Jr. 294 dise ein suiten- Kkirche Plastik ver des ner be- rts von gruppe Künst- Theo- e daher zandes- „ deren beschei- des Ge- gewür⸗ ler Ge- dustrie Wohn- eschul- nan die stärker nichtige At oder Bestre- zich die nit Tat- ihen. Landes e Wün- erfüllt Gelin- Werk, voraus- emberg ate und s Werk aäsident eg gibt: zandes- d rich- m Be- en Lan- nd und reue 2zu en, ge- Iwb. ik“ ver- kirche zember, hel aus genössi- — meinen en war eltsam, wWynne a8, Was ebens- Namen. gehört, 1 Blatt an, dab inderen en, den es an: 1 Mäd- rs dar- Wahr- andere t ganz las Er- einer immen des, Als ntwort. nilie 80 it zwei Mut zu ringen. waren haben es!“ Ex- Gesicht 1 Män- ralben. It, daß kannte H Ver st wie folgt) Herausgeber„Mannheimer Morgen“ verlag Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chetredaktion: E. F. von Schilling, Dr, K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef. v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.): Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DN zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebũhr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,350 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,30 DM. Er- schelnt tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nient- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 14. Jahrgang/ Nr. 295/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 22. Dezember 1959 Bonn: Stellung Berlins gefestigt Abschlußkommuniquéè in Paris veröffentlicht/ USA wollen Außenpolitik überprüfen Paris.(dpa) Die westlichen Regierungschefs haben am Montag ihre feste Haltung in der Berlin-Frage bekräftigt. Sie haben zum Abschluß ihrer dreitägigen Konferenz in Paris den sowjetischen Minister präsidenten Chrustschow zu einer Serie von Gipfelkonferenzen eingeladen, deren erste am 27. April in Paris beginnen soll, gleich- zeitig aber betont, daß sie an den Grundsätzen der Berlin-Erklärungen der westlichen Welt vom Dezember 1958 festhalten. Die Regierungschefs haben sich außerdem dafür ausgesprochen, auf einer Wirtschaftskonferenz in Paris Fragen der Handelsbeziehun- gen zwischen Europa und Nordamerika sowie der Förderung der Entwicklungsländer zu besprechen. Die„Kleine Gipfelkonferenz“ des We- stens ging am Montagnachmittag mit der Veröffentlichung eines Abschlußkommuni- quéès zu Ende, in dem Präsident Eisen- hower, Premierminister Macmillan, Staats- präsident de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer die Grundsätze erneuerten, die in der Erklärung der vier westlichen Außen- minister und dem Kommuniqué des Nord- atlantikrates vom Dezember 1958 zur Ber- lin-Frage niedergelegt worden waren. In diesen Verlautbarungen hatten die drei Westmächte und die Bundesrepublik sowie die übrigen Mitgliedsstaaten des Atlantik- pakts die Entschlossenheit bekundet, die Position und die Rechte des Westens in Ber- lin sowie das Recht auf freien Zugang dorthin zu wahren. Sie hatten gleichzeitig eine einseitige Aufhebung der Verpflichtun- gen der USA, Großbritanniens und Frank- reichs in Berlin durch die Sowjetunion als unannehmbar und ohne Auswirkung auf die westlichen Rechte bezeichnet. In den Ver- lautbarungen war außerdem die Auffassung vertreten worden, daß die Berlin-Frage nur innerhalb eines Abkommens mit der So- Wjetunion über das gesamte deutsche Pro- blem gelöst werden könne. Bundeskanzler Adenauer erklärte, die Konferenz der westlichen Regierungschefs habe die Stellung Berlins außerordentlich gefestigt. Die beste Lösung für Berlin sei, daß alles so bleibe wie es ist. Der Kanzler betonte, daß die ganzen Ost-West-Fragen nicht in sechs Wochen gelöst werden könn- ten. In dem westlichen Abschlußkommuni- que wird ferner mitgeteilt, daß die vier Regierungschefs neben dem Deutschland- und Berlin-Problem auch die Frage der Ost- West- Beziehungen und die Abrüstung er- örterten. Sie haben sich dabei über das zur Vorbereitung der Gipfelkonferenz mit Chrustschow einzuschlagende Verfahren ge- einigt und die dafür erforderlichen Weisun- gen erteilt. Dieses Verfahren sieht so aus, daß zunächst USA-Außenminister Herter in Washington mit den Botschaftern der an- deren westlichen Mächte konferiert. Dann folgt eine neue Sitzung der vier Außenmi- nister, und kurz vor der Konferenz mit Chrustschow werden die Regierungschefs noch einmal zusammentreten. USA fühlen sich verpflichtet Die USA kündigten in diesem Zusam- menhang am Montag eine weitgehende Ueberprüfung ihrer Politik in den nächsten Monaten an. Sie beantworteten damit die Frage, ob die letzten Berlin-Vorschläge der Westmächte, die auf der Genfer Außenmi- nisterkonferenz vorgelegt wurden, noch gül- tig sind. Ein amerikanischer Sprecher sagte, daß sich Washington auf Grund der Ver- einbarungen mit Chrustschow verpflichtet fühle, die Berlin-Verhandlungen wieder auf- zunehmen. In welchem Rahmen dies ge- schehe und welche Haltung der Westen dann einnehmen werde, stehe noch nicht fest. Ueber diese Frage sei in Paris noch nicht konkret entschieden worden. „Londoner Korrespondenz“ überrascht Bonn Bonn.(gn. Eigener Bericht) Nachdem die westlichen Regierungschefs in Paris ihre Beratungen mit einem gemeinsamen Kom- muniqué abschlossen, das bei allen deutschen Parteien Zustimmung fand, überraschte am Montag in Bonn eine Stellungnahme der ofgziösen„Londoner diplomatischen Korre- spondenz“. Hierin wird angedeutet, daß der Westen bei den kommenden Gipfelkonferen- zen weiterhin zu seinen in Genf gemachten Berlin- Vorschlägen stehe, die in Bonn wenig Gegenliebe gefunden hatten. Wörtlich schreibt die Korrespondenz:„Es ist einerseits klar, daß das Gespräch mit dem deutschen Problem als Ganzes und nicht mit Berlin be- ginnen würde und zwar nach einer Erörte- rung des Abrüstungskomplexes. Der Westen steht fest auf der Basis des westlichn Frie- densplans. Aber wenn sich der Genfer Ver- lauf wiederholt, und zweifellos wird Chrust- schow über Berlin sprechen wollen, dann würde man zu der in Genf erreichten Posi- tion kommen; Gerüchte, daß der Westen zurückziehen würde, was er in Genf gesagt und vorgebracht hat, werden von zuständi- ger Seite als völlig abwegig bezeichnet“. Hierzu erklären zuständige Bonner Kreise, wenn diese Formulierung nicht etwa auf einer Ungenauigkeit in der Uebersetzung beruhe, so müsse man hierin allerdings einen gewissen Widerspruch zu der von Bonn eingenommenen Position zu den Pariser Konferenzthemen erblicken. In Paris habe man sich nach den bisherigen Infor- mationen allein auf die Plattform des Gen- fer Friedensplans gestellt, der die Berlin- Vorschläge jedoch nicht einschliege. Unterschiede in der Taktik Paris.(dpa) Die Sprecher der USA, der Bundesrepublik, Großbritanniens und Frankreichs äußerten sich am Montag auf der gemeinsamen Pressekonferenz in Paris unterschiedlich zu der Frage, wo nach An- sicht des Westens der Ausgangspunkt neuer Verhandlungen über Berlin liegen sollte. Kuba verstaatlicht Sisal-Pflanzungen Der Enteignung entging vorläufig nur amerikanischer Besitz Havana.(AP) Durch ein Dekret des Mi- nisterpräsidenten Fidel Castro sind in Kuba alle Kubanern gehörenden Sisalpflanzungen von der Regierung übernommen worden. Den enteigneten Besitzern wird die Hälfte des Wertes in bar ausgezahlt. Für die andere Hälfte erhalten sie Schuldverschreibungen des Instituts für die Bodenreform mit zwan- zigjähriger Laufzeit. Der Enteignung ent- gingen nur die in amerikanischem Besitz befindlichen Pflanzungen, die jedoch eben- falls bald in den Besitz des kubanischen Staates übergehen sollen. Man rechnet da- mit, daß Fidel Castro als nächstes die Zuk- kerpflanzungen verstaatlichen wird. Außer- dem kündigte der Ministerpräsident in einer Fernsehansprache an, daß alles Eigen- tum von Kriegsverbrechern und Konter- revolutionären beschlagnahmt werde. Zum 80. Geburtstag Stalins veröffentlichte„Prawda“ Artikel Moskau.(dpa) Die Moskauer„Prawda“ widmete am Montag Stalin, der gestern 90 Jahre geworden wäre, einen längeren Gedenkartikel unter dem Titel„Ein aufrech- ter Kämpfer für den Sozialismus“. Die Zei- tung bezeichnet Stalin als„einen der größgten und aktivsten Führer der sowjetischen Kom- munistischen Partei und der internationalen kommunistischen Bewegung“ sowie 18 „außer gewöhnlichen Theoretiker und Propa- gandisten des Marxismus-Leninismus“. In dem Artikel, in dem Einzelheiten aus dem Leben Stalins beschrieben werden, wird be- tont, daß Stalin der„Sache der leninschen Linie und dem Sieg des Sozialismus der So- wWjietunion fraglos Dienste erwiesen“ habe, zur gleichen Zeit aber habe sich ein„anderer, negativer Aspek! seines Wirkens“ zeigt, der große Fehler und Mängel in Zusammen- hang mit dem Persönlichkeitskult mit sich Sbracht habe.„Indem die Partei die Fehler und Mängel aus dem Persönlichkeitskult scharf verurteilt und kritisiert, unterstützt sie alle positiven Aspekte von Stalins Wir- ken und schätzt sie hoch“, heißt es in dem Artikel. Unterrichtete Stellen versichern jedoch, daß nur gewisse unterschiedliche Auffassungen über die Taktik und nicht über Grundsätze vorhanden seien. Die Bundesregierung ist gegen isolierte Verhandlungen über eine Zwischenlösung für Berlin. In deutschen Kreisen gab man jedoch zu, der Westen werde Verhandlungen über eine Interims- lösung kaum ausweichen können, wenn Chrustschow Ende April wirklich auf Ver- handlungen dringe. Harmonische Wirtschaftsbeziehungen In einer Wirtschafts-Deklaration, die dem Pariser Abschlugkomuniquè als Anhang bei- gefügt ist, haben sich die Regierungschefs der drei Westmächte und der Bundesrepublik dafür ausgesprochen, eine Handelspolitik zu verfolgen, die auf die Aufrechterhaltung harmonischer internationaler Beziehungen abgestellt ist. Zu diesem Zweck haben sie angeregt, daß die Mitgliedsstaaten des Euro- päischen Wirtschaftsrates(OEEC) und der assoziierten Staaten USA und Kanada zu einer Wirtschaftskonferenz in absehbarer Zeit in Paris zusammentreten. Auf dieser Konferenz sollen die Wirtschaftsprobleme erörtert werden, die sich aus der Existenz regionaler europäischer Wirtschaftsorganisa- tionen EWG und Freihandelszone), ihren Beziehungen untereinander und zu anderen Staaten ergeben. Außerdem soll diese Kon- ferenz zur Förderung der Entwicklungs- länder beitragen. Dillon kommt wieder Der stellvertretende amerikanische Außen- minister Douglas Dillon wird voraussichtlich schon im Januar wieder nach Europa kom- meri. Dillon soll als Vertreter der USA an den neuen Wirtschaftsbespechungen teilneh- men, die in der Wirtschafts-Deklaration der Außenminister angeregt worden sind. Chrustschow nach Paris eingeladen Die Regierungschefs der drei Westmächte haben im Einvernehmen mit Bundeskanzler Adenauer den sowjetischen Ministerprasi- denten Chrustschow zu einer Ost-West-Gip- kelkonferenz eingeladen, die am 27. April in Paris beginnen soll. Die drei gleichlau- tenden Noten wurden am Montagvormittag in Moskau überreicht, ihr Text kurze Zeit später in Paris veröffentlicht. Chrustschow wird darin vorgeschlagen, dag die Regie- rungschefs der drei Westmächte und der Sowjetunion zur Erörterung internationaler Fragen von wechselseitigem Interesse„von Zeit zu Zeit in jeweils einem ihrer Länder zusammenkommen“. Das erste Treffen die- ser Art könnte in Paris stattfinden. Sieben Tage lang feiert das persische Volk die Hochzeit seines Herrschers Schah Reza Pahleui mit der 21jährigen schönen, dunkel- Raarigen Studentin Farak Diba. Die Trauungszeremonie fand am Montagnachmittag ge- nau bei Sonnenuntergang im kaiserlichen Marmorpalast von Teheran statt. Als Farak Diba ihr Ja-Wort gegeben hatte, klatschten die bei der Trauung Anwesenden in die Hände. Die Mutter der neuen Kaiserin streute Goldmünzen, Perlen und gezuckerte Mandeln auf die Hãdupter des Herrsckherpadares als Symbol für ein glückliches Eheleben. Angehörige des Kdiserhofes sammelten sie als Glüchsbringer auf.— Unser Bild zeigt den Schak und Farah Diba kurz nach der Trauung.(Siehe auch Seite 3.) Bild: AP Preissenkungen bei Hausbrandkohle Bei Brechkoks am stärksten/ Hochofenkoks bleibt auf dem alten Preis Bonn.(dpa/VWD/AP) Alle Hausbrand- sorten der Kohle sollen vom 1. Januar an zwischen 70 Pfennig und 4,25 Mark pro Tonne illiger werden, Mit 4,25 Mark geht Brech- Koks am meisten im Preis zurück. Hochofen- Koks soll auf dem alten Preis bleiben. Die Preise müssen erst noch von der Hohen Be- hörde der Montanunion überprüft werden. Wenn von dort aus kein Widerspruch erfolgt, treten sie in Kraft. 5 Dieser Preisabschlag bei der Kohle wird als weitere Auswirkung der Rationalisie- rungsmaßnahmen im Steinkohlenbergbau gewertet. Die Preissenkungen wurden auch möglich durch den Fortfall der Wohnungs- bauabgabe, der im Schnitt zu gut der Hälfte Abrüstungsgespräch am 15. März? Zehnmächte-Abrüstungskommission soll in Genf tagen Paris.(dpa/ AP) Die Außenminister der drei westlichen Großmächte sowie Italiens und Kanadas haben am Montagnachmittag beschlossen, als Termin für die erste Zu- sammenkunft des Zehnmächte-Abrüstungs- ausschusses den 15. März und als Tagungs- ort Genf vorzuschlagen. Vertreter der fünf Regierungen wollen diese Zusammenkunft mit den Abrüstungsdelegierten der Sowjet- union und vier anderer Ostblock-Staaten im Januar in Washington bei einer besonderen Tagung vorbereiten. Das nach den Abrüstungsbesprechungen veröffentlichte Kommuniqué hat folgenden Wortlaut:„Die Außenminister Kanadas, Frankreichs, Italiens, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten trafen sich am 21. Dezember in Paris... Die fünf Außen- minister kamen überein, den anderen Mit- gliedern des Zehn-Mächte-Abrüstungskomi- tees vorzuschlagen, daß die Arbeit am oder um den 15. März 1960 in Genf beginnen soll. Sie kamen überein, den Generalsekretär der Vereinten Nationen über diesen Vorschlag zu informieren. Sie kamen ferner überein, daß die Vertreter ihrer Regierungen im Ja- nuar in Washington zusammentreffen sol- jen, um die Sitzung des Zehn-Mächte-Ab- rüstungskomitees vorzubereiten. Im Laufe dieser Besprechungen werden sie auch die Ansichten des Nordatlantikrates in Betracht ziehen, der über die Fortschritte der Arbeit voll informiert wird.“ Zwischen Gesfern und Morgen Bundespräsident Lübke hat dem Schah von Persien am Montag telegraphisch zur Hochzeit gratuliert. Im Verlauf des Jahres 1959 sind rund 150 000 Flüchtlinge aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik gekommen. Im Jahre 1958 waren es noch über 200 000 Flüchtlinge ge- Wesen. Die Ursache für diesen Rückgang des Flüchtlingsstromes liegt nach Ansicht des gesamtdeutschen Ministeriums in den ver- schärften Strafmaßnahmen, die die Zonen- behörden gegen die sogenannte Republik- flucht eingeführt haben. Der erste Reaktor, der ganz in Deutsch- land hergestellt ist, wurde in der Argonaut- Reaktor-Station der Siemens-Schuckertwerke in München-Garching eingeweiht. An der Feier nahmen der Bundesminister für Atom- kernenergie und Wasserwirtschaft, Professor Balke, sowie die Münchener Atomforscher Professor Heisenberg und Professor Maier- Leibnitz teil. In der Universität Jerusalem sprach Bun- destagsvizepräsident Professor Carlo Schmid über das Thema„Die Entwicklung des Men- schenbildes in der europäischen Geistes- geschichte“. Es war das erste Mal, daß an einer akademischen Institution Israels ein Vortrag in deutscher Sprache gehalten wurde. Die Veranstaltung war außerordent- lich gut besucht. Nach einem Bericht der amerikanischen Wirtschaftszeitschrift„Business Week“ haben sich je eine amerikanische, deutsche undd italienische Automobilfabrik erboten, in der Vereinigten Arabischen Republik Kraft- fahrzeugmontagewerke zu errichten. Dem Bericht zufolge handelt es sich um die amerikanische Ford-Werke, die Rüsselshei- mer Opel-Werke und die italienschen Fiat- Werke, die feste Angebote unterbreitet haben sollen. Als verfrüht wies der indische Minister- präsident Nehru den Vorschlag des chine- sischen Minister präsidenten Tschou En-lai zu- rück, mit ihm am 26. Dezember die Grenz- streitigkeiten zu erörtern. Vor dem indischen Parlament erklärte Nehru, es bestünden noch keine Voraussetzungen für ein erfolg- reiches Zusammentreffen mit Tschou En-lai. Ein kalifornisches Gericht hat den Hin- richtungstermin für den seit elf Jahren in der Todeszelle des Zuchthauses von San Quentin sitzenden Bestseller-Autor Caryl Chessman am Montag wahrscheinlich end- gültig auf den 19. Februar angesetzt. Die Rebellen in Paraguay haben nach Mitteilung eines Senders, der sich in ihrer Hand befindet, eine Gegenregierung gebil- det, der vorläufig neun Minister angehören. Außerdem haben die Aufständigen die Stadt Puerto Stroessner zur„provisorischen Hauptstadt des freien Paraguay“ ausge- rufen. Die nach dem Staatspräsidenten Alfredo Stroessner benannte Stadt haben die Aufständischen in„Puerto 14 de Mayo“ umgetauft. In Nigeria soll eine Koalitionsregierung unter dem ste lvertretenden Vorsitzenden des„nördlichen Volkskongressen“, Abuba- Kar Tafawa Balewa, gebildet werden. Die neue Regierung wird ihr Amt antreten, so- bald Nigeria seine Unabhängigkeit erlangt hat, die ihm von Großbritannien für 1960 zugesichert wurde. Amerikas Delegationschef bei der ver- tagten Genfer Konferenz zur Einstellung der Atomwaffenversuche, Wadsworth, er- klärte in New Vork, die USA sollten die zeitliche Periode der Einstellung ihrer Ver- suche verlängern, um damit Gelegenheit zu geben, die Genfer Gespräche zu beenden. Ein Sprecher des tschechoslowakischen Generalkonsulats in Salzburg erklärte, daß Jaroslav Nemec, der von amerikanischer Seite als Urheber des Giftanschlages in der Kantine von„Radio Freies Europa“ genannt worden ist, auf Urlaub sei und es nicht fest- stehe, ob er überhaupt auf seinen Posten in Salzburg zurückkehren werde. Mitte Januar wird, wie aus diplomatischer Quelle verlautet, Sowjietbotschafter Smirnow nach Bonn zurückkehren. Damit scheinen sich die Gerüchte, die von sei ler baldigen Ab- lösung sprechen, nicht zu bestätigen. Smir- now weilt zur Zeit in der Nähe Moskaus, Wo er teils Urlaub macht, teils an der Vor- bereitung der West-Ost-Gipfelkonferenz mit- arbeitet. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat die von den Verteidigern im bayerischen Spielbankenprozeß eingelegte Revision ange- nommen und den Termin für die mündliche Verhandlung auf den 16. Februar 1960 fest- gesetzt. den Verbrauchern weitergegeben wird. Die Bergarbeiterwohnungsbauabgabe fällt vom 31. Dezember an fort. „Vieles billiger geworden“ Das Bundesernährungsministerium äußerte sich am Montag befriedigt darüber, daß die Anstrengungen der Bundesregierung, den Preisanstieg bei einer Reihe von Nahrungs- mitteln aufzuhalten und die Preise wieder zu senken, noch vor dem Weihnachtsfest Erfolg gehabt hätten. Vor allem die Butterpreise seien in wenigen Wochen abgesunken, an vie- len Orten um rund eine Mark pro Kilo. Der Verbraucher könne jetzt Butter für 1,70 Mark und Auslandsbutter ab 1,58 Mark für das halbe Pfund kaufen. In- und ausländischer Käse ist, wie das Ministerium mitteilte, nach den letzten Bör- sennotierungen bei einzelnen Sorten bis zu 20 Prozent billiger geworden, und die Laden- preise haben teilweise bis zu 50 Pfennig pro Kilo nachgegeben. Auch Schweinekotelett Werden billiger. Die Preise seien, örtlich al- lerdings sehr unterschiedlich, in einzelnen Städten um 60 bis 90 Pfennig pro Kilo gegen- über dem Höchststand in der zweiten Jahres- hälfte abgesunken. Das Fleischergewerbe be- Sinne nun auch bei anderen Fleischsorten, einschließlich Rindfleisch, den nachhaltig zu- rückgegangenen und schon seit Oktober un- ter dem Vorjahresstand liegenden Lebend- viehpreisen„endlich, wenn auch bisher nur 26gernd! zu folgen. Ferner seien einzelne Ge- müsearten billiger geworden, die Lage auf dem Eiermarkt sei nach wie vor günstig, und auch bei Geflügel bestehe trotz der grogen 5 vor dem Fest ein preiswertes An- gebot. Fleisch wird vielleicht noch billiger Frankfurt.(dpa) Fleisch dürfte noch billi- Ser werden, wenn die derzeitige Lage auf den Schlachtviehmärkten fortdauert. Dies er- klärte der deutsche Fleischerverband am Montag in Frankfurt. Im Durchschnitt der Landeshauptstädte sei bis Mitte Dezember das Rindfleisch um zwölf Pfennig, das Bauch- fleisch um 19 und das Schweinekotelett sogar um 87 Pfennig je Kilo billiger gewesen. General Franco:„Spanien legt Ihnen sein Herz zu Füßen“ Madrid.(AP) Präsident Eisenhower ist am Montagnachmittag auf der vorletzten Etappe seiner kleinen Weltreise in Madrid eingetrof- fen, wo ihm von der Bevölkerugn ein begei- sterter Empfang bereitet wurde. Hundert- tausende jubelten dem amerikanischen Pra- sidenten auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt mit südländischem Temperament zu. Immer wieder ertönten donnernde Hochrufe auf den hohen amerikanischen Besucher, der trotz des kalten Wetters im offenen Wagen an der Seite des spanischen Staatschefs mit ausgebreiteten Armen für die stürmischen Ovationen nach allen Seiten dankte. Noch nie zuvor in der jungen Geschichte des spani- schen Staates unter dem Franco-Regime ist einem ausländischen Staatsmann ein derart überwältigender Empfang zuteil geworden. Generalissimus Franco begrüßte den ameri- kanischen Präsidenten bei seiner Ankunft auf dem Madrider Flughafen mit den Worten: „Spanien legt Ihnen sein Herz zu Füßen fühlen Sie sich wie zu Hause.“(Siehe auch den Bericht auf Seite 2.) Seite 2 MORGEN Kommentar Dienstag, 22. Dezember 1959 Der Kurs des Westens Der Westen hat in Paris Inventur ge- macht. Das ging nicht ohne Aufregungen ab. Aber am Ende der Konferenzserie stellt man fest, daß eigentlich nichts Aufregendes ge- schehen ist. Die Verhandlungen verliefen so, Wie es erwartet worden war. Deshalb konnte Konrad Adenauer auch fragen:„Warum sind die Regierungschefs überhaupt nach Paris gekommen? Es ist ja schon alles ge- regelt.“ Dennoch blieb es den Regierungs- chefs vorbehalten, die Einladung zum Ost- West- Gipfeltreffen an Chrustschow abzu- schicken. Der Westen schlägt als Termin den 27. April vor. Worüber mit Chrustschow verhandelt werden soll, muß in den Einzel- heiten noch festgelegt werden. Zunächst scheint es so, als habe sich Bonn dank der Unterstützung durch Frankreich durchge- Setzt. Nach Adenauers Wünschen soll die Abrüstung das Hauptthema der Ost-West- Gipfelkonferenz sein. Ueber Berlin soll nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit der Deutschland-Frage beraten werden. Deutsche Beobachter-Delegationen sollen nicht hin- zugezogen werden. Die Regierungschefs haben diese Gesichtspunkte zur Grundlage der weiteren Vorbereitung des Gipfeltreffens gemacht. Bis zum 27. April muß sich der Westen über seinen Verhandlungsplan ge- einigt haben. Bis dahin wird es noch man- cherlei Geplänkel geben, denn selbstver- ständlich bestehen auch nach den Pariser Gesprächen noch Meinungsunterschiede. Man braucht aber nicht zu befürchten, daß die Westmächte Chrustschow im Konferenzsaal das Schauspiel ihrer Uneinigkeit bieten werden. In der historischen Wertung mag sich der Beschluß, eine Wirtschaftskoordination im atlantischen Rahmen einzuleiten, noch als bedeutender erweisen, als die Einladung an Chrustschow. Nach allem, was in den letzten Monaten aus Washington zu hören war, mußte auf diesem Gebiete etwas geschehen. Der Konflikt zwischen EWG und EFTA hat Als Initialzündung für Anstrengungen gewirkt, das europäische wirtschaftliche Zerwürfnis auf einer höheren, der atlantischen Ebene aufzufangen. Gekoppelt mit der Notwendig- keit, ein gemeinsames Hilfsprogramm für die aufstrebenden Länder aufzustellen, kann sich daraus eine noch bessere wirtschaftliche Zusammenarbeit der westlichen Industrie- länder entwickeln. Jedenfalls ist dies das Ziel der Amerikaner, gegen das kaum je- mand etwas einzuwenden haben wird. Ache sons während des ersten deutsch-amerika- nischen Gesprächs in Bad Godesberg vorge- tragener Plan einer neuen atlantischen Ge- meinschaft lag bereits auf dieser Linie. Dann demonstierte die Rundreise Dillons das amerikanische Interesse, das so weit zu gehen scheint, daß ein Beitritt der USA und Kanadas zur OEEC nicht ausgeschlossen ist. Aubenminister Herter hat nun im NATO- Rat einen atlantischen Zehnjahes-Plan an- geregt, der auch die gemeinsamen wirt- schaftlichen Ziele umweißen soll. Die Re- glerungschefs sind noch weiter gegangen. Sie haben bereits die ersten Schritte fest- gelegt, die zur Formulierung des Wirt- Schaf tsprogramms führen werden, das im Prinzip bereits beschlossen ist. Auf dem dritten Sektor der Pariser Ver- handlungen, dessen Thema die militärische Stärkung der NATO war, sind die Ergeb- nisse unbefriedigend geblieben. Im Grund- Satz bekannten sich alle Mitglieder des Rats zu der Notwendigkeit, die Schlagkraft des Bündnisses der wachsenden Militärmacht der Sowjets in einem angemessenen Ver- hältnis anzugleichen. Die praktischen Ent- scheidungen wurden jedoch aufgeschoben. Die Ursache ist die Weigerung Frankreichs, einer Fortsetzung der militärischen Integra- tion zuzustimmen. Auch die Franzosen be- streiten nicht, daß die Integration in meh- reren Bereichen der militärischen Organisa- tion notwendig ist. Die Luftverteidigung ist das überzeugendste Beispiel dafür. Man könnte noch das Nachschubwesen, sowie die Vereinheitlichung der Ausrüstungen und der Ausbildung hinzufügen. Ohne ein Min- destmaß an Einheitlichkeit des militärischen Apparates kann das Bündnis seine volle Abwehrstärke nicht erreichen. Die französi- schen Offiziere bezweifeln das nicht. Frank- reichs Nein zur Integration hat keine mili- tärischen, sondern politische Gründe. Der wichtigste dürfte sein, daß Frank- reich wenig zu integrieren hat, solange seine Armee in Algerien steht. Wer wenig inte- griert, würde auch wenig Einfluß haben. Das verträgt sich nicht mit de Gaulles Groß- macht- Anspruch. Bisher ist nicht zu erken- nen, wie dieser Konflikt aufgelöst werden könnte. Der Ministerrat der NATO wird Ende des Winters wieder zusammentreten. Er wird dann nicht abermals sagen können, er habe alle Entscheidungen vertagt. Wie ernst die militärische Führung die Situation beurteilt, geht aus der Erklärung des Ober- kommandierenden, General Norstad, hervor, er könne die Verantwortung für die Ver- teidigung Europas nicht länger übernehmen, wenn die Allianz nicht gestärkt werde. Der französische General Valluy, Inhaber eines hohen NATO- Kommandos, hat sich dieser Erklärung angeschlossen. Die militärische Zusammenarbeit der at- lantischen Völkergruppe leidet schon zehn Jahre lang unter dem Mangel an politischer Geschlossenheit. Es ist vorauszusehen, daß der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die in Paris beschlosser wurde, aus gleicher Ur- sache ähnliche Schwierigkeiten entstehen können. Hieraus ergibt sich die große Be- deutung, die dem amerikanischen Versuch zukommt, einen Zehnjahres-Plan der atlan- tischen Gemeinschaft durchzusetzen. Er 501⁰ die langfristigen Ziele auf politischem, wirt- schaftlichem und militärischem Gebiet ab- stecken. Das ist genau das, was der NATO fehlt. Ein solcher Plan ist die Voraussetzung für eine westliche Politik aus einem Guß. Wilfried Hertz-Eichenrode 8— Francos Schau mit Eisenhower Der amerikanische Präsident muß Franco auch innenpolitisch den Rücken stärken/ Heute Weiterreise nach Rabat Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth in Spanien Madrid. Am kürzesten Tag des Jahres ist Eisenhower am Montagnachmittag auf der vorletzten Station seiner großen Rundreise in Madrid eingetroffen. Noch nie zuvor hat ein amerikanischer Präsident seinen Fuß auf spanischen Boden gesetzt und noch nie ist das vor sechs Jahren geschlossene Bündnis zwischen beiden Ländern durch eine Begeg- nung auf höchster Ebene bekräftigt worden. Abgedeckt durch den Defensivpakt mit den Vereinigten Staaten hat das Regime die Widerstände überwunden, auf die es bisher in Europa traf. Das gilt vor allem für das Verhältnis zu Frankreich, das sich seit dem Sieg des Gaullismus sichtbar erwärmt hat. Aber die eigentliche Bedeutung des Eisen- hower-Besuches liegt mehr noch auf innen- politischem als auf diplomatischem Gebiet. Für Franco kam dieses Ereignis gerade zur rechten Zeit, um die Kritik seiner Gegner zum Schweigen zu bringen, denen das System unter dem Druck der Wirtschafts- Krise und der sich aus ihr ergebenden sozia- len Spannungen gerade jetzt neue Angriffs- flächen bietet. Es sind zwar nur 18 Stunden, die der Präsident seiner hastigen Zwischen- landung in Madrid widmet, aber Franco hat alles getan, um aus ihnen ein Höchstmaß von Propagandistischer Wirkung herauszuholen. Man hat den Eindruck, daß es dem Caudillo dabei mehr auf die Schau als auf den sach- lichen Inhalt der Gespräche ankam, für die unter dem Zwang eines gedrängten Zeit- planes ohnehin nur eine knappe Stunde zu Die FDP sondiert 1 einer höchst ungewöhnlichen Tageszeit übrig Seblieben ist— nämlich heute, Dienstagfrüh um 8 Uhr, bei einem ersten Frühstück, das der Staatschef für Eisenhower kurz vor des- sen Weiterflug nach Rabat gibt. Dieser flüchtige Kontakt zwischen Kaffee- tasse und Rolltreppe der bereits warm lau- kenden Präsidenten-Maschine stellt harte Anforderungen an das Würdebewußtsein des sonst in protokollarischen Fragen ziem- lich genauen Generals Franco. Aber die Wenig zeremoniöse Situation mußte in Kauf genommen werden, um den Ankunftstag für das große Schaustück des feierlichen Ein- zuges freizuhalten, das dem Chef des viel angefeindeten Regimes Seite an Seite im offe- nen Wagen mit dem Oberhaupt der mäch- tigsten Demokratie der Welt zeigte. Dieses Bild kann seine Wirkung auf die Massen nicht verfehlen und dürfte dazu beitragen, die Stabilität der gegenwärtigen politischen Ordnung Spaniens auf absehbare Zeit zu sichern. Der Eindruck auf das spanische Volk und die Rehabilitierung vor der Weltöffent⸗ lichkeit stellen also den doppelten Gewinn dar, den der Gaudillo als Resultat des Be- suches verbuchen darf. Was die politische und militärische Zu- sammenarbeit mit den Vereinigten Staaten betrifft, ist kaum Zeit und Gelegenheit, die Probleme tiefer zu behandeln. Dabei steht außer Zweifel, daß sich Franco heute den Amerikanern gegenüber in einer günstigeren Situation als je zuvor befindet, Die Entwick- hre Möglichkeiten Fühlungnahmen nach rechts und links/ Gespräch mit der SPD bei Dehler Von unserer Bo Bonn. Die FDP benutzt die ruhigen Tage vor Weihnachten zu einer ausgiebigen Son- dierung ihrer politischen Möglichkeiten. Neben intensiven Gesprächen innerhalb der Partei fand am Wochenende im Hause Dr. Dehlers ein Treffen mit den SPD- Politikern Ollenhauer, Erler und Deist statt. Seitens der FDP nahmen außer Dehler noch Mende, Döring und Scheel an dem Gespräch teil. Ofkensichtlich geht es der FDP darum, fest- zustellen, ob ihr an der Seite der SpD oder der CDU/CSU bessere Chancen für die Bundestagswahl 1961 winken. Von offlzieller FDP-Seite wird erklärt, es habe weder eine Annäherung an die SPD noch an die CDU/CSU stattgefunden. Hin- ter den Kulissen jedoch gibt es energische Verfechter beider Richtungen, die auch auf dem für Januar zu erwartenden Parteitag zu Worte kommen werden. Man hört, daß Dr. Mende, der im Januar den scheidenden Reinhold Maier in der Parteispitze ablöst, eine Annäherung an die CDU/CSU wünscht. Er geht davon aus, daß die FDP- Wähler sich in der Nähe der marxistisch- orientierten SPD selbst nach dem neuen Grundsatzpro- gramm nicht Wohlfühlen, Auch Kreise der Wirtschaft, die der FDP nahestehen, machen kein Kehl daraus, daß sie ihre Partei lieber in der Regierung sähen, als Hand in Hand mit der SPD. Demgegenüber gibt es jedoch auch eine starke Richtung, die nach wie vor eine Koali- tion zwischen SPD und FDP für möglich und wünschenswert hält. Allerdings würde die Zusage der Sozialdemokraten, der FDP einige Bundesressorts nach einem Wahlsieg zuzugestehen, Voraussetzung für die engere Gestaltung einer solchen Allianz sein. Im Vorfeld der zu fällenden Entscheidung werden bereits Namen von FDP- Politikern genannt, die eventuell für ein Ministeramt in Frage kämen. Hierzu gehören u. a. Mende, Lenz(Trossingen) und Eilers. Zu den Mini- sterien, auf die die FDP spekuliert, gehören Wohnungsbau, Justiz, Finanzen und gesamt- deutsche Fragen. Vor allem von der„ge- samtdeutschen Politik“ verspricht sich die FDP einige Möglichkeiten. In CDU-Kreisen steht man den Sondierungen der FDP sehr skeptisch gegenüber. So wird zum Beispiel darauf hingewiesen, daß das Wohnungsbau- aner Redaktion ministerium bei Paul Lücke in besten Hän- den sei. „Rein gesellschaftliche Veranstaltung“ (AP) Die Sb teilt am Montag mit, das Gespräch im Hause Dehlers habe„aus- schließlich informatorischen Charakter“ ge- habt. Die FDP hob das ebenfalls hervor. Ein Sprecher der FDP bezeichnete die Zusam- menkunft, zu der Dr. Dehler und Frau ein- geladen hätten, als rein gesellschaftliche Veranstaltung. Außer Vertretern der beiden Oppositionsparteien hätten auch„andere Persönlichkeiten“ daran teilgenommen. Im übrigen seien derartige Veranstaltungen auch bei anderen Parteien in Bonn üblich. Speku- lationen über eine Annäherung zwischen SPD und FDP oder zwischen CDU und FDP sowie über eine taktische Zusammenarbeit entbehrten jeder sachlichen Grundlage. In der Zusammenkunft seien keinerlei Be- schlüsse gefaßt worden. lungskrise der NATO, die jetzt in Paris in Erscheinung trat, und die Schwierigkeiten, die de Gaulle der militärischen Integration in den Weg legt, erhöhen automatisch das Interesse der Vereinigten Staaten an ihren Stützpunkten auf der Pyrenäenhalbinsel. Vor allem aber wird Eisenhower auf seiner letz- ten Etappe vor der Heimreise in Rabat ge- zwungen sein, sich mit der marokkanischen Forderung nach Räumung der USA-Basen im Nordwesten Afrikas auseinanderzusetzen. In der Planung des Pentagon galten die Stützpunkte in Spanien und Marokko bisher als Bestandteile einer strategischen Einheit. Eine Verlegung gewisser Einheiten der USA- Streitkräfte in Marokko auf spanische Stützpunkte ist bereits in Aussicht genom- men. Man spricht auch schon von der Ver- mehrung der amerikanischen Basen auf der Pyrenäenhalbinsel, wobei neben einem neuen Atombomber-Stützpunkt bei Albacete ein Weiteres Projekt in der Provinz Estremadure zur Debatte steht. So ist also trotz aller Eile der Eisenhower-Besuch in Madrid mehr als eine Hökflichkeitsvisite bei einem Bundes- genossen, der in diesem Fall nicht gut über- gangen werden konnte. Im Hintergrund stehen handfeste militärische Probleme, die eine neue Phase engerer Zusammenarbeit zwischen den Partnern des Paktes von Madrid nicht ausgeschlossen erscheinen lassen. Verstärkte Familienpolitik wird von der CDU geplant Bonn.(gn- Eig. Bericht) Die CDU/CSU be- absichtigt, noch in dieser Legislaturperiode weitere Schritte zur Förderung der Familie zu unternehmen. Die Möglichkeiten hierzu sollen in einem Gespräch erörtert werden, das im Januar zwischen den Bundesministern Würmeling, Blank und Etzel sowie führen- den Vertretern der CDU/ CSU-Bundestags- fraktion stattfindet. Es beésteht noch keine Klarheit darüber, welche Schritte unternom- men werden sollen. Bundesfamilienminister Würmeling läßt nicht von seinem Plan ab, auch für das zweite Kind das Kindergeld ein- zuführen. Hierbei stößt er jedoch in Regie- rung und Fraktion auf starken Widerstand, da neue Ausgaben— es würde sich um Hun- derte von Millionen Mark handeln— nur durch Steuererhöhungen möglich wären. Grö- Bere Chancen räumt man in Bonn Plänen ein, die eine Veränderung des Aufbringungs- verfahrens beim Kindergeld zum Ziel haben. Vor allem will man den mittelständischen Betrieben, die dureh die Bindung des Kinder- geldaufkommens an die Lohnsumme stark belastet sind, helfen, indem man die Auf- bringung stärker auf kapitalintensive Unter- nehmen abstellt. Außerdem sind noch steuer- politische und wohnungsbaupolitische Maß- nahmen zugunsten der jungen und kinder- reichen Familien im Gespräch. Der„Scheinhaushalt“ der Sowjetzone ine Analyse des Staatssekretärs Franz Thedieck im Rundfunk Berlin.(dpa) Staatssekretär Franz The- dieck vom Bundesministerium für Gesamt- deutsche Fragen hat in einem Rundfunkvor- trag(RIAS) den neuen Haushalt der Sowjet- zone für 1960 kritisch unter die Lupe ge- nommen. Er bezeichnete ihn als einen „Scheinhaushalt“, der die Oeffentlichkeit über die Ziele der Sowjetzonen-Machthaber irreführen solle. Dies lasse sich am Beispiel der in den Haushalten der Bundesrepublik und der Sowjetzone für militärische Zwecke vorgesehenen Ausgaben leicht nachweisen. Der Bundeshaushalt für 1960, sagte The- dieck, enthalte neben 17 Milliarden Mark für Sozialausgaben 10,7 Milliarden Mark für Verteidigungslasten. Diese Summe umfasse alle Aufwendungen, die mit der Organisation der Verteidigung in der Bundesrepublik zu- sammenhängen. Im Sowjetzonen-Haushalt sei dagegen für„Organisierung und Unter- haltung der Volksarmee“ nur eine Milliarde Mark eingesetzt. Diese Summe reicht nach Ansicht des Staatssekretärs lediglich aus, um die 90 000 Mann der Sowietzonen-Volks- armee zu löhnen und zu verpflegen. Andere Ausgaben für militärische Zwecke könnten damit nicht gedeckt werden. Selbst ein Laie könne aber nicht anneh- men, daß die 2650 Panzer, Sturmgeschütze, Panzerwagen und Schützenpanzerwagen so- Wie fast 2000 Geschütze und Werfer der Zonenarmeèe vom Himmel fallen, ebenso- wenig wie die mehr als 160 See- und Küsten- fahrzeuge und die rund 350 Jagdflugzeuge. Auch die Ausgaben für die Grenztruppe (48 000 Mann), die Bereitschaftspolizei(21 000 Mann) und die Transportpolizei(8500 Mann) seien nicht in dem Haushalt enthalten. Davon ausgehend, daß die Ausgaben pro Soldat in der Bundesrepublik und der So- Waetzone etwa gleich hoch sein dürften, er- rechnete Thedieck, daß in der Sowjetzone für militärische Zwecke im Jahr mindestens vier bis fünf Milliarden Mark ausgegeben Werden. Umgerechnet auf die Bevölkerungs- zahl der Sowjetzone ergebe das eine weit höhere Pro-Kopf-Belastung als in der Bun- desrepublik. Der überraschende Konferenz-Erfolg von Paris Alle an den westlichen Gipfelgesprächen Beteiligten verließen höchst zufrieden die französische Hauptstadt Von unserem Paris. Herrliches Herbstwetter herrschte nach den Nebeltagen des Wochenendes in Paris, so daß die Abschiedssitzung der Gro- Ben Vier ganz in Sonne eingehüllt war. Zur allgemeinen Ueberraschung hat das Treffen der vier westlichen Staatsmänner im Elysèe- Palast am Montagmorgen nur 25 Minuten gedauert. Anscheinend hatten sich die Her- ren am Sonntag in Rambouillet bereits alles gesagt, Was zu sagen war. So konnten sie sich also Einzelgesprächen zu zweit oder zu dritt den ganzen Morgen über widmen, bevor sie zu einem Abschiedsessen im Elysèe zusam- menkamen. Premierminister Macmillan und Präsident Eisenhower hatten bereits ihr erstes Frühstück zusammen eingenommen, Wohl um über die Ergebnisse des Sonntags zu sprechen, die Bundeskanzler Adenauer bereits am Sonntagabend äußerst optimistisch kommentiert hatte, als er sagte, Schluß- kommuniquèés seien immer schön, aber das diesmalige würde besonders schön werden. In der Tat war es erstaunlich zu sehen, wie sich in den Gesichtern aller Beteiligten zu- nehmend eine Klimawandlung zum Besseren abzeichnete. Im Grunde sind alle Konferenz- teilnehmer hochbefriedigt von den Pariser Besprechungen geschieden— mindestens be- haupten sie es. Alle haben aber auch gute Gründe für gute Laune. De Gaulle, weil die Gäpfelkonferenz auf das von ihm gewünschte Datum und in seine Hauptstadt gelegt worden ist, und vor allem auch, weil er in Rambouillet zum erstenmal mit Präsident Eisenhower und Premiermini- ster Macmillan einen allgemeinen, weltum- fassenden, politisch- militärischen Meinungs- austausch über alle wichtigen Probleme der Westmächte haben konnte. Zum erstenmal konnte er mit den maßgeblichen Partnern gemeinsam erörtern, was er mit seinen Vor- Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich schlägen vom letzten Herbst gemeint hatte, und schließlich soll ja nun eine französisch- amerikanische Studien kommission über die Verwirklichung von de Gaulles Vorschlägen und Forderungen vom letzten Herbst bera- ten. Präsident Eisenhower ist zufrieden, weil die Westmächte trotz ihrer inneren Schwie- rigkeiten und Widersprüche nun doch zu einer gemeinsamen Zeittafel für die Bespre- chungen mit dem sowjetischen Verhand- lungspartner gefunden haben. Er ist zufrie- den, weil seine kleine Weltreise ihm ein grö- Beres Prestige nicht nur gegenüber der öffent- lichen Meinung in den Vereinigten Staaten selbst, sondern auch gegenüber seinen Ge- Sprächspartnern in Paris eingebracht hat. Möglicherweise wird dieses Prestige seine Wirkung auch auf Chrustschow nicht ver- fehlen. Auch der britische Premierminister, Mac- millan, ist zufrieden, denn es ist den Eng- ländern gelungen, ihre Verbündeten nicht nur von der Notwendigkeit eines Gipfel treflens mit den Russen überhaupt, sondern von der Zweckmäßigkeit einer ganzen Serie von Verhandlungen der wichtigsten Staats- männer in der Welt zu überzeugen. Das heißt mit anderen Worten, dag auch Macmillan zu Hause sagen kann, daß er auf der ganzen Linie bei den Punkten, die ihm wirklich am Herzen lagen, einen Erfolg errungen hat. Dazu kommt noch, daß auch in den Be- ziehungen zwischen den sechs Staaten des Gemeinsamen Marktes und den sieben Mäch- ten der sogenannten Kleinen Freihandels- zone eine Art Waffenstillstand eingetreten ist, der nun die amerikanische und kana- dische, besonders natürlich die amerika nische Vermittlung zuläßt. Und in dem Maße, in dem die Engländer nicht mehr allein den Kontinentalmächten gegenüber- stehen, werden hier die englischen und die amerikanischen Interessen auch Weitgehend Parallel laufen. Bundeskanzler Adenauer als letzter ist ebenfalls zufrieden. Er hat auch allen Grund, es zu sein, denn sowohl die Berlin- Frage ist an die Stelle in der Verhandlungs- liste mit den Russen gestellt worden, die er Wünschte, als auch das Abrüstungsproblem ist so dargestellt worden, wie er es wollte. Die Wahl von Paris als Ort des Gipfeltref- fens zwischen Ost und West entspricht auch durchaus seinen Wünschen. schon deshalb, weil er meint, daß in Paris das Erscheinen evtl. offlziöser Delegierter der sogenannten DDR bedeutend schwieriger sein Würde. Hinzu kommt noch, daß die Amerikaner im Prinzip akzeptiert haben, daß die Ausgangs- Position der neuen Besprechungen über Ber- lin bei der Gipfelkonferenz nicht von der Basis ausgehen, auf der sie von den Außen- ministern im letzten sommer in Genf be- lassen wurden. Man will sozusagen viel- mehr wieder von vorne anfangen, wobei die Konzessionen, die der Westen in letzter Zeit in dieser Frage gemacht hat, bis auf weite res zurückgenommen werden sollen. Mit diesem, aus den verschiedensten Gründen alle vier Beteiligten zufriedenstel- lenden Ergebnis hat sich die Pariser Kon- ferenz als ein größerer Erfolg erwiesen, als irgendjemand am Vorabend des Beginns hätte erwarten können. Die Frage ist nur, Ob nicht vielleicht vor dem Beginn der Kon- ferenz die Art und Weise, wie die Bericht- erstatter und Diplomaten von der Krise sprachen, ebenso übertrieben war wie nach Abschluß der Konferenz die allgemeine Be- kriedigung. Dienstag, 22. Dezember 1959/ Nr. 295 1— Die neue Regierung des Landes Bremen Bremen.(dpa) Das Land Bremen hat eine neue Regierung. Sie wurde am Montag 8 zehn Wochen nach der Parlamentswahl vom 11. Oktober von der Bürgerschaft gewählt. Der 72 Jahre alte Wilhelm Kaisen ist Wieder Präsident des Senats. Er ist damit dienst. ältester Regierungschef unter den Minister- präsidenten der Länder in der Bundesrepu- blik. Das neue Kabinett besteht aus sieben SPD- und drei FDP-Senatoren. Für die SD sind außer Kaisen Adolf Ehlers als Senator für Inneres und Zweiter Bürgermeister, Karl Eggers als Wirtschafts- und Außenhandels. senator, Karl Wessling als Arbeits- und Ge- sundheitssenator, Willy Dehnkamp als Kul- tursenator, Alfred Balcke als Bausenator und Annemarie Mevissen als Jugend- und Wohl- fahrtssenatorin vertreten; für die FDP Dr. Georg Borttscheller als Senator für Häfen, Schiffahrt und Verkehr, Dr. Ulrich Graf als Senator für Justiz, Verfassung und kirch- liche Angelegenheiten sowie Dr. Wilhelm Nolting-Hauff als Finanzsenator. Die PP stimmte bei der Wahl gegen die Regierung, die Abgeordneten der CDU enthielten Sich der Stimme. Immer weitere Kreise zieht der Fall Heyde Kiel.(AP) Der Fall Heyde zieht im Be- reich der schleswig- holsteinischen Sozial- gerichtsbarkeit immer weitere Kreise. Wie das Kieler Justizministerium am Montag mitteilte, hat Justizminister Dr. Bernhard Leverenz FDP) nunmehr auch die vorläufige Amtsenthebung eines Senatspräsidenten und eines Landessozialgerichtsrats des Landes- Sozialgerichts in Schleswig beantragt. Den beiden hohen Richtern wird vorgeworfen, sie hätten den für das NS-Euthanasieprogramm mitverantwortlichen Professor Werner Heyde im Jahre 1958 unter dem Namen Sawade als Gutachter auftreten lassen, obwohl ihnen dessen wahre Identität bekannt gewesen sei. Der Präsident des Landessozialgerichts war bereits vor einiger Zeit wegen des gleichen Vorwurfs vorläufig amtsenthoben worden. Wie aus Schleswig verlautete, soll es sich bei den beiden Richtern um den Präsidenten des Vierten Senats des Landessozialgerichtes, Richard Michaelis, und den Landessozial- gerichtsrat Dr. Max Meinicke-Pusch handeln. Dr. Meinicke-Pusch ist ehemaliger CDU. Landtagsabgeordneter. Der hessische Generalstaatsanwalt Dr. Fritz Bauer prüft gegenwärtig, ob Heyde neben den Morden an Geisteskranken auch an der Auswahl von KZ-Häftlingen für die Vergasung oder für medizinische Experi- mente am lebenden Menschen mitgewirkt hat. Ueber 14 Millionen Mark verteilte die Fordstiftung New Vork.(AP) Die Fordstiftung hat dem europaischen Atomforschungszentrum in Genf 500 000 Dollar(2,1 Mill. Mark) und einem Zentrum der Geistes wissenschaften, das in Paris entsteht, eine Million Dollar(4,2 Millio- nen Mark) zukommen lassen, wie am Montag in New Vork bekanntgegeben wurde. Wei⸗ tere Zuwendungen erhielten unter anderen Niels Bohrs Instituf für thegretische Physik in Kopenhagen(1.26 Millionen Mark), das Zentrum für Wirtschafts- und Finanzfor- schung in Basel(226 000 Mark) und der Euro- päische Verband für Verwaltungsschulung in Brüssel(315 000 Mark). Insgesamt 125 000 P- Mark erhielten drei Organisationen und Uni- versitäten im Mittleren Osten. Uber drei Mil- lionen Mark fallen dem Kongreß für kultu- relle Freiheit in Paris zu. Platow- Verfahren endgültig eingestellt Bonn/ Karlsruhe.(dpa) Durch einen Be- schluß des Bundesverfassungsgerichtes ist das Verfahren gegen den Wirtschaftsjourna- listen Dr. Platow, das in den Jahren 1951 bis 1954 in der Bundeshauptstadt großes Auf- sehen erregt hatte, jetzt endgültig eingestellt worden. Die Bonner Staatsanwaltschaft hatte damals gegen Dr. Platow, einen Mitarbeiter und 18 andere Personen mit der Begründung Anklage erhoben, Dr. Platow) habe sich die Informationen für seinen vertraulichen Nach- richtendienst zum Teil durch die Bestechung von Ministerialbeamten erworben. Mit Bezug auf den Paragraphen acht des Straffreiheitsgesetzes von 1954 hatte die Staatsanwaltschaft jedoch bald darauf die Einstellung beantragen müssen. Der Antrag War aber von der Ersten Großen Strafkam- mer des Bonner Landgerichts mit dem Hin- Weis abgelehnt worden, der Paragraph acht sei speziell auf den von diesem Verfahren betroffenen Personenkreis zugeschnitten und daher verfassungswidrig. Dieser Ansicht wurde jetzt vom Ersten Senat des Bundes- verfassungsgerichts in einem dem Bonner Landgericht am Montag zugestellten 258eiti- Sen Beschluß widersprochen. Es heißt darin, das Straffreiheitsgesetz von 1954 verstoße nicht gegen das Grundgesetz. Farbige Plaketten zur technischen Ueberwachung von Autos Bonn.(dpa) Bundesverkehrsminister See- bohm will die technische Ueberprüfung der Kraftfahrzeuge in der Bundesrepublik ver- schärfen. Nach einer neuen Verkehrssicher- heitsbestimmung, die wahrscheinlich im ersten Vierteljahr 1960 erlassen werden kann, sollen die Kraftfahrzeughalter künftig ihre Fahrzeuge ohne vorherige Aufforderung der Prüfstelle vorführen. Zunächst erhalten sie Wie bisher eine schriftliche Aufforderung. Bei der Prüfung werden die hinteren Num- mernschilder dann mit einer farbigen Pla- kette versehen, auf der das Datum der näch- sten Pflichtvor führung vermerkt ist. Zwei Schiffe im Taifun vermißt Manila.(Ap) Zwei Schiffe mit über 200 Passagieren an Bord sind in den Küsten- gewässern der Philippinen wahrscheinlich ein Opfer des Taifuns„Gilda“ geworden, der die Inselgruppe Ende vergangener Woche mit ungeheurer Gewalt heimsuchte. Ein Küstenfahrzeug mit 118 Passagieren ist seit Freitag vemißt, ein Motorschiff mit 100 Leh- rern an Bord, die sich auf dem Weg zu einer Lehrerkonferenz befanden, ist in der Nähe der Philippinen-Insel Samar seit Samstag überfällig. In den vom Sturm schwer getrof- fenen Gebieten wurden 28 000 Menschen ob- dachlos. Verkehrs- und Fernmelde verbin- dungen sind teilweise noch immer unter- brochen. Weitere Berichte siehe Seite 13 Nr. 293 —— hat eine ontag ahl vom gewählt. t wieder dienst- Linister- lesrepu- 8 sieben die Sp Senator ter, Karl nandels- ind Ge- Us Kul- ator und d Wohl- DP Pr. Häfen, raf als 1 kirch- Wilhelm Die Dp gierung, ten sich im Be- Sozial- e. Wie Montag ernhard rläufige ten und Landes- t. Den fen, sie gramm r Heyde ade als ihnen sen sei. its War leichen worden. sich bei ten des richtes, Ssozial- andeln. CDU- At Dr. Heyde n auch für die Zxperi- gewirkt k at dem in Genf einem das in Millio- Montag . Wei- nderen Physik , das mzfor- Euro- lung in 000 D- d Uni- ei Mil- kultu- en Be- es ist ourna- 951 bis Auf- gestellt t hatte beiter ndung ch die Nach- chung At des e die uf die Intrag fkam- Hin- h acht fahren n und sicht indes- zonner iseiti- darin, stoße Autos See ig der ver- icher- im erden ünftig erung nalten rung. Num- Ha- näch- gt r 200 isten- inlich n, der Voche Ein t seit Leh- einer Nähe Nstag gtrof- n ob- bin- nter- . Nr. 295/ Dienstag, 22. Dezember 1939 5 Was sonst noch geschah Regelrecht von der Autobahn geweht wurden am Sonntag zwei Kraftwagen, die sich auf der neuen britischen Autobahn London Birmingham befanden. Der Fahrer des einen Wagens, der 21 jährige Inder Mor- teza Alevi, kam bei dem Unglück ums Le- ben. Ein weiterer Insasse erlitt Kopfverlet- zungen und mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. In dem anderen Auto wurde niemand verletzt. Andere Fahrzeuge wurden von dem Wind, der Geschwindigkei- ten von mehr als 80 km/st erreichte, auf der Autobahn ebenfalls von ihrem Kurs abge- lenkt. * Peter Townsend, der als Verehrer von Prinzessin Margaret von England welt- bekannt wurde, hat am Montag im Rathaus des Brüsseler Vorortes Watermael-Boitsfort die 20 jährige Belgierin Marie-Luce Jamagne geheiratet. Der 45 jährige chemalige Grup- penkapitän der britischen Luftstreitkräfte schloß seine zweite Ehe fast unbemerkt von der Oeffentlichkeit. *. Ein Absinken der niederländischen But- terpreise hat an der holländisch-belgischen Grenze zu einem verstärkten Butterschmug- gel geführt. Nach Berichten der belgischen Zollbehörden wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 134 Tonnen Butter sowie 160 zum Schmuggel eingesetzte Kraft- wagen beschlagnahmt und 69 Schmuggler verhaftet. * Ein belgisches Gericht hat 36 Einwohner Zeebrügges wegen Annahme und Aufbewah- rung gestohlener britischer Heeresverpfle- gungsgüter zu Geldstrafen von 520 bis 2000 belgischen Francs(42 bis 170 DM) verurteilt. Belgische Soldaten hatten die Lebensmittel — vorwiegend Corned Beef und Büchsen- milch— bei der Ueberwachung der Entla- dung im Hafen letzten April gestohlen und an Zeebrügger Bewohner verkauft. An einem Bahnübergang in Fowlervielle im amerikanischen Staat Michigan fuhr ein Personenwagen in einen heranbrausenden Personenzug. Acht Wageninsassen wurden auf der Stelle getötet.— Bei einem ähn- lichen Zusammenstoß an einem Bahnüber- gang in der Nähe der argentinischen Stadt Cordaba kamen 13 Insassen eines Fern- omnibusses ums Leben. 22 Fahrgäste des vollbesetzten Busses erlitten Verletzungen. 9 Der letzte Veteran des amerikanischen Bürgerkrieges(1861 bis 1865), Walter Wil- liams, ist am Samstag im Alter von 117 Jahren in Houston(Texas) gestorben. Wil- liams, der auf Seiten der Südstaatler als Fourier am Kriege teilgenommen hatte, gab niemals einen Schuß ab. Seit einem Jahr erkrankte Williams, der am 10. November 1842 in Mississippi geboren wurde, mehr- mals an Lungenentzündung, die jetzt seinen Tod herbeiführte. Zwei russische Mönche im Alter von 72 und 77 Jahren sind einem Brandunglück in einem der beiden russischen Klöster auf der heiligen griechischen Halbinsel Athos zum Opfer gefallen. Das Unglück ereignete sich in dem Kloster Stawronikita, als ein altes dreistöckiges Gebäude durch einen über- heizten Ofen in Brand geriet. Dem Brand fielen auch wertvoller Besitz des Klosters, darunter mehrere Ikonen, zum Opfer. Der amerikanische Marineschlepper„Moc- tobi“ hat den im Pazifik havarierten hollän- dischen 820-t-Hochseeschlepper„Elbe“ ins Schlepptau genommen und Kurs auf Hono- lulu gesteuert, wo die„Elbe“ repariert wer- den soll. Die„Elbe“ hatte sich, wie wir schon meldeten, mit den beiden amerikanischen Trägerschiffen„Guadalcanal“ und„Mission Bay“ auf dem Weg nach Japan befunden, Wo die beiden ausgedienten Schiffe ver- schrottet werden sollten. Südlich der Mid- Wayinseln im Pazifik war der Konvoi in schwere See geraten, und ein gerissenes Schlepptau hatte sich in der Schraube der „Elbe“ verwickelt und sie manövrierunfähig gemacht. 6 5 Zwel Menschen wurden getötet und mehrere verletzt, als es bei Teufelsaustrei- bungsriten im Vohemar-Gebiet an der Nordostküste Madagaskars zu antichrist- lichen Ausschreitungen kam. MORGEN Mondraketen und Jahrhundertwein/ Rückblick auf das Jahr 1939 Januar 5 Es ist der wärmste Jahreswechsel seit einem Menschenalter. Der Start der sowjetischen Mondrakete „XXI. Parteitag“ oder„Lunik I“(2), die erstmals die Erdschwerkraft überwindet und nach Passieren des Mondes eine Bahn um die Sonne als künstlicher Kleinplanet ein- schlägt, ist der Auftakt zum Besuch des sowjetischen ersten stell vertretenden Mini- sterpräsidenten Mikojan in den USA(ab 4., 17. bei Eisenhover). Er ist noch nicht der Bote des erhofften Einlenkens in der Berlin- frage, im Gegenteil: Die Sowjets legen einen Friedensvertragsentwurf vor(10), den Bun- desrepublik und„DDR“ oder eine Konföde- ration beider unterzeichnen sollen, während Westberlin bis zur Wiedervereinigung„Freie Stadt“ bliebe; sie bestätigen die Frist des 27. Mai für die Räumung Westberlins(TASS am 24.) und drohen mit Separatfriedensschluß (Gromyko am 29.). Zu allem alarmiert ausgerechnet Dulles Bonn durch die Erklärung, es seien auch an- dere Wege zur Wiedervereinigung denkbar als freie Wahlen(13.), und als Adenauer sauer reagiert(14.), wird Washington über den Bonner„Immobilismus“ ärgerlich. „Beweglicher“ war da der Westberliner Studentenkongreß, der unter östlichem Ein- fluß für die Konföderation stimmt und in Tumult endet(4.). Die Stadt Dortmund pro- testiert gegen die Beherberung einer briti- schen Raketen-Einheit(I9.). Im Nachbarland Frankreich ist jetzt de Gaulle Staatschef und Debré Regierungs- chef(8.). Auf Kuba beginnt nach Flucht des Präsidenten Batista und der Generalität(2.) das ziemlich blutige Regime des siegreichen Rebellen Fidel Castro, das es binnen drei Monaten auf fast 500 Hinrichtungen politi- scher Gegner bringt. Brüssel verspricht Belgisch-Kongo frühere Unabhängigkeit(13.), nachdem es dort blu- tige europafeindliche Unruhen und. Plünde- rungen gegeben hat und Truppen eingesetzt werden mußten. Die Genfer Atomversuchs- stop- Konferenz hat wieder begonnen(5.), das neue US-Budget sieht keine Mittel mehr für Kernwaffenversuche vor(19.). Abseits der Politik: Mehrmalige Evakuie- rung der Sorpetalsperren-Anwohner, wo drei gefährliche Spezialbomben-Blindgänger aus dem letzten Krieg entschärft werden(6., 22.). Der auf Atlantikflug vermißt geglaubte briti- sche Ballon„Kleine Welt“ mit vier Insassen landet schwimmend an der Insel Barbados (6.). Das Deutsche Lazarett in Korea wird nach Stunk aufgelöst(20., 31. 3. geschlossen). Drei Jahre Zuchthaus wegen Landesverrat bekommt eine Angestellte des Auswärtigen Amtes in Bonn, die ihre Weisungen von einem„Lichtboten“ bei spiritistischen Sean- cen bezog(16.). Ein erschreckendes Verbre- cher- und Asozialen-Milieu beleuchtet der „Lockvogel- Prozeß“ in Hannover, der mit lebenslänglich Zuchthaus für den Raubmör- der Gerhard Popp und sieben Jahren Ju- gendstrafe für seine 18jährige Komplizin Inge Marchlowitz endet(29). Die schwerste Katastrophe des Monats ereignet sich in Nordwestspanien, Wo ein neuerbauter Staudamm birst und seine Flu- ten 140 schlafende Einwohner des Dorfes Rivadelago in den Tod reißen(9.), die be- wegendste ist der spurlose Untergang des neuen dänischen Grönlandschiffs Hedtoft“ mit 95 Menschen an Bord nach Zu- sammenstoß mit einem Eisberg(30.). Auch die Deutsche Lufthansa verzeichnet ihr erstes schweres Unglück: Von 39 Insassen über- leben nur drei Besatzungsmitglieder den Absturz einer Super- Constellation vor Rio de Janeiro(11.). Februar Us- Außenminister Dulles erklärte:„Lie- ber Krieg als Preisgabe der Stellung des Westens in Berlin“ und tritt unter diesem Motto seine letzte Europareise nach London, Paris und Bonn an(3), nach der Heimkehr muß er ins Krankenhaus(10). Während der Berliner Regierende Bürgermeister Willy Brandt eine hochpolitische und zeitgemäße Weltreise unternimmt 65. Februar bis 6. März), schlagen die Westmächte Moskau eine Deutschland-Konferenz der Außenminister mit deutschen Beratern vor(16). Chrust- schow warnt vor Gedanken an neue Berlin- Luftbrücke oder Durchbruchsversuche(18), er möchte eine Gipfelkonferenz der Regie- rungschefs(24.). „Hans Der britische Premier Macmillan tritt eine „Erkundungsreise“ nach Rußland an,„um das Eis zu brechen“(21. Februar bis 3. März). Er bekennt nach der Sitzung in Chrustschows verschneiter Datscha:„Ich fühlte mich wie ein Löwe, der entdeckt, daß ihm die Um- armung des Bären nicht die Rippen zer- bricht.“ Bonn und Paris mißfällt dieser Alleingang, bei dem das gefürchtete„Dis- engagement“, die Entspannungszone in Mitteleuropa, tatsächlich eine Rolle spielt. Der blutgetränkten Insel Zypern schlägt die große Stunde: Griechenland und die Tür- kei einigen sich mit England, daß sie un- abhängige Republik werden soll(11. in Zürich, 19. in London), das Notstandsrecht källt, die Gefangenen werden frei(22.), der verbannte Erzbischof Makarios kehrt im Triumph zurück(I. 3.). Dagegen wächst die Spannung um Südtirol zwischen Oesterreich und Italien: Stürmische Massendemonstra- tionen in Rom und Mailand(26., 27.). In Bel- gien streiken die von der Zechenschließung bedrohten Bergarbeiter, bis sie Garantien er- halten(13. bis 24.) Aus dem schwarzen Erdteil kommt die Nachricht von neuen ernstlichen Unruhen mit politischem Hintergrund: Mindestens 54 Tote Mitte des Monats in der Republik Kongo, Ausnahmezustand in ganz Süd- rhodesien(26.) und Njassaland(3. 3.), der afrikanische Nationalkongreſß in der zentral- afrikanischen Föderation verboten, der Ein- geborenenführer Dr. Banda deportiert. In Bonn beginnt diesen Monat das allzu politische Spiel um das höchste, doch an Macht arme Staatsamt. Die SPD stellt mit Carlo Schmid einen starken Kandidaten für die Nachfolge von Bundespräsident Heuss auf(12.). Die CDU/ CSU-Spitzen unter Vor- sitz des Kanzlers nominieren den im Urlaub Weilenden populärsten CDU-Politiker und Adenauer-Rivalen: Professor Erhard(24.). Die Fraktionsmehrheit ist entschieden gegen die Entrückung des Bundeswirtschaftsmini- sters auf den unpolitischen Gipfel des Staa- tes, doch Dr. Adenauer macht Erhard in dreistündigem Gespräch klar, daß seine Kan- didatur„eine staatspolitische Notwendigkeit“ Sei(28). Die in der Folge viel befehdete Musterung und(zu einem Prozent) Erfassung des kriegs- gelichteten Jahrgangs 1922 zum Wehrdienst wird angekündigt(5.). Nach zweijährigem Tauziehen besetzt der Bundestag den Posten des Wehrbeauftragten mit dem Staatssekre- tär und Generalleutnant a. D. von Grolman (19.). Eine im Januar ausgelöste Regierungs- krise im Saarland endet mit Koalition der christlich- bürgerlichen Parteien und der SPD(21 26) Der Bonner Prozeß gegen die übelsten Schergen des KZ Sachsenhausen endet mit 67mal lebenslänglich für den„Eisernen Gu- stav“ Sorge und 46mal lebenslänglich für Wilhelm(„Pistolen“) Schubert(6.). Sieben Jahre Zuchthaus gibt es für den„Teufel von Bautzen“, Withold von Rutke, als Quäler der deutschen Mithäftlinge im einstigen sowjeti- schen Zuchthaus der Zone(21). Ein Weltverbesserer namens Menzl ver- übt in München ein Säureattentat auf das Rubens-Gemälde„Höllensturz der Verdamm- ten“(26.), was ihm drei Jahre Gefängnis und 800 000 DM Schadenersatz kostet(15. 7.). In Las Vegas stellen zwei Amerikaner einen Dauerflug- Weltrekord auf, indem sie 65 Tage in der Luft bleiben(8). Die USA starten„Discoverer I“, den ersten über die Pole umlaufenden Erdsatelliten(28.). Die Katastrophen des Monats: Sturmver- heerung auf den BahreineInseln im Persi- schen Golf, 500 Tote(28.), Turboprop-Ver- kehrsmaschine vor New Vork in den East River gestürzt, 65 von 73 Passagieren tot(4.), Sonderflugzeug der türkischen Regierung zur Londoner Zypern-Konferenz abgestürzt, 15 von 22 tot, Ministerpräsident Menderes ver- letzt(17.). St. Louis(USA) durch Tornado verwüstet, 21 Tote(11.). 5 März Dem„Eisbrecher“ Macmillan wird von Chrustschow eines konzediert: Zur ange- nehmen Ueberraschung Washingtons ist Moskau mit einer Auhßenminister konferenz einverstanden(2.), die für den 11. Mai in Genf vereinbart wird(30., bisher kürzeste Sowjetnote). Als Chrustschow zur Leipziger Messe die„DDR“ besucht, bleibt der be- fürchtete Separatfriedensvertrag aus; dafür entschärft der Parteichef das Berlin-Ultima- tum(5.: Fristverlängerung bei Verhandlun- gen, 19.: die Frist„kein Ultimatum, nur Richtschnur“) und erkennt das westliche Da- Seinsrecht in Berlin an, obwohl„neutrale“ Truppen ihm dort lieber wären(19.). Eisen- hower revanchierte sich durch Einverständnis mit einer Gipfelkonferenz im Sommer, falls die Außenminister vorankommen sollten (16., Westnoten vom 26.). SPD-Chef Ollenhauer folgt einer Ein- ladung Chrustschows zum Gespräch in der Ostberliner Sowijetbotschaft und unterzeich- net ein Kommunique sowjetischer Machart (9. 3.), während SPD- Bürgermeister Brandt einer gleichen Einladung nicht Folge leistet. Bei alledem verlassen die Moskau-Reisen- den der SPD, Carlo Schmid und Erler, ihren Gesprächspartner Chrustschow(16.) in „äußerster Besorgnis“: Er wolle die Teilung Deutschlands verewigen und habe an einem NATO-Austritt der Bundesrepublik als Han- delsobjekt kein Interesse. Dennoch wird ein „Deutschland-Plan“ der SPD veröffentlicht, der auf der paritätischen Besetzung gesamt- deutscher Wiedervereinigungsorgane basiert (19.). Aus der westlichen Deutschland-Pla- nung schwindet wenigstens das Konfördera- tions-Gespenst(Besprechungen Macmillans mit Eisenhower in dessen Jagdhaus Camp David, 20. 23.). In Bonn bahnt sich eine Regierungspartei- Krise wegen der Präsidentschaftskandida- tur an, da Erhard dem Kanzler trotzt und eine Kandidatur ablehnt(3.). Die Freundschaft mit Frankreich trübt ein Sprengstoffmord der anti- algerischen Terrororganisation„Rote Hand“ an dem Waffenhändler Georg Puchert mitten in Frankfurt(3.). Die ersten Volksaktien Preußag) lösen einen Run aus(24.) und werden dreifach überzeichnet. In einem Athener Prozeß wird der Berli- ner Anwalt Dr. Max Merten zu 25 Jahren Haft verurteilt(5.), doch kommt er noch im Laufe des Jahres durch eine griechische Kriegsverbrecher-Amnestie frei. Zum Tode wegen Massenmordes an Polen verurteilt das Warschauer Wojwodschaftsgericht den ehemaligen Gauleiter Hitlers in Ostpreußen, Erich Koch(9.). Mit 15 Jahren Zuchthaus sühnt ein deutsches Gericht in Bielefeld die Untaten des„Schreckens von Glatz“, Erich Frey, an seinen deutschen Landsleuten unter russischer und polnischer Besatzung(6.). Außenpolitisch ist der Monat voll Unruhe. Im Irak muß die Regierung des Generals Kassem mit Truppen und Flugzeugen eine proägyptische Revolte des Obersten Shawaf in Mosul niederschlagen(8.). Aus Neu Delhi kommt die Nachricht, daß in Tibet(am 11.) ein Aufstand gegen das rotchinesische Re- gime ausgebrochen und der Dalai Lama ver- schwunden ist(21), der Gottkönig erreicht Indien und erbittet dort politisches Asyl(31.). Frankreich verärgert seine Verbündeten, indem es der NATO für den Ernstfall seine Mittelmeerflotte entzieht(13.), und dann speziell Bonn durch die ausdrückliche Er- klärung de Gaulles auf seiner ersten Presse- konferenz, nach französischer Auffassung dürfe Deutschland nur bis zur Oder-Neige- Linie wiedervereinigt werden(25.). Erfreuliches verzeichnen die USA: der Kongreß macht das Territorium Hawaii zum 50. Bundesstaat(11., 12.). Außerdem konnten sie durch eine erfolgreiche Mondrakete„Pio- mier IV.“(3.), die ebenfalls zum Kleinplane- ten wurde, mit den Sowjets gleichziehen und überdies bekanntgeben(19.), daß sie im September 1958 drei Atombomben in 500 km Höhe zur Explosion gebracht haben, womit bezweckt wurde, Fernraketen durch einen „Neutronen Schutzgürtel“ unschädlich zu machen. Zu den netteren Nachrichten im März zählten die von der Verlobung Romy Schnei- ders mit ihrem Filmpartner Alain Delon (22.) und— am gleichen Tage— der An- kunft eines in Glaswolle verpackten Eis- klotzes am Aequator in Afrika, der über die 12 000 km von Nordnorwegen her nur elf Prozent an Gewicht verloren hatte. Eine große, allerdings schwere Katastrophe brachte der Monat: ein verherrendes Unwet- ter forderte auf der Insel Madagaskar 143 Tote. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Wechselnd, meist stark bewölkt, zeitweise bedeckt. Heute nur zeitweiser, teils schauerartiger, Mittwoch wieder verbreiteter Regen. Mild. Tempera- turen am Tag zwischen 6 und 9 Grad. In der Nacht 4 bis 6 Grad. Auch Odenwald und Bauland frostfrei. Mäßiger Wind zwischen Südwest und West. Uebersicht: Die kräftige atlantische West- strömung zeigt noch keine Aenderung, so daß vorerst milde ozeanische Luftmassen, aus Westen bis Südwesten zuströmend. bei uns wettergestaltend bleiben. Sonnenaufgang: 8.20 Uhr. Sonnenuntergang: 16.28 Uhr. Vorhersage Marte för 22.12.39- 2 Uhr 97 7 25 1655 27 5923 10 0 7 r N 37 N 5 „„ *..— krwörmte“ A5 .: anfische NA. a lf 95 75 Jois A Wermbes 2 N en 8 10 20 lissobon 8 om r e 1528 N 0. f e eee 72852 H.„ lezsa. 12 g lols— 7 2 Pegelstand vom 21. Dezember Rhein: Maxau 308(4); Mannheim 118 (—; Worms 47(1); Caub 82(4). Neckar: Plochingen 103(2); Gundels- heim 172(45); Mannheim 120. 5 Schah E Farah Diba Der Schah von Persien wurde am Montag in einer schlichten Feier im kaiserlichen Palast mit der 21jährigen früheren Studentin Farah Diba getraut. An der Hochzeits- zeremonie nahmen nur 30 ausgesuchte Gäste teil. Vor dem Palast hatte sich eine riesige Menschenmenge versammelt, die nun sieben Tage und sieben Nächte lang das Ereignis feiern wird, das allen Persern die Hoffnung auf einen Thronerben gibt. 1 Auf der elf Kilometer langen Anfahrt zum Kaiserpalast war die schöne, dunkel- haarige Farah Diba von ihren Landsleuten umjubelt worden. Mit niedergeschlagenen Augen fl 0 Farah Diba ein schüchternes„qa“, als der bärtige Priester sie fragte:„Farah Diba, bi Du bereit, den König der Könige, Mohamm Reza Pahlewi, zu ehelichen?“ Nach moham- medanischer Sitte stellte der Priester diese Frage dreimal. Auf die beiden ersten Fragen mußte Farah Diba schweigen, um die in orientalischen Ländern übliche weibliche Be- scheidenheit und Zurückhaltung kundzutun. Auf die dritte Frage gab sie dann ihr Ein- verständnis, Kaiserin von 20 Millionen Per- sern zu werden.. Nach der Trauungszeremonie gesellten sich der Schah und die Kaiserin zu den Gästen, die in der vom Licht riesiger Kandelaber überstrahlten Vorhalle war- tete. Kaiserin Farah plauderte ungezwun⸗ gen und lächelte dem Schah hin und wieder zu. Als sie die Halle betrat, ging ein Raunen der Bewunderung durch die Gäste. Die Kai- serin hatte in dem mit kostbaren Perlen bestickten Hochzeitskleid und der mit Diamanten besetzen Krone auf dem Haupt ein feenhaftes Aussehen. f Die begeisterte Menge jubelte dem kaiser- lichen Paar zu, als es zum Privatpalast des Schahs fuhr, wo das große Hochzeitsbankett mit 1000 Gästen stattfand. In wenigen Tagen werden der Schah und die Kaiserin eine kurze Hochzeitreise ans Kaspische Meer machen. Was wir sahen: Der englische Romancier, Kulturkritiker und Religionsphilosoph Aldous Huxley, 1894 in Surrey geboren und von G. B. Shaw als „der brillanteste Geist seiner Generation“ bezeichnet, hat in seinem Roman„Das Genie und die Göttin“ die Geschichte einer er- staunlichen Ehe erzählt. Einer Ehe, aus der eine normale Frau schen längst fortge- laufen wäre, weil sie das Leben an der Seite dieses anstrengenden Mannes nicht ausge- halten hätte. Professor Henry Maartens, eine Leuchte der Wissenschaft, lebt einge- sponnen in eine Welt der Zahlen und For- meln, in der menschliche Gefühle keinen Platz haben. Diese geniale Einseitigkeit läßt ihn in allen praktischen Dingen hilflos ver- sagen und macht ihn blind gegenüber seiner nächsten Umgebung. Er will auch nichts von den Problemen wissen, mit denen seine Frau Tag für Tag fertig werden muß, son- dern sie soll ausschließlich und immerfort für inn da sein. Geschieht das einmal nicht, klüchtet er in eine Krankheit, um wieder alles Interesse auf seine Person 2zu kon- zentrieren. Hysterie, Hypochondrie und ein abnormer Egoismus, der keine Rücksicht kennt, sind die Wesensmerkmäle dieses Mannes, mit dem Frau Katy verheiratet ist. Woher sie die Kraft nimmt, um dieses Martyrium mit jächelndem Gleichmut 2u ertragen, ist John Rivers, dem jungen Assistenten und Hausgenossen, ein Rätsel. Bis er eines Tages erkennt, daß auch sie kein übermenschliches Wesen mit geradezu göttlichen Eigenschaften, sondern nur eine ganz natürliche Frau ist, die ihn und seine Liebe braucht, um ihr inneres Gleichgewicht wieder zu finden. Dieser Ehebruch ist, 80 Zu leicht gemacht paradox das auch klingen mag, notwendig, wenn sie ihre Ehe retten will. Doch die her- anwachsende Tochter, ein eifersüchtiger Teenager, verrät das hellsichtig geahnte Geheimnis der Mutter. Der Professor hat die Situation nicht begriffen, weil er sie nicht begreifen wollte, und als das von Katy gesteuerte Auto verunglückt und Mutter und Tochter unter sich begräbt, geht Maartens nicht einmal zur Beerdigung, weil er sich zu krank fühlt und die seelische Er- schütterung ihm schaden könnte. Das also ist die Geschichte, die John Rivers nach vielen Jahren einem Freund berichtet und die in ihrer inneren Dramatik packend genug ist, um sie in einer groben Rückblende auch auf der Bühne zu zeigen. Zusammen mit Beth Wendel schrieb Huxley nach seinem Roman das gleichnamige Theaterstück, das in einer Fernsehauf- führung des Südwestfunks unter der Regie von Walter Rilla herauskam. Erika Dann- hoff als Katy und Martin Benrath als der junge John Rivels wurden ihren problema- tischen Rollen auf eine schöne und über- zeugende Art gerecht, jedoch Karl Ludwig Lindt als Professor hatte sich eine Maske zugelegt, die ihn als eine Mischung zwischen Albert Schweitzer und Paul Henkels er- scheinen lieg, als eine skurrile Persönlich- keit, bei der man Güte und Humor und eine kindisch-quengelige Wehleidigkeit fand. aber keine Spur von der eiskalten Ichbe- zogenheit des reinen Intellekts, der nur seine eigenen, unmenschlichen Maßstäbe kennt. Dieser Henry Maartens war zu unbe- deutend, eine mehr komische als kaszi- nierende Figur, bei der das Opfer der Frau und ihre tiefe Bindung unverständlich blieb. Auch„Professor Schellfisch“, die Gestalt des unbeliebten Internatslehrers, die Marcel Pagnol in seinem gleichnamigen Stück zeichnet, wurde in einer Aufführung des Nord- und Westdeutschen Rundfunkver- bandes in der Inszenierung von Volker von Collande zu einem harmlosen Lustspieltyp. Carl Kuhlmann gab einen polternden, rauh- beinigen, aber durchaus gutmütigen Pauker, der die Antipathie seiner Kollegen und den Haß der Kinder keineswegs verdiente. Demnach war auch sein Verhalten in der Christnacht, als er seinen Zöglingen, die zu Weihnachten nicht nach Hause fahren durften, heimlich Geschenke in die Schuhe steckt, gar nicht so überraschend. Der Regisseur, der die Schar der Jungen so vor- treßkklich vor der Kamera agieren ließ, hatte für seinen Hauptdarsteller offensichtlich gar keine Konzeption, und so mimte Kuhl- mann einen im Grunde sympathischen Trottel, der nichts von der Tragik eines häßlichen, einsamen und unter der Lieb- losigkeit seiner Umwelt leidenden Menschen zeigte. 5 Als Kuriosum wäre noch zu erwähnen, daß am gleichen Sonntag das Nachmittags- Hörspiel des Süddeutschen Rundfunks eben- falls„Professor Schellfisch“ brachte. Da scheint es mit der Programm- Organisation in der Arbeitsgemeinschaft der west- deutschen Rundfunkanstalten nicht eben zum besten bestellt zu sein, und Funk und Fernsehen planen munter aneinander vor- bei. E Von berühmten Leuten. Folgenschwere Prominenten-Ehen Seit der- junge Steve Rockefeller die Nor- wegerin Anna Maria Rasmussen, die frühere Hausangestellte seiner Eltern, geheiratet hat. besteht für die Familie Rockefeller kein Pro- blem des Dienstbotenmangels mehr. Frau Rockefeller sen. hat seither über 3600 An- gebote von Kammerzofen erhalten, was sie zu dem Seufzer veranlaßte:„Diese reizenden jungen Damen scheinen sich einzubilden, daß wir noch weitere 3600 Söhne zu verheiraten haben!“ Verbundenheit Bei einem Empfang, der zu Beginn der Genfer Außenministerkonferenz veranstal- tet wurde, konnte man ein Mitglied der amerikanischen Delegation in langer und offenbar äußerst freundschaftlicher Unter- haltung mit dem Sowijetminister Gromyko beobachten, wodurch sofort wilde Gerüchte über unerwartete politische Kombinationen ausgelöst wurden. Kaum waren die beiden auseinandergegangen, stürzten sich ein paar Reporter auf den Amerikaner.„Sie schienen völlig einer Meinung mit Herrn Gromyko zu sein?“ fragte der Vertreter einer großen Presse-Agentur. „Allerdings“, erwiderte dieser,„er ist wirklich eine interessante Persönlichkeit!“ „Und was war der Gegensand Ihres Ge- sprächs, wenn man fragen darf?“ „Wir haben festgestellt, daß wir beide an der gleichen Magenkrankheit leiden. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie eng man sich durch so etwas verbunden fühlt!“ Die unentbehrlichen Ohren Eine der Lieblingsgeschichten General de Gaulles ist ein Erlebnis aus seiner Leut- nantszeit, als er den Unterricht der Rekru- ten beaufsichtigte.„Also jetzt passen Sie mal auf“, wandte sich sein Sergeant an einen Rekruten:„Sie stehen auf freiem Feld— auf einmal pfeift eine Kugel von links und reißt Ihnen das linke Ohr we Im nächsten Moment kommt eine Kugel von rechts und reißt Ihnen das rechte Ohr weg Was tun Sie nun zunächst?“—„Gar nichts, Herr Sergeant“, erwiderte der Rekrut,„Weil ich nichts mehr sehe!“—„Nanu“, wundert sich der Sergeant,„wieso sehen Sie nichts mehr? Sie haben mich, scheint's, falsch ver standen: Die Kugeln haben Ihre Ohren ge- troffen und nicht Ihre Augen!“„Na eben Herr Sergeant: Wenn ich keine Ohren mehr habe, rutscht mir der Helm doch über die Augen!“ 5 Ordnung und Unordnung 5 „Die Ordnung ist eine Freude der V. nunft“, so schrieb Paul Claudel einmal auf den Rand eines seiner Bücher,„und die Un- ordnung ist das Vergnügen der Einbildungs- 8 Rat, Natisnalcha-akter Audrey Hepburn, die längere Zeit Rom gefilmt hatte, wurde bei ihrer Rück Kehr nach den USA von einem New Vorker Reporter gefragt, ob es nach ihrer Ansicht grundlegende Unterschiede im Nationalcha- rakter zwischen Italienern und Amerika nern gäbe. a 5 „Natürlich!“ antwortete sie:„Die Auf- fassung beider Völker über die Qualitäten einer Tasse Kaffee!“ a 5 Spiel wie im Leben 5 Der amerikanische Dramatiker H Miller wurde über seine Pläne intervi und verriet einem Journalisten, daß er einem neuen Bühnenstück die drei letz Akte fertiggestellt habe, daß er sich je über den ersten noch nicht klar sei. Stück ist wie das menschliche Leben“, f läuterte er:„Das Unvorhergesehene ist fast immer der Anfang und nicht der Schluß!“ Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 22. Dezember 1959/ Nr. 295 Aus dem Polizeibericht: „Eigen- Finanzierung“ War erfolglos Nach dem Besuch einiger Nachtbars emp- Alden zwei junge Leute, 21 und 22 Jahre Alt, beide Bewohner eines Heims in der In- stadt, das Bedürfnis, sich Geld zu ver- n. In der Beethovenstraße motorisier- ten sie sich, indem sie einen Opel-Kapitän stahlen, mit dem sie dann zum Postamt 9 in der Oststadt fuhren. Dort stand der eine „Schmiere“, während der andere ein Fen- ster an der Rückseite des Gebäudes ein- schlug und einstieg. Er fand aber kein Geld und hatte obendrein das Pech, daß eine in der Nähe wohnende Frau den ganzen Vor- fall beobachtet und der Polizei mitgeteilt hatte. Zwei Funkstreifenwagen erschienen, und der eine Täter wurde am Tatort fest- genommen. Der andere konnte zwar zu- e l Wer farbig photographiert— wünscht sich einen 2 . Dia-Projektor J AKochleistungsgeräte von Agfa, Leitz, Liesegang ab 99, vollautomat. Projektoren ab 198, Bequeme Teilzahlung— Vorführung aller führen- den Modelle in unserem Projektions-Saal! 2 7 Le! R A Mannheims großes Sperialhaus 0 7, 5, Planken, ſel. 2 68 44/45 nächst entkommen, wurde aber auf Grund einer Personenbeschreibung in seinem Zim- mer aufgespürt und ebenfalls festgenommen. Zeugen gesucht Am Sonntag, nach 16 Uhr, ereignete sich auf der Kloppenheimer Straße ein schwe- ver Verkehrsunfall. Ein 30 Jahre alter Rad- fahrer wurde von einem Personenwagen angefahren und erlitt schwere innere Ver- letzungen. Er verstarb noch auf dem Wege ins Krankenhaus. Da die Schuldfrage noch nicht geklärt ist, bittet das Verkehrsunfall- kommando in L 6, 1, Zeugen, die zweck- mäßige Angaben machen können, sich mit zm in Verbindung zu setzen. Alles verspielt Der 29 jährige Arbeiter, der am 17. De- zember mit 670 DM verschwunden war(er hatte das Geld für einen Gast, den er in einer Wirtschaft der Innenstadt traf, ab- gehoben), wurde jetzt von der Kriminalpoli- zei festgenommen. Er gab an, das unter- schlagene Geld in einer einzigen Nacht ver- spielt zu haben. Nach dem Unfall getürmt Ein amerikanischer Personenwagen fuhr in der Nacht zum Montag auf der Friedrich- Ebert-Straße gegen einen Lichtmast, wobei erheblicher Sachschaden entstand. Offenbar Wurde der Fahrer nicht verletzt, denn er ergriff zusammen mit den übrigen Insassen des Fahrzeugs, farbigen Soldaten, die Flucht. Der beschädigte Wagen blieb an Unfallort zurlickc. 7 Ausbildung muß mit der Technik Schritt halten: Erste„Fernseh- Schule“ im Bundesgebiet Ab Ostern 1960 Mannheimer Berufsfachschule für Radio- und Fernsehtechnik/ Bereits über 200 Bewerber „Berufsfachschulen sind solche Schulen, die, ohne eine praktische Berufsvor- bildung vorauszusetzen, freiwillig im ganztägigen Unterricht, der mindestens ein Jahr umfaßt, zur Vorbereitung auf einen handwerklichen, kaufmännischen oder haus wirtschaftlichen Beruf besucht werden.“ So lautet die kultusministerielle Defi- nition für einen Schultyp, von dem es in Mannheim bereits zwei Institute gibt: Die Berufsfachschulen für das Kraftfahrzeug- und das Uhrmacherhandwerk. Ab Ostern 1960 wird Mannheim nun auch die erste Berufsschule für Radio- und Fernsehtech- nik in der Bundesrepublik besitzen, deren Errichtung in der Gewerbeschule IV(in C 6) der Gemeinderat am 24. November einstimmig billigte. In einem„MM“. Ge- spräch über diese Berufsfachschulen, die besonders in Baden eine führende Rolle in der Vorausbildung technisch begabter Jugendlicher spielen, erläuterten Karl Hering, Fachgruppenleiter der Mannheimer Elektro-Innung, und Dr. Heinrich Mengelberg, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Mannheim, das neue Projekt, das 62 500 Mark kosten wird. „Die Technik ist so kompliziert und diffe- penziert geworden, daß in manchen Berufen eine theoretische und praktische Voraus- bildung unerläßlich geworden ist“, erklärte Karl Hering, der den Plan einer„Fernseh- Schule“ schon fast seit zehn Jahren verfolgt und durch seine Tätigkeit als stellvertreten- der Landesgruppenleiter viele Voraussetzun- gen für ihre Verwirklichung geschaffen hat. Schule, Innung und Handwerkskammer arbeiten auf diesem Gebiet eng zusammen, um eine Einrichtung weiter auszubauen, die die erforderlichen Vorkenntnisse vermittelt, ohne die der Bewerber in seiner späteren Lehrzeit mit der Entwicklung heute kaum mehr Schritt halten kann. Welcher durch Aufträge überlastete Hlektromeister hat heute noch die Zeit, seinen Lehrlingen die Grundbegriffe seines Berufes beizu- bringen? Oft muß er sich selbst noch in die- sen ständig fortschreitenden Zweig moderner Zivilisation einarbeiten, um auf dem Lau- kenden zu bleiben. Und dies ist mit ein Grund, warum eine Fachschule für Radio- und Fernsehtechnik notwendig ist. Die Mannheimer Schule kann jährlich 30 Schüler ausbilden. In einer Aufnahmeprü- kung werden aus den volksschulentlassenen Bewerbern durch einen Intelligenztest die Besten ausgesiebt und ihre technisch-hand- werklichen Fähigkeiten und Anlagen ge- prüft. Gewerbeschul-Lehrkräfte und Prak- tiker teilen sich dann in die Ausbildung der in Arbeitsgruppen gegliederten Schüler. Das Unterrichtsprogramm umfaßt die Grund- begriffe der Elektrotechnik und eine hand- wWerkliche Ausbildung; besonderer Wert wird auch auf sprachliche Gewandtheit und sicheres Auftreten gelegt. Die Berufs-Fachschüler werden mit den Gesetzen und Regeln der Elektrotechnik quasi am„lebenden Objekt“ vertraut, weil sie die Wirkungsweise direkt und praktisch am Gerät studieren. Röhren mit Widerstän- den, Spulen und Kondensatoren werden im Werkstattunterricht selbst gebaut, und die Initiatoren der Schule erachten mit Recht die Freude an der Arbeit als einen sehr wesentlichen Ansporn:„Wenn der Bub heim kommt und sagt: Mutter, das Ding hat funk- tioniert, wird er mit neuem Eifer an die Sache Berangehen“, meint Karl Hering, Die handwerkliche Ausbildung befaßt sich mit Nur für Jugendliche unter 25 Jahren „Café der Jugend“ im CVJM. Jugendzentrum wurde eröffnet Am Sonntag, 18 Uhr, wurde ein soeben beendeter Bauabschnitt des CVI M- Jugend- zentrums in K 2, 10, seiner Bestimmung zu- geführt: Die Türen des„Cafés der Jugend“ ökkneten sich und liegen die ersten Gäste ein, denen zunächst eine Bedingung für den Einlaß gestellt wird, und zwar die, daß sie nicht älter sein dürfen als 25 Jahre. Zu- dem weist die charakterisierende Bezeich- nung„Café mit Niveau“ darauf hin, was man im übrigen von den Gästen erwartet und daß man sich vom Typ gewisser Eta- blissements distanzieren Will. Bevor jedoch die ersten eingelassen wurden, hatte sich die große Familie des „Christlichen Vereins junger Männer“ zu einer Adventsfeier im Saal des Jugendzen- trums versammelt und erhielt anschließend Gelegenheit, vor allen anderen die Atmo- sphäre des Cafés bei Kaffee und Kuchen kennenzulernen. Die Räume sind innen- architektonisch eine Schöpfung von Prof. Herta-Maria Witzemann, die die Ausge- staltung ihrer Stuttgarter Akademieklasse als Semesteraufgabe stellte und alles un- entgeltlich ausführen lieg. Die Räume sind intim und behaglich geraten; sie wirken it den verwendeten Naturfarben hell, hne übertrieben bunt zu sein. In zwei Stockwerken umfaßt das Café drei Räume, darunter einen für geschlossene Gesell- schaften. In seiner Eröffnungsansprache widmete der leitende CVI M- Sekretär, Horst-Klaus Hofmann, das Café der Mannheimer Ju- gend als Weihnachtsgeschenk. Er dankte allen, die an seiner Vollendung beteiligt waren, darunter dem Bauleiter Günter Meißner, und stellte Konditormeister Gün- ter Drischel als fachmännischer Leiter des neuen Cafés vor. Er wünschte, daß in den Räumen, die in Zusammenarbeit von er- fahrenen und von jungen Menschen ent- standen seien, auch die Vorurteile der Ge- nerationen gegeneinander verschwinden möchten. Auch das Programm, das man künftig den Gästen bietet, soll nicht fertig gelie- fert werden, sondern zum Teil auf Vor- schlägen und auf der Mitwirkung junger Leute basieren. Man denkt zunächst an die Verpflichtung von Tanz- oder Jazzbands und an Tanzgesellschaften, die im oberen Stockwerk stattfinden und den zu ebener Erde gelegenen Raum für das andere Pu- blikum verfügbar lassen. Der beim CVIM erprobte„Fünf-Uhr-Tee“ wird nun in die Caféräume verlegt. Im übrigen will man die Dinge sich mit der Zeit und organisch entwickeln lassen. Mit der Eröffnung des„Cafés der Ju- gend“ hat der Mannheimer CVJM einen großen Schritt in Richtung der Vollendung des Hauses getan, das am 20. März 1960— nach Einrichtung der Kegelbahn, der Turn- halle, des Dachgartens und eines Basket- ballplatzes— als völlig fertige Institutionen eingeweiht wird.-mann MRV„Amicitia“ ehrte Jubilare und Sieger Vorsitzender Rappenecker: Alle Im herkömmlich festlichen Rahmen ehrte der Mannheimer Ruder-Verein„Amicitia“ in diesem Jahr in seinem Bootshaus seine Jubi- lare und die Sieger der letzten Saison. In Seiner Festrede umriß der erste Vorsitzende gon Rappenecker das vergangene Vereins- jahr, in dem Zeitgewinne zum Sammeln und Ordnen aller Kräfte genützt worden seien. „Wenn auch die Reihen der Senioren und Junioren lichter werden“, betonte er,„so be- Zinnt aber die konsequente Jugendbetreuung Hereits Früchte zu tragen, wofür das gut be- züchte Wintertraining den ersten Beweis er- ringt.“ Für ihre Vereinstreue zeichnete Egon Rap- penecker mit anerkennenden und dankenden Worten Hans Götz(21 Steuersiege) und Otto Wilk(langjähriges Vorstandsmitglied), die dem Verein seit 40 Jahren angehören, mit der goldenen Ehrennadel, und Dr. Rudi Bosch (Vier facher Deutscher Meister, 58 Siege), Kurt Baumeister(fünf Siege) und Direktor Oswald Neumann— sie gehören der„Amicitia“ seit 25 Jahren an— mit d silbernen Ehrennadel aus. Georg Kiefer sollte für 50jährige Treue zur„Amicitia“ an diesem Tage die goldene Nadel des Deutschen Ruder- Verbandes er- halten. Er war aber leider erkrankt. Aus glei- Kräfte geordnet und gesammelt chem Grunde fehlten auch Josef Arzt und Harry Kuhrmeier, die beide seit 25 Jahren zum Verein gehören. Die diesjährigen Sieger ehrte der zweite Vorsitzende Dr. Hubert Flad. Die Aktiven starteten auf fünf Regatten und waren sechs- mal siegreich. Einen weiteren Sieg erkämpfte Eckhardt Zinck im Renngemeinschaftsachter Mannheim- Ludwigshafen. Erfolgreich war auch die„Amicitia“-qugend. Die qungruderer brachten nach gründlichem Training durch Bernhard Laube von sechs Regatten zwölf Siege(darunter drei Achter) und acht zweite Plätze ins Bootshaus am Neckar. Als Meist- ruderer wurden Karl Weniger(1551 Kilo- meter), Altherren-Ruderer Gerhard Ritter (960 Kilometer) und Hiltrud Kimpel(994 Kilo- meter) geehrt. Die Feierstunde verschönten das„Ami- eitial- Streichquartett Dr. Oskar Barber, Helmut Schreck, Peter Bünde und Stephan Muecik), das Duo Birgit Kobel(Flügel) und Helmut Schreck(Violine), Kurt Hochberger (Tenor), Fritz Hackl aß), Armin Thoma am Flügel und das Orchester„Rondos“, das im unterhaltsamen Teil des Abends zum Tanz aufspielte, bei dem Otto Lamads einige neue Versionen arrangierte. r- Löten, Drehen, Blechbiegen, Feilen und Ki- netik, und Fachmann Hering sieht— eine sehr interessante, wenn auch wissenschaft- lich noch nicht bewiesene These— das Sprachgefühl als idealen Mittler zwischen Mechanik und Elektronik an:„Wer den Wohlklang und die Harmonie der Sprache beherrscht, bringt meist auch alle Voraus- setzungen für einen guten Elektroniker mit. Denn der muß Einfühlungsvermögen haben und selbständig denken können.“ Wie diese Voraussetzungen beschaffen sein müssen, erklärt Karl Hering so:„Wir wollen so weit kommen, daß der Schüler nach einem halben Jahr in die Meßtechnik hinein- Wächst.“ Und diese Meßtechnik ist das A und O der Elektrotechnik.„Gegenüber modernen elektronischen Meßgeräten, die mit Differen- zen von Billionstel-Sekunden arbeiten, ist ein Mikrometer eine müde Angelegenheit.“ Diese Bernd Wolters 7 Hautspenden waren vergebens Fünf Monate nach einem schweren Labor- unfall in einem Ludwigshafener Industrie- betrieb ist am Montag der 193ährige Student Bernd Wolters aus Köln im Ludwigshafener Krankenhaus seinen gräßlichen Verletzungen erlegen. Um das Leben des Jungen zu retten, hatten über 200 Arbeitskameraden gesunde Haut gespendet, die nach einem komplizier- ten Verfahren übertragen wurde. Alle Be- mühungen waren jedoch vergeblich, da sich das Befinden des jungen Mannes am Wochenende hoffnungslos verschlechterte und schlieglich der Tod die qualvollen Leiden beendete. V. F. 3 „Aktion Gemeinsinn“: Ausländische Praktikanten sind an Weihnachten allein Bundespräsident Dr. H. Lübke, Bun- desansler Dr. Adenauer und Bundes- tagsprũsident Dr. E. Gerstenmaier, haben, wie wir am 8. Dezember berichteten, in Bad Godesberg zu Beginn des Advents, die „Akflion Gemeinsinn“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Aktion ist es, ddeu beizutra- gen, daß recht viele ausländische Studen- ten und Praktikanten— vor allem aus den Entwicklungsländern Afrika, Asien und Indien in den bevorstehenden weihnacktlichen Tagen in deutsche Fami- lien eingeladen werden. Mit dem Aufruf waren nicht nur die ausländischen Studenten, sondern auch die Prahticanten in der Industrie und Wirt- schaft gemeint. 26 000 ausländische Stu- denten und 7000 Praletikanten— letztere vorwiegend aus den Entwicklungsländern — gibt es zur Zeit in der Bundesrepublik. Unser Aufruf vom 8. Dezember hatte zur Folge, daß sich viele interessierte Bürger an das Sehretariat der Wirtschaftshoch- schule Mannheim gewandt haben. Nun sind aber durch die besonders industrielle und wirtschaftliche Struktur des Raumes Mannheim- Ludwigshafen bei uns beson- dere Verhältnisse gegeben. Es gibt 51 aus- ländische Studenten an der WH, I2 aus- ländlische Studenten an der Ingenieur- schule. Es gibt jedoch im Raum Ludwigs- hafen— Mannheim— Weinheim 220 aus- ländische Praktikanten. Ein Großteil von ihnen stammt aus den Entwieklungslän- dern. An der Spitze stehen Indien, Türkei, Iran, dann Arabien und Afrika. Diese Praktikanten, die hauptsächlich bei den Firmen Daimler-Benz, BBC, BASF, Bopp & Reuther und Lanz arbeiten, sind an Weihnachten nicht nur ohne Familie, allein, sondern auch ohne Beschäftigung. Wer einen solchen ausländischen Praktikanten zu Weihnachten ein- laden will, wende sich an den Club Graf Folke Berna dotte, Mannheim, D 4, 15.(Für Studenten ist, wie bereits gemeldet, das Akademische Auslandsamt der Wirtschaftshochschule zuständig.) Es wäre schön, wenn alle 283 Prakti- kanten und Studenten eine Einladung be- ed men. Das sollte weniger aus politischem Zweckdenhen geschehen, sondern vielmehr aus dem Wunsch heraus, Menschen, die in den Weinhnachtstagen fern von ihren Fami- hen sind, in unserem Land ein gastliches Heim und ein paar frohe, gesellige Stun- den zu bieten.-kloth 8 Wohin gehen wir? Dienstag, 22. Dezember Theater: Nationaltheater, Kleines Haus, 14.00 bis 16.00 Uhr:„Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack!“(außer Miete); 20.00 bis 22.45 Uhr:„Venus im Licht“ (Miete S, Halbgr. I, freier Verkauf); Keller- theater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Das Apostelspiel“; Städtische Bühne Heidelberg, 20.00 bis 22.15 Uhr:„Zwei Herren aus Verona“ Dienstag- Miete, Dienstag-Miete- Schauspiel, freier Ver- Kauf). 5 Filme: Planken, Großes Haus:„Freddy unter fremden Sternen“; Kleines Haus:„Diebe haben's schwer“; Alster:„Kintopps Lachkabinett“,„Der Vagabund und die Gerechtigkeit“; Schauburg: „Kopf hoch— Brust raus“; Scala:„Dornröschen und der Prinz“; Capitol:„Das tödliche Netz“; Alhambra:„Laß mich am Sonntag nicht allein“; Universum:„Alt Heidelberg“; Kamera:„Wenn die Flut kommt“; Kurbel:„Die Rächer von Mis- souri“; Palast:„Dicke Luft und heiße Liebe“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Draufgänger nach vorn“; hochempfindlichen Geräte kosten die Berufs- Fachschule allein 40 000 Mark Nach dem Jahr in der Berufsfachschule beginnt dann die gesetzlich vorgeschriebene dreieinhalbjährige Lehrzeit. Arbeitnehmer- organisationen wandten sich gegen diese Re- gelung mit dem Argument, durch die Fach- schule entstehe praktisch eine viereinhalb- jährige Lehrzeit, den Lehrlingen gehe ein ganzes Jahr und damit der(höhere) Facharbeiterlohn verloren. Die Handwerks- kammer, die um die formale Lehrzeit von dreieinhalb Jahren juristisch nicht herum kann, hat sich daraufhin bereit erklärt, Ab- solventen der Berufsfachschule vorzeitig zür Gesellenprüfung zuzulassen; die Lehr- meister werden im Lehrvertrag durch eine Sonderklausel verpflichtet, ihre Lehrlinge in solchen Fällen früher„freizugeben“. Bis jetzt haben sich für die„Fernseh- Schule“ in C 6 bei Direktor Immenschuh(Ge- Werbeschule IV) schon über 200 Bewerber ge- meldet, die an Ostern in die Elektronik„ein- steigen“ möchten. Dreißig davon nur werden das Rennen machen, denn es gibt in Mann- heim noch nicht mehr Meisterbetriebe, die die spätere Ausbildung übernehmen können. Interessant: Unter den Anwärtern auf Matt- scheibe und UR W- Schaltung sind auch einige Mädchen, die natürlich die gleichen Chancen haben, wie ihre männlichen Kollegen.„Die haben oft viel mehr Fingerspitzengefühl“, meint Karl Hering, und werden deshalb be- stimmt nicht nur wegen ihrer schönen Beine angenommen, wenn sie etwas können Bei der stürmischen Weiterentwicklung der Elektrotechnik und beim Strukturwandel im gesamten Handwerk Or. Mengelberg: „Nächstes Jahr werden wir vielleicht schon das Farb-Fernsehen haben“) ist eine solche Fachschule von nicht zu unterschätzendem Wert. Daß Mannheim das erste solche Insti- tut im Bundesgebiet haben wird, ist ein Be- Weis für seine Fortschrittlichkeit und sein Streben nach qualitativ einwandfreien Ar- beitskräften, durch das es sich einen Namen gemacht hat und von dem Industrie und Handwerk gleichermaßen profitieren. Die Tendenz geht dahin— und wird auch in an- deren Zweigen der Technik auf die Dauer notwendig werden— weitere Fachschulen zu schaffen für Berufe, die heute immer größere Anforderungen stellen und von der Pike auf gelernt werden müssen. Eine dieser„Piken“ sind die Fachschulen, deren Absolventen in Wenigen Jahren bestätigen können, daß das Handwerk auch im Zeitalter der Industrie seinen berühmten„Goldenen Boden“ nicht verloren hat. H. W. Beck Richterliche Vernehmung: Simuliert Schmelzinger? Erinnerung angeblich getrübt Auch bei seiner ersten richterlichen ver- nehmung am Wochenende blieb der 21jäh⸗ rige Hilfsarbeiter Werner Schmelainger (micht wie irrtümlich berichtet Schmelzen berger) aus Seckenheim, der in der Nadit von Freitag auf Samstag eine 33 Jahre alte Prostituierte aus der Gutemannstraße 17 mit einem Damenstrumpf strangulierte, würgte und schlug, bei der Version, er wisse von nichts. Wie in der fraglichen Nacht vor der Kriminalpolizei im Polizeipräsidium, 80 machte er auch jetzt die gleichen Ausflüchte: Er habe unter Alkohol gestanden und könne sich an die Ereignisse nicht mehr erinnern. Das teilte gestern Erster Staatsanwalt Karl Müller mit, in dessen Zuständigkeitsbereich der versuchte Raubmord fällt und der die Anklagebehörde auch bis zum Ende vertre- ten wird. In diesem Zusammenhang wurde be- kannt, daß der ebenfalls 21 Jahre alte Klaus Schwichtenberg aus Oftersheim, der am 29. August die 35 jährige Prostituierte Ruth Ein Blitzgerät das wichtige Zubehör für den tortschrittlich. Photoamateur. für Kolbenblitze ab 7,50 Dlektronenblitze, in moderner, nandlicher Form und einfach- ste Bedienung ab 138, Kamera-Tausch — Bequeme Teilzahlung Mannheims groges Spezlalh aus 0 7, 5, Planken, Tel. 2 68 44/43 Heinze ermordet hat, auf Antrag der Staats- anwaltschaft gemäß 5 81 der Straf- Prozeß- Ordnung vom Gericht vor drei Wochen zur Untersuchung seines Geisteszustandes in das Psychopatrische Landeskrankenhaus Wies loch eingeliefert wurde. Da diese Unter- suchung nicht länger als sechs Wochen dauern darf, wird Schwichtenberg im Januar in das Mannheimer Landesgefängnis zu- rückgebracht werden. Die Staatsanwaltschaft wird alsdann die Anklageschrift fertigstel- len, so daß mit der Hauptverhandlung im Laufe der nächsten Schwurgerichtsperiode — möglicherweise schon im Februar— ge- rechnet werden kann.* Winterfeier und würdige Altmeister-Ehrung In der Amicitia-Gaststätte ließ es die Fleischerinnung an nichts fehlen 8 4 A Seschmückten Sagal* eitia-Gaststätte AA end l 928 K jeder der Fleischerinnung zu ihrer alljährlichen Weihnachtsfeier, in deren Rahmen auch sechs neue Altmeister geehrt wurden. Für 112 ältere Mitglieder, die kein Geschäft mehr besitzen, wurden Geschenkpakete mit Sekt und Lebensmitteln verschickt, die Anwesen den wurden reich bewirtet. Der Zweck der Feier war, den passiven Mitgliedern und deren Angehörigen Gelegenheit zu geben, sich in ein paar besinnlichen Stunden wie- derzusehen und Gedanken oder Erinnerun- gen auszutauschen. An Unterhaltung fehlte es nicht. Der erste Teil der Feier war dem nahen Weihnachtsfest gewidmet; Obermeister Schließmann begrüßte die Gäste, unter ihnen Bürgermeister Graf, und besonders die„neuen“ Altmeister mit einigen Gedan- ken zur Weihnacht, und Sieglinde Grahm trug ein Gedicht(„ Christnacht“) vor. Ni- veau hatten die Liedvorträge von Karl Winkler, der mit seinem tiefen Baß be- eindruckte. Gründliche Schulung und stimm- liches Einfühlungsvermögen verriet erneut der Sängerchor der Fleischerinnung unter Leitung von Musikdirektor Otto Bausen- Hardt. Der Dritte im Bunde der Unterhalter War das fleißig und mit großem Repertoire aufspielende Orchester Pitsch, das die„Lük- ken“ im Programm auszufüllen hatte. Im zweiten Teil wurden nach feierlicher Musik und zwei kraftvoll gesungen in Lie- dern des Sängerchors die sechs Slebzigjüh- rigen vorgestellt, die von Obermeister Schliebmann zu Altmeistern ernennt wur- den. Reinhard Görlinger, Eugen Eil maier, Friedrich Korn, Friedrich Laub, Wilhelm Siefert und Karl Schleh erhielten nach einer Im kestlich kürzen Würdigung ihrer Lebensarbeit durch den Obermefsfer re Ernennungsürfunden Ausgehändigt. Schließmann dankte innen für ihre Berufstreue und ihre Aufbauarbeit nach dem Kriege, und anschließend gab es für den Fotografen noch einige Gruppen- aufnahmen zu knipsen. Nach einem gemein- samen Nachtessen, von einigen Mädchen im dritten Lehrjahr serviert, blieb man noch eine ganze Weile geinütlich beisammen UI. Müll-Direktiven für die Feiertage Das städtische Tiefbauamt teilt mit:„Die vor uns liegenden Festtage bringen der Müllabfuhr durch den erheblichen Mehr- anfall an Abfällen aller Art zusätzlich Abeit. Diese fällt um so mehr ins Gewicht, als durch die Feiertage Arbeitsschichten ausfallen. Das Tiefbauamt hat daher alle Maßnahmen getroffen, um die Schwierig- keiten zu meistern. Es werden Ueberstunden geleistet und die letzten Reserven an Fahr- zeugen kommen für die zusätzliche Arbeit zum Einsatz. Wir werden den Müllabfuhr in diesen Tagen trotz aller getroffenen Maß- nahmen jedoch nicht bewältigen können, Wenn Uns die Bevölkerung nicht bei unse- ren Bemühungen unterstützt.“ Dazu erläutert die Behörde: 1. Müll- tonen nicht mit großen Kartons Packpapier oder sonstigen sperrigen Dingen achtlos Vollstopfen; 2. Sperrige Abfallgüter mög- lichst zerkleinern; 3. Alles verbrennen, was sich irgendwie verbrennen läßt; 4. Nach Möglichkeit Kartons usw,. nicht gerade zwi- schen den Festtagen zur Abführ bereit- stellen. 02 „Lallehaag“ inspizierte seine Garde Ansprachen, Beförderungen und Stärkung im Feudenheimer„Schwanen“ Kritischen Auges und nach gestrengem Zeremoniell musterte in diesem Jahr als erster der Mannheimer Karnevalsvereine der Feudenheimer„Lallehaag“ im„Schwanen“ seine uniformierten Heerscharen für die kommende Kampagne. Mit Pfeifenklang und Trommelschlag unterstrich der Spielmanns- zug des THW ohrenbetäubend, wie sehr er gewillt ist, dem„Lallehaag“ in diesem Jahr den Marsch zu blasen, nachdem die bisheri- gen Spielleute des Turnvereins zuviel Fuß- volk an die Bundeswehr abgeben mußten. Einen exakten Eindruck hinterließen auch die strammen Gardisten mit ihren Preußen Königs-Lieblingslängen und anmutig, wie es ihnen zukommt, standen auch die adretten Funken in ihren schmucken Uniformen durchaus ihren Mann. Sich stolz in die Brust werfend und den ängstlich gezückten Rot- stift aufkatmend wieder ins schwarze Buch steckend, vernahm Gardeminister Lothar Tremmel aus seines Präsidenten Munde:„Es gibt nichts zu beanstanden.“ Mit markigen Worten und lächelnder Miene ermunterte dann Präsident H. Kunz- mann seine Heerscharen. Besonders legte er ihnen an ihre karnevalistisch zuckenden Herzen, sie möchten einer Weiteren Mann- heimer Prinzessin, die der„Lallehaag“ in diesem Jahr offerieren will, den ihr ge- bührenden Platz in der Reihe der gekrön- ten Häupter erobern. Anschließend regnete es Beförderungen: Wolfgang Klein wurde General der Reserve, Horst Kreft Oberstleutnant, Lothar Heinrich Hauptmann, Hans Schramm, Werner Klien und Karl Werner Leutnant und Klaus Baum- busch Spieß. Bei den Funken kletterten Gaby Seib zum Oberst, Maria Herchenröder zum Hauptmann und Christel Ratke zum Leut- nant. Als neues Tanz-Mariechen stellte sich Inge Baumann blondgelockt und gerten- schlank vor. Der Tanz der Funken(Schule Ungeheuer) erfreute Präsident nd Gäste; stolz auf ihre artig defllierenden Mädchen War auch mit Recht die rührend-sorgende Gardemutter Susie Ratke. Tamara Thückardt zeigte einen Puppentanz. Die mittlerweile appellmüde Garde stärkte sich dann vom strapaziösen Dienst und für die Kampagne mit einem zünftigen Garde- essen aus„Schwanen“-Faß und-Küche. Gut genährt erwartet sie den ersten heißen Strauß Sto 1 rut jun Fol. lick for ruf T dig gro ste! die geb sta nis fra Wen Von net der das ger Ste But nis der 12 trübt en Ver- 21jäh- elzinger melzen- Nacht hre alte 17 mit würgte sse von vor der um, 80 Hüchte: 1 könne innern. t Karl bereich der die vertre- de be- e Klaus fler am te Ruth iN rat- für den amateur. ab 7,0 oderner, einfach- ab 138, zahlung pezlalh dus 268 44/5 e Staats rozeg- ien zur in das Wies⸗ Unter- Wochen Januar is Zu- schaft tigstel· ing im beriode — ge- * ing en durq nden innen Harbeit gab es uppen⸗ emein- hen im 1 noch . t:„Die en der Mehr- qätzlich wicht, lichten T alle vierig- unden Fahr- Arbeit Uhr in Maß- önnen, unse- Müll- papier ichtlos mög- „ Was Nach Zwi- ereit- 0 n“ LJann- g“ in ge- krön- ngen: serve, inrich Klien aum- Gaby zum Leut- sich rten- chule läste; chen ende gardt ärkte 1 für de- iBen Sto Nr. 295/ Dienstag, 22. Dezember 1959 MANNHEIM — Seite 3 Seit Freitag vermißt 1 Wer sah Klaus Six? Seit Freitag, den 18. Dezember 1959, ge- gen 20.30 Uhr, wird der 19 Jahre alte Klaus Six aus Mannheim vermißt. Er leidet an seelischen Depressionen; Selbsttötung kann nicht ausgeschlossen werden. Six ist etwa 1,80 groß und sehr schlank. Weitere Merk- male: hohe Kopfform, dünnes, links ge- scheiteltes Haar, bleiche Gesichtsfarbe, hohe Stirn, dunkelbraune Augen, etwas dicke Nase— angeschwollen durch Nasenopera- tion— großer Mund, starke Unterlippe, weiße vollständige Zähne, senkrechtes Kinn, Gang und Haltung etwas nach vorn ge- beugt. Er trägt eine schwarze Hornbrille und spricht schriftdeutsch. Er trug zuletzt einen dunkelgrauen, zwei- reihigen Wintermantel, graue Hose, einen etwas helleren Sakko, graues Oberhemd, schwarz-weiß gemusterte Krawatte, wei⸗ ßes Unterhemd, weiße lange Unterhose, vermutlich schwarze Socken und schwarze Halbschuhe. Wer hat Klaus Six nach seinem ver- schwinden gesehen und kann über seinen Aufenthalt Angaben machen? Sachdienliche Hinweise, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet die Kriminalpolizei, Auswertungsabteilung, Te- lefon 58041, App. 260, bei Nacht 261. 0 Kleine Chronik der großen Stadt SBZ-Flüchtlinge trafen sich zur Jahresfeler Der Kreisverband Mannheim der So- Wjetzonen-Flüchtlinge hatte heuer zur Jah- resfeier ins„Eichbaum- Stammhaus“ ein- geladen. Kurt Dittmann, der erste Vorsit- zende des Verbandes, begrüßte die Anwesen- den und lobte die Hilfsbereitschaft der In- dustrie, der Stadtverwaltung und der cari- tativen Organisationen. Besonders erwähnt wurde in diesem Zusammenhang auch die Arbeiterwohlfahrt. Weitere Redner waren die Stadträte Kirsch(SPD) und Dr. Bruche (DO). Nach dem offiziellen Teil rückte eine Kapelle an, die zu Tanz und Unterhaltung aufspielte; außerdem überraschte der Vor- stand der SBZ-Flüchtlinge mit einer vor- weihnachtlichen Bescherung. 0 Drei MWM-Lehrlinge erhielten Stipendien Zu einer vor weihnachtlichen Feierstunde versammelten sich die MWM.- Lehrlinge im Musensaal. Unter den Ehrengästen sah man Direktor Vielmetter, München, und Prof. Dr. Schachtschabel. In einer kurzen Ansprache lobte Direktor Benteler die Leistungen der Lehrlinge und überreichte an drei junge Facharbeiter Stipendien für ein Studium an DO; erweitert Fortbildungskurse Bilanz und Ausblick beim alljährlichen Jahresabschlußabend Zum Abschluß des dritten Trimesters beim Berufsfortbildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes trafen sich, wie das jedes Jahr geschieht, das Kuratorium und der Lehrkörper zu einem zwanglosen Bei- sammensein im„Habereckl am Ring“. Man unterhielt sich bei Speis' und Trank und man zog die Bilanz der Arbeit des vergange- nen Jahres. Es gab Erfreuliches zu berichten. Die Zahl der Teilnehmer an den Kursen stieg 1959 auf etwa 1500 Personen gegenüber etwa 1200 im Jahre 1958. Auch wurden vor allem die Freizeitkurse im letzten Jahr er- weitert, da sich dafür ein großes Interesse zeigte.(Ein Mehrzugang an Interessenten von 40 Prozent im letzten Lehrabschnitt.) In seiner Begrüßung dankte Ortsausschußvor- sitzender Karl Schweizer den Lehrern für ihre uneigennützige Arbeit und regte zum Erfahrungsaustausch und zur Besprechung des neuen Programms für den nächsten Lehrabschnitt an. „Der beste Facharbeiter wird auch der beste Gewerkschaftler sein.“ Mit dieser Fest- stellung umrigß Hans Nehls das Interesse, das die Geerkschaft an einer guten Be- rufsausbildung ihrer Mitglieder haben muß. Die Betriebsräte werben daher unter den jungen Leuten in ihren Betrieben für die Kurse, die den Teilnehmern Sicherheit, Er- folg und Aufstieg im Arbeitsleben ermög- lichen sollen. Da an sie besonders hohe An- forderungen gestellt würden, seien die Be- rufsfortpildungskurse für die Kandidaten Mr Lehrabschlußprüfung geradezu notwen- dig; diese stellen denn auch einen besonders grogen Anteil der Teilnehmer. Die Kurse stehen jedoch allen Interessenten offen und die Kursgebühren sind auch bewußt niedrig gehalten. Im vergangenen Jahr hatten die Fächer Kurzschrift und Maschinenschreiben den stärksten Zuspruch, auch Algebra, die tech- nischen Kurse und Englisch waren sehr ge- tragt. Das neue Programm sieht eine Er- weiterung vor allem der Freizeitkurse vor. Von besonderer Bedeutung im gewerk- schaftlichen Raum ist der im letzten Jahr neueingeführte Kurs über neues Recht in der Rentenversicherung. Im einzelnen sieht das Programm für den nächsten Lehrab- schnitt, der am 8. Januar 1960 beginnt, fol- gende Kurse für Beruf und Freizeit vor: Stenographie(als Fortsetzung Eilschrift), Buchführung, Maschinenschreiben, Rechen- schieber-Rechnen, technisches Rechnen, tech- nisches Zeichnen, Algebra, neues Recht in der Renten versicherung, Französisch, Eng- lisch,„Gutes Deutsch in Wort und Schrift“; für Facharbeiter: Vorbereitungskurs zur Metall-Facharbeiterprüfung, Kurs für Ma- schinensetzer; Freizeitkurse: Hausfrauen Nachmittage und Abendkurs im Schnitt- zeichnen und Zuschneiden, Kosmetik für die berufstätige Frau, Ausgleichsgymnastik für Mädchen, Frauen und Mütter, und schließ- lich noch zwei Kurse über„Kleine Repara- turen am Auto“. Die Kurse werden im all- gemeinen abends nach Feierabend abgehal- ten und sind somit für jedermann zugäng- lich. Li. Straßenbahn- und Busverkehr an den Feiertagen Am 24. Dezember wird der Betrieb der Straßenbahn- und Omnibuslinien 7, 23 und 65 um 19 Uhr, der Linie 55 um 19.30 Uhr und der Linien 1, 2, 5, 10 und 79 um 20 Uhr eingesfellt. Ab 19 Uhr fahren die Linien 3, 4, 16, 25, 53, 61 und 63 in Abständen von 30 Minuten, die Linien 71, 73 und 75 in Ab- ständen von 40 Minuten, die Linie 51 zwi- schen Waldhof und Sandhofen-Wald über Schönau in Abständen von 30 Minuten und zwischen Sandhofen und Sandhofen-Wald in Abständen von 60 Minuten. Der letzte Omnibus der Linie 55 nach Kammerschleuse über Luzenberg fährt 19.30 Uhr ab Kur- pfalzbrücke. Die Linien 6, 12, 17, 24 und 26 verkeh- ren zusätzlich von Betriebsbeginn durch- gehend bis 16 Uhr. Die Linie 57 verkehrt von Betriebsbeginn bis 1145 Uhr wie mon- tags bis freitags, dann wie an Samstagen bis Betriebsschluß. Die Fahrpläne sind tags- über im wesentlichen auf den Samstags- betrieb abgestimmt.. Im Rhein-Haardtbahn-Betrieb fallen am 24. Dezember die Züge 16.36, 16.46 und 18.19 Uhr und die Omnibusfahrten 17.05, 18.05 und 18.50 ab Mannheim(Collinistraße) aus. Dafür verkehren ab Collinistraße die Züge 12.30 und 13.50 Uhr nach Bad Dürkheim und ein Omnibus 14.20 Uhr über BASF nach Bad Dürkheim. Die Einsatzzüge ab BASF sind auf die Zeit zwischen 14.15 und 14.50 Uhr vorverlegt. Am 25. und 26. Dezember verkehren die Straßenbahnlinien, mit Aus- nahme der planmäßig fahrenden Linie 4, bis 8 Uhr in Abständen von 30 Minuten und dann erst nach dem üblichen Sonntags- Fahrplan. Die Omnibuslinien verkehren unverändert wie an Sonntagen. Sämtliche Spät- und Frühwagen fahren an allen Ta- gen planmäßig. Weitere Auskünfte erteilen die Schaffner und die Verkehrsaufsicht. einer Ingenieurschule. Direktor Benteler be- merkte in diesem Zusammenhang, daß es mehr als bedauerlich sei, daß die Hoch- schulen, die Zahl der Studierenden begrenzen müßten. Die drei letztjährigen Stipendien- Inhaber konnten bislang ihr Studium noch nicht aufnehmen. Schließlich überreichte Ausbildungsleiter Ing. Schellhammer eine Anzahl Buchpreise an besonders eifrige Lehrlinge. Den einleitenden Ansprachen und Ehrun- gen folgte ein besinnlicher Teil, der vom Lehrlingschor und einer Musikgruppe unter Alfred Huber und dem MWM- Doppel- qduartett unter Friedel Belzer bestritten wurde. Im Mittelpunkt stand ein Advents- spiel, aufgeführt von Lehrlingen. Den letzten und heiteren Teil bestritt dann eine temperamentvoll spielende Lehr- lings-Combo, das Doppelquartett und Sankt Nikolaus. Ein jugendlicher Ansager führte bravourös durch das Programm. h- Nikolausfeier zu Pferd beim Reiterverein Das Weihnachtsreiten und die sich an- schließende„Nikolausfeier der Pferde“ ist beim Mannheimer Reiterverein Tradition. Am Sonntagnachmittag versammelten sich einige hundert Pferdeliebhaber in der Reit- bahn bei den Rennwiesen. Zuerst zeigte die Jugend im Schulreiten und Springen, was Weihnachtsgrüße koch zu Roß: Der Nikolaus und Reitlehrer Pausch. Bild: B& N sie das Jahr über gelernt hat, dann kamen die Amazonen mit einer sehr gut gerittenen Quadrille und schließlich die ganz Sattel- festen einer bravourösen Springqua- drille. Beifall fand auch die Dressurvorfüh- rung von Reitlehrer Paul Pausch auf dem Schimmelwallach„Ramses“. Er zeigte Aus- schnitte aus der olympischen Dressur und in bestechender Manier die Künste der spa- nischen Reitschule. Zwischendurch entbot der zweite Vor- sitzende Dr. K. H. Karcher den weihnacht- lichen Willkommensgruß, wobei er besonders Ober bürgermeister Dr. Hans Reschke und dessen Gattin für ihre Teilnahme an dieser Stunde dankte. Dank sagte er auch allen Helfern und Mitarbeitern sowie allen Rei- terinnen und Reitern, die dem Verein zu Ansehen und Achtung verholfen haben. Dann kam der Nikolaus. Die Pferde be- kamen Brot und Zucker, die Kinder nette Ueberraschungen. Eine besondere Würdi- gung erfuhr der 80jährige Pferdepfleger Peter Müller, der trotz seiner schweren Krankheit gekommen war. Mit einer Teestunde im Weinzimmer des Rosengartens wurde die Feier beschlossen. mit Marples Neue Lehrkräfte für Wirtschafts hochschule Der Finanzausschuß des Landtags hat dem Vorschlag der Regierung zugestimmt, für die Wirtschaftshochschule Mannheim die Stellen eines Oberassistenten für empirische Soziologie und von zwei wissenschaftlichen Assistenten für die Lehrstühle für Betriebs- wirtschaftslehre und Finanz wissenschaft be- reitzustellen. 0 AWO- Weihnachtsfeier für 100 Rentner Ueber 100 Rentnerinnen und Rentner fei- erten im Saal der Mädchenberufsschule Weihnacht. Mit viel Liebe, Fleiß und Phan- tasie waren die Tische gerichtet. Die Leiterin der Schule, Frau Direktor Dolch sowie Lehrerinnen und Schülerinnen hatten wie die Heinzelmännchen gearbeitet, um den Saal recht feierlich zu gestalten. Stadtrat Esser begrüßte die Gäste, darunter auch Landtagsabgeordnete Lena Maurer, Stadt- rätin Gleisberg und Stadtrat Karl Maier. Musikstücke, Gedichte und Weihnachtslieder folgten. Bei Kaffee und Christstollen ver- gingen die Stunden wie im Fluge. Zum Schluß bekam jeder noch eine gute Flasche Wein und einen Beutel mit Wurst, Schoko- lade und anderen nahrhaften Dingen mit nach Hause. 0 Britischer Verkehrsminister besichtigt Mannheimer Rheinbrücke Der britische Verkehrsminister Ernest Marples traf zu einer mehrtägigen Besich- tigungsreise in der Bundesrepublik ein. Er ist besonders an erfolgreichen Beispielen für die Lösung des Parkproblems in den großen Städten, am Autobahnbau und vor allem an neuen Brücken interessiert. Sein Besichti- gungsprogramm sieht Aufenthalte in Köln, Koblenz, Bingen, Mainz, Frankfurt, Stutt- gart und Mannheim- Ludwigs hafen vor. Anschließend verbringt Marp- les vor einer ähnlichen Studienreise in die Vereinigten Staaten noch einige Tage in Paris, um einen Eindruck von dem Erfolg der„Blauen Zone“ in der französischen Hauptstadt zu gewinnen, mit der das Pro- blem der Dauerparker gelöst werden soll. Der genaue Termin für den Besuch Minister in Mannheim war gestern noch nicht bekannt. dpa IW. Qberbavern. Vergnügen für alte Leute Vorweihnachts freuden Jedes Jahr vor Weihnachten ruft der Besitzer des Stimmungslokals„Oberbayern“ am Gockelsmarkt, Carl Heggengruber, beim Wohlfahrtsamt an:„Bitt' schön, schickens mir 100 alte Leuteln für a Weihnachtsfeier.“ Auch dieses Jahr wurden wieder hundert Rentner und Bedürftige überrascht, die bei „Berlinern“ und Kaffee der Dinge harrten, die da kommen sollten. Bald war die Stim- mung ausgezeichnet, und die alten Herr- schaften hatten ordentlich zu lachen, denn auf dem Podium produzierte sich die Ka- pelle Franz Assel, die jedes Jahr um die Weihnachtszeit im„Oberbayern“ gastiert, mit urwüchsigem Gemüt. Die„Glocken von PEFC—TTCT(TTCT—Vww—V—VdVꝗVwãegmmbꝛd Alle Aufnahmen pas. Portrait · Hochzeit · Festlichkeiten schnell und erstklassig von Kurpfalzbrücke Toto hase, 11. Telefon 2 21 46 e Bayrisch-Zell“ erklangen in Gestalt eines Sortiments klangvoller, und mehr oder we- niger sogar klangreiner Kuhglocken, und auch einige andere bekannte Lieder wurden auf diese originelle Weise„geläutet“. Leb- haft wurde die Stimmung, als der Kapellen- Boß in Seemannskluft und wallendem Grau- bart eine für einen Bayern verblüffend gut gelungene Hans-Albers-Parodie zum besten gab und mit dem Fernrohr sehnsüchtig nach einem Humpen kühlen Bieres Ausschau hielt. Als dieser endlich seinen Weg zum Podium fand, erholte sich der vorüberge- hend denaturierte Bayer bei einigen deftigen Spähen von der ungewohnten Rolle. Wie gesagt, die Stimmung war heiter und fröhlich, die alten Leute konnten für einige Stunden wirklich die Sorgen und Nöte ihres Alltags vergessen. Und damit die Freude ein wenig länger anhalte, bekam jeder Gast beim Abschied einen Korb Süßigkeiten und eine Flasche Wermut mit auf den Weg. Es war das drittemal, daß der Bayer Carl Heg- gengruber alten Leuteln ein solches Vor- weihnachtsvergnügen bereitete. Oefters konnte es nicht sein, denn seit genau drei Jahren besteht sein„Oberbayern“ in Mann- heim. Li Gemeinsamkeit an schweren Tagen Weihnachtsfeier des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden „Gemeinsamkeit ist das, was die alten Leute brauchen und was wir mit unserer Weihnachtsfeier pflegen“, sagte am Montag- nachmittag Gertrud Köpfer, die Vorsitzende der Mannheimer Ortsgruppe des Zentral- verbandes der Arbeitsinvaliden, Sozialrent- ner, Kriegsbeschädigten und Witwen Deutsch- lands ihren bei Kaffee und Kuchen ver- sammelten Mitgliedern, Die Kleinen knüpf- ten an das Weihnachtsfest mancherlei Er- Wartungen, die manchmal nicht erfüllt wer- den könnten. Die Alten aber dächten an den Festtagen an die Vergangenheit zurück und fragten sich, was ist von dem, was wir im Leben erhofften, in Erfüllung gegangen. Der Zentralverband wolle den alten Menschen über diese schweren Tage hinweghelſen. Gertrud Köpfer forderte ihre Mitglieder da- zu auf, einen Alleinstehenden über die Feier- tage einzuladen und bat die Alleinstehenden, das Fest miteinander zu verbringen. Gertrud Köpfer verteilte an die über 75 jährigen Mitglieder ein Geschenkpaket mit Wein, Kaffee oder Eßgwaren, und selten sah man solch große Freude über bescheidene Geschenke, wie an diesem Nachmittag. Die Vorsitzende dankte den Geschäften in der Innenstadt und in den Vororten für die Spenden, durch die es möglich geworden ist, die Alten zu beschenken, Spenden, die wirk- lich in die richtigen Hände kamen. Weiter wurden die Mitglieder geehrt, die sich um die Vorbereitung der Weihnachtsfeier ver- dient gemacht hatten. Auch auf der Weihnachtsfeier wies die Vorsitzende auf die Forderungen hin, für die sich der Zentralverband einsetzt. Trotz der Rentenreform gebe es noch Renten- empfänger, die unter 100 DM Monats-Rente beziehen. Das seien Renten, von denen men nicht leben könne. Die Leute gingen, viel- leicht aus falscher Scham nicht zum Wohl- fahrtsamt, wenn sie vor Monatsende mit ihrer Rente am Ende seien. Gertrud Köpfer appellierte an die Bundesregierung, bei künftigen Erhöhungen auch an die kleinen Renten zu denken. 0 Arö. 7 Das Reiß, Museum und die Kunsthalle sind am 24. und 25. Dezember sowie an Sil- Vester geschlossen. Am 26 Dezember und am 1. Januar sind sie von 10 bis 17 Uhr durch- gehend geöffnet. Die Ausleihe bei den Volksbüchereien in U 3, 1 sowie sämtliche Zweigstellen sind vom 24. Dezember bis einschließlich 3. Ja- nuar geschlossen. Die Fahrbüchereien neh- men ihren Dienst am 7. Januar wieder auf. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 sc 912 bis zur Originalflasche SC NATURU naturreinen Selct Es ist ein neuer, schöner Brauch, zu festlichen, freudevollen Anlässen SC NATUR zu trinken. Ein Brauch, der in unserer Zeit entstand und von Menschen gepflegt wird, die Natürlichkeit lieben. SC NATUR dieser Sekt voll Rasse, Blume, ſemperament- ist naturrein. die Natur bewahrt: vom köstlichen Saft der Reben, dem naturreinen, sorgfältig ausgewählten Wein, Zum Fest der Freude- ein Geschenſt der Freude: Hier blieb DM 5.90 f 1/1 Flasche. inkl. Sektsteuer ö 2 Generalvertretung für den Bezirk 2 5 Mannheim: Wekerle& Schiffer, 3 Catlstuhe, Seubertstraße 6, Tele- 2 fon: 60040. 5 * 5 8 2765. 5 uOoRGEN Nach langer schwerer Krankheit verstarb heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- Vater, Großvater und Urgroßvater, Herr Otto Olbert im Alter von 83 Jahren. Mannheim, den 21. Dezember 1959 Kobellstraße 27 In stiller Trauer: Lina Olbert geb. Baust und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 23. Dezember 1939, um 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein Mann, Herr Wilhelm Heinrich Bierwirth unerwartet durch Herzschlag aus dem Leben geschieden ist. Mhm.- Käfertal, den 20. Dezember 1959 Auf der Vogelstang 34 Frau Leni Bierwirth Beerdigung: Mittwoch, den 23. Dezember, 15.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Dlenstag, 22. Dezember 1959/ Nr. 298 —— Der Herr über Leben und Tod hat am Samstag, 19. Dezember, unseren langjährigen Kirchenältesten, Herrn Ludwig Keller im Alter von nahezu 79 Jahren aus diesem Leben abgerufen. Der Aeltestenkreis an der Hafenkirche Ev. Pfarramt Pfarrer Ernst Baier Beisetzung: Mittwoch, 23. Dez., 8.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester Schwägerin und Tante, Frau 5 Magdalena Klier geb. Neumeyer ist heute nach langem schwerem Leiden plötzlich und unerwartet, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 57 Jahren Plötzlich und unerwartet verschied am Sonntagnachmittag unser geehrter Plötzlich und völlig unerwartet verstarb infolge Herz- infarkt mein innigstgeliebter Mann, mein lieber Sohn, Karl Schmitt im 33. Lebensjahr. Weinheim-Nächstenbach, Lochwiese 1 Mannheim, L 10, 4-6(Karl-Weis-Heim) Frau Erna Schmitt geb. Schneider Emma Schmitt(Mutter) und alle An verwandten Feuerbestattung: Dienstag, 22. Dez., 14.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. W. H. Bierwirth Kaufmann im rüstigen Alter von 65 Jahren. Wir werden unserem allseits beliebten Chef ein aufrichtiges und ehrendes Andenken bewahren. Mhm.- Käfertal, den 20. Dezember 1959 Das Personal der Firma W. H. Bierwirth Tabakgroßhandlung Bestattung: Mittwoch, den 23. Dezember, 15.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom liebsten was man hat, muß scheiden. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere herzens- gute Oma, Frau ö Barbara Dietz geb. Sattler Unerwartet für immer von uns gegangen! 8 N MHM. Waldhof, den 20. Dezember 1959 Alte Frankfurter Straße 28 In tiekter Fraue: Hermann Stoll und Frau Anna geb. Dietz Jakob Dietz und Frau Emma geb. Nagel sowie Enkel und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 23. Dez., 15.00 Uhr, Friedhof Käfertal. ist im lter von nahezu 90 Jahren, plötzlich und von uns gegangen. Mhm.- Waldhof, den 21. Dezember 1959 Korbangel 15 In stiller Trauer: Walther Klier Bill Shafer und Frau und Angehörige Beisetzung: Mittwoch, 23. Dez., 14.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm.“ Für die aufrichtige Anteilnahme durch Wort und Schrift, sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben und unvergessenen Entschlafenen, Frau Gerda Muff geb. Raule sprechen wir auf diesem Wege unseren tiefempfundenen Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine tröstenden Worte, der Stadtverwaltung Mannheim, den Kol- leginnen und Kollegen vom Amt für Verteidigungslasten, den chemaligen Schulkameradinnen, dem SV 07 für ihre ehrenden Nachrufe und Kranzniederlegungen und allen denen, die sie Zur letzten Ruhe begleiteten. Mhm.-Seckenheim, den 22. Dezember 1939 Badener Straße 100 Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Heinz Muff und Elisabeth Raute Nach langem schwerem Leiden verstarb meine liebe Frau, unsere gute Schwägerin und Nach langer schwerer Krank- heit ist meine Frau 5 Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh', denkt was ich gelitten habe, bevor ich schloß die Augen zu! Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine gute Frau, unsere liebe Mutti, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau* 1 FFVVTV 5 f e Gertrud Rudolph geb. Köhler nach langem schwerem mit Geduld ertragenem Leiden in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, den 20. Dezember 1959 Uhlandstraße 36 In tiefer rauer: Heinrich Rudolph a Kinder und alle Angehörigen Nach längerem Leiden verschied am 20. 12. 1959 unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel, Herr Martin Gerstner im Alter von über 80 Jahren. Mannheim, den 22. Dezember 1959 Alphornstraße 49 In stiller rauer: Anton Gerstner und Frau Rosa geb. Sensbach Kurt Langer und Frau Johanna geb. Gerstner Frieda Gerstner Zz. Z. Haus Maria Frieden Klara Gerstner und alle Angehörigen Beerdigung: Dienstag, 22. Dezember 1959, 13.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Beerdigung: Mittwoch, 23. Dezember, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Tante, Frau + Maria Scheuermann geb. Koller im Alter von nahezu 79 Jahren. Mannheim, 20. Dezember 1959 Bürgermeister-Fuchs-Straße 17 In stillem Leid: Michael Scheuermann und Anvexwandte Elisubeih Sommer geb. Jutz am 21. Dezember verstorben. Mnm.-Gartenstadt, 22. Dez. 1959 Kasseler Straße 110 In stiller Trauer: 7 Ludwig Sommer Beerdigung: Rlittwoch, 28. Dez., N Beerdigung: Mittwoch, 23. Dez. 13.30 Uhr, Friedhof Käfertal. 10.00 Ohr, Hauptfriedhof Mhm. Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 22. Dezember 1959 Hauptfriedhof Zeit Geyer, Ludi, K 10.00 Sponagel, Anna, Max-Joseph-Strage 46-48 7 0 10.30 Winkler, Minna, Bruchsal, früher Mannheim 11.00 Winder, Ludwig, Lenaustrage 39 3 11.30 e, t Gerstner, Martin, Alphornstraße 49.))%FF( Bauder, Katharina, Neckarau, Rheingoldstraße 28., 14.00 3 Am 20. Dezember 1959 verschied mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Hans Macha Tuchfabrikant aus Bielitz, Oberschlesien im Alter von 78 Jahren. Mannheim, Bregenz, Saalfelden und Wien, den 22. Dezember 1959 8 Meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Oma, Frau Anna Jung geb. Hellmuth ist nach geduldig ertragener Krankheit in Frieden heimgegangen. NI a nnhei m, den 20. Dezember 1959 Luisenring 44 In ehristlieher braust: im Namen aller Hinterbliebenen August Jung Die Beisetzung findet am Mittwoch, 23. Dezember, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim statt. Erstes Seelenamt: Donnerstag. 24. Dez., 8 Uhr, Liebfrauenkirche In 3t1Iler Trauer: Elfriede Macha geb. Bartelmuss Lothar und Ria Macha. Dietlinde und Georg Drzymalla Wolfi, Renate, Brigitte Daike, Heide, Frigge Gelli und Franz König Erika und Alfred Kolf Lothar und Dieter Ingo, Alrun, Gero Beerdigung: Mittwoch, den 23. Dezember 1959, um 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Krematorium Pfarr, Elise, Garnisonstraße 7. ß Schmitt, Karl, Weinheim, früher Mannheim. 14.20 Graßmück, Julius, Waldparkstraße 30.„„ Schneider, Ludwig, Spelzenstraße 17 15.30 Friedhof Neckarau Grimm, Helmut, Traubenstraße 13 1 1 13.30 Friedhof Käfertal Geidel, Paul, Hessische Straße 1 13.30 Barth, Maria, Eigene Scholle 70.„% Friedhof Feudenheim Schwind, Josef, Am Schelmenbuckel 30„14.00 Stein, Barbara, Höhenstraße 6a.—„ 14.30 V Friedhof Rheinau Löscher, Margarethe, Wachenburgstrage 178. 1 1 14.00 Friedhof Sandhofen Nagel, Jakob, Verlängerte Ausgasse 111 14.00 Friedhof Seckenheim Otto, Karl, Bassermannstraßge 47-533 15.00 Mitgeteillt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Nach Gottes Fügung ging mein lieber Mann, mein treubesorgter Vater, Schwiegervater und Großvater, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr * Mein lieber, guter Mann, unser guter Papa, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Emil Friedrich Lang ist ganz plötzlich im blühenden Alter von 46 Jahren für immer von uns gegangen. 1 Mannheim, den 20. Dezember 1939 Zellerstraße 72 (trüber Käfertal, Aeußere Wingertstraße 33) 5 In tiefer Trauer: Anni Lang geb. Schmitt Eva Lang Wwe. geb. Herpich inder Ursel und Brigitte und alle Angehörigen Trauerfeier: Mittwoch, den 23. Dez., 14.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mapnheim. Michael Back nach kurzer Krankheit heute im Alter von 76 Jahren von uns. Mhm.- Sandhofen, den 21. Dezember 1959 Petersauer Straße 10a In stillem Leid: Elise Back geb. Roßmann Karl Rupp und Frau Anna geb. Back Ludwig Rupp und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 23. Dezember, 13.30 Uhr, Friedhof Sandhofen. Famllien-Anæeigen n N On Dielen gelesen Nr. 295 ber, fen. aler hm. ester, artet, ihren vie ing len ol- len sle ile 11 eiden Frau, und hren. 1959 e 17 nann Dez., Am. A 00 30 00 30 00 30 00 00 20 00 0 30 30 00 0 0 0 0 Nr. 295/ Dienstag, 22. Dezember 1959 MANNHEIM eite 7 Gespräch hinter der Bühne: Violetta Ferrari- Er EX II- Ungarin, einst Star in Budapest, hofft auf echte An die temperamentvolle„Piroschka“ Hugo Hartungs denkt man. wenn Violetta Fernanda Ferrari, mit guttural ungarischem Akzent parlierend, von sich und ihrer künst- lerischen Laufbahn erzählt. Grazil, quick- lebendig, mit viel Herz und temperament- voller Gestik plauderte Frau Ferrari in der Garderobe des„Alhambra“, wo sie sich am Sonntag mit Willy Hagara und Ralf Bendix den Besuchern des Filmes:„Laß mich am Sonntag nicht allein“ vorstellte. In Hodmezövaàsazhely wurde sie geboren, in jenem Puszta-Flecken, den Hugo Hartung zum Schauplatz seiner Romanze zwischen einem deutschen Studenten und„Piroschka“ gewählt hat. Ihr Vater ist Italiener, ihre Mutter Ungarin. 1950 begann sie an der Schauspielakademie zu studieren. Tamas Major, Intendant des Budapester Nationaltheaters, entdeckte kurz darauf die begabte Schülerin und engagierte sie als „Marianne“ in Moliéres„Tartuffe“.„1953 habe ich dann bekommen festes Engagement! Bald spielte sie Hauptrollen. So die Millerin in Schillers„Kabale und Liebe“. Und mit der „Ophelia“(„Hamlet“) wurde sie in Ungarn zum Star. Sie drehte acht Filme.„Richtige Menschen hab ich gespielt!“ Fachleute spre- chen von ihr als der„ungarischen Maria deutsch“, stöhnt die Ferrari folge ohne Publicity Chance Schell“. Aber sie erinnert in ihrer liebens- Werten Burschikosität mehr an Lieselotte Pulver, meinen wir. „Ich wollte nicht mehr länger eingeschlos- sen bleiben“, begründet Violetta Ferrari lebhaft ihre Flucht(1956) nach Wien. Bald kand auch ihr Mann Anstellung als Diplom- Ingenieur in Essen. Dann zogen beide— seit 1955 verheiratet— mit ihrem heute dreijährigen Söhnchen in den Kohlenpott. „Dort habe ich gelernt kochen, putzen und und legt die hübsche Stirn in Falten. In ihrem einfachen, schwarzen Kostüm sieht sie wie eine aparte Direktionssekretärin aus. Ohne alle Star- Allüren Im Juni 1958 debutierte sie im Frankfur- ter„Kleinen Theater“ am Zoo. Intendant Fritz Remond hatte ihr zu einem neuen Start verholfen,„Piroschka“—„ihre“ Rolle — Wurde wieder einmal zum Erfolg. Dann meldete sien der bundesdeutsche Unterhal- tungsfilm.„Scala total verrückt“,„Paprika“ und das Schnülzchen vom Sonntag waren die Stationen. Im letzteren fiel Frau Ferrari erneut auf: Sie spielte die Hauptdarstellerin Heidi Brühl souverän gegen die Kulissen. Violetta ist unbändig fleißig und auch ehrgeizig. Bezeichnend dafür:„Ich schaue mir meine Filme sooft an, wie ich Gelegen- heit finde. Man lernt sehr viel dabei.“ Ihr Vorbild ist die italienische Vollblut-Künstle- rin Anna Magnani. Sie hat natürlich auch Wünsche für die Zukunft und möchte gerne auch einmal in einem guten Film eine pro- kunde Rolle übernehmen. Aber die sympa- thische Künstlerin versteht nichts von Pu- blicity. In ihrer Heimat ist der Star-Rummel nicht üblich. Und so wartet sie auf eine Chance. Hoffentlich nicht allzu lange.. No. Termin-: MGV„Concordia“: 22. Dezember, 19.30 Uhr, Ständchen-Singen; Treffpunkt: Haltestelle Jung- busch. MGV„Liederhalle“: 22. Dezember, Rosengarten, Generalprobe. 20 Uhr, Filmclub Mannheim-Ludwigshafen: 22. De- zember, 19 Uhr, Kulturhaus Ludwigshafen, Hauptversammlung; 20 Uhr Film„Sündige Grenze“. Wir gratulieren! Josef Aussprung, Mannheim- Neckarau, Aufeldstraße 24, wird 74 Jahre alt. Karl Gölz, Mannheim, L 3, 6, begeht den 76. Geburtstag. Das 80. Lebensjahr vollenden Barbara Diehm, Mannheim-Waldhof, Kleiner Anfang 24, sowie Wilhelm Hammerström, Mann- heim, Stresemannstraße 21. Silberne Hochzeit können die Eheleute Josef Linder und Elly geb. Söllner, Mannheim, Uhlandstraße 1, feiern. Filmspiegel Versoffen und konstruiert: Capitol:„Das tödliche Netz“ In den Netzen des Teufels Alkohol hat sich eine aparte Malersfrau verstrickt, die es nebenher auch mit der ehelichen Treue nicht so genau nimmt. Ihr Mann dagegen Wird in ein ganz anderes Netz gewickelt, das in der Tat tödlich für ihn werden könnte. Doch auch in diesem Kriminalfilm sind die Fäden nicht zu fein gesponnen. Vor allem im Drehbuch mußte schon manch handfester Knoten geschürzt werden, um das Netz haltbar zu machen. Diese gewalt- samen Konstruktionen— der Maler kommt in den Verdacht, seine eheliche Schnaps- drossel ermordet zu haben— wirken stö- rend in dem Ablauf, der wesentlich mehr versprechend und recht packend beginnt. Nicht zuletzt enttäuscht Alan Ladd, der sich in einer für seine bisherigen schlag- kräftigen Typen reichlich schwächlich aus- gefallenen Rolle selbst nicht recht wohlzu- fühlen scheint. Sto 950 Kaninchen im Secken heimer Schloß Ueber 950 ausgewählte Kaninchen stan- den im Seckenheimer Schloß im Mittelpunkt des Interesses der Züchter, die zur Eröffnung der diesjährigen Kreisschau der Mannhei- mer Kaninchenzüchter erschlenen waren. Landesverbandsvorsitzender Karl Nagel, Kreisvorsitzender Gröner, Ausstellungsleiter Weißgling und Bürgermeister Graf hielten die Begrüßungsansprachen, und anschließend führte Herbert Weißling die Ehrengäste durch die Ausstellung. Neben der ausge- zeichneten Beschickung(750 Kaninchen im Vorjahr) fiel die gute Qualität der in 25 ver- schiedenen Rassen vertretenen Zuchtexem- plare auf; es konnten diesmal 18 Stadt- ehrenpreise, 28 Ehrenpreise, knapp 300 erste, 380 zweite und über 200 dritte Preise an die Züchter vergeben werden. Feuden- heim stellte mit über zweihundert Tieren das Hauptkontingent der Ausstellung und stellte auch zehn von achtzehn Kreissiegern. Am Abend des Eröffnungstages wurden die beiden Wallstadter Züchter Adam Müller und Jean Hermann von dem Landesvor- sitzenden Nagel für 40jährige Treue zum Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit der goldenen Nadel des Landesverbandes ausgezeichnet. Ernst Jagst(Rheinau) und Kreisvorsitzender Karl Gröner erhielten ebenfalls die goldene Verbandsehrennadel. hama Die Milchgeschäfte bleiben an beiden Weihnachtsfeiertagen geschlossen, Am Sonn- tag, 27. Dezember sind sie von 8 bis 10 Uhr geöffnet. Stogweise te der Briefträger Autogrammwünsche, als vor kurzem Wolfgang Lauth in der„Teenager- Party“ von Radio Luæembourg über Kurz- und Mittelwelle vorgestellt wurde. Schallplatten- Jockey Camillo Felgen hatte ihn eingeladen. Gemutlich plaudernd legte Wolfgang seine Schallplatten auf: Ein wenig Jazz, vor allem aber ein paar Schnulzen neuester Produktion:„Bei Dir Helena“,„Capri-Fischer“ und„Cha- cha-hoop“. Die Teenager-Hörer waren begeistert. Etud 70 Prozent aller Zuschriften amen aus der Soujetzone, viele aus Polen und der Tschechoslowakei. Wolfgang bemüht sich, sie alle noch vor Weiknachten zu beantworten. Eine Heidenarbeit. Inzwischen sind es näm- lich schon weit über 1500 Mac/ Bild: Bohnert& Neusch Augartenstraße 104, Rheinhäuserstraße 95 Ludwigshafen am Rhein Fuggerstraße 57 Beerdigung: Mittwoch, 23. Dezember, Gott der Allmächtige hat unsere gute, Regina Seubert geb. eee e im Alter von 53 Jahren zu sich heimgeholt. Mannheim, den 20. Dezember 1959 treusorgende Mutter, Frau Erbacher In tlefem Schmerz: Karl Seubert Marianne Seubert Manfred Metzger und Frau Ruth geb. Seubert Willi Kropp und Frau Irmgard geb. Seubert Enkelkind Jürgen und alle Anverwandten 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Völlig unerwartet verstarb am 19. Dezember 1959 mein lieber Mann, Herr die Geb Ludwig Hofmann bis im Alter von 69 Jahren, ch Mannheim, 22. Dezember 1959 J. 7, 17 3 die In stiller Trauer: 5 Susanne Hofmann geb. Böhler Beerdigung: Mittwoch, 23. Dez., 14.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Tonix u. Katzenauge finden Sie in reicher Auswahl in der Eelelstein-Ecke 9 Glückssteine für Steinbock- 3 22. Dezember rysopras u. Türkis Monatssteine für Dezember gegenüb. vetter Jerge Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumen- spenden, beim Heimgang meiner lieben Mutter, Frau Rosa Büttner Mh geb. Benzinger und sage ich meinen Dank. innigsten HURGERATE d Fachinstitut dur Schwerhörige täglich von 9 bis 18 Uhr mittwochs von 14 bis 16 Uhr Dr. Lehmann-Greum m., N 7, 13-15, Tel. 2 42 78 in Heidelberg, Anlage 30, Deutschlands größte Möbelschau Besonderen Dank Herrn Dr. Schäfer für die ärztlichen Nach einem arbeitsreichen Leben Onkel und Schwager, Herr Tersili im Alter von 72 Jahren. Rheingönheimer Straße 8 Beerdigung siehe Bestattungskalender. Mhm.- Neckarau, den 20. Dezember 1959 verstarb am 20. Dezember 1959, nach kurzer, schwerer Krankheit unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, o Medici In stiller Trauer: Die Hinterbliebenen Bemühungen, Schwester Marie kür ihre liebevolle Pflege sowie Herrn Pfarrer Staubitz für seine tröstenden Worte. find. F R Mhm.-Käfertal-süd, 22. Dez. 1959 Herxheimer Straße 18 Georg Gumbel und Frau Margarete geb. Bohrmann Mon sämtliche namhafte Fabrikate Mannheim, Telefon 5 13 60 Jungbuschstr. 22 — Fachmännische Beratung- BIETET MEHR Als 20 000 Möbel aus 300 Fabriken! Davon allein 800 Schlafzimmer. Wir liefern auch Matratzen, Federbetten, Teppiche, Oefen, Kühlschränke, Radio- und Fernsehgeräte, Lampen usw. Günstige Zahlungsbedingungen z. B.: Bei Ratenpreis von 500, DM Monatsrate 17,.— DM Bei Ratenpreis von 1500, DM Monatsrate 49,.— DM Bei Ratenpreis von 2000,— DM Monatsrate 66,.— DM Wir liefern mit und ohne Anzahlung! Lieferung frei Haus! Fordern Sie unser imposantes, umfassendes Großbild-Angebot — es wird Sie begeistern. Schreiben Sie noch heute! 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Röln-Braunsfeld- Maarweg 48-58 N e, n Ws MN, M N N N Zum letien late för unsere lieben kleinen und großen leser und Freunde 8 e u eee eee nächsten Ange; hbarn, Freunden Ein entzückendes Weihnachts-Mörchen in 5 Bildern mit Kinderballett nach Gebruüdet Stimm bearbeitet von Roland Vogel gofgeföhtt vom Märchentheqter„Kurpfalz“ am Sonntag, dem 3. Januor, 14 Uhr Rosengoarten-Musens dal Spielleitung: Elisabeth Vaas— Am Flügel: Alfred Schaaf Tänze einstudiert: Fränze! Rothmund Bühnenbilder: Erwin Fritsche Karten im Vorverkauf nur an den Kassen de 8 s Rosengarte 5 Schleicher, Tel. 2 42 55, am Tattersall, ZEHN el. 2 43 15, O 2(Hauptpost), Kiosk Schreckenberger, OEG-Bahnhof und Buchhandlung Böttger, O 7, 15. Telefon 2 37 04. zum ermäßigten Preis von 1.—. 1.20, 1.50, 1.80, 2.— und 2,50 DM. Alle Plätze sind numeriert. . ee e ee eee eee eee eee eee ee ee ee e, W, We. e, s d Me, N e e N. Selte 8 AUS DEN BUNDESLAND ERN Dienstag, 22. Dezember 1959/ Nr. 295 Zwei Minuten entscheiden über Schuld oder Unschuld „des Schrankenwärters Merkle/ Prozeß um das Lauffener Omnibusunglück wurde fortgesetzt Heilbronn. Nach neuntägiger Unterbre- ung hat die Zweite Große Strafkammer beim Landgericht Heilbronn die Hauptver- handlung im Prozeß über das Lauffener Omnibusunglück am Montag wieder auf- genommen. Auch der neunte Prozeßtag wurde zu einer Jagd um die Sekunden und die Minuten, die der Unglückszug auf der Strecke von Bietigheim bis zum Posten 47 unterwegs war. „Es geht um die Zeitdifferenz zwischen 17.31 und 17.33 Uhr“, sagte Landgerichts- direktor Bühler noch einmal erläuternd zu den von der Verteidigung Merkles veran- laßten Bemühungen des Gerichts, alle nur möglichen neuen Beweismittel heranzuzie- hen. 17.31 Uhr— das ist der Unfallzeitpunkt nach Meinung des Verteidigers Dr. Göller, der im Gerichtssaal ständig von mehreren Sachverständigen der„Gewerkschaft der Gute Strümpfe 8 sooo preiswertlil Deshalb mein Wahlspruch: Ich bleibe R 5 Eisenbahner Deutschlands“ beraten wird, Während der Anklage vertreter Dr. Frisch- bier nach wie vor auf Grund seiner Ermitt- lungen daran festhält, daß das Unglück um 17.33 Uhr geschehen sein müsse. Dann aber hätte Merkle tatsächlich, wie es in der An- klageschrift heißt, am 20. Juni die Schranke am Posten 47 nicht rechtzeitig geschlossen und dadurch das Unglück verschuldet. Um eine Klärung herbeizuführen, waren sämtliche Fahrdienstleiter und Aufsichts- beamte dieses Streckenabschnitts in den Zeugenstand gerufen worden. Außerdem nocheinmal Kriminalbeamte und Mitarbei- ter der Unterwerke Münster und Mühl- acker. Der Fahrdienstleiter des Bahnhofs Bietig- heim sagte aus, er habe die Ausfahrt für den Unglückszug nicht vor 17.19 freigegeben. Die Abfahrt sei um 17.20 erfolgt. Das gleiche bezeugte der Aufsichtsbeamte des Bahnhofs Bietigheim. Auf die Frage des Vorsitzenden räumte er allerdings ein, daß theoretisch, wenn im Streckenfahrplan eine Abfahrt um 17. 20,5 Uhr vorgeschrieben sei, diese schon um eine halbe Minute früher erfolgen könne, weil die Uhren nur von Minute zu Minute sprin- Jutta in Neapel gefaßt Kaiserslautern. Die seit dem 30. Novem- ber mit fast 8000 DM Lohngeldern einer Kaiserslauterner Firma verschwundene 16jäh- rige Jutta Langerfeld aus Enkenbach Land- kreis Kaiserslautern) ist nach Mitteilung der Interpol in Neapel festgenommen worden. Ihr Begleiter, der 29jährige verheiratete Bauarbeiter Heinz Pahl, konnte der italie- nischen Polizei entkommen. Die 16jährige hatte mit einer raffinierten Lüge die Geld- tasche von einem in derselben Firma be- schäftigten Kassenboten bekommen. Dem Boten, der damals bei einer Bank im Stadt- zentrum von Kaiserslautern 7890 DPM Lohn- gelder abholte, hatte das Lehrmädchen auf- geregt erklärt, er müsse sofort ins Städ- tische Krankenhaus gehen, weil dort meh- rere Familienangehörigen in bedenklichem Zustand eingeliefert worden seien. Auf An- ordnung des Chefs solle sie die Geldtasche in den Betrieb bringen. In seiner Aufregung händigte der Bote dem Mädchen die Tasche aus und eilte ins Krankenhaus. Von diesem Zeitpunkt an war Jutta Langerfeld ver- schwunden. Freie Tankstellen halten offen Darmstadt. Der Verband freier Tankstel- len teilte in Darmstadt mit, daß die ihm an- geschlossenen Betriebe an den Weihnachts- felertagen und an Neujahr wie an normalen Sonntagen geöffnet sein werden, obwohl die freien Betriebe ebenso unter Personalman- gel zu leiden hätten, wie die übrigen Tank- stellen im Bundesgebiet. Der Fachverband Tankstellen und Garagen in der Bundes- republik hatte— wie wir berichteten— die Kraftfahrer aufgefordert, ihren Treib- Stoffbedarf für die Weihnachtsfeiertage rechtzeitig zu decken. Viele Tankstellen Könnten wegen der angespannten Personal- lage an den Weihnachtsfeiertagen nur stun- denweise oder überhaupt nicht offen ge- halten werden. Bedeutender Fund aus der Römerzeit Sinsheim. Ein aufsehenerregender Fund Aus der Römerzeit ist dieser Tage bei Bag- gerarbeiten in Steinsfurt gemacht worden. Es handelt sich um eine Reitergruppe und um ein Kapitell einer überdimensionalen römischen Säule. Nach Ansicht der Archäolo- gen beim Landesdenkmalsamt in Karlsruhe und des Denkmalspflegers des Kreises Sins- heim zählt die in hervorragender Steinmetz- arbeit gefertigte lebensgroße Reitergruppe zu den besten bisher auf deutschem Boden gefundenen Werken der römischen Bild- Hauerkunst. Der Fund ist bei den Bagger- arbeiten leider teilweise erheblich beschädigt worden. Die Archäologen sind zur Zeit noch damit beschäftigt, einzelne bei den Arbeiten Verschüttete Teile zu bergen. Sie hoffen, das Kunstwerk wieder herstellen zu können. gen. Der Fahrdienstleiter des Bahnhofs Besigheim präzisierte die Durchfahrt auf 17.26 Uhr.„Die alte mechanische Uhr des Bahnhofs“, so erklärte der Zeuge,„ging im allgemeinen richtig.“ Der nochmals vernommene Schaltwärter des Unterwerks Stuttgart-Münster, Gerhard Poppke, der auf seiner Schalttafel um 17.31 Uhr einen Kurzschluß registriert haben will, der mit dem Unglück zusammenhängen mußte, blieb fest und bestimmt bei seinen Aussagen aus der zweiten Prozegwoche. Auch die Tatsache, daß der Walheimer Fahrdienst- leiter Rolf Seyffer zehn Minuten nach dem Unglück und dann noch einmal eine Stunde später Gespräche mit Poppke im Unterwerk Münster über das Aus- und Einschalten der Leitungen mit um mehrere Minuten abwei- chenden Zeitangaben in seinem Dienstbuch eingetragen hatte, konnte den Zeugen nicht beeindrucken. Poppke blieb auch dabei, daß er nach dem Kurzschluß von sich aus sofort zuerst die Bahnhöfe Northeim und Lauffen und, als er dort ohne Antwort blieb, den Fahrdienstleiter Messerschmidt im Bahnhof Kirchheim angerufen und von diesem er- fahren habe, daß das Unglück Passiert sei. Seyffer, der das Gespräch an seinem Ap- Parat mitgehört haben will, war auf Grund des Rufzeichens dagegegen der Ansicht, daß sein Kirchheimer Kollege Messerschmidt von sich aus im Unterwerk Münster angerufen habe. Seyffer mußte allerdings bestätigen, daß er die verschiedenen Rufzeichen nicht genau kenne. Der Widerspruch konnte am Vormittag noch nicht aufgeklärt werden, da der bereits zum dritten Male vorgeladene Zeuge Messerschmidt noch nicht gehört wurde. Der Widerspruch muß vom Gericht deshalb aufgeklärt werden, weil sonst ent- Weder an der Glaubwürdigkeit des Schalt- wWärters in Münster oder des Kirchheimer Fahrdienstleiters gezweifelt werden könnte. Im Zusammenhang mit der Vernehmung des 48 Jahre alten Bundesbahninspektor Richard Endreß aus Mühlacker, der im Bun- desbahnwerk Mühlacker als Werkmeister tätig ist, wurde dem Gericht ein von der Staatsanwaltschaft während der Prozeß- Pause der letzten zehn Tage entdecktes neues Beweismaterial vorgelegt. Dabei han- delt es sich um die automatischen Aufzeich- mungen aller in den Bundesbahnunterwer- ken Münster und Mühlacker vorgenomme- nen Schaltungen, nach Leistung, Spannung und Stromwerten des 15 000 Volt starken Fahrstromes der Bundesbahn. Die Auswer- tung dieses„stummen Zeugen“ ergab aller- dings, daß auch dieser automatische Strei- ken, wie bereits schon zuvor der sogenannte Sprachspeicher im Bahnhof Lauffen und die eine Stunde vor dem Zusammenstoß abge- laufene Tachografuhr des Omnibusses als Beweismittel zur Festlegung des genauen Unfallzeitpunktes nicht herangezogen wer- den kann. Das Gerät arbeitet zu ungenau, als daß vom Gericht mit absoluter Sicher- heit der Zeitpunkt des Kurzschlusses hätte festgestellt werden können. Einmal ging die am Morgen des Unglückstages aufgezogene mechanische Uhr der Automatik nicht 8e nau, zum anderen war das Band, auf das eine Nadel die elektrischen Werte aufzeich- net, nicht richtig eingelegt, und schließlich haperte es auch mit der Transportwalze des Bandes. Wollte man die von der Automatik festgehaltenen Werte des Werkes in Mün- ster als Zeitpunkt des Ausfalles des Lei- stungsschalters und damit auch als Zeitpunkt des Unfalls am Posten 47 zu Grunde le- Sen, hätte sich der Zusammenstoß um 17.29 Uhr ereignen müssen. Diese Möglichkeit ist jedoch nach bisherigen Ermittlungen ab- solut unwahrscheinlich. Die Vernehmung der Zeugen zog Sich am Montag so lange hin, daß der Sachver- ständige, der Heilbronner Oberingenieur Eckle sein ursprünglich für Montagnach- mittag vorgesehenes Gutachten nicht mehr abstatten konnte. Dies wird heute gesche- hen. An diesem Tag wird auch der Eisen- bahnsachverständige Professor Dr. Klein dem Gericht seine Auffassung über den Hergang des schweren Unglücks darlegen. ewũ/ lsw eee Blombachtalbrücke fertiggestellt Eine der schönsten deutschen Autobahnbrücccen, die 340 Meter lange Blombachtalbrucke, wurde jetzt dem Verkehr ùbergeben. Sie überbrücht kurz vor Wuppertal die teilweise noch im Bau befindliche Autobahnstrece zuischen Leverkusen und Kamenerkreuz. Die un gewohnlich lange und kohe Brücke, die mit 150 Metern den weitgespanntesten Bogen aller deutschen Brucen hut, ruht auf schlanken Betonpfeilern. P- Bild Die Aussage eines Ganoven genügte Zwei Jahre unschuldig im Zuchthaus/ Jetzt durch Geständnis des Verleumders wieder frei Münster. Das vor weihnachtliche Geständ- nis seines angeblichen Komplizen brachte am Wochenende dem 30jährigen Sudetendeut- schen Rupert Probst nach zwei Jahren un- schuldiger Inhaftierung die Freiheit wieder. Vor zwei Jahren war Probst in Düsseldorf verhaftet und auf Grund der Aussagen des jetzt 21 jährigen Harald Evers aus Düssel- dorf im Februar dieses Jahres Wegen Raubes zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt wor- den, obwohl er stets seine Unschuld beteuert hatte. Der Mitangeklagte Evers selbst, der nach Ansicht der Ersten Strafkammer des Düsseldorfer Landgerichtes ein glaubhaftes Geständnis abgelegt hatte, erhielt nur vier Jahre Zuchthaus. Probst, der aus Winterberg(Südböhmen) stammt, im Waisenhaus erzogen wurde und Bomben explodierten im Lichtschacht Attentat auf russische Emigrantenfamilien in München München. Ein Bombenattentat auf ver- schiedene Mitarbeiter des„Zentralverbandes politischer Emigranten aus der UdSSR“ (Zope) wurde am Montagmorgen in München verübt. Gegen 3 Uhr erschütterten zwei schwere Explosionen das Haus Leipziger Straße 4 in München-Moosach, in dem vier Zope- Mitarbeiter mit ihren Familien woh- nen. Durch einen glücklichen Zufall wurde niemand verletzt, jedoch entstand einiger Sachschaden. Die ersten Ermittlungen des bayerischen Landeskriminalamtes ergaben, daß der oder die Täter zwei etwa faustgroße, bombenähn- liche Sprengkörper von der Straße aus durch das Schutzgitter in einen Lichtschacht der Keller wohnung des Anwesens geworfen ha- ben. Dort explodierten die Bomben mit sol- cher Wucht, daß die Türen der Kellerwoh- nung herausgedrückt, sämtliche Fenster zer- trümmert und teilweise der Putz von den Wänden gerissen wurde. Die Druckwelle der Explosionen zerstörte die Fenster bis zum ersten Stock des Hauses und rig zum Teil auch die Fensterkreuze heraus. Nach Auffassung der Ermittlungs- beamten hätte die Wucht der Detonationen mit ihren Folgen ausgereicht, Menschen zu töten oder zumindèest schwer zu verletzen, Wer sie sich in der Keller wohnung aufge- halten hätten. Diese stand jedoch zur Zeit des Attentats leer, da die Zope-Mitarbeiter aus dem Haus ausziehen wollen und diese Räume schon aufgegeben hatten. Ueber den Ursprung der Bomben besteht noch keine Klarheit. Das Landeskriminalamt sammelt und untersucht die Sprengstücke, vertritt aber schon jetzt die Meinung, daß die Attentäter in Kreisen kommunistischer Agenten zu suchen seien. Völlig ungeklärt sei vorerst, ob man den Mitarbeitern der Zope„einen Schreckschuß“ habe geben wol- 15 oder ein wirkliches Attentat beabsichtigt abe. In verschiedenen Emigrantenkreisen herrscht allerdings die Ansicht, dag das Attentat auf die Zope- Angehörigen von an- deren Emigrantengruppen ausgelöst worden Sei. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Geistesgegenwärtiger Lokführer Freiburg. Durch rasches Reagieren konnte beim Bahnübergang am Bahnhof Freiburg- West ein Lokführer in letzter Sekunde einen schweren Unfall verhüten. Ein Mopedfahrer War gegen die bereits geschlossene Bahn- schranke geprallt und durch die Wucht des Aufpralls auf die Schienen geschleudert worden. Der Lokführer eines herannahen- den Zuges konnte den Zug unmittelbar vor dem erheblich verletzten Mopedfahrer zum Halten bringen. Wind verursachte Unfall Saarbrücken. Ein plötzlich auftretender stürmischer Wind hat in Saarbrücken einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem drei Fahrgäste der Straßenbahn verletzt wurden. Wie die Polizei berichtete, riß der Wind die Tür der Fahrerkabine eines Sat- telschleppers im gleichen Moment auf, als eine Straßenbahn vorbeifuhr. Die Tür zer- trümmerte eine große Scheibe des einen Straßenbahnwagens, Glassplitter verletzten die drei Fahrgäste. Sie konnten jedoch nach ambulanter Behandlung nach Hause entlas- sen werden. Briefe des Schwarzen Kreuzes für Gefangene Celle. Das Schwarze Kreuz in Celle, eine Mission für die Strafgefangenen in der Bun- desrepublik, hat in diesem Jahr 16 000 hand- geschriebene Weihnachtsbriefe in west- deutsche Zuchthäuser, Gefängnisse und Ju- gendarrestanstalten verschickt. Die Briefe wurden von freiwilligen Helfern, darunter Kinder und Mitglieder von Jugendverbän- den, vor allem an Stvrafgefangene ohne Angehörige geschrieben. In den vergangenen Jahren hatte sich gezeigt, daß solche Briefe oft sehr sorgfältig aufgehoben wurden und etwa 100 ständige Briefwechsel aus den Weihnachtsgrüßen des Schwarzen Kreuzes entstanden sind. In diesem Jahr wurden von der Gefangenen-Hilfsorganisation zusätzlich 300 Liebesgabenpakete in die Strafanstalten verschickt. Kinderleiche im Postpaket entdeckt Passau. In einem Postpaket ist ein totes neugeborenes Kind zwischen Passau und Hannover hin- und hergeschickt worden. Die Kinderleiche ist in einem Passauer Postamt entdeckt worden. Das Paket wurde dort ge- öffnet, nachdem es von Hannover als unzu- stellbar nach Passau zurückgekommen war. Das Paket ist in Obernzell bei Passau mit Bestimmungsort Hannover aufgegeben wor- den. Ermittlungen nach dem Absender des Leichenpakets sind eingeleitet worden. Zweiter Bankräuber gefaßt Hamburg. Auch der zweite der beiden Bankräuber, die am 10. Dezember bei einem bewaffneten Raubüberfall auf die Neben- stelle der Kreissparkasse Hoya in Riede (Grafschaft Hoya) rund 11 600 Mark erbeutet hatten, sitzt hinter Schloß und Riegel. Der 27jährige Arbeiter Rudi Behrendt aus Bre- bis 1957 bei einer Tante in Thüringen gelebt hatte, nutzten seine Unschuldbeteuerungen nicht. Er wurde unschuldig und unwissend in Verbrechen verstrickt: Am 16. Dezember 1957— er war gerade erst einige Tage im Bundesgebiet— sprach ihn vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof ein unbekannter junger Mann an und bat ihn, ein paar Kleidungsstücke in das Pfandhaus zu bringen. Der junge Mann sagte, er sei noch nicht 21 Jahre alt und habe keinen gül- tigen Personalausweis, um die Kleider selbst versetzen zu können. Probst übernahm den Auftrag aus Gefälligkeit. Im Pfandhaus wurde er festgenommen, denn die Kleider stammten aus einem wenige Tage zuvor ver- übten Einbruch in der Düsseldorfer Woh- nung des Staatssekretärs Bellinger. Die Ge- schichte von dem Auftrag des Unbekannten glaubte Probst niemand und er wurde wegen Hehlerei zu sechs Wochen Gefängnis ver- urteilt. Aber diese unschuldig erlittene Haft sollte auch nach sechs Wochen nicht zu Ende sein. Zwei Tage vor seiner Entlassung erging wie- der Haftbefehl gegen ihn, diesmal wegen eines Raubüberfalls in Düsseldorf-Ober- Kassel, der wenige Tage vor dem Einbruch Bei dem Staatssekretär auf eine Familie verübt worden war, denn inzwischen war der unbe- kannte Auftraggeber vom Düsseldorfer Bahnhofsplatz, der 19 jährige Harald Evers, festgenommen worden. Er gestand den von drei Männern ausgeführten Raubüberfall, gab aber vor, nur Probst als Mittäter zu kennen. Sie wurden beide verurteilt und zur Ver- büßung ihrer Strafen in die Strafanstalt nach Münster gebracht. Zwei Jahre nach der Tat, zu Beginn der Adventszeit, hielt Evers die Gewissensqualen nicht mehr aus. Er gestand dem evangelischen Anstaltsgeistlichen, daß er den von ihm belasteten Probst vor dem Treffen am Bahnhofsplatz nie gesehen habe und dieser auch an dem Raubüberfall nicht beteiligt gewesen sei. Er habe Probst vor Ge- richt nur belastet, um zwei Mittäter zu dek- ken. Auf Anraten des Geistlichen Wieder- men wurde in der Nacht zum Sonntag von einem Funkstreifenwagen mit einem in Ver- den gestohlenen Personenwagen im Hambur- ger Vorort Bergedorf gestellt. Von dem ge- stohlenen Geld hatte er nur noch rund ein- hundert Mark bei sich. Ueber den Verbleib der restlichen Summe machte er bisher keine Angaben. Kirchenkuppel stürzte ein Saarlouis. Mit lautem Getöse stürzte die Kuppeldecke der katholischen Pfarrkirche in Saarlouis-Liesdorf auf den Hochaltar. Es wurde niemand verletzt, da der Pfarrer be- reits einen Tag vorher einen Riß in der Decke entdeckt hatte und daher die Messe für einen Verstorbenen im Vorraum der Kirche hielt. Die Ursache des Einsturzes konnte noch nicht festgestellt werden, Die Baupolizei hat inzwischen den grögten Teil des Gotteshauses gesperrt. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Sportflugzeug abgestürzt zwei Tote Bad Bramstedt(Schleswig- Holstein). Ein Sportflugzeug der„Nordflug- Hartenholm“ Gad Bramstedt) ist in der Nähe von Bad Bramstedt abgestürzt. Dabei ist ein Ehe- Paar ums Leben gekommen. Das Ehepaar hatte auf dem Flugplatz ein viersitziges Sportflugzeug vom Typ„Cessnar“ gechar- tert. Die Maschine, eine amerikanische Kon- struktion, gilt als eines der zuverlässigsten Sportflugzeuge. Nähere Angaben über die Unfallursache liegen noch nicht vor. holte Evers seine Aussage vor dem Anstalts- direktor und einem Richter. Am Samstag Zwei Jahre und drei Tage nach seiner Ver- haftung— wurde Probst wieder freigelassen. Landrat verurteilt Die Bürger wollen ihn behalten Schweinfurt. Eine Strafkammer des Schweinfurter Landgerichtes hat den Land- rat von Königshofen(Unterfranken), Dr. Kar! Grünewald, in zweiter Instanz Wegen fortgesetzter Untreue im Amt zu vier Mo- naten Gefnägnis mit Bewährung und tau- send DM Geldstrafe verurteilt. Der vom Dienst suspendierte Landrat war zuvor vom Schweinfurter Schöffengericht von dieser Anklage freigesprochen worden. Er wurde von der Strafkammer für schuldig befunden, einmal zur Sanierung seines Notstands- Grenzkreises und zum andere zu seinen eigenen Gunsten bei der EKönigsliofener Kreissparkasse finanzielle Unregelmäßigkei- ten begangen zu haben. Ein 62 jähriger Spar- kassenamtmann und ein 60 jähriger Spar- kassenangestellter wurden in dem gleichen Prozeß wegen Untreue im Amt zu je 250 DM. Geldstrafe verurteilt. Auch sie Wa- Ten in erster Instanz freigesprochen Wordeh Als der 48jährige Landrat vor einem Jahr vom Dienst suspendiert wurde, kam es im Landkreis Königshofen zu einer„Revolte“, Trotz aller Beschuldigungen wollten die Bür- ger ihren Landrat wiederhaben. Bei einer Landratswahl nach seiner Susdpensierung War Grünewald mit großer Mehrheit wie⸗ dergewählt worden. Jagdbomber abgestürzt: Zwei Tote Zell. Ein amerikanischer Jagdbomber vom Typ F 100 ist am Sonntagabend beim Anflug zum NATO-Flugplatz Hahn(Huns- rück) in einem Wald bei Würrich im Kreis Zell abgestürzt. Die beiden Insassen kamen ums Leben. Die Maschine befand sich be- reits über der Einflugschneise zum Flug- Platz. Bei dem Absturz rig sie auf einer Fläche von zwanzig Meter Breite und 200 Meter Länge alle Tannenbaumkronen ab. Die amerikanische Luftwaffe hat das Un- glück bisher lediglich bestätigt, aber noch keine Einzelheiten mitgeteilt, Die Ursache für den Absturz ist noch nicht geklärt. „Freiwillige Feuerwehr“ Mainz. Harte Arbeit leisteten zwei 20jäh- rige aus Bingen-Büdesheim bei einem Ein- bruch in die Filiale einer Frankfurter Lebens- mittelfirma in Mainz. Mit Hilfe eines Schweißapparates knackten sie den Geld- schrank und entwendeten daraus 11 000 Mark in bar und für rund 3000 Mark Rabatt- marken. Einen beim Schweißen entstan- denen Brand erstickten die beiden mit dem Handfeuerlöscher. Einer der Einbrecher, ehe- maliger Angestellter der Firma, kannte sich in den Räumen genau aus. Fünf Stunden nach Bekanntwerden des Einbruchs konnte die Mainzer Kriminalpolizei die Einbrecher schon festnehmen. Die Beute hatten sie sich redlich geteilt. Der ehemalige Filialangestellte schlief auf„seinem Geld“, als ihn die Kri- minalbeamten unsanft aus dem Bett holten. Die 11 000 Mark und auch die Rabattmarken konnten dem Filialleiter inzwischen wieder zurückgegeben werden. Es ist nicht aus- geschlossen, daß auf das Konto der beiden 20 jährigen noch mehrere bisher ungeklärte Einbrüche kommen. Weing will Revision einlegen Rottweil. Der 31 Jahre alte Maurer Philipp Weing, der vom Schwurgericht Rottweil we⸗ gen Mordes an seiner Frau zu lebenslanger Zuchthausstrafe und wegen Totschlags an seinem vierjährigen Sohn zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, will Revi- sion gegen das Urtei leinlegen. DER GROSSE DEUTSCHE SEKT Wie den Viz Vor vor. Kla vor. peis Wel fale gren 2 am lick ten. unte ern ster sich bän, der die Sie den wen züge Che wele staff tung folg und der Ges der mar 1939 kon! letzt erm geb! anle heit Setz 4185 KS bein Reis Ben Win KSV 5 KSV RSC ASV KSV VfK SRC RSC ASV KSV ESV VIE ASV ASV 1 1*—. 8 0 1 4 8 8 5 5 C,, 5. ,, a 2, . 1 Nr. 295/ Dienstag, 22. Dezember 1959 4 Nr. 299 MORGEN Seite 9 5 —* 72 gegen Ausscheidungen in Berlin hren. 1 Unter der Lupe 1 nach den Leicktathleten,. e e Hannover brachte eine neue Lehre: i lich auf Hannover einigten, machten die Bomer 1 ee e e, ahnliche Erfakrungen. Der Vorschlag von. 2 2 0 u eulrte- DaB V- Präsident Böhm, 1000 ahnlich wie 1956[ef 7e 1 4e GHon alt- l E den sein. Der neue Vorstand hat sien durck d g j 5 i 1 2 5 as Vierert 20 Vizepräsident Wertz und den Sportausschuß- den 120 65 3 55 1 aueinandetfolgen⸗ 3 5 e Ne„ 5 Ungarn und Jugoslawien haben uns den Kopf zurechtgesetzt/ Positiv in der Bilanz 1959 ist nur das Torverhältnis vorges gleich zwei Erfolge mitgebracht: e e ee 5 es uber die Tour de France 1960 und„ 5 Die Hintergrunde Das Jahr 1939 hat zum Abschluß nicht den(erwarteten) Länderspielsieg gegen Herbergers Ziel ist, diese Jungen möglichst voraeitige Profi- Lizenz fur Rudi Altig. Um so perhandlun 1 3 en“ angeordneten Jugoslawien gebracht. Es sah im Gegenteil trotz aller guten Torszenen lange nach noch im Februar in einem Lehrgang zusam- peinlicher wirkte die Panne beim Dortmunder gonenpress 8 erfährt man aus der einer knappen Niederlage aus, und das Tor von Aki Schmidt— nach einem großen, menzufassen und Talente wie die Berliner weltrekordversuen Gieseler. In der west- Schlicht und einfach heidt es da, di 8 aber unglücklichen Einsatz Uwe Seelers, der den Pfosten traf— war für die 84 00% //4&ñ06d Basler und Schulz, vielleicht auch Kleinböhl fulenhalle feniten die vorgeschriebenen Ab- athleten der. 2 5 1 Leicht im Niedersachsen-Stadion geradezu eine Erlösung. Positiv in der Bilanz der sieben dazu zu nehmen, denen Günther Herrmann grenzungen der Piste. Dieter Gieseler fuhr sache Rechnun„ 5 475 155 8 Tat- Spiele 1959 ist mit 19.11 nur das Torverhältnis— eine Folge der hohen Siege über durchaus gleichzustellen ist. Das Beispiel zwar zwei Zehntelsekunden schneller als Altig zur„ 555 5 5 5 5 micht die Schweiz(4:0) und Holland(7:0). Zwei Unentschieden gegen Polen(1:) und Jugosla- Albert Brülls hat sehr deutlich aufgezeigt, am 13. November in Köln, wird aber vergeb- fart blieben i gehöre. Gut, daß die Borer] wien d:, dazu die Niederlagen gegen Aegypten(12), Schottland(2:3) und Ungarn welche Möglichkeiten sich bieten, obwohl lick auf eine Anerkennung des Rekordes war-. 8(3:4) zeigen auf, wie schwer es unsere Nationalelf hatte. 3 1 sein wird. aus die- 4 9 4 Ee— ten. Daß dieser Fehler ausgerechnet Wecterling Geschichten am Rande gab es beim deut- Unser Kader ist so klein, wie es zumeist Einen Tag vorher faßte man es als eines e 2 1 e unterlief, der finanziell erst die Vorbereitung schen Olympialehrgang der Kunst- und Turm- nach dem Kriege war. Was heute mehr denn der üblichen Komplimente auf, als Sepp hatten wir Wochen vor dem Triumph in der ermöglichte, macht die Sache doppelt schlimm. springer in vielfältiger Auswahl zu hören. So je der Ausfall eines Spielers bedeutet, zeigte Herberger einen Satz des gugoslawischen Schweiz, aber auch bis zum Argentinienspiel Man ollke dale sorgen, daß der junge Man- erzahlte Ingeborg Busch, Ibhahrige Obersekun- Albert Brülls. Der 22jährige sicherte sich Verbandskapitäns Aleksandar Tirnanic, seine auf schwedischem Boden nicht. Wie schwer steraner möglichst schnell Gelegenkeit erhält, danerin in Mannheim, daß sie noch 1958, ein Segen die Schweiz, Holland und Ungarn Mannschaft sei sehr jung, kurz und bündig für diese Jungen die internationale Platt- sich auf einen neuen Versuch vorzubereiten. Jahr vor ihrer deutschen Meisterschaft im einen Stammplatz. Er paßte in Herbergers damit beantwortete:„Dann sind Sie uns im form ist, zeigt das Beispiel des 21 jährigen * Turmspringen, im Turnen nur die Note„aus- Rezept, Uwe Seeler zu entlasten und mit Neuaufbau ein gutes Stück voraus.“ Das Willi Schulz. Ihm fehlt das Tempogefühl Die Verhandlungen zwischen den Fachver- reichend“ erhielt. Und Susanne Richter, Ab- dem Hamburger in klug durchgeführtem Spielgeschehen läßt Klar erkennen, daß sehr noch und er wurde erst stark, als ihm auf bänden beider Teile Deutschland zur Bildung solventin eines Lehrerinnen- Seminars, wußte Wechsel eine zweifache Spitze zu bilden, die konsequent und auch schnell der Kreis um dem Mittelläuferposten an Stelle des ver- der gesamtdeutschen Olympiamannschaften für ähnliches beizusteuern, als sie bemerkte, man sich am besten gegen Holland bewährte. die DPB-Nationalelf erweitert werden muß. letzten Herbert Erhardt nicht mehr ein Lauf- die Spiele 1960 verlaufen durchweg erfolgreich. hätte ihr an inrer Schule bedeutet, sie ver- Seine böse Verletzung schaltete den Mön- Auf der Ersatzbank saßen Ewert(22), Olk pensum abgefordert wurde, wie es der mit Sie sind einfacher als die Gespräche der bei- stehe nichts von Gymnastik— was, zugegeben, chengladbacher 5 und nahm dem deut- n nnn eee 20). im Hinter- allen Wassern gewaschene Zebec über eine den VOK's, du die technischen Fragen der Zone fast an Beleidigung einer Kunstspringerin von schen Angriffsspiel mit einem Schlage die grund stehen Horn(23) und Hornig(22). Stunde von ihm verlangt hatte. weniger Möglichkeiten zu politischen Feld- nationaler Klasse grenzt. eee ee Wirkungsvoll machen Sollte zügen bieten als etwa Flagge, Emblem oder Ziehen wir den harmlosen Schluß aus diesen een ee eee Wal Nor Chef de Mission. Es fällt jedoch auf, mit Geschichten und sagen, daß selbst Titel und den, Wie dies durch die Härte der Jugo- welcher Hartnäckigkeit sich die Zonenverbände Namen kein sehr gut im Schulturnen bedeuten. Slawen mit dem einzigen Ziel. des Sieges um jeden Preis der Fall war— es wäre un- cke, erträglich! Dusan Djurdij, der Präsident des weise 8. Jugoslawischen Fußball- Verbandes, rach 915 Badischer Rekord steht jetzt auf 725 Pfund: 28 4115 Abend mit voller Offenheit 8„Es zogen 5 tut mir leid, was sich heute getan hat, und Bild 2 2 2 ich bitte zu entschuldigen, daß das ganze so ers Ed ang? 1 6n. eisle rs 71 1 ES 4 unangenehm gewesen ist.“ Wann hätte das schon einmal ein maßgebender Mann eines Mit 4185:3990 Pfund sicherten sich Neckaraus Heber erneut den Titel Verbandes nach einem Länderspiel gesagt? Die glänzend abgestimmte Gewichtheber- Karolus(610), Huser(725) und Kotter(650 7 staffel des VfL. Neckarau holte sich erwar- Pfund) eindeutig überlegen. Die KSV-Staf- Ambros Merma auf Strafbank nstalts ene E A 1 8 155 mit Schlafhäuser(550), Münch(495), Füssener 9:2-Sieg über den Krefelder EV Its- kolg gegen K 1884 Mannheim endgültig erner 610), Freytag(620), Arnold(570), 85 stag— und nunmehr zum dritten Male hintereinan- Glaser(525) und Kieser(620 Pfund) hatte„„. e r Ver- der den nordbadischen Meistertitel. In der zwar diesmal Heinrich Böhler nicht dabei 1 1 1 5 8 5 5 Hel, Eishockey-Meisterschaftsspiel der Bundes- lassen. Geschichte des VfL Neckarau ist dies bereits zog sich aber dennoch gut aus der Affäre. liga einen klaren Erfolg des Titelverteidigers der fünfte Meisterschaftsgewinn, nachdem Neckaraus überragender Mittelgewichtler EV Füssen über den Krefelder EV. In dem man sich bereits vor dem Kriege(1938 und Huser rückte wieder einmal dem badischen zeitweise recht harten Treffen e die f i i hrenliste eintragen Dreikampfrekord zu Leibe und schraubte 2 1 5 5 5 5 5 1939) zweimal in die E g 5 Allgäuer zu einem hohen 9:2-(2:0-, 32, 4:0- konnte. An den Neckarauer Erfolgen der ihn auf 725 Pfund. Er war damit der beste Erfolg. Die Unterlegenen konnten nur in r des letzten drei Jahren hat vor allem der un- Heber dieser Veranstaltung. Husers Leistun- den 55 5 3 J 1 5 5 pieldritteln das Tempo Land- ermüdliche Abteilungsleiter Gruber maß- gen verdienen auch auf nationaler Ebene f m), Dr. geblichen Anteil, der seine durchweg gutver- besondere Anerkennung, wenn man Perücke Pank 5 5 Wegen anlagten Heber immer wieder zu einer Ein- sichtigt, daß bei den letzten deutschen Ge- 8 4 er Mo- heit zusammenzuschweißen versteht. wichthebermeisterschaften in Nürnberg der Um eine Klasse besser 5 5 id tau- Wolfgang Peter mußte sogar diesmal er- Kölner Helmut Wehrheid mit 710 Pfund vor Sc Ziegelwies— Eintracht Dortmund 2:8 FESTGEHALTEN hat die Kamera, wie Jugoslawiens Stopper Crnkovic eine der 1 setzt werden, trotzdem aber sprang mit Toni Leuthe(Sd Weil im Dorf) mit eben- In einen nel der e e größten deutschen Chancen zunichte machte. Als er von Uwe Seeler überspurtet zu or vom 41853990 Pfund ein klarer Erfolg in der falls 710 Pfund die deutsche Mittelgewichts- liga unterlag der Sc Ziegelwies/ Füssen am werden drohte, packte er den Hamburger schlicht und einfach beim Wickel. Das Ver- diezer KSV- Sporthalle heraus. Mit 13 10:1230 Pfund meisterschaft gewann! Den Weg Husers darf Sonntag gegen Eintracht Dortmund mit 2:8 trauen des Jugoslawen zu Schiedsrichter Martens wurde nicht enttäuscht. Es gab zur Wurde beim Drücken, mit 1265:1180 Pfund beim man mit besonderer Aufmerksamkeit ver- Toren. Eintracht Dortmund war um eine Strafe nur einen Freistoß, der nichts einbrachte. Mätzchen dieser Art, dazu noch grobe kunden, Reißen und mit 1610:1580 e Sto- folgen. Klasse besser. Die Tore für Sc Ziegelwies 8 58 5 5 5 8 1 85 5 ins Krankenhaus brachten. über- stands- gen waren die Neckarauer Swoboda(545), 8 schossen Schweiger und Prestel, für Ein- schatteten das Können der Gäste. Mit dem 1:1(0:1) durften sie hoch zufrieden sein. seinen Winkler(565), Gyser(560), Knierim(535), n eee nicht verhandelt tracht e waren Löggow, Zolk und nofener 5 Basketballer vereinbarten Sichtungsspiele Grun je zweimal, Kubik und Jablonski je; 8 5 8 5 Die zweite Ost-West-Verhandlung der einmal erfolgreich. VT Spar- 1 5* J 7 eiden deutschen Basketballverbände über Leichtes Spiel mit dem Neulin 0 0 0 Spar- Wie stet mein ere 1 die Entsendung einer gesamtdeutschen 5 P 9 1 1 75„ 1 1 275 1 jeh 5. 5 leichen Nordbadische Ringer-Oberliga Mannschaft zum vorolympischen Turnier in 8. N ne 185 4er Elin 44 E 2e. Ef 6 2. Er Selin 5 zu ſe Schriesheim 14 10 3 1 171.115 23.5 Bologna(das Deutschland voraussichtlich Um den süddeutschen Titel hatte der Sc 4 5 8 5 5 8 5 ie vs. eee 149 1 4 1615114 199 nicht übersteht) brachte in Ostberlin Ueber- Rießersee am Sonntagabend im Olympia- Zur Meisterschaft in der Ringer-Oberliga fehlt Schriesheim noch ein Punkt orden. ASV peudenheim 14 7 1 6 1497129, 15213 einstimmung in den organisatorischen und Eisstadion vor etwa 1500 Besuchern mit i 5 3—5 1 Jahr KSV 06 Ketsch 14 7 1 6 150137 15:13 technischen Einzelheiten über zwei Spiele Kaufbeuren verhältnismäßig leichtes Spiel. Neben dem RS Schriesheim durfte der scheidende Siege erzielt, von den Ketschern es im RSC Eiche Sandhofen 14 7 1 6 138135 15:13 der Nationalmannschaft der Bundesrepublik Freilich waren auch die Gastgeber von dem SRC Viernheim die Endkämpfe um die nord- durch O. Montag, Wiesbeck und W. Rohr, von volte“ ASV Ladenburg 14 7 0 7 131:148 14.14 gegen die Auswahl der Zone. Ueber den schweren Tölzer Treffen des Vorabends noch badische Mannschaftsmeisterschaft im Rin- den Viernheimern durch Seitz, G. Müller und 5 12 Bür- A8 Lampertheim 14 5 0 9 131145 1016 wichtigsten Punkt jedoch wurde diesmal etwas müde, aber sie konnten drei Sturm- gen bestreiten. Die Viernheimer gewannen W. Götz, während sich Schreiner G und Eitler ESV 1884 Mannheim 15 4 0 11 116.189 9.22 nicht gesprochen: die Frage, ob aus den reihen gegen zwei aufbieten und brachen die für den Kampf um den zweiten Platz Reiß im Schwergewicht unentschieden trenn- zierung VfK 08 Oftersheim 13 3 1 9 115151 7219 besten Spielern beider Verbände eine ge- nach 18 Minuten hoffnungsvoller Gegenwehr wohl entscheidende Punktbegegnung der ten. Ausschlaggebend war somit der Punkt- t wWie⸗ Oberliga-Reserven samtdeutsche Mannschaft gebildet wird der Kaufbeurer den Bann. Die beiden Gäste- Oberliga-Nordgruppe beim RSV 06 Ketsch sieg des Viernheimer Federgewichtlers E. 1 1 11 1 2 215 5 Gach dem Wunsch des DBB), oder ob die tore erzielten Scholz und Hynek erst im letz- mit 12:10 Punkten. Bei dieser Auseinander- Müller über Schäfer. KSV Schriesheim führt f r beste Mannschaft der beiden Begegnungen ten Drittel, setzung wurden beiderseits jeweils drei ent- nun mit vier Punkten vor SRC Viernheim Tote ASV Feudenheim 14 10 0 4 183•132 20:8 Deutschland vertritt Forderung der Zone), und benötigt für den Gruppensieg aus den bomber KSV Schriesheim 14 8 0 6 175.125 16:12 soll erst im Anschluß an die beiden Treffen beiden restlichen Begegnungen gegen VfK 08 V bel ASV Ladenburg 14 7 2 5 176:133 16:12 behandelt werden. 1. 2 4 0 5 DE 19 55 Oftersheim und KSV 1884 Mannheim noch um. 87 1c: Menne 18 f 1 f 11944 1917 5 N 1„ SR EN OG inen Pint 2 187 coc den 1 3 5 1 2221 USC Heidelberg ausgeschieden 5 e der Oberliga-Reserve- etsch:: g 8 5! 5 runde führen SRC Viernheim und RSC Eiche 7 ASV Lampertheim 14 0 1 13 65.241 127„. o ZZ77ͤ 8 5. 8 N an. Beide 5 5 8 155 5 a ö 2 5. n gewannen ihre Kämpfe sicher, die Auer 5 5 5 1 1 1 8 8 r 0 5 1 1. Fo Köln 1 21/0 110222/ 10 Duisburger Sy I 1 1 0 0 1 Viernheimer mit 24:0 beim RSV 06 Retsch id 200 Rise Laudenbach 10 9 0 1 165747 13.2 schied damit aus dem Wettbewerb aus, wäh- 2 Fort. Düsseldorf 2 0 2/2 0 20 11/012. Westf. Herne 0 0 2 2 0 2 8 1801 Ma re 280 LN en ab. KSV Hemsbach 11 6 3 2 133:107 15:7 rend die Eidgenossen, die bereits die erste 14 5 8 eee 5 Un- KSV 56 Schwetzingen 13 6 1 6 134.441 13.13 Begegnung in Heidelberg mit 55.46 für sich 3 Meldericher SV 120/2200121/222 Schalke 94 1 0 1 0 0 1 dete mit 18.3 Punkten einen schönen Erfolg noch SpVgg Nliebersbach 12 5 1 6 139122 11:13 entschieden hatten, im Achtelfinale gegen den 4 VfL Bochum 0 02/ 2 0 2101/2 21 Hamborn 07 O 1 1 0 1 1 o rsach Fortuna Reilingen 10 3 1 6 75.140 3 CSR-Meister antreten müssen. Wie in Hei- 85 nun zwischen VK 08 Oftersheim und 5 KSV Sulzbach 10 1 0 9 50.169 1417 delberg wirkten die Schweizer auch in Genf[ 5 EW Essen 112/1122 10% 2 2 Preußen Münster 1 1 1 1 11 s Feudenheim auf einen späteren Zeit- . A Germ. Rohrbach 9 0 1 8 70.22 1.7 mannschaftlich geschlossener und hatten vor 6 fn Frankenth. 2 12/0 2 12 0 2% 0 2 2 VfR Kaisersl. 10 11 1 0 Lfti 8 Kreisklasse allem unter ihren Internationalen eine Reihe N 5 + 5 l gleichwertiger Auswechselspieler, während 7 pfr. Saarbr. 201/221[102/ 211 Mainz 05 1 1 1 0 11 oto-Quoten 20jäh⸗ AV Schwetzingen 10 10 0 0 142.79 20.0 j 13——— 5 6-Rang-Wette: 1. R. entfällt: 1 Ein- Hy flockenheim 10 6 0 4 121.95 12.8 der US praktisch nur mit seiner ersten sc Ludwissh. 2 1 2/ 0 2 2211/1 2 1 Saar 05 Saarbr. 2 2 0 1 0 1 pz N. 135.65 Dns; 4. K. 16,75 BI, 5. f. et ebens- RSC Schönau 10 5 0 5 1175104 1010 Fünf einigermaßen Schritt zu halten ver-. 5 cc eines 186 Hockenhemm 10 4 d e 18040 233 wocnte. 9 Ek Pirmasens 111/221 2 V Sperer 1 1 I I III 235 bu, 2 R. 27 Did,. 8 0 0 8 5 5 2.** 5 3.: 3,— Geld- 5— 1 5 N 34 Jugoslawiens Meister in Ketsch 10 Eintr. Frankf. 1 1 0/20 1111/11 2 Karlsruher 80 1 2 0 1 0 0 Ferner. htte, 1: R. 6 Riegtige): 295,70 Dor; Mark a 5 Bayern München 2 1 1/1 1 22 0 1/1 2 2 vfk Mannheim I 1 1 e abatt- Gewichtheber- Oberliga Am Sonntag findet in Ketsch ein Hallen- II 2 1 11 8 5 8 1 Dua; 2. R. 37,58 PRI.— 1 VI. Neckarau 7 7 0 0 29140 Pfd. 1470 5 25 S ECC. cc %%% Ü/ ßVßCFTFFTTCTCTCTCTCbCTCCCCCCTCCTCTTTTTTCTTTCTCTCTTCTCTCTCTTCTTCTTTTTTT e sich KSV 1884 Mannheim 7 2 0 5 27285 Pfd. 4.10 Luka, der jugoslawische Staatsmeister, teil- a) Tip nach der MM-Tabelle b) Sigi Kronenbitter, TSG Ulm) Reportertip(künf Richtige): 6527,65 Mark; 21 3 10 unden KSV Einigk. Mühlb. 6 0 0 6 19470 Pfd. 0.12 nehmen. Kl. 4: 4,65 Mark. a. 5 tonnte 5 recher e sich stellte Kri- 'olten. arken yieder aus- beiden klärte nilipp 1 5 J we- 2 A 4 V anger s an hren 0 Revi-* 5 N He feiner abe durch und durch, angenehm wörzig, ohne Filter- ein ehrlicher Genus! Selte 10 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Dienstag, 22. Dezember 1959/ Nr. 293 Kohlepreissenkung unter die Luxemburger Lupe Wie an anderer Stelle dies reits gemeldet, wird der Prei aut sche Kohle verändert, so daß sich Ermäßi- 5 Blattes be- ler f ut Der zaghafte Bremstritt des Zentralbankrates Konjunkturpolitik wieder einmal mit Gelblicht Der Zentralbankrat hat wieder einmal seine Hand ausgestreckt, um die ungebärdige ken Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung, falls sie so in die Enge getrieben werden, Zu spät? Wann könnte es denn zu spät sein? Beispielsweise wenn die Mindest- — Instrument zur Handhabung der Währung Diese These ist aber zweifellos ein Kind der von John Maynard Keynes erfundenen „Neuen Wirtschaftslehre“, nämlich eine künstliche Verknappung des Geldangebotes und somit nicht marktkonform, sondern ein Instrument der Zentralverwaltungswirt. gungen, die zwischen 70 Dpf und 4,25 DM. Ronjunktur Zzu zügeln, und die Mindest- daß sie keine Kredite mehr gewähren kön- reservesätze zwischen 20 und 30 Prozent 1285 a a liegen, ergeben, wovon vor allem die Ver- Tegervesätze um 10 Prozent erhöht(vgl. MM nen: lägen. Hätte der Zentralbankrat einen sol- n Sean e keine braucher von Hausbrand profitieren sollen. vom 18. Dezember„Kreditschraube noch a) die Abgabe von Wechseln, chen Beschluß gefaßt, dann wäre die Kredit- 8 leider ble der Damit wird gleichzeitig der Unterschied zwi- fester angezogen“). Per durchschnittliche schöpfung allseits fühlbar beschnitten wor- 5 8 andard schen staatlicher Kalkulation und solcher der Privatwirtschaft dargetan: Neservesatz(Reserve-Soll in Prozenten der reservepflichtigen Verbindlichkeiten) liegt b) die Abgabe von Schatzwechseln, c) die Rückziehung von Auslands- den. Er hätte nicht nur die Hand ausge- streckt, um die Konjunktur zu dämpfen, ebenfalls nicht anders, wenn auch ner— wer ist nicht versucht zu diger— Stetigkeit. mit eiser. Sagen gol. Als anno 1900 Wil- Als nach dem zwei- jetzt bei 9,8 Prozent und hat damit einen seit suthaben. sondern er hätte sie auch niederfallen helm II. nationaler Ehr- ten der beiden von Sommer 1952 nicht dagewesenen Höchst- Allein 4,33 Milliarden DM(Stand vom lassen. Bleibt nur noch zu bedenken, welche Seis befiel, eine Flotte Peutschland verlorenen stand erreicht: September 1959) haben die Kreditinstitute in In diesem Zusammenhang würde gleich Folgen die Mindestreserveerhöhung auf den 85 1 Kriege Bergarbeiter- Reservesätze für mindestreservepflichtige Form von Mobilisierungstiteln(Ausgleichs- das die Konjunktur bedrohende Fallbeil in künftigen Anleihezins ausübt. Zweifellos der — 8 10 7— messen könne, wohnungen gebaut wer wurde Verbindlichkeiten(an Bankplätzen)) in Prozenten forderungen) und unverzinslichen Schuld- verschreibungen aufgenommen. Die Bundes. die Debatte geworfen werden. Solche dra- Wird die Rentabilität der Banken beein- je veinsteuer den mußten, um das 8 8 8 85 8 0 a 1 matische Sprache verfehlt das Ziel; es wird . dient Zechenpersonal unter-„ 2 ban kann die Rücknahme dieser Papiere nicht berücksichtigt, daß— wie MeLleod 1 jahrzehntelang schon zubringen, wurde die 1 W 10 3 3 5 10 nicht Verwehren, sofern es den Banken be- und Albert Hahn nachgewiesen haben—(AP) Die Deutsche Bundesbank hat mit nicht dem ursprünglich„Bergarbeiter-Woh- 1— 15 ee 5 5 10 0 liebt, sie zurückzugeben. gerade aus Krediten wieder Bankeinlagen Wirkung vom 21. Dezember die Abgabesztze 1. nunssbau- Abgabe“ dem 1960 1. Jan. 15,6 14½ 13.2 120 Mit der oben beschriebenen Erhöhung der entstehen, die— reservepflichtige Ver- für Geldmarktpapiere um je ein Achtel Pro- re Kohlepreis zugeschla- Leider ist wieder die Hand nur aus- Mindestreserven ist zweifellos noch zu bindlichkeiten darstellen. Wenn nämlich die zent erhöht. zwischendurch durch Sen. Sie fällt ab 1. Ja- gestreckt worden. Der Zentralbankrat hat es Wenig getan, wenn auch der richtige Firma X einen Kredit von etlichen Millio- einen Kriegszuschlag nuar 1960 weg, und unterlassen, kräftig zuzupacken, obwohl ihm Wes erschlossen wurde, um einer Kredit- nen aufnimmt, um eine neue Fabrik zu noch mehr erhöht wor- schon wird Hausbrand dies bei den Bemühungen um Stetigkeit der aufplähung entgegemuwirken. Es besteht bauen, dann dauert es noch lange, bis diese trächtigt; die Neigung, Sonderkonditionen den War. billiger. Währung wohl hie und da nicht erspart blei- sogar die Befürchtung— der Bundeswirt- Fabrik gebaut und der Kredit aufgebraucht zu gewähren, dürfte abnehmen. Das erhöht Allerdings gibt es einige Schwierigkeiten ben wird. schaftsminister drückte es einmal so aus: ist; andererseits wird die Baufirma, werden natürlich das Zinsniveau. Vielleicht wird ez mit der Luxemburger Bürokratie. Ursprüng- Zusammen mit der Mindestreserveerhö-„Wirtschaftspolitik ist Psychologie. Man die Handwerker, Ja vielleicht auch die hie und da— besonders bei kleinen Insti- lich hieß es aus Luxemburg— mit verbind- lichem Lächeln— Si, si, Preissenkungen; Wir haben nichts dagegen. Wir wollen auch nicht auf Einhaltung der Frist beharren, hung per 1. November wird dadurch die Menge der umlaufenden Kredite um ins- gesamt 1500 Millionen DM begrenzt. Ein Be- trag, der bei der gegenwärtigen Geldflüssig- kann auch schlafende Hunde wecken“— daß durch den neuen Zentralbankratsbe- schlug schlummernde Hunde geweckt wer; den. Dies wäre der Fall, wenn Anwärter auf Arbeiter, die an diesem Bau beschäftigt sind, teilweise ihre Erlöse oder Löhne wie- der in Bankguthaben anlegen. Der Kredit- betrag vervielfacht sich somit in Form von tuten— sogar zur Abgabe von Wertpapfe- ren kommen, was sich als zusätzlicher Druck auf den Kapitalmarkt auswirken könnte. Im groben ganzen wird bei den bisherigen nach der die neuen Preislisten vier Wochen keit zu geringes Gewicht hat, um die ersehnte Kredite, die bisher den entscheidenden reservepflichtigen Verbindlichkeiten der Größenordnungen die Zinsbildung nicht vorher eingereicht werden müssen. Wir ken- Konjunkturdämpfung herbeizuführen. Und Gang zum Bankschalter verzögerten, sich Kreditinstitute.. Wesentlich beeinflußt. Ob allerdings— die nen die Schwierigkeiten des europäischen was den etwaigen Einfluß auf die lohnpoli- jetzf schleunigst mit Geld versorgen würden Die klassische Geldtheorie bezeichnet Erfahrungen nach Mitte November sprechen und des deutschen Bergbaues und überlassen es euch.“ Doch in der Zwischenzeit hat man es sich in Luxemburg überlegt. Das, was Malvestiti so großzügig zusagte, gefiel wohl den anderen Oberbürokraten nicht, und so kommt es, daß die Hohe Behörde doch die neuen Preislisten beraten wird. Dabei wird gesagt, die Preislisten dürfen noch nicht her- ausgegeben werden, die Hohe Behörde habe sie zwar nicht zu genehmigen, könne jedoch auf Grund der Fristenvorschrift keine Um- gehung dulden. Sorgen haben die Leute! Auch Degussa wandelt um Das Chemie-Werk Homburg, dessen Ak- tien sich schon seit längerer Zeit ausschließg- lich im Besitz der Degussa Deutsche Gold- und Silber-Scheide-Anstalt AG, vorm. O. Rössler, Frankfurt/ M.) befinden, ist durch Umwandlung mit der Degussa verschmolzen worden. Es handelt sich um ein Unterneh- men der pharmazeutischen Industrie, das unter dem bisherigen Namen und unter Slei- cher Leitung nunmehr als Degussa-Zweig⸗ niederlassung weitergeführt wird. Auch die Chemische Fabrik Wesseling wird in diesem Monat auf die Degussa um- gewandelt. tischen Uber forderungen der Gewerkschaften anbelangt, dürfte der Zentralbankrat auf ein völlig falsches Pferd setzen. Den Gewerk- schaftsführern geht es ja nicht um Konjunk- tur probleme sondern darum, ihre Macht zu demonstrieren. Ganz gleichgültig, wohin diese Machtanwendung führt. Im Zweifels falle ist bei etwaiger kritischer Entwicklung immer die angefochtene Gesellschaftsordnung mitsamt der im Sattel sitzenden Regierung, in der nur ein Gewerkschaftler als Minister sitzt, schuld. Die Mindestreserven müssen zinslos bei der Bundesbank unterhalten werden und be- ziehen sich auf Sichtverbindlichkeiten, befristete Verbindlichkeiten und Spar- einlagen der Kreditinstitute. Im Oktober 1959 betrugen die reserve- pflichtigen Verbindlichkeiten bei einem durchschnittl. Mindestreservensatz von 8,1 Prozent insgesamt 87,60 Milliarden DM und das Mindestreserven-Soll 7,09 Milliarden DM. Auf der anderen Seite stehen den Ban- ) Für Spareinlagen und befristete Verbindlich- lichkeiten ist der Fächer der Sätze von 6 Prozent bis 10,8 Prozent gespannt ) Reserveklasse 1: 300 Millionen DM und mehr; Reserveklasse 2: 30 bis 300 Millionen DM; Re- serveklasse 3: 3 bis 30 Millionen DM; Reserve- klasse 4: unter 3 Millionen DM — bevor es zu spät ist. Mindestreservepolitik als marktkonformes Die Rentendynamik erfaßt schon Beiträge Ständige Mehrleistung kostet viel Geld Wer seine Altersversorgung durch Bei- träge an die gesetzliche Arbeiterversiche- rung, Angestellten versicherung oder Knapp- schaftsversicherung aufgebaut hat und im Laufe des nächsten Jahres Rentner wird, er- hält uni 5,4 Prozent höhere Rentenbezüge als andere, die unter sonst gleichen versi- cherungsmäßigen Voraussetzungen schon 1959 oder früher sich aufs Altenteil gesetzt haben. Durch Rechtsverordnung ist näm- lich die allgemeine Bemessungsgrundlage für die Rentenversicherungen der Arbeiter und Angestellten mit Wirkung vom 1. Ja- nuar 1960 um 5,4 Prozent auf 5072 DM und für die knappschaftliche Rentenversicherung um 5,4 Prozent auf 5126 DM heraufgesetzt worden.(Von diesem Betrag wird dann der jeweilige Rentenanspruch errechnet.) Das entspricht der dynamischen Anpassung der Neurenten an die erhöhten Durchschnitts- einkommen der Versicherten. Maßgeblich sind die drei Jahre(1956—1958), die dem Eintritt des Versicherungsfalles vorangehen. Ob die Bezüge der Altrentner jenen der Neurentner des Jahres 1960 nachträglich chen, bei Arbeitnehmern mit Monatsein- kommen zwischen 800 und 850 DM etwas weniger. Nur die knappschaftliche Renten- versicherung ist von dieser Maßnahme aus- genommen, ihre Beitragsbemessungsgrenze bleibt bei 12 000 DM im Jahr. Für freiwillig Versicherte ist es wichtig zu wissen, daß es vom nächsten Jahr an auch eine neue Beitragsklasse gibt. Die Bei- tragsmarken tragen den Buchstabenauf- druck K, entsprechen einem Monatseinkom- men von 850 DM und kosten 119 DM. Durch die höhere allgemeine Bemessungsgrund- lage wächst auch der Bundeszuschuß an die Rentenversicherungsträger, und zwar an die Arbeiter versicherung um 165.7 Millionen DM, an die Angestellten versicherung um 41,4 Millionen PM und an die Knappschafts- versicherung um knapp 10 Millionen DM für das Kalenderjahr 1960. Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) auch dagegen— der Anleihezins von fünf- einhalb Prozent noch länger zu halten Sein wird, ist eine andere Frage. Und hier Wirkt sich die Geringfügigkeit dieser Mindegt. reserveerhöhung wieder als Bumerang aus. Die Anleger, die festverzinsliche Wert- papiere suchen, werden zurückhalten mit ihren Kaufinteressen, bis sie die Hoffnung haben, die höchstmögliche Verzinsung nach Hause zu tragen. Mit anderen Worten ge- sagt: Geld bleibt flüssig und wird nicht an- gelegt. F. O. Weber Howaldt- Privatisierung auf's Eis gelegt Die Howaldt-Privatisierung sei nicht mehr im Gespräch, erklärte Ministerialdirek- tor Krautwig vom Bundeswirtschaftsministe- rium, der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende der Howaldts- Werke Hamburg. Die mit ver- schiedenen industriellen Interessentengrup- pen geführten Verhandlungen hätten zu kei- nem Ergebnis geführt. Voraussichtlich würde auch der Plan so bald nicht wieder auf- gegriffen werden. vo m 21. Dezember 1333 Schweine plus 556 Schweine vom 17. Dezem- K URZ NACHRICHTEN voll oder teilweise angepaßt, also ebenfalls(ë;⁰̃n) Ini. Weizen Dez. i f 55 Dez. 41,60—42; Weizenmehl Type 405 67, 70, vpe 550 5 b f 1 Gute Konjunktur mit Zellwolle ber, dem Vorschlag der Verwaltung folgend; mn 5, Prozent oder um einen geringeren 64570, T5 pe 12 61,70. Ty pe 1050 50.70; Brotmehl Type G 6269 Pürsen A 110—120, B 92—110; Kälber A 15 Wo) Die Zellwollindustrie der Bundes- im Zuge der von der Deutschen Continental Betrag erhöht werden, entscheidet der Ge- 1600 50; Roggenmehl Type 997 60,15, Type 1150 bis 195, B 160172, C 145155; Schweine B 1 130-130, JJV Güsseldort) angekündigten setzgeber erst im Herbst nächsten Jahres, 39,18, Type 1370 56, 18, alle Mehltypen- Preise abzlig. B II 1320—139, C 130140, D 130140, E 130137; Sauen verzeichnete die größten Inlandsumsätze der Nachkriegszeit. Das erklärte der Leiter der In- kormationsstelle Zellwolle, Rudolf Fröhling, in Frankfurt M. Von Januar bis Oktober dieses Jahres belief sich die Produktion von Zellwoll⸗ spinnfasern auf 137 000 t und lag damit um neun Prozent über dem Ergebnis der entspre- chenden Vorjahreszeit. Das Ergebnis des ganzen Jahres 1958 betrug 151 300 t. Hartmann u. Braun: Keine Zusatzaktien (VWD) Die Verwaltung der Hartmann u. Braun AG in Frankfurt/M. teilt mit, daß die Verwaltung dieses überwiegend in Familien- besitz befindlichen Unternehmens nicht beab- sichtigt, der Hauptversammlung die Ausgabe von Zusatzaktien vorzuschlagen. Neuordnung bei Voigt& Haeffner (VD) Segen nur wenige Stimmen hat die außerordentliche Hauptversammlung der Voigt & Haeffner AG(Frankfurt/M.) am 21. Dezem- Werke d Straffung ihrer Fabrikationsbetriebe die Ge- sellschaft durch Uebertragung des Vermögens auf die Hauptgesellschafterin, die Schorch- AG Rheydt. cl.) umgewandelt. Die Scherch⸗ Werke a8 wurde vor kurzem in Con- kinental- Elektroindustrie& mit Sitz in Düs- seldorf umfirmiert. Fernseh-AG plant Kapitalerhöhung (dpa) Die private Westdeutsche Fernseh-AG in Frankfurt, die sich um eine Lizenz für das Zweite Programm bemüht, hat für den ver- storbenen Pr. Schleussner den Kulturfilmregis- seur Curt Oertel zum Vorsitzer des Aufsichts- rats bestellt. Wie der Vorstand mitteilte, ist vorgesehen, das Grundkapital der Gesellschaft auf 20 Millionen DM zu erhöhen. Um eine Ein- flußnahme von Machtgruppen von vornherein zu verhindern, sei nach dem Vorbild der Volks- aktie die weiteste Streuung der Aktien und die Einführung eines Höchststimmrechts in Aus- sicht genommen. Wenn der Sozialbericht der Bundesregierung und das Gutachten des Sozialbeirates vor- liegen.. 8. Die Erhöhung der allgemeinen Bemes- sungsgrundlage bedingt diesmal auch eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze von bisher 9600 DM auf 10 200 DM jährlich, oder von 800 auf 850 DPM monatlich.(Bei- tragsbemessungsgrenze ist die Grenze, bis zu der ein Lohn- und Gehaltseinkommen bei der Beitragsbewertung berücksichtigt Wird.) Das bedeutet, daß alle Versicherten, deren Monatseinkommen 800 DM über- steigt, ab 1. Januar 1960 ebenso wie ihre Arbeitgeber höhere Beiträge entrichten müssen. Bei Arbeitnehmern mit Monats- einkommen von mehr als 850 DM wird die Beitragserhöhung für Arbeitgeber und Ar- beitnehmer je 3,50 DM im Monat ausma- lich Rabatte; Braugerste 43,50—44,25; Futtergerste In. 36—39; Sortiergerste 3739, dto. ausländische 2 not.* Futter weizen 41 250; Mlandshafer zu Futterzwecken e Auslandshafer 980 855 5 Kleie prompt 25,7526, 25, dto. Per Febr.) März. 25 bis 25,50 Roggenkleie 26,5027; Weizenbolimehf 26,5 bis 27,50; Weizen-Nachmehl 32-37; Rapsschrot nicht not.; Sojaschrot 38,7540; EHrdnußschrot 42; Palm- kernschrot und Kokosschrot nicht not.; Leinschrot 43,50—44; Hühnerkörnerfutter 45,2546; Legemehl 25,25—46; Malzkeime 2627; Biertreber nicht not.; Trockenschnitzel 29—30; Porschmehl 76-80; Fisch- mehl 5668; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mann- heim 6,50—9; Wiesenheu lose 12,5013; Luzerneheu lose 14,50—15,50; Weizen- und Roggenstroh bind- fadlengepregt 44, 10, dto, drahtgepreßt 5,30—5,50; Hafer-Gerstenstroh 3.703,90. Allgemeine Tendenz: vorwiegendestetig. Die Preise verstehen sich als Sroßhandels-Durchschnittspreise per 100 Kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 3 Ochsen; 202 Bullen; 77 Kühe; 73 Färsen; Großgvieh insgesamt 355; 227 Kälber; e Fäfsen 34; G1 114120; Lämmer, Hammel A 95. Marktverlauf: Großvieh langsam geräumt; Kälber langsam ge- e wem mittel geräumt.* Heidelberger schlachtviehmarkt e VD) Auftrieb: Ochsen 1; Bullen 15; Kune Großvieh insgesamt 139; Kälber 142; Schweine 722. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bul- len A 120128, B 108120; Kühe A 95—100, B 60-93, ö 70-80; Färsen A 114-120, B 110115; Kälber A7 bis 190, B 160—174, C 156—158, D 115130; Schweine B I 127—134, B II 135—140, C 133—140, D 133—140, E 110 bis 117. Marktverlauf: Großvieh mittel in allen Gattungen, geräumt; Kälber mittel geräumt; Schweine mittel geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Apfel A 30-45; Spinat 2025; Weißkohl 10—15; Rotkohl 15-18; Rosenkohl 35; Wirsing 15—16 Möhren 18-22; Sellerie ohne Laub 3235; Lauch 20 bis 25; Zwiebeln 19-20. Anfuhr mäßig, Absatz normal. Versteigerung am Montag, Dienstag und Mittwoch; aber nicht Donnerstag. 2 Mitgeteilt von Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbff- 5 85 5 25 2. I. 1 J„ 8 i 5 8 Dwartz Storchen 5 Industriekreditbank 0 2⁵⁰0 0 12. 5 1 1 Canada Gen.(5) 5,48 Effe ktenbörse ie Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs Seilind. Wolff 135 135 815 35 e 570 570 705 4 155 1150 5 5 8 30 8 6 oder Uebermittlungsfehler.) Sn el 572 572 55 2. Hype 670 370 7% 35 955 121 9 9 8 E. I. F.(8)„ 402 ein. Hypo. o Phoenix- nr. J. F.— Frankfurt a. M., 2 1. Dezember 1959. 5 v. 58 04% 104% Leystone 8. 3(8) 18,93 5,85 f 3 8 650 5 5 Renten 60% Rhein. Hypo. 100 10⁰ NCE(5) 15,18 15,7 18 12. 2. 12 16. 12. 21. 12 2512. 21. fr. Saen. 4 8 e 5% eu e an e 4 9 0.„ 5 5**„ 0, EI. Notlerte Aktien Dorn Hörder 2% Feumot 86 6 Tnpssen 4% d moe cung zeuge 10% Je 2.8½ And Piehg v. 2 J. Karst gt 66 0— Accu 37 376 Durlacher Hof 62⁰ 62⁰ Klein Schanzlin 1830. 1630 T VDN 4 475 5% Bad. Kom. Ldsbk. div. 12 112 5,5% RWI v. 59 944 ½ Europachem,(str. 138.— 137,50 Adlerwerke 258 265 Eichbaum-Werger 810 810 Klöckner Bergbau 3 Ver. Glanzstoff 612 604 5% Bayer. Hypo. 1135 113 5% Thyssenhütte v. 30 91 9070 Siat-Imb.(sfr.) 1050 0500 A f. Energie 4⁴⁵ 445 El. Licht u. Kraft 252% 253% Klöckner Humb. Deutz 515 20 Wintershall 82 523 6% Bundespost v. 88 98* 38% 5% Wealtvank- Ant v. 59 58 98 aAgetre 110, 10,0 Ve 7 2 g 5 5 AG f. Verkehr 715 715 Enzinger Union 45⁵⁰ 465 Klöckner-Werke 256 257[Zeiss Ikon 272 275 3,5% Großkraftw. Mhm— 104 7½ Zellst. Waldhof v. 586 103 ÿ Philadelphia 11.44 1½%½48 AEG 435 435 Eglinger Maschinen 394 ½ 18 Krauß-Maffei 34⁵ 34% Zellstoff Waldhof 271 270% 5½½ Pfalz. Hypo. 1123 112 5 5 5 5 8 Aschaffenb. Zellstoff 154 151 Farben Bayer 545% 547 Lahmeyer 569 5⁴5⁵ T 5% Rhein. Hypo. 110 110 Wandelanleihen NE-Metalle Badische Anilin 47 47% Farben Liquis 8R,35 8,15 Lanz 182 182 Unnotlerte Aktlen 5% RhId.-Pfalz v. 83 5 5 N40 231 25 Fein Jetter— 217 indes Eis„ 372 3/5 7.5% Siemens v. 54% 10s 10s 5,5% Anglo Americ. 2. J. Geld riet Bemberg 262 268 Feldmühle 810 80 Löwenbräu 800 810 Erde HN 407 407 Corp. v. 59 s ien elektr. Kupfer 319 921 Berger 480 480 Felten 385 385 Ludwigsh. Walzm. 220 220. 555 390 Renten 3% 40 v. 58 260% 243% Blei 90.„ Bekule abgestempelt 210 21¹ Selsenberg 182 181%[Mannesmann 25 256 Prnamit Nabel 77 78/0 Linsen tarifbesteuert) 6% BNA v. 58 291 255 Aluminium 225 227 dto. neue 5 20³ 20⁴ Goldschmidt 57³ 580 Metallgesellschaft 17²⁰ 1928 Basühütt 465 5,5% Chem. Albert v. 56 200 f 205 Zinn 927 936 Binding Brauerei 285 287 Sritzner-Kayser 170 173 Nordd. Lloyd 83* 8⁴ Hutschenreuther I. 840 90% ABG v. 56 105 1⁰⁵ 5.5% Schering v. 59 268% 2655 Messing 58 65 253 Bochumer Verein 227 6 228 U Grün& Bilfinger 395 392 NSU. 919 925 IB ader Fat er Lor. 284 284 55 ä v. 87 105— 6.5% VDM v. 51 2 555 Messing 63 75 83 i 315 321%][ Grünzw. 4 Hartm. 548 546 Pfälz. Mühlen— 2 0 v. 8. 2 37¹— Gußstahl Witten 417 Phoenix Rheinrohr 380 U 2 e e St. 18 105 900 3 1 15 1 10³ů⁰ Investment-Zertiflkate Deutsche freie 1& Cie. 780 765 Gutehoffnung 775 770 Preußag 203 205 1 0 V. 5— Adifond 8 Devisennotierungen 90 385 2 8 Hamborner Bergbau 120% 120%[Rheinelektra 500 50⁰³ 5 8 19 050„ 103% 8 5 205 e 8 111.— 140.50 1 US-Dollar f 4,1650 4,750 Chemie Albert 403 40⁵ Handels- Union 720 7²⁰ Rheinstahl 392 398* D 5 N v. 58 107% 102 Gone 119˙50 129.10 1 1108 160% Chemie Verwaltung Hüls 85 288. 3 5 1 0 15 8 5 und Versicherungen 9 10⁴⁰⁴— Bee 125,0 125,30 ar 90118 5 5 155 i 1 e 0 o. Vorzũ 9 5 9„ 5 5 5 dez 250 22550 keien Semen, 220 230[Allianz Leben 760 770 1 Benzin v. 58 85„„ 1 M 130,30 1 5 Demag 531 537 Hoechster Farben 491 475 Rheinpreußen 244 246 U Allianz Versicherung 270 2720 8% Heidelb. Zem. v. 56 105 l 5 Fond 128.— 128.40 100 5215 5 375 ö 6, Dt. Contigas 570 604 Hoeschwerke 279 277 Riedel 433 430 T Badische Bank 507 507 8% Hoechster Farb. v. 57 C6 h 105⁴ Fondig 146 14 20 10017 9. kr. 8,3 5 98500 Pt. Edelstah! 450 440 Hochtief 5 57/0 T Kuhrstahl 4⁵⁰ 483 Bayer. Hypo.& Wechselb. 389 503 7% Hoechster arb. v 58 08% 104 Fondra 121. 1220 00 dan K 930 b 00 Dt, Erdöl 317 310 Holzmann 880 875 Rütgers 35⁰0 360 Berliner Handelsbank 742 74 6% Hoeschwerke v. 58 78⁰⁰⁰ 98* Industria 155,50 155,70 100 90 1 e 5 5 0 415 Degusss 851 8.7 klütten Oberhausen 323% 322% Salzdetfurth 410 4⁰⁴ Comerzbank AG 5⁰⁵ 505 2% Lastengusgl. v. 56 10% 102% Interest e e ed ren 9 5 050 Dt. Lino 8 klütte Siegerland 448 420 Schering 473 47³⸗ Dt. Bank AG 501 55 8% MAN v. 57 166% 105% Investa 132.10 132.20 1000 8 8 Kronen 99705 9 70 Dt. Steinzeug 432 432 IIse Betgbeu St— Schiess 33⁰0 330 Dt. Centralboden 503 N. 505% 3% Mannesmann v. 59 90 K 71 Thesaurus 162.— 62.— 100 1 b 85 Schill 80 9 6088 Dt. Eisenhandel 28 235 Ind Werke Karlsruhe 288% 286% Schloßquellbr. 620 62⁰ Dt. Hyp. Bank Bremen 550 5 8% Pfelzwerke v. 57 105 7— Unkfonds i ee eee 14% Didier- Werke 24 52³ Keli-Chemie 741 74⁰ Schubert u. Salzer 492 U 405, Dresdner Bank AG 5⁵⁵ 570— Uscafonds 117.80 120,0 100 Dl. West 1 420, 4 Dierig Chr. LI A. 303 308 Karstadt 93 836% Schultheiß Stämme 587/% 540% Frankf. Hypo. 8³⁰ 8³⁰) 30% Kapt.-Ertragsst. Atomic-Fd.(5) 5,87 5.50 100 DM.Ost 25,8 . — 2 N 9 Na 8 NN d B K t! eee 5 77 8 8 W — 68 59 1 S ee er schmeckt! 2. 1 250 En 8 1 0 5 5 2 8 4. 528 6 5 8 255 7 Ss, ,, D *. Die Söfte und Kröfte der Kräuter, Beeren, Wurzeln und Fröchte geben ihm die richtige Würze und sind von wohltuender Wirkung. 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Dezember 1959/ Nr. 285 N Notizen über Bücher Am Anfang wor das Cafe f 5 i Walter Mehring:„Berlin Dada“, B Schweiß und Blut um Mahagoni 8. 5 8 Chronik mit Fotos und Dokumenten erg 1 B. raven:„ Trozas“. Roman(CFuropä- die in äußerst komplizierter Weise 8 der Arche, Zürictb. Es ist höchste Zeit. dal sche Verlagsanstalt, Frankfurt am Main). klärung finden. Totgeglaubte werden leben- lie Veberlebenden einer Generation, die den Das ist wieder einmal ein echter Traven, dig, Mörder werden zu Ermordeten, und mzwischen zum Mythos gewordenen zwan- Pannundsseladen wie ein Reifer, dahinter zurück bleibt neben dem Rechtsauwalt alser Jahren Proll geben halfen, Zeugniz aber steht die laute Anklage gegen eine der aus den klärenden, aber keineswegs dakür ablegen, daß diese kurze Spanne zwar ke Welt, in der der Schwache dem Mächtigen lichtvollen Begegnungen endlich die Kraft Uterarisch kruchtbar aber keineswegs 80 gut* hofknunsslos ausgeliefert ist und von ihm zu einem neuen Leben findet, ein verwirr⸗ und schön wie ihr Ruf war. Woraus sollen 85 bis zum eig bluten ausgepreßt wird.„ Tro- ter und erschöpfter Leser, der die erzähle- denn die künftigen Geschichtsschreiber in aas“ spielt in den Urwäldern Mexikos, wo rische Brillanz Robert. schöpken, wenn die Zeitgenossen nicht das de die kostbaren Edelhölzer, vor allem Maha- kunstvollen Aufbau seiner fast krifninali- Der technische Material liefern?, Der Name des großen de ont, von Indios seschlagen und zum stischen Fabel, seine atmosphärische Dichte Fortschritt Ante frames dran Remhardt it 8 Transport an die Flüsse geschleppt werden. und seine großartige Charaktergestaltung uren man e Wordene onde daß en ine. Das Leben in den Holzfäller-Camps ist er- schaudernd 5 8 egi. Von wem werden die Blu- Sraphie von ihm gibt, und die Letzten ster. di barmungslos. Aufseher prügeln die armen 5 ten bestäubt?“—„Von ben, die seine Blütezeit noch erlebt haben. re Teufel zu Tode, die sich hier wegen der Ab- Der älteste Moderne den Autos, die sonntags Und in der(bei Rowohlt erschienenen) Mo- 8b tragung einer Schuld verdingten und von Paul Bassa HN S voruberfahren, Herr Leh- nosraphie Kurt Tucholskys wird Walter su Slerigen Unternehmern in eine ewige ä„James Ensor“. e rer!“— Die lustige Zeich- Mehring nicht mal erwähnt, obwohl die bei- Schuldknechtschaft hineingepreßt werden. on 8 5 85 ausenstein, aus dem Fran- nung stammt aus dem den Freunde waren, sich in Paris„petit de Mit einem Stück Maisbrot im Magen, von 9. 1 5 b 5 r Sammelbandchen„Alle bleus“ schrieben und sich in Prosa und Ver- ril Schlangen bedroht, von fingergroßen Brem-. 85 5 05 5 5 5 5 Achtung“, das Arthur We- sen besangen. Distanz entstellt. Um so dan- 82 sen gepeinigt, schleppen diese Entrechteten 5 N 5 3 in 3 n Nenad De kenswerter, daß der Dichter des Seemanns- fei die Trozas— tonnenschwere Mahagoni- ne 8 885 5 8 t beute 8 Jabs uus, Klasing& Co in Bleis chorals»In Hamburg an der Elbe“ aufge- 0 stamme— kilometerweit über versumpftes 8 3 5 55 e Malers, die feld n en e nak schrieben und mit Dokumenten belegt hat A Urwaldgelände zum Abtransport. Das Ta- 5 11 er 85. Werk des N Es enthdit die e woran er sich aus seiner Dada-Zeit erinnert; de gespensum muß erfüllt werden. Nichterfül- 5 880 0 8 eisters Seit der großen„ zumal George Grosz, mit dem er ein Leben no lung bedeutet grausamste Leibesstrafen und 1 5 8 e 8 8 Malerei im Ne r lang befreundet war, diesen Abschnitt in sel. an Vw... ß ner Vergangenheit beinahe abgeleugnet hal, ch ummer neue Abhängigkeit verstrickt. Tra- gen 8. Hausengtein aus Befi H Der Historiker Mehring versucht gar nicht Ve ven schildert aus einer genauen Kenntnis 9 25 8 über Ensor wurde dem Tert Tagen erst, die Dada-Bewegung zu erklären, son- dr. des Landles diese Dinge ohne Schminke und af 1 1085 en Kunstkritikers Paul Haesaerts Tagen“. dern läßt nur die Gestalten auferstehen, die fer ohne Uebertreibung. Es ist ein hartes Buch, 25—* 5 In 44 kurzen sie repräsentierten— den„Anna-Blume“. lich härter als alle anderen Romane, die wir Engers flerkunft V Dichter Kurt Schwitters, der in London im ein von ihm kennen. Aber es wird sich nicht Kü 115 855 3 U 8 arakteranlage und Exil verhungerte und dessen„collagen“ De Wrmeiden lassen, dag Mahagonimöbel wei⸗ 1 8 8 sowie über die ent- heute hochbezahlt sind; den„Oberdada“ Jo. ein ter hergestellt und verkauft werden, selbst 8. en 8 een ene Kunst- hannes Baader, der die erste Sitzung der 211 wenn Käufer und Verkäufer 3 3 5— e 8 5 8 8 5 7 Nationalversammlung mit Flug- Ve Buch erfahren, wieviel Schweiß und Blut, 5 3 l 5 5 7 ättern störte; und John Hoexters„Blutl- ein wieviel Mühen und unmenschliche Leiden a 5„ Amerika vor hundert Jahren gen Ernst“ und Carl Einsteins„Pleite“, Zeit. At im Preis miteinbegriffen a e ee en. Den Textbeschluß bil-. Charles Sealsfleld:„Das Kazütenbuch-“ historischen Ereignisse der nord- und mit- See 15 9 B 8 8 Der Reiz der Macht den Photokopien der typischen Signaturen Unsel-Verlag, Wiesbaden). Vor etwa zwan⸗ telamerikanischen Staaten— mehr als ein. 5 9 5 5 S BU M 4 5 Ensors, wie diese sich im Laufe der siebzig- zig Jahren tauchten im deutschen Buchhan- trockenes Geschichtswerk. Sealsfleld besaß 1 5 3 45 5 er, Was Mehring e! Josef Martin Bauer:»Die barocke Kerze“, jährigen Arbeitstätigkeit wandelten. Es fol- del Einzelausgaben von Romanen eines ge- die dichterische Gestaltungskraft. die ihn in 1 1 8 288 ans Arp, Richard sat Novelle Ghrenwirth Verlag München). Josef gen ein bebilderter Werkkatalog mit 240 wissen Karl Postl auf, im äußeren Ge- die vordere Reihe der großen Erzähler der. E 11 1 75 All, John Heartfield, Ja- 10 Mortis Bauer cler wit seinem Berient o Nummern, geordnet nach Sachgebieten, wände und nach der in den Titeln sich an- Weltliteratur hebt— auch das„Kajüten- e e e e e 5 Weit cke Füße tragen“ großen Erfolg hatte, leider ohne Orts- und Formatangabe, 19 Sei- deutenden Thematik zur Wildwest-Branche buch“ weist ihn dorthin. In eine Rahmen- 5 855 3 15 70 5 5 hat, nur 5 der später in seinem— ebenfalls an dieser ten mit Photographien von dekumentari- gehörig, in Wirklichkeit andersgeartet und handlung, die zumeist aus den hitzig-rau- na 1 8 10 5 8 ee 5 Stelle besprochenen— Romen Der Sonn- schem Wert, ferner die Abdrucke der Schrif- von hähererm literarischem Rang. Identisch hen immer treffsicheren und lebensnahen e Or an f lie 180 tagslügner“ in etwas animierselig plätschern- ten und Reden Ensors, eine Liste wichtiger mit diesem Karl Postl ist Charles Sealsfleld, Dialogen einer alkoholisch animierten Män- dar 85 5 a8 Maggiore, der insgesamt Vet der Geziertheit für heitere Unterhaltung biographischer Daten und die Ensorbiblio- dessen„Kajütenbuch“, sein bekanntestes nergesellschakt besteht, sind mehrere Erzäh- 848. N ee ee eee 155 sorste, hat nun seinen Hhrgeiz höher ge- Sraphie. Das Buch wird durch die Fülle des Werk, der Insel-Verlag neu herausgebracht lungen eingebettet:„Die Prärie am Ja- 255 1 5 355 4885 zu verdanken, wenn die 55 schraubt. Mit einer Novelle tritt er auf den Bildmaterials und die Breite des gediegenen hat. Der Autor wurde als Karl Magnus Postl einto“, die den Abfall der Texaner von Gesc 5 en mel er een, 1 5 Plan, mit einem wohlgerundet“ Werkclein. Textes der künstlerischen Bedeutung Ensors 1797 in einem mährischen Dorf geboren, Mexiko in großartig komprimiertem Ge- 3 5 oder Jugendulk halten Fa! Ein dörflicher Krämer, der Altertümer in vollem Umfange gerecht. Darin vor allem lenkte in den geistlichen Beruf, geriet aber schehen schildert; eine köstliche irische 1 eutige und. Leser, werden aus Lal Sammelt, hat eine kostbare große Barock- liegt sein Wert. Ensor erlebte als ältester offenbar in äußere und innere Konflikte— Skizze und ein paar Streiflichter aus dem 1 Erinnerungen den frühen Moment 8 Kerze, und sie scheint ihm Macht über das unter den„modernen“ Malern auch zuerst Seine Biographie ist nicht restlos aufzuhel- Freiheitskampf der Südamerikaner gegen erfa 2— in dem eine Welt aus den Fugen del Leben eines hochgestellten Freundes in der die jene Künstler geradezu kennzeichnende len— und verschwand nach Amerika. Dort die Spanier. Alles strotzt von Erzählfreude, zu 5 5 begann und der Sinn in Unsinn urn Stadt zu geben: je nachdem. ob er sie bren- Wandlung der Lebensanschauung: an die wurde er zu Charles Sealsfleld. zu einem voll glühenden Landschaftsbildern und kraft- umschlug. Pem.— nen läßt oder auslöscht, bessert oder ver- Stelle fester materieller Formen der Außen- Pionier des jungen aufplühenden Konti- voll gezeichneten, wilden Charakteren, und 2 27 5 schlimmert sich die gefährliche Krankheit welt trat die Welt seelischer Empfindung. nents, als Pflanzer und in anderen Berufen, es kleidet sich in eine Sprache, die zwar Copriccios ohne Esprit des Freundes. Ob der geheimnisvolle Zusam- Prei Jahre vor Edvard Munch, sieben Jahre die ihn mit allen Gesellschaftskreisen in Be- ran Küntt und ander, mit barbarischen Artur Maria Rabenalt:„Die Sdinulze“ menhang Zufall oder Spuk ist, will der vor Emil Nolde, 20 Jahre vor Giorgio de rühlrung brachten. Später ging er nach Flicken rüder Amerikanismen durchsetzt, Capriccios über ein sam! es The a(Kreisel Autor nicht erklären, seine Absicht ist viel- Chirico geboren, ließ ihn diese Bewulitseins- Europa zurück, lebte zurückgezogen in der die aber ur wüchsig und dem Geschehen auf meier Verlag dlünchen). Filmregi„ 8 2 mehr, zu zeigen, wie das sparsam gezeichnete Verlagerung als ersten Künstler jene Aus- Schweiz, blieb aber Amerikaner mit Leib den kiel gesckmeidert ist. Auel dis lelden⸗ benalt während der UFA-Zeit 2815 Fu 1 85 Geschehen auf den Charakter des seiner drucksmittel finden, die später zu„Surrea- und Seele, und seine Schriften, die nun in schaftliche Vorliebe eines aus der autokrati- e e Dent. 1 der Wart ice ene kmendenden, derämers Usmus“ und, Expressionismus“ systematisiert schneller Folge entstanden. darunter das schen Enge des alten Europa Fntfronnenen wie nach 1945 für Filme wie„Die Pötster⸗ 5 duties es eine Gedeon und Wünsche Wurden. Dieser Umstand macht Enser zu Kapütenbucht, geben Zeugnis davon. Sein für die neue, in Freiheitsluft blühende Flei- Christel“ herzhaft getadelt, versucht sich nun 5 jenkt und schließlich auch von ihnen gelenkt einer Schlüsselfigur in der Geschichte der Prosawerk ist ein gewaltiger, farbenreicher mat% Schriftsteller 35 Peck 48 155 5 1 Kor Wird. Das ist folgerichtig und mit ruhigem modernen Malerei. J. G. Abriß der gesellschaftlichen Zustände und Entschuldigungen selbst für das lauteste 1 a N 8 line n bei den der Atem erzählt. Die Sprache ist zu mählichem 2 und verstiegene Selbstbewußtsein der pol- 3 5 8 8 3 riegsfilme verfolgte, N Fluß geglättet, ein bißchen ausgeklügelt in 5— 1728 5.. ternden Yankees, überzeugt aber in ihrer 8 95—— N hier über III mancher Formulierung: auf dem schmalen 5 In fyronnos Wahrhaftigkeit selbst da, wo wir aus heu- See 00 fers Ain 8. 118 9 55 der Wess cler Schlichtheit, die nicht ins Abge- tiger sienk Vorpehalte machen. Die etwas Finfällen hätte verhelfen Können, Bas Bor Zriffene gleiten soll, findet Josef Martin Georges Bernanos:„Die großen Friedhöfe die der Zorn gebiert. Zudem unterlaufen ihm süßlich-schwülstige Liebesepisode, die der Charlotte Flemming reizvoll garnierte und 8 Bauer nicht immer den treffenden, den ein- unter dem Mond“. Deutsch von Walter Heist Fehlbeurteilungen über Mussolini und Hitler, Rahmenhandlung— dem Publikum zu Ge- mit einem musikalischen Anhang in Form Maligen Ausdruck. Wenn eine„Unordnung(Verlag Jakob Hegner, Köln). Die Leser- dle geradezu grotesk wirken. Jedoch das be- fallen?— zu einem rührenden Happy-End einer„Schnulzen-Platte“ 5 Buch sich löst“, klingt das zwar neuartig und fügt gemeinde des Romanciers Bernanos ist groß. einträchtigt die Größe des Buchs nicht. Un- hilft ann d Hter ar 1 Wert des sieht verlockend 18 entpuppt sich bei nähe- E sich auch in den wohltemperierten Stil, aber Aber wer nur den Romanautor kennt, kennt angetastet bleibt die gewaltige Sprache, der 7 rem Hinsehen jedoch ls 8 licher Ver-. ein glückliches Bild ist es nicht— eher kann nicht den ganzen Bernanos. Das beweist das in jedem Satz leidenschaftlich angesetzte Wertes Nicht annullieren. 2 5 N 1 such an et 155 lichen 2 115 5 1 dich eine Ordnuns lösen“. Nun wird Ja Josef vorliegende, fast rein polemische Werk des Versuch, Zeitgenossen und Leser zu bekeh- dings, dem man die Begegnung mit Seals- volles Thema wee lelchtsinnig Vertag, Martin Bauer allerdings auch nicht den n- sprach- und gesinnungsgewaltigen Franzo- fen, die aggressive Wucht des Glaubens. Das field verdankt, hätte sich zusätzliches Ver- 5„ 5 pruch erhsben Dichter genannt zu werden, sen, das der Verlag Hegner mit großem Mut ist keine Schreibe, das ist eine flammende dienst erworben, wenn er mit historisch Englisches Familienleben 5 doch sei ihm bestätigt, daß er eine formal herausgebracht hat; mit Mut insofern, als ein oratorische Leistung, geschöpft aus den Tie- und Philologisch klärenden Anmerkungen f dam Seschlossene, angenehm zu lesende Novelle in tyrannos geschriebenes, Philosophisches fen der menschlichen Persönlichkeit, an deren zum leichteren Verständnis des Buches bei- Monica Dickens:„An Land ist alles an- der geschaffen hat. hesch und auf jeder Seite polemisierendes, dabei in abschite Freiheit dieser gewaltige Streiter getragen hätte hesch ders“. Roman(Universitas Verlag, Berli nor. 1 1 9 aller Allgemeingültigkeit doch die Kenntnis glaubt.„Was kümmert mich mein Leben! Ich a 75. 3 Offizier Benjamin etw Sr Wirrende Tragödie der Eimzelheiten des spanischen Bürgerkriegs wünsche mir nur, daß es-bis zum Ende dem 5 j raneis wird im Rahmen von Personalein- aus; 8 5 und der französischen Politik vor dem zwei- Einde treu bleibt, das ich einst war.“ Aller Frinnerungen on ferdinond Hodder schränkungen aus der Marine entlassen vier Robert Neumann:„Die dunkle Seite des ten Weltkrieg voraussetzendes Buch nicht Zorn kann nicht verdecken, daß diese Kampf- Stéphanie Guerzoni:„Ferdinand Hodler“, und erlebt das mühsame und manchmal me Mondes“. Roman(Verlag Kurt Desch, Mün- eben populär sein dürfte. Und doch lohnt, die schrift dort am schönsten ist, wo Bernanos aus dem Französischen von Anna Davido- recht komische Geschäft, nach dem wohl- 1 chen). Angesichts der jüngst veröffentlich Lektüre dieses Werks unendlich.„Les grands die dichterischen Töne anschlägt,. Seine Hoff- witch(Rascher Verlag, Zürich und Stutt- organisierten Stumpfsinn beim Militär durch Vor ten Fotograflen der dunklen Seite des Mon- eimetières sous la lune“ ist 1938 in Frank numg ist das wahre, das erfüllte Christentum, gart). Die Malerin veröffentlicht persönliche eigene Initiative und Begabung einen Be- rium des muß der Titel ſrreführen, das Buch hat reich erschienen. Die Friedhöfe sind für Ber- dem eine Kirche zu dienen hat, die sich frei Erinnerungen an ihren Lehrer. Anhängliche ruf zu finden, der ihn und' seine zehnjährige Von mit Weltraumfahrt und Lunik nicht das nemos die Massengräber der im Bürgerkrieg macht von den Rücksichten auf die Politik Liebe und hohe Verehrung trüben der Tochter ernährt. Er wird Vertreter einer dan mindeste zu tun. Die dunkle Seite des Mon- 1936 bis 1939 auf Mallorca Niedergemetzelten. des Tages. Weil er zutiefst fromm ist, darum Schülerin zwar das Urteil, machen dle Schwindelversicherung, Tellerwäscher, Se- trag des ist bei Robert Neumann die verwirrte Bernanos schreibt nicht nur gegen Franco trifft seine ganze Verachtung die Frömmler. Ausführungen des Buches insofern aber kretär eines Schriftstellers und Verwalter Sell und verwirrende Tragödie eines würdigen und die diktatorischen Politiker, er geißelt„Ich spreche von den Christen, die als Chri- wertvoll, als sie Hodlers Lehrtätigkeit ein eines ländlichen Internats. Der Antrieb sei- eine alten Politikers, der einem jungen, eidech- ebenso die katholische Geistlichkeit, welche sten zur Welt kommen Bewahre mich Denkmal setzen. Damit schließt das Buch ner Unternehmungslust ist lange Zeit seine teili Senäugigen Vamp verfällt. Sein Sohn, der keine klare Stellung gegen die Mörder bezog, Gott davor, daß ich sie mit jenen saftlosen eine Lücke in der bisherigen Hodlerbiogra- Freundschaft mit einem Fernsehstar, der beli Rechtsanwalt Andreas Wirz, der als Kom- Bernanos ist ein Katholischer Schriftsteller Gurken auf eine Stufe stelle, die die Pfarrer phie. Die Verfasserin unterrichtet den Le- aber den Abschied vom Glanz der Uniform 1 munist emigrieren mußte und— in Un- und seine leidenschaftlichen Anklagen gegen sorgsam in Blumentöpfen gropziehen, um sie ser aus eigener Anschauung über Sehweise, doch nicht verwinden kann. Zum Schluß 8011 gnade gefallen— in Rußland vierzehn Jahre seine Kirche gewinnen dadurch nur an Ge- vor jedem Lufthauch zu schützen.“ Und:„Die Kunstauffassung und Arbeitsmethode des verliert er Zwar seine Internatsstelle, findet rere inhaftiert war, erzählt den Roman und er- wicht. Welcher Unterschied zwischen einem Leute, die mich nicht richtig kermen halten Meisters der pathetischen Gebärde. Man er- aber eine passende Frau. Monica Dickens, en kährt nach der Rückkehr in seine österrei- kämpferischen Gläubigen wie ihm und dem 5 g 8 fährt, daß der Schweizer Wandmaler trotz der mit ihrem Erstling„Zwölf in Bett“ 1 t ä. 8 a ze mich gern für eine Art Besessenen, für einen 3 8 b 5 Aug„Zwölf um e a kaßt chische Heimatstadt die Aufklärung der sanften Zeitgenossen Claudel, von dem Gide— nletist Aer en denn ich starken subjektiven Ausdrucksbedürfnisses ein reizender Familienroman gelungen ist, 15 Verstrickung seines Vaters. In den Rahmen überspitzt gesagt hat, er glaube, man könne Pamphletis.— 18 m cu de in seinem Herzen und vor seinem Gewissen trifft auch hier wieder die Komik und Pie Lon dreigig Stunden seines unentschlosse- im Pullmanwagen in den Himmel fahren“. gar zu lieben. Bernanos ist tot. Aber gerade ein strenger Akademiker War. Die Ateljer- Eigentümlichkeit des englischen Familien- 85 nen, Von kafkaischer Einsamkeit verdüster- Bernanos irrt oft in seinen Polemiken, er dieses unter seinen Büchern steht in Bes berichte dürften viel zum Verständnis der lebens und schrieb eine muntere, unterhal- 5 85 ten Lebens sind mit Rückblenden, Tage- wettert wider den Zorn der Dummen, aber ziehung zu jeder Zeit. Denn die großen Fried- Spezifisch monumentalen Stilkunst Hodlers tende Geschichte ohne mühseligen Tief- 85 buchaufzeichnungen und widerspruchsvollen auch er ist nicht freſ von den Auswüchsen, höfe wachsen ja weiter. A. v. d. B. beitragen. J. G. gang. egi. 2 5 —. beer Die sich den Magen jetzt verknacken, Weil ihre Muttis Plätzchen backen. sollten hin und wieder Rennie lutschen. Rennie hilft Ihrem Magen über die„schweren Zeiten“ hinweg Und verhütet Ubersäuerung, lutschen schmeckt got das e N D Forfüm- und K infsch- Wasser. 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Eine erlag eit, daß die den n Zwan- Zeugniz me zwar 8 so gut s sollen chreiber icht dag großen bereitz ine Bia. en ster- haben. en) Mo- Walter die bei- 5„petit ad Ver- S0 dan- manns aufge- egt hat, rinnert; Leben t in sel- net hat. ir nicht n, son- den, die ume“. don im agen“ da“ Jo. ng der Flug- „Bluti- , Zeit- Peter ins, ist Jlehring Richard d, Ja- n und at, nur in As- ad die- gesamt is dar- nn die As nur halten en aus loment Fugen Insinn Pem. nulze“, eissel- 1 Ra- Lilmen gelobt, örster⸗ ch nun ei den folgte, rüber indten Sichen is Von e und Form Buch nähe- Ver- reiz 1. ile s an- erlin). jamin alein- lassen chmal wohl- durch Be- hrige einer „Se- yalter 5 sei- seine der form chluß indet kens, Bett“ 1 ist, und lien- rhal- Tief- egi. eee Nr. 29/ Dienstag, 22. Dezember 1959 MORGEN Seite 13 Erdbeben oder Atomex Die Gretchenfrage der Genfer Atomkonferenz: Kann darauf mit Meßgeräten plosionen? eine gültige Antwort gegeben werden? Von unserem Korrespondenten Erieh Rey hI In der Schweiz Genf. Die Genfer Atomversuchsstopp-Kon- ferenz konnte sich vor ihrer Vertagung am Wochenende trotz„verzweifelter Bemühun- gen“ nicht aus der Sackgasse herausarbeiten, in welcher sie sich seit zwei Monaten befin- det. Die Verhandlungen wurden, wie gemel- det, bis zum 12. Januar 1960 Vertagt. Dann soll noch einmal ein Versuch unternommen werden, das„Aeußerstmögliche“ zu tun, wie die Delegationen beider Atomblöcke erklä- ren. Die Hoffnung auf eine Einigung zu einem späteren Zeitpunkt ist dennoch erheblich ge- sunken. Nach wie vor bestehen zwischen den bei- den Atomblöcken, Großbritannien und Ame rika einerseits und der Sowjetunjon anderer- seits, scheinbar unüberwindbar schwere Dif- ferenzen in bezug auf die sichere Feststellung von unterirdischen Atomexplosionen, deren Auslösung verboten werden soll. Während der sowjetische Delegationsführer Zarapkin noch im Anschluß an den Vertagungsbeschlug am letzten Samstag erklärte:„Nach sowjeti- scher Ansicht könnte ein Vertrag über das Verbot aller Arten von Atombombentests in drei bis vier Tagen, maximal einer Woche fertiggestellt werden“, nennt man in west- lichen Delegationskreisen eine Frist von einem Jahr. Zwar sehen auch die westlichen Delegationen eine Möglichkeit, um rasch zu einem Vertragsabschluß zu kommen. Dies, sofern die Sowjetunion in einen„abgestuften Vertrag“ einwilligen sollte, der sich vorerst einmal auf das Verbot der oberirdischen Atomexplosionen, jene in den Ozeanen und im Weltraum beschränkt, um erst später auch auf unterirdische Atomexplosionen ausge- dehnt zu werden, deren Auslösung im Gegen- satz zu allen anderen Arten von Atomexplo- sionen bisher noch nicht mit Sicherheit fest- gestellt werden kann. Die Sowjets lehnen aber einen derartigen Teilvertrag ab. Delegationsführer Zarapkin erklärte dazu:„Auf diese Weise könnte das Verbot aller Atomwaffenversuche auf unbe- stimmte Zeit verzögert werden. Andere Länder könnten inzwischen Atomwaffen entwickeln und diese auf die nicht verbotene Weise zur Explosion bringen. Sobald aber noch mehr Länder Atomwaffen besitzen, mit denen dann über eine Einstellung der Versuche verhan- delt werden müßte, desto schwieriger oder unmöglicher wird eine Einigung.“ Atombombe herstellen könnte auch Norwegen Oslo.(dpa) Der Direktor des Norwegischen Instituts für Atomenergie, Dr. Gunnar Ran- ders, teilte in Oslo mit, daß auch Norwegen eine Atombombe herstellen könnte. Er 20g daraus die Folgerung, daß eine effektive Kontrolle der Entwicklung auf dem Gebiet der Kernergie unerläßlich sei, denn„wenn Norwegn eine Atombombe herstellen kann, muh man annehmen, daß auch andere Län- Ger, die heute nicht dem Atom b ange- Hören, über die erforderlichen Mittel zur Herstellung einer solchen Bombe verfügen.“ Eine normale Grippe kostet sieben Mark Nach westlicher Auffassung gibt es also nur zwei Möglichkeiten:„Entweder Abschluß eines Teilvertrages oder vorerst gar kein Vertrag.“ Die östliche Auffassung lautet: „Entweder ein vollständiger Vertrag oder gar kein Vertrag.“ Der einzige gemeinsame Nen- ner dieser Auffassungen ist„vorläufig kein Vertrag“. Vor ihrer Abreise aus Genf erklärten die Delegationen aller drei Atommächte, die Pause bis zur Wiederaufnahme der Verhand- lungen zu Konsultationen mit ihren Regie- Tungen benutzen zu wollen. Auf diese Weise soll versucht werden, vielleicht eine politische Lösung zur Umgehung des Hindernisses der unterirdischen Atomexplosionen zu finden. Bereits einmal vor zwei Monaten suchten die Genfer Experten nach einer politischen Lö- sung. Damals kamen sie aber zu der Schlußg- kfolgerung, daß es praktisch unmöglich sei, eine zu finden. Im Anschluß daran appellier- ten sie an eine wissenschaftliche Experten- gruppe, diese sollte mit Hilfe der Technik einen Ausweg aus dem Dilemma schaffen. Die wissenschaftliche Expertengruppe, welche in der Folge tagte und am 19. Dezem- ber mit einer Woche Verspätung ihren Be- richt ablieferte, hat aber keinen Ausweg ge- funden. Im Gegenteil, die gemachten Fest- stellungen lauten pessimistischer, als man bisher ahnte. Die Schlußfolgerungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Für den Fall, daß keine Einigung zwischen den Atommäch- ten über häufige, mobile Inspektionen auf dem gesamten, einer Kontrolle unterstehen- den Territorium möglich ist(die Sowjets leh- nen häufige Kontrollen ihres Gebietes ab), können eventuelle geheime und vertragswid- rig ausgelöste, unterirdische Atomversuche kaum festgestellt werden. Auf der Erde gebe es jährlich rund 2000 Erdbeben, die mit Ex- plosionen von 20 Kilotonnen TIN und, mehr verwechselt werden können, Erdbeben in der Stärke einer Explosion von fünf Kilotonnen und mehr gebe es sogar 5000, Erdbeben von der Stärke einer Kilotonne und mehr gebe es 15 000. Alle diese Erdbeben sind auf Seismographen und anderen Instru- menten beim gegenwärtigen Stand der Wis- senschaft nur schwer oder gar nicht von Atombombenexplosionen zu unterscheiden. Die Experten sind weiter zu der Schlußfolge- rung gelangt, daß es heute Möglichkeiten gibt, auch verhältnismäßig große Atomexplo- sionen so zu tarnen, daß sie auf den Seis- mographen, deren Nadeln immer ein wenig in Bewegung sind, kaum von anderen Er- scheinungen, wie starke Schritte oder vorbei- fahrende Autos, zu unterscheiden seien. Nach theoretischen Berechnungen kann die Er- schütterungswelle, welche sich bei einer Atombombenexplosion durch die Erdober- fläche zieht und die Nadeln der Seismogra- phen zum Ausschlag bringt, auf ein Dreihun- dertstel und weniger der ursprünglichen Stärke vermindert werden. Dies ist der Fall, Wenn die Explosion in grogen unter chen Höhlen, in hartem Gestein oder Salzberg- werken von rund 700 000 Kubikmeter Weite Die neue Gebührenordnung für Aerzte im Zeichen der Selbstbeteiligung Bonn.(AP) Auf Grund der geplanten Reform der Krankenversicherung und der damit zusammenhängenden Neugestaltung der Gebührenordnung wird eine Grippe bei normalen Verlauf den Versicherten künftig etwa sieben Mark kosten. Dabei wird davon ausgegangen, daß der Arzt den Patienten viermal besucht und die Medikamente nicht mehr als fünf Mark kosten. Die vier Hausbesuche sollen nach den Vorstellungen des Bundesarbeitsministe- riums als je eine ärztliche Leistung gelten. Von den Arztkosten müßte der Versicherte dann sechs Mark(viermal 1,50 Marte) selbst tragen. Bei den Arzneikosten würde die Selbstbeteiligung in dem angeführten Falle eine Mark ausmachen, so daß die Selbstbe- teiligung sich insgesamt auf sieben Mark beliefe. Nach den Plänen des Arbeitsministeriums sollen in der neuen Gebührenordnung meh- rere der jetzt 450 Einzelleistungen zu Grup- pen als neue Einzelleistungen zusammenge- kaßt werden, für die der Versicherte dann jeweils 1,50 Mark selbst zu zahlen hätte. Die normale Eingangsuntersuchung bei einer Erkrankung soll— auch wenn sie das Messen des Blutdrucks, ein Blutbild und eine Blutsenkung umfaßt— auf jeden Fall als eine Einzelleistung gewertet werden. Auch wenn bei einer Krankheit mehrere, vielleicht bis zu sechs Spritzen gegeben wer- den, sollen sie als„eine“ Leistung gelten. Der Versicherte brauchte dann für alle sechs Spritzen nicht mehr als 1,50 Mark zu zahlen. Im Arbeitsministerium wird zur Zeit überlegt, ob in dem Reformgesetz ein Höchstsatz, etwa 25 bis 30 Mark, für die Selbbstbeteiligung bei einer Krankheit fest- gelegt werden soll. Man glaubt, damit die Bedenken gegen die Kostenbeteiligung leich- ter ausräumen zu können. Das Ministerium rechnet damit, daß die Grundzüge der Gebührenordnung bis zur zweiten Februarhälfte festliegen. Das Ein- kommen der Aerzte solle durch die Zusam- menfassung von jetzigen Einzelleistungen nicht geschmälert werden. In diesem Zusammenhang wurde die Meinung geäußert, daß die Reform der Krankenversicherung möglicherweise erst zum 1. Januar 1961 wirksam werden könne. Mit diesem Termin sei zu rechnen, wenn die Reform im Sommer vom Parlament verab- schiedet werde und die Verhandlungen der Aerzte und Kassen über die neuen Gebüh- ren nicht länger dauerten. Pro Kilotonne Explosionskraft der Bombe in einer Tiefe von einem Kilometer ausgelöst wird. Bereits unter normalen Umständen wä- ren aber derartige Explosionen, wie sie zu- letzt im Oktober 1958 in der Nevada-Wüste unterirdisch ausgelöst worden sind, mit Erd- beben verwechselt worden. Alle diese Details stammen aus westlicher Quelle. Die Sowjets weigerten sich in Genf, diese in allen Punkten als richtig anzuerken- nen. Sie stellen sich auf den Standpunkt, daß der bereits im Sommer 1958 von einer wis- senschaftlichen Expertengruppe der drei Mächte ausgearbeitete Rapport, der bisher den Genfer Verhandlungen als Grundlage diente und der die Kontrolle unterirdischer Atomexplosionen als möglich bezeichnete, rechtsgültig ist. Die beiden westlichen Dele- gationen hatten dieses Dokument in einem verhängnisvollen Irrtum tatsächlich unter- schrieben und sehen sich heute gezwungen, dessen Revision gegen den sowjetischen Wi- derstand anzustreben. Die Schwierigkeit ist, daß sie aber nicht einmal genau wissen, in welcher Richtung diese Revision vonstatten gehen soll. Erst in einem Jahr werde es mög- ich sein, mit Sicherheit sagen zu können, ob überhaupt unterirdische Atomexplosionen von natürlichen Erdbeben unterschieden wer- den können die Regierungschefs der USA, Englands, — Die westlichen Gipfelbesprechungen in Paris sind zu Ende. Gestern vormittag trafen Frankreichs und der Bundesrepublik zu einer letzten Sitzung im Elysee-Palast zusammen. Danach zeigte sich der Bundes- Kanzler(siehe Bild) in bester Laune. Während er noch mit einem Fotografen scherzt, hat im Hintergrund Außenminister von Brentano bereits seinen Mantel angelegt. Zwischen beiden steht Ministerpräsident Debré und links, etwas nachdenklich, Präsi- dent de Gaulle. Bild: AP Sechs Wochen Gehalt im Krankheitsfall Für alle Angestellten/ Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts und des Bundessozialgerichts Von unserem Korrespondenten Dr. S. Löffler Kassel. Sämtliche Angestellten erhalten mach einer Entscheidung des Großen Senats des Bundesarbeitsgerichtes im Falle unver- schuldeter Krankheit bis zu sechs Wochen das volle Gehalt weiter. Schon bisher war nach Sondergesetzen für die kaufmänni- schen und gewerblichen Angestellten, für die im Bergbau, in der See- und Binnen- schiffahrt, sowie für alle Lehrlinge und An- lernlinge bei unverschuldeter Krankheit bis Zu sechs Wochen das volle Gehalt weiter- zuzahlen. Durch die Entscheidung des Gro- Ben Senats wurden nunmehr die nicht in der gewerblichen Wirtschaft tätigen Ange- stellten gleichgestellt. Bei den Angestellten, die nur unter das BGB und nicht unter die Sondergesetze fallen, kann zwar eine geringere Dauer als sechs Wochen bestimmt werden, allerdings nur durch Tarifvertrag. So ist zum Beispiel für die Angestellten des Oeffentlichen Dien- stes nach 8 12 der TOA eine Weiter zahlung des Gehaltes je nach Dauer der Tätigkeit im Oeffentlichen Dienst zwischen zwei und 16 Wochen festgelegt. Schon nach viermona- tiger Tätigkeit wird aber die sonst allgemein geltende Sechswochenfrist erreicht. Arbeiter und Angestellte, die ohne ar- beitsunfähig zu sein, aus einem in ihrer Person liegenden Grund ohne eigenes Ver- schulden„für eine verhältnismäßig nicht er- hebliche Zeit“ an der Arbeitsleistung ver- hindert sind, haben ebenfalls Anspruch auf Weiterzahlung ihres Entgeltes. Welche Zeit- dauer als„nicht erheblich“ anzusehen ist, richtet sich nach dem Einzelfall, unter an- derem auch nach der Betriebszugehörigkeit. Für die Arbeiter gilt im Falle der Dienst- verhinderung durch unverschuldete Krank- heit seit dem 1. Juli 1957 ausschließlich das „Gesetz zur Verbesserung der wirtschaft- lichen Sicherung der Arbeiter im Krank- heitsfalle“(Arbeiterkrankheitsgesetz). Die krankenversicherungspflichtigen Arbeiter erhalten vom Arbeitgeber bekanntlich einen Zuschuß zu den Leistungen aus der gesetzlichen Kranken- oder Unfallversiche- rung und damit insgesamt 90 Prozent ihres Netto-Arbeitsein kommens. Das Bundesar- beitsgericht stellte fest, daß Regelungen der Entgeltfrage in Tarifordnungen und Tarif- verträgen, die vor Erlaß des Arbeiterkrank- heitsgesetzes in Kraft traten, am 30. Juni 1957 ungültig wurden. Es stehe den Tarif- Parteien seit dem 1. Juli 1957 zwar frei, neue Regelungen dieser Art zu treffen. Diese müßten allerdings günstiger als die im Ge- setz vorgesehenen sein.(Aktenzeichen: GS 8/58 und GS 2/59.) Lohnkürzung nicht von heute auf morgen (dpa) Der 2. Senat des Bundesarbeits- gerichts in Kassel entschied in einem Rechts- streit, daß eine sofortige Lohnkürzung durch Versetzung auf einen schlechter bezahlten Arbeitsplatz nicht von heute auf morgen vorgenommen werden dürfe. Eine Arbeite rin war bei einer Braunschweiger Firma eineinhalb Jahre als Packerin beschäftigt und erhielt einen Studenlohn von 1,46 Mark. Am 30. September 1957 wurde sie auf einen anderen Arbeitsplatz mit nur 1,32 Mark Stundenlohn versetzt. Die Arbeiterin erhob Klage vor dem Arbeitsgericht Braunschweig und forderte für 14 Arbeitstage die Diffe- renz zwischen ihrem früheren und jetzigen Stundenlohn. Nach der für den Betrieb gel- tenden Arbeitsordnung sollten innerbetrieb- liche Versetzungen nur mit einer Schon- frist von 14 Tagen statthaft sein. Das Bun- desarbeitsgericht als Revisionsinstanz be- stätigte die Entscheidung der Vorinstanzen, daß das Direktionsrecht des Arbeitgebers sich nur auf die Versetzung, aber nicht auf die vierzehntätige Schonfrist für den bis- herigen Lohn beziehe.(Aktenzeichen: 2 AZR 45/59.) Nur kleine Umwege sind gestattet (AP) Der gesetzliche Unfallversicherungs- schutz für den Weg zur Arbeitsstelle wird nach einer Entscheidung des Zweiten Se- nates des Bundessozialgerichtes in Kassel durch einen Umweg unterbrochen. So fällt zum Beispiel ein Umweg zur Beschaffung einer Lohnsteuerkarte nicht mehr unter den Versicherungsschutz, da die Besorgung der Steuerkarte zu dem nicht versicherten per- sönlichen Bereich des Arbeitnehmers ge- höre. Eine Ausnahme ist nur dann möglich, wenn der direkte Weg ganz kurzfristig zum Kauf einer Zeitung oder zum Ansehen eines Schaufensters unterbrochen wird.(Ak- tenzeichen: 2 RU 137/57.) Kein Schutz für Berufsfahrten (dpa) Ledige Arbeitnehmer, die aus- wärts beschäftigt sind und auch dort woh- nen, haben in der Regel den„Mittelpunkt ihrer Lebensverhälnisse“ nicht mehr im Elternhaus. Das gilt besonders dann, wenn dieser Zustand längere Zeit andauert. Die Folge ist, daß für eine Besuchsreise ins El- ternhaus der Unfallversicherungsschutz ent- källt, der sonst für den Weg zwischen Ar- beitsstätte und Familienwohnung besteht. Dies entschied das Bundessozialgericht.(Ak- tenzeichen: 2 RU 59/56.) Kriegsopferrenten für Westwallarbeiter (AP) Für Körperschäden von Arbeitneh- mern, die beim Bau des sogenannten West⸗ walls durch die Organisation Todt einge- treten sind, kann nach einer Entscheidung des Neunten Senats des Bundessozialge- richts Rente aus der gesetzlichen Kriegs- opferversorgung beansprucht werden. Das gilt auch für solche Arbeitnehmer, die da- mals beim Bau der Befestigungslinie ein- gesetzten Privatfirmen angehörten. Dabei kommt es im Einzelfall nicht darauf an, welchen persönlichen Gefahren der betref- fende Bauarbeiter ausgesetzt war.(Akten- zeichen: 9 RV 340/56.) Größte Befriedigung in London Macmillan wird als der Urheber der Gipfelserie gefeiert Von unserem Korrespondenten London. Mit größter Befriedigung hat das politische England aller Parteirichtungen das Ergebnis der Pariser Gipfelgespräche der Westmächte aufgenommen, umsomehr, als man ihnen englischerseits mit betontem Pes- simismus entgegengesehen hatte. Die über- raschend schnelle Einigung der vier west- lichen Regierungschefs auf eine Serie von Gipfeltreffen mit Chrustschow wird als gro- Ber Triumph der englischen Politik gewertet. Denn Ministerpräsident Macmillan war seit seiner Moskau-Reise vor bald Jahresfrist ein unermüdlicher Vorkämpfer und Pro- pagandist dieser Form der Gipfelauseinan- dersetzungen mit den Sowjets. Daß seine drei anderen Gesprächspartner seinem Vorschlag zugestimmt haben, erfüllt die zuständigen Kreise mit Zuversicht, es werde bei der Serie von Gipfeltreffen, deren erstes am 27. April in Paris stattfinden soll, während die folgenden in Abständen von acht bis zehn Monaten in Moskau, London und Washington sein sollen, zu einer langsamen Bereinigung der Streitpunkte zwischen Ost Dr. Werner G. Krus in England und West kommen. Das erste Treffen wird wahrscheinlich sehr kurz sein, da der eng- lische Premierminister bei der am 3. Mai in London beginnenden Konferenz der Minister- Präsidenten des Commonwealth zugegen sein muß. So dürften in Paris lediglich die Prä- luminarien für die große Auseinandersetzung festgelegt werden. 5 Mit gleichem Enthusſlasmus begrüßt man in England die Ubereinstimmung der west- lichen Regierungschefs hinsichtlich der künf- tigen Zusammenarbeit des Westens. Vor allem ist man befriedigt über den in Paris eingebrachten Vorschlag, dem militärischen NATO-Bündnis der Westmächte eine NATO- Wirtschaftsgemeinschaft an die Seite zu stel- len. In London erwartet man in dieser Hin- sicht eine Umgestaltung der bisherigen OEEC in eine NATO-Wirtschaftsgemeinschaft und ist davon überzeugt, daß die Vertreter von EWG, EFTA, USA und Kanada bereits auf der nächsten Ministerratssitzung der OEEC am 14. Januar entsprechende Vorschläge machen werden. 12 2 eine vielg Likör 30 Vol.% 58 er Kallstadter Hessel vollmundiger Weiß wein Sekt- Sonderföllung „ ½¼1 Fl. m. 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Fischer bekannt und in den Kreis der Autoren seines Verlages aufgenommen zu werden. Aber die Bedeutung des Verlages geht weit über seine naturalistischen An- fänge hinaus, Seine Geschichte zu schreiben hiehbe, einen entscheidenden Abschnitt deut- scher und europäischer Geistesgeschichte der letzten siebzig Jahre darzustellen. Kaum 24jährig kam Samuel Fischer als junger Buchhändler aus seiner ungarischen Heimat nach Berlin. Drei Jahre danach gründete er seinen Verlag, den er bis zu seinem Tode, zuletzt im Zusammenwirken mit seinem Schwiegersohn Gottfried Ber- mann geleitet hat. Der junge Verleger be- saß nicht nur den untrüglichen Spürsinn für literarische Qualität; er erkannte auch mit sicherem Blick den Charakter eines Autors, und er spürte bei jedem Werke sogleich, ob es„Magie“ hatte, jene unentbehrliche Vor- Aussetzung, die seiner Meinung nach ein Buch allein zum wirtschaftlichen Erfolg führen kann. Wo Samuel Fischer bei einem Autor diese Magie fühlte, wo er von dem Ernst des Ringens um schöpferische Leistung überzeugt war, scheute er auch vorüber gehende Migerfolge nicht. Er hielt seinen Autoren die Treue, und sie selbst fühlten sich geborgen in seinem Hause.„Vater Fischer“— so blieb er Hermann Hesse im Gedächtnis; Thomas Mann sah beim Tode des Freundes ein Stück seines eigenen Lebens ins Grab sinken, und Manfred Haus- mann Sꝓprach am Sarge S. Fischers von dem Manne, der einer jüngeren Generation von Schriftstellern„Führer, Freund und väter- licher Berater“ gewesen war. Immer wieder bekennen die Autoren des Verlages, daß S. Fischer mit einer großzügigen Selbstver- ständlichkeit auf ihre Wünsche einging; sie pühmen die lebendige, fördernde Anteil nahme, mit der er ihren Plänen aufge- schlossen blieb: mit immer wachen Sinnen und nie ohne Kritik, aber immer bereit zu Rat und Hilfe, die er aus der Fülle seines Wissens und seiner Erfahrung unaufdring- lich zu geben verstand. Eine seltene, große menschliche Güte, eine Güte des Herzens War diesem Manne eigen. Auch als der er- folgreiche Verleger verlor er nie die stille Bescheidenheit der Haltung und des Auf- tretens; auch auf der Höhe des Ruhmes Seines Verlagshauses blieb er der ehrliche Makler seiner Autoren; jede Ueberheblich- keit war ihm fremd. Im Bewußtsein der eigenen Leistung und des eigenen Wertes duldete er sie aber auch bei keinem ande- ren, keiner dürkte sich ihm in unredlicher Gesinnung nahen. Das Signet des Verlages, der Fischer mit dem gefüllten Netz, war mehr als ein sprechendes Zeichen des Namens: es steht als Symbol über dem Werk Samuel Fischers. Als der Verlag das erste Vierteljahrhundert seines Bestehens feiern konnte— mit einem festlichen Empfang im Hotel Kaiserhof in Berlin im Oktober 1911— sprach Fischer von der„Welle einer neuen menschlichen Gemeinsamkeit, einer neuen Herzlichkeit, die in die Welt gekommen schien“ als er sein Werk begonnen; und 1925, nach der Wirtschaftlichen Katastrophe der Inflation, nach den geistigen und materiellen Er- schütterungen des ersten Weltkrieges durfte er sein Bekenntnis erneuern:„Solange unser Verlag besteht, war sein Glaube: die leben- dige Literatur.“ „Lebendige Literatur“— dazu gehörten Tolstoi, Dostojewskij, Zola, gehörte dazu vor allem Henrik Ibsen, die ersten Autoren des jungen Verlages, der bald dem großen Norweger die erste große Gesamtausgabe seiner Werke in deutscher Sprache schaffen Sollte. Mit Gerhart Hauptmann, dessen Tragödie„Vor Sonnenaufgang“ den deut- schen Naturalismus mit der denkwürdigen Berlin unvergeßlich eröffnete, nahm Fischer den größten Dramatiker der Jahrhundert- wende in seinen Verlag auf. Er hatte das Wagnis nicht zu bereuen: Verleger und Dichter verband von diesen ersten Jahren an eine herzliche, selten getrübte Freund- schaft. Den jungen, von der offiziellen Meinung wenig geschätzten Autoren schuf Fischer in seiner Zeitschrift„Freie Bühne für modernes Leben“ ein Organ, in dem sie auf die literarische Oeffentlichkeit wirken konnten. Ein Hort des freien, des freiheit- lichen Geistes blieb diese Zeitschrift als „Neue Rundschau“ über die Schikanen der Zensur und die Emigration des Verlages hinweg, eine literarische Zeitschrift, die ohne Rücksicht auf materiellen Erfolg oder Mihßerfolg immer dem wirklich Lebendigen E und geistigem Leben gedient at. Von Jahr zu Jahr weitete sich nach 1900 der Kreis der Autoren des Verlages. S. Fischer verlegte Hermann Hesse, Knut Hamsun, Jacob Wassermann, Richard Deh- mel, Arthur Schnitzler und Hugo von Hof- mannsthal; bei ihm erschienen die Dramen von Bernard Shaw, die Romane und Novellen von Joseph Conrad. Europäische Moderne ist das Kennwort über der ver- legerischen Produktion seines Unter- nehmens. Samuel Fischer war aber auch der erste Verleger, der wohlfeile Ausgaben neuer Literatur herausbrachte; noch heute stehen— glücklich über Krieg und Zer- störung gerettet!— manche der gelben Pappbände der Fischer-Bücher aus den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts in den Bücherschränken— kostbare Inku- nabeln gleichsam des billigen und guten Buches, das in unseren Tagen so große Ver- breitung gefunden hat. Samuel Fischer ver- stand es, für seinen Verlag auch die rich- tigen, die aufgeschlossenen Mitarbeiter für Der Theater- Neubau von Gelsenkirchen Nach einer Bauzeit von 41 Monaten hat die Stadt Gelsenkirchen dieser Tage ihr neues Theatergebäude mit Shakespeares„Sommernachtstraum“ eröffnet.— Unser Foto zeigt die Außenfront des gläsernen Kubusbaus, uber den wir hier berichten. die im Verlagswesen so oft anonyme Mit- arbeit heranzuziehen: der Kluge, unermüd- liche Moritz Heimann war sein erster Lektor; der Dichter Oskar Loerke, der ihm folgte, wurde für Jahrehnte der ideale Mittler zwischen Autor und Verleger. Im Geiste S. Fischers wirkte er weiter, als der Ungeist zur Herrschaft gelangt war. Das Schicksal der Zerstörung seines Lebenswerkes in Deutschland, die Emi- gration des Verlages nach Wien, Stockholm, Amsterdam und New Vork erlebte Samuel Fischer nicht mehr. Die Bücherverbren- dpa- Foto nungen, bei denen die Werke fast der meisten Autoren seines Verlages in die Flammen geworfen wurden, hat der schwer Leidende wohl nicht mehr in ihrer ab- gründigen Sinnlosigkeit zu erkennen ver- mocht. Am 15. Oktober 1934 ist Samuel Fischer fast fünfundsiebzigjährig in Berlin gestorben. Die Erben seines Werkes haben es hinübergerettet in eine neue Zeit, in eine Zeit, von der Thomas Mann in seinem Nach- ruf auf den Freund und Verleger hoffte, daß sie„von großen humanen Ideen wieder etwas verstehen“ werde. be. Werkhalle der Schönen Könste Zum Theater- Nebbau der Architekten Rohndb, Rave und von Hausen in Gelsenkirchen Einfallsreichen Regisseuren hat das Architekten-Trio Ruhnau, Rave und von Hausen ein Geschenk gemacht: es baute für 18 Millionen DM in Gelsenkirchen ein „variables“ Theater, in dem sich über das bisher bekannte Maß hinaus der Raum ver- ändern läßt. Dem Regisseur bleibt die Frei- heit, nicht nur die Bühne, sondern auch den Zuschauerraum dem Stil seiner Inszenierung weitgehend anzupassen. Er kann nicht nur, wie beispielsweise im Kleinen Haus des Mannheimer Nationaltheaters, die Anord- nung der Sitzreihen für das Publikum und die Lage der Spielfläche variieren, in Gelsen- kirchen hat er außerdem die Möglichkeit, auch im Großen Haus den Zuschauerraum, im Kleinen Haus Balkon und Foyer in den Spielraum einzubeziehen. Die Bestuhlung des Kleinen Hauses ist so leicht zu transpor- tieren, daß sie sogar während der Auf- führung umgestellt werden kann. Von den bühnentechnischen Einrichtungen, die selbst- verständlich den heutigen Ansprüchen ge- nügen, sei in diesem Zusammenhang die Möglichkeit erwähnt, den maximal 14 mal neun Meter großen, beliebig zu verkleinern- den Bühnenrahmen fortfallen zu lassen, und es sei auf die Drehbühne verwiesen, die nicht fest montiert, sondern auf einen großen Schiebewagen der FHinterbühne gebaut wurde. Obwohl Generalintendant Hans Hinrich in seiner Eröffnungsinszenierung— Shake speares„Sommernachtstraum“ diese transportable Drehbühne eifrig benutzte, be- stätigte sich, was man schon nach einer ersten Besichtigung des vom Volksmund „Kunstaquarium“ getauften neuen Theaters vermutete: Für dieses sachliche, betont zweckgebundene Haus muß ein neuer Auf- führungsstil erarbeitet werden. Ihm ent- sprach die erste Inszenierung noch nicht, so daß sich zwischen ihr und der Atmosphäre des Baues eine deprimierende Kluft auftat. Das neue Theater präsentiert sich in einer so weitläufigen Nüchternheit, daß es im Foyer wie eine saubere Maschinenhalle wirkt. In Abwandlung des in der zeit- genössischen Kirchenarchitektur gebräuchlich gewordenen Begriffs„Werkhalle Gottes“ könnte man hier von einer„Werkhalle der Musen“ sprechen. Denn an ein„Aquarium“ erinnert der 78 Meter breite gläserne Kubus- bau nur von außen. Hinter der riesigen Glas- wand, durch die zumindest optisch der Dunst des Industriegebiets ins Theater eindringt, und hinter einer zweiten Glaswand erhebt sich die große silbrig schimmernde Trommel des Zuschauerraums, die fast wie der blank- geputzte Kessel einer Fabrik aussieht. Trep- pen mit schmucklosen Eisengeländern führen an diesem„Kessel“ hinauf und herab zu den zahlreichen Eingangstüren in den schwarzen Zuschauerraum. Das ist ein Novum: Wände und Decke des runden Zuschauerraums sind schwarz, die Bestuhlung und der Vorhang grau und die Brüstungen der beiden Ränge— das Große Haus faßt 1050 Besucher fle um Silbe rig, denn sie sind mit Aluminium 9789 59925 zogen. So befremdend und bedrückend die Düsternis dieses Zuschauerraums zunächst Wirkt, so nützlich erweist sie sich bei der Aufführung: Man kann sich ganz auf die Dar- bietung konzentrieren, von der allein Farbe und Belebung kommen müssen. Von den Bühnenkünstlern wird hier in jeder Vorstel- lung das Aeußerste verlangt. Neuartig sind die an den Rückenlehnen der Sitze angebrachten Leselämpchen, die bei jedem Szenenwechsel zentral angeknipst werden. Die Deckenbeleuchtung gruppiert sich in zwei seitlichen Lampenreihen. „Monochrom“, wie die Architekten es nen- nen, ist auch das Kleine Haus, in dem 380 bis 450 Zuschauer Platz finden, je nach Anord- nung der Bestuhlung. Allerdings gibt es hier neben Schwarz und Grau noch das Braun der Teakholzwände. Dafür aber ist dieses Kleine Haus von außen schwarz: es wurde dem Glas- kubus des Großen Hauses als schwarzer Wür⸗ fel angehängt, und zwar über einen verbin- denden Flur, der etwa eine moderne„Seufzer- brücke“ darstellt. So nüchtern diese Werkhalle der Schönen Künste bei Tage ist, so imponierend wirkt sie abends: denn durch die Beleuchtung spiegelt sich der„Kessel“ des Zuschauerraums in den riesigen gläsernen Außenwänden, man sieht die auf den Treppen an ihm empor- und her- absteigenden Menschen doppelt, und für den Mann auf der Straße sind die Theaterbesu- cher hinter den Glasfronten so etwas wie Schauspieler. Das Drinnen und das Draußen in diesem neuen Haus heben sich auf wie die Architekten es gewollt haben. Ob sich al- lerdings jeder Besucher mit der farblosen Sachlichkeit des neuen Hauses anfreundet, sei dahingestellt. Gerade im grauen Dunst des Industriegebiets, in dessen Zentrum, um- geben von Fördertürmen und Fabrikschorn- steinen, das Gelsenkirchener Theater steht, ist die Sehnsucht nach warmen, festlichen Farben besonders groß. Sonja Luyken chors Mannheim an die Besucher der Ora- torienkonzerte in der Christuskirche ist stets Johann Sebastian Bachs Weihnachts- oratorium gewesen, ein Werk, das in diesen Tagen 225 Jahre alt wird. Die sechs Kan- taten auf die drei Weihnachtstage, auf Neu- jahr, den Sonntag nach Neujahr und Epi- Phanias, die durch den roten Faden deg Evangelientextes nachträglich die Zusam- menfassung zum Oratorium nahegelegt ha. ben, erklangen erstmals 1734/35, und Zwar zeitlich getrennt in der Folge der genannten Feste. Was wir heute als Weihnachts-Ora- torium zu hören pflegen, ist das halbe Werk: die drei Kantaten auf den ersten, zweiten und dritten Weihnachtstag. Die Aufführung in der Mannheimer Christuskirche unter Dr. Oskar Deffners Lei- tung enthüllte die Vertrautheit der Mitwir- kenden mit dem Oratorium, eine Frucht der dortigen Bach-Tradition, die wegen der je- Weils einmaligen Darbietung der großen Chorwerke gegen die Routine gefeit ist. Das festliche Dur der stimmungprägenden Chor- sätze, der freudige Grundton der Musik wirkten inspirierend auf die Wiedergabe, der der Dirigent mit straff genommenen Zeit- maßen einen Zug allgemeiner Frische und Elastizität mitteilte. Im Rahmen dieser Grundkonzeption behielten jedoch die kon- templativen Sätze und vor allem die mit ruhiger Würde aufklingenden Choräle ihr Eigengewicht. Der Bachchor Mannheim war die ver- lägliche Stütze der Aufführung. Er ent- wickelte geschmeidige Kraft in den Chören „Jauchzet, frohlocket!“ und„Herrscher des Himmels“, absolute Exaktheit in„Ehre sei Gott in der Höhe“ und in„Lasset uns nun gehen gen Bethlehem“, kernigen Klang und substantiellen Ausdruck in den Chorälen. Das Pfalzorchester mit den Solisten Hans Kalafusz(Violine), Kurt Jähne(Flöte) und Karl Reichert(Trompete), dazu Heinz Auner an der Orgel und Ludwig Mayer am Cem- balo verhalfen dem instrumentalen Teil zum Standard, den die Wiedergabe insgesamt markierte. Unter den Vokalsolisten trat zunächst die Sopranistin Inge Pfisterer-Jögel mit der den Abend einleitenden Arie„Süßer Trost, mein Jesus kömmt“ aus der Bach- Kantate Nr. 151 in Erscheinung: mit einer in der hohen Lage nicht sehr treffsicheren, ansonsten jedoch wohlgebildeten und tragenden Stimme. Al- fred Kosel erreicht nicht ganz das Evange- listenideal des schwerelosen Tenors; sein Or- gan neigt zu kraftvolleren, fast dramatisch gesetzten Tönen, die er allerdings mit sti- listischem Geschmack anzuwenden versteht. Die Altistin Annemarie Barthel und der Bassist Hermann Achenbach schließlich ver- körperten den Typ der dem spezifischen Bach-Geist verbundenen Oratoriensänger. rr. Musik zur Adventszeit in Chor- und Orgelkonzert in der Mannheimer Schloßkirche Mit einem recht gut besuchten Konzert in der Mannheimer Schloßkirche verabschiedete sich die Gedok für dieses Jahr von ihren Freunden. Das Programm enthielt vorwie- gend Werke alter Meister, die sich— am Vor- abend des vierten Advent— zu einer dank- bar aufgenommenen Weihnachtsgabe zu- sammenfügten. Das musikalische Können der Ausführen- den bot die Gewähr, daß diese Gabe auch in angemessener Form überreicht wurde. Unter der Leitung von Fritz Oberst sang der „Kammerchor Kurpfalz“ A-cappella- Werke von Claudio Monteverdi, Giovanni Palestrina, Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Mi- chael Praetorius und Hugo Distler— intona- tionssicher und klangschön, sehr kultiviert besonders in der dynamischen Gestaltung des Tons und damit ein Klangbild von lebendiger Plastizität erzielend, mit lockerer und den- noch stets disziplinierter Stimmführung, ge- schmeidig biegsam die melismatischen For- meln nachzeichnend etwa im„Sanctus“ aus Palestrinas„Missa Papae Marcelli“ oder in 5 Distlers„Ich wollt, dag ich daheime Wär“. An der Orgel bewies Arno Landmann ein- mal mehr, wie innig er mit diesem Instru- ment verwachsen ist und welche grohartigen Wirkungen er damit zu erzielen weiß. Er — RICHARD POWFHLL: EE NV ANN US FPHIEADELPHIA Copyright by Kiepenheuer& Witsch und Scienti * 4 Press,. 9 96. Fortsetzung Wenn ich so ohne weiteres zu ihm gegangen wäre, dann hätt's nur geheißen: Scher dich zum Teufel, oder du kriegst kei- nen Cent mehr! Aber— ich wußte auch noch etwas anderes. Er hatte eine Schwäche für die Weiber. Er hielt immer eine aus, und das war stadtbekannt. Nur seine Frau und seine Kinder ahnten nichts davon. Aber er hat nie das Pech gehabt, daß eins der Mäd- chen ein Kind bekam, und er spielte immer den Korrekten, wie es die Familientradition gebietet. Drei Wochen lang habe ich hinter ihm herspioniert, dann wußte ich, wie seine Geliebte hieß, und auch, wie oft er in ihre Wohnung ging und wie oft sie sich in sein Haus schlich. Daraufhin habe ich ihn an- gerufen und ihm gesagt, ich hätte mit ihm zu reden. Natürlich hat er geflucht und so- fort eingehängt. Ich schrieb ihm dann einen kleinen Brief mit ein paar versteckten An- deutungen. Und als ich das nächstemal an- rief, da war Johnny gleich bereit, mich zu empfangen. Ich ging also zu ihm und sagte ihm, was ich brauchte, und daß ich, falls ich das Geld nicht bekäme, es seiner Frau und seinen Kindern stecken würde, daß er ein Verhältnis habe. Meinetwegen, nennen Sie es ruhig Erpressung. Erpressung ist noch lange nicht Mord. Und außerdem: Sieht es einem Erpresser ähnlich, jemand zu erschie- Ben? Verdammt nochmal, nein!“ „Das muß doch eine erregte Auseinan- dersetzung gewesen sein?“ „Weiß ich nicht mehr“, sagte Gwynne verstockt.„Auf dem Weg zu ihm trank ich mir einen an. Ich war blau. Und ich weiß nicht, was passiert ist, und ich werde mich auch keinem Menschen zuliebe jemals daran erinnern, verstehen Sie? Denn ich bin kein Mörder!“ „Ich verstehe, Chet.“ „Sie haben vorhin gesagt, daß Sie nichts vorbringen werden, was mir schaden kann. Könnte mir denn das, was ich Ihnen eben erzählt habe, überhaupt schaden?“ „Das käme ganz darauf an“, sagte An- thony bedächtig,„wie man es vorbringt.“ „Erklären Sie mir das näher, Mr. Law- rence. Wenn Sie das ganze Zeug richtig ser- vieren, würde es dann zur Verteidigung aus- reichen?“ „Ich könnte es mir denken.“ „Na, dann würden die aber zappeln!“ murmelte Gwynne.„Es wäre ihnen furcht⸗ bar, wenn Sie all die Gespenster der Ver- gangenheit aufmarschieren und vor ihnen tanzen ließen! Aber, wissen Sie, das Ko- mische ist, daß auch mir das gar nicht s0 lieb wäre. Noch weniger lieb allerdings Wär's mir, auf dem elektrischen Stuhl zu landen. Wenn sich herausstellen sollte, dag das die einzige Verteidigungsmöglichkeit ist, ja, dann hilft es eben nicht.“ „Wir wollen mal abwarten, was sich noch findet“, sagte Anthony. Er stand Auf, klin- gelte dem Wärter und ging. Ja, die Verteidigung darauf aufzubauen, wäre nicht schlecht. In Mordprozessen fällten Geschworene das Urteil, und Geschworene Waren auch nur Menschen, waren also be- einflußbar wie alle anderen auch. Als Dr. Shippen Stearnes die Geschichte vom Stand- punkt der Familie aus erzählt hatte, da hatten er und auch Logan Clayton schon diese Möglichkeit auftauchen sehen. Nun aber, nachdem er Gwynne angehört hatte, zeichnete sich sehr klar ab, wie er ihn ver- teidigen könne. Man ließ GwWƷrnne zunächst emählen, wie gemein man ihn als jungen Burschen behandelt hatte, wie man ihn ge- Zzwungen hatte, das Mädchen aufzugeben, das er liebte und heiraten wollte. Dann schilderte man, wie die Familje ihn in die Zange genommen, ihn fertiggemacht und ihm schließlich auch noch das letzte geraubt hatte, was dem Menschen blieb: den Namen. Damit deckte man auf, daß diese feinen Leute durchaus nicht so redlich und ehren- haft waren, wie sie vorgaben, daß auch sie Dreck am Stecken hatten und daß es ihnen nur geglückt war, das zu verheimlichen. Und am Schluß des Plädoyers stellte man dar, wie dieser geschlagene Mensch schließ- lich heimgekehrt war, um sich sein Recht zu verschaffen, und daß ihm dabei keine andere Wahl blieb, als mit Enthüllungen zu drohen. Wer, meine Herren Geschworenen, hat die Pistole gezogen? War es der Mann, der in jugendlichem Unbedacht einen Fehler begangen hatte und dem man darum sein Leben zerstörte? Oder war es der Mann, der in den Augen der Welt einen un- tadeligen Lebenswandel führte und nun seinen Ruf bedroht sah? Wer wollte wen erschiegben? Mußte einer von beiden die Zu- Kunft, eine leere, sinnlose Zukunft fürchten und verübte deshalb Selbstmord? Hat ein Kampf stattgefunden? Wer kann es wissen? Und wer wagt, es Mord zu nennen? Sicherlich, eine solche Verteidigung war denkbar, und damit ließ sich der Prozeß wohl gewinnen. Aber natürlich würde es auch Verlierer geben, unter ihnen Dr. Shippen Stearnes, Grace Shippen und die übrige Verwandtschaft. Ferner Morris, Clay- ton, Biddle und Wharton und nicht zuletzt Anthony J. Lawrence. War es recht, daß all diese Menschen verlieren mußten, damit einem Menschen das Leben gerettet wurde? Ja, vielleicht war es unerläßlich, vorausge- Setzt, daß die Wahrheit wirklich auf Chet Gwynnes Seite war. Doch damit war er Wieder bei dem Bild des fallenden Blattes und der Frage, was Wahrheit sei. 13 Beim nächsten Termin zwei Tage später hielt sich Louis Donetti sehr zurück und beschränkte sich auf das Notwendigste. Er rief als Zeugen den Polizisten auf, der Gwynne festgenommen, den Polizeiarzt, der die Autopsie durchgeführt hatte, sowie den Butler des Verstorbenen. John C. M. Stearnes war durch eine Kugel aus seinem eigenen Revolver getötet worden, die von vorn in die Brust eingedrungen war und das Herz durchbohrt hatte. Aber es war sehr unwahr. scheinlich, daß er den tödlichen Schuß selber abgefeuert hatte. In jenem Augenblick war ein Besucher, der sich Howard Jones nannte, im Zimmer gewesen. Es hatte einen heftigen Wortwechsel zwischen Mr. Stearnes und dem Besucher gegeben. Der war dann ge- flüchtet, vermutlich durch eine Glastür, die in den Garten führte. Schließlich fragte Donetti den Butler, ob er diesen Howard Jones irgendwo im Gerichtssaal erblicke, und der Butler wies auf Chesley A. Gwynne. Anthony verzichtete auf ein Kreuzverhör des Polizisten und des Polizeiarztes. Die Anklage stützte sich im wesentlichen auf die Aussage des Butlers, Ihn nahm Anthony nun ins Kreuzverhör, behutsam, vorsichtig und sorgfältig darauf bedacht, alles zu vermeiden, was den Mann ängstigen oder feindselig stimmen könnte. Er wollte von dem Butler eine möglichst ausführliche Aussage erhalten, die er dann später in aller Ruhe sichten und durcharbeiten konnte. Vielleicht ergab sie doch irgendeinen An- haltspunkt für ihn, und sollte es ihm ge- spielte Werke von Johann Kaspar Kerl D. Strungk, Dietrich Buxtehude Präludium und Fuge g-Moll) und Johann Sebastian Bach räludium und Fuge a-Molh, legte sie zu- weilen etwas breit und ausladend an, stets vielfarbig und voll Wärme, und befreite aus der musikalischen Struktur mannigfache Aus- druckskräfte. Arno Landmann beschloß den Abend mit einem eigenen Werk, den„Varia- tionen über ein Thema von Händel“ Gpus 29, in denen er die Vorlage erst mit verschie- dener Folie behutsam unterlegt, um sie spä- terhin in großer Steigerung phantasievoll zu verarbeiten, nicht ohne dabei etliche bril- lante und virtuose Effekte aufzusetzen. dt Koltur-Chronik Die„Geschichte vom Bäumchen“ aus dem Nachlaß des Pfälzer Kritikers und Schrift- stellers Hermann Sinsheimer, der als Thea- terkritiker in Mannheim und als Chefredak- t des„Simplicissimus“ bekannt geworden ist und 1950 in London starb, bringt der Süd- Westfunk in einer Sendung des Landes- studios Rheinland-Pfalz im Zweiten Pro- Sramm am Samstag, 26. Dezember, 19.30 Uhr. Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt vom 22. Dezember bis Ende Januar die Aus- stellung„Neuerwerbungen des Kupferstich kabinetts im Jahre 19597. Ungen, daraus eine Falle für die Hauptver- handlung zu konstruieren, durfte der But- ler nicht scheu gemacht worden sein, son- dern mußte ahnungslos in diese Falle gehen. Der Butler George Archibald war ein magerer, mittelgroßer Mann, der das Haar sorgfältig über eine kahle Stelle seines Kop- kes gekämmt hatte. Als er den Zeugenstand betrat, blickte er sich mit hochgezogenen Brauen in dem vollbesetzten Saal um, wie verwundert darüber, daß es so viele Men- schen gäbe, die schlechtsitzende Anzüge von der Stange trugen. Er sagte aus, daß er vier- zehn Jahre, drei Monate und zwei Tage bei John C. M. Stearnes im Dienst gewesen sei, bis zu dem Abend, da sein Herr erschossen Wurde. Offensichtlich war er ihm treu er- geben gewesen und würde freiwillig nichts Nachteiliges über ihn aussagen. Seine Aussage war äußerst belastend für den Angeklagten. Bis zu jenem Abend habe er nie etwas von Chesley A. Gwynne, alias Howard Jones, gehört. Mr. Stearnes habe ihn davon unterrichtet, daß er einen Be- sucher namens Howard Jones erwarte, daß dieser aber ein fragwürdiger Mensch sei und er sich deshalb in der Nähe halten solle kür den Fall, daß sich Scherereien ergäben. Er habe den Besucher kurz nach zwanzig Uhr hereingelassen und ihn weisungsgemäß in das im Erdgeschoß gelegene Arbeits- zummer geführt. Mr. Stearnes habe zu dieser Zeit im ersten Stock geruht. Ihm, Archibald, sei die Art, wie sich der schäbig gekleidete und auch angetrunkene Fremde im Arbeits- zimmer umgesehen habe, verdächtig er- schienen, und er habe befürchtet, daß er dort etwas stehlen wolle. Deshalb habe er sich, bevor er hinausgegangen sei, um Mr. Stearnes au rufen, genau eingeprägt, wo die im Zimmer befindlichen Antiquitäten stan- den, um dann bei der Rückkehr sogleich feststellen zu können, ob etwas fehle. Fortsetzung folgt) 2 2 rn 14 reg ist unt Sent den nor bis! Ab! des hör ver zun flzi. Alg zun Kai Ber gen net. 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