14 At 18 Herausgeber„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,30 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 34 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. 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Der Minister sprach im Rahmen einer Wehrdebatte des Bundestages. Die Debatte, der ein SpD- Antrag auf Zurückstellung der kriegsgedienten Jahrgänge sowie Novellen zum Sol- daten- und Wehrpflichtgesetz zugrundelagen, war vom Bekenntnis aller Parteien zur Landesverteidigung getragen. Alle drei Anträge wurden an den Verteidigungsausschuß überwiesen. Vor dem Bundestagsplenum entwarf der Verteidigungsminister ein Bild dessen, was den westdeutschen Streitkräften noch fehlt, um von einer„Friedensbundeswehr“ zu einer „Verteidigungsbereiten Bundeswehr“ zu wer- den. Die zwölf deutschen NATO-Divisionen seien ein scharfes Schwert ohne Arm, solange ihnen keine ausreichende Nachschub-, Depot-, Nachrichten- und Verkehrsor ganisation zur Seite gestellt werde. Für dieses Rückgrat der mobilen Feldeinheiten müßten nach einem NATO- Beschluß die einzelnen Staaten in nationaler Verantwortung aufkommen. Da- her gelte es, schleunigst mit dem Aufbau dieser„rückständigen Einrichtungen“ zu be- ginnen. Wie man hierzu aus unterrichteten Kreisen erfährt, haben Verhandlungen wegen des Aufbaus eines weiten Nachschub- und Versorgungsnetzes der Bundeswehr mit den übrigen NATO- Staaten bereits begonnen. Strauß teilte am Mittwoch mit, wo die Hauptschwierigkeiten bei der Errichtung des Depot-, Nachschub- und Nachrichtennetzes liegen: es fehlen erfahrene Unteroffiziere und Offiziere, die imstande sind, die erforder- lichen Einrichtungen zu organisieren. Bereits in wenigen Monaten soll hier— wie man in- offiziell hört— ein Fehlbedarf bestehen, der kast bei 50 000 Mann liegt. In einigen Jahren soll diese Zahl fehlender Unteroffiziere und Offiziere auf ein Vielfaches steigen. Da es zehn Jahre dauern würde, bis dieser Fehl- bedarf aus Reservisten der Bundeswehr ge- deckt werden könnte, so erklärte Strauß, könne man beim Aufbau der Nachschub- und Nachrichten organisation nicht auf die erfah- renen kriegsgedienten Jahrgänge von 1922 Schutz der Flüsse vor Schmutz Wasserstraßengesetz verabschiedet/ Empfindliche Strafen vorgesehen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag verabschiedete am Mittwoch das Gesetz zur Reinhaltung der Bundes wasserstragen. Damit wird der Kom- plex der Reinhaltung unserer Flüsse von elf Ländergesetzen und einem Bundesgesetz geregelt. Das Gesetz erlaubt der Bundes- regierung, für die 4350 Kilometer Bundes- Wasserstraßen Reinhalteordnungen zu er- lassen, wenn diese Flüsse in ihrer chemi- schen, physikalischen und biologischen Be- schaffenheit durch das Zuführen von Stoffen oder die Entnahme von Wasser schädlich verändert werden. Die Reinhalteordnung soll erst erlassen werden, wenn ihre Aus- wirkungen ermittelt worden sind oder hier- für ausreichende Erfahrungswerte vorlie- gen. Das Bundesverkehrsministerium kann diese Aufgabe den Wasser- und Schiffahrts- direktionen des Bundes übertragen. Nach dem Gesetz wird die Entnahme von Wasser, das Zuführen, Lagern und Befördern von Stoffen an einer Wasserstraße von einer Erlaubnis, einer Bewilligung oder einer Be- fugnis abhängig gemacht, sofern diese Tätig- keiten nicht dem Gemeingebrauch entspre- chen. Als Gemeingebrauch gilt das Zuführen von Abwasser, das in der eigenen Haushal- tung oder Wirtschaft und auf Schiffen an- fällt. Als Wirtschaft gilt dabei auch der land wirtschaftliche Haus- und Hof betrieb mit Ausschluß der land wirtschaftlichen Ne- benbetriebe und kleinge werbliche Betriebe. Die Behörden der Wasser- und Schiffahrts- verwaltung können den Gemeingebrauch be- schränken oder untersagen, wenn die Bun- deswasserstraße dadurch zu stark ver- schmutzt wird. 1. Für die Ueberschreitung dieser Bestim- mungen sieht das Gesetz empfindliche Stra- fen vor. Wer vorsätzlich einer Bundeswas- serstraße Stoffe unbefugt oder unter Nicht- befolgung einer Auflage zuführt, oder Stoffe in der Nähe einer Bundeswasserstraße so lagert, daß das Wasser dadurch verunreinigt wird, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jah- ren oder mit einer Geldstrafe bestraft. Auf Fahrlässigkeit steht Gefängnis bis zu sechs Monaten oder Geldstrafe. Tritt eine Ge- fährdung von Leben oder Gesundheit hinzu, so erhöhen sich diese Strafen wesentlich. Auch Ordnungswidrigkeiten, wie die unbe- fugte Entnahme von Wasser, kann bei Vor- satz mit einer Geldstrafe bis zu 10 000 Mark bei Fahrlässigkeit bis zu 5000 Mark geahn- det werden. Dr. Adenauer in der Ewigen Stadt Der Kanzler hofft auf Unterstützung für seine Berlin-Politik Rom.(AP) Bundeskanzler Adenauer ist am Mittwoch mit einer zweimotorigen Ma- schine der Bundeswehr zu seinem fünftägi- gen Besuch in Rom eingetroffen. Er wurde auf dem Flugplatz vom italienischen Außen- minister Pella, vom Substituten im Kardinal- staatssekretariat, Monsignore Dell'Acqua, und vom deutschen Botschafter in Italien, Dr. Klaiber, begrüßt. Der deutsche Regie- rungschef wird am Freitag von Papst Johan- nes in Privataudienz empfangen und konfe- riert am Wochenende mit Vertretern der italienischen Regierung. Diesen Zusammen- künften geht am Donnerstagvormittag ein Besuch beim Staatspräsidenten Gronchi voraus. In politischen Kreisen Roms erwartet man, daß Adenauer und der ihn begleitende Bundesaußenminister von Brentano bei den Besprechungen um eine feste Haltung Ita- liens gegenüber einer etwaigen Kompromißg- bereitschaft anderer westlicher Länder in der Berlinfrage ersuchen werden. Schwere Regenwolken lagerten über Rom, als die Maschine Adenauers landete. Der deutsche Gast schritt zunächst eine Ehren- formation ab und nahm dann das Wort zu einer kurzen Ansprache. Außenminister Pella hieß den deutschen Gast in seiner Erwiderung im Namen Italiens herzlich willkommen und feierte ihn als hervor- ragenden Repräsentanten eines verbündeten und befreundeten Volkes. Auf Plakaten der christlich-demokratischen Partei Italiens war zu lesen:„Wir grüßen den Initiator des moralischen, politischen und wirtschaftlichen Wiederautbaus Deutschlands.“ US-Nationalprodukt soll enorm anwachsen Washington.(Ap) Präsident Eisenhower hat dem amerikanischen Kongreß am Mitt- woch in der dritten und letzten seiner all- jährlichen Botschaften, dem Wirtschafts- bericht, versichert, daß sich der Wohlstand der Vereinigten Staaten auch 1960 und in den folgenden Jahren weiter erhöhen werde, wenn der Haushalt ausgeglichen gehalten, die Staatsschuld verringert und die Inflation gezügelt werde. Für das Ende der sechziger Jahre sei dann fait einer Steigerung des Nationalp odukts auf fast 750 Milliarden Dollar(3,15 Billionen Mark) jährlich zu rech- nen. Das würde gegenüber dem 500-Milliar- den- Ergebnis, mit dem man für dieses Jahr rechnet, noch einmal eine Steigerung auf das 1½ fache ergeben. Eisenhower bezeich- nete es als gemeinsame Verantwortung der Sozialpartner, die Lohnerhöhungen inner- halb der Grenzen der Produktionssteigerun- gen zu halten. Uberdies sollten Preis- senkungen, die durch besonders rasche Pro- duktivitätssteigerungen gerechtfertigt wür- den, in der amerikanischen Wirtschaft nor- mal und häufig sein. bis 1928 verzichten. Jedoch würden von den insgesamt 300 000 Erfaßten des Jahrganges 1922 nur 30 000 gemustert werden, von denen wiederum etwa die Hälfte zu vierwöchigen Uebungen einberufen würde. Minister Strauß erläuterte ferner das neue Wehrpflichtgesetz, das die Landesver- teidigung dem Grundsatz der allgemeinen Verteidigungspflicht anpassen soll. Die wich- tigsten Bestimmungen lauten: 1. Es gibt künftig drei Gruppen von Wehr- pflichtigen: Die 18- bis 25 jährigen müssen zwölf Monate Grundwehrdienst und neun Monate Wehrübungen absolvieren, die 25- bis 35 jährigen einen Grundwehrdienst von sechs Monaten und sechs Monate Wehrübungen, die über 35jährigen sollen höchstens eine Wehr- übung von drei Monaten mitmachen. 2. Die 18 jährigen sollen verstärkt einbe- rufen werden. Abiturienten erhalten hier- durch die Möglichkeit, vor dem Studium zu dienen. Sollten sie jedoch vor Studienbeginn nicht einberufen werden, so können sie ihr Studium beenden, ohne einrücken zu müssen. 3. Wehrpflichtige, die im Anschluß an den zwölfmonatigen Grundwehrdienst gleich die sechs Monate Wehrübungen ableisten, be- kommen diese voll auf die Wehrübungszeit angerechnet. 4. Wehrpflichtige, die im Zivilen Bevöl- kerungsschutz Dienst tun, sollen nicht zu Wehrübungen herangezogen werden, sofern sie bereits 25 Jahre alt sind. 5. Spezialisten, etwa aus der Motoren-, Flugzeug- oder Elektrobranche können, ohne daß ihr Jahrgang aufgerufen ist, gemustert und einberufen werden. Schließlich nahm Strauß zum Schicksal der sogenannten„weißen Jahrgänge“(1928 bis 1937) Stellung, das bisher mehr oder weniger im Dunkeln lag. Wehrtüchtige die- ser Jahrgänge sollen das Gerippe des„Zivi- len Bevölkerungsschutzes“ bilden und zur Organisation des„Objektschutzes“(Schutz von Fabriken, E-Werken usw.), Luftschutz, Brandschutz und so weiter verstärkt heran- gezogen werden. Mehr Sold für Wehrübungen Bonn.(dpa) Die Teilnehmer von Wehr- übungen sollen künftig mehr Geld bekom- men. Das sehen die Vorschläge für die No- vellierung des Unterhaltssicherungsgesetzes vom 26. Juli 1957 und des Wehrsoldgesetzes vom 30. März des gleichen Jahres vor, die gegenwärtig im Verteidigungsministerium zur Kabinettsreife ausgearbeitet werden. „In der Weihnachtsnacht haben üble Gesellen das Gotteshaus der jüdischen Gemeinde zu Köln mit Haken kreuzen und antisemitischen Schmähungen beschmiert. Seitdem haben sich im Bundesgebiet weitere Fälle ähnlicher Sudeleien antisemitischen oder nazistischen Inhalts ereignet. Daß dies in unserem Lande geschehen konnte, ist ein Schande Hier liegt für uns alle eine Aufgabe. Und wenn wir mit dieser Aufgabe nickt fertig wer- den, uird unser Volk nicht gesunden Nur indem wir jenes Finstere, das da und dort in unserem Volke noch sein Unwesen treibt, auflösen, werden wir es bannen.“(Professor Carlo Schmid in seiner Erklärung vor dem Bundestag.— Siehe auch den untenstehenden Bericht unserer Bonner Redaktion.) Bild: dpa Manchmal muß man Höllenhunde wecken f Carlo Schmid brandmarkte im Bundestag antisemitische Vorfälle Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Im Bundestag gab am Mittwoch Vizepräsident Professor Carlo Schmid. im Namen aller Fraktionen eine Erklärung zu den antisemitischen Vorfällen in der Bundes- republik und der Welt ab. Daß die anti- jüdischen Schmierereien in unserem Land Zulagen für 131er Beamte vorgesehen Innenminister Schröder will Entwurf eines Abschlußgesetzes vorlegen Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Bundesinnenminister Schröder will dem Bundeskabinett in Kürze den Entwurf eines Abschlußgesetzes zur Regelung der Rechts verhältnisse der 131er Beamten vor- legen. Solchen Beamten, die vor 1945 tätig waren und inzwischen nicht oder nur in einer untergeordneten Position wieder im öffentlichen Dienst beschäftigt werden konn- ten, sollen vom nächsten Jahre an Zulagen und Pensionen gezahlt werden. Der Leiter der Hauptabteilung Beamte im Deutschen Gewerkschaftsbund, Waldemar Reuther, teilte Journalisten mit, daß nach den Plänen des Innenministeriums folgende Neuerungen eingeführt werden sollen: 1. Beamte, die nach dem Zusammenbruch nicht mehr in den öffentlichen Dienst zurück- kehren konnten oder nur in einer Stellung beschäftigt sind, die unterhalb ihrer früheren Laufbahngruppe(mittlerer, gehobener oder höherer Dienst) einzustufen ist, erhalten Pension. Auf die Pension sind ihre der- zeitigen Bezüge in voller Höhe anzurechnen, soweit andernfalls diejenigen Bezüge über- schritten würden, die sie nach ihrer Stellung vor 1945 erhalten hätten. Die Anrechnungs- vorschriften gelten für neuerdings im öffent- lichen Dienst Beschäftigte bis zum 65. Lebens- jahr, für alle anderen bis zum 62. Lebens- jahr. 2. Beamte, die zwar in ihrer früheren Laufbahngruppe, aber in einer niedrigeren Position wieder eingestellt wurden, erhalten Zulagen, die zusammen mit ihrem derzeitigen Gehalt dem Gehalt der früher eingenom- menen Position entsprechen sollen. Zwischen Gesfern und Morgen Ein Kommando niederländischer Luft- abwehrtruppen, das an der amerikanischen Luftabwehrrakete vom Typ„Nike“ ausgebil- det wurde, soll Mitte Februar vorläufig in Münster(Westfalen) stationiert werden. Die Tarifverhandlungen um eine Er- höhung der Löhne und Gehälter für die etwa 1,3 Millionen Beschäftigten im Baugewerbe sind in Frankfurt wieder aufgenommen worden. Im neuen Jahr will die Bundesversiche- rungsanstalt für Angestellte die Zahl der Heilverfahren auf mindestens 125 000(1959: 121 000) steigern. Zu diesem Zweck soll die Bettenzahl in den Vertragsheimen erhöht werden. Rückwirkend vom 1. Januar dieses Jahres an erhalten die rund 200 000 deutschen Be- schäftigten bei den alliierten Stationierungs- streitkräften in der Bundesrepublik Sonder- zahlungen in Höhe von 15 bis 30 Mark mo- natlich. Das ist das vorläufige Ergebnis von Lohnverhandlungen, die Vertreter der GTV mit Vertretern der Stationierungsstreitkräfte führten. Einstimmig billigte der Bundestag das Gesetz zu den am 3. Oktober 1957 abgeschlos- senen Verträgen über den Weltpostverein. Das Tagebuch der in einem Konzentra- tionslager umgekommenen Anne Frank wird gegenwärtig im Auftrag der Staatsanwalt- schaft Lübeck von zwei Sachverständigen auf seine Echtheit geprüft. Die Forderung des Staatsanwalts steht im Zusammenhang mit einem fünffachen Strafantrag, den der Vater Anne Franks gegen den suspendierten Lü- becker Studienrat Lothar Stielau wegen Ver- leumdung gestellt hat. Die Südtiroler Volkspartei bleibt in der Opposition. Ihr stellvertretender Vorsitzen- der Dr. Alfons Benedikter lehnte im Par- lament der autonomen Region Trient-Süd- tirol die Aufforderung des Regionalpräsi- denten Tullio Odorizzi zu erneuter Zusam- menarbeit mit den Christlichen Demokraten entschieden ab. N. Beljajew, der erste Sekretär der Kom- munistischen Partei in der Sowjetrepublik Kasachstan, ist von seinem Posten abge- löst und durch den Ministerpräsidenten Kasachstans, Ginmuchamed A. Kunajew, ersetzt worden. Beljajew war auf der Ta- gung des Zentralkomitees im Dezember von Chrustschow heftig kritisiert worden. Das Gesundheitswesen der Sowjetunion wird in den kommenden fünf Jahren zu- Bevans Befinden verschlechtert London.(dpa) Das Befinden des stellver- tretenden Führers der britischen Labour Party, Aneurin Bevan, hat sich am Mittwoch sehr verschlechtert. Bevan hatte sich Ende Dezember in einem Londoner Krankenhaus einer schweren Unter leibsoperation unterzo- gen, die von zwei Magen- und Darmspeziali- sten ausgeführt wurde. Nach anfänglicher Besserung hieß es am Mittwoch in dem Bul- letin des Krankenhauses, Bevans Befinden gede„Anlaß zu beträchtlicher Sorge“. Bevan 18“ 62 Jahxe alt. sätzliche 18 Milliarden Rubel erhalten, die aus den Einsparungen aus der Kürzung der Streitkräfte um 1,2 Millionen Mann stam- men. Der größte Teil des Betrages soll den Krankenhäusern, der Arzneimittelproduk- tion und der medizinischen Forschung zur Verfügung gestellt werden. Die ausdrückliche Versicherung, daß die Vereinbarung über die zweite Baustufe des Assuan-Hochdamms mit der Sowjetunion nicht als eine gegen die Bundesrepublik ge- richtete Geste zu verstehen sei, lieg der Staatspräsident der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, deutsche Diplomaten wissen. Der König und die Königin von Thailand haben eine Einladung des Bundespräsiden- ten zum Besuch der Bundesrepublik ange- nommen. Das thailändische Königspaar wird sich vom 26. Juli bis 28. Juli in Bonn auf- halten und sich anschließend bis zum 2. August auf eine Rundreise durch die Bundesrepublik begeben. In Budapest ist die Donau- Kommission zu ihrer 18. Tagung zusammengetreten. Zum erstenmal ist bei den Beratungen, an denen sonst nur die kommunistischen Donau-Län- der teilgenommen hatten, Oesterreich als Vollmitglied vertreten. Aus der Bundesre- publik nimmt ein Beobachter teil. Die Sowjetunion hat die erste„Wetter- rakete“ im westlichen Pazifik gestartet. Der Start erfolgte am 17. Januar an Bord des sowietischen Forschungsschiffes„Wojekow“, das sich auf einer Forschungsfahrt im Pa- AAk befindet. geschehen konnten, sei eine Schande, sagte Schmid. Daß auch in anderen Ländern solche Ausschreitungen vorgekommen seien, mache diese Schande nicht geringer:„Wir Deutsche haben kein Recht, mit dem Finger auf an- dere zu zeigen. Anderswo sind unter dem Hakenkreuz zwar Rüpeleien erfolgt, bei uns aber sind in seinem Zeichen sechs Millionen Juden ermordet worden. Darum ist, was bei uns in diesen Wochen geschah, schändlicher als anderswo.“ Aus diesem Grunde müsse bei uns die moralische und sühnende Reak- tion stärker sein und aus tieferen Einsichten kommen als bei anderen. Professor Schmid fuhr fort, es sei sicher, daß falscher Geltungstrieb und politisches Sektierertum, möglicherweise sogar die Pla- nung von irgendeiner Seite hinter den Schmierereien steckten. Daß sich aber auch Halbstarkentum in antisemitischen Sudeleien gedußert habe, zeige, daß bei vielen von uns unter der Schwelle des Bewußtseins noch„un- aufgeräumte Unratecken“ vorhanden seien. „Daran mögen die Eltern schuld sein, daran mögen die Lehrer schuld sein„ daß es 80 ist, geht uns alle an.“ Hier liegt für uns alle eine Aufgabe. Solange man bei uns noch dis- kutieren könne, ob sechs Millionen oder„nur drei Millionen Juden ermordet worden sind, haben wir und auch jene, die im Drit- ten Reich saubere Hände behalten haben, versagt.“ Schmid wandte sich auch den Veröffent- lichungen von Presse, Rundfunk und Fern- sehen zu. Durch dieses Aufheben sei sicher ein Dutzend Flegel mehr befeuert worden, Vielleicht sei dies aber auch gut:„Es gibt Lagen, in denen man die schlafenden Höllen- hunde wecken muß, um an ihrem Gebell inne 2u 4 Wie nahe wir der Hölle noch sind.“ Volksverhetzungsgesetz nochmals beraten (dpa) Der Bundestag hat am Mittwoch ohne Aussprache den Regierungsentwurf für ein Gesetz gegen Volksverhetzung zur noch- maligen Beratung an den Rechtsausschuß überwiesen. Aktion gegen Kommunisten in Heidelberg und Umgebung Heidelberg.(LSW) Die Kriminalpolizei Hat in Heidelberg und Umgebung sieben ehe- malige Mitglieder der verbotenen Rommu- nistischen Partei verhaftet. In den Wohnun- gen wurde umfangreiches kommunistisches Propagandamaterial beschlagnahmt, das zum größten Teil aus der Sowjetzone stammt. Wie in Heidelberg verlautet, wurden die ehe- maligen Kommunisten in einer schlagartig geführten Aktion in ihren Wohnungen be- ziehungsweise am Arbeitsplatz in Heidelberg Selbst sowie in den Orten Leimen, Sand- hasen und St. Ilgen verhaftet. Die zustän- dige Abteilung der Heidelberger Kriminal- polizei und die politische Abteilung der Landeskriminalpolizei haben im Heidelberger Stadtwald an einem gut getarnten Ort einen Agentenbriefkasten ausfindig gemacht, in dem Informationen und zahlreiches Nach- richtenmaterial vorgefunden wurde, das für den Kreis der Verhafteten bestimmt War. MORGEN Donnerstag, 21. Januar 1960/ Nr. 18 Donnerstag, 21. Januar 1960 Dies betrifft alle Das Grundgesetz ist lückenhaft. Besat- Zungsrecht einerseits und eine Art wohlge- launten Schlendrians oder auch der G gültigkeit haben zehn Jahre lang verhi dert, daß der Deckel auf den klaffenden? grund gelegt wurde. Glücklicherweise ist bisher noch kein Kind in den Brunnen 8e Fallen, Insofern hat sich das beha he Un- behagen gelohnt, das darin bestand, daß man doch ja keinen innerpolitischen Streit ob dieser Angelegenheit vom Zaune brechen wollte. Nun hat sich aber doch allerseits die Meinung durchgesetzt, daß ein solch gefähr- liches Provisorlum nicht verewigt werden könne und daß ein Staat ohne ein Not- standsgesetz sowohl eine Kuriosität wie auch eine Abnormität darstellt. Es läßt sich wohl keine vollziehende Gewalt weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart fin- den, die es fertiggebracht hätte, in Not- Ständen, seien es kriegerische Bedrohung, Aufruhr oder Katastrophen, mit uneinge- schränkten Freiheitsrechten durchzukom- men. Einzig die Diktaturen können auf Aus- nahmegesetzgebung verzichten, denn sie be- finden sich ja ohnehin im Ausnahmezustand. Darum fehlt es jetzt nicht mehr an ernst- haften Anläufen sowohl seitens der Regie- rung als der Parteien, die Lücke in der Ver- fassung zu schließen und das Besatzungs- recht wie auch den Schlendrlian abzulösen. Jedenfalls werden uns nun einige Wochen hartnäckiger Auseinandersetzungen in und außerhalb des Parlaments bevorstehen, denn eines ist freilich klar: die Notstandsgesetz- gebung ist die Probe aufs Exempel unserer Demokratie. In jeder solchen Ausnahmegesetz- gebung stecken fast ebensoviele Gefahren als sie bekämpfen soll. Wir wissen ja noch deut- lich genug, wie die von so vielen und so aus- gezeichneten Juristen ausgeklügelte Not- standsgesetzgebung der Weimarer Republik schließlich in perfidester Weise gegen die Republikaner selbst ausgespielt wurde und wie leicht eine Demokratie durch demokrati- schen Rechtsmigbrauch kaputt gemacht wer- den kann, In der nun anhebenden Diskussion wird es darum eines der Hauptargumente sein, wie können die Fehler der Weimarer Gesetzgebung vermieten werden, Gelingt das durch eine möglichst vorsichtig gestaltete Generalklausel, die einfach nicht erlaubt, daß mit ihr Schindluder getrieben werden kann, oder ist das eher durch einen möglichst ein- engenden Katalog von festumrissenen Tat- beständen zu erreichen, der angibt, wann eine Regierung zur Notverordnung greifen darf und wann nicht. Bereits in dem Entwurf, den dieser Tage Innenminister Schröder dem Bundesrat zugeleitet hat, ist davon die Rede, daß ein möglicher Schaden für die Demokra- tie bei der Krisenbekämpfung vermieden werden sollte. Was nützte wohl eine Feuer- wehr, die schließlich das Feuer, aber auch das Haus niedergekämpft hätte. Dennoch wird zu Hunger seife es denn überhaupt eine irgendwie geartete Gesetzgebung geben Körne, die mitt zu mißgbrauchen wäre. Es gibt sie sicher nicht. Betrachten wir den Fall der von der Opposition geforderten Zweidrit- telmehrheit für den Fall der Anwendung der Krisengesetzgebung. Könnte es da nicht leicht eintreten, daß die Exponenten der Staats- gefährdung, nehmen wir nur einmal eine Wiederkehr der alten Kämpfer an, mit einem einfachen Drittel der Stimmen im Parlament ede demokratische Abwehr blockieren Könnte. Umgekehrt wieder könnte die von der Regierung verfochtene einfache Mehrheit dazu führen, daß sich der Ermächtigungs- skandal von 1933 ganz leicht wiederholte. So oder so gewendet, wird man einem Volk ohne geharnischten Abwehrwillen gegen seine Verführer nicht zu seinem Glück helfen kön- nen, In der formalen Gesetzgebung liegt einfach überhaupt keine Garantie für ein sicheres Funktionleren einer Gesellschaft. Eine noch viel kitzligere Frage aber ist die Frage nach den Organen dieser Sicherheits- gesetzgebung. Soll die verfassungsmäßig ga- rantierte Gewaltenteilung nun auch aufgeho- ben werden? Soll unter Umständen die Re- gierung allein das Recht haben, den Notstand Sowohl zu erklären wie auch die notwendigen Maßnahmen dafür zu vollziehen? Es ist dar- an zu denken, daß sowohl Volksvertretungen wie auch Regierungen handlungsunfähig wer- den, aber auch daß sie sich gegenseitig hand- lungsunfähig machen können, Wäre es da Vielleicht nicht praktisch, die Notstandserklä- rung an ein drittes Organ, etwa die höchsten Richter zu binden, um sie aus dem Oppor- tunismus der Parteipolitik heraus zu bringen? Mindestens ist ein Vorschlag, der unter Um- ständen nur von einem Zusammenwirken von Bundesprasident und Bundeskanzler und der den Parlaments- und den Bundesrats- Vorsitzenden nur noch angehört wissen will, äußerst bedenklich. Wen man hören kann, den kann man auch stimmen lassen. Ein Viererkollegium wäre das mindeste, was un- ter so gefährlichen Umständen zu Rate zu ge- hen hätte. Wird doch auch im Regierungsent- wurf darauf hingewiesen, daß es sich um sehr ernste und sehr schwere Gefahrenzustände handeln müsse, wenn der Ausnahmezustand bemüht werde. Es darf jedenfalls nicht mehr der Fall eintreten, daß man aus Doktrin den Schnitt von Badehosen mittels Notverord- nungen zu regulieren trachtet, wie dies vor dreibig Jahren geschehen ist. Außerordentlich begrüßenswert aber ist in dem Regierungsentwurf, der gewiß seine allerhand Nücken und Tücken haben mag, daß immer wieder Nachdruck auf die stän- dige Kontrolle des Ausnahmezustandes durch den Bundestag gelegt wird, wobei allerdings vorausgesetzt wird, daß es sich um ein normal handelndes Parlament han- delt und daß die Gesetzgebungskörperschaft nicht schon unter dem Druck und der Be- drohung einer gewalttätigen Regierung steht, Wie das unter Ausnahmebedingungen, zu- mal wenn sich diese Regierung der Armee bedienen darf, sehr leicht geschehen kann. Auch in dieser Hinsicht ist, wie man welg, kein Allerweltsheilkraut gewachsen. Aber daß das Parlament der Souverän auch in Notzeiten zu bleiben hat, ist wenigstens von der Absicht und damit zu guter Letzt auch vom Urteil her beruhigend. Dr. Karl Ackermann Eine Wehrdebatte im neuen Stil Die SPD bekannte sich zu einer wehrhaften Demokratie/ Strauß verzichtete auf rhetorischen Glanz Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Ein wegen seiner Bonmots bekann- ter Abgeordneter meinte, die Wehrdebatte des deutschen Bundestages sei am Mittwoch deshalb sensationell gewesen, weil sie keiner- ei Sensationen brachte. Dieses Wort trifft nicht ganz die Dinge. Der Verteidigungsmini- ster zeichnete an manchen Punkten, so was die Weißen Jahrgänge und die Aufstellungs- pläne der Territorialarmee und der Depot- Einheiten anbetrifft, durchaus neue und viel- fach überraschende Konturen. Wer jedoch die Vergangenen Schlachten um Verteidigung, um„Ohne- mich“ und Wehrpflicht und um die NATO in Erinnerung behielt, muß zugeben, daß sich die Parlamentarier für 1960 einiges vorgenommen haben. Der Stil war anders, der Ton sachlicher, erfreulicher, Man sprach kür- zer, blieb beim Thema und verzichtete— von einigen Abweichungen abgesehen— darauf, bei diesem„heißen Thema“ die Volksseele zum Kochen zu bringen. Das mag zum Teil an der politischen Si- tuation liegen, Die Sozialdemokratie schickte mit Karl Wilhelm Berkhan Cahrgang 1915), Reserveofflzier, und Karl Wienand Gahr- gang 1926) zwei maßvolle Sprecher in die Arena, die sich noch nicht in den erbitterten Kämpfen der Vergangenheit zerschlissen ha- ben. Ihre Darlegung lie aufhorchen. Sorg- kältig waren sie bemüht, dem Bekenntnis zur Landesverteidigung und dem Godesberger Programm Rechnung zu tragen, Ihre Kritik zielte auf die Methode, mit der die Erfassung des Jahrganges 1922 in die Wege geleitet wurde, auf das Vorgehen des Bundesvertei- digungsrates und ähnliches mehr. Der Ver- such der SPD, aus dem Odium des„Ohne- uns“ herauszukommen und sich zu einer wehrhaften Demokratie zu bekennen, be- stimmte die Lautstärke. Die Lage Berlins, die Ankündigung neuer Schritte Chrustschows, die Sorge darum, die Amerikaner bei der Stange zu halten, alles das stand im Hinter- grund und trug entscheidend zum Bild der Aussprache bei. Aber auch ein anderer Franz-Josef Strauß überraschte das Parlament. Bewußt ließ er h an den Anfang der Rednerliste stellen und gab durch Sachlichkeit und Information nachfolgenden Rednern den roten Fa- den. Der Bayer verzichtete diesmal auf jenen rednerischen Glanz, der ihm so oft den tosen- den Beifall der Regierungskoalition und so häufig die erbitterte Gereiztheit der Opposi- tion eintrug. Aus gutem Grund. Wohl alle, die am Mittwoch auf den Abgeordnetenbän- ken saßen, sind sich klar darüber, daß Zwie- tracht und Hader der Innenpolitik gegenwär- tig nur der Außenpolitik schaden können, Je- der weiß, daß in der Verteidigung vorwärts- geschritten werden muß, wenn die Bundes- republik die Verbündeten nicht lustlos und desinteressiert machen will. Besonders die Amerikaner haben das in letzter Zeit ver- schiedentlich zu verstehen gegeben. Vor- Würtsschreiten setzt aber auch voraus, daß die weitgespannten Aufgaben der Territorial- armee und der Depot- und Nachschuborgani- sation angepackt werden. Die Fachleute sind auch weiterhin der Meinung, daß für diesen Zweck altgediente, erfahrene Offiziere und Unterofflziere eingewiesen und ausgebildet werden müssen. Nachdem der Aufruhr um die 22er verebbte und sich zeigte, daß ein sehr hoher Prozentsatz der Erfaßten, trotz der Pro- paganda, willens ist, wenn es nicht anders geht seine Pflicht zu tun, wird das Verteidigungs- ministerſum diese Aufgabe lösen können. Warnung vor ULebertreibungen in England Erzbischof von Canterbury tritt anti-deutschen Strömungen entgegen Von unserem Korrespondenten London.„Ich habe in England die Tendenz festgestellt, die augenblicklichen antisemiti- schen Demonstrationen in eine Art anti- deutsche Hetze umzuwandeln, und das dürfen Wir unter gar keinen Umständen mitmachen.“ Mit dleser eindeutigen und angesichts der im britischen Rundfunk, Fernsehen und in der Presse entfachten Haßkampagne berech- tigten Warnung nahm der höchste geistliche Kirchenführer in England, der Erzbischof Dr. Fisher von Canterbury, auf der Jahreskonfe- renz der anglikanischen Kirche Stellung zu dem Problem des Antisemitismus. Mit beson- derem Nachdruck unterstrich der Erzbischof seine starke Sympathie zu den westdeutschen Behörden, die nicht nur das Problem der Be- kämpfung des Antisemitismus zu lösen hät- ten, sondern vor der noch sehr viel schwieri- geren Aufgabe stünden, das Selbstvertrauen des deutschen Volkes nach einer totalen Nie- derlage wiederherzustellen. Der Erzbischof warnte vor den verhäng- misvollen Folgen jeder Uebertreibüng und Sagte wörtlich:„Es besteht die Gefahr, daß man zuvfel vom Antisemitismus spricht und sein Wiederaufleben übertreibt. Persönlich glaube ich, daß allzu große Publizität in dieser Frage dag Problem nur noch größer macht.“ Die anglikanische Bischofskonferenz nahm einstimmig eine Entschliegung an, welche die antisemitischen Ausbrüche in England und in anderen Ländern verurteilt und sich gegen jede Art von Rassenhaß wendet. Wie recht der höchste englische Kirchen- führer mit seiner Warnung hatte und wie von gewissen englischen Kreisen die anti- semitischen Demonstrationen zum Anlaß einer systematischen anti-deutschen Hetze genommen werden, wird aus einem weiteren Beispiel ersichtlich. Nach Londoner Zeitungs- berichten sollen sich von 500 britischen Fami- lien die normalerweise deutsche Austausch- Schüler und Studenten aufnehmen, nicht Weniger als 180 Familien geweigert haben, Weiterhin junge Deutsche bei sich aufzuneh- men. Einige dieser Familien begründeten ihren Entschluß mit der Rücksichtnahme auf anti-deutsche Gefühle ihrer Nachbarn. Der Leiter der Scanbrit-Agentur, die jährlich rund 1000 junge Deutsche in englische Heime vermittelt, ergänzte diese Meldung mit der Dr. Werner G. Krug in England Erklärung, die Berichte in der deutschen Presse über die jüngsten anti-deutschen Kundgebungen in England hätten auch viele deutsche Eltern veranlaßt, ihre Kinder nicht mehr zum Austausch nach England zu schicken. Sechs 14jährige Schüler, die eine Schule in der Grafschaft Nottinghamshire mit meterhohen Hakenkreuzen beschmiert hat- ten, erhielten am Dienstag ihre Strafe. Sie Wurden vor sämtlichen Schülern auf dem Schulhof mit einem Rohrstock gründlich durchgeprügelt. 8 Auch bei der Debatte über die Ergänzung des Wehrpflichtgesetzes und bei der Anfrage wegen des Jahrgangs 1922 wurde dem Zu- hörer deutlich, vor welche besonderen Schwierigkeiten die Bundesrepublik durch den technischen Fortschritt und durch das Eindringen der Massen in das politische Leben gerade bei der Gestaltung ihres Ver- teidigungsbeitrags gestellt wird. Die mate- riellen Elemente, die unsere Zivilisation weitgehend beherrschen, schließen die lei- denschaftlichen, irrationalen Faktoren, die allzubald zum Spielball staatsgefährdender Propaganda werden können, nicht aus. Im Gegenteil: Sie fördern sie. In der Ausein- andersetzung der parlamentarischen Kräfte heißt es deshalb, Maß zu halten, mehr noch als zuvor. Die Bundesrepublik ist hier wahr- scheinlich gefährdeter als andere Staaten. Sie muß dem Rechnung tragen. Es hat den Anschein, als hätten manche Ereignisse— die Hakenkreuzschmierereien, die Aufdek- kung von Spionageringen, die provokato- rischen Unterwanderungsversuche der SED — ein Alarmzeichen gegeben. Natürlich ist ein derartiger Silberstreif noch nicht dem vollen Anbruch eines neuen Tages gleichzusetzen. Vieles bleibt zu tun. Jene Kritiker, die von der Bundesregierung eine volle und gerundete Darstellung der gesamten Verteidigungskonzeption forder- ten, die auch die Zivilverteidigung und der Bevölkerungsschutz, und die Notstandsmaß- nahmen einschließen müßte, berührten sicherlich einen wunden Punkt. Es fehlt an Konzentration, Der Bundesverteidigungsrat, den der Abgeordnete Franz-Josef Strauß einmal so dringlich forderte, ist heute zu dem Geist geworden, den er nicht mehr los werden kann. Auch bei der Truppe selbst mangelt noch manches. Während der Debatte sprachen zwei Parlamentarier, ein Abgeord- neter der CDU, einer der SPD, vor Offizie- ren und Mannschaften der Panzerwaffe. Die Liste der Kümmernisse war lang. In einer Kompanie sind von 22 Unteroffizierstellen 15 unbesetzt. Die Trennung von Militär und Verwaltung führt zu überflüssigen Er- schwernissen. Auch die aus demokratischen Gesichtspunkten verlagerte Strafgewalt auf die Disziplinargerichte, die manchen jungen Menschen nunmehr mit Vorstrafen belastet, wo früher die„drei Tage Bau“ genügten, er- Weist sich nicht als Ideal. Schließlich bleibt die alte Klage, die Strauß selbst nicht zu- rückweist: eine Teil der Generalität ist zu Alt, zu starr geworden, um den modernen Anforderungen noch gerecht zu werden. Massus Haltung bleibt vieldeutig Er rückt nicht klar von dem Inhalt des Kempski- Interviews ab Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreieh hefreper Hans-Ulrich Remps Zeitungs, Obrle ist Armeekorps-General Massu nach Paris zitiert und am Mittwochvormittag von Ar- meeminister Guillaumat empfangen worden. Nach hier vorliegenden Informationen hat General de Gaulle Massu nicht selbst be- kragen wollen, sondern Minister Guillaumat beauftragt, ihm über die Erklärungen Mas- sus zu berichten. Massu soll seinem Minister bestätigt haben, daß er Kempski kein In- terview erteilt, sondern sich nur ausführlich mit ihm unterhalten habe, nachdem der deutsche Journalist dem Oberstkommandie- renden in Algerien, General Challe, durch ein Akkreditiv der französischen Botschaft in Bonn warm empfohlen worden war. Nach seiner Besprechung mit Giullaumat hat Massu gebeten, daß vom Armeeministe- rium in seinem Namen ein Kommuniqué Veröffentlicht werde, in dem Massu bestätigt, daß die Masse der algerischen Mohammeda- mer Vertrauen in die Bemühungen de Gaul- les hätte, den Frieden wiederherzustellen, und daß er, Massu, mit seinem Armeekorps ohne jede geistige Reserve hinter seinem Chef, dem Oberstkommandierenden General Challe, stände, dessen Loyalität gegenüber de Gaulle unbezweifelbar sei. Was die Un- Guck zugeschriebenen Erklärungen, in der Armee beträfe, 80 habe er, nicht den Anspruch, deren Wort- kührer zu sein, 5 Hieses in Form und Inhalt ohne Zweifel ungewöhnliche Kommuniqué hat in Paris und in Algier Aufsehen erregt. Man fragt sich, ob, wie gewisse offizielle Kreise es auslegen, Massu damit praktisch die ihm zugeschriebenen Erklärungen zurückgenom- men hat, worauf besonders der Passus über das Vertrauen der Mohammedaner in die Friedenspolitik de Gaulles schließen lassen könnte, oder ob er sie im wesentlichen In- halt bestätigt habe, wozu wiederum die Aussage über die bestehende Unruhe in der Armee Argumente liefern könnte. Offiziell ist, dem Armeeministerium zu- folge, der Zwischenfall nunmehr beigelegt. Aber in der Oeffentlichkeit wird weiter dar- über diskutiert, ob die zumindest äußert frei- mäütigen Ansichten von Massu auf längere Dauer mit der Politik de Gaulles auf einen Nenner gebracht werden können, und ob die Disziplin der Armee durch das Kommuniqué vom Mittwochmittag restlos gesichert sei. Man kann sich auch fragen, ob General de Gaulle persönlich und sachlich mit der Lö- sung zufrieden ist. In den Diskussionen und leidenschaftlichen Auseinandersetzungen über die Algerien-Politik wird der Fall Massu ohne Zweifel noch eine große Rolle spielen. Vierzig Fälle in Baden- Württemberg Landtagsprotest gegen antisemitische Schmierereien/ Kiesinger: überwiegend Lausbubenstreiche Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart. Der Landtag von Baden- Würt⸗ temberg verurteilte am Mittwoch in seiner ersten Sitzung im neuen Jahre voller Ab- scheu die antisemitischen und neonazistischen Ausschreitungen der jüngsten Zeit. In einem einstimmig angenommenen Gemeinschafts- antrag aller Fraktionen wird gefordert, daß die Urheber der Schmierereien ungeachtet der Motive unverzüglich und streng zur Re- chenschaft gezogen werden. Der Landtag er- wartet, daß auch jeder Propagierung anti- semitischer und neonazistischer Parolen mit Entschiedenheit entgegengetreten wird. In einer umfassenden Unterrichtung der Jugend Über die jüngste Geschichte unseres Volkes sieht der Landtag ein wirksames Mittel, die geistigen Ursachen des verwerflichen Rassen- asses zu überwinden. Die Regierung wird aufgefordert, in den Schulen Voraussetzun- gen für eine solche Unterrichtung zu schaffen und die Erwachsenenbildung mehr als bisher in den Dienst dieser Erziehungs- und Aufklä- rungsarbeit zu stellen. Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger entgegnete auf eine mündliche Anfrage des CDU- Abgeordneten Robert Gleichauf aus Oberndorf nach dem Stand der Ermittlungs- arbeiten gegen die Schmierfinke, über die Ur- heber und Hintergründe der Ausschreitungen kKönne noch kein abgeschlossenes Urteil ge- fällt werden. Bis zum 14. Januar seien im Bundesgebiet 93 Täter ermittelt worden. 17 davon seien Kinder, 37 Jugendliche und 22 Personen im Alter zwischen 21 und 23 Jahren, 80 der Täter selen bisher überhaupt nicht politisch in Er- scheinung getreten, sieben gehörten der DRP an oder stünden ihm nahe, sechs seien nicht 1 organisiert, bezeichneten sich jedoch als„über- zeugte Nazis“. In Baden- Württemberg seien von etwa 40 Fällen bisher acht Täter ermit- telt worden. In der überwiegenden Zahl der Fälle handle es sich auch hier um ausgespro- chene Lausbubenstreiche. Nicht alle Vor- kommnisse liegen sich jedoch auf diese Art erklären. Man dürfe zumindest annehmen, daß ein Teil der Täter durch die Propaganda bestimmter kleiner politischer Gruppen be- einflußt worden sei. Die Landesregierung be- dauere die Vorfälle zutiefst. Die Reaktion auf die Schmierereien habe jedoch gezeigt, daß der weit überwiegende Teil der Jugend sich überzeugt zu der Idee der Humanität und des freien Rechtsstaates bekenne und daß es sich bei den Tätern nur um eine kleine Anzahl Halbstarker oder um Angehörige des asozia- len Bodensatzes handle, der sich in jedem Volke finde. Dennoch sei die Regierung der Auffassung, daß alles getan werden müsse, um den Verdacht zu beseitigen, als hätten wir es mit einem neuen Anwachsen nazistischen Ungeistes zu tun. Dazu gehöre vor allem die Erziehung der Jugend im humanitären Geiste. Unter anderem seien die Schulen daher er- neut nachdrücklich auf die Dringlichkeit der Behandlung der Vorgänge von 1933 bis 1945 in den oberen Klassen hingewiesen und ver- Pflichtet worden. Die Rektoren der Hoch- schulen würden aufgefordert werden, sich mit Appellen an die Studenten zu wenden. Die Gerichte sollten, um die Unsaat im Keime zu ersticken, die schärfsten Strafen ausspre- chen. g 5 5 5 Für unabhängige Kommission Der Landtag stimmte in seiner Arbeits- sitzung der vom Ständigen Ausschuß vorge- schlagenen Bildung einer aus einem ordent- lichen Professor des Strafrechts und den bei- den Oberlandesgerichtspräsidenten des Lan- des bestehenden unabhängigen Kommission zur Ueberprüfung ehemaliger NS-Richter durch die Landesregierung zu. Die Kommis- sion soll diejenigen Fälle überprüfen, in de- nen Maßnahmen gegen Richter oder Beamte des Landes wegen ihrer richterlichen oder staatsanwaltschaftlichen Tätigkeit in der na- tionalsozialistischen Aera in Betracht kom- men, Die Landesregierung hat beschlossen, 85 Kommission so bald wie möglich zu bil- en. Das Gesetz, das die Dienstbezüge der be- soldeten Bürgermeister und Beigeordneten neu regelt, wurde bei nur wenigen Enthal- tungen verabschiedet. Durch das Gesetz wer- den die Bezüge der württembergischen Bür- germeister denen ihrer badischen Kollegen angeglichen, die bisher eine höhere Besol- dung hatten. Die Grundgehälter der Bürger- meister bewegen sich nach dem neuen Gesetz je nach Einwohnerzahl zwischen 360 und 3300 Mark, die der Beigeordneten, die es nur in gröhßeren Städten gibt, zwischen 950 und 2750 Mark. Dazu kommen jeweils noch Orts- zuschläge, Reisekostenvergütungen und eine Dienstaufwandsentschädigung. Die Bürger- meisterbesoldung in Baden- Württemberg liegt damit, wie bei früheren Beratungen der Vorlage im Landtag erklärt worden war, mit an erster Stelle unter den Bundesländern. In seiner Arbeitssitzung nahm der Land- tag in zweiter Lesung ein Aenderimgsgesetz zum Feuerwehrgesetz an, das in seiner bishe- rigen Fassung vom Bundesverfassungsgericht beanstandet worden war. Bonner Geheimliste von Nazis in Ulbrichts Diensten Bonn.(gn Eigener Bericht) Im Zusam- menhang mit dem Versuch Pankows, die Bundesrepublik als Tummelplatz alter Na- tionalsozialisten hinzustellen, ist am Mitt- woch in Bonn eine Geheimliste ehemaliger Nationalsozialisten veröffentlicht worden, die in führenden Positionen des Sowjetzonen- Regimes tätig sind. Die Liste umfaßt 180 Namen und NSDAP-Parteinummern. Die aufsehenerregende Veröffentlichung erfolgte in der Korrespondenz„Bonner Informatio- nen aus erster Hand“. Wie aus dem Material hervorgeht, sind allein 32 Abgeordnete oder Ersatzkandidaten der sowjetzonalen„Volkskammer“, die das sogenannte Parlament bildet, alte National- Sozialisten. Drei Volkskammerabgeordnete gehörten der Ss an, einer der„Leibstandarte Adolf Hitler“. Ernst Großmann, Mitglied des SED- Zentralkomitees und im Politischen Büro Ulbrichts führend tätig, war ehemali- ger Ss-Wachmann im KZ Sachsenhausen und Mitglied des Ss8-Totenkopfverbandes Oranienburg. Zu den einstigen NSDAP-Mit- gliedern gehören ferner: Dr. Parchim(stell- vertretender Minister für Gesundheitswesen), Dr. Rübensam(stellvertretender Minister für Land- und Forstwirtschaft), Dr. Hum- meltenberg(Chef des Protokolls im Mini- sterium für Auswärtige Angelegenheiten). Früherer Nationalsozialist ist auch Kurt lecha(Leiter des Presseamtes beim Mini- sterpräsidenten der„DDR“). Schließlich haben auch zahlreiche alte Nationalsoziali- sten wieder Amt und Würden im Rechts- Wesen des SED-Staates gewonnen. So der Rektor der Akademie für Rechts- und' Staats wissenschaften„Walter Ulbricht“, Pro- fessor Herbert Kröger, der die KPD in Karlsruhe vertrat, früher SS-Oberscharfüh- rer in einer dem SD- Hauptamt unterstellten Einheit. Auch der Präsident des Obersten Gerichtes der Zone, Kurt Schumann, und einer seiner Oberrichter, Horst Hetzar, waren Mitglieder der NSDAP. Ein Haushalt ohne Defizit in Rheinland-Pfalz Mainz.(ba- Eig. Ber.) Seine erste Etat- rede hielt am Dienstagnachmittag der seit April im Mainzer Kabinett als Finanzmini- stere amtierende Fritz Glahn FDP) vor dem rheinland- pfälzischen Landtag. Als das her- vorstechendste Merkmal des Haushalts- planes für 1960 bezeichnete er die Ausge- glichenheit, die bemerkenswerter ist als in krüheren Jahren, weil aus dem Rechnungs- jahr 1959 kein Fehlbetrag zu erwarten ist, der in den nächsten Haushalt übernommen werden müßte. Ein weiteres, erwähnens- wertes Faktum sei die Uebernahme der bis- lang im auſerordentlichen Haushalt geführ- ten Mittel für den Straßen- und Brückenbau in den ordentlichen Etat. Sie betrügen 35 Millionen Mark. Dazu komme eine neue Belastung des Etats durch die 15 Millionen Mark für das Sondervermögen Schulbau und die drei Millionen Mark des Landesergän- Zzungsprogramm zu Sanierungsvorhaben des Bundes. Das Volumen des ordentlichen Haus- halts, der mit 1,35 Milliarden Mark auf der Ausgaben- und Einnahmeseit. bs sei somit um rund 11,6 Prozent Auffallend tolerant und getragen einer„geradezu beängstigenden Einmütig- keit“ verlief die Besprechung der Rede ins- besondere von seiten der oppositionellen SPD. Der langjährige Finanzexperte der Opposition, König, arbeitete jedoch gut die Verschiedenheit zwischen dem uralten kameralistischen Haushaltsdenken, das bis- her immer noch in Rheinland-Pfalz geübt Werde und der von ihm geforderten und dem modernen Leben besser angepaßten funk- tionellen Finanzpolitik heraus, die vor allem nach Schwerpunkten orientiert werden müsse, denn heute könnten über Nacht neue Probleme auftauchen, die es schnell und tat- kräftig zu lösen gelte. König erinnerte in diesem Zusammenhang an den Straßenbau und die kulturpolitischen Fragen der Schul- und Wissenschafts förderung. Reservierter Empfang für Woroschilow in Indien Neu Delhi.(dpa) Das sowjetische Staats- Oberhaupt, Marschall Woroschilow, ist am Mittwoch zu einem Staatsbesuch in der in- dischen Hauptstadt Neu Delhi eingetroffen. Er wurde auf dem Flugplatz von Staatsprä- sident Prasad und Ministerpräsident Nehru begrüßt. Zu der 70 Mitglieder umfassenden Sowaqetdelegation— der größten, die je einem ausländischen Staat einen Freund- schaftbesuch abstattete— gehören auch der erste stellvertretende Ministerpräsident Koslow und das Mitglied des Parteipräsi- diums, Frau Jekaterina Furzewa. Das in- dische Protokoll war peinlich darauf be- dacht, Woroschilow den gleichen Empfang zu bereiten wie vor einigen Wochen dem USA- Präsidenten Eisenhower. Trotz aller Bemühungen fanden sich jedoch bei weitem nicht so viele Schaulustige am Flugplatz und an den Straßen ein, wie bei dem trium- phalen Eisenhower-Empfang. Der Besuch Woroschilows wird in seiner Bedeutung überschattet von der bevorstehenden Visite des Sowjetischen Ministerpräsidenten Chrustschow. Wie verlautet, hat Koslow den Auftrag, im Gespräch mit Nehru den Besuch Chrustschows politisch vorzubereiten und die Gesprächthemen zu sondieren. Brüsseler Kongo-Konferenz von Eyskens feierlich eröffnet Brüssel(dpa) Nach der Londoner Konfe- renz über die Zukunft Kenias und der Kon- ferenz in Paris über das künftige Verhältnis Frankreich zu der Mall- Föderation begann am Mittwoch in Brüssel die dritte große Afrika- Konferenz, auf der in Besprechun- Sen zwischen Belgien und Vertretern des Kongon die Vorentscheidung über die Ent- Wicklung Belgisch-Kongos zur Unabhängig- keit fallen wird. Der belgische Ministerprä- sident Eyskens eröffnete in feierlichem Rah- men die Brüsseler Besprechungen, bei denen insgesamt 81 Eingeborenenführer aller poli- tischen und ethnischen Tendenzen rund 23 belgischen Delegierten der Regierung und der drei großen Parteien einschließlich der Sozialistischen Opposition gegenüberstehen. Die Konferenzeröffnung stand unter dem Eindruck der überraschenden Ankündigung der Kongo-Vertreter in letzter Minute, daß sie bei den Besprechungen eine„gemein- same Front“ bilden wollen. am- die Na- itt- ger die en- 180 Die gte tio- ind ten das al- lete rte lied hen ali- sen des lit ell en), ter mi- en). urt ni- lich ali- its- der ind ro- in h- ten ten ind ren at- zeit D- em er- ts ge- KS ist, den 8 s- hr- au gen ue len ind an- des us- der he, on 18 ns- len der die ten 18 übt em AK em den aue at- in au Ul- lts- am in- en. rä- ru len je Ad- der ent 81 in- be- ung ler em atz m- ich ung ite ten O len ten Nr. 16/ Donnerstag, 21. Januar 1960 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschab Ein Düsenflugzeug vom Typ„Caravelle“ der skandinavischen Luftfahrtgesellschaft SAS ist, wie wir gestern schon berichtet ha- ben, am Dienstagabend bei Ankara mit 42 Menschen an Bord abgestürzt. Drei Insassen überlebten zunächst das Unglück, starben aber später auf dem Wege ins Krankenhaus und im Krankenhaus selbst. Unter den To- ten sind sieben deutsche Fluggäste. Die Ma- schine befand sich auf dem Flug von Kopen- hagen nach Kairo und war in Düsseldorf, Wien und Istanbul zwischengelandet. Kurz vor der Landung in Ankara prallte das Flugzeug gegen einen Berg und explodierte. * Es gibt keine Hinweise dafür, daß die 18 Jahre alte Kärntner Klosternovizin Kathi Korpisch von der Oberin des Klagenfurter Elisabethinen-Ordens entführt worden ist. Zu dieser Feststellung gelangte das Landes- gericht in Klagenfurt(Oesterreich) und stellte das Verfahren ein, das diè Eltern ge- gen die Oberin und zwei Geistliche wegen Entführung des jungen Mädchens ange- strengt hatten. Die Eltern des Mädchens Wollten nicht, daß ihre Tochter Nonne wird und setzten alle Hebel in Bewegung, um sie zu einer Rückkehr ins Elternhaus zu zwingen. 1. In Italiens Haftanstalten soll es künftig keine gestreifte Gefängniskleidung und keine kahlgeschorenen Köpfe mehr geben. So will es ein Gesetzentwurf, den Justiz- minister Gonella jetzt dem Parlament vor- gelegt hat. Der Minister will den Strafvoll- zug humaner gestalten und mehr Gewicht auf die Erziehung der Häftlinge legen. Die Gefängnisinsassen sollen, wenn der Gesetz- entwurf angenommen wird, auch nicht mehr mit Nummern, sondern mit ihren Namen angeredet und aufgerufen werden. 5 5 „Heute morgen werdet ihr noch was er- leben“, erklärte der 17 jährige Handelsschü- ler Giorgio Volante in Turin seinen Klassen- kameraden. Später ging er auf die Toilette und verkündete bei seiner Rückkehr:„Ich habe mich eben vergiftet.“ Opwohl der Schü- ler sofort in ein Krankenhaus gebracht wurde, war er nicht mehr zu retten. * Die jugoslawische Bergrepublik Monte- negro ist am Dienstag völlig von der Außen- welt abgeschnitten worden. Alle Zufahrt- straßen sind unter hohem Schnee begraben und nicht befahrbar. Eisenbahnverbindun- gen nach Montenegro gibt es nicht. Trotz angestrengter Bemühungen ist es ferner bis- her nicht gelungen, viele wichtigen Straßen in Bosnien und der Herzegowina vom Schnee zu räumen. * Die irische Regierung hat es abgelehnt, den Schlachtpferde-Export auf das europäi- sche Festland zu verbieten. Der irische Mini- sterpräsident Sean Lemass erklärte, die an- geblich grausame Behandlung der Tiere auf dem Transport und auf europäischen Schlachthöfen sei eine Erfindung der briti- schen Presse. Die zum Schutz der Tiere erlassenen Transportbestimmungen seien außerordentlich strikt und würden ebenso streng überwacht. * Die Häuptlinge des kanadischen India- nerreservats Saint Regis in der Nähe von Ottawa haben sich einstimmig gegen den Plan der kanadischen Regierung entschieden, den Indianern das Wahlrecht zu gewähren. Die Indianer befürchten, daß dem Wahlrecht unweigerlich die Verpflichtung folgen würde, Steuern zu zahlen. Der Häuptling John Shar- row erklärte dazu:„Wir wollen nicht die Steuern der Bleichgesichter. Wir behalten unsere Rechte, und sie sollen ihr Wahlrecht behalten.“ Vor dem Sitzungszimmer der Häuptlinge hatten sich rund einhundert Mohawk- Krieger mit Plakaten versammelt. Auf denen Inschriften zu lesen waren wie: „Diefenbaker falle tot um!“ und„Ottawa hat lose Schrauben im Kopf!“ * Auf Empfehlung der Regierung von Rho- desien hat Königin Elisabeth dem 68jährigen französischen Ingenieur Andre Coyne, dem Erbauer des Unglücksstaudamms von Mal- Passet, als Anerkennung für den von ihm entworfenen Kariba-Damm am Sambesi den britischen Empire-Orden verliehen. In Lon- don teilte ein Sprecher des Buckingham Palace mit, daß die Auszeichnung Andre Coyne bereits am 1. Januar überreicht wor- den sei. Hochseefischer müssen in Zukunft weit in die Ferne Ertragreichere Fangplätze erforderlich/ Fangtechnische Neuentwicklung:„Einschiffs-Schwimmtrawl“ Die westdeutsche Hochseeflscherei steht vor entscheidenden Zukunftsproblemen. Tra- ditionelle Fangplätze im Nordmeer sind durch die Bestrebungen der skandinavischen Staa- ten zur Expansion der Hoheitsgewässer ge- fährdet, wie sie etwa Island schon vorexer- ziert hat. Die mäßigen Fangerträge des Jah- res 1958 und die schlechten Ergebnisse des Jahres 1957 haben die Rentabilität der Flot- ten stark herabgesetzt. Man versuchte, nach neuen ertragreicheren und rentableren Fang- plätzen auszuweichen, wie sie sich zum Bei- spiel bei Grönland ergaben. Diese Ausweich- gebiete sind jedoch zum großen Teil keine Dauer-Fangplätze. Diese auf lange Sicht gesehen bedrohliche Situation veranlaßte die„Deutsche Wissen- schaftliche Kommission für Meeresforschung“ dazu, eine Sondersitzung einzuberufen. Die Resultate dieser Aussprache wurden kürzlich veröffentlicht. Sie umreißen in etwa den Weg, den der deutsche Hochseefischfang und die Hochseefischereiflotte in den nächsten Jahren gehen dürften. Die wesentlichen Ausdehnungsmöglich- keiten der Fanggebiete liegen eindeutig bei der Fernfischerei außerhalb des traditionellen Nordmeer-Nahbereichs von der Nordsee bis Island und dem Nordkap. Dort gibt es— bei der jetzigen Großklimasituation wenigstens Vorläufig— ungenutzte Fangplätze sowohl vor Ost-Südgrönland als auch vor Westgrönland. Die Laichplätze des ostgrönländischen Ka- beljau sind noch nicht entdeckt, für die nach Dr. Schmidt(Biologische Anstalt Helgoland) das Forschungsschiff„Anton Dohrn“ Anzei- chen in Form des massierten Vorkommens von Kabeljau-Eiern im Bereich Ostbank- Angmassaglik fand, wo Isländer schon reiche Gelegenheitsfänge von laichreifem Kabeljau einbrachten. Vor der Westgrönlandküste könnten sich unter anderem die deutschen Trawler in den Kabeljaufang auf der Großen Heilbuttbank einschalten, wo Portugiesen und Franzosen heute schon erfolgreich auf Salzfischfang gehen. Auch die Ränder der be- nachbarten Kleinen Heilbuttbank sind so- wohl für Kabeljaufischerei, als auch für Rot- barschflscherei aussichtsreich. Ganz entscheidende Möglichkeiten wird jedoch eine fangtechnische Neuentwicklung, das„Einschiffs-Schwimmtrawl“ mit elektro- nischen Einrichtungen zur gezielten Fischerei in freiem Wasser in vorbestimmten Tiefen, ergeben. Ein solches„pelagisches“ Trawil, das nicht mehr wie die bisherigen Trawinetze an den Gewàssergrund gebunden ist, kann neue Fangmöglichkeiten in den fernen Gewässern, jedoch auch im traditionellen Nahbereich er- schließen. Man wird Fangplätze vor Island und Norwegen beflschen können, die bisher Wegen ungünstiger Bodenverhältnisse flsche- reifeindlich schienen. Sogar für die Herings- fischerei, die vom Standpunkt der Hochsee- fischerei aus sehr beschränkt ist, könnte diese Fangtechnik Neuland eröffnen. Sie wird die Befischung der riesigen Heringsschwärme vor der norwegischen Küste im freien Atlantik ermöglichen, die heute nur einen Bruchteil des Jahres zur Zeit ihrer Laichwanderungen auf die Küste zu den Netzen zugänglich sind. Eine Ausdehnung der Fangtätigkeit nach dem Süden des Atlantik, wie sie zur Zeit die UdSSR in Angriff nimmt, ist für deutsche Verhältnisse vorerst fragwürdig. Zwar bieten die Schelfgebiete der südafrikanischen und marokkanischen Küste gute Vorbedingungen für einen reichen Fischbestand. Diese Fische- rei würde jedoch die Interessengebiete von Anliegerstaaten berühren, so daß man be- fürchten muß, daß jede stärkere Nutzung durch fremde Fangschiffe wieder zu Expan- sionen der Hoheitsgewässer führt. Die notwendige Erweiterung der Fang- gebiete in die Fernräume der Nordmeere, vor allem in Richtung Labrador-Neufundland so- wie Grönland, solange die Großklimaent- wicklung diesen Raum begünstigt, wird eine Anpassung der Flotte notwendig machen. Schon heute können nur sehr wenige der deutschen Trawler das Neufundlandgebiet befischen. Man wird sich stärker auf größere Einheiten mit 600 und 700 BRT Vermessung und hohen Geschwindigkeiten einstellen müs- sen, die möglicherweise neben den kombi- nierten Fang-Fabrikschiffen eingesetzt wer- den. Zwar wird seitens einiger Reedereien die Rentabilität dieser Fang-Fabrikschiffe an- gezweifelt. Es scheint jedoch, als ob man die Erfolge der ersten vier deutschen Einheiten nicht als Maßstab nehmen kann, da der Ge- frierfischverzehr im Bundesgebiet noch unzu- reichend ist und die Schiffe und ihre Leitung erst Erfahrungen gewinnen mußten. Offen- sichtlich wird man jedoch zu einer weitge- henden Aufspaltung der Fangschifftypen für den Einsatz in der Fernfischerei, der mitt- leren Fischerei in den althergebrachten Nah- räumen des Nordmeers und der nahen Fi- scherei vor allem auf Hering in der Nordsee kommen müssen. Denn Großtrawler mit einem bis Neufundland reichenden Aktions- radius sind für den Einsatz im Heringsfang auf der Doggerbank in ihrer technischen Aus- rüstung zu aufwendig und nicht wendig ge- nug. Man hofft, künftig auch den Bau kleine- rer Fangschiffe fördern zu können. Es wird Sache der Erfahrung sein, wie man diese Ein- heiten außerhalb der Nordsee-Heringsaison etwa im Salzfischfang oder als Zubringer für Fabrikschiffe einsetzen kann. Dr. Harald Steinert Einseitige Vereisung bringt Schiffe in Kentergefahr Winzige Nebeltröpfchen werden zu dickem Eispanzer Schwere Winterstürme tobten amfangs Dezember 1959 wieder einmal fast eine Woche lang über dem nördlichen Atlantik und der Nordsee. Ein SOS-Ruf löste den anderen ab und auf den Seenotstationen Skandinaviens und Großbritanniens herrschte Hochbetrieb. Für mehr als hundert Menschen kamen alle Rettungs maßnahmen zu spät, sie fanden den Tod im Wüten der Elemente. Trotz heftigen Schneegestöbers flüchteten am 18. Januar über 1000 Menschen aus Furcht vor einem Erdbeben aus der Stadt Roccamonfina bei Neapel(unser dpa-Bild). Eine Serie von Erdstößen hatte in den letzten Tagen das Gebiet von Roccumonfind heimgesucht, in dem sich ein erloschener Vulkan befindet. Die Fluchtbewegung wurde durch einen neuen Erdstoß ausgelöst. Die Gefluchteten fanden in benackbarten Ortschaften Unterkunft. Schwere Stürme und mächtige meterhohe Sturzseen sind auch jeder Landratte ver- traute Gefährdungen der Schiffahrt. Weniger bekannt ist, daß vor allem kleinere Frachter durch eine starke Vereisung besonders be- droht sind. So wurde gemeldet, daß ein Frachter vor der baltischen Küste fast voll- ständig vereist war umd mit einer Schlagseite von 25 Grad zu kerntern drohte. In der Presse wurden Bilder von Schiffen veröffentlicht, die nach einer Fahrt durch die Nordsee im Ham- burger Hafen mit vollständig vereisten Deck- aufbauten einliefen. Nur noch der schwarz herausragende Schornstein erinnerte daran, daß es sich bei diesem„Eisberg“ um ein Schiff handelte. Dieser, Schiff und Mannschaft in gleicher Weise gefährdende Eispanzer, entsteht, phy- Sikalisch gesehen, auf gleiche Weise wie die Tautröpfchen auf einer Sommerwiese. Jede Luftmasse kann nur eine bestimmte Feuch- tigkeitsmenge in gasförmigem Zustand auf- nehmen. Je kälter die Luft ist, um so früher wird dieser Grenzwert erreicht. Nach dem Unterschreiten der kritischen Temperatur (kür eine gegebene Feuchtigkeitsmenge) setzt die Kondensation ein. Der Wasserdampf kondensiert in Form winzig kleiner Tröpf- chen. So entstehen Wolken, Nebel, Tau und — die Eispanzer an den Schiffsaufbauten. An festen Gegenständen, die sich schneller als die Luft abkühlen, vor allem an Eisen- teilen, setzen sich die Eiskristalle natürlich zuerst ab. Fahren Schiffe im Winter durch Nebel- felder, fangen die Aufbauten und der Rumpf die unterkühlten Nebeltröpfchen ein. Die kleine Erschütterung beim„Zusammenstoß“ genügt, um sie sofort gefrieren zu lassen. Eisfilm auf Eisfilm legte sich über die Auf- bauten und Deckanlagen, bis sie unter einem dicken Eispanzer verschwunden sind. Nun ist eine sich gleichmäßig über den ganzen Frach- ter erstreckende Vereisung zwar sehr un- angenehm, aber relativ ungefährlich. Dem Schiff droht erst dann eine wirkliche Gefahr, wenn die Vereisung einseitig an Backbord oder Steuerbord einsetzt. Solche einseitigen Vereisungen werden durch den Wind aus- gelöst, der die sofort gefrierenden Nebel- tröpfchen an die Luvseite heranführt. Inner- halb einiger Stunden bilden sich aus Millio- nen und aber Millionen kleinster Nebel- tröpfchen jene zentnerschweren Eislasten an der Windseite aus, die durch die einseitige Gewichtsverteilung eine schwere Schlagseite bewirken und die Gefahr des Kenterns her- aufbeschwören. W. Rosentreter Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute nach Nachtfrost heiter bis wolkig. Erwärmung auf 3 bis 5 Grad. Im Laufe des Tages Eintrübung aus Südwesten und nachfolgend verbreitet Regen. In der Nacht zu Freitag und am Frei- tag wolkig bis bedeckt. Zeitweise Regen. Im allgemeinen frostfrei mit Temperaturen zwi- schen 3 und 6 Grad. Mäßiger, später wieder auffrischender Wind aus südwestlichen Richtungen. Uebersicht: Das Sturmtief über der Nord- see ist nach Osten abgezogen und hat mit seiner Rückseitenkaltluft ganz Mitteleuropa überflutet. In der atlantischen Westströmung kommt bald ein neues Tief und wird wieder mildere Luftmassen zu uns führen. Sonnenaufgang: 8.13 Uhr. Sonnenuntergang: 17.02 Uhr. Vorhersage- Karte für 21.10-+◻ Uhr O. 10¹⁰ Haperondo 1 6 N 1010 A 1003 85 8 8 Stockholm 8 22 0 . 1000 9 Humpe 4%, leb 35:: ee e Pegelstand vom 20. Januar Rhein: Maxau 368(4), Mannheim 201 (8), Worms 127(+5), Caub 140(3). Neckar: Plochingen 111(-I), Gundels- heim 164(unv.), Mannheim 198(3). Elche ziehen in die Tundra Eine Folge der Erwärmung der Arktis Einige Großtierarten sind während der letzten hundert Jahre in Europa wieder zahlreicher geworden, wie eine jagdwissen- schaftliche Statistik aufweist. Die Elche haben sich in Schweden und Westrußland, Schwarzwild in Deutschland, Gemse, Mur- meltier und Steinadler in den Alpengebie- ten vermehrt. Mit Ausnahme von West- europa haben in den übrigen Teilen unseres Kontinents auch Rot- und Rehwild zuge- nommen. Fuchs und Dachs besiedeln vor allem Mitteleuropa heute dichter als vor hundert Jahren. Selbst die Großraubtiere Bär und Luchs, die lange Zeit geschont wur- den, sind in Ost- und Südosteuropa wieder häufiger anzutreffen. Gleichzeitig aber hat sich ein sehr unbeliebter Räuber wieder stärker ausgebreitet: der Wolf. Ihm wird man in Mitteleuropa keine Chance geben, seine früheren Areale wieder in Besitz zu nehmen. 8 Eine andere interessante Entwicklung der Waldtiere wird nicht von den Statistikern, sondern von Jägern aus der Sowjetunion be- richtet. Sie haben in den letzten Jahren das Vordringen der Waldtiere in die unwirtliche Tundra beobachtet. Bisher hat man die nördliche Waldgrenze als eine Art Zaun um das Verbreitungsgebiet vieler Tierarten be- trachtet, die man auch niemals in der Tun- dra antreffen konnte. Das Vordringen der Tiere nach Norden führt man auf die Er- wärmung der Arktis in den letzten Jahr- zehnten zurück. Die Jäger haben Tiere beobachtet, die im Mai und Juni in die Tundra einwandern und sich im September und Oktober wieder nach Süden in den Wald zurückziehen. Elche zie- hen bisweilen bis zu 25 Kilometer in die Tundra. Ein ussurischer Marderhund, den man beringt hatte, wurde 700 Kilometer nördlich seines Geburtsortes angetroffen. Während einer Wolfsjagd in der Malose- melsker Tundra wurde ein junger Braun- bär gesichtet und in der Bolschemelsker Tundra fanden die erstaunten Jäger Baum- marder und Rotfüchse in den Fallen. Französische Gewerkschafter stellen Vergleiche an Sie sagen:„Alles in allem schneidet Frankreich gut ab“ „Wir haben hier mehr als 34 000 Kinder, für die ohne Ausnahme Kinderzulagen be- zahlt werden. Das Gebäude dort drüben zwischen den Bäumen ist das Entbindungs- heim, in dem jede Behandlung selbstver- ständlich kostenlos erfolgt.“ Der dies Sagt, ist ein Bergmann im nordfranzösischen Kohle- und Industriegebiet, sehr aktives Mitglied der sozialistischen Gewerkschafts- organisation. Gemeinsam mit einem Kolle- gen aus derselben Gewerkschaft und je zwei Mitgiledern des kommunistisch geführten Allgemeinen Gewerkschaftsbundes und der Christlichen Gewerkschaften hatte er, gegen Ende vorigen Jahres, eine durchaus kame- radschaftliche Aussprache über die sozialen Verhältnisse des weiten Industriegebietes. das in beiden Weltkriegen sehr gelitten hat. Um es vorwegzunehmen: die Vergleiche mit den sozialen Leistungen mit den anderen Ländern der Europäischen Wirtschaftsge- meinschaft fielen zu Gunsten Frankreichs aus. Hier befinden wir uns in der Gegend von Arras. Weit schaut der Besucher von Notre Dame de Lorette über grausige Schlachtfel- der und riesige Friedhöfe. Ueberall aber auch sieht er, rechts und links der unendlich scheinenden Totenfelder, Schlote empor- ragen, sieht Kohlenhalden, die Anlagen neuer Ueberlandzentralen. Und er stellt fest. daß auch dort wo die Bombardements von 1944 ärgste Verwüstungen angerichtet, neue Ortschakten, neue Fabriken, wohnliche Kleinhäuser entstanden sind. Wenige Kilometer von Arras entfernt liegt das Kohlenrevier von Heénin-Lietard. Wie alle Gruben Frankreichs wurden auch diese nach dem zweiten Weltkrieg verstaat- licht. Dem Personal stehen mehr als 20 000 Wohnungen zur Verfügung, in denen rund 75 000 Menschen anständig untergebracht sind. Auch wer pensioniert ist, behält das Anrecht auf seine Wohnung. „Nicht alle Arbeitersiedlungen sehen so nett aus“, beugt einer der sechs Männer jeder Enttäuschung vor.„Wir zeigen Ihnen nachher ein paar ältere Dörfer.“ Das taten sie sehr bald. Wirklich, diese„Dörfer“ waren weniger erfreulich. Doch auch hier stand jeder Familie ein Garten von minde- stens 200 qm zur Verfügung.„Wer sich dar- um bemüht, kann auch außerhalb der Sied- lung etwa 250 am Land für einen Schreber- garten erhalten; die Kinderreichen werden dabei bevorzugt.“ Es sind Kindergärten vor- handen, ärztliche Stationen für ambulante Behandlung, Krankenhäuser, Ferienkolonien an der nicht weit entfernten See.„Sie sind also zufrieden?“, fragen wir und fügen schnell hinzu:„Sie scheinen sich doch zu vertragen, obwohl sie so verschiedenen Ge- Werkschaften angehören.“ Die sechs kräftigen Männer lachen.„Wir kommen von Zeit zu Zeit zusammen, um kestzustellen, welche gemeinsamen Inter- essen wir haben sollten. Und menschlich, wissen Sie, von Mann zu Mann und von Frau zu Frau, vertragen wir uns. Warum denn nicht? Aber wenn es an die Betriebs- wahlen geht, dann sieht es anders aus. Dann wird gekämpft bis aufs Messer!“ Nein, sie schneiden nicht schlecht ab. Die ärztliche Betreuung, gratis für Kinder und Erwachsene, die Tätigkeit der Sozialhelfe- rinnen, die Urlaubsheime, die Zahlungen an werdende Mütter, an Wöchnerinnen und was es sonst noch alles an„sozialen Zu- wendungen“ gibt, erscheinen den sechs Män- nern„ausreichend“. „Hier ist das sogenannte Familienzentrum. Die jungen Mädchen erhalten hier zweimal wöchentlich Näh- und Haushaltsunterricht. Meistens betätigen sich dabei irgendwelche Familienmütter als Lehrerinnen. Dann haben wir Klubs für Jugendliche und auch welche für die Männer. Die Jungens bauen sich ihre eigenen Boote und alles mögliche noch, haben ihre Sportabteilungen, Handwerks- kurse, die nichts kosten, und natürlich kön- nen sie auch die allgemeine Bibliothek be- nutzen. In einigen Ortschaften haben wir richtige Orchester gebildet, nicht nur Jazz, und es gibt auch Musikschulen. Die Räume hierfür werden zur Verfügung gestellt.“ „Das scheint ja alles beinahe ideal“, stellen wir fest, doch das hätten wir besser nicht ge- sagt. Denn nun werden wir belehrt. Nichts sel ideal. Der Staat habe„aufforsten“ wollen Europäer Industriefilm-Tage Eine Fachkommission im Rat der Euro- päischen Industriever bände(REI) hat eine zeitliche und organisatorische Ordnung der Industriefilm- Veranstaltungen vorgenom- men. Danach soll in jedem Jahr nur eine Veranstaltung die Bezeichnung„Offizielle Europäische Industriefilm-Tage“ tragen. Für die„Offiziellen Europäischen Industriefilm- Tage“, die unter dem Patronat des Rates der Europäischen Industrieverbände stehen und bei denen der„Große Preis für die besten europäischen Industriefilme“ vergeben wird, ist folgender Zeitplan vorgesehen: 1960 Rouen, 1961 Harrogate, 1962 Turin, 1963 Ber- — nicht den Baum— sondern den Menschen- bestand. Daher die vielen und staatlichen Kinderzulagen, die Unterstützungen für wer- dende Mütter, Geburtsbeihilfen, Stillgelder, für viele Jahre die Familienzulagen. Auch habe der Staat zu wenig Arbeiter gehabt. Er habe Menschen herbeilocken wollen. Etliche Tausende habe er„importiert“ aus Deutschland, aus Polen, Italien, ja gelegent- lich auch aus Nordafrika. Alle haben die- selben Pflichten und dieselben Rechte.„Es wird uns nichts geschenkt. Wir arbeiten schwer und wir lassen uns nichts gefallen. Stellen wir fest, daß in irgendeinem euro- päischen Lande bessere Sozialleistungen ge- boten werden als bei uns, so verlangen wir sie ebenfalls. Der Staat schenkt uns nichts, und wir schenken dem Staat nichts. Aber wir hier im Norden, wir müssen zugeben, daß er als Arbeitgeber fair und anständig ist. Bisher wenigstens hat er hier das ge- halten, was er versprochen hatte.“ Julius R. Keim am Werk lin, 1964 Madrid. Außerdem wird der REI zu Beginn jeden Jahres eine Uebersicht über die nationalen Industriefilm- Veranstaltun- gen in den verschiedenen europäischen Län- dern veröffentlichen. In Deutschland sollen die nächsten nationalen Industriefilm-Tage im Jahre 1961 in Berlin durchgeführt wer- den. 8 Normen für Pilze Zu einer Tagung der Unterkommission „Pilze und Pilzerzeugnisse“ im Europäischen Rat des Lebensmittelkodex waren kürzlich in München Sachverständige aus Frankreich. Polen, Oesterreich, der Schweiz, Mittel- — deutschland und der Bundesrepublik zusam- mengetroffen. Die Kommision hat die Auf- gabe, europäische Normen für Pilze und Pilzerzeugnisse zu schaffen, die für den internationalen Handel mit Pilzen gültig werden sollen. Die Tagung wurde vom Prä- sidenten des Polnischen Komitees des Euro- päischen Lebensmittelkodex und Vorsitzen- den der Unterkommission Pilze, Professor Dr. Krauze, Warschau, eröffnet. Der bay- rische Staatsminister für Ernährung, Land- wirtschaft und Forsten, Dr. Hundhammer, Wies insbesondere auf die Bedeutung der Pilze als Lebensmittel und die vielfachen Vergiftungen mit Pilzen hin. Die Kommis- sion erarbeitete in den zweitägigen Beratun- gen eine Anzahl von Beschlüssen und Emp- fehlungen für den europäischen Handel mit Pilzen. „Europäische Wahlen“ Die von dem Europäischen Parlament der 3 Gemeinschaften eingesetzte Arbeits- gruppe„Europäische Wahlen“ wird Ende Januar in Brüssel zu einer dreitägigen Sitzung zusammentreten. Auf der letzten Besprechung mit Vertretern der fran- Zz6sischen Regierung in Paris im Dezember 1959 wurden unter anderem die Fragen er- örtert, die sich aus der Assoziierung der überseeischen Länder und Gebiete ergaben. Verkaufsor ganisation der Landwirtschaft Im Februar bis März 1960 will die Euro- päische Produktivitätszentrale EPZ) ein internationales Seminar durchführen, bei dem der Entwurf eines Berichts über eine Untersuchung der verschiedenen Arten und Methoden von freiwilligen und mehr oder weniger unabhängigen Verkaufsorganisatio- nen der Landwirtschaft in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsrats(OEEC) er- örtert werden. Seite 4 Donnerstag, 21. Januar 1960/ Nr. 16 MANNHEIM Nach einer zu lautstark in Szene gesetzten Aktion: Zwei„Flugplatz-Enten“ endgültig geplatzt Letzter ungeklärter Punkt: Wer fabrizierte den ominösen Satz in der Mainzer Landesregierung? Nachdem die Stadtverwaltung Ludwigshafen am Dienstag der Presse einen Schriftwechsel mit der Bezirksregierung der Pfalz in Neustadt übergeben hat(vgl. „MM“ Mittwoch, 20. Januar), hat sich gestern in Sachen„Flugplatz Mannheim- Sandhofen“ auch der Ludwigshafener Bundestagsabgeordnete und Protestierer F. W. Wagner zu Wort gemeldet. Seine Darlegungen sind im ersten Teil durch die Ausführungen der Stadtverwaltung Ludwigshafen überholt. Im zweiten Teil— den wir im wesentlichen nachstehend veröffentlichen— macht der Abgeordnete interessante Ausführungen darüber, wie der Passus„Ausbau zum Landeplatz für Düsenjäger der Bundeswehr“ in die SPD-Protestflugblätter in Ludwigshafen gekommen sein könnte. Darlegungen, die zweifellos zutreffend sind, zugleich aber auch die Riehtigkeit unserer Schlagzeile vom Dienstag(„Düsenjäger-Ente ist schon geplatzt“) unterstreichen. Es geht nun lediglich noch darum, wie der ominöse Satz in das Schreiben der Bezirksregierung Pfalz an die Stadtverwaltung Lud- wigshafen geraten konnte, daß„der Flugplatz Mannheim- Sandhofen für die Bun- deswehr weiter ausgebaut werden soll“. Verdienste hat sich die„Rheinpfalz“ in Ludwigshafen erworben, ohne daß ihr allerdings hunder tprozentige Auf- klärung geglückt wäre. Der letzte ungeklärte Punkt lautet nämlich: Wer hat diesen Satz in Mainz(Landesregierung) leichtfertig gebraut und nach Neustadt(Bezirks- regierung) weitergegeben? F. W. Wagner, Ludwigshafen, schreibt: „Die Mitteilung der Bezirksregierung der Pfalz kündet klar und deutlich, daß der Flug- platz Mannheim- Sandhofen für die Bundes- wehr weiter ausgebaut werden soll. Ich muß es der Bezirksregierung der Pfalz überlassen, dazu Stellung zu nehmen.. Das Dementi, es sei kein Düsenjägerflugplatz geplant, ist nicht gleichbedeutend mit einem Dementi der Mit- teilung der Bezirksregierung, daß der Flug- hafen Mannheim-Sandhofen für die Bundes- wehr weiter ausgebaut werden soll. Es wird von mir Wert darauf gelegt, die Dinge nicht zu verwischen, sondern klar zu unterscheiden, ob das Bundesverteidigungsministerium die Mitteilung der Bezirksregierung vom weite- ren Ausbau des Militärflughafens für die Bundeswehr bestreitet, oder ob es nur die Behauptung aufstellen will, dieser Flug- hafen werde nicht in einen Düsenjägerflug- hafen umgewandelt.“ Nach Darlegungen über den Schriftverkehr von OB Dr. Klüber mit der Bezirksregierung Pfalz, über den der„MM“ bereits gestern be- richtete, fährt der SPD-Abgeordnete und Justizrat Wagner fort:„Ich war damit beschäftigt, eine Zusammenstellung zu machen, aus der das Ausmaß der Ge- fährdung für Bevölkerung und Wirtschaft durch die die Einflugschneise benutzenden Flugzeuge hervorgehen sollte Diese Erhe- bung hat sich. verzögert und die Ortsver- eine Oppau und Edigheim meiner Partei ha- ben, von der Sache unterrichtet, völlig unab- hängig von mir, in einem Rundschreiben an die Bürger zu den Dingen Stellung genom- men. Wenn meine Parteifreunde in ihren Ausführungen davon sprechen, daß der Flug- platz als Militärflughafen für Düsenflug- zeuge der Bundeswehr ausgebaut werden soll, so sind sie sicherlich davon aus- gegangen, daß man keine Militärflugplätze Für die Bundeswehr ausbaut, um sie für ver- Atete Flugzeuge zu gebrauchen und daß, wenn man von Militärfſughäfen spricht, diese Für Flugzelige aller Art, also auch Düsenflug- zeuge, bestimmt sind.“ Weniger Baubeschränkungen? Wie aber ist nun der Stein des Anstohes, der ominöse Satz über„den geplanten Aus- bau von Mannheim- Sandhofen für die Bun- deswehr“ in das Neustadter Bezirksregie- rungs-Schreiben geraten? Hierzu teilte die „Rheinpfalz“ gestern mit: „Eine Rückfrage bei der zuständigen Stelle (in Neustadt) ergab, daß sich der gleiche Satz in einem Schreiben des rheinland- pfälzischen Finanz- und Wiederaufbauministeriums an die Regierung Pfalz findet.“ Die„Rheinpfalz“ hat daraufhin in Mainz nachgefragt und fol- gende Antwort erhalten:„Das Mainzer Referat erklärt auf Anfrage, daß kein Grund zur Be- unruhigung vorliege. Es sei nicht richtig, daß der Flugplatz einer anderen Verwendung zu- geführt werden soll, als er bisher schon hatte. Vielmehr sei von Bonn aus angekündigt, den Flugplatz eventuell nur noch als, Landeplatz“ zu Klassifizieren. Das würde noch weniger Baubeschränkungen bedeuten. Diese Frage sei aber noch nicht entschieden.“ Leider ist das Blatt nicht bis auf den Grund der Dinge vorgedrungen. Wenn dem nämlich so ist, warum hat dann das zustän- dige Mainzer Referat den ominösen Satz(„Ausbau für die Bundeswehr“) in ein Schreiben an die pfälzische Bezirksregierung eingebaut. Gleichzeitig hat die„Rheinpfalz“ einen Kommentar veröffentlicht, dessen Wesentlichen Teilen wir zustimmen und in dem es heißt: „.. bleibt festzuhalten, daß die Bemer- kung von einem ‚Ausbau des Flughafens“ offensichtlich eine Auslegung erfahren hat, die nicht zutrifft. In keinem amtlichen Schreiben ist von einem Düsenjäger-Flug- platz die Rede. Gegen den bisherigen Flug- platz aber... ist noch niemals protestiert worden. Bleibt er nur Propeller- Flugzeugen vorbehalten, dürften keine Einwendungen zu erheben sein, denn die Gefahr wird allein in der Benutzung durch Düsenjäger gesehen Wir sind durchaus mit Herrn Justizrat Wag- ner und OB Dr. Klüber einer Meinung, daß ein Düsenjäger-Flugplatz in unmittelbarer Nähe der BASF eine schwere Gefahr bedeutet hätte und der Plan, einen solchen für die Bundeswehr in Sandhofen anzulegen, schärf- sten Protest hervorrufen mußte. Aber bevor lautstark eine solche Aktion in Szene gesetzt wird, sollte doch den Dingen auf den Grund gegangen werden. Warum dies unter- blieben ist, diese Antwort ist Herr Justizrat Wagner in seiner Stellungnahme schuldig geblieben.“ Dem möchten wir noch hinzufügen, daß es sich MdB Wagner mit seiner Erklärung, wie das Wort„Landeplatz für Düsenmaschi- nen“ in das Oppauer SPD-Flugblatt geraten sein könnte, ebenfalls sehr leicht gemacht hat.(Schließlich gibt es auch noch Lande- plätze für Kurier- und Nahtransportmaschi- nen und sie werden noch jahrelang notwen- dig sein.) Nein, das Ganze riecht nun doch sehr nach parteipolitischer Effekthascherei, bei der mit der Angst der Bevölkerung spe- kuliert wurde. Nicht eine Ente ODüsenjäger- Landeplatz), sondern zwei Enten dürften geplatzt sein, nachdem das Bundesvertei- digungsministerium erneut erklärt hat, daß in der Planung der Bundeswehr die Anlage Mannheim- Sandhofen überhaupt nicht ein- bezogen ist. Wagner hat bereits am Dienstag in der „Rheinpfalz“ geäußert, das Bonner Dementi sei ihm angenehm und geeignet, die Bevöl- kerung zu beruhigen. Es sei schließlich bes- ser, es entstehe ein Wirbel um eine Sache und es komme dann nichts, als daß ohne Wirbel etwas komme. Das ist grundsätzlich richtig und gut. Ob das aber auch noch zu- triftt, wenn„Lebensbedrohung der Bevöl- kerung“ ins Kalkül miteinbezogen wird, ist doch eine andere Frage. Im übrigen ist Dr. Klübers Angabe, die Badisch-Pfälzische Flugbetriebs-AG. in Mannheim habe„den wünschenswerten Plan“, im Falle der Frei- gabe durch die Amerikaner ihren Flugbetrieb von Mannheim-Neuostheim nach Mannheim- Sandhofen zu verlegen, ebenfalls nicht zu- treffend. Der AG. liegt ein Gutachten vor, daß Mannheim- Sandhofen für ihre Zwecke in keiner Weise geeignet sei. Und nun möge die Bevölkerung nicht mehr mit Flugplatz- Enten über Mannheim- Sandhofen behelligt werden. Das Gebrumm der dort startenden und landenden Us-Maschinen stört diesen und einige an- dere Mannheimer Stadtteile ohnehin genug. Und wenn der Platz eines Tages ganz ver- schwindet, wird ihm in Mannheim niemand eine Träne nachweinen! H. Schneekloth Von Amateurfunk bis zur Zeitgeschichte Rund 160 Veranstaltungen im CVIM-Jugendzentrum Mannheim Ohne offizielles Startschußgeböller hat in diesen Tagen das vom CVJM getragene Jugendzentrum in K 2 ein sorgsam vorberei- tetes neues Feierabend- und Wochenend- programm begonnen, das in rund 160 Ver- anstaltungen die verschiedensten Interessen- und Wissensgebiete erfassen und einen möglichst breiten Kreis von jungen Men- schen ansprechen will.„Wir wollten keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Bil- dungswerken schaffen“, sagten CVJM-Se- kretär Klaus Hofmann und der speziell für das Feierabend- und Wochenendprogramm verantwortliche Bildungs-Sekretär Willi Erl, als sie bei einer Pressekonferenz die noch druckfeuchten ersten Exemplare ihres Ver- anstaltungsprogramms präsentierten:„Un- sere Veranstaltungen sind in erster Linie für die sogenannte unorganisierte Jugend ge- dacht.“ Diese gesteigerte Aktivität des Mann- heimer CVJM fällt nicht von ungefähr zeit- lich zusammen mit dem Abschluß jener mehrjährigen Ausbauarbeit, durch die das Gebäude in K 2 mit Hilfe von Bundes- und Landesmitteln, sowie der äußerst spenden- freudigen Wirtschaft des Raumes Mannheim zu einem wirklichen Zentrum ausgestaltet wurde. Wenn diese Arbeiten— etwa im März— abgeschlossen sind, werden die Bau- kosten etwa anderthalb Millionen erreicht haben, ein Betrag, in dem auch die erheb- Farben können„warm“ oder„kalt“ sein Dr. Frieling: Die psychologische Bedeutung der Farben Dr. Heinrich Frieling ist Leiter des In- stitutes für Farbenpsychologie in Marquart- stein(Oberbayern). Er hatte in dieser Eigen- schaft reichlich Gelegenheit, der Bedeutung nachzuforschen, die die Farben auf das Emp- finden des Menschen haben und festzustellen, Wieweit sie ihn unbewußt beeinflussen. In seinem Vortrag„Neues Bauen— Neue Far- ben“, zu dem er im Kolpingsaal eine mannig- faltige Auswahl an Lichtbildern zeigte, ver- wertete er seine Beobachtungen und erläuterte die Gesetze der farblichen Gestaltung in Neubauten, ob es sich um praktische oder um ästhetische Gesichtspunkte handelt. Die Lichtbilder waren dem Vortrag unter- geordnet, und dementsprechend sah man Fotos, Bilder bekannter Künstler und er- Schallplatten kauft man bei (phon klärende oder Testzeichnungen in bunter Folge. Erstaunlich, wie das Auge auf ver- schiedene Farben und Kontraste reagiert, wie aber auch die Vorliebe für bestimmte Farb- zusammenstellungen das Wesen eines Men- schen charakterisiert. Bemerkenswert die Hilflosigkeit, mit der offensichtlich viele Architekten und Raumgestalter den Farben Mannheims großes Spezlalhaus 07, 5, Planken, ſel. 268 44/45 5 gegenüberstehen; sinnlos und willkürlich werden oft bei Neubauten die Möglichkeiten der Farbgebung verwendet, so daß die Far- ben eher trennend und zerreißend, als ver- bindend und belebend wirken. Die Natur gibt zahlreiche Beispiele für harmonisches Zusammenwirken und für den sprechenden Effekt von Farbzusammen- stellungen, wie Dr. Frieling anhand ver- schiedener Zeichnungen und Fotografien von Vögeln und Pflanzen bewies. Auch auf der Bühne wird seit langem mit Farbwirkung operiert; so unterscheidet man„warme“ und „kalte“ Farben, wobei es sowohl ein„warmes“ wie auch ein„kaltes Rot, Blau oder andere Farben geben kann. Rot wirkt beispielsweise schwer, greifbar, während Blau weit, fern erscheint. Kinder malen die Sonne gelb, obwohl sie eine andere Farbe hat— aber Gelb ist gefühlsmäßig die Farbe des Lichtes und Wirkt dementsprechend auffällig. Grün hat eine beruhigende Wirkung auf das Auge — 80 hat jede Farbe ihre besondere Eigen- schaft, die auch in Farbzusammenstellungen berücksichtigt werden muß. Wie weit das bereits bei der Raumgestal- tung in modernen Wohnungen, Schulen, Krankenhäusern, Arbeitsräumen, Gaststätten und Unterhaltungsräumen von verständnis- vollen Architekten getan wird, das zeigte der Vortragende an zahlreichen Aufnahmen; auch der Werbung durch Farben war ein Teil seiner Erläuterungen gewidmet. Worum sich der Architekt bei der farblichen Ausstattung der Gebäude und Räume bemühen sollte, deutete Dr. Frieling abschließend mit einem Satz von Henri Matisse an:„Künstler ist nur, wer es versteht, seine Empfindungen metho- disch zu ordnen.“ Li. 1 lichen finanziellen Opfer der CVIM-Mitglie- der enthalten sind. 5 5 Da finden zum Beispiel im Rahmen des Interessengebietes„Alltag“ Näkhkurse, für Junggesellen, ein Informationsabend über die Möglichkeiten, sich eine eigene Wohnung einzurichten, oder Kosmetikkurse für Mäd- chen statt. In den Spielräumen und der Turnhalle können Interessenten Schach und Billard spielen, können kegeln, turnen oder Basketball betreiben— wenn sie nicht Judo, Volleyball, Leichtathletik oder Volkstanz vorziehen. Nicht einmal Bierdeckel- und Briefmarkensammler sind vergessen. Foto, Film, Funk und Fernsehen sollen in Vorträgen und Arbeitsgemeinschaften fach- kundige Erörterungen finden. Straßenbau und Atomwissenschaft, Medizin, Naturwis- senschaft und Technik, Geographie und Jurisprudenz werden ebenfalls berücksich- tigt. Breiten Raum finden nicht nur Malerei, Bildhauerei und Musik, deren Veranstaltun- gen Klassik und Jazz gleichermaßen breiten Raum geben. Auch der Literatur und dem Theater ist eine größere Zahl von Veranstal- tungen gewidmet; ebensowenig scheuen die Veranstalter die Auseinandersetzung mit Geschichte und Zeitgeschehen bis zur jüng- sten Vergangenheit, mit Weltanschauungen, Ideologien und Religionen. Endlich umfaßt das Programm auch die Erörterung von Pro- blemen des Arbeitsplatzes, der Gesellschaft, der Psychologie und Soziologie bis hin zum „kleinen Eheseminar“. Art und Auswahl der Veranstaltungen soll nicht zuletzt darauf zugeschnitten sein, daß die Jugend in ihrem Freizeitverhalten dazu neigt, mit Vorliebe bereits Vorgeform- tes zu„konsumieren“. So sieht das CVJIM- Bildungswerk gegenüber dieser Zeiterschei- nung seine Aufgabe darin, die Jugend wie- der zu eigenem, produktiven Verhalten hin- zuführen. N Der diakonische Auftrag, dem sich der CVJM ü verpflichtet fühlt, schließt es nach den Worten des Sekretärs Erl aus, daß der Kreis, den die Veranstalter sammeln wollen, nach konfessionellen, weltanschaulichen oder ideologischen Gesichtspunkten gesondert und begrenzt wird.„Freilich geschieht Erziehung immer auf ein Ziel hin“, sagt Erl.„Unser Ziel ist bestimmt durch das christliche Bild vom Menschen.“ ne. Wohin gehen wir? Donnerstag, 21. Januar Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen“(Miete O, Th.-G. Gr. O, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 21.45 Uhr:„Der Parasit“(Miete D, Halbgr. I, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, geschlossen; Städtische Bühne Heidel- berg, 20.00 bis 22.00 Uhr:„Spiel um Job“ ODon- nerstag- Miete, Donnerstag- Miete- Schauspiel, freier Verkauf). Filme: Planken, Großes Haus:„Unterneh- men Petticoat“; Kleines Haus:„Wollen Sie mit mir tanzen?“; Alster:„Orfeu Negro“; Schau- burg:„Der Galgenbaum“; Scala:„Der unsicht- bare Dritte“; Capitol:„Die Bestie aus dem Weltenraum“; Alhambra:„Du bist wunderbar“; Universum:„Der Frosch mit der Maske“; Ka- mera: Im Rausch der Sinne“; Kurbel:„Der Mann ohne Körper“; Palast:„Tarzan— der Herr des Urwaldes“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Die Lady von Shanghai“; Abendstudio im City:„Fanfan, der Husar“; Deutsch-Amerika- nisches Institut, 20.00 Uhr:„Pepi Columbus“ Josef Meinrad entdeckt Amerika). Grobraumrevietre bis 7 heißt eine Rationalisierungsmaßnahme bei der Mannheimer Polizei. Das sind Reviere, die ständig von einem eigenen Funkstreifenwagen betreut werden. Ihre Einrichtung führte allerdings dazu, daß Wie bereits mehrfach berichtet— die vier Polizei-Zweigstellen Luzenberg. Friedrichs- feld, Wallstadt und Neuostheim nachts nicht mehr besetzt sind. Für Notfälle wurden vor den Wachen Polizeinotmelder(unser Bild) angebracht. Wenn in der Zeit von 20 Uhr polizeiliche Hilfe benötigt wird, können die Einwohner auf diese Weise das für die Zweigstellen zuständige Großraumrevier benachrichtigen. Nach Oeffnen des Meldekastens kann ein Hörer abgenommen werden, der Wachhabende im Stamm- revier meldet sich dann sofort. Er kann mit anderen Polizei- oder Kriminalpolizei- Dienststellen weiter verbinden. Die getroffene Rationalisierungsmaßnahme ist jedoch bei der Bevölkerung nach wie vor umstritten. Bild: Joepgen Aus dem Polizeibericht: Lebensgefährlich verletzt Monteur stürzte vom Kran Bei Ausführung von Montagearbeiten stürzte gegen 13 Uhr ein 18 Jahre alter Mon- teur aus Ilvesheim in einer Lagerhalle in der Friesenheimer Straße vom Laufsteg eines Kranes auf den Zementboden der Halle. Der junge Mann erlitt lebensgefähr- liche Verletzungen. Telefonleitung durchschnitten Unbekannte Diebe drückten in der Nacht zum Mittwoch eine Fensterscheibe eines Unternehmens am Verpindungskanal ein und durchsuchten sämtliche Möbelstücke der Büroräume. Es flel ihnen allerdings nur etwas Bargeld in die Hände. Vorsichtshalber hatten die Einbrecher die Telefonleitung durchschnitten. Vergebliche Rettungsversuche Wie wir bereits berichteten, erstickte ein Arbeiter in einem großen Silo an der Rhein- kaistraße im Getreide. Hierzu erfahren wir ergänzend; Bei dem Unglücklichen handelt es sich Um einen 50 jährigen Lagerarbeiter, der beim Reinigen der Silozelle den Förderkorb verlassen hatte, mit dem er über eine Winde hinabgelassen worden war. Er muß dabei in den Sog des nach unten abrutschenden Getreides gekommen sein und versank 80 rasch, daß der die Korbwinde bedienende Arbeiter das Sicherheitsseil nicht mehr hal- ten konnte. Auch die Anstrengungen von vier Arbeitern, die mit vereinter Kraft am Sicherheitsseil zogen, blieben vergeblich. Der Rest ist Schweigen Ein 27 Jahre alter Arbeiter, der sich ohne kesten Wohnsitz herumtreibt, wurde nachts am Friedrichsplatz festgenommen, weil er ein Motorrad fuhr, das aus dem Hof eines Hauses in der Augartenstraße gestohlen worden war. In diesem Haus war zweimal in einer Nacht Einbruch versucht worden. Der Festgenommene, der schon mehrfach wegen Diebstahls vorbestraft ist, lehnte es ab, sich zu dem Verdacht zu àußern, er habe die Einbruchsversuche begangen. Blechschaden und Verletzte Auf der Straßenkreuzung Richard-Wag- ner- Weberstraße stieß ein amerikanischer Personenwagen mit einem Lieferwagen zu- sammen, dessen Fahrerin am Bein verletzt wurde; eine Mitfahrerin erlitt eine Gehirn- erschütterung.— Beim Abiegen von der Wachenburgstraße in Rheinau prallte ein Lastwagen gegen einen Omnibus der städ- tischen Verkehrsbetriebe. Die Schaffnerin des Omnibusses und ein Fahrgast trugen leichte Verletzungen davon; der LñzW mußte abgeschleppt werden. Zeitungsträgerin angefahren Eine 72 Jahre alte Zeitungsausträgerin wurde gegen 6.45 Uhr auf der Meerfeld- strahe, in Höhe des Heinrich-Lanz- Kranken- hauses beim Ueberschreiten der Straße von einem Personenwagen angefahren und er- heblich verletzt. Nach Auskunft des behan- delnden Arztes im Heinrich-Lanz-Kranken- hauses ist der Zustand der alten Frau ernst. Wind knickte Wetterfahne Böen bis zu 60 km/st gemessen Die Wetterwarte Mannheim maß gestern in zehn Meter Höhe Windböen, die eine Ge- schwindigkeit bis zu 60 Stundenkilometern erreichten. Das entspricht der Windstärke sieben, deren Charakteristiken ein„steifer Wind“, bewegte Bäume und eine fühlbare Hemmung für Fußgänger sind. Größere Schä- den traten nicht auf. Aber die Wetterfahne am Turm der Konkordienkirche wurde an ih- rem kleineren Teil abgeknickt. Das gebro- chene Ende schaukelte bedrohlich im Winde, blieb aber bisher hängen. Es soll heute— wenn sich der Wind legt— von Dachdeckern entfernt werden. Sto Filmspiegel Dechungelheld Nr. 12: Palast: „Tarzan, der Herr des Urwaldes“ Nach seinen zwei letzten Vorgängern Lex Barker und Gordon Scott ist der frühere Basketball-Star Denny Miller der zwölfte Urwaldheld, der sich in der Rolle des Tarzan breitbrüstig und muskelstrotzend durch den 2 Ti kanischen Dschungel schwingt. Seine Ge- fährtin Jane Parker alias Joanna Barnes hat erst kürzlich den Redaktionstisch verlassen, um gemeinsam mit dem Affenpärchen Clieta und einigen anderen— teils possierlichen, teils furchterregenden— Urwaldbewohnern ein schönes Beispiel dafür zu geben, daß das freie Leben im Dschungel an Tarzans Seite wertvoller ist, als alle Reichtümer der Welt Im Film wird recht munter drauflosgebal- lert, Tote gibt's die genügende Menge— unter den Menschen und unter den Tieren. Sämt- liche Neger sind vom Norden bis zum Süden des afrikanischen Kontinents grundsatzlich in Kriegsstimmung. Und wer sich von den Welttierschutzverbänden noch nicht hinter's Licht führen lieg, kann sich endlich davon überzeugen: Ganz Afrika wimmelt von den Beständen unserer zoologischen Gärten. Gute Natur- und Tieraufnahmen. K5. Keine Lohnbewegung„unter zehn Prozent“ Funktionärs versammlung der 16 Metall im Musensaal Die Anwendung„außerparlamentarischer Mitte!“ kündigte der Bezirksleiter der In- dustriegewerkschaft Metall von Nordwürt- temberg- Nordbaden, Willi Bleicher, in einer Funktionärsversammlung der IG Metall im Musensaal für den Fall an, daß die Arbeit- geber den Forderungen dieser Gewerkschaft im laufenden Jahre auf dem Verhandlungs- wege nicht nachkommen werde. Bleicher, der vor 1400 Betriebsräten, Delegierten und Vertrauensmännern aus Mannheimer Be- trieben sprach, verwahrte sich gegen„An- griffe von der anderen Seite“, die in der Oeffentlichkeit den Eindruck erwecken soll- ten, daß die Gewerkschaften für die derzei- tige Preissituation sowie für eine„inflatio- näre Gefahr“ verantwortlich seien. Der Redner nannte das Ertragsergebnis der Wirtschaft in der Bundesrepublik im ab- gelaufenen Jahr„außergewöhnlich und ein- malig“; es sei unbillig, die Gewerkschaften nun zum„Prügelknaben“ zu machen. Vier Punkte charakterisierten derzeit die Wirt- schafts- und sozialpolitische Situation: Die Produktivität habe zugenommen; die ma- nuelle Mehrleistung steige; die Lebenshal- tung werde ständig teurer; der Lohnanteil stagniere. Der IG-Metall- Bezirksleiter meldete eine Kündigung der Tarife für die Beschäftigten in der Metallindustrie im hiesigen Tarifge- biet zum 31. März 1960 an und teilte jetzt schon drei der vermutlichen Forderungen mit: Keine Lohnbewegung im Jahre 1960 „unter zehn Prozent“, weitere Arbeitszeit- verkürzung und Aberkennung jeglicher Bin- dung an Schlichtungs vereinbarungen. Die Versammlungsteilnehmer nahmen je- weils eine Entschließung zur Krankenver- sicherungs-Neuregelung, zur Lohnsituation und zum„Notstandsrecht“ an. N An 4000 Elternpaare: Sckulpflichtige Kinder bitte anmelden Mit Beginn des neuen Schuljahres am 27. April 1960, werden alle Kinder schul- pflichtig, die in der Zeit vom 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1953 geboren sind. Die El- tern oder deren Stellvertreter werden gebe- ten, ihre schulpflichtigen Kinder am Mon- ta g, dem 1. Februar, oder am Dienstag, dem 2. Februar, in der für ihre Wohnung zu- ständigen Schulabteilung, jeweils vormittags von 9 bis 12 Uhr anzumelden. Einzelheiten sind aus den Plakaten an den Litfaßsäulen und in den Schulhäusern zu ersehen.— Wie wir gestern berichteten, werden es in Mann- heim rund 4000 Kinder des Jahrgangs 1953 sein, die jetzt schulpflichtig werden. 3 * 1——— 5.— 0. 5 0 0 0 TI—— da.— e882. 00. aaa n Oeger.es te in 4. on * 2 st. rn 8 rn ke 1e 4 to ex re te an en 1 lat n, ta 118 in E ite ler 4 ber t- en ch en 1˙8 on en * O. „ 60 it- m e- r- on 9 m ul 53 Ul- be- 1— u- g en en vie n- 53 Nr. 16/ Donnerstag, 21. Januar 1960 MANNHEIM Vortragsabend des Kuratoriums Unteilbares Deutschland: „Wer verwandeln will, muß auch verhandeln“ Dr. W. W. Schütz sieht auch in der neuen Weltpolitik Chancen für die deutsche Wiedervereinigung Während noch vor wenigen Jahren für das weltpolitische Geschehen die Gegen- sätze und Spannungen zwischen dem westlichen und dem östlichen System allein ee eee gewesen seien, stellten heute die afro- asiatischen Länder— an ihrer Spitze Indien— eine dritte Machtposition dar, deren Eigengewicht eine völlig neue weltpolitische Situation geschaffen habe. Diese Verschiebung der Gewichte, so sagte der geschäftsführende Vorsitzende des Kuratoriums Unteilbares Deutsch- land, Dr. Wilhelm Wolfgang Schütz, in seinem Vortrag am Dienstagabend im Mozartsaal, sei auch in einer Ablösung der Phase unmittelbarer militärischer Be- drohung durch die Phase der Auseinandersetzung auf nicht- militärischen Gebie- ten erkennbar. Dr. Schütz Thema lautete: John Foster Dulles habe im westlichen Lager als erster die veränderte Situation er- kannt und in seinen letzten Lebensmonaten die westliche Politik gegen alle äußeren Wi- derstände danach ausgerichtet. Im Augen- blick werde zwischen den beiden großen Machtpositionen des Westens und des Ostens „Prestigepolitik ganz grogen Stils“ getrieben (Sputnik), die jedoch weiterhin die Gefahr der Initialzündungen in sich berge. Einer der bedeutsamsten neuralgischen Punkte bleibe Berlin. Schütz vertrat die Auffassung, daß die machtpolitische Ausein andersetzung zwar nicht aufgehört habe, eine unmittelbare mili- tärische Austragung der Gegensätze aber„auf absehbare Zeit nicht erwogen“ werde. Mitt- lerweile habe sich überall de Erkenntnis durchgesetzt, daß die Erwartung, dem Westen werde die deutsche Einheit als Frucht eines ständigen militärischen Kräfte- zuwachses in den Schoß fallen,„überoptiini- stisch“ gewesen sei.„Wir haben uns bereits an den Gedanken gewöhnt, daß das Gleich- gewicht des Schreckens für lange Jahre erhalten bleibt“. Es zeichneten sich in der neuen Machtkonstellation jedoch Faktoren ab, die sich zugunsten der deutschen Einheit auswirken könnten,„wenn genügend Mut und Tatkraft vorhanden sind, sie zu nutzen“. So sei weder die Vormachtstellung der Ver- einigten Staaten innerhalb der westlichen Gruppe noch die der Sowjetunion im öst- lichen Lager gleichermaßen unangetastet, wie noch vor wenigen Jahren. Als Beispiel kür die westliche„Aufbröckelung“ führte Schütz Frankreich an, dessen nationalpoli- „Deutschland und die neue Weltpolitik.“ tische Konzeption mit der Zielsetzung der Vereinten Nationen keineswegs in allen Punkten in Einklang zu bringen sei. Auch der Osten bilde heute keine monolithische Einheit mehr: China treffe weitgehend eigen- politische Entscheidungen, ohne die Sowjet- union zu konsultieren. Dennoch müsse vor der Auffassung gewarnt werden, es sei nur eine Frage der Zeit, wann sich die Sowjet- union und Rotchina„in die Haare bekom- be Mell Mit Entschiedenheit wandte sich Schütz gegen eine Politik des Statuts quo.„Wer den bestehenden Zustand als beste aller Mög- lichkeiten betrachtet, betreibt eine Politik zugunsten revisionistischer Mächte“. Das auffallendste Beispiel sei Berlin, wo gegen- Wwärtig der Versuch unternommen werde, den Status quo in einen„Status quo plus“ für die Sowjetunion zu verwandeln. Dr. Schütz forderte vor allem das Selbstbestim- mungsrecht für die Berliner Bevölkerung. Es sei nicht einzusehen, warum einer Stadt von 2,5 Millionen Einwohnern das versagt bleibe, „Was jeder Negerstamm in Afrika mit Recht für sich in Anspruch nimmt“. Für die bevor- stehenden Gipfelkonferenzen sollten Fach- ausschüsse gebildet werden, in denen eine Lösung der anstehenden Konflikte vorberei- tet werden. Wesentlich sei die Verhandlungs- bereitschaft.„Wenn wir nicht verhandeln wollen, können wir nichts verwandeln“. Wer sich mit dem heutigen Zustand begnüge, könne nicht behaupten, für die Wieder- vereinigung zu sein. Bezüglich der antisemitischen Ausschrei- tungen vertrat Schütz die Auffassung, es sei Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis Professor Dr. Hermann Krings sprach im„Akademischen Winter“ Ein Einzelvortrag über„Die Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis“ ist ein Wag- nis. Professor Dr. Hermann Krings von der Universität München nahm am Montag in der Kunsthalle vor dem Publikum des„Aka- demischen Winters“ dazu das weitere Wag- nis auf sich, nicht länger als eine Stunde über dieses Thema zu sprechen. Hinter sei- nen klaren und kühlen Sätzen waren Glut und Schwung spürbar: Die Abgrenzung des legitimen Bereiches der Wissenschaft soll die Augen öffnen für alles übrige, für die ganze Welt und ihren vollen Reichtum. Es ist uns heute klar, daß Wissenschaft nicht das Höchste und Letzte sein kann. Aber eine wissenschaftsgläubige Zeit, der speziell die Natur wissenschaften das Aeußerste menschlichen Denkens bedeute- ten, liegt nicht weit hinter uns. Diese Zeit glaubte: Was in das wissenschaftliche Den- ken nicht paßt, kann nicht viel wert sein. Inzwischen sind wir geistig teils bescheide- ner, teils anspruchsvoller geworden. Bescheidener aus der Einsicht, daß Wis- senschaft ihrer logischen Struktur gemäß nicht auf alle Fragen antworten kann, die der Mensch auf dem Herzen hat, dem heute die unbegrenzten Möglichkeiten der Wissen- schaft und die Sorge, ob sie wohl ihre rich- tige Steuerung finden wird oder nicht, Angst und Schrecken einjagen. Der solcher Bescheidung entsprechende, vermehrte An- spruch wurde von Professor Krings so for- muliert:„Wir suchen eine große Gesamt- ordnung, darin auch die Wissenschaft ihren kesten Ort hat.“ Als zu Beginn unseres Jahrhunderts Heinrich Rickert die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung untersuchte und die von den Naturwissen- schaften unabhängige Eigenständigkeit der Geistes- und Kultur wissenschaften begrün- dete, blieb er bewußt in diesem Rahmen. Die von Hermann Krings gemeinte Gesamt- ordnung umfaßt auch geistige Wirklichkei- ten, an denen das Wissenschaftlichkeit er- strebende Denken vorbeigeht. Das wissenschaftliche Erkennen ist nur eine bestimmte Art des Erkennens, die eben durch ihre Bestimmtheit, auch durch ge- steigerte Bewußtheit des Sprachgebrauchs, sich von anderen Arten unterscheidet. Die Musik, die bildenden Künste und die Dich- tung lassen sich mit wissenschaftlichen Mit- teln nur bis zu einem sehr bescheidenen Grade erforschen. Ihr Kern und Quell, ihr Eigentümliches also, ist auf andere Art ge- geben, muß geschaut oder„vernommen“ werden. Das wissenschaftliche Denken hat im Lauf der Zeit ungeheure Erschließungs- kräfte entfaltet, aber als Philosophie und Weltanschauung mußte ein Denken schei- tern, das an Ding und Ereignis grundsätzlich alles ignoriert, was die logische Erfaßgbarkeit übersteigt. Eine wissenschaftsgläubige Zeit glaubte sich darum überhaupt nicht küm- mern zu müssen. Professor Krings stellte dagegen fest: Die vom wissenschaftlichen Denken ausgeklammerten Momente bedür- fen einer eigenen Kultur, sich selbst über- lassen geraten sie in folgenschwere Ver- wahrlosung. Nachdem Krings gezeigt hatte, wie Wis- senschaft mit legitimen Mitteln und Hilfen ihr Reich auf- und ausbaut, folgerichtig vom Bekannten zum Unbekannten fortschreitet und in weitere Räume des Erforschlichen vordringt, ging er abschließend nur kurz auf andere, in Kunst und Religion gege- bene geistige Wirklichkeiten ein, die auch auf andere Weisen zu erfassen und zu wür- digen sind: Denn an den Grenzen wissen- schaftlichen Denkens kann die menschliche Vernunft nicht stehen bleiben, das Verlan- gen nach dem Vollständigen, Ganzen, Voll- kommenen treibt sie weiter. Professor Krings wurde für seine wohl- durchdachte, nach Form und Inhalt gedie- gene Leistung respektvoller Beifall zuteil. F. W. k. ein bitteres Unrecht, dem deutschen Volk die Verantwortung für die Entgleisungen„eini- ger Halbverrückter“ aufzubürden. Die ver- gangenen Wochen hätten aber gleichzeitig gezeigt, daß die Menschen der Bundesrepu- blik gewillt seien, die Verantwortung für mre Landsleute in der Zone zu übernehmen. Diese Verantwortung sei unteilbar.„Das Schicksal der Demokratie steht und fällt mit der Wiederherstellung der staatlichen Ein- heit“. K. Mond- und Mars-Reisen in rund 25 Jahren? Eine optimistische Prognose für die Zu- kunft der Weltraumforschung stellte Ingenieur Alfred Taubitz im Amerikahaus, wo er auf Einladung des Internationalen Jugendklubs über„Raketen, Satelliten, Weltraumfahrt“ sprach. Taubitz standen als Lichtbilder eine ganze Anzahl erläuternder Fotografien, Phan- tasiezeichnungen und Skizzen zur Verfügung, mit deren Hilfe er eine Vorstellung der heute noch projektierten, in nächster Zukunft aber schon ausführlichen Pläne zur Erforschung und Befahrung des Weltalls vermittelte. Der Referent schilderte in leicht verständlicher Form Verlauf und Ergebnisse der bisherigen Raketenflüge zum Mond und um den Mond (Vor allem Lunik 3) und erklärte die Funk- tion einer zukünftigen bemannten Welt- raumstation und der dazu erforderlichen Trägerrakete, wie sie Wernher von Braun entworfen hat. Er entwarf auch ein Bild der Verhältnisse auf unseren Nachbargestirnen Mond und Mars, wie die astronomischen Beobachtungen und Erkenntnisse es vermuten lassen. Unter günstigen Umständen— d. h. Wenn es gelingt, eine friedliche Zusammen- arbeit der finanzstarken Nationen zu er- reichen— werden es voraussichtlich diese beiden Himmelskörper sein, die bereits in 25 Jahren bzw. in 30 bis 35 Jahren von Menschen besucht werden können. Die Kosten der Entwicklung bis zu diesem Zeitpunkt werden jedoch so hoch sein, daß es einer Volkswirtschaft allein nicht mögli ch sei, sie zu tragen. Li. Jahresrückblick des KZ V Luzenberg 1916 Bei der Jahreshauptversammlung des KZ W Luzenberg 1916 nannte Vorsitzender Kurt Strugalla als Höhepunkte die erfolg- reiche Lokalschau und das zehnjährige Be- stehen der Frauengruppe; außerdem den bei der großen Clubschau Mannheim-Nord ver- zeichneten Pokalgewinn für Kaninchen. Bei geordneten Kassenverhältnissen wurde der Vorstand mit Kurt Strugalla als erstem Vor- sitzenden, Heinrich Schneider(Stellvertre- ter), Rupert Mattes(Kassier und Schrift- führer) und Frau Käthe Strugalla Frauen- gruppe) einstimmig bestätigt. im bei Rhein kilometer 420,5, stießen am 14. Januar, gegen 7.15 Uhr— Am Strandbad, als noch Früknebel die Sicht behinderte— das zu Berg fahrende Motorschiff„Jacob Mannheims“ mit dem fußabwärts kommenden Ms„Rheingold“ zu- summen. Wir wir bereits berichteten, wurden beide Sckißfe beschädigt. MS„Rheingold“ legte auf der Ludwigshafener Seite zu einer Notreparatur an. MS„Jacob Mannheims“ er- reichte dagegen mit einem großen Leck im Bug nur mühevoll rettenden Grund in der Nähe des Mannheimer Strandbads. Weil das Schiff nicht mehr sckwimmfakig war und nönerer Wasserstand drohte, wurde am Dienstag die Mannkeimer Feuerwehr mit ihrem großen Lösckboot zu Hilfe gerufen.(Es wurde. von einem ebenfalls mit starxen Pumpen ausgerusteten Boot eines privaten Eberbach ꝛer Unternehmens abgelöst.) Außerdem leichterten Taucher mit Hife eines schuimmenden Dampfkrans der Ludwigshafener Firma Kief einen Teil der Langeisen-Ladung. Wracſe ein„Lechkleid“ anzulegen. Inzwischen ist MS„Jacob Mannheims“ fäkig und aus der größten Gefahr heraus. Mit anderen„Kunstheniffen“ gelang es dann, dem ieder schuimm Sto Bild: Steiger Neuer Chef nordbadischer Amerikahäuser Prof. Dr. Fiske kam aus Ostpakistan/ Miß Abbey abgelöst Professor Dr. John Fiske löste am Frei- tag vergangener Woche die bisherige Leite- rin des„Us Cultural Center Nordbaden“, Mig Denise Abbey, turnusgemäß ab. Miß Denise Abbey, seit dem 22. August 1954 Lei- terin des Amerikahauses Mannheim(spä- ter: Deutsch- amerikanisches Institut) über- nahm im September 1959 die Leitung der Amerikahäuser Mannheim und Heidelberg, nachdem die Verwaltungen beider Institute zusammengelegt worden waren. Miß Abbey, die sich um die deutsch- amerikanische Freundschaft viele Verdienste erworben hat, wird im März dieses Jahres nach den Staa- ten zurückkehren, um in Washington eine neue Aufgabe zu übernehmen. Ihr Nachfolger, Prof. Dr. John Fiske, spricht fließend Deutsch: er ist 50 Jahre alt, verheiratet, Vater von fünf Kindern und seit 1957 in Staatsdiensten. Er studierte an der Havard- Universität und dozierte später an verschiedenen amerikanischen Hochschulen. Prof. Fiske, der aus Boston(Massachussetts) stammt, übernahm vor fast drei Jahren in Terminkalender Skiclub Mannheim: 21. Januar, Eichbaum- Stammhaus, P 5(gr. Saal), 20 Uhr, Filmvortrag „Skigebiet Obertauern“. Freireligiöse Gemeinde: 21. Januar, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Einführung in Goethes„Faust“(Landesprediger Dr. H. Schlö- termann). Abendakademie- Veranstaltungen am 21. Ja- nuar: E 2, 1, 20 Uhr,„Menschen im Alltag“ (Böttcher/ Klotz);—„Zum Schwanen“, Feuden- heim, 20 Uhr,„Einladung in Mannheims Schatzkammern— ein Streifzug durch die kul- turellen Einrichtungen“(Dr. Andritzky). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 21. Januar, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Probleme der Kinderhandschrift“ (Dr. K. Brauch). Naturfreundejugend Manheim: 21. Januar, 19 Uhr, Jugendheim Erlenhof, Jugendhaupt- versammlung. Weltgebetswoche für die Einheit der Chri- stenheit: Heilig-Geist-Kirche, 21. Januar, 19.30 Uhr, Abendmesse mit Ansprache von Rektor Haug,„Sand im Getriebe der Wiedervereini- gung?“ Verbaost(1/131) im Deutschen Beamtenbund: 21. Januar, 19.30 Uhr,„Kleiner Rosengarten“, 6, 19, Mitglieder versammlung. Beratungs- stunden in U 4, 5, fallen an diesem Tage aus. Verband der Ruhestandsbeamten und Beam- tenwitwen im Beamtenbund Baden-Württem- berg— Kreisverband Mannheim: Nächste Sprechstunde am 21. Januar von 15 bis 18 Uhr im Eichbaum-Stammhaus, Mannheim, P 5. Club„Graf Folke Bernadotte“: 21. Januar, 20 Uhr, D 4, 15,„Ideologie und 5 Dr. 355 Echterhölter). Verband Deutscher Soldaten: 21. Januar, 20 Uhr, Kolpinghaus, R 7, Vortrag von General- major a. D. Linde,„Deutsches Soldatentum im Wandel der Zeiten“. Dresdner Heimatfreunde Mannheim-Lud- wigshafen: 23. Januar, 20 Uhr, Bahnhof, Lud- wigshafen, Zusammenkunft. Mannheimer Frauenring: 21. Januar, 20 Uhr, Bahnhofshotel, Vortrag von Pfarrer Karle,„20 Jahre in England“. Internationaler Genfer Verband— Sektion Mannheim-Ludwigshafen: 21. Januar, 15 Uhr, Turnhalle 1846, Stresemannstraße, Monatsver- sammlung. CVJM: 21. Januar, 20 Uhr, K 2, 10-11,„Die Mannheimer Schneckennudel“, Gespräch über die Lösung der neuen Rheinbrückenauffahrt mit Direktor Wolfgang Borelly. Deutsch-Baltische Landsmannschaft: 21. Ja- nuar, 19.30 Uhr,„Sieben Schwaben“, T 2, 18, Versammlung, Lichtbildervortrag. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 21. Januar, Rathaus E 5, Zimmer 5, 17.30 bis 18.30 Uhr, Sprechstunde. Wir gratulieren! Eva Scheidt, Stamitzstraße 15, wird 70 Jahre alt. * Mannheim, aber der ostpakistanischen Stadt Dacca die Lei- tung eines amerikanischen Informations- zentrums, das den bei uns üblichen Ameri- kahäusern entspricht. Er wird in Heidelberg wohnen, wo sich auch seit dem letzten Jahr die Verwaltung der beiden Amerikahäuser befindet. Miß Denise Abbey war— wie gesagt im August 1954 nach Mannheim gekommen. Ihre Vorgängerin, Miß Naomi Huber, mußte damals nach der isländischen Hauptstadt Rejkjavik abreisen, um dort ein Amerika- haus zu übernehmen. Mig Abbey war kaum ein Jahr in Mannheim, als— bedingt durch Etatkürzungen der US-Regierung— der Status des Amerikahauses umgewandelt wurde. Es blieb der mittlerweile populäre Name(die Bezeichnung Deutsch-Amerika- nisches Institut setzte sich nicht allgemein durch), die Mannheimer Stadtverwaltung übernahm jedoch gewisse finanzielle Ver- Pflichtungen. Im städtischen Etat von 1959 war beispielsweise eine Summe von 60 000 DM für den Unterhalt des Amerikahauses eingesetzt. 8 Nach der Fusion der Amerikahäuser wurde das Programm von Heidelberg aus gesteuert. Die umfangreiche Bibliothek blieb in Mannheim in jenem Flügel des Parkhotels, der seit 1951 Domizil des In- stituts ist. N Jetzt 305 713 Einwohner in Mannheim Im Jahre 1959 ist die Bevölkerungszahl der/ Stadt Mannheim um 5481 gestiegen. Am 31. Dezember 1958 wurden 300 231, zum glei chen Datum des Jahres 1959 hingegen 305 7 Bürger registriert. Bei den Geburten war ei Zuwachs von 320 zu verzeichnen: 1959 wur⸗ den 4459 Kinder ortsansàssiger Mütter geb ren gegenüber 4139 im Jahre 1958. Die Ziff, der Sterbefälle unter Mannheimer Bürgern sank von 3078(1958) auf 2998(1959) um 80 ein dufter smoke kommen die edlen Kräbter för de SMM täglich ein Gläschen vor 800 Ihr. Heilkräbtergörten on N Albers Mogoos legte bereits I 4 dos ſonikum för alle Welt Der Mensch von heute braucht Salusen, weil er Entsponnung braucht. Salusqn stärkt Herz und Kreislauf, entsponnt die Nerven und bringt tiefen, erholsomen Schlaf. Gönnen desbolb ouch Sie sich Kräutertonikum DROG FRE. FOTO. PARFUM RIE alu. 22 zee e, e. L Bieten an: MANNHHE TM, O 4, 3 2 möbl. 67 qm m. Nebenräumen u. Laden 55 Neub Wohng. Feu., gute Lage, zu verm. Kiss, Imm., Kleinfeldstr. 43 Sep. m Vermietungen Zimmer, ab 60, Wünsch, Im., 8 3, 2. Adr. Stresemannstr. 19, Nähe Rosengart. Mehrere Räume geeignet als Wohnungen ab 150.— DM heim, Neuhermsheimer Straße 30. Gr. sonnige 2-Zi.-Wohng., Tel., verm. Vaith Imm. O 6, 9(2 02 42). Zimmer(I evtl. m. 2 Betten), au, zu vermieten. 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Körner hat sich dar- üdberhinaus wegen Verstoßes gegen das baye- rische Pressegesetz zu verantworten. Die Anklage gegen die beiden Journalisten, die heute nicht mehr in ihrem Beruf tätig sind, stützt sich auf einen am 29. Dezember 1958 im„Acht-Uhr-Blatt“ unter der Ueberschrift „Geheimnisvolle Beichte eines 80jährigen auf dem Sterbebett“—„Manauer Kinder- mord bleibt ungesühnt“ erschienenen Ar- tikel. Nach Ansicht des Staatsanwaltes ist durch den Artikel der Eindruck vermittelt worden, daß es eine jüdische Lehre gegeben habe, nach der das ungesäuerte Brot(Mat- zen) mit Christenblut getränkt werden müsse, Böhm habe damit die bis heute un- aufgeklärte Ermordung eines sechsjährigen Jungen im März 1929 in Manau/ Unterfran- ken als Ritualmord hingestellt. Volles Geständnis abgelegt Bielefeld. Der Tod der 4½-jährigen Gudrun Rohde aus Hille(Kreis Minden) hat Sich jetzt als Sexualverbrechen herausge- Stellt. Das Kind war am Morgen des 21. Oktober 1959 in seinem zur ebenen Erde gelegenen Schlafzimmer tot aufgefunden worden. Während die Mordkommission nach dem Täter suchte, hatte sich freiwillig der 27jährige Bauarbeiter Hans Nagel aus Min- den gemeldet und ein Teilgeständnis abge- legt, das er später widerrief. Wie die Staats- anwaltschaft Bielefeld am Mittwoch mit- teilte, hat Nagel inzwischen vor dem Biele- felder Untersuchungsrichter ein volles Ge- ständnis abgelegt. Er gab jetzt zu, an dem Kind ein Sexualverbrechen versucht zu haben. Die„Kluge Frau“ wehrt sich Niebüll. Die Heilpraktikerin Helma Frils- Tausendfreund, die am Montag vom Schöf- kengericht in Niebüll nach zwölfstündiger Verhandlung wegen fahrlässiger Körperver- letzung zu 1500 Mark Geldstrafe verurteilt worden war, will dieses Urteil anfechten. Der Zhemann der 42jährigen Heilpraktikerin, die im Volksmund„Kluge Frau“ genannt wird, teilte am späten Dienstagabend mit, daß ihr Kleler Rechtsanwalt bereits die erforder- lichen Schriftstücke an die Justizbehörden eingereicht habe. In dem Verfahren war Frau Friis-Tausendfreund für schuldig be- kunden worden, einen zehn Jahre alten zuk- kerkranken Jungen aus Niebüll falsch be- handelt zu haben. Großfeuer in Hamburg Hamburg. Ein gefährlicher Großbrand hielt in einem Industriewerk in Hamburg-Loh- brügge die Feuerwehr in Atem. In einem La- gerschuppen war aus unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen, das Nitrofarben und Sauerstoff- Flaschen zur Explosion brachte. Die Flammen griffen mit rasender Geschwin- digkeit auf andere Fabrikgebäude über. Vier Züge der Hamburger Berufsfeuerwehr und drei Freiwillige Feuerwehren aus der Umge- bung bekämpften den Brand mit 55 Rohren. — Ein Schaden von zusammen 250 000 Mark entstand nach Mitteilung der Werksleitung vom Mittwoch bei zwei Barackenbränden auf dem Gelände der Auto- Union in Ingolstadt. Schüsse entlarvten Einbrecher Essen. Zwei Pistolenschüsse, die er unbe- Absichtigt aus einer entsicherten Waffe in einer Manteltasche auslöste, entlarvten in Esten einen 26jährigen Einbrecher. Nach Angabe der Polizei hatte der Mann zusam- men mit seiner Frau in einer Essener Gast- Stätte bis nach Mitternacht gezecht. Beim Aufbruch griff er in seine Manteltasche, um Sich eine Zigarette anzustecken. Statt der Zigarettenschachtel aber bekam er den Ab- zugblgel seiner entsicherten Pistole zu fas- Sen: Zwei Schüsse knallten, und dicht neben den Füßen des zu Tode erschrockenen Man- nes schlugen die Kugeln in den Boden. Völlig verstört ging der unfreiwillige Schütze zur Polizei, um den Vorfall zu melden. Da- del gestand er dann gleich drei Einbrüche, die er begangen haben will, um die Exi- stenz seiner Frau und seiner vier Kinder zu sichern. In einem Falle hatte er aus einem Stahlschrank 1600 DM erbeutet. Aufregung über ein geplantes Iausend-Betten-Hotel PAA-Bau in Frankfurt für Transatlantik-Fluggäste/ Hoteliers sind dagegen Frankfurt. Seit einigen Wochen befindet sich das Hotelgewerbe im Rhein-Main-Ge- biet in heller Aufregung. Man beschließt Protestresolutionen, aktiviert wirtschaftliche Vereinigungen und selbst politische Parteien zur Frontstellung gegen den Plan der Hotel- gesellschaft des amerikanischen Luftver- kehrsunternehmens PAA, in Frankfurt un- mittelbar am Mainufer ein Tausend-Betten- Hotel zu bauen. Dabei liegt bis jetzt noch nicht mehr vor als eine Anfrage dieser Ge- sellschaft bei der Frankfurter Stadtverwal- tung, ob es möglich sei, ein bestimmtes Grundstück für einen solchen Zweck zu er- werben. Dieser Tage mobilisierten die Frankfur- ter Hoteliers hre prominentesten Verbands- vertreter aus Bad Godesberg, Heidelberg und Wiesbaden zu einem Gespräch mit Ver- tretern der Frankfurter Stadtverwaltung, das in Gegenwart von Journalisten mehr als zwei Stunden währte und schließlich zu der Frage veranlaßte: Warum machen sich die Frankfurter Hoteliers überhaupt Gedanken darüber, ob die PAA-Planer richtig oder falsch kalkuliert haben?“ Es war nämlich sehr viel die Rede davon, daß ein Tausend-Betten-Hotel in Frankfurt gar nicht rentabel sein könne, während die Mammut-Hotel-Gegner eigentlich nur am Rande erwähnten, daß das ortsansässige Be- herbergungsgewerbe Einbußen erwarte. Tat- sache ist jedenfalls, daß ein Tausend-Betten- Hotel den derzeit 4200 Hotel-Betten betra- genden Frankfurter Bestand um mehr Als 20 Prozent erhöhen würde. „Wer heute ein flotel mit dem inter- national üblichen Komfort bauen will, muß 40 000 Mark pro Bett aufwenden; das wären also 40 Millionen Mark für das Projekt“, rechnete Direktor E. Brockhoff(Heidelberg), Leiter der Fachgruppe„Hotels“ im Deut- schen Hotel- und Gaststätten- Verband, aus. Dr. M. Hoffmann, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststätten-Ver- bandes, wartete mit vielen Zahlen auf: Die Hotelbettenkapazität Westdeutschlands sei von 483 000 im Jahre 1937 auf 660 000 im Jahre 1959 gestiegen, Die Uebernachtungen von amerikanischen Staats angehörigen in der Bundesrepublik, auf die offenbar das neue Hotel-Projekt gemünzt sei, hätten aber 1959 im Vergleich zu 1958 einen Rückgang zwischen 10 und 15 Prozent aufzuweisen. Ueberhaupt konzentriere sich der Ameri- kaner-Verkehr nur auf 25 Orte in der Bun- desrepublik, während andere Gegenden so gut wie nichts abbekämen. Mit Eifer diskutierten die Hoteliers die Frage, was denn überhaupt von amerika- nischen Touristen zu erhoffen sei.„Wenn es auch nur einmal ganz wenig dunkel wird am politischen Horizont, hagelt es Abbestellun- gen“, berichtete ein Praktiker. Außerdem hätten es die Amerikaner oft eilig— eine oder zwei Ubernachtungen, und dann seien sie wieder weg. Uberhaupt hätten die Amerikaner nichts für Mammut-Hotels übrig, sondern suchten deutsche Gemütlichkeit, meinte ein Frank- furter Hotelier. Würde man seinem Ar- gumment folgen, so wäre der PAA-Bau wohl von Anfang an zur Pleite verurteilt und jeder Protest überflüssig. Trotzdem pro- testierten die Hoteliers eifrig weiter. Man gebe sich hinsichtlich des Stromes der Flugreisenden im Zusammenhang mit dem inzwischen aufgenommenen Trans- atlantk-Düsenluftverkehr großen Täuschun- gen hin, betonte der Sprecher der Frank- furter Hoteliers, Richard Pertram. Das Gros der Gäste kam dann mit der Touristen- Lebenslänglich Zuchthaus für Bugdalle Prozeß gegen ehemaligen KZ-Aufscher von Sachsenhausen abgeschlossen München. Ein Münchner Schwurgericht verurteilte am Mittwoch den ehema- ligen Blockführer im KZ Sachsenhausen, Richard Bugdalle, zu lebenslänglich Zucht- haus. Der Staatsanwalt hatte gegen den 52 Jahre alten KZ-Bewacher, der wegen seiner Brutalität von den Häftlingen„Brutalle“ genannt wurde, am Nachmittag lebensläng- lich beantragt. Der Anklagevertreter hatte verlangt, Bugdalle wegen 20fachen Mordes zu bestrafen und ihm gleichzeitig die bür- gerlichen Ehrenrechte auf Lebzeiten abzu- sprechen. In vier Fällen plädierte der Staatsanwalt auf Freispruch aus Mangel an Beweisen, in vier anderen Fällen auf Ein- stellung des Verfahrens, weil die Zeugen nicht zu dem Prozeß erschienen waren. Bugdalle habe sich, so sagte der Staats- anwalt Eduard Schmitt, seiner Taten ge- freut und die grausigen Befehle der Vorge- setzten befolgt und sogar noch übertrieben. Der Angeklagte sei seiner Veranlagung nach ein Mensch, der als Herr über Leben Und Tod in der Lage gewesen sei, strafrechtlich voll verantwortlich zu handeln. Es könne auch kein Zweifel bestehen, daß er zu jeder Tageszeit bereit gewesen sei, Menschen zu töten. Der Pflichtverteidiger Bugdalles, Rechts- anwalt Edgar Müller, zog in seinem Plä- doyer in Zweifel, ob sich im KZ Sachsen- hausen objektiv alles so abgespielt habe, wie sich die Zeugen subjektiv nach 20 Jah- ren daran erinnerten. In seinem letzten Wort behauptete Bug- dalle, daß ehemalige politische Häftlinge und Juden, die in diesem Prozeß als Zeugen Auf- traten, sich nur an ihm hätten rächen wol- jen. Er habe lediglich seine„Pflicht als Blockführer“ erfüllt, während ein Teil der Häftlinge, die er habe bestrafen müssen, sich stets„durch bösartige Faulheit“ vor der Ar- beit gedrückt hätten. Der Angeklagte be- zeichnete abschließend die Zeugenaussagen „samt und sonders als erlogen“ und kün- digte Meineidsanzeigen gegen zwei Zeu- gen an. Von Rosen heißt Garwinski Friedland(Kr. Göttingen). Der Leiter des DRR-Suchdienstes im Grenzdurchgangs- lager Friedland, Garwinski, hat sein Ar- beitsverhältnis beim Deutschen Roten Kreuz gekündigt. Garwinski, der sich zehn Jahre lang Hugo von Rosen nannte, hatte im Sep- tember 1959 dem Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes gestanden, daß er unter einem falschen Namen lebte. Zu diesem Ge- ständnis war es nach Ansicht von Mitarbei- tern des Suchdienstes gekommen, nachdem der Bruder Garwinskis im Lager gewesen sein soll. Auf Empfehlung des Deutschen Roten Kreuzes habe dann Garwinski Selbst- anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Göt- tingen erstattet. Das DRK beschäftigte ihn zunächst in seiner bisherigen Funktion wei- ter. Garwinski war während des Krieges Untersturmführer der Waffen-SS, spricht fließend Russisch und war bei Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft geraten. In einem Personenfeststellungsverfahren wurde jetzt ermittelt, daß Garwinski nicht Hugo von Rosen heißt. Unter dem Namen von Rosen hatte der Suchdienstleiter erst wenige Tage vor Weihnachten für seine Arbeit im Grenzdurchgangslager Friedland einen hohen schwedischen Orden erhalten. klasse, und ob diese Leute in der Lage seien, überhaupt teuere Zimmer in einem neuen Hotel zu mieten, sei sehr zweifelhaft. Pro- fessor Gunzert hielt jedoch dem entgegen, daß das Durchschnittseinkommen aller TPransatlantik-Fluggäste heute bei min- destens 20 000 Dollar im Jahre liege— und wer ein paar tausend Dollar für einen Europa-Trip aufbringe, werde auch nicht ge- rade am Hotelbett zu sparen beginnen. Während die Hoteliers durch solche und ähnliche Argumente dem Mammut-Hotel keine Lebenschance einräumten, andererseits aber Einbußen bei den Hotels mittlerer Güteklasse befürchteten, unterbreiteten die Vertreter der Stadtverwaltung— Stadtrat Dr. Karl Altheim und Professor Gunzert— höchst optimistische Prognosen: Von Jahr zu Jahr werde die Zahl der auf dem Rhein- Main- Flughafen ankommenden Fluggäste um jeweils 20 bis 25 Prozent steigen. Uber- haupt sei der Hotelbau reine Privatangele- genheit jeder Person oder jeder Gesellschaft, die ihr Geld riskieren wolle. Im Zeichen der Gewerbefreiheit und der Marktwirtschaft könne die Stadt ohnehin keinen weiteren Hotelbau verhindern, gestand Stadtrat Dr. Altheim, allerdings werde sich sowohl die Stadt Frankfurt wie auch das Land Hessen finanziell völlig aus dem Projekt heraus- halten und keinerlei Unterstützung leisten. Dr. Altheim:„Bei einer Hotelgesellschaft, wie dieser, halte ich es für sehr unwahr- scheinlich, daß sie überhaupt Kredite braucht.“) Mit dieser teils tröstlichen, weil die Ab- sage öffentlicher Unterstützung enthaltend, teils aber wieder beunruhigende Mitteilung, weil von der Finanzkraft der künftigen Kon- kurrenz zeugend, gingen die Mammut-Hotel- Gegner wieder auseinander, nicht ohne zuvor noch erwähnt zu haben, daß sechs Frank- furter Hoteliers ihre Betriebe lieber heute als morgen abstoßen würden und weitere Hoteliers die Umwandlung ihrer Betriebe in Appartementhäuser erwägen. 12 Unter einen Lastwagen gerodelt Kusel. Schon mehr als Glück haben am Mittwochmorgen zwei zehnjährige Mädchen in Dietschweiler im Landkreis Kusel gehabt, als sie mit ihrem Schlitten unter einen Last- Wagen brausten, aber nicht überrollt wurden. Wie die Gendarmerie mitteilte, waren die beiden Mädchen aus einer abschüssigen Seitenstraße in die Hauptstraße gerodelt und dabei zwischen die Vorder- und Hinterachse eines gerade vorbeifahrenden schweren Last- wagens geraten. Der Fahrer, der das Unheil kommen sah, trat so stark auf die Bremse, daß die Räder blockierten, ohne den Wagen damit aber sofort zum Stehen bringen zu können. Die inzwischen vom Schlitten gefal- lenen Mädchen landeten vor den hinteren Zwillingsreifen, wurden aber nicht überrollt, sondern nur von den Reifen über die Straße geschoben, da sich die Räder auf der vereis- ten Fahrbahn nicht mehr drehten. So kam eines der beiden Kinder mit einem Ober- schenkelbruch und das andere mit einer Schnittwunde am Kopf davon. Schwere Stürme und Wintergewitter Deutsches Schiff in Seenot/ Glatteis auf den Straßen Hamburg. Schwerer Sturm über der Nord- see, Wintergewitter in München und Nürn- berg, Glatteis auf den Straßen im Flachland und neue Schneefälle in den Gebirgen kenn- zeichneten am Mittwoch das Wetter in der Bundesrepublik. 21 Seeleute, darunter 16 deutsche, wer- den seit Mittwoch in der Nordsee vermißt. Schwere Stürme, die Windstärke elf bis Zwölf erreichten, erfaßten ihre Schiffe. Das eine, der 199 BRT große holländische Kü- stenfrachter„Bermuda“ kenterte vor Hoek van Holland. Die fünf Mann an Bord gel- ten als verloren. Das zweite Schiff ist das 871 BRT große deutsche Küstenmotorschiff „Luehesand“, das mit 16 Mann Besatzung in der Nacht zum Mittwoch vor der südnor- wegischen Küste in Seenot geraten war. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Acht Schiffe und ein Flugboot beteilig- ten sich an der Suche nach der„Luehesand“, ohne jedoch etwas zu finden. In den Vormit- tagsstunden des Mittwoch herrschten an der Unfallstelle etwa 75 Seemeilen süd west- lich der Südspitze Norwegens Windstärke zehn bis zwölf und Schneetreiben. Später besserte sich das Wetter. In Nürnberg und München führte der Zusammenprall in der Polarluft mit der vor- handenen Warmluft zu Wintergewittern. Peitschende Schneeschauer trieben die Pas- santen in Hauseingänge und Cafés. Den Ge- birgen brachte die Kaltluft heftige Schnee- stürme. Die Wintersportmöglichkeiten blie- ben trotzdem ausgezeichnet. Pulverschnee meldeten am Mittwoch die oberbayerischen Berge, der Hochschwarzwald, das Sauerland und der Harz. Die Eisbehinderung auf den westdeutschen Kanälen hat durch das milde Wetter weiter abgenommen. Die Interzonenschiffahrt bleibt jedoch unterbrochen, da die Reparaturarbei- ten am Schiffshebewerk Rothensee bei Magdeburg noch bis Anfang Februar dauern. Der Eisstand auf der Donau zwischen Passau und Deggendorf ist auf eine Länge von 45 km angewachsen. Die Donau führt allerdings weniger Treibeis als in den Vortagen. Die Schiffahrt zwischen Regensburg und Passau bleibt weiterhin eingestellt. Pohlmann zog Berufung zurück Frankfurt a. M. Der 38 jährige Heinz Pohl- mann, der durch den noch ungeklärten Mord- fall Nitribitt bekannt geworden ist, hat die Berufung gegen das von einem Frankfurter Schöffengericht am 4. Juni 1959 gegen ihn gefällte Urteil zurückgezogen. Pohlmanns Verurteilung zu 16 Monaten Gefängnis we- gen fortgesetzten Diebstahls und Unter- schlagung standen nicht im Zusammenhang mit dem am 27. Oktober 1958 begangenen Mord an der Frankfurter Lebedame. Da der Staatsanwalt daraufhin seine Berufung ebenfalls zurückgezogen hat, wird das Urteil gegen den Handelsvertreter Pohlmann nun- mehr rechtskräftig. Gegen Pohlmann ist noch eine weitere Betrugsanklage des Frank- furter Oberstaatsanwaltes anhängig. Wie am Mittwoch in diesem Zusammenhang ver- lautete, wird außerdem damit gerechnet, daß die Frankfurter Staatsanwaltschaft in Kürze Anklage im Mordfall Nitribitt erhebt. Nachspiel zum Weinprozeß Wiesbaden. Zu 1000 Mark Geldstrafe we- gen fortgesetzter Beleidigung des Weinkon- trolleurs Günther Veltes hat das Erweiterte Schöffengericht den im Sommer 1958 wegen Betruges und Weinvergehens zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilten 58 jährigen Weinhändler Dr. Arnoulf Maria Brogsitter aus Rüdesheim verurteilt. Brogsitter gab zu, vom Juni 1956 bis zum November 1958 den Weinkontrolleur, der die Ermittlungen in sei- ner Sache geführt hatte, in fünf Briefen, in zwei persönlichen Gesprächen mit Besuchern und schließlich in einem Falle auf dem Rü- desheimer Marktplatz einen Verbrecher und einen Lumpen genannt zu haben. Der Staats- anwalt hatte gegen Brogsitter wegen dieser acht Beleidigungen 8000 Mark Geldstrafe be- antragt, das Gericht nahm jedoch nur eine kortgesetzte Handlung an. Prozeß gegen Horst Ludwig Karlsruhe. Mit dem Verfahren gegen den 34 Jahre alten früheren Kapitänleutnant der Bundeswehr, Horst Ludwig, wird am Mon- tag in Karlsruhe einer der interessantesten Landesverratsprozesse vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofs begin- nen. Ludwig hat sich wegen Landesverrats und schwerer passiver Bestechung zu ver- antworten. Mitangeklagt sind der 33 Jahre alte Obermaat Fritz Briesemeister wegen Landesverrats und die 37 jährige Schwester Ludwigs, Hanni Jäger aus Mannheim, und ihr 31jähriger Mann, der Versicherungsagent Werner Jäger wegen landesverräterischer Beziehungen. Ramcke stellte Strafantrag Hannover. Auf einen Strafantrag des ehemaligen Fallschirmjägergenerals Ramcke hin hat die Staatsanwaltschaft Hannover gegen den 54 Jahre alten Redakteur Eduard Wald aus Hannover vor dem Erweiterten Schöffengericht Hannover Ankage wegen Beleidigung erhoben. Der Redakteur soll nach der Anklage für den Inhalt eines Sonderheftes verantwortlich gemacht wer- den, das im Juli 1959 im Rahmen des vom Landesbezirksvorstand Niedersachsen des Deutschen Gewerkschaftsbundes herausgeg benen Informationsdienstes„Feinde der Demokratie“ erschienen war. In dem Arti- kel war unter dem Titel„Millionen für Mörder“ Kritik an der Höhe der Pensionen und Renten geübt worden, die namhaften Personen aus der Zeit des Nationalsozialis- mus heute gezahlt würden. Dem Artikel schloß sich eine Liste von 50 Personen an, in der auch Ramcke aufgeführt war. Auf des Vaters Spuren Düsseldorf. Ein Jugendschöffengericht in Düsseldorf verurteilte zwei Brüder, den 19. jährigen Armin und den 17 jährigen Bodo Ro- den, zu fühlbaren Jugendstrafen. Die beiden Verurteilten sind die jüngeren Söhne des am 12. Oktober 1959 zu sechseinhalb Jahren Zuchthaus verurteilten„Königs der Vieh- diebe“ Albert Roden. Hauptfigur des Prozes- ses war Bodo Roden, der im Sommer 1959 eine Reihe von Diebstählen beging, obwohl die nächtlichen Viehschlächtereien seines Va- ters bereits aufgeklärt waren. Bodo wurde zu einer Jugendstrafe von unbestimmter Dauer, mindestens ein Jahr und höchstens drei Jahre, verurteilt. Armin Roden, der in der Umge- bung von Mainz als Fleischergeselle arbeitet und im Prozeß gegen seinen Vater mit einem Freispruch davonkam, erhielt wegen unbe- fugter Benutzung eines Kraftfahrzeuges und Urkundenfälschung in Tateinheit mit ver- suchtem Betrug sechs Monate Jugendstrafe. Fier in die Pian fost geruchlos. ſeiohi gemæchi. Sie werden staunen, wie schnell und leicht Ihr Herd mit TREFF wieder spiegel. blonk wird. im Nu sind die fest einge- bronnten, blauen und rostigen Flecken auf geschliffenen Platten Weg. Und woas viele Hausfroven beim Putzen mit TREFF besonders schätzen: IREFF ist Auch Sie sollten unbedingt einen Ver- zuch mechen. 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März 1960, 11 Uhr, bei der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart, Birkenwaldstraße 38, „Angebot über die Bauarbeiten für die 2. Schleuse Hessigheim der Neckarkanalisierung“, portofrei einzureichen. Die Bewerber können der Eröffnung zu der oben angegebenen Zeit Die Unterlagen für die Ausarbeitung der Angebote können ab Mittwoch, den 27. Januar 1960 gegen den Betrag von 90,— DM von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart bezogen werden. Dieser Betrag wird auch bei Rückgabe der Verdingungsunterlagen nicht mehr zurückerstattet. Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart 28 000 s m 6 000 bm 1 600 lfd. m Inggrlepen bringt Eiolg! Der erste Versuch überzeugt! MAGGI KR FIEISCHSUppE in der Packung mit dem weißen Rindskopf KART DN FLEISCH * Sen N 1 1 d- lie un S e 1 1g en ler g eil n- ch k lie - ag 7e * ler les ke er 1d en en 011 es r m 28 EN r ti⸗ ür en en 8 tel n, 9. 0. In en h- 8 59 hl A= 2 er, re et m e— ad 2 7 Nr. 16/ Donnerstag, 21. Januar 1960 MORGEN Seite 7 Bungert eine Nunde weiter Die Internationalen FHallentennis-Mei- sterschaften von Deutschland in der Kölner Rot-Weiß Halle begannen mit einer grogen Ueberraschung. Die deutsche Jugendmeiste- rin Almut Sturm Berlin) schlug die fran- zösische Ranglistenzweite Aline Linot mit 6:1, 6:1. Gegen das Grundlinienspiel der Deutschen wußte die Französin überhaupt kein Mittel und verlor unter Wert. Die Aus- länder kamen bis auf den Holländer Maris, den Italiener Facchini und den jungen Fran- zosen Duxin zu Erfolgen. Meister Wolfgang Stuck(Berlin) verlor gegen Maris den zwei- ten Satz nur durch unnötige Bummelei. Auch Wilhelm Bungert erreichte mit einem 6:2, 6:4 gegen den Jugoslawen Pilic die zweite Runde, während Buchholz(Köln) in seinem ersten Spiel gegen den als Nummer drei gesetzten Schweden Lundquist mit 3::6, 3:6 ausschied. Mannheimer Eisstadion morgen abend im Blickpunkt: Heim EC wilt sich Nießersee Hleister tone sichern Für die Mannheimer nur geringe Chancen auf Revanche— aber sie werden es dem Altmeister nicht leicht machen Wenn nicht alles täuscht, steht der SC Rieß ersee am Freitagabend nach seinem Gastspiel beim Mannheimer ERC als deutscher Eishockeymeister 1960 fest. Sollte es jedoch eine Ueberraschung geben, dann kann der ScR die noch fehlenden Punkte zu seiner achten„Deutschen“ am Sonntag beim Krefelder EV erringen. Im Samstags spiel VIL Bad Nauheim— ESV Kaufbeuren dürfte voraussichtlich der Teilnehmer am Relegationsspiel mit dem Oberliga-Ersten ermittelt werden. Der Spielplan: Bundesliga: Mannheimer ERC— SC Rießersee(Fr.), EV Füssen— EC Bad TöIZz, VfL Bad Nauheim— ESV Kauf- beuren(beide Sa.), Krefelder EV— SC Rie- Bersee.— Oberliga: EV Landshut— Ein- tracht Dortmund Freitag), ERV Ravensburg Segen SC Ziegelwies(Sa.), TEV Miesbach Rallye Monte Carlo: die deulschen Fahrer hallen bisher Flück Schon 27 Teilnehmer blieben in Schnee und Eis stecken Am zweiten Tage der 29. Rallye Monte Carlo begann sich abzuzeichnen, daß dieses Winter-Marathon über vereiste, verschneite oder durch Schneematsch schwer passierbar gewordene Straßen auch in diesem Jahre zu Rieger und Zahn bleiben Innerhalb von drei Stunden wurde der Kreistag der Mannheimer Kanuten abgewik- kelt. Für den harmonischen Verlauf spricht auch die einstimmige Wiederwahl des ersten Vorsitzenden Adolf Rieger addelgesell- schaft), seines Stellvertreters Lutz Zahn (MKG) und des Sportwartes Edgar Axel (Kanugesellschaft Neckarau). Für den lang- jährigen Kassenwart Georg Frey EGMͤ), der sein Amt niederlegte, wurde Friedrich Wächter PGM) gewählt. Ihren ersten diesjährigen Wettkampf be- streiten die Mannheimer Kanuten am 3. April nicht auf dem Wasser, sondern mit dem tra- ditionellen Waldlauf. Am 8. Mai folgt die Stadtachter-Regatta. Wie die letzte interne Regatta des WSV Samdhofen zeigte, läßt sich auf dem Altrhein ohne weiteres auch eine ver- bandsoffene Regatta ausrichten. Der Wasser- sportverein Sandhofen wurde daher mit der Vorbereitung der Mannheimer Frühjahrs- regatta auf dem Altrhein beauftragt. Die Veranstaltung wird voraussichtlich Anfang Juni stattfinden. Der genaue Termin konnte dafür ebensowenig flxiert werden, wie für die Oberrheinkreismeisterschaften auf dem Titisee und die badischen Titelkämpfe in Karlsruhe, da man sich natürlich nach den noch nicht festgelegten Terminen für die Olympia-Ausscheidungskämpfe richten muß. Zwei Mannheimer ausgeschieden bei der Qualifikation der Fechter Aus Nordbaden sind acht Fechterinnen auf Florett und acht Fechter auf Degen am 30.31. Januar bei den gesamtbadischen Mei- sterschaften in Weinheim startberechtigt. Bei den Ausscheidungskämpfen in Karls- ruhe qualiflzierten sich bei den Herren fol- gende Aktive: 1. Storz 6 Siege, 1 Niederlage; 2. Zwerger 5/2; 3. Ködel 5%(alle Tauber- bischofsheim); 4. Schwabbauer(USC Heidel- berg) 4/3; 5. Neckermann(Tauberbischofs- heim) 3/4 6. Hartmann(Weinheim) 2/5; 7. Hotz(680) 2/5; 8. Lanig(Tauber bischofs- heim) 1/6. Ausgeschieden sind von Mann- heim Grothus(TSV 46) und Sojak(VfR). Bei den Damen erreichten das Finale: I. Käß berg(Weinheim), 7 Siege ohne Niederlage; 2. Enseling(KTV Karlsruhe), 5/2; 3. Hornung (Heidelberger Ruderklub), 5/2; 4. Rodemer (KTV Karlsruhe), 4/3; 5. Reich(Heidelberger Ruderklub), 3/4; 6. Kretz Bruchsal), 2/5; 7. Schreiber Eforzheim), 1/6; 8. Schumppe(USC Heidelberg), 1/6. Schranz„Sportler des Jahres“ Der 21 Jahre alte österreichische Skistar Karl Schranz, allgemein als Nachfolger Toni Sailers angesehen, konnte nun diese Ein- schätzung wenigstens in der österreichischen Sportlerwahl rechtfertigen. Die Sportjour- nalisten wählten den dreifachen Kandahar- gewinner am Mittwoch zum„Sportler des Jahres 1959“. Sein Vorgänger auf diesem Thron war Skikönig Toni Sailer gewesen. einer der schwersten Langstreckenprüfungen der Welt wird. Von den 298 Startern flelen bis zum Mittwochnachmittag immerhin 27 aus, so daß noch 271 im Rennen liegen. Am schwer- sten hat es die 14 Starter von Athen aus er- wischt, die zunächst durch eine Reihe von Lastwagen aufgehalten wurden und dann 80 im Schnee steckenblieben, daß insgesamt nur noch vier Teilnehmer(zwei strafpunktfrei) in Zagreb und Laibach eintrafen. Auch von den sieben in Rom gestarteten Mannschaften (drei Ausfälle) blieben lediglich zwei ohne Strafpunkte. Die deutschen Fahrer hatten bisher Glück und befinden sich noch alle im Rennen. Han- nover, Hamburg und Frankfurt waren in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochvor- mittag Durchgangspunkte der Routen aus Oslo und Warschau. In Hamburg trafen 87 der 89 Oslo- Starter ein, unter ihnen Pat Moss, die Schwester von Sti rling Moss, und die Nor- Wegerin Greta Molander, die zum 24. Male teilnimmt. Um Mitternacht erreichte diese Gruppe Hannover, und kurz darauf passier- ten auch die in Warschau gestarteten Fahrer ohne Ausfall die niedersächsische Hauptstadt. Vier der Wagen aus Oslo fehlten am Morgen in Frankfurt, als die 136 von 140 Startern aus Oslo und Warschau die Main-Metropole zur Weiterfahrt zum Nürburgring passierten. Cyclocross fällt aus Die Landesverbands meisterschaft des BDR-Nordbaden im Querfeldeinrennen, die am Sonntag im Neckarauer-Waldwegstadion ausgetragen werden sollte, wurde abgesagt. Wegen des schlechten Wetters der letzten Wochen gingen zu wenig Meldungen ein. SVW. Boxer unter neuer Leitung Als Nachfolger des zu Jahresbeginn aus beruflichen Gründen zurückgetretenen Heinz Repp hat beim SV Waldhof Jakob Korbus die Leitung der Boxabteilung übernommen. Stellvertreter ist der den Mannheimern als Ringrichter bekannte Engländer Gilbert Bartlett. Eintracht Dortmund, Berliner SC gegen EV Landsberg. Der SC Rießersee als beständigste Mann- schaft der Bundesliga— sie verlor als einzige noch kein Spiel— sollte bereits am Freitag zum ersten Male nach zehnjähriger Unter- brechung wieder zum Titelgewinn kommen. Der Mannheimer ERC ist zwar auf eigenem Eis, wie erst die Begegnung mit Tölz wieder bewies. zu beachtlichen Leistungen fähig, es Wäre aber eine Sensation, wenn ihm die Re- vanche für die 1:12-Schlappe des Vorspiels gelänge,. Sicher werden die Spieler um Sepp und Guttowski aber auch morgen ihr Bestes geben, um die Punkte-Saison mit einem acht- baren Resultat zu beenden. Ob dies gelingt, hängt in erster Linie davon ab, ob die Routi- nmiers der Garmischer Angriffsreihen an der Entfaltung gehindert werden können. Loibl, Schuldes oder Endreß brauchen kompromig- lose Bewacher, sollen ihnen nicht wieder die Einzeldurchbrüche gelingen, die in der Vor- runde zu dem klaren Resultat führten. Der MERC wird unverändert, also in stärkster Aufstellung antreten. Floßmann wurde zwar gegen Tölz verletzt, ist aber wieder einsatz- bereit. Für Kurt Sepp ist die Begegnung noch ein Probegalopp für die schweren Aufgaben, die auf ihn in Squaw Valley beim Olympi- schen Turnier warten. Füssen hat gegen Bad Tölz noch nicht ge- wonnen. Die Hoffnungen der Allgäuer auf eine erfolgreiche Titelverteidigung bestehen nur noch theoretisch. In der Oberliga tritt Eintracht Dortmund als Spitzenreiter am Freitag beim Tabellen- zweiten EV Landshut an. Schelle erneut vor Monti Ihre ausgezeichnete Form unterstrichen der Ohlstadter Franz Schelle/ Otto Göbl auch am dritten offiziellen Trainingstag zur Zweier- bob-Weltmeisterschaft, die am kommenden Samstag und Sonntag auf der Olympia- Bahn von Cortina d'Ampezzo entschieden Wird. Die Bayern fuhren mit 1:19,20 Minuten (1:20,36 in einem weiteren Lauf) wiederum Trainingsbestzeit. Dahinter folgten auf dem zweiten Platz die Weltmeister der letzten drei Jahre und zweifachen italienischen Olympiaz weiten Eugenio Monti/ Renzo Alvera (1:19,25). Theo Eitt/ Hans Baumann(München) kamen in dem Feld der 24 Schlitten mit 1:20,64 auf den zehnten Platz. Amateur-Boxländerkampf in Freiburg: flit zweiter Garnitut gegen die Sehueis DAB sichtet Nachwuchs/ Radke vom Die Schweiz, die am 18. Juni 1922 in Wiesbaden der erste Gegner in der Ge- schichte der 136 Länderkämpfe der deutschen Amateurboxer war, ist am Sonntagnachmit- tag in Freiburg auch der erste Prüfstein des Olympiajahres. In sechs Begegnungen zwischen beiden Nationen blieb Deutsch- land ungeschlagen. Im einzigen Nachkriegs- kampf am 4. April 1959 in Basel hing die- ser fleckenlose Rekord beim knappen 11:9 Sieg allerdings an einem seidenen Faden. Damals wie heute setzte der DABV vorwie- gend seine zweite Garnitur ein. Nur Leo Krucik, Europameister Horst Rascher und Horst Johannpeter trugen aus der Freiburger Staffel bereits das National- trikot. Dagegen werden Radke, May, Frahm, Wichert, Wegener, Stroer und Maaß vom DBV offiziell zum erstenmal international eingesetzt. Gegen die international nicht zur ersten Klasse zählenden Schweizer benützt der DABV die Gelegenheit, um sich einen Weiteren Ueberblick über seinen Nachwuchs zu verschaffen. Es wäre nicht das erstemal, daß man bei solch einen Erprobung plötz- lich ein Talent entdeckt, das anschließend groß herauskommt. Bei den Schweizern sind Chervet II, Chatelain, Schindler, Meier, Schluep und Bösiger aus der Baseler Staf- fel wieder dabei(bei DABV übrigens kei- Schüsse auf das eigene Tor: Das war Kaufbeurens Protest: 0:28 Eim merkwürdiges Meisterschaftsspiel der Eishockey-Bundesliga gab es in Bad Tölz, Wo der ESV Kaufbeuren mit 0:28(0:5, 0:19, 0:4) dem EC Bad Tölz unterlag und dabei selbst das Ergebnis noch durch Schüsse auf das eigene Tor zu erhöhen versuchte. Nach dem Spiel gab der ESV Kaufbeuren eine Erklärung bekannt:„Das Verhalten des ESV Kaufbeuren ist der sichtbare Ausdruck sei- nes Protestes gegen die ihm aufgezwungene Rolle eines Prügelknaben für von anderen gemachte Fehler.“ Der Verein spielte von vornherein unter Protest, weil die An- setzung dieses vom 10. Januar abgesetzten Spiels der Mannschaft innerhalb von fünf Tagen drei schwere Meisterschaftskämpfe Aufzwang: 19. 1. gegen Bad Tölz, 20. 1. ge- gegen SC Rießersee und 23. 1. gegen VfL Bad Nauheim. Das Samstagspiel VfL Bad Nauheim ESV Kaufbeuren dürfte darüber entschei- den, welche dieser beiden Mannschaften Ta- bellenletzte wird. Der Letzte der Bundesliga muß gegen den Sieger der Oberliga(Ein- tracht Dortmund?) zwei Relegationsspiele bestreiten, deren Sieger in der Saison 1960/ 195 Als achter Verein der Bundesliga ange- ört. Acht Tore gegen Wargenau bereits im ersten Drittel Die Eishockey mannschaft der RCAF Flyers kam am Dienstag in Zweibrücken bei einem Freundschaftsspiel gegen den ERC Mann- heim zu einem mühelosen 12:2-(8:1, 1:1, 3:0) Erfolg. Die Mannheimer wurden erst siche- rer, als Wolf für Wargenau ins Tor ging. Die Mannheimer Tore schossen Sepp und Schif. Einziger Trost: Flossmann, der sich beim Spiel gegen den EC Bad TöIz eine Verletzung zuzog, ist am Freitag wieder ein- satzfähig. Gott sei Dank! SV Waldhof erstmals im Nationaltrikot ner). Die Eidgenossen gefallen vor allem durch ihre Kampfkraft. Sie werden in Frei- burg energisch versuchen, zum erstenmal über den nördlichen Nachbarn zum Sieg zu kommen. Die Kämpfe(vom Fliegengewicht auf- Wärts): Leo Krucik(Oeynhausen)— Paul Chervet, Rascher(Ulm)— Heeb, Radke (Waldhof)— Ernst Chervet, May(Konstanz) gegen Chatelain, Horst Johannpeter Hamm) gegen Schindler, Frahm Hamburg)— Meier, Wichert Hamm)— Müller, Wegener Ger- Iin)— Büchi, Stroer(Rüsselsheim)— Schluep, Maaß(Hamburg)— Bösiger. VfL ASV Feudenheim im Blickpunkt: 4. Runde: Lindenhof 4 8:0 Kat Schönau T 553 Seckenheim II 55 Hockenheim 59 1 4 6:2 Birkenau Pfingstberg 1 4 6:2 Friedrichsfeld Weinheim 11 4 53 Schönau II Weltrekord Helga Haases Die Sowjetzonenmeisterin im Eisschnell- laufen, Helga Haase, erreichte gestern in Davos mit der Punktzahl 202,834 Punkten einen neuen Weltrekord in der Viererkom- bination(500, 1000, 1500 und 3000 Meter). Gretzschel erhielt Angebot Fullmer gegen Scholz im April? Der Berliner Box- Veranstalter und Mana- ger von Mittelgewichts- Europameister Gustav Scholz, Fritz Gretzschel, erhielt von dem Promoter des derzeitigen NBA- Weltmeisters Gene Fullmer, Benny Ford, ein telegrafisches Angebot zu einem Titelkampf, der im April in San Franzisko stattfinden soll. Das Ange- bot ist auf eine Unterredung zurückzuführen, die der frühere Präsident des Madison Square Gardens in New Vork, Jim Norris, im Sommer vergangenen Jahres in Paris mit dem französischen Veranstalter Benaim führte. 5 Südwest gegen Nord am 19. März in Ludwigshafen Das Fußball-Repräsentativspiel zwischen den Auswahlmanschaften von Südwest und Norddeutschland wird am 19. März im Lud- wigshafener Stadion ausgetragen. Als Be- treuer der Südwestelf soll entweder der Pir- masenser Trainer Helmut Schneider oder Fritz Walter gewonnen werden. Der Süd- Westen hat eine Niederlage aus dem Jahre 1955 wettzumachen, als er in Hannover mit 3:5 verlor. Ein Jahr davor hatte es in Ham- burg einen 4:2-Erfolg der Südwestdeutschen gegeben. Lindenhof allein vorn In der Schachkreisklasse Mannheim brachte die 4. Runde Lindenhof, das auch gege Ketsch sicher 6:2 gewann, die alleinige Tabel- lenführung, da Hockenheim I überraschend gegen Weinheim II 3:5 verlor. Schönau 1 blieb durch einen knappen 4%:3½.- Erfolg bei Birkenau dem Tabellenführer auf den Fer- sen. Stark nach vorne gekommen ist die zweite Mannschaft von Pfingstberg, die mit 7:1 bei Friedrichsfeld überzeugend gewann. Käfertal holte sich mit 8:0 gegen Hocken- heim II beide Punkte. Seckenheim II hat durch einen 6:2-Sieg über Schönau II eben falls Anschluß an die Spitzengruppe gewon nen, so daß die nächsten Runden scharfe Kämpfe um die Plazierung in der oberen Hälfte bringen werden.— Stand nach de Am Waldweg geht's um den Auschlaß Für Phönix zu Hause gegen Birkenfeld keine Gefahr/ Sandhofen in Leimen Vor dem Start zum letzten Drittel der Punktespiele in der 1. Amateurliga Nord- baden ist sowohl das Rennen um die Mei- sterschaft als auch der nicht weniger ver- bissene Kampf um den Verleih noch immer völlig offen. Der MFC Phönix hält weiterhin den ersten Platz, obwohl er nun auch in Feudenheim ohne sieg blieb seine Favoritenstellung ist jedoch vor allem von Sandhofen stark gefährdet. Auch Neckarau wird noch ein ernstes Wort mitsprechen, Werm Titelverteidiger Pforzheim im End- spurt nicht wieder zu der Form seiner ersten Spiele findet. Am unteren Tabellenende hat 8 Hockenheim viel Boden gutgemacht; trotzdem zählt er weiterhin zusammen mit den beiden Aufsteigern und den stark ab- gefallenen Birkenfeldern zu den am meisten bedrohten Mannschaften, in deren Kreis die Absteiger zu finden sein müßten. Für Walldürn bietet sich allerdings am Sonntag die Chance, nochmals Anschluß an das große Mittelfeld zu gewinnen, wenn zu Hause der erwartete Sieg gegen Mitaufstei- ger Kirrlach gelingt. Die übrigen zwei Kan- didaten müssen mit einer weiteren Be- lastung ihres Kontos rechnen, denn Sand- hausen wird sich von Hockenheim den Platz in der Verfolgergruppe ebenso wenig streitig machen lassen wie Spitzenreiter Phönix gegen Birkenfeld. Von der früheren Stärke der Pforzheimer Vorstädter, die ihre Erfolge vor allem auf die zuverlässige Abwehr gründeten, ist zu wenig übriggeblieben, als daß man für die Mann- heimer eine Gefahr sehen könnte. Alles andere als ein eindeutiges Resultat wäre eine Uberraschung. Wesentlich ausgeglichener wird dagegen das zweite Mannheimer Spiel — im Waldwegstadion— verlaufen. Der Par tie des ASV Feudenheim gegen den Erz- rivalen VIL Neckarau kommt auch die we- sentlich größere Bedeutung zu. Denn büßen die Feudenheimer auch nur einen Punkt ein, dann dürften sie bei der Vergebung des Meistertitels keine Rolle mehr spielen. Auch für Neckarau wäre ein Sieg sehr wertvoll: Der vordere Tabellen-Nachbar Pforzheim muß reisen und wird bei dem wieder stärker gewordenen Karlsruher FV(3:0 in Birken- feld) nicht ungerupft davonkommen. Wenn Neckaraus Rechnung aufgeht, beträgt der Rückstand nach der 21. Runde vielleicht nur noch einen Punkt! Für Sandhofen bringt das Spiel in Leimen eine Bewährungsprobe des Angriffs. Mit der einheimischen Fünferreihe müßten die Spieler um Michel sicher fertig werden; im Sturm bedarf es jedoch des ge- wohnt druckvollen Spiels, wenn die noch immer sehr stabile Abwehr des VfB aus einandergezogen werden soll. Es spielen: Samstag: VfL Neckarau 485 Feudenheim. Sonntag: VfB Leimen— SpVgg Sandhofen; KFV— VfR Pforzheim; Phönix Mannheim— SV Birkenfeld; SV Sandhauser gegen FV Hockenheim; FC Neureut— Spo freunde Forchheim; FV Daxlanden 5 Kirchheim; Kickers Walldürn— Oly. pie Kirrlach. en rden Orr ien. au ue r ergeste Perten! ersch. eon g- Mus 0 e Putter 35. 88 Fer ae are Dos u 068 8 D U IA UI uur MORGEN 4 1960 Nr. 16 a Donnerstag, 21. Januar 2* Mitgetellt von„Vereinigte Wirtschaftsdlenste GmbH“. 5„FE 20. ö 5 ö 20. J. 5 fe ten örse Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- Seilind. W. 7 5 5 1855 10% dto. Li. B.— 112⁵ 7% Phoenix-Rheinrohr 5 Canade Gen,(5) 15,48 15,44 oder Uebermittlungsfehler.) Siemens& Halske 5% 5/2 bpialz. Hypo. 580 560 v. 58 102% 102% Canaegros() 10,88 10,83 Zinner A8 350 885 Rhein. Hypo. 665 665 6% Rhein. Hypo. 95 55% P. 1. F.(8) 4.79 4,74 Frankfurt a. M., 2 0. Januar 1960 Stahlwerke Bochum 285 280 ½ ö 5% Rhein. Hypo. 93* 958% Keystone S. 3(8) 15,84 15,20 5 5 Stahlwerkesüdwestfalen 650 650 Renten ö 6.5% Rheinpreußen v. 58 99% 99% CE(5) 13,86 14,80 2 19. i 685 685 Linsen steuerfrei, 7.5½ Khid.-Plalz v. 58 8 85 Oppenheimer(8) Ie 10,4 19. 1.20. l. 19.1. 20. J.„J. 20. 1. Thyssen 49% 457 5„ RWE v. 59 9%/ę y'¹nn kel El.(5) 17,17 17.01 Notierte Aktlen ö Dortm. Hörder 5 257 Klein Schanzlin 1170 1140 VDN 502 50 4% Ablösungsschuld v.57 12 101 95 185 ö 5 5 89 B 143.50 141,580 Accu 3786 375 Durlacher Hof 625 Klöckner Bergbau 2³3 231 B Ver. Glenzstoff 608 615 59% Bad. Kom. Ldsbk. div. 3555 112 575 1 5 1 1 89 5 2 98 Europachem.(sfr.) ö 140,50 141,00 Adlerwerke 27 273 Eichbaum-Werger 92⁵ Klöckner Humb. Deutz 576 570 Wintershall 530 525½ 5% Bayer. Hypo. 4112 1123 70% 2 50 W Weide v. 58 102% 102% Siet-Imb.(sfr.) 10⁵⁴ 10⁵⁴ A t. Energie 45 45⁵ El. Licht u. Kraft 255 258 Klöckner-Werke 2741 272 Zeiss Ikon 38 305 6% Bundespost v. 55 955 S 5 3 Agefrs 7,80 105,40 AG f. Verkehr 71⁰ 707 Enzinger Union 493 488 Krauß-Maffei 341 345 Zellstoff Waldhof 274 73 5,5% Sroßkraftw. dimm 99 85 102 n r 11,5 11.08 AEG 436 484 N Ehlinger Maschinen 404 403 Lahmeyer 505 555 ö ö 5% Pfälz. Hypo. ö 112 112 5 8 05 55 955 e e 720% 717 Unngtterts Aktien 1 eee 1045„ Sai 0 8 125% 2s N ili rben Liquis 0 5 indes Ei 8 30,. 5 8 8 ö 3— 0. 2 kein 18157 225 2 Lwe nb 805 815 Beton& Monierbau 408% 408% ö 7% AEG v. 58 273 4 271 20. J. Geld Briet Bemberg 20 263 Feldmühle 83⁰ 8⁵⁰0 Ludwigsh. Walzm. 220 220 Burbach Kali 42 416 Renten ö 6% BMW v. 58 809% 310 elektr. Kupfer 321,25 324,25 Berger 455⁵ 45 Felten 41443 414 Mannesmenn 324% 320%[Pyckerhoft 550 590 Linsen terifbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 56 213% 215 Blei 92 937 Bekuls abgestempelt 208 205 Gelsenberg 187% 186 Metellgesellschaft 2125 5 2²⁰0⁰0 Eisenhütte ö 470 475 0 i 10 55 5.5% Schering v. 59 27 271 n 3 1 dto. neue 20 3s Soldschmidt 555 88 Cordd. Lloyd 50„i lieder Fut 5% 3% Baden-Württ.. 57 3% 10 5.8% VP d v. 8„ 5 845 Binding Brauerei 984 982 Gritzner-Kayser 175 175 NS 1190 12³⁰ ssder Hütte 2552 288 8% BASE v. 56 10³7⁵ 105 U Messing 58 246 252 Bochumer Verein 241 240% Srün& Bilfinger 356% 355 Pfälz. Mühlen 110 110 Orenstein& Koppel St. 4, 470 8 Bosch v. 56 10⁴ 104% Investment-Zertiflkate ö Nessing 63 275 282 Bubi 330 830 Grünzw. 4 Hart 1 8 Phoenix Rheinrohr 422 420%[ Shrir Werke e i ee e 6 5 5615 ö 5 32 8 ubiag 5 55 Srün Harem. 5 enis e Sche diedande 333 328 8% BBC v. 56 105% l0s%½% Adifonds 175,0 74,80 eutsche frei Buderus a 35⁵ 35 Qußstahl Witten 320 520 Preubag 273 211 ö 7% Bundesbahn v. 58 10 101% Atlanticfonds 40,90 40,90 eutsche freie ö Brown, Boveri& Cie. 77⁰ 780 Gutehoffnung 7433 735 Rheineſektrs 51⁰ 500 7% Bundespost v. 58 10%%„ en en 112.75 112.75 bDevisennotierungen Cassells 64 645 Hamborner Bergbau 1214 120* Rheinstahl 455 455 Banken 70% ESSO V. 58 10²˙ 10²⁰%5 Concentre 124,25 123,40 1 US. Dollar 4.1654 4,1754 Chemie Albert 4431 25%[ Handels-Union 743 750 RWE 8 642 684 und Versicherungen ö 5.5% Gelsenberg Deksfonds 132,80 132,50 1 engl.& 1188] 1,681 Chbemie Verwaltung Hüls 8⁵⁵ 8[Hapag 95 7 dto. Vorzüge 601 388 Allianz Leben 785 5 Benzin v. 58 91 91% Europafonds 1 154,70 154,70 1 can. Dollar 4,375 4,385 Conti Gummi 724 2500 Harpener 5 107* B— Kheinmetall 237 238 Allianz Versicherung— 280⁰ 8/8 Heidelb. Zem, v. 56 103% 103% Eurunion 133,30 131,50 100 bfl. 110,395 10,„615 Daimler Benz 2700 leidelberger Zement 655 855 Rheinpreußen 235 238 Badische Bank 530 52³ 80% Hoechster Farb. v. 57 0% 1065½ Fondak 130,30 130,60 100 strs. 96,32 65,52 Demag 860 858 Hoechster Farben 5 513 Riedel 4⁵⁵ 44⁵ Bayer. Hypo.& Wechselb 598 598 7% Hoechster Farb. v. 58 104% 14 Fondis 150,10 150,10 100 belg. kr. 8.549 8,369 Dt. Contigas 600 555 Hoèschwerke 275 274 Ruhrstahl 463 465 Berliner Handelsbank 740 7³7 6% Hoeschwerke v. 38 98 b 98 8 Fondre 198,00 123,20 loo ttrs. 84,87 85,07 Dt. Edelstahl 50% 530 8 Hochtief 565 365 Rütgers„385% 387 Comerzbenk AG E 4 7% Lastenausgl. v. 58 Jo 1% lose Industrie 160,0 158,80 100 dan. Kronen 80,2, 60,39 Dt. Erdöl 300 200A Holzmann 855 860 Salzdetfurth 422ův 423 Dt. Bank AG 504 588* 8% MAN v. 57 1055 105* Intervest 95,30 4,30 100 norw. Kronen 8 Degussa 838 8⁴⁵ Hütten Oberhausen 725 347 Schering 488 484 Ot. Centralboden 3830* 525 U 5% Mannesmann v. 59 80 89 Investe 136,20 135,70 too schwed. Kronen 80,42 80,88 Dt. Lino 780 780 klütte Siegerland 420 447 Schiess 37. 371 Ot. Hyp. Bank Bremen 585 580 8% Pfalzwerke v. 57 8 8 Thessuius 166,20 165,30 1000 it. Lire 6% 6,725 Dt. Steinzeug 42 3, Ind Werke Karlsruhe 90⁴ 9. 5 Schloßquellbr. 635 885 Dresdner Bank AG 610 600 6⅛ Ptälz. Hypo. 27 97 Transatlantic 50,20 49,90 100 österr. Schilling le,023 6,63 Dt. Eisenhandel 245 245%[ Fali-Chemie 235 785 Schubert u. Salzer 520 520 Frankf. Hypo. 860 8860 50% Pfälz. Hpyo. 98 98 Uniſonds 112.89 112.40 portugal 14.524 4,864 Didier-Werke 3 825“ Farstadt 30%% Schultbeis Stanme 858 8g industniekreditbenk 265 208% Uscafonds 116,80 lie, 0 100 D. west 407.50 Dierig Chr. Lt. A. 310 320 Kaufhof 84 84] Schwartz Storchen 595 595 Mannh. Versich. Lit. K 1350 1 30% Kapt.-Ertragsst. Atomic-Fd.(5) 3.80 5, 100 DM. Ost ö 25,43 Am 19. Januar 1960 ist nach langem schwerem Leiden, meine liebe, gute Gattin, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin, Tante und Cousine, Frau Anna Wolf geb. Bernhard im Alter von 77 Jahren, sanft entschlafen. Mannheim, den 21. Januar 1960 Dürerstraße 20 In tiete Prauer: Konrad Wolf Christel Quirin geb. Wolf Die Beerdigung findet in der Heimat Frankfurt a. M., in Griesheim statt. Karl Wolf und Frau Maria geb. Fuhr — Infolge eines tragischen Beans verstarb heute unser treuer Mitarbeiter, Herr 1775 August Lenz Wir verlieren in dem Verstorbenen einen von hohem Pflichtbewußtsein er- Mannheim, den 19. Januar 1960 Direktion, Betriebsrat und Belegschaft der Fendel Rhenus Schiffahrts-Aktiengesellschaft füllten Menschen, den wir stets in ehrender Erinnerung behalten werden. Gesellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei m. b. H. „ 3 Unsere herzensgute Tante, Schwester, Schwägerin, Kusine und Großtante, Frau 5 Marie Bogler geb. Friedrich ist heute im Alter von 73 Jahren nach schwerer Krankheit entschlafen. Nach 14 Monaten folgte sie ihrem guten Lebenskameraden. Beide ersetzten mit großer Liebe unsere viel zu früh verlorenen Eltern. Mhm. Käfertal, den 20. Januar 1960 Unionstraße 8 5 stiller In TTA ue r; Die Nichten Trudel Schön geb. Meckler und Familie Hedwig Meckler Irmgard Meckler und alle Anverwandten Beerdigung: Freitag, den 22. Januar 1960, 14.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Meine liebe herzensgute Frau, meine treue Lebensgefährtin, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Li Schöpfe geb. Schuck ist nach kurzer Krankheit unerwartet im Alter von 59 Jahren für immer von mir gegangen. Mannheim, den 20. Januar 1960 Torwiesenstraße 14 Inu stiller rauer; Adalbert Schöpfe und Verwandte 5 Beerdigung: Freitag, den 22. Januar 1960, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Bruder, Herr Mein innig geliebter Mann, unser guter Vater, Großvater Mannheim, den 20. Januar 1960 Akademiestraße 7 Beerdigung: Samstag, den 23. Januar 1960, Heute verschied unerwartet meine geliebte Mutter und Schwiegermutter, unsere treusorgende Oma. Frau Burburu Kruppenbucher uus. 8 e im 81. Lebensjahr. Mhm. Luzenbergstraße 88 Eberbach a. N. Err S Fränzel Müller geb. Kruppenbacher Dr. Otto Müller, Rechtsanwalt Enkel und Anverwandte 0 Beerdigung: Freitag, den 22. Januar 1960, 11 Uhr, kaupttriedhof Mannheim. Am 17. Januar 1960 verstarb meine liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Eichrodt geb. Hiller kurz vor Vollendung ihres 82. Lebensjahres. Mannheim, den 21. Januar 1960 Meerfeldstraße 86 Für die An verwandten: . Adolf Hiller Die Beisetzung fand ihrem Wunsche entsprechend in aller Stille statt. Mann, unser Vater, Herr Adolf G0 im Alter von 77 Jahren. Mhm.-Seckenheim, den 19. Januar 1960 Rastatter Straße 27 u lerer Frau Therese Götz geb. Schlichter und alle Angehörigen 5 Beerdigung: Freitag, den 22. Januar 1960, um 14 Uhr, Friedhof Seckenheim. Todesanzeigen für die Montag-Ausgabe werden am sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1, 12¾13, entgegengenommen. Mone EN Waldhof, den 20. Januar 1960 Nach kurzem schwerem Leiden verschied mein lieber In tie ker Fraue: Friedrich Soyez ist am 19. Januar 1960 im Alter von 63 Jahren wohlvorbereitet einer heimtückischen Krankheit erlegen. Frau Veronika Soyez geb. Humm Familie Josef Soyez Lucia Soyez und Anverwandte Uhr heim N Z auer; Anzeigen-Abfeilung 10.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Requiem: Montag, 25. Januar 1960, 7.00 Uhr in der Liebfrauenkirche. geb. Grab In stiller Trauer: Lina Klenk geb. Keller und alle Hinterbliebenen statt. Nach langer schwerer Krank- heit verschied am 19. Januar 1960 meine liebe Mutter, Schwe- ster, Schwägerin u. Tante, Frau Elisdheih Keller Mannheim, den 20. Januar 1960 Werftstraße 17 Die Trauerfeier findet am Frei- tag, den 22. Januar 1960 um 14.30 im Krematorium Mann- Nach kurzer, schwerer Krankheit ist mein lieber, herzensguter Mann, Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Herr Bestattungen in Mannheim Hauptfriedhof Fackel, Veronika Lenaustraße s Sacherer, Maria r Friedrich, Elise Max-Josef-Straße 46-48 Schindler, Maximilian Rüdesheimer Straße 55 Krematorium Seidel, Richard Lutherstraße! Fazler, Hermann e Stock, Maria Gutemannstraße 5 Rödel, Wilhelm Friedhof Sandhofen Theurmeister, Elsbeth, Schö., Tarnowitzer Weg 70 Ruinicki, Leokadia Jutekolonie 9 Freidenreich, Emma, Schö., Insterburger Weg 3 Friedhof Feudenheim Blank, Margarete K., Unionstraße 8g 9 Künzler, Friedrich Hauptstraße 7 Friedhof Rheinau Schmitt, Josefine Neckarhausen Friedhof Seckenheim Schmeiser, Maria 5 Schwabenstragße 4 (Ohne Gewähr) Karl Roubicek 5, 14 im Alter von 68 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, den 19. Januar 1960 En tis er rauer: Berta Roubicek geb. Schmelcher Maria Liebscher, Nürnberg Karl Roubicek u. Frau Liselotte mit Sohn Rainer Beerdigung: Freitag, den 22. Januar 1960, 10.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Unser getreuer Mechanikermeister Karl Roubicek Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb nach kurzer Krank- heit im Alter von 59 Jahren mein lieber Mann, Opa, Bruder, Schwager und Schwiegersohn, Herr ist am 19. Januar 1960 für immer von uns gegangen. Der Verstorbene war über 30 Jahre in unermüdlicher Pflichterfüllung für unser Fabrikat tätig. Wir trauern um einen bewährten und geschätzten Mit- arbeiter und Kollegen, der uns unvergessen bleibt. Geschäftsleitung und Mitarbeiter der ASTRA Addier- und Buchungsmaschinen Vertriebs-GmbH. Artur Pfister Polizeimeister Mannheim, den 20. Januar 1960 Grabenstraße 11 In stiller Trauer: Liesbeth Pfister Lore Daysi geb. Pfister nebst Schwiegersohn und Enkelkinder(USA) und alle Anverwandten Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 22. Januar 1960 um 15 Uhr im Krematorium Mannheim stàtt. 8 Donnerstag, 21. Januar 1960 Zeit 10.30 11.00 11.30 13.00 13.30 14.00 14.30 13.00 13.30 14.00 13.20 14.00 13.00 1400 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. Waldhofstraße 10 15.00 Friedhof Neckarau Woköch, Franz f Belfortstraße 35 13.30 Fritz, Theodor Streuberstraße 32 14.00 Heilmann, Leonhard ö Germaniastrage 12. 14.30 12 ru ge 1e an die 1 2 , en, bees 2. b 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT 3 5* 5 „ Augenblick eine weitere Arbeitszeitverkür- „ Beamtenbund denkt an Verfassungsklage, Besserer und teuerer Wohnungsbau 1 Gehaltserhöhung gefordert— keine Streikpläne worte. Der Beamtenbund vertrete im übri- Bundesminister Lückes Lob und Klagelieder 15,20. gen keine„Politik der starken Faust“. Lei-. 5 f. 14,80 Der Staat, der von seinen Beamten Be- dienste zusätzliche Ausgaben in Höhe von der sei der Plan, einen„unabhängigen Be-(eg) Bundeswohnungsbauminister Paul um nicht weniger als sieben Prozent über 10,4 rukstreue fordert, dürfe auch die ihm oblie- 1.8 Milliarden PM. Bei einem ordentlichen soidungsbeirat“ ins Leben zu rufen, beim Lücke hält den Winterbau für ein entschei- denen des Vorjahres gelegen hätten. Die 11 5 gende Fürsorgepflicht nicht vergessen, er- Haushaltsvolumen Bund, Länder und Ge- staatlichen Verhandlungspartner auf wenig dendes Mittel, um die allgemeine Wirt- Preissteigerungen beliefen sich im einzelnen 147,00 Flärte der l. Vorsitzende des De utschen Be- meinden) im Ausmaß von etwa 80 Milliar- Gegenliebe gestoßen. Sollten die Forderun- schaftskonjunktur in den kommenden Früh- auf 10⁵⁴ amtenbundes, Alfred Krause, am 20. Januar den DM könnten die Forderungen des Be- gen der Beamten zurückgewiesen oder nur jahrs- und Sommermonaten zu dämpfen 16,1% bei Erd- und Grundbau-Arbeiten 17 in Ludwigshafen. Krause begründete mit amtenbundes ohne weiteres befriedigt wer- unzulänglich erfüllt werden, will der Be- und zu beruhigen. Bauen sei ein langfristi- e e e 2 diesem Motto die Besoldungswünsche der den, meinte Krause, zumal der Beamtenbund amtenbund notfalls seine Ansprüche beim ger Produktionsvorgang, und die Bauvor- 0. 5 5 rund 1,2 Millionen bundesdeutschen Be-— ebenfalls im Gegensatz zum DGB— im Bundesverfasungsgericht einklagen. hkh haben würden durch den„Ueberhang“ an 6.3% bei Ausbau-Arbeiten Briet. 15 F e daran, daß die Beamten- Finanzierungen für Monate im voraus be- 2,0% bei haustechnischen Anlagen 1 Verdienste zuletzt am 1. April 1957 aufge- 88e stimmt. Deshalb werde in der Hochkonjunk- 3 4 5 1 8 bessert wurden, seitdem aber die Arbeiter- Beamten-Forderungen 1 7 I eee tur stets eine gewisse Zeit verstreichen, ehe eee Lücke hält für besondere Kenn- 1 löhne um 13 Prozent(August 1959), der auf die lange Bank leichter durchsetzen ließen als für den ge- Maßnahmen zur Drosselung der Bautätig- zwlanen des Wennunenes ness; 252 Bruttomonatsgehalt der Angestellten um(es) Die DGB- Gewerkschaften und der hobenen und höheren Dienst. Dessen unge- keit sich in einem stärkeren Rückgang des 1. Der Anteil des Wiederaufbaus am ge- 282 18,5 Prozent, die Renten um 12,3 Pro- Peutsche Beamtenbund haben es schwer, die achtet seien die Forderungen des DGB und Bauvolumens auswirken können. Zu die- samten Wohnungsbau ging von 10,4 auf 8,5 zent und der Preisindex der Lebenshaltung um 8 Prozent gestiegen seien. Im Gegensatz zu den Forderungen der im DGB vereinten Industriegewerkschaften verlange der Be- amtenbund nur„eine Anpassung an eine hinter uns liegende Entwicklung“— in Form einer 12prozentigen Gehaltserhöhung. Nach Angaben Krauses verdient gegenwärtig ein Beamter im einfachen Dienst durchschnitt- lich 431 DM und im mittleren Dienst 530 PM je Monat. Immerhin gehörten etwa 80 Pro- zent aller Beamten in diese beiden Besol- dungsgruppen. Krause wandte sich gegen die Behaup- tung, daß die erforderlichen Mehraufwen- dungen für die öffentlichen Haushalte nicht tragbar seien. Ein Bruchteil— nämlich 302 Millionen DM— des im laufenden Rech- nungsjahres vom Bundesfinanzminister er- warteten Steuerzuwachses von 1,2 Milliar- den DM genüge, um die Wünsche des Be- amtenbundes zu erfüllen. Auch Länder und Gemeinden hätten höhere Steuereinnahmen zu erwarten. Eine Aufstockung der Be- amtengehälter koste je Prozent den Bund 26 Millionen DM die Länder 63 Millionen DM die Gemeinden 17 Millionen DM die Bundesbahn 28 Millionen DM die Bundespost 18 Millionen DM Alles in allem genommen entstünden also der öffentlichen Hand(einschließlich Bundesbahn und Bundespost) durch eine 12prozentige Aufbesserung der Beamtenver- zuständigen Instanzen der Bundesregierung dazu zu bewegen, über ihre Lohn- und Ge- halts forderungen überhaupt zu verhandeln. Der Hauptabteilung Beamte im Deutschen Gewerkschaftsbund und dem Deutschen Be- amtenbund ist noch kein Verhandlungstermin mitgeteilt worden, zu dem über ihre Wünsche nach 12prozentiger Besoldungsaufbesserung gesprochen werden könnte. Das Bundespost- ministerium ließ die Postgewerkschaft wissen, man wolle erst die kommenden Lohnver- handlungen für die Arbeiter der Lander und Gemeinden und das Gutachten des Bundes- bankpräsidenten Blessing über die wäh- rungspolitischen Auswirkungen von Lohn- erhöhungen abwarten, bevor man über die Forderung nach 15prozentiger Lohnerhöhung für die Postarbeiter diskutiere. In der Bundesregierung herrscht offenbar die Ansicht vor, dag im Gegensatz zu allen Wirtschaftszweigen im öffentlichen Dienst in der Vergangenheit zwangsläufig kein Pro- duktivitätsfortschritt zu erzielen war und der Oeffentliche Dienst deshalb die ungeeignetste Gruppe sei, um mit Lohn und Gehaltserhö- hungen voranzugehen. Waldemar Reuther von der Hauptabteilung Beamte des DBG lehnte es im Gegensatz zum Deutschen Beamtenbund vor Journalisten ab, mit Verfassungsbeschwerden und einem „Gesinnungs wandel“ in der Beamtenschaft zu drohen, falls die Forderungen seiner Orga- nisation nicht erfüllt werden. Reuther meinte, er könne sich vorstellen, Metallgesellschaft AG macht den Vorreiter Nominale 84 Millionen DM Berichtigungsaktien Die Metallgesellschaft AG., Frankfurt/M., beabsichtigt als erstes Unternehmen in der Bundesrepublik, kostenlose Berichtigungs- aktien auf Grund des seit 1. Januar 1960 in Kraft getretenen Gesetzes über die Kapital- erhöhungen aus Gesellschaftsmitteln auszu- geben. Der für den 26. April einberufenen Aktionärshauptversammlung soll vorgeschla- gen werden, das jetzige Grundkapital von 56 Millionen DM durch Umwandlung von freien Rücklagen(84 Millionen DM) auf 140 Millionen DM zu erhöhen und dabei Be- richtigungsaktien im Verhältnis 1:1,5 auszu- geben. Diese Aktien sollen bereits am Gewinn des am 30. September 1959 abgelaufenen Ge- schäftsjahres 1958/59 teilnehmen, Ueber die Höhe der Dividende will der Aufsichtsrat erst uf seiner Bilanzsitzung Ende März Beschluß Fassen. Im vergangenen Jahr wurden 12% Dividende auf 56 Mill. DM AK ausgezahlt ind darüber hinaus der gleiche Satz als Vor- zuszahlung auf die seinerzeit geplante, aber gesetzlich noch nicht durchführbare Erhö- gleichsabgaben schneller getilgt und die Lauf- zeiten wesentlich verkürzt wurden., Dadurch, 80 heißt es, sei eine große Hypothek der Zu- kunft abgetragen worden. l Die Aktien der Metallgesellschaft notieren gegenwärtig 21752200. Neben 14 Betriebs- gesellschaften(davon die bedeutendsten: Die gesamte Lurgi-Gruppe, die„Berzelius“-Me- tallhütten- Gesellschaft mbH., die Hans-Hein- rich-Hütte GmbH. und die Metallhütte Kall AmblfH.) ist die Metallgesellschaft an 14 Toch- ter gesellschaften mit unterschiedlichen Be- teiligungssätzen(u. a. Karl Schmidt GmbH., Neckarsulm— AK 18 Mill. DM/ 100prozen- tige Beteiligung; Vereinigte Deutsche Metall- Werke AG.)— AK 62,8 Mill. DM/ Beteili- gung 62%; Sachtleben AG AK 22,5 Mill. P- Mark/ Beteiligung 59,7%; Norddeutsche Af- Hnerie— AK 42 Mi I. DM I Beteiligung 37%) interessiert. Die Bilanz für 1950 liegt noch nicht vor. Ein Bild über den Status des Unternehmens er- gibt sich lediglich aus dem bisherigen Struk- turvergleich: des Beamtenbundes nicht zu hoch gegriffen. CDU bekehrte sich 2 Ur Baulandsteuer (eg) Die CDU wird sich im Bundestag wahrscheinlich doch dafür entscheiden, in das Bundesbaugesetz eine Baulandsteuer einzubauen, mit der unbebaute, aber bau- reife Grundstücke belastet und Anreize zu stärkerem Baulandangebot geschaffen wer- den sollen. Im Arbeitskreis Finanzen und Steuern der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion fanden am 19. Januar Anregungen, an Stelle der Baulandsteuer eine Neufestsetzung der Einheitswerte für unbebaute, aber baureife Grundstücke zum 1. Januar 1961 zu beschlie- Ben, keine Mehrheit. sem Zeitpunkt könne sich aber die allge- meine Konjunkturlage schon wieder wesent- lich geändert haben. Außerdem bestünde bei gesetzlichen Maßnahmen die Gefahr, daß bei Bekanntwerden der Absicht Wirkungen ausgelöst werden, die der konjunkturpoli- tischen Zielsetzung genau entgegenwirken. Lücke bedauerte in seinem Bericht, daß die Baupreise im letzten Quartal 1959 sich wenig erfreulich entwickelt haben. So seien die Preise für Erd- und Grundbauarbeiten um 3,9 Prozent, für Rohbauarbeiten um 2,3 Prozent, für Ausbauarbeiten um 1,9 Prozent und für haustechnische Anlagen um 1,4 Pro- zent gestiegen. Dies obwohl im November letzten Jahres die Preise für Bauleistungen Gerüchtemacherei und der BMW-Kurs Viel Hoffnungen und noch mehr Spekulation Die Spekulationswoge hat die BMW- Aktien auf den Kursstand von fast 300 herangetragen. Das hat mit ihrer Gerüchte- macherei die wesenlose Börsenkulisse ge- macht. „Haben Sie es schon gehört?“ „MAN(die Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg Ac) wird in die BMW- Aktien- gesellschaft einsteigen, weil es sich als un- möglich erwies, aus dem Gesamtkomplex die BMW- Triebwerkbau GmbH, München- Allach auszuk aufen.“ „MAN- Generaldirektor Dr. Ulrich Neu- mann hat sich von seiner Muttergesellschaft, der Gutehoffnungshütte, den Segen dazu er- teilen lassen, in die BMW-AGd einzusteigen.“ „Da sind außerdem die Verhandlungen mit der ebenfalls an der Triebwerkbau Gmb interessierten General Electric. Die amerikanischen Wünsche können nur die MAN-Begehrlichkeit anfeuern.“ „Der BMW-7OO ist ein überraschender Verkaufsschlager. Die Geschäfte gehen so güt wie noch nie. Ein Jahresumsatz von bis zu 265 Millionen DM wird erwartet 5„Sogar die Großwagen gehen reigend ab. Und dann ist noch der bereits konstruktiv durchentwickelte Mittelklassenwagen, 1,6 Liter „Selbst die Banken haben dies alles ein- gesehen. Es flleßen wieder Kredite.“ Kein Wunder, daß solche Gerüchte den BMW Kurs in die Höhe treiben, Die Firmen- leitung in München wird sich hüten, zu de- mentieren. Sie steckt nicht hinter der Ge- rüchtemacherei; sie würde mit deklariertem Pessimismus das laufende Geschäft nur noch schwachen Stäbchen nicht mehr intakt sind. Daß MAN ihrer Tochtergesellschaft, der MAN- Turbomaschinen GmbH, München, zu- liebe nicht nur an der Triebwerkbau GmbH, sondern auch an der BMW-AGd interessiert sein soll, ist wenig wahrscheinlich. Und wenn schon. Die Kapitalnot von BMW muß ja irgendwie überbrückt werden. Es fehlen rd. 70 Millionen Mark. Der Kauf- Schilling für die Triebwerkbau GmbH wird mit 30 Millionen DM ein- geschätzt. Bleibt ein ungedeckter Rest von 40 Millionen DM. Die Absatzchancen des BMW-700 können zur Zeit nicht zuversicht- lich beurteilt werden, denn die Wintermonate sind nicht die richtigen Verkaufsmonate. Händler- Bestellungen und-Vorausschätzun- gen sind noch nicht Umsätze. Das Groß- wagen-Geschäft ist verlustbehaftet, solange der Markt nicht zigtausend Einheiten ver- kraftet. Die bisherigen Absatzzahlen(2000 bis 3000 Wagen jährlich) ändern an der Sache nichts. Von Bankenseite wird dementiert, daß wieder Kreditquellen fündig geworden sind. Endergebnis: Die Kursbewegung stützt sich nur auf Gerüchtemacherei. Ratlos blei- ben die kühlen Rechner, denn in punkto Sanierung heißt es noch immer: Fehlanzeige. Pünktchen Prozent zurück. 2. Die Größe der neuen Wohnungen nahm zu. Die durchschnittliche Wohnfläche belief sich 1959 auf 71,3 Quadratmeter gegenüber 69,4 Quadratmetern im Jahre 1958. Die Woh- nungen mit drei Räumen einschließlich Küche verloren zugunsten der Wohnungen mit fünf und mehr Räumen an Bedeutung. 3. Die Baukosten für Neubauwohnungen sind weiter gestiegen. Ohne Grundstücks- und Aufschließungskosten beliefen sie sich 1959 für eine Wohnung durchschnittlich auf 25 200 DM gegenüber 23 100 DM im Vorjahr, das waren 2100 DM oder über 9 Prozent mehr. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf Preissteigerungen, der Rest war durch die Vergrößerung der Wohnflächen und bessere Ausstattung bedingt. Direktor Hugo Specht feiert 75. Geburtstag Der im Jahre 1885 in Dschabu(Krim) ge- borene Direktor Hugo Specht, Mannheim- Rheinau, feiert heute seinen 75. Geburtstag. Der geniale Friedrich Bergius, dem es ge- lang, ein Verfahren zur Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Benzin und anderer Kraftstoffe durch Bindung von Wasser- stoff an Kokle bei Anwendung von 150 Atmo- sphären Druck und 450 Grad Wärme zu er- gründen, hatte in seinem Privatlaborutorium in Hannover Hugo Specht entdeckt. Specht war damals— kaum dem Universitätsstudium ent- ronnen— Zeuge und Mitwirker an einer be- deutungsvollen, naturwis senschaftlichen Fort- schritt begründenden Erfindung. Hugo Specht wurde, später in den Chemiferstab der Theodor Goldschmidt 48, Essen, aufgenommen, dem er von 1914 bis 1924 angehörte. Von dort gelangte er in den Vorstand der Deutschen Bergin 46. fur Kohle- und Erdölchemie, Zweigniederlas- sung Mannkeim- Rheinau. Nach einem kurzen Gastspiel bei der Chemischen Fabrik Dr. Hugo Stolzanburg 48, Hamburg, kehrte er zur Bergin zurück,; als Vorreiter auf dem Gebiete der Holaverzuckerung gehört er dem Beirat der Chemischen Holzverwertungs- GmbH. Mann- eim an. K URZ NACHRICHTEN die Bank bei wie K hat, 1 b Höhe von 200 Mi NM 6 II. Dollar) auf- genommen. Die Weltbank— auf Grund die- ses Kredites bis zum 31. Januar 1961 Ziehun- gen gegen 4%½pDprozentige in drei Jahren nach dem Ziehungsdatum rückzahlbare Schuldver- schreibungen vornehmen. Die DM-Kredite sind 1959 rund 88 Prozent auf Personen- und Kom- binationskraftwagen. Das Produktionsergebnis von 1958 lag bei 1 495 256 Einheiten, wovon 733 392 oder 49 Prozent ausgeführt worden Waren. Mehr Kartoffeleinfuhren aus EWG- Länder (VWD) Ausschreibungen für Frühkartoffel- einfuhren aus dem Raum der Europaischen werden in diesem f 0 r 0 1 iert Wirtschaftsgemeinschaft nung des Kapitals durch Ausgabe von Gratis- Bilanzstrutur mehr stören. in allen Währungen konvertierbar. Der Ge Jahf vom 24. igt Bis 10, Punt Edelgen in 5. En 1000 DN) 1 fregenden Aktionärshaupt samtbetrag der von der Weltbank aufgenom- 3 3 5 aktien im Verhältnis 1:1. n Seit der aufregenden Onarshauptver- menen DM. Anleihen belkuft sich unter Be. em Zeitraum ist die Einfuhr keinen Be- Der jetzt der Hauptversammlung vorzule- Aktienkapital 56 000 53 900 56 000 Sammlung vom 9. Dezember(vergl. M vom rücksichtigung dieser neuen Operation auf schränkungen unterworfen. Nach den Bestim- gende Vorschlag der Verwaltung über die Rücklagen 25700 ig 100 42 000 10. Dezember) hat sich eigentlich nichts ver- 610 Mill. DM(145 Mill. Dollar). mungen des EWG-Vertrages wird das Vor- 5 Ausgabe von Gratisaktien ist insofern bemer- 5 80 181 11 11 772 155 67 ändert. Mit Ausnahme des Umstandes, daß 11 75 zehn Prozent auf etwa enswert als er für die Aktionäre noch gün- N Beteilis gen 72 463 105 097 107 189) der vom Registergericht bestellte Aufsichts- Immer mehr Kraftfahrzeuge 5 8 5 tiger ist, als allgemein angenommen werden Bilanzsumme 250 640 531844 552 352 ratsvorsitzende Dr. Hans Feith Oeutsche werden in der Bundesrepublik erzeugt. Die Marktberichte tonnte. In der Erklärung des Vorstandes wird Summe der Erträge 60 211 99 469 1140617 Bank Ad) sein Mandat zurückgegeben hat. westdeutsche Automobilindustrie hat im abge- 1. 75 8 3. adus weispfl. Steuern 10 905 21 956 22 706 1 f der BMW- Aufsichtsrat h d laufenen Jahr 1 718 529 Kraftwagen und Stra- vom 20 Januar lies damit begründet, daß neben der Auflö- Abschreib auf Anlagen n eee ee Benzugmaschinen produziert; 870 761 Fahrzeuge f 1 ung der freien Rücklagen, vor allem derjeni- Reingewinn 4570 6 710 13 976 31. Januar zusammensetzen wird, weiß noch oder REnabp über 950 P en ne 85 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt en wegen erlittener Kriegsschäden und der Dividende 8 0% 157% 12 12% niemand. 3 D 125. 5 5 WD) Feldsalat A 150200; Spinat 30-40; Gar- 6 5 8— 5 5 Portiert order, Den Monatsübersichten des tenkresse 120; Wirsing 10—13; Rosenkohl 4632; Vährungsumstellung(von RM auf DM war 5 bren d Süd Kab Spekulationen werden jedoch an Stroh- Verbandes der Automobilindustrie zufolge ent- Lauch 5065; Rotkohl 2021; W. 1218; Möh⸗ 3) Dazu gehören die Süddeutsche elwerke, 5 5 0 8 5„ Weißkohl 8; Möh ö 20:8 umgestellt worden), auch die Lastenaus- Mannheim-Industriehafen halmen aufgehängt, selbst dann, wenn diese fielen von dem Produktionszuwachs des Jahres ren 2023; Rote Bete 20; Sellerie ohne Laub 38—42. 5 S e e e e e 30 225 10 — 36532 8„„„„4„4„„„ 1 Ju den netuòten . reins cal! „„„„ 0 Denk seiner besonderen Zusammensetzung aus pflanzlichen und chemi- schen Stoffen wirkt es in hohem ehe szurebin- dend, krampflõsend und „ Nut in Apofhe NERVOGASITH0l 60 Jebl. DM f 93— 120 dab DMZ. 45 „,,,,—2———9 8 8 88 9985 lagen Eine neue, Westeuropa, die Vereinigten Staaten und Canada umfassende Wirtschaſtsorganisation soll in den kommenden Jahren entstehen, so beschlossen die beteiligten Länder kürzlich auf einer Konferenz in Paris. Um die Chance dieser Entwicklung wahrzunehmen, wurde Anfang Januar der 3 Fonds für europzische und überseeische Aktien TRA SATLANTA vom Deutschen Investment · Trust, Frankfurt a. M., 500 b 1.25% f eröffnet. Dieser neue Fonds enthält Aktien sorgfältig a 14 4.71 mit kz 5 7 1 4 3 F 5 ausgesuchter westeuropzischer und nordamerikanischer M. Dr. 2 5 3 i es ehſte Unternehmen, an denen sich jeder sdion durch den Mietgesuche BDroruum 4 1 1 ligen k: 8 möglichst zentral gelegen, Telef.- Lebensmittelgeschäft Kauf. Anteils beteiligen kann. Der Ausgabepreis Alle Suche Stadtteile, sucht Zimmer Wünsch. Im., Tel. 2 45 71 Nr. P. 0351 an den Verlag. Anschluß, gesucht. Zuschriften u. mit 3-Zimmer-Wohg., Miete 170.— abzugeben. Erforderlich 5000. 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Die Anmeldepflicht erstreckt sich auch auf solche Kinder, die schwächlich und in der Entwicklung zurückgeblieben sind; für diese Kinder kann bei der Anmeldung beim Schulleiter Zurückstellung auf ein Jahr beantragt werden. Für Kinder, welche vorzeitig eingeschult werden sollen (Geburtszeit: 1. 1. bis 31. 3. 1954) kann Antrag hierzu am Anmeldetag gestellt werden. Auskunft wird bei der An- stärkt auch Sie Hergestellt in Deutschland nach dem Original- Rezept von Or. A. Wander, Sern/ Schwelz. DD Für kleinen frauenlosen Haushalt, Nähe Theater, täglich von 7 bis 10 Uhr in Haushaltführung und Kleiderpflege Derfekte KRAFT gesucht. Persönliche Bewerbungen bei Pompadour GmbH., Lang- straße 5, Telefon 5 17 74. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen unter PS 13238 an den Verlag erbeten. Böndelholz an Wiederverkäufer Telefon 8 22 71 Nleider-Schränke Riesenausw. in all. Größ. u. Hölz. mit u. ohne Glasfront, auch mit pass. Betten u. Nachtschränkchen Matratzen. Größtes Speziallager. 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Heute emp- flehlt man uns kurz und bündig:„Seid nett zueinander!“ Als ob das nicht sehr viel schwieriger wäre als die korrekte Ausfüh- rung eines Handkusses oder die Anrede in der dritten Person! Wir wollen den Verkehr unter Verkehrs- teilnehmern diesmal nicht aus der Vogelper- spektive betrachten, die den Autofahrer in jener typischen Pose zeigt, in der er sich mit dem Zeigefinger meist leicht, zuweilen auch heftiger an die Stirn tippt. Mit dieser Geste Wünscht er einen Unbekannten darauf auf- merksam zu machen, daß es in dessen Ober- stübchen nicht ganz in Ordnung und der Be- treffende ein Rindvieh oder womöglich auch ein Idiot sei. Nicht viele Autofahrer verfügen über die geistige Potenz, die es ihnen erlaubt, Während der Konzentration auf die Tätigkeit am Steuer aus ihrem Wortschatz eine weni- ger geläufige Anrede wie zum Beispiel Kamel oder Ziege hervorzukramen. Das Sprachgut des Autofahrers ist ein Reservat für wenig salonfähige Ausdrücke, die er andernorts nicht benützen darf. Um seinem Aerger über die Torheiten der Kollegen am Steuer Luft zu machen, bündelt er sie häufig zu einem Schwall sinnloser Drohungen zusammen. Nur ganz vornehme oder ganz temperamentlose nö Shrenik Gegen eine Neuauflage der Märchenbücher der Weltliteratur in Ungarn wendet sich das Budapester Blatt„Magyar Nemzet“. Die Zei- tung meint, die althergebrachten Märchen ver- breiteten„monarchistische und kapitalistische Weltanschauungen“ und könnten„die jungen Seelen des Nachwuchses in einem kommunisti- schen Land verderben“. Andersens Märchen förderten eine„pessimistische Stimmung“, die deutschen Märchen seien„voll sadistischer Ele- mente“. Das Märchen„Schneewittchen“ ver- herrliche zum Beispiel den Giftmord,„Hänsel und Gretel“ den Kannibalismus in Form von Verbrennen bei lebendigem Leibe,„Dornrös- chen“ den Scheintod infolge von Verhexung und„Rotkäppchen“ das Gefressenwerden durch wilde Tiere. Das Budapester Blatt verlangt, berufene Kinderpsychologen sollten moderne Märchen, in denen sich„die Schönheit der kom- munistischen Wirklichkeit widerspiegelt, ver- fassen, die den althergebrachten kapitalisti- schen Märchen den Rang ablaufen“. Die Bayreuther Festspiele erhalten auch 1960 namhafte Zuschüsse. Bei einer internen Sit- zung des Festspiel- Kuratoriums in München 30 950 Mitgeteilt, daß der Bund und Bayern je 50 000 Mark geben, das sind zusammen 100 000 Mark mehr als im Vorjahr. Die Gesellschaft der Freunde Bayreuths stellt 218 000 Mark be- reit. 50 000 Mark steuern der Bayerische Rund- funk zu den Festspielen bei. 51 000 Mark Ober- franken und Bayreuth 82 000 Mark. Der Mannheimer Pianist Helmut Vogel wurde von der Schweizer Vereinigung„Musica Helvetica“ eingeladen, in Basel einen Klavier- abend mit Werken von Beethoven, Schumann und Brahms zu geben. Außerdem spielt Vogel am Samstag, 23. Januar, zwischen 11 und 11.30 Uhr, in einer Direktsendung über alle Schwei- zer Sender Werke von Beethoven und Reger. Das Städtische Orchester Heidelberg unter der Leitung von Karl Rucht spielt in seinem vierten Konzert dieser Saison am Donnerstag, 21. Januar, 20 Uhr, in der Heidelberger Stadt- halle Pfitzners Ouvertüre zu„Käthchen von Heilbronn“, Mozarts Violinkonzert A-Dur und Beethovens fünfte Sinfonie. Solist ist Wolfgang Schneiderhan. Das Smetana- Quartett spielt am Donners- tag, 21. Januar, 20 Uhr, im Ludwigshafener Feierabendhaus Streichquartette von Mozart, Janacek und Smetana. Erna Berger, Gertrude Pitzinger, Walther Ludwig und Erich Wenk sind die Solisten des vierten„Heidelberger Meisterkonzerts“ am Montag, 25. Januar, 20 Uhr, in der Heidelber- ger Stadthalle. Auf dem Programm steht der „Liebesliederwalzer“ von Johannes Brahms, Opus 52 und 65. Am Flügel begleiten Gerda Falbe und Ernst-Günther Scherzer. Autofahrer beschränken sich auf ein resi- gniertes Achselzucken. Trotzdem verbindet viele Autofahrer ein sehr nettes Verkehrsverhältnis. Oftmals ge- schieht es, daß von einem Auto zum ande- ren ein kleiner Kontaktfunken überspringt. Die Haltung eines Kraftfahrzeuges, wie es im amtlichen Sprachgebrauch heißt, hat et- Was ungemein Verbindendes. Das zeigt sich schon im Gespräch. Wer einmal nicht weißg, worüber er sich mit dem anderen unterhal- ten soll, der bringe die Rede nur auf das Auto, schon fließt sie in munterem Non- stop dahin. Ganz vernünftige Menschen werden plötzlich in seltsamer Weise beredt, sobald sie über ihr Auto und ihre Fahrkünste spre- chen: kaum einer, der nicht die tollsten Ge- schwindigkeitsrekorde aufstellte, wobei er so wenig Benzin zu verbrauchen pflegt, daß man sich fragt, wieso die Tankstellen nicht in Hekatomben pleite gehen. Das Thema Auto ist unerschöpflich. Es nährt auch während der Fahrt die Unter- haltung von einem Auto zum anderen, wobei es mangels anderer Verständigungsmöglich- keiten in Gestalt kleiner Wettrennen und Ueberholspiele behandelt wird. Einen belieb- ten Anknüpfungspunkt bietet beispielsweise die Ampel bei Rotlicht.„Gleich werden Sie bemerken, wie ich Sie abhänge“ heißt es da. „Sie bilden sich ein, ich schliefe, weil ich den Kopf aufstütze! Aber ich tue bloß so. In Wirklichkeit habe ich t den Ersten drin und schon halb aus Uppelt!“ Ach wie schön, wenn der andere jetzt mitspielt und sich nötigenfalls als guter Verlierer entpuppt. Man kann nämlich durchaus nicht mit jedem Verkehrsteilnehmer anbändeln. Macht einer schon ein Gesicht wie der Vorsitzende des Kriegervereins bei seiner Antrittsrede, so kommt er für den Verkehr im Verkehr selbst dann nicht in Frage, wenn er das gleiche Auto fährt, ein Umstand, der sonst geradezu verwandtschaftliche Gefühle erzeugt. Und nach dem, der, während er überholt wird, so laut mit den Zähnen knirscht, daß es der auf- heulende Motor nicht mehr übertönt, braucht man sich gar nicht erst umzuschauen. Der ideale Partner für den Straßenverkehr zeich- net sich durch gute Laune, gute Manieren und ein geselliges Temperament aus. Er sollte nicht übertrieben ehrgeizig und nicht allzu empfindlich sein. Ist der Kontaktfunken erst einmal von einem Auto zum anderen übergesprungen, so benehmen sich die Fahrer, besonders, sofern sie männlichen Geschlechtes sind, wie Isabell und Axel auf ihren Dreirädchen, wenn sie unter seligem Gebrüll den Bürgersteig zur Rennstrecke erheben:„Tüt-tüt— Bahn frei — Platz gemacht— jetzt komme ich!“ Wie die Tanzmäuse wuseln sie umeinander her- um. Ist der eine schneller am Berg, so zeigt Salvador Dali: Columbus landet in Amerika Salvador Dali und sein neuestes Monumentalge- mälde, das er Columbus gewidmet hat. Das Bild wurde dieser Tage in New Vork feierlich„ent- Rüllt“, wobei nicht gerin- ger Wert auf die Feststel- lung der Tatsache gelegt wurde, daß der Künstler für sein 4,25 Meter hohes Bild 15,60 Quadratmeter Leinwand benötigte. dpa-Bild der andere bergab mehr Courage. Beide Fah- rer ziehen daraus nur einen Schluß; nämlich den, das eigene Auto und die eigenen Fahr- künste für sehr überlegen zu halten. Auf langen Strecken wird aus dem flüchtigen Techtelmechtel ein intimes Verkehrsverhält- nis. Welch ein Schmerz, wenn der leere Tank dann zur Trennung zwingt, und welche Freude, den verlorenen Weggenossen bei einer späteren Gelegenheit wiederzufinden! „Der Aufklärung der Verkehrsteilnehmer über die Gefahren des Straßenverkehrs kommt besondere Bedeutung zu“, hat der Herr Bundesverkehrsminister einmal sehr Weise erkannt. Versuchen wir aufzuklären: die Gefahren des Straßenverkehrs zwischen zwei Damen am Steuer sind gleich Null, denn die nehmen im allgemeinen kaum voneinan- der Notiz. Für Herren ist der Straßenverkehr schon sehr viel gefährlicher. Schlimm wird es aber, wenn ein autofahrender Herr am Steuer eines anderen Wagens eine Dame ent- deckt, die er einer kleinen Verkehrssünde wert hält. Schon gibt sie Gas, aber nicht etwa, um ihn loszuwerden, denn er wird ihr ja schließlich nicht nachstehen wollen. Und los geht's wie die Feuerwehr! Dabei ist kein Tempo schnell genug, um die galante Kon- versation zu unterbinden. Auf gerader Strecke findet sie über den Rückspiegel und in den Kurven durch das seitliche Fenster statt. Es ist wie im Stummfilm. Dann und wann gibt es ein zartgetupftes Hupsignal: „Mein Herr, möchten Sie nicht Ihren Blick von mir fort für einen Augenblick auf diese wunderschöne Ruine lenken?“ Oder:„Ma- dame, übersehen Sie doch nicht die köstli- chen Erdbeeren, die der Kleine da anbietet! Haben Gnädigste denn schon Marmelade gekocht?“ Die Dame am Steuer hätte natür- lich zu gern Erdbeeren gekauft, aber bei dem Tempo, das sie um seinetwillen vorlegt, ist der Gedanke an Anhalten einfach lächerlich. Vor allem muß der Straßenverkehr ja immer in Fluß bleiben, denn sobald das Auto erst einmal steht, stellt ihm im letzten Fall der Herr Knigge ein Bein. Deshalb sind die Verkehrs verhältnisse oft so schwierig. Der„mittlere“ Beethoven Wolfgang Schneiderhon und Otmar Suitner im vierten Sinfoniekonzert des pfalzorchesters in Ludwigshafen Den„mittleren“ Beethoven stellte das vierte Sinfoniekonzert des Pfalzorchesters in Ludwigshafen heraus, Werke aus den Jah- ren 1804 bis 1808, aus jener Schaffensperiode also, in der das schöpferische Ingenium Beethovens sich aufs glücklichste und man- nigfaltig offenbarte, in der der Komponist sich mächtig angespornt fühlte durch die erworbene handwerkliche Meisterschaft wie durch die geistige Spannkraft. Die„Eroica“ (1804), die vierte(1807) und fünfte Sinfo- nie(1808), die„Pastorale“ gleich darauf, die Klavierkonzerte G-Dur(1807) und Es-Dur (1809), das Tripelkonzert für Klavier, Violine und Cello(1806), das Violinkonzert(1806) neben der Kammermusik und dem Sorgen- kind„Fidelio“— welch' ein unablässiges und, aus der heutigen Sicht, von so einzig- artigem Erfolg gekröntes Bemühen, das überkommene klassische Mag mit neuen Ausdrucksinhalten zu füllen und zu er- höhen! Das Außerordentliche, hier ward's Ereignis. 7 Davon legte— vom Werk her— im Ludwigshafener Konzert zunächst die„Co- riolan“-Ouvertüre Zeugnis ab. FHeroisch- kämpferisch im Duktus, eine Persönlichkeit von harter Entschlossenheit darstellend, steht diese Ouvertüre in unmittelbarer Nachbarschaft zur fünften Sinfonie. Gerade das aber kam in der Interpretation von Otmar Suitner gar nicht zur Geltung. Eine Elegie auf Coriolan, keine Ode! Ein lar- moyanter Held, kein Träger tragischen Schicksals! Keine Spannung, keine Präzi- sion, dafür beängstigender Gleichmut. Das Publikum honorierte denn auch mit Recht solche Gelassenheit mit nur spärlichem Applaus.. 5 5 Um so beglückender das Violinkonzert aus der Hand Wolfgang Schneiderhans! Er ist wõwohl doch— zumindest im westeuro- päischen Raum— der berufenste Beet- hoven-Geiger. Was wir in dem Werk zu sehen gewohnt sind, Schneiderhan bietet es dar. Das Ebenmaßg göttlich inspirierter Schönheit. Die Reinheit der Empfindung. Die Wärme der Anteilnahme. Die Gesetzmäßig- keit und Logik der Form. Das Selbstver- ständliche des virtuosen Zuschnitts. Die Kantabilität daneben. In Schneiderhans Spiel ist der Atem des Menschlichen, sein Perfektionismus hat nichts Maschinelles an sich, es bleibt spürbar, daß da in eben die- sem Augenblick ein nachschöpferischer Pro- zeß abläuft, der das ganze Wesen des Inter- preten in Anspruch nimmt. Großartig allein schon die Gestaltung der Kadenzen! Hier griff der Gast übrigens auf jene Klavier- übertragung des Solo-Violin-Parts zurück, die Beethoven ein Jahr nach der Vollendung seines Konzerts auf Wunsch Clementis ge- schaffen hatte. Schneiderhan wiederum be- arbeitete daraus die Kadenzen für Violine; hervorstechend die breiträumige, beinahe den Rahmen des Werks sprengende Anlage, die technische Brillanz und vor allem die rhythmisch ausgeprägte Wiederkehr des Klopfmotivs, das zu einem Duett der Geige mit der Pauke führt. Zum Abschluß gab's die fünfte Sinfonie. Die„Schicksalssinfonie“, wie sie allzu litera- risch, aber in Anlehnung an Beethovens eigene Aussprüche genannt wird(, So pocht das Schicksal an die Pforte“). Diesem Stück hat Otmar Suitner, der zuvor schon das Violinkonzert in schöner Uebereinstimmung mit dem Solisten begleiten lieg, offenkundig seine ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt. Das war ein blitzblank geputztes Musizie- ren, energisch und temperamentvoll, vor- trefflich im strukturellen Aufbau. Jedes De- tail wirkte eigens geformt, aus vielen Mo- saiksteinchen(ein jedes ein Edelstein, wenn man will) wuchs ein Bild zusammen, dessen Farb- und Klangintensität mehr und mehr imponierte. Ueber den starken Kontrasten ging die Gesamtschau nicht verloren. Die leidenschaftliche Schärfe des ersten Satzes, die gelöste Melodik des Andante con moto, der dunkeltonige Untergrund des Scherzos und, nach hinreigender Steigerung, der sieg- hafte Ausbruch des Finales— es war alles da, was man sich wünscht.(Ein Eindruck, Wie man ihn ja auch von der Wiedergabe der„Fünften“ durch Suitner im Zyklus der Konzerte für die Mannheimer Theater- gemeinde mitnahm.) Hatte auch im ersten der beiden Ludwigshafener Abende die Bläsergruppe des Pfalzorchesters einige Male Pech, so konnte dies doch den persönlichen Triumph Suitners nicht schmälern, vor dem sich ja mit seiner Berufung nach Dresden eine verheigungsvolle Karriere öffnet. Kurt Heinz Dirigenten gesucht Ein großes Dirigenten- Revirement ist im kurpfälzischen Raum im Gange. Vor Monats- frist erst meldeten wir aus Heidelberg, daß dort Karl Rucht seinen Ende der Spielzeit aus- laufenden Vertrag als Musikdirektor der Stadt nicht mehr verlängert hat und also ausscheiden wird. Und jetzt hat auch Otmar Suitner, der Chefdirigent des Pfalzorckesters, gekündigt; sein neues Wirkungsfeld sind die Staatsoper und die Staatskapelle Dresden. Doch nicht nur die„Chefs“ gehen: in der Städtischen Bühne Heidelberg werden ebenso die Positionen des ersten und zweiten Kapellmeisters frei, denn auch Oswald Buchholz und Günter Lehmann verabschieden sich mit Ausgang der Saison von Heidelberg. Was nun? Die Frage der Nachfolgeschaft ist in keinem Falle leicht. Um mit dem Pfalz- orchester zu beginnen: dieses Instrumentarium bedarf eines profilierten Sinfonikers, der bereit ist, ein erhebliches Arbeitspensum auf sick zu nehmen. Von ihm wird nicht nur erwartet, daß er in padagogiscker Hinsicht kontinuierlich und fördernd wirkt, er hat auch als Programmge- stalter wie als Interpret buchstäblich die ganze Pfalz in der Tagesarbeit zu Überzeugen. Heute Landau, morgen Pirmasens, ebenso Speyer wie Ludwigshafen. Was mir kier aber besonders wichtig erscheint: der Zueckverband Pfala- orchester sollte versucken, eine Persönlichkeit zu finden, die diese Stelle nicht als Sprungbrett zu „Größerem“, sondern als eine auf lange Sicht angelegte, als eine interessante Aufgabe an- sieht. Ein Mann mit Temperament, ein Mann des Ausgleichs aber auch, mit ebenso mensch- licher ubie musikalischer Ausstrahlung. Der Idealfall: ein Mann wie Boche. Das wird nicht einfach sein in einer Zeit, in der der rasche Wechsel sehr beliebt ist und sich durch die Internationalisierung des Musiklebens weite Spielräume öffnen. Im schlimmsten Falle, das heißt, wenn's wirklich nicht anders geht, sollte man sich ein Jahr lang mit Gästen behelfen, um zu einer wirklich allseits befriedigenden Lösung zu kommen. Es wäre ja doch denkbar, daſß der rundum geeignete Musiker erst 1961 frei ist! Ein solches Interregnum scheint jedenfalls, was die Position des Musikcirektors angeht, in Heidelberg im Bereich des Möglichen zu legen. Im Zyklus der Sinfoniekonzerte einer Reike von Gästen zu begegnen, ann interessant wer- den und das notwendige ruhige Abwägen ver- bürgen. Natürlich ist damit das grundsätzliche Risiko verbunden, daß die Orchester im Alltag ihres eigentlichen Herrn und Meisters entbeh- ren, doch durfte dieses Risiko geringer sein als die Gefahr, aus einer Torschlußpanik heraus den„Falschen“ zu erwischen. Die Saison ist ja schon recht weit fortgeschritten, zumal ſür ein solches Engagement, und viele gleichartige Verträge sind längst unterschrieben. Auch hier ist nicht der Star am Platz, der nur dann in Heidelberg dirigiert, wenn er zwischen seinen Terminen in Palermo und Stoccholm mal ge- rade eben Zeit dafur hat, sondern der erfah- rene, ehrlich bemühte Orchesterleiter, dem weder der klassische noch der moderne Bereich der Musik fremd sind. Oder ein junger, auf- strebender Musiker, dem man eine Chance geben könnte. Fur die Heidelberger Oper sucht und er- probt in diesen Wochen Intendant Dr. Claus Helmut Drese einige Dirigenten, die für die Stelle des ersten Kapellmeisters kandidieren. Dieser Mann muß gefunden werden, und Dr. Drese hofft, inn bis spätestens Mitte Februar benennen zu können. Ist er so souverän und tatſeraftig, wie man es sich von ihm wünscht, dann kann die Oper fur ein Jahr durchaus des „Generalmusikdirektors“ entbehren, da sie sich ja ohnedies nach dem neuen Konzept im Bereich der Spieloper bewegt, in dem nicht all- zuviel anfällt, was einen rechten Opernenthu- siasten fesseln könnte. Oswald Buchholz wird im übrigen eine Gastinszenierung übernehmen, Hans Georg Schäfer soll aufrücken in die zweite Position, Kurt von Suchuneſe die Operette und das Musical weiter betreuen. Dirigenten gesucht für Heidelberg und die Pfalz: unparteiisch allein nach den Fahigkeiten au forscken, wird die Aufgabe der maßgeblichen Gremien sein. Als Wunsch sei mitgegeben, daß man keine halben, vielmehr dauerhafte Lösun- gen anstrebt. K Horst Löbe, der 36jährige Spielleiter am Theater der Stadt Baden-Baden, wurde als Oberspielleiter an den Bremer Sender ver- pflichtet. Horst Löbe, der sein neues Amt am 1. Mai antritt, war vor seiner Tätigkeit in Baden-Baden mehrere Jahre Regisseur am Deutschen Theater in Göttingen und Assistent von Intendant Heinz Hilpert. STEFAN BEKEFEEY DEE HU x Y DEE HEEHE BO+L HE Copyright Lothar Blanvalet Verlag in Berlin 6 Fortsetzung Sie freut sich über Filippos Fuß mehr als die anderen Mieter, weil sie ans Geschäft ihres Sohnes dabei denkt. Aus dem gleichen Grund war sie ja auch im Vorjahr am mei- sten Hetrübt, als man einem der Hausbewoh- ner ein Bein amputieren mußte. Denn für einen armen Schuster bedeutet es schon einen enormen Verlust, auch nur ein Bein Weniger im Hause zu wissen. Sodann muß Filippo noch jedem extra den Hergang der Sache zum besten geben. Er erzählt, daß es ihm absolut nicht weh ge- tan habe. Mit einer große Schere wurde auf- geschnitten und herumgesägt. Dann sagte der Arat, daß alles in Ordnung sei, nur herum- tollen solle er zuerst noch nicht. Julia überläßt die Kochtöpfe wieder Pau- ina und bekommt von Filippo einen stür- mischen, wie üblich ein wenig verschmierten Kuß. Der alte Pietro aber küßt vor lauter 8 ück über den Enkel jeden, der ihm nahe kommt. Nur Alfonso küßt er nicht, denn er egt eine Antipathie gegen den jungen Mann. Sein Malerauge, auch wenn es das Auge eines schlechten Malers ist, sieht scharf. Davon abgesehen, freut Pietro sich auch, daß man in der Klinik kein Geld genommen und Pau- lina es so zurückgebracht hat, wie sie damit verschwand. Helfen wird das freilich auch nicht viel, denn für die Miete reicht es keines- falls. Man wird die Geige versilbern müssen. Paulina bricht in Tränen aus. „Nein, die Geige nicht. anderes.“ „Aber was? Irgend etwas! Das ist leicht gesagt. Er hat gedroht, daß wir Wohnung und Werkstatt räumen müssen, wenn wir bis abends nicht gezahlt haben.“ Zum erstenmal lastet auf ihren Seelen die fürchterliche Sorge, die die anderen Haus- Parteien schon so oft heimgesucht hat: Ex- mittierung! Aber die kleinen Wunder haben sie bisher einigermaßen verwöhnt, es ist ihnen nicht gegeben, ernstlich zu verzwei⸗ feln. Sie beschließen, dem Anwalt abends den Betrag zu geben, den sie zur Hand haben, und wegen des Restes den Verhand- lungsweg zu beschreiten. Sie können freilich nicht ahnen, daß es abends ein Verhandeln mit dem Anwalt nicht geben wird. Im Hof sind es die Kinder bereits müde geworden, Filippos Fuß zu bestaunen; sie denken an neue Spiele. Aber weil etwas Neues ihnen nicht einfallen will, werden sie wieder Gangster spielen. Schon ist disponiert worden: Ihr seid die Gendarmen, wir die Räuber, und zwei Banden sind aufgestellt. Nur Filippo bleibt allein dazwischen. „Na, und ich? Was werde ich sein?“ „Du darfst noch nicht laufen.“ „Ein bißchen darf ich schon.“ „Du wirst der Tote sein“, entscheidet Gioco, der größte der Knaben, der wie immer den Gangsterchef spielt. Filippo versucht, da- gegen aufzubegehren, hat er sich doch grade erst als Held des Tages fühlen dürfen. „Warum muß ich immer den Toten spielen?“ „Sei froh, daß wir dich überhaupt mit- nehmen!“ „Aber dann will ich wenigstens nicht gleich am Anfang sterben müssen!“ stellt Filippo zur Bedingung, und das wird ihm Lieber etwas gewährt. Sie wimmeln zum Tor hinaus. Neben der Konditorei mündet eine enge, kleine Gasse. Sie und der benachbarte un- bebaute Platz pflegen das Schlachtfeld aller größeren Treffen zu sein. An so einem Sommervormittag sind die Straßen menschenleer. Die Wäsche baumelt friedlich an ihren Stricken, und heimatliche Neapolitanerdüfte wehen aus den Küchen- fenstern ins Freie. Der Eisverkäufer steht mit seinem Wagen vor der Buchhandlung und feilscht um ein englisch-italienisches Wörterbuch. Achtzig Cents, das ist viel Geld. Wie wär's, wenn er in diesen Hundstagen dem Buchhändler eine Woche lang täglich eine Eisportion à zehn Cents liefern würde? Oder zwei Wochen hindurch je eine à fünf Cents? Gerade brennt die Sonne unbarm- herzig hernieder, der Ladeninhaber wischt sich den Schweiß von der Stirn und starrt begehrlich auf den Wagen des Eisverkäufers. Es sieht ganz so aus, als ob sie sich einigen werden Mit Diebesschritten, ganz dicht an die Wand gedrückt, bewegt sich die kindliche Gangsterbande mit Filippo in ihrer Mitte. Denn der Tote tut so lange mit, bis ihn die Jungen irgendwo gefällt zurücklassen, damit die anrückende Polizei aus der Art seiner Lage den strafbaren Tatbestand und ver- dächtige Spuren herauslesen kann. Demnach ist die Rolle des Toten wichtig genug, nur andert das nichts daran, daß sie ein wenig langweilig ist. Filippo mag sie vor allem darum nicht, weil der Tote in kein Gebrüll mit einstimmen und auch sonst sich nicht mucksen darf, denn sonst könnte es ihm pas- sieren, daß er auch als Toter noch eine Ohr- feige abbekommt. Während also die Gangster sich vorsichtig auf den Schauplatz der Tat zu bewegen, blei- ben sie nach ihrer Gewohnheit vor der Aus- lage der Konditorei stehen. Das ist durchaus statthaft und verstößt nicht gegen die Spiel- regel. Erst wenn sie aus ihrer Versunkenheit Wieder erwachen, folgt ihnen die Polizei und bleibt ihrerseits auch vor der Konditorei stehen. Sie ist aber auch gar zu wundervoll, diese Auslage! Rechts und links je eine hohe, schön verzierte Torte. In der Mitte eine große Platte mit einer Auswahl frischer, bunt glasierter Desserts Sie sind wie Soldaten in Reihen angeordnet, jede Reihe in einer an- deren Farbe. In einer Reihe stehen die ganz weißen, mit Mandelkrem gefüllten, in einer Alideren die schwarzen mit Schokolade. Die rosafarbenen bergen in ihrem Innern Erd- beerkrem, die gelben Vanillekrem, und in den roten steckt Marzipan. Ueber dem Gan- zen kreisen an einem goldenen Stäbchen Papier wimpel, um die Fliegen zu vertreiben. Ein Perlenvorhang schliegt die Auslage gegen das Lokal zu ab, und dazwischen pflegt die Weiße Grübchenhand der Zuckerbäckerin sich mit einer kleinen Schaufel zu zeigen, um die Bestellungen der Kundschaft von der Platte abzuheben. Um diese Tageszeit aber Zibt es drinnen noch keine Kundschaft, und die Reihen stehen in voller Pracht geschlos- Seri da. Das ist die Stunde, in der die Auslage am schönsten ist. Auf der gegenüberliegenden Seite kom- men der Rechtsanwalt und sein Adjunkt ge- gangen, wutgeladen der erstere, weil sie den Meg umsonst gemacht haben, weil der Rich- ter wegen eines endlosen Zeugenverhörs nicht zu sprechen und gar nicht abzusehen war, wann man drankäme. Er hat ihnen aus- richten lassen, sie möchten um halb eins Wiederkommen, er werde sie dann in seinem Zimmer erwarten. Na, egal jetzt. Um keine Zeit zu verlieren, soll Bruno in die Kanzlei vorausgehen und den Exmittierungsantrag gegen den Schuster in die Maschine klopfen. Er selbst wird nachkommen, sobald er hier eine Kleinigkeit erledigt hat. Bruno trollt sich durch das Haustor davon. Der Anwalt überquert die Straße und betritt geradewegs die Konditorei. Denn des Anwalts einzige Leidenschaft sind Sühgigkeiten. Er verheimlicht diese Tat- sache ängstlich vor aller Welt, er schämt sich ihrer, als ob es sich um etwas Abseitiges han- delte. Sogar vor Bruno schämt er sich des- Wegen. Dabei wäre, wenn jemand es unter- nähme, einen sympathischen Zug an ihm zu entdecken, gerade in diesem Punkt einzu- haken. Denn liebenswert sind am Menschen vor allem seine kleinen Schwächen. Und die- ser Mensch hier ist gegen seine eigene kleine Schwäche sehr streng: er gönmt sich nur sehr selten eine Süßigkeit. Erstens, Weil er nicht einmal sich selbst gern eine Freude macht, zweitens, weil es ihm um das Geld leid ist. Und was macht er mit dem Geld, wenn er einmal stirbt? Mitunter ärgert es ihn, sich das vorzustellen. Vielleicht wird er es dem Staat vermachen, weil er dann wenig- stems sicher sein kann, daß niemand eine Freude davon hat. Mögen sie ein Mütter- heim damit bauen, auch recht. Für den Augenblick will er seinem Hang einmal nachgeben und sich Süßigkeiten einverlei- ben. Was fängt man sonst mit einer vom Himmel gefallenen halbstündigen Ruhe- pause an? Hungrig ist er auch schon, und die Hitze läßt alle Kräfte des Widerstandes er- lahmen. Um diese Tageszeit sieht ihn viel- leicht keiner. Was haben bloß diese ver- dammten Fratzen ihre Nasen immerfort in die Auslage zu stecken? „Was haltet ihr hier Maulaffen feil? Gebt den Weg frei, marsch!“ Er scheucht sie mit seinem Hut auseinander und betritt mit strenger Miene des Lokal, als ob er es in amtlicher Eigenschaft besuchte.„Kling- klang!“ meldet die kleine Glocke über der Tür, so oft jemand ein- oder ausgeht. Fortsetzung folgt) . N DNS — 2 399222