blick eB. ES chluß, Kon- m Re- r wie- Gilles Auf m den er um ng, Si- en, um 8 Pro- ch ge- meter, Jatten- Kräfte Useiter Hesser, Hand rteidi- erwin- aller- keit in * vom sucht ballisa- sen, in and sie Etwas 1 nicht als er tembe- chock- Und olange Aktion isseure ng von litivis- ng des ne und artout entiert und an a. Wie Mackie Kam- 1 Karl erhard A dazu agierte schlie- id lieb elrich- erhaft, Stück Heinz kehrt en die Kräfte wegge⸗ änger⸗ inrich; und unden orden. „beim weißen „amilie einen zungen an bel- lenden kür sie kür sie ait sei- Grabes Noch igenen unt es und zu en be- h gar kel in igenen ar, die or. Lindes. kolgt) Herausgeber„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/Rh. Nr. 26 743 17 4624 A Munn heimer. Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 46, Telefon-Ssammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,30 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 40/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 18. Februar 1960 Viele Meinungen zum Reformplan Erste Lesung der neuen Krankenversicherung im Bundestag/ Blank gegen„Schauermärchen“ Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Erust Georg B o n n. Der Bundestag ist entschlossen, ein modernes und fortschrittliches Kran- kenversicherungsrecht zu schaffen. Aber wie dieses Reformwerk im einzelnen aus- sehen wird, das läßt sich auch nach der ersten Lesung des Regierungsentwurfs am Mittwoch im Plenum des Bundestages vorläufig noch nicht übersehen. Er sei„beschei- den genug“, die Möglichkeit einzuräumen, daß das Parlament bessere Lösungen finden werde als die Bundesregierung, versicherte Bundesarbeitsminister Theodor Blank. Der Bogen der Meinungen sei innerhalb der CDU/ CSU noch weit gespannt, betonte der Abgeordnete Josef Stingl. Die Bedeutung der Krankenversicherungsreform, von der rund 26 Millionen Versicherte mit ihren Familienangehörigen betroffen werden, wurde durch die lebhafte Anteilnahme der Abgeordneten und zahlreicher Vertreter der Aerzteschaft auf der vollbesetzten Zuschauertribüne an der Grundsatzdebatte unter- strichen. Arbeitsminister Blank wies darauf hin, daß die Krankenversicherung zum erstenmal seit künfzig Jahren grundlegend neugestaltet wer- den müsse und daß dies vielleicht die schwer- ste Aufgabe sei, die für das gesanite Sozial- recht bestehe. Er stellte folgende Leitsätze auf: 1. Leistungen der Versicherung müßten so ausgebaut werden, daß der Patient auch bei schwerer und langdauernder Krankheit ge- schützt sei. 2. Die Sachleistungen für Familienangehö- rige sollten denen der Versicherten gleichge- stellt werden. 0 3. Eine Vorsorgehilfe müsse in den Lei- stungskatalog aufgenommen werden. 4. Dem Versicherten sei die freie Arztwahl einzuräumen. Hilfe für die in Not geratenen Menschen Bundeskabinett verabschiedete Sozialhilfegesetz Keine„Fürsorge“ mehr Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung macht mit ihrem Vorsatz, bis 1961 noch möglichst viele Sozialgesetze zu reformieren, ernst: Am Mittwoch verabschiedete das durch Krank- heit stark dezimierte Kabinett unter Vorsitz Minister Schäffers das Sozialhilfegesetz, das das gesamte Fürsorgerecht neu ordnet und erweiterte Hilfen für in Not geratene Bürger vorsieht. Das Gesetz, das als nächster Bau- stein der grogen Sozialreform bezeichnet Wird, setzt an die Stelle der Ausdrücke „Fürsorge“ und„Wohlfahrt“ das Wort „Sozialhilfe“, um bereits äußerlich zum Aus- druck zu bringen, daß die Hilfe der Gemein- schaft in einem Sozialstaat ein unbestreit- bares Recht und keine großzügig erwiesene Wohltat ist. Nach dem neuen Gesetz wird es künftig zweierlei Hilfen geben: Unterhalts- hilfe und Hilfe in besonderen Lebenslagen. Anspruch auf Unterhaltshilfe hat der- jenige, der— als Alleinstehender im Monat weniger als 68 Mark eigene Einkünfte hat. Hilfe in besonderen Lebenslagen wird in der Regel gewährt, wenn das Einkommen das eineinhalbfache dieses Betrages— also 102 Mark— nicht übersteigt. Für jedes wei- tere Familienmitglied soll ein Zuschlag von 60 Mark berücksichtigt werden.(Voraus- gesetzt, daß die Miete 45 Mark beträgt, Wür- den also vierköpfige Familien noch bis zu einem Einkommen von 327 Mark in beson- deren Notlagen unterstützt werden) Im Gegensatz zum bisherigen Recht brauchen die Sozialhilfen nicht zurückgezahlt werden. Streit Frankreich „Wichtige Fortschritte“ als Ergebnis Paris.(UPI) Der Konflikt zwischen Frank- reich und der NATO über die Integration der französischen Mittelmeerflotte und des französischen Luftverteidigungssystems in die NATO- Organisation nähert sich nach Angaben unterrichteter Kreise in Paris einer Lösung. Regierungsbeamte erklärten am Mittwoch, bei den Verhandlungen zwischen Frankreich und der NATO seien jetzt„wich- tige Fortschritte“ erzielt worden. Diese Fort- schritte seien das Ergebnis einer langen Aussprache, die Staatspräsident de Gaulle vor einem Monat mit dem NATO- Ober- befehlshaber, General Lauris Norstad, hatte. Ueber die Art des ins Auge gefaßten Kompromisses verlautete in Paris, die fran- zösische Mittelmeerflotte solle zwar nicht dem NATO-Rommando unterstellt werden, doch würde Frankreich hohe Marine-Offi- ziere in das NATUO-Flottenkommando auf Malta delegieren, um eine Zusammenarbeit der NATO-Flottenstreitkräfte sicherzustellen. duch bestehe de Gaulle weiterhin darauf, laß französische Fliegereinheiten Befehle nur von französischenOfflzieren entgegennehmen sollen, doch solle dieser Konflikt auf die Art und Weise ausgeräumt werden, daß ein Franzose an die Spitze der NATO-Luft- verteidigung in Europa gestellt werde. gegen die Integration des französischen Luftwarndienstes in die NATO- Organisation habe Frankreich keine Einwände. Einheitliche Berlin-Haltung betonte Präsident Eisenhower Washington.(dpa) Die Regierungschefs der drei Westmächte werden auf der Pariser Gipfelkonferenz im Mai bei den Verhand- lungen über Berlin und Deutschland eine auch dem Standpunkt der Bundesregierung entsprechende gemeinsame Haltung ein- nehmen. Mit dieser Versicherung antwortete der amerikanische Präsident Eisenhower am Mittwoch in Washington auf Fragen von Journalisten über die Besorgnis Bundes- kanzler Dr. Adenauers, daß eine Verein- barung über Berlin die Lage West-Berlins verschlechtern könnte. Er betonte, daß die Westmächte auf mehreren Wegen engen Kon- takt mit der Bundesregierung hielten. Ver- Als„Hilfe in besonderen Lebenslagen“ sind vor allem folgende Neuregelungen vor- gesehen: 1. Darlehen zur Gründung einer neuen Existenz; 2. Beihilfe für begabte Schüler(höhere Schule, Hochschule, Fachschule); 3. vorbeugende Gesundheitsfürsorge(Er- holungsaufenthalte) für Kinder, Mütter und Jugendliche; 4. Vermittlung geeigneter Tätigkeiten und Veranstaltungen für einsame und alte Men- schen; 5. monatlich 150 Mark Pflegezulage für Blinde, deren Nettoeinkommen 500 Mark im Monat nicht übersteigt. Pro Familienmitglied erhöht sich diese Grenze um 80 Mark; 6. kostenlose Beratung bei Sozialhilfe- stellen; 7. für Körperbehinderte und Tuberkulose- kranke wird die Einkommensgrenze auf das Doppelte des Regelsatzes, also auf 136 Mark, erhöht, der Familienzuschlag von 60 auf 80 Mark. Nach den Vorausberechnungen wird der Aufwand für soziale Hilfe, der in den letzten Jahren durchschnittlich 1,3 Milliarden Mark betrug, nach dem neuen Gesetz auf fast 1,5 Milliarden ansteigen. Dies geht zu Lasten der Stadt- und Landkreise, die wie bisher die Mittel für die Sozialhilfe aufzubringen haben. NATO beendet? der Aussprache de Gaulle Norstad ärgert reagierte Eisenhower auf die in Kon- greß- Ausschüssen vorgebrachten Zweifel an der Verteidigungsstärke der USA. Er er- klärte, die Verteidigungsmaßnahmen der USA seien furchterregend“ und flößten überall Respekt ein. Für den Eintritt Frank- reichs in den„Club der Atommächte“ zeigte Eisenhower angesichts der heutigen Welt- lage ein gewisses Verständnis, betonte aber gleichzeitig, daß die USA weiterhin um einen Atomwaffenversuchsstop bemüht seien. 5. Dem Versicherten solle ein Teil des ma- teriellen Risikos der Krankheit überlassen werden. Die Form der Eigennhilfe des Versicherten, so meinte der Minister, sei nur in zweiter Li- nie entscheidend. Er wäre nicht beschämt, wenn die Abgeordneten anderen Formen den Vorzug geben sollten als die Regierung. Un- verzichtbar bleibe jedoch die Forderung, alle Aerzte zur Kassenpraxis frei zuzulassen und sie nach Einzelleistungen zu honorieren, da- mit auch der Versicherte den materiellen Wert der ärztlichen Leistung erkennen könne. Es gehe darum, den Versicherten aus seiner Ausführlicher Bericht über die Debatte auf Seite 11 Anonymität herauszuheben und dem Arzt Zeit zu geben, sich jedem Patienten ausrei- chend zu widmen. Blank, dessen Rede oft von langanhaltendem Beifall seiner Fraktion un- terbrochen wurde, verwahrte sich schließlich gegen Schauermärchen“, die Eigenhilfe werde für die Aermsten der Armen eine „furchtbare Belastung“ bringen. Eine Höchst- grenze könnte notfalls gesetzlich fixiert wer- den, ganz abgesehen davon, daß die Empfän- ger niedriger Einkommen ohnehin befreit blieben. Zweite Flugblattaktion der Aerzte Köln.(dpa) Genau zur ersten Lesung des Regierungsentwurfs über ein Gesetz zur Re- form der sozialen Krankenversicherung im Bundestag startete die„Aktionsgemeinschaft deutscher Aerzte“ ihre zweite Flugblatt- Aktion gegen den Gesetzentwurf. Das am Mittwoch in Köln veröffentlichte Flugblatt s0ll wiederum in einer Auflage von fünf Millionen Stück von den über 40 000 nieder- gelassenen Aerzten in der Bundesrepublik an ihre Patienten verteilt werden. Der Wahl- parole der Regierungspartei vor der letzten Bundestagswahl—„Keine Experimente“— stellt die Aerzteschaft die Behauptung ent- gegen, daß der jetzt, eineinhalb Jahre vor der nächsten Bundestagswahl vom Bundes- arbeitsminister vorgelegte Gesetzentwurf das „gefährlichste Gesundheits- und sozialpoli- tische Experiment seit der Gründung der deutschen Krankenversicherung“ darstellt. Nie zuvor sah man im Bundestag wie bei der Debatte über die So Viele Aerzte Reform der Kranken versicherung. Die Zu- schauertribüne konnte die Jünger der medizinischen Wissenschaft kaum fassen. Nach der Bundestagssitzung deutete sich die Möglichkeit an, daß die Streitant zwiscken Aerzten und Kadssenreformern begraben wird. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung, Dr. Friedrich Voges(auf unserem Bild in der ersten Reihe links), sagte im Gespräch:„Wenn sick im Anschluß an diese erste Lesung dae Möglichkeit einer sehr ernsten und tiefgekenden Aussprache ergibt, wird die Aerzteschaft jederzeit zu einer positiven Mitarbeit bereit sein.“ Bild: dpa Oel plant Urabstimmung Tarifverhandlungen im Uffentlichen Dienst gescheitert Bad Kreuznach.(UPI) Nach fast 24stündi- ger Dauer sind am Mittwochmorgen in Bad Kreuznach die Verhandlungen über Lohn- und Gehaltserhöhungen für rund eine Mil- lion Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst ge- scheitert. Die Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr will jetzt ihre Mitglieder in einer Urabstimmung über das von ihr abgelehnte letzte Angebot der Arbeitgeber entscheiden lassen. Bei den Ver- handlungen waren die Fronten auf beiden Seiten zunächst hart gewesen. Die Arbeit- geber blieben bei dem Angebot einer fünf- Ferhat Abbas wich de Gaulle aus Rundfunkappell an die Algerienfranzosen: Es ist Platz für alle Paris/ Tunis.(UPI/AP) Das französische Kabinett trat unter Vorsitz von Staatspräsi- dent Charles de Gaulle am Mittwochnach- mittag zusammen, um die Rede des Mini- ster präsidenten der algerischen Exilregie- rung, Ferhat Abbas, zu prüfen, der in einem Rundfunkappell die Algerienfranzosen zur Bildung eines gemeinsamen algerischen Staates aufgerufen hat. In Paris äußerten sich Regierungsvertreter enttäuscht darüber, dag Abbas mit keinem Wort auf das An- gebot de Gaulles eingegangen ist, die Lösung des Algerienproblems mit einem ehrenhaften Waffenstillstand einzuleiten. Der algerische Regierungschef wies vielmehr darauf hin, daß die Zeit der Kolonialherrschaft vorbei Sei. Er sicherte den Algerien-Franzosen zu, daß es in einem freien Algerien Platz und Arbeit für alle geben würde und daß alle Werte und legitimen Interessen erhalten plieben. Keine Armee könne die Zukunft der französischen Siedler in Algerien sichern, vielmehr müsse der Krieg durch eine ehr- liche Anwendung des Selbstbestimmungs- rechts beendet werden. Abbas rief den Algerien-Franzosen zu: „Algerien ist das Erbe aller. Seit mehreren Generationen nennt ihr euch Algerier. Wer bestreitet euch diesen Namen? Algerien ist euer Land geworden, aber es hat deshalb nicht aufgehört, auch unser Land zu sein. Begreift dies und räumt ein, daß für uns Algerien das einzige mögliche Vaterland ist.“ 5800 Algerier in Haft Rund 5800 Algerier befinden sich zur Zeit in vier Internierungslagern in Frankreich in Schutzhaft. Die Schutzhaft wird ohne gerichtliches Verfahren auf dem Verwal- tungswege für eine unbegrenzte Zeit ange- ordnet. Die Internierten bratichen in den Lagern nicht zu arbeiten, können Sport betreiben und an Fortbildungskursen teil- nehmen. Zwiscen Gestern und Morgen Mit der Frage diplomatischer Beziehungen zu den Ostblockstaaten wird sich eine Ar- beitsgruppe des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages befassen. Vorsitzender wurde der SPD-Abgeordnete Wenzel J aksch. Von der CDU/CSU gehören ihm an die Ab- geordneten Theodor Freiherr zu Guttenberg, Waldemar Kraft, Ernst Majonica und Georg Baron Manteuffel Szoege. Die SPD hat neben Jaksch die Abgeordneten Ernst Paul und Kurt Mattick benannt, die FDP Ernst Achenbach und die DP Ludwig Schneider (Lollar). Das„Gewerbelenrergesetz“, der Initiativ- gesetzentwurf der FDP/DVP-Fraktion über die wissenschaftliche und praktische Ausbil- dung der Lehrer für das höhere Lehramt an gewerblichen Berufs-, Berufsfach- und Fach- schulen Oiplom-Gewerbelehrer) wird vom derzeitigen Landtag nicht mehr verabschie- det werden. Ueber Lñ²W- Maße und-Gewichte hat die SPD- Bundestagsfraktion eine Große Parla- mentarische Anfrage eingebracht und damit eine Bundestagsdebatte über dieses umstrit- tene Thema erzwungen. 19 Bundestagsabgeordnete der CDU/ CSU haben die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage ersucht, dem Bundestag ihre Auf- fassung zu der Forderung mitzuteilen, eine einheitliche Bundesfinanzverwaltung einzu- führen. „Nicht überflüssig“ sei das Bundesver- triebenen ministerium, erklärte Bundesver- triebenenminister Oberländer am Dienstag in Kiel. Er nahm damit zu dem Gutachten zur Verwaltungsvereinfachung Stellung. Auf einer Pressekonferenz betonte er, daß sein Ministerium gegenwärtig nach der Bewäl- tigung der sogenannten Masseneingliederung mit der Einzeleingliederung beschäftigt sei. Ein Streitgespräch Erler Schlamm wün- schen 31 Bundestagsabgeordnete der CDV/ CSU, die dem Westdeutschen Rundfunk schriftlich die„dringende Bitte“ zuleiteten, in einem Fernsehgespräch zwischen diesen beiden Gesprächspartnern„die Berechtigung oder Nichtberechtigung der schwerwiegen- den Anklage des Herrn Erler zu klären, Herr Schlamm handle verfassungswidrig“. Hrler wies darauf hin, daß keiner der 31 Ab- geordneten es vor Veröffentlichung des Brie- kes für nötig gehalten habe, mit ihm zu spre- chen.„Meine Diskussionspartner pflege ich mir selbst auszusuchen“, meinte er. Für eine berufsständische Altersversor- gung haben sich die Aerzte Nordbadens aus- gesprochen. Zur Zeit liegt beim baden-würt⸗ tembergischen Landtag ein Referentenent- wurf des Innenministeriums vor, der sich mit der gesetzlichen Regelung einer Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung in berufsständischer Selbstverwaltung der Aerzte, Zahnärzte und Tierärzte befaßt. Der Entwurf soll noch in dieser Legislaturperiode behandelt werden. Ueber die Kilb- Beschwerde der Bonner Staatsanwaltschaft wird der Strafsenat des Oberlandesgerichts Köln nicht vor dem 1. April beraten können, meinte am Mitt- woch Senatspräsident Dr. Heimsöht. Die in diesem Verfahren tätigen Verteidiger hätten sich eine ebenso lange Zeit für ihre Stel- lungnahme ausbedungen, wie sie die Bonner Staatsanwaltschaft zur Begründung ihrer Beschwerde benötigt habe. Nach Ostberlin ist der 38 jährige West- berliner Kriminalhauptwachtmeister Werner Gesche, der im Verdacht landesverräterischer Bizeehungen zum Staatssicherheitsdienst der Sowjetzone steht, mit seiner Ehefrau Se- flüchtet. Das Außenministerium der Sowjetzone protestierte gegen eine angebliche Verlet- zung der Lufthoheit der Sowjetzone durch ein Flugzeug unbekannter Nationalität. Ein nicht- identiflziertes Düsenflugzeug soll danach am Dienstagvormittag in 4000 Meter Höhe in der Gegend von Hannover eingeflogen und erst 14 Minuten später wieder nach Nordwest- deutschland ausgeflogen sein. Der sowzetische Verteidigungsminister, Marschall Malinowski, soll nach einer Mel- dung des Informationsbüros West GWE) am 10. Februar an einer Parteikonferenz der so- Wjetischen Heeresgruppe in Deutschland teil- genommen haben. Das belgische Mandatsgebiet Ruanda- Urundi ist nach Mitteilung aus Brüssel offi- ziell von der Kolonie Belgisch-Kongo ge- trennt worden. Das Gebiet, das bisher von Lepoldville aus verwaltet wurde, erhielt jetzt in Usumbura eine eigene Hauptstadt. prozentigen Gehaltsaufbesserung und einer Lohnsteigerung von 6,5 Prozent, die GTV und die Deutsche Angestelltengewerkschaft bei ihrer Forderung nach einer Erhöhung um 15 Prozent. In den Nachtstunden steckten die Gewerkschaften ihre Forderungen auf elf Prozent zurück, und das Angebot der Arbeitgeber bewegte sich zuletzt um acht Prozent für die Angestellten und um zehn Prozent für die Arbeiter. Der GTV- Vorsitzende Adolph Kummer- nuß erklärte sich außerstande, dieses nach Ansicht seiner Gewerkschaft unbefriedigen- de Angebot anzunehmen. Die Gewerkschaft wolle es jedoch ihren 850 000 Mitgliedern unterbreiten. In der Urabstimmung soll, wie Sprecher der GTV weiter mitteilten, ledig- lich über dieses Angebot und nicht über etwaige Kampfmaßnahmen entschieden wer- den. Falls es abgelehnt werde, stünden je- doch selbstverständlich Kampfmaßnahmen zur Debatte. Außerungen von Funktionären der GTV lassen darauf schließen, daß die Gewerkschaft ebenso hart vorzugehen plant wie bei der Ausein andersetzung um die letzte große Lohnbewegung im öffentlichen Dienst 1958; sie will ihre Maßnahmen auch mit der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED) und der Deutschen Postgewerkschaft koordinieren, die für eine dreiviertel Million Arbeitnehmer über neue Tarifverträge ver- handeln. Tarif für Hafenumschlagsbetriebe Nach langwierigen Verhandlungen zwi- schen den Tarifpartnern ist nach Mitteilung der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr in Duisburg jetzt ein neues Abkommen über Löhne und Gehälter für die Arbeitnehmer der Hafenumschlags- betriebe und der Schiffahrtsgesellschaften er- reicht worden. Durch die neuen Vereinbarun- gen werden die Löhne und Gehälter um fünf bis sechs Prozent erhöht. Die Tariferhöhun- gen treten rückwirkend mit dem 1. Januar 1960 in Kraft. Auch DAG lehnte ab Die Deutsche Angestelltengewerkschaft lehnte das Angebot der Arbeitgeber am Mitt- woch ebenfalls ab. In einer augerordentlichen Sitzung des Vorstandes der Berufsgruppe der Angestellten des öffentlichen Dienstes soll in den nächsten Tagen über das weitere Vor- gehen der DAG entschieden werden. DGB will nicht mehr Blessing-Gutachten diskutieren Köln.(Ap) Der kürzlich von Bundeskanzler Dr. Adenauer unternommene Versuch, zur Sicherung der Währungsstabilität und zur Dämpfung der sozialen Auseinandersetzun- gen ein Gespräch zwischen DGB und Arbeit- geberverbänden auf der Grundlage des Blessing-Memorandums zur Lohn- und Preissituation zu vermitteln, scheint ge- scheitert zu sein. Wie die Bundes vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände(BDA) in Köln am Mittwochmittag bekanntgab, hat der DGB- Vorsitzende Willi Richter in einem Schreiben an BDA- Präsident Paulssen er- klärt, daß er Aussprachen zwischen Ge- Werkschaften und Arbeitgeberverbänden über das Memorandum als„gegenstandslos“ betrachte. Nach Angaben der BDA bezieht sich Richter bei seiner Absage auf die kürz- lich veröffentlichten Erklärungen der Ar- beitgeberverbände zu dem Blessing-Memo- remdum, die weitere Verhandlungen über- 1 machten.(Siehe auch Wirtschafts- il.) MORGEN Donnerstag, 18. Februar 1960/ Nr. N More Kommentar Das deutsche Schulbuch Das Schulbuch ist für einen großen Teil Unseres Staatsbürgers oft der einzige nach- haltige Lesestoff in ihrem ganz Leben. Nach statistischen Nachprüfungen lesen im- merhin vierzig Prozent der Erwachsenen keine Bücher. Aber selbst für die anderen N sechzig Prozent war das Schulbuch sozu- Sagen das literarische Grunderlebnis. Ge- schichtsbild, bürgerliches Bewußtsein und ein guter Teil der späteren Lebensauffas- Sung werden nicht zuletzt von dieser Lek- türe und der Art, wie sie geboten wird, be- stimmt. Werden die Schulbücher, soweit sie heute an unseren Schulen tatsächlich benutzt wer- den, daraufhin angesehen, so kann nicht behauptet werden, daß sie gar so erfreulich gestaltet wären. Noch immer spukt jener Geist, der uns Aelteren so nachhaltig ein- geimpft wurde, in den unschuldigen Schul- Tänzlein. Es wäre schön, wenn er wenigstens wie der unselige Geist in der Flaslche darin bliebe, aber nein, er wird leider gar zu oft auch herausgelassen von Lehrern, die ent- weder aus der Vergangenheit nichts lernen Wollen oder die mit ihrer eigenen besseren Erkenntnis nichts anzufangen wissen. Kurz- um das ganze schöne Bestreben nach einem zum zweiten Male zusammengebrochenen Weltkriege die Ziele einer besseren Mensch- lichkeit auch dem deutschen Schulbuche ein- zuverleiben, scheint gründlich zusammen- gebrochen zu sein. Wenn auch nicht mehr ganz so penetrant wie einst aber doch noch immer sehr zum Aerger aller Einsichtigen wird darin ein widerwärtiger Nationalismus breitgetreten, der dem europäischen Denken unserer Zeit nicht nur als eine unzeitgemäße Schildbürgerei sondern als eine nicht zu unterschätzende Gefahr erscheinen muß. Nicht so sehr in den als zu leicht befundenen Schmiererein an weißer Wand, sondern hier- in offenbart sich vor allem jenes gemein- gefährliche Untergrunddenken der ewig Ge- Strigen. Solange wir dulden, daß unsere Kin- der mit einer geistigen Kost gefüttert wer- den, die ihnen eine ganz falsche Vorstellung von Deutschlands Weltbedeutung und von seiner Stellung zu den Nachbarvölkern ver- mittelt, solange es Lehrstoff und Lehrmeister geben darf, die unsere jüngste Vergangen- heit verharmlosen oder gar entschuldigen, mindestens aber mit einem großen Schwei- gen über unser völliges Versagen hinweg⸗ gehen und nach wie vor in einer geschmack- losen patriotistischen Freund- Feind- Ge- schichtsschreibung ihr Heil suchen, solange brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn diese unsere Kinder zunächst noch harmlose, später aber, wenn sie erwachsen sind, viel- leicht vernichtende Fehlleistungen produ- zieren. Die Ostkirchen Die christlichen Kirchen sind in den kom- munistisch regierten Ländern nach wie vor das große unbekannte X in den Planungen der Regierungen. Dies gilt vor allem in Po- len, aber auch in Jugoslawien. Sie lassen sich nämlich nicht verplanen, wie etwa die Zahl der Parteimitglieder oder der Arbeits- Aktivisten. Selbst wenn diese Kirchen nicht in einer offenen Opposition stehen, bleibt ihr innerer Vorbehalt und ihr Schweigen für die rationalistischen Parteimänner noch immer gefährlich genug. Die Kommunisten wissen es gut, daß nicht die Kapitalisten und Im- Perialisten des Auslands noch auch die„Ku- lakischen und kleinbürgerlichen“ Reste im eigenen Land die eigentlichen Gegenspieler ihres Regiments sind, sondern jene unfaß- bare und daher unheimliche Macht der Glok- ken und Gebete. Darum vermeiden es die kommunisti- schen Parteien, an ihrer Spitze die russische Partei, je älter sie werden und je mehr sie an Erfahrung gewinnen, mit dieser Macht mehr als staatnotwendig ist, anzubinden. Es ist darum nur zu verständlich wenn der Kroatische Landtagspräsident als Mitglied des Politbüros erklärt, daß die Religion nach wie vor Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sei und die Kirchen nur soweit an- gegriffen würden, als sie sich in das poli- tische Leben einzumischen versuchten.„Wir Wollen keinen Krieg mit der Kirche.“ In ganz ähnlichem Sinne scheint sich auch in Polen Parteichef Gomulka mit Kardinal Wiszynski vereinbart zu haben. Erst dieser Tage ist darum der bisherige Stein des An- stoßes, Bischof Kaczmarek, der von dem Kardinal trotz seiner offenen Aggressivität gestützt worden war,„aòus gesundheitlichen Gründen auf unbestimmte Zeit beurlaubt“ Worden. Es sollen damit offenbar Hinder- nisse für neue Verhandlungen zwischen Staat und Kirche ausgeräumt werden. Das was der grausame Stalin schon zu seiner Zeit ungeachtet seiner Parteidoktrin für nützlich und umgänglich erachtete, nämlich Frieden mit jenen Widersachern zu schlie- Ben, die doch von Partei wegen eigentlich Als„Opiumhändler“ im Sinne von Verbrei- tung von Religion zu verfolgen waren, das drängt sich nun seinen Nachfolgern genau 80 gebieterisch auf. a 5 In dieser Beziehung war der vielge- schmähte Stalin ja trotz allem ein kluger Mann. Er verfolgte und liqudierte nur, was tatsächlich angreifbar war. Der einstige Schüler eines theologischen Seminars war gewitzigt genug, die Kirche nicht mit welt- lichen Mitteln ausrotten zu wollen. Er ver- suchte es vielmehr— seinen eigentlichsten und ernst zu nehmendsten— Gegenspieler mit UDeberhäufung von Ehren und Entgegen- kommen zu überlisten. Wie weit ihm das gelungen ist, es gibt dafür keine greifbaren Beweise. Jedenfalls die Kirche in Rußland lebt noch immer und es sollen sogar nicht nur alte Weiblein die überfüllten Gottes- häuser besuchen. Der Umstand, daß es die kommunistischen Parte en, wie auch neuer- dings wieder, ihre eigenen Mitglieder er- mahnen müssen, den Kirchen fern zu bleiben und sich gegen sie zu bekennen, be- Weist, daß es gar nicht so einfach ist, mit er gesellschaftlichen Macht des Klerus fer- . Werden. Sie bleibt das unbekannte& Ard es solange bleiben, als die Kirchen und ihre Anhänger sich nicht selbst auf- geben, indem sie nicht mehr eine geistige Aufgabe, sondern eine àußerliche Schau re- präsentieren. Dr. Karl Ackermann Aerzte saßen auf der Zuschauer-Tribüne Beobachtungen am Rande der Bundestagsdebatte über die Krankenversicherungsreform Von unserem Korrespondenten Rudi Kilg us Bonn. Selten war der Ansturm auf die Zu- schauertribüne des Plenarsaals so groß wie bei der Debatte über die Krankenversiche- rungsreform. Sämtliche Parkplätze waren verstopft, und für die sogar mit Omnibussen herbeigekarten Jünger des Askulap- Stabes mußte die Diplomatentribüne zusätzlich frei- gehalten werden. Ein Drittel der Zuschauer- tribüne blieb den übrigen Besuchern vor- behalten. Es unterschied sich optisch durch das Farbenspiel bunter Schulmädchenkleider von dem ernsten Dunkel der dicht geschlos- senen Reihen aufmarschierter Medizin. In der ersten Reihe saß der Vorsitzende der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Voges, die Arme auf die Knie gestützt und das Ge- sicht in den Fäusten vergraben. Uberall sah man Arzte und Krankenkassenvertreter. Sie streiften durch die Gänge, durch das Bun- deshausrestaurant, und sie postierten sich in der Wandelhalle, dem Freigehege aller Lobbyisten. Sie hatten sich sogar auf der Pressetribüne eingenistet, soweit auch nur die vage Ahnlichkeit journalistischer Neben- tätigkeit sie zum Empfang einer Gästekarte berechtigte. Diese demonstrative Kulisse konnte die Verfechter des Gesetzentwurfes nicht daran hindern, Dinge auszusprechen, die in Arzte- Ohren nicht sehr erfreulich klingen mochten, nämlich: Daß der Kassenpatient durch die neue Gebührenordnung und die Zuzahlung, auch Selbstbeteiligung genannt, endlich er- fahren soll, welche Leistungen der Onkel Doktor für ihn bei Rechnung stellt. Die Debatte hatte die allgemein erwar- tete Schärfe. Zwar sagte Bundesarbeitsmi- nister Theo Blank zu Beginn seiner Rede voll Frohmut:„Ich habe auf diesen Tag ge- Wartet!“— mit deutlicher Adressierung an die anwesenden Kämpfer für den Berufs- stand der Aerzte—„weil die Krankenver- sicherungsreform dann endlich vor dem Gremium behandelt werden kann, das da- kür zuständig ist“. Unter den scharfen An- der Krankenkasse in Sriffen des SPD- Professors Schellenberg, dessen rhetorischer Kraftaufwand die Stimme manchmal im Diskant erschallen ließ, konnte Blank nicht umhin, nachdenk- lich in seinem eigenen Gesetzentwurf zu blättern. Er konnte als Antwort etwas auf den Tisch legen, wWẽas selbst der enragierte Professor nicht erwartet hatte: das von Schellenberg selbst entworfene Sozialpro- gramm der SPD, in dem dieser hinsichtlich der Kostenbeteiligung für Arzeimittel genau dasselbe gefordert hatte, was er in der Bun- destagsdebatte als blanken Unsinn der Bundesregierung mit Hohn überschüttete. Blank machte vor dem Plenum einen guten Eindruck. Neutrale Beobachter bestätigten, daß seine Rede mit zu den besten gehört, die in der letzten Zeit zu einem innenpoli- tischen Thema im Bundestag gehalten wur- den. Ein neues Schlagwort wurde in dieser Debatte geboren, es geisterte durch die Aus- Bonn beschuldigt erneut die SED Weißbuch über Antisemitismus/„Aber vorwiegend Rowdytum“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung veröffent- lichte am Mittwoch das seit längerem an- gekündigte Weißbuch zu den antisemitischen und nazistischen Vorfällen. In seinen Schluß kolgerungen gelangt das Bundesinnenmini- sterium zu der Feststellung, daß es sich bei zwei Dritteln der insgesamt 685 Vorkomm- nisse um sogenannte„Kinderkritzeleien“ und Rowdytum handele. Nur acht Prozent der er- faßzten Täter könnten als politische Gesin- nmungstäter“ bezeichnet werden. Wenn auch im streng strafrechtlichen Sinn kein Zusam- menhang mit kommunistischen Hintermän- nern festzustellen ist, wiederholt das Weiß- buch doch seine Vorwürfe gegenüber der Sowjetzone und stellt fest:„Es finden sich unter den Tätern auch kommunistisch ein- gestellte oder gesteuerte Elemente“, Per Bericht klagt an:„Am 23. Januar 1959 wurde in einer Sondersitzung von Angehörigen des Zentralkomitees der SED unter Vorsitz von Walter Ulbricht beschlossen, durch Aktions- kommandos nazistische Ausschreitungen in mehreren Städten der Bundesrepublik zu organisieren und jüdische Kultstätten mit mazistischen Emblemen zu verunglimpfen. Erfahrungsgemäß Pflegt das sowjietzonale Regime solche Beschlüsse nach ausreichender Vorbereitung in die Tat umzusetzen.“ Die Zahl der Ausschreitungen und Schmierereien im gesamten Bundsgebiet be- trug 685. Hiervon entfallen auf Baden-Würt⸗ temberg 39, Bayern 69, Berlin 123, Bremen 7, Hamburg 50, Hessen 59, Niedersachsen 105, Nordrhein- Westfalen 167, Rheinland-Pfalz 34, Saarland 3, Schleswig-Holstein 29. Auf- schlußgreich ist auch die Gliederung der bis- her ermittelten 234 Urheber nach Alter und Beruf: 35 Kinder bis zu 14 Jahren, 95 Jugend- liche von 14 bis 20 Jahren, 49 Täter von 20 bis 30 Jahren, 22 Täter von 30 bis 40 Jahren, 16 Täter von 40 bis 50 Jahren, 11 Täter von 50 bis 60 Jahren, 6 Täter über 60 Jahren. Es überwiegt der noch in Ausbildung befind- liche Personenkreis(50 Prozent). Mit 41 Pro- zerit folgen Hilfs- und Facharbeiter. 8 Pro- zent der Täter sind kaufmännische Ange- stellte und Geistesarbeiter. Nur in zwei Fäl- len wurden Angehörige des öffentlichen Dienstes in untergeordneten Stellungen anti- semitischer Handlungen unter Alkchleinfluß überführt. Drei Ausländer befinden sich unter den Tätern. Zu den Bewegggründen glaubt das Bun- desverfassungsschutzamt, daß bei 56 Tätern „unterschwellige“ politische oder antisemi- tische Gesinnung(häufig unter Alkoholeinfluß zum Durchbruch kam, die sich vielfach gegen die Demokratie, gegen Bundeskanzler Dr. Adenauer, Oppositionsführer Ollenhauer oder den Regierenden Bürgermeister von Berlin richtete. 13 Täter handelten in einem pathologischen Vollrausch oder auf Grund krankhafter Störung der Geistestätigkeit. Die bisher angefallenen Klagen lassen nicht den Schluß zu, daß die Taten teilweise auch durch rechtsradikale Organisationen ge- steuert wurden. Immerhin wurde bei Einzel- fällen ein bemerkenswerter nazistischer Poli- tischer Nährboden, vor allem die Lektüre antisemitischer und faschistischer Literatur und Kontakte mit der DRP beobachtet. führungen fast aller Sprecher: das Wort vom „neuen Stil“(des Parlamentarismus). Ge- meint war damit die nicht unelegante Tak- tik der CDU, den Regierungsentwurf, im Grundsatz gutzuheißen, und trotzdem in Einzelfragen geharnischte Aenderungsvor- schläge zu machen. Schon Blank hatte die Weichen in dieser Richtung gestellt, als er angekündigt hatte, seine Achtung vor dem Parlament sei so groß, daß er überzeugt sei, die Gesetzesvorlage könne durch den Bundestag sicher noch verbessert werden. Mehrfach stand diese Sitzung im Zeichen des Gaspedals von Carlo Schmid, der dem Plenum präsidierte. Als der am Vortag bei der Jungfernfahrt mit seinem Mercedes verunglückte Professor zum Präsidenten- sessel schritt, richteten sich alle Augen auf seinen rechten Arm, den er so angewinkelt hatte, als trüge er ihn in einer unsichtbaren Schlinge. Das Grinsen, das sich auf den Ge- sichtern der Abgeordneten in den vorderen Reihen breitmachte, legte der Bundestags- Vizepräsident richtig aus. Er eröffnete die 88 eee Bundesarbeitsminister Theodor Blank bei der Begründung der Krankenversicherungs- vorlage. Auf dem Präsidentenstuhl: Pro- fessor Carlo Schmid. Bild: AP Sitzung mit Dankesworten für die Heiter. keit, die seinem Erscheinen entgegengebracht worden sei. Demonstrativ zeigte er, da seine lädierte Rechte noch nicht wieder heil war, indem er seinen Beisitzern die Linke zum Gruß hinstreckte. Beim Mittagsmahl im Bundeshaus. restaurant mußte Carlo Schmid sich von der 83 jährigen Alterspräsidentin des Bundes- tages und FDP- Abgeordneten Marie Elisa- beth Lüders den Rüffel gefallen lassen:„In diesem Alter fängt man nicht mehr an, Auto zu fahren!“ Ein drittes Mal mußte sein Selbstfahrermalheur in der Debatte herhal- ten. Um SPD- Argumente hinsichtlich der finanziellen Leistungskraft der Krankenver- sicherungen zu bremsen, gebrauchte der FDP- Abgeordnete Stammberger den Merk- satz:„Ich weiß, meine Damen und Herren von der SPD, daß man bei ihnen ab und zu statt auf die Bremse aufs Gaspedal tritt die Folge davon ist eine kaputte Wirtschaft“ Professor Schmid war in die Schaufenster scheibe einer Gastwirtschaft gefahren). Arzt- patient Carlo Schmid lächelte hintergründig und das Haus klatschte Beifall. Stammber- ger:„Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Professor, ein guter Rechtsanwalt wird das schon wieder Hinbiegen.“ Gekränkt schauten die Aerzte. Die Regierungsbank wurde— ausgenom- men die Fragestunde— allein vom Bundes- arbeitsminister gehalten. Hinter ihm sag allerdings eine Corona Ministerialbeamter, von denen sich einige manchmal etwas augenfälliger amüsierten, als es der Würde des Parlaments entsprechen mag. Bundes- kanzler Adenauer, mit dessen Erscheinen man noch am Vortag gerechnet hatte, mußte mit einer Erkältung das Bett hüten, und Bundeswirtschaftsminister Erhard hatte seine Lungenentzündung noch nicht ganz auskuriert. Vielleicht, so sagte ein Zuschauer, sei bei so viel erkrankter Prominenz die Kranken- kassen-Debatte gerade richtig. Ein befrak- ter Bundeshausdiener meinte, man rieche direkt das Chloroform, so viele Aerzte seien hier. Und an den Pressetischen des Bundes- hausrestaurants waren an diesem Tag Medi- zinerwitze besonders gefragt. Herter: Dollars gegen kommunistischen Sirenengesang Washington.(UP) Der amerikanische Außenminister Christian Herter hat den Kon- greßß am Mittwoch aufgefordert, die von Prä- sident Eisenhower vorgeschlagene Ausland- Hilfe von 4, 179 Milliarden Dollar für das neue Rechnungsjahr in vollem Umfang zu bewil⸗ ligen. Herter sprach vor dem Außenpoliti- schen Ausschuß des Repräsentantenhauses. Im Kongreß, Wo Eisenhowers Vorlage eine geteilte Aufnahme gefunden hat, wird mit einer Kürzung der Auslandhilfe um etwa eine Milliarde Dollar gerechnet. Herter sagte, die Auslandhilfe sei in vollem Umfang notwen- dig, um der kommunistischen Expansion ent- gegenzutreten. i 4 Verkehrstote- W. S. Schlamm„Parkscheiben“ Fragestunde des Bundestages/ Seebohm, Schwarz und Schröder antworteten Bonn. Von den Sorgen um die Zahl der Verkehrstoten bis zum Fall Schlamm reich- ten am Mittwoch die Themen der Frage- stunde des Bundestages. Bundesverkehrs- minister Hans Christoph Seebohm teilte mit, daß sich seit der Einführung der 100-km)/st- Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Auto- bahn Frankfurt Mannheim und Mann- heim Heidelberg die Verkehrsunfälle we- sentlich vermindert haben. Die Unfälle im Zeitraum eines Jahres— sind von 1748 Auf 1636 gesunken, die Zahl der Toten von 62 auf 33, die der Verletzten von 1087 auf 837. Als häufigste Unfallursache nannte Verkehrs- minister Seebohm zu dichtes Auffahren bei zu hoher Geschwindigkeit. Eine weitere Ver- besserung der Verkehrssicherheit soll durch den Ausbau von Autobahneckverbindungen, Von unserer Benner Redaktion Begrenzung und Gleitschienen garantiert werden. Der Bau einer Eckverbindung ist zum Beispiel am Mannheimer Dreieck ge- plant. Wegen Personalmangel sind die Radar- stationen der bundesdeutschen Flugsicherung nur teilweise und nicht ganztägig besetzt. Verkehrsminister Seebohm machte dafür die zögernde Genehmigung von Planstellen und die lange Ausbildung von Flugsicherungs- personal verantwortlich. Nur der Flughafen in Frankfurt hat einen 24-Stunden-Siche- rungsdienst. Der Hamburger SpD-Abgeord- nete Schmidt legte Material vor, woraus hervorgeht, dag auf verschiedenen Flug- häfen„aòus optischen Gründen“ die Rund- sicht-Radarscheiben kreisen, ohne daß die vermehrten Blendschutz durch Bepflanzung Geräte besetzt seien. der Grünstreifen, durch seitliche Leucht- Der Anteil des Freibankfleisches am ge- Die Pläne mit der sozialen Krankenversicherung Siebentes Kapitel: Sechkenntnis ist Mongelwore/ Allein beim Porloment liegt die Entscheidung Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Die erste parlamentarische Schlacht um die Reform der Krankenversicherung ist ge- schlagen. Viel Neues brachte die gestrige erste Lesung des Regierungsentwurfs nicht. Die Fronten waren klar, ehe die Debatte eröffnet wurde. Aber die Türen sind jetzt offen für das wichtigste, entscheidende Sta- dium: Die Beratung in den Ausschüssen. Jetzt muß die Vorlage endgültige Gestalt finden. Die Kanten müssen abgeschliffen werden, ohne daß der Sinn der neuen Kon- zeption verfälscht wird. Es ist zu hoffen, daß die Abgeordneten in Ruhe die beste Lösung diskutieren können. Und es ist zu hoffen, daß die Demagogen jetat eine zeitlang schwei⸗ gen werden. Denn es ist zutiefst beunruhigend, wenn ein Parlament unter Druck gesetzt wird. Der Bundestag war hart bedrängt, und es ist die Frage, ob hier nicht die Grenze bereits über- Schritten war, die zwischen einem freien Parlamentarismus und einer Diktatur der Verbände gezogen ist. In mehreren Städten hat es Proteststreiks gegeben— in Frankfurt, in Berlin, im württembergischen Städtchen Ebersbach. Wer wird hier bestreikt? Nicht etwa die Arbeitgeber, sondern die frei ge- Wählte Vertretung des Volkes in einem demokratischen Staat. Es ist kein Zweifel, daß diese Arbeitsniederlegungen illegal und staatsgefährdend sind, denn im Grunde sind sie eine Verneinung unserer staatlichen und verfassungsmäßigen Ordnung. Die Gewerk- cchaften versichern, sie hätten zu diesen Streiks nicht aufgerufen. Gewig nicht. Aber mit dieser Entschuldigung kommen sie nicht davon. Wenn man, wie die Leitung der IG Metall es tat, im vorhinein mit scheinheili- gem Augenaufschlag erklärt, man werde spontane Akt onen nicht verhindern können, dann muß man sich gefallen lassen, zu den geistigen Urhebern gerechnet zu werden. Bei den Gewerkschaften wird man wohl wissen, welche Kräfte bei solchen„spontanen“ Un- ternehmungen mobil zu werden pflegen. Die alten Schatten sind bei dieser Auseinander- setzung wieder auferstanden. Gewerkschafts- Sekretäre wurden arg bedrängt, wenn sie versuchten, die entfesselte Volkswut wenig- stens in vernünftigen Bahnen zu halten. In Mannheim konnte es geschehen, daß eine Frotestversammlung unter dem Druck von Betriebsräten erzwungen wurde, die unter geheimnisvollen Andeutungen(„Wir werden unsere Kollegen offen aufklären, wer.. die Totengräber des Deutschen Gewerkschafts- burndes und der deutschen Demokratie sind!) Briefe versandten, in denen es hieß: „Sollten Sie nicht bereit sein, die von Ihnen zum Ausdruck gebrachte Meinung zu ändern, so besteht die Annahme, daß Sie als Ge- Werkschaftssekretär verfehlt am Platze Sind“. Das sind ungute Dinge, aber sie sind sozusagen nur die Krönung einer Kam- Pagne, die seit Wochen durch die Lande rollt, deren Anführer— auch die Aerzte er- Wiesen sich nicht immer als sanfte Lämmer — es aber offenbar nicht immer der Mühe wert fanden, den Regierungsentwurf gründ- lich zu lesen. Manche Stellungnahmen las- sen sich nur aus fundamentaler Unkenntnis erklären, wenn man den Vorwurf böswilliger Verdrehung vermeiden wòiII. Wir haben an dieser Stelle den Versuch gemacht, Grundgedanken und Einzelheiten der Reform darzustellen und hoffen, damit einen Beitrag zur Versachlichung der Dis- kussion geleistet zu haben. Vor Migverständ- nissen ist man freilich nicht sicher, hei einem so komplexen Problem schon gar nicht. Als ein Schulbeispiel eines Migverständnisses möchten wir einen Satz zitieren, den der SPP-Sozialexperte, Professor Ernst Schel- lenberg, gestern im Bundestag ausgespro- chen hat. Die Leistungsverbesserungen. meinte er, wären auch ohne Kostenbeteili- Sung möglich gewesen, wenn man nur ge- Wollt hätte. Ganz sicherlich wäre dies mög- lich gewesen. Wenn man Lasten umverteilt und Beiträge erhöht, ist alles möglich. Aber darum geht es nicht. Die Frage der Finan- zierung ist erst in zweiter Linie wichtig. Es geht darum, die Krankenversicherung von dem allgemeinen Irrtum zu entlasten, hier gebe es etwas umsonst und man tue gut daran, sich seinen Teil zu sichern. Wenn je- der herausholen will, war er hineingezahlt hat, kann keine Versicherung der Welt exi- stieren, auch nicht, wenn sie das Wörtchen „sozial“ im Schild führt. Die soziale Kran- kenversicherung soll wieder zu dem werden, Wozu sie geschaffen wurde: eine solidare Haftungsgemeinschaft, in der das Volk ge- meinsam einsteht, um die vom Unglück Ge- schlagenen vor Not zu bewahren. Die Selbstbeteiligung ist ein Versuch, die Maßstäbe in diesem Sinne zu korrigieren. Ob sie die beste denkbare Form ist, wird niemand auf Eid und Gewissen nehmen wollen. Es ist jedermann eingeladen, bes- sere Lösungen zu suchen. Bisher sind nur zwei Alternativvorschläge gemacht worden: Krankenscheingebühr und Kostenerstat- tungssystem. Ob sie besser sind, ist vorerst Zweifelhaft. Aber der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Eine derart schwierige Re- fkorra kann nicht von heute auf morgen in einer optimalen Fassung erarbeitet werden. Es wird sich erweisen, wer willens ist, so daran mitzuarbeiten, daß kein KRompromiß- gewäsch, sondern eine Basis herauskommt, die für mehrere Generationen gültig sein kann. 8 Wir beenden mit diesem Kapitel unsere Fortsetzungsserie über die geplante Reform der Krankenversicherung. Weitere Beiträge erschienen in den Ausgaben vom 10., 11., 12., 13., 16. und 17. Februar. * samten Fleischverkauf beträgt— laut einer Bundesstatistik— 0,75 Prozent. 75 Prozent des Freibankfleisches stamme von gesunden, 25 Prozent von kranken Tieren, ein Drittel hiervon von tuberkulösen. Fleisch von tuber- Kkulösen Tieren dürfe nur in abgekochtem Zustand veräußert werden. Das War die Antwort von Bundesernährungswminister Schwarz auf die Anfrage, ob ihm bekannt sei, daß an einigen Schlachthöfen in der Bundesrepublik 75 Prozent des Freibank- fleisches von kranken Tieren stamme und tuberkulöses Fleisch ungekocht an die Metz- ger zum Verkauf weitergegeben werde. Schwarz will diese Fälle untersuchen lassen. Die Ansicht des Stern- Publizisten und Wahlamerikaners österreichischer Herkunft William S. Schlamm, daß die Sowjetunion die besetzten Ostgebiete räumen werde, Wenn der Westen sie mit dem Atomkrieg bedrohe, wird von der Bundesregierung nicht geteilt. Bonn habe sich— laut Bundes- innenminister Schröder— ausdrücklich für eine gewaltlose Wiedererlangung der Ost- gebiete eingesetzt. Schröder erklärte fer- ner, die Bundesregierung habe bisher kei- nerlei Anlaß gehabt, die Person Schlamms hinsichtlich ihrer verfassungsmäßigen Lau- terkeit zu Untersuchen. Schließlich sei es auch nicht die Aufgabe seines Ministeriums, private Kontakte von CDU/ CSU-Abgeord- neten zu dem Publizisten zu kontrollieren oder zu unterbinden. Leistungen an die bayerische Hauptstadt München werden von der Bundesregierung nicht davon abhängig gemacht, daß der CSU-Kandidat um den Ober bürgermeister posten, Josef(„Ochsensepp“) Müller gewählt wird. Schröder dementierte Gerüchte, WO. nach Bundesbehörden in Verhandlungen mit Josef Müller solche Hilfeleistungen in Frage gestellt hätten, falls der SpD-Kandi- dat Dr. Vogel die Mehrheit erhalte. Das Bundesverkehrsministerium steht der Einführung von sogenannten Parkscheiben“ wie sie im Ausland verschiedentlich statt der Parkometer im Gebrauch sind, skeptisch gegenüber. Es handelt sich um von den Verkehrsteilnehmer mitgeführte Zifferblät- ter, auf denen sie die Uhrzeit des Park- beginns in Kurzparkzonen selbst einstellen. Als Gründe dagegen nannte Minister See- bohm Schwierigkeiten für Ortsfremde und Ausländer, die keine Parkscheiben mit sich führen, die schwerere Ueberwachung von Parkscheiben im Gegensatz zu Parkometern und der Verzicht auf einen finanziellen Ertrag. Als Beispiel: Hamburg hatte 1959 Parkometereinnahmen in Höhe von 882 000 Mark. Kinderspielplätze vorgeschrieben (dpa) In der geplanten Musterbauord- nung, die gegenwärtig vom Bundeswoh- nungsbauministerium zusammen mit den Landesbehörden vorbereitet wird, soll die Anlage von Kinderspielplätzen bei allen Neubauten mit mehr als drei Wohnungen zwingend vorgeschrieben werden, teilte Wohnungsbauminister Lücke am Dienstag in der Fragestunde des Bundestages mit. —— Weitere Berichte siehe Seite 11 . c 3 nn a N — n S. o n r- S 98. 1 170— 77777 0„„ io J d. — — eiter racht dali r heil Linke haus- n der ndes- Elisa- 1.„In an, e sein Hal- der nver- der Kerk erren ad zu itt aft“ ister- Arzt- ündig ber- Herr 1 das uten nom- ndes- Sab mter, twWas Fürde des- einen rügte und hatte ganz i bel ken- frak- ieche seien des- Ledi- ische Kon- Prä- and- neue ewWil- oliti- Uses. eine mit eine „ die Wen- ent- einer Ozent aden, rittel Iber- htem die lister rannt der ank- und Metz- erde. ssen. und gunft mion erde, krieg rung des- für Ost- fer- kei- mms Lau- 1 Es ums, ord- leren stadt rung der ster- vählt W O- mit 1 di- der ben“ der tisch den blät⸗ ark-⸗ len. See- und sich von tern ellen 1959 2 000 ord- Woh- den die allen ngen eilte ag in — f MORGEN Selte 3 Nr. 40/ Donnerstag, 18. Februar 1960 Was sonst noch geschang. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat am Mittwoch den Antrag des zum Tode verurteilten Caryl Chessman auf Aufhebung des für Freitag angesetzten Hin- richtungstermins abgelehnt. * Zwei Eisbrecher der amerikanischen Ma- rine sind in der Antarktis bis an die Küsten der Bellingsqhausen-See vorgestoßen, die sich westlich der Palmer- Halbinsel erstreckt. Man hofft, daß das Unternehmen der beiden Schiffe nähere Aufschlüsse über die Struk- tur des antarktischen Kontinents gibt, von dem man bis jetzt nicht weiß, ob er aus einer geschlossenen Landmasse oder aus Inseln besteht. E In Kärnten wurde diese Woche eine nicht alltägliche„Luftbrücke“ errichtet, um einen Großteil des Wildbestandes auf der Koralpe zu retten, wo mannshoher Schnee liegt. Durch die außergewöhnlich starken Nieder- schläge ist unter dem Wild eine Hungersnot ausgebrochen. Die Tiere waren zum Teil be- reits derart ausgehungert, daß sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten. Die Forstverwaltung in St. Andrae im Lavant- tal, der das Revier gehört, forderte einen Hubschrauber des Innen ministeriums an, der am Montag in Klagenfurt startete und bis Dienstag fünfzehn Flüge durchführte. Dabei wurden insgesamt 2000 Kilogramm Heu auf die Alm transportiert, womit der ärgste Not- stand behoben scheint. * In der argentinischen Provinzhauptstadt Cordoba explodierten mehrere Benzintanks, die rund zehn Millionen Liter Treibstoff ent- hielten. Nach ersten Berichten wurden vier Menschen getötet und 22 verletzt. Die Lösch- arbeiten, an denen sich auch Militär betei- ligt, werden durch gewaltige Hitze und Sturm erschwert. Im Vorort Bustos Sud, wWo das Benzinlager war, sind viele Häuser nie- dergebrannt. Als Unglücksursache Wird Sa- botage vermutet. In Cordoba wird der Be- such von Wirtschaftsminister Alsogaray er- wartet, der schon am Montag einen Protest- streik in der Stadt ausgelöst hatte. * Auf dem FHouston-Schiffskanal(Texas) sind Zwei Benzin-Transportkähne in Brand geraten und völlig zerstört worden, ein Mann wird vermißt. Das Feuer konnte nach eineinhalb Stunden gelöscht werden. * Die jüngste Tochter des japanischen EKaiserpaares, Prinzessin Suga, wird am 10. März den Bankangestellten Hisanaga Shimazu heiraten, wie der japanische Hof bekanntgab. * Die französische Hauptstadt wird eine neue Brücke über die Seine bekommen. Sie soll die alte Solferino-Brücke, die wegen Baufälligkeit bereits für den Verkehr ge- sperrt wurde, ersetzten, doch wird der Bau etwa vier Jahre dauern. Die neue Brücke mit dem Namen„Pont de la Communité“ wird zu einem Verkehrstunnel führen, der unter den Tuilerien-Gärten gebaut werden Soll. 8 In Jugoslawien sind in der ersten Hälfte dieses Monats zahlreiche Grippefälle aufge- treten. Allein in Zagreb(Agram) wurden vom 8. bis 15. Februar 17 000 Grippefälle registriert. In Belgrad erkrankten im glei- chen Zeitraum mindestens 5000 Menschen an Grippe. Auch aus anderen Teilen Jugosla- Wiens wurde eine schnelle Zunahme der Grippe-Erkrankungen gemeldet. Es handelt sich dabei um Virus-Erkrankungen mit vor- wiegend mildem Verlauf. * Auch Amerika hat seinen Jaccoud-Pro- zeſfB. Vor einem Geschworenengericht in Los Angeles muß sich seit Tagen der Arzt und Millionär Dr. Bernard verantworten, der des Mordes an seiner Frau angeklagt ist. Wie der Genfer Rechtsanwalt Pierre Jaccoud ist er ein prominentes Mitglied der„oberen Zehntausend“, wiie Jaccoud betrog auch er seine Frau mit einer jüngeren Geliebten, und wie in dem Genfer Prozeß sitzt auch in Los Angeles— unsichtbar, aber mit gewichtiger Stimme— die bürgerliche Moral in der Ge- Schworenenbank * Ein 29 jähriger Vater von vier Kindern wurde von einem Gericht in Norwich(Eng- land) zu zehn Pfund Geldstrafe verurteilt, Weil er seinen kleinen Kindern nur Hunger- rationen zu essen gab, während er selbst drei Fernsehapparate in seiner Wohnung hatte. Die Kinder, die zu Skeletten abgema- gert waren, wurden einer Kindererziehungs- anstalt übergeben. Energie aus Sonne, Wind und Meer Revolutionäre Wege in der Krafterzeugung/ Der Jahressonnenschein pro Hektar entspricht 2125 Tonnen Kohle Zwar ist die friedliche Nutzung der Atom- energie schon seit vielen Jahren in aller Munde, doch blieb es der im letzten Jahr in Genf stattgefundenen„Atome-für-den-Frie- den“-Konferenz vorbehalten, der breiten Oeffentlichkeit zum erstenmal einen umfas- senden Ueberblick über die Arbeit der Wis- senschaftler auf thermonuklearem Gebiet zu vermitteln. Darüber hinaus aber schränkten angelsächsische Experten, die sich aus dieser kast unbegrenzten Kraftquelle ergebenden Möglichkeiten durch den Hinweis wieder et- Was ein, daß bei dem gegenwärtigen Entwick- lungstempo auf diesem Sektor noch minde- stens zehn Jahre vergehen werden, bis die Atomkraftwerke mit den konventionellen Dampf- oder Wasserkraftwerken wirtschaft- lich konkurrieren können. Bezüglich der öko- nomisch konkurrenzfähigen Nutzung der un- beschränkten Energie der Sonne und des Meeres mit Hilfe kontrollierter thermonukle- arer Reaktionen sprach man sogar von zwan- zig Jahren. Inzwischen suchen die Wissenschaftler nach weiteren Wegen zu einer praktischen Aus- wertung der verschiedenen Energiequellen, Wie sie sich uns in der Sonne, dem Wind, dem Meer sowie der Wärme im Erdinnern darbie- ten, Energiequellen, deren wahre Erschlie- ung und Entwicklung in großem Maßstab noch bevorsteht, wenngleich auch partielle, aber bedeutungsvolle Erfolge auf diesem dem Laien nur wenig bekannten Gebiet schon er- zielt werden konnten. Dabei handelt es sich grundsätzlich um zwei Wärmearten: die Erd- Wärme einerseits, die auf der Ausnutzung der Sonne, des Windes und der vulkanischen Wärme basiert, sowie die Meereswärme an- dererseits, die durch die Auswertung der Kalt- und Warmwasserströmungen entsteht. Wie Experimente bewiesen haben, können alle diese Quellen nicht nur zur direkten Elektrizitätsgewinnung und zur Erzeugung mechanischer Kraft, sondern auch zur Warm- wasserbereitung und Heizung von Wohnraum sowie zum Betrieb von Wasserentsalzungs- und Klimaanlagen herangezogen werden. So- gar kochen kann man mit ihrer Hilfe. Das ist nun keineswegs nur Zukunfts- musik, wie die zahlreichen in Indien, Libanon, Japan, Burma und Amerika in Gebrauch be- findlichen„Sonnenöfen“ beweisen. Mit Son- neenergie betriebene Heizkörper gibt es nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Israel, Indien, Japan und der Sowiet- union. Der Betrieb von Kühl- und Klima- 3 In Larderello in Italien zient man den aus der Erde austretenden vulkanischen Dampf zur Elektrizitũtserzeugung heran. Die Kühltürme im Hintergrund verwandeln den bereits zum Antrieb von Turbinen verwendeten„reinen“ Dampf wieder in Wasser. Dieser Prozeß ist in diesem Falle besonders wichtig, da es in Larderello aum Wasser für die dort an- sdssige Industrie gibt. anlagen mit Hilfe von Sonnenenergie befin- det sich dagegen im Augenblick noch im Ver- suchsstadium, während man andererseits schon seit Jahren Wasserdestillierapparate mit nichts als Sonnenschein betreibt und auf diese Weise aus salzigem oder Brackwasser genießbares Trinkwasser gewinnt. Gegenwärtig führen die Curtiss-Wright- Corporation und die Universität New Vork in Princeton New Jersey) gemeinsam ein Ver- suchsprojekt durch, wovon sich beide Neu- entdeckungen auf dem Gebiet der Sonnen- energie versprechen, die sowohl den Haushal- 1 Das Kernstück des Atomkraftwerhes in Ele River(Minnesota), das eine kleine Stadt von rund 20 000 Einwohnern mit Elektrizität versorgen kamm, ist ein Siedewasserreaktor. Die in ihm erzeugte Strahlungswärme erhitet Wasser, und der dadurch entstehende Dampf passiert einen Wärmeaustauscher, der an einen zweiten Kuhllereis angeschlossen ist. Die Wärme in den Rohrleitungen erhitzt das Wasser im zweiten Kühlkreis und ver- wandelt es in Dampf, der zunächst in einen Ueberhitzer und dann in die Turbinen ge- leitet wird. Bilder: USIS ten wie der Industrie zugute kommen. Das Versuchsprojekt besteht aus einem mit Son- nenenergie geheizten Haus, in dem praktisch auch alle anderen Apparate und Vorrichtun- gen mit Sonnenenergie gespeist oder betrieben werden, ob es sich dabei um Wasserumwand- lungsapparate, Trockenanlagen, Kochherde, Radios oder sonstige Haushaltsapparate han- delt. Ihre grundsätzliche Aufgabe sehen dabei Unternehmen und Universität in der Nutz- barmachung der Sonnenenergie in Form an- wendbarer Kraft,„denn die Sonnenstrahlen stellen die größte potentielle Energiequelle dar. Der jährlich in gemäßigtem Klima auf einen Hektar fallende Sonnenschein ent- spricht etwa der Energie von 2125 ůt Kohlen.“ Die Windmühle als Quelle mechanischer Kraft ist zwar sehon seit Jahrtausenden be- kannt, doch datiert die industrielle Entwick- lung windgetriebener Kraftstromaggregate erst aus unseren Tagen. In Dänemark sieht man immer mehr mit Wind getriebene Gene- ratoren. Großbritannien nahm unlängst einen derartigen Generator versuchsweise in Be- trieb, und die Sowjetunion gab kürzlich be- kannt, daß sie den Bau von Windturbinen plane. In den Vereinigten Staaten ist man ebenfalls an die Ausnutzung des Windes für die Energiegewinnung herangegangen, und das in Frankreich projektierte„Windkraft- werk“ s0lI jährlich nicht weniger als 840 Mil- lionen Kilowattstunden Elektrizität erzeugen. Ein äußerst interessantes Forschungspro- jekt auf dem Gebiet der Energiegewinnung führt man zur Zeit auch in der Nähe von Flo- renz durch, indem man aus Löchern in der Erdrinde kontinuierlich ausströmende heiße Dämpfe direkt in Turbinen leitet. In Reykja- Vik auf Island heizt man zwar schon mit dem aus den Geisern ausströmenden heißen Was- ser, doch ist die industrielle Nutzung der vul- kanischen Wärme noch nicht über das expe- rimentelle Stadium hinaus gediehen. Vor der Küste von Abidjan in Französisch- Westafrika versucht man gegenwärtig mit Hilfe neuarti- ger Apparate die großen Temperaturunter- schiede an der Oberfläche und in der Tiefe des Meeres für die Energiegewinnung nutzbar zu machen. Trotz der ungeheuren neuen Möglichkeiten, die sich aus den oben skizzierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten abzuzeichnen be- ginnen, treibt man auch die der friedlichen Nutzung der Atomenergie dienenden Projekte mit un verminderter Kraft voran. AD. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Wechselnd, meist stark wolkig, zeitweise auch bedeckt. Einzelne Niederschläge, in niederen Lagen vorherrschend Regen, nur in höchsten Oden- waldlagen mit Schnee vermischt. Tempera- turen in der Rheinebene tags auf 4 bis 6 Grad ansteigend, nachts um oder etwas über null. In Odenwald und Bauland tags etwas über null Grad, nachts gebietsweise noch leichter Frost. Mäßiger bis schwacher Wind aus wechselnden Richtungen. Sonnenaufgang: 7.32 Uhr. Sonnenuntergang: 17.48 Uhr. Vorhersqge-Karte e. e fr 12.2.8. Uhr. e! 8 207 80 085— 5 Stecdchofm r 7 4 d ie gben 1003 Pegelstand vom 17. Februar Rhein: Maxau 365(5), Mannheim 187 (1), Worms 111(—5), Caub 136(3). Neckar: Plochingen 111(unv.), Gundels- heim 160(2), Mannheim 188(2). i Achttausend Menschen voraussichtlich bis ans Lebensende gelähmt Mindestens 8000 Menschen werden in Marokko voraussichtlich bis an ihr Lebens- ende gelähmt bleiben. Sie hatten in ihrer Nahrung unwissentlich Motorenöl zu sich genommen, durch das das Gewebe bestimm- ter Nerven, von denen die Muskelbewegun- gen an Händen und Füßen abhängen, zer- stört wurde. Zu diesem Schluß kam der kanadische Arzt, Professor Ginggras, der im Auftrag des internationalen Roten Kreuzes in Marokko den ärztlichen Hilfdienst für die Opfer diese Unglückes eingerichtet hatte. Insgesamt sind von dieser„größten Ver- giftungskatastrophe der Weltgeschichte“, Wie Professor Gringgas es nannte, über 10 000 Menschen betroffen worden, von denen nur 15 bis 20 Prozent nach Abschluß der ärztlichen Behandlung wieder arbeiten kön- nen. Andererseits rechnet man damit, daß die Zahlen der Gelähmten wahrscheinlich noch steigen wird, da in abgelegenen Ge- birggegenden des Rif noch immer Vergiftete gefunden werden. Die Schuldigen an dieser Katastrophe, deren erste Anzeichen im vergangenen Herbst entdeckt wurden, sind einige Händ- ler. Sie hatten von den amerikanischen Flug- stützpunkten in Marokko Oel gekauft, das zum Ausspülen von Flugzeugmotoren ge- dient hatte. Dies vermischten sie mit Oliven- 61 und brachten das Ganze als Speiseöl auf den Markt. Fast die Hälfte der Gelähmten sind Kin- der unter 15 Jahren. Bei Frauen und bei älteren Menschen ist der Grad der Lähmung am höchsten. Die Einrichtung der fünf in Marokko ge- schaffenen Spezialkrankenhäuser und die Bezahlung der nicht aus Marokko stam- menden Aerzte und des fremden Pflege- Personals erfolgte durch das internationale Rote Kreuz. Trotz dieser internationalen Hilfe stellt das Unglück für Marokko auch eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Für die Pflege der Vergifteten und die Unterstützung ihrer zahlreichen mittellosen Familienangehörigen müssen allein im Jahre 1960 von der marokkanischen Regierung eine Miliarde marokkanische Francs(rund 8,3 Millionen DM) aufgebracht werden. Fremdenverkehr Chemie Elektrotechnik Drei umfangreiche Berichte über europäische Wirtschaftszweige Die technischen Ausschüsse der OEEC haben jetzt wieder drei umfangreiche Be- richte über europäische Wirtschaftszweige fertiggestellt: Fremdenverkehr, Chemie, Me- chanik und Elektrotechnik. Die Gründlichkeit dieser Arbeiten ist bekannt, ebenso wie ihr Nutzen für die Beurteilung der allgemeinen Konjunkturentwicklung. Es wäre jedoch be- grüßenswert, wenn die technischen OEEC- Ausschüsse die Ausarbeitungs- und Ver- ökkentlichungsfristen verkürzen könnten. Der Bericht über den Fremdenverkehr bezieht sich nur auf das Jahr 1958, obwohl er erst im Jahr 1960 der Gffentlichkeit zugänglich ge- mächt wurde. Die anderen Berichte enthalten nur wenige Zahlen für das erste Halbjahr 1959. Auch ihr Schwergewicht liegt bei 1958. In Anbetracht der immerhin beachtlichen konjunkturellen Schwankungen— das Zweite Halbjahr 1959 hat in dieser Beziehung einen völlig anderen Charakter als das Jahr 1958 verlieren unter Umständen die Berichte durch diese teilweise wohl vermeidbare Verzöge- rung an Interesse. Der Jahresbericht über den Fremdenver- kehr(Le Tourisme en Europe; 109 Seiten, Preis 4,30 DM) weist auf eine normale Ent- Wicklung im europäischen Fremdenverkehr hin. Die Zahl der Feriengäste erhöhte sich um 7% bei einer Zunahme des Touristen- zustroms aus Nordamerika um 15%. Um Weitere Fortschritte zu ermöglichen, ist es erforderlich, das Straßennetz und auch das Hotelwesen auszubauen. Der zunehmende Fremdenverkehr führt zur verstärkten Be- nutzung von Wohnwagen, Zeltplätzen, Fe- rienlagern und Mietwohnungen. n Norwegen zum Beispiel benutzen ungefähr 50% aller ausländischen Touristen Unterkünfte dieser Art. Der OEEC-Bericht über den Fremden- verkehr enthält einen kurzen allgemeinen Teil über die europäische Lage unter Berück- sichtigung der Regierungsaktionen, der Trans- portverhältnisse und des Hotelwesens. Ein zweiter stärkerer Teil erläutert die Gegeben- heiten in den einzelnen Ländern mit ausführ- lichen statistischen Tabellen. Der Bericht über die Chemie(LIndustrie Chimique en Europe; 241 Seiten Preis 9, DM gelangt ebenfalls zu einem optimistischen Urteil. Es genüge der Hinweis, daß die chemische Industrie Westeuropas ihre Pro- duktion dreimal so stark steigerte wie die gesamte Industrie. Auf einigen Gebieten konnte gegenüber dem Vorjahr ein Fort- schritt von 290% erzielt werden. Diese Ent- Wicklungstendenz hielt auch 1959 an. Der vor- liegende Bericht erläutert zunächst den Platz der chemischen Industrie in der europaischen Wirtschaft. Er enthält ferner eine genaue Marktanalyse und widmet ein drittes allge- meines Kapitel dem Außenhandel. Der zweite Teil des Berichts enthält Angaben über die Verhältnisse in den einzelnen Ländern, wäh- rend der dritte Teil die verschiedenen Bran- chen der Chemie untersucht, Grundchemi- kalien, Erdölchemie, Farbstoffe, Gerbstoffe, Farben und Lacke, Reinigungsmittel, Dünge- mittel, Kunststoffe, schwefelhaltige Stofke und Photomaterial. Den Abschluß bilden zahlreiche statistische Tabellen. Der dritte technische OEEC-Bericht, der mechanischen und elektrischen Industrien gewidmet(Les Industrie Mecaniques et Elec- triques en Europe; Preis 4,30 DM) zeichnet sich durch besonders zahlreiche statistische Tabellen aus, die über die Produktion der verschiedensten Exzeugnisse in den einzelnen Mitgliedstaaten unterrichten, von Motoren über Landwirtschaftsmaschinen bis z⁊zu Schreibmaschinen und elektrischen Appa- raten. Die Kommentare über die Lage der Industrie im Jahre 1957 und 1958 sind recht kurz und werden ergänzt durch einige An- gaben über den Außenhandel. Der Bericht s0ll nur eine Ergänzung sein zu der im Mai 1958 von der OEEC veröffentlichten ausführ- lichen Arbeit über die mechanische und elek- trische Industrie. Daher legte man das Haupt- gewicht auf die Statistik. Europäer am Werk Hochschultitel international anerkennen Die verschiedenartigen Universitäts- systeme und der unterschiedliche Wert der Hochschultitel in den einzelnen Ländern er- schwert die gegenseitige Anerkennung von Universitätsexamen empfindlich. Das 1950 bereits aufgestellte Programm des Europa- rats, das durch Konventionen einen engeren kulturellen Kontakt zwischen den Mitglied- staaten anstrebt, hat die Frage einer Lösung nähergebracht. Nachdem die erste dieser Konventionen, 1953 unterzeichnet, die Gleichwertigkeit der Abgangszeugnisse der höheren Schulen sicherte, die sogenannte Europäische Kultur- konvention im Jall e 1954 unterzeichnet und 1956 durch eine 3. Konvention die gegen- seitige Anerkennung der Hochschuldienstzeit gewährleistet wurde, ist nunmehr die 4. Kul- turkonvention des Europarates über die aka- demische Anerkennung von im Ausland er- wWorbenen Hochschultiteln am 14. Dezember 1959 in Paris unterzeichnet worden. Voraus- gegangen war eine Begriffsbestimmung dar- über, was als Universitäts-Niveau und was als Hochschultitel angesehen werden kann. Mit dieser akademischen Anerkennung soll es den Trägern solcher Titel ermöglicht werden, in allen Mitgliedstaaten des Europa- rats ergänzende Hochschulstudien zu absol- vieren, Prüfungen abzulegen und einen hö- heren akademischen Grad einschließlich des Doktorgrades zu erwerben. Gleichfalls darf der erworbene akademische Titel auch im Ausland getragen werden, vorausgesetzt, daß dessen Herkunft angegeben wird. OE EH C-Schulungs kurse über Atomenergie Die Europäische Kernenergie-Agentur im Europäischen Wirtschaftsrat(OEEC) veran- staltet im kommenden Sommer wieder zwei internationale Schulungskurse für leitende Ingenieure und Industrielle. Der erste Kurs wird in Saclay, dem französischen Atom- forschungszentrum, in französischer Sprache vom 27. Juni bis 8. Juli durchgeführt, der zweite im britischen Atomforschungszentrum in Harvell in englischer Sprache vom 4. bis 15. Juli. Das Programm sieht in beiden Fällen Vorträge, praktische Arbeiten und Besuche von Atomanlagen vor. An jedem Kurs kön- nen etwa 50 Personen aus den Mitglied- staaten der OEEC teilnehmen. Es werden technische wie auch industrielle Fragen der Kernenergie behandelt, außerdem deren wirtschaftliche Probleme. Diese Schulungs- kurse wurden erstmals 1958 von der Euro- päischen Kernenergieagentur in Saclay und in Norwegen veranstaltet. Studium im Ausland Die Kultur- und Erziehungsorganisation der Vereinten Nationen(UNESCO) gibt zum 11. Male ihren Stipendienkatalog„Study Abroad“ heraus. Er umfaßt für das Studien- jahr 1959/60 90 000 Stipendien, die von den internationalen Organisationen, Regierun- gen, Stiftungen, Universitäten und anderen Stellen an Studenten, Professoren, Forscher und Lehrer vergeben werden. Davon stellen die Vereinten Nationen und ihre Sonder- organisationen allein 3200 Stipendien zur Verfügung. Im vergangenen Jahr betrug die Gesamtzahl der vergebenen Stipendien nur 75 000. Aus der Schrift ist außerdem zu er- sehen, daß 1957/58 insgesamt 180 000 Stipen- diaten außerhalb des eigenen Landes stu- dierten. Das sind 15 000 mehr als im vorher- gehenden Jahr. Die meisten Auslands- studenten besuchten Hochschulen in den USA(43 193), Frankreich(17 176), der Bun- desrepublik Deutschland(13 916), England (11 276), der UdSSR(11 266) und Argentinien (9267). Partnerschaft Dortmund Amiens Zwischen Dortmund und der französischen Stadt Amiens wird am 2. April eine Stadt- partnerschaft offlziell vollzogen. Aus diesem Anlaß sind in beiden Städten mehrere Ver- anstaltungen im Zeichen der Verbrüderung vorgesehen. Eisen bahn- Lexikon in sechs Sprachen Die Internationale Eisenbahnunion arbei- tet seit einigen Jahren an einem sechsspra- chigen technischen Fachwörterbuch. Der erste Band erschien 1957 in Deutsch, Franzö- sisch, Englisch, Italienisch, Polnisch und Russisch für alle technischen Ausdrücke, die zur Benutzung von Eisenbahnfahrzeugen im internationalen Verkehr nötig sind. Der 2. Band des technischen Wörterbuchs mit Fachwörtern für rollendes Material, also Güter- und Personenwagen, wird gegenwär⸗ tig vorbereitet. Auch soll es in den gleichen sechs Sprachen erscheinen. Pr ͤ.. . Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 18. Februar 1960/ Nr. 40 Der Gemeinderat steht vor keiner leichten Entscheidung: Rathaus N-I-Quadrat ist nicht geeignet Was sagen ernstzunehmende und anerkannte Fachleute/ Es gilt für die Zukunft zu bauen „Rathaus-Neubau auf dem N-I1-Quadrat?“, lautete die Ueberschrift unseres gestrigen Artikels, in dem wir ausführlich Oberbürgermeister Dr. Reschke mit seien Ausführungen, wie er sie in seiner Etatrede machte, zu Wort kommen lie- Ben. Wir schilderten die Beweggründe, die das Stadtoberhaupt dafür hat, sich dem Projekt eines Rathaus-Neubaues auf dem genannten Quadrat und an historischer Stätte zuzuwenden. Wir kündigten gleichzeitigt an, daß wir gegen dieses Projekt Bedenken haben, hielten es jedoch für richtig, zuvor die Ausführungen des Ober- bürgermeisters wiederzugeben. Denn im Rahmen der Berichterstattung über seine umfangreiche Etatrede konnten diesem wichtigen Kapitel nur 50 Zeilen gewidmet Werden.— Das Mannheimer Rathaus, an historischer Stätte in neuer, moderner Form wiedererbaut— gewiß, vielen„Altmannemern“ würde das Herz im Leibe lachen. Aber der Oberbürgermeister hat selbst gesagt, daß man aus„verkehrs- planerischen Gründen“ ernste Bedenken anmelden könne. Wir haben sie In wenigen Tagen— am 7. März— sind es genau 50 Jahre, daß die Stadtverwaltung, nach einem Umbau, in das„alte Kaufhaus“ in N 1 umzog. Wunderschön die Erinnerung an den alten Sandsteinbau, an seine Arkaden und die Ladengeschäfte, die in den Erd- geschossen etabliert waren. Wunderbar die Erinnerung an den alten Paradeplatz. Ihn schmückte damals eine idyllische Grünanlage und jede Viertelstunde fuhr eine der neuen elektrischen Straßenbahnen vorüber. Man Höre und staune: Alle 20 Minuten gar knat- terte ein Automobil vorbei. Ansonsten waren es nur Pferdefuhrwerke und Radfahrer. Vor Allem Radfahrer! Und heute? Ein Platz im Herzen der Stadt, ein Verkehrsknotenpunkt erster Ordnung. Mannheims Zentrum. Demnächst wird seine „Grüne Welle“ zusammenbrechen. Demnächst wird man andere Lösungen für die Straßen- bahn(für das Ein- und Aussteigen der Fahr- gäste) finden müssen. Die Verkehrsinseln sind für ihre Benützer jetzt schon lebensgefähr- lich Und früher oder später wird der Ver- kehr, dieser grausame Moloch, den Parade- platz anknabbern und verkleinern.(Was wird dann mit den Platz- und Baudimensionen eines künftigen Rathauses auf N 12) Gewiß, es ist bereits falsch gewesen, einen Teil der großen Kaufhäuser beim Wiederaufbau er- neut am Paradeplatz zu konzentrieren. Aber wer konnte damals, als die entsprechenden Beschlüsse gefaßt, die Baugenehmigungen er- teilt wurden, die Entwicklungen vorausse- hen? Der Kommunalpolitiker der„AZ“, Franz Riegel, hat bereits darauf hingewiesen, daß es in einem 1906 vom Badischen Architekten- Wirrwarr im Verkehr: Der Poli ist und die Pfeife Hauptsache: Sie haben ihn Der Verkehr rollt über die Ebertbrücke. Endlos ist die Schlange der Autos, die— ge- treu der Zeichensetzung des weißbemäntelten Verkehrsschutzmannes auf seiner gestreiften Fribüne— entweder in Richtung Ring über die Collinistraße abbiegen oder im zweiten Gang geradeaus zum Goetheplatæ schleichen. Ein Auswärtiger biegt nach links aus— was zwar verboten, aber, wenn man es nicht ganz genau weiß, für Auswärtige nicht ohne weiteres er- sichtlien ist. Ind da schrillt vom Verkehrs- polizei- Podium ein scharfer Trillerpfif. Der Auswärtige stoppt befehlsgemäß. Der polizei- liche Verkehrsregler steigt gemessenen Schrit- tes von seiner die unfehlbare Ampel ersetzen- den Tribüne herab und wandert mit zwei strafend blickenden, planvoll zusammenge- eniffenen Augen des Gesetzes dem Auto ⁊u, dessen Fahrer soeben eine handfeste Verkehrs- Sünde begangen hat. „Haben Sie das Schild nicht gesehen, Abbiegen nach links verbietet?“ „Leider zu spät, ich kenne mich hier nicht aus.“ „Das interessiert mich nickt.“ Es entspinnt sich nunmehr ein lebhafter Dialog zwischen Polizist und Autofahrer. Man unterhält sich, bringt ein paar Argumente vor (die von den polizeilichen Gegenargumenten höflich und straßenverhehrsordentlich zerschlu- gen werden). Man schwätzt ein bißchen über Verkehrsdisziplin und darüber, daß halt keiner aus der wohl- beschilderten Reihe tanzen darf. Der handelsübliche Preis für das Ende der Debatte sind drei Deutsche Mark,; in marki- gem Deutsch: Eine sogenannte gebührenpflich- tige Verwarnung. das Während sckhutzmann und Kraftfahrer in aller Rune miteinander plaudern, ist die rot- weiß gestreifte Verkehrskanzel verwaist. Der Verkehr rollt dem Chaos zu, weil keiner mehr da ist, der inn regelt. Und es bilden sich an den Knotenpunkten höchst unregelmäßige Knoten aus Autos, die weder ein, noch aus Wissen. Aber das macht nichts: Hauptsache, der Polizist Rat einen aufgeschrieben. Und bis das alles richtig protokolliert ist, soll doch fahren, wer will und wohin er will Der Polizist mit der Pfeife muß nicht un- bedingt eine solche sein— im Gegenteil, er tut wacker seine Pflicht. Und er hat die Pfeife, um die Sünder, die da in verglasten Karos- serien einher rollen, gebührend und pflichtig zu belehren. Bloß: Der nicht unerhebliche Rest der vorschriftsmäßigen Verkehrsteilnehmer entbehrt während dieser gesetzlichen Aktion seines Freuades und Helifers im brummenden Motorsalat ener mittelgroßen Großstadt. „Schreib doch grad' die Nummer uff, un' dann kannschd uns fahre losses, schimpfte ein Autler aus dem Volke. Aber, wenn ein Poli- zeibeamter herabsteigt, um zu verwarnen, übersteigt diese Amtshandlung das Gebot einer geregelten Verkehrsführung. Hauptsache, sie haben ihn, den Uebertreter, egal, ob sich der Strom der Wagen in ein nicht mehr zu entwir- rendes Delta gabelt, in dem kein Rechtsfahrer weig, was sich demnächst auf der linken Fahr- bahn tut. i Hauptsache, sie haben ihn, die Männer mit em wachen Blick, die ihre Arme anhagend und lenkend in alle Himmelsrichtungen strek- ken. Und wenn der ganze Verkehr stecken bleibt: Sie haben inn Max Nix und Ingenieurverein herausgegebenen Buch („Mannheim und seine Bauten“) auf Seite 77 heißt: „. Aber nicht nur vom kunsthistori- schen Standpunkt aus machten sich Gründe gegen die Beseitigung des Hauses(gemeint ist das alte Kaufhaus in N J)) geltend, son- dern auch vom rein praktischen Standpunkt aus. Die angrenzenden Straßen haben nur eine geringe Breite(), so daß ein an dieser Stelle errichteter Neubau mit Rücksicht auf die Bauordnung nur eine verhältnismäßig geringe Höhe hätte erhalten konnen“ Natürlich könnte man heute höher bauen, denn die Randbebauung des Paradeplatzes hat Höhen bis zu 20 Meter erreicht. Aber der Verkehr ist auch um das zigfache gestiegen, die Nordbrücke wird weitere Verkehrs- ströme auf diesen Mittelpunkt der Innen- stadt leiten. Und dann, zusätzlich zu den Kaufhäusern, am größten Verkehrsknoten- punkt Mannheims noch ein Rathaus?„Die zuständigen Referate halten den Neubau auf N 1 für möglich, ohne daß ein Hochhaus ge- baut werden muß oder der Verkehrsablauf (am Paradeplatz) erschwert wird.“ So sagte OB Dr. Reschke in seiner Etatrede. Wir meinen, daß diese Verkehrsplaner Wun- der gläubige sind. Bereits ihre Berech- nung, dag 100 PkwW- Einstellplätze im Keller für dieses neue Rathaus genügen, führt bei jenem Beobachter zu freundlichem Geläch- ter, der die heute vor E5 und auf dem ge- genüberliegenden Platz ständig parkenden Wagen einmal gezählt hat. Noch ein weiterer Punkt in der oberbür- germeisterlichen Argumentation ist nicht überzeugend. Der ursprüngliche Plan für ein gemeinsames Verwaltungshochhaus(Stadt- verwaltung und Städtische Werke) hätte ein 18geschossiges Hochhaus mit einer Nutz- fläche von 13 000 qm erfordert. Von diesem Bauvorhaben ist man abgekommen, weil es in Errichtung und im Betrieb zu kostspielig gewesen wäre, und selbst bei gemeinsam ge- nutzten 13 000 qm keine Raumreserven für die mit Sicherheit zu erwartenden Erweite- rungsnotwendigkeiten der Werke gegeben gewesen wären. Gut! Aber in N 1 kann laut den ober- bürgermeisterlichen Ausführungen nur ein 6-geschossiges Bauwerk(also keine lichte freie Seite mehr am Paradeplatz) erstellt werden. Wieviel Quadratmeter Nutzfläche muß, bei Berücksichtigung notwendiger Reserven, dann das geplante eigene Ge- bäude für die Werke haben? Mindestens doch 9000 Quadratmeter. Also: Zwei ge- waltige Bauvorheben. Und nun kommen wir an die 15- bis 20-Millionen-Grenze und die Dinge werden finanztechnisch nicht nur interessant, sondern auch heikel. Nein, die ganze Planung erscheint uns aus vielfachen— nicht nur aus„verkehrsplane- rischen Gründen“— als recht unglücklich. Dies auszusprechen fällt nicht leicht, denn Oberbürgermeister Dr. Reschke hat mit sei- ner Etatrede 1960— erfreulicher weisse!!!— für etliche Mannheimer Probleme Zukunfts- konzeptionen skizziert. Wir haben das be- grüßt— aber nun üben wir gleich an einer dieser Konzeptionen herbe Kritik. Möge das nicht falsch verstanden werden! Wir räumen gerne ein, daß wir des OB Frage—„Haben Sie einen guten Platz für einen Rathaus- Neubau vorzuschlagen?“— mit einem schüch- ternen„Nein“ beantworten müssen. Nur ost- wärts liegen Mannheims Ausdehnungsmög- lichkeiten. Der Einwand liegt auf der Hand: Dann kann von räumlicher Konzentration der Verwaltung(E 4, E 5, N I) keine Rede mehr sein; dann müßte ein geschlossenes „Verwaltungsforum“ außerhalb der Innen- stadt gebaut werden. Dennoch sind wir aus reinen Sachgründen der gleichen Meinung wie F. R. in der„AZ“: „Wenn die lebendige Stadt ihre Chancen nutzen will, dann muß sie für die Zukunft bauen. Von Reminiszenzen kann sie nicht leben.“ Bereits in einem Gutachten in den 30er Jahren wurde über Mannheim gesagt, daß der zu enge Stadtkern gesprengt werden sollte und eine Ausweitung des Stadtgebietes nur nach Osten(Richtung Autobahn und Flughafen) möglich ist. Dessen ungeachtet könnte natürlich ein neues Verwaltungsforum auch noch jenseits des Neckars Raum finden, obwohl die groß- artige Chance auf dem„Weißen Sand“ durch den Bau eines gigantischen Gewerbeschul- zentrums verdorben wurde. Neue Gewerbe- schulen hätte man— nach Fachrichtungen gegliedert— durchaus auch de zentra- lisiert errichten können!) Schlußmeinung: Ein Rathaus-Neubau an alter Stätte auf dem N-I-Quadrat wäre jedenfalls u. E. eine verkehrstechnische Ka- tastrophe und eine finanzielle Fehlinvestition. Mögen die technischen Experten den Gegen- beweis führen., wenn sie dazu in der Lage sind. H. Schneekloth Linden für Ulmen geben die städtischen am Kaiserring fünfzehnjährige Linden sachverständig ab- eee Gartenbau-Amtswalter, die zur Zeit holzen, um im Zuge der noch immer an- und bevorstehenden Umgestaltung des Mann- heimer Bahnhofsvorplatzes erste, entgrünende Maßnahmen durchzuführen. Ein Trost bleibt: Die Bahnhofsplatz-Linden sollen nicht etwa zu Brennholz zerhackt, sondern dem- nächst am Friedrichsplatz und ring als weiter grünender Ersatz für die kürzlich dort wegen akuter Baumkranfheit demontierten Ulmen neu verwurzelt werden. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Rüde leistete Widerstand gegen ein schreitende Beamte Am Vormittag wurde das Feudenheimer Polizeirevier auf zwei Wolfshunde aufmerk- sam gemacht, die in der vorangegangenen Nacht aus ihrem Zwinger ausgebrochen wa- ren. Bereits zehn Minuten nach dem Tele- konanruf konnte man ven der Wache aus heftiges Autohupen und lautes Hundegebell hören. Ein Wolfshund hatte sich mitten auf der Hauptstraße in einen Chow-Chow ver- bissen, während eine Hündin sich auf der Fahrbahn niedergelassen hatte. Eine Ver- kehrsstauung war die Folge; eine beträcht- liche Zuschauermenge hatte sich eingefun- den. Mit Hilfe von Passanten gelang es den Polizisten, die Hunde in der Hof der Wache zu locken. Um den Zugang zur Wache und zum Gemeindesekretariat zu sichern, mußten mehrere Beamte im Hof postiert werden, da der Rüde immer bösartiger wurde und be- reits einem Polizeibeamten die Uniform durchbissen hatte. Die Hunde wurden erst Ehemann duldete„Seitensprünge“ der Frau Gekängnis für schwere Kuppelei“ Hausfreund drohte Prügel an Auf der Anklagebank des Schöffengerſchts saß der 39jährige Hilfsarbeiter Emil K. Die Staatsanwaltschaft warf ihm schwere Kuppe- lei vor und erläuterte das häusliche Marty- rium des K. mit dem Zusatz:„Dulden des Un- zuchtsbetriebs der Ehefrau.“ Woraus man hätte schließen können, daß K. seiner Ehe- frau nahegelegt hatte, sich auf diese Weise eine Nebeneinnahme zu verschaffen. Dem aber war nicht so. Blick auf die Leinwand Berechnender Busen: Palast: „Gangster, Gin und scharfe Hasen“ Zwischen abgebrühten Dauerkunden in Staatsgefängnissen bewegt sich„Häsin“ Ma- mie van Doren— bei der alles andere als die Ohren überdimensioniert ist um den Traum von unbillig erworbenen Millionen mit dem Busen in die Tat umzusetzen. Die Mär vom perfekten Raub, bei dem schließlich eine unerwartete Kleinigkeit emsige Verbre- cherarbeit zunicht macht, wird aufs neu' aus- gesponnen— und zwar nicht zum Schlechte- sten. Wenn auch geradezu rührende Berech- nungsarbeiten und sorgfältige Kundschafter- tätigkeit etwas breiten Raum einnehmen, so läßt die Handlung Drehbuch: Robert E. Kent) doch geschickt die Spannung bis zum bitteren Ende steigen. Ein gepanzerter Geldtransport ist es, um den die Kugeln surren, und zum Schluß wird das Gesicht der Polizei durch einige markige Worte gewahrt, auf daß sich keine falschen Gedanken im Publikum re- gen. 5 Li. Spannung und viele Tode: Capitol:„Der Henker ist unterwegs“ Ahnungslose Lankees kommen aus dem Fernen Osten mit dem Schiff in San Fran- zisko an und werden einfach umgebracht. Denn alle haben Heroin im Koffer, das sie kür eine weltweite Rauschgiftbande illegal und nichtsahnend in die USA einschmug- geln. Zwei pathologische Berufskiller neh- men den ignoranten Amateur-Zollhinter- ziehern den weißlichen Puder wieder ab. Wobei die Transporteure einen jähen Tod erleiden.— Der Henker geht recht spannend um, läßt aber besondere Effekte bescheiden aus. Die Schauspieler kämpfen mit Waffe und Gestik. Die Autos sind groß und quiet- schen in den Kurven. Regisseur Eli Walach hat früher mal einen Oskar bekommen. No. Eni! K. hatte 1954 Susanna geheiratet, die vor ihrer Ehe der gewerblichen Unzucht nach- gegangen wär. Schon nach kurzer Zeit löste sich Susanna mehr und mehr von ihrem et- was minderbegabten, jedoch arbeitsamen Mann. Sie empfing in ihrer Wohnung wäh- rend seiner Abwesenheit alte„Kunden“. Emil K. ahnte davon zwar etwas, aber tat nichts dagegen. Auch nach drei staatsanwaltlichen Ermitt- lungsverfahren und einer Hauptverhandlung vor dem Schöffengericht, die 1958 zum Frei- spruch mangels Beweises geführt hatte, setzte die als Zeugin geladene Ex- Prostituierte Su- sanna ihr Treiben rücksichtslos fort. Amts- gerichtsrat Kostelnik erläuterte:„Sie hat eben einen großen Männerbedarf.“ Allerdings beschränkte mit der Zeit die primitive Susanna ihre Beziehungen auf einen alten„Freund“. Dieser lebte in der ehe- lichen Wohnung des K. und ließ sich dort auch verköstigen. Der Angeklagte, dem das Gericht vorhielt, er hätte den Intimus seiner Frau hinauswerfen sollen, machte geltend, dag der Hausfreund ihm Prügel angedroht habe. Als der„Galan“ gestern dem Gericht vorgeführt wurde— er verbüßt zur Zeit eine Haftstrafe— gab er die Beziehungen zur Frau seines unfreiwilligen Gastgebers unum- wunden zu. Staatsanwalt Pottiez beantragte vier Mo- nate Gefängnis für K. Die Schöffen aber ent- schlossen sich, den Angeklagten nur für drei Monate ins Gefängnis zu schicken. Die Strafe konnte— weil K. wegen Diebstahls vorbe- straft ist— nicht zur Bewährung ausgesetzt werden. No. Mannheimer Erinnerungen: Kleinbürger gründeten die ersten Krankenkassen Sie hatten ihren Sitz im„Eichbaum“,„Neckartal“ und„Weißen Lamm“ Der gegenwärtige Streit um die Kranken- versicherungs-Reform und die seit Wochen andauernde Grippewelle, die auch in Mann- heim einen Ansturm auf die Krankenkassen ausgelöst hat, lassen die Frage aufkommen, wie es früher im alten Mannheim mit der Hilfe in Krankheitsfällen aussah. In der mebr oder weniger guten alten Zeit gab es nicht jedes Jahr eine neue Modekrankheit wie Herzinfarkt, Kreislaufstörungen oder Bandscheibenschäden. Man behalf sich noch mit recht altbackenen Leiden, und in den Todesanzeigen jener Tage kann man lesen, daß die Menschen, wenn sie nicht gerade an Altersschwäche starben, nach ärztlichem Be- fund den Schlagfluß oder die Auszehrung, ein Schleimfleber oder Lungenlähmung hat- ten. Für Kinder war der Katalog auch nicht viel umfangreicher: Schwäche, Keuchhusten, Krämpfe, Scharlachfriesel, Halsbräune, Was- sersucht, Brustkrankheit und Gehirnentzün- dung wapen ihre Todfeinde. Noch niemand ahnte etwas davon, daß man auch auf einem Zebrastreifen ins bessere Jenseits eingehen könnte. 5 Hilfe im Krankheitsfall blieb im alten Mannheim vergangenen Jahrhunderte in erster Linie der eigenen Familie überlassen, sonst trat die öffentliche Wohltätigkeit ein. Aber schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mannheim eine protestantische Kranken- und Sterbekasse mit 250 Mitglie- dern. Das Krankengeld richtete sich nach der Mitgliederzahl; bei 150 Mitgliedern erhielten Kranke vier Gulden wöchentlich, bei 50 Mit- gliedern nur 45 Kreuzer, Enge konfessionelle Schranken verhinderten damals, daß sich der gute Gedanke der Unterstützungs-Ge- nossenschaft in größerem Umfang weiter- entwickelte. Noch war dle Pestzeit des 17. Jahrhunderts in Erinnerung, Cholera- und Pockenepidemien traten immer wieder auf. Es mußte etwas geschehen, und das blieb der privaten Initiative vorbehalten, denn die kurpfälzischen Staatsfinanzen waren durch Kriege und Truppendurchzüge geschwächt, die städtische Kasse infolge der Kontribu- tionen und Plünderungen ständig leer. In der wirtschaftlich schlechten Zeit nach dem Ubergang an Baden, als Einfuhrverbote Handel und Gewerbe lahmlegten, mußte man wieder zur Selbsthilfe greifen. Dieser Zeit verdanken eine Anzahl von Kranken- unterstützungskassen ihre Entstehung. Die Schuhmacherzunft hatte eine eigene Hilfs- kasse, andere gingen aus Stammtischgesell- schaften hervor und hatten oft eine beacht- liche Mitgliederzahl. So gab es die Kranken- bruderschaft„Zur Stadt Jerusalem“, und im Mannheimer Adreßkalender finden wir vor hundert Jahren Krankenunterstützungsver- eine im Katholischen Bürgerhospital, im „Silbernen Anker“(T1, I)), in der„Rothen Rose“(R I, 7), im„Neckarthal“(J 1, 5), im „Weißen Lamm“, in der„Artischocke“, im „Silbernen Kopf“, im„Eichbaum“, in den „Drei Glocken“ und in anderen Gasthäusern, Am stärksten war der Weibliche Kranken- unterstützungsverein im„Silbernen Kopf“ mit fast 700 Mitgliedern. Andere Vereine nannten sich einfach nach ihrem Gründer oder Vorstand; da gab es den„Kranken- Uunterstützungsverein bei Herrn Joh. Schaaf“ in J 2, 21 und den„Sterbkasseverein bei Herrn Peter Geiger I“ in G6, 7. Die Schnei- der hatten einen eigenen Unterstützungsver- ein, die israelische Gemeinde hatte deren zwei, einen für männliche und einen für weibliche Mitglieder. 1839 erließ der Gemeinderat einen Auf- ruf zur„Assekuranz für Erkrankungsfälle der Dienstboten“. Als Beitrag wurden wöchentlich zwei Kreuzer für weibliche und drei Kreuzer für männliche Dienstboten und Gewerbsgehilfen erhoben. Die Teilnahme War gering, und die Stadtkasse mußte für das Defizit aufkommen. Die 1842 vom Staat genehmigte Zwangsauflage vermochte auch nicht viel zu bessern, denn immer noch ar- beitete die Kasse mit Verlust. Erst nach dem Siebziger Krieg, als die unbemittelte Bevöl- kerung anwuchs, mußten sich die Behörden einer ausreichenden Krankenversicherung annehmen. Die gesetzlichen Grundlagen waren noch mangelhaft. Einige Fabrikbesit- zer errichteten eigene Unterstützungskassen kür ihre Arbeiter; der Verein chemischer Fabriken machte damit den Anfang. Die 1871 dem neuen Armengesetz angepaßte städ- tische Versicherungsanstalt bestand bis zur reichsgesetzlichen Regelung der Kranken- versicherung. W. N. nach mehrmaligem Anrufen von ihrem Hal. ter abgeholt, als man bereits das Tierheim um Hilfe gebeten hatte. Politik vorm Standesamt Ein 50 jähriger Schiffer glaubte, die Ein- gangstreppe des Standesamtes als Redner pult benützen zu müssen, um politische Re- den an die Vorübergehenden zu richten, Da sich etwa 50 Zuhörer einfanden, hielt die Polizei die öffentliche Ruhe und Ordnung für gestört und nahm den Referenten einst- weilen in Gewahrsam, bis eine Fortsetzung seiner Kundgebungen nicht mehr zu be- fürchten war. Unbemerkt verstorben Die Nachbarn einer 68jährigen Frau in Neckarau waren beunruhigt, als sich die Frau während des Vormittags nicht blicken lieg. Als sie auf Klopfen an der Wohnungs- tür keine Antwort erhielten, schöpften sie Verdacht, zumal die Vermißte herzleidend War; sie öffneten die Wohnung mit einem Nachschlüssel und fanden die 68jährige tot in ihrem Bett vof. Als Todesursache wurde einwandfrei Herzschlag festgestellt. 8 Zwei Resolutionen: Gewerkschafts-Protest Gegen Versicherungsreform und Atombomben versuch Wie gemeldet, kündigte DGB- Orts- Vorsitzender Schweizer am Dienstag bei Kundgebungsende auf dem alten Meß- platz an, daß— im Sinne der Versam- melten und gegen die geplante Kranken- kassen-Versicherungsreform— eine Pro- testresolution nach Bonn gerichtet wer- den solle. Der DGB-Ortsausschuß Mann- heim hat gestern den Text nachgelie- fert. In der Resolution wird darauf hin- gewiesen, daß an der Mannheimer Pro- testkundgebung—„Bunter Stillegung gan- zer Betriebe“— 40 000 Menschen teilge- nommen haben. Kernpunkte der Resolu- tion:„Die Kundgebungsteilnehmer pro- testieren ganz besonders 1. gegen die unerhörte Diskrimi- nierung der versicherten Arbeitneh- mer und ihrer Familien; 2. gegen die Selbstkostenbeteili- gung der Versicherten im Krankheits- fall, als eine unzumutbare wirtschaft- liche Belastung, die sich zum Nachteil der Kranken und damit für die Ge- sunderhaltung unseres Volkes gefähr- lich auswirken wird; 3. gegen die einseitige Ausübung politischer Macht zugunsten der Ar- beitgeber und zum Nachteil der vom Gesetzentwurf Betroffenen.“ Die Resolution ist an die Vorsitzenden aller Bundestagsfraktionen gerichtet und schließt mit den Worten:„Im Auftrag der Kundgebungsteilnehmer richten wir an Sie noch einmal die dringende Bitte, die Mitglieder Ihrer Fraktion zu bestim- men, diesem Gesetzentwurf, soweit er eine Verschlechterung der gegenwärtig gültigen gesetzlichen Bestimmungen der Krankenversicherung enthält, die Zu- stimmung zu versagen.“ * Neben dieser flüssig und klar formu- lierten Resolution hat der DGB-Orts- ausschuß Mannheim auch einen offenen Brief— wie ebenfalls bereits berichtet an den Staatspräsidenten der französi- schen Republik, General de Gaulle, ge- richtet. Der DGB wendet sich(sicher) mit Recht, aber in geradezu ungewöhnlich ungeschickten Formulierungen gegen den französischen Atombombenversuch in der Sahara.-kloth Nr. 5 Hal- neim Ein- mer⸗ Re- Da die dung inst- zung be- u in die cken ngs- Sle dend nem tot urde ni- li- ts t- eil e- ir- ng r- m U- s- en si- e- nit en er th und die Vielehe, Nr. 40 Donnerstag, 18. Februar 1960 MANNHEIM eee Zum neunten Male seit der Gründung: Kerzen brannten für die Frauen in aller Welt Dr. Pfaff-Giesberg sprach in der Kerzenfeier des Clubs berufstätiger Frauen Als Zeugnis der Verbundenheit der Frauen in aller Welt beging der Club be- rufstätiger Frauen Mannheim-Ludwigshafen seine neunte Kerzenfeier. Kein besseres Symbol kür Wesen und Aufgabe der Frau als Hüterin des Lebens gebe es als die bren- nende Kerze, meinte die Vorsitzende des Clubs, Dr. Cäcilie Kleinmann, in ihren Be- grüßungs worten. Auch das Vortragsthema des Abends, das für alle örtlichen Clubs mit der kurzen Formulierung„Orient-Okzident“ zentral gestellt war, wurde im Geist dieser Gemeinsamkeit verstanden. Als Referent ging Dr. Pfaff-Giesberg aus profundem Wis- sen und eigener Erfahrung und Schau dem Wandel des Frauenlebens im Orient nach, indem er alle Veränderung auf dem Boden mohammedanischer Kultur und Sitte sah. So vertiefte er gerade aus dem Bewußtwerden der Unterschiede das Gefühl der Verbunden- heit mit der orientalischen Frau, die vor ihrer Befreiung steht. Wird die Fraueneman- zipation des Orients, die eine Anregung des Westens ist, sich an fremde Vorbilder ver- lieren und die bisherige Ordnung der Dinge durchbrechen, nachdem bisher der Orient die technischen Wunder der westlichen Welt sich aneignete, ohne sein Gesicht und seine Seele aufzugeben? Für 350 Millionen Orientalen ist heute noch der Islam ein seit 1300 Jahren erprob- ter Halt, eine„handfeste Weltanschauung“, deren Sittengesetze im Grund wenig von westlicher Moral abweichen. Daß die mar- kantesten und am meisten herausgestellten Unterschiede, die Rechtlosigkeit der Frau nur„nebenbei“ mit der islamischen Sittenlehre zu tun haben, führte Dr. Pfaff-Giesberg als Korankenner aus. Praktisch sei bei allen islamischen Völkern die Einehe in der Mehrzahl. Erst seit dem frühen Mittelalter mit der osmanisch-türki- schen Vorherrschaft sei die Frau konsequent aus acht europuisckhen Lan- Schausteller dern versammelten sich in den ersten Februartagen in der italienischen Hauptstadt zum IV. Internationalen Kongreß ihres Gewerbes. Die stärkste Abordnung— fast 300— kam aus dem Bundesgebiet. Aus der Schausteller- Hochburg Mannheim waren elf Teilnehmer nach Rom gefahren, an der Spitze der zweite Vorsitzende des Mannheimer Ver- bandes, Fritz Lehmann, der als offizieller Dele- gierter des Deutschen Schaustellerbundes an den Tagungen teilnahm. Die Schausteller wurden u. a. von Papst Johannes XXIII. und dem italienischen Staatspräsidenten Gronchi empfangen. Im Mittelpunkt der Schausteller- Tagung standen zolltechnische Fragen und Pro- bleme der Freizügigkeit.— Unser Bild zeigt Fritz Lehmann, der die deutsche Delegation bei einem Abschluß- Bankett im Grand-Hotel in Rom anfuhrt. Hinter ihm die Fahne des Mann- heimer Schausteller- Verbandes. D. Pr.) Bild: Bettini aus der Oeffentlichkeit verdrängt worden; ihre Verschleierung sei kein religiöses Ge- bot des Korans. Der Harem sei vielfach eine ausgezeichnete Erziehungsstätte der Kinder, eine Gemeinschaft kunsthandwerklicher Be- tätigung und eine bewährte„Sozialversiche- rung“ der Frau gewesen. Freilich unterstrich Dr. Pfaff-Giesberg auch die Auswüchse rei- chen Haremlebens; das Dasein der einfachen, schwer arbeitenden Frau— bei absolutem männlichen Müßiggang— nannte er eine Hölle. Weite einflußreiche Kreise des Islam scheinen nun— wie Dr. Pfaff-Giesberg selber feststellen konnte— die immer mehr um sich greifende Frauenemanzipation zu be- jahen und zu fördern. Auch die modernen gebildeten unverschleierten Orientalinnen wurzelten fest im Boden des Islam und ver- suchen eine möglichst behutsame Verschmel- zung mit dem Modernen. Durch die umwäl- zende Frauenemanzipation, die„neues Leben und Glück“ bringen werde, könne die Vita- lität der islamischen Weltanschauung nur gewinrmen, stellte Dr. Pfaff-Giesberg ab- schließend fest. Ein über zweitausendjähriger mohamme- danischer Hochzeitsmarsch mit Trommel und Shananei-Flöte, den der Inder Kakadia auf Tonband spielen ließ, demonstrierte das Fremde orientalischer Welt, das sich nur liebendem Bemühen erschließt. Höhepunkt der Feier war, wie jedes Jahr, die Entzün- dung der Kerzen vor den Fähnchen der vier- undzwanzig Länder, in denen sich berufs- tätige Frauen zusammengeschlossen haben. Kay Alvarado steckte die Kerze für den Verband der USA an, Dr. Gisela Graeff für die Internationale Föderation, Clubkamera- dinnen für den Deutschen Verband, für ein wiedervereinigtes Deutschland und für die Zukunft.„Laß uns erkennen, daß in den gro- gen Dingen wir alle einig sind und uns nur Nebensächlichkeiten entzweien können“, heißt es im Clubgebet, das Georgie Praschalk sprach. ak Keine auf Flaschen gezogene Begeisterung Referat von Prof. Conze über Deutschland und die NSDAP Der letzte Vortrag von Professor Wer- ner Conze(Universität Heidelberg) vor der Evangelischen Studentengemeinde Mann- heim zum Thema„Das deutsche Volk und die NSDAP“ im Gemeindehaus der Kon- kordienkirche war eine Darlegung der Re- aktion, mit der man in Deutschland auf den Anspruch der braunen Staatsideologie ant- Wortete. Der Redner ging aus von der Tat- sache, daß in den ersten Monaten des Jah- res 1933 etwa die Hälfte des Volkes sich durch das Votum der Reichstagswahl im März zu Hitler bekannt hatte; nach kurzer Zeit sei dann ganz Deutschland durch die Ausschaltung aller Organisationen, die Op- position hätten treiben können,„Offiziell braun“ gewesen. Psychologisch habe sich in dieser Richtung auch das Konkordat mit der römisch- katholischen Kirche und der Pakt der Deutschen(evangelischen) Christen mit dem Regime ausgewirkt, ebenso die unbe- zweifelbaren Erfolge bei der Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Die Frage, warum das Ausland den An- fängen nicht mit einem Präventivkrieg ge- steuert habe, beantwortete Professor Conze mit dem Hinweis darauf, daß dafür bis 1935 kein triftiger Grund vorgelegen habe. Erst die Einführung der Wehrpflicht und die Besetzung der entmilitarisierten Rheinland- Zone seien eklatante Vertragsbrüche ge- wesen, die Hitler noch mit großer Furcht vor den Konsequenzen begangen habe. Die Zustimmung der Mehrheit des deutschen Volkes zu Hitlers Politik wurde nach den ersten Mißerfolgen im zweiten Weltkrieg von einem Prozeß abgelöst, den der Redner „Abnutzung“ nannte und der 1945 den An- schein erweckte, der Nazismus sei nach der Niederlage mit einem Schlag verschwunden. Die revolutionäre Hochstimmung der An- fangsjahre ließ sich eben nicht„auf Fla- schen ziehen“. Die Versuche, dem Zugriff der NSDAP und ihrer Gliederungen auszuweichen, hät- ten manchen in die Wehrmacht geführt, die zunächst— nach der Formulierung des Vor- tragenden— sich nicht gleichschalten, son- dern nur„gebrauchen“ ließ. Das alte Offi- zierskorps war nicht nazistisch: erst in den jüngeren Offizieren wuchs eine ergebenere Gefolgschaft heran. Daß der Widerstand erst 1944 aktive Formen annahm, hielt Profes- sor Conze nicht für Säumigkeit; auch in an- deren totalitären Systemen hätten vergleich- bare Aktionen eher später als früher statt- gefunden. Ein Blick auf den freilich noch nicht ver- schwundenen Nazismus in heutiger Zeit er- brachte die Analyse, daß diejenigen Deut- schen, die 1933 erwachsen und dem Regime ergeben waren, gegenwärtig meist noch nicht zu einer völligen Ablehnung vorge- stoßen sind, und zwar aus verschiedenen Gründen: Unbelehrbarkeit, mangelnde Fä- higkeit zum Eingeständnis, auf der falschen Seite gestanden zu haben und Vergeßlich- keit. Eine anregende Diskussion beschloß den Abend.-mann. Kleine Chronik der großen Stadt Mannheimer Stiftung für israelisches Krankenhaus Auf Beschluß des Verwaltungs- und Finanzauschussses hat die Stadt Mannheim dem deutsch- israelischen Krankenhaus Shaare-Zedek in Jerusalem einen Betrag von 2400 Mark gestiftet. Dieses Krankenhaus ist im Jahre 1902 von deutschen Juden ge- gründet worden. Es sind dort ausschließlich Arzte tätig, die früher in Deutschland ge- wirkt haben und auswandern mußten. In- zwischen mußte das Krankenhaus wegen der zahlreichen Flüchtlinge und Auswanderer von 50 auf 200 Betten erweitert und tech- nisch modernisiert werden. Mit dem von der Stadt Mannheim zur Verfügung gestellten Betrag können drei Betten zusätzlich finan- ziert werden. 0 Malermeister Ziegler heute 70 Jahre alt Der Mannheimer Malermeister Karl Zieg- ler wird heute 70 Jahre alt. Er wurde vor- wiegend durch seine Tätigkeit im„Feuerio“ bekannt, und diese Carnevalgesellschaft ver- dankt dem Jubilar auch seine berühmte „Feuerio-Dame“, ohne die man sich Orden und Vereinsabzeichen nicht mehr vorstellen kannn. Die Narretei hat sich in der Familie Ziegler weitervererbt, denn Walter Ziegler („der Lange“) ist der Partner Hans Maurers (dem Dicken), jenem überall geschätzten Mannheimer„Straßensänger“. Um die Dupli- zität der Ereignisse zu vervollständigen, wird Walter Ziegler heute 40 Jahre alt, so daß „zwei harmlose Narren“ zusammen in gro- gem Freundeskreis Geburtstag feiern können. Hlb. Tages- Technikerschule an der Gewerbeschule I Am 26. April beginnen an der Gewerbe- schule I(C 6, Fachschule für Maschinen- technik) die beiden Semester für die Tages- technikerschule. Anmeldungen werden vom 29. Februar bis 5. März entgegengenommen. Die Zulassung erfolgt auf Grund einer Aus- leseprüfung. Vorzulegen sind beglaubigte Abschriften oder Fotokopien des Abschluß- zeugnisses der Gewerbeschule und des Fach- arbeiter- oder Gesellenbriefes, ferner der Nachweis einer mindestens zweijährigen Berufserfahrung. Nähere Auskunft erteilt die Kanzlei der Gewerbeschule I(Tel. 293 2431). 0 Mit Schildern klargemacht: Die Reißinsel ist Naturschutzgebiet Bild: Bohnert& Neusch Der Mensch kam erst in den letzten Sekunden Erdgeschichte und Naturfreunde Mit schwindelerregenden Zeitabständen rechnete Oberlehrer H. Marx bei seinem gut besuchten Lichtbildervortrag„Die Entwick- lung des Lebens im Zeitraum der letzten 500 Millionen Jahre“ beim Touristenverein „Die Naturfreunde“ im Gewerkschaftshaus. Der Vortrag, zu dem Marx Reproduktionen aus dem Kopenhagener Nationalmuseum zeigte, begann mit dem Entstehen erster Korallen, Quallen und Weichtiere in den damals noch seichten und warmen Welt- meeren und endete mit einer Darstellung des Neandertalers. Dazwischen lagen jeweils Millionen von Jahren der Entwicklung, des Experimentierens der Natur. Pflanzen- und Tierarten entstanden, lebten ein paar Mil- lionen Jahre und verschwanden dann, da sie durch höherentwickelte und lebensfähigere Wesen verdrängt wurden. Vom Wasser stie- gen die Tierarten aufs Land und entwickel- ten sich dort zu teilweise riesigen Formen, in denen möglicherweise der Ursprung der alten Drachen- und Seeschlangensagen zu suchen ist. Die größten jemals existierenden Lebewesen, die Saurier der Jurazeit, be- zeichnete der Referent als mißglückte Ver- suche, als„Fehlkonstruktionen“ der Natur; sie waren zu plump und zu dumm zum Leben und gingen deshalb in den auf ihren alten Weiden entstehenden Sümpfen unter. Die meisten Funde haben wir jedoch aus der Zeit des Cambrium(vor etwa 370 Millionen Jahren), als dié Schachtelhalm- und Siegel- baumwälder versanken und die heutigenStein- kohlenlager entstanden. Damals herrschte in Deutschland eine tropische Temperatur— die aus der Kohle freiwerdende Wärme ist die aufgespeicherte Sonnenenergie von damals. Später wurde es in unseren Breiten trockener und kälter; das Land versteppte und die Eis- zeit trat ein. Die Tierarten paßten sich den Vortrag von Oberlehrer Marx Gegebenheiten an und neue Arten entwickel- ten sich. In die Periode vor der Eiszeit fällt vermutlich auch das Auftreten des ersten „homo sapiens“. Von den Vorläufern unserer heutigen Pierarten Elefant, Nashorn, Pferd, Hirsch, Tiger haben wir guterhaltene Höhlenzeich- nungen und im riesigen„Kühlschrank“ der Eiszeit erhielten sich die Uberreste gefal- lener Tiere Tausende von Jahren lang; 80 fand man in Sibirien den vollständig erhal- tenen Kadaver eines Mammuts. Sein Fleisch fraßen die Tungusenhunde ohne Schaden zu nehmen. Die wissenschaftliche Erforschung der Lebensentwicklung kam erst um die Jahrhundertwende auf. Damals wurde die heute allgemein anerkannte Theorie Darwins von der Entwicklung der Lebewesen nach den Erfordernissen der Umwelt noch für religionsfeindlich erklärt, und Darwins Bücher waren für Schüler verboten. Die rie- sigen Zeitspannen in der Entwicklung der Erde verdeutlichte H. Marx mit einem ein- fachen Beispiel: Setzt man die Zeit vom Ent- stehen der Erde bis heute gleich 24 Stunden, so tritt der Mensch erst in den allerletzten Sekunden auf. Li. Großer Faschingsball des Stadtjugendrings Heute, 19 Uhr, beginnt in den Räumen des Rosengartens der erste große Fachings- ball des Stadtjugendrings. Im Verlauf des Abends werden bekannte Bütten-Kanonen auftreten. Für den musikalischen Part wur- den die Dixie-Combo und die Kapelle Rolf Kaiser verpflichtet. Der Kartenvorverkauf beginnt um 17 Uhr an der Rosengartenkasse. 02 avis 58 5 R ed ur 15 l rob axst ee Mannen geht ins Selbe 6 MANNHEIM Donnerstag, 18. Februar 1960/ Nr. 40 Betrachtungen zum Gastspiel von Im Zeichen der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft floriert, wie schön, auch der euro- päische Kulturaustausch. Und jeder gibt, was er Hat: Die Italiener Maria Callas. Die Eng- länder Dudelsackpfeifer in Schottenröckchen. Die Oesterreickher das Burgtheater. Wir Deut- schen den Faust. Und die Franzosen das Pari- ser Cabaret. Voila! Hier soll vom Pariser Cabaret die Rede sein, von jenem grand spectacle“, der uns nun schon zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit ser- viert wurde und von dem die Reklame zu mel- den wußte:„So etwas sehen sie nur alle zehn Jahre einmal.“ Gemach, gemaach. Dasselbe haben wir vor zwei Jahren gesehen, im„Uni- versum“ damals. Und die vier Nacedeis vom Dienst sind zwar inzwiscken etwas älter ge- worden, haben aber noch genauso wenig an. Die Franzosen, so sagt man, hätten Esprit; zu Deutsch: Geist und Witz. Man sagt auch sie hätten Charme. Die Revue„Hallo— ici Paris“, die sich diesmal im Mannheimer Musensaal präsentierte, hatte vom einen gar nichts und vom anderen sehr wenig. Schade drum. Drei Stunden dauerte das„grand spectacle“. Und man wurde den Eindruch nicht los, die Guten verwechseln unsere traulicke Bundes- republik mit einer großen Provinz und Mann- Reim im besonderen mit einem großen Dorf darin. Die Künstler— Bert van Dongen wohl der Bekannteste unter ihnen, Patricia und „Deltstadt- Cabaret“ in der„Provinz“ „Hallo!— ici Paris“ im Musensaal Rudy vielleicht die Besten davon— gaben sich Mühe und ließen nicht locker. Noch ein Trdllerchen, noch ein Hüpferckhen und in der Ecke spielte eine Cafehaus-Musik. Aber Pariser Revue? Pariser Cabaret?— Mitnichten. Ein Zwanzig- Minuten- Auftritt von Catherine Sau- vage, die vor Jahren auch kier im Musensaal war, hat uns mehr Pariser Atmosphäre ver- mittelt, als diese Drei- Stunden- Revue. Das Pariser Cabaret zählt Künstler in sei- nen Reihen wie Edith Piaf, Juliette Greco, Zizi Jeanmaire, Maurice Chevalier, Georges Brassens und Tino Rossi, um nur einige zu nennen. Und Orchester wie das von Michel Legrand haben längst den guten alten Steh- geiger abgelöst. Aber für die„Provinz“ Bun- desrepublix ist das wohl zu schade.(Und zu teuer!) „Hallo! ici Paris.“ Vor zwei Jakren war da wenigstens noch Schwung, und ein wenig mehr Einfallsreichtum. Und die drei Sketchs waren damals zwar mager, aber neu. Doch„Trick J“ und„Trick II“(ein Mägdelein rotiert da mit diversen Körperteilen) verfangen heute nicht mehr. Ausstattung allein ersetzt keinen aprt Das magere Programm kostete eine Mark. Für eine Mark und neunzig Pfennige belcommt man hierzulande ein gutes Buch. Man sollte in jedem Fall die Maßstäbe nicht verlieren. Au revoir. Schie. Direktor Paul Hasse 50 Jahre Geschäftsführer Direktor Paul Hasse, verantwortlicher Geschäftsführer der Possehl-Eisen- Stahlgesellschaft Mannheim, kann heute auf eine fünfzigjährige erfolgreiche Tätigkeit im Dienste des Possehl-Konzerns zurückblicken. Kindheit und Jugendzeit erlebte der Jubilar in seiner Geburtsstadt Lübeck. Hier sammelte er auch seine ersten Erfahrungen im In- und Exportgeschäft des Hauses Possehl, in dem er schon nach wenigen Jahren zum Prokuristen berufen wurde. Nachdem Direk- tor Hasse mehrere Jahre hindurch die Nieder- lassungen des Konzerns in Wuppertal und Düsseldorf geleitet hatte, kam er 1937 als verantwortlicher Geschäftsführer nach Mann- heim. In den ersten Nachkriegsjahren be- teiligte er sich maßgeblich am Wiederauf- bau der Organisation des süddeutschen Eisen- und Stahlhandels, dessen Vorstand er mehrere Jahre angehörte. Außer seinen großen fachlichen Kenntnissen und Leistun- gen weist der Jubilar mehrere Jahrzehnte Praxis im Turnsport auf— ein Ausgleich, den der 73jährige mit Liebe und Begeiste- rung betreibt. In Ehrung seiner Verdienste auf dem Gebiet der Leibesertüchtigung wur- de ihm das Amt der ersten Vorsitzenden in einem der größten süddeutschen Turnver- eine Mannheims, dem TSV 1846 übertragen. 0 und- — Terminkalender Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 18. Februar, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Lichttechnische Gesellschaft: 18. Februar, 17.30 Uhr, Kunsthalle, Vortrag von H. Diehl, „Raumbeleuchtung in graphischen Betrieben“; anschließend Zusammenkunft im China-Restau- rant, Park-Hotel, Kaiserring 52. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 18. Februar, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Probleme der Kinderhandschrift“ Dr. K. Brauch). Abendakademie- Veranstaltungen am 18. Fe- bruar: E 2, 1, 20 Uhr,„Menschen im Alltag“ (Böttcher/ Klotz);— Neuostheim, Johann-Peter- Hebel- Schule, Filmsaal, 20 Uhr,„Mensch— Tempo— Krankheit“ Dr. med. W. Tiegel). CVJM: 18. Februar, 20 Uhr, K 2, 10, Licht- bildervortrag„Nicht nur Paris ist Frankreich“ — eine Reise vom Wasgau zum Mittelmeer(J. Rothe). Club„Graf Folke Bernadotte“: 18. Februar, 20 Uhr, D 4, 15, Filmabend„Ein verbotener Ausflug“. Arbeiterwohlfahrt— Schwetzingerstadt-Ost- stadt: 18. Februar, 20 Uhr,„Zur Zukunft“, Schwetzinger Straße 175, Jahreshauptversamm- lung. Katholischer Frauenbund: 18. Februar, 15.00 Wittemer, Mannheim-Käfertal. Reiherstr. begeht den 79. Geburtstag. Georg Vogel, Mann- heim, Altersheim L. 10, 4-6(früher Bürger- meister-Fuchs-Straße), vollendet das 88. Le. bensjahr. Wohin gehen wir? Donnerstag, 18. Februar Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 21.45 Uhr:„Elektra“(Miete J, 3/4. Vorst, Th.-G. Gr. J, freier Verkauf); Kleines Haug 20.00 bis 21.45 Uhr:„Der Parasit“(Miete N. Halbgr. I, Th.-G. Gr. N. freier Verkauf) Keller- theater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Schule der Witwen“ „Der schöne Teilnahmslose“; Städt. Bühns Heidelberg, 20.00 bis 22.15 Uhr: Ballettabend „Konzert für Streichorchester und Ballett“ ODonnerstag-Miete, freier Verkauf). Filme: Planken, Großes Haus:„Salem Alel- kum“; Kleines Haus:„Frau Warrens Gewerbe“; Alster:„Die Geschichte einer Nonne“; Schau- brug:„Der blaue Engel“; Scala:„Eine Nummer zu groß“; Capitol:„Der Henker ist unterwegs; Alhambra:„Strafbataillon 999“; Universum! „Bezaubernde Arabella“; Kamera:„Dem Teufel verschrieben“; Kurbel:„Schrecken über Colo- rado“; Palast:„Gangster, Gin und scharfe Ha- den 10.00, 1150, 220 Uhr„Hito-Hito⸗z Abendstudio im City:„Berliner Ballade“. Uhr, Kolpingsaal, froher Nachmittag. Freireligiöse Gemeinde: 18. Februar, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Einführung in Goethes„Faust“(Landesprediger Dr. H. Schlö- termann). Deutsch- Amerikanisches Institut: 18. Februar, 20 Uhr, Film„Alaska“. Wir gratulieren! Karl Mackert. Mannheim, An den Kasernen 17, wird 75 Jahre alt. Emilie Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Wie Sie doch noch schlank werden.. der Firma DELTA-INTER. NATIONAL, Düsseldorf, Kreuzstr. 24, bel. Fumilienunseigen eee Schwager, Bruder und Onkel, Herr Posener Platz 4 In Stiller Trauer: Frau Maria Kremer Wwe. Familie Fritz Kremer Familie Ludwig Kremer Familie Werner Kremer Familie Rudi Kremer Familie Manfred Kremer Renate Kremer und Bräutigam 1lebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Marie Zeeb geb. Haag im Alter von 79 Jahren. Mannheim, den 138. Februar 1960 Almenstraße 16 II Stiller rr Unsere liebe Tante, Fräulein Mannheim, den 17. Februar 1960 J 6, 7 1 Johanna H Statt Karten August Kraft erfahren durften. Mannheim, den 18. Februar 1960 Kobellstragße 7 geb. Mayer verw. Luber schönen Kranz- und Blumenspenden zu danken Mh m. Käfertal, den 18. Februar 1960 Relherstraße 28 Im Namen aller Nach kurzem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verstarb am 16. Februar unerwartet mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Opa, Friedrich Kremer kurz nach Vollendung seines 63. Lebensjahres. Sein Leben war Sorge und Arbeit für uns. Mhm.- Schönau, den 18. Februar 1960 Willi Kirsch und Frau Hildegard geb. Kremer Hans Marx und Frau Ingrid geb. Kremer Beerdigung: Samstag, 20. Febr., 10 Uhr, Friedhof Sandhofen. Am 16. Februar 1960 entschlief nach schwerem Leiden unsere Uroma, Die Kinder und Angehörigen Beerdigung: Freitag, 19. Febr., 13 Uhr, Friedhof Neckarau. verlassen. Karl-Reig-Platz 1-5 Mannheim, den 15. Februar 1960 Unfaßbar für uns alle hat uns mein geliebter Gatte, unser treusorgender Papa, mein lieber Sohn, Bruder, Onkel, Schwiegervater, Schwager und Opa, Herr Otto Kalinke durch einen tragischen Verkehrsunfall, im Alter von 50 Jahren, für immer In tiefem Leid: Wilhelmine Kalinke geb. Schmitt Otto Kalinke jr. und Familie Friedlinde Kalinke Beerdigung: Donnerstag, den 18. Februar, 13.00 Uhr, Friedhof Zilegelhausen. Am 15. Februar 1960 verstarb infolge eines Verkehrsunfalles unser Kraftfahrer, Herr Otto Kalinke im Alter von 30 Jahren. Herr Kalinke war ein langjähriger und zuverlässiger Mitarbeiter, dessen frühen Tod wir sehr bedauern. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. GRUN& BILFINGER Aktiengesellschaft Beerdigung: Donnerstag, 18. Febr., 13 Uhr, Friedhof Ziegelhausen. Am 17. Februar 1960 verstarb mein lieber Mann, unser treu- sorgender Vater, Großvater, Bruder, Schwiegervater, Onkel und Schwager, Herr Gustav Loppenthien im Alter von 80 Jahren. Mhm.- Waldhof, den 18. Februar 1960 Hubenstraße 25 Im Namen der Hinterbliebenen: Wilhelmine Loppenthien geb. Beck Nach langem schwerem Bruder, Herr im Alter von 78 Jahren. Mannheim, den 17. Rupprechtstraße 16 J. Bohn Schwester, Statt Karten und Tante, Frau a Uer: letzte Geleit gaben, und tröstenden Worte, den aufopfernde Pflege, Karl Englert Versehen mit den helligen Sterbesakramenten. Beerdigung: Freitag, 19. Heimgekehrt vom Grabe meiner lieben Frau und unserer guten Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin Nelly Zöller geb. Harzheim ist es uns ein Herzensbedürfnis für die schönen Kranz- und Blumenspenden und allen denen, Beileid bekundeten, herzlich zu danken. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Winterhalter für die den Hausbewohnern, Quartett und seinem Dirigenten H. Merscher für den erheben; Leiden verstarb gestern unser lieber Februar 1960 in In tlefer Trauer: 0 Die Geschwister Berta Götzinger geb. Englert Emma Götz geb. Englert und Anverwandte Febr. 10 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Nach kurzem, schwerem Leiden ist meine liebe Gattin, unsere herzensgute Mutter, beste Oma, Schwester. Schwiegermutter, Frau Anna Ohlheiser wohlvorbereitet, im Alter von 63 Jahren, allzufrüh von uns die worden. Mannheim, den 13. Februar 1960 In tiefer Trauer: Florian Ohlheiser Gretel Ohlheiser Hans Ohlheiser und Frau geb. Hehn Enkelkinder Rufus und Ilona Beerdigung: Freitag, 19. Febr., 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. und Kinder Trauerfeier: Freltag, den 19. Februar, Krematorium Mannheim. 1 N 5 8 Schwägerin und GCeschaftsunseigen Vervielfältigungen: Lingott, U 6. 12 Umzüge Ob zum Waschen oder Putzen Alles nur von BUCK benutzen. 7 Seifen 5 Böck, 2 5 72 einhorn-Kreuztee Altbewährt bei Kreislauf-Störung., Leber- u. Gallebeschwerden. In all. Apotheken, 185 DM.— Hersteller: Einhorn-Apotheke, R 1. Last-Bxpreß, L 8, 6 Tel. 2 11 93. Umzüge— Transporte bauerwellen 9. u. 7,80 individuell, chic elegant, modisch im SaLON ELSE WOLE, Gd 3, 4 Tel. 2 55 39. Mont. ab 13 Uhr geöffn. Klavier- u. Flügeltransporte Feudenheim, Schiller- W. Kr dusstrage 24 8 Tel. 7 17 25 alr duzen werden aufgearbeitet und neu angefertigt. ERTEI, R 3, 5 a, fel. 20771 geb. Edinger Nah und Fern Lyncker, Tel. 5 61 91 „Ewigkeit abberufen UMzU GE und SMTRANSPORTE Theuwissen, Ruf 5 14 62 Max-Joseph- Straße 24 die der Verstorbenen das die uns durch Wort und Schrift ihr Niederbronner Schwestern für die dem Kurpfalz- Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 18. Febr. 1960 Hauptfriedhof Rexroth, Peter, g Adolf-Damaschke-Ring 46 10.00 N Stecha, Josef, Langstraße 323 Verschiedenes Gesucht wird die Adresse von Frau Goebig- Kleinhans die mit dem In- naber eines Milchgeschäftes in Mannheim-Neckarstadt verwandt oder bekannt ist. Mitteilungen an Dr. Grimm, Tel. 2 05 96. prospekte-Verteilung Mannh.- Ludwigshafen, gewissen- hafter Briefkasteneinwurf. Anruf 6 21 39. Zeit 5 und Verkauf Pelz, K 1, 17b Maskenverlei 10.30 Förderband od. Bauaufzug zu leihen Emilie Hennrich ist am 15. Februar, im Alter von 86 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, sanft entschlafen. In stiller Trauer: und Angehörige Emilie Worzelberger Beerdigung: Freitag, 19. Febr. 1960, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Innigen Dank, allen, deren Teilnahme wir beim Heimgang unseres lieben, unvergessenen Entschlafenen, Herrn Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Elise Kraft geb. Fegbeutel Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Entschlafenen, Frau + Maria Dörflinger ist es uns ein Herzensbedürfnis für die innige Anteilnahme, die Besonderen Dank Herrn Dr. Müller für die ärztliche Betreuung und der Schwester Elsbeth für die liebevolle Pflege. Julie Bollmann geb. Dörflinger den Gesang. Mannheim, den 18. Februar 1960 7 6, 12 Statt Karten ennrich Wwe. geb. Roesinger sagen wir unseren herzlichen Dank. Mannheim, den 18. Februar 1960 Statt Karten Herzlichen Dank an alle, und Opa, Herrn Karl Grotsch Stadtinspektor i. R. den ihre Liebe bewiesen haben. Steueramt Mannheim. Mh m.-Feudenheim, den 18. Februar 1980 Adolf Pamaschke-Ring 26 Hinterbliebenen: Peter Zöller und alle Angehörige Für die liebevollen Beweise aufrichtigen Mitgefühls durch Wort und Schrift, Kranz- und Blumenspenden sowie die Teil- nahme am letzten Geleit unserer lieben Entschlafenen, Frau Elisabeth Bitter Besonderen Dank darüberhinaus noch Herrn Stadtpfarrer Schmutz für seine warmherzigen, seelsorgerischen Tröstungen, Schwester Placidia für ihre jahrelange, aufopfernde Pflege, Herrn Dr. Achtnich für seine nie ermüdende sorgsame ärztliche Betreuung und allen Hausbewohnern für ihre Anteilnahme. Die trauernden Hinterbliebenen die meinem lieben Mann, bei seinem Heimgang zu unserem Herrn das letzte Geleit gaben und ihm durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspen- Besonderen Dank auch für die tröstenden Worte des Herrn Pfarrer Guggolz und des Herrn Abgeordneten vom Städt. Margarethe Crotsch und Angehörige 6 N zimmermann, Auguste, Robert-Blum-Straßge 2 Schmieder, Elisabeth, Laurentiusstraße 19 Heller, Herbert, Weylstraße 37 Striebisch, Marla, 4 Laurentiusstraße 19. Allgayer, Hilde, Augartenstraße 22 Kempter, Lulu, Edenkoben, vorh. Mhm Krematorium Müller, Albrecht, H 7 5 Bach, Emma, MIttelstrage 8 1 Welker, Lydia, Neuhofer Straße 1, 5 Schäfer, Paula, Spelzenstraße 8 Friedhof Käfertal Lukas, Wäunelm, Oppauer Straße 28 Friedhof Neckarau Schauer, Andreas, Maxstraße 100 Dehoff, Maria, Wörthstraßge 25 Friedhof Sandhofen Wissner, Erwin, Schö, Königsbg. Alle 10 Geier, Anna, VDntere Riedstraße 17. Sosnowskl, Josef, Flachsstraße 7 Vater bpriedhof Rheinau Baumgartner, Barbara, Karlsruher Straße 42 2 11.00 00 Installutionsurbeiten 13.00 13.30 14.00 14.30 14.00 14.30 15.00 15.30 14.00 13.30 14.00 13.00 13.30 14.00 13.00 — Ohne Gewähr— Mitgetellt von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim gesucht. Zuschriften erbeten unter Nr. 02699 an den Verlag. Lohnaufträge werden angenommen. Aner- kannt schöne Ausführung. im Raum Mhm. an zugelassenen Elektromeister mit Fahrzeug Ifd. zu vergeben. Angebote erb. unter Nr. PS 17997 an den Verlag. Angeb. unt. PS 17959 a. d. V. — ada dan Nr. 40 str. Mann- zürger⸗ 8. Le- tabend Zallett- a Alel- verbes; Schau- ummer Wegse; ersum: Teufel Colo- fe Ha- -Hitol; in Pro- lank NTER. 24, bel. bert Ta0 N er und ern. naft sen ee e eu- und zeck im. nsporte 80 nodisch G 3, 4, geöfkn. porte chiller- 71722 arbeitet kertigt. 20771 J 1 N . Nr. 40/ Donnerstag, 18. Februar 1960 AUS DEN BUNDESLAND ERN Seite eee Zigaretten und Uhren noch hoch im Kurs Oberfinanzdirektion Freiburg: Schmuggel läßt nach Freiburg. Zigaretten, Uhren und Gold- nutzt worden waren. Im Jahre 1958 waren es münzen sind nach wie vor die beliebtesten nur 13 Fahrzeuge gewesen. Diese erhebliche Schmuggelobjekte, wie die Oberfinanzdirek- Steigerung führt die Oberfinanzdirektion tion Freiburg in einem Rückblick auf das Freiburg darauf zurück, daß die Zollbeam- Jahr 1959 festgestellt hat. Beim Zigaretten- ten für die Durchsuchung von Fahrzeugen schmuggel an der deutsch- schweizerischen technisch besonders ausgebildet worden und deutsch- französischen Grenze wurde im sind, so daß sie auch die raffiniertesten Ver- vergangenen Jahr sogar ein beträchtlicher stecke finden. Wie die Freiburger Zollfahn- Anstieg registriert. Es wurden nicht weniger dung festgestellt hat, sind unter anderem im als 722 000 Stück Zigaretten, die geschmug- letzten Jahr auch 2000 japanische Ferngläser elt worden waren, bechlagnahmt, während und über 5000 japanische Feuerzeuge illegal es im Jahre 1958 nur knapp 500 000 Stück ge- eingeführt worden. 14 Schwarz- und sieben wesen waren. Geheimbrennereien, in denen 27 000 Liter Im ganzen hat die Schmuggeltätigkeit nach Weingeist hergestellt wurden, sind von der den Feststellungen der Oberfmanzdirektion Zollfahndung ausgehoben worden. bl. Freiburg aber weiter nachgelassen. Die Höhe Erfolglose Schatzsuche r kinterzogenen Abgaben sind von 287 000 5 5 8 glark in Jahre 1958 auf 185 000 Mark im Berlin. Die Sondervermögens- und Bau- letzten Jahr zurückgegangen. Bei diesen verwaltung des Bundes in Berlin hat ihre iin wurden die zahlreichen e nicht e zugesehen gut dem etet ron dar berücksichtigt, bei denen das Verfahren ein-„ Armee benutzten Gelände gestellt oder durch eine Verwarnung erledigt i 8 ist, daß im Jahre 1959 Millionenschatz zu suchen. Ein Sprecher der nicht weniger als 34 Kraftfahrzeuge beschlag- 3 5 555 5 urde 3— D 5 55 % Seifenblase“. Nach Ansicht der Verwaltung befindet sich der Schatz nicht auf dem Ka- 78 8 sernengelände. Untermauert wurde diese Strafanträge im CDU-Prozeß Auffassung von der Aussage eines ehemaligen Karlsruhe. Im Spionageprozeß vor dem Kriminalbeamten, der angab, daß bereits im Bundesgerichtshof hat der Vertreter der Jahre 1948 mit Wissen und Unterstützung der Bundesanwaltschaft am Mittwoch gegen den amerikanischen Behörden nach dem angeb- 27 Jahre alten ADñDN- Korrespondenten Lothar lichen Schatz in der Lichtenfelder Kaserne Noack dreieinhalb Jahre Gefängnis wegen ohne Erfolg gesucht worden sei. Nach dieser landesverräterischer Beziehungen, staats- Auskunft sollen keine weiteren Schritte mehr gelährdendem Nachrichtendienst und Agen- unternommen werden. tentätigkeit beantragt. Seine 25 Jahre alte Ehefrau Christa-Maria soll wegen landes- verräterischer Beziehungen eineinhalb Jahre absitzen. Von beiden sollen mehr als 15 000 DM- West und fast ebenso viele tausend PM- Ost eingezogen werden, die sie vom Sowijet- zonen ministerium für Staatssicherheit er- hielten. In die gegen den Mann beantragte Hamburg. Vor dem Hamburger Schwur- Strafe ist eine fünfmonatige Gefängnisstrafe gericht begann am Mittwoch ein neuer sen- einbezogen, zu der er bereits von einem an- sationeller Mordprozeß, in dem es um ein deren Gericht wegen blutschänderischer Be- Liebesdrama zwischen einem aus ärmlichen ziehungen zu seiner Schwiegermutter ver- Verhältnissen stammenden bildhübschen urteilt wurde. Die etwa 45 alte Zahnärztin jungen Mädchen und einem krankhaft eifer- floh im vergangenen Jahr in die Zone, nach- süchtigen um 26 Jahre älteren Millionär dem sie wegen ihrer sechs Kinder aus der geht. Der heute 50jährige Hamburger Oel- Untersuchungshaft freigelassen wurde. Sie und Finanzkaufmann Herbert Gerdts ist soll nicht weniger eifrig als ihre Tochter angeklagt, am 29. August 1958 im Hause sei- spioniert haben. Wie in Karlsruhe von in- ner Schwiegereltern seine von ihm getrennt formierten Beamten zu erfahren ist, zieht lebende 22jährige Ehefrau Gerda und ihre der sowjetzonale Spionageapparat zu einem 45jährige Mutter Charlotte Holzmann er- Großteil solche Menschen als Agenten her- schossen zu haben. Nach der Tat hatte sich an, denen sittliche Schwächen nachgesagt Gerdts völlig zusammengebrochen ohne Wi- werden können. H. Sch. derstand festnehmen lassen. „Hanussen II“ bleibt im Zuchthaus 1 Die 1700 1 8 e e 5 8* 3 2 Unig, zu Sr eugen un 1 Achver- e 8 1 b 15 55 ständige geladen sind, begann am Mittwoch nate Zuchthaus und 5000 DM Geldstrafe mit der Vernehmung des Angeklaten. Unter lautende Urteil des Landgerichts Berlin ist atemloser Spannung des überwiegend weib- am Mittwoch vom Ersten Strafsenat des lichen Publikums berichtete Gerdts von sei- Kammergerichtes verworfen worden. Der nem beruflichen Aufstieg nach dem Eriege. ee ite artist Gerhard Belgardt war Der wohlhabende Kaufmann, der sich in Unter dem Pseudonym„Hanussen II“ und Hamburg eine Wohnung für 80 00 DM ein- 77 ũ dx geworden. Er hatte in der Bundesrepublik land flog, um die Callas zu hören, behaup- 5 8 98 15 3 5 tete, er habe enge Beziehungen zu Regie- öfkentlich telepathische und ähnliche Experi- 5 1 85 5 mente vorgenommen und anschließend zur rungsverfretern in England. Frankreich, Ar- „Privatberatung“ aufgefordert. Hierbei hatte e a W er die„Zukunft gedeutet“ und„Schicksals- Politik gehabt.„Bekannte Männer der fragen“ beantwortet. Für eine derartige Be- Schwerindustrie und hohe Ministerial⸗ ratung nahm er fünf bis zehn DM. Wegen peamte gingen bei mir ein und aus“, sagte Betrugs wurde er zu 15 Monaten Zuchthaus Gerdts. 5 und 5000 DM Geldstrafe verurteilt. Die von ihm beantragte Revision blieb jetzt ohne Erfolg. Das Gericht war der Ueberzeugung, daß die von der Verteidigung vorgebrachten Rügen über Verletzung der Aufklärungs- pflicht nicht stichhaltig seien. Vergiftete Fische im Hochrhein Wedel. Der Magistrat der Stadt Wedel an Waldshut/ Hochrhein. In den letzten Tagen der Stadtgrenze von Hamburg hat scharf sind im Hochrhein zahlreiche Fische mit Ver- dagegen protestiert, daß eine 51 Jahre alte giftungserscheinungen beobachtet worden. Frau eine bereits zugesagte Anstellung als Wie in einer Versammlung des Sportfischer- Verkäuferin deshalb nicht bekam, weil sie vereins Waldshut dazu mitgeteilt wurde, han- und ihr Mann ein acht Jahre altes Misch- delt es sich in erster Linie um Barben und lingskind adoptiert haben. Das Ehepaar hatte Olets, die sich normalerweise im Winter im vor sieben Jahren aus einem Waisenhaus in tiefen Wasser aufhalten. Jetzt treiben viele Frankfurt(Main) die damals ein Jahr alte Exemplare dieser Fischarten mit aufgerisse- Virginia Angela nach Wedel geholt und an nen Mäulern an der Wasseroberfläche. An- Kindesstatt angenommen. Für das Misch- dere schießen in Kreisbewegungen ohne lingskind bekommt die Familie keinen Gleichgewichtslage durch den Strom. Die Pfennig Unterhalt. Sportfischer vermuten, daß oberhalb von Vor einigen Tagen bewarb sich die Frau Waldshut konzentriertes Gift in den Fluß ge- um den Posten einer Alleinverkäuferin eines raten ist. Filialunternehmens in Wedel. Dieser Posten Die Brand- Fluchtröhre Als sich der weitläufige Neubau des Fernmelde- Bauamtes in Köln seinem Ende näherte, kum die Baupolizei und stellte fest, dag beinahe alles schön und gut sei— bis auf die Entfernung gewisser Büros vom Treppenhaus. Die Benutzer dieser Rdume würden im Falle eines Feuers nicht mehr recht- zeitig aus dem Hause kom- men, befürchtete die Bau- polizei. Man wußte sich zu helfen und baute eine Feuer- Wendeltreppe außerhalb des Hauses.— Unser dpa-Bild zeigt die Brand- Flucht- Röhre des neuen Fernmeldebauamts in Köln. Gerdts, der seine Frau mit„Madonna“ anredete und von ihr vor Gericht sagte: „Für mich war Gerda etwas Anbetungswür-⸗ diges“, hatte das ein wenig leichtlebige blonde Mädchen 1957 als Lehrling in einem Hamburger Schuhgeschäft kennengelernt. Schon bald darauf willigte Gerda ein, seine Frau zu werden. Trotzdem hatte das Mäd- chen nach Darstellung des Angeklagten weiterhin zahlreiche Männerbekanntschaf- ten, und es kam zu den ersten Eifersuchts- szenen. Eines Tages verschwand Gerda dann sogar aus noch ungeklärten Gründen plötzlich aus Hamburg. Der Oelkaufmann Millionär unter der Anklage des Doppelmordes Eifersüchtiger Kaufmann erschoß Frau und Schwiegermutter Schwurgerichtsprozeß in Hamburg setzte ein Heer von Detektiven und sogar einen Hellseher auf ihre Spur, entdeckte sie schließlich in einem Ort im Taunus und überredete sie, zu ihm zurückzukommen. Am 12. Dezember 1957 fand mit großem Pomp in einem feudalen Hotel die Hochzeit statt, nachdem das Paar zuvor eine Traum- reise nach den Kanarischen Inseln unter- nommen hatte. Als Hochzeitsgeschenk er- hielt Gerda unter anderem ein eigenes Ka- briolet. Vor Gericht stritt Gerdts ab, daß Gerda ihn nur seines Geldes wegen gehei- ratet habe.„Sie hatte keine materiellen Gründe“, betonte er. Sepp Dietrichs Vermögen wird eingezogen Spruchkammer-Urteil gegen ehemaligen Kommandeur der Leibstandarte Berlin. Die Westberliner Spruchkammer hat in einem Sübneverfahren gegen den ehe- maligen SsS-Obergruppenführer und Ge- neraloberst der Waffen-SS, Sepp Dietrich, die Einziehung des in Berlin befindlichen Vermögens, eines umgestellten Bankkontos Dietrichs in Höhe von 8023 DM, verfügt. In der Begründung ihres Urteils verwies die Spruchkammer auf die aktive Rolle des jetzt 67 jährigen bei der Förderung des National- Sozialismus sowie auf seine Beteiligung an während des Krieges begangenen Verbre- chen. Dietrich, der 1957 von einem Münchener Schwurgericht wegen Beteiligung am Tot- „Die Kunden könnten Anstoß nehmen“ Verkäuferin wurde wegen eines farbigen Adoptivkindes abgelehnt wurde ihr auch zugesagt. Bevor sie jedoch die Stellung antrat, wurde ihr mitgeteilt, sie sei wegen ihres farbigen Adoptivkindes nicht erwünscht. Ihr wurde bedeutet, die Kunden könnten daran Anstoß nehmen, daß sie als Verkäuferin ein Mischlingskind adoptiert hat. In dem Protest des Wedeler Magistrats heißt es:„Eine derartige Geisteshaltung ist uns unverständlich“. Es könne nicht angehen daß eine Familie, die einem unschuldigen Kind ein Heim bietet, dadurch Nachteile erleide. Der Bürgermeister hat angekündigt, er werde alles unternehmen, um diesen Skandal, der dem Ansehen der Stadt schade, aus der Welt zu schaffen. schlag in mehreren Fällen während des soge- nannten Röhm- Putsches zu 18 Monaten Ge- fangnis verurteilt worden war, ist zu der Spruchkammerverhandlung nicht erschienen. Stattdessen hatte sich die Hilfsgemeinschaft ehemaliger SS- Angehöriger, die„HIAG“, in einem Brief an den Regierenden Bürger- meister Willy Brandt für Sepp Dietrich ein- gesetzt und darauf verwiesen, daß der Be- troffene bereits zweimal wegen seiner Ver- gangenheit gebüßt habe. Dietrich war 1946 im sogenannten Malmedy-Prozeß von den Amerikaner zu lebenslänglicher Haft ver- urteilt, im Jahre 1955 aber im Paroleverfah- ren vorzeitig entlassen worden. Dietrich war im Jahre 1928 in die NSDAP eingetreten und als persönlicher Begleiter Hitlers nach dem Röhm- Putsch zum SS- Obergruppenführer befördert worden. Er War Kommandeur der Leibstandarte„Adolf Hitler“ und während des zweiten Weltkrieges Kommandeur einer Panzerarmee. Sein Ver- mögen betrug am Ende des Krieges in Berlin 159 000 Reichsmark. Erste Studententankstelle Erlangen. Eine große deutsche Erdölgesell- schaft wird in Kürze in Erlangen die erste deutsche„Studententankstelle“ einrichten. Das Personal der Tankstelle wird nur aus Studenten bestehen. Die Erdölgesellschaft ist der Ansicht, daß man Studenten, die sich ne- benbei Geld verdienen wollen, eher eine solche„intelligente“ Tätigkeit statt Arbeiten wie Teppich klopfen oder Kohlen tragen an- bieten sollte. Schwurgericht erkannte auf Mord Freiburg. Das Schwurgericht Freiburg verurteilte am Dienstagabend den 33jähri- gen EKesselschmied Bruno Holbig aus Berlin zu lebenslänglichem, und den 22jährigen Elektroschweigzer Manfred Jobst aus Kassel zu 15 Jahren Zuchthaus. Das Gericht fand sie des gemeinsam begangenen Mordes und des besonders schweren Raubs für schuldig. Die beiden Angeklagten hatten im April vergangenen Jahres in Straßburg den 70jäh- rigen Altwarenhändler Landau in seinem Geschäft überfallen, getötet und ihm 41 000 Franken geraubt, die die beiden Täter dann in wenigen Tagen in Paris durchbrachten. Bei der Heimreise nach Deutschland waren sie in Kehl festgenommen worden. Das Schwurgericht Offenburg hatte sie Wegen Totschlags und besonders schwerem Raub zu 15 Jahren Zuchthaus beziehungsweise 15 Jahre Gefängnis verurteilt. Dieses Urteil war jedoch vom Bundesgerichtshof aufge- hoben und das Verfahren zur neuen Ver- handlung nach Freiburg überwiesen worden. Im Gegensatz zum Offenburger Gericht, kam das Freiburger Schwurgericht nach zwiei⸗ tägiger Verhandlung zu der Ueberzeugung, daß sich die beiden Männer des Mordes schuldig gemacht haben, da sie den Tod ihres Opfers zumindest mit einkalkuliert und aus Habgier heimtückisch und um eine andere Straftat zu ermöglichen, gehandelt haben. Bei dem Angeklagten Jobst, der zur Zeit der Tat noch nicht ganz 21 Jahre alt war, berücksichtigte das Gericht sein jugend liches Alter, obwohl er der intelligentere von den beiden Angeklagten ist und den Tatplan entworfen hatte. bl. Räumkommandos am Feldberg Feldberg(Schwarzwald). Drei große Schmeefräsen und 35 Schneepflüge müssen die Räumkommandos der Straßenbauver- waltung im Feldberggebiet im Schwarzwald einsetzen, um der ungeheuren Schneemassen Herr zu werden, die sich seit drei Tagen durch ununterbrochene Schneefälle immer wieder neu auf den Straßen anhäufen. Trotz erheblicher Schneeverwehungen, die durch starke Stürme hervorgerufen werden, konnten bisher im Hochschwarzwald alle Verbindungen offengehalten werden. Die große Feldbergstraße vom Bärental nach Fahl oberhalb Todtnau wird noch immer in voller Breite geräumt, obwohl auch dort Schneestürme die Arbeit erschweren. Auf dem Feldberg sind am Dienstag Spitzen- böen von 140 Stundenkilometer gemessen worden. Während der letzten drei Tage gin- gen die Windgeschwindigkeiten auf dem Feldbergkamm kaum einmal unter hundert Stundenkilometer zurück. Bebauungsplan für TH Karlsruhe Karlsruhe. Mit dem Generalbebauungs- plan der Technischen Hochschule Karlsruhe befaßte sich dieser Tage der Karlsruher Ge- meinderat. Vorüberrgehend verwandelte sich der große Rathaussaal in einen Filmraum, da den Gemeinderäten an Hand von Licht- pildern die Veränderungen der Technischen Hochschule veranschaulicht wurden. Der Rektor der Technischen Hochschule Karls- ruhe, Professor Dr. Leussink sowie die Ober- bauräte Schilling(Stuttgart) und Gremmels- pacher(Karlsruhe) berichteten über die ge- plante Erweiterung der Hochschule. Allein in den nächsten zehn Jahren werden 115 Mil- lionen Mark benötigt, um einen Teil der feh- lenden Institute errichten zu können. Nach dem Generalbebauungsplan werden zahl- reiche neue Institute entlang des Parkrings zwischen dem Wildparkstadion und den alten Gebäuden der TH erstellt werden. Diese In- stitute sollen pavillonartig im Hardtwald gebaut werden, so daß nur ein geringer Teil des Waldes verloren geht. Eine weitere Aus- dehnung erfolgt auf der westlichen Seite auf das Karlsruher Schloß zu. Nach dem Plan sol- len auch auf dem bisherigen Hochschul- stadion mehrere Gebäude erstehen. Die Sportanlagen sollen weiter nördlich am Rande des Hardtwaldes angelegt werden. Insgesamt soll das Gelände der Hochschule von 35 Hektar vor dem Kriege auf 60 bis 70 Hektar erweitert werden. 13 Verletzte bei Busunglück Lemgo(Lippe). Bei einem Omnibusunglück auf der Bundesstraße 66 wurden in Barntrup (Kreis Lemgo) 13 Fahrgäste verletzt. Nur eine der Verletzten mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden, Ein Linienbus der Bun- desbahn hatte einen auf der Straße un- beleuchtet abgestellten Anhänger eines land- wirtschaftlichen Fahrzeugs gestreift, war dadurch ins Schleudern geraten und in den Graben gestürzt. Jett grüßt er mich kaum noch! Vorgestern sind wir zusammen ausgegangen, jetzt bin ich für ihn Luft. daß Du Schuppen hast. Versuch es doch mal mit Seborin. 1 0 Vielleicht liegt es daran, 0 7 Welche Wohltat! Seit 3 ſagen keine Schuppen mehr. Es fördert die Durchblutung und versorgt den Haarboden mit wir- kungskräftigen Stofſen(Thiohorn). schuppen bilden sich nicht mehr. Also, abgemacht! ich hole Sie morgen abend um halb acht Uhr ab. Es hat also doch daran gelegen. 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KON b Sie nichts, —— .. ase Seite 8 AUS DEN BUNDESLAND ERN Donnerstag, 18. Februar 1960/ Nr. 49 Zuchthausstrafen für Stuttgarter Posträuber Bei dem Ueberfall ließen sie die Geldkassette mit 68 000 Mark stehen Stuttgart. Im Prozeß um den mißglückten Raubüberfall auf einen Geldtransport mit 68 000 Mark im Gebäude der Oberpostdirek- tion Stuttgart hat die 7. Große Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts am Mittwoch Kein Spielautomat ohne Polizeigenehmigung Freiburg. Das Verwaltungsgericht Frei- burg stellte in einer neuen Entscheidung zu dem vielumstrittenen Thema der Spiel- Kasinos klar, daß es bei öffentlich aufge- stellten Spielgeräten nicht darauf an- kommt, ob es sich dabei um Glücks- oder Geschicklichkeitsspiele handelt. Bezeich- nend sei vielmehr, daß alle„mechanisch betriebenen Spiele“ nach der Gewerbeord- nung nur mit polizeilicher Genehmigung betrieben werden dürfen. Diese Genehmi- gung darf die Polizei aber nur erteilen, wenn das Spielgerät vorher von der Physi- Kkalisch- Technischen Bundesanstalt zugelas- sen ist. Das trifft aber für das„Sektoren- spiel“ nicht zu, das ein Mann in Kehl, in einem Spielkasino betreiben wollte. Die Polizei hatte ihm daher den Spielbetrieb, den er ohne Genehmigung im Frühjahr 1958 aufgenommen hatte, verboten. In sei- nem am Freitag veröffentlichten Urteil hat des Verwaltungsgericht Freiburg unter Hin- weis auf die Rechtsprechung des Verwal- tungsgerichtshofes Baden-Württemberg be- tont, daß der im Gesetz nicht näher defi- nierte Begriff des„mechanisch betriebenen Spiels“ weit auszulegen sei. Das Sektoren spiel falle ohne Zweifel darunter. Da eine Genehmigung für dieses Spiel nicht vor- lag, mußte die Klage des Kasino- Inhabers abgelehnt werden. bl. Revision im Fall Hartmann Heilbronn. Gegen das Urteil, das von der Dritten Großen Strafkammer des Land- gerichts Heilbronn am Donnerstag vergange- ner Woche über den 52 Jahre alten Bürger- meister der Stadt Schwäbisch Hall, Theodor Hartmann, gesprochen worden ist, hat der Heilbronner Oberstaatsanwalt Dr. Lorenz am Mittwoch Revision beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe angemeldet. Hartmann war von der Strafkammer von der Anklage der Un- treue wegen erwiesener Unschuld freigespro- chen worden. Im zweiten Punkt der Anklage, die Hartmann vorwarf, sich der fortgesetzten Untreue in Tateinheit mit fortgesetztem Be- trug schuldig gemacht zu haben, hatte die Kammer auf Freispruch mangels Beweises erkannt. Brandstifter vom Bodensee verurteilt Hechingen. Die Große Strafkammer des Landgerichts Hechingen hat den vielfachen Brandstifter vom Bodenseegebiet und von Hohenzollern, Markus Straub, in abgetrenn- tem Verfahren wegen vorsätzlicher Brand- stiktung zu einer zweijährigen Zuchthaus- strafe verurteilt. Die bürgerlichen Ehren- rechte wurden ihm für drei Jahre aberkannt. Da sich der Angeklagte demnächst auch vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Konstanz wegen Brandstiftung zu verant- Worten hat, wurde der Haftbefehl aufrecht- erhalten. Insgesamt gab Straub bisher fünf Brandstiftungen zu, die einen Schaden von insgesamt rund 250 000 Mark verursachten. nach dreitägiger Verhandlung das Urteil ge- fällt. Der 35 Jahre alte Kraftfahrer Willi Glück aus Backnang und der gleichaltrige Dentist Gerhard Herrmann aus Endersbach im Kreis Waiblingen wurden eines Verbre- chens des gemeinschaftlich versuchten schwe- ren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für schuldig befunden und zu je drei Jahren und eun Monaten Zuchthaus verurteilt. Der mitangeklagte 35 Jahre alte frühere Postangestellte Herbert Hauke aus Harthausen im Kreis Eglingen kam mit einem Jahr und vier Monaten Ge- fängnis wegen Beihilfe davon. Nach den Feststellungen der Strafkam- mer hatten der erheblich verschuldete Kraft- fahrer und der Dentist ohne eigene Praxis am 23. März vorigen Jahres auf zwei Post- beamte einen bewaffneten Ueberfall verübt, nachdem sie von Hauke in postinternen Ge- Ppflogenheiten eingeweiht worden waren. In das Oberpostdirektions-Gebäude gelangten sie dadurch, daß sie beim Portier den Ein- druck erweckten, als gehörten sie zu den Postbediensteten, die sich jeden Montag- abend nach Dienstschluß dort zum Schach- spielen trafen. Auf dem Weg zum Wert- kabinett in unmittelbarer Nähe von Haukes Dienstzimmer lauterten sie dann den beiden Postbeamten auf. Glück hielt ihnen mit der Aufforderung„Hände hoch“ eine Gaspistole vor, worauf der eine Beamte vor Schreck zu Boden stürzte. Der andere ließ dagegen den Griff der Geldkiste erst los, als ihm Herrmann mehrere Schläge mit einem Holz- hammer auf Kopf und Hände versetzte. Auf seine Hilferufe hin ergriffen beide Täter, die sich im Gefängnis kennengelernt hatten, die Flucht. Es gelang ihnen, das Gebäude unerkannt und unbehindert zu verlassen. In der Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende der Strafkammer, bei Glück und Herrmann, deren Schuld gleich groß ge- wesen sei, könne vor allem mit Rücksicht auf den Schutz der Oeffentlichkeit und der öfkentlichen Gebäude eine Zubilligung mil dernder Umstände nicht in Betracht kom- men. Umfang des Notwegrechts begrenzt Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat jetzt in einer neuen Entscheidung zum Not- Weg(Paragraph 917 BGB) unter dem Ge- sichtspunkt der Bedürfnisse einer modernen wirtschaftlichen Ausnutzung von Grund und Boden Stellung genommen. Danach hat der Eigentümer eines Grundstücks, dem der Zu- gang zu einem öffentlichen Weg fehlt, das Recht,„zur Herstellung der erforderlichen Verbindung“ das Nachbargrundstück zu be- nutzen. Die Benutzung muß jedoch aus- schließlich dazu dienen, einen Zugang zum eigenen Anwesen herzustellen. Eine Ueber- schreitung des Notwegrechtes sei es, wenn der Notwegberechtigte Fahrzeuge bis an die Grenze des Nachbargrundstücks heranfahren und dort aufstellen läßt, heißt es in der Ent- scheidung. Das Notwegrecht geht auch nicht so weit, daß der Grundstücksnachbar das Aufstellen von Lastkraftwagen zum Zwecke des Ent- und Beladens auf seinem Grund und Boden zu dulden hätte(Aktenzeichen: V ZR 98/58). Unsere Korrespondenten melden außerdem: Westberliner Zöllner verübte Selbstmord Berlin. Der 34jährige Westberliner Zoll- assistent Otto Fröhlich ist von einer sowjet- zonalen Grenzstreife 18 m von der Zonen- Srenze entfernt bei Berlin- Buckow auf sowjetzonalem Gebiet mit einem Bauchschuß tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Westberliner Polizei handelt es sich vermut- lich um einen Selbstmord. Der Zöllner sei am Montag in seiner dienstfreien Zeit im Polizeirevier erschienen, um sich seine Dienstpistole abzuholen. Seitdem sei er ver- mißt worden. Strafmaß für Dirscherl verringert Nürnberg. Der 70jährige ehemalige FDP- Bundestagsabgeordnete und langjährige Präsident der Handwerkskammer für Mit- telfranken, Senator Hans Dirscherl, ist am Dienstag von der Dritten Großen Strafkam- mer des Landgerichts Nürnberg-Fürth we- gen Untreue und Unterschlagung zu 20 Mo- naten Gefängnis bei Anrechnung der Unter- suchungshaft verurteilt worden. Damit hat die Strafkammer das Strafmaß des ersten Urteils gegen Dirscherl vom 22. November 1957, das auf zwei Jahre Gefängnis gelautet hatte verringert. Die Strafkammer gelangte bei dem zweiten Urteil zu der Auffassung, daß Dirscherl statt 11 200,— DM nur rund 7200,— DM an Fahrtspesen unrechtmäßig einbehalten hatte. Unter Spionageverdacht verhaftet Nürnberg. Ein 28jähriger Angestellter aus Röthenbach bei Nürnberg ist unter dem Ver- dacht verhaftet worden, für die Sowjetzone Spionage getrieben zu haben. Aus der am Mittwoch von der Nürnberger Staatsanwalt⸗ schaft gemachten Mitteilung ging nicht her- vor, wann die Verhaftung erfolgt und ob in den Fall noch mehr Personen verwickelt sind. Auch wurden die Personalien des Ver- hafteten nicht bekanntgegeben. Die Geheim- akten des Spionagefalles sind bereits an den Generalbundesanwalt nach Karlsruhe wei- tergegeben worden. Polizei zweifelt nicht an Selbstbezichtigung Essen. Bisher haben sich Zweifel an der Richtigkeit der Selbstbezichtigung des 23 Jahre alten Handelsvertreters Horst Georg Otto nicht ergeben, der behauptet, Ende Juli 1959 die 16 Jahre alte Manuela Knodt in Essen erdrosselt zu haben. Die Essener Poli- zei teilte neben der Bekanntgabe des vollen Namens mit, daß Otto noch einer Frau ge- genübergestellt werden soll, die den Täter Wahrscheinlich zuletzt mit Manuela Knodt gesehen hat. Die Selbstbeschuldigungen Ottos, der sich angeblich aus Gewissensgrün- den auf einer Wache meldete, kamen 80 überraschend, daß die Polizei nur zögernd dazu Stellung nahm. Alle Umstände spre- chen jetzt aber dafür, daß er tatsächlich der Täter ist. Prozeß um ehemalige kommunistische Zeitungen Dortmund. Vor der Strafkammer für Ver- fassungsschutzsachen des Dortmunder Land- gerichts begann am Dienstag ein Verfahren um die ehemaligen kommunistischen Tages- zeitungen„Volks-Echo“ und„Neue Volks- zeitung“. Auf der Anklagebank sitzen sechs ehemalige Gesellschafter, Geschäftsführer eie Zehn Stunden in der Wasserhöhle Mordloch wahrscheinlich längstes Höhlensystem der Alb Göppingen. Das Mordloch, eine Wasser- höhle in der Nähe von Eybach, ist wahr- scheinlich das längste Höhlensystem auf der Schwäbischen Alb. Die 17.„Befahrung“ hat den Eindruck vermittelt, daß sich die unter- irdischen Gänge vermutlich noch kilometer- weit fortsetzen. Dies teilte der Leiter der Höhlenforschergruppe Eschenbach-Göppin- gen, Manfred Keller aus Eschenbach, mit. Im vergangenen Sommer konnte man erst etwa 80 Meter weit in das Mordloch eindringen, in das im Jahre 1800 als erster ein Geislinger Ratsschreiber eingestiegen War. Inzwischen haben die Höhlenforscher schon Gänge in einer Länge von 1800 Meter begangen und vermessen. Dennoch ist, wie Manfred Keller erklärte, jetzt die Ueberle- gung in den Vordergrund gerückt worden, ob es überhaupt sinnvoll ist, auch weiterhin zu versuchen, dem Mordloch sein letztes Geheimnis zu entreißen und die Höhle voll- ständig zu erforschen. Es scheine fraglich, ob der mögliche Erfolg jeder Expedition, noch weitere 100 bis 200 Meter vorzudringen, das Risiko und die Strapazen lohnten. Bei der 17. Befahrung befanden sich drei junge Höhlenforscher aus Göppingen und Eislingen über zehn Stunden lang im Erd- innern. Sie mußten mehrere Seenabschnitte durchschwimmen und schließlich sogar einen zwei Meter hohen Wasserfall überwinden. Am Ende der 120 Meter langen, neu er- forschten Strecke durchtauchte einer der drei Höhlenforscher noch einen sogenannten Siphon, in dem zwischen Wasseroberfläche und Journalisten. Hauptangeklagter ist der 71 Jahre alte Rentner Heinrich Rabbich aus Essen, der Gesellschafter des Kronen- Druckereiverlages in Essen war, in dem eine der Zeitungen erschien. „Razzia“ der Polizei im Celler Zuchthaus Celle. Zwei Hundertschaften der nieder- sächsischen Bereitschaftspolizei aus Hanno- ver und Braunschweig durchsuchten am Dienstag die Celler Strafanstalt. Der über- raschende Einsatz steht im Zusammenhang mit seit langem geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit des Celler Zuchthauses, da es in den letzten zwölf Monaten Strafgefangenen zweimal gelungen War, aus dem Celler Zuchthaus auszubrechen. Petition gegen Pferde-Ausfuhr München. Ueber 3000 Unterschriften trägt eine Petition an die bayerische Staatsregie- rung, die gebeten wird, die Ausfuhr leben- der Pferde ins Ausland als Schlachtvieh zu verhindern. Die Aktion wurde durch Presse- berichte über Tierquälereien beim Transport von Pferden aus der Bundesrepublik ins Ausland ausgelöst. Die Petition unterzeich- neten unter anderen der ehemalige baye- rische Ministerpräsident Dr. Wilhelm Hög- ner, der Präsident des bayerischen Bauern- verbandes Otto Freiherr von Feury, Prinz Georg Wilhelmi von Hannover, die vier Münchner Oberbürgermeisterkandidaten, die Schriftstellerinnen Gertrud von le Fort und Tora von Brockdorff, die Pianistin Elly Ney, sowie die Schauspieler O. W. Fischer und Franziska Kinz. und Höhlendecke überhaupt kein Zwischen- raum mehr besteht. Wie alle anderen Höhlenforschergrup- pen aus dem schwäbischen Raum, widmet sich auch die Eschenbach- Göppinger Gruppe derzeit der Aufgabe, sämtliche Karsterschel- nungen der Alb zu erfassen und genau zu vermessen. Dem Mordloch wurde deshalb besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt weil es sich hier um eine der am Schwierig- sten zu befahrenden, aber auch lehrreich sten Höhlen handelt, die besonders viele in- teressante Aufschlüsse über den Wasser- haushalt auf der Schwäbischen Alb vermit- teln kann. Die Höhlenforscher stellten fest, daß gegenüber der letzten Befahrung im Spätherbst der Wasserspiegel in der Höhle um 20 Zentimeter gestiegen ist. Düsenbomber abgestürzt Nordhorn/ Emsland. Ein britischer Düsen- bomber stürzte am Dienstag vor dem Bom- benabwurfplatz Klausbeide im nieder- sächsischen Kreis Grafschaft Bentheim nach einer Explosion ab. Die beiden Besatzungs- mitglieder fanden in dem beim Absturz in Brand geratenen Flugzeug den Tod. Urteil gegen Dörr rechtskräftig Hamburg. Das Urteil gegen den ehema- ligen Generaldirektor der Phrix- Werke, Dr. Richard-Eugen Dörr, ist rechtskräftig gewor- den, nachdem am Mittwochvormittag sowohl die Staatsanwaltschaft als auch. Dr. Dörr auf Rechtsmittel verzichtet haben. Vor einer Woche war Dr. Dörr nach einem der größten Wirtschaftsprozesse der Nachkriegszeit, der annähernd 2½ Jahre dauerte, vom Hambur- ger Landgericht wegen Handels zum Nachteil einer Aktiengesellschaft, falscher Bericht- erstattung an den Aufsichtsrat und Devisen- vergehen zu 15 Monaten zu 15 Monaten Ge- fängnis verurteilt worden. Gefälschte Führerscheine verkauft Köln. Der Verkauf von gefälschten Führer. scheinen hat einen 52 Jahre alten ehemaligen Angestellten der Kölner Stadtverwaltung hinter„Schwedische Gardinen“ gebracht. Er muß seinen Versuch, auf diese Weise eine Geldknappheit zu überwinden, laut Gerichts- urteil mit anderhalb Jahren Gefängnis und zweijährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte büßen. Der ungetreue Stadt- angestellte hatte eine größere Anzahl von veralteten Führerschein- Formularen gestoh- len und sie— für zahlungsbereite Abnehmer nach Bedarf ausgefüllt— in den Jahren 1955 und 1956 privat„abgesetzt“. Bäderviertel wird saniert Baden-Baden. Der seit Jahren geplante Umbau des Bäderviertels von Baden-Ba- den zu einer einheitlichen, verkehrsruhi- gen und in sich abgeschlossenen Anlage be- ginnt in diesem Jahr, Wirklichkeit zu wer- den. Im Wirtschaftsplan der Bäder- und Kurverhaltung werden 2,1 Millionen Mark als erste Baurate eingesetzt, die den Be- ginn der Arbeiten in den nächsten Mona- ten ermöglicht. Ehe aber der erste Spaten- stich für das neue große Kurmittelhaus An- kang Mai getan werden kann, müssen eine Straße und ein unterirdischer Bachlauf verlegt und das jetzige Staatliche Hochbau- amt, einer der wenigen noch erhaltenen Barockbauten Baden- Badens, abgerissen werden.] Erstaunlich! Blusen, Oberhemden, Waschkleider, selbst Wollsachen kräf⸗ tigt diese Feinappretur, ohne zu härten. Was ist perla? perla ist eine nach dem Schweizer NoreduxVerfahten hergestellte Feinapptetur, ein reines Naturprodukt. Einfach kaltlöslich! 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Februar 1960 MORGEN Selte* prächtige Füssener Sturmreihe RCAF Flyers gegen Deutschland B 3:4 Die deutsche B-Nationalmannschaft kam beim Eishockey-Team des kanadischen Flug- platzes in Zweibrücken nach einer groß- artigen Leistung zu einem knappen, aber verdienten 4:3(2:1, 1:1, 0:2)-Sieg. Die aus Nachwuchskräften zusammengestellte deutsche Vertretung war sehr schnell und auch technisch gut und zeigte ein beacht- ches spielerisches Niveau. Am eindruck- vollsten war die erste Sturmreihe mit den drei Füssenern Krötz, Zanghellini und Köpf, die auch alle vier Tore schossen. Köpf war dabei der beste Mann. Er bewies eine aus- gezeichnete Spielübersicht und begeisterte durch seine Alleingänge. Die Kanadier führ- ten bis zum letzten Drittel mit 3:2, dann trumpften die Deutschen noch einmal auf. Ohne Sepp/ Mayr„nichts drin“ Drei MERC-Niederlagen in Frankreich Mit drei Niederlagen kehrte der Mann- heimer ERC von seiner Gastspielreise in Frankreich zurück, wo er gegen zweitklassige Eishockey- Vertretungen kanadischer Flieger- einheiten antrat. Die erste Begegnung in Marville verlor er mit 2:3 Toren, ein Ergeb- nis, das um so interessanter wird, wenn man berücksichtigt, daß die neugegründete Ober- ligamannschaft der SG Nürnberg dieses Team anlähglich des Pokalturniers in Kitz- bühel Ende Januar mit 6:3 Toren schlug. Das nächste Spiel in St. Croquentin endete mit einem 6:4-Sieg der Gastgeber und tags dar- auf deklassierte die gleiche Mannschaft den MERC mit 13:2 Toren. Klar für Rießersee-Jugend Im dritten Spiel des ersten Tages der deutschen Eishockey-Jugendmeisterschaft in Köln siegte der Sc Rießersee mit 7:2(0:0, 5:0, 2:2) gegen den VfL Bad Nauheim. Einige Unsicherheiten der Hessen im zweiten Drit- tel nützten die Rießerseer sehr glücklich aus. Sztani beauftragte Rechtsanwalt Der Ungar Istvan Sztani, der im Sommer 1959 vom deutschen Fußballmeister Ein- tracht Frankfurt nach Standard Lüttich wechselte, sich aber seit Ende 1959 wieder in Frankfurt aufhält, hat einen neuen Hebel angesetzt, um die Auflösung seines Vertra- ges mit dem belgischen Club zu erreichen. Er hat einen Frankfurter Rechtsanwalt be- auftragt, den Vertrag anzufechten. Der Jurist erklärte am Mittwoch vor Frankfur- ter Journalisten, dag Sztani nach seiner „Flucht“ aus Lüttich zuerst selbst durch einen„Drohbrief“ versucht hätte, von Stan- dard freizukommen. Nach der negativen Antwort jedoch, die in einem am Freitag in Frankfurt eingetroffenen, sehr konzilian- ten Brief enthalten sei, habe Sztani ihn auf- gesucht und in mehrstündigen Beratungen am Montag und Dienstag alle Details be- sprochen. Nach Meinung des Rechtsanwalts bestehen berechtigte Zweifel an der Rechts- gültigkeit des Vertrages. Man könne deshalb nicht so ohne weiteres von einem Vertrags- bruch reden. Der Frankfurter Anwalt sagte weiter, er habe inzwischen mit einem bel- gischen Kollegen Verbindung aufgenommen und werde wahrscheinlich auch einmal nach Belgien fahren.„Wir wollen jedoch jede Schärfe in den Verhandlungen vermeiden, sondern streben eine harmonische Lösung an.“ Der Anwalt betonte, daß er lediglich von Sztani und nicht von der Frankfurter Eimtracht beauftragt sei. Bungert nun für Köln Die beiden Davispokalspieler Wilhelm Bungert und Dieter Ecklebe, die im Zuge der Konzentration von Tennis-Spitzenkräf- ten bisher beim TTC Rot-Weiß Berlin spiel- ten umd in Berlin studierten, werden in der kommenden Saison für den Kölner HTC spielen. Wieder Pokalrunde mit Mannheimer und Ludwigshafener Clubs Nach Abschluß der Punktespiele soll auch in diesem Jahre wieder eine Privatrunde ausgetragen werden, an der fünf Mannhei- mer und fünf Ludwigshafener Vereine teil- nehmen. Die Vorbereitungsarbeiten, für die Fritz Keil vom MF Phönix verantwortlich zeichnet, sind allerdings erst so weit gedie- hen, daß die zehn beteiligten Vereine fest- stehen. Es sind dies aus Mannheim SV Wald- hof, VfL Neckarau, ASV Feudenheim, Ami- citia Viernheim sowie Phönix Mannheim oder Spygg Sandhofen und aus Ludwigs- hafen Tura, LSC, VfR Frankenthal, BSC Oppau und Spygg Mundenheim. Der VfR mußte wegen Terminschwierigkeiten ab- sagen, worauf auch Phönix Ludwigshafen seine Meldung zurückzog. Die Spiele werden in einer einfachen Runde auf Mannheimer Plätzen ausgetragen, wobei durchweg wochen⸗ tags gespielt wird. Zum Abschluß der Runde, deren Start voraussichtlich Anfang Mai er- folgt, ist ein Auswahlspiel Mannheim gegen Ludwigshafen mit den besten Kräften der beteiligten Vereine vorgesehen. Die letzten 24 Stunden vor der Eröffnung: Squaio Vallei ist arttelat fü die Winterspiele Die letzten Aktiven rückten an/ Ueber 800 Reporter werden berichten/ Bleibt weiterhin Sonnenschein? Nur noch ein Tag bis zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele 19601 Squaw Valley hat sein olympisches Kleid angelegt. Ob es passen wird, weiß noch niemand zu sagen. Das wird sich mit Sicherheit erst am Schlußtag, dem 28. Februar, feststellen lassen. Vorerst aber darf man Optimist sein, trotz all der kleinen Mängel und Un- zulänglichkeiten, die sich offenbar bei einer solchen riesigen Organisation nicht aus- schalten lassen. Die wichtigste Frage gilt dem Wetter. Hält der kalifornische Sonnen- schein an, den man drei Wochen lang so schmerzlich vermißte, so wird die Eröffnungs- feier das große Ereignis bilden, das den ganzen Spielen Linie und Richtung geben kann. Fieberhaft laufen die letzten Vorberei- tungen. Das Olympische Tal bevölkert sich. Noch fehlen zwar die Zuschauer, die den Wettbewerben die Kulisse verleihen sollen, Aber nahezu überall, wo man irgendwie in direkter Verbindung mit den Spielen steht, trifft man Vorsorge, daß alles klappen wird. Die Szene steht— der Vorhang kann sich heben. Organisationskomitee, Olympisches Dorf und das langgestreckte Pressehaus sind die drei großen olympischen Zentralen. Her- metisch ist der Eingang zum Tal abgesperrt, und nur, wer den mit weißen Helmen ausge- statteten Ordnungsorganen seinen entspre- chenden Ausweis präsentieren kann, ist zu- gelassen. Das große Pressezentrum gleicht einem modernen Babylon. Die Informations- schriften stapeln sich. Geschäftige Hände verteilen immer neue Unterlagen. In den Zentralen für Fernschreiber, Kabel und Telefone aber laufen sich die Drähte fast heiß. Die Monteure arbeiten Tag und Nacht, die meisten von ihnen mindestens 16 Stun- den hintereinander. Insgesamt werden aus Squaw Valley über 800 Reporter berichten. Zu den rund 700 Journalisten und Fotografen aus 36 Ländern kommen mehr als 60 Rundfunkberichterstat- ter und dazu das große Aufgebot der ame- rikanischen Fernsehgesellschaften CBS, das die Ausstrahlung auch nach Europa durch Filmaufnahmen übernommen hat. Die internationalen Fachverbände haben sich etabliert. Pausenlos jagen sich die Sit- zungen der Kampfgerichte und der Renn- leitungen. Ramac, die gigantische Elektro- nen-Ergebnisanlage, hat ihr automatisches Gehirn mit allen Daten gespeist, die sie Während der Spiele auszuspucken bereit ist. Die letzten Verhandlungen laufen, und die Tagungsräume werden rar. Am wenigsten berührt von der lebhaften Geschäftigkeit, die das Olympische Tal und seine zauberhafte Natur überziehen, sind diejenigen, die eigentlich im Mittelpunkt stehen: die Aktiven. Sie haben sich ihre Form zu Hause erworben. Zwar wird auch auf den Pisten und Bahnen Squaw Valleys ebenso wie auf der prächtigen Schanze mit allem Erist traniert, und vielleicht packt jetzt schon manchen Star die Nervosität des olympischen Abenteuers, aber im Olympi- schen Dorf, das sich mit den Teilnehmern aus 34 Nationen fast gefüllt hat, ist wahr- scheinlich der ruhigste Flecken im weiten Umkreis. Elf Tage wird Squaw Valley Mittelpunkt sein. Dann werden sie alle wieder abreisen, mit oder ohne olympischen Lorbeer, auf den jetzt jeder mit vollem Herzen hofft— 24 Stunden vor der Eröffnung. Bogner fünf— Lanig sieben Die Startnummern der Herrenabfahrt Das Abfahrts- und Slalomkomitee des Internationalen Skiverbandes gab drei Tage vor der Herrenabfahrt der Olympischen Winterspiele in Squaw Valley die Starterliste pekannt. Drei deutsche Läufer wurden in der ersten Gruppe ausgelost(unter den ersten Fünfzehn) und erhielten folgende Nummern: Bogener fünf, Lanig sieben und Ludwig Leitner vierzehn. Der vierte deutsche Läufer, der Mitteldeutsche Riedel, wurde in der zweiten Gruppe mit Nummer 28 aus- gelost. Die Favoriten Duillard(elf) und Schranz(zwölf) starten hintereinander. Auch Schweden verlor Auch Schwedens Olympiamannschaft wurde von den kanadischen Eishockey-Stu- denten der Denver Universität in Denver zum Abschluß ihrer Vorbereitungsspiele auf das olympische Turnier mit 5:3 geschlagen. Die Denver„Pioniere“ bezwangen vorher die USA-Auwahl mit 6:3, die deutsche Mann- schaft mit 6:1 und spielten gegen den Olym- piasieger Rußland nach einem voraufgegan- gegen 4:4 in Colorado Springs 2:2.— Die Schweden trafen als letzte Mannschaft am Dienstagnachmittag in Squaw Valley ein. Wieder gute Springerleistungen: ſeombinalions- Entscheidung in de- Loipe Helmut Recknagel sehr beständig/ Thoma trainierte Langlauf Die Entscheidung im Kampf um die nordische Kombination der Olympischen Win- terspiele wird in Squaw Valley mit größter Wahrscheinlichkeit erst im Langlauf fal- len. Hervorstechende Beobachtung des bisherigen Sprungtrainings der Kombinations- teilnehmer ist die auffallende Ausgeglichenheit der Konkurrenten. So dürfte es den besseren Springern diesmal sehr schwer fallen, ihren Gegnern, die stärkere Läufer sind, auf der Schanze zu viele Punkte abzunehmen. Zwischen 64 und 68 Meter Weite lagen auch am Dienstagnachmittag beim Training die meisten Sprünge. Am weitesten sprang der junge Finne Martti Maatela, der auf 70 Meter hinabsegelte. Der Norweger Arne Larsen kam ihm mit 69,5 Meter am näch- sten. Schon bei seinem ersten Sprung er- reichte der Schwarzwälder Georg Thoma in tadelloser Haltung 69 Meter, nahm an- schließend seine Sprungski und hörte mit dem Training auf.„Die Schanze liegt mir, ich weiß jetzt, wie ich springen muß“, sagte Thoma. Morgens hatte der deutsche Doppelmei- ster ein scharfes Training auf Langlaufbret- tern absolviert. Dabei fand Thoma zum er- stenmal in Squaw Valley Freude am Lau- fen.„Ich konzentriere mich jetzt nur auf die Kombination“, sagte er.„Wenn es am Mon- Zu Hause gegen die Tabellenletzten keine Gefahr: Einserbanle fut Sandhofen und Pliönix Auch ASV Feudenheim und Neckarau sind über ihre Gäste zu stellen Die 1:2-Niederlage des MFC Phönix in Kirchheim lieg zwar die Spitzengruppe der 1. Amateurliga Nordbaden wieder dichter zu- sammenrücken und hat vor allem die Chan- cen der SpVgg. Sandhofen erheblich ver- größert— ob sich aber an der derzeitigen Reihenfolge noch etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Phönix hat den Vorteil, in den restlichen sechs Treffen nur noch dreimal reisen zu müssen, wobei mit Walldürn und Hockenheim zwei Abstiegskandidaten Gast- geber sind. Sandhofen dagegen stehen in seinen 6 Spieben noch die schweren Prüfungen beim ASV und in Pforzheim bevor. Dau kommen noch die Spiele in Walldürn und Kirchheim, während man zu Hause nur noch dreimal(gegen Birkenfeld, Forchheim und Kirrlach) antreten kann. Obwohl Phönix also weiterhin als Favorit gelten muß, ist indessen eins gewiß: Es gibt auch in diesem Jahr bis zum letzten Spiel eimen spannenden Kampf um die Meister- schaft. Die Spitzenmannschaften stehen sich in nichts nach und gleichgültig, wer sich am Ende durchsetzt— der Meister wird sich den Titel verdienen müssen. 5 Phönix und Samdhofen sollten am Wo- chenende ihre Positionen halten, denn ihre Gäste sind mit Kirrlach und SV Birkenfeld die beiden schon ziemlich weit abgeschlage- nen Tabellenletzten. Auch der ASV Feuden- heim hat nichts zu befürchten, obwohl Hok- kenheim verzweifelt um den rettenden dritt- letzten Platz kämpft und zuletzt gegen Dax- landen aufhorchen lieg. Neckarau ist durch Kirchheims Erfolg gegen den Spitzenreiter gewarnt, aber hier müßte am Ende ebenfalls der Gastgeber das bessere Ende für sich be- halten. Pforzheim würde bei einer erneuten Niederlage in Sandhausen endgültig aus dem Kreis der Meisterschaftsanwärter ausschei- den. Alle übrigen Treffen des Wochenendes sind nur noch für die Plazierung im Mittel- feld von Bedeutung. Es spielen: Samstag: SpVgg. Sandhofen gegen SV Birkenfeld; Phönix Mannheim gegen Olympia Kirrlach; FC Neureut— FV Daxlanden. Sonntag: SV Sandhausen— VfR Pforzheim; ASV Feudenheim— FV Hocken- heim; VfB Leimen— Spfr. Forchheim; VfL Neckarau— SG Kirchheim; Kickers Wall- dürn— Karlsruher FV. tag so gut geht wie heute, dann kann ich zufrieden sein.“ DSV- Trainer Ewald Ro- scher meinte, daß sich Thoma nach diesem 69-m-Sprung kaum mehr hätte verbessern können.— Auf die große Schanze wird Thoma erst wieder nach Beendigung des EKombinationswettbewerbes gehen, erklärte Roscher. Von den weiteren vier deutschen Kom- binationsteilnehmern zeigte Günther Flau- ger bei einem 67-m-Sprung, den er aller- dings nicht stehen konnte, eine gute Form. Dietel erreichte als größte Weite 67 m, Mein- hold 66 und Körner 62 m. Auch am Dienstag war der Thüringer Helmut Recknagel einer der Besten im Trai- ning der Spezialspringer, er stand sicher 91 Meter. Von den internationalen Fachleu- ten wird Recknagel jedoch nicht allein als Favorit angesehen.„Noch nie war ein olym- pisches Spezialspringen so interessant wie in diesem Jahr“, sagte DSV-Sprunglauf- Referent Heini Klopfer. Die Experten sind der Meinung, daß es etwa zehn Springer gibt, die an der Spitze landen können. Westphal sparrt mit Weltmeister Der deutsche Exmeister Albert Westphal be- gleitet vom 4. bis 25. März den schwedischen Weltmeister Ingemar Johansson auf einer Schaukampf- Tournee als Sparringspartner. Ziele dieser Reise, die von der UNO zur Truppenbetreuung organisiert wurde, sind u. a. Gaza(Aegypten, Madrid, Island und Grönland. Der Ahrensburger Bäckermeister erhält während der Tournee wöchentlich ein Taschengeld von 220 Dollar(900 DMW), wäh- rend alle übrigen Unkosten die UNO trägt. An den einzelnen Orten der Reise wird Westphal über jeweils dreimal zwei Runden mit dem Weltmeister sparren. Querfeldein-WM in Tolosa: Gelingt Wolfshohl der große Wurf! Der erste Welttitelkampf im Radsport in diesem Jahre kann Deutschland gleich einen großen Erfolg bringen. Die kleine spanische Stadt Tolosa, unweit der französischen Grenze, ist am Sonntagvormittag Austra- gungsort der Querfeldein-Welt meisterschaft. Titelverteidiger ist der Italiener Renato Longo, der im vergangenen Jahre in Genf vor dem Kölner Rolf Wolfshohl erfolgreich blieb. Der 22jährige Rheinländer trägt auch 1960 große Hoffnungen. Dem„Gesetz der Serie“ nach wäre er an der Reihe: 1958 Drit- ter, 1959 Zweiter, 19600 Unzweifelhaft zählt Wolfshohl in Tolosa zu den engsten Favoriten. Der Kölner brachte sich in dieser Saison langsamer als sonst in Form, stellte sich aber bei der deutschen Meisterschaft vor zwei Wochen in Solingen in einer so glänzenden Verfassung vor, daß man ernsthaft mit ihm rechnen kann. Wolfs- hohl meinte zwar in seiner bescheidenen Art, daß er die Verteidigung seines Platzes aus dem Vorjahr anstrebe, aber das begehrte Regenbogentrikot liegt für ihn in greifbarer Nähe. Sein schärfster Rivale dürfte erneut Renato Longo sein, obwohl der Italiener in dieser Saison schon einige empfindliche Nie- derlagen einstecken mußte. Einer fehlt in Tolosa: der fünfmalige Weltmeister Duf- rasse(Frankreich), der bei seiner Lamdes- meisterschaft nur Vierter wurde und sich nicht für die Weltmeisterschaft qualifizierte. Dafür hat aber sein Landsmann Georges Meunier um so größere Chancen. Zu den Favoriten zählen ferner die Belgier Declereq, van Kerrebroeck, Kumps und De Rey, der Italiener Severini, der junge Schweizer Hun- gerbühler und der Luxemburger Schmitt. Neben Wolfshohl entsendet der BDR noch die Saarländer Günter Debusmann und Heinrich Ruffenach sowie den jungen Dort- munder Wilfried Böhlke, für den aber trotz allen Talentes die Aufgabe von Tolosa noch zu früh kommt. Rösch Viererbobmelster Einen Tag nach dem bayerischen Titel ge- wann Vizeweltmeister Hans Rösch(Sc Rie- gersee) mit der Mannschaft Bauer/ Hammer/ Haller auf der Olympiabahn in Garmisch- Partenkirchen auch die deutsche Viererbob- meisterschaft. Hans Rösch war auch Titel- verteidiger(letzte Meisterschaft 1956). Er siegte, obwohl er in keinem der beiden Läufe die Bestzeit erzielte. Im Feld der zehn Schlitten war im ersten Lauf der Schweizer Max Angst mit 1:16,77 Minuten der Schnellste. Der Schweizer, der als einziger Ausländer startete, war erst spät in der Nacht an Ort und Stelle eingetroffen und steuerte auf der wegen Schneetreibens nicht leichten Bahn äußerst riskant. Im zweiten Lauf war er dann allerdings mit 1:18,59 Minuten wesentlich langsamer. Angst führte dies auf die vielen Löcher in der 1650 Meter langen Bahn zurück. In der Auslaufkurve hatte Angst mit den äußeren Kufen bereits den Kurvenrand überschritten, konnte aber den Bob wieder in die Gewalt bekommen. Im zweiten Lauf fuhr Franz Schelle(Ohl- stadt) mit 1:17,49 Minuten die beste Zeit. In diesem Lauf stürzte der Siegerbob in der Auslaufkurve, doch gab es keine Ver- letzungen. Kuhnert als Trainer Die deutschen Eisschnelläufer in Squaw Valley nahmen gestern nicht am Training teil. Helmut Kuhnert hat inzwischen das Amt des Trainers übernommen, da der mittel- deutsche Betreuer Hase, der für die gesamt- deutsche Mannschaft vorgesehen war, noch immer keine Einreiseerlaubnis erhielt und in Ostberlin zurückbleiben mußte. Kuhnert erklärte, diese Aufgabe sei für ihn selbst natürlich ein schweres Handicap, da er zum einen zur Beobachtung seiner Mannschafts- kameraden, zur Zeitmessung und zur Be- ratung täglich zwei bis drei Stunden auf der Bahn stehen müsse und sich nicht allein auf sich selbst konzentrieren könne. Zudem fehlen ihm die Anweisungen des Trainers, wenn er selbst läuft.„Ich muß damit rech- nen“, so meinte er,„daß sich diese Dinge sehr ungünstig für mich auswirken und meine Leistungen um zehn Prozent unter dem sonstigen Stand bleiben.“ Szüzina bei Knörzer Der Stuttgarter Boxveranstalter Willy Knörzer erhielt aus den USA die von dem deutschen Müttelgewichtsboxer Frenz Szü- zina unterschriebenen Verträge für ein Ma- nagement in Deutschland. Der seit einigen Jahren in den USA kämpfende deutsche Mittelgewichtler aus Bremen wird am 27. März wieder nach Europa zurückkehren und strebt hier einen Titelkampf um die Europa meisterschaft mit Gustav Scholz an. Albert Brülls verunglückt Fußball- Nationalspieler Albert Brülls, der nach seinem Wadenbeinbruch im Län- derspiel gegen Jugoslawien am 20. Dezem- ber wieder völlig hergestellt war, bleibt ein Pechvogel: Bei der Rückfahrt vom Training seines Vereins Borussia Mönchen-Gladbach verlor Brülls auf einer etwas vereisten Straße die Herrschaft über den von ihm ge- steuerten Wagen, der ins Schleudern geriet und sich überschlug. Mit Schnittwunden am Kopf und im Gesicht mußte Brülls ins Kran- kenhaus geschafft werden. Brülls, der àm Samstag wieder sein erstes Punktspiel ge- gen Schalke 04 mitmachen sollte, wird frü- hestens am 27. Februar gegen den 1. FC Köln eingesetzt werden können. Ehrung für die Achtzigjährigen bei den„Mannemer Buwe“ Ehemalige aktive Sportler, Fußballer, Leichtathleten, Turner, Ruderer und Schüt- zen, haben sich als„Maanemer Buwe“ zu einer kleinen Gemeinschaft zusammen- geschlossen, die sich all wöchentlich zur ge- mütlichen Runde am erweiterten Stammtisch trifft. Diese„Buwe“ sind meist schon hoch in den siebziger Jahren; einige haben sogar schon das achte Jahrzehnt ihres Lebens voll- endet. Ueber mangelnden Appetit und „Dorscht“ kann aber keiner klagen und die sportliche Betätigung von über 60 Jahren steht ihnen so lebhaft vor Augen, als sei es erst gestern gewesen, daß sie die Fußball- stiefel und die„Rennschlappe“ an den Nagel hängten. Kameradschaftsgeist wird in diesem Kreis groß geschrieuen. So wurden jetzt die 80jäh- rigen Freunde zu einer intimen Feier ein- geladen, bei der die Jubilare Dostmann(83), Kutterer, Langenbein und Steffen(80) von Schatzmeister Schnatzer mit einer wertvollen goldenen Nadel mit den Emblemen der „Mannemer Buwe“ ausgezeichnet wurden. Neben der Gemütlichkeit kommen im Kreis der Alten aber auch die kulturellen Belange nicht zu kurz. Regelmäßig stehen gemeinsame Besichtigungen oder Ausstel- lungsbesuche auf dem wöchentlichen Pro- gramm dieser in ihrer Struktur wohl seltenen Gemeinschaft. 218. 288. 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In gut unterrichteten politischen Kreisen wurde dazu erklärt, daß die Beur- laubung des Bischofs wahrscheinlich mit Billigung von Stefan Kardinal Wyszynski erfolgt sei, um auf diese Weise ein„Hinder- nis“ für die bevorstehenden neuen Verhand- lungen zwischen Kirche und Staat auszu- räumen. Belgrads Verhältnis zur Kirche Der kroatische Landtagspräsident Vla- dimir Bakaric, Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Jugoslawiens, er- klärte auf einer Parteiversammlung, daß die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Par- tei grundsätzlich mit der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft unvereinbar sei. Es sei die Aufgabe der Partei, religiöse Vor- urteile zu zerschlagen. Immer aber bleibe Religion die Privatsache des einzelnen.„Wir haben die Religion aus der Politik ausge- schaltet. Sie ist aber weiterhin ein Bestand- teil des gesellschaftlichen Lebens.“ SDS-Mitglieder protestieren gegen Partei-Ausschluß Bonn.(UPI) Der stellvertretende Landes- vorsitzende des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes(SDS) in Baden-Württem- berg, Gerhard Bessau, und der ehemalige SbDs-Vorsitzende Bertold Höch haben in einem offenen Brief an den sozialdemokra- tischen Parteivorstand in Bonn scharf gegen ihren Ausschluß aus der SPD protestiert. Sie warfen der SPD vor, sie wolle die vom SDS im Juli 1959 beschlossene Aktion„Unge- sühnte Nazijustiz“ zerschlagen. In dem am Mittwoch von den Verfassern veröffentlich- ten Schreiben werden schwere Vorwürfe ge- gen die Politik der SPD erhoben und die Ausschlüsse als Teil einer„verstärkten systematischen Spaltung von rechts“ be- zeichnet. Die Verfasser des offenen Briefes, die betonten, daß sie keine Kommunisten seien, erklären, daß sie niemals gegen die Grundlagen der Demokratie oder gegen Pro- gramme der SPD verstoßen hätten. Afrikanischer Politiker billigt französische Atombombe Paris.(UPI) Als erster afrikanischer Poli- tiker hat Leopold Senghor, der Präsident des Parlaments der Mali- Föderation, den ersten französischen Kernwaffenversuch in der Sahara gebilligt. Er sei erstaunt, erklärte Senghor in Paris, daß sich so viele Leute über die 208. Atom-Explosion entrüsteten, nachdem sie sich bei den 207 vorangegange- nen Explosionen kaum erregt gezeigt hätten. Er könne der französischen Ansicht nur zu- stimttten, daß die Atomgefahr nur durch eine Zerßtörung der Kernwaffenlager, nicht aber dureh ein Verbot der Kernwaffenversuche gebannt werden könne. Die Mali- Föderation ist ein Mitgliedstaat der französischen Völ- ker gemeinschaft. Sie verhandelt gegenwärtig über ihre Unabhängigkeit mit der französi- schen Regierung. Brief an die Herausgeber: Eisenmann als Freier Demokrat Bei ihrer Berichterstattung über die Altersversorgung der Bundestagsabgeord- neten(Ausgabe vom 13. Februar) haben Sie irrtümlich den Abgeordneten Otto Eisen- mann(Itzehoe) als Abgeordneten der Deut- schen Partei bezeichnet. MdB Eisenmann ist bereits am 30. Mai 1958 aus Protest gegen die gtomare Aufrüstung der Bundeswehr aus der Deutschen Partei ausgetreten und hat sich der Freien Demokratischen Partei ange- schlossen. Beim Bundesparteitag der Freien Demokratischen Partei am 27. und 28. Januar 1960 wurde Md Eisenmann in den Bundes- vorstand gewählt und ist auch bereits seit etwa einem Jahr stellvertretender Landes- Vorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein. Sekretariat Abg. Otto Eisenmann G. Heinrich Die Debatte über die Krankenversicherung Blank: Optimales Leistungsrecht/ SPD: Die Regierung wird von ihrer eigenen Gefolgschaft desavouiert Bonn.(dpa/eg- Eigener Bericht) Bundes- arbeitsminister Blank sagte am Mittwoch im Bundestag bei der ersten Lesung des Regie- rungsentwurfs zur Krankenversicherungs- reform, die Verwirklichung seines Entwurfs Würde das Leistungsrecht der deutschen ge- setzlichen Krankenversicherung so abrun- den, daß man es optimal nennen müsse. Mit der Reform solle das Schwergewicht der Hilfe von kurzfristigen auf langfristige und schwere Erkrankungen verlagert werden. Nach den Vorstellungen der Bundesregie- rung solle die Krankenversicherung wieder vorwiegend eine Arbeitnehmer- Versiche- rung werden, deren Versicherungsschutz sich über alle Stationen des Arbeitslebens bis über das Rentenalter hinweg erstrecke. Die Pflichtversicherungsgrenze solle wie bisher bei monatlich 660 oder jährlich 7920 Mark stehen bleiben. Der Entwurf sehe aber vor, daß die freiwillige Weiter versicherung er- lischt, wenn ein bestimmtes Einkommen — 15 000 Mark pro Jahr— überschritten werde und die Versicherung noch nicht zehn Jahre bestanden habe. Für die Christlichen Demokraten wandte sich der Abgeordnete Josef Sting! gegen eine„reine Negation“, die niemals staats- aufbauend sei. Man sei bereit, von allen Seiten gute Ratschläge entgegenzunehmen, aber nicht die„Massivität des Vertrages“, sondern nur die sachliche Berechtigung könnten überzeugen. Stingl nannte die Punkte, in denen der Regierungsentwurf vielleicht noch überprüft werden müsse. Da- zu gehören: 1. Die Bestimmungen über die Versiche- rungsgrenze und die Versicherungsberech- tigungsgrenze. 2. Die Vorschrift, wonach auch bei län- gerdauernder Krankheit von Arbeitern für die ersten zwei Tage kein Krankengeld be- zahlt werden soll. 3. Die Lohnfortzahlung für Arbeiter im Krankheitsfall. Eine Aenderung dürfe hier jedoch nicht dazu führen, daß der Mittel- stand geschädigt und der Zug zur wirtschaft- lichen Konzentration gefördert werde. 4. Die Selbstbeteiligung, für die unter anderem auch eine Krankenscheingebühr und ein Kostenerstattungsverfahren vorge- schlagen seien. 5. Die Gebührenfestsetzung für Aerzte, sie könnte eventuell dezentralisiert werden. 6. Die Frage, ob es gerechtfertigt sei, die Kosten der Leistungs verbesserung aus- schließlich den Kranken aufzubürden. Even- tuell könnte ein Ausgleich dadurch geschaf- ken werden, daß den Krankenkassen Auf- tragsleistungen aus der Unfallversicherung und der Kriegsopferversorgung abgenommen werden. Diese Aufzählung des CDU- Sprechers veranlaßte Professor Schellenberg (SPD) zu der Bemerkung, die Regierung sei von ihrer eigenen Gefolgschaft„praktisch desavouiert“ worden, was das Ausmaß der Verwirrung zeige, in der man sich im Re- gierungslager befinde. Er habe menschliches Verständnis dafür, daß Minister Blank den Rückzug antrete und dabei retten wolle. Was am Regierungsentwurf noch zu retten sei. Daß aber seine Fraktion„die volle Flucht ergreifen“ würde, hätten die Sozial- demokraten nicht erwartet. Die Konsequenz hätte sein müssen, daß die Regierung ihre Vorlage zurückziehe. Bauernverband noch nicht zufrieden Nun werden preis- und handelspolitische Maßnahmen erwartet Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst George Bonn. Der Deutsche Bauernverband ist mit der Lage der Landwirtschaft noch nicht zufrieden, obwohl die Bundesregierung sei- nen Wünschen entsprochen und die Ansätze des Grünen Planes für 1960 nicht gekürzt, sondern sogar— wenn auch nur geringfügig — erhöht hat. In einer Entschließung des Verbandspräsidiums heißt es, der Kabinetts- beschluß vermöge nichts daran zu ändern, daß im laufenden Wirtschaftsjahr mit einer erheblichen Verschlechterung der landwirt- schaftlichen Ertragslage zu rechnen sei. Man müsse daher erwarten, daß die Bundes- regierung mit den Mitteln der allgemeinen Wirtschaftspolitik, insbesondere der Preis- und Handelspolitik, dieser Entwicklung wirk- sam begegne. 5 Bauernverbandspräsident Edmund Reh- winkel erläuterte die Haltung seiner Organi- sation vor Journalisten mit den Worten: „Durch die Preiseinbrüche verlieren Wir viel mehr, als wir beim Grünen Plan retten konnten.“ Die Rinderpreise lägen schon heute um 4 Mark je Kilogramm Lebendgewicht unter den Vorjahrspreisen, die Schweine- preise sogar um 15 bis 16 Mark, die Eier- preise um drei Pfennig je Stück, die Ge- Hlügelpreise um mindestens 10 Prozent und die Butterpreise um 17 bis 20 Pfennig je Kilogramm. Das Offnen der Einfuhrschleuse habe bewirkt, daß die Butterbestände bei den Einfuhr- und Vorratsstellen beängstigend angewachsen seien. Uberdies müsse befürch- tet werden, daß 350 Millionen Mark aus dem Grünen Plan zur Auszahlung der Milch- prämie von drei Pfennig je Liter nicht aus- reichen werden, so daß man sich gegen Ab- zweigungen aus den Etats der Düngemittel- Subventionen oder der Strukturhilfen werde wehren müssen. Streit um europäische Agrarpolitik Der Meinungsstreit um die künftige ge- meinsame Agrarpolitik der sechs Länder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft hält innerhalb der Bundesrepublik unvermindert an. Der Deutsche Industrie- und Handelstag und der Deutsche Bauernverband haben jetzt Stellungnahmen abgegeben, die sich völlig widersprechen. Der Industrie- und Handels- tag kritisierte die Vorschläge der EWG-Kom- mission mit der Bemerkung, sie sähen eine umfangreiche Planwirtschaft mit künstlich hohen Preisen vor und müßten zur Autarkie und darüber hinaus zur Ueberproduktion führen. Stattdessen sollte grundsätzlich der durch Angebot und Nachfrage gebildete Preis den Ausgleich zwischen Produktion und Ab- satz herstellen Angelpunkt des Preissystems sollte nicht wie zur Zeit der Futtergetreide- preis, sondern das Preisniveau in der Ver- edelungswirtschaft und in der Ernährungs- industrie sein. Die hohen westdeutschen Ge- treidepreise müßten noch unter das aryth- metische Mittel der Preise in allen EWG- Ländern gesenkt werden. Im Gegensatz hierzu bezeichnete es Bauernverbandspräsident Rehwinkel als „unverantwortlich“, die Getreidepolitik und die Agrarpolitik der EWG von vornherein auf Baisse aufbauen, also die Getreidepro- duktion durch ein niedriges Preisniveau ein- schränken zu wollen, Das wäre unsozial, flenn die Getreidepreise seien die betriebs- Wirtschaftliche Grundlage für das Einkom-: men der Landwirtschaft. Schellenberg meinte, ein Stilwandel in der Sozialpolitik sei nicht notwendig. Die vorgesehenen Leistungsverbesserungen könnten auch ohne die Kostenbeteiligung der Versicherten finanziert werden, die den sozialen und gesundheitlichen Bedürfnissen nicht gerecht werde und„auf einem allge- meinen Mißtrauen gegenüber den arbeiten- den Menschen“ beruhe. Nach seiner Mei- nung führt die Selbstbeteiligung dazu, daß der Kranke vom Arztbesuch abgehalten wird. Es sei aber besser, wenn die Versicher- ten zehnmal zu früh zum Arzt gingen als einmal zu spät. Die Erziehung zum selbst- verantwortlichen Handeln dürfe nicht aus- gerechnet am Krankenbett beginnen. In einer kurzen Entgegnung erinnerte Blank die SPD an ihren eigenen Sozialplan und dessen Kapitel über den Arzneimittel- miſßbrauch. Darin habe die SPD den Miß- brauch von schlaf- und schmerzlindernden Mitteln in unmittelbarem Zusammenhang mit unvernünftiger Lebensführung und zu starkem Verbrauch an Genußmitteln ge- bracht und den Arzten gesagt, sie seien häufig nicht kritisch genug bei ihren Ver- ordnungen. Im Gegensatz hierzu bekannte sich der Abgeordnete Dr. Wolfgang Stammber- ger für die Freien Demokraten zum Grund- satz der Selbstbeteiligung als einer Funk- tion der Selbstverantwortung. Nur so könne verhindert werden, daß der einzelne jeden Wertmaßstab verliere und nicht mehr wisse, Was die Krankheit koste und was die Ge- sundheit wert sei. Er forderte aber, daß zu- mindest für die freiwillig Weiter versicherten das Kostenerstattungsverfahren eingeführt Werde, denn bei einer Mitgliedschaft von 80 Prozent des Volkes in der Sozialversiche- rung könne unmöglich jeder Versicherte sozial schutzbedürftig sein. Stammberger warnte seine Kollegen davor, sich unter Zeit- druck setzen zu lassen, und bedauerte, daß das Reformwerk jetzt„in eine Wahlkampf- Psychose hineingezogen“ werde. Margot Kalinke OP) bescheinigte Mi- nister Blank, er habe ein Beispiel dafür ge- geben, daß ein Staatsmann den Mut haben müsse, auch einmal Unpopuläres zu vertre- ten. Freilich müsse man gegen einen Behar- rungswillen vieler Kreise ankämpfen. Der Funktionär eines Krankenkassenverbandes löse sich schwerer von althergebrachten Vor- stellungen als ein unabhängiger Abgeordne- ter. Es sei aber Zeit, die Konsequenzen aus dem Tatbestand zu ziehen, daß viele Men- schen in höhere Einkommensgruppen aufge- stiegen seien. Der Vorschlag der Selbsthilfe im Krankheitsfalle sei folglich begründet. Wer ihn verneine, beschwöre die Gefahr her- auf, daß man in einen Vorsorgungsstaat ab- gleite. Jeder sollte unterscheiden zwischen dem, was der Staat für seine Bürger tun müsse, und dem, Was er innen als Eigenver- antwortung überlassen könne. „Schulbücher fördern Nationalismus“ Untersuchung des DGB- Organs„Welt der Arbeit“ Köln(dpa)„Eim großer Teil der zur Zeit an deutschen Schulen verwendeten Ge- schichtsbücher fördert eine einseitige Er- ziehung zum Nationalismus.“ Zu diesem Er- gebnis kommt am Mittwoch das offizielle Organ des Deutschen Gewerkschaftsbundes „Welt der Arbeit“ in einer Untersuchung. Es wird darin gefordert, daß in den meisten Fällen die Geschichtslehrbücher nicht nur überarbeit, sondern neugefaßt werden müßten. 2 Im eimzelnen wirft das DGB-Organ den Verfassern der Geschichtslehrbücher vor: Die Politik Hitlers und die Verbrechen des Drit- ten Reiches werden verharmlost, die Darstel- lung der gesellschaftlichen Entwicklungen werde von der diplomatischen und der Kriegsgeschichte überwuchert und die Schuld- frage an den zwei deutschen„Feblentwick- lungen“ 1918 und 1933 sei auf das Ausland verlagert. Ferner kritisiert die Zeitung„ein- seitige Darstellungen weltpolitischer Fra- gen“. Die gleichen Tatbestände, die dem Aus- land als Imperialismus, Ungerechtigkeit oder Schuld angekreidet werden, seien auf deut- scher Seite als„Selbstverständliche Wahr- nehmung nationaler Interessen“ hingestellt worden. Auch das deutsche Verhältnis zu den Ostvölkern, vor allem zu Polen, werde völlig verzerrt dargestellt. Die deutschen Kriegs- ziele vor und im ersten Weltkrieg werden fast ganz verschwiegen. Schließlich kritisiert die Gewerkschaftszeitung auch, daß angeb- lich in der Mehrzahl der Geschichtsbücher kaum etwas über die Entwicklung der Ar- beiterbewegung und über ihre Bedeutung in der neueren Geschichte ausgesagt werde. Gemeinsames Radarsystem beschlossen USA und Großbritannien London.(dpa) Großbritannien und die Vereinigten Staaten haben den Ausbau eines aus großen Radarstationen bestehenden ge- meinsamen Warnsystems gegen überraschen- de Raketenüberfälle beschlossen. Nach Ra- darstationen in Grönland und Alaska soll in Kürze mit dem Bau einer großen Warnsta- tion in Nordostengland begonnen werden. George Ward, der Minister für die britischen Luftstreitkräfte, gab am Mittwoch im Un- terhaus bekannt, daß die neue Radarstation wesentlich zur Sicherheit des gesamten NATO-Gebietes beitrage. Der Minister gab bekannt, daß die Radareinrichtungen ven den Vereinigten Staaten geliefert werden Sollen. Wieder„Feindberührung“ im Golfo Nuevo Buenos Aires.(UPI) Wenigstens eines der geheimnisvollen Unterseeboote, die seit drei Wochen von der argentinischen Marine und Luftwaffe gejagt werden, liegt noch im Golfo Nuevo. Die argentinische Marine teilte am Mittwochmorgen mit, daß es gelungen Sei, eines der Boote wieder zu orten. Zwei Pa- trouillenboote haben sich auf die Spur des mysteriösen Schiffes gesetzt und Wasser- bomben geworfen. Die Schraube des U-Boo- tes scheine beschädigt zu sein. Brentano beendet Pakistan-Besuch Rawalpindi.(UPI) Bundesaußenmimister Heinrich von Brentano ist am Mittwoch von der pakistanischen Regierungshauptstadt Rawalpindi nach Lahore geflogen. Er wurde auf dem Flugplatz von Außenminister Man- sur Qadir verabschiedet. Brentano bedauerte vor seinem Abflug die Kürze seines Besuches in Pakistan. Vor Journalisten sagte er, er glaube, daß alles Menschenmögliche getan worden sei, um die Freundschaft auf beiden Seiten zu fördern. Die Aufgeschlossenheit und Offenheit, mit der ihm seine pakistan- schen Gesprächspartner entgegenge kommen seien, habe ihn sehr erfreut. Er habe auf allen Gebieten das größte Verständnis gefun- den, insbesondere in der Frage der deutschen Wieder vereinigung und dem Berlin-Problem. Der Bundesaugßenminister gab bekannt, daß der pakistanische Industrieminister Abdul K assem Rhan im April die Bundesrepublixk, besuchen werde. Er sehe auch mit Freude dem Staatsbesuch des pakistanischen Präsi- denten Ajub Khan in Bonn entgegen. g Israelischer Angriff verurteilt Damaskus.(UI) Die gemischte Waffen- stillstandskommission hat nach Mitteilung eines syrischen Sprechers Israel wegen seines „Angriffes auf das arabische Dorf Tawafik in der entmilitarisierten Zone“ und wegen des Ueberfliegens der syrischen Grenze durch Vier israelische Flugzeuge verurteilt. Diese militärischen Handlungen stellten„eine flagrante Verletzung des Waffenstillstands- abkommens“ dar. Sejm fordert Friedensvertrag mit Deutschland f Warschau/ Prag.(UPT/AP) Das polnische Parlament hat in einer Entschließung, die zum Abschluß der außenpolitischen Debatt. am Dienstagabend die einstimmige Billigu der Abgeordneten fand, den Abrüstungsap- pell der sowjetischen Regierung unterstützt und den Abschluß eines Friedensvertrag mit Deutschland gefordert. Die Resolution hebt scharfen Protest gegen die Aufrüstung der Bundesrepublik mit Atomwaffen und lobt die Rolle der Sowjetzone im Kampf gegen die westdeutsche Wiederbewaffnung. N CSR zum Abrüstungsappell Das tschechoslowakische Parlament hat ar Mittwoch einstimmig beschlossen, sich den vom Obersten Sowjiet am 15. Januar an a Parlamente der Welt gerichteten Appell 2 eigen zu machen, in dem eine allgemeine u vollständige Abrüstung und die friedliche Ro existenz aller Völker gefordert werden. Di Zustimmung des tschechoslowakischen Par laments ist in einer umfangreichen Resolu tion enthalten, in der auch kurz auf die deu sche Frage eingegangen wird. Hierzu heißt es „Das tschechoslowakische Volk betrachtet der sowjetischen Vorschlag für den Abschluß eine Friedensvertrages mit Deutschland al äußerst vordringlich.“ 7 Gesund und voller Nroebenskraft 2 wie die Bergwelt 7— der Schweiz 2 22 2 2 22 9 2 1 8 1 ung a denken gaadighes orte, 18 Wieder gouf. Hergestellt in Deutschland nach Original- Rezepſ Von Dr. A. Wander, Bein Schweiz 3 5 guf natörliche und gesunde Weise durch OVOMALT INE von dem Schweizer Dr. A. Keraffkonzentrat geht ins Blut öber und babt in kutzer Zeit lhre Kräfte stärkt auch Sie Vermietungen Renovierte Küche, Bad und Diele, baute Schränke, 180,- DM ausschliegßl. 2-Timmer-Wohnung einge- Warmwasser- heizung, in guter Wohnlage sof. beziehbar, zu vermieten. Miete Heizung, kein Bkz, Ijährige Mvz. Zuschr. unter P 17934 an den Verlag. Noch der neue Kröffe Mannheim Möbl. 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Dr. Machnacki 2. 2 406 ef beg. Kapp, Un, U 4, 5. T. 26614 beweist immer wieder den Wert der Kleinanzeigen in Mannheims großer Tageszeitung Memmkelmer Mog EN 7 Zuter Qualität angeboten werden. Seite 13 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Dormerstag, 18. Februar 1960/ Nr. W DGB-Absage an Paulssen: Keine Versachlichung in der Lohnpolitik Die dem DGB im deutschen Blätterwald reichlich gespendeten Vorschußlorbeeren für Bereitschaft zur Versachlichung der Lohn- politik hat W. Richter, der DGB-Vorsitzende, Zzerpflückt. In einem Schreiben Richters an Dr. Paulssen, den Vorsitzenden der Bundes- vereinigung de Deutschen Arbeitgeber- verbände, heißt es u. a.: „Ihr Appell an die Arbeitgeberverbände „Mehr Koordinierung und Solidarität in der nächsten Zeit gibt Ihre Stellungnahme zu den wichtigsten uns gemeinsam interessieren- den Fragen, insbesondere zur Lohn- und Gehaltserhöhung und zur Arbeitszeitverkür- zung wieder. Nach dieser Verlautbarung und nach dem Verlauf unserer bisherigen Ge- spräche kann ich leider kaum annehmen, daß Sie geneigt wären, in dem von Herrn Bundeskanzler angeregten Gespräch unsere Stellungnahme zu akzeptieren. Unter diesen Umständen möchte ich glauben, daß das von dem Herrn Bundeskanzler angeregte Ge- spräch zwischen uns über das Blessing- Gutachten gegenstandslos geworden ist.“ Es ist also nicht mehr von Versachlichung der Lohndiskussion die Rede sondern von Verhärtung der Fronten. Nur in einem Punkt waren sich DGB und Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber(BDA) deklamatorisch einig:„Die Stabilität der Währung müsse gewahrt, die Kaufkraft der DM erhalten bleiben.“ Von da ab gingen die Meinungen beträchtlich auseinander. Es sagte u. a. der DGB: In Uebereinstim- mung mit dem Bles- sing-Gutachten wird bedauert, daß die Un- f ternehmer in Ausnüt- Preissenkungen aus- zung der Marktlage nützen. die Preise hochtrieben. Besonders böse sind die DGB-Leute dar- über, daß in dem Paulssen-Appell wörtlich aus dem Blessing- Gutachten zitiert wird, „Lohnsteigerungen über die Erhöhung der gesamt wirtschaftlichen Produktivität hinaus müssen in der gegenwärtigen Konjunkturlage preissteigernde Tendenzen auslösen“. In Punkt 4 der DGB- Stellungnahme zu dem Bundesbank-Gutachten predigte der DGB- Vorstand:„Die Bundesbank bestätigt die Auf- fassung der Gewerkschaften, dag Steigerun- gen der Produktivität nicht der Maßstab für Lohnerhöhungen sein können. Lohnerhöhun- gen, die über Produktivitätssteigerung hin- ausgehen, brauchen nicht zu Preiserhöhungen führen, wenn sie in Gewinnspannen auf- Sekangen werden.“ Ebenso wie bei der Frage der Lohn- erhöhungen sind sich Arbeitgeber und Ar- Paulssen: Die Arbeitgeber wol- len unter der Voraus- setzung preisneutraler Lohnpolitik alle Mög- lichkeiten für etwaige 5 Einhauſsberale: Fleisch: Schweinefleisch mußte zum Wo- chenende im gesamten Bundesgebiet merk- lich billiger werden. Die Lebendviehnotie- rungen sind in den letzten Tagen kräftig zurückgegangen. Das Angebot ist gestiegen und größer als vor Jahresfrist. Im Durch- schnitt müßten die Hausfrauen das Pfund Schweinefleisch um 10 bis 20 Pfennig billiger einkaufen können als zum Jahresbeginn. Rindfleisch- und Kalbfleischpreise im großen und ganzen unverändert. Butter: Für Butter in- und ausländischer Herkunft werden die Hausfrauen das gleiche zahlen wie bisher. Auch die Preisunter- schiede zwischen Markenbutter, Molkerei- butter und Importware sind unverändert. Käse: Käse aller Art im Preis unverän- dert. Lediglich Schnittkäse vereinzelt etwas preiswerter. Eier: Eier aller Sortierungen nach wie vor Preisgünstig. Geflügel: Beim Geflügel werden die Haus- frauen ein unverändert vielseitiges und in der Preisgestaltung sehr unterschiedliches Angebot finden. Seefisch: Rotbarsch dürfte auf Grund gro- ger Fänge bei Neufundland reichlich und in a Etwas preiswerter vor allem kleinfallende Ware. Makrelen werden wieder etwas mehr als bisher zur Verfügung stehen. Kabeljau wird nahezu das gleiche kosten wie bisher. See- 5 lachs dürfte dagegen etwas billiger werden. Kartoffeln: Die Kartoffelpreise werden Sich im großen und ganzen nicht ändern. Da die Erzeuger jedoch über große Vorräte ver- kügen und der Empfangshandel zum Teil be- reits beginnt, seine Läger zu räumen, ist das Angebot an stärkerreichen Sorten vor allem im Norden und Süden des Bundesgebietes so beitnehmer über Arbeitszeitverkürzung nicht einig. Dem hielt der DGB Paulssen sagte: entgegen: In Anbetracht der Lohnerhöhungen und bisher schon erfolgten fortschreitende Ar- beitszeitverkürzungen sind sozial gerechtfer- tigt und wirtschaftlich durchführbar. In eu- ropäischen Industrie- ländern und in USA ist für einen großen Teil der Arbeitnehmer seit langem die 40-Stun- den-Woche oder sogar eine kürzere Arbeits- zeit eingeführt. Die bisherige Arbeitszeit- verkürzung bewies, daß gleichzeitig die weitgehenden Arbeits- zeitverkürzungen in der Bundesrepublik, die hierbei im Ver- gleich Z2zu anderen westeuropäischen Län- dern an der Spitze steht. muß zur Zeit von allen Vereinba- rungen über weitere Arbeitszeitverkürzun- gen grundsätzlich ab- gesehen werden. Es gelte, Grenzen des Produktion erhöht Möglichen zu beachten. werden konnte. Daß bezüglich künftiger Versachlichung der Lohnpolitik Fehlanzeige fällig ist, verrät, daß sich der gemäßigtere Teil des DGB-Vor- standes nicht durchsetzen konnte. An und für sich ergibt sich auch aus dem Auseinan- derklaffen der beiderseitigen Beweisführun- gen ein Ausgangspunkt zu Gesprächen, in deren Verlauf wenigstens festgestellt werden Könnte, bis zu welcher äußersten Grenze— in DM und Pfennigen je Lohneinheit aus- gedrückt— jede der beiden Tarifparteien geht. Das aber lag bestimmt nicht im Sinne jener DGB-Führer, die einen politischen Vorteil darin sehen, allfällig später eintre- tende Preisbewegungen der unternehmeri- schen Wirtschaft und obendrein noch der Bundesregierung in die Schuhe zu schieben. Ein wesentlicher Punkt, der richtungweisend bei der Ausarbeitung des Blessing-Gutach- tens war, wird nämlich beharrlich übersehen. Nämlich der Umstand, dag der überwie- gende Teil der bisher von der gewerblichen Wirtschaft unterlassenen Preissenkungen auf die lohnpolitische Ueberforderung der Ver- gangenheit zurückzuführen ist. Wenn dieser Vorwurf(„Ihr habt Preissenkungen unter- lassen“) unmittelbar gegen die Unterneh- merschaft gerichtet ist, dann beinhaltet er auch sinngemäß:„Ihr seid den Weg des ge- ringsten Widerstandes gegangen und habt die Lohnzugeständnisse einfach auf die Preise abgewälzt.“ Daß sich der DGB nur auf die verhältnismäßig geringen Lohn- bewegungen während des Jahres 1959 be- rufen kann, verdankt er der diplomatischen Gutachtergeschicklichkeit des Bundesbank- präsidenten, der lediglich die Entwicklung im Jahre 1959 besonders hervorhob, so daß das vorangegangene Geschehen demgegen- über verblaßt. Der eigentliche Kern des Uebels liegt aber in den Lohnüberforderun- gen und auch in der Ueberforderung hin- sichtlich der Arbeitszeitverkürzung, die seit Mitte 1957 einsetzten und während des Jah- res 1958 anhielt. Das Bundesbank-Gutachten betont dies nicht, aber aus seinem ausführ- lichen Tabellenwerk geht es deutlich hervor. Wer entsinnt sich zum Beispiel heute noch dessen, daß im Steinkohlebergbau unter massivem Druck der Gewerkschaften Mitte 1957 Zugeständnisse gemacht werden muß- ten, die bereits einige Monate später, nämlich am 1. Oktober 1957, zu einer— eine allge- meine Preiswelle auslösenden Kohle- Preiserhöhung führten? Eines ist ja beson- ders auffallend an dem Bundesbankgut- achten. Wäre nämlich— durch lohnpolitische Enthaltsamkeit— noch erheblicher Raum dafür vorhanden, die Löhne zu erhöhen Vielleicht auf Kosten der Gewinnmargen), dann hätte es die Bundesbank bestimmt ausgesprochen. Aber den Gefallen konnte der leidenschaftslose, währungspolitische Gutachter den Gewerkschaften nicht machen. F. O. Weber Für Brot, Back- und Teigwaren S011 die Marktordnung gelten (VWD) Im Arbeitskreis zwei der CDU- fraktion wurde in Anwesenheit von Bun- desernährungsminister Schwarz und Staats- sekretär Dr. Sonnemann über ein Fünftes Aenderungsgesetz zum Getreidegesetz be- raten, nach dem Brot-, Back- und Teig- Waren sowie einige Schälmühlenerzeugnisse und Malz bei der Einfuhr der Einfuhr- und Vorratsstelle für Getreide und Futtermittel angeboten werden müssen. Sie sollen in die Abschöpfung mit einbezogen werden. Der Initiativantrag muß jetzt noch von der CDU-Fraktion endgültig verabschiedet wer- den. An ihrer Zustimmung wird nicht mehr gezweifelt. Durch die Einbeziehung dieser Waren in die deutsche Marktordnung soll dem Im- portdruck begegnet werden, dem diese Er- zeugnisse vor allem in preislicher Hinsicht durch billige Importe aus den EWG-Län- dern, insbesondere aus den Niederlanden, ausgesetzt sind. Nicht einmal 100 Mill. DM englisch- ostdeutscher Handel (PI) Der Verband der britischen Indu- strie und die Sowjietzonenkammer für Außenhandel haben ein Handelsabkommen kür 1960 geschlossen, das einen Warenaus- tausch im Wert von sieben Millionen Pfund (ca. 82,32 Millionen DWZ) vorsieht. Oelige Wunschträume Jugoslawiens (UPJ) Jugoslawien hat im letzten Jahr seine Rohölproduktion im Vergleich zu 1958 um rund 130 000 Tonnen auf 592 000 Tonnen steigern können. Damit war die Rohölge- Zwangsversicherung für die Katz beruhigt die Landesväter Mögliche und unmögliche Risiken sollen gedeckt werden Der Wunsch nach Sicherheit ist legitim. Geld macht zwar nicht glücklich, es zu be- sitzen, beruhigt aber außerordentlich. Denn Geldbesitz ermöglicht jedem, etwaige Kata- strophenfälle besser zu überstehen als mit leerem Portemonnaie. Aber Vorsicht überall dort, wo Väterchen Staat sich einmischt und, besorgt um die finanzielle Sicherheit, dem Bürger mit irgendwelcher Begründung im- mer mehr Geld aus der Tasche ziehen will. Solch fortschrittliche Gebräuche sollen auch hierzulande, also im Musterländle, ein- geführt werden. Bereits im Jahre 1943 haben die Tausendjährigen in Württemberg zwangsweise die Versicherung gegen etwaige Sturmschäden in die staatliche Gebäudever- sicherung(gegen Brandschäden) einbezogen. Jetzt befaßt sich der Stuttgarter Landtag da- fut dlie Mane Der Einkaufswegweiser wurde gemeinsam aufgestellt von der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände, Bonn, dem Hauptverband des Deutschen Lebensmitteleinzel- Bandels E. V. und der Zentralen Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschaft. a Kleinverkaufspreisen zum Ausdruck kom- men. Obst: Unter dem Apfelsinenangebot nimmt der Anteil der qualitativ besseren, späteren Sorten zu. Die Preise dürften leicht anziehen. Auch Mandarinen und Bananen werden sehr feste Preise haben. Apfel wei- terhin zu unveränderten Preisen. Die bil- ligeren Wirtschaftsäpfel stehen allerdings nur noch wenig zu Gebote. Im Vordergrund des Birnenangebotes stehen neben amerika- nischer Ware in zunehmendem Maße argen- tinische Importe. Gemüse: Kopfkohl wird im allgemeinen zu unveränderten Preisen angeboten, ledig- lich Rotkohl kann etwas teurer werden, wie auch Grünkohl und Porree. Günstigere Ein- kaufs möglichkeiten dürfte man dagegen bei Kopfsalat und Endiviensalat finden. Für Möhren, Sellerie und Zwiebeln wird man voraussichtlich das gleiche zahlen wie bisher. 8 Die meisten Verbrauckherpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für:. Fleisch je Pfd.: Rinderkochfleisch m. K. 2,60 bis 2,80 DM; Rinderschmorfleisch m K. 2,70 bis 3,40; Kotelett 3,00 bis 3,50 DM,; Schweinebauch 1,90 bis 2,20 DM. Markenbutter je 250 g: 1,58 bis 1,70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 13 bis 17 Dpf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1, 20 bis 1,50 DM; Holl. Gouda 1, 10 bis 1,30 DM; Tilsiter 1,20 bis 1,30 DM. 5 Kartoffeln je Pfd.: 14 bis 17 Dpf. Obst je Pfd.: Tafeläpfel A 55 bis 85 Ppf; Tafeläpfel B 35 bis 45 Dpf; Tafelbirnen A 65 bis 90 Dpf; Orangen 45 bis 70 Ppf. Gemüse je Pfd.: Spinat 0,95 bis 1,10 DM; Porree 70 bis 80 Dpf; Zwiebeln 30 bis 35 Ppf; Möhren 50 bis 70 Dpf; Rosenkohl 80 bis 95 Ppf; Weißkohl 25 bis 30 Dpf; Wirsing und Rotkohl mit, einen Gesetzentwurf(Landtagsdruck- sache 3135) zu verarbeiten, nach dem der von den drei staatlichen Gebäudevesiche- rungsanstalten zu gewährende Versiche- rungsschutz auch auf Schäden ausgedehnt werden soll, die durch Sturm, Hagel, Hoch- wasser, Ueberschwemmung, Schneedruck, Lawinen, Bergsturz, Erdrutsch oder Erdfall verursacht worden sind. Zur Deckung des damit verbundenen Aufwandes soll eine Umlage erhoben werden. So sehr ist der Schreck über die Unwet- terkatastrophe von Schramberg(19. Mai 1959) und von Rastatt(11. August 1958) den Stuttgarter Landesvätern in die Glieder ge- fahren. Der Abgeordnete Stephan freute sich schon, daß sich„die ewigen Diskussionen“ über etwaige notwendig gewordene Hilfs- maßnahmen aus Landesmitteln zukünftig er- übrigen würden.. Da aber irgendwer für solche Katastro- phenfälle hilfreich einspringen muß, erfand das Innenministerium in Stuttgart die oben erwähnte Ausdehnung der Zwangsversiche- rung mitsamt der hierfür zu erhebenden Umlage, wozu Innenminister Renner sagt: „Notwendig ist ein umfassender Versiche- rungsschutz, der sich zweckmäßiger weise nur im Rahmen einer Pflichtversicherung ver- Wirklichen läßt. Bei einer freiwilligen Ver- sicherung werden ja nur die negativen Risi- ken angemeldet, während die Eigentümer von weniger oder gar nicht gefährdeten Ge- pauden erfahrungsgemäß keine Versicherung eingehen.“ Da hat der Innenminister recht. Denn es ist schwer vorstellbar, daß z. B. ein Mann- heimer Hausbesitzer seinen Besitz gegen La- winen versichert, und der Eigentümer eines Gebäudes in Höchenschwand Wert auf eine Ueberschwemmungsversicherung legen wird. Eines haben Minister Renner und der dis- kussionsermattete Abgeordnete Stephan je- doch übersehen: Der überwiegende Teil des Schadens, der aus Unwetterkatastrophen resultierte, entfiel auf Flur- und Mobiliar- schäden; der geringste Teil auf Gebäude- schäden. In Schramberg handelte es sich — außer der Vernichtung von Verkehrs- und anderen Einrichtungen— um einen Gesamt- schaden von rund zehn Millionen DM, von dem lediglich eine Million DM auf Gebäude entfielen. Dem Land wird also nichts anderes übrig bleiben, als in solchen Fällen wieder Hilfsmaßnahmen zu diskutieren und erneut in die Landeskassen zu greifen, um den Großteil der Schäden zu decken. Zwischengeschaltet: Die Sprachregel vom negativen Risiko ist geradezu köstlich. Eben- sogut können Kraftfahrzeughalter als nega- tives, Fußgänger als positives Risiko einge- stuft, beide in eine Zwamgsversicherung ge- nötigt werden, um damit umfassenden Ver- sicherungsschutz à la Renner zu schaffen. Was die Sturmversicherung anbelangt, richtet sich beslang deren Inanspruchnahme nach dem Versicherungsbedarf. Dieser ist 9 deutschland. Uebrigens decken als freiwil- lige Kann-Leistung auf Grund von NS-Vor- schriften die Badische Gebäudeversicherungsan- stalt bis zu 75 Prozent, die Hohenzollernsche Feuerversicherungs- anstalt bis zu 50 Prozent der Schadenssumme. Es ist unerfindlich, warum dieses Gesetz jetzt durchgepeitscht werden soll, bevor die Statuten der drei staatlichen Gebäudeversi- cherungen in Baden- Württemberg mitein- ander in Uebereinstimmung gebracht wer- den. Unerfindlich auch deshalb, weil wir in einer Zeit leben, in der alle Welt nach Abbau staatlicher Zwangsmaßnahmen und Einrichtungen lechzt. Es gilt noch einen anderen Gesichtspunkt zu berücksichtigen. Die Arbeitsgemein- schaft der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg hat mit einer Denk- schrift vom 18. Januar 1960 darauf hinge- wiesen. In Art. 62 des EWG-Vertrages heißt es:„Soweit in diesem Vertrag nicht etwas anderes bestimmt ist, unterwerfen die Mitgliedsstaaten die bei seinem Inkraft- treten tatsächlich erreichte Freiheit des Dienstleistungsverkehrs keinen neuen Be- schränkungen.“ Unter diesen Artikel fallen auch die Leistungen der Versicherungsge- sellschaften. Auf einem vielleicht uninter- essanten Sektor ist es dem Stuttgarter In- nenminister gelungen, den Landtag zur Mitarbeit an Maßnahmen zu gewinnen, die sich gegen die Integration Europas richten. Wenn jeder von den rund 70 westdeutschen Landesministern und Stadt/ Staat-Senatoren Renners Beispiel nacheifert, dann werden wir bald die europäische Gemeinschaft, den Bund und Gebietsteile der deutschen Bun- desländer desintegrieren. Egosum eee winnung des Landes 1959 bereits doppelt 30 hoch wie 1956. Vor dem letzten Kriege be. trug die Rohproduktion in Jugoslawien erst 1122 Tonnen. In diesem Jahr wird bereits mit einer Erzeugung von 900 000 Tonnen gerechnet. 1961 soll die Produktion um wei tere 300 000 Tonnen steigen und dann 1962 ein Niveau erreichen, das ausreicht, um den gesamten einheimischen Bedarf Jugoslawiens an Rohöl zu decken. Niederrhein-Hütte hat gut verdient (Rb) Recht günstig hat die Nieder- rheinische Hütte AG, Duisburg, die sich zu rund 96 Prozent im Besitz der Thyssen Hütte AG(ATH) befindet, in 1958/59(30, 9) abgeschnitten. Wie hoch aber der Gewinn gewesen ist, der an die ATH abgeführt wurde, wird nach wie vor vom Vorstand verschwiegen. Die freien Aktionäre, deren Zahl mit etwa 3000 angegeben wurde, er- Halten diesmal elf(im Vorjahr zehn) Prozent Dividende, immer ein Prozent mehr als die Aktionäre der August-Thyssen-Hütte. Wäre die Niederrhein-Hütte der ATH nicht ange- gliedert, hätten die Aktionäre auf Grund des günstigen Ergebnisses sicherlich mehr als nur ein Prozent zusätzlich bekommen. Vor- wiegend zur Konsolidierung der Schulden- seite wird der Hauptversammlung am 4. März außerdem eine Kapitalerhöhung um 13,8 auf 55,2 Millionen DM im Verhältnis 3:1 zum Ausgabekurs von 200(Börsenkurs etwa 465 Prozent) vorgeschlagen. Durch die konjunkturelle Aufwärtsent⸗ wicklung stieg die SM-Rohstahlerzeugung im Berichtsjahr um zwölf Prozent auf rund 424 000(378 000) t. Die bisher höchste Jahres- leistung wurde mit 732 000 t bei Walzstahl erreicht, die um zehn Prozent über dem Vor- jahr liegt. Um rund 18 Prozent auf 525 000 (445 000) t hat die Walzdrahtproduktion zu- genommen. An der westdeutschen Walz. drahterzeugung(einschließlich Saar) besitzt die Gesellschaft einen Anteil von 27(31) Pro- zent. Der Konzernumsatz stieg um vier Pro- zent auf 502(481) Millionen DM, während der Umsatz bei Niederrhein allein mit 388 (359) Millionen DM um acht Prozent über dem Vorjahr lag. Auch im neuen Geschäfts- jahr zeigt der Umsatz weiter steigende Ten- denz und erreichte im Januar 1960 39 Mil- lionen DM. BASF-Aktien an den Schweizer Börsen Die Schweizerische Kreditanstalt hat zu- sammen mit dem Schweizerischen Bankver- ein und der Schweizerischen Bankgesell- schaft im Auftrag der Badischen Anilin- & Soda- Fabrik Ad, Ludwigshafen/ Rh., die Zulassung von nominell 700 Millionen DM auf den Inhaber lautenden Aktien der Ge- sellschaft zum Handel und zur amtlichen Notierung an den Börsen von Zürich, Basel und Genf beantragt. Diesen Anträgen ist nun entsprochen worden, so daß die BASF-Ak- tien am 25. Februar 1960 an den drei Börsen erstmals notiert werden. Die BASF nimmt die Einführung ihrer Aktien an Schweizer Börsen zum Anlaß, einige Zahlen aus der jüngsten Geschäfts- entwicklung des Unternehmens bekanntzu- geben: Im Geschäftsjahr 1959 betrug der Ge- samtumsatz der BASF rund 2,27 Milliarden DM bei Prozent. Während die Belegschaft gegenüber 1958 um etwa 6 Prozent zugenommen hat, erzielte das Unternehmen im Jahre 1959 un- ter Berücksichtigung verschiedener Preissen- kungen eine mengenmäßige Umsatzsteige- rung von fast 20 Prozent. Die Erlöse waren im ganzen gesehen gut. Mit einer Anhebung der Dividende(im Vorjahr 14 Prozent) kann gerechnet werden. f K URZ NACHRICHTEN Wertpapierabsatz im Januar: 1.24 Md. DM (ck) Nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank belief sich der Brutto- absatz(Nennwerte) an Wertpapieren im Ja- nuar 1960 auf 1,24 Milliarden DM(im Dezem- ber: 808,1 Millionen). Davon entflelen auf fest- verzinsliche Wertpapiere 989,4 Millionen DM (643,6) und auf Aktien 248,4 Millionen DM (164,5). 5 Mannesmann baut indische Pipeline (VWD) Ein italienisch-deutsches Konsor- tium hat im Wettbewerb mit britischen und amerikanischen Firmen den Zuschlag für einen indischen Regierungsauftrag erhalten, der den Bau einer 1140 km langen Oel-Pipeline durch die Provinz Assam vorsieht. Das Konsortium besteht aus der Saipem, einer Gesellschaft der italienischen Eni-Gruppe und der Firma Man- nesmann. Der Wert des Auftrages soll sich auf 12,5 Millionen Dollar(52,50 Millionen DM) belaufen. 5 Internationaler„Spar“- Versand (VWD) Die„Spar“ wird das Versandge- schäft ihrer einzelnen nationalen Zentralen auf internationaler Ebene organisieren und das Versandgeschäft, das in der Bundesrepublik in diesen Tagen bereits aufgenommen wurde, ähnlich wie in der Bundesrepublik Versand- häuser mit der Versandaufgabe betraut wer: den sollen. Die einzelnen Versandhäuser Wer- den sich dann zu einer internationalen Union, der„Spar Versand International“ zusammen- schließen. Mehr als eine Milliarde Dollar betrug der Gewinn, den die American Tele- phone and Telegraph Co.(T and T) im Ge- schäftsjahr 1959 erzielte. Insgesamt erreichte der Reingewinn 1,15 Milliarden Dollar(8 Milliarden DM) im Vergleich zu 981,46 Millio- nen Dollar 1958. T and T ist damit nach Ge- neral Motors die zweite Aktiengesellschaft, welche die Milliarden-Grenze überschritt. Ge- neral Motors gelang dies 1955, doch ist der Gewinn dieses Konzerns inzwischen wieder zurückgegangen. Marktberichte vom 17. Februar . Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Feldsalat geputzt 200240; Gartenkresse 30; Schnittlauch 8-10; Suppengrün Bd. 15; Pefes. 81lle 610; Weigkohl 13; Rotkohl 25—27; Wirsing 16 Rosenkohl 60; Möhren 3035; Rote Bete 25. 10 ohne Laub& 4048, dto. Bohne Laub 3035; Laue 1— S2J22ĩ] ĩñ m ß E 72 einem Exportanteil von etwa 38 5 reichlich, daß die Großhandelspreise leicht 35 bis 40 Dpf;— Blumenkohl 35 bis 70 Dpf je 81. Sehe. 7 d 0 8 0 5560. nachgaben. Vereinzelt kann das auch in den Stück. südlich der Mainlinie geringer als in Nord- auch in anderen Ländern betreiben, wobei. 3 g. 2— 5 5 2 2 EI Mitgetein vod Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbfi“. 1055 1 11 9 5 15 5 4. 1 855 i 1 1 5 eilind. Wo. LIA. B. 7% phoenix-Rheinroh.„ b . ffekte 1 2 0 5e VVJVJVVJVJJVC Siemens& Halske 2 e ee 50 560 ie ee, eee n 14 65 85 f oder Uebermittlungsfehler. Sinner AG 5 5 5 Rhein. Hypo. 675 688 60% Rhein. Hypo. 99% 4 W 14 55 55 5 5 Stahlwerke Bochum 5% Rhein. Hypo. 93% 1* E„„ . Frankfurt a. M., 17. Februar 1960 Stehe eres de westteien%, 80 e 8% Abet gad en e 50% Jof Ne 0 16 70 Südzucker insen steuerfrei 7.5% Rhid.-Pfalz v. 55 163 103 0. 5 8 16.. 2. 16.2. 17 2 L, e ee 446 414 25„ 8 0 ß A 33, Oppenbe mer(5) 107% 10 Notiere Aktlen bierig Chr, Lt. A. 30 208[Kaufhof 87, 870 v1 g 407„ 8% Bed Kan 1d d 2 112 68% Thyssenhütte v. 6 I bhfladelphis 3 10% 8 381 375 Dortm. fiörder 245% 240% Klein Schanzlin 1275 250 J Ver. Glanzstoft 665) ᷑ NU 101 5% Weltbank-Anl. v. 9 99 98 rel El(8)„ Adlerwerke 2³6⁶ 280 Durlacher Hof 710 710 Klöckner Bergbau 5 225 J[Wintershall 538 30 30% Bayer. Hypo. 96 96 70% Zellst. Weldhof v. 58 103 ½ 103% Eurit(sfr.) 142 U 00 A f. Energie 465 40 Eichbaum-Werger 97⁰0 984 Klöckner Humb. Deutz 580 582 Zeiss Ikon 312 310% 6„ v. 55 ö 0245 104 5 5 Europschem.(str.) 140,00 995 A f. Verkehr 74⁰ 731 El. Licht u. Kraft 26 262 Klöckner-Werke Zellstoff Waldhof 3⁰³ 300% 255 e Mhm 112 112 Wandelanleihen Siat- Imb(sfr.) 10⁵⁴ AEG 125 9 5 Enzinger Union 75 55 Krauß-Maffei 510 Reis 1 75 110 110 5.50% Anglo Americ. 8 1 20 7 e 3 25 1 Unnotierte Aktien 7.5% Siemens v. 34) 104 104 a 5 5 59 122 124 NE-Metalle 5 8 e. Beton& Monierben 4%% ö„ 262 260 h 7. 2. Geld Ste 8 3 230 271 e 2508 250. e Burbach Kali 2285 5 5 Renten 5 v. 56 211 410 8 elektr. Kupfer 326,50 329,50 Berger 450 400 Feldmühle 1000 10e⁰ Mannesmann Dyckerhoff 620 K(Zinsen tarifbesteuert) 5.5 Schering v. 59 247 8 5 Blei 91 92 HBeluls abgestempelt 150 1% Felten 40 40 Nletallgesellschaft F% 8 e a v. 86 106% 106% 6.5½ VDN v. 61 44% Aluminium 225 227 ag deue 178 177 Gelsenberg 185% 185½% J Nordd. Lloyd 55 Lor. 250 247% 30% Baden- Württ. v. 57 5— 5 Zinn 94 15 Binding Brauerei 1240 240 Goldschmidt 601 60⁰ NS⁰ Greber e 455 8% BASF v. 86 10% los, investment-Zertiükate 5 247 282 Bochumer Verein 237% 233% Gritzner-Kayser 25 1 2 pfälz Mühlen Ant er 19m 2J5½% 8% Bosch v. 56 10⁵ 105 1 Adifonds 177.20 176, U»NMessing 63 275 Bubiag 313 Grün& Bilfinger 40⁴ 402% Phoenix Rheinrohr 29 00 585 8 f 326 325 8% BBC v. 36 104% 105 Agefre 108,750 108,00 5 Grünzw„ Hartm. 525 5²⁵ breußag 1 7% Bundesbahn v. 58 10³ 103 Anglo Dutch 798,10 86,90 3% Gußstahl Witten 520 5 Rheineſektrs. 79% Bundespost v. 56 103 10³ Atlanticfonds 39,0 39,30 Deyisennotistungen Sutehoffnung 700 7¹⁰ Rheinstah!— 70% ESSO v. 58 103% J 104% Austro-Fonds 112,50 112,50 1 US-Dollar 4,1651 4,75 Hamborner Bergbav 700 141 RWE. 10 5,5% Gelsenberg. 55 117.40 118,50 1 engl.& 25 15 Handels-Union 7 69⁵ dto. Vorzüge Allienz Leben 755⁵ Benzin v. 58. ekafonds 128,80 28,00 1 can Dollar 4,38„ Hapag 93. 55 Rheinmetall Allienz Versicherung 2700 2590 9% Heidelb. Zem. v. 36 104% 104% FEuropafonds! 147,60 149, 100 bfi. 110,555 0,25 Harpener 10% 103% Bheinpreußen Badische Bank 53⁵ 533 9% Hoechster Farb. v. 57%— Eurunion 129, 127,70 loo strs. 96,075 86,275 Heidelberger Zement 705 70⁰ Riedel Bayer Hypo.& Wechselb 632 627 70% Hoechster Farb. v. 58 105% 105% Fondak 132,60 131,60 100 beig. kr. 8,553 8,873 Hoechster Farben 27 523 Ruhrstahl Berliner Handelsbank 743 74⁰ 60% Hoeschwerke v. 58 92 U 97 Fondis 151,00 49,80 100 kkrs. 84.88 9905 Hoeschwerke. 280 Rütgers Comerzbank A8 900 75 7% Lastenausgl. v. 58 1—2 955. 555 1 55 dan. Kronen 7 9915 Hochtief 00 Salzdetfurth Dt. Bank AG 8% MAN v. 57 ndustrie„ 5,30 100 norw Kronen 58, 28, Holzmann 27⁵ 995 Schering Dt. Centralboden 400 430 5% Mannesmann v. 59 90% 70% I Intervest 91.0 90,50 too schwed Kronen 80, 80,69 Hätten Oberha zen 312 312 Schiess Dt. Hyp. 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Doch kann man darüber anschei- nend auch anderer Ansicht sein, wie der hier Wiedergegebene, von der Deutschen Presse- Agentur verbreitete Artikel beweist. An der Karlsruher Akademie der Bilden- den Künste ist ein Streit um die überall in der Oeffentlichkeit schwelende Frage aus- gebrochen, ob die moderne Kunst in ihren Gegenständen oder in ihrer Aussage„er- kennbar“ sein müsse. Dieser Streit ist aus drei Gründen besonders pikant: Er ist zwi- schen Professor H. A. P. Grieshaber(Achalm), der seit 1955 als Vertreter der modernen Graphik und Malerei ein Lehramt an der Karlsruher Akademie innehat, und seinen Künstlerischen Kollegen an der Akademie ausgebrochen. Es ist also ein Streit unter Künstlern über dieses heikle Thema, wobei sinnigerweise ein Oberschulamt und das baden- württembergische Kultusministerium beteiligt sind. Die Ausein andersetzung geht ferner nicht ohne Ironie auf der Basis einer Prüfungsordnung aus dem Jahre 1940 vor Sich, die aber keineswegs ein bestimmtes Maß der„Erkennbarkeit“ der Naturform fordert. Und der Streit geht schließlich dar- um, ob künftige Studienräte für Kunst- erziehung an Schulen, in diesem Fall Stu- dienrätinnen, eine freie Behandlung der Kunst im modernen Sinne bei ihren jungen Zöglimgen einführen dürfen. Es geht also schlichtweg um die Freiheit der Kunst, des Künstlers, des Kunsterziehers und dabei ja auch des Kunstempfängers selbst. Kein Wunder, daß der nicht zuletzt aus Kunst- diskussionen für seinen Mut bekannte im- pulsiwe FHolzschnittkünstler„HAP“ eine Lanze eingelegt hat, um alle Gegner aufzu- spiegen, die sich nach seiner Ansicht der Freiheit der Kunst im weitesten Sinne ent- gegenstellen. Der Streit entbrannte um Prüfungs- arbeiten von zwei Grieshaber- Schülerinnen, die bei der Staatsprüfung für das künstle- rische Lehramt im Dezember vergangenen Jahres nach Ansicht der Prüfungskommis- sion so stark von der gestellten Aufgabe abwichen, daß eine Beurteilung als nicht möglich erachtet wurde, wie das baden- Württembergische Kultusministerium er- klärt. Die Prüfungskommission aus fast sämtlichen künstlerischen und wissenschaft- chen Dozenten der Akademie unter dem Vorsitz des Präsidenten des Oberschulamtes Karlsruhe war nach Grieshabers Darstellung so mutig, die„nichterkennbaren“ Klausur- arbeiten nicht passieren zu lassen, aber so wenig mutig, daß sie den schwarzen Peter der letzten Entscheidung darüber dem Kul- tus ministerium zuschob. Das Ministerium hat inzwischen durch einen speziellen Erlaß den beiden Studierenden die Möglichkeit ge- geben, die vorgeschriebenen Klausurarbeiten Kopf, Akt sowie Tier oder Pflanze— in der Weise zu wiederholen, daß„das Naturbild er- kennbar“ werde. Um das Thema der Er- kenrbarkeit“ geht es also jetzt, aber nicht nur darum. Während Akademie und Ministerium be- Haupten, daß dieses Prinzip der Erkennbar- keit in der Prüfungsordnung bindend vorge- schrieben sei, kann Professor Grieshaber eine solche Vorschrift darin nicht entdecken. In der Prüfungsordnung heißt es unter an- derem, daß sie den Nachweis der Fähigkeit demie zu Meinung Sieh men, die Grieshaber Giacomo Manzu in Ostberlin Ausstellung in der Nationqlgalerie Eine in der Ostberliner Nationalgalerie eröffnete Ausstellung zeigt bis Mitte März zum erstenmal Werke des italienischen Bild- Hauers Giacomo Manzu in der Sowjetzone. Manzu, der 1948 auf der Biennale in Venedig mit dem Großen Preis für italienische Pla- Stik ausgezeichnet wurde, hat außerhalb Italiens bisher nur in London(1953) sowie im vergangenen Jahr in München und Frank- furt a. M. ausgestellt. In den rund 100 Arbei- ten, die in der Nationalgalerie gezeigt werden — Plastiken, Hand zeichnungen und Druck- graphik— tritt uns Manzu als konsequenter Realist entgegen.(dpa) zur selbständigen künstlerischen Gestaltung, das Verständnis und Gefühl für das Orga- nische einer Form, für Bewegung, Form- und Farb- Zusammenhänge und Flächenauftei- lung verlange, ferner die Fähigkeit des Zeichnens und Malens von Kunst- und Na- turformen„nach dem Vorbild wie auch aus der Vorstellung“, auch in„freier Komposi- tion“. Zum Unterschied von dieser Auf- gabenstellung kenne die Prüfungsordnung ein„gebundenes Zeichnen“, das jedoch nicht Gegenstand der in der Frage stehenden Klausurarbeiten gewesen sei, sagt Professor Grieshaber. 5 Er wäre ein schlechter Lehrer, sagt Gries- haber selbst, wenn er Angst vor Zwängen, also vor festgelegten Beschränkungen in der Kunstausübung als Aufgabe, hätte. Er sieht darin, daß nach seiner Ansicht freies Zeich- nen erlaubt und nun rückwirkend gebunde- nes Zeichnen verlangt werde, eine Diffamie- rung seiner Arbeit als Künstler und Lehrer. Mit Hilfe seines Rechtsanwalts will er zum Gegenangriff vorgehen, indem er aus der bei- derseitigen Treuepflicht als Angestellter herleitet, daß sich eine Beschränkung sei- ner Lehrtätigkeit und eine Untergrabung seines Ansehens als Lehrer von selbst ver- biete. Er steht mit seinem Namen als Künst- ler dafür ein, daß die beiden Prüflinge alle Künstlerischen und technischen Erwartun- gen bei ihren Klausurarbeiten in hohem Maße erfüllt hätten. An die vorgesehene Wiederholung der Arbeiten knüpft er den sarkastischen Kommentar, daß nun Zeich- nungen„mit Augen, Ohren und Füßchen unten dran“ verlangt würden. Der ganze Streitfall kompliziert sich da- durch, daß Grieshaber in seinem impulsiven ersten Grimm ein Telegramm an die Akade- mie richtete, wonach er sofort seine Lehr- tätigkeit niederlege. Grieshaber meinte da- mit aber nicht, daß er auch sein Amt nieder- gelegt habe. Das Ministerium geht Wohl auch nicht davon aus. Die Akademie hat ihm jedoch die Bezüge gesperrt. Darüber hinaus kommt sicherlich ein falscher Ak- zent in die Sache, wenn man die Bemühun- gen der Akademie um die Verpflichtung des Düsseldorfer Malers Georg Meistermann damit in Verbindung bringt. Grieshaber ist Selbst für die Berufung eingetreten. Es ging ihm gerade darum, das künstle- rische Element an der Karlsruher Akade- mie zu verstärken. Er sieht sich nämlich auch sonst in seiner künstlerischen Tätig- keit behindert. Nach außenhin will er dazu gegen die heutige Verlogenheit Front ma- chen, die er darin sieht, daß Paul Klee in den Schulbüchern abgebildet werde und ein Bild von Jean Miro in den Räumen der Fernsehfamilie Schölermann hänge, aber der Kunsterzieher von heute nicht mehr mo- dern, also abstrakt oder ungegenständlich, malen dürfe. Jetzt sollen die„Offiziellen“ Farbe in der Malerei bekennen. Dr. Heinz Bartsch Mannheimer Maler und Bildhober: Dieter Korbonka Der 1936 im ostpreußi- schen Königsberg gebo- rene Dieter Korbanka, dessen im vorigen Jahr entstandenen„Harlekin“ wir hier wiedergeben. studierte bei Paul Ber- ger-Bergner in Mann- Reim und bei Oshar Ko- koschkd in Salzburg. Eine Ausstellung seiner Wer- ce fand in Las Palmas Gran Canaria statt. Auch auf der letzten Weih- nachtsausstellung des Ver- bandes bildender Künst- ler im Mannheimer Reiß- Museum var er vertreten. Privat- Foto Um Sellners Berufung an die Städtische Oper Berliner pressepolemiken um den potentiellen Opernintendanten Berlin hat Pech: Kaum hat sich die Oeffentlichkeit halbwegs über die spektaku- läre„fristlose Entlassung“ Rudolf Noeltes durch die„Freie Volksbühne“ beruhigt, ist Gustav Rudolf Sellner, den Berlins Kultur- senator Joachim Tiburtius als Nachfolger für den demnächst ausscheidenden Intendanten der Städtischen Oper Carl Ebert gekürt hat, ins Kreuzfeuer der Pressepolemiken Se- raten. Den Angriff gegen Sellner eröffnete der Musikkritiker der Tageszeitung„Die Welt“, der die Frage aufwarf, ob es zutreffe, dag Sellner außerordentliche Gagenforderungen stelle und überdies durch seine Regiever- pflichtungen am Berliner Schillertheater, in Wien und in Recklinghausen auch künftig so stark in Anspruch genommen werde, daß er kaum Zeit finden dürfte, seine Aufgaben als Berliner Opernintendant so zu versehen, wie dies im Interesse des Berliner Kulturlebens Wünschenswert sei. Der Musikkritiker der „Welt“ warf auch die Frage nach Sellners politischer Vergangenheit auf, gefolgt von der„Berliner Morgenpost“, die allerdings Virtüos und kraftvoll Brankd Mosblin gab einen KIevierabend im Locwigshafener Koftorhous Blumensträuße und viel Beifall gab's in Ludwigshafen für Branka Musulin, und mit mehreren Zugaben bedankte sich die Piani- stin beim hochgestimmten Publikum, das den Saal des Kulturhauses bis auf den letz- ten Platz füllte. Das vierte Kammerkonzert im Zyklus der Stadt Ludwigshafen war ein groger Erfolg für die auch in Mannheim Wohlbekannte Künstlerin; zuletzt spielte sie in einem Akademiekonzert der vergangenen Saison, als sie für die erkrankte Astrid Var- nay eingesprungen war. Branka Musulin spielte in ihrem Lud- wigshafener Klavierabend ihre Vorzüge als temperamentvolle Interpretin und virtuose Beherrscherin des Instruments kraftvoll aus. Man glaubt ihr förmlich die Freude an tech- nischen Schwierigkeiten und ihrer souverä- nen, fast selbstverständlichen Bewältigung anzumerken. Doch steht ihr Können immer im Dienst eines durchdachten, männlich energischen Ausdrucks willens. Ihr Anschlag steigert sich gern zum metallhart gehämmer- ten Fortissimo. In wuchtig gemeißelten Kon- turen hob sich als erster Höhepunkt— nach der einleitenden Fantasie und Fuge a-Moll von Johann Sebastian Bach— die Beet- hoven- Sonate Opus 111 in c-Moll aus dem Programm: eine spannungsvolle und mar- kent gestaltete Wiedergabe des eigenwillig geformten, ausladenden Werkes, erfüllt von ernstem Pathos und herber Kraft. Die vielfach genutzten Möglichkeiten vol- ler dynamischer Entfaltung schmälern je- doch nicht die Fähigkeit der Pianistin zu zarten Nuancen, zur Entbindung auch der lyrischen und sanglichen Qualitäten ihres Instruments. Diese Vorzüge kamen beson- ders im zweiten Teil des Programms zur Geltung, im sanftperlend„hingeflüsterten“ Arabeskenwerk von Maurice Ravels„On- dine“ wie in den auf Claude Debussys ener- gisch- frische Toccata folgenden abschlie- genden Werken von Frédéric Chopin. In des- sen f-Moll-Fantasie ebenso wie in seinem H-Moll- Scherzo Opus 20 weckte Branka Mu- sulin auch das zum Leben, was man als die „Poesie“ im Werke des polnischen Klavier- zauberers schätzt. Sehr deutlich wurde das im Scherzo mit seinen vorzüglich heraus- gearbeiteten Gegensätzen: der kantable Mit- telteil, mit der wunderbar weich fliegend in den begleitenden Klang eingebetteten melo- dischen Linie, hob sich in traumhaft schwe- pender Schönheit vom unruhig-flackernden Scherzo- Charakter der Rahmenteile ab. So War der Ausklang des Klavierabends gleich- zeitig eine würdige Huldigung an Frederic Chopin, dessen 150. Geburtstag ja in den nächsten Tagen, am 22. Februar, gefeiert wird. hesch dafür plädierte, daß man Sellner in Ruhe las- sen sollte, falls nicht neues Material gegen ihn zutage gefördert werde. Auch der Ber- Iimer Kultursenator schaltete sich mit einer Verlautbarung ein, derzufolge die Bedenken über Sellners Stellung im Dritten Reich„aus- geräumt“ worden seien. Der Musikkritiker der„Welt“ konterte, vom„Telegraf“ und der„nacht-depesche“ vorsichtig unterstützt, mit der Bemerkung, daß man sich in Mün- chen, als Sellner sich„vor gar nicht langer Zeit“ um die Nachfolge von Horwitz bewarb, mit dem britischen Spruchkammerbescheid durchaus nicht so widerspruchslos abgefun- den habe, wie es der Berliner Volksbildungs- senator offenbar zu tun gedenke. Die„Welt“ beklagt sich aber vor allem darüber, daß der Volksbildungssenator auf die künstlerischen Bedenken gegen die Be- rufung Sellners zum Intendanten der Städti- schen Oper überhaupt nicht eingegangen sei. Sellners Rang als Schauspiel- Regisseur be- streitet in Berlin niemand, wohl aber wird bestritten, daß ein qualifizierter Schauspiel- Regisseur à priori ein guter Opernintendant sein müsse. Daß Sellners Forderungen hin- sichtlich Gage und Urlaub mit der Zeit, die er alljährlich für seine Aufgaben als Opern- Intendant erübrigen will, schlecht in Ein- klang gebracht werden können, spielt in der Diskussion ebenfalls eine Rolle. Nun war Sellner keineswegs der einzige Kandidat für die Nachfolge Eberts. Wieland Wagner, den der Berliner Kultursenator mit seiner höflich verklausulierten, aber eindeu- tigen Absage brüskiert hat, war jedenfalls bereit, der Städtischen Oper wesentlich mehr Zeit zu opfern und sich mit einer wesentlich geringeren Gage zu begnügen als Sellner, ganz abgesehen davon, daß auch die, die mit seinem Inszenierungsstil nicht einverstan- den sind, nicht im Traume daran denken, ihm die Operner fahrung und die Attraktionskraft seines Namens abzustreiten. Der Fall ist also einigermaßen merkwürdig. Ob es in abseh- parer Zeit zu einem Vertragsabschluß zwi- schen Sellner und dem Land Berlin kommt, oder ob man doch noch Wieland Wagner bitten wird, die Berliner Intendanz zu über- nehmen, liegt jetzt im Ermessen einer„In- tendanten- Kommission“ des Senats, der die Senatoren für Finanzen, Inneres und Volks- bildung angehören. Wie die Entscheidung dieser Kommission ausfallen wird, ist noch unge wiß. H. K. Der Amerikaner Dean Dixon wurde vom Intendanten des Hessischen Rundfunks vom 1. September 1961 an als Chefdirigent des Symphonie- Orchesters von Radio Frankfurt verpflichtet. — För Bayreuth zu feuer Festspiele ohne leonie Rysqnek Bei den Bayreuther Richard- Wagner Festspielen wird es in diesem Jahr in der Besetzungsliste manche Veränderungen ge- ben. Trotz der Zurückhaltung der Festspiel. leitung in diesen Fragen sind inoffiziell einige Einzelheiten bekannt geworden. Erhebliches Aufsehen hat dabei erregt daß eine Wiederverpflichtung von Leonie Rysanek als Senta für den„Fliegenden Hol- länder“ an ihrer hohen Gagenforderung ge- scheitert ist. Sie verlangte viertausend Mark pro Abend, die sie auch in Wien und in Stuttgart erhalte. Dieser Betrag wäre mehr als das Doppelte der gegenwärtig in Bay- reuth üblichen Spitzengagen. Wieland Wag ner hat dazu in einer Stellungnahme für den „Wiener Expreß“ erklärt, daß mit höheren Forderungen der anderen Partien zu rech- nen sei, wenn Bayreuth die finanziellen Forderungen Leonie Rysaneks erfüllen würde.„Fangen wir aber an, in Bayreuth Luxusstars anzuerkennen, versetzen wir der Idee den Todesstoß.“ Im ‚Ring des Nibelungen“, den Wolfgang Wagner neu inszeniert, ist eine Verjüngung des Ensembles zu erwarten. Den Wotan soll Jerome Hines, die Brünnhilde Birgit Nilsson, den Siegfried Hans Hopf und die Fricka Herta Töpper singen. Wolfgang Windgassen wird in den ersten vier Aufführungen als Lohengrin zu bören sein, während Sandor Konya in den letzten drei Abenden diese Partie singen wird. Als Hans Sachs ist Jo- sef Greindl, als Walter von Stolzing wieder Rudolf Schock auf der Besetzungsliste, so- Weit sie inoffiziell bekanntgeworden ist. Als Dirigenten wurden bisher ein Neuling am „Grünen Hügel“, Lorin Maazel aus Berlin, kür den„Lohengrin“, Professor Hans Knap- pertsbusch für„Parsifal“ und den Pre- mierenabend der„Meistersinger“ und Rudolf Kempe für den„Ring“ benannt. Die Spielzeit dauert vom 23. Juli bis 25. August und bringt fünfmal die„Meister- singer“, viermal den„Holländer“, siebenmal den„Lohengrin“, viermal den„Parsifal“ und zweimal den Ring-Zyklus. dpa Kultur-Chronik Professor Dr. Carl Ebert, der Intendant der Berliner Städtischen Oper, ist von der Königin von England„für seine besonderen Verdienste um das Musikleben in Großbritannien“ mit dem an Ausländer äußerst selten verliehenen Kreuz eines„Honorary Commander of the most excel- lent Order of the British Empire“(eines Kom- mandeurs des englischen Empire) ausgezeichnet worden. Die Insignien des Ordens werden Pro- fessor Ebert am Donnerstag durch den briti- schen Botschafter in der Bundesrepublik, Sir Christopher Steel, in einer besonderen Zere- monie in Berlin überreicht. Ebert hat 1934 ge- meinsam mit Fritz Busch die Opernfestspiele von Glyndebourne gegründet, die er dann 25 Jahre lang als Direktor leitete. Professor Hans Carolus, der Direktor der Staatlichen Musikhochschule des Saarlandes, ist am Montag im Alter von 52 Jahren in Saar- brücken einem Herzschlag erlegen. Carolus, der aus Wien stammte, war zunächst 1947 für das damalige Staatliche Konservatorium für Musik in Saarbrücken verpflichtet worden. 1959 wurde er Direktor der aus dem Konservatorium her- vorgegangenen Staatlichen Hochschule für Mu- sik. Er Hat sich vor allem auf dem Gebiet der Kirchenmusik einen Namen gemacht. Der aus Ostpreußen stammende Komponist Otto Besch, der in Kassel-Harleshausen sei- nen Lebensabend verbringt. wurde 15 Jahre alt. Besch, der unter anderem Träger des Kulturpreises für Musik der Landsmann- schaft Ostpreußen ist, war in Berlin Schüler von Engelbert Humperdinck und Philip Rü- ker. Sein Name als Komponist wurde durch die Uraufführung der„Adventskantate“ beim Königberger Tonkünstlerfest 1930 unter Lei- tung von Hermann Scherchen begründet. Auch in den letzten Jahren trat Besch noch mit Kompositionen hervor. Besch war von 1918 bis 1945 an der„Königsberger Hartung- schen Zeitung“ und der„Königsbergen All- gemeinen Zeitung“ einer der bekannlesten Musikkritiker des deutschen Ostens. Der junge Frankfurter Komponist Reinhold Finkbeiner hat für sein modernes Streichtrio den mit 5000 neuen französischen Francs(rund 4250 Mark) dotierten Monaco-Musikpreis für Kammermusik erhalten. Der Preis wurde von Fürst Rainier ausgesetzt, der alle in den Kam- mermusikabteilungen der westeuropäischen Rundfunkanstalten tätigen jungen Künstler zu diesem Wettbewerb u aufgefordert hatte, In der Jury war auch der Komponist Wolfgang Fortner. Die Serenaden auf der Klosterruine Lim- burg werden auch in diesem Sommer beibehal- ten. Zu den vier Abendveranstaltungen des Pfalzorchesters kommt eine Aufführung am Nachmittag hinzu, und zwar unter Mitwirkung des Beethovenchors Ludwigshafen(Leitung: Joachim Popelka). 8 TE FAN BEKEFFEY DFEN HUND DEK HERRN BOLLU HESS Copyright Lothar Blanvalet Verlag in Berlin 30. Fortsetzung Furio klingt dem Hund fremd in die Ohren, er hat gar keine Beziehung zu die- sem Namen. Aber die Stimme— die Stimme! Wie von der Tarantel gestochen springt er in die Höhe. Das ist ja Filippos Stimme! Er stürzt ans Gitter. Und dort, wirklich, steht Filippo, von rückwärts umstrahlt von der Sonne dieses glückhaften Morgens „Welcher ist es?“ fragt der Schinder. „Der dal“ sagt Filippo und zeigt auf ihn. Der Hund zittert wie Espenlaub an allen Gliedern. Um mich auslösen zu können, war es notwendig, mir einen Namen zu geben, bestätigt er sich selbst. Nicht umsonst ist er als Mensch in Rechtsfragen bewandert ge- Wesen. Der Schinder schiebt eine Eisen- klappe, die Hunde stürzen bellend darauf zu und heulen alle zugleich ihre Argumente heraus, die sie im Interesse ihrer Freilassung Vorzubringen haben. Es ist aussichtslos, denkt der Hund, aus diesem wimmelnden Haufen ins Freie zu gelangen. Docu der 5. Hundefänger hat schon Uebung darin. Ein paar Hantierungen mit einem Eisenstab. Und der Weg für den Hund ist gebahnt. Nur langsam, mit unsicheren Schritten schlägt er ihn ein, als ob er getrunken hätte. Und jäh- Iings bleibt er wieder stehen. Er schaut auf seine bellenden, winselnden Mitgefangenen und hat entschieden das Empfinden, daß er sich von ihnen nicht absondern darf. Er hat eine Nacht des Grauens mit ihnen durch- litten, zusammen haben sie gebangt und ge- hofft, sie sind Kameraden in der Not ge- worden. Wie dürfte er sie zurücklassen? Darf er, Glückspilz, der er ist, davonlaufen, nur weil eine Gelegenheit sich ergibt? Wäre es nicht hochherziger von ihm, wenn er da- bliebe und das gemeinsame Geschick mutig mit ihnen ertrüge? Er vor allen wäre be- rufen, das zu tun, weil er ja in Wahrheit ein Mensch ist und im Moment der Vertilgung sich wieder in einen solchen zurückverwan- deln würde, womit ein Exempel statuiert wäre: der Hundefänger stünde wie vom Don- ner gerührt, und die ganze Welt geriete in Aufruhr „Na, so komm schon, Furio, komm!“ er- muntert ihn mit liebem Lächeln Filippo und winkt mit dem Finger. Der Hund entschließt sich zu gehen. Wenn Filippo ihn ruft, muß er folgen. Filippo Kkränken, das darf er nicht. Draußen warten Liebe und Leben auf ihn, alles andere ist nur Wahn und Alpdruck gewesen, er muß gehen. Alle, die geliebt wurden, sind wegge- gangen von hier, und wer nicht geliebt Wird. der— sei es hier oder wo sonst auch immer — stirbt ohnehin, So verläßt der Hund den Zwinger, bleibt aber sehr darauf bedacht. nicht zu zeigen, daß er Freude empfindet, Er geht mit eingekrickten Knien und rutscht winselnd auf dem Bauch. Er führt sich auf, als ob es von hier weg zur Vertilgung ginge. Die Zurückh bleibenden beobachten ihn mit Wäahnsinniger Angst in den Blicken, die sie im folgen lassen. Er aber schämt sich, daß das alles ist, was er für sie hat tun kön- en. Draußen in der Einfahrt legt Filippo dem Hund Maulkorb und Leine an und erklärt ihm: „Das mußt du jetzt tragen! Ohne Maul- korb würde dich der Hundefänger wieder erwischen Den gewohnten Weg entlang wandern das Kind und der Hund mit dem Maulkorb nebeneinander. Sie wandern den Hohlweg hinunter über die drei Stufen, umgehen die Pfütze, kommen an der Feuermauer entlang und treten durch die knarrende Brettertür. Filippo nimmt dem Hund den Maulkorb ab. „Hier brauchst du ihn nicht, solange ich bei dir bin.“ 5 Der Hund hält Umschau. An diesen Bau- platz hatte er die ganze Nacht denken müssen und schon geglaubt, er würde ihn nie mehr wieder zu Gesicht bekommen. Dort liegt ja das Holz noch auf dem Brett, wie sie es das letztemal liegengelassen haben. Er nimmt es ins Maul und wedelt. „Nein, jetzt wird nicht gespielt“, sagt Filippo. Er nimmt ihm das Holz aus dem Maul und läßt es zu Boden fallen. Dann setzt er sich auf die Bretterbank.. „Komm, setz dich und ruh dich aus.“ Der Hund setzt sich zu Filippos Füßen und legt seinen Kopf auf Filippos Knie. Er empfindet das Glück dieser Minute als etwas Einmaliges, als etwas, was zu erleben wir eigentlich nur geboren sind. Er schließt die Aligen. Vertrauen, Zuneigung, Freundschaft. Diese Worte umschmeicheln sein Herz. Liebe, Glück und Seelenfrieden. Herzweh und Selbstentäußerung.. In einer dünnen, licht- blau flimmernden Materie schweben sie mit- einander, er und der kleine Junge. Umgeben von süßen Milchgerüchen und sanfter Musik. Sie schweben in den blauen Sphären des Glücks, und daß es das wahre Glück ist, er- hellt daraus, daß es ohne jede Ursache ist. Neben ihnen schweben auch andere Ge- stalten, hoch und beseligt und schneeig weiß Wie Lämmerwölkchen „Wo sind wir?“ begehrt der Hund von einem Lämmerwölkchen zu wissen. „Sie wissen nicht, wo Sie sind? Ja, sind Sie denn blöd? Wir sind hier im Himmel- reich!“ Filippo tätschelt ihm den Rücken „Ich muß jetzt heim.“ Er steht auf und legt ihm wieder den Maulkorb an. Er sagt mit Strenge: „Du bleibst jetzt hier, Verstehst du? Auf dich sind jetzt viele Leute arg böse, weil du das viele Geld gefressen hast. Nur Julia ist dir nicht böse. Aber du kannst nicht auf die Straße hinaus, weil sie dich sonst erschießen würden. Also bleib hübsch ruhig da. Morgen komm' ich und bring' dir einen Knochen, und dann spielen wir wieder. Bis dahin schlaf schön. Gute Nacht Das Kind geht, die Tür knarrt, als es sie hinter sich zuzieht. Der Hund sitzt mit dem Maulkorb da und schaut ihm nach Dann legt er sich platt auf den Bauch und weint Achtzehntes Kapitel in dem der Hund einen Kuß und ein chinesisches Speisehaus eine recht sonderbare Reklametafel betommt Der Hund sinkt in so tiefen Schlaf, daß es schon spät am Vormittag ist, als er wieder aufwacht. Erschrocken springt er auf die Beine. Er spitzt die Ohren, setzt sich auf die Bretterbank und wartet auf den Schlag der nahen Turmuhr. In der Ferne hupen Autos, rattern Lastkraftwagen vorbei. Mit weithin hallendem Rufen wird irgendwo Eis feilge- boten. Eine Dampfsäge kreischt, und das zarte Geklingel, das dazwischen zu hören ist. mag vom Wägelchen des Eisverkäufers her- rühren. Reglos verharrt der Hund, mit auf- gestellten Ohren, Endlich setzt die Turmuhr zum Schlagen an: drei helle und zehn tiefe Töne, Dreiviertel zehn ist es. Er legt sich wieder auf die Erde und wartet. Eigentlich sollte Filippo schon längst hier sein. Seine Ungeduld treibt ihn hoch, dann setzt er sich wieder nieder. Er schnuppert am Boden her- um. Er spürt bereits Hunger. Er springt auf und beginnt, auf dem Baugrund im Kxeis herumzulaufen. Wenn er doch nur einen Enochen fände! Da fällt ihm während des Schnupperns der Maulkorb schwer aufs Herz. Er hatte noch gar nicht an ihn gedacht, weil seine ganze Aufmerksamkeit sich auf Filippo konzentrierte. Kaum daß er sich des leidigen Umstands wieder bewußt ist, beginnt er ihn unerträglich zu finden. Der Maulkorb kitzelt ihn an der Nase und reißt die Haut an den Ohren auf, Selbst wenn er einen Kno- chen finden sollte, könnte er ihn nicht ver- zehren. Er probiert, den Riemen mit den Pfoten von den Ohren wegzuzerren. Es ge- lingt nicht, und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als still auf Filippo zu warten Warum kommt Filippo nicht?. Der Wohlbekannte Herzstoß meldet sich es wird ihm doch nicht am Ende was passiert sein? Der Hund setzt sich dicht an der Ein- friedungsplanke nieder und horcht auf jeden Tritt. Filippo kommt und kommt nicht. Die Turmuhr schlägt jetzt vier hohe und elf tiefe Schläge Der Hund stellt sich vor: Jetzt verläßt Filippo das Haus. Jetzt rennt er bis Zur Straßenecke. Nein, vorher geht er noch zum Fleischer hinein. Der Hund zählt bis zehn und berechnet: Jetzt hat er den Knochen be- reits in der Hand. Jetzt erst geht er bis Zur Ecke. Man kann voraussetzen, daß er bei der Konditorei noch, sagen wir, ganz kurz halt⸗ macht. Und jetzt durch die hohle Gasse, drei Stufen hinab, die Pfütze, die Feuermauer:, (Fortsetzung kolgt) Feen An ro eee He