afen Conzert. n je vom en fühlt, ten, dag n wird. bst mit ewöhn⸗ uweilen in Kla- ehungs- 8 Solo- St doch „HOpu- n kann. ab nun nd mit nd Max 1 Ney ickelten Svollen is Wag recht gte die eTrWarb em, dag Hoel- Zu be- ark zu- ühltem fte und chdrin- ten für G-Dur, D-Dur. Cello- rigkei- nes In- an die und zu ttel zu te der sam zu ie flie- Kniff eit des Zeich erfuhr Belle Sätzen. einge- sorgte mit ih- Pizzi- bende dankte Wande hesch n Lite- nen in i Wur- Vie die ft be⸗ er Sta- ises zu ich am Ehren- Schrö⸗ es Se⸗ urülck⸗ n ge- eihung mmel“, regung sil die Insicht ssagen un- istleri- ehrere arauf- gt. hweit — hält erstag, Lange 15 Gedok 14. Ja- eimer Verner Zim- ng in in der nd zu 20.00 ing in rt. Es eidel- Erich iB hat reren on 80 a Sehr nächst jedeln 1 Tod isses“, cehrs- 4 Der nicht nvor- und pflicht WO er gehen, oche- r sich gaffen ällen, etwas eilich noch Fir- aber glück- e aus m die Um- dach- ehens el zu- indes besser is aus issen? h der pfen. st im eil ja t, daß it, bei liaben folgt) Herausgeber„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- Walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 11/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 15. Januar 1960 Moskau entläßßt 1,2 Millionen Soldaten Verringerung der Mannschaftsstärke auf 2,4 Millionen Mann/ Angriffe gegen Bonn Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion Mos kau. Die Sowjetunion wird ihre Streikräfte am 1,2 Millionen Mann auf 2 423 000 reduzieren, weil sie ihre Atom- und Rakentenbewaffung für ausreichend hält,„jeden potentiellen Angreifer von der Erde zu fegen“. Dies erklärte Ministerprä- sident Chrustschow am Mittwoch in einer dreistündigen Rede vor dem Obersten Sowjet, die den bisher schärfsten Angriff gegen Bundeskanzler Dr. Adenauer enthielt. In seiner weit ausholenden Ansprache entwickelte Chrustschow die neuesten sowje- tischen Pläne vor dem Hintergrund der wachsenden wirtschaftlichen Macht der Sowietunion. In der Zeit von 1953 bis 1959, so sagte Chrustschow, habe die Brutto- Industrieproduktion der Sowjetunion um 95 Prozent, die der USA hingegen nur um 11 Prozent zugenommen. Dank der Leistung der sowjetischen Wissenschaftler hätten die sowjetischen Streitkräfte mit den modernsten Waffen ausgerüstet werden können. In einem Ueberblick über die Gesamt- stärke der sowjetischen Streitkräfte inner- halb der letzten 30 Jahre teilte Chrustschow mit, daß die Sowietunion zur Zeit 3,6 Millio- nen Mann unter Waffen habe. Während des zweiten Weltkrieges habe die Sowjetunion ihre Truppenstärke ständig erhöhen müssen, so daß sie 1945 fast 11,4 Millionen Mann un- ter den Waffen hatte. Bis 1948 habe sie ihre Streitkräfte auf 2,8 Millionen herabgesetzt, sie jedoch nach Errichtung der Nordatlanti- schen Verteidigungsgemeinschaft und unter dem Druck der Kernwaffen der Westmächte wieder auf 5,8 Millionen Mann erhöht. In- zwischen seien die Streitkräfte jedoch wieder ständig vermindert worden. Von dieser Mag- nahme seien auch die sowjetischen Truppen Dr. Wilfried Baumgartner, der bisherige Gou- verneur der Bank von Frankreich, wurde am Dienstag als Nachfolger Pinays zum französi- schen Finanzminister ernannt. Bild: AP 10000 Obdachlose in den Ländern des Ostblocks und der deut- schen Sowi etzone betroffen worden. Der Ministerpräsident kündigte ferner eine Einstellung der Produktion bemannter Bombenflugzeuge an. Flotte und Luftwaffe hätten angesichts der sowjetischen Raketen- technik ihre frühere Bedeutung verloren. Man werde die Luftwaffe daher nahezu aus- schließlich mit Raketen ausstatten. Er ver- Wies darauf, daß die UdSSR über genügend Kernwaffen verfüge. Nachdem es jedoch bis- her zu keiner Einigung mit den Westmäch- ten über eine Einstellung der Versuche ge- kommen sei, müsse die Sowjetunion ihre Produktion aufrechterhalten. Er erklärte in diesem Zusammenhang, die sowjetischen Streitkräfte verfügten über neue„noch nie dagewesene Waffen“. Es sei heute klar, daß die Vereinigten Staaten nicht mehr die Militärmacht Nummer eins seien. Nach Meinung des sowjetischen Minister- präsidenten begünstigt der sowjetische Ab- rüstungsschritt das Klima für die bevorste- hende Gipfelkonferenzserie. Deutliche Kritik übte Chrustschow an der Erklärung Präsi- dent Eisenhowers, daß sich die USA nicht mehr an die Absprache über den Atomver- suchsstop gebunden fühlten. Westliche Ein- wände zum sowjetischen Abrüstungsplan wies Chrustschow mit der Behauptung zu- rück, die Frage nach der Kontrolle, die auch die Sowjetunion wolle, werde nur gestellt, um jeden Vertragsabschluß zu stören. Für die Gipfelkonferenz stellt sich der Minister- präsident folgende Rangordnung der The- men vor: 1. Abrüstung; 2. Friedensvertrag für Deutschland und Verhandlungen zur Umwandlung Westber- ins in eine sogenannte freie Stadt; 3. Vertrag über ein endgültiges Verbot der Atomwaffenversuche. Im Zusammenhang mit den Deutsch- land- Themen griff Chrustschow Bundes- kanzler Adenauer in der bisher schärfsten Form direkt an, indem er die gesell- schafts- politische Entwicklung in West- deutschland mit der unter Hitler verglich. Chrustschow führte als Parallelen die anti- semitischen Vorfälle, das Verbot der KP, die Wiederaufrüstung und die Forderun- gen der Bundesregierung auf Veränderung durch Deichbruch In Holland stehen fast 3000 Häuser unter Wasser/ Bevölkerung evakuiert Amsterdam.(dpa) Durch einen Deich- bruch unmittelbar vor Amsterdam wurden am früheren Donnerstagmorgen rund 10 000 Menschen obdachlos. Die Ueberflutung kam für die 15 000 Einwohner der Amsterdamer Vorortsiedlung Tuindorp- Oostzaan völlig überraschend, doch gerieten nirgends Men- schen in unmittelbare Gefahr. Fast 3000 Häuser stehen teilweise unter Wasser. Die Hilfsaktion für die obdachlose Bevölkerung wird von dichtem Schneetreiben, strenger Kälte und Glatteis behindert. Die Ueber- raschung war so groß, daß viele Einwohner morgens im Büro von der Alarmnachricht ereilt wurden, daß ihre Familien flüchten mußten und in ihren Wohnungen das Was- ser einen Meter hoch steht. Nur dem be- herzten Eingreifen der Polizei und einiger Bürger von Oostzaan ist es zu verdanken, daß keine Panik entstand. Die Evakuierung der 10 000 Einwohner wurde noch am Don- nerstagabend beendet. Bei der Evakuierung wurden vielfach Ausflugsboote benutzt, die im Sommer bei Stadtrundfahrten durch die Grachten Amsterdams eingesetzt werden. Der Deichbruch ist etwa 70 Meter breit. Die Staatsanwaltschaft Amsterdam hat eine Un- tersuchung über die Ursache des Deich- bruchs angeordnet. Erdbeben in Südperu forderte 63 Menschenleben Lima.(AP) Ein katastrophales Erdbeben hat in der südperuanischen Stadt Arequipa nach bisherigen Ermittlungen 63 Todesopfer gefordert. Etwa 200 Einwohner wurden ver- letzt. Das Beben löste mehrere Erdrutsche aus, bei denen Verkehrs verbindungen unter- brochen wurden. Der größte Teil von Are- quipa ist ohne Wasser- und Stromversor- gung. Erdstöße verspürte man am Mittwoch nicht nur in Peru, sondern auch in Bolivien und Chile, doch scheint es nur in Arequipa, As 270 000 Bewohner zählt, Tote und Ver- letzte gegeben zu haben. Die peruanische Re- gierung entsandte Truppen und Flugzeuge mit Versorgungsgütern in das Katastrophen- gebiet. Am schwersten wurden einige Vor- orte Arequipas von dem Beben betroffen, die schon 1958 schwer unter Erdstößen zu leiden gehabt hatten. Es gab damals 28 Tote. Erdbeben in Italien In Sessa Aurunca und dem nahegelegenen Roccamonfina bei Neapel mußten am Mitt- woch 600 Bewohner ihre Häuser räumen, da ein Erdstoß die Mauern stark erschüttert hatte und die Dächer unter der Last des auf ihnen liegenden Schnees einzustürzen droh- ten. der zur Zeit bestehenden Grenzen an. Falls irgendjemand in Westdeutschland versuchen wolle, nach Ostdeutschland zu marschieren, werde er nicht wie Hitler bis kurz vor Moskau kommen, sondern schon auf seinem eigenen Territorium zermalmt Werden. Um der vom deutschen Militaris- mus ausgehenden Gefahr, die auch den We- sten bedrohe, zu begegnen, sagte Chrust- schow, sei der Abschluß eines Friedensver- trages besonders wichtig. Stimme der We- sten dem nicht zu, so werde die UdSSR einen Friedensvertrag mit der DDR mit „allen sich daraus ergebenden Konsequen- zen“ schließen. In seinem vorangegangenen politischen Ueberblick stellte Chrustschow fest, daß sich die internationalen Beziehungen im Vergleich zu den letzten Jahren„bedeutend verbessert“ hätten. Die Anhänger des Kal- ten Krieges hätten eine Niederlage erlitten. Bonn: Nicht überraschend Bonn.(dpa) Die Aeußerungen des so- Wjetischen Ministerpräsidenten Chrust- schow über die Verminderung der Truppen- stärke in der Roten Armee haben in Bonn nicht überrascht. Ein Sprecher der Bundes- regierung meinte, daß auch im Westen seit einiger Zeit die Umrüstung im Gange sei, bei der trotz einer Reduzierung der Trup- penstärke die Feuerkraft erhöht werde. Auf einer Sitzung der beiden Häuser des Obersten Sowjets kundigte der soubijetische Ministerprasident Chrustschou Vorschläge zur Truppenvermin- derung an. In seiner Rede machte Chrustschow erstmals Angaben über die Stärke und die Entwichlung der sobjetischen Armee in den letzten 30 Jahren. Zur Zeit betrage die Gesamtstärke 3 623 000 Mann. Soujetunion diese Streitkräfte um I, 2 Millionen Mann verringern wolle. Der soujetische Ministerpräsident gab bekannt, daß die Bild: dpa Dillon: USA in den Europäischen Wirtschaftsrat Als„volles und aktives Mitglied“/ Westen beschloß neue Wirtschaftszusammenarbeit Paris.(dpa/ AP) Mit dem Beschluß, die wirtschaftliche Zusammenarbeit der west- lichen Staaten auf neue Grundlagen zu bringen und die Usa und Kanada daran zu beteiligen, gingen am Donnerstag die Wirtschaftsberatungen der westlichen Län- der in Paris zu Ende. Am Dienstag und Mittwoch hatten Vertreter elf europͤischer Staaten, der USA, Kanadas und der EWG im Hotel Majestic über die wirtschaftliche Zusammenarbeit des Westens beraten und beschlossen, den Europäischen Wirtschafts- rat(OEEO zu reformieren, die Hilfe für die Entwicklungsländer zu koordinieren und die Beziehungen zwischen dem Gemeinsamen Markt und der Kleinen Freihandels- zone zu harmonisieren. Am Donnerstag wurden diese Vorschläge von den Regierungsvertretern der 18 OEEC- Mitgliedsstaaten, der USA, Kanadas und der EWG im„Chateau de la Muette“— dem Sitz der OEEC— gebilligt. Man kam über- ein, eine Kommission von„vier Weisen“ ein- zusetzen, die ein Reformschema für die OEEC ausarbeiten soll. Darüber hinaus wer- den zwei Ausschüsse gebildet, die die Auf- gabe haben, sich mit der Handelspolitik und dem Problem der Entwicklungsländer zu befassen. Dem Handelspolitischen Ausschuß gehören die OEEC- Staaten, die USA, Ka- nada und die EWG an, während der Aus- schuß, der sich mit den Entwicklungsländern beschäftigt, acht Mitglieder umfaßt. Die„vier Weisen“, die bis zum 19. April einen Reformvorschlag ausarbeiten sollen, sind: der amerikanische NATO- Botschafter Randolph Burgess, der Unterstaatssekretär im britischen Foreign Office, Sir Paul Gore- Booth, der Direktor für Handelsfragen im französischen Wirtschaftsministerium, Ber- nard Clappier und der Leiter der griechi- schen Notenbank, Zolatas. Am Vormittag hatte die Konferenz drei Empfehlungen angenommen: 1. Umwandlung des Europäischen Wirt- schaftsrates zu einer 20 Länder umfassenden Gruppe, die nicht nur wirtschaftspolitische Fragen, sondern auch die Hilfe an die Ent- Wicklungsländer koordinieren soll. 2. Bildung einer Interimsgruppe aus Ver- tretern der USA, Großbritanniens, Kanadas, Italiens, Frankreichs, der Bundesrepublik und Portugals, die bis zur Umwandlung des Wirtschaftsrates, was etwa anderthalb Jahre erfordern wird, die Hilfe an Entwicklungs- länder koordinieren soll. 3. Bereinigung der europäischen Handels- kontroverse. Am Nachmittag wurde beschlossen, den Punkt drei zunächst zurückzustellen und zur Beratung dieser Frage eine neue Konferenz in etwa einem Monat einzuberufen. In der Zwischenzeit soll versucht werden, die Lage durch direkte Verhandlungen zwischen den betroffenen Ländern weiter zu klären. Der amerikanische Staatssekretär C. Dou- glas Dillon bekundete die Bereitschaft seines Landes, sich als„volles und aktives Mitglied“ an einer neuen Organisation zu beteiligen, die dazu bestimmt sei, die Kluft im europä- ischen Handelssystem zu überbrücken. Diese Beteiligung hänge von nichts anderem als von der Zustimmung des Kongresses ab. Weltweite liberale Handelspolitik Daß die Vereinigten Staaten und Kanada in frühestens 18 Monaten als Vollmitglieder mit gleichen Rechten und Pflichten zum Euro- päischen Wirtschaftsrat(OEEC) gehören wer- den, ist das wichtigste und nach Ansicht der Sachkenner sensationelle Ergebnis der west- lichen Wirtschaftskonferenz in Paris. Nach harten Diskussionen wurde Einstimmigkeit über den neuen Weg der westlichen Wirt- schafts zusammenarbeit erzielt. Die Mietglie- der der neuen und verbesserten OEEC, die eine neue Satzung und neue Aufgaben zu den bisherigen erhalten wird, haben sich nicht nur auf eine weltweite liberale Handelspoli- tik, sondern darüber hinaus auch auf eine koordinierte Konjunkturpolitik festgelegt. Die OEEC, deren bisherige Arbeit von der Pariser Konferenz ausdrücklich anerkannt wurde, bleibt auch in der neuen Planung ein unpolitischer Wirtschaftsrat des Westens, er- hält aber durch ihre Ausdehnung auf Nord- amerika und die neue Aufgabenstellung, zu der die Koordinierung der Entwicklungshilfe gehört, verstärktes Gewicht als wirtschaft- liches Regulierungsorgan. Benzinpreise wurden leicht gesenkt Normalbenzin kostet bei Aral und Hamburg.(dpa) Die beiden Treibstoff Gesellschaften BV-Aral-Ad und Shell haben am Donnerstag mit sofortiger Wirkung die Preise für Normal-Benzin und Super(Aral) je nach Preiszone um einen bis drei Pfennige Pro Liter gesenkt. Danach kostet das Normal- Benzin im Bundesgebiet und Westberlin ein- Zwischen Gesfern und Morgen Der Hauptausschuß des Berliner Abge- ordnetenhauses hat den Senat ersucht, mit den alliierten Mächten Verhandlungen auf- zunehmen, um die drei Insassen(Rudolf Hess, Baldur von Schirach und Albert Speer) des Spandauer Kriegsverbrechergefängnisses in eine andere Strafanstalt verlegen zu kön- nen. Die Abgeordneten fanden bei den Haus- haltsberatungen die 260 000 Mark, die für das Kriegsverbrechergefängnis im neuen Etat- jahr aufgebracht werden müssen, zu hoch. In einer Entschließung fordert der wis- senschaftliche Beirat beim Bundesfamilien- ministerium die Sozialleistungsträger auf, die bisher gewährten Kinderzuschläge für Erst- und Zweitkinder mindestens auf die Höhe des gesetzlichen Kindergeldes zu brin- gen. Dies sei in der sozialen Krankenversi- cherung, der Unfallversicherung, der Ar- beitslosen versicherung und der Arbeitslosen- hilfe noch nicht der Fall. Der Rechtsausschuß und der Wirtschafts- ausschuß des Bundestages billigten den Ver- gleichsvertrag zwischen dem Bund und dem Land Niedersachsen über das Volkswagen- Werk. Das Antwortschreiben Bundeskanzler Adenauers auf den Brief des sowjeti- schen Ministerpräsidenten Chrustschow vom 15. Oktober vergangenen Jahres ist am Donnerstag von Botschafter Kroll dem stellvertretenden sowjetischen Außenmini- ster Sorin übergeben worden. Bundespräsident Dr. Heinrich Lübke wird am 27. und 28. Jamuar der Stadt Ber- lin einen Staatsbesuch abstatten. Anschlie- Bend, am 29. Januar, würd der Bundesprä- sident die„Grüne Woche“ in Berlin er- öffnen. Der Bundesausschuß für innere Angele- genheiten hat bei der Beratung des Richter- gesetzes den Vorschlag der Regierung über die politische Betätigung der Richter verwor- ken und dem Entwurf die Bestimmung bei- gefügt, daß Richter innerhalb der Beschrän- kungen durch das Bundesbeamtengesetz po- litisch tätig sein dürfen. Die Dienststrafkammer in Schleswig hat auf Antrag des Landesjustizministers den Senatspräsidenten Richard Michaelis beim Landessozialgericht Schleswig vorläufig sei- nes Dienstes enthoben. Der Antrag auf vor- läufige Dienstenthebung war gestellt wor- den, weil Michaelis in Verhandlungen vor dem Landessozialgericht„Dr. Sawade“ als Gutachter auftreten ließ. Obwohl er seit 1958 die Identität Sawades mit dem steckbrieflich gesuchten Euthanasiearzt Professor Heyde gekannt haben soll. Vier Fremdenlegionäre deutscher Abstam- mung hat der algerische Rote Halbmond dem tunesischen Roten Halbmond übergeben. Die vier Legionäre waren zu Einheiten der alge- rischen Befreiungsarmee desertiert. Sie be- finden sich zur Zeit in tunesischem Polizei- gewahrsam, bis die Botschaft ihre Rückfüh- rung nach Deutschland veranlaßt. Die Us-Luftwaffe hat das Versuchspro- gramm für ihre Mittelstreckenrakete„Thor“ beendet und baldige neue Versuche mit einem neuen Raketenmotor angekündigt, der eine erhöhte Schubkraft entwickeln soll. USA- Außenminister Herter wird vor Be- ginn des Ost- West-Gipfeltreffens am 16. Mai noch zwei oder dreimal mit den Außenmini- stern Großbritanniens, Frankreichs und der Bundesrepublik zusammentreffen. Die Abschaffung des sowjetischen Innen- ministeriums ist von der sowjetischen Nach- richtenagentur TAss bekanntgegeben wor- den. Die Aufgaben und Zuständigkeiten des Amtes sollen an die Innenministerien der einzelnen Unionsrepubliken übergehen. In einem Brief an den österreichischen Bundeskanzler Julius Raab hat Italiens Ministerpräsident Segni vorgeschlagen, die festgefahrenen österreichisch- italienischen Verhandlungen fortzusetzen, In erster Linie geht es dabei um das Südtirol- Problem. Japans Außenminister Fujiyma soll bei der Eröffnung einer japanischen Handels- messe im Sommer in Moskau die Möglichkeit prüfen, den sowjetischen Ministerpräsidenten Chrustschow zu einem Besuch nach Japan einzuladen. Hartnäckig hält sich in poliitschen Krei- sen Englands das Gerücht, Ministerpräsident Macmillan, der zur Zeit eine Reise durch West-, Zentral- und Südafrika unternimmt, werde noch im Laufe dieses Jahres auch der Volksrepublik China einen offiziellen Besuch abstatten. Shell 60, Superbenzin 67 Pfennig heitlich 60 Pfennig, Super-Benzin 67 Pfennig Pro Liter. Das heißt, daß die Preiszonen weg- fallen. Die beiden Gesellschaften betonen, die Senkung der Tankstellenpreise für Vergaser- Kraftstoff sei durch die Wettbewerbssituation und die derzeitige Marktlage möglich ge- worden. BP und Esso haben nach Mitteilung ihrer Pressestellen noch keinen Beschluß über eine Preissenkung gefaßt. Tankstellen: Völlig unzureichend Der Hauptverband des Tankstellen und Garagengewerbes in Köln hat die von BV und Shell vorgenommene Senkung der Preise für Vergaser-Kraftstoff als völlig unzurei- chend bezeichnet. Zur Wiederherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen mit den freien Tankstellen müßten die Abgabepreise um mindestens fünf bis sieben Pfennig er- mäßigt werden. Der Hauptverband glaubt, daß es sich bei den jetzt erfolgten Preis- senkungen nur um den Anfang einer allge- meinen Preisbewegung nach unten handelt. Fremd- und Auslandsrenten werden angepaßt Bonn.(eg-Eigener Bericht) Rund 250 000 Rentner, die aus ihrer Heimat vertrieben worden sind, sollen rückwirkend zum 1. Ja- nuar 1959 Bezüge erhalten, die denen der übrigen Rentner im Bundesgebiet gleichge- Stellt sind. Das sieht der Entwurf eines neuen Fremdrenten- und Auslandsrentengesetzes vor, der am Donnerstag vom Sozialpoliti- schen Bundestagsausschuß verabschiedet wurde und am Freitag nächster Woche vom Plenum des Parlaments beschlossen werden soll. Zusammen mit den Berlin-Rentnern und den Heimatvertriebenen, die eine Un- fallrente beanspruchen, sind etwa 400 000 Personen von dem Gesetz betroffen. Der Auf- Wand von mehr als 200 Millionen Mark im Jahr wird zu 100 Millionen Mark von den Rentenversicherungsträgern getragen wen den müssen, zu zwanzig Millionen Mark für die Unfallversicherung von den Berufsgenos- senschaften und 86 Millionen Mark für die KRnappschafts versicherung vom Bund. 7 N 9 eee eee eee 8 8e e 8 MORGEN Freitag, 15. Januar 1960/ Nr. 11 Freitag, 15. Januar 1960 Sowjetische Umrüstung So sensationell, wie am Mittwoch Ana- stas Mikojan mit geheimnisvollen Andeu- tungen die Welt glauben machen wollte, war es nicht, was Chrustschow am Donnerstag vor dem Obersten Sowiet verkündete. Es ist Sewig nichts Geringes, wenn die Sowjet- union 1,2 Millionen Mann den Soldatenrock mit dem Arbeitskittel vertauschen läßt. Aber leider ist es zu wenig, um die strategische oder die weltpolitische Lage entscheidend zu verändern. Sensationell ist Chrustschows Ankündi- gung schon deshalb nicht, weil ihr der Cha- rakter der Erst- oder der Einmaligkeit fehlt. Nach Moskauer Angaben wurden die sowie“ tischen Streitkräfte bereits dreimal verrin- gert: am 15. Dezember 1955 um 640 000 Mann, in der Zeit vom 15. Mai 1956 bis 1. Mai 1957 um 1,2 Millionen Mann, sowie zwischen 21. Dezember 1957 und dem 1. Ja- nuar 1959 um 300 000 Mann. Chrustschow bestätigte diese Zahlen, als er sagte, die Streitkräfte seien seit 1955 von 5 763 000 Mann um 2140 000 auf 3 623 000 Mann her- abgesetzt worden. Nach der neuerlichen Kürzung will die UdssR 2 423 000 Mann unter Waffen halten. Es ist auch keineswegs erstmalig, daß die Sowjets ihre Truppen in Deutschland und in den osteuropäischen Staaten in die Verminderung einbeziehen wollen. Sie haben das bereits zweimal ge- tan: bei der zweiten Welle wurden in der Sowjetzone drei Divisionen aufgelöst, bei der dritten Welle 41 000 Mann aus der Zone und 17 000 aus Ungarn nach Hause geschickt. Jedesmal haben die Sowjets versucht, die Herabsetzung ihrer Streitkräfte als einen einseitigen, uneigennützigen Abrüstungs- schritt hinzustellen. So auch diesmal wieder. In Wahrheit handelt es sich um eine Um- rüstung, die sich im Westen ebenfalls voll- zieht. Chrustschow strafte seine eigene Ab- rüstungspropaganda Lügen, als er drei Fak- toren betonte: 1. Die Entlassung von 1.2 Millionen Sol- daten werde durch die erhöhte Feuerkraft der modernen Waffen ausgeglichen. Es trete also keine Schwächung der Kampfkraft ein. 2. Die Sowjetunion besitze„noch nie da- gewesene Waffen“, wobei Chrustschow es dem Westen überließ zu erraten, was das wohl für Waffen sein könnten. 5 3. Die USA seien nicht mehr die mäch- tigste Militärmacht— also ist das nach sei- ner Meinung die Sowjetunion. Es ist unerfindlich, was das alles mit Abrüstung zu tun haben könnte. Ab- rüstung bedeutet Verminderung der Kriegs- maschinerie. Davon kann hier keine Rede sein. Dennoch ergibt sich ein positiver Aspekt für die am 15. März beginnenden Abrüstungsverhandlungen. Während der Londoner Beratungen des damaligen Unter- ausschusses der UNO-Abrüstungskommis- Sion wurden 1957 Höchstzahlen für die Mannschaftsstärken festgelegt. Sie betragen für die USA und die Sowjetunion 2,5 Mil- lionen Mann, für Frankreich und Großbri- tannien je 750 000 Mann. Die Streitkräfte der USA entsprechen in etwa dieser Größen- ordnung. Durch die angekündigte Herabset- zung würden auch die sowjetischen Streit- kräfte die Zahl von 2,5 Millionen Mann unterschreiten. Für die NATO ergibt sich aus der Kür- zung der Sowjet-Truppen um 1,2 Millionen Soldaten keinerlei Erleichterung. Eher ist mit dem Gegenteil zu rechnen. Die NATO- Staaten haben es bisher nicht geschafft, ihre gemeinsame Streitmacht auf den Stand von dreißig Divisionen zu bringen. Die UdSSR unterhält zur Zeit 175 Divisionen. Auch nach der Reduzierung wird Moskau über mehr Divisionen verfügen als nötig sind, um die NATO zu zwingen, ihnen mindestens dreißig gegenüberzustellen. Westliche Beobachter in Moskau glauben, die UdssR werde ihre Landverbände verstärkt mit taktischen Atomwaffen ausrüsten, um die geringere Mannschaftszahl durch größere Feuerkraft auszugleichen. Wenn das stimmt, dann wird die NATO kaum anders können, als die Aus- rüstung mit taktischen Atomwaffen eben- falls zu forcieren, Daraus folgt, daß die so- Wjetische Maßnahme das Wettrüsten nicht drosselt, sondern lediglich auf den Bereich der atomaren Waffen konzentriert. Mehr noch als für die taktischen trifft das für die strategischen Atomwaffen zu. Ebenso wie Chrustschow, ließ Verteidigungsminister Malinowski gestern vor dem Obersten So- Wet keinen Zweifel daran, daß die Sowijet- union die Entwicklung der Atomwaffen und der großen Raketen mit allen Mitteln voran- treiben werde. Das ist eine Herausforderung an die USA, die auf dem Sektor der Rake- tentechnik ohnehin schon im Rückstand sind. Washington wird nichts anderes übrigblei- ben, als noch größere Anstrengungen zu Unternehmen, um den Vorsprung der So- Wjets aufzuholen. Der Sowjetunion hingegen bringt die Entlassung von mehr als einer Million Sol- daten natürlich Vorteile. Chrustschow legt seinen Ehrgeiz darein, sein Land wirtschaft- lich ein großes Stück voranzubringen. Für seine hochfliegenden Pläne braucht er Geld und Arbeitskräfte. Durch die Verminderung er Wehrmacht gewinnt er beides. Letzten Endes bleibt ihm keine Wahl. Selbst die reichen Vereinigten Staaten von Amerika waren nicht imstande, gleichzeitig eine starke konventionelle Armee und eine gewaltige strategische Streitmacht mit Superbomben zu nterhalten und obendrein noch einen jähr- chen Zuwachs an Wirtschaftskraft zu er- beiten. Genausowenig kann das die So- tunion schaffen. Wie Präsident Eisen- o wer, so muß sich auch Chrustschow für ein Schwerpunkt-Programm entscheiden. Er at offensichtlich den gleichen Schwerpunkt ewählt wie die USA: zuerst Stärkung der irtschaftskraft und an zweiter Stelle die nterhaltung einer strategischen Streitmacht mit H-Bomben und Raketen, um die äußere Sicherheit des Landes zu gewährleisten. Wie in den USA zwingt dieses Programm auch in der Sowjetunion zu einer Herabsetzung der konventionellen Verbände. Chrustschows Rede vor dem Obersten Sowjet war eine neue Demonstration einer großen Selbstsicherheit. Die UdSSR ist nicht der erste Industriestaat dieser Welt; aber sie fühlt sich als die Vormacht des techni- schen Fortschritts. Das wachsende Selbstbe- wußhtsein hat die Sowietführung befähigt, das Schwergewicht des west- östlichen Ge- gensatzes von der militärischen Konkurrenz auf den wirtschaftlichen Wettbewerb zu ver- lagern. Das Wettrüsten ist damit nicht be- endet, denn die fortschreitende Waffen- technik zwingt zu immer neuen Anstren- Sungen. Aber die Hauptschlacht soll auf wirtschaftlichem Felde geschlagen werden. Der Westen hat auf der Pariser Wirtschafts- konferenz seine Kräfte gesammelt. Die So- Wietunion tut das gleiche. Die Herabsetzung der sowjetischen Streitkräfte ist nur ein kleiner Zug in diesem weltweiten Schach- Spiel. Wilfried Hertz-Eichenrode Winnacker Präsident des deutschen Atomforums Frankfurt.(AP) Der Verwaltungsrat des „Deutschen Atomforums“ hat auf seiner Sit- zung am Mittwoch seinen bisherigen Präsi- denten, den Vorsitzenden der Farbwerke Hoechst, Professor Winnacker, wiederge- Wählt. Auf der Sitzung wurde beschlossen, die Arbeit der vier Gesellschaften, die das Atomforum bilden, stärker als bisher zu koordinieren. Dem Atomforum gehören die Arbeitsgemeinschaft für Kerntechnik, die Deutsche Gesellschaft für Atomenergie, die Physikalische Studiengesellschaft und der Verein„Atom für den Frieden“ an. — Neue Zypern- Konferenz in London Es dreht sich um die britischen Stützpunkte/ Unter Zeitdruck muß eine Lösung gefunden werden Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England London. Wenn sich am Wochenende die Außenminister von Großbritannien, Grie- chenland und der Türkei in London mit den Vertretern der beiden Bevölkerungsgruppen Zyperns treffen, müssen sie in wenigen Tagen das vollenden, was ein aus Vertretern dieser Länder und Bevölkerungsgruppen zu- sammengesetzter„Gemeinsamer Ausschuß“ in fast einjähriger Arbeit nicht erreicht hat: Die endgültige Ausarbeitung der Vertrags- Werke über Zypern nach den Richtlinien des Züricher Abkommens vom 19. Februar vori- gen Jahres. Der Grund für die überraschende Einbe- rufung einer neuen Zypern-Konferenz ist einzig und allein der Zeitdruck. Nach den Vereinbarungen von Zürich soll die Mittel- meerinsel am 17. Februar ihre Souveränität erhalten. Dazu bedarf es, da Zypern noch britische Kolonie ist, einer besonderen eng- lischen Regierungsvorlage, die den beiden Häusern des Parlaments zugestellt und in mehreren Lesungen beraten und verabschie- det werden muß, ehe sie die Königin unter- zeichnen kann. Diese Vorlage kann jedoch erst nach Beendigung des von der Gemein- samen Zypern-Kommission ausgearbeiteten Vertragswerkes formuliert werden. CDU und SPD gegen Sonderrecht Aussprache zwischen Krone und Ollenhauer über Antisemitismus Ven unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Fraktionsvorsitzenden der CDU/ CSU und der SPD, Dr. Krone und Ollenhauer, einigten sich am Donnerstag in einem ersten Gespräch über Maßnahmen zur Eindämmung der antisemitischen Aus- schreitungen darauf, daß die Ergänzungen des Strafrechts so gestaltet werden sollen, daß kein„Sonderrecht für die jüdische Volksgruppe“ entsteht. Das Gespräch, das in einer guten Atmosphäre verlief, soll dem- nächst fortgesetzt werden. Ferner beschlossen die beiden Fraktions- führer, daß das„Gesetz gegen Volksverhet- zung“ am 20. Januar noch einmal an die Ausschüsse für Recht und Inneres zurück- verwiesen werden soll. Im Plenum steht lediglich noch die Schlußabstimmung über dieses Gesetz aus. Neben der SPD gibt es auch bei den anderen Parteien starke Grup- pen, die dem Entwurf ablehnend gegen- überstehen, weil sie in ihm ein„Sonder- recht“ für jüdische Mitbürger erblicken, das dazu angetan ist, neue antisemitische Kund- gebungen hervorzurufen. Dementi in London London.(Eig. Ber.) Die Berichte der deutschen Botschaft über Entlassungen deutscher Angestellten und den Boykott deutscher Waren durch britische Firmen werden in der gesamten britischen Presse am Donnerstag wieder in großer Aufma- chung gebracht. Während man die fristlose Entlassung einiger deutscher Dienstmädchen zugibt und als Einzelfall hinstellt, leugnen die Zeitungen die anderen Anschuldigungen ab und stellen die Erklärung der deutschen Botschaft in Zweifel. Der„Daily Telegraph“ befragte einige der größten jüdischen Fir- men in London und veröffentlicht deren ein- heitlich scharfes Dementi sowie deren Ver- sicherung, daß keine deutschen Angestell- ten entlassen und auch deutsche Waren nicht diskriminiert worden seien. Ohne Ausnahme Zzweifelten sie die Richtigkeit der Behaup- tung der deutschen Botschaft an. Mehrere tausend jüdische Kriegsteilneh- mer werden am kommenden Sonntag einen Schweigemarsch durch London zur deutschen Botschaft durchführen und dort ein Protest- schreiben wegen der jüngsten antisemitischen Kundgebungen überreichen. In 300 Kinos gleichzeitig lief am Donners- tag die englische Pathe- Wochenschau an, die sich unter dem Titel„Die Hakenkreuz- drohung“ ausschließlich mit der jüngsten antisemitischen Welle in Deutschland und anderen Ländern beschäftigt. Die Wochen- schau beginnt mit der Kölner Synagogen- schändung und blendet später auf die Groß- kundgebungen der Nazizeit, die antisemiti- schen Ausschreitungen, Judenverfolgungen und zum Schluß auf die Leichenhaufen in Belsen und Buchenwald zurück. Aktion der UNO gefordert (AP). Die Vereinigten Staaten und Oester- reich befürworteten vor dem Unterausschuß der Vereinten Nationen gegen Diskriminie- rung und für Minderheitenschutz mit Ent- schiedenheit Schritte der Weltorganisation gegen die antisemitischen Demonstrationen in aller Welt. Von amerikanischer Seite Wurde die Vorlage eines Resolutionsentwurfs angekündigt. Der französische Saharaminister Soustelle sagte auf einer Protestversammlung gegen den Antisemitismus in Paris, die Initiatoren der antisemitischen Aktionen hätten ihre Zentrale„an den Gestaden des östlichen Mit- telmeeres.“ Soustelle betonte, die ägyptische Polizei und die Informationsdienste Kairos seien mit ehemaligen deutschen SS-Offizie- ren durchsetzt, die unter arabischem Namen arbeiteten. Wenn auch die Kommisslon in bisher elf- monatiger, erfreulich reibungsloser Arbeit nahezu drei Viertel ihres Pensums erledigt hat, ergaben sich bei der Beratung des letz- ten Viertels, besonders bei der Frage der zwei weiterhin auf Zypern vorgesehenen britischen Militärstützpunkte, so große Gegensätze und eine solche Gegnerschaft des Vertreters der griechischen Bevölkerung auf Zypern, daß die Beratungen seit November kaum mehr vorangekommen sind. Um nicht die ganze, so mühsam erzielte Uebereinstimmung in den anderen Punkten zu gefährden, entschloß sich die britische Regierung zur Einberufung der neuen Kon- ferenz,„damit“, wie es amtlicherseits heißt, „die Vorgesetzten der Kommission, also die Außenminister und die Führer der beiden Bevölkerungsgruppen, die Arbeiten be- schleunigen und zu einem guten Ende füh- ren“. Die Unabhängigkeit Zyperns wird in drei verschiedenen Verträgen niedergelegt: ein- mal dem Vertrag über die Errichtung einer Republik Zypern, zum anderen in dem Ga- rantie- Vertrag, in dem die drei Schutzmächte — England, Griechenland und die Türkei— gemeinsam die Souveränität und Unverletz- lichkeit des neuen Staates garantieren, und schließlich in dem Bündnisvertrag für den Schutz der Mittelmeerinsel, die weder dem westlichen NATO-Bündnis noch dem nah- östlichen CENTO-Paͤkt(dem früheren Bagdad-Pakt) angehören wird. In einem Anhang zum Bündnisvertrag ist auch das Recht Großbritanniens festge- legt, auf Zypern weiterhin zwei Militärstütz- punkte mit ex territorialen Hoheitsrechten zu unterhalten. England forderte ursprünglich ein Gebiet von 388 Quadratkilometern für die beiden Stützpunkte, die eine Menge Dör- fer mit griechischer Bevölkerung eingeschlos- sen hätten. Die Zyprioten unter der Führung von Erzbischoff Makarios wollen den beiden britischen Enklaven jedoch nur einen Ge- bietsumfang von 108 Quadratkilometern zu- billigen und verlangen, daß kein Zypriote darin leben dürfe. Im November erklärten sich die Briten bereits zu einer Reduzierung des Gebietsumfanges um 20 Prozent auf 310 Quadratkilometer und zu einer Grenzzie- hung bereit, welche möglichst kein zypri- sches Dorf einschließt. Da die Zyprioten die- sen Kompromiß restlos abgelehnt haben, glaubt man, daß nur eine weitere Konzession der Engländer in der Frage der Gebietsaus- dehnung— man spricht jetzt von 259 Qua- dratkilometern— und der Staatszugehörig- keit der in diesem Raum verbleibenden Zy- prioten die endgültige Einigung ermöglichen. FFritschenko geht nach Rostow Chrustschow schickt einen seiner Vertrauten in das Maschinenbauzentrum Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion Moskau. Der 52jährige Sekretär des Zen- tralkomitèees der sowjetischen RP, Alexej EKiritschenko, Mitglied dées Partèeipräsidiums, wurde überraschend zum ersten Parteisekre- tär des Gebietes Rostow ernannt. Gleichzeitig löste man den Rostower Partei- Sekretär, Ki- seljew, ab. Wie die„Prawda“ meldete, er- folgte diese Entscheidung auf einem Plenum des Gebietskomitees von Rostow, dem auch der für Organisationsfragen zuständige Se- Kkretär des Zentralkomitees, Aristow, bei- wohnte. 1 Kiritschenko hatte seine Karriere im Jahre 1927 als Traktormechaniker in Cherson in der Ukraine begonnen; 1941 arbeitete er als Sekretär der ukrainischen KP für Industrie- fragen; seit Juli 1955 gehört er dem Präsi- dium des Zentralkomitees der KPdSU und seit Dezember 1957 auch dem Sekretariat des ZK an. Kiritschenko, der fünf Jahre im Insti- tut kür Land wirtschaftliche Ingenieur-Me- chaniker gelernt hat, gilt als Fachmann für den land wirtschaftlichen Maschinenbau. Hier scheint ein Grund für seinen neuen Aufga- benkreis in Rostow zu liegen, denn Rostow ist Zentrum des land wirtschaftlichen Maschi- nenbaues der Sowjetunion. Auf dem Plenum des ZK waren im Dezember 1959 Mängel in diesem Produktionszweig festgestellt wor- den. Man hält es in Kreisen westlicher Beob- achter für möglich, dag Chrustschow einen seiner fähigsten und energischsten Mitarbei- ter nach Rostow gesandt hat, um die für die Landwirtschaft wichtigen Produktionszweige so schnell wie möglich anzukurbeln. Ande- rerseits überraschte die Ernennung Kiri- tschenkos zum Parteisekretär in Rostow des- Halb, weil er einen Sonderauftrag auch ohne diese Formalität hätte ausführen können. Da aber bisher keine Nachricht darüber vorliegt, daß Kiritschenko von anderen Aemtern ent- bunden worden sei, kann man noch nicht be- Urteilen, ob es sich um eine entscheidende personelle Veränderung in der sowjetischen Führungsspitze handelt. Während des Plenums des ZK im Dezem- ber war Kiritschenko im Kreise der ausge- zeichneten verdienten Arbeiter der Land- wirtschaft photographiert worden. Er gilt Wegen der gemeinsamen Tätigkeit in der Ukrainischen KP als einer der engsten Mit- arbeiter von Ministerpräsident Chrustschow. Auf dem 21. Parteitag im Februar 1959 hielt Kiritschenko eine Rede, in der er scharfe Angriffe gegen die„parteifeindliche Gruppe“ um Malenkow, Kaganowitsch und Molotow richtete. Vor Illusionen muß gewarnt werden Der europäische Sozialfonds und die Problematik seiner sinnvollen Verwirklichung Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Straßburg. Eines Tages kam die Europä- ische Kommission in Brüssel auf die Idee, eine profunde Untersuchung darüber anzu- stellen, was die Arbeitnehmer in den sechs Staaten der Europäischen Gemeinschaft verdienen. Es war ein vernünftiger Ge- danke, und das Ergebnis hätte ohne Zwei- fel in hochinteressanten Vergleichsmöglich- keiten bestanden. Aber es ergaben sich un- geahnte Schwierigkeiten. Es gelang noch nicht einmal, sich auf einen allgemeingül- tigen Begriff des Grundlohns zu einigen. Das schlimmste aber war, daß in einem Land ein Gesetz existierte, das einer sol- chen Erhebung entgegenstand. Die geplante Untersuchung scheiterte an diesen Hemm- nissen. Noch heute kann man nicht genau sagen, in welchem Verhältnis die Löhne in den Ländern Europas zueinander stehen. Giuseppe Petrilli, ein Mitglied der EWG- Kommission, erzählte in Straßburg den europäischen Abgeordneten diese Ge- schichte, und er fügte hinzu, er wolle die Parlamentarier vor sozialpolitischen IIlu- sionen bewahren. Sehr viel scheint dieser gut gemeinte Rat freilich nicht genützt zu haben. Mit Eifer und Gläubigkeit akzep- tierten die drei Fraktionen, die Sozialisten, die Christlichen Demokraten und erstaun- licherweise sogar die Liberalen, eine Reso- ljution, mit der die Einrichtung des soge- mannten Sozialfonds in etwa zu einer Zen- trale supranationaler Sozialverwaltung er- hoben werden soll. Dieser Sozialfonds ist zunächst einmal eine Kasse, die zur Zeit mit jährlich 42 Millionen Mark dotiert ist und die Aufgabe hat, zum ersten die Frei- Zügigkeit innerhalb der Gemeinschaft zu fördern und weiterhin die Arbeitnehmer vor eventuell mißlichen Folgen des Gemein- samen Marktes zu bewahren. Die Regierun- gen bekommen auf Antrag die Hälfte der- jenigen Kosten ersetzt, die sie den arbeits- gewordenen Arbeitnehmern für Um- und 108 schulung, Umzug, Haushaltsgründung Trennungsentschädigung bezahlen. Ueber die Berechtigung und die Notwen- digkeit eines derartigen Fonds wäre kein Wort zu verlieren. Wir brauchen ein Konto zum Ausgleich der enormen regionalen Un- terschiede der Lebenshaltung, die noch im- mer in Europa bestehen. Wir brauchen Mit- tel, um plötzlich auftretende Krisen zu be- heben. Es muß eine Instanz geben, die im- stande ist, die Auswirkungen der Automati- slerung zu steuern. Und ganz allgemein ist es richtig, allen strebsamen Menschen die Grenzen und Barrieren zu öffnen, die sie noch heute daran hindern, ihr Glück dort zu fin- den, Wo es ihnen winkt. Der Mann aus dem Bayerischen Wald soll ohne Not, wenn er Will, nach Essen übersiedeln können, und der Sizilianer soll in der Lage sein, eine gute Stelle in Belgien anzunehmen. Daß diesem guten Zweck auch manche Bestimmungen der nationalen Arbeitsvermittlung weichen müssen, sei am Rande vermerkt. Schutzklau- seln für die Einheimischen sind im Zeitalter der europäischen Einigung fehl am Platze. Alles in allem ist also der europäische Sozialfonds eine nützliche, sympathische Ein- richtung. Vor Illusionen sei dennoch gewarnt. Es ist kein Instrument, das alle Unterschiede der Lebenshaltung beseitigen könnte. Dazu reichen 42 Millionen Mark pro Jahr ohnehin nicht aus. Hier ist die Haltung des Parla- ments konsequent, wenn es verlangt, die Mit- tel, zu denen die Bundesrepublik übrigens 32 Prozent beisteuert, müßten erhöht wer- den. Problematischer ist der Wunsch nach Erweiterung der Aufgaben. Der Sozialfonds droht nach dem Willen des Parlaments eine Superbehörde zu werden, zu einem Wasser- kopf, der soziale Ungleichheiten mit einem enormen Aufwand von Anträgen, Stellung- nahmen, Genehmigungen, Zahlungsschlüsseln und Verteilungsreglements beheben Soll. Man muß nur einmal nachlesen, welche Vorschriften für Wiedereinrichtungskosten und Trennungsentschädigungen gelten sol- len. Beihilfen, so heißt es da, dürfen den vierfachen Betrag desjenigen Wochenlohns micht übersteigen, den der betreffende Ar- beitnehmer während der ersten sechs Mo- nate seiner Beschäftigung am neuen Wohn- ort verdient. Dieser Betrag erhöht sich für jede unterhaltspflichtige Person um den zweifachen Wochenlohn, die Summe darf wieder nicht höher sein als das Sechzehn- fache des Wochenlohns, und schließlich soll das Ganze noch an das jeweilige Preisniveau angepaßt werden. Es faßt einem das Grausen, wenn man sich den Apparat vorstellt, der diese Multi- plikationsrechnungen in sechs Währungen lö6- sen soll, von der Prozedur des Antragswesens ganz zu schweigen, das die Regierungen und die EWG- Kommission in Atem halten wird, ehe es überhaupt zur Verwaltung des Sozial- fonds vordringt. Gerade das oberste Gebot, nämlich schnelle und vorhersehbare Hilfe zu leisten, wird mit diesen bürokratischen Vor- schriften verletzt. Es besteht der Verdacht, daß der Verwaltungsaufwand des Sozial- fonds in keinem Verhältnis zu seinen Lei- stungen stehen wird. Eine Einigung ist deswegen so schwer, weil politische und militärische Ueberlegun- gen miteinander kollidieren. Erzbischof Ma. karios erkennt zwar die Notwendigkeit der britischen Stützpunkte gerade im Hinblick auf die Verteidigung Zyperns an, will aber keinen Landsmann der Sodveränität der Stützpunktinhaber unterstellen. Die Militärg erklären, eine weitere räumliche Beschrän- kung der Stützpunkte mache sie nutzlos und gefährde ihren strategischen Wert. Da jeder exterritoriale Stützpunkt nie gegen die Regierung und das Volk des Lan- des, in dem er liegt, gehalten und benutzt werden kann, werden die Politiker über die Forderungen und Sicherheitswünsche der Militärs zu entscheiden haben. Dies soll auf der neuen Londoner Zypern-Konferenz der und drei Außenminister Lloyd, Averoff Zorlu sowie der beiden Führer der Bevölke- rung von Zypern, Erzbischof Makarios, dem künftigen Staatspräsidenten, und Dr. Kut- schuk, seinem künftigen Stellvertreter und Repräsentanten der Türken, geschehen. Hilfe an Entwicklungsländer wird verstärkt Bonn.(dpa) Die Bundesrepublik wird die Hilfe an die Entwicklungsländer wesentlich verstärken, sie zur dauernden Einrichtung machen und dafür eine gesetzliche Grund- lage schaffen. schiedete am Mittwoch das Gesetz zur För- derung der Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland, insbesondere zu den Entwicklungs- ländern. Damit sollen die Bürgschaften, von ö denen rund 80 bis 90 Prozent auf Geschäfte mit Entwicklungsländern entfallen, zu einer dauernden Einrichtung werden. Bisher wur- den sie in den Bundeshaushalt in jedem Jahr neu eingesetzt. Die Höhe der Fonds, innerhalb deren der Bund Bürgschaften, Garantien und sonstige Gewährleistungen für private Kredite übernehmen kann, die vornehmlich Entwicklungsländern einge- räumt werden, ist in diesem Haushaltsjahr von bisher 9,5 auf 12 Milliarden Mark her- aufgesetzt worden.(Siehe Wirtschaftsteil) Auch leichtes Heizöl soll besteuert werden Bonn.(eg-Eigenbericht) Mit verhältnis. mäßig knapper Mehrheit von 13 zu 9 Stim- men hat der Wirtschaftsausschuß des Bun- destages am Mittwoch einen Antrag der FDP abgelehnt, nur das schwere Heizöl für den industriellen Verbrauch, nicht aber das leichte Heizöl für den privaten Verbrauch mit einer Verbrauchsssteuer von 30 Mark je Tonne zu belasten. Auch der Vorschlag der Sozialdemokraten, die sozialen Hilfen für die Bergleute nicht aus dem Aufkommen einer Heizölsteuer, sondern aus einer Erhö- Rung der Körperschaftssteuer zu finanzieren, fand keine Mehrheit. Dagegen befürwortete der Ausschuß eine Anregung der CSU, die Frachttarife für den Transport von Kohle in revierferne Gebiete zu senken und diese Mabßnahme aus dem Heizölsteuer aufkommen zu fnanzieren. Außerdem wurde die Bun- desregierung ersucht zu prüfen, ob nicht eine Angleichung der Seziallasten des Bergbaus an die Lasten der übrigen Wirtschaft ermög- licht werden kann. Vor neuen Tarifkämpien in der Metallindustrie? Frankfurt.(AP) In den nächsten Wochen oder Monaten wird möglicherweise auch die Metallindustrie von der Welle der Tarifkün- digungen erfaßt werden. Bisher sind in der Bundesrepublik und in Westberlin die Ta- rife für rund 4,5 Millionen Arbeitnehmer gekündigt worden. Der Vorstand der 16 Metall hat sich vom 11. bis zum 13. Januar in Frankfurt mit der tarifpolitischen Si. tuation in der Metallindustrie beschäftigt und ist dabei zu dem Schluß gekommen, „daß Erhöhungen der Löhne und Gehälter sowie eine weitere Verkürzung der Arbeits- zeit im Interesse der Arbeitnehmer notwen- dig und durch die wirtschaftliche Lage ge- rechtfertigt sind“. Glückwünsche für Albert Schweitzer Bonn.(AP) Bundespräsident Lübke hat Professor Albert Schweitzer zu dessen 85. Geburtstag am Donnerstag seine besten Grüße und Wünsche übermittelt. Bundes- tagspräsident Gerstenmaier richtete eben- falls ein Glückwunschtelegramm an Albert Schweitzer, auch in seiner Eigenschaft als Das Bundeskabinett verab- SSS „„ J..... JöͤöÄ7˙õ e 8 de g. 00 S Qa ri 22nd Präsident der Deutschen Afrika- Gesellschaft, Auch Bundeskanzler Adenauer und der SPD- Vorsitzende Ollenhauer gratulierten Schweil⸗ ö zer und wünschten ihm noch viele Jahre guter Gesundheit. De Gaulle erwägt Verfassungs- änderung Paris.(AP) Die durch den Rücktritt ven Finanzminister Pinay überwundene Krise im französischen Kabinett scheint Generel de Gaulle Veranlassung gegeben zu haben eine Aenderung der neuen französischen Verfassung zu erwägen, die seine Stellung gegenüber dem Kabinett weiter stärken würde. De Gaulle führte am Donnerstags eine längere Besprechung mit dem Präsi. denten des Verfassungsrates, Leo Noel, und 5 dessen juristischen Berater Gilbert Jules Einzelheiten wurden nicht bekannt, doch verlautete, daß die Möglichkeiten einer Prä- sidialregierung erörtert worden seien. Gefängnis im Lüneburger KP-Prozel Lüneburg.(dpa) Im ersten von drei Pro- zessen gegen leitende Funktionäre der illega- len Kommunistischen Partei in Niedersachsen verurteilte die Vierte Politische Strafkammet des Landgerichts Lüneburg am Donnerstag abend den 50 Jahre alten Bergmann und ehe- maligen saarländischen KP- Abgeordneten Oswald Weyrich zu zweieinhalb Jahren Ge- fängnis unter Anrechnung der Untersu- chungshaft. Weyrich war angeklagt, die ille- gale KP in Niedersachsen geleitet zu haben, (Siehe auch Bundesländerseite.) ö — Weitere Berichte siehe Seite 6 1 1 schwer, erlegun- hof Ma- keit der Hinblick vill aber lität der Militärs eschrän- zlos und nkt nie les Lan- benutzt über die che der Soll auf enz der oft und 3e völke- ios, dem r. Ruf ter und en. ider wird die sentlich richtung Grund- verab- ur För- n Zum Klungs- ten, von eschäfte zu einer er Wur- jedem Fonds, chaften, stungen inn, die einge- altsjahr Tk her- tsteil.) hältnis- 9 Stim- s Bun- ler FDP für den er das rbrauch Mark je lag der ken für commen r Erhö- nzieren, wortete SU, die ohlè in 1 diese ommen e Bun- cht eine rgbaus ermög- n Wochen uch die rifkün⸗ in der lie Ta- nehmer der 10 Januar en Si- äftigt mmen, ehälter arbeits- otwen- age ge- eitzer ke hat sen 66. besten zundes- eben- Albert laft als schaft. r SPD- chweit-⸗ Jahre —̃ gs ritt von Ełxise Generel haben, sischen stellung stärken nerstag Präsi- el, und Jules. t, doch er Prä- 1. Prozef ei Pro- illega- sachsen tammer erstag- ad ehe- dneten en Ge- ntersu- lie ille- haben. 7 Nr. 11/ Freitag, 18. Januar 1960 MORGEN Seite a2 Was sonst noch geschab Den europäischen Kälterekord hielt am Mittwoch der Ort La Brevine im Schweizer Jura mit minus 30 Grad. Fast überall sind durch Straßenglätte und Schneeverwehun- gen Eisenbahn- und Kraftwagenverkehr er- heblich behindert oder sogar unterbrochen. Meteorologen rechnen mit einem Anhalten des winterlichen Wetters während der näch- sten Tage. * Scotland Vard sucht einen ungewöhnlich höflichen Dieb. Es ist ein junger, freund- licher Mann, der im Kaufhaus Harrods 800 Pfund(rund 9360 DM) gestohlen hat. Der Dieb erschien mitten im dichtesten Wirbel des Winterschlußverkaufs und steuerte zu einer Kasse. Dort hielt er der Kassiererin freundlich lächelnd einen Sack entgegen und bat„Schütten Sie es bitte hier herein.“ Die Kassiererin, davon unterrichtet, daß von Zeit zu Zeit ein Bote erscheinen und den Kas- seninhalt abholen werde, zögerte nicht und kippte ihre Kasse in den Sack.„Danke schön“, murmelte der Dieb und verschwand wieder in der Menge. * Die siebenköpfige Besatzung des britischen Schleppers„Applegarth“ wird nach einer Kollision zwischen dem Schlepper und dem britischen Frachter„Pethshire“ vermißt und ist wahrscheinlich ertrunken. Die Kollision ereignete sich am Mittwoch in einem Schnee- sturm auf dem Mersey, der zu dieser Stunde viel befahren war. Bisher wurde nur eine Leiche geborgen. * In allen Hotelzimmern der kanadischen Stadt Halifax liegen besondere Karten auf, die den Gast über die Evakuierungsmöglich- keiten im Falle eines Luftangriffs unter- richten. Gleichzeitig werden für den Ernst- fall dem Hotelgast erste Anweisungen ge- geben. Diese Initiative dient nicht nur der Sicherheit der Gäste, sondern auch einem zu vertiefenden Bewußtsein von der Notwen- digkeit einer wirkungsvollen Zivilverteidi- gung.. 8 Zwanzig„namhafte Männer“ der ameri- kanischen Unterwelt wurden in New Vork zu Gefängnisstrafen von drei bis fünf Jah- ren verurteilt. Die zwanzig, ausschließlich Amerikaner italienischer Abstammung, ge- hörten zu den Teilnehmern einer Unterwelt- konferenz, die am 14. November 1957 in dem Landhaus eines berüchtigten Gangsters statt- gefunden hatte. Sie wurden wegen Teil- nahme an einer Verschwörung verurteilt. Zweck der Konferenz war, die„Einfluß- gebiete“ der einzelnen Banden abzugrenzen. * 800 000 Ausländer haben in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres Ju- goslawien besucht, wie in Belgrad mitgeteilt wurde. Das sind 130 000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die ausländischen Touristen haben über 50,4 Millionen Mark in Jugoslawien ausgegeben. Die größte Zahl der Reisenden kam aus der Bundesrepublik und Oesterreich. 1 Der 26jährige Johann Rogatsch hat sein Geständnis teilweise widerrufen und zu- gegeben, daß er allein die 18jährige Studen- tin Ilse Moschner vergewaltigt, beraubt und erschlagen hat. In seinem ersten Geständ- nist hatte Rogatsch behauptet, der 24jäh- rige Josef Schönwald sei an der Vergewal- tigung des Mädchens beteiligt gewesen. Schön- wald wurde daraufhin verhaftet, konnte je- doch ein einwandfreies Alibi beibringen. Auf Vorhalt gab Rogatsch dann zu, daß er allein für die grausige Tat verantwortlich sei. * Der italienische Verkehrsminister Ar- mando Angelini teilte mit, der neue Flug- platz Fiumicino, der in etwa 30 Kilometer Entfernung von Rom liegt und den bisheri- gen Flughafen Ciampino ersetzen soll, werde durch eine U-Bahn mit dem Hauptbahnhof verbunden werden. Der Flugplatz Fiumi- eino im Westen der Ewigen Stadt soll vor dem Beginn der Olympischen Spiele am 25. August seiner Bestimmung übergeben werden. 2* In Finnland sind Erze mit bemerkens- wertem hohem Urangehalt gefunden wor- den. Zu Anfang des kommenden Jahres Sollen Proben dieser Funde bei der schwe- dischen Atomenergiegesellschaft untersucht werden. Wie es heißt, sollen die finnischen Funde 1 bis 1,5 Prozent Uran auf 20 Tonnen Erz enthalten. Mit dem„arabischen Volkswagen“ war es nichts Kinderkrankheiten der Industrialisierung in der VAR/ Werden Ausländer große Fabriken leiten? Nur etwa ein halbes Jahr hat der Traum vom eigenen„ägyptischen Volkswagen“ ge- dauert. Im Mai hatte Staatspräsident Nasser angekündigt, daß Aegypten noch 1959 einen eigenen Kleinwagen bauen werde, und einige Zeit später war dieser Wagen, genannt „Ramses“, von der Bevölkerung stürmisch begrüßt in den Straßen Kairos erschienen. Die Freude dauerte jedoch nicht lange, denn nach einigen Wochen stellte sich heraus, daß die Wagen(mit Kettenantrieb und ohne Rückwärtsgang), die zwar in Aegypten ge- baut, deren Einzelteile jedoch aus dem Aus- land eingeführt wurden, dem von amerika- nischen Straßenkreuzern beherrschten Ver- kehr nicht gewachsen waren. Der„Ramses“ ist von Kairos Straßen wieder verschwun- den, und nur das Industrieministerium muß sich noch mit dem Problem beschäftigen, was aus den schon in Großbritannien, Italien und Deutschland bestellten Teilen werden soll. Das Schicksal des„Ramses“ ist nur ein Beispiel für die„Kinderkrankheiten“ der Entwicklungsländer, die, von nationalisti- scher Begeisterung angefeuert, beginnen, ihre Länder zu industrialisieren. Nichts geht schnell genug, kein Projekt ist zu anspruchs- voll und keine Maschine zu modern, um nicht in den Mammutplänen für die Wirtschaft eingesetzt zu werden.„Man möchte am lieb- sten den zweiten Schritt vor dem ersten tun“, kennzeichnete ein deutscher Parlamentarier seine Beobachtungen in der Vereinigten Ara- bischen Republik, wo er außerdem die orien- talische Neigung bestätigt fand, künftige Entwicklungen und Zukunftsplanungen schon als erreicht anzusehen. Unbestreitbar gibt es viele gute und ge- sunde Projekte, und in Aegypten ist seit der Revolution von 1952 einiges erreicht worden. Ausländische Fachleute, die Fabriken ein- richten, loben den Arbeitswillen und die Lei- stung des ägyptischen Arbeiters. Weniger FErfreuliches wissen sie von Ingenieuren und leitenden Angestellten zu berichten, denen vor allem die Fähigkeit zu organisieren und funktionell zu denken abgehe. Auch beim Herzstück der neuen ägypti- schen Industrie, dem von Deutschen errich- teten Eisen- und Stahlwerk Heluan, gab es Pannen, so daß der zweite der beiden Hoch- öfen noch immer nicht angeblasen werden konnte. Die ägyptischen Planer hatten vor- gesehen, das 900 Kilometer nilaufwärts bei Assuan gewonnene Erz auf Nilbarken zu transportieren. Als sich ergab, daß die Bar- ken dafür nicht geeignet sind und der Was- sterstand im Winter zu gering ist, sollte das Erz per Eisenbahn befördert werden. Aber es stellte sich heraus, daß die Bahnlinie auf dem Westufer verläuft, Heluan aber am Ostufer liegt und die einzige Brücke, 30 Kilo- meter nördlich in Kairo, einen unüberwind- lichen Engpaß bildet, weil dort auch die Züge von Alexandrien den Nil überqueren. Also wurde beschlossen, eine Eisenbahnbrücke über den Nil direkt beim Werk Heluan zu bauen, und der Auftrag an Ungarn gegeben. Der Brückenbau aber verzögerte sich um zwei Jahre. Da das Werk schon stand, wurde Vorläufig doch über Kairo gefahren und nur ein Ofen angeblasen. Als neue Schwierigkeit kam hinzu, daß rollendes Material ständig zusammenbrach und der Bahnkörper der Belastung nicht gewachsen war. Jetzt ist man wieder zur alten Idee zurückgekehrt: Es sollen flache Schiffe gebaut werden, die genügend Erz herbeischaffen. Unter diesen Umständen begrüßen alle mit der Wirtschaft in Aegypten verbundenen Ausländer die Entscheidung Nassers, die Lei- tung der wichtigsten Industriebetriebe Aus- ländern anzuvertrauen.„Es wird darauf an- kommen, taktvoll vorzugehen, damit Ehr- gefühl und Würdeempfinden hierzulande nicht verletzt werden“, kommentierte ein maßgeblicher Wirtschaftler. Andererseits sei es nicht leicht, bei der Knappheit an Arbeits- kräften geeignete Ausländer zu finden. Be- sonders wichtig aber sei, daß diese Auslän- länder ausreichende Befugnisse bekommen müßten, damit nicht untergeordnete Aegyp- ter aus Eifersucht Intrigen spinnen könnten, nachdem Nasser anscheinend eingesehen habe, daß er durch internationale Zusam- menarbeit nationale Ziele erreichen kann. E. Helmensdorfer Harter Schlag gegen die„Berufsgruppe“ Bettler Aegyptische Regierung bekämpft energisch das Bettelunwesen/„Gebt lieber für die Winterhilfe“ In den Geschäftszentren orientalischer Hauptstädte schlägt selten eine Autotür zu, ohne daß eine flehentlich ausgestreckte Hand, ein aus zerfetztem Aermel ragender Stumpf, ein von Krankheit entstelltes Ge- sicht sich am Fenster zeigen. Bettler! Fast immer zückt der Autobesitzer einen Piaster mit pflichtbewußter Geste, die kaum Mit- leid erkennen läßt. Der Bettler kassiert— ohne Dank! Das Betteln ist hier gewissermaßen ein anerkannter„Beruf“ für diejenigen, die der Meinung sind, daß ihnen das Schicksal nicht die Gunst der Ausübung einer ein- bringlicheren Tätigkeit beschert hat. Diese sonderbare Auffassung ist nicht nur auf den Mangel an sozialen Einrichtungen zurück- zuführen. Allah persönlich steht auf Seiten des Bettlers. Denn in einer der fünf das Glaubensgebäude des Islam tragenden Säulen heißt es:„Ihr sollt Almosen geben!“ Aus diesem Gebot schöpft der orientalische Bettler das Selbstbewußtsein, das er for- dernd zur Schau trägt und bei dem ihm erst gar nicht die Scham der Armut oder etwa Dankbarkeit gegenüber dem Spender auf- kommen läßt. So hat die Bettelei im Orient von eh und Das Frost- und Schnee- wetter der letzten Tage nat im Werdenfelder Tal. bei Garmisch die Natur- Eis-Anlagen wieder„in Betrieb“ gesetzt. Große Holzgestelle werden mit Wasser übergossen, das ⁊u malerischen Zapfen ge- friert. Wenn sie dick ge- nug geworden sind, wer- den sie abgeschlagen, um in den Eisschränken das teure Kunsteis zu ersetzen und Speisen und Getränke zu fcuhlen. dpa-Bild je floriert. Jedermann schließt sich gerne dieser Berufsgruppe an, der keine Lust hat, einer anderen, anstrengenderen Tätigkeit nachzugehen, die vielleicht ebenso viel ein- bringt, aber doch wesentlich weniger unter- haltend ist. Obgleich den Orientalen selbst die ewige Bettelei hin und wieder auf die Nerven fällt und sie mit einem wütenden„Allah ja atik!“, zu deutsch„Allah wird Dir geben!“ (icht ichh, eine ihnen den Weg ver- Sperrende Elendsgestalt verscheuchen, hat es doch bisher niemand gewagt, die Bettler Sozusagen an ihrer„Ehre“ anzugreifen. Denn jeder weiß: Die Bettelei ist vom Koran gebilligt. Es hieße, eine der fünf Säulen des Islam ansägen, protestierte man ernstlich gegen das Almosengeben. Das von der Regierung kontrollierte ägyptische Blatt„El Gumuria“ bringt nun jetzt erstmals eine Stellungnahme gegen- über dem Bettlerproblem, die einen Aufruhr in den sich oft an mißverstandene Ueber- lieferungen anklammernden Kreisen der islamischen Geistlichkeit hervorgerufen hat. „Wenn Sie Mitleid für einen Bettler ver- spüren, so sind Sie ein naiver Dummkopf. Denn der Bettler bestiehlt Sie entweder oder er macht sich über Sie lustig!“ Es wer- den dann Fälle aufgezählt, nach denen von der Polizei aufgegriffene Bettler sich bei näherem Hinschauen als Besitzer von großen Mietshäusern entpuppten oder unter eitri- gem Fußverband mehrere hundert Pfund- noten versteckt hatten oder— nach getaner Arbeit— nach Hause gingen, ein warmes Bad in ihrer Villa nahmen und sich vom Diener Kaffee servieren liegen.„Gebt lieber für die Winterhilfe!“ schließt das Blatt. Seit einiger Zeit gehen nämlich durch Kairos Straßen Schüler und Studenten mit Sam- melbüchsen, deren Inhalt zur Errichtung von Bettler- Erziehungsheimen u. ä. ver- Wendet werden soll. Man nennt dies nach bekanntem Vorbild„Winterhilfe“, obgleich es in Aegypten eigentlich gar keinen Winter gibt, weil die Sonne immer, mehr oder Weniger kräftig, scheint.) Für die Bettler von Kairo ist diese neu- artige Einstellung der ägyptischen Revolu- tionsregierung gegenüber ihrem Stande ein harter Schlag. Schon hat man ihnen vor einiger Zeit ihre„Berufsschule“ polizeilich geschlossen, ein recht gut eingerichtetes Haus, tief in einem Volksviertel verborgen. Herbert v. Veltheim Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heute zu- nächst meist bedeckt und zeitweise Schnee- källe, später wieder bei wechselnder Be- Wölkung noch einzelne, teilweise schaues- artige Schneefälle. Unverändert. Tagestem- peraturen zwischen minus 10 und minus 1 Grad. Tiefsttemperaturen zwischen minus 10 und minus 15 Grad. In Odenwald und Bauland örtlich bis nahe minus 20 Grad. Heute anfangs schwacher Wind aus wech- selnden Richtungen, später mäßiger Nord- ost- bis Ostwind. Sonnenaufgang: 8.18 Uhr. Sonnenuntergang: 16.53 Uhr. Vorhersage-Karte Für 18.180- Uhr — 2 12 98 N 2 Geber dg NI noos 55 Faris. 77 5 N 10055 128: 155 i018 1010 1 Pegelstand vom 14. Januar 1 Rhein: Maxau 398(3): Mannheim 234 (E16); Worms 163(10); Kaub 180(7)).. Neckar: Plochingen 116(=); Gundel heim 163(3); Mannheim 236(16). Insekten-Bekämpfung auf neuen Wegen Unfruchtbare Fliegen- Männchen sind eine der neuen Waffen, die von den Entomologen des US-Landwirtschafts-Departements gegen schädliche Insekten eingesetzt werden. Die Methode besteht darin, Männchen der zu be- i kämpfenden Tierart zu sterilisieren und dann freizulassen. Diese sterilisierten Tiere, deren Lebenskraft und Verhaltensweise sonst ganz unbeeinträchtigt bleibt, machen den fort- pflanzungsfähigen Männchen Konkurrenz. Dadurch sinkt die Zahl der befruchteten Weibchen. Auf der Insel Curacao vor der Küste von Venezuela wurde das Verfahren zum ersten Male in großem Umfang erprobt. Die Schrau- benfliege(Callitroga hominivorax) diente als Versuchsobjekt. Da die Weibchen(wie übri- gens nicht nur bei diesen Insekten)„mono- gam“ leben, also sich nur einmal zur Hochzeit bereit finden, sind sie auch dann„nicht mehr frei“, wenn ihr Gatte unfruchtbar war. Das Hochzeitszeremoniell, das bei den Weibchen den Trieb zur Ei-Ablage auslöst, wird auch 5 von den unfruchtbaren Männchen aufgeführt. Der Vorteil dieser Methode ist, daß man mit ihr eine ganz bestimmte Insekten- Art treffen kann. Außerdem ist— etwa mit ge- züchteten Männchen— eine schädliche Tier- art auch dann verwundbar, wenn ihre Le- bensweise so kompliziert ist, daß mit bis- herigen Mitteln nichts auszurichten war. Und nicht zuletzt: wenn es beispielsweise sechs Jahre oder sechs Generationen dauert, bis eine Insekten-Art gänzlich ausgerottet ist, dann besteht auch die Möglichkeit, die Be- kämpfung vorher abzubrechen. Es genügt in vielen Fällen, etwa Maikäfer in einem„Mai- käfer-Jahr“ zu dezimieren, ohne sie darum gleich ganz auszurotten und ohne mit einer Maikäfer-Bekämpfung auch die Insekten- welt eines ganzen Gebietes zu treffen, wie das etwa mit DDT- Zerstäubung von Flug- zeugen aus der Fall ist. Die Biologen der Land wirtschaftlichen Forschungsanstalt in Beltsville/ Maryland glauben, mit dieser Methode auch ein Ab- Wehrmittel gegen Mäuse und Ratten gefun den zu haben. Die Sterilisierung mit Gamma- Strahlen, die in diesem Fall besser geeignet sein dürfte und zudem die Gefahr aus- schließt, daß sterilisierende Chemikalien im falschen Magen(zum Beispiel von Vögeln) landen, wird noch erprobt.. Was wir hörten: In den Theaterstücken und Filmen, die in den ersten Nachkriegsjahren auftauchten und als sensationelle Ereignisse der modernen Literatur galten, machte sich besonders bei amerikanischen und französischen Autoren eine neue Art von Todesmystik bemerkbar. Man hatte eine auffallende Vorliebe für das Jenseits, aus dem— wie im„Leuchtfeuer“ von Robert Ardrey— die Verstorbenen zu- rückkehren und sich freundlich mit den Le- benden unterhalten oder— wie in Thornton Wilders„Unsere kleine Stadt“— an ihrer eigenen Beerdigung teilnehmen und als un- bemerkte Gäste unter den Menschen weilen, denen sie einst nahestanden. Jean Paul Sar- tres„Geschlossene Gesellschaft“ war in der Hölle versammelt, Jean Anouilhs„Eurydice“ und der Cocteau-Film„Orphée“ sind zeit- Senössische Variationen der antiken Sage, die so großartig in diesen makabren The- menkreis paßte. Die Bühne bevölkerten Tote als symbolische Existenzen, in künstlerisch hochwertigen Filmen gingen Gespenster um, die Grenzen der Wirklichkeit schienen auf- gehoben, es öffneten sich die Tore zu einem Zwischenreich aus Traum und Tod, dem schemenhafte Gestalten entstiegen, Reisende ohne Gepäck, doch mit Erinnerungen be- laden, Revenants, die keine Ruhe finden. Allmählich verschwanden sie wieder, der Trick mit diesen okkulten Phänomenen ver- lor, allzu häufig benutzt, seinen interessan- ten Reiz, und die literarische Mode wandte sich anderen, weniger phantastischen Stoffen zu. Jetzt ist nun im Programm des Südwest- funks ein Nachzügler dieser Gattung aufge- taucht,„Robinson und seine Gäste“, ein neues Hörspiel von Erwin Wickert, das in Grüße aus dem Jenseits einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk von Fritz Schrö- der-Jahn inszeniert wurde. Dieser„Robin- son“, ein Maler, der plötzlich seine Familie verließ und in völliger Einsamkeit auf einer Südseeinsel lebt, ist natürlich auch nur eine symbolische Figur. Oder wie sollte man sonst sein weltflüchtiges Sonderlingsdasein ver- stehen, bei dem ihm, außer einem Papagei namens Freitag, lediglich Geister Gesell- schaft leisten, Gesprächspartner seiner Phan- tasie, darunter erlauchte Namen wie Goethe, Napoleon und Schopenhauer, und Gestalten seiner Erinnerung, wie seine Frau und seine Tochter oder der gefallene Kriegskamerad. Sie alle, die Toten und die Lebenden, sind seine„Gäste“, denen er immer wieder die Gründe seiner Flucht auseinandersetzt: Er wollte niemand etwas schuldig sein. Das scheint ein reichlich mageres Argument, zu- mal dieser Robinson eine Art Rückversiche- rung mit dem Schiffseigentümer abgeschlos- sen hat, der ihn auf die Insel brachte und nach zwei Jahren wieder abholen sollte. Doch er kommt nicht, und auch das Funkgerät gibt kein Zeichen mehr, nachdem grelle Blitze am nächtlichen Himmel eine gräß- liche Katastrophe ahnen ließen. Der Atom- tod, der die Insel verschonte, hat auch die Frau und die Tochter des Malers in der fer- nen Heimat getroffen. Fremd erscheinen sie ihm, als sie ihn jetzt besuchen, entrückt in eine andere Welt, zu der es für ihn keinen Zugang mehr gibt. Er hätte bei ihnen blei- ben müssen, doch Erkenntnis und Reue kom- men zu spät. So schließt dieses etwas konfuse Hörspiel mit der Gewißheit, daß Robinson bis ans Ende seiner Tage am Strand sitzen und aufs leere Meer starren wird, wobei ihm als einzige Abwechslung das Gespräch mit den Toten bleibt. 5 5 Man fragt sich, welchen Zweck dieses Hirngespinst eigentlich haben soll. Um die Zeitgenossen an ihre menschlichen und mo- ralischen Verpflichtungen zu mahnen, die um so bindender sind, je größere Gefahren von außen her auf uns zukommen? Vielleicht war das die Absicht, nur blieb sie in einen chimà- rischen Nebel gehüllt, hinter dem keine Neue Erkenntnisse Lärmbekämpfung duroh Grünanlagen Die schalldämmende Wirkung von Grün- anlagen in Großstädten ist bekannt. Neuere Untersuchungen des Akustischen Laborato- riums der Medizinischen Akademie in Düs- seldorf ergaben, daß Zweige und Blätter nicht nur, wie man bisher annahm, den Schall absorbieren, sondern ihn vor allem reflektieren und zerstreuen. Aus diesem Grunde erzielt man durch dichte grüne Waldriegel eine wesentlich stärkere Schall- dämmung als durch einzelne Baumgruppen oder locker bewachsene Waldparzellen. Auch Hecken versprechen guten Erfolg. Am wirk- samsten ist die Anpflanzung von Coniferen, die, wie die„Umschau in Wissenschaft und Technik“ in Heft 24 mitteilt, den Lärm am stärksten abhalten. „Metall des armen Mannes“ Ein neuer Kunststoff, der in Amerika entwickelt wurde, hat den Beinamen„Metall des armen Mannes“ erhalten. Man glaubt, Wie die„Nachrichten aus Chemie und Tech- nik“ berichten, daß dieses Material, das den Handelsnamen Delrin führt, imstande sein werde, an vielen Stellen Metalle zu ersetzen und daß es dabei wesentlich billiger sein Silberwaren laufen nicht mehr an können nach einem neuen Verfahren so mit einer Ueberzugsschicht versehen werden, daß sie nicht mehr anlaufen, das heißt daß ihre Verfärbung über braun nach schwarz, die normalerweise an der Luft einzutreten pflegt, ausbleibt. Wie die„Nachrichten aus Chemie und Technik“ melden, gibt man den Silberwaren zu diesem Zweck einen hauch- dünnen Ueberzug aus dem Metall Rhodium, das selber silberweißbläulich gefärbt ist. philosophische Idee, kein religiöser Aspekt sichtbar wurden. Es war eine intellektuelle Spekulation, die in Nichts mündet, in der kalten, gottfernen Verzweiflung des Indivi- duums, das bei seinem letzten Fluchtversuch in die extreme Isolation nur immer wieder den Schatten der Vergangenheit begegnet. Der Autor hat das Jenseits umsonst bemüht. Denn auch von dort kam keine Erleuchtung. Wozu also dann dieser ganze Spuk? E. P. und Erfindungen könnte als Metalle. Der neue Kunststoff ist sehr leicht, er wiegt nur etwa den fünften Teil von Eisen, dabei ist er äußerst leicht zu verarbeiten, er ist geruch- und geschmack- frei und ungiftig, er schmilzt erst bei 175 Grad. Für Flaschen, Verpackungsbehälter und dergleichen soll er an Stelle von Blech sehr geeignet sein. Sprühflaschen, die mit dem 13fachen ihres Normaldrucks gefüllt Waren, hielten sich über zwei Jahre lang einwandfrei. Die Herstellerin hat übrigens für die Entwicklung des neuen Materials runde 42 Millionen Dollar ausgegeben. Für die Entwicklung von Nylon waren„nur“ 27 Millionen Dollar notwendig. (Gdch) Tisch- und Hausgeräte aus Silber Miami ergaben, daß bei Bissen durch Gift, f— Rhodium-Ueberzüge haften fest an Silber- waren und verleihen ihnen, da Rhodium sehr hart ist, zugleich eine gute Oberflächenhä nen FHaarrissen. Die Härte einer Silber schicht von 70 bis 78(nach Vickers) wird durch einen Rhodium-Ueberzug auf 560 bi 5 640 gesteigert. Im Aussehen kommen„Tho- dinierte“ Silberwaren ungefähr auf plati- nierte Waren heraus. Auch Messingartikel sollen sich rhodinieren und dadurch dauer- haft vor Verfärbungen schützen lassen. Nebennjerenrinden- Hormon Segen Schlangenbisse f 62) Tierversuche an der Universität schlangen Hormone der Nebennierenrind therapeutisch wirksam sind. Man expe mentierte mit dem starken Gift der Klap- perschlange. Dieses gefährliche Reptil gibt bei einem einzigen Biß soviel Gift ab, dag dadurch vier allerdings noch nicht voll aus- gewachsene Schweine, zwölf Hunde oder über vierzig Rhesusaffen eingehen können. In einer Versuchsreihe injizierte man Hun- den eine Dosis Klapperschlangengift, bei der die Todesquote 83 Prozent betrug. Bei einem Kontrollversuch gab man den Tieren sofort nach der Giftinjektion oder auch zwei be- ziehungsweise vier Stunden später hundert Milligramm Hydrocortison intravenös, dazu noch einige Zeit täglich weitere fünfzig Milli- gramm des gleichen Hormons. Bei sofortiger Zufuhr von Hydrocortison kamen alle Tiere durch, im andern Fall betrug der Prozentsatz immerhin siebzig Prozent. Es wurde also ein sehr hoher therapeutischer Effekt erreicht, aber man ist sich noch nicht klar, welche 1 im einzelnen dafür verantwortlich sind. Selte 4 8 MANNHEIM Freitag, 13. Januar 1960/ Nr. 11 Halbstarken-Idol Jesse James: Die Kumpane wurden einfach erpreßt Karl Janson weiß von nichts/ Brief aus dem Landes:„Die Kohlen fehlen“/ Verkäuferin griff in die Ladenkasse Gestern vormittag begann vor der Strafkammer des Mannheimer Landgerichts die Hauptverhandlung gegen den 23 Jahre alten Karl Johann Janson aus Lud- wigshafen, genannt„Jesse James“. Ungefähr drei Jahre lang war Jesse James das Idol einer Horde von Halbwüchsigen, die sich allabendlich in diversen Lokalen der Mannheimer Innenstadt herumflegelte. Hin und wieder nannte man ihn auch „König der Halbstarken“. Dementsprechend verfuhr auch„Jesse James“ mit sei- nem Fuß volk. Er kommandierte, sie gehorchten und sie schätzten sich offenbar noch glücklich, wenn er sich herabließ, sie zu erpressen. Vom einstigen Ruhm ist allerdings wenig übrig geblieben. Dafür verlas der Vorsitzende eine Reihe von Straftaten— schwerer Hausfriedensbruch, Landfriedensbruch, gefährliche Körper- verletzung, Bedrohung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Notzucht, Diebstahl im Rück- fall, Unterschlagung, Raub, Erpressung, Hehlerei, Betrug und anderes mehr: Alles gemeine Delikte und beileibe keine Heldentaten. Der 23 jährige Angeklagte spielte auch keine Heldenrolle vor Gericht. Dazu fehlte ihm zunächist die Schar seiner ehemaligen Bewunderer, außerdem waren die Vorwürfe zu schwerwiegend. Manch- mal schienen seine Antworten zynisch, ansonsten aber benahm er sich wie ein viertklassiger Darsteller aus einem drittklassigen amerikanischen Gangsterfilm. Fünfzehn Jahre alt war Karl Johann Jan- Son, als er erstmals mit den Strafgesetzen in Konflikt geriet. In den folgenden Jahren wurde seine Einstellung zu den Gesetzen nicht positiver. Er absolvierte zwar in jener Zeit eine gründliche Schmiedelehre, arbeitete auch, und— was noch wesentlicher ist— er War im Elternhaus aufgewachsen, in sehr geordneten Verhältnissen, hatte also jeder- Schallplatten kaut man bei PHORA Ts den. 204% 8. zeit einen Rückhalt. Aber Janson gab das Arbeiten auf. Pathetisch klagte er die Justiz an:„Sie entlassen Gefangene mit 2,35 DM in AWO-Kinderhilfslotterie: 400000. Loskäufer erhielt Riesenpräsentkorb Die Arbeiter-Wohlfahrt-Kinderhilfslotterie beglückte gestern den Käufer des 400 000. Loses mit einem Riesenpräsentkorb, den das Kaufhaus„Anker“ spendete. Zur rechten Zeit griff diesmal ein 41jähriger Post- Assistent aus Mannheim-Scharhof in die restlichen Losbestände. Unter den letzten Losen— 420 000 will die Tombola insgesamt verkaufen; also noch knapp 20 000 stehen zur Auswahl!— befinden sich immer noch die„Knüller“ der Schluserie: Eine BBC- Waschmaschine und ein NSU- Kleinwagen. Doch jetzt drückt die Glücksgöttin„Fortuna“ Sewaltig auf die Stoppuhr: Heute abend ist unwiderruflich Verkaufsschluß. Die nicht gewonnenen Gewinne verfallen dann dem uten Zweck der Tombola, dem Neu- oder Ausbau von Kindererholungsheimen der Arbeiterwohlfahrt. Für den Schlußtag— heute wird um 16 Uhr(wahrscheinlich von einer amerika nischen Army-Band mit schmissigen Rhyth- men lautstark„getuscht“) die 2000 Mark Wohnzimmer-Prämie auf alle verkauften Lose ausgespielt— sind wieder etliche Zu- Satzgewinne eingeplant. Auf jede„Schnaps- nummer“(zwei gleiche Endziffern) gibt es Wieder etwas Besonderes Sto Dutch College Swing Band heute abend im Musens aal Nach sensationellen Erfolgen bei Tour- neen durch ganz Europa gastiert heute abend die„Dutch Swing College Band im Musen- Sgal. Diese holländische Jazz-Kapelle, die sich von einer Studentengruppe zu einem Beruksorchester entwickelt hat und von Per- ter Schilperoort geleitet wird, gilt als eine der besten Interpreten des traditionellen Jazz. Sie hat jetzt den deutschen Trompeter Oskar Klein in ihre Reihen aufgenommen, der als Mitglied der Berliner„Spree City Stompers“ einen ausgezeichneten Ruf hat. Mac Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt Immer und immer wieder — das gleiche alte Lied“ der Firma Dr. Parker Medicine Co. furt/ Main, Postfach 7787, bei. GmbH, Frank- der Tasche— und dann? Nirgends finden die Leute Unterhalt und Arbeit.“ Janson fand eines Tages keinen rechten Spaß mehr an solider Arbeit und lebte von seinen Freunden. Da war z. B. der Fall einer jungen Verkäuferin, die 17 Jahre alt war, als sie Janson kennenlernte. Dem Mädchen ge- flel der flotte Janson und sie sträubte sich auch nicht allzu heftig, als der von ihr ge- wisse Dinge forderte. Aber Janson lebte nicht nur von Liebe, er wollte auch Geld. Gestern sagte das Mädchen:„Er erpreßte mich direkt. Einmal sagte er mir, ich solle ihm Geld geben, andernfalls würde er mir Salzsäure ins Gesicht schütten.“ Vorsitzender zur Zeugin:„Aber Sie hät- ten ja nur nein sagen müssen. Zeugin:„Ja, gewiß, aber ich hatte Angst vor James, alle hatten sie Angst vor ihm.“ Und sie zahlte. Nach zwei Monaten Freund- schaft waren es 2000 Mark. 1500 hatte das Mädchen der Ladenkasse des elterlichen Ge- schäfts entnommen; 500 Mark hatte sie von ihrer Cousine gepumpt. Alles für„Jesse Ja- mes“. Einmal kaufte sie auch auf Befehl eine Armbanduhr für den Ober-Halbstarken. Die Uhr kostete an die 70 Mark.„Jesse James“ Warf das Geschenk auf den Boden und meinte „Zu billig“. Ein Zeuge, ein 21jähriger Maschinen- schlosser, wurde aus der Strafhaft vorge- führt. Er gab an, daß„Jesse James“ ihm im Sommer 1958 hundert Mark geboten habe, Wenn er ihm ein Auto besorge. Der Maschi- nenschlosser wollte sich bei diesem Geschäft die Hände nicht allzu schmutzig machen und beauftragte einen Dritten, das Auto zu be- sorgen. Mit dem geklauten Opel-Kapitän eines Amerikaners fuhren schließlich die bei- den bei James vor. Aber der kaufte nicht. Der Zeuge:„Er war nicht flüssig.“ Dennoch fuhr er zwei Tage lang mit dem gestohlenen Fahrzeug durch Mannheim. „Jesse James“ zur Sache:„Wenn ich ein Auto brauche, dann hol' ich mir's selber.“ Janson wußte auch auf andere Art zu Geld und Gut zu koramen. Er kannte ja die Straftaten seiner Freunde. Unverfroren schrieb er noch aus dem Gefängnis, daß es ihm an„Kohlen“ fehle. Und er fügte jeweils den dezenten Hinweis an, daß er sie not- falls verpfeifen werde. „Jesse James“ war nun keinesfalls An- kührer einer Bande, wiewohl einige Halb- starken-Krawalle auf seine Rechnung gehen. Er hatte seine Paladine, die zu jedem Streich bereit waren. Als eines Tages ein junger Mann erschien und seine blutende Hand vor- Weisend erklärte, da habe ihm der Besitzer eines gewissen Lokals hineingestochen, nahm James-Janson einige Freunde und stellte das Lokal auf den Kopf. Er stand natürlich— glaubt man seinen Aussagen— als interessierter und stiller Beobachter ab- seits und sah zu, wie seine Raufbrüder den Wirt durchwalkten und die Einrichtung demolierten. Zwei Tage später verlas er die Pressemeldungen über diesen Ueberfall in einem anderen Lokal, die Kapelle spielte einen Tusch,„Jesse James“ trat vors Mikro- kon und die Kumpane grölten. Einem anderen Lokalinhaber erklärte „Jesse James“:„Ich bin der König der Her- anwachsenden. Ich brauche nur einen Finger zu rühren und 500 schlagen dir hier alles Kurz und klein.“ Er wollte damit nur er- reichen, daß man ihm Alkohol(und davon trank er meist gröbere Mengen) zu Haus- preisen verabreiche. Janson stritt am Donnerstag fast alle Straftaten ab. Teilweise habe er diese Dinge begangen, schränkte er allerdings ein, Natür- lich im Sufk. Und er stellte es so dar, als hätten ihn enttäuschte Freundinnen und ehemalige Bewunderer zu Unrecht verraten. Die Verhandlung wird heute fortgesetzt. Fr. Nochmals überschritten: 6 Millionen Tonnen Ludwigshafen blieb im Hafenumschlag hinter Mannheim zurück Duc die Ladung eines einzigen Schiffes überschritt der Umschlag der Mannheimer Häfen im Jahre 1959 die Sechs- Millionen- Tonnen- Grenze, die bereits in den Jahren 1900 bis 1905 übertroffen worden war. Mit einem Gesamtumschlag von genau 6 000 227 Tonnen konnten die Mannheimer Häfen noch einmal Ludwigshafen Gahresumschlag 1959: 5 909 421 Tonnen) hinter sich lassen, und noch einmal die Stellung als größter deutscher Oberrheinhafen halten. Mannheim verlor gegenüber dem Vorjahr rund 600 000 Tonnen, Ludwigshafen rund 350 000 Tonnen. Karlsruhe blieb 1959 mit 2 994 776 Tonnen knapp unter der Drei-Millionen-Tonnen- Grenze, während Stuttgart mit 3 024 769 Ton- nen knapp über diese Grenze hinwegrutschte und Heilbronn mit 3 378 285 Tonnen erheb- lich darüber lag. Kehl schließlich schlug im Lauf des Jahres 1959 965 002 Tonnen um. Der Hafenumschlag erreichte schon weit gröbere Zahlen, damals in jener goldenen Zeit Mannheims, als es noch keinen Neckar- kanal, noch keinen Hafen Heilbronn und noch keinen Hafen Stuttgart gab. Der Umschlag stellte sich nämlich im Jahre 1900 schon auf 5,1 Millionen Tonnen, 1905 war man bereits bei rund 6,9 Millionen Tonnen angelangt. Die Jahre der weiteren wirtschaftlichen Ausdeh- nung, 1907, 1908 und 1909, brachten Um- schlagsergebnisse von 7,8, 7,7 und 7,2 Millio- nen Tonnen. Die Kurve, die 1907 mit 7,8 Mil- lionen Tonnen einen ersten Kulminations- punkt erreicht hatte, sank in den Folgejah- ren stetig, wenn auch in Abstufungen. Einige Umschlagszahlen als Beispiel:(in Millionen Tonnen) 1910: 6,7; 1920: 6,6 und 1930: 5,6. Der Anstieg zum zweiten Höhe- punkt der Umschlagskurve, der in das Kriegsjahr 1941 flel, begann mit der Wieder- aufrüstung ab dem Jahr 1935. Der Umschlag schraubte sich(in Tonnen) von 5,0 Millionen (1935) über 5,1 Millionen(1936), 5,5 Millionen (1937), 6,2 Millionen(1938), 6,6 Millionen (1939), 8,8 Millionen(1940) auf den absoluten Höchststand von 9,2 Millionen Tonnen Güter Aller Art im Jahre 1941 hinauf. Der schwer zerstörte Mannheimer Hafen begann 1945 wieder mit 221 000 Tonnen, da- nach kam ein neuer, fast schwindelnder Auf- stieg. 1947 waren es wieder 1,5 Millionen Tonnen, 1948 3,1 Millionen Tonnen, 1950 3,3 Millionen Tonnen. Die Stagnation der Jahre 1949/50 wurde überwunden und 1951 erreichte man 4,4; 1954: 5,5; 1955: 6,1; 1956: 7,1 und 1957 mit 7,2 Millionen Tonnen einen dritten Höhepunkt. Die Ergebnisse sanken 1958 auf 6,6 und 1959 schließlich auf 6,0 Mil- lionen Tonnen. Die Gründe des Rückgangs der Um- schlagsleistungen der Mannheimer Häfen sind vielfältig. Der wichtigste Grund ist der Rückgang der Kohleverladungen, die bereits von 1956 auf 1957 um sechs Prozent, von 1957 auf 1958 um rund 25 Prozent und von 1958 auf 1959 sogar um 31 Prozent zurückgingen. Mannheim konnte den Verlust beim Kohlen- umschlag nicht durch größere Umschlagslei- stungen bei Treibstoffen ausgleichen, im Ge- genteil sank der Treibstoffumschlag von 1958 auf 1959 um 13 Prozent, während er von 1956 auf 1957 noch um drei Prozent gestiegen war. Der zweite Grund für den Rückgang dürfte der weiter vorangetriebene Ausbau des Neckarkanals sein, denn im Laufe des Jahres 1959 schwammen über zehn Millionen Ton- nen Güter unter der Kurpfalzbrücke hin- durch, an Mannheim vorbei, neckaraufwärts. 1959 lief der Industriehafen dem Rheinau- hafen den Rang ab, denn der Industriehafen verlor nur sieben, der Rheinauhafen aber 13 Prozent seiner 1958er Leistung. An der Spitze blieb natürlich der Handelshafen. Die absoluten Zahlen: Umschlag im Handels- hafen 3 031 155 Tonnen, im Industriehafen 1578899 Tonnen und im Rheinauhafen 1 390 173 Tonnen. 34 247 Schiffe aller Art lie- fen im vergangenen Jahr die Mannheimer Häfen an, der Pegel betrug im Jahresmittel 2,40 Meter. Arö. DA fordert: Drei Wochen Mindesturlaub Längeres Ausspannen soll Volksgesundheit konkurrenzfähig erhalten Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft fordert, daß der bisher gesetzlich gewährte Arbeits-Urlaub um mindestens sechs Tage erhöht wird: Die DAG begründet ihre For- derung mit Gutachten namhafter Aerzte und Sozialpolitiker. Diese stellten fest, daß der Aybeitsurlaub in seiner jetzt Dauer für eine wirkliche Erholung der Ar- beitnehmer nicht mehr ausreicht. Die volle Arbeitskraft sei erst durch einen mindestens dreiwöchigen Jahresurlaub wiederherzustel- len. Die tägliche Freizeit allein genüge nicht, um die nötige Spannkraft für eine intensive Arbeit zu gewährleisten. Nach dem Gesetz werden zur Zeit minde- stens zwölf Arbeitstage von den Unterneh- mern vergütet. Diese Regelung ist allerdings in den einzelnen Ländern und von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich(im Durchschnitt jedoch weniger als 18 Arbeitstage). Ihre Forderungen— mit denen die DAG nicht allein steht— halten die gewerkschaft- lichen Vertreter der Angestellten für reali- sierbar: Alle Voraussagen deuten darauf gewährten. hin, daß 1960 das„Sozialprodukt“ wiederum ansteigt. Der geforderte Mehrurlaub dürfte also die Wirtschaft nicht über Gebühr be- lasten. 5 Die neue Urlaubsregelung(die in Mann- heim Fritz Diekmann vom Landesvorstand der DAG begründete) soll aber dem Alter der Arbeitnehmer nach„sinnvoll“ ange- glichen sein. Gefordert werden: Für Arbeiter nach vollendetem 18.(21., 28., 35., 45.) Lebensjahr 18(21, 24, 27, 30) Ur- laubstage. Da der Urlaubszweck nur erreicht wird, wenn der Urlaub frei von materiellen Sor- gen und außherhalb der täglichen Umgebung verbracht wird, soll er mit einem Urlaubs- geld verbunden werden. Sto Zirkus Kaiser: Auch gestern hielt der Eingang von Spenden für den notleidenden kleinen Wanderzirkus Ludwig Kaiser an. Beim„MM“ wurden von drei unbekannten Spendern insgesamt 26 Mark abgegeben. —0— Für Hilfs bereitschaft und Kameradschaft in der Schule verlieh die Stadt Mann- heim, wie jedes Jahr, den Albert-Schweitzer-Preis an 32 Schüler, die zu Ostern aus der Volksschule entlassen werden. Unser Bild: Bürgermeister FKrause bei der Preisverteilung. Bild: B& N Als Auszeichnung und als Ansporn Bürgermeister Krause verlieh Albert-Schweitzer-Preis an 32 Schüler Seit zwei Jahren stiftet die Stadt Mann- heim alljährlich den Albert-Schweitzer-Preis für besondere FHilfsbereitschaft in den Volksschulen. Auch diesmal wurden wieder 32 Jungen ausgezeichnet, die an Ostern aus der Schule entlassen werden. Aus jeder Volksschulabteilung der Stadt wurde je ein Junge durch die Lehrer und Rektoren aus- gewählt, der durch seine guten menschlichen Eigenschaften aufgefallen war. Im Weinzim- mer des Rosengartens traf man sich nun zu einer kleinen Feier, in der Bürgermeister Walter Krause jedem seine Anerkennung aussprach und die Preise überreichte. An- weselnd waren, neben den Schülern, der Lei- ter des Stadtschulamtes, Oberschulrat Dr. Kamm, Gemeinderäte, der Vorsitzende der Mannheimer Elternbeiräte und ein Teil der Eltern. Bürgermeister Krause wies in sei- ner kurzen Ansprache auf den Veronika- Haakmann-Preis hin, der schon seit länge- rer Zeit an Mädchen vergeben wird und der die Anregung für die Stiftung des Schweit⸗ zer- Preises für Jungen auf Initiative von Professor H. W. Langer gegeben hatte. Der Bürgermeister bemühte sich, den Jungen das Ideal des großen Humanisten Albert Schweitzer und seine reife Mensch- lichkeit nahezubringen, indem er aus des- sen Leben und Wirken erzählte. Er forderte auf, Schweitzer nachzueifern— es ihm Sleichzutun sei mehr, als erwartet werden könne; wichtig sei für Heranwachsende, zu erkennen, daß es höhere Lebensaufgaben gebe, als das Streben nach materiellen Gü- tern. Als Auszeichnung erhielt anschließen jeder der Ausgewählten ein Büch. von Schweitzer, das erst kürzlich zusammenge- stellt wurde:„Selbstzeugnisse aus meiner Kindheit und Jugendzeit“. Den Rahmen der Feier gab ein Quartett der Musikhoch- schule mit Haydns„Serenade“ und dem Menuett von Boccherini. Li. Aus dem Polizeibericht: Grauenhafte Entdeckung Arbeiter fanden Kindesleiche Bei Aufräumungsarbeiten auf dem Dach- boden eines Hauses in der Innenstadt mach- ten Arbeiter einen rätselhaften Fund: Hinter abgestelltem Inventar entdeckten sie in einer Tasche und in ein Tuch eingehüllt die mumi- flzierte Leiche eines Kindes. Eine gerichtlich angeordnete Leichenöffnung soll näheren Aufschluß über Alter und Geschlecht des Kindes bringen. Unabhängig davon laufen bereits Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Aufklärung des Falles. Wohnbaracke brannte ab Vermutlich durch einen überhitzten Ofen brach abends in einer Arbeiter-Wohnbaracke in der Friesenheimer Straße ein Brand aus, der sich rasch ausbreitete. Ein Löschzug der e 2 mit einem noch Feuerlöschproben nicht fur den Ver kkdaufsprospekt reifen Trockenpulver- Hand- feuerlöscher erergzierten gestern Männer der Ladenburger„Total“-Werke an der Mannheim- Heidelberger Autobahn durch. Ein amerikani- scher schrottreifer Pyio brannte benzingetrànfht lichterloh, aber der drucluft-gespritste Puder machte dem Feuer immer wieder den Garaus. Fur im Entstehen begriffene Brände ein„tota- ler“ Feind.. Bild: Steige Berufsfeuerwehr brauchte eineinhalb Stun- den, um das Feuer zu löschen. Fünf spanische Staatsangehörige, die gerade Bewohner der Baracke waren, mußten umquartiert werden; der Schaden wird mit 5000 DM beziffert. Aufregung um einen Schlitten Die Polizei wurde gegen Abend verstän- digt, mitten auf dem Kutzerweiher im Obe- ren Luisenpark stehe ein herrenloser Schlit- ten. Man vermutete, ein Kind sei auf dem teilweise zugefrorenen Weiher eingebrochen, und stellte deshalb Untersuchungen an; die Spuren zeigten jedoch eindeutig, daß der Schlitten ohne Last auf das Eis geglitten war zudem stand er noch zehn Meter von der Eisgrenze entfernt. Auch sonst wurden auf dem Schnee, der das Eis bedeckt, keine Spuren festgestellt, so daß ein Unfall ausscheidet, Der Schlitten, dessen Eigentümer sich noch nicht gemeldet hat, wurde von der Polizei sichergestellt. Gegen Fernsprechzelle geprallt Die Besatzung eines Funkstreifenwagens mußte in Käfertal feststellen, daß ein un- bekanntes Fahrzeug während der Nacht ge- gen eine öffentliche Fernsprechzelle in der Wormser Straße gefahren war und sie er- heblich beschädigt hatte. Die Fahndung nach dem Täter blieb vorerst ohne Erfolg. Auf der Brücke angefahren Am frühen Morgen wurde eine 26jährige Frau beim Ueberqueren der Fahrbahn auf der Jungbuschbrücke von einem Personen- Wagen angefahren und verletzt. Mit einem vorbeikommenden Fahrzeug wurde sie zum Unfallarzt gebracht, der nur leichtere Ver- letzungen feststellte. VUeberfallen und beraubt Ohne nennenswerte Beute blieben zwei unbekannte Wegelagerer, die nach 1 Uhr auf der Schwetzinger Straße einer 62 Jahre alten Angestellten die Tasche entrissen und in Richtung Wallstattstrage davonrannten. Eine umfangeiche Lohnliste, die sich in der Tasche befand, muß unter Umständen neu angefertigt werden.— Ein 27 Jahre alter Arbeiter aus der Pfalz hatte Verletzungen am Kopf, als er bei der Polizei erschien un Anzeige erstattete: Er war im Quadrat K 2 in den Abendstunden von zwei Unbekannten überfallen, niedergeschlagen und seiner Barschaft in Höhe von 60 DM beraubt worden. Portokasse erleichtert Eine jüngere Angestellte wurde ange- zeigt, in der Zeit von Mai bis Dezember 1959 zum Nachteil ihres Arbeitgebers insgesamt 5000 DM aus der Portokassèe entnommen und Unterschlagen zu haben. Sie war bei ihrer Vernehmung geständig und gab an, das Geld für ihre eigenen Zwecke verbraucht 2 haben. a.. Hoa n e 7 weit- e von 18 den nisten ensch- des- rderte ihm erden de, zu gaben n Gü- eheng Von enge geiner n der hoch- dem Li. rige 1 auf onen- inem zum Vex⸗ 2 i r auf Jahre und ten. n der neu alter ingen und K 2 mnten einer raubt ge- 1959 samt und ihrer Geld 1 1 ö ö ö Nr. 11/ Freitag, 15. Januar 1960 MANNHEIM Kleine Chronik der großen Stadt „Die gestaltete Stadt“ Ausstellung im Rathaus Die Stadt Mannheim und der„Bund deutscher Architekten“(Kreisgruppe Mann- heim) veranstalten gemeinsam eine Aus- stellung über wiederentdeckte Gestaltungs- gesetze im Städtebau unter dem Titel„Die gestaltete Stadt“ auf den Gängen des Rat- hauses E 5. Die Eröffnung der mit umfang- reichem Bildtafelmaterial ausgestatteten Schau geht am kommenden Samstag, dem 16. Januar, 10,30 Uhr, im Vortragssaal des Reiß- Museums vor sich. Neben Begrüßungs- und Eröffnungsworten von Dr.-Ing. Max Schme- chel und Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke hält Dr. Heinrich Erdsiek, der Autor der Ausstellung, einen Lichtbildervortrag über das Thema„Stadtbaukunst der Vergangen- heit— der Zukunft“.-mann Was kann Asien für uns bedeuten? Vortragsreihe der Volks- hochschule Die Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule will mit einer Reihe von Vorträgen über die Bedeutung Asiens für Europa in Geschichte und Gegenwart infor- mieren. Am Anfang dieser Reihe steht am Freitagabend, 20 Uhr, in der Kunsthalle ein Vortrag von Professor Dr. Karl Jahn, Ut- recht, über„Die wunderbaren Reisen Marco Polos im Lichte der neuesten Forschung“. Die Weltbeschreibung des Kaufmanns Marco Polo(12541324), des ersten Europäers, der ganz Asien bereiste, gab den Anstoß zu den Entdeckungsfahrten des 16. Jahrhunderts. Die Angaben Marco Polos wurden angezwei- Die moderne Inderin felt und bestätigt. Häufige Wandlungen voll- zogen sich in den Beziehungen zwischen Asien und Europa seit jener Fahrt, aber die Auseinandersetzung mit Marco Polos Welt- beschreibung zieht wie ein roter Faden durch die Geschichte der Beziehungen zwischen Asien und Europa. 0 Bildteppiche der Kunsthalle im Fernsehen Das Deutsche Fernsehen wird in seiner Tagesschau heute(Freitag) um 20 Uhr Aus- schnitte aus der zur Zeit in der Kunsthalle laufenden Ausstellung von Bildteppichen von Jean Lurcat zeigen, die ständig einen starken Publikumszuspruch findet und am 24. Januar 1960 zum letzten Male zu sehen sein wird. Dabei wird auch die praktische Herstellung eines Bildteppichs nach einem Originalentwurf, der im Rahmen der Aus- stellung von zwei Schülern der Städtischen Webschule Mannheim in der Kunsthalle ge- Webt wird, gezeigt. Die Aufnahmen wurden von dem Mannheimer Kameramann Eber- hard Fingado gedreht. Die Filme der Lurcat-Ausstellung wer- den noch dreimal vorgeführt, und zwar heute, Freitag, um 18 Uhr, Sonntag um 11 Uhr und zum letzten Male am Sonntag, 24. Januar, 11 Uhr. 0 Landsmannschaften Wählten neuen Vorstand Die Landsmannschaften Sachsen, Thürin- gen, Provinz Sachsen und Anhalt, Kreisver- band Mannheim- Stadt und Land, hielten am 9. Januar im Hotel„Rheinhof“ ihre Jah- reshauptversammlung ab. Der 1. Vorsitzende, hat sich durchgesetz Igbal Gaya sprach vor dem„Club berufstätiger Frauen“ „Wenn wir Inder nach Europa kommen, sind Wir sehr erstaunt, was wir in der Presse über unser Land lesen. Deshalb nehmen wir jede Gelegenheit wahr, über Indien zu spre- chen“. Damit begann Igbal Gaya aus Bom- bay, der in Frankfurt politische Wissenschaf- ten studiert hat, vor dem Mannheimer „Club berufstätiger Frauen“ seinen Vortrag über das alte und das moderne Indien. Mit Stolz wies er auf die fünftausend Jahre alte Indus-Kultur hin, die bereits eine städtische Zivilisation kannte, und auf die großartige, in die Nachbarländer ausstrah- lende buddhistische Kultur Indiens vor 2500 Jahren. Meisterwerke der Malerei und Bau- kunst und die älteste Universität der Welt entstanden; die Musik kannte bereits sieben Noten und acht Oktaven. Die„arabischen“ Zahlen mit dem Begriff der Null und das Schachspiel wurden erfunden. Indien sei, be- tonte Igbal Gaya, noch im siebzehnten Jahr- hundert weiter entwickelt gewesen, als Eng- land. Dieses habe dann freilich durch seine revolutionäre industrielle Entwicklung In- dien überflügelt, sein Gewerbe und seinen Export unterbunden und sich seine Rohpro- dukte angeeignet. Durch hundertjährige eng- lische Besetzung sei Indien zum ärmsten Land der Erde geworden, in dem nur drei- einhalb Prozent der Bevölkerung lesen und schreiben konnten. Im befreiten, modernen Indien, das sich Gandhis Grundsatz der politischen Gewalt- losigkeit zu eigen gemacht hat und dem Kom- munismus mit der moralischen Ueberzeu- gungskraft der Leistung zu begegnen sucht wenn die Chinesen eine Schule bauen, dann bauen wir zehn, ohne Lärm darüber zu ma- chen“), spielt die Frau eine wichtige Rolle. Schon immer sei sie zu Hause„Königin“ ge- Wesen, auch wenn sie, was in niederen, sich allmählich auflösenden, Kasten heute noch vorkomme, auf der Straße ein paar Schritte hinter dem Mann ging. Aus dem gemeinsa- men Freiheitskampf und der Einstellung Gandhis erwuchsen ihr dann die politischen Rechte des Mannes. In keinem anderen Staat seien so viele Frauen in politisch verantwort- lichen Stellungen tätig: Als Gouverneure, Bürgermeister und im auswärtigen Dienst; jedes indische Land habe einen weiblichen Minister. Das Vorurteil europäischer Män- mer, die in Büros sich nicht mit weiblichen Chefs abfinden wollen, sei dem Inder ver- Wunderlich. An den Universitäten studierten prozentual mehr Mädchen, als in Europa. „Sie können sich glücklich schätzen, daß sie keine Kolonien haben“, meinte Igbal Gaya, als er zum Schluß seines mit Beifall aufgenommenen Vortrags den Wunsch einer immer intensiveren wirtschaftlichen und kul- turellen Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesrepublik aussprach. Ak Vom Land der Griechen nach Brasilien: F. Schmidt, gab einen ausführlichen Jahres- bericht, aus dem ersichtlich war, daß die Mitgliederzahl sich erhöht hat; die Verbin- dungen zur Stadtverwaltung und Landrats- amt Mannheim wurden weiter ausgebaut. Sozial und kulturell wurde gute Arbeit ge- leistet. Für das Geschäftsjahr 1960 wählten die Mitglieder folgenden Vorstand: 1. Vor- sitzender Fritz Schmidt; 2. Vorsitzender Karl Ebbinghaus; Kassier Hans Petzold; Schrift- führerin Marie Kessler; Kulturwart Hans Marx; Organisationsleiter Karl-Heinz Ge- ricke; Frauenreferentin Eleonore Schmidt. 0 Guitarren-Kurse der katholischen Jugend Der Bund der deutschen katholischen Jugend veranstaltet auch in diesem Jahre wieder seine Anfängerkurse für Schlag- Guitarre in den Klubräumen U I, 19, unter Leitung von Winfried Geier. Die Kurse be- ginnen am 20. Januar; die Gebühren betra- gen für Mitglieder 5,.— und für Nichtmit- glieder 7,50 DM. Anmeldung im Jugend- Bürs d 7, 12(del 20029) 0 Filmspiegel Luftblasen mit Valente: Alhambra:„Du bist wunderbar“ In dieser zähflüssigen Handlung— ein kleines französisches Nähmädchen durch- sucht die halbe deutsche Handelsmarine nach ihrem„Verlobten“— gibt es zum Glück die Auftritte Caterina Valentes als bunte Luft- blasen. Aber das war wohl auch die Absicht der Produktion, daß dieser deutsche Farb- um mit der Valente steht und fällt, trotz Bruder Sylvios Familienklischee. Apropos Familienbegabung: Die wie immer singende und überzeugend schauspielernde Caterina Wirkt am nachhaltigsten, als sie in die Fuß- stapfen ihrer berühmt- komischen Mutter tritt. Rudolf Prack und Dietmar Schönherr finden sich recht und schlecht mit ihren Rol- len ab, Rudolf Vogel weiß auch aus einer schwierigen Nebenpartie etwas zu machen. kim. Kind im Tresor: Kamera: „Zwölf Sekunden bis zur Ewigkeit“ Der Inhalt dieses englischen Filmes soll — zumindest in den Grundzügen mit einer Wahren Begebenheit übereinstimmen: Durch einen unglücklichen Zufall wird ein Kind in den einbruchsicheren Fresor einer Bank- filiale eingesperrt. Obwohl sich hilfsbereite Menschen finden und eine ganze Stadt am Schicksal dieses Jungen Anteil nimmt, scheint seine Rettung unmöglich. Alle span- nenden und packenden Momente dieses dra- matischen Stoffes verstand Regisseur Gerald Thomas mit einem ausgewählten Ensemble vortrefflich in Szene zu setzen. Die gleiche Geschichte hatte in England erst als Hör- spiel und dann als Bühnenstück schon groben Erfolg. Am Film mißfallen jedoch die teilweise völlig unüberlegten Rettungs- aktionen und das jedem Umstandskrämer zur Ehre gereichende Vorgehen der Betei- ligten. Von diesen Mängeln abgesehen, ver- mag aber allein das Thema das Publikum bis zum letzten Filmmeter zu fesseln.. Sto Unsterbliche Tragödie— beim„Carnaval“ in Rio Zu Marcel Camus! Meisterwerk, Orfeu Negro“ in den„Alster“-Lichspielen Der wahrlich„sagenhafte“ Stoff von Orpheus und Eurydike hat unzählige Nach- Schöpfer— von Athen bis Offenbach— ge- reizt, sich seiner literarisch, dramaturgisch und filmisch anzunehmen. Hier interessiert nur der Film über dieses Thema, den Jean Cocteau mit seinem„Orphé“ auf der Lein- wand unsterblich gemacht hat. Was dort zarteste Poesie War, ist in Marcel Camus' „Orfeu Negro“ balladeske Folklore, und die ewige Romanze der grogen„klassischen“ Liebe wird in den brodelnden Hexenkessel des„Carnavals“ in Rio transponiert. So trau- rig alles enden mag: Auch Camus ist es mit seiner faszinierenden Zelluloid-Epik gelun- gen, dem Liebesdrama vom Orpheus zur Un- sterblichkeit im Kino zu verhelfen. * Orpheus ist ein schwarzer und musikali- scher Stragenbahnschaffner und seine Eury- dike ein attraktives Negerkind vom Lande. Die unerbittliche Gesetzmäßigkeit des vor- geschriebenen Ablaufs von Liebe, Leiden- schaft und Tod erfährt auch im größten und wildesten brasilianischen Fest keine Unter- brechung: Am bitteren Happy-End sterben beide. Die Starkstromleitung der Verkehrs- betriebe von Rio de Janeiro wird zum Hades und eine in Trance befindliche Sekten-Groß- mama übernimmt symbolisch die Stimme der Eurydike, die dem Orfeu befiehlt, sich nicht umzudrehen. * Er dreht sich doch um, und dann dreht sich alles um ihn. Er dreht durch, dreht sich am Rande eines steil abfallenden Felsens um seine eigene Achse und stürzt mit der toten Geliebten in den Armen ins Meer. Dann ist ist ab- gedreht. Und kein Kitsch-Gefühl bleibt beim Zuschauer zurück. Denn dem schwarzen Sänger, der die gefühlvollen Worte der Antike gesprochen hat, glaubt das erschütterte Publikum. Und wenn er in den tödlichen Abgrund stürzt, stürzt auch eine Welt zusammen, auf der es seit Urbeginn noch nie genug Raum für eine ungetrübte, Wahre und bedingungslose Liebe zweier Menschen gegeben hat. * Das„Drehbuch“ zu dieser antiken(und modernen) Tragödie ist so alt, wie die Menschheitsgeschichte. Das Drehbuch des dieser ehrwürdigen Vorlage mehr oder weni- ger frei folgenden italienisch- französischen Co-Produktion aus Rio stammt von Jaques Viot, der es in die rhythmische Sprache lebenshungriger, schwarzer Laiendarsteller übersetzte. Orfeu ist der brasilianische Fuß- Terminkalender DSV: 15. Januar, 19 Uhr, Mozartsaal, Licht- bildervortrag von Dr.Ing. Zeyen,„Eindrücke von der Jahreshauptversammlung 1959 der American Welding Society“. Abendakademie- Veranstaltungen am 15. Ja- nuar: Kunsthalle, 20 Uhr,„Die wunderbaren Reisen des Marco Polo“(Prof. Dr. Jahn);— E 2, 1, 20 Uhr, Fotografieren II:— Karl-Fried- rich-Gymnasium, 19 Uhr,„Wir werken Hand- puppen“(J. Pflanz).. Interlanguage- Club Mannheim Ludwigs- hafen: 15. Januar, 20.30 Uhr. Eichbaum- Stamm- haus, P 5, Konversation(alle Sprachen). Gesellschaft für Wehrkunde Sektion Mannheim- Weinheim: 15. Januar. 20 Uhr, Gr. Hörsaal der Bundeswehrverwaltungsschule, A 1, 1, Vortrag von Generalmajor a. D. A. L. Rateliffe, München,„Die militärpolitische Lage am Jahresbeginn“. Bundesluftschutzverband: 15. Januar, 20.00 hr, N 7, 13-15, Fortsetzung des Lehrgangs in Erster Hilfe, Corps Hermunduria Leipzig zu Mannheim- Heidelberg, 15., 16., 17. Januar Hausweihe. Odenwaldklub: 15. Januar. 20 Uhr, Wart- burg-Hospiz(gr. Saal), Farblichtbildervortrag von Dr. Friedrich Schäfer,„Vom Achenpaß zum Gampenjoch“, Wertheimer: 15. Januar, 20 Uhr.„Morgen- röte“, S 6, 20, Zusammenkunft. Kleintierzuchtverein Gartenstadt Neueich- wald: 15. Januar, 20 Uhr, Siedlerheim, Mär- ker-Querschlag, Generalversammlung. Pommersche Landsmannschaft: 17 bis 18 Uhr, U 1 5(BdV- Geschäftsstelle), Sprechstunde.— 16. Januar. 20 Uhr,„Feld- schlößchen“, Käfertaler Straße, Filmabend. Evangelisches Frauenwerk: 15. Januar, 19.45 Uhr, Gemeindehaus Friedenskirche, literari- scher Abend; Frau Dr. Gillet bespricht Pa- sternak„Dr. Schiwago“, 8 Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Mannheim— Stadt: 16. Januar. 19.30 Uhr, „Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuserstr. 8, Eis- beinessen. IV„Die Naturfreunde“: 15. Januar. 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Jahresrückschau. Die für den gleichen Tag vorgesehene Jahres- hauptversammlung der Motorwandergruppe wird auf den 27. Januar verlegt. 15. Januar, VELA- Vereinigung: 15. Januar. 20 Uhr, „Kurfürstenstuben!“(Nebenzimmer), Zusam- menkunft. „Grokageli“: 15. Januar, 20.11 Uhr,„Ami- citia“, Paul- Martin- Ufer, Ordensfest und Ehrenabend. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 15. Januar, 15 bis 17 Uhr. Studio, tech- nische Ausbildung an Tonfilmgeräten(H. Galfe, H. Walz);— 17 bis 18.30 Uhr. Vortragssaal, „Das Unterrichtsgespräch in der Volksschule“ (Schulrat Wacker). Wir gratulieren! Arthur Rose. Mannheim, Große Merzelstraßge 6, wird 60 Jahre alt. Klara Zepf, Mannheim, Sandhofer Straße 6, voll- endet das 79. Lebensjahr. ballstar Breno Mello; das Mädchen Furydike heißt Marpessa Dawn. Sonst gibt es über die an Natürlichkeit kaum zu übertreffende Dar- stellung nicht viel zu sagen— außer Lourdes de Oliveira und den beiden Buben Jorge dos Santos und Aurino Cassanio, die womöglich noch natürlicher sind und an den Sonnen- aufgang durch Guitarrenspiel glauben. * Vielleicht ließ sich Marcel Camus von der Eindrucksfülle hektisch getanzter Massen- szenen zu sehr in epische Breiten verführen; vielleicht überspielte in manchen großartig gelungenen Passagen die Folklore die ma- kabre Substanz der sich pausenlos steigern- den Handlung: Aber diese filmische Fassung der Ur-Story zwischen Welt und Unterwelt ist und bleibt ein absolutes Meister-Stück, das noch mehr, als die„Goldene Palme“ aus Cannes verdient hätte. Schuld daran sind — neben der exzellenten schauspielerischen Leistung— in erster Linie die phantastisch und unüberbietbar anmutenden Farbaufnah- men von Jean Bourgoin und die Eingebore- nen-Musik von Antonio Carlos Jobim. Und ein harter Schnitt, der wie selten die Gegen- sätze von lautem Volksfest und stiller Zu- neigung abrupt konfrontiert. * „Orfeu Negro“ ist eine begeisternde Apo- theose aus Tanz, Gesang und Drama. Er ist ein schäumender Kamm der„Neuen Welle“ und ein hervorragendes Beispiel dafür, daß diese„Neue Welle“ selbst das Altertum zu einer künstlerischen Wiedergeburt zu er- Wecken vermag. Hans-Werner Beck Wohin gehen wir? Freitag, 15. Januar Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Antigonae des Sophokles“ (Miete F gelb, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 21.45 Uhr:„Der Parasit“(Miete L, Halbgr. II, Th.-G. Gr. L, freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, geschlossen. Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: Dutch Swing College Band gastiert: Ricarda-Huch- Bücherei, Rheinau, Plankstadter Straße,„Mei- ster ihres Fachs“— Schallplatten—, Einfüh- rung Dr. Scharschuch. Filme: Planken Großes Haus:„Ein Tag, der nie zu Ende geht“; Kleines Haus:„Wollen Sie mit mir tanzen?“ Palast:„Die Rache der Pharaonen“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Keiner ging an ihr vorbei“: Alhambra:„Du bist wunderbar“; Universum:„Peter Voss, der Held des Tages“; Kamera:„Zwölf Sekunden bis zur Ewigkeit“; Kurbel:„Der wilde Bill“; Capitol:„Der Mann aus Arizona“: 23.00 Uhr: „Legionär der Sahara“; Alster:„Orfeu Negro“; Abendstudio im City:„Fanfan, der Husar“, Schauburg:„Der Galgenbaum“; Scala:„Der Unsichtbare Dritte“. Sonstiges: Reiß-Museum 15.30 Uhr: Ge- meinderatssitzung. a fa! ag, 2 V L 0 1 ahn ö A ö ö LQ . ö all ahh 0 0 , So sicher: So einfach: So modern: 60 DM 4.25 gliz schöfzf alle modernen Bõödenl gliz auftragen trocknen lassen- ferfigl gliz glänzt ohne Bohnern. gliz schafft quf allen modernen Böden Wasserfesten Hochglanz für viele Wochen. DM 2,65 500 g Kanne 5 Seite 8 MORGEN Freitag, 15. Januar 1960/ Nr. Er Brief an den Herausgeber: Bonner Tonband-Affäre Zu den im Zusammenhang mit der jüng- sten Bonner Tonband-Affäre gegen mi ich er- hobenen Beschuldigungen(Vergl. MM vom 5. 1. 1960„Nachspiel zur Tonband-Affäre“) erlaube ich mir folgende Klarstellung: 1 Zur Sache möchte ich bemerken, daß ich nach der Aufnahme von zwei Interviews und einer Weihnachtsansprache des Herrn Bun- deskanzlers eine Ausschrift der kurzen Un- terhaltung zwischen Dr. Adenauer und Staatssekre ar von Eckardt anfertigte, um diese Bendstelle anschließend zu vernichten. Mein Vorgesetzter, der sich zu diesem Zeit- Punkt nicht im Dienst befand, wurde einen Tag später von mir über diese Auf nahme un- terrichtet und von meinen getroffenen Maß- nahmen in Kenntnis gesetzt. Jedoch schon am Aufnahmetag erfuhren einige Kollegen durch einen meiner Mitarbeiter, der wäh- rend der ganzen Tonbandaufnahme anwe⸗ Send war, von der Unterhaltung, so daß ich Keine Veranlassung Sah, ihnen den Wortlaut Vorzuenthalten. Den Text des Gesprächs gab ich nur meinem Vorgesetzten aus der Hand und erhielt ihn kurz darauf wieder, ohne daß eine Möglichkeit bestanden hätte, eine Ab- schrift anzufertigen. Wie es denn och zur Ver- öfkentlichung in dem der SPD nahestehenden „Politisch-Parlamentarischen Pressedienst“ kam, blieb bisher ungeklärt. Ich selbst sprach mich von Anfang an Für eine lückenlose Un- tersuchung der Vorfälle aus, um durch die dann zu Tage tretenden Tatbestände den Verdacht der Weitergabe zu entkräften. Der Zitierte Pressedienst gab außerdem eine Erklärung ab, daß sowohl mein Vorgesetzter Lieberwirth als auch ich nicht als Infor- manten infrage kommen und ist gerne bereit, diese Aussage unter Eid zu wiederholen. Aufgrund dieser Sachlage wurde unserer- seits gegen die ausgesprochenen Kündigun- gen Einspruch erhoben. Entsprechende Ver- handlungen zwischen dem Bundespresseamt und der mich rechtlich vertretenden Organi- sation sind gegenwärtig im Gange. Nach de- ren Abschluß werde ich dann entscheiden, ob ich auch— wie mein Vorgesetzter Lieber- wirth— auf dem Klageweg vorgehen werde. 5 Zu der Formulierung in Ihrem Artikel, daß die Angelegenheit durch meine CDU- Mitgliedschaft„eine besonders pikante Note“ erhält, möchte ich bemerken, daß ich mit Schreiben vom 5. 1. 1960 den Bundes- geschäftsführer der CDU ausführlich über Zusammenhänge der Tonband-Affäre und lie gegen mich erhobenen Beschuldigungen Unterrichtet habe und ihm eine Klarstellung der Dinge gab. Den zuständigen Vorstand der„Jungen Union“ habe ich ebenfalls um eine Aussprache in dieser Sache gebeten. Die orfälle werden nichts an meiner Mitarbeit in der CDU ändern— wie aus den Schluß- bemerkungen Ihres Artikels evtl. zu entneh- men war— oder Anlaß zu einer Ueberprü- kung meiner bisherigen politischen Haltung bilden. gez. Obländer 45 Wagen die USA den großen Raketen-Sprung? Ist die„Saturn“ schon vor ihrem Start veraltet?/ Der Kongreß muß mehr Mittel bewilligen Washington. Dr. T. Keith Glenann ist schlechter Laune. Bei dem vielgeplagten Chef der National Aeronautics and Space Admi- nistration ist das zwar in letzter Zeit keine Seltenheit, aber das Gesicht, das er seit ver- gangenem Wochenende aufgesetzt hat, ist doch ungewöhnlich bitter. Was den Leiter der NASA, der amerikanischen Raumfahrt- behörde, dedr rückt, sind zwei unangenehme Tatsachen: Da ist zunachst die Untersuchung, die der soeben wieder zusammengetretene Kongreß über das in den Augen vieler Sena- toren und Abgeordneter unzureichende Welt- raumprogramm der Vereinigten Staaten ein: leiten will, und Glenann weiß schon jetzt, daß die„hearings“ vor den Ausschüssen recht Strapaziös werden dürften. Der Wortführer der unzufriedenen Volksvertreter, der demo- kratische Senator Lyndon Johnson, hat ja bereits angekündigt, daß diesesmal, zehn Monate vor der Präsidentschaftswahl, die Forschungsbürokratie wie die Budget-Trim- mer gehörig ins Gebet genommen würden. Sein Wahlspruch:„Wir können den Sowjets nicht den Weltraum überlassen und gleich- zeitig die Führung auf der Erde behalten.“ Ist die Aussicht auf anstrengende und zeitraubende Verhöre für Dr. Glenann schon eine ernste Sorge, so ist seine zweite Sorge noch wesentlich größer: Moskaus Ankündi- gung, vom 15. Januar(ab heutigen Freitag) im mittleren Pazifik Raketenversuche durch- führen zu wollen. Den NASA-Chef als Wis- senschaftler, Techniker und Organisator be- rührte dabei weniger die politisch-strategi- sche Herausforderung, die darin liegt, daß die Sowiets nun plötzlich in einen Ozean ein- brechen, den die Amerikaner seit vielen Jahrzehnten als eine Art„mare nostro“ be- trachten. Als Raumfahrtsmann weiß er, daß sie gar nicht anders können, als ihre Erpro- bungsstrecken bei wachsender Schubkraft der Raketen über den kommunistisch be- herrschten Teil Asiens hinaus aufs freie Meer auszudehnen. Aber daß die Rivalen jenseits des Eisernen Vorhangs bereits jetzt so weit sind, daß sie die Super-Rakete besitzen, be- reitet ihm schlaflose Nächte. Drei Jahre zurück Die derzeitige Planung der NASA läuft auf ein Jahrzehnt. Glenann war sich mit sei- Berlin-Erklärung Adenauers erhärtet Außenpolitischer Ausschuß Ven unserer Be Bonn. In die Bonner Vorbereitungen zur Ost-West- Konferenz wurden am Donnerstag auch die auswärtigen Ausschüsse von Bun- destag und Bundesrat eingeschaltet. Vor bei- den Gremien gab Außenminister von Bren- tano einen sorgenvollen Bericht über die internationale Lage. Im Mittelpunkt standen Ueberlegungen zur Berlin-Frage. Der Außen- minister betonte, daß die Gipfelkonferenz in Paris nicht wieder dort beginnen dürfe, wo Genf 1959 endete. Von seiten der Opposition wurde die Notwendigkeit unterstrichen, daß auch in Zukunft an der Zugehörigkeit Ber- Iins zur Bundesrepublik nicht gerüttelt wer- den dürfe. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Professor Fur- ler, erklärte vor der Presse, auf der Sitzung sei einmütig die Ansicht vertreten worden, daß die letzten Vorschläge der Westmächte in Genf nicht zum Ausgangspunkt der Gip- felkonferenz gemacht werden dürften. Der Ausschuß habe sich hinter die Erklärungen des Bundeskanzlers vor dem Berliner Ab- geordnetenhaus gestellt. Kurze Zeit später protestierte für die SPD Herbert Wehner. Er erinnerte an die Ver- traulichkeit der Sitzungen des Auswärtigen Ausschusses und behauptete, die Darlegun- gen Furlers seien eine persönliche und nicht in allen Punkten zutreffende Wertung ge- wesen. Aus diesem Zusammenstoß lassen sich stützt den Bundeskanzler nner Redaktien die neuer Gegensätze zwischen Bundesregie- rung, Regierungsparteien und Oppositions- Parteien erlesen, die die außenpolitische De- batte am 10. Februar beherrschen werden. Die Sozialdemokraten sind besorgt wegen der Unklarheiten über den Berliner Status im Hinblick auf die Bundesrepublik. Sie vermuten hier eine mögliche Verhandlungs- bereitschaft der Bundesregierung oder sogar eine gewisse Nachgiebigkeit gegenüber den Westmächten bei den Vorarbeiten in Wa- shington. Auf der anderen Seite weist die SPD die Genfer Vorschläge nicht mit dem gleichen Nachdruck zurück wie der Kanzler. Beziehungen zu Israel gefordert Namhafte Bundestagsabgeordnete, an ihrer Spitze Professor Carlo Schmid, fordern gegenwärtig von der Bundesregierung die unverzügliche Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen zu Israel. Der Mannheimer Ab- geordnete hat diesen Vorschlag nach seiner Reise auch Bundesaußenminister von Bren- tano unterbreitet. Im Auswärtigen Ausschuß des Bundestages stieß er jedoch aus„schwer- wiegenden politischen Gründen“ auf Wider- stand der Regierungsparteien, die befürch- ten, daß durch einen solchen Schritt die ara- bischen Staaten veranlaßt werden könnten, Pankow anzuerkennen. nen Mitarbeitern darüber klar, daß es min- destens drei oder vier Jahre dauern würde, bis der sowjetische Vorsprung aufgeholt wer- den könnte. Genau genommen war damit erst zu rechnen, wenn die„Saturn“, die nun nach langem Kompetenzstreit endlich der Verant- wortung der NASA unterstellt wurde, 1963 fertig sein würde. Jene zwischen 60 und 70 Meter hohe„Saturn“, deren erste Stufe, aus acht gebündelten Triebwerken bestehend, den ungeheuren Schub von 680 Tonnen ent- Wickeln soll. Glenann mußte freilich damit rechnen, und er hat es auch, daß Moskau nicht schlafen, sondern seinen Vorsprung mit allen Mitteln verteidigen würde. So erwar- tete denn die Spitze der NASA die entschei- dende technische Auseinandersetzung mit den Sowjets für 1962/63. Daß nun die Konkur- renz bereits 1960 jene Rakete zu haben scheint, die Amerika frühestens in drei Jah- ren haben kann, ist ein schwerer Schlag— nicht nur für Glenann. Geheimnisvolle„Nova“ Sollte sich bei den ersten, Tests oder später bei neuen Raumexperimenten her- ausstellen, daß in der Sowjetunion die Ent- Wicklung tatsächlich bereits den Stand der amerikanischen„Saturn“-Planung erreicht hat, ist es durchaus möglich, daß die NASA ihre Planung ändert. Sie würde dann even- tuell das„Saturn“-Projekt fallen lassen und sich gleich auf die„Nova“ konzentrieren, die noch völlig in den Anfängen steckt und nach der bisherigen Zeittafel nicht vor 1965 auf den Starttisch gehen soll. Mehr als zwei Milliarden Dollar(fast 9 Milliargen Mark) sind für dieses erste Raumschiff der NASA veranschlagt, das in der Lage sein soll, drei Menschen auf dem Mond zu landen und wieder zur Erde zurückzubringen. Die Schubkraft seiner Startstufe soll über 2 700 Tonnen betragen— eine ungeheure Energie, die einem deutlich wird, wenn man daran denkt, daß die Triebwerke des größten Atombombers von heute zusammen nur 40 Tonnen Schub erzeugen. Natürlich würde in einem solchen Sprung von der heutigen„Atlas-Able“ oder der in der ersten Stufe kaum stärkeren„Centaur“ des Jahres 1961(Schub etwa 200 Tonnen) ein gewaltiges Risiko stecken. Aber Glenann und seine Spitzenmitarbeiter gewinnen offenbar allmählich die Ueberzeugung, daß man es eingehen muß, wenn den Sowjets nicht für ewige Zeiten die Führung im Weltraum überlassen bleiben soll. Voraus- setzung ist allerdings, daß der NASA neben den technischen Sorgen nicht auch noch finanzielle— wie bisher— aufgebürdet werden, sondern daß der Kongreß endlich tief in die Tasche greift. Insofern haben die bevorstehenden „hearings“ vor dem Kongreß für T. Keith Glenann auch durchaus wieder lichtere Sei- ten. Glenann hofft, daß die Volksvertreter unter dem Schock der neuen Sowzjet-Ver- suche geneigt sein könnten, die NASA doch kreigebiger zu bedenken als in der Ver- gangenheit. Bis er vor das Parlament tritt werden die Sowjets ihre ersten Super-Tests nämlich bereits hinter sich haben. Thomas A. Steph a n(dt) Moralische Aufrüstung eine große Hoffnung (MRA) Als Vertreter Bundeskanzler Adenauers und der Bundesregierung nahm Bundesminister von Merkatz an der Konfe- renz für ideologische Strategie im Zentrum der moralischen Aufrüstung in Caux teil. „Wir sehen in der moralischen Aufrüstung eine große Hoffnung“, erklärte der Minister vor den 500 Delegierten aus 32 Ländern Afrikas, Asiens und Europas in Caux.„Es ist kein Zweifel, daß die moderne Welt, in der wir leben, zu einem neuen Bewußtsein kom- men muß, wenn die Menschheit nicht einer großen Katastrophe entgegengehen soll“ Aus der politischen Weltlage heraus unter- strich Minister von Merkatz als entschei- dendes Erfordernis:„Wir brauchen eine Ide. ologie. Wir brauchen eine Festigkeit der Seele und eine einfache klare Gewißheit un- seres freiheitlichen Weges. Wenn wir das nicht erreichen, sind wir verloren.“ Etzel: Keine Gefahr für Haushalt Bonn.(gn-Eigener Bericht) Die ersten beiden Tage der Haushaltsberatungen in den Ausschüssen des Bundestages brachten einen stürmischen Auftakt. Während der Haus- haltsausschuß seine Diskussion des 42-Mil- liarden-Etats begann, wollten Gerüchte wis⸗ sen, daß Bundesfinanzminister Etzel seinen Haushaltsvorschlag zurückziehen müsse, da infolge der Kapitalmarktlage einige Milliar- den Mark, die durch Anleihen aufgebracht werden sollten, nicht gedeckt seien. Dem- gegenüber erklärte Etzel am Donnerstag vor dem Ausschuß, daß keine Gefahr für den Haushalt 1960 bestehe. Der Minister War eigens mit seinem Staatssekretär Hett- lage erschienen, um die Abgeordneten, die bereits den Rotstift spitzten, um sich auf energische Kürzungen vorzubereiten, zu be- ruhigen. Er wies darauf hin, daß bisher alle Bundesanleihen voll auf dem Kapitalmarkt untergebracht werden konnten. ERP- Wirtschaftsplan aufgestellt Bonn.(eg-Eig. Bericht). Der Wirtschafts- plan des ERP-Vermögens für das neue Haushaltsjahr 1960 ist am Donnerstag vom Bundeskabinett verabschiedet und dem Bun- desrat zugeleitet worden. Der Plan weist ein Darlehensvolumen von 929 Millionen Mark für die Berliner Wirtschaft auf. 170 Millionen Mark sind für Strukturhilfen bei⸗ spielsweise in der Wasserwirtschaft vorge- sehen, 173 Millionen Mark für den Mittel- stand und rund 600 Millionen Mark für Kre- dite der Entwicklungsländer, ein Betrag, der allerdings erst im Laufe von etwa sechs Jahren angesammelt werden soll. mutter, Frau geb. Kuhn gegangen. Mannheim, den 14. Januar 1960 Seckenheimer Landstr. 7 ee ee Mühn' und Arbeit War dein Leben, immer fleigig deine Hand; Ruhe hat dir Gott gegeben,* denn du hast sie nie gekannt. Unsere liebe Mutter, unsere gute Oma und Schwieger- Eva Stumpf wwe. ist heute nach kurzer Krankheit für immer von uns Am 14. Januar 1960, vormittags kurz nach 10 Uhr, ist mein lieber Vater, unser guter Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr Georg Vowinkel 5 Krone-Wirt im Alter von fast 73 Jahren, im Krankenhaus zu. nach kurzem schwerem Leiden, verstorben. Seine sterbliche Hülle übergeben wir am Samstag, dem 16. Januar 1960, nachmittags 14 Uhr im Friedhof in Ilvesheim, der Erde. In tlefem Leid: Eva Hoffmann geb. Stumpf Pfarrkirche in Das erste Seelenopfer halten wir e Tages um 18.30 Uhr, in der Ilvesheim. Gott der allmächtige Vater, Herr über Leben und Tod, rief heute unerwartet, jedoch wohl- vorbereitet durch einen christlichen Lebens- wandel, meinen geliebten Mann, unseren treu- sorgenden unvergessenen guten Vater und Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herrn Georg Auburger kurz vor Vollendung des 76. Lebensjahres, nach einem arbeitsreichen Leben, heim in die Fritz Stumpf Otto Stumpf Enkelkinder und Anverwandte Feuerbestattung: Montag, den 18. Januar 1960, 13 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten DANK SA GUN G Für die wohltuenden Beweise herzlicher Anteflnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Emma Bartels wwe. geb. Kuhn durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zutell wurden, sprechen wir unseren innigsten Dank aus. Besonderen Dank allen denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mn m. Rheinau den 13. Januar 1960 In stiller Trauer: Frieda Thiel geb. Bartels und Angehörige Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Franz- und Blumenspenden, beim Heimgang unserer lleben Entschlafenen, Frau Rosa Feldmann 5 geb. Mahl sagen Wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Prof. Hofmeister, den Herren Herzten und den Schwestern des Städt. Krankenhauses, Station M 5 B, dem Herrn Prediger Dr. Schlötermann und allen denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. annheim den 15. Januar 1960 Urgermeister-Fuchs- Straße 87 Sag ich hiermit meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Bruch, der Karl-Friedrich- Ordensgemeinschaft, den Schulkameraden sowie der Betriebs- leitung und Belegschaft der Firma Stumpf&. FHeinzerling, Weinheim. Heddesheim, den 14. Januar 1960 rlecdskentrahe Ilvesheim/ Neckar, den 15. Januar 1960. Gasthaus„Zur Krone“ In stiller Trauer! Heinrich Keil und Frau Gertrude geb. Vowinkel und ihren Kindern Rita, Gertrude und Ilse Anna Brenk verw. Vowinkel und Sohn Fritz im Namen aller Verwandten Ewigkeit. Ladenburg, Königsbach, den 13. Januar 1960 Beerdigung: Samstag, den 16. Januar 1960, 14 Uhr, von der Frledhofhalle Ladenburg aus. In aohris tl. Trauer: Kath. Auburger geb. Frei Anna Engel geb. Auburger und Angehörige Gott der Allmächtige hat in seinem unerforschlichen Ratschluß meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Adolf Ochsner Kriminalkommissar 1. R. nach kurzem schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 63 Jahren, in die Ewigkeit abgerufen. Heddesheim, den 14. Januar 1960 In tiefer Prauer: Frau Maria Ochsner geb. Junker und alle Angehörigen Beerdigung: Samstag, 18. Jan., 14.30 Uhr, Friedhof Heddesheim 3 Haag und. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 13. Januar 1960 Plötzlich mein lieber Mann, Vater, Großvater, Bruder, Schwa- ger 8 Onkel, Herr Georg Hartmann im Alter von nahezu 76 Jahren. Sehriesheim, den 14. Januar 1960 St.-Wolfgang- Straße 10 In stiller Trauer: Katharina Hartmann geb. Schmitt Peter Hartmann u. Frau Erna geb. simon Liesel Schenk geb. Hartmann u. Georg Schenk Karl Hartmann u. Frau Liesel geb. Schmitt sowie Enkelkinder Bestattungen in Mannheim Freitag, 15. Januar 1960 Hauptfriedhof Willig, Heinrich Seckenheimer Str. 160 Schmitt, Helga Keplerstraße 422 Friedhof Neckarau Neuser, Wilhelm Mönchwörthstraße 36 Edinger, Rudolf Wingertstraße 66 Friedhof Sandhofen Herzog, Katharina Sternengasse 11 Friedhof Rheinau Fischer, Margarethe Belm Johannkirchhof 6 13.00 Mitgetent von der Frledhotver- waltung der stadt Mannheim. kördern alle Wedau 5 Darmtfagheit und Korpulenz * Zelt 11.30 13.00 13.30 14.00 Auslandswore 14.00 (Ohne Gewähr) Beerdigung: Samstag, den 16. Januar 19860, 14.30 Uhr, Friedhof Schriesheim. Familien Anzeigen im MAN von vielen gelesen Morkenbutter eingetroffen mit leber. Export qualität poln. Hatermasigünse 5 1.68 „„ 3„%„8 5„ 1.45 7 75 USA-puten bratfertig— daher vorteilhaft (gquf Wunsch quch halbe puten) cross usgmaff MANNHE AN . G. m. h. N. Nr Nr. 11/ Freitag, 15. Januar 1960 MORGEN Seite 1 ertreter 272 8 bet-Ver⸗ Familienanseigen 5 a Heute Eröffnung onserer Filiale r Ver- nt 1 5 2 1 s daentd ane Smnrge Mannheim, P 2, 3. 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Die Denkschrift knüpft an die erste„Be- stanésaufnahme“ der wirtschaftlichen Situa- tion im Oberrheingebiet an, die das süd- badische Regierungspräsidium 1956 vor- legte In den vergangenen drei Jahren hat sich die wirtschaftlicne Situation in dem Ge- blet zwischen Rastatt und Lörrach nicht zu- Ministerieller Gaumen blieb nach Mensa-Essen hungrig Kiel.„Mir ist es gelungen, inkognito ein Mensa-Essen zu mir zu nehmen“, berichtete der schleswig-holsteinische Kultusminister Edo Osterloh vor Kieler Journalisten. Der Minister hatte sich unerkannt unter die Stu- denten gemischt, um mit„ministeriellem Gaumen“ das Mensa-Essen zu prüfen, über das die Studenten in Kiel ebenso klagen wie in den meisten anderen Universitätsstädten der Bundesrepublik. Es war eine Erbsen- suppe mit Einlage für 1,10 Mark.„Die Wurst War dünner als bei mir zu Hause“, sagte der Minister,„und um 17 Uhr hatte ich einen solchen Hunger, daß ich gegen meine Ge- wohnheit ein Stückchen Kuchen gegessen habe.“ Eine wirklich durchgreifende Besse- rung des Mensa-Essens wird nach Ansicht des Ministers erst möglich sein, wenn die Mensa nach Fertigstellung des Studenten- hauses in die Regie des Allgemeinen Deut- schen Studenten-Ausschusses(AStA) über- geht. Rokoko-Torbogen zu verschenken Aachen. In Aachen ist ein Rokoko-Tor- bogen, der einst als Toreinfahrt eines Aache- ner Patrizierhauses diente, kostenlos zu haben. Der kunstvolle Blaustein-Torbogen muß einem Neubau weichen, und der Eigen- tümer will ihn an einen wirklichen Lieb- haber verschenken. Bisher sind alle Be- mühungen des Aachener Hochbauamtes und der Denkmalspflege gescheitert, für den frei- stehenden Torbau, einen anderen würdigen Platz in einem privaten oder öffentlichen Bauwerk zu finden. Bei einer Durchfahrts- breite von 3,30 m ist das Bauwerk auch als Autodurchfahrt durchaus geeignet. Es wird weiter geböllert Hamburg. Wie im Mittelalter sollen die Anwohner des Hamburger Hafens auch künftig bei Sturmflut durch Böllerschüsse vor Ueberschwemmungen gewarnt werden. Wie ein Sprecher des Hamburger Senats mit- teilte, haben sich alle Versuche, die traditio- nellen Böller durch moderne akustische Warn- gerate zu ersetzen, als nicht brauchbar erwie- Sen. In den USA bewährte moderne Anlagen kämen wegen der zu großen Kosten für die Hansestadt nicht in Frage. Der Senat habe daher für notwendige Instandsetzungsarbei- ten an den drei Hamburger„Böller-Ag⸗ schußbastionen“ 84 000 Mark zur Verfügung gestellt. 8 Gegen Wochenendhäuser Saig. In einer Bürgermeisterversamm- lung des Kreises Hochschwarzwald in Saig wandte sich Landrat Alfred Mallebrein nachdrücklich gegen Bemühungen, die Ver- botsbestimmungen über das Bauen in der Freien Landschaft zu lockern. Man werde es nicht zulassen, daß im Hochschwarzwald an den schönsten Stellen ein Wochenendhaus nach dem anderen gebaut werde. In weni- gen Jahren könnten die Kurgäste dann nur noch an Wochenendhäusern entlang spazie- ren gehen. Ferner warnte der Landrat die Bürgermeister, mit dem Bau von Feriendör- fern vorsichtig zu sein. Die Gemeinden soll- ten solche Projekte nur dann unterstützen, Wenn dies aus sozialen Gründen vertretbar Sei. Wo solche Feriendörfer aber aus rein Seschäftlichen Erwägungen geplant würden, müßten die Gemeinden ihre Hilfe versagen. Die Bürgermeister vertraten auch die Auf- fassung, daß der Bund die geplanten Luft- schutzwarnanlagen selbst in Auftrag geben solle, nachdem er sich zur Bezahlung bereit erklärt habe. Man könne den Gemeinden nicht zumuten, diese Anlagen in Auftrag zu geben und das Geld vorzustrecken. Wie be- kannt wurde, wehren sich zahlreiche Bau- ern dagegen, solche Anlagen auf ihren Höfen installieren zu lassen. letzt durch die Maßnahmen des Förderungs- programms„Oberrhein“ des Landes Baden- Württemberg merklich gebessert. Die Zahl der in der Industrie beschäftigten Einwoh- ner stieg in den Kreisen des Oberrheinge- biets von 10,6 auf 11,6 Prozent. In ganz Süd- baden betrug die Vergleichszahl im Früh- jahr 1959 jedoch 13,3, im Landesdurchschnitt sogar 17,2. Nordbaden kommt mit 17,0 nahe an diesem Landesdurchschnitt heran. Das Oberrheingebiet war in den letzten Jahrzehnten durch die beiden Weltkriege, die„Rote Zone“ und andere Maßnahmen in seiner wirtschaftlichen Entwicklung gegen- über anderen Teilen des Landes erheblich zurückgeblieben. Die Lage kann sich, wie Re- gierungspräsident Dichtel dazu in Freiburg sagte, jedoch in Zukunft wesentlich ändern, nicht zuletzt durch die Einrichtung des Ge- meinsamen Europäischen Marktes, der dem Oberrheingebiet eine zentralere Lage ver- schafft. Dadurch kann das Oberrheintal end- lich aus dem„Grenzlandschatten“ heraus- kommen. Für die künftige industrielle Entwick- lung ergeben sich, wie Dr. Koberstein von der Wirtschaftsabteilung des südbadischen Regierungspräsidiums hervorhob, neben der Nord-Süd-Linie, die durch den Rhein, die Bundesbahn und die Autobahn vorgezeich- net ist, auch west- östliche Querverbindungen mit Anschluß an die benachbarten elsässi- schen Gebiete, so vor allem im Raum Lör- rach- Weil, Müllheim-Heuenburg, Freiburg- Breisach, Offenburg-Lahr-Kehl- Straßburg und Rastatt-Hagenau(Elsaß). Für die An- siedlung geeigneter neuer Industrien bieten sich auch verschiedene Stellen des unmittel- baren Rheinufergeländes an, nachdem diese Gebiete durch den Bau des Rhein-Seiten- Kanals nicht mehr vom Hochwasser bedroht sind. Gezielte Förderungsmaßnahmen des Landes sollten sich nach Auffassung des Re- gierungspräsidiums vor allem auf die un- mittelbar am Rhein gelegenen Gebiete und Ortschaften konzentrieren. Alle diese Förderungsmaßnahmen, die weiterhin zur Strukturverbesserung des Oberrheintals wichtig sind, müssen aber mit Sroßer Sorgfalt und unter Berücksichtigung der strukturellen Veränderungen der Land- wirtschaft vorgenommen werden. Damit hänge auch die Frage der Arbeitskraftreser- Ven zusammen, und auch der Wohnungsbau sollte mit diesen Förderungsmaßnahmen ko- ordiniert werden. Dr. Koberstein sprach sich nachdrücklich dagegen aus, derartige Struk- turverbesserungen auf konjunkturschwache Zeiten zu verschieben. Sie sollten vielmehr jetzt in der Hochkonjunktur mit der erfor- derlichen langfristigen Planung vorbereitet und weitergeführt werden. . 4000 Eier an die Wand geworfen Buschkiel Schwandorf. Eine gewaltige Tracht Prü- gel bezogen von ihren Vätern zwei zwölf jährige Schüler in Schwandorf/ Oberpfalz fbr einen Streich, der ihre Eltern immerhin 4000 Mark Schadenersatz kosten wird: Die beiden Jungen waren in den Lagerraum der Eierkennzeichnungsstelle in Schwandorf ein- gedrungen und hatten dort 4 000 Eier an die Wände geworfen und außerdem den Inhalt von etwa hundert Milch- und Kakaoflaschen wild im Raume verspritzt. Nach Angabe der Stadtpolizei in Schwandorf waren die An- gestellten der Eierkennzeichnungsstelle tags darauf entsetzt zurückgeprallt, als sie ihr Lager wie nach einem Bombenangriff vor- fanden: Wände und Decke waren mit Eiweiß und gelbem Dotter verschmiert, auf dem mit Eierschalen übersäten Boden standen Pfützen aus Kakao und Milch. Selbst im Tank eines Lieferwagens, der im Lager ab- gestellt war, schwamm ein zähflüssiges Ge- misch aus Milch und Eidotter. Von der Polizei als Täter entlarvt, gaben die beiden Zwölfjährigen Früchtchen als Grund für ihr mehrstündiges Zerstörungswerk ihren Arger darüber an, daß sie in dem Büro des Be- triebes kein Geld gefunden hätten. Alles hat seine guten Seiten auc die plötzlick über Mitteleuropa Rereingebro- chene Kälte. Sie gibt Pe- ter Gelegenheit, die Fen- ster zu bemalen und eine ganz neue Vechnik der eisigen Hinterglasmalerei zu entwickeln. Keystone-Bild Ein Chef verschenkte seine Firma Betriebsangehörige wurden Inhaber/ Hälfte des Gewinns wird ausgezahlt Frankfurt.„Ich bin durchdrungen von dem Gedanken, daß, wer leben will, auch ar- beiten muß. Niemand soll durch eine Erb- schaft reich werden“. Mit diesen Worten be- gründete der Inhaber einer Industrie-Näh- maschinenfabrik in Frankfurt-Rödelheim, Carl Knack, eine ungewöhnliche Tat: Der heute 73 Jahre alte Firmenchef wandelte Anfang Januar im Einvernehmen mit seiner Tochter die Firma, die 200 Beschäftigte hat, in eine Stiftung um. Er schenkt seine Firma praktisch allen Betriebsangehörigen. Sein Vermögen verdanke er seinen Mitarbeitern, meinte Knack dazu, deshalb sollten sie auch über seinen Tod hinaus einen gesicherten Arbeitsplatz haben. Gleichzeitig solle damit auch anderen Betrieben ein Beispiel gegeben werden. Im Auftrag des Weihbischofs „Wertvolle Kameras bestellt und selbst in Empfang genommen Bamberg. Die Bamberger Kriminalpoli- zei fahndet nach einem etwa 30 bis 35 Jahre alten Betrüger, der sich mit Hilfe eines raffinierten, aber nicht mehr ganz neuen Tricks drei Kameras im Werte von 2300 Mark ergaunert hat. Nach Angabe der Polizei hatte der Un- bekannte als„Dr. Forster“ im Büro des Bamberger Weihbischofs nach einem Geist- Uchen gefragt, der nicht anwesend war. Der Besucher versprach wiederzukommen und bestellte anschließend von einer Telefon- zelle in der Stadt aus in einem Fotogeschäft drei Kameras zur Auswahl, die sofort in das Büro des Weihbischofs gebracht wer⸗ den sollten. Der Unbekannte eilte dorthir zurück und nahm selbst dem eintreffenden Boten auf dem Korridor die Kameras ab. Seither ist er spurlos verschwunden. Auf ähnliche Weise hatte sich bereits Ende Oktober ein Unbekannter in Würz- burg eine wertvolle Kamera verschafft. Er war als„Direktor Wendt“ aus Berlin auf- Das Ende der getreten und hatte bei einem Würzburger Fotogeschäft im Auftrag des Ordinariats“ einne Kamera für 1100 Mark bestellt, die an- geblich als Geschenk der Gläubigen für den Berliner Kardinal Döpfner bestimmt war. Auch in diesem Fall hatte der Betrüger am Tor des Bischofspalais dem Boten aufge- lauert und war mitsamt der Kamera spur- os verschwunden. Die„Knack'sche Stiftung“ besteht aus zwei Teilen: die Hälfte des jährlichen Ge- winns der völlig schuldenfreien Firma wird allen Betriebs angehörigen— im Verhältnis der geleisteten Arbeitswerte— ausgezahlt. Die andere Hälfte soll als Studienbeihilfe an begabte, würdige und bedürftige Studenten verteilt werden. Um seine Stiftung zu sichern, hat Carl Knack auch die letzten zehn Prozent der Firmenanteile, die noch nicht in seinem Besitz waren, erworben. Ein Passus der Stiftung besagt übrigens, daß niemand der Betriebsangehörigen gegen seinen Wunsch mit dem 65. Lebensjahr pensioniert Werden darf. „Stahlkorsett“ für„altes Kaufhaus“ Lüneburg. Der zum größten Teil erhalten gebliebene Südgiebel des„Alten Kaufhau- Ses“ in Lüneburg, das kürzlich von einer Feuersbrunst heimgesucht wurde, ist mit einem„Stahlkorsett“ versehen worden. Die Stadtverwaltung erwägt, das niedergebrannte Gebäude als Museumsstätte wieder aufzu- bauen. Wenn sich die Pläne verwirklichen lassen, sollen in dem neuen Gebäude auch das Heidemuseum des natur wissenschaftli- chen Vereins und das ostpreußische Jagd- museum untergebracht werden. Der Vor- stand des Stadtjugendringes will vorschla- gen, einen Teil des Gebäudes nach dem Wie deraufbau als„Haus der Jugend“ freizuge- ben. Die Schranken waren nicht geschlossen Motorradfahrer von Schnellzug erfaßt/ Schrankenwärter festgenommen Heitersheim, Kreis Müllheim. An einem Bahnübergang in Heitersheim ist am späten Mittwochabend ein 47 jähriger Motorradfah- rer von einem aus Richtung Freiburg nach Basel fahrenden Schnellzug erfaßt und auf der Stelle getötet worden. Wie die Polizei feststellte, war die Schranke des Bahnüber- gangs nicht geschlossc dunklen Tage ... in Sicht/ Wernfelser dürfen bald wieder„strahlen“ Wernfels. In Wernfels, dem„Dorf ohne Licht“, in dem am 29. Dezember das ver- altete Stromnetz abgeschaltet wurde, ist das Ende der„dunklen Tage“ in Sicht. Wie der Wernfelser Bürgermeister mitteilte, wird die neue Leitung mit dem Anschluß an das Fränkische Ueberlandwerk voraussichtlich bereits in vier Wochen fertig sein, obwohl man anfangs mit einem viel späteren Ter- min— Ende März— gerechnet hatte. In dem 400 Seelen zählenden Dorf ist man fieberhaft bei der Arbeit. Alle verfüg- baren Arbeitskräfte helfen mit, so daß zu Beginn dieser Woche bereits die Leitungs- ständer auf den Dächern fertig wurden. Der Bürgermeister macht allerdings keinen Hehl daraus, daß„es lange nicht so schnell vor- wärts ginge, wenn die Einwohner nicht von selber für zusätzliche Arbeitskräfte sorgen würden“. Alle Elektriker und Installateure der Umgebung seien herbeigeholt worden und hätten sich bereitwilligst zur Verfügung gestellt, um den Bau des neuen Stromnetzes zu beschleunigen. Die Wernfelser Bauern haben sich nach anfänglicher Empörung darüber, daß ihnen armtlicherseits der Strom abgeschaltet wurde, mit der Petroleum- und der Kerzenbeleuch- tung abgefunden. Die Gemeinderatssitzun- gen werden während der stromlosen Zeit nicht mehr werktags nach Feierabend, son- dern sonntatgs bei Tageslicht abgehalten. Der 33jährige Schrankenwärter Rudolf Fuchs, der sofort festgenommen wurde, hatte bei seiner Vernehmung durch die Freibur- ger Staatsanwaltschaft am Donnerstag er- klärt, er habe gerade die Schranken wegen des erwarteten Schnellzuges schließen wol- len. In diesem Augenblick läutete erneut sein Diensttelefon, so daß er ins Haus zurückging und die Ankündigung von zwei weiteren Zü- gen entgegennahm. Nach diesem Gespräch trat Fuchs zum zweitenmal aus seinem Häuschen heraus und sah zu seinem Entset- zen, daß der Schnellzug bereits den Bahn- übergang passierte und einen Motorradfah- rer, der eben über die Geleise fahren wollte, erfaßte. Der Motorradfahrer war als Heizer auf dem französischen Flugplatz Bremgarten an- gestellt und mußte auf der Fahrt zur Nacht- schicht den Uebergang passieren. Beinahe hätte es noch ein größeres Unglück gegeben: Der Fahrer eines Personenwagens, der kurz hinter dem Motorradfahrer gefahren War, sah den Zug noch rechtzeitig und konnte sei- nen Wagen unmittelbar vor dem Uebergang zum Stehen bringen. Der Verunglückte hin- terläßgt eine Frau und zwei Kinder. Ein drit- tes Kind, einen 19 Jahre alten Sohn, hatte er im Oktober vergangenen Jahres durch einen Verkehrsunfall verloren. Bl. Fast 87 Millionen Fremdenübernachtungen Wiesbaden. Im Sommerhalbjahr 1939 (April bis September) wurden in den 2435 Hauptfremdenverkehrsgemeinden der Bun- desrepublik 86,7 Millionen Fremdenüber- nachtungen gezühlt, davon 7,5 Millionen von Ausländern, teilte das Statistische Bundes- amt jetzt mit Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nahm die Zahl der Uebernachtun- gen von Inlandgästen um 6,6 Millionen oder 9,1 Prozent und der Ausländer um 223 500 oder 3,1 Prozent zu. Ueberdurchschnittliche Zunahmen der Uebernachtungen im Som- merhalbjahr 1959 melden besonders die deut- schen Seebäder 17 Millionen Reisende Saarbrücken. Rund 17 Millionen Reisende sind im vergangenen Jahr über die Grenze des Saarlandes aus Frankreich nach Luxem- burg in die Bundesrepublik gekommen. Be- sonders groß war der Besucherstrom im dritten Vierteljahr mit rund sechs Millionen Reisenden. In dieses Quartal fiel die Wall- fahrt zum Heiligen Rock in Trier, die Zehn- tausende von Gläubigen aus Frankreich und Luxemburg nach Deutschland führte. Der stärkste Grenzverkehr herrschte an der „Goldenen Bremm“ bei Saarbrücken. Port überschritten rund 29 Millionen Reisende die deutsch- französische Grenze. An der deutsch- luxemburgischen Grenze nahm Wasserbilligerbrück mit rund zwei Millionen Reisenden den ersten Platz ein 40 045 Rei- sende wurden an den Grenzübergangsstel- len an der Ein- oder Ausreise gehindert, weil sie keine gültigen oder ausreichenden Papiere mit sich führten. Gegen Hochschulfusion Erlangen. Des Erlanger Studentenparla- ment als Vertretung der rund 4000 Studenten von Erlangen hat sich auf einer Sitzung ohne Gegenstimmen gegen die beabsichtigte Fu- sion der Friedrich-Alexander-Universität von Erlanlgen mit der Hochschule für Wirt- schafts- und Sozialwissenschaften in Nürn- berg gewendet. In einer Entschliegung stell- ten die Erlanger Studenten fest, daß sich die nunmehr drei Jahre andauernden Verhand- lungen um die Fusion keineswegs günstig für die beiden Hochschulen ausgewirkt hätten. Verschiedene Lehrstühle seien unbesetzt ge- blielben. Die Fusion ist bisher daran geschei- tert, dag es zwischen den Verhandlungspart- nern zu keiner Einigung in finanziellen Fra- gen kam und auch personelle Probleme noch nicht endgültig gelöst werden konnten. Funkspruch aus Krakau Stuttgart. Ein Amateurfunker aus Fich- tenberg im Kreis Backnang hat einen Funk- spruch aus Krakau aufgenommen, in dem er dringend um ein deutsches Medikament für einen lebensgefährlich erkrankten Polen ge- beten wurde. Bereits 35 Minuten nach Emp- kang dieses Funkspruches, konnte der Lan- desverband des baden-württembergischen Roten Kreuzes das Medikament per Luft- post und Expreß nach Polen abschicken. spülen Sie mit Pril, denn: Schneller, bessere 5 Abwasch? Heute kein Problem Mit Pril ist das Spülen ein Kinderspiel, denn Pril entspannt das Wasser. Pril- entspanntes Wasser macht das fettigste Geschirr glanzklar.. im Handumdrehen, und Abtrocknen ist überflüssig. 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Das Feuer war, wðẽie die Polizei mitteilte, an drei Stel- len— hinter der Theke, im Schankraum und im sogenannten Kope-Zimmer— von einem Brandstifter angelegt worden. Daß der Brand so schnell entdeckt wurde, ist einer Frau zu verdanken, die infolge des starken Rauchgeruchs in dem Gebäude aus dem Schlaf aufgewacht war und sofort die Feuerwehr alarmiert hatte. Das Gasthaus„Zur Krone“, das jetzt der Lüneburger Kronenbrauerei gehört, war vor rund 500 Jahren in der„Platea Sancti Spir tus“, der heutigen FHeiligen-Geist- trage, die bis zum Anfang des 14. Jahr- hunderts die Wullenweberstraße hieß, er- richtet worden. Das genaue Baujahr ist nicht mehr zu ermitteln. Das Haus wird jedoch schon in den Schossrollen(Steuer- rollen) des Lüneburger Archivs, die bis in das Jahr 1426 zurückreichen, erwähnt. Im Jahre 1428 war es zum ersten Male ver- kauft worden und wechselte 1437 erneut seinen Besitzer. Thomas Lampe, der das Haus 1480 erwarb, wird als der erste Brauer der Lüneburger Kronenbrauerei an- gesehen. Die Brandstiftung wurde in der Gast- stätte verübt, die aus einem steingemauer- ten Giebel über Dielen- und Bodengeschoß mit Bogenblenden ohne Staffeln errichtet wurde. Wegen der starken Rauchentwick- lung mußten der Gastwirt, seine Familie und die Angestellten aus dem ersten Stock- Schweres Omnibusunglück Pirmasens. Bei einem schweren Omni- busunglück an der deutsch- französischen Grenze sind zwölf Menschen verletzt wor- den. Wie die Pirmasenser Polizei mitteilte, war der Omnibus, mit dem täglich zahlreiche Arbeiter aus französischen Grenzdörfern nach Pirmasens fahren, bei Waldhausen (Lothringen) einen Steilhang hinunterge- stürzt, als der Fahrer einem entgegenkom- menden Auto ausweichen wollte. Drei der Arbeiter wurden dabei schwer verletzt. Postauto in Flammen Bad Kreuznach, Mitten im Stadtzentrum von Bad Kreuznach schoß plötzlich aus einem Lieferwagen der Bundespost eine hohe Stichflamme empor, worauf das Fahr- zeug innerhalb weniger Sekunden in hellem Flammen stand. ausfliegendes Benzin bil- dete eine groge Lache rund um das Fahr- zeug und entzündete sich ebenfalls. Zwei Postbedienstete sind bei der Brandbekämp- kung verletzt worden. Wie die Stichflamme entstanden ist, konnte nach Mitteilung der Post noch nicht geklärt werden. 500 000 DM unterschlagen Wiesbaden. Die Dritte Strafkammer des Wiesbadener Landgerichtes hat den 35jähri- gen Versicherungsagenten Kurt Brunner, der bei seiner Firma 500 000 DM. unterschla- gen Hatte, zu viereinhalb Jahren Zuchthaus und 5000 DM Geldstrafe verurteilt. Der An- geklagte wurde unter anderem der fortge- setzten Untreue und des fortgesetzten Be- truges für schuldig befunden. Er hatte als Leiter der Kasko- Abteilung einer großen Versicherungsgesellschaft Schadenersatz- ansprüche flngiert und die jeweiligen Ver- sicherungssummen an Mittelsmänner schik- ken lassen. Von diesen ließ er sich die Gel- der wieder zurückgeben. 0 Werk über eine Feuerwehrleiter ins Freie gebracht werden. Eine Großfahndung nach dem Brandstifter wurde sofort von einer Sonderkommission aufgenommen. Am Don- nerstagvormittag besichtigten der Regie- rungspräsident Dr. Krause und der stell- vertretende Regierungspräsident Kästner die Brandstelle. Die Brandschäden, die in den Räumen des Erdgeschosses sowie im ersten Stock- Werk der Gaststätte„Zur Krone“ entstan- den, sind noch nicht zu übersehen, weil auch historische Werte— u. a., wertvolle Stiche im Kopezimmer, die antike Wandtäfelung Sowie zwei kunstvoll geschnitzte Türen— den Flammen zum Opfer fielen. Der Gaststättenbetrieb kann nach Be- seltigung der Schäden, wie der Geschäfts- führer mitteilte, in etwa drei bis vier Tagen Wieder aufgenommen werden, doch werde es noch einige Wochen dauern, bis die Schä- den vor allem in dem antiken Koperaum beseitigt sind. Die Polizei vermutet, daß sich der Brand- stifter in der Nacht zum Donnerstag in einer Toilette des Gebäudes eingeschlossen hatte. Er legte drei deutlich erkennbare Brände an, und zwar vermutlich in einem Klavier, das bei dem Eintreffen der Feuerwehr in hellen Flammen stand, außerdem an dem Schanktisch sowie an einem Tisch in der Mitte des Lokals. Es wird ferner angenom- men, daß der Brandstifter Papier und ben- zingetränkte Lappen verwendete, um das Feuer zu entfachen. Das Haus, das von dem Brand bedroht wurde, steht unter Denk- malsschutz. Neue Projekte in der Landeshauptstadt Im Zeichen der Bundesgartenschau: Stuttgarts Zentrum verwandelt sich Stuttgart. In der Landeshauptstadt drehen sich die Zementmischmaschinen auch im neuen Jahre weiter. Die Festtage haben den Tausenden von Bauarbeitern, die im Hoch- und Tiefbau beschäftigt sind, nur eine kurze Verschnaufpause gegönnt. Das Wetter meinte es mit den Veranstaltern der nächstjährigen Bundesgartenschau ja so gut, daß die sonst üblichen Zwangsunterbrechungen in der Bauwirtschaft in diesem Winter bis zum Be- ginn der großen Schneefälle vermieden wer- den konnten. So kam es, daß gleich zu Be- ginn des neuen Jahres zwei weitere Groß- Projekte spruchreif wurden: Der Bau einer vom Erbauer des Fernsehturms, Professor Leonhardt, erdachten Hängebrücke über die Schillerstraße. Sie ist als Verbindungsglied für die beiden großen Komplexe der Bun- desgartenschau gedacht und soll die Theater- anlagen mit den weiten Parkflächen ver- binden, die sich bis zur Cannstatter Gemar- kungsgrenze hinziehen. Der über 100 Meter lange, und fünf Meter breite Steg wird an einem 23 Meter hohen Stahlpylon aufgehängt und gabelt sich nach beiden Seiten in meh- reren Bahnen. In diesem Zusammenhang wird noch eine weitere Neuigkeit gemeldet: Den alten, je- dem früheren Besucher Stuttgarts bekann- ten Alten Postplatz gibt es nicht mehr. Wer ihn sucht, wird nur noch den hundert Jahre alten Brunnen und einen Verkaufskiosk vor- finden. Alle anderen Gebäude sind der neuen Unsere Korrespondenten meiden außerdem: Die Mutter erwürgt Berlin. Die 39jährige Hildegard Blesin meldete am Mittwochabend auf einem Neu- Köllner Polizeirevier, sie habe ihre Mutter ermordet. Die Polizei fand die Mutter, die 63jährige Erna Weber, in der gemeinsamen Wohnung tot auf. Die Tochter gestand, sie habe die Mutter, mit der sie seit langem in Streit lebte, in einem Wutanfall erwürgt. Starkbierausschank Wie bisher 5 München. Der Verein Münchner Braue- reien beschloß am Donnerstagnachmittag, die Ausschankzeiten für Starkbier nicht zu ver- andern. Der Verein sprach sich damit gegen die Empfehlung des bayerischen Innenmini- steriums auf Verlegung des Starkbieraus- schanks in die Zeit nach Ostern aus. Der Starkbierausschank beginnt danach wie bis- her nach Faschingsende. Bonner AStA aus Protest aufgelöst Bonn. Mit seiner Auflösung will der All- gemeine Studenten-Ausschuß(Asta) der Bonner Universität gegen das Scheitern der Verhandlungen mit den Universitätsbehör- Verkehrsplanung gewichen, soweit sie nicht vorher schon Opfer des Bombenkrieges ge- worden waren. Jetzt heißt das Gebiet dort „Rotebühlplatz“, genannt nach dem Rote bühl-Bau, der einstigen Kaserne, die seit langem zahlreiche Amtsstuben der Finanz- verwaltung aufgenommen hat. Der neue Platz ist sechsmal so groß wie der Stuttgar- ter Marktplatz. Er erstreckt sich von der Ecke Paulinen- und Rotebühlstraße über den genannten Rotebühlbau zur Ecke Rote- und Fritz-Elsaßg-Straße und stößt von dort bis zur Königstrabe am Wilhelmsbau vor. Für- wahr das Mammutgebilde eines Platzes, der Weder rund noch rechteckig ist und daher bis zu seiner endgültigen Umbauung noch gar nicht als solcher zu erkennen sein wird. Mancher Stuttgarter steht daher der neuen Lösung skeptisch gegenüber. Wenn man den Rotebühlplatz in Richtung Paulinenstraße verläßt, erreicht man die mittlerweile bis zur Hauptstätter Straße fer- tiggestellte, die Tübinger Straße überque- rende Straßenbrücke. Sie wird im kommen- den Jahr über der Hauptstätter Straße beim dort entstehenden Oesterreichischen Platz (früher Lindle) den Autoverkehr in weiten, schwungvollen Kurven nach mehreren Richt- tungen weiterleiten. Bis es so weit ist, drehen sich auch dort noch viele Zementmisch- maschinen. Zunächst dient dieses kühne Bau- Werk Hunderten von Autos als langersehn- ter Parkplatz. ·2 den über die studentische Mitverwaltung protestieren. Vertreter des AStA wiesen dar- auf hin, daß die studentische Mitver waltung 2 War seit Jahrzehnten auf dem Papier be- stehe, in der Praxis jedoch gleich null sei. Dies treffe nicht nur für Bonn, sondern auch für andere Universitäten zu. Dabei hätten die Studenten das Recht und die Pflicht, gerade an der Lösung der heutigen aktuellen Fra- gen wie der Hochschulreform und der Hoch- zschulüberfüllung mitzuarbeiten. Strafantrag im Lüneburger KP. Prozeß Lüneburg. Im ersten von drei Prozessen gegen leitende Funktionäre der illegalen KP in Niedersachsen vor der Vierten Politischen Strafkammer des Landgerichts Lüneburg forderte Oberstaatsanwalt Dr. Uecker am Mittwochnachmittag gegen den Bergmann Weyrich eine Gefängnisstrafe von drei Jah- ren und sechs Monaten unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Außerdem beantragte er die Aberkennung des Wahl- und Stimmrechts sowie die Polizeiaufsicht. Auch soll Weyrich für unwürdig erklärt werden, öffentliche Hemter zu bekleiden. Weyrich ist angeklagt, die illegale KP in Niedersachsen geleitet zu haben und für die Herausgabe der kommu- Sturmfluten und Treibeis Starke Schneefälle behindern den Hamburg. Dichtes Schneetreiben, stür- mische Winde, Schneeverwehungen und Sturmfluten haben am Donnerstag im nord- deutschen Raum die Schiffahrt sowie den Flug- und Straßenverkehr behindert. Das Hydrographische Institut Hamburg hat für die gesamte deutsche Ostseeküste Sturmflut- warnung gegeben. In Kiel waren bereits große Teile des Hafens überschwemmt, so daß verschiedene Stellen des Hafengebietes und das gesamte, 1,5 Kilometer lange Hindenburgufer von der Polizei für den Verkehr gesperrt werden mußten. Die Schneestürme aus Nord und Nordost erreichten eine Stärke von sieben bis acht. Auch das Hafenviertel von Flens- burg sowie die am Hafen vorbeiführende Europastraße drei und die Bundesstraße 199 sind überflutet. In Hamburg verließen die Fernzüge den Ausgangsbahnhof Altona mit einer Stunde Verspätung, da die Weichen nicht schnell genug vom Schnee freigelegt werden konn- ten. In der Elbmündung unterbrachen zahl- reiche deutsche und ausländische Küsten- motorschiffe ihre Fahrt und suchten in Cux- haven Schutz vor dem Unwetter. Auf dem Hamburger Flughafen konnten die Maschi- nen am Donnerstagmorgen nur mit Ver- spätung von einer Stunde starten. Der anhaltende Schneefall hat in Berlin über Nacht mehr als sieben Zentimeter Neu- schnee gebracht, so daß die Gesamtschnee- höhe 15 Zentimeter beträgt. Im Stadtgebiet ist der Straßenverkehr durch Schneeglätte und Neuschnee stellenweise behindert. Das gleiche gilt für die Interzonen-Autobahn nach Hof und Helmstedt und die Interzonen- straße nach Hamburg. Der Ostwind weht mit Windstärke fünf. Auch im Ruhrgebiet hat der unablässige Schneefall den Verkehr auf Schienen und Straßen zum Teil erheblich behindert. Nach Angaben der Bundesbahndirektion Essen haben die meisten aus Norden und Osten kommenden Fernverkehrszüge in Nord- rhein-Westfalen Verspätungen bis zu hun- dert Minuten. Am Donnerstagnachmittag hielt das heftige Schneetreiben immer noch an. Der Untersee, der Westzipfel des Boden- sees, beginnt langsam zuzufrieren. Auf dem Gnadensee zwischen der Insel Reichenau und dem gegenüberliegenden deutschen Ufer war das Eis am Donnerstag an einigen Stel- len bereits mehrere Zentimeter stark. nistischen Zeitschrift„Neue Niedersächsische Volksstimme“ verantwortlich gewesen zu sein. Krupp-Direktor verschwunden Essen. Der Leiter der Verkaufsabteilung für Lokomotiven in den Kruppschen Maschi- nenfabriken in Essen, Direktor Wilhelm Rambeau, ist seit Montag verschwunden. Kriminalrat Dr. Keunecke von der Essener Kriminalpolizei teilt am Mittwochabend mit, daß der 53 Jahre alte Direktor, der am Mon- tagmorgen vor 6.30 Uhr seine Wohnung ver- lassen haben muß, mit seinem Wagen zum Baldeneysee bei Essen fuhr. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Razzia in der Milchbar Oberhausen. Bei einer Razzia in einer Milchbar der Oberhausener Innenstadt wur- den 76 Jugendliche— davon 14 Mädchen vorübergehend festgenommen. Die Polizei hatte einige Tage zuvor nach der Verhaftung einer Einbrecherbande von 13 Jugendlichen festgestellt, daß sie ihre Einbrüche in der Milchbar abgesprochen hatte. Bei der Razzia wurden drei weitere Mitglieder der Bande erwischt. Verkehr/ Der Untersee friert zu Auf der Donau wird seit Donnerstag der Schiffsverkehr durch starke Eisbildung ober- halb der Staustufe Kachlet stark behindert. Nach einer Mitteilung der bayerischen Lan- desstelle für Gewässerkunde kann der Schiffsverkehr durch den Stauraum am Kachlet-Werk nur noch mit Eisbrecher- Unterstützung aufrechterhalten werden. Die geschlossene Eisdecke oberhalb des Kachlet- Werkes hat inzwischen jedoch bereits eine Doppelrahm Käse- Creme eine Uberraschung für Feinschmecker Länge von zehn Kilometern erreicht. Auch am Main haben sich vor den Wehren und Schleusen Eisstände gebildet. Eisbrecher sind eingesetzt, doch ist der Schiffsverkehr 5 nur im Raum Bamberg-Kitzingen behindert. In letzter Minute gerettet Konstanz. Buchstäblich in letzter Minute ist eine 21 Jahre alte Hausangestellte aus Konstanz, an der in der Nacht zum Mittwoch in einem Waldstück nahe der Stadt ein schweres Notzuchtverbrechen verübt worden War, am darauffolgenden Vormittag von einem Spaziergänger schwerverletzt und völlig erschöpft aufgefunden worden. Das Mädchen wurde sofort ins nächste Kranken- haus gebracht. Es hatte zehn bis zwölf Stunden hilflos im Wald gelegen und zu den bei dem Ueberfall erlittenen Verletzungen noch schwere Erfrierungen davongetragen. Als Täter konnte die Kriminalpolizei einen 20 Jahre alten Hilfsarbeiter ermitteln, der die Tat bereits gestanden hat. Er hatte das Mäd- chen bewußtlos geschlagen und sich dann an ihm vergangen. Außerdem raubte er seinem Opfer einen Geldbetrag. 85 Straßenbahnunglück vor Gericht. Saarbrücken. Das Neunkircher Straßen- bahnunglück, bei dem am 13. August 1959 zwei Menschen getötet und 14 verletzt wor⸗ den sind, wird heute ein gerichtliches Nach spiel vor der Dritten Großen Strafkammer beim Landgericht Saarbrücken haben. Die beiden in dem Unglückswagen eingesetzten Stragenbahner werden der fahrlässigen Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Kör- perverletzung und Verkehrsgefährdung be- schuldigt. Sie sollen das Fahrmanöver an der gefährlichen Steilstrecke in Neunkirchen nicht richtig ausgeführt haben. Dem Schaff- ner wird dabei vorgeworfen, er habe sich nicht auf der hinteren Plattform zum Sand- streuen aufgehalten. Der Straßenbahnwagen war damals an der steilsten Straßenstrecke Europas, die von einer Straßenbahn be- fahren wird, plötzlich rückwärts zu Tal ge- rast. Dabei erfaßte der Wagen einen Omni bus und schleuderte ihn in ein Möbelge- schäft. Zwei vor diesem Geschäft stehende Menschen wurden getület. 1e Schrankenwärter verhütete Unglück Hamburg. Durch das entschlossene Ein- greifen des 49 jährigen Schrankenwärters Anton Sachs konnte an einer Schranke in Hamburg-Rahlstedt ein schweres Unglück verhütet werden. Ein Lieferwagen War gegen den Schrankenbaum gefahren, hatte ihn eingeknickt und war dann auf dem Gleis stehengeblieben, auf dem gerade der Eilzug Lübeck— Hamburg herannahte. Der Schrankenwärter lief dem Zug entgegen und brachte ihn in letzter Minute zum Halten. Der Fahrer des Lieferwagens gab 5 er sei durch den Schnee geblendet wor- en.. „ e OP EWWELU uns Rheuma · Schmerz bei Zahn- und Nervenschmerzen, sie Jofi- Organisation liefert deinhordt-BUchhaſtong Jos. Fischer, Friedrich-Karl-Str. 14 ie krilischen agen hilft das krampl- sende, oltbevshrte CIRNOVANILLE. Auch bei Unbehagen und Wetter- ſühligkeit bevorzugt wegen eicher * ekſischendef Wirkung! Leicht ventoglich. le Apolheken in fableften, Oblelen, Pulvern. Wohnungstausch Mietgesuche 2 eee eee eee 5 . 5 Biete kl. 1-Zim.-Whg., Bad, in Neu- — bau, Stadtm., Bkz 2000, su. Leerz m. fl. W., sep. Eing., Abstellraum. Angeb. u. Nr. 0214 an den Verlag Geschäfte EINE * W Kiosk zu verpachten. 455 8 Luzenbergstraße 90 Rasch UD Birte Einig KEINANMZEiet I GRUNDSTuck (auch Trümmergrundstück) verkehrsgünstig geleg., zur Errichtung eines Unterkunftlagers, in Mannheim oder Ludwigshafen/ Rhein. langfristig zu pachten gesucht. 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Janttar 1960/ Nr. 11 Weltraumflüge nach dem Kursbuch „Himmelsfahrplan“ gibt Auskunft über günstigste Starttermine Wissenschaftler der Raketen- und Welt- raumfahrtabteilung der Lockheed Flugzeug- Werke berichteten kürzlich auf einer Tagung der Amerikanischen Raketengesellschaft (American Rocket Society) über die Auswer- tungs möglichkeiten, die sich aus der Berech- nung von 40 000 Flugbahnen zur Venus und zum Mars ergeben. Danach ist es möglich, einen alle Planeten unseres Sonnensystems umfassenden„Welt- raumatlas“, verbunden mit ei„Himmels- fahrplan“ zu erstellen, dess gramme 2. B. sofort dar geben, mit welchen Geschwin 1 raumflugkörper an einem bestimmten Tag von der Erde abgeschossen und beschleunigt Werden müssen, um zum Mars und zurück zu gelangen. Zugleich läßt sich mit einem Blick Ablesen, wieviel Zeit für den Hin- und R— flug durch den Weltraum erforderlich ist. Mit Hilfe dieser Karten, die topographischen Elektronenblitze über dem Stutigarter Flughafen Bei Nacht und diesigem Wetter zucken neuerdings ostwärts des Stuttgarter Flug- hafens„Blitze“ auf und weisen anfliegenden Flugzeugen den Weg zur Startbahn. Die „Blitze“ gehen von einer Elektronenblitz- Befeuerung aus, die Anfang Dezember als erste Anlage ihrer Art in der Bundesrepu- lik auf dem Stuttgarter Verkehrsflughafen eingerichtet worden ist. Sie besteht aus 28 Elekronenblitzleuchten, von denen jede eine Lichtstärke von 30 Millionen Kerzen ent- Wickelt. In etwa einer Sekunde durchlaufen die Blitze die 28 Leuchten vom äußersten Punkt der Anflugbefeuerung bis zur 900 Meter entfernten Startbahnwelle. Mit Hilfe djeser neuen Blitz- Befeuerung, die in Amerika bereits auf mehr als 50 Verkehrs- HAughäfen eingerichtet ist, wird in Stuttgart die Sicherheit des Anflugs bei Nacht und schlechter Sicht weiter erhöht und die Mög- Uchkeit der Landung bei schlechten Wetter- lagen wesentlich verbessert. Höhenschichtkarten ähneln, lassen sich um- gekehrt ebenso rasch die Termine ermitteln, an denen die günstigsten Start- und Flugver- hältnisse herrschen. Die Wissenschaftler Stanley Ross, Rollin W. Gillespie und John V. Breakwell, erläu- Flugs zum Mars, wobei daß einer von zwei We 1 Tage zu Erkundungszwecken at 8 zum Rückflug an Bord genommen zu werden. Der günstigste nächste Startterr für eine solchen Einsatz wäre der 1. August 1960. An diesem Tag, so wurde berechnet, ist eine minimale Geschwindigkeit hinreichend, um die Erdatmosphäre zu überwinden, so daß der Flugkörper dann entsprechend weniger Treibstoff zu tragen hätte. Einschließlich des zehntägigen Aufenthaltes auf dem Mars Wären dann für die Gesamtexpedition 740 Tage erforderlich. Würde dieser Einsatz aber einen längeren Aufenthalt auf dem Mars notwendig machen, So lassen sich entsprechend andere günstige Startzeiten aus den Diagrammen der Lock- heed Wissenschaftler ebenso leicht ablesen, Wie die Abfahrtszeiten der Züge in einem Kursbuch. So wäre es z. B. im Jahre 1967 möglich, die gleiche Weltraum-Mission zum Mars einschließlich eines 40tägigen Aufent- haltes auf dem Planeten in insgesamt nur 735 Tagen zu bewältigen. Mit Hilfe von Hochleistungs-Elektronen- rechnern lassen sich in einer Stunde buch- stäblich mehrere tausend Weltraumflug- bahnen errechnen, von denen die geeignet- sten einschließlich ihrer Parameter getrennt für jeden Planeten unseres Sonnensystems in vorgedruckte Formblätter eingezeichnet werden. Da die Kosten pro Berechnung nur etwa 17 Pfennig betragen, ist es möglich, mehrere zehntausend möglicher Flugbahnen zu be- rechnen, und aus diesen Unterlagen mit Sicherheit die günstigsten Startverhältnisse zu ermitteln. Mit„Tempo“ von der Küche ins Flugzeug In diesen Tagen stellte de Lufthansd eine neue Entwicklung aus dem TEMpo-Werk in Hamburg-Harburg in Dienst. Direkt aus der Küche übernimmt der TEMPO-Borddienst- wagen die gesamte Reiseverpflegung. Auf dem Flugplatz fährt der Wagen dicht an die Maschine heran. Mit Hilfe einer hydraulischen Anlage hebt der Fahrer den Laderaum mit 1,5 t bis 3,90 Meter. Ueber eine Ladebrücke wird in wenigen Minuten die Verpflegung in das Flugzeug transportiert. Vorteil: Zeit und Personal gespart. Werkbild Erste Lufthansa-Boeing 707 auf dem Jungfernflug Die Deutsche Lufthansa wird Mitte Mai 1960 drei der vier bestellten „Boeing 707— 430 Intercontinental“-Dusenflugzeuge in Dienst stel- len. Diese Flugzeuge sollen ausschließlich nach New Vork und Chi- kago und auf der nördlichen Strecke nach San Franzisko eingesetzt werden. Das vierte Flugzeug wird im September 1960 ausgeliefert. — Unser Bild zeigt das erste für die Deutsche Lufthansa bestimmte Dusenverkehrsflugaeug vom Typ Boeing 707430 beim Start zu sei- nem ersten Probefug auf dem Flughafen Renton(USA). Die Partner sind stärker Der Lufthansa wird es nicht leicht gemacht/ Deutsche Passagiere warten nicht gerne Die Deutsche Lufthansa steuert einen schwierigen Kurs. Das gilt nicht nur für die Verhandlungen mit der Sas über einen neuen Fluglinienplan ab 1. April 1960, der die Wirtschaftlichkeit der Lufthansa ent- scheidend beeinflussen wird. Es gilt ebenso für die Situation der deutschen Luftver- kehrsgesellschaft in ihrem Wettbewerb mit den anderen ausländischen Gesellschaften, die innerdeutsche Strecken befliegen. Zum neuen Jahr wünscht sich die Lufthansa vor allem„eine Gesundung des deutschen Luft- verkehrs-Marktes“, wie es ein Experte aus- drückte. Als die Lufthansa im Jahre 1955 wieder zu arbeiten begann, kam sie als eine Art Spätheimkehrer in einen Betrieb, wo die besten und lukrativsten Posten bereits ver- geben waren. Sie mußte ganz von vorn an- kangen und hatte nicht einmal einen Rück- halt an einer eigenen Flugzeugindustrie, wie nach dem ersten Weltkrieg. Damals war die Ju 52 ein„Schlager“, der der Lufthansa unschätzbare Vorteile in der Konkurrenz mit anderen Gesellschaften verschaffte. Die Lufthansa hat noch an dem Erbe der Besatzungszeit schwer zu tragen. Was sie vor allem anstrebt, ist die Gleichberechti- gung mit anderen Gesellschaften und die Beendigung des bisherigen Zustandes, der Praktisch einer Diskriminierung gleich- kommt. Hierbei soll der Berlin- Verkehr als Sonderfall ausgeschlossen bleiben. Aber im- mer noch haben ausländische Gesellschaften in der Bundesrepublik das sogenannte Ca- botagerecht, das Recht der Beförderung deutscher Passagiere zwischen Flughäfen in der Bundesrepublik; sie genießen in hohem Maße die„fünfte Freiheit“, das Recht auf Mitnahme von Passagieren und Fracht von Häfen der Bundesrepublik ins Ausland, ohne daß dem internationalen Grundsatz der vollen Gleichberechtigung immer Rech- nung getragen wird. Das ist ein Zustand, den es in keinem anderen Land der Welt gibt. Nach dem eisernen Grundsatz der Luft- hansa„Sicherheit zuerst“ ist der Aufbau nicht sprunghaft, sondern nur schrittweise und nicht immer mit den neuesten, sondern mit den erprobtesten Maschinen erfolgt. Einige Zahlen zeigen, wie unbefriedigend der gegenwärtige Zustand ist: im Sommer 1959 wurden aus der Bundesrepublik im Wochendurchschnitt angeboten: nach Grie- chenland von der Lufthansa zwei Flüge, von der Konkurrenz 28; nach Skandinavien von der Lufthansa 13, von der Konkurrenz 87 Flüge, nach Nahost acht Lufthansa- und 56 Konkurrenzflüge und nach Nordamerika 19 Lufthansa-Flüge und 59 Flüge der Konkur- renz. Ein schwerer Hemmschuh für die Luft- hansa ist die Kapitaldecke, die, wenn auch vor wenigen Wochen von 120 auf 180 Mil- lionen D-Mark erhöht, viel zu kurz ist. So kam es, daß die Lufthansa im Sommer 1959, der Hauptreisesaison, für Werbung in der Bundesrepublik nur 285 000 DM. ausgeben konnte, die Panamerican aber 752 000 DM springen ließ. Das ist jedoch nur ein Beispiel am Rande. Die Hoffnungen der Hansaleute, bald aus dem Bereich der roten Zahlen herauszukom- men, sind durch zwei Faktoren entscheidend beeinträchtigt worden: die mangelnde Be- reitschaft der Wirtschaft, sich am Aktien- kapital der Lufthansa zu beteiligen und die „immer noch zu geringe Benutzung durch Unsere Mitbürger“, wie es ein Lufthansa direktor ausdrückte. Kaum ein Bundesbür- ger ist bereit, etwas zu warten, wie es in anderen Ländern durchaus üblich ist, um mit der„nationalen Linie“ zu fliegen. So hat das Defizit der Lufthansa im Jahre 1958 rund 32 Millionen D-Mark betragen und wäre noch etwa 20 Millionen DM höher gewesen, wenn nicht die Bundeswehr alle Soldaten und Techniker, die zur Ausbildung ins Ausland gingen, mit der Lufthansa hätte fliegen Nichts liegt der Lufthansa aber ferner, als ihre Motoren national aufheulen zu las- Sen. Das beweist ihr Zusammenschluß mit drei anderen Luftverkehrsgesellschaften zur Airunion. Es sind die Luftverleehrsgesell- schaften Frankreichs, Italiens und Belgiens. Die Hansga-Flugdienste kommenden Jahres Werden bereits im Zeichen eines gemein- samen Flugplanes stehen. Der Anfang ist mit der Eröffnung des Dienstes der Hansa nach Bangkok bereits gemacht. Die Air- union ist kein exklusiver Klub, sondern steht auch anderen Gesellschaften offen. So soll die holländische KLM, die erst mit- machen wollte und dann wieder zögerte, jetzt doch ernstes Interesse zeigen. Allerdings steht eines fest, und das gilt auch für die gegenwärtigen Verhandlungen mit der SAS: auf die grundsätzlich freiheit- liche Luftverkehrspolitik der Bundesregie- rung wird die Airunion nicht ohne Einfluß sein können, da nunmehr bei der Verein- barung von Fluglinienplänen die Interessen von vier Staaten zu wahren sind. Das gilt insbesondere für das Jahr 1960. Am 31. März 1960 läuft der Vertrag zwischen der Hansa und der SAs ab, und dann bricht auch für alle kontinental- europäischen Luftverkehrs gesellschaften das Düsenzeitalter an. Bis 1963 neun Zivilflughäfen Jugoslawiens Zivilluftfahrt wird nach Angaben der maßgebenden Zeitschrift „Economska Politika“ bis Ende 1963 über neun modern ausgestattete Flughäfen verfügen. Der größte, Belgrad-Surcin, soll die Abfertigung interkontinentaler Düsen- verkehrsmaschinen erlauben. Er soll Ende 1961 den bisherigen Flugplatz Zemun er- setzen. Belgrad hofft, sich damit in den internationalen Strecken verkehr Europa Asien als Zwischenstation einschalten zu können. Proſt Henninger — . FORD 12 M, Bauj. 1959 FORYH Is M mit Radio FIAT Neckar, Bauj. 1957 gebrauchtwagen der Autohaus Kurpfalz imb 13 000 km, mit Schiebedach 2 4 VW Export u. 2 Steindard, Bj. 1958 bis 1950, 2. T. Schd. 2 OpEl Caravan, Bauj. 1954 Ford 17 M Atürig Bj. 1959, mit Radio und Sonder- zubehör, sehr preisgünstig im Auftrag des Kunden zu verk. 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Januar vor Jour- nalisten in Bonn, daß die Bundesregierung demnächst einen Gesetzentwurf dem Parla- ment zuleiten wird, demzufolge Kredite über eine Milliarde DM den wirtschaftlich auf- strebenden Ländern eingeräumt werden sol- len. Im einzelnen wird der Kreditfonds für Entwicklungsländer beim ERP- Vermögen von derzeit 260 Millionen DM im Laufe von Zweifacher Druck a uf Treibstoffpreise Eine Mineralölgesellschaft(BV-Aral, Bo- chum) hat den Vorreiter gemacht und die Benzinpreise gesenkt(Vergleiche politischen Teil der heutigen Ausgabe), nachdem seit Wochen diese Preiskorrektur in der Luft lag. Vielleicht werden sich noch, bevor dieser Artikel durch die Rotationsmaschine geht, weitere Mineralölgesellschaften diesem Vor- gehen anschließen, bis wieder einheitliche Preise der„Großen“ berechnet werden. Für den Benzin verbraucher ist teilweise enttäuschend, daß mit der gleichzeitigen Aufhebung der Preiszonen die Preissenkung für die küstennahe Verbraucherschaft mit einem Pfennig je Liter recht mager ist. Je südlicher die Tankstelle liegt, desto mehr Pfennige(bis zum Höchstsatz von drei Pfen- nigen) werden nachgelassen. Das ist die eine Enttäuschung, abgesehen davon, daß man mit erheblicheren Preisabschlägen gerechnet hatte. Die andere, weitaus stärker ins Ge- wicht fallende Enttäuschung ist der Umstand, daß von der Preissenkung vorläufig Dieselöl nicht berührt wird. Aber was noch nicht ist, kann stündlich erfolgen, wenn auch nicht feststeht, daß es eintreten muß. Für die— je nördlicher sie siedeln— teil- weise Enttäuschten, ist's ein geringer Trost, daß auf diese Weise ein für die gesamte Bun- desrepublik einheitlich bei den„Großen“ geltender Benzinpreis geschaffen wird. In Hamburg gleiche Preise wie in dem ent- legendsten Alpenwinkel. Gewiß werden die Kraftfahrer wenig mit der Tröstung anzu- fangen wissen, es handle sich hier darum, die „Solidarität der Kraftstoff verbraucher“ zu- sammenzuschweigen. In gleichem Umfange unverständlich wird für Kraftfahrer das von den großen Mineralölgesellschaften gepre- digte Standesbewußtsein sein, bei ihren Er- zeugnissen handle es sich eben um Marken- ware. Im allgemeinen stehen die Treibstoff- preise stark unter Druck des zunehmenden Wettbewerbs. Zudem haben sich durch das stets mehr und mehr verästelnde Pipeline- Netz die Transportkosten erheblich vermin- dert. Sie bilden aber einen Hauptbestandteil der Rohölkosten. In Fachkreisen wird ange- nommen, daß die Treibstoffpreise in der Bundesrepublik während des ganzen Jahres 1960 unter starkem Druck stehen dürften. Dafür werden schon die sogenannten„freien Tankstellen“ sorgen, die, aus Gefilden jen- seits der Alpen gespeist, die„Großen“ noch immer stark unterbieten.. Noch immer schmort jedoch das Straßen- baufinanzierungsgesetz in der Bonner Ge- setzesküche. Im Augenblich kann niemand voraussagen, ob auf Grund dieses Gesetzes die Steuer für Benzin um ein oder zwei Pfennige erhöht wird, und ob die darin vorgesehene teuererhöhung— sie soll ab 1. April 1960 in Kraft treten dem Dieselöl ausweicht. Gewiß werden die Mineralölgesellschaften sowohl bei der jetzigen als auch bei künfti- gen Preissenkungen diese Steuererhöhung miteinkalkulieren. Das heißt: Treibstoffe werden um jenen Pfenniganteil weniger billi- ger, als höhere Steuern auf Kraftstoffe er- hoben werden. Tex etwa sechs Jahren auf 600 Millionen PM aufgestockt werden. Außerdem ist daran ge- dacht, aus dem Darlehen der„Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung“, das dem Bund aus den Privatisierungs- erlösen des Volkswagenwerkes zukommt, 400 Millionen DM für Kredite an Entwick- lungsländer abzuzweigen. Auch diese Gelder sollen von Bundesschatzminister Dr. Lind- rath verwaltet werden. Wichtig ist, daß die Kredite nur deutschen Firmen für Lieferun- gen nach Entwicklungsländern und Interes- senten aus den Entwicklungsländern für Bestellungen in der Bundesrepublik gewährt Werden sollen. Es handelt sich also nicht um reine Finanzkredite; sie sind vielmehr an Warenbezüge gebunden. Der Bund wird schließlich nur dann eine Refinanzierung für langfristige Investitionen und Lieferun- gen gewähren, wenn die Situation am Geld- und Kapitalmarkt eine Fortsetzung der Fi- nanzierung aus privaten Mitteln nicht mehr zuläßt. 5 Das Bundeswirtschaftsministerium gab zugleich einen Ueberblick über die bisher den Entwicklungsländern geleisteten finan- ziellen Unterstützungen. Danach wurden seit 1956 ͤ an technischer Hilfe(volks wirtschaft- liche Vorplanungen, Errichtung von Aus- bildungsstätten und Musterbetrieben, Aus- bildung von Praktikanten und Studenten sowie die Finanzierung von Projekten im Gesundheitswesen) 233,2 Millionen DM be- itgestellt, außerdem 17 Millionen DM für die gemeinsame Hilfe der Vereinten Natio- nen. Die Einlage bei der Weltbank beläuft sich auf 440,8 Millionen DM, die internatio- nale Finenz- Corporation hat 15,3 Millionen DM erhalten. Zu der geplanten Internatio- nalen Entwicklungsgemeinschaft(DA) wird die Bundesrepublik in den nächsten fünf Jahren 218,3 Millionen DM beitragen. Am Entwicklungsfonds für assoziierte übersee- ische Gebiete der Europaischen Wirtschafts- gemeinschaft ist der Bund mit 840 Millionen DM beteiligt, 190 Millionen DM wurden da- von bereits gezahlt, der Rest wird in den nächsten drei Haushaltsjahren fällig. Multi- lateral verwendbare Finanzkredite hat der Bund in Höhe von 435 Millionen DM. ver- geben. Sogenannte Umschuldungen, das ist ein Hinausschieben von Fälligkeiten aus Lie- fkerungen von Investitionsgütern auf spätere Jahre, wurden über 1,837 Milliarden DM vorgenommen. Indien wird weitere Um- schuldungskredite über 252 Millionen DM erhalten. Die deutsche Privatwirtschaft hat in der Zeit von Februar 1952 bis September 1959 in außereuropäischen Entwicklungsländern 882,7 Millionen DM investiert, wovon 74,9 Millionen DM auf Afrika, 96,3 Millionen DM auf Asien und 711,5 Millionen DM auf Mit- tel- und Südamerika entfielen. Schließlich ist noch die Weltbankanleihe in der Bundes- republik von 200 Millionen DM zu erwäh- nen. Uebrigens wurde auch der sich seit län- gerer Zeit in Vorbereitung befindliche Ge- setzentwurf zur Förderung der wirtschaft- lichen Beziehungen zum Ausland parla- mentsreif gemacht. Das Bundeskabinett gab seinen Segen dazu, daß der Bürgschaftspla- konds(Hermes-Garantie) des Bundes auf insgesamt 17 Milliarden DM aufgestockt wird. Hiervon entfallen 12 Milliarden auf Lieferantenkredite(bisher nur 9,5 Milliar- den); Bürgschaften in der Höhe von 5 Mil- liarden DM sollen für private Finanzkredite und Investitionen bereitgestellt werden. Es wird sichergestellt, daß sich der Bürgschafts- plafonds aus den aufzulösenden Bürgschaf- ten stets erneuert. Stahlpreise pendeln nach oben in der Montan-Union (VWD) Italienische Firmen haben den Grobblechpreis für den Montan-Unionsraum um 5,4 Prozent, den Preis für Feinblech um drei Prozent und für Weißblech um 2,2 Pro- zent sowie den Preis für Bandstahl um fünf Prozent erhöht. Daneben haben drei bel- gische Stahlerzeuger ihre Halbzeugnotierun- gen um vier Prozent angehoben. An der Saar hat die Dillinger Hütte ihre Preise für Schwarzblech auf Parität Dillingen umge- stellt und dabei eine Erhöhung von 806 auf 866 DM je Tonne vorgenommen, während der entsprechende Preis der Stahlproduzen- ten an der Ruhr auf Parität Essen bei 864 DM liegt. Sowjetzone spart Devisen auf Kosten der Verbraucher (dpa) Unbeschadet der schwierigen Ver- sorgung der Bevölkerung, hat die Sowijet- zonen-Regierung angeordnet, die Einfuhr tierischer Erzeugnisse— wie Fleisch, Milch und Eier— in den kommenden Jahren um mehr als ein Drittel gegenüber 1959 zu sen- ken. Durch die Importkürzung wolle die Zone Valuta-Beträge einsparen, die zum Ankauf notwendiger Rohstoffe verwendet werden sollten. In erster Linie aber wolle die Sowijet- zone mit eingesparten Devisen in diesem Jahr die Versorgung mit Südfrüchiten, hoch- wertigem Obst und Gemüse sowie mit Ge- nußmitteln wie Kaffee, Kakao und Gewür- zen verbessern. Es verlautet, daß gegenwär- tig Maßnahmen vorbereitet würden, die Preise für importierte Nahrungsmittel so zu gestalten, daß sie„einen ökonomischen Hebel zum sparsamsten Verbrauch darstellen“. Auch für die Erzeugnisse der milch-, fisch-, obst- und gemüseverarbeitenden Industrie würde eine Korrektur des Preisgefüges vor- bereitet. Fernseh- und Rundfunkindustrie auf Kartellwegen Z Wei Außenseiter— wenig Aussicht auf Langfristigkeit Schon wieder haben Industrielle einen gemeinsam mit Vertretern des Großhandels und Einzelhandels ausgearbeiteten Antrag auf Kartellzulassung beim Bundeskartell- amt eingereicht. Es handelt sich, wie bereits in der Ausgabe vom 14. Januar gemeldet, um folgende Herstellerfirmen der Rund- unk Fernse a dustrie: 2 l 5 5 2 2 775 k. und Ferns ngeräte-Industrie: AEG, handels verlagern wird. Diese Einzelhändler laupunkt, Graetz, Loewe-Opta, Metz, pee; 5 Neri TTT befürchten, zu Prügelknaben des Wettbe- 8 3 5 en Wwerbs Ringens zu werden. Wenigstens ein Siemens und Telefunken. Diesmal geht es um eine besondere Kar- tellkonstruktion. In der Branche besteht der Händler-Ertrag in Rabatten. Die Industrie gewährt den Rabatt an den Großhandel; der Großhandel gewährt Rabatte an den Einzelhandel. Bei Verschärfung des Wettbe- werbes, bei schrumpfender Absatzlage, be- steht die Neigung, die Rabatte auszuweiten; ja mitunter sogar die einzelnen Handels- stufen auszuschalten, indem ein Direktver- kehr zwischen Industrie und Einzelhandel und— man be die Beziehungskäufel! — dem Verbraucher hergestellt wird. Der Ausweitung der Rabatte entgegen- zuwirken, ist Ziel dieses neuen Kartells, das eine„angemessene“ Staffelung der Rabatt- sätze je nach Umsatzhöhe vors ieht. Hierbei stehe im Vordergrund der industriellen Be- mühungen— so heißt es in dem formellen Antrag— a) neue Handelsspannen festzusetzen; b) die niedrigen— unter dem Vorkriegs- Niveau liegenden— Preise für die branche- mäßigen Erzeugnisse zu halten; c) sicherzustellen, daß alle Dienstlei- stungen, die für so hochwertige Erzeug- nisse wie Rundfunk- und Fernsehgeräte un- bedingt erforderlich sind, weiterhin durch- zuführen sind. Die Rundfunkhersteller führen die an- haltende Umsatzweitung in ihrer Branche auf das niedrige Preisniveau zurück. Auch im Jahre 1959 hat der Umsatz wieder zu- genommen. Es wurden in der Bundesrepu- blik im Jahre 1959 etwa 1,85 Millionen(1958: 1,56 Millionen) Fernsehgeräte und 4,2 Mil- lionen(1958: 3,8 Millionen) Rundfunkgeräte verkauft, die einen Wert von insgesamt 1,7 Milliarden DM(1958: 1,6 Milliarden DM) darstellen. Der Unterschied zwischen men- genmäßiger und wertmäßiger Umsatzsteige- rung ist durch die im Jahre 1959 einge- tretenen Preissenkungen begründet. Einen wesentlichen Faktor, der zur Weiterentwick- lung des Geschäftes beiträgt, sieht die In- dustrie darin, daß der bisher geübte Kun- dendienst reibungslos funktioniert. Deshalb soll vermieden werden, daß durch kalkula- torisch nicht gerechtfertigte Verminderung Sahara-Oel und die französische Wirtschafts- und Finanz-Politik Eine Nachlese zur Pin ay-EKrise— Wie wird Baumgartner verfahren? Unter den Problemen, die innerhalb der französischen Regierung zur Pinay-Krise ge- führt haben, spielt eine große Rolle die Schaffung einer Raffinage- und Vertriebs- kette für Mineralölerzeugnisse, die ganz oder zum größten Teile in staatlichem Besitz sein soll. Dieses Netz wäre neben dem der„Compagnie Francaise des Petroles“ und den der französischen Tochtergesell- schaften großer internationaler Oelfirmen (Shell, Esso, BP., etc.) zu errichten. Jeanneney, der Industrie-Mi- nister, begründete seinen Plan wie folgt: Frankreich wird ein Oelproduzent und muß als solcher sein Rohöl unterbringen. So- lange die Rohölverteilung in der Hauptsache K URZ NACHRICHTEN (WD) Die Schwedische Reichsbank hat den Diskontsatz mit Wirkung vom 15. Januar von bisher 4%½ auf 5 Prozent heraufgesetzt. Der schwedische Diskontsatz war zuletzt am 3. Mai * von 5 auf 4½ Prozent herabgesetzt wor- en. Wirtschaftsakademiker besser ausbilden (AP) Für eine Verbesserung und Anpas- sung der Ausbildung der Wirtschaftsakademi- ker an die Praxis hat sich der Bundesaus- im Rationa- lisierungskuratorium der deutschen Wirt- schaft eingesetzt. Der BBW ist auf Grund einer Sammlung von Erfahrungen der Wirt- schaftspraxis zu der Erkenntnis gelangt, daß gegenwärtig an der Ausbildung der Wirt- schaftsakademiker folgende Mängel zu bean- standen seien: Unzureichende Allgemeinbil- Aung, ungenügende Kenntnis der wirtschaft- lichen Zusammenhänge, zu geringe Kenntnis der Praxis, mangelnder Blick für das Wesent- liche, ungenügende kritische Fähigkeiten und mangelhaftes Darstellungsvermögen. golstadt, wurden jetzt die in deren Besitz befindlichen Stammanteile an der Auto Union GmbH(Produktionsgesellschaft). Düsseldorf Ingolstadt,— es handelt sich um 3,6 Millio- nen DM, das sind etwa 12 Prozent des Stamm- kapitals der Auto Union GmbH von 30 Mil- lionen DM— von der Daimler-Benz AG voll übernommen. Da Daimler-Benz bereits zuvor rund 88 Prozent des Stammkapitals der Auto Union GmbH in Besitz hatte, liegt also nun- mehr das gesamte Stammkapital der Auto Union GmbH in Händen der Daimler-Benz AG. AG für Energiewirtschaft zahlt 10 Prozent (VWD) Die Aktiengesellschaft für Energie- wirtschaft, Mannheim, deren Grundkapital von 8 Millionen DM zu 51 Prozent beim RWE und zu 45 Prozent bei Lahmeyer liegt, schlägt für 1958/59(30. Juni) eine um 1 auf 10 Pro- zent erhöhte Dividende vor. Die Stromabgabe stieg um 1,6 Prozent, die Gasabgabe um 1,8 Prozent. Aus den Beteiligungen sind der Ge- Prozent Divi- bei den internationalen Oelgesellschaften liegt, hat Frankreich keine Gewähr dafür, daß es auch sein Rohöl günstig verkauft. Die Mineralölindustrie muß zusammen- geschlossen(konzentriert) werden, um ren- tabel zu wirtschaften. Der lohnende Teil ist nicht allein die Rohöl förderung, sondern die Verarbeitung(zu Treibstoffen, Heizöl etc.), sowie die Verteilung. Dagegen wandten Wirtschaftskreise, wandte auch Pinay, der die großen Investi- tionskosten scheute, ein: Die großen Mineralölgesellschaften kön- nen es nicht zu einem offenen Bruch mit der französischen Regierung kommen lassen, in- dem sie Abnahme des Saharaöls verweigern. Sie werden eher zu einer Zusammenarbeit geneigt sein, als zur Unterstützung einer Konkurrenz, wie sie der französische Indu- strieminister aufzuziehen gedenkt. Außer- dem besteht für die ausländischen Gesell- schaften die aus dem Jahre 1928 stammende gesetzliche Verpflichtung, Kontrakten beizu- treten, die von„nationalem“ Interesse sind. Betriebs wirtschaftlich habe sich bislang noch immer ergeben, daß die Erdölverarbei- tung(Raffination) zwar Gewinne abwirft, die sich im Rahmen normaler Industrie-Erträge halten. Frankreich müsse also weiter fortfah- ren, für das Sahara-Oel bestmögliche Preise auszuhandeln. Die dominierende Stellung Frankreichs gegenüber den abnehmenden Mineralölgesellschaften erleichterte dies bis- her und wird es auch zukünftig erleichtern. Außerdem erfordere auch die Qualität des Saharaöls höhere Preise, denn es ist reich an edlen Bestandteilen und schwefelarm. Wirtschaftlich und kommerziell sei— 80 schreibt„Le Figaro“— der Regierungsplan kaum zu rechtfertigen, denn folgende Kon- sequenzen würden sich ergeben: Die neue staatliche Gesellschaft kann nicht bei Null anfangen und strebt danach, kleine, bereits aufzukaufen. Das wären etwa zehn Prozent des französischen Verteilernetzes. Da das nicht ausreicht, müßten neue Pumpstatio- nen errichtet werden, obwohl das Tankstel- lennetz schon jetzt überbesetzt ist. So über- besetzt, daß ein im Januar 1959 erlassenes Dekret die Errichtung neuer Pumpstatio- nen genehmigungspflichtig macht. Um 1963 dürfte sich der französische Be- darf auf etwa 26 bis 27 Millionen Tonnen belaufen, und aus eigener sowie aus Sahara- förderung voll gedeckt werden können. Da- nach wird es stets über bedeutende Ueber- schüsse verfügen. Wenn der Absatz dieser Ueberschüsse nicht durch Zusammenarbeit im internationalen Rahmen gesichert ist, droht Frankreich in der Flut des Saharaöls zu ertrinken. Die Franzosen rechnen näm- lich damit, innerhalb der ersten fünf Jahre auf eine jährliche Förderung von 50 Mil- lionen Tonnen Saharaöl zu gelangen. Schließlich wird noch zu bedenken gege- ben, daß Frankreich die internationalen Ge- sellschaften zur finanziellen Beteiligung am Ausbau des Pipeline-Netzes vom Mittel- meer bis an den Rhein und der beiden Raf- finerien in Straßburg einlud und mit deren weiteren Mitwirken nicht rechnen könne. Pinay vertrat auch den Standpunkt: Alle zur Förderung der französischen Mineralöl- wirtschaft aufgewandten Mittel, müßten so sbarsam wie möglich bemessen werden und mit der Zielsetzung einer Absatzsicherung auf lange, ja jahrzehntelange Sicht. Jeanne- neys Ehrgeiz entsprach mehr dem de Gaulle vorschwebenden Ruhme Frankreichs, diese Dinge ohne fremde Hilfe und womöglich sehr repräsentativ zu meistern. Wie wird nun Wilfried Baumgartner verfahren? Er ist ein nüchterner Rechner- und gewandter Politiker, der internationale Zusammen- hänge sehr gut zu bewerten versteht. Sein Hauptanliegen dürfte aber sein, die Wäh- der Rabatte der Kundendienst in Mitleiden- schaft gezogen wird. Eine große Zahl gegen das Kartell oppo- nierender Einzelhändler befürchtet, daß sich die ganze Schärfe des zwischen den Indu- strie- Unternehmen herrschenden Konkur- renzkampfes in die Schichten des Einzel- Trost: Es besteht also doch noch die Chance, daß Wettbewerbsgeschehen zum Druchbruch kommt. Nach dem bisherigen Anschein War anzunehmen, daß die Branche mit konkür- renzmäßiger Sterilität operiere. Auf lange Sicht: Der Einzelhandel braucht nicht bange zu sein, daß allein auf seinem Rücken der Wettbewerbs-Kampf ausgetragen wird. Zu- nächst gibt es da noch zwei große Außen- seiter, die dem Kartell fernbleiben(Grundig und Braun). Wenn die Außenseiter schon nicht die Rolle der Hechte im Karpfenteich übernehmen, dann verspricht doch die Marktlage, die Kartellfreunde bei eintreten- dem Ueberangebot zu zwingen, sich selbst in das Ringen um die Kundschaft zu begeben, womit der Kartellvertrag zerrissen werden dürfte. Egosum Arbeitsmarkt bleibt angespannt (tz) Die starken Spannungen zwischen Angebot und Nachfrage, die im ganzen Jahre 1959 den Arbeitsmarkt in Baden-Württem- berg kennzeichneten, hielten am Jahresende nahezu unvermindert an. Saisonbedingte Abschwächungen waren im Gegensatz zu der Entwicklung in den Vergleichsmonaten der früheren Jahre im Dezember 1959 kaum wahrzunehmen. Obwohl manche Betriebe mit Einstellungen unmittelbar vor Weih- nachten zurückhielten, blieb der Bedarf der Wirtschaft an männlichen Fach- und Hilfs- arbeitern sowie an weiblichen Hilfskräften nahezu in voller Höhe bestehen. Am Jahres- ende waren bei den Arbeitsämtern mehr als 66 000 offene Stellen gemeldet, 37 000 mehr als Ende 1958. Die Zahl der Arbeitslosen beträgt dem- gegenüber nahezu 13 000. Rheinstahl zeigt sich„nobel“ 10 Prozent Sonderdividende (rb) Wie die Rheinischen Stahlwerke in Essen jetzt in ihrem Aktionärsbericht mit- teilen, soll aus dem Veräußerungsgewinn des Barverkaufs eines Teiles des Dynamit- Nobel-Paketes von Rheinstahl an die Flick- gruppe eine einmalige Sonderausschüttung von 100 DM auf eine dividendenberechtigte Aktie von 1000 DM erfolgen. Dafür sind 37 Millionen DM erforderlich. Außerdem will die Rheinstahl-Verwaltung der nächsten Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung vorschlagen, deren Höhe und Ausstattung heute noch nicht feststehen. Ferner soll die Dividende für das Geschäftsjahr 1959 wahr- scheinlich gegenüber dem Vorjahressat von elf Prozent leicht erhöht werden, samtumsatz des Rheinstahlkonzerns 1959 gegenüber dem Vorjahr leicht um 4,6 Prozent auf 2,54(2,66) Milliarden DM, ver- mindert. Das Jahresergebnis bleibt aber nicht hinter dem von 1958 zurück, da inner- halb des Konzerns die guten Ergebnisse der Verarbeitung die Ertragsverschlechterung bei der Giegereigruppe ausgleichen konnten. Zur Zeit stellt die Rheinstahl- Verwaltung ein neues Investitionsprogramm für die nächsten drei Jahre— ab 1961— auf. Dieses Programm dürfte erhebliche Anforderungen an die Finanzkraft der Gesellschaft stellen. Marktberichte vo m 14. Januar Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Inlandsfleisch DM je kg): Ochsen 3,958 bis 4, 10; Rind 4, 10—4, 30; Kuh 3, 35—3,65; Bullen 4.20 bis 4,35; Schweine 3,60—8, 70 Kalb 4,705, 40 Ham- mel 3,90—4, 10. Tendenz: mittel. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 34 Ferkel Preis für perkel bis 6 Wochen alt 62,0064, 00 DM je Stück; über 6 Wo- chen alt 80,00—84,00 DR 32 Stück. Marktverlauf: langsam, kleiner Ueberstand. 1 Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei schwacher, vereinzelt knapper An- fuhr infolge Frost und Schnee allgemein lebhafte Nachfrage und guter Absatz. Es erzielten: Blumen. kohl Steige 9—10; Karotten 35-45; Kartoffeln— bis 10,5; Lauch Gew. 50—60; Petersille Bd 10—12 Rotkohl 25—28; Rote Bete 24—26; Kresse 120—130; Endiviensalat Steige 6,5—7,5; Feldsalat geputzt 240 1 bis 260; Suppengrün 10—12; Kopfsalat Steige 9—1⁰ Sellerie Gew. 50—60; Tomaten ausl. 80—100 Kohl 20—22; Wirsing 25—28; Zwiebeln 23—25 30—60; Orangen 45—55; Baulanen Kiste. Zitr nen Stück 15—16; Rosenkohl 50—60. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegtbhmarkt (VWD) Es erzielten: Feldsalat 150—230; Spinat 30 bas 40; Gartenkresse 120; Weißkohl 10—15; Rotkohl Auto Union: Zu 100 Prozent bei Daimler-Benz sellschaft zwischen 8 und 12 l 5 8 5 .. f 2 8 0 20—21; Wirsing 12—18; Rosenkohl 45; Möhren 20-23; (VWD) In„freundschaetlichem Einverneh- dende zugeflossen. Hauptversammlung am existierende Verteilungsgesellschaften(Ozo, rung zu stärken, den Franc„hart“ zu Rote Bete 205 Sellerie Ohne Lash 30, men“ mit der Auto Union AG(Holding), In- 28. Januar. Caltex, Azur) zu enormen Ueberpreisen machen. F. O. Weber bis 45. 5 Ef f ber aer Mitgetellt von Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH“ 8 8 5 5 5 ö 5„ 13.. D Die Redektion haftet nicht für etwaige Uebertragungs.„ l Industriekteditbank 263 2530 60% Pfalz. Hypo. 99 99 Canade Gen.(8) 15,38 ekte N GSrse 8985 Uebermittlungsfehler.) 8 ine ee 187 18% pfalz. Hypo. 55 555 5% pfalz. Hpyo. 98 958[Canagros(8) 10,85 n 5 Siemens& Halske 2 3⁵⁰ Rhein. Hypo. 665 665 75% phoenix-Rheinrohr E. I. F. 18 4,82 Frankfurt a. M., 14. Januar 1960 5 8 25 v. 58 5 105 Nen 8.3(8) 15,50 Rent 0, i 5 9. 13 5 11 18.1. 1404 13.1. 14.1 wW55 850 885 1 en 5% 1 798. 936 936 Ippon derne 18) 11,08 5 Notlerte Aktien Dortm. Hörder 261⁰³⁰ 26 Kaufhof 85 850 Thyssen 25 4425 444 4% Ablösungsschuld v.57 0% 101% 85. 85. 10 c 133 143 75 Accu 380 384%[Durlacher Hof 63⁵ 63. Klein Schenzlin 1060 100 VDN 500 500 5% Bad Kom dsbE dir 112 7 0 5 5 5 1 92 1 8 2 5 Adlerwerke 275 276 Bichbeum. Wergel 92⁰ 930 Klöckner Bergbau 2³⁰ 236%[Ver. Slanzstoff 630 625 5% Bayer. Hypo. 113 113 50% u 0 89 87 5 8% Siet Imb(sfr.) 5 1052 10⁵² AG f. Energie 45⁰ 452 El. Licht u. Kraft 258 25 Klöckner Humb, Deutz 600 50⁰ Wintershall 537% 54% 60% Bundespost v 55 95 5 95. 5½ Wei 39 98 8 Agefre 5 112,20 09 AG f. Verkehr 70⁵5 710 Enzingef Union 495 491 Klöckner- Werke 272 274%[Zeiss Ikon 305 306 5,5% Grobkreftw Mhm 103% 103 ⁰ 95 2 55 1 W 4251 1 v. 58 102 55 Philadelphia 11,25 AEG 5 437 15 130 Ehlinger Meschinen 405 200 Krauß-Maflei 3 3% Zellstoff Waldhof 272% 274 ⁹ 5% pfalz Hypo. 3 112„ Zells aldbof v. 1 102 5 Aschaffenb. Zellstoff 157% 15 Farben Bayer 501 Lahmeyer f 5% Rhein Hypo. 11⁰ NE- Badische Anilin 50 dio I karben Liquis% 5880 kant 30 165 Unnotierte Aktien 5% Rhid.-pfalz v. 83 5— Vb„ BMW 247 247 Fein jetter 224 22⁵5 Lindes Eis g 729 72 5 4 died 396 355 7.5% Siemens v. 34) 102 104½% 5.5% Anglo Amerie. 14 1. Geld Bemberg 264 26 Feldmühle 800 815 Löwenbräu 82 820 1 5 25 2 43 Corp. v 59 126 126% elektr. Kupfer 321,25. Berger 432 4³⁰ Felten 410 405 Ludwigsh Welzm. 2%, ppc 59% 555 Renten 2% ABG v. 58 276 278% Blei 92 24.2 Bekule abgestempelt 2152 215%[Selsendberg 192 172 Mangesmenn 327% 329 7 553 11 Nobel 2(Zinsen tarifbesteuert) 6% BDW v. 58. 280 Ann 925 85 dto, neue 211 24% Goldschmidt 500 600 Metallgesellscheft 225 125. 72 5.5% Chem. Albert v. 56 205] 208 Zinn 5 2 Bind 4 983 1 5 q 180 Nordd Lloyd 86 86 Eisenhütte 555 472 8% AEG v. 56 103 104 5,5% Schering v. 59 27⁰ 274 N* 930 235 ing Brauerei 78 Gritznet-Kayser 180 5 545 Messing 58 Bochumer Verein% 2 rer a Bdenger 35 38 sb dei, eee, eee e 4% 44 Nlessing 63 7 Bub 5 330 ü artm. 54 542 pfälz Mühl—— 5 0 0 1 4 5 8 5 Sade VS-•P=P r e Sen erde opel st. 62% fe% eech v s 103% id investment. Zertinkste deutsche trele Brown, Bover!& Cle. 70 787 Zutehoflnung 70 7555 preußag 212 27⁴ Se 326 325 3% BBC v 56 8 8 Adifonds 176,0 178,80 Ddevisennotierungen Casselle 6⁵⁰ 645 Hamborner Bergbav 12] 12¹ Rheineſektra 502— e 7% Bundesbahn v. 58 101 101 Austro-Fonds 112,75 112.75 1 Us. Dollar Chemie Albert 405 412 Handels-Union 775 780 Rheinstahl 465 480 70% Bundespost v. 58 10¹˙2⁰ 101 n 124.5 125˙10 Feu 4,1654 Chemie Verwaltung Hüls 8/5 879 Hapag 8⁰ 75 RWE 628 63 5 2% ESsO v. 58 101% 8 Dekafonds 134,00 134,40 1 9835 Dollar 1 8728 12895 Conti Gummi 735 740 Harpener 10% 1e dto. Vorzüge 5⁰⁴ 605 und Versicherungen 5.5% Selsenberg Europafonds 1 156,0 156,30 100 bf! 1103 8 82 Daimler Benz 2700 2745 Heidelberger Zement 75 75 Rheinmetall 2⁴⁰— Allienz Leben 77 800 Benzin v. 58 557 51 Eurunjon 132.50 183, 100 strs„6 10,585 Demag 570 574 Hoechster Farben 514 522% Bheinpreußen 240 242 Allianz Versicherung— 2770 8% Heidelb. Zem. v. 56 402%— Fonte 131,50 131,70 100 delg. f 9.84 96,54 Dt. Contigas 600 60⁰ Hoeschwerke 276% 277 Riedel 46⁰ 460 Badische Bank 52 N 52⁵ 80% Hoechster Farb. v. 57 104% 104% Fondis 151.50 152.00 400. 9. kr. 8,348 3 Ot. Edelstahl 405 510 Hochtief 556 56 Ruhrstahl 4⁵² 4⁵⁵ Bayer. Hypo.& Wechselb 592 573 2% Hoechster Farb. v. 58 195 Fondre 195,20 194,50 100 den. K 84.82 85,02 Dt. Erdöl 312 Zo HHolzmann 870 870 Rütgers—— Berliner Handelsbank 7³7 73⁰ 6% Hoeschwerke v. 58 281% 88 Industria 160,50 61,20 100 n 15 2 825 3 5 Degussse 845 842 Hütten Oberhausen 347% 350 Salzdetfurth 418 42⁰ Comerzbenk AG 50⁴ 508 7% Lastenausgl. v. 58 10% Joi intervest 95,30 55,40 100 e 89.23, 28.25 Dt. Lino 77⁵ 772 Hütte Siegerland 455 450 Schering 470 487 Dt. Bank AG 57⸗9 500 80% MAN v. 57 1 0 i e 137,00 187.50 1000 1 Kronen l 80,895 Dt. Steinzeug 45 435, lise Bergbau st.— 5 Schſess 3% t. Centralboden e, dad,% Nennesmann 5,, Pbeseutus 155,0 15750 1000 österr. Schi 16. Dt. Eisenhandel 240% 245% ind Werke Karlsruhe 304 304, Schloßquellbr. 625 525[Ot Hyp Bank Bremen 50 880 3% Pfsſzwerke v. 57 5 5 Unifonds 118,40 114,10 portugal 85 2 Didier- Werke 5 535 Kali- Chemie 735 74⁵ Schubert u. Salzer 528 530[Dresdner Bank A8 587 60⁰— Uscafonds 118,40 116,60 100 997 1 14. 524 14,860 Dierig Chr. LI A. 312 315 Katstadt 940 835 Schultheiß Stämme 5²⁴ 5²7 Frankf. Hypo. 870 870) 30%% Kapt.-Ertragsst. Atomic-Fd.(8) 5,84 85 100 DN. Ost 3 7 Seite 14 —— MORGEN Freitag, 15. Januar 1960/ Nr. Kleine Leute wissen sich zu behaupten Pygmäen sind keine Liliputaner Der Teufel ist im belgischen Mandats- gebiet Ruanda-Urundi los, seitdem die Stämme der Watussi und Bantu aneinander Serieten; eine Verschärfung ist eingetreten, seitdem ausgerechnet auf Seiten der her- kulischen, aber zahlenmäßig unterlegenen Watussi Pygmäenvölker in die Kampfhand- lungen eingreifen und auf Grund ihrer aus- gezeichneten Kampfweise den Bantu schwer u schaffen machen. Diese Davids des Men- schengeschlechts erreichen von Natur aus nur etwa Kindergröße und entwickeln da- her seit Jahrhunderten, dem erbarmungs- losen Existenzkampf genau so wie Ausge- wachsene ausgesetzt, besondere Methoden der Verteidigung und der Vernichtung. Flink, zäh und mit geschärften Sinnen aus- Sestattet kämpfen die Pygmäen lautlos aus dem schützenden Dickicht des Waldes her- aus in der Art von Partisanen. Ihre Waffe ist der Giftpfeil, den sie mit gut gearbeite- Feuermachen können sie nicht tem Bogen aus sicherem Hinterhalt, oft von Bäumen aus, treffsicher abschießen. Schon die Art, wie Pygmäen Elefanten jagen, zeigt, wie sehr diese kleinen Bur- schen aus der Not ihrer Körpermaße eine Tugend machen: Haben sie einen Elefanten- Wechsel aufgespürt, so verfolgen sie, mit langen, rasiermesserscharfen Machetas (Haumessern) versehen den Elefanten links und rechts vom Pfad im Gebüsch und ver- suchen, mit fürchterlichen Hieben die Bein- sehnen des Tieres zu kappen, was in der Regel gelingt. An vier Beinen gelähmt sinkt das Opfer zusammen und wird von den triumphierenden Pygmäen endgültig er- ledigt. Wer das grausam findet vergißt, daß Pygmäen hart um das karge tägliche Brot ringen müssen: Wo sie leben, nämlich mit- ten im Urwald, gibt es keine Viehhaltung und keinen Feldbau. Außer den spärlichen Früchten, die der Wald hervorbringt, sind sie daher ganz auf die Jagd angewiesen. Sie jagen kleine Antilopen, Affen, Vögel und Allerlei Unglaubliches Die Rache des Objekts Auf einer internationalen Verkehrsta- gung in Rio de Janeiro hatte der indische Delegierte, Mr. Shivadessani, gerade eine ebenso flammende wie wohl begründete Rede gegen die Motorroller als Lärmquelle gehalten, diese als eine öffentliche Gefahr bezeichnet und energische Maßnahmen ge- gen sie gefordert, als das rächende Verhäng- nis nahte. Kaum hatte er die Sitzung ver- lassen, wurde er auf der Straße von einem Motorroller angefahren, stürzte und brach sich das Schlüsselbein. Wahrscheinlich wird er nun seinen Kampf gegen diese Fahrzeuge mit verstärkter Energie fortsetzen. Alles für den Hund Da es in den New Vorker Restaurants immer häufiger vorkommt, daß vor allem weibliche Gäste den Kellner um Erlaubnis fragen, ob sie nicht die Reste einer nicht auf- gegessenen Mahlzeit mit für ihren Hund nachhause nehmen dürften, haben zahlreiche Geschäftsführer für diesen Zwecke beson- dere Plastiktaschen für Hunde-Diners ange- schafft, in die dann das Gewünschte verpackt Wird. Ein Restaurant verabreichte seinen Gästen besonders geschmackvolle Beutel mit dem Bild eines glücklich aussehenden Hun- des und der Aufschrift:„Danke, Kamerad, daß du dein gutes Essen mit mir geteilt hast!“ Dieses System hat sich derart durchgesetzt, daß andere ähnliche Wünsche deshalb zu kurz kommen. Neulich war eine englische Dame mit ihrem Beefsteak beim besten Wil- len nicht fertig geworden und bat daher den Kellner, da sie keine Hundebesitzerin war, den Rest fürs Abendessen mitnehmen zu dürfen. Als sie das sorgsam eingewickelte Päckchen zuhause aus ihrer Handtasche z0g, fand sie darin nicht nur das gewünschte kalte Fleisch, sondern zugleich noch einen saftigen Knochen. Aal in Zucker Die Bewohner eines kleinen Fischerhafens der englischen Südküste brachten dieser Tage Sanz unvermutet nie dagewesene Mengen von Aalen in ihren Netzen ein. Grund für diesen wunderbaren Fischfang war ein klei- nes Frachtschiff, das einige Tage zuvor in der Bucht gescheitert war und mit Zucker be- laden war. Die süße Ladung hatte sich all- mählich aufgelöst und war von den Aalen in solchen Mengen verspeist worden, daß diese geradezu betäubt waren und sich sogar mit den Händen ohne Widerstand greifen ließen. Riesenschlangen mit Pfeil und Bogen und da im Dämmer des Waldes tödliche Blatt- schüsse schwierig sind, auch die Kraft der dünnen Arme nicht übermäßig ist, benützen sie Giftpfeile, deren Gift, ungeachtet der Einschußstelle, tödlich sicher wirkt. Auch die Frauen sind vom frühen Morgen bis zum Spätnachmittag auf der Nahrungssuche nach Würmern, Ameisen, Raupen und Schnecken, Knollen, Wurzeln, Pilzen und der Honig wilder Bienenvölker vervollständigen die Pygmäen- Speisekarte. Indessen ist der Hunger in Pygmäenhütten stets zu Gast; ständig zwingen die Gegebenheiten der Jagd zum Ortswechsel. Die seltsamen Zwerge verstehen es außerdem nicht, Feuer zu machen, so daß ein Familienmitglied ständig auf dem Marsch ein brennendes Holzscheit schwingen muß. Die Hütten sind primitiv; in zwanzig Minuten werden sie aus Zweigen errichtet. Trotzdem sind die Pygmäen ein fröhliches, stets zum Tanzen aufgelegtes Völkchen, das auf der Stufe der Holzkultur, das heißt ohne Bearbeitung von Stein oder Metall, lebt. Pygmäen sind in- folge Isolierung körperlich rückgebildet und nicht, wie etwa Liliputaner, Ergebnisse von Erbsprüngen. Ihr Zusammenhalt innerhalb des Stammes ist lockerer als die innerhalb der Familie streng geübte Zucht. Die Frau genießt hohes Ansehen; das sittliche Niveau der Pygmäen ist relativ hoch, was auch in ihrem Eingott-Glauben zum Ausdruck kommt. Von der Natur stiefmütterlich be- handelt, führen sie im Brodem des stets feucht- heißen Urwaldes ein unsäglich müh- sames Dasein, das sie aber ohne psychische Belastung ertragen. Ameisenparadies auf — Die Ameisen-Königin erhält keine„Rohkost“ Insekten mit„sozialem“ Magen/ Wie die Nahrung weitergegeben wird Ueber das recht komplizierte Staats- und Insektenleben der Hautflügler, zu denen Auch die Ameisenarten zählen, ist schon viel geschrieben worden. Immer wieder faszi- niert auch den interessierten Laien das scheinbar so regellose, in Wirklichkeit bis ins Kleinste durchorganisierte Gewimmel eines Ameisenhaufens. Wenn wir von einem Staatsleben der Insekten sprechen, dürfen wir einen großen Unterschied zwischen ihren Gemeinschaften und unseren Staatsgebilden nicht aus dem Auge verlieren. Es fehlt bei ihnen die Fe- milie als selbständiges kleinstes Gemein- schaftsglied. Bei dem Ameisenstaat handelt es sich vielmehr um eine große allgemeine Organisationseinheit, die mit der Einzel- Familie(in unserem Sinn) gleichzusetzen ist. Die oft gerühmte Organisation dieser Gemeinschaften ist im Grunde genommen nichts anderes als das Aufeinanderabstim- men der Fortpfanzungs-, Ernährungs- und Brutpflegeinstinkte. Professor Dr. Karl Gösswald und sein Mitarbeiter Dr. Werner Kloft(beide Uni- versität Würzburg) haben in der Zeitschrift „Natur und Volk“ die Ergebnisse neuer radiobiologischer Studien über das Gemein- schaftsleben der kleinen, roten Waldameisen Veröffentlicht. Durch das Beimengen von radioaktivem Phosphor P 32) haben sie insbesondere die Technik der Nahrungs- Weitergabe untersucht. Die zur Nahrungs- Inseln im Baikalsee 7 000 Hügel auf nur neun Guadratkilometern Eine außergewöhnlich dichte Ameisen- bevölkerung findet man auf einer Insel gruppe des Baikalsees, von der im übrigen keine biologischen Sensationen irgend- Welcher Art zu vermerken sind. Das Ameisengewimmel wird damit erklärt, daß auf diesen vier kleinen Inseln weder Tiere leben, die eine Vorliebe für Ameisen oder deren Eier haben, noch Waldbrände auf- treten. Ein russischer Forscher machte sich 1957 zum Baikalsee auf, und über die Er- gebnisse der Expedition wird in der„Natur- Wis senschaftlichen Rundschau“ berichtet. Nirgends in der Sowjetunion findet man so viele und so große Ameisenhaufen wie auf dem größten Eiland der Inselgruppe. Auf einem Bezirk von vier Kilometer Länge und fünfzig Meter Breite zum Beispiel kinden sich 178 Hügel. Das wären acht Hügel Pro Hektar. Insgesamt zählte man auf der Insel fast 7 000 Ameisenhügel, die meist eine Höhe von einem Meter bei einem Durchmesser von zwei Meter haben. Die Bauten sind über das gesamte Areal ver- teilt, liegen auch direkt am Wasser und ziehen sich hin bis auf die höchste Erhe- bung, die zweihundertsechzehn Meter mißt. Am westlichen Ufer dienen als Bau- material Erlenkätzchen, Lärchenzweige und Tannennadeln. Manche Hügel werden auch mit Hilfe von Kieselsteinchen errichtet, die mit Lerchenharz verbunden sind. Seit 1952 ist dieses Ameiseninsel-Phänomen bekannt, das nur möglich ist, weil die Füchse, Schnee- hasen und Birkhühner, die hier leben, nicht auf Ameisennahrung eingestellt sind. suche im„Außendienst“ stehenden Fours. geure sammeln das Futter in einem im Hinterleib gelegenen Kropf. Professor Gö88. Wald bezeichnet ihn als„sozialen Magen“ weil die Fourageure seinen Inhalt nich verdauen. Er wird vielmehr an die anderen Gemeinschaftsmitglieder im Nestinnern ver. teilt. Die Fourageure würgen das Futter heraus, übergeben es an die„Innendienst. ler“, die außer der Nahrungsverteilung noch Brutpflege und Fortpflanzungsfunktionen ausüben. Nach den Ergebnissen der radio. biologischen Studien wird der Kropfinhalt eines Fourageurs innerhalb weniger Stun- den an 80 Nesteinwohner verteilt. Erstaunlich war die Feststellung, dag auch die bisher als absolut passiv ange sehenen, zum Drohnendasein verurteilten Männchen aktiv an der Nahrungsverteilung mitwirken. Die Ansicht, daß die Männchen deshalb so kurzlebig sind, weil sie nach der Schwarmzeit(Hochzeit) im Ameisenstaat keine Funktion mehr ausüben, muß nach diesen neuen Erkenntnissen überprüft wer den. Professor Gösswald konnte mit Hilfe des Radiophosphors auch die schon be- kannte Tatsache beobachten, daß die Kön. ginnen und die größten Arbeiterinnen be. vorzugt gefüttert werden. Es wurde aber zum ersten Male der exakte Nachweis 1 liefert, daß die Speisekarte der Königinnen anders aussieht als die des gewöhnlichen Ameisenvolkes. Sie erhalten keine„Roh- kost“— das oft eiweigarme Kropffutter der Fourageure— sondern die in den Speichel- drüsen von Arbeiterinnen aufbereitets Kraftnahrung, ein hochwertiges Speichel- drüsen- Sekret. Die Impulsmessungen haben des weiteren gezeigt, daß die unterschiedliche Ernährung schon im Larvenstadium beginnt. Die Ar- beiterinnen-Larven werden mit normaler Nahrung aus dem Kropf versorgt, und die Königinnen-Larven erhalten das aufpe- reitete Sekret aus den Speicheldrüsen. Mit der gleichen Methode lieg sich auch nach- weisen, daß die Ameisenbrut Stoffe unbe- kannter Natur ausscheidet, mit denen Sie den Brutpflegetrieb der sie betreuenden Arbeiterinnen anregen, Diese mit modern- sten Methoden durchgeführten Unter- suchungen lassen erneut erkennen, daß die Organisation der Insektenstaaten wahr- scheinlich noch differenzierter und kompli-⸗ zierter ist als wir bisher annahmen. W. Rosentreter im Spezialgeschäft 14087, 8 2, 4 Verkãuſe Bei Gelenk- Schuhschränke aver DEIN GUTER GESELI. ein süffiger Wein für frohe Stun- den: lieblich, bukettreich, Damen und Herrn trinken in Sern.— Verlangen Sie ihn bei fhrem Lebensmittelhändler, Wenn noch nicht erhältlich wenden Sie sich bitte an das WEINHAUS PLATZ MAIKAMMER stoffe. Togal Immer Auswahl im Antiquariat sowie anderen rheumatischen Beschwerden st Togal das Mittel der Wahl. 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Titelverteidiger EV Füssen kam drei Tage vor dem über die Meirterschast wahrscheinlich entscheidenden Treffen SC Rießersee— EV Füssen(16. Ja- nuar in Garmisch- Partenkirchen) beim ESV Kaufbeuren zu einem 8:2(2:0, 2:1, 4:1)-Sieg, der den elften Sieg der Allgäuer im zwölften Spiel bedeutete. Für die beiden Relegations- spiele zwischen dem Bundesliga-Tabellen- letzten und dem Gewinner der Oberliga- Runde kommen noch der VfL Bad Nauheim (6:20 Punkte) und der ESV Kaufbeuren(6:16 Punkte) in Betracht. EV Füssen CCC ˙ SC Riehersee 1 90 1 0 19 EC Bad TöIzZ JCF!CCTT( Mannheimer ERC 12 5 0 7 45:56 10:14 reußen Krefeld 13 Krefelder EV 122 1! 9 ESV Kaufbeuren 11 3 0, 8 40:90 616 VIL Bad Nauheim 13 2 2 9 39:87 620 „Letzte Frist“ für Bremer SC Die Vereinsvertreter- Versammlung des Landesschwimmverbandes Bremen kam zu keiner endgültigen Entscheidung über das vom Landesschwimmverband Bremen mo- nierte Verhalten des BSC 85 und seines Trainers Karl Walter Fricke. Da der BSC 85 der Auflage der Vereinsvertreterversamm- lung vom 22. Dezember 1959, sein Mitglied Karl Walter Fricke von allen Aemtern zu entbinden, nicht voll nachgekommen ist, weil der BSC 85 sich auf den Standpunkt stellt, daß Fricke wohl von allen Funktionen zu- rücktrat, er in seiner Tätigkeit als Trainer jedoch nur ein Amt bekleidet, wird dem Verein bis zum 21. Januar die letzte Frist gestellt. Zu diesem Zeitpunkt muß der BSC 85 dem Landesschwimmverband schriftlich verbindlich erklären, daß er sein Vereins- mitglied Karl Walter Fricke von jeglicher Tätigkeit innerhalb des Vereins bis zur Beendigung des Schiedsgerichtsverfahrens (Winkler kontra Fricke) entbunden habe. Sollte der BSC 85 bis zu diesem Zeitpunkt keine schriftliche Erklärung in der geforder- ten Form abgeben, wird eine neue Vereins- vertretertagung des Landesschwimmverban- des Bremen am 27. Januar 1960 endgültig über das weitere Schicksal des BSC 85 be- schließen. Schnee-Orientierungsfahrt des Heidelberger Touring- Clubs Der Heidelberger Sports Touring Club Veranstaltet am Sonntag eine Schnee- Orientierungsfahrt. Start um 13 Uhr auf dem Meßplatz in Heidelberg. Registrierung der Wagen von 11.30 bis 12.30 Uhr. Die Strecke führt über ungefähr 125 km, das Ziel ist die Fuchs'sche Mühle in Weinheim. Das Besondere dieser Orientierungsfahrt liegt darin, daß sie ohne jegliche Hilfsmittel für Zeitmessung gefahren wird. Alle Uhren Wet Tachometer und Ge- schwindigkeitsmesser überklebt, so daß die Teilstrecken zu den Kontrollpunkten rein nach dem fahrerischen Gefühl für Ge- schwindigkeit und Zeit gefahren werden müssen. Zugelassen sind alle Personen- Wagen; die Zahl der Insassen jedes Wagens ist nicht begrenzt. Alle interessierten Mo- torsport-Freunde sind zu dieser Veranstal- tung eingeladen. Um„Nordbadische“ im Ringen gelit es in Viernheim und Schriesheim Die Fndrunden-Vorkämpfe um die nord- badische Ringer meisterschaft stehen am Wo- chenende im Mittelpunkt des kraftsport- lichen Geschehens. Der KSV Wiesental, den man allgemein als Favorit für den Meister- titel betrachtet, wird beim SRC Viernheim höllisch aufpassen müssen, wenn er keine Ueberraschung erleben will. Die zweite Be- gegnung führt den Nordgruppensieger KSV Schriesheim mit SV 98 Brötzingen zusam- men. An Routine und Erfahrung werden die Schriesheimer von ihrem Gast zwar über- troffen, doch ist Schriesheims Siegeswillen auf eigener Matte nicht zu unterschätzen. Mit der Nachholbegegnung zwischen VfK 08 Oftersheim und ASV Feudenheim wird der Schlußstrich unter die Punktekämpfe innerhalb der Oberliga-Nord-Gruppe ge- 20gen. Können die Feudenheimer beim Ta- bellenletzten siegreich bestehen, dann ge- hört ihnen endgültig der dritte Platz, den derzeit noch RSC Eiche Sandhofen inne hat. West Ham scheiterte im Cup Mit West Ham United scheiterte eine Mannschaft im englischen Fußball-Pokal, der man allgemein eine gute Rolle zutraute. Im Wiederholungsspiel der dritten Runde wur- den die Londoner auf eigenem Platz vom ZWeitklassigen Huddersfield mit 5:1 geschla- gen. Auch ein zweiter prominenter Londoner Klub hatte auf eigenem Gelände wenig Glück: Arsenal muß nach dem 1:1 gegen das zweitklassige Rotherham am Montag ein drittes Spiel(im neutralen Hillsborough) Austragen Klare Siege gab es für Blackburn Rovers(4.1 über Sunderland) Wolverhamp- ton Wanderers(4:2 über Neweastle United) und Bolton Wanderers(4:2 über Bury). Im Stadion wird man sich am Sonntag nichts schenken: Für, BSagern und den U gleiche Parole: Sieg! Rasenspieler hoffen auf den Einsatz von Schötz/ Schlagerspiel der 1. Liga ist Karlsruher SC— Eintracht Schon drei Wochen nach der im Frankfurter Stadion erlittenen 1:4-Niederlage gegen den deutschen Meister Eintracht Frankfurt erhält der Süd- Tabellenführer Karlsruher SC die Gelegenheit zur Revanche. Nach Lage der Dinge muß man dies- mal den KSC als klaren Favoriten ansehen, denn es ist nicht anzunehmen, daß der Meister bis zum Sonntag seine Abwehrschwächen behoben haben wird. Ob Kickers Offenbach ihren zweiten Platz behaupten können, wird sich in Ulm erweisen, wo das Spiel gegen die TSG 46 sicherlich überaus schwer sein wird. Aus Punktverlusten der beiden hessischen Spitzenmannschaften könnte der ViB Stuttgart profitieren, der sein Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg gewinnen müßte. Von den Mün- chener Vereinen sollte 1860 die knappe Vorspiel-Niederlage gegen Schweinfurt 03 wettmachen können, dagegen könnte es für Bayern München als Gast des VfR Mannheim einen weiteren Rückschlag geben. Gespannt darf man sein, wie der 1. FC Nürnberg in Hof abschneidet. Offen ist die Partie im Fürther Ronhof, wo zu Gast sein wird. Karlsruher Sc— Eintracht Frankfurt; TSG Ulm 46— Kickers Offenbach; VfB Stuttgart— Vikt. Aschaffenburg; VfR Mann- heim— Bayern München; 1860 München ge- gen Schweinfurt 05; FSV Frankfurt gegen tuttgarter Kickers; Bayern Hof Il. Fe Nürnberg; SpVgg. Fürth— SSV Reutlingen. Das Rückspiel gegen die Münchener Bayern im Mannheimer Stadion wird für den VfR nicht leichter werden, als die kürzlich nach- geholte Begegnung der ersten Serie. Das vom sportlichen Standpunkt her kaum vertret- bare Urteil des DFB-Sportgerichts hat die Münchener in den Kreis der abstiegsbedroh- ten Mannschaften gebracht, so daß nun auch kür sie alles auf dem Spiel steht. Unverkenn- bar ist allerdings, daß die Bayern spielerisch eine Krise durchmachen, zu der Verletzun- Sen einiger Stammspieler wie Kuhnert und Großer noch das ihrige beitragen. Der Sturm konnte in den letzten Spielen keine Bäume ausreigen, obwohl hinter ihm eine Läufer- reihe mit prominenten Namen steht. Beim VfR lief im Zabo ebenfalls nicht alles nach Wunsch. Es war indessen beim 2:3 auch Pech dabei und außerdem sollte man nicht ver- gessen, daß Fips Rohr zu Umstellungen ge- Zz Wungen war. Es bleibt zu hoffen, daß dies- mal wieder Schötz mit von der Partie ist und damit der Sturm genügend Gewicht erhält, um diese beiden wichtigen Punkte auf der Haben-Seite buchen zu können. Es wäre ein Wunder, käme Meister Ein- tracht aus dem Karlsruher Wildpark-Sta- dion ohne Punktverlust nach Hause. Zwar läßzt auch der KSC immer wieder Wünsche offen; aber im Augenblick ist er doch— zu- mal in heimischer Umgebung— über die Reutlingen Eintracht zu stellen, deren Hintermannschaft zur Zeit großen Ansprüchen einfach nicht ge- nügt. Mehr Zuversicht als in Frankfurt darf man in Offenbach haben, obwohl für die Kickers die Fahrt nach Ulm gewiß kein Spa- Ziergang sein wird. Sturmregisseur Kaufhold muß erneut pausieren, jedoch ist Verteidiger Schultheiß wieder spielbereit, womit Nuber für den Angriff frei wird. So erscheint diese Kickers-Formation in Ulm doch keineswegs chancenlos. Nach seinem Erfolg in Frankfurt ist der VfB Stuttgart gegen Aschaffenburg natürlich hoher Favorit. 1860 München müßte auch ohne Feigen span stark genug sein, um sich gegen Schweinfurt durchsetzen zu können. Der 1. FC Nürnberg wird in Hof sicherlich einer harten Prüfung unterzogen, die er wohl nur bestehen kann, wenn seine Abwehr sicher steht. Fürth hat den Ausfall von Heidner und Gottinger zu verkraften, was gegen den ab- Wwehrstarken SSV Reutlingen leicht zu einer Punkteinbuße führen kann. Als klarer Favo- rit gilt der FSV Frankfurt gegen den Tabel- jenletzten Stuttgarter Kickers, der wahr- scheinlich ohne Lettl am Bornheimer Hang erscheinen wird. Einziges Plus: Bessere Abwehr Waldhots 3. Platz in Bamberg in Heſ ali Regensburg will sich alleinige Führung sichern/ Viernheim in Kassel Nur dank des besseren Torverhältnisses steht Jahn Regensburg an erster Stelle in der Tabelle der zweiten Vertragsspielerliga im Süden. Punktgleich mit der Jahn-Elf ist der VfB Helmbrechts, während der SV Waldhof einen Punkt und der SV Wiesbaden zwei Zähler weniger aufzuweisen haben. Der 20. Spieltag kann aber möglicherweise eine Um- gruppierung an der Tabellenspitze bringen. Jahn Regensburg dürfte sich nämlich die alleinige Führung sichern, denn vor heimi- schem Publikum müßte ein Erfolg über den FC Singen 04 gelingen, nachdem sich dieser schon in der Vorrunde mit 0:1 geschlagen geben mußte. Ob der Platz 1 der Jahn-Elf allein gehören wird, entscheidet sich im Schlagerspiel zwischen dem Vierten, SV Wiesbaden und dem Zweiten, VfB Helm- prechts. Die Kurstädter, bisher auf eigenem Platz noch ohne Niederlage, werden alles un- ternehmen, um wieder auf den am vergange- nen Wochenende verlorenen zweiten Rang zurückzukehren. Die nicht immer ganz sat- telfeste Helmbrechtser Hintermannschaft(34 Urban will die Alpinen schon am Sonntag nominieren: Hahnenkamm Nennen lelzles Kriterium: Am letzten Trainingstag in Kitzbühel Auch am letzten Trainingstag zum Hah- nenkamm- Rennen in Kitzbühel hinterließen die verwegenen Amerikaner einen guten Eindruck, 15 bis 20 Grad unter null zeigte das Thermometer, als die Aktiven auf der Abfahrtsstrecke ihr Training in dieser gro- Ben vorolympischen Generalprobe absolvier- ten. Die Piste— mit geringen Eisunterlagen — befindet sich in ausgezeichneter Verfas- sung. Glück hatten der Mitteldeutsche Eber- hard Riedel und Oesterreichs Olympiazwei- ter Anderl Molterer, der bisher noch nicht an seine Vorjahrsleistungen anknüpfen konnte Beiden riß es zwar einen Ski weg, aber sie blieben bei ihren Stürzen unver- letzt. Der Traunsteiner Fritz Wagnerberger war nicht hundertprozentig zufrieden, denn er erwischte die Tore nicht ganz nach Wunsch. 5 Während die Amerikanerin Betsy Snite wegen einer noch nicht ausgeheilten Ver- letzung nicht starten kann, werden die beiden stärksten Norwegerinnen, Astrid Sandvik, die vor Jahresfrist die Kombination und die Abfahrt gewann, sowie die Slalom-Welt⸗ meisterin Inger Björnbakken dabei sein. Wenn es nach den Wünschen von DSV- Sportwart Hans Urban(München) geht, der in Kitzbühel als Delegierter des Ski- Welt- verbandes fungiert, wird am Sonntagabend, nach Schluß des Hahnenkamm-Rennens, die deutsche Olympiamannschaft für die alpinen Rennen in Squaw Valley festgelegt. Im gegenwärtigen Stadium scheinen die Zonen- vertreter in Kitzbühel mit diesem Termin noch nicht einverstanden zu sein. Nach An- sicht von Urban dürften sich bereits jetzt Willy Bogner(München), Ludwig Leitner (Kleinwalsertal), Hanspeter Lanig(Hinde- lang) und Fritz Wagnerberger(Traunstein) sowie Sonja Sperl! GBayrisch Eisenstein), Heidi Biebl(Oberstaufen), Barbi Henneber- ger(München) und Inge Knott(Oberaudorf) qualiflziert haben. Stark besetztes Anfängerturnier Mit einem Anfänger-Turnier für Jugend, Junioren und Senioren am Sonntag in der Mannheimer KSV-Halle(Hohenwiesenweg 5-7) setzt der Boxkreis Mannbeim-Heidel- berg seine schon im letzten Jahr so erfolg- reiche Nachwuchspflege fort. Neben dem aus- richtenden KSV 84 Mannheim haben die Vereine BC Heidelberg 57, BC 55 Hocken- heim, AC 92 Weinheim, SV Waldhof 07, VfR Mannheim, BC 55 Waldhof und der TSV Schalke-Verteidiger Brocker nicht spielberechtigt: Beide Punkte für dden Meidericher 80 Die WFV. Spruchkammer gab in ihrer Verhandlung des Falles„Brocker“ dem Ein- Spruch des Meidericher SV gegen die Wer- tung des Fußgball-Punktespiels Meidericher SV— Schalke 04 am 27. Dezember 1959(0.1) statt, da der Schalker Ve teidiger Günter Brocker nach drei aufeinander folgenden Verwarnungen in vorhergehenden Spielen in diesem Meisterschaftstreffen nicht Sbielbe- rechtigt war. Die Begegnung wird nunmehr bei 0:0 Toren mit 2:0 Punkten für Meide- rich als gewonnen gewertet. Der Spieler Brocker erhielt wegen unberechtigter Mit- Wirkung im genannten Punktspiel für die nächsten beiden Pflichtspiele seines Vereins Spielverbot Fe Schalke 04 wird in eine Geldstrafe von 500 DM genommen. Der Einspruch der Fortuna Düsseldorf gegen die Mitwirkung des Spielers Brocker im Meisterschaftsspiel am 3. Januar 1960 (3:1 für Schalke) wurde abgewiesen. Die Verbandsspruchkammer stützte sich auf den Paragraphen 3, Absatz 5, der Spielordnung: „Es ergibt sich aus dem Mitwirken eines Spielers, der eine automatische Sperre er- halten hat, keinesfalls eine automatische Sperre für einen oder mehrere nachfolgende Spieltage. Zuerst muß der Verstof eindeu- tig festgestellt werden.“ Das war nach Auf- fassung der Spruchkammer erst in der Ver- handlung möglich, demnach wurde der Pro- test der Fortuna kostenpflichtig abgelehnt. imponierten verwegene Amerikaner Neckarau zahlreiche Boxer gemeldet. Bei den Junioren bewerben sich 18 und bei den Senioren 32 Aktive um den Turniersieg. Ver- anstaltungsbesinn; 1530 U—mH rtr Neue Prüfer-Aus weise Die Besitzer von Sportabzeichen-Prüfer- ausweisen aller Sparten im Kreis Mannheim werden gebeten, ihre Ausweise bis spätestens 25. Januar mit einem neuen Lichtbild und Angabe der Adresse an die Geschäftsstelle des Badischen Sportbundes, Tattersallstr. 39, Zwecks Neuausstellung einzusenden. Die bis- herigen Ausweise haben am 31. Dezember 1959 ihre Gültigkeit verloren. Gegentreffer), wird es gegen die schußgewal- tigste Angriffsreihe(51 Tore) der Wiesbade- ner nicht leicht haben, mit Erfolg zu ope- rieren. Das knappe 2:3 der Vorrunde sollte Wiesbaden auf heimischem Gelände ausbü- geln. Damit läuft der SV Waldhof Gefahr, seine gute Position hinter den beiden Spitzenrei- tern zu verlieren. Zwar war er gegen Bam- berg in der Vorrunde(1:1) dadurch gehandi- capt, daß er fast das ganze Spiel mit nur zehn Mann durchstehen mußte, aber dafür hat nun der Gegner Platzvorteil— und nichts spricht dafür, daß die Blauschwarzen inzwi- schen stärker geworden sind! Bamberg hat sich einen Mittelplatz erkämpft, das ausge- glichene Torverhältnis ist für die Mann- schaft ebenso eine Empfehlung wie das Ab- schneiden in den beiden letzten Spielen beim BCA und gegen Pforzheim, wo der Sturm jeweils vier Tore schoß. Stärker dürfte beim SV Waldhof nur die Abwehrreihe sein, ob das aber die sicherlich größere Kampfkraft der Gäste aufwiegt, bleibt abzuwarten. Viernheim muß beweisen, daß die Lei- stung gegen den SV Wiesbaden keine Ein- tagsfliege War. Die Amieitia-Anhänger er- Warten von ihrer Mannschaft in Kassel kei- nen Sieg; dafür ist die Hessen-Elf auf eige- nem Platz zu stark. Aber mit dem zuletzt gezeigten Einsatz müßten die Grünen einen ebenbürtigen Gegner abgeben. Ob es dem BC Augsburg und dem SV Darmstadt 89 ge- Iingt, den Anschluß an die vier vor ihnen liegenden Clubs zu wahren, hängt zunächst ganz von dem Abschneiden in Neu-Isenburg zw-², Cham ab. Schlußlicht Neu-Isenburg und der AS Cham konnten auswärts zwar noch keinen Punkt erringen, sind jedoch zuhause nicht zu unterschätzen, Es spielen: Jahn Regensburg— FC Sin- Sen 04; SV Wiesbaden— VfB Helmbrechts; 1. FC Bamberg— SV Waldhof; Neu-Isen- burg— BC Augsburg; ASV cham— Sv Darmstadt 98; SpVgg Bayreuth TSV Straubing; Hessen Kassel— Amicitia Viern- heim; FC Hanau 93— 1. FC Pforzheim; FC Freiburg— VfL Neustadt. Entscheidendes Spiel der Tischtennis-Landesliga: Waldhof-tauen wollen JJ 78 ablösen Bei den Männern hofft Friedrichsfeld auf erneuten Sieg/ Post bei MTG Der Tabellenvorletzte der Tischtennis- Landesliga, FC Friedrichsfeld, muß zum Schlußlicht PSV Pforzheim und dürfte sich die Chance, durch einen weiteren Sieg vom Tabellenende wegzukommen, nicht entgehen lassen. Wertvolle Schrittmacherdienste kann ihm dabei TTC Weinheim leisten, der beim Kreismeisterschaft der Alpinen Am Sonntag werden an der Mannheimer Hütte des ScM im nördlichen Schwarzwald die Alpinen Meisterschaften des Kreises Mannheim ausgetragen. Gemeldet haben die Skiabteilung des TSV 1846 Mannheim, die Naturfreunde Mannheim, der Turnerbund Reilingen und der Sc Mannheim als Aus- richter der Veranstaltung. Vorgesehen ist ein Abfahrtslauf(Beginn 9.30 Uhr) und ein Torlauf(Beginn 13.30 Uhr). Titelverteidiger der Alpinen Kombination ist bei den Herren Günther Thies, bei den Damen Ursula Linder(beide SCMW²). 5 Einsatzwagen nach Feudenheim Der ASV Feudenheim erwartet am Sams- tagnachmittag zum Schlagerspiel der 1. Ama- teurliga gegen den MFC Phönix ein„volles Haus“. Um den Verkehr reibungslos bewäl- tigen zu können, setzen die Mannheimer Verkehrsbetriebe zusätzliche Straßenbahnen nach Feudenheim ein. Die Wagen fahren von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr ab Ebertbrücke. Zufahrt zum Eisstadion gesperrt Da am Eisstadion Friedrichspark zur Zeit Tiefbauarbeiten vorgenommen werden, ist für Personenkraftwagen die Zufahrt ge- sperrt. Der MERC empfiehlt den Besuchern des heute abend stattfindenden Spiels gegen Bad Tölz, den Platz westlich der Stern- warte und die umliegenden Straßen zum Parken. Wie sie spielen Freitag, 20 Uhr, Eisstadion MERC: Flossmann; Guttowski, Schoor;: Arnold, Dr. Eichler; Gutfleisch, Mayr, Löder- mann; Schif, Sepp, Schneiders; Frey, Seidel, Winterholler. EC Bad Tö IZE: Edelmann, Buchinger; Rampf, Deisenrieder, Riedel, Schnaitberger; Flossmann, Mayr, Eberl; Probst, Reif, Bader; Riedelsheimer, Sedlmaier, Wechsel. PSV Karlsruhe wohl kaum Mühe haben wird, zum doppelten Punktgewinn zu kom- men. Bereits sein letztes Vorrundenspiel be- streitet Spitzenreiter Tus Sandhofen, der beim TSG 78 Heidelberg II vor keiner leich- ten Aufgabe steht. Zu einem knappen Sieg Sollte es dennoch reichen. Bereits am Sams- tag trifft der Tabellenzweite Sc Käfertal auf eigener Platte auf den TV Waldhof, wobei es für ihn um den Anschluß an den Spitzen- reiter geht. Einen knappen Ausgang dürfte die Begegnung der Tabellennachbarn MTG und Post Sd bringen. Ein Sieg der Postsport- ler käme nicht unerwartet. In der Landesliga der Damen kommt es bereits im zweiten Spiel der Rückrunde zwi- schen dem Meister TSG 78 Heidelberg und dem punktgleichen TV Waldhof zu der ent- scheidenden Begegnung. Beide Clubs sind an Spielstärke ihren Verfolgern so stark über- legen, daß der Sieger dieses Kampfes bereits als Meister betrachtet werden darf. Die Hei- delbergerinnen brennen nach dem sensatio- nellen Unentschieden der Vorrunde auf Re- vanche und gelten auch dieses Mal als hoher Favorit. Vor einer schweren Aufgabe steht die junge Mannschaft der Post SG gegen den Tabellendritten TTC Hoffenheim. Eine klare Angelegenheit verspricht die Begegnung des Tabellenvierten TV Schwetzingen mit der noch immer ohne Punktgewinn am Tabellen- ende liegenden Fr Heidelberg zu werden. Handball- Junioren Künftig nur mit Olympiafahne Der Kanzler des Internationalen Olympi- schen Komitees COC), Otto Mayer(Schweiz), erklärte in Lausanne, daß er sehr dafür sei, wenn in Zukunft bei Olympischen Spielen auf alle Nationalfahnen verzichtet und nur noch die olympische Fahne mit den fünf olympischen Ringen gehißt werden würde. Dies würde zwar der feierlichen Eröffnungs- zeremonie und den Spielen selbst etwas Farbe nehmen, aber wenn es nur eine einzige Olympiafahne gäbe, würden alle Fahnen- streitigkeiten ein fünf allemal beendet sein. Die Frage sei zwar im IOC bisher nicht offiziell erörtert worden, sagte Otto Mayer, aber er glaube, daß sie eines Tages auf die Tagesordnung kommen werde. Bereits jetzt habe das Internationale Olympische Komitee zahlreiche Zuschriften erhalten, auf alle Nationalfahnen zu verzichten und alle Teil- nehmer nur noch unter der weißen Fahne mit den fünf olympischen Ringen kämpfen zu lassen. Rademacher bei Knörzer Der Stuttgarter Boxpromoter Willi Knörzer hat den amerikanischen Schwerge⸗ Wichtler Pete Rademacher, Olympiasieger 1956 in Melbourne, für Kämpfe auf dem europäischen Kontinent unter Vertrag ge- nommen. Ein Vertrag mit Rademachers Manager Tony Scala wurde in Frankfurt unterzeichnet. Danach soll der Amerikaner am 27. Januar nach Frankfurt kommen und am 6. Februar in der Festhalle gegen Uli Nitzschke boxen, der zuletzt in Köln(26. Dezember) den Franzosen Magnetto in der zweiten Runde durch technischen k. o. be- siegte. Auf der gleichen Veranstaltung wird auch der spanische Leichtgewichtler und frühere Federgewichtseuropameister Fred Galiana(Spanien), wahrscheinlich gegen Zetzmann Frankfurt), boxen. Der Bund Deutscher Berufsboxer hat auf Einspruch von Albert Westphal(Hamburg) den Kampf zwischen Uli Ritter Mannheim) und Uli Nitzschke Berlin) am 22. Januar in Berlin als offizielle Ausscheidung zur deut- schen Schwergewichts meisterschaft verbo- ten. Uli Ritter gilt bereits als offizieller Her- ausforderer von Meister Hans Kalbfell und kann auch freiwillig dieses Herausforde- rungsrecht nicht verteidigen. Ritter sollte für den offiziellen Kampf gegen Nitzschke eine Börse von 8 000 Mark erhalten, ohne Einsatz seines Rechtes jedoch nur 3 000 Mark. Daraufhin verzichtete Ritter. Nitzsch- ke boxt nun am 22. Januar gegen den Finnen Koski, gegen den er als Amateur einmal nach nur 28 Sekunden entscheidend unterlag. Leicht für Meister Vfl. Neckarau Die Punktekämpfe der nordbadischen Gewichtheber- Oberliga werden am Wochen- ende abgeschlossen. Die schon seit einiger Zeit als Titelträger feststehende Staffel des VfL Neckarau, wird auch die diesjährige Punktesaison ohne einen Punktverlust hin- ter sich bringen, denn es bestehen keine Zweifel am Erfolg des VfL gegen den Tabel- lenletzten Mühlburg. Mit besonderem Inter- esse darf man dagegen der Auseinanderset- zung zwischen AC 92 Weinheim und SV Ger- mania Obrigheim entgegensehe Hierbei geht es um den zweiten Tabellenplatz, wo- bei Weinheim einen Sieg bräuchte, den Ob- righeimern jedoch ein Teilerfolg genügen würde.—.AlIʃ Judo-Clubkampf am Sonntag im Mozartsaal Die Reihe repräsentativer Kraftproben im Judo setzt der 1. Mac am Sonntag im Mozartsaal des Rosengartens mit Ver- Sleichskämpfen gegen Villingen und den Heidelberger Judoclub fort. Mit dem Judo- Sportverein Villingen tritt eine kampfstarke Mannschaft, die unter der Obhut des Ex- Europameisters Franz Sinek steht, auf die Matte. Sinek wird im Rahmenprogramm einiges von seinem vielsetigen Können zei- gen. Der Heidelberger Judo-Club hat sich im Spätjahr durch seinen Sieg im„Rhein- Neckar-Saar“-Pokal bereits zur Genüge empfohlen und wird alles daran setzen, sei- ner Favoritenstellung gerecht zu werden. Von der Mannschaft des Veranstalters ist man Ueberraschungen gewohnt. Die Judokas um Mannschaftsführer Welz rechnen sich auch diesen Klassemannschaften gegenüber reelle Chancen aus. Die Kämpfe beginnen um 17 Uhr. 5 Sitzung des Fußball-Kreises Am Montag findet im Saal des Eichbaum Stammhauses(Mannheim, P 5, 9) eine Sit- zung sämtlicher Vereinsvorstände, Verei jugend- und Schülerleiter des Fußballkreise Mannheim statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Referate über Sportunfälle und deren Verhütung sowie über die Aufgaben des Jugendleiters und seine Stellung im Verein. Laut Beschluß des Kreisvorstandes ist der Besuch dieser Sitzung Pflicht. Be- ginn 18.30 Uhr. 5 Jugendspiele fallen aus! Wegen der Witterungsverhältnisse hat der Vorstand des Fußballkreises Mannheim alle für Samstag und Sonntag vorgesehenen Spiele der Jugend und Schüler vom Spiel- plan abgesetzt. Nicht abgesetzt sind die Spiele der Junioren. Für die weiteren Spiel- tag ergeht im Laufe der nächsten Woche noch Mitteilung. sind zuversichtlich: Auch Dänemark ist zu bezwingen Nach dem 23:15 vor einer Woche gegen Schweden in Wolfsburg kann die deutsche Hallenhandball-Juniorenauswahl am Sams- tag in Berlin mit einiger Zuversicht in die Begegnung mit Dänemark gehen, wenngleich Deutschlands nächster Gegner zwei Tage nach dem Wolfsburger Spiel den Schweden in Roskilde mit 15:13 eine weitere Nieder- lage beibrachte. Die Dänen wollen in Berlin mit der Sieben von Roskilde antreten, in der Torhüter Erik Holst, Verbinder Egon Jen- sen und die beiden erfolgreichsten Torschüt- zen Frederiksen und Rydahl besonders gute Leistungen zeigten. Mit Ersatz- Schlußmann Fiig, Verteidiger Kräfting und Rydahl sind drei Kräfte wieder dabei, die in der däni- schen Nachwuchsmannschaft vor einem Jahr in Slagelse mit 19:27 gegen Deutschland ver- loren. Nach dem augenblicklichen Kräftever- hältnis kann man also auch in Berlin mit einem deutschen Erfolg rechnen, zumal, un ser Nachwuchs in Wolfsburg mit wenigen Ausnahmen auch überzeugend aufspielte. Freitag(Haßloch) im Tor, Bartels(Witten) in der Verteidigung, Bahrdt Hamburg) als Verbinder, Saß(Büdelsdorf), Mühleisen (Möhringen), Osterloh(Habenhausen) und der in Berlin neu dazukommende Wieber (Solingen) im Sturm dürften auch diesmal Wieder ein Gerüst in der Mannschaft dar- stellen, dem man vertrauen darf. Schiedsrichter wird der Schweizer Walter Birchler sein, von dem man wohl hoffen darf, daß er sich vom geschickten Fallenlassen der Skandinavier nicht ebenso sehr zu Sieben- metern auffordern läßt wie in Wolfsburg Bocek(CSR). e 2. 3 1 Seite 14 MORGEN N. 2 Ceschäſtsanseigen 9 5 Aufarhenungenu. euanterugung N In Aalratzen f f n e a i Calitornische 8 2 7 4 und Polsterwaren. 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Die Beiträge zur Krankenversſcherung, zur Renten versicherung der F 8 80 EILTRaNSPORTEu.-UNMZUGE 5 Scheiben- Gurken i 62 Arbeiter und Angestellten und zur Arbeitslosenversicherung sind von 9 0 J Theuwissen, Max-Joseph-Straße 24 98 den Betrieben, die die Beiträge nach dem wirklichen Arbeitsverdienst Eltern und Oroßeltern, Wurden durch Telefon 5 14 62 steril, süg- sauer. ½1-Gl.. derechnen(Selbstabrechner), am dritten Tage nach jeder Lohn- oder d 1 et 8 3 1 18 5 8 sch Sehaltszahlung zu entrichten. Diejenigen Betriebe, die die Zahlung as Haus ſrefzger nie enttäuscht. Be- 8 32 5 alg VVV nner nien Lotssnonmen röcksichtigen Sie das bitte, Menn Sie vor Staubfreie Reinigung polnische 5 haben, werden höflich gebeten, die Beitragsentrichtung binnen einer g 8 0 amtl. Feuerstellen d Gelten 5 85 Woche nachzuholen. Bel Zahlungsverzug ist N W den vielen Fragen stehen, die mit der An- Rep. Dienst Aelt. Fachgeschäft. 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Tel. 433 02 Geschäftsräume: C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftlos- Murgtaler Papierbetrieb erklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird.. 1 8 225 Städtisches Leihamt 5 1 0. 5 Bekanntmachung O 7, 7-8 u. 26 Nähe Wasserturm Auf Grund der Verfügung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württem- berg, Aktenzeichen: R 3/130/59 vom 15. 2. 1959 tritt in unserer Tarif- Veröffentlichung vom 30. 9. 1941 über die Versorgung mit elektrischer Energie mit sofortiger Wirkung nachstehende Aenderung ein: I. Haushalttarife 5 2. Als Raum werden ohne Rücksicht auf Vorhandensein oder Umfang 8 einer elektrischen Anlage jeder bewohnte oder bewohnbare Raum 4 Nel N und jede Küche angesetzt. Räume mit mehr als 30 am Wohnfläche 25 Werden für je angefangene 30 qm Grundfläche mit einem Raum de desundhei 1 ist 15. e Sie Ihrem Körper Nahrungs- beben. 8 5 3 5 i mittel mit natörlichen Wirkstoffen zoföhren; z. 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Rh 4 8 zu der im November 1959 veröffentlichten Bekanntmachung St 2 5 1 5 über die 0 5 i 2 1. Auslosung ven DM 3 000 000, Order-Teilschuldver- und am Paradeplatz 5 ö l„per p 2, I Plonken schreibungen der 7½ igen Anleihe von 1954(357 400) Ann 7 0 g 5 Im Anschluß an die vorgenannte Veröffentlichung geben wir 1 7 3 ergänzend bekannt, daß der Unterschiedsbetrag zwischen 28 fruchtig, vollmundig dem Ausgabekurs und dem Finlösungskurs nicht mehr der bert Kapitalertragsteuer unterliegt. Gar Die zum 1. Februar 1960 ausgelosten Teilschuldverschreibungen Pra- 5 werden deshalb anstelle von 101,35% mit 103% ausgezahlt. Aus . stuttsart- Untertürkheim, im Januar 1960 noch 5 Bastler- l. it a 2 Der Bastler-Laden mit Werkstätte beimier. Bens Akttengeselehen el 9 Einmalig in Mannheim. Sämtliche Hölzer und Kunststoffe werden Celdverkehr Der Vorstand Wor W nach Ihren Angaben maschinenfertig zugeschnitten. Lieferung inn o. Gl. 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Seit jenen Tagen hat sich die Kasbah El Dschesair— sie gab der Stadt Algier den Namen— kaum verändert. Sie ist nur kleiner geworden, eingekreist von riesigen Hochhäusern und go städtischen Boulevards. Heute leben in dem 20 Hektar großen Gebiet 80 000 Araber und Berber. Unsere Eskorte führte uns durch enge Gassen, die an manchen Stellen zu wirr ineinander verschachtelter Häuser. deren Flachdächer Fernsehantennen tragen. „Wenn uns die Bewohner des Araberviertels feindlich gesinnt wären, dann könnten wir unmöglich hier durchgehen“, sagte der Oberleutnant. Und er fügte hinzu:„Wir Blick auf das Araber-Viertel von Algier einsickern.“ Vor ein, zwei Jahren formier- ten sich noch die Bomberwerfer-Gruppen der FLN in den Kasbahs der algerischen Städte. Das Araberviertel von Algier ist relativ sauber. Es ist gerade soviel Dreck da, wie es ein Tourist füglich von einer orienta- lischen Stadt erwarten darf. Normalerweise wäre dieses Viertel die Fremdenverkehrs- aktraktion Nr. 1. Aber Touristen gibt es augenblicklich nicht in diesem Land. Aber sonst ist Algier eine europäische Stadt, großzügig in der Anlage, herrlich an einer weit ausschwingenden Bucht gelegen und sehr modern. Es läßt sich hier leben Wenigstens bis zur Sperrstunde, und die ist um ein Uhr nachts. Abgesehen von gelegent- lichen Gewittern und Wolkenbruchartigen Regenfällen ist das Klima in diesen Dezem- bertagen sehr erträglich. Die Parks und Gärten der Stadt erblühen in subtropischer Pracht. Aber das ist nur die eine Seite. Außer Agaven und Kakteen gibt es hier noch Stacheldraht und zur Stunde des Aperitifs dominiert das Militär. Von Zeit zu Zeit melden sich auch die FLN- Anhänger zu Wort. Am Tage unserer Ankunft detonierte in einem Restaurant eine Bombe. Sieben Personen wurden verletzt. Am nächsten Morgen berichteten die algerischen Zei- tungen über diesen Vorfall, jeweils mit drei, vier Zeilen. Das Schlimmste scheint über- standen zu sein. Algier hat andere Probleme, andere Tunnels werden, führte uns durch das Ge- wissen natürlich nicht, welche Elemente hier Reise in das Kriegsland Algerien Dinge bewegen diese Stadt. In Maison Ca- ree, dem künftigen Industrieviertel der Stadt, entstehen quasi über Nacht riesige Wohnblocks, Wolkenkratzer, die ganze Stadt ist eine einzige Baustelle. Man verdient gut, man lebt aber dementsprechend auch sehr teuer. Vom sozialen Wohnungsbau profitie- ren Araber und Europäer gleichermaßen. Im Haus der 200 Säulen leben nur Moham- medaner. Dieser riesige, erst vor kurzem er- baute Wohnkomplex mit seinen unzähligen Läden bildet eine Stadt für sich. Vor den Toren dieser riesigen„Wohn- fabrik“ liegt eine sogenannte Kanisterstadt. Es gibt viele solcher„Siedlungen“. Sie glei- chen Pestbeulen und eiternden Wunden und sie nagen an den Rändern der Groß- und Mittelstädte. Flüchtlinge aus dem flachen Land, aus dem Bled, haben sich hier ange- siedelt. Sie suchten Schutz vor den Rebellen, sie wurden aus ihren Dörfern vertrieben, oder sie glaubten, die Stadt garantiere ihnen bessere Verdienstmöglichkeiten. Und licht- scheues Gesindel ließ sich hier nieder. Nie- mand konnte uns angeben, wieviele Alge- rier heute in den Kanisterstädten leben. An den Hängen rund um Algier kleben diese abenteuerlichen Bauten aus Blech, Sack- leinwand und Kistenbrettern. Ein einziger Wolkenbruch zerstört solche Siedlungen in Sekundenschnelle, aber zwei Stunden danach sind die Elendshütten neu aufgebaut. Ueber den Kanisterstädten lagert eine Pestwolke, ein infernalischer Gestank. Und da leben Bild: Preuss Menschen, vegetieren dahin, zeit Kinder, immer wieder. Die Kindersterblichkeit ist sehr hoch und wer überlebt, hat die Tuber- kulose, ist rachitisch oder syphilitisch. * Monsieur Vipert ist der französische Er- hard für Algerien. Vibert gehört zu jenen Leuten, die nicht so ganz von der militäri- schen Lösung des Algerienkonfliktes über- zeugt sind. Die Fellaghas hatten ihre Revolu- tion. Vibert möchte dagegen eine Evolution setzen. Im Oktober 1954 begann er mit eini- Sen Experten, Algeriens wirtschaftliche Grundlagen zu studieren. Vibert legt Wert auf das Datum: Die Studien begannen näm- lich vor der Rebellion. Und die Expertise seines Büros bildete auch die Grundlage für den Plan von Constantine, den algerischen Fünf-Jahres-Plan, der Europäern und Mo- hammedanern eine glückliche Zukunft ver- Heißt. „Drei Faktoren bestimmen die gegenwär- tige Situation“, erklärte Vibert.„Einmal der Bevölkerungsdruck, zum zweiten die Ar- beitsmarktlage und zum dritten der Lebens- standard.“ Heute beträgt der jährliche Geburten- überschuß in Algerien 260 000 genau soviel wie im Mutterland. Die Lebenserwartung ist höher, auf dem flachen Land gibt es eigent- lich nur kinderreiche Familien und die Mädchen heiraten hier früher.„Wir sollten das Heiratsalter heraufsetzen“, meinte Vi- bert.„Und wir sollten uns Gedanken über eine Geburtenkontrolle machen.“ Tatsäch- Hassi MORGEN Der Algerienplan des Monsieur Vibert Impressionen und Tagebuchnotizen von einem Aufenthalt in Frankreichs nordafrikanischen Departements Von unserem Redaktions mitglied Dieter Preuss lich stellt der Bevölkerungsdruck das größte Problem für die Wirtschaft des Landes dar. Heute arbeiten 1,8 Millionen Algerier, Europäer und Moslems in den Fabriken und mittleren Gewerbebetrieben; 0,8 Millionen sind in den Verkehrsbetrieben und im Han- del tätig. Weitere 330 000 mohammedanische Algerier arbeiten im Mutterland(sie schicken jährlich 40 Mrd. Francs in ihre algerischen Heimatgemeinden). Dieser Bevölkerungs- druck zwingt nun das Planbüro von Mon- sieur Vibert, jährlich 80 000 neue Arbeits- Plätze zu schaffen. In wenigen Jahren wer- den es 400 000 Arbeitsplätze sein, diè pro Jahr neu geschaffen werden müssen. Die algerische Produktion beläuft sich augenblicklich auf 820 Md. Francs pro Jahr, dazu kommen noch Einkünfte in Höhe von 300 Mrd. Frances aus dem Mutterland. Um den Lebensstandard zu sichern und zu ver- bessern muß Algerien seine Eigenproduktion bis 1965 um das Doppelte steigern, denn in zehn Jahren spätestens hat die Bevölkerung um 30 Prozent zugenommen. „Wir haben hier drei Gruppen“, erklärte Vibert.„Erstens ist da die Bevölkerung, wie sie in jedem Industriestaat zu Hause ist. Diese Menschen haben intellektuelle Bedürf- nisse, sie geben viel Geld für ihre Wohnung und für das Essen aus. In Algerien sind das ungefähr anderthalb Millionen Menschen, davon sind 50 Prozent Europäer. Die zweite oder die Mittelmeer-Gruppe mit drei Millio- nen Menschen spielt hier die größte Rolle. Der Konsum dieser Gruppe ist nicht hoch. Aber die Leute haben ein gewisses Auskom- men, die Wohnung l spielt eine untergeordnete Rolle, das Leben spielt sich zumeist im Freien ab. Die dritte Gruppe ist typisch für jedes unterentwickelte Land und zu ihr ge- hören 5,5 Millionen Menschen.“ „Wir müssen nun die Lebensgewohnhei- ten in den Gruppen zwei und drei ändern. Dies geschieht durch die Ausdehnung des Schulsystems. Wir müssen die Konsumge- Wohnheiten ändern, wir müssen auf jeden Fall den Menschen die Möglichkeit geben, in den Kategorien aufzusteigen.“ Nach Viberts Plänen soll in den Jahren die erste Gruppe auf fünf Millionen Menschen anwachsen. Alles hängt hier von der Industrialisie- rung des Landes ab. Algerien verfügt über die Infrastruktur eines modernen Landes: Es gibt genügend Verkehrswege, Flughäfen, Seehäfen— und es gibt Energiequellen. 1957 noch war die Landwirtschaft mit einem Drit- tel an der Produktion beteiligt. Industrie und Bauwesen und die Dienstleistungsbetriebe teilten sich in die restlichen beiden Drittel. Heute hat sich hier die Situation bereits ge- Wandelt. An erster Stelle steht die Industrie- Produktion. „Die Landwirtschaft hat immer geringere Bedeutung am Volkseinkommen“, referierte Vibert.„1957 waren es noch 33 Prozent, heute sind es 27 Prozent und in zehn Jahren wird man bei 20 Prozent angelangt sein.“ Die Aus- dehnungsmöglichkeiten für die Landwirt- schäft sind begrenzt. Alles Land ist in Besitz (wenn auch schlecht verwaltet“, wie Vibert hinzufügte). In nächster Zeit sollen 250 000 Hektar Land an mohammedanische Bauern aufgeteilt werden. Aber der konstante Was- sermangel hemmt jede Entwicklung. Außer- dem würde eine Steigerung der Agrarpro- duktion(besonders beim Weinbau, der ein Drittel der land wirtschaftlichen Produktion ausmacht) an den fehlenden Absatzmärkten scheitern. Die größten Chancen bietet nach Viberts Ansicht die Industrialisierung. Die Aus- beute der Erdölquellen bei Hassi Messaud in der Sahara hat eben erst begonnen, ebenso die Ausbeute der Erdgasquellen bei R'Mel. Weiterhin verfügt Algerien über eine industrielle Schicht. Dies und die Infrastruktur des Landes gestatten die An- siedlung neuer Industrien. In Bône entsteht zur Zeit ein Stahlwerk, in Arzew(bei Oran) sollen chemische Industrien angesiedelt werden. Zwei Drittel der algerischen Industrie konzentrieren sich heute um Algier. M. Vi- bert möchte in erster Linie die verarbei- tende Industrie fördern. Hier bedarf es nämlich nur geringer Investitionen, dafür kann die verarbeitende Industrie mehr Ar- beitsplätze bereithalten. Außerdem— 50 glaubt M. Vibert zuversichtlich— finde die verarbeitende Industrie in Algerien einen guten Markt. Weitere Zentren der algeri- schen Industrie werden künftig die Städte Constantine, Mostagenem, Sidi bel-Abbes, lemcemn. 6„ . Adrar Reggan“ Nalig k faded * t E/senbohn Hjpeline oder Hipeline im Bau Erdl 0 Enn 500 K—˙ ô—.. — Seite 18 2588 g—— ALIEN PHilippe vile 2 8 N ougie e B60e, . 570g. d ggstef 5 Accra e sid bes J 2— d Laghüat Meschefia 0 1 Ain Sefra A Nel Ohard ia 5 5 0 Wargla Hassi Colomb-Beschar Messdld geri-· Abbes El Golea ſabglbala nimimun 83 PL Maurice Cordier 8(Bidon V) bjeſfub.. WIA. eln Salah E E TLLaperrine (Jamanrasset) Orleansville und Setif sein. Die beschei- dene Textilindustrie im Raum von Tlemeen soll durch Kredite großzügig gefördert werden. 5 Der Plan von Constantine bringt- zu- nächst für das Mutterland viele neue Be- lastungen. Augenblicklich zahlt der Staat für jeden neugegründeten Betrieb Ausstat- tungsprämien(bis zu 30 Prozent der Investi- tionen), für die ersten fünf Jahre Arbeits- platzprämien(ein Viertel der Lohnsummen nach den augenblicklichen Richtsätzen) und die Unternehmer sind steuerlich begün- stigt. Ab Januar 1960 werden in den Ge- bieten mit großer Arbeitslosigkeit Gesell- schaften Industriegelände aufkaufen und nach den eingereichten Plänen der künf- tigen Unternehmer die Werkstätten und Anlagen aufbauen. Der Unternehmer braucht dann nur noch mit seinen Maschinen einzu- ziehen und später die Kredite zurückzu- zahlen. „Für diese Pläne brauchen wir Menschen und Kapital“, sagte Vibert.„Wir hoffen, dag nach Abschluß der Befriedung des Landes die Armee uns ihre Techniker über- läßt. An Geldern benötigen wir für den Plan von Constantine 2000 Md. Franes; zur Hälfte aus öffentlichen Mitteln, zu anderen Hälfte von Privaten, also von der algeri- schen Industrie.“ Erst ab 1963 gehen die Belastungen für das Mutterland zurück. Der wichtigste Faktor in Viberts Berech- nungen stellt das Erdöl von Hassi Messaud dar, In zehn Jahren soll mehr Oel aus der Sahara kommen als aus dem Iran und dem Irak zusammen. 4 Wir trafen ein zweites Mal Monsieur Vi- bert. Eigentlich sollte der Plan von Sonstan- tine diskutiert werden, aber das Gespräch verlief in anderen Bahnen. Frage:„De Gaulle hat dem algerischen Volk nach Beendigung der Befriedungs- aktion freie Wahlen versprochen. Die Mo- hammedaner können für drei Möglichkeiten optieren: Integration, Selbständigkeit im Rahmen des Communauté(der französischen Staatengemeinschaft) oder Unabhängigkeit. Glauben Sie, daß einem Volk, das zu 80 Pro- zent aus Analphabeten besteht, eine der- artige Wahl zugemutet werden kann?“ Vibert:„Selbstverständlich setzt ein allgemeines Wahlrecht eine homogene So- zialstruktur voraus. Nur ein Fünftel der Be- völkerung lebt hier in geordneten Verhält- nissen. Diese Gruppe steht in einem starken Kontrast zum Rest der Bevölkerung. Wir hatten zeitweilig hier ein besonderes System: Die angesehene Bevölkerung vertrat die übrigen Gruppen. Sie werden verstehen, daß die Bevölkerung zur Zeit noch keine durch- dachte Wahl treffen kann. Natürlich läßt sich die mohammedanische Bevölkerung sehr stark von Slogans leiten. Wir sind jedoch der Ansicht, eine Wahl sollte weniger emo- tionell sein.“ Frage:„Wie interpretieren Sie de Gaulles Vorschlag von den drei Options- möglichkeiten? Debré hat ja erklärt, eine politische Trennung sei ausgeschlossen.“ Vibert:„Ich kenne nicht de Gaulles 1 geheime Gedanken. Aber er weiß natürlich auch, daß er Algerien nicht zwingen kann, bei Frankreich zu verbleiben. In Guinea wurde das ja schon einmal durchgespielt bis zum bitteren Ende. Nun ist der Anteil der Europäer in den afrikanischen Ländern sehr gering. Hier aber sind zehn Prozent der Gesamtbevölkerung Europäer. Es gibt Stimmen, die für eine Israel-Lösung plädie- ren. Das würde bedeuten, daß nach Regionen abgestimmt würde. Algier und Oran blieben dann französisch, vielleicht noch ein paar andere Bezirke. Die Kabylei würde unadz: hängig undsoweiter. Wir müßten dann ge- radezu chinesische Mauern bauen. Israel treibt keinen Handel mit seinen Nachbarn; hier aber sind die vorwiegend europäischen Gegenden vom Hinterland abhängig. Wir müssen eben abwarten und hoffen. Man darf jedoch die künftige Wahl nicht unter den Aspekten der augenblicklichen Schwie- rigkeiten sehen. In einem günstigeren Klima werden sich die beiden Gemeinschaf- ten— Europäer und Moslems— irgendwie arrangieren. Der Nationalismus eines ver- armten Landes ist immer zerstörerisch. Wir können den Nationalismus nicht ausrotten. Aber wir können ihn umwandeln. Persön- lich bin ich von der Aufrichtigkeit de Gaul les überzeugt.“ Frage:„Man hört immer wieder Kla- 5 gen, die europaischen Siedler, die Colons, seien das größte Hindernis für die Entwick- lung Algeriens. Ist es das Ziel der Siedler, die augenblicklichen Positionen zu festigen?“ Vibert:„Es ist sicher, daß de Gaulles Perspektiven die Europàer beunruhigen. Zu- nächst einmal in politischer Hinsicht, denn die Zahl der Mohammedaner in der Verwal- tung wächst. Zweitens befürchtet man, daß der Plan von Constantine und die Sonder- maßnahmen der Armee den sozialen und bildungsmäßigen Standard derart anheben, daß für die Europäer bald kein Platz mehr im Wirtschaftsprozeß sein wird. Viele europä- ische Kreise sind hier leider zu wenig aufge- schlossen. Die liberalen Gruppen vertreten ihren Standpunkt nicht so lautstark und so bleibt den Ultras, den Rechtsradikalen, ein Sroßes Feld. Man hört sie überall. Glück- licherweise hört man nicht überall auf sie“ Frage:„Wie groß ist überhaupt der Einfluß der Ultras?“ f Vibert:„Ich glaube, Sie sehen die Dinge zu einfach. Sie können nicht die Euro- päer in zwei Gruppen einteilen., Die Ultras bestimmen hier nicht die Politik. Die Alge- rienpolitik bestimmt de Gaulle. Die Bevölke- rung hat hier nur einen Wunsch— sie will den Frieden. Und unsere Kontaktleute sagen: Die Mohammedaner bauen auf de Gaulle. Ich glaube, er wird das Algerienproblem lösen. Die Ultras spielen dabei keine Rolle. 100 f Auch unsere Kurzwaren helfen sporen! Stopfgarn, Baumwolle Schulterpolster Sports trickgaurn 5 5 8 große Knäuel! i 440 i 20 V•ö 1.45 1 1 perlmutter-Restknöpfe Trägerpolster Schnell- Strickgarn e AE. 8„ 25 323%%%%ͤͤöͥ o 1.80 perlon-Stopfgurn Armblätter Sportwolle i 0 1 5 25 weiß und farbig. Paar 25 1 7 1 5 1.95 Baumwoll-Strickgarn Gummilitze Schnell-Strickwolle e 477) DAS EINKAUF SZIEL AM KURPFALZZKREIS El. geachten Sie untere Spesialfennie/ Kas rab MANNHEIM MORGEN Freitag, 15. Januar 1960/ Nr. 11 Ruth Leuwerik Hensjörg Felmy Hannes Messemer N Pefer Wirth. Farbfilm inland, ele gröne Insel Im Atlantik, let Hintergrund einer dremetschen Begegnung in einem Frauenschicksel wie es nur Ruth leuwp erk se ergreifend verkörpern kenn. Den Schicksel elner Frau, deren llebe stärker let als der Has. * 185 l680 1830 2100 Ein Fazit u EAstuAscotoz date: AIc gi 0180- ekt: Fiuncgs- Fits zun B. 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Sesselmann(12) „Wenn das CONNT FROBOESsS in: SAALBIU FRETI 13.45 14.00 22 Bruder wüßte 00 sonntag: Wenn das mein groſser Heute Freit. u. morg. Samst. 22.30 Uhr Der Hürnberger Frozub Heute Freit. u morg. Samst. 23.00 Uhr FRETI l. Hontnarte Wit s Lat Z2ENTRII. WAI D HOF Telefon 5 98 08 Geheimkommando. Fr., Sa., 22.48 Uhr„Harte Männer aus Wildwest“ 5 CS-Farbfilm, vochent. 18.00, 20.30, So. auch 15.30 Fr. bis einschl. Mo., je 18.15, 20.43, So. auch 16.00 Mario Adorf Christian Wolff Gert Fröbe C Colli Kriminal.(io Am Tag als der Regen kam Nur So. 14.00 Uhr„Das tapfere Schneiderlein“(6) 775 7 220 Telefon 3 98 88 Sa. 23.00 Uhr„Das Hirtenlied vom Kaisertal“(18 Fr. u. Mo. 20.00 Uhr, Sa. 17.30 und 20.00 Uhr, u. 20 00 Pr iy Die Briicke Fr. u. Sa. 22.13 Uhr„Die Rächer von Missouri“ FEUDEN HEIN Telefon 7 15 19 Fr. u. Mo. 20.15 Uhr, Sa. u. 80. 17.00 u. 20.13 Uhr RIO BRAVO (12) Sg uo Sc ed% Tischlein deck dich 1UII1 FEUDENHEIN Telefon 7 7 27 Märchenfarbfilm Freit. bis Mont., tägl. 19.30, So. 16.00 u. 19.30 Uhr Dle jungen Löwen Marl. Brando, Montg. Clifft Dean Martin, Cinemas.(16) FILMBUHNE FEUDENHEIN Teſefon 7 18 37 84. 18, 8. 1 J Ill Oder ehendig Snemase(i Tägl. 20.15, Sa., So. 17.43, 20.15, So. auch 15.30 Uhr Kurt Hoffmann zeigt Liesel. Pulver in d. Farbf. REUGINI Filmthegter NE CK ARA U Fischerstraße 4 Telefon 8 2 04 n. Alex. 2250 Uhr NMRA UNd DER HENKER Summa Sa. 15.30, So. 13.30 Uhr„DER KLEINE Muck“(6) DAs Schunk ASEMIEUER MEC NA RAU Friedrichstraße 47 NEC KAR A U Friedrichstr. 77 Tägl. 20.30 Uhr, 18.00, 20.30 Uhr 3 15.30, Sonntag 13.30, 15.30, 18, 20.30 Uhr Samstag 18.00 und 20.15 Uhr Sonntag 13.30, 15.30, 18, 20.15 Uhr Der Hund von Baskerville Freitag und Samstag 22.30 Uhr „TAG DER GESETZZLO SEN. Die Don-Kosaken singen zum erstenmal Deutsch in Ale Tage ist kein Sonntag Tägl. 20,15 Uhr, Täglich 20.00, Sa., So. 17.30, 20.00 Ruth Leuwerik Immer wenn der Tag beginnt NT Almenhof Telefon 8 2 92 6 Tg. Fr. 20.15, Sa., So. 17.45, 20.15. Mo., Di., Mi. 20. 15 0 0 0 N 1 Liselotte Pulver Uadenbroons 2 Nadja Tiller Ein Spitzenfilm, den Sie nicht versäumen dürfen. 1 RORT 5 R HEIN AU Telefon 8 86 69 Hans-qörg Felmy Anschlieg., ab Donnerst.,„Buddenbrooks“ Teil II Heute 18.30 und 21.00 Uhr letztmals Ohne Dich kann ich nicht leben [Vergiß mein nicht)(6) Nur heute 23.15 Uhr Ein echter Western, in dem Sie die Ku- geln pfeifen hören. „In Tombstone ist der Teufel los“(18) O LTM K AF E RT AI Telefon 7 66 86 5 Weltstar balerina balenle musikalischer Wirbelsturm 5 und singende 7 Seemannsbraut N auf einem 2 Reeperbahn- Bummel mit einer kräftigen Brise heißer Musik in Tolle Nächte in St. Pauli mit Ruclolt Prack. Diemer Schönherr Ruezolf Vogel Helen Vita Silvie Frencesco Es spielt das RIAS-Tanzorchester unter Werner Müller Es tanzen und singen: Caterina Valente Dietmar Schönherr S. Francesco die Sunnies und das Cornel- Trio 2 Die Musik schrieb Werner Müller AB HEUTE: 1 Telefon 2 80 28 III DLE. Freigeg. ab 6 J. 13.30, 16, 18.30, 21 Sa. 23.18: anaurzkfr uncl EHIE(i186) 11. Wiederholung 80. 11.00: Kirschblüten— Geisbess une Vulkene letztmals Die Tochter des Samurah)(6) Prädikat:„besond., wertvoll“ REUTE PRENMIEREIT Deutsche URAUFFUHRUNE i zusammen mit mehreren Städten Ein Thriller ungewöhnlichen Formats* HOBERT BEA TTW. LEE pafrERSON- BETTY MeboWͤaIIl Ein dramatischer, erregender Wettlauf N mit der Zeit und dem Tode Eine ganze Stadt flebert um das Leben eines Kindes 9 ein Erlebnis, das Sie nicht vergessen werden!. 140 1800 f;15 2050 5 am Kaiserring 1 Freigeg. ab 12 J. Telefon 4 03 96 In 2, u, r. 2 58 55 A preigeg. ab 12 J. Ski- Omnibus 0, ab Mannheim, Bismarckplatz jeden Samstag u. Sonntag, 8 Uhr nach Siedelsbrunn/Odw. DM 3,50 Schiller bis zu 14 Jahren DM 2,50 Sonntag, 17. Januar 1960, 6.30 Uhr Dobel/ Schwarzwald. DM 7,20 Schüler bis zu 14 Jahren DM 6.— 1 Fahrkarten bei allen Reisebüros sow. bei den Sportfachgeschäften: Klepper-Karle, 0 7; Wittmann, au 3; Hellmann, U 1 und Mannheimer emnibus-Verkehrt- Gesellschaft mbk Toräckerstreiße 2, am Bismarckplatz— felefon 41 82 ö h„ von Omnibussen in allen Größen: 7— 17— 28— 35— 39—/— 62 sitze audd-Mannschaltsturnier ASV Villingen— Iudoclub Heidelberg und 1. Mannheimer Judo- Club Sonntag, 17. Jan. 1960, 17 Uhr, im Mozartscdl, Rosengorten Veranstalter: 1. Mannheimer Judo- Club — Nr. 11/ Freitag, 15. Januar 1960 Nr. 11 MORGEN Seite 17 SCHAUBURG 2 e SCALA ALSTER ALS TER Abendstudio p 7, 2— felefon 204 44 O 3, 6-3— studio för filmkunst— felefon 2 02 02 7. ITV 2141 n 1 6 · Im rel. 207 90 3. Woche!l 5 5 0 GARY 8 3 Ein großer, gewagter, genialer Wurf: 261g t i COOPER- MARIA SchELI. cA 2. Wocke d RV GRANT— EVE MARIE SAINT MARCEL CAMUS 5 EN JAMES MAS ON GERARD PpHILIPE 5 B EN PIA ZZ A in dem Vista vision-Farbfiim O NRFFE 1 GINA LolLOBRILCIDbA in dem Farbfilm— in Der unsichſbare NEGRO Fanfan nel N f Er 0 DRITTE 8 2 eise Er Usa 0 Galgenbaum e e e Marpessu Dawn- Breno Mello 1 5 5 Die Uebertragung der klassischen Liebeslegende von Fanfan la Tulipe) * crhe hanging tree) Der überwältigende Orpheus und Eurydike in unsere Zeit— in das Exoten- Regie: CHRISTIAN JAG 0 U it* 1 viertel von Rio de Janeiro 1959, das der Karneval in kin d. 7 5 einem Furioso der Farben und Klänge in einen brodeln- in den Hollywood-Musketier-Stil N Nach 5 i 977 7 5585 8 Johnson 8 che oe den Hexenkessel der Freude verwandelt. 3 karikierendes franz. Aben- 1 n packender enteuerfilm aus 1 7 65 U U 1 f 5 euer-Epos von hinreigendem * gezeichnet mit der„Goldenen Palme“ von Cannes issi 1 * den Tagen des großen Goldrausches! 5 und dem deutschen Prädikat:„besonders wertvoll“ ee ene 0 5 8— In deutscher Sprache 5 röglich: 18.30, 16.00, 18.30, 21.00 Uhr- Greigegeben ab 16 40 räglleh 14.50, 17.30 u. 20.50. Creigeseben ab 16 Jahren) Tögl.: 13.50, 16.00, 18.30, 21.00 Uhr Greigegeben ab 16 4 Tägl. 21.00, Fr. u. S0. auch 28.00 Uhr .(Kassenöffnung 10.00 Uhr) 0— * 8 CORMEL WIDE- VICTORIA SHW. * dicker Suabengss 7)) 5 5. 23.00 Uhr 5 1. in dem a ‚ 101 8. HfgElssEub VVV 1 5 Auensee ler N IE Hb ek ci fi A Co e, ARI O Leglonar der Sahara 0 N 5 00. 5 3 5 1 Nalionalfheafer Mannheim mannheimer puppenspiele 7 r r J fſc ieder ue 2 2 We, HN * 565 8 D B, 4 Tel. 2 49 49 Freitag die beiden bekannten Welterfolge des französ. 0 25* 8 U es Haus am Goetheplatz 5 0 1 Regisseurs Albert Lamorisse 8 spielplan vom 16. bis 25. Januar 1860 Der— Der weiß * Platzmieten können jederzeit gebucht werden.„„ 1 0 0 e E Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4.— DRI. Sonn Zwerg 1 Telefon 2 02 02 D* Der Vorverkauf beginnt jeweils samstags— Tel. 2 32 66 u. 2 18 01 D Nase Doren SWING. 5 18 17 don dee, Samstag, 16. 1. 20.00— 22.00„Hänsel und Gretel“ 5 remme eischla, Insel des Feu Großzes Haus anrenene nes 5 Engelbert Humperdinck e N( OLE GE 3 AND 11 Prälat:„Wertvoif b Taser a— 20.00-22.30 Uhr(Freier Verkauf. 555 — 11. 5 19. 5 5— 5 Melchinger, Stuftgart: Erstmals in 5 . 00-13. r. e gerte fer gohes orchenopor. diesem Jahr kostenlos zur Verfügung! Eintrittspreise: DM 2,60 bis DM 6,10 0„ Janvar- 8 eier Vertobf— Preise: 25 50 Ski. Wochenend- 55 der Vorverkouf het begonnen bei: 8 15.00-17.00 Uhr Zum letzten Male im freien Verkauf: fahrten Fahrkarten durch das Reise bro im Verkehrsverein Mannheim e. V., Sahnhofsplotz 5 ten lub Miete K, 1. Vorst., Th.-G. Gr. K u. fr. Verk. 20.00— 22.45„Venus im Licht“ ein Spiel von Christopher Fry. Miete L, Halbgr. I, 1. Vorst., Th.-G. Gr. L u. fr. Verk. 13.00— 15.30 Wiederaufnahme! „Turandot“, Oper von G. Puecini Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. B 20.00— 22.30„La Traviata“, Oper von G. Verdi Kleines Haus Sonntag, 17. 1. Großes Haus Großes Haus Keller- Theater Mannheim K 2, 22(Nähe Kurpfalzkreisel) Telefon 222 71 u. 26152 Mittwoch, 20. Januar Zwel Coctequ- Einakter Europas best. Dixieland-Jazz: Karten zu DM 2,- bis 6,“ in den bekannten Vor- verkaufsstell. u. ständig an d. Rosengartenkasse. Täglich 10-20 Miete B, 3./. Vorst., Th.-G. Gr. B u. fr. verk. Freitag, 22. Januar„ScHülk DER WIIWEN“ und Einlass Ib. ERITEIT kleines Haus 15.30— 18.00„Wallensteins Lager“; hierauf: Samstag, 23. Januar DER SCHUNE TEIUINAHMSTLOSE“ T Far an e 8 N e 5 Beginn jeweils 20.185 Uhr J 0 ür die Theatergemeinde Nr. 8 1 It Kleines Haus 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller in Vorbereitung: Fräulein Julſe v. A. Strindberg erans U Uig SMM elg EN 9 Für die Theatergemeinde Nr. 4241-4770 Vorverkauf: Wir liefern Ihnen ö Montag, 18. 1. 20.00— 22.00„Hänsel und Gretel“ 21 n 5. Großes Haus Miete N, 1. Vorst., Th.-G. Gr. N u. fr. Verk. ens Letter brum, Wamerturm pate k. a8, den e 3 78 lauto matische finden cem e 1 Kleines Haus 20.00— 22.15„Die Kinder Edouards“, Lustspiel von M. G., l Moc kEN Sauvajon— F. Jackson— R. Bottomley Olfeuerun im 45 8 2 e 5 2. Vorst., Th.-G. Gr. A 85. f und freier Verkau Unsere Köche bietet Ihnen bis 60 00 WAE mit Foto- ö ein 19. 1. 20.00— 22.15„Die Kinder Edouards“, Miete 2 2 II, 755. zellensteuerung, 3300-Liter- 3— Ben leser kr 21 f eines Haus 2. Vorstellung und freier Verkau 1 5 dt 10 4 U d U. Tank. einschlieglich Mon-. Mittwoch, 20. 1. 19.30— 22.45„Don Giovanni“, heiteres Drama v. Lorenzo 2 en is e s ern Un ummer tage für Sind ah ehetzt 5 Großes Haus da Ponte, Musik von W. A. Mozart 2100. DM 9 2E ü 5 8 Miete E, 2. Voxst., Th„ r. C u. fx, Verk. Mittwoch, 20. 1. 20.00— 22.48„Venus im Licht“, Miete NI rot, Halbgr. II, Kleines Haus 1. Vorstellung und freier Verkauf Donnerst., 21. 1. 20.00— 22.45„Hoffmanns Erzählungen“, Großes Haus Phantastische Oper von Jacques Offenbach Miete O, 1. Vorst., Th.-G. Gr. O, u. fr. Vk. 20.00— 21.45„Der Parasit“, Lustspiel nach dem Franzö- sischen des Picard von Friedr. Schiller Miete D, Halbgr. I. 2. Vorst. u. freſer Verk. 19.30— 22.45„Don Giovanni“, Heiteres Drama v. Lorenzo da Ponte, Musik von W. A. Mozart Für die Theatergemeinde Nrn. 11060 Kleines Haus Freitag, 21. 1. Großhßes Haus Kleines Haus 20.00— 21.45„Der Parasit“ Miete F grün, 15 8 II, 1. Vorstellung und freier Verkau 20.00— 22.15 Einmaliges Gastspiel mit d. Ensemble der Berliner Schaubühne in „General Quixotte“ oder „Der verliebte Reaktionär“, Komödie von Jean Anouilh. Titelrolle: Mathias Wiemann Außer Miete! Eintrittspreis 3, bis 12, DM. 20.00— 22.15„Die Kinder Edouards“ Für die Theatergemeinde(ausw. Gruppen) 13.00— 16.15„Die Zauberflöte“, Oper von W. A. Mozart Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. C 20.00— 22.30„La Traviata“, Oper von G. Verdi Außer Miete! 15.30— 16.00„Wallensteins Lager“, hierauf: „Die Piccolomini“, Miete E, Halbgruppe I. 2. Vorst., Th.-G. Gr. E und freier Verkauf Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob.!, 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“, Miete E, Halbgruppe I, 3. Vorst., Th.-G. Gr. E und freier Verkauf Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob.! 20.00— 21.48„Der Parasit“, Miete A, Halbgruppe II, 2. Vorst., Th.-G. Gr. A und freier Verkauf Samstag, 23. 1. Großes Haus Kleines Haus Sonntag, 24. 1. Großes Haus Großes Haus Kleines Haus Kleines Haus Montag, 25. 1. Kleines Haus Theatergemeinde: Mittwoch, den 20. Januar 1980, 20 Uhr, Führung durch die Kunsthalle mit Dr. Günther Ladstetter.— Eintritt frei. chedferkasse: felefon Heidelberg 2 05 19 Kassenstunden; werktags J bis 13 Uhr und 17 bis 19 Ohe sonntags J bis 13 Uh: und eine Stunde vor Beginn det Vorstellung kleicſelberg. Freier Verkauf— Flatzmiete: Neuinszenierung: Gastspiel Herta Fischer: 5 „IOSCA“, Oper von Giacomo Fuccini (13. Vorst. Premieten-Miete und freier Verkauf) „Die lustigen Weiber von Windsor“, kom. Oper von Nicoſai.(Freier Verkauf Gastspiel Herta Fischer: „Tosca“. (9. Vorst. Oienstag-Miete v. freſer Verkauf Einmaliges Gastspiel des Ballet-Théstre de Faris de Madrice Béfart mit seinem neven ffogramm (Freſer Verkauf— Preise: 2,2514, 25 DM) Einmalige Wiederholung: 5 „Spiel um Job“ von Archibald Maclejsh (id. Vorst, Donnerstag-Miete— 6. Vorst. Don- nerstog-Miete-Schauspfel v. freier Verkauf) „Minne von Barnhelm“, Lustspiel y. G. E. Lessing 7. Vorst. Freitag-Miete— 5. Vorst. Freitag · Miete- Schauspiel U. freier Verkquf) „pygmallon“, Komödie von G. B. Shaw Samstag, 16, Janbat 20.00-22.30 Uhr Sonntag, 17. Januar 20.00-23.00 Uhr Dienstag, 19. Januor 20.00-22.30 Uhr Mittwoch, 20. Januar 20.00-22.15 Uhr Dogdefstag, 21. Januar 20.00-22.00 Uhr Freitag, 22. Januar 20.00-22.30 Uhr Samstag, 23. Januar „Der gestiefelte Kater“ Mörchenspie] von Friedr. Forster „Minne von Barnhelm“ (Freier Verkauf Ballettabend„Konzert för Streſchorchester und poſſeſt 0 (Schölermiete A und freier Verkouf 20.00-22.30 Uhr Montag, 25. Janbar 20.00-22.15 Uhr vowwerkout in Monnbeim: Buchhandlung Or. C. Tillmann, Monnheim, p 7, Jo(Heidelberger Straße]- Telefon: 252 81— Werktags von 9.00 bis Forellen— Karpfen— Aale— Muscheln % ALKöstliche Reisgerichte Wir Relte Platten liefern pünktlich ins Haus: — Gane Menus— Kalte Bufetts jeden Umfanges mit den erlesensten Deliketessen nestaurant TREIBER um Nationaltheater rel. 457 90 Wal TER und ANNELIESE HINZE Wir hoben jeden ag ab 11.30 Uhr durchgehend geöffnet! 8LBRE NN E R einfachere Ausführung, mit 3000-Liter-Tank, schon ab 1600,.— DM 2 Jahre Garantie WRARMETECHN. ANLAGEN HE ID EL B E R G Karlsruher Str. 76, Tel. 3 10 11 Teilzahlung möglich! Frauen glücklich? Nein, Frouengold, das Froben-Elixier und Konstitufions- Tonikum, aktiviert die Uekraft der Frau, bekämpft rosch und ecfolgreich krmödungs- und Erschöp- kungszustände, berohigt die erregſen Nerven, stärkt das möde Herz, fördert den Kreislauf, macht stork, lebensfroh und gusgeglichen.— Fraben brauchen 18.30 Uhr, somstogs 8.00 bis 14.00 Uhr (Apparat 73) zum Kernhof u. Bosensteiner- Eck q. 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Wegmann, p 6 Klosk Schleicher, Tattersqll Zeſtschriften-Kiosk Vetter, p 7, 17, passqage 5 8 rr 5 3 r ———— Seite 18 MORGEN Freitag, 15. Januar 1960/ Nr. r Der arme Prinz von Theben Vor fünfzehn Jahren starb die expressionistische Dichterin Else Lasker- Schöler Die in Elberfeld geborene Dichterin Else Lasker-Schüler war 88 Jahre alt, als sie Ende Januar 1945 in Jerusalem starb. In der letzten Zeit haben sich deutsche Verlage wieder res Schaffens angenommen, und nicht zu- letzt ihr Briefwechsel mit dem Wiener Kri- tiker Karl Kraus, bei Kiepenheuer& Witsch erschienen, ist geeignet, das Andenken an eine der bedeutendsten Dichterkräfte des deutschen Expressionismus zu erneuern und zu beleben. „Sieh in mein verwandertes Gesicht“, heißt es in einem der Gedichte der Else Lasker-Schüler, die verurteilt war, rastlos wie der Ewige Jude durch die Welt zu wan- dern, lange bevor der Nationalsozialismus sie zur Auswanderung zwang. Einer begüterten jüdischen Familie in Elberfeld entstammend, starb sie knapp vor Kriegsende hochbetagt in Israel, nach einem durch Anlage und Schicksal umhergetriebenen Leben in äußer- ster Armut. Ein Beispiel des in jeder Hin- sicht„unbehausten“ Menschen, lange noch ehe dieser Ausdruck zu einem Modewort ge- worden war. Sie liebte die Maske und die Verkleidung, nannte sich unter anderem „Prinz von Theben“ und galt in den zwan- ziger Jahren im Romanischen Café Berlins in ihrem Narrengewand als eine Art Sehens- würdigkeit. Ihre Theaterstücke,„Arthur Aronymus und seine Väter“ und„Die Wup- per“(letzteres 1909 mit dem Kleistpreis aus- gezeichnet und 1919 in Berlin bei Reinhardt uraufgeführt), sind im Stil des expressio- nistisch- ekstatischen Theaters. Nach der recht tumultuõsen Premiere schrieb Siegfried Jacobsohn in der„Weltbühne“ von ihr, daß sie„zum Poeten auserwählt sei“, und sowohl Gottfried Benn wie Karl Kraus(um nur diese beiden Antipoden zu nennen) bezeich- neten sie als eine große deutsche Dichterin. Vor einigen Jahren schon erschien im Kösel-Verlag, München, ein Auswahlband „Dichtungen und Dokumente“, herausgege- ben und mit einem einfühlenden Vorwort begleitet von Ernst Ginsberg. Nun legt der- selbe Verlag das gesamte lyrische Werk „Gedichte von 1902—1943“ vor. Dreihundert Gedichte aus vierzig Jahren, die die Ent- wicklung vom Spiel in tausend Masken zu Mythos und Wortmagie aufzeigen. Sie alle sind von seltenem Zauber, eine Handvoll von ihnen— so der berühmte„Tibetteppich“ — wird wohl dem Unvergänglichen der deut- schen Lyrik zugerechnet bleiben. Der gleichzeitig erschienene Band„Briefe an Karl Kraus“(Verlag Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berlin) zeigt die Dichterin, die in den Literatenkreisen ihrer Zeit vielfach wegen ihrer Exzentrizität verspottet und mißgverstanden wurde, noch von einer ganz anderen Seite. Viele Fäden im Leben Else Lasker- Schülers führen nach Oesterreich: Karl Kraus druckte— eine seltene Ehre, die nur Auserwählten zuteil wurde— eine Reihe mrer Gedichte in der„Fackel“ ab, auch Lud- wig von Ficker setzte sich für sie im„Bren- ner“ ein. Sie stand mit Georg Trakl und Franz Werfel in Verbindung, aber auch mit Oskar Kokoschka und mit Adolf Loos, der damals durch seine Bauten und Innenein- richtungen den Lebensstil des gehobenen Bürgertums entscheidend beeinflußte und ge- gen den Jugendstil manche Attacke ritt. Astrid Gehlhoff-Claes hat den Briefband betreut und mit einem liebevoll bemühten „Versuch einer biographischen Darstellung“ versehen. Ein Anhang gibt Aufschluß über die Hintergründe mancher längst vergesse- nen literarischen Fehde, die damals die Ge- müter bewegte, und auf die in den Briefen angespielt wird. Diese Briefe sind Zeugnis der Begegnung zweier sehr entgegengesetzter Geister. Erschütternd, wie die immer wieder Otmar Suitner nach Dresden Das Pfalzorchester verliert seinen Dirigenten Generalmusikdirektor Otmar Suitner, der Chefdirigent des Pfalzorchesters, übernimmt mit Beginn der Spielzeit 1960/61 die musika- lische Leitung der Staatsoper und der Staats- kapelle Dresden. Er dirigierte bereits in den letzten beiden Spielzeiten als Gast Konzerte und Opern in Dresden(wir berichteten mehr- tach darüber) und errang große Erfolge. Die Generalintendanz der Staatstheater und der Staatskapelle Dresden hat Otmar Suitner auch für die Zukunft die vertragliche Mög- lichkeit gegeben, seinen internationalen Gast- verpflichtungen nachzukommen. Er dirigierte in den letzten Spielzeiten unter anderem in Berlin, Hamburg, München, Athen, Venedig und Neapel. EW. von außen und innen bedrohte, immer tiefer vereinsamende Frau sich in der Welt nicht zurecht findet, sie aber dabei keineswegs flieht, wie so oft von ihr gesagt wurde.„Ieh kann keine Weltunordnung vertragen“, schreibt sie an Kraus und tritt allen Widrig- keiten zum Trotz unentwegt für einen in Rußlands Kerkern gefangen gehaltenen Freund ein. Sie unternimmt sogar eine be- schwerliche und vergebliche Reise dorthin zu seiner Rettung. An einer anderen Stelle zu derselben Angelegenheit:„Ich tat es nicht einmal für den Himmel, ich tat es aus Ordnung.“ Erstaunlich und imponierend, wie sie sich in aller Bescheidenheit und bei aller Bewun- derung für Karl Kraus, diesem unduldsamen und auch oft maßlos ungerechten Polemiker, der von seinen Anhängern verlangt, als letzte Instanz in allen Fragen der Kunst und Moral angesehen zu werden, entgegenstellt. Etwa wenn Kraus die von ihrem ehemaligen Gatten, Herwarth Walden, geleitete Zeit- schrift„Sturm“ angreift.„Ich spreche die Wahrheit, verderbe ich mich selbst bei Ihnen, dann kann ich nicht Hand legen, mich zu retten. Wie konnten Sie so etwas öffentlich schreiben!“ beklagt sie sich. Auch in der seinerzeit berühmten Affäre Kraus-Kerr läßt sie sich nicht einschüchtern und nimmt durchaus nicht die Stellung ein, die Kraus von ihr erwartet. Und als er verlangt, daß in ihrem Liebesroman„Mein Herz“ einige Stel- len gestrichen werden, schreibt sie:„. seien Sie meiner großen, allergrößten Ausnahme- verehrung und allergrößten Achtung gewiß, aber auch meines unbeugsamen Eigenwillens und meiner unerschütterlichen Stärke.“ Nur zu begreiflich, daß solche Haltung die Ver- bindung mit diesem gnadelosen Eiferer all- mählich lockert. Immerhin bleibt trotz der so entgegengesetzten Temperamente der Kon- takt über fünfzehn Jahre aufrecht. Der äußere Anlaß des Bruches ist eine Herzens- Roheit des Freundes, der ihren über alles geliebten Sohn nicht empfängt. Doch darüber hinaus gilt der Aufschrei„Aber ich sage Ihnen, was wären Sie, wenn Sie inniger wären“ der schroffen Abweisung vieler auf- richtiger und wertvoller Bewunderer.„Wol- len Sie Waschlappen oder Wattebüschel um sich oder Menschen wie nie dagewesen an Liebe und Vornehmheit?“ heißt es in dem- selben Brief. So vermittelt dieser Band Einblick in eine Epoche, da in der Literatur nicht rasch ver- rauchender Zorn, sondern leidenschaftlicher Streit herrschte, in der aber auch das Ver- dikt eines einzelnen literarische Existenzen vernichten konnte. Darüber hinaus aber sind die Briefe Dokumente der schwärmerischen Zuneigung eines großen Herzens, das sich dabei seines eigenen Wertes sehr wohl be- wußt blieb. Sie ergänzen aufs eindringlichste das Bild dieser rührenden und auch verspot- teten, genialen Frau, der„singenden Pro- phetin“, wie sie einmal genannt wurde. Elisabeth Freundlich(Wien) Denise und ihre Liebhaber Eine Szene aus der Mannheimer Aufführung von Mare Gilbert Sauvajons Lustspiel„Die Kinder Edouards“ mit von links nack reckts Karl Friedrich, Karl Worzel, Helma Sagebiel und Wolfgang L. Hofmann. Foto: Bohnert& Neusch Koltur-Chronik Ludwig Pfenningstorff, der Inhaber des Paul-Neff-Verlages, starb am Mittwoch in Wien im Alter von 58 Jahren an den Folgen einer Herzklappenentzündung. Pfenningstorff, der aus Berlin stammt und seit 1948 in Oesterreich lebte, erwarb den Paul-Neff-Verlag 1929. Er stellte das Verlagsprogramm auf überwiegend schöngeistige Literatur um und verschaffte dem Unternehmen, das von den Häusern in Berlin, Stuttgart und Wien repräsentiert wird, inter- nationales Ansehen. Karl Vibach, der 31 Jahre alte Regieassistent des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, wurde von der Schleswiger Ratsversammlung zum neuen Intendanten am Nordmark-Landes- theater in Schleswig gewählt. Insgesamt hatten sich 57 Kandidaten um diese Position beworben. Der bisherige Intendant des Nordmark-Landes- theaters, Dr. Horst Gnekow, geht nach zehn- jähriger Tätigkeit in Schleswig als Theater- direktor nach Luzern. Vibach, der in Paderborn zur Welt kam, wurde vor kurzem bekannt, als er bei dem Gastspiel des Deutschen Schauspiel- hauses in Moskau für den erkrankten General- intendanten Gustaf Gründgens die Rolle des Mephisto erfolgreich übernahm. Der Schriftsteller und Afrikareisende Rolf Italiaander wurde zum Präsidenten des Ver- bandes deutscher Uebersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke wiedergewählt. Das Berliner Kammerorchester, das sich aus Mitgliedern des Radio-Symphonie-Orchesters zusammensetzt, tritt am Samstag unter seinem Dirigenten Hans von Benda mit 20 Musikern seine zweite Asien-Tournee an. Vorgesehen Christian Morgensterns Galgenlieder Hans- Rudolf Joop tanzte und rezitiertè im Mannheimer Club„Graf Folke Bernadotte“ Der Club„Graf Folke Bernadotte“ bot seinen Mitgliedern und Freunden eine Ver- anstaltung besonderer Art: Hans-Rudolf Joop, der mit„tänzerischen Rezitationen“ durch die Lande reist, war in den Mannheimer Clubräumen zu Gast und tanzte und sprach die Galgenlieder von Christian Morgenstern. Es ist das älteste Programm des Künst- lers, schon vor dem Kriege entstanden, als Hans-Rudolf Joop, der eine Ausbildung als Tänzer wie als Schauspieler genossen hat, noch Ballettmitglied der Deutschen Staats- oper Berlin war. Aus einem Streit, ob die Galgenlieder bloße Eulenspiegelei und gol- dener Blödsinn oder aber Tiefgang unter buntem Oberflächengekräusel seien, ent- sprang die Idee, ihren Gehalt tänzerisch aus- zudeuten. Man kann diese Gedichte nüchtern vor- lesen. Man kann sie auch rezitieren und da- bei vielerlei Modulation der Stimme und Vortragsart malerisch einsetzen. Man kann ferner passende Gesichter schneiden und zur bloßen Mimik schließlich noch die Pan- tomimik, die schauspielerische Gebärde, tre- ten lassen. Und damit sind wir dann 80 ziemlich bei dem angelangt, was Hans-Ru- dolf. Joop macht. Nur daß er die Pantomime zuweilen noch tänzerisch erweitert, choreo- graphisch stilisiert sozusagen. Er zeichnet meistens das einzelne Wort, das äubßere Geschehen realistisch und allge- mein verständlich in der Bewegung nach, gibt eine Folge der jeweils passenden— sei es zum„Seufzer“, zum„Schnupfen“ oder zur Wiege des Galgenkinds passenden— Zeichen und Gesten, bemüht sich auch, sie in einen größeren tänzerischen Bogen zu spannen. Das dankbar klatschende Publikum zeigte sich vielfach erheitert. Ein paarmal von Pointen, die der Mime und Tänzer auf- setzte— durch besonders drastische oder überraschende Bewegungen. Meistens aber vom Text her, und dann hätte es wohl auch ohne unterstreichende Gebärde„gefunkt“. Ein schwieriges Kapitel, diese„tänzerische Rezitation“. Hans-Rudolf Joop bedauert es. daß ihm keinen— ausgenommen Harald Kreutzberg in einigen Ansätzen— bisher auf seinem Wege gefolgt sei. Vielleicht nicht nur, weil es ein schwieriger Weg ist, sondern auch weil er in unfruchtbare Ge- kilde führt? Es ist immer ein kitzlig' Ding, die verschiedenen Künste zu mixen oder über ihre Gattungsgrenzen hinauszuführen. Gedichte werden wohl, wenn überhaupt be- achtet, weiter im stillen Kämmerlein ge- lesen werden. 5805 sind auf einer siebenwöchigen Gastspielreise rund 30 Konzerte in zwölf Ländern Asiens und Afrikas. Auf dem Programm steht Musik des 17. und 18. Jahrhunderts mit Werken von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Vivaldi und Tar- tini. Fünf Länder haben dem Dirigenten Hans von Benda schon jetzt die Noten zu ihren Na- tionalhymnen übersandt. da mit dem Besuch der Staatsoberhäupter gerechnet wird. In Neu Delhi wird das Berliner Kammerorchester am 31. Januar das Festkonzert aus Anlaß der Ein- weihung der neuen deutschen Botschaft be- streiten. Italiens Opernhäuser haben für drei Tage ihre Pforten geschlossen, da Musiker, Bühnen- arbeiter und Platzanweiser in einen Lohn- streik getreten sind. Das Düsseldorfer Schauspielhaus gastierte mit großem Erfolg im Brüsseler Monnaie- Theater, dem Opernhaus der belgischen Haupt- stadt, mit Schillers„Wilhelm, Tell“. Die Haupt- rollen spielten Attila Hörbiger, Ernst Deutsch, Maria Wimmer, Otto Rouvel und Günter Kö- nig; die Inszenierung besorgte Generalinten- dant Karl Heinz Stroux. Die Universität Heidelberg(Pressestelle) teilt mit, daß der für die Tage vom 24. bis 26. Juni angekündigte Kongreß der Hegel-Ge- sellschaft nicht in der Universität stattfinden werde. Professor Dr. Karl Löwith, der mit einem Vortrag„Philosophische Weltgeschichte“ als Festredner auftreten sollte, habe seine Mit- Wirkung widerrufen. Außerdem heißt es in der Mitteilung, die keinerlei Gründe für die- sen Widerruf angibt:„Die Behauptung, daß die Universität in Zusammenhang mit der Tagung eine Erinnerungsmedaille beziehungs- weise eine Ausstellung plane, beruht nicht auf Tatsachen.“ Wie wir hören, war die (auch von uns am 4. 1. veröffentlichte) An- kündigung des Hegel-Kongresses der Deut- schen Presse-Agentur direkt von der Hegel- Gesellschaft in München, deren Vorsitzende Mitglied der Kommunistischen Partei gewe- sen sein beziehungsweise der KP nahegestan- den haben sollen, zugegangen. Doris Rothmund, die Mannheimer Pianistin und Lehrerin am Konservatorium der Städti- schen Musikhochschule, hatte in Köln mit einem eigenen Klavierabend einen starken Erfolg. Wolfgang Wagner, Studierender der Kon- trabaßklasse Freiwalt Schlövogt der Mannhei- mer Musikhochschule, wurde als erster Solo- Bassist vom Sinfonieorchester der Stadt Göt- tingen verpflichtet. Das Berliner Kammer-Trio mit den Pro- fessoren Rudolph Schmidt(Klavier), Alfred Richter(Klarinette) und Walter Schulz(Cello) gastiert am Samstag, 16. Januar, 20 Uhr, im Studio K. F. Heckel, Mannheim-Feudenheim, Am Bogen 6, mit„Musik aus fünf Ländern“. Staatskapellmeister Karl Elmendorff, der früher mehrere Jahre hindurch als General- musikdirektor am Mannheimer Nationalthea- ter tätig war, ist als Gastdirigent für das sechste Mannheimer Akademiekonzert am 7. und 8. März gewonnen worden. Auf dem Pro- gramm dieses Abends(dem erst noch das fünfte Akademiekonzert am 1. und 2. Februar vorangeht) stehen die„Hebriden-Ouvertüre“ von Mendelssohn, ein Klavierkonzert von Chopin, dessen Solopart Alexander Brai- lowsky spielt, und die erste Sinfonie von Sibelius. Ein Kinderspiel Faschingsquffakt im Nationaltheqter Hei, unser Nationaltheater ist mal wieder lustig. Zur Entschuldigung werden im Pro- Srammheft zwar Goethe und Alfred Polgar, Gerhart Hauptmann und Theodor Heuss auf- geboten, aber so übel ist das Stück doch gar nicht, das sie spielen.„Die Kinder Edouards“ heißt's, und es sind in jeder Hinsicht Kin- derchen mit vielen Vätern. Als Verfasser be- kennen sich der Franzose Mare Gilbert Sau- vajon(Jahrgang 1909), die Engländer F. Jack- son und R. Bottomley und der Deutsche Ro- bert Blum, den man nicht mit dem 1848 in Wien erschossenen Theaterdiener gleichen Namens verwechseln sollte. Diese vier Her- ren also sind die geistigen Väter der Kinder Edouards, während der selbst nicht niehr als eine Fiktion ist, eine Okkasion aus dem Trödelladen für 980 Franken(WNee es Ma- dame Darvet ihren Kinderchen schließlich erklärt). Er hängt— schön in Oel gemalt an der Wand und repräsentiert wohltem- Perierte Bürgerlichkeit.. Grad heraus: die drei Kinder von Denise Darvet, Andenken an emanzipierte Streifzüge ins Reich Kupi- dos, haben nämlich jedes einen anderen Vater. Einen richtigen Ehemann hat Denise nie gehabt, und Edouards Porträt dient da- Zu, das zu kaschieren. Das geht auch viele Jahre gut. Als aber zwei der Kindlein nun ihrerseits der Liebe begegnen, und das auf gutbürgerliche Weise mit Verlobung und an- schließender Hochzeit zu legitimieren geden- ken, meint Mütterlein, nicht länger schwei⸗ gen zu dürfen. Wie sowas im Luststück zu- geht, ist ihr Geständnis ein reiner Spaß, und als sie alsbald die Väter um sich versam- melt, um, ein weiblicher Paris, einem der drei den angebissenen Apfel endgültig zu überlassen, ist eitel Wonne und Glück in der Familie. Aber die Wahl wird dennoch zur Qual, und schließlich müssen, nach bewähr⸗ ten Mustern(siehe Christopher Fry„Venus im Licht“, 1. Akt, 1. Szene), die Kinderchen herbei, der Mama das Geschäft abzunehmen. Natürlich findet jedes den eigenen Herrn Papa am entzückendsten, und so bleibt Müt- terchen weiter ledig... Das ist amüsant und lustig gemacht und manchmal geradezu witzig, so daß man sich gut unterhalten kann dabei, und Friedrich Siems aus Köln, der in Mannheim schon in Shaws„Cäsar und Cleopatra“ Regie führte und nächstens hier Kleistens„Penthesilea“ inszenieren wird, ließ munter, wenn auch keinesfalls ausgelassen drauflos spielen. Leider hatte er bei der Besetzung der nicht ganz unwesent- lichen Rolle der liebreizenden Denise Dar- vet ein bißchen danebengegriffen. Wenn es auch durchaus kein Charakterfehler ist, daß eine Dame nicht so aussieht, als würde sie sich ihre drei Kinder bei drei verschiedenen Herren besorgen(, Wenn Sie die Eva ge- Wesen wären, hätte die Schlange den Apfel gefressen“, sagt einer ihrer Liebhaber über Denise), so ist es im Falle der„Kinder Edouards“ eine Mangelerscheinung, wenn die Darstellerin der Denise nicht wenigstens den Eindruck erweckt, daß es 80 sein könnte. Helmka Sagebiel in allen mög- lichen Ehren, aber hier hatte man sie falsch eingesetzt. Und das war schade. Dagegen War Wolfgang L. Hofmann sehr lustig, und auch Annemarie Schradiek und Karl Fried- rich, der mit Bravour statt eines polnischen einen ungarischen Klaviervirtuosen spielte. Nett war Peter Settgast, das jüngste von Edouards Kindern, neckisch IIse Zielstorff und etwas steif Wolfgang Höper. Schlicht und vornehm, wie immer, trat Jörg Schlei- cher in Erscheinung. Fröhlich und guter Dinge Clara Walbröhl. Karl Worzel(auch nicht so ganz die Idealbesetzung des aben- teuernden Schwerenöters Dominique), Heidi Mentz und Michael Hampe gehörten auch ins Bild, das Hartmut Schönfeld in bürger- licher Realität auf die Bühne gestellt hatte. Das Publikum amüsierte sich nach Kräften Und bedankte sich mit freundlichem Applaus für diese Faschingsgabe des Nationaltheaters. W)gi. Werner Saam, der 60 Jahre alte städtische Musikdirektor von Solingen, brach am Diens- tagabend während eines Symphoniekonzertes in der Festhalle von Solingen-Ohligs am Diri- gentenpult tot zusammen., Vermutlich erlitt er einen Herzschlag. Saam hatte gerade den er- sten Satz eines Klavierkonzertes von Rachma- ninoff dirigiert, das vom Städtischen Orchester und dem Pianisten Shura Cherkassky vorgetra- gen wurde. Das Konzert wurde sofort abge- brochen. 8 TE FAN BEKEFFEY DFN HHV DEK HERR B OLLI HESS Copyright Lothar Blanvalet Verlag in Berlin 1. Fortsetzung Filippo hat an seinem linken Bein einen Gipsverband. Das war ein Schreck, als man ihn an einem Vorfrühlingsnachmittag aus der Nachbarschaft hilflos und stöhnend nach Hause brachte. Aber freilich! Immer dieses Herumtollen mit den vielen Fratzen, diese rohen Spiele! Der Arzt hat beruhigende Worte gesprochen, den Rnochen eingerichtet und in Gips gelegt. Der kleine Filippo hat sich an den Gips schon gewöhnt und hinkt damit munter herum wie mit einem etwas dicken Stiefel. Gewiß, die Haut darunter be- ginnt mächtig zu jucken, aber wenn es in der Schule gar zu langweilig wird, läßt sich auch allerhand Zauber damit treiben. Der Gips hat schon manche Prüfungsnöte gelin- dert, unlösbare Rechenprobleme gelöst, Ge- dichte und sonst noch allerlei, was beim besten Willen nicht in den Kopf wollte, auf sich ge- nommen. Ab morgen allerdings wird es aus sein damit: der Gipsverband kommt fort, eine aufregende Sache. Wer weiß, ob der Rnochen gut verheilt ist, ob Filippo nicht für immer hinken wird. Denn der alte Pietro hinkt ein wenig. Von einem gebrochenen Bein aus der Kinderzeit hat er's und ist über zwei Weltkriege damit gut weggekommen. Jetzt aber werden wir Frieden haben, die Menschen werden nie wieder dermaßen den Verstand verlieren, und da wird es auf alle Fälle besser sein, auf zwei gleich langen Füßen zu gehen. Morgen also ist es aus mit dem Gips, aus mit dem Zauber, den Rechen- Künsten und den schönen Versen von Edgar Allan Poe. Julia, wie gesagt, schläft in der Küche in Carlos ehemaligem, jetzt verwaistem Bett. Früher hat sie, weil sie Waise ist, in der Nähe Neapels auf einem kleinen Bauerngute bei Verwandten gelebt. Dann ist ihr hier in New Vork ein Großonkel gestorben und hat ihr sechstausend Dollar vermacht. Was das für eine Sensation gewesen ist, als die Nach- richt eintraf! Ein jeder war ganz aus dem Häuschen über das Glück, nur Julia nicht. Sie beweinte den Großonkel, an den sie sich aus ihrer Kinderzeit noch erinnerte, aufrichtig. Amtliche Papiere flatterten ins Haus, An- waltsbriefe und Formulare, die Julia zu unterschreiben und zurückzuschicken hatte. Nur das Geld ließ auf sich warten. Schließ- lich riet man ihr allseits, sich einzuschiffen und hinüberzufahren, um persönlich nach dem Rechten zu sehen, weil sonst nie im Le- ben etwas dabei herausschauen würde. So kommt es also, daß sie hier ist, aber das Geld hat sie noch immer nicht. Immer neue Schwierigkeiten sind aufgetaucht, und zu- letzt mußte sie sich gar zusätzliche Doku- mente aus Neapel erschreiben. Sobald sie eingetroffen sind, wird praktisch alles er- ledigt sein. Freilich hätte sie in der Zwischen- zeit hier eine Stellung antreten können, und Leute aus dem Haus hatten ihr auch schon etwas Passendes in einem Warenhaus ver- schafft. Aber dann stellte sich heraus, daß Julia im Hause selbst so überbeschäftigt War, daß ihr für außerhalb keine Zeit ver- blieb. Bald half sie hier beim Großreine- machen, bald dort bei der Wäsche, bald sprang sie als Babysitter ein, um eine Mut- ter zu entlasten. Dafür bekam sie da und dort Mittag- oder Abendessen und manchmal auch etwas Geld, jedenfalls hat sie den gan- zen Tag über alle Hände voll zu tun und ist treppauf, treppab zwischen den drei Stock- werken ständig in Bewegung. Es ist Abend geworden, und es herrscht Stille im Haus. Nur aus der Wohnung der Eisverkäufers dringt der Lärm einer ehe- lichen Ausein andersetzung, und in einer an- deren hört man die Grünzeugfrau ihre Tochter ohrfeigen, weil die schon wieder die Nacht durchflanieren möchte. Durch die offenen Küchentüren sind das Klappern des Geschirrs in der Abwaschwanne und der wehmütige Singsang des Familienmitglieds zu hören, dem diese Verrichtung obliegt. Dann schwei⸗ gen diese Geräusche auch. Die Türen schlie- Ben sich, das Licht in den Fenstern erlischt. Die Sterne beginnen überm Hausdach zu fun- keln. Sie haben heute nacht einen ganz be- sonderen Glanz. Es ist einer jener Abende, an denen die Sterne der Erde viel näher als sonst wohl sind, nur wissen die Sternkun- digen davon weniger als nichts. Zweites Kapitel in dem wir einen bösen Rechts- anwalt und seinen seelenguten Ad- juneten kennenlernen. Morgens beginnt der Alltag wie an jedem x-beliebigen Tag. Die in den Fabriken be- schäftigt sind, brechen in aller Herrgotts- frühe von daheim auf. Sie schieben ihre Fahrräder und tragen ein kleines Bündel in der Hand. Im Hausflur schicken sie einen liebevollen Blick hin zur Madonna, die dort in einer kleinen Nische steht, das Wachs vie- ler bis auf den Docht heruntergebrannter Votivkerzen zu ihren Füßen- Zeugnisse gro- Ber Wünsche und ebensolchen Danks. Die liebevollen Blicke wollen„Auf Wiedersehen“ sagen, und das bedeutet, schlicht aus- gedrückt, den Wunsch, einander am Abend ohne nennenswerte Zwischenfälle wieder- zubegegnen. Sodann öffnet die Grünzeugfrau ihren Laden, das Pizza-Weib beginnt ihre Fische zu Zerlegen, der Spengler zu hämmern. Der Eisverkäufer geht mit seinem Wägelchen auf Tour. Dann begeben sich die Hausfrauen auf den Markt. Im Hofe singt ein Bettel- musikant und begleitet sich dazu auf seinem Leierkasten: „Es flog ein Engel über Brooklyn, als dich, mein Schatz, mein Aug' erschaute.“ Paulina ruft nach dem ersten Stock hin- auf Julia zu, sie möge herunterkommen und auf ihre Kochtöpfe achtgeben, solange sie mit Filippo in der Klinik sei, weil ja doch heute der Gipsverband von seinem Fuß her- unter solle. Julia ruft vom Gang zurück, daß es ihr jetzt unmöglich sei. Sie wiegt das Kind des Eisverkäufers auf ihren Armen; sie muß da bleiben, bis die Mutter vom Markt zurück- kommt. Paulina schreit, sie möge das Baby mit herunterbringen, denn der Herd könne nicht ohne Aufsicht bleiben. Das Mittagessen ist schon aufgestellt, und sie werden noch vor elf in der Klinik sein müssen, wenn das mit dem Gips heute noch klappen soll. Jetzt Weiß es bereits der ganze Hof, daß von Filip- pos Bein heute der Gipsverband abgenom- men werden wird, und der ganze Hof redet nun darüber. Das Pizza-Weib macht sich zum Herold. Der Spengler läßt seine Arbeit im Stich und hastet in den Hof. Am Keller- abstieg, im schattigsten Winkel des ganzen Hofes, steht der Armsessel, in dem um diese Zeit die vierundachtzigjährige Schuster- mutter Platz nimmt, um ihn um zehn Uhr abends erst wieder zu verlassen, wenn sie zum Schlafengehen zurück in ihre Kammer schlurft. Die ganze Zeit über sitzt sie still und erzählt jedem die Begebenheiten im Hofe. Jetzt gerade sagt sie: „Als wenn's erst gestern gewesen wär', daß sie ihn in Gips gelegt haben- so kommt's mir vor. Wie die Zeit doch fliegt..“ Paulina ruft Pietro in den Laden hinein die Meldung zu, daß sie jetzt gehe. Er möge ihr ein bißchen Geld mitgeben, denn wer könne wissen, ob am Ende nicht etwas zu bezahlen sei. Pietro kratzt sich betreten den Kopf und beginnt dann in der Lade zu suchen. So wenig Haare er auf dem Kopf hat, so wenig Geld hat er auch in seiner Lade „Wieviel brauchst du?“ „Keine Ahnung.“ „Wird das genug sein?“ „Vielleicht.“ Zögernd gibt Pietro die kleine Barschaft Weg. Er wird nun heute die Miete nicht be- zahlen können. Das Kind hat ihn in Un- kosten gestürzt, und er selbst ist auch krank gewesen. Ueber eine Woche hat ihn ein rheu- matischer Anfall arbeitsunfähig gemacht. Aber irgendwie wird es ja doch wieder gehen. Carlo hat ihnen im allerletzten Mo- ment noch immer geholfen. Draußen im Hof steht Filippo und lächelt Wichtig, weil er zum Mittelpunkt des Inter- esses aufgerückt ist. Er zeigt auf Verlangen bereitwillig sein vielbesprochenes Bein her. Zur Schustermutter geht er gar extra hin, um es ihr zu zeigen: das hier, bitte, ist der Gips, man sieht ihn hiermit zum letztenmal. Die Kinder stehen neidisch um Filippo herum, den Helden des Tages. „Ist es aber auch ganz sicher, daß du obne Gips wirst herumlaufen können?“ „Ganz sicher.“ „Das ist nicht so sicher. Ich an deiner Stelle tät ihn mir nicht herunternehmen lassen.“ „Tut das weh, wenn sien herunter- nehmen?“ „Es tut nicht weh.“ Fortsetzung folgt) mac Mi! Vo! ein ind Klä ruf der ein Uns Nel der hät sch hal En! den Gre Ser die ger je aus Mil B. der Fre leg Ass Wie Bai ten Ref bli! sch der 4,5 lior die