.30 Uhr, Arb.-Gem.„Wie finde ich menschliches Verständnis“(Dr. J. Schacht); — Neuostheim, Hebbelschule, 20 Uhr, Farblicht- bildervortrag„Durchs Rhönetal zur Riviera auf den Spuren Roms“(Prof. Himmel);— Rheinau, Volksbücherei, 20 Uhr, Arb.-Gem.„Der Dichter in der Welt von heute“(R. Krischke);— E 2, 1, 19.30 Uhr, Fotografieren II. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 13. November, 16 bis 18 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum: Weiterführendes Lesen und Ge- dichtbehandlung in der Volksschule Dr. H. Maier);— gleiche Zeit, Studio: Technische Aus- bildung an Tonfilmgeräten, II. Kurs(Galfé). TV„Die Naturfreunde“ Mannheim: 13. No- vember, 20 Uhr, Reiß-Museum, Schiller- Gedenkfeier.— Anmeldungen zur Odenwald- wanderung bei O. Erfurth. Bundesluftschutzverband: 13. November, 20.00 Uhr, N 7, 13-15, Fortsetzung der Vortragsreihe: „Selbstschutz im Einsatz“; Planbesprechung. 16 Metall- Angestellte: 13. November, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Arbeits- gerichtsrat Dunkel:„Was muß der Werkmeister vom Arbeitsrecht wissen“. Fotografische Arbeitsgemeinschaft: 13. No- vember, 20 Uhr, Kolpinghaus, Farbdiavortrag „Unter südlicher Sonne“(Fiedler); Bildervor- lage für die Ausstellung„Deutsche Landschaft im Lichtbild“(A. F. C. Weißenburg). Odenwaldklub: 13. November, 20 Uhr, Saal „Wartburg- Hospiz“, Farblichtbildervortrag von Dr. F. Schäfer über die Pfingstfahrt durch das Elsaß. Verband der Kriegsbeschädigten— Neckar- stadt-Ost: 13. November, 20 Uhr,„Arion“, Uhlandstr. 19, Mitglieder versammlung. Mannheimer Schifferverein 1894: 13. Novem- ber, 20 Uhr, Casino des Hauses„Oberrhein“, Monatsversammlung. Magischer Zirkel: 13. November, 20 Uhr, Mozartsaal, Zauber-Abend(Wiederholung). Deutscher Alpenverein: 13. November, 20 Uhr, Kolpinghaus, Farblichtbildervortrag„Berg- kahrten im Dauphinèé“(M. Perzlmaier). Vortrag am 13. November, 20 Uhr, gr. Hör- saal der Bundeswehrverwaltungsschule, A 1, 1, „Die Bewahrung der Freiheit im Zeitalter des Gleichgewichts des Schreckens“ Dr. Eberhard Klumpp. Südd. Rundfunk, Stuttgart). Wir gratulieren! Enma Breuning, Mann- heim, Untere Clignetstraße 4, wird 70 Jahre alt. Friederike Duller, Mannheim-Neckarau, Ger- maniastraße 35(früher T 6, 38), begeht den 80. Geburtstag. Wilhelm Hartmann, Mannheim- Schönau, Logauweg 3, vollendet das 89. Lebens- jahr. Friedrich Lippenberger, Mannheim-Gar- tenstadt, Waldpforte 62, kann den 90. Geburts- tag feiern. mit A breiten Türen und 3 grogen Vorteilen seit 2 Jahren bewährt! 2 Der Taunus 7 M wurde von vornherein als 4. türige Limousine konstruiert. Das bedeutet: er besitzt die außerordentlich hohe Stabilität und Verwindungsfestigkeit, die ein Viertürer braucht. 2 Als wichtigsten Sicherheſtsfaktor hat der Taunus 17 M eine Karosserie aus doppel yWandigem Stahl. Man erkennt es deutlich, wenn die Türen geöffnet sind.., und man hört es, wenn sie ins Schlob fallen. S. Bequemer Einstieg zu allen Plätzen, wie Sie es von einem Viertürer erwarten: 79 om breit ist jede Türe. Und der Taunus 17 M ist ein komfortabler Fünfsitzer mit 1,80 m Sitzbreite hinten drei Stühle sind nur 1,20 m breit. Und vor allem: Der Taunus 17 Mist ein Wagen ohne Frage- zeſchen. Seit 2 Jahren hat er sich in 98 Ländern der Erde unter allen Straßen- und Klimabedingungen glänzend bewährt. Und dieser 60-PS-Wagen war noch nie so preiswert wie jetzt: Neue Pweie! rauNus 17 M Aturig ab o G 825,- a. w. rauNus 1 M 2turig ab o 6485,- a. W. ————— 4 An die FORD- WERKE Ad, Köin Sitte senden Sie mir einige Testberichte unabhängl- ger Motor-Fachjournalisten über den TAUNUS 17 M. — 5 Name und Anschrift: Seite 8 MORGEN 13. November 1959 N. 262 Nr. 2 . Am 10. November 1959 verstarb kurz vor Vollendung seines 71. Lebensjahres mein lieber Vater, mein Bruder, Schwieger- N 9 vater, Großvater und Onkel Am 10. November 1959 verschied im Alter von 71 Jahren unser im Ruhestand lebender Prokurist, Herr Rudolf Doll Rudolf Doll e uncl- Keulen 1 den 13. November 1989 e Quslität, in Cellophan, 500 g Ueber 27 Jahre hat der Verstorbene in treuer und pflichtbewußter Arbeit seine 1 1 l 9 ble reichen Kenntnisse und sein hervorragendes fachliches Können in den Dienst CCC Deutscher 5 Re unserer Bank gestellt. Hans Doll N 2 4 2 8 E 3 Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Feuerbestattung: Freitag, 13. Nov., 14.30 Uhr, Krematorium 9 6 8 1 1 Mannheim, den 12. November 1959 r 8 0 N ö 1a 1. 1— ge 2 4 1 Direktion, Betriebsrat und Angestellte 3 3 0 aer Goldhelm J 5 Badische Kommunale Landesbank 5 5 9 5 di. Grrozentrale Unsere liebe Mutter, unsere gute Schwiegermutter, oma, hergestellt aus franz. Brennweinen 5 ni. i Uroma und Tante, Frau 38 Vol.% 7% Flasche mit Glas 1 Oeffentliche Bank- und Pfandbriefanstalt. 5 ne Katharina Hoffmann woe. ent. geb. Kindt 2 hat uns nach kurzer Krankheit im Alter von 81 Jahren— men . 5 Marzipan-Breote 5 Mannheim, den 11. November 1959 u Schokolade. Us, in Selon 55 Theodor-Fliedner-Haus, früher Kobellstraße 28 mit Schokolade · Oberzug in Cellophan. 8 In stiller Trauer: 304. 00 120 g 70 65 g 10 unte Familie Karl Hoffmann 877 8 5 1 5 a 8 stücke J. ee e 3 Durch einen tragischen Unglücksfall wurde uns meine liebe Frau, unsere gute Enkel, Urenkel und Anverwandte 5 100 1 Mutter und Tochter, Frau Feuerbestattung: Samstag, 14. Nov., 8.00 Uhr, Krematorium arzipan-Hartolleln c 18 5 60 päer Hauptfriedhof Mannheim. e 55 imm Christa Zielinski 985 bochsmakronen Pfellernusse 25 geb. Grosskinsky im Alter von 21 Jahren entrissen. auf Oblaten 5 12 70 998. 1 g- Cell. 1.. 200-9-Cell.-Beuſe Nach schwerer Krankheit verstarb unsere liebe Mutter, 200.-9-Cell 12 1 Schwi tter, Oma, Sch ter, Schwägerin und Tante, Mannheim, den 10. November 1959 VVV ee 6 Dominoslelne pal 8* 3 bRuehen- Herzen doppeltgefollt Ulmenweg 40 Luise Rappold Wwe. mit Schoko. Uberzug 4 90 mit Schoko- Oberzug 70 In tlefer Trauer:. Beptel- 40 Stöck. 150-9-Coll.-Beuſel 2 2 Mieczyslaw Zielinski geb. Schuster 4 Kinder Maria und Peter im Alter von 70 Jahren. Mandel-Spekulaulus Timisterne 5 225 Franz G kinsk F. hrist t. Mannheim, den 11. November 1939 o--Follen-B 5 9 5 f 2 Grosskinsky und Frau Christina e 5 f 200-9-Follen- Beutel 200-9-Cell.-Beufel ge Beerdigung, Samstag, den 14. November 1959, um 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. C0000 zust. Familie Karl Rappold den Familie Emil Rappold Alge Lieselotte Horter geb. Rappold die und Familie Zuk und Anverwandte sich Feuerbestattung: Freitag, 13. Nov., 14.00 Uhr, Krematorium hat Hauptfriedhof Mannheim. Meh dies Bew Plötzlich, unfaßbar für uns alle, verloren wir durch einen tragischen Betriebs- 125 unfall unseren lieben Sohn und Bruder hat, P · 1 h 1 1 b Meine liebe, treusorgende Tochter, unsere gute 5 1 1 3 III ion 2 er C e en erg Schwester, Schwägerin und Tante Immobilien gleie 5 Ban im Alter von 19 Jahren. 2 7 n Gretel Wühler 2-Fumilien · Wohnhaus 5 Mhm.- Lindenhof, den 13. November 1955 b. Rudolph 2 Zimmer, Küche, Bad, Garage, Emil-Heckel-Straße 14 8 geb. 9 Garten, in Nähe Ludwigshafen, nale n 7 8 55. Preis 40 1 heit a ist heute für immer von uns gegangen. 900, ar, Rest nach Vereinh. 8 Horst Schellenberg und Frau Edith geb. Ehrke 8 Näheres durch. K ARI SEIB 9 l Karl-Heinz Schellenberg Mannheim, den 12. November 1959 E 8 annheim, den 12. November elefon 2 00 7 a Horst- Siegfried Schellenberg B 6, 29 5— Renate Schellenberg Klaus-Dieter Schellenberg und An verwandte Beerdigung: Samstag, den 14. November 1959, um 10.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Laurentiusstraße 29 In tliefem schmerz: Die Angehörigen Bausparen beingt Vorteile Oeffentlicher Beratungsdienst: den OVA- passage Feuerbestattung siehe Bestattungskalender. P 7 Tel. 2 20 62 von 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr STAD T SPARKASSE MANNHEIM Zimmer 130, Tel, 5 81 61. Apparat 318 Nach kurzer Krankheit ist unerwartet mein herzens- guter Sohn, unser unvergessener Bruder, unser lieber Schwager, mein guter Onkel, Herr Wilhelm Ernst nach Gottes unerforschlichem Ratschluß sanft ent- Durch einen Lagerbrand wurden die allseits bellebten und geschätzten Mitarbeiter unserer Firma 5 Coms AZ 9 Alle Sparkassen- Zweigstellen ist meln Nome. ſch habe mir in den Kopf gesetzt, Frau Christa Zielinski und Herr Peter Schellenberg plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte gerissen. Tief erschüttert verneigen wir uns vor den Opfern eines tragischen schlafen. Gartenfeldstraße 13 Mannheim, den 12. November 1959 In tlefer Trauer: Caroline Ernst Wwe. mit Angehörigen Ihnen das Leben bequem, angenehm und behaglich zu machen. Außerdem sollen Sie slch das cuch lels ten können. Meine Adresse: 5 Ablsch Aub ESsBAU SPARK AS 8 30 i KARIsRU Bauplatz ca. 400 qm an bebauter Straße in neuem Wohn- viertel in Feudenheim zu verkauf. auch für Geschäft geeignet. Adr. einzus. u. A 57783 im Verlag. mit 20 Ar Wochenendhaus 8 Obstb., herrl. Lage Neckart, zu vk. Angeb. u. Nr. P 06244 à, d. Verlag. Betriebsunglücks. Wir werden ihnen ein stets ehrendes Andenken bewahren. Feuerbestattung: Samstag, 14. Nov., 8.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Geschäftsleitung und Gefolgschaft der Kommandit-Gesellschaft KARL BERGER& Co. MANNHEIM- TIUZENBENG Sendhofer Straße 20—22 Das nächste Mal mehr! Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Cornelia Schöttinger geb. Stetter eee eee, Schallplatten 0 in großer Auswahl bei ELEKTao-senusrenen Waldparkstr. 26, Telefon 2 42 80 durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden sowie durch Begleitung zur letzten Ruhestätte zuteil wurden, sagen wir hiermit allen unseren herzlichsten Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Lehmann, Herrn Dr. Aba und Diakonissenschwester Christine. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen am 12. November 1959 nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden. seinen Diener, Herrn Karl Straub Bestattungen in Mannheim Freitag, den 13. November 1939 Straßenbahnschaffner Hauptfriedhof 26! F Besse Z0hreſl fl 5 „ 5 Hobelsberger, Anton, NM he! den 13. N ber 1959 0 9 36 0 1 sas lan- 5 wiohlversenen mit gen kl. Sterbesakramenten, drei Tage nach Sophienstrage 12. 10.00 ann heim, den 13. November Aussiell 25 1 semem 59. Geburtstag in die Ewigkeit abzurufen. Allgeier, Hedwig, Gartenteldstrage 33 1188 0 ung Tellautomatie . Mhm.- Neckarau, den 13. November 1939„ aße 6. 10.80 Die Kinder W l 3„ 0 2 5 Fischerstrage 41 5 Melchlorstrage 8-10 11.00 5 SGombinette 1 In stiller Trauer: Lehmann, Karl, Die Hinterbliebenen Hafenstrade 66 11.30 Fast bügeltrocken nehmen 3232 13.00 Sie ihre Wirklloh sauber Beerdigung siehe Bestattungskalender. endorktstra.. Winter, Lina, Holzstraße 15. Rrematorium Rappold, Luise, Fflügersgrundstrage 19. Doll, Rudolf, Mollstraße 25 Friedhof Käfertal Rzeznitzeck, Willi, Mettlacher Straße 3. Friedhof Neckarau Walter, Elisabeth, Friedrichstraße 13 13.30 Hallstein, Maria, Belfortstraße 23 14.00 Friedhof Seckenheim Imhof, Rosa, Hauptstraße 2038 14.00 Friedhof Wallstadt Herzberger, Elisabetha, Königshofer Straße 26. gewaschene Wäsche aus der neuartigen Waschkom- bination, Ihre Arbeit: nur wenige Schaltgriffe! 15 Schaffende Frauen im fausholt ond Beruf brauchen dop: 3 Kraft, brauchen akfNHe Hilfe för ez, Neryen, Kreislauf und Organe. Ffauengoſd ist das Frauen · Elixier für die oberonspruchte Frou von heute. Froven- gold erneuert und festigt die Lebenskraff, macht stork und widerstandsfähig an ollen Jagen. Sie fühlen sich jung— kör- derlich und seelisch- guch noch einem schweren Arbeitstag.- frauen brauthen 14.00 14.30 Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Herr Heinrich Bühler kurz nach Vollendung seines 77. Geburtstages. Ihr Miele Fachhändler; l 9 14.00 Sämtl. Fabrikate— Monats- raten ab 12, DM.— Miet- kauf— Mietmaschinen Anrechnung der Miete Stets billige Gelegenheits- käufe in Vorführmaschinen. Ilvesheim, den 11. November 1959 Wachenheimer Straße 6 In stiller Trauer: Familie Alfred Ohibsky und Angehörige 14 Uhr, Friedhof Ilvesheim. Melsterbetrieb Mannheim, Friedrichsring 40 10 14. Nov., Tel. 2 00 26(Nähe Collinistr.) 1 Beerdigung: Samstag, Elektro e Radio Qu 3, 20 freßgasse 14.30 In Apotheken, Oroge rien, Beſermhd usern. Nr. 263/ Freitag, 13. November 1959 —— MORGEN Fünf Jahre Algerienkrieg(III): Die Dialektik des Bürgerkrieges Es geht darum, Algerien und Frankreich aus gewonnenen Erfahrungen zu erneuern Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan In Frankreich Paris. Dem alten Wort gemäß, daß der Krieg Vater aller Dinge sei, entsteht mitten im blutigen Kampf ein neues Algerien. Der Aufstand, den vor fünf Jahren wenige hundert Rebellen begonnen hatten, kat nicht nur dazu geführt, daß heute in der franzôsischen National versammlung 45 mokhammedanische Abgeordnete sitzen, statt früker 15, und daß sie nicht mehr nur die Halfte, sondern zwei Drittel der Volksvertreter Algeriens ausmachen. Der Aufstand hat nicht nur zur theoretischen Anerkennung der Gleichberechtigung der Ein- geborenen und damit der Berechtigung ihres ausscklaggebenden Einflusses geführt, da sie acht Zehntel der Bevölkerung ausmachen. Er kat nicht nur zur Folge, daß die Stadt Algier heute einen mohammedanischen Bürgermeister besitzt, was nie seit 1830 der Fall war, und daß eines der drei Appellationsgerichte von Algerien durch einen Mokammedaner präsi- diert wird. Zum ersten Male wird in Verwaltung, Justiz und Armee den Mohuammedanern nicht nur kein Hemmnis entgegengestellt, sondern man bemüht sich französtscherseits elfrig, Kandidaten auch fur einflußreicke Posten zu finden, während sich die Mohammeda- ner reserviert verhalten, um nicht in die Rebellion zu geraten. All dies, die politische und die kom- mende soziale Gleichberechtigung, das ge- meinsame Wahlkollegium, das mag heute zum Teil nur theoretische Bedeutung haben, obgleich sich die engstirnigen, aber klar- sichtigen Vertreter des alten Kolonialismus unter den Europäern nicht täuschen, wenn sie in der Anerkennung der gleichen Rechte an die Algerier die Sicherheit einer Entwick- lung sehen, die in wenigen Jahren die Euro- päer zu einer zahlenmäßig und auch sachlich immer unwichtigeren Minderheit herab- drücken kann. Ob die Rebellion gewinnt, ob J Ale Aufnahmen paß Portrait- Hochzeit · Festlichkeiten schnell und erstklassig von Kurpfatzbrücke Fotohaſger. 11. Telefon 2 21 46 JC sie geschlagen wird, oder ob ein Vergleich zustande kommt, jedenfalls hat sie bereits den durchschlagenden Erfolg erreicht, daß Algerien die politische Selbstbestimmung, die Möglichkeit und das Recht, die eigene Zukunft zu wählen, auf kurze oder lange Zeit sich gewährleistet sieht. Und dieses Ergebnis hat die rebellierende Minderheit für die Mehrheit ihres Volkes erkämpft und damit diesem Volk eine moralische und soziale Bewußtseinsstärkung gewonnen, die die Dis- kussion darüber, ob es in der Vergangenheit schon einmal eine algerische Nation gegeben hat, weitgehend ihres Inhalts beraubt. In fünfjährigem Aufstand hat die Rebel- lion die algerische Nation gegründet, ganz gleich, ob diese später sich zu einem engen Band mit Frankreich, zur formellen Un- abhängigkeit oder zu anderen denkbaren Lösungen bekennen mag. An dieser natio- nalen Bewußtwerdung haben sogar Minder- heiten von Europäern teilgenommen. Und es mag nicht unwahrscheinlich sein, daß eines Tages, zum mindesten ein Teil der„kleinen Zwicſemuhle zwischen Frankreich und die Europäer“, ob sie maltesischen, sizilianischen. spanisch-levantinischen oder französisch- provenęgalischen Ursprungs sind, und daher, soweit das Wort überhaupt eine Bedeutung hat, rassenmäßig demselben Mittelmeer- Schmelztopf entstammen wie die arabisier- ten oder reingebliebenen Berber in Nord- afrika, sich in eine algerische Nation hinein- fügt, wenn diese Zivilisatorisch nicht s0 rückschrittlich isalmisch, sondern moderni- siert westlich orientiert ist. Auf den marxistischen Einschlag wird es dabei nicht so sehr ankommen, denn was ist schließlich in gutem oder in schlechtem Sinne„West- licher“ als der Marxismus? Die Umwandlung Algeriens ist vor allem auch materieller Natur. Die Armee zerstört, aber sie baut auch Tausende von Schulen und schickt die mobilisjierten Schullehrer oder Studenten dort hinein. In den fünf Jahren seit Beginn der Rebellion hat sich die Zahl der eingeschulten algerischen Kinder ver- doppelt und sogar verdreifacht. Die Armee zwingt Hunderttausende von Bauern und Hirten sich mit ihren Familien aus gefähr- lichen Zonen nach schon befriedeten um- siedeln zu lassen, manchmal unter schlim- men, manchmal unter guten Umständen. Auf jeden Fall werden damit alte Sozial- und Wirtschaftsordnungen aufgelöst. Sitten und Gebräuche vergessen, neue Gebäude errich- tet, neue Arbeitsmethoden gelehrt. Ueber eine Million Menschen ist in diese Mühle der Umsiedlung geraten, für die die Armee Mil- liarden ausgibt, und Tausende von Aerzten, Lehrern und Verwaltern usw. einsetzt, mit ausgezeichnetem oder mit unzureichendem Erfolg, je nach den Verhältnissen und den Personen. Parallel zu den Maquis der Aufstän- dischen, entsteht eine algerische Armee innerhalb der französischen, die heute be- reits zwei- oder dreimal soviel kämpfende Einheiten zählt wie der Aufstand selbst, mit ihren Unteroffizieren und Offizieren bis hinauf zum Obersten, und die nichts mehr gemeinsam hat mit den Hilfstruppen aus der Zeit des Kolonialismus. Im Bürgerkrieg wirkt eine Dialektik, die auf beiden Seiten die Kämpfer zwingt, die Wirklichkeit von Gestern bis zur Unkennt- lichkeit zu verwandeln. Diese Umwandlung ist auch von wirtschaftlicher Art. Die Rebel- lion hat Frankreich gezwungen, besonders in den allerletzten Jahren, niegeträumte Sum- men in Algerien zu investieren. Wenn de Gaulle sein kühnes Wagnis gewinnen und Algerien dazu bringen will, aus freien Stük- ken in freier Abstimmung in Verbindung mit Frankreich zu bleiben, dann muß der algerische Lebensstandard in den allernäch- sten Jahren in drastischster Weise steigen (und das wird noch viel wichtiger werden, wenn die militärischen Kämpfe erst einmal vorbei sind und die Aera des politischen Zweikampfes beginnt) Hunderte von Mil- liarden französischer Franken für in- dustrielle Zwecke, für landwirtschaftliche Verbesserungen, für Schulen und Univer- sitätsinstitute werden mitten im Krieg von der Privatwirtschaft, die der Staat mehr oder minder dazu ermuntert, in Algerien in- vestiert. Die Naturkräfte Erdöl und Erdgas, entdeckt im Zuge des Interesses, das Frank- reich an der Rebellion Algeriens darbringt, revolutionieren die Zukunftsaussichten der Energieproviantierung nicht nur Klein-Afri- kas, sondern ganz Europas. Wenn sie das sich wandelnde Algerien betrachten, werden die jungen abenteuerlustigen Hauptmänner oder Majore der französischen Armee, wie der ihnen gegenüberstehenden Armee der Nationalen Befreiung(ALN) von einer Art FDP verlangt Befristung der Untersuchungshaft Bonn.(dpa) Die FDP- Bundestagsfraktion hat beantragt, die Bestimmungen über die Untersuchungshaft in der aus dem Jahre 1879 stammenden deutschen Strafprozegordnung abzuändern. Damit will die FDP die nach ihrer Ansicht sehr großzügige deutsche Haft- praxis einschränken. Bis zur Hauptverhand- lung sollen nur höchstens sechs Monate Un- tersuchungshaft möglich sein. Die Novelle, die in der nächsten Woche vom Bundestag in erster Lesung behandelt werden wird, sieht vor, daß der Haftbefehl aufzuheben ist, wenn nicht innerhalb von zwei Monaten Anklage erhoben wird. Wenn dem Ermittlungsverfahren ein Verbrechen zugrunde liegt, kann die Untersuchungshaft vom zuständigen Oberlandesgericht um zwei Monate verlängert werden. Ein Verbrechen muß ebenfalls vorliegen, damit die Unter- suchungshaft auch nach der Anklageerhebung um höchstens zwei Monate ausgedehnt wer- den kann. Jede weitere Fortsetzung der Un- tersuchungshaft soll dann nur in der Haupt- verhandlung angeordnet werden können. Die politische Gleichberechtigung der Algerier, heute vielleicht nur von theoreti- scher Bedeutung, wird morgen schon auf vielen Gebieten auch praktische Ronse- quenzen haben. Ob die Rebellion gewinnt, gleich zustande kommt— die Rebellen haben erreicht, daß Algerien auf kurze oder lange Zeit die politische Selbstbestimmung und das Recht gewährleistet wird, die eigene Zukunft zu wäblen. von Zukunftsrausch erfaßt. Beide sind stolz auf„ihr“ Algerien. Das Problem besteht heute darin, daß dieser sich zerfleischende Stolz vereinigt werden muß. Denn nicht nur Algerien hat die Rebel- lion, hat der Bürgerkrieg verwandelt; auch Frankreich wird von dem fünfjährigen Krieg im selben Sinne, wie von anderen, von älte- ren soziologischen Faktoren beeinflußt. Nie- mand darf glauben, daß diese Armee sich je geschlagen geben wird, ebensowenig wie die Maquis-RKRämpfer des Aufstandes auf der anderen Seite Die jungen Männer auf bei- den Seiten— trotz ihrer geistigen, zivilisato- rischen und materiellen Verschiedenheit— gehören in vieler Hinsicht demselben Schlag und derselben Welt von morgen an. Sie wol- len eine aus verschiedenen Gründen un- erträglich gewordene Umwelt revolutionie- ren, während Frankreich in seiner Masse nur daran denkt, die Wohltaten des Wohl- kahrtsstaates zu gewinnen und sich zu sichern. Schon hat die Armee mit dem 13. Mai die Vierte Republik gestürzt und de Gaulle weiß, daß er sie nicht dazu zwingen kann, sich geschlagen zu geben, auch wenn er es wollte(und wenn es auch dazu käme, würde der Faschismus in Frankreich mit Dolchstoß- legende, mit Xenophobie und Baltikums- kämpfer-Mystik eine sichere Sache werden). Hier liegt die Grenze der Macht von de Gaulle. Aber de Gaulle will ja garnicht, daß sich die Armee geschlagen gibt. Er sieht rich- ob sie geschlagen wird, oder ob ein Ver- tig, daß das Problem Algerien und das Pro- blem Frankreich, und daß ihre tiefe Gemein- samkeit heute darin bestehen, daß der Krieg in einer Weise zu Ende gehen muß, der die beiden kämpfenden Teile psychologisch und moralisch im Bewußtsein eines Sieges und ihnen die gebrachten Opfer sinnvoll erschei- nen läßt. Eine solche Notwendigkeit stellt an die politische Weisheit der Führung auf beiden Seiten und an ihr staatsmännisches Geschick höchste Anforderungen. Aber nur got rasiert- got gelaunt so kann erkennbar gemacht werden, was heute bereits unter der Oberfläche wirkt: die Erneuerung Algeriens und die Erneue- rung Frankreichs aus den Anstrengungen, Opfern und Erfahrungen des mörderischen und schöpferischen Krieges. * Verkauf in unsefef Schobhalle durchgehend von 8.00 bis 14.00 Uhr Mehr eis tausend kunden heben unser WIintermanzel- Sonderangebot ausgenutzt. Um die große Nechfroge zu befrledigen, haben WIr neue Möglichkeiten gesucht und gefunden. Morgen, Samsteg, halten WIr Weitere 1000 Damen- uncl Herren- Winterm intel in den verbürgten MAGkES-Quelitsten zu Sonderpreisen von DM 69.— für Sie bereit. DM 89. DM 119. DM 159. oAS GROSSE BEELEIDUVNGSHAUS, MANNHEIM, AN DEN pLANEEN för Vc MANTE I 119. 159. 198. KO STUME 98.— 19. 149. K LEIDER 55. 75. 92. för MANTE I 159. 185. 215. ANZ USE 149. 79. 210. nee . Wir liefern Ihnen N richtige Kleidung b för jeden Zweck und Grogquswahl für alle Wünsche. E und 2 haben längst erkannt: * Qualität ist doch vorteilhafter! Ceigelliorn. ſiurm Mannheim 05 I-65 DAs SEKitidunssHAus in MANNHEIM 56111859 Seite 10 Freitag, 13. November 1959/ Nr. 203 Der Freiburger Staatsanwalt Dr. Leh- mann bezeichnete kürzlich in Tübingen den Schutz der Fußgänger durch den Zebra-Strei- ken als problematisch. Auf einer Tagung der Kriminalbiologischen Gesellschaft über Ver- kehrsdelikte sagte er, vor allem ältere Leute verflelen durch die Zebra- Streifen leicht in ein trügerisches Sicherheitsgefühl. Es sollten deshalb, wo es sich ermöglichen lasse, an Stelle der zu sehr in Mode gekommenen Ze- bra-Streifen Fußgängerinseln in der Fahr- bahnmitte angelegt werden. Professor Hirschmann(Universitätsner- venklinik) untersuchte das Problem der Fahrerflucht. Er sagte, eine allein durch see- lische Ausnahmezustände verursachte Fah- rerflucht nach selbst verschuldetem Unfall sei zwar selten, es sei jedoch Wichtig, echte Fälle solcher Art zu erkennen und von Fäl- len reiner Zweck-Unfallflucht zur Vertu- schung zu unterscheiden. Beispiele, die in Tü- bingen untersucht werden, hätten ergeben, daß ein erheblicher seelischer Ausnahmezu- stand sonst geistig gesunder Kraftfahrer mit sinnlosen Reaktionen wie tagelangem Um- herirren oder Selbstmordversuch nur beim Vorliegen einer schweren seelischen Bela- Der Angeklagte A. ist Angestellter einer Reparatur werkstatt. Er besitzt den Führer- schein der Klasse 3. Von seinem Chef erhält er den Auftrag, ein unfallbeschädigtes Fahr- zeug abzuschleppen. Er bewaffnet sich mit einer Abschleppstange und fährt mit einem Pkw zu der angegebenen Adresse. Dort er- fährt er von dem Fahrzeughalter, daß der beschädigte Pxw bereits seit drei Monaten in der Garage steht. Der Angeklagte be- festigt das beschädigte Fahrzeug an seinem Pkw) und schleppt es in Richtung Werkstatt ab. Unterwegs wird er von einer Polizei- streife kontrolliert und zur Anzeige ge- bracht. Der Angeklagte hat sich des Fahrens ohne Führerschein, Vergehen nach 8 24 Abs. I Ziff. 1 StyG, schuldig gemacht, denn dureh die Befestigung des beschädigten Fahrzeuges an seinem Pkw entstand ein Zug mit mehr als drei Achsen, für den es grundsätzlich einer Fahrerlaubnis der Klasse 2 bedarf. Der Angeklagte beruft sich darauf, daß beim Abschleppen eines Kraftfahrzeuges Sem. S 5 Abs. II StVZO die Fahrerlaubnis kür die Klasse des abschleppenden Fahr- zeuges genügt. Das ist richtig, der Ange- klagte kann jedoch diese Ausnahmevorschrift nicht für sich in Anspruch nehmen. Dem Begriff des Abschleppens liegt ein Notbehelfsgedanke zugrunde. Von Abschlep- pen kann nur gesprochen werden, wenn ein unterwegs fahruntüchtig gewordenes Fahr- zeug auf oder neben der Straße liegen ge- blieben ist und aus dem Verkehr gezogen werden muß(siehe Urteil OLG Celle vom 29. 1. 1957 und Floegel-Hartung, Stragenver- Um jedem Kraftfahrer die Möglichkeit zu geben, in solchen Notfällen helfend einzu- springen, hat der Gesetzgeber hier eine Aus- nahme zugelassen. Im vorliegenden Fall war das beschädigte Fahrzeug schon seit längerer Zeit aus dem Verkehr gezogen. Für Behelfsmaßnahmen In Davos sprachen im September ein Bundesrichter und ein Senatspräsident zu 40 Rechtsanwälten über die neueste Rechtspre- chung in Verkehrssachen. Viele der in zehn Vortragstagen erörterten Themen waren von allgemeinem Interesse; daraus einige Streiflichter: Welche Bedeutung kommt im verkehrs- haftpflichtrecht dem Grundsatz von Treu und Glauben(S 242 BGB) zu? Bei der Prü- kung des ursächlichen Zusammenhangs muß mit einer wertenden Beurteilung die Grenze gefunden werden, bis zu der dem Urheber einer Bedingung die Haftung für ihre Folgen billiger weise zugemutet werden kann(BGH, Urt. v. 26. 1. 59— III ZR 213/57—: VersR 59, 355). Wenn eine Verletzung nur deshalb eine Erkrankung auslöst, weil eine Anlage hier- zu beim Verletzten bereits vorhanden ist, so ist die Erkrankung doch im Rechtssinne Ver- letzungsfolge, denn wer unerlaubt gegen einen gesundheitlich geschwächten Menschen handelt, hat kein Recht darauf, so gestellt zu werden, also ob er einen gesunden Men- schen verletzt hätte(BGH, Urt. v. 5. 5. 59— VI ZR 26/58—: VersR 59, 752). An die Sorgfalt des Kraftfahrers stellt der BGH strenge Anforderungen. Der Maßstab ist objektiv, für den Fahrlehrer nicht stren- ger, für den Unerfahrenen nicht milder. Wenn einem Kraftfahrer ein Fahrzeug in Schlangenlinien oder auf der falschen Seite entgegenkommt, so muß notfalls angehalten und auf den Randstreifen gefahren werden Bal Urt. v. 21 4 54 vl ZR 5553 VersR 54, 303; Urt. v. 9. 5. 58— VI ZR 124“ 57—: VRS 15, 94). Die Anforderungen an den Beweis eines unabwendbaren Ereignis- ses sollen nicht überspannt werden. Unab- Wendbarkeit bedeutet nicht absolute Unver- meidbarkeit des schadenstiftenden Ereignis- ses. Nicht rückschauend, sondern von der Sachlage vor dem Unfall aus ist zu fragen, ob der Fahrer die äußerste zumutbare Sorg- falt beobachtet hat(BGH, Urt. v. 9, 6. 59— VI ZR 137/58—: VRS 17, 102). Aus dem Grundsatz, daß der Kraftfahr- zeughalter sein Fahrzeug keinem Fahr- untüchtigen anvertrauen darf, folgt: Läßt er einen Betrunkenen ans Steuer, so macht er sich der fahrlässigen Körperverletzung schul- dig, wenn der Betrunkene sich selbst oder andere Personen verletzt(OLG Stuttgart VRM 57, 59). Wer einem anderen die Füh- rung seines Fahrzeugs überläßt, muß nicht nur bei Uebergabe der Schlüssel, sondern bis kontrollieren. Hat er sich selbst derart unter Alkohol gesetzt, daß er nicht mehr in der Lage ist, so entschuldigt ihn dies nicht(OLG Schleswig VRM 59, 23). Der fahrlässigen Tötung kann auch schuldig sein, wer einem anderen sein Fahrzeug überläßt, der keinen kehrsrecht, 11. Aufl., 8 18 StVZO, Anm. 7). zum Fahrtantritt dessen Fahrtüchtigkeit — Zebrastreifen- trügerisches Sicherheitsgefühl Seelische Situation vor dem Unfall—„Funken zur Flucht“ stung vor dem Unfall aufgetreten sei. Der Schreck beim Unfall habe in diesen Fällen nur den„Funken zur Flucht“ bloßes„Nervenverlieren“ genüge nicht, um einen Ausnahmezustand bei Unfallflucht 26 ausgelgöst. Ein U begründen. In jedem Fall seien aber die ein- zelnen Faktoren zu überprüfen, die zur Un- fallflucht geführt hatten, vor allem auch die seelische Situation des Täters vor dem Unfall Bei Nebel mit abgeblendeten Scheinwerfern fahren Das rheinland pfälzische Innenministe- rium und die Verkehrspolizei des Landes haben alle Verkehrsteilnehmer— auch die Fußgänger— aufgefordert, bei dem jetzt jahreszeitlich bedingt oft einsetzenden Ne- bel im Straßenverkehr besonders Vorsich- tig zu sein. Die Kraftfahrer wurden ermahnt, bei Nebel nicht nur das Nebellicht oder das Standlicht einzuschalten, sondern Unter allen Umständen mit abgeblendeten Schein- werfern zu fahren. Die Geschwindigkeit müsse sich grundsätzlich nach Sichtweite und Bremsweg des Fahrzeuges richten. Nur in Notfällen gestattet Vorsicht beim Abschleppen beschädigter Fahrzeuge bestand daher keine zwingende Veranlas- sung mehr. Die Verbringung dieses Fahr- zeuges von der Garage in die Werkstatt war eine Ueberführungsfahrt, für die die Aus- nahmevorschriften über das Uberall und jederzeit proſt Henninger von Kraftfahrzeugen nicht gelten. Der An- geklagte hat auch fahrlässig gehandelt, denn Wer von Berufs wegen mit der Uberführung von Kraftfahrzeugen zu tun hat, der ist ver- pflichtet, sich über die Rechtslage zu infor- mieren. Dea-Press Niesen am Lenkrad Wenn ein Kraftfahrer beim Niesen die Hand vom Lenkrad nimmt und vor die Nase hält, ist er für die Folgen verantwortlich, entschied kürzlich ein Westberliner Schöffen- gericht. Es verurteilte mit dieser Begründung einen 20jährigen Autofahrer, der beim Nie- sen das Lenkrad losgelassen, die Gewalt über seinen Wagen verloren und sich bei 80 Kilo- meter/st auf der Autobahn überschlagen Bette, zu 108 Mark Geldstrafe. Das Wegen fahrlässiger Körperverletzung ergangene Ur- teil— einer Mitfahrerin war bei dem Unfall ein Bein gequetscht worden— ist rechts- kräftig, da der Staatsanwalt und der An- geklagte auf Rechtsmittel verzichteten. Treu und Glauben im Verkehrsrecht Themen von allgemeinem Interesse aus einer Tagung in Davos Führerschein hat, wenn dieser einen töd- lichen Unfall herbeiführt BGH, Urt. v. 15. 11. 56— 4 StR 372/56—: MDR 57, 241). Ein Ehe- mann ist verpflichtet, seine Ehefrau von der Teilnahme an einer Fahrt mit einem Fahr- untüchtigen abzuhalten. Auch dem Arbeit- geber kann gegenüber dem Arbeitnehmer diese Pflicht obliegen. Der Soziusfahrer ist strafrechtlich verantwortlich, wenn er durch Alkoholgenuß ungeeignet ist, als Sozius mit- zufahren(OLG Karlsruhe, Urt. v. 18. 12. 58 — 1 Ss 178/58—: DAR 59, 137). Was die Justiz sagt Auf welchem Teil eines Grundstücks lä- stige Anlagen, die in der Regel zu bebauten Grundstücken gehören(Garagen, Abstell- plätze für Kraftwagen), errichtet werden dürfen, bestimmt sich nachbarrechtlich nur mach 8 906 BGB und damit nach der tatsäch- lichen Allgemeinen Uebung in dem mahßge- benden Vergleichsgebiet. Vorschriften der Reichsgaragenordnung und ein Bebauungs- plan können ein Anhalt für die Ortsüblich- keit einer bestimmten Anordnung dieser An- lagen sein. Der Eigentümer hat bei der Erfüllung der ihm obliegenden öfkentlich- rechtlichen Ver- pflichtungen zur Unterbringung des ruhen- den Verkehrs diesen Grenzen seines Eigen- tums durch entsprechende Bebauung seines Grundstücks Rechnung zu tragen.(BGH, Urt. V. 16. 6. 59— VZ R 47½%/58—: VRS 17, 164.) * Diagrammscheiben des Fahrtschreibers sind keine Urkunden im Rechtssinn, sondern Augenscheinobjekte.(OLG Stuttgart, Urt. v. 17. 4. 59— 2 Ss 92/59 2 VRS 17, 208.) 5* Das Schaublatt des Fahrtschreibers ist keine Urkunde. Verwischt der Fahrer das Schaublatt, um die von ihm gefahrene und in dem Schaupblatt verzeichnete Geschwindig- keit nachträglich unlesbar zu machen, 50 kommt eine Uebertretung nach 8 57a Abs. 2 StVZO in Frage.(OLG Hamm, Urt. v. g. 5. 59 — 1 8s 214/59—: VRS 17, 2170 * Auf das Farbzeichen Gelb darf der in der vorher freien Richtung fahrende Kraftfahrer vor der Kreuzung anhalten, ohne zuvor den Abstand des nächsten ihm folgenden Fahr- zsugs zu prüfen.(Bayer. Ob. G, Urt. v. 24. 2. 59— 2 St 43/59—: VRS 17, 266.) * „Wird der Kraftfahrzeug-Haftpflichtver- sicherer von der Verpflichtung zur Leistung frei, weil der Versicherungsnehmer in Prämienzahlungsverzug geraten d Wirkt die Leistungsfreiheit auch gegen den mitversicherten Fahrer.“(BG, Urt. v 12.3. 59— DAR 59, 156). Abschleppen ö ii 1 err 0 Nr. 263 — ühl Sei. Der n Fällen göst. Ein icht, um flucht zu die ein- Zzur Un- auch die n Unfall. fahren niniste- Landes uch die m jetzt len Ne- Vorsich- rmahnt, der das Unter Schein- digkeit chtweite en. ranlas- Fahr- att war e Aus- Meppen dax r An- t, denn ihrung st ver- infor- Press en die 2 Nase ortlich, 16 ffen- indung n Nie- It über Kilo- hlagen wegen ne Ur- Unfall echts- r An- 8 töd- 0 e Ehe- n der Fahr- rbeit- hmer er ist durch mit- 12. 58 es lä- auten stell- erden nur säch- iBge- der ings- lich- An- der Ver- hen- gen- ines Urt. bers gern N ist das und dig- 80 8. 2 . 59 der rer den hr- „ 25 Nr. 268/ Freitag, 13. November 1959 MORGEN Seite 11 Reine Freude mit reinem Mehl Stellenangebote Wir suchen zum sofortigen Eintritt in Dauerstellung 2 Kröftfahrer für Opel-Blitz und VW- Transporter. Die Bewerber— bis etwa 35 Jahre— sollen ver- trauenswürdig und sicher in Abrechnung sein; ferner einen kräftigen und zuverlässigen, ggf. auch älteren Lagerörbeiter Persönliche Vorstellung oder schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen erbeten an WILHELM MölTLER Mannheim, Hafenstraße 11 Mineralbrunnen- Großhandlung Gesucht zum sofortigen Eintritt: junge Cotton-Strumpfwirker jungete Strumpfnäherinnen Repassiererinnen Formerinnen oder junge Mädchen z. Anlernen für diese Arbeiten. Bildzuschriften unter Angabe des Geburtsdatums sowie der bisherigen Tätigkeit sind zu richten unter Nr. P 06130 a. d. Verlag. Mietgesuche 1 Nähe Mannheim f Bekanntes, seriöses Unternehmen sucht in oder trockene lagerrãume 1000 bis 2000 am in einer Ebene, evtl. Halle, zu pachten. 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November 1959/ Nr. 263 Teuerung ist nicht gottgewolltes Geschick Alle sind dafür verantwortlich; dabeiist das Leben teuer genug Ist alles teurer geworden? Es bleibt nur erstaunlich, daß die Statistik so verhältnis- ähig geringe Teuerung ausweist. Nehmen Wir die Nahrungsmittelpreise: Bei Gemüse und Kartoffeln belaufen sich die Preissteige- rungen— verglichen mit dem Sommer dieses Jahres oder dem Herbst vorigen Jahres— mitunter auf 50 Prozent. Dennoch klafft zwi- schen Oktober 1958 und Oktober 1959 nur ein Indexabstand von fünf Punkten( 3,7 Pro- gehende Erscheinung sind, oder ob sie sich in dieser Höhe behaupten können. Das wird sehr von uns selbst abhängen, das heißt von allen Verbrauchern. Wenn die Verbraucher auf die von der Hitzeperiode verursachten Preise so reagieren, daß sie Einkommens- erhöhungen durchsetzen— Arbeitnehmer und Selbständige sitzen hier in einem Boot— dann besteht wenig Aussicht darauf, daß bei zent). Im Lebenshaltungskostenindex sind besseren Ernteergebnissen die Preise wieder die Lebensmittelpreise mit 45 Prozent be- sinken. teiligt. Füglich müßten auf der anderen Seite Das ist keine Gesundbeterei, sondern Hervorkehrung volks wirtschaftlicher Gesetz- mäßigkeit. Bei der zweifelsfrei erwiesenen Verbesserung der Reallöhne— echte Kauf- kraftverstärkung des Lohnes und nicht blos Vermehrung der Kaufkraft— auf etwas mehr als 130 Indexpunkte(1950= 100) ist Raum genug vorhanden, in den Einkommen der Selbständigen und Unselbständigen die Kosten der Dürre, die sich in erhöhten Le- bensmittelpreisen niederschlagen, aufzufan- entweder so erhebliche Preissenkungen eingetreten sein, daß dies aufgefangen wurde; oder Verlagerungen innerhalb der Le- benshaltung stattgefunden haben. Diese Entwicklung kommt ja nicht von ungefähr und ist nicht nur auf das vergangene Jahr beschränkt, sondern zieht sich längere Zeit hindurch; eigentlich seit dem Jahre 1950, immer wieder erneuert. Sen.. f a Auffälliges Beispiel sind die Verkehrs- Es wird jedoch hier wohlweislich von der ausgaben innerhalb des Lebenshaltungs- Einkommensbildung sowohl der Arbeitneh- kostenindex. Seit dem Basisjahr 1950 sind sie erheblich gestiegen. Das machen nicht nur die verhältnismäßig leicht verteuerten soge- nannten Sozialtarife, sondern auch die Zu- nahme der Motorisierung. So mancher, der 1950 noch in unbequemen Arbeiterzügen zu- sammengepfercht zum Arbeitsplatz fuhr, verfügt nämlich heute bereits über einen fahrbaren Untersatz, der sich jetzt in den Lebenshaltungskosten niederschlägt. Leider trifft die Preissteigerung immer die neuralgischen Punkte unter der Verbrau- cherschaft und bei dem einzelnen Verbrau- cher. Wenn Schinken und Ananas teurer werden, so wérden das die Verbraucher der niedrigeren Einkommensschichten wohl nicht Als eine schmierige Bande— sonder Gefühl für Anstand und jedem Durch- schnittsbürger eigene Ehrbarkeit— werden die leitenden Männer der IG Metall hinge- stellt. Da wird spaltenlang darüber berich- tet, daß sie sich von ihren Tarifpartnern, den Arbeitgeberverbänden, auf Kosten der IG-Metall-Mitglieder Konzessionen abhan- deln lassen. Grund: Die 18 Metall hat we- gen des seinerzeitigen Streiks in Schles- wig-Holstein einen Schadenersatz- Prozeß verloren, der sie schwere Millionen kosten könnte, wenn die klagenden Arbeitgeber den ihnen vom Gericht zugebilligten An- Spruch einkassierten. Um sich diese 38, manche schätzen sogar 138 Millionen DM einzusparen, hätten sich— so wird gemun- kelt— Otto Brenner und seine Mannen mit dem von seiner eigenen Suite geleiteten Dr. Paulssen insgeheim getroffen. Hierbei hätten die Arbeitgeber in teuflischer Be- rechnung den wackeren IG-Metall-Vorsit- en zenden Brenner von der Gewerkschaftslinie 8 4858 5 abbringen wollen. Die Bezeichnung„schmie- 4950 10 ä 55 g 8 5 5 5 3 rige Bande“ bezöge sich daher auch auf die N 8 e Arbeitgebervertreter, soweit sie sich offen- N„5 bar nicht scheuen, den Erzengel deutschen Gewerkschaftswesens, Otto Brenner, zu ver- führen. 13 8 1 5 8 Das paßt so richtig in die Vorstellungs- Welt, laut der die Vertreter von Arbeit und die Vertreter von Kapital niemals zus a m- men arbeiten können, weil sie nicht Partner sind sondern Gegner. Gewihß, es wird sich im Hinblick auf den Schadensersatzanspruch so manch unkeu- scher Gedanke(der Nachgiebigkeit) in di- versen Gewerkschafterherzen(auf Druck- ausübung) in der Brust so manchen Unter- nehmers regen. Menschlich, allzu menschlich ist solchen Sündigen im Geiste. Aber muß deshalb gleich die Sünde zum Faktum, zum Geschehnis, zur vollzogenen Tatsache erho- ben werden? Gleichgültig ob 38 oder 138 Millionen DM 9 4 5 3 33 e schempfinden wie die Verteuerung von Kar- toffeln und von anderen Fleischsorten. Andererseits bei dem Blick auf neben- stehendes Diagramm kommt dem allzu nüch- tern die Sachlage beurteilenden Volkswirt- schaftler der Gedanke, ob nicht die Ein- kommensentwicklung sehr viel Schuld trägt an dem beklagenswerten, in der ersten Zeile angeführten Umstand: Alles ist teurer ge- Schadenersatz: Die Größenordnungen sind worden. b 5 so gewaltig, daß die Bereinigung, ja der Der Index der Industriearbeiterlöhne bloße Zahlungsvorgang einer gemeinsamen Aussprache bedarf. Vor allem deswegen, Weil ja nicht vorweggenommen wer- den kann, wie das Bundesverfassungs- gericht über die von der IG Metall einge- legte Beschwerde entscheiden wird. Ande- rerseits aber darf auch nichts versäumt werden von den Schadenersatz-Berechtig- ten. Tritt nämlich Fristversäumnis ein, dann konnte nicht, ohne nachhaltige Nebenwir- kung auszulösen, auf 190 klettern. Die ver- mehrte Kaufkraft überflügelte das Waren- angebot. In diesem Wettrennen liefen die Preise halt mit. Das heißt, sie wurden mitge- zogen. Eine andere Frage ist, ob die gegenwärti- gen Lebensmittelpreise nur eine vorüber- mer als auch der Selbständigen— also bei den Unternehmen— gesprochen. Es hüte sich jedermann davor, im Vertrauen auf ewig himmelblauen Konjunkturhimmel drauflos- zuinvestieren. Zu investieren ohne Rücksicht darauf, daß sowohl hinsichtlich der Möglich- keit, a) zusätzlich Beschäftigte zu finden, b) mehr zu erzeugen als Material be- und beigeschafft werden kann, ce) mehr abgesetzt werden kann, Grenzen bestehen. Teuerung ist weder gott- gewolltes Geschick noch— für- irgend- jemanden— Geschenk Gottes. Vor allem muß ein Ende damit gemacht werden, daß sich Organisationsfunktionäre — egal ob sie Arbeitnehmer oder Unterneh- mer vertreten— zu diesem Taumeln oder Tanz gegenseitig aufs Neue anstacheln; ein- ander dazu aufspielen. Ter Nachsicht für Vergangenheit Schliehtuns kür die Zukunft An einem geheimgehaltenen Ort bei Hannover trafen sich am 12. November zum drittenmal führende Vertreter der Industrie- können sie die 38 oder 138 Millionen DM in den Wind schreiben. Soweit die Unternehmer einsichtig sind, mögen sie sich bei dieser Verhandlung jenes klassischen Unternehmer-Zitates) entson- nen haben:„Gäbe es keine Gewerkschaften, man müßte sie direkt erfinden.“ Soweit Ver- handlungspartner daran dachten, wird ihr Anliegen gewesen sein, die 18 Metall nicht restlos am Boden zu vernichten. Schlüssig ergibt sich daraus, daß sich Brenner und seine Leute einerseits und Paulssen und dessen Suite andererseits bei dieser Gele- genheit wieder einmal vorhielten, wie es eigentlich zu dieser prozeß- und schadens- ersatzträchtigen Geschichte gekommen ist. Selbstverständlich wird auch bei diesen Unterredungen angetippt worden sein, wel- che Lehre die beiden Tarifpartner— das Wort Sozialpartner ist ja verpönt, da es nach Otto Brenners Meinung nur Sozial- gegner gibt— aus den Geschehnissen zie- hen könnten— und vielleicht auch sollten. Der Verdacht ist hier. Er beschämt— ein Shakespeare- Wort bestätigend— den Arg- wöhnischen, nicht den Verdächtigten. Der Verdächtiger nämlich in seinem charakter- lichen Wankelmut und seiner Neigung, sich bestechen zu lassen, unterstellt den Be- sprechungsteilnehmern seine eigenen Charak- ter fehler(Wankelmut und Anfälligkeit zur Bestechlichkeit). Als ob Vertrauen nur da- durch begründet werden könnte, daß der, dem man vertraut, allzeit am lautesten brül- len müsse. 8 Aehnlich verhält es sich mit der Diskus- sion um die Besteuerung von Schuldschein- darlehen. Da hat jemand— kein Irgendwer, sondern ein mit fremden Geldern großzügig operierender Financier— in München die überraschende Entdeckung gemacht, daß auch von kurzfristig angelegten Geldern immer ein Bodensatz übrig bleibt. Ueberraschend ist an dieser zeitgenössischen Entdeckung, daß sie nicht neu ist. Schon vor etlichen hundert Jahren haben venezianische Goldschmiede die Erlöse von Kauffahrern in ihren Gold- truhen verwahrt; sind somit Depotverwalter geworden. Langsam entwickelte sich daraus ein Darlehen- und Ausleihgeschäft. Wenn jedoch einer dieser Goldschmiede zuviel ver- lieh und deshalb dem Depotinhaber das Gold auf Anforderung nicht augenblicklich zurück- geben konnte, dann rotteten sich die Kauf- fahrer zusammen und drehten(roto) des gewerkschaft Metall und des Gesamtver- bandes der Metallindustriellen, um über die Schadenersatzpflicht der Gewerkschaft für den schleswig- holsteinischen Metallarbeiter- streik im Winter 1956/57 zu verhandeln. Die Verhandlung sollte zunächst in einem Hotel in Hannover stattfinden. Fünf Minuten vor Beginn wurde die Zusammenkunft plötzlich abgesagt. Wie verlautet, haben sich die Verhandlungsteilnehmer kurzfristig 2u einem Wechsel des Besprechungsortes ent- schlossen. Wie aus informierten Kreisen verlautet, wird in der Konferenz auch über eine mo- diflizierte Schlichtungsordnung verhandelt, die von den Arbeitgebern entworfen wurde. Es besteht die Möglichkeit, daß— im Hin- blick auf bisherige Unklarheiten, die über Wahrung der Friedenspflicht bei der 1G Metall bestanden hat, die schleswig-holstei- nischen Arbeitgeber der schadensersatz- pflichtigen 16 Metall entgegenkommen. Beide Seiten— sowohl Gewerkschaftler als auch Arbeitgeber— sind in Hannover be- strebt gewesen, endlich die gemeinsame Basis zu finden, deretwegen bereits in Bad Kissingen und Wiesbaden verhandelt wor- den ist(vergl. auch an anderer Stelle dieses Wirtschaftsteils). Vertrauen ist volks wirtschaftliches Kapital bloßer Argwohn dagegen Verschwendung Goldschmiedes Truhe(banca) um, woraus der heute noch landesübliche Ausdruck „Bankerott“ entstand. In späteren Zeiten, als nicht mehr einfache Goldschmiede die Rolle der Financiers spielten, sondern zu diesem Behufe Banken und Bankiers entstanden, wurde Nutzanwendung aus dem„banca rotto“ gezogen: Man unterschied zwischen kurz- fristigen, mittelfristigen und langfristigen Anlagen und dementsprechend zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Ausleihun- gen, wobei die Regel galt, aus kurzfristigem Geld dürfe nicht langfristige Finanzierung stammen. Nun, unser süddeutscher Financier schätzt diese„goldene Bankregel“ nicht hoch ein. Wie soll er auch? Er begibt Schuldscheindar- lehen, die sich besonderer steuerlicher Be- günstigung erfreuen, weil Väterchen Staat— Wegen bisheriger Geringfügigkeit solcher Darlehen— steuerlich an ihnen nicht inter- essiert war. Zwangsläufig stehen Anleger und Borger an den Kassenschaltern des Süd- deutschen Schlange; denn durch die ein- gesparte Wertpapierbesteuerung wird diese Finanzierung ja erst recht reizvoll. So reizvoll, dag allmählich auch dem Gesetzgeber Angst und Bange ward, wie langfristig und kurzfristig„herumgemüm- melt“ wird. Auch die Notenbank mißbilligt diese abenteuerliche und unkontrollierbare Kreditbeschaffung. Nicht besonders elegant, weil etwas ver- spätet, aber durchaus berechtigt rafft sich jetzt der Bundestag auf, die Schuldscheine— ebenso wie andere Finanzierungsinstrumente — zu besteuern. In diesem Augenblick bricht ein Sturm los., Diesmal waren es nicht Ge- Werkschaftsführer, diesmal waren's Bundes- tagsabgeordnete, diesmal war's die Bundes- regierung— keiner blieb ungeschoren— die mit Vorwürfen wegen schmierigen Lob- byismus' überhäuft worden sind. * Bei solchen Begleiterscheinungen ist es schwer, sich ehrlich— als Gewerkschaftler, als Arbeitgeber, als Parlamentarier, als Mi- nister— um sachlich richtige Lösungen zu bemühen. Wie man es auch macht, man setzt sich dem Vorwurf aus, Angehöriger einer schmierigen Bande— sonder Gefühl für Anstand und für einfache, jedem Durch- schnittsbürger eigene Ehrbarkeit— bezeich- net zu werden. F. O. Weber ) Werner von siemens Streikfolgen in USA: General Motors entläßt 220 000 Automobilarbeiter (VWD) Die General Motors Corp. hat am 12. November die Produktion von Personen- Kraftwagen infolge Stahlmangels bis auf Weiteres eingestellt. Obgleich die Stahl- Werke wieder arbeiten, hat General Motors keine feste Zusage erhalten, wann wieder genügend Stahl zur Produktionsaufnahme geliefert werden kann. In einer Mitteilung der General Motors über die Produktions- einstellung wurde erklärt, daß die Betriebs- stillegung einen Monat dauern könne. Von der Gesamtbelegschaft des Unternehmens sind bereits etwa 220 000 Arbeiter aus- gesperrt. Auch Ford und Chrysler haben bereits Kurzarbeit eingeführt, um die zu er- haltenden Stahlmengen zu strecken. Hohe Behörde begrenzt Wiederanpassungstermin (AP) Die Hohe Behörde der Montan- Union hat am 11. November beschlossen, die Wiederanpassungsmahßnahmen auf fünf Jahre zu begrenzen. Dieser als Ergänzung des Montan- Vertrages gedachte Beschluß wird am 17. November dem Ministerrat vorgelegt und muß anschließend vom Gerichtshof der europäischen Institutionen begutachtet wer- den, bevor er dem Europaischen Parlament zugeleitet werden kann. Die bestehenden Wiederanpassungsmaßnahmen werden be- reits im Februar 1960 ablaufen. Gegen die Weiterführung waren im Oktober vor allem von deutscher Seite Bedenken angemeldet worden. Auch im Koordinierungsausschuß, der am 10. November tagte, scheinen die deutschen Vertreter, unterstützt von Italien und den Niederlanden, ihre Bedenken auf- rechterhalten zu haben. Wie aus unterrichteten Kreisen verlau- tete, will die niederländische Delegation vor dem Ministerrat am 17. November das Pro- blem der Empfehlung der Hohen Behörde über den Einfuhrzoll für Kohle aus dritten Ländern anschneiden. Die niederländischen Häfen leiden am stärksten unter dieser Drosselung der Kohleeinfuhr. Die belgischen Vertreter sollen die Absicht haben, die Bei- behaltung der besonderen Feierschichten- hilfe der Hohen Behörde für die belgischen Bergarbeiter, die am 31. Oktober abgelaufen ist, auf die Tagesordnung zu bringen. Der Ministerrat wird sich außerdem mit dem Memorandum über die Koordinierung der Energiepolitik befassen. Man erwartet, daß die hohe Behörde eine Erklärung zur bel- ischen Kohlelage und zu dringenden kurz- fristigen Maßnahmen auf dem belgischen Kohlemarkt abgeben wird. Stahlverbraucher besorgt über lange Lieferfristen (VWD) Gewisse Sorge bereitet den Stahl- verbrauchern die spürbare Ausweitung der Lieferfristen der Stahlproduzenten, wie das deutsche Mitglied der Hohen Behörde. Dr. Fritz Hellwig, in Luxemburg erklärte. Diese Entwieklung Ausgang genommen, niveau durch die Franc-Abwertung am niedrigsten sei. Bei den Stahlverarbeitern herrsche offensichtlich heute der Eindruck, daß die französischen Stahlproduzenten und ex porteure wegen der auf dem Weltmarkt zu erzielenden ihren Auslieferungen mehr und mehr Ex- porten in dritte Länder den Vorrang gäben. Der in den letzten Monaten zu beobach- tende hohe Eingang von Walzstahlaufträgen bei den Stahlwerken in der Montanunion hat sich im Oktober 1959 mit 4.89 Millionen Tonnen noch verstärkt. Er lag um mehr als 1,6 Millionen Tonnen über dem entsprechen- den Vorjahresstand, während das Ergebnis von September 1959 um 370 000 Tonnen übertroffen wurde. Wo das Stahlpreis- * Mild, von feinster französischer Geschmacks richtung Seit 1869 das Haus Henry Faber& Cie zu Bordeaux gegründet wurde, wird der Henry Faber Weinbrand nach echter Cognac-Tradition nur aus edlen Weinen gebrannt. Fiir Henry Faber exclusiv: Der automatische Ausgie ßer! 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November 1959 MORGEN f 5 85 2 Pfälz.-Hypo- Kapitalerhöhung am Rhein, der zum Präsidenten der Landes- Tunesien wird GATI-Mitglied Linbauſsberale: tu/ die ausßtau l 5 zentralbank Rheinland-Pfalz berufen worden 8 8 i 8 . a ü b d BU h a 3 1 Griechenland ändert Zolltarif a l Aufl utreffende Verbraucher glücklich über die Bühne ist, das Vorstandsmitglied der Badischen Die nachstehenden Preisangaben beziehen sich auf häufg 3 D„ Die außerordentliche Hauptversammlung Anilin- und Soda-Fabrik AG., Dr. Wolfgang(A) Tunesien ist am 12. November von preise für Waren von einwandfreier Qualität in mittlerer e e Geschäften der 8 der Pfälzischen Hypothekenbank in Lud- Heinteeler. Luduigshafen a. Rh., in den Auf- den Mitgliedstaaten des allgemeinen Zoll- 11. November in Zusammenarbeit mit amtlichen Stellen in vers 5 wieshaten a. Rh. am 12. November, in der sichtsrat gewählt. und 10 1 1 tler wor, bachstehend aufgeführten Städte festgestellt worden. at am 7,50 Mill. DM Grundkapital 6, 60 Mill. DM 5 32 als provisorisches litg ied akzeptiert wor- V 8 l ein Einzelhändler Un* und 0,66 Mill. DM fremde Aktien ver- Esso-Anleihe über 40 Mill. DM den. Die volle Mitgliedschaft wird Tunesien Der Verbraucher muß versuchen, die für 1 e 155 Hinbi auf treten waren, beschloß einstimmig eine Er- vor allem zur Umschuldung nach der Genfer Zollkonferenz im Jahre 3 inn harten Tatsachen des Marktes zu um- Seite e nl den weitgehend zu Dos Stahl- höhung des Grundkapitals um 2,50 auf 10,00 5 b pegibt am erhalten. Tunesien, das 38. Vollmitglied des schiffen, d. h. er muß beweglich bleiben. Die Se 0 übergegangen(nhalt sechs Lotors Mill. DH. Das neue Kapital wird von einem 1„ EssO AG.,* 40 ver- Abkommens, hatte um Aufnahme ersucht, Landwirtschaft versichert,„kein Interesse 3 1 vieder Bankenkonsortium unter Führung der Deut- 13. November an e e 8 l- nachdem es die Zollunion mit Frankreich auf- an überhöhten Preisen“ zu haben und er- Heringe für 1,. een 2 i 5 zinsliche Anleihe im Betrage von 40 Mi l6st hatt L 5„ N a zahme schen Bank mit der Maßgabe übernommen, i DRM. Die Anleihe hat eine Laufzeit von Selöst hatte. läutert auf ihre Weise die Butterpreise 8 Fin 165 lung daß den Aktionären ein Bezugsrecht im Ver- engste 8 15 7. 1 ach 5 tilsungs- Die GAT T-Länder stimmten ferner einem Der Verbraucher sollte jedoch noch elasti- Rapeflaunlet Pfund 130210 135 455 ons- bältnts e au 1 zum ussabekurs von 200 Pro- Se Wande in 10 leichen Jahresraten ge- griechischen Antrag auf Einführung eines scher werden, da ihm die freie Konsumwahl Geflügel: Auf die W 55 nian zent ange vaten wird. Pie neuen Aktien sind tilgt den. Sie ist 1 ter Linie zum Um- neuen Zolltarifes nach der Billigung des verbleibt. 5 5 5% gebote ist immer wieder hingew- 10 Vo 1. 10. 1959 dividendenberechtigt e e e iechi 1 t Der Flan sieht Der Gemüsemarkt ist unverändert. Bis den. Enten werden jetzt z. B. das Pfund für em, eit lerhöhung urn brutto funk, augen der von der, Oesellschakt im Jante 1953 Eerlechischen Parlaments zu. Per a der Frost einsetzt, werden Spinat(eisenhal- 175/30 Dal angeboten. 9 0 l der Emissionskkosten— sutsenommenen dprozentigen Anleihe be- über 1915 59815 Zelda ie bor der 8 tig), Ackersalat und andere Blattgemüse N Mannheim Heidelberg 5 nenn 5 g ie stimmt und wird ferner zur Umschuldung über die neuen Zolltarife vor 5 ite Altnismägi isgün⸗ 8 kund 17920 108 haben etwa viereinhalb Millionen DM) sei— wie langfristiger Verbindlichkeiten verwendet GAT T-Konferenz im Mai 1960 verhandelt. in guter Qualitat„„ 5 5 P 215 e Aufsichtsratsvorditzender Pr. Hans Feith werden. Ein Restbetrag der neuen Anleihe, Nach Angaben von zuständiger Seite soll der stig angeboten. Auf Blumenko 5585 wt mehr Hähnchen brattertig Pfund 10—20 195 Deutsche Bank Ad) erklärte— deshalb nötig der nicht im Wege des Umtausches und der neue griechische Zolltarif das bestehende wurde wiederholt e ee e 1 5 eben Ente Pfund 185—230 geworden, weil der Verkauf von Pfand- Umschuldung zur Ausgabe kommt, wird zum System modernisieren, gewisse Entwicklungs- als genügend Kartoffeln. Die Preise g Eier: Trotz der zunehmenden Eierpro- briefen und Kommunalobligationen die l. 25. November zum Kurse von 97 Prozent frei- industrien schützen und Zölle für Roh- weiter nach. neim Heidelberg duktion in Holland sind infolge der großen 10 setzliche r n bleibend zum Verkauf gestellt. material und Ausrüstungen senken. 3„ 5 5 Nachfrage, auch aus Frankreich und Italien, bungen annähernd erreichte. Das Vorstands- 1 5 45 ntan- mitglied der Pfälzischen Hypothekenbank, 2 NACHRICHTEN Blunt b stück 350 50 5 i 1 1— Pfund 35-40 45 n, die Dr. Manfred Tridon, berichtete, daß im lau K U R 5 an 1— 638 5 Aftsj Mil- Rosenkohl Pfun 5 Jahre fenden Geschäftsjahr bisher für rund 80 5 5 15 6 3 des llonen DM Pfandbriefe und Kommunal- Deutsche Klagen in Luxemburg 8 e eee 1750 e 5 7 5 n 40 TE PP TCR 5 vrird obligationen verkauft worden seien. Zusam-(D) Der Europaische Gerichtshof 191 am Sella i re ar r Pfund 15—17 16 zel wen wis dvr Apen 108b auge wie. id Narember in die münaliche Perkaadiung duns von 150 Ulinionen Dll füntprozentigen Obst: Das Ausland bietet wunderbare Selest i i lauf der Klagen von zehn deutschen Stahlunterneh- 0 5 5 8 o der senen let 110 0 men eingetreten, die die im Jahre 1954 ein- Teilschuldverschreibungen von 95 2 f 1 Aepfel an, 2. B. Cox-Orangen, Goldparmà- dürfte das Institut gegenwärtig run 11 5 53553 1 bgeschaffte lionen DM neuen Aktien aus der beding en B enäpfel. Bei den Südfrüchten Wer- 1 geführte, inzwischen aber wieder abgescha 5 2 Urntause 40 Mil- nen, ananenäpfel. lionen DM Pfandbriefe und Kommunal- j i 17505 3 ortschrott Kapitalerhöhung 1955 zum Umtausch von 5 5 f* von Napele ran 211. enden obüigationen im Umlauf haben Grücdelüsse perle gtenlelenseinrichtung für 1p ne e e 0 und Aamendtchndderschreidungen berück- Für gen 18. November ist die mündliche 5 3 85 10 5 2„5 Zitronen, kommen aus Spanien. Die spani- adde. ieee Bomeeeniber standen bisner 184 vernenleas des Gertchtcho es uber die Klagen i schen Früchte sind nie mit Dyphinil„ge- 5 1 5 Millionen DM eigenhaftende Mittel(Grund- der drei Ruhrkohleverkaufsgesellschaften 0 85. Spritze die Zitrenen d te i elde bare e ieren ub bolacen de nal. Behorge vorgesehen, Pie dre Geseltschelden Britische Export-krtolge damit behandelt. Die einheimischen Aepfel, lionen DMW. Durch die Kapitalaufstockung Behörde vorgesehen. 5 8 britische Außenhandel schloß im Gewürzluike und Brettacher, haben außer ö 0 5 1 8 Entscheidung der Hohen Be(VWD) Der britische Au en! ewürzlu i 1 8 4 45 erhöht sich die gesetzliche Umlaufgrenze der 9 dee erg antsat len des deutschen Oktober 1959 mit einem Passivsaldo von 39,6 der besonderen aromatischen Würze den j von der Fisleischen Hypothekenbank auszu- Bergbaues bis zum 31. März 1961 aufzulösen. Millionen Pfund Sterling(etwa 465, 70 Millionen Vorteil der Haltbarkeit bis in den März talien gebenden Schuldverschreibungen um an- 8 Du) ab gegen 72,3 Millionen Pfund Sterling nächsten Fahre i i nikernd 0 autonen Dal, FF f Mannheim Heidelberg die Preise etwas gestiegen. Ein Ei KI. C(0, Bei der Wahl zum Aufsichtsrat wurde an WD) Durch die vorhandenen. britischen Exporte haben im 1 5 1 Rpfel Ki. A, Jonathan Pfund 4810 5⁰ 50—35 g, kostet 18 Pf. lau- Stelle von Dr. Hans Georg Dahlgrün, Speyer die eingehenden Bestellungen ist die Beschä Millionen Pfund Sterling ihren bisher 3* Pfund 4568 50 5 Mannheim Heidelberg Höchststand erreicht. In den ersten zehn Mo Brettacher Pfund 50 Eier B ausländische Stück 19—22 19 n Vor naten d. J. war ein Außenhandelsdefizit Von Regina-Datteltrauben Pfund 95 b a 55 tel Fro- Marktberichte vom 12. November durchschnittlich 42,7 Millionen Pfund Sterling Bananen Pfund 6070 6⁵ Butter: Die Preise für Diane 8 l- hörde 8 5 23, dto. zu verzeichnen. Fleisch: Die Preise haben sich gegenüber gen. Von oberster Stelle wird der Verbrau 8 bis 150; Suppengrün 8—9; Kopfsalat St. 15 55 2 8 öslichkeit in ritten Mannheimer Fleischgroßhandelspreise. Sul 5188 9—10; Schnittlauch Bd. 1012; Spinat 8 5 Kohle als die USA der Vorwoche kaum geändert. Auf dem cher auf Ausweichmöglich eiten ng i schen Rind 4.1840 Kun 3.45.—2.80; Buflen 4,20. 4,30) 58701 Sellerie St. 280, dc. Sent 2, being Son etunion: rehr Kohle 5 5 46 eee ,, ß 55 dedenetemem ce 0 f 4,15; Rind 4,154, 30; Kuh 3, 805 5 5 85 sl. 55-60; Weigko—22 8 1 etunion ha 12 Verein 20 erbände 2 U 1 5 schweine„ 4,70—5,30; Hammel 3,88 2023 Bunlebein 1„ J, eln 1. e von der ersten Stelle der zurück.. 175. Gespräch mi en bis 4,10. Tendenz mittel. Kiste 13—14; Birnen 40—60; Kas 40—50: 5 B d Eisenerzproduzenten verdrängt. Aus Ware: annhe NO 0 5„ Bei- 55—65; Walnese 110440; Zitronen Stück Kohle- und Eis 12—Schweinehals Pfund 320—400 26030 desminister für Ernährung vereinbart, hten- Mannheimer Ferkelmarkt. 45—50. 1 i et Rindfſeisch z. Kochen Pfund* 18 mit ihm die besorgniserregende Preisent- 5: f 1 J 1 8 2 1— f i schen(VD) 0 50. 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt Nan des Jahres 1958, die sich auf Kalbfleisch vom Bug 1 85 f wicklung auf ee 1 aufen. 167(VWD) Anfuhr gut, Absatz mittel. Es 55 nahezu zweieinhalb Milliarden Tonnen belief, Fisch: Für Salzheringe sind Preissenkun- besprechen. Der Minister wird um Aus un 9 0 5„ Kpfel A 35—55, B 25—34; 1 1 nur noch mit 16,1 Prozent beteiligt waren, wäh- gen gemeldet worden. Die Deutsche Herings- gebeten, welche Maßnahmen seitens der dem Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 5 n 199 8 76 Uberstand; rend der Anteil der Sowietunion auf 20,4 Pro- handelsgesellschaft versicherte, dag der Bundesregierung getroffen werden sollen, der WD) Bei guter Anfuhr, normaler, 1 Weibkohl 12—15; Rotkohl 18—20; Wirsing 13—18; zent stieg. Dagegen übertraf„ diesjährige, klein ausfallende Hering von um den fortschreitenden Preiserhöhungen daß F e Blumenkohl Blumenkon! 180200 mm 0 St. 25—35, 200—250 min 0 Erdölerzeugung im Jahre 1958 die der 8 besserer Qualität sei als die bisher bevor- entgegenzuwirken. 10 2 80„ 280 Kartokreln 11—11½; St. 40—45, 250—300 mm Y St. 11 3 union um das dreifache, und die 5 8 c ä kannheim Heidelberg bel- St. 5 0 8 IIe 3745; Möhren 1022; Sellerie mit Lau 40, dto.„ 8 der USA war mehr als doppe g 188: 5 n 1 VVV 5 35 Uperstand; Zwie- Sie Versorgung 1 sprochene Mangelware. Neben dem bisher Markenbutter Ptun kurz- Kohlrabi St. 9—10; 10—12; Rot- ohne Laub 28—30; Lauch 25—35 5 8 wie die der Sowjetunion. D e 1 Bd. 89; Rettiche St. 10—11, dto. Bd. i so groß wie schen kohl 2325; Rote Bete 1820; Feldsalat geputzt 140 beln 20. c HM irtschaftsdienste Gmbh 1. 1 1255 Cenade Gen.(8 18,0 15,22 22 FFF Schwert, Storchen 30 10 mae inekrediden 2 2 ſv fas Hypo. 8 3 10.50 10.5 Effektenbörse(Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- Seilind. Wolff 1 770 8 Pfölz. Hypo. 890 0 5 ee 8 1 407 474 oder Uebermittlungsfehler.) Siemens& Halske Rhein. Hypo. o Phoenix- 105 1080 Keystone S. 3(3) 15,02 15,19 1 Sinner AG 390 8 389 9. 58 14.92 15,01 Frankfurt a. M., 1 2. November 1959 Stahlwerke Bochum 28. 283 nenten 6½½ Rhein. Hypo. 5 5 5 600 10% 10.87 tahl- Stahlwerkesüdwestfalen 535 5³⁰ Zinsen steuerfrei) 5% Rhein. Hypo. Tel. El.(5 55 16,64 3 12.1 Ie. 12. 11. Södzucker 630 630 4 104% 65% Rheinpreußen v. 58 102— 5 137 8 33 i 8 5 2 5 22% Kaufhof 790 795 Thyssen 367 366% 40% 8 1 55 13 7.5% Rhid.-Plelz v. 50 757 1 1971. betr. 5 2 2 das Notierte Aktien Dortm. Hörder 2 227 1 800 7 310 1 v 485 4³⁸ 5% Bad. Kom Ldsbk. div 2 5.5% K WEB v. 59 8. 1 1 5 85 ö 5 Durlacher ici 605 695„ a— 5% Bayer. Hypo. 155 195 5% Thyssenhütte v. 590 94 Siat Imb.(sfr.) 0 1 1005 20 Ne dee e n eee PP 0 b e Senseo. 86 88% ds 5% Weſtbenk- Anl. v. 9 98 58 Agefra 1070 20 805 Adlerwerke 22⁰ 98 Glanzstoff 1 8 0 5 11 1.87 Diese f g Kraft 2 Klöckner Humb Deutz 4 4 Ver. Slanz 2„. 105% 1054 5 aher v. 89 105 1[ 105 Philadelphia 1 3 ö 5 48 k. Energie 4⁴⁰ 445 Els lichten, kee 25 0 SnSf Werke 2865 285 Wintershell 8³⁰ 5% 3% Großkraftw. Nhm. 5 7% Zellst. Waldhof v. Aren 48.T Verkehr 689 693 Eneinger Unjon 413 N N 320 o 288 3 8% Pfslz. Hypo 113 1 1 reis- AEG 442 4⁴⁰ Eglinger Maschinen 393 35 Ktauß⸗Maſtel 5755 575 Zellstoff Waldhof 2⁰ 265 5% Rhein. Hypo. 110 4 5 Wandelanleihen. am Aschaffenb. Zellstoff 141 137%[Ferben Beyer 504% 507 8 154¹ 155 5% RhId.-Pfalz v. 53 5 10 5.5% Anglo Amerie. 12. 11. Geld Briet tern Zadische Anilin 45% 454%[Farben Liquis 1 8 19 Lindes Eis 705 706⁵ Unnotierte Aktien 7.5% Siemens v. 54“) 5 Corp. v. 59 118 1192 elektr. Kupfer 328,75 326,75 rucl⸗ UN 255 21⁰ 3 1200 1150 Löwenbröu 0 8 76⁵ Beton& Monierbau 355 43 13 7% AEG v. 58 274h 271 Blei 88 89 0 b 5 0 1 230 30 ch Kall% BNAW v. 58— Alumini 227 und gegen“„ e C% 850 8 58 878 ¶ Zinsen tarifbesteuert)„. 2 055 e%/%ỹꝶĩ ᷑Q᷑» 160% 6s Dynamit Nobel N 107% 107% 5.5%è Schering v. 89 272 270% essing 88 245 351 e deer deve 5 24[Soldschm 560 5581 ordd TIoyd 87% 88 Sisenhütte 450 5 5. 0 105% J 6.5% VDN v. 51 4 408 N essing 63 73 280 bei Binding Brauerei! 910 8 210 Gritzner-Kayser 180 185 Nord v 5205 605 a rentner tos 500 520 8% Baden-Württ. v. 57 1035 ½ 19 Ex- Verdis 244 240 Grün a 755 3⁵⁴ 9 1 2 55 ae 283 5 2465%. 7 1 5 J D äben. gubiag 3727 20, Gußste stten 4¹³ 5 Phoenix Rheinrohr 32 350 Orenstein& Koppel St. 446 45 5 n 10% i en 164.20 164,50 bevisennotierungen 60% Gutehoffnung 70 770 15 156 bach- ro oven s Cle. 5 7545 Fembemer Bergbep 12% 129% bpreußeg 407 40 A deide rene 32% 38 7% Bundesbahn v. 38 104% 10% Accs tro. Fonds 176 10 1 08. ger 116 70850 A. 9 0 5 Uni Bheinelektre% B t v. 58 104* Concent 14, 5 engl.„. . 30 e eee 1% 0( dbemstenf 55% 5540 dards 5 1 e 20 7% ao el ou 125/1855 8 1 8* S 74% Gelsenb Buropalonds 1 14220 142,20 100 bf. ö 5 onen n Hüls 700 755 Relebe e Zement 21 185 dto. Vorzüge 56 5 5 5 3 5.5% 3 0 85. a 55 1 1 855 1555 19 905 5755 92 55 1 0 inmetafl 5 0% Hei v. 586 105½ Fondek 1„ elg. fr.. 1 r als Heiner Benz 2740 2760 Hoechster Farben 473 472 Rheinmete 245 243 Allianz Versicherung 2400 2370 8% Heidelb. Zem. v. z 108 0 3 190 0,847 0,8513 en- 501% Hoeschwerke 2⁵³ 25⁴ Rheinpreußen 1 Benk 485 4⁵⁵ 3% é Hoechster Farb. v. 57 108 ʃ½ 3 Fondis 5 5 N 60.43 60.55 1 1 535 8 9 2 80 1 900 1 1 415 420 beet 9 705 1. 5 1 5 10 1 1 145.30 85„ 99255 99655 Dt. Edelstahl— N 5„ Rütqers— 356%[Berliner Handels 5 104 104 a 90,80 90,90 100 schwed. Kronen 5 582 nnen 6 315 312 Hötten Oberhaasen 303 ½ 303 24⁴ gers rzbenk AG 542 540 7% Lesteneusgl. v. rves„„. 6.712 6,732 Dt. Erde! 8 g 4²⁰ 4²⁰ Come 2 107 127,10 127,10 1000 ft. Lure„„ ütte 1 04 404 Salzdetfurth 6% MAN v. 57 Invests 5 5 3 begusse F 400 Ser„ 47 dt Bank 40 J ̃ P—— Thesaurus 155,0 155,0 100 österr. Schihing 7 1 are 38 5 2 10 5 1 Schiess 85 8 e ee ee 5³⁰ 8% pfalzwerke v. 57— 5 Unifonds 196, 105,70 portugal.„ Dt. Steinzeug 487 431 dto. Genüsse 270 208% Schloßquenbr. 580 580 Ot. Hyp. Bank Bremen 2 85 5 Uscafonds 120,30 120,— 100 DN. West„50 a B„;;õũ᷑ I;; 482 3 488% Ptesdner Bank A0 8 8e 5.70 8 43 bia e 470 47³ Kall Chemie— 705 Schubert u Selzer 500 45% Frankf. Hypo. 810 820„ 30% Kapt.-Ertragsst. Atomic-Fd.(8 55 ö 100 DM. Os ä Itheiß Stämme„ b dt 860 1 86% Schu Dlerig, Chr., LI. A. 312 315 Karsta. 8 2 0 8 0 den- alles ein Waschgang 2 x Bettyãsche 12 Handtucher 4Oberhem bewältigt 5 kg Wäsche auf einmal Das bedeutet: der ganze monatliche Wäschebedarf eines 2- bis 3- Per- sonen-Haushaltes Wird mit 38-4 Jrommelfüllungen fix und fertig einmal gewaschen- gleichgültig, ob Ste lhre Maschine jede Woche oder gleich dreimal hintereinander in Betrieb setzen wollen. lele Soo Jeder Arbeitsgang lauft nach einem Schaltgriff selbsttätig ab im Bedarfsfall können Sie Ihre Wäsche lst dle von lhnen eingestellte Zeit fur Wa · getrost allein lassen und den Waschgang schen und Aufheizen abgelaufen, schaltet erst fortsetzen, wann es Ihnen paßt. Miele Waschmaschinen vie nach Mags- für jeden Haushalt, für jeden Geldbeutel sioh das Gerat automatisch aus: Und noch mehr Vorzüge für Sie: Die groge Waschtrommel gestattet eine reſchlictie Laugenmenge. in der die Wasche aufgelockert und daher gründlich und schonend gewaschen wird. 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Der Mensch Prägt seine Gegenwart(die heute so oft zu findende gegenteilige Auffassung ist zwar bequem, aber nicht wahr!); bevor der junge Mensch jedoch in seine Zeit tritt, empfängt er das Erbe der Vergangenheit, daß er es in die Grundmauern seiner Gegenwart einbaue. Unsere Vergangenheit ist eine Zeit des Zusammensturzes, der Vernichtung. Der Krieg zerstörte nicht nur Häuser, verzerrte nicht nur Landesgrenzen! Unter seiner Ge- walt zerbrachen jahrhundertealte geistige Werte, verschoben sich geheiligte sittliche Schranken. Zu seiner äußeren Heimatlosig- keit fand sich der Mensch in der Trümmer- landschaft seiner Kultur. Der Wille zum Leben war das einzige, das(auch nicht allen) geblieben war. Langsam entstand aus Schutt und Trüm- mern wieder eine Welt, eine Welt, die neu und doch der alten ähnlich ist, eine Welt, die die„andere Generation“ für uns baute, daß wir eine Heimat, eine Gegenwart hät- ten, daß unser Erbe mehr sei als Ruß und Asche. Wir betrachten diese Welt— und wir sind nicht dankbar! Unsere Hände prüfen die Mauern, unsere Augen erfassen die Bil- der, der Atem trägt den Rhythmus in unser Blut. Aber wir sind nicht zufrieden; denn— wir finden die Seele nicht! Wo zwischen den Hochhäusern, Fernsehtürmen und Abschuß- basen wurde sie eingekerkert? Liegt sie viel- leicht versteckt in jenen Weltanschauungen und philosophischen Unverständlichkeiten, die an irgendeiner Ecke ihres Namens das Wort„Existenz“ beherbergen? Warum hei- Ben wir dann„Christen“ und nicht„Existen- zialisten“(wo doch das Kostüm so kleidsam ist!), und warum sind wir dann„Gläubige“ und nicht„Weltanschauende“? Kann denn die Seele einer„christlichen Welt“, einer „christlichen Kultur“ etwas anderes als Christus sein? Christus jedoch vegetiert nur noch in Gleichnissen, Sprüchen und amtlich festge- legten Lehr- und Andachtsstunden bei uns, er lebt nicht mehr— wie könnte er die Seele, das„Licht der Welt“ sein? Wir kennen dieses Licht nicht, aber wir wissen von ihm; als wir in diese Welt ge- führt wurden, als uns gesagt wurde, daß dieses alles unser Erbe sei, schob man uns heimlich eine Fackel zu. Ihr oberes Ende war zersplittert, verkohlt und kalt. Nur an einer halbabgebrochenen Zacke glühte ein winzi- ger roter Funke. Wir drehten die Fackel un- schlüssig in unseren Händen— wir hielten sie nicht hoch(die Neonlampen strahlten ja viel heller), wir schleuderten sie nicht von uns(sie störte ja nicht in ihrer Bescheiden- heit). Wir drehten die Fackel unschlüssig in unseren Händen und ließen sie verlöschen — Klein, still, unbemerkt. Das ist unsere Schuld! Das ist der Vor- wurf, den man uns machen sollte: daß wir das Licht, das als glimmender Funke unse- rer Hut übergeben wurde, nicht erkannten! Aber man wirft uns nicht dieses vor(aus Furcht, aus Gleichgültigkeit, aus Blindheit). Man weist auf Jazztrompeten, blue- jeans und Filmplakate:„Seht, ihr Argen, wie ihr die Welt verwüstet!“ Und wir stehen im Dunkel und finden keine Schuld an uns. Und weil sie nichts Böses an den Jazztrompeten und weil sie keine Seele in der Welt ent- decken kann, beginnt sich die Jugend zu fra- gen, ob es denn überhaupt einer Seele be- dürfe, ob der lärmende„Rhythmus unserer Zeit“ nicht genüge, die Welt in Bewegung zu Halten. Oh, das ist eine gefährliche Frage! Die Stärke ihrer Gefahr wächst mit der Ab- nahme der Dringlichkeit, mit der sie gestellt wird. Fast ist sie schon nicht mehr zu hören! Fast ist die fragende Stimme eingeschlafen! Aber an ihrer Stelle erwacht von Zeit zu Zeit eine andere Stimme— sie spricht nicht mit Worten, Gedanken. Sie raunt in einer schweren, dumpfen Sehnsucht. Sie fragt flü- sternd, kaum vernehmbar nach Geborgen- heit, nach Wahrheit, nach Sinn! Frierend blickt sie sich in unserer Gegen- wart um und weint nach Wärme und Licht und flieht aus dieser Welt— und flieht in die Zukunft, vorbei an Atombomben, Erd- satelliten, Elektronengehirnen, vorbei an ab- strakter Malerei, atonaler Musik, zerfetzter Dichtung, weiter immer weiter flieht sie in die Zukunft und findet nicht, was sie sucht — und schläft erschöpft ein. Aber irgend- wann kommt sie immer zurück, und irgend- wann beginnt die Suche aufs neue! Dieses ist eine quälende, aber eine gute Stimme! Es ist die Stimme der menschlichen Kraft, die selbst in der Ekstase des Rock'n'Roll wohl überschrien Aber nicht erstickt werden kann. Es ist die Stimme der Seele, die uns eingehaucht ward als Zei- chen unseres Menschentums. Weil die Seele durch nichts(auch nicht durch die teuflisch- sten Waffen) ohne Gottes Willen in uns zer- stört werden kann, kann und wird ihre Stimme nie völlig verstummen. So wird auch die Sehnsucht, das große Warten in uns blei- ben, dis wir die Heimat unserer Seele, die Seele der Welt wiedergefunden haben. Wir müssen sie finden! Und wir werden sie finden— wenn wir einmal aufhören, heimlich, jeder für sich, sich selber unein- gestanden, nach ihr zu suchen. Wir werden sie finden, wenn wir sie gemeinsam, uns zu ihr bekennend, finden wollen. Dieses ist die Hoffnung für morgen, die- ses ist der Keim, aus dem allein eine Zu- kunft erwachsen kann. Am Horizont, im Osten ist ein gewaltiger Stern aufgeflammt. Seine sengende Bahn schiebt sich uns näher und näher. Einmal wird er über uns stehen, um sich auf uns zu stürzen und uns und unsere Welt zu ver- schlingen. Wir haben nichts, das wir dieser Glut entgegensetzen können, keine Ideologie, keinen Glauben. Aber wir haben unsere Sehnsucht! Vielleicht werden wir dem Feuerstrom blind in uns Einlaß gewähren zu spät werden wir spüren, daß die Sehn- sucht in uns mächtiger schreit denn 3e. Vielleicht werden wir aber auch, wenn alles andere um uns versunken liegt, nach unserer toten Fackel greifen, jenem un- erkannten Erbe, das wir längst verloren glaubten. Wenn wir sie dann dem züngeln- den Feuer stark entgegentragen, muß sie sich an seiner Glut neu entzünden, und ihre Flamme wird größer sein und reiner und stärker, und der fremde Stern wird keine Macht über ihr Licht haben— denn:„Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Joh. 8, 12.) —— Die„Jugend von heute“ ist eine wirbelnde Jugend. Bild: Lenz „MM“-Jugend-Wettbewerb in der Diskussion ben.“ Natürlich weiß ich, daß ich ein armseliges AUFSCHREI HAT ERSCHUTTERT Lieber junger Freund, Ihr Aufschrei Rat mich erschüttert— und erinnert. Sie mussen wissen, daß diese seelische Krise, diese Ver- zweiflung an sich selbst, wie an der ganzen Menschheit, kein einzigartiges, persönliches Schichsal ist, sondern eine Entwicklungsperiode, durch die jede denkende, fühlende Seele hin- durchgehen muß. Die furchtbare Zeit der Des- illustionierung, da man erkennen muß, wie we- nig die Wirklichkeit der uns von Eltern und Erzieher vorgezeichneten Welt entspricht. Können Sie sich in Wirklichkeit eine Welt vor- stellen, die nur aus Titanen bestünde? Eine Natur, die nur masthoke Tannen und wuchtige Eicken kennt? Gewiß, von Tausend wird kaum einer mehr als„Mittelmaß“. Das Leben ist sehr kompliziert und hart, es läßt nur den geringsten Bruchteil unserer Möglichkeiten zur Entfaltung kommen, doch unter der Alltags wirklichkeit, unter dem Ober flächenschein, was können da nicht Wun- der der Menschlichkeit legen. Sehen Sie: Ich bin das ausgesprochenste Muster Ihrer„Mittelmäßigkeit“. Eine einfache, alte Frau, nahe den Siebꝛig.„Na, Mutter“, sagen die Leute und machen mir Platz in der Elelætrischen.„Na, Mutter“, sagt der Schafyner, und hilft mir freundlich beim Aussteigen. Es gibt natürlich auck schnippische oder murrische Gesichter, die wortlos aber deutlich sagen:„Die Alte könnte auch in ihren vier Wänden blei- Würmchen bin, das jeden Augenblick Schlag treffen, eine Lähmung würgen, eine schmerzhafte Krankheit befallen kann. Aber genau so gut weiß ich, daß in mir alle Unend- lichkeit, alle Herrlichkeit des Lebens in der Substanz vorhanden ist. Das Unterpfand und der Beweis dafur ist die Sehnsucht. Wer sagte, daß die Sehnsucht des Menschen bester Teil ist? Sie ist der Beweis unserer wesenhaften Verbundenheit mit dem Ewigen, das zugleich das Göttliche ist. Ich muß Innen recht geben, lleber Freund, wenn Sie von den furchtbaren Versdumnissen, ja Versündigungen der Frwacksenen an der Jugend sprechen. Da sind Tatsachen, die auch mir fast das Herz abdrücken möchten. Davon zu reden würde ins Uferlose führen und ich alte Frau wurde dabei das Maß verlieren, wie Sie, durch Ihre Iugend berechtigt, es in Ihren Anklagen verloren haben. Aber auch Sie wer- den erkennen mussen, wie weltenweit die Spanne vom rechten Erkennen zum rechten Tun ist. Auch Sie werden über die Menschen- verachtung hinaus zu Mitleid und Verstehen commen. Mit Menschenverachtung erfüllen könnten einen freilich wieder die letzten Zuschriften. Aber dann denkt man halt:„Sie wissen nicht, was sie tun!“ Die Menschen sind nicht böse, nur so erburmungswürdig unwissend und denk- unfähig. A. F., Edingen 1531 Modischer, reinwollener Pul in interessanter Strickart. n vielen modischen Farben. Orößen 38-46 bei C&A nur. ist cloch vorteilhafter! over . eee, 7 e,. Lee, eee, dee b 5 Karierter Rock in aktuellen Dessins, ganz auf Taft gearbeitet Größen 38-48 bei C&A nur 18- Rock in schwerer Boucle-Qualität mit Diorfalte, ganz mit Jaft gefötfert. 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Im Gemüsegarten kann man Spinat und Feldsalat demnächst mit etwas Fichtenreisig abdecken, was unter Umständen sogar kleine Ernten unter dem Schnee gestattet, vor allem aber bei Kahlfrost und scharfem Winterwind günstig wirkt. Im übrigen gilt Es, das letzte Wintergemüse zu bergen und die abgeräumten Beete einschließlich der kleinen Tretwege umzugraben. Rhabarber- stauden werden mit Torfmull abgedeckt. Wer dank guten landwirtschaftlichen Be- ziehungen stattdessen richtig verrotteten Stallmist nehmen kann, tut dem stets hungrigen Gesellen damit besonders wohl und darf sich jetzt schon auf eine Ernte Allerdickster, zartester Stiele im nächsten Frühjahr freuen. Im Obstgarten kümmern wir uns um die Mitte Oktober gelegten Leimringe. Nicht mehr genügend klebriger Leim wird nach- gestrichen; beschädigte Ränder machen das Umlegen neuer Streifen notwendig, da solche Mängel die Fängigkeit am allermei- Sten beeinträchtigen. Neupflanzungen wer- den nach den früher gegebenen Grund- regeln fortgesetzt solange die Witterung es gestattet. Vom Wegräumen des Laubes war schon in unserem letzten Arbeitskalender die Rede. Immer wieder angebracht er- scheint die Mahnung, nur einwandfrei ge- sundes Laub der Ziergehölze und Obstbäume zum Abdecken von Beeten und zum Kom- postieren zu verwenden. Krankes Laub ist eine Infektionsquelle allererster Ordnung auf lange Sicht. Verbrennen ist der sicherste Schutz dagegen. Im Ziergarten gibt es eben wohl am meisten zu tun. Vor allem müssen die Rosen eingewintert werden. Auch in diesem Zu- sammenhang kann man oft Gesagtes nicht eindringlich genug wiederholen: keine Rose vor dem Einwintern zurückschneiden. Ledig- lich noch vorhandene Blütenstiele dürfen etwas eingekürzt werden. Im übrigen aber darf nicht vergessen werden, daß jede Schnittstelle gerade bei Rosen eine Frost- wunde geben kann. Denn sobald nun küh- lere Witterung kommt, bildet die Rose kei- nen Kallus mehr und leidet deshalb doppelt unter jeder nicht ausgeheilten Verletzung. Bei Buschrosen, Strauchrosen, Kletterrosen genügt in unseren milden Lagen Anhäufeln mit Erde, dazu soll nach Möglichkeit eine lockere Abschirmung mit Nadelholzzweigen treten, die in erster Linie der Schattierung dienen und unerwünschte Einwirkungen der oft recht grellen Wintersonne verhüten. Einwintern der Hochstammrosen Soweit die Hochstammrosen noch Blätter haben, wird dieses letzte Laub unter Be- lassung eines kleinen Stielrestes mit der Schere abgeschnitten. Auch noch vorhan- dene Knospen und offensichtlich sehr weiche Triebenden dürfen weggenommen werden, da sie im Winterlager Fäulnis erregen könn- ten. Allen Schnittabfall unbedingt verbren- nen! Die Kronen werden nicht mit hartem Griff auf einmal, sondern innerhalb von zwei bis drei Tagen allmählich niedergebogen— auch nicht in einer tiefen„Kuhle“ beerdigt, sondern nur in eine flache Mulde gedrückt und am besten mit Sand, ersatzweise mit Gartenerde— keinesfalls aber mit Torf überschüttet. Um ein Hochschnellen zu ver- hindern, heftet man den Stamm schon beim allmählichen Niederbiegen jeweils mit zwei kreuzweise in die Erde gesteckten Blumen- Stäben fest. Sie sind elastischer und deshalb dem Stamm zuträglicher als Draht- oder Eisenzwingen. Hochstämme aufgerichtet stehenlassen und die Kronen in Oelpapier oder fertig käufliche„Rosenhauben“ einzuhüllen, ist— J 8 8 7 2 .— . eh,.. 7 . . , seitige , , , , ,, wie fast alljährlich dargelegt— eine der größten Gartensünden. Auch Holzwolle und Packpapier, die von unvernünftigen Leuten noch immer viel zu oft zum Einbinden der Rosen benutzt werden, sind gänzlich zu ver- Werfen. Sie saugen sich voll Wasser und be- wirken schon allein dadurch genau das Ge- genteil des erwünschten natürlichen Kälte- schutzes. Was man nicht mehr umlegen kann Hochstämme, deren Alter und Stamm- dicke kein Umlegen mehr gestatten, müssen mit nach oben zusammengebundener Krone von der Spitze bis wenige Handbreiten über dem Boden mit Tannenreisig umkleidet wer- den. Bindedraht zum Wickeln nehmen! Hoch- stamm-Trauerrosen sind meist ebenso win- terhart wie Rank- und Kletterrosen, werden aber trotzdem am besten niedergelegt, jedoch nicht in die Erde eingeschlagen, sondern nur nach Festheften des Stammes leicht mit Rei- sig überdeckt. Auch ein Abschneiden des meist sehr kleinblättrigen Laubes ist hier nicht notwendig. Kletterrosen sollen lediglich dann einen Schutz durch vorgestellte und vorgehängte Tannenzweige bekommen, Wenn sie an Südwänden dem starken Tem- peraturwechsel zwischen Tag und Nacht aus- gesetzt sind. Noch ein Wort über abgefallenes Laub! Man nehme es nur zum Abdecken solcher Stauden, die über Winter gänzlich einziehen (Z2. B. Rittersporn, Phlox, Staudenglocken- blumen),— nicht aber für solche, die win- tergrün sind(z. B. Polsterstauden im Stein- garten) oder mit einem schon im Vorwinter frisch ausgetriebenen grünen Blätterschopf in die kalte Jahreszeit gehen(z. B. Madon- nenlilie, Rudbeckie). Hier ist ein loses Um- schütten der Pflanzen mit trockenem Torf- mull unter allen Umständen vorzuziehen und bietet auch im schneearmen Winter, bei etwa einsetzendem Kahlfrost, den besten, da- bei hygienisch einwandfreien Schutz, der im Frühjahr gleich als nützlicher Boden verbes- serer weiterbenutzt werden kann. Daß für alle diese Einwinterungsmaßnah- men keinesfalls düngende Zusätze oder Torf- mischdünger verwendet werden dürfen, ver- steht sich von selbst. Bert — Garten- Bücherschau Gartengehölze von A-. Für den Liebhaber aus- gewählt und naen Verwendungszwecken geordnet von Franz Boerner. Sonderheft der Zeitschrift „Pflanze und Garten“, Verlag Stichnote, Darm- stadt. 42 Seiten, Großformat. „Es gibt niemals ein Ende dieser Reihe alljährlicher Sonderhefte vom Wohnen im Grünen, und zumal vom Leben mit den schönsten Bäumen und Sträuchern der Erde. Mit den faltigen Häuten ihrer immer anders aussehenden Rinde, mit den Gebärden ihrer Aeste, mit den Schneiderkünsten ihrer viel- gestaltigen Blätter, mit Blüten und Früchten von unendlicher Schönheit tragen sie uns eine Welt in die Enge des Gartens,“ schreibt Heinz Hanisch in seinem Geleitwort zu diesem wiederum ebenso klug wie liebens- würdig- anregend aufgebauten neuen Ge- hölzheft. Man kann den tieferen Sinn der mit größter Sachkenntnis und feinstem Verständnis für die vielseitigen Wünsche des privaten Gartenbesitzers getroffenen Aus- Wahl des bekannten Dendrologen Franz Leser fragen- wir antworten Pappelanpflanzung in Gefahr! P. M., Gartenstadt: Ich habe ein größeres Grundstück mit Pappeln bepflanzt. Der Bestand von etwa 1500 Bäumen steht jetzt zwei Jahre und hat sich nach meiner Ansicht gut entwickelt. Vor einigen Tagen wurde mir vom zuständigen Forstamt mit- geteilt, daß sämtliche Bäume durch den Pilz „Dothichiza“ erkrankt seien. Es wird behaup- tet, der Boden sei nicht sehr gut geeignet, obwohl im gleichen Gebiet viele Pappeln von schönem Wuchs stehen. Ich bitte nun um Auskunft, was ich zur Erhaltung der Kultur tun kann, und ob es über die Bekämpfung da eser Krankheit irgendwelche Lektüre gibt. Antwort: Der Pilz Dothichiza populea ist nach Professor Papes großem Handbuch der Schädlinge und Krankheiten im Zier- pflanzenbau(Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg) in erster Linie ein Wundparasit, soll aber auch von den Blättern aus durch die Blattstiele in die Rinde einwandern. Die Sporengehäuse des Pilzes entstehen unter der infolge Infektion bereits abgestorbenen Rinde und brechen später, im Reifezustand, durch diese hindurch. Zu diesem Zeitpunkt geben die Sporengehäuse auch gewaltige Mengen reifer Pilzsporen von gelblichgrauer bis blaßgrauer Farbe frei, wodurch sich der Befall immer weiter ausbreitet. Wichtig für Ihren Fall erscheint besonders die Feststel- lung des bekannten Fachgelehrten, daß„vor allem jüngere, durch Verpflanzen ge- schwächte oder an ungünstigen Standorten stehende Bäume“ von dem Pilz Dothichiza befallen werden. Ungünstig in diesem Sinne sind sehr trockene sowie zu nasse Böden. Auch ist die Anfälligkeit sorten verschieden. So gelten die sogenannte Kanadische Pappel (Populus canadensis) und die wegen ihrer Schnellwüchsigkeit als ausgesprochene Wirt- schaftspappel geschätzte P. robusta als hoch- gradig anfällig für den Rindenbrand oder Rindentod, den man zunächst in Gestalt dun- kelbrauner Flecke erkennt. Hier stirbt die Rinde ab und sinkt ein. Sobald eine Befall- stelle sich um den ganzen Zweig oder rund um den Stamm herum ausdehnt, stirbt der gesamte, über dieser Befallstelle liegende Teil des Baumes ab. Schaden und Gefährlichkeit der Krank- heit sind also in der Tat beträchtlich. Im Bundesgebiet trat sie bisher vor allem im Westen und Nordwesten auf, weshalb zum Beispiel im Regierungsbezirk Düsseldorf polizeiliche Maßnahmen zu ihrer Be- kämpfung angeordnet wurden. An sich wäre es also nicht mehr als recht und billig, wenn Ihnen das zuständige Forstamt zugleich mit der Krankheitsfeststellung notwendige Be- kämpfungsmaßgnahmen auferlegt oder wenig- stens entsprechenden Rat erteilt hätte. Wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist, müssen Sie die Bäume fällen und alle er- krankten Holzteile verbrennen. Bei vorerst .. Sutschein für das soeben erschienene 72 Einrich tungsbuch 60/1 Ihre Anschrift: noch schwächerem Befall genügt unter Um- ständen ein Ausschneiden und Verbrennen nur der erkrankten Aeste, die ebenfalls so- fort verbrannt werden müssen. Zum Schutz vor erneuter Infektion sind alle Schnittstel- len an den Bäumen sorgfältig mit Baum- wachs oder Baumteer zu verstreichen. Jung- Pflanzen hätten vorbeugend ab dem ersten Laubaustrieb mit Abstand von etwa zwei Wochen drei- bis viermal mit einprozentiger Kupferkalkbrühe oder einem entsprechenden Kupfermittel gespritzt werden sollen. Mög- licherweise kann eine solche Behandlung auch im nächsten Frühjahr noch etwas ret- ten, nachdem Sie jetzt, in den Monaten der Vegetationsruhe, das Ausschneiden und Ver- brennen der erkrankten Pflanzenteile vorge- nommen haben. Da die Verhütung eines weiteren Vor- dringens dieser Pappelkrankheit zweifellos auch im öffentlichen Interesse liegt. raten wir Ihnen dringend, etwaigen Ratschlägen des Forstamtes unbedingt Folge zu leisten und sich unter Schilderung der Sachlage an den Deutschen Pappelverein zur Förderung des Holzartenanbaus, insbesondere außer- halb des Waldes. Bonn/ Rh., Kronprinzen- straße 16, zu wenden. Befall an bodenbefleckender Veronika CRrista K., Landteilstraße: Seit zweieinhalb Jahren habe ick eine etwa 6 qm große Fläche mit Veronika als Bodenbedek- ung. Bis zum September geht alles immer gut, und das Beet nimmt sich prächtig aus. Dann bekommen die Pflanzen braune Flecen, und man kann die einzelnen Triebe wie Fä- den herausziehen. Auf den Blattunterseiten ist der Belag braun, lelebrig, matschig und wie mit einem milchigen Streifen durchzogen. Wahrscheinlich ist das doch wohl eine Pilz- erkrankung,— aber welche? Was kann ich zur Bekũmpfung tun? Antwort: Nach Ihren Angaben möch- ten wir auf einen Erreger von Falschen Mehltau eronospora grisea) schließen, von dem bekannt ist, daß diese Spezies gelegent- lich auch Veronika-Quartiere befällt. Das Auftreten der Krankheit bei der diesjähri- gen trockenen Witterung erscheint aber ver- wunderlich. Es wäre allenfalls damit zu er- klären, dag die im allgemeinen gern sehr sonnig und trocken stehenden Pflanzen viel- leicht öfter und reichlicher als für sie gut ist, gewässert wurden. Besonders Veronica orientalis, der bis 15 em hohe, dichte Rasen bildende Orientalische Ehrenpreis(graugrüne Blätter, tiefblaue Blüten im Mai) verlangt größte Trockenheit und pflegt deshalb in regenreichen Sommern leicht zu versagen. Veronica repens, der Kriechende Ehrenpreis, nur 5 em hoch und moosartig wachsend, kommt auch noch im Halbschatten und in nicht ganz so trockener Lage fort. V. pro- strata und V. saxatilis wiederum verlangen viel Sonne und trockenen Stand. Im übrigen können Sie kaum etwas ande- res tun als das Veronika-Beet vorbeugend ab Frühjahr mehrfach mit Kupfermitteln oder entsprechenden organischen Fundiziden (gut in Kombination mit Schwefel wie Zineb- Schwefel Aglukon oder Borchers Phytox Schwefel) spritzen, wobei den organischen Fungiziden wegen ihrer Unschädlichkeit für die grünen Pflanzenteile keine Blattver- brennungen) jedenfalls der Vorzug zu geben Wäre. Diese vorbeugende Behandlung ist notwendig, weil die Pilzsporen als Dauer- körper überwintern. Da Neuansteckung aber immer von den kranken, im Herbst zerfal- lenden Pflanzenteilen ausgeht, müssen diese sogleich beim Erkennen des Befalls entfernt und verbrannt werden. Auch jetzt noch soll- ten Sie alle derartigen Reste auf dem Beet einsammeln und vernichten, da wiederholtes Auftreten der Krankheit sich zweifellos schädigend auswirken und mit der Zeit die Pflänzchen zum Erliegen bringen wird. Boerner nicht besser, treffender umschrel- ben, als der Gartenpoet es hier aus über- legener praktischer Einsicht getan hat. Dag Heft mit seinen wunderschönen Bildern, seinen nach Blütezeiten, nach Standortbe- dingungen, nach besonderen schmückenden Eigenschaften(Laubfärbung, Blattform, Fruchtbildung) und vielen anderen für den Gartenfreund maßgeblichen Gesichtspunk- ten geordneten Tabellen nebst einleuchten- den knappen Texten ist eine einzige Freude von der ersten bis zur letzten Seite, Es bietet konzentriertes Erlebnis von Baum und Strauch, wobei übrigens auch die Grenzbereiche der Kletter- und Schling. pflanzen, der Einfassungen und Hecken zur Zierde und zum Schutz sowie der Teppich- und Kriechgehölze zu ihrem Rechte kommen. Das so entscheidend wichtige Anliegen, für wenig Geld eine auf ihre Art vollkommene Orientierung zu bieten, muß besonders an- erkannt werden. Denn Baum und Strauch sind schließlich das Gerüst aller Gartenge- staltung. Aber weil sie erst mit den Jahren in ihre raumbildenden, das Gesicht des Gartens prägenden Aufgaben hineinwachsen, liegt hier die Gefahr der Irrtümer und Miß- verständnisse beim Start besonders nahe. Mit Franz Boerners Gehölz-ABC wird sich vieles davon vermeiden lassen. M. 8. Kurs für Samenkunde Wie schon im vergangenen Jahr, führte die Samenprüfstelle Münster/ W. kürzlich wieder einen Kursus für Samenkunde und Saatgutprüfung durch, um die Zusammen- arbeit zwischen dem Handel, der Praxis und den amtlichen Stellen zu vertiefen. In dem zweitägigen Kurs wurde ein Ueberblick über die wichtigsten Merkmale landwirtschaft- licher und gärtnerischer Samen gegeben. Einführende Vorträge der Mitarbeiter der Samenprüfstelle gingen voraus. Es Waren Keim- und Triebkraftprüfungen der ver- schiedensten Sämereien vorbereitet, so daß sich jeder Teilnehmer mit diesen Unter- suchungen befassen konnte. Auch die Ge- sundheitsprüfung bei Saatgut und die Echt- heitsuntersuchungen im Laboratorium wur- den behandelt. Der Christusdorn Ein Christusdorn— als mächtige Dornen- krone von rund einem Meter Durchmesser gezogen und zur Blütezeit mit hunderten seiner rosenroten„Blutströpfchen“ bestickt- steht im Vorraum des Refektoriums im Klo- ster Lichtenthal bei Baden-Baden. Seit vie- len Jahren von den Klosterfrauen liebevoll gepflegt, ist dieser Christusdorn, der wohl zu den schönsten seiner Art gehört, ein beson- ders überzeugendes Beispiel dafür, wie gut er sich als verhältnismäßig anspruchsloser Hausgenosse zu einer Dauer freundschaft eig- net. Fast scheint es so, als würde das sonder- bare Wolfsmilchgewächs mit den dicht be- stachelten, aber meist ganzjährig auch mit hübschen lichtgrünen Laubblättern besetzten und den typischen, giftigen Wolfsmilchsaft kührenden Rankzweigen um so besser ge- deihen, je weniger man sich um sein Fort- kommen kümmert. Wolfsmilchgewächse sind im allgemeinen wenig empfindlich. Erst recht gilt das für die Euphorbia splendens(wörtlich„Glän- zende Wolfs milch), die in ihrer Heimat Ma- dagaskar als mannshoher, stark verästelter, rankender Strauch selbst dort noch grünt und blüht, wo die Sonne Afrikas und karger Boden sonst nur eine sehr dürftige Vegetation dulden. Bei solcher Herkunft nimmt der Christusdorn jetzt im Winter auch die Wärme und die trockene Luft des voll beheizten Zimmers nicht übel. Nur muß man ihn wöh⸗ rend seiner Ruhezeit vor Prallsonne hüten und darf den Topfballen nicht austrocknen lassen. Am mäßig warmen oder kühlen Platz dessen Durchschnittstemperatur jedoch zehn Grad Celsius nicht unterschreiten soll, ist sehr sparsam zu gießen. Kälte und zuviel Bodenfeuchtigkeit, aber nicht selten auch ein harmloser Platzwechsel, führen oft zum Ver- lust aller Blätter. Zwar belauben sich die kahlen Zweige im Frühjahr bald wieder, doch muß man dann um so länger auf die Blüte warten. Schnitt der Kopftriebe zur Kronenerzie- hung, gelegentliches Umtopfen älterer Stöcke in kalkarme Laub- und Rasenerde oder Ein- heitserde sowie Stecklingsvermehrung mit Hilfe schon leicht verholzter, fingerlang ge- schnittener Triebe(kleinste Töpfchen mit Sand-Erde-Mischung nehmen) sind Arbeiten der wärmeren Jahreszeit. MS. „2 weckmäßig und reprdsentativ die wandlungsfähige Wohnwand! 2 2 MANNHEIM. AN DEN PLANKEN, 02 Frankfurt. Wiesbaden. Darmstadt. Mannheim Karlsruhe pforzheim · Pirmasens meischinen, Ein Wohnzimmer in dem sich arbeiten- ein Arbeits- zimmer in dem sich wohnen läßt! Das ist der entschei- dende Vorteil dieses neuen MANN- Angebotes: Aus Weirmem, atmosphärescheffendem Tedk-Holz, die ge- schlossenen eile innen adus blüten weißem Ahorn. Unsere Innendirchitekten beraten Sie unverbindlich, zei- gen lhnen gern den ganzen Umfang unserer Auswahl: Uber 200 Wohnfertige Musterräume qiller Art! 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November 1939 Kür die Innenstadt beim Städt. Gartenbauamt, Mannheim, K 3, 14, für die Vororte bei den zuständigen Gemeindesekretariaten während der Üblichen Dienststunden anzumelden. Auskunft über die Berechnung der Beiträge nach Arbeitstagen, Ver- anlagung von Sonderkulturen, Nebenbetrieben, Lohndreschereien, Lohnmähdreschern, Zugmaschinen und selbstfahrende Arbeitsmaschinen erteilen die bezeichneten Amtsstellen. Gleichzeitig ist die Neueröffnung oder Vergrößerung bzw. die Abgabe oder Verkleinerung von Betrieben hauptberuflicher land wirtschaftlicher Unternehmer anzuzeigen. Der Vorsitzende der Abschätzungskommissionen für den Stadtkreis Mannheim 1. A.: Städtisches Gartenbauamt Versteigerungen Versteigerung nur Samstag, 14. November ab 9.30 Uhr, wegen Aufgabe der Betriebsstätte der Vereinigte Jute- Spinnereien in Sandhofen, Sandhofer Straße 200. Elektr. Facit-Halb- und Vollautomat- Rechenmaschinen, AU! Kleinwagen bei AUTe-FETS BMW. MANNHEINI VW, Baujahr 1936 sehr guter Zustand, aus 1. 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Huücdgel Ges Schreckens nach dem Roman„The Angry Hills“ von LEON URIS Die abenteuerliche Flucht eines Amerikaners vor dem deutschen Täglich: 13.50 16.00, 18.50 und 21.00 Uhr— Creigegeben ab 18 Jahren) p 7. 2— felefon 2 04 44 2 eig t: Hens Leibelt in: Regie: Rolf Thiele SCALA einen hochaktuellen Film über unsere verrückte Welt mit der internationalen Besetzung: Neielje Tiller— peter van Eyck— Amadeo NMezzeri— Nicole Bedi Elisebeth Flickenschildt— Werner Finck— Harald Kreuzberg LABTYTRINTIH der Ceidenschaffen nach dem Roman„Unruhig ist mein Herz“ von Gladys Baker Musik: Hans-Martin Majewski Die hektische Betriebsamkeit unserer Zeit, Verlockungen des Wohlstandes, die Sucht nach Betäubung, die Flucht in Träume und Hoffnungen ver- stricken die Menschen in ein Labyrinth ihrer Probleme. Ein Film für reife und aufgeschlossene Menschen. 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Gibson Miete K, Halbgr. I, 16. Vorstellung Th.-G., Gr. K und freier Verkauf Wiederaufnahme „Parsifal“, Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner Für die Theatergemeinde(ausw. Gruppen) „Wallensteins Lager“, hierauf: „Die Piccolomini“ von Friedrich Schiller Miete S, Halbgr. II, 17. Vorst. u. fr. Verk. Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob. „Wallensteins Tod“, von Friedrich Schiller Miete S, Halbgr. II, 18. Vorst. u. fr. Verk. Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob. 20.00 21.45 Der Parasit“, Lustspiel nach dem Französ. a des Picard von Friedrich Schiller Miete J, Halbgr. I. 16. Vorstellung , Gr, J und freier Verkauf 20.00— 22,45„Der Vogelhändler“, Operette von C. Zeller Für die Theatergemeinde Nr. 42415300 und freier Verkauf „Spiel zu zweit“, Miete K, Halbgr. II 16. Vorst., Th.-G., Gr. K und freier Verkauf „Tristan und Isolde“, Oper von R. Wagner Miete Mrot, 16. Vorstellung u. fr. Verk. „Wallensteins Lager“ hierauf: „Die Piccolomini“, Miete M blau, Halbgr. I, 17. Vorst. u. freier Verkauf. Einlösen von Umtauschgutscheinen aufgehoben! „Wallensteins Tod“, Miete Mblau, Halb- gr. I, 18. Vorstellung u. fr. Verk. Einlösen von Umtauschgutscheinen aufgehoben! „Don Giovanni“, Heiteres Drama v. Lorenzo da Ponte, Musik von W. A. Mozart Miete O, 16. Vorst., Th.-G., Gr. O u. fr. Vk. „Spiel zu zweit“, Miete D, Halbgr. I, 17. Vor- stellung und freier Verkauf Ballettabend; 3. Klavierkonzert, Béla Bartôk Das Zeitalter der Angst, Leonh. Bernstein Der wunderbare Mandarin, Béla Bartek Mlete L, 16. Vorst., Th.-G., Gr. L. u. fr. Vk. „Spiel zu zweit“. Miete F grün, Halbgr. II. 16 Vorstellung und freier Verkauf „Der Vogelhändler“, Miete A, 17. Vorstellg. Th.-G., Gr. A und freier Verkauf „Spiel zu zweit“, Miete B. Halbgr. I, 17. Vor- stellung, Th.-G., Gr B und freier Verkauf „Parsifal“, außer Miete! 20.00— 22.30 Sonntag, 15. 11. 17.30— 22.45 Großes Haus Kleines Haus 15.30— 18.00 Kleines Haus 20.00— 22.30 Montag, 16. 11. Kleines Haus N Dienstag, 7. 11. 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November 1959, um 20 Uhr, Führung durch die Kunsthalle.— Eintritt frei! Thegterkosse: Telefon Heidelberg 2 05 19 Kossenstunden: 5 Werktags J bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uhr sonntags J bis 13 Uhr und eine Stunde vor Beginn der Vorstellung „ 7 Städtische 0 Bühne Hieicelberg Freier Verkauf- Pletzmiete: Gastspiel Hans Nielsen, 1 85 Toltebie Reuktionär“, Komödie von J. Anobiſh.(Freier Verkouf.) „Spiel um Job“ von Archibald Mocteish (Freier Verkauf) „Spiel um Joh“ 5 San e B und freier Verkouf) Somstog, 14. Novembe 20.00-22.30 Sonntag, 15. November 20.00.2900 Mittwoch, 18. November 15.00-17.00 1 Gastspiel Hans Nielsen; 200-0 e„Her Lene Regktionör“ . 5. Vorst. Donnerstag-Miete— 3, Vofst. Ponners. ſag-Miete- Schauspiel und freier Verkauf en Weiber von Windsor“, kom. Oper 50e 43 November 8(5. Vorst. Freitag-Miete u. fr. Verk.) 20.0023. v. Nicolai. .„ Gostspiel Hans Nielsen: 8 0.2090 e per derte Reakfionär“ (Freier Verkauf inee:„Die Winterreise“ v. Franz Schubert A William Dooley(Bariton), Walter Hogen-Groll(Klavier) (Freier Verkauf „Spiel um Job“ ee Verkauf) Sonntag, 22. November 11.50-43.00 20.00 22.00 Vorverkauf ig Mannheim: Bochhandtung Or. C. Tillmonn, Mannheim, p 7, 19(Heidelberger Straße)- Jelefon 2 52 81 werktags von 8.00 bis Keller- Theater Mannheim Stodioböhne„Die Boten“ K 2, 22(Nähe Kurpfalzkreisel) Telefon 22271 u. 26132 „Schuldig“ von H. Ch. schumacher Sonntag, 13. Nov. Matinée 11 Uhr E s s plelen: Eintritt frei! E. Sohmer, H. Gottschald, Gg. Ziegler Montag, 16. Nov.„hr werdet sein wie Gott“ von Armand payot Beginn 20.15 Uhr . Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes V* 9 Sonntag, den 15. November 1939, um 20.00 Uhr, im Mozartsaal des Städt. Rosengarten Mannheims diedenktefer fur die Unter des fäschfsmus Künstlerisches Programm Es spricht: Pfarrer Max Rudolf Weber, Mitglied des Präsidiums VorKsTRaUERTaG Wir bitten unsere Mitglieder, recht zahlreich an der Feierstunde auf dem Heldenfriedhof teilzunehmen. Anschließend Kranzniederlegung am 110 er-Denkmal. Marine-Kameradschaft Kameradschaft 1895 Mannheim ehem. 110er Mannheim Kameradschaft Verband der Heimkehrer ehem. Afrika-Korps Kreisverband Mannheim Haben Sie Hautsorgen? Eine Assistentin v. Rosel Heim, Cosmetiqe Sans Soueis, Baden- Baden, berät und behandelt Sie kostenlos in allen Fragen Ihrer Hautpflege am 24. und 25. November 1959 Oststadt- Drogerie F. Glenewinkel Mannheim Seckenheimer Straße 140 Telefon 4 19 33 Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung! Hähnchen vom Grill beim Hecke- Kurt, O 5, 13, Tel. 2 30 40 Täglich ab 19 Uhr bis 5 Uhr trün. nden Leranffaſtungen Im SoNDERZTKLus Sonntagvormittag 11.00 Uhr ein Filmereignis von besonderem Rang „ WIIHEIM TEIL“ Schillers weltberühmtes Schauspiel als großartige Burgtheater-Aufführung mit Ew. Balser, Paul Hartmann, Judith Holzmeister, Albin Skoda, Erich Auer u. v. a. (Freigegeben ab 6 Jahren) Telefon 2 02 02 Jeden Freitag programm- wechsel City-Besucher sehen mehr von der Welt! 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Das Württembergische Staatstheater Hatte für sein Publikum und für die deutschen Theaterkritiker eine reiche Tafel zum Schillerjubeljahr gedeckt: zehn Tage lang Sastierten namhafte deutsche Bühnen mit repräsentativen Schillerinszenierungen; ga- stierten und forderten zum Vergleich her- aus. Indessen war die Staatsoper, die sich eines europäischen Rufs erfreut, ins ver- Wöhnte Wien gezogen, und hatte dort be- trächtlichen Lorbeer geerntet. Das Stuttgar- ter Schauspiel jedoch, von der Presse sehr Kritisch, manchmal allzu kritisch betrachtet (Schauspieldirektor ist der ebenso reise- freudige wie begabte Regisseur Dietrich Haugk; sein Nachfolger Günther Lüders ist Aber schon nominiert), zog sich mit der um- strittenen Aufführung des„Don Carlos“ aus der Feuerlinie in eine Reihe nicht so her- ausfordernder Schülervorstellungen zurück. Beginnen wir mit dem Gemeinen, bevor wir uns zum Erhabenen wenden. Namen bestimmten die Nachfrage und den Preis. Konnte man sich schon für 12 Mark eines Parkettplatzes für die vom Staatstheater Kassel gebotene„Maria Stuart“ nicht ge- rade erfreuen, so kostete derselbe Platz für den„Wallenstein“ mit Gründgens 35 Mark. Kassel war mit der„Maria Stuart“ für Hannover eingesprungen. Und Fritz Kort- ner las am gleichen Abend in Stuttgart seine Memoiren, während in der Staatsoper die Wuppertaler Bühnen mit„Kabale und Liebe“ das Vakuum füllten, das durch sei- nen Münchener Krach entstanden war, der die auch für Stuttgart vorgesehene Insze- nierung des Trauerspiels vereitelte. Die Wuppertaler und Kasseler Bühnen hatten keine großen Namen im Programmzettel, und so konnte man für ihre Aufführungen noch wohlfeile Karten an der Abendkasse kaufen. Dagegen entfesselte Gründgens' in jeder Beziehung kostbarer„Wallensteins Tod“ einen Run: die Karteninteressenten standen nicht nur, sie schliefen sogar an. Im Schwarzhandel stiegen die kostbaren Papierchen wie Daimleraktien und die Kul- turbörse der in jeder Beziehung betuch- ten schwäbischen Provinz-Mittelvolee no- tierte eine Gründgenskarte zu höchsten Kursen. So sah man in der„Wallenstein“- Aufführung viele, die gekommen waren, um gesehen zu werden. Dagegen mußte die Schillerlesung Ernst Ginsbergs, einer der künstlerischen Höhepunkte der Woche, fast ausverschenkt werden. Das Schillerbeben kündigte sich in Stuttgart schon ein halbes Jahr zuvor an. Namhafte Germanisten hielten Vorträge über Schiller, die zum Erstaunen der Ver- anstalter auch von der Jugend gestürmt wurden, als gelte es Louis Armstrong zu hören oder Romy Schneider zu sehen. In diesen überfüllten Vorträgen wurde das Schillerbild von seinem soßigen Galerieton, der ihm durch vaterländischen Mißbrauch, idealisierendes Schulmeistertum und brau- sende Liedertafelei aufgetüncht worden ist, befreit. Präsentierte auch das Theater ein neues Schillerbild? fragten sich die Kriti- ker, die einzeln und in ganzen Redaktions- Teams in Stuttgart versammelt waren. So wenig ein einheitlicher Stil in den gezeigten Aufführungen zu spüren war, so uneinig war sich auch die Kritik. Das Pro und Contra der Rezensenten ward schon in erbitterten Redeschlachten entfesselt, und in den Spalten der örtlichen Presse fanden sich die widersprechendsten Urteile, die selbst in einer so sachlichen Frage, ob ein Schauspieler ein guter oder schlechter Spre- cher sei, voneinander abwichen. Daß Thea- terkritik im Grunde genommen doch eine recht subjektive Angelegenheit ist und daß es allgemeingültige kritische Maßstäbe nicht gibt, war eine Erkenntnis, die man aus dieser Woche ziehen muß. * Der Wallenstein Gründgens', vom Ham- burger Schauspielhaus gespielt, erschien mir als die faszinierendste Fehlbesetzung und als die grohartigste schauspielerische Lei- stung der Woche. Gründgens“ Wallenstein hatte die Skepsis des Faust, die Unent- schlossenheit Hamlets, die Beredsamkeit des Mephisto, die Melancholie des zweiten Richard, die müde Größe des Grillparzer- schen Rudolf. Er glich einem Geschichts- Professor mit philosophischen Neigungen, der in einem unbesonnenen Augenblick einen Ruf als kaiserlicher Generalissimus angenommen hat. Aber den Ruf als Feld- herr, den glaubte man diesem Gustaf Wallenstein nicht. Gründgens spielte ihn mit viel Resignation, entfesselte mit einem Schwarzen Stöckchen als Requisit psycholo- gische Beredsamkeit, war kein Star, son- dern ein bedeutender Schauspieler in einem bedeutenden Ensemble. Er verwan- delte sich nicht(wie Werner Krauss das 80 unheimlich vermochte), sondern transpo- nierte die Rolle auf eine sehr geistige, sublime Art in das ihm Gemäße. In dem ausgezeichneten Bühnenbild Caspar Nehers brannte der Regisseur Ulrich Erfurth das kalte Feuer eines brillanten Theaterabends 20. 15 * Wie loderte dagegen Schillersches Feuer in Harry Buckwitz'„Räubern“, von den Städtischen Bühnen Frankfurt gespielt! Das War große Oper, wobei Teo Otto das ein- drucksvollste Bühnenbild der Woche zeigte: das Schloß Moor als Treppengewinkel, als herrliches Spielgerüst für den Franz, der vom Sturm und Drang gejagt durch das Stück raste und dem die Kanzeln, Schächte, Stuken und Winkel der Treppe treffliche Schauplätze für Gänge, Ausbrüche, Läufe, Verstecke und seelische Exhibitionen boten. Hans Dieter Zeidler hervorragend als Franz:„das Laster in seiner nackten Ab- scheulichkeit“; ein teigiger, doch agiler, rundköpfiger Albino mit einem scharfen Verstand. Dagegen reduzierte Gustav Rudolf Sell- ner(in einer Aufführung des Berliner Schillertheaters) den„Fiesco“ bis aufs Ske- lett. Das Opfer an theatralischer Wirksam- keit(die Ballszene glich einem Kongreß des Bundes der Steuerzahler) ließ jedoch den dramatischen Spannungsbogen klar erken- nen, demonstrierte die psychologische Ent- Wicklung des Helden mit anatomischer Akribie. Rolf Henniger spielte mit wiegend wogendem Gang, der ein Uebermaß an Eitelkeit erkennen lieb, den Fiesco wie ihn Schiller forderte:„Stolz mit Anstand— freundlich mit Majestät höfisch-geschmei- dig“, ersetzte aber die Tücke durch eine federnde Intelligenz, zeigte sich als ein hin- reigender Sprecher. Im Kreuzfeuer der Meinungen wie dieser „Fiesco“ stand auch der„Wilhelm Tell“ des Düsseldorfer Schauspielhauses, den ich für einen der Höhepunkte der Schiller-Olym- piade halte, weil es dem Regisseur gelun- gen ist, den Tell vom vaterländischen Mig- brauch, den man mit ihm getrieben hat, zu befreien und den Volkshelden wieder zum viel liebenswerteren Familienvater zu ma- chen(Attila Hörbiger spielte ihn verson- nen, kraftvoll, hilfreich und gut), dessen persönliches Schicksal sich mit dem Frei- heitskampf vereinigt, ihn aber nicht aus- löst. Freilich war in dem kargen Bühnen- bild Herta Boehms kaum Schweizer Land- schaft, so daß sich das Volksmärchen wenig entfalten konnte. Das letzte Wort hatte Pfarrer Rösselmann, dessen Beschwörung „Seid einig!“ wie eine arg rhetorische Geste wirkte. Wie viel besser ist da der Schillerschluß, wenn der fade Rudenz„Und frei erklär' ich alle meine Knechte“ spricht! * Die Wuppertaler„Kabale und Liebe“ hatte mehr das Niveau einer guten Abon- nenten vorstellung. Walter Czaschke insze- nierte das Stück als bürgerliches Trauer- spiel, in dem wenig revolutionäre Grund- stimmung herrscht, kaum das Aufbäumen gegen die Pressionen der Hofclique zum Ausbruch kommt, man von den Abnungen der Französischen Revolution nichts spürt. Arg langweilig war für mich die Kasseler „Maria Stuart“ mit einer Titelheldin, die einer zum Arbeitsdienst verpflichteten Miß Schleswig- Holstein glich und der man das turbulente Vorleben gar nicht glauben wollte, während die Elisabeth nur aus Vor- leben bestand und den Zwiespalt zwischen staatspolitischer Notwendigkeit und Nei- gung des Herzens vermissen ließ. Auch der Stuttgarter Beitrag ließ nicht erkennen, daß der„Demetrius“ wohl das großgartigste Werk Schillers geworden wäre. Gerhard Reuter hat das Stück geschickt be- arbeitet und zwischen den ersten und das Fragment des zweiten Akts Schillers Notizen über die weitere Entwicklung des Dramas von einem Sprecher lesen lassen, so daß dem Dichter das letzte Wort Ginreißend gespro- chen von Mila Kopp) blieb. Der Darsteller des Demetrius jedoch war weit überfordert; der polnische Reichstag war eine povere Ver- sammlung Uniformierter, die starr wie der Chor einer antiken Tragödie dasaß, statt eine stürmische, bunte Versammlung von Indivi- dualitäten. * Um so farbenfreudiger war der Monstre- Empfang, den die württembergisch-badische Regierung an Schillers Geburtstag in der Stuttgarter Liederhalle gab. Wer zählt die Völker, nennt die Namen? Schon am Vormit- tag glich das kleine Marbach dem Nabel der geistigen Welt, als Carl Zuckmayer sich in seiner Schillerrede darauf beschränkte, den Lebensweg des Dichters nachzuzeichnen. Das Rendezvous internationaler Prominenz wie- derholte sich am Abend: Abendanzüge, Nerz- capes, Orden, Bischofs-Roben, Sharis, Uni- formen, Abendkleider und viele gute Köpfe, dazu die Statisterie des sogenannten öffent- lichen Lebens wie die Lorbeerbäume, die bei keinem Fest fehlen dürfen. Es war nicht die schlechteste Schau der Schillerolympiade. Ach hätte es der Jubilar schauen können! Das kalte Büfett, das zu seinen Ehren und zur Speisung der Tausende aufgebaut war, hätte ihn ein Jahr lang ernährt! Hans Bayer „„ N 55 8 5 e 8 5. 5 „%% N F, Der Mannheimer Marktplatz 1782 Der Verlag Bibliographisches Institut Mannheim hat eine Mappe herausgebracht, de 26 Reproduktionen alter Mannheimer Ansichten enthält, die gezeichnet von Johann Franz van der Schlichten und gestochen von den Gebrüdern Klauber im Original in der Wis senschaftlichen Stadtbibliothek Mannheim aufgehoben werden. Sie sind zuerst 1782 erschienen, im Jahre der denkwürdigen Mannheimer Uraufführung von Schillers„Räu- bern“ und wurden damals verlegt von Christian Friedrich Schwan, dem angesehenen Hofbuckhùndler und Verleger. Sie geben ein eindrucksvolles Bild des Stadtbildes von Mannheim zu Ende des 18. Jahrhunderts. Für die Neuauflage— die ursprüngliche er- schien mit einem franzòsisckhen Teæt, der auch dieser Mappe im Faksimile beiliegt— hat Archiudirextor Dr. Gustaf Jacob ein Vorwort geschrieben. „Sport in der Kunst“ in Mönchen Eine Ausstellung mit den Ergebnissen der deutschen Kunstweftbewerbe 2ur Olympiade 1960 Es ist kein leichtes Unterfangen, den Ge- danken der Sportolympiade wieder mit einer Olympiade der bildenden Künste zu kop- peln, ja, es bleibt durchaus zu fragen, ob in unserem Jahrhundert zwischen diesen Din- gen noch eine genügend enge Beziehung be- steht, die solche Bestrebungen rechtfertigt. Der sportliche Wettbewerb kann schließlich seine Regeln und Bewertungsprinzipien fast immer in meßbaren Größen ausdrücken— in Dingen der Kunst dagegen sind grade die Grundlagen der Wertschätzung ins Wanken geraten. Daß es so viele Kunstwettbewerbe Sibt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich hier ganz einfach um eine be- stimmte Förderungsmethode handelt, eine Markter weiterung für den professionellen Künstler, eine Regelung von Angebot und Nachfrage, wobei die Nachfrage gewisser- maßen ideell, das heißt aus grundsätzlichen Erwägungen heraus, anstatt nach realen Be- dürfnissen gesteuert wird. Der Consensus der Juroren pflegt daher im öffentlichen Be- wußtsein keineswegs immer auf den Con- Sensus der Allgemeinheit zu stoßen, während das Verdikt der Schiedsrichter im sportlichen Wettkampf nur sehr ausnahmsweise ange- zweifelt wird. Jene Harmonie zwischen Kör- per und Geist, die wir in der griechischen Antike bewundern— wieweit wir dabei die Historie vereinfachen, bleibe dahingestellt —, jene Harmonie kann wohl nur aus einer zugleich einheitlichen und umfassenden Kultur hervor wachsen, aus dem überschau- baren Gemeinwesen freier Bürger. Sie bei globalen Veranstaltungen wie unseren heuti- gen„Olympischen Spielen“ zu erwarten, scheint einfach widersinnig, mag man den Geist Olympias noch so sehr anrufen. So ist denn auch nach dem zweiten Welt- krieg die Idee künstlerischer Olympiaden vom Internationalen Olympia-Komitee nicht wieder aufgegriffen worden, und was im Jahre 1956 sowohl wie heuer in München unternommen wurde, ist vergleichsweise be- scheiden. Man hat ganz einfach das Thema: „Sport in der Kunst“ gestellt, Bildhauer, Maler, Plakatzeichner, Fotografen und Kin- der aufgefordert, ihre Arbeiten einzusenden, an alle Gruppen bis auf die Kinder Preise verteilt und außer den preisgekrönten auch noch die Werke der engeren Wahl mit aus- gestellt. Dabei ist nun diesmal etwas quali- tativ viel Besseres herausgekommen als 1956, und zwar weil die Entscheidung nicht vorwiegend bei den Sportlern sondern stär- ker bei der Künstlerjury lag. Auch das gibt zu denken. Ebenso hat man diesmal reichlich Raum zur Verfügung, so daß jedes einzelne Stück voll zur Geltung kommen kann. Indem man freilich auch die Klein- und Kleinst- Plastiken ohne schützende Vitrinen frei in die hohen Räume gestellt hat, entsteht, be- sonders in dem größten Saal, dessen Wände ganz kahl geblieben sind, fast der Eindruck von Leere. Man hat jede falsche und pein- liche„Monumentalität“ vermieden, und von „Kraft-durch-Freude“-Gesinnung ist tatsäch- lich an keiner Stelle etwas zu spüren— wohl aber ein Vakuum, und ob neue Kräfte hier hineinströmen werden, bleibt noch abzuwar- ten. Denn gewiß muß man die diesjährige Ausstellung mit ihrem Streben nach künst- lerischer Qualität und moderner Auffassung als einen Anfang auffassen. Diesmal sind im wesentlichen junge und noch Wenig be- kannte Künstler zu Wort gekommen. 1956 traf man auf mehr bekannte Namen. Es Wäre ja denkbar, daß das Pendel im Lauf der nächsten fünf Jahre wieder nach der anderen Seite ausschlagen würde, daß das Thema aus eigener, innerer Kraft wieder reizvoll für die darstellenden Künste würde, so daß man weniger Verlegenheitslösungen begegnen würde. Denn daß eine menschliche Figur auf einem Pferd sitzt, ist ja noch nicht Sport; und wenn ein„Sprung auf ein Pferd“ als traumhafte Vision, als Schweben ober- halb eines zer fließenden, sich verdoppelnden Tieres gegeben wird, so kann zwar ein recht gutes Bild dabei herauskommen; nur— mit Sport hat es wirklich nichts zu tun Hinnerk Schrader, 2. Preis). Und noch eins: hätte man die Ausschrei- bung auf die olympischen Sportarten be- schränkt— und nur dann könnte man ja von einer Parallele zur Sport-Olympiade spre- chen—, so würde man, besonders bei der Malerei, auf eine ganze Anzahl von Einsen- dungen haben verzichten müssen. Hier er- hielt beispielsweise den ersten Preis— und durchaus zu Recht— Friedrich Martin aus Stolberg, der Impressionen von Radrennen vorgelegt hatte, wobei übrigens für unser Gefühl die Einzelstudie zweier Fahrer ein- drucksvoller ist als das preisgekrönte Bild vom Sechstagerennen mit Arena. Tatsächlich hat eben das„moderne“ Thema, eben weil es Geschwindigkeit, Tempo, gewissermaßen Bewegung in abstracto enthält, einen unmit- telbaren Reiz für den bildenden Künstler und es ist bezeichnend, daß sowohl in der Malerei wie in der Kleinplastik nicht die einzelne menschliche Gestalt sondern viel- mehr der Menschenknäuel, bei Fußball wie bei anderen Ballspielen und gymnastischen Uebungen, das Hauptinteresse in Anspruch nimmt. Man hat bei der Jurierung vernünf- tigerweise Groß- und Kleinplastik getrennt, denn sie gehorchen wirklich verschiedenen Gesetzen; man sollte nicht übersehen, daß auf der einen Seite die Gefahr verspielter Nippes- Gebilde ebenso groß ist wie auf der anderen die Gefahr allzu plump-summari- scher Blockwirkungen, welch letztere auch beim 1. Preisträger Fritz Brosig mit seiner „Liegenden Athletin“ nur allzu erkennbar ist. Noch ein Wort über die Kinderzeichnun- gen. Natürlich soll man sie nicht als„Kunst“ betrachten. Aber sie sind eine reine Freude. Da ist der naive Wunsch, das darzustellen, Was einen wirklich angeht, was einen bren- nend interessiert, was man auf das genaue- ste beobachtet; beim Thema„Sport“ gibt es scheinbar auch nicht jenen Pubertätsbruch in der Gestaltungskraft, der sonst die Regel ist, und wenn bei den„Kleinen“, den Nur-Zu- schauern noch die Themen Sport und Zirkus ein wenig durcheinander gehen— bei den „Großen“ führt Sach- und Fachkenntnis auch zur Auswahl des darstellerisch frucht- baren Moments. All das, was den Erwachse- nen abhanden gekommen zu sein scheint, von des Gedankens Blässe angekränkelt in die nebulösen Bahnen grauen Theorien fort- geschwemmt, das haben die Kinder noch, und da sie ja primär„abstrahieren“, das heißt ihre Zeichen an Stelle fotografischer Abbilder setzen, sind sie auch noch in der Lage, das Ganze einer sportlichen Veranstaltung dar- zustellen: sie nehmen den natürlichen Rah- men von Spielfeld, Arena, Turnhalle als Bildrahmen; da hinein setzen sie das Ereig- nis in seiner Fülle und mit seinen Höhe- punkten. Sie können ihre Bilder organisieren, weil ihnen die Organisation von Sport und Spiel, sowohl was die Regel wie was die Dramatik angeht, geläufig ist. Und weil es ihre eigenste Sache ist, die sie darstellen. Susanne Carwin RICHARD PO WELL: DER MANN ANS PEI ELFPHIA Copyright by Kiepenheuer& Witsch und Scientig Press, Hamburg 64. Fortsetzung g„Ich wußte es doch!“ rief Mr. Dickinson beglückt. Das ist die Reaktion eines Mannes, der seines Lebens erst dann froh sein kann, wenn er auf eigenen Füßen steht. Es gibt genug junge Männer, die es darauf abgesehen haben, eine reiche Heirat zu machen, aber dieser Sorte wären solche Be- denken, wie Sie sie hegten, nie und nimmer gekommen. Wenn es Ihnen schon nicht ganz geheuer war, von Joan die Wagenschlüssel anzunehmen, wie würde Ihnen dann erst zumute sein, wenn Sie von Joan völlig ab- hängig wären, wenn sie sogar die Miete für die Wohnung bezahlte, Ihnen alle paar Monate einen neuen Anzug kaufte und Sie sich von ihr einen Zwanzigdollarschein zu- ste ken lassen müßten, damit Sie rnal in den Klub gehen und sich mit Ihren Kommili- tonen treffen können? Würden Sie dann nicht genauso reagieren?“ „Das weiß ich nicht“, murmelte Anthony, „vielleicht ist es doch anders, wenn man ver- heiratet ist.“ „Vielleicht aber auch nicht, stimmt's?“ „Ja, Sir, vielleicht. vielleicht auch nicht.“ „Nun wollen wir die Sache einmal vor. Joans Standpunkt aus betrachten. Zur Zeit sind Sie doch Senior in Princeton, und Prin- ceton hat ja nicht nur seinen Ruhm, sondern auch seine Reize. Und Sie sind ein vorzüg- licher Tänzer. Wenn Sie sich jetzt mit Joan treffen, ist es für Sie beide immer ein Fest, das Sie in vollen Zügen genießen können. Dann aber würde all dieser Glanz jäh ver- blassen. Sie wären nicht mehr ein Senior in Princeton, der Joan auf die Bälle führt, son- dern ein Student der Rechts wissenschaft, der müde und abgespannt aus den Vor- lesungen kommt und dann noch die halbe Nacht über seinen Büchern hockt. Das würde für ein so junges Mädchen wie Joan eine gewaltige Umstellung bedeuten. Noch ver- körpern Sie für Joan das Abenteuer, die Romantik, dann aber würde sich diese plötzlich in Alltäglichkeit und Romantik ständige Rücksichtnahme auf Ihre Studien verwandeln. Wie würde sie wohl darauf reagieren? Was meinen Sie?“ „Ja, aber jedes junge Mädchen muß sich doch umstellen, wenn es heiratet.“ „Gewig, Tony, das ist unerläßlich. Doch mit einem Unterschied: Zugegeben, daß jedes junge Mädchen den fröhlichen und un- bekümmerten Liebhaber einbüßt, der ihr das Leben verschönt und es interessant gemacht hat. Aber sie tauscht im allgemeinen dafür einen Mann ein, der ihr ein gesichertes Leben verbürgt, das tägliche Brot. Sie aber, Tony, würden nicht mal eine einzige Brot- krume nach Hause bringen.“ „Ja, das stimmt. Aber eine Art Glüdss- spiel ist die Ehe wohl immer.“ „Wie ich schon vorhin erwähnte, sind wir einander doch in vielem recht ähnlich. Und ich muß sagen, mir liegen Glücksspiele nicht. Vielleicht geht es gut mit Ihnen und Joan, vielleicht aber geht es auch schief, und eure Wege würden sich wieder trennen, weil eurer Ehe eine der Voraussetzungen fehlte, die eine Ehe glücklich machen: die gegen- seitige Achtung. Wollen Sie wirklich Ihr und Joans Leben zu einem Glücksspiel machen?“ „Ich verstehe, was Sie sagen wollen“, sagte Anthony beglückt.„In solchen ernsten Dingen soll und darf man sich nicht nur auf das Glück verlassen. Wenn ich nur einen Ausweg wüßte.“ „Tony, ich bin wirklich stolz auf Sie. Sie sind imstande, die Dinge klar zu sehen, ohne sich etwas vorzumachen. Und so möchte ich Ihnen statt eines riskanten Glücksspiels etwas Handfestes und Verläßliches vor- schlagen. Ich möchte mich Ihnen als Ihr Präzeptor zur Verfügung stellen, und ich würde es begrüßen, wenn Sie in Ihrer freien Zeit bei der Firma Dickinson und Dawes arbeiteten. Sobald Sie Ihr Examen bestan- den haben, können Sie Joan heiraten, und in die Firma eintreten. Ich würde Ihnen ein Gehalt zahlen, von dem Sie mit Joan gut leben könnten. Was sagen Sie dazu?“ Anthony war zumute, als hätte man ihn Zwanzig Minuten lang langsam und be- dächtig durch eine Art Schreckenskammer geführt, und nun täte sich plötzlich die Tür nach draußen auf, wo ihn ein strahlender Tag erwartete.„Das wäre wunderbar“, sagte er feierlich,„und ich kann nur hoffen, daß ich Ihre Großmut nie enttäuschen werde.“ Mr. Dickinson schnellte aus seinem Ledersessel hoch: ein Anwalt, der wußte, daß man das Plädoyer beenden muß, wenn man die Geschworenen für sich gewonnen Hat. Jede weitere Aeußerung konnte nur von Uebel sein.„Daran zweifle ich nicht“, sagte er,„ja, ich könnte nicht zuversichtlicher sein, wenn Sie mein eigener Sohn wären. Leider muß ich jetzt aufbrechen, mein Junge. Es wird nicht ganz einfach für Sie sein, es Joan beizubringen, aber vielleicht ist es eine ganz gute Uebung für später. Also viel Glück, Tony! Sobald Sie wieder in der Stadt sind, kommen Sie doch zu mir ins Büro. Wir werden dann die Erklärung be- treffs der Präzeptur aufsetzen, und bei der Gelegenheit stelle ich Sie auch gleich Richter Dawes vor.“ Er schüttelte Anthony kräftig die Hand und ging. Mit großen Sätzen lief Anthony die Treppe zum ersten Stock hinauf und rief: „Joan, Joan!“ Sie hatte an einem Billardtisch im Saal gestanden und die Bälle zu Mustern ge- ordnet. Als er so auf sie zugestürzt kam, warf sie ihm einen langen Blick zu und hob ab- wehrend eine Hand, so daß er sie nicht um- armen konnte.„Du gefällst mir nicht“, sagte sie.„Du siehst zu glücklich aus.“ „Aber, Joan“, rief er.„Dein Vater war wirklich ganz reizend. Er. „Und ob er reizend war! Ich habe ihn schon andere Leute einwickeln sehen. Er redet sie mürbe, und sie bilden sich ein, sie hätten sich wer weiß wie mannhaft und vernünftig gezeigt. Und mit welchem Trick hat er dich mürbe gekriegt, Tony?“ „Aber das hat er gar nicht, Joan! Be- stimmt nicht! Er hat mich tatsächlich zur Vernunft gebracht. Es wird alles wunderbar glatt gehen. E.. „Nichts wird glatt gehen“, sagte sie bitter. „Ich hatte so darauf gehofft, du würdest hier wutentbrannt und mit zusammenge- bissenen Zähnen erscheinen, dann hätte ich gewußt, dag wir gewonnen haben. Aber S0... Womit hast du dich denn einwickeln lassen?“ Er berichtete ihr von der Untereedung und dem großzügigen Angebot und setzte ihr auseinander, welch ein Vabanquespiel jede andere Lösung bedeutet hätte— das sehe sie doch ein, nicht wahr? „Ganz gewiß. Aber ich war ja dazu be- reit. Ach, Tony, es war ganz falsch, daß ich überhaupt versucht habe, dich zur Heirat zu überreden. Ich hätte dich zu einem Aus- flug im Wagen beschwatzen und dich dann mit Zärtlichkeiten so weit bringen sollen. Begreifst du denn nicht, was passiert ist? Es ging doch um eine ganz einfache Frage Ich wollte dich heute heiraten, und Papa wollte es verhindern. Nun hat er ge- wonnen. Vielleicht sollte ich noch einmal versuchen, dich zu überreden, aber jetat glaube ich nicht mehr daran, dag es mir ge- Iingt. Ich habe auch gar keine Lust mehr dazu. Papa hat gesiegt. Du glaubst, du hast gesiegt. Ich aber weiß, daß ich verloren habe.“ „Ich wünschte wirklich, du sähest es anders an.“ Sie ging langsam die Treppe hinunter. „Tony, heute bleibe ich nicht hier, nimm es mir nicht übel. Ich komme morgen zur Abschlußfeier.“ Er begleitete sie hinaus zum Wagen, und auf dem Wege dorthin versicherte er ihr, Wie sehr er sie liebe und wie unermüdlich er arbeiten werde, damit sie auf ihn stolz sein könne. Es schien sie auch ein wenig aufzuheitern, und auch sie versicherte ibm, daß sie ihn über alles liebe und daß die drei Jahre wohl rasch vergehen würden. Als sie dann im Wagen saß, starrte sie verloren vor sich hin, und ihre Lippen formten lautlos wieder und wieder dieselben Worte. „Was sagst du da eigentlich vor dich hin?“ fragte er. Fortsetzung folgt recl lan; Wei Zi! Har von stric thee mar plät dan lich „Sch 0 aus viel mit nen. Sint Ja, vier den bun dige Stuec dem Rolf Mar der. sein sent, gabt Slev haft sche Man VII. zu e die Kar! Schr lichk ges pfäl. ren, Forr aus gens rung auge die Pins Altr! ausn in ei über ten ande Nebe blass stilis auf deut stum stehe disch Gege geacl etwa der Kom turw kräf! verh lang, die F Tale entv Bet Inle vel Tel. EIA T The Tele Mh zen lit ler der die el- vie zen ich nf int, ven laß ter der ri- ich aer bar m- st“ de. en, n- 1e- es in ist, - cus len nis at- se- nt, in rt- nd igt der las ar- ih- als ig- be- en, nd die es vin 1 ing 2zte iel las de- ich rat 18— nn en. st? ge pa 38 121 tzt - hr Ast en er. Ur nd Ar, 5¹¹ ig ie Or 1 Nr. 263/ Freitag, 13. November 1959 MORGEN Seite 21 „Der verlorene Sohn“ verlor sich im Norden Franz Theodor Czokors neues Stöck Wurde in Schleswig urqufgeföhrt Schleswig ist eine merkwürdige Stadt: Im Jahr 1712 wurde aus vielen alten Sied- lungen die„kombinierte Stadt Schleswig“ gebildet, die bis auf den heutigen Tag ohne rechten Mittelpunkt sich etliche Kilometer lang rund um die zu einem großen See er- weiterte Schlei herumschlängelt. Irgendwo zwischen den kleinstädtisch gebliebenen Häuserzeilen entdeckt man auch, ein wenig von der Straße zurückliegend, die frisch ge- strichene Fassade des Nordmark-Landes- theaters. Sie ist so spielzeughaft klein, daß man hinter ihr kein Haus mit 620 Sitz- plätzen vermutet und daß man den Inten- danten, Dr. jur. Horst Gnekow, einen fröh- lichen Mann von den Ausmaßen eines „Schrankes“, schon manchmal gefragt hat, ob er sein Theaterchen nicht gelegentlich aus Versehen in die Tasche stecke. Man hat Humor dort„oben“, wo man viel Grog trinkt und Möweneier ißt, aber mit dem, was man so„Taschentheater“ nennt, hat Hausherr Gnekow nicht viel im Sinn: er spielt„richtiges“, also mittleres, ja, sogar großes Theater mit seinem aus vierzehn Herren und acht Damen bestehen- den tapferen Ensemble. Das Repertoire ist bunt gemischt: es bringt in einem leben- digen Spielplan jede Stückgattung— außer Studiostücken. Der Grund ist einfach: mit dem kleinen technischen Personal kann nur Pfälzische Landschof Werke von Hans Rolf Peter bei Lore Dauer Der 34 Jahre alte Neustädter Maler Hans Rolf Peter zeigt bis zum 28. November im Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer 36 Bil- der. Als der junge Künstler vor zehn Jahren seine ersten Werke der Oeffentlichkeit prä- sentierte, wies er sich damit als ein zwar be- gabter, aber noch weitgehend in der von Max Slevogt her nachwirkenden impressionisti- schen Tradition der pfälzischen Malerei ver- hafteter Künstler aus. Diese impressionisti- sche Herkunft verleugnen auch die jetzt in Mannheim ausgestellten Werke noch nicht völlig, doch hat Hans Rolf Peter inzwischen zu eigenständiger Aussageform gefunden, in die vor allem auch die Anregungen seiner Karlsruher Akademiezeit bei Professor Schnarrenberger, der von der„Neuen Sach- lichkeit“ der zwanziger Jahre herkommt, ein- geschmolzen sind, so daß nun endlich das pfälzische Landschaftsbild einmal mit ande- ren, heutigen Augen gesehen erscheint. Der recht unterschiedliche Farb- und Formcharakter der einzelnen Bilder, die alle aus dem letzten Jahr stammen, scheint übri- gens auf eine Periode der Gärung und Klä- rung hinzudeuten, die der junge Maler augenblicklich durchmacht. Selbst wenn man die Episode der impressionistisch lockeren Pinsel zeichnungen„Winterliche Ebene“„Am Altrhein“,„Parkweg“ und„Alte Weiden“ ausnimmt, die ihre Farbtupfen und striche in einem zarten und doch festgefügten Muster über den weißen oder ganz leicht nur getön- ten Bildgrund streuen, bleiben auch in den anderen Bildern noch starke Divergenzen. Neben dem„Winter in Winzingen“, dessen blasse Grautöne, von kräftigen, leicht kubisch stilisierenden Konturen auseinandergehalten. auf den Einfluß Professor Schnarrenbergers deuten, neben anderen Gemälden, die stumpfe Farbflächen nebeneinandersetzen, stehen Bilder mit kräftigen, fast südlän- disch übermütig leuchtenden Farben. Die Gegenstandsnähe bleibt immer gewahrt, un- geachtet einer Stilisierung der Natur formen, etwa der Bäume, und trotz einiger Willkür in der Farbgebung. Als ein recht glücklicher Kompromiß zwischen Abstraktion und Na- turwirklichkeit erscheint der in einem von kräftigen Rotflammen durchzüngelten Ast- verhau eingefangene„Herbst“, ein Bild in langgezogenem Querformat, das etwa auch die Richtung andeuten dürfte, in dem sich das Talent Hans Rolf Peters erfolgreich weiter entwickeln kann. hesch eine Vorstellung am Abend gegeben wer- den, und während der soll nur ein mög- lichst kleiner Teil des Künstlerischen Per- sonals„spazierengehen“. Wir sprachen vom„tapferen“ Ensemble. Das ist es tatsächlich, denn das Nordmark- Landestheater geht nicht nur, wie das bei Landestheatern üblich ist, fast täglich„auf Abstecher“ über Land— die Schleswiger müssen sogar oft„über Wasser“: sie spie- len unter anderem auf den Inseln Sylt und Föhr. In Schleswig selbst spielt das Nordmark- Landestheater nur acht-, zuweilen zehnmal im Monat. Sonst ist man unterwegs, min- destens dreißig, höchstens hundert Kilo- meter von Schleswig entfernt. Da wächst das Ensemble auch menschlich zusammen zu einer verschworenen Gemeinschaft. Man Slaubt das zu merken, wenn man seine Aufführungen sieht. Horst Gnekow, der im kommenden Som- mer nach zehnjähriger Arbeit in Schleswig als Intendant nach Luzern über wechselt, reitet als Theaterleiter einige Stecken pferde: vor allem ist er ein unermüdlicher und ungewöhnlich erfolgreicher Talent- sucher. Seine„Nase“ für blutjunge schau- spielerische Begabungen ist so hervor- ragend, daß immer wieder in seinem Ensemble große Karrieren begonnen haben: man denke nur an Klaus Kammer, Thomas Holtzmann, Rolf Schult, Herbert Men- sching. Ein anderes Steckenpferd heißt: Shakespeare, aber nur in der Uebersetzung von Hans Rothe. Ueberhaupt hält Gnekow gern„seinen“ Autoren die Treue. Jetzt wurde zum dritten Male ein Stück des Wieners Franz Theodor Csokor(geboren 1885) in Schleswig urauf- geführt. Es ist das dritte einer Trilogie, die mit dem„3. November 1918“ begann, einem Drama um den Untergang der alten k. u. k. Monarchie, die mit„Besetztes Gebiet“ fort- gesetzt und jetzt mit„Der verlorene Sohn“ beschlossen wurde. Zwischendurch schrieb Csokor noch ein ebenfalls in Schleswig Uuraufgeführtes Stück um den Strahlentod „Weiße Krankheit“. 2 Zeitthemen also versucht dieser Mann, dessen Lebensmotto wie einer seiner Ge- dichtbände„Immer ist Anfang“ heißt, dra- matisch zu verarbeiten. In seinem„Ver- lorenen Sohn“ aber bedient er sich dabei leider einer schwülstigen religiösen Sym- bolik, die zudem nicht immer verständlich und die obendrein durch manche unglück- liche Formulierung ins unfreiwillig Lächer- Hans Rolf Peter: Wipterlicher Hardtwald Ein Bild aus der Ausstellung„Pfälzische Landschaft“ im Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer, uber die wir auf dieser Seite berichten. liche gezogen wird. Nein, das ist kein gutes Stück. Es behandelt eine Episode aus dem Partisanenkrieg auf dem Balkan— aber Wo és zum Beispiel Leopold Ahlsen in sei- nem„Philemon und Baukis“ gelang, eine solche Episode in den Geist der humanitas münden zu lassen, bleibt sie bei Csokor in sich selbst stecken. Der titelgebende verlorene Sohn kämpft auf der Seite der Partisanen und gerät in den Gewissenskonflikt zwischen Familien- banden und vaterländischer Pflicht. Er ent- scheidet sich, seinen„Auftrag“ durchzufüh- ren und opfert Vater und Brüder. Nur die Schwägerin mit ihrem Säugling führt er fort ins Leben, die alte Tante aber ver- brennt mit dem geschleiften Haus, nachdem die Männer schon vorher erschossen wur- den. Alles geschieht beim brennenden Weihnachtsbaum, dessen Lichter auch beim Zusammensturz des Hauses nicht ver- löschen. Und das Kind der Schwägerin wurde im Stall geboren, und ein Flücht- lingskind ist in den Stall zugelaufen Foto: Hofmeister Horst Gnekows Regie betonte das Urig- Bäurische, so daß auch die Aufführung nicht über das Stück hinwegtröstete. Nur Jens Scholkmann in der Titelrolle erwies sich als ungewöhnlich intensiver junger Darsteller. Die übrigen fanden keine rechte Gelegenheit, ihre Talente an den schwarz- weißen Rollen zu erproben. Ebenfalls in diesen Tagen kam in Schleswig als Uraufführung die Komödie des in Polen besonders beliebten, bei uns jedoch noch ganz unbekannten polnischen Sprachgenies Ludwik Hieronim Morstin heraus:„Die Verteidigung der Xanthippe“ soll ein wesentlich größerer Erfolg gewesen sein. Wir konnten sie leider, da das Stück in diesem Monat nur zweimal gespielt wird, nicht sehen. So schieden wir von dem recht weit gerühmten Schleswiger Theater in dem traurigen Bewußtsein, ausgerechnet die schlechteste— nach Aussagen von Leu- ten, die es wissen müßten, wohl sogar die einzig schlechte Aufführung gesehen zu haben. Sonja Luyken Der Wäölfflin-Schöler Otto H. Foerster Zum fönfundsechzigsten Geburtstag des Chefs der Kölner Museen und des Wäallraf-Richartz-Moseums In den letzten beiden Jahren wurde die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde mehr noch als früher auf das Wallraf-Richartz- Museum in Köln gelenkt: das Institut konnte durch den Erwerb der von-Schnitz- ler-Sammlung, die ihm zehn Gemälde Max Beckmanns zu den bereits vorhandenen be- scherte, und der Sammlung Strecker, die Werke Picassos, Modiglianis, Braques und vieler anderer der bedeutendsten Maler des Zwanzigsten Jahrhunderts enthält, seine aus gegensätzlichen Ursprüngen stammen- den Sammlungen wesentlich mehren. Durch ungewöhnliche Ausstellungen, von denen zum Beispiel die der Guggenheim-Samm- lung auf deutschem Boden nur in Köln ge- zeigt wurde, erhielt der westdeutsche Kunstfreund einmalige Gelegenheit, sonst für ihn unzugängliche Kunstwerke kennen- zulernen. Es ist in erster Linie dem General- direktor der sieben Kölner Museen, Pro- fessor Dr. Otto H. Foerster, der zugleich auch Direktor des Wallraf Richartz Mu- seums ist, zu danken, daß dieses Haus im Konzert der großen Museen von inter- nationalem Rang in wachsendem Maße mitspielen kann. Natürlich konnte Foerster in den zwei Jahren, in denen er jetzt das Institut leitet, noch nicht alle Pläne ver- Wirklichen, die er bei seinem Amtsantritt in Angriff genommen hat, aber dem Ziel, die Bestände des Hauses qualitativ unter- einander auszugleichen, aus ihnen allmäh- lich eine künstlerische Einheit zu bilden, ist er durch die genannten Sammlungsankäufe und durch zahlreiche Einzelerwerbungen, unter denen sich auch Werke alter Kunst befinden, erheblich nähergekommen. Das sei ihm an seinem 65. Geburtstag, den er am 13. November begeht, gedankt. Und es sei die Hoffnung ausgesprochen, daß die Stadt Köln sich der Kenntnisse und Er- fahrungen dieses Mannes, der das Wallraf- Richartz-Museum bereits von 1935 bis 1945 geleitet hat, noch lange bedienen möge daß die Nachricht vom bevorstehenden Rücktritt Professor Foersters von seinen Aemtern nicht stimmt! Denn gerade für die Direktion dieses kräftig in die erste Reihe der europäischen Museen drängenden In- stituts, in dem sich unter einem Dach die Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne in ausgezeichneter Auswahl vereinigt, kann kaum ein anderer berufener sein, als der Wölfflin-Schüler Foerster, der 1921 über die altkölnische Malerschule promovierte, deren wesentlichste Werke das Herzstück des Hauses bilden, der im letzten Jahr sein Hauptwerk„Bramante“ herausbrachte, eine umfassende Arbeit über den italienischen Baumeister und Freskenmaler zwischen Früh- ünd Hochrenaissance, der mit seiner neuartigen Kuppelwölbung die Baukunst wesentlich beeinflußte. Wer Professor Foerster je in seinen kunst- historischen Vorlesungen an der Kölner Uni- versität gehört hat oder ihm bei einem Aus- stellungsrundgang gefolgt ist, wird nie die ungewöhnlich feinsinnige, zugleich aber lebendige Art vergessen, in der er ein Ge- mälde oder eine Plastik zu erläutern versteht. Da gibt es keine„akademische“ Langeweile: da werden große, zuweilen kühne geistige Bögen gespannt, so daß jedes, auch das zeit- genössische Werk, sofort den ihm gebühren- den Platz im weiten Feld der Künste be- kommt. Die Sicherheit des Urteils besticht bei Foerster vor allem, und von ihr hat das Wallraf- Richartz Museum vielleicht am meisten profitiert. Ik. Koltur-Chronik Die„Verwertungsgesellschaft Wort“, eine Vereinigung zum Schutz literarischer Urheber- rechte, hat sich in München mit einer zweiten großen Gesellschaft, der VLU(Verwertungs- gesellschaft Literarischer Urheberrechte), zu einem Verband zusammengeschlossen. Der neue Verband führt die Bezeichnung„Verwer⸗ bungsgesellschaft Wort, rechtsfähiger Verein kraft Verleihung“. Sitz der Gesellschaft ist München. Zum Vorsitzenden wurde der bis- herige Vorsitzende des Geschäftsführenden Präsidiums der alten„Verwertungsgesell- schaft Wort“, Professor Dr. Carl Hänsel ge- Wählt. Stellvertreter wurden der Münchner Verleger Berthold Spangenberg und der Pu- blizist Georg Kahn-Ackermann, die auch in der früheren„Verwertungsgesellschaft Wort“ 55 Geschäfts führenden Präsidium angehör- en. Der junge Kölner Dirigent Hans Günter Mommer wird im Frühjahr 1960 Chefdirigent des„Orquesta Sinfonica Nacional“ der perua- nischen Hauptstadt Lima. Er wurde zunächst für zwei Jahre berufen. Die Komödie„Chérie“ mit Horst Buchholz in der Hauptrolle soll am 28. November nach siebenwöchiger Laufzeit vom Theaterspielplan am New Lorker Broadway wieder abgesetzt werden. Wir hatten in unserer Ausgabe vom 17. Oktober über dieses Stück, das Anita Loos nach den„Chérie“-Romanen der Colette schrieb, und über die Aufführung mit Horst Buchholz berichtet und dabei auch die unterschiedlichen Kritiken der New Lorker Presse zitiert. Nun wird in Theaterkreisen des Broadway erklärt, an dieser Darbietung seien etwa 100 000 Dol- lar(rund 420 000 Mark) verloren worden. John Osbornes Mißerfolgsstück„The World of Paul Slickey“(„Die Welt des Paul Slickey“)), das wenige Wochen nach der Uraufführung wegen der scharf ablehnenden Kritik vom Spielplan abgesetzt wurde, kommt jetzt in England als Buch heraus. Es enthält folgende — wohl an die Kritiker gerichtete— bittere Widmung:„Niemand hat je ein Streichquar- tett einem Esel gewidmet, und doch sind Bücher Rezensenten gewidmet worden. Ich widme dieses Schauspiel den Lügnern und Selbstbetrügern, denen, die täglich Verrat üben, denen, die ihren Beruf als Mittel zum Herunterreißen gebrauchen.“ Engelbert Humperdincks Märchenoper„Hän- sel und Gretel“ kommt in einer Inszenierung des Sohnes des Komponisten am 24. November im Mannheimer Nationaltheater heraus. Die musikalische Leitung hat Karl Fischer, der auch „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ von Richard Strauß einstudiert, ein Ballett, das am gleichen Abend in der Choreographie und Inszenierung von Roger George im Programm steht. Paul Walter und Gerda Schulte besorgen die Aus- stattung. Als Kindermärchen wird das Mannheimer Nationaltheater in diesem Jahr„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack“ von Eugen Gürster und Hannes Stein- bach herausbringen. Regie führt Michael Hampe, das Bühnenbild entwirft Hartmut Schönfeld, die Kostüme Lieselotte Klein, Die Premiere ist am 28. November. Die Sopranistin Martina Arroyo von der New LVorker Metropolitan Oper gibt am Mon- tag, 16. November, 20 Uhr, einen Liederabend in der Aula der Alten Universität Heidelberg, begleitet von dem amerikanischen Pianisten Donald Nold. Die Heidelberger Bänkelsänger Elsbeth Janda und Fritz Nötzoldt werden ihr neues Programm„Wunderwelt der Sensationen“ nicht nur(wie schon angekündigt) am Montag, 16. No- vember, sondern auch noch am Dienstag, 17. November, 20 Uhr, sowie am 23. und 28. No- vember im Zimmertheater Heidelberg präsen- tieren. Vor kurzem erst haben die beiden Künstler in Paris mit zwei Moritaten-Aben- den vor einem geladenen internationalen Publikum(darunter prominenten Vertretern der Diplomatie) einen bemerkenswerten Erfolg er- rungen. Für lhre Gesundheit täglich inischer klutreinigungs u Bekunis-Tee entschlackt Ihren Mörper, reinigt Ihr Blut und die Haut. Belunis-Jee regelt Ire Verdauung und macht schlank auf natürliche Weise. Bekunis-Jee einfach kalt aufgieſten! Auch als Bekunis-Dragées erhältlich. DM 2.25 in Apoth. u. Drog. Ceschftsanseigen eine Tasse chlankheltstes Selzwesten Bumdledlerfosen Lumßberiacken ildlederiachen NMAandschme Feierabend! Ein Cigariſo rauchen. Natürlich was Gutes: Gelbe Rose- Original Vilſiger. Lang, schlank, im Königsformat. Taifun, Tel. 62288 11 bas ist der richtige Felerebend: 5 Ruhe beim Rauchen! BVꝛ V;; 1 Breite Str. 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November 1959/ Nr. 263 7 Der deulsche Hlillionentilm das größte Filmoothaben des Fahre: in a LISELOTIE PULVER NAD IA TILL ER Prädikat Wertvoll! 15 HANS IURG FELM Y 10 Hanns bother- Lil Dagover- Werner Hinz Rod. Platte Günther Lüders Rob. Graf B 5 Wolfgang Wahl- Gustav Knuth Ein Film von Corsta Löck- Joseph Offenbach E IRT HOFFMANN paul Hartmann- Hans bLeibelt Die Lilo lächelt lebenstroh mit Bruni Löbel. Eva Maria Meineke in Alfred-Weidenmann- Großſilm 3 7 i. 8 nach dem mit dem Nobelpreis ausgezeichneten und wer sie sieht macht's ebenso! Oliver Grimm u.. Weltliterotur- Roman von FhOm ds Menn Warum auch nicht? PLAN ö 8 e KURT HOFFMANN AB HEUTE LIN N hat in seinem neuen lustigen Farb- S en See film soviel Reizendes, u Charman- 133⁰ 160⁰— 70 tes zusammengetragen, 1 ganze——— Familien davon zehren önnen. 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November, um 20 Uhr, im Institut für Erziehung, E 2, 1, öffentlich besprochen. 13.50, 16.00. ö 7 ra Telefon 2 50 25 21 8 Gefährlich— leidenschaftlich— rätselhaft 18.50, 21.00 Hl 2 aum! 4 Frei ab 12 J. DIL DIE KATZ FE Sa. 28.15:„BRAU TZ EIT u. EHE“ d) 2. Wiederholung So. 11.00:„ROMEO v. JUllA“(Letzt. Tanz) Ballett in Farbe(6) 87. 10 Ein Spionagefilm mit Francoise Arnoul, Bernhard Telefon 221 49 Wicki, Kurt Meisel u. a. Beg.: 15.45, 17.45, 20.00(16) Lichtspielhaus Warum geht alles kreuz und quer? M U L I E R HEINZ ERHARDT regelt den Verkehr in mene: Natürlich die AU TOFAHRER Telefon 51 86 Beginn: 16.00, 16.15 und 20.30 Uhr(6) larm e Falscigeld! g f bau, deer LA PAL ONIA Szenen von erregender Dramatik in einem LINDENHOF 20.10 Uhr(5) Film, der das Schicksal zweier Menschen Telefon 2 68 90 Fr., Sa., 22.30, S0. 13.30 Uhr:„5 ARA GO SSA Der große Afrika-Farbfilm über i 5 Vetbrschefſagd J. U X 0 R 18.30 u. 20.45 Uhr, So. auch 14.00 u. 16.15 Uhr(12) eines der letzten Tierparadiese 5 5 Ruth Leuwerik:„DIE IDEALE FRAU f unserer Erde von Täglich: 14.00, 16.00, 18.10 und 20.20 Uhr eee en eee derben. 9393 Michl GRZ IMEK 15.00 Freigegeben ab 12 Jahren VVVFTCVVVVVVTTCF aller ats, eu gaufk, leo neten 60wwon lacron U. Dr. BERNHARD GRZIMEK 15.30 Aalgaug Täglich 18.00 und 20.30] 18.30 und 20.48 täglich 5 robox non: Menak e sukst 7 „Der Film, der herrliche Natur- 18.00 2 Sonnt. auch 15.45 Uhr Sonnt. auch 16.15 Uhr Darf men zwei Menschen töten, um hundert zu retten? u. Landschaftsbilder bringt, u. 20.30 N e Hansj. Felmy, Joh. v. Koczian, Ein Farbfilm nach der Novelle Der Film kann das nicht beantworten, doch stellt das Geschehen uch besondere Abenteuer ent- So. duch THEATER. 1. 6 5 H. Messemer in von Selmar Lagerlöf dieses Problem mit großem Mut und Offenheit zur Diskussion. 5 alt, ist zugleich auch ein ehren- 11.00 a 5 ö„Mensthen im Netz“(6)„ Das Mädchen vom FAoorhof- 135 1800 1018 2050 f„„ 9 0 des Denkmal für den sympathi- ROck HUbson 1 5 5 5 Zwei junge Menschen im Räder- H. Frank, W. Hinz, Eva Ingeb. b am Kaiserring chen jungen Michael Grzimek.“ Telefon in dem Abenteuer-Farbfilm 8 werk der Spionage Scholz, Claus Holm(16) Freig. ab 16 Jahr. Telefon 4 03 96 (Südd. Zeitung, München) 231 23 0 0 5 SAAL E AU 13.45 Sonnta 2 5 2 fh li ch S8 Feen 1400 vcgrehee, flir fhr Im öchlaratenfand,, Woche! preigegeben ab 6 Jahren SAAT BAU Heute 22.45 Unr:„KRAUS CH GIT T= Jugend am Rande des Abgrunds ö N KEN Tägl.: 1 FR E YA Heute 23.00 Uhr:„Immer bei Anbruch der Nacht“ Halbwüchsige auf schiefer Bahn *-TIchrsplkELE 10.00 Ut 42) ZENTTRIIL bonn wayne in dem grog. 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November 1959, 13.00 Uhr krjedichste. 77 Friese 1155 3 2 Ireffen der länd 70 3 30 Uhr Tägl. 20.15 Uhr 6 b 5— Tägl. 20.30 5 5 keis der Farbwerke Höchst e everelne IJJJ7JJVVCVJJCVVVVVC 55 Romy Schneider„WATU SI 4 „DIE schHüNE LUGNERIN“(6) George Montgomery 0 1 5 ROKOKO THEATER SCHWETZINOEN samstag 15.30, Sonntag 13.30 Uhr Freitag und Samstag 22.30 Uhr 8 Dick und Doof:„In 1000 Nöten“„RAK ET E 5100 5 7 N 7 Fr. 20.18, Sa. u. So. 17.45 u. 20.15, NO. 20.15 U 8885 7 Sonntag, 22. November, 20 Uhr lück, ohne Üüber⸗ OKT 3 r. 20 a. u 55 1 0.15„ 05 anſtrengung mehr leiſten zu Verdummt sind sie alle Denn Nara fallen zusammen lich 92 1 2 können, neue Kräfte, Friſche R HEIN AU Ein Farbfüm, den Sie nicht versäumen sollten. leg Kurpfälzisches Kammerorchester und Paſeinsfreude zu gewin⸗ teſefon 8 86 Fr. u. S4. 22.30„Höllenriff“ Abenteuerfarbfiln 8 E 1 N ih f N i Ihr. nen. Wir erreichen dieles Ziel OLT MP Sc. bis, e. 16.50 u 2.00[ Freitas 2548, 80, 10 00 Diri t: W. 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Auf dem Boden und an der Stelle des guten Alten- und alles Alte hat ja den Vorzug gut, ja meist besser gewesen zu sein- erhebt sich das Neue. Das neue Haus, von dem wir uns wünschen möchten, daß es als ein gutes Haus im weitesten Sinne des Wortes im Bild der Stadt und im Geist seiner Bürger aufgenommen werden und bestehen möge. Anders gewiß nach Art und Gestalt, anders auch dem Zweck nach, als das bürger- liche Palais, das Bassermann-Haus, das hier so lange und doch nicht lange genug. würdig und edel die selbstbewußte Unabhängigkeit einer glücklichen, vielleicht glücklicheren Periode der Geschichte dieser Stadt repräsentierte. Anders also, wie jeder sieht, und doch vom Geiste her nicht ganz 50 anders, denn auch bei dem neuen Haus stand nicht nur die geschäſt- liche und geschäftige Zweckmäßigkeit im Mittelpunkt aller Uber- legungen. Gewiß, der Zweck und die Zweckmäßigkeit erforderten ihren Zoll, den Zoll des modernen Lebens an Raumeinteilung in Geschoßhöhen, Achsmaßen und Fenstereinteilung. Aber der Platz in der empfindsamen Nähe des alten Rathauses und das Vorbild des vergangenen Hauses verlangten mehr als nur èin praktisches Büro- haus. Und ja, es sei gesagt. auch die selbstbewußte Unabhängigkeit, von der oben als eines Ausdrucks dieser Stadt im Bilde des Basser- mann- Hauses gesprochen wurde, sollte wieder anklingen. Nun nickt mehr anklingen wie einst als die unmittelbare und persönliche Prä- gung im Einzelnen, sondern als klar gefügtes und umrissenes Teil eines Ganzen und Gemeinsamen, das diese unsere Stadt Mannheim ausdrückt. Unser besonderer Dank gilt daher den Architekten Albrecht Lange und Hans Mitzlaff, die es mit kunstvoller Hand ver- standen, der Synthese des baulichen Zwecks mit der erstrebten Form an diesem besonderen Platz den sinnvollen Ausdruck zu geben. Als im Jahre 1946 in dem halb zerfallenen und zerfurchten Ge- bäude an dieser Stelle die Herausgabe einer Zeitung wieder gestattet wurde, wurde ihr das Motto gegeben, den Mannheimern durch die Ubermittlung aller Nachrichten und allen Wissenswerten zu dienen, dessen Kenntnis, sei es nützlich, sei es unterhaltend oder berichtend, zur Bildung einer eigenen Meinung beitragen konnte. Zugleich aber wurde das Ziel gesetzt, für unsere Stadt nach außen eine Zeitung zu entwickeln, die dem Ansehen und dem Anspruch Mannheims ent- sprach. Ehrlich gesagt, war und ist es der Wunsch und das Bestreben des Mannheimer Morgen, darüber hinauszuwachsen und allmählich dem Mannheimer Raum im Gesicht der Zeitung im Bundesgebiet und darüber hinaus noch höhere Geltung zu schaffen. Das mag nun gelingen oder nicht, denn es braucht seine Weile und vieler stiller und hartnäckiger Arbeit, aber die Wechselwirkung zwischen dieser Stadt und dieser Zeitung umschließt den Kern ihres Wollens und ihrer Leistung. Und auch das sollte das neue Haus ausdrücken, aus- strahlend nach innen und nach außen. Nein, es zeigt nichts vom rasenden Reporter, dies Haus. Es ist so klar in seiner Linie, wie wir uns den Stil unserer Zeitung wünschen. Es ist eher kühl und ein wenig abwägend, ja, lieber etwas länger ab- wägend, als Hals über Kopf in jeden Lichtstrudel oder in jeden Schatten springend. Auch das gehört zu dem Ausdruck, den wir suchen, denn wir lieben die blinden Leidenschaften nicht, die auch dieser Stadt ohne ihr Verschulden so oft zum Unheil wurden. Wir lieben nicht die lauten Sensationen, die so leicht und angenehm den Sinn erfüllen und hastig darüberhintäuschen, was schal ist und Was wertvoll. Wir lieben nicht die hohlen Phrasen, obgleich wir sie täglich lesen und drucken, denn so viele bedachte und kluge Worte gibt es nicht im Alltag, um eine Zeitung zu füllen. Und wenn es sie gäbe, wer hielte es aus, täglich nur das Edle zu erblicken und zu lesen, nicht weil das weniger Edle meist so viel mehr Spaß macht, sondern weil es eine grobe Täuschung wäre. Wir lieben nämlich auch nicht die Welt des„als ob“, die uns zumutet die Augen zu verschließen vor allem, Was zwar lebensvoll und häufig gar zu unbefangen geschieht und da ist, das sich aber, wie man sagt, nicht paßt, das sich nicht ge- hört, das häßlich ist und rücksichtslos oder auch nur ungewöhnlich. Nein, wir lieben sie ganz und gar nicht, die Heuchelei, die an allen Ecken und Enden umgeht und sick in eine Würde zu hüllen sucht, die nur ein Mantel ist, unter dem eine besondere Art der Gier oder der Angst oder der Geltungssucht steckt. Aber all das, die Geltungssucht und die Angst und die Gier, Offenheit ind Heuchelei, Barmherzig- keit und Rücksichtslosigkeit, Leidenscheſt und Abwägung. Liebe und Haß, alles das spiegelt sich in unseren Zeilen, steht so oder so in der Zeitung, denn die Zeitung ist die Wortgebung des Alltags. Der Alltag ist das Feld, das wir beackern oder von dem wir be— ackert werden, wie man es nimmt. Und auch das neue Haus wird morgen zum Alltag gehören. Nur neute ist es hervorgehoben, heute darf es und soll es ein wenig strahlen, wie eine Braut am Tage der Hochzeit. Deshalb schreiben wir heute darüber, wie über so vieles, was einmal einen Tag lang neu und morgen vergessen ist. Und da an einem solchen Tage stets Festreden gehalten werden, möchten auch wir mit einer Festrede schließen. Wir möchten, daß Du lange, lange unversehrt an Deinem Platz stehen mögest, Neues Haus, 80 wie alle neuen Häuser in unserer Stadt und die paar alten, die über- standen haben, was sie bedrohte. Wir möchten Dir wünschen, daß in Deinen Zimmern und Gängen immer ein frischer und lebendiger Geist wehen möge, ein Geist, der die Meinung des anderen zu schätzen weiß und nie darauf verfallen möge, die eigene Meinung für die einzig gültige Wahrheit zu halten. Wir möchten Dir wün- schen, Neues Haus, daß die Mannheimer Dich lieb gewinnen werden, wenn sie sich erst einmal an Dich gewöhnt haben, und nicht erlahmen in dem Anspruch, daß die Zeitung, die die Leute, die in Deiner Hut arbeiten, herausbringen, anständig und lebendig ist und besser wird. als sie ist, zur Freude ihrer Leser und zum Ruhme unserer Stadt Mannheim. E. Fritz von Schilling 8 N SEUTE 2 AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS MANNHEIMER MOROEN Friedrich Bassermann, erfolgreicher Bankier, Königlich Bayerischer Konsul, Gemeinderat und Oberstleutnant der Bürgerkavallerie, Schwiegersohn des Oberbürgermeisters, Kaufmanns und Bankiers I. W. Reinhardt, erwarb im Jahre 1828 die Grundstücke R I, 4 bis 6, ließ die Häuser abreißen und durch einen stattlichen Neubau ersetzen. Architekt Jakob Friedrich Dyckerhoff baute ein großzügiges dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, geräumig genug für eine große wohlbabende Bürgerfamilie, die aus der Enge der Quadrate zur Freiheit des Marktplatzes strebte. Der Bauherr ließ sich den Neubau über 100 000 Gulden kosten, eine be- deutende Ausgabe in dieser durch den Wegzug des Hofes, den Verlust des Residenzcharakters schwer geschädigten, durch die Schachzüge der hohen Politik in den Winkel gedrückten und in den napoleonischen Kriegen herunter— Das Bossermann- Nds beim Einzug der Neben Mannheimer Zeitung am 19. Oktober 1929 gewirtschafteten Stadt. Friedrich Daniel Bassermann, der älteste Sohn, kaufte „Hofromantik“ im alten Verlagsgebäbde Am 17. Oktober 1944 Wurde das alte Zeitungsgebäbde fast völlig zerstört Der Restteil des Bassermann-Hauses von der Hofseite her gesehen EN rt cht MANNHEIMER MORGEN AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAU Der Verbindungsgang vom Vorderhaus zum rückwärtigen Druckereigebäbde das Drogen- und Materialwarenhandelsgeschäft der Brüder Giulini, das 75 Jahre lang Erdgeschoß, Seiten- und Rückgebäude und die weitläufigen Kellergewölbe des neuen Hauses mit seinem ersprießlichen Treiben erfüllte. Das 20. Jahrhundert stellte das bürgerliche Wohn- und Geschäftshaus in den mächtig anschwellenden Verkehrsstrom und in das Kraftlinienfeld der City- Bildung. Der Drogen- und Materialwarenhandel zog aus, die Marktplatzfront Wurde durch Einbau von Ladengeschäften„rentabel“ gemacht. Im Jahre 1919 kaufte der„Mannheimer Generalanzeiger“ das seit 1913 nicht mehr bewohnte Bassermannhaus. 1928/29 bauten die Architekten Breslauer und Salinger das Bassermannhaus für die Bedürfnisse der Zeitung und der Druckerei um und errichteten ein Betriebsgebäude an der rückwärtigen Front. Der Einzug der„Neuen Mannheimer Zeitung“ am 19. Oktober 1929 stellte das Bassermannhaus erneut mitten in das Mannheimer Leben. Im Krieg wurde das Zeitungsgebäude zerstört, der Seitenflügel erlitt schwere Schäden, das Betriebsgebäude mit den wertvollen Maschinen kam mit leichteren davon. Nach den notwendigsten Instandsetzungen begann am 6. Juli 1946 die Mannheimer Zeitung Der Morgen“ zu erscheinen, In den ersten Monaten mußte da ein Provisorium das andere ablösen, bis am Marktplatz ein Fragment des ehe- maligen Bassermannhauses Schalterhalle, Verlag und Redaktion aufnahm. Das Bauftegment wich 1958 der Straßenverbreiterung und dem Neubau; noch einmal plerchten sich Verlag und Redaktion in den Betriebsgebäuden schlecht und recht zusammen, mächtig gespannt auf den wachsenden Neubau, der nun ihren „Wanderjahren“ ein Ende gemacht hat. 5 doch Aufnahmen: Häbsser, Faust, Archiy m Fröhjohr 1958 begann der Abbruch Marktplatzidyll vor der Abbruchstelle So sah die Schalterhalle des„Mannheimer Morgen“ im Restbau am Marktplatz qus Auch manche Redaktionsrdume waren im alten Haus zu eng geworden Im Herbst 1958 Wuchs bereits der Nebbabd empor No Nac Blick 2 2 2 — 8 f π 5 D 5 i 5 b 5 C g 1¹¹——— S 5 5 11 f a —.— 5. . 5 5 5 O 2 5 5 8 5 5 ö 5 2 2 41 5 8 1 225 — 2 . — A — — — * 2 1 — — — i 8 1 — 0 A 5 2 — — 0 2 0 . — * 2 — — — D 2 0 . o 9 1 8 8 5 O 5— 8— 5 2 i 3 2 0 — 5 2 8 2 ,,,, eee, 5 5 8 2 8 8 85 3 8 8 8 8 0 1 1 5 50 8 8 5 2 5 5 + 25 5 5 5 1 11 8 8 8 2 8 8 b 4 5 8 f 5 1 . 2 ,, ,,,, . EIMER MORGEN AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS N Blick ins Treppenhaus Sitzungszimmer mit Bildern Mannheimer Könsfler Nachrichtenzentrale im Fernschreibraum et Sang zu den Redaktionen m 2. Stock Moderne Bochungsmaschinen in der Bochhaſtong SEITE 6 AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS MXNNHETHAHER MORGEN OHNE EHEIM NISSE VON WERNER OILLES Ah, Redakteur sind Sie?— Mhm.- Richtig, so bei'ner Zeitung?— Mhm. Interessant. Wollt' ich auch mal werden. Aber sagen Sie mal, wie machen Sie das eigentlich, daß sone Seite immer gerade voll wird? Da sind wir schon mitten drin in den Geheimnissen der Schwar— zen Kunst, die so geheimnisvoll gar nicht sind, obwohl. Also. So eine Seite setzt sich aus lauter einzelnen Zeilen zusam- men. Siebenhundertfünfzig etwa bei fünfspaltigem Normalsatz, das heißt Petitschrift, ohne Durchschuß und ohne Uberschriften. Aber halt, so geht das nicht. Petit und Durchschuß. denn das nun wieder? Bleiben wir also vorläufig mal bei den siebenhundertfünfzig Zeilen, aus denen sich die Seite zusammensetzt. Sie sind aus Blei ge- gossen in einer Setzmaschine, kleine rechteckige, ungefähr drei Milli- meter dicke Scheiben— obenauf in Spiegelschrift, wie bei einem Stempel, die Schrift. Es ist eine Sache der Erfahrung(durchaus aber auch der Berech- nung), daß der Redakteur ungefähr weiß, wie viele Manuskripte er in die Setzerei geben muß, damit seine Seite voll wird. Ob's gelungen ist, entscheidet sich beim Zusammenstellen der Seite, jenem„Um- bruch“ genannten täglichen Höhepunkt im Ablauf der Zeitungsher- stellung, bei dem sich immer wieder herausstellt, daß die meisten Ar- tikel zu lang sind und wenig Hoff nung besteht, alles unterzubringen. Nun heißt es noch einmal, das Allerwichtigste vom Wichtigen zu trennen(Was in großem Umfang bereits in der Redaktion geschehen ist), hier eine Meldung wegzulassen, dort aus einem Artikel noch ein paar Zeilen zu streichen, bis der Rahmen, in den die Seite eingebaut Wird, voll ist und klar wird, daß noch immer etliches zurückgeblieben ist, Was aus diesem oder jenem Grunde„eigentlich unbedingt“ hätte gebracht werden sollen. Nur in der fünften Spalte fehlen noch drei Zeilen, und so eine kleine Meldung ist natürlich nicht vorhanden. Da helfen Regletten, dünne Bleistreifen, mit denen der Abstand zwischen den Zeilen(für den Laien beinahe unmerklich) vergrößert Was ist Herstellen der Zwischenräume zwischen den einzelnen Meldungen und zum Abheben der Absätze. Luft machen heißt das, und Luft Wire d 5 durch Durchschuß erzeugt. Und dann steht die Seite da, in mehr oder weniger gelungener Aufmachung, mit mehr oder weniger zündenden Uberschriſten(die mit der Hand und aus einzelnen Buchstaben gesetzt wurden), und nun müssen nur noch die Korrekturen gemacht werden: Zeilen, in die sich Fehler eingeschlichen haben, werden noch einmal gesetzt und ausgetauscht. Damit sind wir bei einem der verteufeltsten Geheimnisse der Schwarzen Kunst angelangt, bei den Druckfehlern. Da wird aus dem letzten Atemzug ein letzter Abendzug, aus einem Kehlkopfspezia- listen ein Kahlkopfspezialist, aus ehrlichem eil eheliches Bemühen, aus verwehren grundsätzlich vermehren, aus kosmisch natürlich ko- misch- von Schlimmerem ganz zu schweigen. Aber so gefährlich ist das nicht; denn es gibt ja Korrektoren, die über solche Dinge mit scharfem Auge wachen. Der Teufel kommt erst ins Spiel, wenn dann beim Korrigieren der Kahlkopfspezialist in einen Kohlkopfspezialist verwandelt, wenn aus dem, furchtbahren Bemühen der beliebten Sängerin“, wie's der Korrektor vermerkt hat, ein„fruchtbares“ wird, und wenn dann am nächsten Tag„vom fruchtbaren Bemühen der beleibten Sängerin“ zu lesen ist. Die Möglichkeiten solcher Druckfehlerteufeleien sind unermeß- lich. Entsetzlich kann es werden, wenn der Metteur- das ist der Set- zer, der unter der Anleitung des Redakteurs den Umbruch macht bei der Korrektur eine Zeile, versteckt“, das heißt, wenn er die korri- gierte Zeile austauscht, vielleicht weil sie mit dem gleichen Wort be- ginnt wie die, die er korrigieren wollte. Das ergibt grausiges Kau- derwelsch. wo doch ein vergessenes oder verstelltes Komma schon 80 beteliches anrichten kann. 5 haben wir also schon den Metteur kennengelernt, wissen, was. Umbruch ist(der übrigens in der Mettage stattfindet) und sind auch schon dem Durchschuß begegnet, an dem wie beim Schweizer- degen der Name das einzig Gefährliche ist. Wie jeder Beruf, so haben auch die Drucker ihre eigene, oſt sehr lustige Sprache, in der es sowohl Jungfrauen als Hurenkinder, Hoch- zeiten und Leichen gibt, Frösche und Zwiebelfische, Schnellhasen und Schuster. a Aber schön der Reihe nach: Ein Schweizerdegen also ist ein Buch- drucker, der zugleich auch Schriftsetzer ist(weil das Hiebmesser der Wird. Der Satz wird durchschossen— daher der Name Durchschuß. Im übrigen aber dienen Regletten von kräftigerem Volumen zum Schweizer Landsknechte für Hieb und Stich taugte), ein Schnellhase ein fixer Arbeiter und ein Schuster ein Pfuscher. Eine Jungfrau ist ein Stück fehlerfreier Satz, wie ihn der Schuster nie zustande bringt, als Hochzeit bezeichnet man doppelt gesetzte, als Leiche dagegen fehlende Satzteile. Leichen und Hochzeiten sind bei der Zeitungs- herstellung gleichermaßen unbeliebt, weil ihre Korrektur sehr zeit- raubend ist; oft müssen ihretwegen ganze Absätze neu gesetzt wer- den. Harmloser sind die Schuster jungen, einzelne vergessene Wör— ter, die sich durch Verkleinerung der Wortzwischenräume ohne um- fangreichen Neusatz einfügen lassen. Ein Zwiebelfisch aber— es gab in Berlin einmal eine literarische Zeitschrift, die sich so nannte— ist ein Häufchen durcheinander- geratener Buchstaben, das Hurenkind eine Ausgangszeile, die am Kopf einer neuen Spalte steht, der Frosch ein Teil des Winkelhakens (eines Instruments, in dem Uberschriftzeilen gesetzt werden), ein Fliegenkopf ein dabei auf den Kopf geratener Buchstabe, ein Spieß nichts Militärisches, sondern eine herausragende Reglette, ein Schiff eine Art Tablett zur Aufnahme und zum Transport des fertigen Satzes und eine Fahne ein schmaler Papierstreifen, auf dem der Satz in der Nudel, dem Abziehapparat, für die Korrektoren und die Re- dakteure abgezogen wird. Nicht mehr sehr in Mode ist die Schnurr- bartlinie, eine Trennlinie, die nach den Enden zu schmaler wird, und der Kalander, der in diesem Falle ausnahmsweise kein Druckfehler, sondern ein Instrument ist, mit dem man früher die Matern preßzte. Die Mater aber ist— jedenfalls bei den Buchdruckern— ein Stück Pappe, in die der Satz eingeprägt wird, und die, im Halbkreis ge- bogen und mit Blei ausgegossen, die Platte ergibt, mit der die Zei- tung auf der Rotationsmaschine gedruckt wird. Mater heißt Mutter und ist Lateinisch wie deleatur, was wörtlich übersetzt„man ent— ferne“ heißt und ein Korrekturzeichen ist, das wie ein kleingeschrie- benes deutsches d aussieht. Wesentlich schwieriger als die meist bildhafte Sprache der Buch- drucker aber ist ihr Maßsystem zu erlernen. Mit Millimetern und Zentimetern ist da nichts zu machen, bestenfalls noch mit Punkten, die zwar geometrisch keine Ausdehnung haben, von denen aber in der Typographie zwölf auf ein Cicero, achtundvierzig auf eine Kon- kordanz und 2660 auf einen Meter geben. Alle Größen, die dazwi- schen liegen, haben besondere Bezeichnungen. Im Zeitungsdruck wird im allgemeinen mit Petitschrift(acht Punkte) gearbeitet; dieser Kegel(zwölf Punkte) gesetzt. Wir haben eine etwas größere Schrift genommen als gewöhnlich und gleich auch ein bißchen„Luft“ mit- gesetzt, indem wir die Schrift auf einen etwas breiteren Sockel setz- ten. Das sieht— dem festlichen Anlaß entsprechend- hübscher aus und ist auch besser lesbar; wiewohl bei einer größeren Schrift natür- lich weniger Text auf eine Seite geht. Ubrigens hat sie— wie alle Schriften- einen besonderen Namen. Es ist eine Antiqua, also eine lateinische Schrift, mit der Bezeichnung Baskerville- so genannt nach ihrem Schöpfer John Baskerville, der von 1706 bis 1775 in England lebte. Aber kehren wir zu unseren Punkten zurück, von denen sechs eine Nonpareille-Zeile, sieben eine Kolonel-Zeile, acht eine Petit- Zeile, neun eine Borgis-Zeile, zehn eine Garmond- oder Korpus- Zeile, zwölf eine Cicero-Zeile, vierzehn eine Mittel-Zeile, sechzehn eine Tertia-Zeile und zwanzig eine Text-Zeile ergeben. Bei vier- undzwanzig Punkten dann kommt der alte Vater Cicero wieder ins Gespräch; denn da heißt es einfach 2 Cicero, bei sechsunddreißig Punkten dann 3 Cicero- Womit wir uns bereits ins Gebiet der Schlag- zeilen verstiegen haben. Das kleinste Maß, ein einziger Punkt(O, 376 Millimeter), kommt auch vor: genau so dünn ist eine Achtelpetit- Reglette, wie sie beim Zeitungsumbruch manchmal für den Durch- schuß etwas zu kurz geratener Satzteile verwendet werden. Alle diese Punkte und Pünktchen zu einer Seite vereinigt, sieben- hundert Petit-Zeilen also, dazu die Uberschriften in Cicero, Mittel und Doppelmittel, mit Durchschuß und Regletten, Fettsatz und Zwi- schenschlägen, vom Metteur ausjustiert, korrigiert und nach noch- maliger Durchsicht freigegeben für den Druck, sind eine gewichtige Angelegenheit. 32 Kilo Blei sind erforderlich dafür, das übrigens, wenn die Zeitung ausgedruckt ist, wieder eingeschmolzen wird. Und da wir gerade bei den Zahlen sind: Um eine normale, sech- zehn Seiten starke Wochentagsausgabe des„Mannheimer Morgen“ zu drucken, sind 75 000 Meter Papier erforderlich, ein Band von fast anderthalb Meter Breite, das von Mannheim bis hinter Frankfurt reichen würde. Dazu werden zehn Rollen Zeitungspapier gebraucht, von denen jede einzelne durchschnittlich 550 Kilogramm, also mehr als eine halbe Tonne wiegt. Die Wochenendausgaben, die erheblich umfangreicher sind, erfordern das Doppelte und Dreifache dieser Papiermenge. Diese Beilage hier ist auf Illustrationspapier gedruckt, das schwerer ist als gewöhnliches Zeitungspapier. Der Druck selbst geht außerordentlich schnell. Eine moderne Rotationsmaschine, wie sie für den Druck des„Mannheimer Mor- gen“ benutzt wird, druckt etwa 18 000 Zeitungen zu zweiunddreißig Seiten in einer Stunde oder 36 000 zu sechzehn Seiten in der gleichen Zeit. Wesentlich mehr Zeit braucht die Herstellung des Satzes. Ein guter Maschinensetzer setzt in einer Stunde rund 5700 Buchstaben oder 120 bis 140 normale Petitzeilen. Wenn Not am Mann ist, be- sonders in der letzten Stunde vor Druckbeginn, werden umfang- reichere Manuskripte in kleine Teile zerschnitten und auf mehrere Setzmaschinen verteilt. Das ist auch der Grund, warum Zeitungs- manuskripte immer nur auf einer Seite beschrieben werden sollten. Doch wie Sänger und Schauspieler nicht ohne Publikum wirken können, ist auch die Zeitung erst vollendet, wenn sie den Leser er- reicht. Also auch der Leser gehört dazu, und so sei auch er erforscht und gewogen, beobachtet und registriert. Und es lohnt sich: Mehr als vier Fünftel der erwachsenen Bevölkerung der Bundesrepublik sind nämlich Zeitungsleser, wobei immer zwei Personen sich in das ein- zelne Zeitungsexemplar k teilen. N Unterschiedliches Interesse finden die einzelnen Teile der 201 tung, und es ist vielleicht ganz aufschlußreich, daß- nach einer um- fangreichen Befragung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungs- verleger- Frauen sich beinahe am meisten für Familienanzeigen in- teressieren, während Männer im allgemeinen den politischen Teil vorziehen. Ungefähr gleich ist das weibliche und das männliche In- teresse an dem sogenannten„vermischten“ Teil der Zeitung, in dem über Unglücksfälle, Verbrechen, Prozesse und besondere mensch- liche Schicksale berichtet wird, weiter dann am Wetterbericht, an den Stadtnachrichten und am allgemeinen Anzeigenteil. So gehören denn der vermischte(86 Prozent) und der Lokal- Teil (85 Prozent) in der Gesamtbetrachtung zu den meist gelesenen Tei- len der Zeitung, dicht gefolgt von den Familienanzeigen(71 Pro- zent) und den unterschiedlichen politischen Beiträgen(52 bis 62 Pro- zent), dem allgemeinen Anzeigenteil(47 bis 56 Prozent) und dem Feuilleton(50 Prozent). Interessant sind die Beachtung des Romans durch die Frauen(44 Prozent) und die des Sportteils durch die Män- ner(67 Prozent), die in der Gesamtstatistik auf 34 Prozent(Roman) und 43 Prozent(Sport) kommen. Man hat sich aber durchaus nicht damit begnügt, festzustellen, welche Leser(die höchste Prozentzahl, nämlich 27 von Hundert, er- reichen die im Alter von 45 bis 59 Jahren) welche Teile der Zeitung bevorzugen, sondern auch festgestellt, wann, Wo, wie und wie lange der Bundesbürger seine Zeitung liest. Die meisten(44 Prozent) lesen die Zeitung abends nach 18 Uhr; 25 Prozent vormittags zwischen 8 und 12 Uhr und die andern zu unterschiedlichen Zeiten, übrigens in überwiegender Zahl zu Hause, wobei die eine Hälfte die Zei- tung auf dem Tisch ausbreitet, während die andere sie in der Hand hält. Nur fünfzehn Prozent lesen in der Bahn, in Gaststätten und ini Büro. Sie verwenden darauf durchschnittlich 40 Minuten bei einer normalen Wochentagsausgabe und mehr als 60 Minuten am Wochenende. Das ist allerhand für unsere gehetzte Zeit. ** * Ja, und was ist mit dem Redakteur? Der sorgt dafür, daß die Sei- ten voll werden. Manchmal ist er Politiker und manchmal Wirt- schaftler, manchmal ein beinahe professioneller Sportler, manch- mal ein Philologe oder Kunst wissenschaftler, manchmal aber auch schlichtum ein fixer Junge, der mit offenen Augen durch die Welt geht und ein bißchen die Fähigkeit hat, das Gras wachsen zu hören. Fas immer und bis ins hohe Alter hinein ist er heimlich, aber bis Aufsatz hier ist in Garmond-Schrift(zehn Punkte) ünd auf Cicero- 4 über beide Ohren verliebt in seinen Beruf, auf den er von morgens früh bis spät in die Nacht schimpft, von dem er jedem abrät und von dem er doch nie loskommt. Zum Unterschied vom Reporter, vom Kritiker und Kommentator ist er nicht ausschließlich ein Schreiber als vielmehr eine Art Fremdenführer durch das Labyrinth des Welt- geschehens in all seiner Vielfalt. Er sucht aus der Flut der täglichen Nachrichten allein über den Fernschreiber kommen täglich 70000 Worte— und Berichte das„Wichtigste“ heraus, bringt es in geeig- nete Form und entsprechende Länge, besorgt über seine Mitarbeiter erklärendes Hintergrundmaterial und deutende Kommentare, wo- bei er die Fähigkeit haben muß, mit gleicher Intensität von einem Gegenstand auf den andern überzugehen. Ein politischer Redakteur und in jedem anderen Ressort ist es so ähnlich, der sich eben mit dem Ergebnis einer Parlamentsabstimmung oder den Auswirkun- gen eines geplanten Gesetzes beschäftigt hat, muß unter Umständen im nächsten Augenblick bereit sein, einen Verstorbenen zu würdigen oder die Vorgeschichte einer jach entbrannten Krise zu erläutern. Unmöglich, daß er alles weiß— aber wer es weiß oder wo es steht, muß er wissen. Sonst hilft er sich besser wie Mark Twain, dem sein Verleger ans Herz legte, nichts mit Bestimmtheit zu behaupten, was er nicht ganz genau wüßte. Daraufhin schrieb er folgenden Bericht über eine Gesellschaft: „Eine Frau, die sich Mrs. James Jones nennt und zu den gesell- schaftlichen Spitzen der Stadt gehören soll, hat, wie es heißt, ge- stern abend eine Gesellschaft gegeben, bei der eine Anzahl angeb- licher Damen anwesend gewesen sein will. Die Hausfrau behauptet, die Gattin eines bekannten Anwalts zu sein.“ Mark Iwain war ein Witzbold, aber wahrscheinlich hat er seinen Bericht vom Schreibtisch aus geschrieben, sonst hätte er sich zum min- desten von der Tatsache des Stattfindens der Gesellschaft überzeugen können. Und auch für unseren Redakteur ist es unvermeidlich, das er hinausgeht zu Tagungen und Interviews, daß er selbst berichtet und kommentiert, daß er lebendigen Kontakt hält mit der Umwelt. Er mußß also recht vielseitig und auf alle Fälle ein„fixer Junge“ sein— auch wenn er schon graues Haar hat. Zeit hat er jedenfalls nie. Dafür sorgt die Unruhe der Welt und die Unerbittlichkeit des betrieblichen Organisationsplans, der die Redaktionsschluß und Umbruchzeiten der einzelnen Ressorts genau festlegt. Aber er ist auch das zufrieden, und eigentlich kann er überhaupt erst richtig arbeiten, wenn die Setzerei ungeduldig nach dem Manuskript fragt... Zum Umbruch, bitte!- Da ist es wieder mal soweit. 8 S erꝛ no ihr un mi Sei sei res ges kei sta 261 sei Sp. tur tel de Scl ha sch sei ko es de KG be ge me irg äh de det get Ra Kle spe We Hir un tus H. sch un kã Po die ab üb nie Sp im 01. Sch Ze un W 4 K mi st nie er! kle nie dil Ze nie lid eu na un LI. ei- irt⸗ ich- uch elt en. bis ens on om ber elt⸗ nen 000 tig pt AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS SElIE 7 MANNHEIMER MORGEN Aus dem Raum geboren/ ννανν eee Zeitungen sind etwas Alltägliches. Sie werden Tag für Tag erzeugt, gebraucht und weggeworfen. Weder haben sie Ewigkeit, noch wollen sie solche. Sie leben in ihrer bestimmten Zeit und aus ihrem besonderen Raum. Insofern sind sie nicht gleich gültig hier und dort, sondern wurzeln in ihrer Sphäre, entstehen und vergehen mit dieser. Als im Jahre neunzehnhundertsechsundvierzig der Mannheimer Morgen gegründet wurde, da war noch nicht auszumachen, wie er sein, noch ob er Bestand haben würde. Heute im vierzehnten Jahre seines Erscheinens hat er sich nicht nur ein Haus gebaut, das seinem Wesen und seiner Erscheinung entspricht, sondern es kann nun auch gesagt werden, wie er ist und warum er so ist. Uber seine Beständig- keit werden spätere Jahre berichten. Geboren wurde er in den Trümmern einer Großstadt. Die Not stand ihm zu Gevatter. Fremdes Soldatenvolk hob ihn aus der Wiege. Die Trümmernot gab ihm sein Gepräge: es blieb seinen Er- zeugern gar nichts übrig als bestimmt und präzis im Ausdruck zu sein, Uberflüssiges zu meiden und das Tatsächliche ohne Illusion und Spekulation ungeschminkt zu berichten. Wenn auch später die Zei- tung umfangreich, das Papier weniger spärlich und der den Redak- teuren zugemessene Platz üppiger wurden, der Stil blieb der gleiche: knapp, sachlich, tatsächlich in reinlicher Scheidung von Meinung und Nachricht. Trümmerkinder haben es immerfort schwerer als solche, die in einer seidenen Wiege geboren worden. So mag es manchem scheinen, als ob dieser Sproß der fröhlichen Pfalz in seiner Natur doch oft etwas zu ernst, zu nüchtern und vor allem etwas zu wenig verspielt wäre, als ob es in Wahrheit überhaupt kein Pfälzer Kind sei, sondern ein konformistisches Allerwelts- und Großstadtprodukt, dem es im Grunde an Originalität und Charakter gebreche. Dieses Wort vom gleichmacherischen, Konformismus“ der deutschen Presse geistert seit einiger Zeit durch die Köpfe. Niemand hat sich zwar die Mühe genommen, zu beweisen, daß die Blätter der Bundesrepublik nur ein gegenseitiger Abklatsch wären. Bestimmt wird aber nie- mand beweisen können, daß der Mannheimer Morgen irgendeiner Zeitung im Umkreis im Inhalt und Aussehen ähnle. Selbst wenn es nicht das ausgesprochene Bestreben der Herausgeber und Redakteure dieser Zeitung wäre, dem Blatt seine besondere Note zu geben, so kann doch getrost behauptet werden, daß die Besonderheit des Raumes, in dem diese Presse tätig ist und in dem sie An- klang und Widerhall gefunden hat, ihr notwendig ein spezifisches Gepräge gegeben haben muß. Zeitungen wachsen aus dem Raum. Sie werden nicht einfach da hineingesetzt. Sie verkaufen sich nicht wie Salz, Wasser und Kohle. Selbst wenn eingewandt wird, daß es Zei- tungen genug gäbe, die sich ebenso in München wie in Hamburg verbreiten, so ist dieser Einwand doch nicht schlüssig. Welcher Bürger einer Stadt, der über Kommen und Gehen in seiner Umgebung unterrichtet sein möchte, käme wohl mit Presseorganen aus, die wohl über große Politik und Wirtschaft, über den allgemeinen Klatsch und die besonderen Hintertreppengeschichten laut werden, aber in Mannheim nicht über die Stadt, in der Pfalz nichts über die engere Heimat und in Baden- Württemberg nichts über die landsmannschaſtlichen Bezogenheiten berichteten? Es ist leider ein Mißstand der deutschen Sprache, daß sie für viele und verschiedene Dinge nur immer ein und denselben Begriff hat; längst wäre sonst ollenbar geworden, daß es nicht angeht, so etwas Ver- schiedenes wie Zeitungen in einen Papierkorb zu werfen. Zellung, die nicht aus dem Raum wächst, ist dem Begriff und ihrer Wirkung nach nicht eigentlich Zeitung, selbst wenn sie die beste politische Quelle, die interessanteste Kunstvermittlung und das umfassendste Wirtschafts- magazin wäre. Es fehlt ihr der Ort, an den sie gebunden ist, aus dem sie atmet und in den sie eingeht. Es genügt nicht, daß sie nur die abstrakte Gegebenheit„Zeit“ erfülle. um Zeitung zu werden. Dem modernen Denken ist es längst klar, daß es solche Zeit ohne Raum zumindest im irdischen Bereich nicht gibt und nicht geben kann. Der Mensch lebt nicht ein ein- dimensionales Dasein. Daher werten wir das, was mancher als eine Schwäche unserer Zeitung betrachten möchte, als ihre besondere Stärke. Wir haben nicht den Ehrgeiz ein Weltblatt zu sein, aber wir denken weltbürger⸗ lich. Wir sind auch nicht ein europäisches Organ, aber wir trachten europäisch. Nicht einmal unter die führenden deutschen überregio- nalen Blätter mag man uns einreihen, dennoch schreiben wir deutsch und zwar deutlich. Darüber hinaus sind wir aber in der Pfalz zu Hause, und diese liegt zu unserem Teil im Lande Baden-Württem- berg. In Mannheim sind wir wiederum beheimatet am Rhein und am Neckar und überdies an einer der größten und ältesten Uberland- straßen des Abendlandes. Dies eben macht unsere besondere Natur aus, daß wir einem Raum zugehöôren und aus ihm gewachsen sind, der nicht beliebig vertauschbar rist mit anderen Räumen, wie etwa eine nur moderne Großstadt, eine Industrieansiedlung oder irgend- eine andere zufällige Menschenansammlung. Die führende Mann- heimer Zeitung zu sein, das allein schon verpflichtet. Dieser Raum Mannheim birgt ein Erbe, das zu zerstören selbst diesem vergangenen Krieg nicht gelungen ist. Noch aus den Trümmern stieg jener welt. bürgerliche Odem, der seit anderthalb Jahrhunderten sichtbar die Geister und Gestalten geprägt hat und sie zu Wegweisern und Weg- bereitern eines größeren Vaterlandes werden ließ. Hier ist der Raum, der einst wie heute abhold dem Philisterium den Menschen über die Enge hinaus zu immer größerer und freierer Gemeinschaft verwiesen hat. Hier ist Demokratie zu Hause gewesen, längst ehe sie zur deut- schen Verfassung wurde, und hier wurde europäisch gedacht und gehandelt, als das politische Europa anderswo noch als eine Schimäre verlacht wurde. Wenn irgendwo die„europäische Demokratie“ oder das„demokratische Europa“ dem Raum eigen war, so in dieser Stadt und in dieser Landschaft. Insofern hat sich der Mannheimer Morgen dieser Bindung nicht zu schämen, sondern ist bestrebt, sie von Jahr zu Jahr sichtbarer werden zu lassen. Wer in Trümmern geboren wurde, wird immer den Drang zum größeren Ganzen, zu einem Leben in Geborgenheit und Freiheit, Ubereinstimmung und Frieden haben. Daß darüber hinaus Mannheim eine lebendige Stadt ist und daß Mannheims Zeitungen darum die Lebendigkeit gewissermaßen im Blut liegt, man braucht es nicht erst durch Anpreisungen und Spruch- bänder zu erfahren. Siebenmal ist diese Stadt innerhalb zweier Jahrhunderte in Trümmern gelegen, und siebenmal ist sie mit immer größerem Anspruch aus der Asche erstanden. Der Umstand, daß Der Marktplatz in Mannheim diese Stadt an einem seit Jahrtausenden heiß umstrittenen Rhein- übergang liegt und als Festung wie als Hafen und Handelsumschlag- platz manchem ein Dorn im Aug gewesen ist, hat das Schicksal und das Denken ihrer Bewohner geprägt. Man klebt hier nicht am Uber- kommenen, wenn man auch das wenige Kostbare, das die Jahr- hunderte hinterlassen haben, zu schätzen weiß. Man trauert auch den Dingen nicht allzusehr nach. Die Trauer wiche sonst nicht mehr aus den Gemütern, so oft wurden sie schon bedrängt. Wenn trotzdem, insbesondere nach dem letzten Völkerringen, der Ernst die alte pfälzische Fröhlichkeit fast verdrängen will, und der rechte Humor sich noch immer nicht eingestellt hat, die Zeitung kann ihn nicht erzwingen. Es kann nicht ihre Aufgabe sein, durch Allotria gewaltsam zu ersetzen, was erst langsam wieder wachsen kann. Dennoch wird auch dieses pfälzische Erbe wieder Oberhand gewinnen. Auch der Mannheimer Morgen hat im Laufe der Jahre trotz seiner Sachlichkeit an spielerischer Beweglichkeit und Lebendigkeit gewonnen, ohne deshalb verspielt zu werden. Der Mannheimer Marktplatz, der nun seit mehr als dreißig Jahren zum Sitz der Presse geworden ist, ist auf diese Weise nicht nur ein Symbol der Handelstüchtigkeit und der Fruchtbarkeit von Natur und Landschaft sondern auch eines Umschlagplatzes von Nachrichten und Gedanken aus aller Welt. Die Dinge greifen in- einander. Mannheim als Handelsmetropole, Großhafen und Indu- striezentrum gestaltet gewissermaßen als Raumkomponente am Kräftespiel der Zeitung mit. Das Ein- und Ausfließen von Gütern, Techniken, Erfindungen und neuer Produktionsweisen zwingt eine unvoreingenommene und nicht fremdgesteuerte Redaktion auto- matisch zu einem Bekenntnis zu ihrer Zeit. Ein Bekenntnis, das freilich in sich erhaltend und geschichtsbewußßt genug ist(um das miß verständliche Wort konservativ zu vermeiden), nicht irrlichternd zu werden. Umgekehrt versucht die Zeitung jene Impulse zu ver- mitteln, die aus dem ganzen weitverzweigten Raum der internatio- nalen Presse auf sie einströmen. Daß es hier zu einer fruchtbaren Gegenseitigkeit komme, muß das Anliegen des Redaktionskörpers sein. Die Pfälzer sind körperlich und geistig ein Schlag von großer Unruhe und Umtriebsleidenschaft. Es stünde einer Zeitung vom Range des Mannheimer Morgen weder an, sie in die muffige Gemütlichkeit einer Gartenlaube einzupferchen, noch ihnen eine Jakobinermütze über die Ohren zu stülpen. Hier das richtige Maß zu finden, ist gar nicht so ganz einfach. Es gilt sowohl festzuhalten, was in den Fabriken und Kontoren vor sich geht, wie auch auf all den Zeitvertreib zu merken, an dem ja die Pfälzer nicht arm sind, und an dem sie mehr als anderswo ihre Freude haben. In Mannheim lebt das Volk schon immer mit seinem Theater, seinem Karneval, seinen sportlichen Umtrieben und nicht zuletzt auch seinen Bildungsstätten. Es seien hier keine Hypothesen darüber angestellt, woran dies liegen mag, am Rhein oder am Wein, an der besonderen Luft oder an dem Völkersammelsurium, das sich eh und je hier begegnete und heimisch wurde. Genug es brodelt hier wie nirgends sonst in deutschen Gauen— Berlin ausgenommen. Und so bleibt es eines der raumbestimmten Anliegen dieser Zeitung, das Menschliche und die Toleranz zu pflegen, da anders der Besonderheit von Volk und Raum nicht zu begegnen ist. Der Mannheimer Morgen steht— ganz als ob es anders nicht sein könnte— über den egoistischen Interessen und Kampffronten, ohne darum Gesinnung zu verleugnen. Es ist dem Mannheimer immer eigen ge- wesen, seine Meinung ohne Winkelzüge und jederzeit geradeheraus zu sagen. Er trägt sein Herz auf der Zunge. Und so hat der Mannheimer Morgen sich nie gescheut, Farbe zu bekennen, auch wenn das noch so unerfreulich war wie in dem Streit der Landsmannschaſten um Baden und Württemberg. Auch darin hat uns der Raum in seiner Besonderheit keine Wahl gelassen, als Ja zu sagen zu dem, was notwendig kommen mußte, zu der Vereinigung der beiden alten Länder an Rhein und Neckar. f f Das Raumbild wäre unvollständig, wollten wir neben dem großstädtischen, kommerziellen, industriellen, geographischen und anderen konkreten Räumen, aus denen das Bewußtsein der Zeitung erwachsen ist, nicht ker noch als jene sozial und historisch geworden und gewandelt ist und das Zeichen seiner Landschaft noch unverkennbarer präsentiert. Raum nicht nur mit der Monumentalität des Schlosses, des Zeughauses und der Jesuitenkirche und dem Klang alter Namen von Baumeistern, Künstlern und Höflingen erfüllt. Auch das Theater mit seinem geistigen Anspruch auf Schiller, Dalberg, Iffland, Bassermann hat seine Wurzel in den letzten Reflexen des französischen Sonnen- königtums. Gallischer Rationalismus, noch deutlich im Aufriß der Stadt erkennbar, gepaart mit der Witzigkeit Molières, der hierzulande allerdings oft in Derbheit aus- artet, liegt in der Luſt dieser der deutschesten Städte eine. Dazu gesellt sich dicht daneben der Widerhall der Mar- seillaise mit ihren Volksmännern, ihren Volksbildungs- bestrebungen und dem Anspruch von Volksherrschaft. Nicht von ungefähr kommt es, daß die Achtundvierziger Erhebung hier ihren Ausgang nahm, und auch nicht zu- auch noch kurz des geistigen Raumes gedenken, der stär- Da ist die kurfürstliche Hinterlassenschaft, die den fällig ist die Rolle der Mannheimer Zeitungen in den Revolutionsepochen. Mit dem aufkommenden Geist der Industrieepoche erfüllte sich der Raum mit neuen, ungewohnten Klängen. Das Hämmern der Kesselschmieden und das Dröhnen und Vibrieren der Motoren und Dynamos verscheuchten in Mannheim früher als in jeder Stadt unserer Nachbarschaft das vergnügte Feuerwerk höfischer Eleganz wie auch die raisonierende Behäbigkeit des bürgerlichen Handels- geistes. Der Mannheimer Marktplatz, längst nicht mehr das Idyll hoppelnder Postkutschen und paradierender Schloßwachen, wird mehr und mehr zum Geräuschtopf hupender Automobile, ratternder Motorräder und rollender Straßenbahnen. Es wird dem Redakteur nicht mehr leicht, sein Ohr gegen den lauten Puls seiner Gegenwart zu verschließen. Der dynamische Raum des zwanzigsten Jahrhunderts ist allgegenwärtig, und sein Anspruch, noch nicht ganz erkannt, zwingt jedermann und vor allem den Journalisten zum Umdenken überkommener Begriffe. Noch läßt sich nicht sagen, ob der Mann- heimer Morgen diese neue Raumkomponente erfaßt und richtig ver- arbeitet hat, denn noch hat die öffentliche Meinung nicht verarbeitet, was Technik, Wissenschaft und modernes künstlerisches Empfinden ihr aufgeben. Aber je alltäglicher das Neue wird, um so deutlicher wird auch der Mannheimer Morgen als Organ am bevorzugten Ort des industriellen Zeitalters die Umwälzung widerspiegeln und zu dem werden, was Zeitungen sein sollen: Nicht nur Erzeugnisse son- dern vor allem Zeugnisse ihrer Gegenwart in Raum und Zeit. I SEITE 8 AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS MANNHEIMER MORGEN . . 5 3 Mannheims Wahrzeichen: der Wasserturm Täglich finden die Leser unserer Zeitung auf den Seiten, auf denen das politische Geschehen nachrichtlich gemeldet oder inter- pretiert wird, Artikel, die nicht das Zeichen einer Nachrichtenagentur (dpa oder AP) tragen, sondern die auf eine andere Art besonders gekennzeichnet sind. Da steht zum Beispiel unter der Uberschrift, deren Hauptzeile lautet:„Washington über Verbündete besorgt“, sperrt gedruckte Zeile:, Von unserem Korrespondenten er in USA“. Auf diese Weise wird also der Leser ge- e Zeitung ihre Nachrichten und Artikel nicht nur aus den Fernschreibern der abonnierten Nachrichtenagenturen— in unserem Fall von der Deutschen Presse-Agentur(dpa) und der in der ganzen Welt vertretenen amerikanischen Agentur Associated Press (AP)— erhält, sondern daß darüber hinaus noch Korrespondenten an dieser Zeitung mitarbeiten und für diese Zeitung tätig sind. Aus der Feststellung dieser Tatsache mag nun die berechtigte und naheliegende Frage abgeleitet werden: Wozu braucht eine Zei- tung noch eigene Korrespondenten, wenn es heute so viele andere Mittel und Wege gibt, rasch und zuverlässig die neuesten Nachrichten Welt zu erhalten?— Die Beantwortung dieser Frage erfordert die Rücksichtnahme auf mehrere Gesichtspunkte. Generell 3 1 eine kleine ge Hans B. 1 N Gab s 1 Alls Alle anfallende terial der Nachrichtenagenturen und der überaus In London: Dr. Werner G. Krug In Buenos Aires: Wilfried von Oven reichlich vorhandenen brieflichen Nachrichtendienste würde unter dem Gesichtspunkt der Quantitat durchaus genügen, die Spalten und Seiten einer noch so umfangreichen Zeitung zu füllen. In diesem Zusammenhang erhebt sich jedoch sogleich die für das Prinzip der Beschäftigung von Korrespondenten entscheidende Frage, welchen Anspruch eine Zeitung bei der Unterrichtung ihrer Leser nach Form und Inhalt an sich selbst stellt. Damit verbunden ist die Erwartung, welche die Leser ihrer Zeitung entgegenbringen. Selbstverständlich ist und bleibt die Grundlage und das Haupt- element jeglicher Zeitung die Nachricht. Doch die tägliche Anein- anderreihung von knapp gefaßten, nüchternen Nachrichten allein kann auch den in seinem Urteil selbständigsten Leser nicht befriedi- gen. Eine Nachricht gibt im allgemeinen nicht mehr her, als die Bekanntgabe einer Neuigkeit. Diese Neuigkeit mag einmal für sich allein volle Gültigkeit haben und auch keine weiteren Folgen nach sich ziehen, oder aber— und hier wird es schon schwieriger— sie gibt ein Detail, eine neue Phase beispielsweise in der Entwicklung einer bestimmten Sache wieder. Am besten sind hier wieder Bei- spiele: Angenommen im Vorderen Orient wären Unruhen ausge- brochen, so ist dies eine Nachricht mit dem Wert einer selbständigen Neuigkeit, die über den Bericht der Tatsache hinaus keiner Einord- nung in größere Zusammenhänge und zumeist auch keiner genaueren Interpretierung bedarf. Zur Ubermittlung dieser Nachricht allein POS DOE 5 9 ALS NOH In Moskau: Heinz Lathe IN ALLER WELT HAMMER . PEP eM NUN 1111147 2 FEE PORC MUVCHENM G genügt die Agentur, die eben ihre Hauptaufgabe in der Registrie- rung jeglicher neuer Ereignisse und Umstände sieht. Will aber die Zeitung ihren Lesern auch die Hintergründe und Auswirkungen solcher Unruhen darstellen, und ihnen so eine verständliche Uber- sicht geben, so wird sie die Zusammenhänge durch ihren Korre- spondenten an Ort und Stelle untersuchen lassen. Dessen genaue Landeskenntnis stellt das Ereignis dann in den Rahmen einer Ge- samtbetrachtung, aus der sich Schlüsse auf internationale Auswir- kungen ziehen lassen, die aber eventuell auch die Uberbewertung eines unbedeutenden Lokalereignisses verhindert; schon manche Sensationsmeldung ist so als„Tataren-Nachricht“ entlarvt worden. Genau so unentbehrlich ist der eigene Korrespondent, wenn es um die Herstellung des Zusammenhangs politischer Nachrichten geht. Da wird an einem Tag aus Paris gemeldet, de Gaulle wolle Chrust- schow noch vor einer Gipfelkonferenz in der französischen Haupt- stadt empfangen. Aus Bonn war tags zuvor zu hören, der deutsche Bundeskanzler ist für jeden Zeitpunkt einer Gipfelkonferenz zu haben, nur müsse sie genügend vorbereitet sein. Tags darauf äußert der offizielle britische Regierungssprecher, England bestehe nach wie vor auf einem möglichst baldigen Zeitpunkt für ein Gespräch der Großen, und aus USA verlautet nur trocken über die Nachrichten- agentur, man sei in Sorge wegen der Haltung der Verbündeten. Hat eine Zeitung nun in allen Hauptstädten der vier genannten Länder n Kairo: Herbert von Veltheim nonllenſen ers 22 Für 2 J MANNHEMMER MORGEN AM AlTEN PLATZ EIN NEUES HAUS SEITE 9 W eigene Korrespondenten, so ist es dieser Zeitung möglich, diese Korrespon- denten postwendend anzurufen oder sich telegrafisch mit ihnen in Ver- bindung zu setzen, um von ihnen, jeweils aus der Sicht ihres Standortes, eine interpretierende, das heißt beurteilende und wertende Darstellung aller Zusammenhänge zu erhalten, die schließlich zu den oben genannten und über die Nachrichtenagenturen verbreiteten Situationsmeldungen führten. Korrespondenten dienen also einer Zeitung und damit den Lesern dieser Zeitung vornehmlich dazu, aus den Einzel nachrichten, die überdies auch die Grundlage für die Korrespondententätigkeit sind, die großen Zusammenhänge herauszuschälen, die Hintergründe, die zu einer nach- richtlich bekanntgewordenen Tatsache geführt haben, aufzuhellen, und vor allem die Leser„daheim“ auch immer wieder davon zu überzeugen, daſs andere historische Voraussetzungen, andere Mentalität und andere Tem- peramente häufig in fernen oder auch nahen Ländern zu anderer politi- scher, geistiger oder organisatorischer Willensbildung führen. Dies alles trägt zum besseren Verständnis politischer Entscheidungen und anderer Entwicklungen bei. So ist es für eine Zeitung auch nur zum Vorteil, wenn sie manchmal, bei der notwendigen Kommentierung eines Ereignisses, auf einen Korrespondenten zurückgreifen kann, der auf Grund seiner An- wesenheit an Ort und Stelle manches viel gründlicher zu erforschen und dann zu beurteilen in der Lage ist, als dies einem Redakteur innerhalb der vier Wände seines Redaktionszimmers möglich ist. Dem Redakteur wird es dann obliegen, in seiner Kommentierung um beim Beispiel zu bleiben — über eine nahende Gipfelkonferenz die von den Korrespondenten über- mittelten, verschiedenen nationalen Standpunkte und Argumentationen in der Sicht des eigenen Standortes, des Raumes, in dem die Zeitung erscheint, zu interpretieren und mögliche Gesamtentwicklungen auf- zuzeigen. So ist in der Regel die Tätigkeit von Korrespondenten zu verstehen. Für unsere Zeitung sind mehr als vierzig im In- und Ausland tätig. Für 5 0 5 Ele die politische Berichterstattung ist es wichtig, die Korrespondenten mög- lichst an den Brennpunkten weltpolitischer Entwicklungen stationiert zu haben. Solche Brennpunkte sind aus unserer Sicht alle die Orte, die auf diesen Seiten neben den graphischen Darstellungen unseres Korrespon- dentennetzes im In- und Ausland besonders abgebildet sind. Wer dort unsere Zeitung vertritt, ist aus den Bildunterschriften zu ersehen. Darüber hinaus haben wir weitere ständige Mitarbeiter an solchen Punkten an- gesetzt, von denen aus ganze Gebiete publizistisch erfaßt werden können. So etwa beobachtet Dr. Karl Rau von Triest aus den Balkanraum, ebenso Wolfgang Oberleitner aus Wien, mit Blickrichtung auch auf Osterreich selbst und die Tschechoslowakei. Christian Roll in Hongkong ist für China zuständig, A. M. Stierli in Istanbul für die Türkei und Nahost, M. Y. Ben- gavriel für das interessante Israel und Dr. F. M. Huebner in Amsterdam für die Benelux-Staaten. Als ausgesprochener Konferenzbeobachter sitzt Erich Reyhl in Genf. Die wichtigsten Inlandskorrespondenten sind die in der Bundes- und Landeshauptstadt und in Berlin. Aus Bonn berichtet Hugo Grüssen, aus Stuttgart Fritz Treffz-Eichhöfer, aus Berlin Paul Werner. Von weiteren Vertretern unserer Zeitung werden die wichtigsten Bundesländer und Landschaften erfaßt. So von Gert Kistenmacher(Hamburg) die nördlichen Gebiete, von Ernst Otto Weger(Hannover) Niedersachsen, von Walter Först(Köln/ Düsseldorf/ Essen) Nordrhein- Westfalen, von Rudolf H. Appel(Frankfurt) Hessen, von Ruth Baron(Mainz) Rheinland-Pfalz, von Günter Hahn(Saarbrücken) das Saargebiet, von Jürgen Buschkiel(Frei- burg) Südbaden und von Gerd Schmitt München) Bayern. Speziell für die Bundesgerichte ist Hanns W. Schmidt in Karleruhe zuständig. Annähernd zwanzig ständige Mitarbeiter sind aus dem In- und Aus- land für das Feuilleton tätig, während die Ressorts Wirtschaft, Sport, Bundesländer wie auch die Frauen- Redaktion zusätzlich über eigene Mit- arbeiter verfügen. Wolfgang von Gropper 7 2 9;; 2 2 4 0 S e 22 en WASH 9 N er- Mapa 80 N bükos a0 AKs l n Rom: Dr. Richard Wichterich In Japan: Werner Crome ION N . N 0 8 TEHEEAN 15 bones 0 5 JFEOOALEM 0 8 Fotos: Häusser, Tschira-Interphot, Keystone, Archiv in Madrid: Heinz F. Barth in Paris: Joseph Rovan In Helsinki: Walter Hanf In Washington: Hans B. Meyer In Neu Delhi: Dr. Hans Walter Berg SEITE 10 AM ALTEN PLATZ EIN NEUES, HAUS MANNHEIMER MORGEN — MAI lee, grü mai Ihm Dei „Ui eine keit aus, ma! ein hat Rul ist, dies Wes Der Que des ges For stäl Richtfest för das Nationaltheater: Ein Schnappschuß, der Reporter- Sport wird in Mannheim groß geschrieben. Zo den jüngeren Sportarten, die die Massen be- Die Foforeporter der Lok olredaktion sind dberdll dabei. Sie halten ber arbeit charakterisiert. Hinter der großen Schar der Festgäste geistern, gehört das schnelle, kämpferische Eishockeyspfel. Im Bild interviewt der MM-Sport- im Bild fest, Vas es festzohalten gilt und haben manchmal Wenig ste saßen MM-Lokalredokteur und eine Kollegin quf einem Baugerät redakteur die vielfachen Internationdlen Sepp und Suftowski(links) und den einheimischen manchmal viel Ausbebfe. Im Bild: MM- Fotograf bei einer Febef- 8 und„kritzelten“ ihre Notizen. Nachwuchsspieler Schneiders, Wehröbung. Kü. 5 aa Fe enor N *. Lokalredaktionen: Sie haben keine Korrespondenten im In- und Ausland und keine Nachrichtenagenturen in aller Welt. Dennoch sind sie im Kleinen ein getreues Spiegelbild der großen Zeitung. Ihre Korrespondenten sitzen nicht in Rom oder Paris sondern nur in den Vororten, und die„Reisen“ der Reporter gehen nicht nach Indien und Moskau, sondern nur vom Marktplatz zum Wasser- turm, in den Rosengarten oder ins Stadtparlament. Nicht daß diese„Reisen“ weniger aufregend wären. Das Team der„Lokalen“ hat alltäglich, das Ohr am Pulsschlag der Stadt: Was wird gebaut, wie steht es um die städtischen Finanzen, die Verkehrs- piobleme, welche Unfälle und Kapitalverbrechen sind zu registrieren? Aber auch: Wie steht es um die wirtschaftliche Zukunft, die Jahreszeiten und das Wetter, welche Vergnügungen werden geboten und welche Kräfte kümmern sich um das soziale Leben... Wer wurde geehrt, wer ausgezeichnet..? Kurzum: Das Stadtleben von der Wiege bis zur Bahre, aber ohne Formulare! Lokalreporter: Sie wissen alles— und deshalb wissen sie nichts. Sie sind überall eingeladen— und deshalb sieht man sie nicht immer gern. Lokal- . 8 5 5 e 5 8 28 15 a 8 5 i 5 b„Stadt und Land, Hand in Hand“, heißt ein viel zitiertes und oft mißbrabchtes Schlagwort. In der Arbeit der Lokalreporter aber muß fre reporter: Sie sollen jedem dienen— und deshalb dienen sie keinem, sondern es fäglich verwirklicht Werden. Obwohl die Londwirtschaff rund um die Großstadt zurückgeht, gibt es in Mannheim-Land noch rund e elicbkeit! 00 bäverliche Anwesen. Unser Bild: Ein MM-Lokalredakteur im Gespräch mit dem Vorsitzenden des reisbauernverbondes, ha Friedrich Schmidt(links). Aufnahmen: Gayer, Bohnert& Neusch, Steige Pr Aber: Lokalreporter sind vielseitige Journalisten. Sie verrichten 365mal im Jahr eine Arbeit, die nur verrichten kann, wer die Stadt— das Gemeinwesen— kennt und liebt.. Heinz Schneekloth K. un ko. ur od. Art nic Aus den ländlichen Gemeinden im Bannkreis Mannheims Werden Städte. Kulturstadt Mannheim: Hier finden alljährlich duch Koſturfilmwochen Lampf gegen das Vefbrechen heißt die Devise der Kiminoſpoſizei. 5 Ein Habptproblem schnell Vachsender Siedlungen ist die Kandlisierung. staff. Unser Bild: Ein MM-LOKdHTedakteur interviewt den Schauspieler Enge Mitarbeiter bei der Fahndung sind oft die Lokqlreporter. Ei im Bild: MM- Redakteur mit Viernheims Bürgermeister Lorenz Neff. und Regisseur Bernhard Wicki Während seiner Dreharbeiten in Mannheim. Im bild: Der Magen der Bankrduber Cowell/ Schuler ist gefonden. 5 ROSEN halten Henig Feber. moß rund ndes, 5teiger zel. ter. en. ten, ist keine Politik möglich, obwohl sie bei den meisten MANNHEIMER MORGEN AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAU SkElrF 11 Aead. In seiner Schrift über die Politik als Beruf hat Max Weber so tief- gründige und tapfere Gedanken über den Journalisten geäußert, daſß man eine Soziologie dieses Berufes aus seiner Feder doppelt entbehrt. Ihm kam es darauf an, die politischen Führungsmöglichkeiten in Deutschland zu untersuchen, wobei er zu der Ansicht gelangte: „Unter allen Umständen bleibt aber die journalistische Laufbahn einer der wichtigsten Wege der berufsmäßigen politischen Tätig- keit.“ Allerdings muß er zugeben, daß„bisher“ nicht viel dabei her- ausgekommen ist. Wir möchten hinzufügen, daß wahrscheinlich nie- mals etwas dabei herauskommen wird. Noch nie ist in Deutschland ein großer Journalist ein bedeutender Politiker geworden, noch nie hat bei uns eine Leuchte der Politik gleichzeitig auch in der Presse Ruhm gewonnen. Wenn dies in Frankreich anders, ja fast umgekehrt ist, so hat das seinen Grund in der rhetorischen Lebensstimmung dieses Landes, die sowohl seiner Politik wie auch seinem Presse- wesen, mit einem Wort seinem gesamten öffentlichen Tun eigen ist. Der Redner und der Schreibende schöpfen dort beide aus der gleichen Quelle, die Beredsamkeit ist dem Franzosen die natürlichste Form des öffentlichen Reagierens und das gesprochene Wort ist von dem geschriebenen im Grunde kaum verschieden, während diese beiden Formen der Außzerung bei uns aus zwei gänzlich verschiedenen Zu— ständen stammen. Hier sind es zwei Welten, die sich nur widerwillig berühren, dort ist es die gleiche Stufe des Lebens. Hier steht der Politiker dem Beamten und der Journalist dem Künstler nahe, dort sind sie beide auf dem gleichen Ast des Lebensbaumes gewachsen. Für den, der politisch aufsteigen will, ist die Presse in Deutschland eine Sackgasse. Allerdings hat der echte Journalist gar nicht den Trieb, sie als Durchgangsetappe zu benutzen. Ihm bedeutet sie den Sinn und das Ziel seines Wirkens. Die Lust zur Außerung erfüllt sich im gedruckten Wort. Es ist ihm wichtig, gelesen und zwar sofort gelesen zu werden. Was der Leser daraus macht, ist eine Sache für sich. Er treibt sein Handwerk um des Handwerks willen, zu dem allerdings die unmittelbare Wirkung gehört. Aber kein echter Journalist wird je ungestraft seine durchs Schreiben gewonnene Autorität dazu benutzen, praktische Politik zu treiben. Zweifellos würde er bei einem solchen tollkühnen Unternehmen häufig mehr Sachverstand und Psychologie mitbringen als den meisten Politikern zur Verfügung steht. Aber ihm wird stets eins fehlen: Geduld. Ohne die Kunst, zu war- Leuten gar keine Kunst, sondern Mangel an Passion oder Temperament ist. Der Journalist kann und soll nicht warten, denn er wirkt und atmet durch die Aktualität. In der Politik hingegen walten andere Gesetze, und es ist ein Unterschied, ob man ihnen durch sein Wesen nicht gerecht werden kann, wie dies beim Journalisten der Fall ist, oder ob man vor ihnen aus Mangel an Persönlichkeit versagt, wie es dem Politiker bisweilen zustößt. Soviel ist jedenfalls sicher: wir werden in Deutschland nie einen freiheitlichen Staat und eine echte persönliche Freiheit haben, solange das Verhältnis zwischen Politik und Presse nicht unbefangen, gesund und ausgeglichen ist. Politiker, laßt Euren ängstlichen Dünkel fallen, Journa- listen, nehmt Abschied von Euren emsigen Knechts- gefühlen, und Ihr werdet beide stärker sein. Der rätselhafte Aberglaube, jeder gebildete Mensch könne einen Artikel schreiben, hat zu dem Brauche ge- führt, von Zeit zu Zeit führenden Politikern, Gelehrten und Fachleuten in der Tagespresse das Wort zu erteilen, als ob die Fähigkeit, einen Zolltarif herzustellen, auto- matisch die Gabe mit sich brächte, ihn in das Gesamtbild des Lebens einzuordnen. Wenn die Zeitungen unlesbare Artikel brauchen, sollten sie dafür keinen Politiker oder Fachmann bemühen, denn das Publikum könnte beim Anblick dieser dürren Spalten doch einmal auf den Gedanken kommen, daß es dem Schreiber auch beim Handeln nicht warm ums Herz sein könne. Jemand mag ein guter Verkehrsminister oder sogar ein glänzender Außenminister sein, für einen Zeitungs- artikel reicht's darum noch lange nicht. Die Tatsache, daß jemand in der Schule schreiben und im Parlament reden gelernt hat, genügt nicht, um eine lesbare Spalte zustande zu bringen. Die Verachtung der Presse sollte für den Politiker kein Grund sein, ihr einen schlechten Artikel zu schreiben. Die Strafe ist gar zu hart, und der Leser legt, anstatt den Artikel zu überspringen, gleich die ganze Zeitung weg. Das Eindringen namentlicher Fremdlinge in die Tages- zeitungen verrät ein Schwinden des journalistischen Selbstgefühls und die bange Ahnung, daß es mit der atemberaubenden Allgegen. wärtigkeit des Journalisten langsam zu Ende geht. Sein Einfluß ist ungeheuer, aber er wirkt mehr auf die Politiker als auf die Politik. Mit der Masse zu sprechen, ihre dumpfen Vorstellungen zu er- leuchten, ihr Lust und Mut zur Meinungsäußerung zu geben und sie über ihre Pllichten und Rechte aufzuklären, das wäre das wahre Amt des Journalisten. Aber meistens ist es so, daß er im besten Fall auf einzelne Politiker oder Gruppen einwirkt, und die Unterhaltung geht über die Köpfe des Volkes hinweg.»Die Volkstribunen nah'n, die Zungen im Maul des Ppöbels: ich verachte sie!“ ruft Coriolan aus. Aber so einfach ist die Sache heute nicht mehr. Denn die Politiker wären froh, wenn sie„die Zungen im Maul des Pöbels“ oder, weniger coriolanisch ausgedrückt, die Stimme des Volkes wären. Eines ist Klar, je unhandlicher die Demokratie, je unlebendiger das Wahlrecht, je künstlicher die Formen des öffentlichen Lebens, je unbeschränkter die Herrschaft anonymer und ungreifbarer Partei- VON FRIEDRICH SIEBURG büros und Interessen vertretungen, um so wichtiger ist die Rolle des Journalisten, vorausgesetzt, daß er nicht mehr sein will als eben nur ein Journalist. Zu allen Zeiten sind in Deutschland die Beziehungen zwischen der Presse und der Politik schlecht gewesen, und sie sind es heute mehr denn je. Was die eine von der anderen denkt, ist kaum in ge- sittete Worte zu fassen, erklärt sich aber leicht aus den anomalen und durchaus nicht demokratischen Bedingungen, unter denen nach dem Zusammenbruch Presse und Parteien zustande gekommen sind. Niemand im Lande hat eine rechte Vorstellung davon, wer eigent- lich diese privilegierte Schicht ist, der so kostbare Einrichtungen des öffentlichen Lebens von fremder Hand zugeschoben wurden. Das Pu- blikum hat längst zu fragen aufgehört und quittiert die merkwürdige Anonymität dieser Verhältnisse mit wachsender Indifferenz gegen- über dem Parlament wie dem Leitartikel. Genügt es zur Steuerung dieses Ubelstandes, daß die Stimme gehoben und der Ton verstärkt wird? Es wird darum doch keinen Zusammenklang geben, denn der eigentliche Gegenspieler des Journalisten und sein wahrer Verächter ist wohl weniger der Politiker als der Beamte, was bei uns allerdings vorläufig noch in vielen Fällen auf das gleiche hinauskommt. Hinter dem gespenstischen Treiben der Parlamente steht als eigentliche bilden kann. Blicken wir in die Vergangenheit! Ein Mann im flek- kigen Rock sitzt in London an einem Kneipentisch, raucht seine Ton- pfeife und schreibt zwischen Bierpfützen ein Pamphlet, das länger leben und die Geister entschiedener gestalten wird als dies allen großen Herren zwischen Strand und Westminster je vergönnt sein wird. In einem Winkel der französischen Provinz steht ein menschen- scheuer, mißgelaunter Mann in schmutzigen Jagdstiefeln an seinem unordentlichen Stehpult und kritzelt mit nervöser Schrift einige Seiten voll, die alles Salongeschwätz der oberen Zehntausend wie mit einer Handbewegung beiseite fegen. Uberall waren sie, diese seltsamen Männer von nicht ganz sicherem Ruf, mit nicht sehr pedantischen Gewohnheiten, Käuze, Zigeuner, die Straße und die Wirtshäuser liebend, ewig in Geldnöten, ewig beargwöhnt, ewig im Hader mit ihrer Zeit und mit sich selbst. Und mochten sie auch zu einer geord- neten Lebensführung und zu Ansehen gelangen, sie waren doch alle von einem getriebenen Geschlecht, deren Glück und Würde zu ihrer ungeheuren Wirkung in keinem Verhältnis stand. Von einem ihrer Größten hat Goethe gesagt, daß er„die persönliche Würde gern weg warf, weil er sich zutraute, sie jeden Augenblick wieder auf- nehmen zu können“. Ja, so waren sie alle, sie trauten es sich wohl zu, aber die Welt tat es nicht. Swift, Defoe, Lessing, Paul-Louis Courrier, Börne sind die Ahnen des Journalisten, der seine Umwelt dadurch reizt, daß er mit der Zigarette im Mundwinkel auf dem Marmortischchen eines Cafés hastig einige Notizen zusam- Das politische Fröhstück Trägerin des politischen Apparates eine Beamtenschaſt, der es weder an Sachverstand noch an Eifer fehlt, die sich aber für eine Art von gesetzgeberischer Instanz hält, und zwar weniger, weil viele ihrer Vertreter im Parlament sitzen, sondern vor allem, weil die Par- lamente es in den meisten Fällen ihnen überlassen, die Gesetze zu entwerfen, zu redigieren und mit Ausführungsbestimmungen zu ver- sehen. Die Demokratie steht noch auf schwachen Beinen, aber ge- laufen muß werden, und wenn es nun auch noch keine Presse gäbe, könnten die Beamten ungestört arbeiten. Allerdings sitzt die Feind- schaft doch wohl tiefer als nur im Politischen. Ihre Wurzeln reichen vermutlich tief in Gründe, in die nur selten ein Strahl von Soziologie fällt. Wie zerrüttet Deutschlands soziale Struktur heute auch sein mag, der Beamte drängt am starksten zur Kastenbildung und hat sich in dem allgemeinen Chaos noch so etwas wie das Bewußtsein seiner „gesellschaftlichen“ Stellung bewahrt, was sich nicht immer nur in Dünkel, sondern manchmal auch in einer guten Haltung ausdrückt. Der Journalist hingegen ist nirgendwo einzugliedern, und während andere Stände ihre Ordnung verloren haben, hat er nie einen rich- tigen Stand gebildet. Er ist, ähnlich wie der Künstler, überall und nirgends zu Hause, und da es sein Wesen ausmacht, keiner Konven- tion verpflichtet zu sein, so wird er ganz von selbst zum Gegenspieler, ja zum Gegner des Beamten, der als einziger Stand noch Konven— tionen hat oder sie wenigstens entbehrt, Wo sie fehlen. Auch Politiker haben ihr Selbstgefühl, und so weitgehend sie heute auch ihr Geschäft ohne Uffentlichkeit betreiben, so mag es sie doch verdrießen, daß die Presse zumindest theoretisch jederzeit da- zwischen fahren und nun ihrerseits die Zunge„im Maul des Pöbels“ menschreibt, die unter Umständen das Gefüge seiner Zeit erschüttern können. Es werden Zeiten kommen und sie sind schon dagewesen— wo die Menschenwürde schließ- lich nur noch in den nicht ganz gepflegten Händen des Journalisten liegen wird, der seiner Würde selbst nicht immer ganz sicher ist. Er wird die Unantastbarkeit und Freiheit des Menschen verteidigen, und es wird uns nichts helfen, daß wir uns einen erhabenen Verteidiger wün- schen, denn wir werden ihn nirgendwo finden. Daß eine durch und durch unbürgerliche Erscheinung, die dazu ver- urteilt ist, den Konventionen aus dem Wege zu gehen, die Mission haben sollte, die Ordnung zu schützen, in der die bürgerlichen Menschen die Güter der Toleranz und Gewissensfreiheit genießen, will gerade diesen Menschen nicht in den Kopf. Aber wenn der Ruf„Es ist eine Lust, zu leben“ je wieder Sinn haben soll, dann muß er zuerst aus dem Munde des Journalisten erklingen. „Ein Zeitungsschreiber ist ein Mensch, der seinen Beruf verfehlt hat“, sagt Bismarck. Dies Wort des fein- nervigen Staatsmannes kann uns nicht erschrecken, denn wie sollte der seinen Beruf nicht verfehlt haben, der alle Berufe umfaßt und eine Berufung hat! Journalismus läßt sich nicht lernen und Presseschulen sind ein Unding, 8 weit ihr Programm über die technischen Gegebenheiten hinausgeht. Wer für den Tag schreibt, hat die Leiden- schaſt des Künstlers und schöpft aus einer Lebenserfah- rung, die sich auf keinen Beruf beschränken darf. Je mehr Berufe er verfehlt hat, um so sicherer verfällt er seiner Passion, und es ist vielleicht nicht übertrieben, zu sagen, daß der beste Journalist derjenige ist, der einen anderen Beruf aufgegeben hat, sei es den des Juristen, des Histo- rikers oder sonst einen, der ihm zu eng erschien. Denn es ist nicht seine Aufgabe, alles zu wissen, sondern alles zu erleben, alles in seinen Nerven zu spüren, alles mit Inbrunst zu erfahren und die Erfahrung schnell und mit der Wärme des schnellen Erlebens auszusprechen. Ein guter Steuerspezialist wird niemals lernen, einen zugäng- lichen Artikel über sein Gebiet zu schreiben, wenn er kein publizistisches Temperament hat. Aber ein guter Presse- mann kann sich zur Not in jedes Spezialgebiet einarbeiten. Seine Gewissenhaſtigkeit ist jederzeit nachzuprüfen, denn was er schreibt, Iiegt vor aller Augen. Sich täglich vor der erbarmungslosen Offentlichkeit bewähren und im stän- digen Gefühl der Unvollkommenheit leben zu müssen, ist eine An- forderung an die menschliche Leistungsfähigkeit, von der die Leser sich keine Vorstellung machen. Das Glück, im Maschinensaal zu leben, die gelassene Intelligenz der Typographen neben sich zu fühlen, den Geruch der Druckerschwärze einzuziehen, noch im Blei zu streichen oder zu ändern, auf die unerbittliche Uhr zu schauen, stets am Rande der Katastrophe zu wandern, die jeder kleinste Irr- tum hervorrufen würde, sein eigenes Wort erst in der Fahne und dann im fertigen Umbruch zu finden und mit ihm das herrlichste aller Wiedersehen zu feiern, dann die fertigen Seiten sich falten zu sehen und zu jubeln„Endlich!“, weil man es nicht besser hätte machen können, und zu beben„Zu spät!“, weil man es gerne noch besser gemacht hätte,— alles das ist atemberaubend schön und schrecklich, es ist ein Hundeleben und ist das schönste Abenteuer auf der Welt. Ahnen die Jünglinge, die sich zu diesem Beruf drängen, Was ihnen bevorsteht? Wissen sie, daß der erste Auftrag, einen selb- ständigen Bericht zu schreiben, nicht minder schwindelerregend ist als die Aussicht, eine moderne Kampfmaschine fliegen zu müssen, ohne es gelernt zu haben? Trotzdem wird der Journalismus stets die schwachen und starken Naturen mit gleicher Heftigkeit anziehen. Die schwachen, weil sie Eile und Hast und Allgemeinverständlichkeit mit Oberflächlichkeit verwechseln, weil sie glauben, wer zu allem etwas sagen müsse, brauche keine Grundsätze zu haben. Die starken, weil sie die un- mittelbare Wirkung suchen, weil sie die Trunkenheit der schnellen Arbeit lieben und weil sie kein besseres Mittel kennen, mit dem Ansturm des Lebens zu kämpfen. 3 (Aus„Scharzeiße Magie— Uber die Freiheit der Presse, Rainer Wunderlic' Verlag Hermann Leins, Lübingen umd Stuttgart) 5 SEITE 12 AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS MANNHEIMER MORGEN Die modernen Nachrich— tenqggentüren haben quch Bilderdienste angeschlos- sen. Sie liefern täglich die aktuellsten Bilder ins Haus, von denen in der politi- schen Redaktion nach ein- gehender Prüfung ein ge— eignetes Titelfoto qusge- Wählt Wird(Bild Mitte links). Enfscheicdend för die Ord- nung innerhalb der Zei- fung, Was die Placierung von Artikeln und Anzeigen anlangt, ist die seiten- Weise Planung, die von einem Vertrefer der Re- daktion, dem„Chef vom Dienst“, zosammen mit dem Leiter der Anzeigen- abteilung vorgenommen wird(Biſd unten links). Die Herstellung einer Zeitung gleicht einer Mosdikarbeit. Auf dieser und den nächsten Seiten versuchen Wir, dem Leser ein plastisches Bild von dieser Arbeit zu geben. Das Entstehen der Ausgabe vom 23. September 1959 mit der Schlagzeile„Strauß will eine Milliarde mehr“ und dem Titelbild von der Gattin des Bundes- präsidenten Löbke, die gerade von einer in- derin einen Halsschmuck erhält, ließen Wir in seinen Wesentlichen Stationen fotografieren. Der ſext för den„Aufmacher“, so wird jeweils der Artikel unter der Schlagzeile genannt, commt entweder von einem Korrespondenten öber die Telefonleitung in die Redaktion, o die Sekretärin ihn guof die Platte eines Dima- fons gofnimmt und zur Kontrolle noch mit— stenographiert(Bild oben links), oder er wird öber die Fernschreibleitung einer Nachrichten- agentur in den Fernschreiberraum im Zeitungs— gebäude(Bild oben rechts) gesendet. Als soge- nanntes Manuskript liegt er dann gouf dem Neddktionsschreipfisch, um redigiert, das heißt stilistisch verbessert, gestrafft und mit einer Ceberschrift versehen zu Werden(Bild Mitte rechts). Ist dies geschehen, Wird das Manu— skript mit Angaben öber die gewönschte Schriftart in die Setzerei gegeben(Bild unten rechts). NOEN MADIDEEIMFEE MOES EN AEN FlATZ EIN NEUES HAUS f SEITE 18 Von jedem gesetzten Artikel Wird ein Spaltenabzog angefertigt. Die Abzogsfahne ist nun bei den Korrektoren. Der Korrektor im Der Bleisqtz Wird eingeschwärzt(siehe Bild) und dann gouf eine Vordergrund liest das Manuskript vor, der andere vergleicht und Papierfahne mittels Rollyyalze abgezogen. zeichnet die Korrekturen an. 1 In der Sefzerei stehen die Setzmaschi- nen. Jede Maschine wird von einem Setzer bedient. Dieser sitzt vor einer Tastatur, ähnlich der einer Schreib- maschine. Durch Druck gouf die Tasten sammeln sich die Matrizen— grob ge— sprochen die Sieß formen- för Buch- sfaben oder Zahlen zur Zeilenbreite. Durch Hebeldruck wird dann jede ein- zelne Zeile vor das Siegrad transpor- tiert, Wo der Zeilenguß durch Blei er- folgt. Während sich die Bleizeilen dann zur Spalte ansammeln, Wandern die Matrizen zu neverlichem Gebrauch quf ihren alten Platz im Magazin zuröck (Bild oben links). Die Ueberschriften Werden mit der Hand gesetzt. Die Buchstaben ſiegen dazu in einem gefächerten Kasten be- reit, die großen aſphabetisch geordnet, die kleinen je nqch Häbfigkeit ihres Gebrauchs. In den großen Fächern des Kastens liegen die meistgebrabchten kleinen Buchstaben, Wie q, e, n, m, o, r, t, O. Auf dem Winkelhaken, dem Ge- rät, das der Setzer dabei in der Hond hält, Wird die Spaltenbreite der Ueber- schrift eingestellt(Bild rechts Mitte). 3 Aus, dem Origingltitelbiſd wird inzwischen in der Chemigrophie das Klischee hergestellt. Das Neprodoktionsgerät Bildopeffföche in Punkte zerlegt wird. Das Bild in der Mitte links zeigt das Kopferen dieses Rasternegati fei i ö f 1 e ee e e 9 p gatiys quf eine Zinkplatte, die anschließend in der Aetzerei (siehe Bild) liefert ein Rasternegatiy, Wobei die AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS ——— Eꝶ—Cᷓ—————— Was hier zu sehen ist, heißt Umbruch. Die von der Setzmaschine gelieferten Textspalten in Blei Werden unter die Veberschriften je nach ihrer Wichtigkeit ein-, zwei- oder dreispaltig eingeordnet, das heißt umbrochen. Auf ähnliche Art Wie der Spaltenabzug wird ein Seitendbz g hergestellt. Korrektor und umbrechender Redaktebt erhaſten je einen Abzug, um die Richtigkeit der Ueberschriffen bnd Spaltenumläbfe 20 öberpröfen. Von feder Seite entsteht in der Prägepresse eine Mater, ein hitzefester Speziolkorton, df den durch Druck alle Bochstabenprofile eingepreßt Werden. e Anzeigenseiten einer Zeitung haben etyd den gleicheß dem Bild im Vordergrunch, gqof dem bereits Placierungsy- Werdegang wie die Artikelseften, ßeine Textanzeigen Werden ond duch graphische Wirksamkeit eines Inserates im Gesd in der gewonschten Größe zum Teil mit der Maschine, zum Teil bild der Seite berücksichtigt sind. Ist der Umbruch beendet, mit der Hand gesetzt. Anzeigen mit bildhaften Darstellungen werden von den Anzeigenseften, gendoo Wie von den Artikel ommen zumeist als Mater ins Habs, müssen dann aber för den seiten, ebenfalls Matern hergesteſft und von diesen Wiederum 5 1 6 Anzeigenumbruch, der quf unserem Bild zu sehen ist, zunächst die halbrunden Oruckplatten, die för jeglichen Rofafionsdruck n ger Sieß maschine Werden die Seitenmatern mit Blei qusgegossen, und zwar so, daß von in flache Bleipſaſten umgegossen Werden. Der Umbroch einer gotwendig sind. Der Anzeigenumbroch ſäuff paralſel zum te- jeder Seite eine halbrunde, der Rotation angepaßte Plotte entsteht.. a Anzeigenseite erfolgt nach einem gezeichneten Seitenplan(quf daktionelfen Umbruch. SEITE 15 AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS N MAD fIEIMER Alle redaktionelle und fechnische Vorbereſtungsorbeit wäre umsonst, wWenn kein Papier zum Bedrucken da wäre. In einem möglichst febersicheren Naum Wird es rollenweise gelagert. Eine dieser Rollen wiegt elf bis zwölf Zentner. Dreißig dieser Rollen braucht der Mannheimer Morgen för die Herstellung einer Samstagausgabe. Vier bis fünf Lastzüge mit je dreißig Rollen Ladung fahren in der Woche am Verlagsgebäbde vor und g för den Transport von Papierrollen entladen. werden hier mit einem Spezialfahrz Das Klischee des Tifelbildes ist inzwischen auch im Rotationsraum gelandet, Wo es nach entsprechender Zurichtung Die Wichtigsten Teile der Rotfationsmaschine, auf der die Zeitung gedruckt wird, sind die Plattenzylinder. Auf sle Werden die halbrunden Druckplatten för Text- und Anzeigenseiten qofgelegt und fest verschlossen. quf den dafür vorgesehenen kaum quf der Druckplatte för die Titelseite aufgeklebt wird. ö laufenden Band qusspuckt(Bild unten links), sind häufig viele Frauen den einzelnen Exemplaren entweder Textbeiſagen oder Werbeprospekſe beizulegen. Während die Rotafionsmaschine die fertigen Zeitungen am an einem langen Tisch damit beschäftigt, saimt⸗ ndet, tikel rum SEITE IE AM ALTEN PLATZ EIN NEUES HAUS MANNHE(MER MORGEN Her ver dru Che Dr. Elch Feu les: 8021 H. Stel Ban Bad Mar Nr. 14. 8 11 n a. a 5 a f grün Mit Abtes werden die Zeitungen nachts zum Bahn— in aller Fröhe sind die Trägerinnen schon unterwegs, versand und zu den einzelnen Trägerinnen gebracht. um den Abonnenten die Zeitung zu bringen. bem Wes Jet am von wur vert Grũ rune Von insgesgmt zweihundertfönfzig Händlern, sei es an Straßenkiosken, Bahnhöfen oder in Bochhandlongen tun! in- und qußerhalb von Mannheim, wird der Mannheimer Morgen täglich zum Kguf angeboten. ordr Die Zeitong hat ihr Ziel erreicht: den Leser. Das Herz eines jeden im Zeifongsberuf Tätigen schlägt beim Anblick eines soſchen Bildes höher. Denn er Will, daß seine Zeitung gelesen Wird- möglichst mit sichtbarem Interesse. ö land sche den Ben Der rijn Ron mög anst Par von nied abge betr eine Sat eus Min belg steine Zejtung mehr als einen Jag alt geworden, hat sie Weilgehend ihren Reiz als aktoelle Lekföre verloren. Sie Wird dann meistens Zum praktischen Sebrauchsgegenstand, nämlich zum Beispiel för die Marktfrqu zum willkommenen Einwickelpapier(Bild oben). Nor för Archivare- 1 goch für den des Mannheimer Morgen(Bild links)— können manche Arfikel noch för spätere Sich Zeiten yon Bedeutung sein. Archivare müssen duch nach Jahren noch duf Anfrage den mitt enfsprechenden Ordner zur Hand haben, um- bleiben Wir bei der Ausgabe vom 23. September der 1959— Auskunft daröber geben 20 können, Wann der Verte igungsminister Strauß damals mite „eine Milliarde mehr“ haben Wollte. Es sind deshalb duch Liebe Und Sorgfalt mit im Spiel, Ver Wenn der Archivar zur Schere greift, um Teile einer Zeitung för die Zokönft 20 erhalten. erk! Wur Kar abge 165 N Kre BEILAGE DES MANNHENMER MORGEN Oest den bEDACTION: 5 des WERNER GILLES UND WOLFGANG VON GO pPER 5 des FOTOS SOWI NH SEONDERS VE EME RE): 880 EOBERNT H AUSSER 8 Wir Wir