Nr. 6 — Ing n erstehen der Ur- en. h so, 585 och, sehr mzeln. Abei. Für es Suprd- Idenauer Kardinal nätte.— an Ihnen ählen.— ein Tex- Seide zu ten lang. 8 furcht⸗ nd Stim- wie die mdermal ba mimte n Gewis- irten Sie 80 sicher zube, dag loch? Na, Wiegen- Und ein rommler sten. Das in schwi⸗ Und das Zoch hat, ja, man schließ- ch's nicht Aus. Am Straußg- Lied aus gezogen? eierchen, ade. Und end viel- gentlich, bald, mit Augen- id immer alienisch, russisch. Wenn sie damned röhlicher ken. Wo Die krie- eins auf jenst. Sie lie Atten- äterchen reits auf möchte. ch ist sie glauben Abend. herungs- lie beste sagte ja anz aus- Dame hat Nacken. ie Herr- sehr an- laben sie Sut mit nicht zu em Buch ofer zu- ner Lenz Ittgarter At. Wgi. r Faust“, S Mann- 22. März, im Gro- Einfüh- Profes- brücken. sche Ver- adig und intensive n in das ler wich- ein. Der lienische Hädagoge lin lebte chen An- eisenden wie Pro- te, Bach e er als ätzt und und der Vortra- der 1925 Philipp ust“ und deutung —— Her, den s Käm- It; und Jalzahn, der Ge- langsam Straße pen sich ing des otiz 2u nddrost, gelassen Dahme, unmit- nändlers ter, we⸗ ageszeit, zu Wol- gnügen, hörigen auf der en. Nun da die Genuß ut, den ten, der e Bahn els Hir- lassen, en Vor- Freuden sich mit Hecken daß der lie sich, 1 seinen m ihnen rem Er- geführt m bran- . g folgt) „Mannheimer Mannheimer flerausgeber Morgen“ Verlag. Druck: Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode:; Wirtschaft: F. O. Weber; Fteuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef v. D.: O. Gentner, stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unqcbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon-sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 68/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 22. März 1960 Protest gegen Unmenschlichkeit Evangelische Kirche in der Zone brandmarkt die Kollektivierung der Landwirtschaft Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. In einem von der Evangelischen Kirchenleitung Berlin- Brandenburg veröffentlichten Brief an Zonenministerpräsident Grotewohl haben sämtliche Glied- kirchen Mitteldeutschlands gegen die unmenschlichen Zwangs methoden des Regimes bei der Kollektivierung der Landwirtschaft protestiert. In dem von allen Bischöfen der Wille könne die Kirche nicht schweigen, Zone unterzeichneten Schreiben vom 11. März heißt es, um der Menschen wenn die Bauern durch Staatsanwälte, Polizei und den Staatssicherheitsdienst zum Eintritt in eine Land wirtschaftliche Pro- duktionsgenossenschaft COG) veranlaßt würden und auch noch erklären müßten, es freiwillig getan zu haben.„Menschen werden in ihrer Würde verletzt, in ihrem Gewissen zerbrochen.“ In dem Schreiben heißt es weiter, den Kirchenleitungen lägen erschütternde Be- richte über den auf die Bauern ausgeübten wirtschaftlichen, politischen und moralischen Druck vor. Sie resignierten, verbitterten oder flelen der Verzweiflung anheim. Die Bischöfe appellierten an Zonenpräsident Grotewohl, solchen Methoden Einhalt zu gebieten und den Grundsätzen echter Ueberzeugungsar- peit und der Freiwilligkeit wieder Geltung zu verschaffen. In einer ergänzenden Verlautbarung der Kirchenleitung wird auf das„groge Problem“ hingewiesen, vor dem die Seelsorger in Mit- teldeutschland stünden. Bei der Radikalität des Sozialisierungsprozesses hätten die Pfar- rer eine kaum zu bewältigende, alle physi- schen und geistigen Kräfte beanspruchende Aufgabe zu erfüllen. Sie müßten sich der in Angst, Resignation und Verzweiflung fallen- den Menschen auf dem Lande verstehend, helfend und mittragend persönlich anneh- men. Dabei stelle sich die bange Schicksals- frage, ob mit dem Zerbrechen der äuheren Existenz auch der Glaube in den Dörfern östlich der Elbe zerbrechen werde. Westmächte sondieren Sowjet-Vorschlag Ormsby Gore bittet Sorin um Präzisierung seines Vorschlags Genf.(dpa/ AP) Der Westen hat am Mon- tag in Genf einen großangelegten Sondie- rungsvorstoß zur Klärung der sowjetischen Auffassung über eine umfassende und kon- trollierte Abrüstung unternommen. In sach- licher Atmosphäre und bei Vermeidung aller Schärfen legte der britische Chefdelegierte Ormsby-Gore der Sowjetunion ein Bündel von Fragen vor. Sie zielten im Kern auf die Klärung der Frage ab, ob der ôstliche Plan in sich geschlossen sei und ob dessen einzelne Phasen miteinander verzahnt seien oder nicht. Der sowjetische Vertreter Valerian Sorin gab in verbindlichem Ton zu erkennen, dag er bereit sei, die Fragen des Westens so Umkassend wie möglich zu beantworten. Vorher hatte der Italiener Gaetano Mar- tino die in der vorigen Woche gestellten Fra- gen der Vertreter Polens und der Tschecho- slowakei beantwortet und damit einige Un- klarheiten auszuräumen versucht, die auf östlicher Seite über den westlichen Dreipha- senplan bestanden. Martino setzte sich dafür ein, eine starke internationale Polizeistreit- macht zu schaffen. Er erklärte ferner, in der Endstufe des Westvorschlages sei auch die endgültige Aufgabe der Auslandsstützpunkte, der Generalstäbe und der Militärschulen vor- gesehen. Abhängig seien diese Schritte jedoch von der Wirksamkeit einer angemessenen internationalen Kontrolle. Der britische Staatsminister Ormsby-Gore Wies darauf hin, daß der Sowiet-Plan keine vorbereitende Phase vor den ersten Abrü- stungsmaßnahmen vorsieht wie der westliche Plan. Er erklärte, die von östlicher Seite ge- aubzerte Kritik, daß im westlichen Plan prak- tische Abrüstungsmaßnahmen erst in der zweiten Phase beginnen, beruhe auf einem Mißverständnis. Auch die östlichen Maßnah- men brauchten eine vorbereitende Anlaufzeit. Ormsby-Gore erinnerte daran, daß Sorin als Fristen für die einzelnen Phasen des sowje- tischen Plans ein Jahr für die erste Phase, 2 Wei Jahre für die zweite und ein Jahr für die abschließende dritte Phase genannt habe. Er fragte, ob diese Phasen in sich geschlossene Etappen darstellten, die völlig beendet sein müßten, bis man zur nächsten Phase über- gehen könne. Der sowjetische Delegationschef Sorin be- zeichnete das Fehlen allzu minutiöser Einzel- heiten im sowjetischen Plan als dessen aus- gesprochenen Vorzug. Dies sei ein Beweis für die elastische und aufgeschlossene Haltung der Sowjetunion. Die Sowjetunion sei durch- aus gewillt, über die Phasen ihres eigenen Plans mit sich reden zu lassen. Das im sowije- tischen Abrüstungsplan enthaltene Zeitlimit Von vier Jahren sei keine unabdingbare For- derung. Vier bis fünf Jahre Moratorium Genf(AP) Der am Wochenende von der Sowjetunion vorgeschlagene gegenseitige Ver- zicht auf unterirdische Kernwaffen versuche soll vier bis fünf Jahre Gültigkeit haben. Auf der Montagsitzung der Genfer Atomkonfe- renz erklärte der sowjetische Chefdelegierte Zarapkin, in dieser Zeit könnten seiner An- sicht nach die Wissenschaftler aus Ost und West positive Resultate über Kontrollmög- lichkeiten kleinerer unterirdischer Versuche erarbeiten. Wehner ist auch Vater des„Gipfel-Plans“ Drei Grundsätze der SpD zu den bevorstehenden Konferenzen von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der stellvertretende SPD- Vor- sitzende Herbert Wehner, wird an den„Vor- schlägen und Anregungen“ der SPD zu den Gipfelgesprächen federführend beteiligt sein. Wenner, der als„Vater“ des in der vorigen Woche von ihm selbst zu Grabe getragenen Deutschland-Planes gilt, wird damit auch der „Vater“ des Gipfel-Plans seiner Partei. In seiner Pressekonferenz am Montag weigerte sich der SpD-Pressechef Franz Barsig strikt, Aeußerungen darüber zu machen, welche Teile des Deutschland-Planes fallengelassen werden sollen. Fest steht, daß die SPD nach wie vor an dem Prinzip des Stufenplanes festhält. Ueber die Frage, wie sich die Sozial- demokraten die Zusammensetzung eines gesamtdeutschen Rates vorstellen, bewahrt man in der Bonner- SPD- Zentrale eisernes Schweigen. Die Meinung innerhalb der Partei ist gespalten. Die Gipfel- Vorschläge der SPD werden nach Angaben Barsigs— ebenso wie der Deutschlandplan— von drei Hauptgesichts- punkten bestimmt werden: 1. Vor Beginn der Wiedervereinigungs- prozedur muß der militärische Status eines vereinigten Deutschlands durch Vier-Mächte- Vereinbarungen festgelegt werden. Dieser Status soll außerhalb der beiden Blöcke liegen. 2. Neben der allgemeinen, kontrollierten Abrüstung muß die Bundesrepublik zusätz- liche, eigene partielle Leistungen aufbringen, um das Auseinanderrücken der Blöcke zu kördern. 3. An einer stufenweisen Wiedervereini- gung nach dem Muster des Deutschland- Planes muß unbedingt festgehalten werden. Der SP- Pressechef verteidigte den ab- gehalfterten Deutschland-Plan seiner Partei. Er sei nicht— wie die Oeffentlichkeit ge- urteilt habe— gescheitert“. Zum„Scheitern“ Wäre nach Ansicht der SPD Voraussetzung gewesen, daß der Plan erst einmal auf den Verhandlungstisch gekommen wäre, was die Bundesregierung jedoch vereitelt habe. Die Oeffentlichkeit habe den Deutschland-Plan fälschlicherweise als ranggleich mit dem Grundsatzprogramm betrachtet. Er sei je- doch nur„Teil einer Kette von Vorschlägen“ gewesen und kein„dogmatischer Plan“. Im übrigen habe die SPD bisher vergeblich auf einen„Deutschland-Plan der Bundesregie- rung“ gewartet. Der Druck auf die freien Bauernwirt- schaften wird mit un verminderter Heftigkeit fortgeführt. Nachdem am Wochenende außer den Kreisen Rostock und Neubrandenburg auch Leipzig-Land, Neuruppin und Jüterbog den Eintritt der letzten freien Bauern in Kol- chosen gemeldet hatten, kündigte der SED- Sekretär des Bezirks Rostock und Kandidat des Politbüros, Karl Mewis, an:„Jetzt geht es mit der Kollektivierung erst richtig los!“ Das amtliche Organ„Neues Deutschland“ spricht von einem„sozialistischen Frühling“, der in diesem März über das Land hereinge- brochen sei. Der Artikel gibt allerdings auch zu verstehen, daß es nicht gelang, den Wider- stand der Bauern gegen die Kollektivierung zu überwinden.— In den nächsten Tagen soll das Zentralkomitee der Staatspartei zu sei- ner schon einmal verschobenen 8. Sitzung zusammentreten. Einziger Punkt der Tages- ordnung sind land wirtschaftliche Fragen und der einzige Sprecher ist Walter Ulbricht. „Nationale Front“ finanziert Sowietzonen-Pfarrerbund Berlin.(dpa) Der„Bund evangelischer Pfarrer in der DDR“, der am 1. Juli 1958 ge- gründet worden ist, wird aus einem Spen- denfonds des„Nationalrates der nationalen Front“ finanziert. Wie das Informationsbüro West am Montag meldete, hat der Vorstand des Pfarrerbundes als„Antwort auf Fragen von Amtsbrüdern“ Mitte März in dem von ihm herausgegebenen„Evangelischen Pfar- rerblatt“ mitgeteilt, daß der Bund weder sich selbst noch sein Organ aus eigenen Mit- teln finanzieren könne, jedoch keine Zu- schüsse aus Mitteln des Staatshaushaltes er- halte. Die Zuschüsse aus dein„Spenden- konds“ müßten beantragt werden. Der Vor- stand erklärte, bisher sei„noch nicht der be- scheidenste Versuch“ gemacht worden, aus der Bewilligung der Mittel Einflugansprüche auf die Leitung des Pfarrerbundes oder des Pfarrerblattes abzuleiten. Vom den etwa 6000 in der Sowietzone amtieren en evangelischen Pfarrern gehören, wie bekannt wurde, knapp 200 dem„Bund evangelischer Pfarrer in der DDR“ als Mitglieder an. Fast wie in einem Zeugenstand saß Bundeskanzler Dr. Adenauer im Fernseh- Studio der NBC Washington, als er in einem Fernseh- Intervieo am Sonntag vor den Fernsehern der Vereinigten Staaten und auch verschiedener europäischer Länder, in denen das Intervieo übernommen wurde, von, seiner Meinung zur Lage Zeugnis gab. Dabei erklärte der Bundeskanzler seine Bereit- schaft, zu einem Treffen mit dem soujetischen Minister präsidenten Chrustschow.(Siene auch Kommentar-Spalte). Bild: AP Höhere Steuer für Groß vermögen? Die Mittelstandskreise der CDU/ CSU planen einen Initiativ-Antrag Von Bonn. In Kreisen der CDU/ CSU-Bundes- tagsfraktion wird erwogen, gegen die Vor- stellungen des Bundesfinanzministers einen Initiativ-Antrag zur Aenderung des Ver- mögenssteuergesetzes einzubringen, der kleinere Vermögen entlasten und Großver- mögen stärker als bisher besteuern soll. Mit dieser Maßnahme will die CDV/ CSU ihre Neue Vorschläge zur Krankenversicherung Hartmann-Bund für Kostenerstattung nach Muster der Privatversicherung Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Der Verband der Aerzte Deutsch- lands Martmann-Bund) hat dem sozialpoli- tischen Bundestagsausschuß seine Vorschläge zur Krankenversicherungsreform jetzt in Form von Aenderungsanträgen zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung unterbreitet. Der Verband will mit einem Kosten- deckungsverfahren erreichen, daß die Mit- glieder der gesetzlichen Krankenversiche- rung annähernd den gleichen Status erhalten Wie die Privatpatienten. 5 Der Hartmann-Bund empfiehlt, daß der Arzt künftig vierteljährlich eine Aufstellung der für jeden Kassenpatienten erbrachten Leistungen seiner Kassenärztlichen Vereini- gung einreichen solle. Die Vereinigung müsse dann die Rechnungen unter Berücksichti- gung der für die Kassen vereinbarten Ge- bührenhöhe erstellen und den Kassen zu- leiten. Diese hätten die Rechnung unverzüg- lich an den Arzt zu bezahlen und die Selbst- beteiligung des Versicherten zu berechnen. Der Versicherte solle von der Kasse ebenfalls vierteljährlich eine Rechnung über die von ihm in Anspruch genommenen Leistungen und deren Kosten erhalten. Gleichzeitig solle die Kasse bei ihm den Selbstbeteiligungsbe- trag einziehen. Auf die Höhe der Selbstbeteiligung will sich der Hartmann-Bund nicht festlegen. Sie sollte jedoch an Höchst- und Mindest- sätze gebunden sein. Sprecher des Hart- mann-Bundes nannten als Beispiel einer Höchstbegrenzung, daß die vierteljäjhrliche Selbstbeteiligung fünf Prozent des Monats- einkommens nicht übersteigen dürfe. Auch der Familienstand müsse berücksichtigt werden. Die Versicherungsberechtigung soll nach den Vorschlägen des Hartmann-Bundes er- löschen, wenn das Gesamteinkommen des Ledigen 10 000 und des Verheirateten 12 000 Mark im Jahr übersteigt. Für jedes Unter- Haltsberechtigte Kind sollen 350 Mark hinzu- kommen. Diese Grenze soll nicht gelten, Wenn der Versicherte als Mann das 50. und als Frau das 45. Lebensjahr überschritten hat und mindestens 20 Jahre pflichtversichert war. Zwischen Gesfern und Morgen Die Koalitionsfraktionen CDU/ CSU und DP haben jetzt im Bundestag einen Antrag auf Aenderung des Getreidegesetzes einge- bracht. Danach soll die Marktordnung auf alle Erzeugnisse aus Getreide einschließlich Brotbackwaren, Feingebäck und Kinder- nährmittel ausgedehnt werden. Altministerpräsident Dr. Reinhold Maier wird bei den Landtagswahlen in Baden- Württemberg am 15. Mai wieder kandi- dieren. Er wurde am Wochenende von der Wahlkreis versammlung der FDP/DVP für den Wahlkreis Waiblingen II in Endersbach als Erstkandidat nominiert. Dr. Maier ver- trat schon bisher diesen Wahlkreis im Landtag. Von den Besatzungsmitgliedern der deut- schen„Noratlas“-Maschine, die Anfang der vergangenen Woche im Argentera- Massiv in den italienischen Seealpen zerschellte, war bis zum Montag noch keine Spur gefunden. Unwetter erschwert die Suchaktionen. Flug- Sachverständige schließen die Möglichkeit nicht aus, daß die Besatzung sich doch noch im Bug der Maschine befindet. Gleichzeitig wurde eine ausgedehnte Suche nach über- lebenden Mitgliedern der deutschen„Nor- atlas“ Maschine über der Mittelmeerküste eingeleitet, da die Flugzeugbesatzung mög- licherweise noch über dem Mittelmeer aus der Maschine absprang, die dann führerlos in den Alpen zerschellte. Dr. Meyers, Ministerpräsident von Nord- rhein-Westfalen, der zur Zeit als Gast der britischen Regierung in England weilt, hatte nacheinander eine Aussprache mit Außen- minister Selwyn Lloyd und Innenminister Butler, der zugleich Parteivorsitzender ist. Das Gespräch mit dem britischen Außen- minister betraf das augenblicklich auf einem Tiefstand angelangte deutsch-englische Ver- hältnis und die beiden rivalisierenden euro- päischen Wirtschaftsblöcke. Mit dem briti- schen Innenminister besprach Dr. Meyers Vor allem interne Parteifragen. Der deutsche Botschafter in Marokko, von der Esch, übergab das Feldhospital der Bun- deswehr in Agadir als Geschenk der Bun- desregierung an die marokkanische Regie- rung. Das Lazarett, das über einen vollstän- digen Operationsraum und eine Röntgen- einrichtung verfügt, hat einen Wert von 500 000 Mark. Nach Budapest ist der ungarische Partei- sekretär Kadar von seinem Besuch in Polen zurückgekehrt. Er kündigte an, daß die po- litische, wirtschaftliche und soziale Zusam- menarbeit zwischen Ungarn und Polen ver- stärkt werden müsse. In einem in Warschau veröffentlichten polnisch- ungarischen Schluß- Kommuniqué wird erneut die„friedens- gefährdende“ Tätigkeit der„militaristischen und revanchistischen Kräfte“ in der Bundes- republik hingewiesen. Generalissimus Tschiangkaischek wurde von der Nationalversammlung in Taipeh er- neut auf sechs Jahre zum Staatspräsidenten von National-China gewählt. Der 73jährige Generalissimus erhielt bei der Abstimmung fast alle Stimmen. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt. In Karatschi ist der sowjetische stellver- tretende Außenminister Puschkin einge- troffen, wo er mit Auhenminister Manzur Kuadir und Finanzminister Mohammed Schoaib zusammentreffen wird. Eine sowetische Handelsdelegation ist zu Verhandlungen über ein neues Finanz- und Wirtschaftshilfe-Abkommen mit der Verei- nigten Arabischen Republik in Kairo einge- troffen. Nach Kairoer Presseberichten geht es um Aenderungen des Abkommens über technische und wirtschaftliche Zusammen- arbeit zwischen dem Landesteil Syrien und der Sowjetunion. Erste Ergebnisse der Wahlen, die in Ko- lumbien stattgefunden haben, deuten einen Sieg der Zweiparteien-Regierung des Präsi- denten Camargo an, doch scheint die Unter- stützung der Konservativen schwächer ge- worden zu sein. Gewählt wurden 152 Abge- ordnete der Nationalversammlung, 17 Pro- Vinzialparlamente und 850 Gemeinderäte. Dudley Senanayake, der Führer der rechtsstehenden Vereinigten Nationalpartei von Ceylon, ist als neuer Ministerpräsident vereidigt worden. Er hatte vorher einen Auf- trag des Generalgouverneurs von Ceylon zur Bildung der neuen Regierung angenommen. Seine Vereinigte Nationalpartei war aus den Parlamentswahlen als stärkste Einzelpartei hervorgegangen, konnte jedoch nicht die ab- solute Mehrheit erringen. unserer Bonner Redaktion Politik der Eigentums förderung und breiten Eigentumsstreuung fortsetzen. Treibende Kräfte sind mittelständische Abgeordnete, die auch beim CDU- Arbeits- kreis„Eigentum“ auf Verständnis stoßen. Die Ueberlegüngen gehen davon aus, daß den Bundesländern in diesem Jahr infolge der Höheren Festsetzung der Steuerkurswerte beim Wertpapier vermögen Mehreinnahmen von etwa einer Milliarde Mark aus der Ver- mögenssteuer erwachsen. Es heißt, man habe hierdurch die„einmalige Gelegenheit“, eine Korrektur des Vermögenssteuergesetzes vor- zunehmen, die übrigens auch aus konjunk- turpolitischen Gründen wünschenswert sei. Nach den Vorstellungen in der CDU/ CSU- Fraktion soll die Aenderung vor allem zwei Punkte betreffen: 1. Heraufsetzung der Freibeträge, 2. Einführung eines höheren Steuersatzes für Großvermögen. Die Freibeträge belaufen sich gegenwärtig auf 10 000 Mark für Erwachsene und 5 000 Mark für Kinder, so daß beispielsweise ein Ehepaar mit zwei Kindern bereits bei einem Vermögen über 30 000 Mark Vermögens- steuer zahlen muß. Man denkt an die Her- aufsetzung des Freibetrages auf etwa das dreifache. Der Vermögenssteuersatz, zur Zeit ein Prozent, soll für Groß vermögen— hier dürfte die angestrebte Grenze zwischen zehn und 50 Millionen Mark liegen— heraufge- setzt werden. Bundesfinanzminister Etzel hatte in einer Rede am 10. März eine Revision des Ver- mögenssteuerrechts angekündigt. Kurz dar- auf War er jedoch von seinem Plan, der eben- falls eine höhere Besteuerung der Grohßver- mögen und eine Heraufsetzung der Frei- grenzen vorsah, abgerückt. In der CDU/CSU besteht jedoch eine starke Neigung, noch vor den Bundestagswahlen eine Entwicklung ein- zuleiten, die der Vermehrung der Millionäre in der Bundesrepublik entgegentritt. Auch Bundeskanzler Dr. Adenauer soll sich in diesem Sinne geäußert haben. Thema: Nachschub-Depots beim Besuch des US- Verteidigungsministers Bonn.(AP) Der amerikanische Verteidi- gungsminister Gates hat am Montag in Bonn Bundesverteidigungsminister Strauß einen Höflichkeitsbesuch abgestattet. Dabei kam dem Vernehmen nach insbesondere die Frage deutscher Nachschubdepots im Ausland zur Sprache. In dem einstündigen Gespräch, an dem von deutscher Seite auch Staatssekretär Hopf und der Generalinspekteur der Bun- deswehr, General Heusinger, teilnahmen, soll Gates versichert haben, die USA wür- den alles tun, um bei der Lösung der Nach- schubprobleme der Bundeswehr zu helfen. Ferner soll während der Besprechung der Fortschritt bei der Integration der NATO- Luftverteidigung erörtert worden sein. Gates war am Montagmorgen mit einem Militärflugzeug aus den Vereinigten Staaten kommend in Bonn eingetroffen. Er sagte, der Zweck seines Besuchs sei es, amerikanische Heeres- und Luftwaffeneinrichtungen zu be- sichtigen. Eigentlicher Anlaß ist die am 29. März in Paris beginnende Frühjahrskon- ferenz der Verteidigungsmin'ster der NATO. MORGEN Kommen! März 1960 Dienstag, 22. Sensationell? Der Bundeskanzler war nach seinen Wa- Shingtoner Gesprächen nach Kalifornien ge- flogen. Einmal hat er in der kalifornischen Universität einen weiteren den acht- zehnten Doktorhut entgegennehmen müssen und zum anderen waren wohl die für die Planung von Dr. Adenauers kleiner Weltreise Verantwortlichen der Meinung, daß sich der alte Herr an der sonnigen Westküste der Staaten ein wenig von den Vorangegangenen Strapazen in New Vork und Washington werde erholen können. Weitere große Anstrengungen stehen über- dies bei dem Aufenthalt in Japan noch be- vor. Aber der Kanzler denkt nicht an Ruhe. Jedenfalls nicht im Sinne einer politischen Verschnaufpause. Im Gegenteil. Er nahm auch in Kalifornien wieder jede Gelegen- heit wahr, um Politik zu machen, um Schlagzeilen zu liefern und die vielleicht da und dort vorhandene Vorstellung zu ver- scheuchen, als sei er nicht mehr Herr der Situation, in die er sich nicht nur gestellt, sondern in der er sich offenbar auch her- ausgefordert sieht. In einem Fernsehinterview hat der Kanz- ler am Sonntag plötzlich die Möglichkeit eines Treffens mit dem sowjetischen Mini- sterpräsidenten Chrustschow bejaht,— oder, besser gesagt, nicht verneint. Darüber hin- Aus hat er bei einer Pressekonferenz auf die Frage, ob sich eines Tages Geèespräche zwi- schen Bonn und Pankow anbahnen könnten, geantwortet, es sei nicht wahrscheinlich, doch würde er diese Möglichkeit nicht für immer ausschließen. Im Hinblick auf ein Näherrücken der Wiedervereinigung könnte die Stunde für solche Gespräche kommen. Es erheben sich nun folgende Fragen: sind diese Aeußerungen des Kanzlers sen- Sationell? Sind sie der Anfang zu einem neuen Kurs in der Bonner Deutschland- Und Ostpolitik? Liegt ihre Bedeutung nur in einer zeitlich begrenzten, aber im Augen- blick durchaus beabsichtigten Wirkung? Oder sind es nur spontane, jedoch im Prin- Zip belanglose Antworten auf Fragen neu- gieriger Interviewer? Als sicher darf gelten, daß diese Aeuge- rungen keine Schwenkung in der Deutsch- Iand- und Ostpolitik andeuten oder einleiten. Denn dies müßte im Endeffekt auf einen deutschen Alleingang mit Moskau hinaus- laufen, der die von Adenauer in seiner Sicht einzig wirksame Sicherheit der Bundesrepu- blik in Frage stellen würde. Damit ist nun auch schon den Worten des Kanzlers der Nimbus des Sensationellen genommen. Es könnten spontane, letzten Endes bedeutungs- lose, jedoch vom amerikanischen Fernseh- publikum und den amerikanischen Zeitungs- lesern im Augenblick mit Wohlgefallen auf- genommene Worte gewesen sein, welche die Vorstellung von Adenauer als dem letzten kalten Krieger vielleicht ein wenig korrigie- ren sollten, Dies könnte sein. Und doch nei- gen wir dazu, diesen Antworten des Kanzlers an seine Interviewer einige Gramm mehr po- litisches Gewicht beizumessen. Ein Treffen Adenauers mit Chrustschow nach dessen Be- such bei de Gaulle und noch vor der Gipfel- konferenz dürfte Eisenhower und Macmillan nicht gerade zur Freude gereichen. Der Kanz- ler hat nach seinen Gesprächen mit dem amerikanischen Präsidenten schon den Vor- schlag einer Abstimmung in Westberlin ge- macht, deren Ergebnis ohne Zweifel die West- mächte in der Berlin-Frage auf der Gipfel- konferenz absolut festlegen würde. Diese neuen, wenn auch recht vage gehaltenen Aeußerungen können den gleichen Zweck verfolgen, nämlich Eisenhower und Macmil- lan in ihrer Absicht, Friedensengel um den Preis Bonner Interessen zu spielen, ein wenig die Flügel zu stutzen. vg Gipfel-Vorfrühling Im großen weltpolitischen Theater werden die Kulissen für das Ost-West- Gipfeltreffen Zurechtgerückt. Adenauer in Amerika, Chrustschow kurz vor dem Start nach Paris, sowjetisches Einlenken auf der Genfer Kon- ferenz für die endgültigen Einstellungen aller Atomversuche, Eisenhowers Zusage an Chrustschow, vorerst keine Kernwaffen an die NATO- Verbündeten weiterzugeben, oben- drein eine ganz ungewohnte ost- westliche Liebenswürdigkeit auf der Genfer Ab- rüstungskonferenz— da kann man wirklich nur noch frühlingsbeschwingt jubeln: Vom Eise befreit sind Strom und Bäche! Allerdings mögen die Skeptiker warnen, eine Schwalbe mache noch keinen Sommer. Tatsächlich bestehen die östlichen und west lichen Nettigkeiten bisher in Zugeständnis- Sen, die in Wahrheit keine sind. Die Sowjets Singen auf den amerikanischen Vorschlag, Alle kontrollierbaren Atomversuche(also mit Ausnahme kleiner unterirdischer Explosio- nen) zu verbieten, gewiß nicht zuletzt des- halb ein, weil sie ohnehin nicht die Absicht hatten, die Weltöffentlichkeit mit neuen nuklearen Experimenten gegen sich aufzu- bringen. Und Präsident Eisenhower konnte an Chrustschow kaum etwas anderes als die Zusicherung schreiben, daß die USA vorlàu- fig den Partnern keine Atomwaffen überlas- sen würden, denn die amerikanische Gesetz- gebung läßt ihm gar keine andere Wahl. Trotz solcher pessimistischer Anwandlun- gen, die nach vielen enttäuschten Hoffnun- gen nur zu verständlich sind, bleibt es er- freulich, daß die Großen dieser Welt einmal höflicher zueinander sind, als man es aus dem Kalten Krieg gewohnt ist. In Moskau schwärmt man vom„Geist von Camp Da- vid“, Im Westen hält man seit dem„Geist von Genf“ von solchen Geistern nicht mehr Allzu viel. Dafür schreibt man die Abrüstung grog. Solange die Genfer Abrüstungskonfe- renz sich noch im Felde der Vorfragen mit Weltmännischer Galanterie überhäuft, ist das gut und recht. Sicherlich werden die west- lichen und die östlichen Delegationen auch in stillschweigender Uebereinstimmung alles tun, damit die elementaren sachlichen Ge- gensätze nicht vor der Gipfelkonferenz auf- brechen. Und das alles für eine Gipfelkon- ferenz von der kluge Beobachter sagen, sie könne gar kein konkretes Ergebnis bringen, weil Präsident Eisenhower so kurz vor den s merikanischen Wahlen seinen Nachfolger nicht auf Dinge festlegen wird, die er, Eisen- hower, nicht mehr vollenden kann. Sonniger Frühling ist auch in der Welt- politik schöner als Eis und Schnee. Aber lassen wir uns nicht zu allzu hochgespann- ten Erwartungen hinreißen. Bisher zeigt sich nirgends eine gutwillige Lösung irgend- eines der seit Jahren umfeindeten Probleme, an denen sich Ost und West scheiden. Ber- in sowie die Abrüstung— gends ein Weg auf Doch lin, Deutschland, der Wirtschaftskrieg Asien und Afrika, noch tut sich nirg erst an diesen Streitfragen wird sich ent- scheiden, ob die Klimaerwärmung Dauer ist. Whe Ein Grenzabkommen und ein Wirtschafts- hilfevertrag ist nach einer Pekinger Rund- funkmeldung zwischen der Chinesischen Volksrepublik und dem Himalaja-König- reich Nepal geschlossen worden, Das Ab- kommen wurde nach der Meldung in Peking von dem chinesischen Ministerpräsidenten Tschou En-lai und dem nepalesischen Mini- sterpräsidenten Koirala unterzeichnet. Tschou En-lai wird am 19. April zu Bespre- chungen über chinesisch- indische Grenzfra- gen in Neu Delhi eintreffen. Dr. Kaul führt Ein Wer, erliner Gericht läßt sich Von unserem Berliner Kor Berlin. Am 11. Januar, anläßlich des Be- suches von Bundeslanzler Adenauer in Westberlin, wurde der 20jährige Klaus Wal- ter ertappt, als er ein übles Hetzplakat an einen Bretterzaun in Tempelhof anbrachte. Es zeigte Minister Oberländer in Sa-Uni- form und Staatssekretär Globke, beide Uinks und rechts in den Manteltaschen von Bundeskanzler Adenauer hockend, wie sie mit einem Pinsel die Parole„Juden raus“ und Hakenkreuze schmieren. In diesen Ta- gen steht der Maurergeselle und Student an der Ostberliner Humboldt-Universität Wegen Verunglimpfung von Mitgliedern der Regierung und übler Nachrede vor der Zweiten Großen Politischen Strafkammer in Westberlin. Er steht dort nach einer Untersuchungshaft von mehr als zwei Mo- naten, und er steht deshalb bedauerlicher- weise dort als Märtyrer des„Arbeiter- und Bauernstaates“. Wochenlang wurde der Zonen- Presse und dem Zonen- Rundfunk unter dem Schlagwort„Rettet Klaus Wal- ter“ Gelegenheit zu einer wüsten Hetzkam- Pagne gegen die Westberliner Justiz ge- geben. Verständlich, daß das SED-Regime unter diesen Voraussetzungen zur Vertei- digung i hres Klecksers Walter das beste Pferd im Stall, den Rechtsanwalt Dr. Kaul, nach Moabit entsandte. Nicht nur, daß dieser Verteidiger gleich zu Beginn der Verhandlung unter Hinweis auf das Anklagedelikt„Staatsgefährdung“ unwidersprochen die Zuständigkeit des Ge- richts anzweifeln durfte, weil nach der öst- lichen Terminologie Westberlin nicht zur Bundesrepublik gehört. Er durfte auch un- widersprochen erklären, die„Rechtswidrig- keit“ der Anwendung des Paragraphen 97 des Strafgesetzbuches auf andere Personen als den Regierenden Bürgermeister und die Senatoren gefährde die bevorstehende Gip- fel konferenz. Bei nur zweimaliger Auf- forderung an den SED-Propagandisten, sei- nen Tonfall etwas zu dämpfen, zählte ein Journalist neun Wortwechsel, bei denen der Verteidiger den Vorsitzenden unterbrach oder überschrie. Wie sehr dem Kammer- Vorsitzenden die Kontrolle über den Ver- handlungsverlauf entglitt, zeigt seine ab- schließende Bemerkung zu Kaul:„Bisher haben Sie ja das Verfahren in der Hand be- halten!“ Worauf der Angesprochene prompt erwidern konnte:„Ich hoffe, daß ich es auch weiter tue!“ 5 Das Westberliner Gericht konnte eine Ausnutzung seines Forums für östliche Pro- pagandazwecke nicht verhindern. Dr. Kaul gelang es mit forensischer Akrobatik ohne Schwierigkeiten, die Richter zu überspielen und den„Prozeß Walter“ im Handumdrehen in einen„Prozeß Oberländer“ zu verzaubern. Das war genau das, was sich das Regime auf der anderen Seite des Brandenburger Tores Wünschen konnte. Während der eigentliche Angeklagte nach seinem Bekenntnis zur Von Moskau. Achtundvierzig Stunden vor Be- ginn des Besuchs Chrustschow in Paris läßt sich in dem unter strahlender Märzsonne lie- genden Moskau eine seit sechs Wochen un- veränderte Art der propagandistischen Vor- bereitung dieser Reise beobachten: Man un- terstreicht in halbseitigen Zeitungsartikeln am Beispiel von Partisanen, Franktireurs und Kulturbeziehungen die Freundschaft zwischen dem russischen und dem französi- schen Volk, während über die Schwerpunkte der politischen Gespräche zwischen Chrust- schow und de Gaulle nicht der geringste konkrete Hinweis gegeben wird. In den letz- ten Tagen ist allerdings für diesen zweiten und wichtigeren Punkt eine allgemeine Pa- role zwischen den Zeilen zu finden. Sie lautet etwa: Wir erwarten ein zweites Camp David! Auf den ersten Blick wirkt diese Moskauer Perspektive bescheiden. Man darf aber im Westen nicht vergessen, daß die Sowjetbür- das große Wort von dem SED-Anwalt miß brauchen res pon denten Paul Werner Ideologie der SED fast völlig in Vergessen- heit geriet, gab das durch einen Strafantrag von Adenauer und Oberländer ausgelöste Verfahren dem Verteidiger eine redlich aus- genutzte Chance, seine rote Schau abzu- ziehen. Er kündigte an, daß er den Wahr- heitsbeweis für die gegen Oberländer er- hobenen Vorwürfe erbringen wolle, verlas zwei Stunden lang Material zu einem run- den Dutzend Beweisanträgen und beantragte die Zeugenvernehmung von Bundeskanzler Adenauer, Minister Oberländer, Staatssekre- tär Globke sowie der vier Mitglieder des im „Fall Oberländer“ zuständigen Ehrenrates der CDU. Alles lief und wird vielleicht weiter so laufen, als habe ein Regisseur der volks- eigenen DEFA- Filmgesellschaft vorher die Szenen einstudiert. Und das alles nur, weil Westliche Richter aus mißverstandener demo- kratischer Großzügigkeit heraus die unver- ständliche Verpflichtung in sich fühlten, dem Parade-Anwalt der SED Narrenfreiheit ein- zuräumen. Und weil man, anstatt den Fall des Schmierfinken Walter einem Schnellrich- ter zur Aburteilung zu übergeben, daraus eine Haupt- und Staatsaktion gemacht hat. ger die Ergebnisse von Camp David außer- ordentlich hoch einschätzen. Aus der Sicht des Kreml ist es Chrustschow im direkten Gespräch mit Eisenhower gelungen, die Amerikaner zu Verhandlungen über Berlin zu bewegen, um damit die Gefahr eines un- mittelbaren Konfliktes auszuräumen und die gesamte Welt, vor allem die Neutralen, von der Tendenz zu einer fortschreitenden Ent- spannung zu überzeugen. Camp David gilt in Moskau als eine Wende der Weltpolitik, weil man glaubt, daß dort die starren Fron- ten in Bewegung geraten seien. Wenn man also in diesen Tagen den Be- griff Camp David mit dem Treffen zwischen Chrustschow und de Gaulle verbindet, dann ist von Moskau aus der Rahmen der bevor- stehenden politischen Gespräche schon grob abgesteckt. Es hat in der Vergangenheit nicht an Versuchen des Kreml gefehlt, auch mit Paris zu éiner beweglicheren„politischen Front“ zu gelangen. Die Unterstützung, die Moskau der Algerienpolitik de Gaulles ge- währte, stärkte dem General innenpolitisch den Rücken. Die zurückhaltende Reaktion auf die Atombombenexplosion in der Sahara War eine zweite Geste dieser Art. Nach die- ser„Vorleistung“ dürfte sich Ministerpräsi- dent Chrustschow nun darum bemühen, nach den beweglichen Stellen der französischen Politik zu fahnden, die für die Sowjetunion interessant sind. Die Haltung des französischen Staatsprä- sidenten zur Oder-Neiße-Linie wird zwar in Moskau wohlwollend aufgenommen, aber nicht überbewertet, da man diese Frage für längst entschieden hält. Die Bestrebungen des Generals, Frankreichs absolute Gleichbe- rechtigung im Kreise der Großmächte und seine Handlungsfreiheit sicherzustellen, wird in Moskau warm begrüßt, weil so im west- lichen Lager für Ueberraschungsmomente gesorgt ist. Man hat in Moskau wiederholt betont, daß man ein starkes Frankreich Wünsche. De Gaulles Sonderwünsche in der NATO wurden genau registriert! Von diesen „Positiven Elementen“, die eine beiderseitige Verwandtschaft der Auffassungen— wenn auch aus sehr verschiedenen Beweggründen — erkennen lassen, könnte der sowjetische Ministerpräsident ausgehen, wenn er mit de Gaulle an den Kern der Dinge heranzugehen versucht.. „Kern der Dinge“ sind für Moskau Wie wiederholt betont Westberlin, Friedensvertrag für Deutschland und die Abrüstung, wobei die Abrüstung offiziell an Keine Aenderung im Verhältnis zu Pankow Ein Sprecher der Bundesregierung zu den Aeußerungen des Kanzlers Von unserer Bonner Redaktion Bonn, Adenauers Haltung zum SED-Re- gime in Pankow habe sich nicht geändert, erklärte ein Sprecher der Bundesregierung am Montag zu den Wochenendäußrungen des Kanzlers in Kalifornien. Es könnte kei- neswegs behauptet werden, dag Dr. Aden- auer„Rätsel aufgegeben“ habe. Vielmehr sehe auch der in Genf vorgelegte westliche Friedensplan in der zweiten Phase der Wiedervereinigung„ein gesamtdeutsches Gremium“ vor. Wesentlich sei, daß nach den Vorstellungen des Westens und auch der Bundesregierung diese Gespräche eine Einigung der vier Großmächte über solche Gespräche voraussetzten. Im übrigen müsse man bei Wertung der Kanzlerworte die Atmosphäre der Pressekonferenz in Be- tracht ziehen. Der Kanzler habe auf harte Fragen amerikanischer Journalisten geant- wortet und ausdrücklich zur Bedingung für Gespräche zwischen Ostberlin und Bonn die Tatsache gemacht,„daß die Wiedervereini- gung näher gerückt ist.“— Der Regierungs- Sprecher verneinte die Frage, ob Dr. Aden- auler ein Treffen mit Chrustschow ange- kündigt habe. Er habe lediglich die rhe- torische Frage gestellt:„Warum sollte ein solches Treffen ausgeschlossen sein?“ Der Sprecher der SpD lehnte am Mon- tag einen Kommentar zu den jüngsten Aeuberungen des Kanzlers mit der Be- 1 Eigener Drahtbericht aus San Franzisko: merkung ab, es handeln sich um„Politik, die auf der Treppe gemacht wurde“, Erst wenn die Frage ernsthaft zur Diskussion Sestellt Werde, wolle die SppD sprechen. Letzter Tag in Amerika San Franzisko.(dpa) Bundeskanzler Dr. Adenauer reiste nach einer 36stündigen Ruhepause im kalifornischen Palm Springs am Montag nach San Franzisko weiter, wo er an der Berkeley- Universität wiederum einen Ehrendoktorhut entgegennahm. Am heutigen Dienstagfrüh fliegt er nach Hono- lulu und von dort am Donnerstagfrüh nach Tokio weiter. Die inzwischen im Wortlaut vorliegende Aeuherung des Kanzlers habe im Auswär⸗ tigen Amt nicht überrascht, wurde hinzu- gefügt. Auch der Sprecher des Auswärtigen Amtes, von Hase, der den Kanzler beglei- tet, habe keine besondere Interpretation dazu übermittelt. Er hätte das aber sicher getan, wenn sie etwas neues dargestellt hätte. Vorerst könne man jedoch nur von einem „Ranzlereinfall nach dem Frühstück“ spre- chen. Bisher habe man von dem Regie- rungschef immer nur gehört, mit Sklaven haltern könne man sich nicht zusammenset- zen. Was er jetzt gemeint habe, wisse man nicht. Der Bundeskanzler liebt die Ueberraschungen Notizen von der Reise Adenauers durch die Vereinigten Staaten Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen San Franzisko. Rund 10 000 der 37 000 Kilometer dieser kleinen Weltreise des Bundeskanzlers sind bewältigt. In einem ge- Waltigen Sprung ließen wir Schneesturm und Eismatsch des Ostens hinter uns. Die viermotorige Lufthansa-Maschine jagte hin- ter der in roter Glut versinkenden Sonne her. Als sie um 9 Uhr abends in Los An- geles, der flächengrößten Stadt der Welt, einschwebte, von einem amerikanischen Pi- loten gelotst und von kreisenden Schein- werfern eingewiesen, schlug daheim die Glocke gerade sechs. Dieser Zeitunterschied macht allen Teilnehmern zu schaffen, wenn auch die gepflegte Atmosphäre des Hotels „Ambassador“ mit seinem grünen Rasen, dem blauschimmernden Swimmingpool, den Palmen und Blumen, einen Ausgleich bringt. Während des Fluges arbeitete der Kanz- ler in seiner Kabine im Heck der Maschine Bonner Akten auf und formulierte ein län- geres Telegramm an das Bundeskabinett. Sein überraschender Vorstoß für eine Volks- abstimmung in Berlin wurde darin näher erläutert. Die Verwirklichung würde nach Meinung Dr. Adenauers dem Westen eine verstärkte Autorität auf der Gipfelkonfe- renz geben und gleichzeitig eine Konkre- tisierung des Selbstbestimmungsrechtes be- deuten. Eisenhower und seine Regierung nahmen die Initiative freundlich auf. Man War aber darüber verdutzt, daß der Kanz- ler in den Gesprächen keinen Hinweis gab. Der Hintergrund hierzu: Um die Rede für den National Press Club“, dessen Präsident Adenauer übrigens unter starkem Beifall mit dem Churchill-Zitat„der größte Deut- sche seit Bismarck“ begrüßte, stritt man sich schon vorher. Der Entwurf eines Botschafts- rates wurde von Professor Grewe abgelehnt. Der Kanzler wiederum wies eine Vorlage des Botschafters zurück. Er schloß sich eine Stunde in einem Arbeitszimmer der Resi- denz ein und diktierte seine eigene Fassung. Dabei soll ihm die Idee gekommen sein, die sich übrigens einem früheren Vorschlag Außenminister Herters annähert. Der alte Herr überraschte seine engere Umgebung vor dem Abflug aus Washington noch ein weiteres Mal. In einer Fernsehsen- dung erzählte er, er habe Chrustschow durch Botschafter Kroll wissen lassen, daß er unmittelbar nach der Rückkehr aus Ja- pan seinen letzten Brief beantworten wolle. Ein Treffen mit dem sowjetischen Minister- präsidenten sei nicht ausgeschlossen. Die Stunden vor dem Abschied von der amerikanischen Hauptstadt, die den Kanzler sehr freundlich, fast mit Verehrung, auf- genommen hatte, brachten dann eine weitere, jedoch eher makabre als politische Ueber- raschung. Eine Atempause nutzte Dr. Aden- auer zu einem Abstecher in die National- Galerie, die in einem palastartigen, aus rotem Tennessee-Marmor errichteten Ge- bäude untergebracht ist, Kaum irgendwo sonst findet der Besucher soviel gemalte Kostbarkeiten unter einem Dach. Den Hauptanteil stellen die Italiener, Auch die Niederländer sind stark vertreten. In zwei hohen, hellen Sälen mit ausgezeichneter Be- leuchtung hängt ein Teil des Erlesensten, Was Rembrandt schuf. Den Deutschen be- grüßen, neben einigen Bildern von Holbein, zwei kleine Bilder von Stefan Lochner. Frankreich steuert einen guten Anteil des Besten seiner Impressionisten, darunter Renoir und Monet, hinzu. Bei der Wande rung durch diese Schätze wird dem Euro- Päer erst bewußt, welches Ausmaß der Teil des Erbes Europas hat, der heute in den Ver- einigten Staaten Allgemeinbesitz ist. Begreiflich, daß der Kanzler, der als Kenner gilt, auf jeder seiner Reisen nach SA Zeit findet, um die Galerie zu besuchen. Irgendjemand spielte ihm, oder auch seinen amerikanischen Gastgebern, diesmal einen heimtückischen Streich, Er schmierte un- mittelbar, nachdem sich Adenauer in das Gästebuch eingetragen hatte, Hakenkreuze über die Unterschrift. Dem Delegationsbüro War am Vortag durch einen Unbekannten eine telefonische Warnung zugegangen. Die- ser hatte etwas von einem Anschlag ge- murmelt, dann aber eingehängt. Der Täter Wird nicht leicht zu ermitteln sein, da das Museum sehr gut besucht war. Den Vorgang selbst mag als Tat eines Irren oder eines Narren ohne tiefere Be- deutung sein. Dennoch muß der Besucher aus Deutschland verzeichnen, daß in den Vereinigten Staaten eine gar nicht so kleine Gruppe einfluhßreicher Publizisten am Werk ist, um der Oeffentlichkeit immer wieder, ganz besonders auch im Fernsehen, das Bild des mazistischen Deutschlands im Gedächt- nis zu halten, Da sich Dr. Adenauer in der Volksmeinung eine geachtete Stellung zu verschaffen wußte, wird seine Person aus- ges lammert. Mit hintergründigem Geschick Wird gefragt: Wer kommt nach ihm? Wo- kör werden sich die Deutschen wirklich letzten Endes entscheiden? Dienstag, 22. März 1960 Nr. 68 7 Kreml beschwört den Geist von Camp David Ein Stimmungsbericht aus der sowjetischen Hauptstadt kurz vor Chrustschows Abreise nach Frankreich Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion erster Stelle steht. Eben in diesen Fragen aber steht der General— was in Moskau mit Besorgnis zur Kenntnis genommen wurde Sehr stark an der Seite Adenauers. Eben hier dürfte deshalb Chrustschow Versuchen, den in Camp David bewährten Geist zu beschwö⸗ ren, das heißt seinen Gesprächspartner Auf- zufordern, nicht von einer von vornherein starr festgelegten Position in die Gipfelver- handlungen zu gehen, sondern den sowijeti- schen Argumenten zunächst einmal ein Ohr zu leihen. Der Ministerpräsident der Sowjzet⸗ union wird mit ziemlicher Wahrscheinlich. keit versuchen, de Gaulle die Vorteile einer freien Stadt Westberlin für das Verhältnis der Großmächte untereinander, die Notwen⸗ digkeit eines Friedens vertrages und die Ehr- lichkeit der sowjetischen Abrüstungsabsich. ten klar zu machen. 2 Obschon der Moskauer Beobachter Wie die Mehrzahl der westlichen Beobachter kaum Chancen für eine Annäherung der beiderseitigen Meinungen erkennt, bleibt eine große Unbekannte: Was hat Chrust- schow sonst noch in seinem Reisegepäck? Die Fahrt nach Paris hat sich um eine Woche Verzögert. Man kann nicht sagen, daß die Position de Gaulles inzwischen stärker ge- worden sei. Die Kritik im eigenen Land nimmt zu. Kein Zweifel, daß man diese Dinge im Kreml minutiös registriert, Wie weit also de Gaulle für den„Geist von Camp David“— in der sowjetischen Aus- beutung dieses Begriffs aufnahmefähig das heißt beweglich sein wird, läßt sich erst viel später, vielleicht sogar erst auf der Gipfelkonferenz ablesen, da der General schweigsamer sein wird als die Amerikaner nach Camp David. Welche Bedeutung man in Moskau der öfkentlichen Meinung Frankreichs beimiht, braucht hier nicht wiederholt Werden. Trotz der Verlängerung der Vorbereitungszeit um eine Woche werden Presse und Rundfunk in Moskau nicht müde,„Klima zu machen“. Immer wieder unterstreicht man den Wunsch des kleinen Mannes auf der Straße in Frank- reich, mit Chrustschow in Kontakt zu kom- men. Sowqetische Reporter bereisen seit Wochen die französischen Hafenstädte, be- sonders Marseille, und berichten seitenlang über die Freundschaftskundgebungen und die Enttäuschung, die das begrenzte Reise- Programm für Chrustschow ausgelöst habe. Obschon in westlichen Meldungen von einem „müden Auftreten“ Chrustschows in Indo- nesien berichtet worden ist, sollte man sich keine Illusionen machen. Der Sowjetische Ministerpräsident wird in Frankreich mit aller Energie auftreten und die Register sei- ner jovialen Beredsamkeit im indirekten Kontakt mit den Massen genau so zu ziehen versuchen, wie in den USA, wo, er sein star- res Reiseprogramm schon nach drei Tagen durchbrach. Offenbar ist Chrustschow schnell von der Grippe genesen. Passanten wollen ihn schon an der Kalininstrage gesehen ha- ben, als er dem Sekretariat des Staatspräsi- denten Woroschilow einen Besuch machte. Streit um Prämiengelder zwischen Bonn und Stuttgart Stuttgart.(AP) Zwischen dem Land Ba- den- Württemberg und dem Bund ist ein Streit über die Bezahlung der Prämien für das Bausparen ausgebrochen. Wie der baden— württembergische Innenminister Viktor Renner(SPD) am Montag in Stutt- gart mitteilte, weigern sich der Bundes- finanzminister und der Bundeswohnungs- baumeister, dem Land die noch ausstehen- den Mittel für die Zahlung von Bauspar- Prämien für 1959 in Höhe von 20 Millionen Mark zuzuweisen, Die Minister begründe- ten ihre Haltung damit, das Steueraufkom- men Baden- Württembergs sei so hoch, daß es dem Land zugemutet werden könne, die- sen Betrag selbst zu übernehmen. Der Mi- nister kündigte an, die Landesregierung Werde sich jetzt direkt an Bundeskanzler Adenauer wenden, um zu erreichen, daß der Bund seinen Verpflichtungen nachkomme. Verhältnis Staat— Kirche a in Polen entspannt Warschau.(dpa) Im Verhältnis zwischen Staat und Kirche in Polen ist eine gewisse Entspannung eingetreten. Beide Seiten haben Konzessionen gemacht. Dies ist das Ergebnis von Besprechungen der Kommis- sion aus Vertretern der katholischen Kirche und des Staates, die in der vorigen Woche stattfanden. Die staatlichen Vertreter in der Kommis- sion erklärten sich damit einverstanden, die Einsetzung von Regierungsinspektoren zur Ueberwachung des Unterrichts an kirchlichen Seminaren nicht zu forcieren, auch sollen beim Religionsunterricht an den polnischen Schulen keine staatlichen Beschränkungen mehr beabsichtigt sein. Dafür soll die Kirche zugesagt haben, ihre Opposition gegen die staatlich propagierte Geburtenkontrolle und gegen die kürzlich erlassene Verordnung über eine Legalisierung der Schwanger- schaftsunterbrechungen zu mildern. Tote und Verletzte bei Unruhen in Südafrika Johannesburg/ Kapstadt.(dpa/ AP) Schwere Zusammenstöße zwischen demonstrierenden Afrikanern und der Polizei im Gebiet südlich von Johannesburg in der Südafrikanischen Union haben am Montag 50 Todesopfer ge- fordert. Ueber 150 Menschen wurden verletzt. Auch Polizisten sind verletzt worden. Die Demonstranten waren einem Aufruf des Führers des Panaf rikanischen Kongres- ses gefolgt, das südafrikanische Wirtschafts- leben dadurch lahmzulegen, daß sie die Per- sonalausweise, die die farbigen Südafrikaner ständig bei sich führen müssen, zu Hause ließen und sich vor den Polizeistationen ein- fanden, um sich wegen dieses Vergehens festnehmen zu lassen. Die Polizisten weiger- ten sich, und die Farbigen begannen sich dar- aufhin zusammenzurotten und zu randalieren, Die Aktion wandte sich gegen die Rassen- trennung und für einen Mindestmonatslohn in Höhe von 35 Pfund(rund 400 Mark) für Alle Farbigen. Weitere Nachrichten siehe Seite 10 N N ANN a. 2 28 — 0 2 * 2—:: c eee, Fragen Skau mit wurde ben hier hen, den esche ner auf- Tnherein ipfelver- Sowjeti⸗ ein Ohr Sowjet⸗ neinlich- ile einer erhältnis Notwen- die Ehr- sabsich- r— wie chter— ung der „bleibt Chrust- Sepäck? e Woche das die ker ge- n Land n diese rt. Wie ist von en Aus- mefähig, sich erst auf der General erikaner dau der beimiht, n. Trotz zeit um funk in lachen“. Wunsch Frank- u kom- en seit ate, be- itenlang en und Reise- st habe. n einem 1 Indo- ian sich jetische ich mit ter sei- lirekten ziehen in star- Tagen schnell Wollen nen ha- tspràsi- achte. . nd Ba- ist ein lien für ie der ninister Stutt- zundes- mungs- stehen- auspar- lionen gründe- ufkom- ch, daß ne, die- ber Mi- glerung kanzler daß der tomme. he vischen gewisse Seiten st das ommis- Eirche Woche ommis- en, die en zur hlichen sollen nischen kungen Kirche en die le und rdnung anger chwere renden südlich nischen ker ge- erletzt. Aufruf ngres- chafts- e Per- ikaner Hause m ein- gehens yeiger- B dar- lieren. assen- tslohn vid 2 K) für Nr. 68/ Dienstag, 22. März 1960 MORGEN Seite 3 —— Was sonst noch geschag. New LVorker Polizisten entdeckten am Sonntagabend eine 20 Pfund schwere Alu- miniumtür, die, wie sich später heraus- stellte, ein Düsenpassagierflugzeug vom Typ Boeing 707 verloren hatte. Die Tür war im Garten eines New Lorker Wohnhauses ge- jandet. Die Besatzung des Flugzeugs hatte die Tür nicht vermißt. Erst nachdem das Flugzeug einen Non-Stop-Flug von New Vork nach Los Angeles hinter sich hatte, wurde ihr Fehlen entdeckt. Hinter der Tür befand sich eine Klimaanlage. Mit der Druckluftkabine war die Tür nicht ver- bunden. * Ein New LVorker Taxifahrer hat gestan- den, ein von ihm überfahrenes vierjähriges Mädchen zwei Stunden lang in seiner Taxe herumgefahren und den Leichnam des Kin- des später unter einem geparkten Wagen versteckt zu haben. * Eine fünfköpfige Arbeiterfamilie in Se- neca(Illinois) wurde am Wochenende von der Polizei tot in ihrer Wohnung aufgefun- den. Die Kinder waren offensichtlich mit einer Pistole erschlagen worden, während die Eltern offenbar Selbstmord begingen. * Die 50jährige Hundezüchterin Frances Petreault aus Northvale in New Jersey ist am Samstag von ihrem Lieblingshund, einem riesigen Dobermann, den sie selbst großge- zogen hatte, zerfleischt worden. Der Hund War in einem Anfall plötzlicher Wildheit vor dem Haus Mrs. Tetreaults über seine Herrin hergefallen, hatte ihr die Kleider zerfetzt und ihren Körper mit seinen messerscharfen Zähnen furchtbar zugerichtet. Der Dober- mann mußte von einem herbeieilenden Poli- zisten erschossen werden. * Unwahrscheinliches Glück hatte am Wo- chenende ein Bauarbeiter in Mexikostadt, der mit Maurerarbeiten im zehnten Stock- werk eines Neubaues beschäftigt war. Als ihm ein Kollege einen Sack Zement reichen wollte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte in die gähnende Tiefe. Dabei zog er sich nur einen Rippenbruch und leichtere Verletzungen zu. 8 . Die japanische Hauptstadt Tokio wurde von einem Erdstoß erschüttert. Die ersten Meldungen über den Erdstoßg, der Montag um 2.10 Uhr(Ortszeit— Sonntag 18.10 Uhr MEZ) registriert wurde, enthielten keiner- lei Mitteilungen über etwaige Schäden oder Verluste. Der Erdstoß wurde in Nordjapan und einigen Teilen der Hauptinsel Hok- kaido stärker registriert. * Diebe in Kingston amaika) stahlen das Auto von Polizeipräsident Lawrence Brow- ning und benutzten es bei einem Einbruch in einem 100 Kilometer entfernten Dorf. Sie erbeuteten dabei Dinge im Wert von rund 6000 DM, fuhren nach Kingston zurück und ließen das Auto etwa sechs Kilometer von der Wohnung des Polizeipräsidenten ent- fernt stehen. 1 Einem Brand fielen im Clyde-Hafen von Glasgow 600 000 Flaschen und 120 Faß Whisky zum Opfer. Die auf mehr als eine Million Pfund(rund zwölf Millionen DMW geschätzte Sendung war für die Vereinigten Staaten bestimmt. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand fünf Stunden lang. * Feuerwehrleute aus San Dona di Piave (nordöstlich von Venedig) wurden am Wochenende alarmiert, um ein Auto zu ber- gen, das aus ungeklärten Gründen in einen Kanal gefahren war. In dem Fahrzeug fan- den sie zwei Tote: den Brandmeister der Feuer wehrabteilung, die das Auto aus dem Wasser zog, und seine Frau. * Ein neuartiges Suchgerät für Lawinen- verschüttete ist in der Schweizer Forschungs- station Jungfraujoch entwickelt worden. Das Gerät wird wie eine Sonde in den Schnee gesteckt und reagiert mittels eines in der Suchglocke untergebrachten Thermi- stors auf die Körperwärme von Verschüt- teten. * Ein von der Preußag errichteter Erdöl- bohrturm hat am Stadtrand von Dornbirn (Vorarlberg) ein unter hohem Druck stehen- des Erdgasfeld angebohrt. Die Bohrung war in 2482 Meter Tiefe erfolgreich. tus Porter“-Flugzeug Der Mensch von der Natur zur Erfindung getrieben Als Rentier und Hirsch in Nordeuropa noch nebeneinander lebten/ Ums Jahr 7500 trat ein Wendepunkt ein Unter welchen Bedingungen lebte man im Jahre 7500 v. Chr. in Norddeutschland und Dänemark? Die Ausgrabungen auf dem bei Ahrensburg in Holstein gelegenen Pinnberg und die daran anschließenden wis- senschaftlichen Auswertungsarbeiten durch Dr. A. Rust, die erst kürzlich abgeschlossen wurden, geben darauf Antwort. Der Pinnberg, ein kleiner, von Wald bewachsener kegelförmi- ger Hügel, liegt inmitten eines endeiszeitlichen Schmelzwassertales. Ihm vorgelagert ist ein Kleines, flaches Plateau, das Siedlungsspuren verschiedener Zeiten aufwies. Von besonde- rer Bedeutung sind dabei mehrere Hütten- grundrisse, viele hundert Feuersteingeräte und eine Grabanlage; sie alle müssen der Zeit um 7500 v. Chr. zugeordnet werden, einer Epoche, die bisher in fast völliges Dunkel gehüllt war. Schon immer vermutete man in Fachkrei- sen, daß es sich bei diesem Zeitabschnitt um eine Periode des klimatischen, kulturellen und wirtschaftlichen Umbruchs gehandelt hat. Der letzte Beweis konnte dafür jedoch bis zu den Pinnberg- Untersuchungen nicht erbracht werden. Nach Abklingen der vierten und letzten großen Eiszeit, die während ihrer größten Ausdehnung ganz Nordostdeutsch- land bis in den Berliner Raum hinein mit Eisbergen überdeckte, durchstreiften um- fangreiche Rentierherden die eisfrei gewor- denen, von Tundren und Steppen überzoge- nen Weiten des nordeuropäischen Flachlan- des. Ihnen folgten in kleinen Gruppen Men- schen, deren Hauptnahrungserwerb die Ren- tierjagd darstellte und die in schnell zu er- richtenden Zelten aus Tierfellen lebten. Das Klima war nacheiszeitlich kalt. Rastplätze dieser unsteten Zugwildjäger, die teils aus den weiten Steppen Osteuropas, teils aus den gebirgigen Gegenden Westdeutschlands in die neuen, vom Eis freigegebenen Jagdgebiete einzogen, konnten in den letzten Jahren an vielen Stellen Norddeutschlands und Däne- marks nachgewiesen und ausgegraben wer- den. Allmählich erwärmte sich das Klima je- doch so stark, daß der Wald(Hasel, Eiche und Linde) von Süden nach Norden vordrin- gen konnte und die Steppe langsam ver- drängte. Ihrer Nahrungsgrundlage, der Moose und Gräser, beraubt, wichen auch die Rentiere immer weiter nach Norden zurück. An ihre Stelle treten die Tiere des Waldes, wie der Hirsch und das Reh. Der steinzeit- liche Jäger aber stand vor völlig veränder- ten Umweltbedingungen. Daß er mit diesen fertig wurde, läßt sich an dem in die ge- schilderte Epoche fallenden Fundplatz von Pinnberg deutlich ablesen. Wie die Ausgrabungsergebnisse zu erken- nen geben, datiert die älteste Schicht des Platzes in die Zeit des beginnenden Klima- wandels. Die Steppenlandschaft Güngere Dryaszeit) wird allmählich, erst durch das Auftreten vereinzelter Bäume, von der Wald- landschaft Prä-Boreal) abgelöst. Daß dieser Uebergang nicht plötzlich vor sich gegangen sein kann, ließ sich besonders deutlich in Berlin nachweisen, wo— wie in sieben Me- ter Tiefe beim Bau der Untergrundbahn im Jahre 1956 festgestellt wurde— innerhalb jener Zeitspanne zuzuordnenden Fund- schicht Elch, Rentier und Rothirsch mitein- ander vergesellschaftet auftraten. Obwohl, wie aus diesem Beispiel zu er- kennen ist, die altgewohnte Jagdbeute der steinzeitlichen Jäger, das Rentier, noch vor- handen war, stellt sich der Mensch, das haben die Untersuchungen auf dem Pinnberg deut- lich gemacht, bereits auf das neue Wild, den Hirsch und das Reh ein und geht zur be- dingten Seßghaftigkeit über. Er errichtet feste Hütten aus Holz und Reisig statt der leicht beweglichen Fellzelte und legt seine Wohn- plätze auf natürlich geschützten Inseln oder Halbinseln an, um sich der Ueberfälle der in das eigene Jagdrevier einbrechenden Nachbarhorden besser erwehren zu können. Der Wald und das Standwild hatten die Jagdreviere der einzelnen Horden natur- gemäß eingeengt, dem schweifenden Jägertum der vorangegangenen Epochen bereitete die Natur ein Ende. Die Ausbreitung des Waldes machte es schließlich auch verständlich, daß auf dem Pinnberg plötzlich Beile aus Feuerstein er- scheinen, die in früheren Zeiten noch nicht nachweisbar waren. Auch diese Erscheinung ist sicher maßgeblich auf das Auftreten des Waldes zurückzuführen. Er bietet zwar den Baustoff für die neuen hüttenartigen Behau- sungen, man muß die Bäume aber erst fällen und zuschlagen, um die notwendigen Haus- pfosten zu gewinnen. Wiederum ist es die Natur, die den Menschen zur Erfindung— in diesem Falle zur Erfindung des Beiles— treibt. Dichtung und Wahrheit in der„Germania“ Dem römischen Historiker Tacitus muß widersprochen werden/ Elbgermanen siedelten in geschlossenen Dörfern Im Süden Berlins, im Ortsteil Rudow, fanden im vergangenen Jahr umfangreiche Ausgrabungen statt, mit deren Hilfe eine alte germanische Dorfsiedlung aus der Zeit des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr. erforscht werden soll. Bei den Untersuchungen, die sich bisher auf einen zwischen Gartenpar- zellen verlaufenden breiten Fahrweg be- schränken, konnten bereits drei Lang- und acht eingetiefte Häuser aus dem 2. bis 3. Jahrhundert freigelegt werden. Die Ausgrabungen, so hofft man, werden zur Klärung der Frage beitragen, ob die im 2. Jahrhundert in Berlin lebenden elbgerma- nischen Semnonen zu Beginn des 3. Jahr- hunderts ihre Siedlungen räumen, um den von Osten langsam vorrückenden ostgerma- nischen Burgunden Platz zu machen. Inter- essante Ergebnisse liegen jedoch schon jetzt in Bezug auf die Siedlungsweise der Elb- germanen vor. Von den insgesamt elf bis- her aufgefundenen Hausgrundrissen, die auf engstem Raum dicht beieinander lagen, ge- hören drei zu einem Haustyp, den man als Wohn- Stall-Haus bezeichnen darf. Diese Ge- bäude enthalten jeweils zwei, durch einen 58 Die schweizerische Eæpe- dition unter Leitung von Ma Eiselin, die den bis- ger unbezuungenen 8172 Meter hohen Dhaulagiri besteigen will, ist am Sonntag mit ihrem„Pila- n Katmandu in Nepal ein- getroffen. Erstmals soll das Eæpeditionsgepdcle mit dem Flugzeug zum Basis- lager in 6000 m Höhe transportiert werden. Un- ser AP-Bild zeigt den „Pilatus- Porter“ uber der grandiosen Bergwelt des Wallis mit dem Dent-du- Midt im Hintergrund links. Die Maschine ist auf den Namen des legen- ddren Schneemenschen „Veti“ getauft worden, dessen Spuren man mit ihrer Hilfe zu finden hofft. querverlaufenden Flur voneinander ge- trennte Räume; der eine ist mit einem Herd ausgestattet und diente als Wohnraum, der andere fand als Stall Verwendung. Die Größenmaße des Gesamtbaus betragen etwa SXxI0 Meter. Bei den übrigen acht Häusern handelt es sich um kleinere, flach in die Erde eingetiefte Hütten von 3 x 4 Meter oder 2& 3 Meter Größe. Das häufige Vorkommen von Spinnwirteln und Webegewichten in ihrem Innern lassen vermuten, daß sie teilweise als Webhäuser benutzt worden sind. Andere dienten sicher Wirtschaftszwecken. Die Langhäuser stehen immer in nord- südlicher Richtung; ihre Giebelfront ist ein- ander stets zugekehrt, so daß es den An- schein hat, als wären sie entlang einer Dorf- straße aufgereiht. Dieser Eindruck verstärkt sich durch die Lage der eingetieften Wirt- schaftsgebäude. Im Gegensatz zu den nord- südlich orientierten Wohn-Stall-Häusern sind diese sämtlich in ost- westlicher Rich- tung erstellt. Zu jedem Wohn- Stall-Haus scheinen zwei bis drei Wirtschaftsgebäude zu gehören, die immer hinter ersterem an- gelegt worden sind. Soweit die Siedlungsgrabung von Berlin- Rudow schon heute zu wissenschaftlichen Schlüssen berechtigt, läßt sich sagen, daß dieses germanische Dorf als geschlossene Siedlung planmäßig angelegt wurde. Ahn- liche Dorfsiedlungen konnten schon früher in der Mark Brandenburg, neuerdings auch in anderen Gegenden Norddeutschlands be- obachtet werden. Somit muß dem Bericht des römischen Historikers Tacitus teilweise widersprochen werden, wenn er im Kapi- tel 16 seiner„Germania“ sagt:„Wie zur Ge- nüge bekannt, wohnen die germanischen Völker nicht in Städten; auch von sonstigen geschlossenen Siedlungen wollen sie nichts wissen. Ihre Dörfer legen sie nicht so wie wir an, das heißt als Reihenhäuser, die un- mittelbar aneinander grenzen, sondern siedeln weit von einander entfernt und ohne planvolle Straßenordnung.- Auch pflegen sie Höhlen in die Erde zu graben und häufen eine starke Schicht Dünger darüber. Diese Höhlen dienen ihnen als Zufluchtsstätte in der Winterkälte und als Aufbewahrungsort kür die Feldfrüchte.“ Martin Meinhardt Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Zunächst noch wolkig, jedoch allmählich von Osten her Bewölkungsrückgang. Niederschlagsfrei. Tagestemperaturen heute 7 bis 9 Grad, morgen 8 bis 11 Grad. In der kommenden Nacht leichter Frost, in der Rheinebene zwischen 0 und minus 2 Grad, in Odenwald und Bauland örtlich bis minus 4 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind zwischen Nordost und Südost. Uebersicht: Das Hoch über dem Balti- kum verlagert sich langsam nach Südost, bleibt aber für uns noch wetterbestimmend. Mit dem Abströmen der Kaltluft aus dem südwestdeutschen Raum wird sich auch bei uns der Hochdruckeinfluß stärker durch- setzen. Sonnenaufgang: 6.25 Uhr. Sonnenuntergang: 18.42 Uhr. Vorhersage Karte för 22.3. 9-2 Uhr. 92020 Hapdranda 18 A 0 ios . Stoschelm 10 ia 040 8. 815 kestienrdglef O. Serün Ec be . 3 0 7 D oss o Se * 585 3 4 N e Pegelstand vom 21. März Rhein: Maxau 400(10); Mannheim 246 (10); Worms 171(26): Kaub 198(2). Neckar: Plochingen 124(5); Gundels- heim 164(9); Mannheim 248(—9). 5 Einehe hemmt die Christianisierung Afrikas Das Christentum kann nach Ansicht von Lisle Ramsey, dem Präsidenten der Gesell- schaft„religiöses Erbe von Amerika“, in Afrika nur schwer gegenüber dem Islam be- stehen, weil es auf der Einehe beharre. Wenn das Christentum und damit die Frei- heit in Afrika eine Chance haben sollten, müsse in diesem Punkte ein Kompromiß zu- gestanden werden. „Die Ehe ist in Afrika nicht das glei wie in unserer Gesellschaft, und wir hab. Wir müsesn da anfangen, wo sie jetzt sind. Wir müssen ihnen eine Uebergangszeit zu- gestehen. Schließlich nahm Jesus die Men- schen auch so an, wie sie waren, ohne von ihnen etwas anderes zu fordern, als daß sie glaubten. Dann führte er sie dahin, bessere Menschen zu werden“, erklärte Ramsey. Die Gesellschaft„Religiöses Erbe von Amerika“ ist eine interkonfessionelle Ver- einigung, die die religiöse Grundlage der amerikanischen Demokratie betont. Ramsey berichtete in New Vork nach einer I3wöchi- gen Reise durch Afrika, daß der Islam, der die Vielehe gestatte, dort wie eine Flut- welle über den Kontinent hinweggehe und seine autoritären Regierungsgedanken mit- bringe. Zur Zeit träten zwei bis drei Afri- kaner zum Islam über, wenn einer Christ werde. Wo der Islam auftrete, führe er auch zu totalitären, theokratischen Regierungs- kormen. 8 Ramsey forderte ein„Stoßprogramm“ aller Konfessionen für Afrika, denn dort bleibe nur noch zehn Jahre Zeit, um Afrika 5 das Christentum und die Freiheit zu retten. 5 Was wir sahen: Familienszenen mit Theaterklatsch Je länger man fernsieht, desto vielseitiger wird man gebildet. Auch im Hinblick auf die Bühnenliteratur vermittelt der Bildschirm allerlei Kenntnisse, besonders von Stücken, die auf dem Theater längst passé sind oder nur noch ganz selten gespielt werden. Zu die- sen Novitäten von gestern gehörte J. B. Priestleys Mittelstands-Porträt:„Die Zeit und die Conways“, ein gesellschaftskritisches Milieustück aus dem Jahre 1919, das in einer atmosphärisch gut getroffenen Inszenierung von John Olden beim Nord- und Westdeut- schen Rundfunkverband Hamburg heraus- kam. Kriegsende. Englische Kleinstadt. Ge- burtstagsfeier im Hause Conway. Man sieht eine scheinbar intakte Welt behaglichen Wohlstands und menschlicher Harmonie, un- berührt von den Zeitereignissen. Der zweite Akt zeigt die gleichen Personen zwanzig Jahre später. Der äußere Rahmen ist der selbe geblieben, doch wie trist sind sie ge- worden, die fröhlichen Mädchen von einst, verblüht, verbittert, enttäuscht. Und was hat das Leben aus den netten jungen Männern von damals gemacht? Begrabene Hoffnun- gen, gescheiterte Existenzen, rücksichtsloser Egoismus: das ist das Fazit dieser Jahre. Nur die Mama(Inge Meysel) blieb, was sie immer War, eine Frohnatur, die nichts von Geld ver- steht, sondern es heiter ausgibt, bis nichts mehr übrig ist. Der Famalienrat, der wegen der prekären Conway-Finanzen einberufen wurde, endet mit einem fulminanten Krach, und Mutter entschwindet mit ihrem ver- kommenen Lieblingssohn nebst einer Flasche Whisky in ihre Privatgemächer, Die Sorgen der anderen sind ihr viel zu dumm und lang- weilig. Der dritte Et springt dann vrieder zurück zu der Geburtstagsfeier des Anfangs, zu den jungen Leuten, die noch nicht wis- sen, was sie erwartet. Aber der Zuschauer weiß es jetzt und folgt dieser banalen Ge- schichte mit mehr Interesse. Dieser drama- turgische Trick, der das Ende vorwegnimmt, läßt die Ermüdung vergessen, die das Pu- plikum sonst unweigerlich beim Anblick die- ser ereignislosen Familienszenen verspüren müßte. Da war„Die Reise des Simon Feder“, ein Fernsehspiel von Howard Rodman in der deutschen Bearbeitung von Werra Liessem (Südwestfunk) doch fesselnder, obwohl darin nichts weiter geschah, als daß ein alter Mann im Sterben liegt und die ganze Familie angst- voll und schicksalsergeben auf seinen Tod wartet. Aber wie dieser Simon Feder(Carl Wery) sein Ende vorbereitet und sein Haus bestellt, wie er bis zuletzt tröstet und strei- tet, die jüngste Tochter verheiratet und dem Rabbi den genauen Wortlaut der Leichen- rede vorschreibt, weil er sich immer über die langen Begräbnisfeiern geärgert hat— das alles ist ohne falsche Sentimentalität geschil- dert, ein großer Charakter und ein Stück Wirklichkeit aus dem Leben der New Vorker Juden, das uns in vielen Zügen fremd an- mutet und dennoch fasziniert. Unter der Re- gie von Peter Hamel kam diese Aufführung in vorbildlicher Besetzung zur„Woche der Brüderlichkeit“ heraus. Von der„Bezaubernden Julia“ hingegen sollte man besser schweigen. Dieses Boule- vardstück, mit dem ältere Stars gern auf Tournee gehen, wurde von Marc Gilbert Sauvajon nach Somerset Maughams Schlüs- selroman„Theater“ dramatisiert und hat prächtige Rollen, viel mehr aber hat es nicht. Albrecht Schoenhals und Anneliese gastier- ten damit vor einiger Zeit im Heidelberger Zimmertheater, jetzt erschienen sie beim Südwestfunk auch auf dem Bildschirm. Was die Distamz der Bühne vielleicht noch einiger- maßen erträglich macht, wurde von der Ka- mera und dem Mikrophon erbarmungslos enthüllt: diese Julia Lambert, wie sie Anne- liese Born mimte, war eine hysterische Pro- vinzdiva mit Torschlußpanik, ausgesprochen peinlich in der ständigen Herausforderung verlegener Komplimente und geschmacklos in der Art, wie sie ihre welkgewordenen Reize einem unbedarften Jüngling präsen- tiert, der dieser massiven Einladung wohl oder übel folgen muß. Nein, so hektisch outriert, wie an diesem Fernseh-Abend, darf man die„Bezaubernde Julia“ nicht spielen. Diese Dame war zu laut, und ihre Aufdring- lichkeit ließ auch nicht die leiseste Spur eines erotischen Fluidums aufkommen, das doch immerhin die Voraussetzung für die Eskapa- den besagter Julia sein muß. Regisseur Wilm ten Haaf hat schon wesentlich bessere In- szenierungen gezeigt und schien in seinen Intentionen gehemmt und unsicher. Die Kameras blieben aus verständlicher Angst vor Großaufnahmen meist in einem stereo- typen Halbnah mit zuweilen mißglückten Uebergängen und unscharfen Einstellungen. 5 P. Modernes Gesundheitswesen Schlafmittel— ja oder nein? Diese Frage bewegt heute viele Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden. Nicht wenige haben sich an die ständige Einnahme von Schlafmitteln gewöhnt, sprechen aber nicht darüber. Andere protestieren energisch ge- gen dieses„Gift“, benutzen die Mittel aber heimlich doch— und wohl nur relativ wenige richten ihre Lebensführung so ein, daß sie auf schlafbringende Medikamente verzichten können. Während eines Gespräches über die- ses Problem pflegen sich aber zwei aus „Ueberzeugung“ feindliche Lager zu bilden: Befürworter und Gegner der Schlaftabletten. Eigentlich sollte diese Frage ganz anders lauten: Was ist der Gesundheit abträglicher — ständiger Schlafentzug mit natürlichem Absinken der Leistungsfähigkeit oder gutes Durchschlafen mit Hilfe von Medikamenten? „Unnatürlich“ ist ja nicht nur die Schlaf- mitteleinnahme, sondern auch weithin das moderne Leben unserer Zeit mit seiner all- bekannten Reizüberflutung, die uns abends nicht zur Ruhe kommen läßt. Es ist durch- aus vesrtändlich, daß sich der Mensch unse- rer Tage gegen diese Flut von künstlichen Erregungsfaktoren zu schützen sucht und die Flucht zu einem entsprechenden beruhigen- den oder schlafbegünstigeiden Mittel nimmt. Doch wird ein häufiger Schlafmittelge- brauch dann gefährlich, wenn man glaubt, mit ainer oder zwei Tabletten nicht mehr auskommen zu können und die Dosierung ständig steigert. So beginnt die Süchtigkeit, die allerdings gefährliche Folgen für die Ge- sundheit, die seelische Einstellung zu Leben und Umwelt und für die Leistungsfähigkeit im Beruf haben kann. Besondere Vorsicht ist bei der Dosissteigerung von Barbituraten geboten. Am besten wechselt man häufiger die einzelnen Mittel. Ratsam ist, einen Dauergebrauch zu vermeiden, wenn es durch andere Mittel— die insbesondere in einer Aenderung der Lebensführung gefunden werden müssen— möglich erscheint, wieder zu natürlichem Schlaf zu kommen. Zeitig ins Bett gehen, nicht zuvor aufputschende Ge- tränke zu sich nehmen, allmählich nach des Tages Arbeit versuchen, zu einer inneren Harmonie zu kommen und sich beim Ein- schlafen schöne Bilder Reisen u. a.) aus- zudenken— das sind einige Tips für die Wiedergewinnung des natürlichen Schlafes. Und dennoch: wenn es nun einmal nicht ohne Medikamente geht, sollten wir vor ihnen keine zu große Angst haben, auch nicht vor dem Dauergebrauch. Doch sollten Wir stets vorher unseren Arzt fragen, welche Präparate er empfehlt.. Keine Tagesausflüge Während der Kur 1 Mit einem Heilverfahren oder einer Kur sind im allgemeinen Tagesausflüge, die zu- sätzliche Strapazen bedeuten, nicht zu ver- einbaren. Diese Auffassung vertritt M. Hei- nitz, Stuttgart, in den„Aerztlichen Mittei- lungen“. Gegen Halbtagsausflüge am Ende des Aufenthaltes sei weniger einzuwenden. Flugtauglichkeit von Kleinkindern 0 0 Bei Kindern bis zu fünf Jahren sind naeg einer Mitteilung aus dem Bundesgesund- heitsamt Ohrenbeschwerden und Luftkrank- heit bei Flugreisen relativ häufig. Das Laby- rinthsystem des Ohres ist bei Kleinkindern noch sehr empfindlich. Die Höhen-Druck- unterschiede können leicht zu Mittelohr- beschwerden führen. Außerdem läßt der große Bewegungsdrang der Kleinkinder die in der Höhe eintretende Sauerstoffverminde- rung schneller wirksam werden. Dagegen ist bei älteren Kindern die Anpassungsfähigkeit des Atmungssystems größer als bei Erwach⸗ senen. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 22. März 1960/ Nr. 68 Vor zehn Jahren: Amter bewirtschafteten munter weiter Kaufleute lächelten mitleidig über Markenbesitzer/ Im März gab es zum letzten Male Zuckerkarten Anfang März vor zehn Jahren ersckien letztmals in einer Mannheimer Zeitung eine Notis über die Ausgabe von Lebensmittelkarten: Die Zuckcerration werde einheitlich auf 1500 Gramm festgesetzt, hieß es in einer kurzen Meldung, auf die Abschnitte 1, 2 und 3 der Lebensmittelkarte für März und April 1950 könnten demnach jeweils 500 Gramm Zucker bezogen werden. Und weiter:„Für April werden die Zuckerabschnitte zu gegebener Zei 1950 beibehalten bekanntgegeben. Falls die Zuckerrationierung noch über den 30. April wird, ist beabsichtigt, den Zuckeraufruf auf dlie Sonderabschnitte vorzu- nehmen. Mit Rücksicht auf die vorldufig noch bestehende Unsicherkeit in der Zucker- versorgung wird daher empfohlen, die Karten, deren Lau eit nicht besckränkt ist, auf- zubewahren.“ Am I. April erschien dann noch eine UP-Meldung(kein Aprilscherz): „Die Lebensmittelkarte wird am 1. Mai nack fast elfjähriger Lebensdauer ihren Dienst in der Bundesrepublik einstellen.“ Diese 19 Zeilen-Meldung erschien auf der zweiten Seite des„MM“. Der Bonner Regierungssprecher, der diese„Außerdienststellung“ den Journalisten mitgeteilt hatte, regte an, die Pressevertreter Nachruf widmen Am 1. Mai 1950 fand sich dann auch kein Nachruf in den Mannheimer Tageszeitungen. Es wurde vielmehr im Lokalteil berichtet, daß die SPD Mannheims geschlossen für den Südweststaat eintrete, daß der Maimarkt heuer ganz groß bherauskomme und daß OB Heimerich mit Leo Wohleb, dem altbadi- schen Landesvater, gerade einen Disput aus- trage. Außerdem interessierten sich die Le- ser für den VfR, der damals seinen zweiten Platz in der Liga festigen konnte. Nichts über Lebensmittelkarten. Man war ihrer überdrüssig geworden und das„Begräbnis“ War dementsprechend„allerletzte Klasse“. Die Agonie der Lebensmittelkarte hatte Monate gedauert. Anfangs des Jahres 1950 standen an gewohnter Stelle im Anzeigenteil noch die„Bekanntmachungen des Ernäh- rungsamtes für die 134. Zuteilungsperiode“. Das Amts- Chinesisch ist heute schwer ver- ständlich. Da wird von Bu- Abschnitten ge- sprochen und von V-Milch. Und zum x-ten Male wird den Karteninhaberp eingebleut: „Lose Lebensmittelkartenabschnitte sind un- gültig und dürfen nicht beliefert werden.“ So streng waren damals die Bräuche. Aber ganz so ernst war die Sache mit den Marken nicht mehr. Meldung vom 7. Januar: „Wird sie nun völlig zusammenbrechen, die Nahrungsmittelbewirtschaftung? Deutliche Anzeichen sprechen seit einigen Tagen dafür.“ In jenen Januartagen konnten nämlich Mannheimer Hausfrauen erstmals Butter 7 0 Cliiæ 2 fab Fuhrerstheinbesihgr Zweite Folge Zweite Frage: Wo bringen Sie Ihr Fahrzeug an einem unbeschrankten Bahnübergang spätestens zum Stehen, wenn Sie durch das Herannshen eines Schienenfahr- zeuges zum Anhalten gezwungen sind? a) 10 m vor dem ersten Bahngleis ) 15 m vor dem ersten Bahngleis e Vor dem Warn kreuz ZA NHUA˙ Uuν MN ο sf AHR Dritte Frage: 5 Wie weit muß ein zum Parken abge- stelltes Fahrzeug von einer Straßen- Kkreuzung oder Straßeneinmündung ent- fernt sein? a4) Mindestens 5 m ) Mindestens 10 m c) Mindestens 15 m u r Suegsspurt(d sf SNN 5 Seit 20. März: . ... Frühling mit Verspätung „Frühling, Frühling allerorten!“ Denkste. Die Sonne lacht zwar irgendwo über Berg und Tal— nur nicht bei uns. Denn dei uns lenzt es vorerst nur im Kalender(20. März) und ansonsten betreibt der rechte deutsche Mann seine Frükgymnastie noch immer in langen Unterhosen, wenn auch tapfer am offenen Fenster. 5 Die Bodentemperatur betrug gestern 1.5 Grad Plus. Die munteren Mägdelein in dufti- gen Kleidern holten sich— soweit sie Frau genug waren— einen ganz rotzigen Schnup- fen. Die Vöglein pfißfen laut auf das obligate Zwitschern im Walde, plusterten dus Winter- gefieder und łuschelten sich ins warme Nest. Dafur zwitscherten einsame Fußgänger in städtischen Grün- und Parkanlagen lauthuls nach Hustensaft. Und die braven Freunde und Helfer der Schutzpolizei spähten vergeblich durchs kahle Geũst nach Liebenden auf eisi- gen Parkbänken aus. Der Frühling ist dieses Jahr ein Spätling und findet deshalb spater statt. Proteste der Teqtilindustrie(beim Wirtschaftsministerium) Werden nicht viel fruchten, weil die Schuld- Frage an der durch und durch kühlen Misere chieser Tage auch mit der Wettervorhersage nickt eindeutig gehlärt werden kann— und Wenn schon die nichts dazu kann, kann Bonn erst rechts nichts dazu, nachdem auch dort beileibe nicht immer gutes Wetter gemacht e Dennock ist der Lenz(Vorname: Freude- bert, geboren im dritten Märzdrittel des Welt- jahres Null) auch bei uns bereits gar blumig eingezogen; In den Treibhäusern blühen die Osterglocken, daß es eine wahre Freude ist; in den Schaufenstern der Warenhäuser ver- gilben die bunten Papierblumen und in den Schulen singen stimmbrüchige Knaben heiser davon, daß im Märzen der Bauer sein Rößlein einspannt.(Märzen stimmt Von Einspannen kann noch keine Rede sein.) Kein Grund zur Verzweiflung. Bestellet Koks und gedenket des geflügelten Wortes eines der Stillen im Lande, der da einstmals unbeirrt und seiner Sache völlig sicher sang: „Es muß doch Frühling werden!“ Was hiermit von demselben erwartet wird. No. sollten der Karte einen das Viertel zu 64 Pfennig— ohne Marken kaufen. Zwar gab es noch„Bu-Abschnitte“. Aber folgende Lage hatte sich ergeben: Die Händler hatten genügend Butter eingelagert, durften sie aber nicht verkaufen, weil noch nicht zusätzlich Butter„aufgerufen“ worden War. Zur gleichen Zeit kam aber dänische Butter auf den Markt. Und nun drohten die eingelagerten Bestände ranzig zu werden. Die Händler griffen zur Selbsthilfe und pfif- ken auf die Marken. Die Bürokratie lag um eine Runde im Hintertreffen. Am 11. Januar erhielten dann die Händler Kunde, daß sie künftighin für Butter, Pflanzenfette und Vollmilch keine Marken mehr abzurechnen brauchten. Nur noch Zuckerwaren sollten beim Großeinkauf verrechnet werden. Hinterher kam der Pferdefuß: Der Normalverbraucher mußte nach wie vor Marken für Butter, Pflanzen- fette, Vollmilch, Brot, Zucker, Fleisch und Nährmittel abliefern. Am gleichen Tag hatte zwar der Rundfunk eine Meldung verbrei- tet, wonach nur noch Zucker rationiert wer- den sollte. Aber am Abend konnten dann die Hausfrauen das Dementi hören. Nach wie vor gab es in der Stadt Schilder vor den La- den:„Dänische Butter ohne Marken“. Lokal- Glosse aus jenen Tagen:„Butter und Fleisch, das Waren die letzten Bastionen, hinter deren Mauern sich die Behörden, die es sich nicht abgewöhnen können und Wollen, unseren Tagesablauf zu lenken, zurückziehen konnten, wenn die Lebensmittelkartenfrage auftauchte. Das heißt, genau besehen, ist sie für uns schon lange keine Frage mehr, und der Kaufmann hinterm Ladentisch lächelt mitleidig, wenn jemand Lebensmittelkarten auspackt, sofern er überhaupt noch welche besitzt. Aber fürs Amt ist das eine Frage von weittragender Bedeutungslos igkeit.“ Und in jenen Tagen wurde das Personal eines Wirtschaftsamtes von 105 auf sechs Be- dienstete reduziert. Allerdings handelte es sich um das Heidelberger Amt. In Mannheim konnte man mit größeren Zahlen auf- Warten Ende Januar 1950 war die Lebensmittel- kartenfrage Gegenstand einer Diskussion im Wirtschaftsausschuß des Mannheimer Ge- meinderats. Bürgermeister Trumpfheller meinte damals, theoretisch sei ja die Be- Wirtschaftung noch nicht aufgehoben. Erst ab März gebe es nur noch Zuckerkarten, die dann zentral in E 4 ausgegeben würden. Aber er konnte immerhin melden, daß alle Zweig- stellen für die Lebensmittelkartenausgabe jetzt aufgehoben seien. Außerdem sei die Zahl der Bediensteten im Wirtschaftsamt von 180(Oktober 1949) auf 40 gesunken. Während es noch Abschnitte für Voll- milch gab, mußte die Mannheimer Milch- zentrale bereits den Milchkonsum propagie- ren.,„Die Behörde“ bequemte sich wenigstens zu der Mitteilung, daß künftighin keine Strafgebühr mehr für die Verspätete Ab- holung von Lebensmittelkarten erhoben werde. So sah es damals aus. Die letzten Zucker- karten im März wurden nur von einem Teil der Versorgungsberechtigten abgeholt. Nach fast elf Jahren Bewirtschaftung starb die Lebnsmittelkarte sang- und klanglos. n Zwickau lehnte ab Mannheim spendet für Agadir Zur Linderung der Not im Katastrophen- gebiet der durch Erdbeben zerstörten marok- kanischen Stadt Agadir übersandte die Stadt Mannheim einen Betrag von 5 000,.— Mark. Der Betrag von 5 000,.— Mark, der auf Be- schluß des Mannheimer Gemeinderates vom 26. 2. 1960 für die Hinterbliebenen der Opfer des Bergwerkunglücks in Zwickau über- wiesen werden sollte, wurde vom Zwickauer Oberbürgermeister abgelehnt. In seinem Schreiben heißt es:„Gestatten Sie mir, Ihnen im Namen der Stadtverordneten und des Rates der Stadt sowie in meinem eigenen Namen den Dank auszusprechen für die tiefe Anteilnahme und Verbundenheit mit den Angehörigen der Opfer.“ Im Hinblick darauf, daß die Regierung der DDR bereits alle not- wendige Hilfe veranlaßt habe, seien Spenden nicht erforderlich. 5 0 Volksbühnen- Geschäftsführer heute in Mannheim Auf einer Informationsreise durch süd- deutsche Städte treffen heute Dienstag) Vierzehn Geschäftsführer lokaler Organisa- tionen des„Verbandes der deutschen Volks- bühnenvereine“ in Mannheim ein, Die Fahrt, die von Frankfurt und Mainz über Mann- heim nach Stuttgart führt, dient dem Aus- tausch von Erfahrungen und dem Vergleich der unterschiedlichen Arbeitsweise in den einzelnen Organisationen. In Mannheim werden die Geschäftsführer die Haupt- geschäftsstelle der„Theatergemeinde für das Nationaltheater Mannheim“ und ihre Arbeitsweise kennenlernen sowie heute abend die Premiere von Busonis Oper „Doktor Faust“ besuchen.-mann 5 ſtienge 5 Mer Wochen 1 0 Vor zehn Jahren „starben“ die Lebensmittelkarten(inoffiziell— offiziell: 1. Mar 1950). Es gab einstmals Karten für Normal verbraucher, Pflege. und Gefährdeten-Zulagekarten, solche für Teilschwerayrbeiter, Karten fur Selbstversorger, Karten für ausländische Reisende(Vermerk auf der Rückseite: Kartoffeln, Gemùse, Obst, Wild und Geflügel sind nicht rationiert), Zulage karten für werdende Mütter und Wöchne- rinnen, Kranlenzulage karten usw. usw. Aber im März 1950 waren Vollselbstversorger und NVormal verbraucher bereits wieder auf der gleichen sozialen Stufe. Endlich Hochbauamt baut sich keinen„Juliusturm“ Das städtische Bauprogramm braucht strenge Finanzprinzipien Bei den letzten Etatberatungen legten einige Stadträte die Stirn in Falten: Da wa- ren noch Millionenbeträge an letztjährig ge- nehmigten Geldern vorhanden, die das Hochbauamt nicht verbaut hatte, und schon Wieder verlangte dieses Amt 22 Millionen für geplante Bauten. Die Meinung der auf Sparsamkeit bedachten Stadträte scheint einleuchtend; und doch ist es nicht so, daß sich das Hochbauamt in aller Stille einen „Juliusturm“ zulegen will. Das umfangreiche städtische Bauprogramm verlangt strenge Finanzprinzipien. Hier darf keineswegs 80 gearbeitet werden, wie es auf dem privaten Bausektor immerhin möglich ist: Erst einmal mit dem Bau beginnen und dann nach und nach die Gelder aufbringen. Wenn heute das Hochbauamt eine Schule im Plan fertig hat, so dürfen selbst die unverbindlichen Aus- Kleine Chronik der großen Stadt Mannheimer Faktorenbund 20 g Jahresbilanz In der Generalversammlung des Orts- Vereins Mannheim im Deutschen Faktoren- bund— der Organisation der leitenden An- Sestellten des grafischen Gewerbes— gaben die Verantwortlichen vor den zahlreich er- schienenen Mitgliedern einen ausführlichen Rückblick über die vielseitige Arbeit im ver- gangenen Geschäftsjahr. Interessante, all- monatlich stattfindende, berufsbildende Ex- kursionen, darunter Studienfahrten nach Oelle, Offenbach und der Schweiz waren Höhepunkte der Veranstaltungen, die den Mitgliedern Gelegenheit gaben, sich mit dem Neuesten im grafischen Gewerbe vertraut zu machen. Erfreuliche Feststellungen waren ein weiterer Anstieg der Mitgliederzahl und eine gesunde Kasse. Eine kurze Vorschau auf die kommenden Veranstaltungen im neuen Geschäftsjahr läßt darauf schließen. daß auch künftig alles getan wird, um die Mitglieder des Ortsvereins zu unterrichten. Den neuen Vorstand bilden wie im ver- gangenen Jahr— Leo Oberschmidt(1. Vor- . Die Tage der„Silberpappel“ „Silberpappel“ ein bekanntes und beliebtes sitzender), Alois Wollschläger(2. Vorsitzen- der), Ernst Dreyer(Schriftführer) und Her- bert Widder(Kassier). Ein gemütliches Bei- Sammensein beschloß die Veranstaltung im Saal des Kolpinghauses und gab Zeugnis da- von, daß die Faktoren auch die gesellschaft- liche Seite ihrer Zusammenkünfte nicht ver- machlässigen. edy Wenig Gegenliebe für„Wanderlust des Müllers“ „Will man die Jugend für den Chorgesang gewinnen, dann muß man auch ihrer Men- talität in gewissem Maße Rechnung tragen. So schön auch die Silcherlieder sind und als Glanzstücke eines Volksliedprogramms un- entbehrlich erscheinen, ist es nun einmal leider nicht zu bestreiten, daß der Jugend die Mühle im kühlen Grunde' und die Wander- lust des Müllers“ wenig oder gar nichts be- deutet.“ Mit diesen Worten leitete Heinrich Astor, erster Vorsitzender des Polizei-Ge- sangvereins bei der Generalversammlung im Kolpinghaus eine lange und lebhafte Debatte über allgemein bestehende Nachwuchssorgen bei Gesangvereinen ein. Aus der Mitglied- schaft, u. a. von Kriminalrat Berg und Kri- im Waldparſ sind möglicherweise in diesem Jahre gezählt. Das in städtischem Besitz be- fndliche Gelände wurde der Inhaberin des Lokals auf den I. Oktober gehundigt. Seit ela dreißig Jahren ist die nach einem markanten, spùter dann gefällten Baum benannte Einkehreiel der Waldparkspaztergänger. Als stationares Schiff Ende der zwanziger Jahre zwischen dem Ufer und der vorgelagerten schmalen Insel im Rhein erbaut und im zweiten Weltkrieg durch Bomben beschũdigt, wurde das Gasthaus nach dem Krieg unter Verwendung des Schiffoberdechs zu Lande Wieder als Provisorium errichtet. Die Ründigung, die die Stadt Mannheim ausgesprochen hat, ist übrigens nicht die erste. Der Termin wurde bisher immer wieder verschoben. Vielleicht wird deshalb auch in diesem Falle nicht so heiß gegessen wie gekocht -mann Bild: Steiger minal-Oberkommissar Fackel, wurde eine Vielzahl von Anregungen vorgetragen. Astor verwies in seinem Geschäftsbericht im übrigen auf den Höhepunkt im ab- gelaufenen Jahr, das 40jährige Jubiläum im Oktober. Im Geschäftsbericht wie in der Dis- kussion klang durch, daß der schwache Besuch der Singstunden möglicherweise auch auf zu wenig Verständnis bei Vor- gesetzten zurückzuführen sei.— Die Vor- standswahlen ergaben folgendes Ergebnis: Erster Vorsitzender bleibt Heinrich Astor, sein Stellvertreter Adolf Rößner. Schrift- führer und Kassier werden weiterhin Hans Brendel bzw. Anton Schmidt sein. N Neuer Vorstand beim VdK Neekarau Bei der im Volkshaus durchgeführten Jahreshauptversammlung des VdK Neckarau gab Vorsitzender Willi Knab einen erschöp- fenden Jahresbericht, der von einer Aktivi- tät der Neckarauer Ortsgruppe sprach. Be- sonders dankbar gedachte er der Teilnahme an der ADñDAC-Versehrtenfahrt, der groß- zügig gestalteten Weihnachtsfeier und nicht zuletzt der„Pilwe“-Wohltätigkeitsveranstal- tung. Mit Genugtuung nahmen die Ver- sammelten davon Kenntnis, daß dank der Bemühungen der Interessengemeinschaft der Neckarauer Vereine das Ehrenmal nun doch erstellt werden soll. Bei mustergültiger Kas- senführung konnte Kreisgeschäftsführer Hans Mack Entlastung und Neuwahlen vorneh- men. Der seit 1946 rührige Vorstand Rnab trat zurück. Nachfolger wurde Erhard Streu, zweiter Vorsitzender Willi Kußmann, Kas- siererin Hilde Keppler, Schriftführer Willi Keitel. Zehn Frauen und 30 Männer wurden für zehnjährige Mitgliedschaft mit dem Treuabzeichen des Landesverbandes Baden- Württemberg geehrt. m Neue Tür im Kasernenzaun führt zum US- Club und Steak Der Soldaten-Club in den Taylor-Barracks (zwischen Käfertal und Viernheim), der schon seit Jahren mit viel Erfolg deutsch- amerikanische Abende mit Tanz und Varieté- Unterhaltung veranstaltet, bemüht sich, deutschen Gästen den Besuch auf jeg- liche Art zu erleichtern. Sie werden nicht nur kostenlos mit dem Omnibus am Wasser- turm um 19 Uhr und am Viernheimer Rat- haus um 19.30 Uhr abgeholt, sie brauchen von nun an auch nicht mehr die Kunststoff- behelmten Posten am Hauptportal der Ka- serne zu passieren: Für sie wurde in un- mittelbarer Nähe des Clubs eine Tür in den Kasernenzaun eingebaut, und sie können dort, ganz zivil, durch einen Druck auf einen Klingelknopf Einlaß begehren, Besonders schmackhaft wird deutschen Gästen der Be- such am nächsten Donnerstag gemacht. Die Clubverwaltung spendiert ihnen nämlich ein„Chip-Steak“. 5 Mac Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Umwälzende Neuerungen für Gar- dinen“ der Firma GARDISETTE. Heim- beratung, Emsdetten(Westf.), Hausfach L 01, bei. schreibungen erst dann herausgehen, wenn die veranschlagten Gelder genehmigt und vorhanden sind. Entsprechend muß der An- trag zur Bewilligung der im Kostenvoran- schlag fixierten Beträge schon im Frühsta- dium der Planung gestellt werden, damit sie noch rechtzeitig in den Haushaltsplan aufge- nommen werden können. Nun vergeht aber vom Zeitpunkt der Genehmigung und den Ausschreibungen über den ersten Spaten- stich bis zur letzten Malerarbeit und der al- lerletzten Rechnung eine geraume Weile Zeit. So kommt es, daß Gelder, die 1959 vom Stadtrat genehmigt wurden, so lange„fest- liegen“, bis der entsprechende Bau vielleicht 1961 oder auch erst 1962 abgerechnet werden kann. Auch eigenmächtige Finanzausgleiche sind dem Hochbauamt nicht gestattet, So können beispielsweise die nicht Vol 8E. brauchten oder noch nicht verwendeten Gel- der für die Schule X nicht für den Bau der Schule Y genommen Werden, deren Kosten sich am Ende höher zeigten, als im Voran- schlag vorgesehen war. Die nicht verwende- ten Gelder für die Schule X müssen zurück- gegeben, die noch benötigten für die Schule V neu beantragt werden. Eine Ausnahme bildet der Etat für die Gebäudeunterhaltung, der allerdings auch nur mit der relativ geringen summe von 1 262 120 DM. angesetzt ist(bei der Errech- nung der Summe werden der Gebäudever- sicherungswert von 1914 und das Gebäude- alter zugrundegelegt). Auf diesem Sektor kann das Hochbauamt die Gelder nach eige- nem Gutdünken verwenden; es hat die Mög- lichkeit, einmalig größere Maßnahmen durchzuführen— wie beispielsweise diesmal an der Luzenbergschule— oder ein anderes Mal die Gelder für verschiedene kleinere Arbeiten zu verwenden. Au. Aus dem Polizeibericht: Drama nach Verkehrsunfall Jeep- Fahrer erschoß sich In der Kurve der Lange Rötterstraße bel der Uhlandschule stieg am Sonntag, etwa 20 Minuten vor Mitternacht, ein amerikani- scher Jeep beim Ueberholen mit einem Last- zug zusammen und prallte anschließend noch gegen einen geparkten Pkw. Ein neben dem Jeep-Fahrer sitzender Soldat wurde am rech- ten Arm verletzt. Noch vor Eintreffen der Militärpolizei schoß sich der amerikanische Fahrer mit seiner Armeepistole in den Mund; er starb unmittelbar darauf. Entgleister Sportgeist Auf dem Sportplatz im Herzogenriedpark kam es am Sonntagvormittag nach einem 8 E733 Das in MANN HEIN Mefstgeffunkeſſe Bief 5 Wortwechsel zu einer Schlägerei zwischen einem 23jährigen und einem 39 jährigen An- gestellten. Der ältere wurde derart verletzt, daß er zur stationären Behandlung ins Kran- kenhaus aufgenommen werden mußte. Unbemerkt gestorben In seiner Wohnung in der westlichen Neckarstadt wurde ein 55jähriger Mann tot aufgefunden. Vermutlich ist der Aufgefun- dene, der wegen einer Herzkrankheit ärztlich behandelt wurde, schon vor mehreren Tagen an Herzschlag gestorben. 0 * 1 . 2 Nr. 68 Mar ege- ger, bst, ne- ger 4 m wenn t und r An- oran- ihsta- nit sie lufge- aber d den aten- er al- Weile 9 vom „fest- leicht erden lrück- schule ir die auch e von rech- ever- aude- ektor eige- Mög- amen esmal deres inere qu. II 1 e bei etwa kani- Last- noch dem rech- der üsche und; park inem schen An- letzt, Lran- ichen n tog fun- ztlich Nr. 68/ Dienstag, 22. März 1960 Seite 8 eee Expressionistische Indiospiele von Zech Studio Haller gastierte im Mannheimer CVIM- Jugendzentrum Die Einweihung des Mannheimer CVM- gugendzentrums wurde mit einem Theater- abend abgeschlossen, an dem das Heidelber- ger Studio Haller mit der Aufführung zweier Indio-Spiele von Paul Zech einen Dichter des deutschen Expressionismus in Erinnerung prachte. Es handelt sich um Nachdichtungen südamerikanischer Volkspoesie, wahrschein- lich entstanden im argentinischen Exil des Autors während der Nazizeit und erst im Februar dieses Jahres vom Studio Haller in Heidelberg uraufgeführt. „Die Kette“, eine„dramatische Legende aus dem Chiriguano“, hat inhaltlich den Cha- rakter eines lyrisch durchsetzten Epos, das durch die theatralische Form gerafft und pointiert worden ist. Das Dramatische liegt im Kampf zweier religiösen Kulte, die durch eine Licht- und durch eine Teufelsgestalt symbolisiert werden, und dieser beiden Ex- ponenten um ein Mädchen, dessen Geist dem einen und dessen Leib dem anderen gehört, pis eine Gerichtsszene eine Art Reinigung zur wahren, schuldlosen Liebe bewirkt. Zech zielt hier eine gehobene poetische Sprache an, die in lyrischen Floskeln blühend auf- steigt, anderwärts jedoch gängigem Bühnen- pathos nicht ausweichen kann. Komödiantisches Theater bietet„Der gelbe Stein“,„eine lustige Teufelei aus dem Guarani“. Szenen und Dialog rufen mannig- fache Assoziationen hervor: Die antiken Lustspielklassiker, alte Puppenspiele, die Commedia dell'arte und sogar Mephistos Techtelmechtel mit der Frau Schwerdtlein. „Der gelbe Stein“ wurde im 18. Jahrhundert dieses Spiel genannt, in dem eine alte Schlampe zu den Brautgeschenken für ihre Tochter auch noch das„Jus primae noctis“ auf den Bräutigam beansprucht und in einer Verwechslungsfarcè einen gleichfalls düpier- ten Unhold bekommt. Die Urwüchsigkeit dieser Posse erschloß sich den jungen Darstellern etwas unge- zwungener als die Poesie der Legende; im ganzen führte die sorgsame Regie von Irene Haller zu einer bestmöglichen Entfaltung der schauspielerischen Temperamente.-r. In häuslicher Krankenpflege bildet das Deutsche Rote Kreuz in kostenlosen Mittags- und Abendkursen Frauen und Männer(ge- trennt) aus. Die Kreisstelle in L 2, 11-13 (Tel. 2 38 23) nimmt Anmeldungen entgegen. 2 2 1 Ein Blumenmädchen gang des Kaufhauses„Hansa“ ein paar tau- send kleine Blumensträußchen. Eine reizende Botschaft des Frühlings, der leider noch nicht Gan da dt No. Bild: Steiger Ihren Wir gratulieren! Zum 65. Geburtstag Berta Braun, Mannheim- Waldhof, Eigene Scholle 43. feiert Julie Scheiffele, 75. Geburtstag Mannheim, Rupprechtstraße 14. verteilte gestern am Hauptein- Terminkalender DAG: 22. März, 19.30 Uhr. L 13, 9, Vortrag Max Enrhardt, Stuttgart:„Krankenversiche- rungsreform auf unsere Kosten?“ DGB. Frauenausschuß: 22. März. 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus: Rechtsanwältin Dr. Zol- ler:„Das neue Familienrecht“. Architekten- und Ingenieurverein: 22. März, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Hörsaal 102: Lichtbildervortrag Dr.- Ing. W. Bilfinger, „Reise eines Bauingenieurs nach Rußland“. Filmclub Mannheim-Ludwigshafen: 22. März, 20 Uhr, Kulturhaus, Ludwigshafen:„Ugetsu“ (jap.). Verein für Naturkunde: 22. März, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Vortrag Dr. E. Thomas, Universität Mainz:„Kommentkämpfe bei Schlangen“ mit Film. Evangelische Gemeinschaft: 20. März, 20 Uhr, Viktoriastraße 1, Vortrag von Pastor Barchet, Essen:„Ein erweckter Gast“. Evangelisches Gemeindehaus. Lutherstraße 4: 22. März, 20 Uhr, Farbfilmabend:„Lassies Heimat“. CDU- sprechstunde: 23. März, 15 bis 17 Uhr, Sekretariat, N 5, 2, Stadträtinnen Lutz und Scherer. Volksbund für Frieden und Freiheit: Am 22. Mar; d Uhr, Mannheim- Rheinau, Ge- meindesaal, Heuweg 3. Filmabend:„1984“. Abendakademie- Veranstaltungen am 22. März: Kunsthalle, 20 Uhr. Lichtbildervortrag Dr. Niels von Holst:„Florenz— Geburtsstadt der Renaissance“.— Volksbücherei, 20 Uhr, Dr. Knorr:„Dienstags- Kollegium“. Institut für Erziehung und Unterricht, 20 Uhr. Dr. Syren: „Aktuelle Rechtsfragen“. 19.45 Uhr, Arbeits- gemeinschaft„Raumfahrt 11“.— Schulhaus Pfingstberg, 20 Uhr, Filmvorführung:„Warum sind sie gegen uns?“ mit Aussprache. Leitung: Peter Uhlig. Städtisches Institut für Erziehung und Unterricht: 22. März, 17.30 bis 19 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum: Dekan Heinrich Schmidt: „Gleichnisse Jesu“; 18 bis 19.30 Uhr Studio: Günther F. Au:„Einführung in Mathematik und Geometrie“. 17 bis 18.30 Uhr Vortrags- sdal: Dr. Eggert„Laienspiel in der Schule“. Pädagogisches Institut Heidelberg: 22. März, 11.15 Uhr, Aula des Institutes, Keplerstraße 87, Abschlußfeier für den Lehrgang 58/60. Wohin gehen wir? Dienstag, 22. Mär z Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 22.45 Uhr Premiere„Doktor Faust“ S und freier Verkauf): Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr„Die Kinder Edouards“ (Th.. Nr. 1061 bis 1590); Kellertheater, K 2, 22,„Feinde schicken keine Blumen“. Filme: Planken Großes Haus„Die Frau am dunklen Fenster“; Kleines Haus„Frau War- rens Gewerbe“; Palast 10.00, 11.50, 22.30 Uhr, „Lockende Sünden“; 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr,„Ich bin Cheyenne“: Alhambra„Lam- penfieber“; Universum„Der dritte Mann“; Die Kamera ‚Das Mädchen vom See“; Die Kurbel„‚Das Nachtlokal zum Silbermond“; Capitol„Die Hexenjagd des Dr. Rambow“; Alster„Der Rikschamann“; Schauburg„Eine tolle Nummer“; Scala„Bettgeflüster“; City- Abendstudio„Genie und Wahnsinn“. bis (Miete Was Lie wissen Missen beim Einkouf Ihrer Fröhjohrs-Kleidung ei kaufen Sie läßt Ihre Schaffenskraft nach? Sind sie dem fempo, den forderungen nicht mehr gewachsen, versagen die Her- ven? kidrun, das noturhafte Kraftkonzentrat, wirkt schlagartig, Krafwoll und lang anhal⸗ tend ohne aufzuputschen(ohne Coffein). kidtron gibt körperlichen und geistigen Schwung, neuen Schaffenswillen und wider- stundsfähige Nerven. 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Die öffentliche Hand gibt Zuschüsse und das Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen ist gebeten worden, bei der Aus- Wahl der Standardwerke mitzuhelfen. Die Bücher sollen vor allem aus dem Themen- kreis der„unbewältigten deutschen Vergan- genheit“ Fragen beantworten können. Wie bei so vielen Schulneubauten in Westdeutschland haben auch im Hildeshei- mer Fall die ehemaligen und heutigen Schü- ler des Gymnasiums und Förderer der Schule ihr Scherflein zum Neubeginn bei- tragen wollen. Es wurde gesammelt. Als das Nötigste beschafft, die Schule eingeweiht war und noch der Wunsch übrig blieb, der aus dieser Schule hervorgegangenen Gefallenen Zu gedenken, fand der Vorschlag die Zustim- mung der Helfenden, ein Kriegerdenkmal zu errichten. Es wurde ein Ausschuß gebildet, der Pläne faßte, Entwürfe ausarbeiten ließ, beriet, ablehnte, Gutachten aus anderen Städten ein- holte und nach monatelangem Suchen doch nicht zu einem Ergebnis kommen konnte. Ein Gefallenendenkmal, ein Ehrenmal im üblichen Sinne, sollte es nicht sein ange- sichts der großen Blutopfer einer so ausge- bombten Stadt, wie es Hildesheim gewesen ist; das Symbol sollte an die Opfer und die geschichtlichen Ursachen erinnern und zum Nachdenken veranlassen. Im Laufe der Beratungen und Diskussio- nen, bei denen auch das Wort von der unbe- Wältigten Vergangenheit fiel, rückte der ur- sprüngliche Vorschlag nach einem Ehrenmal immer mehr in den Hintergrund und all- mählich bildete sich eine andere Konzeption heraus. Man sollte einen stillen Raum schaf- fen, der zwar an die Toten und an die Ver- gangenheit erinnert, zugleich aber auch kon- krete Antworten auf konkrete Fragen ver- mittelt. Inzwischen hatten die politischen Er- eignisse in aller Welt— von der Kölner Sy- nagogenschändung bis zu den letzten anti- deutschen Sendungen im britischen und nord amerikanischen Fernsehen— die Idee eine zeitgeschichtliche Handbücherei aufzu- bauen. An der Quelle der Wissenschaft, durch die geschichtliche Wahrheit, sollte in stiller Einkehr der ratsuchende und fra- gende junge Mensch nach dem Gewesenen und den möglichen Gründen für die Situa- tion in der Gegenwart forschen können. Im niedersächsischen Kultusministerium, das der Jugend gegenüber immer aufge- schlossen und hilfsbereit war und ist, wurde der Vorschlag mit der zeitgeschichtlichen Handbücherei zustimmend aufgenommen. Ohne den Initiatoren in Hildesheim vorzu- greifen oder zu versuchen, der Schule die Pläne der Regierung aufzudrä n, ermutig- ten die Beamten und der Mi n Schul- ausschuß, den Plan weiter auszuarbeiten, Es stand von vornherein fest, daß in eine zeit- geschichtliche Handbücherei verhältnismäßig nur wenige und ausgewählte Schriften auf- genommen werden können, daß aber schon die Auswahl die Gefahr einer politischen Beeinflussung in sich bergen kann, Deshalb wurde es als ein guter Vorschlag empfunden, den bewährten Rat des Max-Planck-Insti- tutes für Geschichte in Göttingen einzuholen. Die Liste mit den Büchertiteln, die für den Hildesheimer Gedenkraum in Frage kom- men, liegt noch nicht vor. Die Sorgfalt, mit der in Göttingen über diese erste Hand- bücherei einer westdeutschen Schule beraten wird, läßt erkennen, daß auch die Wissen- schaftler diesem Vorhaben Bedeutung bei- messen. Aber nicht nur in dieser einen höheren Schule soll das zeitgeschichtliche Informa- tionsbedürfnis befriedigt und der Weg zur weiteren geschichtlichen Untersuchung und Erkenntnis gezeigt werden, sondern das niedersächsische Kultusministerium will alle übrigen Schulen mit je etwa zwölf Werken der neuesten Geschichte und Gemeinschafts- kunde ausstatten. Eine Kommission von Pädagogen, Historikern und Repräsentanten der Elternschaft ist augenblicklich damit be- schäftigt, aus einer Vielzahl für diesen Zweck brauchbarer Bücher die geeignetsten herauszufinden. Von der Entsendung des kaiserlichen Kanonenbootes„Panther“ 1911 nach Agadir bis zur Teilung Deutschlands und den heutigen Problemen, wie sie sich von Bonn und Pankow aus darbieten, soll Von falschen Kriminalbeamten abgeholt Ehemaliger Vopo aus Westberlin entführt/ Freundin beging Selbstmord Berlin. Die Westberliner politische Polizei untersucht zur Zeit, ob der 28 jährige Flücht- ling Walter Kolaszynski von Beauftragten des kommunistischen Staatssicherheitsdien- stes aus Westberlin entführt worden ist. Nach den Aussagen eines 13jährigen Jun- gen waren zwei Männer in grünen Leder- mänteln am Freitagnachmittag in der Woh- nung des Mannes in der Gottschedstraße am „Nur eine Spritztour“ Unfall mit gestohlenem Wagen: 3 Tote Ingolstadt. Drei Tote und zwei Schwer- Verletzte gab es in Ingolstadt, als ein von Zwei jungen Männern gestohlener Kombi- Wagen mit hoher Geschwindigkeit in einen entgegenkommenden Kleinwagen raste, Dee 24jährige Fahrer des gestohlenen Wagens befreite sich nach Mitteilung der Polizei aus den Trümmern des Fahrzeuges und ver- suchte, trotz seiner schweren Verletzungen zu flüchten. Er wurde aber gestellt und festge- nommen. Sein Mitfahrer war auf der Stelle tot. Von den drei Insassen des Kleinwagens — junge Männer im Alter von 20 Jahren aus dem Ort Haimersheim im Landkreis Ingolstadt— kamen zwei ums Leben, der dritte wurde lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer des gestohlenen Wagens sagte aus, er habe mit seinem Freund„nur eine kleine Spritztour machen“ wollen, Sie hätten vor- gehabt, das Fahrzeug später wieder zurück- ZzUbringen. Tresor aus Kaserne gestohlen Munster(Reg.-Bez. Lüneburg). Aus der Kantine einer Kaserne in Munster haben in der Nacht zum Samstag unbekannte Täter, Wie erst am Montag von der Polizei mitge- teilt wurde, einen eingemauerten Tresor ge- stohlen und hierbei 1800 Mark erbeutet. Die Kaserne ist mit englischen Soldaten belegt. „Naturpark Harz“ wird Wirklichkeit Braunschweig. Der gesamte Harz soll Unter Landschaftsschutz gestellt und— ähn- lich dem Naturschutzpark Lüneburger Heide zu einem Naturpark für Erholungs- suchende ausgebaut werden. Wedding(französischer Sektor) erschienen, Hatten sich als Kriminalbeamte ausgegeben, Dienstmarken vorgezeigt und ihn abgeholt. Kolaszynski ist seitdem verschwunden. Seine 27jährige Freundin, bei der er wohnte, hat aus Verzweiflung darüber am Sonntag Selbstmord begangen, indem sie Leuchtgas einatmete. Wie die Polizei mitteilte, ist der ehema- lige Volkspolizist berefts 1953 nach Westber- Iin geflüchtet, Später war er in die Sowiet- zone zurückgekehrt und dort zu einer länge- ren Zuchthausstrafe verurteilt worden. Als er im Oktober 1959 vorzeitig auf freien Fuß gesetzt wurde, kam er erneut als politischer Flüchtling nach Westberlin. Der Leiter der Berliner Krimanalpolizei, Kriminaldirektor Sangmeister, erklärte, daß seine Beamten in Kürze neue Dienstmarken erhalten werden. In der letzten Zeit seien mehrere der bisherigen Dienstmarken als verloren gemeldet worden. Einem Kriminal- beamten sei die Dienstmarke von der Volks- polizei abgenommen worden, als er verse- hentlich mit der S-Bahn zu weit fuhr und in der Sowjetzone festgenommen wurde. den die Lehrer aller Schulgattungen im staatlichen Lehrerfortbildungswerk noch mehr als bisher auf die zeitgescnichtlicnen Aufgaben vorbereitet und auch an den Pädagogischen Hochschulen ist die Ausbil- dung des Lehrernachwuchses, im historisch politischen Sinne, aktualisiert worden, Dabei arbeiten auch die Landeszentrale für poli- tische Bildung HHeimatdienst) und die staat- lichen Bildstellen mit. Die ständige Konferenz der Kultusmini- ster hat bereits Grundsätze für die Behand- lung der jüngeren Vergangenheit im Ge- schichts- und gemeinschaftskundlichen Unterricht in den Schulen verkündet. Diese Richtlinien schreiben u. a. vor:„Die Lehrer- und Schülerbüchereien müssen die grund- legenden Werke zur neuesten Geschichte ent- halten“ aber auch„Der Lehrer darf deshalb nicht politisieren“. Mit diesen Richtlinien stimmt das Hildesheimer Vorhaben überein und es greift sogar noch in die zukünftige Planung für den Geschichtsunterricht an Volks-, Mittel- und höheren Schulen ein. Ernst Weger Weniger Kinobesucher im Ruhrgebiet Dortmund. In den 17 kreisfreien Städten des Ruhrgebietes sind 1959 etwa 35 Prozent weniger Kinobesucher gezählt worden als im Rekordjahr 1956. Aus einer Erhebung der statistischen Stelle der nordrhein-westfäli- schen Industrie- und Handelskammern in Dortmund geht hervor, daß im vergangenen Jahr nur noch 12 Kinobesuche auf jeden Einwohner entfielen gegenüber 19 im Jahre 1956. Insgesamt wurden in den 17 Städten 1959 rund 48 Millionen Kinobesuche ver- zeichnet. An dem Besucherschwund seit 1956 sind besonders die Ruhrstädte Bottrop, Gel- senkirchen, Mülheim, Herne, Essen, Wanne; Eickel, Castrop-Rauxel und Wattenscheid beteiligt. Hier wurden zwischen 36 und 46 Prozent weniger Besucher gezählt. Un vorsichtige Zoobesucherin Nürnberg. Im Nürnberger Tiergarten zerriß am Sonntag ein Leopard die Hand einer 52jährigen taubstummen Frau. Die Be- sucherin hatte die schützende Absperrung vor dem Gitter des Tieres überstiegen und ihren Arm durch das Gitter gesteckt. Ein an- derer Besucher, der das Unglück bemerkt hatte, sprang hinzu und riß die Frau von dem Gitter weg. Sie mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Selbstmord auf der Autobahn Darmstadt. Mit ausgebreiteten Armen ist am späten Sonntagabend eine 73jährige Frau aus Pfungstadt auf der Autobahn Mann- heim- Frankfurt in die Fahrbahn eines Autos gelaufen. Der entsetzte Fahrer des aus Darmstadt stammenden Wagens konnte Weder rechtzeitig ausweichen noch anhalten. Er überholte gerade bei Pfungstadt einen Lastzug, als die alte Frau plötzlich etwa 30 Meter vor ihm auftauchte. Das Auto riß die Lebensmüde zu Boden, sie war auf der Stelle tot. N Bussard sammelt Baskenmützen Hannover. Von einer unerklärlichen „Sammlerwut“ auf Baskenmützen ist ein Bussard in Hannover besessen. Der seltsame Raubvogel flog dieser Tage in der Leine- stadt zweimal ahnungslose Straßenpassan- ten an, schlug ihnen mit den Flügeln um die Ohren und pickte ihnen die Baskenmüt- zen vom Kopf. Mit der Beute im Schnabel flog er dann davon. Die städtische Forstver- waltung will jetzt versuchen, den Basken mützenbussard einzufangen. Falls das nicht gelingt und die Beschwerden von„Mützen- trägern“ zunehmen, soll das Tier abgeschos- sen werden. Schwarzes Wochenende in München Sieben Todesopfer/ Ehetragödie forderte vier Menschenleben München. Eine traurige Bilanz hat die Münchener Polizei am Wochenende ziehen müssen: eine Ehetragödie, zwei Verkehrs- unfälle und eine noch ungeklärte Bluttat haben sieben Todesopfer gefordert. Besonders tragisch endete die Auseinan- dersetzung, die ein Hilfsarbeiter am Sams- tag mit seiner Frau hatte, als er betrunken nach Hause gekommen war. Bevor er zu Bett ging, öffnete er den Gashahn, wodurch außer ihm und seiner Frau auch seine bei- den drei- und vierjährigen Töchter ums Le- ben kamen. Noch rätselt die Mordkommission, wie der 21jährige Hilfsarbeiter aus dem Baye- rischen Wald sein Leben lassen mußte, des- sen Leiche mit zertrümmertem Schädel Unter einem Reisighaufen im Münchener Vorort Moosach gefunden wurde. Der junge Mann hatte erst vor wenigen Tagen eine Stelle in der bayerischen Landeshauptstadt angetreten. Ein 18jähriges Mädchen will nachts in der Nähe des Fundortes„zwei Schatten“ gesehen haben, die eilig über einen Bahndamm kletterten. Die Mordkom- mission glaubt nach den bisherigen Ermitt- lungen nicht an einen Raub- oder Sexual- mord. Vermutlich handele es sich um einen Racheakt oder um ein Eifersuchtsdrama, heißt es in dem Polizeibericht. Den Reigen der tragischen Todesfälle am Wochenende in München schließen eine ältere Frau und ein siebenjähriger Junge, die von Personenwagen überfahren wurden. Eine verrückte Idee „nannte der niedersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Brese dus Vorheben, für 3502e0 5 N 3 1 22 2 7 Abgeordnete gegenüber dem Bundeshaus ein dreistöckiges Wohnhaus 2u errichten. Die „Verrückte Idee“ uud in die des Sommers werden hier Tat umgesetzt 64 Bundestagsabgeordnete und ist im Rohbau fast fertig. Noch im Laufe einziehen. Die„Abgeordneten- Kaserne“ ist 100 Meter lang, 8,8 Meter hoch und soll 1,3 Millionen Mark osten. Die 40 qm großen Wohnungen mit Wohn oder Arbeitsraum, Schlafnische, Kuckhe, Bad und Balkon sollen je 100 Grundstucłs fobograflert, „. greifen wir Mare Miete kosten. Sie werden von der bundeseigenen Deutschen Bau- und Ag verwaltet. Unser Keystone- Bild, vom Hochhaus des Bundeshauses aus zeigt den Rohbau des Abgeordnetenwohnblocks. zur Lynchjustiz“ Merkwürdige Vorfälle in einer Saarbrücker Oberschule Saarbrücken. Die Staatliche Oberreal- schule in Saarbrücken, in der— wie wir be⸗ richteten— Ende Februar die Schlösser meh- rerer Klassentüren zugegipst worden waren, So daß ein Teil der Schüler einen Tag Son- derferien bekam, ist erneut von bisher un- bekannten Tätern heimgesucht worden. Direktor Abegg mußte am Montag seine neunhundert Schüler wieder nach Hause schicken, da Unbekannte in der Nacht Benzin und Schwerél in die Klassenräume, auf Bänke und Tische und auch an die Tafeln ge- gossen hatten. Auf einer Tafel stand:„Da die Lehrer die Warnung nicht beherzigt haben, Wurde dieser Streich ausgeführt. Von nun an Wird zur Lynchjustiz gegriffen. Die Feme“., Andere Tafeln trugen nur die Aufschrift„die Feme“, teilweise mit zwei„m“ geschrieben. Am 11. Januar waren in der Schule 29 Klassenbücher aus dem Dienstzimmer des Hausmeisters, der in einem Nebengebäude Wohnt, verschwunden, Am 22. Februar waren dann die Schlösser zugegipst worden. An zwei Türen hingen Zettel:„Wenn die Lehrer ihr Benehmen nicht ändern, greifen wir zur Eynch justiz, Vielen Dank im Voraus, die Femmes Aff 24. Februar af bef der Schule Ein attonymer Brief eines„Selbsthilfe-Aus- schusses“ ein, in dem behauptet wurde, die Schüler hätten es hier besonders schwer, es bis zum Abitur zu bringen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei blieben bisher erfolglos. Das Schweröl war in einem roten Faß in die Schule gebracht wor- den. Die Unbekannten müssen es von Klasse zu Klasse geschleppt haben. Sie waren wahr- scheinlich mit Nachschlüsseln in die Schule eingedrungen. Direktor Abegg glaubt, daß für diese Zwischenfälle Schüler nicht in Frage kom- men. Möglicherweise gebe es unter ihnen aber Mitwisser. Mordprozeß Vollmer Starke Zweifel an Härtels Alibi Stade. Im Mittelpunkt des Stader Schwur- gerichtsprozesses gegen den des Gattenmor- des angeklagten 69 jährigen Tierarzt Dr. Heinrich Vollmer stand am Montag erneut die Person des Landarbeiters Jan Härtel, der in der vergangenen Woche von Zeugen als der Tat verdächtig hingestellt worden war. Die wichtige Frage, wo sich Härtel am Abend des Mordtages aufgehalten hat, konnte dabei Zwar nicht eindeutig geklärt werden, doch ergaben sich wiederum starke Zweifel an seinem bisherigen Alibi. Der 21jährige, der jetzt bei der Fremden- legion in Algerien ist, hatte seinerzeit vor der Polizei angegeben, daß er am Nachmittag und am Abend des 4. Februar 1959— dem Mordtag— in der Stader Gastwirtschaft „Bahnsteig Vier“ gewesen sei. Die Verteidi- gung hatte dieses Alibi, das von der Krimi- nalpolizei nicht nachgeprüft worden war, an- gezweifelt. Als Zeuge der Verteidigung bekundete Gastwirt Reich am Montag vor Gericht, dag Härtel bei ihm Dauergast gewesen sei. Er sei meist allein gekommen und habe stets Zechen zwischen 30 und 40 Mark gemacht. Auf die Frage des Gerichtsvorsitzenden, ob Härtel am 4. Februar in dem Lokal gewesen sei, antwortete Reich:„Er ist mir an diesem Abend nicht aufgefallen. Härtel pflegte im- mer in der Zeit zwischen 20.00 bis 21.00 Uhr zu kommen.“ Anonymes Mordgeständnis Bremerhaven. Seit dem Wochenende fahnden die Bremerhavener Polizei und die Uelzener Kriminalpolizei nach dem Absen- der eines anonymen schriftlichen Mordge- ständnisses. Bei der Uelzener Polizei War vor einigen Tagen ein in Bremerhaven Abge- stempelter Biref mit der Mitteilung einge- gangen:„Ich habe Hedwig umgebracht und sende letzten Gruß.“ Das Geständnis bezog sich auf den Tod der 50jährigen Wohnungs- losen Gelegenheitsarbeiterin Hedwig Per- kuhn, deren Leiche am 22. Februar in einem Fluß bei Uelzen gefunden wurde. Die Polizei Chitzgetzt einen Mann, der zu jener Zeit ais dem Raum Uelzen-Lünebürg an die Küste Kam und dort Papiere oder eine Heuer aàuf einem Schiff erwerben wollte. Kripo sucht Brandstifter Großsachsen. Am Montag wurden durch einen Brand die Scheune und die Stallungen eines land wirtschaftlichen Anwesens in eee,, eee. Großsachsen eingeäschert. Das Feuer griff guch auf das Wohnhaus über und zerstörte den Dachstuhl. Die Kriminalpolizei Wein: heim sucht seit dem Wochenende fieberhaft nach einem unbekannten Brandstifter, der die Bevölkerung des Bergstragendorfes in Angst und Schrecken versetzt. Der Brand am Montag war innerhalb von vier Tagen der dritte von dem die Gemeinde heimgesucht wurde. Am Freitag waren nach einer Deto- nation eine Scheune und ein Tabakschuppen niedergebrannt, und am Samstag fielen den Flammen ein Tabakschuppen und ein Lager- gebäude zum Opfer. Der bisher entstandene Schaden wird auf 120 000 Mark geschätzt. Die Kriminalpolizei ist nach den bisherigen Untersuchungen davon überzeugt, daß ein Brandstifter am Werk ist. 1 Noch nie war Selbststreichen so einfach- so sauber! Glemadi/ Die Lackfarbe ohne Streichprobleme — Beseitigung von grauer faltiger Haut KOSMETIK- WAGNER Mannheim . tägl. 10-19 Uhr O 6, 5 Planken Telefon 212 97 Slemadur ist ganz anders- vollig neusrtig. Kein Umrühren, kein Ver- qdunnen Pinsel eintauchen und strei- chen Es gibt nur ein Glemadur: Deutschlands meistge- kaufte tropffreie Lackfar- be zum Selbststreichen. Selbst enn Sie noch nie gestrichen haben, Sie werden von ihrem Erfolg begeistertseinlKemgeklecksenvon Kleidung, Fußboden und Wänden. Glemadur gibt's in 25 Lieblingsfarben. Jedes Fachgeschäft zeigt lhnen gern die Glemadur-Farbtonkarte! Bei Glemadur sehen Sie schon beim Streichen, W ²ãg alles schöner wird. Schöner wohnen modern leben in frohen Farben! 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Juli 1958 hatte Frau Fischhold ihrem schlafenden Sohn mit einem eigens zu die- sem Zweck gekauften langen Küchenmesser die Kehle durchgeschnitten. Vorher hatte sie inm in Wasser aufgelöste Schlaftabletten eingeflößt. Rudolf Fischhold war erwacht, hatte sich aufgerichtet und sich gewehrt. Seine Mutter stach mehrmals zu und brachte jhm außer einer klaffenden, stark blutenden Halswunde noch mehrere Stichverletzungen bei. Trotz dieser Verletzungen schleppte sich der 27 jährige in den Korridor, wo er zusam- menbrach. Eine Wohnungsnachbarin, die nachts um 2.30 Uhr den dumpfen Fall gehört hatte, klingelte, und fragte, ob etwas passiert sei. Durch die geschlossene Wohnungstür ant- wortete Frau Fischhold:„Meinem Sohn ist Liebe, die nicht verzichten konnte schlecht, ich danke Ihnen schön“. Als die Nachbarin wieder verschwunden war, schnitt die Mutter ihrem Sohn nochmals den Hals durch. Erst jetzt trat der Tod ein. Sie 20g ihrem Sohn den Verlobungsring vom Finger und warf ihn, als sie morgens das Haus ver- lieg,„als letztes Symbol der Bindung ihres Sohnes an eine andere Frau“ im Stadtpark weg. Sie hatte einen Brief mit 2500 Mark„zur Erledigung der Formalitäten“ hinterlassen. In einer Kirche betete sie und legte in Opfer- stöcken 200 Mark ein. Ihr anschließender Versuch, sich von einem Zug überfahren zu lassen, wurde durch die Aufmerksamkeit eines Lokomotivführers vereitelt. Die Staatsanwaltschaft ist der Ueberzeu- gung, daß Josefine Fischhold, die bisher kein Motiv angab, mit der Tötung ihres Sohnes die Eheschließung verhindern wollte. In der Anklageschrift heißt es:„Sie brachte ihrem Sohn zwar eine übergroße Mutterliebe ent- gegen, ohne daß diese Liebe aber des Ver- zichts fähig war.“ Die Tat sei die Folge einer „übersteigerten Eifersucht der Mutter auf die künftige Schwiegertochter“ gewesen. Noch Stunden nach der Eröffnung des Prozesses stauten sich die Menschen vor dem polizeilich gesperrten Gebäude, in dem die Verhandlung stattfindet. Frau Fischhold er- schien, begleitet von einer Krankenschwester, in Trauerkleidung vor Gericht. Sie machte einen gebrochenen Eindruck. Bei diffizilen Fragen bebte ihr ganzer Körper wie unter einem trockenen Schluchzen. Obwohl ihr der Schwurgerichtsvorsitzende Landgerichts- direktor Dr. Karl Trabert wiederholt eine Unterbrechung der Sitzung„zum Sammeln“ anbot, lehnte Frau Fischhold ab. Zitternd stand sie Rede und Antwort. Ihr gegenüber sitzen vier Mediziner, darunter Kapazitäten von Rang, die den Menschen Josefine Fisch- hold zu enträtseln versuchen. Wie ein roter Faden durchzog am Montag- vormittag die Frage nach dem Motiv die Ver- nehmung der Angeklagten. Sie bestritt, dag sie die Tat aus Angst vor dem Alleinsein oder weil ihr eine andere Frau den einzigen Sohn wegnehmen wollte, begangen habe. „Der tiefste Grund, daß ich es machte, war, daß er noch zu wenig auf eigenen Füßen stand und vielleicht schief angeschaut wor- den wäre, weil er noch nicht viel verdiente.“ Josefine Fischhold schilderte, daß ihr Sohn seine Braut Inge sieben Jahre gekannt habe, ehe sie heiraten wollten. Sie habe ihrem Sohn vorgehalten, daß er als Gerichtsrefe- rendar noch nichts sei und noch keine Familie unterhalten könne. Auch sei Inge„keine richtige Hausfrau“. Als„mein Rudi“ sich aber nicht von den Heiratsabsichten abbringen ließ, sei sie„apathisch“ geworden. Zur an- gehenden Schwiegertochter habe sie ein „nettes, wenn auch nicht tiefes Verhältnis“ gehabt. Unter atemloser Stille berichtete Frau Fischhold mit stockender Stimme, wie sie jnhrem schlafenden Sohn in Wasser aufgelöste Schlaftabletten einflößte,„damit er nichts merken sollte“, und dann seine Gurgel durchschnitt. Sie habe einen furchtbaren Schrecken bekommen, als ihr Sohn nicht gleich tot war und gedacht, um Gottes willen, er leidet, jetzt muß ich es schnell tun“. Dann habe sie noch einmal kräftig die Kehle durch- geschnitten. Warum sie den Verlobungsring abzog, will sie nicht mehr wissen. Frau Fischhold berichtete, wie sie das Haus verließ, nach Forchheim fuhr, in die Kirche ging und betete und sich dann vom Zug bei Fürth überfahren lassen wollte. Da es zu hell war, ging sie in ein Café„damit ich nicht so allein war, ich habe mich vor mir selbst gefürchtet“. Am Abend lieg sie drei Züge vorbeifahren, ehe sie sich aufs Glels wagte. Aber der Zug hielt. Die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen Gerichtsverfahren bei neuen Störungen an Koblenzer Gasleitungen Koblenz. Bei neuen Störungen an den Gasversorgungsleitungen in Koblenz will die Polizei sofort gerichtliche Verfahren ein- leiten, um die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen zu können. Diese Mitteilung machte am Montag Polizeidirektor Peter Malmen in einer Besprechung mit Vertretern der Stadtverwaltung, der Versorgungsunter- nehmen, des Gewerbeaufsichtsamtes und von Baufirmen in Koblenz, in der es um die drei Gasunglücke der letzten Wochen ging. Der Leiter des Gewerbeaufsichtsamtes forderte, ab sofort das Erdreich unter den Versor- gungsleitungen so zu verdichten, daß die Rohre nicht hohlliegen und brechen könnten. Außerdem dürfe neben und in bestimmten Höhen über den Gasleitungen nicht mehr mit Explosionshämmern gearbeitet werden. An allen Erdbaustellen müßten in Zukunft verantwortliche Aufsichtspersonen eingesetzt werden. Polizeidirektor Malmen meinte, daß eine Klarstellung über die Verantwortlichkeit an den Baustellen notwendig sei, denn inner- halb der letzten 6 Wochen seien im Stadt- gebiet offensichtlich durch Unachtsamkeit bei drei Rohrbrüchen drei Menschen getötet und weitere vier lebensgefährlich vergiftet wor- den. Nach Feststellungen des Gewerbeauf- sichtsamtes und der Kriminalpolizei treffe die Schuld an diesen Unfällen in der Haupt- sache die beteiligten Baufirmen, die ihre Arbeiten nicht mit der erforderlichen Sorg- falt ausgeführt hätten. Von der Energiever- sorgung Mittelrhein wurde darauf aufmerk- sam gemacht, daß seit Kriegsende mit einem Kostenaufwand von 3,5 Millionen Mark über ein Drittel der Guhrohre in Stahlrohre ausgewechselt worden seien. Diese Arbeiten sollen planmäßig fortgesetzt werden. Sorge bereite aber nach wie vor, erklärte ein Sprecher der Energieträger, der Einsatz von schweren Panzerfahr zeugen der Bundeswehr auf den Straßen. Durch diese Fahrzeuge werde das Straßengefüge über Gebühr be- ansprucht und die Erschütterungen durch diese Fahrzeuge drängen so tief in das Erd- reich vor, daß auch die Versorgungsleitungen in Mitleidenschaft gezogen würden. Bei den drei Unglücksfällen war jeweils Gas von außen in anliegende Häuser ein- gedrungen. gcHafff raucht Hraff- darf nicht nachlassen. Wer„ huer- leeithin flüssig“ nimmt, für den reicht eine kurze Erholungspause aus, um die volle Kraft wiederzu- gewinnen. Ein Drittel bis ein Viertel der üblichen„Erho- lungszeit“ genügt(, Erholungszeit“ Chronaxie]: Münch. Med. Woch. vom 19. 12. 1958, 8. 2010). Herz, Kreislauf, Nerven und Organe werden ak- tiviert. Wer„buerlecithin flüssig nimmt, erhält den Lebensquell Lecithin rein, reichlich und un- übertroffen rasch wirkend. 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Retina, Go- dewind, Laila, Romanus, Fugosa, Ramona, Bacchus, Frechdachs, Ferdl, Atoll und Fröhlich — aus diesem Aufgebot ist es schwer, die „Pferde- Persönlickkeit“ als Ergänzung zu Hallau und Meteor zu finden. Denn: eine Wahl kann gerade für einen be- stimmten Zweck unter gewissen Voraussetzun- gen falsch sein. 6 „Eine Tagung der Kunstlauf kommission des Deutschen Eissport- Verbandes war in Essen nie vorgesehen“, sagte DEV-Obmann Rudolf Maræ.„Deshalb konnte auch Über Ing Bauer nicht gesprochen werden. Ihr Vater hat sie von allen Wettkämpfen zurüchgezogen, wir haben se gesperrt. Es ist nicht beabsichtigt, in nach- ster Zeit daruber zu beraten. Die Sperre bleibt desteken.“ In Essen war zu hören, daß Ina Bauer in Kürze nach Amerika fliegt, um dort einen Vertrag mit einer amerikanischen Eisrevue z⁊u erfüllen, die nicht in Europa gastiert. Der Düs- seldorfer Tilo Gutzeit, der am 16. Mai in Mit- tenwald seinen Wehrdienst beendet, wird sich nach einem mehrwöchigen Urlaub der ameri- kanischen Eisschau Holiday on Ice oder der Wiener Eisrevue anschließen. Auch bei der deutschen Meisterin Bärbel Martin und der besten Kürläuferin, Karin Gude, ist ein Ueber- tritt in das Profilager nicht unwahrscheinlich. Ein„Ausverkauf en gros“ also * Verkehrte Welt— könnte man sagen. Erich Schõppner kam gegen Mike Holt nur zu einem bescheidenen Remis, der mehr als zehn Pfund leichtere Gustav Scholz bezwang den gleichen Gegner sicher nach Punkten. Schöppner aber wird im Sommer gegen Archie Moore um die Welt meisterschaft bogen. Von einem Kampf zwischen NBA-Mittelgewicktsweltmeister Full- mer und Scholz war zwar die Rede, zum Ab- schluß aber kam es nicht. Dabei könnte man für Scholz eker eine Siegeschance ausrechnen. Scholz erwarten jedoch vorerst andere Aufga- den: gegen Mazzold und dann gegen Papp. Der kuhle Rechner aus Berlin weiß genau, was er will. Vielleicht aber kommt es doch bald 2u einem Welt- Titelkampf mit Scholz. Das aber hätte es im Boæsport noch nie gegeben— zwei Deutsche innerhalb eines Jahres im Kumpf um Weltmeistertitel! Trotz winterlichen Wetters guter Besuch: Doppelsieg Hollomos bei Frankfurles Premiere Osterglocken-Jagdrennen an Mannheimer Farben/ Gäste-Pferde dominierten Obwohl das Wetter alles andere als früh- Ungsmäßig war, hatte der Frankfurter Renn- Klub an seinem Eröffnungstag guten Besuch. Sehr zahlreich waren Pferde von auswärts erschienen, die auch die Lage beherrschten und sechs der acht Rennen für sich entschieden. Das über 1600 m für die Klasse B ausge- schriebene Eröffnungsrennen sah Bombay als Sieger über Mon ami. Beide hatten sich bisher in weit besserer Gesellschaft betätigt. Danjunschka und Cäcilie besetzten die wei- teren Plätze. Das Verkaufsrennen über 1800 m gewann Förster nach hervorragender Leistung. Mit Pfalzmaid und Terzel über- spurtete er in den letzten Sprüngen zwei Pferde, die in der neuen Saison schon gewon- nen haben. Wie im Vorjahr kam Watussi schon am Eröffnungstag zum ersten Erfolg, diesmal über 2800 m der Hürdenbahn, wo er vor einer guten Zukunft stehen sollte. Ski Jump, der Zweiter wurde, gab lange zusam- men mit Lapone das Kommando an. Zwi- schen beide schob sich zum Schluß Seevogel. Ein gut eingeteilter Ritt des Champions Hein Bollow verhalf in dem von Dreijährigen über 1600 m bestrittenen Anemonen-Rennen Se- neca zu einem überlegenen Sieg über Lovely, Nanama und Violette. Das nur von fünf Pferden bestrittene Hauptereignis, der als Ausgleich III über 2000 m ausgeschriebene Frühjahrspreis, fand mit dem Sieg von Wächter ein überraschen- des Ergebnis. Harfenspieler und Finesse be- setzten die Plätze vor dem Favoriten Alpinist und Fauxpas, dem der Weg zu weit wurde. Eine rein Mannheim- Ludwigshafener An- gelegenheit wurde das über 3000 m gelaufene Osterglocken-Jagdrennen. Nachdem am Was- sergraben Evening Star durch Ausbrechen ziemliche Verwirrung angerichtet hatte, ging die in Mannheimer Farben laufende Flocke an die Spitze und führte durch die Gegen- Seite. Im Einlaufbogen verbesserte die Lud- Wigshafener Farben tragende Sarina ihren Platz, schloß am Einsprung mit Flocke auf und hatte nach Kampf auf der Flachen schon einen minimalen Vorteil, als Flocke kurz vor dem Ziel nochmals anzog und um einen Kopf gewann. Beide Stuten werden von dem in Haßloch ansässigen Trainer Emil Petri, einem gebürtigen Mannheimer, gearbeitet. Mit einem unerwarteten Ergebnis endete der über 1400 m von vierzehn Pferden be- strittene Ausgleich IV, den Raspa gegen Mirco und Verica gewann. Der abschließende Aus- gleich IV über 2100 m, mit sechzehn Pferden noch stärker besetzt, brachte Hein Bollow auf Charakter den zweiten Tageserfolg. Fra Dia- volo und Vahrenwalde führten den Rest an. H-h Waldhof-Busse nach Wiesbaden Im schweren Auswärtsspiel beim Sv Wiesbaden werden die Waldhöfer am Sonn- tag besonders auf die Unterstützung durch hre Anhänger angewiesen sein. Der SVW setzt zu diesem wichtigen Punktekampf Son- derbusse ein, die um 12 Uhr an der Dreh- scheibe abfahren. Fazit der Frankfurter„Generalprobe“: ————ů— In Stuttgart ruhen die HMofinungen auf dem Sturm Herbergers Auswahl für die Angriffsreihe größer als für die Schlüssel positionen in der deutschen Abwehr Ein alter Fußball-Lehrsatz sagt, der Angriff sei die beste Verteidigung. Selten hat eine deutsche Nationalelf nach dieser„Weisheit“ gespielt. Der deutsche Bundes- trainer Sepp Herberger hält mehr davon, zunächst die Abwehr stark zu machen. Der Erfolg bei zwei Weltmeisterschaften gab ihm recht. Aber diese Taktik war nicht zuletzt durch die zur Verfügung stehenden Spieler bedingt. Fast immer war das An- gebot an guten Abwehrspielern größer als an erstklassigen Stürmern. Das hat sich in letzter Zeit überraschend geändert. Für das morgige Länderspiel gegen Chile in Stuttgart ist Herbergs Auswahl für den Sturm größer als für die Schlüsselpositionen in der Abwehr. Selbst wenn der verletzte Brülls ausfallen sollte, kann der Bundes- trainer eine starke Sturmformation aufbieten, die das taktische System kür dieses durch die 0:6-Niederlage in Paris etwas entwertete Länderspiel vorschreibt. Die größte Chance für den allgemein erwarteten klaren Sieg der deutschen Mannschaft liegt in einem forcierten Angriffsspiel! Selbst wenn der Bundestrainer entgegen seiner Gewohnheit die Absicht gehabt haben sollte, schon am Sonntag die endgültige Auf- stellung zu nennen, ist das diesmal nicht möglich gewesen. Das Auswahlspiel Süd gegen West am Samstag in Frankfurt, das eine Art Generalprobe für die National- spieler sein sollte, hat nämlich die Aufstel- lung der stärksten Elf eher kompliziert als erleichtert. Nicht nur daß Brülls und Rahn mit Verletzungen zur Sportschule Schöneck zurückkehrten, wo sich Uwe Seeler schon Wegen einer Halsentzündung in ärztlicher Behandlung befand— hinzu kam, daß sich mit Helmut Haller ein zunächst nicht in engerer Wahl stehender Stürmer aufdrängte, während andererseits einige Abwehrspieler durch schwache Leistungen ihre Nominie- rung riskant erscheinen lassen. Allzu schwer bewegte sich zum Beispiel Herbert Erhardt auf dem Frankfurter Rasen als Verteidiger und selbst die alten Bewunderer des„Welt- kKlasseläufers“ Horst Szymaniak konnten seine überaus schwache Form nicht über- sehen. Herbergers Anhänglichkeit ist bekannt. Man kann deshalb nicht erwarten, daß er in Stuttgart auf Erhardt und Szymaniak ver- zichtet. Zumal es ja auch kaum möglich ist, an Stelle Erhardts einen besseren Stopper zu empfehlen. Der Nürnberger Wenauer blieb in Frankfurt den Beweis, zur Spitzen- klasse zu gehören, schuldig, denn er machte viele taktische Fehler und wirkte mitunter sehr langsam. Daß er auch Herberger ent- täuscht hat, beweist die Berufung des spritzigen Kölners Wilden in das Aufgebot. Auch von den Außenläufern, die wir in Frankfurt sahen, überragte keiner, wenn gleich Benthaus und Schulz einen durchaus soliden Eindruck machten. Für Stuttgart schien der junge Sundermann vorgesehen gewesen zu sein, doch mußte es Herberger stutzig machen, daß der Westen Schulz den Vorzug gab. So bleibt es wahrscheinlich bei der Läuferreihe der letzten Spiele: Bent- haus-Erhardt-Szymaniak, wenngleich diese Formation nicht uneingeschränktes Ver- trauen verdient hat. Für Titelkampf gegen Moore alles klar: Schéppners Börse 30000 Dollar Der amerikanische Box-Manager Andy Niederreiter traf mit den Verträgen für die Halbschwergewichts-Weltmeisterschaft zwi- schen Archie Moore und dem deutschen Europameister Erich Schöppner in Berlin ein. Aus den Verträgen geht hervor, daß Schöpp- ner 50 000 Dollar Börse zuzüglich 3 000 Dollar für die Reise in die USA erhalten wird. Der Titelkampf soll bis zum 15. August ausge- tragen sein. Im Falle eines Sieges muß Schöppner innerhalb von 90 Tagen eine Revanche geben. Außer der festen Börse wird Schöppner 30 Prozent der Einnahmen aus Film und Fernsehen erhalten. Daniel E. Dris- coll als Leiter der Feature Sports Inc. möchte die Begegnung gerne am 22. Juni auf den New Lorker Pologrounds austragen. Ein fester Termin ist allerdings noch nicht ge- nannt. Außerdem enthält der Vertrag die Klausel, daß eine erfolgreiche Titelverteidi- gung Schöppners am 9. April in Frankfurt Segen Helmut Ball Voraussetzung für die Durchführung der Weltmeisterschaft ist. Der im Boxsport sehr erfahrene Andy Niederreiter gibt Schöppner für die Welt- meisterschaft eine reelle Chance:„Moore liegt gegenwärtig um 35 Pfund über dem Limit. So viel Gewicht hatte er noch nie vor einem Titelkampf herunterzuholen und darin liegt Schöppners größte Hoffnung.“ Nur zwei Verteidiger befanden sich in den letzten Monaten unter dem Kandidaten- Kreis, Schnellinger und Stollenwerk. Der junge Schnellinger hat in Frankfurt eine begeisternde Partie geliefert und damit be- wiesen, daß er zur Zeit mit Abstand stärkster Verteidiger in Deutschland ist. Stollenwerks Position hätte nach der schwachen Leistung des Kölners gegen Jugoslawien in Gefahr kommen können, aber im Augenblick muß man hoffen, daß er trotz einer leichten Trai- ningsverletzung in Stuttgart spielen kann; denn— von Schnellinger abgesehen— sah man in Frankfurt auch keine überzeugenden Verteidiger-Leistungen. Erfreulich, daß Til kowski seinen Ruf als„Torhüter Nummer J“ bestätigte. Den Sturm hatte der Bundestrainer prak- tisch schon formiert, bevor er das Frankfur- ter Spiel sah. Er dachte an Rahn, Seeler, Schütz, Schmidt und Brülls, wobei die Nomi- nierung von Seeler als Halbstürmer nicht einmal überraschend gewesen wäre, denn auch gegen die Schweiz spielte der Ham- burger„Sturmtank“ recht intelligent seine Verbinderrolle. Aber keiner der 40 000 Zu- schauer des Frankfurter Spieles würde es wohl verstehen, wenn im Nationalsturm kein Platz für den Augsburger Haller frei sein sollte. Auch die westdeutschen Kritiker be- zeichneten den Augsburger als besten Stür- mer auf dem Feld. Haller, der erheblich kon- ditionsstärker geworden ist und nun auch prächtig schießen kann, hatte leider das Pech, neben überraschend schwachen Stür⸗ mern spielen zu müssen, die auf seine Spiel- weise kaum eingingen. Berücksichtigen muß man überdies, daß sich Torjäger Schütz zwar zweifellos als Talent vorstellte, im Kombi- nationsspiel aber doch noch etwas unreif wirkte. Als„ideale“ Angriffsbesetzung bietet sich jedenfalls auf dem Papier eine Formation mit Rahn, Haller, Seeler, Schmidt und Brülls an. Hoffen wir, daß die Verletzungen nicht einen Strich durch diese Rechnung machen. P. Ludwig Hleig kam doch ins Ziel Bei der Radfernfahrt Mailand San Remo über 288 km erreichten, entgegen anderslau- tenden Meldungen, unter den über 200 Star- tern auch die Deutschen Rudi Altig und Heinz Fischerkeller das Tagesziel. Rudi Altig, der sich erstmals auf einer so langen Straßendistanz betätigte, war bis kurz vor Schluß in der Spitzengruppe als einer der aktivsten Fahrer. Erst an dem kurz vor San Remo liegenden langen Berg, der erstmals in diese klassische Fernfahrt einbezogen War, flel Rudi Altig aus der Spitzengruppe zurück. Er durchfuhr aber in der Zweiten Gruppe das Ziel. Thoma in Dornbirn geschlagen Georg Thoma(Hinterzarten), Olympia- Sieger in der Nordischen Kombination und deutscher Spezial-Sprunglaufmeister, mußte sich beim internationalen Frühjahrsspringen auf der umgebauten großen Lanckschanze bei Dornbirn/ Oesterreich mit dem dritten Platz begnügen. Sieger wurde der Allgäuer Her- mann Anwander mit zwei Sprüngen von je 61 Metern und der Note 221,0 vor seinem Landsmann Alois Haberstock mit Weiten von 59 und 60,5 Metern(Note 215,9). Thoma er- reichte die Note 213,0 und stand 8 prünge von 59 und 59,5 Metern.. Auch Schweinfurt 10:6 geschlagen: combination Uf N/iflingolsheim bewähyſ zich Die KSV-Boxstaffel gewann beim ABC Dillenburg mit 13:5 Punkten Die Kampfgemeinschaft BC Mingolsheim- Kronau“ VfR Mannheim hat sich zu einer der tüchtigsten und erfolgreichsten Staffeln im badischen Amateurboxverband entwickelt. Nach dem 18:0-Kantersieg vor 14 Tagen über die Sd Untertürkheim landete die KG nun im eigenen Ring in überzeugender Weise einen 10:6-Sieg über den Fe Schweinfurt. Für die Kampfgemeinschaft Mingolsheim/ VfR Mannheim waren im Halbweltergewicht Robert Fies(nach Punkten), im Welterge- Wicht Gaber(Abbruch I. R.), im Mittel Kurt Sadewasser(K. o.-Sieger 2. R.) und im Schwer Richard Zimmerman(nach Punkten) erfolgreich. Die Schweinfurter Siege holten im Federgewicht der deutsche Vizemeister O. Schröck über Bragewitz und im Bantam- gewicht der Bayernmeister Zettner über Ri- carty. Manfred Bauer und Kottmann Mit- telgewicht) und Albert Fies und Max Schröck (-„HEalbmitteh trennten sich unentschieden. Bei der Kampfgemeinschaft war das Fliegens, bei den Gästen das Leichtgewicht nicht be⸗ Setzt Die Staffel des KSV 1884 Mannheim brachte einen weiteren Auswärtsstart erfolg- reich hinter sich. Beim ABC Dillenburg be- eindruckte sie durch eine ganze Reihe aus- gezeichneter Kämpfe und gewann mit 5:13 Punkten, wobei allerdings Engelhardt, Weißenberger und Bordt kampflos Sieger wurden. Im Mittelgewicht genügte Keller ein Leberhaken zum K. O.-Erfolg in der ersten Runde über den früheren Sowjet⸗ Zzonen-Auswahlboxer Berg. Im Halbwelter⸗ und Halbmittelgewicht landeten Bierbauer (M) über Weis und Padzinski(M) über Pickel jeweils in der zweiten Runde Auf- gabesjege, während der ausgezeichnet dispo- nierte Geitner(M) in der zweiten Halb- Weltergewichts-Begegnung dem Hessenmei- ster Laugs ein Unentschieden abtrotzte. Böhler und Trautwein mußten ihren Geg- mern Simon und Kehler jeweils im elter- gewicht knappe Punkteerfolge überlassen. Toto-Quoten 6-Rang- Wette: 1. R.: 3295 DM; 2. R.: 104 DM; 3. R.: 11,20 DM; 4. R.: 2 DM; 5. R.: 522 PM; 6. R.: 24,20 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 2900 DM; 2. R.: 88,70 DM; 3. R.: 9,50 DM.— Neunerwette: 1. R.: 35,50 PM; 2. R.: 3,25 DM; 3. R.: 1 DM. 6 aus 28: 1. 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Der Judoclub Heidelberg unterlag Wenn auch des knappe i bei 85 5„„ 55 2 Zwar nachdem er jahrelang über den zweiten punkte(25:27) zugunsten des Polizeisportver- mit 214. Welz. Staß, Hanike und Heß siegten heim über 9 Weinheim etwas unerwartet Vor 955 P 5. 2 1 Lombi- platz nicht hinausgekommen war. Den Vize- eins Mannheim. Allenbacher konnte Weller für Mannheim, während Fleischmann und kommt. Der HSV ist nunmeh alleiniger wiede 5 VVL 1„ 1 unreit meistertitel holte sich der 1. Mannheimer Mannheim) nach 3.16 Minuten besiegen. Riedel-Moritz für Heidelberg erfolgreich wa- Tabellenführer. Die 70 Laudenbach hatte Na 503 1 e 5 Jjudoclub, während Titelverteidiger Polizei Beutel hielt seinem Karlsruher ſegner ren. Der Polizeisportverein Heidelberg kam in Heidelberg beim 14:6 gegen die FT wenig 1 5 backe noen ausgleichen kaun tet sich 80 Karlsruhe nur Sechster wurde. Dieses Eißenbeif bis eine Sekunde vor Ablauf der nur durch Hönig über Maier zum Sieg, wäh- Mühe. Die Heidelberger Elf ist in der der- 115 ies änderte sich nach dem Wechsel. mation schlechte Abschneiden ist jedoch nicht auf regulären Kampfzeit stand. Dann geriet er rend Welz, Staß, Kugler, Hanika und Heß zeitigen Besetzung noch nicht stark genug 8 1 e 11 ee Brülls eine schwache Leistung zurückzuführen, son- in den Festhaltegriff und unterlag. Renner für den 5:1-Sieg der Mannheimer sorgten. für die Bezirksklasse. 62 Weinheim brauchte 8 3 3 5 5 5 n nicht dern liegt in dem schon oft bemängelten K.0.- besiegte Meyer Gdannheim) durch Kampf- Die erstmals startende Post Sd Mann- alles, um in Hemsbach zu beiden Punkten Schwach 9 5 1 5 1 nachen. system begründet. Die Meisterschaft war in richterentscheid. In einem sehr schönen heim landete auf dem achten Platz. zu kommen. Zunächst war das Spiel ausge- gen N 35 a 255 5 5 1 55 Zudwig diesem Jahre sehr gut besetzt. Erstmals wa- Kampf setzte sich Schwiers(Mannheim) ge- Beste Einzelkämpfer waren Schwier und slichen. 5:5 stand die Partie beim Wechsel, Koch„ 8 3 85 8 3 Eisele 5 ren zehn Vereine am Start. gen den Karlsruher John nach 2:50 Minuten Schnebele von PSV Mannheim. Schwiers er- wenig später notierte man 6:6. Nun erst gie ien 15 3 8 1 2 Die Auslosung ergab, daß der Polizei SV durch. Hildenbrand besiegte Fischer(Karls- hielt 318 bester Judoka den Ehrenpreis der kamen die G2Zer zu einer leichten Ueber- gebers 75 5 85 orschützen des Gäst⸗ Remo Mannheim gleich seinen ersten Kampf gegen ruhe) nur knapp durch eine Wertung. Dage- Stadt Pforzheim. Ab.- legenheit, zumal zwei Hemsbacher kurz- 1 N i 0 3 8 f f 5. gensatz zum Vorsonntag war der erslau- den Titelverteidiger Polizei Sv Karlsruhe gen machte der Mannheimer Schnebele mit Vfl. Neck a 17 jell 0 8 treiten mußte. Die Karlsruher erwiese seinem Gegner Bärwolf kurzen Prozeß und 4 5 5 5 8 1 27. Spie As 2 9 8 hartnsckige Gegner. Wie e gewann nach 1119 Minuten. Mit dieser Zu- Käfertal weiter Spitzenreiter der A-Klasse: Es klappte diesmal in allen Reihen. Die Rudi 8 Berst knappen Niederlage war der Titelver- 8. 11 82 1 langen teidiger bereits aus dem Rennen geworfen, 9 7 6 70 c 775 4 2 Mi 5 N J 1 gang noch einigermaßen Schritt un 8 0. 5 5 1 jegen den Haus 0 24— „ C ĩ /ꝓ''. ½̃7̃.% 88 00 Sstellte. s f Platzherren, deren Läuferreihe sich 1 or San arei Langenbein in Essen Seniorenmeisterin Der Polizeisportverein gewann auch seine Am Ende blieb der Gastgeber gegen ATB Heddesheim mi: i 5 VVT i rstmalg N 1 5 5 g restlichen Kämpfe, jedoch alle wesentlich 8 88 ddeshei mit 16:12 Sieger Wieder Seschickt in den Angriff einschaltete ezogen 1 855. MER Mannheim zu klarer. Der Judoclub Pforzheim, der in der In der Handballkreisklasse A konnte der gleichfalls in drei Spielen drei Siege erringen 00 2 91755 b e Torehren kam, das Spiel gruppe den. 1755 dunstlaufchleisterschaften Gesamtwertung Vierter wurde, verlor mit Sc Käfertal seine Spitzenposition behaupten. Konnte. Diesmal unterlag der groß auf- eindeutig Fräuninger und Rin weiten in Essen darf 9 ihren Leistungen vollauf 6.70. Der TSV Viernheim mußte sich auf eigenem spielende ATB Heddesheim dem TV Fried- beim 16.6 die erfolgreichsten Schützen des zukrieden sein. Mannheim war dort mit vier In einer immer wieder interessanten Be- Platz nach gutem und schnellem Spiel mit richsfeld, der im Angriff leichte Vorteile Siegers, Velser und Schuster überragten auf dch 2 Herr d Pas f 5„ 8 Mädchen, zwei Herren und einem Paar ver- gegnung standen sich dann der Polizei SV 519 geschlagen geben. Die Käfertaler hatten hatte, 12-16. In Schwetzingen blieb der Un- Aer Segen de. agen treten. 5 und der 1. Mannheimer Judoclub gegenüber. die bessere Kondition und setzten sich nach parteiische aus, s0 daß die Spogg Sandhofen 99 Seckenheim hat seine Elf mit Erfolg Ympia N e e ate 80 e.(i. Mach kam durch Kampfrichterent- dem Wechsel(5:5) entscheidend durch. Aller- unverrichteter Dinge wieder heimreisen. 845 Nachwuchs ist nicht nur sehr 8 arei EBangenbe leistertitel souverän scheid zum Sieg über Weller, Staß(1. Mac) dings müssen die Käfertaler diesen ersten mußte. Die Mannheimer Polizei konnte auch schnell, Sondern verfügt auch über ein gutes on und mit 6,5/572,9 vor der Püsseldorferin Sigrid besiegte Beutel nach 3:31 Minuten. 31. Se- Platz mit dem T Friedrichsfeld teilen, der gegen den TSV 1846 nicht bestehen. Die Tur- Wurfvermösen. Schade, daß die Mannschaft mußte Mon 20/550,6. Bei den H alifi Ses f f f bringen 0 3 118 0110 85. 85 3 3 2 ner setzten sich dank ihrer besseren Gesamt- im zweiten Durchgang etwas nachließ, sonst a 5 e. 5 5 5 1 5 leistung mit 10.7(4: durch. Den ersten Wäre der Erfolg über die TSG Plenkstadt n Platz 5 5 9 0 3 8.(891 0 3 53 85 Wie glehl Mein Verein! doppelten Punktgewinn hatte der SY 50 noch eindeuter ausgefallen. Plankstadt r Her- ger n*! K 5 5 Ladenburg zu verzeichnen, der endlich 955 2 noch viel lernen müssen, um in des f ö 5 5 5 gutes Spiel lieferte und dem TV Rheinau mit ezirksklasse bestehen zu können, wenn von je at t.. 5 e i a 5 g g 5 seinem 1 25 e e Tischtennis-Verbandsklasse Kreisklasse A 3:11 eindeutig das Nachsehen gab. 5 die Elf über 85 1. ver- en von Dritte.. Ta ee 4% lh Sg Käfertal 3 3 0 0 35:26 60 In der B-Klasse ist nur noch Badenia 9 3 25 85 1 8 8 1 58 7 D deer e en Abe e Sc Käfertal 12 67.17 16•8 JV Friedrichsfeld 3 3 0 0 386.28 610 Feudenheim ohne Punktverlust. Die Mann- unter Beweis stellte. Dine im Ir un 8e von MERC-Vertretung bei den deutschen Titel-. 5 TV Oberflockenbach 3 1 1 1 22.17 3.3 heimer Sd z0g mit 7:10 den Kürzeren. Die Eder waren beim Sieger die, besten Spieler aten ist ein Beweis Nat 5 MTG Mannheim 13 62.92 14.12 SpVgg Sandhofen 2 1 0 1 26.18 2˙2 Mc und auch Germania Neulußheim wahr- 773 lag Seckenheim bei der Pause vorne und ampfen ist ein Beweis für die erfolgreiche Post Mannheim 13 394.90 12.14 TSV Viernheim TTT. gewann schließlich 10:6. JJ 3; 8 5 ü 5 10 15 SV Waldhof%%% é 16) be e 558). S 5 N 5 in- Anspruch nehmen, die Voraussetzungen 788 78 Heidelberg II 12 78.05 11.13 SV 1840 5 2 1 1— 2:2 Pfingstberg kam beim Ty Reilingen über ein Götz eln großes Stück weiter für dieses Ergebnis geschaffen zu haben PSV Karlsruhe 12 79:90 915 Polizei- Sv 3 1 0 2 27133 214 777 nicht hinaus. Der Start des TSV Neckarau Elf Spieler waren bei der 2. Runde der 8 5 l l 0 1 5 2:. 2. 0 8 i 5 0 5 0 4 PSV Pforzheim 12 32.107 1.23 SV 50 Ladenburg 3 1 0 2 27133 2˙4 War mit der 4:15-Niederlage durch den TSV 5 Sela Non 50 Baluses neuer Trainer des VIB Bezirksklasse ATE Heddesheim 3 0 4 7 30 045 Lützelsachsen nicht gerade verheifungsvoll. Konkurrenz. wobei Baum(Ilvesheim) das 5 4 5 ei 5 5 5 5 2 8 85 5 Trainer Kurt Baluses, der nach vierjähri- N 15 8 21 N 8 e In der C-Klasse hielt 07 Seckenheim den Glück hatte, durch ein Freilos eine Runde n ger Tätigkeit Eintracht Braunschweig Ende Eintracht Plankstadt 15 112.89 2010 Kreisklasse B TSV Schönau mit 1928 nieder. Tus Weinheim weiter zu, Tücken. In der wichtigsten Bee 5 der Fußballsaison verläßt, wird als Nachfol- Sc Käfertal II 14 106:83 1810 Badenia Feudenheim 3 3 0 0 33:24 6˙0 scheint wieder im Kommen zu sein. Diesmal nung des Tages schlug Pokalverteidiger Götz Sieger ger von Trainer Wurzer zu Beginn der neuen TTC Hockenheim 14 104:77 16:12 Mrd Mannheim 3 2 1 0 3519 51 gelang den Bergsträßzern bei der Mannheimer(1910) den Sandhofer Spitzenspieler E. Müller Keller Fußballsaison zum VfB Stuttgart gehen. TV Seckenheim 14 101286 15:13 TSV Lützelsachsen 3 2 0 1 33½18 4. Post ei 728. 180 Rlieingt err Wang bel För und wWahrte sich damit seine Chance, die in der Kurt Baluses spielte von 1939 bis 1944 beim TV Gorxheim 14 39:100 15:13 Sd Mannheim 3 1 1 1 30.29 393 ost ein 113. 8 heinau ö. ei For- Meisterschaft erfolgreich verteidigen zu kön- zowijet⸗ VIB Königsberg. Nach dem Kriege führte Tus Sandhofen II 13 62.90 13.13 PB Reilingen 3 1 1 1 22.21 3:3 tuna Schönau ein gerechtes 9:9-Unentschie- nen. Amrehn(1865) kam gegen Rohrbacher welter 51 Weg über Eckernförde, 2 und 1. FC e II 3 8 8 3 1 Germ. Neulußheim 211 N 1 e der e. e ee 8 bauer öln nach Braunschweig. Eintracht Braun- e 5 8„5 Sc Pfingstberg 3 0 2 1 18:23 24 brachte 98 Seckenheim überraschs J nell in Vorteil und siegte schließlich sicher. über schweig hat als neuen Trainer Hermann 40 e 5 5 125 9525 TV Altlußheim 3 1 0 2 20.24 2:4 Heddesheim mit 97 die erste Niederlage bei. Der letzte Weinheimer Vertreter, Bitsch, e Auf- Lindemann(bisher Fortuna Düsseldorf) ver- 8 5 55 TSV Neckarau 1 0 0 1 4.15 0.2 Die Reserven von 09 und 62 Weinheim waren hielt sich durch einen Sieg über Gabler dispo- pflichtet.. Hanübalt- Verben ie TV Schriesheim 2 0 0 2 10.27 04 sich ziemlich ebenbürtig. 09 gewann die(Schönau) ebenfalls noch in der Konkurrent. Halb-„ 3 0 5 422 TsV Sandhofen 2 0 0 2 16˙23 0.4 Partie etwas glücklich 9:8. Zwel Klubkameraden standen sich mit enmel- Fechter unter altem Vorstand% Seen hen 53 Gebelte and cg, Geuseneun een trotzte. Beim nordbadischen Fechtertas in Karls- T Srstzingen. A Akertaler Ti 18M f besiegt: en n eee 8 5 uch Käfertaler Tischtennis- Mannschaft besiegt: Kolb kam Apholte schließlich im Königsan- 1 eg ruhe hob Sportwart Stahl(Pforzheim in Schi Duuriach EF 8——— a* 5 7 0 önissan- 7 ö 1 1 5 e„ 5„ 3 3 ff entscheidend in Vorteil und siegte In elter⸗ seinem Bericht darauf ab, daß die nordbadi- e e* 5 5. 8 85 5 5 5 TV Brühl 3. 1 0 2. 2 24 V 15 der letzten Begegnung Otto(1910) gegen He- 8 3 3 1 1 8 5 3 T'schaft Beiertheim VVT S ndhefens Or sprung noch Verg r Ert ger Feudenbeim) gewann Heger im Mittel- auf Bundes- und internationaler Ebene? IV Edingen 3 1 0 2 21˙25 2•˙4 1. spiel eine Figur, vergab aber seine Chance reicht haben. Besonders würdigte er die Lei- TV Großsachsen 3 10 Mit 9:5 konnte der ungeschlagene Tabel- einem knappen 9:7 gab er den Mannheimer 5 daß die 8 8 ungleichen Palle 64 stungen der Fechtabteilung Pforzheim, 2846 KS0 Karlsruhe 3 1 0 2 25.51 24 lenführer der Pischtennis-Verbandsliga, Tus Postsportlern überraschend das Nachsehen. schließlich remis endete und wiederholt wer- 22 DN; Mannheim sowie TSV Tauberbischofshemm T Knlielinsen a 2 0 1 1 20.22 1:3 Sandhofen, seinen Lokalrivalen MTG klarer Großen Anteil an diesem Erfolg hatten den muß. 8 00 DRM;. 5 1 3 als erwartet bezwingen. Die Sandhofener Funk und Weber, die keinen Punkt abgaben. Schwe rwette: 8 85 N ISV Hockenheim 8 präsentierten sich in meisterlicher Verfas- Damit dürfte die Abstiegsgefahr zunächst chwWelz erneut klar geschlagen DM.(Heidelberg) wurde dem gesamten Vorstand VfR Mannheim 2 0 26. 5 5 5 5 l 5 5. 3. R.: Entlastung erteilt. Zum 1. Vorsitzenden S6 Hohensachsen 3 2 0 1 4321 4.2 sung und dürften nach diesem Sieg wohl gebannt sein. Auch der Friedrichsfelder FC Die Olympia-Ringerauswahlmannschaft 2. R. wurde wiederum H. Uthardt(Heidelberg) ge- VII. Neckarau 3 2 0 1 36.26 4˙½ nicht mehr einzuholen sein. Im Duell der konnte durch einen nicht ganz unerwarteten der Schweiz, die mit der Nationalmannschaft wählt. Zweiter Vorsitzender und Sportwart 3 We 3 4 9 4 0 5 peiden Spitzenspieler überzeugte Breymann, 9:5-Erfolg über den Tabellendritten TV ÿi fast identisch war, bezog 6 Ge- ist weiterhin H. Stahl. Kassenwart wurde 78 5 5 8 3 2 0 1 37728 42 der nach Zimmermann auch Murr Knapp Waldhof wertvollen Boden gutmachen. Das eh. der zweiten Besesnum in Berghau- N. U. Berg(TSV Tauberbischofsheim) N N 5 5 2 5 85 sen mit 12:6 Punkten gegen Mitelbaden eine 81. 265 V r 3 1 0 2 30232 244 aber verdient mit 2:1 Sätzen schlagen konnte. Spiel SC Käfertal— Psy Karlsruhe mußte empfindliche Niederlage. Für Mittelbaden El, 4: Jugendwart blieb Eckert Mannheim), Fecht, Sy Ilvesheim 3 1 0 2 30.44 2.4 Im Kampf um den Klassenerhalt bot der kurzfristig verlegt werden. Mit einem Spiel di 1 l 5 8 f 5 waren diesmal Kunzmann, Weber, Heil, Den Wartgruppe Süd Held Pforzheim), Gruppe Sd Plankstadt o 5 b 5 i g 3. 3 z.. 1 Nord Zwerger(Tauberbischofsheim), Ver- TV Hemspach 3 0 0 3 20534 076. Weinheimer TTC mit nur vier Mann wieder weniger behaupten die Käfertaler jedoch nig, Zeiher, E. Mürle und Gramlich erfolg- treterin der Frauen Vogelmann(Mannheim). F Heidelberg 3 0 0 3 14.46 06 einmal eine verblüffende Leistung. Mit weiterhin sicher den zweiten Platz. H. B. reich. WEKA räumt WEKA räumt Nr. 68/ Dienstag, 22. März 1960 MORGEN Seite 9 Mit„alter Tradition“ gebrochen: Die erste„Badische“ tu Polizei- udobas Schwiers in Pforzheim bester Einzelkämpfer/ 1. MC Zweiter kunden benötigte Meyer SW zum Sieg über Kugler. Noch schneller machte es Schwiers, der Maier(1. MJC) in 17 Sekunden warf. Hildenbrand kam gegen Hanika (1. Mic) nur durch eine Wertung zum Sieg, während Schnebele PSV) Haß nach 2:15 Mi- nuten entscheidend besiegte. Die erwarteten Ergebnisse in der Handball-Bezirksklasse: Seckenlieims Elf mii&rtolg berjungi Gegen Plankstadt 10:6-Erfolg/ HSV Hockenheim alleiniger Tabellenführer —— * Sensation in Mannheim-NMeckarau Geldrerkekhr 95 bie letzten 9 Tage g Der Weg lohnt sich 2 Bargeld tur ſeden zueel 20 WEK A* PV Räumungs-Verkau f der, 2. Fa n 6. 1.. 2 Teppiche s Brücken käufer s Matratzen 5 Samiag aa preise nochmals radikal gesenkt!! Beleinuns unheim chlaf un 2 1 1 eee 3 Ihres Autos Herzpflege Ein Sonderposten Teppiche, angestaubt u. mit 5 e reer ul Ber Männer vnd Frauen jeglichen Alters Kleinen Fehlern einmalig reduziert im Preis ver sofort 1 und aller Berofe Wünschen sich, 8 ersteegen geen EK Aumport- Mannheim Neckarau- Schulstr. 18 e ruhiges Herzund gute Nemyenalſen Anforderungen gewachsen zu sein. 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Schmücker gilt als führender Mittelstands- politiker der CDU und ist Vorsitzender des Wirtschaftspolitischen Ausschusses des Bun- destages. Ein weiterer aussichtsreicher Kan- didat um den Sessel des Bundesschatz- ministers, der Kölner CDU-Abgeordnete Professor Burgbacher, gab am Montag in Bonn zu verstehen, daß er die Uebernahme des Ministeriums ablehnen werde. Protest des Beamtenbundes gegen den Besoldungsvorschlag des Bundes Mainz.(ba- Eigener Bericht) In einer von der Hauptversammlung des Beamtenbundes Rheinland-Pfalz am Montag in Mainz ange- nommenen Entschließung wird an Parlament und Regierung appelliert, anstehende beam- ten- und besoldungsrechtliche Fragen im Geiste der Partnerschaft zu behandeln. Die Hauptversammlung protestierte außerdem gegen die„uneinsichtige und unsoziale Hal- tung“ der Bundesregierung in der Frage der Beamtenbesoldung. Die angebotene Erhö- hung der Bezüge um vier Prozent wies sie als völlig unzureichend zurück. Die Steuer- mehreinnahmen in Höhe von mehreren Mil- liarden Mark und die ebenfalls in die Mil- liarden gehenden Subventionen und das weiterhin steigende Sozialprodukt, dazu die ungenügende Ausschöpfung vorhandener Steuerquellen durch den Staat, widerspreche dem Hinweis, die Anpassung der Beamten- besoldung an die von den anderen Berufs- schichten bereits erreichte Einkommensstei- gerung bereite haushaltsrechtliche Schwie- rigkeiten. Für die nächsten zwei Jahre wurde wiederum als Landesvorsitzender, Oberregierungsrat Werner Schneider, Mainz, gewählt. Unser so inniggeliebtes Töchterlein, unser aller Sonnen- schein Ingrid wurde uns nach langer schwerer Krankheit, aber doch ganz unerwartet, im Alter von 3½ Jahren, für immer genommen. Mannheim, den 19. März 1960 Meerwiesenstraße 58 In tiefem Leid: Karl Wollschlaeger und Frau Karla geb. Schinz sowie alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 23. März 1960, 10.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Statt Karten Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Julius Treiber ist es uns ein Herzensbedürfnis auf diesem Wege für die aufrichtige Anteilnahme in Wort und Schrift, für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden unseren Herrn innigsten Dank zu sagen. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Pöritz für seine trost- reichen Worte und dem Bauernverband für die Kranz- niederlegung. l Mhm.-Scharhof, den 22. März 1960 Hohwörthstrage 2 Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift, für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und all denen, die dem Entschla- Kurt Spitzer fenen, Herrn das letzte Geleit gaben, sagen wir auf unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank der Firma Daimler-Benz AG, Mannbeim sowie Vikar Eichhorn für die tröstenden Worte. Mhm.- Rheinau, den 22. März 1960 Am Schwalbennest 9 In stiller Trauer: Gisela Spitzer und Angehörige Für die herzliche Anteilnahme und die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Bruders, Onkels und Schwa- Mannes, unseres guten Vaters, gers, Herrn Otto Baudermann sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Ganz besonderen Dank den Herren Aerzten und den Schwe- stern der Krankenanstalten, dem H. Herrn Rektor Stader sowie seinen Arbeitskollegen. M hm. Feudenheim, den 22. März 1960 Talstraße 121 Maria Baudermann und Angehörige Die„Begegnung der beiden Alten“ bewegt Israel Ben-Gurion hat Mut bewiesen, als er die Bundesrepublik von der Nazizeit unterschied Von unserem Korrespondenten M.. Ben-gavriel in Israel Jerusalem. Die Zusammenkunft Adenauers und Ben- gurions, der beiden„Alten“, in New Vork— auch der israelische Minister- Präsident wird in seinem Land nur„Ha- sakéen“, das heißt: Der Alte, genannt— hat in Israel die Gemüter in Bewegung gebracht. Sie erweckte politische Argumentationen, welche in sehr vielen Fällen von überaus starken persönlichen Ressentimenten durch- setzt sind, bestimmender als es sonst in der Politik üblich ist. Die Tatsache der Zusam- menkunft und die neuerlich wiederholten Worte Ben- gurions:„Das Deutschland von heute ist nicht das der Nazizeit“ sagen für viele der Nachkommen der Opfer der Nazi- zeit mehr als ihr wirklicher Sinn ist. Sie sagen, daß damit von israelischer Seite ein Vorhang vor die Vergangenheit gezogen wurde, und daß nun, wenn immer Deutsch- land an die Geschehnisse der Hitlerzeit er- innert wird, auf diese beiden Tatsachen, auf die Aussprache in New Vork und auf den Ausspruch Ben- gurions, verwiesen werden kann. Dementsprechend ist die Reaktion der israelischen Presse auf die Konferenz der beiden Alten, die einander in ihren Metho- den vermutlich ähnlicher sind als je zwei andere zur gleichen Zeit wirkende Staaten- lenker, fast gleicherweise von Ressentimen- ten wie von politischen Programmen bedingt. So sagt das Regierungsorgan, der sozial- demokratische„Davar“:„Die Realisie- rung des Wunsches Ben- gurions, die An- sichten Israels den wichtigsten Weltpoliti- kern zu präsentieren, wäre unvollständig Erhard findet wenig Gegenliebe In der Frage des Hallstein-Plans hat er auch Etzel zum Gegner Von unserem Bonn. Bundeswirtschaftsminister Profes- sor Erhard hat mit seiner Warnung vor einer beschleunigten Verwirklichung des Gemein- samen europäischen Marktes und einer vor- zeitigen Annäherung an den gemeinsamen europäischen Außenzolltarif im Bundeskabi- nett offenbar wenig Gegenliebe gefunden. Ein Sprecher der Bundesregierung deutete am Montag vor Journalisten mit hörbarer Be- tonung an, daß Bundeskanzler Adenauer, der die Richtlinien der Politik bestimme, letztlich die Kabinettsentscheidung über diese Frage auslösen werde und daß hierbei allgemeine politische Ueberlegungen die ausschlag- gebende Rolle spielen müßten. Ein Sprecher des Wirtschafts ministeriums beeilte sich zu versichern, daß die von seinem Ministerium am Wochenende veröffentlichten Zahlen keine Wertung des sogenannten FHallstein-Planes darstellten. Dennoch verstärkt sich der Ein- druck, daß die Auseinandersetzungen über die Form einer europäischen Wirtschaftsinte- gration zu einem neuen Konflikt zwischen Erhard und dem Bundeskanzler führen müs- sen, falls Erhard es nicht vorziehen sollte, vorzeitig zu„passen“. Dr. Adenauer würde hierbei nicht nur seinen Außenminister von Brentano, sondern auch Bundesfinanzminister Etzel auf seiner Seite haben. Etzel und Erhard haben vereinbart, ihr Zahlenmaterial über die Auswirkungen des Wertschaftskorrespondenten Ernst Georg Hallstein-Planes miteinander zu vergleichen und aufeinander abzustimmen. Genaue Zah- len darüber, welche Zollbelastungen die ge- samte deutsche Wirtschaft erfahren würde, falls zum 1. Juli dieses Jahres die Binnen- zölle der Europäischen Wirtschaftsgemein- schaft um 20 Prozent gesenkt und gleichzeitig eine 30prozentige Annäherung an den ge- meinsamen Außenzolltarif vorgenommen würden, gibt es noch nicht. Die EWG- Kommission hat errechnet, daß die EWG im Jahre 1958 einen durchschnitt- lichen Zollsatz von 9,1 Prozent hatte. Nach dem gemeinsamen EWG-Außenzolltarif, der das arithmetische Mittel zwischen den hohen Zöllen Frankreichs und Italiens, den sehr niedrigen Sätzen der Benelux-Länder und den etwa dazwischen liegenden Zollsätzen der Bundesrepublik darstellt, würde sich für 1970, dem Jahr, in dem die Zölle innerhalb der EWG restlos abgebaut sein sollen, ein Satz von 6,3 Prozent ergeben. Das arithmeti- sche Mittel der durchschnittlichen Zölle der Bundesrepublik für die Gesamteinfuhr habe 1958 zwar 7,9 Prozent betragen, jedoch habe sich tatsächlich nur eine Belastung der Ge- samteinfuhr in Höhe von 7,1 ergeben. Daraus leiten Bonner Befürworter des FHallstein- planes ab, daß sich bis 1970 die durchschnitt- liche Zollbelastung der deutschen Volkswirt- schaft effektiv verringern würde. ohne eine Zusammenkunft mit dem Leiter der Politik Westdeutschlands“. Die Zweifel vieler Juden, ob es notwendig sei, die Fäden zu Deutschland wieder aufzunehmen, seien durchaus verständlich; aber wer die Ver- antwortung für das Geschick eines Staates hat, könne diese Zweifel nicht für ewig mit sich tragen. Deutschland sei eine wichtige Weltmacht und wie Israel seine Verbin- dungen zu den Vereinigten Staaten und zu England zu stärken habe, so müsse es auch im Fall Deutschland geschehen. Das Organ der zur Regierungskoalition gehörenden Progressiven Partei, der eine große Zahl aus Deutschland ausgewander- ter Juden angehört, ist skeptisch. Es nennt das Zusammentreffen„eine komplette mora- lische Rehabilitation Deutschlands“ und Weist darauf hin, daß Adenauer aus der vornazistischen Periode stammt, also keine Schlüsse auf die künftige jüngere Genera- tion von Politikern in Deutschland erlaubt. Das Organ der national- religiösen Partei, die zur Regierungskoalition gehört, meint, daß trotz der Wichtigkeit der Zusammen- kunft Ben- gurion nicht unbedingt seinen Ausspruch über die Andersartigkeit des Dienstag, 22. März 1960 Nr. 66 r heutigen Deutschland hätte wiederhol müssen.„Wenn man auch eine Entwicklung der Verbindungen mit Deutschland für 550 rechtfertigt finden mag, ist es gerade 1 5 Unsere Sache, die lautesten Verteidiger 1 heutigen Deutschland zu sein“.. 85 Die Rechtsopposition, deren wichtige. politisches Kampfmittei die 0 der antideutschen Haltung ist, greift 8 redend Ben-gurion scharf an. Ihr Blatt 129555 daß„er die Ehre Israels entweiht Schwierig ist es für die Blätter der bei- den zur Regierungskoalition gehörenden Iinkssozialistischen Parteien, hier ihren pro- grammatischen Kampf gegen Westdeutsch. land mit ihrer Neigung für die DDR und der Tatsache zu vereinen, daß die ihnen an- gehörenden Kollektivdörfer in weitestem Maß Maschinen aus Westdeutschland ver- Wenden. Sie beschränken sich mehr oder weniger darauf, es zukünftigen Historikern zu überlassen, das Urteil zu fällen, ob die Ergebnisse der Zusammenkunft à la longue für Israel positiv oder negativ waren. Alles in allem darf geschlossen Werden, daß die Diskussion, soweit es sich um die Reglerungsparteien handelt, bereits vor der Abreise Ben- gurions stattgefunden hat, und daß das, was nach seinem Rechenschafts- bericht kommen wird, nicht von Ausschlag- gebender Wirkung auf die innenpolitische Situation sein wird. Die Statistik ist trügerisch Bremer Finanzsenator: Kaufkraft der Mark nicht geschwächt Bremen.(AP) Der Bremer Finanzsenator Dr. Wilhelm Nolting-Hauff FDP) hat am Montag in Bremen im Gegensatz zu Bundes- finanzminister Etzel die Ansicht vertreten, daß die Kaufkraft der D-Mark nicht ge- sunken sei. Mit seiner Erklärung über die seit 1950 um 20 Prozent zurückgegangene, Kaufkraft in der Bundesrepublik habe sich der Minister von der Statistik in die Irre führen lassen. Auf einer Pressekonferenz, sagte Nolting- Hauff, Etzel habe sich auf den Index gestützt, der seit 1950 tatsächlich auf 120 gestiegen sei. Besser aber als verwirrende Statistiken mache der Goldpreis die tatsächliche Ent- wicklung deutlich. Nach dem Austauschver- hältnis des Internationalen Währungsfonds entspreche ein Gramm Feingold gegenwärtig 4,73 Mark. In der Bundesrepublik sei es be- reits für 4,74 Mark zu kaufen. Das beweise, daß sich der freie Goldmarkt dem Aus- tauschverhältnis völlig angeglichen habe, 80 daß die Währungsstabilität gewahrt sei.„Wir könnten, wenn wir wollten, den Goldumlauf Wir sind in großer Trauer über den Tod unseres Mitarbeiters Wilhelm Thoma Gra veurmeister Mitglied des Betriebsrates der RGu. CF der wenige Monate vor seiner Pensionierung, im 65. Lebensjahr, starb. Es schloß sich der Kreis eines Lebens der Pflichterfüllung und des ständigen opferbereiten Einsatzes für die Angehörigen unserer betrieblichen Gemeinschaft Wir nehmen Abschied von einem Menschen geraden Charakters und idealer Gesinnung, dessen Treue in vergangenen schweren Jahren ebenso unvergessen bleiben wird, wie sein humorvolles und ausgeglichenes Wesen. U Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik Mannheim- Neckarau Vorstand, Betriebsrat, Mitarbeiter Die Beisetzung findet am Mittwoch, 23. März 1960, 13.30 Uhr, im Friedhof Neckarau statt. diesem Wege Mein lieber fürsorglicher Mann, unser herzensguter Vater, Herr Wilhelm Thoma ist kurz vor Vollendung seines 65. Lebensjahres, nach kurzer schwerer Krankheit für immer von uns gegangen. Mhm.- Neckarau, den 20. März 1960 Morchfeldstraße 60. In tiefer Trauer: Anna Thoma geb. Ramer Werner Thoma Lore Thoma geb. Ritter und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, den 23. März 1960, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau. C3, 15 friedhof Mannheim. Völlig unerwartet entschlief heute unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Andreas Bauder Postbetriebswart i. R. im Alter von 77 Jahren. Mannheim, den 20. März 1960 Beerdigung: Mittwoch, In stiller Trauer: Hermann Bauder und Frau Hedwig geb. Eisler und alle Anverwandten den 23. März 1960, 11 Unr, Haupt- Fumilien Anzeigen von vielen gelesen! 1 im MM . Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb heute mein lieber Mann, Vater und Großvater, Herr Josef Väth im Alter von nahezu 78 Jahren. Mannheim, den 21. März 1960 Kleine Wallstattstrage 36 Trauerfeier: Mittwoch, den 23. März 1960, um 14 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. den guten Geist des Houses den echten Klosterfrau Melissengeist! eim Zubettgehen 2 Eßlöffel davon in heißem Zuckerwusser oder lee nehmen. Da spört man gleich, wie wohl das fof! Nutzen Sie ihn bei Alltags beschwerden von Kopf, U Herz, Magen, Nerven stets nach Gehrauchsdn- Weisung. Erhältlich in Apotheken und Drogerien! jeden Tag wieder einführen. Die Deutsche Mark hat den Wert, die sie volkswirtschaft- lich haben muß.“ Einem Bargeldumlauf von zur Zeit 19,2 Milliarden Mark stünden bei der Bundesbank Goldreserven von 23,8 Mil- liarden Mark gegenüber. Segni scheiterte bei der Regierungsbildung Rom.(AP/ dpa) Die Bemühungen Minister- präsident Segnis, eine neue, nach links aus- gerichtete Regierung zu bilden, sind geschei- tert. Der Führer der italienischen Sozialdemo- kraten, Giuseppe Saragat, teilte nach einer Besprechung mit Segni am Montag mit, dag diesem die Regierungsneubildung nicht ge- lungen sei Nach der Besprechung mit Saragat gab Segni den Auftrag in einer Unterredung mit Gronchi zurück. Segni war bemüht gewesen, eine Koalition der linken Mitte aus christlichen Demokraten, Sozialdemokraten und Republikanern zu- stande zu bringen, In stiller Trauer: Marthe Väth und alle Angehörigen Bestattungen in Mannheim Dienstag, 22. März 1960 Hauptfriedhof Bastelberger, Christina, Karl-Benz-Str.(Altersheim) 9.00 Betzwieser, Barbara, Meerwiesenstrage 12 1 5 10.00 Frankenberger, Emma, Rheinhäuserstrage 82 8„ 10.30 Krietsch, Friedrich, Gontardstraße s„ 1 1 11.00 Bickel, Egon, Eisenlohrstraze 3„ 1 2 11.30 Keller, Karl, Käfertal, Forster Straße 25 3 8 1 2 13.00 Krematorium Aschenbrenner, Maria, Schönau, Kattowitzer Zeile 77 13.30 Lehmann, Wilhelm, Neckarau, Rheingoldstrage 28 14.00 Menninger, Margareta, P 4, 12„ 3 1 14.30 Friedhof Neckarau Zellfelder, Erwin, Waldhornstrage 5 1 3 3 3 14.00 Friedhof Sandhofen Prüssing, Marie, Mhm.-Scharhof, Hofgewannstraße 17 14.00 Friedhof Seckenheim Keller, Barbara, Rastatter Straße 6 5„ 14.00 Friedhof Wallstadt Schulte, Berta Minna, Wallstadt, Mosbacher Str. 80 14.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Da baben vis Uberoll Grippe und Erkältung, überall Ansteckungsgefahr! Aber d haben wir 5 5 8 Nr. . re. Eise Hal dan den lane eine und flel wir Gar eine lief. schi thol wis! nen hun pub fall, alle mit Sell leich neg. Arb Gen Fre Par ohn mul zen, es. 0/ Nr. 68 — ederholen twicklung d für ge- ade nicht idiger dez Lichtigstes rewigun ift Kelbet⸗ Ihr Rlatt entweiht der del. hörenden hren pro- tdeutsch- DDR und ihnen an- weitestem and ver- ehr oder istorikern N, ob die la longue den. werden, 1 um die s vor der hat, und schafts- usschlag- politische Deutsche irtschaft- Haẽuf von nden bei 23,8 Mil- Minister- nks aus- geschei- ialdemo- ich einer mit, daß licht ge- Saragat rredung Coalition o kraten, ern zu- 9.00 10.00 10.30 Nr. 68/ Dienstag, 22. März 1960 MORGEN Seite 11 —— Kreuz und quer durch Afrika: Mali fürchtet den Kommunismus nicht „Die Hauptprobleme Afrikas sind Hunger, Unbildung und der Mangel an kulturbildenden Traditionen“ Von unserem Sonderberichterstatter Louis Barcata Afrika macht in jüngster Zeit eine historische Entwicklung durch. Mit explosiver Vehemenz drängen die Völker des Schwarzen Erdteils, des geradezu klassischen Kolo- nialgebietes der Vergangenheit, nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Einige von ihnen haben dieses Ziel bereits erreicht und ringen nun im Innern um eine zweckmäßige Verwaltung und Regierungsform, viele sind noch auf dem Weg zu die- sem Ziel und führen entsprechende Verhandlungen mit ihren bisherigen Kolonial- herren. Damit steckt Afrika auch voller Probleme. Unser Sonderberichterstatter Louis Barcata, dem Leser sicherlich noch durch die Berichterstattung über seine China- Reise in bester Erinnerung, befindet sich zur Zeit auf großer Fahrt kreuz und quer urch Afrika und berichtet unserer Zeitung in nächster Zeit laufend über seine Erlebnisse. 2. Fortsetzung Bamako(Sudan). Als ich mit der putzigen Eisenbahn von Dakar nach Bamako, der Hauptstadt des(ehemals französischen) Su- dan fuhr, was gar nicht so ungemütlich ist, denn man findet auf der rund 1200 Kilometer langen Strecke einen sauberen Schlafwagen, einen Speisewagen mit exzellenter Küche und eine Bar mit französischen Weinen, da flel mir auf, daß in allen Dörfern, an denen wir vorbeikamen, hektischer Betrieb im Gange war. Männer, Frauen und Kinder, die einen wenig, die anderen gar nicht bekleidet, liefen geschäftig wie die Ameisen, aber— 80 schien mir— weniger sinnvoll hin und her. Ich fragte meinen Abteilgenossen, einen ka- tholischen Missionär aus der Schweiz, ob er wisse, was das zu bedeuten habe.„Das ken- nen Sie nicht? Das ist doch das Investitment humain!“ Das war also so: Irgendeine der acht Re- publiken, in die das frühere Westafrika zer- fallen ist, hat die Erfindung gemacht, und alle anderen haben sie sofort übernommen, mit Ausnahme Mauretaniens natürlich, des- sen Nomaden für solche Scherze nicht so leicht zu haben sind wie die Bauern des Se- negal, die sowieso nur drei Monate im Jahr Arbeit haben. Es handelt sich um„freiwillige Gemeinschaftsleistungen“, bei denen von Freiwilligkeit keine Rede sein kann. Die Partei gibt die Parole aus, daß— natürlich ohne jedes Entgelt gearbeitet werden muß, und die folgsamen, fröhlichen, schwar- zen, großen und kleinen Kinder Afrikas tun es. Der Unterschied zum Herdenaustrieb in den Volkskommunen Chinas besteht darin, daß dort mit zähneknirschender Verbissen- heit produziert wird, während die Neger aus dem„Investitment humain“ jedesmal ein großes Fest machen. Sie holen ihre Tamtams und machen dann mit Röhren und Blechen und lautem Geschrei ein buntes Spektakel. Dabei hat man doch angeblich allein in Senegal an die 150 000 Bäume auf diese Weise gepflanzt, und im Sudan mehrere hundert Kilometer neue Straßen angelegt oder alte verbessert. Ich schrieb vorhin: die Partei gibt die Parole aus. Es gibt in der Federation des Mali, so wird einem von jedem offiziellen Politiker versichert,„natürlich“ mehrere Parteien. Eine ist an der Regierung und die anderen sind in der Opposition.„Ganz wie in England oder in den Vereinigten Staaten.“ Der einzige, kleine Unterschied besteht darin, daß die Regierungspartei des Mali nicht nur alle Minister stellt, sondern auch alle Sitze im Parlament innehat. Sie übt also praktisch die unbeschränkte Macht im Lande aus. Die Opposition ist weder in der gesetzgebenden Körperschaft vertreten, noch wird eines ih- rer Mitglieder den obersten Gerichtshöfen angehören. Sie besitzt keine Zeitung und kommt im Rundfunk nicht zu Wort. Angeb- lich soll das keine besondere Rolle spielen, denn die Opposition wolle im Grunde das- selbe wie die Regierungspartei: die Unab- hängigkeit des Landes. Die Differenzen scheinen sich auf das Tempo zu beziehen, in welchem die„Afrikanisierung“ der Verwal- tung vollzogen, also der Einfluß der Fran- zosen zurückgedrängt werden soll. Wahlen doch nicht so ernst nehmen In Wahrheit sind bei der„legalen Oppo- sition“ persönliche Machtfragen ausschlag- gebend. Der Ministerpräsident von Senegal, Mamadou Dia, erzählte mir, daß eigentlich nur ein einziger Mann der Oppositionspartei gefährlich sei: der Direktor des Institut Francais de l' Afrique noir in Dakar. Dieser Monsieur Ly, Abdulay besitzt im Süden des Landes, der Casamance, absolut vorherr- schenden Einfluß. Die dortigen Stämme sind nur ihm ergeben. Er ist nun gekränkt darüber, daß nicht er ein in Frankreich aus- gebildeter Aͤkademiker und Wissenschaftler von einigem Rang, die Casamance als Depu- tierter im Parlament vertritt, sondern ein Volksschullehrer. Ich fragte Dia, wie dies möglich sei, wenn der Mann der Opposition „vorherrschenden Einfluß“ in der Casamance besitze. Die antwortete etwas leichthin und doch auch etwas verschmitzt:„Ach, wissen Sie, Sie sollten die Wahlen bei uns vielleicht doch nicht so schrecklich ernst nehmen.“ Was sollte man dann ernst nehmen? Die KP, die hier PAI Parti Africain de Inde- pendance) genannt wird? Dia sagte darauf nachdenklich:„Vielleicht.“ Er setzte mir aus- einander, daß der Kommunismus in der Federation des Mali seine erste, wichtige Schlacht bereits verloren habe, Die Macht- probe sei über die Gewerkschaften versucht worden. Es kam in Ruflsque, einem unruhigen Provinzort, der einmal das Zentrum der Erd- nüsseproduktion war, zu inszenierten Un- ruhen. Die Polizei war aber rechtzeitig ge- warnt worden, erhielt Verstärkung und griff im direkten Auftrag der Regierung so- fort scharf ein. Was ein Aufruhr werden sollte, endete mit einer mißglückten De- monstration. Die Rädelsführer wurden ein- gesperrt. Unter der Parole,„man werde nicht dulden, daß die Gewerkschaften die soziale Ordnung des Landes zerstören“, veranstal- tete man einen„Aufklärungsfeldzug“. Dann wurden die Gewerkschaften umgebildet, und jetzt, meinte Dia befriedigt,„spuren sie“. Seit die Radikalisten entfernt wurden, seien die Berufsvertretungen durchweg„staatstreu“. Die Führer freilich sitzen im Gefängnis. Immerhin hält Mamadou Dia das Problem damit noch nicht für gelöst. Es gibt innerhalb der Regierung heftige Diskussionen für und gegen eine Auflösung der KP. Dia ist gegen das Verbot. Er vertraut der Polizei, noch mehr aber dem anscheinend fein organisierten Spitzelwesen seiner Partei, die das Land gut unter Kontrolle hält. Dennoch macht er sich sichtlich Sorgen. Die KP seines Landes habe keine Massenbasis, aber sie fasziniere viele junge Menschen besonders unter den sozial aufstrebenden Schichten der städtischen Be- völkerung. Die Verstädterung sei überhaupt eine Gefahr. Sie schaffe Proletariat und Halbintellektuelle. In beiden Gruppen wachse die Neigung zum Radikalismus. In ihrer Hal- tung zur KP sind sich die Politiker des Sene- gal und des Sudan nicht einig. Im Senegal ist die KP geduldet, scharf überwacht und ein wenig gefürchtet, besonders weil sie in Frankreich mächtige Fürsprecher und Helfer besitzt. Im Sudan hat dieselbe Partei vor einiger Zeit erklärt: Da ihr politisches Haupt- ziel, die Unabhängigkeit des Landes, prak- tisch erreicht sei, sehe sie keine Notwendig- keit zu getrenntem Vorgehen. Sie schloß sich damit— sozusagen eigenmächtig— der Re- gierungspartei an und errang dort einen ge- wissen Einfluß. Die Regierungspartei, in Ba- mako weit radikaler und viel schärfer anti- französisch als die ärgsten Antikolonialisten des Senegal, hat den Zusammenschluß als eine Stärkung gegenüber den„lauen Elemen- ten“ empfunden. An eine kommunistische Gefahr glaubt man in Bamako nicht. Der Ministerpräsident dieses kriegerischen Landes, das sich eigentlich immer gegen die französische Herrschaft in blutigen Aus- einandersetzungen aufgelehnt hat, meinte, er habe ganz andere Sorgen als den Kommu- nismus. Als ich wiederholte, was mir sein Kollege in Dakar gesagt hatte, daß nämlich Europa und Afrika zwei große Probleme gemeinsam hätten: den Kommunismus und die asiatische Expansion, winkte er ver- ärgert ab. Die Hauptprobleme Afrikas seien der Hunger, die Unbildung und der absolute Mangel an kulturbildenden Traditionen. „Geben Sie den Indern und den Chinesen genug zu essen, und sie werden den Euro- päern in keiner Weise nachstehen. Sie haben ihr großes Geschichts- und Kulturbewußt- sein, das ihr Minderwertigkeitsgefühl rasch zum Hinschmelzen bringt. Aber wir? Wie lange wird es dauern, bis wir das Bewußt- sein haben, den Europäern nicht nur geistig gleichwertig zu sein, sondern auch über einen ähnlichen Fonds an Kulturerbe zu verfügen wie sie? Unser Problem ist nicht nur der Hunger, sondern auch die Barbarei.“ Mobido Keita ist Sozialist Den Namen dieses ersten Ministerpräsi- denten des Mali— Mobido Keita— wird man sich vielleicht gerade deshalb merken müssen, weil dieser Mann mit den ver- blüffend europäisch gezeichneten, Über- legenen Gesichtszügen nicht mit Großmacht- träumen spielt, wie fast alle in der Welt be- kannten, führenden Afrikaner, sondern in sorgsam vorbereiteten Vier- und Fünfjahr- plänen die wirtschaftliche, politische und soziale Struktur der Federation zu ver- bessern sucht. Er ist— wie jedermann hier— Sozialist. Es handelt sich um einen humanitären,„neuen“ Sozialismus, wo der „ganze Mensch der ganzen Menschheit“ dienen soll, wo aber Verstaatlichungen ab- gelehnt, private Investitionen ermuntert und auf jede Weise gegen spätere Eingriffe ab- geschirmt werden, wo eine Steuerpolitik zur Entwicklung gelangt, die ausländische oder besonders kühne und große inländische Wirtschaftsinitiativen kräftig fördert. Da- neben schufen diese Sozialisten auch etwas So Sowjetisches wie staatliche Maschinen- Stationen, bei denen die weitgehend kollek- tiven Land wirtschaften der Eingeborenen- stämme die zur Intensivierung des Acker- baues erforderlichen Groß werkzeuge kosten- los àusborgen können. Wenn das vielleicht auch nicht die einzige, aus dem Osten bezogene Einrichtung bleiben mag, so ist doch andererseits das Grunddoku- ment des staatlichen Lebens, die Verfassung des Mali, so demokratisch im besten Sinne wie nur möglich. Sie geht von der Ueber- zeugung aus, daß der Zusammenschluß aller westafrikanischen Länder zu einem großen Staatenbund anzustreben sei, und sie be- kennt sich zu dem Prinzip der Gewalten trennung zwischen Legislative, Exekutive und Gerichtsbarkeit. Etwas utopisch Klingt für einen Staatenbund mit mehreren Dutzend Landessprachen und einer erheb- lichen Anzahl verschiedener Stämme die offlzielle Devise:„Ein Volk, ein Ziel, ein Glaube.“ Dazu erklärt der weise Leopold Sedar Senghor, die Volkwerdung sei in Afrika nicht so sehr eine Sache der Stämme, sondern ein Reifeprozeß. Damit hat er viel- leicht nicht Unrecht. Die bisherige Entwick- lung schuf in Afrika bereits eine Reihe von „Kunstvölkern“, die weder stammesmäßgig noch der Sprache nach zusammengehören, und bei denen sich doch langsam eine ge- meinsame Lebensform herauszubilden ver- mochte, die durchaus das Bild„nationaler“ Organisation bietet, die einen einheitlichen Stil besitzt. Die Amtssprache kann nicht anders als Der erste Inter zonenzug über die neu freigegebene Bahnlinie bei Lubeck- Herrnburg war mit 176 deutschen Inter- zonenreisenden besetzt. Nur ein Schwede befand sich unter ihnen, der von Saßnitzæ mit der Fähre in seine Heimat weiterreisen wollte. Die Züge Hamburg- sSaßnitz werden von Lübeck aus mit Wagen aus der Bundesrepublik, jedoch mit Lokomotiven und Per- sonal aus der Sowjetzone gefahren. Diesseits und jenseits der Zonengrenze wurde der erste Zug freudig begrüßt. französisch sein, sonst würden die Abge- ordneten in einem Turm von Babel sitzen und einander nicht verstehen. Es zeugt von der Klugheit und Weitsicht der Verfassungs- juristen, denen das in vieler Hinsicht vor- bildliche Dokument zu danken ist, daß sie zwar den Beitritt zur Federation jedem afrikanischen Staat freistellen, aber nur unter der Voraussetzung, daß er sich zur republikanischen Regierungsform und zur Gewaltentrennung bekennt. Die Bestimmung ist natürlich gegen das benachbarte Guinea Sekou Touréès gerichtet, das andere Wege zu gegen versucht als das Mali, ja vielleicht sogar ein bißchen gegen das Ghana Dr. N'Kromahs, der im Verdacht steht, sich eines Tages in Befolgung„magischer Aufträge“ zum„Kaiser von Afrika“ ausrufen zu las- sen. Niemand würde hier das Mißtrauen gegen Guinea offen zugeben. Mobito Keito, der als Abgeordneter in der französischen Nationalversammlung und als seinerzeitiger Staatssekretär im Pariser Ministerium für Bild: dpa die überseeischen Gebiete die Kunst der Diplomatie meisterhaft erlernt hat, ohne da- bei sein Temperament und seine Aufrichtig- keit zu verlieren, sagte dazu:„Sie werden unsere Situation vielleicht besser verstehen, wenn Sie hören, daß in Guinea und in Mali dieselben Tendenzen zu einer Einigung be- stehen wie in Ost- und in Westdeutschland.“ Das war nun allerdings ganz klar, eben- so wie die Antwort, die ich erhielt, als ich fragte, wieso das Mali eigentlich die Bildung von Parteien auf religiöser Grundlage ver- hindert habe:„Wenn zwischen unserem Su- dan und dem Nil- Sudan engere politische Kontakte auf religiöser Basis entstünden, dann könnte das den Aufbau einer quer durch Afrika laufenden, islamitischen Bar- riere fördern, die den Kontinent entzwei- schneiden müßte.“ Außerdem fürchtet wohl das Mali über den Islam aus Aegypten her- überstrahlende politische Einflüsse, denen es wenigstens die Kristallisierung in einer Partei erschweren will. Die Franzosen verhalten sich klug Die Federation des Mali ist das erste, ehemals französische Territorium im schwar- zen Afrika, das durch freundschaftliche Vereinbarungen mit Paris die volle Selb- ständigkeit erhält. Gegenwärtig ringt das Mali um die letzten acht Souveränitäts- rechte, die bisher dem Pràsidenten der„Com- munauté“, also de Gaulle, vorbehalten ge- blieben waren: Außenpolitik, Verteidigung. Währung und Auzenhandel, strategisch wichtige Rohstoffe, Hochschulen, Verkehr zwischen den Staaten der Communauté, Fernmeldewesen und Justiz. Man sieht, die Franzosen haben sich eine schöne Handvoll von Souveränitätsrechten behalten, als sie die Entstehung der neuen Republiken an- erkannten. Man erkennt aber auch, wie rich- tig sie dabei handelten: Selbst das fortge- schrittene Mali ist nicht im Stande, die Eigenverwaltung auf allen diesen Gebieten zu übernehmen. Die Lösung, die dem neuen Staatsgefühl der Afrikaner entsprechen und doch der Wirklichkeit gerecht werden kann, darf in mancher Hinsicht als genial bezeichnet werden. Sie zerstört zwar fast unmittelbar die„Communauté“, wird da- für aber— das hoffen die Franzosen und viele Afrikaner— ein französisches Com- monwealth an ihre Stelle treten lassen. Frankreich gibt alle Souveränitätsrechte an das Mali, das auf diese Weise in die Ver- einten Nationen einziehen und diplomati- sche Vertretungen errichten kann. Den größ- ten Teil derselben Souveränitätsrechte legt es dann auf Grund bilateraler Naa wieder in die Hände Frankreichs zurück. Die Form ist gewahrt. Sonst bleibt alles beim alten, aber doch nicht ganz, denn das Mali kann die bilateralen Verträge jeder- zeit kündigen. Mit der Zeit wird es das auch sicher tun. Aber es geht seinen Weg lang- sam, wohlüberlegt. Wenn es nicht von radi- kalen Elementen, die von der rasenden Ent- wicklung in anderen Teilen Afrikas nach oben geschwemmt werden, zu überstürzten Reformen gedrängt und gezwungen wird, kann das Mali mit der Zeit ein ausschließ- lich von Einheimischen verwalteter, in je- der Beziehung„europäisch“ anmutender, moderner Staat werden. Auf der von den Franzosen in beispielhafter Großzügigkeit auf 64 Hektar Boden angelegten Universität von Dakar(die Sorbonne bedeckt nur zwei Hektar), wird bereits auf breiter Basis eine Elite erzogen, die in nicht zu langer Zeit die volle„Afrikanisierung der Kader“ er- lauben wird. Wie das Volk selbst freilich diesen immer noch sehr raschen Sprung in eine neue Zeit innerlich zu erarbeiten in der Lage sein kann, ist wieder eine andere Frage. O Das hat Millionen Haus frauen sofort überzeugt: Einfach blüönzer auftragen- und ganz von selbst entsteht Glanz! Stellen neu aufzutragen. Probieren Sie blänzer selbst aus. 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Hypo. 71„ n ik 4.54 08 Stahlwerkesüdwestfalen 840 6840 Renten 6,5% Rheinpreußen v. 58 100% 100% Keystone S. 3(8) 14.82 14 7 8 18. 3. 21. 3. F 8 5(Zinsen steuertrei) 7.5% Rhid-Pfalz v. 58 104% 104 8555 80 13.87 150 Notierte Aktien Dierig Chr. Lt. A 253 255 Kaufhof 880 887 8 4% Ablösungsschuld v.57[o 0% 3,5% PW IB. 59 55 4 3% Oppenkbemer s) 167% 0, 8 e VDN 485 485 1 9 i 5 0 5 d 5 1 0 5 70 Accu 368 352 Dortm. Hörder 275 2280 Klein Schanzlin 125 1250 Ver. Glenzstoff 635 638 5% Bad Kom. Ldsbk div 5 1 8 95 F 5 3 1. 8 1 8 9 855 10,76 8%„ d Fleckner Bergbau nende„„„ o 95 55% 0 Zelist Waidhof v. 56 0% 4 4 uri(tr.) 188% 0 AG t. Energie 0 Eichbaum. Werger 970 970 Klöckner Humb. Deutz 560 562 5 32⁴ 330 6% Bundespost v. 55 N 1 gen ene 13 189.75 AG t Verkehr 708 770 El. Licht u. Kraft 255 254 Klöckner- Werke 2⁵⁵ 254 2 255 302 5,5% Großkfraftw. Mm. 103% 104% Wandeln n uropachem.(str.) 186,80 18700 4 e. 0% Laender Uns d, do, Kraut: dafl FFF. J Piste kiypo. 15„ e ee 105 fs zelston 80% 157 g e 0 1 f 0 0 5½ Ang 5 eee de e de de e t, be% bessert aue, CCC BMW 32 332 Farben Liquis 7.05 7.08 Löwenbräu 1040 8 10 r Beton& Monierbau 435 435„ 251E 2555 2 7 2 1 4.„ 5 5 6% BMW v. 58 310 Geld rf Zemberg 259 25 Fein Jetter 227 2 Ludwigs Welzm.— 5 Burbach Kali 4⁰³ 405 Renten 5,5% Chem Albert„ 86 00 197 elektr. Kupfei el Berger 152 456 Eeldmühle 107⁰ 110⁰ Mannesmann 227 27⁰ Dyckerhoff 8 580(Zinsen tarifbesteuert)„ 20⁰ 1 Blei 307,75 310,55 Bekule abgestempelt 177 180 Belten 5 398 NMetallgesellschaft 2000 200⁰ Eisenhütte 450450 8% AEG v 56 107 106 h 6.5% VDN 9 51 575 235 Aluminium 55 95 dto neue 25— Gelsenberg 178 177 Nordd. Lloyd 87* 89%/ Hutschenreuther Lor. 546 540% e 105 T 105 7 5%„ 4³⁰ 430 215 225 227 Binding Brauere! 1175 1150 Goldschmidt 5⁵⁰ 590 NSU 1145 1139 Useder Hütte 238 J 788 8% 538 v 56 9 107 106 investment-Zertifikate Messing 58 3 940 Bochumer Verein 222 2156[ Gritzner-Kaysei 180 8 180 8 pfalz. Mühlen— 8 Orenstein& Koppel St. 404 201 8% Bosch v 36 106⁰ 106 f Adifonds 172,10 173,00 Messing 63 555 244 Bubieg 55 8 Grün& Bilfinger 40⁶ 4⁰⁰ Phoenix Rheinrohr 34 376 3 1 73 5 8% BBC v 56 106⁰⁴ 106% Agefrs 1065,20 105,50 64 271 Buderus 3 Grünzw= Hertm—— preuße eidemande 5 2 103* 103 ˙ 1 5 Deutsche frei Brown, Boveri& Cie. 775 780 Gußstahl Witten 47⁰ ee 185 280 05 ab 108% 11403* 5 89050 1 ee Cassells 5 8 Guteboffnung 655 65⁵ Rheinstah! 430 433 U Banken 7% ESs0 v 56 105 105% Austro-Fonds 174,00 114.00 1 US. Dollar 8 eee 11 375 8505 klamborner Bergbev 120 235 RWE 8 552 570 9 Versicherungen 5,5% Gelsenberg 1 Concentra 114.00 15,20 1 11 4,80 Shemie Verwaltung Hüls 718 715 Handels-Union 6⁵⁰ 0 dto. Vorzüge 842 54 Allianz Leben 70⁵ 7⁰⁸ Benzin v. 58 285 53% Dekafonds 125,30 1268,40 1 can Dollar 55 1571 Conti Gummi 2550 7220 Hapag 85 8 96 Rheinmetall 335 340 T Allianz Versicherung 2510 2545 8% Heidelb. Zem. v. 36 105 10⁵ Europafonds 1 185,10 135,10 100 fl. 110 27 4.35 Daimler Benz 165 158 Harpener 101 0! Rheinpreußen 210 210 Badische Bank 541 538 8% Foechster Farb. v. 57% 10% Euruniop 127,80 127,70 100 strs 8 107675 Deere-Lanz Heidelberger Zement 8 8 5 Riedel 42⁵ 425 Bayer. Hypo.& Wechselb. 625 62⁵ 70% Hoechster Farb. v. 58 19675 105, Fondak 128,70 129,80 100 velg. tt. 7 96,%½7 Demag 600 600 Hoechster Farben 5 65 2 Ruhrstahl 483 485 Berliner Handelsbank 784 73⁴ 6% Hoeschwerke v. 59 99 25 85225 Fondis 146,90 148,40 100 ktrs. 84.88 8,75 Dt. Contigas 555— Hoeschwerke 0 40 Rütgers 389 391 Comerzbank AG 506 506 7% Lastenausgl. v. 58 102˙⁰ 102% Fondre 95,40 770 ioo dan Kronen 607455 85,08 Bt sdenstshl„ 50 Hochtet 030 5 Salzdetfurtb 40% 40% t. Bank A8 573% 68% MAN v 55 107 10% ladustrie 74.0 75,10 100 nor Kronen 99.45 90 50„5 e 45% 438 Df Centralboden„%% Mannesmenn„ 59 50% 0% lateruest 970 3930 doc schwed Kronen 60,6 8065 Degusse 813 55 Hütten Oberhausen 435 440 Schiess 3⁴⁵ 848 Ot. Hyp. Bank Bremen 600 5⁰ 8% Pfalzwerke v. 57 10% 104% Investe 13,0 132,90 1000 ft Lire 5, 0, 55 5 15 38 W de 285 288 Sa e 15 l 645 Dresdner Bank AG 610 6²⁰ 6% Pfalz Hypo. 5 5 Thesaurus Je, 162,40 100 österr Schilling 16,018 55 teinzeug 20 2303. erke Karlsruhe 880 880 ubert u. Salzer l 486 Frankf Hypo 905 91⁰ 5% Pfälz Hpyo. Transatlanticfonds 48,40 48,30 portugal 14.563 68 Ot. Eisenhandel 0 Koli-Chemie 19 0 Schultheiß Stämme 482 U 40 Industriekreditbank 256 256 3 Unifonds 119,80 11%) 100 PM. West 5 14,608 Didier- Werke 4⁵⁵ 40 Karstadt 10 10²² Schwartz Storchen 597 590 I I Mannh. Versich. Lit. A 1080 J—) 30% Kapt.-Ertragsst. Uscafonds 112,00 111,0 100 PM.Ost 270 Carol Reeds Welterfolg 42) DER DRITTE MAN N= Preisgekrönter Fbf. aus Japan „DER RIKSC HAMANN“„(6) Un klang, wech ene nde 15288 darsteller, 5 der 5 au nale er SP Die os ph in 32 Atm. spl 5. ation isamme n neu 8 8 8 5 err l Wieder 0 eds 8 Erfolg. »Sroßes Hœus ALHAMBRA Teleron 2 50 28 bestätige Carol Ree N PLANKEN 13.30, 16, 18.30, 21 e eee ER Marianne Koch, Christ. Nielsen, e Dunja Movar SrRIED 8E Robert Graf(48) Lampenfieber“(6 E NR o- N 5 Die Frau am dunklen Fenster“ 2 UNIVERSUM Telefon 23336 anre Telefon 2 02 02 15.30, 18, 20.30 ALS TER 5 N J * 14.00, 16.15, 18.30, 20.45 ur 3 Tage! Prädikat:„besonders wertvoll“ SO. 11.00„Olympiade 1936“ T. F. 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Der Zentralverband des deutschen Hand- werks erklärte in Bonn, bei der Umsatz- steuer müsse der steuerfreie Betrag von 8000 auf mindestens 12 000 DM heraufgesetzt und die Grenze für seine Abzugsfähigkeit von 80 000 auf mindestens 120 00 DM erhöht werden. Bei der Gewerbesteuer müsse ein Unternehmerfreibetrag von 7200 DM bei der Berechnung des Gewerbeertrages zugrunde- gelegt werden können. Das Handwerk wünsche ferner die vom Bundesfinanzmini- ster schon vorgesehene Anpassung des Frei- betrages in der Lohnsummensteuer von 3000 auf 9000 DM und die Erhöhung der Grenze für dessen Abzugsfähigkeit von 12 000 auf 24 000 DM. Der Zentralverband teilte ferner mit, daß des Handwerks ein- schließlich Saarland und Westberlin 1959 auf 70 Milliarden DM stieg. Die Zahl der Be- schäftigten habe vier Millionen erreicht. Während die Umsätze in allen Gruppen des Handwerks erheblich zugenommen hätten, sei die Zahl der Beschäftigten nur in der Gruppe der Bau- und Ausbauhandwerke nennenswert gestiegen. In den Holz- und Bekleidungshandwerken sei sie dagegen fühlbar gesunken. US-Stahlarbeiterstreik und die Montanunion (VWD) Die Stahlwerke der Montanunjon Hlleferten 1959 nahezu 46 Millionen Tonnen Walzstahl. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Feststellungen der Hohen Behörde wurde davon 35,22 Millionen Ton- nen oder 76,7 Prozent in der Gemeinschaft und 10,68 Millionen Tonnen oder 23,3 Prozent in Drittländern abgesetzt. Der Export nach Ländern außerhalb der Montanunion hat da- mit um 12,5 Prozent zugenommen. Am stärk- sten haben sich Drittländern in der Bundesrepublik erhöht. Walzstahlausfuhren nach Die Wachstumsrate betrug dort 33,7 Prozent. f Absolut gerechnet, wurden 3,49 Millionen Tonnen ausgeführt. lauten die entsprechenden Zahlen 30,6 Pro- In den Niederlanden zent und 423 000 Tonnen. a Die in der Berichtszeit eingetretene Aus- fuhrsteigerung nach dritten Landern ist nach den Beobachtungen der Hohen Behörde vor allem auf die wegen des Stahlarbeiterstreiks um 159 Prozent gestiegenen Lieferungen nach den USA und den um 20 Prozent höhe- ren Absatz in außerhalb der Montanunion stehenden europaischen Ländern zurückzu- führen. Dagegen seien die Lieferungen in andere— an und für sich geringe Mengen beziehende— Absatzmärkte teilweise merk- lich zurückgegangen. Freier Wettbewerb ist bitter für die Süßwaren Industrie (VWD) Der Bundesverband der Deutschen Sübwaren- Industrie hat jetzt einen Vorstoß unternommen, auch Süßwaren in die Zucker- marktordnung einzubeziehen. Hierfür wäre eine Aenderung des Zuckergesetzes notwen- dig. Dem Verband ist besonders an den stark zuckerhaltigen Erzeugnissen mit 80 Prozent und mehr Zuckergehalt gelegen, weil sie unter starkem Wettbewerbsdruck der bil- ligeren Auslandsproduktion stünden und sich die Erzeugung dieser Produkte bereits teil- Weise nach den Niederlanden und nach an- deren europäischen Ländern verlagert habe. Der Vorschlag des Verbandes wird mit den inmerhalb der Europäischen Wirtschaftsge- (EWG) herrschenden Wettbe- werbsverzerrungen auf diesem Gebiet be- gründet, die zu großen Schwierigkeiten beim Absatz der deutschen Erzeugnisse geführt hätten, da diese wegen der Bindung ihrer Rohstoffpreise an die deutsche Marktordnung in der Herstellung zwangsläußg teurer seien. Letzlich, so argumentiert der Verband, werde die willkürliche Einfuhr billigerer EWG Er- zeugnisse auf dem Rücken der Zuckerrüben anbauenden deutschen Landwirtschaft aus- getragen. Sozusagen werde durch die„Hin- tertür“ ausländischer Zucker in die Bundes- republik importiert, der den deutschen Ab- Satz beschneide. In Bonn erwartet man, daß sich auf Grund der Vorstellungen des Verbandes einige Bundestagsabgeordnete bereitfinden, einen entsprechenden Initiativgesetzentwurf zu formulieren, dem alle Aussicht auf Erfolg ge- geben Wird. 5 Zukunftswechselreiterei im Gespräch Auftakt zu den Lohnver handlungen in der Metallindustrie Vorläufig ist's noch ein Eiertanz. Die Vertreter der IG Metall und der für das Tarifgebiet Württemberg-Baden zuständige Arbeitgeberverband haben am 18. März in Ludwigsburg lediglich Meinungen ausge- tauscht und einander höflich angehört.(Vgl. auch„MM“ vom 18. März„Löhne, Preise und Konjunktur in der Zerreißprobe.) Ver- drossen schielen die Arbeitgeber— denen die gewünschte Erhöhung der Stundenlöhne um 10 Prozent ohnehin Sorgen bereitet— auf die angekündigte Forderung, ab 1. Juli 1960 an Stelle der bisherigen 44stündigen Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich die 42-Stundenwoche einzuführen. Im Bausch und Bogen würde dies— so sagen sie— die Lohnkosten um 15 Prozent erhö- hen. Dabei hängt über den Unternehmen das Damoklesschwert der Bundesbank, die — auch wenn dadurch ein wirtschaftlicher Schrumpfungsprozeß herbeigeführt würde Preissteigerungen mit geldpolitischen Mitteln entgegentreten wird. In Ludwigsburg wurde über die Vier- Prozent-Grenze, die Blessing in seinem dem Bundeskanzler erstatteten Gutachten Zog, nicht viel gesprochen. Die zur Zeit noch aus Ueberbeschäftigung schöpfenden Unter- nehmensleiter beschränkten sich darauf, a) auf die Aenderung der Marktsituation innerhalb der europäischen Gemein- schaft; p) auf die Bundesbank-Drohungen; c) auf die Benachteiligung der gesamten Verbraucherschaft; d) auf die nur scheinbaren Vorteile, die mit der Erhöhung des Lohnnennwertes ver- bunden sind, hinzuweisen. Der schüchterne Versuch, die Lohnverhandlungen unter unparteiischem Vorsitz zu führen und somit zu entschärfen, scheiterte an dem Widerstand des IG-Me- tall- Vorsitzenden Otto Brenner, der, von dem Stuttgarter Landesbezirksleiter Blei- cher darüber befragt, diplomatisch abwin- ken lieg:„Das könne man sich später ein- mal überlegen.“ Dem Boß der IG-Metaller erscheint ge- rade das jetzige Konjunkturklima als viel- leicht nie wiederkehrende Möglichkeit, die Arbeitszeitverkürzung durchzusetzen. Au- Berdem kann die Gewerkschaft sich— im Hinblick auf schrumpfende Mitgliedschafts- zahlen— nicht damit begnügen, die Arbeits- zeitverkürzung allein durchzusetzen. So wurde also hin- und hergeredet bis zur auf den 28. März festgesetzten Vertagung. Somit bleibt die Methode des levantini- schen Teppichhandels unverändert Spiel- regel. Ein grausames Spiel, bei dem schließ- lich die jetzt scheinbar begünstigten Arbeitnehmer auf der Strecke bleiben dürf- ten. Die Gewerkschaften wollen die Unter- nehmer zwingen, den fragwürdig geworde- nen. Wechsel auf die Zukunft voll zu es- komptieren. Was in der Zukunft daraus herausschaut, wenn weniger gearbeitet und um 15 Pro- zent höhere Löhne gezahlt werden sollen, wobei noch gar nicht klar ist, woher denn die fehlenden Arbeitskräfte kommen sol- len, kann sich jeder ausrechnen. Anderer- seits werden sie, ihre Hände in Unschuld waschend, falls unvermeidliche Preissteige- rungen eintreten, ausrufen:„Die Bundes- regierung hätte die Preise überwachen, die Aus dem Lastenausgleichsfonds . mehr als vier Md. DM (eg) 4,02 Milliarden DM Lastenausgleichs- hilfen sollen im Rechnungsjahr 1960 veraus- gabt werden. Das sieht der neue Wirtschafts- und Finanzplan vor, der am 21. März in Bonn vom Kontrollausschuß beim Bundesau- gleichsamt verabschiedet wurde. Die Aus- gaben für die Hauptentschädigung Werden zum ersten Mal eine Milliarde DM erreichen, Während für die Hausratentschädigung, die schon weitgehend abgewickelt ist, nur noch 330 Millionen DM eingesetzt sind. Der Kon- trollausschuß stimmte auch dem Vorschlag des Ausgleichsamtes zu, die Barerfüllung der Hauptentschädigung für Anspruchsberech- tigte mit hohem Lebensalter zu verbessern. Nach dem Wirtschafts- und Finanzplan wird der Ausgleichsfonds 2,115 Milliarden DM Abgaben und Ablösungen einnehmen. Davon 1,69 Milliarden DM Vermögensab- gabe, 345 Millionen DM Hypothekengewinn- abgabe und 80 Millionen DM Kreditgewinn- abgabe. Diese Einnahmen für 1960 werden ergänzt durch Zuschüsse der Länder und des lionen PM eingesetzt, der Bestand beträgt zum 1. April 70 Millionen DM. Das ergibt Gesamteinnahmen von 4,018 Milliarden DM. Auf der Ausgabenseite wurden neben einer Milliarde DPM Hauptentschädigung und 330 Millionen DM Hausratsentschädigung noch 1,255 Milliarden DM Kriegsschaden- rente, 569 Millionen DM Wohnraumhilfe und Aufbaudarlehen für den Wohnungsbau, 230 Millionen DM Sparerentschädigung, 60 Millio- nen DM Aufpbaudarlehen für die gewerbliche Wirtschaft und 70 Millionen DM Aufbaudar- lehen für die Landwirtschaft verplant. Außerdem gibt es 50 Millionen DM für Aus- pildungsbeihilfen, 140 Millionen DM für den Härtefonds zugunsten der Sowietzonen- flüchtlinge, 5 Millionen DM für Heimförde- rung und eine Million DM für Bürgschaften. Die Rückzahlung von Krediten und die Ko- sten der Vorfinanzierung und der Darlehens- verwaltung erfordern 317 Millionen DM. VW. Exporte nach den USA s üdamerikanisch umgeleitet (AP) Die ersten Auotmobil-Exporte aus Südamerika nach den USA sind Volkswagen, die in der VW- Zweigniederlassung in Sao Paulo in Brasilien hergestellt werden. Da- durch wird, wie der Ger irektor der VW- beitende Werk in Sao Paulo mit Devisen versorgt. Das brasilianische VW-Werk Will seine Tagesproduktion von 120 Personen- und Lieferwagen bis zum Jahresende auf 600 Wagen erhöhen. Grundkapital vertreten Unternehmer hätten bescheidener sein sol- len!“ Unter solchen Voraussetzungen, bei chen Vorstellungen ist es verständlich, daß wenig Scheu besteht, vor den Folgen Sol- cher(Zukunfts-) Wechselreiterei. Die aber, die sich weigern mitzumachen; die aber, die kühl rechnend ihr„Nein!“ Ueberforderun- gen entgegenstellen, werden natürlich un- ersättliche Raffkes und Reaktionäre ge- heißen. Ludwigsburg ist nur eine kleine Etappe. In Schleswig-Holstein wurde bereits Zwei- mal verhandelt. Der Tarifvertrag ist am 29. Februar abgelaufen. Kündigung der Ta- rife steht zum 30. März in Württemberg Hohenzollern, zum 30. Mai in Südbaden und zum 30. Juni in allen anderen bundesdeut- schen Tarifgebieten bevor. F. O. Weber 801 Speyerer Ziegelwerke AG zahlt insgesamt 20 Prozent Die Verwaltung der Vereinigte Speyerer Ziegelwerke Aktiengesellschaft, Mannheim, legte der Hauptversammlung am 21. März, in der 0,57 Millionen DM von 0,60 Millionen DM waren, die Ab- schlüsse für die Geschäftsjahre 1958 und 1959 vor. Danach schloß das Geschäftsjahr 1958 bei einem Rohertrag von 1,65 Millionen DM und nach 0,23 Millionen DM Abschreibun- gen mit einem Verlust von 0,08 Millionen DM, der auf Beschluß der Hauptversamm- lung auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Im Geschäftsjahr 1959 wurde bei einem hö- heren Rohertrag von 2,44 Millionen DM, und nach auf 0,28 Millionen DM gestiegenen Ab- schreibungen ein Gewinn von 0,21 Millionen DM erzielt, der sich um den Verlustvortrag auf 0,19 Millionen DM verringert. Hieraus gelangen laut Beschluß dieser Hauptver- sammlung, die unter Vorsitz von Rechtsan- walt Dr. Florian Waldeck, Mannheim, stand, 12 Prozent Dividende und 8 Prozent Bonus zur Verteilung. Vorstand Direktor Hellmuth Jahn, Speyer, erklärte, daß der Verlust im Geschäfts- jahr 1958 durch die Notwendigkeit hoher In- vestitionen und insbesondere durch den Auf- bau des neuen Decken-Fabrikationszweiges „Stahlton“ entstanden sei. Bei der Wahl zum Aufsichtsrat wurde an Stelle des verstorbe- nen Wirtschaftsprüfers Dipl.-Kfm. Rudolf Falk, Heidelberg, Konsul Leopold Arnsper- ger, Chemische Fabriken Knoll AG, Lud- 8 in den Aufsichtsrat ge- wählt. Wirtschaftsbrücke nach Berlin Weiter ausbauen (VWD) Zu einer bevorzugten Berücksich- tigung Westberliner Firmen bei Investitionen und Aufträgen auch im Jahre 1960 ruft der Arbeitskreis Berlin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie BDI) auf. Zwar sei die Wirtschaftslage West-Berlins 1959 gegen- über dem Vorjahr wesentlich günstiger ge- 5 n n e Niederlassung in Brasil F. W. Schultz- worden. Es dürfe jedoch nicht vergessen b 8 DRI an Vorfinanzierungsmitteln aus„Wenk in New Lork erklägte, die Wartezeit Werden, daß die Berlinfrage Weiterhin un dem Kapital- und Geldmarkt sind 200 Mil- der VW- Käufer in den 8 verkürzt und, Selöst die Bundesrepublik müsse sich das mit amerikanischen Stahlimporten ar- daher wie vor für die wirtschaftliche Sicherung West-Berlins einsetzen. Wie der BDlI- Arbeitskreis weiter mitteilt, hat die Industrie West-Berlins ihren Umsatz 1959 um 1,064 Milliarden DM auf 8,015 Mil- liarden DM. erhöhen können. Billige Jungaktien, I4 Prozent Dividende und 2 Prozent Bonus bei Eichbaum-Werger Brauereien AG 8 „Die anhaltende Vollbeschäftigung der Wirtschaft schuf auch für die Brauereien alle Voraussetzungen für eine gute Ent- Wicklung der firmeneigenen Geschäfte“, geht aus dem Vorstandsbericht der Eich- baum-Werger-Brauerelen Ad hervor. Das Geschäftsjahr 1958/59(1. Oktober bis 30. September) sei ein Jahr des inneren Ausbaues der Betriebe und einer Förde- rung, sowie Fortführung aller Maßnahmen gewesen, die der Stärkung und Erweite- rung der Marktstellung von Eichbaum-Bier dienten. Während die in Rheinland-Pfalz gelegenen Eichbaum-Werger-Brauereien mit der Erhöhung des Bierausstoßes im ganzen Bundesgebiet, der bei 6.1 Prozent liegt, Schritt halten, sei der anteilmäßige Absatz in Baden- Württemberg von 14,9 Prozent auf 13,8 Prozent gesunken. Insgesamt ist jedoch — wie aus der Position„Bier- und sonstige Steuern“ ersichtlich ist— eine Zunahme zu verzeichnen, die betreffenden Zahlen lauten: für das Jahr 1957/58 5,05 Millionen DM kür das Jahr 1958/59 5.27 Millionen DM. Diese Entwicklung wird wohl davon be- einflußt sein, daß die Eichbaum- Brauereien bei der„Hektoliterjagd um jeden Preis“ Wie es der Vorstandsbericht nennt— be- dächtige Zurückhaltung übt und der Hau- Die Hochkonjunktur im IFO. Spiegel Gedämpfte EXT Pan SIOn bei K ons u m g u (VWD) Die günstige konjunkturelle Ent- wicklung in der Industrie der Bundesrepu- blik hat sich im Februar, wie aus den Mel- dungen der am IFO-Konjunkturtest teilneh- menden Firmen hervorgeht, erwartungsse- mäß fortgesetzt. Die Produktionstätigkeit ist weiter gestiegen, der Auftragseingang, ins- besondere auch aus dem Ausland, hat sich kräftig erhöht, die Fertigwarenlager Singen geringfügig zurück. Die Aufstockung der Auftragsbestände hat auch im Berichtsmonat angehalten. Diese für den Durchschnitt der gesamten Industrie festgestellten Tendenzen haben nach dem IFO-Konjunkturtest in den einzel- nen Industriegruppen jedoch verschiedene Richtungen. Während sich tur in der Investitionsgüterindustrie noch verstärkte, hat sich die Lage in der Ver- brauchsgüterindustrie weiter beruhigt. Sc ist in der Investitionsgüterindustrie eine ten, die nach dem IFO-Test nicht zuletzt durch die weiter verbesserte Exportsituation verursacht wird, die jetzt überwiegend als gut oder befriedigend bezeichnet wird., Ver- hältnismätgig große Auftragsbestände ver- Zeichnet dabei vor allem der Maschinenbau und dic eleictrotechaische Industrie. Pas 1 die Hochkonjunk- tern Preisniveau blieb im Investitions- und Pro- duktionsgüterbereich im Berichtszeitraum im allgemeinen stabil, während sich die Preis- steigerungstendenzen im Verbrauchsgüter- bereich stark abschwächten. Die Großhandelsumsätze sind nach dem IFO-RKonjunkturtest im Februar entgegen der saisonüblichen Abnahme nicht unerheb- lich gestiegen, Von der günstigen Geschäfts- entwicklung wurden die meisten Branchen mit Ausnahme der Rohstoffsparten erfaßt. Während die Umsätze im Textil- und Be- kleidungsgroßhandel saisonal etwas zurück- gingen, hat sich die Verkaufslage besonders im Schuhgroßhandel, aber auch in den Bran- chen Eisen- und Metallwaren, Elektro-, Rundfunk- und optische Artikel sowie Schreib- und Papierwaren, Drogen, Pharma- zeutika und Körperpflegemittel nennenswert pprunghafte Nachfrag eerhöhung zu beobach- verbessert. Besonders lebhaft war die Ab- satztätigkeit im Eisen- und Stahlhandel. Das Einzelhandelsgeschäft nahm im Fe- pruar— konjunkturell gesehen— einen bes- seren Verlauf als im Januar. Die Nachfrage war erheblich lephafter als die Firmen er- wartet hatten. siererei usw. entsagten. Grund: Es wäre unerfreulich, die Wirtekundschaft, die Bier- händler und den Einzelhandel durch Ver- letzung ihrer Interessen zu verärgern, Hin- sichtlich der Zukunftschancen für 1960 blickt der Eichbaum-Werger- Vorstand be- sorgt den Schwierigkeiten entgegen, die sich auf dem Brauwirtschaftssektor aus dem Gemeinsamen Markt(EWG) und der da- mit zusammenhängenden Verschärfung des Wettbewerbes ergeben dürften(Stichwort: Holland)). Das Investitionsprogramm sei noch nicht beendet. Es umfaßt für Mannheim und Worms die Ergänzung der Betriebseinrich- tungen, die Erweiterung der Lagermög- lichkeiten für Bier und Gerste, die Ver- größerung der bestehenden Flaschenkeller- anlagen und dergleichen mehr. Die Bilanz weist eine beachtliche Kon- solidierung auf. So wurde z. B. die Rück- lage um 197 00 DM erhöht. Von den„an- deren Rücklagen“ ist der für die Ver- mögensabgabe(Lastenausgleichsschuld) vor- gesehene Anteil von 1.47 Millionen DM als „Rücklage für Vermögensabgabe“ ausge- sondert. Der steuerlich nicht abzugsfähige Teil der Vermögensabgabe- Raten kann künftig dieser Rücklage entnommen wer- den, und es können aus dieser Summe bis zum Ablauf der Verpflichtung die Raten ohne Zinsaufwand gedeckt werden. Der für den 26. März einberufenen Aktionärshaupt- versammlung wird— wohl im Hinblick auf Bilanzstruktur (in 1 00 DM) AKTIVA 30. 9. 1958 30. 9. 1959* Anlagevermögen 6 880 6 844— 34 (davon Beteiligungen 199 34 Vorratsvermögen 2 151 2256 + 105 Forderungen und Wertpapiere 2847 3117 + 270 Flüssige Mittel* u. Bankguthaben 592 564— 28 Rechnungsabgrenzung 20 22 2 PASSIVA Grundkapital 3 890 3 890 Rücklagen 2 70⁰ 2 897 + 197 Rückstellungen 2 596 2 45¹— 145 Verbindlichkeiten 2 690 2 879 + 180 Rechnungsabgrenzung 36 36 Reingewinn u. Vortrag 570 652 + 82 Bilanzsumme) 12 492 12 805 + 313 Gewinn- und Verlustrechnung AUF WAND Personalaufwand 3 766 4 067 Abschreibungen 2 161 2 693 Steuern 7251 9 086 Zuweisung an Rücklagen 450— Zuw. an soz. Rückstellg. 232 137 8 12 u. Vortrag 570 652 ERTRAGE 5 Gewinnvortrag) 8 25 Rohüberschug 14 223 15 646 Beteiligungserträge 7 8 Zinsen 53 71 Außerord. Erträge 142 83 Totale) 14 433 15 836 1) Auf- und Abrundungen eingeschlossen;) jeweils aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr, den Investitionsbedarf— vorgeschlagen das Aktienkapital um nominale 2,11 Millio- nen DM GBezugsverhältnis: 2:1) auf sechs Millionen DM zu erhöhen. Als Bezugskurs sind 150 Prozent vorgesehen. Außerdem schlägt die Verwaltung vor, für das Ge- schäftsjahr 1958/59 eine Dividende von 14 Prozent zuzüglich 2 Prozent Bonus auszu- schütten. Mit dieser außerordentlich gün- stigen Kapitalaufstockung erklärt sich auch das sich in der letzten Zeit immer heftig auf Eichbaum-Werger-Aktien konzentrie- rende Börseninteresse. Die Aktien notier- ten am 21. März in Frankfurt 970 Prozent, das Bezugsrecht ist also mit 273 Prozent zu bewerten, Füglich steckt in dieser Kapital- aufstockung— auch beim flüchtigen Blick auf die Bilanz wahrnehmbar— eine Art von anteilmäßiger Kapitalberichtigung zu- gunsten der Aktionäre. Pünktchen KURZ NACHRICHTEN Dienstleistungen im Gemeinsamen Markt (p) Die EWG- Kommission hofft, dem Ministerrat das in Artikel 63 des EWG- Ver- trages vorgesehene Programm zur Aufhebung der Beschränkungen des freien Dienstleistungs- verkehrs bis etwa Mitte April vorlegen zu können. Vertragsgemäß hätte das Programm bereits bis Jahresende 1959 vorgelegt werden sollen. Das Programm wird vom Ministerrat dem Wirtschafts- und Sozialausschuß und dem europäischen Parlament zur Stellungnahme vorgelegt und danach vom Ministerrat selbst behandelt, der es vor Ende 1961 einstimmig genehmigen müßte. Teigwarenindustrie sammelt EWG- Erfahrungen (VWD) Die„Vereinigung der Verbände der Teigwarenindustrie in der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft“(Sitz Brüssel) wurde in Stuttgart gegründet. Aufgaben der Vereinigung sind die Mitwirkung bei der Erarbeitung der EWG-Agrarpolitik sowie bei den Bemühungen um die Annäherung der lebensmittelrechtlichen Bestimmungen in den EWG-Ländern. Präsi- dent ist Dr. Bruno Buitoni(Italien), Vizepräsi- dent Karl Christian Birkel Gundesrepublik). Finnland muß Devisen sparen (Wp) Die Währungsreserven der finni- schen Notenbank beliefen sich Ende 1959 auf 70,9 Milliarden FMK, was einer Einfuhr von etwa drei Monaten entspricht. In den ersten beiden Monaten 1960 haben sich infolge erhöh- ter Importe die Bestände bereits um rund zehn Milliarden auf etwa 60 Milliarden FMK ver- mindert. ö g Marktberichte vom 21. März Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inl. Weizen März 47, 10—47,50, Inl. Roggen 43,10—43,50, Weizenmehl Type 405 67,70, dto. Type 550 gestrichen, dto. Type 1100 gestrichen, dto, Type 1050 61,70, Brotmehl Type 1600 59,70, Roggenmehl Type 997 60,15, dto, Type 1150 50,15, dto. Type 1370 56,15, Braugerste 43,5044, 25, Futtergerste inl. 38 bis 39, Sortiergerste 377,50, Futtergerste ausl. 40,50 bis 41, Futterweizen 4141,50, Inlandshafer ge- der Präsident des Massey-Ferguscn-F Dipl.-Ing. Herbert Barth 65 Jahre Dipl.-Ing. Herbert Barth, Mitglied des Vor- standes der Brown, Boverie& Cie. AG, Mann“ heim, vollendet am 22. März sein 65. Lebens- jahr. Dipl.-Ing. Barth stummt aus der Mark Bran- denburg. An den technischen Hockschulen Mün- cken und Breslau studierte er Maschinenbau, sowie Elektrotechnik und erwarb das Inge- nieurs- Diplom. Die Teilnahme am ersten Welt- krieg hatte allerdings die studien etwas unter- brocken. Im Januar 1922 begann Barth seinen beruflichen Werdegang bei BBC als Projektie- rungsingenieur für Generatoren, Wasserkraft- anlagen sowie Diesel- und Dampfkraftunlagen. N Schon frũhzeitig erkannten seine Vorgesetzten Barths außerordentliche Befũhigung Zzur Füh- rung von Verhandlungen. So kam es, daß er fast zehn Jahre hindurch— nach einem kurzen Gastspiel am Sitz des Unternehmens und spä- ter, als zum Kriegsdienst verpflichteter Re- serveoßizier eine wicktige Verbindungs- abteilung in Berlin leitete. Es gelang inm erfolgreich, im Verkehr mit zentralen Stellen der Industrie und der Behörden des Reiches all sein Geschick und die ihm eigene Elastizität zu entfalten. In den ersten Jahren des MWiederaufbaues nach dem zweiten Weltkrieg wurde Dipl.-Ing. Barth, der bereits 1941 zum Abteilungsdirektor ernannt worden war, mit der Lösung zahl- reicker Sonderaufgaben betraut. Er wurde 1951 Mitglied der Verkaufsdiretion und 1955 stell- vertretendes Mitglied des BBC- Vorstandes. Seit 1959 ist Dipl.-Ing. Barth ordentliches Vor- stundsmitglied. In dieser Eigenschaft obliegt 1 5 ihm vor allem die Leitung des Verkaufs der elektrotechnischen Serienerzeugnisse und Ge- brauchsgüter, der Kältemaschinen, der Erzeug- nisse für den Schiffbau sowie des gesamten Eæportgeschäfts. Dipl.-Ing. Barth ist Mitglied des Außenhandelsdusschusses des Zentralver- bandes der Elektrotechnischen Industrie (ZVEI). Das Geheimnis seines Erfolges beruht wohl darauf, daß er— besonders gegenüber neu- gierigen Zeitungsleuten— denkbar wenig mit teilsam ist. So gelingt es ihm mitunter ohne Schwierigkeiten, Dinge zu verwirklichen, die vorzeitig an die Oeffentlichkeit gebracht, viel- leickt auf Widerstand gestoßen wären. Dadurch schuf sich Direftor Barth auch das Odium, der „Mann im Hintergrund“ zu sein. Egal, ob im Vordergrund stehend oder hinter den Kulis- sen. Des Jubilars Tätigkeit war stets erfolg- reich. Massey-Ferquson auf Weltmarkteroberungsszug Mit einer geringeren Zuwachsrate des Umsatzes rechnet Albert K. Thornbrough, zerns, der in Toronto zu den Unternehmens sprach. Der Umsatz sey-Ferguson-Konzerns betrug im en Quartal des Geschäftsjahres 1959/60(1. 11.59 bis 31. 1. 1960) 87,9 Millionen Dollar(etw 366,1 Millionen DMZ) gegenüber 82,5 Mill Dollar(etwa 343,6 Millionen DW) im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das bedeutet eine Steigerung um 6,5 Prozent. 5 Thornbrough unterstrich vor allem die vor einigen Monaten begonnene Erweiterung und Neuorganisation der französischen Schlepperproduktion von Massey-Ferguson (MF). Das MF. Werk in Beauvais werden bis zum Beginn des Jahres 1961 um das Vier- fache vergrößert. Damit besitze Massey-Fer- guson dann auch die modernste Schlepper- fabrik auf dem europzischen Kontinent. Das Projekt schließt eine Motorenfabrik ein, die eine Großserie des Perkins„Four 99“ Diesel- motors herstellen wird. Das neue Werk wird einen 25-PS- Schlepper neuester Konstruktion herstellen, von dem ein großer Absatz sowohl in Frankreich als auch in Deutschland und auf anderen Märkten erwartet wird. Dieser Schlepper wird einen großen Kreis von Kun- den ansprechen, dem Massey-Ferguson einen Schlepper der mittleren PS- Gruppe bisher nicht anbieten konnte. Mit den bereits beste- henden MF-Produktionsstätten würde der Konzern zu einer Jahreser zeugung von 200 000 Schleppern gelangen, wurde abschlie- Bend bekanntgegeben. strichen, Inlandshafer für Industriezwecke ge- strichen, Auslandshafer 36,7537, Mais 40,25—41/½25 Weizenkleie mit Sack prompt 25,2525, 75, dto. mi Sack Termin 24,75—25,25, Roggenkleſe mit Sack 26, Weizenbollmehl mit Sack 26,75—27,50, Weizen- nachmehl mit Sack 33-38, Rapsschrot mit Sack ge- strichen, Sojaschrot mit Sack 3434,50, Erdnußß- schrot mit Sack 37,50, Palmkernschrot mit Sack 315 Kokosschrot mit Sack 32, Leinschrot mit Sack 38 Hühnerkörnerfutter mit Sack 44,75—43,50, Legemehl mit Sack 44,7548, Malzkeime mit Sack 27, Bier- treber mit Sack 29. Trockenschnitzel lose 25,50 bis 27, Dorschmehl mit Sack 71—72, Fischmehl mit Sack 53—60, Speisekartoffeln je 50 kg 7,50—8, Wiesenheu lose 10—11, Luzernenheu lose 16-17, Weizenstroh gestrichen, Roggenstroh gestrichen, Weizenstrohn drahtgepreßt 4,10—4,30, Roggenstroh drahtgepreßt 5,30—5,50, Hafer-Gerstenstroh bindfadengepreßt 3,80 bis 4. Allgemeine Tendenz: vorwiegend ruhig. Mannheimer Schlachtviehmarkt 5 (VWD) Auftrieb: 9 Ochsen, 337 Bullen, 124 Kühe, 85 Färsen. Großvieh insgesamt 555. Kälber 233, Schweine 2592, Schafe 1. Preise je ½ kg Lebendg. wicht: Ochsen A 112—124, Bullen A 122—130, B 11 bis 122, Kühe A 92108, B 65—95, C 75—86, Färsen A 115—122, B 108—115, Kälber A 178-195, B 160—175 C 148158, D bis 140, Schweine A 112—120, B I 115 bis 120, B II 116—127, C 113—128, D 115—128, E 112 bis 125, Sauen G I 100110,& II 90—98. Marktver- lauf: Färsen mittel, Kälber mittel, geräumt, Schweine langsam, kleiner Ueberstand. Großvieh mittel, in allen Gattungen ausverkauft.. Heidelberger Schlachtviehmarkt 5 (VWD) Auftrieb: 2 Ochsen, 81 Bullen, 36 Kühe, 30 Färsen. Großvieh insgesamt 149. Kälber 115, Schweine 666. Preise je%½ kg Lebendgewicht: Ochsen A bis Bullen A 123—130, B 118123, Kühe A 102—110, B 90—100, C 85—92, Färsen A 118—124, B 113 bis 118, Kälber A 180—200, B 165—178, C 150—162, Schweine B II 118—126, C 118—128, D 116128, G 1 105—110. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mittel, kleiner Ueberstand, Kälber, mittel, kleiner Ueberstand, Färsen in allen Gattungen mittel, kleiner Ueberstand, Schweine, langsam, Ueber- stand. Fettschweine nur sehr schlecht verkäuflich, Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr mittel, Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Aepfel A 45-50, Aepfel B 27-35, Feld. salat 125—140, Gartenkresse 115, Schnittlauch 8-10, Petersilie 12, Suppengrün 15, Weigkohl 23, Rotkohl 39. Möhren 30-35, Radies A 3342, Radies B 15284 Sellerie 55—84, Lauch 40—48. Belte 14 FEUILLETON Die Schwetzinger Festspiele 1960 Uraufführung einer Opernkomödie von Gerhord Wimberger Die Schwetzinger Festspiele mbH legt jetzt eine Vorschau auf das Programm des Jahres 1960 vor, das am 5. Mai mit einem Gastspiel der Berliner Komischen Oper mit der Oper„Der Barbier von Sevilla oder Alle Vorsicht war vergebens“ von Giovanni Pai- Siello in einer Inszenierung von Walter Fel- senstein und unter der musikalischen Lei- tung von Robert Hanell eröffnet. Dem Programm ist ein Geleitwort mitge- geben, in dem es heißt:„Wer die Programme der früheren Jahre mit einiger Aufmerk- samkeit zur Kenntnis genommen hat, der mag bei der Betrachtung des diesjährigen Spielplans vielleicht das vermissen, was man als Linie, als Programmidee' oder gar als Motto zu bezeichnen pflegt. Dennoch wird dem aufmerksamen Leser unserer Vorschau nicht entgehen, daß gerade die vorliegende Programmkonzeption, vorzugsweise natür- lich auf dem Gebiete des Theaters, konse- quent Werke verzeichnet, die— im Sinne einer sich seit Jahren deutlich abzeichnen- den Schwetzinger Dramaturgie— struk- turbildend sind und darum auch erfolgreich Begonnenes sicher sinnvoll weiterführen können. So begegnet uns etwa in Paisiellos Barbier von Sevilla“ jener Beaumarchais Wieder, der in seinem ‚Tollen Tag'(und auch im Figaro“ Mozarts) einer der Exponenten unbestrittener Schwetzinger Erfolge war; mit Jean Anouilh, dem Vater des vor drei Jahren in Schwetzingen weilenden älteren Ornifle“ und des jüngst arrivierten ‚Gene- ral Quixotte', hält die moderne Komödie wieder Einzug im Rokokotheater— und der 1959 in Schwetzingen aus der Taufe ge- hobenen Fairy Queen' des Henry Purcell War eine solche Resonanz beschieden, daß mre Wiederaufnahme in diesem Frühjahr sich als unabdingbare Verpflichtung er- Wizs. Gerhard Wimberger schließlich ist als Komponist das Pendant zum modernen Ko- mödienschreiber. Seine Battaglia“ ist ein Kompositionsauftrag des Süddeutschen Rundfunks, des Patrons der Schwetzinger Festspiele, der— nicht anders als der kur- fürstliche Mäzen früherer Zeiten— damit erneut die Patenschaft für ein Opernwerk der Moderne übernimmt.“ Soweit der Mäzen— und nun das Pro- gramm: Eröffnet also wird am Donnerstag, 5. Mai, 20 Uhr, im Rokcko-Theater mit dem„Barbier“ von Giovanni Paisiello, der am Samstag, 7. Mai, und Sonntag, 8. Mai, Wiederholt wird. Die Uraufführung der neuen Opernkomödie von Gerhard Wimber- ger„La Battaglia oder Der rote Federbusch“ Musik zur Passionszeit Eine Orgelvesper in der Johanniskirche Mit dem Orgelchoral„O Mensch, bewein dein Sünde groß“ von qohann Sebastian Bach wurde ein der Passionszeit gewidmeter Abend in der Johanniskirche Mannheim- Lindenhof eingeleitet. Rolf Schweizer saß an der Orgel und sorgte mit stilreinem Spiel dafür, daß nichts an dieser kraftvoll innigen Komposition unklar und keine Phrase ohne Ausdruckswert blieb. Der Choral verlangte die Beherrschung aller technischen Mittel ebenso wie das folgende Orgelwerk von Bach, Präludium und Fuge in e-Moll, des- sen klare Konzeption auch im vielstimmigen Linienspiel deutlich wurde. Nicht weniger technische Fertigkeit und geistige Bewältigung setzten die folgenden Kompositionen voraus, ein weiterer Orgel- choral von Bach und die Choralpartita „Jesu, meine Freude“ von Johann Gottfried Walther, ein licht gewobenes Werk von durchsichtiger Klangschönheit. Jubelnd und mit gewaltigem Anstieg führte Rolf Schwei- zer die Schlußvariationen zum Höhepunkt. Mit hervorragend lockerer Geläufigkeit erklang eine schmuckreiche Komposition von Dietrich Buxtehude, Präludium und Fuge in e-Moll, danach die Passacaglia in g-Moll von Georg Muffat, ein weitgespanntes, zu- weilen fast tänzerisch anmutendes Werk. Rolf Schweizer nutzte das schöne Orgelwerk der Johanniskirche voll aus und sicherte da- mit auch den weiteren Werken des Abends, darunter einem dritten Orgelchoral von Bach, angemessene Wiedergabe. Mit Bachs Präludium und Fuge in a-Moll klang das Programm aus, das einem allerdings recht Kleinen Kreis von Zubörern nicht nur ein tiefes musikalisches Erlebnis vermittelte, sondern darüber hinaus eine Stunde der Ein- kehr und Besinnung schenkte. 18 durch die„Deutsche Oper am Phein“ Düs- seldorf und Duisburg) findet am Donners- tag, 12. Mai, 20 Uhr, statt. Wiederholungen, der von Günther Roth inszenierten und von Alberto Erede musikalisch geleiteten, Auf- führung, sind am Samstag, 14. Mai, und am Sonntag, 15. Mai. Henry Purcells Ballett- oper„Die Feenkönigin“(The Fairy Queen) wird von der Städtischen Bühne Essen un- ter der musikalischen Leitung von Gustav König am Donnerstag, 26. Mai, Freitag, 27. Mai, Samstag, 28. Mai und Sonntag, 29. Mai, jeweils 20 Uhr, im Rokoko-Theater gespielt. Die einzige Schauspielaufführung liefert das Berliner Schloßpark-Theater. In einer Inszenierung von Rudolf Steinboeck spielen Martin Held, Lu Säuberlich, Gisela Uhlen in den Hauptrollen von Jean Ancuilhs Ko- mödie„General Quixotte oder Der verliebte Reaktionär“ am Donnerstag, 19. Mai, Frei- tag, 20. Mai, und Samstag, 21. Mai, jeweils 20 Uhr. Das Programm der Schwetzinger Fest- spiele sieht auch wieder eine Reihe kam- mermusikalischer Veranstaltungen vor. Es gastieren am Freitag, 13. Mai, 20 Uhr, im Rokoko-Theater„I Virtuosi di Roma“ mit Werken von Vivaldi, Pergolesi, Cimarosa und Rossini; am Montag, 16. Mai, 20 Uhr, ebenfalls im Rokoko- Theater, das„Quar- tetto Italiano“ mit Werken von Donizetti, Bartok und Schumann; am Freitag, 20. Mai, 20 Uhr, im Konzertsaal des linken Zirkel- baus das„Kammerorchester Jean-Marie Leclair“ aus Paris mit Werken von Bonon- eini, Couperin, Jacchini, Leclair, Alberti, de Saint-Georges und Händel: am Samstag, 28. Mai, 20 Uhr, wiederum im Konzertsaal des linken Zirkelbaus, das New Vorker „Beaux Arts Trio“ mit Werken von Beet- hoven, Ravel und Brahms. Einen Lieder- abend am Mittwoch, 25. Mai, 20 Uhr, be- streitet der französische Bariton Gérard Souzay, der Lieder von Schubert, Frank Martin, Ravel und Richard Strauß singt(im Konzertsaal des linken Zirkelbaus). Das einzige Symphoniekonzert der Fest- wochen findet am Sonntag, 22. Mai, 20 Uhr, im Rokoko-Theater statt. Wie in jedem Jahr werden auch wieder eine Reihe von Serenaden im Konzertsaal des linken Zirkelbaus veranstaltet. Am Freitag, 6. Mai, und am Mittwoch, 18. Mai, jeweils 20 Uhr, spielt das Südwestdeutsche Kammerorchester unter der Leitung von Friedrich Tilegant und mit Gustav Neu- decker(Horn) und Frans Brüggen(Block- flöte) als Solisten. Man wird Werke von Haydn, Mozart, Dvorak, Gümbel, Gluck, Händel, Vivaldi, Respighi und Kusterer hören. Am Mittwoch, 11. Mai, und Sonntag, 29. Mai, jeweils um 20 Uhr, konzertiert das Kurpfälzische Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Mezger(Violine) und Siegfried Behrend(Gitarre). Auf dem Pro- gramm stehen Werke von Kraus, Rössler, Toschi, Mozart, Solnitz, Vivaldi, Filtz, Sta- mitz, Carulli und Haydn. eW- Paul Claodels „Mittagswende“ in Frankfort „Mittagswende“ de Midi), ein Liebesdra- ma des Franzosen Paul Claudel, erlebte in Frank- furt in neuer Bühnenfas- sung seine deutsche Erst- auf führung. Das Stüch behandelt die Passion zweier Liebenden, die im Angesicht der Ewigkeit zu sich selbst finden. Un- ser Bild zeigt eine Szene mit Lola Müthkel(Vse) und Hans Caninenberg(Mesa). Foto: Associated Press ¶ Partage Claudels„Mittagswende“ Deutsche Erstaufführung der Neufassung des Dramas in Frankfurt Paul Claudels Drama„Mittagswende“, das 1905 in Japan aus ganz persönlichem Erleben heraus entstanden ist, bedeutet auch eine Wende im Schaffen des Dichters. Es steht zwischen den Frühwerken wie„Gold- haupt“,„Das Mädchen Violaine“,„Der Tausch“ und den reifen Arbeiten, die mit„Maria Verkündigung“ beginnen. Es hat noch an einer sehr diesseitigen, ja szenenweise ge- radezu heidnischen Welt teil, reicht aber auch bereits in die jenseitige hinein. Sein Thema ist eine unglückliche und dann doch zur Erlösung führende Liebe zwischen zwei Menschen, von denen der eine, die Frau Vse, durch das Sakrament der Ehe an einen an- deren Mann gebunden ist. Beide Partner sind aber einander notwendig. Das Stück ist in seiner ersten, in seiner ursprünglichen Fassung bei uns in Deutsch- land mehrmals gespielt worden, zuletzt 1954 in Hamburg in der Inszenierung von Hein- rich Koch. Doch mußte die Einwilligung zu dieser letzten Aufführung bereits schwer vom Dichter erkämpft werden. Denn 1948 hatte der achtzigjährige Claudel in Zusam- Fast 50 Prozent Mehreinnahmen föckblick und Vorschau des neben Intendanten der Städtischen Böhne Heidelberg Nach etwa einjähriger Intendantentätig- keit in der Städtischen Bühne Heidelberg hat Dr. Claus Helmut Drese jetzt eine erste Bilanz gezogen, die geschäftlich in der stol- zen Feststellung gipfelt, dag dort gegenüber dem Vorjahr eine Einnahmensteigerung Von 46,3 Prozent zu verzeichnen ist. Dies scheint in der Hauptsache auf die Intensi- vierung des Schauspiels zurückzuführen zu sein, ja, nach Dr. Dreses Meinung entwik- kelt sich Heidelberg geradezu zu einer ausgesprochenen Schauspielstadt. Ein schö- ner Erfolg ist Dr. Drese auch im Bereich der Universität gelungen: die Zahl der Stu- dentenabonnements beträgt nun 600, und es sind für jeden dieser Abonnenten im Se- mester fünf Aufführungen vorgesehen. Im künstlerischen Bereich der Städti- schen Bühne Heidelberg ist vor allem auf dem musikalischen Sektor durch den Weg- gang von Generalmusikdirektor Karl Rucht und der beiden Kapellmeister Oswald Buchholz und Günter Lehmann ein großes Revirement im Gange. Die Stelle des Ersten Kapellmeisters und kommissarischen musi- kalischen Leiters des Theaters wird, wie schon gemeldet, Hans Blümer einnehmen. Mit der Verpflichtung eines neuen Gene- ralmusikdirektors ist einstweilen wohl nicht zu rechnen. Neu verpflichtet wurden für das Schauspiel neun Kräfte und für die Oper zwei Sänger. Roger George, bisher Solotänzer in Mannheim, wurde fest nach Heidelberg engagiert, und zwar mit sofor- tiger Wirkung. Für die noch laufende Spielzeit sind in den kommenden Monaten zu erwarten: am 2. April das Schauspiel„Die Besessenen“ von Albert Camus in der Regie von Hans- Günther Heyme, am 12. April die Operette „Die Kreolin“ von Jacques Offenbach, am 28. April die deutsche Erstaufführung des vor kurzem in Zürich aus der Taufe gehobe- nen neuen Stücks von Karl Wittlinger„Zwei rechts zwei links“, am 6. Mai ein Ballett- abend mit Werken von Egk, Fortner und Gershwin, am 21. Mai das Schauspiel„Na- than der Weise“ von Lessing mit Ernst Deutsch in der Titelrolle, am 8. Juni die Ober„Die tödlichen Wünsche“ von Giselher Klebe, die seit ihrer Düsseldorfer Urauffüh- rung im Juni vergangenen Jahres noch nir- gends nachgespielt worden ist, sodann am 21. Juni das Musical„Kiss me Kate“ von Cole Porter. In einigen Gastspielabenden wird man außerdem Harald Kreutzberg und Marcel Marceau begegnen, sowie der Co- meédie Frangaise, die Stücke von Molieère und Marivaux mitbringen will. nt menarbeit mit Jean Louis Barrault eine neue Fassung geschaffen, die in der in den Verlagen F. H. Kerle und Benziger erschei- nenden Gesamtausgabe der Werke von Clau- del nach der Urform steht und als Bühnen- fassung bezeichnet ist. Diese Bühnen- fassung in der Uebersetzung von Edwin Maria Landau erlebte jetzt in der Inszenie- rung von Heinrich Koch ihre deutsche Erstaufführung an den Städtischen Bühnen Frankfurt, die damit eine Reihe von Clau- del- Aufführungen begannen. Nach den Wor- ten des Uebersetzers mußte die Zurschau- stellung eines Konfliktes, der den Dichter bis an die Wurzel seines Seins erschüttert hatte, ihm eines Tages fragwürdig erschei- nen. Claudel hat auch die lodernde Sinnen- haftigkeit, vor allem in dem makabren zwei- ten Akt auf dem europäischen Friedhof von Hongkong, zurückgedrängt. Dadurch gingen 2 War einige dichterische Schönheiten ver- loren, doch hat Claudel andererseits die gei- stige Entwicklung des Geschehens klarer herausgearbeitet. Mesa, der Partner von Vse, findet durch den Schmerz aus seiner Isolie- rung heraus wirklich zum anderen. Die heikle und auch miß verständliche Szene, in der sich die beiden zum Schluß gegenseitig als Laien das Sakrament der Ehe spenden, hat Claudel in der Neufassung eliminiert. Die Inszenierung von Heinrich Koch in den atmosphärisch dichten Bühnenbildern von Ekkehard Grübler brachte die hymnisch beschwörende Rhetorik des Stückes. Lola Müthel, als Vse strahlend in Sinnenhaftig- keit, hatte es in der Schlußszene der Ent- rückung schwerer. Die Rollen der drei Män- ner, die alle um Vse kreisen, wurden von Hans Caninenberg, Hannsgeorg Laubenthal und A. Michael Rueffer verkörpert. H.. — Der Arbeitskreis für Haus- und Jugend- musik in Kassel- Wilhelmshöhe gab seinen Ver- anstaltungsplan für 1960 bekannt. Vorgesehen sind über 100 Sing- und Chorwochen, Instru- mental- und Fachlehrgänge sowie Wochenend- treffen, Erholung-, Jugend- und Schülerwochen im In- und Ausland. Vom 14. bis zum 21. Au- gust findet in der Evangelischen Akademie Järvenpää bei Helsinki eine„Finnische Haus- musikwoche“, vom 15. bis zum 20. August in Wik bei Uppsala(Schweden) eine„Sing- und Spielwoche für Jugendliche“ und vom 5. bis zum 19. September eine vierzehntägige Sing- und Wanderfahrt nach Italien statt. Leiter die- ser Lehrgänge, Sing- und Chorwochen sind Professor Dr. Wilhelm Ehmann(Herford), Pro- fessor Gerhard Gollwitzer(Stuttgart), Profes- sor Liselotte Pistor(Stuttgart) und Walter Wei- ler(Antwerpen). Vom 28. März bis 6. April veranstaltet der Arbeitskreis im„Haus Son- nenberg“ bei St. Andreasberg(Oberharz) die „Dritte Internationale Jugendtagung“ Dlenstag, 22. März 19860 Nr. 68 rr Mizi Brusottfi Ein Abend mit altitalienischen Klcvierwerkeng Pasduini, Pescetti, Martini, Leo, Galu Bertoni, Casini— das sind Namen Altitaljenl. scher Komponisten, die wir eher der Histori als lebendiger Tradition angehörig eimpfin⸗ den möchten. Nun hat sie eine Mailänder Pianistin, Mizi Brusotti, zu klingender Gegen. Wart erweckt, und die bekannteren Bene detto Marcello und Allessandro Scarlatti da zu. Die nicht alltägliche Begegnung in der Städtischen Musikbücherei verdankte man der Dante-Alighieri- Gesellschaft Mannheim Ludwigshafen. 5 Es stellte sich freilich heraus, daß daneben ausgesprochen reizvollen Stücken einiges qdalitativ Unerhebliche der Vergessenheit entrissen werden sollte. Schließlich überwo aber doch das Gefühl der Dankbarkeit für 2 Wei instruktive Nachhilfestunden in italieni scher Musikgeschichte des 17. und 18. Jahr- hunderts, für eine Demonstration der Stilisti. schen Entwicklung vom mittleren Barock bis zum Rokoko in den mannigfachen Formtypen ein- und mehrsätziger Werke. Wer das Programm vor dem Konzert lag den mußte die Assoziation„Cembalo“ und die feste Vorstellung beherrschen, der Klan des Konzertflügels werde nun umgedeutet in Richtung zum silbrigen, ätherischen Ton seines Vorläufers mit wenig Pedal und be- hutsamem Anschlag. Doch Signora Brusotti dachte weit weniger streng. Nach einem kaum durchschaubaren System entsprach sie ein- mal dieser Erwartung und enttäuschte sie gleich darauf mit handfesten Romantizismen als da sind freizügiges Rubato, verschwim⸗ mende Klangstrukturen durch ausgiebigen Pedalgebrauch und robuste Tonformung. Wie spritzig und leichtfüßig gelang ihr ein Rondo von Giovanni Battista Pescetti! Wie erden- schwer wirkte dagegen eine Toccata von Leonardo Leo! Wie abstrakt und beseelt Zu- gleich die als Zugabe gespendete Gavotte eines Anonymus! Abgesehen von solchen stilistischen Ueber. legungen, die ihre generöse Art Provoziert, verfügt Mizi Brusotti über einen handwerk. lichen Fundus, der nicht einen Ton verloren gehen läßt. Nicht alles Technische ist der Erdenschwere enthoben, doch das flüssige, perlende Passagen- und Figurationsspiel, die fein gedrechselten Verzierungen waren eine Lust zu hören, einzelne Stimmungen Subjek. tiv getönter Kompositionen(wie Johann Sebastian Bachs„Lamento“ aus dem Cap- priccio über die Abreise seines Bruders) tief nachempfunden und überzeugend umgesetzt ins Spiel. Der Beifall, den die Pianistin erntete, galt möglicherweise auch einer Künstlerin, die die Selbstverleugnung be- sitzt, als Sendbotin ihres Landes mit einem Programm zu reisen, das seinem Charakter nach nicht geeignet sein kann, große Emotio- nen zu erregen. rr. Koltur-Chronik Die Kammersängerin Hertha Stolzenberg ist im 71. Lebensjahr in ihrer Wahlheimat Oberstdorf gestorben. Die aus Köln stammende Sopranistin begann ihre Karriere in Berlin. Vom dortigen Deutschen Opernhaus wechselte sie nach Hannover über, wo sie bis zu ihrem Abschied von der Bühne im Jahre 1932 blieb. 5 Die Sopranistin Anneliese Rothenberger ist an die Metropolitan-Oper in New Vork verpflichtet worden. Sie wird am 14. Novem- ber die Titelpartie der„Arabella“ von Richard Strauß singen. Auch Fernsehauftritte sind vorgesehen. Auf der 121. Frühjahrsausstellung des Künstlerbundes in Hannover vom 20. März bis 24. April werden 106 Maler und Bildhauer aus der Bundesrepublik und Westberlin mit 223 Werken vertreten sein. ES werden nur Werke lebender deutscher Künstler gezeigt. Eine Ausstellung„Monochrome Malerei“ zeigt das Städtische Museum Leverkusen Schloß Morsbroich bis zum 8. Mai. Oelbilder und Gouachen von Italo valenti zeigt der Kunstverein Freiburg im Breisgau bis zum 10. April. Das Bläser- Quintett des Orchestre National de la Radiodiffusion Frangaise, Paris, spielt unter Mitwirkung von Jean Frangaix(Klavier) am Mittwoch, 23. März, 20 Uhr, im Ludwigs- hafener Feierabendhaus Werke von Mozart, Beethoven, Frangaix und Ibert. Der Dichter und Maler Dr. h. e. Hermann Burte ist am Montag im Alter von 81 Jahren in Lörrach gestorben. Er litt an einem Leber- leiden und hatte sich schon vor einigen Wochen zur Behandlung in ein Krankenhaus begeben. Der in Maulburg(Baden) Geborene, der viele literarische Auszeichnungen erhielt, schrieb Romane, Bühnendichtungen und Lyrik; zu sel- nen erfolgreichsten Werken gehört der 1912 er- schienene Roman„Wiltfeber“. Michael Kohlhaas Aus einer alten Chronik/ Von Heinrich v. Kleist 20. Fortsetzung Die Dame, als sie dies börte, sagte: „Kommt, gnädigster Herr, kommt!“ und ver- steckte die Kette, die ihm vom Halse herab- hing, schäkernd in seinen seidenen Brustlatz: „laßt uns, ehe der Troß nachkömmt, in die Meierei schleichen und den wunderlichen Mann, der darin übernachtet, betrachten!“ Der Kurfürst, indem er errötend ihre Hand ergriff, sagte:„Heloisel was fällt Euch ein?“ Doch da sie, indem sie ihn betreten ansah, Versetzte: daß ihn ja in der Jägertracht, die ihn decke, kein Mensch erkenne, und ihn fortzog; und in ebendiesem Augenblick ein Paar Jagdjunker, die ihre Neugierde schon HDefriedigt hatten, aus dem Hause heraus- traten, versichernd, daß in der Tat, vermöge einer Veranstaltung, die der Landdrost ge- troffen, weder der Ritter noch der Roghändler Wisse, welche Gesellschaft in der Gegend von Dahme versammelt sei, so drückte der Kur- fürst sich den Hut lächelnd in die Augen und sagte:„Torheit, du regierst die Welt, und dein Sitz ist ein schöner weiblicher Mund!“— Es traf sich, daß Kohlhaas eben mit dem Rücken gegen die Wand auf einem Bund Stroh saß und sein ihm in Herzberg erkranktes Kind mit Semmel und Milch fütterte, als die Herr- schaften, um ihn zu besuchen, in die Meierei traten; und da die Dame ihn, um ein Ge- spräch einzuleiten, fragte: wer er sei und was dem Kinde fehle, auch was er verbrochen und Wohin man ihn unter solcher Be dleckung ab- führe, so rückte er seine lederne Mötze vor ir und gab ihr auf alle diese Fragen, i dem er sein Geschäft fortsetzte, unreichliche, aber befriedigende Antwort. Der Kurfürst, der Hinter den Jagdjunkern stand und eine kleine bleierne Kapsel, die ihm an einem seidenen Faden vom Hals herabhing, bemerkte, fragte ihn, da sich grade nichts Besseres zur Unter- Haltung darbot: was diese zu bedeuten hätte und was darin befindlich wäre. Kohlhaas er- widerte:„Ja, gestrenger Herr, diese Kapsel!“ — und damit streifte er sie vom Nacken ab, öfknete sie und nahm einen kleinen mit Mundlack versiegelten Zettel heraus—,„mit dieser Kapsel hat es eine wunderliche Be- Wandtnis! Sieben Monde mögen es etwa sein, genau am Tage nach dem Begräbnis meiner Frau; umd von Kohlhaasenbrück, wie Euch vielleicht bekannt sein wird, war ich aufgebrochen, um des Junkers von Tronka, der mir viel Unrecht zugefügt, habhaft zu werden, als um einer Verhandlung willen, die mir unbekannt ist, der Kurfürst von Sachsen und der Kurfürst von Brandenburg in Jüter- bog, einem Marktflecken, durch den der Streifzug mich führte, eine Zusammenkunft hielten; und da sie sich gegen Abend ihren Wünschen gemäß vereinigt hatten, so gingen sie in freundschaftlichem Gespräch durch die Straßen der Stadt, um den Jahrmarkt, der eben darin fröhlich abgehalten ward, in Augenschein zu nehmen. Da trafen sie auf eine Zigeunerin, die, auf einem Schemel sitzend, dem Volk, das sie umringte, aus dem Kalender wahrsagte, und fragten sie scherz- hafterweise: ob sie ihnen nicht auch etwas, das ihnen lieb wäre, zu eröffnen hätte. Ich, der mit meinem Haufen eben in einem Wirts- hause abgestiegen und auf dem Platz, wo dieser Vorfall sich zutrug, gegenwärtig war, konnte hinter allem Volk am Eingang einer Kirche, wo ich stand, nicht vernehmen, was die wunderliche Frau den Herren sagte; der- gestalt, daß, da die Leute lachend einander zuflũsterten, sie teile nicht jedermann Ihre Wissenschaft mit, und sich des Schauspiels wegen, das sich bereitete, sehr bedrängten, ich, weniger neugierig, in der Tat, als um den Neugierigen Platz zu machen, auf eine Bank stieg, die hinter mir im Kircheneingange aus- gehauen war. Kaum hatte ich von diesem Standpunkt aus, mit völliger Freiheit der Aussicht, die Herrschaften und das Weib, das auf dem Schemel vor ihnen saß und etwas aufzukritzeln schien, erblickt: da steht sie Plötzlich auf ihre Krücken gelehnt, indem sie sich im Volke umsieht, auf; faßt mich, der nie ein Wort mit ihr wechselte noch ihrer Wissen- schaft zeit seines Lebens begehrte, ins Auge; drängt sich durch den ganzen dichten Auflauf der Menschen zu mir heran und spricht: Da! Wenn es der Herr wissen will, so mag er dich danach fragen! Und damit, gestrenger Herr, reichte sie mir mit ihren dürren knöchernen Händen diesen Zettel dar. Und da ich betre- ten, während sich alles Volk zu mir um- wendet, spreche:, Mütterchen, was auch ver- ehrst du mir da?“, antwortet sie, nach vielem unvernehmlichem Zeug, worunter ich jedoch zu meinem großen Befremden meinen Namen höre: Ein Amulett, Kohlhaas, der Roßghänd- ler; verwahr es wohl, es wird dir dereinst das Leben retten!“ und verschwindet.— Nun!“ fuhr Kohlhaas gutmütig fort,„die Wahrheit zu gestehen, hat's mir in Dresden, so scharf es herging, das Leben nicht gekostet; und wie es mir in Berlin gehen wird und ob ich auch dort damit bestehen werde, soll die Zukunft lehren.“— Bei diesen Worten setzte sich der Kurfürst auf eine Bank; und ob er schon auf die betretne Frage der Dame, was ihm fehle, antwortete:„Nichts, gar nichts!“, so fiel er doch schon ohnmächtig auf den Boden nieder, ehe sie noch Zeit hatte, ihm beizuspringen und in ihre Arme aufzunehmen. Der Ritter von Malzahn, der in ebendiesem Augenblick emes Geschäfts halber ins Zimmer trat, sprach:„Heiliger Gott! was fehlt dem Herrn?“ Die Dame rief:„Schafft Wasser her!“ Die Jagdjunker hoben ihn auf und trugen ihn auf ein im Nebenzimmer befindliches Bett; und die Bestürzung erreichte ihren Gipfel, als der Kämmerer, den ein Page herbeirief, nach mehreren vergeblichen Bemühungen, ihn ims Leben zurückzubringen, erklärte: er gebe alle Zeichen von sich, als ob ihn der Schlag gerührt! Der Landdrost, während der Mumdschenk einen reitenden Boten nach Luckau schickte, um einen Arzt herbelzu- holen, ließ ihn, da er die Augen aufschlug, in emen Wagen bringen und Schritt vor Schritt nach seinem in der Gegend befindlichen Jagdschloß abführen; aber diese Reise zog ihm nach seiner Ankunft daselbst zwei neue Ohnmachten zu: dergestalt, daß er sich erst spät am andern Morgen, bei der Ankunft des Arztes aus Luckau, unter gleichwohl ent- scheidenden Symptomen eines herannahen- den Nerwenfiebers, einigermaßen erholte. So- bald er seiner Sinne mächtig geworden war, richtete er sich halb im Bette auf, und seine erste Frage war gleich: wo der Kohlhaas sei. Der Kämmerer, der seine Frage migverstand, sagte, indem er seine Hand ergriff: daß er sich dieses entsetzlichen Menschen wegen be- ruhigen möchte, indem derselbe, seiner Be- stimmung gemäß, nach jenem sonderbaren und unbegreiflichen Vorfall, in der Meierei zu Dahme, unter brandenburgischer Be- deckung, zurückgeblieben wäre. Er fragte ihn, unter der Versicherung seiner lebhaftesten Teilnahme und der Beteuerung, daß er sei- ner Frau wegen des un verantwortlichen Leichtsinns, ihn mit diesem Mann zusammen- zubringen, die bittersten Vorwürfe gemacht hätte: was ihn denn so wunderbar und un- geheuer in der Unterredung mit demselben ergriffen hätte. Der Kurfürst sagte: er müsse im nur gestehen, daß der Anblick eines nichtigen Zettels, den der Mann in einer blelernen Kapsel mit sich führe, schuld an dem gamzen unangenehmen Zufall sei, der ihm zugestoßen. Er setzte noch mancherlei zur Erklärung dieses Umstands, das der Kämmerer nicht verstand, hinzu; versicherte ihm plötzlich, indem er seine Hand zwischen die seinigen drückte, daß ihm der Besitz die- ses Zettels von der äußersten Wichtigkeit sel; und bat ihn, unverzüglich aufzusitzen, nach Dahme zu reiten und ihm den Zettel, um welchen Preis es immer sel, von demselben zu erhandeln. Der Kämmerer, der Mühe Hatte, seine Verlegenheit zu verbergen, ver- sicherte ihn: daß, falls dieser Zettel einigen Wert für ihn hatte, nichts auf der Welt not- wendiger wäre, als dem Kohlhaas diesen Umstand zu verschweigen; indem, sobald der- selbe durch eine un vorsichtige Aeußerung Kenntnis davon nähme, alle Reichtümer, de er besäßße, nicht hinreichen würden, ihn aus den Händen dieses grimmigen, im zelner Rachsucht unerszttlichen Kerls zu erkaufen. Er fügte, um ihn zu beruhlgen, hinzu, daß man auf ein anderes Mittel denken musse und daß es vielleicht durch List, vermöge eines Dritten, ganz Unbefangenen, indem der Bösewicht wahrscheinlich an umd für sich nicht sehr daran hänge, möglich sein würde, sich den Besitz des Zettels, in dem ihm soviel gelegen sel, zu verschaffen. Der Kurfürst, indem er sich den Schweiß abtroclcnete, fragte: ob man nicht unmittelbar zu diesem Zweck nach Dahme schicken und den Weite ren Transport des Roßhändlers vorläufig, bis man des Blattes, auf welche Weise es sel, habhaft geworden, einstellen könne. Fortsetzung folgt) Her ver rut che Dr. Elch heut les: Kon 8021 stel Ban Bad Man Nr. 15. 2 des gül We sch: Wol der kon ode 34 bler wei Ver lun! östl. eine Ato stru mel seh. War dar Del eine der in Kor stät Pre Sat den aus Ma der Sta geh ein tro! dig We