fen hafen „ der Feier- Hän- seren Mehr ver- ist es Wigs⸗ War. Län- talie- ach arten ierli- langt deut- obert eson- ke 2u von lustig umor chen“ Früh- bold Hugo ſand- mit tigen amen iana“ schen eine Se- „ dlie alt- Lotti, ehm etwa lum- Wie en- acht“ gerin nicht r ge- am- ver- voll h im auch und die Gra- das 2dr amer und sifall enen slied 8 als esch Büh- der ter- Jah- riser bahn men. ilm- r in ona! ihmt „Die und zeigt imer Bre- 1945, Ma- 1 je- von den- Ber, Zild- Ge- der cher 8 Zu btile läge erk- „Die lung rek- nor- Ein licht esch —— vie- Fa- vu ein ten tten da- gen un- hen adi- ein sich nd- nen das 8 das ber tte. nes on- ott“ ten Iti- en. de, er- ern in- zu- ns- ten er- ven je- de, ine en u: gt) Herausgeber„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. ackermann; Politik: Hertz- Elchenrode: Wirtschaft: F. O. Weder; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. 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Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 274/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 27. November 1959 Bonner Bremse für die Preise Das Bundeskabinett verkündet ein Acht-Punkte- Programm Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bon n. Das Bundeskabinett hat am Donnerstag in acht Punkten festgelegt, welche staatlichen Maßnahmen zur Senkung der überhöhten Lebensmittelpreise ergriffen werden sollen und welche Tatbestände schon jetzt zur Entspannung der Marktlage beitragen. Bundesernährungsminister Werner Schwarz versicherte anschließend vor der Presse, daß spätestens bis Januar bei wichtigen Nahrungsmitteln wie Butter und Fleisch die Preise wieder auf das Vorjahresniveau absinken werden. Schwarz betonte, die Bundesregierung ver- kenne nicht, daß die Hausfrauen in den ver- gangenen Wochen über die Lebensmittel- preise„laut stöhnen“ mußten. Zu der Haupt- ursache— der Trockenheit in Nord- und Nordwestdeutschland— sei beispielsweise bei der Butter eine Art Psychose hinzuge- kommen, die mitunter zu Angstkäufen des Handels und der Verbraucher geführt und Preissteigerungen begünstigt habe. Gerade bei der Butter sei jetzt aber ein„Umkippen“ der Preise zu erwarten. Dementsprechend heißt es in Punkt 1 der Kabinettserklärung, daß wegen der Auf- hebung des Butterzolls bis Ende März näch- sten Jahres Anzeichen für ein weiteres er- hebliches Abfallen der Butterpreise sprächen. Minister Schwarz glaubt sogar, von der näch- sten Woche an prüfen zu müssen, ob nicht zuviel Butter importiert werde und dem- entsprechend die Einfuhrausschreibungen ge- drosselt werden müßten, damit nicht über- höhte Mengen von der Staatlichen Einfuhr- und Vorratsstelle eingelagert würden und die Verbraucher später auf Lagerbutter an- gewiesen seien. Wieder 700000 Mark für Nationaltheater Die Theaterzuschüsse im neuen Staatshaushaltsplan-Entwurf Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Entwurf des Staatshaus- halts für das Rechnungsjahr 1960/61, der am Mittwoch vom Landtag an den Finanzaus- schuß verwiesen wurde, sieht für die nicht- staatlichen Bühnen und Orchester des Lan- des die gleichen Zuschüsse vor, die im Jahre 1959 gegeben wurden, Lediglich der bisherige Zuschuß für das Deutsche Theater Konstanz in Höhe von 38 500 Mark ist in dem Voran- schlag nicht enthalten. Dem Ausschuß liegt jedoch ein Antrag des CDU-Abgeordneten Hermann Schneider(Konstanz) vor, die Streichung wieder rückgängig zu machen. Für die Unterländer Landesbühne Rhein- Main-Neckar, die im Vorjahr so umstritten War, enthält der Entwurf einen Zuschuß in Höhe von 120 000 Mark. Der höchste Zuschuß ist mit 700 000 Mark für das Nationaltheater Mannheim vorgese- hen, denn folgen die Städtischen Bühnen Freiburg mit 395200 Mark und das Landes- theater Württemberg Hohenzollern mit 336 000 Mark und die Städtischen Bühnen Heidelberg sollen 240 000 Mark erhalten. Ferner sind vorgesehen: Für die Württem- bergische Landesbühne Eßlingen 160 000 Mark, die Städtische Bühne Ulm 157 200 Mark, das Stadttheater Konstanz 120 000 Mark, die Stuttgarter Kommödie im Mar- quardt 54 000 Mark, das Stadttheater Pforz- heim 142 000 Mark sowie für die Volksschau- spiele Otigheim 30 000 Mark. Die Stuttgarter Philharmoniker werden mit 206 000 Mark, das Symphonieorchester Reutlingen mit 170 O0 Mark, das Kammerorchester Pforz- heim mit 50 000 und das Stuttgarter Kam- merorchester mit 77 000 Mark unterstützt. „Verkehrsvakuum“ im Odenwald Der Landtag behandelte am Donnerstag in erster Lesung das Gesetz über die Weiter- führung der Elektrifizierung und den Aus- bau mehrerer Vorortstrecken im Raum der Landeshauptstadt Stuttgart. Die auf die Rechnungsjahre 1961 bis 1965 verteilten Kosten belaufen sich auf 160,4 Millionen Mark. Der Vorsitzende des Wirtschaftsaus- schusses, Dr. Reinhold Maier, bezeichnete den Verkehr in der Debatte als lebenswichtig für das Land. Die Abgeordneten Professor Gön- nenwein FDP/DVP Heidelberg) und Dekan Krämer(CDU Mosbach) setzten sich in der Aussprache energisch dafür ein, daß bei den Elektriflzierungs- und Ausbaumaßhßnahmen der Bundesbahn auch die ausgesprochenen Hinterlandgebiete wie das Bauland im Nord- osten des Landes oder die Gegend Ulm- Ravensburg endlich aus ihrem Verkehrs- vakuum erlöst würden. Die Verkehrspolitik des Landes gebiete hier eine entsprechende Planung. Abgeordneter Krämer wies darauf hin, daß auf der Strecke Heidelberg-Würz- burg seit Jahren kein D-Zug mehr verkehre, da es heiße, der Unterbau der Strecke sei zu schlecht. Wenn das Land in die Förderbezirke Millionen hineinpumpe, müsse es auch dafür sorgen, daß der Verkehr dort besser erschlos- sen werde. Im übrigen herrsche im Heidel- berger Raum ein sehr starker Berufsverkehr. Wenn man mit den Förderungsmagnahmen hier an der alten Grenze halt mache, erweise man dem Zusammenwachsen des Landes Baden- Württemberg einen schlechten Dienst. Gegen den Tod auf den Schienen Auf Antrag des Finanzausschusses hat der Landtag die Landesregierung ersucht, die Maßnahmen zur Beseitigung schienenglei- cher Uebergänge in Baden- Württemberg zu verstärken und auf eine Vermehrung der Warn- und Schutzeinrichtungen hinzuwir- ken. Außerdem soll die Regierung dafür sorgen, daß die Vorschriften der Straßenver- kehrsgesetze über die zugelassene Besetzung von Gmnibussen durch die Polizei beachtet werden. Diesem Beschluß, der einstimmig gebilligt wurde, lag ein Antrag des SPD- Abgeordneten Kurt Angstmann zugrunde. Große Mehrheit für Ungarn-Debatte Diesmal weniger Stimmenthaltungen im afro- asiatischen Block New Vork.(dpa) Die UNO-Vollversamm- lung hat sich am Mittwochabend in New Vork mit 51 gegen 10 Stimmen bei 15 Enthaltungen für eine Ungarn-Debatte in der gegenwärti- gen Sitzungsperiode entschlossen. Sechs Mit- glieder waren bei der Abstimmung nicht im Plenarsaal. Die Vollversammlung nahm da- mit die Empfehlung des Lenkungsausschus- ses an, die Ungarn-Frage auf ihre Tages- ordnung zu setzen. Die Delegierten der kom- munistischen Länder hatten sich bis zuletzt bemüht, diese Entscheidung zu verhindern. Sie erklärten, eine Ungarn- Debatte würde gegen den„Geist von Camp David“ ver- stohen. Der Beschluß der UNO- Vollversammlung, über Ungarn zu debattieren, wird in UNO- Kreisen als moralischer Erfolg des Westens gewertet. Die einzigen Stimmen gegen eine Debatte kamen von den Ostblock-Ländern und Jugoslawien. Es gab diesmal im afro- asiatischen Block weniger Stimmenthaltun- gen als früher bei ähnlichen Anlässen. Birma, Liberia und Tunesien stimmten sogar für eine Ungarndebatte, ebenso Kuba, das sich sonst in vielen Fragen von den südame- rikanischen oder westlichen Ländern abson- dert. Die westeuropäischen Staaten bekür⸗ worteten geschlossen eine Aussprache über Ungarn. Palästina-Flüchtlinge sollen entschädigt werden Jerusalem.(dpa) Israel bietet den Pala- stina-Flüchtlingen an, sie für ihren in Israel zurückgelassenen Besitz zu entschädigen und sie bei ihrer Ansiedlung in arabischen Län- dern zu beraten. Dies teilte der israelische Ministerpräsident, Ben Gurion, mit. Ben Gurion sagte, eine Lösung des Problems der Palästina-Flüchtlinge sei möglich, sobald es die arabischen Führer wünschten. Israel sei jederzeit zu Verhandlungen bereit, direkt oder durch die Vermittlung anderer. Eine Voraussetzung dafür sei jedoch, daß die Flüchtlinge in arabischen Ländern angesie- delt würden. Insbesondere im Irak und in Syrien seien alle Vorbedingungen für eine Ansiedlung der Flüchtlinge gegeben. Die übrigen Punkte der Kabinettserklä- rung lauten: 2. Es Werden 21 Millionen Stück Schweine- fleischkonserven zu 400 Gramm von der Ein- fuhr- und Vorratsstelle zu einem Abgabe- preis von 1,20 DM ausgelagert und noch vor Weihnachten den Verbrauchern zu einem Preis von etwa 1,50 DM angeboten. Der Abgabepreis ist gegenüber früheren Plänen um zehn Pfennig gesenkt worden. 3. Großzügige Käseeinfuhren aus dem OEEC-Raum, aus Neuseeland, Australien und Finnland sollen eine ausreichende und Preisgünstige Versorgung sichern. 4. Eine Aufhebung oder Senkung des Importzolls für Gemüsekonserven, vor allem für Bohnenkonserven wird erwogen, um das knappe Angebot von Frischgemüse auszu- gleichen. Der Zoll für Gemüsekonserven be- trägt zur Zeit 27 Prozent des Wertes. 5. Die Bundesregierung erwartet von den Fleischern, daß sie die Preissenkungen für Schlachtrinder und Schlachtschweine in vol- lem Umfang an die Verbraucher weitergeben. Die Oeffentlichkeit würde kein Verständnis aufbringen, wenn diese Bemühungen zu kei- nem Erfolg führen sollten. Schwarz sagte hierzu, daß die Appelle in der Offentlichkeit schon gefruchtet hätten und sich eine ge- wisse Entspannung bei den Fleischpreisen abzeichne. Er habe keinen Anlaß, an dem guten Willen der Fleischer zu zweifeln. 6. Weitere Ausschreibungen für Gefrier- fleischimporte sollen so rechtzeitig erfolgen, daß die Waren noch vor Weihnachten auf den Markt kommen. 7. Der Ausfall an Futtermitteln heimi- scher Produktion ist und wird durch stetige Einfuhren nach Möglichkeit ausgeglichen, um so eine preisgünstige Versorgung mit Ver- edlelungserzeugnissen sicherzustellen. 8. Die Regierung verweist ausdrücklich auf die günstigen Einkaufsmöglichkeiten bei Geflügel und Eiern. Diese Produkte seien billiger als im Vorjahr. Es werde nichts ge- schehen, um hier die Chancen für die Haus- frauen zu mindern. Nach den Worten von Schwarz wird auch bei Kartoffeln im Früh- jahr sich vielleicht ein Preisdruck nach unten einstellen. Das„ganze Deutschland repräsentieren“ soll die Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr die Sportjugend aus West- und Mitteldeutschland in Squad Valley(Winterspiele) und Rom(Sommerspiele) vertritt. Trotz des Flaggenstreits bleibt das Ziel aller Bemühungen des Nationalen Olym- pischen Komitees der Bundesrepublik weiterkin die gesamtdeutsche Mannschaft.„Damit rechne ich auch fest“, sagte der Präsident des Deutschen Sportbundes, Willi Daume, nach einem Gespräch im Bundeskanzleramt, wo de Meinungsverschiedenkheiten mit der Bun- desregierung uber das Emblem für eine gesamtdeutsche Mannschaft erörtert worden waren. Daume lehnte einen Kommentar zu der Frage ab, ob der Einmarsch der gesamt- deutschen Mannschaft ohne jede Flagge ein Ausweg wäre. Er meinte lediglich:„Es gibt viele Möglichkeiten.“— Unser Bild zeigt den (rechts), und Willi Daume(links), vor dem Bundeskanzleramt. Präsidenten des NOK, Karl Ritter von Halt Bild: AP „Flaggenkompromif wäre schädlich“ Dr. Schröder: Schon in Melbourne machten wir eine sehr bittere Konzession Bonn.(AP) Bundesinnenminister Schrö- der begründete am Donnerstag die ableh- nende Haltung der Bundesregierung gegen- über der vorgesehenen Kompromiß-Flagge für die gesamtdeutsche Olympia-Mannschaft Bonn fragt nach Uebergabe der Piloten Neue Note an die Prager Regierung/ Nowotny verlangt Garantien Von unserer Bonner Redaktion Bonn. In einer Note an die tschecho- slowakische Regierung fragt die Bundes- regierung, wann und wo die beiden Piloten der Bundeswehr, die sich in die Tschecho- slowakei verflogen hatten, den deutschen Be- hörden übergeben werden können. Die Bun- desregierung sichert eine beschleunigte Ueberprüfung aller etwaigen tschechischen Schadensersatzansprüche zu. Das Schreiben wurde, wie ein Regierungs- sprecher am Donnerstag mitteilte, am Mitt- woch der Bonner US-Botschaft mit der Bitte übergeben, es nach Prag weiterzuleiten. In der Note begrüßt die Bundesregierung die Bereitschaft der tschechoslowakischen Regie- rung, für eine baldige Rückkehr der beiden Flugzeugführer Sorge zu tragen. Sie spricht die Hoffnung aus, daß die Maßnahmen für die Ueber führung bald abgeschlossen werden können. Wie weiter erklärt wurde, sind in- Zwischen zwei Briefe der gefangenen Piloten bei ihren Angehörigen in der Bundesrepublik eingetroffen. Das Bundesverteidigungsmini- sterium hat die Empfänger gebeten, den In- halt geheimzuhalten, und darüber hinaus die Briefe innerhalb der Bundeswehr für„ge- heim“ erklärt. Die Briefempfänger haben sich mit der Geheimhaltung einverstanden erklärt. Der Regierungssprecher ging auch auf eine Rede des tschechoslowakischen Staatspräsi- denten Novotny ein, in dem dieser erklärt hatte, Bundesverteidigungsminister Strauß habe schon nach kurzer Zeit den Aufenthalts- ort der Flieger gekannt. Der Sprecher stellte richtig, das Verteidigungsministerium habe nach dem Verschwinden der Piloten zwei Vermutungen gehabt: entweder sind die Ver- schollenen in Grenznähe abgestürzt oder sie befinden sich lebend auf tschechoslowaki- schem Gebiet. Obwohl sich die Anzeichen für die zweite Vermutung immer mehr verdich- tet hätten, habe erst die tschechische Mit- teilung vom 14. November Gewißheit ge- bracht. Nach den Worten Novotnys sollen die beiden Maschinen zusammengestogen sein, so daß es sich um einen Unfall handeln würde. Zwischen Gesſern und Morgen Während des Besuchs von Bundespräsi- dent Lübke am 1. und 2. Dezember in Mainz werden alle Dienstgebäude der staatlichen und kommunalen Verwaltungen in Rhein- ljand-Pfalz sowie der Körperschaften des öffentlichen Rechts beflaggt. Kein durchschlagendes Argument gebe es mehr gegen das volle Amt der Frau in der Kirche, sagte der hannoversche Landes- bischof D. Dr. Hanns Lilje in Hannover bei der Generaldebatte der hannoverschen Lan- dessynode über den Entwurf einer neuen Kirchen verfassung. Grundsätzlich hat das Bundesverwal- tungsgericht entschieden, daß die höheren Dienstgrade des ehemaligen Reichsarbeits- dienstes Versorgungsbezüge wie Berufs- offlziere erhalten. Im Reichsarbeitsdienst gab es etwa 8000 bis 10 000 höhere Dienst- grade. Peter von Eckardt, der Sohn des Bundes- pressechefs, will in die Fußstapfen seines Vaters treten. Er ist für den bisher un- besetzten Posten eines deutschen Sprechers bei der Informationsabteilung der EURA- TOM- Kommission in Brüssel vorgesehen. Frankreichs Staatspräsident de Gaulle hat Bundeskanzler Adenauer für die guten Wünsche zum Geburtstag gedankt. De Gaulle versichert, daß er sich wie Adenauer auf die nächste Begegnung in Paris freue. Eine Rüge erteilte die Berliner SPD dem Vorsitzenden der sozialistischen Jugendorga- nisation„Die Falken“ in Berlin, Harry Ri- stock. Auf Ristocks Anordnung hatten„Die Falken“ entgegen einem Beschluß der SPD zur Westberliner Mai-Kundgebung Trans- parente mit der Forderung„Wiedervereini- gung ohne Adenauer“ mitgeführt. T. S. Eliot, der in Amerika geborene Dichter und Schriftsteller, erhielt aus der Hand des deutschen Botschafters in London, von Herwarth, den ihm verliehenen Orden Pour le mérite der Wissenschaften und Künste. Mit Nachdruck dementierte die franzö- sische Botschaft in Bonn, daß der Mitarbei- ter des französischen Presseattaches in Bonn, Louis Hirn, Kontaktmann der gegen die algerische Freiheitsbewegung gerichteten Terrororganisation„Rote Hand“ sei. König Hussein von Jordanien wird heute zu einem mehrständigen Besuch in West- berlin erwartet. Der junge Herrscher will mit eigenen Augen die Viersektorenstadt sehen. Am Donnerstag stattete er in Bonn Bundespräsident Lübke und Bundeskanzler Adenauer kurze Höflichkeitsbesuche ab. Zum Abschluß einer äußerst stürmisch verlaufenen Sitzung hat das belgische Ab- geordnetenhaus die Wirtschafts- und Fi- nanzpolitik der Regierung mit 111 gegen drei Stimmen gebilligt. Die sozialistischen Abgeordneten hatten den Plenarsaal vorher aus Protest gegen den eintägigen Ausschluß eines ihrer Abgeordneten verlassen. Bei einer Explosion in einem Kohleberg- werk der ungarischen Stadt Szuecsi sind 31 Bergleute ums Leben gekommen, wie Ra- dio Budapest meldete. Wirtschaftsminister Alsogaray und Fi- nanzminister Klein(Argentinien) sind im Finanz ministerium in Buenos Aires knapp einem Bombenanschlag entgangen. Der Sprengkörper detonierte in einem Bade- zimmer im fünften Stock, in dem sich Klein wenige Minuten zuvor aufgehalten hatte. Ministerpräsident Kassem, der sich seit dem auf ihn verübten Attentat in Bagdad im Krankenhaus befindet, ist erfolgreich operiert worden. Nach einer Meldung von Radio Bagdad teilte der irakische Gesund- heitsminister Dr. Mohammed Schauwaf mit, daß ein Geschoß aus dem Oberarm Kas- sems entfernt wurde. Douglas Dillon, der Staatssekretär im amerikanischen Außenministerium, wird vom 7. bis zum 14. Dezember Europa be- suchen, um sich mit den Handels- und wirt- schaftspolitischen Fragen vertraut zu ma- chen, die durch die Bildung des Gemein- samen Europaischen Marktes und der Klei- nen Freihandelszone entstanden sind. Nikolai Ignatow, der Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets der Rus- sischen Föderativen Republik, des größten Teilstaates der Sowjetunion, hat seinen Po- sten niedergelgt. Zum neuen Vorsitzenden wählte der Oberste Sowjet den bisherigen Stellvertreter Ignatows, Nikolai Organow. Zur Begründung wurde angegeben, daß Igna- tow, der Mitglied des Präsidiums des Zentral- komitees der KpPdsuU ist, sich in Zukunft ausschließlich seinen Parteiaufgaben wid-⸗ men soll. 85 — damit, daß sich die Bundesrepublik zu Zu- mutungen des Sowjetzonenregimes nicht wei- ter bieten lassen dürfe. In der Tagesschau des Deutschen Fernsehens sagte der Mini- ster:„Ein Kompromiß in der Flaggenfrage würde nach Ueberzeugung der Bundesregie- rung außenpolitisch und innenpolitisch außer- ordentlich schädlich sein. Im Ausland würde man zweifeln an der Entschlossenheit unseres Anspruchs, der einzige legitime deutsche Staat zu sein.“ Schröder machte für die gegenwärtigen Schwierigkeiten die Sowjietzonenregierung verantwortlich, die die schwarz- rot- goldene Fahne durch ein Satelliten-Emblem„ver- schandelt“ habe, Schon bei den letzten Olym- pischen Spielen in Melbourne habe die Bun- desregierung eine„sehr bittere Konzession“ machen müssen, als sie sich damit einver- standen erklärt habe, daß statt der National- hymne ein neutrales Musikstück gespielt wurde. „Weder Druck noch Repressalien“ Bundespressechef von Eckardt versicherte am Donnerstag vor der Presse, daß die Regie- rung weder Druck noch finanzielle Repres- Salien anwenden werde, wenn das NOK der Entscheidung des Internationalen Olympi- schen Komitees für die schwarz-rot-goldene Fahne mit fünf weißen olympischen Ringen im roten Feld folgen sollte. Zunächst werde man abwarten, was die Delegiertenversamm- jung des NOK der Bundesrepublik am 6. De- zember in Hannover beschließe, sagte der Staatssekretär. Etwa 15 000 des Jahrgangs 22 haben mit der Einberufung zu rechnen Wasserburg/ Inn.(AP) Bundesverteidi- gungsminister Strauß erklärte am Mittwoch abend auf einer CDU- Kundgebung in Haag im Kreis Wasserburg/ Inn, nur etwa 15 000 der rund 290 000 für den Wehrdienst erfaßten Angehörigen des Jahrganges 1922 hätten mit einer Einberufung zur Bundeswehr zu rech- nen. Es werde sich bei den Einberufungen ausschließlich um ehemalige Unteroffiziere, Feldwebel und Offiziere handeln, die in vier- wöchigen Lehrgängen in ihre Aufgaben innerhalb der territorialen Verteidigung ein- gewiesen werden sollen.„Wäre unser Not- stands- und Alarmsystem schon in Ordnung, dann hätten wir auf die 22er verzichten kön- nen“, sagte der Minister. Diplomat Bang-Jensen in New Vork tot aufgefunden New Tork.(dpa) Poul Bang-Jensen, der seit Montag vermißte frühere dänische UNO- Diplomat, wurde am Donnerstag in einem Park in New Vork tot aufgefunden. Nach Mitteilung der Polizei hatte Bang-Jensen eine Pistole in seiner Hand. Der ehemalige UNO-Diplomat hat vermutlich Selbstmord begangen. Nach Mitteilung der Polizei hatte Bang-Jensen einen Brief an seine Frau bei sich. Der 50 Jahre alte Diplomat hinterläßt außerdem fünf Kinder im Alter von vier bis 16 Jahren. Bang-Jensen war im vergan- genen Jahr aus dem Stab des UNO-Sekre-⸗ tariats entlassen worden, weil er sich gewei⸗ gert hatte, UNO- Generalsekretär Hammar- skjöld eine Liste von Zeugen auszuhändigen, die vor dem Ungarn- Ausschuß der Verein- ten Nationen ausgesagt hatten. Die Liste war danm unten Aufsicht verbrannt worden. MORGEN Freitag, 27. November 1959/ Nr. 274 Morne. Kommentar Freitag, 27. November 1959 Das Preis-Lied Es ist ein ganz schwacher Trost, daß an- dere Leute dieselben Sorgen haben wie un- Sereiner. Aus Frankreich wird gemeldet, dag dort in 120 000 Lebensmittelgeschäften eine „Aktion Preissturz“ begonnen hat. Die be- teiligten Geschäfte bekommen ein dekora- tives blau-weiß-rot eingerahmtes Plakat und eine Liste mit den von der Regierung gewünschten Preisen. Das ganze ist ein Ap- Dell an den Patriotismus und ein verzwei- kelter Versuch, die Politik des Lohnstopps zu rechtfertigen. Für uns ist es, wie gesagt, ein schwacher Trost. Aber es ist auch ein deutliches Zeichen, daß irgendwo Sand in das Getriebe des Preismechanismus geraten, daß der Markt gestört und die Vernunft ge- trübt ist, daß man zu den Methoden der Gesundbeterei greifen mug. wo eigentlich Angebot und Nachfrage mit ihrer eigen- gesetzlichen Pendelbewegung regulierend wirken sollten. Appelle an den Patriotismus und Beschwörungen der besseren Einsicht sind im Wirtschaftsleben immer ein Beweis für üble Störungen, und große Worte täu- schen nicht darüber hinweg— weder in Frankreich noch bei uns. Hierzulande macht man es anders. Man wartet ab, bis die Hausfrauen böse und die Fraktionen unruhig werden, beginnt dann mit den Verbänden, im besonderen mit dem Bauernverband sich herumzustreiten, und wenn sich dann alle Beteiligten in frucht- baren Zorn hineingeredet haben, lüftet man den Vorhang des sakrosankten Agrarpro- tektionismus so weit, daß der Ueberdruck des Verdrusses gerade entwichen kann. Am System ändert sich nichts. Die Wirkung, wo- weit vorhanden, hat nur vorläufige Gültig- keit. Dies sind die Maßnahmen, zu denen sich die Bundesregierung durchgerungen hat: Ab- gabe von 21 Millionen 400-Gramm- Dosen mit Schweinefleisch aus den Beständen der Ein- fuhr- und Vorratsstelle, Gefrierfleisch- importe, eine Teilliberalisierung der Käse- einfuhr, Senkung oder Aufhebung des Zolls auf Gemüsekonserven und...— hier stockt es schon. Das übrige sind Worte, nichts als Worte. Und hinter den Worten kommen die Rätsel, die Preis-Rätsel. Da ist zum Beispiel die Sache mit der Butter. Als der Preis stieg, ertönte der Ruf: Weg mit dem Zoll, die Ein- tuhr muß uns retten! Nein, sagte der Bauern- verband, die ausländischen Exporteure stei- gen in die hohen deutschen Preise ein, machen ein dickes Geschäft, und der Erfolg ist gleich Null. Aus einer anderen Ecke war zu hören, der Wegfall des Butterzolls habe deswegen keinen Zweck, weil die Haupt- produzenten, Dänemark und Holland, durch Verträge mit Großbritannien gebunden seien und erst im Frühjahr liefern könnten. Dann wurde der Zoll tatsächlich befristet ausge- setzt. Der Erfolg? Wenn man unserem Bun- desernährungsminister Glauben schenkt, dann ist inzwischen der Preis je Kilo um 20 Pfennig gefallen. Und im übrigen verbrei- tet der frischgebackene Minister Werner Schwarz die erstaunliche Kunde, es sei jetzt so viel Butter auf dem Markt, daß man sich in Bonn schon mit dem Gedanken trage, die Einfuhrschleusen wieder abzudichten. Wenn das richtig ist, dann bleibt doch nur die Frage übrig, wieviel eigentlich von dem re- gierungsamtlichen Argumente zu halten ist, die Dürre des vergangenen Sommers sei eine internationale Plage gewesen und unsere Nachbarn hätten unter ihren Folgen genau so zu leiden wie wir selbst Widersprüche allerorten. Widersprüche auch beim Fleisch, bei den Kartoffeln. Heute wissen wir, daß die inländische Kartoffel- ernte um weniger als ein Zwölftel nur ge- ringer war als im Vorjahr. Erinnert man sich noch an das Lamento über die Mig ernte, als die Preise je Zentner die unsin- nige Höhe von 18 und 20 Mark erreicht hat- ten? Die Gedanken, die man daran knüp- ken kann, sind genau so unfreundlich wie diejenigen, die man bei dem lauthalsigen Streit zwischen Bundesernährungsministe- rium und Fleischerverband über die Schuld an den hohen Fleischpreisen empfinden kann. Hier bekriegen sich zwei, die beide auf dem trägen Roß unseres Agrarpreis- Systems reiten und die Sporen der Konkur- Tenz nicht leiden mögen. Denn hier liegt des Preisrätsels Schlüs- sel: Wenn die staatliche Agrar-Handelspoli- tik auf Preisteigerungen genau so elastisch reagieren würde wie auf ausländische Preisunterbietungen, die unsere hohen in- ländischen Erzeugerpreise in, Gefahr brin- gen könnten, wäre vieles besser. Der Schutz der heimischen Landwirtschaft ist gewiß eine notwendige Sache, aber wenn schon staatlicher Dirigismus getrieben wird, so hat sich die Waage nach zwei Seiten einzuspie- len und auch die Interessen der Verbrau- cher zu berücksichtigen. Hier ist noch man- cher Wunsch offen. Der Atmosphäre der Subventionen, der Stützungskäufe, der Min- destpreise und allem, was dazu gehört, ist so muffig geworden, daß Preissenkungen auf dem Wege zum Verbraucher irgendwo versickern, und zwar in Kanäle, die nie- mand mehr entwirren kann. Ansonsten aber mögen sich die Verbrau- cher an der eigenen Nase ziehen. Wenn mancher niedere Preis nicht bei ihnen an- kommt, tragen sie selbst ein gerüttelt Maß Schuld. Solange nur das Teuerste, das Beste in der allgemeinen Begehrlichkeit obenan steht, darf man sich nicht wundern, wenn Bedarfslücken und Engpässe entstehen, die das Preisniveau nach oben treiben. Es hätte in der Macht der Hausfrauen gelegen, den Butterpreis zu drücken, wenn sie nur 14 Tage lang auf Margarine ausgewichen wä⸗ ren, sie hätten den Kartoffelpreis in Gren- zen halten können, wenn sie sich nicht auf spezielle Sorten(möglichst im ab gepackten Beutel) versteift hätten, sie hätten die Fleischpreise beeinflussen können, wenn ade nicht allzu einseitig auf Schmitzelfleisch er- picht gewesen wären. Der wachsende Wohlstand, die steigenden Einkommen verführen zum Luxusbedarf, zum„Snob-Appeal“, zu ständig steigenden Ansprüchen. Gewiß ist das jedermann zu gönnen. Aber Proteste gegen hohe Preise machen sich nicht gut, wenn ein Gang über den Wochenmarkt die Erfahrung lehrt, daß günstige Angebote nicht genutzt werden. Selbst in der verfilzten, gelenkten, manipu- lierten Wirtschaft der Lebensmittelpreise hat der Verbraucher die entscheidende Macht. Er weiß es nur nicht immer. Hans-Joachim Deckert Für Bad Wimpfen soll einheitliches Recht werden Stuttgart.(tz-Eigener Bericht) Der Land- tag von Baden- Württemberg hat den Ge- setzentwurf zur Vereinheitlichung des Lan- desrechtes in den Landkreisen Heilbronn Sinsheim und Mosbach wegen seiner Be- deutung für Bad Wimpfen mit ihren Exkla- ven nach der ersten Beratung an den stän- digen Ausschuß verwiesen. Der frühere In- nenminister Fritz Ulrich(SPD) äußerte dazu, die Vorlage werde zweifellos dazu führen, Rechts verhältnisse zu schaffen, die die Be- völkerung aus der bisherigen Rechtsunsicher- heit befreie. Er bedauerte, daß es noch nicht möglich gewesen sei, mit dem Land Hessen ein Abkommen über Bad Wimpfen zu erreichen. Bekenntnis zum Selbstbestimmungsrecht Jahreskongreß des Kuratoriums Unteilbares Deutschland wurde in Berlin eröffnet Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. Mit dem Bekenntnis, das deutsche Volk werde niemals sein Recht auf Selbst- bestimmung aufgeben, hat der frühere Reichstagspräsident Paul Löbe vor fast 2000 Delegierten in der Berliner Kongreß- halle die fünfte Jahrestagung des Kurato- riums„Unteilbares Deutschland“ eröffnet. In seinem Hauptreferat über das Thema„Die Antwort des Westens auf die Herausforde- rung des Ostens“ vertrat der schleswig-hol- steinische Ministerpräsident, Kai-Uwe von Hassel, die Ansicht, weder der Tod Stalins noch die Friedensoffensive Chrustschows hätten an den kommunistischen Zielen etwas geändert. Er halte es deshalb für falsch, durch einseitige Zugeständnisse die vom Kreml vertretene Auffassung zu unterstüt- zen, die Bundesrepublik werde langsam er- müden und Zeichen von Unsicherheit erken- nen lassen. Von Hassel meinte weiter, ange- sichts der Tatsache, daß Deutschland im Ost- West- Konflikt eine Schlüsselstellung ein- nehme, dürfe sein Bekenntnis zur westlichen Welt kein Lippenbekenntnis bleiben. Der Ministerpräsident äußerte die Ueberzeugung, daß es gegenwärtig keinen Preis gebe, der den Kreml veranlassen könnte, dem deut- schen Volk die Wiedervereinigung zuzuge- stehen. Auch der SPD-Vorsitzende Erich Ollen- hauer äußerte als zweiter Hauptredner die Es fehlen noch 130000 Wohnungen Neue Wege der staatlichen Wohnungsbauförderung auf Landesebene Stuttgart.(L SW) In Baden- Württemberg fehlen heute noch etwa 130 000 Wohnungen. Angesichts dieses Wohnungsmangels hält die Landesregierung, wie sie in einer Denkschrift an den Landtag schreibt, eine Ueberführung des Wohnungsbaues in eine freie Marktwirt- schaft ohne jegliche staatliche Subventionie- rung und ohne Bewirtschaftung noch nicht für möglich. Zur Zeit könnten weite Kreise der Bevölkerung noch nicht die Mieten für Wohnungen bezahlen, die ohne staatliche Hilfe errichtet wurden. Die Landesregierung versichert jedoch, daß sie alles tun werde, damit der Wohnungsbau möglichst bald von staatlichen Förderungsmitteln unabhängig und eine freie Wohnungswirtschaft erreicht wird. Sie glaubt, diesem Ziel näher zu kom- men durch den Uebergang von der bisher reinen Kapitalsubvention des sozialen Woh- nungsbaus zur gemischten Subvention, wobei ein Teil der öffentlichen Förderungsmittel weiterhin als Baudarlehen, ein anderer Teil jedoch als zinsverbilligende Mittel für Bau- kredite gewährt werden, die der Bauherr Selbst aufnimmt. Dieses neue Verfahren der gemischten Subvention mit öffentlichen Mit- teln als Sockelfinanzierung hat die Regie- rung bereits im letzten und in diesem Jahr beim Bau von 4500 Wohnungen praktiziert. Sie Will im kommenden Jahr dieses System im gesamten öffentlich geförderten Woh- Huüngsbau, eventuell einschlieglich der Son- derbauprogramme, anwenden. Die Degression der Bundesmittel und deren weitgehende Aufzehrung durch die Bausparprämien hat zur Folge, daß im nächsten Jahr das Wohnungsbauförderungs- Programm wesentlich kleiner ausfallen wird als in den Jahren zuvor. Nach der Denk- schrift der Landesregierung können im nächsten Jahr nur 17 000 Wohnungen— den Wohnungsbau für Flüchtlinge aus der So- Wjetzone eingeschlossen— mit öffentlicher Hilfe errichtet werden. Im letzten Jahr Waren es noch 32 740 Wohnungen. Es wird jedoch angestrebt, daß etwa 60 Prozent der 1960 im sozialen Wohnungsbau zu bauenden Wohnungen in Eigenheimen liegen. Die rest- lichen Wohnungen sollen Familien mit ge- ringem Einkommen erhalten. Wie aus der Denkschrift der Landesregie- rung weiter hervorgeht, erstreckt sich der Wohnraummangel zu 43,78 Prozent auf Nord- württemberg, zu 27,53 Prozent auf Nord- baden, zu 16,86 Prozent auf Südbaden und zu 11,83 Prozent auf Südwürttemberg. In Stuttgart beträgt der Wohnungsmangel— Semessen an der Zahl der vorhandenen Wohnungen— 13 Prozent, in Ulm 14,7 Pro- zent, in Heidelberg 14,8 Prozent, in Karlsruhe 11,8 Prozent und in Mannheim 10,2 Prozent. Völlig behoben ist der Wohnungsmangel in den Landkreisen Sinsheim, Donaueschingen, Emmendingen, Konstanz, Biberach, Freuden- stadt, Horb, Münsingen, Rottweil, Saulgau und Sigmaringen. Stuttgarter Reaktor-Projekt mit Euratom- Vertretern besprochen Bonn.(gn.-Eigenbericht) Am Donnerstag wurden in Bonn unter Vorsitz von Bundes- Kanzler Dr. Adenauer Besprechungen mit Mitgliedern der Kommission der Euro- päischen Atomgemeinschaft(Euratom) ge- führt. Insbesondere ging es um die Ver- Wirklichung des zwischen Euratom und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Ver- trages über die gemeinsame friedliche Nut- zung der Kernenergie. Die Bundesregierung bestätigte erneut, daß sie dem ersten Projekt dieses gemeinsamen Programms, dem von der Arbeitsgemein- schaft Kernkraftwerke Stuttgart(AKS) ge- planten Bau eines Reaktors(150 MW] alle notwendige Unterstützung angedeihen lassen werde. Der Bund übernehme eine Garantie in Höhe von 100 Millionen Mark. An der Besprechung mit dem Kanzler nahmen der Präsident der Kommission, Etienne Hirsch, und die Kommissionsmit- lieder Krekeler und Sassen sowie Mitglie- der des Bundeskabinetts teil. Im Anschluß an die Besprechungen kam es zu einem Ge- dankenaustausch mit Mitgliedern der I desregierung von Baden- Württemberg der die Verwirklichung des Stuttgarter Vor- habens.: Ansicht, daß eine isolierte nationale Lösung des deutschen Problems heute nicht möglich sei. Die vier Großmächte, die 1945 ihre Ver- antwortung für die Wiederherstellung der deutschen Einheit ausdrücklich anerkannt hätten, dürften nicht aus ihrer Verantwor- tung entlassen werden. Ausgangspunkt für Verhandlungen in der Frage der Wiederver- einigung könnten nach der Meinung des SPD- Vorsitzenden internationale Verein- barungen der vier Mächte sein, die den Deut- schen einen klar umrissenen Auftrag geben würden. Im Gegensatz zu von Hassel, der die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Ostblock-Staaten mit der Begründung abgelehnt hatte, sie würden der Theorie zweier deutscher Staaten Vorschub leisten, sprach sich Ollenhauer für die baldige Nor- malisierung diese Beziehungen aus. Damit sei keine Meinungsänderung über Grenzzie- hungen und Heimatrecht verbunden. In seiner Begrüßungsansprache hatte Westberlins Regierender Bürgermeister, Willy Brandt, erneut festgestellt, die wirt- schaftliche Lage der Stadt sei besser als vor Jahresfrist. Es sei auch nicht gelungen, Berlin zu isolieren oder seine Bevölkerung zu diffa- mieren. Die Stadt sei im Gegenteil zu einem internationalen Symbol der Freiheit gewor- den. Dabei gehe es nicht nur um die Existenz einiger Millionen Menschen, sondern um die Glaubwürdigkeit und Sein oder Nichtsein der Westlichen Gemeinschaft. Die Hauptgefahr für Berlin sieht Brandt zur Zeit darin, daß viele das im Augenblick unlösbar scheinende deutsche Problem am liebsten zu den Akten legen möchten. Auch in den Begrüßungsansprachen des geschäftsführenden Vorsitzenden des Kura- toriums, Dr. W. Schütz, des DGB-Vorsitzen- den, Willi Richter, des Präsidenten des Indu- strie- und Handelstages, Alwin Münchmeyer, und des Berliner Vorsitzenden der Angestell- ten- Gewerkschaft, Siegfried Aufhäuser, kam übereinstimmend der Standpunkt zum Aus- druck, daß die Freiheit Westberlins und seine rechtliche und wirtschaftliche Zugehörigkeit zur Bundesrepublik erhalten bleiben müßten. Während der Sitzung wurden— wie dpa berichtet— mehrere Teilnehmer von ano- nymen Anrufern ans Telefon gerufen. So wurde von Hassel mitgeteilt, seine Tochter sei schwer erkrankt. Es konnte nicht festge- stellt werden, ob die Anrufe Ostberliner Ur- sprungs waren. Am Vorabend der Jahrestagung wurde in der Westberliner Kongreßhalle eine Ausstel- lung„Die deutsche Frage im Unterricht“ eröffnet. Sie zeigt zum erstenmal Lehr- und Lernmittel, die das gesamtdeutsche Problem zum Gegenstand haben. Die Ausstellung soll sbäter durch die Bundesrepublik wandern. Markenmilch- Verordnung tritt am 5. Dezember in Kraft Bonn.(dpa) Eine neue Markenmilchver- ordnung tritt am g;, Dezember in Kraft. In ihr ist festgelegt, welchen Anforderungen Milch Sehügen muß, um als Markenmilch verkauft zu werden. Die Verordnung ersetzt die bisher Etzel in einer schwierigen Lage Länder stellen erhebliche Finanzforderungen an den Bund Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Der Vorsitzende des Finanzaus- schusses des Bundesrates, der baden-würt⸗ tembergische Finanzminister Dr. Karl Frank, sprach am Donnerstag mit vier seiner Kol- legen aus den Landeskabinetten bei Bun- desfinanzminister Franz Etzel vor, um ihm die Forderungen der Länder hinsichtlich der Uebernahme von Kriegsfolgelasten vorzu- tragen. Durch Urteil des Bundesverfassungs- gerichts war der Bund im Sommer verpflich- tet worden, die Tilgung der Ausgleichsfor- derungen, die anläßlich der Währungsreform den Banken gegenüber der öffentlichen Hand entstanden waren, als Kriegsfolgelasten zu übernehmen. Der Finanzausschuß des Bun- desrates bemängelte am Donnerstagvormit- tag, daß die fällige Jahrestilgungsrate von 110 Millionen Mark im neuen Bundeshaus- halt für das Rechnungsjahr 1960 nicht ordentlich ausgewiesen worden sei. In einer Aussprache mit Etzel ging es den Landesministern am Nachmittag jedoch um mehr. Sie meinen, das Urteil des Verfas- sungsgerichtes verpflichte den Bund indirekt auch, die Zinsen der Ausgleichs forderungen zu übernehmen und Zinsen und Tilgungs- beträge rückwirkend ab 1950 zu zahlen. Das würde zusammen die ansehnliche Summe von etwa 3,5 Milliarden Mark ausmachen. Schließlich sollte nach Ansicht der Länder- minister geprüft werden, ob nicht auch die Zuschüsse der Länder zum Lastenausgleichs- fonds als Kriegsfolgelast vom Bund zu er- statten seien. Bundesminister Etzel befindet sich in einer schwierigen Lage. Die Situation des Bundeshaushalts erlaubt keinerlei Mehraus- gaben, die nicht durch Mehreinnahmen zu decken sind. Der Bundesanteil an der Ein- kommen- und Körperschaftssteuer kann ohne Zustimmung der Länder nicht erhöht werden. Steuererhöhungen oder die Einfüh- rung einer Bundesergänzungsabgabe zur Einkommen- und Körperschaftssteuer sind politisch kaum durchsetzbar. Die Länder aber könnten durch weitere Klagen beim Bundesverfassungsgericht ihren Rechtsstand- punkt zu untermauern versuchen. Nur noch Rechtfertigung oder Ausschluß möglich Scharfe Attacke der zentralen britischen Gewerkschaftsleitung gegen die Elektrikergewerkschaft Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England London. Wird der Britische Gewerk schaftsbund, die Dachorganisation sämtlicher britischer Gewerkschaften, zum erstenmal in seinem 90jährigen Bestehen eine Ange- schlossene Gewerkschaft aus seinen Reihen ausschließen? Das ist die große Frage, die im Augenblick die britische Oeffentlichkeit und Presse bewegt. Stein des Anstoßes ist die 230 000 Mit- glieder starke, seit Jahren völlig unter kom- munistischem Einfluß stehende Gewerk- schaft der Elektriker. Ihr Vorsitzender, ihr Geschäftsführer und der stellvertretende Geschäftsführer sind eingeschriebene Mit- glieder der englischen KP, und man wirft innen seit langem zwei schwerwiegende Dinge vor: Wahlfälschung, mit deren Hilfe der kommunistische Vorstand seit Jahren unangefochten sich an der Macht hält, und Zugehörigkeit zu einer besonderen Aktions- Sruppe der britischen KP, die sich die sYVstematische Störung des Arbeitsfriedens und damit die Bedrohung der britischen Ge- Werkschaft zum Ziel gesetzt hat. Beide Vorwürfe wurden seit Jahr und Tag in der britischen Presse aller Partei- richtungen erhoben, so daß der Britische Gewerkschaftsbund die Führung der Elek- triker-Gewerkschaft schon verschiedentlich zu einer Stellungnahme zu den erhobenen Vorwürfen aufforderte,. Als diese ausblieb, schlug man der kommunistischen Führung der Gewerkschaft vor, gegen die betreffen den Zeitungen Klage zu erheben und damit von den schweren Beschuldigungen abzu- rücken. Die Gewerkschaftsleitung nahm auch von dieser Aufforderung keine Notiz. Sie sabotiert so seit nunmehr 14 Monaten die unaufhörlichen Bemühungen der zen- tralen Gewerkschaftsleitung, Licht ins Dun- kel dieser Anschuldigungen zu bringen. Auch die letzte Aufforderung, der gesamte Vorstand der Elektriker-Gewerkschaft solle vor einem zentralen Ausschuß Rechenschaft ablegen und die schweren Anschuldigungen Widerlegen, wurde unter nichtigen Vor- wänden nicht befolgt. Daraufhin entschloß sich die Leitung des Britischen Gewerk- schaftsbundes am Mittwoch zu einer öffent- lichen Erklärung die an sämtliche ange- schlossenen Gewerkschaften weitergeleitet wurde. In dieser, in außerordentlich schar- fer Form gehaltenen Erklärung heißt es wörtlich:„Der Britische Gewerkschaftsbund ist zu der festen Ueberzeugung gelangt, dag die Leitung der Elektriker-Gewerkschaft mit Vorbedacht jede Stellungnahme zu den gegen sie erhobenen schweren Anschuldi- gungen vermieden und hintertrieben hat, Weil sie von der Richtigkeit der Vorwürfe überzeugt ist, sie nicht widerlegen kann und deshalb keine gründliche und objektive Untersuchung wünscht.“ Die ungewöhnliche scharfe Formulierung dieser öffentlichen Verwarnung wurde vom Generalrat des britischen Gewerkschafts- bundes einstimmig gefaßt. Sie geht jedoch der britischen Oeffentlichkeit noch nicht weit genug. Die Elektriker-Gewerkschaft Wird aufgefordert, sich ihrer kommunisti- schen Führung zu entledigen, andernfalls werde die gesamte Gewerkschaft„nach Co- ventry geschickt“, das heißt, aus der Zen- tralorganisation ausgeschlossen. Der ganze unglaubliche Fall bestärkt einen Teil der konservativen Regierungspartei in der For- derung, die Regierung solle eine stärkere politische Kontrolle der Gewerkschaften beschließen. Das nächste Wort haben jetzt die Mitglieder der angegriffenen Elektriker- Gewerkschaft. In etwa 14 Tagen müssen sie ihren Geschäftsführer wählen, nachdem sie kürzlich erst ihren kommunistischen Vor- sitzenden, wenn auch mit sehr knapper Mehrheit, im Amt bestätigt haben. Australien hat Raketen gekauft London.(Wkg- Eig. Ber.) Der jetzt er- folgte Ankauf von britischen Luftabwehr- Raketen des Typs„Blue Streak“ im Betrag von zehn Millionen Pfund oder rund 120 Millionen Mark durch die australische Wehrmacht wird in England als erster gro- Ber Raketenverkaufserfolg im Ausland ge- feiert. Man unterstreicht, daß die britischen Raketen sich gegen erbitterte amerikanische Konkurrenz durchgesetzt hätten und wertet den Verkaufserfolg als günstiges Omen für eine mögliche Bestellung der gleichen Ra- kete durch die deutsche Bundeswehr bei dem bevorstehenden Besuch des britischen Verteidigungsministers in Bonn. geltenden Vorschriften der Bundesländer über Markenmilch oder die sogenannte Trinkmilch A. Markenmilch muß vom 5. Dezember an aus tuberkulose- und brucellosefreien Rin- derbeständen stammen. Die Tiere müssen ständiger Eutergesundheitsüberwachung un- terliegen und nicht an Maul- und Klauen- seuche, Salmonellose, Kuhpocken oder son- stigen vom Rind über die Milch auf den Menschen übertragbaren Krankheiten lei- den. Die Milch darf nur in besonders ge- kennzeichneten Behältern befördert werden. Die Verarbeitungseinrichtungen müssen strengen Hygiene vorschriften genügen. Markenmilch wird mindestens 3,5 Prozent Fett enthalten und muß bei ständigen Prü- fungen einer Reihe von Wertmerkmalen über Geschmack, Geruch und Aussehen ge- nügen. Die Flaschen, in denen Markenmilch an- geboten wird, müssen mit einer goldfarbenen Aluminiumkappe verschlossen werden. Pa- piertüten tragen einen goldgelben Ringstrei- fen. Auf Flaschen oder Packungen muß der Abfülltag oder der darauffolgende Werktag angegeben sein. Amerikanische Mondrakete kurz nach dem Start verunglückt Kap Canaveral.(AP) Auch der siebente amerikanische Versuch, den Mond mit einer Rakete zu erreichen, ist am Donnerstag ge- scheitert. Bereits zwanzig Sekunden nach dem Start der riesigen dreistufigen Atlas- Able-Rakete löste sich aus der zweiten Stufe ein größeres Teil und stürzte ab. Die zweite Stufe zündete daraufhin nicht mehr, und die Rakete fiel in den Atlantik. Die Rakete sollte in ihrer Spitze den 168,7 Kilogramm schwe- ren Satelliten„Pionier V“ zum Mond tragen. Es war geplant, die dritte Stufe in Mond- nähe durch eine Bremsrakete abzubremsen und dort den Mondsatelliten ausstoßen zu lassen, von dem aus unter anderem Bilder von der erdabgewandten Seite des Mondes aufgenommen werden sollten. Ein weiterer Mondraketenstart ist erst in einigen Monaten zu erwarten. Geplant sind jedoch für Mitte Dezember der Start eines Satelliten, der in weiter Entfernung um die Sonne kreisen soll, und eines Erdsatelliten für die Zeit um Weihnachten. Kardinal Frings wird im„Spiegel“-Prozeß nicht vernommen Mainz.(dpa) Im Prozeß des rheinland- Pfälzischen Minister präsidenten gegen den Herausgeber und einen Redakteur des Nachrichtenmagazins„Der Spiegel“ wer- den Erzbischof Kardinal Frings und General- vikar Prälat Teusch nicht als Zeugen ver- nommen werden. Wie in Mainz bekannt wurde, haben die Beklagten auf die Verneh- mung verzichtet. In einem vom Gericht ge- nehmigten, inzwischen aber zurückgezogenen Antrag hatten die Beklagten gefordert, die beiden Zeugen darüber zu hören, ob zwi- schen Altmeier und Frings eine Unterredung wegen eines„Spiegel“-Artikels über die Ausstellung des Heiligen Rocks in Trier stattgefunden habe. Außerdem sollte der Generalvikar zu der Behauptung aussagen, Altmeier habe ihn in einem Brief über seinen Strafantrag unterrichtet. Der Prozeß soll am Montag fortgesetzt werden. Berta Konrad und Lena Maurer Warnen vor Suchtgefahren Stuttgart.(tz-Eigener Bericht) Auf Ini- tiative der CDU-Apgeordneten Frau Dr. Berta Konrad(Mannheim) beschäftigte sich der Landtag am Mittwoch mit dem Problem, wie den Suchtgefährdeten, vor allem der Jugend, geholfen werden kann. Frau Kon- rad entwarf ein recht düsteres Bild über die zunehmende Ausbreitung der Suchtbereit- schaft und sagte, aus einer Uebersicht des Statistischen Bundesamtes gehe hervor, daß der Alkohol- und Zigaretten verbrauch 1958 höher gewesen sei, als in irgendeinem Jahr seit dem ersten Weltkrieg. Seit 1955 hätten sich die Ausgaben für diese Genußmittel be- reits auf 16 Milliarden Mark verdoppelt, das entspreche 320 Mark pro Kopf der Bevölke- rung. Für die Bekämpfung der Süchte würden vergleichsweise lediglich zwei Pfen- nig ausgegeben. Frau Lena Maurer(SPD, Mannheim) äußerte dazu, die SpD verlange, daß mehr für die Bewahrung der Jugend vor Nikotin und Alkohol getan werde. Auch in den Lehrplänen müsse daran gedacht, die Reklame in Presse, Film und Rundfunk ein- geschränkt und der Alkoholverkeuf bei Jugend- und Sportveranstaltungen verboten Werden. CSR-Staatsverwaltung soll umgestaltet werden Wien.(dpa) Prag plant eine umfangreiche Umgestaltung des tschechoslowakischen Wirtschafts- und Staatsapparates, Vorbilder sind die bulgarischen Reformen vom letzten Frühjahr und die von Moskau verfügte Dezentralisierung von Wirtschaft und Ver- waltung. Aus einer Rede des tschechoslowa- kischen KP- Chefs und Staatspräsidenten Antony Novotny, die dieser Tage veröffent- licht wurde, geht hervor, daß die bisherige Einleitung des Verwaltungsapparates in zwei Landesregierungen(mit Sitz in Prag und Preßburg) sowie der Landeslandkreise und Bezirke durch eine neue Gebietsauf- teilung völlig umgestaltet werden soll. Bei dieser Neueinteilung sollen nach den Worten Novotnys die„neuen Bedingungen, die in der Volkswirtschaft bisher durchgesetzt Werden konnten“, besonders berücksichtigt Werden. Wie aus Prager diplomatischen Kreisen verlautet, ist bei den geplanten Re- formen auch die Auflösung von einer ganzen Reihe von Ministerien sowie der Entzug der bisherigen Landesautonomie der Slowakei vorgesehen, Weitere Nachrichten siehe Seite 7 Altmeier 12 r. 274 — it länder nannte der en Rin- rüssen 8 Un- auen- son- den 1 lei- 8 ge- erden. rüssen nügen. rozent Prü- malen n ge- h an- benen J. Pa- strei- 8 der rktag te 1 bente einer g ge- nach Atlas- Stufe Weite id die sollte chWe- agen. Tond- msen en zu Zilder ondes iterer naten Mitte ler in eisen it um umen land- meier kteur Wer- leral- Ver- vannt neh- t ge- enen t, die Zwi- dung die Trier der agen, über oz ef Irer Ini- Dr. sich lem, der Kon- r die reit- des daß 1958 Jahr atten 1 be- das 5IKe- ichte fen- SPD, ange, gend Auch „die ein- bei oten iche chen ider zten ügte Ver- Wa- uten ent- rige in prag eise auf- Bei rten in etzt tigt hen Re- en der Akei Nr. 274/ Freitag, 27. November 1959 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Tina Mary Onassis, die Frau des griechi- schen Großreeders Aristoteles Sokrates Onas- sis, hat am Mittwoch beim Obersten Ge- richtshof des amerikanischen Bundesstaates New Lork die Scheidungsklage gegen ihren Mann eingereicht. Gleichzeitig beantragte Frau Onassis, ihr das Sorgerecht für ihre beiden Kinder, den elfjährigen Alex und die neunjährige Christina, zuzuerkennen. Gründe für die Scheidungsklage wurden in New Lork nicht bekanntgegeben. Aber der einzige Grund, der im Bundesstaat New Vork als Scheidungsgrund anerkannt wird, ist Ehebruch. * In einer Bäckerei in der Londoner Innen- stadt hat sich am Mittwochabend aus noch unbekannter Ursache eine schwere Explosion ereignet. Neun Personen mußten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. * Die Internationale Konferenz für Touris- mus in Manila appellierte am Mittwoch an die Vereinten Nationen, sich für die Erleich- terung des internationalen Reiseverkehrs einzusetzen. In einer einstimmig gefaßten Entschließung wurde der Wirtschafts- und Sozialrat der UNO gebeten, zu diesem Zweck „eine diplomatische Konferenz“ einzube- rufen. Die Konferenz in Manila wurde von der Internationalen Union amtlicher Reise- organisationen(Iuoto) veranstaltet. Als neue Mitglieder wurden Afghanistan, San Marino, Mexiko, Nepal und Thailand aufgenommen. Der„Iuoto“ gehören jetzt 70 Staaten an. * Ueber 31 000 Einwanderer sind in dem im September abgelaufenen jüdischen Ka- lenderjahr nach Israel gekommen. Diese Mit- teilung der Jewish Agency ist seit langer Zeit wieder die erste genaue Angabe über die Einwanderung nach Israel. * Neun Personen wurden zum Teil schwer verletzt, als am Mittwochnachmittag bei Bo- logna ein Lastwagen an einem unbewachten Bahnübergang gegen einen Vororttriebwagen fuhr. * Ein maskierter Verbrecher hat am Mitt- woch bei einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Bankfiliale in Göteborg 115 000 schwedische Kronen(rund 100 000 DM) er- beutet. Einen Bankkunden, der sich ihm ent- gegenstellte, verletzte der Unbekannte mit einem Pistolenschuß leicht. * Der Welt größtes Protonen-Synchrotron, das von der europäischen Organisation für Kernforschung(Cern) in Genf finanziert und erbaut wurde, hat zum ersten Male seine volle Energieleistung von 24 Milliarden Elektronenvolt erreicht. Der Atomzertrüm- merer dient ausschließlich Forschungszwek- ken. Mit seinem Bau war Anfang 1955 be- gonnen worden. Seine volle Energieleistung sollte er ursprünglich erst im nächsten Jahr erreichen. Der Versuch vom Dienstagabend wurde von dem britischen Wissenschaftler John B. Adams überwacht, der mit der Ko- ordinjerung der britischen Forschung auf dem Gebiet der kontrollierten Kernfusion beauftragt ist. * Dr. John Bodkin Adams, der im Jahre 1957 im längsten Mordprozeß der britischen Kriminalgeschichte von der Anklage des Mordes an einer wohlhabenden Witwe frei- gesprochen worden war, verlor am Mittwoch den Kampf um seine erneute Zulassung als praktizierender Arzt. Der Disziplinaraus- schuß des britischen Aerzterates weigerte sich, Dr. Adams wieder in das Aerzteregister aufzunehmen, aus dem er gestrichen worden War, nachdem ihn ein Gericht in Lewes im Anschluß an den Mordprozeß wegen ver- schiedener Uebertretungen im Zusammen- hang mit seiner àrztlichen Tätigkeit zu einer Geldstrafe von 2400 Pfund Sterling(fast 30 00 DM) verurteilt hatte. * Sowjetische Zirkusartisten haben in den letzten vier Jahren 22 Länder besucht und sind in 2000 Vorstellungen vor insgesamt 10 Millionen Besuchern aufgetreten. Dies wurde auf einer Konferenz von 200 Clowns be- kanntgegeben, die am Mittwoch in Moskau begann. * Dreitausend westfranzösische Winzer sind fest entschlossen, einen„Marsch auf Cognac“ anzutreten, wenn die in diesem lieblichen Städtchen ansässigen Cognac-Fabrikanten sich nicht bereit erklären, den Weinbauern bessere Preise zu zahlen. Auf der Grenze zwischen Arabien und Afrika Die Nubier im Sudan hegen Mißtrauen gegen Nasser/ Wasser ist das Kernproblem des Landes Nüchtern und ermüdend eintönig emp- fängt Khartum den Reisenden nach stunden- langem Flug über die trostlose nubische Steinwüste. Um die Mittagsstunde flimmert der Himmel silbergrau, und der Staub, der aus der Wüste aufsteigt, mischt sich mit dem Qualm aus den Fabrikschornsteinen zu einem dichten Dunstfilter, durch den die Sonne dennoch unbarmherzig auf die Stadt brennt. Die Europäer liegen um diese Stunde ermattet in ihren verdunkelten Hotelzim- mern. Die Terrasse des Grand Hotel ist ein- sam und verödet; nur im Schatten der mäch- tigen Affenbrotbäume am Flußufer hocken schwatzend ein paar Einheimische. Teil- nahmslos und unbeweglich steht ein Polizist der Palastgarde vor einem Regierungs- gebäude, das dunkelrote Koppel lose umge- schnallt, auf der weißen Galauniform glän- zen dunkle Schweißflecken. In Nord- Khartum, wo die Arbeiter aus den Docks der„Sudan Steamer“ wohnen, wird es erst am Abend lebendig, wenn küh- lere Winde aufkommen und das Thermo- meter fällt. Dann beginnt auch das Leben auf den Feldern: Gruppen von Fellachen, die Galabeya an den Knien hochgebunden, be- wässern mit kreischenden. von schwarzen Ochsen gezogenen Holzrädern ihre dürftigen Parzellen, und schwarzverhüllte Frauen wa⸗ schen ihre Tücher am Ufer des Blauen Nil. In den Basaren der Nachbarstadt Omdur- man, der sagenumwobenen Hauptstadt des Mahdi, herrscht vor Sonnenuntergang ein buntes Treiben. Der Verkehr in den Gassen des Marktviertels zwischen dem Grabmal des Mahdi und dem Kuppelbau des„Civic Cen- tre“, dem Sitz der Stadtverwaltung, ist be- ängstigend: Fellachen, die an den Haltestel- len der Wüstenomnibusse hocken, Droschken, beladene Esel, Dromedare, schwarze Wür- denträger mit Stammesnarben im Gesicht, Beduinen, viele von ihnen mit dem starren Blick des von der ägyptischen Augenkrank- heit entstellten Menschen. Aus den Kaffee- häusern und Teebuden, wo Bauern und Grundbesitzer in Erwartung der Nilflut sit- zen, dröhnt die gutturale, aufgeregte Stimme des Sprechers von Radio Kairo. Ebenso wie der Marschtritt sudanesischer Truppen und der Ruf des Muezzins zum Abendgebet gehört die aufreizende Melodie der ägyptischen Revolutionshymne, die die Nachrichtensendungen von Radio Kairo ein- leitet, zur täglichen Geräuschkulisse in den Suas und Arabervierteln von Omdurman. Aber hier haben die gefühlsbetonten Impulse des panarabischen Nationalismus, die von Kairoer Propagandazentrale ausgestrahlt werden, keine zündende Wirkung. Die Poli- tik und die Argumente Gamal Abdel Nassers stoßen hier, wo die arabische Welt allmäh⸗ lich in afrikanische Szenerie übergeht, auf Mißtrauen und kaum verhüllte Ablehnung. Der Außenminister des Sudan, El- Sayed Ahmed Kheir, ist ein hochgewachsener, breit- schultriger Mann des nubischen Typs. Seine Sprache ist die eines westlich geschulten Rechtsanwalts. Offen, präzise und ohne die romantischen Untermalungen und die farbi- gen Zweideutigkeiten, die die Redeweise vie- ler arabischer Politiker kennzeichnen, um- reißt er die Situation seines Landes in knap- pen juristischen Formeln und konkreten Tat- beständen. Die Regierung in Khartum greift nicht nach den Sternen. Mit bemerkenswer- tem Realismus und Fingerspitzengefühl wid- met sie sich den nationalen Problemen, der „administrativen Bewältigung der inneren Entwicklung“, wie es der Informationsmini- ster Talaat Farid ausdrückt. Die sudanesische Regierung weiß, daß sie nur durch einen systematischen Ausbau der Wirtschaft die latente Unruhe im Lande zü- geln und kritische Konservative und stürmi- sche Neuerer bändigen kann. Die Aufgabe heißt nicht Industrialisierung und Technisie- rung der Wüste um jeden Preis, sondern planvolle Ausnutzung vorhandener Boden- schätze und allmählicher Ausbau bestehen- der Kapazitäten. Das Kernproblem des wirtschaftlichen Aufbaus ist die Vermehrung der landwirt- schaftlichen Nutzfläche. Um das Land vor Ueberschwemmungen zu schützen und ein Wasserreservoir für Mangelzeiten zu errich- ten, plant die Regierung größere Dammbau- ten am Blauen Nil. Aber jedes Anzapfen des Nils oberhalb von Aegypten muß die ägyp- tische Regierung auf den Plan rufen, die in einer solchen„Besitzergreifung“ des Nilwas- sers eine schwere Gefährdung ihrer Interes- sen sieht. So ist die Wasserfrage der Kern- punkt der Wirtschaftspolitik und gleichzei- tig eine außenpolitische Frage von beträcht- licher Tragweite. Der Sudan will es in dieser Frage mit Aegypten nicht zum Bruch kom- men lassen und alles vermeiden, was Wasser auf die Propagandamühlen Kairos liefern könnte. Diese Absicht bestimmt auch die Haltung der sudanesischen Regierung inner- halb der Arabischen Liga, wo sie einen ver- mittelnden Einfluß ausüben und auf Kairo beruhigend und besänftigend wirken möchte. Neben einer taktvollen Außenpolitik be- dingt die geographische Lage des Sudan als Brücke zwischen der arabischen und afrika- nischen Welt einen sorgfältigen und umsich- tigen innenpolitischen Kurs. Eine willkür- liche Grenzziehung, die homogene Völker- schaften staatspolitisch trennte, hat im Su- dan ein Spannungsfeld geschaffen, das die Regierung nur durch eine langfristige He- bung des zivilisatorischen Niveaus im Süden neutralisieren kann. Bei den vielfach noch heidnischen Neger- stãmmen im Süden spricht man heute bereits von nubischen Hegemonialansprüchen. Die nubischen Männer, die früher als Haus- Knechte, Kellner und Portiers nach Kairo, Beirut und Istanbul abwanderten, bleiben heute im Lande. Aus ehemaligen Bürcboten wurden Buchhalter und Ministerialbeamte, aus Kleinhändlern selbständige Geschäfts- leute. Fast alle Minister sind Nubier. auch die Armee wird von nubischen Offizieren ge- leitet. Diese nubische Vorherrschaft hat im Sü- den Ansätze zu einer Gegenbewegung er- zeugt, die die„afrikanische Komponente“ des Sudan stärker zur Geltung kommen lassen will. Mit dem fortschreitenden zivilisatori- schen und kulturellen Erwachen des„heid- mischen Südens“ beginnt der Gegensatz zwi- schen„Arabertum“ und„afrikanischer Orientierung“ zu einer Frage zu werden, die einmal die wirtschaftlichen und außenpoli- tischen Probleme des Sudan überschatten kann. Gerhard Menning Liliput-Atomreaktor für Weltraumraketen Die Vereinigten Staaten haben einen Liliput- trieb der Registrier-, Kontroll- und Sendegeräte in Weltraumfahr- zeugen und Erdsatelliten entwickelt. Dieser der Welt“, der den Namen„Snap II“ erhielt, soll rund drei Kilo- watt Strom erzeugen und eine Lebensdauer von fünf bis sechs Jah- ren haben. Sein Antriebsaggregat soll mindestens ein Jahr ununter- brochen arbeiten können. Der„Brennstoßf des Liliput-Reaktors ist angereichertes Uran. Im vergangenen Monat wurde der„Snap II“ zum ersten Male versuchsweise in Betrieb genommen. Bis jetat wer- Atomreaktor zum An- „kleinste Atomrealtor lichkeit besteht darin, Ra letenspitze. den Weltraumfahrzeuge mit elektrischem Strom aus Batterien von begrenzter Lebensdauer angetrieben. Eine zweite bisherige Mög- in einem komplizierten Verfahren Sonnen- energie in elektrischen Strom zu verwandeln.— Unser dpa-Bild zeigt lines den Liliput- einer Rakete. Unten die zeichnerische Darstellung einer Weltraum- rakete im Flug mit dem„Snap II“ in der„geöffnet“ gezeigten Reaktor„Snap II“ einmontiert in der„Nase“ Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heute in niederen Lagen zunächst noch neblig bis stark dunstig. Später von Westen her Ein- trübung und folgend auch etwas Nieder- schlag, anfangs gebietsweise mit nassem Schnee vermischt. Allmähliche Milderung auf Tagestemperaturen um 5 Grad. In der kom- menden Nacht und am Samstag stark wol- kig, zeitweise etwas Regen. Frühtemperatu- ren um oder etwas über null Grad. Nur in Odenwald und Bauland noch örtlich leichter Frost. Tagestemperaturen 4 bis 6 Grad. Mäßiger Wind aus Südost bis Südwest. Uebersicht: Der bisher wettergestaltende hohe Druck ist soweit nach Osten zurück- gewichen, daß er nur noch den Osten des Bundesgebietes beherrscht. In unseren Raum dringt eine schwache atlantische Kaltfront ein, die aber vorerst die Bodenkaltluft der Rheinebene nur recht zögernd beseitigen kann. Sonnenaufgang: 7.54 Uhr. Sonnenuntergang: 16.33 Uhr. Vorhersage-Karte Förzz S-Z Uhr * 0 Pegelstand vom 26. November Rhein: Maxau 331(unv.), Mannheim 145 (1), Worms 77(unv.), Caub 96(3). Neckar: Plochingen 107(unv.), Gundels- heim 164(unv.), Mannheim 142(2). Unwetter in Süditalien Die in den letzten Tagen über große Teile Süditaliens hereingebrochene Unwetterwelle hat in Kalabrien und der Basilikata das Ausmaß einer Katastrophe angenommen. Die Zahl der Todesopfer durch Uberschwem- mungen, Blitzschläge und Erdrutsche ist bis zum Donnerstagfrüh auf acht angestiegen. Nach den am Donnerstag in Rom vor- liegenden Berichten sind aber Tausende von Menschen— zum großen Teil Neubauern in den Siedlungsgebisten, die bei der Boden- reform neu erschlossen wurden— obdachlos. Uberall sind Polizei und Streitkräfte auf- geboten, um die von den Wassermassen in den Uberschwemmungsgebieten abgeschnit- tenen Bauern und Siedler zu befreien. Eine besondere Leistung vollbrachte da- bei der Pilot eines Hubschraubers. Es gelang ihm, sein Flugzeug so an ein fast Völlig überschwemmtes Haus heranzubringen und mit laufendem Motor in der Schwebe zu Bal ten, daß die Bewohner vom Dach aus ein- steigen konnten. In der Provinzhauptstadt Matera spülten die Wasserstürze das gesamte Steinpflaster einer Straße hinweg. Bei Meta- ponto am Golf von Tarent machten die Flu- ten auf vier Kilometer die Gleisanlagen der Küstenbahn unbrauchbar.. Die Lage in dieser Zone hat sich in der Nacht zu Donnerstag weiter verschärft, da auch der Fluß Cavone über die Ufer getreten ist und damit die letzten Straßenverbindun- gen zu einer ganzen Reihe von Gemeinden im Hauptüberschwemmungsgebiet Uunpassier- bar gemacht hat. Dutzende von Brücken und Häusern im Unglücksgebiet sind eingestürzt, die meisten Zugverbindungen unterbrochen. In der kalabrischen Hochebene der Sils flel in der Nacht zum Donnerstag Schnee J Was wir hörten: Die Unverstandenen Um die Jahrhundertwende, aus der Atmosphäre des Fin de sièecle geboren und im Treibhaus der Literatur kultiviert, gab es die„unverstandene Frau“, ein von Eltern, Ehegatten und gesellschaftlicher Konvention abhängiges, unselbständiges Geschöpf, das seine bis dato unterdrückte geistige und erotische Individualität entdeckte und da- her in ständigem Konflikt mit seiner Um- welt lebte. Es war eine Zeit, in der mit den Forderungen der Frauenemanzipation und den Anfängen der Freudschen Psychoanalyse hinter den gutbürgerlichen Familienfassaden ein großes Rumoren begann und Probleme auftauchten, deren Vorhandensein man ein- fach nicht bemerkt oder ängstlich verschwie- gen hatte, weil man die schockierende Wahr- heit nicht wissen wollte. 5 Heute, fünfzig Jahre später, ist nun ein neues Schlagwort von der„unverstandenen Jugend“ aufgetaucht(als ob sich Jugend je- mals von der Generation ihrer Väter ver- standen gefühlt hätte) und wieder spiegelt sich ein akut gewordenes psychologisches Problem in der Oeffentlichkeit. In zahllosen Gesprächen und Publikationen, in Rundfunk und Presse— es darf hier an den Wettbe- werb des„Mannheimer Morgen“ erinnert werden— bieten sich der Jugend Möglich- reiten einer ausführlichen und ernsthaften Selbstdarstellung, die sowohl zur Klärung der eigenen Situation wie auch zum besseren Verständnis der Erwachsenen beiträgt. S begann jetzt der Südwestfunk mit einer Sendereihe unter dem Titel„Die Unverstan- denen“, in der Fragen und Antworten zum Generationsproblem behandelt werden. Was dort die Siebzehn- und Achtzehnjährigen über ihre Beziehungen zu den Eltern sag- ten, klang gar nicht alarmierend und revo- lutionär, sondern war nur erstaunlich ver- nünftig, ehrlich und durchdacht. Man lief nicht Sturm gegen den Autoritätsanspruch der Erwachsenen, gegen ihre anderen Mei- nungen und Gefühle, sondern nahm diese Dinge ziemlich gelassen zur Kenntnis und ordnete sie irgendwie in das eigene Leben ein. Weitaus mehr Sorgen bereiten allem An- schein nach die Berufsfragen. So sah sich der Frauenfunk des Süddeutschen Rundfunks veranlaßt, die Jugendlichen, die im nächsten Frühjahr aus der Schule entlassen werden, vor einer übereilten Entscheidung zu warnen. Dieser Rat zu einer sinnvollen Wahl der Lehrstelle kommt nicht von ungefähr, denn — so wurde behauptet— es zeigt sich im- mer wieder, daß junge Menschen oft nicht die rechte Eignung für ihren künftigen Be- ruf mitbringen oder ihn nur als einen„Job“ ansehen, mit dem man möglichst rasch mög- lichst viel Geld verdient und den man, je nach Gelegenheit, wechselt. Bei einer stati- stischen Untersuchung der Berufswünsche war festgestellt worden, daß in erster Linie eine leichte und saubere Arbeit gesucht werde und daß besonders bei der weiblichen Jugend die gründlichere Ausbildung und die bessere Aufstiegschance keine so wesentliche Rolle spielen, weil die meisten Mädchen ja doch mit einer baldigen Heirat rechneten. Das Versorgtsein in der Ehe ist demnach ein Zukunftsideal, in dem sich unsere moder- nen Teenager nicht wesentlich von ihren Großmüttern unterscheiden, und zumindest in diesem Punkt dürften sie sich von den Alten verstanden fühlen. E. P Neue Erkenntnisse und Erfindungen Eiweiß aus Gras Nach langjähriger Forschungsarbeit ist es dem Leiter einer britischen Firma jetzt gelungen, ein Verfahren zur Gewinnung von Eiweiß aus Pflanzen(Oelsaaten und Grä- sern) zu entwickeln. Die betreffenden Pflanzen werden in einer wäßrigen alkalischen Lösung mecha- nischen Stoßgwellen ausgesetzt, die die Ei- weigkörper herauslösen. Diese sind dann im Wasser mit anderen pflanzlichen Stoffen und Oelen vermischt. Durch ein Trennver- kahren werden diese Nebenprodukte von den Proteinen getrennt, die schließlich zu einem Pulver konzentriert werden, das 90 v. H. aus reinem Eiweiß besteht. Bei der Behandlung von Gräsern und Blättern bleiben nach diesem Verfahren die Faserstoffe als Nebenprodukt voll verwert- bar und können ohne weiteres zu Hartfaser- platten und anderem Baumaterial verar- beitet werden. Auch die durch die Tren- mung gewonnenen Oele liefern ein wertvol- les Nebenprodukt. Hal bnaekte Vögel Vögel sind keineswegs so typische Feder- tiere, wie man normalerweise annimmt. Große Teile des Körpers sind nackt, und die Verteilung der Federn auf dem Kör- per ist völlig unregelmäßig, wie die Ptery- lographie, sozusagen Wissenschaft von der „Geographie der Vogelfedern auf dem Vo- gelrumpf“, festgestellt hat. So wurden auf einem Weibchen einer nordamerikanischen Wasservogelart insgesamt rund 11 450 Fe- dern gezählt. Von diesen Federn sitzen die meisten auf dem Kopf— 4832 Stück, wei- tere 2226 auf dem Hals, und 1690 Federn auf dem Rumpf, 400 auf der Fettdrüse und dem Schwanz. Das linke Bein war mit 160, das rechte Bein mit 152 Federn bedeckt, ebenso unsymmetrisch war die Verteilung auf den Flügeln: Der linke Flügel wies 976, der rechte Flügel 1041 Federn auf. Nach einem Bericht in„Science News Letters“ weisen ganz allgemein die Wasservögel weit höhere Federzahlen auf als die Landvögel. Den Rekord bei den bisher untersuch- ten Vögeln hält ein nordamerikanischer Singschwan mit rund 25 000 Federn, die geringste Zahl wies eine Kolibri-Art auf, die normalerweise nicht mehr als knapp 1000 Federn besitzt. Die Singvögel liegen in der goldenen Mitte mit 1500 bis 4000 Fe- dern; der Kardinal zum Beispiel besitzt rund 3100, während Enten es auf 12 000 bis 15 000 Federn bringen. Wirklich ganz befie- dert sind lediglich die Strauße, die Pin- guine und einige südamerikanische Vogel- arten. df Ein Nadelbaum als Parasit Nadelhölzer, Coniferen, waren bisher nur als selbständige Büsche, Kriechhölzer und Bäume bekannt. Jetzt entdeckte der amerikanische Pflanzengeograph David de Laubenfels von der Universität Georgia auf der Pazifik-Insel Neukaledonien eine Nadelbaum- Spezies, die als Parasit auf an- deren Bäumen lebt. Diese Conifere, Podo- carpus ustus, gedeiht auf Bäumen schat- tiger, aber lockerer Wälder und treibt ihre Wurzeln unter die Korkschicht eines Baumes. Die Botaniker stehen jetzt vor der Frage, ob Podocarpus ustus der erste oder letzte Parasit unter den Nabelbäumen ist. Dag es unter den Nadelbäumen solche gibt, die ihre Nahrung von den Wurzeln frem- der Bäume nehmen, war seit längerer Zeit bekannt. Es war auch versucht worden solche Wurzelparasiten auf Baume umzu- Pflanzen, um ihren Charakter als echte Parasiten zu beweisen. Alle diese Versuche Waren jedoch mißlungen. Funksprechgerät in Brust- taschenformat Eine britische Firma hat kürzlich ein kleines Funksprechgerät entwickelt, das nur 425 g wiegt, von einer Batterie gespeist wird und in der Brusttasche untergebracht Werden kann. An die Zentrale, die auf Nie- derfrequenz sendet und auf Hochfrequenz empfängt, können 14 Einzelstationen mit Rufzeichen, beim Ringruf eine unbe- schränkte Zahl von Handgeräten ange- schlossen werden. Die Batterie hat eine Be- triebsdauer von acht Stunden und kann auf- geladen werden. Bleiziegel als Strahlenschutz „Ziegelsteine“ aus Blei zur Abschirmung von Gamma-, Beta- und Alphastrahlen Werden in England jetzt nach einem beson- deren Spritzgußverfahren hergestellt, ge- mag den strengen Lieferungsvorschriften der britischen Atomenergiebehörde. Sie sollen jetzt in Harwell als Norm für Alle künftigen Lieferungen vorgeschrieben wer- den. Die„Ziegel“ werden in 5 und 10 em Stärke in Form von normalen Mauer-, Eck-, Decken- und Bodenziegeln herge- stellt. Durch Uebereinandergreifen im Zie- gelverband kann eine vollkommen ge- schlossene Schutzmauer gebildet werden. Das Forschungsinstitut Harwell hat mit der Firma einen 2 jährigen Liefervertrag abgeschlossen. Seite 4 MANNHEIM Freitag, 27. November 1959/ Nr. 274 Im Sommer bezugsfertig: Richtfest für Waisenhaus-Neubau„St. Anton“ Neuerlicher Spendenaufruf: Teil der Baukosten des deutsch- amerikanischen Projekts noch ungedeckt Ein schönes Heim mit lichten und hellen Räumen soll schon im Sommer näch- sten Jahres 60 junge Menschen aufnehmen, 60 Waisenkinder, deren Leben sich bis- her noch in einem schmalbrüstigen Haus der Mannheimer Innenstadt abspielt. Ihre hellere Zukunft, auf die sie sich schon lange freuen, hat nun endlich feste Gestalt angenommen: Gestern krönte der Richtbaum das deutsch- amerikanische Gemein- schaftsprodukt, den dreigeschossigen Neubau des Waisenhauses„St. Anton“ in Käfertal an der Dürkheimer Straße. Der moderne Stahlbetonskelettbau bedeckt 580 Quadratmeter des von der Stadt in Erbpacht vergebenen Grundstückes und um- schließt etwa 6500 Kubikmeter Raum. Der Bau entstand durch die Initiative deut- scher und amerikanischer Kreise. Die Kosten wurden durch Eigenmittel des ein- getragenen Vereins„Waisenhaus St. Anton“— einschließlich verlorener Zuschüsse der Stadt, des Landes und der Kirche— durch Darlehen, durch Spenden Mann- heimer Bürger, Firmen und katholischer Frauenorganisationen und durch Bar- spenden der Offiziere und Soldaten des 19th Ordnance Battalion aufgebracht. Von den Gesamtkosten— die auf 700 000 Mark veranschlagt werden— sind jedoch die letzten 100 000 Mark noch ungedeckt. Die Interessengemeinschaft für den Auf- und Ausbau des Heimes ruft daher nochmals zu einer Spendenaktion auf, um die Restsumme zusammen zu bekommen. Das Knabenwaisenhaus„St. Anton“ wurde 1901 im Quadrat A 4— neben der Dekan Nikolaus: Dank an Helfer und Spender Jesuitenkirche— von der katholischen Ge- meinde Mannheims gegründet. Es überstand den ersten Weltkrieg, die Inflation und andere Notzeiten, bis es 1943 im September durch Bomben total zerstört wurde. Nach mehreren Umzügen von Notstation zu Not- station wurde St. Anton dann 1949 behelfs- mäßig in M 6, 12 untergebracht. Damals Waren Schwestern und Helferinnen froh, überhaupt wieder ein Haus für die Kinder zu haben. Aber es war und blieb eben immer nur ein Behelfsheim: Die hygienischen Ein- richtungen— an denen in den letzten Jah- IHR Weihndchtsteppich 8 Schenken Sie sich und hrer 5 Familie einen Cupramo' Jeppich: So schôn, so enorm strapazierbar und so un gewöhnlich preiswert! Verlangen Sie qusdröcklich einen Markenteppich aus Klassentreffen beim Jahrgang 22 Am 21. November fand ein Treffen der beiden Schulklassen des Jahrgangs 1922 im „Durlacher Hof“ statt. Viele ehemalige Schul- kameraden gaben sich mit ihren Frauen ein Stelldichein. Nach der Begrüßungsrede wurde Klassenlehrer Eduard Seitz durch Ueberreichung eines Blumengebindes geehrt. — Im gemütlichen Teil gab sich Erwin Ziehm große Mühe, die„Clausianas“ be- reicherten mit ihren Parodien das Programm. Bis 24 Uhr wurde noch das Tanzbein ge- schwungen. 0 ren viel verbessert wurde— liegen zu wün- schen übrig, die Räume waren zu klein und für die Zwecke des Heimes kaum geeignet und außerdem fehlte es an einem Auslauf kür die Kinder. Soldaten und Offiziere des amerikanischen 19th Ordnance Battalions, die das Heim schon zuvor mit Geschenken be- treuten und durch Besuche erfreuten, faßten daher 1956 den Plan, gemeinsam mit den Mannheimer Bürgern ein neues, allen modernen Erfordernissen genügendes Haus für die Kinder zu bauen. In jenem Jahr be- Sann die Spendenaktion im 19th Ordnance Battalion, die bisher— außer den Geschen- ken an Festtagen und anderen Zuwendun- Sen— schon einen gewichtigen Baustein für das Haus erbrachte. Die Aktion auf amerikaischer Seite wird zur Zeit von Chief Warrant Officier Paul Rybar und Oberst- leutnant Wayne G. Higgins geleitet. Ein Jahr später stellte die Stadt Mann- heim, die das Unternehmen bereitwillig unterstützte, das 1814 Quadratmeter große Grundstück zur Verfügung. Das Gelände ist groß genug, um für die Kinder ein Spiel- gelände einrichten zu können. Die Pläne für den Neubau arbeiteten die Architexten Diplom-Ingenieur Sepp Schäfer und Diplom- Ingenieur Kurt Müller aus. Eine Interessen- gemeinschaft für den Wiederaufbau des Waisenhauses St. Anton wurde gegründet. In ihr waren Stadtverwaltung, Kirche, In- dustrie, Privatpersonen und amerikanische Offiziere vertreten. Mit den Bauarbeiten begann die Firma „Dücker KG“ am 4. Mai 1959. Das drei- stöckige Gebäude— ein Flachdachhaus— wurde in moderner Stahlbetonskelettbau- Weise errichtet. Es soll etwa 60 Waisenkinder (in St. Anton sind jetzt auch einige Mädchen zu Hause), sechs katholische Lehrschwestern und vier Pflegerinnen aufnehmen. Schwester Oberin Angela plant die Kinder im neuen Haus in vier Gruppen— als kleine Familien — unterzubringen. Im Kellergeschog des Neubaues sollen ein gemütlicher Aufent- haltsraum und zwei Bastelstuben eingerich- tet werden. Beim schlichten Richtfest gestern nach- mittag verschwammen die Konturen des an- sehnlichen Baues im dichten Nebel. Die frö- stelnden Ehrengäste und wackeren Bau- arbeiter begrüßte Stadtdekan Nikolaus, nachdem ein kleiner Chor der Waisenkinder von St. Anton den ersten Vers von„Lobet und preiset ihr Völker den Herrn..“ ge- sungen hatte. Der Stadtdekan zollte in seiner kurzen Festansprache allen jenen Hoch- achtung und Dank, die zum Gelingen des Werkes beigetragen haben. Besonders er- Wähnte er Dr. Ferdinand Niehoff vom Cari- tas- Verband, der sich im letzten Jahr um die Finanzierung des Projekts sehr verdient machte. Herzlich dankte Dekan Nikolaus auch der amerikanischen Einheit, die bei den Erdarbeiten für den Neubau wertvolle Hilfe leistete. Nicht minder hoch schätzte er aber auch alle die Spenden und sonstigen Hilfen ein, die von der Stadt, von der Industrie und unzähligen privaten Gönnern gegeben wurden. Das Heim in M 6— obwohl es unter den gegebenen Umständen mustergültig geführt wird— kann kein wirkliches Heim für die 60 Waisenkinder sein. Sie freuen sich schon lange auf ihren Umzug in eine hellere und lichtere Umgebung. Mögen sie bald ins neue „St. Anton“ einziehen. Geholfen werden kann durch Spenden auf die Sonderkonten „Wiederaufbau Knabenwaisenhaus St. Anton“ bei der Deutschen Bank Mannheim, Konto- Nr. 20577/1, oder beim Postscheckamt Karls- ruhe unter Postscheckkonto Nr. 101 214. Bar- spenden werden im jetzigen Heim in M 6, 12 und im Pfarrhaus der Oberen Pfarrei in B 5, 19 angenommen. Die Spenden sind steuerbegünstigt. Spendenbelege werden umgehend zugestellt.) Sto Richtbaum auf dem Neubau des Waisenhauses St. Anton Aus dem Polizeibericht: Jugendliche Diebesbande 100 Automaten geknackt Die Kriminalpolizei kam einer sieben- köpfigen jugendlichen Bande auf die Spur, deren Spezialität das Ausplündern von Wa- renautomaten war. Zwei junge Burschen, 16 und 19 Jahre alt, hatten 1958 damit an- gefangen, in und um Mannheim im Freien aufgehängte Automaten aufzuknacken und das Geld aus der Kassette mitzunehmen. Ihnen schlossen sich im Laufe der Zeit noch „Keine Gefahren an die Wand malen!“ Max Ehrhardt ehrte DAG-Jubilare/ Referat zur Angestellten versicherung „Wenn eine Sanierung der Arbeiterrenten- versicherung nötig sein sollte, dann nicht durch die Einschränkung der Finanzverhält- nisse der Angestellten versicherung“ forderte der Landesverbandsleiter der DAG, Max Ehrhardt am Dienstag in einer Mitglieder- versammlung der Mannheimer DAG-Orts- gruppe. Die Deutsche Angestellten-Gewerk- schaft ehrte in dieser Versammlung die bei- den Mitglieder Karl Wagner und Paul Moor für 50 jährige Mitgliedschaft. Die beiden Ju- bilare erhielten die goldene DAG-Nadel, eine Ehrenurkunde und ein ansehnliches Präsent. Für 40jährige Gewerkschaftszuge- hörigkeit wurden 84, für ihr 25jähriges Ge- Werkschaftsjubiläum drei Mitglieder geehrt. Karl Wagner dankte im Namen der Jubilare Rekordsaison der Mannheimer Segelflieger Mit über 3000 Starts an der Spitze aller deutschen Vereine Die seit Jahren erfreuliche Entwicklung in der Segelflugabteilung des Badisch-Pfäl- zischen Luftfahrtvereins hat auch in der jetzt ausgelaufenen Flugsaison angehalten. Wie Pit Scheuffler, langjähriger Leiter der Sparte Segelflug des Vereins, in diesen Tagen mit- teilte, liegt der„Badisch-Pfälzische“ sowohl mit der Zahl der Starts als auch mit der Ge- samtflugzeit seiner motorlosen Flugzeuge an der Spitze aller Vereine des Deutschen Aero- Clubs. Bis zum Ende der Saison 1959 sind in der Kladde der Flugleitung 3015 Starts und eine Gesamtflugzeit von 615 Stunden eingetragen. Im Jahr zuvor schloß die Saison mit 2450 Starts und 440 Flugstunden. Die beträchtliche Steigerung der Flugzeit ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß viele junge Piloten die Reife zu Leistungsflügen erlangt haben und im Thermikflug lange Flugzeiten erreichen konnten. Damit haben sich jetzt die Erfolge der intensiven Schulung von Nach- wuchspiloten in den vergangenen drei Jahren eingestellt. Als weiterer Grund für die Steigerung von Starts und Gesamtflugzeit gilt die An- schaffung des Leistungsdoppelsitzers„Kra- nich III“, der allein in der vergangenen Sai- son zu 666 Schulungs- und Leistungsflügen gestartet ist. Mit dem doppelsitzigen Schul- flugzeug„Mü 13 E“ wurden 520 Schulflüge absolviert; mit dem einsitzigen„Spatz B“ 354 Ausbildungs- und Trainingsflüge und mit dem ebenfalls einsitzigen„Grunau Baby III“ 710 Schulflüge. Zu diesem Park an Segelflugzeugen wird im kommenden Jahr noch ein„L-Spatz 55“ kommen, dessen Schwebeleistung besser ist als die der jetzt verfügbaren Maschinen, mit denen in den letzten Monaten einige recht beträchtliche sportliche Leistungen voll- bracht wurden: Neben vier Sechs-Stunden- flügen am Platz sind in der sportlichen Erfolgsbilanz der Segelflugabteilung 18 Streckenflüge aufgeführt. Den weitesten legte Karl Zimmermann mit 288 Kilometern nach Charlesville in Frankreich zurück. An zweiter Stelle steht Wolfgang Link mit einem Flug nach Saarbrücken(118 Kilometer). Die Erfolge der Nachwuchsschulung weist auch die Liste jener Piloten nach, die erst 1956 mit der Ausbildung begonnen und be- reits in diesem Jahr sich das silberne Lei- stungsabzeichen erflogen haben. Es sind Hel- mut Zimmermann, Klaus Moysich, Bernhard Pfau und Wolfgang Link. Die Bedingungen für das Leistungsabzeichen in Silber, die zweithöchste sportliche Prüfung, haben außerdem Karl Henrich sowie die Fluglehrer Wolfgang Zimmermann und Willi Juchem erfüllt, der beim Absturz des von Minni Schütz gesteuerten„Piper“ sein Leben verlor. Während die Saison der Motorflieger des Badisch- Pfälzischen Luftfahrtvereins durch zwei tragische Unfälle überschattet ist, steht in der Bilanz der Segelflieger kein einziger ernsthafter Unfall. Ein geringfügiger Kufen- schaden als Folge einer unsanften Landung ist der einzige Eintrag im Jahresbericht unter der Rubrik„Schadensfälle“. Den Segelflugsport übten in Mannheim in diesem Jahr 105 Aktive aus. Von ihnen sind 52 unter 21 Jahren und vier Frauen. ugr. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Spielwarenprospekt der Firma HANDELSHOF, Mannheim, Breite Straße, bei. für die Auszeichnungen, die durch Geschäfts- führer Walter Kloos überreicht wurden. Max Ehrhardt, der über das Thema „Wie steht es mit der Angestelltenversiche- rung?“ sprach, begann mit der Mitteilung, daß die Bundesregierung dem Bundesrat einen Gesetzentwurf übermittelt habe, der für alle vor dem 31. Dezember 1958 fest- gesetzten Altrenten ab 1. Januar 1960 eine Erhöhung um 5,94 Prozent vorsehe. Diese insgesamt jährlich 770 Millionen DM Renten- erhöhung bedeute bei einer Verbrauchs- summe von etwa 165 Milliarden DM jährlich keine volks wirtschaftliche Gefahr. Der Landesverbandsleiter sprach dann eingehend über die finanzielle Situation der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte. Der Sozialbericht 1959 der Bundesregierung komme auf Grund eines geschätzten Ver- mögensstandes der Angestellten- und der Arbeiterrenten versicherung zu dem Schluß, daß bis 1966 die Angestelltenversicherungs- renten nur noch einmal den steigenden Arbeitseinkommen, die Renten der Invali- denversicherung noch dreimal angepaßt wer- den könnten. Das bedeute, daß die Angestell- ten nur 1960, die Arbeiter aber noch 1960, 1961 und 1962 eine Rentenerhöhung erwarten könnten. Daraus sei der Schluß gezogen worden, sagte Max Ehrhardt, daß die flnanzielle Si- tuation der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte höchst unsicher sei. Erhardt, der der Vertreterversammlung der Bundesanstalt angehört, bestritt das: Die Bundesanstalt habe in den letzten Jahren immer Ueber- schüsse erzielt und in die Rücklage gestellt. Die Angestellten versicherung trage Belastun- gen, die ihr durch den Bund und die Arbei- terrenten versicherung wieder erstattet wer- den müßten. Erstattungsansprüche bestünden für das Defizit der Handwerkerversicherung, das die Angestellten versicherung durch Dar- lehen tragen müsse, und für Kriegs- und FKriegsfolgeschäden. Bei den Bundeszuschüs- sen werde die Angestelltenversicherung im Vergleich nicht so gut bedient wie die Arbei- terrentenversicherung. Die Angestelltenver- sicherung habe darüberhinaus einen Erstat- tungsanspruch an die Arbeiterversicherung kür die Wanderversicherten— diejenigen Rentner, die einen Teil ihrer Beiträge zur Invalidenversicherung bezahlten, ihre Rente aber von der Angestelltenversicherung er- halten. „Wir stehen noch in einer Periode der Erfahrungssammlung, welche die Unsicher- heitsfaktoren des Umlage-Prinzips mit sich bringt“, sagte Max Ehrhardt.„Aber das ist kein Grund, Gefahren an die Wand zu malen und das Vertrauen in die Versicherung zu er- schüttern.“ Arö. fünf weitere Jugendliche an, die jetzt nach und nach festgenommen wurden. Bei der „Endabrechnung“ stellte sich heraus, daß nicht weniger als hundert Automatendieb- stähle in Mannheim und Umgebung auf Ko- sten der Bande gehen, womit die bisherige Zahl der ungeklärten Fälle auf fünf zurück- geht. Außerdem wurden von den Burschen noch 13 Mopeds gestohlen, ein Schaukasten ausgeräubert sowie ein Einbruch in ein Le- bensmittelgeschäft verübt. Zwei Mopeds, ein Radiogerät und verschiedene Mopedteile konnten sichergestellt werden. Kind lief in Lkw In der Waldblickstraße auf dem Pfingst- berg lief am Nachmittag ein siebenjähriger Junge beim Spielen in einen vorbeifahren- den Lastwagen und wurde zu Boden ge- schleudert. Mit einem Schädelbruch wurde er ins Krankenhaus gebracht. Ladenkasse ausgeräumt Kurz nach 8 Uhr hörte die Inhaberin eines Milchgeschäftes in der Neckarstadt- West aus dem Laden ein verdächtiges Ge- räusch. Als sie nachschaute, traf sie einen 16 bis 17jährigen Jungen hinter dem La- dentisch an, der sich nach einem angeb- lichen Hausbewohner erkundigte. Nachdem er den Laden verlassen hatte, stellte die Besitzerin fest, daß die Kasse offenstand und 50 Mark fehlten. Sie lief dem Jungen nach, stellte ihn zur Rede und bekam wi- derstandslos das gestohlene Geld zurück; den Dieb ließ sie laufen. Die letzten Unfälle Auf der Straßenkreuzung Andreas-Hofer- und Scheffelstraße in Feudenheim stieß ein 17jqähriger Mopedfahrer, der die Vorfahrt nicht beachtete, so heftig mit einem Per- Nit VETTER in den Winterurlaub! Für alle Freunde des Wintersports veranstalten wir am Monterg, dem 30. November 1959, um 20 Uhr, einen VORTRACSABEND im Auditorium Maximum(großer Sad der W²irtschaftshochschole im Schloß). Herrliche Farbdias zeigen lhnen nicht nur das Ferienparadies Oberbayern, sondern quch prächtige Jagd- und Wild- gufnahmen im Gebirge. Karten erhalten Sie in unserem gelseböro. Der Eintritt ist frei. sonen wagen zusammen, daß er sich eine Ge- hirnerschütterung und Gesichtsplatzwunden zuzog.— Aus noch unbekannten Gründen prallte ein Pkw hauf der Neckarauer Straße mit einem in gleicher Richtung fahrenden 20 jährigen Radfahrer zusammen, dessen Verletzungen ärztlich behandelt werden mußten.— Als ein Pkw auf der Franken- thaler Straße, Einmündung Sonderburger Straße, zur Orientierung kurz anhielt, fuhr ein amerikanisches Fahrzeug auf, wobei beide Wagen erheblich beschädigt wurden (Sachschaden etwa 2500 DM). Der amerika- nische Fahrer wurde leicht verletzt. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein interessanter Prospekt der DU F eG m b H, Darmstadt, ei. Sul chen See e ... und Samstag ins Theater Am Freitag bringt der treue Vater zum Samstag Karten fürs Theater. Die Hausfrau, die noch putzen muß, hält wenig von dem Kunstgenuß. Zu Lohengrin mit Abwaschhänden? Spülinchen weiß das abzuwenden- mit Spüli, das durch Loramin auf Hände wirkt wie Medizin. 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November 1959 MANNHEIM Vorbei ist die Zeit der Wahrschaustationen Schiffahrt im Bereich der Rheinbrücke endlich ohne Behinderung „Alle bisher durch Bekanntmachungen veröffentlichten Vorschriften und Mitteilun- gen, die den Verkehr im Mannheim-Ludwigs- hafener Brückenbereich betreffen, werden aufgehoben.“ Mit dieser Bekanntmachung 234/59 gab die Wasser- und Schiffahrtsdirek- tion Mainz die Schiffahrt im Bereich der Rheinbrücke Mannheim-Ludwigshafen fünf- zehn Jahre nach dem Ende des zweiten Welt- kriegs ohne Einschränkung frei. Die zu Berg gehenden Fahrzeuge bekamen die Mann- heimer Brückenöffnung zugewiesen, die Tal- Der echte Khirps os fahrt hat die mittlere Brückenöffnung zu be- nutzen. Diese Bekanntmachung der Mainzer Wasser- und Schiffahrtsdirektion steht auf der letzten Seite eines Buches zum Thema Schiffahrtsbehinderung durch die Mannheim- Ludwigshafener Brücken, einem Buch, in dem es sich schon einmal zu blättern lohnt. Ein Kapitel für sich in diesem Buch ist das Kapitel„Amerikanische Behelfsbrücke“; sie überspannte bekanntlich wenige Meter unterhalb der heutigen Brücke den Rhein. Diese letzte Kriegsbrücke am gesamten Ober- rhein, die den Krieg zwölf Jahre überdauerte, stellte ein Schiffahrtshindernis ersten Ran- ges dar. Wegen ihrer geringen Durchfahrts- breite zwang sie die Schiffahrt zum Einbahn- verkehr. Drei Wahrschaustationen regelten den Einbahnverkehr, die eine stand an der Ausfahrt des Kaiserwörth- Hafens, die zweite am Lindenhof und die dritte schließ- lich auf dem Rheinkai. Die Warteizeiten vor den Wahrschaustationen bedeuteten für die Schiffahrt nicht nur Zeit-, sondern auch Brennstoffverluste. Den Staat kostete der Unterhalt der Wahrschaustationen pro Jahr auch noch einmal 35 000 bis 40 000 DM. Die Durchfahrtsöffnung der Behelfsbrücke war nicht nur zu schmal, sie war zudem zu nie- drig. Bei hohen Wasserständen mußte man- cher Schiffer erst einmal in Rheinau stoppen und den Laderaum mit Wasser teilweise voll- pumpen, damit das Schiff tiefer ins Wasser eintauchte. Dem Schiff wären sonst durch die Brücke die Aufbauten beschädigt worden. Die Höhe der Durchfahrtsöffnung betrug nämlich nur 5,6 Meter über dem höchst- schiffbaren Wasserstand, während die Was- ser- und Schiffahrtsverwaltung sonst 9,1 Me- ter über dem höchstschiffbaren Wasserstand verlangt. Der Streit um den Abbruch der Behelfs- brücke schwankte zwischen dem Mannheimer Wasser- und Schiffahrtsamt, dem Bundes- verkehrsministerium und dem amerikani- schen Hauptquartier lange hin und her, die Brücke wankte, aber hielt— trotz der Unken- rufe der Fachleute, welche die nicht mehr allzu standfeste Konstruktion mit jedem Hochwasser den Rhein hinunterschwimmen sahen. Das Wasser- und Schiffahrtsamt warf noch einmal 1952 35 000 Tonnen Steine zur Sicherung der Brücke in den Rhein; was die Amerikaner in den Jahren 1946 bis 1951 alles in den Rhein schütteten, weiß heute niemand mehr. Den Streit entschied schließlich die Speyerer Brücke, denn nach deren Ein- weihung stand dem Abbruch der Mann- heimer amerikanischen Behelfsbrücke von höherer militärischer Ebene nichts mehr ent- gegen. Aus dem Abbruch machte das Wasser- und Schiffahrtsamt noch ein Geschäft; eine Mannheimer Firma bezahlte nämlich für das Recht, die Brücke abreißen und die Trümmer verwerten zu dürfen, sage und schreibe 141 000 DM. Der Brücke schlug schließlich an einem kalten, trüben Januartag des Jahres 1957 die letzte Stunde: ein riesiger Hebebock umfaßte mit armdicken Trossen den Stahl- überbau und setzte ihn nach einer Stunde Fahrt auf einem vorbereiteten Podest an Land ab. Die Abbruchfirma buddelte schließ- lich noch in mehrwöchiger Arbeit 600 Tonnen Eisenträger, 200 Spundbohlen, 100 Stahlrohre, 400 Holzpfähle und einiges andere Holz aus dem Rhein, ehe das Schiffahrtshindernis ersten Ranges verschwunden war. Ein neues Kapitel heißt„Wiederaufbau der Straßenbrücke und Räumung des Fahr- wassers“, denn kaum war die Behelfsbrücke verschwunden, da begannen die Arbeiten für die neue Straßenbrücke. Der Schiffahrt ent- standen neue Schwierigkeiten, da sogenannte Joche, die beim Vorbau der Stahlüberbauten benötigt wurden, das Fahrwasser einengten. Um durch herabfallende Stahlteile niemand zu gefährden, blieb die Schiffahrt immer in der Oeffnung gesperrt, über der gerade mon- tiert wurde. Zur Räumung des Fahrwassers von alten und neuen Trümmern fuhr schließ- lich noch im Sommer und Herbst dieses Jah- res das Arsenal der Räumgeräte auf: Polyp- greifer, Taucherschacht, Peilrahmen und ein elektro- akustisches Peilgerät. Schließen wir das Buch mit der 15 jährigen Brückengeschichte; in fünfzehn Jahren wird das sicher vergessen sein. Arö. Wachsende Resonanz der Jugendfreizeiten Teilnehmer 1959 trafen sich beim Stadtjugendring Ein fröhliches Wiedersehen feierten am Dienstag im Mannheimer Musensaa! Hun- derte von Jugendlichen, die sich auf Einla- dung des Mannheimer Stadtjugendringes zu einem großen„Freizeittreffen“ zusammen- gefunden hatten. Der Abend, der reichlich Gelegenheit zum Tanz nach den Klängen der Frankenthaler Kapelle Wiedemann gab, wurde durch Lichtbildervor führungen über die Freizeiten des Jahres 1959 sowie ein buntes Unterhaltungsprogramm aufgelok- kert. Der erste Vorsitzende des Mannheimer Stadtjugendringes, Stadtrat Fritz Esser, der im Auftrag des Mannheimer Oberbürger- meisters unter den zahlreichen Ehrengästen neben einer Schweizer Abordnung auch sämtliche Heimeltern der Mannheimer Heime Unterjoch, Faistenoy, Vitznau-Wissi- fluh, Vitznau-Sonnenhalde, Caprino und Mangelnder Nachwuchs für die Metzger Loss prechungsfeier im„Ruderelub“/ Gute Prüfungsergebnisse An der nächtlich dunklen Rheinprome- nade leuchteten die Lichter des Ruderclub- Restaurants, das sich die Fleischer-Innung Mannheim für ihre jährliche Abschlußfeier ausgesucht hatte. Es ging um die Absolventen der beiden Herbstprüfungen und um die Lossprechung der Verkäuferinnen und Ge- sellen im Metzger-Handwerk, die ihre Lehr- 5 5 Kamera- TJausci5 Wenn Sie sich für eine neue mod. Kamera, einen Kleinbildprojek- tor oder ein Kinogerät inter- essleren, dann denken Sie bitte daran, daß wir Ihren jetzigen Apparat mit Zubehör gerne mit 8. in Zahlung nehmen. Meistens genugt er als Anzahlung der Rest kann auf zehn bengusme Monatsraten verteilt werden. . 1 e 25 A Mannheims großes Speialhaus 0 7, 5, Planken, Jel. 2 68 44/45 2 lingsausbildung mit Erfolg abgeschlossen hatten. In einer Reihe von Ansprachen wur- den den Teilnehmern ernstgemeinte Rat- schläge für Beruf und Leben erteilt. Ober- meister Karl Schließmann begrüßte die los- zusprechenden Junggesellen und Verkäufe- rinnen mit herzlichen Worten; Lehrlingswart Arthur Bauer wies auf den spürbaren Man- gel an geeigneten Nachwuchskräften hin: Während im Vorjahr noch 117 Lehrlinge und Gesellen an der Abschlußfeier teilnahmen, Waren es diesmal nur 108. Bauer hob aber auch die befriedigenden Resultate der dies- jährigen Zwischenprüfungen hervor, die trotz wesentlich erschwerter Bedingungen einen beachtlichen Leistungsstand gezeigt hätten und übergab an elf Lehrlinge, einen Gesellen und eine Verkäuferin Buchpreise als Anerkennung für hervorragende Prü- fungsergebnisse. Die Lossprechungsfeier wurde von Rezi- tationen der Lehrlinge und Lehrmädchen umrahmt; Darbietungen des Sängerchors der Fleischer-Innung Mannheim unter Leitung von Otto Bausenhardt vermittelten dem auf- merksamen und beifallsfreudigen Publikum einen nachhaltigen Eindruck von der Diszi- plin und dem Können dieses Männerchors, der in seinen Vorträgen eine beachtliche Künstlerische Reife zeigte. Anschließend gab es noch Kaffee und Kuchen für die Losge- sprochenen, die mit ihren Eltern und Lehr- herren noch lange zusammensaßen. Li Pietra Ligure willkommen heißen konnte, sprach nicht ohne berechtigten Stolz von der wachsenden Resonanz, die der Stadtjugend- ring seit 1956 mit seinen Freizeiten fand. Nahmen im ersten Jahr schon 1 500 Jugend- liche an diesem Programm teil, so stieg die Teilnehmerzahl 1959 bereits auf 3400 an. Ins- gesamt 102 Gruppen(Schulklassen, geschlos- sene und offene Jugendgruppen) verbrachten ihre Ferien in den Mannheimer Heimen.„Ich glaube, wir können mit diesen Erfolgen auch Vor jeder Kritik bestehen“, sagte Esser. Dank gebühre vor allem auch den 185 Helfern, die sich jeweils für eine oder mehrere Freizeiten unentgeltlich zur Verfügung stellten, Die Tatsache, daß zahlreiche Gruppen aus dem Jahre 1959 auch nach dem Ferienaufenthalt ihre zunächst durch Zufall begründete Ge- meinschaft in regelmäßigen Zusammen- künften weiter pflegten, zeige dem Stadt- jugendring, daß er mit seinen Bestrebungen auf dem rechten Wege sei. Das von Bruno Frey angesagte bunte Unterhaltungsprogramm brachte Darbietun- gen von einheimischen Gruppen(Sänger und Sängerinnen des Badischen Sängerbundes, eine Gitarrengruppe vom Jugendheim Schönau und ein Handharmonika- Orchester), brillante Harmonika- Stückchen und Paro- dien der„Vier Pedros“ sowie wirkungsvoll verkaufte Kunststücke des Radartisten und Jongleurs Heino. Ein Höhepunkt des Abends war die Schweizer Abordnung: Ein Alphorn- bläser, ein in seiner artistischen Gewandt- heit faszinierender Fahnenschwinger und die Sänger und Jodler des„Jodel- Klub vom Rigi“ Vitznau. Sonderbeifall erhielten die Schweizer, als sie dem Stadtjugendringvor- sitzenden ein Bild aus Vitznau zur Erinne- rung überreichten und dabei den völkerver- bindenden Geist des Abends lobten. Im Rahmen des Freizeittreffens fand auch die Ehrung einer größeren Zahl von Preis- trägern aus vier Wettbewerben statt, die Geldpreise erhielten. Jeweils mit dem ersten Preis wurden bedacht: Hans Kobsch für den besten Schnappschuß, Boris Sauer für das beste Gruppenbild, W. Schiller für die beste Dia-Reihe und Benno Schroth für die beste Kurzgeschichte. ne. Goldmarie und Frau Holle: Märchen zu Weihnachten Bild: Steiger Alt und jung von„Frau Holle“ begeistert „MM“-Märchentheater Kurpfalz spielte weihnachtlich im Musensaal Als nach verheißungsvollen Klingelzei- chen die Lichter im Musensaal verlöschten, setzte bereits der erste Applaus ein, befreit von ungeduldigem Warten und voll heller Vorfreude. Es gab dann noch oftmals Bei- Tall auf offener Szene— Beifall der Erwach- senen für gelungene Leistungen und Beifall der Kinder als Zustimmung für gerechte Strafe oder Belohnung. Ueber tausend kleine und große Gäste waren auf Einladung des „Mannheimer Morgen“ und des Märchen- theaters„Kurpfalz“ zu„Frau Holle“ in den Musensaal gekommen. „Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon War die eine schön und fleißig, die andere häßlich und faul.. Roland Vogel hat das Grimm'sche Märchen in Szene gesetzt und weihnachtlich bearbeitet. Die fleißige Marie und die faule Marie landeten nach ihrem Brunnensturz in Frau Holles Reich. Da schrie das ausgebackene Brot aus dem Ofen und dięe reifen Aepfel klagten vom Bäumchen. Der Goldregen für die fleißige Marie ließ nicht lange auf sich warten und auch nicht der Pechregen für die eigensüchtige Stief- schwester.„Faule Marie! Faule Mariel“; der Zuschauerraum dröhnte voll kindlicher Ent- rüstung. Da aber die Goldmarie Freu Hol- les Betten gar so tüchtig geschüttelt hatte, kam auch noch der Weihnachtsmann, und das Spiel endete mit Kerzenlicht und Weih- nachtslied. Elisabeth Vaas hat das Märchen mit liebe- Voller Hingabe und viel Verständnis für die kindliche Mentalität, die zwischen Gut und Böse keinen Uebergang anerkennt, einstu- diert. Ingrid Staubach als Goldmarie und Hilde Reimer als Pechmarie trafen den mär- chengerechten Ton. Sonnenstrahlen, Marien- käfer, Elfen, Teufelchen und Sterne durch- tanzten— von Fränzel Rothmund angeleitet — entzückend das Spiel. Die hübschen Büh- nenbilder stammten von Erwin Fritsche, am Flügel spielte Alfred Schaaf. Nicht zu ver- gessen Fridolin, der in alter Frische— gelb- bestrumpft und grünbewamst— mit fröh-⸗ lichem Geplauder die Pausen überbrückte. Ak. Wohin gehen wir? Freitag, 27. November Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Acis und Galatea“,„La Can- terina“(f. die Theatergemeinde Nr. 11060); Kellertheater, K 2, 22, geschlossen. Konzerte: Mozartsaal, 20.00 Uhr: Klavier- abend Prof. Friedrich Wührer(Städt. Musik- hochschule); Turnhalle Elisabeth- Gymnasium, D 7, 8, 20.00 Uhr: Musizierabend. Filme: Planken, Großes Haus:„Am Tag als der Regen kam“; Kleines Haus:„Das Leben ist Lüge“; Palast:„Kampf ohne Gnade“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Vier Frauen im Sumpf“; Alhambra:„Der Löwe von Babylon“; Univer- sum:„Buddenbrooks“ I. Teil; Kamera:, Gegen Sitte und Moral“; Kurbel:„Der Mörder kommt Schlag 8“; Capitol:„Ritter der Nacht“; 23.00 Uhr:„Bravados“; Alster:„Schrei wenn du kannst“; Abendstudio im City:„Es lebe die Freiheit“; Schauburg:„Die Nacht und ihr Preis“; Scala:„Engel unter Sündern“. Sonstiges: Kunsthalle, 17.00 Uhr: Filme über moderne Plastik zu den Ausstellungen A. Cal- der und B. Heiliger. 5 21 hervorragend bekömmlich. Naturrein! Von der Rebe- vom ausgereiften, köstlichen Wein- bis zum schäumenden Sekt im Glas blieb die Natur, blieb die sprühende Natürlichkeit des Sommers bewahrt. Ein Sekt von ursprünglicher Reinheit- ohne künstliche Bouquetstoffe, ohne Zuckerzusatz. Einzig und allein die wahrheafte, reine Natur gab ihm die Harmonie temperamentvoller Rasse, zarter Süße und reicher Blume. Ein Sekt voller Stimmung- im Geschmack unserer Zeit. Trinken Sie ihn. Genießen Sie SC NATUR. 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Tröstlich sei, daß die Schöpferkraft und der Erfindergeist des Menschen immer wie- der einen Ausweg finde. Der Referent er- innerte an die wertvolle Erfindung der Gelbe Rose Elgarren, Cigarillos 10. 15. 20 Pf Agrikultur durch Justus Liebig, die eine neue Epoche in der Ernährungswirtschaft eingeleitet habe. Und so sei es auch heute. Das Atom, der Luftstickstoff und das Helium würden in Verbindung mit der fortschrei- tenden Technik die Sorgen des Verhungerns von der Menschheit nehmen. Ganz zu schwei⸗ gen von der noch ungeahnten Bedeutung der erdelosen Aquakultur. Sie habe die größte Zukunft, den die Nutzung der Meere sei noch gar nicht in ihrem vollen Umfang erkannt. Bis jetzt kenne man erst 19 000 Arten von Lebewesen in den Ozeanen, aber noch wisse man nicht, was sie für die Er- nährung der Menschheit bedeuten. Auch der Tang sei heute schon ein wichtiges Nah- rungsmittel. Sorgen um die Ernährung seien vollkommen überflüssig, hingegen müßten Wir uns Sorgen machen, wie man für die stetig wachsende Bevölkerung Wohnraum schaffen könne. Mit der Geburtenregelung in asiatischen Ländern könnten die Sorgen nicht aus der Welt geschafft werden. hlb. Uralte Waggons sollen verschwinden Der Landesverkehrsbeirat hat in Stutt- gart beschlossen, dag der Fahrplan des Be- rufsverkehrs keine Aenderung erfahre, was von den„Betroffenen“ vermutlich mit großer Genugtuung aufgenommen wird. Ebenfalls bleibt die Nebenbahn Ketsch Brühl im Be- trieb; ihre Einstellung hätte für ihre Be- nützer große Härten mit sich gebracht. Vor- gesehen ist der Ausbau der Bundesstraße Schwetzingen Ladenburg. Zu diesem Vor- haben gehört auch der Bau einer Brücke bei Ladenburg. Viel Anlaß zu Klagen geben die hauptsächlich im Berufsverkehr eingestell- ten alten Wagen. Auch der Nahverkehr wird zum größten Teil mit diesen„alten Särgen“ gefahren. Die Bundesbahn hat für diese Klagen volles Verständnis und ist bereit, die altgedienten Wagen aus dem Verkehr Zu ziehen, wenn sich die neuen Wagentypen bewährt haben und in genügender Zahl vorhanden sind. Die Mittel hierzu stehen bereit. Hlb. Mannheimer Jugendbühne 8011 belebt werden Die qugendbühne des Mannheimer Natio- naltheaters ist in letzter Zeit etwas„festge- fahren“. Um diesen Zustand zu beheben, hat der Vorstand der Jugendbühne einen neuen Satzungsentwurf erarbeitet, der das Leben der Jugendbühne aktivieren soll. Dazu mußte eine Veränderung im Vorstand selbst vorgenommen und neue Wege des Kontak tes zwischen Vorstand und Mitgliedern ge- funden werden. Der Vorstand wird nach diesem Vor- schlag nur noch sechs Mitglieder umfassen, die Geschäftsführung und aktuelle Ange- legenheiten erledigen. Dem Vorstand soll sich eine Delegierten versammlung anschlie- Ben, die bei besonderen Anlässen und regel- mäßig einberufen wird. Um den Kontakt zwischen Vorstand und Mitgliedern enger zu gestalten, ist eine Ver- anstaltung zu Beginn des neuen Jahres ge- plant, bei der über die neue Satzung ent- schieden werden und die ein buntes Pro- gramm aus dem Leben des Theaters brin- gen soll. nds Nach der Räumungsklage ein Mietkontrakt Am 19. November wurde in einem Rechts- streit zwischen Frau Ruth A. und der Ge- meinnützigen Baugesellschaft Mannheim (GBG) entschieden, daß Frau A. ihr Ein- Zimmer- Appartement im Wohnheim für be- rufstätige Frauen in Feudenheim zu räumen habe. Das Gericht setzte als letzten Termin den 31. März 1960. Frau A. hatte im Juli dieses Jahres ihr 16 Monate altes Kind im Wohnheim aufgenommen. Die GBG forderte daraufhin in mehreren Schreiben, Frau A. habe das Kind unverzüglich zu„entfernen“. Dabei stützte die GBG ihre Forderung auf den Mietvertrag. Frau A. dagegen bat die GBG ihr behilflich zu sein, eine andere Wohnung zu erlangen. Dieser Bitte wurde zunächst nicht entsprochen. Dafür kam 8 dann zur Räumungsklage. Im Rechtsstreit obsiegte die GBG. Offensichtlich hat sich die GBG nun eines besseren besonnen: Sie Vermittelte Frau A. eine Wohnung, in der sie auch ihr Kind aufnehmen kann. Der Miet- vertrag wurde bereits Unterzeichnet. Diese Wendung kam überraschend, zumal noch vor Wochen in verschiedenen Schreiben erklärt wurde, man wolle keine GBG-Wohnung an Frau A. vermitteln, ja, falls das Wohnungs- amt die Beklagte in eine GBG-Wohnung einweisen sollte, werde man diesem Plan widersprechen. Aber: Ende gut, alles gut. In einem kommentarischen Bericht zum Räu- mungsurteil schrieben der MM, daß eine „menschliche Lösung“ durchaus im Bereich des Möglichen liege. Dem war nun so. Was zu beweisen war. Prof. Dr. Siebert nach kurzer Krankheit gestorben Professor Dr. Wolfgang Siebert ist am 25. November nach einer kurzen Krankheit gestorben; er war noch keine 55 Jahre alt. Professor Siebert hat seine Tätigkeit als aka- demischer Lehrer 1934 in Heidelberg begon- nen, nachdem er sich in Halle bei Professor Boehmer habilitiert hatte. Nach mehr als Zwanzig Jahren reicher akademischer Lehr- tätigkeit in Kiel, Berlin und Göttingen ist Professor Siebert zum Wintersemester 1957/58 nach Heidelberg zurückgekehrt und hat hier die Leitung des Instituts für Arbeitsrecht an der Universität übernommen. Professor Sie- bert ist durch seine hervorragenden rechts- wis senschaftlichen Arbeiten, durch seine außergewöhnliche Lehrbegabung und durch viele Vorträge weit über den Kreis seiner Fachkollegen und Schüler bekannt geworden. Seine Fächer waren bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Handelsrecht und Wirtschafts- recht. In den letzten Jahren hat er vor allem auch durch seine Beteiligung an Soergel's Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, dessen neunte Auflage von ihm herausgege- ben wurde, und an dem Kommentar von Galperin-Siebert zum Betriebsverfassungs- gesetz Arbeiten geschrieben, die für die Rechts wissenschaft von bleibendem Wert Sind. 0 Stabile Lage im Richard-Wagner- Verband Mitgliederversammlung wählte den bisherigen Vorstand wieder Die Mitgliederversammlung des Richard Wagner- Verbandes, Ortsverband Mannheim, verlief im Palasthotel Mannheimer Hof in un- problematischer Atmosphäre. Die Regularien wurden in Windeseile absolviert, und zu be- richten war nur über Erfreuliches, wenn man von den herzlichen Gedenkworten ab- sieht, die Vorsitzende Helene Röchling der auswärts verstorbenen Ilse Redlich geb. Gerlach widmete Mit dieser Ehrung für eine ehemalige Darstellerin und Tänzerin des Nationaltheaters Mannheim stellten sich Erinnerungen an die Epoche ein, in der Terminkalender Bundesluftschutzverband: 27. November, 20 Uhr, N 7, 13-15(Columbushaus), Abschlußabend mit Film und Diskussion. Bund der Deutschen Katholischen Jugend: 27. November, 20 Uhr, Kolpingsaal,„Ehe im bürgerlichen und kirchlichen Recht“ Dr. Hilde- gard Hachenburg). Deutscher Naturkundeverein: 27. November, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Ornitholo- gischen Arbeitsgemeinschaft. Arbeits gemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 27. Dezember, 18 bis 20 Uhr, Sickinger- schule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. T. V.„Die Naturfreunde“: 28. November, 20.00 Uhr, Volkshaus Neckarau, Kabarettveranstal- tung, anschl. Tanz. Internationaler Jugendelub Mannheim-Lud- wigshafen: 27. November, 20 Uhr, Freund- schaftstreffen mit der UNO-Gruppe auf der Windeck. Tanzschule Lamadé: 27. November, 20.30 Uhr, Musensaal, Abschlußball. Fotografische Gesellschaft: 27. November, 20 Uhr, Kolpinghaus, Experimentalvortrag und Austausch von Erfahrungen mit dem neuen 23/10-Din-Ektachrome-Farbumkehrfilm Dorka, Meier). Deutsche Jungdemokraten: 27. November, 20 Uhr, Café Reinhard, Seckenheimer Straße 5g, „Das Verhältnis Liberalismus— Christentum“ Dr. P. Rothmund). Musizierabend am 27. November, 20 Uhr, in der Turnhalle des Elisabeth- Gymnasiums. Aus- führende sind der Chor der Unterstufe, das Orchester und Schülerinnen des Gymnasiums. Evangelisches Frauenwerk: 27. November, 19.45 Uhr, Gemeindehaus Friedenskirche, Lite- rarischer Abend;„Das Leben findet dich noch“ von G. Fielding Dr. Gillet). Naturfreunde Rheinau: 27. November, 20.00 Uhr,„Jenner“, Casterfeldstraße, Lichtbilder- vortrag„Streiflichter aus Europa“(Brüstle). Anthroposophische Gesellschaft: 27. Novem- ber, 20 Uhr, Goethesaal, Rathenaustraße 5, Vor- trag„Stufen des lebendigen Baugedankens“ (W. Boger). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 27. November, 16 bis 18 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum, Weiterführendes Lesen und Ge- dichtbehandlung in der Volksschule Dr. H. Maier);— 16 bis 18 Uhr, Studio, technische Ausbildung an Tonfilmgeräten, II. Kurs(Galfe, Walz). Abendakademie- Veranstaltungen am 27. No- vember: Kunsthalle, 20 Uhr,„Kunst und Ge- sellschaft“(Prof. Dr. A. Gehlen);— E 2, 1, 19.30 Uhr, Fotografieren II. CVJM: 27. November, 20 Uhr, K 2, 10,„Warum sich selbst betrügen?“ Gespräch mit Harald Wenzel. Interlanguage- Club Mannheim-Ludwigshafen: 27. November, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, Konversation(für alle Sprachen). 16 Chemie-Papier- Keramik; 27. November, 20 Uhr,„Zum Bootshaus“, Sandhofer Straße 51, Hauptversammlung. Wir gratulieren! Franz Kunz, Mannheim, Parkring 25a, vollendete das 70. Lebensjahr. H. Klingenberg, Mannheim, T 6, 22, begeht den 79. Geburtstag. Adam Hartmann, Mannheim- Waldhof, Spiegelfabrik 2092, vollendet das 84. Lebensjahr. Katharina Schwab, Mannheim, M 2, 17a, kann den 90. Geburtstag feiern. Jakob Moser, Mannheim- Waldhof, Spiegelfabrik 221, wird 81 Jahre alt. Hagemann und Sioli der Bühne als Inten- danten vorstanden. Der von Schriftführerin Erna Laatsch erstattete Arbeitsbericht vermerkte vier Konzerte und eine Mitglieder versammlung mit Adventstee in der Berichtszeit, und Schatzmeisterin Luise Heiler konnte auf eine positive Bilanz hinweisen. Die fällige Neuwahl des Vorstandsgremiums auf fünf Jahre Amtsdauer gestaltete sich zur all- seits gewünschten Wiederwahl der bisheri- gen leitenden Kräfte, so daß das mit be- zaubernder Selbstironie von der Vorsitzen- den s0 genannten„heintöchter-Trio“ Röchling-Laatsch-Heiler weiterhin die Ge- schicke des Ortsverbandes lenkt. Als außergewöhnliches Ereignis wurde von der Versammlung die Verleihung der Mannheimer Schillerplakette an Frau Röch- ling empfunden; das Ehrenmitglied Elisa- beth Brunnabend machte sich zur Spreche- rin der Anwesenden, um nach den beträcht- lichen Verdiensten, die sich die Vorsitzende um den Ortsverband erworben hat, die Ehrung als etwas durchaus Berechtigtes hinzustellen. Eine weitere Auszeichnung durch Jubiläumsgeschenke und rühmende Worte richtete sich an die Adresse der Schriftführerin Laatsch, die diesen Posten seit nunmehr 25 Jahren innehat. Zu allem konnte sie ein von der Bundesvorsitzenden des Richard-Wagner- Verbandes auf gegebe- nes Glückwunschtelegramm nach Hause tragen. Der musikalische Ausklang der Versamm- lung wurde von Gisela Parker(Sopran), Renate Veith(Alt) und Katja Laugs(Kla- vier) mit Arien und Duetten aus Opern von Dvorak, Saint-Saens, Offenbach und Verdi bestritten.-mann Adolf Widder erhielt bei dem im Spät- herbst 1959 stattgefundenen Fotowettbewerb des Verkehrsamtes von Bad Dürkheim über das Thema„Bad Dürkheim im Bild“ den ersten Preis(250 DW). Widder ist Mitglied der Fotografischen Gesellschaft Mannheim. In der 1. Prämienziehung der 26. Süd- deutschen Klassenlotterie wurden planmäßig 26 Prämien gezogen, darunter 1 größerer Treffer: 1 Prämie zu 25 000 DM auf die Nr. 71 720. Eintausend Tonnen Maschinenfabrik Mohr& Federhaff Ad gebaut wurde. Sie dient zur Durchführung von Zug versuchen an Rund- und Flachstäben, sowie Drahtseilen und Konstruktions- teilen und wurde vor sonst nicht leicht zum Staunen zu bringenden Fachleuten und anderen Gästen gestern auf dem Werksgelände vorgeführt. Die größte Prüflänge be- trägt zehn Meter, der Hub des hydraulischen Antriebs 1,5 Meter(vergl. Wirtschafts- teil der heutigen Ausgabe).— Unser Bild zeigt die Maschine mit einem zur Prüfung eingespannten Stahlstab. Drei Jobs und noch beträgt die Prüfkraft der ersten bisher hergestellten, liegenden Prüfmaschine, die von der Mannheimer Bild: Steiger viel zu wenig Geld 800 Mark für private Striptease-Show/ Darlehen erschwindelt Auf der Anklagebank des Schöffengerichts sag Manfred F., einstmals Angestellter bei einer größeren Mannheimer Firma, klein und Uuntersetzt, Mitte zwanzig, bieder und direkt vertrauenerweckend aussehend. Er gehört zu jenen Menschen, die man für unfähig hält, überhaupt an eine strafbare Handlung zu denken. Der Eröffnungsbeschluß nannte fünfzehn Betrugsfälle und eine Unterschla- gung. Angeklagter F. war die Reue in Person. Sichtlich zerknirscht gab er alles zu: Er be- richtete, daß er verheiratet und Vater sei und als Angestellter 450 Mark netto ver- diente. Die Miete machte monatlich 65 Mark aus und eines Tages übernahm F. noch eine Stelle als Garagenwächter. Dieser zweite „Job“ brachte ihm zusätzlich 250 Mark ein. Geld war also da. Aber eines Tages waren auch Schulden da, sehr viele Schulden. Im Februar 1958 nahm die Misere ihren Anfang, weil der Angeklagte ein Darlehen von 1000 DM aufnahm. Möglich, daß er an prompte Rückzahlung dachte, aber er dachte eben nur. Schließlich nahm er ein zweites Darlehen auf, ein drittes, ein viertes, ein fünftes.. und so ging es weiter. Originell war die Methode keinesfalls. Seine Dar- lehensgeber waren Privatleute. Manfred F. sagte jeweils sein Geschichtchen Auf: Er wolle ein Textilgeschäft gründen oder sich Möbel anschaffen oder sonst etwas„brauch- bares“ tun. Man verlangte Sicherheiten. Und Manfred F. gab sie auch: er trat den pfänd- baren Teil seines Einkommens ab, er über- eignete zur Sicherheit Dinge, die ihm nicht gehörten und er schwindelte die Leute an. So ging das bis August 1959. Hin und wie- der wurde mit einer aufgenommenen Summe irgendein Loch gestopft. Meist sickerten die Gelder aber in andere Kanäle. Insgesamt hatte sich Manfred F. 15 647 DM zusammen- geschwindelt. Was tat F. mit den 13 000 DM? Darüber mag der Unterschlagungsfall Auskunft ge- ben. F. hatte nämlich in diesem Jahr noch einen dritten Job übernommen. Er wurde Provisionsvertreter bei einem Finanzmakler. Eines Tages— es war Anfang August sollte er ein 800-DM- Darlehen an einen Kun- den aushändigen. Manfred F. trug jedoch das Kleinklaviere edler Jon— moderne Form deim Fachmann SUSTAV HülEn, Harl- Benz-Strabe 100— Tel. 5 11 8 Klavlerbauer- Stimmungen und Reparaturen Geld in eine Straße, wo zwar nicht der Kunde wohnte, wo aber er dafür ein gern gesehener „Kunde“ war. 5 Ein dort ansässiges Mädchen erinnerte sich noch an den splendiden Besucher: je- weils siebzig oder hundert Mark habe er bei seinen wöchentlichen Besuchen dort zu- rückgelassen, An jenem Augusttag blieb der gesamte Betrag von, 800 DM in der bewußten Straße. Manfred F. kann sich an nichts mehr erinnern, Die„Dame“ aber erzählte vor Ge- Licht, sie Hätte mit einer Kollegin ein Kleines Striptease- Programm arrangieren müssen. Nach diesen zweifelhaften und teuren Kunst- genüssen wankte der Angeklagte dann, vom moralischen Katzenjammer gepackt, zur Poli- zei und gestand ihr alles. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr. Der Haftbefehl bleibt aufrechterhalten, denn so meinte der Vorsitzende— Verdunklungs- gefahr sei zwar nicht mehr gegeben, aber Manfred F. fühle sich seiner Familie nicht mehr so verbunden, wie man es von Ehe- männern füglich zu erwarten pflegt. Also be- stehe Fluchtver dacht D. Pr. Keine Belehrung, sondern offenes Gespräch Eine neue Aufgabe des Mannheimer Eine neue Aufgabe packt der Christliche Verein Junger Männer in dieser Woche in seinem neuen Jugendzentrum in K 2, 10-11 an: Das„offene Gespräch“.„Dieses Gespräch ist keine christliche Belehrung, sondern dient dazu, Zweifel anzuhören und mitzuzweifeln“, sagte der leitende CVM- Sekretär Horst- Klaus Hofmann am Montagabend zur Er- öffnung der ersten Reihe solcher offener Ge- spräche.„Wir verlangen kein seelisches Ein- trittsgeld, sondern Offenheit.“ „Die sich selbst betrügen“ heißt die erste Reihe von sieben Gesprächen, die CVI M- Sekretär Harald Wenzel leitet und die keine Propaganda und kein christliches Gerede, sondern eine Verkündigung an die Ver- nunft sein wollen. Vernunft komme von „Vernehmen“, sagte Wenzel, und was er ver- CVIM- Jugendzentrums, K 2, 10—11 nommen habe, sei derart wichtig, daß er es für andere vernehmbar machen müsse. „Die Bibel gibt nicht Auskunft über Dinge, die in den Bereich der Wissenschaft fallen“, erklärte Wenzel. Sie mache auch nicht den Versuch, das„Wie“ der Entstehung der Welt zu beschreiben; diesem„Wie“ nachzugehen, bleibe Aufgabe der Natur- wissenschaft. In einer von den Vorstellungen eines Ein- stein, eines Max Planck oder eines Heisen- berg geprägten Welt könne nicht einfach das übernommen werden, was in der Sprache und aus dem Erlebnis eines völlig anderen Weltbildes heraus geàußert worden ist: Harald Wenzel zeigte auf, daß es ein Welt⸗ bild nicht gebe, daß die Bibel eine Unzahl von Weltbildern habe. Arö SINDIN OG BRauEREI AO FRANKFURT AM MAIN r cc 2 20 eee 9 0. Nc n= eich Hg. s da o Ha — 2 . Scans aeg a. S6 2 4 g 2 ear gere Senn Ir. 274 ten, mer ung ns- und be · Fts⸗ ung iger urde ler. st— Kun- h das Im 1 ren unde jener nerte : je- „ er t zu- der iBten Mehr Ge- eines ssen. inst⸗ vom Poli- 1 Der n— ngs- aber nicht he- be- . Pr. ch T ES über Haft auch ung Wie“ tur- Ein- sen- das ache eren ist: elt- zahl Arõ Nr. 274 Freitag, 27. November 1939 MORGEN Seite 7 Leidenschaftliche Integrationsdebatte in Wien Raab begründet Oesterreichs Beitritt zur Kleinen Freihandelszone Wien.(dpa) Der österreichische Bundes- kanzler Raab begründete am Donnerstag den Beitritt seines Landes zur Kleinen Frei- handelszone vor allem mit wirtschaftlichen Argumenten. Er sagte vor dem Parlament, er wolle sich nicht in weitläufige Inter- pretationen völkerrechtlicher, multilateraler oder bilateraler Verträge und Abkommen ein- lassen, sondern der Meinung Ausdruck ge- ben,„daß bei der gegenwärtigen Situation es wirtschaftlich gerechtfertigter und im Hinblick auf seine Verpflichtungen staats- politisch richtiger für Osterreich ist, der Freihandelszone beizutreten“. Es sei nicht so, daß die EWG irgendein Wundermittel darstelle, das für alle Länder nur Prosperität bringe. Es sei auch nicht allein entscheidend, daß mehr als die Hälfte des österreichischen Exportes in die EWG- Länder gehe. Die Tatsache, daß die öster- reichischen Einfuhren aus den EWG-Ländern nur einen minimalen Prozentsatz der gesam- ten EWG-Exporte erreichen, beleuchte die Position Osterreichs sehr eindeutig, falls Osterreich isoliert Verhandlungen mit der EWG zu führen hätte. Raab leitete mit seiner Erklärung die mit Spannung erwartete Integrationsdebatte des österreichischen Parlamentes ein. Die Haltung Oesterreichs zur EWG und zur Kleinen Freihandelszone war in den letzten Wochen Gegenstand leidenschaftlicher Aus- einandersetzungen in der österreichischen Oeffentlichkeit, wobei auch die Neutralität eine große Rolle spielte. Raab gab in seiner Erklärung ferner sei- ner festen Uberzeugung Ausdruck, daß die europäische Wirtschaft heute schon soweit integriert sei, daß nicht die Verewigung von zwei nebeneinander arbeitenden Wirtschafts- blöcken des Kontinentes drohe. Bei der Zu- sammenführung der OEEC-Staaten in eine große europäische Lösung müsse Osterreich eine besondere Rolle spielen.„Es wird die besondere Aufgabe Osterreichs sein“, so er- klärte Raab,„sofort nach dem Inkrafttreten des Freihandelszonenvertrages laut und un- ablässig die Sache der Zusammenarbeit mit den EWG- Staaten und den übrigen OEEC- Ländern zu betreiben“. An die Regierungserklärung von Bundes- Kkanzler Raab schloß sich eine zeitweise äußerst lebhafte und immer wieder durch Zwischenrufe unterbrochene Debatte an, in die auch der sozialistische Vizekanzler Dr. pittermann, Außenminister Dr. Kreisky (SPO) und Handelsminister Dr. Bock(OVP) eingriffen. Anschließend lehnten die Regie- rungsparteien GVP und SPO einen Antrag der rechtsoppositionellen FPO ab, durch den die österreichische Regierung aufgefordert werden sollte, die nötigen Schritte für einen Beitritt Osterreichs zur EWG einzuleiten. Die Sprecher der FPO, vor allem der Fraktions- vorsitzende Dr. Wilfried Gredler, warfen dem Außenminister vor, bei der Interpretie- rung der österreichischen Neutralität zu weit gegangen zu sein, als er einen Beitritt zur EWG oder auch eine Assoziierung als mit 135 Staatsvertrag unvereinbar bezeichnet atte. Hallstein verneint Erhards These Straßburg.(dpa) Der Präsident der EWG- Kommission, Professor Hallstein, wandte sich am Donnerstag in Straßburg gegen die Auffassung von der wirtschaftlichen Auf- spaltung Europas durch die EWG und die Kleine Freihandelszone.„Ich identifiziere mich nicht mit dieser Darstellung“, sagte er auf einer Pressekonferenz. Hallstein ver- neinte damit unausgesprochen die These England wartet auf Vorschläge der EWG Positives britisches Echo auf die Straßburger Ministerratssitzung Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England London. Mit groger Aufmerksamkeit notiert man im britischen Schatzamt das Er- gebnis der Ministerratssitzung der sechs EWG-Länder in Straßburg. Allgemein wird es als Bestätigung der britischen Einstellung gewertet, es nicht zu Handelsdiskriminierun- gen der neugebildeten Efta(Außere Sieben) kommen zu lassen. In zuständigen englischen Kreisen hegt man noch immer die Hoffnung auf einen Brückenschlag nicht nur zwischen den Sechs und den Sieben, sondern auch mit den übrigen OEEC-Ländern, einschließlich der USA und Kanadas. Gerade angesichts der Kompromißbereitschaft zögert man in England mit der Bekanntgabe irgendwelcher konkreter Vorschläge zu einer solchen Zu- sammenarbeit; vielmehr will man zunächst einmal solche Vorschläge von seiten der EWG abwarten. Auf jeden Fall möchte man vermeiden, daß durch allzu große Hast und Voreiligkeit der Brückenschlag in Frage ge- stellt wird. Das hindert nicht, daß man auf eng- lischer Seite nach wie vor die OEEC, der ja nicht nur sämtliche westeuropäische Länder, sondern auch die USA und Kanada ange- hören, für das geeignetste Gremium hält, um Vermittlungsvorschläge für die beiden euro- päischen Wirtschaftsblöcke auszuarbeiten. Obwohl zur Zeit der britische Schatzkanzler, Heathcoat-Amory, den Vorsitz in der OEEC führt, dürfte zunächst nicht mit der Einberufung einer Ministerratssitzung der OEEC-Länder zu rechnen sein. Auch hier befürchtet man etwaige nachteilige Folgen einer vorzeitigen Einberufung. Man will den richtigen Zeitpunkt abwarten. In die bevorstehende Reise des amerika- nischen Staatssekretärs Dillon setzt man in London besondere Hoffnungen, zumal die USA in den letzten 15 Jahren die materiellen Voraussetzungen für die wirtschaftliche Blüte Europas geschaffen haben und, wie man in London feststellt, allein schon aus diesem Grunde ein Anrecht darauf haben, zwischen den beiden Blöcken zu vermitteln. Obwohl man in London das Bestreben der EWG nach engerem politischen Zusammen- schluß als durchaus berechtigt anerkennt, betont man mit Nachdruck, daß in dieser Hinsicht England keine besonderen Bindun- gen auf sich nehmen werde. Investitions-Vertrag mit Pakistan Er kann ein Modell für Verträge mit weiteren Ländern sein Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Zwischen der Bundesregierung und der Regierung vn Pakistan ist ein Vertrag zur Förderung und zum Schutz von Kapital- anlagen unterzeichnet worden. Dieser Ver- trag— der erste seiner Art— schafft die Voraussetzung für die Ubernahme von Bun- desgarantien für deutsche private Investitio- nen in Pakistan. Er ist von Bundeswirt- schaftsminister Erhard anläßlich seines Be- suches in Pakistan im November vorigen Jahres angeregt worden. Er legt fest, daß bei der Verwaltung und Nutzniegung der Ka- pitalanlagen jegliche Diskriminierung aus- geschlossen wird. Enteignungen und ähnliche Maßnahmen dürfen nur zum öffentlichen Wohl und nur gegen wertgleiche Entschä- digung vorgenommen werden. Die Voraus- setzungen der Enteignung und die Höhe der Entschädigung unterliegen richterlicher Nachprüfung. Der Transfer von Erträgnis- sen, Rücküberweisungen und etwaigen Ent- schädigungen wird gewährleistet. Besondere Bestimmungen sichern weitgehend vor Kurs- und Währungsverlusten. Für die Beförderung von Kapitalanlagegütern mit Seeschiffen wurde vereinbart, daß die beiderseitigen Flaggen nicht diskriminiert werden. Innerhalb eines Jahres sollen Verhand- lungen über einen Niederlassungsvertrag aufgenommen werden. Der Investitionsver- trag hat eine Mindestlaufzeit von zehn Jah- ren. Nach seinem Außerkrafttreten bleiben Kapitalanlagen noch für weitere zehn Jahre geschützt. Der Staatssekretär im pakistanischen Finanzministerium, S. A. Hasnie, der zu- sammen mit Außenminister; von Brentano die Unterzeichnung vornahm, sagte am Donnerstag vor Journalisten, er hoffe auf eine lebhafte deutsche Investitionstätigkeit in seinem Lande. Bisher hätten die deut- schen Kapitalanlagen in Pakistan im Ver- gleich zu denen aus den USA nur einen sehr geringen Umfang gehabt. Die deutschen In- teressenten könnten aber versichert sein, daß sie bei Investitionen nur ein sehr ge- ringes politisches Risiko eingingen, denn Pakistan habe ein demokratisches System, fördere die privatwirtschaftliche Initiative und hege keine Pläne, Privatbetriebe zu ver- staatlichen. Die besten Aussichten für deutsche Investitionen in Pakistan lägen auf dem. Gebiet der chemischen und der petro- chemischen Industrie. Weingesetz-Novelle bereits in Arbeit Minister Stübinger antwortete im Mainzer Landtag auf besorgte Fragen Von unserer Korrespondentin Ruth Baron Mainz. Für die Errichtung von Koordina- tionsstellen für die Weinwirtschaft während der Uebergangszeit zur Angleichung an den Gemeinsamen Europäischen Markt setzte sich der rheinland- pfälzische Weinbaumini- ster Stübinger im Landtag in Mainz ein. Spezialaufgaben, wie Neuanbauregelung, Weinbaukataster, Sortenregelung für Reben, Maßnahmen zur Preisstabilisierung, sollten an Körperschaften übertragen werden.. Stübinger teilte in seiner Antwort auf die Anfragen aller Fraktionen, die sich mit der Sicherung der heimischen Weinwirtschaft im Hinblick auf den Gemeinsamen Europaischen Markt befaßten, weiterhin mit, daß eine erste Sitzung zwischen den Vertretern der wein- bautragenden Bundesländer und Bonner Ministerialvertretern vor einigen Tagen in Mainz stattgefunden habe. Jetzt seien die Landwirtschaftsministerien von Mainz und Wiesbaden gemeinsam dabei, den ersten Teil der Novelle zum Weingesetz, der sich vor allem mit der Kennzeichnung von Wein, der Wein verbesserung, der Zulassung von Er- tragskreuzungen, den Anforderungen an Spät- und Auslesen und den Auflagen in der Weinbuchführung befassen soll, auszuarbei- ten. Um die heimische Weinwirtschaft nicht zu stark in das Fahrwasser der französischen Weinrechtssystematik gelangen zu lassen, würden in die Novelle auch Ermächtigungs- vorschriften aufgenommen, die es gestatte- ten, eine schrittweise Angleichung unseres Weinrechts hinsichtlich der Verbesserung und Kennzeichnung zu vollziehen. Denn die Eigenart und Spezialität der deutschen Weine müsse in jedem Falle bewahrt werden. Stübinger gab damit eine Antwort auf die besorgten Fragen der rheinland-pfäl- zischen Abgeordneten, die feststellten, daß die Bundesrepublik alle Verpflichtungen aus den EWG-Verträgen, wie Zollsenkung, pünktlich erfüllt habe, die anderen Partner- Staaten aber nicht. Sie hatten weiterhin eine gemeinsame deutsche Ordnung der Wein- wirtschaft gefordert und auf die Wichtigkeit der Tatsache hingewiesen, daß die Bundes- republik das größte Weinimportland sei. Der Landtag war sich ferner darüber einig, aus diesen für die rheinland- pfälzische Wirt- schaft lebenswichtigen Fragen kein partei- politisches Prestige schlagen zu wollen, son- dern sie gemeinsam in Bonn anzugehen. Bundeswirtschaftsminister Erhards, der am Vortag einen Brückenschlag zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken als einzige Mög- lichkeit bezeichnete, einen Handelskrieg auf dem FKontinent zu verhindern. Der Präsident lehnt im Hinblick auf eine gesamteuropäische Lösung der Wirtschaftsintegration die Theorie des„alles oder nichts“ àb. Der frühere italienische Ministerpräsident Mario Scelba, neuerdings Mitglied des euro- päischen Parlaments, äußerte die Ansicht, daß diejenigen europäischen Länder, die nicht der EWG beitreten wollen, am Zu- standekommen der kontinentalen Einheit uninteressiert seien. Hamburger Reaktor-Tagung von Minister Seebohm eröffnet Hamburg.(dpa) Bundesverkehrsminister Seebohm eröffnete am Donnerstag in Ham- burg die zweite Reaktortagung der Deut- schen Studiengesellschaft zur Förderung der Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schiffahrt. Der Minister glaubt nicht, daß sich der Kernenergieantrieb in der Han- delsschiffahrt bald durchsetzen werde. Nach Seebohms Ansicht sollten keine atom- betriebenen Handelsschiffe gebaut werden, solange sie nicht für die Mannschaft ebenso sicher seien wie die anderen Schiffe. Pen- noch sei die Bundesrepublik an der Ent- wicklung der Kernenergie- Verwertung in der Schiffahrt interessiert, damit rechtzeitig Alle Probleme und Gefahren auf diesem Gebiet untersucht werden können. An der Tagung nehmen 750 Persönlichkeiten aus aller Welt teil. Seebohm vertrat den Schirmherrn der Tagung, Bundesatommini- ster Balke, der wegen dringender Dienst- geschäfte nicht nach Hamburg kommen Konnte. Ein drittes Fernsehprogramm stellen die Rundfunkanstalten in Aussicht München.(AP) Der Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks, Dr. Clemens Mün- ster, stellte am Donnerstag auch ein drittes Fernsehprogramm für die Zukunft in Aus- sicht. Vor Pressevertretern erklärte er in München, sollte das im Entwurf des Bundes- rundfunkgesetzes vorgesehene zweite Fern- sehprogramm auf privat wirtschaftlicher Basis ins Leben gerufen werden, dann be- hielten es sich die Rundfunkanstalten der Länder vor, selbst ein weiteres Fernsehpro- gramm auszustrahlen. Sie seien auf jeden Fall vorbereitet, das zweite Programm zu senden,„wenn es der unerforschliche Rat- schluß der Götter so will.“ Unter dem Kontrastprogramm„verstehen wir kein Parallelprogramm, sondern einen wirklichen Gegensatz zu der ersten Sende- kette“, sagte Münster, der auch Vorsitzen- der der ständigen Programmkonferenz der Rundfunkanstalten ist. Ohne dieses Kon- zept sei ein Kontrastprogramm überhaupt nicht möglich. Wer auch immer damit be- traut werde und es sende, müsse sich mit dem gegenwärtigen Ersten Programm der Rundfunkanstalten verständigen, um dem Zuschauer zu dienen. Krishna Menon verteidigt sich gegen Vorwürfe der Opposition Neu Delhi.(dpa)„Alle erforderlichen militärischen Maßnahmen zur Sicherung der chinesisch-indischen Grenze sind getroffen“, erklärte am Donnerstag der indische Vertei- digungsminister Krishna Menon. Im indischen Zentralparlament verteidigte Menon seine Militärpolitik im Zusammenhang mit den chinesischen Grenzübergriffen gegen Vor- Würfe der Opposition, die indischen Vertei- digungsmaßnahmen seien unzulänglich. Er versicherte, daß im Kabinett keine Mei- nungsverschiedenheiten über die indische Verteidigungspolitik bestünden. Von einer chinesischen Aggression könne man jedoch nicht sprechen. Die richtigere Bezeichnung für die jüngsten Zwischenfälle sei„Grenz- verletzungen“. Auf persönliche Vorwürfe und Rücktritts forderungen ging Menon zur Enttäuschung der Opposition nicht ein. Turnunterricht an den Schulen soll wichtiger genommen werden Stuttgart(tz Eigenbericht) Der Landtag befaßt sich zur Zeit mit einem Antrag des CDU-Abg. Dr. Nebinger, in dem die Lan- desregierung ersucht werden soll zu prü- ken, wie die unbefriedigenden Verhältnisse auf dem Gebiet der Leibeserziehung an den Schulen beseitigt werden können. Nebinger vertrat in der Begründung die Auffassung, viele Schulsportstunden fielen vor allem an den kleinen Schulen aus, weil die Lehrer den Leibesübungen ablehnend gegenüber- stünden oder nicht in der Lage seien, ihn zu erteilen. In den größeren Städten seien die Verhältnisse uneinheitlich. Hier spiele die Einstellung des Schulleiters eine ent- scheidende Rolle. Zur Beseitigung dieser Verhältnisse forderte Nebinger eine bessere Durchführung der Bestimmungen des Lehr- plans. Feuerwehrgesetz in den Ausschüssen Innenminister Viktor Renner legte dem Landtag das Aenderungsgesetz zum Feuer- wehrgesetz vor. Die in dem geltenden Ge- setz enthaltene Bestimmung, daß nur männ- liche Personen zwischen 18 und 60 Jahren feuerwehrabgebepflichtig seien, wear vom Bundesverfassungsgericht als Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes abgelehnt worden. Der neue Gesetzentwurf sieht nunmehr für alle Männer eine Feuerwehrdienst-Aus- gleichsabgabe vor, die, nach den wirtschaft- lichen Verhältnissen des einzelnen gestaf- felt, bis jährlich 100 DM ausmachen soll. Gegen den buddhistischen Mönch Soma- rama Thero ist Anklage erhoben worden mit der Beschuldigung, der Mörder des cey- lonesischen Ministerpräsidenten Bandara- naike zu sein, der vor zwei Monaten in sei- ner Wohnung erschossen wurde. Jordanien hat Italien vor den Folgen etwaiger Waffenlieferungen an Israel ge- warnt. 80 mönnich-sporlich gefällt er mir am besten le Männlich- Sportlich! Vintermãntel mit ENGELHORN-Oualitäten 98.-129.- 159.189. und höher Seite 8 MOEGEN Freitag, 27. November 1959/ Nr. 27⁰ — Offentliche Ausschreibung Die Arbeiten zur Herstellung von 217 lfd. m Betonrohrkanal 0, 60/, 90 m 1. W. Albert 5 ren Art 73 lfd. m Steinzeugrohrkanal 300 mm 1. W. P 8 3 Stück Einsteigschächte im Straßburger Ring und in der Mühlhauser Straße in Mannheim. Friedrichsfeld sollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden Eröffnungstermin: Dienstag, den 8. Dezember 1959, 11. 00 Uhr, beim Stadt. Nachdem wir meinen lieben Mann und Vater, Herrn Am 25. November 1959 verstarb im 55. Lebensjahr unerwartet zur letzten Ruhe gebettet haben, möchten wir für die herzlichen 0 0 Beweise der uns entgegengebrachten Anteilnahme sowie für die Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus, K. T 5 Kranz- und Blumenspenden, unseren aufrichtigen Dank sagen. Zimmer 315.: 5 25 Besonderen Dank der Friseur-Innung Mannheim, Herrn Ober- Saugltuege sind bei unserer Abteilung Neubau, Rathaus, K 7, Zimmer 426 meister Klett, dem H. H. Geistlichen der St.-Peter-Pfarrei, allen erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunst erteilt wird. Städtisches Tiefbauamt Verwandten, Berufskollegen, den Hausbewohnern und auen— e ö Bekannten. ordentlicher Professor an der Universität Heidelberg Mannheim, den 27. November 1959 Rheinhäuserstragße 114 Herr Siebert war dem Verlag seit seiner Gründung als ständiger Mitarbeiter an der Zeitschrift„Der Betriebs-Berater“, als Gesellschafter sowie als Heraus- geber und Verfasser zahlreicher Bücher des Verlages eng verbunden. En stiller rauer: Klara Sprengart geb. Kohlschmitt und alle Angehörigen Wir verlieren in ihm einen hochverehrten lieben Freund und Förderer, der durch seine aus ungewöhnlich reicher wissenschaftlicher Erfahrung heraus gegebenen Anregungen die Entwicklung des Unternehmens stark beeinflußt hat. Sein menschliches Verhältnis zu allen Mitarbeitern unseres Verlages war durch eine Herzlichkeit und Güte gekennzeichnet, die uns den Verlust, den wir durch seinen Tod erlitten haben, besonders schmerzlich empfinden läßt. Wir danken von Herzen allen denen, die meinem lieben Mann, unserem lieben Entschlafenen, Herrn 2 Michael Schumacher die letzte Ehre erwiesen haben Ebenso danken wir für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Ketsch, den 26. November 1959 Schulstraße 59 „ REC HNET SCHNELLER ALS MAN OENK TI Gesellschafter, Schriftleitung, Geschäftsführung und Mitarbeiter der Verlagsgesellschaft „RECHT UND WIRTSCHAFT“ m. b. H. Heidelberg Ele Weine zu mäßigen Preisen trinken sie in der Veneꝛianischen Gondel n den Planken-Stuben, p 4 Eingang Planken-Lichtspiele— Bis 23.30 Uhr warme Speisen Anna Schumacher und Angehörige . Für lhre Gesundheit täglich eine rasse 9 Bestattungen in Mannheim Freitag, den 27. November 1959 Beere indischer Blutreinigungs ü, Schlantheftstee Kurz nach Vollendung seines 67. Lebensjahres verstarb, für uns alle Hauptfriedhof Zelt unfaßbar, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Kell, Friedrich, Richard-Wagner- Straße 55. 111.00 Schwager und Onkel, Herr Beyer, Edmund, Langstrage 3233 11.30 8 Brauner, Auguste, Nietzschestraße 24. 13.00 Bekunis-Tes entschlackt Ihren Körper, reinigt Schmitt, Katharina, Dürerstraße 112. 114.30 Ihr Blut und die Haut. Bekunis-Jee regelt Ihre Verdauung und macht schlank auf natürliche Weise. B... 8-Jee einfach kalt aufgießen! Auch als Bekunis-Dragées erhältlich. DM 2. 25 in Apoth. u. Drog. Franz Hartweeck wohlvorbereitet mit den Tröstungen unserer Kirche. Krematorium i ß Friedhof Käfertal Heitz, Friedrich, Stolberger Straße% 14.00 Mhm.- Käfertal, den 26. November 1959 Rebenstraße 7a Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elfriede Hartweck geb. Siebel Friedhof Feudenheim Müller, Maria, Damaschkering 323 144.00 % Rabatt Mitgeteillt von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gea hr Beerdigung: Samstag, den 28. November, 10.00 Uhr, Friedhof Käfertal. 1. Seelenamt: 30. November, 7.00 Uhr, St.-Laurentius-Kirche Käfertal. Artus neuer Ernte! Rere 250.9 Cell.-Bti. prima süße 250g · Cell.- Bil. S Todesanzeigen für die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R I, 12/13, entgegengenommen. MGRNT EN Anzeigen- Abteilung 5 Der Herr über Leben und Tod nahm heute vormittag meine innigst- geliebte Frau, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 Christina Laier geb. Brauch nach langem Leiden im Alter von 57 Jahren, wohl vorbereitet durch die Gnadenmittel unserer heiligen Kirche, zu sich in sein Reich. 9 5 Mörlenbach, Feudenheim, den 26. November 1959 In tlefer Trauer: Walter Laier Kinder und Angehörige Die Beerdigung findet am Sonntag, 29. November, 15.00 Uhr, von Sterbehause aus statt. Bekanntmachungen fel 4 Supbeurschg Zuckeg-AungUeksEIIstnarr. UNE ß 2508 4 Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am 8 15 5 Dienstag, dem 15. Dezember 1959, 11 Uhr 3 1 e e 1 7 im Sitzungssaal der Deutsche Bank AG., Mannheim(am Wasserturm) nefzllcuer Antemaume die uns stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung eingeladen. beim Heimgang unserer lieben 1 Tagesordnung: Entschlafenen, Frau 1. Vorlage des Abschlusses für das Geschäftsjahr 1938/9 mit den Berichten 5 des Vorstandes und Aufsichtsrates Marie Jutz 2. Beschlußfassung über die Verwendung des im Geschäftsjahr 1988/9 erzielten Reingewinnes a eb. Wittwer 3. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstandes und Aufsichts- Eep: rates für das Geschäftsjahr 1958/59 durch Wort, Schrift, Kranz- und 4. Beschlußfassung über die Erhöhung 1 1 66 000 000,— DM betragenden Blum 0 1 5 Grundkapitals um 6 000 000, DM auf 72 000 000,— DM durch Ausgabe e e 2 5—— von neuen Inhaber-Aktien zum Kurse von 250% zuzüglich Börsen- stätte, zuteil wurden, sagen wir 1 umsatzsteuer mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1960. Ausschluß des hiermit unseren herzlich. Dank. Mhm.-Waldhof, 27. Nov. 1939 Tannenstraße 10 Statt Karten Nach langem mit Geduld ertragenem Leiden ist mein lieber Mann und guter Vater, Opa, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Gropp im Alter von nahezu 65 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, den 25. November 1959 Otto-Beck- Straße 24 Frische holländische EIER„ Iban. Ils In tlefer Trauer: Frau Amalie Gropp geb. Hog Heinz Gropp und Frau Hanne mit Sohn Thomas sowyfe alle An verwandten Feuerbestattung: Samstag, 28. Nov., 9.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre, jedoch mit der Verpflichtung des die neuen Aktien übernehmenden Bankenkonsortiums, den Aktionären neue Aktien im verhältnis 11:1 zum Kurse von 250% zu- züglich Börsenumsatzsteuer zum Bezug anzubieten. Ermächtigung des Vorstandes, im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat alle weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung festzulegen 5. Beschlußfassung über die durch den Beschluß zu Ziffer 4 bedingten Zenderungen des g 4 Absatz 1 der Satzung(Grundkapital und Aktien) 6. Wahl des Abschlußprüfers für das Geschäftsjahr 1939/0 Zur Ausübung des Stimmrechts sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien(Mäntel) spätestens am 11. Dezember 1939 bel der Gesellschaftskasse, einer Wertpapiersammelbank, einem deutschen Notar oder den nachstehend verzeichneten Banken während der üblichen Geschäftsstunden hinterlegen und bis zur Beendigung der Hauptver- sammlung dort belassen: in Mannheim Deutsche Bank AG Dresdner Bank Ad Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank in Frankfurt/ M. Deutsche Bank A8 Dresdner Bank AG Bankhaus Grunelius& Co. Commerzbank AG Im Namen aller Angehörigen: 5 Franz Jutz 5 7 . Mehl- xtra 8 Aonat. J) Seer „%% ᷑ VM 24% Fengehalf, dunkel 1 2207 J. Celle Crangegt. 3) Wann,.f in Srannlol 100.9.Tofe l= ä—*—— 00 8* 200-9-Tafel-, 93 Statt Karten Für die große aufrichtige Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Herrn Richard Rettig sprechen wir auf diesem Wege unseren innigen Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Leiser für seine trostreichen Worte, den Aerzten und Schwestern des Bassermann- Krankenhauses für ihre aufopfernde Pflege, der Geschäfts- leitung und den Kollegen der Firma Brown, Boveri& Cie.., Werk Ladenburg, der Abteilung ASZ, Büro Mannheim, seinen treuen Freunden, den ehemaligen Sportkameraden, den Haus- bewohnern und Bekannten sowie allen denen, die unserem lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 27. November 1959 Ria Rettig und alle Angehörigen 1958'r Lallerer See Auen 469 Wachstum„Splegelhof“ neturrein rubinrot, feinwürrig Liter. o. 6l. Weihnachisgeflüge. 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Dezember 1959 bel der Gesellschaft einzureichen,. Die Hinterlegung gilt auch dann als ſordnungsgemäg erfolgt, wenn Aktien mit Zustimmung einer Hinter- MANNHEINM-LIUZENR ERS 1 1 5 3 55 bis zur Beendigung der Haupt- Sancih sammlung in Sperrverwahrung gehalten werden. oter Straße 20—22 Mannheim, den 19. November 1959 Der vorstand Mhm.- Neckarau, den 27. November 1939 Fischerstraße 24 Im Namen aller Angehörigen: Susanna Schuhmacher Wwe. geb. Steinmann 12 P 1* 1 1 „ r. 20 Nr. 274/ Freitag, 27. November 1959 MORGEN Seite 9 — Fumilienanseigen Ein Schwarzwaldgruß- ein Hochgenuß: Kirschwasser oH Twetschgenwasser Stadt Wir beginnen unseren gemeinsamen Lebensweg 1 f m 5 Ser 9 8 ist 5 27. N b 9 9 e 85 8 ö Im guten Fachgeschäft zu haben! ner 420. 3 8 ira. Artur Leisinger 8 bauamt 0 5 Dörte Leisinger geb. Dill. 10 Mannheim, Chamissostraße 1-3 Di f 12e 1 Kirchliche Trauung am Samstag, 28. 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November 1959/ Nr. 274 Das liest man nicht nur als Schlagzeile im Anzeigenteil, sondern es ergibt sich— wie so vieles andere— in diesem Jahr folgerichtig aus der Wetterlage. Der Boden ist noch im- mer völlig offen, die Luft war bisher feucht und verhältnismäßig mild: was will der Gar- tenfreund zum Pflanzen von Baum und Strauch, Rosen und so manchen Stauden Bes- seres verlangen! Trotzdem gibt es immer wieder Ungläubige, die an den eisernen Grundregeln vom Nutzen der Herbstpflan- Zung zu zweifeln wagen und nicht Wissen, daß sie mit der Frühjahrpflanzung im allge- meinen ein weit größeres Risiko eingehen. Ganz ohne Verlustgefahr ist natürlich die Herbstpflanzung auch nicht. Aber wenn ein Extremwinter kommt wie 1955/56, dann frie- ren sogar längst eingewurzelte alte Bäume kaput, und von den eingeschlagenen Nach- wuchsbeständen in den Baumschulen bleibt so gut wie nichts übrig. Um dieser Unsicher- heit willen zahlt man ja zum Beispiel auch bei Rosen, die erst im Frühjahr abgenom- men werden, einen sogenannten Ueberwin- terungszuschlag. Und trägt das Risiko von Verlusten infolge ungünstiger Frühjahrswit- Zuerst Pflanzgrube und Baumpfähle! Und also holt man sich, was man braucht, in der Baumschule, läßt es möglichst noch ein Paar Tage ungeschützt im Freien herumlie- gen, gräbt dann ein paar Löcher in den Bo- den und stopft die Wurzeln irgendwie hinein. Leider gibt es sonst ganz freundliche Gar- tenbesitzer, die tatsächlich so barbarisch mit ihren Bäumen und Sträuchern verfahren, später aber sehr ungehalten darüber sind, wenn die weitere Entwicklung zu wünschen übrig läßt. In Wirklichkeit fängt die gärtne- rische Sorgfalt bei der wohl überlegten Sor- tenwahl an: bei der Abstimmung jedes ein- zelnen Obst- und Ziergehölzes auf den Bo- den und die sonstigen Standortbedingungen, bei den verdelten Arten— voran dem Apfel- baum— besonders auch mit genauer Prü- fung der Unterlagenfrage. Die Pflanzgruben sollten nach Möglichkeit schon ausgehoben, der Mutterboden zu be- sonderer Verwendung beiseite gelegt, die be- nötigten Baumpfähle bereits eingerammt sein, bevor das Pflanzmaterial eintrifft oder abgeholt wird. Je kürzer die Zeitspanne zwi- — Noch immer ist gute Pflanzzeit! schen der Entnahme aus dem Boden und dem Wiedereinsetzen ist— um so zuträglicher für die Pflanze. Das gilt für Bäume und Sträu- cher so gut wie für Stauden und— zu ihrer Zeit auch für die Einjahrespflanzen. Fachge- recht verpackte Wurzelkronen leiden natür- lich kaum. Herumliegenlassen in Licht, Luft und Wind ist beinahe Pflanzenmord. Wer Ordnung und Sauberkeit im Garten halten will, darf für markenechte gesunde Bäume auch die kleine Mehrausgabe der An- schaffung guter, imprägnierter Baumpfähle nicht scheuen und nicht etwa— ohne Rück sicht auf das Abquetschen von Wurzeln— später irgendwelche borkigen, krummen Stecken neben den Jungstämmen einbohren. Zur besseren Verankerung der Stützpfähle im Boden kann man sie übrigens unten mit einem Lattenkreuz versehen. Es muß selbst. verständlich so tief eingelassen werden, dag die Wurzelkrone dadurch nicht beeinträchtigt wird. Die mit dieser Maßnahme verbundene gründliche Bodenlockerung ist ein weiterer Vorzug solcher Befestigung. Wurzelschnitt, Wässern, Anbinden terung mit kalten, trockenen Winden nebst Spätfrösten genauso selber. * Vorzüge der Herbstpflanzung Andererseits entwickeln sich Obst- und Zierbäume, Blüten- und Beerensträucher so- wie selbstverständlich die Rosen im ersten Standjahr weit besser, wenn sie schon im Herbst gesetzt wurden und vor Eintritt strengerer Winterkälte, im noch immer etwas Warmen Boden, einwurzeln können. Auch hat der Gartenfreund jetzt mehr Zeit, um sich der Pflanzarbeit mit aller Sorgfalt zu wid- men und alle jene„Setzfehler“ zu vermei- den, die leider nur zu oft und immer wieder begangen werden. Davon abgesehen, kann man im eigenen Garten den stets doch ver- hältnismäßig kleinen Bestand an Jungbau- men und anderen Gehölz-Neupflanzungen viel besser vor Frostschäden bewahren als der Berufsgärtner mit seinen weit ausge- dehnten Quartieren. Daß es auch in unserem milden Klima einige Ausnahmen gibt, bei denen aus Gründen hoher Frostempfindlich- keit Frühjahrspflanzung üblich ist, sei zur Gedächtnisstütze erwähnt. Pfirsich und Aprikose sind hier an erster Stelle zu nen- Obstbaum nach der Pflanzung nen. Koniferen und Immergrüne haben ab- links falsch— nach dem Setzen steht er zu tief weichende Pflanztermine. rechts richtig- erhöht mit flacher Mulde In dem neuen, besonders auch für Architekten wichtigen Buch„Das vollkommene Blumen- fenster/ Planen— Bauen— Pflegen“ von Morgot Schubert Bayerischer Landwirtschaftsverlag München, Bonn, Wien) gibt es ein Kapitel„Hilfreiche Gartenfolie“, dessen Ratschläge freilich in erster Linie für Bastler und Heimwerker bestimmt sind. Wir übernehmen hier die etwas ge- kürzte Fassung dieses Kapitels. Es ist noch gar nicht so lange her, da ringsum mit breitem Tesaband oder einem Fenster zu tun hatte, als besten Schutz gegen einem fertig käuflichen Folien-Spezialkleber winterliche Strahlungskälte nichts anderes luftdicht auf dem Fensterrahmen fest. als Zeitungspapier, das in flachen Lagen oder Es hört sich sehr einfach an— aber einen zusammengeknüllt zwischen die zu dünnen kleinen Haken hat die Sache. Man muß näm- Fensterscheiben und die gefährdeten Topf- lich ein bißchen sorgfältig zu Werke gehen blumen geschoben werden sollte. Inzwischen und zunächst einmal prüfen, ob Scheiben und haben nun die Kunststoffe im allgemeinen Holzwerk auch wirklich ganz trocken, und ob immer neue Gebiete erobert. Von der wasser- dichten Regenhaut bis zum Mottensack be- gleiten Folien unseren Alltag und hielten auch im Gartenbau ihren Einzug. Glasklare, farblose, milchig- undurchsichtige Gärtner- folien, dunkelgrüne oder schwarze Abdeck- folien gehören auch dort zum üblichen Hand- Wwerkszeug. Viel mehr, als bisher bekannt wurde, stehen diese nützlichen Stoffe, die es in den verschiedensten Breiten und Stärken gibt, dadurch auch uns Blumenfreundinnen und Zimmergärtnern zur Verfügung. Man muß sie nur anzuwenden wissen. Doppelfenster und Dreifachfenster Läßt sich doch zum Beispiel mit 0, 15 Milli- und die Kunststoff-Folien im besonderen der Glfarbanstrich und der Fensterkitt noch in Ordnung sind. Auf nassem Holz klebt die Folie nicht richtig, und bei abgesprungenem Kitt läßt die Luftdichtigkeit zu wünschen übrig. Deswegen sollen alle solchen Isolie- rungsarbeiten mit Folie an Ihren Fenstern möglichst bald, nach ein paar Tagen schönen trockenen Wetters vorgenommen werden. Wenn das Holzwerk nämlich erst vom herbst- lichen Dauerregen oder gar von winterlicher Vereisung durchfeuchtet ist, dann kommen wir mit unseren Klebekünsten kam zum Zug. Freilich gibt es auch da Auswege. Nasse Scheiben kann man trocknen, und feuchtes Holz läßt sich zureden, wenn es zum Beispiel ein paar Stunden lang mit der Heizsonne be- strahlt wird. Aber bitte kleben Sie dann nicht meter starker Klarsicht-Folie nicht nur durch Sleich drauflos! Wärme ist schlecht für die Isolierung von innen ein Poppelfenster her- Haltbarkeit. Das Holz muß also erst wieder stellen, sondern man kann jeden Fenster- abkühlen, und im Zimmer soll es möglichst flügel einzeln, so daß er nach wie vor zu öfknen geht, durch Isolierung mit Folie von außen sogar in ein Dreifachfenster verwan- deln. Die Scheibe sitzt dann in der Mitte, und das mit Hilfe der Folien innen und außen ge- bildete Luftpolster schafft einen grohartigen Kälteschutz. Die Folie kaufen Sie vom Meter im Laden. Beim Zuschneiden muß zur Schei- bengröße ringsherum etwa 5—6 Zentimeter zugegeben werden. Dann klebt man die Folie, die dazu mit ein paar Reißnägeln vorgeheftet werden darf, von oben nach unten arbeitend auch nicht geheizt sein. Weites Feld für phantasievolle Zimmergärtner Nun gibt es aber noch viele andere Mög- lichkeiten, mit Folie Winterschutzeinrichtun- gen für die Zimmerpflanzen zu basteln. Vier Bambusstäbe, mit Bast zusammengebunden und Folie mit Tesaband über diesen Rahmen gespannt, ergeben eine tadellose Trennwand, um zum Beispiel die Blumen im Kaltluftbe- reich einer ins Freie führenden Tür abzu- schirmen. Blumenfenster in voll beheizten Letzte notwendige Arbeit vor dem Pflan- zen: der Wurzelschnitt. Jede Schnittstelle soll zur Verringerung der Fäulnisgefahr schräg nach unten weisen. Weggenommen Werden vor allem zu weit nach außen gewachsene, beschädigte oder nicht ganz gesunde Wur- zeln. Man schneidet stets bis ins helle, von keinen Ringen oder Bräunungen beeinträch- tigte Gewebe zurück. Beim Setzen soll man den Baum oder Strauch zunächst tief in das Pflanzloch halten und ihn dann, während eine Hilfsperson die Erde(Mutterboden) hineinschaufelt, ruckweise immer wieder etwas hochziehen. So wird der beste Boden- schluß erreicht und das Entstehen von Hohl- räumen mit Luft vermieden. Zum Schluß soll das Gehölz bis über den Wurzelhals auf einem 15-20 em hohen, flachen Hügel stehen. Erst dann wird fest angetreten und in den durch das Antreten entstandenen breiten Gießrand kräftig gewässert. Wässern gehört auch im Herbst zu den unabdingbaren Vor- aussetzungen richtigen Pflanzens. Ebenso wie das Anbinden, das jetzt aber nur vor- läufig und lose, am besten mit einem Hanf. oder Kokosstrick erfolgt, damit sich der Baum während des„Setzens“ über Winter nicht an der zu straffen Bindung aufhängt. Bert Gartenfolie hilft dem Blumenfreund hen Sie ein paar Ringschrauben im richtigen Abstand hinein, dann können die Trennschei- ben-Rahmen mit Klarsicht-Folie an ihrer Oberkante mit Haken eingehängt werden, und die Wärme läßt sich sogar je nach der empfahl jeder, der mit den Blumen am ähnlichen Klebstreifen— oder auch mit taubentemperatur und der Kaumtemperatur regulieren, indem man die durchsichtigen Schutzwände mehr oder weniger weit aus- einanderhängt. Bastelfreudige Zimmergärtner dürften schon aus diesen wenigen Beispielen erkannt haben, wie erfolgreich man mit Folie experi- mentieren kann. Ich sagte Ihnen ja neulich schon: Spannwände aus Folie vermögen das Familienleben auf dem Balkon im Herbst wie im Frühjahr um Wochen zu verlängern. Folien als zusätzliche Isolierung in Kleinge- Wächshäusern sparen bis zu 25% Brennstoff. Und mit undurchsichtigen oder dunkelfarbi- gen Folien lassen sich nach dem Prinzip der eingehängten Trennwände schließlich auch Schattierungsvorrichtungen bauen, die mit dem verstellbaren Lamellenstore aller- dings nicht konkurrieren können. Wie jeder SEIT 1733 EXPORT bas in MANNHEIM. melstgeffünkene Bier andere Werkstoff, haben ja auch die„Plasti- schen Massen“ ihre Grenzen. Deshalb sagen wir von vornherein: Folie ist ein grohartiges MAGks- Kunden! Räumen können mit folienbespannten Rah- men gegen Wärme und Lufttrockenheit ge- schützt werden, ohne daß man dafür teure Trennscheiben aus Kristall- Spiegelglas mit Kugellagerung braucht. Bringen Sie am Fenstersturz eine schmale Holzleiste an, dre- Gartenfunk im Dezember Süddeutscher Rundfunk Sendezeit:„Gartenfunk mit Volksmusik“ jeden Freitag von 12.00 bis 12.30 Uhr 4. 12. Barbara will Blüten bringen II. 12. Mein winterliches Blumenfester 18. 12. Der Kleingarten als Freude- und Kraft- spender 25. 12. Weihnachtsfest: Weihnachtsgedanken im Land fun Margot Schubert:„Das vollkommene Blu- menfenster, BLV Verlagsgesellschaft Mün- chen- Bonn- Wien. Ein beachtliches Dreigespann: Die be- währte Redakteurin unseres Gartenteils Margot Schubert, der Heidelberger Archi- tekt Dieter Quast und die Bayerische Land- Wirtschaftsverlagsgesellschaft haben in der südwestfunk, Landesstudio Rheinland-Pfalz vorliegenden, reichbebilderten Arbeit ein im wahrsten Sine kostbares Werk vorgelegt. Aus dem Landfunk- Programm Margot Schubert, mit der Materie von Sendezeiten: I. Programm(Mittelwelle und Blumenfenstern seit Jahren befaßt, be- UKW I werktags 11.55 bis 12.10 Uhr. schreibt sie doch bereits in ihrem Buch sonntags 12.15 bis 12.30 Uhr„Wohnen mit Blumen“(wofür sie den Buch- Mi., 2. 12. Kunststoff-Folien im Gartenbau preis der Deutschen Gartenbaugesellschaft So., 6. 12.„Das vollkommene Blumenfenster“, von Graf Bernadotte im Herbst dieses Jah- Gespräch mit der Verfasserin res erhielt) zahlreiche schöne Beispiele, hat Mi., 9. 12. Wie entsteht der Preis bei Obst nunmehr eine in jeder Weise umfassende 5 und Gemüse? und vollendete Arbeit vorgelegt. Schon ein Di., 18. 2. Rationeller Pflanzenschutz oberflächliches Durchblättern des Kunstban- Do., 12. 12. am Bienenstand des(aus dem wir oben ein Kapitel veröffent- Mi., 23. 12. Warum Sofortprogrumm fur den 1 8 1 15 e lichen) vermittelt ein solches Vergnügen, daß es jedem Baulustigen, aber auch jedem ande- ren, der seiner Wohnung eine lebendige Note zu verleihen bestrebt ist, dazu anspornt, a 3 um 19.8 1 wenigstens irgendeines der beschriebenen 9. 12. Wie überwintern unsere Kübelpflanzen? Details zu realisieren. Ehe aber der enthu- 23. 12. Gleich nach Weinnackten beginnt das siasmierte Blumenfreund sich Hals über Achtung! Jeden Mittwock und Samstag um 12.05 Uhr: „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“ Gartenfunk im 2. Programm(nur über UKW II aus Mainz) jeden zweiten Mittwock im neue Gartenjahr Kopf in ein solches Abenteuer stürzt, tut er Material für viele Zwecke. Aber ein voller Ersatz für Glas kann und will sie nicht sein. Und wo der oft durchaus liebenswürdige Charakter des Selbstgemachten, nur Behelfs- mäßigen unerwünscht ist, da möge man sie besser ganz aus dem Spiel lassen. Garten- Bücherschau gut daran, das schöne Werk etwas sorgfäl- tiger zu lesen. Leider stellt sich nämlich immer wieder heraus, daß weder Laien noch auch Archi- tekten und Gärtner immer die richtige Vor- stellung vom Planen, Bauen und Pflegen solcher Fenster und Pflanzenhäuser haben. Hauptaugenmerk der Verfasserin war es da- her, auf die vielen Fehler hinzuweisen, die den Pflanzen gegenüber immer wieder ge. macht werden und die eine rechte Freude an solchen Anpflanzungen notwendig vergällen müssen, obwohl es doch nur darauf ankàme, einige wenige Grundelemente der wahren Blumenfreundschaft zu beherzigen. Insbe- sondere werden den Architekten in dem Ka- Pitel„Mehr Freude, weniger Kosten“ in ein- dringlicher Weise die technischen Grund- lagen und Hinweise für Konstruktion und Anlage von solchen Fenstern geben. Alles, Was über Licht, Wärme, Erde, Wasserhaus- halt und Feuchtigkeit für Fensterpflanzen notwendig ist, hat die Verfasserin sorgsam zusammengetragen und übersichtlich an vielen Beispielen, Skizzen und Bauplänen klar gemacht. Man dürfte danach hoffen, daß in Zukunft Blumenfenster, Gewächshäuser und die vielfältigen anderen architektoni- schen Bepflanzungen nicht mehr nach Art von Heutrocknungsanlagen konstruiert wer- den, sondern Menschen und Pflanzen wohn- lich bekommt. ac un Po! vel ten das in Kon des We nac Nu den r. 274 d dem er für sträu- ihrer ichge⸗ latür- Luft arten sunde 1 An- bfähle Rück- In nmen hren. ähle n mit elbst- „ daß chtigt dene iterer flan- e Soll chräg rden sene, Wur- von räch- man das rend den) ieder den- Johl- 3 Soll auf chen. den eiten dhört Vor- ens vor- lanf- der inter ängt. Bert igen ei- hrer den, der atur igen aus- ten annt heri- Alich das rbst zern. nge- toff. bi- zip lich die ler- eder Stli⸗ gen iges ler ein. lige Ifs- sie Nr. 274/ Freitag, 27. November 1959 MORGEN Seite 11 — „ Saarbrücken fürchtet Wasserverseuchung 30 000 Liter Heizöl versickerten im Boden/ Ursache unbekannt Saarbrücken. Die in den letzten Wochen aus einem Tank in Saarbrücken versickerten 30 000 Liter Heizöl können möglicherweise zu einer Gefährdung der Trinkwasserversor- gung in der saarländischen Hauptstadt füh- ren.„Das Oel ist so gut wie bereits im Grundwasser“, sagte am Donnerstag Landes- geologe Dr. Selcher bei einer Ortsbesich- 15 Jahre totgeglaubt Tuttlingen. Ein seit fünfzehn Jahren tot- geglaubter Mann ist in dieser Woche zu seiner seltmehreren Jahren in Nendingen ansässigen Familie heimgekehrt. Seine Frau, seine bei- den Söhne und seine Tochter waren Ende 1944 aus ihrem Heimatort Neupasua in Jugo- slawien nach Deutschland gekommen. Der Mann, der damals 45 Jahre alte Friedrich Lebherz, war von den Jugoslawen interniert worden. Später hörte er gerüchtweise, seine Frau und seine Kinder seien ums Leben ge- kommen, während der inzwischen nach Nen- dingen gezogenen Familie berichtet wurde, der Vater sei bei einem Zugunfall tödlich verletzt worden. Erst vor knapp einem Jahr war die Donauschwäbische Familie durch einen Zufall auf die Spur des Totgeglaubten gekommen, und jetzt konnte Lebherz, der zuletzt als Tagelöhner bei serbischen Bauern gearbeitet hatte, mit seiner Familie zusam- mengeführt werden, die sich inzwischen in Nendingen ein Eigenheim gebaut hat. Straflose Hochstapelei Frankfurt. Ein Kaufmann aus Kassel hat es jetzt schwarz auf weiß, dag ihm die Justiz seinen Beruf als Hochstapler nicht übel nimmt. Der Mann hatte vor einigen Monaten bei einer Uebernachtung in einem Frankfurter Hotel einen der üblichen poli- zeilichen Meldezettel ausgefüllt und dabei die Rubrik, in der nach seinem Beruf gefragt wird, mit der Bezeichnung„Hochstapler“ versehen. Der Frankfurter Polizei flel diese ungewöhnliche Eintragung auf, sie erkun- digte sich noch in der Nacht in Kassel über die tatsächlichen Verhältnisse des Hotel- gastes und zeigte ihn dann wegen Verstoßes gegen die Meldeordnung an. Dieser Tage schrieb die Amtsanwaltschaft Frankfurt dem falschen Hochstapler, das Strafverfahren gegen ihn sei wegen Geringfügigkeit einge- stellt worden. In Frankfurter Hotelierkreisen erzählt man sich von zwei weiteren Bundes- bürgern, die sich zur Zeit über das polizei- liche Meldeverfahren auf ihre Weise lustig machen. Der eine Reisende versehe die Meldezettel regelmäßig mit den Personalien steckbrieflich gesuchter Verbrecher, und der andere verwende bei allen Angaben die lateinische Sprache. Man ist gespannt darauf, Wann die Polizei dies bemerken wird. 1a Siebzehnjährige überfallen Saulgau. Zwei Monteure vom Flugplatz Mengen im Kreis Saulgau im Alter von 31 und 18 Jahren sind dieser Tage von der Polizei wegen eines schweren Sittlichkeits- verbrechens festgenommen worden. Sie hat- ten vor zehn Tagen ein 17jähriges Mädchen, das auf dem Heimweg vom Martinimarkt in Mengen War, guf der Straße nach Beizr koven angehalten und gezwungen, in ihren Kombiwagen einzusteigen. Trotz der Bitten des Mädchens und seiner heftigen Gegen- wehr vergingen sich die beiden Männer im Wagen an ihm und setzten ihr Opfer erst nach zwei Stunden wieder vor seiner Woh- nung ab. 5 tigung. In der nächsten Umgebung befänden sich zehn Privatbrunnen, darunter je ein Brunnen des städtischen Schlachthofes und einer Brauerei. Professor Wolf vom Hygie- nischen Institut des Saarlandes sah die Ge- fahr als nicht so groß an und meinte, es komme allein auf die geologischen Verhält- nisse in diesem Gebiet an, ob mit einer Ver- seuchung des Trinkwassers gerechnet wer- den müsse. Der Grundwasserspiegel liege etwa fünf Meter unter der Erdoberfläche. Eine unmittelbare Gefahr für die Gesund- heit sei zunächst kaum gegeben, meinte auch der Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes, Obermedizinalrat Dr. Erich Bodtländer. Auf jeden Fall müßten aber alle in der Nähe des Tanks liegenden Brunnen auf Jahre hinaus regelmäßig überprüft werden. Entsprechende Maßnahmen seien bereits eingeleitet worden. An der Ortsbesichtigung nahmen Vertre- ter der staatlichen Gesundheitsstellen und der städtischen Behörden teil, daru r auch Bürgermeister Karl Heinz Schneider und der für die Wasserversorgung der Landes- hauptstadt verantwortliche Direktor der Stadtwerke, Wilhelm Laufer. Wie es zu der Versickerung der 30 000 Liter Heizöl gekommen ist, konnte noch nicht einwandfrei geklärt werden. Eine Woh- nungsbaugesellschaft hatte vor drei Monaten ihren Tank für die Oelheizung mit 30 000 Liter Heizöl gefüllt. Als sie jetzt die Heizung in Betrieb nehmen wollte, stellte sie fest, daß der Tank leer war. Das Oel war im Erdboden versickert. Der Saarbrücker Bürgermeister Karl- Heinz Schneider(SPD) teilte im Anschluß an die Besichtigung mit, daß es kein Mittel gebe, um diese Art der Wasserverseuchung zu bekämpfen. Vor allem läßt sich nach An- sicht der Sachverständigen nicht abschätzen, ob sich das Oel bereits nach wenigen Tagen oder erst in mehreren Monaten im Trink- Wasser bemerkbar machen wird. Die Sach- verständigen verweisen in diesem Zusam- menhang auf ein bereits früher aus anderem Anlaß angefertigtes Gutachten des Bundes- atomministeriums, nachdem bereits ein Liter Oel ausreichen kann, um etwa eine Million Liter Grundwasser zu verseuchen. Aufruhr vor Metzgerladen München. Das Ueberfallkommando der Münchner Polizei mußte etwa 100 empörte Verbraucher zerstreuen, die sich vor dem Laden des 46jährigen Metzgermeisters Johann Fink zusammengerottet hatten, Dro- hungen ausstiegen und die Schaufenster be- spuckten. Fink und sein ehemaliger Mit- arbeiter Wilhelm Spielberger haben sich seit Dienstag vor dem Münchner Schöffengericht Wegen eines fortgesetzten Vergehens„des vorsätzlichen Herstellens und In- Verkehr- Bringens verfälschter und verdorbener Le- bensmittel“ zu verantworten. Die Anklage wirft ihnen vor, zur Herstellung von Leber- käse und Wurstwaren außer Sehnen und Schwarten auch ungereinigte Mägen ver- arbeitet zu haben. Bei Lebensmittelkontrol- len hatten die Beamten Futterreste und Kot in den Wurstwaren gefunden. Eröffnung des Euthanasie-Prozesses Die Anklage lautet auf Mord in 26 Fällen Berlin. Mit der heimtückischen Tötung von 26 Geisteskranken kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieges beschäftigt sich seit Donnerstag das Westberliner Schwurgericht in einem mehrwöchigen Prozeß. Haupt- angeklagte sind der 55jährige Medizinalrat Dr. med. Gottfried Matthes, der vor seiner Verhaftung am 18. Juni 1958 als ärztlicher Referent beim Gesundheitsamt Berlin-Neu- kölln wirkte, und der 46 Jahre alte Angestellte des Deutschen Roten Kreuzes in Hamburg, Dr. phil. Siegwalt Benatzky. Beide werden des Mordes in 26 Fällen beschuldigt. Mit ihnen auf der Anklagebank sitzen der 60 jährige ehemalige Polizeibeamte Alois Achtelik aus Nürnberg und der 63jährige Polizeimeister im Ruhestand, Edmund Rem- bok aus Mülheim/ Ruhr. Sie sollen an zwei beziehungsweise fünf Morden unmittelbar beteiligt gewesen sein und in 21 Fällen Bei- hilfe geleistet haben. Dr. Matthes war nach den bisherigen Er- mittlungen 1945 Amtsarzt und Leiter des Ge- sundheitsamtes in der oberschlesischen Kreis- stadt Grottkau. Zu seinem Dienstbereich gehörte das von katholischen Ordensschwe- stern verwaltete St. Josef- Krankenhaus in Ottmachau, dessen Insassen beim Herannahen der Sowiettruppen größtenteils nach Westen abtransportiert wurden. Nur 26 Geistes- Kranke, die meist sterilisiert Waren und nicht Als gemeingefährlich galten, blieben zurück. Anfang April sollen Dr. Matthes, der damalige Kreisleiter der NSDAP, Dr. Benatzky, und der inzwischen verschollene Kreisgeschäfts- führer Herbert Schmidt nach Angaben der Anklage beschlossen haben, die Patienten zu vergiften. Unterirdische Kohleschichten in Brand Erderhitzung an der Mosel geklärt/ Gefahr besteht nicht Trier. Die bisher unerklärlichen Erderhit- zungen bei Ensch an der Mosel, die seit Mitte Oktober die Gemüter der Menschen im Land- kreis Trier erheblich erregen, sind durch in Brand geratene Kohleschichten unter der Erdoberfläche verursacht worden. Das ist das Untersuchungsergebnis von Oberpergrat Meyer, den das Oberbergamt Rheinland- Pfalz in Bad Ems zu der Brandstelle nach Ensch geschickt hatte. Wie Amtsbürgermeister Münch am Don- nerstag sagte, hat der Oberbergrat die Ver- mutung des Amtsbürgermeisters bestätigt, daß die von der Mosel im Laufe längerer Zeit angespülten Kohleschichten durch Einwir- kungen von außen in Brand geraten sind. Als die Landstragenverwaltung Mitte September die Hecken an der Mittelmoselstraße nieder- gebrannt habe, sei ein Teil des Feuers über die Wurzeln der Pflanzen in den Boden ge- langt und habe so die Kohleschichten entzün- det, die nun immer noch brennen. Das Feuer wird auf Anraten des Oberbergamtes unter Kontrolle gehalten. Gefahr bestehe jedoch nicht, und es seien auch keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Seit dem Ausbruch des Brandes haben sich zwei Explosionen ereignet. Die erste am 4. Oktober war geringerer Art. Bei der zwei- ten am 31. Oktober sind einige Steinbrocken etwa 100 Meter weit bis auf das andere Moselufer in die Gemarkung Thörnich ge- flogen, Die Explosionen waren eine Folfge der Entzündung von Gasen, die sich beim Abbrennen der Kohleschichten gebildet hat- ten. Schäden sind in keinem Falle entstanden. 67 000 Weinsiegel Frankenthal. Im Weinbaugebiet der Un- terhardt sind am Mittwoch 67 000 deutsche Weinsiegel verliehen worden. Die Weinsie- gelkommission kam zu dem Ergebnis, daß alle angemeldeten 21 Weine, darunter drei Rotweine, die gesteigerten Qualitätsanstren- gungen der Winzer erkennen ließen. Die beste Bewertung der Probe fand ein 1958er Klein-Karlbacher Riesling und Traminer, der von 20 möglichen Punkten 17 erreichte. Nach den bisherigen Ermittlungen soll sich Dr. Matthes durch einen Sanitäter zwei Flaschen Gift besorgt haben, das Achtelik in den für die Patienten zubereiteten Tee schüt- ten mußte. Zwei Kranke starben daran. Einige Tage später sei der Mordversuch mit einer stärkeren Giftmischung wiederholt worden. Matthes soll sich dazu in der Uniform eines Hauptführers des Roten Kreuzes ins Krankenhaus begeben haben. Da der ge- wünschte Erfolg nicht eintrat, gab Matthes nach der Anklageschrift in Begleitung von Rembok den Patienten je eine Giftspritze. Dabei soll er den Opfern gesagt haben, es handele sich um eine Vorbeugungsmaßnahme gegen Infektionen. Diesmal starben drei Patienten. Am nächsten Morgen soll der NSDAP- Kreisgeschäftsführer Schmidt in seiner Parteiuniform die noch lebenden 21 Geisteskranken umgebracht haben. Er jagte sie angeblich in den Keller des Isolier- hauses und schoß wild darauf los. Als seine Munition verbraucht gewesen sei, habe er sich von Achtelik dessen Pistole und Munition geben lassen. Auf die Verwundeten habe Schmidt so lange geschossen, bis sie tot waren. Während der gesamten Exekution soll Mat- thes am Kellereingang gestanden haben, um das Entweichen der Opfer zu verhindern, ihren Tod festzustellen oder auf noch Lebende aufmerksam zu machen. Die Toten Würden in einen Bombentrichter geworfen, der als Massengrab diente. Der Prozeß, zu dem 33 Zeugen geladen sind und der von der Landgerichtsdirektorin Hildegard Koch geleitet wird, begann mit der Vernehmung des Angeklagten Matthes zur Person. Bevor das Gericht den Saal betrat, Unterhielten er und der zweite Haupt- angeklagte sich lächelnd mit ihren Ver- teidigern. Die beiden früheren Polizeibeamten zeigten dagegen ernste Mienen. Matthes, der im Vorverfahren ein Teil- geständnis abgelegt hat, geriet nach seinen Angaben 1945 in sowjetische Gefangenschaft, aus der er 1953 entlassen wurde. Aus der jetzigen Schilderung seines Lebenslaufes ist zu entnehmen, daß er 1933„aus innerer Ueberzeugung“ der NSDAP beitrat, dann SA-Arzt wurde und 1934 in die SS eintrat, in der er es bis zum Untersturmführer brachte. In Grottkau hielt er Schulungsvorträge über erbbiologische Fragen und hatte, wie er sagte, „Pflichtgemäß nach dem Erbgesundheits- gesetz“ über die von den praktischen Aerzten kommenden Sterilisierungsanträge zu ent- scheiden. 5 Aus Liebe in die Falle gegangen CDU- Sekretärin landesverräterischer Beziehungen angeklagt Karlsruoe. Arglosigkeit und Liebe brachte die 25 Jahre alte Stenotypistin Johanna Scheunert in die Klauen des sowjetzonalen Staatssicherheitsdienstes. Jetzt muß sie sich deswegen vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofes verantworten. Sie ist die erste von 18 Angeklagten, die im Laufe des Jahres in den Dienststellen der CDU verhaftet wurden. Die Festnahmen hatten damals erhebliches Aufsehen erregt. Inzwi- schen sind jedoch zwei Personen in Köln und eine Person in Berlin verurteilt wor- den. Drei Personen wurden aus der Haft entlassen und die Verfahren von weiteren Zwölf sind noch in Karlsruhe anhängig. Es handelt sich in jedem der Fälle um un- Türkische Schiffsbrüchige auf der Heimreise Frachter war nach Kollision im Nebel gesunken Bremerhaven. Der 5665 BRT große sowie- tische Frachter„Charkow“ ist am Donners- tagmorgen mit den Schiffbrüchigen des tür- kischen Frachters„Tanar“ an Bord im Bre- merhavener Ueberseehafen eingetroffen. Die 35 Mann starke Besatzung unter Führung res Kapitäns Etem Oenderman wurde in bereitgestellten Bussen zunächst nach Bre- men gefahren. Sie sollten noch am Abend mit dem Flugzeug nach Istanbul weiterreisen. Unter den Schiffbrüchigen befand sich auch die Frau des Kapitäns, die ihren Mann auf der geplanten Reise nach Südamerika begleiten sollte. Die„Tanar“ war— wie ge- meldet— am Dienstag bei dichtem Nebel auf dem Elbe-Humber-Zwangsweg in Höhe der Insel Langeoog mit dem sowjetischen Frach- ter zusammengestoßen und innerhalb Kurzer Zelt gesunken. Die„Charkow“, die die tür- kische Besatzung vollzählig übernommen hatte, mußte wegen des starken Nebels bis Mittwochabend warten, ehe sie ihre Fahrt nach Bremerhaven fortsetzen konnte. Der sowjetische Kapitän hat einem deut- schen Lotsen an Hand seiner Karten erläu- tert, daß er sich zur Zeit des Unglücks auf vorschriftsmäßiger Position im südlichen Teil des Elbe-Humber-Zwangsweges befunden habe. Der Lotse berichtete, es sei der tür- kischen Besatzung nach der Kollision gelun- gen, sich mit zwei Booten in Sicherheit zu bringen. i Der sowjetische Frachter trug am Bug ein erhebliches Leck davon und wurde am Steven verbeult. Die„Charkow“ wird in Bremer- haven zunächst zur Untersuchung der FKolli- sionsschäden in ein Dock gebracht, ehe sie mit einer Ladung Eisenrohre in die Sowiet- union zurückkehren kann. Der türkische Kapitän und Mitglieder sei- ner Besatzung bestätigten, daß sie an Bord des sowjetischen Schiffes„korrekt und aàn- ständig“ behandelt worden seien. erlaubte Ostkontakte, nàmlich um landes ver- räterische Beziehungen zum sowjetzonalen Staatssicherheitsdienst. In verblüffender Offenheit gestand die Angeklagte, daß sie von 1956 bis zu ihrer Verhaftung am 9. Mai an den Staatssicher- heitsdienst Nachrichten über personelle or- ganisatorische und politische Vergänge in der Regierungspartei geliefert habe. Staats- geheimnisse waren keine darunter. Sie war 1955 in die Bundesrepublik ge- kommen, nachdem sie aus dem Bürodienst bei der kasernierten Volkspolizei fristlos entlassen worden war. Man hatte sie näm- lich dabei erwischt, als sie Westberlin be- suchte. Im Landesverband Oder-Neiße der Bundesgeschäftsstelle der CDU wurde Jo- hanna Scheunert als Sekretärin eingestellt. Ein Jahr später bekam sie den Besuch ihres 20 Jahre älteren verheirateten Liebhabers aus der Zone. Er lud sie zu einem Besuch in Ostberlin ein. Der SSD wollte mit der Sekretärin des CDU-Landesverbandsleiters Oder-Neiße Verbindung aufnehmen. Ihr Freund ließ ferner durchblicken, daß gegen ihn ein Parteiverfahren der SED anhängig sei und daß er den Befehl, seine Geliebte kür den geheimen Nachrichtendienst zu wer- ben, als Bewährungsauftrag erhalten habe. So ging die Scheunert auf das Angebot ein, einerseits, um ihrem Freund zu helfen, andererseits weil sie dadurch Gelegenheit erhielt, mit ihrem Freund in kürzeren Zeit- abständen in Ostberlin zusammenzutreffen. Von Zeit zu Zeit überbrachte sie dem 88D ihre Nachrichten und kassierte dabei einen Judaslohn von monatlich 150 DM-Ost und 150 DM-West sowie eine monatliche Spesen vergütung von durchschnittlich 110 DM-West Der Anklagevertreter beantragte einein- halb Jahre Gefängnis für Johanna Scheu- nert. 6348 Mark sollen eingezogen und sechs Monate der Untersuchungshaft angerechnet werden. 5 H. W. Schm. — gliz glänxt on selbst Bohnern ohne Hochglanz wochenlang! ——— 0 0 5 han fa * 5 anl. Amme anmennmmmn ND 5 240 g Flasche DM 2,65 500 g Kanne DM 4,25 Die moderne Bodenpflege: Einfach quftreigen- trocknen lassen- ferligl gliz-Glenz entsteht von selbst! „IIIIIIIIII 1 Seite 12 AUS DEN BUMWES LAN DERN Freitag, 27. November 1989/ Nr. 274 Apotheker haben überall die gleichen Sorgen Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik mit internationaler Mitgliedschaft Mainz. Die Verpflichtung des Apothekers als Akademiker zur eigenen, individuellen Leistung ist im Zeitalter der industriellen Massenproduktion ungemein schwieriger zu erfüllen als früher. Während er noch vor Jahrzehnten die vom Arzt ausgeschriebenen Rezepte in der Mehrzahl selbst herstellen, also die handwerklichen Fertigkeiten seines Berufes, das Salbenrühren, Destillieren, Pil- lendrehen, unbedingt beherrschen mußte, so Urteil im Kanisterprozeß Koblenz. Das Landgericht Koblenz hat am Donnerstag im sogenannten„Kanister- Prozeß“ nach 17 Verhandlungstagen den 63 Jährigen Oberst a. D. Bodo Gieche wegen fortgesetzter schwerer passiver Bestechung und fortgesetzter Veruntreuung zu einer Gefängnisstrafe von 18 Monaten verurteilt. Weiterhin hat Gieche zusätzlich eine Geld- strafe von 2500 DM erhalten. Die von dem Hamburger Kaufmann Mayfrank erhaltene Bestechungssumme von 5000 DM soll der Staatskasse verfallen. Frido Mayfrank, der ebenfalls auf der Anklagebank saß, erhielt * 6 Ohne TE PPTICE kein wegen fortgesetzter aktiver Bestechung und wegen Beihilfe zur Veruntreuung in einem Fall acht Monate Gefängnis. Diese Freiheits- strafe ist ihm auf drei Jahre unter der Auf- lage zur Bewährung ausgesetzt, daß er an den Kinderschutzbund in Koblenz eine Buße in Höhe von 1000 DM bezahlt. Ferner er- hielt Mayfrank eine Geldstrafe von 5000 D-Mark. Die Verurteilten und der Koblen- zer Staatsanwalt haben angekündigt, daß sie gegen dieses Urteil Revision einlegen wollen. C. Sch. Starke Rußbelästigung Pforzheim. Das erst vor zwei Monaten ein- geweihte, mit einem Kostenaufwand von rund acht Millionen Mark erbaute Pforzhei- mer Gaswerk bringt zwar zur Freude der Hausfrauen einen höheren Gasdruck in die Leitungen, doch muß die Bevölkerung der Oststadt diesen Vorteil durch eine unge- wöhnlich starke Rauch- und Rußbelästigung bezahlen. 62 Bürger der Oststadt haben sich deshalb in einer Beschwerdeschrift an den Oberbürgermeister gewandt. Sie machen geltend, dag sie seit Inbetriebnahme des neuen Werkes kein Fenster mehr öffnen könnten, ohne ganze Rußgschwaden in ihre Wohnungen zu bekommen. Schwere Friedhofschändung Seligenstadt(Offenbach). In Seligenstadt (Hessen) wurde gestern morgen eine Fried- hofschändung entdeckt, die in diesem Aus- maß ohne Vergleiche ist. Ueber 100 Grab- Kkreuze wurden umgeworfen oder zerstört. Die Friedhofkapelle wurde demoliert. Die Skulpturen zerschmetterten die Täter an den Wänden. Von den Tätern fehlt jede Spur. Mac Wanderer verunglückt Kreuznach. Auf der Umgehungsstraße der Bundesstraße 41 bei Sobernheim wurde ein etwa 70 Jahre alter Mann von einem Omnibus erfaßt und in den Straßengraben Seschleudert. Der Verunglückte erlitt 50 schwere Verletzungen, daß er noch an der Unfallstelle starb. Der Fahrer des Omni- busses hatte nach Mitteilung der Polizei den auf der rechten Straßenseite gehenden Fuß- gänger zu spät bemerkt. Bei dem Getöteten handelt es sich um einen wandernden Hand- Sronchitis. 1881, lindert Deirelt! Werker, dessen Name und Herkunft die Polizei bisher nicht ermitteln konnte. Er hatte keinerlei Papiere bei sich. „Polizeiabitur“ mit Erfolg Göppingen. Ein sehr gutes Ergebnis brachte die erste seit Kriegsende in Baden- Württemberg abgehaltene Abschlußprüfung ler Oberstufe der Polizeiberufsschule, die nach viertägiger Dauer nun in Karlsruhe ind Göppingen zu Ende ging. Die Prüfung, die sich auf die Fächer Deutsch, angewandte Jatur wissenschaften sowie Staatsbürger-, Volks- und Wirtschaftskunde erstreckt, ist zuch schon„Polizeiabitur“ genannt worden, weil die jungen Beamten, die sie erfolgreich stehen, in ihrer folgenden Laufbahn den Abiturienten gleichgestellt sind. 26 junge Zereitschaftspolizisten, die sich nach dem zesuch der siebenklassigen Polizeiberufs- chule an der Prüfung beteiligten, bestanden ie ohne Ausnahme. Schwerer hatten es 43 Zeamte, die bereits im Einzeldienst stehen ind sich durch Selbststudium weitergebil- det hatten. Von diesen 43 Kandidaten haben 36 die Prüfung bestanden. Sieben waren nach der schriftlichen Prüfung zurückgetreten. wird ihm das heute durch die hochentwik- kelte Arzneimittelindustrie weitgehend ab- genommen. Wenn er sein Apothekerlatein— heute noch die Fachsprache in der ganzen Welt— beherrscht, so braucht er nur in das entsprechende Fach seines Arzneimittel- schrankes zu greifen und die fertige Packung herauszuholen, das Geld dafür in Empfang zu nehmen, eine Tätigkeit, die sich kaum noch von der eines normalen Kaufmanns unter- scheidet. Wie aber, wenn durch irgendeine Kata- strophe— einige Bomben allein würden ge- nügen, ein großes Werk auf lange arbeits- unfähig zu machen— einmal die gewohnten Sendungen ausblieben, oder, wie es vor eini- Ser Zeit der Fall war, eine Epidemie den Vorrat schnell aufbraucht? Wie steht es dann mit der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung? Sind die Apotheker dann wirklich noch imstande, einzuspringen und sie aus eigener Leistung aufrecht zu erhalten? Diese und ähnliche Ueberlegungen haben vor fünf Jahren einige Apotheker in Mainz, denen der hippokratische Diensteid„Wohl des Kranken— höchstes Gebot“ noch mehr war als nur eine Formel, zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik“, kurz A. P. V. genannt, be- wogen. Sie kann in diesen Tagen, anläßlich ihrer Jahresversammlung in Mainz, zu der 150 Teilnehmer, auch aus Belgien, Jugosla- wien, der Schweiz gekommen Waren, auf eine überraschend erfolgreiche Tätigkeit zurück- blicken. Ueberraschend deshalb, weil sie als einzige Vereinigung dieser Art in der Bun- desrepublik, aber auch darüber hinaus be- reits in fünfzehn Ländern der Erde, darunter in der Türkei, Indien, Südafrika, weit über 500 von ihren Bestrebungen und Zielsetzun- gen begeisterte Mitglieder und Mitarbeiter gefunden hat, ein Beweis dafür, daß die Apotheker heute überall die gleichen Sorgen haben. Die Arbeitsgemeinschaft will in Zusam- menarbeit mit den Universitäten die Apothe- ker weiterbilden, sie auf dem laufenden halten über die Herstellungsmethoden der heute gebräuchlichen Arzneiformen und über die von der Wissenschaft angebotenen Stoffe. Vorschriften zur Herstellung von Arzneien, von den einzelnen Mitgliedern ausgearbeitet, werden allen zugänglich gemacht und ein laufender Informationsdienst regt den Er- fahrungsaustausch an. Das wichtigste aber ist wohl die Schulung der Apotheker in rich- tigen Maschinenlehrgängen, also in den mo- dernen handwerklichen Fähigkeiten. Mit Salbenmühlen, Dragierkesseln und einer Menge anderer Instrumente haben die Main- 1 zer Vorstandsmitglieder in 35 Lehrgängen 3000 Apotheker ausgebildet, das ist immer- hin fast ein Viertel der Apothekerschaft der Bundesrepublik, wenn man die ausländischen Teilnehmer abzieht. Dabei sind die Maschi- nen— im Grunde ist es nur ein Haushalts- motor mit verschiedenen Zusatzgeräten, eine patentierte Erfindung des Mainzer Apothe- kers Hans Köhler, einem gebürtigen Speye- rer, der dafür die Sertürner Medaille erhielt — Nicht schwieriger zu handhaben als eine moderne Haushaltsmaschine. Aber sie 8a rantiert die Unabhängigkeit des Apothekers von der Industrie, der er natürlich keine Konkurrenz machen kann und will(auch die etwa dreißig Industrieapotheker des Bun- desgebietes sind Mitglieder der Arbeits- gemeinschaft) in Notzeiten. Auch die Entwicklung neuer Arzneimittel wird in den meisten Fällen immer die Auf- gabe der Entwicklungslaboratorien der In- dustriebetriebe sein. Trotzdem tritt immer wieder einmal der Fall ein, daß ein indivi- duelles Rezept angefertigt werden muß, das dann nicht nach mittelalterlichen Methoden hergestellt werden kann. Diese Praktische Schulung ist um so notwendiger, als die Pharmaziestudenten an den Universitäten nicht in der Verfahrenstechnik der Arznei- bereitung in dieser Breite ausgebildet wer- den können. So ist diese Arbeitsgemeinschaft eine ideale Ergänzung aus der Praxis für die Praxis. Die Arbeitsgemeinschaft erhält kei- nerlei Zuschüsse, sondern wird nur von den Mitgliederbeiträgen getragen. Dennoch ver- sucht sie, in Mainz eigene Schulungsräume und ein Musterlaboratorium erstellen zu können. Ruth Baron Berlin höchstes Haus In seiner ganzen klaren Schönneit zeigt sich jetat das fertige 2lstòckige „Haus der Elektrizität“ am Berliner Ernst-Reuter- Platz(unser dpa- Bild). Der 80 Meter hohe Bau ist das höchste Haus Berlins und wird nach Abschluß der letzten Innenausbau- Arbeiten die Hauptver- waltung einer Elektro- frmad aufnehmen. „Ortsfeme“ in einem Iaunusdorf? Anschlag gegen einen Schreinermeister könnte Racheakt gewesen sein Wiesbaden. Der Bürgermeister der Taunus- gemeinde Steinfischbach(Kreis Usingen), Gustav Ott, bestritt am Donnerstag, daß gegen den Schreinereibesitzer Rudolf Diehl eine„Ortsfeme“ bestehe. Diehl war in der Vergangenen Woche nahe seinem Heimatort in seinem Lieferwagen beschossen Worden, aber ebenso wie seine Mitfahrer unverletzt geblieben. Die Polizei, die einen Einschuß im Fahrzeug feststellte und später zwei Pa- tronenhülsen fand, vermutete allerdings einen Racheakt. Sie wies darauf hin, daß in den letzten Jahren Unbekannte schon drei- mal Feuer in der Schreinerei Diehls gelegt haben, wobei Teile der Werkstatt abbrann- Falsch interpretierte Statistiken Bundesgesundheitsamt:„Gesundheit der Schulkinder nicht besorgniserregend“ Berlin. Die in letzter Zeit viel erörterte Behauptung, jedes dritte Schulkind sei Krank, ist nach den Feststellungen von Wis- senschaftlern und den Untersuchungen des Bundesgesundheitsamts nicht haltbar. Es be- steht nach Auffassung dieser Sachverstän- digen kein Anlaß zur Besorgnis. Die Sach- verständigen erklärten, die alarmierende Be. hauptung stütze sich,„wie einwandfrei nach- gewiesen werden konnte, auf eine falsche Interpretation der vorliegenden statistischen Unterlagen“. Für eine beweiskräftige Aussage über den Gesundheitszustand der Kinder sind nach den Angaben noch eingehende wissenschaft- liche Untersuchungen erforderlich. Dazu unternimmt das Bundesgesundheitsamt gegenwärtig eine vergleichende Erhebung an Schulkindern in Mannheim und Berlin. Die Kinder werden während eines Schuljahrs alle vier Wochen gefragt, ob und wie lange sie in dieser Zeit krank gewesen sind. So- Weit sich die ersten Ergebnisse schon über- sehen lassen, träten am häufigsten Erkäl- tungs krankheiten auf, die für die Beurtei- lung des allgemeinen Gesundheitszustandes keine nennenswerte Bedeutung hätten. Ein klares, wissenschaftlich begründe- tes Urteil über die Gesundheit der Schul- jugend im Bundesgebiet und in Berlin setzt nach Auffassung der Sachverständigen ein Gesundheitskataster voraus, dessen Sinn nicht in einer listenmäßigen Aufstellung krankhafter Befunde bestehen könne. Das ärztliche Urteil müsse sich vielmehr vor allem auf die Leistungsfähigkeit des Kindes für die Schule und in der Schule beziehen. Bei allen vom Durchschnitt abweichenden Befunden sei festzustellen, ob sie die Lei- stungsfähigkeit des Kindes dauernd oder für längere Zeit beeinflussen oder ob sie durch bestimmtes Entwicklungsstadium oder durch die Konstitution bedingt sind. ten. Im vergangenen Sommer seien an Diehls Auto die Radmuttern gelockert worden, so daß sich auf der Fahrt ein Rad gelöst habe. Der Bürgermeister sagte, zwischen Diehl und der übrigen Bevölkerung von Steinfisch- bach bestehe ein gespanntes Verhältnis. Bei der Untersuchung der Brände in der Schrei- nerei seien eine Reihe von Einwohnern ver- dächtigt worden. In seinem Dorf, sagte der Bürgermeister, gebe es aber keine Verbre- cher, die als Brandstifter oder für einen An- schlag aus dem Hinterhalt in Frage kämen. Auch berufliche Mißgunst spiele keine Rolle. Diehl sei vorbestraft und auch verschuldet gewesen. Diehl will jetzt in Diedenbergen, im be- nachbarten Main-Taunus-Kreis, eine neue Werkstatt errichten. Drei Fälle von Kinderlähmung Ludwigsburg. Drei Fälle von Kinderläh- mung sind in dieser Woche im Kreis Lud- wigsburg aufgetreten. Es handelt sich um drei Jungen im Alter von drei, vier und fünf Jahren aus der gleichen Familie in der Ge- meinde Walheim. Die Zahl der Kinder- lähmungsfälle im Kreisgebiet hat sich damit auf acht erhöht. Diese Zahl ist wesentlich niedriger als die der Vorjahre. Gutachten anstatt Aufnahmeprüfungen Rheinland-Pfalz experimentiert mit Neuregelung für Sextaner Mainz. In Rheinland-Pfalz brauchen sich die Zehnjährigen und ihre Eltern ab Ostern 1960 nicht mehr um die sonst so gefürch- teten Sextaner-Aufnahmeprüfungen an den Gymnasien sorgen. Künftig entscheidet sich nämlich bereits im vierten Volksschuljahr, wer nach Ansicht der Lehrer auch auf einer höheren Schule das Klassenziel erreichen kann. Wie vom rheinland- pfälzischen Kul- tus ministerium in Mainz mitgeteilt wurde, will man probeweise die Aufnahmeprüfun- fungen abschaffen und dafür die Gutachten der Volksschule beachten. In diesem Gut- achten soll über die körperliche Entwick- lung des Kindes, seine bisherigen schulischen Leistungen und seine Begabungen umfas- send Auskunft gegeben werden. Bei der Anmeldung eines Kindes zur Oberschule müssen außer dem letzten Halb- Unsere Korrespondenten melden außerdem: Ehemaliger Bundeswehrsoldat verhaftet Berlin. Die Westberliner Polizei nahm im Flüchtlingslager Marienfelde einen ehemali- gen Bundeswehrsoldaten auf Grund eines Haftbefehls des Amtsgerichtes Münster (Westfalen) fest. Der 19 jährige Deserteur wird sich in Kürze wegen unerlaubter Ent- fernung von der Truppe und unter dem Ver- dacht des Geheimnisbruches sowie landes- verräterischer Beziehungen vor Gericht ver- antworten müssen. Wie die Westberliner Polizei mitteilte, war der jetzt Festgenom- mene im Juli 1958 freiwillig der Bundeswehr beigetreten und im August 1959 von seiner bei Münster stationierten Einheit desertiert. In Zivil hatte er in Marienborn den So- Wietzonenzoll um Aufnahme in die Sowjet- zone gebeten. Wie er jetzt der Westberliner Polizei berichtete, wurde er dem sowiet- zonalen Staatssicherheitsdienst übergeben, der ihn über Bewaffnung, Kasernen und Vorgesetzte ausfragte. Russischer Seemann geflüchtet Brunsbüttelkoog. Ein 27jähriger russischer Seemann ist von Bord des sowjetischen Frachters„Polesk“(1785 BRT) geflüchtet, als das Schiff bei Brunsbüttelkoog eine Schleuse des Nord-Ostseekanals Passierte. Wie die Wasserschutzpolizei in Brunsbüttelkoog mit- teilte, stellte sich der Seemann den deut- schen Behörden und bat um politisches Asyl. Er wurde in ein Lager in der Nähe von Lü- beck weitergeleitet. Löscharbeiten werden aufgenommen Hamburg. Die Löscharbeiten auf dem deutschen Frachter„Eibe Oldendorff“ im Hafen von Liverpool wurden am Donnerstag- morgen aufgenommen. Feuerwehrmänner mit Sauerstoffgeräten versuchten an den Brand heranzukommen, der seit drei Tagen tief unten in einem der Laderäume schwelt. Sie werden von Verladearbeitern unterstützt, die einen Teil der Ladung entfernen. Als am Montag die Ladeluken geöffnet wurden, stieg beißender Qualm auf. Polizei schoß auf flüchtende Einbrecher Essen. Schüsse aus Polizei-Pistolen be- endeten in Essen die verwegene Flucht zweier junger Einbrecher. Durch einen Brust- und einen Oberschenkelschuß wurde der eine, ein 19 Jahre alter Bergmann, le- bensgefährlich verletzt. Der andere, ein 21 Jahre alter Schlosser, erhielt einen Ober- schenkelschuß. Beide kamen in ein Kran- kenhaus. Die Einbrecher waren, wie die Polizei mitteilte, von der alarmierten Funk- streife bei einem Einbruch in ein Kaufhaus auf frischer Tat ertappt worden. Als zwei Polizeibeamte die Einbrecher. die sich in den Verkaufsräumen verbargen, aufforder- jahreszeugnis der Volksschule auch das Zeugnisheft mit allen vorangegangenen Schulzeugnissen, die Schulhefte aus dem letzten Schulhalbjahr und sonstige schrift- lichen Arbeiten vorgelegt werden, die bei zentralen Erhebungen über den Begabungs- und Leistungsstand angefertigt worden sind. Trotz dieser neuen Regelung, erklärte ein Sprecher des Ministeriums, werde man aber das Elternrecht wahren und weiterhin münd- liche Prüfungen bei solchen Kindern vor- nehmen, die zwar von den Eltern angemeldet wurden, nach dem Gutachten der Volks- schule aber die Voraussetzungen nicht er- füllen. Der Prüfungsausschuß setzt sich dann aus dem Leiter des Gymnasiums, dem zuständigen Schulrat und Lehrkräften der beteiligten Schulgattungen zusammen. ten, hervor zukommen, sprang einer von ihnen gegen eine Schaufensterscheibe, zer- trümmerte sie und flüchtete mit seinem Komplizen durch das Fenster. Nach vergeb- lichen Haltrufen fielen die Schüsse. Zwölfjährige Jungen als Straßenräuber Berlin. Zwei erst etwa Zwölfjährige Jun- gen haben am Mittwochabend in Berlin- Wilmersdorf eine 76jährige Rentnerin über- kallen. Die Jungen gingen von hinten auf die Rentnerin los, rissen sie zu Boden und raub- ten ihr die Handtasche, in der sich der Aus- weis und sechs Mark befanden. Dann konn- ten sie unerkannt entkommen. Die Polizei suchte ohne Erfolg die Umgebung nach ihnen ab. Revision im Zimmermann- Prozeß Bielefeld. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat am Donnerstag beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe Revision gegen den Freispruch des ehemaligen Kommandeurs der Sicher- heitspolizei und des SD in Bialystok, den Bielefelder Rechtsanwalt Dr. Herbert Zim- mermann, von der Anklage des Totschlags eingelegt. Das Bielefelder Schwurgericht hatte am Mittwoch Zimmermann„trotz schwerwiegender Belastungsmomente“ davon freigesprochen, Mitte Juni 1944 den Befehl zur Erschießung von etwa hundert Häftlingen des Bialystoker Gefängnisses gegeben zu haben. eee, Rechenzentrum für Bautechnik Freiburg. Mit der Einrichtung eines elek- tronischen Rechenzentrums für Bautechnik ist in Freiburg auf privater Grundlage eine für die Rechenvorgänge im Ingenieurwesen revolutionierende Einrichtung geschaffen worden, die von sich behauptet, die erste ihrer Art in ganz Westeuropa zu sein. Das mit einer elektronischen Rechenanlage neue- ster Art ausgestattete Rechenbüro für Bau- technik hat sich die Aufgabe gestellt, die In- genieure und Konstrukteure aus der Bau- technik von langwierigen Routineberechnun- gen, besonders der Statik, zu entlasten. Wie groß ihr Umfang der Rechenarbeit in der Baustatik ist, geht daraus hervor, daß etwa für einen größeren Hochbau schon einige hunderttausend Zahlen arithmetisch zu ver- arbeiten sind, ehe die Konstruktionszeich- nungen für die Bauausführung angefertigt werden können. Der Leiter der Staatlichen Hochbauverwaltung in Südbaden, Regie- rungsbaudirektor Walter Müller, bezeichnete es als einen großen Vorteil, daß es mit Hilfe des elektronischen Rechnens in der Bautech- nik künftig weit mehr als bisher möglich sein werde, schon beim Entwurf der Ronstruk- tionen die Gesichtspunkte der Wirtschaftlich- keit durch die Gegenüberstellung mehrerer durchgerechneter Konstruktionssysteme oder Bewährungsarten in einer Voruntersuchung zu erfassen. Der weitere Vorteil sei in der Einsparung von Arbeitskräften und im gro- Ben Zeitgewinn zu erblicken. Die neue Frei- burger Einrichtung hat im In- und Ausland schon große Beachtung gefunden. Fernsehempfang verbessert Heidelberg. Der Süddeutsche Rundfunk nahm auf dem Königstuhl bei Heidelberg einen Fernsehumsetzer in Betrieb. Der Um- setzer strahlt auf Kanal 7 mit einer Strah- lungsleistung von 0, 4/0, Kilowatt in Hauptstrahlungsrichtung Ost. Der Umsetzer wird im Frühjahr 1960 durch den engülti- gen Fernsehsender mit einer Strahlungslei- stung von 50/10 Kilowatt abgelöst. Der Um- setzer, der zunächst im Versuchsbetrieb ar- beitet, soll den Fernsehempfang in der nähe- ren Umgebung östlich von Heidelberg ver- bessern, vor allem in dem Vorort Ziegel- hausen. Die Innenstadt von Heidelberg wird von dem Umsetzer nicht erreicht, da die Sendeantenne des Umsetzers nicht die hier- zu erforderliche Höhe aufweist und außer- dem nicht in dieser Richtung strahlt. Jugend hilft Jugend Kassel. Zu einer freiwilligen Bruder- schaftshilfe der deutschen Jugend für die Jugend in wirtschaftlich unterentwickelten Ländern Süd- Amerikas, Asiens und Afrikas hat die deutsche Zentrale des Christlichen Vereins Junger Männer(CVJM) in Kassel aufgerufen. Außerdem soll die Bruderschafts- hilfe, durch die vor allem die internationale CVIM-Arbeit in den betreffenden Ländern erweitert werden soll, auch auf Portugal, 1 und Oesterreich ausgedehnt wer- en. Lkw- Beifahrer verhaftet Amberg. Nach dem Fahrer ist auch der Beifahrer des Frankfurter Lastzugs verhaf- tet worden, der am Montag an dem schwe- ren Autobusunglück bei Sulzbach-Rosenberg beteiligt war. Nach Mitteilung der Staats- anwaltschaft erließ der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht gegen den Beifahrer Haft- befehl, nachdem tags zuvor schon der 60jäh- rige Fahrer Ludwig Schmidt aus Frankfurt verhaftet worden war. Der Beifahrer steht unter dem Verdacht, den Bremskraftregler des Lastzug- Anhängers falsch eingestellt zu haben, der ins Schleudern geraten war und die ganze Seite des entgegenkommenden Autobusses aufgerissen hatte. Bei dem Un- glück sind neun Autobus-Fahrgäste getötet und 15 verletzt worden. Der Beifahrer muß sich am Donnerstag in einem schon früher Alngesetzten Strafverfahren vor einem Würz- burger Gericht Wegen fahrlässiger Tötung und vorsätzlicher Verkehrsgefährdung ver- antworten. . , „ 60 7 1 . 2 0 N . ie 1 Wir grü 1880 bei War beg Els: Fed Wa. schi ger. von Doc mas 1900 erst Mec an Mas War mas dies tigt. lune mit karr Mok lieg. hab Unt vor. e 22 Accu Adler AG f. A f. AEG Asche Badis Bemb Berge Bekul dto. n Bindis Bochu Bubie Buder Bro Casse Chem Chem Conti Deim! Dema Dt. C. Ot. Ec Dt. Er Degu— Dt. Li Ot. St Dt. Ei Didie Dieri Nr. 274 ee Kk elek- chnik eine wesen naffen erste . Das neue- Bau- ie In- Bau- mun- Wie der etwa einige ver- zeich- ertigt ichen legie- hnete Hilfe tech- 1 Sein truk- tlich- rerer oder hung 1 de gro- Frei- land funk berg Um- rah- etzer ülti⸗ lei- Um- ar- ähe- ver- gel- wird die lier- Ber- Nr. 274/ Freitag, 27. November 1939 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Beite 13 Ein Stück Geschichte der Mannheimer Wirtschaft und ein neuer Meilenstein Mohr& Federhaffs Probebetrieb und Vorführung einer liegen- den Seilprüfmaschine im Rheinauer Werk der Mohr& Federhaff AG. war Anlaß zu einem Rückblick in die Geschichte der Mannheimer Wirtschaft. Direktor Dr. Mohr erinnerte in der Be- grüßungsansprache daran, daß seit dem Jahre 1880 Prüfmaschinen in Mannheim— eben bei Mohr& Federhaff— gebaut werden. Es war übrigens dasselbe Jahr, als der Firmen- pegründer Mohr das Unternehmen Schenk& Elsässer gemeinsam mit seinem Verwandten Federhaff übernahm. Wandel der Zeiten, Wandel der Technik. Man begann mit Ma- schinen von 50 Tonnen Prüfkraft und stei- gerte diese in den neunziger Jahren jeweils von Jahr zu Jahr um rund zehn Tonnen. Doch die obere Grenze für stehende Prüf- maschinen war bald erreicht, und im Jahre 1900 fertigte die Firma Mohr& Federhaff die erste liegende Prüfmaschine an. Die Mechanik erreichte auch bald ihre Grenze, an ihre Stelle trat die Hydraulik. Die erste Maschine dieses Typs— Mohr& Federhaff war indessen zu einem bedeutenden Prüf- maschinenerzeuger geworden— wurde in diesem Unternehmen im Jahre 1926 angefer- tigt. Weiterer Meilenstein in dieser Entwick- lung: 1935 wurde eine liegende Prüfmaschine mit 500 Tonnen Prüfkraft hergestellt. Dann kam der Krieg. Erst im Jahre 1948 konnte Mohr& Federhaff wieder in die Herstellung liegender Prüfmaschinen einsteigen. Seither haben 47 dieser Maschinen die Hallen des Unternehmens verlassen. Die am 26. November im Rheinauer Werk vorgeführte liegende Seilprüfmaschine(Bild vergl. im Lokalteil) ist in ihrer Größe und mit den genannten Zusatzeinrichtungen erst- malig in Europa erstellt worden. Sie besitzt eine Prüfkraft von einer Million Kilogramm und eine größte Einspannlänge von zehn Metern bei einem Hub von 1,5 Metern. Sie ist mit Pulsator ausgestattet und erlaubt die Durchführung statischer und dynamischer Prüfungen; letztere mit einer Höchtsprüf- kraft von 250 Tonnen und einer Frequenz von 120 Lastwechsel je Minute. Es ist schon ein Stück Geschichte der Mannheimer Wirtschaft; ein Teil wirtschaft- lichen Aufstieges Mannheims, der hier vor- geführt wurde. Durch die 1880 von Mohr ent- wickelte unternehmerische Initiative wurde dem Unternehmen die Fertigung von Prüf- maschinen angegliedert. Eine Fertigung, die in der Fabrik eine Fabrik für sich selbst, von weltweiter Bedeutung ward. Pünktchen Philips auf den Wogen der Hochkonjunktur (VWD) Der Umsatz der niederländischen Philipsgesellschaft N. V. Philips“ Gloei- lampenfabrieken, Eindhoven/ Niederlande) hat sich in den ersten drei Quartalen 1959 (1. Januar bis 30. September) gegenüber der gleichen Zeit 1958 um rund 15 Prozent auf 2774(2402) Millionen hfl erhöht. Nimmt man zum Vergleich die Zwölfmonatsperiode (1. Oktober 1958 bis 30. September 1959), so kommt der Umsatz mit 3967 Millionen hfl nahe an 4 Milliarden hfl heran. Das sind nahezu 4,5 Milliarden PM. Der Reingewinn für die neun Monate 1959(nach Abzug der D e e e e 6 1 7 f 905 80. 5 2 i 0 U 7. Die Zeit, Hamburg Der für die Umsatzsteuerreform tätige Hartmann-Ausschuß wird sich am 7. Dezember, wie aus dem Bundesernahrungsministerium verlautete, auch mit der Umsatzausgleichs- steuer befassen. Als Tagungsordnungspunkt zu diesem Thema ist u. a. die Senkung der Umsatzausgleichssteuer bei der Einfuhr landwirtsckaftlicher Erzeugnisse vorgesehen. Mit anderen Worten: Es wird geflickt, herumgebastelt und gekittet an dem bestehenden Um- Steuern) beträgt rund 210 Vergleichsmonate 1958: 151) Millionen hfl, das sind bezogen auf den Umsatz 7,6(6,3) Prozent, bezogen auf das Eigenkapital 13,7(11,6) Prozent. Wie es in dem Quartalbericht der Philips heißt, wurden bei der Ermittlung des vor- läufigen Ergebnisses für die neun Monate 1959 die üblicherweise am Ende des Ge- schäftsjahres erfolgenden Rückstellungen anteilmäßig berücksichtigt. Philips-Aktlen werden seit Mai 1958 an den deutschen Bör- sen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/M., Hamburg und München notiert. Der Einfüh- rungskurs war 286. Am 23. November 1959 notierte die Hamburger Börse 727, 5. DEA besänftigt Aktionäre Keine Fusion mit Rheinpreußen (VWD) Der Ertrag der Deutsche Erdöl AG OE), Hamburg, hat sich im Geschäftsjahr 1959 zufriedenstellend entwickelt. Die Divi- dende wird daher hinter der des Vorjahres (10 Prozent) nicht zurückbleiben. In einem Aktionärsbrief heist es, die heimische Rohöl- förderung werde in diesem Jahr erstmals eine Million t überschreiten. Die Raffinerie- Kapazität wurde durch die Erdölraffinerie Heide auf 1,5 Millionen t erhöht. Durch die günstige Absatzentwicklung konnte die neue Kapazität bereits im ersten Jahr nahezu voll ausgenutzt werden. Wegen der anhaltenden Absatzkrise im Steinkohlebergbau hat sich die Gesellschaft entschlossen, die Schachtanlage 3 der Zeche Graf Bismarck noch in diesem Jahr stillzu- legen und die Förderung auf bessere Flöze zu konzentrieren. In dieser Richtung lagen auch die Ueberlegungen, so wird in dem Rundbrief ausgeführt, den Kohlesektor durch Beteiligung an der flözmäßig besonders gut ausgestatteten Zeche Rheinpreußen zu stär- ken. Die Rheinpreußen AG zähle zu den besten Bergwerksunternehmen im Revier. Ihre Kohleförderung betrug 1958 rund 5 Mil- lionen t, das sind rund 4 Prozent der Ruhr- kohlenförderung(überwiegend Fettkohle). In seinen Darlegungen tritt der Vorstand der DEA Kombinationen entgegen, daß die Familie Haniel durch die geplante Trans- aktion bei der DEA eine Sperrminorität er- langen und einen maßgeblichen Einfluß auf die Geschäftspolitik nehmen werde. Dem stünden die getroffenen Absprachen entge- gen. Eine Fusion der Rheinpreußen AG mit der DEA sei nicht in Aussicht genommen. Der Schwerpunkt der DEA wird- so betont die Verwaltung— nach wie vor auf dem Mineralölsektor liegen. Thyssen-Aktien an der Pariser Börse (VWD) Die Aktien der August-Thyssen- Hütte werden ab 1. Dezember an der Pariser Kulisse(Marche de Courtiers) notiert, teilt der Börsenausschuß mit. Die Aktien werden sowohl im Termin- als im Kassaverkehr ge- handelt. Der Antrag auf Zulassung zur Notierung war im September beim fran- z6sischen Finanz ministerium gestellt worden. Insgesamt werden jetzt die Aktien von fünf deutschen Unternehmen an der Pariser Börse Agrippina-Gruppe wird umgebaut (VWD) Mit dem Ziel der Beseitigung konzernsteuerrechtlicher Probleme sowie der weiteren Rationalisierung der Verwaltungs- arbeit wird innerhalb der Agrippina-ver- sicherungsgruppe eine Neuorganisation an- gestrebt. Der zum 10. Dezember einberufe- nen außerordentlichen Hauptversammlung schlägt die Verwaltung der„Agrippina All- gemeine Versicherungs-AG, Köln“(AK 2,0 Millionen DM) vor, die Gesellschaft in eine Rückversicherungsgesellschaft unter dem Namen„Agrippina Rückversicherungs-AG“ umzuwandeln. Die zum gleichen Tage ein- berufene außerordentliche Hauptversamm- lung soll die„Agrippina See-, Fluß- und Landtransport Versicherungsgesellschaft, Köln“(AK 3,6 Millionen DM) in„Agrippina Versicherungs-Aktiengesellschaft“ umbenen- nen. Unter dem neuen Namen soll die Ge- sellschaft in Zukunft das direkte Versiche- rungsgeschäft in allen Versicherungszwei- gen betreiben. Die neue„Agrippina Ver- sicherungs-AG“ wird sich vertraglich ver- pflichten, der„Agrippina Rückversicherungs- Ad“ ihre Rückversicherungsanteile zuzufüh- ren. Die Höhe dieser Anteile soll sich im Rahmen der bisher bei der alten„Agrippina Allgemeine“ im Eigenbehalt verbliebenen Versicherungsrisiken bewegen. In einem Be- standübertragungsvertrag werden die Inter- essen der Aktionäre beider Gesellschaften voll gewahrt werden. Die Neugestaltung der Arbeitsbereiche der beiden Gesellschaften soll mit Wirkung vom 1. Januar 1960 er- folgen. Bei der„Central-Lloyd Verwaltungs- Aktiengesellschaft(AK 0, 13 Millionen DM, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der bisherigen„Agrippina See“, sollen die bestehenden Vertragsbeziehungen ebenfalls aus steuerlichen Gründen mit Wirkung ab 1. Januar 1960 in die Form eines Organ- und Ergebnisabführungsvertrages gekleidet wer- den. Marktberichte vom 26. November Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (Vo) DM je kg Inlandsfleisch: Ochsen 3,954, 20; Rind 4,15—4, 30 Kuh 3, 403,70; Bullen 4,15—4,30; Schweine 3,60—3,75; Kalb 4, 805,40; Hammel 3,85 bis 4,10. Tendenz: mittel. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 55 Ferkel. 0 über 6 Wochen alt 56-65 DM je Stück. verlauf: ruhig, Uberstand. Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmirkt (WD) Bei guter Anfuhr zufriedenstellender Absatz, vereinzelt Angebot größer als die Nach- frage. Es erzielten: Blumenkohl St. 50—100; Karot- ten 28—30; Kartoffeln 11—11½; Lauch Gew. 35—40; Petersilie Bd. 9—10; Radieschen Bd. 15-18; Ret- tiche St. 10—12, dto. Bd. 14—16; Rotkohl 22—24; Rote Bete 18—20; Endiviensalat St. 15—25; Feldsalat ge- putzt 150—170; Suppengrün 9—10; Kopfsalat deutsch 10—20, dto. holländische Steige 11/—12½'; Spinat 25 bis 30; Sellerie St. 25—50, dto. Gew. 40—45; Toma- ten dt. 10—30, dto. ausl. 60—100; Weißkohl 18—20; Wirsing 20—22; Apfel 30—70; Bananen Kiste 14—13; Birnen 50—70; Mandarinen 45—50; Pflaumen 38—44; Trauben 70—80; Walnüsse 110140; Zitronen Stück 15—17; Rosenkohl 45—55. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (éWDO) Anfuhr und Absatz normal. Apfel A 35 bis 50; Endiviensalat St. 12—15; Fe Idsalat 110150; Weißkohl 12—15; Rotkohl 35—45; Wirsing 12—18; Blumenkohl 150-200 mm O 25-40, 200-250 mm G 45—55, 250—300 mm O 55-65, über 300 mm G 80; Rosenkohl 30—40; Möhren 18—22; Rote Bete 12; Radieschen 12—15; Sellerie ohne Laub 29-35; Lauch 25; Zwiebeln 20. Besonders Rosenkohl und Feldsalat minderwertige Qualität. Preis für Ferkel Markt- K URE NACHRICHTEN Ein guter Kunde Großbritanniens (AP) Die Bundesrepublik ist nach dem Commonwealth und den Vereinigten Staaten zum wichtigsten Handelspartner Großbritan- niens geworden, wird im Nachrichtenblatt des britischen Wirtschaftsministeriums erklärt. Be- sonders auffallend sei, daß die Bundesrepublik in letzter Zeit zunehmend in Großbritannien Werkzeugmaschinen kaufe. Andere Waren, die in Deutschland einen guten Markt finden, sind nach Angaben des Ministeriums Teppiche, Spielzeug, Damenoberbekleidung, Herrenober- bekleidung, Autoreifen. Dieselmotoren, Land- maschinen und Werkzeuge. Pipeline soll Ostblock durchqueren (VWD) Sowjetische Experten haben einen Plan für die Verlegung einer transeuropàischen Oelpipeline ausgearbeitet. Die Pipeline soll die UdSSR, Polen, die Sowjetzone, Ungarn und die CSR verbinden und wird von den fünf Staaten gemeinsam gebaut. Die Pipeline soll über 3200 Kilometer lang werden und eine Anzahl Pump- stationen bekommen. Sowjetischer Großauftrag für Deutsche? (VWD) Deutsche Firmen verhandeln mit der UdssR über die Lieferung von Oelfeld- material. Es ist möglich, daß die Verhandlun- gen in etwa einer Woche zum Abschluß kom- men. Wie von gut unterrichteter Seite dazu verlautet, handelt es sich um ein Projekt von etwa 150 Millionen DM. Jacobsson bei Adenauer und Blessing (VWD) Aus Paris kommend traf am des Internationalen Währungsfonds GWF), Per Jacobsson, zu einem Besuch in der Bun- desrepublik ein. In Frankfurt a. M. hatte Ja- cobsson eine Unterredung mit dem Präsiden- ten der Deutschen Bundesbank Karl Blessing. Jacobsson ist am 26. November nach Bonn weitergereist, wo er von Bundeskanzler Aden- auer empfangen wird. Agfa-Zweigwerk in Indien (AP) Die Agfa AG in Leverkusen will in Gemeinschaft mit einer indischen Firma eine Fabrik zur Herstellung von Fotopapieren er- richten, wie in Bombay mitgeteilt wurde. Als Gegenleistung für die Einbringung der Fabri- kationsanlagen und technischen Dienste werden der Agfa 8 750 von den 50 000 neuen Anteilen der„New India Industries Inc.“ ausgehändigt. Didier will Eigenkapital stärken (VWD) Die Verwaltung der Didier-Werke AG(Feuerfest- Erzeugnisse) in Wiesbaden schlägt der zum 17. Dezember einberufenen auherordentlichen Hauptversammlung vor, das Grundkapital um 5,5 Millionen DM auf 30,95 Millionen DM zu erhöhen. Die neuen, ab 1. Januar 1960 gewinnberechtigten Stamm- aktien sollen von dem übernehmenden Ban- kenkonsortium den Stamm- und Vorzugsaktio- nären sowie den Inhabern von Wandelschuld- verschreibungen der Gesellschaft im Verhält- nis 5:1 zum Ausgabekurs von 180 Prozent zum Bezuge angeboten werden. satæsteuersystem, auf daß es erhalten bleibe, statt reformiert zu werden. gehandelt. 25. November der Geschäftsführende Pirektor Weitere Wirtschaftsnachrichten 8, 14 und 15 5 78 80— 5 5 8 1„ ia . 80 55 Mitgetellt von„Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH“* 25. JJ. 26. l. 28. 1). 28. 11. 0 25. 11.26, II. 25.JJ.] 26. fl. Sffekte 1 92 Or 882 Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs-„ 15 25 Industriekreditbank 5 5 6% Pfälz. Hypo. 101 101 e 05 110 105 oder Uebermittlungsfehler.) Siemen 8 Hals 52 52 1 1 1 0 555 650 55 3 8 78 1. b 8) 4.70 735 Sinner A8 380 375 g 5 Keystone S. 3() 15,24 15,23 Frankfurt a. M., 2 6. November 1959 Saanen, ̃ 20 20 100 5 Lben 1 3635 9 2 88. 15 1105 857 üdwestfalen r 25.126 J 25. II. 28. J. ö„ 860 563 VU 3 10 10 Tel. l.( 5 108 557 Notlerte Aktien Dortm. Hörder 278 27% Kaufhof 775 77¹ Thyssen 365% 365 4% Ablösungsschuld v.57 103% 103% 7,5% Rhid Pelz v. 58 105% J 105“ J Eurit(sfr.) 138 138 Aecu 358 359 Durlacher Hof 615 816 Klein Schanzlin 8⁵⁰ 850 1 VDN 475 4 65% Bad. Kom. Ldsbk. div. Is 113 5,5% RWE v. 59 97 K 97% Europachem.(sfr.) 5 5 Adlerwerke 222 221 Eichbaum-Werger 7⁵0⁰ 750 Klöckner Bergbau 8 224% f Ver. Dt. Olfabriken 77— 5% Bayer. Hypo. 113 11³ 5% Thyssenhütte v. 59 15 93% Siat-Imb.(sfr.)— 8 A8(. Energie 44⁵ 44⁵ El. Licht u. Kraft— 237% Klöckner Humb. Deutz 485 475 Ver. Glanzstoff 505% 505 6% Bundespost v. 55 9805 788 59% Ibeltbank⸗ Anl. v. 59 98 98 Agefra 113,20 13,50 A f. Verkehr 675 680 Enzinger Union 4¹⁵5 415 Klöckner-Werke 255 252½%[Wintershall 822 82³ 5,5% Großkraftw. Mhm. 1052 106 70% Zellst. Waldhof v. 58 14% 1 104% 1 Philadelphia 182 AEG 415 415% Eßlinger Maschinen 385 380 Krauß-Maffei 315 31¹⁰ Zeiss Ikon 270 270 5% Pfälz. Hypo. 113 113 5 5 Aschaffenb. Zellstoff 13³ 13³ Farben Bayer 52305 321 Lahmeyer 550 55⁵ Zellstoff Waldhof 259 256 5% Rhein, Hypo. 110 110 Wandelanleihen NE-Metalle Badische Anilin 447 44 Farben Liquis 8,50 8,35 Lanz 177 175 5% Rhid.-Pfalz v. 53 100 10⁰ 5 26. 1 BNAW/ 200 202 Fein Jetter 213 24 Lindes Eis 72⁰ 72⁰ Unnotierte Aktien 7.5% Siemens v. 54.) 105% 165½ 5,5% Anglo Americ.. Geld Brief zemberg 225 227 Eeldmühle 800 770 Löwenbräu 75⁵ 765 Beton& Monierbau 358 365„ b 118 118% elektr. Kupfer 298,301, Zerger 4⁵² 451 Felten 3⁵⁰ 389 Ludwigsh. Walzm. 225 225 Burbach Kali 412 413 Renten 2% 507. 58 261 ⁰ 288. 87 88 gekula abgestempelt 2% 209% Selsenberg 186 186 Mannesmann 28,„ 281 Dyckerhoff 575 575(Zinsen tarifbesteuert) 6% Ba v. 59— 827 Aluminium 2 27 dto. neue 207 205 Goldschmidt 55⁰ 550 Metellgesellschaft 1660 1700 Dynamit Nobel 9³⁰ 850 8 8,5% Chem. Albert v. 86 200% 209 Zinn 94⁰0 550 Binding Brauerei 215 91⁵ Gritzner-Kayser 200 1 200 T Nordd. Lloyd 8⁵ 85% Eisenhütte 8 3 9% ABG v. 56 107 107 K 88% Schering v. 59 258 252 Messing 58 232 258 Bochumer Verein 2³⁰0 22. Grün& Bilfinger 365 366 NSU 60⁰ 65⁵² Hutschenreuther Lor. 51⁰ 0 8% Baden-Württ. v. 57— 105% 6,5%% VDM v. 51 410 T 410 1 Messing 63 258 265 Bubiag 300% 300% Grünzw.. Hartm. 382 5⁵² Pfälz. Mühlen 5 Ilseder Hütte 27% 275%½% 98% BASF v. 56 106% 105 7 Buderus 345 347 Gußstahl Witten 423 42⁰ Phoenix Rheinrohr 34 34 Orenstein& Koppel St. 420 42⁵ T 8%„Bosch v. 56 9³ 107 Investment-Zertiflkate Deutsche freie Brown, Boveri& Cie. 7⁵⁰ 740 Gutehoffnung 767 77⁴ Preußag 198 198% Phrix Werke 14⁴⁰ 140 90% BBC v. 56 108% 108 Adifonds 161,60 161,40 Devisennotierungen Cassella— 630 Hamborner Bergbau 126 125%[ Rheineſektra 47⁰ 47⁰ Scheidemandel 3125 313 7% Bundesbahn v. 58 103% 103, Austro-Fonds 12 1 Us. Dollar 4,1664 4,1764 Chemie Albert 385 385 Handels-Union 7⁵⁵ 7⁵⁰ Rheinstahl 345 347 5% Bundespost v. 58 108% 3% Concentra 113,90 113,0 1 engl. 2 11.67 1,697 Chemie Verwaltung Hüls 869 860 Hapag 98* 98% RWE 567 564 Banken 70% Esso v. 58 105% 105M Pekafonds 122,80 122,90 1 can. Dollar 4,3685 4,3785 Conti Gummi 700 705 Harpener 110 108% dto. Vorzüge 5⁵⁵—⁵ und Versicherungen 5.5% Selsenberg Europafonds 1 143,50 142,0 100 fl. 110,355 10,575 Daimler Benz 2575 25⁵⁰ Heidelberger Zement 668 665 Rheinmetall— 225 Allianz Leben 70⁰ 600„„ 95 96 FEurunion 127,0 127,60 100 sfrs. 95,0 96, Demag 495 496% Hoeckhster Farben 455% 455 FPheinpreußen 233 22 ½ Allienz Versicherung 2440 2400% EHeidelb. Zem v. 56. 106— Fondak 121.80 121,70 10 deig. tr. 8,327 6,347 Dt. Contigas 5⁰ 574 Hoeschwerke 2501 251 Riedel 470 460 Badische Bank 485 486 9% Hoechster Farb. v. 5— 108% Fondis 139,40 139, T 100 ffrs. 0,8475 0,8515 Dt. Edelstahl 45⁵ 45⁵ Hochtief 540 538 Ruhrstahl— 411 Bayer Hypo.& Wechselb. 557 948 7% Hoechster Farb. v. 58 10% Fondra 184,30 184,10 100 dan. Kronen 60,41 60,58 Dt. Erdöl 200 300 Holzmann—— Rütgers— 348 Berliner Handelsbank 740 740 6% Hoeschwerke v. 558 101 10¹ Industria 147,0 147,20 100 norw. Kronen 58,38 88,50 Degussa 870 860 Hütten Oberhausen 2243 223 Salzdetfurth 405 400% Commerzbank A8 485 483%% Lastenausgl. v. 56 103% 103% Intervest 92,90 22,80 100 schwed. Kronen 80,4 80,65 Dt. Lino 707 710 Hütte Siegerland 39⁵ 395 Schering 444% 443 Dt. Bank AG 535 532 8% MAN v. 57 106% 105% Investa 124.90 124,50 1000 ft. Lire 6,712 6,82 Dt. Steinzeug 4³ 480 Ilse Bergbau St.—— Schiess 32⁵ 32 Pt. Centralboden 480 470% 5% Mannesmann v. 59 5 92% Thesaurus 158,60 152,90 100 österr. Schilling 16,074 6,114 Dt. Eisenhandel 2³8 238 Ind. Werke Karlsruhe 253 252 Schloßquellbr. 62⁰ 62⁰ Dt. Hyp. Bank Bremen 340 5⁴⁰ 8% Pfalzwerke v. 57 10⁸— Unifonds 104,50 104,10 portugal 14,552 14,592 Didier-Werke 450 470 Kali-Chemie 715 715 Schubert u. Salzer 474 472 Dresdner Bank AG 532 530 Uscafonds 115,20 116,— 100 DPM.-West 420,— dierig Chr. Lt. A. 25 201 Karstadt 860 8⁵⁰ Schultheiß Stämme 46 470 Frankf. Hypo. 815 815) 300% Kapt.-Ertragsst. Atomic-Fd.(5) 5,65 5,65 100 DM. Ost 25,28 ee Wir führen nur bewährte und Eine neue Achten Sie beim Kqcof darquf: zum Vollautomaten gehört quch der Schleudergang! ATEN VolLAUTOMATEN mit Schleudergang, Fassungsvermögen cd. 3 kg NIROSTA-Trommel, fabrikneu f l bekannte Markenfabrikatel Keine Vorführgeräte! db DM Seite 14 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Freitag, 27. November 1959/ Nr. 274 Beziehungskäufe, Nassauer und Preisbinder zweiter Hand Eine Betrachtung über unbeachtete, aber wirksame und scheinbare Wettbewerbsstörung Als vor etwa zwei Jahrhunderten eine Jie beiden Ortschaften dorf und Bedorf ver- dindende Straße ge- gt wurde, wallte das andesherrliche Ge- nüt des regierenden dotentaten auf:„In Jer Geometrie haben Wir gelernt, die kür- zeste Verbindung zwi- zchen zwei Punkten sei die Gerade, die VERBRAUCHER 0 * Linie.— Was aber NN da Unsere Herren 8 Straßenbaumeister plemen, ist ein Zick FABRICAN zackweg von mehr als 8 fünf Meilen, für eine Wegstrecke, die ge- LANPWIRT cadelinig gezogen, nur drei Meilen ausmacht. Dementsprechend verdoppeln sich die Bau- kosten.“ Nun, dem landesherrlichen Willen nach Sparsamkeit wurde entsprochen, die gerade Linie gezogen, und die Straßenbau- kosten verdreifachten sich, weil der Ver- Kkehrsweg keinen Anschluß an andere Stra- Ben hatte und überdies recht große Gelände- Schwierigkeiten durch mühselige Arbeiten überwunden werden mußten. Aehnliche Gemütsaufwallung beherrscht seit zunehmender Arxbeitsteiligkeit der Wirtschaft, in deren Verlauf sich zwischen Verbraucher und Erzeuger Handelsstufen (Großhandel, Einzelhandel usw.) einschalte- ten, die Preisdiskussion. Wer heutzutage was auf sich hält, der hat ja den Bogen heraus. Er kauft nicht im Geschäft, sondern geht smarterweise möglichst nah an den Erzeuger heran; kauft beim Großhändler, oder gar beim Fabrikanten. Aus dieser Sicht gesehen könnte der Beziehungskauf eine marktwirtschaftliche Korrektur etwaiger überhöhter Handels- Sbannen sein.„Wohlan denn, laßt uns ihn Pflegen“, sagt sich so mancher. Und doch steckt eine Art Milchmädchenrechnung darin, weil der Maßstab für etwaige Erhö- hung von Handelsspannen— leider leider! — nicht dem letzten Käufer— d. h. dem Verbraucher— zur Verfügung steht. Nehmen wir das Beispiel des Herrn Maier, der einen Elektrowarenhandel be- treibt. Er wird von Familie Schulze heim- Sesucht, und eine geschlagene Stunde auf- gehalten, bis Herr und Frau Schulze Vor- und Nachteile diverser Kühlschrank-Typen kapieren. Dann lüpft Herr Schulze den Hut und sagt:„Dankeschön, wir haben es uns angesehen und wollen darauf zurückkom- men.“ Nachdem die Ladentür sich hinter ihnen geschlossen hat, meint Herr Schulze: „Also die Type XX gefällt mir am besten und anscheinend auch dir.“ Frau Schulze nickt, und Herr Schulze kombiniert— dar- auf„zurückkommend“— messerscharf die Serade Linie als kürzeste Verbindung zwi- schen zwei Punkten. Es ist eine sehr krause gerade Linie, aber Herr Schulze kennt einen Herrn Müller, dessen Schwager einen Freund hat; der Schwager des Freundes ist der Vetter eines in der entsprechenden Kühlschrankfabrik angestellten Mannes. Also nichts anderes als zu Müller, und auf diesem komplizierten Weg wird der Kühl- schrank dann im„Beziehungswege“ ge- kauft, während Maier trübselig durch die Ladenfenster guckt und berechnet, daß er, eine Stunde umsonst arbeitend, sich selbst schädigte, weil er Schulzes den Tip gab, Was für sie am besten geeignet ist. Herr Maier rechnet weiter und überschlägt, das Wievielte Ehepaar Schulze bei ihm in die- sem Monat genassauert hat, ohne zur Ver- mehrung seines Umsatzes beizutragen und kommt zu dem Ergebnis, daß eine etwaige Senkung der Handelsspanne bei soviel Leer- lauf— der ja Geld kostet— nicht in Frage komme. Nicht immer haben Schulzes diese nötigen Beziehungen. Mitunter haben sie's leichter; manchmal gelingt es aber überhaupt nicht. Die zwischen Erzeuger und Verbraucher lie- gende Weite ist ebenso wie die zwischen Verbraucher und Erzeuger liegende Weite einem Kreis vergleichbar. Soll der Verbrau- cher aller Wohltaten des Leistungswettbe- werbs innerhalb der Konkurrenzwirtschaft teilhaftig werden, dann muß er Auswahl- möglichkeiten ebenso kaufen— nicht nas- sauern— wie die Ware selbst. Umgekehrt sind die Einsparungsmöglichkeiten beim Fabrikanten gering, wenn er den Verbrau- cher direkt beliefert, denn er muß eine Ver- kaufsorganisation mitsamt einer viele Tau- sende Konten umfassenden Buchführung usw. unterhalten. Alles Dinge, die ihm die beiden Stufen Großhandel und Einzelhandel abnehmend einsparen(siehe Zeichnungen). Umgekehrt nehmen Groß- und Einzelhänd- ler dem Verbraucher die quälende Mühe der Auswahl ab(zweiter Kreis vergl. Abb.). Ich setz' den Fall, die Auslagen würden ab- geschafft. Stellen wir uns doch vor, wie Schul- zes dann durch Mannheims Quadrate und Straßen irrend nach der Möglichkeit fahn- Sies Fade 8 N 1 8 85 Vermögens, oder zum Schlemmen bestimmt. Wenigen Menschen ist bewußt, was in den Handelsspannen alles drinsteckt an Kosten für Ladenmiete, Personal, Schwund, Ver- derb— unmodisch gewordene Ware fällt teilweise auch in das Kapitel Verderb— und zuletzt nicht das Letzte für Steuern. Im Marktgeschehen hat sich bei be- stimmten Warentypen die Preisbindung zweiter Hand eingebürgert. Ein Vertrag zwi- schen Erzeugern einerseits und Händlern andererseits, demnach bei Wiederverkauf bestimmter Erzeugnisse ein bestimmter Preis einzuhalten ist. Es soll hier ruhig gesagt werden. daß bei der Preisbindung zweiter Hand nicht alles Gold ist, was glänzt. Und daß mitunter— die Fälle werden jedoch gottlob bald ruchbar— zu großzügig auf Kosten des Verbrauchers der Preis recht hoch oben angebunden wird. * Diese Fälle sind selten und wie gesagt recht bald bekannt geworden. Dafür sorgen sowohl die Konkurrenten als auch andere interessierte Kreise. Die„Preisbindung zweiter Hand“ nimmt Dr. Eberhard Günther, der Präsident des Bundeskartellamtes, unter starken Beschuß. den, wo sie einen Kühlschrank ansehen kön- nen. Nun gut, mit der Zeit würden sie einen Elektrowarenladen finden, in dessen Lager sie herumstöbern können. Aber nun neh- men Wir mal an, auch dieser Laden Wäre nicht Hier. Weggeblasen zwecks Einsparung der Handelsspannen ist er. Ein grotesker Zustand. Wenn er nicht nur auf Kühlschränke, Fernsehgeräte usw. angewandt wird, dann müßte Frau Schulze an Henkel oder Sunlicht usw. schreiben,„für die nächste Wäsche senden Sie mir eiligst Waschpulver“, und so weiter und so fort. Doch wie gesagt, genau so wenig wie die eigenen oder die Eingeweide des Nächsten für jedermann sichtbar sind(Gott sei Lob und Dank!), genau so sind die Handelsspan- nen(leider, leider) für den Verbraucher un- durchsichtig. Oftmals, ja zum überwiegen- den Teil werden sie mit dem verwechselt, Was der Kaufmann allabendlich getrost nach Hause tragen kann, zur Vermehrung seines Grund: Die Handelsspanne wird ohne Rück- sicht auf die wirtschaftliche Leistungsfähig- Keit des einzelnen Kaufmanns, auf die Ratio- nalisierung in seinem Betrieb festgesetzt. Kaufleuten also, die begünstigt durch dte Lage ihres Geschäfts viel umsetzen, und einen durchrationalisierten Betrieb haben, bleibt von der Spanne mehr übrig als jenen, die in irgendeinem abgeleéegenen Winkel ihrem Beruf nachgehend noch so arbeiten, wie sie es aus Großvaters Zeiten her gewohnt sind. Der Einwand ist bestechend. Bestechend ist auch Günthers Vorschlag, an Stelle der Preisbindung zweiter Hand die Erzeugnisse ab Fabrik zu Nettopreisen abzugeben. Jeder Kaufmann könnte dann— so wie er es für seinen Betrieb braucht— wettbewerbsecht die Ware verkaufen. Solange Käufermarkt besteht, das heißt solange der Verkäufer, seine Waren am Markt anbietend, Käufer sucht, birgt diese Methode Vorteile in sich. Nachteilig wirkt sich die Sache aus, wenn — wie es sich im Wandel des wirtschaftlichen Geschehens mitunter ergibt— der Käufer- markt verdrängt wird vom Verkäufermarkt? Wenn der Verkäufer sich— gestützt auf ge- ringes Warenangebot— den Ware heischen- den Käufer aussuchen kann? Befreit von den Fesseln der Preisbindung zweiter Hand wird im schlechtgehenden Laden— übrigens ohne daß der Kaufmann dabei Wucher trei- ben muß— der entsprechende Aufschlag be- rechnet, der das Geschäft aus der Verlustzone trägt. Abgesehen von diesen, sich aus dem Wirt- schaftsgeschehen ergebenden Schwankungen; abgesehen davon, daß es sich nicht empfiehlt, solche Schwankungen in die recht schwerfäl- lig arbeitende Gesetzesmaschinerie jeweils hineinzuwerfen— die Gesetzesänderungen kommen dann immer zu spät— spricht noch eines für die Preisbindung zweiter Hand: Die den Preis bis zum Verbraucher hin bin- denden Erzeuger bauen auf Marktforschun- gen auf, aus denen sie entnehmen, welche Absatzmöglichkeiten überhaupt vorhanden sind. Sie wägen ab, wieviel zumutbar für den Verbraucher in punkto Höhe des Preises zumutbar für den Verkäufer— in punkto Handelsspannen— ist und bestimmen da- nach den Preis. Der Leistungswettbewerb korrigiert sie sehr schnell, wenn sie allzu egoistisch verfahren, denn solche Dinge spre- chen sich herum. Noch etwas anderes hat Dr. Günther über- sehen, nämlich den Umstand, daß seine Attacke gegen die Preisbindung zweiter Hard sinngemäß einer Förderung der Kon- zentration entspricht. Gleichgülti 3 Ob diese Konzentration dadurch zustande KoHnit, daß vom Erzeuger bis zur Bedienung des Letzt- Verbrauchers ein einziger Koloß, eine einzig- artige Apparatur geschaffen wird, oder ob der sogenannte gutgehende Handelsbetrieb zusätzliche Auftriebskräfte bekommt. Beziehungskäufe, und Verkäufe, die zweit- händig preisgebunden sind, beherrschen die Diskussion und erregen die Gemüter, obwohl mit mehr menschlichem und wirtschaftlichem Einfühlungsvermögen all diese Dinge— or- ganisch gewachsen— nicht da wären, hätten sie sich nicht in der Wettbewerbswirtschaft bisher bewährt. Gebt dem Kaufmann, was des Kaufmannes ist, schreckt den Verbrau- cher nicht ab durch preisliche Uber forderung. Diese beiden Thesen sind besser als fein aus- geklügelte Gesetze. F. O. Weber ee Kritik am kritisierenden Kartellamts- Präsidenten (VWD) Es sei zweifelhaft, ob der Präsident einer neuen Bundesbehörde— noch ehe sie ihren Aufbau beendet hat— befugt sei, viel- fältige Kritik an dem seiner Obhut anver- trauten Gesetz zu üben. Mit dieser Ueber- legung wendet sich der Informationsdienst des Markenverbandes, Wiesbaden, gegen Vorträge und Interviews des Präsidenten des Bundeskartellamtes Dr. Günther. Er habe das ö Kartellgesetz, statt objektiv und vorurteilslos nach ihm zu handeln, als revisionsbedürftig ö bezeichnet und an den Gesetzgeber appelliert, die Zulassung vertikaler Preisbindung auf. zuheben und dafür unverbindliche Preis. empfehlungen zu legalisieren. Wenn in einzelnen Fachzweigen Meinungs- verschiedenheiten über Zweckmäßigkeit und Handhabung der Preisbindung bestünden, würde es niemand dem Präsidenten ver- übeln, wenn er durch eine objektive Enquete allen Wirtschaftsstufen und den Verbrauchern Gelegenheit gäbe, das Für und Wider der gebundenen Markenartikelpreise darzulegen. Das Verhalten Dr. Günthers sei umso Weniger zu verstehen, als das Bundeskartellamt in Ausübung seiner Migbrauchsaufsicht man- chen Mängeln der vertikalen Preisbindung abhelfen könnte. Von dieser Möglichkeit habe es aber bisher noch keinen Gebrauch gemacht. Nahziel der Handwerker Weitgehend erreicht (VWD) Das handwerkspolitische Nah- programm, das 1955 und 1956 aufgestellt Wurde, ist zum größten Teil erfüllt. Das er- klärte der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Joseph Wild, an- läßlich der diesjährigen Herbstvollversamm- lung des Deutschen Handwerkskammertages am 26. November in Wiesbaden. Allerdings, so sagte Präsident Wild, sei auf dem Gebiet der Altersversorgung nur eine Uebergangs- lösung innerhalb der Rentenneuregelung ge- funden und die endgültige Regelung der handwerklichen Altersversorgung bis heute hinausgeschoben worden. Der Handwerks. Politik komme es jetzt darauf an, innerhalb der allgemeinen Wirtschafts-, Sozial- und Steuerpolitik einen zunehmenden Einfluß auszuüben. Damit solle erreicht werden, daß die gesamte Wirtschaftspolitik stärker als bisher auf das Handwerk und auf die mit- telständischen Unternehmer Rücksicht nehme. Das Machtgespenst der Ruhr geistert in Strabhburg (dpa) Ein französischer Vorstoß gegen Fusionspläne von zwei großen Industrie- betrieben an der Ruhr und gegen die ver- mögensrechtliche Stellung Alfried Krupps beherrschten am 26. November die poli- tischen Gespräche in Straßburg. Der Frak- tionsvorsitzende der liberalen Fraktion im Europäischen Parlament und ehemalige Mi- misterpräsident René Pleven legte einen Entschließgungsantrag vor, in dem die Hohe Behörde der Montan-Union aufgefordert Wird, bei einer eventuellen Fusion der August-Thyssen-Hütte AG, Duisburg, mit der Phoenix Rhein-Rohr AG, Düsseldorf, „auf die Gefahr zu achten, daß auf Grund des Produktionsvolumens der zusammenge- schlossenen Unternehmen Vorzugsstellungen entstehen“. Die Fusion erzeuge„wirtschaft- liche Macht auf nationaler Ebene“, die sich aus der mit erheblichen finanziellen Mitteln gestützten Kontrolle der Ruhrstahlindustrie über die Kohle und weiterverarbeitenden f Industrie ergebe. Die Hohe Behörde soll sich nach dem ö Antrag der gleichen Gefahren bewußt Sein, Wenn sie den Verbleib der Vermögenswerte ö Krupps in der deutschen Montanindustrie prüft. ZWei * Die französische Geschmacksrichtung und Milde Auf Grund einer Jahrhunderte alten Tradition brennt das 1869 zu Bordeaux gegründete Haus Henry Faber& Cie seinen Weinbrand aus edelsten Weinen. VCäßä Neu und fur Henry Faber exclusiv] Ein automatischer Ausgießer mit dem Henry Faber jede Flasche Weinbrand versieht und welcher einen gepflegten, sauberen und sparsamen Ausschank gewährleistet. a Henry Faber& Cie., Frankfurt/ M. gegr. 1859 zu Bordeaux Der ausgereichinete Weinbrand Das sind die 7 grogen 6 born Bis zu 24 Mondtsraten lieferbeir! VERKAUF und VokfUHRUNe MANNHEIM D 7, 14(Rheinstraße) ABC-Vorteile. Besonders schöne Form vom Industrieformgestalter Prof. Wagenfeld entworfen. Uberraschend leichter Anschle da Zwischenhebel als W²IPPE& ausgebildet. Rand- und Mitteltosten schlagen sich gleich leicht an das kommt von der patenfamtfl. gesch. Uniyersalschiene. Die letzte Zeile wird optisch angezeigt durch die einzigartige ABC Bogenendsicht. 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Uhr gegen lustrie- ie ver- Trupps Poli- Frak- ion im ge Mi- einen Hohe kordert n der g, mit eldorf, Grund nenge- lungen schaft- ie sich itteln lustrie tenden dem t Sein, swerte Justrie s wer! Nr. 274/ Freitag, 27. November 1959 MORGEN Seite 13 1,3 Millionen Oeffentliche Bedienstete in Unruhe GTV folgt der Stimme aus Bonn Die Arbeiter, die Angestellten und die Beamten im Oeffentlichen Dienst haben ge- wih— bei allem Mißtrauen, das ihnen sei- tens der Oeffentlichkeit oft ungerechtfertig- terweise entgegengebracht ist— viele Sym- pathien auf ihrer Seite, wenn jetzt die Ge- werkschaft Offentlichte Dienste, Transport und Verkehr die Tarifverträge kündigte. Wenn es auch einkommensmäßig schon lange nicht mehr in ihren Haushalten so schlecht bestellt ist wie noch vor einigen Jahren, gehören sie doch allesamt zu den Fußkranken der expansiven, von den Ge- werkschaften betriebenen Lohnpolitik. Denn es handelt sich doch ausschließlich um Fest- Das Konjunktur-Karussell dreht sich immer schneller (eg) Trotz einer bemerkenswerten Ela- stizität des Angebots dränge die Nachfrage weiterhin gegen die Grenzen der technischen Produktionskapazitäten und des Arbeits- marktes, heißt es im neuesten Lagebericht des Bundeswirtschaftsministeriums über die wirtschaftliche Entwicklung im Oktober. Symptome einer Uebernachfrage seien der große Auftragsüberhang bei der Industrie, die zunehmende Verlängerung der Liefer- kristen und der hohe ungedeckte Bedarf an Arbeitskräften. Außerdem spiegele die Preis- tendenz in wichtigen Bereichen ein Ungleich- gewicht wider. Dies alles bestätige erneut die Zweckmäßigkeit der im Oktober getroffenen kreditpolitischen Maßnahmen. Das Ministerium glaubt eine Umgrup- pierung der den Konjunkturaufschwung be- stimmenden Kräfte zu erkennen. Während die Baukonjunktur etwas an Expansions- kraft verliere, schöben sich die Ausrüstungs- investitionen stärker in den Vordergrund, und selbst der private Verbrauch scheine aus seiner bisher weitgehend passiven allmählich in eine aktive Rolle überzu wechseln. Man werde aber erst das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel abwarten müssen, bis hier eine klare Aussage möglich sei. Einen ausgespro- chen boomartigen Charakter hat nach An- sicht des Ministeriums die inländische Stahl- nachfrage angenommen. Im Oktober habe der Auftragseingang bei der Stahlindustrie die Vorjahresziffern um 60 Prozent übertrof- fen. Die Stahlindustrie müsse aber ebenso wie andere Industriezweige auch noch mit einer Auftragserteilung aus dem Ausland fertig werden, die noch nie so umfangreich gewesen sei wie in den letzten Monaten. Im Vergleich zu der in manchen Fällen„gerade- zu hektischen Nachfrage“ der Unternehmer, die offensichtlich von übertriebenen Erwar- tungen hinsichtlich der künftigen Einkaufs- und Absatz möglichkeiten genährt werde, verhielten sich die Konsumenten weiterhin recht besonnen und vernünftig. besoldete, deren Einkommen nicht elastisch reagiert auf Marktspannungen und Preis- bewegungen. Der Gewerkschaft ist der Zeitpunkt so- zusagen in den Schoß gefallen. Just zur glei- chen Zeit macht der Bundesernährungsmini- ster und mit ihm das Bundeskabinett die ganze Bevölkerung rebellisch, in dem a) auf Preissteigerungen im Lebensmittel- bereich hingewiesen wird; b) gesagt wird, die vielgefräßigen Ver- braucher und ihr Feinschmeckertum(siehe Butterbeispiel) seien mit daran schuld, daß es dazu gekommen ist; c) überlegt wird, ob nicht wegen dr o- hender Butterpreissenkungen Einfuhren zu drosseln seien(vergl. politischen Teil der heutigen Ausgabe). 5 Just zu derselben Zeit tritt GTV mit ihren Forderungen auf den Plan. Wer will es noch verargen? Ueber die Höhe der For- derungen und über das Ausmaß, ja da wer- den unterschiedliche Meinungen bestehen, aber im allgemeinen sind den öffentlichen Bediensteten viele Sympathien gewiß. Es hat keinen Zweck, Versteck zu spie- len. Wenn jetzt die Bundesregierung oder Einkauſsberale: Die nachstehenden Preisangaben beziehen einer ihrer Vertreter, wenn jetzt politische Parteien oder einer ihrer Sprecher daher- kommen und behaupten, die Gewerkschaft, die öffentlichen Bediensteten bedrohen mit ihren Forderungen das Finanzgefüge des Staates, dann gibt es nur eine Antwort: Ihr Schreihälse selbst, die Ihr nicht wißt, wie⸗ viel Unheil Ihr durch Euere Tatenlosigkeit verbergendes Geschrei angerichtet habt, Ihr seid selbst daran schuld, daß es so kam, wie es so kommen mußte. So geht es, wenn ein Teil der Bundes- regierung und der politischen Parteien— die Grüne Front zieht sich quer durch alle Fraktionen hindurch— stets bemüht ist, die Preise hoch, recht hoch oben anzubinden, während der andere, der schwächere Teil sich vergeblich anstrengt, durch den Wett- bewerb der Leistung, durch die Konkur- renzwirtschaft erträgliche Verhältnisse, er- träglichen Zustand im Preisgefüge zu schaf- fen. Tex Badisches Obst gemeinsam verwerten (LSW) Eine ganz Baden umfassende Ver- Wertungsgenossenschaft für einheimisches Wirtschaftsobst soll unter Beteiligung der Obstgroßmärkte, der Süßmostereien und der Landkreise mit einem Kapital von 600 000 DM. gebildet werden. Die süd- und nord- tir die Hau strau sich auf häufig anzutreffende Verbraucher- preise für Waren von einwandfreier Qualität in mittlerer Preislage. Preise vom 25. 11. 1959.) Man spricht über Kartoffeln in Klarsicht- packung. Verpackung kann in Perfektionis- mus ausarten; sie ist für den Verbraucher gedacht. Bei Frostgefahr zeigen die Ge- müsepreise steigende Tendenz. Blumenkohl ist unterschiedlich im Preis. Rosenkohl wird z. T. zu günstigen Bedingungen angeboten. Ware: Mannheim Heidelberg Ackersalat 100 g 33—40 38 Endiviensalat Stück 20—30 25 Rotkraut Pfund 28—35 30 Wirsing Pfund 25—32 40 Karotten Pfund 28—40 45 Blumenkohl Stück 50—70 65 Rosenkohl Pfund 60—865 70 Kartoffeln Pfund 15—17 16 Obst: Die spanische Apfelsinenernte soll in Menge und Güte das Vorjahr übertreffen. Citrusfrüchte sind preisgünstiger als z. B. Aepfel. Die Preise für Zitronen geben nach. Bananen sind als preisgünstig im Verhältnis zum Nährwert anzusehen. Ware: Mannheim Heidelberg Apfel Kl. A Boskop Pfund 30-60 40—50 Gewürz-Luike Pfund 45—50 50 Regina-Datteltrauben Pfund 75-85 95 Navel-Orangen Pfund 5260 70—90 Mandarinen Pfund 65-80 100 Geflügel wird in großer Auswahl preis- günstig angeboten, z. B. finnisches Suppen- huhn ohne Darm für 1,60 DM das Pfund. Gänse dürften zur Zeit preisgünstig auf dera Markt sein, ebenso Enten. Ware: Mannheim Heidelberg Suppenhuhn Pfund 168-210 188—215 Hähnchen o. Darm Pfund 250—310 215 Hähnchen, bratfertig Pfund 270-330 245 Ente inländ. Pfund 200—230— Ente ausländ. Pfund 195230 190 Gänse inländ. Pfund 200-250— Gänse ausländ. Pfund 200—240 198 Fleisch: Das Angebot ist im allgemeinen unverändert; die Preise von Kalbfleisch sind zurückgegangen. Ware: Mannheim Heidelberg Schweinehals Pfund 340-360 315—380 Rindfleisch z. Kochen Pfund 290-320 2890—340 Kalbfleisch v. Bug Pfund 330—365 300—380 Eier: Inlands-Eier sind knapp und teuer. Die Preise der eingeführten Eier liegen höher als im Vorjahr, da sich die Import- preise den heimischen Preisen angleichen. Ware: Mannheim Heidelberg Eier B inländ. Stück 22—25— Eier B ausländ. Stück 21—24 20 Butter: Der Butterzoll wird jetzt bis zum 31. März 1960 ausgesetzt; 1 Pfd. Butter ko- stete in Mannheim Mitte November 1958 83 Pf, am 25. November 1959 95/100 Pf. Ware: Mannheim Heidelberg Markenbutter% Pfund 95—100 95—98 Weitere Wirtschaftsnachrichten S. 13 badischen Landkreise werden sich, wie der Kehler Landrat Walter Schäfer jetzt mit- teilte, mit insgesamt 100 O0 DM an dem Projekt beteiligen. Zweck der Organisation ist es, in Jahren der Obstschwemme den Absatz dadurch zu sichern, daß die örtlichen Süßmostereien das über den Eigenbedarf der Obsterzeuger hinaus anfallende Wirt- schaftsobst abnehmen, keltern und, soweit sie den Süßmost nicht selbst verwerten, an die zu errichtenden Zentralkellereien wei- terliefern. Dort soll der Süßmost nach Zu- satz von Zitrusfrüchten als„Badischer Süß- most“ ausgebaut und vertrieben werden. Auch Frankreich plant Heiz öls teuer (VWD) Die französische Regierung prüft gegenwärtig einen vom Industrieministerium ausgearbeiteten Energieplan, der auch die Einführung einer Heizölsondersteuer vor- sieht. Ihr Ertrag würde in erster Linie zur Finanzierung der im französischen Kohle- bergbau notwendigen Umstellungen ver- wendet werden, die durch den Rückgang des Kohleverbrauchs erforderlich sind. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Auch in der Frage der Senkung der fran- zösischen Benzinpreise steht eine Entschei- dung noch aus. Nach dem neuesten Stand der Verhandlungen mit den Erdölgesell- schaften will die Regierung die Benzinsteuer um zwei ffrs je Liter ermäßigen, wenn die Oelgesellschaften ihrerseits ihren Preis um Zwei ffrs senken, so daß eine Gesarmntpreis- ermähigung von vier ffrs je Liter zustande- kommen würde. Italienische Kartell-Bremsen und Konzentrations- Kontrollen (VWD) Ein Gesetzentwurf gegen Zusam- menschlüsse in Handel und Industrie wird dem italienischen Kabinett in Kürze vor- gelegt werden. Das Gesetz soll die Wett- bewerbsfähigkeit Italiens sichern und die italienische Gesetzgebung den übrigen Län- dern der Europaischen Wirtschaftsgemein- schaft(EWO) angleichen. Verboten werden sollen nach dem Entwurf Absprachen zwi- schen Firmen über die Beschränkung oder Behinderung des Wettbewerbs im Handel auf dem heimischen Markt. Verboten wird ferner die Preisbindung bei An- und Ver- kaufspreisen sowie die Produktions-Begren- zung und-kontrolle der Märkte, der tech- nischen Entwicklung, der Investitionen so- wie des Anteils am Markt oder den Versor- gungsquellen. Nicht verboten wird dagegen die Fusion von Gesellschaften oder Verträge über grup- penweise Tätigkeiten oder der Verkauf von Lizenzen für industrielle Patente. Bei Ge- setzesübertretungen sind Geldstrafen vor- gesehen. Irgendwelche Zusammenschluß Vereinbarungen von Industrie-Unterneh- men müssen dem zuständigen Ministerium innerhalb eines Monats angezeigt werden. Mehr Oeffentlichkeitsarbeit für Aktienge sellschaften (eg). Den Aktiengesellschaften soll mit der „Kleinen Aktienrechtsreform“ eine erwei- terte Publizitätspflicht auferlegt werden. Nach den Beschlüssen des Wirtschaftsaus- schusses des Bundestages, die vom Plenum voraussichtlich am 2. Dezember bestätigt werden, sind von der verstärkten Publizität zunächst nur Aktiengesellschaften ausgenom- men, deren Bilanzsumme drei Millionen DM nicht übersteigt und deren Aktien weder zum amtlichen Börsenhandel zugelassen noch in den geregelten Freiverkehr einbezogen sind. Auch darf eine Zulassung zum amtlichen Handel nicht beantragt sein; außerdem sol- len personenbezogene Kapitalgesellschaften im Sinne des Körperschaftssteuergesetzes von der erweiterten Publizitätspflicht befreit sein, soweit ihre Bilanzsumme nicht über 10 Millionen DM liegt. Die neuen Publizi- tätsbestimmungen sind erstmals auf das am 31. Dezember 1960 endende Geschäftsjahr an- zuwenden. Der Finanzausschuß des Bundestages hat hinsichtlich des steuerlichen Teils der Klei- nen Aktienrechtsreform beschlossen, daß bei Gratisaktien, die an Belegschaftsmitglieder ausgegeben werden, die Hälfte der Differenz zwischen Nennbetrag und Aktienkurs steuerfrei bleiben soll, wenn ihr Nennbetrag 500 DM im Jahr nicht übersteigt und die Papiere fünf Jahre lang nicht weiterver- äußert werden. Hiergegen hat die SPD Oppo- sition angemeldet. Sie meint, der Ausschuß beschluß würde bedeuten, daß beispielsweise Mitarbeiter der Daimler-Benz AG, denen die Gesellschaft jährlich Gratisaktien im Nenn- betrag von 500 DM zuzuwenden bereit sei, beim heutigen Kurs der Daimler-Benz-Aktie etwa 14 000 DM von der Gesellschaft erhalten könnten und davon nahezu 7000 DM nicht zu versteuern brauchten. 5½ prozentige Esso-Anleihe auf 50 Mill. DM aufgestockt (VWD) Für den nach Durchführung des Umtausches der 8gprozentigen Anleihe von 1953 und der Umschuldung langfristiger Ver- bindlichkeiten verbleibenden Restbetrag der 5½ prozentigen Anleihe von 1959, der am 25. November zum Verkauf gestellt wurde, bestand eine außerordentlich große Nach- frage, teilt die Verwaltung der ESSO AG mit. Wegen der starken Ueberzeichnung hat sich die Gesellschaft im Einvernehmen mit dem aus der Dresdner Bank AG. und dem Bankhaus Brinckmann, Wirtz und Co. be- stehenden Emissionskonsortium entschlos- sen, den Gesamtbetrag der Anleihe von bis- her 40 Millionen DM auf 50 Millionen DM aufzustocken und die Zeichnung sofort zu schließen. Der Aufstockungsbetrag wird bei der Finanzierung von laufenden Investitions- vorhaben der ESSO Verwendung finden. Trotz dieser Aufstockung mußten die vorlie- genden Kauforders repartiert werden. Fut den nerubsen Iflagen NERVOUGASTROI Dank seiner besonderen Zusammensetzung eus pflenzlichen und chemi: schen Stoffen wirkt es in hohem Mahe sdurebin- dend, krampflösend und schleimhautschützend. Nut in Apotheken. 60 Tabl. DN i. 95- 120 Tabl. DM 3.45 bermstotun gen 1755 ee, 92 5 7 2 Um kostenlos e Mannheim, im Sparer gebaut haben. Wie das spritzt und erfrischt: Klares Wasser und der Schaum von meiner„8 mal4“ Das hält mich bis zum späten Abend morgenftrisch- denn „8 mal 4“ befreit vom lästigen Körpergeruch. * f sparens und das Woh das Famiſienheimgeset för den öffentli Wir laden Sie ein —Böhnensqal= F 4, 79, Nähe Marktplatz, am 28. JJ. 1959 von 11-49 Uhr, am 29. JJ. 1959 yon 10-19 Uhr und am 30. JJ. 1959 von 11-19 Uhr. 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Hier schirmen nicht weniger als sechs Berner Feldspieler ihr Tor ab. Links im Hintergrund Kreß. Foto: dpa Das ganze Geheimnis der Ruder-Erfolge: Jechnit beingi Hlete: Kondition Längen Trainer Cohnen zur Situation des DRV/ Vielseitigkeit wurde Trumpf „Unsere heutige Vorherrschaft basiert auf der überlegenen Kondition der deutschen Ruderer und ihrer planmäßigen Trainings- ausbildung.“ Mit diesen nüchternen Worten, die den unbestritten großen Anteil verant- wortungsbewußter Trainer und klug ge- kührter Vereine am deutschen Ruderhöhen- flug der letzten drei Jahre bescheiden in den Hintergrund stellen, nannte mit Dr. Theo Cohnen einer der erfolgreichsten deutschen Ruder-Trainer der Gegenwart die Haupt- ursache für die seit 1956 währende dominie- rende Stellung in Europa. Die„Ruder- revolution“, von Düsseldorf und Ratzeburg ausgehend, bedingt, wie Dr. Cohnen bei einem Referat über„Erkenntnisse modernen Höchstleistungs-Trainings“ ausführte, eine Synthese aus Technik, Kondition, Kraft und psychologischer Einstellung. So sehr die Tech- nik im Laufe der Zeit verschiedenen Wand- lungen unterworfen war, wobei der Trainer des Europameisterschafts-Vierers m. St. von Germania 04 Düsseldorf an die Rückführung zum natürlichen Rudern durch Steve Fair- bairn und als ein prägnantes Beispiel an den Olympisches Komitee muß unabhängig bleiben „Das Nationale Olympische Komitee NOE) der Bundesrepublik muß in seinen Entschei- dungen völlig unabhängig bleiben.“ Das er- klärte am Donnerstag der Kanzler des Inter- nationalen Olympischen Komitees GO) Mayer zu der Unterredung zwischen Bun- deskanzler Dr. Adenauer und dem Präsiden- ten des Deutschen Sportbundes, Daume. Mayer betonte, daß eine völlige Unabhängig- keit und Autonomie der NOKs im Artikel 25 der Satzung des IOC ausdrücklich als Vor- aussetzung zur Zugehörigkeit des IOC fest- legt ist. Mayer erklärte weiter, daß die deut- schen Teilnehmer an den Olympischen Spielen unter der schwarz-rot-goldenen Flagge mit den fünf olympischen Ringen im weißen Feld marschieren müssen. Es sei nicht zu erwarten, daß der Präsident des IOC, Brundage, den vom NOR der Bundesrepublik gebilligten Entscheid ändern werde. Eine Renderung in der Flaggenfrage könnte nur dann erfolgen, wenn sich die NOKs aus beiden Teilen Deutschlands auf ein anderes annehmbares Symbol einigen würden. Ziegelwies und Miesbach siegten In den Mittwochspielen der Eishockey Oberliga behauptete der SC Ziegelwies mit einem 4:1(2:1, 2:0, O:00-Erfolg über die in die Runde eingreifende Sd Nürnberg die Füh- rung. Das zweite Treffen, das in Bad Tölz durchgeführt wurde, gewann der TEV Mies- bach mit 13:7(5:2, 4:1, 4:4) gegen den E Landsberg.. Die Tore zum sicheren 4:1 des SC Ziegel- wies Über die HG Nürnberg schossen Walk(2), Patzner und Gröger, den Gegentreffer be- sorgte Bingoldt.— Einmal mehr zeichnete sich der Altinternationale Fritz Poitsch beim TEV Miesbach aus. Mit acht Treffern war der erlihere Garmischer erfolgreichster Tor- ſchütze seines Klubs beim 13:7 über Lands- Herg. Das Ende der„Aera Surtees“? Der fünfmalige Motorrad-Weltmeister John Surtees, der seit zwei Jahren in den Jrand-Prix-Rennen der 350 und 500-cο m- Klasse ungeschlagen blieb, hat seinen Ver- rag bei MV- Agusta nicht erneuert. Der 55 jährige Engländer will zumindest zwei Jahre pausieren, da sein Motorradgeschäft in London einen so starken Aufschwung 82 nommen hat, daß es seine ganze Zeit erfor- dert. Bei der schnellen Entwicklung des Motorradsports ist es jedoch sehr Fraglich, ob der sympathische Engländer nach einer so langen Pause noch einmal Anschluß findet. Bronzemedaillen-Gewinn durch den Berliner Wiking-Achter 1936 in Berlin-Grünau er- innerte— heute sind die Unterschiede in der Technik minimal. In dieser Situation wurden in Deutschland neue Wege zur größeren Leistungsstärke im Rudern gesucht. Rückhaltlos bescheinigte Dr. Cohnen solchen Kapazitäten wie Prof. Rein- dell und Woldemar Gerschler wertvolle Er- kenntnisse, die über das immer mehr an Popularität gewinnende Intervalltraining zur sogenannten„Ratzeburger Variante“ führten. In gleichem Maße, wie die Unterschiede in der Technik mehr und mehr zusammen- schrumpften, steigerte sich der Wert der Kon- dition. Damit ist die Technik ganz gewiß nicht zu einer zweitrangigen Angelegenheit degradiert. Im Gegenteil. Zwei Beispiele be- Weisen eindrucksvoll die Vielseitigkeit von Spitzenruderern: Manfred Rulffs, in diesem Jahre Schlagmann im Europameister-Achter der Rgm. Ratzeburg/ Kiel, und Manfred Uellner aus dem Vize-Europameisterboot der Rgm. Neußer RV/ Germania Düsseldorf kamen 1958 bzw. 1959 in allen sieben olympischen Bootsklassen zu Siegen! Ein anderes Beispiel der Vielseitigkeit lieferten die Mitglieder des Düsseldorfers Germania-Vierers m. St. Die späteren Europameister dieser Bootsklasse trainierten in ganz anderen Booten: Der „ferngesteuerte“ Schlagmann Dr. Hess in Würzburg im Einer, und in Düsseldorf be- reiteten sich Effertz, Cintl und Wegner im Riemenzweier und im Skiff unter Dr. Cohnen vor. „Trainer sollen nicht nachahmen, sondern denken“, sagt Dr. Cohnen, der bei der Nach- wuchsfrage von neiderweckenden Möglich- keiten bei seinem Trainerkollegen, dem Ratzeburger Studienrat Karl Adam, spricht. Karl Adam, der an seiner Schule aus einem dankbaren Reservoir vieler hundert Jugend- licher den Nachwuchs aussuchen kann, hat mit dem Düsseldorfer Trainer eines gemein- sam: Beide huldigen dem Grundsatz:„Tech- nik bringt Meter— Kondition Längen.“ Dr. Theo Cobnen ist es auch, der zur Kritik der Schweizer Fachzeitung„Sport“ nach den Europameisterschaften in Macon Stellung nimmt:„Warum soll der schnelle Ratzeburg/ Kieler Achter kritisiert werden? Weil er schnell ist? Wenn man die Ansicht vertritt, die Technik sei bei ihm schlecht, dann nur deshalb, weil die Technik von der Kondition überflügelt wurde. Maschinen- mäßig, wie man es ihnen vorgeworfen hat, rudern diese Jungen bestimmt nicht!“ A. Unser esse Owens:„Setbst 9,8 Seb. sind nichl unerreicila- Zum Thema„Schallmauer“ im Sprint: 6 Hochachtung vor Fütterer, Germar und Hary— aber„die Vormachtstellung der USA ist nicht gefährdet“ In Chikago wurde kürzlich ein Mann, der gerade einen Hut und einige Schall- platten aus einem parkenden Auto entwenden wollte, vom Autobesitzer auf frischer Tat ertappt. Der Dieb versuchte zu fliehen, aber der Autobesitzer holte ihn schon nach wenigen Metern ein, packte ihn am Jackettkragen und übergab ihn der Polizei. Das War Pech für den schweren Jungen, denn der Mann, dem er die Festnahme verdankte, War niemand anders als Jesse Owens, vierfacher Goldmedaillengewinner der Olym- pischen Spiele 1936 in Berlin und einer der besten Sprinter aller Zeiten.„Eigentlich dachte ich, daß ich zum alten Eisen gehöre. Aber der Vorfall hat mir gezeigt, daß mir doch noch nicht jeder davonläuft“, erklärte Owens hinterher. Das mit dem„alten Eisen“ ist bei Jesse Owens freilich nicht so wörtlich zu nehmen. Trotz seiner 46 Jahre durchläuft der„König der Sprinter“ die 100-m- Strecke immer noch in Zeiten um 11,5 Sekunden. In Chikago, vo sich Owens beruflich niedergelassen hat— er 18. dort wohlbestallter Direktor einer Versicherungsgesellschaft— betreut er ne- benbei eine große Gruppe von jugendlichen Sportlern, vorzugsweise Sprintern. In dem Viertel, in dem sich das Verwaltungsgebäude der Gesellschaft befindet, gehört es zu den gewohnten Bildern, daß man Herrn Direk- tor Owens im Trainingsanzug an der Spitze einiger Dutzend Jugendlicher zum Stadion laufen sieht. Auf der Aschenbahn selbst übt Jesse Owens mit seinen jungen Freunden sehr intensiv alles, was zu einem guten Sprinter gehört: Start und Lauf, aber auch viel Gymnastik.„Das kommt selbstverständ- Uch auch mir selbst zugute“, meint der far- bige Ex- Olympiasieger.„So halte ich mich ständig in Form.“ 5 Jesse Owens, glücklicher Vater dreier Töchter, von denen zwei bereits verheiratet sind, plaudert sehr gerne aus der Schule der Leichtathletik. Es macht Spaß, sich mit ihm zu umterhalten, denn er ist ein aufgeschlos- sener, über alle Belange der Leichtathletik ausgezeichnet informierter Gesprächspart- ner. Welches wohl sein größter Wunsch wäre?„Eigentlich habe ich zwei große Wün- sche“, meinte Jesse Owens.„Zunächst möchte ich es erleben, daß mein Weitsprung- Welt- rekord, den ich am 25. Mai 1935 mit 8,13 m aufgestellt habe, noch sein silbernes Jubi- läum feiern kann, ehe er ausgelöscht wird. Ich bin überzeugt, daß meine Rekordmarke im Olympiajahr 1960 überboten wird Bell und Ter-Owanesjan haben vor allen anderen das Zeug dazu. Aber wer weiß, vielleicht lassen sie sich noch bis zu den Olympischen Spielen im August Zeit? Und mein zweiter Wunsch: Germe möchte ich, daß es dem einen oder anderen meiner Schützlinge gelingen möge, zur Weltspitzen- klasse vorzustogen. Ich wäre glücklich, Wenn es einmal heißen könnte: Der erste Mensch, der die 100 Meter in 10,0 Sekunden lief, kam aus der Schule von Jesse Owens!“ „Eine solche Zeit halte ich nämlich durchaus für möglich“, fährt Owens fort. „Ich würde sogar sagen, daß selbst 9,8 Se- kunden nicht unerreichbar sind. Allerdings muß man für eine solche Leistung von der Natur mit außerge wöhnlichen Gaben ausge- stattet sein. Der Super-Sprinter der Zukunft wird das Beste aller heutigen Sprinter in sich vereinen: den Blitzstart Harys, dem An- tritt Morrows, die Grundschnelligkeit Nor- tons und die gazellenhafte Leichtfüßigkeit Germars. Aber so ein Mann wird wohl nur einmal in 20 Jahren geboren, und dann ist es oft nur eine Laune des Zufalls, ob er rechtzeitig ,erkannt' und richtig geführt wird. Ich selber bin mir dessen bewußt, daß ich meine Leistungen mehr oder weniger als Autodidakt und auf Grund meiner natür- lichen Begabung erzielt habe. Hätte ich zu meiner Zeit nach den gleichen wissenschaft- lichen Kenntnissen leben und trainieren können, wie sie heute für einen Sprinter selbstverständlich sind, so wären die 10,1 oder gar 10,0 Sekunden möglicherweise schon vor zwei Jahrzehnten fällig gewesen. Man ist heute hinsichtlich der Trainings- methoden meiner Zeit weit voraus, nur wirkt sich dieser Umstand in dem Mittel- und Langstrecken naturgemäß viel deutli- cher aus als im Sprint.“ Jesse Owens ist überzeugt, daß die „Traumzeit“ von 10,0 Sekunden über 100 m schon sehr bald von einem Amerikaner ge- laufen werden wird.„Wir haben in den USA eine Fülle von Sprintertalenten, die nach vorne drängen. Trotz aller Hochachtung vor der deutschen Sprinterschule, die einen Füt- terer, Germar und Hary hervorgebracht hat, und einiger europäischer Eintagsfliegen' wie Berrutti, Delecour usw., halte ich die amerikanische Vorherrschaft auf den Kurz- strecken nicht für gefährdet. Im Gegen- teil sie erscheint mir heute gefestig- ter denn je. Das Olympiajahr 1960 müßte es beweisen. Ich glaube, daß wir Amerikaner im Sprint nicht nur die größte Breite besit- zen, sondern auch in der Spitze so weit sind, daß die 10,0 Sekunden möglich erscheinen. Wahrscheinlich wird diese neue Weltrekord zeit bereits in den nächsten zwei Jahren er- zielt werden. Allerdings halte ich nicht Bob Morrow, Ray Norton, Leamon King oder * „ auf Kind land EON SAN FFCN gut rasiert- gut gelaunt einen anderen aus der bewährten Sprinter- garde einer solchen Leistung für fähig, son- dern sie wird wahrscheinlich viel eher von einem Nachwuchsmann vollbracht werden, dessen Name der breiten Oeffentlichkeit heute noch unbekannt ist.“ Gegen Frankreich vor dem 26. Sieg: sante ieder Nicht det deuischen Niege Ungleich schwerer hat es in Mülhausen die Frauen-Vertretung des DTB Der erste Länderkampf in der deutschen Turngeschichte mit Männern und Frauen dürfte am Sonntag in Mülhausen(Elsaß) der deutschen Männer-Riege gegen Frankreich im 38. Treffen den 26. Sieg bringen, wäh- rend die Französinnen in ihrer letzten Be- gegnung in Luxemburg ein Leistungsniveau zeigten, das die Aufgabe für die deutschen Frauen nahezu unlösbar erscheinen läßt. Da Meisterin Rosi Rieder-Fottner noch nicht Wieder eingesetzt werden kann, wird es der DTB-Vertretung in diesem Kür-Vierkampf (Stufenbarren, Schwebebalken, Pferdsprung und Bodenturnen) auch schwerfallen, die Einzelsiegerin zu stellen. Im Kür-Sechs- kampf der Männer tritt die deutsche Riege ohne Lohmann und Kurrle, und dafür mit Bechdolf an, wenn die Knieverletzung des Kölners bis dahin ausgeheilt ist. Mit Bantz, der die beiden Begegnungen 1956 in Frei- burg und 1953 in Paris als Einzelsieger bzw. Dritter mitmachte, Fürst, Lyhs, Groborz, Irle und Ersatzmann Vollmer ist an dem dritten deutschen Sieg im dritten Kampf gegen Frankreich kaum zu zweifeln. Die bis auf Wieder einmal gegen den alten Rivalen Nauheim: Am Samstag ist erste HE C-Sieg fällig Steigerung der letzten Wochen stempelt Mannheim zum Favoriten Wenn sich morgen abend im Eisstadion der Mannheimer ERC und VfL Bad Nauheim im Bundesliga-Punktespiel gegenüberstehen, dürfte hüben wie drüben ein Kampf auf Bie- gen oder Brechen geführt werden. Beide Mannschaften haben bisher noch keinen Punkt geholt Nauheim verlor gegen Preu- Ben Krefeld und Meister Füssen), beide sehen diesmal eine Chance auf den ersten Sieg— und nicht zuletzt ist es für beide eine Pre- stigefrage, dieses Spiel zu gewinnen. Mannheim darf man gegen den alten Rivalen die Rolle des Favoriten einräumen. Die Begründung liegt in der unverkennbaren Steigerung des MERC in seinen letzten Spie- len. Während von Bad Nauheim keine neuen Ergebnisse vorliegen, haben die Spieler um Sepp in der letzten Woche eindrucksvoll be- Beim 5:2-Eishockey-Sieg über die Schweiz: Kurt Sepp zweifacher Torschütze Deutschlands Eishockey-Nationalmann- schaft errang in Genf mit 5:2(2:2, 2:0, 10) gegen die Schweiz den zehnten Sieg(bei sechzehn Niederlagen) gegen die Eidgenos- sen. Die Begegnung vor 6000 Zuschauern, die nach dem 1:5 und 3:5 gegen Schweden sowie dem 6:4 und 7:1 über Italien den dritten deut- schen Saisonsieg brachte, wurde besonders im Schlußdrittel überlegen von Deutschland geführt. Zu dieser Zeit fehlte in den deut- schen Sturmreihen allerdings die letzte Kon- zentration, um gegen den konditionsschwa- chen Gegner, bei dem jedoch Torwart Kiener eine ausgezeichnete Leistung zeigte, ein Kla- reres Ergebnis herauszuholen. An dem ver- dienten deutschen Erfolg bestehen keinerlei Zweifel, er darf jedoch nicht überbewertet werden, denn die Schweiz steckt ganz offen- sichtlich im Nauaufbau. Bereits die 2. Minute brachte die deutsche 1:0-Führung. Als Verteidiger Nobs auf der Strafbank saß, nutzte der Mannheimer Kurt Sepp die zahlenmäßige Schwächung des Gegners entschlossen aus, und bereits drei Minuten später hieß es 2:0 durch den Füs- sener Ernst Trautwein. Nach zwei Treffern von Bazzi und G. Riesch ging es mit 2:2 in die erste Pause. Die Schweiz startete zwar ausgezeichnet im Mitteldrittel, aber aus der Umklammerung heraus sorgte Sepp für die erneute Führung, die nach einem Verteidi- gungsfehler bereits in der 29. Minute durch den Tölzer Eberl auf 4:2 ausgebaut wurde. Bei der anhaltenden deutschen Ueberlegen- heit im Schlußdrittel gab es nur noch einen Treffer zum 5:2 durch den Krefelder Metzer. Als in den Schlußminuten fünf Schweizer gegen drei deutsche Feldspieler(Straf- minuten für Huber und Eggerbauer) standen, konnten die Eidgenossen diesen Vorteil nicht ausnutzen. Die deutsche Mannschaft spielte mit: Hobelsberger(SC Riegersee); Ambros, Egger- bauer(beide EV Füssen); Huber(SC Rieger- see), Schneitberger EC Bad Tölz); Schubert, Egen(beide Füssen), Rampf Bad Tölz); Sepp(Mannheimer ERC), Unsinn, Trautwein (beide Füssen); Eberl Gad Tölz), Metzer Preußen Krefeld), Reif Bad TöIz). stätigt, daß die Niederlage in Krefeld nur großem Pech zuzuschreiben war. Obwohl Guttowski und Schoor nicht eingesetzt wer- den konnten, liefen die Mannheimer in den Spielen um den Precsia-Cup in Zürich zu feiner Form auf, die mit einem Sieg über die starke Auswahl von Helsinki belohnt wurde. Mit der gleichen Leistung müßte der MERC auch diesmal gegen den Rivalen als Sieger vom Eis gehen. Spielbeginn 20 Uhr. Bantz junge deutsche Riege verfügt über eine erhebliche Leistungsdichte und dürfte höher gewinnen als die„alte“ Mannschaft, die 1953 überraschend nur mit 0,80 Punkten Vorsprung gewann, aber am 15. Mai 1956 mit einem klaren 286,80: 275,70 diese Scharte auswetzte. In der deutschen Mannschaft von damals war aus der jetzigen Riege nur Bantz dabei. Auch die französische Mann- schaft kann, wie sie gegen Luxemburg mit 337,50 Punkten zeigte, einen guten Durch- schnitt turnen, hat aber nur eine Außen- seiterchance. Anders Woldseth gestorben Einer der vielversprechendsten Ski- Sprungläufer und Norwegens Hoffnung für die olympischen Winterspiele in Squaw Val ley, Anders Woldseth, brach am Donnerstag auf der Treppe im Geschäft seines Vaters Plötzlich zusammen und starb auf dem Trans- port ins Krankenhaus. Der 25 jährige Wold- seth hatte sich vorigen Winter bei einem Sturz auf der Graakallen-Schanze während der Skiflugwoche schwere Kopfverletzungen zugezogen, so daß die Arzte in Trondheim annehmen, hierin sei die Ursache für seinen unerwarteten Tod zu suchen. Genau wie sein Landsmann Thorbjörn Iggeseth war Woldseth wie ein Komet am Skihimmel aufgestiegen. Er holte sich die Landes Meisterschaft 1959, gewann die „Svenska Skidspelen“ in Schweden, wurde Zweiter beim Treffen der finnischen Elite und triumphierte bei zahlreichen euro- päischen Konkurrenzen. Nach dem bereits nominierten Yggeseth war Woldseth der aus- sichtsreichste Anwärter auf einen Platz in der norwegischen Skimannschaft für Squaw Valley.— Woldseth, der schon im Alter von 12 Jahren auf der Schanze von sich reden machte, spielte nebenher auch Eishockey und Fußball. EINE GROSSE CHANCE hatte Eintracht-Stürmer Bäumler bei diesem Kopfball. D: Leder strich aber knapp am Tor der Schweizer vorbei. Da sich die Frankfurter nach dem klaren 4:1- Vorspielerfolg offensichtlich schonten, andererseits aber auch kein Mittel fanden, die tiefgestaffelte Abwehr der Berner auseinander zuziehen, reichte ES nur zu einem mageren 1:1. Den Einzug in die Runde der letzten Acht hat sich der deutsche Meister aber auch damit gesichert. Foto: Keystone . bleiben clabei. DER GROSSE DEUTSCHE SFK Seite 18 MORGEN Freitag, 27. November 1959/ Nr. 274 OMEGA Sue, eine Wasserdichte Präzisionsuhr, die vor mehr als 15 Jahren in Zusammenorbeit mit Experten der Seefahrt und Aviatik entworfen Wurde. Sie besitzt eine Wider- .— N standsreserye, die Sie vermutlich nie völlig in Anspruch nehmen Werden. 8 in, d 8 g 5 8 5 . 885 Diese Uhr, ein markantes Modell qus unserer breiten OMEGRA-Kollektion, wird quch lhnen das Geföhl der Sicherheit und Verläßlichkeit geben. es chenk bon bleibendem Werl Stets begehrt und stets Willkommen sind: Kopfer-Giefkännchen 3 ab 6.— W 4 8 8* N Messing- W.. 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Die Leidtragenden des vergangenen Sonntags Bayern München und der 1. FC Nürnberg, sind in München unter sich, und man darf annehmen, daß die Münchener sich hier besser in Szene zu setzen wissen als zuletzt gegen die Karlsruher. Ein weiteres herausragendes Treffen steigt im Neckar- stadion zwischen dem VfB Stuttgart und Kickers Offenbach, die beide den Anschluß nicht verlieren wollen. Eintracht Frankfurt ist, bereits am Samstag, Favorit gegen Viktoria Aschaffenburg, ebenso der SSV Reutlingen gegen Se infa 05. Ob die SpVgg Fürth mit ihrem schwachen Angriff gegen 1860 München bestehen kann, ist sehr fraglich, zumindest offen erscheint auch das Treffen Ulm 46— VfR Mannheim während der FSV Frankfurt wohl nicht stark genug ist, um Bayern Hof die erste Heim-Niederlage beizubringen. Eintracht Frankfurt— Viktoria Aschaf- kenburg(Samstag), Karlsruher Sc— Stutt- garter Kickers, Bayern München— 1. FC Nürnberg, VIB Stuttgart— Kickers Offen- bach, SpVgg Fürth— 1860 München, SSV Reutlingen— Schweinfurt 05, TSG Ulm 46 — VfR Mannheim, Bayern Hof— FSV Frankfurt. Neun Erfolge in Sasolburg Renate Junker sprang 6, 13 m weit Die überragende Leistung beim Start der deutschen Leichtathleten in Sasolburg bei Johannisburg erzielte die 21jährige Renate Junker(Rheydt) mit 6,13 m im Weitsprung, der sie noch zwei Erfolge über 100 y in 11,3 und über 80 m Hürden in ebenfalls 11,3 Sek. hinzufügte. Sehr gefeiert wurde auch der Kugelstoßmeister Karl-Heinz Wegmann Dortmund) von den südafrikanischen Zu- schauern für seinen Erfolg mit 17,21 m. Der deutsche Stabhochsprungmeister Klaus Leh- onderklasse Probieren Sie nertz(Solingen) wurde Doppelsieger, und zwar in seiner Spezialdisziplin mit 4,33 m und im Weitsprung mit der persönlichen Bestleistung von 7,10 m. Insgesamt kam die kleine deutsche Leichtathletikmannschaft in Sasolburg zu neun ersten Plätzen. Ergebnisse: Männer: 100 y: 1. Gamper (Kornwestheim) 9,9; 220 y: 1. Bloom 22,0, 2. Oberste(Hörde); 440 y: 1. Potgieter 438,2, 2. Adam(Leverkusen); 1 Meile: 1. Brenner (Eglosheim) 4:12, 2; 220 y Hürden: 1. Potgieter 23, 6. 4. Joho(Freiburg); Hochsprung: 1. Riebensahm(Bremerhaven) 1,83 m; Stab- hochsprung: 1. Lehnertz(Solingen) 4,33 m; Weitsprung: 1. Lehnertz 7,10 m; Kugelstoßen: 1. Wegmann Oortmund) 17,21 m.— Frauen: 100 J: 1. Junker(Rheydt) 11,3; 80 m Hürden: 1. Junker 11,3; Weitsprung: 1. Junker 6, 13 m. In der Spielzeit 1958/59 holte der VfR gegen Ulm 46 mit 5:3 und 2:1 alle vier Punkte. Das muß nicht unbedingt dafür sprechen, daß es den Rasenspielern auch diesmal bei den„Spatzen“ zum Erfolg reicht. Immerhin haben sich die Württemberger einen Platz im Mittelfeld erkämpft. Trotz- dem wäre es keine Ueberraschung, wenn die Mannheimer das bessere Ende für sich be- halten würden. Vor allem in der Abwehr, die zuletzt auch die große Bewährungsprobe gegen den Deutschen Meister so glänzend bestand, haben sie ein klares Uebergewicht. Schön wär's, wenn die Elf erneut einen Sieg mitbringen würde— nicht zuletzt wegen des Tabellenstands: Zwei weitere Punkte könnten den endgültigen Anschluß an das Mittelfeld bedeuten! Von den Spitzenmannschaften sind der Karlsruher Sc und Eintracht Frankfurt in ihren Heimspielen gegen den Tabellen- letzten Stuttgarter Kickers bzw. Viktoria Aschaffenburg klare Favoriten— der KSC mehr als der Deutsche Meister, der zwischen- durch ja noch das kräfteraubende Europa- pokalspisgegen Bern zu bestreiten hatte. Als sehr offen sind die Treffen in München und Stuttgart anzusehen. Man kann sich nicht gut vorstellen, daß der 1. FC Nürnberg in München seinen großen Vorjahrssieg(5:2) Wiederholen kann, obwohl die Bayern-Ab- Wehr(wie sich gegen den KSC zeigte) durch- aus verwundbar ist. Offenbach muß in Stutt- gart noch einmal ohne Kraus auskommen und vielleicht auch ohne den erneut ver- letzten Kaufhold, was wohl ein zu groges Handicap sein wird. 1860 München hat ohne Feigenspan in Stuttgart gegen die Kickers nichts zuwege- gebracht— und dieser Scharfschütze wird auch in Fürtn nicht dabeisein. Da werden die Münchner„Löwen“ wohl abermals auf ihre gute Abwehr bauen müssen. Der seit künk Spieltagen(darunter dreimal auswärts) unbesiegte SsV Reutlingen müßte den FC Schweinfurt 05„halten“ und weiter nach vorn kommen können, während der zu Hause noch immer ungeschlagene Neuling Bayern Hof mit dem FSV Frankfurt einen Gegner hat, der energisch zu kämpfen ver- steht und gerade in Auswärtsspielen schon so manche Ueberraschung zustande brachte. Vielleicht reicht's zum dritten Platz: Diesmal kann Sw viel Boden gulmachen Am Sonntag zu Hause gegen Straubing/ Viernheim in Pforzheim Der Verlauf der Vorrundenspiele der 2. Liga Süd zeigt, daß die Mannschaften Sel- ten so ausgeglichen waren wie in diesem Jahr. Beinahe die Hälfte der 18 Teams kann sich nach dem gegenwärtigen Stand Chancen auf die beiden zum Aufstieg ins Oberhaus berechtigenden Vorderplätze ausrechnen. Selbst die aktuellste Frage, wer wohl die Halbzeit-Meisterschaft erringen wird, läßt sich drei Spieltage vor Abschluß der Vor- runde nicht ohne weiteres beantworten. Neben den beiden punktgleichen führenden Teams Jahn Regensburg und VfB Helm- brechts hat nämlich auch noch der SV Wies- baden die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Am letzten November-Sonntag kann Jahn Regensburg, das zu Hause gegen Hes- sen Kassel antritt, die Tabellenführung festigen. Nicht nur der stärkste Konkurrent, VIB Helmbrechts, sondern auch eine ganze Reihe der Verfolger-Teams haben am 15. Spieltag nämlich auswärts anzutreten. Eine schwere Hürde hat dabei VfB Helmbrechts beim BC Augsburg zu nehmen. Wiesbaden wird es beim wiedererstarkten FC Freiphurg ebenso schwer haben, Wie Darmstadt 98 beim 1. FC Bamberg. Die Hoffnung, wieder Anschluß an die Spitzenreiter zu bekommen, hegt der SV Schlagerbegegnung der Ringer-Oberliga in Schriesheim: Unberechen barkeit ist UDiernheims Stätke Feudenheim und Ketsch in Lauerstellung/ Schwetzingen dicht am Ziel Die Punktekämpfe in der nordbadischen Ringer-Oberliga treten, was Meisterschaft und Aufstieg anbelangt, in ihr entscheidendes Stadium. Mit besonderem Interesse blickt man der Schlagerbegegnung der beiden punktgleich in Führung liegenden Mann- schaften von KSV Schriesheim und SRC Viernheim entgegen, deren Ausgang als offen zu bezeichnen ist. Der Vorteil der eige- nen Matte und der 9:9-Teilerfolg in Viern- heim sprechen zwar für einen knappen Schriesheimer Sieg, doch Viernheim ist und pleibt die wohl unberechenbarste Staffel der Nordgruppe. Die beiden nächsten Verfolger ASV Feudenheim und ASV Lampertheim stehen sich in Feudenheim gegenüber. Da sich beide Staffeln noch Chancen auf einen der vorderen Plätze ausrechnen, dürfte diese Begegnung nicht weniger spannungsreich verlaufen. Feudenheim will sich für die 10:12- Vorkampfniederlage revanchieren. Geht der ASV Ladenburg mit dem Zuletzt gezeigten Kampfgeist beim VfK 08 Ofters- heim auf die Matte, so ist es durchaus mög- lich, daß es in Oftersheim zu einem Teil- erfolg reicht. Auf verlorenem Posten steht der KSV 1884 Mannheim beim KSV 06 Ketsch. Die Ketscher stehen nach Viernheim und Schriesheim relativ am günstigsten und werden kein Risiko eingehen. RSC Eiche Sandhofen ist kampffrei. Kann der AV Schwetzingen seinen Vor- kampferfolg beim HSV Hockenheim wieder- holen, dann steht er bereits als neuer Mei- ster der Ringer-Kreisklasse Mannheim/ Hei- delberg fest. KSV Malsch wird der Gäste- staffel des RSC Hockenheim wohl beide Punkte überlassen müssen, dagegen darf man RscC Schönau selbst beim AC Neuluß- heim eine Siegeschance einräumen. Waldhof. Wenn ihm ein Heimsieg über den TSV Straubing gelingt, könnte dies den drit- ten Platz einbringen. Das 0:2 der Waldhöfer in Darmstadt war zwar enttäuschend, es pleibt jedoch zu berücksichtigen, daß mit Pilz und Lehn zwei der zur Zeit wertvollsten Kräfte im Angriff ersetzt werden mußten. Beide dürften am Sonntag wieder dabei sein und damit steigen die Chancen der Blau- Schwarzen erheblich. Mit dem TSV Strau- bing kommt eine Mannschaft, die ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte zäh verteidigt und sicher auch diesmal, obwohl sie wegen Verletzungen zu Umstellungen gezwungen ist, keinen Fußbreit Boden kampflos Preis- geben wird. Spielerisch sind die Gastgeber eine Klasse höher einzustufen, es wird aber eines entschlossenen Angriffs bedürfen, wenn sich diese Uberlegenheit auch zahlenmäßig auswirken soll. Kein Zweifel, daß die Viernheimer Ami- eitia wesentlich besser stehen könnte und — wenn man das Spiel gegen Freiburg zum Maßstab nimmt— auch einen besseren Platz verdient hätte. Zum Schußgpech kommt aller- dings bei den Südhessen im Sturm abet auch viel Umständlichkeit und Unentschlessen- heit, wenn es darum geht, eine Aktion mit dem krönenden Torschuß abzuschließen. Diese Mängel auszumerzen, wird die wich- tigste Aufgabe der nächsten Zeit sein. Immerhin geht es für die„Grünen“ jetzt darum, den Anschluß an das Mittelfeld nicht zu verlieren. Das Spiel am Sonntag in Pforz- heim ist völlig offen, es sei denn, die Gast- geber haben das Singener Debakel(0:5) ohne Schock überstanden. Es spielen: Jahn Regensburg— Hessen Kassel; BC Augsburg— VfB Helmbrechts; FC Freiburg— SV Wiesbaden; 1. FC Bam- berg— SV Darmstadt; SV Waldhof— TSV Straubing; 1. FC Pforzheim— Amicitia Viernheim; FC Hanau 93— VfL Neustadt; ASV Cham— SpVgg Bayreuth; SpVgg Neu- Isenburg— FC Singen 04. Schrittmacher für den HTV? J5U 46 als Zünglein an det Waage Im Luisenpark stellt sich die Hockeyelf des HC Heidelberg vor Bei der Vergebung des nordbadischen Meistertitels kann der TSV 46 Mannheim am Sonntag Zünglein an der Waage sein. Am zweitletzten Spieltag erwartet er um 1 Uhr im Luisenpark den Tabellenzweiten HC Heidel- berg. Spitzenreiter Heidelberger TV 46 und Verfolger HCH haben noch je zwei Spiele auszutragen, dabei hat der Heidelberger TV einen Vorsprung von einem Punkt. Wenn es TSV 46 Mannheim gelingen sollte, dem HC Heidelberg eine Niederlage beizubringen, Haben die Heidelberger wohl kaum mehr Aussichten auf den Meistertitel. In der Vor- runde in Heidelberg im Juni gab es schon eine Ueberraschung, als der TSV 46 1:1 spielte. Germania Mannheim trifft um 11 Uhr im Stadion auf das Englische Institut Heidelberg. ISV-Baskethaller ünerrannt Fw Heidelberg— TSV 46 Mannheim 101:53 Mit nur fünf Mann trat die Basketball- mannschaft des TSV 46 Mannheim zum Landesligaspiel bei den Freien Turnern in Heidelberg an. Nach einem furiosen Start der Gastgeber lag der TSV 46 schon nach kurzer Zeit mit 12:2 im Rückstand. Später würde die Partie ausgeglichener; der Pau- senstand von 36:29 für Heidelberg entsprach dem Spielverlauf. In der zweiten Halbzeit, als die Kräfte der Mannheimer etwas nach- liegen, die Freien Turner aber genug Aus- wechselspieler aufzubieten hatten, wurden die Gäste förmlich überrannt. Hinzu kam noch, daß die Mannheimer in den letzten fünf Minuten nur vier Spieler zur Verfügung hat- ten., Erfolgreichste Schützen für Heidelberg: Schneckenberger(35), Schifferer(20), Mül⸗ ler(18) und Schlick(16). Für Mannheim spiel- ten: Seberkste(13), Hartig(2), Rendler(12), Welser(7) und Nack(19). 0 Basketballspiele in der U- Schule Nächster Gegner der MG- Basketball- mannschaft ist heute abend der Karlsruher Skielub. Die Aufgabe der Mannheimer 18t nicht leicht, denn die Gäste werden ihren guten zweiten Tabellenplatz halten Wollen. Die Begegnung beginnt um 20 Uhr in der Halle der Sickinger-Schule(U 2). Zuvor, um 18.15 Uhr, stehen sich die Jugendmannschaf- ten von Md und Basketball-Club Mann- heim gegenüber.— Die Männermannschaft des BCM tritt am Dienstag in der Heidel- berger Bunsenschule gegen DK Heidelberg an. Beginn 20.15 Uhr. „Eiche“ ehrte Kraftsportpioniere Elf verdienstvolle Mitglieder des Ring- und Stemm- Club„Eiche“ Sandhofen wurden dieser Tage durch den Hauptsportwart des Deutschen Athleten-Bundes und des Nord- badischen Schwerathletik- Verbandes, Hans Kestler Mannheim), besonders geehrt. Oskar Völker, Bruno Rosko, Wilhelm Job und der langjährige Jugendleiter des Nordbadischen Schwerathletik- Verbandes, Willi Metz, er- hielten für 40jährige Mitgliedschaft die gol- dene Ehrennadel des Deutschen Athleten- Bundes. Für 25 jährige Vereinstreue wurden Eduard Metz, Philipp Wehe, Jakob Scholl- meier, Gerhard Geißler, Paul Kohn, Heinrich Stumpf und Ernst Rothenhöfer mit der sil- bernen Ehrennadel des Nordbadischen Schwerathletik- Verbandes ausgezeichnet. Die Gastgeber sollten sich die Punkte sichern, denn das Englische Institut überzeugte in letzter Zeit wenig. Tabellenführer Heidel- berger TV 46 erwartet die TSG Bruchsal und gilt als Favorit. 78 Heidelberg fährt mit Gewinnaussichten zum Tabellenletzten TC Pforzheim. Der VfR Mannheim trägt um 11 Uhr auf seinem Hockeyfeld am Neckarplatt ein Freundschaftsspiel gegen die TG 46 Worms aus. Birkenaus Handballer beim ViR Das Handballprogramm für das Wochen- ende ist nur klein. Nach 98 Seckenheim tritt der VIR(auf dem Platz an den Brauereien) gegen den TSV Birkenau an. Bestimmt eine interessante Begegnung, bei der alle Vorteile auf Seiten des Gastes sind. In Oberflocken- pach wird der TV Niederliebersbach und in Altlußheim TSV Oftersheim erwartet. Auch hier stehen die Gastgeber vor keinen leich- ten Aufgaben. In der B-Klasse setzen die Frauen ihre Pokalrunde fort. Hier spielt in einer ein- fachen Runde jeder gegen jeden. Zur Zeit hält der TSV 1846 mit seiner Reservemann- schaft die Spitze vor dem VfR. Die Turne- rinnen haben am ersten Adventsonntag in Neckarau beim TSV eine nicht gerade leichte Aufgabe zu lösen. Das gleiche gilt für die Rasenspielerinnen, die beim TSV Schönau antreten müssen. Die Ib der SpVgg. Sand- hofen ist dagegen auf eigenem Gelände ge- gen Germania Neulußheim nicht in Gefahr. Vogler zu KSV Schriesheim Der vorjährige deutsche Mittelgewichts- meister im Ringen des freien Stils, Emil Vogler, wechselte vom ASV Feudenheim zum KSV Schriesheim über. Vogler, der am 14. September in Malstatt vor Georg Utz (Kornwestheim) und Hans Sterr Neuaubing) völlig überraschend deutscher Freistilmeister wurde, bedeutet für die Schriesheimer eine wertvolle Verstärkung. Weitere Sportnachrichten Seite 17 Als die Wolle um billigsten wur kauften unsere Stoffeinkdufer in England. Das Ergebnis: jeder Anzug unserer rlausmarke„ Stylord“ ist nicht nur aus hochwertigen englischen Stoffen gearbeitef, sondern auch preiswert Wie noch nie! 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Der Gedanke, wie ich eigentlich bin, hat mich schon oft beschäftigt, und ich habe da- bei alles aufgezählt, was ich an Bemerkun- gen über mich gehört hatte. Mutti hält mich für egoistisch und undankbar. Mein Her! Papa sagte einmal:„Ein Glück, daß dein Charakter noch nicht fertig ist. Sonst wäre er eine Katastrophe.“ Manche— was heißt manche, im Grund nur Mathematiklehrer, obwohl ich doch gerade dafür am meisten lerne— finden mich intelligent, aber faul, andere phlegmatisch, boshaft, witzig, iro- nisch, charmant, arrogant, verschlossen, hochmütig— und jetzt noch kaltschnäuzig. Dagegen nennt Mutti mich manchmal ein überempfindliches Nervenbündel. Eine schöne Auswahl! Natürlich möchte ich am liebster alles Häßliche leugnen. Wer ist schon gern phlegmatisch oder arrogant? Boshaft bin ich sicher ab und zu, nur daß es offensichtlich schon zu einem Charakterzug geworden ist, war mir neu. Ich werde mein Mundwerk etwas im Zaum halten müssen. Aber kalt: schnäuzig? Das könnte man doch auch mit gefühlskalt übersetzen, oder? Das ist ein Schlag. Wie kommt sie nur auf den Gedan- ken! Und nicht nur sie, denn die anderen widersprachen nicht nur nicht, sondern machten auch genau so erstaunte Gesichter. Rede ich denn zu wenig oder vielleicht zu wenig von mir selbst? Aber man kann doch nicht alles erzählen. Nicht, wie tief mich diese kurze Bemerkung eben getroffen hat, wie lange ich neulich wachgelegen habe, weil Eva ohne auf mich zu warten mit Maria und Gilla nach Hause gegangen war. Nicht, warum ich letzte Woche so wortkarg war; daß es einfach diese scheußliche Stimmung anscheinend grundlosen Weltschmerzes war und ich selbst sonst keinen Grund nennen konnte. Mutti hat es auch nicht verstanden, aber es wäre für sie auch keine Erklärung gewesen, wenn ich gesagt hätte, daß ich Weltschmerz habe. Ich kann auch nicht er- zählen, warum ich ein paar Tage so ruppig und abweisend war(als ich den großen Pik- kel hatte und niemanden anzuschauen wagte). Aber auch nicht— erst recht nicht— daſꝭ ich am ersten warmen Tag dieses Jahres das Gefühl hatte, mich in dieser wunder- vollen weichen Luft baden zu müssen, sie überall zu fühlen und dabei zu singen— und FN AI A, legen, anſron el So merkwürdig es klingen mag: lch bin glücklich Der Gedanke, wie ich eigentlich bin, hat mich schon oft beschäffigt das ich die Vögel beneidete, weil sie sich Wirklich in diese Luft hineinwerfen, sich von ihr tragen lassen und ihre Freude hinaus- singen können. Solche Gefühle hat man, aber man erzählt sie doch nicht. Wenn man sie ausspricht, klingen sie weder schön noch wichtig, nur lächerlich, und zum Schluß bleibt von der wundervollen Stimmung nur, das man sich albern vorkommt. Man kann sich doch nicht richtig verständlich machen. Den 13. April 1958 Ich beobachte jetzt dauernd meine Um- gebung. Gillas Bemerkung will mir nicht aus dem Kopf. Ich überlege, ob es bei den andern, die mir kalt und oberflächlich er- scheinen, vielleicht genauso ist, und ob sie ebenso entsetzt wären, wenn sie meine Mei- nung über sie wüßten. Es scheint fast. An- scheinend sind viele Menschen so unbewußt verschlossen wie ich und können ebenso- Wenig ihr Herz auf der Zunge tragen. Aber ich gebe mir jetzt grenzenlos Mühe, mich zu bessern. Ich bin so freundlich, offen und hilfsbereit, wie ich kann, ohne mir selbst heuchlerisch vor zukommen. Als ersten Er- folg könnte ich vielleicht verbuchen, daß mich seit kurzem so viele Leute auf der Straße nach irgend etwas fragen. Früher ist es mir nicht so oft passiert. Vielleicht wirke ich jetzt tatsächlich„menschlicher“ und an- sprechbarer als früher. Wenn es kein Zufall ist, wäre es herrlich. Den 28. April 1958 Genau genommen hat mir Gillas Bemer- kung einen äußerst heilsamen Schock ver- setzt. Jedenfalls sehe ich nach dem ersten Entsetzen lauter für mich günstige Ergeb- nisse. Erstens stufe ich die Menschen nicht mehr so schnell ein, sondern überlege mir erst, ob es nicht ein Mißverständnis sein könnte, weil sie sehr verschlossen oder ge- hemmt sind. Ich wirke ja auch immer am hochmütigsten, wenn ich mir selbst sehr hilflos und unbehaglich vorkomme. Und zweitens stelle ich mehr und mehr fest, daß ich gar kein so einmaliges Ungeheuer bin, wie ich immer glaubte. Was war ich früher doch so oft unglücklich, weil ich glaubte, kein Mensch hätte so seltsame Empfindun- gen und Gedanken wie ich, und keiner schlüge sich mit solchen Problemen herum. Das stimmt gar nicht. Je mehr Menschen ich kennenlerne, desto mehr Aehnlichkeiten Wir brauchen Menschen, die Wir achten Die Erwachsenen haben Eine Frage ist an Uns gestellt, an uns, Scher die Jugend—„Nach- Traute g denkliche und Miß Seſeretärin, 24 Jahre trauische, Ergrimmte Mannheim und Aufsässige, Zu- friedene und Unzu- friedene.“ Wie siehst du dich selbst? Gern möchte ich einer Stellungnahme aus- weichen, nicht Farbe bekennen müssen. Sol- len doch die Aufsässigen, die Migtrauischen das Wort ergreifen und sich all das von der Seele schreiben, was der Oeffentlichkeit als „Not der Jugend“ bekannt ist! Sollte ich aber so die landläufige Meinung von der schlech- ten und desinteressierten Jugend bekräf- tigen? Nein, es darf nicht sein, daß man nur der„Halbstarken“, der engbehosten und langbehaarten teenager gedenkt, wenn man „Jugend“ meint. Sie sind nur ein Teil des Ganzen, vielleicht sogar ein geringer, und doch spricht man nur von ihnen. Ich habe mich schon oft gefragt: Warum sind sie so anders als ich, bin ich so anders als sie?— Ich kann mich nicht für Elvis Presley begeistern, Moped- Jünglinge mit kesser Tolle mag ich nicht ausstehen, und in eine Spielhalle würde ich nie einen Schritt wagen. Bin ich vielleicht überheblich? Begegne ich diesen Burschen und Mäd- chen auf der Straße— meist sind sie ein paar Jahre jünger als ich— tun sie mir eigentlich leid. Sie haben es sicher nicht so gut wie ich. Ich wünschte ihnen ein glück- liches Elternhaus, eine verständnisvolle Mut- ter und einen Vater, wie sie daheim auf mich warten, neugierig, was ich nun heute wieder erlebt haben mag, und stets bereit für ein Gespräch. 5 Ich darf mich wohl glücklich preisen, weil ich zu den fröhlichen, zufriedenen Menschen- kindern gehöre. Sicher bin ich heute noch lange kein„fertiger Mensch“, doch haben mich meine Eltern stets ernst genommen. Sie versuchten immer, mich zu überzeugen, warum dies und jenes so oder so sein müsse. Nie hätte ich auch etwas tun wollen, dessen Sinn ich nicht einsehen konnte. Stundenlang diskutierten wir dann, und es ging beileibe nicht immer friedlich zul— Sicher bin ich oft ungerecht gewesen und haderte dann mit Srund, uns zu beneiden mir selbst am meisten! Meine Eltern haben mir dernoch bedingungslos vertraut und viel Freiheit gelassen. Sie hätten jedoch nie ge- duldet, daß ich meiner Wege ging, ohne zu sagen wohin, mit wem und wie lange. Im Kreise meiner Kameradinnen wurde ich darum nie belächelt, im Gegenteil: Ich konnte oft heimlichen Respekt spüren.— Vielleicht beneidete mich manche um mein Elternhaus. 8 Ich glaube deshalb, die„Jugend von heute“ möchte wirkliche Autorität anerkennen und gehorchen, sie migtraut nur der Erziehungs- berechtigung jener Erwachsener, die zu oft eigene Haltlosigkeit zeigen, es mit der Treue nicht genau nehmen, sich nicht verstehen, in krassem Egoismus ausschließlich an das eigene Wohlleben denken und am Ende in der großen Masse untertauchen. Wenn auch uneingestanden, so lebt doch in jedem von uns Jungen die Sehnsucht nach Wärme, nach der Begegnung mit dem Näch- sten. Wir brauchen Menschen, die wir achten können. Wir möchten das Staunen wieder lernen, nichts Schmutziges mehr sehen, nichts Schnoddriges mehr hören Zeit haben für die kleinen Dinge, für ein gutes Wort. Man beschuldigt uns, die Jugend von heute, daß wir vor nichts mehr Ehrfurcht hätten!— Bitte, das mag sicherlich in ver- schiedenen Fällen zutreffen.— Ich glaube aber eher, daß wir nur realistischer, nüch- terner sind als es unsere Großeltern in ihrer Jugendzeit waren. Wir tragen unsere Ge- fühle nicht auf der Zunge. Im Grunde, in- nerlich, fühlen wir genau so stark wie frü- here Generationen. Aber wir scheuen uns einfach, unsere Gefühle zu zeigen, aus Angst, wir könnten uns lächerlich machen. Wenn jeder den Mut dazu haben dürfte, weil der andere um ein Verstehen bemüht ist, wäre sicher vielen von uns geholfen! Wir wollen uns nicht selbst bedauern. Jung sein ist immer noch ein herrlicher Zu- stand. Müssen wir auch alle die Schmerzen des Reifens durchstehen, so bleiben uns doch so viele Seligkeiten dieser aufregenden Jahre, daß wir mit Recht den Erwachsenen sagen können:„Ihr habt Grund, uns zu be- neiden!“ entdecke ich. Jetzt komme ich mir gar nichtwirklich noch manchen Berufsplan umwer- mehr ausgeschlossen vor. Den 7. September 1958 Heute erfuhr ich um drei Ecken herum. daß jemand aus meiner Klasse gesagt hat, ich sei bei allen sehr beliebt. Hurra!! Den 10. Dezember 1958 Was die Leute nur alle mit dem Abitur haben! Wenn man noch nicht nervös ist, dann wird man es bei all diesen mitfühlen- den oder drohenden Bemerkungen. Als ob wir nicht seit neun Jahren wüßten, daß wir einmal an dieser Stelle stehen würden! Natürlich werde ich vor dem Kommissar schwache Knie, einen Druck im Magen und Herzklopfen haben, aber muß einem das un- bedingt jeder vor Augen halten? Lernen muß ich jetzt auch langsam ganz schön, aber das Schlimmste ist, daß ich immer noch nicht weiß, was ich nachher machen soll. Es ist unser einziges Pausengespräch, denn— ein kleiner Trost— den anderen geht es meist genauso. Eines ist uns allen klar: Wir wollen nicht abstumpfen, keine geistigen Scheuklappen bekommen, nicht ewig in einem nie angetasteten, engen Horizont leben. Das Problem ist nur, wie man das damit ver- einbart, daß man möglichst schnell möglichst viel Geld verdient. Ein Rezept dafür gibt es anscheinend nicht, sonst hätten sicher alle Menschen diesen Beruf, aber wir diskutieren trotzdem unverdrossen weiter. Manchmal taucht ganz schüchtern im Hintergrund der Gedanke an Heiraten auf, der doch sicher Unsere Jugend ist nicht schlechter sondern besser Wir Wollen nicht mit Nachsicht sondern gerecht beurteilt werden Mein Vater drückte mir die Zeitung in die Zwicker Hand und sagte mir Bernd etwas von Jugend- Schüler, 19 Jahre Wettbewerb, Aufsatz- Heidelberg schreiben und Aehn- liches. Zunächst war ich gar nicht begeistert und las mir die ganze Sache erst einmal in aller Ruhe durch, wobei mir die Kritik der Erwachsenen an der heutigen Jugend den Anstoß gab, doch an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Mich würde brennend interessieren, wel- che Erwachsenen diese Definition aufgestellt haben! Es sind ja ungefähr alles negative Punkte, die man da aufgezählt hat. Immer Wieder hört man von, ihrer Seite, sie würden sich bemühen, die Jugend zu verstehen, sie wünschten ihr näher zu kommen, und dann muß man so etwas lesen. Diese Definition wirkt nicht lächerlich. Dafür ist die ganze Angelegenheit viel zu ernst. Sie ist direkt beleidigend, sie verletzt! Aber man hört sie zu oft! Und dann wundert man sich noch, wenn die Jugend der älteren Generation ge- genüber leicht mißtrauisch und zurückhal- tend ist? Unglücklich wären wir! Egoistisch! Rücksichtslos! Unzufrieden! Und was sonst noch alles. 5 Ich selbst bin Schüler, gehöre also zur Jugend. Aber ich kann mich prüfen, wie ich will, ich kann nicht finden, daß diese Punkte bei mir zutreffen. Jetzt soll nur niemand mit dem Argument kommen, ich sei wahrschein- lich eine Ausnahme. Meine Freunde und Be- kannten sind auch nicht anders als ich. Und es sind nicht nur Schüler, die ich kenne. Wenn irgendwo ein paar Jugendliche einen Diebstahl begehen oder auf irgend- eine andere Art mit dem Gesetz in Konflikt geraten, heißt es gleich:„Die Jugend von heute.“ Man verallgemeinert sofort und ver- gigt zu unterscheiden. Wenn ich in Blue Jeans und Lederjacke herumlaufe(was übri- gens sehr bequem ist), zählt man mich sofort zu den sogenannten Halbstarken. Zugegeben, ich war auch schon einmal bei solch einem Massenkrawall dabei. Ich weiß, so etwas ist nicht schön und wirft nicht gerade ein gutes Licht auf uns, aber es ist auch lang nicht wieder so schlimm, wie es später immer dar- gestellt wird. Die ganze„Show“ wird mei- stens von ein paar Krachmachern inszeniert, während der größte Teil der Meute nur aus Mitläufern besteht, und am nächsten Tag Waren es dann alle.— Das ist jedenfalls meine Erfahrung, und ich habe nicht die ge- ringste Lust, noch einmal bei einer solchen Flegelei mitzumachen. Aber trotzdem traut man mir wegen meines Aufzugs sofort alles mögliche zu. Die guten Leute glauben nicht, daß ich mich zu Hause ruhig hinsetzen kann, um mir irgendeine gute Platte anzuhören. Ihrer Meinung nach kommt für mich nur Rock and Roll in Frage. Ich habe sogar schon erlebt, daß sich eine Dame bei ihrem Beglei- ter, vermutlich ihrem Mann, darüber be- schwerte, daß sich die Jugend nur noch so ken wird, aber diejenige, die es erwähnt hat, scheint sich selbst ihres ungehörigen Gedan- kens zu schämen und ist froh, wenn die an- dern nicht darauf eingehen. Was sind wir doch für ein seltsames Völkchen! Dabei haben wir uns alle schon mit dem Ge- danken beschäftigt, besonders seit einige unserer vor uns von der Schule abgegange- nen Freundinnen schon verheiratet sind und sogar Kinder haben. Es ist wie ein Tabu. Wenn wir schon davon reden, dann ganz Abstrakt, als eine in weiter Ferne liegende, vage Möglichkeit. Aber vielleicht ist diese Scheu ganz in Ordnung. Den 4. Mai 1959 Mein erster Tag in der sogenannten akademischen Freiheit. In der Uni war ich auch schon, aber es ist hauptsächlich ver- wWirrend dort. Allein die Anschläge! Und die vielen Formulare! Ein Glück, daß die beiden Mädchen, die die Zimmer neben mir haben, sehr nett sind. Ohne sie käme ich mir ganz verlassen vor. Ich habe mir ungeheure Mühe gegeben, ihre Sympathien zu gewin- nen. Der Erfolg ist noch nicht verbürgt, aber das genaue Gegenteil scheint jedenfalls auch nicht zu zutreffen. Sie haben noch kein Vor- Urteil gegen mich, es liegt an mir, ob sie mich mögen oder nicht. Ich werde meine Anwandlungen von Einzelgängertum ener- gisch bekämpfen. Den 9. Mai 1959 Wir haben hier auch Philosophie, Pflicht sogar. Ich finde es gut, daß sie Wert auf geistestötende Rock- and-Roll-Musik anhöé- ren würde und für Bach, Mozart oder einen anderen„Klassiker“ überhaupt kein Inter- esse mehr aufbrächte. Dabei lief gerade eine ausgezeichnete Aufnahme von Dizzy Gil- lespie und Charly Parker. Ich meine, wer nichts davon versteht, sollte lieber ruhig sein, denn so entstehen dann die vollkommen falschen Ansichten über uns. Warum traut man mir nicht zu, daß ich mich für klassische Musik interessiere, und auch ganz gerne mal ein Museum oder eine Kunstausstellung besuche? Nur weil ich kei- nen Scheitel und enge Hosen trage? Ich soll unglücklich und unzufrieden sein? Genau das Gegenteil ist der Fall! Und viele Dinge, die mir die Erwachsenen gar nicht zutrauen würden, tragen noch zu meiner Zu- kriedenheit bei. Natürlich würde ich vor- ziehen, mit einem eigenen Wagen oder Roller zu fahren, als mich auf dem Fahrrad abzu- strampeln. Auch mein Taschengeld könnte man mir gern verdoppeln. Aber deshalb bin ich doch nicht unglücklich! Ich wäre leer trotz der Fülle des Gebo- tenen? Ich möchte mal wissen, wie man dar- auf géekommen ist? Vielleicht hat man auch hier wieder irgendwelche Jugendliche als Vor- bild genommen, die sich aus lauter Lange- Weile in eine Kneipe setzen, und sich lang- sam volllaufen lassen, nur um die Zeit tot- zuschlagen. Ich jedenfalls gehöre nicht zu- diesen wenigen. Richtiggehend langweilen tue ich mich selten. Manchmal bin ich sogar so vollgestopft mit Ideen, Einfällen und Ge- danken, daß ich gar nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll. Hungrig soll ich sein? Hungrig wonach? „MM“qugend-Wettbewerb in der Diskussion VOLRKSVERDUMMUNG Ich bin der Auffassung, daß die Artikelserie uber das Thema—„Jugend wie siehst Du Dich selbst“, die Sie in Ihrer Zeitung abdrucken, um sie hiermit einer größeren Anzahl von Lesern zugänglich zu macken, zur Volhsverdummung Ihrerseits beiträgt. Das von Ihnen gestellte TRema wurde in jedem Falle verfehlt und von den Teilnehmern mit einer gotterbärmlicken Phantasie ausgeschmuckt. Die Wirklichkeit sieht doch fur jeden dieser Preisträger etwas anders aus, weshalb ich mir nicht erklären kann, daß Sie solche Aufsätze abdrucken, und somit das Niveau Ihrer Zeitung herabsetzen. Würde die Jugend nur nach dem streben und leben, wie sie es sich in ihren lächerlichen Aufsätzen vor- stellt, so könnte man sagen„Armes Deutsch- land“ und es wäre bestimmt sein Untergang. Diesen Prozentsatz, der sick hier gefunden Nat, Raben Sie noch vor Monaten in Ihren Auf- lagen als„Halbstarke“ bezeichnet und heute prämieren Sie ihre Ansichten und ihren Lebensstil. Josef Müller „ERZIEHUNGSSACHE“ Bis heute war ich der Ueberzeugung, ab dem 21. Lebensjahr darf man sich zu den„Er- Vielseitigkeit legen. Es entspricht so ziem- lich meinen Wünschen nach einem geistigen Ueberblick. Hoffentlich finden das die an- deren in ihren verschiedenen Berufen auch. Mir macht der Unterricht und das Leben hier bis jetzt großen Spaß. Und heute sagte unser Philosophie-Professor etwas, Was für mich ein großes Problem aus der Welt ge- schafft hat: Daß es schon immer das Bestre- ben der Menschen, auch der größten Geister, gewesen sei, sich selbst zu erkennen. Offen- sichtlich ist es noch keinem restlos gelungen, sonst wäre es nicht noch heute der Ausgangs- punkt des philosophischen Fragens. Also be- finde ich mich mit meinen Zweifeln in höchster Gesellschaft, und es ist kein Wun- der, daß ich zu keinem Ergebnis komme. Eigentlich hätte mir das schon früher auf- gehen können, aber es ist mir tatsächlich erst heute so richtig bewußt geworden. Allerdings werde ich wohl kaum jetzt auf- hören, darüber nachzugrübeln, aber es wird nicht mehr so bedrückend sein, nichts zu er- reichen. Das war der erste Gewinn aus mei- nem Studium und sicher kein schlechter. Den 15. Mai 1959 Heute habe ich eine tolle Entdeckung ge- macht. Eine Entdeckung, die ich entweder mit wenigen teile, oder die die anderen sehr geheim halten, die mich aber stolz und glücklich macht. Ich dachte darüber nach, was man sich eigentlich vom Leben alles wünschen kann, wenn man so alt ist wie ich: Keine ernsthaften Sorgen, Gesundheit, Freunde, eine anregende, interessante Be- schäftigung, ein paar kleine persönliche Dinge, an denen mein Herz hängt— und kam zu dem verblüffenden Schluß, daß ich das im Augenblick alles besitze. Wenn ich das aber alles besitze und dazu noch die innere Ruhe und Ausgeglichenheit, auch einmal eine Stunde ohne„Betrieb“, einfach in der Sonne im Gras liegend, auszukosten und zu genießen wie ein Geschenk, dann bin ich a eigentlich— glücklich! So merkwürdig es klingt und so selten man es hört, ich kann es von mir sagen: Ich bin glücklich! 5 Nach irgendwelchen Vergnügen oder Sen- sationen oder etwa geistig hungrig? Wissens- durst kann doch nicht schaden, oder war das damit nicht gemeint? 8 Ich könnte noch lange so fortfahren, diese negativen Behauptungen zu widerlegen. Doch zum Schluß bringe ich lieber noch etwas Positives über uns, das uns selbst der kri- tischste Erwachsene nicht absprechen kann. Soweit ich aus Gesprächen entnehmen konnte, in denen sie über ihre Jugend spra- chen, sind wir augenscheinlich viel reifer und selbständiger als die Jugend vor vielleicht vierzig Jahren. Ist nicht etwa ein beträch licher Teil von uns, bedingt durch die de zeitigen politischen Verhältnisse, vollständ auf sich selbst angewiesen? Viele von uns können nicht zu ihren Eltern gehen und sie um Rat fragen, wie das normaler* Üblich ist. Sie müssen ihr Leben alleine mei- stern, und siè meistern es! Und wenn wi dann einmal ein bißchen über die Stränge hauen, dann wird gleich wieder über di heutige Jugend geschimpft.. Ich glaube nicht, daß wir schlechter sit als die Jugend vor uns, oder daß wir e genau so sind, wie unsere Eltern früher we ren. Nein, ich bin sogar der Meinung, d. wir besser sind! Denn das, was wir al! durchgemacht haben, und wie wir heute d. stehen, das hat uns noch niemand vor macht, und muß uns auch hoffentlich mand mehr nachmachen! Wir wollen ga. nicht, daß uns die Erwachsenen viellei deshalb mit Nachsicht beurteilen. Wir langen nur, und dazu haben wir auch ei Recht, daß ihr so über uns schreibt, wie wir Wirklich sind, daß ihr uns gerecht beurteil wachksenen“ zählen! Es besteht da dock ein kle ner Unterschied,„jung“ zu sein oder zu de „Jugend“ zu gehören! Die von Innen veröffentlichten Beiträge stammen durchweg von erwachsenen jungen Leuten und nicht von Jugendlichen im Sinne des Wortes. Ihre Jury hätte bestimmt auch gute Beitrage unter tatsachlich„Jugendlichen“ finden können! Wenn man die Beiträge de Herren Studenten liest, könnte man glaub ihre Doktorarbeit zu lesen. 1. Ich bin 25 Jahre alt und liebe ebenfal Hemingway, aber bitte nicht, wenn er Sche sagt! Es macht Herrn Gutermann Spaß, ei Wort auszusprechen, das unanständig ist! Da macht leider auch manchem Erwachsenen Spaß und das ist, meine Herren,„Erziehungssache“ uncl kein charakteristischer Zug unserer heu tigen Jugend. 5 Herr Gutermann sagt, es muß uns gelinge einen Menschen aus seiner Erstarrung(Vaki um??) zu reißen Schön, schön, probieren u das im Alltag! Werde ich gleich morgen 5 meinem Chef versuchen, mal sehen, ob er be- reit ist, gemeinsam mit mir den„Weg in die Zukunft“ zu gehen, das gengel doch den Herren von Ihrer Jurye! Grit Geissle der schmeckt! Die Säfte und Kräfte der Kräuter, Beeren, Wurzeln und Fröchte geben ihm die richtige Wörze und sind von Wohltuender Wirkung. Echt Stonsdorfer Wirklich— ein Geschenk der Natur. Seite 22 8 MOB Gn Freitag, 27. November 1959/ Nr. 274 NOVEMEER-REISE NAH NM OSI AL Tagebuchnotizen und Betrachtungen von einer Fahrt mit dem„Blauen Expreß“ in die sowjetische Hauptstadt Von unserem Redaktlons mitglied Wolfgang von Gropper 11II. Teil er Stadtkern Moskaus besteht eigentlich Aus unzähligen, nur durch kurze, aber auch sehr breite Straßenstücke verbundene, ge- räumige Plätze. Im 500-Meter-Umkreis vom Hotel„Metropol“ wären zum Beispiel ohne Zögern zu nennen: der Swerdlow-Platz, an dem neben dem Großen und Kleinen Haus des Bolschoi-Theaters noch zwei Schauspiel- häuser liegen, der Revolutionsplatz mit Lenin-Museum, der Manegeplatz mit einer Sroßen Ausstellungshalle, in der schon drei Monate lang eine tschechische Glasaustel- lung stattfindet und doch stehen täglich kilometerlange Menschenschlangen dafür an, Rote Traditionsfahnen der Rote Platz direkt nebenan mit Kreml, Mausoleum, der wie aus einem Märchen aus Tausendundeinernacht anmutenden, mit einem Dutzend bunten Türmchen überhäuf- ten Basiliuskathedrale, dem Historischen Museum und dem am Revolutionsvorabend bis um 22 Uhr geöffneten Riesenkaufhaus GUM. Dazu kommt noch der Dsershinsky- Platz mit dem großen Kinderkaufhaus auf der einen und der Lubjanka, der GPU-Zen- trale, auf der anderen Ecke. Die GPU hat offensichtlich unter Chrustschow stark an Bedeutung verloren.„Chrustschow hat weit- gehend die persönliche Sicherheit wieder hergestellt“, sagt ein ständig in Moskau wei⸗ lender ausländischer Beobachter.„Das ist sein Hauptverdienst.“ Die Stadt hat neun Bahnhöfe, alle mit der U-Bahn untereinander verbunden, und neben der neuen Lomonos- sow- Universität im Südwesten, ganz am dußersten Ende der Stadt, auf“ dem Lenin- Hügel, weitere 86 Hochschulen. 400 000 junge Russen studieren allein in Moskau, zwei Mil- lionen in der ganzen Sowjetunion. Im Zuge der neuen Stadtplanung wurden zur Straßen- erweiterung 50 historisch wertvolle Häuser verschoben, das heißt von ihrem alten auf ein neues Fundament gerückt, ohne daß das Ge- bäude abgerissen werden mußte. Dies sei eine kostspielige Angelegenheit, sagt ein deutscher Architekt unserer Gesellschaft, aber es ginge tatsächlich. Im Wolkenkratzer stil wurden im letzten Jahrzehnt das Wohn- hochhaus mit drei Türmen(156 Meter hoch) am Aufstandsplatz, das Hotel„Ukraina“ am Ufer der Moskwa(200 Meter hoch) und das Außen- und Außenhandelsministerium (171 Meter hoch) errichtet. Mit Glocken- schlag 18 Uhr ist von einem zentralen Schal- ter aus die Festillumination am Vorabend des Revolutionstages entzündet worden. Millio- nen bunter Glühbirnen tauchen die Straßen in ein märchenhaftes Licht— wie bei uns an Weihnachten. 5 Samstag. 42. Gedenktag der Oktober- revolution. Dies bedeutet für uns um 5.30 Uhr aufstehen, wenn wir die Parade sehen wol- len. 6.30 Uhr Abfahrt vom Wohnhotel „Ostankina“, 7 Uhr Frühstück in unserem Speisehotel„Metropol“, und um 8 Uhr müs- sen bereits die Plätze für die Parade ein- genommen sein, die um 10 Uhr beginnt. Ein absolut despotischer Terminkalender! Vor 14 Uhr kann im übrigen wegen der Dauer der Parade nicht zu Mittag gegessen werden, heißt es. Aha. Also sechs Stunden stehen wir erst mal heute vormittag. Dafür werden wir beim Frühstück mit einem Schinkenteller, drei heißen Knackwürsten mit köstlich schar- fem Knoblauchsenf und hinterher mit Kaffee und Hefegebäck erst einmal gestärkt. Drau- Ben ist eine Temperatur von 10 bis 15 Grad minus, dazu trüber, fast schneeträchtiger Himmel. Die Wimpel auf den Tischen unserer Reisegesellschaft mit den schwarz- rot-gol- denen Farben(ohne Emblem), von der Hotelleitung hingestellt, machen an diesem Morgen, da wir uns anschicken, zu diesem Riesenspektakulum zu gehen, ein besonders trauriges Gesicht. * Die Innenstadt ist für den Verkehr völlig gesperrt. Vom„Metropol“ bis zur Ecke des Hotels„National“ am Manegeplatz, in dem übrigens„Intourist“ sein Hauptbüro hat und vor dem wir nun Aufstellung nehmen sollen, sind es vier- bis fünfhundert Meter. Dabei Passieren wir drei dichte Absperrketten. In diese Zone dürfen zum Zuschauen nur„Be- vorzugte“, so zum Beispiel wir als Intourist- Gäste. Die Dolmetscherinnen sind unsere Legitimation. Wer überdies zum Roten Platz Will, muß schriftlich geladen sein und muß dazu zwei weitere Absperrketten„durch- brechen“. Geladene Herren dürfen dorthin aber auch nicht einfach ihre Frauen mit- bringen, das geht nicht und gereicht allen in Moskau stationierten Zeitungskorresponden- ten zu großem Kummer. Um 8 Uhr haben wir Unsere Stehplätze am Randstein des Manege- platzes eingenommen. Vor uns liegt Sozusagen das Aufmarschgebiet, wo sich die Marsch- Säulen aus fünf hier zusammenstogenden Straßen treffen, um dann in zwei Parade- formationen, rechts und links am Historischen Museum vorbei, hinauf zum Roten Platz zu ziehen. 8 Achtung! Jetzt wird es ernst! Zwei Minu- ten vor 10 Uhr erscheint auf der Brüstung des fernen Mausoleums, aber mit bloßem Auge zu sehen(jedoch nicht einzeln zu er- kennen), die Kremlprominenz. Schlag 10 Uhr beginnt ein ohrenbetäubendes und Schwärme von Tauben aufscheuchendes Geballer: 42 Böllerschüsse ertönen von der Kreml- mauer. Anschließend begrüßt Verteidigungs- minister, General Malinowski, in einem rie- sigen Kabriolett stehend, die angetretenen Truppen, auch die bei uns herunten auf dem Manegeplatz, was immer mit einem drei- kachen„Hurra“ endet. Wieder am Roten Platz angelangt, hält Malinowski seine— Gott sei Dank— kurze Rede, die mit„Genos- sen, Exzellenzen, Generale und Admirale“ beginnt. Neben uns auf dem Randstein ent- rollt eine Delegation von Genossen aus Ulbrichts Landen die neue Fahne mit Ham- mer und Zirkel. Nur wenige von ihnen schei- nen jetzt die russische Hymne zu erkennen, denn ihre Hüte bleiben oben und auch keine stramme Haltung wird eingenommen. Nun aber donnerts und knatterts heran. Artil- lerie- und Flakgeschütze in jeder Form und Größe. Dazwischen Panzerwagen, die Fall- schirmspringer auf Lkw¾'s, die„Stalinorgeln“ — alles schafft sich in Windeseile, mit viel Krach und eingehüllt in Wolken blauer Aus- Puffgase das Kremlberglein hinauf. Ein Amerikaner sagt zu einer Dame unserer Reisegesellschaft:„Da kommen Sie auf Ihre tärische Zauber ist mit höchst konventionel- len Requisiten in zwanzig Minuten vorüber. Atsch! Wo wir nun das überraschende Ende Wähnen, geht's allerdings erst richtig los. Die Dampfwalze der Zivildemonstranten setzt sich in Bewegung. Aus allen Straßen kommen sie und drängen sich hinauf zum Roten Platz. Diese Hinauf-Bewegung ist, glaube ich, von einiger, wenn auch vielleicht nicht unbedingt gewollter, psychologischer Bedeutung. Hym- nische Chöre, sich bis zu höchsten Tonkas- kaden steigernd, reißen die Massen hoch, ziehen sie hinan! Da sind sie, aus allen Sowjietrepubliken, aus der hintersten Mon- golei, die Tataren, aus dem Kaukasus, von den weiten Ufern der Wolga, von überall sind sie gekommen. Fähnchen schwingend, mit künstlichem, aus Zellophan hergestelltem, knallbuntem Laub winkend, Bilder von Lenin, Marx, Chrustschow, dem Zentralkomitee und auch— zweimal sahen wir ihn— von Stalin mit sich tragend. Es ist unbeschreiblich! Dort ein Riesenluftballon— ah, das soll der Mond sein, davor eine Rakete, die auf ihn zufliegt, hier Sputniks, da Transparente mit steil an- steigender Produktionskurve, wie sie der Siebenjahresplan verheißt. Die Menschen tanzen und jubeln, haben ihre Dorfmusikan- ten mitgebracht, deren Instrumente oft in rührender Weise mit Silberbronce ange- strichen sind. Sie schämen sich nicht ihrer, in unseren Augen so eintönigen und primitiven Kleidung, nein, die Verheißung ist es, von der — In der Vorstellungswelt des Lesers Wird sich inzwischen ein recht imposantes Bild von Moskau entwickelt haben. Imposant ist es auch zweifellos. Aber es nimmt uns, ab- gesehen von vereinzelten Ah- und Oh-Aus- brüchen, nicht recht an. Die Stadt bleibt uns, unter dem Gesichtspunkt des Ausdrucks vussischer Mentalität, oder besser Sesagt, Sowaetischer Geistes- und Lebenshaltung, doch weitgehend fremd. Die Häuser und Gebäude neueren Datums sind allesamt im Kasten- und Turmstil gebaut, mit nüchter- ner Zweckentsprechung geplant und ausge- führt. Da ist nichts, was auf ar chitekto- nische, frei waltende Phantasie, schöpferi- sche Eigenwilligkeit oder gar auf wahr- nehmbare Freude an Bequemlichkeiten schlie. Ben liege. Natürlich sind Bequemlichkeiten Wie Lift, Fernsehgeräte, Rolltreppen und auch die phantastische Untergrundbahn da, Aber alles riecht so ein bißchen nach der Nutzanwendung einer ausschließlich damit verbundenen Erhöhung der Arbeitskraft des Menschen, seiner rascheren Einsatzmöglich- keit, denn der arbeitende Mensch muß ja hart bleiben. Freude und Erbauung zum Spaßvergnügen allein scheint dem derzeiti- gen Stadium des kommunistischen Staates noch absolut fremd zu sein. Man hat eine Wohnung, weil man dort einmal schlafen und essen muß. Auch in den zehnstöckigen und noch höheren Neubauten wohnen, so wurde uns gesagt, in einem Raum noch zwei bis drei Menschen zusammen. Dafür spricht, daß am Abend in diesen Blocks jedes Fen- Der Rote Platz, der nach altrussischem Sprach gebrauch auch„Schöner Platz“ heißt, weil rot das Wort für schön war. Links im Hintergrund grüßt vom Ufer der Moskwa das 156 Meter hoke Wohn hochhaus am Aufstandsplatz herauf. In der Mitte, am östlichen Plutzende steht die Basilius kathedrale, duneben, mehr im Vordergrund, das Lenin-Stalin-Mau von den neunzehn Kremltürmen tragen einen von innen erleuchteten Soujetstern aus rotem dem Sitæ der Regierung, also Chrustschoos Büro, vorgelagert ist. Rechnung, die Deutschen sehen doch gerne Paraden!“ Auf der anderen Seite ein Sachse:„Siehste, bei dänen klappt das wänigstens, bei uns ham'se immer ne Stunde Verspätung.“ Sein Nachbar:„Aber mit dan Errungenschaften ist hier ooch nich weit här, nich mal ferngeheizte Straßen ham se hier!“ — Noch wartet man auf die großen Raketen, die interkontinentalen, die schweren Brok- ken. Auch in der Luft rührt sich nichts. Keine Flugzeugformationen. Der ganze mili- Es waren sicher über eine Million Zivildemonstranten, die dieses Jahr am 7. November für Friede und Freiheit zum Roten Platz hinauf⸗ zogen. Hier eine Gruppe, die inmitten eines Waldes von künstlichem bunten Laub ein Stalinbild mit sich Oktoberrevolution in den November fällt, kommt übrigens daher, daß die So•j führte. Daß der Gedenktag der ets den Julianischen Kalender abschaßften, der genau um 43 Tage unserem Gregorianischen kinterherhinkte. Zwischen den Demonstranten der Herr mit Hut stammt aus der Sowjetzone. sie leben und getrieben werden. Die Ver- heißung auf eine bessere Zukunft, die in sieben Jahren schon beginnen wird. Und im Hinaufziehen zum Roten Platz ertönen immer Wieder die Rufe„Mjr“(Friede) und, Truschba“ (Freundschaft).„Friede, Freundschaft“ „Friede, Freundschaft“—„Friede, Freund- schaft!“ Einer zählt: eins, zwei, drei, und dann erschallt es von der benachbarten Sowjet- zonen- Delegation:„Freundschaft, Freund- schaft, Freundschaft“. Da kommt ein Russe aus dem Zug gelaufen. Im Taumel umarmt er eine westdeutsche Dame neben mir, ruft „Truschba— Russky— Germansky“, zieht aus seiner Manteltasche einen Lutscher, wie man ihn für zehn Pfennig bei uns auf dem Jahrmarkt für Kinder kauft, klatscht in die Hände und läuft wieder zum Zug zurück. Ein etwa 40 jähriger Mann! In welchem Dorf des Weiten Rußlands mag er inzwischen seine spontane Freundschaftstat stolz berichtet haben? Vier Stunden lang ziehen die Demon- stranten für Friede und Freundschaft hinauf zum Mausoleum, von dessen Ballustrade Chrustschow ihnen zuwinkt. Unter seinen Füßen liegen die toten Führer Lenin und Stalin.„Zu Stalins Zeiten dauerte die De- monstration oft bis abends um 7 Uhr“, sagt eine junge Russin, als dieser Umzug um 14 Uhr zu Ende ist. Un wahrscheinlich. Der Anblick der direkt hinterher ziehenden Staubsaugerwagen und Straßenkehrerinnen fegt auch bei uns eine gewisse Faszination, der sich wohl niemand entziehen kann, wieder hinweg. Das Treiben in den Straßen bis tief in die Nacht, mit Riesenfeuerwerk auf dem Kreml und einem dekorativen Scheinwerferreigen über der Moskwa, mit immer wieder singenden Menschengruppen erinnert an den 14. Juli in Paris. Revolutio- näre Begeisterung und eine überschwängliche Kinderliebe lassen noch mehr Parallelen mit Westlichen Nachbarn aufkommen, während die öffentliche Disziplin, das geduldige Schlangestehen an Bushaltestellen, Garde- roben oder Straßenverkaufsbuden sehr eng- lisch anmutet. Heute, am Revolutionsfest, schleckt jeder zweite Russe, trotz der hohen Kältegrade, zur Feier des Tages auf offener Straße sein Eis. Eis in diesen Mengen und an Straßenecken käuflich scheint eine Errungen- schaft zu sein. Es schmeckt überdies vorzüg- lich. Die Portion, eine Kugel auf einen Waf⸗ kelbecher aufgesetzt, wie es auch bei uns der Brauch ist, kostet zwei Rubel. soleum und der Erlöserturm mit dem Souojetstern. Insgesamt fünf Rubinglas. Rechts der Turm des Senats, der Bilder: W. v. Gropper ster erleuchtet ist. Chrustschow, so heißt es, sei aber von den allzu großen Blocks abge- kommen und wolle höchstens noch sechs- Stöckige Häuser haben, wobei sogar von der Garantie einer Mindestwohnfläche pro Per- son die Rede ist. Der Bau nagelneuer Satel- litenstädte am Rande Moskaus ist offen- sichtlich in Angriff genommen. Das not- wendige Frischluftreservoir ist durch im- mens große Parkanlagen, wie Gorki-Park und die verschiedenen anderen Kulturparks, Segeben. Der Name„Kulturpark⸗ besagt Aber schon wieder, daß auch möglichst die Erholung des Menschen gelenkt werden soll und die physische und psychische Entspan- mung und Aufladung(ein häßliches Wort, aber dem Vorgang in etwa entsprechend) bereits im Hinblick auf einen beéstimmten Einsatz und eine notwendige Bewährung erfolgt. Daß Moskau bei allem organisierten Sauberkeitsfimmel— um die Verkehrswege dieser Stadt in Ordnung Zzu halten, sollen allein über eine halbe Million Menschen be- schäftigt sein doch im allgemeinen schmutzig, ja vernachlässigt wirkt, liegt daran, daß für die oft dringend erforder- liche Restaurierung alter Gebäude, manch- mal sogar solcher, die zur öffentlichen Re- präsentation gehören, wie zur Zeit das Bol- schoi-Theater, offenbar keine Kopeke auf- gewendet wird. Ob sie vielleicht eines Tages Weitgehend in ihrer alten Bauform ver- schwinden sollen, um auch in ihrer äußeren Gestalt dann dem Geist des Regimes ange- paßt zu werden, wer weiß? Zur Zeit gibt es da jedenfalls noch scharfe Kontraste. Die klassenlose Gesellschaft will schon gar nicht, um wieder ein Beispiel zu geben, in die noch zahlreich vorhandenen Hotels passen, in denen noch die Vestibüle und Treppen- aufgänge von zaristischer und grogbürger- icher Prunksucht ostischen Gepräges zeu- gen. Selbst Gemälde von Stalin in Mar- schalluniform haben hier noch stark den Charakter militärisch-gesellschaftlicher Re- präsentanz— genauso wie, wenn man bos- haft sein will, die weis behandschuhten Offiziere bei der vormittäglichen Parade ihn hatten. Kontraste über Kontraste. Hier ein starkes Vorpreschen im neuen Stil, dort noch ein weites Zurückhängen in der vor- revolutionären Vergangenheit. Doch im Geiste scheint kaum ein Russe der Vergan- genheit als wieder begehrenswertem Zu- stand nachzuträumen. (Fortsetzung folgt) 8 8 —— 0 823 9 ehaglichkeit beginnt mit einem Fragen Sie in einschlägigen Geschäften nach Vorwerk Teppichen mit dem Teppich- Paß. VORHWERK& co Wuppertal. Barmen Bitte senden Sie mir kostenlos die Teppich- Schrift: „Gewebte Schönheit Trlebte Schönheit“ und nennen Sie mir Geschäfte an meinem Ort. ä—— ——— 8 üb WI ru. bie am 2 jür kd 2 U 100 Zwa Ste 195 vo Jr. 274 — s Wird S Bild ant ist S, 85. Aus- ot uns, drucks gesagt, Utung, r Ui mt im chter- ausge- tekto- pferi- Wahr- schlie. keiten und in da, h der damit Tt daes glich- ug 3a zum zeiti- taates eine Uafen Kigen en, 80 Zwei richt, Fen- und. die unf der per t es, ge- chs- der Per- atel- ken- not- im- Park ar ks, sagt die Soll han- Vort, end) nten rung ten vege en be- inen liegt der- nch- Re- Bol- auf- ages ver- eren ge- t Es Die icht, die sen, den- ger- zeu- Jar- den Re- bos- ten ihn ein dort vor- im an- Zu- gt) Nr. 274/ Freitag, 27. November 1959 MORGEN Seite 23 In Kalifornien gab es einmal russische Festungen Das heutige Fort Ross In seiner Rede am 21. September in San Franzisko auf dem gemeinsamen Bankett des„San Francisco Commonwealth Club-“ und des„World Affairs Cuncil!“ führte Sowjietpremier Nikita S. Chrustschow fol- gendes aus: „Es ist lange her, seit das russische Volk über den Pazifik Kalifornien erreichte. Sie wissen, daß Siedlungen und Ortschaften mit russischen Namen noch heute in diesem Ge- biet existieren. Viele Jahre hindurch hat der amerikanische Westen Handelsbeziehungen zu unserem Land unterhalten, und erst in jüngster Zeit ist der sowietrussisch- ameri- kanische Handel praktisch zu einem Nichts zusammengeschrumpft.“ Der Gast aus dem Kreml spielte damit auf Begebenheiten in der Geschichte des Staates Kalifornien an, die zeigen, wie sehr er mit der Lokalgeschichte vertraut ist, die aber für denjenigen, der in kalifornischer Geschichte nicht gründlich bewandert ist, neu sein dürften. In der Tat hatten die Rus- sen im 19. Jahrhundert etwa 30 Jahre lang — um es genau zu sagen, von 1812 bis 1841— einen Teil des damals noch spani- schen Kalifornien nördlich von San Fran- zisko in der heutigen Sonoma County okku- piert. Und das kam so: Im Frühling des Jahres 1812 warf ein Schiff der Russisch- Amerikanischen Pelz kompagnie, die„Tschirikow“, in einer Bucht an der Küste der Sonoma County Anker. Sie setzte dort eine Gesellschaft von Pelzhänd- lern und aleutischen Jägern unter dem Kom- mando von Iwan Alexandrowitsch Kuskow an Land. Im Jahre 1806, als der Kammer- herr des Zaren Alexander I., Nikolai Re- zanow, das spanische Presidio in San Fran- zisko besucht hatte, um Lebensmittel für die russische Siedlung in Sitka in Alaska zu beschaffen, die am Verhungern war, hatte die Russisch- Amerikanische Pelzkompagnie den Plan gefaßt, in Kalifornien Siedlungen anzulegen, welche die Nahrungsmittel für ihre Pelzhandelsposten im Norden liefern sollten. So begann denn am 15. Mai 1812 Kuskows russische Gruppe mit dem Bau einer befestigten Siedlung. Drei Monate später, am 30. August, war das Fort fertig; es wurde auf den Namen„Rossija“(Ruß- land) getauft. Die Amerikaner nannten es später„Fort Ross“, und so heißt es heute noch. Den spanischen Behörden, die das Fort „La Fuerte de los Rusos“(die Russen- testung) nannten, war die Siedlung ein Dorn im Auge, denn die Russen begannen bald einen blühenden Handel mit dem Presidio in San Franzisko, dem Sitz der dortigen spanischen Garnison, zu treiben, ja, nicht nur mit dem Presidio, sondern auch mit der katholischen Mission dort. Die tauschten Tabak, Zucker, Küchenutensilien, Eisen, Kleidung und Wachskerzen gegen Getreide, Erbsen, Fleisch, Mehl und Häute ein. Um eine weitere russische Expansion nach Sü- den zu verhindern, legten die Spanier die Missionen San Rafael und San Franzisko Solano hart an der Grenze des Forts an. ist die Gründung eines Kammerherrn des Zaren Alexander I. Aber was geschah? Nun trieben die Russen auch mit diesen beiden Missionen Handel. Aber langsam bereitete sich dennoch der Verfall der russischen Siedlung in Kalifor- nien vor: Fort Ross, der wichtigste russi- sche Außenposten auf kalifornischem Bo- den, geriet in immer größere wirtschaft- liche Schwierigkeiten, weil die Einkünfte aus der Jagd auf Seeottern mit der zuneh- menden Ausrottung der Ottern längs der Küste rapide sanken. Da sie nicht imstande wären, sich durch Landwirtschaft zu ernäh- ren, gingen die russischen Kolonisten von Fort Ross zum Schiffbau über. Zwischen 1819 und 1824 bauten sie aus grünem Eichen- holz vier Schiffe. Doch das Holz verfaulte So rasch, daß die Schiffbautätigkeit wieder eingestellt werden mußte. Fort Ross endete mit einem Fiasko. Im Jahre 1824 willigte Rußland endlich ein, seine künftigen Amerika- Siedlungen auf Alaska 2 be- schränken. 1841 befahl der Zar schließlich den Rück- zug aller russischen Untertanen aus Kali- fornien. Und der Mann, in dessen Hände Fort Ross dann überging, war kein anderer als der Schweizer Johann August Sutter, auf dessen ungeheurem Landsitz später Gold gefunden wurde. Der vereinbarte Kaufpreis für Fort Ross mit Gebäuden, Vieh und Schiffen betrug 30 000 Dollar. Hiervon bezahlte Sutter 2000 Dollar in bar, der Rest sollte in jährlichen Abzahlungen durch Warenlieferungen, namentlich von Weizen, abgetragen werden. Sutter ließ das Fort abmontieren und verschiffte alles nach seiner Gründung New Helvetia in Sacra- mento. Heute sieht man in Fort Ross nur noch die griechisch- orthodoxe Kapelle, einen roh aufgeführten Holzbau mit gelbem, vier- eckigem Kirchturm. Im Innern der Kirche kann man noch russische, spanische und in- dianische Reliquien besichtigen. Auch das Kommandantenhaus steht noch. Fort Ross war der wichtigste, aber nicht der einzige russische Außenposten in Kali- fornien. Südlich von Fort Ross liegt Bodega Bay, so genannt nach ihrem Entdecker, einem spanischen Offizier namens Juan Francisco de la Bodega. Iwan Kuskow, der Hauptagent der Russisch- Amerikanischen Pelzkompagnie, war dort 1809 mit einer Gruppe von Russen aus Sitka in Alaska ge- landet. Sie säten in Bodega Weizen und kehrten im August mit dem geernteten Korn und einer Beute von 20 000 Seeottern- Fellen nach Alaska zurück. 1811 kamen die Russen wieder nach Kalifornien und grün- deten drei Siedlungen: Port Rumiantzew an der Bucht, Bodega und Kuskow im Hinter- grund. Das von ihnen okkupierte Land übernahm nach ihrem Abzug 1841 der Ame- rikaner Captain Stephan Smith. An die russische Okkupation in Kalifornien erin- nert noch der Fluß„Russian River“, den die Russen„Slawianka“ getauft hatten. Doch schon lange vor der Okkupation kalifornischen Gebietes hatten die Russen auf dem amerikanischen Kontinent Fuß ge- faßt. Jedes Schulkind weiß, dag die Ver- einigten Staten im Jahre 1867 den Russen Alaska abgekauft haben, das jetzt der 49. Staat der USA ist. Wie kam Alaska in rus- sischen Besitz? Es war der russische(ur- sprünglich dänische) Marineoffizier Vitus Jenassen Bering(1681 bis 1741), der 1724 von Peter dem Großen mit einer Expedition nach Nordost-Sibirien beauftragt wurde, um festzustellen, ob Asien und Amerika getrennt seien. Bering, nach dem das Millionen Hahnen-Küken werden getötet Gezielte Veränderung der Geschlechtsverhältnisse im Hühnerhof? In Forschungsstätten vieler Staaten wird seit einiger Zeit über die Möglichkeit der Geschlechtsumwandlung von Haushühnern gearbeitet. Wie in der„Deutschen Wirt- schaftsgeflügelzucht“ ausgeführt wird, ver- kährt man dabei entweder so, daß die Eier Während der Brutzeit hormonal behandelt werden, oder indem man die Elterntiere durch besondere Futterzusammensetzung beeinflußt. Die Ergebnisse der vorwiegend amerikanischen Arbeiten mit Hormonen sind jedoch noch meist unbefriedigend. So Stadtrand- Siedlung— nicht immer ein Ideal Seelische Hochspannung— viele Herz- und Kreislaufkranke Das Leben in neuen Stadtrandsiedlungen bringt nicht unbeträchtliche Psychosomati- sche Gefahren mit sich, wie ein amerikani- scher Arzt im„Journal of the American Me- dical Association“ feststellt. Eine sorgfältige Untersuchung der in das Krankenhaus von Englewood, einer neuen Siedlung am Rande von New Tork, eingelieferten Patienten er- gab, daß die Probleme, die mit dem Wohnen in einer solchen Gemeinschaft verbunden sind, leicht zu einer Ueberlastung der körper- lichen und seelischen Funktionen führen. Diese Ueberbeanspruchung äußert sich durch bemerkenswert häufige Herz- und Kreislauferkrankungen, Steigerung des Blutdrucks und Geschwüre des Zwölffinger- darms— stets also durch Krankheiten, bei denen psychosomatische Einflüsse er wiese nermaßen eine große Rolle spielen. Als besonders auffällig wird die Tat- sache bezeichnet, daß nicht weniger als 40 Prozent der Patienten, die in letzter Zeit in das Krankenhaus von Englewood mit Ma- gen- und Darmgeschwüren eingeliefert wür- den junge Frauen sind. Lungenentzündungen treten bei diesem Bevölkerungsteil unver- hältnismäßig häufig auf, vielleicht auch vor allem deshalb, weil die jungen Hausfrauen und Mütter nur in sehr seltenen Fällen Haus- haltshilfen haben und sich infolgedessen bei Erkältungen nicht genügend pflegen können. Zu den Faktoren, die sich auch ungünstig auf die Psyche der Bewohner dieser Rand- siedlungen auswirken, gehören unter ande- rem höhere Steuern, ungünstige Verkehrs- verhältnisse, Ueberlastung der Schulen und der schnelle Wechsel, dem das Gemein- schaftsleben in der Gemeinde unterworfen ist. Vor allem aber, so stellt diese Unter- suchung fest, ergeben sich für den Groß- stadtrandsiedler der Vereinigten Staaten Ge- fahren aus seinem Wunsch, auf seine Mit- siedler einen guten Eindruck zu machen. Man will dem Nachbarn im äußeren Lebens- standard in keiner Weise nachstehen. Daher braucht man alle Paar Jahre einen neuen Wagen, einen neuen Anstrich für das Haus, einen tadellosen, gepflegten Rasen usw. Die Kinder sollen immer gut angezogen sein, und natürlich soll auch die Hausfrau selbst zu allen Zeiten gepflegt aussehen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Anstrengungen und Aufwendungen nötig, die sowohl an die Geldbörse der Siedler als auch an ihre phy- sische und psychische Kraft hohe Ansprüche stellen und eine dauernde emotionelle Hoch- spannung bedingen. Selang es nicht, wie in einem Us-Patent empfohlen worden war, befruchtete Eier durch einfaches Eintauchen in Lösungen., die Hormone enthielten, hinsichtlich ihres Chro- mosomenbestandes zu verändern. Der Schwerpunkt der Forschungen in Europa liegt daher mehr bei der zweiten Methode. Es hat sich nämlich herausgestellt, dag die Zahl der schlüpfenden Weiblichen Küken immer dann gegenüber der Norm erhöht War, Wenn das Blut der Hähne einen leicht erhöhten Säurewert aufwies und daß umge- kehrt mehr männliche Tiere schlüpften, Wenn das Hahnenblut alkalireicher war. Es ist nun besonders interessant, daß sich zwar durch Verabfolgung entsprechender Futter- mittel nicht die Reaktion des Blutes von Hahn oder Henne merklich beeinflussen läßt, daß jedoch trotzdem die erwartete Ver- änderung des Geschlechtsverhältnisses bei den Nachkommen beobachtet werden konnte. Selbst wenn man den Hennen alkalireiches Futter gab, den Hähnen jedoch solches von höherem Säurewert, überwog die Zahl der weiblichen Küken. Es ist bis heute nicht ein- Wandfrei zu erklären, wieso der Einfluß des Hahnes für die Geschlechtsbestimmung des Embryos größer ist als der der Henne und somit zum bestimmenden Faktor wird. Als etwas problematisch für die Er- zielung wirklich sicherer Zahlenverhältnisse erwies sich die bekannte Erscheinung, daß bei dem Haushuhn niemals eine hundert- Prozentige Befruchtung bzw. Schlupffähig- keit der Eier vorliegt. Positive Forschungs- ergebnisse wären von ganz erheblicher finanzieller Bedeutung. Allein in der Bun- desrepublik werden zur Zeit jährlich Mil- lionen Hahnenküken getötet, Weil sie nicht verkauft werden können. Schon eine Ver- änderung des Geschlechtsverhältnisses um einige Prozent würde für die Brütereien einen beachtlichen wirtschaftlichen Erfolg bedeuten. Bering-Meer und die Bering-Straße be- nannt sind, stellte fest, daß Asien und Amerika nicht miteinander verbunden waren und kehrte 1730 nach Petersburg zurück. Unter der Regierung der Zarin Anna sing Vitus Bering 1741 erneut auf eine Expedition mit den zwei Schiffen„St. Pe- ter“ und„St. Paul“, auf der er und sein Untergebener, Leutnant Alexej Tschirikow, Alaska entdeckten, das daraufhin„Rus sisch-Amerika“ genannt wurde. Alexander Baranow(von 1790 bis 1819 Leiter der Rus- sisch- Amerikanischen Pelzkompagnie) wurde berühmt durch seine Erfolge als erster Gouverneur von Russisch-Amerika. Er gründete Sitka, wohin 1805 das Hauptquartier der Gesellschaft verlegt wurde, das bis dahin in Kodiak gewesen War. Die Charter der Gesellschaft erlosch am 31. Dezember 1861, und Prinz Matsukow wurde als kaiserlicher Gouverneur mit der Verwaltung des Territoriums betraut. Er erteilte 1864 einer amerikanischen Gesell- schaft den Auftrag über die Vorarbeiten für eine geplante russisch- amerikanische Gesellschaft zwecks Betriebes einer Tele- grafenlinie vom Amur in Sibirien bis zur Beringstraße und weiter durch Alaska nach Britisch-RKolumbia. Die ersten Schritte zum Erwerb von Russisch- Amerika durch die Vereinigten Staaten unternahm 1859 der kalifornische Senator William Gwin unter Präsident James Buchanan. Am 30. März 1867 unter- zeichneten der amerikanische Außenmini- ster William H. Seward und Baron Eduard Stoeckl für den Zaren Alexander I. von Rußland die Abtretung Alaskas an die Ver- einigten Staaten für einen Kaufpreis von 7,2 Mililonen Dollar. Niemand erkannte damals den ungeheuren Wert und Reichtum der neu erworbenen rund 1.5 Millionen Quadratmeter, die das beste Grundstücks- geschäft der modernen Geschichte geworden sind. Zur Geschichte der Russen auf dem amerikanischen Kontinent gehört noch die Tatsache, daß der Zar von Rußland am 4. September 1821 einen Ukas unterzeich- nete, der die russischen Ansprüche auf die pazifische Küste bis nördlich des 51. Brei- tengrades ausdehnte. Das hieß nichts an- deres, als daß auch das Territorium des heutigen Staates Oregon der russischen Herrschaft unterstellt sein sollte. Der Ukas schloß alle umgebenden Gewässer der Pazi- kischen Küste, unter denen die Bering- Straße das bedeutendste war, für die Han- delsschiffahrt aller anderen Mächte. Der russische Anspruch wurde sofort von Außenminister Adams angefochten, der am 17. Juli den russischen Botschafter da- hin informierte, daß„die Vereinigten Staa- ten das Recht Rußlands auf jede territoriale Festsetzung auf dem amerikanischen Kon- tinent bestritten, und daß die Vereinigten Staaten ganz eindeutig das Prinzip verträ- ten, die amerikanischen Kontinente seien nicht länger Objekte für irgend eine neue europäische koloniale Niederlassung.“ Das War der erste praktische Ausdruck der be- rühmten Monroe Doktrin. Es kam zu dem Vertrag vom 17. April 1824, in dem sich Rußland mit einer Einie bis zum 54. Brei- tengrad einverstanden erklärte und die Schließung der Gewässer annullierte. R. van Dyck „Sauer“... wie sein Magen! Warum trinkt er nicht fröhlich mit? Er tät's schon gerne! Aber der Magen.. wie gesagt„sauer“. 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Mit liebenswürdiger Genehmi- gung des Verlags der Arche, Zürich(der eine guchausgabe für das Frühjahr 1960 vorberei- let, wird hier der volle Wortlaut der Rede, pie sie am 9. November, dem Vorabend von bchillers 200. Geburtstag im Nationaltheater gehalten worden ist, durch den„Mannkeimer Horgen“ zum ersten Male veröhentlieht. eine Damen, meine Herren! Wie Sie N eben vernommen haben, wurde mir der diesjährige Schillerpreis der Stadt Mannheim perliehen, so daß ich nun nicht gut darum- berumkomme, Schiller auch mitzufeiern, eine aufgabe, der ich mich denn notgedrungen unterziehen muß, obschon ich mir nicht ganz im klaren bin, wem ich nun zu danken habe, schiller oder dem Herrn Oberbürgermeister. doch wenn mir viele— aus nicht nur ihnen, zondern auch mir verständlichen Gründen— ie Berechtigung, hier zu reden, absprechen mögen, ein gewisses Recht kann ich mir wenigstens zubilligen: Nicht nur, daß ich ebenso schweizere wie Schiller, wir sind unterrichtet, schwäbelte, sondern auch, weil schiller schließlich das Nationaldrama der schweizer schrieb und nicht jenes der Deut- schen. Allerdings kannte er diese auch weit besser als uns, wäre er Schweizer gewesen, etwa ein Untertan der gnädigen Herren zu gern, hätte er es wohl ebenfalls unterlassen. Doch fällt mir trotz der hohen Ehre die ede schwer. Bedenken anderer Art melden zich. Ich bin weder Literatur wissenschaftler noch Schillerkenner. Mein Beruf als Schrift- steller verhindert eine mehr als gelegentliche und freizeitliche Beschäftigung mit Litera- tur. Ich bin rein technisch nicht in der Lage, Schiller als Zacke im Panorama der großen Männer des abtretenden achtzehnten Jahr- zunderts von Süden her gesehen einwandfrei guszumessen. Auch fehlt mir der Drang, mich näher mit jener Literatur abzugeben, die sich mit Literatur abgibt. Ich vermag nur hermutungen auszudrücken, ohne Möglich- keit, ihnen näher nachzuspüren, das Ver- mutete, Erwitterte streng wissenschaftlich zu beweisen, aber auch ohne Lust dazu, aus ahnung vielleicht, daß sich auf dem litera- ischen Gebiete in Wahrheit wenig beweisen lasse, und aus dem Verdachte heraus, daß ein eweis hier möglicherweise nichts bedeute, peil er sich auf einer anderen Ebene ab- piele, auf dem Schachbrett der Spekulation zämlich, und dadurch die vielen Unstimmig- keiten nicht beachten könne und dürfe, die 4 zich auf der Ebene des Tatsächlichen den Er- ſcheinungen so hartnäckig und störend bei- nengen. Auch gehört zu einer Feier eine — cierliche Rede, eine Beschwörung des Ge- 6 ER ierten, ein Entrollen seines Lebens, ein eingehen auf seine Werke, profund und von ii ohe Warte herab, aber auch ein wenig — iss ein wenig Uebertreibung, zuviel des he a 0 üühmens. 18 uns Wenn ich Sie in dieser Hinsicht enttäu- age chen muß, verzeihen Sie mir. Es geschieht el. 4 03 B licht aus Respektlosigkeit, wenn ich es unter- asse, Schiller ins Absolute, Endgültige, Vor- püldliche aufzublähen, überhaupt mich 80 aufzuführen, als wären die Klassiker die hei- igsten Güter der Nation, nicht, weil ich die Klassiker für kein Gut halte, sondern weil 86854 den Nationen in dieser Sache mißtraue. ür den tätigen Schriftsteller jedoch kann ur ein menschliches Verhältnis zu den Klas- Her 4 02 84 kern von Nutzen sein. Er will keine Götzen 0 a ſon ihnen entfernen, ja, schreibt er, sie ver- wetzinger en, EIn P Huch, ich habe es schon zugegeben, vom WuM reisgünst, ehr. Tage 2 29 dilder, sondern Freunde, Anreger, Gesprächs- bartner; oder auch, mit der gleichen Legiti- ſmität, Feinde, Schöpfer von oft langweiligen domanen und pathetischen Theaterstücken. 1 761 0 r Will sich ihnen nähern und sich wieder 60 60 m, inn im Zustande des Schreibens, des Pla- dens und Ausführens eigentlich stört, daß Busse d ſqchon andere vor ihm und wie geschrieben str. 51 ſaben, denn jedes Produzieren ist an einen gewissen momentanen Größenwahn gebun- Pirkung reden, die Schiller mit einigen sei- der Werke immer noch gerechterweise auf ler Theater besitzt, sondern mehr vom Dia- og, den ich mit Schiller führe, vom Bilde, as ich mir von ihm mache, ganz unwissen- Bilde zum persönlichen Arbeitsgebrauch, zur Kontrolle des eigenen Arbeitens. Auch wir Schriftsteller sollten bisweilen wissen, was wir tun, und das können wir am besten, Wenn wir untersuchen, was andere getan haben. Hat nun diese Methode den Vorteil, das ich nur über das zu reden brauche, was mich bei Schiller beschäftigt, weist sie jedoch den Nachteil auf, daß Wesentliche Aspekte sei- nes Arbeitens unterschlagen werden, so etwa Schillers Verhältnis zur Antike, seine Lyrik, seine Bedeutung als Historiker usw. Auch be- schäftigen mich eigentlich nicht so sehr seine Dramen— ich gehe ihnen meistens höflich aus dem Wege, vorsichtiger weise, aus einem natürlichen Selbstschutz heraus und weil ich mit ihnen Mühe habe, weshalb soll ich mich hier verstellen— als vielmehr sein drama- turgisches und philosophisches Denken, das sich hinter ihnen verbirgt. Das scheint viel- leicht nicht selbstverständlich. Zwar gilt Schiller noch heute als ein außerordentlich klarer Kopf, der in außerordentlich klarer Weise Auskunft über die besondere Schwie- rigkeit seiner Schriftstellerei gab, doch war FRIEDRICH DURRENMATT ein klarer Kopf in der damaligen deutschen Literatur ja längst nicht eine so große Sel- tenheit wie in der heutigen, man braucht nur aus dem Stegreif aufzuzählen, Lessing, Her- der, Wieland, Lichtenberg, Humboldt, Goethe usw. Angesichts dieser allgemeinen, mächti- gen und so ganz ungewohnten Aufhellung des Geistes auf deutschem Sprachgebiet noch be- sonders auf Schillers Klarheit hinzuweisen, scheint daher müßig. Es versteht sich gewis- sermahen von selbst, daß er auch hier groß und klar wirkt. Andererseits jedoch— und das ist nicht zu leugnen— zählen seine phi- losophischen Schriften nicht zu seinen popu- lären Arbeiten. Sein Philosophieren kommt vielen ver- altet vor, spekulativ, schematisierend. Seine Schriften, über das Tragische, über Anmut und Würde, über naive und sentimentalische Dichtung, über das Erhabene usw. werden als große Prosa bewundert, aber sie erscheinen wie in Begriffen versteinert, mit allzuviel Sinn belastet, ästhetisch und ethisch zugleich, moralisierend, kaum zu widerlegen, aber iso- liert, bedeutungslos für die Gegenwart, er- haben, doch unfruchtbar. So ist der Zugang zu Schillers Denken schwer. Zwar liegt es überall offen da, beson- ders in seinen Briefen. Er kommentiert sich unaufhörlich. Wir erhalten Einblick in seine Schriftstellerei, in diesen damals so jäm- merlich unrentablen Beruf. Zuerst bewun- dern wir den Organisator. Das ist Schillers unheimlichste Seite. Zeitschriften werden ge- gründet, Honorarfragen geregelt, Mitarbeiter gewonnen, die Kritik wird organisiert, oft eigentlich nicht unbedenklich, es riecht nach literarischer Klüngelwirtschaft, das Publi- kum selbst wird als ein Faktor eingesetzt, der betrogen sein will, mit dem man sich im Kriegszustande befindet, mit dem viel zu rech- nen, aber wenig zu verdienen ist. Daneben aber, wichtiger, liegt das Getriebe seiner Werkstatt bloß, Wir sehen Maschinerien an- laufen. Pläne werden ausgeführt, angefan- gen, konzipiert, Stoffe untersucht, was spricht dagegen, was dafür, braucht dieses Unterneh- men viel Arbeit, kostet jenes wenig Mühe, Was müßte noch studiert, was untersucht werden, wo liegt die dramaturgische Schwie- rigkeit, wie ist vorzugehen, wo müßte die Handlung stocken, verzögert, beschleunigt Werden. Alles ist erklärbar, ohne Werkge- heimnis, auf Wirkungen bedacht, für die Bühne entworfen. Die Dramaturgie wird be- trieben wie sie Lessing betrieb, als eine Kunst des Stückeschreibens, als eine Reflexion dar- über, was das Theater kann und will, als etwas Erlernbares, als eine Wissenschaft eigentlich. Schiller beherrscht die dramatur- gischen Regeln indem er sie herrschen läßt. Seine Dramatik beruht auf einer durchaus sicheren, handfesten Dramaturgie, nicht ohne Grund ist gerade er der Dramatiker der Schulmeister geworden. Diese Dramaturgie zielt auf das Rhetorische. Der Mensch wird in Szene gesetzt, um rhetorisch ausbrechen zu können. Operndramaturgie. Doch hat dieses Vorgehen seine bestimmten Auswirkungen auf die Bühnenwelt, die dargestellt wird. Das Rhetorische akzeptieren wir nur dann unge- Zwungen, wenn es sich aus den Funktionen der dramatischen Personen ergibt, welche die Handlung tragen. Etwa bei einer Gerichts- verhandlung. Die Personen sind gegeben, ihre Rollen verteilt: Der Richter, der Staatsan- Walt, der Angeklagte, der Verteidiger. Jeder besitzt seine bestimmte Funktion innerhalb der Handlung. Rede und Widerrede, Anklage und Verteidigung und Urteilsspruch ergeben sich natürlich und in rhetorischer Form, wol- len etwas Bestimmtes, enthüllen etwas Be- stimmtes. Wie in diesem Grundmodell aber sind auch die Personen der rhetorischen Dra- men gesetzt, ihre Funktionen durch die soziale Schichtung ihrer Welt sanktioniert: Der König, der Soldat, der Bürger usw. Das rhetorische Drama setzt eine ge- schlossene und sozial gestufte Welt voraus, eine Hierarchie, die auf der Bühne vorausge- setzt wird aber auch dargestellt werden kann, zu einem Spielrahmen verdichtet, in wel- chem die einzelnen Spielzüge auf ihre Rich- tigkeit hin überprüfbar sind. Diese Voraus- setzung der alten Dramatik ist auch Schillers Voraussetzung. Die Konzeption seiner Dra- men ist bis auf ihre letzten Möglichkeiten hin durchdacht, oft zu genau, denn eine vollkom- mene Konzeption macht eigentlich die Aus- führung überflüssig, die dann, wird sie unter- nommen, doch zu Fehlern führen kann, zu merkwürdigen poetischen Fehlleistungen, Sie geschehen der Konzeption zuliebe, und unter- laufen demjenigen weniger, der nur vage Konzipiert, der vom Poetischen und von der Erfahrung, von der Bühne ausgeht, dem not- FOTO: ROBERT HAUSSER gedrungen dramaturgisch dann vieles schief gerät, wie etwa einem Shakespeare. Doch auch Schiller, der von der Konzep- bion her kommt, weiß aufs genaueste Be- scheid über alle Regeln, Kniffe, Möglichkei- ten, mam staunt da nur, wie versteht er nur zu exponieren, einzuteilen, zu steigern, zu retardieren, die Abgänge und Auftritte zu gestalten, Schlußpointen zu setzen, ‚dem Mann kann geholfen werden, Kardinal, ich habe das Meinige getan, tun Sie das Ihre, dem Fürsten Piccolomini, der Lord läßt sich ent- schuldigen, er ist zu Schiff nach Frankreich, und frei erklär ich alle meine Knechte“, was sind das nur für letzte Verdichtungen, wie setzt er aber auch Effekte ein, oft unbedenk- lich, Hollywood könnte es nicht besser und dicker. Zugegeben. Doch ist hinter all dem erstaunlichen tech- nischen Vermögen, hinter all dem Instinkt für die Szene, fürs Theatergemäße und Thea- tralische, hinter all den rhetorischen Arien und Auseinandersetzungen, die durch seine Dramaturgie ermöglicht werden, noch ein anderes Wissen verborgen, die Erkenntnis von Gesetzen, die nicht vom Objekte, vom Drama herstammen. Dies wird scheinbar durch eine bloße Klassifizierung erreicht. Er Friedrich Dürrenmatts Mannheimer Schiller-Rede teilt die Dichtung in eine naive und in eine sentimentalische ein. In Wahrheit aber wird es ihm dadurch möglich, nicht von den Regeln oder von einem Stilbegriff, sondern vom Dichter auszugehen, von seinem Verhältnis zur Zeit her die Dichtung zu bestimmen. Wurden die Regeln durch die Dramaturgie gesetzt, werden sie nun durch die Zeit dik- tiert. Die Dichter, schreibt er, seien überall, schon ihrem Begriffe nach, die Bewahrer der Natur. Wo sie dieses nicht ganz mehr sein könnten und schon in sich selbst den zer- störenden Einfluß willkürlicher und künst- licher Formen erführen oder doch mit dem- selben zu kämpfen gehabt hätten, da würden sie als die Zeugen und als die Rächer der Natur auftreten. Sie würden entweder Natur sein, oder sie würden die verlorene suchen. Daraus entspringen zwei ganz verschiedene Dichtungsweisen, durch welche das ganze Gebiet der Poesie erschöpft und ausgemes- sen werde. Alle Dichter, die es wirklich seien, würden, je nachdem die Zeit beschaffen sei, in der sie blühten, oder zufällige Umstände auf ihre allgemeine Bildung und auf ihre vorübergehende Gemütsstimmung Einfluß hätten, entweder zu den naiven oder zu den sentimentalischen gehören. Diese Sätze er- heben einen nicht geringen Anspruch. Das ganze Gebiet der Poesie soll durch die Unter- scheidung des naiven Dichters vom sentimen- talischen erschöpft und ausgemessen sein. Also auch die Dramatik, deren Grundfrage lautet, wie denn überhaupt die Welt durch das Theater wiedergegeben werden könne. Gibt es nun zwei Dichtungsweisen, die naive und die sentimentalische, muß es auch zwei verschiedene Möglichkeiten geben, die Welt durch das Theater darzustellen. Doch müssen wir eine notwendige Einschränkung machen. In einem gewissen Sinne ist das Theater stets etwas Naives. Wir müssen uns nämlich, reden wir von den Regeln der dra- matischen Kunst, vergegenwärtigen, daß wir mit diesen Regeln nicht nur ein in sich ge- formtes Kunstwerk, sondern auch, soll die Bühne einen Sinn haben, eine Unmittelbar- keit der theatralischen Wirkung zu erzielen suchen. Diese unmittelbare Wirkung ist je- doch nur möglich, wenn wir beim Publikum eine gewisse Naivität grundsätzlich voraus- setzen. Ein Theaterstück ereignet sich auf der Bühne, rollt vor den Augen des Publi- kums ab, ist so unmittelbares Geschehen, ein Publikum ist im Momente des Zuschauens notgedrungen naiv, bereit mitzugehen, sich führen zu lassen, mitzuspielen, ein nach- denkliches Publikum hebt sich selbst auf, das Theater verwandelt sich in ein Theater. Die Kunst des Dramatikers besteht darin, das Publikum erst nachträglich zum Nach- denken zu bringen. Doch setzt nun die natür- liche Naivität des Publikums auch eine Uebereinstimmung zwischen ihm und dem Autor voraus, soll die Unmittelbarkeit zu- stande kommen. Der naive Theaterdichter wird die Naivität des Publikums teilen, der sentimentalische in Rechnung stellen. Des- halb haben es die Schauspieler unter den Dramatikern am leichtesten, die Denker am schwersten. Shakespeare, Moliere, aber auch Nestroy sind die lesitinisten Herrscher auf der Bühne, Schiller einer ihrer größten Usurpatoren. Für die ersteren ist die Unmittelbarkeit der Bühne kein Problem, Shakespeare gar kann sich die schwerverständlichsten Monologe erlauben, ihn trägt die Bühne immer, er ist rhetorisch aus Freude am Rhetorischen. Schiller dagegen aus einem Willen zur Klar- heit, zur Deutlichkeit heraus, seine Sprache verwandelt das Mittelbare ins Unmittelbare, ins Sofortverständliche. Daher die Bühnen- Wirksamkeit dieser Sprache, die nichts Inti- mes an sich hat, die in ihren großen Momen- ten das Gesetz selbst zu verkörpern scheint, daher aber auch ihre Popularität, ihr Hang zum Sprich wörtlichen, leicht Faßlichen, aber auch ihre Neigung allzu moralisch, traktat- haft zu wirken. Doch ist die Schwierigkeit, die ihnen die Bühne bereitet, nicht der einzige Unterschied zwischen dem naiven und dem sentimentali- schen Dramatiker. Ist nämlich der naive Dichter Natur, wie sich Schiller ausdrückt, muß er auch in der Wirklichkeit die Natur sehen, somit die Wirklichkeit akzeptieren, sie durch das Theater nachahmen, in ein Spiel verwandeln. Er versetzt das Publikum in Mitleid und Schrecken oder bringt es zum Lachen. Im naiven Theater wird die Wirk- lichkeit nicht durchschaut, sondern als gött- liche Ordnung erlebt, als Schöpfung, als Na- turgesetz, als Auswirkung des Milieus und der Herkunft, eine Möglichkeit des Dramas, die Schiller nicht voraussehen konnte, die die Wissenschaftlichkeit des neunzehnten Jahr- hunderts voraussetzt, die jedoch tatsächlich in ihnen sehen, keine unerreichbaren Vor- zessen dürfen, weil, und auch dies ist legi- So will ich denn zu Ihnen nicht von der 2259 7 an: 6 24 73 2-40 U Orangeat / Schalen Citronai Schalen 01.35 1 15 —50 Diamani- Puder æucke/ Paket 250 g Cocosraspel Mittel! ——53 51. 68 Süße Mandeln 56 8 Kalifornier. 125 g Hñaselnuß- Kerne Neapler Mannheim geht ins Kakao stark entölt Beutel 250„&œ—2 Sulianinen 500 8 Nusaugsmehi Type 405 VVV 555 * 8 83 80 98 Sekte 28 MORGEN Freitag, 27. November 1959 Aug wieder naives Theater schuf. Der naive Dich- ter ist kein Rebell. Das Schicksal des Gedi pus offenbart die Götter, führt sie nicht ad absurdum, die Verbrechen des Claudius stel- mag für viele schmerzhaft sein, für viele ärgerlich, doch darf sie nicht als eine bloße Verirrung, als eine Nebensache behandelt werden. Sie gehört wesentlich zu Brecht, sie noch seine Zeit dar? Ist die Meinung berech- tigt, er habe zwar in seinen Jugenddramen die Zeit kühn anzupacken gewagt, die Will- kür der Fürsten und des Adels gegeißelt, die Der Mensch hat inzwischen die Welt ver- ändert, nicht so sehr durch seine politischen Revolutionen, wie man behauptet, sondern durch seine Explosion ins Milliardenhafte, —— Typ zum Gesetz, zu den Symbolen, zu den Indem aber Schiller seine Grenze erkal erkannte er Goethe, den so ganz anderen Freundschaft ist sein Werk. Die berüt len sein Königtum in Frage, nicht das König- ist ebensowenig eine zufällige Eigenschaft Intrigen, die Verworfenheit der Lakaien, die durch die notwendige Aufrichtung der Ma- Definition, die Goethes und Schillers Sd“ Rol tum, für den sentimentalischen Dichter je- seiner Werke wie ihre Bühnenwirksamkeit, Ohnmacht der Gesetze und die Wehrlosigkeit schinenwelt, durch die zwangsläufige Ver- fen voneinander abgrenzt und doch beide gar doch müßten sie es tun. Er ist nur als Rebell ihre dichterische Präzision, ihre dramatur- der Bürger, aber später seine Zeit fallen las- wandlung der Vaterländer in Staaten, der einander abhängig macht, ist eine Formel del denkbar. Für ihn ist die Wirklichkeit nicht sische Kühnheit und nicht zuletzt wie ihre sen, um Klassik zu treiben, Zeitloses, Sym- Völker in Massen, der Vaterlandsliebe in Unüberbrückbares überbrückte. Sch We die Natur, sondern die Unnatur, die er im Menschlichkeit. Diese legitime Leistung bolisches, daß wir aus diesem Grunde endlich eine Treue der Firma gegenüber. Dieser wagte aufs neue zu handeln, anders zu h alle Namen der Natur zu richten hat. Das Thea- zwingt uns, Brechts Kommunismus sachlich in seinen späteren Werken weder seine noch Welt sind wir ausgeliefert, in dieser Welt deln. Er lieg die Philosophie fallen 0 ter ist das Podium seiner Anklage. In Tyran- zu betrachten, ihn aufs neue auf seine Wahr- unsere Zeit wiedererkennen? haben wir aufs neue zu durchdenken, was schrieb seine klassischen Werke. Er zerbt Das nos. Dle Szene wird zum Tribunal. Der sen- heit hin zu untersuchen. Wir dürfen keine Aus- 8 des Kaisers, was Gottes ist. Wie Schiller geht das Gesetz, das er sich einst selber 840 575 timentalische Dichter klärt das Publikum flüchte machen; zugeben, was zuzugeben ist. SEINE UND UNSERE ZEIT es auch uns darum, in einer Welt zu bestehen, löste sich von seiner Zeit, indem er ins 0 128 auf. Es soll die Ungerechtigkeit der Welt Brechts Dichtung ist eine Antwort auf Nun ist es jedoch etwas bedenklich, unsere die sich verändert, nicht anzugreifen, sondern terische Drama vorzustoßgen suchte.) 5 nicht nur erleben, nicht nur Mitleid empfin- unsere Welt, auf unsere Schuld, eine der Zeit so ohne weiteres mit der seinen zu ver- die Freiheit des Menschen unangreifbar zu auch als Handelnder bleibt ihm das Schl 1 den, nicht nur Schrecken, sondern auch als wenigen ehrlichen Antworten auf unsere Sleichen. Ging in unserer ein homogenes, machen. Schiller wurde kein Revolutionär, sal seiner Natur, das er als Denker auf ber eine Wirkung ganz bestimmter Ursachen er- Phrasen, eine Darstellung dessen, was wir zentralistisches, diktatorisches Reich unter, weil für ihn die Revolution sinnlos war. Will nahm: Vom Denken zu den Dingen 2u 1 be kennen, es soll das Rasen eines Kar! Moor, unterlassen haben, auch wenn es eine kom- nahm damals ein heterogenes, zersplittertes, Brecht die Verhältnisse ändern, um den Men- len, sie nie zu erreichen. Nur so können“ 3 N eines Ferdinand nicht nur mit Mitleid und munistische Antwort ist. Wir müssen uns mit Unzentralisiertes Reich sein Ende, das Dritte schen zu befreien, will Schiller den Menschen sein Pathos, seine Rhetorik als etwas 5 22 Furcht entgegennehmen, sondern auch billi- ihm auseinandersetzen. Als Gespenst unserer Reich konnte zerbrechen, das Heilige Rö- ändern, seiner Freiheit zuliebe. In Reiche der maliges erkennen, nicht als etwas Holt l Sen, sein Zorn soll entfacht werden. Der Furcht hat uns der Kommunismus längst ge- mische Reich Deutscher Nation war unzer- Natur herrscht die Notwendigkeit, die Frei- Uebertriebenes wie es oft scheint, scheit DK Mensch scheitert am unnatürlichen Zustande lähmt, wir sind in Schrecken erstarrt, so wie brechlich Wie Sand, es löste sich einfach in heit im Reiche der Vernunft, dem Leben steht muß, sondern als ein ungeheures Gefälle uu Ab. der Welt. Der Sohn erhebt sich gegen den wir als Gespenst seiner Furcht ihn längst ge- seine verschiedenen Bestandteile auf, die der Geist gegenüber. Denken zur Welt hin, als die Leidens ers Vater, der Bruder gegen den Bruder. Der lähmt haben. Versteinert sind wir beide. Was Länder wurden umgruppiert, ohne ihre Die Freiheit wird nicht durch die Politik der Denkkraft selbst, die überzeugen 1. unc Mensch geht schuldlos zugrunde. Sein Opfer aber von seiner Seite aus natürlich ist, weil Struktur zu verlieren. Auch milderte die realisiert, nicht durch Revolutionen erzielt, ohne die Klarheit zu verlieren, die dag We. bleibt nur in einer inneren Weise sinnvoll. er doch eine Ideologie darstellt, die an sich deutsche Kleinstaaterei den Absolutismus, er sie ist als die Grundbedingung des Menschen ferenzierteste im Einfachen verkörpern y dar Es offenbart die Tragik der Freiheit oder eine aus ihrer Natur heraus, zu keinem Dialog wirkte sich nicht überall gleich aus, dazwi- immer vorhanden und wäre der Mensch in Populär, ist er dennoch der schwierigste ner falsche Gesellschaftsordnung, im äußeren fähig sein kann, ist von unserer Seite un- schen lagen wie Inseln die freien Reichs- Ketten geboren. Sie manifestiert sich nur in unzugänglichste, der widersprüchlichste wei Sinne aber ist das Opfer vergeblich, weil es natürlich. Wir können mit dem Kommunis- städte, es gab größere Ausweichmöglich- der Kunst rein, das Leben kennt keine Frei- Dramatiker. Keiner ist so schwer zu bewer der die richtige Gesellschaftsordnung nicht her- mus einen echten Dialog führen, er nicht mit keiten, man konnte sich durchmausern, Vor- heit. Das größte Uebel ist nicht die Knecht- wie er, keiner so schwer anzusiedeln, bei Fel beiführt. Uns. Wir können ihn überwinden, indem wir sichtsmaßnahmen ergreifen, von einem deut- schaft, sondern die Schuld, die Revolution nem liegen die Fehler so sichtbar wie bei! 2u Doch ist an dieser Stelle nun die Frage ihn furchtlos betrachten, immer aufs neue schen Staat in den anderen schlüpfen, Schiller ersetzt die Knechtschaft durch die Schuld: Ihr und bei keinem sind sie so unwesentlich setz berechtigt, ob diese Haltung denn genüge, ob durchdenken, seine Wahrheit von seinem Irr- als Emigrant brauchte sich nur nach Mann- wird der Aufstand der Eidgenossenschaft wächst, indem man sich mit ihm beschäft All. nicht gerade die Erkenntnis, daß sich die Welt tum scheiden, er vermag weder uns noch sich heim zu begeben. entgegengehalten, die Erhebung eines ein- vom Fernen ins Nahe. We in einem schlechten Zustand befinde, nicht selber furchtlos zu betrachten. Wir müssen In diesem unzulänglichen aber politisch fachen Naturvolkes der Hirten, die wir jon! nur die Einsicht voraussetze, wie die Welt tun, was der Kommunismus versäumt, sonst entschärften Staatengemische, das sich nicht Schweizer angeblich einmal waren. Das DEM LEBEN ZULIEBE We sein sollte, sondern auch moralischerweise erstarren wir wie er in einer Ideologie. Des- in eine Weltbombe verwandeln konnte, Ideal der Freiheit läßt sich nur in einer Man müßte sein, was er war, um ihm 3 den Hinweis notwendig mache, auf welche halb stellt das Aergernis, daß sich zu unserer spielte sich Schillers Leben ab. Er war von naiven Welt verwirklichen, in der Welt der recht zu werden, die Leidenschaft 8el Weise die Welt wieder in Ordnung kommen Zeit der größte deutsche Dramatiker im Flalbheiten umstellt, in kleinen Verhält- Unnatur wird die Freiheit etwas Tragisches. Denkens besitzen, ohne diese Leidens könne und ob dieser Hinweis dann nicht die Glauben, menschlich zu handeln, auf die nissen, krank, stets in Geldsorgen. Auf seine Sie läßt sich nur noch durch das Opfer Voll- werden dessen Resultate verfälscht. Aufforderung in sich schließen müsse, diesen Seite einer Revolution schlug, an uns die Gönner und Freunde angewiesen, an die Fron ziehen. In Schillers Dramen offenbart sich löscht das Feuer, wenn man es verw Weg auch zu b eiten. Wird aber diese Frage nach unserer Antwort auf unsere Zeit, seiner Professur für allgemeine Geschichte eine unbedingte Welt, gefügt aus ehernen Der Gegenstand seines Denkens War f Frage bejaht, genügt es nicht, die Welt als Haben wir überhaupt eine Antwort, oder gefesselt, kam er nie fort, erblickte er nie das Gesetzen, zwischen deren Schwungrädern Kunst und die Natur, der Geist und Ie vor ungerecht zu beschreiben. Sie muß dann als tun wir nur so, als ob wir eine hätten? Haben Meer, erforschte er den Strudel, in den sich der Weg der Freiheit schmal und streng ver- das Ideale und das Gemeine, doch flüchtete Bei eine veränderbare Welt beschrieben werden, wir nicht einfach Furcht? Furcht vor einer sein Taucher stürzt, bei einer Mühle. Die Zu- läuft. nicht in die Ideenwelt. Er grenzte ab, lag die wie der in Ordnung kommen kann, in wel- unvermeidlichen Operation? Lassen wir uns gehörigkeit zur Nation, die ihn zu ihrem Wenn wir es wagen, diese Welt zu denken, hielt aus. Er faßte die Freiheit strenger an cher der Mensch nicht mehr ein Opfer zu sein nicht einfach treiben? Sind unsere ständigen Nationaldichter erhob, betrachtete er als ein müssen wir sie ebenso ablehnen, wie wir dies die andern, doch nicht einem System, sonde. braucht. Ist dies aber so, verwandelt sich der Hinweise auf die Freiheit nicht Ausreden, die Pech, nicht als ein Glück, das Jahrhundert, in mit jener Brechts meistens tun, ahnen wir in dem Leben zuliebe, er setzte Spannungen,“ Ro. Schriktsteller aus einem Rebellen in einen uns gestatten, das Notwendige zu unterlas- welchem er lebte, verabscheute er. Dieser Ge- der einen unseren Untergang, wittern wir in Funken zu erzeugen, er erhöhte den Me Ror Revolutionär. sen, um bei den alten Werten zu bleiben, mit fangene einer Welt, die nicht auf ihn zuge- der anderen unsere Unterdrückung, so lassen schen, weil er ihn mehr als das Allgemein von deren Zinsen sich leben läßt, die wir über- schnitten war, dachte über die politischen wir sie denn beide lieber als eine poetische mehr als den Staat liebte. Er konnte ind Rei SCHILLER UND BRECHT nommen haben, ohne sie aufs neue zu Verhältnisse, in denen er sich betand, nüch- Welt gelten, die wir genießen. Denn wir for- sem nur ein Mittel erblicken. pel Damit aber wird mein Vortrag leider durchdenken? tern, realistisch. Wenn er die Deutschen für dern die Freiheit an sich, ohne Rücksicht auf In Schiller ist die große Nüchtern Pic etwas ungemütlicher. Er muß notgedrungen So wenden wir uns denn in Wirklichkeit, unfänig hielt, eine politisch einheitliche, unsere Schuld, wir berechtigen Brecht, indem spürbar, die wir heute dem Staate gegenüß den das rein dramaturgische Gebiet verlassen, in wenn wir Schiller fragen, weshalb er kein große Nation zu bilden, wenn er die deutsche wir nicht vor Schiller bestehen: Beide Dichter nötig haben, dessen Neigung total zu wert eh welchem sich gefahrlos fachsimpeln läßt, Revolutionär geworden sei, an uns. Auch in Größe abseits vom Politischen als etwas Gei- sind unsere Richter, aber wir kümmern uns immanent geworden ist: Der Mensch ist ger Schiller ist ein gar zu unbequemer Gegen- seine Zeit fällt eine große Revolution, die ihn stiges verstand, urteilte er nicht unpolitisch nicht um ihr Urteil, Wir bewundern den Stil, zum Teil ein politisches Wesen, sein Schi 1 stand, ein leider auch hochpolitischer Fall. Es nicht nur zum Ehrenbürger ernannte, son-— gar so unrecht hatte er schließlich auch in welchem sie es niedergeschrieben haben. sal wird sich nicht durch seine Politik erl. 15 dürfte klar sein, daß ich mit meiner Ausle- dern der wir schließlich auch vieles von dem wieder nicht— aber kleinstaatlich. Von die- Doch wenn hinter Brecht Hegel und der len, sondern durch das, was jenseits 3255 gung des naiven und sentimentalischen verdanken, was wir nun gegen den Kommu- ser Kleinstaatlichkeit des damaligen Reiches Marxismus steht, Wirkt in Schiller jener Politik liegt, was nach der Politik kom 8. Theaters scheinbar Schiller verfehlt und nismus zu verteidigen vorgeben. Mehr noch. her muß man ihn begreifen, als Bürger des große und merkwürdige Augenblick der Hier wird er leben oder scheitern. 0 1110 Brecht getroffen habe, der ja überhaupt, sieht Auch in Schillers Zeit fällt eine deutsche weimarischen Zwergstaates. Philosophie weiter, der mit Kant anbrach, in Schriftsteller kann sich nicht der Politik Mat man genauer hin, in vielem mit Schiller zu Niederlage, wie zu Brechts Zeiten zerfiel ein Es war eines seiner Grundgefühle, ohn- welchem die Vernunft sich selbst untersuchte, schreiben, Weil er dem ganzen Menschen? Bre vergleichen ist, auch in freundlichen Zügen, deutsches Reich, unterblieb aber auch eine mächtig schwach zu sein, die Welt nicht zu ihre Grenzen erforschte, aber auch auf eine hört. So verwandeln sich denn Schiller i 3 etwa in der Neigung, bisweilen unfreiwillig deutsche Revolution, aus freilich ganz ande- besitzen, in einer Welt zu leben, die sich ohne mächtige Weise aktiv wurde, indem sie die Brecht aus unseren Richtern, die uns. komisch zu wirken, es ist bei beiden manch- ren Gründen: Der Einbruch Napoleons führte Rücksicht auf ihn einrichtete, umordnete, ent- Erfahrung nicht mehr von den Dingen, von urteilen, in unser Gewissen, das uns nie 5 mal so, als ob Friederike Kempner mitdichte: zu den Befreiungskriegen, der Einbruch der wickelte, die Erkenntnis, keiner Weltmacht der Welt herstammend, sondern als ihr Werk Ruhe läßt. Was aber Schiller entdeckte, nu WII „Ehret die Frauen, sie flechten und weben! Alliierten noch bedeutend schneller zum anzugehören, während der Revolutionär das erklärte. 5 dem er seine Beschäftigung mit der Pi ern Aus fuhr das Geschlecht der Agronomen.“ Wirtschaftswunder. Gefühl braucht, im Namen der ganzen Welt Schillers Konzeption der Dichtung scheint sophie aufgegeben hatte, bleibt uns We Dieser große Schriftsteller stellt die Wie handelte nun Schiller? Was zog er für zu handeln, Brecht aus jener zweifelhaften von ähnlicher Struktur. Wie der Verstand bei immer als Erkenntnis: Der springende Pu pho extremste Form des sentimentalischen Dich- Konsequenzen? Können wir ihn für unsere Epoche stammt, in der Deutschland wirklich Kant vom Subjekte her die Erscheinungsfor- in der Dramatik liegt darin, eine poet“ Geb ters dar. Er verließ das Stadium der Rebel- Sache in Anspruch nehmen, für unsere Frei- eine Weltmacht war. Nur wenn wir dies be- men der Welt leiht, so muß bei Schiller der Fabel zu finden. Damit wird die Dramatik Nie lion, um Revolutionär zu werden, durch sein heit aufbieten? Haben wir ihn auf seine Pra- denken, stellt sich auch für unsere Zeit die Dichter aus seiner Idee die Welt neuschöpfen, Versuch, mit immer neuen Modellen e Ror Theater die Gesellschaft zu verändern. Er maturgie hin befragt, müssen wir ihn nun in Vergleichsmöglichkeit mit jener Zeit her, darstellen, zu erzielen suchen. Doch ist die- Welt zu gestalten, die immer neue Modi 1 5 wurde Kommunist, wir wissen es. unserem eigenen Interesse auf seine Ethik, nicht nur weil Deutschland wieder ein Klein- sem Vorgehen eine unerbittliche Grenze ge- herausfordert. uns Doch muß ich hier etwas Selbstverständ- auf seine Politik hin befragen. Gab er eine staat geworden ist, sondern Wũeil wir alle setzt, das Denken Arinst dis zur Wirklich ß. folg liches einschieben. Brechts Weltanschauung Antwort auf seine Zeit? Stellte er überhaupt heute ohnmächtig sind. EKkeit, sondern nur, wie Schiller sich ausdrückt,(Copyright by Verlag der Arche, Zurh Schi San 5 S0 inc 0 b el Hausalgerdte Kauf N Möbel- Fernseher- Radio- el. Haushaltgeräte-Kau leicht gemacht! 1 Schlafzimmer 580, DM 24 Monatsraten(1. Rate Januar) 5 Die Waren können im Lager besichtigt werden. 2 Sonder-Angebofe: 1 Wohnzimmer 385, Fordern Sie unverbindlich unser Großbild-Angebot!— Postkarte genügt! . bär E. Hagmann, Mannheim du 2, 9- Telefon 235 76 Sonny side up. 1 Ins 1 225 Dizzy Gillespie sonny Rollin 0 5 Preisgekrönt von der Deuts“ E. N Jazz-Föderation a grie 5 189 Gerry Mulligan. I zak D r Mietgesuche 55 aus dem Fim: Laßt mich let ers. F Ist Tichti auf 8 8 U A message from Blakey 10 Möbl. Zim. bis 200 DM sucht ifd. Holidays for skins Klar wie ein frischer Quell, 2 würzig und herzhaft: Schinkenhäger für alle, die das Echte und Natürliche lieben. 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Koestlers Materie ist ungleich spröder und bietet zunächst keine handfesten Abenteuer. Um die letztlich abstrakte und erst in unseren Tagen durch Mondraketen und ferngesteuerte Kameras handgreiflicher werdende„Entdeckung“ des Universums darzustellen, bedarf es schon einer so emi- nenten Erzählergabe, wie sie Koestler aufzu- weisen hat. Es gelingt ihm, die Geschichte der Menschheit einmal nicht an Kaisern, Feldherren, Kriegszügen und Eroberungen zu messen, sondern an der Auseinander- setzung des menschlichen Geistes mit dem All. Von der mythologischen, janusköpfigei Weltanschauung der Aegypter und Baby- lonier, über die großartige pythagoräische Weltphilosophie, durch den Niedergang der Kurz angezeigt „Der junge Schiller am Rhein“, ein Roman von Max Braun-Rühling, ist soeben— als Beitrag zum Schillerjahr— in zweiter Auf- lage im Verlag Daniel Meininger, Neustadt an der Weinstraße, erschienen. Als neue rororo-Taschenausgaben des Rowohlt-Verlages, Hamburg, erschienen die Romane„Schatten über den blauen Bergen“ von Richard Mason,„Der schwedische Reiter“ von Leo Perutz und„Pallieter“ von Felix Timmermans mit Zeichnungen des Dichters. Pariserische Geschichten unter dem Titel„Der Mann, der durch die Wand gehen konnte!“ kamen von Marcel Aymé heraus. Giacomo Casanovas„Memoiren“ wurden mit dem dritten Band fortgesetzt. Als Zuwachs der Reihe„rowohlts deutsche enzyklopädie“ erschien„Griechische Kunst als religiöses Phänomen“ von Karl Schefold, und für„rowohlts monographien“ stellte Marianne Kersting das Lebensbild„Bert Brecht in Selbstzeugnissen und Bilddoku- menten“ zusammen. „Goldmanns Gelbe Taschenbücher“ des Wilhelm Goldmann Verlages in München ernten weiterhin auf den weiten Feldern der Weltliteratur. Neben Ovids„Metamor- phosen“ stehen als letzte Neuausgaben„Die Geburt der Tragödie“ von Friedrich Nietzsche, Gustave Flauberts historischer Roman„Salammbo“, Michael Jurjewitsch Lermontows kaukasischer Roman„Ein Held unserer Zeit“, der Chirurgenroman„Der Er- folgreiche“ von Hans Kades und altdeutsche Schwänke und Erzählungen in einem Sammelband von Karl F. Pausch unter dem Titel„Die listigen Weiber“. Die neuen Kriminalromane der„Taschen-Krimi“-Serie sind:„Die Melodie des Todes“ von Edgar Wallace,„Es begann auf Java“ von Margot Neville,„Die verräterische Spur“ von Her- bert Adams und„Die Schattenhand“ von Agatha Christie. Das„Taschenheft der Spitzengremien des öffentlichen Lebens“ erschien— herausgege- ben von Dr. Albert Oeckl unter Mitarbeit von Dr. Hansjörg Garte- mit seinem dritten Jahrgang für 1960 im Festland Verlag., Bonn. Alphabetisch geordnet sind darin 200 Ver- bände, Kommissionen, Parteien und andere Institutionen des öffentlichen Lebens und 2400 in ihnen wirkende Persönlichkeiten mit ihren Anschriften verzeichnet. Eine posthume Selbstbiographie des griechischen Schriftstellers Nikos Kasant- zakis,„Briefe an el Greco“, soll demnächst erscheinen, wie die Witwe des Schriftstellers auf einer Besuchsreise in Israel ankündigte. griechischen Kultur und die finsteren Ab- Sründe des europäischen Mittelalters führt der Weg hin zu Kopernikus, Keppler, Galile und Newton und damit zur Begründung der modernen Natur wissenschaft. Das Buch zeugt von den gründlichen wissenschaft- lichen Studien, die der 1905 in Ungarn ge- borene und jetzt in Amerika lebende Jour- nalist trieb. Es vermag trotz anfänglicher Schwierigkeiten, die in der Notwendigkeit begründet sein mögen, sich unvermutet mit geisteswissenschaftlichen Thesen und philo- sophischen Gedankengängen auseinanderzu- setzen, in jedem Augenblick zu fesseln. Und es ist, zu einem Zeitpunkt, da der Griff des Menschen nach den Sternen Wirklichkeit wird, eine Bereicherung unseres Wissens um die verschlungenen Pfade, die die Menschheit bis zum Start der ersten Welt- raumraketen ging. 11e Deutschlands Hauptstadt „Berlin“. Ein„terra-magica“-Bildband (Hanns Reich Verlag, München). Von den repräsentativen Fotobänden dieses Verlages ist einer nun auch der zweigeteilten Stadt an Spree und Havel gewidmet worden. Den einführenden Aufsatz schrieb Sybille Schall, ein Geleitwort steuerte der Berliner Ober- bürgermeister Willy Brandt bei. In 96 vor- züglich wiedergegebenen Fotografien sind Straßen und Bauwerke, Menschen und Landschaft der Stadt eingefangen. Die Be- zeichnung„Landschaft“ hat dabei volle Be- rechtigung, denn immer noch ist Berlin eine„Weltstadt im Grünen“, wie es in einer Bilderläuterung heißt. Bis ins Zentrum hin- ein erstreckt sich dieses Grün, mit dem Tiergarten etwa; erst recht lockert es die Randgebiete auf, in denen durch Wälder und Wiesen die Bahn- und Straßenlinien laufen, an denen die ins märkische Land sich hinausweitenden Vororte hängen. Auch Berlins Atmosphäre ist eingefangen; kaum allerdings die vom alten Berlin mit seinen Mietskasernen und winkligen Hinterhöfen, aber das ist ja auch im Verschwinden. Daß die neuen Bauten, etwa im Hansaviertel, nichts in diesem Sinne typisch Berlinisches haben, ist schließlich nicht Schuld der Foto- grafen. Ihnen— beziehungsweise den Her- ausgebern— wäre höchstens vorzuwerfen, daß zu Berlin immer noch auch der östliche Stadtteil gehört, und wenn es dort auch nicht so viele dankbare Foto-Objekte geben mag wie westlich des Brandenburger Tores: mehr als die drei oder vier hier wahrge- nommenen sind's auf jeden Fall. Ansonsten ist der Bildteil durch die Gegenüberstellung von Gegensätzlichem, etwa wilhelminischen und modernen Hausfassaden, den Trümmern von 1945 und den inzwischen entstandenen Neubauten, lebendig gestaltet. Daß manchem auch Wesentliches zu fehlen scheint, wird sich bei einem solchen auf subjektiver Aus- Wahl beruhenden Werk nie vermeiden lassen; gesagt werden soll hier nur, daß der Funkturm, der nun allerdings wahrhaftig ein Wahrzeichen Berlins ist, ein Bild verdient hätte, und daß dem als Bauwerk so ein- drucksvollen Olympiastadion die wiederge- gebene Detailaufnahme nicht gerecht wird. Doch über das, was vorhanden ist, hat Willy Brandt in seinem Geleitwort das kom- petente Urteil gefällt: jedes Bild sei„ein Stück Leben Berlins, so wie es sich heute dem unbefangenen, aber genau beobachten- den Besucher dieser Stadt darstellt“. hesch Schatten im Garten Europas Danilo Dolei:„Umfrage in Palermo“ (Walter Verlag, Freiburg im Breisgau). Dieses Buch hat keine literarische Tendenz. Walter Dirks nennt es in seinem Nachwort einen „Schock für den Leser“. Um dem Hunger und dem Elend im Uberfluß zu begegnen, braucht niemand bis nach Indien zu reisen. Das Elend ist ganz nah, zum Beispiel in Süditalien, im Garten Europas. Danilo Dolci, der Verfasser, jetzt 35 Jahre alt, hat seine bürgerliche Exi- stenz aufgegeben und lebt seit 1952 mit den Auhßenseitern eines menschenunwürdigen Daseins in und um Palermo zusammen. Er überwand das Mißtrauen und lernte die Schicksale dieser Menschen aus nächster Nähe kennen, das Dasein der Beschäftigungs- losen, der Taschendiebe, Zuhälter, Dirnen, Otto Dix: lm Cafe Viel von der gespensti- schen Morbidität, die Otto Diæ' gesellschaftskritische Bilder kennzeichnet, und ein Schimmer der krassen Grausamkeit, der seine malerischen Demonstra- tionen gegen den Krieg so erschreckend macht, schwingt auch in diesem 1922 entstandenen Ge- mälde. Wir entnahmen es der im Facſcelträger-Ver- lag, Hannover, neu er- schienenen Monographie „Olto Dic“, die Otto Con- zelmann Rerausgegeben und mit einem einleiten den Essay versehen hat. Der umfangreiche, vor- zuglicke Bildteil gibt einen Querschnitt durch das Schaffen des Malers, das in späteren Jahren bis in die Bezirke einer zartsinnig„romantischen“ IL. andschaftsschilderung reicht. Bettler, Wahrsager, der Kleinbauern und Taglöhner bei den Großggrundbesitzern, der Landstreicher, der Kräuter- und Schnecken sammler, der Quacksalber und anderer, die irgendwie ihr Leben fristen. Aller Feind ist neben der Not die Bürokratie und die Polizei. Die Schilderung einiger dieser tristen Le- bensläufe und die systematische Auswertung einer Umfrage über Schulbesuch, Gefängnis- aufenthalt, Religion, Politik und ähnliche Themen bilden den Inhalt des Buches. Es ist ein Appell an jedes Gewissen, ein Aufruf, der erschüttert und beschämt. Die beigefügten Bilder, in denen gar nichts vom„sonnigen Süden“ zu entdecken ist, spiegeln die Ver- lorenheit ohne Hoffnung. Dennoch, Doleis Bericht hat in Italien bisher 9 Auflagen er- reicht. Ein tröstliches Zeichen dafür, daß man sich vor dem Elend nicht nur abwendet. itz Moderne Dramatik „Spectaculum II“, Suhrkamp Hausbuch 1959(Suhrkamp Verlag, Frankfurt). In einer Auflage von 40 000 Exemplaren bringt der Suhrkamp Verlag den Band„Specta- culum II“ mit Theaterstücken von Samuel Beckett, Bertolt Brecht, Friedrich Dürren- matt, Max Frisch, Hans-Henny Jahnn und Wladimir Majakowski als„einmalige Son- derausgabe“ heraus. Der inzwischen vergrif- kene erste Band der sich anbahnenden„Spec- taculum-Reihe hatte von Bertolt Brecht „Der gute Mensch von Sezuan“ und das„Le- ben des Galilei“, von T. S. Eliot„Mord im Dom“ und„Die Cocktail-Party“, von Max Frisch„Nun singen sie wieder“ und„Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie“ sowie von Bernard Shaw„Die heilige Johanna“ gebracht. Mit einer„heiligen Johanna“ er- öffnet auch der neue Band, doch ist es die „der Schlachthöfe“ von Bertolt Brecht, die Gustaf Gründgens in diesem Frühjahr zum ersten Mal in Deutschland spielte. Von Max Frisch enthält die Sammlung„Biedermann und die Brandstifter“, das„Lehrstück ohne Lehre“, das Erwin Piscator im Mannheimer Nationaltheater mit so großem Ernst zele- brierte, während Schiller-Preisträger Fried- rich Dürrenmatt mit dem„Besuch der alten Dame“ vertreten ist, der„tragischen Ko- mödie“, die wieder mit Hilde Hildebrandt in einer Inszenierung des Dichters im Berner Atelier-Theater neu herausgekommen ist. Hans-Henny Jahnn dann erscheint mit„Tho- mas Chatterton“, der Tragödie des englischen Dichters, und der Russe Wladimir Maja- kowski schließlich mit seiner Satire„Die Wanze“, einer inonisch-parodistischen Deli- katesse, deren Durchfall in Moskau im Jahre 1930 den berühmten Sowietdramatiker zum Selbstmord trieb und deren Erfolg an glei- cher Stelle im Jahre 1956 ihn leider nicht wie- der lebendig machen konnte. Insgesamt bietet Suhrkamp also wieder einen interes- santen dramatischen Cocktail an, der den Freunden lebendigen Theaters ein paar ver- tiefende Wiederbegegnungen und vielleicht auch lohnende neue Bekanntschaften ver- mittelt. ew. Schicksqle aus aller Welt Somerset W. Maugham:„Schein und Wirklichkeit“, Novellen, übersetzt von Helene Mayer ODiana-Verlag, Zürich). Ein Dutzend Novellen von dem englischen Erzähler, wirk- liche Novellen, die gleich ihrem italienischen Vorbild das Sonderbare, Neuartige und Merkwürdige zum Inhalt haben, Geschich- ten aus England, Spanien, Frankreich, dem Fernen Osten, Geschichten von Liebe und Ehe, Eifersucht und Mord, ernste und tra- gische, aber auch schalkhafte, übermütige und pikante Erzählungen, wie sie der urbane Schriftsteller auf seinen vielen Reisen, in der Gesellschaft, in den Gerichtssälen, auf der Straße und wo immer dem Leben abgelauscht haben mag und in zugespitzter Darstellung geformt hat. Der Verfasser versteht es, Ab- stand zu wahren, läßt die Handlung dann und wann von anderen erzählen oder rückt furchtbares Geschehen wohl auch durch sorg- fältig dosierte Ironie in angemessene Ferne. Nur in wenigen Erzählungen, wie etwa in der Geschichte einer spanischen Mutter, in der Geschichte von menschlichem Strandgut oder in einer„Episode“ enthüllt sich das Verhängnis, das Menschen zerstören kann, in seiner ganzen ungebrochenen Gewalt. Aber eine Erzählung wie„Sanatorium“, die ein wenig Zauberberg-Atmosphäre hat, zeigt doch, auf wessen Seite der Autor steht: auf der Seite der Leidenschaftlichen, der Lieben- den, der Leidenden, der von den Verhält- nissen und Umständen der Umwelt Geknech- teten, ja er wägt ihre Schuld kaum, wenn er nur sieht, daß sie sich vor dem Leben nicht verkrochen, sondern ihm in Liebe und Lei- denschaft gedient haben. Im übrigen ist der Schriftsteller gewiß ein glänzender, ja ein blendender Unterhalter, und es verwundert nicht, daß der Film einige seiner Novellen in zusammengefaßhter Bildführung übernommen hat. ef Böcher för ſunge Mädchen „Meine Welt“. Ein Jahrbuch für Mädchen, C. Band(Union Verlag Stuttgart). Den viel- Sen Interessen junger wissensdurstiger Mädchen angepaßt sind die Themen des ab- wechslungsreichen, schön bebilderten Jahr- buchs, das neben vielen Erzählungen inter- essante Berichte über Tiere und fremde Länder, über das Moskauer Bolschoi-Ballett, Parfumherstellung, Frauenberufe, englische Weihnachtsbräuche, Mode, Kosmetik, Baste- leien und vieles andere bietet. Anneliese Ertl:„Das eigene Reich“ (Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart). Für das junge Mädchen, das sich ohne viel Geld sein eigenes Zimmer einrichten oder umändern möchte, gibt das reizend illu- strierte Büchlein hübsche und praktische Ratschläge: man lernt unter anderem, wie man alte Möbel modernisiert, Dachkammern wohnlich macht, aus Brettern und Klinker-⸗ steinen selbst ein schönes Regal baut und Wie man die ganze Pracht pflegt und sauber. hält. Merete van Taack:„Mona“(Loewes Ver. lag Ferdinand Carl, Stuttgart). Warmherzig und ohne falsche Sentimentalität erzählt die Verfasserin die Geschichte der tapferen Mona, die sich als Flüchtlingskind mit ihrem kleinen Bruder allein durchschlägt, bis ihr Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkommt. Hanna Nagel illustrierte das gut geschriebene Jungmädchenbuch, dem man wegen seiner ehrlichen Behandlung von Gegenwartsproblemen eine weite Ver- breitung wünschen möchte. Merete van Taack:„Liftboy Anka“ (Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart). Statt ihres Bruders bekommt die fünfzehn- jährige Anka in einem großen Hotel eine Anstellung und lernt als Liftboy-Mädchen die große Welt kennen: Spielkasino, Betrug und Diebstahl, aber auch Freundschaft und Hilfs bereitschaft. Die aufregende Geschichte ist spannend unc wirklichkeitsnah erzählt. Rosemarie Schittenhelm:„Mama und ich“ (Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart). Eine Sechzehnjährige erzählt von sich, ihrer ersten Liebe, von Ferienfreuden beim Ski- laufen und in Ibiza, von Schulsorgen und vor allem von ihrer Mutter, die ihr in dem bisweilen schmerzvollen Niemandsland zwi- schen Kindheit und Erwachsensein eine liebevolle Freundin ist, die ihren Problemen und Nöten mit Verständnis und Hilfsbereit- schaft begegnet. Cili Wethekam:„FJunge Wege kreuzen sich“(Herold-Verlag, Stuttgart). In einem internationalen Landschulheim in Frank- reich steht die sechzehnjährige Pieps Zwi- schen den äußerlichen Jazzfreunden und den philosophierenden Ernsthaften. Nach einigem Kummer findet sie sich selbst und einen treuen Freund, und lernt so erstaunlich klug, keß und schlagfertig zu diskutieren, daß die Dialoge der flott geschriebenen Erzählung ins Merkbüchlein für schüchterne Back- kische gehören. Janet Lambert:„Die köstlichen Tage“ Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart). Die amerikanische Familie Campbell segelt seit Jahren mit einer chinesischen Dschunke auf allen Meeren der Erde herum; Väterchen ist Professor, schreibt Bücher und hält in jedem Hafen Vorträge, Mütterchen malt Bilder und kauft von dem Erlös die nötigen Lebensmittel, und beide merken nicht, daß die heranwachsenden drei Kinder mit dem abwechslungsreichen Leben nicht mehr so recht glücklich sind und sich nach Freunden, Parties, schönen Kleidern und einem richtigen Heim sehnen. In einer kleinen Hafenstadt finden sie die ersehnte Gesell- schaft, verleben köstliche Tage und lernen mit Hilfe ihrer neuen Freunde ihre Eltern und ihre Umwelt zu bejahen. Das unge- wöhnliche Milieu und seine eigenartigen Probleme sind frisch und lebendig ge- schildert. Mary Stolz:„Eine Tür geht auf“ Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart). Ein egozentrisches, ständig beleidigtes und unzufriedenes Mädchen wandelt sich unter dem behutsamen Einfluß seiner Umgebung zu einem fröhlichen, hoffnungsvollen Men- schen. Jungen Mädchen, die unter Unver- standensein und Einsamkeit leiden, wird die Lektüre der zarten, gefühlvollen Geschichte eine Hilfe sein. eg Se Sutschein Ihre Anschrift: 4 für das soeben erschienene 722 seiſiges kintich: fongsbuch 60/ ,. e,- N MANNHEIM. AN DEN PLANKEN, 02 * , , Frankfurt · Wiesbaden · Darmstadt. Mannheim. Karlsruhe. Pferzheim. Pirmasens eee e e VVV Ein Zimmer mit echter, heimeliger Wohnraumstimmung eine Einrichtung zum„sich wohlfühlen“— das ist dieses Preiswerte Beispiel dus der ständigen MANN-AuSswWahl von über 200 Wohnfertigen Musterräumen! Wohnschreink, Goldteck Ahorn, 200 em breit Elegante Party-Garnitur auf Sdirantie- Federkern, strapu- zierfähige Bezüge, farbenfroher, unempfindlicher Struk- 370. Sofei 188. Sessel 88. Couchtisch 59. cils Verwandlungstisch, ausziehbar 139. Hadrgarn-Bouclé-Ieppich, Größe cdi. 200 Xx 300 em 158. Die MANN. Einrichtungshöbser bieten Ihnen 18505 2000 Polstermöbel in vielen versch. 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November 1959 MORGEN Seite 29 SCHAUBURG — K 1, 5— felefon 202 33 261g einen Kriminql- Thriller echt französischen Formats und besonderer Eigenart MVLENE DEMONGEOT JEAN SERV AIs MAURICE RONET in Die Nachi und ihr Preis kine tapfere Frau kämpft in einem gefährlichen Spiel mit dem fever um den Bestond ihrer Ehe. Tägl.: 14.00, 16.15, 18.50, 20.48 Freigegeben ab 16 Jahren) Was uns qclle interessiert: Die Sqche mit dem steuerfreien Einkommen DEBBIE REVNOLDS TONY RAN DALI. in dem Cinemascope-Farbfilm ENGEL unfer Sündern (The Mating Game) Ein freches türbolentes Lustspiel um herzerfrischende Sorgenkinder des Finanzamtes. Tägl.: 14.00, 16.15, 18.30, 20.48 Freigegeben ab 6 Jahren) SCALA p 7, 2— lelefon 204 44 zeigt pabL DobeLAs ALSTER O 3, 6-8— studio für filmkunst— ſelefon 202 02 zeigt 2. WOCHE einen Film der sogenannten„neuen Welle“ des französischen Filmschaffens Als bester Spielfilm der Berlincile 1959 mit dem „Soldenen Bären“ ausgezeichnet. Schrei wenn du kanns Ces Cousins) GERARD BLAIN— IEAN-CLAUDE BRIALY JLIETTE MAVNIEl. Regie: Claude Chebrol Tragödie einer angeschlagenen Jugend. Deutsches Prädikat:„wertvoll“ Tägl.: 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Freigegeben ab 19 Jahren) zeigt 2. Woche ein unsterbliches Kunstwerk RENE CLAlR Es lebe die Freiheij (A nous la liberté) und Freizeit und— Frei-Sein Französische Orignialfassung mit deutschen Untertiteln Im Bei programm: VAN OGH sein leben in seinen Bildern (Kassenöffnung 18.00 Uhr) ALS TER Abendsuudo im CITY 8 1. 6 fel. 207 90 Eine satirische Komödie um Freiheit Deutsches Prädikat:„besonders wertvoll“ Tägl. 21.00. Fr. u. Sd. auch 23.00 Uhr 1 „EAN NARAGSBEOURVIL SARA SES En farbfiſu in CiuraascoE Nalionalfheafer Mannheim Großes und Kleines Haus am Goetheplatz Tel. 2 18 01 u. 2 52 66 Spielplan vom 28. November bis 7. Dezember 1959 Platzmieten können jederzeit gebucht werden. Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4,.— DM. Samstag, 28. 11. 20.00— 22.30„La Traviata“, Oper von G. Verdi Großes Haus Miete K, 17. Vorstellung, Th.-G, Gr. K und freier Verkauf 14.00— 16.00 Erstaufführung! „Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack!“ Märchenspiel von Eugen Gürster und Hannes Steinbach Außer Miete! 20.00— 22.30„Spiel zu zweit“, Schauspiel von W. Gibson Miete C, Halbgr. I, 17. Vorstellung Th.-G., Gr. C und freier Verkauf Sonntag, 29. 11. 13.00 15.30 Ballettabend, 3. Klavierkonzert Béla Bartök Großes Haus Das Zeitalter der angst, Leonard Bernstein. Erstaufführung! Till Eulenspiegels lustige Streiche Richard Strauß Für die Mannheimer Jugendbühne, Gr. A 19.30— 22.45 Wiederaufnahme! „Die Hochzeit des Figaro“ Komische Oper von W. A. Mozart Miete J, 17. Vorst., Th.-G. Gr. J u. fr. Verk. 15.30— 18.00„Wallensteins Lager“, hierauf: „Die Piccolomini“ von Friedrich Schiller Miete H, Halbgr. I, 17. Vorstellung Th.-G., Gr. H.— Ausverkauft! 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller Miete H. Hatbgr. I, 18. Vorstellung Th.-G., Gr. H.— Ausverkauft! 19.30— 22.45„Leben des Galilei“, Schauspiel v. B. Brecht Miete G, 17. Vorstellung, Th.-G., Gr. G und freier Verkauf 20 00— 22.30„Spiel zu zweit“, Miete H. Halbgr. II, 17. Vorst. Th.-G. Gr. H. u. freier Verkauf 19.30— 22.45„Leben des Galilei“ Für die Theatergemeinde Nr. 21213180 16.00— 18.00„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack!“ Außer Miete! Mittwoch, 2. 12. 20.00— 22.30„Antigonae des Sophokles“, Nachdichtung Großes Haus von Friedrich Hölderlin, Musik v. Carl Orff Miete O 17. Vorstellung, Th.-G., Gr. O und freier Verkauf 20.00— 21.45„Der Parasit“, Lustspiel nach dem Fran- zösischen des Picard von Friedrich Schiller Miete M rot, Halbgr. I, 17. Vorstellung und freier Verkauf t., 3. 12. 19.30— 22.45 Leben des Galilei“. . 8 Für die Theatergemeinde Nr. 348110600 20.00— 22.15„Spiel zu zweit“, Miete L, Halbgr. 1 17. Vorst., Th.-G., Gr. L u. freier Verkauf 00— 22.30„La Bohème“, Oper von G. Puceini 58 5 Miete F gr U n„17. Vorst. u. freier Verk. 20.00— 21.45„Der Parasit“, Miete 2 gelb, Halbgr. 1 5 17. Vorstellung und freier Verkauf 20.00— 22.00„Hänsel und Gretel“, Märchenoper von Engelbert Humperdinck. Außer Miete! 00— 15.00„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, 5 Knüppel aus dem Sack!“ Außer Miete! 16.00— 18.00„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack. Außer Miete! 20.30— 22.00 Wiederholung! Aufführungen im 3. Progr. Der Mensch im Netz der Gegenwart Friedr. Dürrenmatt:„Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen“, hierauf: Fernando Arrabal: Picknick im Felde“ Außer Miete! Eintrittspreise 1. bis 4, DM 11.00— 12.30 In verbindung mit der Gesellschaft der Freunde des Nationaltheaters, Theater- gemeinde, Volkshochschule u. Jugendbühne 5. Matinee Christopher Fry und das poetische Theater, Einführungs veranstaltung z. Erstaufführung „Venus im Licht“ am 15. Dezember 1959. Eintritt frei! Karten sind an der Theater- kasse erhältlich! — 16. La Traviata“ 5 Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. B 20.00— 22.30„Acis und Galatea“, Pastorale von G. F. Händel; hierauf: „La Canterina“, Singspiel von W. A. Mozart Für die Theatergemeinde Nr. 7421-8480 15.30— 16.00„Wallensteins Lager“; hierauf: „Die Piecolominfe, Miete L., Halbgr. II 17. Vorst., Th.-G., Gr. L.— Ausverkauft! 00— 22.30„Wallensteins Tod“, Miete L, Halbgr. II „ 18. Vorst., Tn.-G., Gr L.— Ausverkauft! 20.00— 22.30„La Boheme“, Miete A 8 18. Vorst. Th.-G., Gr. A u. freier. Verkauf 16.00— 18.00„Fischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack“ Außer Miete! Kleines Haus Kleines Haus Großes Haus Kleines Haus Kleines Haus Montag, 30. 11. Großes Haus Kleines Haus Dienstag, 1. 12 Großes Haus Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus Freitag, 4. 12. Großes Haus Kleines Haus Samstag, 5. 12. Großes Haus Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus Sonntag, 6. 12. Großes Haus Großes Haus Großes Haus Kleines Haus Kleines Haus Montag, 7. 12. Großes Haus Kleines Haus Voranzeige: 1. Weihnachtstag: Neuinszenierung 5 „Aida“, Oper von G. Verdi i htstag!„Hänsel und Gretel“ 5 N. Närchenoper von E. Humperdinck 13 u. 20 Uhr „Die Fledermaus“ ilvester: 1 Operette von Johann Strauß 0 Schriftliche Vorbestellungen werden ab sofort entgegengenommen! Theatergemeinde fur das kaudnauheater annneim g. U. itt woc Dezember 1959, 20 Uhr, im Musensaal des Rosen- e der Theatergemeinde für die Mitglieder von Nr. 31814770(für die aufgerufenen Mitglieder Pflichtkonzert der Spielzeit 1.59/60). Mitwirkende: Pfalzorchester Ludwigshafen; Solist: Ulf Hoelscher, Violine. mannheimer puppenspiele D 5, 4 Tel. 2 49 49 Samstag, 28. Nov. 15.00 Uhr Sonntag, 29. Nov. 13.30 Uhr u. 16.00 Uhr Donnerstag, 3. Dez. 16.00 Uhr Samstag, 5. Dez. 15.00 Uhr Sonntag, 6. Dez. 13.30 Uhr u. 16.00 Uhr „DER ZWERG MIHSE“ Kinder 1.— DM Erwachsene 2,.— DM Keller- Theater Maunheim- Studiobühne„Die Boten“ K 2, 22(Nähe Kurpfolzkreisel) Telefon 22271 u. 261 52 Montag, 30. November Dienstag, 1. Dezember Beg. jeweils 20,183 Uhr von ROBERT MORELL. „Das Abenteuer des judus“ städiische Bühne Heidelberg Freier Verkauf- Platzmiefe: cheoterkosse: telefon Heidelberg 2 05 19 Kkassenstunden: werktags I bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uhr sonntags 11 bis 13 Uhr ond eine Stunde vor Beginn der Vorstellung Samstag, 28. Noyember, 20. 0022.30 Uhr Sonntag, 29. November, 20.00-22.30 Uhr Montag, 30. November, 19.00 22.15 Uhr Dienstag, J. Dezember, 20.00 22.30 Uhr Mittwoch, 2. Dezember, 20.00 22.5 Uhr Donnerstag, 3. Dezember, 20.00-22.30 Uhr Freitag, 4. Dezember, 20.00 22.30 Uhr Samstag, 5. Dezember, 15.00- 00 Uhr 20.00-22.30 Uhr Sonntag/ 6. Dezember, 20.00-22.30 Uhr Neuinszenierung: „Der Freischütz“, romantische Oper von C. M. v. Weber (8. Vorst. Premieren-Miete und freier Verkauf) Gastspiel Hans Mielsen: „Der verliebte Reaktionär“, Komödie von Jean Ancbilh (Freier Verkauf „Zwei Herren aus Verona“, von Shokespegre (Schölermiete B und freier Verkauf) Neuinszenierung: „Pygmalion“, Komödie von G. B. Show- (9. Vorst. Premieren-Miete— 5. Vorst. Premieren- Miete- Schauspiel und freier Verkauf) „Zwei Herren dus Veron“ 6. Vorst. Mittwoch-Miete— 3. Vorst. Mittwoch- iete- Schauspiel und freſer Verkauf) „Pygmalion“ J. Vorst. Donnerstag-Miete- 4. Vorst. Donners. fag-Miete-Schauspief und freier Verkauf) Zum letzten Male! „Schmutzige Hände“, Schauspiel von Sartre (6. Vorst. Freifag-Miete- 3. Vorst. Freitag-Miete- Schauspiel und freier Verkauf) Neuinszenierung: „De, gestiefelle Kater“, Weihnachtsmärchen von Forster (Freier Verkauf) „Schwaerzwaldmädel, Operefte von Léon Jessel (Freier Verkauf) „Der Freischütz“ (Freier Verkauf) Vorveckqut in Mannheim: Buchhandlung Or. C. Tillmann, Mannheim, P 7. Jo(Hleidelberget Straße). ſelefon 2 52 81 Werktags von 8.00 bis 18.30 Ohr, samstogs von 8.00 bis 14.00 Uhr 5 . 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Sie ist aber gar nicht froh. Melancholischer Zweifel verdunkelt ihren Blick, an ihrem Herzen nagt die Zahl. Auch sie. Alt werden wollen sie alle, aber elt werden will keiner. Sehr merkwürdig. Das geht doch nicht! Wer alt werden will, muß elt werden, es geht nicht anders. Dennoch bastelt das Menschengeschlecht, das eine sehr schwierige, widerspruchsvolle und quengelige Gesellschaft ist, eigensinnig Weiter an der Lösung der Frage: Wie werde ich alt, ohne alt zu werden? Daran arbeiten Wissenschaftler und Magier, Chemiker und Faltenbügler, Hygieniker, Kosmetiker, Phar- Mmazeuten und Mediziner, Färbemeister oder Aufkfrischer und Altersjäger(vertilge Runen radikal, Postkarte genügt, komme sofort). Es geht aber trotzdem nicht. Es ging nur bei den Göttern, die mit Acht- Hundert noch aussahen wie Zwanzig. Die Sterblichen wollen es ihnen nachmachen und Fallen auf jeden Zauberkünstler und Alt- Wweibermühlenkonstrukteur herein, der be- hauptet, das Geheimnis zu wissen. Eines ist erreicht: die Abschaffung der Greise. Ich lese in einem Buch von Gerstäcker, der vor hundert Jahren schrieb. Da ist ein rüsti- ger Vierziger regelmäßig als„der alte Mann“ bezeichnet. Ein Mann in den Vierzigern ist kein alter Mann nach heutigen Begriffen, und wenn er zu den Fünfzigern einrückt, ist er immer noch keiner. Noch lange nicht! Das Greisentum ist nicht mehr obligato- risch, sondern freiwillig. Greis heißt grau, und wozu haben wir die Chemie? Gerstäckers alter Mann wäre heute wahrscheinlich blond, und statt Hirschbraten äße er Ginseng, aber es könnte sein, daß er unter dem Blonden doch ein bißchen grau wäre. Aber heutzutage Fällt das nicht mehr so auf wie damals im Wilden Westen, wo die Geschichte spielt. Der Westen ist nicht mehr wild. Keine Rosen ohne Dornen Nebes Schauspiel von William Inge Nach Tennessee Williams und Arthur Miller wird in Amerika William Inge als stärkste dramatische Begabung genannt. Der Autor von„Picknick“,„Bus Stop“ und„Das Dunkel oben auf der Treppe“ versteht es tatsächlich, natürliche Dialoge zu schreiben, er kennt die Menschen seiner engeren Hei- mat, des Mittelwestens, bis in die Finger- spitzen, er schreibt ergiebige Rollen und baut kontrastreiche Situationen. Aber er ist doch nur ein Realist der Oberfläche, er ist kein Denker. In ͤ seinen neuen Schauspiel„A Loss of Roses“(Verlust der Rosen), das am National- theater in Washington zur Uraufführung kam, gelingt es Inge neuerlich, aus seinen Menschen zuweilen dramatische Funken zu schlagen. Aber weder die einfache Hand- lung noch die Hauptfiguren sind diesmal Voll entfaltet, immer wieder bleibt die er- wartete Explosion aus. In Inges bisher schwächstem Stück— es spielt in Kansas vor 25 Jahren— hat eine verwitwete kluge, gut- Herzige Frau einen sympathischen, wenn auch launischen Sohn aufgezogen. Anders als die meisten amerikanischen Mütter, die ihre Söhne ewig beherrschen wollen und so„ent- mannen“, will sie, daß er sich von ihr frei- mache. Er aber will die Rolle des Vaters im Haus übernehmen. Der drohende Konflikt kommt nicht zur Entfaltung, da eine ver- blühte, stellenlose Schauspielerin ins Haus regnet. Bald folgt eine Liebesstunde zwi- schen ihr und dem jungen Mann, der sie Aber in Stich läßt, als er einsieht, er könne seine Versprechungen nicht halten. Sie versucht Selbstmord, und die Mutter, die den Sohn so gern als freien Mann sehen wollte, ist schuld an allem. Der Beifall galt Carol Haney, einer Faszinierend ältlichen Schauspielerin, und Shirley Booth, die der etwas zu passiven Mutter viel Leben gab. H. B. Kranz(Washington) Die Abschaffung der Greise ist natürlich ein Fortschritt, aber mir kommt es doch so vor, als ob der greisfreien Welt etwas fehlte. Die Greise waren so gemütlich. Nichts als junges Volk ringsumher, was für ein an- strengendes Hexenwerk! Und mancher hat unter seiner aufgekratzten Oberfläche doch arg zu kratzen, so lange nicht auch das Innere sich richtig blondieren läßt. Greise an die Front, Freiwillige vor! Parole zwanzig Jahre älter! Wer will noch Greis sein, oder wenig- stens„Alter Mann“? Kaum einer hat Lust. Sehr spärlich laufen die Meldungen ein! Ich muß es andersherum versuchen. Liebe jugendliche Zeitgenossen, wenn wir alt wer- den wollen— und das wollen wir doch alle- dann müssen wir alt werden. Es gibt kein anderes Mittel. Laßt uns also Jahressammler Werden, fleißig Jahre sammeln und trium- phieren bei jedem neuerworbenen Exemplar, stolz darauf, daß wir dem Ziele— alt zu werden— wieder einen Schritt näher kom- men. Laßt uns fröhlich alt werden, mit ande- ren Worten: schrumpfen. Laßt uns lustig schrumpfen!— und wenn es uns geht wie Tithon. Dieser Mensch war auf Bitten seiner Geliebten, der Göttin der Morgenröte, vom Göttervater mit der Unsterblichkeit be- schenkt worden, aber leider hatte der Chef in seiner Schusseligkeit vergessen, die ewige Jugend hinzuzufügen, die ja eigentlich dazu gehört. Infolgedessen blieb Tithon zwar am Leben, aber er schrumpfte und schrumpfte, bis er nach langer Zeit nur noch eine zirpende Grille war. ö Ob er in dieser Gestalt der rosigen Göttin noch von Nutzen war, ist nicht überliefert. Aber was macht das? Als Zikade hat man es vielleicht ganz schön. Bestimmt kann man immer noch zirpen. Mannheimer Maler und Biidhaber: Lore Vogel- Trummer Die gebürtige Pfälzerin Lore Vogel-Trummer be- schãftigte sich zuerst auto- dadaltisch mit der Bild- nauerei, war später Schü- lerin von Carl Trummer und Paul Berger-Bergner an der Freien Akademie Mannheim.— Unser Bild zeigt die 1959 entstandene Bronze-Maske„Orpheus“. Foto: Adolf Falk Deutsche Dramatik in England Ferdinand Bruckners„Kampf mit dem Engel“ im Londoner„Arts Theqdtre“ durchgefallen Das Interesse für deutsche Dramatik in England ist groß. Letzthin konnte man im„Old Vic“ Stephen Spenders geschickte Bearbeitung von Schillers„Maria Stuart“ sehen und im„Arts Theatre“ Büchners „Dantons Tod“, Hauptmanns„Einsame Menschen“ und Dürrenmatts„Ehe des Herrn Mississippi“. Zuckmayers Stücke„Des Teufels General“ und„Das kalte Licht“ wurden auf der Bühne respektive im Fern- sehen gespielt, und die British Broad- casting Corporation hat Brechts„Galilei“, „Mutter Courage“,„Lucullus“ und„Die Ausnahme und die Regel“ produziert, ganz zu schweigen von der„Dreigroschenoper“, die dreißig Jahre nach der Berliner Urauf- führung in London ein Bühnenerfolg wur- de. Seltsamerweise fehlte bisher ein um- fassendes Buch, das sich eingehend mit der Entwicklung der deutschen Dramatik be- faßte. Diese Lücke füllt H. F. Gartens „Modern German Drama“, soeben bei Me- thuen erschienen, aus. Der in Oesterreich geborene Autor, der als Lehrer in einer Londoner Schule tätig ist, gibt in diesem Buch eine Uebersicht der letzten 70 Jahre. Beginnend mit Hauptmann, Hofmannsthal, Schnitzler und Wedekind, vermittelt er den Lesern einen Begriff von den verschiede- nen Phasen des deutschen Schaffens für die Bühne, vom Naturalismus über den Sym- bolismus, Expressionismus zum Neo-Realis- mus. Garten demonstriert die sich ablösen- den Richtungen an dem Wandel der sozia- len und geistigen Struktur, ohne sich jedoch — leider auf Werturteile einzulassen. Indem er nur über die Autoren und ihre Themenkreise berichtet, erhält der Uninfor- mierte den Eindruck, alle Werke wären noch heute spielbar. Der Autor vergißt zu sagen, warum ein großer Teil der Drama- tik nicht einmal mehr lesbar ist. Wäre die englische Theaterwelt infor- mierter über den Stand des deutschen Dra- mas, hätte das Unglück nicht passieren können, das Ferdinand Bruckners„Kampf mit dem Engel“ im Londoner„Arts Theatre“ widerfuhr. Richard Duschinsky, der in den zwanziger Jahren einige Bühnenerfolge in Berlin hatte, bearbeitete und inszenierte das Stück seines österreichischen Lands- manns unter dem Titel„A Man's Job“. Es gehört der Schaffensperiode Bruckners an, in der der Autor von„Krankheit der Ju- gend“ und„Verbrecher“ aktuelle Proble- matik in klassische Formen zu gießen ver- suchte.„Kampf mit dem Engel“(1957 in Braunschweig uraufgeführt) erzählt die Ge- schichte einer schönen Frau aus dem Zirkus, die sich von einem reichen Industriellen kaufen läßt, ihn dann ermordet und schließlich alle kaufen will, die zwischen ihr und der Macht stehen. Ein Stiefsohn liebt sie, während ein anderer von ihr geliebt Wird. Die englische Kritik lehnte dieses Melo- drama rundweg ab; selten hat man die Presse so einmütig erlebt.„Teutonische Tortur“ überschreibt der„Star“ die Be- sprechung, und selbst die„Times“ nennt „A Man's Job“ weitschweifig und wirr. Mil- ton Schulman im„Evening Standard“ fragt: „Warum keine Warnung vor dieser Lange- weile?“ und stellt fest, Bruckners Stück enthalte alles, was am deutschen Theater unverdaulich sei. Bernard Lewin behauptet, es Wäre die furchtbarste Nacht seines gan- zen Lebens gewesen, und seine Kritik im „Daily Express“ endet mit der Beschrei- bung seiner Flucht aus dem Theater vor Schluß der Vorstellung. Der„Guardian“ be- titelt die paar Zeilen, mit denen P. Hope- Wallace den Unfall abtut:„Leer, oberfläch- lich und langweilig.“ Was Duschinsky, der vor einiger Zeit Hauptmanns„Einsame Menschen“ erfolg- reich bearbeitet und in Szene gesetzt hat, veranlaßt haben mag, dieses Spätwerk Bruckners auszugraben, bleibt unerfindlich. Man kann nur hoffen, daß dieser Fehltritt recht schnell vergessen wird und weiteren Versuchen, deutsche Dramen auf die engli- sche Bühne zu bringen, nicht schadet. Pem(London) Koltur-Chronik Der amerikanische Schlager-Texter Samuel gnügen). Der Preis wurde vor dreizehn Jah- M. Lewis ist dieser Tage im Alter von 75 Jah- ren in New Vork gestorben. Lewis schrieb unter anderem die Texte zu den noch heute gängigen Erfolgsschlagern„In a little Spanish Town“ und„Dinah“. Im Londoner Haus Sotheby begann die größte Kunstauktion des Jahres, in deren Ver- lauf 185 Gemälde der impressionistischen, ex- pressionistischen und späteren Epoche zum Ver- kauf kommen. Bereits am ersten Tag erzielten bei stärkstem Publikumsinteresse zwei Ge- mälde aus dem Besitz der amerikanischen In- dustriellenfamilie Goddyear, Paul Cézannes „Bauer in blauer Weste“ und Gauguins„Ich warte auf den Brief“, Rekordkaufpreise von 145 000 beziehungsweise 130 000 Pfund(rund 1,7 und 1,5 Millionen DM). Beide Bilder wurden von den New LVorker Kunsthändlern Rosen- burg und Stiebel erworben. Der Preis für das Gauguin-Gemälde ist der höchste, der je für einen Gauguin bezahlt wurde. Unter den zum Verkauf kommenden Werken befinden sich auch Gemälde von van Gogh, Picasso, Braque sowie zahlreicher, meist französischer Impres- sionisten. Ein Aquarell des Landschaftsmalers Wil- helm von Kobell(1766 bis 1853),„Auf dem Hirschberg“, erzielte mit 15 000 Mark den höchsten Preis der Herbstauktion des Mün- chener Hauses Karl& Faber. Den französischen„Prix du Quai des Orfevres“, den Preis für den besten Kriminal- roman, erhielt der Schriftsteller Jean Mar- cillac für seinen Erstlingsroman„On ne tu bas pour s'amuser“(Man tötet nicht zum Ver- ren gestiftet und ist mit einer Geldprämie von 100 000 Frances(830 Mark) verbunden. Der 56 jährige Jean Marecillac ist bisher als Autor er- folgreicher Kriminalhörspiele hervorgetreten. Die Konzertgemeinschaft blinder Künstler Deutschlands veranstaltete im Mannheimer Mozartsaal einen Lieder- und Klavierabend mit der Sopranistin Friedl Genk und dem Pia- nisten Ludwig Rosenzweig. Die Sängerin, von Renate Kühn mit korrekter Anpassung beglei- tet, erprobte ihr biegsames, bis zu stählerner Kraft forcierbares Organ an drei Liedgruppen von Schubert, Hugo Wolf und Pfitzner und be- wies in jedem einzelnen Werk die Gabe eines aus ihrer Intelligenz geschöpften Vermögens, zum Kern der Interpretation vorzudringen. Ro- senzweig hatte gleichfalls Kompositionen der Romantik ausgewählt. Seine technisch brillante, vitale Art zu spielen fand in Griegs Klavier- sonate in e-Moll Opus 7 und in den beiden Brahms-Rhapsodien Opus 79 dankbare Objekte. Für Schumanns„Kinderszenen“ ließ sich al- lerdings eine feinfühligere Formulierung des Lyrischen und ein allgemein nuancierterer An- schlag vorstellen. Der Beifall für alle Mitwir- kenden war sehr herzlich. rr. Die Städtische Kunsthalle Mannheim zeigt am Freitag, 27. November, 17 Uhr, im Vortrags- saal den Film„Plastik 1958“ und einen Farb- tonfilm über Alexander Calder. Ihre Weihnachtsausstellungen eröffnen der Heidelberger Kunstverein und die Heidelber- ger Gedok am Samstag, 28. November, 16 Uhr, in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Mu- seums. Es musiziert das Gedok-Kammer- orchester. Kaiserlich und sakral Lichtbildervortrag in der Kunsthalle In der Vortragsreihe des Mannheimer Freien Bundes zur Pflege der Bildenden Kunst, die unter dem Motto„Die Kunst in Leben und Kultur“ steht, sprach als zweiter Redner Professor Dr. Friedrich Gerke aus Mainz. Sein Thema war das„Mittelalter“. Er wies sogleich auf die Schwierigkeiten hin, die gerade diese Epoche bietet, von der die Wissenschaft eben ein neues verändertes Bild gewonnen hat. Professor Gerke, der korschend und deutend mitten in den Be- strebungen dazu stand und steht, sah sich gerade deswegen wohl auch mehr, als es sonst an diesem Pult üblich ist, zu korri- gierenden Hinweisen auf frühere Erkennt- nisse und Spekulationen seiner Kollegen veranlaßt. Das trug zur Lebendigkeit des Vortrages bei, indem es die Zuhörer um so stärker an der wissenschaftlichen Entwick- lung teilnehmen ließ. Andererseits ließ die Fülle des Materials, aus der Professor Gerke in Wort und Lichtbildbeispielen nur aus- Wählen konnte, dem Außenstehenden doch manche Schlußfolgerung noch abrupt und ohne schlagende Beweiskraft erscheinen. Als Grundregel stellte Professor Gerke an den Anfang seiner Ausführungen: alle große mittelalterliche Kunst sei„kaiserlich und sakral“ gewesen. Dies sei der Jeneral- nenner, unter dem das Mittelalter sich selbst verstanden habe— unter dem es auch aus heutiger Sicht einzig und allein zu verstehen sei. Moderner Aesthetizismus ziele an der Kunst des Mittelalters vorbei; einen„Kunst- genug“, wie wir ihn heute kennen, habe es in der damaligen Zeit nicht gegeben. Auch das Menschenbild der mittelalter- lichen Kunst ist, wie Professor Gerke weiter- hin darlegte, nicht aus dem Volke ge- wonnen worden, sondern es trägt immer die Züge Christi, und damit gleichzeitig kaiser- liche Züge, da der Herrscher kraft seiner Salbung Stellvertreter Gottes gewesen sei. Die abendländische Kunst des Mittelalters, die unter Karl dem Großen, also um 800, be- gonnen hatte, sei in manchen Einzelheiten durchaus auf frühere, antike oder byzan- tinische Traditionen zurückzuführen, trete jedoch gleichzeitig als etwas Neues auf. Dies wies Professor Gerke besonders am Beispiel des Kirchenbaus nach. Während früher der Platz des Herrschers im Gottes- haus im Bezirk des Klerus, in der Ost- kapelle, dem Volk gegenüber, gewesen sei, habe erstmals im Aachener Münster der Thron Karls des Großen in der Westkapelle, hinter und über dem Volk, also dem Klerus gegenüber gestanden. Eine solche Polarität wies Professor Gerke mit vielen Beispielen im gesamten Kunstschaffen des Mittelalters nach, das durchaus auch zu einer Erfassung des Kos- mos gelangt sei. Aber schon im 13. Jahr- hundert sei der Einbruch einer neuen Geisteshaltung bemerkbar, der sich auch in der Kunst auswirkte, und hier sei des- wegen auch der Schlußpunkt dessen zu setzen, was wir als mittelalterliche Kunst zusammenfassend betrachten können. Mit einem Blick auf diese neuen Ten- denzen schloß der Vortragende, dem herz- licher Beifall dankte. Der Saal der Kunst- halle, nun mit funkelnd neuen, schwarzge- polsterten Stahlrohrstühlen ausgestattet, war überfüllt, und wenn das Interesse für diese Themen anhält oder gar noch wächst, wer- den sich die Veranstalter eines Pages noch nach einem größeren Vortragsraum umsehen müssen. hesch Die Wiener Philharmoniker kehrten am Mittwoch von Welt wieder nach Wien zurück. Bundeskanzler Julius Raab ließ es sich nicht nehmen, die Musiker auf dem Flugplatz Wien-Schwechat zu begrüßen. Wie der Vorstand der Phil- harmoniker, Professor Strasser, erklärte, hat die Reise, bei der das Orchester 25 Kon- zerte gab, ungewöhnliche physische und psychische Anforderungen an den Dirigenten Herbert von Karajan und an die Orchestermit- glieder gestellt. Als besonders bemerkenswert in künstlerischer Hinsicht erwähnte Professor Strasser die Tatsache, daß die Philharmoniker mit Bruckner sowohl in Japan als auch in Amerika auf großes Verständnis gestoßen sind. In Honolulu, Hongkong, Manila, Bombay und Neu Delhi waren die Philharmoniker das erste philharmonische Orchester, das dort jemals gastiert hat. Herbert von Karajan ist nicht mit nach Wien zurückgekehrt, sondern wird sich in dem Schweizer Wintersportort Megeve einige Tage erholen. IHA FO WELL: ER MANN N AUS PEI ADEEFP HTA Copyright by Kiepenhever& Witsch und Scientia Press, Homburg 75. Fortsetzung Damit allein aber war es nicht getan, er mußte auch zugkräftige Waren feilzubieten Haben. So verbrachte er einen guten Teil sei- ner Zeit mit Ueberlegungen, worauf er sich Wohl spezialisieren könne. Noch vor wenigen Jahren verdiente ein Anwalt schweres Geld, Wenn er den großen Gesellschaften in ihrem Konkurrenzkampf beistand. Damals war es seine Aufgabe gewesen, zur Erzielung hoher Gewinne beizutragen. Jetzt aber, in der Nachkriegszeit, zeichnete sich ein völlig neues Betätigungsfeld am Horizont ab. Während . Krieges und durch den New Deal war das Steuerwesen ungeheuer angeschwollen. Es Würde schlechthin alles besteuert: Einkom- men, Aktien, Nachlässe, Schenkungen, Kapi- Alerträge. Vermögen, Verbraucher waren und Weiter. Dennoch war es möglich, trotz eines Ben Vermögens oder hohen Reingewinns mit verhältnismäßig niedrigen Steuern da- onzukommen. So galt es jetzt für einen Anwalt nicht mehr, seinem Mandanten beim Scheffeln des Geldes behilflich zu sein, sondern ihm Mittel Und Wege zu zeigen, wie er das gescheffelte Geld behalten konnte. Schon jetzt gab es An- Wälte, die sich auf die eine oder andere Art von Steuern spezialisiert hatten. Aber das erschien Anthony nicht zweckmäßig, denn ein Solcher Spezialist konnte seinem Mandanten sehr wohl bei der einen Steuer Gelder ein- sparen, übersah jedoch die anderen. Nein, ein Anwalt mußte auf allen Gebieten des Steuerrechts beschlagen sein, so daß er die eine Steuer dazu benutzen konnte, um eine andere herabzudrücken. Anthony beschloß darum, Steueranwalt zu werden. Das ganze Jahr 1946 hindurch vertiefte er sich in den Wust von Steuergesetzen und Ent- scheidungen der oberen und unteren Finanz- gerichte, der Länder, Gemeinden, Städte und Staaten. Und dann, im Dezember 1946, kam eines Vormittags Mrs. J. Arthur Allen in sein Büro hineinspaziert und bot ihm die Chance, Auf die er bisher vergeblich gewartet hatte. In jenem Jahr fiel der Heilige Abend auf einen Mittwoch, und am Vormittag dieses Tages saß Anthony in seinem Büro und er- ledigte noch einige kleinere Arbeiten, die ihm einer der Seniorchefs aufgetragen hatte. Ueberall in der Stadt feierten die An- gestellten Weihnachten, und die meisten Ar- beitstische standen bereits verlassen da. Auch Anthony war zu einer Feier der Angestellten eingeladen worden und wollte nur noch diese Aufträge des Chefs ausführen, deren rasche Erledigung er sich stets angelegen sein ließ. Da die Empfangsdame wußte, dag Anthony einer der wenigen Herren war, die an diesem Morgen im Büro arbeiteten, ergab es sich ganz von selber, daß sie gerade an ihn dachte, als eine ältere. etwas schrullige Dame herein- kam und nach einem Anwalt verlangte. Das Mädchen kam zu ihm ins Büro und sagte:„Entschuldigen Sie die Störung, Mr. Lawrence, aber ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll. Draußen ist eine ältere Frau, die einen leicht verschrobenen Eindruck macht und heute noch unbedingt einen Anwalt sprechen will.“. „Was will sie denn?“ „Ja, wenn ich daraus nur schlau werden könnte! Es hat irgendwas mit einem Testa- ment zu tun, das sie wahrhaftig eines Hundes Wegen machen will. Ich habe ihr klarzu- machen versucht, daß es heute, am 24. De- zember, nicht so einfach sei, einen der Herren anzutreffen, aber darauf sagte sie, daß sie ja gerade in den Weihnachtstagen sterben könne, und was solle denn dann aus ihrem Hund werden? Wenn ich sie jetzt zu Ihnen hereinführe, werden Sie sie bestimmt den ganzen Vormittag nicht wieder los. Soll ich 7 einfach sagen, daß niemand mehr da 8 2 Anthony warf einen Blick auf die vor ihm liegende Arbeit und seufzte. Diese Person schien tatsächlich nicht recht bei Trost zu sein, aber selbst, wenn das doch der Fall sein sollte, dauerte es sicherlich Stunden, bis sie wieder ging, und die Sache brachte nur ein paar kümmerliche Dollars ein. Andererseits aber würde es sehr unfreundlich aussehen, jemanden so kurz vor Weihnachten abzuwei⸗ sen: Am Ende verdarb ihr das die ganzen Feiertage, weil sie ständig über ihr Testament grübelte. Die meisten Menschen dachten Jahr um Jahr nicht daran, ein Testament zu machen, aber fiel es ihnen dann eines Tages ein und wurde es nicht auf der Stelle auf- gesetzt, waren sie todunglücklich. Resignierend sagte er:„Na, dann will ich mal den Weihnachtsmann spielen. Führen Sie sie herein.“ „Sie sind aber wirklich nett“, sagte das Mädchen.„Passen Sie auf, dafür kommt eines Tages auch der Weihnachtsmann zu Ihnen.“ Gleich darauf führte sje eine ältere Dame herein, eine dieser kleinen, energischen Da- men, von denen es in Pladephia geradezu wimmelte. Sie trugen Kleider, die sie vor dreißig Jahren im Ausverkauf erstanden hatten, und Hüte, die zerbeulten Kohlen- eimern ähnelten, und hielten ihre schäbigen Handtaschen so fest umklammert, als ent- hielten sie eine Million Dollar. Wenn ihre Straßenbahn nahte, liefen sie im letzten Augenblick über die Schienen und stürzten sich kopfüber in das dichteste Autogewühl, ohne daß sie je einen Unfall erlitten oder vor Ueberanstrengung zusammenbrachen. Und sie alle machten den Eindruck, als wären sie auf Besenstielen mitten in die Stadt geritten. Zu dieser Sorte kleiner alter Damen gehörte Anthonys Besucherin. Guten Tag“, sagte Anthony.„Mein Name ist Lawrence, Bitte nehmen Sie Platz. Wo- mit kann ich Ihnen behilflich sein?“ „So, sagte die kleine alte Dame,, Sie sind also ein Rechtsanwalt. Und ich dachte schon, die seien in Philadelphia ausgestorben. Um so mehr freut es mich, daß es noch einen gibt. Ich möchte eine nachträgliche Ergänzung zu meinem Testament aufsetzen lassen, und zwar sofort. Wollen Sie das tun?“ „Ja, gewiß. Ihr Name ist.“ „Ich bin Mrs. J. Arthur Allen.“ Er schrieb den Namen in Druckbuchstaben auf einen Block. Hatte er diesen Namen schon einmal gehört? Oder hatte sie ihn nur so aus- gesprochen, als wäre er ein Begriff? Be- stimmt war sie Witwe; die meisten dieser kleinen alten Damen waren Witwen. Aber im allgemeinen führten die Witwen ein paar Jahre nach dem Tod ihrer Männer wieder den eigenen Vornamen, Mrs. Allen hingegen bediente sich noch immer des Vornamens ihres Mannes und tat dies noch mit unver- kennbarem Stolz. J. Arthur Allen. J. Ar- thur Allen... In der Stadt gab es bestimmt Hunderte von J. Arthurs und auch viele Allens. Der Name besagte also gar nichts. „Gut, Mrs. Allen“, sagte er,„dann erklären Sie mir bitte einmal, was Sie nachgetragen haben möchten.“ „Ja, die Sache ist so“, sagte sie, als ich heute morgen aufstand, kam meine Beauty, das ist meine Hündin ein Collie, wirklich bildschön—, zu mir hereingesprungen, um mir guten Morgen zu sagen. Und da kam mir plötzlich der Gedanke: Was wird denn bloß aus meiner Beauty, wenn ich eines Morgens nicht mehr aufwachen sollte? Wer vwrird sie dann pflegen? Wer wird sich dann um sie kümmern? Na ja, die erste Zeit, da wird sich das Hauspersonal ihrer schon annehmen. Aber dann? Auf die Dauer? Und da.“ „Einen Augenblick bitte“, unterbrach Anthony sie.„Ich mache mir nur ein paar Notizen.“ Hauspersonal.. Wieviel Leute hatten denn heutzutage noch Hauspersonal? Er krit- zelte auf einen Zettel: Suchen Sie den Namien J. Arthur Allen im Handbuch der philadel- phischen Gesellschaft und in Poors Verzeich- nis der Direktoren und leitenden Angestell- ten. Erbitte Antwort umgehend schriftlich. Um zu vertuschen, daß er nur diese eine An- Weisung geschrieben hatte, machte er noch ein paar Notizen.„Würden Sie nun bitte fort- fahren Mrs. Allen“, sagte er. ö „Da hab' ich an mein Testament gedacht und daran, daß ich ja meine Beauty ganz vergessen hatte. Wenn ich jetzt tot umfiele, könnte ihr Gott weiß was passieren. Ihnen kommt es vielleicht unwichtig vor, Mr. Law- rence, aber man kann sein Herz an einen Hund hängen, glauben Sie mir. Und meine Beauty ist mir wirklich ans Herz gewachsen.“ „Oh, das verstehe ich sehr gut, Mrs. Allen“, sagte er mit Wärme. Dann legte er seine Notiz in den Korb für abgehende Post und klingelte nach einer Sekretärin. „Ich bin mir natürlich völlig klar darüber, daß es keinem Menschen einfallen würde, Beauty zu erschießen oder sonstwie umzu- bringen, wenn ich mal tot bin. Aber vielleicht Verkauft oder verschenkt man sie an jemand, der sie gar nicht richtig zu schätzen weiß, Ich möchte jedenfalls, daß sie in die richtigen Hände kommt. Meine Enkelin Grace liebt den Hund sehr und würde ihn gewiß liebe- voll behandeln. Ich wünsche also einen Nach- trag, daß Grace Beauty bekommt. Klingt etwas drollig m b diesen beiden Namen, was? Und daß Sie sie mir nicht verwechseln, jun- ger Mann!“ Fortsetzung folgt) ihrer 40tägigen Reise um die fler ver dru- che Or. Elch Feu les: Kon 8021 Stel Ban Bad Man Nr. 14. ist, f nach scher Teles schaf Grey Depe kabe heit lation einer Regie daſʒ Grün die d Dr. Kanz schen Mittv erhol seine H. Mög! Wie e gedet sam 1. D. West. Zuge lin u muni 2. dal S070 und West! unter meist Ei. herig verlie Absch bestr. Verst diese ment: Gespi könnt bekar Di St Meme der den schaf ist di Efta- rivali den.! veröf! matis folger 155 unter Prinz daß d einen hinde 2. men päisch 3. Hand Grup; päisck wickl. 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