r. 201 emein nwer- Sern m des kt er- Vorten Kon- Dazu er ein n nur Herrn. Wirkt 8 blaß; le, im- nicht ei der Rie- ene in gelegt, ge ab- eraus- on je- lie des en von Dame nod d wie- 3 beim st und Heinz utend- ist im mälde tehung weck ohl in reisen en der genen verlieh d Kri- e Ascher „Grie- ay hat Zloty r pol- krikas“ o rmär- Wien mende ratur- e oder steller — schlaf dafür arnes 2 Ge- ihrer „daß beab- e um n sol- nn 80 ten, issen Kn chen g die laube 3 Wir Chet ver- Wir Ver- und kei- 108 auf eeig- olgt) Herausgeber„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode: Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef. v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. 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Dezember 1959 NATO arbeitet Zzehnjahresplan aus Neues Bekenntnis zur Idee des Friedens und der Sicherheit/ Spaak: Keine Krise Paris.(dpa/AP) Der Atlantikrat hat den Ständigen NATO-Rat beauftragt, nach Auf seiner diesjährigen Tagung in Paris den Anregungen von USA-Außenminister Herter einen Zehnjahresplan für die NATO auszuarbeiten. Dieser Beschluß, der am Donnerstagabend im Abschlußkommunidué der Atlantikrat-Tagung mitgeteilt wird, soll die bisherigen kurzfristigen Planungen der NATO ablösen. Der langfristige Plan soll die Ziele des atlantischen Bündnisses auf politischem, militärischem, wissen- schaftlichem und wirtschaftlichem Gebiet Abrüstung festlegen. Außerdem soll der sowie im Hinblick auf eine kontrollierte Ständige NATO-Rat wirtschaftliche Pro- bleme prüfen, die das atlantische Bündnis berühren. Wie es im Abschlußkommunidué heißt, hat sich der Atlantikrat auf seiner Tagung mit den Problemen des Bündnisses und der Prüfung der internationalen Lage befaßt. Dabei seien sich die Minister dar- über einig gewesen, daß das Bündnis in den nächsten Jahren unentbehrlich bleibt. Der Atlantikrat bestätigte, daß eine all- gemeine und kontrollierte Abrüstung weiter- hin das Ziel des Westens bleibt. Es werde alles getan werden, um Fortschritte in dieser Richtung zu erzielen. Solange dieses Ziel nicht erreicht sei, dürfe die NATO die für ihre Sicherheit notwendigen Maßnahmen auf keinen Fall vernachlässigen. Bei der Prüfung Letzte Gespräche vor dem West-Gipfel Furler und Brentano beim Kanzler/ Abrüstung hat Vorrang Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Professor Furler(CDU), wurde am Donnerstag von Bundeskanzler Dr. Adenauer empfangen, um die Meinungen des Bundestages und der Bundesregierung vor dem am Samstag be- ginnenden westlichen Gipfeltreffen in Pa- is abzustimmen. Am heutigen Freitag wird Bundesaußenminister von Brentano, aus Paris kommend, seinem Regierungschef über den Ablauf der NATO-EKonferenz und deren Auswirkung auf das westliche Gipfel- gespräch berichten. Wie aus parlamenta- rischen Kreisen zu erfahren ist, wurde zwi- schen Furler und Adenauer vor allem in vier wesentlichen Punkten Ubereinstimmung erzielt: 1. Eine endgültige Berlin-Lösung ist nur im Rahmen des gesamten Deutschlandpro- blems möglich. 2. Sollte es zu einer Zwischenlösung über Berlin kommen, so hat der Vier- Mächte- Status der deutschen Hauptstadt einer sol- chen Lösung als Rechtsbasis zu dienen. 3. Die allgemeine Abrüstung hat beim kommenden Gst-West- Gipfeltreffen Vorrang vor allen anderen Problemen. Sie muß mit politischen Fragen gekoppelt sein, die, wenn auch in einer späteren Phase, die deutsche Wiedervereinigung einschließen. 4. Das Verhalten der Sowjets bei den Ab- rüstungsgesprächen ist als Test für ihre Be- reitschaft zu werten, zur internationalen Entspannung beizutragen. Programm für die Gipfelkonferenz Paris/ Berlin.(dpa/ AP) Ein vorläufiges Programm für den Ablauf der westlichen Gipfelkonferenz am Wochenende in Paris wurde in der französischen Hauptstadt be- kannt, Nach Angaben eines Sprechers der Bundesrepublik trifft Bundeskanzler Aden- auer am heutigen Freitag zusammen mit Außenminister von Brentano um 16.30 Uhr auf dem Luftwege in Paris ein. Die inter- nen Gespräche der vier Staatsmänner be- ginnen am Samstag um 9.30 Uhr am Sitz des französischen Staatspräsidenten. Um 13 Uhr gibt de Gaulle seinen Gästen ein Frühstück. an dem auch Premierminister Debré teil- nehmen wird. Von 16 Uhr bis 18.30 Uhr werden die Beratungen unter Hinzuziehung der Außenminister und eines zahlenmäßig beschränkten Kreises von Experten fortge- setzt. Die Gipfelgespräche werden am Sonn- tag um 12.30 Uhr auf Schloß Rambouillet weitergeführt. Am Montagvormittag kom- men die Regierungschefs im Elysee-Palast erneut für zweieinhalb Stunden zusammen. Eine Zweierbesprechung zwischen Bun- deskanzler Adenauer und Präsident Eisen- hower wird voraussichtlich am Sonntag- abend am Rande der westlichen Gipfelkon- ferenz in Paris stattfinden. Brandt: Volksabstimmung Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt schlug am Donnerstag vor, in West- berlin eine Volksabstimmung unter Vier- Mächte-Aufsicht über die Zugehörigkeit Westberlins zum Bund abzuhalten. In einer Regierungserklärung vor dem Abgeord- netenhaus sagte er im Namen des Berliner Senats, daß die Verknüpfung mit der Bun- desrepublik dem einmütigen Willen der Ber- liner Bevölkerung entspreche, und daß die jüngsten sowjetischen Versuche, Berlin vom Bund zu trennen, einen Angriff auf die Le- pensinteressen der Stadt und das Selbstbe- stimmungsrecht ihrer Menschen darstellten. „Sollte die Sowjetunion aber Wert darauf legen, den Willen der Bevölkerung Berlins zu erfahren, so würde der Senat jederzeit bereit sein, einer Vereinbarung der vier Mächte über die Abhaltung einer Volksab- stimmung in Berlin zuzustimmen“, sicherte Brandt. Adenauer wünscht ein Lohn-Gutachten Auftrag an die Bundesbank/ SPD und Gewerkschaften protestieren von unserer Bonner Redaktion 8 Bonn. Mit dem Auftrag an den Präsiden- ten der Bundesbank, Blessing, ein„Gut- achten über die Zusammenhänge zwischen der Kaufkraft und der Steigerung des Geld- umlaufs durch erhebliche Lohn- und Ge- haltssteigerungen“ zu erstellen, hat Bundes- kanzler Dr. Adenauer am Donnerstag sei- nen„Kampf gegen die Lohn- und Preis- welle“ eingeleitet. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß ferner Gespräche des Bundes- kanzlers mit den Gewerkschaften und Ar- beitnehmern sowie möglicherweise die Be- rufung eines Beratungsgremiums geplant sind. Die Beauftragung Blessings ist ein Er- gebnis des Gesprächs, das am Dienstag 2 Wi- schen dem Kanzler und der CDU/ CSU-Frak- tionsführung stattfand. SpD und Gewerk- schaften haben unmittelbar nach dem Schritt Adenauers gegen diese Maßnahme prote- stiert. Ein sozialdemokratischer Sprecher er- klärte, bereits in der Fragestellung des Kanzler-Auftrags liege eine anti-gewerk- schaftliche Tendenz. Der wachsende Geld- umlauf rühre nicht allein von den Preisen und Löhnen her. Die SpD hoffe, daß die Bundesbank als unabhängiges Institut ein objektives Urteil abgebe. Erhöhung der Mindestreserven erneut um zehn Prozent Frankfurt. VWD) Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank hat in seiner Sitzung am Donnerstag beschlossen, die Mindest- reservesätze mit Wirkung vom 1. Januar 1960 um jeweils zehn Prozent ihres Standes vom Oktober 1959 zu erhöhen. Bereits am 20. Ok- tober waren mit Wirkung vom 1. November des Jahres die Sätze für die Mindestreserven der Kreditinstitute um ebenfalls zehn Pro- zent erhöht worden. Zusammen mit der heutigen kreditpolitischen Maßnahme hat damit der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank seit Anfang November rund 15 Milliarden Mark mehr an die kreditpoliti- sche Kette gelegt. Mit Inkrafttreten der neuen Sätze dürfte sich das Gesamtreservesoll der Kreditinstitute schätzungsweise auf 8,5 Mil- liarden Mark belaufen.(Siehe auch Wirt- schaftsteil.) Ver- der militärischen Lage hat der Atlantikrat nach dem Kommuniqué zur Kenntnis ge- nommen, daß die Sowjetunion weiterhin militärisch stärker wird. Die gegenwärtigen NATO-Verteidigungspläne blieben deshalb Voll gültig. Die Minister seien der Auffassung gewesen, daß eine entschlossene Anstrengung notwendig sei, um die uneingeschränkte Wirksamkeit des Bündnisses zu gewähr- leisten. Angesichts der schon erzielten Fort- schritte und der Verbesserung der wirtschaft- lichen Lage in den meisten NATO-Ländern könne die NATO zweifellos diese Auf- gaben erfüllen. In dem Kommuniqué wird ferner mit- geteilt, daß sich die Minister über das Ver- fahren für die weitere Beteiligung der NATO an der Vorbereitung der bevorstehenden Ost- West- Verhandlungen geeinigt haben. Der Atlantikrat sprach die Erwartung aus, daß die künftigen Verhandlungen zu einer Lösung der wichtigsten Probleme führen werden und so dem Ideal des Friedens und der Sicherheit dienen können, zu dem sich die NATO immer bekannt habe. Der Atlantikrat wird nach der westlichen Gipfelkonferenz seine Bespre- chungen am 22. Dezember wieder aufnehmen und dann ein zweites Kommuniqué heraus- geben. Integrationsfrage vertagt Die Beratungen der Verteidigungs- minister der NATO-Länder über die weitere Integration der NATO- Streitkräfte sind am Donnerstag zunächst ohne Ergebnis beendet worden. Die Minister beschlossen. die Er- örterung dieser Frage bis zu einer Sonder- sitzung zu vertagen, die Mitte März nächsten Jahres in Paris stattfinden wird. Man hofft, daß bis dahin durch die 5 die Präsident Eisenhower am ommenden Wochenende mit General de Gaulle führen wird, eine„bessere Atmosphäre“ geschaffen sein wird. Als Ergebnis ihrer zweitägigen Beratungen können die Verteidigungs- minister nur einen recht unverbindlichen Beschluß vorweisen, der eine schrittweise Integrierung des Luftwarnsystems im NATO- Bereich vorsieht. Einigung über Tagesordnung Die Beratungen der Außenminister haben am Donnerstag zu einer grundsätzlichen Einigung über die Tagesordnung der für Ende April geplanten Ost-West-Gipfelkon- Fortsetzung auf Seite 2 Den„Galero Rosso“, den roten Kardinalshut, überreichte Papst Johannes XXIII. in einem feierlichen öffentlichen Konsistorium am Donnerstag in der Peterskirche in Rom sieben von acht Purpurträgern, die am Montag ernannt worden Waren. Während die Kardinäle Bea, Muench, Meyer, Heard, Testa, Mo- rano und Caronna den Hut, der ihr Haupt nur dieses eine Mal berührt, in dieser Feier- stunde empfingen, wird ihn der achte neue Kirchenfürst, Erzbischof Paolo Marella, seit- heriger Nuntius in Paris, der sein Birett traditionsgemäß vom französischen Staatsprsi- denten erhielt, erst in einigen Tagen aus der Hand des Heiligen Vaters entgegennehmen, Der rote Kardinalshut hat heute nur nock symbolische Bedeutung und wird nicht mehr getragen. Dieses älteste Zeichen der Macht und Würde des Kardinals kommt erst wieder zum Vorschein, wenn der Kirchenfürst stirbt. Er liegt dann auf seinem Sarg und Wird. später über seinem Grab aufgehängt. Zu den neuen Mitgliedern des Kardinals kollegiums gehört der deutsche Jesuitenpater Augustin Bea, ein Bibel wissenschaftler von Weltruf und langjähriger Beichtvater Papst Pius XII. Unser Bild zeigt Johannes XXIII.(links), der Kardinal Bed(rechts) die Mozzettd umlegt. Bild: dpa Erster Sieg der Selbstbeteiligung Bundesrat wird zustimmen/ 250 Aenderungsanträge zum Lebensmittelrecht von unserer Bonner Redaktion Bonn. Einer der umstrittensten Punkte von Arbeitsminister Blanks Krankenver- sicherungsreform, die Selbstbeteiligung der Patienten an Arzt-, Arznei- und Pflegekosten wird am heutigen Freitag die Zustimmung Entmilitarisierung im Nahen Osten? Ben-Gurion schlägt den Arabern Abschaffung der Streitkräfte vor Jerusalem.(AP/dpa) Das israelische Par- lament hat am Donnerstag der neuen Koalitionsregierung Ministerpräsident David Ben- gurions mit 78 zu 32 Stimmen das Ver- trauen ausgesprochen. Im Anschluß an die Abstimmung wurden die neuen Minister vereidigt. Von den 16 Mitgliedern der neuen Regierung stellen die sozialdemokratische Mapai Ben- gurions neun, die national- religiöse Front und die sozialistische Mapam je zwei und die linkssozialistische Achduth- Haavoda sowie die liberale progressive Partei je einen Minister. Ein Regierungs- mitglied ist parteilos. Ben- gurion behält neben dem Amt des Ministerpräsidenten auch das Verteidigungsministerium und kommissarisch das Postministerium. Außen- minister bleibt Frau Golda Meir. Ben-gurion hat den arabischen Nachbar- staaten in einer Rede vor der Knesseth eine regionale Entmilitarisierung im Nahen Osten und einen Nichtangriffspakt ange- boten. Er sprach dabei die Erwartung aus, daß die Araber alle feindlichen Handlungen gegen Israel auf politischem und wirtschaft- lichem Gebiet einstellen und die Vereinten Nationen den Frieden in diesem Gebiet garantieren. Die Abschaffung der Streit- Kräfte in Israel und den arabischen Ländern müsse bei gegenseitiger Kontrolle vorge- nommen werden, sagte Ben- gurion. Eine Voraussetzung für die Entmilitarisjierung im Nahen Osten sei auch, daß die Grenzen und die Souverenität der betroffenen Staaten nicht geändert werden. Bestehende Waffen- stillstandsabkommen müßten nach Ansicht des israelischen Ministerpräsidenten sofort durch Nichtangriffspakte ersetzt werden. Zwischen Gesfern und Morgen Von den 132 000 Wiedergutmachungsan- sprüchen wurden in Baden- Württemberg bisher über 72 000 Ansprüche, das sind fast 55 Prozent, erledigt. Künftig wird sich das Schwergewicht der Wiedergutmachungs- arbeit mehr als bisher auf die Entschädi- gung für Schaden im beruflichen Fortkom- men verlagern. Die Entschädigung für „Schaden an Freiheit“ soll pis Sommer 1960 im wesentlichen abgeschlossen sein. Entgegen früheren Plänen wird der Hes- sische Rundfunk bereits vom 2. Januar an ein eigenes Werbefernseh- Programm aus- strahlen. Von diesem Zeitpunkt an wird die sogenannte Südschiene, an der sich der Baye- rische Rundfunk, der Südwestfunk, der Süd- deutsche Rundfunk, der Sender Freies Berlin und der Hessische Rundfunk mit einem ge- meinsamen Werbeprogramm beteiligt hatten, aufgelöst. Die Aufnahme einer eigenen Wer- besendung war zunächst für den 1. März geplant. Für die 6000 Bergleute und Angestellte im hessischen Braunkohlenbergbau haben die Industriegewerkschaft Bergbau und die Gewerkschaft der Bergbau- Angestellten in der DAG kurzfristig zum 31. Dezember die- ses Jahres die Lohn und Gehaltstarife ge- kündigt. Die Verträge waren im Januar 1958 abgeschlossen worden. Zum Staatssekretär im Bundespostmini- sterium wurde der bisherige Präsident des Fernmeldetechnischen Zentralamtes Darm- stadt, Professor Dr.-Ing. e. B. Dipl.-Ing. Karl Herz, ernannt. Herz ist Nachfolger des aus Gesundheitsgründen aus seinem Amt ausge- schiedenen Staatssekretärs Professor Dr.- Ing. Gladenbeck. Die Arbeitsgemeinschaft der Evangeli- schen Jugend Deutschlands ED) befaßte sich mit dem Vorschlag des nordrhein-west- kälischen Innenministers Dufhues für ein „Weltjugendtreffen an Rhein und Ruhr“. Sie kam zu dem Entschluß, der evangelischen Jugend eine Mitarbeit nicht zu empfehlen. in einem gespaltenen Land, so besagt eine Verlautbarung, könnte ein Weltjugendtref- fen im westlichen Teil sowohl von den Ver- anstaltern als auch von der Oeffentlichkeit leicht als„Gegenfestival“ mißverstanden werden. Landwirtschaftsfragen besprach der fran- zq68ische Landwirtschaftsminister Henri Rochereau mit Bundesernährungsminister Werner Schwarz. Von unterrichteter Seite verlautet, der französische Minister habe in Bonn den Wunsch der französischen Land- wirtschaft vorgetragen, noch mehr Weizen in die Bundesrepublik zu liefern. Wieder schärfer kontrolliert werden Interzonenreisende nach Westberlin am sowjetzonalen Grenzkontrollpunkt Marien- born. Staatspräsident de Gaulle besichtigte das Anfang Dezember von einer Hochwasser- welle heimgesuchte Gebiet um die südfran- zösische Stadt Frejus. König Baudouin der Belgier flog uner- wartet mit einer Maschine der belgischen Luftstreitkräfte nach Belgisch-Kongo., Sein Ankunftstag— Donnerstag— flel mit dem Todestage König Leopolds II. zusammen, der den belgischen Kongo-Staat gründete. Ein Flugversuch des USA-Weltraum- Raketenflugzeuges X-15 ist innerhalb weni- ger Wochen zum zweitenmal gescheitert. Zehn Sekunden, bevor sich der Pilot mit sei- ner Maschine vom Trägerflugzeug lösen sollte, stellte er einen Fehler in der Brennstoff- zufuhr fest. Wegen Schwierigkeiten, die im letzten Augenblick auftraten, wurde der für den heutigen Freitag vorgesehene Start einer Thor-Able-Rakete zu einem Flug in Rich- tung auf Planeten Venus auf unbestimmte Zeit verschoben. Vermutlich wird ein neuer Startversuch im Januar 1960 erfolgen. Nach den neuesten Plänen des Staatsprä- sidenten der Vereinigten Arabischen Repu- blik, Nasser, soll der Bau des Assuan-Hoch- Dammes, für den ursprünglich eine Bauzeit von fünfzehn Jahren vorgesehen war, in- nerhalb von zehn Jahren vollendet sein. Die erste Baustufe, die mit sowjetischer Hilfe ausgeführt wird, wird im Januar 1960, die zweite im Januar 1962 beginnen. Für die Teilnahme am zweiten Bauabschnitt liegen bisher Angebote vor aus der Bundesrepu- blik, der Sowjetzone, aus Italien und Japan. Endgültig niedergeschlagen sei, wie die Regierung Paraguays erklärte, die gegen die Regierung Präsident Stroessners gerichtete Rebelleninvasion. des Bundesrates erhalten. Dies erklärte am Donnerstag ein amtlicher Sprecher vor der Presse. Skeptische Stimmen in Bonn, die voraussagten, daß die Selbstbeteiligung die Bundesratshürde nicht schaffen würde, haben damit nicht recht behalten. Der Bundesrats- ausschuß für Arbeit und Sozialpolitik Hatte ursprünglich empfohlen, die Selbstbeteili- gung ganz zu streichen. In Bonn wird damit gerechnet, daß bei der heutigen Bundesrats- sitzung noch ein Länderantrag eingebracht wird, der wenigstens eine Verringerung der Selbstbeteiligung gegenüber dem Regierungs- entwurf vorsieht. Informierte Kreise be- zeichnen einen solchen Vorschlag als an- nehmbaren Kompromiß für Bundesarbeits- minister Blank. Aus dem Bundesarbeits- ministerium verlautet, daß im grundsätz- lichen auch die Festsetzung eines Höchst- betrages akzeptiert werden könne. Man denke an eine Höchstgrenze der Selbstbetei- ligung zwischen 25 und 30 D-Mark. Folgende Fragen will der Bundesrat erst nach erneuter Ueberprüfung im zweiten Durchgang behandeln: 1. Ob die Versiche- rungspflicht-Höchstgrenze heraufgesetzt wer- den kann, 2. ob es nicht zweckmäßig ist, die bisherige Krankengeldberechnung beizube- halten, 3. wie sich die Zulassung aller Aerzte als Kassenärzte auswirkt, 4. die Vergütung nach Einzelleistungen, da noch keine Gebüh- renordnung vorliegt, und 5. ob statt des im Gesetzentwurf vorgesehenen beratungsärzt- lichen Dienstes, nicht ein allgemeiner sozial- Arztlicher Dienst ins Leben gerufen werden kann, Die vom Bundesinnen ministerium ent- worfenen Rechtsverordnungen zum Lebens- mittelgesetz, die ebenfalls heute im Plenum des Bundesrates behandelt werden, bezeich- nete am Donnerstag ein Bundesratssprecher in Bonn als Versuch. Auch nach der Ver- abschiedung der Rechtsverordnung durch Bundesrat und Bundestag würden die Ver- ordnungen laufend der Ergänzung und No- vellierung bedürfen. Vier Ausschüsse und mehrere Unterausschüsse des Bundesrates haben in wochenlanger Arbeit den Regie- rungsentwurf durchforstet, was dabei her- auskam, sind 250 Aenderungsvorschläge. „Zum Schutze des Verbrauchers“ möchte der Bundesrat eine harte Kennzeichnungspflicht, die noch über den Entwurf des Bundesinnen- ministeriums hinausgeht. Demnächst Raketenwerfer für die Bundeswehr Bonn.(dpa) Die Entwicklung von unge- lenkten ballistischen Raketen ist soweit fort- geschritten, daß mit der Auslieferung der ersten Raketenwerfer an die Bundeswehr Anfang 1960 zu rechnen ist, heißt es im Jah- resbericht 1959 des Bundesverteidigungs- ministeriums. Ende dieses Jahres habe der Aufbau der Bundeswehr die„Halbzeit“ überschritten und mit 240 000 Soldaten rund zwei Drittel der vorgesehenen Endstärke von 350 000 Mann erreicht. In setiger Arbeit solle in den nächsten Jahren— bis 1963 der Aufbau vollendet werden, wobei aller- dings noch manche Schwierigkeiten zu er- Warten seien. MORGEN Freitag, 18. Dezember 1959/ Nr. 292 Amerikanische Erwartungen Die amerikanische Regierung erwartet Von der Pariser Zusammenkunft der west- lichen Regierungschefs eine Einigung über den Zeitpunkt und die Themen für die Gipfelkonferenz mit Chrustschow. Dabei Scheint eine Einladung Chrustschows für April bereits festzustehen, und die Auswahl der Themen ergibt sich weitgehend von Selbst. Man muß über die Abrüstung spre- chen, schon deshalb, weil im Zehner-Aus- schuß neue Abrüstungsverhandlungen begin- nen, und weil es darauf ankommt, Chrust- Schow klarzumachen, daß er in der Berlin- Frage einlenken muß, wenn er für seinen Siebenjahresplan die Entlastung von Rü- stungsaufwendungen erreichen will, die er zu wünschen scheint. Man muß auch über Deutschland und über Berlin im gesamt- deutschen Rahmen sprechen, weil man bei der Erörterung der Weltlage nicht versäàu- men kann, den westlichen Standpunkt zur Deutschland-Frage zu betonen. Man wird dabei erklären, daß die Wiedervereinigung die einzige denkbare dauerhafte Lösung des Berlin-Problems darstelle. In diesen Punk- en unterscheiden sich die amerikanischen Gedankengänge kaum von denen der Bon- ner Bundesregierung. Wenn aber das Deutschland-Gespräch, wie erwartet, ohne Ergebnis bleibt, dann sind Eisenhower und Herter offensichtlich bereitwilliger als Bonn, temporäre Angelegenheiten Berlins zu be- sprechen, nicht nur, weil Eisenhower das in Camp David zugesagt hat, sondern auch, weil es ohnehin nicht möglich erscheint, ein Thema abzulehnen, wenn einer der teilneh- menden Regierungschefs— in diesem Falle Chrustschow— es behandeln will. Hinter diesen Prozedurfragen werden aber Differenzen in der Haltung der einzel- nen Westmächte sichtbar, die das eigentliche Thema der Pariser Zusammenkunft der Regierungschefs werden sollten. Die Amerikaner werden in Paris keine onkreten Gedanken vortragen, nicht zur Abrüstung, da ihre eigene Prüfungskom- mission noch mitten in ihren Arbeiten steckt, noch über Berlin. Man versteht in Washing- ton durchaus, daß gerade der allgemeine Charakter der wiederholten Aeußerungen amerikanischer Sprecher über Versuche, zu einer Zwischenlösung in Berlin zu kommen, in Bonn zu jener Nervosität führen mußte, die stets von Ungewißheiten ausgeht. Ande- rerseits sagt man sich auch, daß bis April noch genügend Zeit bleibt, um in der gemein- amen Arbeitsgruppe der westlichen Ver- ſündeten vertraulich Verhandlungsgrund- lagen zu erarbeiten. Zu leicht könnten auch 1 früh formulierte Gedankéngänge durch ndiskretionen totgeredet werden. Das ame- kanische Außenministerium beschränkte ich bisher auf die Festlegung grundsätzli- cher Fragen an die Regierungschefs, die in ris beantwortet werden sollen. Eisenho- er wird also nicht für irgendeinen neuen zerlin-Plan eintreten, sondern für eine Atung, die mit aller angebrachten Skepsis 1 1 e J— 2 2 2 Prüfen, ob es möglich ist, aus eben hach gröhßerer Sicherheit im nen auch eine größere Sicherheit für Berlin zu erzielen. as Mißtrauen gegenüber jedem Abkom- das mit den Sowjets erreichbar er- eint, wird in Washington sehr wohl ver- tanden. Deshalb wird es vielleicht auch nöglich sein, von Eisenhower eine Reihe Zusagen zu erhalten. Vor allem hört an, daß alle im amerikanischen Außen- misterium diskutierten Gedankengänge ach wie vor davon ausgehen, daß die west- ichen Rechte als Grundlage der Freiheit erlins in vollem Umfang erhalten bleiben üssen. Wie es bereits in Genf der Stand- unkt des Westens war, kann demnach höchstens die Form der Ausübung dieser chte Gegenstand einer vorübergehenden bmachung sein. Diese Rechte sind erneut in der amerikanischen Antwort auf den sowjetischen Protest über die Berliner undfunkpläne mit der Bemerkung betont orden, daß auch die Note der Sowijetregie- ung von diesen Rechten ausgehe und sie amit bestätige. Auch dem Gedanken, daß ie letzten und äußersten Vorschläge, die Westen in Genf vorgetragen hat, jetzt eineswegs Ausgangspunkt neuer Verhand- ingen oder Konzessionen sein können, men die Amerikaner weitgehend zu. Sie rden der deutschen Bundesregierung keine Schritte zur Anerkennung des Zonen- regimes aufnötigen oder solche Schritte Selbst einseitig unternehmen, obwohl sie in bezug auf Arbeitskontakte wohl weniger krupel empfinden als Bonn. Diese Gesichts- nkte haben bereits mitgewirkt, als die fragen für das Treffen in Paris zur Zu- edenheit der Deutschen formuliert wor- en sind. Dennoch bestehen verschieden- en in der Haltung, und in Washington jofft man, Eisenhower werde in Paris eine gere Geschlossenheit erreichen können. Gröhbere Sorge als die Deutschland-Frage ereitet der amerikanischen Regierung die litik de Gaulles. Hier ist man selbst in er Lage desjenigen, der klagt, weil man weiß, wo der Verbündete letzten En- maus will. Eisenhower wird die von de lle in Zweifel gestellte Integration der O besprechen, denn schließlich beruht er Integration die Stellung der U8S- itkräfte in Europa. Aehnlich wie Herter nd der NATO-Konferenz dürfte der dent in allgemeiner Form Zusagen der iederholen und auf das Erfordernis öheren europäischen Beitrags zu den samen Lasten, besonders auch zu der igshilfe für die aufstrebenden hinweisen. Aber auch hier wird die des Präsidenten allgemeiner und mehr auf eine Beeinflus- des schwierigsten Verbündeten de n als auf unmittelbare Re- Parteien eine Koalitionsregierung zu bilden In dem 196köpfigen Schweizer Nationalrat ringes der Unabhängigen“ als Wahl durchfiel. Die neue Schweizer Bundesregierung setzt sich jetzt aus zwei Radikaldemokraten(Li- berale), zwei Katholisch- Konservativen(ver- Sleichbar mit der CDU), zwei Sozialisten und einem Vertreter der Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei zusammen. Die vier rungsparteien sind im Nationalrat durch 51 Sozialisten, 51 Radikale, und 23 Bauern, also insgesamt 172 Abgeord- neten vertreten. Tunis.(dpa) Nach fast vierstündigem Aufenthalt in La Marsa in Tunesien star- tete der Hubschrauber des amerikanischen Präsidenten Eisenhower kurz vor 12 Uhr vom Militärflughafen Tunis zum Rückflug nach dem amerikanischen Flottenverband, der vor der Küste wartete. Die Gespräche zwischen den Präsidenten Bourguiba und Eisenhower dauerten 75 Minuten. An den Gesprächen nahmen von jeder Seite sie- ben der engsten Mitarbeiter teil, auf ame- rikanischer Seite vor allem Unterstaats- sekretär Murphy, auf tunesischer Seite der stellvertretende Ministerpräsident Ladgham, Außenminister Mokkadem und die tune- sischen Botschafter in, Washington und Paris, Mongi Slim und Habib Bourguiba junior. Hauptthemen der Gespräche waren Ueberlegungen über eine schnelle Verwirk- lichung der Selbstbestimmung des algeri- schen Volkes, sowie über die Höhe und Formen der amerikanischen Entwicklungs- hilfe für Tunesien, die sich im Laufe die- Ses Jahres auf 20 Millionen Dollar belief und deren Aufstockung von tunesischer Seite gewünscht wird, vor allem um den Wegfall der französischen Finanzhilfe in Höhe von 40 Millionen Dollar auszugleichen Im Anschluß an die Gespräche begaben sich die beiden Präsidenten ohne Beglei- tung zum amerikanischen Friedhof bei Karthago, um den amerikanischen Gefal- lenen des zweiten Weltkrieges zu gedenken. Bei der anschließenden Fahrt zum Flug- platz waren auf den Straßenseiten, auf Dächern und Terrassen mehrere zehntau- send Tunesier als begeisterte Zuschauer versammelt, die im Chor die Namen Eisen- hower und Bourguiba riefen. Als Abschiedsgeschenk hatte Bourguiba dem amerikanischen Gast einen dreijährigen Vollblut-Araberhengst zugedacht, der mit einer goldgestickten Schabracke vor dem Palais seinen neuen Herrn freundlich be- schnupperte. Weniger festlich war den bei- den Gazellen zumute, die in einem Draht- käfig die Reise nach den USA antreten wer- den. Das Abschlußkommunidqué „Die Verwirklichung der Selbstbestim- mung der Völker Afrikas und Asiens ist einer der wichtigsten Vorgänge unserer Epoche.“ Ueber diesen Grundsatz waren sich Bour- guiba und Eisenhower bei ihren Gesprächen einig. Das besagte das gemeinsame Kom- muniquè, das gleichzeitig von dem amerikani- schen Sprecher Hagerty an Bord des Kreu- zers„Des Moines“ und vom tunesischen In- formationsminister Mohammed Masmoudi in Tunis bekanntgegeben wurde. Das Rommu- niqué besagt ferner, Eisenhower und Bour- guiba hätten die Ueberzeugung geäußert, daß die Bemühungen um die Konsolidierung des Friedens eine größere Unterstützung für Fortsetzung von Seite 1 ferenz geführt. Sie sieht folgende Punkte vor: 1. Abrüstung b 2. Wiedervereinigung und Berlin 5 3. Allgemeine Ost-West- Beziehungen 4. Hilfe für die Entwicklungsländer. Bei diesen Erörterungen betonte Bun- desaußenminister von Brentano erneut, daß die Berlin-Frage nur im größeren Rahmen der Wiedervereinigung zu lösen sei. Das Problem der wirtschaftlichen Spaltung Europas in EWG und EFTA wurde von den Auhßenministern eingehend erörtert. Sie stimmten dem Vorschlag des amerikanischen Außenministers Herter zu, die Frage der Zusammenarbeit der beiden Gruppen im Rahmen des Zehn-Jahres-Flanes der NATO zu lösen. f 5 Etzel nannte keine Zahlen Bundesfinanzminiater Etzel hat vor dem Atlantikrat keinerlei Zahlenangaben über einen deutschen Finanzbeitrag für das Infrastrukturprogramm des atlantischen Bitindnisses gemacht. Mit dieser Fèststellung wies ein Sprecher der deutschen Delegation am Donnerstag Agenturmeldungen zurück, daß Etzel einen deutschen Beitrag in Höhe von einer Milliarde Mark für die Rüstung und speziell für den Ausbau des Radar- systems im Rahmen der Infrastruktur ange- kündigt habe. Etzel hat nach Angaben des ashington ist man von dem grogen r Weltreise Eisenhowers stark be- Man empfindet ihn als einen Be- is nicht nur für die persönliche Hoch- chätzung des Präsidenten, sondern auch für das Vertrauen, das die Völker in ihrer Hoff- nung auf Freiheit und Frieden den USA entgegenbringen. Man fragt sich, ob diese Demonstration die Wirkung des Präsidenten auch während der Pariser Tagung verstär- ken werde. Hans B. Meyer(Washington) „„ Genf. Eine neue Schweizer Bundesregie- rung wurde am Donnerstagvormittag für die Zeit von vier Jahren gewählt. Entschei- dende politische Umwälzungen in der Eid- genossenschaft haben sich aus dieser Wahl ergeben. Die stärkste schweizerische Partei, die Sozialisten, haben ihre gemäßigte parla- mentarische Oppositionsstellung ganz ver- lassen, um zusammen mit drei bürgerlichen atholisch-konservative 8 i von Moser, Sowie Jean Bourgknecht. dem Schweizer Parlament, können ab sofort also nur noch die vier Kommunisten und Vielleicht die zehn Mitglieder des„Landes- Opposition angesprochen werden. Mit der Wahl der So- Zzialisten in die Berner Regierung war aber auch zugleich eine überraschende moralische Schwächung der Schweizer Sozialdemokratie verbunden, indem der offizielle sozialistische Kandidat, Parteipräsident Walter Bringolf, zugunsten eines anderen Sozialisten bei der Regie- 47 Konservative Eisenhower war vier Hauptgesprächsthemen: Entwicklungshilfe und Algerien-Problem Neue Regierung in der Schweiz Die Sozialdemokraten sitzen nunmehr auch im Kabinett/ Petitpierre wurde neuer Bundespräsident Von unserem Korrespondenten Erich Rey hl In der Schweiz rat Max Petitpierre(Radikale Partei) „ Hans-Peter Tschudi, sowie der Vertreter, durch einen Mehrheitsbeschluß Schweizer 1960, der Bundespräsident für das bisherige Außenminister Mit großer Mehrheit wiedergewählt wur- den der bisherige Auhenminister, Bundes- der bisherige Justiz und Polizeiminister, Fried- rich Wahlen(Bauernpartei), und der bis- herige Verteidigungsminister Paul Chaude (Radikale Partei). Neu wurden gewählt die beiden Sozialisten Willy Spühler und Dr Zweite Ludwig Welche Ministerien die neuen Minister- kandidaten übernehmen werden, ist trotz vorhandener Spekulationen noch nicht be- stimmt. Die Verteilung wird bei der ersten Sitzung der neuen Regierung vorgenommen werden müssen. Die Entscheidung wird dort getroffen. Der ebenfalls am Donnerstag neugewählte Jahr Max Petitpierre, hat kein Ernennungsrecht. Die neue Berner Regierung wurde durch die Vereinigte Bundes versammlung gewählt, die aus den beiden Schweizer Kammern, dem Nationalrat mit 156 Mitgliedern und dem 8 Ständerat(Länderkammer) mit 44 Sitzen Jelefonai aus Patis Aufgehoben- nicht aufgeschoben Der erste Teil der großen diplomati- schen Palaver in Paris ist vorbei— sozu- sagen der erste Akt, in dem die wichtig- sten Schauspieler noch nicht auf der Bühne wirkten. Der NATO-Rat widmete am Don- nerstag seine Besprechungen den sogenann- ten rein politischen Fragen, das heißt in erster Linie dem Verhältnis Ost-West und der Vorbereitung der west-östlichen Gipfel konferenz, die bestenfalls Ende April, das heißt in fünf Monaten, stattfinden wird. Ueber die Programmliste, die von westlicher Seite für diese Gipfelkonferenz vorgeschla- sen werden könnte, wurde verhältnismäßig leicht Einstimmigkeit erzielt, wohl vor al- lem, weil die wirklichen Entscheidungen über diese Fragen erst in einigen Monaten fallen können. Es wird immerhin die deut- schen und französischen Staatsmänner ge- freut haben, daß die allgemeine Abrüstung und die Deutschland-Frage einschließlich Berlin an der Spitze dieser Liste stehen, Wie es die französisch-deutsche Politik seit dem Sommer immer wieder gefordert hat. ist eine Revision der sozialistischen Partei- ziele vorausgegangen. In noch stärkerem Maße als die SPD hat die Ss alle marxi- stischen Reste aus ihrer Parteidogmatik ausgemerzt. Dies hat den Eintritt in die bür- gerliche Koalitionsregierung erleichtert, war aber nicht entscheidend. Die Schweizer So- zialdemokraten hoffen, ihre politischen Ziele durch eine Beteiligung an der Regierung besser durchsetzen zu können, als in der bis- herigen Oppositionsstellung, um so mehr, 31s auch in der Schweiz der parlamentarische Einfluß auf die Regierung am Sinken ist. 7 L Den bürgerlichen Eoalitionsparteien war eine Beteiligung der Opposition an den Re- gierungsgeschäften recht, als sie nämlich hoffen, auf diese Weise eine offene Opposi- tion ausschalten zu können, ohne dabei ihre Mehrheit bei den Regierungsentscheidungen zu verlieren. Denn den zwei Sozialisten im Kabinett stehen immer noch fünf Bür- Serliche gegenüber. Die beiden gewählten Sozialisten gelten außerdem nicht gerade als die besten Männer der Schweizer Sozial- demokratie. Aber damit ist noch herzlich wenig ge- sagt. Wenn man die Bilanz der ersten Etappe der Besprechungen, die am Wochen- Der tüchtige und deshalb gefürchtete ende mit dem westlichen Gipfeltreffen fort- besteht. Präsident der Sps, Walter Bringolf, Bür- gesetzt werden, kurz kennzeichnen Wollte, Dem aufsehenerregenden Eintritt der Sermeister von Schaffhausen und offizieller 8„„ ͤũ 0é0ͤ;k„ schweizerischen Sozialdemokraten in die Regierungskandidat, ist wegen einem Wahl- 4 8 Trennung ist ja ganz un- bisherige bürgerliche Regierungskoalition manôver der bürgerlichen Parteien und un- der Radikalen, Konservativen und Bauern die Entwicklungsländer der Erde erforder- lich machten. Masmoudi unterstrich in die- sem Zusammenhang, daß ein großer Teil der Gespräche zwischen den beiden Staatsmän- nern unter vier Augen geführt wurde. Der tunesische Informationsminister gab zu verstehen, dag Bourguiba seinem ameri- kanischen Gast konkrete Vorschläge zur gemacht habe. Masmoudi unterstrich dabei die Be- rufung Tunesiens, als Bindeglied zwischen Nordafrika und Frankreich zu fungieren, so- Wie die Entschlossenheit Bourgufbas, alles zu tun, was zur Lösung des Algerienpro- Lösung des Algerien-Problems blems beitragen könne. Zum Thema der amerikanischen Hilfe an Tunesien sagte Masmoudi, daß Eisenhower Verständnis entgegengebracht und in diesem Sinne auch den Bedürfnissen Tunesiens Versprechungen gemacht habe. Kennan: Es überläuft einen kalt.. Der amerikanische Rußlandex New Tork.(AH) Der chemelige ameri- kanische Botschafter in der Sowistunign, George F. Kennan, hat in der amerikani- schen Zeitschrift„Foreign Affairs“ scharfe Kritik an dem„Auftreten in der Pose der Absoluten Selbstgerechtigkeit“ geübt. Diese Haltung, die aufgegeben werden müsse, stelle ein gefährliches Hlement in der in- ternationalen Politik dar. Kennan antwortete mit seinem Artikel zum Teil auf Ausführungen Ministerprä- sident Chrustschows, die in einer früheren Ausgabe der Zeitschrift erschienen waren Er verwarf dabei die von dem sowjeti- schen Regierungs- und Parteichef aufge- stellte These, daß die friedliche Koexistenz die Grundlage der sowjetischen Außen- Politik„seit Anbeginn“ darstelle. Kennan bezeichnete diese Darstellung als absurd und erklärte:„Es überläuft einen kalt. wenn man daran denkt, was wohl Lenin zu einer derartig lächerlichen Entstellung ge- Sagt haben würde.“. Als weiteres Beispiel für die von der Sowjetunion geübte Verdrehung von Tat- sachen bezeichnete der amerikanische So- Wjetexperte die ständigen Angriffe Mos- kaus gegen„Revanchisten und Kriegs- hetzer“.„Die suggestive SoWjetische Be- hauptung, daß es im Westen eine zahlen- mähig große oder ernstzunehmende Gruppe von Menschen gebe, die unmittelbar nach den Schrecken der Jahre 1939 bis 1945 neue Orgien des Blutvergießens und des Ge- metzels wünschen, ist zu absurd, um auch nur einen Augenblick lang ernst genom- men zu werden. Besonders die Behaup- tung, Bundeskanzler Adenauer sei einer NATO arbeitet Zehnjahresplan aus Sprechers lediglich die Bereitschaft der Bun- desrepublik unterstrichen, die an sie gestell- ten Verteidigungsanforderungen auf finan- ziellem Gebiet zu erfüllen. Nächste Tagung in Istanbul Die nächste Atlantikrat-Tagung findet im Mai nächsten Jahres in Istanbul statt. Wie am Donnerstagabend bekanntgegeben wurde, hat der Atlantikrat diesen Beschluß in Paris gefaßt. Norstad drängt auf Integration Der NATO- Oberbefehlshaber General Norstad hat sich sicherem Vernehmen nach vor dem Atlantikrat nachdrücklich für eine Integration der NATO- Streitkräfte einge- setzt und erklärt, das NATO- Oberkommando könne ohne die von Frankreich abgelehnte Integration nicht die Verantwortung für die Verteidigung Europas übernehmen. Ein Frankreich von den übrigen 14 Mitglied- staaten vorgelegter Stufenplan für die Inte- gration der Luftverteidigung und für die Anlage von Atomwaffenarsenalen wird von Norstad anscheinend für annehmbar gehal- ten. „Es gibt keine Krise der NATO“ Mit der energisch vorgetragenen Beteue- rung„meine Herren, es gibt keine Krise der NATO“ trat NATO- Generalsekretär Spaak am Donnerstagabend nach Ende der Atlan- tikratstagung vor die Vertreter der inter- 1 * Stunden in Tunesien möglich), feststellen, daß die bisherigen Aus- sprachen gezeigt haben, und dies mit grö- Berer Klarheit als alle bisherigen, daß es ohne eine französisch- amerikanische Berei- nigung auf der höchsten Ebene nicht mehr gelingen kann, aus der Sackgasse heraus- zukommen. Der Streit um Integrierung oder Zusammenarbeit von Nationalarmeen wird von dem Augenblik an nur eine Vokabu- larfrage sein, an dem die Entscheidung über die politischen Ansprüche Frankreichs gefallen ist. Bis dahin aber wird Frank- reich verständlicherweise einem stärkeren Druck seiner Verbündeten ausgesetzt sein, der auch in den recht scharfen Worten von Verteidigungsminister Strauß am Mittwoch zum Ausdruck kam, die von seinem fran- 26sischen Kollegen nicht gerade mit Freude entgegengenommen wurden. genügender Unterstützung aus den eigenen Reihen durchgefallen. Im ersten Wahlgang erhielt er nur 64 von 232 abgegebenen Stim- men, im zweiten Wahlgang waren es noch Weniger, nur 34, und im dritten Wahlgang verzichtete er dann zugunsten seines ge- wählten Parteikollegen Dr. Tschudi aus Basel. Als Grund für die Ablehnung des SPS- Präsidenten Bringolf wurde sein Alter von 64 Jahren und seine kommunistische Vergangenheit angegeben. Diese Nieder- lage dürfte nicht ohne Folgen für ihn blei- ben. Möglicherweise dürfte sogar Bringolfs Rücktritt als Präsident der Sozialistischen Partei folgen. Die Neuwahlen für die Berner Regie- Tung verraten einen kaum verkennbaren Sog zum Nationalismus. Das zeigt der Er- folg von Hans Schafner, dem Gegenkandi- daten des SPS-Führers Bringolf. Hans Schafner ist Direktor der Schweizerischen Handelsabteilung, also oberster Beamter im Schweizer Wirtschafts ministerium. Er ist bekannt als Gegner des Gemeinsamen Marktes. Er war es, der den harten Kurs der Vergeltung der Länder der Kleinen Freihandelszone gegen die angebliche Dis- kriminierung durch die Sechs des Gemein- samen Marktes betrieben hat. Gewigß weiß man nach den bisherigen Gesprächen besser als vorher, daß die Ame- rikaner nicht die Absicht haben, in den nächsten Jahren Europa zu räumen, und daß die Franzosen diese Räumung keineswegs Wünschen; man weiß besser, daß auch die Engländer nicht plötzlich vom totalen Frie- denswillen der Sowjets überzeugt sind, son- dern daß nur Nuancen sie von der ameri- kanischen, ja sogar von der deutsch-franzö- sischen Haltung trennen. Aber nichtsdesto- Weniger weiß man auch, daß die Weiter- entwicklung der NATO nur nach Lösung der großen politischen Schwierigkeiten erfolgen kann, die das Bündnis augenblicklich bei seiner Umstellung auf die Probleme von beute hemmen, wie es General Norstad sehr klar und deutlich gesagt hat. Indem man diese Probleme einfach ungelöst lägt undan ihnen vorbeisieht, kann man nicht mehr Westliche Politik betreiben. Soweit hat es de Gaulle gebracht, und das erklärt vielleicht auch, daß die offiziellen Franzosen, so iso- liert sie auch in diesen Tagen gewesen wa⸗ ren, ihre Isolierung nicht so tragisch neh- men, wie es die anderen vielleicht wünschen: de Gaulle ist nun einmal überzeugt, daß er auf die Dauer die Partner zwingen kann, seinen Forderungen Rechnung zu tragen. Inzwischen zeigt er aber, daß es ihm mit seiner theoretischen Ablehnung der Inte- grierung gar nicht so ernst ist. Das deutsch- französische Abkommen über die gemein- same Weiterentwicklung eines Prototyps für ein neues Transportflugzeug, das nun abge- schlossen wurde, beweist das. Wenn aber bei der Besprechung mit Eisenhower auch wie- der nur ein Aufschub herauskommen sollte und keine Lösung, dann wird die NATO in den nächsten Monaten keinen leichten Stand haben, es sei denn, Onkel Nikita bekehrte sich wiederum zum Bösen und Zwänge damit den Westen zu der Einheit, die er nur in den Momenten der höchsten Gefahr wirklich un- ter seinen verschiedenen Partnern herzu- stellen weiß. Joseph Rovan(Paris) erte zu den Koexistenzchancen dieser Leute, ist 80 okkensichtlich absurd, 8 weit entkernt Lon der Gesamtstruktur der politischen Realitäten des Deutschland von heute und so schädlich im wahrsten Sinne des Wortes, daß ihre dauernde Wie- derholung eine tiefe Entmutigung für jene darstellt, die auf ein besseres Verstehen hoffen.“ Die friedliche Koexistenz der Sowjets, schreibt Kennan, wie sie in Moskau Ppropa- giert werde, sehe einen auf Wirtschaftsfra- gen beschränkten Wettbewerb der Nationen unter Ausschluß einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates vor. Die jüngste sowjetische Ge- schichte beweise jedoch das Gegenteil. Ken- man verwies dabei auf die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs nach dem zwei- ten Weltkrieg, auf die Entstehung des ko- reanischen Konflikts und auf die Nieder- werfung der ungarischen Volkserhebung durch die Rote Armee. Der ehemalige Botschafter warf dann die Frage auf, ob es zuviel sei, darauf zu hoffen, daß die Sowiets von ihrem„zyni- schen und lächerlichen Extremismus“ ab- Singen. Kennan erklärt abschließend, die Probleme, die der Kern der Spannungen zwischen der kommunistischen und der nicht kommunistischen Welt bildeten, könn- ten jedoch nicht überwunden werden, wenn man relative Unterschiede ignoriere. Hier sei es vor allem die„Konzeption des Begrif- fes Wahrheit“, wie sie in Moskau— von Peking gar nicht zu sprechen— vorherrsche und die in krassem Gegensatz zu der Wahr- heit stehe, die in den meisten anderen Tei- len der Welt über wiege. Kurz notiert Verlängert wurde der vor zwei Jahren nach dem Ausbruch des Aufstandes auf Sumatra gegen die Regierung über Indone- sien verhängte Kriegszustand. Außerdem sind neue Bestimmungen erlassen worden, durch die Staatspräsident Sukarno der Be- fehl über alle drei indonesischen Truppen- teile übertragen wird. — IINO- Generalsekretär Hammarskjöld wird in der Weihnachtszeit nach Afrika reisen. Am 24. Dezember trifft er in der Hauptstadt Guineas, Conakry, ein. Am 26. Dezember wird er in der Hauptstadt Ghanas, Accra, sein. Den Neujahrstag verbringt er in der Hauptstadt Französisch-Kameruns, Jaounda, 8 des dortigen Unabhängigkeits- ages. i nationalen Presse. Er betonte, er habe in keinem Augenblick der dreitägigen Ver- handlungen den Eindruck einer Krise oder auch nur einer Verstimmung gehabt. Alle teilnehmenden Minister seien sich darüber einig gewesen, daß die NATO morgen so not- Wendig sei wie gestern und heute. In einem Augenblick, da die Welt in eine neue Etappe der internationalen Politik und Diplomatie eintrete, seien nach Auffassung des Atlantik rats die Uebereinstimmung, die Zusammen- arbeit und die Einheit der westlichen Welt besonders notwendig. Spaak gab zu, daß es bei der Pariser Ta- gung„gewisse Schattierungen der Meinun- gen“ gegeben habe und zwar die größten auf militärischem Gebiet. Das bedeute aber keinesfalls, dag die NATO in einer Krise sei. Spaak suchte das umstrittene Problem zu er- läutern, wie weit die NATO- Streitkräfte in- tegriert„ erden sollten. Er betonte, daß sich die eigentliche Integration auf die höchste Ebene— auf die NATO- Führung beschränke — daß aber nationale Armeen bestehen blei- ben. Dies sei etwas ganz anderes als eine integrierte Armee, wie zum Beispiel die ge- plante Europa-Armee der schließlich nicht verwirklichten europäischen Verteidigungs- gemeinschaft. Immer wieder kehrte Spaak aber zu seinem zentralen Thema zurück:„Ich glaube, das NATO- Bündnis funktioniert gut. Es ist in keiner Krise und in keiner Gefahr.“ Alle Parteimitglieder der britischen La- bour Party wurden vom Parteivorstand auf- gefordert, den Boykott südafrikanischer Waren zu unterstützen, zu dem die Kongreß- bewegung in Südafrika das Ausland aufge- fordert hat. Der Boykott soll im Frühjahr nächsten Jahres ausgerufen werden und einen Monat dauern. Die Aktion soll eine. Geste der Solidarität mit denjenigen sein, die gegen die Politik der Apartheid(Rassen- trennung) kämpfen. N Ein Militärgericht des kubanischen Re- Sierungschefs Castro hat den früheren Kom- mandeur der Provinz Camaguey, Major Hu- bert Matos, wegen„aufrührerischer Tätig- keit“ zu 20 Jahren Zuchthaus Verurteilt. Der Staatsanwalt hatte die Todesstrafe für den 41 jährigen früheren Lehrer Matos gefordert, der maßgeblich zum Sieg Fidel Castros bei- getragen hatte. Matos hatte erklärt, er habe keinen Verrat geübt. Man könne einen Men- schen nicht seiner politischen Einstellung Wegen verurteilen. Siehe auch die Seiten 6 und 15 nne o AN Ea gerd F. g. U SS ASS SKA 282 SN SSS- 12 matl- SozZu- chtig- Zühne Don- lann- It in t und ipfel- 5 das Wird. licher schla- nähßig 1 al- ungen naten deut- 8 stung Blich ehen, seit lat. ge rsten en- fort- ollte, itäri- (und un- Aus- grö- B es erei- mehr aus- oder wird abu- lung ichs ank- eren sein, Von voch ran- ud igen me- den daß vegs die rie- son- leri- 26- sto- ter- der Igen bei von sehr man an lehr es icht iso- wa- eh- ven: er inn, zen. mit te- ch- in- für gE- bei rie- IIte in md rte mit den n- Zu- is) en auf e- em en, 3e- n- ird en. adt ber ra, ler Ja, ts⸗ A- 11 er 2 e Nr. 292/ Freitag, 18. Dezember 1959 MORGEN n Seite 3 Was sonst noch geschag Das Akademietheater in Wien, das „Kleine Haus“ der Burg, war in der Nacht zum Donnerstag durch einen Brand gefähr- det. Nur die Tatsache, daß das Feuer von einem Nachtwächter frühzeitig entdeckt wurde, hat seine erfolgreiche Bekämpfung ermöglicht. Der Brand brach in einer Re- quisitenkammer aus, in der vor allem Pol- stersessel und Sofas abgestellt waren. Die Wiener Feuerwehr, die wegen des starken Qualmes mit Atemschutzgeräten arbeiten mußte, konnte den Brand in einer halben Stunde löschen. * Ein plötzlicher Kälteeinbruch hat die Temperaturen in Südtirol stellenweise bis zu 20 Grad unter Null sinken lassen. Am „Wärmsten“ war es am Mittwochmorgen noch in Meran, wo minus acht Grad gemes- sen wurden. * Bei Baggerarbeiten auf dem Gelände der Ziegelwerke am Südrande von Wien wurden vor einigen Tagen mehrere Skelette gefun- den. Aus den Sachen, die neben den Toten lagen, konnte festgestellt werden, daß es die Ueberreste deutscher Soldaten sind. Er- hebungen der österreichischen Behörden er- gaben, daß die Soldaten aller Wahrschein- lichkeit nach in den Apriltagen 1945 bei den Kämpfen um Wien gefallen sind. * Die Teilnehmer am zweiten internatio- nalen Kongreß für den Brennerverkehr in Verona haben einstimmig den unverzügli- chen Bau einer neuen Autostraße über den Brenner gefordert. Dieses für die europa- ische wirtschaftliche Zusammenarbeit wich- tige Projekt dürfe nicht länger aufgescho- ben werden, zumal die jetzige Staatsstraße durch den ständig wachsenden Autoverkehr bis zur Grenze ihrer Kapazität ausgelastet Sei. 1 Londoner Polizeianwärter interessierten sich am Mittwoch in den Straßen der Innen- stadt für alle Autos, in denen auf den Sit- zen oder sonstwie sichtbar Pakete und Ta- schen lagen. Im Auftrage der Abteilung für vorbeugende Verbrechensverhütung klemm- ten sie bei allen diesen Wagen eine Weih- nachtskarte unter die Scheibenwischer, auf der dem Autobesitzer empfohlen wurde, solche Dinge lieber in den Kofferraum ein- zuschliegen, statt sie offen herumliegen und damit zu einer Versuchung für Autoknacker werden zu lassen.„Diebstähle aus Autos machen uns zur Weihnachtszeit das größte Eopfzerbrechen“, erklärte ein Sprecher der Polizei. *. Die Zahl der unehelichen Geburten in London ist in den letzten vier Jahren auf- fallend angestiegen. Wie es in einem Be- richt des Londoner Stadtrates heißt, wurden im vergangenen Jahr über 5300 uneheliche Kinder in der britischen Hauptstadt ge- boren. Dies entspricht 9,9 Prozent, vergli- chen mit einem Durchschnitt von 4,9 Pro- zent für das übrige England und Wales. * Ein großer Karton mit dem Brautkleid und kostbarem Zubehör für Farah Diba, die Verlobte des Schahs von Persien, wurde am Mittwochabend auf dem Luftweg von Paris nach Teheran abgesandt. Das Kleid stammt aus dem Hause Dior. Der Karton Wog 60 Kilogramm und sein Wert wurde auf weit über eine Million Mark geschätzt. Der Termin der Vermählung ist nach einer offiziellen Verlautbarung des kaiserlichen Hofes auf den 21. Dezember um 16 Uhr fest- gesetzt worden. * Die Sender auf dem amerikanischen Erdsatelliten„Vanguard III“, der am 18. September gestartet worden war, sind nach Mitteilung der amerikanischen Welt- raumbehörde(NASA) vom Mittwoch ver- stummt. Der Satellit wird voraussichtlich etwa 40 Jahre auf seiner Umlaufbahn bleiben. * Beim Brand eines zweistöckigen Miets- hauses in St. Johns auf Neufundland(Ka- nada) sind am Mittwochmorgen sieben Menschen ums Leben gekommen. Vier der Verbrannten waren Kinder im Alter von zwei bis neun Jahren. Nach Mitteilung der Feuerwehr brach der Brand nach der Ex- plosion eines Oelofens aus. Er griff so schnell um sich, daß die Opfer sofort einge- schlossen wurden und sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Die Tempel der Pharaonen sollen nicht versinken Der Nil-Staudamm von Assuan gefährdet berühmte Bauwerke/ Die UNESCO ruft zur Rettung auf Die UNESCO will die Baudenkmäler der Antike in Aegypten und im Sudan noch vor der Fertigstellung des Assuan-Dammes ret- ten, damit diese Kunstwerke der Welt er- halten bleiben. Der Exekutivrat der UNES- CO billigte, wie der Generalsekretär Vitto- rio Veronese am 7. Dezember in Paris mit- teilte, den entsprechenden Vorschlag der Vereinigten Arabischen Republik und des Sudans und stimmte damit einem großgange- legten Plan zur Rettung und Erhaltung die- ser Baudenkmäler im Nil-Tal zu. Die Vereinigte Arabische Republik und die Republik Sudan hatten sich vor einiger Zeit, wie wir schon berichtet haben, an die UNESCO gewandt und darauf hingewiesen, daß durch den Bau des Assuan-Dammes große Gefahr für zahlreiche alte Baudenk- mäler im Nil-Tal besteht. Die UNESCO ent- sandte daraufhin eine Untersuchungskom- mission nach Aegypten und in den Sudan, die an Ort und Stelle prüfte, welche Maß- nahmen zur Erhaltung der Bauten ergriffen werden könnten. Zu Beginn des nächsten Jahres werden neue Kommissionen ausge- sandt werden. Im September und Oktober werden dann die Berichte vorliegen, und unmittelbar darauf können die Arbeiten in Angriff genommen werden. Die UNESCO schätzt, daß allein für die Rettung eines Tempels viele Millionen Dollar notwendig sein werden. Sie appelliert daher an alle Mitgliedsstaaten der Organisation, die not- wendigen Gelder für diese Hilfsmaßnahmen bereitzustellen. Nachdem der geplante Stausee schon manchen politischen Wirbel verursacht hat, versetzt er jetzt die Aegyptologen der gan- zen Welt in Aufregung, denn für sie wird ein„neues goldenes Zeitalter“ anbrechen, wie es Professor John Otis Brew, der Prä- sident des internationalen Komitees für archäologische Baudenkmäler und Ausgra- bungen, ausgedrückt hat. Da nämlich die Vereinigte Arabische Republik die Rettung der Kunstschätze nicht selbst finanzieren kann, hat sie den Archäologen des Auslands, die bis 1967 in dem bedrohten Gebiet aus- graben wollen, die Hälfte der zu Tage geför- derten Kunstschätze versprochen; außerdem dürfen fünf nubische Tempel— die von Da- bot, Tafeh, Dendur, Ellysia und Deir— ab- getragen und ins Ausland transportiert wer- den Schließlich soll an die Retter noch eine ansehnliche Sammlung von antiken, in Staatsbesitz befindlichen Kunstschätzen aus Ein französisches und ein deutsches Brückenbau- Unternehmen aus Saarbrucken begannen vor vier Jahren mit der Konstruktion einer 406 Meter langen Brücke, die jetzt bei La Roche Berhard(Bretagne) den Fluß Vilaine ùberspannt. In diesen Tagen begegneten sich die anderen Gegenden Aegyptens abgetreten werden. Dieses Angebot wird in der Fach- welt als einzigartiges Ereignis in der Ge- schichte der Archäologie gewertet. Der Stausee wird bis zu 25 Kilometer breit sein und sich auf einer Länge von ins- gesamt 450 Kilometern von Assuan nach Süden erstrecken, davon 300 Kilometer noch auf ägyptischem und 150 Kilometer auf su- danesischem Territorium. Seine Tiefe wird in der Nähe der Staumauer 100 Meter be- tragen. Dadurch werden zahlreiche Bau- werke, die vom Mittleren Reich an in dem von den Aegyptern eroberten und koloni- sierten Nubien errichtet wurden, für immer im Wasser versinken. Am traurigsten wird das Verschwinden der beiden berühmten Tempel von Abu Simbel sein; vor nahezu dreitausenddrei- hundert Jahren ließ sie einer der größten Bauherren unter den Phraonen, Ramses II., in die Felsen am linken Nilufer hauen. Die vier vor dem größeren der Tempel sitzenden EKolossalstatuen nehmen in der ägyptischen Kunstgeschichte einen einzigartigen Platz ein. Aber nicht nur diese vier Wächter mit ihren vier Meter breiten Gesichtern, die, ob- wohl sie nicht einmal stehen, 20 Meter hoch sind, haben gigantische Ausmaße, sondern auch der reliefgeschmückte Felsentempel selbst: er ist 33 Meter hoch, 38 Meter breit und weist eine Tiefe von 63 Metern auf. Stellen die Wächter vor dem Tempel den Pharao Ramses II. in vierfacher Ausferti- gung dar, so findet man in der Eingangshalle des Tempels selbst den Herrscher sogar achtmal in die Wand gehauen; ein dreizehn- tes Mal schließlich erscheint er im kleineren Tempel. Die Reliefs erzählen von den 66 be- wegten Regierungsjahren dieses Königs. Vor dem großen Tempel von Abu Simbel beratschlagte die Kommission der UNESCO am längsten. Wird man ihn retten können? Wenn man 30 bis 60 Millionen Dollar zur Verfügung hätte, allein für ihn! Die Tech- niker wären nämlich um kühne Lösungen nicht verlegen: Die einen schlagen vor, die Tempel an ihrer Basis abzusägen, fünfzig Meter zu heben und auf Betonsockel zu stellen, so daß Ramses über dem Spiegel des künstlichen Sees thronen würde; man könnte die beiden Tempel aber auch durch eine hohe Betonmauer vom See abriegeln oder sie in ein riesiges Betongewölbe einhüllen. Natürlich würde dabei viel von ihrem Reiz verloren gehen, wenn man sie nicht mehr bei Tageslicht und aus dem nötigen Abstand betrachten könnte. Die beste Lösung Wäre — 80 stellte die Kommission fest— ein Deich, der den See in einem Abstand von 300 Metern von den Tempeln halten würde. Das zweitwichtigste Bauwerk, mit dem man sich jetzt beschäftigt, ist der Isistempel von Philae. Der Bau der Kultstätte von Philae wurde am Ende des äàgyptischen Spätreichs begonnen und unter römischer Besetzung beendet. Philae liegt zwischen der alten und der neuen Staumauer. Seit- dem man 1907 die alte Staumauer erhöht hat, erscheint die Kultstätte nur noch für zwei Monate im Jahr als Insel; die übrige Zeit liegen alle Tempel unter Wasser. Um die ständige Ueberflutung der Isis-Insel zu unterbinden, hatte man zunächst vorge- schlagen, die Tempel abzutragen, die Insel um sechs Meter zu erhöhen und die Tempel dann wieder aufzubauen. Der neueste Plan sieht jedoch vor, um die Insel einen künst- lichen See anzulegen, dessen Spiegel niedri- ger liegen soll als der des sich zwischen den beiden Staumauern erstreckenden Sees. Die- ser See im See soll so durch Deiche geschützt werden, daß die Tempel künftig das ganze Jahr über im Trockenen stehen, genau so Wie einst. Darüber hinaus gilt es, dreißig weitere wichtige Bauwerke zu retten; viele von ihnen wird man in nahegelegene Oasen transportieren, vielleicht wird man sie auch, soweit sie in Aegypten bleiben, alle zusam- men an einer bestimmten Stelle wieder auf- bauen und so ein riesiges archäologisches Freiluftmuseum schaffen. Der neue Stausee wird von 1967 an aber auch jede Möglichkeit ausschließen, die Schätze zu heben, die die numidische Erde heute noch birgt. Deshalb sind jetzt alle in Aegypten arbeitenden Archäologen aufgeru- fen worden, ihre Arbeit in anderen Teilen des Landes zu verlassen und nach Nubien zu gehen, um in aller Eile noch möglichst viel zu retten, ehe es zu spät ist. Dies gilt auch vom sudanesischen Nubien, das zu einem großen Teil erst wenig erforscht ist, obwohl es hier, außer christlichen Felsen- kirchen und zahllosen bemalten Gräbern, vier Tempel aus der Pharaonenzeit und vier Gräber der 18. Dynastie gibt. Auch die Re- gierung des Sudan hat den Archäologen zu- gesagt, daß sie die Hälfte des Gefundenen mit nach Hause nehmen dürfen. Dietrich Hans Teuffen deutschen und französischen Brückenbauer, die von beiden Seiten des Ufers getrennt zur Mitte vorstießen, über dem Fluß.— Unser dya-Bild zeigt die Brückenbauer an der Stelle, wo die beiden Brucſcenteile zusammentrafen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Meist stark Wolkig bis bedeckt, kaum auflockernd. Zeit- weise Regen oder Schauer. Milder. Tages- temperaturen in den niederen Lagen auf 4 bis 6 Grad ansteigend, auch auf den Höhen des Odenwaldes einige Grade über Null. Nachts im allgemeinen frostfrei. Mäßiger bis lebhafter Wind zwischen Süd und Süd- West. Sonnenaufgang: 8.18 Uhr. Sonnenuntergang: 16.27 Uhr. Vorherscge-Karte 0 För 18.12.59- Uhr. O vingstm 0 Nerdwiae ON Sete wolkenlos 10 Kin 20 Kmih heiter nalb bedeckt Sddwind O Westend SO min 40 Km n wolkig bedeckt WARM FRONT KAL T FRONT am Soden 2 ni der HShe A AA oN U SON eee warme kate Cuftstre mung Schauer Z Gewitter Niesein * Schnee Regen Nebel 2 Niederschlagsgebiet Luftdruck in Milſibar. Temp. a C Greed H Hoch- 7 Tietaruckgebiet Pegelstand vom 17. Dezember Rhein: Maxau 310(1): Mannheim 120 (72); Worms 48(1); Kaub 74(un.). Neckar: Plochingen 101(unv.); Gundels- heim 165(3); Mannheim 123(2). Zwangsumsiedlung in Südwestafrika hat begonnen Die Zwangsumsiedlung von 15 000 Afri- kanern von den Stämmen der Hereros, Da- maras und Ovambos von Windhuk nach der neu errichteten, acht Kilometer entfernten Afrikanerstadt Katutura hat am Mittwoch begonnen. Auf Fahrzeugen der Stadtver- Waltung wurden zunächst 100 afrikanische Familien nach Katutura gebracht. Diese Afrikaner hatten sich— im Gegensatz zur großen Mehrheit ihrer Stammesgenossen — mit der Umsiedlung einverstanden er- klärt. Am Dienstagabend war es in Windhuk zu neuen Zwischenfällen gekommen. Geg-⸗ ner der Massenumsiedlung hatten zwei Hütten von„freiwilligen“ Umsiedlern in Brand gesteckt und einen Afrikaner mig handelt. 5 Die aus 2500 massiven Häusern beste- hende Stadt Katutura ist durchaus als eine Mustersiedlung anzusehen. Diesen Eindruck erhielt der dpa- Korrespondent, der den Ort besuchte. Die Stadt wurde mit einem Ko- stenaufwänd von rund fünfzehn Millionen DM ü errichtet. Der Widerstand der Afrikaner, die von Windhuk nach Katutura umgesie- delt werden sollen, ist offenbar auf die größere Entfernung von ihren Arbeitsstellen und darauf zurückzuführen, daß die Woh- nungskosten in der neuen Stadt um ein Vielfaches höher sind als in Windhuk. Außerdem sind die Afrikaner darüber er- bost, daß die Umsiedlung unter Zwang ge- schieht. Was wir hörten: Biblische Gestalten und Ereignisse Als der Süddeutsche Rundfunk im Jahre 1957 die„Gestalten der Passion“ heraus- brachte, fand diese Reihe so viel Zustim- mung, daß sie von sämtlichen Sendern der Bundesrepublgik übernommen wurde. Denn es handelte sich dabei um einen Versuch, biblisches Geschehen zu aktualisieren und Ereignisse, die 2000 Jahre zurückliegen, in moderner Form darzustellen, um sie durch lebendige Veranschaulichung der tatsäch- lichen Vorgänge dem Bewußtsein des heu- tigen Menschen näher zu bringen. Der Erfolg dieses Experiments veran- laßte seine Initiatoren nunmehr zu einem Unternehmen ähnlicher Art. Diesmal sind es die Propheten des Alten Testaments, die der Autor Heinz Flügel seinen Hörern vor- stellt. In dramatischen Szenen, die— sinn- gemäß— den authentischen Berichten der Bibel folgen oder sich ähnlich abgespielt haben könnten, werden Fragen aufgerollt, bei denen es um die nationale und reli- Siöse Existenz des jüdischen Volkes ging. Eines Volkes, das sich als das„auser wählte“ betrachtete, weil es als einziges unter allen Völkern der vorchristlichen Geschichte eine Mmonotheistische Religion besaß, die vergei- stigte Vorstellung von Jehovah, dem allei- nigen, unsichtbaren Gott, der mit diesem seinem Volk für ewige Zeiten einen Bund Seschlossen hatte. Doch im Laufe der Zeit hielten sich die Juden unter dem Einfluß ihrer heidnischen Umwelt immer weniger an die Verpflichtungen dieses Vertrages, bis zuletzt eine dogmatisch erstarrte Theologie übrig blieb, die zum Werkzeug der Staats- politik wurde., Dieser Verlust an Glaubens- kraft und einer bis dahin einmaligen reli- giösen Substanz bedeutete zweifellos eine innere Schwächung, die den Weg der äuße- ren Katastrophe, den Untergang des jüdi- schen Reiches, vorbereitete. In der Hörfolge„Zwischen den Fronten“ wurde nun die Situation geschildert, die der Prophet Jeremia vorfand, als er sich mit seinen schauerlichen Weissagungen unbe- liebt machte. Noch glaubte König Zedekia, dem drohenden Angriff der Assyrer mit ägyptischer Hilfe standhalten zu können, noch wähnt sich das Volk in Sicherheit und feiert sorglose Feste. Doch diese lärmen- den Schauspiele sind nur Ablenkungs- manöver; denn die Eingeweihten wissen längst, daß die Bundesgenossen abgefallen sind und die Truppen des Königs Nebukad- nezar bereits die Grenze überschritten ha- ben. Mit dürren Worten erklären die jüdi- schen Generale, daß sich ihre Armee auf dem Rückzug befindet und Jerusalem aus strategischen Gründen aufgegeben wird. Es sind Militaristen, die in militärischen Kate- gorien denken und handeln. Sie haben Je- remia verhaften lassen und diesen gefähr- lichen Defaitisten, der mit seinen wirren Reden die Kampfmoral untergräbt, einer „Sonderbehandlung“ unterzogen, die ihn zum Schweigen bringen soll. Denn was er dem Volk und seinem König zu sagen hat, ist nichts anderes als eine Aufforderung zur freiwilligen Kapitulation, weil Gott seine Feinde, die Assyrer nämlich. zum Werkzeug ausersehen habe, um die ungehorsamen Juden zu strafen und durch namenlose Lei- den auf den rechten Weg zurückzuführen. Hiskia, der sich den gefolterten Propheten heimlich zu einem letzten Gespräch vorfüh- ren läßt, kann sich nicht entschließen, sei- nem Rat zu folgen, denn„die Augen des Königs von Juda sind blind“ Und so wird er mit seinen Generalen fliehen und später in der Gefangenschaft zugrunde gehen, während Jeremia im eroberten Jerusalem bleibt. Die nächste Sendung,„Im Exil“, behan- delte die Situation der verschleppten Juden in Babylon. Es geht ihnen hier nicht schlecht, und, die meisten von ihnen möchten aus dieser reichen, eleganten Großstadt, in der sie sich vollkommen frei fühlen, nicht mehr in die kleinen, ärmlichen Verhältnisse der jüdischen Provinz zurückkehren. Zwar ver- sammeln sich noch die Frommen unter ihnen zu den wöchentlichen Andachtsstunden, doch auch hier achtet man ängstlich darauf, als loyaler Untertan des fremden Staates zu gelten und die eigene Sicherheit nicht durch aufrührerische Reden zu gefährden. So muß ein unbekannter Jude, der sich„der zweite Jesajas“ nennt, wie ein höchst verdächtiger Aufwiegler erscheinen, als er seinen Glau- bensgenossen von der baldigen Befreiung durch den persischen Großkönig Cyrus er- zählt. Wie sollen diese Assimilierten, die in ihrer religiésen Sonderstellung nur eine Unbequemlichkeit sehen, die ganze Trag- weite eines geschichtlichen Schicksals be- greifen, das sie immer wieder, auf unzäh- ligen Leidenswegen, zu ihrem Gott zurück- führt? Ein Zeichen ist erschienen, das Me- netekel an der Wand im Palast des Belsa- zar, der König von Babylon wurde ermor- det und Cyrus wird sein Reich zerstören. Was aber soll mit den Juden geschehen? Welche neuen Schmerzen und Opfer wird ihre Heimkehr kosten? Doch die Stimme des Propheten tröstet sie, denn wie Gott die drei Männer im Feuer gerettet hat, so wird er sein Volk immer wieder erretten, selbst Wenn es durch alle Verbrennungsöfen der Welt gehen müßte. Die letzte Sendung dieser Reihe, am kommenden Sonntag, heißt„Im Vorfeld des Heils“ und bringt eine dramatische Szene über Johannes den Täufer. E. F. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Klarsichtscheiben (Saw) Auf der Kommandobrücke von Seeschiffen sind Fensterscheiben, die infolge Feuchtigkeit undurchsichtig sind, immer als unangenehm und gefährdend empfunden worden. Dieser Nachteil konnte mit einer Wirksamen neuen Konstruktion überwunden werden, so daß in jeder Jahreszeit eine freie Sicht gewährleistet wird. Die Scheiben wer- den von einem Elektromotor gedreht, dessen Geschwindigkeit so groß ist, dag Regentrop- fen, Gischt und Schneeflocken umgehend ab- geschleudert werden und sich keine Feuch- tigkeit festsetzen kann. Die Fenster werden mit Durchmessern von 280, 350 und 380 Mil- limeter aus Sicherheitsglas hergestellt, sind optisch geschliffen und dynamisch aus- gewuchtet. Der Motor hat nur eine Leistungs- aufnahme von 50 Watt. Füllung des Zeichengeräts (Saw) Das Füllen der Zeichenfeder ist eine unliebsame Unterbrechung der Arbeit. Daher interessiert ein neues Füllhalter- zeichengerät, das— am besten jeden Morgen gefüllt— den ganzen Tag vorhält. Mit einem Pumpenkolben wird die Tusche oder Farbe aufgesogen; während der Arbeit genügt ein Druck, um den Tuschefluß zu verstärken. Man kann jede Zeichen-, Schreib- oder Zieh- feder, sogar Pinsel einsetzen, die ihre Farbe so wie Tusche laufend durch eine Kanüle erhalten. Wenn man diese Kanüle bei un⸗ benutztem Halter immer gut verschließt, gibt es auch kein Eintrocknen mehr. Der Blumentopf atmet (Saw)„Por-O-Por“ heißt ein neuartiger, dickwandiger Blumentrog mit sehr porösen Wänden, der für eine gute Frischluftdurch- strömung sowie eine ausgeglichene Feuchtig- keit sorgt, so daß die Pflanzen weder er- sticken noch verfaulen können. Das Reini- gen ist ganz einfach mit Schwamm oder Bürste vorzunehmen; Kalkringe bilden sich auf diesem Material nicht mehr. Außerdem besitzt das Topfmaterial einen reichen Ge- halt an Nährstoffen, so daß ein Nachdüngen erst bei längerem Gebrauch nötig wird. Brathähnchen mit Temperatur- fühler 9 (SawW) Gas- und Elektroherde mit Tem- peraturreglern(Thermostaten) sind heute in vielen Haushaltungen zu finden. Die Haus- frau stellt dann die von ihr gewünschte Temperatur ein, und der Thermostat sorgt dafür, daß sie auch eingehalten wird. Nun aber wird Fleisch, das als Braten auf den Tisch kommen soll, in sehr unterschied- lichen Zeiten garen. Daher kam eine ame- Tikanische Firma auf den Gedanken, einen Temperaturfühler zu schaffen, der unmit- telbar in den Braten eingefuhrt wird. Er regelt nun die Heizstäbe eines Elektroher- des so, daß der Braten immer nur so viel Energie erhält, wie zum Garen nötig ist. Ist der Braten gar, erhält er nur noch die zum Warmhalten nötige Energie. Auf diese Weise wird auch Strom gesperrt. MANNHEIM Freitag, 18. Dezember 1959/ Nr. 292 Californische Mandeln. Für die Weihnachtsbäckerei: Kein Mangel an Mandeln und Haselnüssen Mannheim ist ein Zentrum des Importhandels/ Haselnuß ist nicht gleich Haselnuß/ Von Italien bis Australien „Eine wirkliche Knappheit an Haselnüssen und Mandeln kann in diesem Jahr micht entstekend, versichert einer der maßgeblichen Mannheimer Importeure. Wenn die Ware knapp werden sollte, rollt nämlich der Nachschub mit dem Lastwagen in 2 Stun- den von der Adrid an den Rhein. Die Importeure kaufen mit Hilſe jahrzehntealter Ge- schaftsverbindungen und auf Grund jahrzehntelanger Erfahrung im Großen im Aus- land und geben die Ware nach mannigfachen Be- und Verarbeitungen im Kleinen an die Groß- und Eingelhändler weiter. Mannheim ist ein Zentrum dieses Importhandels und so laufen in diesen Tagen die Haselnüsse, Mandeln, Feigen, Datteln, Sultaninen, Erdnũsse und das Mischobst, die in der nächsten Woche in Stollen und Weihnachts- gebach unter den Christbãumen verspeist werden, uber die Mannheimer Importeure. Haselnuß ist nicht gleich Haselnuß: Der Fachmann unterscheidet die verschiedensten Provenienzen und Qualitäten, die Hausfrau allerdings sieht die Unterschiede nicht. Die Kerne kommen aus Italien, Spanien und der Türkei. In Italien wachsen die Nüsse in der Gegend von Neapel, in Spanien um Tarra- gona. Die Türkei liefert Haselnüsse aus Ke- rasunt und Trapesunt. Die Provenienz läßt sich, wie gesagt, schwer feststellen. Eines aber steht fest: Die Haselnuß auf der Haselnußg- torte des Konditors stammt meist aus der Türkei, weil türkische Haselnüsse glatt und Der Berggeist kam zu jungen Alpinisten Mannheimer Jungmannschaft feierte in der Darmstädter Hütte Der Berggeist, gar schröcklich anzuhö- ren mit Kuhglockenläuten und Steigeisen; gerassel, kam auf Schneereifen zu den Mit- Sliedern der Jungmannschaft der Mann- heimer Alpenvereinssektion, die sich auf der Darmstädter„Felsberghütte“ bei Rei- chenbach eingefunden hatten. Mit gereim- tem Spruch und Spaß verteilte der lang- bärtige Alte Weihnachtsgeschenke, mit denen HR 20 wenn sie Weihnachten fernsehen, racliohören oder lesen Wollen sich die jungen Bergsteiger gegenseitig überraschten. Mit einer Nachtwanderung gaben sie dem adventlichen Abend einen stimmungsvollen Ausklang. Dieses Treffen war die letzte Veranstal- tung des Bergsteigerjahres der Jungmann- schaft des Alpenvereins, die altersmäßig zwischen der neugegründeten Jugendgruppe und der Bergsteigergruppe der Aktiven (über 25 Jahre) liegt. Alle paar Wochen trafen sich die jungen Alpinisten mit ihrem Leiter Erwin Dosch und anderen erfahre- nen Bergsteigern zum Training in einem Klettergarten der Umgebung: am Hohen- stein bei Reichenbach, auf den 50 Kletter- Wege aller Schwierigkeitsgrade(sogar mit Ueberhängen) führen; am Battert bei Ba- den-Baden mit seinen 200 Kletterwegen, der von dem Lawinenforscher Professor Paulcke erschlossen worden ist, oder in der Südpfalz, wo ein neuer Kletterweg auf der Südseite der Dursteine den Namen Hans- Michel-Gedächtnis-Weg erhielt, zur Erinne- rung an den ausgezeichneten jungen Mann- heimer Alpinisten, der vor zwei Jahren bei einem Wettersturz in der Marmolatasüd- wand umgekommen ist. Diese Klettergärten — Hohenstein und Battert aus festem grif- figen Urgestein, die Südpfälzer Felsen aus brüchigem, wenig gegliederten Sandstein— sollen für das Hochgebirge vorbereiten, in dem sich der gute Sportler freilich nur bewährt, wenn er zugleich ein guter Kamerad ist. So wird bewußt in der Jungmannschaft auch die alte Bergsteigertugend der Kame- radschaft gepflegt. Die Weihnachtsfeier war dafür ein schönes Beispiel. Ak Erster Spatenstich für Siedlerheim Zehnjährige Kulturzentrums-Diskussion auf der Schönau beendet In Mannheim-Schönau ist am Montag eine zehnjährige Diskussion zu Ende ge- gangen; Arbeiter der Sandhofener Baufirma Lorenz vollzogen am 14. Dezember den „ersten Spatenstich“ für den Neubau eines Siecllerheimes(„Kulturzentrum“) auf dem Gelände zwischen dem alten Siedlerheim und dem Filmtheater„Unser Kino“. Der Bauherr, die Schönauer„Kultur- und Inter- essengemeinschaft“ Gd), hatte bewußt auf jede Festlichkeit verzichtet. Am Abend trafen sich die in der IG zu- sammengeschlossenen Vereinsvertreter zu ihrer Monatsversammlung, die vom ersten Vorsitzenden, Just Scheuer, als die„wich- tigste Sitzung seit Bestehen der IG“ be- zeichnet wurde. Scheuer erinnerte an das zähe Ringer und an die vielen Klippen, die von den IG-Mitgliedern umgangen werden mußten: Nachdem der Mannheimer Archi- tekt Au am 17. Juli 1958 den ersten Entwurf für das von 16 000 Schönauern erwartete Projekt angefertigt hatte, war keine IG- Sitzung ohne eine Debatte über das Sied- lerheim vergangen. Scheuer informierte die IG-Mitglieder Über die Vielzahl der Verträge, die mit Geldgebern und Bauunternehmern wie mit Handwerkern abgeschlossen wurden. Bei der Arbeitsvergabe, betonte der erste Vor- sitzende, seien nach Möglichkeit Schönauer Handwerker berücksichtigt worden. Die Bausumme(einschließlich der Bauneben- kosten) habe sich, bedingt durch die Ver- 26gerung und durch kleine, notwendig ge- Wordene Aenderungen, von ursprünglich 250 000 auf rund 340 000 Mark erhöht. Scheuer dankte im Namen der IG insbe- Freude sc sonders der Stadtverwaltung, die sich am Bau stets interessiert gezeigt und den Bau- herrn in vielen Fragen fachmännisch be- raten habe. Das„Kulturzentrumé“, das erste von mehreren Vorhaben ähnlicher Art in Mann- heim, entsteht auf einem von der Stadt der IG in Erbbaupacht übertragenen Gelände von rund 2 700 qm und wird einen großen Saal(mit einer Bühne), zwei Nebenzimmer. eine Gaststätte, zwei Kegelbahnen, eine Wohnung, ein Foyer und überdachte Sport- Trainingsplätze umfassen. Die Bauhand- werker wollen— wenn das Wetter keine allzu große Schwierigkeiten macht— das Haus im Eiltempo errichten: Es soll Anfang Juni fertig sein. 5 N Silvester in den Bergen Zehntägiger Skikurs In Verbindung mit der Gewerkschafts- jugend führt der Stadtjugendrind in Unter- joch im Allgäu eine Winterfreizeit vom 26. Dezember bis 6. Januar durch. Der Preis für diese Freizeit einschließlich Fahrt, Un- terkunft, Verpflegung, Versicherung und Skikurs beträgt 125 DM. Interessenten für die noch zur Verfügung stehenden Teilneh- merplätze werden gebeten, sich umgehend beim Stadtjugendring Mannheim E 4, Börse, Zimmer 70 oder bei Harald Schöpperle, Haus der Gewerkschaftsjugend in O 4, 8/9, anzu- melden. 0 Ausleihe und Lesesaal der Wissenschaft- lichen Stadtbibliothek Mannheim, B 4, 2-3, bleiben vom 24. Dezember bis einschließlich 3. Januar für den Publikumsverkehr ge- schlossen. enken mit rund sind, gerade recht, zum Verzieren der Torten. Italienische Nüsse dagegen sind meist etwas„unegal“. Mit dem Geschmack hat die äußere Form allerdings nichts zu tun, hier gibt es kaum Unterschiede. Schwieriger wird die Sache schon bei Man- deln, die in Italien auf Sizilien und in der Gegend von Bari gedeihen. Spanische Man- deln kommen aus der Gegend von Valencia. Der Mandel-Handel arbeitet nach Typen, die zum Beispiel bei Bari-Mandeln heißen: „Bari-Prima“(kleine Kerne),„Bari hand- gewählt“(mittlere) und„Bari-Ssiebmandeln“ (größere Kerne). Diese Unterscheidungen dienen allein dem Auge; die Größe hat, ver- sichert der Importeur, auf die Qualität kei- nen Einflug. Die kleineren und billigeren Mandeln von der Type Bari-Prima schmek- ken genau so wie die größeren und teureren Kerne von der Type Bari-Siebmandeln. Mischobst ist international; in einer han- delsüblichen 250-Gramm-Klarsicht-Packung findet die Hausfrau Erzeugnisse aus vier bis fünf Ländern. Getrocknete Pflaumen liefert vor allem Jugoslawien, die Aprikosen kom- men entweder aus dem Iran oder aus Kali- fornien. Die getrockneten Pfirsiche haben die längste Reise hinter sich, sie kommen per Schiff aus Australien. Früher bezogen die Importeure ihre getrockneten Pfirsiche auch aus dem Iran. Birnen schließlich liefert ent- weder Kalifornien oder neuerdings auch Argentinien. Als„großen Artikel“ kennzeichnet der Importeur Erdnüsse und Erdnußkerne. Er hat dafür in einem Lagerhaus am Mühlau- hafen eine kleine Fabrik eingerichtet. Die Erdnüsse werden im obersten Stockwerk ge- schält und geröstet. Sie fallen über eine Rut- sche ins nächste Stockwerk auf unendliche Bänder, wo flinke Arbeiterinnen die noch verbliebenen Schalen mit der Hand heraus- lesen. Zum Schluß werden die Erdnüsse noch Sportvagabunden- Turnier im Kaufhaus Vetter Ein Mordsspaß für die Jugend soll heute nachmittag im vierten Obergeschoß des Kaufhauses Vetter das Sportvagabunden- Turnier werden. Es handelt sich dabei um ein Spiel, an dem Kinder und Jugendliche bis zu 14 Jahren teilnehmen dürfen. Zehn große Tische sind im Erfrischungsraum auf- gestellt und 120 Jungen(natürlich auch Mädchen, so sie es wagen anzutreten) können mitmachen. Die 30 Besten spielen um den Endsieg. Zahlreiche schöne Preise sind zu gewinnen. Die Leitung des Sport- vagabunden- Turniers liegt in Händen von Sportreporter Gerd Krämer vom Süddeut- schen Rundfunk. Als Schiedsrichter hat das Haus Vetter mehrere bekannte Sportler eingeladen, darunter den Leichtathleten Heinz Fütterer, die Mannheimer Eishockey- Cracks Kurt Sepp und Bruno Guttowski, die Schußkanone des VfR, Oetti Meyer, und den Waldhof- Mittelstürmer Klaus Sinn. Sollte Radsportweltmeister Rudi Altig rechtzeitig von seiner Pariser Reise zurückkehren, wird er ebenfalls anwesend sein. 0 Wohin gehen wir? Freitag, 18. Dezember Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.00 Uhr:„Hänsel und Grete!“(Miete F grün, freier Verkauf); Kleines Haus 14.00 bis 16.00 Uhr:„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack“(außer Miete); 20.00 bis 22.45 Uhr:„Venus im Licht(Miete F gelb, Halbgr. I, freier Verkauf); Kellerthea- ter, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Fischbecker Wandtep- pich“; Städtische Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der Freischütz“(Freitag-Miete, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Ferien für Verliebte“; Kleines Haus:„Diebe haben's schwer“; Palast:„Draufgänger nach vorn“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Zwischen zwei Feuern“; Alhambra:„Laß mich am Sonntag nicht allein“; Universum:„Mein ganzes Herz ist voll Musik“; Kamera:„Heiße Ware“; Kurbel:„Die Rächer vom Missouri“; Capitol:„Tag der Gesetzlosen“; 23.00 Uhr:„Dino, der Bandit“; Alster:„Kin- topps Lachkabinett“,„Der Vagabund und die Gerechtigkeit“; Abendstudio im City:„Rasho- mon“; Schauburg:„Kopf hoch— Brust raus“; Scala:„Dornröschen“. . Weihncichten: Alle bekannten Märchen ö j 4— Von namhaften Schauspielern vorgetragen 8 4.— beſtebt bef oft und ſong 3,— 780 1350 N 955 9 0 3. J 4 Klassik: White Christmas(Bing Crosby 885 D. 4 Wiegenſieder(COP. 750.„„* Die Weihnachtsgeschichte(M. Wiemann) 3,.— Mozart-Sondte m. d. förkischen Marsch 8,.— Aye verum- Alleluia 8. Beethoven— Violin Romanzen. 8.— Labodate Dominum f V 8.— e 7,50 Unvollendete([Furbyängler j 13,50 Hirtenmosik qus dem Weihnachts- Schobert Forellenquintef tt. 13,50 in e)) 35.— Kleine Nachtmusik Schlafendes Jesbkind(Diesk ap) 3, Moldab(furbyäng leer 13,50 Weihnachtsmärchen v. K. H. Wagger! 8,.— Beethoven— Klavierkonzert Nr. 4 5 13,50 MANN HEIMS GROS8ES 8 Mehr als 25 000 Schallplatten immer zur Auswahl— Mannheims erste Schallplatfen- Bar 0 7, 5 an den plonken 18 Kabinen und Abhörstellen EZIATHAUS Telefon 2 68 44/45 in einer Maschine gesalzen und dann auto- matisch in kleine Zellglasbeutel verpackt, Der Importeur kauft und verkauft— wie man sieht— nicht allein; er muß die Ware auch gefällig„aufmachen“. Was auf der einen Seite in Säcken aus dem Schiff, aus dem Bundesbahnwaggon oder aus dem Last- kraftwagen angeliefert wird, verläßt das Lagerhaus auf der andern Seite geprüft, ge- mischt, geröstet, geschält, Verlesen, gesalzen, automatisch und hygienisch verpackt in Klarsichtbeuteln, so wie der Verbraucher es heute wünscht. Die Preise für Haselnüsse und Mandeln haben sich nach Auskunft des Importeurs seit dem Vorjahr nicht geändert. Durch große und gute Ernten billiger geworden sind aber Sul- taninen aus Griechenland und der Türkel. Eine gewisse Knappheit besteht bei Seraspel- ter Kokosnuß. Die Importeure disponierten wegen der hohen Preise im Rahmen der Vor- jahresmengen, doch stieg der Bedarf Plötzlich an.„Und geraspelte Kokosnuß mit dem Flug- zeug von Ceylon zu holen, rentiert sich nicht“, meint der Importeur. Arö. . und lecker verpackte Erdnusse Bilder(2): Steiger Ski-Altmeister: Mambo fördert den Sport Josef Dahinden demonstrierte im „Mambo und Skilaufen sind zwei eng- stens verwandte Bewegungsarten.“ Mit die- ser zunächst etwas verblüffend wirkenden Feststellung leitete im Rosengarten der Schweizer Josef Dahinden(Zürich) einen Tonfilmvortrag ein, der sich speziell an die Skiläufer wandte. An Hand von drei Farb- tonfilmen, die der ehemals selbst in manchem Rennen aktive Lehrmeister moderner Ski- technik bei internationalen Konkurrenzen drehte, untermauerte Josef Dahinden die von ihm vertretene Ueberzeugung, daß auch beim Skilauf das Vollkommene im Grunde immer das Einfache sei, daß vollendete Skilauftech- nik eigentlich nur die Uebersetzung der all- täglichen Gehbewegung darstelle. Die Lauf- technik der Meister, wie sie sich unter den beispielhaften Zerreißproben auf der Renn- Piste zu bewähren habe, könne auch für An- fänger beispielhaft sein:„Die Technik, die sich dort bewährt, kann ja auch nur richtig und vorteilhaft für bescheidenere Ansprüche S An Hand von Zeitlupenaufnahmen ana- Iysierten die Filme eingehend die Technik der Spitzenläufer aus der internationalen Ski-Elite, stets darauf bedacht, auch dem Laien in verständlichen und ausführlich variierten Beispielen sozusagen fast einen Ski-Trockenkursus zu bieten. Die Kunst des Musensaal moderne Ski-Technik Skilaufens sei weitgehend eine Kunst der Gewichtsverlagerung im rechten Augen- blick, handle es sich nur um die Bewegung aus der Hüfte, um die„explosive“ Wirkung des Fußgelenks, um den von der Schulter ge- gen die Hüfte erfolgenden Schwung oder um die Fähigkeit, auf einem Bein zu balancie- ren(Volles Gewicht auf dem Talski, wäh⸗ rend der Bergski praktisch den Boden kaum berührt und nur beim Ausgleich von Un- ebenheiten in Aktion tritt). Fast alle Läufer der Weltklasse folgten heute bereits dieser Methode die ganz auf dem Rhythmus natür- licher Bewegung aufpaue. Die Freunde des Skisports erlebten auf der Leinwand den sensationellen Kreuzeck- abfahrtslauf des Kandahar-Rennens in Gar- misch mit, sie sahen auch eindrucksvolle Auf- nahmen von Slalomrennen und die atem- raubenden, weit über die 100-m-Marke hin- ausführenden Skiflüge von der Kulmschanze, Wobei die einzelnen Streifen Sleichzeitig auch eine Vorschau auf die Ausscheidungs- kämpfe für die Beschickung der Olympischen Winterspiele in Squaw Valley gaben. Das Publikum füllte zwar nur einen Teil des Musensaales, folgte dafür jedoch desto aufmerksamer den Darbietungen des Schwei- zer Altmeisters. ne. „Die Todesstrafe wirkt nicht abschreckend Referat von Amtsgerichtsrat Kosteinik bei den Jungdemokraten Ueber ein immer wieder heiß diskutier- tes Thema sprach Amtsgerichtsrat Kurt Ko- stelnik vor der Arbeitsgemeinschaft Deut- scher Jungdemokraten im„Schwarzwälder Hof“. Er stellte die Frage nach der Notwen- digkeit der Todesstrafe und zählte die Ar- gumente ihres Für und Wider auf. Kostelnik — ein Gegner der Todesstrafe— begann mit der geschichtlichen Entwicklung des Straf- rechts in dieser seiner letzten Konsequenz und schilderte an zahlreichen Beispielen den Mißbrauch, der mit der Todesstrafe getrie- ben wurde. Die ersten Stimmen gegen den Henker erhoben sich in der Zeit der Aufklä- rung in Italien und Deutschland. Man for- derte zunächst nur eine Einschränkung an- gesichts der großen Zahl der Opfer, deren Hinrichtung im allgemeinen zu einen Spek- takel, verbunden mit einem Volksfest, ge- macht wurde. Große Musterprozesse beein- flußten die Entwicklung im Laufe der Ge- schichte bis zu ihrem heutigen Stand, der in der Bundesrepublik zum Artikel 102 des Grundgesetzes(Abschaffung der Todesstrafe) führte. Heute, führte der Referent aus, sei die Nutzlosigkeit der Todesstrafe als Abschrek- kungsmittel statistisch längst erwiesen, und die Tatsache, daß der überwiegende Teil der Volksmeinung nach wie vor für die Hinrich- tung von Kapitalverbrechern stimme(Volks- befragungen ergaben 74% bei Mord), sei vor allem auf Gefühlsregungen zurückzuführen. Es habe sich im Gegenteil gezeigt, daß die im Grunde genommen barbarische Todes- strafe zu einem Abstumpfen der Kriminellen führt, desto mehr, je häufiger sie vollstreckt Wird. In der Folge ging Kostelnik auf die mo- ralischen und praktischen Argumente ein, Wie sie seit langem von beiden Seiten— Be- fürwortern und Gegnern— in die Debatte geworfen werden, Es sind das, von rein Ein Brief verriel, wie Frauen urteilen! „Ich muß Ihnen unbedingt schreiben, wie sehr ich mit Persil 59 zufrieden bin] Es ist wirklich das beste Persil, das es je gab! Allein schon der herrliche Duft— und dann die wunderbare Wasch leraft! Auch für die allerfeinsten Perlon- strümpfe verwende ich Persil 59 und für die Buntwuͤsche kann ich mir nichts Besseres vor- stellen] Und nicht zu Vergessen: Persil 5g schont die Hande. Sie bleiben weich und geschmeidig.“ Frau Maria Zander, München, schrieb diesen Brief an die Persil-Werke in Düsseldorf. Er ist eine von zahlreichen Zuschriften. Sie alle lassen erkennen, wie schnell sich Persil 59 das höchste Lob der Hausfrauen verdient hat. — Anzeige materialistischen Erwägungen angefangen, religiöse und menschliche Gründe, an deren Spitze bei den Gegnern der Todesstrafe die menschliche Unzulänglichkeit steht. Ein Irr- tum sei immer möglich, und die Todesstrafe Sei irreparabel. Eine lange Diskussion schloß sich dem Vortrag an. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Thier-Bräu Dort- mund“ der Firma Erhard Ehrlich, Mann- heim- Waldhof, Sandhofer Straße 11, bei. Allplaffen Richard Strauß— Till Eulenspiegel N 13.50 Verdi: Falsfaff Tascenn) 72, Sirre und das Meer 8 4.— Don Joan 0 Schobert; Winterreise(Dieskau) klo Dol, 4,.— peter und der Wolf Wiemann). 13,50 FPoccini: La Boheme(Callas). 48, My Happiness 4.— Vivaldi— 4 Jahreszeiten(J. Musici) 24,.— Fer ce Ae. Mees 4. TschaikSE-KIVie Konzert V Cliburn) 24,.— Historische e Am ſag als der Regen kam 4.— Mozart: Zauberflöte a Paloma(Billy Vaughn). 4.— Komplette Werke:(Berger— Koswyqdenge).„% eee 5 4,.— Sch: 6 Brandenb. Konzerte Mönchinger) 48, feoncayallo: Bai(Sigl i 3 28,50 Oo, du, do allein. 4.— Beethoven: 9. Sinfonie(Furfwängler. 48. Mascagni: Cqvallerig rusficang(Gigli). 28,50 Nee er eck 4,.— Brahms: Ein deutsches Requiem. 36, Madame Bufterfüy(Gigli). 38, Pefite fleur(Barber 4.— Händel: Der Messias(deufsch):. 57, Das Oritte Reich in Dokumenten. 57. 1 Mozart: Don Giovanni Wiener Philh.). 96,. 5 5 und das Allerneueste: Beethoven: Fideſio(Furtwenglerf. 72— Die J2 beliebtesten Schlager von 1959: Orpheus und Eurydike Wenn die Slocken hell erklingen 4,— Bilhy Vaughn: Auf Wiedersehn 4 (Stevens- Della Casco) 72, Das hab' ich in Paris gslern ß 4, Unter dem ee 5 Nr. Säne poni gent des 2 Das . Kraut 2 und Musi einel führ Erfo grün nere! nach leite raris Volk dunę Gele sche Port. volk mat“ anla liche man heim 2A die r. 292 Steiger rt t der Ugen- egung rkung er ge- er um ancie- Wäh- kaum 1 Un- zäufer dieser 1atür- n auf Zeck- Gar- Auf- atem- hin- ꝛanze, zeitig ungs- schen 1 Teil desto Wei- ne. Be- batte rein sehr ſelich der bare on- dlie vor- ont dig.“ esen ir ist ssen ste gen, eren die Irr- rafe Nos gabe t- inn; 81. Nr. 292/ Freitag, 18. Dezember 1959 MANNHEIM — eee aner, 30 Millionen DM für Rangierbahnhof: Unrentable Bu-Ba-Nebenstrecken zunächst gerettet Präsident der Direktion Karlsruhe informierte über die Arbeit des vergangenen Jahres Auf rund 30 Millionen Mark veranschlagt die Bundesbahn die Kosten, die in den nächsten Jahren aufgebracht werden müssen, um die Kapazität des Rangier- bahnhofs Mannheim, dem drittgrößten im Bundesgebiet, zu erhöhen. Der Bahnhof war ursprünglich für eine Abfertigung von täglich 6300 Wagen gebaut worden. Der Leistungsanfall nahm jedoch vor allem nach 1943 ständig zu. Er erreichte im Herbst dieses Jahres(der„Mannheimer Morgen“ berichtete darüber) einen neuen Rekord. Nach den Plänen der Bundesbahndirektion Karlsruhe sollen die Anlagen deshalb so erweitert werden, daß täglich 8000 Wagen abgefertigt werden können. Dies erscheint umso notwendiger, als nach der Angliederung des Saargebietes an die Bundesrepublik für den Rangierbahnhof Mannheim neue Aufgaben erwuchsen. Die Um- und Ausbauarbeiten auf dem Mannheimer Hauptbahnhof werden im Frühjahr des nächsten Jahres weitgehend abgeschlossen sein. Bis zu diesem Zeit- punkt soll auch das neue Gleisbildstellwerk fertig sein. 2 war hatte die Bundesbahn erst vor drei Jahren eines der modernsten Gleisbildstell- werbe für den Hauptbahnhof Mannheim ein- geweiht, doch war schon bei der Einweihung darauf hingewiesen worden, daß eine spätere Verlängerung der Gleisanlagen im Haupt- bahnhof, Umbauten, die durch die Elektrifi- zierung notwendig würden, und eine Verle- gung der Weichen im Ostkopf des Bahnhofes einen neuen Schalttisch für das Stellwerk notwendig machen würden. Mit diesen beiden großen Projekten sind die Aufgaben der Bundesbahn im Raum Mannheim jedoch noch nicht erschöpft. Die Schienenübergänge Casterfeld- und Morch- feldstraße in Mannheim-Neckarau sollen zu- gsammengelegt und durch eine Ueberführung beseitigt werden. Die Pläne für eine Umge- staltung des Bahnhofvorplatzes, die in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim fertiggestellt wurden, sind ebenfalls soweit gediehen, daß sie nur noch verwirklicht wer- den brauchen. In der Frage der Riedbahn haben sich allerdings in der letzten Zeit keine neuen Gesichtspunkte ergeben. Diese Informationen gab der Präsident der Bundesbahndirektion Karlsruhe, Di- plom- Ingenieur Heinrich Günthert,(der bis- herige Präsident Diplom-Ingenieur Stroebe trat im Laufe dieses Jahres in den Ruhe- stand) auf einer Pressekonferenz in den Bundesbabhn- Gaststätten des Heidelberger Hauptbahnhofs. Die Presse war hier, wie alljährlich, zusammengekommen, um über die Tätigkeit der Bundesbahndirektion Karlsruhe im Jahre 1959 unterrichtet zu werden. In einem allgemeinen Ueberblick wies Präsident Günthert darauf hin, daß der Gü- terverkehr der Bahn gesunken sei und so- mit dem ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Unternehmen weitere Mindereinnahmen entstanden. Lediglich im zweiten Halbjahr kam das Niedrigwasser der Bundesbahn zu Hilfe, die dabei gleich ihre Unentbehrlichkeit — Wie es der Präsident nannte— beweisen konnte. Zur Frage der unrentablen Nebenstrecken Mannheim Rheinau-Ketsch und Heidel- berg— Schwetzingen konnte Günthert dar- Kleine Chronik der großen Stadt „Arion“ Feierstunde 70. Todestag Isen manns Mit dem Mannheimer und badischen Sängerleben war Karl Isenmann als Kom- ponist gern gehörter Volkslieder, als Diri- gent und nicht zuletzt als Bundeschorleiter des Badischen Sängerbundes eng verbunden Das Hemd und die Krawatte von und erwarb sich darüber hinaus auch als Musiklehrer des Mannheimer Gymnasiums einen anerkannten Ruf. Von 1878 bis 1884 führte er die Mannheimer„Liedertafel“ von Erfolg zu Erfolg und 1885 wurde er der Be- gründer des heutigen Isenmann'schen Män- nerchors„Arion“, den er bis zu seinem 1889 nach unheilbarer Krankheit erfolgten Tod leitete. Im Jahre 1882 fand sein musiklite- rarisches Wirken einen schönen Lohn beim Volkslieder wettbewerb des DSB in Verbin- dung mit dem Hamburger Senat, bei welcher Gelegenheit ihm für sein Volkslied„Heute scheid' ich, morgen wand're ich“ die goldene Portugalese verliehen wurde. Auch der volkstümliche Chor„O Schwarzwald, o Hei- mat“ stammt von ihm. Seine Freunde ver- anlaßten 1889 die Ueberführung der sterb- lichen Ueberreste nach Mannheim, wo Isen- mann auf einem Ehrenplatz der Stadt Mann- heim seine letzte Ruhestätte fand. An seinem Todestag versammelten sich die„Arion“-Sänger an Isenmanns letzter Ruhestätte. Präsident Heiner Ott gedachte in einer Ansprache der Verdienste des Kom- ponisten und legte einen Kranz nieder. Mit dem Chor„Heute scheid' ich“ klang die Feierstunde aus. 1 Goldschmidt AG feierte im Sehwetzin ger Schloß Die weihnachtliche Jubilarfeier des Zweigwerkes Rheinau der Th. Goldschmidt AG im Schwetzinger Schloß stand unter dem Eindruck des Scheidens von Dr.-Ing. Harold W. Schöller, der das Werk seit Sommer 1945 geleitet hat. Der 65jährige Werksdirektor verabschiedete sich von seinen Mitarbeitern mit anerkennenden Worten des Dankes für ihre Hilfe. Im März 1960 wird sein Nach- folger Dr. Brötz die Leitung des Werkes Übernehmen. Der Essener Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft hat Direktor Schöller zu seinem 65. Geburtstag 20 000 Mark zur Verfügung gestellt, die diese Unter die 750 Rheinauer Betriebsangehörigen verteilen wird. Betriebsrat Philipp Weisbrod dankte im Namen der Belegschaft dem scheidenden Direktor. Der Betriebsratsvorsitzende be- stätigte, daß die sozialen Leistungen der Goldschmidt AG bereits heute über die so- zialen Forderungen des Tages hinausgingen. Diese vorzügliche Betreuung gehöre mit zu den Verdiensten Direktor Schöllers, der nach seinem Austritt der Goldschmidt AG an anderer Stelle dienen wird. Die Feier in den vorweihnachtlich ge- schmückten Sälen, gemeinsam gestaltet von Hans Günther Grimm Nationaltheater Mannheim), dem Werkschor des Rheinauer Betriebes unter Leitung von H. Armbruster und von der Kapelle Triebskorn, war von Friedrich Baust geschickt zusammengestellt worden. No. auf hinweisen, daß das Land Baden-Würt- temberg sich bereiterklärt hat, eine Still- legung zunächst durch Zuschüsse an die Bundesbahn zumindest hinauszuschieben. Die gefährdeten Nebenstrecken sollen in den auf zwölf Jahre befristeten Generalver- kehrsplan aufgenommen werden. Voraus- sichtlich im nächsten Jahr wird auch eine Entscheidung darüber fallen, ob die Bundes- bahn die Bahnsteigsperren aufheben wird. Versuchsweise waren beispielsweise im Hauptbahnhof Mannheim in der letzten Zeit bereits die Ausgangssperren nicht mehr be- setzt. Durch Heraufsetzen der Höchstgeschwin- digkeiten auf 135 und 140 km/st soll im Fahrplan 1960/61 der Zuglauf weiter be- schleunigt werden. Ein Heraufsetzen der Höchst geschwindigkeit setzte allerdings in den letzten Jahren eine weitere Verbesse- rung des Oberbaus der Gleisanlagen voraus. 1959 wurden dafür im Bezirk der Direktion Karlsruhe rund 43,8 Millionen Mark ausge- geben. Im nächsten Jahr sollen es 39 Mil- lionen Mark sein. In vier Jahren hofft die Bundesbahn, die alte und anerkannte Güte ihrer Gleisanlagen wieder erreicht zu haben. Auch die Elektrifizierung im Gebiet der Di- rektion Karlsruhe ist vorläufig abgeschlos- sen. Im Augenblick sind 35 Prozent aller Strecken des Bezirks elektrifiziert. Ein Aus- bau der Elektrifizierung für die Strecke Hei- delberg— Mosbach— Osterburken— Würz- burg ist zunächst nicht vorgesehen. Schließlich und endlich ließ die Bundes- bahn auch im vergangenen Jahr nichts un- versucht, um ihr Defizit durch ein Voran- treiben der Rationalisierung weiter zu ver- ringern. So ging allein im Bezirk Karlsruhe der Personalstand um 500 Personen zurück. Allerdings, auch darauf verwies der Präsi- dent, macht sich bereits ein spürbarer Ar- beitskraftmangel bemerkbar. So werden auch die nächsten Jahre die Bundesbahn vor nicht allzu leichte Aufgaben stellen. Zwar wurde beispielsweise mit keinem Wort eine mögliche Konkurrenz durch die Fluggesell- schaften diskutiert, doch läßt sich voraus- sehen, daß bei weiteren erheblichen Tarif- senkungen im innereuropäischen Linien- dienst das Flugzeug in den nächsten Jahren zu einem ernsten Rivalen der Bundesbahn Werden kann. Schie. Karl-Friedrich-Gymnasiasten s Pielten„Leonce und Lena“ Zur Erinnerung: Georg Büchners Komö- die„Leonce und Lena“ provozierte wäh- rend des ersten Weltkriegs im Mannheimer Nationaltheater einen Skandal. Manche hiel- ten den Dichter für einen zeitgenössischen Expressionisten. Eine Dame entdeckte Büch- ners Herkunft genau und behauptete, es handle sich um einen Bruder Kasimir Ed- schmids; denn Edschmid habe ein Buch veröffentlicht mit der Widmung:„Meinem größeren Bruder Georg Büchner“ Etwas mehr als vierzig Jahre später lud der Schülerrat des Mannheimer Karl-Fried- rich- Gymnasiums zu einer von Schülern dieser Anstalt bestrittenen Aufführung der gleichen Komödie im Mozartsaal ein. Man vernahm es mit leichtem Erstaunen. Das Stück gehört nicht zu denen, die Laien so ohne weiteres in den Griff bekommen. Das dürre dramaturgische Skelett braucht zur Kompensation Sprecher, die den Schwung und die Ueppigkeit des dichterisch formu- lierten Dialogs mit absolut künstlerischen Mitteln verwirklichen. Dies konnte freilich bei bestem Bemühen immer nur angenäàhert gelingen, geriet bisweilen sogar atmosphä- risch ansprechend, wenn die aus dem En- semble herausragenden Darsteller des Leonce, des Valerio und des Königs Peter die Bühne beherrschten. Doch in den Neben- rollen war zuviel Schatten, zuviel Unbehol- fenheit, als daß man der Aufführung auch in relativer Würdigung freudig hätte zu- stimmen können. Das nächste Mal, bitte, ein anderes Stück.-mann 24 Waisenkinder Ebert- Straße vorübergehend seine Pflichten stehenden Bericht). waren Weiknachtsgäste der Bundeswehr, und ein namenloser Spieß(unser Bild) vergaß im Bundesuwehr-Block der Friedrich- als„Mutter der Kompanie“ und betreute Hebevoll Kinder aus dem St.-Anton- und dem Jokann-Peler-Hebel-Heim(ugl. den unten- Bild: Steiger Bundeswehr-Nikolaus bei Waisenkindern Vor weihnachtliche Bescherung durch Luftwaffeneinheit Echte Freude bereiteten die Bundeswehr- soldaten der Luftwaffen-Fernmeldeabteilung Mannheim am Donnerstagnachmitag in der Kantine des Bundeswehrblocks 24 Waisen- kindern zweier Kinderheime. Das fing bei den Aeußerlichkeiten an: Auf weißgedeck- ten Tischen standen brennende Kerzen, mit- ten unter den Kindern saßen die Kom- pagniefeldwebel und die verheirateten Un- terofflziere, zwei weitere Soldaten spielten Nikolaus und Knecht Rupprecht und nicht zuletzt wurden die Waisenkinder einmal nicht wahllos beschenkt. Die Bundeswehrsoldaten hatten sich näm- lich von den Kindern aus St. Anton und dem Johann-Peter-Hebel-Heim in der Garten- stadt vor der Bescherung erst einmal Wunschzettel gewünscht. So erhielt aus dem Sack des Knecht Rupprechts eine kleine Schülerin ihren ersten Füllfederhalter, ein Junge eine neue Bremse zu seinem Fahrrad oder ein vierjähriger Bub das heißersehnte rote Feuerwehrauto. Dazu bekam jedes Kind zwei bunte Teller mit Gebäck, Obst, dazu Kakao mit Kuchen und Würstchen mit Brot. Pfarrer Blail sprach davon, warum ge- rade Soldaten Waisenkinder eingeladen hät- ten. Soldaten und Kinder hätten nämlich das gemeinsam, daß viele miteinander zu- sammenleben ohne bei ihren Familien zu sein. Hauptmann Wojnar, der den Nach- Wer farbig photographiert— wünscht sich einen e Dia-Projektor Hochleistungsgeräte von Agfa, Leitz, Liesegang ab 99, vollautomat. Projektoren ab 198. Bequeme Teilzahlung— Vorführung aller führen- den Modelle in unserem Projektions-Saal! 2 800 e! R A Mannheims großes Speialhaus 0 7, 5, Planken, ſel. 2 68 44/45 mittag leitete, konnte anschließend noch den Betreuerinnen der Kinder— durch die grog- zügige Spende eines Spielwarengeschäfts ermöglicht— eine ganze Menge Spielzeug für die zurückgebliebenen Kinder mitgeben. 5 Arö. Terminkalender Veranstaltungen in Schönau: 18. Dezember, 17 Uhr, Siedlerheim, Schülerweihnachtsfeier (Ts Schönau);— 19. Dezember, 20 Uhr, Thea- terverein Harmonie, Weihnachtsfeier, Siedler- heim;— 20. Dezember, 18 Uhr, Siedlerheim, Weihnachtsfeier(Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten);— 20. Dezember, 14 Uhr, Weihnachtsfeier für Kinder(ARK RB-Solidarität Schönau). K. D. St. V. Markomannia Städt. Ingenieur- schule: 18. Dezember, 20 Uhr, Wartburg-Hospiz, F 4, 7-8, Nikolaus-Kneipe. Vdk— Lindenhof: 18. Dezember, 20 Uhr, „Hubertus“, Weihnachtsfeier. Wertheimer: 18. Dezember, 20 Uhr,„Morgen- röte“, S 6, 20, Zusammenkunft. Bundesluftschutzverband: Am 18. Dezember, 20 Uhr, N 7, 13-15(Columbushaus), Fortsetzung des DRK-Lehrgangs. Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Mannheim- Stadt: 19. Dezember, 19.30 Uhr, Mo- natsversammlung mit Adventsfeier der Orts- gruppe Waldhof, Gaststätte„Zur Waldeslust“, Speckweg. Arbeits gemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 18. Dezember, 18 bis 20 Uhr, Sickinger- schule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. Interlanguage- Club Mannheim- Ludwigs hafen: 18. Dezember, 20 Uhr, Eichbaum-stamm- haus, P 5, Konversation(für alle Sprachen), DGB- Berufsfortbildungswerk: Jahresab- schlußabend am 18. Dezember, 20 Uhr,„Haber- eckl am Ring“(Nebenzimmer). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 18. Dezember, 15 bis 17 Uhr, Photolabor, Photo- Arbeitsgemeinschaft H. Rösch);— 16 bis 18 Uhr, Studio, techn. Ausbildung an Tonfilm- geräten, II. Kurs(H. Galfé);— 16 bis 18 Uhr, Arbeitsgemeinschaftsraum, Scherenschnittkunst (Gg. Reble);— 17 bis 18.30 Uhr, Vortragssaal, Erarbeitung von Unterrichtseinheiten für Ge- schichtsunterricht(H. Wacker). Wir gratulieren! Eliese Gauer, Mannheim, Dalbergstraße 7, vollendet das 83. Lebensjahr. Goldene Hochzeit können die Eheleute Franz Heller und Ida geb. Poh, Heidelberg, Brücken- straße 8(früher wohnhaft in Mannheim), sowie Johann Gerling und Anna geb. Scharf, Mann- heim, H 6, 12, feiern. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 sc o hervorragend bekömmlich. Naturrein! Von der Rebe- vom ausgereiften, köstlichen Wein- bis zum schäumenden Sekt im Glas blieb die Natur, blieb die sprühende Natürlichkeit des Sommers bewahrt. Ein Sekt von ursprünglicher Reinheit- ohne künstliche Bouquetstoffe, ohne Zuckerzusatz. Einzig und allein die wahrhafte, reine Natur gab ihm die Harmonie temperamentvoller Rasse, zarter Süße und reicher Blume. Ein Sekt voller Stimmung- im Geschmack unserer Zeit. Trinken Sie ihn. Genießen Sie SC NATUR. Sie werden dabei bleiben. 80 NATUR Ihe natuneinen Gele SC NATUR- ein Sekt, wie Sie ihn sich wünschen: nobel. elegant und Du 5.90 1 Flasche * E Generalvertretung für den Bezirk 2 2 Mannheim: Wekerle& Schiffer, 3 Karlsruhe, Seubertstraſßte 6, Tele- fon: 60040. 5 E 2 L eee eee eee inkl. Sektsteuer Shen Iruiehleit Seite 8 MORGEN Freitag, 18. Dezember 1959/ Nr. 292 — N 8 Macmillan: Keine Kontrollzone rischen Beratungsausschusses für Atom- 134 Millionen Mark meh schen besetzten Gebleten unterstanden der Tätigkeit der WEU zur Kenntnis und er. fragen, die Ministerpräsident Nehru als Vor- 5 Waffen-SS. Dies geht eindeutig aus der örterten kurz die Beziehungen zwischen in Europa ohne politische Regelung sitzender der Indischen Atomenergiekommis- kommunale Steuereinnahmen Dienstrangliste der Waffen-SS hervor, die Rat und Versammlung. e nur an- 2 London.(dpa) Der britische Premier- sion leitete, Lon einem offiziellen Sprecher Stuttgart.(tz; Eigener Bericht) Die kassen- der Mitarbeiter am Göttinger Institut für geschnitten wurde 190 a Uccertte minister Macmillan unterstrich am Donners- abgegeben Worclen sein. Indien, 80 wurde er mäßigen Steuereinnahmen der Gemeinden Völkerrecht, Dr. Hans-Günther Seraphim, sung der N 8 355 5 len Kompe- tag im Unterhaus die Ansicht seiner Regie- klärt. habe aber aus zwei Gründen nicht die und Gemeindeverbände in Baden-Württem- Kürzlich aus Privathand erwerben konnte. tenzen der W. 90 95 3 PariHHHNC Zu rung, daß eine Zone kontrollierter Rüstun- Absicht, die Produktion von Atomwaffen berg betrugen im ersten Rechnungshalbjahr Nach dem Kriege War wiederholt behauptet Sieser Frage R 8 8 1 Auf gen in Europa nur verwirklicht werden nanu met., erstens set Indien grundsätz- 1959 insgesamt 617 Millionen Mark, davon worden, das Führerpersonal der Konzentra- Seiner. 8 5 810 1555 De- v Rönne, wenn sie mit der Lösung politischer lich gegen solche WManen und zweitens könn- entfallen 481 Millionen auf die Gewerbe- tionslager habe zur allgemeinen Ss gehört. zember 5 1 2 5 8 3 5 135 er- 5 Probleme verbunden sei. Er versicherte auf ben die für eine Atomwakkenproduktion not- steuer, 100 Millionen auf die Grundsteuern A Dr. Seraphim hat über 100 000 Dokumente neute Prü 5 N e N 5 Anfragen der Opposition vor der Vertagung wendigen Mittel. 55 e Aufbau- und B und der Rest auf die kleineren Ge- zur Zeitgeschichte im staatlichen Archivlager der 5. rden Bes 1 3 1 kür 5 prosramm Indiens verwendet werden. meindesteuern Vergnügungssteuer, Hunde- Göttingen gesammelt, darunter die Unter- schlüsse gefaßt. 2 ahh Grohgbritannien in dieser Hinsicht zu 8 steuer, Getränkesteuer und andere). Bei einem lagen und Protokolle für sämtliche Nürnber- raber-Li 5 den westlichen Vorschlägen stehe, die auf 200 Milliarden Dollar Vergleich mit dem ersten Rechnungshalbjahr ger Militärgerichfsprozesse von 1943 bis 1949. Charta der A 95 d der Genfer Außenministerkonferenz gemacht schlägt Adlai Stevenson vor 1958 ergibt sich eine Zunahme des Gesamt- Das Göttinger Material ist für Gerichtsver- soll geändert werden Worden sind. Bei dieser Gelegenheit sah sich New Vork.(AP) Der ehemalige amerika- aufkommens um 134 Millionen Mark, wobei fahren wegen Verbrechen in der NS-Zeit be- Kafro.(dpa) Die Charta der Araber-Tige* Anemillan erneut veranlagt, deutlich zu be- nische Präsidentschaftskandidat Adlai Ste- allein 125 Millionen Mehreinnahmen bei der deutend. Zahlreiche Pokumente werden an soll, nach einer Meldung der Kairoer Tages- 1 tonen, daß die britische Regierung niemals venson hat den Vorschlag gemacht, die freie Gewerbesteuer zu verzeichnen sind. Es ist Gerichte, Staatsanwälte und Verteidiger aus- zeitung„Al-Akhbar“, geändert werden.. Kk Pläne unterstützt habe die als ein„Dis- Welt solle einen Plan ausarbeiten, der ein allerdings zu berücksichtigen, daß das Auf- geliehen. Dr. Seraphim trat selbst in zahlrei- die Stelle der bisherigen Vorschrift, wonach 8 gagement bezeichnet werden könnten. 200-Milliarden-Dollar- Programm für Investi- kommen damals wegen der verspäteten Ver- chen Prozessen als Gutachter auf. Mehrheitsentschlüsse nur diejenigen Mit- d Großbritannien unterstütze die Vorschläge tionen in Entwicklungsländern vorsieht. Das anlagung der Gewerbesteuer für das Kalen- sliedsstaaten binden, die zugestimmt haben 1 kür 8 800 Kontrollterte Abrüstung in emer Programm soll nach den Ansichten Steven- derjahr 1956 verhältnismäßig niedrig War. In London Zusammentreten soll danach künftig ein echtes Mehrheits- vereinbarten Zone Europas, wie sie in dem sons über 40 Jahre laufen. Die jährliche In- Vom gemeindlichen Gesamtsteueraufkommen 8 1 8 Die Bestimmu daſ 8111 f l 8 5 5 5 e 5 5 will der W EU-Ministerrat system treten. Die Bestimmung, daß Kairo westlichen Plan vom Mai enthalten seien. vestitionssumme würde rund fünf Milliarden von April bis September dieses Jahres ent- a. ständiger Sitz der Liga ist, und der Rat der e Dollar betragen, die sowohl aus staatlichen fallen auf Nordwürttemberg 276 Millionen Paris,(dpa) Der Ministerrat der West- Liga jeweils festlegen kann, wo er zusam- Ji Atombombe herstellen als auch aus privaten Quellen der westlichen Mark, auf Nordbaden 135 Millionen, auf Süd- europäischen Unjon hat am Donner stag in mentreten will, soll dahin geändert Werden, 86 unte indien ohne Hiilfe Welt kommen sollen. Stevenson, der seinen baden 113 Millionen und auf Südwürttem- Paris nach knapp einstündiger Beratung daß der Rat künftig in jedem Mitgliedsstaat 11 Vorschlag in der Vierteljahresschrift„Foreign berg- Hohenzollern 93 Millionen. beschlossen, vom 3. bis 7. Februar erneut zu einer Sitzungsperiode zusammentritt. Die v Neu Delhi.(AP) Die technische Entwick- Affairs“ erläuterte, betonte, bei diesem Wafi 88 8 tändt in London zusammenzutreten. Unter Vor- Zahl der stellvertretenden Generalsekretäre 2 lung in Indien ist so weit for tgeschritten, da Unternehmen des Kampfes gegen Armut und Allen- War zustan 19 sitz des italienischen Außenministers Pella soll von acht auf zehn erhöht, außerdem soll 6 Atomwaffen ohne 8 8 90 95 0 5 1 8 1 3 1 für Konzentrationslager 59 1 85 Rat aus e 3 55 ein arabischer„ eingerichtet wer- N 2 5 könnten, wie in Neu Delhi arbeiten. Die Zeit sei jetzt auch für andere 2 5 Oberflächlich seine Vier-Punkte-Tagesord- de n 0 1 8 Mitteilung 5 Länder des Westens gekom—Söttingen.(dpa) Die Konszentrationslager nung behandeln, Nach Angabe 5 deut- n kinbler eu Seins Wirte ate ter Kreise soll diese Erklärung im Verlauf einigten Staaten einen Teil di im nationalsozilalistischen Deutschland und schen Sprechers nahmen die Außenmini- sein Anteil an den Kosten für die Araber- von Geheimbesprechungen des Parlamenta- zunehmen in den im zweiten Weltkrieg von den Deut- ster den schriftlichen Bericht über die Liga herabgesetzt wird. Für die vielen Beweise herz- 5 5 3% Nabatt i it ist 15. D ver 1959 cher Anteinahme sowie für 5 Nach schwerer Krankheit ist am 15. Dezember 19 RRR 8 8 unser Mitarbeiter, Herr menspenden beim Feimgang Mal nheim 2 D B unserer lieben Entschlafenen, Nikolaus Dec s 0 6 2 r Marg. Himmeipeſch in ga. und nur in l. Qualität arg. Himmefroich ue Secu aus dem Leben abberufen worden. Er hat uns während 18 Jahren in Treue sich 1 Mannheim, den 17. Dezember 1959 Walter Goll im Alter von 15 Jahren. Mhm.- Schönau Marienburger Straße 42 Richard Goll u. Kinder Gerlinde, Harald, Greta u. Bestattung: Montag, den 21. Dezember 1959, friedhof Mannheim. Heute entschlief nach schwerer Krankheit Opa, Herr Karl Glück im Alter von 75 Jahren. Mhm. Brentanostraße 1 In stiller Trauer: und Enkelkinder friedhof Mannheim. liebtes Betriebsmitglied Franz Either im blühenden Alter von 19 Jahren. durch seine Zuverlässigkeit und untadelige Haltung allgemeiner Wertschätzung erfreut. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. OBERRHEINISCHE KOHLENUNION Bettag, Puton& Co. Am 16. Dezember 1959 starb in der Chirurgischen Uni- versitätsklinik in München an den Folgen seiner zweiten Herzoperation unser lieber Sohn, Enkel und Bruder IA eter rauer: Wilma Goll geb. Schneider Melanie geliebter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater und Almenhof, Kassel, den 18. Dezember 1959 Frau Blanka Glück geb. Rau 5 Heinrich Glück u. Frau Marianne geb. Enj Beerdigung: Montag, den 21. Dezember 1959, 11.30 Uhr, Haupt- Plötzlich und unerwartet verstarb unser allseits be- Sein Fleiß und sein bescheidenes Wesen wird uns allen Firma Friedrich Muckle KG sprechen wir allen gedient und herzlichen Dank aus., uMnm. Guter Fortschritt 4 und Für die herzlicher Anteilnahme an schmerzlichen Verlust uns Sagen wir allen unseren empfundenen Dank. 18. Mhm.-Neckarau, Morchfeldstr. 58 Dez. Hinterbliebenen: Bestattungen in Mannheim Hauptfriedhof Johann Frieda Rheinhäuserstraße 65 Oechsner, Elisabeth Ketsch 8. Steinhoff, Karl Kaiserring 18 2 Gross, Karl Werftstraße 23-25 Gross, Mathilde f Werftstraße 23.25 Meyerhoff. Martha 5 Humboldtstraße 36 Eith, Andrea- Susanne Kleinfeldstrage 43 Krematorlum Rösch, Anna Lutherstraße 11 Friedhof Käfertal ERuderer, Franz, Wa. 4 Spiegelfabrik 229 Helma, Heinz, 11 Uhr, Haupt- mein innigst- Bahnhofstraße 24 5 Friedhof Neckarau Barth, Gertrud Rheingoldstrage 6 Friedhof Feudenheim Schlick, Hugo Nadlerstraße 1 (Ohne Gewähr) Unseren Waldhof, 18. Dez. 1959 Familie Anton Haas Anverwandte liebevollen Bew. lieben Entschlafenen, Herrn Johann Kneip Im Namen der trauernden Josephine Kneip geb. Fink 1 Freitag, 18. Dezember 1959 Stöhr, Maximilian Ghringen 5 Mitgeteilt von der Frledhofver- waltung der Stadt Mannheim. else dem eres Pressestimmen tief- Lesestoff. 1959 griffenen Werks ein hohes Verdienst Zelt an Verlorenes erinnern; wer aber im 10.00 11.00 11 5 Schulen hervorragend eignet. 13.00 13.00 13.30 14.00 Volkstümliche Erzählungen von Gustav Wie der kehr Sanzleinenband mit mehffarbigem Schutzumschlag, 248 Seiten Text und 28 ganzseitigen Kunstdrucktafeln, Format 145* 220 mm, 9,8 OοNM Die geschichtlich fundierte Erzählung faßt den Leser an der Stelle, wo alle Fäden seines Erlebens zusammenlaufen: in der Herzmitte seiner Persönlichkeit. Für geborene und zugewan- derte, junge und alte Mannheimer ist dieses Buch ein idealer Es ist nicht zuviel gesagt: das Buch gehört in jedes Mann- heimer Haus, Aber auch die in der Nachbarschaft Mannheims Lebenden finden darin viel sie direkt Angehendes. Der Verlag hat sich mit der Wiedersuffage des längst ver- wußtsein Mannheimer Bürger erworben. 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Heimstatt- Bausparvertrages In Mannheims groger Zeitung MANNHEIMER MORGEN Auskunft bel: NEUE NEIMSTATT Bauspar- Aktien- Besellschaſt München Beratungsstelle Mannheim 1 14, 11 Tel. 2 36 03 MRT AEN Anzeigen-Abfeilong 5 *.————, 8, * Nr. 292 . Nr. 292/ Freitag, 18. Dezember 1959 M AN N HEIM. und er. wischen„„ nur an- Aus dem Polizeibericht: 5„. 5 18. Godeck-Fuchs-Konzert derte. f 900 ür die Mannheimer Allmendberechtigten(s.„ Kompe- Iödlicher Betriebsunfall. f a N 5. 8 im Landes gefängnis 180 Zu Von Schwefelkies verschüttet Die Renten liegen zwischen 12 und 87 DM/ Die meisten Berechtigten leben in Seckenheim Die Musikschule Godeck-Fuchs gab vor 155 55 Ein 38 Jahre alter Arbeiter aus Einhausen,„Dess is mei schönsti Weihnachtsfraod, mit dere Alimente kann ich meine Kin- halb an den Auszahlungstagen freudig einigen Tagen im Landesgefängnis Mann- inre 2 vater von sieben Kindern, kam in einem ner unn Enkl noch e schönes Gschenk kaofe“— das war eines der zahlreichen oft strahlende, Gesichter der alten Bürgerinnen heim zum 18. Male ein Konzert für die Ge- Neige Betrieb auf dem Waldhof in der Nacht zum sehr spaßigen Kommentare eines alten Seckenheimer Allmendbürgers, als er am und Bürger, als sie mit zittrigen Händen fangenen. Wie Leonore Godeck-Fuchs in n Be. Donnerstag hei einem Arbeitsunfall ums Mittwoch im Seckenheimer Rathaus seine diesjährige Allmendrente in Empfang hren Namen unter das Auszahlungsdekret ihren Begrüßungsworten sagte, sollen diese Leben. Während der Nachtschicht, gegen nehmen durfte. Das Städtische Gartenbauamt mit seiner Landwirtschaftsabteilung setzten. Die älteste Bürgerin war in Feu-— im Laufe der letzten zehn Jahre schon zur 24 Uhr, stieg der Arbeiter in einen Abfüll- unter der Leitung von Fritz Amann richtet diese Auszahlung alljährlich so ein, denheim die Witwe von Martin Bordne, die Tradition geworden— Veranstaltungen nicht E bunker mit Schwefelkies, da der Kies nicht daß sie kurz vor den Weihnachtsfeiertagen, den alten Bürgern eine ebenso schöne heute in T 6 ansässig ist und noch ohne durch die Austrittsöffnung rutschte. Als er wie klingende Erinnerung an die Bürgerherrlichkeit der selbständigen Gemein- Brille den Empfang des Höchstbetrages die Oeffnung freistoßen wollte, geriet die den bringt. In dieser Stunde lebt auch noch einmal der alte Bürgerstolz auf, da quittierte, während in Seckenheim Johann ber-Liga Masse in Bewegung und verschüttete den diese Rechte in allen Eingemeindungsverträgen verbrieft sind.„Wir haben die Jakob Wolf mit 91 Jahren der älteste All- Tages. Unglücklichen. Als er von seinen Arbeits- Stadt nicht gewollt— sie hat uns gebraucht“, heißt es, und deshalb soll sie auch mendbürger war. Während in Seckenheim den, An kollegen vermißt wurde, ließ man den neben den immerhin beträchtlichen Rechten auch die wenigen Pflichten für die die Auszahlung der Allmendrenten an zwei wonach Schuefelkies schnellstens ab und fand auch„Stadttrabanten“ tragen. Tagen in einem Raum des Gemeindesekre- n Mit- den Verschütteten. Er gab jedoch kein 5 5 5 5 tariats erfolgte, werden in den anderen Vor- t haben Lebenszeichen mehr von sich. Die Allmende ist ein von den Bürgern Summe von 31946 Mark zu Buche steht. orten Nebenzimmer von Gasthäusern dazb hrheits. Werd nis voller S einer Gemeinde gemeinsam genutztes Ge- Sandhofen kolgt mit 361 Berechtigten mit penutzt.„Es kommt mir vor wie ein 8. Ke Kine jüngere Frau aus der Ingenstadt e Odder Gemeindesut. Dieses All- 16 807 Mark, Käfertal mit 15 und 2 060 Mark, Klassen- oder Bürgertreffen, wenn ich all- Rat der erlitt, als sie ihren zehn Wochen alten Saug- 1 t.. der Gemeinde Neckarau mit 90 und 6 250 Mark. Wallstadt jährlich meine Allmendrente holen kann“, nur der Unterhaltung dienen, sondern dem zusam- ling baden wollte, einen Schwächeanfall und 25. 175. Erechtisten Bürgern mit 160 und 16 807 Mark, Friedrichsfeld mit meinte einer der ganz Alten,„und mit Be- Hörer auch den direkten Kontakt mit den werden, stürzte zu Boden. Das hilflose Kind ertrank 2 80. 8 25 Von 1 Vätern auf die 19 und 756 Mark und Rheinau schließlich dauern sehe ich dem Tag entgegen, wenn dauernden Werten der Kultur erhalten, ihn edsstaat in der Badewanne. Der Unglücksfall wurde Möglichkeit d 1 5. 1 mit 3 und 210 Mark. Die ausgezahlten Ren- einmal auch das letzte Stück unseres anregen und über alles äußerlich Trennende ritt. Pie von der Schwester der Frau entdeckt, als sie Gerade aus 1 155 338 8 1 5 ten liegen zwischen 12.05 Mark in der früheren bürgerlichen Zusammenhaltes ver- hinweg die menschlichen Bindungen fördern. Kretäre an der Wohnungstüre läutete und niemand iert i 5 8„ 8 8 5 untersten Klasse und zu 87.72 Mark in der schwunden ist und wir dann endgültig Ein- Das mit großem Beifall aufgenommene, mit dem sol öflnete, dagegen aber ein leises Stöhnen e VVV Klasse VII. wohner der Großstadt geworden sind.“ Bravour gespielte und vor den einzelnen N wahrzunehmen war. Nach Oeffnen der Woh- Bürger und dem 1 Reine di Ueberall in den Vororten sah man des- hama Darbietungen jeweils erläuterte Programm . I kante wan ee dee dee deere, e eee, onnte nach allen Eingemeind en 1 er- in jähriges“ i f 2—: 5 5 Araber. 9 8 hin über 883 eee e ee„7VVVVVVVVVVVCGFGFGFGF nisten. 3 . 17 N fügen. Dazu kam in den Gemeinden mit e C 2 9 P 15 atte 1 Waldbeständen wie Seckenheim, Friedrichs- Der Traum vom groben Kassenschranł 25. Jubiläums programm:„Diebe haben's schwer“ von Monicelli 5 5 n die ge auf t man bei F e 3 Fünfundzwanzig Filme, davon fünf mit und liebenswürdig heruntergedreht, daß non e 1 on Wellen e N dem Prädikat„besonders wertvoll“ und man am Ende mit den geprellten Ganoven PHNON annne ms großes Speziulnaus n e N n der buch- neun mit dem„wertvoll“ der deutschen nur noch tiefes Mitleid empfindet. Der 07, 58, Planken, ſel. 268 44/45 em bestand, anteil hatten, Der Allmend- pilmbewertungsstelle bedacht: Das ist die Traum v großen Kassenschrank ist zer- C bestand und auch die Waldfläche reduzierte Bil. 18 15 12121 N 8„ 5 sich von Jahr zu Jahr, so daß die Stadt e 1 e N 1. 5 e 1 nung fand man die Frau bewußtlos vor, Mannheim ab 1. Januar 1938 bei einem All- e e 1 55 j 12 0 i während der herbeigerufene Arzt bei dem mendbestand von nur noch 424 Hektar die senau sein„Einjähriges“ feiert. Kritische Sie haben's wirklich schwer, die Herren Säugling nur noch den Tod feststellen konnte. 5 Betrachter mögen einwenden, daß ein Jahr Diebe: Nach mancherlei Hindernissen durch- Von der Straßenbahn erfaßt An seinen schweren Verletzungen ver- starb ein 24 Jahre alter Fußgänger, der gegen 21.30 Uhr in Höhe der Straßeneinmündung M 7/N 7 beim Ueberschreiten der Gleise von einem Straßenbahnwagen der Linie 1 erfaßt worden war. Er hatte sich einen Ober- schenkelbruch und schwere Kopfverletzungen zugezogen. Unfallflüchtiger gestellt Wie bereits berichtet, war am vergangenen Dienstagmorgen gegen 5.35 Uhr auf- der Neckarauer Straße ein 51jähriger Mann von einem Motorroller angefahren und erheblich Verletzt worden. Der Fahrer hatte sich nicht weiter um den Unfall gekümmert und war weitergefahren. Er wurde jetzt bei der Uber- wachung der Neckarauer Straße von einem Polizeibeamten erkannt und gestellt; er gab auch zu, an dem Unfall beteiligt gewesen zu Lein. Randalierender Gast In einem Lokal in der westlichen Neckar- stadt mußte die Polizei mit Gewalt gegen einen tobenden Gast vorgehen, als sie ihn festnehmen wollte. Der 25jährige hatte im Laufe einer Ausein andersetzung einer jünge- ren Bedienung das Glas an den Kopf ge- sogenannte Naturalnutzung durch eine Geld- rente ablöste. Dabei war der ständige Rück- gang der Nutzungsfläche ausschlaggebend. Diese Ablösung mit Geld löste in den folgen- den Jahren zahlreiche Debatten aus und erst vor zwei Jahren ging ein Prozeß Seckenhei- mer Bürger gegen die nicht richtige Berech- nung der Allmendrente zu Ende. In diesem Prozeß war auch das nicht gewährte Geld für das Gabholz eingeklagt worden. Auch hier fanden die Seckenheimer keine Gegen- liebe mit ihrer Klage, denn die gesetzlichen Bestimmungen machen die geldliche Ab- lösung beim Gabholz davon abhängig, daß aus dem noch bestehenden Gemeindewald eine Rendite gezogen werden kann. Dies ist aber bei den stark reduzierten Waldbestän- den in Mannheim, die ständig aufgeforstet werden müssen, kaum der Fall. Nun steht auch dieser letzte Rest ein- stiger Bürgerherlichkeit auf dem Aussterbe- etat. Die neue Gemeindeordnung von Baden- Würtemberg vom 1. April 1956 macht ein Nachrücken in den sogenannten Bürgerge- nuß unmöglich. In etwa 25 bis 30 Jahren werden die„jüngsten“ Allmendberechtigten der Jahrgänge 1899/1900 nicht mehr am Le- ben sein; dann verschwindet das Wort„All- mendrente“ endgültig aus dem Vokabula- rium der Gemeinden. noch keine Zeit ist und daß die Prädikate aus Wiesbaden nicht unbedingt ein Quali- tätsmahßstrab sein müssen(wir haben das ja schon oft genug erlebt). Der Kritiker aber steht nicht an, zu sagen, daß die Linie, die das unter der Leitung von Oskar Bass- ler und Geschäftsführer Adolf Weippert stehende Haus am 18. Dezember 1958 mit Franz Peter Wirths„Helden“ frei nach Bernard Shaw einschlug, im großen und ganzen gehalten wurde. Beweis: Die viel- fach preisgekrönten Filme„Serengeti darf nicht sterben“,„Verdammt sind sie alle“, „Paradies und Feuerofen“, Im Kittchen ist kein Zimmer frei“ und jetzt, als Jubi- jaums-Programm, das italienische Gauner- Stückchen Diebe habens schwer“.(Nicht ohne ein gewisses Zweckdenken wies„Ba- Varia“- Pressechef Heinz Kisseberth vor der Mannheimer Erstaufführung für die Bundesrepublik bescheiden darauf hin, daß die„Helden“ und die„Diebe“ nur in sei- nem Münchner Verleih zu haben sind.) * Mit der reizvollen, köstlichen, humori- gen und für den harten Existenzkampf völ- lig verarmter Stehler sehr bezeichnenden Komödie„Diebe haben's schwer“ ist dem renommierten Regisseur Mario Monicelli („Väter wieder brechen sie endlich und glücklich die verhei- Bungsvolle Wand, hinter der ein juwelen- geladener Panzerschrank stehen soll. Aber es ist nur die Küche der Einbruchs-Wobnung, die sie durch eine schlichte Tür viel einfa- cher hätten erreichen können. Die Diebe haben sich geirrt und kehren resigniert zu schlecht bezahlter, ehrlicher Arbeit zurück. Nur, weil zwei alte Tanten die Möbel wie- der mal umgestellt haben, ging der ganze schöne Plan schief Hier wird„wissenschaftlich“ gearbeitet, Wenn auch ohne Erfolg. Hier wird eine At- mosphäre gezeichnet, deren Höhepunkte situationskomische Ergötzlichkeiten sind, die — hart am Rande des Klamauks— das Pu- blikum einfach begeistern müssen. Welche Typen! Welche Einfälle! Die Franzosen lie- Ben Jean Gabin in der ersehnten Zelle noch philosophieren; die Italiener bieten prakti- schen(aber harmlosen) Anschauungsunter- richt. Daß dieser Film nebenher noch eine saftige Parodie auf„Rififi“ ist, sei am Rande vermerkt. „Die Diebe“, Vittorio Gassmann, Marcello Mastroianni, Toto, Memmo Carotenuto, Re- nato Salvatori, Carlo Pisacane und Tiberio clettern(vergeblick) Uber das Dach ein paar ehrenwerte Gauner, um einen Panzerschruank zu knacken, dier leider am falschen Platze steht. Regisseur Mario Monicelli drehte den preisgekrönten ita- lienischen Film„Diebe haben's schwere, über den wir nebenstehend berichten und der ab heute zum einjährigen Jubiläum des„Klei- nen Hauses“ der Planhenlicktspiele läuft. Bild: Bavaria Forfen, wobei die Getroffene derartige a. 5 und Söhne“) ein großer Murgia agieren so, daß man ihnen ihre Rol- Schnittwunden im Gesicht erlitt, daß sie sich In diesen Tagen jedoch mußte die Stadt- Wurf gelungen; Echtes Milieu, einmalig len bis auf den letzten Ganoventrick glaubt. 1 in ärztliche Behandlung begeben mußte. An- verwaltung in den acht Vororten noch 87947 typische Darstellung, hervorragende Syn- Diese Diebe sind lieb, und der Film, der um Die Friedhöfe sind am 24. und 31. De- schließend versetzte der junge Mann der Wirtin noch einen Faustschlag ins Gesicht. Als die Polizei ihn festnahm, schlug er wie ein Irrer um sich und verletzte einen Beamten. Mark zur Auszahlung an die Allmendbe- rechtigten bringen. Dabei liegt zahlenmäßig Seckenheim mit 488 Berechtigten und 23 671 Mark an der Spitze, während Feudenheim mit 336 Berechtigten mit der höchsten chronisation und eine Fülle urkomischer Schmunzel- Situationen kennzeichnen einen Film, bei dem böse Anwärter auf den Die- besberuf nichts lernen, die guten Zuschauer aber nur lachen können. Das ist so nett sie herum gedreht wurde, ist es wert, gese- hen zu werden. Moral: So schwer's die Diebe haben— man kann sich daran laben. Hans-Werner Beck zember bis 19 Uhr geöffnet. Zur Anmeldung von Sterbefällen wird bei der Friedhofsver- waltung am 26. Dezember und 2. Januar jeweils von 8 bis 12 Uhr ein Bereitschafts- dienst eingesetzt. Ouler Ra. 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Dezember 1959/ Nr. 292 Die Saarländer stöhnen und kaufen „Deutsche Weihnachten“ an der Saar/ Vieles ist billiger/ Einkommensverluste zwischen acht und zehn Prozent Saarbrücken.„Sehen Sie sich diese Ver- kaufsschlacht an und sagen Sie dann selbst, ob es den Saarländern so schlecht geht, wie sie immer behaupten.“ Mit weitausholender Gebürde weist der Direktor eines der größten Warenhäuser Saarbrückens bei diesen Wor- ten über die erregt summende Menschen- menge, die sich am Nachmittag dieses ver- kaufsfreien Sonntages in den Gängen zwi- schen den warenbeladenen Ver!kaufstheken seines Geschäftes buchstäblich Kopf an Kopf drängt.„Die Gabentische an der Saar werden diesmal nicht spärlicher gedeckt sein als in den Jahren der Frankenwährung“, sagt der Geschäftsmann voraus. Er stimmt darin mit den meisten Ge- schäftsleuten überein, die fast alle von einer „ snormen Kaufwut“ der Saarländer bei ihrer Geschenkauswahl für das erste Weihnachts- test nach der wirtschaftlichen Rückgliederung res Landes an die Bundesrepublik berich- ten. Mit an der Spitze stehen auf vielen Wunschzetteln deutsche Fensehgeräte, Radios und Kühlschränke, deren Kauf für die Saar- länder durch die französischen Zoll- und Uberall und jederzeit proft Henninger 2 e, be, Steuerbelastungen(die Preise waren um 40 bis 60 Prozent höher als in der Bundesrepu- lik) lange Jahre hindurch unrentabel war. Erst seit der Rückgliederung am 6. Juli sind Sie zu den bundesdeutschen Preisen auch im Saarland erschwinglich. Auch zahlreiche andere Geschenke, die die Saarländer diesmal aus dem(dank der wei- terhin zollfreien französischen Einfuhren) be- sonders reichhaltigen Warensortiment der Geschäfte für Angehörige und Freunde aus- suchen, sind gegenüber den früheren Fran- kenpreisen erheblich billiger geworden., Hier einige Beispiele drastischer Preissenkungen, Wie sie das Statistische Amt der Saarregie- Tung ermittelt hat: Der Preis für einen Stra- Henanzug guter Kammgarnqualität ist von 28 000 Franken(das sind zum Kurs 100:85 Umgerechnet etwa 212 DMW) vor dem Tag& auf 180 DM zurückgegangen, die Preise für ein Küchenbüfett von 59 000 Franken(500 DM) auf etwa 375 DM und für eine Schlafzimmer- einrichtung von rund 122 000 Franken(1040 DW) auf etwa 600 DM. Ungeachtet dieser erheblich verbesserten Einkaufs möglichkeiten für das Fest aber zei- Sen die Saarländer im Gespräch meist deut- liche Unzufriedenheit.„Der Bauch ist voll, die Zigarre schmeckt und der 1. FC Saar- brücken steht auf einem guten Tabellenplatz, Was also sollen die Leute anderes tun als nörgeln“, versucht ein saarländischer Jour- nalist diese Erscheinung zu erklären, ohne ihr allerdings wirklich gerecht zu werden. Tatsächlich sind die Lebenshaltungs- kosten an der Saar gegenüber der Franken- Zeit nach den Ermittlungen der Saarregie- rung nur geringfügig gesunken, weil ausge- rechnet einige der wichtigsten Nahrungs- mittel wie Brot und Zucker merklich teuerer geworden sind.„Früher haben wir die But- ker aufs Fensterbrett gelegt, heute legen wir die Margarine in den Kühlschrank“, charak- terisiert ein an der Saar oft erzähiter Witz diese Entwicklung, von der auch einige Ge- mugmittel betroffen sind. 20 schwarze Ziga- retten kosten heute wie überall im Bundes- gebiet 1,50 DM gegenüber nur 110 Franken 0,9 5 DW) vor dem Anschluß, was einigen Herstellern zu einem Umsatzrückgang um etwa ein Drittel geführt hat. Ein Glas Bier, krüner für 35 Franken zu haben, wird heute in den meisten Lokalen für 40 Pfennig aus- geschenkt. 8 Hinzu kommt, daß nach dem ersten Preis- durcheinander im Anschluß an die Wäh- rungsumstellung jetzt zwar die Preise im Handel von Ausnahmen abgesehen, dem bundesdeutschen Niveau angepaßt sind, Nicht aber die Sätze für Dienstleistungen be- stimmter Handwerkszweige. Die meisten Saarländischen Friseure beispielsweise las- sen sich einen Haarschnitt noch mit 2,50 DM bezahlen und die Preise für Essen und Vebernachtung im Gaststättengewerbe lie- gen sogar um 16 Prozent über dem Bundes- durchschnitt.„Wenn Tausende von Saar- ländern auswärts essen müssen, darf eine einfache Linsensuppe mit Würstchen nicht wie zur Zeit 2,50 DM kosten“, kritisiert ein Sprecher des DGB in Saarbrücken diesen Zustand. Hauptursache für die Klagen der Saar- länder aber sind zweifellos die durch den Wegfall des Frauen- und des Kindergeldes sowie anderer Sozialzulagen bedingten Ein- kommensverluste. Sie liegen nach Angabe des DGB im Durchschnitt zwischen acht und zehn Prozent und werden durch die einge- tretenen Preissenkungen noch durch die kurz vor dem Tage X neu vereinbarten Tariflöh- nen aufgewogen, die mit zu den höchsten im Bundesgebiet zählen. Außer den Arbeitneh- mern im öffentlichen Dienst, deren Verluste bis zu 25 Prozent auch durch die im Anschluß an die wilden Streiks im November gewähr- ten Härtezulagen nicht ausgeglichen werden, haben besonders große Einbußen vor allem die Empfänger niedriger Einkommen erlit- ten. Die jüngeren Verkäuferinnen im Ein- zelhandel beispielsweise, die früher den allen Arbeitnehmern gesetzlich garantierten Min- destlohn von 33 000 Franken(etwa 280 DM) bekommen haben, müssen heute nach Weg- fall dieser Garantie teilweise mit 200 und 220 DM auskommen. Die durch derartige Einkommensverluste verursachte Lage wird in vielen Familien noch dadurch verschärft, daß sie sich mit dem Tag X nach jahrelang geübter Kauf- Zurückhaltung weit über das angesparte Kapital hinaus in Teilzahlungskäufe ein- ließen und dabei nach den Worten eines Bankkaufmannes„ein Ratenkorsett ange- zogen haben, das auf die Luft drückt“. Seit her sollen in vielen Betrieben nach Auskunft der Unternehmer die Lohnpfändungen er- heblich zugenommen haben. Nach Ansicht des Geschäftsführers Schön vom saarlän- dischen Einzelhandelsverband haben zu dieser Entwicklung unter anderem auch die nicht wählerischen Praktischen mancher bun- desdeutscher Vertreter beigetragen, die zu einer Flut von Klagen saarländischer Ge- schäftsleute wegen unlauteren Wettbewerbs geführt haben. Schön weiß unter anderem von einer Hausfrau zu berichten, die ahnungslos einem Vertreter auf dessen Wunsch hin„nur für den Chef“ die Vorführung einer Wasch- maschine in ihrer Wohnung unterschriftlich bestätigte. Wenige Tage später stand die Maschine im Wert von 1 200 Mark vor ihrer Tür, versehen mit einer Auftragsbestätigung der Firma. Vorkommnisse dieser Art, die schnell die Runde machen, haben dazu geführt, daß vor allem auch Geschäftsleute an der Saar auf die in Scharen auftretenden Vertreter aus dem übrigen Bundesgebiet nicht gut zu Sprechen sind. Mittlerweile zeichnet sich allerdings schon ab, daß dieser Warenaustausch, der gegen- seitige Lieferungen in der Höhe des Waren- verkehrs aus dem Jahr 1935 vorsieht, nicht in dem vorgesehenen Ausmaß funktioniert. Da- zu tragen unter anderem die umständlichen Grenzformalitäten bei, die viele saarländi- sche Importeure abschrecken, aber auch die Preispolitik verschiedener französischer Hx- porteure und ihrer Partner an der Saar, die den Vorteil der Zollbefreiung in den selten- sten Fällen an den Verbraucher weitergeben. Die rot-weißen Warenschildchen mit der Aufschrift„Französische Ware— Zollfrei— Nur an der Saar“ in den Schaufenstern gel- ten heute daher bei den Saarländern längst nicht mehr als Garantie besonderer Preis- würdigkeit. Eine Reihe französischer Firmen wie- derum war schon bald nach dem Tag X ge- zwungen, an die Saar ungeachtet der Zoll- befreiung zum gleichen Preis wie im übrigen Bundesgebiet zu liefern, um Klagen ihrer Vertreter in der Bundesrepublik zu entgehen, deren Kunden dazu übergingen, ihren Be- darf mit französischen Waren an der Saar selbst zu decken. So hatten beispielsweise nach dem Tag x Scharen von Münchner Stu- denten an der Saar jede erreichbare Dose Pulverkaffee zum Preis von etwas über drei Mark aufgekauft, bis die französische Liefer- firma sich auch hier dem bundesdeutschen Preis von 4,95 Mark anpaßte. Wolfgang Feucht Dortmunder Feuerwehr wehrt sich Sprungtücher und Leitern waren rechtzeitig da/ Jetzt 26 Tote Dortmund. Die Zahl der Todesopfer des Expolisionsunglücks in Dortmund-Apler- beck erhöhte sich am Mittwoch auf 26. Am Mittwochnachmittag ist der 75 Jahre alte Kaufmann Edmund Funke im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, die er bei dem Brand nach der Explosion erlitten hatte, erlegen. Seine beiden 70 und 66 Jahre alten Schwestern waren tot aus den Trümmern geborgen worden. Sechs Schwerverletzte schweben noch in Lebensgefahr. Wie Mitglieder der Untersuchungskom- mission mitteilten, sind inzwischen alle Opfer der Katastrophe identifiziert worden. Bei der Obduktion mehrerer Leichen sei Leuchtgas im Elut festgestellt worden, es sei also möglich, daß die Bewohner der Un- Zlückshäuser vor rem Tod Gas eingeatmet hätten. Weiter wurde mitgeteilt, daß das Gas- rohrstück mit dem Riß an das Bundeskrimi- nalamt in Wiesbaden zur Untersuchung und Feststellung des Alters eingeschickt worden ist. Dis Dortmunder Feuerwehr verwahrte sich in einer Denkschrift gegen den Vorwurf, daß am Sonntagmorgen beim Einsatz weder Leitern noch Sprungtücher rechtzeitig da- gewesen seien. In der Schrift heißt es, die ersten Sprungtücher und tragbaren Leiter seien bereits sechs Minuten, nachdem die Feuerwehr von der Polizei alarmiert worden Sei, dagewesen. Weitere zwei Minuten spä- ter sei ein Löschzug mit Sprungtuch und Maschinenleiter an der Unglücksstelle ein- getroffen. Weder Leiter noch Sprungtuch hätten je- doch verwendet werden können. Das Haus Nr. 2 habe beim Eintreffen der Feuerwehr lichterloh gebrannt. Am Fuße eines Schorn- steins, an dem drei Menschen verzweifelt mit den Flammen kämpften, sei eine meh- rere Meter hohe Gasflamme emporgeschla- gen. Eine noch unter Strom stehende Stra- Benbahnleitung habe zerrissen auf der Straße gelegen und die Feuerwehrleute gefährdet. Durch die Manege trͤgt dieser Iajäkrige Ele- fantenbulle seinen kleinen Freund, das sechsjährige Shetlandpony Morckel. Der schwierige Dressur- akt wird von dem zur Zeit in Müncken gastierenden Zirkus Knie gezeigt. AP-Bild Strahlenschutz in der Gesundheitspflege Neue Aufgaben für Bundesgesundheitsamt: Messungen werden ausgewertet Berlin. Staatssekretär Dr. Georg Anders vom Bundesinnenministerium führte Pro- fessor Dr. Walther Liese als neuen Präsiden- ten des Bundesgesundheitsamtes ein. Der Staatssekretär nannte dabei den Schutz der Bevölkerung von radioaktiven Strahlen aus Kernwafken versuchen und aus der Verwen- dung von Atomenergie für wirtschaftliche Zwecke als ein wesentliches, neues Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege, Im Ein- verständnis mit dem Bundesatomminister werde das Bundesgesundheitsamt die Auf- gabe erhalten, die Ergebnisse der ständigen Strahlenmessungen im Bundesgebiet und in Westberlin nach biologisch- medizinischen Gesichtspunkten auszuwerten, und zwar auch deshalb, damit die Bundesregierung ihre internationalen Pflichten auf diesem Gebiete erfüllen könne. Der Staatssekretär verwies auf die Be- mühungen des Bundesgesetzgebers um ein umfassendes, modernes und klares Lebens- mittelgesetz sowie um die Schaffung eines „Lebensmittelbuchs“, In dem„Lebensmittel- buch“ sollten die gesundheitlich wesentlichen Eine Plage für ein ganzes Städtchen Empfindliche Strafanträge im Prozeß gegen die Schikferstadter„Betonbande“ Fankenthal. In einem mehrstündigen Pla- doyer zog Jugendstaatsanwalt Görtelmeyer vor der Frankenthaler Jugendkammer den strafrechtlichen Schlußstrich unter die Un- taten, mit denen sich die 22 Mitglieder der einstigen„Betonbande“ aus Schifferstadt, Kreis Speyer, zehn Monate hindurch her- vortaten. In stets wechselnder Besetzung, aber immer in Horden, die vor keiner Ge- Waltanwendung zurückschreckten, hätten die jungen Burschen lange Zeit hindurch das ganze Städtchen tyrannisiert, rief der Staats- anwalt aus, Sie seien nachgerade zu einer Landplage geworden— aber zu Hause hät- ten sie stets die lammfrommen Söhne ge- spielt, die kein Wässerlein trüben könnten! Gegen den erst 15jährigen„Boss“ der Schlüssel für bargeldlosen Einkauf „Plankauf“-Experiment in Würzburg: Rechnung kommt am Monatsende Würzburg. Ohne einen Pfennig Bargeld sollen künftig die Hausfrauen in Würzburg beim täglichen Einkauf ihre Taschen und Netze füllen können, wenn die„Plankauf- Rechenstelle GmbH Würzburg“ und die Württembergische Finanz Ad Stuttgart am 1. Januar ihr„Unternehmen Plankauf“ be- ginnen, um erste Erfahrungen mit der bar- geldlosen Abrechnung in Handel und Hand- Werk zu sammeln. Wie der bayerische Ein- zelhandelsverband in Würzburg mitteilte, sollen dem Plankaufring außer den Lebens- mittel- und Hausratsgeschäften auch Droge- rien, Frisieurgeschäfte und Schuhmacher- Werkstätten angehören. Jede Hausfrau bekommt einen kleinen Sicherheitsschlüssel, mit dessen Hilfe sich ein spezieller Kassenautomat in den Ge- schäften bedienen läßt, der nach jedem Ein- kauf den Rechnungsbetrag auf das Konto des jeweiligen Kunden bucht. Täglich nach Ge- schäftsschluß erhalten die Ladeninhaber den auf diese Weise den Kunden vorgestreckten Gesamtbetrag von den Finanzierungsinstitu- ten des Plankaufringes abzüglich zwei Pro- zent zurückerstattet, Die Rechenstelle ihrer- seits präsentiert den Kunden jeweils zum Monatsende die Gesamtrechnung. Unliebsamen Ueberraschungen beugen die Initiatoren des Plankaufes durch sorg- fältige Nachforschungen über die Zahlungs- fähigkeit jedes Kunden vor, von deren Er- gebnis sein Beitritt zum Plankaufring und die Höhe des montlich zur Verfügung ste- henden Kreditbetrages abhängig gemacht werden. Bande forderte der Staatsanwalt eine Jugendstrafe von unbestimmter Dauer. Sie soll jedoch mindestens auf eineinhalb Jahre, höchstens auf dreieinhalb Jahre be- messen sein. Die drei anderen Rädelsführer sollen mit Jugendstrafen zwischen 18 und 30 Monaten belegt werden, während nach dem Willen des Staatsanwaltes vier„Mit- läufer“ mit Jugendarrest zwischen ein und vier Wochen und die restlichen Mitglieder der Bande mit Gefängnisstrafen zwischen drei und zwölf Monaten, durchweg aber unter Zubilligung einer Bewährungsfrist, davonkommen sollen. Diese Strafanträge waren die Bilanz für insgesamt 55 gemeine Vergehen und Ver- brechen, die auf das Konto der 18- bis 20. jährigen Burschen kamen. Im Vordergrund standen dabel Sittlichkeitsverbrechen, deren Opfer in der Regel junge 15 jährige Mädchen Waren. Zu den zahlreichen Sachbeschädi- gungen sagte der Staatsanwalt, nur ein Teil jener Straftaten könne mit jugendlichem Uebermut entschuldigt werden— in der Mehrzahl der Fälle hätten die jungen Bur- schen jedoch eine sinnlose Zerstörungswut erkennen und jeden Respekt vor fremdem Eigentum vermissen lassen. Das gelte auch für einen Teil der Diebstähle und Einbrüche — und in besonderem Maße für die vier vor- sätzlichen Brandstiftungen, durch die Werte von fast 4000 Mark in Flammen gufgegan- gen seien. Nach den Plädoyers der sieben Verteidi- ger vertagte die Jugendkammer den in sei- nem Umfang und in seiner Art bisher vor diesem Gericht wohl einmaligen Prozess bis zum kommenden Dienstag. Zwei Tage vor Weihnachten erfahren die Mitglieder der „Betonbande“ dann, wie das Gericht ihre strafbaren Handlungen einstufen wird. 5 Voraussetzungen für die einzelnen Lebens- mittel zusammengestellt werden. Auf diesem Gebiet werde das Bundesgesundheitsamt ebenso mitzuarbeiten haben, wie bei dem kommenden Arzneimittelgesetz, wo ihm die Registrierung der zugelassenen Arzneimittel übertragen werden. In diesem Zusammenhang erwähnte der Staatssekretär den Entwurf eines Bundes- Seuchengesetzes, der dem Kabinett vorliege. Hierbei sei der Leitgedanke nicht mehr nur die Bekämpfung, sondern vor allem die Ver- hütung der Verbreitung übertragbarer Krankheiten. Der jetzt 60 jährige neue Chef des Bundes- gesundheitsamtes stammt aus Friedberg in Hessen. Er ist Natur wissenschaftler und Me- diziner und seit 1927 im wissenschaftlichen Beine gut- alles gut! Deshalb meine Devise: Ich bleibe bei! Dienst der deutschen Gesundheitsverwal- tung tätig. Vorgänger von Professor Liese War Professor Dr. Wilhelm Hagen, der we- gen Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand trat. „Das Menschenmögliche getan“ Stuttgart. Die Technischen Werke de Stadt Stuttgart glauben das Menschenmög liche zu tun, daß sich in ihrem Versorgung bereich ein Explosionsunglück wie das jüngt in Dortmund nicht ereignen kann. Nach An gaben des Leiters der TWS, Generaldirekto Dr. Heinrich Kaun, haben Kostenvergleich mit anderen Energieversorgungsunterneh men ergeben, daß in Stuttgart für die Pflege und Ueberwachung des Gasrohrnetzes die meisten Mittel aufgewendet werden. Nur in Wiesbaden komme man an die Aufwendun- gen der TWS für Betriebs- und Unterbal- tungsarbeiten am Gasrohrnetz nahe heran. Die TW8S haben allein in diesem Jahr fast ein Drittel der insgesamt 1700 Kilometer langen Gasleitungsstrecken durch Abbohrun- gen in Abständen von zwei Metern überprükt. Die von den TWs für Betriebs- und Unter- haltungsarbeiten am Gasrohrnetz alifge⸗ brachten Mittel sind von 6,3 Millionen Mark im Jahr 1953 auf 13,5 Millionen Mark in die- sem Jahr gestiegen. Gasrohrleitungen gesichert Koblenz. Um Unglücksfälle durch Gas weitgehend unmöglich zu machen, habe die Energieversorgung Mittelrhein während der letzten fünf Jahre einen großen Teil ihrer Gußrohrleitungen durch sicherere Stahl- rohrleitungen ersetzt und dafür 2,4 Millio- nen Mark ausgegeben, sagte Direktor Wal- ter Dassel vor Journalisten in Koblenz. Wie Weit die insgesamt 900 Kilometer lange Rohrleitung nun aus Stahlrohren besteht, Wurde allerdings nicht mitgeteilt. Sonnteg, den 20. Dezember 13 bis 18 Uhr geöffnet. WER RECHNEN KANN · ur BEI 1 1 4. Süödafrikunische Japanischer Lachsschinken 1987er 1 5 Ananas 125 Thunüisch in di 9o 1.40 Seasielels une—— in Stücken I/ Dose 18 200-g- Dose— 5. keiner franz, Tatelrotwein 2 25 ngarische ie mee port. Sardinen„ Hafermastgänse 8* 9 in Olivenöl Amerikanische Deuischer 5355 1.78 ee, 1.75. a g: 80 könnchen Traubenseket polnische 5 5 V ene eee n ee 3,65 Mastgünse Amerikanische CCC N 1½ Ti. m. steuer g 500 f 1.95 in Tomaten-, Sahne- u. 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Dezember 1959 AUS DEN BUNDESLAND ERN Seite 8 eee Unsere Korrespondenten melden dugerdem: Lebenslänglich Zuchthaus beantragt Duisburg. Gegen zwei der erfolgreichsten deutschen Bankräuber der Nachkriegszeit, den 31jährigen Heinz Schäfer und den 34jäh- rigen Fritz Reinhard, beantragte der Ober- staatsanwalt vor dem Duisburger Schwur- gericht lebenslängliche Zuchthausstrafen und Sicherungsverwahrung. Zusätzlich verlangte er für Schäfer noch 15 Jahre und für Rein- hard zwölf Jahre Zuchthaus, Schäfer und Reinhard hatten im Januar 1957 bei einem Raubüberfall auf eine Sparkasse in Essen 105 000 Mark und im Oktober 1956 bei einem Ueberfall auf die Sparkasse Neuß 47 000 Mark erbeutet. Der Anklagevertreter hält die beiden für überführt, im Dezember 1957 gemeinschaftlich den 28 Jahre alten Schwa- ger Schäfers, Otto Schott, ermordet und an ihrem Komplicen Herbert Klocker einen Mordversuch unternommen zu haben. Schä- ker wird außerdem ges Mordversuchs an dem mitangeklagten Reinhard beschuldigt. Außerdem werden den beiden Angeklagten mehrere Autodiebstähle zur Last gelegt. Das Urteil soll am Montag gefällt werden. Einbrecher ließen 20 000 DM liegen Hanau. Schwarz ärgern werden sich un bekannte Gangster darüber, daß sie sich in der Nacht zum Mittwoch nach einem Ein- bruch in die Hanauer Stadtsparkasse mit 1400 DM Beute in Hartgeld abgeschleppt haben. Nach Mitteilung der Polizei haben die Diebe in das falsche Fach eines Panzer- schrankes gegriffen, den sie mühevoll aufge- schweißt hatten, In einem anderen Fach lag nämlich die wesentlich höhere, aber nicht so„schwerwiegende“ Summe von 20 000 DM — und zwar in Scheinen. Massenunfall auf der Autobahn Fallingbostel(Niedersachsen). Auf der Autobahn Hamburg Hannover gab es am Donnerstag in der Nähe von Fallingbostel einen Serienzusammenstoßg, bei dem fünf Lastzüge und ein Sattelschlepper der Bun- deswehr beschädigt wurden. Den Unfall ver- ursachte ein Hamburger Lastzug, der wegen Glätte ins Schleudern geriet, wobei sein An- hänger umkippte. Die darauf folgenden Lastzüge sind beim Versuch, dieses Hinder- nis zu umfahren, ebenfalls verunglückt. Ein Fahrer wurde verletzt. Der Autobahnver- kehr war für zwei Stunden blockiert. Schüsse im Vergnügungsviertel Bochum. Bei einer Schlägerei im Bochu- mer„Vergnügungsviertel“ schoß ein 33 Jahre alter Kaufmann aus Wanne-Eickel mit einer Pistole auf einen 47 Jahre alten Schachtmeister aus Dortmund, der tödlich getroffen wurde, Ein 27 Jahre alter Arbeiter aus Dortmund erhielt dabei einen Streif- schuß an der Schulter und einen Steckschuß im Oberarm. Der Schütze wurde festgenom- men. Zwei schwere Jagdunfälle Hofheim(Unterfranken). Bei einer Wild- schweilnjagd in den Wäldern um Fuchsstadt (Kreis Hofheim) hat der 51 Jahre alte Land- Polizeibeamte Gregor Karl aus Hofheim in der Nacht zum Mittwoch den 63 Jahre alten Bürgermeister von Fuchsstadt, Georg Weiler, aus Versehen erschossen. Wie die Land- Polizei Schweinfurt am Donnerstag mitteilte, liegt nach den bisherigen Ermittlungen eine Fahrlässigkeit vor. Zu einem ganz ähnlichen Jagdunfall kam es am Donnerstag in der Nähe von Spital westlich von Klagenfurt. Hierbei wurde der 59 jährige Bauer Heinrich Glawschnigg von seinem besten Freund Josef Striedinger versehentlich erschossen. Gebrüder-Grimm- Gedenkstein eingeweiht Göttingen. Ein Gedenkstein zur Erinne- rung an die beiden Göttinger Professoren, die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, wurde in Göttingen eingeweiht. Der Stein, der von dem Hannoverschen Bildhauer Professor Scheuernstuhl geschaffen wurde, zeigt Märchenmotive aus Grimms Märchen. Junge Hunde von Ratten angefressen Frankfurt. Unglaubliche Zustände wur- den vom Wiesbadener Tierschutzverein auf dem Lagerplatz eines Schrotthändlers an der Straße zwischen Trebur und Gernsheim im Kreis Groß Gerau aufgedeckt. Die Be- auftragten des Vereins fanden 16 völlig ver- Wahrloste und halbverhungerte Hunde. Vier kaum fünf Wochen alte Tiere waren von Ratten angefressen und konnten nicht mehr gerettet werden. Die übrigen 12 Hunde wur- den in ein Wiesbadener Tierheim gebracht. Mit Hilfe zahlreicher Geld- und Futter- spenden gelang es, die Tiere am Leben zu erhalten. Wie vom Tierschutzverein am Donnerstag mitgeteilt wurde, hatte der Schrotthändler ein Hunde-Auffanglager unterhalten. Gegen ein Aufgeld habe er bei Bauern gute Hunde gegen„schlechte“ eingetauscht und die ein- gehandelten Tiere nach seinen eigenen An- gaben für Versuchszwecke an ein großes Werk geliefert. Als der Mann auf Blut- Spritzer an seiner Kleidung aufmerksam ge- macht worden sei, habe er zugegeben, einen Hund mit einem Knüppel erschlagen, den Kadaver gekocht und das Fleisch den übrigen Tieren zum Fraß vorgeworfen zu haben. Gegen den Hundebesitzer wurde Strafanzeige erstattet. Fünf Jahre Zuchthaus für Kindestötung Kassel. Das Kasseler Schwurgericht ver- urteilte am Donnerstag die 23jährige Inge Strohberg aus Ehlen(Kreis Wolfhagen) zu fünf Jahren Zuchthaus, weil sie ihr sechs Monate alte Kind mit Essigessenz getötet hatte. Defekt am Fahrstuhl Brandursache Saarbrücken. Die Ursache des Brandes im Verwaltungsgebäude des Saarbrücker Rundfunks in der Nacht zum Montag ist noch immer nicht völlig geklärt. Der Leiter der Saarbrücker Feuerwehr äußerte die Vermutung, daß ein Defekt der Fahrstuhl- anlage zu einem Kurzschluß geführt hat. In der Nacht zum Samstag waren sieben Putz- frauen des Rundfunks stundenlang einge- Sperrt, als der Fahrstuhl vermutlich in- folge eines Kurzschlusses plötzlich stehen blieb. Derselbe Defekt könnte zwei Tage später den Brand ausgelöst haben, der einen Schaden von etwa 200 000 Mark ver- Uursachte. Die Paläste des Scheichs waren schuld Der falsche Herrscher von Kuweit muß auf zweieinhalb Jahre ins Gefängnis München. Zweieinhalb Jahre wird der 30 jährige irakische Kaufmann Abdullah Salam- Saeed, alias„Scheich Abdullah al Mubark al Sabah of Kuweit“, hinter deutschen Ge- kängnismauern überlegen können, ob seine Vorstellungen über die Regelung von Schuld- verhältnissen in Ordnung sind. Eine Straf- kammer des Münchner Landgerichts schickte wegen fortgesetzten Betrugs und Urkunden- fälschung den Sohn eines ehemals angesehe- nen Kaufmanns aus Mossul auf zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Abdullah, der nach seinen Angaben sogar einmal Honorarkonsul in Mossul werden sollte, kam folgendermaßen mit dem deut- schen Strafgesetz in Konflikt: um nach schwe- ren finanziellen Verlusten wieder„flüssig“ zu werden— er hatte angeblich für den Scheich von Kuweit zwei Paläste gebaut, wofür ihm sein Auftraggeber 120 000 Pfund Sterling schuldig geblieben sein soll— fälschte er in seinem Paß seinen Namen in den des „Scheichs Abdullah al Mubark al Sabah of Kuweit“ um und ließ sich im vorigen Jahr bei der Deutschen Bank in München rund 5838 Mark als Gegenwert von 500 Pfund Ster- ling zu Lasten„seines“ Kontos bei der briti- schen Mittelost-Bank in London auszahlen. Wenige Tage später kassierte er, mittlerweile nach Nürnberg gereist, auf die gleiche Weise wie in München bei der dortigen Filiale der Deutschen Bank 584398 Mark, den Gegen- wert von 50 000 Pfund, und flog sofort außer Landes. Als er in Rom einen ähnlichen Coup über 60 000 Pfund landen wollte, ereilte ihn sein Schicksal. Die„Britiss Bank of the middle east“ hatte inzwischen herausgefun- den, daß der richtige Scheich von Kuweit seine Residenz in Basra überhaupt nicht ver- lassen hatte. Abdullah bestritt jede Betrugsabsicht und meinte mit weitausholender Armbewegung, er habe nur zu dem Geld kommen wollen, das ihm der Scheich noch schulde. Staatsanwalt, Verteidiger und Richter fanden, daß es dem Angeklagten von der Bank sehr leicht ge- macht worden sei. Die Bank habe die Identi- tät des„Scheichs“ nur ungenügend geprüft. Bei seiner Festnahme in Rom hatte Abdullah noch 384 000 Mark. Der Verlust der Bank betrug daher nur rund 6000 Mark. Straßenverkehr steigt unaufhörlich Stuttgart. Der Verkehr auf den Bundes- und Landstraßen Baden- Württembergs nimmt ständig zu. Die Zahl der zugelassenen Kraft- fahrzeuge hat sich gegenüber dem Vorjahr um 62 700 auf über 1,1 Millionen erhöht. Das bedeutet gegenüber dem Stand von 1938 mit 272 000 Kraftfahrzeugen eine Steigerung auf 407 Prozent. Seit der letzten Straßenverkehrs- zählung 1956 haben sich die Verkehrsmengen nach den jährlich durchgeführten Erhebun- gen auf der Autobahnstrecke Stuttgart-Heil- bronn im Durchschnittsverkehr um 30 Pro- zent, im Spitzenverkehr um 66 Prozent er- höht. Auf der Strecke Heidelberg Mannheim nahm der Durchschnittsverkehr um 18 Pro- zent, der Spitzenverkehr um 57 Prozent zu, auf der Strecke Karlsruhe Stuttgart- Ulm der Durchschnittsverkehr um 18 Prozent und der Spitzenverkehr um 47 Prozent. Der Ver- kehrsanstieg auf den Bundesstraßen beträgt seit 1956 im Durchschnitt 20 Prozent. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist von 22 386 im Jahre 1938 auf nunmehr fast 100 000 gestie- gen. 1938 fanden 705 Menschen bei Unfällen den Tod, im vergangenen Jahr waren es schon 1710. Schiffe auf Grund gelaufen Germersheim. Infolge des niedrigen Rhein- wasgerstandes sind bei Sondernheim im Kreis Germersheim vier Schiffe auf Grund gelaufen. Während zwei Schiffe inzwischen ihre Fahrt fortsetzen konnten, blieben die Motorschiffe„Gerdi“ aus Holland und„Rhe nus 66“ in der Nähe des Hafens mit Grund- berührung liegen. In der Nähe von Neuburg kuhr sich außerdem das Motorschiff„Brau- bach“ in der Stromsohle fest. Beseitigung von 8 4 5 7 22 Kleiner laden— Kleine Preise! Griegkörnern Uberleg nicht lang— kauf bei Blank! KOSRMETIK-wadNER Große Auswahl in MARKEN UHREN Mannheim 0 6, 3 planken f Telefon 2 12 97 Fondlerangebote und stark reduzierte Preise precnstungen: tgl. 10-10 Unt Zu jeder Uhr einen Garantieschein 2 7 im Fachgeschäft für Uhren— Schmuck— Trauringe N 7, 8 29 1 A 980 Uurmachermeister am Wasserturm 8 und Juwelier 8. UNSERE SETZEREl kenn meht Sorgfalt gouf eine geschmackvolle Gestaltung för IHRE ANZEIGE uns eingeht. 11 Uhr am Verteage „ Manmmneimer, Rui. Hawali-Anands Mr Lachsschinken handgewickelt, ca. 300 f Jägerpas tete etwas für den Feinschmecker Hawali-Ananas in heavy sirup, ½ Scheiben Calif. 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Posten, die der n ung dienen 89 174 617,90 130 749 675,29 654 214,95 39 521 380,22 1 843 828.37 172 769 098,83 3 082 081,64 Rückgriffs forderungen aus Haftungs- Verbinduienkeitens 4 472 548,6 265 025 798,37 Passiva 4 DM DM af 66 000 000,— 2. Rücklagen Gesetzliche Rücklage 17 865 173,26 Freie Rücklage 8 2 8 000 000,.— Werkerneuerungs- Rücklage 8 700 000,.— Rilcklage für Ersatzbeschaffung„ 4204 051,40 30 789 224,66 eee eee 265 025 798,37 Gewinn- und Verlustrechnung für 1958/59 Aufwendungen DM DM Eölnne ind Senate: 40 316 654, 28 Gesetzliche Sozialabgaben 4 842 193,06 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 19 262 788,66 Zinsen, soweit sie die Ertragszinsen über- 2 steigen 306 195,12 Steuern vom Einkommen, Ertrag U. vermögen 11 322 609,85 Vermögensabgabe 2 053 782,34 sonstige Steuern(ohne Zuckersteuer) 14729 855,78 23 106 247,97 Beiträge an Berufs vertretungen 674 504,99 Außerordentliche Aufwendungen 170 948,45 Zuweisung an Südzucker-Unter stützungswerk 750 000,.— Reingewinn: Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 10 335,08 Gewinn des Geschäftsjahres 1958/59 9 245 589,70 9 255 924,78 103 685 457,41 Erträge DM Gewinnvortrag aus dem Vorjaa knn 10 335,08 Rohertrag gemäß 8 132 5 JJC 95 298 709,74 Erträge aus Beteiligungen JCCFͤͤ FFT 198 000,.— ere ęꝙqꝙ! 8 178 412,52 103 685 457,41 eee Gemäß Beschluß der Hauptversammlung vom 15. Dezember 1959 werden 12% Dividende und 2% Bonus für das Geschäftsjahr 1958/9 verteilt. Es entfallen auf nom. DM 100,— Aktien DM 14, 2, 25% Kapitalertragsteuer DM 3,50 DM 10,50 auf nom. 1000,— Aktien DM 140, , 25% Kapitalertragsteuer DM 35,.— DM 105.— Die Dividende wird gegen Einreichung des Gewinnanteilscheines Nr. 8 ab 16, Dezember 1959 bei den folgenden Bankinstituten ausgezahlt: Mannheim: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG, Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Deutsche Bank AG, Dresdner Benk AG, Grunelius& Co., Commerzbank AG Frankfürtſ M.: Berlin: Berliner Disconto Bank AG, Bank für Handel& Industrie AG Darmstadt: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG, Düsseldorf: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG, Hamburg: Deutsche Bank Ad, Dresdner Bank AG Heilbronn: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG Handels- und Gewerbebank Heilbronn AG Kaiserslautern: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG Köln: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG Ludwigshafen) Rh.: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank A8 Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank München: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Saarbrücken: Saarländische Kreditbank AG, Dresdner Bank AG Stuttgart: Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG Aufslehtsrat 5 Dr. h. e. Hermann J. Abs, Frankfurt/M., Vorsitzer; Ernst Matthiensen, Frankfurt/M., stellv. Vorsitzer; Dr. Franz Bohl, München; Erwin Bohner, Heilbronn/ N.; Karl Büchting, Einbeck/ Hannover; Max Geiger, München; Dr. h. c. Hans Hege, Hohebuch/ Waldenburg; Ludwig Knobloch, Ilbesheim/ Pfalz; außerdem als Vertreter der Arbeitnehmer: Karl Adami, Seligenstadt b. Würzburg; Friedrich Donnerberg, Stuttgart- Bad Cannstatt; Heinrich Hammerle, Niederflörsheim/ Rheinhessen; Georg Reuter, Düsseldorf. Vorstand Leonhard Fleischberger, Mannheim; Dr. Ludwig Kayser, Stuttgart; Dr. Kon- rad Piatscheck, Heidelberg; Carl Otto Flohr, Mannheim(stellv.); Dr. Hans Laußer, Mannheim(stellv.). Mannheim, den 15. Dezember 1959 SUDD EUTSCHE ZUCKER-AKTIEN GESELLSCHAFT Vorstand Unsere 8 Preise sind wahrhafte Weihnachtsgeschenke! Beachten Ste unser einmaliges Weihnachts- Sonderangebot! d Locktallsessel Vb 49. 55 Holstersessel mit Lehnen ab 65.— Federkernauflagen ab 65. 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Sold 14 kt Soldplaque OM 230,— DOM 135, Sold 18 kt Soldplaque OM 235, DOM 127, Unentbehrlich bei der Arbeit, beim Sport und zu Hause ist heute eine gute Uhr. Tissot ist eine der meistverlaongten Schweizer Uhren,- mit Recht, denn sie ist erstaunlich im Preis. Edelstahl Tissot Damen- Uhren ab OM 10, Herren-Uhren ab DOM 92, Mannheim Kaiserring 36 OM 142, Soldplaquèsé OM 137, — Neu eingetroffen! Rerren- Winterstiefel echt Lammfell. ob 27,88 Wir sind enorm preiswert durch Selbstbedienung F 2, 6 am Marktplatz Ein Schwarzwaldgruſß DDE ein Hochgenuß: weischgenwesset Himbeergeist Im guten Fachgeschäft zu haben! O 6, 4(Planken) Mennheim Sämtliche Kameres iner Kamete e, Agfeo e, Zeiss in großer Aus weh! 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Je, x 24831 Der neue Uniyersal-Rechendofomaf Seite 12 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Freitag, 18. Dezember 1959/ Nr. 292 Mindestreserven- Erhöhung: Kreditschraube noch fester angezogen (c) Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank hat auf seiner turnusmäßigen Sitzung am 17. Dezember die von den Kre- ditinstituten zu unterhaltenden Mindest- reservesätze mit Wirkung vom 1. Januar 1960 an einheitlich um zehn Prozent vom Stande Oktober 1959(damals betrugen die Mindestreserven 7,09 Milliarden DMW) her- Aufgesetzt. Es ist dies die zweite Mindest- reservenerhöhung um je zehn Prozent seit dem 1. November 1959. Außerdem wurde beschlossen, den Zuwachs der Verbindlich- keiten gegenüber dem Ausland, der nach dem 30. November 1959 entstanden ist, vom 1. Januar 1960 an mit den gesetzlich höchst- Zzulässigen Sätzen zu belegen; das sind 30 Prozent für Sichteinlagen, 20 Prozent für befristete Einlagen und 10 Prozent für Spar- einlagen. 4 (Tex) Um rund 700 Millionen DM mehr an Mindestreserven mußten die Kreditin- stitute in der Bundesrepublik ab 1. Novem- ber 1959 bei der Bundesbank unterhalten. Jetzt kommen ab 1. Januar 1980 neuerlich 700 Millionen DM dazu, das heißt die Kre- ditinstitute können in Zukunft um insge- Samt 1,4 Milliarden DM weniger verleihen. Auf die Zinsbildung hat die Mindestreser- vVenerhöhung auch Einfluß, denn die Bun- desbank verzinst diese Zwangseinlagen nicht. Die Maßnahme kommt nicht über- raschend. Im allgemeinen wurde eine neuer- liche Diskonterhöhung in absehbarer Zeit für wahrscheinlich gehalten. Der Zentral- bankrat muß sich jedoch nach dem inter- nationalen Zinsgefüge richten, weil sonst zusätzlich ein zu starkes Gefälle von Aus- landskapital in die Bundesrepublik ent- Steht. Die plötzliche Erhöhung der Mindest- reserven war wohl vom Zentralbankrat des- halb für nötig erachtet worden, weil zum Jahreswechsel— vor allem im Zusammen- hang mit der Auszahlung von Weihnachts- gratifikationen der Geldmarkt mit flüssigen Mitteln überschwemmt worden ist. Hierbei erschien es erfahrungsgemäß fragwürdig, ob das Versickern dieses Geld- Hlusses nicht neuerlich die Grenzen zwischen Geld- und Kapitalmarkt verschleiere. Der rasche Zugriff des Zentralbankrates ist ein Beweis dafür, daß sich die Bundes- bank von inflationäre Wogen entfachenden Konjunktur- und Lohnpolitikern nicht in die Ecke manövrieren läßt, sondern ver- Wirklicht, was Blessing in seiner Essener Rede vom 30. Oktober(vergl. MM vom 31. Oktober und 2. November) ankündigte: „Hände weg von der D-Mark; wer die Wäh- rung antastet, wird sich die Finger ver- brennen.“ Rosenberg und Tacke erläutern Hexen- Einmaleins der Macht Ris kantes Spiel mit Löhnen und Preisen (AP) Die Deutsche Bundesbank soll sich Zusammenhängen zwiscken der Kaufkraft d für die Bundesregierung gutachtlich zu den er DM und der Steigerung des Geldumlaufs, sowie der Kreditschöpfung, durch erhebliche Lohn- und Gehaltssteigerungen dußern. Wie Dezember mitt desbankprͤsident Blessing um die Erstellun Auf 110 Milliarden DM beläuft sich die jährliche Lohn- und Gehaltssumme in der Bundesrepublik. Das sind rund 47 Prozent des sich 1959 auf 236 Milliarden DM be- laufenden Bruttosozialproduktes(der Summe aller in der Volkswirtschaft ge- schaffenen Werte). Auf einer in Düsseldorf veranstalteten Pressekonferenz kündigten Ludwig Rosenberg und Bernhard Tacke vom DGB- Bundesvorstand für 1960 Lohn- forderungen für rund zehn Millionen Ar- beitnehmer an, die durchschnittlich bei fünf- zehn Prozent liegend die bisherige Lohn- summe auf 126,5 Milliarden DM erhöhen würde. Die DGB-Spitzenfunktionäre glauben sich wohl nach allen Seiten hin abgesichert zu haben, wenn sie erklären:“ das Bundespresseamt am 17. Ausgangspunkt der Lohnforderungen seien die Preiserhöhungen für Lebens- mittel. Die richtige Höhe der Löhne lasse sich micht rechnerisch ermitteln; dies sei eine Frage der Macht und somit Ergebnis des Kampfes. Auch die Zunahme wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit sei kein geeigneter „Dreimal verteilt“— Man rechnet mit einer Wachstumsrate(der Wirtschaft) fürs nächste Jahr von fünf Prozent. Also sagt einer: Das steht für Zuecke der Aufrüstung zur Verfü- gung. Ein anderer sagt: Gewiß, wir rechnen mit einem Wachstum von fünf Prozent im Laufe eines Jahres, infolgedessen steht soviel zur Erhöhung der Sozialleistungen zur Verfü- gung. Ein Dritter sagt: Aus diesem Wachstum von fünf Prozent decken wir den Produktions- ausfall, den eine Verkürzung der Axbeitszeit zur Folge haben könnte. Man kann dieses Wachstum von fünf Prozent nicht dreimal aus- schöpfen oder verteilen, sondern nur einmal. Man kann es auf drei verteilen, aber dann kann jeder nur einen Teil bekommen und nicht das Ganze. In unseren öffentlichen Diskussio- nen, nicht nur in der Tagespresse oder bei Tarifverhandlungen, sondern auch bei den parlumentarischen Debatten wird immer wie- der dieser Fehler gemacht. Man hat noch nicht gelernt, die Dinge in ihrer Gesamtheit zu sehen. Gesellschaftspolitische Kommentare eilte, hat Bundeskanzler Dr. Adendauer Bun- g eines solchen Gutachtens gebeten. Maßstaß. Der DGB sei der Ansicht, der Anteil der Arbeitnehmer am Sozialpro- dukt müsse erhöht werden. Füglich gehe der DGB bewußt über die Produktivitäts- steigerung hinaus. Es sei bedauerlich, daß unsachliche Be- Weisführung in der parlamentarischen und in der öffentlichen Lohndiskussion auftauchten. Eine Versachlichung der Lohnpolitik sei im Grunde gar nicht möglich, da das Ergebnis der Lohnverhandlungen stets eine Machtfrage sei. Unter diesen Umständen ist es nicht ver- Wunderlich, daß sowohl für Rosenberg als auch für Tacke die zwischenzeitliche Er- mähßgigung der Lebensmittelpreise keine Rolle spielt. Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände“— bei der der DGB maßgeblich mitspielt— stellte fest, daß bis Mitte Dezember 1959 die Butter je kg um 80—90 Pf Speiseöl je Liter um 15 Pf Schnittkäse je kg um 25—60 Pf Schweinefleisch Je kg um 20—30 Pf Rindfleisch je kg um 10 Pf Geflügel je kg um 15—20 Pf aber auch Obst und Gemüse billiger gewor- den sind. Das beeinträchtigt den Schwung der DGB-Lohnpolitiker nicht, denn es geht ihnen ja um die Macht, wobei alles unsach- lich sein dürfte, was dieser Macht nicht dient. Möglicherweise— die Annahme liegt sehr nahe— soll auf wirtschaftlichem Felde der Auftakt zum nächsten Bundestagswahl- kampf bereitet werden. Wenn nämlich in- kolge überspitzter Lohnforderungen das wirtschaftliche Gleichgewicht der Bundes- republik gestört sein wird, dann könnte es leicht sein, mit Versagen der regierungsamtlichen Wirt- schaf tspolitik, dem Vorwurf, Landwirt- schaft, Industrie und Handel bereicherten sich an den Arbeitnehmern, um noch größere Macht zu werben. Ein Beispiel dafür, wie sich die Gewerk- schaft der Verantwortung für überspitzte Lohnerhöhungen entzieht, bietet der deut- sche Kohlebergbau. Als im Sommer 1957 Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkür- zungen für Bergleute erkämpft wurden, war die Gewerkschaft gewarnt worden, mit Hin- Weis auf die unausbleiblichen Auswirkungen auf den Kohlepreis. Als diese im Oktober 1957 eintraten, hob ein mörderisches Ge- schrei an, das sich vermehrte, als die Ab- Sa tzchancen für westdeutsche Kohle zurück- gingen. Halden entstanden und schließlich Personalabbau drohte. Wenn— wie es Rosenberg ausdrücklich betonte— Lohnfragen Machtfragen seien. dann bleibt offen, wohin diese Macht führen Soll. Die Verelendung aller, damit die Ge- werkschaft gedeihe, kann nicht im Sinne des DGB sein. Als Folge der massiven— angekündigten— Lohnforderungen gibt es zwei Möglichkeiten: 1) Aufweichung der Währung, Schwächung der Binnen-Kaufkraft der DMark(Lohn- Preis-Lawine),. 2) Schutz der Währung um jeden Preis, also auch um den Preis der Arbeitslosigkeit. Strittig bleibt, welches das geringere Uebel ist. Die mit Machtgedanken spielen- den Gewerkschaften handhaben Spreng- stoff. Hoffentlich explodiert das Zeug nicht; hoffentlich geht's uns nicht in die Augen. Aller sozialpolitischer Fortschritt, den wir erzielten, wäre nämlich beim Teufel. F. O. Weber Lücke erwartet ein gutes Baujahr Für das neue Jahr rechnet Bundeswoh- nmungsbauminister Paul Lücke mit einem Auftragsvolumen der Bauwirtschaft, das die vorhandenen Kapazitäten wieder voll aus- schöpfen wird. Unter diesen Umständen sollte es nach dem neuesten Lagebericht des Ministers das Anliegen aller Bauherren und Bauunternehmer sein, die bauschwachen Mo- nate Dezember bis März möglichst weit⸗ gehend zur Weiterführung und Inangriff- nahme neuer, finanziell gesicherter Bauvor- haben zu nutzen. Jede Bauarbeit, die jetzt fortgesetzt werde, und jeder Bauauftrag, der jetzt angenommen und ausgeführt werde, stünden für das nächste Frühjahr nicht mehr an und wirkten einer Ueberbeanspru- chung der Baukapazität mit allen un- erwünschten Begleit- und Folgeerscheinun- gen entgegen. Bei den Baupreisen habe man gegenüber dem Vorjahr ein Ansteigen beobachtet, heißt es in dem Bericht weiter. am stärksten er- höht hätten sich in der Zeit von Mai 1958 big Mai 1959 die Preise bei Erd- und Grundbau- arbeiten um nahezu 12 Prozent, gefolgt von den Rohbauarbeiten mit reichlich 6 Prozent und den eigentlichen Ausbauarbeiten mit knapp 6 Prozent. Bei den haustechnischen Anlagen sei dagegen nur eine Preiserhöhung von einem Prozent zu verzeichnen gewesen. eg/ AP Bundespost in leicht gefährdeter Ertragszone In vestitions bedarf: 6,81 Mr d. DM- 2,66 Mr d. DM Anleihen (eg) Die Bundespost könnte schon im nächsten Kalenderjahr erstmals einen Ge- winn von 130 Millionen DM erwirtschaften, wenn die Gehälter und Löhne ihrer Beamten, Angestellten und Arbeiter nicht erhöht wür- den. Die Lohnforderungen der Postgewerk⸗ schaft sind allerdings ein gewichtiger Un- sicherheitsfaktor in dieser Rechnung. Schon in diesem Jahr soll das Defizit der Post auf 18,7 Millionen DM zusammenschrumpfen, Während es 1958 noch 116 Millionen und 1957 132 Millionen DM. waren. Für 1963 wird ein Gewinn von 530 Millionen DM erwartet. Trotz der günstigeren Finanzlage hat die Post den Plan einer Gebührenreform keines- Wegs zu den Akten gelegt. Im Bundespost- ministerium meint man, es sei auf die Dauer ein unhaltbarer Zustand, daß die unrentablen Betriebszweige ständig von den rentablen subventioniert werden. Deshalb müsse man Prüfen, ob nicht die Gebühren für den Paket- dienst, den Postscheckdienst, die Prucksachen und den Postzeitungsdienst den Kosten an- genähert werden könnten, um dafür auf der anderen Seite die Gebühren des Fernmelde- dienstes zu senken. Im neuen Jahr sei in- dessen mit einer solchen Reform noch nicht zu rechnen. Im Ministerium wird geschätzt, daß die Post bis einschließlich 1963 einen Investitions- bedarf von 6,8 Milliarden DM haben wird. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen ergibt sich ein Netto- Kapitalbedarf von 3,9 Milliarden DM. 1,24 Milliarden DM können hiervon durch Eigenmittel gedeckt Werden, 2,66 Milliarden DM verbleiben als Fremd- mittelbedarf. Schwierigkeiten bei der Unter- bringung neuer Postanleihen im nächsten Jahr werden nicht erwartet, obwohl Bundes- finanzminister Etzel der Post am Kapital- markt zunehmend Konkurrenz macht, um den außerordentlichen Bundesetat aus An- leihen finanzieren zu können. Der Fünfjahresplan der Post für den Aus- bau des Fernmeldenetzes sieht bis 1963 den Einsatz von 5,15 Milliarden DM zuzüglich 325 Millionen DM für Gebäudekosten Vor. Dieser Posten ist vom Wirtschaftskabinett der Bundesregierung erst kürzlich von ur- sprünglich 4,15 Milliarden DM um 1 Milliarde DM erhöht worden. Die Einrichtung eines einzigen Anschlusses kostet 3330 DM. Laut dem Fünfjahresplan der Bundespost soll die Zahl der Fernsprechanschlüsse bis einschließ- lich 1963 um 1,37 Millionen DM erhöht und somit nahezu verdoppelt werden. Teewürmer Kupfer/ Messing, mit Teelicht, ca. ) Tee- oder Grogkessel Kupfer/ Messing, innen verzinnt, ca. VF Wasserkessel Messing verchromt, mit Kupferboden und Bakelitgriff, ca. 3 Ltr. Inhalt, ODM 7. 9 13.50 15.75 Laufgewichiswange Schale u. Seifenblenden verchromt, farb. Skala, bis 25 Pfd. Viegend DM Wellensittichkälig qubergedrahfef, vermessingt, mit Ein- richtung, cd. 544 37,5 K 250 m. DM Bürstengurnitur Metall, in den Farben rot, schydrz, elfenbein und schildplatt, im Ge- Schenkkert on bunt gemustert, Par. Dameniuschentuch in geschmackvollem Nei Kombi-Kittel Sröße 42-48? Damen- Lederhundschuh . Arden „„ Herren-Schluſanzug modisch gestreift Herrenhemd % popeline, Weiß und uni, tem Kragen Herren-Budemuntel Frottè, Orößge 46—52. 5 . Fꝛolle U Wäschetruhe 19.50 eckig, cd. 65 m. 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S/ AR 89 3 die ions- Wird. ngen 1 3,9 nnen rden, md nter sten des- ital. um An- Aus- den glich Vor. inett Ur- arde ines Laut die liegB- und MORGEN Wissenschaftler sehen Lohn-Preis-Lawine Die WWI- Brille ist Besorgt äußerten sich die Leiter der füh- renden Wirtschafts-Institute der Bundes- republik darüber, daß auf Grund der Nach- fragesituation in den nächsten Monaten mit einer Lohn-Preis-Lawine zu rechnen sei. Professor Baade(MdB/ SPD, Kieh, Dr. Bauer Essen/ Köln), Dr. Gatz(Kie) und Dr. Mar- tell erklärten unter anderem in einem Aus- blick über die Wirtschaftslage: „Nachdem die Arbeitslosigkeit auf einen denkbar niedrigen Stand gesunken ist und auch die sonstigen Arbeitsmarktreserven weitgehend erschöpft sind, kann das Ar- beitsvolumen nur noch sehr wenig zuneh- men. Trotzdem wird die Nachfrage zunächst weiter und verstärkt über das Angebot hin- auswachsen, die Spanne zwischen Nominal- und Realentwicklung sich erweitern. So ist in den nächsten Monaten mit einer kräftigen Steigerung der Lohn- und Gehaltssätze zu rechnen. Die in letzter Zeit in manchen Be- reichen geforderten Lohn- und Gehalts- erhöhungen sind nahezu ebenso groß wie in den Jahren des vorausgegangenen Investi- tionsbooms. Bei der Höhe der Forderungen spielt eine Rolle, daß nach der bereits länge- ren Zeit andauernden geringen tarifpoliti- schen Aktivität Lohnerhöhungen wieder das besondere Ziel der Gewerkschaftspolitik ge- worden sind... Beschleunigt sich unter die- sen Bedingungen der bisher noch geringe Anstieg der Nachfrage auf den Konsum- gütermärkten, wozu im weiteren Verlauf des Jahres auch Erhöhungen der übertragenen Einkommen(Renten, Pensionen usw.) bei- tragen, so kann eine Intensivierung des preisauftriebs nicht ausbleiben Soweit blickt der Leiter des Wirtschafts- wissenschaftlichen Instituts der Gewerk- schaft(WWI), Professor Dr. Bruno Gleitze, nicht voraus. In einer kurzfristigen Unter- suchung über die Konjunkturlage Oktober/ November 1959 kommt er dennoch zu den merkwürdigsten Prophezeiungen. Gleich nach den Weihnachtstagen werde anders eingestellt Situation würde allerdings noch unterstützt werden, falls es gelinge, schon in diesem Win- ter den Winterbau in größerem Umfang zu ermöglichen. Sie werde für die Verbrauchs- güterbranchen„lediglich gefährdet durch die Drosselung der Kaufkraft, wenn Lohn- und Gehaltserhöhungen nicht den Nachfrageaus- fall ausgleichen, der sich aus der Lebens- mittelverteuerung in den nächsten Monaten Zwangsläufig ergeben muß“. Ein„ganz ungewöhnlich hohes Weih- nachtsgeschäft“, und zwar den realen, d. h. Preisbereinigten Volumen nach, das den Vor- sprung des Industriewachstums gegenüber dem Einzelhandelswachstum reduzieren Könnte, ist nach Ansicht des WWI-Leiters im Dezember 1959 für den Einzelhandel wenig wahrscheinlich. Der Grund sei die„starke Kaufkraftabschöpfung bei den Massenein- kommen“, die sich in diesem Jahr aus den KURZ NAC Sowjietwirtschaft soll NE-Metalle sparen (Ap) In der Versorgung der sowjetischen Industrie mit Kupfer, Nickel, Blei, Zinn und anderen Nichteisenmetallen ist ein Engpaß eingetreten, der eine„sparsame und ratio- nelle Verwendung von Nichteisenmetallen zur wichtigen nationalen Aufgabe macht“. Dieser Appell wird in einem Rundschreiben des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der UdSSR verbreitet. Gutehoffnungshütte baut in Spanien (rb) Zwischen der Gutehoffnungshütte, Oberhausen- Sterkrade, und der Empresa Na- cional Siderurgica S. A.(ENSIDESAH), Madrid, wurde jetzt ein Vertrag unterzeichnet, der die Planung, Lieferung und Errichtung eines Sauerstoff- Blasstahlwerkes für das spanische Hüttenwerk Aviles zum Gegenstand hat. Das Stahlwerk soll mit zwei Konvertern über eine Leistungsfähigkeit von 500 000 Tonnen Roh- stahl pro Jahr verfügen. Hoesch-Dividende auf 10 Prozent erhöht stark erhöhten Agrarpreisen ergeben habe. Die Verteuerung der Lebenshaltung bei den Grundnahrungsmitteln werde möglicher- Weise eine stärkere Inanspruchnahme der Ratenzahlungsgeschäfte auslösen. Wie der Hammer vom Nagelkopf ange- zogen wird, haut Gleitze stets in die lohn- politische Kerbe seines Auftraggebers DGB) und damit wirtschaftspolitisch daneben. Noch nie gelang es ihm, Zukunftsentwick⸗ lungen im voraus richtig zu sehen. Vielleicht versucht er deshalb immer wieder sein Glück— vermutlich in der Hoffnung, doch einmal beim Danebenhauen auch andere und nicht nur sich selbst zu blamieren. Es darf nicht vergessen werden, dag im Anschluß an die Textilflaute zu Beginn des Jahres die Preise für Bekleidung gesunken sind, was aber durch etwa drohende Lohnkostenver- teuerung bald ins Gegenteil verkehrt wer- den dürfte. Das Weihnachtsgeschäft anbe- langend, ist zu erwarten, daß die bisherige Entwicklung genau so verlief, wie es Gleitze nicht voraussagte. HRICHTEN 24. Mai 1960 stattfindenden Hauptversamm- lung für das Geschäftsjahr 1958/59(30. Septem- ber) eine von acht auf zehn Prozent erhöhte Dividende vorzuschlagen. Dieser Beschluß wurde durch die auskömmlichen Ueberschüsse im ersten Halbjahr beim Hüttenwerk. den verarbeitenden Betrieben und im Handel be- stimmt, obwohl sich die Schwierigkeiten im Kohlenbergbau gegenüber dem Vorjahr wei- ter vergrößert und zu einer Verschlechterung des Ergebnisses geführt haben. Wolfgang Thomale wurde VDA- Präsident (dpa) Aus einer Vorstandssitzung des Ver- bandes der Automobilindustrie(VDA) in Frankfurt ist nach einer Mitteilung vom 17. Dezember dem Generalleutnant a. D. Wolfgang Thomale Bad Homburg) das Amt des Präsidenten des VDA übertragen worden. Thomale wurde bereits auf der Hauptver- sammlung des Verbandes während der Frank- furter Automobilausstellung gewählt. Er ist Nachfolger von Max Thönissen(Wiesbaden), Schlagbäume niedriger setzen Z Ollabfertigung wird rationalisiert (eg) Gelegenheitsschmuggel im Reise- verkehr sollen die Zollbeamten künftig mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung ahn- den können. Geldstrafen, das Einziehen von Waren und Beförderungsmitteln sowie die Eintragung in das Strafregister würden dann entfallen. Das sieht der Entwurf eines neuen Zollgesetzes vor, den Bundesfinanz- minister Franz Etzel bis Ostern nächsten Jahres vom Kabinett verabschieden und noch im Laufe dieser Legislaturperiode vom Bundestag beschließen lassen will. Es sind folgende Erleichterungen vorgesehen: 1. Das normale Abfertigungsverfahren, bei dem die Einfuhrware vom Importeur „gestellt“ und von den Zollbeamten„be- schaut“ werden muß, soll bei Massengütern und standardisierten Waren durch ein Ver- anlagungsverfahren ersetzt werden, indem die Waren ohne zollamtliche Mitwirkung in den freien Verkehr treten und der Zoll erst nachträglich angemeldet, festgesetzt und angefordert wird. 2. Im Eisenbahnverkehr können die Wa- ren im Innern der Waggons von der Grenze bis zum Bestimmungsort durchlaufen und erst dort vom Zoll abgefertigt werden. 3. Die jetzige Beschaupflicht soll in ein Beschaurecht umgewandelt werden, so dag die Zöllner bei unverdächtigen Waren auf eine Beschau verzichten können. 4. Der Lager verkehr wird freizügiger ge- staltet. Die Waren dürfen vom sogenann- ten Zollaufschublager des Importeurs Zzu entsprechenden Lagern der Großhändler und Einzelhändler weitergegeben werden. Der Zoll braucht erst bezahlt zu werden, wenn die Waren diese Lagerkette ver- lassen. 5. Aehnliche Maßnahmen sind für den Zollveredelungsverkehr und den Zollver- Wendungsverkehr vorgesehen. 6. Die Zollbeteiligten können Vereinba- fachen, ohne ihr Gesamtergebnis wesentlich zu verändern. 7. Die Ausfuhrzölle, die schon jetzt keine große Rolle mehr spielen, sollen ganz ge- strichen werden. 85 BMW- Sanierung von vorne aufgerollt (VWD) Die Verwaltung der Bayerische Motoren-Werke Ad, München, bestätigt auf Anfrage, daß BMW Verhandlungen mit der Rootes Motor Ltd. in London aufgenommen hat. BMW erwarte nunmehr den Besuch von Vertretern der britischen Automobilfirma. Der Termin für die neue Hauptversammlung stehe noch nicht fest. Die BMW- Verwaltung ist u. a. bemüht, in neuerlichen Verhandlun- gen mit Daimler-Benz und mit MAN gün- stigere Möglichkeiten für eine Sanierung des Unternehmens auszuhandeln. 9 Marktberichte vom 17. Dezember Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 51 Ferkel, Preis für Ferkel Über 6 Wochen alt 62,— bis 86. DM je Stück. Marktverlauf: flott, ausverkauft. 5 Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr normal, Absatz zufriedenstel- lend, vereinzelt gut. Teilweise Nachfrage größer als Angebot. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 6.5—7,5 Gew. 40—44, Petersilie Bd. 1011, Rettiche Stck. 10—20, Rotkohl 24—26, Rote Beete 25—30, Endivien- salat Stck. 8—15, dto. Steige 5,5—6,5, Feldsalat ge- putzt 180—200, Suppengrün 10—11, Kopfsalat holl. Steige 11—12, Sellerie Gew. 40—30, dto. Stck. 3050, Tomaten ausl. 80—100, Weigkohl 16—18, Wirsing 20—22, Zwiebeln 22—24, Aepfel 30—65, Bananen 13 bis 14, Birnen 60—80, Mandarinen 4046, Orangen 30—40, Weintrauben 90100, Walnüsse 100—140, Zi- tronen Stck. 15—16, Rosenkohl 35-40. 1 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Ausfuhr und Absatz normal. Es erziel- ten: Feldsalat 150—175, Aepfel A 3043, Spinat 20 bis 25, Weißkohl 10—15, Rotkohl 15—18, Wirsing Are Kruftfukraeuge Sonntag Mhm., Schwetzinger Str. 130 13-18 Uhr geöffnet! 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Hypo. 670 670 7% Phoeniz-Rheinrohr P. I. F.(8) Frankfurt a. M., 17. Dezember 1959 Sinner A8 87 E 870 v. 56 104% 104% Keystone S. 3(8) Stahlwerke Bochum 272 271 Renten 6% Rhein. Hypo. 100 100 NCE(8 16. 12. 17. 12 16. 12 7 16. 12 Stahlwerkesüd westfalen 528 527(Zinsen steuerfrei) 5% Rhein. Hypo. 94 94 Oppenheimer(5) lerte Aktien 8 5 8„12. 1, 12. 17. 12. Südzucker 685 558 5.5% Rheinpreußen v. 58 01% 101% Tel. El.(8) Notlerte i. i 5 2 i 259 ö 858 Thyssen 406 8 200 Ablösungsschuld v.57 402% 102 7,5% Rhld.-pfalz v. 88 104%— Eurit(sfr.) e 2 2% iabeum Werge: 500 80 Kleckner Bergbau 2% Ver. Olansgton 1TCCCCCCCTCTC0C0 F 3 40 l. Energie 44 445 El. Licht u. Kraft 258% 250%[Klöcner Humb. Deutz 513 510 Wintershall 535 535 6% Bundespost v. 55„ 1 51 Agefræe , 7 95 ellsto aldho o Pfälz. Hypo. Aschaffenb. Zellstoff 15⁵ 154% Farben Bayer 544 547 Lahmeyer 563 563 50% Rhein. Hypo. 110 110 5 Badische Anilin 487% 482% Farben Liquis 5 8,15 Lanz 182 fJ82 n ee% i 5 8 Wandelanleihen e BMV 212 5 Fein Jetter 2²⁰ 219 8[indes Eis 125 74⁰ een 365 372 7.5% Siemens v. 345) 105 105 5.5% 8. 17. 12. 5 5 8 1 Se J!; ß re, e, ae bekule abgestempelt 210hE 20% Selsenberg 184 183%[Mannesmann 255 256% Pyckerhoft 785(Zinsen tarifbesteuert) 6% BAW v. 58 275 2⁵⁸ Aluminium dlo, neue 06 204% Goldschmidt 579 580 3 Netallgesellschaft 1930 1940 Pynamit Nobel 75⁰ 770 5.5% Chem. Albert v. 56 211 208 Zinn binding Brauerei 978 8 885 Gritzner-Kayser 170 T ie Nordd. Lloyd 86 B 83 U e 1 3 540 9% ABG v. 56 106 106 5,5% Schering v. 59 264 266 Messing 58 Bochumer Verein 25 15 8515 8 e 392 393 3 5 901 8 1 5 285 286 5„ v. 57 105½ 108 6.5% VDM v. 51 475 40% 3 Ilessing 63 Bubie 2 rünz w. artm. 546 546 Pfälz. Mühlen— 5 5 0. 5 Ader— 370 T. Sußstahl Witten 418 47% Phoenix Rheinrohr 37⁴ 382 Orenstein& Koppel St. 8 1 80% Bosch v. 56 10⁵ 105 Investment-Zertillkate Deutsche freie Brown, Bover!& Cie. 780 77⁵ Gutehoffnung 77 777 Preußag 203 204 5 1 314 315 98% PBC v. 56 106 106 Aion 172. 171,80 Devisennotierungen 3 5 5 51K Hamborner Bergbau 120% 120⁰ Rheinelektrs 508 510 Scheidemande 85 Bundesbahn v. 58 103 10815 Austro-Fonds 111,— 111, 5 1 Us. Dollar Sende edegltung Hon 8 hö Hape, Union 7 750, Fbeisstabl 351 350 K 1„ 40% Jes encentes 120,0 120,0 engl. 2 ene, 1 74 7⁴. 3 1091 1851 2 55 5 und Versicherungen 5,50% Gelsenberg 2 555 1 130,10 127,90 1 can. Dollar Daimler Benz 2570 2575 Heidelberger Zement 680 680 Rheinmetall 240 1 230 1[Allianz Leben 7⁵⁰ 750 Benzin v. 58 7⁴ 5 Barn 5. 135 90 8—— bemag 545 536 Hoechster Farben 47⁴ 47⁴ Rheinpreußen 248 24% Allianz Versicherung 2750 2700 3% Heidelb. Zem v. 56 105— Fondak 12,20 128,80 100 deig. tr. Dt. Contigas 600 525 Hoeschwerke 273 275 U Riedel 4³8 438 Badische Bank 520 52⁰ 70 eee 3 v. 8 106 106 8 Fonds 147,40 146,0 100 fkrs. Ot Edelstah! 45547 470 Hochtief—— Ruhrstahl 405% 475 Bayer. Fiypo.& Wechselb. 558 5⁴ 62 288 5 25 15 8 185, 98% Fonda 171,80 171,0 100 dan. Kronen Ot Erdö! 315 214 Holzmann 882 889 Rütgers 372 U 365 1 Berliner Hendelsbank 742 742 5 oeschwerke ves 5855 105 Industria 155,10 156,0 100 now. Kronen begusse 87 870 Hütten Oberhausen 329 324 Salzdetfurth 419 417 1 Comerzbenk AG 508 30 7% Lastenausgl, v. 58 102⁰⁰ ntervest 84, 1094,— 100 schwed, Kronen Ot. Lino 80⁰ 5 Hütte Siegerland 412 415 Schering 45⁰ 475 Dt. Bank AG 564 54 9 W 80 505 5 15 Investa 132,70 132.60 1000 it. Lire 95 7 b 5 25 A1. 3 5 318 115 0 3. 1 550 5⁰⁴ 99 5 5 5 5 Thesaurus 162,50 182.70 100 österr. Schilling daler Werke FVVVVVUVUUVTVTVVVVTCVCVCVCCCVVT WVVVVVVVV•UUUüUTTT0TTT n Mees ee 120, 120 00 St ert bierig Chr. LI A. 30⁵ 3⁰⁴ Karstadt— 9³⁵ Schultheiß Stämme 54¹ 5⁴⁰ Frankf. Hypo. 8³⁰ 8³3⁰ 1) 30% Kapt.-Ertragsst. Atomic-Fd.(5) 5,85 5,87 100 DM. Ost 0 Aplat 0 ler Woche 219 blau mit Schiebed. 1 Bi. 1958, 40 00 km 5 1 5 Marina e 3 4. 190 3 k ee 8 5 1359. 7000 km Autohaus Kurpfalz ãmbl 3 5 g Wenn die Glocken hell klingen 4.190 D Bz. 1555, 11 b00 km 4 W. Espen v, 2 Staggerd Lys Assla, Wolfgang Sauer 180 plau 5 Bj. 1958 b. 1550, 25 I. m. SD . 4 BI 1959, 11 00 km FORD 12 M Kombi, Bi. 1954 Mister Blue 35 8 5 5— grau 5 FORD Is M mit Radio 12 7 3 190 D f 1b 0180 rn Opkl. Carcvan, Bl. 1984 e888 5 4 rau, Radio, OpkEl Rekord, Bauj. 1959 Cavulleriu Rusticanu 28.50 180 D 84. 158. 16 000 km 7 00 1 unvergänglich, unvergessen— Benjamino Gigli u.a. n Fla„Neckar“, Bj. 1957 vollst. Oper, aufgenommen in der Mailänder Scala 180 25 81. 1950. 80 O0 km NASH en el e„ 1 5 255 Baujahr 1957 81. 1957 5 5 1 W. Weihnachts-Orutorium f 72. 180 D Radio, 78 000 Em SMWV„00“, 8j. 1958, 15 000 km 1 5 kann es keine erbe⸗ Johann Sebastian Bach— Münchner Bachchor schwarz BORGWARD H 1800/0, 4t0ri 88 5 der 3 Staatsoper 180 Bj. 1956, 119 000 km mit Radio, sehr gönstig 9 trommel Sagen, als der Washealtgens Feten 180 3 5 Viele Gelegenheit. in„Isabella“ 1 aujahr und„78“, Baul. 1959 bis 1954 ei „ Infàa C 5 9 2. Paradepletz zu verkaufen. Gollarn britsche, 1 t, Bl. 1954 e Satz: J ACoBlI Jazzkeller-Vorführkabinen Gebrauchtwagen werden in BORGWARD 3½ t, Bi. 1958 1 ö 9 5... 1 Stereo-Schellplattenbar. mit Sptiegef ond Plane 1880, der ist wirklich Pkw-· Einachs-Anhänger. Antes& Hofmann Alſe fahrzeuge in einwandfreiem 7. gut 1 Zustand und mit TUV- Bericht. 0 9 Rekord 38 bill. zu verk. Traut, Qu 5, 5 gegenüber„Habereckl“, Tel. 2 34 91 Unfall-vw zum Selbstherrichten bil. Zu verk. Anzus. Sa. u. So. 9.30-13.00 Bischoff, Wa, Hessische Straße 66 Besterhalt. VW Export 55, nilbeige, 48 000 Km, aus 1. 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Kommen Sie nur herein!“ Pünktliche Lieferung Der französische Sahara-Minister Jacques Soustelle hatte ständigen Aerger, weil die Bestandteile für die neue Pipeline für das Sahara-Oel unpünktlich und in unbefriedi- Sender Qualität geliefert wurden, und er be- Stelltesich die Chefs der schuldigen Firmen ins Ministerium, um ihnen gehörig Bescheid zu sagen. Nachdem das ministerielle Donner- Wetter verklungen war, standen die würdi- gen Herren wie begossene Pudel herum und wagten kein Wort zu sagen. Schließlich faßte sich einer doch Mut und fragte:„Könnten Sie uns nicht sagen, Herr Minister, ob irgend- Wann und irgendwer und unter welchen Um- ständen schon einmal die gewünschten Ma- terialien genau nach Vorschrift und zur rech- ten Zeit geliefert hat?“ Soustelle dachte einen kurzen Moment nach und antwortete:„Allerdings, einmal vor einem Jahr kam ein Karton von Papp- Trinkbechern in gutem Zustand und pünkt- lich an!“ Sorgen machen alt „In den beiden letzten Jahren habe ich So viele Sorgen gehabt“, erklärte die wegen ihrer Leibesfülle ebenso wie wegen ihrer spitzen Zunge bekannte amerikanische Jour- nalistin Elsa Maxwell beim Festival von Ve- nedig,„daß ich mich nicht wundern würde, Wenn ich in dieser Zeit um sechs Monate gealtert wäre!“ Der ungeklärte Rest Der französische Schriftsteller Jean Du- tourd erzählt folgendes authentisches Er- lebnis aus einer Vorstellung von Gounods „Faust“. Zwei biedere Geschäftsleute ver- folgten die Oper mit begeisterter Aufmerk- samkeit und spendeten kräftig Beifall. Als der Vorhang zum letzten Male gefallen War, Werdete sich der eine mit offensichtlich be- sorgter Miene an seinen Freund:„Das war Wirklich sehr schön! Aber eines ist doch völ- lig unaufgeklärt geblieben: Wo ist nun eigentlich Gretchens Schmuck hingekom- men?“ Genesung Adolph von Menzel war gefährlich er- krankt. Der Patient schien zu schlafen, und die Aerzte flüsterten in einer Ecke des Zim- mers. Als man nach einer Stunde leise Nach- schau hielt, saß Menzel unbekümmert im Bett. Auf der Decke lag eine Skizze der Aerztegruppe, die sich vorher beraten hatte. Applaus Der russische Dichter Puschkin saß ein- mal im Theater neben zwei jungen Leuten, die der unbedeutenden Schauspielerin As- Senkowa unaufhörlich Beifall klatschten. Da Puschkin völlig gleichgültig blieb, mokier- ten sie sich über ihn und bemerkten schließ- lich, der Herr müsse ein Idiot sein, daß ihn das Spiel ihrer Abgöttin nicht begeistere. »Meine Herren“, antwortete der Dichter, „Sie haben mich einen Idioten genannt, und ich könnte Ihnen jetzt ein paar Ohrfeigen geben. Aber wenn ich das täte, könnte die Assenkowa noch glauben, daß ich ihr ap- plaudiere!“ 8 Allerlei Unglaubliches Potenzierte Sittenstrenge Eine Vereinigung amerikanischer Puri- taner führt zur Zeit eine Kampagne gegen das die Sittlichkeit verletzende Auftreten von Tieren., Sie beabsichtigt allen Ernstes durchzusetzen, daß sich Hunde, Katzen, Affen, Pferde, Esel uzw. nur noch mit einem Slip bekleidet in der Oeffentlichkeit zeigen dürfen. Abergläubisch Weil eine Frau in Canterbury aus Aber- glauben nicht unter einer auf dem Trottoir stehenden Leiter hindurchgehen wollte, machte sie einen Umweg auf die Fahrbahn. Dort wurde sie von einem Auto gestreift und mußte mit einem gebrochenen Bein ins Hospital verbracht werden.. Kunstwerke, die gähnen machen Ein aus hohem englischen Adel stammen- der Londoner Kunsthändler veranstaltet in der St. George's Gallery eine Ausstellung, die bisher wohl kaum ihresgleichen gehabt haben dürfte. Unter dem Titel„Drucke fürs Schlafzimmer“ vereinigt sie Reproduktionen von Kunstwerken, die ihre Betrachter be- ruhigen und zum sanften Einschlummern veranlassen sollen.„Ich habe die Werke per- sönlich ausgewählt“, erklärte der Kunst- händler,„und sie machen mich gähnen. Das ist aber nicht etwa die Schuld der Künstler. Man muß schon ein sehr tüchtiger Maler sein, um wirklich einschläfernde Bilder 20 produzieren!“ Die Hunde-Mutter Mary Jane Lanes hat in New Vork ein gut gehendes neues Geschäft entdeckt; sie kührt gegen mäßiges Entgelt Hunde Spazieren Unter den zahlreichen Hundeliebhabern der grogen Stadt gibt es eine Merge, die Keine Zeit haben, um ihren Hund regelmäßig aus. zuführen. Dafür springt nun Mary ein. Pro Hund kassiert sie 1½ Dollar für jeden Spa- ziergang; da sie aber bis zu sechs Sleichzeitig ausführt, komimt sie auf ihre Kosten. Manche Hunde werden bei ihr im Taxi abgeliefert: ein Lorkshire-Terrier fährt sogar täglich mit eigenem Chaffeur im Cadillac vor. Hai muß schwimmen lernen Ein seit einer Woche gefangener Hai im Zoologischen Garten von Sydney(Australien) scheint nach einer notwendig Sewordenen Operation seine Schwimmkünste ganz ver- gessen zu haben und verharrt unbeweglich an der gleichen Stelle. Nunmehr wurden Zwei Wärter beauftragt, dem Tier vierzehn Tage lang täglich fünf Stunden Schwimmunterricht zu erteilen. Das blaue Pre hat zusätzliche Waschkraft- Reserve für noch besseres Waschen. Prüfen Sie Ihre Wäsche beihellem Sonnen- licht: nicht die Spur von einem Fleckchen ist zu sehen! Phantastisch, dieser Unter- schied bei Wäsche, die nur schwer sauber wird! Hemdenkragen und Manschetten: alles wird von Grund auf sauberl So leuch- end sauber wäscht das blaue Prel ee Sauberkeit die ehmich bereut!. Herrlich- dieser Duft nach Wind und frischer Luft.. von hellem Sonnenlicht durchdrungen! Es ist eine wahre Wonne, diese saubere Wäsche anzufühlen. Schonend für alle Wäsche Jetzt können Sie ganz sicher sein: das blaue Pre wäscht auch Ihre Buntwäsche, Ihre Feinwäsche und sogar die Babywäsche leuchtend sauber. Milder geht es nicht! So mild für Ihre Händel Unglaublich, wie fein und glatt Ihre Hande bleiben. 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Die Sorge von Abgeordneten des Europa- Parlaments vor möglichen Aus- wirkungen des Zusammenschlusses auf den innerdeutschen Markt wird in Bonn als sachlich abwegig angesehen. Mannheim. Das Gespenst einer über- mächtigen deutschen Schwerindustrie wird in letzter Zeit wieder einmal an die Wand gemalt. Eine Reihe von Abgeordneten des Europäischen Parlaments hat kürzlich einen Willkommenen Grund gefunden, alte Res- sentiments und nationalökonomische Schein argumente aufs neue miteinander zu ver- mengen. Der Anlaß war der Erwerb der Aktienmajorität der Phönix-Rheinrohr AG durch die August-Thyssen-Hütte AG. Ein solcher Zusammenschluß bedarf nach den ein günstiges Sonderangebot Pfips-Leonardo-Sezial ein hervorragendes Marken- gerät(53-œ m- Bild) f. 2. Pro- gramm vorbereitet nur DM 696. Anzahlung nur DM 70—, 2 15 e N Mannheims großes Spezialhaus N 0 7, 5, planken, ſel. 2 68 44/45 Bestimmungen des Montanvertrages der Genehmigung durch die Luxemburger Hohe Behörde. Ein entsprechender Antrag ist schon vor über einem Jahr gestellt wor- den. Um so sonderbarer muß es wirken, daß sich die Gegenstimmen erst jetzt zu Worte melden. Der übliche Weihnachtskrach im bayerischen Landtag München.(tt Eigener Bericht) Der Weih- nachtsfriede will im bayerischen Landtag immer mit Krach erkauft sein. Auch heuer beeilen sich die bajuwarischen Parlamen- tarier, den Zeitungen die stereotype Schlag- zeile„Weihnachtskrach im Landtag“ zu liefern. Dieses Jahr entzündeten sich die Gemüter am„Dritten Gesetz zum Abschluß der politischen Befreiung“, Den Groll der SPD rief, wie schon so oft, der BHE-Frak- tionsvorsitzende Dr. Walter Becher hervor. Er bestieg vor der Abstimmung über das Gesetz das Rednerpult und verkündete„die Entnazifizierung sei eine auch nach Art der Durchführung unglückliche Mahßnahme der Nachkriegszeit gewesen“. Deshalb sei auch das Dritte Abschlußgesetz kritikwürdig, weil es einseitig Untersuchungen über die poli- tische Vergangenheit nur im Hinblick auf die nationalsozialistische Zeit vorschreibe., Die Fraktion des BHE betrachte aber die Befreiung von der noch größeren Gefahr des Bolschewismus für außerordentlich wichtig„im Hinblick etwa auf einflußreiche beamtete Lehrer bayerischer Hochschulen, die ihre Verbindung zum Weltbolschewis- mus offen zur Schau tragen“. Zunächst einmal riefen seine Ausfüh- rungen die SPD-Abgeordneten zum Streite. „Obernazi“ wurde gerufen,„jetzt aber Schluß“,„hinaus“,„rausschmeißen“. Einige Abgeordnete trommelten mit den, Fäusten auf ihre Pulte, andere sprangen auf und forderten den Auszug der ganzen Fraktion. Auch die Glocke des Landtagspräsidenten konnte den Lärm nicht mehr durchdringen. Schließlich mußte SPD-Fraktionsvorsitzen- der Wilhelm Högner selbst seine Kollegen zur Ruhe mahnen. Um noch auf den Stein des Anstoßes, das Gesetz selbst einzugehen: Es sieht vor, daß an Stelle des bisherigen Spruchkammer. bescheids eine politische Unbedenklichkeits- bescheinigung tritt, die auf Antrag vom Innenministerium ausgestellt wird. Damit sollen politisch bedenkliche Personen, die es bisher verstanden haben, sich der Ent- nazifizierung zu entziehen oder jetzt erst wieder nach Deutschland zurückkehren, überprüft werden Damit ist das alte Thema der Ruhr- Psychose, das bisher vornehmlich mit dem Namen Krupp verknüpft war, von einem anderen Ende her wieder aufgerollt wor- den. Die August-Thyssen-Hütte steht, an der, Umsatzziffer gemessen, in der Rang- liste der größten deutschen Unternehmen an 17., Phönix- Rheinrohr an 21. Stelle. Durch die geplante Fusion würde ein Ver- bundunternehmen entstehen, das mit einem Gesamtumsatz von etwa 3,28 Milliarden Mark an die dritte Stelle der deutschen Unternehmensgrößen rücken würde und vom Krupp-Konzern nicht mehr weit, ge- nau gesagt durch 30 Millionen Mark Um- satz, entfernt wäre. Aber von Größenord- nungen, wie sie vor dem Kriege durch die Vereinigten Stahlwerke und lange vorher durch die Siemens-Rheinelbe-Schuckert- Union der zwanziger Jahre verkörpert wur- den, kann noch immer keine Rede sein. Die Hohe Behörde hat sich bei drei Dutzend Fusionsgenehmigungen, die sie bisher im Bereich der europäischen Sechser gemeinschaft ausgesprochen hat, Wenig von den meist gefühlsmäßigen Ar- gumenten verschiedener Abgeordneter lei- ten lassen. Nur im Falle Krupp wurden Be- dingungen gestellt, und damit hatte die Hohe Behörde ihre Befugnisse einer be- denklich großzügigen Auslegung unter- zogen. Zusammenschlüsse waren in den letzten Jahren kein deutsches Privileg, wenn sie auch begreiflicherweise hier durch die vorangegangene Entflechtung besonders nahe lagen. Nur sehen manche Leute Unterschiede auch dort, wo zwei das gleiche tun. Wenn die staatlichen Konzerne in Frankreich und Italien ihren Einfluß er- weitern, dient dies der Rationalisierung. Fusionen an der Ruhr hingegen werden als eine Ballung gefährlicher Macht be- zeichnet. Der heutige französische Ministerpräsi- den dent, Michel Debré, war übrigens zu der Zeit, als er noch Straßburger Abgeordneter War, der prominenteste Vertreter der These gewesen, daß wirtschaftliche Macht besser in staatlichen als in privaten Händen auf- gehoben sei. Mit diesem Schaukelargument kann die deutsche Wirtschaft beliebig dis- kriminiert werden. Wenn aber mit zweier⸗ lei Maß gemessen wird, ist das für die Montan-Union unwürdig und unvernünftig Zugleich. Denn es ist unbestritten, daß man in einer Wirtschaftsgemeinschaft auch die Wäirtschaftsstruktur eines Partners respek- tieren muß. Man sollte darauf vertrauen, daß das nationale Parlament und die nationalen Gewerkschaften Lärm schlagen würden, wenn wirklich Gefahr im Verzug Wäre. Ueberdies sollte ein Blick nach drau- Ben andere Maßstäbe lehren. In den Ver- einigten Staaten liefern 84 Gesellschaften, von denen die United Steel Corporation, die Bethlehem Steel Corporation und die Republic Steel Corporation die größten sind, 82 Prozent der gesamten Rohstahl- er zeugung. Der Umsatz von General Mo- tors ist fast dreimal so hoch wie der eines vereinigten Thyssen Phönix- Rheinrohr- Konzerns. Wenn die Aufbaupläne der So- Wjets in Magnitogorsk-Kusnezk, Nischnij- Tagil, Tscheljabinsk, Saporoschje und Sta- Ilingrad abgeschlossen sind, wird sich kein europäischer Konzern mit den Kapazi- täten dieser großen russischen Werke mes sen können. Nach seinem Besuch am Dienstag in Athen begab sich Eisenhower mit einem Hub- Schrauber an Bord des Flaggschiffes der Sechsten amerikanischen Flotte„Des Moines“, mit dem er gestern an der tunesischen Küste vor Anker ging. Ein Hubschrauber brachte ihn zu den Besprechungen mit dem tunesischen Staatspräsidenten Bour- guiba(vgl S. 2) und wieder an Bord, wo unser Bild aufgenommen wurde. Inzwischen ist Eisenhower unterwegs nach Paris. Bild: AP Eisenhowers Besuch in Madrid und Rabat Die Krönung von Francos diplomatischen Bemühungen In Marokko geht es um die amerikanischen Stützpunkte Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth in Spanien Madrid. Wie günstig auch die Winde ge- Wesen sein mögen, die Madrid seit dem ver- gangenem Sommer aus dem Westen zuweh- ten, keiner war günstiger als der, welcher dem Regime die Kunde vom bevorstehenden Besuch Eisenhowers zutrug. Francos Außen- minister, der ernste und gemessene Baske Fernando Maria Castiella, war im letzten halben Jahr viel unterwegs. Er war in Lon- don, wo er dem Präsidenten die Einladung des Staatschefs überbrachte und außerdem noch mit Macmillan und Selwyn Lloyd Das Schulexperiment in Rheinland-Pfalz Aufnahmeprüfung in die Höhere Schule soll wegfallen Von unserer Korrespondentin Ruth Baron Mainz. In einer heißen und mehrstün- digen Schuldebatte setzte sich der Land- tag von Rheinland-Pfalz mit dem Rahmen- plan des Deutschen Ausschusses und dem sogenannten Mainzer Plan des rheinland- pfälzischen Kultusministeriums auseinander. Die Debatte ging im Wesentlichen um die Grundsatzfragen und brachte kaum neue Gesichtspunkte. Es scheint jedoch wichtig, einen Punkt der präzisen Darlegungen des Kultusministers Dr. Orth eingehender zu beleuchten, da Orth die Bereitschaft zeigt, zunächst einmal eine der im Rahmenplan gegebenen Anregungen in der Praxis zu erproben, nämlich die Verfeinerung und Differenzierung der Ausleseverfahren für die Höheren Schulen. Dr. Orth hat ausdrücklich darauf hinge- wiesen, wie notwendig es sei, Schulexperi- mente so behutsam wie möglich anzupacken, um den Kindern, um die es schließlich geht, nicht durch Unruhe und dauernde Umstel- lungen zu schaden. Dieser Einstellung ent- Spricht daher auch die von ihm verfügte Neuregelung des Aufnahmeverfahrens für Höhere Schulen, die erstmalig an Ostern 1960 erprobt werden soll. Danach soll eine generelle Aufnahmeprüfung grundsätzlich entfallen. An ihre Stelle soll ein von der Volksschule erstelltes Eignungsgutachten über körperliche Entwicklung und schulische Leistung der Kinder treten. Dieses Gut- achten soll ergänzt werden durch das letzte Halbjahreszeugnis, das Zeugnisheft mit allen vorangegangenen Schulzeugnissen, den Schulheften des letzten Halbjahres und sonstigen schriftlichen Arbeiten der be- treffenden Kinder. Zusammen mit einer halbjährigen Beobachtungszeit in der ersten Klasse der Höheren Schule soll dann die Möglichkeit einer Beurteilung bestehen, die über ein Weiterverbleiben der Kinder oder ihre Rückverweisung in die Volksschule endgültig entscheidet. Dem Elternrecht wird insofern Rechnung getragen, als auf Antrag Von Erxziehungsberechtigten, die mit dem Gutachten der Volksschule nicht einver- standen sind, eine mündliche Prüfung von der Höheren Schule vorgenommen werden kann. 5 Damit kommt man in Mainz der Ansicht des Deutschen Ausschusses entgegen, der die Unsicherheit der punktuellen Prüfung und die Prüfungspsychose in diesem Alter besei- tigt haben will. Andererseits wird auch das vierte Volksschuljahr von der Gefahr be- kreit, zu einer Drillzeit für die Aufnahme- prüfung zu werden. Sein besonderes Gewicht aber erhält dieser Versuch dadurch, daß er die Möglichkeit gibt, die immer wieder ge- forderte, in der Praxis aber leider oft nur mangelhaft erfüllte Zusammenarbeit von Volksschule und Höhere Schule zu erproben. Wenn also die Volksschullehrer etwa daran Anstoß nehmen sollten, daß man sie in ihrer Arbeit ungebührlich überprüfen wolle oder aber die Lehrer der Höheren Schulen meinen sollten, man greife in ihre Entscheidungs- freiheit ein, so muß dem entgegengehalten werden, daß es sich hier um eine Versuchs- situation handelt, die nicht gut genug von allen Seiten untermauert werden kann. Denn es geht hier nicht um Prestigefragen, sondern um die Kinder, denen soviele Chan- cen wie nur möglich geboten werden sollen. sprach. Er war in Paris, wo er von de Gaulle das neu erwachte Interesse Frankreichs an der Freundschaft Spaniens bestätigt erhielt. Er sah seinen französischen Kollegen Couve de Murville an der Pyrenäengrenze und er fügte vor sechs Wochen den Aufenthalt in der Bundesrepublik an, von dem er neben den Aussichten auf eine engere wirtschaft- liche Zusammenarbeit zwischen Spanien und der Bundesrepublik auch die Zusagen Adenauers und Erhards für Besuche in Spanien zurückbrachte. Das Regime entfernt sich immer weiter von der Isolierung der Nachkriegszeit. Aber die Krönung der diplomatischen Bemühun- gen Francos um die volle Rehabilitierung Spaniens ist zweifellos die Tatsache, daß Eisenhower nach der westlichen Gipfelkon- ferenz in Paris am 21. Dezember auf dem in der Nähe der spanischen Hauptstadt ge- legenen amerikanischen Flugstützpunkt Tor- rejon landen wird. Er wird mit Franco in Madrid sprechen und am darauffolgenden Tag nach Rabat weiterreisen. Für Franco ist damit ein gewaltiger Prestige-Erfolg ver- bunden, denn es ist das erste Mal, daß ein amerikanischer Präsident nach Spanien kommt. Obwohl beide Länder schon seit sechs Jahren durch ein Defensiv-Bündnis miteinander verknüpft sind, war das Weiße Haus bisher mit Gesten, die Francos Aner- kennung vor der amerikanischen Oeffent- lichkeit unterstreichen konnten, bemerkens- Wert sparsam geblieben. Zwei rasche, nur auf wenige Stunden Aufenthalt beschränkte Besuche, die Dulles Madrid 1955 und zuletzt im Dezember 1957 abstattete, waren das Aeuherste, was man der mit der größten Demokratie der Erde verbundenen Diktatur zuzugestehe bereit war. Doch seither ist manches geschehen. Mit Geduld, Zähigkeit und amerikanischer Un- terstützung hat Franco die weltanschau- lichen Widerstände überspielt, auf die er bis vor kurzem noch in den westeuropäischen Hauptstädten stieß. Freilich ist es nicht nur diese Entwicklung, die Eisenhower den Ent- schluß zum Besuch in Spanien erleichterte. Dahinter stehen militärpolitische Ueberle- gungen, die sich aus der in jüngster Zeit stark veränderten Situation im westlichen Mittelmeer ergeben. Marokko und die Iberi- sche Halbinsel, wo die Vereinigten Staaten über ein ausgedehntes Netz von Stützpunk- ten verfügen, bildeten für die Amerikaner bisher eine strategische Einheit. Aber diese Auffassung ist nicht mehr zeitgemäß, denn es ist im Lauf der letzten Monate immer klarer geworden, daß die Tage der im Nord- Westen Afrikas stationierten amerikanischen Verbände gezählt sind. Seit Marokko vor vier Jahren mit der Abschüttelung des fran- zösischen und spanischen Protektorats die Unabhängigkeit erlangte, hat die Regierung Mohammeds V. nicht aufgehört, die Natio- nalisierung der drei amerikanischen Flug- zeugbasen von Sidi Slimane, Nouasseur und Ben Guerir, sowie des Flottenstützpunktes von Port Lyauthey zu fordern. Man steht in Rabat auf dem Standpunkt, daß für das freie Marokko keine Verpflichtung vorhan- den ist, die Stützpunktverträge anzuerken- nen, die Frankreich seinerzeit ohne Zustim- mung des Sultans mit Washington schloß. Bereits als die Vereinigten Staaten da- mals an den Ausbau der kostspieligen Ba- sen gingen, war es ziemlich klar, daß sie im Fall eines Sieges der marokkanischen Un- abhängigkeitsbewegung kaum gehalten wer- den könnten. Aus solchen Erwägungen her- aus verhandelte man seinerzeit mit Franco und entschloß sich dazu, mit dem bei Cadiz gelegenen Marinestützpunkt von Rota in der Nähe der Meerenge von Gibraltar eine zweite Flottenbasis zu schaffen. Diese Vor- aussicht ermöglicht es heute den Amerika⸗- nern, die marokkanischen che Räumung mit einer géwiss behandeln. Fraglich ist ni des Abzuges der amerikanischen Einheite sondern nur der Zeitpunkt des Abzu Während Washington eine Uebergangsfrist von sieben Jahren vorschlägt, in der für die Stützpunkte Pacht gezahlt werden soll, wol- len sich die Marokkaner nur auf drei bis höchstens fünf Jahre einlassen. Eine Eini- gung auf dieser Grundlage erscheint deshalb naheliegend, weil Marokko gegenwärtig in zunehmendem Umfang amerikanische Wirt⸗ schafts- und Finanzhilfe in Anspruch nimm Das erste Buch des Autors Konrad Adenauer Bonn.(zn- Eig. Bericht) In den Bonner Buchhandlungen erschien das erste Buch des Autors Konrad Adenauer. Es trägt den Titel „Glauben an den Sieg des Lichtes“ und ent- hält die Weihnachtsansprachen des Bundes- kanzlers vom Jahre 1949 an. Das 104 Seiten starke Bändchen, mit dem der 84jährige Bundeskanzler seinen ersten Autorenruhm erntet, erschien im Martin-Verlag Buxheim im Allgäu). Im Vorwort werden die An- sprachen besonders empfohlen„wegen der persönlichen Aussagen eines großen Fami- envaters“, die überliefert zu werden ver- dienen. 5 Markentreue aus Oberzeugung Der PDujardin-Genſeßer ist ein überzeugter Freund dieses wertvollen Weinbrandes. der Efk- Gesellschaft für Konsumforschung e. V., Nürnberg, hervor, nach der 74% der auf Bundesebene befragten Dujerdin Weinbrand. Genießer erklärten, daß sie ausschließlich Dujardin- Imperial und keine andere Marke im Hause haben. N tragt bei edlen Frauen an! Kürzlich schrieb eine im Berufsleben stehende Frau:-Ein edler Weinbrand braucht- wie alles Außer- ordentliche- Zeit, Verständnis und Liebe derer, die ihn pflegen... Wie sagt Goethe: Willst du genau erfahren. was sich ziemt. so frage nur bei edlen Frauen an! Unter den millionen Dujardin- Freunden gibt es viele, viele Frauen. Sie wissen. was sich ziemt; zur Entspannung einen Dujardin oder auch zwei. Dujardin mit seiner wertvollen Reife und seinem ausgeruhten Bukett ist ein bedeutender Weinbrand.. Das geht aus .. DARAUF EINEN einer Untersuchung Seite 18 MORGEN Freitag, 18. Dezember 1959/ Nr. 293 N 3. 8 2— feölldps weine 5 aus dem Fachgeschäft 5 Literfl. o. Gl. D Zder e eee 2 15 eiBwein 8 st Rheinhessen 1.65 8 8! Fr Guntersblumer 5 5 Steinberg 2 5 D. Rheinhessen 2 b 5 Osthofener Wölm N Bheinhessen 2.40 75 E Fer Bergsträßer f 5 Heiligenberg 5 2.60 Ei der Senheilmer N 1 W Wahrsager N Mosel 20 8 15 Deidesheimer 8 8 Hofstück 1. mit Weinsiegel 2.80 5 5 öder Freinsheimer dl Goldberg de Rheinpfalz 3.— de Orig.-Abf. 5 Jer Keellsteclter Hochmodisches Kleid 5 nodnert 3 50 aus bezouberndem Modedruck 1 Sinpfalz. 2 Orig.-Abf.„ 5 in der aktbellen a Rotweine 0 farbstelſung lilq-grõn. 5 8 5: de öder Kirchheimer 1 bei C&A nor Rotwein 1.40 55 öder Ingelheimer 5 We Burgunder 2.20 0 Algier Rotwein 25 tiefdkl. dennd. 2. 40. 81e Viele weitere Sorten in allen ö vie Preislagen. nic deschenkpackungen Ve sämtliche Markenartikel. Ab Weinbrand, Likör, Kirsch- und Sei Zwetschgenwasser, Arrac, Rum, Sekt, Perlwein, Säfte ehe m reichhaltiger Auswahl! ein Bel Mehrabnahme Lieferung Ue krei Haus nach allen Stadtteilen VOI und Vororten. Au Versand nach auswärts. Be. 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BDR- Vizepräsident Wertz(Köln) und Sportausschußvorsitzender Erich Möller(Bad Harzburg) führten deswegen in Paris beim Welt-Radsportverband lange Verhandlungen. Die Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen. Rudi Altig will am 28. Dezember in Köln am Sechstagerennen teilnehmen. Schalker Protest zurückgewiesen Die Spruchkammer des WFV wies den Einspruch des FC Schalke 04 gegen die Wertung des in Herne am 28. November mit 1:3 verlorenen Meisterschaftsspieles der 1. Liga West ab. Schalke machte vergebens geltend, daß Schiedsrichter Weyland Oort- mund) das Spiel nach einer Verletzung von Torwart Broden unterbrechen mußte. Aus dieser Situation hatte Clement das entschei- dende zweite Tor für Herne erzielt. Nach den Regeln war eine andere Entscheidung nicht zu erwarten, da es im Ermessen des Schiedsrichters steht, ob und wann er bei Verletzungen unterbrechen muß. Der des Feldes verwiesene Spieler Kördel(Schalke 04%) erhielt eine Sperre für fünf Meisterschaftsspiele. Torwart Broden, der den Herner Trainer Langner nach dem Spiel beleidigt hatte und sich vor der Ver- handlung entschuldigte, kam mit einem Ver- weis davon. Hary hat sich abgemeldet Sprinter-Europameister Armin Hary hat sich bei Bayer Leverkusen abgemeldet. Der vielumstrittene junge Mann gehört damit nicht mehr dem Deutschen Leichtathletik- Verband an. Bayer Leverkusen bestätigt die Abmeldung. Armin Hary hat sich kurz nach seiner Rückkehr aus den USA bei seinem ehemaligen Trainer Sumser gemeldet. In einem kurzen Gespräch kam Sumser zu der Ueberzeugung, daß Harys Pläne mit denen von Leverkusen nicht mehr gleichlaufen. Die Austrittserklärung Harys wurde nach dieser Begegnung erwartet. Inzwischen war Hary in Hamburg, wo ker Kontakt mit einer Sportschuh Fabrik auf- nahm. Die Vermutungen, er werde zu Hannover 96, dem FSV Frankfurt oder dem Hamburger SV gehen, bezeichnete Hary als lächerlich. L Kanadier mit besserer Kondition RCAF Flyers— Goeta Stockholm 8:2 Die technisch guten Schweden mußten sich den in sehr guter Form befindlichen Flyers klar geschlagen bekennen. Bis zur 30. Minute hielt Goeta Stockholm mit und erzwang ein 2:2- Unentschieden. Dann waren die Flyers aber nicht mehr zu halten und schossen innerhalb acht Minuten eine 6:2 Führung heraus. Die bessere Kondition der Kanadier sorgte auch im letzten Drittel für eine deutliche Ueberlegenheit. Bei den Flyers beeindruckte die mannschaftliche Ge- schlossenheit, das präzise Kombinationsspiel und die Entschlossenheit. Die Schweden wirkten in der zweiten Spielhälfte sehr müde, man merkte ihnen die strapaziöse Gastspielreise an. Das Zusammenspiel gefiel, doch fehlte die Sicherheit vor dem Flyers- Tor, das von Bell wieder sehr gut gehütet wurde. Boxverbände treffen sich Der Präsident des Deutschen Amateur- Boxverbandes, Eugen Böhm(Stuttgart), er- klärte in Frankfurt, daß sich Funktionäre und Trainer der beiden Amateur-Boxver- bände der Bundesrepublik und der Sowjet- zone am 19. Dezember(Samstag) im Ostber- liner Hotel Johannishof zu ihrer ersten Be- sprechung treffen. Böhm, der an der Spitze der Delegation der Bundesrepublik steht, Wies darauf hin, daß man sich über die Er- mittlung einer gesamtdeutschen Olympia- Boxstaffel bereits in großen Zügen einig Sei. In Berlin gilt es, den Austragungsort für das Ausscheidungsturnier zu bestimmen. Vorge- sehen ist, daß jeder Verband zwei komplette Staffeln für dieses Turnier stellt, und daß in der Vorrunde die Meister des ABV gegen die Zweiten der Sowjetzone und umgekehrt die Meister der Sowjetzone gegen die Zwei- ten des DABV antreten. Die Sieger der bei- den Ausscheidungsbegegnungen in den ein- zelnen Gewichtsklassen ermitteln dann in der Endrunde den Boxer, der im Rahmen einer gesamtdeutschen Staffel beim olympi- schen Turnier in Rom für Deutschland in den Ring geht. Neuformierte Abwehr wird schweren Stand haben: dugostauiens Jechniket gatanlieren ft fantiges Spiel Hannover als nächste Station auf dem Weg zum Weltmeisterschaftsturnier in Chile/ Bilanz ist positiv Das Niedersachsenstadion Hannover ist zum vierten Male Schauplatz eines Fuß- ball-Länderspiels. Frankreich, die UdssR und zuletzt 1957 Ungarn waren promi nente Gegner unserer Nationalelf, denen sich Jugoslawien anschließt. Hannover ist so- zusagen„über Nacht“ zu diesem Spiel gekommen. Erstmals in der deutschen Länder- spielgeschichte lehnte eine Stadt(Stuttgart) aus verkehrstechnischen Gründen eine Begegnung ab. In Hannover war man vernünftig— und auch im Hinblick auf den Besuch optimistisch— genug, sofort zuzugreifen. Acht Spiele verzeichnete die deut- sche Bilanz gegen Jugoslawien. Sie ist mit fünf Siegen und drei Niederlagen bei 16:12 Toren positiv. Ob die neuformierte deutsche Elf sie weiter verbessert, wird sich am Sonntag zeigen müssen. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß Jugoslawien sehr viel fordern wird. Obwohl der Gast zuletzt 2:4 gegen Ungarn unterlag, muß man ihn mit den Magyaren auf eine Stufe stellen. Das Länderspielprogramm dieser Saison ist ganz auf die Vorbereitung zur Qualifi- kation für die Weltmeisterschaft 1962 in Chile abgestellt. Was sie fordern wird, braucht kaum gesagt zu werden. Bundestrainer Herberger hat Tilkowski und Benthaus diesmal nicht zur Verfügung. Es fehlt der verletzte Juskowiak. Dennoch ist die Möglichkeit einer guten Besetzung gegeben(auch nach Ausfall des verletzten Dieter Seeler). Die Läuferreihe Schmidt- Erhardt-Szymaniak hat 1958 in Paris beim 2:2 gegen Frankreich großartig gespielt. Der 21jährige Außenläufer Schulz àus der Amateur-Nationalelf ist ein großes Talent. Ob Herberger ihn schon in dieses schwere Spiel schicken wird, ist eine Frage, die von taktischen Erwägungen beeinflußt werden dürfte. Für den Sturm stehen die gegen die Schweiz und gegen Holland eingesetz- ten Spieler zur Verfügung. Die Neubeset- zung dürfte also wohl nur im Abwehrblock liegen. Es ließe sich denken, daß Herberger folgende Elf nominiert: Sawitzki Stollenwerk Schnellinger Schmidt Erhard Szymaniak (Schulz) Brülls Rahn Siedl (Schmidt) Bedenkt man, was diese Spieler bisher international gezeigt haben, so kann man kaum von einem Experiment sprechen. Mit Ewert, Olk, Wenauer und Rühl stehen wei- tere Kräfte zur Verfügung, die zur Stunde schon dem engsten Kreis um die deutsche Nationalmannschaft angehören. Sie alle sind noch so jung, daß sie auch noch in einer Ju- nioren-Auswahl spielen können. 16 Spieler haben die Jugoslawen für Hannover benannt. Nur Zebec und Crnkovic, damals Verteidiger, heute als Mittelläufer vorgesehen, sind noch aus der Mannschaft dabei, die in Malmö gegen Deutschland 0:1 verlor. Beara spielte zuletzt noch gegen Ungarn, wurde aber im Verlauf des Spiels ausgetauscht und nun nicht mehr berück- sichtigt. Von Veselinovic, einem der besten Spieler, heißt es, daß er wegen einer Ver- einssperre nicht herangezogen wurde. Wie schwer es auch für Jugoslawien ist, seine Talente international durchzusetzen, zeigt am besten die Tatsache auf, daß nur Lipusinovie und Pasice aus- der B- Mannschaft genannt Seeler Vollmar sind, die 1955 in Laibach 8:0 gegen die zweite deutsche Besetzung gewann, Wahr- scheinlich spielen in Hannover: Soskie Durkovie Miladinovie Bena Ernkovie Perusie Sekularac Mujie Zebec Pasie Lipusinovic Die Jugoslawen sind von Haus aus Per- fekte Techniker. In Hannover steht für die Mannschaft nicht nur ein Sieg gegen Deutschland auf dem Spiel, sondern gleich- zeitig auch eine Rehabilitierung für die Niederlage gegen Ungarn. Das ausverkaufte Spiel dürfte sehr ras- sig werden. Alle Begegnungen mit Jugo- slawien sprachen bisher das Publikum an. Das Duell zwischen Uwe Seeler und Zebec Wird ebenso Erinnerungen an Malmö wecken Wie der erneute Versuch, Helmut Rahn daran zu hindern,„sein“ Tor zu schießen, Wie es ihm 1952, 1954 und zuletzt 1958 ge- lang. Schiedsrichter ist der Holländer Martens, 7 der 1957 an gleicher Stätte Deutschland- Un- garn leitete. Der mit 1,90 m größte Schieds- richter der FIFA-Liste zeigte sich bisher stets jeder Situation gewachsen. Jugoslawiens Fußballaufgebot für das Länderspiel gegen Deutschland am Sonntag in Hannover reiste am Donnerstagmorgen mit dem Zug nach Hannover ab und wird heute nachmittag in Hannover eintreffen. Die Expedition bestand aus 16 Spielern und der Begleitung. Die endgültige Aufstellung der Mannschaft erfolgt erst am Wochenende in Hannover nach einem letzten Training. In einem Probespiel gegen eine Kombi- nation von Belgrad gewann die National- mannschaft in folgender Aufstellung 3:0: Soskic; Durkovic, Jusufi; Miladinovie, Ernko- vic, Perusic; Lipusinovic, Sekularac, Mujic, Zebec, Pasic. Die Reise nach Hannover tra- ten weiterhin Vidinic, Roganovic, Ankovic und Mihajlovic. 60 Länder meldeten für die Fußball- Weltmeisterschaft Wie der Internationale Fußballverband (FIFA) am Donnerstag in Zürich mitteilte, haben für die Weltmeisterschaften 1962 in Chile, bis zum Meldeschluß am 15. Dezem- ber, 60 Länder ihre Meldungen abgegeben. Die Liste der gemeldeten Länder mug ge- mäß der erfolgten Mitteilung zuerst dem Organisationskomitee der Weltmeisterschaft Unterbreitet werden, das dann die weiteren Schritte für die Abwicklung der Welt- meisterschaft unternehmen wird. Erste Pokal-Hauptrunde im Süden: Ehrgei gige Hegner fut die Venſragoligisten Mannheimer Clubs bei Vertretern der Süddeutschlands Fußball steht am Wo- chenende im Zeichen der ersten Hauptrunde um den DFB-Vereinspokal. Auf der Karte stehen 31 Begegnungen FC Zell— Freibur- ger FC spielen erst am 27. Dezember). Wie schon im Vorjahr sieht man fast durchweg die Vertragsspieler der 1. und 2. Liga Süd als Gäste der Amateurvereine, die sich innerhalb der Regionalverbände für die erste Hauptrunde qualifiziert haben. Die Vertrags- spieler gelten natürlich mehr oder weniger als klare Favoriten, aber sicher werden auch diesmal Ueberraschungen nicht ausbleiben. Auch die Ligamannschaften unseres Raumes sind ausnahmslos auf Reisen, wobei die Gegner Vertreter der 1. Amateurliga sind: Der VfR stellt sich in Leimen gegen den VfB vor, Waldhof reist zur SpVgg. Nek- karsulm und die Viernheimer Amicitia ist in Kirchheim zu Gast. Die beiden Vereine des Kreises Heidelberg haben sich durch Für MERC diesmal nichts drin: knappes Lesulial ore schon ein Erfolg Am Samstag stellt sich im Eisstadion Titelverteidiger Füssen vor In der Eishockey-Bundesliga ist die Füh- rung des Titelverteidigers EV Füssen am kommenden Wochenende nicht gefährdet. Der Mannheimer ERC(Samstag) und der Krefelder EV(Sonntag) sind zwei Gegner der unteren Tabellenhälfte. Das Schlager- spiel, in dem Füssens stärkster Rivale er- mittelt wird, führt die noch alleine verlust- punktfreie Mannschaft des Sc Rießersee am Samstag zum EC Bad Tölz. Hier ist jedes Ergebnis möglich. Bad Nauheim wird es am Samstag schwer haben, mit einem Sieg über Preußen Krefeld Abstand von der Abstiegszone zu gewinnen. In der Ober- liga gastiert Eintracht Dortmund in Süd- deutschland. Beim EV Landsberg dheute) und beim Tabellenführer SC Ziegelwies (Sonntag) muß sich erweisen, ob die West- falen ihre Aufstiegschance wahren können. EV Landshut gilt als klarer Favorit gegen die sieglose Sd Nürnberg. Bad Tölz steht im Mittelpunkt des Eis- sportwochenendes. Der kanadische Trainer Frank Trottier hat die Tölzer prächtig in Schwung gebracht. Mit den Nationalspielern Rampf, Eberl und Schneitberger, die sich in beiden Ausscheidungsspielen mit der Zone auszeichneten, sind die Tölzer sehr stark. Es wäre sicherlich keine Ueberraschung, wenn der Sc Rießersee am Samstag den ersten Punktverlust der Saison einstecken müßte. Gespannt darf man sein, wie Nationaltor- Wart Hobelsberger beim SCR sich gegen seine Kameraden aus der Olympiamann- schaft hält. Für den Mannheimer ERC wäre es schon ein Erfolg, wenn er die Niederlage gegen den deutschen Abonnementsmeister ähnlich niedrig wie in der Vorrunde(3:6) halten könnte. Sicher wird Guttowski, der sich auch beim Spiel in Söllingen wieder beson- ders auszeichnete, der Mannschaft ein großer Rückhalt und für Füssens sieggewohnte Stürmer-Asse ein schweres Hindernis sein. Im Angriff der Gastgeber wird davon ab- hängen, ob Kurt Sepp als wertvollster Stür- mer durch die zusätzliche Belastung der Qualifikationsspiele keinen allzu großen Substanzverlust erlitten hat. In Söllingen war er sichtlich überspielt. 5 1. Amateurliga/ Darmstadt in Rohrhof ihre Kampfkraft einen Namen gemacht, vor allem der VfB Leimen, dessen Sturm es zwar in den bisherigen 16 Punktespielen nur auf ganze 13 Tore gebracht hat— der aber trotzdem einen Platz im Mittelfeld be- hauptet, weil die Abwehr eine der besten ihrer Gruppe ist. Nicht Weniger ehrgeizig kämpft Kirchheim. Auch Viernheim wird deshalb den Sieg nicht geschenkt bekommen. Die SpVgg. Neckarsulm ist ein unbeschrie- benes Blatt. Sie rangiert in der 1. Amateur- liga Württemberg im Mittelfeld, nachdem sie zunächst einen Platz in der Spitzen- Sruppe eingenommen hatte, in den letzten Spielen allerdings im Sturm versagte. In Rohrhof kann sich der Kassier des SV am Sonntag auf Massenbesuch freuen. Das Gastspiel des Zweitligisten SV Darm- stadt 98 wird seine Anziehungskraft sicher- lich nicht verfehlen. Der Unterschied ven drei Klassen— Rohrhof ist Tabellenführer der A-Klasse Süd— stempelt die Hessen eindeutig zu Favoriten. Ihnen gegenüber steht allerdings eine junge Mannschaft, die viel Ehrgeiz mitbringt und sich gerade gegen einen großen Gegner auszeichnen will. Das Spiel beginnt um 14 Uhr. Der Spielplan: Samstag: Rödelheim 02 gegen Eintracht Frankfurt; Germania Mar- burg— FSV Frankfurt; FC Eibelstadt gegen Viktoria Aschaffenburg; Schwaben Augs- burg— Bayern München; VfL Neustadt ge- Sen 1. FC Nürnberg; SV Spaichingen— VIB Stuttgart; FC Villingen— Ss Reutlingen; SC Geislingen— BC Augsburg; Fc Grenzach gegen Singen 04.— Sonntag: VfR Aalen ge- gen SpVgg. Fürth; VfR Schwenningen gegen TSG Ulm 46; FV Zuffenhausen— Stutt- garter Kickers; SpVgg. Neckarsulm— SV Waldhof; FC Neureut— 1. FC Pforzheim; Sc Kirchheim— Amicitia Viernheim; VfB Leimen— VfR Mannheim; SV Rohrhof gegen Darmstadt 98; SV Oberkirch— Karls- ruher Sc; Germania Okriftel— SpVgg. Neu- isenburg; Sd Egelsbach— Kickers Offen- bach; Sg Sontra— Hanau 93; SV Elz— Sv Wiesbaden; TSG Vollmarshausen— Hessen Kassel; FC Lichtenfels— Schweinfurt 05; Kickers Würzburg— 1. FC Bamberg; ASV Neustadt— ASV Cham; TV Erlangen gegen SpVgg. Bayreuth; TSG Pasing— 1960 Mün- chen; TSV Rosenheim— TSV Straubing; SpVgg. Deggendorf Jahn Regensburg; VfB Helmbrechts— Bayern Hof. Eishockey- Traumreise durch vier Erdteile Durch den Sieg in den beiden Olympia- ausscheidungsspielen mit der Zone ist die „Traumreise der Eishockeyspieler des Deut- schen Eissport-Verbandes Wirklichkeit ge- worden. Mit den Olympischen Spielen in Squaw Valley im Mittelpunkt fährt die Eis- hockey mannschaft, bestehend aus 17 Spie- lern, DEV- Präsident Herbert Kunze, Vize- präsident Karli Wild, Eishockey-Obmann Overath, Masseur Lechner, einem weiteren Offiziellen und fünf selbst zahlenden Inter- essenten, durch vier Erdteile. Lediglich der fünfte Kontinent, Australien, wird nicht be- rührt. Die Gesamtkosten, die sich auf etwa 132 600 DM belaufen, werden im wesent- lichen durch den NORK-Reisezuschuß für Squaw Valley(46 200 DMW), vier Spiele in USA(33 50 DM), drei Spiele in Japan neue Freitag. 15.30 Uhr prominente Sportler beim „Sportvagabunden-TurniernT“ im Kaufhaus VETTER Mannheim mit dem Sportreporter vom Süöclckeutschen Rundfunk Gerd Krämer und cen bekannten Sportlern Heinz Fütterer Kurt Sepp Bruno Guttowski Eugen Seidl Utti Meyer Klaus Sinn Kinder uncl Jugendliche bis zu 14 Jahren können an diesem Turnier teilnehmen. „ Teilnehmerkarten werden heute, Freitag, eine Stunde vor Beginn, an unserem Reisebüro ausgegeben. Des Turnier findet im 4. Obergeschoß unseres Hauses statt. Die Sieger erhalten schöne Preise. KAUF HAUS 1 (16 750 DV) und verschiedene andere Ein- nahmen gedeckt.. Vizepräsident Karli Wild und Eishockey. Obmann Overath führen zwar noch verschie- dene Verhandlungen, aber folgender Reise- plan dürfte nur noch geringfügigen Ab- änderungen unterliegen: 4. Februar: Ab- flug von München-Riem mit der Lufthansa nach USA, 6. Februar: Spiel in Minneapolis 8. 2.: Spiel in Denver oder in der Nähe New Vork, 10. 2. und 13. 2.: Zwei Spie Colorado Springs, 14. 2.: Ankunft in Sꝗ Valley, 18. bis 29. 2.: Olympische Spie Squaw Valley, 29. 2.: Abflug nach San Fr. zisko, 2. März: Ankunft in Vancouver&a nada), 4. und 5. 3.: zwei Spiele in Vancouver, 6. 3.: Abflug über Hawaii nach Japan, 7. 3. Ankunft in Tokio, 8. bis 12. 3.: drei Spiel in Tokio, 13. 3.: Abflug über Hongkong Bangkok, Karachi, Kairo und Rom nach München, 15. 3.: Ankunft in München-Riem. NA NNHNE I Tasmania schlug Rapid Wien 2:0 Zu einem sensationellen Ergebnis kam der Berliner Fußballmeister Tasmania am Mittwoch im Berliner Olympiastadion übe: den ôsterreichischen Herbstmeister Rapid Wien mit 2:0(1:0) Toren. Dieses Ergebnis überraschte besonders, da die Tasmanen in ihren drei letzten Punktspielen geschlagen wurden und gegen Rapid Wien ohne ihren Innensturm Schulz— Fiebach— Mauru- schat und ohne ihren Stammverteidiger Bäsler antraten. Allerdings vermochten sich die Berliner auf dem Schneeboden besser zurechtzufinden als die Gäste, die vor allem in der Abwrehr zu wenig konzentriert spiel- ten und etwas zu selbstbewußt begannen. Weitere Sportnachrichten Seite 18 gefüllt 1 8 1 5 1 Schokoladen- Baumbehang 20 22 Stück: Weihnachts- Männer Volmilch- Schokolade, in bunt. Staniol, Stück cht Löbecker Marzipun-Brote in Goldstaniol, 10 g 5 0 „ Stück 6 LD Nörnberger Schokoladen- Lebkuchen 5 * Aket 0 Tarte Schmelz- Schokolade Ful in 1 einer Füllung Weib. eteg 2 Tafeln Echte Nürnberger Lebkuchen tück sortiert, Inhalt 6 5 „„ n. 75 2.50 Seite 18 MORGEN Freitag, 18. Dezember 1959/ Nr. 292 Eine Chance für Nachwuchsspringer Kürth: Dee füntte Mann Wer fährt außer Recknagel, Lesser, Die Skispringer der Sowjetzone berei- ten sich gegenwärtig auf der großen Köhler- grabenschanze in Zell am See gewissen- haft auf die Olympischen Spiele vor. Hel- mut Recknagel und Harry Glass verraten schon ausgezeichnete Form. Werner Lesser leidet an einer leichten Knieverletzung und muß beim Springen sehr vorsichtig sein. Recknagel, der durch eine Krankheit in Trainingsrückstand geraten war, überragt Seine Konkurrenz mit wuchtigen Sprüngen bis zu 90 Meter. Trainer Hans Renner gibt im allerdings noch einige Konditions- Fleißaufgaben auf. Neben den bekannten Routiniers fällt besonders der 19jährige Veit Kürth aus Zella-Mehlis auf. Nach Ansicht seines Trai- ners kann Kürth ein zweiter Recknagel werden. In der Weite steht er seinen Kame- raden nicht nach, stilistisch sollte er bald Anschluß finden. Manfred Brunner, der technisch verbesserte Willi Wirth, das Ta- lent Lothar Heyer und der Junior Lothar Glass, weder verwandt noch verschwägert mit Harry Glass, sind weitere junge Leute im zehnköpfigen Springer-Aufgebot aus Mitteldeutschland. In Osterreich hatte eine Erklärung des Zonen- Trainers Hans Renner Enttäuschung ausgelöst. Renner gab bekannt, daß die mitteldeutschen Springer in dieser Saison nur an den deutschen Konkurrenzen der Vier-Schanzen-Tournee am 30. Dezember in Oberstdorf und am 1. Januar in Garmisch- Partenkirchen teilnehmen werden, weil sie anschließend sofort zum Training nach Lau- scha in Thüringen und Schmiedefeld im Erzgebirge reisen, wo am 10. und 14. Januar die beiden weiteren Ausscheidungsspringen für die Ermittlung der gesamtdeutschen Mannschaft stattfinden. Von den vier Qua- lifikationen(Oberstdorf-Garmisch-Lauscha- Schmiedefeld) werden die drei besten Ge- Berufungsverhandlung gegen Bayern am 9. Januar Der Münchener Fußball-Oberligaverein FC Bayern hat vom DFB- Bundesgericht die Mitteilung erhalten, daß die von dem Verein erbetene Berufungsverhandlung am 9. Ja- nuar 1960 in München stattfinden wird.“ Der FC Bayern München wurde vom DFB-Sportgericht wegen eines Verstoßes ge- gen das Vertragsspielerstatut zu einem Ab- zug von acht Meisterschaftspunkten und einer Geldstrafe von 10 000 Mark verurteilt. Die angeklagten Spieler wurden freigespro- chen. Gegen dieses Urteil hatte Bayern Mün- chen Berufung eingelegt. Am 9. Januar 1960 wird wiederum Dr. Heynen Hamburg) den Vorsitz führen, der schon bei der ersten Verhandlung den Vorsitz innehatte. Weitere Sportnachrichten seite 17 wird noch gesucht Glass und Bolkart nach Squaw Valley? samtnoten jedes Springers gewertet. Für den Weltmeisterschaftsdritten Recknagel, den Olympiadritten Glaß und Lesser aus Thüringen sowie den Oberstdorfer Olym- piavierten Max Bolkart, die für Squaw Val- ley schon namentlich genannt wurden, kommt es darauf an, ihre Form zu bewei- sen. Gelingt ihnen das, so bleibt lediglich der fünfte Platz offen. Hans Renner ist der Ansicht, daß die jungen Talente aus Mit- teldeutschland, allen voran Veit Kürth, beste Aussichten haben,„fünfter Mann“ zu werden. Er hält den Oberstdorfer Hermann Anwander und den Partenkirchener Helmut Kurz für die schärfsten Gegner seiner Leute. Auf den Einwand der österreichischen Veranstalter in Innsbruck und Bischofsho- fen, man könne doch die bereits nominier- ten Springer Recknagel, Lesser und Glag an ihren Konkurrenzen teilnehmen lassen, meinte Renner kurz und bestimmt:„Das geht leider nicht, wir haben uns unseren Plan zurechtgelegt und müssen unser gan- zes Trachten auf einen weiteren Mannn in der gesamtdeutschen Mannschaft richten. Ich hoffe, die österreichischen Skisportler werden uns verstehen. Wenn wir allein eine Mannschaft für Squaw Valley stellen könn- ten, wären wir gerne nach Innsbruck und Bischofshofen gekommen.“ Als Ausgleichssport treiben die Zonen- Springer in Zell täglich Gymnastik, Fuß- ball, und jeden zweiten Tag steht ein Ab- Tahrtslauf auf dem Programm. Bis kurz vor Weihnachten werden Oesterreichs Spezial- sprungläufer unter Sepp Bradl nach Zell übersiedeln und einige Tage mit den Gästen aus Mitteldeutschland trainieren. Auch die Schweden mit Mickaelsson, Karlsson, Lind- quist, Strandberg und Holmberg haben sich am Köhlergraben angesagt. K. Bernegger Ketscher Rheinhalle wieder im Blickpunkt: Waldhof-Mladel greiten nach, Sadischer Auch Handball-Nachwuchs ermittelt am Samstag den Hallenmeister Der letzte Samstag vor Weihnachten bringt in der Ketscher Rheinhalle die badi- schen FHallenhandball-Meisterschaften der Jugend und Frauen. Am Nachmittag(Beginn 14.30 Uhr) spielen bei der Jugend die fünf Kreismeister von Mannheim, Heidelberg, Bruchsal, Karlsruhe und Pforzheim in einer einfachen Runde jeder gegen jeden. Die Spiele versprechen guten Sport, zumal drei Mannschaften sich ziemlich ebenbürtig sind. Da ist in erster Linie die junge Meisterelf der TSG Ketsch zu nennen, die erst am Vor- sonntag in Rot badischer Feldmeister wurde. Die stärksten Widersacher der Ketscher sind voraussichtlich TSV Rot und Tus Beiert- heim, doch dürfen auch die TSG Kronau und vor allem TV Brötzingen nicht unter- schätzt werden. Die Spielpaarungen und deren Reihenfolge werden erst kurz vor Beginn der Spiele ausgelost. Mit besonderem Interesse wird den Spie- len der Frauen am Samstagabend, 19.30 Uhr, entgegengesehen. KTV 46 Karlsruhe, VfR Pforzheim, Fr. Turnerschaft Heidelberg und der SV Waldhof bewerben sich um den Titel. Gespielt wird nach folgendem Plan: Fr. Turnerschaft Heidelberg— KTV 46 Karlsruhe; VfR Pforzheim— SV Waldhof; Fr. Turnerschaft Heidelberg— SV Waldhof; VfR Pforzheim— KTV 46 Karlsruhe; Fr. Turnerschaft Heidelberg— VfR Pforzheim; KTV 46 Karlsruhe— SV Waldhof. Man geht wohl kaum fehl, wenn man den Höhepunkt der Veranstaltung im letzten Spiel Karlsruhe— Mannheim erwartet. Be- sonders die Karlsruher Mädel haben in ihrem entscheidenden Spiel um die Kreis- meisterschaft, in dem sie den KSC 6:0 be- zwangen, in der Halle glänzende Leistungen Sereigt, so daß man sie als Favorit ansehen letztes Punktespiel. Erst Kürz iich holten Sie müßte, wenn nicht der SV Waldhof in den letzten Spielen in der Hintermannschaft überzeugt hätte. Ein Racheakt? Besonders vom Pech verfolgt war in Landsberg der Spielertrainer der Eishockey- Oberligamannschaft Sa Nürnberg, Fritz Kleber(früher EV Füssen). Während sein Team dem EV Landsberg 1:7 unterlag, stah- len Unbekannte sein Auto. Vermutlich die gleichen Täter schlugen auch noch die Fenster vom Personenwagen des Bruders von Fritz Kleber ein und plünderten das Auto aus. Der Bruder war mit seinem Vater aus Füssen gekommen. Beide Wagen hatten auf dem Parkplatz vor dem Eisstadion nebeneinander gestanden. Es wird ein Racheakt vermutet. Nachhol-Begegnungen der Ringer: Selriesheims Endrunden- Jeilnalime siche: Nach 14:9-Erfolg über KSV 84/ Auch Ladenburg und Sandhofen siegten Drei Ringer-Nachholungskämpfe fanden am Mittwochabend in der Nordgruppe statt. Der Tabellenführer KSV Schriesheim sicherte sich dabei durch einen 14:9-Erfolg über die sich tapfer wehrende Staffel des KSV 1884 Mannheim endgültig die Teilnahme an der Endrunde um die„Nordbadische“. Die„84er knüpften an ihre zuletzt gute Leistung an und machten den Schriesheimern das Siegen zumindest nicht so leicht, wie sich dies die Gastgeber vorgestellt hatten. Durch Schmitt über Mai, Knoll über Schlafhäuser und We- ber über Weber(M) kamen sie zu drei Fall- siegen,„Fliege“ H. Beyerer landete gegen Vogel einen knappen Punktsieg und E. Beye- rer gelangte im Bantamgewicht kampflos zu den drei Zählern. Die KSV-Staffel hingegen War durch H. Steinle über Grusenheim und Werner über Würtz entscheidend erfolgreich, während Münch gegen Koch zum Aufgabe- sieg kam. Durch einen bemerkenswerten 12:7-Sieg über KSV 06 Ketsch leistete ASV Ladenburg dem Tabellenzweiten SRC Viernheim wert- volle Schrittmacherdienste. Die bislang punktgleichen Ketscher liegen nunmehr wie- der zwei Punkte gegenüber SRC Viernheim im Rückstand. Maßgeblichen Anteil an die- sem beachtlichen Ladenburger Erfolg hatte Schwergewichtler Schönberger, der kurz vor dem Kampfesende den nach Punkten in Füh- rung gelegenen Schreiner entscheidend besie- gen konnte. Aber auch die entscheidenden Siege der Ladenburger Heckmann über Herr- mann und K. Fleck über R. Rohr verdienen Beachtung. Die Ketscher brachten es lediglich zu zwei Punktsiegen durch O. Montag über G. Fleck und Schäfer über Hemberger, wäh- rend sich Schmitt(D) und R. Montag, Schweiß (J) und Wiesbeck, sowie Becker(LU) und W. Rohr unentschieden trennten. Furios startete RSC Eiche Sandhofen ge- gen den ASV Lampertheim. Ehe sich die Lampertheimer versahen, lag Sandhofen mit 13:0 in Front! Höchel, Stoll und Cygan schul- terten ihre Gegner Ganser, Sand und Drak- kert, während sich Feth und Litters mit Zwei Nachholspiele im Hockey: Germania wird Reu Zwei Nachholspiele der nordbadischen Hockey-Runde werden am Sonntag in Mann- heim ausgetragen. Im Stadion kommt es zu dem Lokaltreffen zwischen Germania und dem TSV 46. In der Vorrunde holte sich die Mannschaft des TSV 46 durch einen 4:0-Sieg beide Punkte und auch diesmal liegen die besseren Aussichten bei den Turnern. Man wird allerdings auf starken Widerstand stoßen. Die Begegnung beginnt um 11 Uhr. Zur gleichen Zeit erwartet die Mannheimer TG am Neckarplatt die TSG 78 Heidelberg. beide Mannschaften bestreiten damit ihr anche schwerfallen die 78er in Heidelberg gegen die MTG durch einen 1:0-Sieg beide Punkte. Werden die Mannheimer diesmal den Spieß umdrehen? In der Sporthalle des Englischen Instituts in Heidelberg wird am Sonntag von 10 bis 18.10 Uhr das II. Weihnachts-Hallenhockey- turnier des HC Englisches Institut ausge- tragen. Die Teilnehmer sind: Norstern Basel, TFC Ludwigshafen, THC Hanau, HC Lud- wigsburg, HC Limburg, THC Wiesbaden, HC Lahr, TEC Darmstadt, Heidelberger TV 46 und die Mannschaft des Veranstalters, Alik verlorenem Posten während Ac 92 Wein- Punktsiegen gegen Ade und Stephan begnüg- ten. Erst danach verzeichneten Hannewald und Krämer gegen Weber und Schmidt zwei Punktsiege, während sich Hauser(S) und Rinkel in die Punkte teilten. Endstand also: 14:5 für„Eiche“! Die Ergebnisse der Oberliga-Reserverunde, Gruppe Nord, lauteten diesmal: KSV Schries. heim gegen KSV 1884 Mannheim 13:10, AS v Ladenburg gegen KSV 06 Ketsch 15:9 und RSC Eiche Sandhofen gegen ASV Lampert- heim 24:0. all Entscheidung in Ketsch! KSV Schriesheim, der als Teilnehmer an der Endrunde um die„Nordbadische“ bereits feststeht, pausiert zwar am drittletzten Kampftag in der Ringer-Oberliga, kann sich aber trotzdem schon endgültig die Gruppen- meisterschaft sichern. Sollten nämlich bei der Schlagerbegegnung zwischen dem Tabellen- zweiten SRC Viernheim und KSV 06 Ketsch am Samstagabend um 20 Uhr in der Ketscher „Rheinhalle“ die Viernheimer einen Punkt einbüßen, dann sind die Schriesheimer am Ziel. Wenn Ketsch die Revanche für die knappe 11:12-Vorkampfniederlage gelingen sollte, dann wären die beiden Verfolger wie- der punktgleich und damit das Rennen um den zweiten Platz erneut offen. Im Schatten dieser wichtigen Auseinan- dersetzung stehen die drei übrigen Begeg- nungen. Erreicht KSV 1884 Mannheim am Samstagabend um 20 Uhr in der KSV-Sport- halle gegen RSC Eiche Sandhofen die gleiche Leistung wie vor einer Woche beim 129. Sieg in Feudenheim, dann sind die Gastgeber durchaus nicht ohne Chancen. Feudenheim müßte es gegen Vorjahresmeister VfR 08 Oftersheim selbst auf dessen Matte zu beiden Punkten reichen, während man vom ASV La- denburg am Samstagabend um 20 Uhr in der „Rose“ gegen den ASV Lampertheim einen weiteren Heimerfolg erwarten darf. Bezwin- gen die Ladenburger auch diesen Gegner, 8 85 ist ihnen zumindest der sechste Platz sicher. Meisterkrönung des VfI. am Samstag beim KSV 84 Mannheim Auch die Oberliga-Gewichtheber bestrei- ten am Wochenende ihre letzten Kämpfe in diesem Jahr. Die Meisterstaffel des VfI. Neckarau tritt am Samstag, 18 Uhr, beim KSV 1884 Mannheim in der KSV- Sporthalle an. Niemand zweifelt an einem sicheren End- erfolg der VfL-Staffel, obgleich man über- zeugt sein darf, daß die„84“ er alle Register ihres Könnens ziehen werden. Der zu er- Wartende Neckarauer Sieg bedeutet zugleich den endgültigen Gewinn des nordbadischen Meistertitels. In der zweiten Begegnung steht der Tabellenletzte KSV Einigkeit Mühlburg beim Vizemeister SV Germania Obrigheim heim kampffref ist. all e N. C. 27 1 e 1 1 n , eln 1 1 4107 11 e eee e, eee eee eee Der ist richtig! Klar wie ein frischer Quell, würzig und herzhaft: Schinkenhäger für alle, die das Echte und Natürliche lieben. Stellenungebote (auch Weißnäherin) per sofort oder später ges Gute Bezahlung; 5-Tage- Woche. Angebote erbeten Gardinen Teppiche Mannheim Qu 1, 13 uch t. Fotolaborantin mit bester Berufsausbildung, perfekt in allen vorkommenden Schwarz/ weiß-Arbeit., an selb- ständiges und flottes Arbeiten gewöhnt, welche in einem vor- bildlich u. neuzeitl. eingerich- teten Fotolaborbetrieb etwWas Alter 6 16—18 2-3 Männer mit gutem Leumund. Höchst- Fahrrad als guter Bezahlung sofort gesucht. Vorzustellen täglich 9—12 und Wach- u. 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Deswegen gibt es für das Spiel mit Was die Justiz sagt Der bei Grün auf eine Kreuzung zufah- rende Verkehrsteilnehmer braucht seine Fahrweise nicht von vornherein auf die Möglichkeit einzustellen, daß das gelbe Farbzeichen zu einem Zeitpunkt erscheint, in dem er bereits so nahe vor der Kreuzung iSt, daß er nicht mehr anhalten kann.,(OLG Hamm, Urt. v. 17. 25 1959 8 1 Ss 72/39—: NJW 1959, 1789.) * Auch bei einer einfachen Verkehrs- situation kann ein Kraftfahrzeug ins Schleu- dern geraten, ohne daß für den Fahrer er- kennbare Ursachen vorzuliegen brauchen. Daher ist dié Feststellung, daß alleinige Ur- Sache für das Schleudern eines Pkw in einer regennassen leichten Linkskurve entweder zu hohe Geschwindigkeit oder zu scharfes Gasgeben gewesen sei, rechtsfehlerhaft, Wenn die ebenso naheliegenden Möglichkei- ten, daß das Schleudern auf eine Uneben- heit der Straße oder eine Schmierstelle be- ziehungsweise einen Oelfleck auf der Fahr- bahn zurückzuführen sei, außerhalb jeder Erörterung geblieben sind. OLG Hamm, Urt. V. 19. 2. 59— 288 1551/58— VRS 16, 352. * Das Schmerzensgeld kann so festgesetzt Werden, daß für den einen Zeitabschnitt eine Kapitalabfindung und für einen weiteren Zeitabschnitt eine Rente zugesprochen wird. Werden durch körperliche Beschädigung die Heiratsaussichten einer Frau vermindert, 8 kann das nicht nur einen Vermögens- schaden i. S. v.§ 842 BGB, sondern auch eine seelische Beeinträchtigung bedeuten, die einer Entschädigung gemäß S 847 BGB zugänglich ist. BGH, Urt. v. 13. 3. 59— VI ZR 72/58— VRS 16, 342. * Die Verschmutzung der Fahrbahn einer durch Nordrhein- Westfalen führenden Bun- desstraße mit Lehm und lehmigem Sand in- folge Abtransports von Erdaushub an einer Baustelle verpflichtet nicht nur den Bau- unternehmer, sondern auch den allgemein Verkehrssicherungspflichtigen Landschafts- Verband, die zur Abwehr der von der Ver- Unreinigung der Straße ausgehenden Gefah- ren erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Hierzu gehört notfalls auch die Anbringung von Verkehrsschildern zur Warnung des Kfz. Verkehrs. BGH, Urt. v. 20. 4. 39— III ZR 238,¼57—: VersR 1959, 708. diesen Zahlen auch keine festen Spiel- regeln. Als Rohmaterial sind sie zumindest interessant. Am J. Juli 1959, dem Stichtag der letzten Berechnung des Kraftfahrt- Bundesamtes, waren im Bundesgebiet(mit Saarland) annähernd 3,6 Millionen Per- Soflenkraftwagen und Kombinationskraft- Wagen bei den Zulassungsbehörden gemel- det. In 12 Monaten hatte sich dieser Be- stand bei den Pkws damit um mehr als eine halbe Million Fahrzeuge oder um 138,5 Prozent auf 3,334 Millionen erhöht. Die „Kombis“ vermehrten sich um 26,5 Prozent auf 222 000 Fahrzeuge. Damit kommen in der Bundesrepublik jetzt 68 Wagen auf 1000 Einwohner. Das sind 10 mehr als am 1. Juli 1958. Jeder 15. Bewohner der Bundesrepublik hat jetzt einen Personenkraft wagen. In Frankreich ist jeder 10. und in Grohbritannien jeder 11. Einwohner Besitzer eines Personen- kraftwagens. Die Bundesrepublik hat gegen- Über diesen beiden europäischen Vergleichs- ländern zwar weiter aufgeholt, bleibt je- doch noch immer ein erhebliches Stück zu- rück— und das mag jeden verwundern, der unsere dicht befahrenen Straßen sieht. Für„beachtlich“ hält das Kraftfahr- Bundesamt den Zugang an kleinen Wagen bis 999 cem Hubraum. Die Gesamtzahl die- ser Kleinwagen erhöhte sich von Juli bis Juli allein um 195 000 oder um mehr als ein Viertel auf 956 000 Wagen. Das Schwer- gewicht verlagerte sich dabei in die obere Hälfte der Klasse zwischen 500 und 999 cem Hubraum. Von 1957 bis 1958 zählte man in dieser Klasse 81 000 Fahrzeuge mehr, im Jahr darauf jedoch 138 000. Bei den Klein- Wagen mit geringerem Hubraum wurden dagegen nur noch 57 000 Neuzugänge ver- zeichnet. Alles in allem ist fast jeder dritte Personenkraftwagen in der Bundesrepu- blik ein Kleinwagen unter 1000 cem Hub- raum. 60 Prozent des Gesamtbestandes rech- nen zur Mittelklasse zwischen 1000 und 1499 cem. Hier gab es im Berechnungsjahr einen Zuwachs um 277 000 Fahrzeuge. Jedes dritte Auto ist ein Kleinwagen Fast jeder zweite Wagen gehört einem„Nichtselbständigen“— aber es sind viele Gebrauchtwagen darunter Noch etwas anderes fand das Kraft- fahrt-Bundesamt bemerkenswert: 80 Pro- zent der über 500 000 neuen Personenkraft- wagen wurden von Beamten, Angestellten oder Arbeitern gekauft. Der Anteil der „Nichtselbständigen“ am Pkw- Besitz hat sich damit von 41 Prozent auf 46,5 Prozent weiter erhöht. Von den 3,6 Millionen des Gesamtbestandes gehören 691 000 Wagen Personen, die zur Berufsgruppe der Arbei- ter zu rechnen sind. Allerdings: Unter die- sen fast 700 000 finden sich weit mehr Klein- oder Kleinstwagen als bei anderen Berufsgruppen. Aber dies hat die Gesamt- statistik im einzelnen nicht erfaßt, und des- wegen sagt sie nur: Jeder fünfte PRxw im Bundesgebiet gehört einem Lohnempfänger. In diesen Zusammenhang gehört eine andere Zahl: Das Kraftfahrt-Bundesamt hat errechnet, daß von den 402 653 ge- brauchten Pkws, die im ersten Halbjahr 1959 im Bundesgebiet ihren Besitzer wech- selten, über 65 Prozent von Arbeitern, An- gestellten und Beamten gekauft wurden. Die Zahl der Arbeiter, die Gebraucht- wagen kauften, erhöhte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 1958 sogar um 32,8 Prozent. Immer mehr Arbeiter, Angestellte und Beamte werden Pkw- Besitzer: aber sie kaufen zu einem sehr großen Teil Klein- wagen oder Gebrauchtwagen. Rudolph Borchers Kraftfahrzeug-Mosaik Zur Vergrößerung und Modernisierung seiner Produktionsanlagen wird der engli- sche Rootes-Konzern(illman, Humber, Singer, Sunbeam sowie Commer- und Kar- rier-Nutzfahrzeuge) 10 Mill.& investieren. Evtl. sollen auch einige der ausländischen Montagewerke ausgebaut werden. Es ist je- doch nicht beabsichtigt, Kleinwagen herzu- stellen. Die Investitionen sollen einem ver- mehrten Ausstoß von Mittelklassewagen dienen. * Wo die befestigten Straßen aufhören und unwegsames und bergiges Gelände beginnt, werden vorzugsweise allrad angetriebene Fahrzeuge zum Transport schwerer Lasten eingesetzt. Im Rahmen seines Baupro- gramms enwickelte Faun einen allradange- triebenen Dreiachser, der in verschiedenen Ausführungen eingesetzt werden kann und auch den jetzt geltenden Inlandsbestimmun- gen der StVZO voll entspricht. Als eine Nutzlast von 10 t ausgelegt. Sein Fahrgestell besteht aus U-Profil-Längsträgern mit ein- genieteten Querträgern. Der Antrieb erfolgt durch einen luftgekühlten 6-Zylinder-Deutz- Dieselmotor von 125 PS über ein geräusch- armes 6-Gang-Allklauengetriebe in Schnell- gangausführung und ein Verteilergetriebe mit Differentialsperre. Die Kipperbrücke ist mit starkem Blech ausgeschlagen. Eine kom- Wertminderung bei Unfallschäden Versicherungsgesellschaften berücksichtigen weiterhin reinen Handelswert Die Besitzer unfallgeschädigter Kraft- fahrzeuge müssen auch künftig damit rech- nen, daß die Versicherungsgesellschaften bei der Berechnung des Schadens den reinen Handelswert berücksichtigen. Bundeswirt- schaftsminister Erhard teilte am 2. Dezember 1959 im Bundestag auf eine Frage des Ab- geordneten Josef Stingl(CDU) mit, er sehe keine Möglichkeit, bei der Neuordnung der Versicherungstarife darauf hinzuwirken, daß auch schon bei der Prämienberechnung der Handelswert der Fahrzeuge berücksichtigt Wird. Der Fragesteller hatte auf den Wider- spruch hingewiesen, der darin liege, daß bei der Berechnung der Prämie die PS-Zahͤl, bei der Berechnung des Schadens hingegen der Handelswert zugrunde gelegt wird. Ver- schiedene Fahrzeuggruppen seien dadurch erheblich benachteiligt, weil die Versiche- rungsgesellschaften den Wert dieser Fahr- zeuge wegen schwerer Verkäuflichkeit und anderer Umstände niedriger ansetzen als den anderer Fahrzeuggruppen. Professor Erhard erklärte, als Zeitwert müsse der ge- meinsame Handelswert zugrundegelegt wer- den, dabei müsse man alle Faktoren berück- sichtigen und nicht allein von der üblichen Abschreibung ausgehen. S 8 9 r 1 binierte Fußbremse, hydraulisch-druckluft- gesteuert, wirkt auf alle 6 Räder, die fest- stellbare Handbremse mit Druckluftunter- stützung auf die Hinterräder. Die leichtgän- gige ZFGemmer-Lenkung ist zusätzlich mit hydraulischer Lenkhilfe ausgestattet. In Normalausführung wird das Fahrzeug mit einfacher Bereifung geliefert, die für den Einsatz auf festem Grund völlig aus- reichend ist. Für schwieriges Gelände kann das Fahrzeug mit doppelten Rei- ken ausgerüstet werden. Dieser Drei- achser wird als Dreiseitenkipper, Mulden- kipper, als Betonmischer oder auch als reines Transportfahrzeug mit und ohne Allrad- antrieb geliefert. Darüberhinaus wird er als typisches Mehrzweckfahrzeug in Frontlen- ker-Ausführung oder auch mit Einmann- Fahrerhaus gebaut und bietet ausgezeichnete Fahrbahnübersicht und leichte Zugängigkeit zum Motor. Rege Nachfrage nach Opel 1200 Für den mangels Nachfrage in der Pro- duktion eingestellten Opel Olympia„S“ Wurde auf der Frankfurter Automobilaus- stellung bekanntlich als neuer Typ dęr 1200 mit 4-Zylinder-1, 2-Liter-Motor und 40 PS Leistung zum Preis von 5675 DM heraus- gebracht. Dieser Wagen steht in Größe und Fahrkomfort dem 1,5 1 Rekord sehr nahe. Er ist insbesondere dazu bestimmt, die fixen Haltungskosten, wie Kraftfahrzeug- steuer und Versicherungsprämien, in die Reichweite eines größeren Interessenten- kreises zu bringen und wendet sich deshalb bewußt an diejenigen Interessenten, die einen höheren Fahrkomfort, bessere Ge- päckunterbringungsmöglichkeiten und mehr Karosserieraum wünschen, ohne jedoch die höheren Unterhaltungskosten eines Wagens mit größerem Hubraum aufbringen zu kön- nen. Diese Opel-Rechnung scheint aufzuge- hen, denn bei einer gegenwärtigen Tages- produktion von 100 Einheiten liegen die Lieferfristen schon bei zweieinhalb Mona- ten. Ein verstärkter Ausstoß ist z. Z. aus Kapazitätsmangel nicht möglich. 8 Fahrlehrer mußten büßen Trotz der bekannten außerordentlichen Schärfe der sowjetischen Gerichte bei Ver- kehrsverstögen wurde kürzlich in Moskau ein Taxi- Chauffeur, der drei Fußgänger ge- tötet und zwei weitere verletzt hatte, außer Verfolgung gesetzt. Dafür erhielten die bei- den Fahrlehrer, die ihn ausgebildet hatten, Gefängnisstrafen von drei und sieben Jahren. Redefreiheit auf US-Straßen Weil die Ortspolizei von Hopkinsonville (Kentucky, USA) zur Ueberprüfung der Geschwindigkeiten eine Autofalle eingerich- tet hatte und alle die 25-Meilen-Grenze überschreitenden Automobilisten rücksichts⸗ los festnahm, ärgerte sich ein auf Auto- kundschaft eingerichteter Hotelier. Aus der Erwägung, daß die Polizei weniger um die Verkehrssicherheit als um das Einkassie- ren saftiger Bußen bemüht sei, stellte er vor der Stadt ein Schild mit der Inschrift auf:„Warnung— lokale Parasiten betrei- ben Autofalle!“ Da die Polizei dadurch eine wichtige Einnahmequelle des Stadtsäckels schwinden sah, versuchte sie, den Mann zur Entfernung des Warnschildes zu zwingen — aber ohne Erfolg. Der zuständige Richter erklärte, es könne stehen bleiben, da in den SA Redefreiheit herrsche. epr Winker am Pkw sollen verschwinden Die Winker an Personenwagen sollen endgültig verschwinden. Es sollen nur noch Blinker erlaubt sein. Der Länderausschuß „Technische Kraftfahrzeug- Ueberwachung“ und das Bundesverkehrsministerium haben sich, wie kürzlich vom hessischen Ver- kehrsministerium mitgeteilt wurde, einer entsprechenden Empfehlung des hessischen Verkehrsbeirates angeschlossen, Lediglich bei Lastwagen solle aus Sicherheitsgrün- den neben den Blinkern auch der Winker beibehalten werden. Die meisten Tankstellen schließen an den Feiertagen Der Fachverband Tankstellen und Gara- gen im Zentralverband des Kraftfahrzeug- handels und-gewerbes hat am Donnerstag in Frankfurt alle Kraftfahrer im Bundes- gebiet dringend gebeten, den notwendigen Kraftstoffbedarf für die Weihnachtsfeier- tage rechtzeitig zu decken. Wegen der an- gespannten Personallage könnten viele Tankstellen an Feiertagen nur noch stun- denweise oder überhaupt nicht mehr offen gehalten werden. Da auch am Heiligen Abend die Mehrzahl der Tankstellen am frühen Nachmittag schließen wird, rät der Fachverband das Auftanken ebensowenig bis dahin hinauszuschieben wie die Wagen- wäsche, den Schmierdienst oder den Oel- wechsel. Das gleiche gelte für Silvester und Neujahr. Der Fachverband hat alle Kraft- fahrer um Verständnis dafür gebeten, daß auch die Tankstellenbesitzer mit ihrem Personal eine Arbeitsruhe benötigten. und jetel noc & Kurz vor dem Fest konnten wir nochmals unser Lager auffüllen. ks gibt keine Lieferfristen und Sie können nach Herzenslust aussuchen. ein N 7 e e en 7 2 8 8 5 8 Ei 8 Woll- und Schlafdecken 1 Sue Teppiche eee Orient-Brücken t 1 8 in Riesen-Auswahl 5 Das extreovagente Weihnachtsgeschenk! D 49, 39,50 34,50 19,75 14,90 12⁰⁰ 10 22 8 Nachstehend einige Beispiele: 8 98 89. 79 59 5 5*. 7„ 8 plöschteppiche voll. durchgewebt Hamadon 113/64 89. 128.— 108. 72 1 725 7 8 10 240/40 98. 180/80 79, 160/230 59, Schireæ 148/103 118. 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N 8 8 3 MORGEN n Seite 2 Ale egen uembel Wir sind keine verlorene Generation Wir Werden siegen, denn wir kennen duch Niederlagen „Jugend von heute“ — wie viele Gestal- Schoch ten, Gesichter, Gedan- 5 Chris ken, Geschehnisse! 20 Jahre Blues-jeans, Kalypso, Ludwigshafen/ Rn. schwarz ummalte, ko- kette Mädchenaugen, Whisky, Lärm, Skan- dale, Unmoral, Autorennen, Oberflächlichkeit, egoistisch leichtfertiges Unbeteiligtsein, das sind die Eindrücke, die man von Uns hat. „Jugend“— wir lächeln darüber, denn wir wissen, daß sie nur ein Ausdruck für die Jahre ist, die uns dazu fehlen, so alt zu sein, wie unsere Gedanken uns machen, für die Jahre, die uns dazu fehlen, in Harmonie mit diesen Gedanken zu leben.„Heute“ ist die Zeit. Sie dauert eine Sekunde, wenn man etwas erwartet, eine Ewigkeit, ein Leben, wenn man nichts erwartet. Heute dauert sie eine Ewigkeit. Trotzdem wir uns nur selten daran erinnern, wir waren einmal Kinder, die lachen, spielen und träumen konnten! Wenn wir auch mit zerbrochenen Spielzeu- gen und in Trümmern spielten, auch für uns war der Himmel blau, auch für uns schien die Sonne. Aber plötzlich— und sehr lange schon ist es her,— waren wir auf einmal keine Kin- der mehr, wir wollten nicht mehr spielen um die Spieles willen, sondern einen Zweck da- mit verfolgen. Und dieser Zweck hieß Leben! Die Zeit hatte uns davor bewahrt, Illusionen zu haben, aber sie hatte uns da- für— trügerisch— Erwartungen gegeben. Wir hatten und haben noch Freiheit, Frei- heit zu denken, zu handeln, zu beobachten. Unserer Freiheit setzte niemand Schranken, denn niemand wäre stark genug dazu ge- on,— und heute können wir ihr selbst deine Grenzen mehr setzen. Damals, als Wir aufhörten, Kinder zu sein, hatten wir zum ersten Male die Gedanken, die frei waren von unbeschwertem Spiel. Zum ersten Male, noch ungläubig verworren ob der neuen Entdeckung, spürten wir, daß es etwas gab, das wir für uns allein hatten, prickelnd, verwegen, leicht ge- fährlich, und vielleicht auch etwas ver- boten, wohin uns keine Eltern, keine„Er- wachsenen“ folgen würden. Denn die Er- wachsenen, unsere Eltern, sie waren viel zu sehr gefangen in ihrer eigenen Welt, in ihren starren Ansichten, von denen sie obne wei- teres annahmen, daß sie auch auf uns über- gehen würden, als daß sie einem Blick von uns, einem Satz, einer Frage, Bedeutung bei- gemessen hätten. Sie waren vollauf mit der Jagd und dem Kampf um Geld beschäftigt, dies und die Annehmlichkeiten ihrer kurzen Ruhepausen füllten sie aus. Damit lehrten sie uns unbewußt die Herr- schaft und Wichtigkeit, des Geldes und leg- ten uns eine tiefe Neugierde ins Gemüt, den Genüssen der Annehmlichkeiten des Geldes auf den Grund zu gehen. Und wir, die wir uns unbeobachtet, frei wußten, machten unterdessen anfänglich zaghaft, überrascht und unbeholfen, dann kühner werdend und schließlich klar und sicher Ausflüge in unser eigenes werdendes Ich. Bald hatten wir die Sinnlosigkeit der Phrasen erkannt, die Be- deutung der Geschenke, die uns ein echtes Wort, ein Lächeln, ein Kopfstreicheln erset- zen sollten. Aber wir ließen uns nicht täuschen, denn unsere Gedanken, nur aus uns geboren, hiel- ten uns wach und machten uns unabhängig. So waren wir hungrig aufmerksame Beob- achter, unbestechliche Kritiker, hintergrün- dig lächelnde Richter, als man uns noch unter der Herrschaft französischer Vokabeln und einzig und allein den Problemen der Mathe- matik ausgesetzt wähnte. Man schickte uns zur Schule und wir hat- ten Zeit. Wir waren aufnahmebereit. Doch dabei dachten wir weniger an die Schönheit der griechischen Sprache, an die Harmonie alter Choräle, das Training durch Arithme- tik, nein, wir suchten Dinge, die sich auf uns bezogen, die uns ansprachen. Wir suchten das Leben. Wir wußten, das Leben war ein Spiel, und unsere Einsätze, mit denen wir gewin- nen wollten und mußten, waren unsere Ge- danken, unsere Phantasie, unsere Fähigkei- ten. Wir waren nicht in der Beschaulichkeit einer ruhigen Zeit aufgewachsen, behütet und festgehalten von Heim, Familie und Schule und einzig und allein damit beschäf- tigt. Wir waren uns selbst überlassen und hat- ten uns auseinanderzusetzen mit Krieg, der Frage, ob wir unseren Vater noch einmal sehen werden. Wir hatten Teil an der Sorge um Nahrung, Kleidung, dann, als der Krieg zu Ende war und die Währungsreform wie- der eine natürliche Grundlage für die Wirt- schaft geschaffen hatte, würden uns Worte wie Wiederaufbau, Börsenberichte, Geld zu festen Begriffen. Staunend erlebten wir, wie unsere Städte neu gefügt erstanden, wie un- sere Eltern, die„Erwachsenen“, sich von Autos, Mode und Festen berauschen liegen und wie schließlich die Zeit diese Dinge, zu- sammengefaßt in Wohlstand und Annehm- lichkeiten, zum Ziel aller Wünsche und allen Strebens machte. Und so hatten wir festgefügte, große Er- wartungen vom Leben. Schönheit, lebendige Schönheit, Reisen, Erfolg, Liebe, Erlebnisse, Genuß, darauf hatten wir Verlangen und An- recht. Wir waren allein, frei und unabhän- gig, Wir waren glücklich darüber, denn wir hätten niemand gestattet, an unseren Erleb- nissen teilzuhaben, der nicht mit uns in die- sen Gedanken und Erlebnissen stand. Unsere Freiheit gab uns Zugang zu allen Produkten und Ausdrücken der Zeit. Gierig verschlan- gen wir die uns gebotene Literatur, wir wur- den nicht wie andere Jugendliche früherer Generationen sorgsam von dem zurückge- halten, was uns am meisten ansprach, das Kino gab unserer Phantasie Ausdruck, die Klänge von Jazz weckten Empfindungen in Uns. Wir waren sehr jung. Und wir nahmen die ganze Fülle dessen, was unsere Gedanken und unseren Geist wachrief, anfänglich ruhig auf, denn wir waren hungrig danach. Doch bald begannen wir erregt zu bemerken, daß Ernest Hemingway unsere Gedanken in Worte gekleidet hat, daß die Probleme Ten- nessee Williams einmal unsere Probleme Würden sein können, daß André Gide und Jean Paul Sartre Ideen hatten, die in uns 82 schlummert zu haben schienen, wir bewun- derten die Sprache und das tiefe Einfüh- lungsvermögen des grogen Thomas Mann, der an uns gedacht haben mußte, als er sei- men„Tonio Kröger“ schrieb, sein feiner Spott über den„Bürger“, seine leichte Verachtung und kleine Sehnsucht nach den„Wonnen des Gewäöhnlichseins“ lebte in uns. In unseren Gedanken bestätigt und davon vorangetrieben, hatten wir plötzlich nur den einen Wunsch: Leben! Wir waren es müde, die Abenteuer eines Mr. Gable und einer Ma- demoiselle Bardot auf der Leinwand zu ver- folgen, wir waren erwachsen genug zu eige- nen Abenteuern! Wir wußten Bescheid über Erfolg, Liebe, Laster, Skandale, Genuß! Und Wir waren jung genug, uns einzubilden, daß dieses Wissen uns das Recht auf das Leben der Erwachsenen geben würde, jung genug, um nicht an ihre Pflichten zu denken. In die- sem Augenblick begannen wir hervorzutre- ten. Man nahm von uns Notiz, von der„ver- lorenen Generation“. Man war erstaunt, erschreckt von uns, dem Produkt der Zeit. Man warf unserem Auftreten, unserem Er- scheinen Oberflächlichkeit vor, denn man ahnte nicht, daß wir viel zu sensibel, viel zu empfänglich waren, um je oberflächlich zu sein, ja, daß unser ganzes Auftreten ein ein- ziger Protest gegen Oberflächlichkeit und Verflachen war! Wir waren erhaben über Kritik und Un- willen, denn dazu waren unsere Gedanken zu weit fortgeschritten, zu selbständig ge- dacht. Wir hatten Freunde, Bekannte, Men- schen unseres Alters, mit unseren Gedanken, deren Gesellschaft wir suchten und deren Urteil uns maßgebend war. Wir schlossen uns zusammen und wußten doch, daß der andere ebenso allein war wie wir selber, aber daß wir zusammen mit dem anderen uns unsere eigene Welt schaffen konnten. Wir fuhren die Autos unserer Eltern, tranken ihren Whisky und kauften uns mit ihrem Geld das, wovon wir dachten, es sei Glück: Vergnügen. Wir ahßen in ihren gepflegten Lokalen, tanzten zu den aufreizenden Melodien dezen- ter Blueskapellen in roterleuchteten Bars und trafen zusammen in den Jazzkellern, die uns seltsam vertraut anzogen. Kerzen- beleuchtung, flackernde, riesige und schräg deformierte Schattenspiele an den rohen, ge- wölbten Steinwänden, niedrige, primitive Holzstühle und Tische, mit leeren Bier- flaschen, feucht verqualmte Luft, mit Kreide angedeutete Konturen abstrakter Motive an den Wänden, ausgetretene Zigaretten und Bierflecke am Boden, eine Bar, hinter der Mädchen mit langem Haar und schwarz um- malten Augen mit aufgestützten Ellenbogen Whisky in Gläser gießen, Gestalten, Figuren, die in unwirklichen Schatten an den Wänden stehen, schwarze Pullover tragen, rauchend, Whisky trinkend, mit wissenden Augen, rea- len Köpfen. Und all dies verbunden durch diese Musik, diese Töne, die scheinbar unhar- monisch ineinander improvisiert, rhythmisch, dumpf, schrill, zerreißend laut, trommelnd, den ganzen Raum erfüllen, diese Töne, die die ganze Skala von Gedanken und Gefühlen auszudrücken vermögen, die man denken und fühlen kann. Leben! O ja, jetzt kennen Wir es schon, haben einen Teil davon schon in uns aufgenommen. Wir kennen unsere Hei- mat, wir waren im Ausland. Wir verstehen unsere Altersgenossen, die Mechanikerlehrlinge und kleinen Verkäufe- rinnen, die ihr selbstverdientes Geld für den- selben Zweck ausgeben, wie wir das unserer Eltern. Wir belächeln zwar etwas ihre Mo- peds und zu grellbunte Kleidung, aber wir verstehen ihr Verlangen nach dem Rausch der Geschwindigkeit, Alkohol, Aufsehen, Vergnügen, denn auch wir haben dieses Ver- langen. Man nennt uns die FHalbstarken und macht aus unserem Erscheinen ein Problem. Das fordert uns nur heraus. Denn was geht uns schon die bürgerliche Welt an? Wir kön- nen keine Bürger, keine Spießer werden. Wir kählen uns nicht wohl in der Enge der Stu- ben und Moral, in Kirchen und Museen, wir halten nichts von Kleist und Wagner, beleh- rende und kritisierende Reden sind uns ver- haßt und wir wünschen nicht, daß jemand in unsere Welt eindringt. Wir spielen das Spiel „Leben“ und wir werden es gewinnen! Moral? Von Spießern geprägt und nur für menen, Jugend von heute: wie viele Gestalten, Gesichter, Gedanken Spießer da, ein Vorwand, ihrem Mangel an Phantasie und Gelegenheit nicht den Namen Neid gegenüber den anderen geben zu müs- sen! Gott? Religion? Religion ist eine Idee, dazu geschaffen, die Massen in Schach zu halten, die zehn Gebote sind simpelste Ge- setze für das Zusammenleben mehrerer Menschen, eigentlich sehr klug erdacht.— Und Gott? Ob er wohl auf Hiroshima ge- sehen hat? Oder ist er einmal durch die schwarzen, trostlosen Straßen der Neckar- stadt gegangen? Und warum läßt er Men- schen in Baracken und Hühnerställen leben? Wie herrlich blau kann der Himmel sein und Wie erfrischend eine frisch gemähte Wiese duften!. Wir lieben. Wir lieben kompromißgßlos und haben unser ganzes Ich zu bieten. Aber unser Ich wird nicht erwidert, denn unsere Gedan- ken befehlen uns Einsätze, denen unsere Jugend nicht gewachsen ist. Und auf dem Grund der Seele nach dem suchend, was Liebe ist, reden wir uns ein, das was wir gefunden, sei Liebe. Oh, diese Gedanken]! Im Grunde genom- men ist man doch allein, es tut doch etwas weh, das zu wissen. Man hört allein diese Bild: Lenz Musik, jeder hat seine eigenen Gedanken dabei! So lebten wir, bis wir auf einmal ver- zweifelt die große Leere in uns entdeckten, die unsere Gedanken, unsere Erinnerungen nur noch erschreckender hervortreten ließ. Osborne und Frangoise Sagan sprachen uns aus der Seele. Wir waren hindurchgerannt durch unsere Jugend, mit nichts war wieder die leichte Unbeschwertheit von früher, von„ganz frü- her“ wiederzufinden.„Bonjour ennuie, guten Tag, Langeweile!“ Was konnte uns noch etwas Neues bieten, was uns überraschen? Wir waren müde, überdrüssig und gelang⸗ Weilt. Wir haben das große Spiel verloren! Rasch, sinnlos vergeudet. Und das schmerzt sehr. Auch dieser betäubende Schmerz, Unsere große Einsamkeit ist Jugend. Aber dann, die leise Sehnsucht, das große Spiel Wieder aufzunehmen, dieses Mal nicht stür- misch, fordernd und rücksichtslos, sondern behutsam, bedacht, die Absicht, mit teuer Verlorenem Wertvolles zu gewinnen, kein Bedauern, aber Erkennen,.. vielleicht be- ginnt hier das wirkliche Erwachsenwerden? Wir sind keine verlorene Generation, wir werden siegen, denn wir kennen auch Nie- derlagen. Hallen leut He N 53 D Handelskl. A Cell.-BtHl. 800g föllgew. Eine dung för BASTLERI Praktische Vorführung des Dosch-Combt Elektro- werkzeuges morgen Samstag, von 9 bis 14 Uhr Iufelüpfel Kalterer Böhmer I Geeclecke cle flaus fraue Damen- u. Herren-Friseurmäntel chice formen 5 1, 10- Tel. 23373 Im Kampf Teilzahlung G 3, 20 OrlADbEN Garagen- dus Stan! IPFLEE fel. 26931-26932 Lamellen Kombischr. 250,.—; Del Fachmann WENDLEłR bis 18 Monate liefert gut und preiswert: Schlafzi. 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Da ist zunächst einmal die soziologische Seite mit der Frage nach der besten Wohn- form für die berufstätige Frau, mit Beto- nung auf den Altersklassen von 30 Jahren an aufwärts. Ein in unserer Zeit besonders brennendes Problem, weil der Krieg so viele Alleinstehende Frauen hinterlassen hat. Eng damit verbunden ist die wirtschaft- liche Seite: Zu wissen, welche die ideale Wohnform für Alleinstehende, auch Allein- stehende mit Kindern, ist, nützt wenig, Wenn die Mittel, eigene oder fremde, feh- len, um entsprechend dieser Erkenntnis zu Handeln— und diese Mittel fehlen in der Mehrzahl der Fälle. Wie kann dann eine alleinstehende Frau überhaupt zu einer Wohnung kommen? Ueber den sogenann- ten„sozialen Wohnungsbau“? Grundsätzlich kann eine solche Wohnung erhalten, wer nicht mehr als 9000 Mark im Jahr, für je- den unterhaltenen Familienangehörigen 1200 Mark mehr, verdient. Bei dieser Ein- kommensgrenze müßten also die allermei- sten berufstätigen Frauen glänzende Chan- cen haben! Theoretisch ja, die Praxis sieht jedoch ganz anders aus. Die Mehrzahl der berufstätigen Frauen lebt heute noch in Untermiete. Der Miet- betrag, den sie für ein möbliertes Zimmer zu bezahlen haben(Leerzimmer werden nicht oft und nicht gern vermietet), macht ein Viertel bis ein Drittel ihres Nettover- dienstes aus, manchmal noch mehr. Die amtliche Gehaltsstatistik für 1957 gibt bei- spielsweise für weibliche kaufmännische Angestellte ein Durchschnittsgehalt von 349 Mark an. Die alleinstehende Berufs- tätige zahlt demnach in vielen Fällen für ein möbliertes Zimmer einen Betrag, mit dem der Vermieter, wenn nicht seine ganze Wohnungsmiete, so doch den überwiegen- den Teil bezahlen kann. Auf jeden Fall ist in den Großstädten der Mietpreis für Un- termiete höher als der Mietpreis für eine Wohnung von 30 qm Größe im sozialen Wohnungsbau, der sich heute— im un- günstigsten Fall— auf rund 50 DM beläuft. Aber es ist ja nicht allein die wirt- schaftliche Seite. Die wenigsten Untermiete- Hause, denn die meisten sind ausgestattet mit all jenem Mobiliar, das sonst wahr- scheinlich auf dem Speicher stehen würde. Aber, es ist nur selten möglich, etwas daran zu ändern. Man muß ja froh sein, deß man „genommen“ wurde. Viele Wirtinnen halten sich ohnehin etwas darauf zugute,„an eine Frau“ vermietet zu haben, die wa- zimmer bieten auch nur annähernd ein Zu- Wenn es ein Thema gibt, das berufstätige Frauen sonst noch so verschledener Mei- nungen und Interessen gleichermaßen gespannt aufmerken läßt, dann ist es das Thema Wohnung. Jahrelange, oft wenig erfreuliche Erfahrungen als Untermieterin lassen in innen den Wunsch nach einer ihrem Alter und ihrer beruflichen Beanspruchung ge- mäßen Form zu wohnen immer dringender werden. Wo liegen die Schwierigkeiten, schen und bügeln und gelegentlich die Küche benutzen möchte. Daß Frauen häuslicher sind, bestätigt sich übrigens an einer Umfrage„Wie wol- len wir wohnen?“, welche die Deutsche An- gestelltengewerkschaft, Landesverband Ber- lin, durchgeführt hat: Während sich nur fünf Prozent der befragten alleinstehenden Männer als interessiert erwiesen, waren die alleinstehenden Frauen und solche, die noch jemanden zu versorgen haben, etwa eine Mutter oder ein Kind, zu 21 Prozent beteiligt. Ganz allgemein kann man sagen, daß das Dasein als Untermieterin für eine Frau von dem Augenblick an problematisch wird, wo sie über das Alter der„Heiratsfähigkeit“ hinaus ist, wo sich auch der Berufsweg für sie ziemlich klar und eindeutig abzeichnet— mit all seinen Möglichkeiten und Grenzen. In dieser Altersstufe bekommt der Beruf automatisch ein stärkeres Gewicht, die Alleinstehende sieht ihn kaum noch als Uebergang zu einer baldigen Heirat, was natürlich nicht bedeutet, daß sie dann auch einer Ehe abgeschworen haben muß. Und zu bedenken ist auch dies: Solange die meisten der etwa gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen, der Freunde und Bekannten un- verheiratet sind, gibt es mehr Geselligkeit, Vor allem mehr außherhäusliche Geselligkeit; sie nimmt ab mit jedem, der eine Familie gründet und verlagert sich somit immer mehr auf die häusliche Geselligkeit. Und da hat die unverheiratete Frau, die in Untermiete lebt, wenig Chancen, sich ihre Freundschaf- ten zu erhalten, die sich ohnehin automa- tisch bei Verheiratung lockern. Sie wird also immer mehr auf sich und ihren eigenen Be- reich verwiesen, von der Gesellschaft, wie man weiß, nicht immer in der taktvollsten Form. Aus all diesen Gründen braucht sie ein regelrechtes Zuhause, den Schutz und Schirm der vier Wände, in denen sie ihr eigenes Leben leben kann, wenn auch ge- rade dieser Wunsch keineswegs allgemein als berechtigt anerkannt wird. Deshalb und nicht nur wegen der heute üblichen horren- den Baukostenzuschüsse und der ebenso hor- renden Mieten hat das Gros der allein- stehenden Frauen geringere Chancen auf dem„freien Wohnungsmarkt“ zu einer Wohnung zu kommen. Was bietet sich also als nächste Lösung an? Der Bau von Frauenwohnheimen? Ganz abgesehen davon, daß auch dafür nur in be- Srenztem Umfang Mittel zur Verfügung ge- stellt werden, also nur eine geringe Anzahl von Frauen zum Zuge kommen, ist es mit Recht sehr anzuzweifeln, ob Frauenwohn- heime mehr sind als eben eine Notlösung und als ideale oder auch nur angemessene sogar MORGEN Wohnprobleme der berufstätigen Frau „Nur nicht länger in Untermiete leben!“/ Hochhäuser mit Einraumwohnungen sind nicht das Ideal Wohnform für die alleinstehende Frau zu betrachten sind. Man muß nicht unbedingt eine Freibeuterin sein, um es von einem ge- wissen Alter an als unangenehm, ja als un- würdig zu empfinden, in einem Haus zu Wohnen, in dem jedes Kommen und Gehen der Bewohnerinnen und Besucher von einer Verwalterin, vom Pfortenfenster aus regi- striert wird. Und wenn jegliche Art von Be- such— auch der engster Angehöriger— nur bis 22 Uhr erlaubt ist, selbst bei fest- lichen Anlässen, so kommt das schon bei- nahe einer Entmündigung gleich. Frauen- wohnheime solcher Art mögen als ein Ueber- gang für jüngere Frauen ihre Berechtigung haben. So ist es denn auch verständlich, wenn viele Frauen, sobald sie es sich leisten kön- nen und sobald sich eine Gelegenheit bietet, diese„modernen Burgen der Einsamkeit“ flie- hen, um in einem„normalen Haus“ mit Fa- milien und Ehepaaren, jungen und alten, mit alleinstehenden Männern und alleinste- henden Frauen als Bewohnern ihre Zuflucht zu suchen. Uebrigens ist von Wohnungsbauminister Lücke eine diesbezügliche Aeußerung zu ver- zeichnen:„Wenn auch die Ledigenheime, die vor allem in größeren Städten, wo die Woh- nungsnot der berufstätigen Frau besonders groß ist, dazu beigetragen haben, daß manche Frauen ihr Heim fanden, so sind sich doch alle Beteiligten darin einig, daß andere Lö- sungen gefunden werden müssen, die über derartige Wohnformen hinausgehen. Die ein- seitige Bevorzugung von Hochhäusern oder anderen Gebäuden, die nur Einraumwoh- nungen enthalten, kann als Dauerlösung micht befürwortet werden. Es stellt sich da- her die Aufgabe, gleichzeitig mit größeren Wohnungen, die à 3 familiengerecht anzu- sprechen sind, auch Wohnungen für Allein- stehende zu schaffen. Das von den Familien isolierte Wohnen läßt oft das Gefühl auf- kommen, außerhalb der übrigen Wohnge- meinschaften zu stehen, und verstärkt so noch das Empfinden des Alleinlebens. Man sollte in der Zukunft bemüht sein, Einraum- Wohnungen mit Mehrraumwohnungen zu mischen.“ Die bisher geübte Praxis berechtigt die berufstätige Frau allerdings nicht zu großen Hoffnungen auf eine eigene Wohnung, ebensowenig die Regelung, wie sie das Zweite Wohnungsbaugesetz vorsieht. Denn im Gegensatz zum Ersten Wohnungsbauge- Setz, Wo das Schwergewicht der Förderung auf dem Bau von Mietwohnungen lag, sichert das Zweite Wohnungsbaugesetz den Fa- milienheimen den Vorrang: Familienheime genießen Vorrang vor anderen Wohnungen, Wiederaufbau genießt Vorrang vor Neubau. Das Gesetz unterscheidet drei Rang- stufen: Familienheime für Minderbemittelte. Als„minderbemittelt“ gilt eine allein stehende Person, wenn sie nicht mehr als 200 DM Monatseinkommen hat.(Es fragt sich, wie man trotz aller öffentlichen Mittel davon ein Haus bauen soll.) Beim Bau von Familienheimen sind den Minderbemittelten gleichgestellt: Ehepaare mit drei und mehr Kindern, Schwerkriegsbeschädigte, Krieger- witwen mit zwei und mehr Kindern, auch wenn sie zu den finanziell bessergestellten Personen gehören. In diese Rangstufe ge- hören auch Personen, die als finanziell Bes- sergestellte Wohnraum für Minderbemittelte durch den Bau eines Familienheimes frei- machen. In der zweiten Rangstufe stehen Familienheime für finanziell Bessergestellte und Eigentums- oder Mietwohnungen für Minderbemittelte und ihnen Gleichgestellte. Erst im dritten Rang der Berechtigung ran- gieren die Eigentums- oder Mietwohnungen für finanziell Bessergestellte, bei denen dann die Frauen, die mehr als 200 Mark im Mo- nat verdienen, eine Chance hätten, wenn— überhaupt so viele öffentliche Mittel verfüg- bar wären, daß diese dritte Rangstufe noch Wesentlich bedacht werden könnte. Das, was an Geld dafür noch übrig bleibt, kommt meist einem speziellen Kreis von Berechtigten zu- gute, zu dem alleinstehende Frauen nur in geringem Umfang zählen. Es sind schon viele Stimmen laut geworden, die kritisieren, daß als Einkommensgrenze für Minderbemittelte 200 Mark monatlich festgelegt sind. Als „minderbemittelt“ müsse man, soweit es die Beschaffung von Wohnraum angehe, heute Personen bezeichnen, die mit ihrem Einkom- men unter einer Grenze von monatlich 400 Mark lägen. Die alleinstehende berufstätige Frau ver- dient also in den meisten Fällen zu viel, um als„Minderbemittelte“ noch eine gute Chance für die Mietwohnung zu haben und fast durchweg zu wenig, um die durch dieses Gesetz zugestandenen Förderungsmög glich keiten für„Bessergestellte“— in Form von Bewilligung öffentlicher Gelder nügend vorhandenem Eigenkapital— zum Bau beziehungsweise Erwerb eines Fa- milienheimes oder einer Eigentumswohnung für sich in Anspruch nehmen zu können. Hanne Huber In Italien herrscht der Mann Gleichberechtigung für die Frau steht zunächst nur auf dem Papier Für den Besucher aus nördlichen Län- dern, der eine meist nur kurze Ferienzeit verbringt, ist es das Land der Romantik, der Mandolinen und Gondoliere, und Julias, Die Realität des italienischen Alltags sieht jedoch ganz anders aus. Dar- über gibt ein kürzlich erschienenes Buch einer mutigen Frau Aufschluß, das in der italienischen Oeffentlichkeit großes Auf- sehen erregt hat und nach N Tagen völlig vergriffen. war. Gabriella Parca, die in einer viel gelese- nen italienischen Zeitschrift den„Brief- kasten für Herzensfragen“ betreut, hat aus der Fülle ihr zuströmenden Briefe, die in aller Offenheit Herzensnöte darlegen, eine Auswahl veröffentlicht, aus der die tatsäch- liche Stellung der Frau in der italienischen Gesellschaft hervorgeht. Sie ist von der ihrer Geschlechtsgenossinnen im nördlicheren Europa grundverschieden— und alles an- dere als beneidenswert. Wie in kaum einem anderen zivilisier- ten Lande ist der Mann in Italien noch im- mer Herr und Gebieter. Die jungen Mäd- chen kennen ebenso wie die meisten ver- heirateten Frauen einzig den Gedanken von Liebe und Ehe und fürchten, dem Mann nicht zu gefallen, weil sie von ihm völlig abhängig sind. Von Frauenemanzipation oder Gleichberechtigung der Geschlechter ist noch wenig die Rede. Dazu kommt bei den jungen Frauen und Mädchen eine er- schreckende Unwissenheit über die Dinge des Lebens. Das junge Mädchen in Italien wächst in Völliger Abhängigkeit von seinen Eltern, besonders vom Vater auf. Wenn er mit einem Bewerber nicht einverstanden ist. droht er, diesen zu erschießen— und in manchen Teilen des Landes sind derartige Morde mit anschließender Familienfehde und Blutrache keineswegs selten. Nach der Heirat tritt der Gatte an die Stelle des Vaters und bestimmt eigenmächtig über das Schicksal der Frau. Die völlige Ab- Romeos 8 hängigkeit der Ehefrau vom Manne ist vor allem darauf zurückzuführen, daß sie nur in Ausnahmefällen berufstätig ist. Von ins- esamt 24 Millionen Italienerinnen haben nur 4 Millionen einen eigenen Beruf und eigenes Einkommen. Es ist keineswegs sel- ten, daß selbst gebildete Männer wie etwa Aerzte nach der Heirat darauf bestehen, daz die Frau ihren Beruf aufgibt und sich nur noch dem Haushalf widmet, sogar wenn sie selbst eine befähigte Aerztin ist— weil der Mann seine eigene Rolle als Erhalter der Familie nicht beeinträchtigt sehen möchte. Dabei nehmen es die italienischen Män- ner, die eifersüchtig über die„Reinheit“ ihrer Frau wachen, selbst mit der ehe- lichen Treue keineswegs immer genau, und nur die Unmöglichkeit der Ehescheidung verhindert das Auseinanderbrechen zahlrei- cher Ehen. Die in den letzten Jahren auf verschiedenen Gebieten eingeführte gesetz- liche Gleichberechtigung steht praktisch nur auf dem Papier und wird sich unter der Segenwärtig herrschenden Auffassung wohl erst in einer sehr fernen Zukunft ver- Wirklichen lassen. Während nach dem bisher in Großbri- tannien geltenden Recht nur die Frau die Möglichkeit hat, bei getrennter Lebensfüh- rung vom Manne die Zahlung von Unter- halt zu fordern, soll nunmehr auch in die- ser Hinsicht die volle Gleichberechtigung der Geschlechter durchgeführt werden, Ein Gesetzentwurf der britischen Regierung, der dieser Tage veröffentlicht und dem Parlament zugeleitet wurde, sieht vor, daß auch der von seiner Frau getrennt lebende Ehemann, wenn er seine Bedürftigkeit nachweist, für sich oder die Kinder einen Beitrag zum Lebensunterhalt von der Frau fordern und erhalten kann. Vor einer sol- chen Entscheidung haben die Gerichte die beiderseitige finanzielle Lage zu prüfen. mit feinsten Füllungen IAH Weſtblickende lebensmittel Kaufleute schlossen sich vor 40 Jahren zur fdekq Mannheim zusammen, um die Versorgung der Verbraucher mit preiswerten Oualitätswaren sicherzustellen. Woß ten Sie, daß die Edeka die größte Einkqufsorgonisation mittelständischer Lebensmittel-Kqofleute Europas, daß jeder vierte Lebensmittel- Kaufmann ein Edeka-Kqdufmonn ist? Beispiele unserer heulfigen Leistung. Erdbeer-Sahne, Ananas, Rum-Cocktail u. Weinbrand-Ei 100-g-TJafel 0 Rubana-Fralinen Edle pralinen in schlichter Packung, aber mit ausgesuchten Füllungen .... 2230-g-Karton D71 7.— 2.— ganze Scheiben „Hdvokaat“ Deutscher Sudair. Ananas F187) d-Elef'HHOUT 20. 1. 0., 3. 5 7.62 bei ge- Salforn. 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Das folgende Jahrzehnt, in dem der Name Kantorowiez in die Schlagzeilen und in das gleibende Licht der Sensation geriet, bleibt einem zweiten Band vorbehalten, der in Ar- beit ist. Der Bruch des kommunistischen Renommier-Intellektuellen mit dem Re- gime, die Flucht des gefeierten Germanisten der Berliner Humboldt- Universität in die Bundesrepublik, seine Querelen mit baye- rischen Flüchtlingsbehörden wegen eines „C-Ausweises“, seine schmerzliche Konfron- tierung mit der rettenden und doch zugleich schwierigen Welt des„Westens“— dieser aktuellere Inhalt eines deutschen Lebens- weges ist noch nicht geschrieben. Der erste Teil schildert die Irrfahrt eines starken und unruhigen Geistes durch die Brandung der Zeit von den zwanziger Jahren bis zur Tei- lung Deutschlands. Vom Redaktionsstuhl der Mannheimer„Neuen Badischen Landeszei- tung“ nach Berlin, vom bürgerlich-liberalen Journalismus zur Kommunistischen Partei, vom französischen Exil zum Spanienkrieg, vom sicheren Port einer amerikanischen Rundfunkgesellschaft zu den Seiltänzereien des Ostberliner Geisteslebens stürzt dieses Schicksal hektisch und holpernd von Station zu Station, ohne jemals Ruhe zu finden. Eine Skizze dieser tollen Fahrt haben wir in die- ser Zeitung bereits veröffentlicht(siehe „Mannheimer Morgen“ vom 17. August:„Der Weg der Enttäuschung“). Es ist ein Logbuch ohne Ziel, mit wechselnden Ortsbestimmun- Kurz angezeigt „Der Kranich“, ein„Jahrbuch für die dra- matische, lyrische und epische Kunst“, her- ausgegeben von Bernt von Heiseler und Hans Fromm, ist erstmals für das Jahr 1959 im J. F. Steinkopf Verlag, Stuttgart, erschienen. Es enthält Beiträge von Georg Britting, Ger- trud Fussenegger, Walter S. Landor, Werner Zemp, Herbert Schmidt-Kaspar, Elisabeth Effenberger; ferner„Das Oberuferer Para- deisspiel“ nach dem Text des 16. Jahr- hunderts und Bemerkungen zu neu erschie- nenen Büchern. In der Langewiesche-Bücherei des Ver- lages Karl Robert Langewiesche Nachfolger — Hans Köster, Königstein im Taunus, ist eine kleine, mit zeitgenössischen Bilddarstel- lungen und Faksimiles illustrierte Mono- graphie„Franz Schubert- Leben und Werk“ von Joseph Müller-Blattau erschienen. Die Fischer-Bücherei, Frankfurt a. M., gibt im Dezember folgende neue Taschen- bände heraus:„Gespräch zwischen den Kon- fessionen“ von Hans Asmussen und Thomas Sartory, die Romane„Ludolf Ursleu“ von Ricarda Huch und„Das fliegende Wirtshaus“ von dem Pater-Brown-Autor Gilbert Keith Chesterton, außerdem den Band„Anthropo- logie“ des„Fischer-Lexikons“. Fünf neue Bände legt der Ullstein-Ta- schenbücher- Verlag, Frankfurt am Main, auf den Weihnachtstisch:„Penicillin“, die„Ge- schichte eines Heilmittels und seines Ent- deckers Alexander Fleming“ von Emil Hans Georg Lutz; eine Aufsatz-Sammlung„Pro- testantismus heute“, herausgegeben von Fritz Heinrich Ryssel; den Roman„In den Schnee geschrieben“ von Henry Morton Robinson und die beiden Kriminalromane „Die Falle“ von Erle Stanley Gardner und „Tote Männer gehen an Land“ von Bernhard Borge. gen, schwankenden Sternbildern, ohne die Sicherheit einer vorgezeichneten Route. Da- Tür hat dieser Bericht den Hauch des Aben- teuerlichen, die beklemmende Gegenwärtig keit einer Höllenfahrt, das erregende Gewürz des Irrtums. Er ist ohne die filtrierende Klar- heit des Abstandes geschrieben, das ist Schwäche und Vorzug zugleich. Schwäche, Weil der gequälte Atem des Erzählers oft- mals stockt und keucht, sich nicht lösen kann von Zweifel, Bitterkeit und Leid; Vorzug, weil das Mahlen der mächtigen Mühlsteine im kalten Krieg dieser Zeit mitunter bis zur Gänsehaut erlebt wird. Es ist kein Buch aus einem Guß. Es ist zusammengesetzt aus No- tizen, Betrachtungen, Rechtfertigungen, An- klagen, Zitaten und einigen kurzen Biogra- pPhien über Genossen des schaurigen Weges, 2stoßatmigen Ausflüssen der Ratlosigkeit, Empörung, Nahezu- Verzweiflung“(wie's der Verfasser selber nennt). Der Stil ist dem- gemäß wechselhaft, je nach dem Grad der Ueberwindung der eigenen Vergangenheit. Dies Buch ist ein Zeichen, ein ungefüges Denkmal unserer Zeit, Warnung vor der Schwerelosigkeit geistiger Versuchungen, Zeugnis für die Wirklichkeit eines geteilten Landes und seines gespaltenen Bewußtseins. Wer die Verstrickungen unseres Daseins stets ohne Irrtum und ohne Anfechtung überdauert hat, der werfe darauf den ersten Stein de Enttäuschung Anna Seghers:„Die Entscheidung“, Ro- man(Aufbau-Verlag, Berlin). Anna Seghers, die Autorin des aus tiefer Menschlichkeit ge- schaffenen, wahrhaft dichterisch gestalteten Romans„Das siebte Kreuz“, fühlte sich als Kommunistin und Bewohnerin der Sowjet- zone gedrängt, gleichsam„den“ ostzonalen Roman zu schreiben.„Die Entscheidung“, ein Band von rund 600 Seiten, ist freilich „nur“ der erste Teil des Romans, der„drü- ben“ als Meisterwerk des„Sozialistischen Realismus“ gepriesen wird. Es ist darum nicht ohne weiteres gestattet, die bald in beiden Teilen Deutschlands, bald in Paris, in den Vereinigten Staaten und in Mexiko spie- lende Handlung als amorph, als gestaltlos wucherndes Ungebilde zu kennzeichnen. Immerhin darf schon jetzt gesagt werden, daß sich die kaum gegliederte epische Masse schwerfällig bewegt und sich wie ein von den geistigen Motiven keineswegs bewältig⸗ tes Geschiebe vorwärts wälzt. Die erzähle rischen Kreise, die an die hundert Personen in ihre Strudel ziehen, dringen nur wider- strebend ineinander, und es gehört wohl zu den Erfordernissen des„Sozialistischen Realismus“, wenn sich der Gang der Sprache diesem recht mühseligen epischen Panorama angeglichen hat, weder Steigerung noch Be- schleunigung kennt und die dichterische Klimax scheut, ja hier und dort verdächtig nach Zeitungspapier raschelt. Nein, Anna Seghers hat in dem Roman„Die Entschei- dung“ die entscheidenden Kräfte nicht her- aufbeschworen, die ein solches Werk erst zu einem Dichtwerk machen würden; denn hier fehlt vor allem die Verdichtung, der Mut, das wild wuchernde epische Gestrüpp zu beschneiden und geistige Dominanten zu be- stimmen. Man wird den Eindruck nicht los, daß die Schriftstellerin ihre Menschen nicht mehr, wie einst, aus innerster Teilnahme hervorgebracht hat, und wo früher das lebendige Herz schuf, da befehlen nun, wie es scheint, das Parteiprogramm und das konformistische Gewissen. Kein Wunder, daß die Menschen des Romans sich wie ge- Kostbarkeiten am Mittelrhein Nickt nur die landschaft- lichen Reize des Mittel- rheins, sondern auch bauliche und künstlerische Kostbarkeiten wie diese Holzschnitzerei am Chor- gestünhl der Karmeliter- kirche zu Boppard wer- den in dem Bildband„Im Zauber des Mittelrheins“ lebendig, der im Verlag Brausdrucł, Heidelberg, erschien. Die Fotos stam- men von Rudolf Schu- ler, eine Einleitung schrieb Dr. Richard Henk. lenkige Marionetten bewegen und daß sie mitunter in einen blechernen Dialog ver- Fallen, kein Wunder auch, daß die Menschen guten Willens vor allem im Osten beheima- tet sind, wogegen im Westen, in der Deut- schen Bundesrepublik, Korruption herrscht und alles voll verkappter Nazis steckt. Ein Werk des„sozialistischen Realismus“? Wenn „Die Entscheidung“ das ist, so wird man nicht irren, wenn man den„sozialistischen Realismus“ im Schrifttum wie übrigens auch in der bildenden Kunst als Synonym für Langeweile nimmt. 2 Kritische Enzyklopädie Wilhelm Herzog:„Große Gestalten der Geschichte“. Erster Band: Altertum und Renaissance. Francke-Verlag, Bern und München). Die große„Enzyklopädie“ von Diderot und d' Alembert, die in 35 Folio- bänden vor 200 Jahren die geistige Bilanz ihres Zeitalters zog und am Vorabend der Französischen Revolution zu einer Waffe des Fortschritts und der Vernunft gegen die Autoritäten des Absolutismus wurde, war für Wilhelm Herzog das Vorbild eines Un- ternehmens, das ihn schon seit deni Ende des ersten Weltkrieges beschäftigte. Als ein Seistiger Nachfahre der Enzyklopädisten wollte er in einer neuen„Kritischen Enzy- klopädie“ das Wissen der Zeit frei von Vor- urteilen darstellen, um„ein Elementarbuch für die Gebildeten und Ungebildeten“ zu schaffen,„ein Abe-Buch zur Bekämpfung der Unwissenheit“ in allen Bereichen des menschlichen Lebens. Der große Plan er- Wies sich als undurchführbar, weil er die Kräfte eines einzelnen übersteigen mußte. Was schließlich blieb, war noch immer eine Riesenaufgabe: eine biographische Enzy- klopädie, historische Porträts aus allen Zei- ten und allen Völkern. Der erste des auf vier Bände geplanten Werkes umfaßt Alter- tum und Renaissance. Vierzig Lebensbilder von Nebukadnezar bis zu Campanella, dem italienischen Dominikanermönch und Ver- fasser der Schrift über den utopischen „Sonnenstaat“(1602) werden aneinanderge- reiht. In der Form des Essays werden Le- ben und Leistung von Philosophen, Dich- tern, Malern, von Herrschern und Staats- männern knapp, doch anschaulich und fes- selnd vorgeführt. Herzog scheut nicht vor scharfer Kritik und schroffer Ablehnung zurück; er will nicht in die Maske unver- pindlicher Objektivitat flüchten, sondern seine subjektive Ueberzeugung in Wertung und Urteil zum Ausdruck bringen. So mag man über die Auswahl mit ihm nicht rechten; auch sie ist subjektiv und will es sein. Der erste Band des Werkes beweist auf jeder Seite, daß es dem Verfasser ernst ist mit seiner Absicht,„Irrtümer zu entschleiern, Fiktionen und Vorurteile zu zerstören, übermalte Porträts abzukratzen und alte oder verbrauchte Klischees zum alten Eisen zu werfen“. elwe. För Freunde des Weins „Weinland Baden- Württemberg“(Süd- Westdeutsche Verlagsanstalt, Mannheim). Wir haben es hier mit einem zweibändigen Werk von je annähernd 600 Seiten zu tun. Dies mag im Moment abscl rend wirken (auch wenn man das Werk besprechen soll!). Doch, so möchte man nach intensiver Be- schäftigung mit den beiden Büchern sagen, wer sich abschrecken läßt, ist selbst dran schuld! Dem Weinfreund und-genießer, dem Liebhaber von ausgedehnten Wein- reisen oder kleineren Spaziergängen durch flache und hügelige Weingärten bereiten die beiden Bände über das Weinland Baden- Württemberg ebenso große Freude, wie sie dem fachkundig interessierten Leser und dem beruflich mit dem Weinbau Verbunde- nen sicherlich von überaus großem Nutzen sind. Mancher wird sich erinnern, daß im Spätherbst 1954 das„Weinbuch Baden- Württemberg“ erschienen ist, zu dessen Herausgabe sich zum erstenmal der Badi- sche Weinbauverband und der Weinbauver- band Württemberg-Baden in einer Arbeits- gemeinschaft zusammengefunden haben. Dieses Buch fand selbst über die Landes- grenzen hinaus solche Beachtung, daß es nach zwei Jahren restlos vergriffen War. Bei den vorliegenden zwei Bänden handelt es sich nun um eine bewußt erweiterte und vor allem fachlich ergänzte Neuauflage des damals einbändigen Werkes. Die Aufgliede- rung in zwei Bücher will uns gelungen Und vorteilhaft erscheinen.„‚Wessen Herz der Wein erfreut, dem sei dieses Werk ge- widmet“, steht gleichsam als Geleitwort, aber auch schon als Inhaltsangabe über dem ersten Band. Hier wird der Leser auf recht kurzweilige Art durch die Schönheiten der baden-württembergischen Weinlandschaften und Weinorte geführt. Ausgezeichnete Fotos — einige sogar in Farbe— von, so glauben Wir, wohl sämtlichen Weinorten des Süd- weststaates ergänzen die Verse, Beschrei- bungen, weinseligen Impressionen und Kurz- geschichten von allgemein oder auch nur landschaftlich bekannten Autoren, darunter Theodor Heuss, Albert und W. Hausen stein, Thaddäus Troll, August Lämmle so- wie Anton und Friedrich Schnack. Den zweiten Band darf man getrost als umfas- sendes Orientierungs- und Nachschlagewerk über die gesamte Weinwirtschaft in Baden- Württemberg bezeichnen. Dem Winzer und Weingärtner wird hier eine Fülle von Hin- weisen und Anregungen für die Praxis im Weinberg und im Keller geboten. Dem Weinhandel, den Gaststätten und dem pri- vaten Konsumenten kann dieser zweite Band ein vielfältiger und zuverlässiger Rat- geber sein. Und selbst ein Blick in die für den Weinbau rosige oder bedrohliche Zu- kunft— wer weiß?— ist nicht vergessen: Die ersten Aufsätze des zweiten Bandes befassen sich mit den Fragen des Weinbaues in der Europäischen Wirtschaftsgemein⸗ schaft ebenso wie mit brennenden inner- staatlichen Weinproblemen. In vorzüglicher Aufmachung, in Leinen gebunden und auf ausgezeichnetem Papier gedruckt(der erste Band sogar durchgehend auf Glanzpapier), von Eugen Herwig sorgfältig und liebevoll bearbeitet— so bieten sich die beiden Bände mit einem Vorwort von Altbundes⸗ präsident Theodor Heuss an, in dem dieser gesteht, daß er sich während seiner Präsi- dentenzeit in Bonn eines kleinen Tricks be- diente.„Ich habe“, so schreibt Heuss, bei den offiziellen Essen jahrelang nur württembergische und badische Weine ge- reicht.“— Erlauben Sie dazu dem Rezen- senten ein Nachwort: Schon deshalb war es dringend notwendig, daß ein neuer Bun- despräsident gewählt wurde! Der Rezen⸗ sent ist Pfälzer.) vg letzt wieder am alten Platz emden · 722 D 2, 4(Freſ gasse) Nermarkt p 1 f Pekinesen, Cockerspaniels, Ude Windspiel, billig. Lu- Oppau Händelstraße 6 Telefon 6 53 91 Kanarienhähne 13,-, Wellensittche 3,- direkt vom Züchter, Neckarau, Rheingoldstraße 50 Vel doch en Dütig 13 Stolen Schals urs Fest! 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Dezember 1959, Nx. 27 Scheinwerfer mit vertikaler Birnenfassung Die Konstruktion eines Autoscheinwer- fers und einer Nebellampe in moderner fla- cher Bauweise und dabei großer Leistung ist der britischen Firma Lucas gelungen. Die beiden neuen Scheinwerfer„Ranger 5 LR“, ein Fernscheinwerfer, und die„Fogranger 5 FT Nebellampe weisen vertikal einge- Setzte Birnen an Stelle von horizontalen auf. Diese vertikalen Birnen haben in dem flachen Scheinwerferkörper bequem Platz, obwohl der Abstand vom Glas bis zur Rück- wand nur 6,3 em beträgt. Dabei ist der Scheinwerferdurchmesser 12,7 em. Die Leuchten sind mit einem Spezialfuß verse- hen, der es ermöglicht, den Körper um 90 Grad von der Waagerechten nach oben zu drehen. Beide Scheinwerfer können direkt an der Karosserie mit Hilfe der mitgelie- kerten Klammern befestigt werden. Mangelnde Heizwirkung Wenn in der kalten Jahreszeit die Heiz- anlage des Wagens wieder in Betrieb ge- nommen wird, läßt sie manchmal in ihrer Wirkung zu wünschen übrig, was neben an- deren Umständen auch deshalb der Fall sein kann, weil die den Frischluftkanälen vor- geschalteten Insektengitter durch angesoge- nen Staub oder diverses Getier ziemlich ver- stopft sind und deshalb zu wenig Frisch- luft zuführen können. Dies kann auch im Winter durch aufgewirbelten Schnee eintre- ten. Einige Firmen schreiben daher vor, die vorgeschalteten Frischluftfilter in den Win- termonaten ganz zu entfernen und erst im Frühjahr wieder einzusetzen. Eine Pionierleistung ersten Ranges Der NSU-Wankel-Motor: Umwälzung auf zahlreichen Anwendungsgebieten durchaus möglich Das große Rätselraten um einen grund- legend neuen Motortyp, der jahrelang in- und ausländische Experten zu allen mög- lichen und unmöglichen Spekulationen ver- anlaßte, ist zu Ende, das sorgsam gehütete Geheimnis gelüftet. Auch die Gerüchte, ein weltbekannter USA-Konzern hätte dieses Projekt durch Lizenznahmen gefördert, wurden in diesem Zusammenhang mit der Nominierung von Curtiss-Wright bestätigt. NSU-Forschungschef Dr. Froede mit seinem Team hat gemeinsam mit Felix Wankel, dem Inhaber der„Technischen Entwicklungs- stelle“ in Lindau, die bereits vor Jahrzehn- ten mit der einschlägigen Motorindustrie und namentlich mit der seinerzeitigen DVL Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt) eng zusammenarbeitete, von 1954 an mehr als 60 Patente in allen wichtigen europäischen und überseeischen Industrieländern beantragt. Die meisten wurden inzwischen erteilt, was den Umfang der Neuerungen hinreichend charakterisiert. Es handelt sich um Dreh- und Kreis- kolben-Motoren, die eine Mittelstellung zwi- schen dem konventionellen Hubkolbenmotor und den neuzeitigen Gasturbinen einneh- men; vom Hubkolbenmotor wurde, abge- sehen von der Gemischaufbereitung durch Vergaser oder Einspritzpumpen und von der kompletten Zündanlage, das Viertaktprinzip mit den exakt gegeneinander abgegrenzten Arbeitsvorgängen übernommen; es ergel Ersatzreifen wäscht die Windschutzscheibe Neuartige Scheibenwaschanlage/ In London erstmals gezeigt Die Idee, Wasser aus Düsen über die Windschutzscheibe eines Autos zu spritzen, ist keineswegs neu. Man tut das, um Staub, Schmutz und Insekten zu beseitigen. Aber die Methode, Wasser über die Scheibe zu jagen, wie sie auf der Londoner Automobil- ausstellung gezeigt wurde, ist bestimmt noch nicht dagewesen. Es handelt sich dabei um das sogenannte „Ato-Matie“-Verfahren, bei dem kompri- mierte Luft verwandt wird, um das Wasser aus dem Behälter durch die Düsen zu schik- ken, aber die Luft stammt in diesem Fall aus dem Ersatzreifen. Der Fahrer braucht nur einen Knopf am Armaturenbrett zu be- tätigen, und sechs Sekunden lang kommen kleine Wasserfontänen automatisch an seiner Windschutzscheibe hoch. Der Autofahrer wird sich fragen, welche Wirkung diese Methode auf den Druck im Ersatzreifen hat. Der Druck wird natürlich dabei reduziert, jedoch nur geringfügig. Zwei Behälter mit Wasser können aufge- braucht werden, bevor der Reifen wieder aufgepumpt werden muß. Das heißt, die Scheibenwaschanlage kann etwa 70 mal be- nutzt werden, ohne daß der Druck im Ersatz- reifen erheblich sinkt. Für den Autofahrer bedeutet das natür- lich, daß er regelmäßig den Druck im Ersatz- reifen nachprüfen lassen muß, wenn die an- deren Reifen kontrolliert werden. Damit der Scheibenwaschmechanismus nicht unterbro- chen zu werden braucht, wenn der Ersatz- reifen aufgepumpt wird, liefern die Herstel- ler von„Ato-Matic“ ein Spezialventil. Die Kosten für die neue Anlage betragen nicht mehr wie für jeden üblichen Scheibenwasch- mechanismus. BF. Oelwechsel im Winter Infolge der meist unterkühlten Fahr- weise und dem winterlichen Kurz- ri betrieb im Stadtverkehr ist das Schmieröl im Motor einer erhöhten Alterung unter- worfen. Insbesondere die gefürchtete Schlammbildung tritt eher ein. Daher sollten die Oelwechselzeiten im Winter von 2500 km mit Vorteil auf 1500 Km herabgesetzt werden. cpr Finger weg von den Birnen Wer vermeiden will, daß der Reflektor seines Scheinwerfers sich im Laufe der Zeit verfärbt oder matt wird, darf die Scheinwerferbirnen niemals mit bloßen Fingern anfassen. Fett und andere Stoffe, die an den Fingern haften, bleiben sonst auf dem Glase zurück. Beim Erhitzen der Birne verdunsten sie und schlagen auf dem Reflektor nieder. Die Birnen sind übrigens so verpackt, daß man sie beim Einsetzen mit der Verpackung anfassen kann. Entwurf eines komfortablen Reisewagens mit Unfallschutz durch bugförmige Vorderfront und umlaufende Stoßringe. Stabiliserung durch hochgestellte Längsflossen. Entwurf eines Mittelklassewagens mit pneumatischem Türverschluß und Sickerheitssitzén, die bei frontalem Aufprall ein Vorwärtsschleudern der Insassen verhindern sollen. sich damit die hohen Verdichtungs- und Ex- pansions verhältnisse für einen wirtschaft- lichen Betrieb(Kraftstoffverbrauch) und die einfache Regelung auf Teillast und stark wechselnde Drehzahlen, die gerade im Fahr- zeugbetrieb so wichtig ist— der Motor folgt spontan jedem Kommando des Gaspedals. Einen Vergleich mit Turbinen erlaubt da- gegen der Umstand, daß die Dreh- und Kreiskolben-Motoren keine hin- und her- gehenden Massen in Form von Hubkolben oder Ventilen besitzen, sondern ausschließ- lich rotierende, vollkommen ausgewuchtete Bauteile, die hohe und höchste Drehzahlen ohne Erschütterungen zulassen. Rein äugßer- lich besticht die neue Maschine durch ihre kompakte Konstruktion, eine ziemlich flache und ungewöhnlich kleine Trommel, die sich organisch und raumsparend unterbringen und preiswert herstellen läßt. Als Herz und Leistungsquelle fungiert der Dreh- bezie- hungsweise Kreiskolben, ein Läufer mit den Konturen eines gleichseitigen„Bogendrei- ecks“; er rotiert in einem eigentümlich pro- fllierten Gehäuse, so daß dabei allseitig ge- schlossene Kammern periodisch größer oder kleiner werden. Ferner steuert dieser Läu- fer die Ein- und Auslaßkanäle ohne zusätz- liche Bauelemente, wie es sonst nur in ein- fachen Zweitaktmotoren der Fall ist. Eine sogenannte Epitrochoiden-Kurve, deren Ge- setzmäßigkeit mathematisch untersucht und ausgewertet wurde, bestimmt die inneren Konturen des(vorerst) wassergekühlten Ge- häuses. Geeignete Dichtelemente weren in Ver- bindung mit der neuen Bauform die ent- scheidende Voraussetzung. Diese wurden seit 1929 von Felix Wankel an Drehschieber- motoren mit Erfolg entwickelt und erprobt. Weil der Kreiskolben in seinem Gehäuse nicht auf einer festen Achse, sondern auf einer Exzenterwelle rotiert, die ihrerseits mit umgekehrtem Drehsinn umläuft, ergeben sich relativ geringe, beherrschbare Gleitge- schwindigkeiten. Das neue Triebwerk ist zweifellos eine technische Pionierleistung ersten Ranges, die in absehbarer Zeit eine Umwälzung auf zahlreichen Anwendungsgebieten nach sich ziehen kann. Schon die ersten Versuchs- motoren, deren Hubvolumen einem 125-α m- Einzylinder-Zweitakt entspricht, erreichten Drehzahlen zwischen 2000 und 17 000 Um- drehungen pro Minute und Nutzleistungen bis zu 29 PS bei einem Eigengewicht zwi- schen 11 und 17 Kilogramm, je nach Aus- führung. Sie arbeiten zuverlässig und stand- kest über lange Zeit, erstaunlich verschleiß- arm und mit geringem Kraftstoff verbrauch. Sie stellen infolge der vorteilhaften thermi- schen Verhältnisse— so gibt es zum Bei- spiel keine rotglühenden Auslaßventile!— außerordentlich geringe Ansprüche an die Klopffestigkeit der Kraftstoffe, so daß eine zukünftige Entwicklung zu Viel- und All- stoffmotoren durchaus im Bereich der tech- nischen Möglichkeiten liegt, während der Hochleistungs-Charakter der Prototypen anders gerichtete Entwicklungen keineswegs ausschließt. So arbeitet der Wankel-Motor —4 f Anscugen 57 Verdichter Zündung 810 Arbeits bub Verbrennung) Ausschieben Studenten entwarfen das„Auto von morgen“ Zweiter Ford- Wettbewerb: Wenn einige Dutzend junge deutsche Nachwuchskonstrukteure recht behalten, dann wird der Kraftwagen der Zukunft weniger ein„gefälliges“, sondern ein mehr „technisches“ Fahrzeug sein, bei dem Lei- stungsfähigkeit, erhöhte Fahr- und Unfall- sicherheit die dominierenden Merkmale sind. Dieses Fazit kann man aus dem kürzlich bekanntgegebenen Ergebnis des zweiten, von den Ford- Werken AG(Köln) ausgeschriebe- nen Wettbewerbs„Das Auto von morgen“ ziehen, an dem sich Studenten technischer Hochschulen und Karosseriebau-Lehranstal- ten der Bundesrepublik beteiligten. Zu dem Wettbewerb, der nicht der Ent- Wicklung utopischer Phantasien und nicht der Konstruktion von„Traumwagen“ diente, sondern sachliche Verbesserungen für Mit- telklasse- Pkw, Kraftdroschken und Last- wagen mit besonderer Betonung von Ver- kehrssicherheit und Insassenschutz forderte, haben über 80 Teilnehmer— zum Teil in Konstruktionsgruppen— ihre Arbeiten ein- gereicht. Davon wurden Vorschläge von ins- gesamt von einem Experten- Preisgericht unter Vorsitz von Professor Udo Augustin (Technische Universität Berlin-Charlotten- burg) bewertet. Sechs Arbeiten erhielten erste, zweite und dritte Preise, vier weitere wurden mit Anerkennungsprämien bedacht, zwei mit Buchpreisen. Im Ausstellungsraum der Kölner Ford- Werke waren die mit Preisen ausgezeichneten Arbeiten ausgestellt: Modelle von Personen- Parken auf engstem Raum Um im Straßenverkehr in eine Park- lücke zwischen zwei anderen Wagen hin- einzukommen, ist es zuerst notwendig, abzuschätzen, ob die Lücke groß genug für das eigene Fahrzeug ist, sonst gibt es auf beiden„Seiten“ Schrammen und Beulen. Ist der Raum ausreichend, fährt man scharf neben den Wagen, hinter dem der eigene später stehen soll, setzt dann vorsichtig zu- rück und schlägt das Steuerrad gleichzei- tig scharf rechts ein, so daß das Heck auf die Bordsteinkante zufährt. Haben die Vorräder des eigenen Wagens die Hinter- räder des Nebenmannes erreicht, dreht man das Lenkrad soweit nach links, dag die vordere Stoßstange des eigenen Fahr- zeugs die Hinterstoßgstange des davorste- henden Wagens glatt passieren kann und fährt vorsichtig an den dahinter parken- den heran. Schließlich wird nochmals nach rechts eingeschlagen und soweit vorgefah- ren, daß auch der Hintermann aus der Parkrreihe heraus kann. Interessante Vorschläge junger Konstrukteure wurden vorgestellt wagen und Nutzfahrzeuge, Modelle einzelner Konstruktionselemente, Schaubilder, Fotos und Konstruktionszeichnungen des„Autos von morgen“ in verschiedenen Versionen. Haupt- anziehungspunkt waren natürlich die Pkw- Modelle, deren Erbauer noch sichtlich unter dem Einfluß amerikanischer Heckflossen- Straßenkreuzer und italienischer Stilformen stehen, aber doch— besonders in den der Sicherheit dienenden Details— ein Streben nach selbständigen Entwicklungen deutlich erkennen lassen. So gehörten neben neuartigen, aufprall- hemmenden Stoßstangen und sichtvergrö- Bernden Rundumverglasungen insbesondere unfallsichere, zurückschnellende Sitze und solche, die sich der jeweiligen Kurvenneigung entgegenstellen, zu den Wettbewerbskon- struktionen. Pneumatisch schließende Pkw- Türen, Luftfederung und Scheibenbremsen sind weitere Attribute dieser„Autos von morgen“. Ebenso haben sich automatische Getriebe— jedenfalls im Modell und auf dem Papier— auch den Mittelklassewagen erobert. Um die Flüssigkeit des Verkehrs haben sich die jungen Wettbewerbskonstrukteure eines schweren Lastkraftwagens bemüht: er bezieht aus einer zusätzlichen Gasturbine die Kraft zu schneller Beschleunigung und ra- scher Bergfahrt. In einem anderen Vorschlag wird das LRkW- Raumproblem dadurch gelöst, daß der Fahrersitz über die Nutzfläche zu liegen kommt, die auf diese Weise bis über die Vorderachse reicht. 8 Aber auch„einfachere“ technische Vor- schläge hat dieser Wettbewerb der Studenten gebracht: so die neuartige Führung einer starren Hinterachse,(diese Lösung wurde mit einem ersten Preis von 5000 D-Mark prä- miiert), Scheibenwischer für Panoramaschei- ben thermostatisch gesteuerte Kupplungen für Kühler-Windflügel, Rückspiegel, die ein weiteres Sichtfeld erfassen und Blinklichter, die am Tag heller und in der Nacht dunkler leuchten. Wohnwagen gleicht einer„Faltschachtel“ Eleganter Anhänger für motorisierte Campingfreunde Für Campingfreunde die in ihrem Ur- laub gern im Wohnwagen hausen, bietet eine englische Firma jetzt eine besonders praktische und zugleich elegante Lösung an. Ihre„Farlander Land Cabin“ läßt sich für die Reise wie eine Faltschachtel zusammen- legen und eignet sich besonders gut für kleinere Wagen, die ungern ein großes Ge- kährt hinter sich herziehen. Als Anhänger hat die„Land Cabin“ nur eine Länge von 2,10 m, eine Breite von 1,80 m und eine Höhe von 1,60 m. Wenn aus dem Anhänger der Wohnwagen wird, be- trägt die Länge 3 m, die lichte Höhe fast 2 m und die Breite am Boden 1.80 m. Der Umwandlungsvorgang nimmt nicht mehr als 5 Minuten in Anspruch. Auf dem Cam- pingplatz werden drei eingebaute Wagen- heber heruntergedreht; danach wird mit einem Hebel ein hydrauliches System in Bewegung gesetzt, worauf sich der Wohn- wagen wie eine Ziehharmonika auseinan- derfaltet. Das Dach des Anhängers klappt nach hinten hoch und gibt die„gefalteten“ Sei- tenwände frei. Wenn die Tür aufgeschlos- sen ist, werden die Wände die mit Schar- nieren am Boden befestigt sind, in die rich- tige Position gebracht. Jeder Zentimeter in dem 4-Bett- Wohn- wagen ist ausgenutzt. Die beiden oberen Betten dienen am Tag als Rückenlehnen kür die beiden unteren, die als Sitze ver- wandt werden. In die hintere Wand ist ein Kleiderschrank eingebaut: sie kann außer- dem als Sonnendach nach außen hochge- klappt werden. Die„Land Cabin“ wiegt noch nicht ein- mal 550 kg. Sie hat sechs Fenster und Ein- zelradfederung, was sich auf der Land- straße sehr vorteilhaft auswirkt, da man den Anhänger bei elner Geschwindigkeit von 80 km/st kaum merkt. Da der Anhän- ger sehr niedrig ist, wird außerdem die Sicht des Fahrers durch den Rückspiegel nicht beeinträchtigt. B Richtige Belastung im Winterbetrieb Wer seinen Wagen auf Schnee und Eis benutzt, weiß, daß es vor allem darum geht, eine möglichst große Adhäsion zwischen Rei- fen und Fahrbahn herauszuholen, was durch entsprechende Belastung vor allem der Antriebsachse erreicht werden kann. Zu- sätzliches totes Gewicht in Form von Sand- sacken mitzuschleppen ist hier ausnahms- weise angebracht. Leider übersehen manche Fahrer, daß nicht allein die Antriebsachse, sondern auch die Vorderräder von einer zu- sätzlichen Belastung profitieren, besonders dort, wo es sich um hecklastige Fahrzeuge handelt. Bei ihnen erhöht eine solche Bela- stung die Lenkwilligkeit ganz erheblich und verbessert vor allem in Kurven die sichere Straßenlage. ene, . 8 88 sches b * —.— 8 imer Cedirgske 5 2 7 15 5 2 Neerre 8 28 * 8* 8 8 185 10 6 E 3 E 2 28 55 7 3— 2 5 Die Säfte und Kräfte der Kräuter, Beeren, Wurzeln und Früchte geben ihm die richtige Wörze und sind von yohltuender Wirkung. Echf Stonsdorfer Wirklich— ein Geschenk der Natur. 12 POS dell den ebe wür dies Veb sie fort in ken höre Auf 1988 eine 8, die auf sich uchs- cem- chten Um- ingen Zwi- Aus- tand- eig auch. ermi- Bei- e!— 25 die eine All- tech · der typen wegs vagen haben teure nt: er ae die d ra- zchlag gelöst, ne zu über Vor- enten einer le mit prä- schei- ingen e ein chter, nkler st ein uber- chge· ein- Ein- Sand- man igkeit ahän⸗ 1 85 jege g BF rieb d Eis geht, Rei- Was m der Zu- Sand- ihms- anche achse, r Zu- nders zeuge Bela- a und chere Nr. 202/ Freitag, 18. Dezember 1959 Seite 25 Neue Schallplatten DAS WEIHNACHTS-ORATORITIUM 5 Sinfonia und Chöre In den Jahren 1734/35 schuf Johann Se- bastian Bach eine Folge von sechs Kantaten, die, zusammengenommen, einen vollstän- digen Bericht von der Geburt Christi geben. Es gehörte zu Bachs Aufgaben als Kantor der Kirche und Schule von St. Thomas zu Leipzig, möglichst allsonntäglich zur Feier der Liturgie eine den Inhalt der Schrift ver- deutlichende und verherrlichende Kantate zu „Verfertigen“. Die erwähnten sechs Kan- taten waren aus dieser Verpflichtung her- aus entstanden, und zwar je eine für die drei Weihnachtstage(Heilig Abend, erster und zweiter Feiertag), für Neujahr und die zwei folgenden Sonntage darauf. Später faßte Bach selbst diese sechs Kantaten un- ter dem Titel„Weihnachts-Oratorium“ zu- sammen. Bei Electrola ist eine Gesamtauf- nahme dieser Kantatenfolge erschienen, Die schönsten Chöre davon und, zur Einleitung, die„Sinfonie“, eine schlichte, im Schalmeien- klang gehaltene Hirtenmusik, die ansonsten den Auftakt zur zweiten Kantate bildet, wurden überdies auch auf einer Platte zu- sammengefaßt. Ausführende sind der Tho- manerchor und das Leipziger Gewandhaus- orchester unter der Leitung des derzeitigen Thomaskantors Kurt Thomas. Es ist eine Musik, die nicht dazu angetan ist die— sagen wir es einmal recht profan— üblich gewordenen romantische Weihnachtsstim- Schillers„Don Carlos“ aus Berlin mung ins Haus zu liefern. Das mag zu- nächst damit zusammenhängen, dag Johann Sebastian Bach nicht alle Musik dieser Kan- tatenfolge in der Hinwendung zum biblischen weihnachtlichen Geschehen geschrieben hat, denn Teile dieser Kantaten sind einfach früheren Werken entnommen. Hinzu kommt aber auch, daß Bach als Kirchenmusiker häufig an uns moderne Menschen unbequeme Ansprüche stellt, weil er sich mit fast mathe- matischer Genauigkeit an die musikalische Architektur seines Werkes hält und somit eine gewisse Wärme und Herzlichkeit im sentimentalen Sinne vermissen läßt. Musi- ziert wird von den Leipzigern ganz nach dem Wunsche des Meisters: streng und ge- zügelt in der Form, die Chöre ganz instru- mental gehalten, und über allem Jubel und Jauchzen die fromme Demut der Kreatur spürbar.(Eleytrola E 60 601) vg FURTWANCGLER UND BRAHMS Eine Aufnahme der vierten Sinfonie e-Moll Aus einem öffentlichen Konzert der Ber- liner Philharmoniker am 24. Oktober 1948 hat Electrola die Wiedergabe der vierten Sin- konie von Johannes Brahms mitgeschnitten. Daß diese Aufnahme dokumentarischen Wert bekommen würde, konnte damals noch nie- mand ahnen. Heute aber ist sie nun ein wei- teres bleibendes Zeugnis der Interpretations- kunst Wilhelm Furtwänglers. Brahms und Furtwängler— die Koppelung dieser beiden Künstler, des Komponisten und des Dirigen- Eine Sellner-Inszenierung auf Langspielplatten Nun kann man es sich gar leisten, das Ensemble des Berliner Schiller-Theaters in sein Haus zu Gast zu laden, mit Gustav Rudolf Sellner aus Darmstadt als Regisseur und einer Aufführung des„Don Carlos“ von Schiller, jenem als„dramatisches Gedicht“ etikettierten großen politischen Drama des Widerstands gegen Despotismus und Tyran- nei und der Anklage gegen die Erhebung anonymer Mächte über den Menschen als Inidividuum. So jedenfalls hat man das ur- sprünglich als„Familiengemälde“ aus dem Hause des spanischen Philipp angelegte Drama zu sehen gelernt in den Jahren der Unterdrückung, und es ist nicht uninteres- sant, daß kürzlich bei einem Gastspiel des Leipziger Schauspiels in Kassel des Marquis Posa Aufforderung und flehentliche Bitte „Geben Sie Gedankenfreiheit!“ mit provozie- rendem Applaus bedacht wurde, der den Gästen aus der sich„demokratisch“ nennen- den, anderen deutschen Republik zu denken geben mochte. Schiller selbst hat dem„Don Carlos“ in den„Briefen über Don Carlos“ eine umfängliche Interpretation mitgegeben, in dem über die Haltung des Marquis Posa unter anderem zu lesen steht:„Das Feuer und die Freimütigkeit, womit Posa seine Lieblingsgefühle, die bis jetzt zwischen Car- los und ihm Geheimnisse waren, dem König vortrug, und der Wahn, daß dieser sie ver- stehen, ja gar in Erfüllung bringen könnte, War eine offenbare Untreue, deren er sich gegen seinen Freund Karl schuldig machte. , N i, 7 2 See P 2, om poradeplatz Jdzz- Keller, Vorführkabinen, Stereo- Schallplatten- Bear 5 Posa, der Weltbürger, durfte so han- deln, und ihm allein kann es vergeben wer- den; an dem Busenfreunde Karls wäre es ebenso verdammlich, als es unbegreiflich sein Würde. Länger als Augenblicke freilich sollte diese Verblendung nicht dauern. Der ersten Ueberraschung, der Leidenschaft vergibt man sie leicht: aber wenn er auch noch nüchtern fortführe daran zu glauben, so würde er billig 5 unseren Augen zum Träumer herabsin- 85 5 Doch mag man das alles selbst heraus- hören aus dieser sprachlich so großartigen Aufnahme des Schiller-„ Gedichts“, die die Gewichte gleichmäßig verteilt und das Menschliche auch da erkennen läßt, wo wir oft über den Idealen, über Macht, Liebe, Kirche, Glauben, Leidenschaft daran ver- gessen. Walter Franck ist hier nicht das große alte einsame„Ungeheuer“ Philipp, dem die Staatsraison über alles geht, sondern auch ein unsicherer und enttäuschter, leidender Mensch, während Erich Schellow der Drama- tik in der Rolle des Posa eine eminente Intelligenz. entgegensetzt. Ganz dem klassi- schen idealistischen Jüngling entspricht die Stimme Rolf Hennigers in der Rolle des Don Carlos. Joana Maria Gorvin ist die Eboli, Eva- Katharina Schultz die Königin, Fried- rich Maurer als Domingo und Paul Wagner der Herzog von Alba. Man wird gut tun, Schillers Buch zur Hand zu nehmen, um zu rechtem Verständnis zu finden. Denn wer kennt seinen Schiller so gut, als daß er sich zutraute, den jeweiligen Szenenwechsel richtig einzuordnen. Dann aber wird man zu hohem Genuß kommen, so unabgelenkt wird man kaum anderswo der reinen Sprache Schillers begegnen.(Telefunken(TSC 13041/3 Stereo Sts 13401/3-B). ew. ten, hat ja schon immer eine hohe Stunde der Musik, ein Erlebnis von einzigartiger Gleich- Zestimmtheit verbürgt. Wahrhaft mit ganzer Seele dringt Fürtwängler in das Wesen die- Ser musikalischen Schöpfung ein, und wie er Zug um Zug enthüllt, ausbreitet, durchblutet, dabei die Details in den großen Zusammen- hang stellt, den Bogen spannt bis zur mit- reißenden Passacaglia des Final-Satzes, da fühlt man sich immer wieder Brahms so nahe, als sei er es selbst, der sein Werk dar- bietet.(Electrola, E 90 995) rn- FRANZ GSISCHE AUTOREN SPRECHEN Pierre Fresnay liest Romain Roland Dem gesprochenen Dichterwort, als Er- gänzung zum gedruckten, widmet sich bereits seit Jahren die Schallplatten-Produktion Frankreichs mit besonderer Liebe und Auf- merksamkeit. Eine von Philips verlegte Serie beispielsweise ist den Autoren des 20. Jahr- hunderts gewidmet. Das Sortiment enthält Namen wie Frangois Mauriac, Jean Cocteau, André Malraux, Albert Camus, Georges Ber- nanos, André Maurois, Colette, Julien Green U. a. Jede der Platten läßt auch den Autor selbst zum Hörer sprechen. Diese historisch wertvollen Aufnahmen sind natürlich zum Teil schon älter, wurden meist aus anderen Anlässen gemacht und entsprechen in ihrer Klangqualität nicht mehr den heutigen An- sprüchen. Aber sie stellen den persönlichen Kontakt her. Für die folgende Lesung, die den weitaus größten Teil der Platten ein- nimmt, wurden bekannte französische Schau- spieler gewonnen. Eine Platte ist dem 1944 verstorbenen Romain Rolland gewidmet, dem großen Pichter und mutigen Pazifisten, dem 1916, mitten im ersten Weltkrieg, der Friedens-Nobelpreis verliehen wurde. Aus- schnitte aus einer Radio- Botschaft für die spanische Republik, gesprochen während des Bürgerkrieges, vermitteln den Klang seiner Stimme. Sprecher ist dann Pierre Fresnay. Klare, eindringliche Diktion und kultivierte Aussprache machen das Zuhören zu einem Erlebnis. Es beginnt mit dem„Portrait de Gandhi“ den Romain Rolland hoch achtete und dessen Lehre von der Gewaltlosigkeit ganz seinen pazifistischen Idealen entsprach. Im Mittelpunkt der Lesung stehen Aus- schnitte aus dem großen Roman-Zyklus „Jean-Christophe“. Sein musikgeschichtliches Schaffen wird mit einem Kapitel seiner 1903 erschienenen Beethoven-Biographie berührt Fhilips A 76 722 R). b-t AUFENAHMEN IN POLEN mit Svjatoslav Richter In Zusammenarbeit mit der Warschauer Schallplattengesellschaft Poskie Nagrania hat die Deutsche Grammophon Gesellschaft in Polen eine Reihe von Schallplattenaufnah- men mit dem führenden russischen Pianisten Svjatoslav Richter durchgeführt. Zur sofor- tigen Veröffentlichung gelangen drei Lang- spielplatten mit Klavierkonzerten und Kla- vierstücken von Mozart, Schumann, Rach- maninoff und Prokofieff. New Orleans Jazz in Sammlerschätze aus den Zwanziger Jahren „Morgens gegen neun oder zehn gingen wir ins Studio. Wir hatten es nicht nötig, die Aufnahmen bei Nacht einzuspielen und das Licht dabei auszumachen. Wir brauchten aus auch nicht zu betrinken, um spielen zu können, wie manche Musiker es jetzt für nötig halten. Am Anfang machten wir un- sere Aufnahmen akustisch, und jeder hatte einen extra Trichter, in den er reinblasen mußte. Der Ton-Ingenieur gab uns einen Wink, wenn wir zu laut oder zu leise spiel- ten, und dann wußten wir, ob wir zurück treten oder näherkommen sollten. Später machten wir dann natürlich elektrische Aufnahmen.“ So beschreibt Kid Ory, 73, („Jazz erzählt“, Nymphenburger Verlags- handlung) die Schallplattenaufzeichnungen, die in den zwanziger Jahren in großer Zahl, ohne viel Aufwand und ziemlich improvi- siert(„Die Leute riefen Louis Armstrong an und sagten, sie wollten so und so viel Plat- tenseiten— ganz gleich was— haben“) in Chikago zustande kamen. Diese Aufnahmen gehören heute, trotz ihrer widergabetechnischen Unzulänglichkeit zu den sorgsam gehüteten Schätzen des Jazz- Freundes, offenbaren sie ihm doch Entwick- lung des Jazz, der früher noch mehr als heute, eine gespielte und kaum aufgeschrie- Schlechte Menschen sind „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ mit Lotte Lenya Ueberall gibt es Mühe und Arbeit, aber in einer Stadt gibt es Spaß. Mitten drin steht das„Hotel zum Reichen Mann“, die „Hier- darfst-du- Schenke“. Und die Männer kommen dorthin, die Jacketts zum Platzen voll Banknoten,. Und die Mädchen dieser Stadt sagen:„Wenn ihr bezahlt, dann kriegt ihr, was euch gefällt“. In dieser Stadt gibt es alles, weil alles käuflich ist und weil es nichts gibt, was man nicht kaufen kann. In dieser Stadt gibt es Whisky und Pokertische. Diese Stadt ist nur, weil alles so schlecht ist, weil keine Ruhe herrscht und keine Ein- tracht, und weil es nichts gibt, woran man sich halten kann. Diese Stadt ist nicht Baumholder, nicht Frankfurt, nicht irgendeine andere Wu- cherpflanze des wirtschaftswunderlichen „goldenen“ Zeitalters, wie vielleicht man- cher Leser nach dieser Beschreibung fälsch- licherweise annehmen könnte. Diese Stadt heißt Mahagonny. Das„Kleine Mahagonny“ wurde 1927 von Bert Brecht als„Song- Sketch“ für die Kammermusik-Festspiele Baden-Baden geschaffen. Genau betrachtet ist diese Stadt Mahagonny mehr den„roa- ring twenties“, den turbulenten zwanziger Jahren, als unserer übersättigten Gegen- Wart mit prachtvoller Fassade vor rissigen Mauern auf den Leib geschrieben. Europäische Chormusik aus vier Jahrhunderten Zwei Langspielplatten mit dem Heidelberger Universitäts-Chor Welch— Abenteuer und welch' ein Vergnügen zugleich der tönende Spazier- gang durch die jahrhundertalte Geschichte der abendländischen Musik sein kann, wurde erst unlängst an dieser Stelle anläßlich des „Alten Werks“ zu schildern versucht. Nun ergibt sich erneut eine Gelegenheit, dieses Thema anzuschneiden: Auf zwei Langspiel- platten legt das Musikwissenschaftliche In- stitut der Universität Heidelberg(im Selbst- verlag des Institutes) das Programm vor, das der Heidelberger Universitäts-Chor auf sei- ner Amerika- Tournee dargeboten hat. Eine hübsche Idee: was man drüben den Ame- rikanern im Osten wie im„wilden Westen“ vorgesungen hat, wird auf diesen Platten nun auch uns zur Freude und zur Dokumen- tation präsentiert! g „Europäische Chormusik aus vier Jahr- hunderte“ ist der ebenso anspruchsvolle wie anreizende Titel. Das Programm beginnt denn auch mit englischen Madrigalen von Thomas Morley(1557 bis 1603), Orlando Gib- bons(1583 bis 1625), der unter anderem durch seine Sammlung von Londoner Stra- genrufen berühmt geworden ist, die er für Gesang und Violen setzte, und von John Dowland(1562 bis 1626), den man zu seiner Zeit als den besten Lauten- Komponisten schätzte. Adrian Willaert(1480 bis 1562), der geborene Flame, Kapellmeister an der San- Marco-Kirche und Begründer der veneziani- schen Schule, ist mit einer Kanzonette ver- treten, der französische Chansons-Rompo- nist Clement Janequin mit seinem bezau- bernden Vogelkonzert(„Chant des oiseaux“). Die Gruppe dieser Chorsätze, die von einer prachtvollen Frische sind, von einer stau- nenswerten Lebendigkeit des Ausdrucks(nach der Seite des Heiteren wie einer gewissen Melancholie hin), erfindungsreich und kunst- voll, diese Gruppe wird abgeschlossen von zwei Chansons von Orlando di Lasso(1532 bis 1594), dem Großmeister der niederlän- dischen Schule, der mehr als 2000 Werke hinterließ, dem päpstlichen Ritter vom gol- denen Sporn. Der Bereich der geistlichen Werke wird sodann angesteuert mit dem Sanctus aus der Messe„Assumpta est Maria“ von Gio- vanni da Palestrina(1525 bis 1594), Glau- bensintensität und musikalische Meister- schaft in sich vereinigend, mit„Davids La- mentation“ von Thomas Weelkes(1575 bis 1623) und schließlich der Motette„Der Geist hilft unserer Schwachheit auf“ von Johann Sebastian Bach. Auch dieses so weite, reich bestückte Feld der Musik ist also mit gül- tigen Namen, mit beispielhaften, die Jahr- hunderte überdauernden Werken vertreten. Dank Joseph Haydns Ingenium gelingt der Sprung von hier zur Zeitenwende des 19. Jahrhunderts auf glückliche Weise. Ueber den„Augenblick“, die„Harmonie in der Ehe“ und die„Beredsamkeit“ verbreitet sich Haydn in diesen Chorsätzen, die den Hörer in ihrer launigen, weltoffenen Humo- rigkeit ganz unmittelbar erfreuen. Der liebe, gute Papa Haydn— wir spielen und singen ihn viel zu wenig! Im vierten Teil des Programms kommt die Romantik zu Wort: Johannes Brahms Spazieren wollt' ich reiten“,„O Fischer auf den Fluten“,„Und gehst du über den Kirch- hof), Franz Schubert Die Nacht“,„Grab und Mond“), Robert Schumann(„Der Schmied). Liedhafte Empfindsamkeit zeich- nen diese Stücke aus, und so leiten sie denn auch vortrefflich zum Kreis der„Deutschen Volks- und Studentenlieder“ über, die den Zyklus beenden. Da klingen sie denn wieder in ihrer unvergänglichen Schönheit,„Ach du blauer Himmel“ zu Beginn,„Am Brunnen vor dem Tore“ dazwischen,„Innsbruck ich muß dich lassen“ auch, und die Studenten- lieder„Crambambuli“ und neben anderen und zum Abschluß das vielzitierte„Gaudea- mus igitur“. Ein Streifzug, der fröhlich stimmt, ein Streifzug, der begeistert durch die hohe Qualität der Interpretation. Der Chor dieser dreißig jungen Stimmen offenbart unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Dr. Siegfried Hermelink eine faszinierende Wandlungsfähigkeit. Mit welcher Souveräni- tät beherrscht er die Stimmführung der alten Meister! Wie behutsam, aber alles an- dere als kühl, weiß er den Gefühlsausdruck der Romantik anzugehen. Wie kunstvoll kommt die Schlichtheit des Volkslieds! Höchste Präzision, ja Perfektion ist die gleichsam selbstverständliche Voraussetzung dieses Singens, das, wie man hört, die Ame- Tikaner in diesem Frühjahr außerordentlich begeistert hat.(Zwei Langspielplatten im Selbstverlag des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Heidelberg.)—2— Chicago aufgenommen bene Musik war.„Chicago Jazz Classics“ ist der Titel einer neuen Coral-Langspielplatte, auf der 14 solcher alten in Chikago aufge- nommenen Stücke gesammelt sind. Sie stam- men aus den Jahren 1924, 1926, 1927 und 1929, also aus der Blütezeit des Jazz. Da können wir den jungen Louis Armstrong, der mit seiner Trompete der größte von allen wurde, Kid Ory, den traditionellen New Orleans„tailgate“- Posaunisten, John- ny Dodds, einen der wichtigsten Klarinetten- spieler der französisch-kreolischen Schule, Baby Dodds, jüngerer Bruder von Johnny, PHOGRA 0 7. 5 an den pfanken „ Niesenauswahl in Schallplatten 7 Vorfünrkabinen 6 Mannheims erte schallglattenbar den klassischen New Orleans- Schlagzeuger, die Pianisten„Fatha“ Earl Hines und Lil Hardin(Armstrongs zweite Frau), den Gi- tarristen Bud Scott und den Banjo-Spieler Johnny St. Cyr hören.(Coral 97014 LPCM) b-t schlimmer als ein Taifun Die vulgäre Gesellschaftskritik, die vor fast 30 Jahren, im März 1930, im Leipziger Neuen Theater einen der größten Skandale der deutschen Theatergeschichte auslöste, sticht heute nicht mehr. Die Gesellschaft ist dickfelliger geworden, die schweren Hau- bitzen der zwanziger Jahre sind im Zeit- alter der Atombombe nicht mehr durch- schlagkräftig genug, treffen nicht mehr ganz den Kern. 5 „Mahagonny“ ist also vielleicht nicht mehr schockierend, trotzdem aber noch er- regend eindringlich: Der Mensch in seiner Gier und Maßgßlosigkeit ist schlimmer als der Taifun, der als Symbol der Katastrophe die Stadt bedroht. 5 Nach der kompletten„Dreigroschen- Oper“, nach den„Sieben Todsünden“, ist „der Aufstieg und Fall der Stadt Maha 55 Sonny“ die dritte Schallplatten-Produktion, die von Lotte Lenya, der Witwe des 1950 in USA verstorbenen Kurt Weill, für Phi- lips aufgenommen wurde. Erstaunlich, wel che Schlagkraft, welche Vitalität, welch Schärfe diese akzentreiche, aufreizende, ir der Rhythmik vom Jazz beeinflußte Musi Kurt Weills, der zu den begabtesten Schü lern Busonis gehörte, auch heute noch ha Eingängige gefällige Harmonik wechselt mi Pprovozierender Dissonanz. Neben halb ge sprochenen Songs stehen der Oper gemaß Arien und Chorsätze. Das alles gibt auch bei der rein akustischen Wiedergabe dure die Schallplatte ein bewegtes, buntes das die Stadt Mahagonny zu einem rischen Genuß“ im Sinne Brechts mach Zu einem kulturgeschicht. ment jedoch wird die Aufnahme Mitwirkung von Lotte Lenya. Wie Dreigroschen-Oper spielt sie auch in hagonny die Rolle des Mädchens Je Einmalig ist diese Stimme, die einst e eigenen Song-Stil prägte, der aggress freche Rezitation, Lyrik und erotisch-ver haltene Glut gleichermaßen vereinigt. Wie in der„Dreigroschen-Oper“ frägt sie ihre Songs mit einer faszinierenden Spontan tät vor. 5 5 5 Staatsoper, darunter der den Mannheimer wohlbekannten Heinz Sauerbaum, Gisela Litz, Horst Günther, Georg Mund, Fritz Göllnik, Sigmund Rott, Peter Markwort und Richard Münch(Sprecher) treffen Prächtig den auf der Grenze zwischen Oper und Opern-Parodie liegenden Ton. Auch der Hamburger Rundfunkchor singt seine Pa tien voller Schwung und Motorik. ö Mit der Stadt„Mahagonny“, die nur we- nig gespielt und dann im Dritten Reich von der Bühne verbannt wurde, endet das Schaffen des„deutschen Weill“, dessen Im- pulse auf das moderne Musiktheater auch heute noch nachwirken. Interessant wäre hilips L 09 418/20 L.) * 5 „ ee 2 1 Akkord 40 Vol.%. Unsere kigen marken bürgen für Qualität! ein N Moselsekt 5 Frkaniq-Steinhäger Jobiläumslik sr 40 Vol. /, harmonischer Ge- schmack, beliebt bei Damen und Herren Lob von Bingen feiner alter Weinbrand 4.50 6.75 1 Fl. mit Stever 1/1 Kro ö 9 geräuchert. 6.95 9.25 l 171 Fl. Rollschinken 500 bis 400 g schwer, 100 9 1.20 Lachsschinken zart und mild Sänsebrost Holländer Sobde 48% Fett j. T. Orig. Schweizer Emmentaler 45 Fett l. 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Kleinstadtzuuber Großstadt kabarett„ Melodie „ Rhythmus 15.50 18.00 20.50 So. 15.15 G NIE SUN 0- Tel. 2 33 33 1 ümtestepie 85 VIrroxio S ASSMANN MARCFHIIO MASTROIANNI OTO MEMMO CAROTE- Nuro- RENATO SALVATORI ROSSANA RORT UND CARLA GRAVINA RE OI: MARIO Mo Nickl 3 Unvergessene Evergteens und heiße Musik Nui Regie: ARTHUR MARIA RABENALT Freigegeben ab 6 Jahren Kasse 13, Sa. . * beet VI“(b 60 1 e ae Ui bfg ep h Ee ute neu 285 Sonntag, 20. Dex. Großes Stat- Gastspiel 15.15, 18.00, 20.45 resse e Elass Jebkösklf EIn pROS RAUM VOLLIER US ERRASCHUN SEN e e WILLY HAGARA RALF BENDIX Es konferieren und sind persönlich anwesend: GEORG THOMATLLA Sonjo Sorell- Violetta Ferrari e, hobens Schwer Ausgezeichnet mit dem Silberband der italienischen Filmkritik für den besten Hauptdarsteller VITTORIO GASSMANN aer man bestes Slüch Urlaubsreise lelef on Beginn: 15.45, 17.45, 20.00 Uhr(12) 5 f EINE 1 games stewart, Kim Novak in Alfred Hitcheocks Eine Schau, wie man sie selten sſehtl Vorverkauf hat begonnen 1 1 0 9 been ls fon Reich der Jolen Minelstreige 41 PARO DIE Telefon 5 11 86(Vertigo) Ab heute: Telefon 2 50 25 1 5 VOII. ein Hitchcock-Film ist immer ein Superthriller 15.30, 16.00, 18.50, 21.00 8 e 1 8 6 HUMOR Beginn; 15.30, 18.00, 20.30(16) Präd.„wertvoll“„% N V UND Tägl. Rudolf Prack Marianne Hold Sd. 23.15:„BRAUTZEIT u. EHE“(18) 7. Wiederholung& S0. 11.00:„DON GIOVANNI“ d 13.30 5 Willi Birgel- Ewald Balser ESpRIT! J)CCVCG 5 1 20.30 2 22 er Ss PAn nen de Imin a m 8 ee F 4s Der Priester u. das Mädchen 521 8 BESONDERS WERT VOII PHRR.Theuter Bis brontag 15.30, 17.8ö, 20.10 Uhr peter Cursten Margit Squad e 5 Ein Film der Lux-vides- Cinecitta. Freddy, die Gitarre und das deer Ivan Desny„. K 1 5 ja-Fi F. Sa. 22.30 Uh—— 2 7 im Bavaria-Filmverlein lefon Sie 15 5 5 FUZzy lebt gefährlich 5 Sl. 5 2 M. 00 30 18.30, 20.45 Uhr, Sonnt m 14.00, 16.15 Uh 1 5 17 e e, K 13 15 L U X 0 R Georg Thomalla, e 8 Theo 1 7 4 N 5 W e. l 18 20 Lepper s Der Löwe von Bubylon n r 0 25 Ace Lad, oclet (ap 12 ganren) 5 8. a DENN TMO 2 Waldhof Ruf 5 93 0 Sertenstadt Ruf 5 93 01 1 Regie: V. A* L M 5 a 1. 2 1— Täglich 18.00 und 20. 30 15.30 und 20.4 täglich eg IAN E MAN N e r de* Interpol: bl. aa Se 775 ae Fee le wanrhelt ubernosemarie] Hölle, wo Ist dein Schrecken im Kampf gegen Rauschgiftschmuggel 3 Männer im Zwielicht einer gesetrlosen Zelt 5 WBB WIMAN SOHN UNE HEAMHREIO Ein 3 1 Warnung— eine] Rob. Wagner, Dana Wynter(18) 13.45, 16.00, 18. KAN RA 20.30 Freigegeb. ab 16 J. 14.30, 16.30, 18.45, 21.00- Freigegeb. ab 16 J. Sang eg Sede ernste nklage(18) 9. ö 0 CROSS MINAR DOS. GREC0 i Seen„ 8 SAATLBAU S0. 13.45, 15.45 Bomba, der Herr der Elefanten(6) am Kalserting KAMERA Tel. 4 03 96 12, 32 Tel. 255 55 3 5 Farbfilm FR EVA So. 14.00, 16.15 im Beiprogramm: dick und doof als Schor 9 87 der eine S AAL BAU Heute 22.45„Drei Schritte vor der Hölle“(6) Kl FR ETA Heute 23.00„Tag der Vergeltung“(Jos. Cotton) Fr. bis einschl. Mo., je 18.15, 20.45, So. auch 16.00 — I ersetzt. Van fHeflin Tab Hunter Kathryn Grant 153 DuBkrIN MoRGEN GRAUEN Ustige Lang 1115 Irn aus der Reihe der Vaibnbg Sitoctionen großen Edelwestern Sinemasc.-Farbfilm(12) Sa 95 Acud Nur S0. 14.00„Der falsche Prinz“, Märch-Earbf.(6) 1a en ie gi Se I eine ren E r turbulente Telefon 5 98 88 Samstagnacht 23.00 Errol Flynn als Held und Gr Episoden i 3 Der Herr der sieben Meere mit einem gattigen, knusprig- braunen und leckeren K. Spaß RO ME O* u. 0. 20·ũ00 Uhr, Sa. u. S0. 17.30, 20.00 Uhr He in 8 0 5 ß 05 ahnchen vom paulus-Gri e 3 9 FFubkENMH EIA Manche mögens heiß 555 Telefon 7 15 19 4 5 Karneval in Charme i 180 12 5 Der schwarze Mustung Zustellung wie immer prompt und frei Haus. Anruf genügt. ¹ kei de Janeiro JU LI I b.. N. 20.30, S3. 18.15, 20.30, S0. 16.00, 18.15, 255 Mit größeren Lieferungen bei Veranstaltungen jeglicher Art 1 e e FEUbkMneim LABVYRINTH der LEIDENSCHAFET halten wir uns bestens empfohlen. 5 . Telefon 7 I7 27 Sa. 16.00(12) 5 Lima So. 14.00 Der schwarze Mustang Stets gerne zu Ihren Diensten und geruhsame Feiertage wünschen Ihnen Ihr 0 Peru und Trinidad PII MRBUHNE Fr. bis Mo., ta 3 ö 5„ tägl. 20.00, So. 17.30, 20.00 Uhr(18) 5 1 5 C. Sc.-Farbfilm Kle F„. 0 lucdwigahof. 7257. 627 86 . elefon Fr. U. Sa. 22.15(120 wigsheifen am in imer. fröhlich macht. 4 Sa, u. So. 15 Jg. 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Feiertag! — 255—— 2 PETER ALEXANDER in dem Farbfilm 8 „IC H BIN KEIN CASANOVA NE CK AR A U NECKARAU 8 Friedrichstr. 77 5 Friedrichstroße 47 Man trifft sieh Heute abend 5 J 195 7 L. 3, 4 Tägl. 20.30 Unr Freitag 20.13 7 le fE II, e sind wir im N 5, Sa. 18, 20.30, So. 15.30, 18, 20.30(6)] Sa. 18, 20.15, So. 13.30, 15 30. 13, 20.15 in 0 7, 16 2 am assertur 8 liebe, luft und lauter lügen Der schwarze Mustang 2 Freitag und Samstag 22.30 Uhr Samstag 15.30 und Sonntag 13.30 Am Rande der Unterwelt“ Dick und Doof 8 Montag bis Mittwoch 20.15 Uhr i 8 „Schrecken der Kompanie“„Flammen über dem Silbersee“ Fr. 20.15, Sa., S0. 17.45, 20.15 Uhr, Mo. 20.15 Uhr JJC’I!« s 8 22 22 RO RT TIGER-BAVY mit Horst. . ſflaxsie-urholel R HEIN AU Freitag und Samstag 22.30 Uhr, Sonntag 13.00 Uhr 5 felefon 8 86 69„Fuzzy schreckt vor nichts zurück“ 15 b e ee,, eee e, 1 rüher„Hote che as“ 1. ch völligem Umbau 0 L* M P Nur Freitag u. 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AKIRA KURO S AWA rusti rdus Inp En Piz. 5 (Carry on Sergeant) mit einer Elite englischer Komiker Dieser Film ist mehr als eine der üblichen Militär- Klamotten; er ist ein schon fast klassisch zu nennender handfester Militär-Schwank, der mit persiflierendem Humor menschliche Schwächen unter seine Witzige Lupe nimmt. Täglich: 14.00, 16.15, 18.50, 20.48.(Freigegeb. ab 6 Jahren) kann seine Weihnachts- Ueberraschung nicht länger zurück- halten und zeigt schon ab heute in Todd-AO-Format Wolt Disneys neuestes Wunderwerk DORNRROSC HEN (Sleeping Beauty) Seit„Schneewittchen“ und„Bambi“ der reizendste und bezauberndste Märchenfilm aus Disneys phantasievollem Schaffen mit der Musik aus Tschaikowskys Dornröschen-Ballett Prädikat:„wertvoll“ Im Beiprogramm:„GRAND CANTON⸗ Ein Kulturfilm von großartiger Schönheit Prädikat:„besonders wertvoll“ Töäglich: 13.45, 16.00, 18.18, 20.50 Creigegeben ab 6 4) zeigt ein Spezial- Programm besonderer Art! Kintopps Luchkubinett Ein hinreigender Querschnitt durch die Altesten Grotesk-Filme der Kintopp-Zeit mit Eine Perle der Filmkunst CHARLES LAUGHTORN ain einer unvergleichlichen Charakterstudie Der Vagabund und die Gerechtigkeit nach einer Novelle von O Henry Täglich 14.00, 16.18, 18.50, 20.48. Greigegeben ab 6 Jahren) zeigt Z. WOCHE das japanische Filmkunst- Werk RISHOMON Der Wald der Versuchung) Machike kye(die Frau) Toshiro Mifune(der Räuber) Mascyuki Mori(der Mann) Vier Beteiligte schildern einen Mord aus ihrer Sicht. Viermal entsteht die Frage nach Wahrheit und Schuld. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Prädikat:„besonders wertvoll Nur noch wenige Tage! Tägl. 21.00. Fr. u. Sd. duch 238.00 Uhr (Kassenöffnung 18.00 Uhr) 8 1 TuAtbse Freitag- Semsteg Uhr 23.00 Kriminalfilm aus New Vorks Unterwelt A iE s 8 NA TZ TE. 886 5 Täg. 14% 76.30 195% 21.00 Ab 16 Jahren treigegeben 2 5 IM SON DERETRLUS 4 a Wiederholen wir nochmals Sonntagvorm. 11 Uhr Hans Domnicks preisgekrönten Cinemasc.-Farbf. TRAUNM STRASSE DEAN WAT Ausgezeichnet mit:„silberner Bär“ Berlin 1958; 1. Preis in Cork, Irland; 1. Preis in Trento, Ital. Deutsches Prädikat:„bes. wertvoll“(Frei ab 8 J.) 7 Theaterkosse: telefon Heidelberg 2 03 J Kossenstunden: werktags 11 bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uhr sonntags 11 bis 13 Uhr und eine Stunde vor Beginn der Vorstellung Nalionalfheafer Mannheim N Großes und Kleines Haus am Goetheplatz Tel. 2 18 01 u. 2 52 66 a 9 n 3 Dezember bis 28. Dezember 1959 9 atzmieten nnen jederzeit gebucht werden. 7 N Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4,— bz. kleiqelberg Der Vorverkauf beginnt jeweils samstags— Tel. 2 52 66 u. 2 18 01 5 8 Samstag, 19. 12. 20.00— 22.30 Wiederaufnahme! 1 1 Großes Haus„Madame Butterfly“, Oper von G. Puceini Heier. Verkauf- Flalzmiete: Außer Miete! 8 19. b b 13.00— 15.00„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, 1„ Knüppel aus dem Sack!“— Märchenspiel 20.00 bis nach 22.30 von Eugen Gürster und Hannes Steinbach Sonntag, 20. Dezember Außer Miete! 15.0017. 00 Uhr 0 16.00— 18.00„Tischlein deck dich, Eselein streck 3 Knüppel aus dem Sack!— Außer Miete 7 Sonntag, 20. 12. 18.00— 22.45„Tristan und Isolde“, Oper von R. Wagner 20. 00 bis nach 22.30 Großes Haus Miete C, 18. Vorst., Th.-G. Gr. C u. fr. Verk. Kleines Haus 135.30— 16.00„Wallensteins Lager“ hierauf: Hiensfag, 22 Dezember „Die Piccolomini“ von Friedrien Schiller 20.00-22.15 Uhr a Miete N, Halbgr. I, 17. Vorst., Th.-G. Gr. N 0 0 0 Telefon 2 02 02 „Boccaccio“, Operette von Fronz von Supps (Freier Verkauf „Der gestiefelte Kater“, Weihnachtsmäͤrchen von Forster (Freier Verkauf) „Boccdceio“ (Freier Verkauf) Zum lefzten Male: „Zwei Herren qus Verond“ Lustspiel von Shakespedre Kleines Haus Loch ls-Afl Die gepflegte Gaststätte im Herzen Mannheims Freßgasse, Nähe Wasserturm Qu 7, 22 Tel. 2 35 04 geöffnet mittags und abends bis 1 Uhr nachts Knusprige Butter-Hännchen sowie Fleischspeisen vom Grili Mit der Bundesbahn zur fröhlichen SVE STER.FAHRT in's Blaue Kleines Haus Ausverkauft!(J. Vorst. Diensfag-Miete— 4. Vorst. Dienstag- 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“, von Friedrich Schiller Miete- Schauspiel und freſer Verkauf Miete N, Halbgr. I, 18. Vorst., Th.-G. Gr. N Mittwoch, 23. Dezember r Komödie von G. B. Shaw 9. Kleines Haus Ausverkauft! 20.00-22.30 Uhr orst. Mittwoch-Miete— 4. Vorst. Mittwoch- j Montag, 21. 12. 14.00— 16.00 Tischlein deck dich, Kselein strecit dich, Mliete-Schauspiel ond freier Verkauf Belieferung auch frei Haus Kleines Haus Knüppel aus dem Sack!— Außer Miete Freitag, 25. Dezember„Der Freischütz“ mit buntem Programm und Tanz ins NERUH JAHR! Weihnachts bestellung! Wir beliefern Sie frei Haus, auch am 24. Dezember, von 11 bis 16 Uhr(am 25. Dez. geschl.) romant. Oper von C. M. v. Weber (Freier Verkauf.— Preise: I, 25 bis 10,25 DM) „Der gesdiefelte Kater“ (Freier Verkauf) 20.00— 22.45„Venus im Licht“, Spiel v. Christopher Fry I. Weihnachtstag Miete B, Halbgr. I, 18. Verst., Th.-G. Gr. B 20.00-22.45 Uh und freier Verkauf Samstog, 26. Dezember Dienstag, 22. 12. 14.00— 16.00„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, 2. Weihnachstag Knüppel aus dem Sack!— Außer Miete 15.00-17.00 Uhr 20.00— 22.8% Venus im Licht“, Miete S, Halbgruppe I. 20.00-23.00 Uhr 20. Vorstellung und freier Verkauf. Nitt woch, 23. 12. 14.00— 16.00„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack!— Außer Miete 20.00— 22.45„Venus im Licht“ Miete M blau Halbgr. II, Kleines Haus Abfahrt am 31. Dezember: Mannheim ab 19.50 Uhr, Rückkehr am frühen Morgen des Neujahrstages Preis für Fahr- und Tischkarte 8,50 DM Kleines Haus kleines Haus Nebinszenierong: „Der Graf von Luxemburg“ g Operefts von Franz Llehär (J. Votfst. Premieren-Miete und freier Verkauf. Preise: 1,25 bis 10, ON „Der gestiefelte Koter“ Besorgen Sie sich die Karten rechtzeitig im Vor- Verkauf bei. eee NapAG-HLOo VD REise sun Manuels P 4, 2(Planken) Kalserring 4-6 Tel. 2 29 95 am Hauptbahnhof— 5 das beliebte r A2 0 REGINA in kudwigshaten Bismarckstr 40, tägl. v. 20—3 Uhr. Jed. Sonntag v. 1618 Unr TANZ Kleines Haus Kleines Haus 5„CC 188.700 ö der fegte Ve Tee.— Dienstag Betriebsruhe. F W 25.022 80 Uh, Lede eh gegen 8 me 4 2 20 555 E tsplel von G. E. lessin U Freitag, 25.12. 19.00— 22.45„Aida“ Oper von G. Verdi Kreier Vertevff 8 Nähnchen vom Grill! Großes Haus Erhöhte Preise Ausverkauft! l de der geriefelfe Kater 8 5 1 13, 58 5 5 5 Kleines Haus 15.30— 18.00„Wallensteins Lager“, hierauf: 8 00 l Prei b Aglich ab r bis 5 Uhr trün. — Die Piccolominl Miete F gelb, Halbgr. II, 500-400 hr Kreis eee 17. Vorst. u. r 605 5 f Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob.! z 1 e 5 25 2 Vorverkauf in Magnheim: Bochhondlung Or. C. rimonan, Monnhelm, Aber, 5 Kleines Haus 20.00— 22.30 EFFECT Halbgr. II, b 7. 19(Heſdeſberger Stroße). felefon 2 52 81 werktags von 8.00 bis e TAN N Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob. 1 18.30 Ohr, semstogs von 8.00 bis 14.00 Uhr amb finusc A.. i 2. Weihnachtsta Hänsel und Gretel“, Märchenoper von g ö 5. 1 X M Samstag, 28. 12. 13.00— 17.00 Pageldert Humperdinde— Außer Alete! 5. eee ee e ee Großes Haus 5 8 l S ͤ Großes Haus 20.00— 22.00„Hänsel und Gretel“— Außer Miete! Kleines Haus 14.00— 16.00„Tischlein deck dich, Eselein streck dich Knüppel aus dem Sadei— Außer Mlets vngachegeniüen dt unde aer — te Miete H, Halbgr. II, 18. Vst. Ball der einsamen Herzen“ mit „ 1 9 8 e und dreier Verkauf— 1 n 1— 5 Sonntag, 27. 12. 17.30— 22.48„Dle Meistersinger von Nürnberg“ f die reifere Jugend, tägl. ls 3 Uhr. Großes Haus Oper von R. Wagner— Außer Miete! Fare a Kintritt rel! Kleines Haus 135.30— 18.00„Wallensteins Lager“ hierauf: 5„Stadt Wien“, Mannheim, H 3, 21, „Die Piccolomini“ e ee Für die Theatergemeinde(ausw. eee — 0 kleines Haus 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“ WINTERDRACHT der Berge Melodie-Bar-Grinzingstub e Für die Theatergemeinde(ausw. Gruppen) 8 4 sind 10UROPR.-Befsen 8 De F SN 85 e Montag, 28. 12. 20.00— 22.45 Wiederaufnahme! f Und ie Press erf sit 3 815 0 7. Verlang. bis 3 Uhr 0 Großes Halis„Die Zauberflöte“, oper von W. A. Mozart Eine Reise mit vollen 14 Jogen Aufenthalt bie gemötl. Weinstube mit Für die Theatergemeinde Nr. 4241-5300. kostet 2. B. ob Mannheim bbrgerl. Prelsen N e — 16. ischlein deck dich, Eselein streck dich 1 2 a el V Knüppel aus dem Sack!— Außer Miete iu e e 5 3 00— 21.45„Der Parasit“, Lustspiel nach dem Franz6- 3 ab 152, eute 6 288 sischen des Picard, von Friedr. Schiller ins Salzburger Land(Rauris) ab 195, in die Kurpfalzstube,. Miete O, n— 5 Th.-G. nach Tirol(Oberndorf b. 5 Gruppe O und freier Verkauf. 323 5 en: für den 1. Weihnachtstag„Aida“; 2. Wein- bach Osttirol,(selsberg) ob 250, T Gretel“; Sonntag, 27.„bie Meistersinger in d. Schweiz Zweisimmen) ab 296, Verloren von Nürnberg“ und Silvester„Die Fledermaus“ werden in der Zeit von in die Dolomiten(Fedruces ab 269, Freitag, 18. 12, bis einschließlich Montag, 21. 12. an der Theaterkasse Ein Weiterer Tip FERNE LX NDER wührend der üblichen Kassenstunden ausgegeben. NEUE WELTEN. Fordern Sie den Preisvergünstigungen für„Aida“ und„Die Fledermaus“ sind aufgehoben! umfangreichen Prospekt mit vielen 2 2 Wegen der starken Nachfrage muß über nicht abgeholte Karten ab 22. Vorschleven af. Brillantring Dezember verfügt werden. an den verkaufsoffenen Sonnfogen 1 Karat, alte Fassung, verloren. 1 1050 Haus ein 13. d. 20. Dezember haben quch Wir 1 Abzugeben gegen hohe Belohnung 2 4. 1. 1960 findet im Großen Hau 1 öffnet. 5 5 8 bei Klein, O 7, 9 Aarmelige Gasteplel falt Fwald Balser, Kine Geld, Hermann N e858 Zablteiche Vorschlage für i Aödanis ir a. a on cab ei ore enn ener ai 80 70————— Uflaubsreisen in die winter. t e g een Statt. Schriktliche Kartenbestellungen w. Manet ſſohe Bergwelt Heutschſands, Wege Schlachthof- Innenstadt ver- . ae eee ee F 4, 2(Planken) Usterteschs, Itaens und det loren. Abzugeben geg. Belohnung: ö Tel. 2 29 95 bie 5 Womit. L. Zimmermann, Metzgerei, N 4, 8-9 8 a r wei: mit den komfortablen T. und Jugendbühne im Nationaltheater! 8 N Kaiserring 4-6 f U 3, 4 7 Abholung der Karten. Die Geschäfts- am Haoptbahnhof TO UROPR-Fernexpress-ZUugen stelle und sämtliche Zahlstellen sind am Samstag, dem 2. Januar Tel. 4 22 20 enthält der sbeben erschie⸗ 8 5 eee nene prospekt. Sie erhalten 7 ing Lostenſos — E eller- Theater Mannheim K 2, 22(Nähe Kurpfalzkteise]) Telefon 22271 u. 26152 Fr., 18. Dez.:„Der Fischbecker Wandteppich“ 5 von Manfred Hausmann S PEISEGEASTSTATTE Sa., 19. Dez.:„Das Apostelspiel“ von Max Mell 80. 20. De:„Schuldig“ von K. R. Schumacher 2 Matinee 11 Uhr. 540., 21. Dez:„Der Fischbecker Wandteppich . von Manfred Hausmann 3 4 Die,, 22. Der,„Das Kpostelspiel“ von Mar nen[ss u e keieton 221 82 Mi., 23. Dez.:„Schuldig“ von K. R. Schumacher eils 20.15 Uhr 1 8 Nach vollständiger Renovierung des über 100 Jahre be- . stehenden Hauses(frühere Wirtin: Frau Anna Trautwein) eröffneten wir das altrenommierte Lokal unter Leitung der Jung wirtin. Wir empfehlen unsere gut- bürgerliche Küche— eigene 6 Wir haben un allen Festtagen geöffnet! nestsurem Treiber am Nationaltheater 5 enspiele monnheimer pop. D 5, 4 b Schlachtung sowie auserwählte Weine. ember 2 i 1 Send Wr und 17.00 Uhr(ausverkauft) Im Ausschank die beliebten schwanengold- Blere. Mannheim, Goethestraße 8 Telefon 4 37 90 ie in Sonntag, 20. Dezember W 1 ib . 10, Dur n n Neler Ver) Wir laden auf das herzlie Restaurant 7 ek. Ludwigshafen 1 b 95 Frou Elfrlede BARTH und Heinrich 8 C HUS TER Ludwigstraße 54 Telefon s 46 60 WALTER und ANNELIESR HINZR stag, 26. Dezember— 15.00 U N 27. Dezember— 15.00 Uhr „ Kinder 1. DM „Der Zwerg Mase Erwachsene 2.— DI Auf des Erfolges Stufenleiter hilft eine Kleinanzeige weiter Seite 28 MORGEN Freitag, 18. Dezember 1959/ Nr. 292 Das Manuskript von Thadddus Troll Gibt es etwas Erregenderes als das leere Weiß eines unbeschriebenen Blattes Papier? Noch ist es reine Materie, so makellos, daß es uns provoziert, ihm mit ein paar Feder- strichen Seele einzuhauchen, es mit den Gir- landen, Krähenfüßen, Arabesken oder Dolch- spitzen unserer Schriftzüge zu bedecken, oder es in die Maschine zu spannen und das Ma- schinengewehrfeuer der Typen darauf pras- seln zu lassen, Einschlag neben Einschlag, die Treffer sich reihend zu Silben, Wörtern, Sätzen. Das weiße Papier hat sich verwandelt. Es flüstert Gedanken, es stammelt Bekennt- nisse, es enthüllt Hoffnungen, es äußert Bit- ten, es erzählt eine Geschichte. Was kann nicht alles aus einem leeren Blatt Papier werden! Vielleicht dient es nur Kurzlebig als Tummelplatz für den neuen Füllfederhalter, der wie ein Skiläufer seine Spur in das Weiß zieht, eine Spur, die mehr vom Wesen des Schreibers verrät, als dieser wahrhaben möchte. Vielleicht vergnügt sich der Farbstift eines Kindes darauf:„Eigent- lich wollte ich ein Pferd malen, aber Pferde sind so schwer, jetzt hab' ich die Wand ge- malt, hinter der das Pferd steht.“ Das nichts- sagende Blatt kann sich in einen Schuld- schein verwandeln, unter den eine müde, schwere Hand den Namen setzt und das Papier zum sorgsam gehüteten Dokument macht. Vielleicht wird auch ein Liebesbrief daraus, der, oft gelesen, ein Mädchen be- glückt und, lange aufbewahrt, eines Tages wieder gefunden wird, jetzt aber nur noch Unbehagen erzeugt, ein Stück verwelkten Lebens, mit dem man nichts mehr zu tun haben will, und das ins Feuer geworfen wird. Ein Erpresserbrief, ein Entwurf für einen Vertrag, ein Scheidungsurteil, ein flüchtiger Träger kurzlebiger Notizen, ein sorgsam verschlossenes Testament: das alles sind Möglichkeiten, die in einem leeren Blatt Papier schlummern. Wenn das Blatt Papier zum Manuskript wird, dann hat es eine erregende Zukunft. Ein Mensch, den es drängt, seine Erfah- rungen, Gedanken, Erlebnisse oder Empfin- dungen mit anderen zu teilen, ringt mit der Sprache, die sich ihm entweder spröde ent- zieht oder ihm anschmiegsam zu Willen ist. Je inniger das Verhältnis des Schreibenden zur Sprache, desto wertvoller ist das Manu- Skript, desto größer seine Chance, den Schrei- ber zu überleben. Zunächst ist es aber gleich- gültig, ob ein großer oder kleiner Geist; ein Dichter, ein Dilettant, ein Journalist oder ein Kritiker das Papier mit seinen Zeichen bedeckt: die Mühe, das subjektiv Empfun- dene ins allgemein Verständliche zu ver- Wandeln, einen flüchtigen Gedanken mit den Mitteln der Sprache zu fixieren, kann für den Meister wie für den Dilettanten gleich qualvoll sein. Fast jedes Manuskript wird unter Schmerzen geboren. Immer möchte der Schreiber den Leser an seinem Erleb- nis teilhaben lassen, ob das Manuskript mit den Worten beginnt„Gestern fand im Saal des Gasthauses zum Wilden Mann der dies- jährige Feuerwehrball statt“ oder ob es mit der Zeile„Der Mond ist aufgegangen“ an- hebt. i Der Journalist, der dabei war und des- sen Aufgabe es ist, den Kreis der Teilneh- mer über die Augenzeugen hinaus zu er- Weitern; der junge Mann, der von einem Rendezvous kommt und überschwenglich seine Empfindungen zu Papier bringt, um diesen Kuß der ganzen Welt mitzuteilen; der Schlaflose, der vor der Morgendämme- rung, wenn alle Dämonen losgelassen sind, angstvoll über die letzten Dinge nachge- dacht und am anderen Morgen seine Gedan- ken einem Stück weißen Papiers anvertraut hat: sie alle wollen ein Stück Leben ein- fangen, festhalten und weitergeben. Das Manuskript des Journalisten, der einen Vorgang fotografisch getreu schil- dert, wird tausendfach vervielfältigt, von der Rotationsmaschine ausgespien, zur Kennt- nis genommen und vergessen. Die Worte des verliebten Jünglings werden belächelt und verworfen, weil sich ihm die Sprache mißg- mutig entzieht und zum kläglichen Gestam- mel wird. Das Manuskript des Schlaflosen wird täglich fortgesponnen, bis es ein Buch ist. Und seine Leser, die vor der Morgen- dämmerung erwachen, erinnern sich an das Gelesene, das die Dämonen verscheucht und den Leser wissen läßt, daß er auch um diese Stunde nicht allein ist, so daß er getröstet wieder einschläft. Das Manuskript will unterrichten be- lehren, bessern, trösten, ärgern oder auch bloß unterhalten. Es ist expansiv, es drängt zur Technik der Vervielfältigung, es will weit in der Welt herumkommen, und von vielen gelesen, lange leben und Wirken. Es möchte auf der Setzmaschine abgesetzt und gedruckt oder im Rundfunk gesprochen wer- den. Seine erdachten Figuren wollen auf der Bühne Fleisch und Blut gewinnen. Ueber den Fernsehschirm möchte sich das Manu- Skript in Bild und Sesprochenes Wort ver- wandeln und sich möglichst in jedem Haus anbieten. Aber die Zahl der Menschen, die etwas sagen wollen, ist größer als die derer, die etwas zu sagen haben. Um uns vor der Flut nichtsnutziger Manuskripte zu retten, um die Spreu vom Weizen zu scheiden, gibt es Redakteure, Verleger, Abteilungsleiter, Dra- maturgen und Produktionschefs. Freilich be- stimmt nicht immer die Qualität, ob ein Manuskript im Papierkorb beerdigt wird oder zu einem großen Publikum sprechen darf. Der Markt fordert viel billige Dutzend- Ware, er braucht Manuskripte, die nichts vom Leser verlangen, keinen Anstoß er- regen, keine Diskussion entfesseln und mit munterem Geplätscher eine Stille vertrei- ben, die dem Stillen eine Möglichkeit bie- tet, in sich hineinzuhorchen— eine Möglich- keit, die von leeren Menschen als Pein emp- funden wird. Ueber jedem Manuskript wird zu Gericht gesessen. Zwar ist oft der Name des Autors ein Paß, der anzeigt, was Geistes Kind das Geschriebene ist. Aber auch der arrivierte Autor, dessen Manuskripte mit Wohlwollen aufgenommen werden, muß sich wie der dilettantische Stümper diesem Gericht un- ter werfen. Oft wird von einem einzelnen, manchmal von einem ganzen Kollegium das Urteil gefällt: Rücksendung, Umarbeitung oder Annahme. Hier entscheidet sich, ob das Manuskript sich verwandelt, ob es in die Welt hinaus- geht und seinem Autor Applaus, Honorar, zustimmende Briefe, Einladungen zu Dich- terlesungen, Begegnung mit Menschen, Lite- raturpreise und Reisen einbringt. Aber manchmal erntet der Autor auch heftige Ab- Mannheimer Maler und Bildhauer: Willi Wernz Der 1919 in Mannheim geborene Willi Wernz erhielt eine Ausbildung als Lithograph. Von 1946 bis 1949 studierte er an der Akademie für Bildende Künste Müncken bei Professor Willi Geiger. 1954 erhielt er den Kunstpreis der„Freunde der Bildenden Kunst e. V. Mün- chen“, 1956 einen nordbadischen Kunstpreis. Er ist Stipendiat des Kulturkreises der deut- schen Industrie. Sein kier wiedergegebenes Oelgemälde„Fische“ entstand 1959. lehnung, böse Kritiken, Prozesse und Fehden. Manches Manuskript ist ein Bumerang, der oft verworfen immer wieder zum Autor zurückkommt und schließlich zu einem ruhmlosen Katakombendasein in einer Schublade verurteilt wird. Ein anderes kann als Eintagsfliege in der Zeitung ein flüch- tiges Leben führen. Es hat aber auch die Chance, als Bestandteil unseres Geistes- lebens immer wieder gedruckt, gelesen, ge- sendet und verfilmt zu werden. Es kann, anonyme Briefe, Foto: Kunsthalle Mannheim von allen Prüfern verworfen, fleckig und zerknittert im Papierkorb oder sorgsam hin- ter Glas gefaßt als Dokument der Kultur in einem Nationalmuseum enden. Das Flildebrandslied und Heisenbergs Formel, die Figur des Felix Krull und Leib- niz' Theodizee, der Choral„so nimm denn meine Hände“ und Lessings Nathan: all diese Dokumentationen unseres Geistes- lebens begannen als Manuskripte, als flüch- tige Schriftzeichen auf ein leeres Blatt Schreibpapier geworfen. „Deutsche Könstfler qus dem Osten“ Zu der großen Ausstellung im Städtischen Museum Wiesbaden Die Künstlergilde, in der sich die aus dem Osten stammenden Künstler zusammen- geschlossen haben, zeigt im Städtischen Mu- seum Wiesbaden als Gast des Nassauischen Kunstvereins is 3. Januar 1960) eine große Ausstellung„Deutsche Künstler aus dem Osten“. Daran wird imponierend sichtbar, Wie viele bedeutende Künstler aus den Ost- gebieten kommen, von der Ostsee, vom Memelland bis nach Siebenbürgen. Immer Wieder wird in ihren Arbeiten auch etwas von der Weite, der Melancholie des Ostens spürbar. Stilistisch werden alle Kunstformen des letzten halben Jahrhunderts sichtbar. Das „Stilleben mit grünem Krug“ des 1944 in einem Konzentrationslager ums Leben ge- kommenen Rudolf Levy, der mit Purr- mann das Haupt der deutschen Matisse- Schule in Paris war, ist schimmernde Pein- ture. In den Landschaften des wie Corinth aus Tapiau in Ostpreußen stammenden Ernst Mollenhauer hallen expressionistische Farb- gewitter nach. Mit der Genauigkeit der „neuen Sachlichkeit“ hat Alfred Partikel, der 1945 in Mecklenburg verschollen ist, die ge- spenstisch unheimliche Sandlandschaft der Wanderdünen gemalt. Mit einem drastisch pointierenden Humor erzählt Artur Ressel von den„Böhmischen Teichfischern“ und einem„Familienausflug“. Oskar Kreibich zeigt in einem Bildnis von Alfred Kubin er- schreckend den Verfall eines Menschen. Kul- tiviert gemalt ist das„Rote Stilleben“ von Asta Ruth-Soffner. Ursula Ludwig-Krebs aus Mannheim geht in ihren klar gebauten Bil- dern eindeutig vom Gegenstand aus. Joachim Lüdcke arbeitet mit surrealistischen Stil- mitteln. An den von Adolf Hoelzel gezeigten Ar- beiten wird sein Weg zum abstrahierenden Formschaffen klar ablesbar. Am schönsten sind auch hier Hoelzels Pastelle in ihrer blühenden Farbigkeit und ihrer zwingenden Rhythmik. In den Bildern von Ida Kerkovius, die„Liebespaar“ und„Angler“ heißen, ist, das Gegenständliche reizvoll spielerisch, mit Hu- mor benützt. Heinrich Klumbies abstrahiert in seinen neuen, wieder sehr kultiviert ge- malten und klar komponierten Arbeiten stärker. Das gilt auch für die farbig reiz- vollen Bilder von Paul Heinrich Ebell und für die„Häuser mit Wäsche“ von Forst Strempel. Josef Kroha abstrahiert gleichfalls kräftig. Auch der junge, aus Ostpreußen stammende Dietmar Lamcke geht in seinen neuen Arbeiten stärker vom Gegenstand weg. Ungegenständlich arbeiten Rolf Cavael, Ger- hard Fietz, Gerhard Hintschich, Friedrich Sieber(in kühlen kultivierten Farben) und Fred Thieler. Bei der Graphik zeigt Alfred Kubin mit seiner krausen Federzeichnung„Gesperrte Straße“, wie man auch mit einfachen Mitteln symbolische Wirkung erreichen kann. Paul Holz ist immer noch viel zu wenig bekannt. Seine Federzeichnungen besitzen Hinter- gründigkeit, sie vermögen auch die Welt von Hamsun zu beschwören. In den Porträtzeich- nungen von Ludwig Meidner, darunter einem Selbstbildnis, zuckt noch die Erregung des Expressionismus. Von George Grosz sieht man realistische Blätter, doch trägt das Selbstbildnis karikaturistische Züge. Der aus Siebenbürgen stammende Hans Fronius liebt das Phantastische und die romantische Ironie. Roland Dörfler arbeitet in seiner großforma- tigen Federzeichnung noch mit gegenständ- lichen Formen. Peter Grau steigert die Reali- tät ins Spukhafte. Malte Sartorius„ver- fremdet“ in seinen großformatigen Linol- schnitten die Natur wirklichkeit. Von Käthe Kollwitz werden nur plastische Arbeiten, zwei Bronze-Reliefs, gezeigt. Auch aus ihnen klagt das Leid des Menschen. Von Joachim Karsch, der 1945 seinem Leben ein Ende setzte, als er von den Russen ver- schleppt werden sollte, sind die in ihrer Form herben„Schreitenden Jünger“ zu sehen. Joachim Utech holt aus dem harten Diabas seine zeichenhaften Formen heraus. Herbert Volwahsen, Johannes Dumanski, Karlheinz Hoffmann und Seff Weidl bleiben näher am Gegenstand. Kurt Schwerdtfeger zieht die Naturformen auf Flächen zusammen und Setzt die kantig gegeneinander. Auch Kaspar Thomas Lenk vereinfacht in seinen aus- drucksvollen Porträtköpfen. Martina Aurich- Klepsch reiht ihre vereinfachten Kleinfigu- ren rhythmisch. Das Bronzerelief„Sturm auf dem Meer“ für das Portal der Schloßkirche Pforzheim von Jürgen Weber überzeugt durch seine klar gegliederte Dynamik, durch das Zusammenfallen von Gehalt und Gestalt. Hermann Dannecker Kultur-Chronik Der Musik wissenschaftler und Dirigent Pro- fessor Fritz Stein vollendete sein 80. Lebens- jahr. Als Chorleiter, Orchesterdirigent und Or- ganist, als Universitätslehrer und Schriftstel- ler hat er eine vielseitige und anregende Tä- tigkeit entfaltet. Unter anderem entdeckte er die sogenannte„Jenaer Beethoven-Symphonie“ und gab Werke von Heinrich Schütz, Nicolaus Bruhns, Johann Nikolaus Bach und Johann Christian Bach heraus. Jena, Meiningen, Kiel und Berlin waren die Hauptstationen seines Wirkens. Er lebt jetzt im Ruhestand in Berlin- Charlottenburg. Die Kultur-Förderungspreise der Stadt Nürn- berg sind dem 35jährigen Komponisten Wald- ram Hollfelder, dem 36jährigen Philologen Dr. Heinrich Kunstmann und dem 33jährigen Gra- Phiker Michael Prechtl verliehen worden. Der von dem italienischen Industriellen Mar- zotto gestiftete gleichnamige Preis für Malerei wird 1960 erstmals für Künstler aus allen EWG-Ländern ausgeschrieben. Aus jeder der beteiligten Nationen können höchstens 2 Wanzig Künstler teilnehmen, jeder von ihnen mit drei Werken. Letzter Termin für das Einreichen der Arbeit ist der 31. Mai 1960. Die Preisverteilung findet im September 1960 in Valdagno statt, Alle eingereichten Werke werden zuerst in Valdagno(September 1960), dann in Mailand (November 1960), in München(März 1961) und in Paris(Mai 1961) ausgestellt. Nürnbergs neue Konzerthalle mit 2000 Sitzplätzen wird nun endgültig Wirklichkeit. Der Stadtrat genehmigte am Mittwoch den detaillierten Kostenvoranschlag, der sich auf 21,5 Millionen Mark beläuft. Zu dieser Summe kommen noch 1.5 Millionen Mark für die vom Bayerischen Rundfunk für seine Sonder- Wünsche zu finanzierenden Aufwendungen. Mit den Bauarbeiten im Nürnberger Vuit- Poldhain soll im Februar begonnen werden. Die Fertigstellung ist für den Sommer 1962 vorgesehen.. Die Kolonnade des Potsdamer Stadtschlosses, das im Krieg zerstört wurde und dessen Ruinen gegenwärtig abgerissen werden, soll nach einer Meldung der Ostberliner Zeitung„BZ am Abend“ im Park von Sanssouci aufgestellt wer- den. Die Kolonnade stammt von dem Baumei- ster des Klassizismus Wenzeslaus von Knobels- dorff, der auch die Berliner Staatsoper Unter den Linden erbaute. Die UNO will dem ungarischen Orchester „Philharmonia Hungarica“, das in Mar!(West- falen) eine Bleibe gefunden hat, mit einer hal- ben Million Mark helfen. Wie in einer Sitzung des Stadtrates von Marl bekannt wurde, soll dieser Betrag für das Wohnungsbauprogramm zur Ansiedlung der Orchestermitglieder ver- wendet werden. Das Orchester setzt sich aus Musikern zusammen, die 1956 aus Ungarn ge- flohen sind. Sein 25jähriges Bestehen kann der Claassen Verlag, Hamburg, am 20. Dezember begehen. Der größte Erfolg des Verlages, der nach dem Tode von Eugen Claassen von dessen Witwe Dr. Hildegard Claassen geleitet wird, war die deutsche Ausgabe von Margaret Mitchells Ro- man„Vom Winde verweht“. Der Weihnachtsspielplan der Heidelberger Städtischen Bühne sieht für den ersten Feier- tag Carl Maria von Webers„Freischütz“ und für den zweiten die Premiere der Operette„Der Graf von Luxemburg“ von Franz Lehär vor. Am Silvesterabend ist die erste Wiederholung des„Grafen von Luxemburg“ und am Neu- jahrstag Premiere eines Ballettabends nach Werken alter und zeitgenössischer Musik. Willi Nett, ehemals Studierender der Opern- schule der Städtischen Musikhochschule in Mannheim(Gesangsklasse Heinrich Hölzlim), der bereits seit zwei Jahren mit bemerkens- Wertem Erfolg an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchen-Gladbach tätig ist, wurde auf zwei Jahre an die Bühnen der Hansestadt Lübeck verpflichtet. Mannheim in Brössel Eine Thedter-Aussfellung in der Deutschen Bibliothek Das Phänomen Theater in seiner vielsei- tigen und wechselvollen Erscheinungsform festzuhalten und sichtbar zu machen, darum bemüht sich die Ausstellung„Theater am Rhein“, die die rheinischen Landes verkehrs- verbände in der Zeit vom 17. Dezember 1959 bis zum 15. Januar 1960 im Veranstaltungs- raum der Deutschen Bibliothek in Brüssel zeigen. Die Ausstellung wurde nach einer Idee von K. H. Bodensiek, Bad Godesberg, von dem Graphiker Reinhold Meier, Köln, ausstellungstechnisch und künstlerisch ge- staltet. Sie schildert in jeweils geschlossenen Motivgruppen wie zum Beispiel„Welt der Oper“,„Das Erlebnis des Schauspiels“,„Der Zauber des Bühnentanzes“,„Blick hinter die Kulissen“,„Der Schauspieler“,„Der Sänger“,„Der Theaterbau“,„Unsterbliche Kunst des Puppenspiels“ einzelne Züge des vielgestaltigen Phänomens„Theater“. Be- rühmte Schauspieler und Schauspielerinnen, Sänger und Sängerinnen, Regisseure und Dirigenten treten in fast 150 Großfotos in Erscheinung. 70 farbige Originalentwürfe von Bühnenbildnern für Szenenbilder und Kostüme sind zu sehen sowie zehn plasti- sche Modelle von Bühnengestaltungen. Pro- grammhefte, Plakate und Zeitungskritiken über Gastspiele deutscher Theater im Aus- land runden das lebendige Bild dieser Aus- stellung ab, die räumlich von Essen und Aachen bis nach Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe reicht und den schöpferischen Reichtum der Theaterkultur in 27 Städten am Rhein oder in seiner nächsten Nähe offenbart. In diesem hier angesprochenen Raum spielen tagaus, tagein mehr als 30 ständige Ensembles in über 50 Theatergebäuden. Ver- treten sind die Gebiete Rheinland, Rhein- land-Pfalz, Saarland, Hessen und Nord- baden, hier wiederum das Badische Staats- theater Karlsruhe, die Städtische Bühne so- wie das Zimmertheater Heidelberg, das Na- tionaltheater Mannheim und die Schwetzin- ger Festspiele. Iv- RICHARD POWEHLL: DEE NN ANN ANS PSE DELEPHIA Copyright by Kiepenheber& Witsch und Scientio Press, Homburg 93. Fortsetzung „Meinen Sie ein Sanatorium?“ „Nicht ganz, Mr. Lawrence. Mir schwebt ein Häuschen vor, das ihm selbst gehören Soll, wo er sich beschäftigen kann und hin Und wieder— selbstverständlich unter Auf- sicht— sogar einen Schluck trinken darf.“ Anthony überlief es kalt. Das klang nach einem Zuchthaus, wo mit silbernen Löffeln gegessen wurde.„Es freut mich jedenfalls, daß Sie zu diesem Entschluß gekommen sind“, sagte er.„Jeder Angeklagte hat das Recht auf Verteidigung, und wenn ich ihn nicht verteidigte, würde es ein anderer tun.“ „Sehr richtig. Und wir alle sind uns auch darüber klar, daß ein anderer Anwalt sich dieser Sache in ganz anderer Weise anneh- men könnte, als Sie es tun werden, Mr. Lawrence. Da in diesem Fall ja kein großes Honorar zu erwarten ist, könnte ein anderer Anwalt allzu leicht auf die Idee verfallen, sich durch aufsehenerregende Zeitungsartikel schadlos zu halten, ohne sich allzusehr um die Gerechtigkeit zu bemühen.“ Das war interessant. Anthony überlegte, ob die erwähnte Gerechtigkeit sich auf Chet Gwainne oder aber auf die Verwandtschaft bezog. Wieder fuhr ihm diese Frage dureh den Sinn, die ihn in letzter Zeit ständig ver- folgt hatte: Gab es in der Familie schmutzige Wäsche, die man nicht in der Oeffentlichkeit gewaschen sehen wollte? Befürchtete man, er könne im Laufe des Prozesses darauf stoßen? Vielleicht lohnte es sich, dem Alten jetzt gleich sehr behutsam auf den Zahn zu fühlen. „Ja“, sagte er,„ich kann mir gut vorstel- len, was passieren würde, wenn gewisse An- wälte den Fall übernähmen, Tatsachen zu entstellen und gute Absichten in ein schlech- tes Licht zu rücken, ist immer möglich.“ Dr. Stearnes nickte.„So ist es. Und wir wissen auch, daß wir uns bei Ihnen darauf verlassen können, daß die Fakten richtig dargestellt werden. Uebrigens, da fällt mir ein, wer ist eigentlich dieser Mann, der die Anklage vertritt?“ „Er heißt Louis Donetti und ist ein ganz scharfer Bursche.“ „Er hat die Hintergründe dieses Falles gründlich untersucht, ja, gründlicher, als eigentlich nötig gewesen wäre.“ Da liegt der Hase im Pfeffer, dachte An- thony. Louis und seine Leute haben schon herumgeschnüffelt und peinliche Fragen ge- Stellt. Man ist also in Sorge.„Hat Donetti nur Fragen gestellt, die sich unmittelbar auf die Vorgänge beziehen, oder hat er sich auch für weiter zurückliegende Dinge interes- siert?“ „Beides. Aber schließlich haben Chets Jugendstreiche ja mit dem Fall überhaupt nichts zu tun. Verschiedene Familienange- hörige sind durch diese Schnüffelei ernstlich beunruhigt. Donetti scheint aus der Sache politisches Kapital schlagen zu wollen.“ „Haben Sie eine Ahnung, was en erfah- ren haben kann?“ „Meinen Sie, von uns?“ Dr. Stearnes war äußerst erstaunt.„Mein lieber junger Herr, niemand von uns ist in diesen Fall ver- wickelt oder wünscht, hineingezogen zu wer- den. Von uns hat er nichts erfahren, weil es da gar nichts zu erfahren gibt. Aber nach seinen Fragen zu urteilen, scheint er nicht nur Chet Gwynne, sondern auch die Lebens- haltung der guten Gesellschaft anklagen zu wollen.“ „Dazu hat er nur dann die Möglichkeit“, sagte Anthony,„wenn die Verteidigung ihm eine Gelegenheit bietet.“ Dr. Stearnes musterte ihn kritisch, für ein paar Sekunden wurde hinter der Maske des freundlichen Weihnachtsmannes der kühl beobachtende Wissenschaftler sichtbar. Seine Augen blickten so kalt und unbeteiligt, als sezierte er in seinem Laboratorium eine be- sondere Species.„Eben darum“, sagte er, „begrüßen wir es, daß Chet von einem An- Walt verteidigt wird, dem mehr an Gerech- tigkeit liegt als an marktschreierischer Zei- tungsreklame.“ Dies war vielleicht der richtige Augen- blick, ein wenig in der Vergangenheit zu bohren.„Chet Gwynne“, sagte Anthony, „scheint ja in seiner Jugend recht schwierig gewesen zu sein. Warum hat er eigentlich die Schule so oft gewechselt?“ „Faulheit. Dumme Streiche. Nichts von Bedeutung. Seine Tante— nebenbei be- merkt, eine Nichte von mir— war eine ganz bezaubernde Frau, ober leider unfähig, scharf durchzugreifen. Sie ist längst tot. De mortuis nil nisi bene, wenn mein Latein mich nicht im Stich läßt. Es liegt mir fern, Kritik an ihr zu üben, aber fest steht, daß sie den Jungen vergöttert und ihn verzogen hat.“ „Und warum wurde er vom College rele- giert?“ „Er brachte ein Mädchen in andere Um- stände. Ein hübsches junges Ding übrigens, aber sehr gewöhnlich. Natürlich tauchte prompt die geldgierige Mutter auf und mischte sich ein. Man ertappte ihn mit dem Mädchen in seinem Zimmer im College, dar- aufhin wurde er hinausge worfen. Chet wollte sie heiraten, aber das wäre ja eine Tragödie geworden. Wir brachten jenes Mädchen und ihre Mutter mit Geld zum Schweigen.“ „Hat Chet dann irgendeine Stellung ge- habt, gearbeitet?“ „Lassen Sie mich nachdenken. Ja, doch, der arme alte Johnny— John C. M. Stear- nes—, Sie wissen ja— gab Chet eine Stel- lung in seiner Bank. Aber das ging leider nicht gut, Chet trank zuviel, und außerdem spielte er. Als dann eines Tages Geld fehlte — es handelte sich um ein paar tausend Dollar—, deutete alles auf Chet als den Täter. Wir schickten ihn daraufhin aufs Land, auf einen Hof in der Nähe von Straf- ford, den er bewirtschaften sollte und der, wenn ich mich recht erinnere, deinem Vater gehörte, Grace. Wir hofften, daß er dort zur Vernunft kommen- würde, aber er hielt es da nicht aus. Kein Betrieb, verstehen Sie. So kehrte er zu seiner Tante in die Markley- straße zurück, obwohl wir ihm klipp und klar gesagt hatten, daß er, wenn er sich nicht ändere, von uns nichts mehr zu erwarten habe. Nun, Sie wissen, wie er es seiner Tante vergolten hat, die Zeitungen haben ja die Geschichte von den gestohlenen Anti- quitäten ausgegraben. Sie war natürlich völlig gebrochen, und da schien es uns denn doch an der Zeit, mit diesem Burschen Frak- tur zu reden. Der arme alte Johnny setzte ihm eine monatliche Rente aus, unter der Bedingung, daß er verschwinde und daß die Rente in dem Augenblick erlösche, da er sich in Philadelphia wieder blicken lassen sollte.“ „Nun zu seinen Eltern“, sagte Anthony. „Ich nehme an, daß sie beide starben, als er noch sehr jung war. Hinterließgen sie ihm etwas?“ „Nicht direkt. Ja, wie war das doch? Richtig, einer seiner Großväter, und zwar muß das Edward gewesen sein, lebte damals noch und war im Besitz eines großen Teils des Familien vermögens. Chets Vater starb ziemlich jung, noch ehe er selber ein Ver- mögen erwerben konnte oder geerbt hatte, und hinterliess Chets Mutter infolgedessen nur sehr wenig. Kurz vor ihrem Tode setzte sie eine bestimmte Summe für seine Er- ziehung und seinen Lebensunterhalt aus, die jedoch bereits verbraucht war, als er mün- dig wurde. Das restliche Vermögen seiner Mutter flel an eine seiner Tanten, eine Schwägerin seiner Mutter. Allerdings sollte auch dieses Geld eines Tages an Chet fal- len, aber da er nun mal ein Tunichtgut war und das Geld doch nur verschwendet hätte, enterbte die Tante ihn.“ „Ich danke Ihnen“, sagte Anthony,„das Wäre alles, was ich wissen wollte.“ „Und ich“, erwiderte Dr. Stearnes,„bin aufrichtig erfreut darüber, daß wir diese vorübergehenden Mißhelligkeiten beseitigen konnten. Das haben Sie übrigens meiner Großnichte zu danken, die wie eine Löwin für Sie gekämpft hat. Und damit, meine lie- ben Freunde, wäre der Zweck meines Be- suches erfüllt.“ „Tony, kann ich dich noch einen Augen- blick allein sprechen?“ fragte Grace. Er führte sie über den Korridor in sein Büro. Sie schloß die Tür und trat dicht an ihn heran. Fortsetzung folg vo. nu Sei die de! doc k. ein Set tes ko. Ru Pre bei net une K61 dal ber des kei der Hir lich ten sitz kap Net hät Vel vol La! kar der tag tie! Ge ha! kür We Wi. nac für nac run der Fre Gr. Un Dil Sy.